ee En EEE RE ET NEE WEBER EWEUET. . —— DD — — et — 7. — —— 5 n er e- ee d- dee e- Bene He — 7 een . / r HARVARD UNIVERSITY MER U LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY T N Soma |) Guumen | eee „ N NOV 161928 5/70 Gemeinnützige ſyſtematiſche Naturgeſchichte der 3 Amphibien. Entworfen von Carl Chriſtian Gmelin N der Arzneikunde Doctor, Profeſſor der Naturgeſchichte in Carlsruhe ze. Zweite Ausgabe. Mit 67 Abbildungen auf 36 Kupfertafeln. — — ͤ —— — — Mannheim, Fu Br a fee 1839. 5 * „ah f . 7 5 Bi N 4; Ei N 0 1 Bu r TRAM, a7 Witze ii FI Dt 2 g Me N ug * N An Vorrede rer een us ene Mit wahrem Vergnügen ſah ich die günſtige Aufnahme der Vögel. Hiermit folgt die etwas ver- ſpätete Beſchreibung der Amphibien, durch deren ſpä⸗ teres Erſcheinen, wie ich mit Ueberzeugung hoffen darf, die Freunde der Natur eher gewinnen als verlieren werden. Dieſer Band würde zur beſtimmten Zeit ausgegeben worden ſeyn, wenn wir nicht einen unſerer beſten Zeichner und Illuminiſten, den jüngern Herrn Rieger in Mannheim, durch den Tod verloren hätten. Die Amphibien richtig zu ſtellen, zu zeichnen und naturgetreu zu koloriren, gehört mit unter die ſchweren Aufgaben der Kunſt; dabei iſt es wahrhaft zu beklagen, daß Künſtler, welche zu ſolchen Arbeiten tauglich wären, ſich denſelben nur ſelten unterziehen oder Freude daran haben; daher mag es vorzüglich kommen, daß die. meiſten ſowohl nicht kolorirten als kolorirten Zeich- iv Borrede nungen vorzüglich von Krokodillen, Eidechſen und Schlangen, die wir bereits aufzuweiſen haben, ſelbſt in den meiſten und neueſten, uns bekannten Werken dieſer Art, kaum erträglich oder mittelmäßig ſind. Wir vermiſſen auch, beſonders in den meiſten neuern Werken, eigene Originalzeichnungen. Die meiſten Krokodillen, Eidechſen und Schlangen, ſind ſehr mittelmäßige, ins Kleine gebrachte Kopien aus dem in ſeiner Art einzigen und trefflichen Sebaiſchen Muſeum. Nach langen vergeblichen Verſuchen, die wir machten, hatten wir endlich das Glück, einen Künſtler zu finden, welcher unſere Erwartungen übertroffen hat. Es iſt Herr Sandhaas aus dem Fürſtenbergiſchen, der die in dieſem Werke vorkommenden Krokodille, die Eidechſen und Schlangen, größtentheils nach gut erhaltenen ſchönen Originalien, die in der Großher- zoglich Badenſchen Naturalien-Sammlung in Carls⸗ ruhe aufbewahrt ſind, unter meinen Augen nach der Natur abzeichnete und kolorirte. Seine Original⸗ zeichnungen führen durchgängig das Gepräge eines Meiſters der Kunſt, und zeichnen ſich vor allen bis⸗ herigen Zeichnungen ähnlicher Gegenſtände vorzüglich darinnen aus, daß der Künſtler auf Alles genau merkte und die Karaktere bezeichnete. In fo fern nun die Sandhaaſiſchen Zeich— nungen vom Kupferſtecher mit gehöriger Pünktlichkeit Vorrede. v nachgeſtochen, und von guten Illuminiſten mit ge⸗ hörigem Zeitaufwand und Fleiß kolorirt werden, was ich von der Verlagshandlung, die keine Koſten ſcheuet, zu erwarten mich berechtigt glaube: ſo dürfte das Pub⸗ liknm für fein bisheriges Warten uud für die Ver⸗ zögerung dieſes Theils ſattſam entſchädigt ſeyn. Den wiederholten Aufforderungen mehrerer Natur⸗ forſcher und Freunde gemäß, ihnen die zwei verſchie⸗ denen Schlangen mit Füßen aus dem Schwarzwalde, welche in der Naturalien⸗Sammlung der gefürſteten Abtey St. Blaſien in Weingeiſt aufbewahrt waren, genauer bekannt zu machen, wußte ich nicht beſſer zu entſprechen, als dieſe Schlangen mit den vermeinten Füßen naturgeteu abzeichnen zu laſſen, wodurch ſogleich alles künftige Nachfragen wegen zweifüßigen Schlangen im Schwarzwalde, vorzüglich in der Gegend von St. Blaſien, wegfallen dürfte! Schließlich bemerke ich noch, daß die Schlangen mit beweglichen Giftzähnen (telis venenatis) mit dem vorſtehenden Zeichen (G) verſehen find. Wo ein + vor einem Thiere im Text beigedruckt ſteht, iſts ein Merkmal, daß daſſelbe im Badenſchen und den an— grenzenden Ländern vorgefunden werde. Bei dieſem Werke wurden vorzüglich Schöpf, Schneider, Blaſius Merrem, des Herrn Grafen de la Cepedes Schriften, Bechſtein, Ruſſel, Pallas, Thunberg, Laurenti, v Vorrede. und das an Amphibien ſo reichhaltige Muſeum von Seba, nebſt Catesby, Edward, Roeſel und Andern, ſo weit ſie gebraucht werden konnten, benutzt, dabei aber, wo es immer thunlich war, die meiſten Beſchreibungen, vorzüglich bei den Fröſchen, Kröten, Eidechſen und Schlangen, ſo wie deren Zeichnungen nach wohl erhaltenen, größtentheils in Weingeiſt auf- bewahrten Originalien gemacht. Carlsruhe, im Januar 1815. C. C. Gmelin, D. Vorrede Zur zweiten Ausgabe. m Jo entſpreche durch dieſe wohlfeile Ausgabe einem öfter ausgeſprochenen Wunſche. Dieſes Werk wurde im Jahr 1815 auf Pränu⸗ meration von meinem Vater, dem verſtorbenen Rech⸗ nungsrath Neydeck, herausgegeben, und nur Lieb— haber und wenige Buchhandlungen, die mit meinem Vater in Verbindung ſtanden, erhielten es. Auch wur⸗ den nur ſo viele Exemplare gefertigt, als damals, zur Deckung der nicht unbedeutenden Koſten, nöthig waren. In den Buchhandel iſt dieſes Werk nicht gekommen. Was in Beziehung der Zeichnung, des Stiches und des Colorits in dieſer Ausgabe geleiſtet iſt, läßt ſich auf den erſten Blick erkennen. Die Kupfer ſind mit beſonderer Sorgfalt und ganz unter meiner Beauf- ſichtigung illuminirt, und fie dürfen ſich ſowohl hin⸗ fichtlich des Stiches, als auch der correcten Ausführung, 1 Vorrede. den vorzüglichſten Werken, welche wir in dieſem Fache beſitzen, an die Seite ſtellen. Mannheim, im April 1839. K. J. Ueydeck. Verzeichniß dar Tafeln und Abbildungen der Amphibien mit Hinweiſung auf die Seiten des Textes. Taf. Abbild. I. 2. I, 20 Seite. 9. 10. 17: 19. 79 177 29. 29. 29. 40. 39. 36. 40. 46. Feitede coriacea Linné. Die Leder⸗ Schildkröte. Tortue Luth. - - imbricata L. Die edle Caret⸗Schild⸗ kröte. La Tuille, -- picetaL. Die gemalte Schildkröte. ferox L. Pennants weichſchaalige Schildkröte. La Molle. Sraeca L. Die ai Schildkröte. La grecque. Rana pipa mas Linn. Pipa. Die Pippa. Le fem. ib. Eine junge Pipa. Eine Larve. ib. — cornuta. Die gehörnte Kröte. Le Cornu. - - margaritifera L. Die Perlenkröte⸗ La Perlée. -- calamita L. Die Kreuzkröte. Le Calamite. | -- oeellata L. Der ochſenftoſch La mugissante. arborea L. Der Laubfroſch. La Reine verie, Taf. Abbild. 9. 16. 30. 37. II. 138. 1 13. 20. - 21. 14. 22. — 23. 15, 24. w 25. 16. 26. . 27» 17. 28, 29. - 30,31. 32.33 18. 34. 1 19. 36. 1 35. Seite. 50. Rana leucophylla L. Der weißgefleckte Froſch. La Grenouille tachetee, 45. paradoxa L. Der Baſtardfroſch. 45. 54. 56. 56. 58. 60. 63. 70. 71. 73. La Jackie. - - Eine Larve. Draco volans L. Der fliegende Drache. Le Dragon. Lacerta Crocodilus L. Der Nils Kro⸗ kodil. Le Crocodile. ein Ey. Alligator L. Der Kaimann. Le Cayman. i Gangetica. Ein Kopf: Skelet. Monitor L. Die Warn : Eidechfe, La Sauvegarde. Quetz-Paleo. Die braſiliſche Quetz⸗ Paleo-Eidechſe. Le Lezard Quetz- Paleo. Basiliscus L. Die Baſilisken Eid⸗ echſe. Le Basilic. Iguana L. Die Leguan Eidechſe. L’Iguane. palusiris L, mas et fem. Der große Waſſerſalamander. La Sa- lamandre a queue plate. aquatica L. mas et fem. Der mittlere Wafferfalamander. 1 L. mas et fem. Der kleine Waſſerſalamander. La Salamandre petite a queue plate. Salamandra L. Der Erdfalaman: der. Le Salamandre terrestre. Gekko I.. Der Gecko. Le Gecko. strumosa L. Die Kropfeidechſe. Le Goitreux. Chamaeleon L. Das chenden Le Cameleon. ** A Taf. 19. 20. 21. Abbild. 38. 39. 40. a 41. 42: 53˙ 55. 56. 58. Seite. a . Lacerta Chamael. L. Ein Kopf Stkelet. . viridis, sturm. Die grüne Eidechſe. Le Lezard verde. - fasciata L. Die blauſchwänzige Eidechſe. La queue bleue. -- Stineus L. Die Stinkus⸗Eidechſe. Le Stinque. - = . Seps des Cepedes. Die Schlangen: Eidechſe. Le Seps, -- Serpens L. Die fuͤnffingerige Schlangen-Eidechſe. .- abdominalis. Thunb. Die Geleit⸗ Eidechſe. Le Lezard abdominal. lumbricoides. Schawi. Die gefurchte Schlangen⸗Eidechſe. Le Cannleé. Crotalus horridus L. Die ſchreckliche Klapperſchlange. Le Boiquira. . durissus L. Die gemeine Klapper⸗ ſchlange. Le Duriss us. Ein Giftzahn. Die Klapper nach dem innern Bau. Drei Endgelenke der Klapper. Boa constrietor L. Die Königsſchlange. Le Devin. Coluber Berus L. Die europäiſche Gifts natter. La Vipere comune. Der Kopf mit ſichtbaren Gift⸗ zaͤhnen. Ein Giftzahn. . Prester L. Die kohlſchwarze Viper. La vipere noire. Naja L. Die Brillenſchlange. Le Naja. - - CerastesL. Ein Kopf von der ge⸗ hörnten Natter. 184, = Aesculapii Jacqu, Taf. 29. 30. 31. Abbild. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. Seite. 186. Coluber lutee- striatus L. Die gelbge⸗ ſtreifte Natter. La Couleuvre com- mune. 181. austriacus L. Die öſtreichiſche Nat⸗ i ter. La Lisse. 176. - - Natrix L. Die gemeine Natter. La Couleuvre à Collier. 216, Anguis laticauda L. Die breitſchwan⸗ zige Schuppenſchlange. La queue lanceolee, 217. Scytale L. Die Ringelſchuppen⸗ ſchlange. Le Rouleau. 220. Langaha. Die madagaskariſche Langaha. Langaha de Madagascar. 221. Amphisbaena fuliginosa L. Die rußige Ringelſchlange. L’enfume. 222. Caecilia tentaculata L. Die gemeine Runzelſchlange. PIbiare. 223. Acrochordus javanicus. Die javaniſche Warzenſchlange. PAcrochorde de Java. Druckfehler. Anſtatt Seite 217. leſe man 117. — — 218—260. leſe man 1ıg—ı168: Eäinlieitundg. a a a e Cal ga a Amphibien. Amphibia. Die Amphibien unterſcheiden ſich von den Thieren der vorigen Claſſen, durch Ein Herz mit Einer Kam— mer, Einem Herzohr, und rothem kaltem Blus te, durch Lungen, die ein viel lockeres Gebewe haben, und womit ſie willkührlicher und unordentlicher Luft athmen. Ihr Blut iſt nicht ganz kalt, es hat die Wärme der atmosphäriſchen Luft, oder des Waſſers, worinnen ſie leben. Sie haben dabey viel weniger Blut, als die ſoge— nannten warmblütigen Thiere. Sie können die atmosphäriſche Luft und derer erneuer— ten Zutritt weit länger entbehren, und ſo gar in verdor— bener und eingeſchloſſener Luft, eine beträchtliche Zeit aus— dauern, wie uns die Beiſpiele an Fröſchen und Kröten, die in Steinblöcken und Baumſtammen eingeſchloſſen gefun— den wurden, zeigen. Weil ſie Lungen haben, geben die mehreſten derſelben, mehr oder weniger einen eigenen, verſchiedenen Laut von ſich. Statt wahrer Knochen haben fie größtentheils Knor— 1 2 Dritte Elaffe Amphibien. pel. Die meiften derfelben haben Zähne, die ſpitzig und theils mit den Kinnladen ganz verwachſen ſind. In Betracht der äuſſern Bedeckungen zeigen ſich groſſe Verſchiedenheiten. Einige ſind mit einer harten ſtarken Schaale bedeckt, andere mit meh oder weniger durchſcheinenden hornartigen Reifen, kleinen Schildern oder Schuppen, andre haben eine ganz nackte mit mehr oder weniger Schleim überzo— gene Haut. Mehrere derſelben leben blos auf dem Lande, andere im Waſſer, und noch andere ſowohl im Waſſer als auf dem Lande, und leztere gaben Anlaß, dieſe Thiere mit dem Namen Amphibien (Amphibia) zu belegen. Den Winter bringen ſie einzeln, oder in Geſellſchaft erſtarrt in der Erde, in Höhlen, Baͤumen oder in Klüf— ten zu. ö Ihre Nahrung beſteht meiſtens in Thieren, deren ſie ſich mit Gewalt oder Liſt bemächtigen, einige nähren ſich auch von Land- und Waſſergewächſen, Schlamm und Unrath. Sie kauen die Speiſen nicht, ſondern ſchlingen ſie, durch den Speichel ſchlüpfrig gemacht, und etwas erweicht, nach und nach ganz hinein, und verdauen ſie äuſſerſt langſam. Sie können ſehr lange, oft mehrere Monate über hun— gern, haben ein ſehr zähes Leben, dabei eine groſſe Kraft, verlohren gegangene Theile wieder zu erſetzen: (Repro— duktionskraft vis reproductionis.) Die meiſten Amphibien legen Eyer mit weichen Schaa— len, die ſie zum Ausbrüten der Wärme des Waſſers, der Luft, des heiſſen Sandes und des Miſtes überlaſſen. Bei ſehr wenigen entwickeln ſich die Eyer ſchon in Mutterleibe, und dieſe gebähren lebendige Junge. Amphibia. 3 Mehrere kommen aus den Eyern in ihrer vollkomme— nen Geſtalt zur Welt. Andere wie z. B. die Froſche und mehrere Waſſereidechſen entwickeln ihre Theile durch ver— ſchiedene Stufen der Verwandlung. Die Schlangen haus ten ſich. Sie haben, im ganzen genommen, ein langſames Wachsthum und erreichen größtentheils ein hohes Alter. Man hat Beiſpiele, daß Schildkröten in der Gefangen— ſchaft über 100 Jahre gelebt haben. Die meiſten dieſer Thiere haben zwar, im allgemeinen betrachtet, für den Menſchen etwas abſchreckendes, daß er ſogar bei dem Anblick einer Schlange, einer Kröte, nicht ſelten in Furcht geſezt wird. Dennoch giebt es unter ihnen, und das vorzüglich unter den Eidechſen und Schlangen wel— che, die mit den ſchönſten Zeichnungen, mit den erhaben— ſten Farben prangen, und dabei ganz unſchädlich find. Ihre Waffen beſtehn bei einigen in ihrem ſcharfen Gebiß, bei andern in einer harten Bedeckung, bei mehreren Schlan⸗ gen in einem ſchnell wirkenden Gifte, in einem unange— nehmen Geruche, und auffallendem Anſehen, — ſelbſt ihr feines Gehör, ihr größtentheils auffallendes Auge, die unter ihre feinſten Sinne zu gehören ſcheinen, ſichern ſie oft, wenigſtens ſich in Zeiten durch die ſchnelle Flucht zu retten. Sie nützen in der großen Haushaltung der Natur dadurch, daß ſie eine Menge Inſekten und andere Thiere vermindern, und dagegen ſelbſt wieder andern Thieren, vorzüglich vielen Vögeln zur Nahrung dienen. Iſt gleich ihre Benutzung für den Menſchen, in vielen Gegenden etwas beſchränkt, ſo iſt ſie dennoch in manchen ſehr beträchtlich, wo Schildkröten und ihre Eyer, ſo wie auch mehrere Fröſche, Eidechſen und Schlangen geſpeißt, und theils als wohlthätige und kräftige Arznei gebraucht 4 Dritte Claſſe. Amphibien. werden. Aus den Schildkröten-Schalen werden allerhand fhöne und theils koſtbare Kunſtbarbeiten verfertigt. Die Schlangenhaͤute dienen mehreren Voͤlkern zum Putz. Meh— rere Schlangen ſind ſehr gelehrig, werden zum Vergnügen gehalten, laſſen ſich zu allerhand Gauckeleyen abrichten. Einige. Z. B. die Crocodile und Rieſenſchlangen wer— den durch ihre Gröſſe und Stärke dem Menſchen gefahr— lich, nachtheilig, und fo gar auch die kleinſten Gifts ſchlangen durch ihr ſchreckliches nicht ſelten ſchnell tödences Gift. Die Claſſe der Amphibien zerfällt in zwei Orbnungen: J. Amphibien mit vier Füſſen Amphibia reptilia. Dahin gehören: die Schildkröten (Testudines) die Fröſche (Ranae) die fliegende Eidechſe (Draco) und die Eis» dechſen (Lacertae.) II. Amphibien ohne Füſſe. Schlangen (Ser- pent es.) N * Anmerkung. Der Ritter von Linné hat noch eine dritte Ordnung: Schwimmende Amphi⸗ bien. Amphibia Nantes: Mit Floſſen, welche wir mit mehreren Naturforſchern bey den Fi— ſchen, abhandeln werden. Sie ſcheinen gleichſam den Uebergang von den Amphibien zu den Fiſchen zu machen. J. Ordnung. Amphibia. 8 III. Claſſe. Amphibien. J. Ordnung, kriechende Amphibien. Amphibia reptilia. Reptiles. — ũ . .. . — Si hohlen durch den Mund und die Nafenlocher mit Hülfe der Lungen Athem, haben in ihrem vollkommenen Zuſiande (einige Eidechſen ausgenommen) vier Füſſe und größtentheils einen kriechenden Gang. Die Ohrengänge ſind unbedeckt, ohne Ohrlappen. Die Haut des Körpers iſt bei den Fröſchen nackt und glatt, bei den Kröten uneben, warzig, bei den Eidechſen größtentheils mit Schuppen verſehen und bei den Schildkröten mit einem Schilde bedeckt. a Mehrere Eidechſen haben an dem Kopfe oder auf dem Rücken und auf dem Schwanze blättrige Schuppen, die in die Höhe ſtehen, und einen Kamm (crista) bilden. Die Zunge iſt in ihrer Geſtalt verſchieden, bei den Schildkröten, Fröſchen und Kröten flach (plan a) bei mehreren Eidechſen länglich rund (teres) bei andern geſpalten (bifida) bei andern ganz (integra). Den Kröten und Fröſchen fehlt der Schwanz. Die Schildkröten ſind mit einem abgekürzten Schwanze verſe— hen; bei den Eidechſen iſt er entweder kürzer als der Kör— per, oder fo lang als der Körper (cauda mediocris) oder länger als derſelbe (eauda longa) länglich 6 Dritte Claſſe. Amphibien. rund (teres) bald zuſammengedrückt (com- pressa s. carinata) zweyſchneidig (anceps) fägeförmig (cauda compressa serrata) zahnförmig (dentata). Die Schuppen liegen ent« weder dachziegelförmig über einander (cauda im- bricata) oder in beſtimmten Wirbeln (cauda ver- ticillata) oder in Ringen (cauda annulata). Sie find entweder ſtumpf, oder bei einigen gezähnt, (denticulatae.) Ihre Füſſe find mit vier oder mit fünf Fingern verſe— hen, die entweder frey und geſpalten (pedes fissi) oder an welchen jeder einzelne freye Finger mit einer Haut beſezt, (pedes lobati) oder ſämmtliche Fin⸗ ger ſind unter einander mit einer Haut verbunden, und find? Schwimmfüſſe, (pedes natatorii) Bey den Waſſerſchildkröten find die Fuͤſſe floffenähnlid (p. pinniformes). Einige haben Finger ohne Nägel oder Krallen (digiti mutici) wie die Fröſche und Waſſer— eidechſen, andere ſpitzige Krallen an deu Fingern (digit i unguiculati). Wenige haben Vorderfüſſe ohne Kral: len, und Hinterfüſſe mit Krallen. Z. B. die Pipa. Die drachen Eidechſe (Draco Linn.) hat auſſer den Füſſen noch haͤutige Flügel zu beiden Seiten, welche durch verſtärkte Strahlen unterftüjt werden und beweglich ſind. Unter den kriechenden Amphibien kommen keine Thiere vor, die mit Giftzähnen verſehen ſind. Der Sala— mander und die Kröte find unſchädlich, ob fie gleich bey vielen Menſchen als giftig verſchrien ſind. I. Ordnug. Amphibia. 7 ee e Amphibien. Amphibia. IJ. Ordnung. Kriechende Amphibien. Amphibia reptilia. S. Reptiles. Linn. l. Das Schildkroͤten-Geſchlecht. Testudo. Linn. Tortue. An, Körper hat vier Füſſe, iſt geſchwänzt, und mit einem gewöhnlich harten knöchernen und hornartigen Schil— de bedeckt. Der Oberſchild, Rückenſchild (Ca- rapage) vereinigt ſich mit dem Rückgrath nebſt den Rip— pen; der Unterſchild (le plastron) iſt mit den Knochen des Bruſtbeins vereinigt. Der mehr oder weniger gewölbte Oberſchild verbin— det ſich mit dem flachen Bauchſchilde oder Unter— ſchilde blos an den Seiten. Der Oberſchild beſteht aus mehreren Stücken oder Feldern, wovon die mittlern gröſſer als die am Rande ſind. Der Unterſchild beſteht ebenfalls aus mehreren mit einander verbundenen Stücken, er iſt nach vorne ſtumpf nach hinten ausgeſchnitten. Durch die vordere Oeffnung ſteckt das Thier den Kopf nebſt den Bor: derfüflen; durch die hintere den Schwanz und die Hinter- 8 Dritte Claſſe. Amphibien. füſſe, und zur Zeit der Begattung die Geburtstheile. Die Kinnladen ſind ſcharf, nicht mit wahren Zähnen beſezt, aber bei mehreren Arten zahnförmig, fein eingeſchnitten. Die Augenoffnung ſteht ſchief. Die Augen ſind groß, und mit einer Blinzhaut (membrana nietitans) verſehen. Auffallend iſt der Bau des Herzens, der von dem der übrigen Amphibien abweicht. Die Herzkammer und Vor— kammer ſind in Fächer abgetheilt, die mit einander in Ver— bindung ſtehen, ſo daß das Blut aus einem Fache ins andere flieſſen kann. Die Weibchen legen, nachdem ſie von den Männchen nach Art der Vögel befruchtet worden ſind, zu verſchiedenen malen mehrere runde mit einer weichen Pergament ähnlicher Schale überzogene Eyer in Gruben, die ſie im Sande machen und mit Sand bedecken. Sie werden darin durch die Sonnenhitze ausgebrütet. Die Jungen brechen durch den Sand, ſobald ſie aus der Schaa— le kommen, und gehen gerade den Wäſſern oder der See zu. Ihre Nahrung beſteht in Inſekten, Würmern, Schnecken, Fiſchen und Seegras (Fucus). Es find ſehr träge und langſame Thiere, die ein ſehr zähes Leben haben, und lange hungern können. In Betracht ihres verſchiedenen Baues, und ihres Aufenthaltes, werden ſie in Land-Fluß- und See- oder Meer-Schildkrö⸗ ten eingetheilt. Die Land: Schildkröten haben dicke, unförmige, kolbigte Füſſe, mit abgetheilten frey— ſtehenden Fingern und Nägeln, einen ſehr erhabenen, ge— wölbten, dicken Rückenſchild, auf welchem ſie ſtarke Laſten tragen können, der mit dem ſtarken, vorne aufwärts ge— bogenen Bauchſchilde durch Knochennäthe verbunden iſt. Die Fluß Schildkröten haben Füſſe, deren Finger mit einer Schwimmhaut unter einander verbunden ſind, einen flächern und dünnern Rückenſchild, der mit dem faſt I. Ordnung. Amphibia. 9 geraden Bauchſchilde durch eine dicke Haut verbunden, und durch zwey Angeln in der Mitte auf beyden Seiten geſtüzt if. Die Meer⸗ Schildkröten haben floſſenartige, breite, ruderförmige Füſſe, wovon die vordern länger ſind. Es ſind bereits mehr als zwanzig verſchiedene Arten be— kannt. I. Meerſchildkroͤten. Mit floſſenartigen Füſſen, von welchen die vordern länger ſind. 1) Die Lederſchildkroͤte. Tortue Luth. le Luth. hist. nat. de qua drupedes. ovi- pares et des serpens par M. le Comte de la Cepede. Tom. I. p. III. t. 3. Testu- do coriacea. Linn. Schneider Naturg. der Schildkroeten. p. 312. n. 4. — Schoepf. Naturg. der Schildkröten. p. 144. t. 29. Testudo tuberculata. Pen- nant. Act. Angl. 61.1. p. 275. t. 10. f. 4. 5. Faß 2 Mit lederähnlichem ſchwarzen, der Länge nach geſtreif— ten Rückenſchilde, welcher ſich nach Hinten in eine ſcharfe Spitze endigt. Der Bauchſchild iſt lederartig, weniger hart und ſchwärzlich. Der Kopf und die Augen ſind groß. Der Rüſſel ähnelt einem Habichtsſchnabel. Die Kinnla— den ſind ſcharf und ungezähnelt, die obere über— deckt die untere, und iſt zweiſpitzig. Der Gaumen, und die innern Theile des Unterkiefers find nach Van: delli mit vielen ſcharfen, biegſammen, durchſichtigen, an ihrem Grunde beweglichen ſpitzigen Zähnen beſezt. Die fleſſenartigen Füſſe find am hintern Rande breiter, ſchär— fer, und ſägeartig. Der kurze Schwanz iſt mit einer 10 Dritte Claſſe. Amphibien. ſchwarzen lederartigen Haut überzogen. Ihre Laͤnge be— trägt 5 — 7 Fuß, die Breite 3 — 4 Fuß. Das Gewicht 700 — 1000 Pfund. Sie findet ſich im Mittelländiſchen Meere und im Ozean. * Anmerkung. Sie iſt leicht an dem lederartigen ſchwarzen Nückenſchilde zu erkennen, der nicht wie bei den übrigen Arten, aus hornartigen Feldern zuſam— mengeſezt, ſondern mit einer ſchwarzen dicken leder» ähnlichen Decke überzogen iſt. 2) Die edle Caret-Schildkroͤte. Die ſchieferartige Schildkroͤte. La Tuil- lee. Le Caret. C. de la Cepede I. p- 105. pl. 2. Testudo imbricata. Linn. — Schneider. p. 309. n. 3. Schoepf. pag. 81. f. 1. t. 18. A. B. — Seba Mus. I. t.80.f.9. — Cat esby Carol. t. 39. (Tab. II. Fig. 3.) Mit oval herzförmigem etwas gekielten erhabenen Rückenſchilde, der aus 13 dachziegelförmig aufeinander lies genden glänzenden flachen Feldern beſteht, wovon 5 in der Mitte und 4 auf jeder Seite liegen. Am Rande ſind ge— wöhnlich 25 Schuppen, welche ebenfalls ziegeldachförmig gelagert und etwas ſtumpf ſind, was dem Rande nach hin— ten ein ſägeförmiges Anſehen giebt. Der Bauchſchild iſt kleiner, in der Mitte eben und zweikantig, vorne und hinten zugerundet, an beyden Seiten mit Flügelanſätzen verſehen, von lederartigem Ueberzuge; er beſteht aus 13 Stücken. Der Kopf eyförmig, oben und an den Seiten convex, mit rundlichten ungleichen Schuppen belegt. Die Kinnladen ſind hervorragend, ungezähnelt und ſtellen einen zuſammengedrückten coniſchen Schnabel vor. Der Halz I. Ordnung. Amphibia. 11 kurz und runzlicht. Der Schwanz iſt mit Schuppen be— ſezt, kurz und ſtumpf. Die vier floſſenartige Füſſe ſind mit weicher ſchuppiger Haut bedeckt, die hintern um die Hälfte kürzer als die vordern und breiter. An jedem Fuß find zwey Krallen. Ihre Länge beträgt 2 — 3 Fuß. Sie bewohnt vorzüglich die aſiatiſchen und amerikaniſchen Meere, ſoll ſich aber auch nach den Nachrichten des Ritters von Widerſpach auf den öſtlichen feuchten Küſten von Nord— amerika aufhalten. Ihre Eyer find ſehr nährend und ſchmackhaft. Das Fleiſch wird geſpeist, verurſacht aber nicht ſelten Ueblichkeit, Brechen und Durchfall. Sie ſind ſehr fett. Das Fett wird ausgekocht und verbraucht. Der gröſte Nutzen wird übrigens aus den Schildern dieſer Thiere gezogen, aus welchen das ſchönſte Schildpat erhalten wird. Um es zu gewinnen, werden die Schilder abgelöſt, die Schalen über glühende Kohlen gebracht, wo ſie ſich leicht von einander abſondern. Bei dem Bearbeiten des Schildparts wird er in ſiedendem Waſſer erweicht, worauf man ihn preßt, und ihm die beliebige Form giebt. Sind die Stücke gehörig erweicht: ſo laſſen ſie ſich leicht ohne allen Leim zuſammen ſchweiſſen. Das oſtindiſche Schildpat iſt das ſchönſte. Wir erhalten das meiſte aus Weſtindien, ron Guiana, den Antillen, und den bahamiſchen Inſeln. Es wird vorzüglich zu eingelegten Arbeiten, Meſſerheften, Haarkämmen, zu Doſen u. d. gl. gebraucht. Man ſchäzt vorzüglich, die dünnen, hellen, durchſcheinenden, goldgelben roth und weis, oder ſchwarzbraun marmorirten Schilder und hat genau bei dem Ankauf darauf zu ſehen, daß ſie nicht von Würmern zerfreſſen ſind. Anmerkung. Der Rückenſchild zeichnet ſich von dem der übrigen Schildkröten durch die ſchieferartige oder ziegelförmige Lage der Felder und Schuppen aus, 12 Dritte Claſſe. Amphibien. indem eine jede Schuppe mit ihrem hintern Rande auf und über den Vorderrand der nächſtfolgenden Schuppen liegt. 3) Die Rieſenſchildkroͤte. La Tortue franche. C. de la Cépede l. p. 54. pl. I. La Tortue Mydas. D'Aubenton Encyecl. method. Testudo Mydas. Linn. Schoepf. p. 83. t. 17. f. 2. Testudo viridis. Schnei- der p. 299. n. I. Mit eyförmigem ſchwarzgrünen, flachgewölbten, von den Seiten bis ans Ende ſeicht ſägeförmig gezähnten, hin— ten ſpizwinklichen und ausgekerbten Rückenſchilde, der in der Mitte aus 13 Feldern zuſammengeſezt iſt, welche mit ihren Rändern dicht aneinander, (aber nicht dachziegelför— mig übereinander) liegen. Der Rand beſteht gewöhnlich aus 25 Schuppen, welche platt, ſcharf, und viereckigt ſind. Der Bauchſchild beſteht aus 13 Stücken. Der Kopf kommt mit dem der vorigen Art überein, die Spitze des Schnabels iſt etwas kürzer, der Schwanz ſpitziger, als an der vorigen Art. An jedem Fuſſe ſind zwey Krallen, wo— von die eine des Hinterfuſſes eyformig, und ſtumpfer iſt. Ihre Länge beträgt 6 — 7 Fuß. Sie wiegen 7 — 800 Pfund. Ihr Aufenthalt iſt vorzüglich zwiſchen den Wende— kreiſen, beſonders an der Aſcenſiens-Inſel, an der Cai— man, Rodriguez und andern Inſeln, an den Küſten von Peru und Chili. Sie trägt 7 und mehrere Perſonen auf ihrem Schilde, und läuft mit ihnen davon. Die Weib, chen legen an dem Seeſtrande auf einmal 200 Stück Eyer und in einem Jahr 1000 — 1200, welche mit einer pers gamentaͤhnlichen Schale überzogen ſind, von der Gröſſe eines Hünereyes. Die Ausbrütung überlaſſen ſie der Son— I. Ordnung. Amphibia. 13 nenwärme. Ihre Nahrung befteht in Seegewächſen, Wür— mern, Schnecken und Fiſchen. Ihr Fleiſch iſt meiſtens grün, ſeltener gelb oder fhwarzlih, nach Beſchaffenheit der Nahrung, die ſie zu ſich nehmen. Eyer und Fleiſch werden geſpeist, und vorzüglich gegen den Scorbut und in veneriſchen Krankheiten empfohlen. Sie werden daher häufig gefangen, auch gehen von Isle de france jährlich mehrere Schiffe nach Rodriguez, um dergleichen Schildkröten zu laden. Nach Hans Sloane wird bei denjenigen Perſonen, welche davon eſſen, nicht allein das Hemd unter den Achſeln, ſondern auch Haut und Geſicht ganz gelb. Dies nebſt der Seeluft und der häufigen gel— ben Sucht, ſoll die Urſache ſeyn, warum die Europäer in Jamaika, in einiger Zeit, ihre weiſſe Farbe in die gelbe verwandeln. Aus den Schildern verfertigen die Indianer Harniſche, Zelte, Dächer, Kähne, Tröge, u. ſ. w. * Anmerkung. Unter dieſer Art giebt es vermuth⸗ lich mehrere Abänderungen in Betracht der Groſſe und Farbe. Dahin ſcheint die gruͤnſchalige Rieſenſchildkroͤte (La Tortue ecaille verte. de la Cépede I. p. 92.) zu gehören, wel: che einen durchſcheinenden grünen Schild hat, und 3 — 4mal kleiner if. Sie wird in Südamerika, die Amazonenſchildkröte genannt da ſie ſich zu Zei— ten im Amazonenfluſſe befindet. Ihr Aufenthalt iſt aber vorzüglich in der Südfee und beym Cap blanco in Mexico. Das Fleiſch und die Eyer ſollen ſehr an— genehm ſchmecken. 0 Die Caretſchildkroͤte. Die dickkoͤpfige Schildkroͤte. La Caovane C. de la Ce- pe de I. p. 95. Le Caret. D’Aubenton. Encyel. Method. Testudo Caretta. Linn. Schoepf. t. 16. p. 75. 84. Testudo Ce 14 Dritte Claſſe. Amphibien. phalo. Schneider p. 303. n. 2. Beytr. II. P. % Mit ey⸗faſt herzförmigen, fägeförmig gezähnelten, dicken Rückenſchilde, deſſen 15 Felder in drey Reihen dicht an einander liegen, die fünf mittlern ſind leicht gekielt oder höckericht. Der wulſtige und niedergedrückte Rand beſteht aus 25 kleineren ungleichen Schuppen. Der ſchmä— lere und kürzere Bauchſchild beſteht in der Mitte aus 12 und zu beiden Seiten aus 4 kleinern Feldern, geht an den Seiten in zwey flügelartige Anſätze aus, und iſt mit einer lederartigen Haut überzogen. Der Hals iſt dicker als der Kopf, runzlicht. Der Kopf ziemlich groß, eyförmig. Der Schnabel keilförmig, faſt gerade. Die Kinnladen ungleich, meſſerförmig, in einander tretend, und nach der Spitze zu, fein gekerbt. Sowohl die Vorderfüſſe als die hintern ſind mit zwey ſtarken, kurzen, ſchmalen, etwas gekrümmten ſpitzigen von einander abſtehenden Krallen verſehn. Der Schwanz iſt koniſch, kurz, mit einer runzlichen Haut über— zogen. Der Rückenſchild iſt unter dem Waſſer von gelber Farbe, mit ſchwarzen Flecken bezeichnet, und nicht ſelten mit Muſcheln und Seegewächſen bewachſen, in der Mitte viel breiter, und ſchmäler nach hinten, als bei den übrigen Arten. Sie erreicht die Gröſſe der Rieſenſchildkröte, iſt gegen 6 Fuß lang, 4 Fuß breit, und wiegt 4 — 800 Pfund. Ihr Aufenthalt find die waͤrmern Gegenden von Amerika, und das mittelländiſche Meer, wo fie bei Ca— gliari in Sardinien und Caſtel Sardo häufig gefan— gen wird. Die Nahrung beſteht vorzüglich in Schnecken und Seegewächſen. Ihr Fleiſch iſt ſehr ranzig, fett, von widrigem moſchusartigem Geruche, dennoch wird es ver— ſpeist. Aus dem Fett wird ein übelriechendes Oel erhak— I. Ordnung. Amphibia. 15 ten, das zu Ueberziehung der Schiffe, und zur Lederbear— beitung benuzt wird. Ihre Schale iſt wenig geſchäzt. Sie iſt ſehr ſtark, gefräſſig und beherzt, zerbricht die gröſten Meerſchnecken, um die Thiere aus den Schalen zu holen, ſoll ſich auf kleine Crocodile werfen, und ſogar alte hin— terwärts bei dem Schwanze anfallen. * Anmerkung. Die Nashorn⸗Caretſchlid— kroͤte. La Tortue Nasicorne. C. de la Cepede I]. p. 102. ſcheint von der Caretſchild— kröte nicht verichieden zu ſeyn, und Schneider vermuthet daß der Höcker auf der Naſe durch das Austrocknen entſtanden ſeyn könnte. Es ſoll nach dem Grafen de la Cepede die Baſtardſchild⸗ kröte der amerikaniſchen Fiſcher ſeyn, die ſich in den Meeren der neuen Welt, bei der Linie aufhält. Ihr Fleiſch wird geſpeist. 5) Die Japaniſche Schildkroͤte. La Tor- tue de Japan. Testudo japonica. Thun berg in nov. act. Suec. VIII. p. 172. t. 7. %. Mit etwas eyrundem glatten, ſchwarzen, hinterwärts vier lappigen Rückenſchilde, von ſtark hervorragender Rücken ſchärfe, der aus 13 Feldern, von welchen die mittelſten die gröſten ſind, beſteht. Die Bauchſchale iſt weiß. Die Füſſe ſind floſſenartig, und bei der Mitte mit einem ſchar— fen Nagel verſehen, oben ſchwarz unten weißlich. Der Schwanz iſt ſehr kurz, unter dem Schilde verborgen. Sie bewohnt das Japaniſche Meer, wird von den Japaneſern geſpeist. Die Schilder werden von den Holländern zu Haarkämmen, und anderm Putze theuer gekauft obgleich die Japaneſer keinen Gebrauch davon machen. 16 Dritte Claſſe. Amphibien. II. Fluß⸗Schildkroͤten. Mit Shwimmfüjf: ſen. Der Rücken und Bauchſchild ſind durch eine dicke Haut mit einander verbunden und in der Mitte auf beyden Seiten durch zwey knochenartige Fortſätze geſtüzt. 6) Die eur opaͤiſche Schildkroͤte. La jau- ne C. de la Cépe de I. p. 135. pl. 6. Bona- terre. p. 26. n. 16. pl. 5. f. 2. Testudo punctat a. Gottw. Schild k. t. 12. Testu- do europaea. Schneid. p. 323. n. 5. — Schoepf. p. I. tab. I. Mit ovalem flachgewölbten niedrigen mehr oder weni— ger gekielten Rückenſchilde von ſchwarzbrauner Farbe, der aus 13 Feldern zuſammengeſezt iſt, von welchen 5 in der Mitte etwas gekielt, und 4 zu jeder Seite ſtehen, welche nebſt den 25 Randſchuppen mit länglichtrunden weißgelben Flecken und Streifen ſtrahlenförmig, niedlich bezeichnet ſind. Der ſchmutzig weiſſe oder gelbliche in der Mitte und längſt den Näthen braun oder ſchwaz gefleckte Bauch— ſchild iſt aus 12 ungleichen Stücken zuſammengeſezt. Der eyförmige Kopf, der Hals und die Füſſe nebſt dem längli— chen Schwanze iſt mit gelblichen oder weißlichen Flecken beſezt. Die Vorderfüſſe ſind mit 5, die Hintern mit 4 durch eine Schwimmhaut verbundenen Fingern, und mit eben ſo vielen gekrümmten ſpitzigen Nägeln bewafnet. Ihre Länge beträgt ohne den 3 Zoll langen Schwanz 6 — 8 Zoll. Sie bewohnt Europa, als das ſüdliche Frankreich, Ita— lien, Ungarn, Pohlen und Preuſſen, wo fie an Flüſſen in ſumpfigen Gegenden lebt, und ſich von Fiſchen, Schne— cken, Inſekten und Würmern nährt. Ihr Fleiſch wird I: Ordnung. Amphibia. 17 geſpeist. Sie läßt ſich ſehr leicht in feuchten ſchattigen Gartenſtellen, auch in Kellern halten, wo fie mit Brod und Pflanzen gefüttert wird, und wird hie und da zu Markte gebracht. Sie ſind in den Gärten ſehr wohlthätig, reinigen dieſelben von Schnecken und Würmern. Wegen ihrem langen Schwanze, den ſie im Gehen gerade heraus— ſtreckt, wird fie auch die Waſſer maus, (rat aqua tique, mus aquatilis) genannt. Gegen den Win: ter hin graben ſie ein Loch in die Erde, in welchem ſie den Winterſchlaf halten. Im Frühjahr begeben ſie ſich in füffe Waſſer, und im Sommer halten fie ſich mehr an feuchten Stellen auf dem Lande auf. * Anmerkung. Vermuthlich hat der Ritter von Linné unter feiner Testudo tutaria dieſe Schild: kröte verſtanden. La Bourbeuse C. de la Ce- pede I. p. 118. pl. 4. — Bonaterre 26. n. 17. pl. 4. die haufig in den Flüſſen und Weihern in Languedoc und in der Provence, und in Sardinien vorkommt, ſcheint von der T. Europea nicht ver ſchieden zu ſeyn. 7) Die gemahlte Schildkroͤte. Testudo picta. Linn. ed. Gmel. p. 1045. Schoepf. p. 23. t. 4. Testudo pieta. Hermanni. ' Sehneider p. 348. T. novae hispaniae, Seb. Mus. I. t. 80. f. 5: (Tab. III. EI g. 4.) Mit länglich rundem niedrigen ſanft gewölbten, ganz glatten Rückenſchilde, deſſen Farbe lichtbraun mit gelb ge— miſcht. Die 13 Rückenfelder ſind ſehr glatt, der Rand beſteht aus 25 Schuppen, welche die Hauptfarbe des Aus ckens haben, doch etwas mehr ins ſchwarze gehn, den mittleren Theil einer jeden Schuppe nimmt ein gelber oder 2 18 Dritte Claſſe. Amphibien. srangenfarbiger Fleck ein, den eine bogenartige Linie von derſelben Farbe umgiebt. Das Bauchſchild iſt blasgelb oder weis, hie und da dunkel gewölkt, und aus 12 unglei⸗ chen Stücken zuſammengeſezt. Der Kopf iſt klein, platt und länglich, ſchwärzlich mit eingemiſchtem gelb. Die Kinnladen ungezähnelt. Die Vorderfuͤſſe halb-floſſenartig mit 5, die hintern ganz floſſenartig mit 4 Fingern, und alle mit langen gebogenen, ſcharfen Nägeln verſehen. Der Schwanz iſt ein Viertheil ſo lang als die Schaale, ſchup— pigt, ſchwarz und der Länge nach gelb geſtreift. Die ganze Länge beträgt etwas über 7 Zoll. Ihr Vaterland iſt Nord— amerika, wo ſie ſtille und tiefe Flüſſe und einſame Orte liebt. An heitern Tagen ſonnen ſie fich haufenweiſſe auf Stämmen, oder aus dem Waſſer ragenden Steinen. Sie ſollen den jungen Enten ſehr gefährlich ſein, welche ſie bei den Füſſen unter das Waſſer ziehen und verzehren. Man bedient ſich ihrer auch zur Speiſe. 8) Die Terrapin. Die Sumpfſchildkroͤte. La Terrapene C. de la Cépede l. p. 129.— Bonnaterre p. 30. n. 26. Testudo palu- stris. Linn. ed. Gmel. p. 041. Testudo Terrapin Schoepf. p. 71. t. 15. Mit eyförmigem niedrigen ſehr flach gewölbten bräunli— chen oder bleyfarbigen Rückenſchilde, deſſen 13 Felder im Umfange tief gefurcht, und die oberſten mit einer Rücken— ſchärfe verſehen ſind. Die 24 Randſchuppen ſind beynahe viereckigt, ſchmal, nach hinten gekerbt, und an den Geis ten gerippt, braun mit weisgelb untermiſcht. Der Bauch— ſchild iſt ſchmäler, etwas kürzer als der des Rückens, vorne abgeſtumpft und ausgeſchweift, hinten ſchärfer ausgekerbt, I. Ordnung. Aımphibia. 19 überall gleich weit von dem obern abſtehend, flach, ſtark weiß oder bräunlich, oder weiß mit ſchwarzen Streifen ge— zeichnet; er beſteht aus 12 Stücken. Die Schwimmfüſſe haben vorne 5 hinten 4 Finger, welche ſämmtlich mit ſpi— tzigen Nägeln verſehen ſind. Der Schwanz iſt kurz. Ihre Länge beträgt 3 — 10 Zoll. Das Vaterland iſt Nordame— rika, wo ſie ſich in ſalzigen Waſſern aufhaͤlt. Sie werden unter dem Namen Terrapins häufig in Philadelphia und andern Orten auf die Märkte zum Verkauf gebracht, und geſpeist. * Anmerkung. Der Name Terrapin wird meh— rern Schildkröten gegeben. Sie muß nicht mit der Terrapin des Edwards, welche die Doſen— ſchildkröte iſt, verwechſelt werden, die unter die Landſchildkröten gehört. 9) Pennants weichſchalige Schildkroͤte. La Molle. C. de la Cepedel. p. 137. pl. 7. Bonaterre 235. n. 15. pl. 5. f. 3. Testudo ferox. Linn. ed. Gmel. p. 1039. — Pen- nant. phil. transact. LXI. p. I. n. 32. p. 266. tab. 10. f. 1 — 3. — Schneider p. 330. — Schoepf. p. 102. t. 19. Fi Mit ſchwarzbraunem ins grüne gehendem Rückenſchilde, welcher in der Mitte knochenartig, oberhalb mit glatten Knoten beſezt, an den Seiten biegſam und knorvelartig iſt, ohne Felder. Der Bauchſchild iſt weis, mit vielen kleinen Blutgefaͤſſen durchſchlängelt, ſattelformig, und ragt 2 — 3 Zoll über dem Rückenſchilde hervor. Der Kopf iſt etwas dreyeckigt, nach vorne ſchmal zulaufend, gegen den Hals breiter. Der Hals dick und lang, welcher auf eine bes 20 Dritte Claſſe. Amphibien. trächtliche Lange von 132 Zoll vorgeſtreckt, oder auch bis unter den Schild eingezogen wird. Die Augen haben breite, ſchlaffe Augenlieder. Die Naſe wird durch einen knorpelförmigen Rüſſel gebildet. Die Naſenlöcher ſind durch eine glatte, an beyden Seiten gefranzte Scheidewand abgeſondert. Der Schwanz iſt dick und breit. Sämmt— liche Füſſe ſind dick und ſtark, haben 5 Finger, welche mit drey ſtarken Klauen bewafnet, und mit einer Schwimm— haut, welche bis über ihre Enden herausgeht, verſehen find. Ihre Länge beträgt gegen 2 Fuß, die Breite über 14 Zolle. Sie erreicht ein Gewicht von 25 — 70 Pfund. Ihr Aufenthalt find die Flüſſe der ſuͤdlichen Provinzen von Nordamerika, beſonders im Savannah und Alatamaha und andern Flüſſen von Oft: Florida. Sie iſt ſehr wild, biſſig, zornig, und ſchwer zu fangen. Ihr Fleiſch iſt ſehr ſchmack— haft, und wird von vielen dem der grünen Schildkröte noch vorgezogen. Sie nährt ſich vorzüglich von Fiſchen, Schnecken, Gewürmen und Inſekten. Als eine Abände— rung ſcheint hierher zugehören: a) Die Bartramiſche-Warzenſchildkroͤte. Testudo verrucosa. Bartram. Travels through North et South- Carolina etc. 1791. 8. p. 177. Testudo (ferox?) verru- cosa. Schoepf. p. IO5. Mit einer cylindriſchen, verlängerten abgeſtuzten Naſe. Das vorderſte und hinterſte Ende des Rückenſchildes iſt mit runden, hornartigen Hervorragungen beſezt, zu beiden Seiten weich und knorplich. Der Bauchſchild iſt ſchmal und halbknorplicht, mit Ausnahme der Mitte und des quer übergehenden Stückes, wodurch es an den Oberſchild beve⸗ I. Ordnung. Amphibia. 21 ſtigt iſt, welche hart und Enorplicht find. Die obere Kinn— lade iſt gekrümmt und ſcharf. Der Kopf groß und dick. Die Lippen und Mundwinkel ſind breit, dick, runzlich, und mit einem Bart von langen zugeſpizten Warzen verſehen, welche das Thier verlängern, oder einziehen kann, was ihm ein wildes Anſehen gibt. Sämmtliche Füſſe ſind mit einer Schwimmhaut und 5 Fingern verſehen, und mit Klauen bewafnet. Die Länge beträgt 21 Fuß, die Breite 1 Fuß, das Gewicht 30 — 40 Pfund. In der Geſtalt und Bildung des Panzers der weichen Beſchaffenheit deſ— ſelben, in der rüſſelförmigen Naſe, Lebensart, Sitten, und Vaterland kommt ſie mit der Penuantſchen über— ein, iſt dagegen von ihr verſchieden, durch die in der Ab— bildung nur bemerkliche Vorragung des Rückgrathes und der Rippen, die ebenfalls in der Abbildung angezeigten mit 5 Fingern und eben fo viel Krallen beſezten Vorder-und Hinterfüſſen, vorzüglich aber durch die warzigen Zöpfe am Kinn und Hals. Sie hält ſich in ſchlammichten Stellen der Flüſſe und Sümpfe, unter den Wurzeln und dem Laub der Waſſerpflanzen verborgen, auf. Wenn ſie hungrig iſt, überfällt ſie ihre Beute, ſtreckt dabey ihren Hals auf eine unglaubliche Länge hervor, und erhaſcht ſo mit blizähnlicher Geſchwindigkeit umherſchwimmende Thiere, vorzüglich junge Waſſervögel, Froſche und kleine Fiſche. Sie wohnen in allen Flüſſen, Seen und Lachen des öſtlichen Florida. Ihr Fleiſch iſt Fett und wohlſchmeckend, aber ungewehn— ten oder übermäſſig davon genieſenden Perſonen verurſacht es einen leichten Durchfall. 10) Thunbergs weichſchalige Schildkroͤte. Testudo rostrata. Thunberg. nov. Act. Acad, Suec. vol. VIII. p. 172. t. VII. f. 2. 3. 22 Dritte Slaffe Amphibien. Schoepf. p. 108. t. 20. Testudo cartila- ginea. Boddaert. Schrift. Berl. Naturf. Fr. III. p. 265. Linn. ed. Gmel. p. 1039. n. 19, Tes tu do membranacea. Blumen- bach. Naturg. p. 257. n. I. Schneider. p. 45. 46. Linn. ed. Gmel. p. 1039. n. 17. Testudo Bande geg tien Schneider. blen I. p. 12. ect. Mit 1 etwas gekielten, ganzen, ungetheil— ten biegſamen, lederartigen Rückenſchilde ohne alle Abthei⸗ lungen in Felder und Randſchuppen. Ueber den Rücken hin laufen ſchraͤge und gebogene Reihen, von enge anein— ander ſtehenden theils länglichen, theils rundlichen erhabe— nen Warzen oder Punkten, welche dem Rückenſchilde ein runzliches Anſehen geben. Der Bauchſchild iſt weißlich, häutig ohne Abtheilung, glatt, nach hinten viel kürzer und ſchmäler als der Rückenſchild. Die Naſe verlängert ſich in einen ſtumpfen Rüſſel. Die ſehr kurzen Vorder— und Hinderfuffe find mit einer breiten Schwimmhaut nicht nur zwiſchen den Fingern, ſondern auch nach ihrer ganzen Flache yerfehen, fie haben 5 Finger, von welchen nur die drey erſteren mit Krallen bewafnet ſind. Der Schwanz iſt kurz und erreicht den Rand des Schildes nicht. Die Farbe des Rückenſchildes iſt braun, oder lichtbraun, auch ins graue gehend. Ihre wahre Groſſe iſt bi her unbekannt, weil zur Zeit nur ganz kleine und junge Indipidua von den Naturforſchern beſchrieben wurden. Das Vaterland iſt ebenfalls noch zweifelhaft. Herr Hofrath Blumenbach giebt von der ſeinigen, Guiana an. * Anmerkung. Sie muß nicht mit der ſchagri— nirten Schildkroͤte. Tortue ohagrinée. I. Ordnung. Amphibia. 23 C. de la Cepede J. p. 171. pl. XI. — Schnei- der. Beitr. 2. p. 2. Fig. 22. Testudo gra- nos a. — Schoepf. p. 148. tab. XXX. Te- studo triunguis. Forskäl. faun. arab. p. 9. verwechſelt werden, deren Oberſchild ganz End- chern, und ganz ungewöhnlicher Weiſe in 24 kleine Felder abgetheilt iſt. Die Oberfläche iſt nicht eben, fondern rauh, und mit einem dünnen glatten Ueber— zuge: belegt. Der Hals und die dreykralligen Füſſe ſind ungewöhnlich lang. Die Länge beträgt 1 — 2 Fuß. Das Vaterland iſt der Nil und die Quellen auf Coromandel. f 11) Die Schlangen-Schildkroͤte. La Ser- pentine. C. de la Cepede I. p. 131. — Bonnaterre. 28. n. 20. Testudo Ser- pentina. Linn. — Schneider. p. 337. — Schoepf. p. 32. t. VI. Mit eyförmigem niedrigen braunen oder braungelben Rückenſchilde, deſſen 13 ſpitzig erhabene Felder parallel ges furcht und erhaben geſtrahlt find. Der Rand iſt aus 25 ſchmalen Schuppen zuſammengeſezt, die hinten ſtumpf zu— gerundet und ſcharf gezahnt ſind. Der Bruſtſchild iſt klein, lanzetförmig, weißlich und beſteht aus 12 ungleichen Stücken. Der Kopf iſt groß, breit, dreyeckigt, mit wars zigt ſchuppigter Haut bedeckt, der Rachen weit, die Kinn— laden ſcharf und ungezähnelt, der Hals kurz und dick, wenn das Thier in Ruhe iſt, ob es ihn gleich ſehr ver— längern kann. An den Vorderfüſſen ſind 8, an den hin— tern 4. durch eine Schwimmhaut verbundene Finger, wel— che ſämmtlich mit ſehr langen geraden ſpitzigen Krallen bewaffnet find. Der Lange gerade Schwanz iſt oben mit einem Kamen von knöchernen ſpitzigen, rückwärts gekrümm— ten Schuppen beſezt. Sie erreicht ein Gewicht von 15 — 24 Dritte Elaffe Amphibien. 20 Pfunden, findet ſich in ſüſſen, vorzuͤalich in ſtehenden Waſſern von Nordamerika. Ein äuſſerſt räuberiſches, biſ— ſiges Thier, das jungen Enten und Fiſchen nachſtellet, und ſich auch mit ſeines gleichen herumbeiſſet. Sie erhebt ſich auf den Hinterfüſſen und ſchnappt halb ſpringend und zia ſchend mu ſchnell verlängertem Halſe nach ihrer Beute. Die, welche der um die Naturgeſchichte zu früh verſtorbene Herr Hofrath und Leibarzt Schoepf in Amerika bei ſich hatte, ſuchten immer die verborgenſten Winkel des Zim— mers, und verſteckten ſich am liebſten in den Aſchenhaufen im Camine. III. Landſchildkroͤten. Mit dicken kolbigten Füſſen, welche mit Nägeln verſehen find. die Rückenſchale iſt ſtark gewölbt, und mit der untern durch Knochennöthe verbunden. 12) Die Doſenſchildkroͤte. La Tortue a boite. La courte gueve. C. de la Ce- pe de I. p. 169. Bonnaterre. 28. n. 23. Le Prissonier. Testudo clausa. Schoepf. p- 36. tab. VII. Linn. ed. Gmel. p. 1042. Bloch. in Schrift. Berlin. Naturf. Fr. VII. I. p. 131. t. 1. Testudo carolina. Linn. Schneider. p. 334. n. 7. Linn. ed. Gmel. p. 104L. Terrapin. Edward of Birds p. 205. | Mit ovalem hochgewölbten Rückenſchilde, deſſen 13 Fel⸗ der gelb und braun gefleckt, und die fünf mittleren gekielt ſind. Der Rand iſt aus 25 Schuppen zuſammengeſezt. Der Bauchſchild iſt von ganz beſonderer Einrichtung und Geſtalt. Die Bildung iſt nach dem Umkreiſe der innern I. Ordnung. Amphibıa. 25 Nandſeite des Oberſchildes geformt, und ihm genau ans paſſend, durch eine lange und fünf Quernähte in 12 uns gleiche Felder abgetheilt. Durch die mittelſte Quernath wird das Bauchſchild in zwey Klappen getheilt, die durch ein ſehnichtes Band unter einander Beweglichkeit bekommen. Die hintere Klappe iſt gröffer als die vordere, beide aber ſind von elliptiſcher Figur, mit faſt durchaus gleichem Ran, de, ſo daß der ganze Bauchſchild nach ſeinem Umfange genau dem innern Rande des Oberſchildes anpaßt und das Thier mit eingezogenem Kopf und Füſſen in vollkommene Sicherheit ſich innerhalb ſeine durch jene Klappen geſchloſ— ſene Panzer verbergen kann. Die Kinnladen ſind ſcharf und ungezähnelt. Die Vorderfüſſe find mit 5, die hin— tern mit 4 Fingern verſehen, welche mit langen gekrümm— ten Krallen bewafnet find. Der Schwanz iſt ſehr kurz. Ihre Länge beträgt 3 — 4 — 5 Zoll. Das Vaterland iſt Nordamerika, wo ſie nicht nur in ſumpfigen, ſondern auch in ganz trockenen Gegenden gefunden wird. Sie iſt ſo ſtark, daß ſie mit 5 — 600 Pfund Laſt fortkriechen kann. Ihre Nahrung beſteht in Ratten, Schlangen, Käfern, Pferde— miſt. Sie verzehrt ſogar nach Mühlenbergs Bericht 4 — 5 Fuß lange Schlangen und bemächtigt ſich ihrer, indem ſie ſolche in der Mitte packt, und zwiſchen den Klaps pen ihres Panzers bis zum Tode quetſcht. Sie werden hie und da in Kellern gehalten, um Schnecken und Mäuſe zu vermindern. Ihre Eyer ſollen ſehr ſchmackhaft ſeyn, das Fleiſch aber nach einigen ranzig ſchmecken. 13) Die griechiſche Schildkroͤte. Die mo: ſaiſche Schildkroͤte. La grecque. C. de la Cepede J. p. 143. Bonnaterre p. 23. n. 9. Testudo graeca. Linn. Schnei- 26 Dritte Claſſe. Amphibien. der p. 358. n. 16. — Schoepf. p. 43% t. VIII. f. A. B. t. IX. (Tab. V. Fig. 6.) Mit ovolem, hohen, gleichen und auch an den Seiten gewölbten Rückenſchilde, deſſen Rand vorne ſcharf und aus— geſchnitten, in den Flanken ſtumpf und angezogen, hinten höckericht iſt. Er iſt aus 13 bald flachen, bald mehr oder weniger gewolbten in der Mitte punktirten mit mehreren ſeichten concentriſchen Furchen umgebenen ſchwarzbraunen gelbgefleckten Feldern zuſammengeſezt. Der Rand beſteht aus 25 Schuppen. Der Bauchſchild aus 12 — 13 Stücken. Die Kinnladen find am Rande gezähnelt. Die Vorderfuͤſſe, an denen die Finger nicht zu unterſcheiden ſind, haben vier ſtarke, gerade, kurze und abgeſtumpfte Krallen, nebſt einer fünften kurzern. Die Hinterfuſſe haben auch vier Krallen, die etwas länger als die der vordern ſind. Der Schwauz iſt kurz, coniſch, dick, am Ende mit einer gekrümmten hörnenen gelben Spitze. Ihre Länge beträgt 5 — 9 Zoll. Sie bewohnt die meiſten von dem mittelländiſchen Meere beſpühlten Lander, vorzü lich Griechenland, Dalmatien, Sardinien und Languedoc. Die Männchen, wenn ſie auf— gebracht find, ſollen auf einander ſtoſſen, wie die Widder, daß man den Schall weit höret. Sie wird hie und da in den Italiäniſchen Gärten unterhalten, wo ſie ſich leicht fortpflanzt. Für die Griechen iſt ſie eine Lieblingsſpeiſe, die auch das rohe Blut trinken und die Eyer kochen. * Anmerkung. Sie muß nicht mit der breitran— digen Schildkroͤte. Testudo marginata. Schoepf. p. 58. t. XI. XII. Pig. 1. La gre- que. C. de la Cepede pl. VIII. p. 145, 146. verwechſelt werden, welche fi) von der ächten Gries chiſchen Schildkroͤte, durch den breiten Rüden: I. Ordnung. Amphibia. 27 ſchild? Rand, der aus 24 Schuppen beſteht, und hin— terwärts flach auswärts gebreitet iſt, ſodann auch durch die gröſſere Statur unterſcheidet. Ihr Vaterland iſt unbekannt. 14) Die geometriſche Schildkroͤte. La Geömetrique. C. de la Cepede J. p. 157. pl. 9. — Bonnaterre. 24. n. 13. pl. 6. f. 1. — Testudo geometrica. Linn. Schneider. p. 252. Schoepf. p. 55. tab. X. — Seba Mus. I. t. 80. f. 8. Gottwald. Schild kr. tab. K. f. 13. 16. Mit eyförmigem hochgewölbtem Rückenſchilde, deſſen 13 Felder in der Mitte gelb, etwas erhaben und punktirt find, gegen dem Rande glänzend, ſchwarzbraun, concen— triſch gefurcht. Ueber ſämmtliche Felder laufen 10 — 12 — 13, gerade, gelbe, eine Linie breite Binden, welche dem Schilde niedliche Zeichnungen geben. Die 24 Randſchup— pen ſind ſchwarzbraun, gefurcht und mit gelben Binden, welche auf die Rückenfelder laufen, bezeichnet. Der Bauchſchild it flach, ſchmutzig gelb und braun, hinten ausgeſchnitten. Der Schwanz kurz. Die Vorderfuͤſſe haben 5, die hintern 4 Finger mit Nägeln. Die Schup— pen der Füſſe ſind gelb. Die Länge des Schildes beträgt 3 — 4 — 5 Zoll. Das Vaterland dieſer niedlich gezeich— neren Schildkröte iſt Aſien und Afrika, das Himmelfahrts— Eyland, und das Vorgebürge der guten Hofnung. Sie variirt in der mindern und höheren Erhabenheit der mitt— leren Rückenſchildfelder, in der Zahl und Lage der gelben Bänder, wie in der Grundfarbe, die zu Zeiten aus dem ſchwarzbraunen ins kaſtanienbraune und röthliche geht. 28 Dritte Elaffe Amphibien. 1. Das Froſchen und Kroͤtengeſchlecht. Rana. Linn. Grenouille. Der Körper iſt nackt, mit vier Füſſen verſehen, wovon die hintern länger als die vordern find; und ungeſchwänzt. Sie haben mehrentheils an den Vorderfüſſen vier freye Finger, an den hintern 4 — 5, ſeltener 6 Finger, bie durch eine Schwimmhaut unter einander verbunden jind. Einige haben einen warzigen dicken Körper, ein widriges Anſehen, kurze Füſſe, find träge und werden Kroͤten genennt, und von einigen für ein beſonderes Geſchlecht ge— halten; andere haben einen glatten längern Leib und Springfüſſe, und gehen mehrentheils des Tages ihren Verrichtungen nach, ſie werden Froͤſche genennt. Der befondere oft ſtarke Laut, den mehrere dieſer Thiere von ſich geben, wird nicht in ihrer Bruſt, ſondern im Munde vermittelſt zweyer Blaſen die ſie aus den Winkeln des Mundes hervortreiben hervorgebracht. Die Eyer (der Laich) des Weibchens werden vom Männchen auſſerhalb dem Thiere befruchtet und von der Sonne ausgebrütet. Sämtliche Arten dieſes Geſchlechts leiden in den ver— ſchiedenen Stuffen ihrer Entwicklung im Waſſer-Verwand— lungen. Nach 14 Tagen ſchlupft der junge Froſch aus dem Ey in Geſtalt eines Fiſchchens, nach 8 Tagen wird man am Kopfe gewiſſe Fortſätze gewahr, die den Kiefen ähnlich ſind, dieſe verliehren ſich nach 14 Tagen, der Schwanz wird länger, der Leib dicker, nach 10 — 13 Wo: chen zeigen ſich die Hinterfüſſe, und darnach die Vorder— füſſe, find dieſe völlig ausgebildet, fo fallt alsdenn der Schwanz endlich auch ab, und der vollkommene junge Froſch I. Ordnung. Amphibia. 29 hüpft ans Land. Ihre Nahrung beſteht aus Inſekten und Gewürmen, ſeltener aus Pflanzen. * Kroͤten. Bufones. Crapauds. Mit wars zigen bauchigtem Körper und kürzern Füſſen. g 1) Die Pipa. Die Surinamiſche Kröten Le Pipa. C. de la Cépede J. p. 600. Le Crapaud Pipa. Bonnaterre. p. Id. n. 4. pl. 4. f. 2. — Rana Pipa. Lin n. Fermin von der ſurinamiſchen Kröte oder Pipa. a. d. Franz. überſ. von J. A. E. Götze. Braunſch. 1776. 8. t. 1 — 4. Rana dorsi- gera. Schneider Am ph. I. p. 121. (Tab. VI. Fig. 2. und Tab. VII. Fig. 8. 9. 10.) Mit breitem, kurzen, flachen Kopfe, und ſpatelförmi— ger breiter Schnauze. Die Augen ſind klein und ſtehen weit von einander, der Hals iſt ſehr kurz und runzlich. Der flache rundlichte, olivenfarbige, ins ſchwaͤrzbraune gehende Körper, iſt vorzüglich bei dem Weibchen, mit hohlen Warzen beſezt. die vier Finger der Vorderfüſſe ſind länglicht rund ohne Krallen und am Ende in vier ganz kleine Zähnchen getheilt. Die fünf langen Finger der Hinter— füſſe ſind mit Krallen verſehen und durch eine Schwimm— haut mit einander verbunden. Das Weibchen iſt gröſſer als das Männchen, ſeine Länge beträgt 5 — 6 Zoll. Sie bewohnen die moraſtigen Gegenden und Wälder von Suri— nam, find durch die ſonderbare und auffallende in ihrer Art einzige Beſchaffenheit, mit der die Mutter ihre Jun— gen auf dem Rücken trägt und ausbrütet, überaus merk— würdig. Das Männchen trägt nämlich die Eyer (den 30 Dritte Claſſe. Amphibien. Leich), die das Weibchen kurz vorher auf die gewöhnliche Weiſe von ſich gegeben, demſelben auf den warzigen Rü— cken, ſtreicht die hohlen Warzen damit ein, und befruchtet fie hernach. Dieſe Eyer verwachſen alsdenn mit der Rü— ckenhaut der Mutter, werden daſelbſt ausgebrütet, worauf nach einigen Monaten die darinn befindlichen geſchwänzten Thiere auskriechen, nach kurzer Zeit den Schwanz verlie— ren, vier Füſſe bekommen, und den Rücken ihrer Mutter verlaſſen. Dieſe Kröten werden troz ihres widrigen Anſe— hens, von den Schwarzen in Guiana geſpeist. 2) Die Schrey-Kroͤte. Le Criard. C. de la Cepede J. p. 608. Le Crapaud Cri- ar d. Bonnaterre. p. I7. n. Iq. Rana mu- sica. Linn. Bufo clamosus. Schaeider. Amph. I. p. 214. n. 8. Mit punktirten höckerförmigen Schultern. Der Bauch und die Schenkel ſind mit erhabenen Warzen beſezt. Die obern Augenlieder runzlich und etwas warzig. Der Kör— per iſt ſchmutzig braungrün. Die Vorderfüſſe geſpalten, die Hinterfüſſe haben fünf Finger, die durch eine kleine Schwimmhaut mit einander verbunden und kaum mit ſicht— baren Krallen verſehen find. Sie iſt gröſſer als die ge⸗ meine Kröte, bewohnt die füffen Waſſer von Surinam, wo ſie ſich des Abends und die Nacht hindurch, mit ihrem einförmigen durchdringenden Geſchrey hören läſt. + 3) Die Kroͤte. Die gemeine Kroͤte. Le Crapaud commun. C. de la Cepede I. p. 568. Bon naterre. p. 16. n. II. pl. 6. f. 1. — Rana Bufo. Linn. Roeſel nat. Hiſtor. der Fröſche hieſigen Landes. I. Ordnung. Amphibia. 31 Nürnberg 1758. in fol. p. 85. t. 20. 21. — Bufo cinereus. Schneider. Amph. I. p. 185. n. I. Mit dickbauchigem, warzigen, gelb oder grünbraunen ſchmutzigen Körper, der gefleckt iſt. Der Kopf iſt kurz und breit, die Augen roth. Die kurzen Vorderfüſſe haben vier geſpaltene Finger, die Hinterfüſſe deren 5 — 6, die mit einer Schwimmhaut mit einander verwachſen ſind, nebſt kürzerem Daumen. Ihre Gröſſe iſt ſehr verſchieden. Dies Thier iſt durch ganz Europa gemein, hält ſich in dunkeln, ſchattigen, feuchten Waldungen, bey alten Gebäuden und Mauern, in Gewölben und Kellern und an feuchten Gar— tenſtellen auf. Im Winter iſt ſie erſtarrt unter der Erde oder in Moräſten. Es ſind träge, langſame, lichtſcheue Thiere, die wegen ihrer Geſtalt und dem widrigen Ge— ruche, den ſie verbreiten, den meiſten Menſchen verhaßt ſind, ob ſie gleich unſchädlich ſind und kein Gift bei ſich führen Ihre Nahrung beſteht vorzüglich in Gewürmen und Inſekten. Sie können ſehr lange hungern, gehen ihrer Nahrung vorzüglich des Abends nach. Merkwürdig ſind die in Felſen und Baumſtämmen vorgefundenen, zu einer beträchtlichen Gröffe herangewachſenen Kröten. Die ſogenannten Kroͤtenſteine (Bufoniten) Eommen nicht von den Kröten, ſondern gehören zu den Verſteine⸗ rungen. Dem Igel und mehreren Raubbögeln dient fie zur Speiſe. Die gebrannten Kröten werden gegen den Erbgrind, und gegen Krebsſchäden empfohlen. Als vorzügliche Abänderung der gemeinen Kröte de: trachten wir: 32 Dritte Claſſe. Amphibien. a) Die aſchgraue Kroͤte. Le Crapaud gris. Rana obstetricans. Wolf in Sturms Amphib. gie? Heft t. a. b. Mit blaulichaſchgrauem warzigem Oberleibe und ſchmu— tzig weiſſem Unterleibe. Die Vorderfüſſe haben vier freye. Finger, und auf jeder Fußſohle ſtehen drey runde glatte Schwielen. Die Hinterfüffe haben fünf Finger, welche bis zur Hälfte mit einer Schwimmhaut verſehen ſind. Ihre Länge beträgt 12 Zoll. Sie ſcheint ſich von der gemeinen und andern Kröten vorzüglich durch ihre Eyer, die zwiſchen den Hinterſchenkeln in einem Bündel verſammelt ſind, zu unterſcheiden. Was auch Veranlaſſung gab, fie R. ob- stetricans zu nennen. Sie wurde in der Schweiz gefunden. * Anmerkung. Der Güte des Herrn Apotheker Merklins verdanke ich ein Exemplar dieſer Kröte, und nach ſeiner Verſicherung ſollen troz allem Nach— ſuchen keine ſolche Kröten mehr gefunden worden ſeyn. Sie hat zu viel übereinſtimmendes mit der gemeinen Kröte, und ich betrachte ſie daher als eine bloſe Ab— änderung derſelben. Sie iſt vermuthlich in dem Zu— ſtand gefangen worden, als ſie ſich eben ihrer Eyer entledigte, daher ſie noch in einem Bündel zwiſchen den Hinterſchenkeln hängen. Sie muß nicht verwechſelt werden mit Bufo ob- stetrieans. Laurent. Synopf. rept. p. 28. Bufo terrestris minor. hist. de l’Acad. des Sciences 1741. Le Crapaud Accou- cheur. C. de la Cepede J. p. 579. welche oben grüngrau mit einigen braunen Warzen, weiſſen Körnern auf den Seiten und unter den After. Man findet ſie unter Steinen in der Gegend von Paris. Sie wird von dem Grafen de la Cepede als eine Abanderung der gemeinen Kröte beſchrieben. I. Ordnung. Amphibia.., 33 + 4) Die braune Kroͤte. Le Brun.'D’Au- benton Encyel. method. Bufo fustus Schneider hist. amph. I. p. 196. n. 4. Laurent. Synops. p. 28. n. XVIII. Bech⸗ ſtein Cepedes Amph. II. p. 455. t. X XXI. . Roesel 4b XVII. XVIII, XIX. Rana bombina var. 8. Gmel. Lin u. Syst. I. 3. p. 1048. Sie unterſcheidet fih von den übrigen Krötenarten durch einen glatten braunſchwarz gefleckten Körper. Ueber der Mitte des Rückens ſtehn die dunkelſten und gröſten Flecken, die durch einen nach der Länge des Ruͤckens aus— laufenden gelbbraunen Streifen von einander abgeſondert ſind. In der Schenkelgegend und an den Seiten ſind zu Zeiten einige Carmin oder Mennigrothe Punkte. Die Vorderfüſſe haben vier freye Finger. Die Hinterfuffe fünf, welche bis zum zweiten Gelenk mit einer Schwimm— haut verſehen ſind. Sie hat die Gröſſe unſerer gemeinen Kröte. Das Weibchen iſt groͤſſer als das Mannchen und am Bauche grau, das Männchen hingegen weisgelb. Unter den Hinterfüſſen ſteht eine Erhabenheit, die gleichſam einen kleinen ſechsten Finger vorſtellt. Sie wohnen in graſigen ſeichten Sümpfen und Teichen. Die Begattungs- zeit iſt im April und Anfangs Mai, das Männchen giebt dabey einen einförmigen heulenden hohlen Ton von ſich und das Weibchen grunzt. Die Larven dieſer Kröte ſind unter unſeren innländiſchen die gröſten und ſo weich, wie Gallerte. Leztere werden begierig von den Forellen ver— ſchlungen. Wenn ſie gereizt werden, ſo geben ſie im Zorn einen Geruch, wie Knoblauch, oder abgebranntes Schies⸗ pulver, von fi, 8 34 Dritte Claſſe. Amphibien. * Anmerkung. Gmelin hat ſie a. a. o. fälſchlich für eine Abänderung der Rana bombina, mit der ſie keine Aehnlichkeit hat, ausgegeben. + 5) Die grüne Kroͤte. Le vert. C. de 13 Ce pe de. Bonnaterre. 17. n. 13. Buf o viridis. Schneider. Amph. I. p. 200. n. 5. — Laurent. Synops. p. 27. n. VIII. p. III. t. I. f. I. — Rana Bufo viridis. 8. Gmel. Linn. p. 1047. Der warzige Körper iſt Oberhalb mit grünen, theils abgeſonderten, theils zuſammenflieſſenden rundlichen Fecken beſezt. Die Zwiſchenräume der Warzen ſind rothgelb oder röthlich punktirt. Die Warzen find an den Seiten ge: drängter und gröſſer. Der Bauch iſt ſchmutzig grauweiß, und mit gelblich weiſſen Wärzchen beſezt. Die Augen ſind gelbroth, ſtark hervorſtehend. Die Vorderfüſſe haben vier freye Finger, die Hinterfüſſe fünf, welche zur Hälfte mit einer Schwimmhaut verſehen ſind. Bey dem Weibchen gehen die grünen Warzen und Flecken aus dem grünen ins dunkelbraune. Die Länge beträgt 3 — 32 Zoll. Sie findet ſich in Kellern, Gärten, Felſen und Mauerlöchern, kommt bei uns ziemlich häufig vor. Erzürnt, funkeln ihr die Augen, und ſie verbreitet einen ſtarken betäubenden Geruch, der viele Aehnlichkeit mit dem des ſchwarzen Nachtſchattens (Solanum nigrum Linn.) hat. Als bloſe Abänderung betrachten wir. ö a) Die veraͤnderliche Kroͤte. Le Rayon vert. Bounaterre. 12. n. 1. pl. 6. f. 2. Ran a variabilis. Pall. Spicil. Zool. Fasc. VIII. Ta b. VI. f. 1. 2. — Lin n. ed. Gmel. p. 1051. — I. Ordnung. Amphibia. 33 Sturm. Deutschl. Fauna 3e Abthl. 2tes Heft. Bufo Schreberianus Laurent. SynO ps. p. 27. n. VII. Koes el p. 108. Sie hat die Gröſſe und Geſtalt der grünen Kröte. Die Grundfarbe des Körpers iſt grauweiß mit greſſen grass grünen Flecken. Der Körper dick, am Rücken und vor: zuͤglich an den Seiten aufgeſchwollen. Die Rückenwarzen klein, da am gröften, wo die Bauchſeiten am meiſten er: haben ſind. Herr Edler ven Lübeck hat bemerkt, daß ſie oft die Farben wechſelt. Wenn ſie in Bewegung iſt, ſieht ſie weiß aus, die Flecken ſind ſchön grün und die Warzen gelb; in der Ruhe hingegen wird die Farbe der Flecken aſchgrau. In der Sonne, die ſie nicht vertragen kann, verſchwinden die Farben, und ſie wird überall gleich aſchgrau. Im Herbſt und wenn ſie aus dem Winterſchlaf erwacht, ſieht fie ſchmutzig fleiſchfarb aus. Sie wird vor- züglich in Niederſachſen, und vermuthlich auch bei uns gefunden. Anmerkung. Die Abänderung der Farben kann bei den Kröten nicht als Unterſcheidungszeichen dienen, indem mehrere derſelben zu den verſchiedenen Jahres- Zeiten, in der Senne, im Schatten und in der Ge— fangenſchaft nicht ſelten ihre Farben ändern. ** Anmerkung. Die grüne Kroͤte unterſcheidet ſich von der braunen Kröte vorzüglich durch die hervorſtehenden Warzen, welche großtentheils grun, ſeltener braun gefleckt ſind. + 6) Die Kreuz-Kroͤte. Die Hausunke. Le Galamite, C. de la Cepede l. p. 592. Bufo cruciatus. Schneider. Amph. I. p. 193. n. III. — Bufo calamita. Laurent: 36 Dritte Claſſe. Amphibien. Synops. p. 28. n. IX. Rana portentosa. Blumenbach Handbuch der Naturg. Rana Bufo Calamita. Linn. ed. Gmel. p. 1047 Poesel tab. XXIYV.'p. 106. (Tab. VIII. Fig. 13.) Sie hat viele Aehnlichkeit mit unſerer gemeinen Kröte, iſt etwas kleiner, hat kürzere und dickere Füſſe. Ueber den Rücken lauft der Länge nach eine, ſchwefelgelbe Linie. Won den Augen bis zu den Hinterſchenkeln lauft zu beiden Seiten eine röthlichgelbe geſchlängelte Linie. Der warzige Körper iſt oberhalb dunkel Olivengrün, mit hervorſtehenden rothbraunen Warzen marmorirt. Die Augen find grau⸗ blau. Die Hinderfüſſe haben keine Schwimmhaut. Das Münnchen hat dickere Vorderfüſſe, an dem Dau⸗ men ſteht eine ſchwarze rauhe Warze, und der Körper iſt dünner als am Weibchen. Sie wird vorzüglich in Lö— chern von alten Mauern, in Haus: Gärten, auch nicht ſel— ten in Kellern, Bauernwohnungen und Stallungen gefun— den. Sie klettern oft einige Schuhe hoch an alten Mau⸗ ern, um in ihre Löcher zu kommen, wo ſie ſelten einzeln, ſondern mehrere, zehn bis zwölf beiſammen angetroffen werden. Sie kommen Abends und Nachts hervor, um ihre Nahrung zu ſuchen. Im Mai und Junius paaren ſie ſich an Sumpfufern, wobei ſie einen ſonderbaren ſtarken Laut von ſich geben. Ihre Nahrung beſteht vorzüglich in Ins ſekten, und Würmern. Wenn ſie gereizt werden, ſchwi— tzen ſie einen Saft aus, der wie verpuftes Schießpulfer, riecht. * Anmerkung. Es iſt allerdings eine beſondere von der gemeinen Kröte verſchiedene Art, welche ſich noch von allen übrigen innländiſchen Kröten durch ihren geſchwinden mänfeartigen Gang unterſcheidet. Nach I. Ordnung. Amphibia. 37 des treflichen Roeſels Beobachtungen ſellen die Störche, die unſere Kröten ſo ſehr lieben, keine Kreuzkröte anrühren. + 7) Die Feuerkroͤte. Le couleur de feu. C. de la Cepede. I. p. 595. — Bon naterre. p. 13. n. 2. pl. 6. f. 55 6. La Sonnante. C. de Ia Cepede I. p. 535. Bon na terre. 4. n. 7. pl. 2. f. 3. — Bufo igneus. Schnei- der Amph. I. p. 187. n. 2. Laurenti Synops. p. 29. n. XIII. Rana Bombina. Linn. — Roesel. t. 22. 23. Mit warzigem, ſchmutzig dunkel olivenfarbigen ſchwarz— gefleckten Rücken, blauem orangefarb-gefleckten Bauche und Füſſen. Unter dem Halſe iſt eine Querfalte. Die Augen haben eine dreieckige Pupille. Die Vorderfuüſſe haben vier freye Finger, die Hintern fünf, welche mit einer Schwimmhaut begabt ſind. Sie iſt unter unſern innländiſchen Kröten die kleinſte, findet ſich in langſam flieffenden Waſſern und Sümpfen, begiebt ſich auch von da in die nahe gelegenen Keller und Brunnſtuben. Ihre Stimme iſt dumpf, läutend und unterbrochen. Wird ſie gereizt oder beunruhigt, läſt fie einen Schaum aus den Poren der Schenkel gehn, und verbreitet einen unangeneh— men Geruch. Ihre Nahrung beſteht vorzüglich in Wür— mern und Inſekten. N 8) Die Salzkroͤte. Rana Salsa. Linn. ed. Gmel. p. 1049. Bufo salsus. Schranks und v. Molls naturhiſt. Briefe über Oeſt— reich etc. I. p. 308. — Schneider Amph. EN ner a 38 Dritte Claſſe. Amphibien. Mit olivengrünem ins graue gehendem unten weiß und ſchwarzgeflecktem Körper, der mit kleinen Warzen be: ſezt iſt. Die Beine und Finger ſind bräunlich gebändert, die Fußſohlen gelb. Die Vorderfüffe find mit vier, die Hintern mit fünf freyen Fingern verſehen. Sie iſt kleiner als der Laubfroſch und wird bei Berchtesgaden in ſtehen— dem Salzwaſſer, das mit Regenwaſſer gemiſcht iſt, ge— funden. 9) Die Meerkroͤte. L’epaule armee. C. de Isa Cepede I. p. 339. La Grenaville épau- le armée. Bonnaterre. p. 6. n. 13. pl. 3. f. 2. Rana marina. Linn. ed. Gmel. p. 1049. — Seba mus. I. t. 76. f. 1. Bufo ma- rinus. Schneider Am ph. I. p. 219. n. XIII. Mit einer fleiſchigen eyförmigen hellgrauen ſchwarzge— tüpfelten Erhabenheit auf beiden Schultern, grauen wars zigem gelblich und bräunlich gefleckten Körper. Der Rücken hat hinterwärts vier runde fleiſchige Auswüchſe. Die Warzen des Körpers ſind in der Mitte mit einem erhabe— nen braunen Punkt bezeichnet. Die Augenlieder mondför— mig und mit Warzen beſezt. Der Kopf iſt vor und zwiſchen den Augen niederdrückt und zu beiden Seiten mit einem hohen Rande verſehen. Um den After ſtehen Runzeln. Die Vorderfüſſe haben vier freye Finger, die Hinterfüſſe fünf, welche zur Hälfte mit einer Schwimm— haut verſehen find. Die Länge beträgt ohne die ſehr lan— gen Hinderfüſſe über einen halben Fuß. Ihr Vaterland iſt nach Seba Virginien. 10) Die Perlenkroͤte. La Perlee. C. de la Cépede I. p. 545. La Grenouille perlee. Bonnaterre 4. n. 8. pl. 4. f. 1. Bufo I. Ordnung. Amphibia. 39 Typhonius. Schneider Amph. I. p. 207. n. VI. Rana Typhonia. Linn. Rana mar- garitifera. Gmelin ed. Syst. Linn. p. 1051, Laurent. Synops. p. 30. n. XV. Seba Mus: I. 7. f. 6. 7. 8. (Tab. VIII. Fig. 12.) Der Rand des dreyeckigen Kopfes iſt mit einer Haut verſehen, welche über die Augen und Ohren hervorragt. Ueber den braunrothen oder graugelblichten Körper geht von der Naſe über den Rücken eine weiſſe Längebinde und zu beiden Seiten des ſchmutzig weiſſen mit blaßblauen Kors nern beſezten Bauches zieht ein ganz ſchmaler weiſſer Strei— fen. Auf dem Rücken ſtehn hellrothe perlenartige Erha— benheiten. Die Vorderfüſſe haben vier freye Finger, die Hinderfüſſe fünf, welche bis zum zweiten Gelenke mit einer Schwimmhaut verſehen ſind. Die Länge beträgt gegen 5 Zoll. Das Vaterland dieſer Kröte iſt Braſilien, wo ſie unter dem Namen Aquaqua bekannt iſt. * Anmerkung. Dieſe Kröte kommt in der Gmeli— niſchen Ausgabe zweymal vor, und zwar erſtens als wirkliche Kröte unter Rana margaritacea und zweytens als Froſch, unter Rhtßs typhonia. Seba. I. hat unter tab. 71. f. 8. eine Abänderung mit hellgelbem Körper, rothen perlenartigen Warzen und fünffingerigen Vorderfüſſen. Bey dem Grafen de la Cépede wird, wie leicht aus der Verglei— chung der daſelbſt angeführten Sebaiſchen Figur 75. . H. zu erſehen if, Rana typhonia. Linn. mit der Rana virginica. Laurent. Synöps. 31. n. XX. verwechſelt. Dem Profeſſor Schneider der a. a. o. mehrere Exemplare genau mit einander ver: glichen hat, verdanken wir vorzuͤglich die genaue Be- richtigung der Rana typhonia des Ritters son Linné. 40 Dritte Claſſe. Amphibien. 11) Die gehoͤrnte Kroͤte. Le Cornu. C. de la Cepede. I. p. 604. Le Crapaud cornu. Bonnaterre. p. 16. n. 10. pl. 7. f. 3. — Rana cornuta. Linn. Schneider Amph. I. p. 125. n. V. Bufo cornutus. Laurent, Synops. p. 25.n. 2. — Scba mus. I. t. 72. f. I. 2. (Tab. VIII. Pig. II.) Mit auffallend groſſem vornen abgerundetem Kopfe, weitem Rachen, kegelartigen, weichen, zugeſpizten Augen— liedern, welche ihr das Anſehen eines gehörnten Kopfs ges ben. Der Korper iſt gelblicht, auf dem Rücken und quer über die Füſſe und Finger mit braunen Binden verfehen. Vom Kopf bis zum After lauft eine weißliche Binde, bei deren Anfang zu jeder Seite ein runder ſchwarzer Fleck ſtehet. Sie findet ſich in Surinam und Virginien, hat ein ſchauervolles Anſehen, beſonders wenn ſie ganz erwach— ſen, indem ſie alsdenn noch auf dem Rücken, an den Schenkeln und am After, mit weichen Stachelauswüchſen verſehen iſt. a Fröſche. Ranae Grenouilles, Mit mehr langem glattem Körper und längern Beinen. 12) Der Ochſen-Froſch. Der bruͤllende Froſch. Ar mugissante. C. de la Ce&- pede I. p. 541. pl. 38. La Grenouille mugissante. Bonnaterre. p. 7. n. 16. pl. 2. f. 3. — Rana ocellata. Linn. Schneider Amph. I. p. II. n. III. Seba mus. I. t. 75. f. I. (Tab. IX. Fig. 14.) 1 I. Ordnung. Amphibia. 41 Mit einem augenartigen Fleck an beiden Ohren, her— vorſtehenden Augen, dunkelbraun und gelblichgrün geflek— tem braunem breitem Körper, weiſſem ins gelbliche gehen— dem Bauche. Von den Augen an, lauft über den Rücken eine erhabene Falte, welche mit dunkelbraunen Querflecken bezeichnet iſt. Die Bruſt iſt mit ſtachlichen Erhabenheiten beſezt. Die Füſſe haben ſämmtlich fünf Finger ohne Nä— gel, die hintern eine kleine Schwimmhaut. Seine Länge beträgt gegen 8 Zoll. Er findet ſich vorzüglich bei den Quellen in Nordamerika, Virginien und Jamaika und brüllt wie ein Ochs, muß aber nicht mit Rana boans. Linn. verwechſelt werden. Ihre Nahrung beſteht in Vö— geln, Würmern und Inſekten. Die Nordamerikaner glau— ben, daß dieſe Fröſche die Quellen veinigten, 13) Der Pip⸗Froſch. La Grenouille Pit- Pit, Bon naterre. 5. n. 10. pl. 4. f. 3. — Rana pipiens. Linn. ed. Gmel, p. 1052. Schreber Naturforſch. 18. p. 182. t. 4. Schneider Amph. I. p. 133. n. IX. Rana virescens u. halecina. Kalm Reiſe 3. P. 45.46. — Cates by. Carol, II. p. 70. t. 70. Mit grünem Körper, der viele augenförmige braune, mit einer gelben Einfaſſung verſehene Flecken hat. Die Ohren haben bei dem lebendigen Thiere einen treflichen Goldglanz. An den Vorderfüſſen ſind vier freye Finger, von welchen der dritte der längſte iſt. Die Hinterfüſſe haben fünf, welche durch eine Schwimmhaut mit einander verbunden ſind. Die Länge beträgt vom Kopf bis an die Spitzen der Hinderfüſſe 5 — 6 Zoll. Er bewohnt Nord— amerika, wo er ſich an flieſſendem Waſſer aufhaͤlt, läſt ſich 42 Dritte Elaffe Amphibien. in den erften Tagen des Mayes und im Frühjahr zur Nachtzeit, wenn Regen bevorſtehet, hören. Seine Stimme ähnelt dem Zwitſchern eines Vogels, iſt weit zu hören und lautet piit piit. Er ſoll ſehr weite Sprünge machen. + 14) Der braune Gras-Froſch. La Rous- se. C. de 1a Cépede I. p. 528 — La Muette. Bonnaterre 3. n. 5. pl. 2. f. 2. Rana temporaria, Linn. Schnei- der Amph. I. p. II3. n. I. Rana muta. Laurent. Synops. p. 30. n. 17. Roesel. hist. ran. I — 35. tab. I — VIII. Mit braunrothem Körper. Zwiſchen den Augen und den Vorderfüſſen ſteht ein länglichrunder ſchwarzer Fleck. Die Schenkel ſind braun gebändert. Der Rücken iſt flach, etwas eckigt. Der Bauch weiß und ſchwarz gefleckt. Die Vorderfüſſe haben vier freye, die Hinderfüſſe fünf Finger, die durch eine Schwimmhaut mit einander verbunden ſind. Er findet ſich in Europa und andern Welttheilen, gehört— bei uns, unter die gemeinſte und am häufigſten vorkom— mende Art, die ſich vorzüglich im Sommer in Gaͤrten und Feldern, in feuchtem Gras und im Gebüſche aufhält. Ihren Laut laſſen fie nur im Frühjahre zur Begaͤttungs— zeit hören. Nach Herbſt hüpfen fie vom Lande in die ff henden Waſſer und Bache, und bringen den Winter er— ſtarrt in Moräften zu. Ihe Laich wird in ſtehenden Waſ— ſern und Graben ausgebrütet. Die Jungen hüpfen ganz klein ans Land, was ſehr oft nach einem warmen Regen in gröſter Menge geſchieht, daher die Sage, die ſich auf Aberglauben gründet, vom Froſchregen. Ihre Nah— rung beſteht vorzüglich in Schnecken, Würmern und In— J. Ordnung. Amphibia. 43 ſekten, daher find fie in Gärten zu Verminderung der klei— nen Gartenſchnecken von groſſem Nutzen. Ihre Feinde ſind vorzüglich die Füchſe, Marder, Störche, Reiher, Enten, Raubvögel und Schlangen, denen fie zur Nah» rung dienen. Sie werden hie und da geſpeist, da ſie aber auch den ſpaniſchen Fliegen nachgehen, ſo dürften ſie in dieſer Hinſicht als Speiſe nachtheilig ſeyn. + 15) Der grüne Waſſerfroſch. Roͤling. Der gemeine eßbare Waſſerfroſch. La Grenouille commune. C. de la Ce- pede I. p. 503. — Bonaterre. 3. n. 6. pl. 2. f. I. — La Grenouille mangeable. d’Aubenton Encycl. method. Rana esculenta. Linn. Schneider Am ph. I. p. II5. mn. II. Roes el. tab. XIII — XVI. Mit grünem ſchwarzgeflecktem Körper. Der Rücken iſt in die Quere mit einem Höcker verſehen, mit einer dreyfachen gelben Linie der Länge nach bezeichnet, und die Haut des Bauches hat einen Rand. Der Unterleib iſt weiß. Die Vorderfüſſe haben vier freye und die hintern fünf mit einer Schwimmhaut verwachſene Finger. Sie gehört unter die gröſte Art unſerer innländiſchen Fröſche, hat unter ihnen die längſten Hinterſchenkel, und kann da— her die gröſten Sprünge machen, kommt in ſtehenden Waſ— fern, Waſſergräben und Bächen haufig vor. Ihre Nah: rung beſteht in jungen Vögeln, Mäuſen, Fiſchen, vor— züglich aber in Schnecken, Gewürmen und Inſekten. Sie kommen an die Ufer, um Inſekten zu fangen und ſich zu ſonnen, und hüpfen oft in groſſer Menge, wenn man an den Ufern vorbeigehet, behende ins Waſſer. Ihr einför— 44 Dritte Claffe Amphibien. miges Quacken, das ſie Nachts beſonders ſtark hören laſſen, wird unterbrochen, wenn man das Waſſer, worinnen fie ſich befinden, mit kleinen Steinen in Bewegung ſezt, da— her wurden in Frankreich durch gewöhnliche Frohnde der Landleute, bei ſolchen Waſſern des Nachts Wachen ge— ſtellt, welche von Zeit zu Zeit kleine Steine hineinwarfen, um die Guthsherrn von dem widrigen Lerm der Fröſche zu befreyen. Dieſer Frohndienſt, der battre l’eau genennt wurde, iſt nun abgeſchaft. Sie häuten ſich während dem Sommer zu mehreren Malen. Den Winter bringen ſie in Moräſten erſtarrt zu. Uebrigens haben ſie ein äuſſerſt aus— dauerndes Leben, daß ſie lange ohne Nahrung in verdor— bener Luft, und ſchädlichen Grasorten ſich aufhalten kön— nen, beſitzen eine groſſe Reizbarkeit, die ſich noch mehrere Wochen, wenn ihnen ſchon der Kopf abgehauen iſt oder die Eingeweide herausgenommen worden ſind, am Herzen und den Schenkeln und Füſſen, wenn ſie berührt werden, äuſſert. Zu ihren Feinden gehören die Füͤchſe, Iltiſſe, Maulwürfe, die Enten und andere gröſſere Waſſervögel, vorzüglich aber die Störche, Reiher, Schlangen, Aale und Hechte. Die Schenkel dieſer Fröſche werden geſpeist, ſind ſehr nährend, und haben den Geſchmack des jungen Hahnenfleiſches. Sie werden daher mit Netzen des Nachts bei Fackelſchein gefangen, oder man fängt ſie, indem man ein kleines Stückchen rothes Tuch an Fiſchangel ſteckt. Von dem Laiche dieſes und des vorhergehenden Froſches wird das Froſchlaichpflaſter verfertigt. 16) Der ſchwarze Froſch. Alpenfroſch. La Grenouille noire. Bonnaterre. 9. n. 2r. — Rana alpina. Linn. ed. Gmel. p. 1053. — Laurent. Synops. p. 133. I. Ordnung. Amphibia. Bu: Mit ganz ſchwarzem Körper. Er wird am Abhange des Schneebergs in Oeſtreich gefunden. 17) Der Baſtardfroſch. La Jackie. C. de la Cépede J. p. 547. — Bonnaterre. 5. n. 9. Rana paradox a. Linn. Proteus raninus. Laurent. Synops. 36. n. 34. — Schaw. Zovlog. vol. III. p. 120. — Schu ei- der. hist. Am ph. I. p. 134. — Merian. Surinam 71. T. 21. — Seba. Mus. I. t. 78. Fig. 15 — 22. renne.) Der vollkommene Froſch hat viele Aehnlichkeit mit unſerem gemeinen eßbaren Froſche (Rana esculenta). Die Farbe iſt grasgrün, an den Seiten und Füſſen gelb— gefleckt und ſchattirt. Die obere Kinnlade iſt mit kleinen Zähnen beſezt. Die Vorderfüſſe haben vier Finger ohne Schwimmhaut, der Daumen ſteht etwas ab. Die Hin— terfüſſe ſind mit fünf ſpitzigen Fingern verſehen, die mit einer Schwimmhaut begabt ſind, und neben dem Daumen ſteht noch eine hervorragende längliche Schwiele. Die Larve dieſes Froſches, iſt im Verhältniß zu dem ausgewach— ſenen Froſche gröſſer, als bei irgend einer andern bisher bekannten Art. Die Larve hat, nachdem ſie mehr oder weniger ausgebildet iſt, entweder alle vier Füſſe, oder blos die beiden Hintern, nebſt einem beträchtlich langen Schwan— ze. Das Vaterland iſt Surinam, wo er haufig vorkommt. Anmerkung. Von dieſem Froſche kannte man vor Zeiten nur die Larve, welche Linné und andre unter dem geſchwaͤnzten Froſche Rana paradoxa beſchrieben haben. Schaw. a. a. O. lieferte eine Abbildung von dem vollkommenen Froſche, nach einem 46 Dritte Elaffe Amphibien. Exemplar, das fih im Brittiſchen Mufenumm befindet. Seba und Jungfer Merian behaupteten, daß die Larve dieſes Thiers ſich allmählig in einen Fiſch verwandlen ſoll, was aber keineswegs ſtatt findet. * Baumfröſche. Hylae s. Calamitae. Mit glattem Korper, ſehr langen Schenkeln und linſen förmigen Nägeln. + 18) Der Laubfroſch. La Raine verte ou commune. C. de la Cepede I. p. 550. Bonnaterre. 9. n. I. pl. 4. f. 5. — Rana ar borea. Linn. — Roesel. t. 9 — II. Hyla viridis. Laurent. Synops. p. 33. n. 26. Calamita arboreus. Schneider. Amp h, I. p. 153, n. I. (Tab. IX. Fig. 15.) Mit ganz glattem gras: grünem Körper, gelblich weif: ſem Bauche, der mit kleinen erhöhten Wärzchen beſezt iſt, welche eine klebrige Feuchtigkeit abſondern. Auf jeder Seite ein gelber Streif von der Schnauze bis zu den Hin⸗ terfüſſen, und von dem Oberkiefer, bis zu den Vorderfüffen. Sämmtliche Füſſe haben freye Finger, die mit runden lin— ſenförmigen Nägeln verſehen ſind. Die Vorderfüſſe haben vier kurze dicke, die Hinterfüſſe aber fünf lange Finger. Dieſer niedliche kleine Froſch iſt in Europa und in Nord— amerika auf Bäumen. Sein Bauch und die Füſſe ſind ſo klebrig, daß er auf den glätteſten Baumblättern leicht hän— gen bleibt. Den Winter über bringen ſie erſtarrt in Mo— räſten zu, aus welchen ſie im Frühjahr heraushüpfen, ſich im April und Mai paaren, auf dem Waſſer, wie die übri— gen Froſche, den Laich an die Ufer legen und ſich alsdenn J. Ordnung. Amphibia. 47 auf die Bäume begeben. Sie verändern nach der Begat— tung ihre Farbe in die rothbraune, werden alsdenn braun und roth gefleckt, grau und zulezt grün. Ihr Laut iſt ein. rauhes ſtarkes Kra, Kra, Kra, wobey fie ihre Kehle kugelförmig aufblähen. Sie nähren ſich von Inſekten, vorzüglich Fliegen, welche ſie in der gröſten Geſchwindig— keit hinwegſchnappen. Sie zeigen den bevorſtehenden Re— gen durch ihren rauhen erhöhten Laut an, werden daher in Zimmern in Gläſern erhalten, mit Fliegen gefüttert, wo man ihnen ein Stückchen befeuchteten Grasraſen hin. einlegt, wo ſie den ganzen Winter hindurch in einem war— men Zimmer, ohne Nahrung zubringen können. Als vor: zügliche Abaͤnderungen gehören noch hieher. a) Der braune Laubfroſch. La Brune. C. de la Cepedel. p. 560. — Bonnaterre. 10. n. 2. Rana arborea. f. Lin n. ed. Gmel. p. 1054. Hy la fus ca. Laurent. Synops. P. 34. n. 27. Mit braunem Körper, freyen Fingern, die unten mit Knoten beſezt ſind. b) Der laͤnglichte Laubfroſch. Hyla viri- dis. ß. Laurent. Synops. p. 33. n. 26. Ca- tiesby. Carol. 2. t. 71. Mit länglichtem grünen Körper, welcher zu beyden Seiten mit einer geraden gelben Linie bezeichnet iſt. Das Vaterland iſt Carolina. Er ſoll ſich von unſerm Laubfro— ſche auch noch durch einen andern Laut tſchit, t ſchit, tſchͤt unterſcheiden. 48 Dritte Claſſe. Amphibien. 19) Der bucklige Laubfroſch. La Boss uè. C. de la Cepede I. p. 559. — Bon naterre. II. n. 8. pl. 5. f. I. Rana arboreagib- bos a. Hyla ranaeformis. Laurent. Synops. p. 33. n. 25. — Seba. Mus. II. 1 15. Bin. Mit grünem Körper, rundem flachen Kopfe, hervor— ſtehenden Augen, gebänderten Füſſen, die auf den Seiten dunkler find. Der Rücken iſt mit einer ſtark hervorſtehen— den Erhöhung verſehen. Das Vaterland iſt die Inſel Lemnos. Die Finger ſollen nach der Angabe des Grafen de la Cépede durch eine Schwimmhaut mit einander verbunden ſeyn. Gmelin betrachtet ſie als eine Abände— rung des gemeinen Laubfroſches, von dem ſie ſich aber durch die ſtarke Rückenerhabenheit vorzüglich unterſcheidet. Hierher gehört noch eine Abänderung mit rothen Flecken auf dem Rücken, die in Surinam wohnt. Seba Mus. II. t. 70. f. 4. Rana americana rubra. Hy la ranae for mis. Laurent. var. ß. 20) Der gruͤnbraune Laubfroſch. La Raine ver datre. Bonnaterre. 10. n. 5. Ran a arborea viridi-fusca. Linn. ed. Gmel. p. 1054. Hyla viridi fusca. Laurent. Synops. p. 34. n. 29. Merian. Surinam. 58. Mit braunem grüngeſlecktem Körper und grüngebaͤn— derten Füſſen. Zu beiden Seiten des Halſes ſteht ein kegelförmiger grüngetuͤpfelter Sack. Das Vaterland iſt Surinam. I. Ordnung. Amphibia. 49 21) Der Floͤtende-Laubfroſch. La Fluteuse. C. de la Cépede J. p. 562. Bon naterre. II. n. 6. pl. 5. f. 2. Rana arborea tibia- trix. Linn. ed. Gmel. p. 1054. — Hyla tibiatrix. Laurent. Synops. p. 34. n. 30.— Seba Mus. I. t. 71. f. I. 2. Mit hellgelbem rothgeflecktem Körper. Die Hinterfüſſe ſind mit Schwimmhauten verſehen. Die Männchen ſollen eine flötende Stimme haben. 22) Der rothe Laubfroſch. La Rouge. C. de la Cépede I. p. 566. Bon naterre. 10. n. 4. pl. 5. f. 4. Rana arborea rubra. Linn. ed. Gmel. p. 1054. Hyla rubra. Laurent. Synops. p. 35. n. 32. — Seba Mus. II. t. 68. f. 5. Mit rothem Körper, groſſem Kopfe und ſehr weitem Rachen. Er wohnt in Amerika. * Anmerkung. Der Graf Buffon meldet in ſeiner Geſchichte der Papageyen, daß man ſich in Indien einer Art Fröſche bediene, die Farbe der quadeloupi— ſchen Papageyen in Betracht ihrer Federn zu ändern und ihnen eine ſchöne rothe oder gelbe Farbe zu geben, welches geſchieht, indem die nackten Stellen der jun— gen Papageyen mit dem Blute dieſer Fröſche gerieben werden, was man nach Buffon, tapiriren heißt. Die nachwachſenden Federn, an den geriebenen Stel— len, ſollen ſtatt grün, gelb und roth erſcheinen. Nach dem Grafen de la Cepede iſt dieſer kleine Froſche eine Abänderung des rothen Laubfroſches, der auf dem Rücken der Länge nach zwei weißgelbe oder goldgelbe Streifen hat, er ſoll ebenfalls einen ſehr groſſen Kopf und einen weiten Rachen haben. Ges dachter Graf de la Cépede hat unter dem Mas 4 50 Dritte Elaffe Amphibien. men La Raine & tapiser eine Abbildung auf der Zoten Tafel gegeben. 23) Der magere Laubfroſch. Der duͤnne Laubfroſch. L' Orange. C. de la Ce- pede J. p. 564. La Raine Squelette. Bonnaterre. 12. n. 9. pl. 7. f. 4. Rana arborea Sceleton. Linn. ed. Gmel. p. 1054. — Hyla Sceleton. Laurent. Synops. p. 35. n. 33. — Seba. Mus. I. t. 73. f. 3. Mit äuſſerſt magerem dünnen goldgelben auf dem Rücken roth marmorirtem Körper. Er bewohnt Brafilıen. 24) Der weißgefleckte Froſch. La Gre- nouille tachetée. Bon naterre. 2. n. 3. pl. 4. f. 4. Rana leucophylla. Linn. ed. Gmel. p. 1055. Beireiß in Schrift. der Berlin. Geſellſch. naturforſch. Freunde. 4. p. 178. t. II. f. 4. (Tab. IX. Fig. 16.) Mit grauem, glatten Körper, weiſſen, länglichten Flecken auf der Mitte des Rückens, an den Seiten, zwi— ſchen den goldgelben Augen und an den Waden. Die Schenkel ſind dünne. Die Vorderfüſſe haben vier freye, die Hinderfüſſe aber fünf mit einer Schwimmhaut verſe— hene Finger, mit runden breiten Nägeln. Er wiegt nur 46 Gran und wird in Amerika gefunden. 25) Der Schuppen-Froſch. La Grenouille ecailleuse. C. de la Cepede. 2. p. 503. — Bonnaterre. I. n. 2. Rana Squami- 0 I. Ordnung. Amphibia. 51 gera. Linn. ed. Gmel. p. 155. — Wall- baum Schrift. der Berlin. naturf. Freunde. 5. p. 221. Mit grau und braun marmorirtem Körper, welcher auf den Seiten mit dichten kaſtanienbraunen Punkten und Flecken bezeichnet iſt, welche auf dem hintern Theil des Rückens und in den Weichen linienförmig geſchlängelt ſind. Ueber den Rücken lauft eine bogenförmige Binde, welche aus kleinen halbdurchſichtigen, rautenförmigen, in vier Reihen uber einander liegenden Schuppen beſteht. Unter der Kehle ſteht eine Querfalte. Die Vorderfüſſe haben vier Finger, die zur Hälfte mit einer Schwimmhaut ver— wachſen ſind. Die Hinterfüſſe haben fünf Finger, die durch eine Schwimmhaut mit einander verbunden ſind. Er findet ſich vermuthlich in Amerika. Anmerkung. Der fo aufmerkſame und ausgezeich— nete Beobachter, Herr Profeſſor Schneider, wel— cher dieſen Wallbaumiſchen Sch ‚uppeufrofch ſelbſt zu ſehen Gelegenheit hatte, hält ihn mit dem Bloͤck— froſch. Calamita boans für einerley und ſagt, daß ſich die angeblichen Schuppen wohl von Schlan⸗ gen und Eidechſen, die mit im Weingeiſt geweſen wä— ren abgelöit, und an den Froſch feſlgehängt hätten. a e. p. 168. 26) Der Bloͤckfroſch. La Raine mugiss an- te. Calamita boans. Schneider. Am ph. I. p. 164. n. V. — Rana boans. Linn? | Mus. Lev. Vincentii n. 22. 23. 24. Der hellgelbe unterhalb weiſſe Körper iſt mit rothbrau: nen Flecken marmorirt. Die Zuffe find mit rothbraunen ö Binden umgeben. An den Vorderfüſſen ſind vier, am ) | 52 Dritte Claſſe. Amphibien. Grunde mit einer kleinen Schwimmhaut verſehene, an den Hinterfüſſen fünf, durch eine Schwimmhaut mit einander verwachſene Finger. Am Gaumen liegen innwendig neben den Nafen » Canalen zwey rauhe mondförmige Knocheſchen, wie beym Baſtardfroſch. Die Zunge iſt ganz angewachſen, und an der Wurzel derſelben, nicht weit von den Mund⸗ winkeln treten zwey marmorirte Schallblaſen heraus. Die obere rauhe Kinnlade iſt dicht mit Kerben beſezt. An dem Weibchen ſind die Farben weniger lebhaft, und die Schall blaſen fehlen. Das Vaterland iſt Carolina. * Anmerkung. Der Graf de la Cepede hat Rana occellata und bo ans, wie aus den von ihm beygeſezten Synonymen zu erſehen iſt, mit eins ander verwechſelt. Dem Profeſſor Schneider ver⸗ danken wir die genaue Beſchreibung des Bloͤckfro⸗ ſches, welche von der Linnéiſchen ſehr abweicht. 27) Der zweyfarbige Laubfroſch. La Rai- ne ä deux couleurs. Rana bicolor. Gmelin. Linn. p. 1052. Bod daert. epist. de rana bicolore ex Mus. Jo. Alb. Schlosser. Amst. 1772. Calamita bico- lor. Schneider Amph. I. p. 156. n. 2. a. p. 160. n. 3. Mit oberhalb blauem und unterhalb gelbem Leibe. Die Seiten, Hüften und Hinterfüſſe find mit purpurfarbenen, Querbinden bezeichnet. Der Kopf iſt breiter als der Leib, die Schnauze dreyeckigt, an der Spitze abgeſtumpft, der Rand der Oberlippe am Weibchen gelb, am Männchen, wie der Kopf, blau. Die Pupille ſchwarz, der Augenſtern blau, die Zunge hinten frey, vorn angewachſen, unter derſelben eine weiſſe Blaſenhaut, und eine ähnliche beym I. Ordnung. Amphibia. 53 Männchen an beiden Mundwinkeln. Die Kehle weisblau, braun punktirt. Die Schenkel der Hinterfuſſe ſind am Maͤnnchen oben gelb mit ſchwarz geringelten Warzen, am Weibchen weiß und braun punktirt. Die Vorderfüſſe ha⸗ ben vier freye Finger mit einem ſchuppigen Nagel, die Hinterfüſſe fünf. Die Länge beträgt etwas über 4 Zoll, und mit ausgeſtreckten Füſſen das Männchen ein Fuß zwey Zoll, das Weibchen ein Fuß 10 Zoll. Das Vaterland dieſes ſchönen Laubfroſches iſt Surinam und Guinea. Er variirt mit blauem weißgefleckten Körper. 28) Der groſſe Laubfroſch. Der gaͤnſe— füſſige Laubfroſch. La patte d’oie. C. de la Cepede J. p. 538. Bonnaterre I. n. I. pl. 3. f. 1. Calamita maximus. Schneider. Amph. I. p. 163. n. IV. Rana maxima. Linn. ed. Gmel. p. 1053. Lau- rent. Synops. p. 32. n. XXIV. — Seba Mus. I. t. 72. f. 3. ö Mit rothbraunem auf dem Rücken in die Quere dun⸗ i kel rothbraun geflecktem Körper. Die Schenkel, Waden, Finger und Nägel ſind mit dunkelbraunen paarweiſe lau— fenden Binden bezeichnet. Sämmtliche Finger find durch eine Schwimmhaut unter einander verbunden. Die obere Kinnlade iſt dicht gekerbt, und die zwey mondförmigen Gaumenknochen find rauh. Er iſt unter den bisher be— kannten Laubfröſchen der gröſte. Das Vaterland iſt Vir⸗ ginien. * Anmerkung. Es iſt wegen ſeines Körperbaues, und der linſenförmigen Nägel allerdings eine Hy la oder Laubfroſch, welche von Gmelin a. a. o. fälſchlich in die Abtheilung der Frösche 0 5 55 geſezt wurde. 54 Dritte Claſſe. Amphibien. III. Das Drachen ⸗Geſchlecht. Draco, iu. Der Körper hat vier Füſſe, iſt geſchwänzt, und zu beiden Seiten mit befondern Flügeln verſehen. Die Flü— gel find häutig und durch knorpelartige Strahlen verſtärkt. 1) Der Drache. Die fliegende Eidechſe. Le Dragon. C. de la Cepede I. p. 447. t. 33. Le Dragon volant. Bon naterre 60. n. I. pl. 12. f. 5. Draco volans. Linn. — Seba. Mus. II. t. 86. f. 3. — Draco major. Laurent. Synops. p. 50. b (Tab. XII. Fig. 19.) Mit buntem blaulichten, weiß marmorirten Eidechſen ähnlichen Körper. An der Kehle hängen drey Säcke herab, von denen der mittlere breiter und zuſammengedrückt iſt. Die Flügel ſind an den hintern Schenkeln angewachſen, werden durch ſechs rückwärts gebogene knopelartige Strah— len, welche durch eine dünne durchſcheinende ſchuppige Haut verbunden ſind, verſtaͤrkt. Der Schwanz hat eine Rückenſchärfe, iſt mit Schuppen beſezt, und viel länger als der Körper. Die Füſſe haben fünf freye Finger mit gefrummten Nägeln. Seine Länge beträgt 7 — 8 Zoll. Dieſes niedliche unſchuldige Thier, findet ſich in Aſien, Afrika und Amerika, vorzüglich auf Baumen, auch auf der Erde und im Waſſer. Seine Nahrung beſteht in Fliegen, Ameiſen, und andern Inſeckten. Sie ſpringen und erheben ſich mit Hülfe ihrer Flügel, die nicht zum ordentlichen Fluge eingerichtet ſind, von einem Baume, und von einem Aſte zum andern, und tragen viel zur Ver: minderung der Inſeckten bei. I. Ordnung. Amphibia. 5 - 50 * Anmerkung. Der Ritter von Linns beſchreibt noch eine fliegende Eidechſe aus Amerika unter dem Namen Draco praepos deren Flügel mit den Vorderfüſſen verwachſen fein ſollen, wozu er Seba Mus. I. t. 102. f. 2. citirt. Linné hat ſie nicht ſelbſt geſehen und vermuthlich iſt fie von der erſteren Art nicht verſchieden. Die ſogenannten fliegenden Drachen der Alten, ſo wie die Baſilisken und die mancherley Erzählungen von ihnen gehören zu den Erdichtungen. Die hie und da noch in Naturalien— ſammlungen und an anderen Orten aufbewahrten Dra— chen und Baſilisken, ſind alle durch Kunſt gemacht, ſomit kein Gegenſtand der Natur. IV. Das Eidechſen-Geſchlecht. Lacerta. Linn. Der Körper iſt langgeſtreckt, geſchwänzt, nackt, meiſt geſchuppt. Die vier Füſſe ſind gleichlang. Von auſſen ſieht man bei den meiſten Arten das Trommelfell und den Gehörgang. Die meiſten können im Waſſer leben, doch lieben viele das trockne Land, andere blos das Waſſer, und noch andere werden ſowohl im Waſſer als auf dem Lande angetroffen. Die meiſten legen häutige Eyer, nur wenige gebähren lebendige Jungen. Diejenigen, welche ſich blos im Waſſer aufhalten, erſcheinen nicht gleich aus dem Ey mit vier Füſſen, ſondern werden vorher fiſchaͤhn— liche Larven. Sie gehören gröſtentheils unter die unſchul⸗ digen unſchädlichen Thiere, die ſich vorzüglich von Gewür⸗ men und Inſeckten nähren und viel zur Verminderung der— ſelben beytragen. Wenige ganz groſſe Arten, z. B. die Krokodile gehören unter die fürchterlichen Raubthiere. Man pflegt ſie nach folgenden Verſchiedenheiten in mehrere Familien einzutheilen. 56 Dritte Claſſe. Amphibien. A.) Mit zuſammengedrücktem Schwanze und einigermaſſen gepanzertem oder ge⸗ ſchupptem Korper. 1) Der Nil-Krokodil. Le Crocodile. C. de la Cepede. I. p. 188. — Bon naterre. 33. n. I. pl. I. f. 3. — Lacerta Crocodilus. Lin n. ed. Gmel. p. 1057. Crocodilus nilo- ticus. Laurent. Synops. p. 53. n. 83. Seba. Mus. I. t. 105. f. 3. 4. (Tab. XIII. Fig. 20.) Mit flachem in einen etwas langen Rüſſel verlängerten Kopfe, der nach Hinten mit knolpelartigen, in der Mitte buckligen Schildern verſehen iſt. Hinter dem Kopfe auf dem Nacken haben die Schilder eine ſtarke hervorragende Rückenſchärfe. Der Körper iſt mit Gürteln, deſſen Schil— der auf dem Rücken vorzüglich ſtark ſind, bedeckt. Der Schwanz iſt etwas länger als der Körper, platt gedrückt, oberhalb mit Gürteln, Schildern, und zwey Reihen ſtark— hervorſtehender knorpelartiger Zacken, die der Länge nach hinablauffen und ſich in eine Reihe verliehren, verſehen. In jedem Kiefer ſtehn etliche dreyſig, ungleiche ſtarke, ſpitzige Zähne. Der Rachen kann durch die untere beweg— liche Kinnlade ſehr erweitert werden. Die Vorderfüſſe haben fünf freye Finger, die Hinterfüffe vier, welche mit einer Schwimmhaut verbunden ſind. An jedem Fuſſe ſind aber nur drey Finger mit ſoitzigen, gekrümmten Nägeln begabt. Die Farbe des Ruͤckens iſt braungelb, marmorirt oder roſtbraun gebändert, die untern Theile weißgelb. Die Länge beträgt 10 — 18 — 30 Fuß, (wird ſogar von Norden vojage d' Egypte p. 163. bis auf 50 Fuß I. Ordnung. Amphibia. 57 angegeben). Er findet ſich vorzüglich in Egypten im Nil, von da aus er auch ans Land geht. Sie ſchwimmen auf dem Waſſer mit hervorragendem Rücken und Kopfe, paa— ren ſich im Frühjahr am Lande. Die Weibchen legen als— denn zwey bis dreymal, zuſammen gegen 70 — 100 rund— liche weiſſe häutige Eyer, die etwas gröffer als ein Hüh— nerey find, in Sand, die durch die Sonnenhitze ausgebrü— tet werden. Die Eyer werden vorzüglich durch die Pha— raos Ratze (viverra Ichneumon Linn.) begierig als Leckerbiſſen geſpeist auch von Waſſervögeln und den Nilbewohnern aufgeſucht und von leztern mit eiſernen Picken zerſtoſſen. Der Krokodil ſcheint ſehr langſam zu wachſen, die Jungen ſollen nach der Bemerkung des Gra— fen de la Cepede über zwey Jahre nöthig haben um zwanzig Zoll Länge zu erhalten. Sie gehören unter die fürchterlichſten, gefräſſigſten und gefährlichſten Raubthiere, die ſowohl gröſſere als kleinere Land- und Waſſerthiere verſchlucken, auch ſelbſt dem Menſchen nachſtellen, und feis nen Aufenthalt an den Ufern des Nils, und in Nachen auf demſelben, die ſie umſtoſſen, oft unſicher und lebens⸗ gefährlich machen. Sie laufen auf ebenem Lande ſehr ſchnell und gerade aus; da ſie ſich nur ſchwerfällig ſeit— wärts krümmen können, kann ihnen der Menſch, wann er anders nicht zu ſehr von Furcht und Schrecken ergriffen iſt, leicht entgehen. Die Krokodile werden in tiefen Gru— ben gefangen und mit Spieſſen, welche man ihnen in Ra— chen, oder in den Unterleib, wo ſie leicht verlezt werden können, ſtößt, getödtet. Das Fleiſch und die Eyer ſollen wohlſchmeckend und ſaftig ſeyn, nur hat erſteres einen Mo— ſchus⸗Geruch. Die ſtarke Schilderhaut, die fo hart iſt, daß ſie Kugeln abhält, wird zu Panzern und Helmen ge— 58 Dritte Claſſe. Amphibien. nommen. Die Krokodille wurden von den Alten verehrt und einbalſamirt. Es iſt vermuthlich Hiobs Leviathan. * Anmerkung. Mehrere behaupten fäͤlſchlich die obere Kinnlade des Krokodills ſeye beweglich, die untere hingegen nicht, und er habe keine Zunge, da er jedoch mit einer ſtarken fleiſchigen Zunge, welche im Unter— kiefer feſt anliegt, allerdings verſehen iſt. Die Zeich— nung wurde nach einem etwas über 3 Fuß haltenden in Weingeiſt erhaltenem Original gemacht, das ſich im Grosherzogl. Museo zu Carlsruhe befindet. 2) Der afrikaniſche Krokodill. La Cro- codile d' Afrique. Crocodilus africa- nus. Laurent. Synops. p. 54. n. 85. — SS ba Mus, I. t, re, 2 3. 4, Lacerta Crocodilus. B. Linn. ed. Gmel. p. 1057. Er ſcheint vorzüglich fih von dem Nilkrokodill durch eine kürzere Schnautze und flache glatte Halsſchilder zu unterſcheiden. Das Vaterland ſind die Flüſſe von Afrika. Lebensart und Eigenſchaften hat er mit dem Nilkrokodill gemein. 3) Der amerikaniſche Krokodill. Der Kaiman, der Alligator. Le Cayman. Bonnaterre. 35. n. 3. pl. 2. f. T. 2 Cro. codilus Alligator. Linn. ed. Gmel. p. 1058. Crocodilus americanus. Laurent. Synops. p. 54. n. 84. Catesby. Carol. 2. t. 63. Seba. Mus. I. t. 106. (Tab. XIV. Fig. 22.) Er hat dem erſten Anſehn nach viele Aehnlichkeit mit dem Nilkrokodill, von dem er ſich aber vorzüglich durch I. Ordnung. Amphibia. 59 den ebenen glatten Nacken, deſſen Schilder keine hervor— ragende Rückenſchärfe haben, ſogleich unterſcheidet. In jeder Kinnlade ſtehen mehr als 30 ungleiche ſtarke kegel⸗ förmige ſpitzige Zaͤhne. Hinter dem Nacken liegen oberhalb vier große breite ſtumpf gekielte Schilde, welchen zu beiden Seiten zwey kleinere ſtehen; hinter und vor denſelben iſt ein ganz glatter Raum. Auf dem Rücken ſtehen 16 Rei⸗ hen ſtarker in der Mitte gekielter Schilde, welche weißgelb, und braun marmorirt find, ich zählte derſelben 90. Von dem Grunde des Schwanzes find auf deſſen Rücken 19 Rins ge, von welchen jeder der 9 obern, mit 4 ſtark gekielten Schilden verſehen ift, die 10 darauf folgenden Ringe bes ſtehn aus Schilden, von welchen die mittleren glatt und eben, hingegen die Seitenſchilde zu beiden Seiten mit einer ſtarken gerade aufwärts ſtehenden Säge verſehen ſind; nach dieſen Ringen folgen gegen das Ende des Schwanzes wieder 10 Ringe, die auf dem Rücken nur mit einem eins zigen ſtarkhervorſtehenden geſaͤgtem Schilde verſehen find. Hals, Bauch und Schwanz haben 61 Ringe die mit vier— eckigen glatten weißgelben Schuppen verſehen ſind. Der Schwanz iſt etwas kürzer als der übrige Theil des Thiers. Die Vorderfüſſe haben fünf freye Finger, von welchen drey mit ſtarken gekrümmten Nägeln verſehen ſind, die Hinterfüſſe vier Finger, die mit einer Schwimmhaut und drey ſtarken Nägeln begabt ſind. An den Hinter- und Vorderfüſſen ſteht auf der Hinterſeite ein Eielformiger Rand, wodurch das Schwimmen und Rudern erleichtert wird. Die Gröſſe beträgt 12 — 18 — 30 Fuß. Lebensart und Sitten hat er mit dem Nilkrokodill gemein. Er legt etwa 30 Eyer: das Vaterland iſt Amerika. ie Anmerkung. Die Beſchreibung und Zeichnung iſt nach einem wohlerhaltenen über 12 Fuß langen Ori— 60 Dritte Claſſe. Amphibien. ginal, welches in dem Grosherzoglich Badiſchen Museo zu Carlsruhe aufbewahrt liegt, genommen. 4) Der Gavial-Krokodill. Der oſtindi— ſche oder Ganges-Krokodill. — Croco- dile noir. C. de la Cepede I. p. 233. — Le Gavial a machoires along es. C. de la Cépede I. p. 235. t. 15. — Bonnaterre 35. n. 2. pl. I. f. 4. — Lacerta gangetica. Linn. ed Gmel. p. 1057. — Crocodilus terrestris. Laurent. Synops. p. 54. n. 86. Seba. Mus. I. t. 104. u. t. 103. f. 1. — Ed w. Phil. Transact. 49. 2. p. 639. t. 19. (Tab. XIV. Fig. 23.) Mit rundlichem Kopfe, welcher in einen geraden lan— gen, ſchnabelfoͤrmigen, coniſch⸗cylindriſchen dünnen Rüſſel ausgeht. Der Körper iſt braunſchwarz, oberhalb mit rund— lichen bucklichen Schildern bedeckt. Der Schwanz iſt oben der Länge nach, mit zwey Reihen hervorgehender Zacken, welche nach untenhin in eine Reihe zuſammenflieſſen, be— ſezt. In dem obern Kiefer ſtehen gegen 60, in dem uns tern über 50 gleichartige ſehr ſpitzige Zähne. Die Länge beträgt 10 — 15 — 36 Fuß. Er bewohnt die Flüſſe Ganges und Senegal, wo er häufig vorkommt. A dan— ſon ſahe im Senegal über 200 beyſammen ſchwimmen, was von weitem ausſahe, als ob Flozholz angetrieben kame. In der Lebensart und in den Sitten kommen fie mit dem Mit: Krokodil überein. Anmerkung. Man findet hie und da verſteinerte Reſte von Krokodillen, vorzüglich Köpfe, die wegen ihrer langen ſchmalen Kinnladen, dieſer Art anzuge— hören ſcheinen. S. Merk. Heſſiſche Beytr. 2. P. 73. I. Ordnung. Amphibia. 6i 5) Die peruvianiſche Schleuder-Eidechſe. Le Fouette- queue. C. de la Cepede. I. p. 240. — Bonnaterre. 35. n. 4. pl. 3. f. 1. — Lacerta caudiverbera. Linn. ed. Gmel. p. 1058. Caudiverbera peruviana. Lau- rent. Synops. p. 34. n. 55. Salamandra aquatica nigra. Fevillee. Per. I. p. 319. 1.319. Molina hist. nat. de Chili. p. 196. Mit ſchwarzblauem feinſchuppigen Körper, zuſammen— gedrücktem, platten, gefiederten, an der Spitze ſpatelför— migen Schwanze. Die Füſſe, von denen die vordern kür— zer ſind, haben ſämmtlich fünf mit einer Schwimmhaut verſehene Finger, welche ſtatt der Nägel mit runden Knor— peln beſezt ſind. Der Kopf iſt ſehr erhaben, länglicht, und geht in eine ſpitzige Schnauze. Der Rachen iſt weit, und mit einer gedoppelten Reihe ſehr kleiner feiner ſpitziger etwas gekrümmter Zähne verſehen. Die Augen groß und ſafrangelb, mit blauem Augenringe. Die Naſenlöcher weit. An der Kehle iſt ein Sack. Von der Stirne läuft bis zur Spitze des Schwanzes, ein gezackter, wellenförmi— ger Kamm. Die Länge beträgt 14 Zoll bis zwey Fuß. Das Vaterland iſt Peru und Chili, wo fie in Fluüſſen und Bächen vorkömmt. 6) Die egyptiſche Schleuder-Eidechſe. La fouette- queue d' Egypte. Lacerta caudiverbera B. aegyptiaca. Linn. ed. Gmel. p. 1058. — Caudiverbera aegyp- tiaca. Laurent. Synops. p. 43. n. 54. — Seba Mus. 2. p. 108. t. 103. f. 2. 62 Dritte Claſſe. Amphibien. Mit gelblichtem Körper, deſſen Rücken nicht mit Schup— pen verſehen, ſondern weich, ſammtartig und mit niedli— chen weiſſen Sternchen oder Blümchen bedeckt iſt, welche in der Mitte röthlich ſind. Der Kopf iſt länglich, die Na— fenlöcher find lang, die Augen rund und groß, die Ohren tief im Kopfe. Der Rachen mit kleinen Zähnen beſezt, der Hals kurz und dick, der Schwanz etwas länger als der ganze übrige Körper, wagerecht, rothgefleckt, zuſam— mengedrückt, an beiden Seiten gefiedert, oder mit gleich— förmigen länglichtrunden Horizontalfloſſen beſezt, welche korallenroth ſind. Sämmtliche Füſſe haben fünf Finger, die mit einer Schwimmhaut, und mit ſpitzigen etwas ge— krümmten Nägeln verſehen ſind. Die Länge von der Kopf bis an die Schwanzſpitze beträgt gegen 14 Zoll. Sie fin— det ſich in Egypten, wo fie unter dem Namen Cordylus und zwar nach einem Fiſche, den ſie auch Cordylus nen— nen, bekannt iſt, welcher, wenn es donnert, erſchrickt, und wie tod mit dem Bauche in die Höhe ſchwimmt. Dieſe Eidechſe ſoll auch, wenn es donnert, das Waſſer verlaſſen und ſich auf dem Lande verkriechen. * Anmerkung. Dieſes Thier iſt einzig in Seba a. a. o. abgebildet und beſchrieben; eine Copie davon ſteht in dem Linnéiſchen Naturſyſtem von Müller. 3. tab. 2. f. 1. welcher es als eine Abän⸗ derung des peruvianiſchen Schleuderſchwanzes aufge— nommen hat, von welchem es aber, wie die Beſchrei— bung des Seba zeigt, gänzlich verſchieden iſt. 7) Die Dracheneidechſe. La Drag onne. Lacerta Dracaena. Linn. Lacerta ma— xima Cor dylus s. caudiverbera dicta. Seba. Mus. I. t. 101. f.. — Stellio Sal- vaquardia. Laurent. Synops. p. 57. n. 92. I. Ordnung. Amphibia. 63 Mit braunem klein geſchuppten ganz glatten Körper, und ſehr langem etwas zuſammengedrücktem Schwanze. Auf dem Rücken des Schwanzes ſteht der Länge nach eine Reihe aufrechtſtehender ſägenartiger Schuppen. Der Kopf iſt mehr einem Schlangen, als Eidechſen Kopfe ähnlich, klein, ſpitzig, mit kleinen braunen glatten Schuppen beſezt. Der Rachen iſt weit, mit einem gelben Saum umgeben. Die Zunge iſt geſpalten. Der Hals iſt dicker, als der Kopf. Sämmtliche Füſſe ſind mit fünf freyen Fingern und langen ſpitzigen krummen Nägeln verſehen. Die Hüf— ten, Füſſe und Finger find fafrangelb gefleckt. Die Länge beträgt gegen fünf bis ſechs Fuß, von welcher der Schwanz vier Fuß einnimmt. Das Vaterland iſt das ſüdliche Ame— rika. Das Fleiſch wird von den Einwohnern gegeſſen und ſoll ſchmackhafter als Hühnerfleiſch ſeyn. * Anmerkung. Wir haben die wahre Drachen— eidechſe des Linné und Seba beſchrieben, wel— che nicht mit La Dragon ne. C. de la Cepede I. p. 246. t. 16. zu verwechſeln iſt, die daſelbſt mit ſechs Reihen aufrecht ſtehender gefägter Rücken- und Schwanzſchildern abgebildet iſt, die aber in der treffli— chen Sebaiſchen Figur und Beſchreibung gänzlich fehlen. Die Dragonne des Grafen de la Cepede iſt, wie auch bereits Schneider angezeigt hat, ver— muthlich die doppeltkielige Eidechſe Lacerta bicarinata. Linn. 3) Die Warneidechſe. Der Wachhalter. La Sauvegarde Le Tupinambis. C. de la Cépede l. p. 251. t. 17. — Bonna- terre. 37. n. 2. pl. 3. f. 4. — Lacerta Mo- nit or. Linn. Stellio Salvator. Laurent. Synops. p. 56. n. 90. Seba. Mus. II. t. 86, f. (Tab, XV. Fig. 24.) 64 Dritte Elaffe Amphibien. Mit ſchwarzblauem Körper, welcher mit kleinen anſte— henden ebenen glatten Schuppen beſezt iſt, die die Queer— binden bilden, vorzüglich uͤber den Ruͤcken mit rundlichen weiſſen Flecken, welche ebenfalls unterbrochene Queerbin— den bilden, bezeichnet ſind. Die untern Theile ſind weiß, und durch unterbrochene Linien ſchwarz gebaͤndert. Der Schwanz iſt lang, ſenkrecht, zweiſchneidig, glatt, eben, ohne erhabene ſageförmige Schuppen. Sämmtliche Fülle haben fünf freye Finger, die mit gekrümmten ſpitzigen Nägeln verſehen ſind. Die Länge beträgt zwey bis ſieben Fuß. Dieſes niedlich gefleckte unſchuldige Thier, wohnt in beiden Indien, lebt von Vögeleiern, kleinern Amphi— bien, Würmern und Inſekten, vorzüglich von Ameiſen, die es auf den Baͤumen aufſucht. Sie halten ſich oft in der Nachbarſchaft der Krokodille auf, und laſſen, fo wie ſie eines dieſer Thiere erblicken, einen kläglichen ſcharfen pfeifenden Laut hören, wodurch ſie den Menſchen gleichſam warnen und aufmerkſam machen, daher ihr Name Warn— eidechſe, Wachhalter. Sie legen ihre Eyer, die von den Indianern geſpeist werden, in Sand. Ihr Fleiſch wird gegeſſen und ſoll ſehr angenehm ſchmecken. Nach Seba findet man bei dieſem Thiere, wie bei den Kro⸗ kodillen und mehreren andern Eidechſen Bezoarſteine von der Größe eines Taubeneyes, von hellaſchgrauer Farbe mit ſchwarzen Flecken, denen eben fo groſſe Kräfte zugefchries ben wurden, wie andern Bezoars, vorzüglich dem vom Krokodill und Leguan. Seba hat viele Abänderun— gen, wovon wir die vorzüglichſten bemerken: a) Der grüne Wachthalter. La Sauve- garde verde. Lacerta monitor. 6. Linn. ed. Gmel. p. 1059. Stellio viridis. Lau— I. Ordnung. Amphibia. 65 rent. Synops. p. 57. n. 94. — Se ha. Mus. I. t. 75. f. 2. Mit grünem rothgeflecktem und marmorirtem Körper. Aus Virginien. b) Der gewürfelte Wachhalter. Lacerta monitor. 9. Linn. ed. Gmel. p. 1059. — Stellio tesselatus. Laurent. Sy nops. p. 57. n. 93. Seba. Mus. I. t. 76. f. 2. Mit grauem weißgewürfelten Körper, weiß und roth— geflammten Oberrücken, und gebändertem Schwanze. Aus Virginien. e) Der dickſchwaͤnzige Wachhalter. Lac er- ta monitor. Ö. Linn. ed. Gmel. p. 1059. — Stellio saxatilis. Laurent. Synops, p. 57. n. 91. — Seba. Mus. 2. t. 79. f. 4. Mit ſehr dickem Schwanze, und grauem ſchwarzge— flecktem Körper. d) Der blaue Wachhalter. Lacerta moni- tor. & Linn. ed. Gmel. p. 1059. Stellio Saurus. Laurent. Synops. p. 56. n. 89. — Seba. Mus. II. t. 105. f. I. Mit blauem fein weißgetüpfeltem und gefleckten Körs per. Die Flecken ſtehn in Queerbinden und ſtellen Augen vor. Von Zeilon. Eine ganz vorzüglich ſchöne Abände— rung wegen den regelmäſſigen augenartigen Flecken, und den dazwiſchen liegenden kleinen Punkten. Er ſoll ſich 5 66 Dritte Claſſe. Amphibien. vorzüglich von kleinen todten an die Ufer ausgeworfenen Fiſchen nähren. e) Der getüpfelte Wachhalter. Lacerta monitor. & Linn. ed. Gmel. p. 1060. Stel- 110 punctatus. Laurent. Synops. p. 58. u. 96. — Seba Mus. II. t. 2. f. 9. Mit zwei feinen weiſſen Längeſtreifen, welche vom Kopfe über den Rücken laufen. Auf dem Rücken liegen nach der Länge ſechs Reihen brauner Punkte, und eben ſo viele zu beiden Seiten. Füſſe und Schwanz find punk— tirt. Die Länge beträgt vier Zoll. Das Vaterland dieſer niedlichen kleinen Eidechſe iſt Zeylon. Ihre Eyer find fe groß / wie Erbſen. „ Anmerkung. Dieſe Eidechſe ſcheint mir wegen ihrer ganz verſchiedenen Zeichnung und ihrem kleinen Körper eine eigene, von dem Wachhalter gänzlich verſchiedene Art zu ſeyn. Man vergleiche nur Seba angeführte Zeichnung und Text. ) Der meergrüne Wachhalter. Lacerta monitor. J. Linn. ed. Gmel. p. 1060. — Stellio thalassinus. Laurent. Synops. p. 57. n. 95. — Seba Mus. I. t. IIO. f. 4.5. Mit meergrünem Körper, der mit laͤnglich runden, ſchwarzen Punkten und augenartigen Flecken niedlich be⸗ zeichnet iſt. Das Vaterland iſt Oſtindien. B.) Stachelſchwaͤnze. Cordyli und Stel- liones. Der Rücken und Schwanz, oder auch der ganze Körper iſt mit gezähnel⸗ ten oder geſtachelten Schuppen beſezt. I. Ordnung. Amphibia. 67 9) Der Stachelſchwanz. Die ſtachel⸗ ſchwaͤnzige Eidechſe. Le Cor dyle. C. de la Cepede I. p. 324. Bonnaterre. 49. n. 28. pl. 6. f. 5. — Lacerta cor dy lus. Linn. Cor dylus verus. Laurent. Synops. P. 52. n. 81. Seba. Mus. I. t. 84. f. 3. 4. IT: t. 52, f. 5. Mit bleyfarbigem oder auch ſchwärzlichbraunem dickbau— chigem Körper, der mit ſtarken an den Seiten mit Rücken— ſchärfen verſehenen Schuppen gleichſam gepanzert iſt. Der etwas kurze in mehr als zwanzig quirlförmige Ringe abge— theilte Schwanz, beſteht aus hervorragenden zugeſpizten, ſtachelartigen ſtarken Schuppen. Der etwas zuſammenge— drückte breite Kopf iſt mit den gröſten Schuppen bedeckt. Die ſchuppigen Fuſſe haben ſämmtlich fünf freye Finger, welche mit ſpitzigen Nägeln bewafnet ſind. Die Lange bes trägt 9 — 10 Zoll. Das Vaterland iſt Afien und Afrika. Man ſoll ſie nach Ray auch bei Montpellier gefunden haben. = Anmerkung. Ich ſuchte fie vergebens im ſuͤdlichen Frankreich und Spanien. 10) Die plattſchwaͤnzige Stacheleidechſe. Le Cordyle à queue plate. Lacerta platur a. White Journal of a vojage to new South-Wales. p. 246. t. 2. Stellio phyllurus. Schneider hist Amp h. II. p. 31. Bechſtein de la Cépe des: Naturgeſch. der Amph. II. p. t. 307. t. VII. f. LE Mit braungrauem Körper, oberhalb mit hervorſtehen⸗ den kleinen Knoten und Stacheln beſezt, blaßgrauem ins 68 Dritte Claſſe. Amphibien. weiſſe gehendem Bauche. Der Kopf iſt groß, oberhalb, an den Seiten, und vorzüglich nach hinten mit Knoten und Stacheln beſezt. Der Schwanz iſt in der Mitte ganz breit gedruckt, und lauft ſpitzig zu, an den Seiten mit ſtarken Stacheln beſezt. Die ſtark geſchuppten Vorder— und Hinterfüſſe haben fünf freye Finger, die mit Nägeln verſehen find. Die Länge beträgt gegen fünf Zoll, und der Schwanz iſt beynahe ſo lang, als der Leib. Das Ta: terland dieſer ſonderbaren Eidechſe iſt Neuholland. 11) Die Pelluma Eidechſe. Lacerta Pel- lum a. Linn. ed. Gm el. p. 1060. — Molina hist. nat. de Chili. p. 195. Mit rautenförmigen, kleinen, gruͤnen, gelben, blauen und ſchwarzen Schuppen über den Körper, deſſen untern N Theile grüngelb und glänzend find. Der dreyeckige in eine lange Schnauze gehende Kopf iſt mit ähnlichen Schuppen, wie der Körper, bedeckt. Der Schwanz iſt länglichrund, ſo lang als der übrige Körper, mit Schuppenringen ver— ſehen. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger mit ſpitzigen Nägeln. Ihre Länge beträgt gegen zwey Fuß. Das Vaterland dieſer ſchönen Eidechſe iſt Chili, wo ſie ſich auf den Feldern und in Löchern unter der Erde aufhält. Aus ihrer bunten Haut machen die Einwohner Geldbeutel. 12) Die Igeleidechſe. La Stellion. C. de la C&pede I. p. 369. — Bonnaterre 51. n. 33. pl. 8. f. 4. Lacerta Stellio. Linn. Cordylus Stellio. Laurent. Synops. p. 52. n. 80. Seba Mus. II. t. 8. f. 6. 7. Mit braunem und grün marmorirtem Körper, welcher mit ſpitzigen ſtachelartigen hervorſtehenden Schuppen, und I. Ordnung. Amphibia. 69 noch vorzüglich am Kopfe mit ſpitzigen Knoten beſezt iſt. Der Schwanz iſt mittelmäßig lang, mit ſpitzigen Schup— yenringen bekleidet. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger mit ſpitzigen Nägeln. Die Länge beträgt 9 — 14 Zoll. Das Vaterland iſt Egypten, Syrien, Arabien, das Vorgebürge der guten Hoffnung, Italien und nach Cett i auch Sardinien. Ihre Nahrung beſteht vorzuͤglich in Ins ſekten. Dieſe Thiere halten ſich häufig bei den egyptiſchen Pyramiden in den Mauerlöchern auf, und in Italien und Sardinien, wo ſie Tarantola, Pistilloni und As- carpi heiſſen, in den Häuſern der Dörfer und Städte, wo ſie nicht wenig zur Verminderung der Inſekten bey— tragen. Nach Belon verkauft man zu Cairo den an den eqyptiſchen Pyramiden geſammelten Dung dieſer Eidechſen als ein Schminkmittel. * Anmerkung. Das Stercore fucatus Crocodili. Horatii gehört zu unſerer Igeleidechſe, welcher im Orient der Namen Crocodilea gegeben wird. 13) Die blaue Eidechſe. L’Azure. C. de la Cépeè de. I. p. 362. Bon naterre. 50. n. 36. pl. 8. f. 1. — Lacerta azurea. Linn. Seba Mus. II. T. 62. f. 6. Mit himmelblauem Körper deſſen Ruͤcken fein geſchuppt, ſchwarzbandirt, und mit erhabenen weiſſen Flecken beſezt iſt. Der Schwanz iſt kurz, dick, quirlförmig mit ſtachli— chen Schuppen beſezt. Kopf, Schenkel und Füſſe haben ſchwarze Zirkelförmige Binden. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye dünne Finger, die mit niedlichen kleinen Schup— pen bedeckt, und mit ſpitzigen Nägeln verſehen ſind. Die Länge beträgt 8 — 10 Zoll. Das Vaterland e pracht⸗ vollen Eidechſe iſt Afrika. 70 Dritte Claſſe. Amphibien. 14) Die braſiliſche Quetz-Paleo Eidech— fe. Le Lezard Quetz-Paleo. C. de Ia Cepede II. p. 497. — Bonnaterre. 58. n. 49. Lacerta Quetz-Paleo. — Cor dy- lus brasiliensis. Laurent. Synops. p. 32. n. 82. var. 6. — Seba Mus. I. t. 97. f. 4. (Tab. XV. Fig. 25.) Mit grauem Körper, welcher gleich und fein geſchuppt iſt, weiſſen gröſſeren Schuppen auf dem Kopfe. Die Ohren ſind mit einem dunkelbraunen Saume eingefaßt. Ueber den Nacken lauft eine ſchwarze Halsbinde, welche in der Mitte getheilt iſt. Der dünne lange roſtbraune Schwanz, der ſehr zugeſpitzt iſt, beſteht aus vielen quirlförmig gerei— beten ſtachlichen Schuppen. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger, welche mit ſpitzigen Nägeln verſehen ſind. Die Länge beträgt IE Fuß. Das Vaterland iſt Braſilien. * Anmerkung. Dieſe Eidechſe wurde von Linn. ed. Gmel. und einigen andern, als eine Abänderung der blauen Eidechſe aufgeführt, von der ſie ſich aber vor— züglich durch die graue Farbe, die breite ſchwarze auf dem Nacken getheilte Halsbinde, und durch den viel längern dünnern fein zugeſpizten Schwanz und durch ihre Grͤſſe weſentlich unterſcheidet. Die Braſilianer nennen fie Quetz-Pale o. 15) Die bauchige Eidechſe. Le Tapaye. C. de la Cépeèede I. p. 390. — Bonnaterre 53. n. 37. pl. 9. f. 3. Lacerta orbicularis. Linn. Cordylus hispidus. Laurent. Synops. 51. n. 79. — Seba Mus. I. t. 109. 1. 5. Mit hellgrauem dickbauchigem braun geflecktem, rund— lichem Körper, welcher auf dem Rücken mit ſpitzigen Kno⸗ I. Ordnung. Amphibia, 71 ten, und auf dem Scheitel mit drey Reihen Dornen be— ſezt iſt. Der Schwanz iſt kürzer, als der Körper. Der Kopf kurz, bucklicht. Sämmtliche Füſſe find oben und unten mit Schuppen beſezt, haben fünf freye Finger mit ſpitzigen Nägeln. Das Vaterland iſt Südamerika, wo ſie Tapayaxin genannt wird. Eine Abänderung hievon iſt: b) Cordylus orbicularis. Laurent. Syn. p. 51. n. 78. — Seba Mus. I. t. 83. f. I. 2. Mit buntem weiß» grau- ſchwarz und rothbraun mars morirtem, rundlichem, dicken Körper, der mit weiſſen ſehr ſpitzigen Stacheln beſezt iſt. Von der Naſenwurzel lauft über die Stirne und die großen Augen ein Schild, das ſich bis auf den Nacken ausbreitet. Das Vaterland iſt ebenfalls das ſüdliche Amerika, wo fie auch Ta pay axIn genennt wird. C.) Leguane (Iguanae.) mit gefranztem, gezahnten oder mit einem Kamme beſez⸗ ten Rücken, mit Schwielen bedecktem Kopfe, und meiſtens langem Schwanze. 16) Die Baſilisken⸗Eidechſe. Le Basilie. c. de la Cepè de. I. p. 284. — Bonnaterre 41. n. 10. pl. 5. f. I. — Lacerta Basilis- cus. Linn. Basiliscus americanus Laurent. p. 50. n. 75.— Seba Mus. I. t. 100. f. I. (Tab. XVI. Fig. 26.) Mit ſehr langem ſpitzigen runden Schwanze, ſtrahlen⸗ förmigen floſſenartigen in die Höhe ſtehenden Ruͤckenkamme. Auf dem Scheitel ſteht eine häutige mit Schuppen beſezte 72 Dritte Claſſe. Amphibien. kegelförmige Haube, welche das Thier aufrichten und aufs blaſen kann, die gleichſam eine Mönchs-Haube vorſtellt. Die Rückenfloſſe, welche hervorragende Strahlen hat, iſt in der Mitte deſſelben am höchſten, und endigt ſich bei dem Grunde des Schwanzes. Ueber der Hälfte des langen Schwanzes ſteht ebenfalls wieder eine ſtarke aus Strahlen zuſammengeſezte Floſſe, welche breiter als jene iſt, und nach beiden Seiten bewegt wird. Ueber den Augen ſtehen zwey knöcherne weiſſe Halbringe. Der Mund iſt zugeſpizt und geſaumt, der Körper dunkelaſchgrau, und die Floſſen haben hie und da weiſſe Flecken. Die Fuͤſſe haben ſaͤmmt⸗ lich fünf freye Finger mit gekrümmten ſpitzigen Nägeln. Die Finger der Hinterfüffe find viel länger, als die der vordern. Die Länge dieſes ſonderbaren Thiers beträgt zwey bis drey Fuß. Das Vaterland iſt das ſuͤdliche Amerika, wo es ſowohl zu Waſſer, als vorzüglich auf dem Lande auf Bäumen gefunden wird. Die Haube auf dem Kopfe und der floffenartige Kamm auf dem Rücken und auf der Mitte des Schwanzes, dienen ihr, das ſteigen auf Bäume zu erleichtern, und im Waſſer damit zu rudern. Wenn fie ſtille ſitzen, fell die Rückenfloſſe ſchlaff herunter hängen. Dieſe Baſilisken werden ſehr ſelten in Naturalienſammlun— gen angetroffen, und unter dieſem Namen kommen gar oft Artefackten aus dem Hayfiſch und andern Dingen zuſam— mengeſezt, zur Seite mit angenähten auseinander gebreis teten Fiſchfloſſen zubereitet, vor, womit die Nichtkenner, die ſie theuer Ankaufen, nicht ſelten betrogen werden. 17) Die Leguan-Eidechſe. L’Iguane. C. de la Cépe de I. p. 267. pl. 18. — Bonnater- re 39. n. 8. pl. 4. f. 2. — Lacerta Iguana. Linn. — Iguana delicatissima. Laurent. I. Ordnung. Amphibia 73 Synops. p. 48. n. 71. — Seba Mus. I. t. 95. i ek, . . 97. f. 3 . 98. ab. o Fig 27.) Mit feinſchuppigem blauem grün und gelbgewäſſertem Körper. Der an beiden Seiten zuſammengedrückte Kopf iſt flach mit glänzenden gröſſern Schuppen beſezt. Auf dem Scheitel, über den Naſenlöchern und zur Seite des Halſes ſtehn kleine glänzende perlartige Hervorragungen. An der Kehle ſteht ein groſſer Sack, den das Thier aufbla— ſen kann, über welchen von der Spitze des Unterkiefers ein ſägeförmiger Kamm lauft. Vom Scheitel lauft über den Rücken und Schwanz ein ſtarker ſägeförmiger Kamm, deſſen Sägen gerade in die Höhe ſtehen und zugeſpizt ſind. Der Schwanz iſt rund, beinahe noch einmal ſo lang als der Körper; ſämmtliche Füſſe haben fünf freye lange Finger, welche mit ſpitzigen krummen Nägeln verſehen ſind. Die Länge beträgt 2 — 3 — 7 Fuß. Das Vaterland dieſer ſchönen im Leben bunten, glänzenden, mit feurigen Augen begabten Eidechſe iſt Oſt- und Weſtindien. Die Weſtindi— ſchen ſind größer, als die Oſtindiſchen. Ihre Nahrung beſteht aus Amphibien, Gewürmen, Inſekten und Früch— ten. Die Eyer, deren ſie 13 — 25 in Sand legen, wer— den geſpeist und ſollen ſchmackhafter als Hühnereyer feyn. Ihr Aufenthalt iſt vorzuͤglich auf Baͤumen, wo ſie von Annonen und andern Früchten leben. Es ſind ſehr behen— de, muntere und angenehme, unſchuldige Thiere, deren Fleiſch äuſſerſt geſchäzt wird, und zu den vorzüglichen lecker— biſſen gehört. Sie werden mit Schlingen gefangen, auch von den Bäumen herunter geſchoſſen. Uebrigens find fie gefährlich zu jagen, indem fie die Jager anfallen, beiſſen, mit dem Schwanze um ſich ſchlagen und mit den Nageln 74 Dritte Claſſe. Amphibien. ſich in die Haut einhäckeln, was beſonders der Fall bei alten groſſen Leguanen iſt. Jung gefangen können fie leicht gezähmt werden. Perſonen, die mit der Luſtſeuche behaftet ſind, ſoll der Genuß dieſes Fleiſches nachtheilig ſein. In dieſen Eidechſen werden zu Zeiten Bezoare ge— funden, welche die Indianer Beguan nennen, und als eine vorzügliche Arzney ſchätzen. Plinius lib. XXXVII. Cap. LXVII. verſteht vermuthlich unter Sauritis einen ſolchen Bezoar. 18) Die Streit -Eidechſe. Le Galeote. C. de la Cépede J. p. 292. p. 19. Bon na- terre. 42. n. 13. pl. 6. f. 1. Lacerta Ca- lotes. Linn. — Iguana Calotes. Lau- rent. Synops. p. 49. n. 73. — Seba Mus. I. t. 95. f. 3. 4. — t. 93. f. 2. — t. 89. f. 2. — 86, 5 6. Mit himmelblauem Körper, und weißblauen untern Theilen. Der Kopf iſt flach, auf beiden Seiten zufammenges drückt, die Kehle iſt etwas aufgeblaſen, ohne Kamm. Vom Scheitel geht bis über die Mitte des Rückens ein ſägeförmi⸗ ger Kamm, der aus ſpitzigen lancetförmigen Zaͤhnen beſteht. Der ſehr dünne länglichrunde Schwanz iſt dreimal länger als der Körper. Sämmtliche Füffe haben fünf freye lange Finger mit ſpitzigen Nägeln. Die Länge beträgt 10 bis 16 Zoll. Das Vaterland iſt Aſien, vorzüglich Zeylon, wo ſie am Waſſer gefunden wird, und daher Soa ajer das iſt Waſſer⸗Leguan genennt wird. Als vorzügliche Abans derung ſcheint hieher zu gehören. a) Die arabiſche Streiteidechſe. Le Ga- leote d' Arabie. Laeerta Calotes. ar a- J. Ordnung. Amphibia. 75 biea. Lacerta arabica versicolor Ga- leotes dicta. Seba Mus. I. p. 145. t. 93. f. 1. Mit ſchönem rothgelb marmorirtem Körper, und gelb— lich aſchgrauen untern Theilen. Vom Hinterkopfe lauft über den Rücken bis zum Ende des Schwanzes ein blasgel⸗ ber fägeartiger Kamm. Das Vaterland iſt Arabien, wo fie, wie die Katzen auf den Häuſern und Dächern herum— lauft, Spinnen, andere Inſekten und Mäufe fangt, auch mit kleinern Schlangen ſich herumbeist. Anmerkung. Dieſe Abänderung verdient vielleicht eher als eine eigene Art angeführt zu werden, die nicht nur durch ihre Farbe, ſondern vorzüglich durch den Kamm der nicht nur auf dem Rücken, ſondern auch auf dem ſehr langen Schwanz ſizt, ferner durch ihren Aufenthalt und ihre Lebensweiſe, von der vorigen Art abweicht. 19) Die Dornaugige-Eidechſe. Le sou- reilleux. C. de la Cepede. I. p. 257. Bon- naterre 37. n. 3. pl. 4. f. I. Lacerta superciliosa. Linn. Seba. Mus. I. t. 109, 1. 4. Mit kleingeſchupptem vöthlichen weißgewäſſerten Kör— per, etwas zuſammengedrucktem langem Schwanze. Ueber den Augen ſteht ein ſägeartiger Kamm. Vom Hintertheile des Kopfs lauft über den Rücken und Schwanz ebenfalls ein hervorſtehender Kamm. Die Zunge iſt dick, kurz, fleiſchig und ganz. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye lange Fin— ger mit ſpitzigen gekrümmten Nägeln. Die Länge beträgt 10 — 15 Zell. Das Vaterland iſt Südamerika und In⸗ dien, vorzüglich Amboina. Sie ſollen einander durch einen Laut locken. 76 Dritte Claſſe. Amphibien. 20) Die Gabelkoͤpfige-Eidechſe. La tete fourchue. C. de la Céepeèede I. p. 261 Bonnaterre 38. n. 4. pl. 4. f. 2. L’Ouiput four chue. D'Aubenton En cyel. metho- di que. Lacerta scutata. Linn. Iguana clamosa. Laurent. Synops. p. 49. n. 74. Seba Mus. I. t. 109. f. 3. Blauer weißgefleckter mit perlartigen Erhabenheiten be— ſezter Körper, und mittelmäßig langer etwas breitgedruckter Schwanz. Vom Kopfe an lauft über den Rücken und Schwanz ein ſägeförmiger Kamm, deſſen Sägen etwas weit von einander abſtehen. Der Kopf ähnelt ſehr dem der vos rigen Art, ſo auch die Zunge, welche ebenfalls ganz iſt, wie die Füſſe, die ſämmtlich mit fünf langen freyen Fin— gem, und ſpitzigen gekrümmten Nägeln verſehen find. Sie unterſcheidet ſich aber von der vorigen Art, mit der ſie nahe verwandt iſt, durch die blaue Farbe, die perlenartigen weiſſen Erhabenheiten, die weiter von einander abſtehenden Rücken⸗ und Schwanzſägen, und vorzüglich durch den viel kürzern Schwanz, der kaum ſo lang als der Körper iſt. Das Vaterland iſt Amboina. Auch ſie ſollen ſich nach Seba durch einen Laut anlocken. „ Anmerkung. Laurenti hat am angeführten Orte, wie aus den Citaten von Seba erſichtlich iſt, dieſe und die vorige Art in feine Iguana clamos a gebracht. 21) Die Java⸗Eidechſe. Le porte-Crete. C. de la Cépède J. p. 287. Le Lezard de Java. Bonaterre 41. n. II. Lacerta javanica. Hornstedt. nov. act. Stock h. 6. t. 5. f. 1. 2. Lacerta amboinensis 1. Ordnung. Amphibia. 77 Linn. ed. Gmel. p. 2064. Schlosser. epist. ad Dejean de Lacerta amboinensi. Amstel. 1778. 4to. Mit grünem weißgeftreiftem Kopf und Halſe, braunen Rücken und Schwänze und grauem Bauche. Der Kopf lauft ſpitzig zu, und hat in ſeiner Mitte eine runde erha— bene Schuppe. In jedem Kiefer ſind 32 Zähne. Der Hals iſt etwas zuſammengedruͤckt und gezähnt. An der Kehle ſteht ein zuſammengedrückter Sack. Ueber den Rücken lauft ein Kamm, der aus lanzetförmigen Zähnen beſteht, die bei dem Weibchen undeutlich ſind. Der Schwanz iſt zuſammengedrückt, faſt dreimal ſo lang als der Körper, gegen die Spitze vierkantig, (bei dem Weibchen rund). Er hat oberwerts eine Floſſe, die aus 14 Strahlen zuſam— mengeſezt iſt. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger, welche mit ſpitzigen Nägeln verſehen ſind. Die Länge be— trägt drei bis vier Fuß. Das Vaterland iſt Amboing und Java, wo ſie ſich vorzüglich an Flüſſen und auf Bäumen aufhält. Ihre Nahrung beſteht aus Gewürme, Inſekten und vorzüglich aus Früchten. Sie wird wegen ihres ſchmack— haften Fleiſches gefangen, und iſt ein ſehr ſanftes unſchul— diges Geſchoͤpf. 22) Die Agam-Eidechſe. L'Agame. C. de la Cepede I. p. 295. — Bon naterre. 42, n. 14 pl. 5. f. 3. — Lacerta Agama. Linn. — Iguana cordylina. Laurent, Synpps. p. 47. n. 67. Seba. Mus. I. t. 107. f. I. 2. Mit kurzem dicken erhabenen Kopfe, ſtachlichem Hinter— kopfe und Halſe, langem runden Schwanze-, deſſen Schup⸗ * 28 Dritte Claſſe. Amphibien. * pen quirlförmige ſtachliche Ringe bilden. Körper und Schwanz find aſchgrau. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye lange Finger mit ſpitzigen gekrümmten Nägeln. Die Länge beträgt 8 — 10 Zoll. Das Vaterland iſt Amerika. Als eine Abänderung von dieſer betrachten wir die Iguana Salamandrina Laurent. Synops. p. 48. n. 68. Seba Mus. I. t. 107. f. 3. deren Schwanz aus gröſſe— ren keine Ringe bildenden Schuppen beſteht. Aus Amerika. 23) Die marmorirte Eidechſe. Le mar- bre. C. de la Cépe de. I. p. 394. — Bon- naterre 53. n. 39. pl. 6. f. 4. Lacerta mar morata. Linn. — Seba Mus. I. t. 88. e e e 76. el . Mit rundem ſpitzigen etwas neunkantigem Schwanze, welcher dreimal länger, als der Körper iſt. An dem länge lichen Kopfe ſtehen grünliche Schuppen. Die Kehle iſt unterhalb mit hervorragenden und über die Mitte gegen die Bruſt hin aus längern Schuppen gebildet, welche einen kleinen gezahnelten Kamm vorſtellen. Der Körper iſt nied— lich röthlich, grün, weiß und ſchwärzlich marmorirt, und gefleckt. Der Schwanz iſt blaß, mit braunrothen Flecken gezeichnet. Sämmtliche Füſſe ſind mit fünf freyen langen Fingern, und gekrümmten, ſpitzigen ſchwarzen, gegen den Grund blauen Nägeln verſehen. Die Länge beträgt 10 — 15 Zoll. Das Vaterland dieſer ſchönen unſchuldigen Ei— dechſe iſt Amerika, wo ſie Temapara genennt wird. D.) Salamander -Eidechſen. Salamandrae. Mit glattem nacktem poröſem Schleim— ausſchwitzendem Körper, ohne Auffere Ohröffnung, vierfingerigen Vorderfüſ— * I. Ordnung. Amphibia. 79 fen, fünffingerigen Hinter füſſen, die ſämmtlich ſtumpf und ohne Nägel ſind. Meiſtens zweyſchneidigem lanzetförmi— gem Schwanze. Die Larve iſt anfängs lich mit hervorragenden gefranzten Kie— men und einem Kamme auf dem Kopfe, Rücken und Schwanze begabt. + 24) Der groffe Waſſerſalamander, der groſſe Sumpfſalamander. La Sala mandre a queue plate. C. de la Ce. pede. I. p. 471. Lacerta palustris. Linn. Sturm. Deutſchl. Fauna IIIte Abth. Amph. Salamandra cristata, Schneider hist. amph. fasc. I. p. Te Bechſtein de la Cépedes N. G. der Amph. 2. p. 250. tab. XIX. fig. 1. 2. Männchen 3. 4. Weibchen. Triton cri status. Laur. Synops. p. 38. n. XLIV. (Tab. XVII. Fig. 28. 29.) Mit oberhalb plattgedrücktem, abgerundetem an den Seiten aufgedunſenem Kopfe, groſſen hervorſtehenden mit einem hochgelben Stern verſehenen Augen, hellgelber dun— kelbraun gefleckter und weißgetüpfelter Kehle, braunem ins grüne gehendem Körper, goldgelbem Unterleibe, der an der Bruſt, an den Seiten und am After mit groſſen ſchwarzen runden Flecken bezeichnet iſt. Die Fußſohlen ſind gelb. Von der Mitte des Kopfs geht über den Rücken und Schwanz eine dünne fägeförmige kammartige Haut. Zu beiden Seiten des zwey Zoll langen lanzetförmigen Schwan: zes lauft ein ſchmaler blaulich weiſſer Streifen. Die Länge 80 Dritte Elaffe Amphibien. beträgt 44 mehrentheils 5, feltener über 6 Zoll. Das Weibchen iſt gröſſer, oft 67 Zoll lang, der Kopf dicker, ſtumpfer, der Leib dicker, vorzüglich dick im April und Mai, wo er mit Eyern angefüllt if. Die kammartige Haut über den Rücken fehlt. Der Rücken iſt etwas heller, der Unterleib hoch goldgelb bis an die Schwanzſpitze, mit breiten verſchiedenartigen ſchwarzen Flecken bezeichnet. Sie bewohnen die Teiche, Brunnen und Sümpfe von Europa, nähren ſich von kleinen Schnecken, Würmern, Inſekten und Froſchleich, begatten ſich gewöhnlich im April und Mai. Ihren Winterſchlaf halten ſie an den Ufern der Teiche in Erdlöchern, hohlen Wurzeln, Baumſtöcken, im Moos und unter dem Laube, zu welcher Zeit den Männ— chen die Rückenhaut feſt angeklebt anliegt, oder gar nicht zu bemerken iſt. Sie häuten ſich im Frühjahr und Som: mer oft, und ſind gewöhnlich vor der Häutung dunkler als nachher. Sehr wichtig bei dieſen Thieren iſt das Ver— mögen verlohrene Theile, als Füſſe, Schwanz, Augen wieder zu erſetzen. a * Anmerkung. Nach Bechſtein a. a. O. pag. 229. ſoll Salamandra pruinata Schneider. a mph. I. p. 69. und Triton Utinensis und Gesneri Laurent. Synops. p. 38. das Weib: chen ſeyn. + 25) Der mittlere Waſſerſalamander. Der Brunnenſalamander. Der Brunnenmolch. La Salamandre à queue plate. C. de la Cepede J. p. 486. var. Lacerta aquatica? Linn. Lacerta palustris B. subtus ignea. Rasou- movsky hist. du Jorat. I. p. 109. La- certa s. Salamandra ignea. Bechſtein IJ. Ordnung. Amphibia. 81 Cepedes Amph. I. p. 260. t. XX. f. 1. 2. Mannchen 3.4. Weibchen. Salamandra alpestris. Schneider. am ph. I. p. 71. Triton Salamandroides. Wurbain Salamandrol. p. 64. t. II. f. 9. Triton alpestris. Laurent. Synops. p. 38. n. X L. tab. II. f. 4. (Tab. XVII. Fig. 30, 31.) Er unterſcheidet ſich von dem vorhergehenden vorzüglich durch den einfarbigen orangegelben oder feuerfarbigen Un— terleib. Vom Kopfe lauft über den graublauen Rücken und den ſehr breiten ſtumpfen Schwanz, eine niedrige auf— rechtſtehende Haut, welche nicht ſägenartig gezackt, ſondern gröſtentheils ganz iſt. Zu beiden Seiten des Leibes, lauft ein weißblauer Streifen mit ſchwarzen Punkten bezeichnet. Die Länge beträgt 22 bis 3 Zoll. Das Weibchen iſt bey— nahe einen Zoll länger, und ungleich dicker, über dem Rücken mit einer tiefen Furche verſehen, der Schwanz ſchmäler. Vor der Häutung iſt die Farbe immer dunkler. Er kommt vorzüglich in Teichen und ſtehenden Bergwaſſern vor, welche ihren Urſprung von Quellen haben, auch nicht ſelten in eingefaßten Brunnen. In der Lebensart kommt er mit dem vorigen überein, nur iſt er ungleich munterer und behender, beſonders zur Paarungszeit, wo er fein Weibchen heftig verfolgt und zum Eyerlegen reizt. * Anmerkung. Nach Bechſtein a. a. o. p. 229. ſoll Triton Salamandroides. Laurent. Sy nops. p. 40. das Männchen, und Triton alpestris Laurent. und Salamandra als pestris. Schneider. das Weibchen feyn. 6 . 82 Dritte Claſſe. Amphibien. + 26) Der kleine Waſſerſalamander. Der kleine Teichſalamander. La Sala- mandre petite a qu&ue plate. Lacer- ta vulgaris. Linn. Syst. n. X. I. p. 206. Lacerta s. Salamandra. taeniata. Schneider Am ph. I. p. 58. Sturm Deutſchl. Fauna. Bechſtein a. a. o. p 207. tab. XXI. fig. I. 2. das Männchen fıg. 3. 4. das Weibchen. Triton parisinus u. palustris. Laurent. Synops. p. 40. n. 45. u. 43. Salamandra exigua. Lau- rent. p. au. t. III. f. 4. (Ta b. XVII. Fig. 32. 33.) Der Körper nebſt dem Kopfe iſt gelbbraun, oder aus dem braunen ins grünliche gehend mit ſchwarzen Flecken bezeichnet. Der kleine froſchähnliche Kopf iſt mit ſchwar— zen oder dunkelbraunen ſchmalen Binden, die nach vorne zuſammenlaufen, verſehen. Ueber den Ruͤcken und den lanzetförmigen Schwanz lauft ein gekerbter ſchwarz ges fleckter, häutiger Kamm, der hinter dem After nach der Mitte des Schwanzes zu, am höchſten iſt. Am Unterleibe ſteht ein gelber Längeſtreifen, welcher ſchwarze Flecken hat. Hinter dem After lauft gegen die Spitze des Schwanzes ein ſchmaler gelber Streifen. Die Finger der Hinterfüffe haben eine kleine Schwimmhaut. Die Länge beträgt 22 bis 3 Zoll, wovon der Schwanz die Hälfte einnimmt. Sie find unter unſern Waſſerſalamandern die ſchlankeſten, kleinſten und gemeinſten. Das Weibchen iſt von dem Mannchen auffallend verſchieden, wurde daher oft für eine eigene Art unter dem Namen Gartenſalamander, gemeiner Salamander, Lacerta vulgaris aus- I. Ordnung. Amphibia. 83 gegeben. Es ift etwas länger, als das Männchen. Der Körper bräunlich grün, grünlich grau, oder graugelb. Die Finger der Hinterfüſſe ſind ſchmäler, als an dem Männchen, und die Schwimmhaut an den Winkeln derſel— ben weniger merklich. Sie bewohnen vorzüglich Teiche und ſtehende Waſſer. Ihre Nahrung beſteht in Würmern, Inſekten und Froſchleich. Mit den erſten warmen Früh— lingstagen erwachen ſie aus ihrem Winterſchlaf, verlaſſen ihre Schlupfwinkel, und gehen ins Waſſer zur Begattung— Nach vollendeter Befruchtung gehen die Weibchen aufs Land, beſonders an dumpfige Stellen in Gärten, Feldern, Wieſen, Kellern, Miſtſtätten, Stallungen. Aus den Eyern, welche fie abgeſondert an Gras u. d. gl. legen, entwickelt ſich nach 8 — 10 Tagen, ſo wie bei den übrigen Waſſerſalamandern eine braune Larve, die ehe ſie ausſchlupft, breit iſt, und wie ein kleiner zuſammengelegter Blutigel ausſieht. Nach wenigen Tagen erſcheint der unförmige groſſe Kopf mit hervorſtehenden greffen Augen, der Körper wird lanzetförmig zugeſpizt, hat in der Ohrgegend drey gebogene Kiemenfaſern, iſt gelblichweiß, oben und unten mit einigen braunen Streifen der Länge nach bezeichnet, und die Beine ſind ſo klein und fein, daß man ſie kaum erkennen kann. Die Larve ſchwimmt äuſſerſt ſchnell, ſezt ſich an feſte Körper am Waſſer an, wächſt bis zu Ende Auguſts, wo ſich die Kiemen verliehren, und der Sala— ander in ſeiner vollkommenen Geſtalt erſcheint. * Anmerkung. Nach Bechſtein a. a. o. p. 229. gehören Salamandra taeniata und palma- ta. Schneider als Männchen und Triton pa- lustris und Carnifex. Laurent, Salaman- dra exigua. Laurent. und Salamandra palustris und carnifex. Schneider als Weibchen hieher. Bechſtein bemerkt ferner, er 34 Dritte Claſſe. Amphibien. habe alle dieſe vorgeblich als Arten verſchiedene Sala— mander in Menge zu allen Jahrs-Zeiten vor ſich ges habt, beide Geſchlechter im Frühjahr, zu Ende des Märzes, den ganzen April und Mai hindurch, in Teichen, Pfützen, ſtehenden Waſſern, beſonders Quell: waſſern, als zur Paarungszeit beyſammen und mit einander ſpielend angetroffen, ſie in Menge geöffnet, und in Gläſern unterhalten, um hier ihre Fortrflan— zung abzuwarten. ER habe aber nie mehrere Arten entdecken konnen. r fagt ferner, ich kenne mehrere kleine Waldteiche, wo alle drey Arten beyſammen wohnen, allein nie habe ich gefunden, daß eine der andern ſich genährt hätte. Wenn die hitzigen Männ— chen von dem mitlern Waſſerſalamander ein Weibchen von dem kleinen von ferne ſehen, ſo ſchwimmen ſie wohl nach demſelben, kehren aber ſo— gleich um, wenn ſie demſelben naher kommen, und ſo umgekehrt. Immer hält ſich eine Art, und zwar paarweiſe zu der andern, und ob ſie gleich in ihrem innern Körperbau und in ihrer aͤuſſern Lebensart ein: ander ſehr ähneln, ſo bemerkt man doch nie eine Ver— einigung unter einander, und wenn ich ein Männchen von verſchiedener Art zu einem Weibchen von verſchiedener Art gethan habe, fo hat lezteres wohl zulezt einige Eyer fahren laſſen, allein ſie ſind allezeit unfruchtbar geweſen. Baſtarten giebt es alſo gar nicht. Die Verſchiedenheiten, die man vorzüglich in der Farbe bei jeder Art findet, und angiebt, ſcheinen mir im Geſchlechte, Alter, der Jahrszeit, Häutung, dem Aufenthalte und vielleicht auch noch in andern zufälli— gen Urſachen zu liegen. Bechſtein a. a. o. p. 273. bemerkt ferner an dem kleinen Salamander, daß die Farben nach den verſchiedenen Häutungen heller, und nach der Paarung auch am Männchen die Zehen und alle Theile runder werden, als fie vorher waren. Nach der Forts pflanzung verliert auch nach etlichen Häutungen das Männchen den Rückenkamm, und dieſer zeigt ſich dann nur noch in einer deutlichen ſchwarzpunktirten Nath; der Schwanz aber bleibt breit und lanzetförmig. Es ſcheint überhaupt, als wenn das Männchen immer im Waſſer bliebe, denn da habe ich es den ganzen Som— I. Ordnung. Amphibia. 85 mer über gefunden, wenn zu jener Zeit mein Garten hingegen nach einem Regen voll von Weibchen wim— melte. Dieſe leztere gehen, wenn ſie ſich ihrer Eyer entledigt haben, aufs Land. Nach mehreren Häu— tungen verliert ſich die obere und untere Schwanz— ſchneide, dieſer Theil wird bis vor das ſpitzige Ende, wo er noch etwas zuſammengedrückt erſcheint, rund— lich, oft ganz rund, und dieß iſt denn die Lin néi— ſche gemeine Eidechſe. Lacerta vulga- ris, die bisher immer für eine beſondere Art, oder für eine Abänderung von den Waſſerſalamandern ge— halten worden iſt. 27) Der Japaniſche Salamander. La Sa- lamandre de Japan. Lacerta japonica. Thunberg. Bechſtein de la Cépedes Na- turg. der Amph. II. t. XVIII. f. 1. Sala- mandra japonica. Schneider. hist. a mph. I. p. 73. — Huttuin act. soc. Ulies- sin gens. IX. p. 329. t. IX. f. 3. Gmel. Linn. Syst. nat. 3. p. 1076. Mit langem rundem, gegen der Spitze hin etwas zu— ſammengedrücktem Schwanze. Der Körper iſt oberhalb bleyfarbig, unterhalb gelblich, der Rücken etwas erhaben, über denſelben lauft bis zur Schwanzſpitze eine weiſſe wel— lenförmige breite fein ſchwarz punktirte Binde, welche am Kopfe gabelförmig iſt. Die Vorderfüſſe haben vier ſpitzige kleine ſchwarze Finger ohne Nägel, die Hinterfüſſe fünf ohne Nägel. Die Länge beträgt 6 — 7 Zoll. Das Bas terland iſt Japan, wo er als ein ſtimulirendes Heilmittel, ſo wie die Stinkeidechſe, getrocknet gebraucht wird. * Anmerkung. Huttuin a. a. O. beſchrieb dieſe Eidechſe mit Nägeln an den Füſſen, daher hat ſie Gmelin a a. O. nicht unter die Abthellung der 86 Dritte Claſſe. Amphibien. Salamander gebracht. Thunberg, der ſie beobachtete und in den Abhandlungen der Stockholmer Akademie 1787 beſchriab, ſezte fie mit allem Recht wegen ihres ganzen Baues und der Abweſenheit der Nägel hieher. Der Graf de la Cepede betrach— tet fie als eine Abänderung des Erdſalamanders, zu dem ſie aber nicht gehören kann. + 28) Der Erdfalamander. Der Salaman— der. La Salamandre terestre. C. de la Cepede I. p. 455. pl. 34. — Bon na- terre 62. n. 2. pl. II. f. 3. Le Sourd. D’Aubenton Encyel. methodique. La- certa Salamandra Linn. Sturm. Deut ſchl. Fauna. III. 2tes Heft. Sala- mandra terrestris. Schneider. Amph. I. p. 54. n. I. Salamandra maculos a. Laurent. Synops. p. 42. n. 5T. Roesel Fröſche. Titelkupfer. — Seba. Mus. II. t. 12. f. 5. f 5 (Tab. XVIII. Fig. 34.) Mit ſchwarzem gelbgeflecktem dickem Körper. Auf dem Scheitel ſteht zu beiden Seiten ein ſchwarz punktirter gel— ber länglicher Flecken. Der Kopf iſt etwas erhaben, breit. Die Augenlieder ſind mit einem orangegelbem Fleck beſezt. Der Schwanz iſt kurz, rund, an dem Grunde dick. Auf allen Theilen des Körpers liegen weiche voröſe Warzen, welche einen milchartigen Saft abſondern. Die Vorder— füſſe haben vier, die hintern fünf freye Finger ohne Naͤ— gel. Die ganze Länge beträgt fünf bis neun Zoll. Sie finden ſich in Europa in feuchten Thälern und ſchattigen Waldungen. Ihre Nahrung beſteht in Fliegen, ande en Inſekten und Würmern. Sie bringen lebendige Junge I. Ordnung. Amphibia. 87 zur Welt. Im Winter erſtarren fie. Es find unſchuldige Thiere, ob ſie gleich von den älteſten Zeiten her als giftig und dem Menſchen nachtheilig verſchrieen wurden. Man dichtete ihnen an, ſie könnten im Feuer leben, ohne zu ver— brennen. Durch ein mäßiges Kohlfeuer können fie zwar kommen, ohne Schaden zu leiden, indem ſich aus den vielen Warzenporen ein milchiger Saft abſondert, der ſie auf kurze Zeit gegen die Hitze des Kohlenfeuers ſchüzt, fa wie aber dieſer Saft verzehrt iſt, müſſen ſie verbrennen. Die Feuchtigkeit, welche ſie von ſich geben, verbreitet, wie das der Fall bei den meiſten Amphibien iſt, einen ſehr unangenehmen Geruch. Als vorzügliche Abänderungen in Betracht der Farbe gehören hieher: a) Der ſchwarze Salamander. La Sala- mandre noire. Bon naterre 65. n. 9. La- certa Salamandra. B. Lin n. e d. Gmel. p. 1067. Lacerta atra. Sturm. Deutſchl. Fauna. III. 4e Heft. Salamandra atra. Laurent. Synops. p. 42. n. 50. t. I. f. 2. Mit ganz ſchwarzem Körper. Er iſt kleiner, als der gemeine Salamander und wird auf den öſtreichiſchen und ſchweizeriſchen Alpen gefunden. b) Der braune Salamander. La Salaman- dre brune. Bonnaterre. 65. n. 10. — La- certa Salamandra. 9. Linn. ed. Gmel. p. 1067. — Salamandra fusca. Laurent. Synops. p. 42. n. 52. Mit ganz braunem Körper. In der Schweiz, von Conrad Gesner zuerſt gefunden. 88 Dritte Claſſe. Amphibien. e) Der weiſſe Salamander. La Salaman- dre blanche. Bon naterre. 64. n. 8. — Lacerta Salamandra, Ö. Linn. ed. Gmel, p- 1067. Salamandra candida. Laurent. Synops. p. 41. n. 49. — Wurfbain. Sala. mandır. , II . . Mit ganz weiſſem Körper. Aus Italien. E.) Geck Eidechſen, Gekkones. Mit fünf⸗ fingerigen, etwas Nagelloſen, und eini⸗ germaſſen gelappten Füſſen und warzi⸗ gem Körper. 29) Der Gecko. Die Gecko-Eidechſe. Le Gecko. C. de la Cepede u p13. 29. Lacerta Gekko. Linn. — Gekko teres. Laurent. Synops. p. 44. n. 57. — Seba Mus L 8108-4777 3 (Tab. XVIII. Fig. 35.) Mit groſſem Kopfe, vertieften hohlen Ohren, hellgrü— nem, mit weiſſen perlenartigen Warzen beſeztem, röthlich marmorirtem Körper. Der Schwanz iſt meiſtens kürzer, als der Körper, rund, zugeſpizt, und mehr oder weniger ſichtbar mit Ringen verſehen. Sämmtliche Füſſe ſind mit fünf freyen, dicken, zu beiden Seiten gelappten Fingern verſehen. Der zweite, dritte bis fünfte Finger jedes Fuſſes, ſind mit ganz kleinen kurzen ſpitzigen Nägeln be— wafnet. Die ganze Länge betraͤgt 9 bis 14 Zoll. Das Vaterland iſt Indien, Arabien, Egypten, und auch der ſüdliche Theil von Europa, wie Neapel. Ihr Aufenthalt iſt an feuchten Orten, auch pflegt ſie ſich in Häuſern ein— zufinden. Die Nahrung beſteht in Gewürme und Inſek⸗ J. Ordnung. Amphibia. 89 ten. Die Eyer legen ſie in Sand, wo ſie von der Sonne ausgebrütet werden. Sie geben bei bevorſtehendem Regen einen Laut wie Gekko, Gekko von ſich. Sie ſchwitzen aus den Fingern einen (vermuthlich ſcharfen) giftigen Saft, welcher ſich den Eßwaren, worüber fie laufen vor— züglich den geſalzenen Speiſen mittheilt, deren Genuß ges fahrlich macht, fo daß darauf heftige Kolik erfolgt, daher man ſie in den Häuſern beſtmöglichſt entfernt haltet. Der Schaum, den ſie aus dem Munde von ſich giebt, ſoll ebenfalls giftige Eigenſchaften befisen, und in Java be: dient man ſich deſſelben, um die Pfeile zu vergiften. In Indien kennt man die Curcuma als ein Gegengift wider den Biß dieſer Thiere. 30) Der geſaumte Gecko. Der plattkoͤ— pfige Gecko. Le tete plate. C. de la Cepede. Lacerta fimbriata. Don ndorf Zool. Beitr. III. p. 134. Stellio fim- briatus. Schneider. amph. physiol. Spec. II. p. 31. Mit einem vom Kopfe bis an die Hinterfüſſe zu beiden Seiten laufenden hervorſtehendem, gefranzten Saume, wodurch der Oberleib vom Unterleib unterſchieden wird. Der Schwanz iſt dünne, breit, horizontal, flach gedrückt und viel kürzer als der Leib. Sämmtliche Füſſe haben fünf ſtumpfgelappte Finger, und die Nägel liegen in einer Scheide verborgen. Der Kopf, vorzüglich der Untertheil deſſelben iſt ſehr zuſammengedrückt und platt. Die Farbe dieſes Thiers ſoll nicht beſtändig ſeyn, und wie bei dem Chamaͤlern ſtufenweis und oft zu gleicher Zeit mehrere Schattirungen von roth, gelb, grün und blau zeigen, je⸗ doch erſtreckt ſich dieſer Farbenwechſel nur auf den Oberleib, 90 Dritte Claſſe. Amphibien. indem der Unterleib beſtändig glänzend gelb iſt. Die Länge beträgt 6 — 8 Zoll Das Vaterland dieſer fonderbaren Eidechſe iſt Madagaskar. Ihre Nahrung beſteht in Syn» feEien. Sie wohnen gewöhnlich, wie das Chamäleon, auf den Bäumen, verkriechen ſich in die Locher der Aeſte. Die Landeseinwohner haben einen Abſcheu dafür, ſo bald ſie ein ſolches Thier ſehen, wenden ſie ſich um, halten die Augen zu und ſpringen davon. Er ſoll nicht giftig ſeyn, und Bruyeres glaubt, die Furcht der Neger rühre da— her, daß das Thier, wenn man ſich ihm nähert, nicht davon lauft, ſondern beſtändig mit offenem Munde auf die Perſonen losgehet. Flaccourt hingegen ſagt in feiner Geſchichte von Madagaskar, daß er ſehr gefährlich ſeye, daß er nach den Negern ſoringe, und ſich mit der gefranz— ten Haut, die rings um den Körper lauft, ſo feſt an die Bruſt anklammert, daß man ihn nur mit einem Scheer— meſſer wieder losmachen kann, wovon aber Herr Bruye— res nichts geſehen, ob er gleich mehrere mit der Hand gefangen hat. 31) Die Geckotte. La Geckotte. C. de la Cépede I. p. 421. Bounaterre 59. u. 51. pl. II. f. 1. Lacerta rupicauda. Linn. ed. Gme l. 1068. n. 58. Huttuin. act. Ulies- sing. IX. p. 322. n. f. I. Stellio perfo- liatus. Schneider Amph. phys. Spec. II. p. 26. Sie hat ſehr viele Aehnlichkeit mit dem gemeinen Gecko. Der Körper iſt oberhalb aſchgrau, braungefleckt, unten weiß. Der Schwanz an der Wurzel knollig, im ganzen genommen rübenförmig, halb ſo lang als der Kör— per. Der Leib iſt mit ſehr kleinen kegelförmigen Schup⸗ I. Ordnung. Amphibia. 91 pen beſezt, oder gekoͤrnt. Die Nägel ſtecken in einer ſchup⸗ pigen gekörnten Scheide, ragen etwas hervor, können aus- und eingezogen werden. An dem Daumen fehlen die Nägel. Die Schenkelporen fehlen. Die Beine ſind kür— zer, als an dem Gecko. Das Vaterland find die ameris kaniſchen Inſeln. Ihre Nahrung beſteht in Inſekten. Sie iſt unſchädlich. * Anmerkung. Der Graf de la Cepede hat fie mit Lacerta mauritanica Linn. verwechſelt. 32) Der gabelſtreifige Gecko. Le Lezard Pandang de Valentin. Mus. Geversia- num. p. II. 38. Lacerta vittata. Linn. ed. Gme l. p. 1067. n. 57. Stellio bifur- cifer. Schneider amph. phys. Spec. II. p. 22. Bechſtein C. de la Cepedes Amph. 2. p. 303. t. XVIII. f. 3. Gecko vittatus. Huttuin Act, Uliessin g. IX. p. 325. t. 9. 4. 08. Von den Augen lauft über die Mitte des Rückens eine weiſſe an beiden Enden ſich in eine Gabel endigende Binde. Der Körper iſt oberhalb mit vielen kleinen Schilden gleich— ſam betröpfelt. Der Schwanz länglich rund gegen der Wurzel hin mit Ringen beſezt, an der Spitze oberhalb mit einem weiſſen Streifen verſehen. Unten an den Schenkeln ſteht zu jeder Seite eine Reihe feiner Poren. Zwiſchen den Vorder- und Hinterfüſſen lauft zu beiden Seiten eine etwas erhabene ſchuppige Nath. Die Füſſe haben fünf gelappte Finger. Die Daumen ſind ohne Nä— gel. Die Länge beträgt 5 — 9 Zoll, wovon der Schwanz beynahe die Hälfte des Körpers einnimmt. Das Vaterland 92 Dritte Elaffe Amphibien. iſt Oſtindien, wo fie fih auf den Zweigen des Ufer: baums, welchen die Holländer Strand Pandang nennen, aufhält. 33) Die Geitje-Eidechſe. Lacerta Geitje. Linn. ed. Gmel. p. I068. Spar mann act. Gotheburg. I. p. 75. t. 5. f. I. — Stellio Geitje. Schneider. Amp h. phys. Spee. II. p. 54. Mit mittelmäſſig langem lanzetförmigem Schwanze, und vierfingerigen Vorderfüſſen, der Körper iſt gefleckt, unten weißlich und ganz mit Warzen bedeckt. Sie iſt ſehr klein und kaum drey Zoll lang. Das Vaterland iſt das Vorgebürge der guten Hoffnung. Sie enthält in den War— zen einen äuſſerſt giftigen Saft, welcher den Brand und den Tod verurſacht, welcher mit Citronen und Pomeran— zenſaft abgehalten wird. * Anmerkung. In Betracht der Warzen und dem Gifte ſteht ſie mit allem Rechte in dieſer Abtheilung, da ſie aber nur vier Finger an den Vorderfüſſen und einen lanzetförmigen Schwanz hat, wird ſie eher zu den Salamandern gerechnet werden müſſen. F.) Blaſeneidechſen. Vesiculares. Unter dem Halſe ſteht eine rothe aufgetriebene Blaſe. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye mit ſpitzigen Nägeln verſehene Finger. Die Zunge iſt ganz. 34) Die Kropfeidechſe. Le Goitreux. C. de la Cépe de. I. p. 402. Bon naterre 55. n. 43. pl. 10. f. I. Bechſtein. Cepedes Naturgeſch. d. Amp h. II. p. 138. t. XI. f. 2. % I. Ordnung. Amphibia. 93 Lacerta Strumos a. Linn. Salamandra Strumos a. Laurent. Synops. p. 42. m. 53. Seba. Mus. II. t. 20. f. 4. (Tab. XIX. Fig. 36.) Mit groſſer roſenrother aufgeſchwollener runder mit kleinen Körnern belegten Blaſe unterhalb der Kehle, hell— aſchgrauem braungeflecktem Körper, der auf den Seiten des Bauches dunkelbraun gebändert iſt. Der Schwanz iſt länglich rund, ſehr ſpitzig, und länger als der übrige Kör— per, an der Wurzel grünlich, gegen die Spitze hin von der Mitte an weißlich. Die Zunge iſt fieifhig und ganz. Sowohl die Hinter- als Vorderfüſſe haben fünf freye mit ſpitzigen Naͤgeln verſehene Finger. Die Länge beträgt 8 — 9 Zoll. Das Vaterland iſt Südamerika, vorzüglich Mexiko. Ihre Nahrung beſteht in Inſekten. Sie klet— tern behende auf Bäume und Gefträude. Es ſind niedli— che unſchuldige muntere Thiere, die nicht ſelten unter ſich in Streit gerathen, und ſich mit vieler Heftigkeit angrei— fen. Daher kommt es, daß man häufig welche mit ver— ſtuͤmmeltem Schwanze antrift. * Anmerkung. Unter die Salamanderarten, wohin fie Laurenti und mehrere andere rechnen, gehört ſie wegen dem Bau ihrer Füſſe und wegen der Lebensart nicht. 35) Die rothkehlige Eidechſe. Rouge Gorge. C. de la Ce pede. I. p. 401. Bon. naterre. 55. n. 42. pl. 9. f. 6. Bechſtein Cépeèedes Naturg. d. Amph. II. p. 136. t. XI. f. I. Lacerta bullaris. Linn. Lacertus viridis Jamaicensis. Catesby. Carel. II. t. 66. 94 Dritte Claſſe. Amphibien. Kopf, Körper und der runde lange ſpitzige Schwanz find grün. An der Kehle ſteht eine runde vofenrothe ges körnte Blaſe. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger, die mit kleinen etwas gekruͤmmten ſpitzigen Nägeln verſe— hen find. Ihre Länge beträgt 6 — 7 Zoll. Das Vater: land dieſer niedlichen unſchuldigen Eidechſe iſt Jamaika, wo ſie in Wäldern vorkommt, und ſich von Inſekten nährt. 6.) Chamaͤleon-Eidechſen. (Chamaeleon- tes.) Mit fünffingerigen Füſſen, von welchen zwey bis drey Finger verwachſen find, und rundem, gekrümmten Wickel— ſchwanze. 36) Das Chamäleon ‚Die Chamäleon: Eidechſe. Le Cameleon. C. de la Ce- pede J. p. 337. pl. 22. Bonnaterre. 31. n. I. pl. 2. f. 2. Lacerta Chamaeleon. Linn. Chamaeleo Parisiensium. Laurent. Synops. p. 45. n. 60. (Tab. XIX. Fig. 37. 38.) An dem Körper ſtehn perlartige Erhabenheiten. Der Hinterkopf iſt viereckigt, in der Mitte mehr oder weniger gekielt. Der Rücken ſcharf, ſtumpfgekerbt, zu beiden Seiten deſſelben ſtehen gekörnte Erhabenheiten. Der läng— lich runde etwas breit gedrückte Wickelſchwanz, welcher gegen die Spitze hin einwärts gerollt, iſt auf dem Rücken und zu beiden Seiten mit ſtumpfen Erhabenheiten beſezt. Die Füſſe haben fünf Finger, welche ſämmtlich mit ge— krümmten Nägeln bewaffnet ſind. Drey und zwey Finger an jedem Fuſſe ſind bis gegen die Nägel hin, mit einan— Nr verwachſen. Die Farbe iſt gewöhnlich grau ins Gelbe I. Ordnung. Amphibia. 95 gehend. Die Länge beträgt 9 bis 14 Zoll, wovon der Schwanz beynahe die Hälfte einnimmt. Das Vaterland iſt Dit: und Weſtindien, das Vorgebürge der guten Hoffe nung und Egypten. Seine Nahrung beſteht in Inſekten, deren es eine Menge wegfängt. Es pflegt ſich gewöhnlich auf Bäumen und Geſträuche aufzuhalten, wobey ihm ſein Wickelſchwanz wohl zu ſtatten kemmt. Seine Zunge iſt 4 — 5 Zoll lang, mit einem klebrigen Schleim überzogen, und ganz zum ſchnellen Fang der Inſekten eingerichtet. Dieſes ſanfte, unſchuldige, nüzliche Thier wechſelt ſeine Farben äuſſerſt geſchwind und mannigfaltig. Furcht, Freude, Zorn und Wärme ſcheinen die vorzüglichſten Ur⸗ ſachen des Farbenwechſels zu ſeyn. Es beſizt das Vermö— gen verſchiedene Theile ſeines Körpers mit Luft anzufüllen, und aufzublaſen, iſt von den älteſten Zeiten her, der Ge— genſtand der lächerlichſten theils ſinnreichſten Bilder und Fabeln. In Oſtindien wird es verehrt. Mauren und Araber trocknen die Haut, und tragen ſie als Amulet am Halſe gegen die Bezauberung der Augen. Als vorzügliche Abänderungen, die von einigen auch als beſondere Arten angegeben werden, betrachten wir: a) Das Mexikaniſche Chamaͤleon. Cha- maeleo mexicanus. Laurent. Synops. p. 45. n. LIX. — Seba. Mus. I. t. 82. f. I. Mit dreyeckigtem Hinterkopfe, von aſchgrauer Farbe. b) Das Ceyloniſche Chamäleon. Chamae- i leon Zeylanicus. Laurent. p. 46. n. LXI. . denne. Von ſafrangelber Farbe, ohne gekerbten Rücken. 96 Dritte Claſſe. Amphibien. c) Das Afrikaniſche Chamäleon. Chamae- leo africanus. Laurent. p. 46. n. LXII. Seba J. t. 33. f. 4. Mit ſchwärzlichem Körper, und einem weiſſen gezahn— ten Kamm über dem Rücken und Schwanze. d) Das Capiſche Chamäleon Chamaeleo Bonae Spei. Laurent. 46. n. LX IV. Seba Mus. I. t. 83. f. 5. Mit ganz breiter Kopfkrone. Von violettblauer Farbe, und weiß marmorirt. H.) Kupfer-Eidechſen. (Ameiva oder Seps.) Mit einfacher oder gedoppelter Hals⸗ falte, viereckten Bauchſchilden, und run⸗ dem quirlförmigem ſpitzigem Schwanze. 37) Die Ameiva-Eidechſe. L’Ameiva. C. de la Cepede l. p. 328. pl. 21. — Bonn a- terre 47. n. 24. pl. 6. f. 5. — Lacerta Ameiva. Linn. Seps Surinamensis. Laurent. Synops. p. 59. n. 98. — Seba Ms. „t. 88. f. 1. . Mit einem auf den Seiten zuſammengedrückten ober⸗ halb etwas flachem Kopfe, weiſſen, ſchwarzen und rothen Stirnſchuppen, welche mit kleinen Hervorragungen beſezt ſind. Der übrige Körper iſt blau, niedlich weiß und ſchwarz marmorirt, und hie und da mit etlichen rothen Punkten beſprengt. Der Schwanz iſt zweimal ſo lang als der Körper, rund, dünne und ſehr zugeſpizt, blau, quirl— förmig, ſchwarz und roth gefleckt. Der Bauch iſt weißlich I. Ordnung. Amphibia. 97 und ſchwarz punktirt, und hat 30 viereckte Queerſchuppen oder Bauchſchilder. Sämmtliche Füͤſſe haben fünf freye Finger mit ſpitzigen ſchwarzen Nägeln. Die ganze Länge beträgt 2 — 3 Fuß. Das Vaterland dieſer prachtvoll gezeichneten bunten Eidechſe iſt Indien, Surinam, wo ſie Ameira genennt wird, was Linné und andere, in Ameiva umgeſchaffen haben. Von ihr giebt es in Betracht der Zeichnung und des Farbenſpiels in Oſtindien und Bra— filien viele Abaͤnderungen. + 38) Die gemeine Eidechſe. Le Lezard gris. C. de la Cepede I. p. 298. — Bon- naterre 44. n. 17. pl. 6. f. 2. — Lacerta agilis. Linn. Seps muralis. Laurent. Synops.p. 6, A ee. Von dieſer niedlichen überall hinlänglich bekannten, muntern Eidechſe giebt es in Betracht der Gröſſe, Farbe und der Zeichnungen eine Menge Abänderungen, von wel— chen hier die vorzüglichſten angeführt werden. + a) Die Argus ⸗Eidechſe. Le Lezard Ar- gus. Bonnaterre 45. n. 19. Lacerta agi- lis y. Linn. ed. Gmel. p. 1071. — Seps Argus. Laurent. Synops. p. 61. n. 105. Le 5, Mit augenförmigen runden Flecken am ganzen Körper, welche in der Mitte gelb und mit einem ſchwarzen Ning umgeben ſind. Der dünne runde Schwanz iſt etwas län— ger als der übrige Körper. Sie gehört zu den kleinſten Eidechſen unſerer Gegenden, deren ganze Länge 22 bis 3 Zoll beträgt, Ihr Aufenthalt find vorzüglich alte Mauern. 7 98 Dritte Claſſe. Amphibien. + b) Die feinhaͤutige Eidechſe. Lacerta agilis. d. Linn. ed. Gmel. p. 1071. — Seps Sericeus. Laurent. Synops. p. 61 n. I04. t. II. f. 5. Mit braunem glattem etwas punktirtem bräunlichen Körper, feiner etwas ſchlaffer Haut, röthlichem ins grüne gehendem Bauche, der dünne ſpitzige Schwanz iſt noch einmal ſo lang, als der Körper. Die ganze Länge beträgt etwas über vier Zoll. Ihr Aufenthalt find Steinſchichten am Waſſer. + ec) Die Erdeidechſe. Lacerta agilis. L. Linn. ed. Gmel. p. 1071. — Seps terres- tris. Laurent. Synops. p. 61. n. 107. E III, 878. Kopf und Körper ſind länger geſtreckt, als bei den übrigen Abänderungen. Der Rücken und die Seiten find braun, etwas ins grüne gehend, unordentlich ſchwarz ge— fleckt, die Bauchſchuppen gelblicht, die äuſſerſten gehn ins röthliche. Die Halsbinde iſt von Perlfarbe. Die ganze Länge beträgt 6 bis 7 Zoll. Sie liebt eine ſteinige ebene Erde. + d) Die blauliche Eidechſe. Le Lezard bleuatre. Bonnaterre 46. n. 21. Lacerta agilis. 9. Linn, ed. Gmel. p. 107I. Seps caerulescens. Laurent. Synops. p. 62. n. 109. Mit blaulichem ins perlfarbige gehendem Körper, deſſen Seiten mit drey Reihen augenförmiger Flecken bezeichnet ſind. Die Halsbinde und der Bauch ſind gelb, lezterer I. Ordnung. Amphibia. 99 an den Seiten ſchwarz gefleckt. Der runde dünne Schwanz iſt ſo lange als der Körper, die ganze Länge dieſer ſchönen Eidechſe, beträgt 7 bis 8 Zoll. Sie liebt Gartenmauern, Gaͤrten und Weinberge. + e) Die rothbraune Eidechſe. Le Lezard rougeatre. Bon naterre. 45. n. 20. — Lacerta agilis. J. Linn. ed. Gmel. p. 1071. — Seps ruber. Laurent. Synops. p. 62. n, 108. f. III. f. 3. Mit braunrothem Rücken und Schwanze, grünen Sei— tentheilen, grünlicher rothgewäſſerter Halsbinde und Bauch— ſchuppen, welche punktirt ſind. Der aus vielen Ringen zu— ſammengeſezte runde Schwanz iſt etwas länger als der übrige Körper. Die ganze Länge des Thiers beträgt 8 bis 9 Zoll. Sie liebt ſteinige Gegenden, die mit Stauden bewachſen ſind. + f) Die grüne braungefleckte Eidechſe. Lacerta agilis. . Linn. ed. Gmel. p. 1071. — Seps varius. Laurent. Synops. P. G NT EIER 160% Mit grünem rothbraun punktirtem Körper und braun: rother Halsbinde, gelbem nicht punktirtem Bauche, und gelbgrünen Seiten, welche fein punktirt ſind. Der Rücken wird durch eine Reihe feiner weiſſer von einander ſtehender Punkte eingeſchloſſen. Der Schwanz iſt länger, als der übrige Körper, rund, unterhalb weißlich. Die ganze Länge beträgt 7 bis 8 Zoll. Sie liebt ſteile Felſen in Gebürgs⸗ gegenden. . 100 Dritte Claſſe. Amphibien. +g) Die weißlinigte Eidechſe. Lacerta agi- lis lineis a capite ad caudam quatuor albis, corpore viridi-caerulescente, maculis in dorso angulatis nigris, gula, collaris et abdomine flavis, unicoloribus. (mihi). Mit grünlich blauem Körper. Vom Kopf bis an den Schwanz laufen vier gerade weiſſe parallellinien, zwiſchen dieſen Linien ſind eckige ſchwarke Punkte, von welchen die auf der Mitte des Rückens die gröſten ſind. Die untern Theile ſind nebſt der Halsbinde blasgelb, einfärbig. Der Schwanz iſt beynahe noch einmal ſo lang, als der Körper. Ihre ganze Länge beträgt 9 bis 97 Zoll. Sie liebt Felſen in feuchten Moorgegenden. * Anmerkung. Dieſe ſchöne Abänderung fand ich im Breisgau an dem Feldberg-See. Sie wird auch den Schweizer und anderen höhern Gebürgen ange— troffen. + h) Die Eidechſe mit ſafrangelbem Baus che. Die gelbe Eidechſe. Lacerta agi- lis. var. Lacerta crocea. Sturm. Deutſchl. Fauna. IIIte Abth. Amphibien 4105 Heft. Abbild. a. b. c. Mit nußbraunem Rücken und Oberſeite des Schwanzes, welche mit zwey gelben Punktreihen verſehen find. Untere kiefer und Halsband ſind weiß. Der Unterleib und die Unterſeite des Schwanzes find ſafrangelb, mit vielen groſſen und kleinen ſchwarzen Punkten befonders gegen die Hinter— fuͤſſe. Der runde Schwanz iſt etwas länger, als der übri— ge Körper. Die ganze Länge beträgt etwas über 4 Zoll. Sie liebt Waldungen. I. Ordnung. Amphibia. 101 + i) Die ſchwarze Eidechſe. Le Lezard neire. Lacerta agilis. var. Lacerta nigra. Sturm Deutſchl. Fauna a. a. o. Abbild. Mit ſchwarzem äuſſerſt feinſchuppigen Körper, und ſchwarzblauen Unterntheilen. Der Schwanz iſt rund, etwas länger, als der übrige Körper. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger mit ſpitzigen Naͤgeln. Die Hals— binde iſt, wie bei der gewöhnlichen Eidechſe. Die ganze Länge dieſer niedlichen Eidechſe beträgt gegen 4 Zoll. Sie wird auf den Schneegebürgen in der Schweiz gefun— den. Auch fand ich fie auf den Pyrenäen am Mont Canigou. * Anmerkung. Ein auf der Wengeralpe im Can— ton Bern gefundenes wohlerhaltenes in Weingeiſt auf— bewahrtes Exemplar dieſer Eidechſe, theilte mir zur Einſicht der Herr Apotheker Märklin gefälligſt mit, das im Weingeiſt ſeine ſchwarze Farbe ganz erhalten hat. Auſſer der ſchwarzen Farbe finde ich kein Unter— ſcheidungszeichen das hinreichend wäre, fie von La- certa agilis Linn. zu trennen. k) Die Tiluguerta⸗Eidechſe. Tiliguerta C. de la Cépeèede I. p. 320. — Le Lezard caliscertule. Bonnaterre. 47. n. 23. La- certa liguerta. Cetti Naturge. von Sar⸗ dinien III. p. 16. Mit grünem ſchwarzgeflecktem Körper. Der Schwanz iſt rund und noch einmal ſo lang als der übrige Körper. Am Bauche befinden ſich achtzig Schuppen in ſechs Reihen. Ihre ganze Länge beträgt 7 Zoll. Das Männchen iſt grün, mit ſchwarzen Flecken, das Weibchen braun. Sie 102 Dritte Claſſe. Amphibien. findet ſich auf Weiden, Feldern und Mauern in Sardinien das ganze Jahr über, wo fie unter dem Namen Tili- guerta und Caliscertula bekannt iſt. = Anmerkung. Sie wurde von dem Grafen de la Cepede unter feiner grünen Eidechſe beſchrieben; da aber die grüne Eidechſe vorzüglich in den füdlichern Gegenden immer um ein beträchtliches gröſſer iſt, fo dürfte fie mit mehrerem Rechte hier ſtehen. 1) Die grüne caroliniſche Eidechſe. Gobe mouche Rochefort. hist. des Antilles. C. de la Cepede I. p. 317. Lacerta viri- dis carolinensis. Cates by. Carol. II. t. 65. Mit hochgrünem geflecktem Körper mit Gold und Sil— berglanz. Die ganze Länge dieſer niedlichen prachtvollen Eidechſe beträgt drey bis fünf Zoll. Das Vaterland it Carolina. Dieſes unſchuldige Thier kommt in Wohnun— gen, wo es die Fliegen von den Tiſchen, Speiſen, Tel— lern, Kleidungen und Käſten wegfängt, daher es gar ſehr geſchäzt und wegen ſeinen artigen Sitten und prachtvollem Glanze als Hausthier beliebt iſt. m) Die blaue weißkoͤpfige Eidechſe. La- certa agilis x. Linn. ed. Gmel. p. 1071. — Seps caeruleus. Laurent. Synops. p. 63. n. 112. Seba Mus. I. t. 88. t. 53. f. 9. Mit weiſſem Kopfe, blaulichem auf dem Rücken der Länge nach geſtreiftem Körper. Der runde Schwanz iſt etwas länger, als der Körper. Die ganze Länge etwas über ſechs Zoll. Das Vaterland iſt Amerika. n) Die Maͤuſe-Eidechſe. Lacerta agilis. A. Linn. ed. Gmel. p. 1071. — Seps muri- I. Ordnung. Amphibia. 103 nus. Laurent. Synops. p. 63. n. I13. — Seba Mus. II. t. 105. f. 2. Mit blaulichem Körper, deſſen Seiten, Schwanz und Hinterfüſſe mit runden weiſſen Flecken bezeichnet ſind. Ueber den Kopf laufen drey weiſſe Linien. Der Schwanz iſt rund, von der Länge des Körpers. Die ganze Länge beträgt 18 Zoll. Das Vaterland dieſer ſchönen Eidechſe iſt Java. Sie ſoll ſich mit unter von Mäufen nähren. Anmerkung. Sie verdiente wegen ihrer Farbe, Zeichnung und Gröſſe als eine eigene Art aufgeſtellt zu werden. Sämmtliche unter der gemeinen Eidechſe begriffenen Abänderungen, find unſchuldige niedliche muntere behende Thiere, die ſehr viel zur Verminde— rung der Gewürme und Inſekten beytragen, daher in Gärten, Feldern und Weinbergen von groſſem Nutzen. An ihrem Schwanze, der ſehr zerbrechlich iſt, aber auch leicht wieder nachwächſt, leiden ſie leicht Scha— den. Sie machen ſich gröſtentheils Höhlen und Gänge in Mauern und unter der Erde, legen weiſſe Eyer, die eine Zeit lang im Finſtern leuchten, an ſonnen— reiche Plätze, doch findet man auch zu Zeiten leben— dige Junge in ihnen. Den Winter über bringen ſie in unſern Gegenden erſtarrt unter der Erde oder in Felſenklüften zu. Ihre Feinde ſind vorzüglich die Katzen, Raubvögel, Enten und mehrere andere Waſ— ſervögel, Fröſche, Kröten und Schlangen. + 39) Die grüne Eidechſe. Le Lezard ver- de. C. de la Cepede I. p. 309. t. 20. — Bonnaterre 46. n. 22. pl. 6. f. 3. Lacer- ta agilis. y. Linn. ed. Gmel. p. 1071. Seps viridis. Laurent. Synops. p. 62. n. III. Seba Mus. II. t. 103. f. 4.? (Tab. XX. Fig. 39.) 104 Dritte Elaffe Amphibien. Sie iſt die gröſte unter unſern innländiſchen Eidechſen, von angenehm grüner Farbe, auf dem Kopfe, dem Rücken und den Seiten mit glänzenden kleinen ſchwarzen, blauen und ſchmaragdgrünen Flecken und Punkten beſäet. Ihre Pracht und der Glanz übertrift in der Sonne alle Schma— ragde, Chryſolithen und Berylle. Die Halsbinde iſt ſtark gelöſt, grünblau. Der Bauch beſteht aus ſechs Reihen blasgelber ungefleckter Schilder. Der runde ſehr zugeſpizte blaulich grüne Schwanz ift beynahe noch einmal fo lang, als der Körper, und beſteht aus mehr als achzig Ringen, deren Schuppen ſpitzig und der Länge nach deutlich gekielt ſind. Saͤmmtliche Füſſe haben fünf freye Finger mit ſpi⸗ tzigen Nägeln, von welchen der zweite Finger der Hinter— füſſe der längſte iſt. Längſt den Schenkeln ſtehen 15 gelb— braune Warzen, auch ſind die Fußſohlen und Finger unten mit ähnlichen rauhen Warzen bedeckt. Ihre ganze Länge beträgt bei uns 9 bis 13 Zoll, in den ſuͤdlichen Gegenden aber 15 — 21 Zoll. Sie liebt vorzüglich ſteinige, ſandige, ſonnenreiche Gegenden. In der Lebensart kommt ſie mit der gemeinen Eidechſe, unter welcher ſie Linné und mehrere andere Naturforſcher, als eine Abänderung auf— ſtellten, überein, unterſcheidet ſich aber von ihr vorzüglich durch ihre Gröffe und Starke. Als eine Abänderung rech— nen wir hieher: +a) Die Lauchgruͤne - Eidechſe. Lacerta viridis. Sturm Deutſchl. Fauna III te Abth. 4125 Heft. Sie ſcheint ſich blos durch ihre mehr blasgraue Farbe und durch die kleinere ſchwarzen Punkte zu unterſcheiden. * TE I. Ordnung. Amphibia. 105 Anmerkung. Eine der Sturmiſchen Abbildung ganz ähnliche Eidechſe fand ich ziemlich häufig auf feuchten Wieſen und Grasplätzen an der Moſel. 40) Die Tiligugu⸗Eidechſe. Lacerta Ti- ligugu. Linn. ed. Gmel. p. 1073. Cetti Naturgeſch. von Sardinien III. p. 21. Mit mittelmäſſig langen länglich kegelförmigem Schwan⸗ ze, dickem oberhalb braunem, dicht ſchwarzpunktirtem Kör— per, und weißlichem Bauche. Die Fuſſe find ſehr kurz, die Hintern länger, ſämmtlich mit fünf freyen geränderten Fingern und ſpitzigen Nägeln verſehen. Ihre ganze Länge beträgt acht Zoll. Das Vaterland iſt Sardinien, wo ſie in trockenen Gegenden lebt. 1.) Eigentliche Eidechſen. (Lacerti) Ohne Halsbinde oder Halsfalte, ſchuppigem, geſtrichelten oder bandirten Körper und zweyſpaltiger Zunge. 41) Die ſechsſtreifige Eidechſe. Le Lien. C. de la Cépede. I. p. 333. Bonnaterre Fee Lacerta sexlineata. Linn. Cates by. Carol. II. t. 68. Mit graulichem Rücken, welcher der Länge nach mit drey ſchmalen weiſſen und eben ſo vielen ſchwarzen Linien bezeichnet iſt. Unter dem Halſe ſtehn zwey Runzeln, und an den Schenkeln nach hinten eine Reihe rauher kleiner Warzen. Der Schwanz iſt quirlförmig geringelt und län— ger, als der übrige Körper. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger mit ſpitzigen Naͤgeln. Das Vaterland iſt Carolina. 106 Dritte Claſſe. Amphibien. 42) Die fünfftreifige Eidechſe. Le Strie. C. de la Cepede I. p. 393. — Bonnater- re. 53. n. 38. Lacerta quinquelineata. Linn. ed. Gmel. p. 1075. Mit ſchwärzlichein Rücken, welcher der Länge nach mit fünf weißlichen Linien, die ſich bis auf die Mitte des Schwanzes erſtrecken, gezeichnet iſt. Der Bauch geſtreift. Der Kopf hat ſechs gelbe Striche, von welchen zwey zwi— ſchen den Augen und einer über und unter jedem Auge ſteht. Der Schwanz iſt rund, länger als der Körper. Das Vaterland iſt Carolina. 43) Die blauſchwaͤnzige Eidechſe. La que- ve-bleue. C. de la Cepede I. p. 360. Bonnaterre 49. n. 29. Lacerta fasciata. Linn. ed. Gmel. p. 1075. — Catesby Ca- e e (Tab. XX. Fig. 40.) Mit braunlihem Körper, deffen Rücken der Lange nach mit fünf gelblichen Linien bezeichnet iſt. Der Schwanz iſt länger, als der Körper, blau von Farbe. Das Vaterland dieſer niedlichen unſchuldigen Eidechſe iſt Carolina. 44) Die Spey⸗Eidechſe. Le Sputateur. C. de la Cepede. l. p. 403. — Bon naterre. 57. n. 47. pl. 10. f. 4. Lacerta Sputator. Linn. ed. Gmel. p. 1076. Spar mann nov. act. Stockholm. V. p. 1606. t. 4. f. 1. 2.— Stellio sputator. Schneider Amph. phys. Spec. II. p. 29. I. Ordnung. Amphibia. 107 Mit mittelmäßig langem runden Schwanze, der unten der Länge nach mit einer Reihe von Schuppen verſehen ift, grauem Körper, der oberhalb mit weiſſen, vorne und hin— ten mit leberbraunen Rändern eingefaßten Queerbinden be— zeichnet iſt. Die Füͤſſe find nebſt der Schwanzſpitze braun gefleckt. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Finger ohne Nägel, die ganze Länge beträgt nur drey Zoll. Das Bas terland it Südamerika, wo fie ſich am Holzwerk und in Häuſern aufhält, an den Wänden auf und nieder lauft. Wenn ſie gereizt wird, ſpeit ſie im Zorne ihren ſchwarzen ſcharfen Speichel, der ſchnelle Entzündungen hervorbringt, an ihre Feinde, welche aber leicht durch Auflegung des Campfers, Brannteweins oder Rums geheilt werden. Eine Abänderung hievon iſt die von dem Grafen de la Cepede beſchriebene, welche aus St. Domingo kam. Sie unterſcheidet ſich von der Sparrmanniſchen durch vier braune Queerlinien auf dem Körper, und ſechs derſelben auf dem Schwanze, einen dunkelgrauen unten ins röthliche gehenden Körper ohne Queerbinden. 45) Die dreyfingerige Eidechſe. Le trois doigts. C. de la Cepede. I. p. 496. p. 36. La Salamandre ätrois-doigts. Bon na- terre 64. n. 6. pl. 12. f. 2. Lacerta tri- dactyla. Mit dunkelbraunem, am Kopfe, dem Schwanze und den Füſſen nebſt den untern Theilen rothgemiſchtem Kör— per, flachem nach vornen rundlichem Kopfe. Die Vorder— füſſe haben drey, die hintern aber vier freye Finger. Der Schwanz iſt dünne, rund länger als der übrige Körper. Der Kopf iſt drey, der Körper neun und der Schwanz ſechszehn und eine halbe Linie lang. Sie wurde von dem 108 Dritte Claſſe. Amphibien. Marquis von Nesle am Crater des Veſuvs gefunden und von dem Grafen de la Cépede nach getrockneten Exemplaren beſchrieben. f K.) Stincus-Eidechſen. (Stinci.) Mit Schuppenringen über den Bauch und ganzer Zunge. 46) Die Stincus-Eidechſe. Le Stinque. C. de la Cepedes. I. p. 373. pl: 23. — Bonaterre 51. n. 34. pl. 8. f. 5. Lacerta Stin cus. Linn. Stincus officinalis. Laurent. Synops. p. 55. n. 87. (Tab. XXI. Fi g. 41.) Mit etwas zuſammengedrücktem, weißröthlichem, un— ten ſilberweiſſen Korper, der nebſt dem Kopf und Schwanze mit ziegeldachförmig übereinander liegenden breiten geftrahle ten Schuppen bedeckt iſt. Der Unterkiefer iſt etwas kürzer als der obere. Der Schwanz kurz, gegen das Ende zu— ſammengedrückt. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye Fin⸗ ger, die am Rande mit Schuppen gezähnelt, und mit flachen ſtumpfen Nägeln verſehen ſind. Die ganze Länge beträgt 10 — 14 Zoll. Das Vaterland iſt Egypten, Ara— bien, Libien und Oſtindien, wo ſie ſowohl im Waſſer als auf dem Lande lebt. In dem Orient bediente man ſich ihrer als eines vorzüglichen Reſtaurations- und Stärkungs— mittels bei groſſen Entkräftungen, und als ein ſolches Mit— tel wurde ſie auch in unſere Apothecken gebracht und von den Aerzten verſchrieben. Die Landleute in Egypten brin— gen ſie in Menge nach Cairo und Alexandrien, daſelbſt werden ſie mit Salz und aromatiſchen Pflanzen eingemacht, und weiter, vorzüglich auch nach Venedig und Marſeille I. Ordnung. Amphibia. 109 verſendet. Getrocknet oder eingemacht verlieren ſie ihre Farbe, und werden weiß oder ſtrohgelb. 47) Die Goldeidechſe. Le Doré. C. de 1a Cepede. I. p. 384. pl. 25. — Bon naterre 52. n. 36. pl. 9. f. 2. Lacerta aurata. Linn. Stin cus Stellio. Laurent. Synops. P. 55. n. 88. Seba Mus. II. t. 10. f. 4. 5. Mit grüngelbem ins graue gehendem Körper, deſſen Seitentheile der Länge nach mit einer grau braunen Binde bezeichnet ſind. Der Schwanz iſt rund und ſo lang als der Körper. Der ganze Körper iſt mit glatten rundlichen dachziegelförmig über einander liegenden Schuppen beſezt. Sämmtliche Füſſe haben fünf freye kleine Finger, die mit ſpitzigen Nägeln bewafnet ſind. Die ganze Länge beträgt 14 bis 18 Zoll. Das Vaterland iſt Amerika, die Antillen und die Inſel Cypern. Die lebenden Thiere haben einen Goldglanz. Ihre Nahrung beſtehet in Gewürmen, In— ſekten und vorzüglich in kleinen Krabben. (einer Art Krebſe) Man hält ſie auf den Antillen für Giftig. * Anmerkung. Laurenti. Seps Zeylanicus. von Linné ed. Gmel. p. 1078. allegirt, fo wie Seba. Mus. I. t. 83, f. 3. gehören nicht hieher. Es ſcheint aber, daß Laurent. Synops. p. 55 n. 88. Stincus Stellio. Seba Mus. II. p. 10. 1. 4. 5. allerdings die Goldeidechſe ſeye. L.) Schlangenartige Eidechſen. (Chalci- dae.) Mit ſehr kurzen Füſſen, fie ma: chen gleichſam den Uebergang zu den Schlangen. 110 Dritte Claſſe. Amphibien. 48) Die Schlangen-ESidechſe. Le Seps. C. de la C&epede. I. p. 433. pl. 31. — Bon- naterre 66. n. I. pl. 12. f. 3. Lacerta Seps. Cetti Naturgeſch. von Sardinien ChamaesauraChalcis Schneider Amph. II. p. 207. (Tab. XXI. Fig. 42.) Mit vollkommen ſchlangenförmigen Körper, ſehr klei— nen kurzen weit von einander abſtehenden Vorder- und Hinderfüſſen, welche nur drey kurze kleine Finger haben. Der Körper iſt oben bräunlich, unten blaulichgrau, ober: halb vom Kopfe bis gegen die Schwanzſpitze mit grünli— chen, Eupferfarbigen und ſchwaͤrzlichen Parallellinien bezeich— net. Der Schwanz iſt rund, ſpitzig, beynahe ſo lang als der Körper. Die ganze Länge beträgt 10 — 12 Zoll. Die Die Vorderfüſſe ſtehen von den hintern 32 Zoll entfernt. Sie wird vorzüglich im ſüdlichen Europa und haufig in Sardinien, wo fie unter dem Namen Cicigna bekannt ſind, gefunden und wegen ihren nur zwey Linien langen Füſſen leicht für eine Schlange gehalten. Rindvieh und Pferde, wenn ſie dieſe Thiere mit dem Futter bekommen, ſoll der Bauch heftig aufſchwellen, dem man mit einem Trank von Oehl, Eſſig und Schwefel zu Hülfe kommt, auſſerdem hat ſich nach Cetti noch nichts von einer gifti— gen Eigenſchaft dieſer Eidechſe beſtätigt. Sie konnen die Kälte nicht ertragen, und kriechen ſchon im Oktober in die Erde, von wo aus ſie erſt im Frühjahr ſich wieder auf den Grasplätzen einſtellen. * Anmerkung. Zuverläſſig gehören Seps varie- gatus und mar moreus. Laurent. Synops. P. 59. n. co. und 101. nicht als Abänderungen hieher, indem ſie in eine ganz andere Abtheilung mit I. Ordnung. Amphibia. 111 längern fünffingerigen Füſſen gehören, auch nicht den dünnen ſchlangenartigen Bau haben. Dagegen muß Lacerta Chalcides Linn. und Chalcides tridactyla Columnae. Laurent. Synops. P. 64. n. 114. hieher gerechnet werden. 49) Die Cepediſche-Chalcide-Eidechſe. Le Chaleide C. de la Cepe de. I. p. 443.— Bonnatere 67. n. 2. pl. 12. f. 4. Chamae- saura Cophias Schneider Amph. II. p- 209. Sie unterſcheidet ſich von der vorhergehenden Art durch die Schuppen, welche am ganzen Körper und am Schwanze in abgeſonderten Ringen ſtehen. An dem Kopfe iſt keine Ohrenöffnung. Die Füſſe ſind nur eine Linie lang, ſtehen, wie bei der vorigen Art, weit von einander ab, und ſind ebenfalls mit drey kleinen Fingern verſehen. Der 22 Zoll lange mit 48 Ringſchuppen bedeckte Körper iſt viel kürzer, als der Schwanz. Das Vaterland iſt unbekannt, ſie ſoll nach dem Grafen de la Cepede aus heiſſen Gegenden kommen. 50) Die fuͤnffingerige Schlangeneidechſe. Lacerta serpens. Lin n. ed. Gmel. p. 1078. Bloch in Beſchäftig. der naturforſch. Freunde zu Berlin II. 28. t. 2. Anguis quadrupes. Linn. — Scincus brachy- pus. Schneider. Amph. II. p. 192. (Tab. XXI. Fig. 43.) Mit ſchlangenförmigem Körper und Schwanze und vier ganz kleinen ſehr weit von einander abſtehenden fünffingeri— gen Füſſen, die mit ſpitzigen kleinen Naͤgeln verſehen ſind. Der ganze Körper iſt mit dachziegelformig übereinander 112 Dritte Claſſe. Amphibien. liegenden Schuppen bedeckt. Ueber den oberhalb grauen oder bräunlichen Körper und Schwanz laufen der Länge nach 14, 15 bis 20 dunkelbraune Linien. Die ganze Länge beträgt 44 — 57 Zoll. Das Vaterland iſt Java. 51) Die Sebaiſche-Schlangeneidechſe. Lezard- Serpent ä queve longe et ecailles rudes. Vosmaer description tab. 1. Lacerta anquina. Linn. Chal- cides pinnata. Laurenti. p. 64. n. 115. Vermis serpentiformis species sin- gularis ex Africa. Seba Mus. II. t. 68. f. 7. 8. Chamaesaura anguinea. Schnei- der. Amp h. II. p. 210. Mit runden quirlförmig geſchuppten, graugelben, uns terhalb blaulichen Körper, ſehr ſpitzigen langen Schwanze, deſſen Schuppen ebenfalls quirlförmig gereiht, etwas rauh, und der Länge nach geſtreift ſind. Der Kopf iſt etwas zuſammengedrückt. Die Ohren ſtehen in die Queere. Der Schwanz iſt noch einmal ſo lang als der Körper. Die vier Füſſe find pfriemenförmig, jeder derſelben bildet nur einen einfachen ſpitzigen Finger. Die Länge beträgt gegen 15 Zoll. Das Vaterland iſt das Vorgebürge der guten Hofnung, namentlich die Bucht am Tafelberg, wo ſie nach Seba im Fluß und Moraſt nebſt Aalen, Schlangen und Würmern in Menge vorkommen ſoll. Sie gehört zur Zeit noch unter die ſonderbaren Erſcheinungen, die einer weitern Unterſuchung verdienen. 52) Die zweyfüffige Eidechſe. Lacerta bipes. Linn. ed. Gmel. p. 1079. — An- guis bipes. Linn, Sist. nat. XII. I. p. 390. 1. Ordnung. Amphibia. 113 Mus. Adolph. Friedr. t. 28. f. 3. — La u- rent. Syno ps. p. 67. n. 123. Se ba Mus. I. t. 86. f. 3. Chamaes aura bipes. Schnei- ich erh IN. 23. Mit ſchlangenförmigem runden blaſſen Körper, deſſen Schuppen mit einem braunen Punkt bezeichnet find. um Bauche ſtehen 100 und am Schwanze 60 Rin ſchuppen. Die Vorderfüſſe fehlen ganzlich. Zwey Hinderfüffe ſtehen an den Seiten des Afters, welche zwey kurze ſtumpfe na— gelloſe Finger haben. Der Schwanz iſt kürzer als der Körper. Die ganze Länge betragt gegen neun Zoll. Das Vaterland iſt Indien. 53) Die Scheltopuſik-Eidechſe. La Schel- topusik. C. de la Ce pe d e. I. p. 617. Bon- naterre 68. n. 2. pl. 12. f. 7. Lacerta a pus. Linn. ed. Gmel. p. 1079. Pallas iter. 3. p. 702. nov. comment. Petro- pol. 19. p. 435. t. 9. Chamaes aura apus. Schneider. Amp h. II. p. 212. Mit blasgelbem, ſchlangenartigen, geringelten, ſchup— pigen Körper, deſſen Schuppen dachziegelférmig auf einan— der liegen. Der Kopf iſt dicker, als der Körper, ſtumpf. Die Kiefern und der obere Theil des Kopfes ſind mit groſſen Schuppen beſezt. Naſenlöcher und Ohrenöffnungen ſicht— bar. Der Schwanz iſt beynahe noch einmal ſo lang, als der übrige Körper, zerbrechlich, und ſteif, vielkantig. Die Vorderfüſſe fehlen gänzlich. An den Seiten des Körpers lauft eine Furche, die ſich am After endigt, an deſſen Seite zwey kleine mit vier Schuppen bedeckte und zwey ſpitzigen Fingern verſehene Hinterfüſſe ſtehen. Ihre ganze Länge beträgt gegen drey Fuß. Sie wird in den pflan— 8 114 Dritte Claſſe. Amphibien. zenreichen Thälern des ſüdlichen Sibiriens zu Naryn, an den Flüſſen Sarpa, Kuma und dem Tereck vorzüglich unter dem Geſträuche gefunden, iſt ſehr ſcheu, beißt ſich mit den gemeinen Eidechſen herum. Der äuſſern Geſtalt nach äh— nelt ſie den Schlangen, in Betracht der Organen und Ihres innern Baues gehöret fie aber zu den Eidechſen. 54) Die Gleit-Eidechſe. Le Lezard abdo- minal. Lacerta abdominalis. Thun- berg. Nov. Comment. Soc. Stockholm vol. VIII. p. 119. t. J. f. 4 Chamaesaura abdominalis. Schneider Amph II p. 211. (Tab. XXI. Fig. 44.) Mit weit von einander abſtehenden ganz kleinen fünfs fingerigen Füßen. Der gleichrunde Körper iſt aſchfarbig, am Bauche etwas heller, der Schwanz iſt kurz. Die Länge beträgt über 3 Zoll. Das Vaterland iſt Java und Ambonia. 55) Die gefurchte Schlangen-Eidechſe. Le Cannelé. C. de la Cepede, I. p. 612. pl. 41 Bonnaterre 68. n. I. pl. 12. f. 6. Cha- maesaura Propus. Schneider Amph. II. p. 21 Lacerta Jumbricoides. Schaw the Naturalists Miscellany tab, 218. (Ta b. XXI. Fig. 45.) Mit ſchuppig geringeltem, ſchlangenförmigen, grünli— chem Körper. Unter dem Rauche ſtehen 150 Halbringe, und 31 ganze Ringe am Schwanze. Vom Kopfe bis an den Schwanz lauft zu beiden Seiten eine Furche. Der Schwanz ut kurz, dick, an der Spitze ſtumpf. Der Kopf rundlich von der Dicke des Körpers, an dem Oberkiefer mit dreyen und oben mit einer großen Schuppe verſehen. Die 4 I. Ordnung. Amphibia. 015 Augen find äußerſt klein. Aeußere Ohren find nicht bes merkbar. Ganz nahe hinter dem Kopfe ſtehen zwey kurze Verderfüße mit ſchuppigen Ringen, mit vier freyen Fingern, welche mit gekrümmten Nägeln bewaffnet ſind, zur Seite des außern Fingers iſt noch eine Spur von einem fünften, Die Hinterfüſſe fehlen ganzlich. An dem obern Rande des Afters ſtehen ſechs Warzen. Die ganze Länge beträgt acht Zoll, der Schwanz ein Zoll. Dieſe ſonderbare Eidechſe ähnelt, die Vorderfüſſe abgerechnet, den Ringelſchlan— gen (Amphisbaena Linn.). Ihr Vaterland iſt Mexiko, von wo aus ſie von Herrn Velasques, einem Spanier, an das Pariſer Naturalien-Kabinet übermacht wurde. 116 Dritte Claſſe. Amphibien. II. Ordnung. Schlangen. Serpentes. W. begreifen hierunter mit dem Ritter von Linné diejenigen Thiere, welche mit Lungen durch den Mund athmen, und mit keinen äußerlichen Gliedmaſſen als Füßen oder Floſſen verſehen ſind. Ihnen fehlen auch die aͤußern Ohren, ob ſie gleich innere Gehörwerkzeuge haben, und daher allerdings hören. Sie bewegen ſich durch die Schil— der oder Ringe am Unterleibe und Schwanze. Werinöge ihres Baues haben ſie eine wurmförmige, wellenförmige Bewegung, wozu der Rückrad, der aus beweglichen Wir— beln beſteht, und durch den ganzen Körper gehet, die vie— len Muskeln der Bauch- und Bruſtrippen ſehr viel beitra— gen. Einige können ihren Körper ſteif machen, und ſprin— gen oder ſchießen damit in der äußerſten Schnelligkeit auf ihre Beute. Ihre Geſtalt iſt cylinderförmig, der Körper geht alls mälig unmerklich in den Schwanz über. Der Naturfor— ſcher nennt den Theil, der hinter der Oeffnung des Afters anfängt, den Schwanz. Der Kopf iſt verhältnißmäßig klein, gemeiniglich länglich, etwas breit gedrückt, mehr oder weniger ſtumpf, glatt, oder bei den meiſten mit II. Ordnung. Amphibia. 217 Schildern bedeckt, oder auch mit kleinen Schuppen dicht beſetzt. Der Rumpf iſt mit dem Kopfe ohne befendern Hals verbunden; bei vielen jedoch iſt der Rumpf hinter dem Kopfe enger und gleichſam etwas zuſammengeſchnürt. Die Augen ſind feurig, der Blick auffallend. Die Kinnladen find nicht, wie bei andern Thieren, durch ein beſonderes Gelenk, ſondern durch Enorpelartige Rützen und Muskeln mit dem Hirnſchaͤdel ſelbſt verbunden, fie können daher weit von einander gezogen werden; da zugleich der Schlund ſehr weit iſt, ſo können ſie Thiere verſchlingen, die noch einmal ſo dick als ſie ſelbſt ſind. In beiden Kinnladen ſtehen meiſtens ſpitzige Zähne, womit ſie ihre Beute feſthalten. Die Zunge iſt ſehr ſchmal, lang und geſpalten, beſonders eingerichtet, fie aus dem Munde ſchnell herauszuſtrecken, und Inſekten damit hinwegzufan— gen. Werden ſie erzürnt oder verfolgt, ſtrecken ſie eben— falls ihre Zunge heraus, welches Anlaß gab, daß noch viele Menſchen glauben, ſie ſeye das Werkzeug, womit die Schlange ſteche. Manche Schlangen, jedoch unter der ſo großen Zahl im Ganzen betrachtet die wenigſten, ſind außer ihren ge— wohnlichen Zähnen, noch mit eigenen Giftzähnen ver— ſehen. Dieſe Giftzähne ſtehen in ihrem Munde in der oberen Kinnlade? in einer eigenen Scheide. Auf jeder Seite liegen zwey ſolcher Giftzähne, deren jeder ein— gelenkt iſt, und durch eigene Muskeln ausgeſtreckt und zurückgezogen werden kann; ſie ſind hohl, und ſtehen an einer beſondern Giftdrüße, die auf beiden Seiten der obern Kinnlade liegt, in welcher das Gift bereitet und auf— bewahrt iſt, und vermittelſt der Bewegung der Muskeln und Kinnladen durch einen Ausleerungsgang in die 218 Dritte Claffe Amphibien. hohlen Giftzaͤhne, in die Wunde gebracht wird, wo es gefährliche Wirkungen, Veränderungen und oft den ſchnellſten Tod hervorbringt. Dieſes Gift iſt nur alsdenn tödtlich, wenn es in eine Wunde gebracht wird, und un— mittelbar in die Maſſe des Bluts kommt; hingegen kann es, wie Red i genugſam gezeigt und an ſich ſelbſt bewie— fen hat, ohne Gefahr verſchluckt werden. Nur einzig dies jenigen Schlangen, die mit Giftzähnen verſehen ſind, ſind giftig. Das Gift wirkt von den verſchiedenen Arten der Schlangen äußerſt verſchieden, und erfordert daher auch verfchiebene Gegengifte. Wir werden in unſerm Verzeich— niſſe der Schlangen auch vorzüglichen Bedacht auf die ver: ſchiedenen giftigen Schlangen nehmen und ſie, wie der Ritter Linné gethan hat, mit dem Zeichen 5 bemerken! Man behauptet, an mehrern Schlangen wahrgenom— men zu haben, daß ſie kleine Thiere, die ihnen zur Nah— rung dienen, dergeſtalt gleichſam bezaubern können, daß ſie von ſelbſt in den Rachen der Schlangen hereinlaufen. Dieſe ſcheinbare Bezauberung dürfte ihren Grund in einer betäubenden Ausdünſtung, und noch mehr in dem Schrecken und der Furcht haben, die der Anblick des furchtbaren Feindes ſolchen Thieren einflöst. Auch erwachſene Men— ſchen und Kinder können bei dem Anblicke ſelbſt einer un: ſchuldigen Schlange dermaßen erſchrecken und zittern, daß ſie, wie verſteinert, ſtehen bleiben, welches aber einzig Wirkung des Schreckens iſt, dazu kommt noch die Furcht, wenn ſie der Schlange entgehen wollten, von ihr pfeil— ſchnell verfolgt und gebiſſen zu werden. Die Haupturſache liegt in der erſten Erziehung der Menſchen, wo ſie mit tauſenderley ſchreckenhaften Erzählungen und Träumereyen von Schlangen, Baſilisken und Drachen geängitiget werden. Der Menſch darf ſich aber, wenn er ſich überzeugt, Sr II. Ordnung. Amphibia. 219 daß es ſehr wenige giftige Schlangen in unſern Gegenden giebt, um fo eher bey dem Anblicke einer Schlange beru— higen, da fie ihn, wenn er fie nicht zum Zorne reitzt, oder ſie mißhandelt, niemals beißen wird. Die Schlangen haben gedoppelte Zeugungsglieder, die zur Zeit der Begattung außerhalb dem Körper vor dem After ſtehen; fie find mit ſtaͤchlichen Erhabenheiten beſetzt, und müſſen nicht für Füſſe gehalten werden. Die Weib— chen legen meiſt Eyer, die kettenformig aneinander hän⸗ gen, an ſonnenreiche Plätze oder in warme Dunggruben, wo ſie ausgebrütet werden. Einige gebähren lebendige Junge. Die meiſten Schlangen koͤnnen ſowohl in oder auf dem Waſſer als auf dem Land leben. Sie leiden keine wahre Verwandlung, allein fie verwechſeln ihre alte Haut alle Jahre mit einer neuen, und ſcheinen ſo lange ſie leben zu wachſen. Man hat ihr Alter zur Zeit noch nicht genau beſtimmen können. Den Winter bringen fie bey uns ere ſtarrt zu. Ihre Nahrung beſteht vorzüglich in Würmern und Ins ſekten, Fröſchen, Kröten, Eidechſen, Mäuſen, Vögeln und dergleichen, auch in Gras und Früchten. Die großen Arten verſchlingen größere Thiere, ſogar Hirſche, Kühe und Ochſen, die ſie erwürgen, und denen ſie die Knochen entzwey brechen, wie wir bey den Rieſenſchlangen ſehen werden. Die Schlangen können ſehr lange hungern, und man hat Beyſpiele, daß vorzüglich an giftigen Schlangen, die in der Gefangenſchaft waren, über ein halbes Jahr, ohne die geringſte Nahrung zu ſich genommen zu haben, lebten. So ſehr die Schlangen gefürchtet und verabſcheuet find, gehören ſie dennoch in der weiſen Einrichtung der Natur 220 Dritte Slaffe Amphibien. zu den nützlichen, und bey weitem die meiften zu ben ün— ſchuldigſten waffenloſen Thieren, welche eine Menge nach— theiliger Würmer und Inſekten vermindern. Mehrere werden vorzüglich von den Indianern geſpeist, auch ſelbſt unſere unſchuldige gemeine Natter Coluber Natrix Linn. hat ein ſchmackhaftes nährendes Fleiſch. Noch find die Vipern, Suppen und Brühen in mehrern Gegenden als eine ſtaͤrkende Arzney eingeführt. Von größern Schlangen werden die Häute abgezogen und zu allerley Ueberzügen gebraucht. a Die vorküglichſten Feinde der Schlangen find die Mens ſchen, die Schweine, Ichneumons, Störche und andere größere Waſſervögel, die viel zu ihrer Verminderung bey— tragen Bey der Ordnung und Eintheilung der Schlan— gen in Gattungen und Arten felgen wir dem Ritter von Linné, welcher der erſte war, der dieſelben richtig beſtimmt und auseinander geſetzt hat. Er ſah bey der Beſtimmung der Gattungen oder Geſchlechter vorzüglich auf die ver— ſchiedenen Bedeckungen des Körpers unter dem Bauche und Schwanze, und bey der Beſtimmung der Arten auf die Anzahl der Schilder und Schuppen unter dem Bauche und Schwanze. ö Es haben nämlich alle Schlangen Schuppen (Squamae) und Schilder (Scuta) zugleich, ausgenommen das Ges ſchlecht Anguis Linn., welches nur Schuppen und keine Schilde, und Amphisbaena Linn., die weder Schuppen noch Schilder, ſondern nur Ringe (Annuli) hat. Unter Schuppen werden kleine, längliche, theils ſpitzige, theils abgerundete Blättchen verſtanden, die wie Dachziegel uͤbereinander liegen, und mehrentheils den gan— zen Rücken vom Kopf bis an die Schwanzſpitze bedecken. Schilde hingegen find breite halbmondförmige Ringe, II. Ordnung. Amphibia. 221 die den untern Theil, wie Halbzirkel, umgeben. Will man nun in jedem Geſchlechte die verſchiedenen Arten nach Linns beſtimmen, ſo zählt man die Schilder des Bauchs (Scuta abdominalia) beſonders und die des Schwanzes (Scuta subcaudalia) wieder beſonders. Man rechnet nachher fammtliche Bauch- und Schwanzſchilder zuſammen. Es geſchieht nicht ſelten, daß wir an einer Schlange mehr oder weniger Bauch oder Schwaonzſchilder zählen, dennoch trifft meiſtens die addirte Zahl ſämmtlicher Schilder richtig ein. Wir haben zum Beyſpiel eine Schlange vor uns, die wir nicht kennen; wir ſchlagen ſie im Syſtem auf, es iſt eine Natter (Coluber); wir zählen ihre Bauchſchilder, es find ihrer 170; wir zählen die Schwanzſchilder, es find ihrer 695 wir addiren fie zu den Bauchſchildern, macht zuſammen 230; es iſt alſo nach Linné die gemeine Natter (Coluber Natrix‘. An einem andern individuo derſelben Art zählen wir 175 Bauchſchilder und 55 Schwanz— ſchilder, addiren ſie zuſammen und bekommen wieder die— ſelbe Zahl 230. Oder wir zählen 165 Bauchſchilder und 65 Schwanzſchilder, addiren dieſe zuſammen und haben wieder im Ganzen dieſelbe Zahl mit 230. f Dabey hat man noch vorzüglich, auf die Geſtalt und das Verhältniß des Kopfs zum übrigen Körper, auf die Geſtalt, Lage, Zahl und Verhältniß der Kopfſchuppen, auf die Zeichnung und Farben, welche zwar nicht ſelten Abänderungen erleiden, Rückſicht zu nehmen. Da dem Menſchen vorzüglich daran liegen muß, die giftigen Schlan— gen von den andern ſogleich beym erſten Anblicke zu erken— nen, iſt es Sache des Naturforſchers, denſelben mit den Kennzeichen derſelben bekannt zu machen. Die giftigen Schlangen haben außer ihren gewöhnlichen Zähnen noch beſondere bewegliche Giftzaähne! das einzige untrügliche 222 Dritte Claſſe. Amphibien. Zeichen einer giftigen Schlange. Dabey meiſtens einen breiten, dickern, gegen dem Halſe etwas zugeſchnürten Kopf mit kleinen Schildchen, mit einem ſcharfkantigen Rücken verſehene Schuppen und einen kurzen Schwanz, der näm— lich weniger als + der Länge des Thiers mißt. Jedoch find letztere Zeichen nicht immer ohne Ausnahme der Regel. Die zweyte Ordnung der Amphibien, oder die Schlangen (Serpentes), theilt der Ritter von Linné in ſechs vers ſchiedene Gattungen oder Geſchlechter (Genera), als: I. Klapperſchlangen. Crotalus. II. Schilder oder Rieſenſchlangen. Boa III. Nattern. Coluber. IV. Schuppenſchlangen. Anguis. V. Ringelſchlangen. Amphisbaena. VI. Runzelſchlangen. Caecilia. Dazu kommen noch: VI. Die Schilder-Ringelſchlange. Lan- gaha. Brugiuöre Journal de Physique 1784. könnte vermuthlich unter Amphisbaena füglich zu ſtehen kommen, und VIII. Die Warzenſchlange. Acrochor- dus. Hornstedt. Neue ſchwediſche Abhandl. VIII. p. 294. t. 12. 11. Ordnung. Amphibia. 223 DER Schlangen ”"Serpentes. l. Das Klapperfhlangen: Geſchlecht. Cro- talus. Linn. Mit Schildern unter dem Bauche, Schildern und Schuppen unter dem Schwanze, an deſſen Ende ſich eine bewegliche hornartige Klapper befindet. [7] 2) Die ſchreckliche Klapperſchlange. Le Boiquira. C. de la Cepede. hist. naturelle des Serpens. II. p. 390. pl. 18. f. I. M. N. O. — Bonnaterre Ophiolo- gie. I. n. 2. pl. 2. f. 3. — Crotalus hor- ridus. Linn. — Caudisona terrifica. Laurent. Synops. p. 93 n, 203. Seba Mus. II. k. 95. f. 1. (Tab. XXII. Fig. 46.) Mit 167 Bauchſchildern und 23 Schwanzſchildern, nebſt einigen Schwanzſchuppen. Die Farbe iſt gelbweis, mit dreyeckten ſchwarzbraunen Flecken, die kettenweis über den Rücken gehen. Der Kopf iſt länglich rund, ſtumpf, oben flach. Die feurigen Augen ſtehen nahe am Munde. Der Rachen ſperrt ſich weit auf. Die beweglichen Giftzähne 224 Dritte Claſſe. Amphibien. ſind etwas gekrümmt, ſcharf zugeſpitzt. Der Körper iſt hinter dem Kopfe dünner, wird allmählig aber dicker. Die obern Schuppen ſind eyrund und glänzend glatt. Der Schwanz iſt ſehr kurz. An der Spitze des Schwanzes ſtehet eine hornartige Klaprer, welche aus durchſcheinenden hornfarbigen Blaſen zuſammengeſetzt it, die kurz nnd breit und gliederweiſe in einander gefügt ſind. Die Anzahl der Glieder dieſer Klapper iſt verſchieden 5—6 7 9—20— 30 und mehr. Nach einigen ſoll ſich die Anzahl der Glieder nach den Jahren richten; jedoch möchte dieſes Ausnahmen haben, indem man auch beträchtlich große Klapperſchlan— gen mit wenigen Gelenken an der Klapper findet. Die Länge dieſer Schlange iſt ſehr verſchieden, fie beträgt 12 kis 9 Fuß, und die Dicke eines Arms. Das Vaterland iſt Amerika, vorzüglich das füblide Carolina. Sie iſt die giftigſte unter allen Klapperſchlangen, ſomit die ſchreck— liche. Im Allgemeinen kommen die Klapperſchlangen darin mit einander überein, daß ſie unter allen Schlangen die giftigſten ſind. Sie finden ſich überhaupt in Amerika innerhalb 44—45° nördlicher und ſüdlicher Breite. In ihrer Lebencart haben fie vieles mit einander gemein. Im oberen Kiefer haben ſie zwey Giftzähne an jeder Seite, welche äußerſt ſpitzig und ſcharf find, und die fie hervor— ſchießen und zurückziehen kennen. Hinter dieſen ſitzen auf jeder Seite nech 5 —6 kleine gegen dem Gaumen hin, die nach Kalm dieſelbe Geſtalt mit den großen haben. Drückt man an die Wurzel der groſſeren Zähne, fo fließt durch die hohlen Endſpitzen ein grüner Saft in Menge heraus, welches ihr Gift iſt, das ſie in die Wunde bringen. Nach Kalms Beobachtungen ſterben gebiſſene Pferde und Ochſen beynahe augenblicklich. Hat der Giftzahn ein großes Blutgefäß getroffen, ſo iſt der Tod in Zeit von II. Ordnung. Amphibia. 225 zwey bis drey Minuten unvermeidlich. Lederne Stiefel ſichern nicht immer gegen den Biß; die Zähne ſind ſo ſpitzig, daß ſie leicht durchdringen, beſonders wenn die Stiefel enge anſchließen. Weite Matroſenhoſen, die bis auf den Knöchel reichen, ſind beſſer, die Falten machen den Biß unkräftig; am ſicherſten iſt aber wohl, beides zu— gleich zu tragen. Der Kapitaͤn Hall machte in Carolina viele wichtige Verſuche über den Biß dieſer Schlange an verſchiedenen Thieren. Er ließ eine vier Schuh lange Klapperſchlange an eine Stange binden und drey Hunde von ihr beißen. Der erſte flarb in 15 Sekunden; der zwehte, der gleich darauf gebiſſen wurde, ſtarb nach zwey Stunden in Convulſionen; an dem dritten, der eine halbe Stunde ſpäter gebiſſen wurde, als der vorige, zeigten ſich erſt nach drey Stunden ſichtbare Folgen des Gifts. Vier Tage nachher ſtarb ein gebiſſener Hund in einer halben Minute, ein zweyter nach vier Minuten, und eine Katze wurde erſt am andern Morgen todt gefunden. Man ließ wieder acht Tage verſtreichen, und nun ſtarb ein gebiſſener Froſch in zwey Minuten, und ein junges Huhn von drey Monaten in drey Minuten. Einige Tage nachher brachte man zu der Klapperſchlange eine weiſſe Schlange, die ge— ſund und ſtark war; ſie biſſen einander, die Klapperſchlange verlor ſelbſt einige Tropfen Blut, wurde aber nicht krank darauf, und die weiſſe Schlange ſtarb in nicht vollen acht Minuten. Man ſchüttelte die Klapperſchlange ſo lange an dem Stabe, daß ſie endlich im Zorne ſich ſelbſt biß, und ſie ſtarb zwölf Minuten nachher. Ihr Biß ſoll nicht ſehr ſchmerzen; an der Stelle, wo— hin dieſe Schlangen gebiſſen haben, finden ſich zwey feine Löcher wie von Nadeln geſtochen. Bald nach dem Biſſe werden die Perſonen ängſtlich, matt, holen ſchwer Athem, 226 Dritte Claſſe. Amphibien. die gebiſſene Stelle ſchwillt auf, es ſtellet ſich ein uner— ſättlicher Durſt ein, große Beängſtigung und entſetzliche Schmerzen um die Herzgegend, Entzündung, ſchnelle Ver— änderung der Säfte. Trinken die Perſonen in dieſem Zu— ſtande, fo erfolgt darauf größtentheils ein ſchneller Tod. Die Zunge ſchwillt ſchnell auf, daß fie den Mund ver ſchließt, wird ſchwarz, es erfolgt Brand und Tod. Man hat dennoch Beyſpiele, daß Perſonen, welche von der Klapperſchlange gebiſſen worden find, denen die Zunge fhen angeſchwollen war, noch geholfen wurde. Dennoch erhielten ſie ihre vorige Geſundheit nie wieder. Wider den Biß der Klapperſchlangen werden als ganz vorzügliche Heilmittel empfohlen: Das Kraut der Col- linsonia canadensis. Linn., welches nach den Be: richten des Herrn Kalms bey ſchon geſchwollener Zunge Hilfe leiſtete; die Wurzel der Sanicula marylan- dica, der Sanguinaria canadensis Linn. Das Kraut der Actaea Spicata Linn. Die Wurzel der Polygala Senega. Linn. Der Serratula Squar- rosa. Linn. äuſſerlich auf die gebiſſene Stelle gelegt. Ferner das Kraut der Aristolochia Serpentaria. Linn. und von Solidago cauadensis. Linn. Auſſer dieſen ſind andere reizende Mittel, als Salz und gekauter Tabak mit Schießpulver, und Fettigkeiten auf die Wundſtelle eingeſtrichen, von Nutzen. Iſt die Wunde an einem Finger oder Fußzehen, iſt das ſicherſte, dieſelben ſogleich abzuſchneiden. Ihr Aufenthalt ſind vorzüglich Waldungen und Geſträuche. Gegen den Winter ſuchen ſie unterirdiſche Höhlen, Löcher oder Felſenritze, und kom— men im Frühjahr, wie es warm wird, wieder zum Vor— ſchein, da ſie den Tag über ſich ſonnen, des Nachts aber ſich gegen Kälte in Löchern aufhalten. Oft legen ſie ſich II. Ordnung. Amphibia. 227 der Länge nach an einen umgefallenen Baum hin, daß man ſie ſelten ſieht. Sie gehen nicht geſchwinde, daher man ihnen entlaufen kann; ſie flüchten aber auch vor nie— mand, ſendern fiellen ſich zur Wehre, wobey fie ſich zuſam⸗ menrollen, Kopf und Schwanz empor halten, mit feurigen Augen den I. enfhen anblicken, auf ihn losſchießen und beißen. Aeußerſt gefährlich find fie, wenn fie lange ges hungert haben, und bey Regenwetter. Mit ihrer Klapper klappern ſie, ſo bald ſie einen Raub oder ſonſt jemand ſehen; dieſes Klappern verurſacht einen Schall, als wenn Pergament auf einander gerieben wird, welchen Kalm auch mit dem Knarren mancher Spinnräder vergleicht. Bey Regenzeit werden dieſe Klappern feucht und naß, und ver— lieren den Schall, daher man ſich bey naſſer Witterung vorzüglich vor ihnen in Acht zu nehmen hat. Sie konnen auch gut ſchwimmen, und werfen ſich nicht ſelten auf die Fahrzeuge. Sie haben einen äuſſerſt widerwärtigen, vermuthlich betäubenden Geruch, vorzüglich wenn ſie ſich ſonnen oder zornig ſind. Die meiſten Thiere, vorzüglich aber Pferde, Rindvieh und Hunde, wittern fie daher ſchon in der Ent: fernung, werden ſcheu, wenn fie ſich ihnen nähern. Viele Naturforſcher behaupten, daß fie beſonders Einhörnchen und Vogel durch ihren feurigen Blick und ihre Ausdün— ſtung gleichſam betäuben, ſo daß dieſelben nach ängſtlichem Auf: und Abſteigen an den Bäumen den Schlangen end— lich in den Rachen fallen. Vermuthlich kommt dies aber nach Barton bey den Vögeln von ihrer groſſen Liebe ge⸗ gen ihre Jungen her, in welcher ſie ſich jeder Gefahr aus; ſetzen und ſelbſt auf Raubrögel gehen, und dürfte dies auch bey den Eichhörnchen ſtatt finden. Werden diefe Schlangen nicht aufgereizt, find fie nicht zu ſehr von Kun. 228 Dritte Elaffe Amphibien. ger und regneriſcher Witterung gequält, fo hat man oft wenig oder gar nichts von ihnen zu befürchten. Kalm er— zählt Fälle, wo man mit bloßen Füſſen auf fie getreten, oder daß man ganz nahe an ihrem Kopfe geſtanden; daß man ſie mit trockenen Blättern aufgehoben und fortgetra— gen, ohne daß ſie gebiſſen hätten. Auch ſollen ſie über ſchlafende Perſonen gehen, ohne fie zu befchadigen. Die vorzüglichſte Nahrung der Klapperſchlangen beſteht aus Eichhörnchen, amerikaniſchen Hafen, kleinen Vögeln, Fröſchen, beſonders dem Ochſenfroſche. Zu den vorzüglichſten Feinden der Klapperſchlangen ge— hören die Schweine, vor welchen ſie ſogleich fliehen. Die Schweine riechen fie in der Entfernung, ſtraͤuben die Bor: ſten bey Auffindung derſelben, ſtellen ihnen muthig nach, freſſen fie, ohne Nachtheil, und laſſen den Kopf znberührt. Daher bedient man ſich bey Anbauung öder Gegenden in Amerika vorzüglich der Schweine, um dieſe Schlangen daſelbſt zu vermindern. Werden die Schlangen ſo ſchnell getödtet, daß ſie ſich nicht ſelbſt beißen können, ſo ſoll ihr Fleiſch und Fett wohlſchmeckend ſeyn, und von den Amerikanern geſpeist werden. Auch bedient man ſich ihres Fettes gegen den Biß dieſer Schlangen ſelbſt. Der Zähne der Klapper— ſchlangen bedient man ſich, wenn fie von allem anhängen— den Gifte beſtens gereiniget ſind, ſtatt Lanzetten zum Aderlaſſen. Die abgezogenen Häute braucht man vorzüg: lich zum Ueberziehen der Degen-, Säbel- und Hirſchfän— gerſcheiden. |] 2) Die gemeine Klapperſchlange. Le Durissus. C. de la Cepede. II. p. 423. pl. 18. f. 3. Crotalus Durissus Linn. II. Ordnung. Amphibia 229 Caudisona Durissus. Laurent. Synops. p. 93. n. 204. Cates by Carol. II. t. 4I.— Seba Mus. II. t. 95. f. 2. (Tab. XXIII. Fig. 47. 48. 49. 50.) Mit 172 Bauchſchildern und 21 Schwanzſchildern, nebſt etlichen Schwanzſchuppen. Durchgängig zuſammengenom— men 196 mit den Schuppen. Die Farbe iſt weisgelb, der ganze Körper mit ſchwarzen rautenförmigen, in der Mitte weißen Flecken bezeichnet. Die Kopf- und Rückenſchuppen ſind eyrund, der Länge nach gekielt. Der Kopf iſt ſehr ſtumpf. Auf jeder Seite der obern Kinnlade ſtehen zwey lange, gekrümmte, ſpitzige, ſcharfe Giftzähne. Der Schwanz iſt kurz mit einer Klapper verſehen, die größtentheils aus neun Gelenken beſteht. Ihre ganze Länge beträgt vier Fuß. Das Vaterland iſt Amerika, vorzüglich Virginien. In der Lebensart kommt ſie mit der obigen überein. Was Kalm in feiner nerdamerifanifchen Reiſe von den Klap— perſchlangen ſagte, beobachtete er an dieſer Art. Als Ab: änderungen ſcheinen noch hieher zu gehören: a) Caudisona Gronovii. Laurent. Synops. p- 94. n. 205. Crotalus Durissus. Linn. ed. Gmel. p. 1081. ß, Crotalophorus. 3. Gronov. mus. 2. p. 70. n. 45. Mit 174 Bauchſchildern und 22 Schwanzſchildern. Aus Amerika. b) Mit zwey ſchwarzen Kopf- und Halsbinden, 163 bis 170 Bauchſchildern und 20 bis 29 Schwanzſchildern. Vosmaer monographia. 1767. Linn ed G mel. p. 1081. var. 8. 9 230 Dritte Elaffe Amphibien. ſo 3) Die rothgefleckte Klapperſchlange. Le Millet. C. de la Cepede. I. p. 421. pl. 18. f. 2. Bon naterre. I. n. I. pl. I. f. 1. Crotalus miliarius. Linn. Catesby Carol. 2. t. 42. Mit 132 Bauchſchildern und 31 Schwanzſchildern, nebſt Schuppen. Die Farbe iſt aſchgrau. Ueber den Körper laufen drey Reihen ſchwarzer Flecken, und zwiſchen den ſchwarzen Rückenflecken ſteht allenthalben noch ein rother Flecken. Die Ruͤckenſchuppen ſind eyrund und gekielt. An dem kurzen Schwanze ſteht eine Klapper. Die ganze Länge beträgt 11 Fuß. Das Vaterland iſt Carolina. [7] Y Die gelbgefleckte Klapperſchlange. Le Dryinas. C. de la Cepede. II. p. 422. Bonnaterre 2. n. 3. pl.1.f.2. Teut la co. Crotalus Dryinas. Linn. Caudisona Dryinas. Laurent. Synops. p. 94. n. 206, Seba Mus. II. t. 95. f. 3. t. 96. f. 1. Mit 165 Bauchſchildern und 30 Schwanzſchildern. Die Farbe iſt weißgrau, auf dem Rücken mit etlichen gelben Flecken. Die Schuppen find gekielt. Der Kopf iſt aäuſſerſt ſtumpf, und zwar ſtumpfer als an irgend einer andern Schlange. Der Schlund iſt ſehr weit. In der obern Kinnlade ſteht zu jeder Seite ein beweglicher, ſehr ſpitziger Giftzahn. Der Schwanz hat eine Klapper, welche aus 5—7, 20—40 Stücken zuſammengeſetzt iſt. Die ganze Länge dieſer Schlange beträgt 2 bis 6 Fuß. Das Vater: land iſt Amerika und Zeylon. Die Zeyloniſche, von Seba angeführte, hat nur 164 Bauch- und 28 Schwanzſchilder; ihre Farbe iſt graulichgelb, ins röthliche gehend, ſchwarz— II. Ordnung. Amphibia. 231 braun marmorirt, und fie iſt mit gröffern etwas abſtehen— den Schuppen verſehen. Laurenti Synops. p. 94. n. 207. hat fie unter Caudisona orientalis als eine eigene Art betrachtet. Seba ſagt von ihr, ſie habe eine Klapper ver 40 Gelenken; auch hat fie in deſſen Abbildung mehrere Zähne zu beiden Seiten der obern Kinnlade, und 6 Fuß Länge, nebſt verhältnißmäßiger Dicke. Sie führt den Namen Teuthlacoth zauphui, daß heißt Gu- bernatrix s. Domina serpentum: die Schlan— genkönigin. Ihre Klapper iſt 6 Zoll lang und 3 Zell breit. [] 5) Die ſtumme Klapperſchlange. Le Muet. C. de la Cepede. II. p. 389. Le Boa muet. Boa mutus. Bon unaterre 9. n. 13. Crotalus mutus. Linn. Mit 217 Bauchſchildern und 34 Schwanzſchildern, ohne Schwanzklapper. Der Körper iſt groß. Der Rücken iſt mit rautenformigen, ſchwarzen, aneinander geketteten Fle— cken beſetzt. Hinter den Augen ſteht eine ſchwarze Linie. Die Giftzähne find vorzüglich groß. Statt der eigentlichen Klapper befinden ſich am Schwanze vier Reihen ganz klei— ner ſpitziger Schuppen. Das Vaterland dieſer Schlange, die wegen dem Mangel der Klapper für keine Klapper— ſchlange zu halten wäre, iſt Surinam. [] 6) Die Fiſchklapperſchlange. Le piscivore. C. de la Cépede II. p. 424. Bonnaterre 3. n. 5. pl. 30. f. 1. The Water Viper. Catesby. Carol. II. t. 43. Crotalus piscivorus. Mit dickem Kopfe, dünnem Halſe, langen beweglichen Giftzähnen im Oberkiefer, braunen oberen Theilen des 232 Dritte Claffe Amphibien. Körpers, ſchwarzem Bauche und Seiten des Halſes mit gelblichen unregelmäßigen Queerbmden. Am Schwanze findet ſich ſtatt einer Klapper eine halbzoll lange hornartige Spitze. Ihre Länge beträgt 5—6 Fuß. Das Vaterland iſt Carolina, wo ſie von Vögeln un? Fiſchen lebt, welche letztere fie mit vorzüglicher Geſchicklichkeit fangt. Sie ſturzt ſich auch von den Bäumen auf Menſchen herab, welchen ihr Biß tödtlich iſt. Sie kann ebenfalls wegen dem Man— gel der Klapper fuͤr keine wahre Klapperſchlange gehalten werden. Noch iſts den Naturforſchern vorbehalten, dieſe und die vorhergehende Art genauer zu beſtimmen. II. Das Schilder⸗ oder Rieſenſchlangen⸗ Geſchlecht. Boa. Linn. Mit Bauch- und Schwanzſchildern (ohne Klapperſchwanz und ohne Giftzähne). 1) Die Ruͤſſel⸗-Schilderſchlange. Le Groin— , 383.0 Bonnäterre 2. n. I. pl. A. f. 3. Boa ed rr Linn, Catesby. ‘Carol , Pfeudo-Boa. Contortrix. Schneider. Am ph. II. p. 276. Mit 150 Bauch- und 40 Schwanzſchildern, grauen Körper, deſſen Rücken erhaben mit regelmaͤßigen braunen Flecken gezeichnet iſt, weiche an den Seiten rundlich ſind. Der Kopf iſt erhaben, breit, und lauft in eine Schnauze aus. Ihre Länge beträgt 1 — 2 Fuß, und der Schwanz 4 davon. Das Vaterland dieſer Schlange, an der Linné zwar Giftſäckchen, aber keine Giftzaͤhne bemerkt hat, iſt II. Ordnung. Amphibia. 233 Carolina. Sie ſchlingt ſich dem Menſchen um die Beine, ohne ihm den geringſten Schaden zuzufügen. * Anmerkung. Nach Gray ſoll ſie kleine bewegliche Giftzähne haben, daher fie Schneider unter Pfeu- dobon gebracht hat, worunter etliche Schlangen, die mit breitern Bauch und Schwanzſchildern als bey den eigentlichen Schilderſchlangen (Boa) verſe— hen ſind. Der Kopf derſelben iſt mit Schildern, wie bey den Nattern, beſetzt. Sie haben meiſtentheils ganz kurze, kleine, bewegliche Giftzähne. Russel und andere haben fie größtentheils unter Boa beſchrie— ben. Ihnen fehlen die hervorragenden Stacheln oder Klauen zu beiden Seiten des Afters. Hieher gehören nach Schneider vorzüglich: [7] A) Die bandirte Afterſchilderſchlan— ge. Pfeudo- Boa fas ciata. Schneider Amp h. II. p. 283. f Mit 207 Bauchſchildern und 36 Paar Schwanzſchildern. Der Körper iſt zuſammengedrückt, weiß, mit braunen Querbinden. In der obern Kinnlade ſteht zu beyden Sei— ten ein kleiner beweglicher Giftzahn, der in einer Scheide verborgen liegt. Aus der Blochiſchen Sammlung, mit einer Abänderung aus derſelben Sammlung, an welcher die Binden unterbrochen ſind, und den Körper nicht ganz umgeben, mit 214 Bauchſchildern und 46 Paar Schwanz: ſchildern. In der Scheide der obern Kinnlade ſtunden zu beyden Seiten drey kleine Giftzähne. Dieſelbe Schlange hat Russel unter Bungaram Pama tab. III. abs gebildet und beſchrieben. Ste iſt nach beſſen Angabe 8 Fuß 5 Zell lang. Der Schwanz iſt dregefig, dick, am Ende abgerundet, und nur fünf Zoll lang. Den Kopf bedecken zehn Hauptſchilder. In der obern Kinnlade ſtehen auſſer ben gewöhnlichen Zähnen auf jeder Seite noch zwey kleine 234 Dritte Claſſe. Amphibien. verborgene, bewegliche Giftzaͤhne. Die Schuppen auf dem Körper groß, etwas ſechseckig und gefranzt, glatt. Der Leib iſt mit weiten Bändern, welche rund um denſelben gehen, und abwechselnd gelb und blau find, bezeichnet. Der Kopf dunkelbraun, oberhalb mit einem ſchiefen gelben Streif. Die Schwanzſritze iſt blau. Mit 233 breiten Bauchſchil— dern und 36 Paar breiten Schwanzſchildern. Das Vater— land it Manſuhr Kottah und Bengalen. Sie iſt ſehr giftig. [] B) Die blaue Afterſchilderſchlange. Dschadi Paragadu. Pakta Pula Rus. sel a. a. O. Tab. I Bechſtein Cepedes. N. G. d. Amph. 5. p. 65. Ta b. V. f. 1. Pfeu- doboa caerulea. Schneider Amph. II. p. 284. Mit 192 oder 230 Bauchſchildern und 40 — 43 Paar Schwanzſchildern nach Schneider; 209 Bauch- und 47 Schwanzſchildern nach Ruſſel. Die Farbe iſt ſchiefer⸗ oder dunkelblau, in einem gewiſſen Lichte glänzend, in ans derm faſt ganz ſchwarz. Am Leibe und Schwanze mit krummen, weißen, getüpfelten Querbinden bezeichnet. Bauch und Schwanzſchilder ſind gelblichweiß. Die untere Kinnlade iſt kürzer als die obere. In der obern Kinnlade ſtehen nur die zwey innern Reihen regelmäßiger gleicher Zähne, dagegen zwey merklich vorragende, dünne, kurze Giftzähne aus ihrem Beutel hervorragend, auf jeder Seite einer, ſelten zwey. Die Länge belauft ſich auf 2 Fuß 5 Zoll, wovon der Schwanz nur 4 Zoll beträgt. Das Vaterland iſt Oſtindien. Die Einwohner verſichern, der Biß dieſer Schlange ſey ſogleich tödtlich; allein Ruſſel fand bey wiederholten Verſuchen, daß Hühner ſelten vor einer hal— II. Ordnung. Amphibia. 235 ben Stunde, und Hunde ſelten vor einer Stunde und zehn Minuten davon ſtarben. Die Thiere kommen vor dem Abſterben in eine ſehr ſtarke Betäubung. [7] c) Die kielſchuppige Afterſchilder— ſchlange. Horatta Pam. Russel. In d. Serpens. Tab. II. Der Hufeiſenſchlin— ger. Bechſtein Cepedes. N. G. d. Amph. 5. P. 67. tab. V. f. 2. — Pfeudoboa cari- nat a. Schneider. Amph. II. p. 285. Mit 150 Bauchſchildern und 25 Paar Schwanzſchildern. Der Kopf iſt breit, ſtumpf, niedergedrückt, mit ſehr klei— nen eyrunden gekielten Schuppen bedeckt. Der Mund klein; die untere Kinnlade etwas kuͤrzer. Zwey Reihen Zähne am Gaumen, und am äuſſern Rande auf jeder Seite ein aus einem Giftbeutel hervorragender Zahn. Am Körper find die Schuppen oval, gekielt, wie Dachziegel auf eins ander liegend. Die Farbe iſt dunkelbraun, und mitten über den Rücken gehet eine Reihe dunkelgelber, ſchwarz eingefaßter Flecken von verſchiedener Geſtalt und Größe, und auf beiden Seiten der Lange nach ein gezacktes Band von gleicher Farbe. Am Kopfe ſtehen vier dunkle Flecken, von welchen der größte einige Aehnlichkeit mit einem Huf— eiſen hat. Die Schilder find gelblichweiß. Die Länge beträgt 1 Fuß 31 Zoll. Das Vaterland iſt Oſtindien, woſelbſt dieſe Schlange für ſehr giftig gehalten wird. 2) Die Hundskopf-Schilderſchlang e. Le Bojobi. C. de la Cepede II. p. 378. pl. I7. f. 1. Bonaterre 4. n. 2. pl. 2. f. 2. Boa canina. Linn. Schneider Amph. II. p. 242. Boa thalassina. Laurent. Syno ps. p. 89. 236 Dritte Elaffe Amphibien. n. 193 Boa viridis. Boddaert. nov. act. nat. curios. Caes. 7. p. 17. n. 3. — Seba Mus. II. t. 96. f. Mit 203 Bauch und 77 Schwanzſchildern, meergrü⸗ nem Körper, weicher mit weißen Flecken, die Ringe um ihn bilden, beſetzt iſt. Der Kopf iſt hundsartig, geſtreckt. In beyden Kinnladen ſtehet ein Reihe feſter, langer, rück— warts gekrümmter, ſpitziger Zähne. Der Rand der Lippen iſt ſehr dick und mit ſtarken rothlichen Schildchen beſetzt. Ueber den Augen und der Naſe ſitzen größere Schilder. Die ganze Länge beträgt drey bis ſechs Fuß. Das Vater— land iſt Südamerika, vorzüglich Mexiko und Braſilien, wo ſie unter dem Namen Cobra verde bekannt iſt. Ihr Aufenthalt iſt gewöhnlich auf Baͤumen, wo ſie ſich um die Aeſte ſchlingen, und auf ihren Raub lauern. Sie ſchleicht ſich auch in Häuſer ein, wo fie Niemanden anfällt, wenn ſie nicht gereizt wird. Wegen ihrer Gröſſe und den langen, ſpitzigen, obgleich nicht giftigen, Zaͤhnen, wird ſie, wenn ſie im Zorne beißt, dennoch ſehr gefährlich. Als eine Ab— änderung betrachten wir; a) Die Zeyloniſche Hundskopf-Schilder— ſchlange. Boa can ina. ß. Li n n. e d. Gmel. P. 1082. Boa aurantiaca, , Laurent. Sy- nO ps. p. 89. n. 194. Seba Mus. II. t. 81. f. 1. Mit orangefarbenem Körper, welcher mit gelblichen, am Rande hochrothen Flecken, die Ringe um ihn bilden, umgeben iſt. In der Größe, Geſtalt und Lebensart kommt ſie vollkommen mit obiger überein. Ihr Vaterland iſt Ceylon, wo fie unter dem Namen Bojobi bekannt iſt. II. Ordnung. Amphibia. 237 * Anmerkung. Schneider a. a. O. S. 217. faat: Daß bey Boa neben dem After zu jeder Seite ein krummer Stachel ſtehe, welcher zwiſchen die Schuppen zurückgezogen werde. 3) Die Koͤnigsſchlange. Die Abgotts— ſchlange. Le Devin. C. de la Cepede II. P. 338. pl. 16. f. I. Bonnaterre g. n. 4. pl. 5. f. 4. Boa constrictor. Linn. Boa cons- trietrix. Schneider l,c.p. 247. Merrem. II. t. 1. Constrictor formosissimus. Laurent. Synops. p. 107. n. 235. Seba Mus. J. t. 36. f. 5. — Seba II. t. Be (Tab. XXIV. Fig 51.) Mit 240 Bauch- und 60 Schwanzſchildern. Der Hunds— artige Kopf hat eine erhabene Stirne, welche in der Mitte durch eine Furche getheilt iſt. Die Augen ſind groß, her— vorſtehend. Der Rachen ſehr weit. In beiden Kinnladen ſtehen lange, ſpitzige, feſte Zaͤhne. Ueber die Stirne lauft der Länge nach eine braune Linie. Der Rücken iſt mit ey— runden, vornen und hinten ausgeränderten, blaßgelben Flecken beſetzt, welche in ihren Zwiſchenräumen mit einer braunen Kettenlinie verbunden ſind. Zu den Seiten des Körpers ſind prachtvolle, augenartige, kleine, rautenför— mige, rundliche, braungelbe und röthliche Flecken von hel— lerer Einfaſſung. Der untere Theil des Körpers iſt grau— gelb, ſchwarz gefleckt. Farbe und Flecken erleiden in Be— tracht des verſchiedenen Alters dieſer Schlange viele Abän— derungen. Die ganze Länge beträgt 24-30-4050 Fuß. Die Dicke hat im Durchmeſſer 11 Fuß. Sie gehört allerdings zu den größten und ſchönſten Schlangen. Das Vaterland iſt Oſtindien und Afrika. Ihre Nahrung be— 238 Dritte Claſſe. Amphibien. ſtehet in groſſen und kleinen Thieren, auch in Pflanzen. Sie bemeiſtern ſich ſehr groſſer, ſtarker Thiere, z. B. des Tigers und Buffelochſens, die fie pfeilſchnell anfallen, etlichemal umſchlingen, worauf fie ſich fo ſtark zufammens ziehen, daß ſie ihnen die Rippen und Knochen entzwey brechen. Die auf dieſe Art erdroffelten Thiere werden von ihnen mit Geifer überzogen und nach und nach eingeſchluckt. Doktor Cleyer, der ſelbſt drey ſolcher Schlangen öffnete, fand in einer ein Reh, in der andern einen wilden Bock, in der dritten ein Stachelſchwein, und zwar alle noch faſt unverſehrt. Sie ſchleichen auf Baͤume und lauern daſelbſt auf ihren Raub, legen ſich auch an Waſſer in einen Kreis mit drey bis vier Windungen übereinander gebogen zuſam— men, wo ſie vorzüglich das Vieh, welches trinken will, anfallen. Nachdem ſie ſich völlig an einem oder mehrern gröſſern Thieren geſättigt haben, liegen ſie mehrere Tage über in einer Betäubung, in welcher Zeit man ihnen faſt ohne alle Gefahr beykommen und ſie erlegen, oder in einer Schlinge erwürgen kann. Während der Betäubung kann man auf ſie ſitzen und auf ihnen herumtreten. Bey meh— rern Völkern wurde dieſe Schlange verehrt und angebetet. Das Fleiſch wird von den Negern an der Goldkuͤſte und am Senegal und von den Einwohnern zu Java geſpeist. Die prachtvolle Haut wird zu Kleidungen benutzt, und diente auch als Siegeszeichen. Als vorzügliche Abänderun— gen derſelben betrachten wir: a) Boa Constrictor. 6. Linn. ed. Gmel. p. 1083. Constrictor rex serpentum. La u- rent. Synops. p. 107. n. 236. Seba Mus. II. t. 99. f. I. II. t. 104. Mit gelblichen, roth punktirten, über den Rücken lau— fenden Flecken, welche zwiſchen bey rothen Binden liegen, | | | II. Ordnung. Amphibia. 239 und durch eine Kette unter einander vereinigt find, an des ren Gelenken dreyeckige Flecken liegen. Die Bauchſeiten und der Schwanz ſind gelb, mit augenförmigen, braunen, in der Mitte gelben Flecken beſetzt. Bey der männlichen Schlange find ſämmtliche Flecken und Binden mit pradhts vollen Farben geſchmückt. Auf der Stirne ſtehet ein dun— kelrothes Kreuz. Die ganze Länge beträgt zehn Fuß. Das Vaterland dieſer alle Pracht überſteigenden Schlange iſt Java, Zeylon, Madagaskab, wo fie unter dem Namen La mand a bekannt iſt. b) Boa Constrictor. Y. Linn. ed. Gmel. p. 1083. — Constrictor auspex. Laurent. p. 108. n. 237. Seba Mus. I. t. 53. f. I. Mit über den Rücken laufenden, laͤnglichen, eckigen, braunſchwarzen, in der Mitte gelblichweißen Flecken, die durch eine Kette unter einander verbunden ſind. Ueber die Mitte des Kopfs lauft eine dunkelbraune Binde. Das Vaterland dieſer ſchönen Schlange iſt das ſüdliche Amerika, wo fie ſehr geſchätzt und in den Häuſern gehalten wird, und keinen Menſchen Nachtheil bringt. Die Indianer ſte— hen in dem Wahne, daß fie, von dieſer Schlange umgeben, gegen alle Unglücksfalle geſchützt ſeyen; gehen fie zu Schiffe, nehmen ſie immer eine ſolche Schlange, die ſie als ihren Schutzengel betrachten, mit ſich, und unterhalten ihn mit klingender Muſik. ec) Boa Constrictor. 3. Linn. ed. Gmel. p. 1083. Constrictor divini loquus. Lau- rent. Synops. p. 108. n. 238. — Seba Mus. II. t. 100. f. 1. N Mit weißem Körper, über deſſen Rücken ſchwarze, uns gleiche, unregelmäßige Flecken laufen. Jede Schuppe iſt 240 Dritte Elaffe Amphibien. mit einem ſchwarzen Punkte bezeichnet. Das Vaterland iſt Meriko und Peru, wo fie unter dem Namen Impera- tore de Quadalajara bekannt und verehrt iſt. Die Mexikaner und Peruaner betrachten ſie als ihre Wahrſa⸗ gerin. Mehrere dieſer Schlangen locken ſich zu verſchiede— nen Zeiten durch eine ziſchende Stimme zuſammen, was die Einwohner für eine göttliche Zuſammenkunft halten, in welcher über das Schickſal der Menſchen entſchleden würde. Sie betrachten die Winke dieſer Schlangen genau, — — wornach ſich Krieg und Frieden richten, daher iſt fie auch unter dem Namen Divinatrice bekannt. * Anmerkung. Was von groſſen Waſſerſchlangen Hydern hie und da geſagt, möchte größtentheils auf die Königs oder Rieſenſchlange angewendet werden muſſen. Doch gleichen die meiſten Erzählungen von dergleichen Ungeheuer mehr Fabeln. dach der Erzählung Diodors von Sizilien wurde unter Ptolomäus dem Zweyten in Egypten eine ungeheure Schlange, die vermuthlich eine Ab— gottsſchlange war, lebendig gefangen. Mehrere Jäger, ſagt er, angefeuert durch die Freygebigkeit des Ptolomäus, entſchloſſen ſich, ihm eine der gröſten Schlangen nach Alexandrien zu bringen. Das ungeheure Thier war 45 Fuß lang, lebte an den Ufern des Fluſſes, und lag gewöhnlich im Kreiſe zuſammen— gerollt und unbeweglich, bis irgend ein Thier ſich dem Ufer nahete. Dann ſtürzte es darüber her, und packte es mit den Zaͤhnen, oder umwickelte es mit dem Schwanze Als die Jäger die Schlange von ferne ſahen, hielten ſie es für leicht, ſie in Schlingen zu fangen und mit Ketten zu belegen: fie rückten muthig gegen ſie an, aber als ſie näher kamen, und des Un— geheuers funkelnde Augen, ihren von Schuppen ſtar— renden Rücken ſahen, das Geräuſch ihrer Bewegun— gen hörten, und den Rachen voller Zähne erblickten, verloren ſie die Faſſung. Dennoch wagten ſie es, Schritt vor Schritt näher zu rücken und ihr eine — II. Ordnung. Amphibia, 24 T Schlinge über den Schwanz zu werfen. Kaum hatte dieſe fie berührt, fo erhob fe ſich plotzlich mit hefti— gem Ziſchen, verſchlang den naͤchſten, welchen ſie fand, erſchlug einen andern mit dem Schwanze und jagte die uͤbrigen in die Flucht. Dieſe wollten auf die verſprochene Belehnung nicht gerne Verzicht thun, und erſannen ein anderes Mittel. Sie ließen aus ſtarken Seilen ein der Größe des Thiers angemeſſenes Netz machen, ſtellten es neben die Höhle der Schlange; und da ſie die Zeit wohl abgeſehen hatten, wo ſie gewöhnlich ihrer Jagd nachging, ſo verammelten ſie indeß den Eingang der Hehle mit Steinen. Als ſie zurückkam, rückte der ganze Schwarm mit Bogen und Schleudern bewaffnet, theils zu Pferde, und unter deim Lerm der Trompeten und anderer ſchmetternder Inſtrumente gegen ſie an. Als ſie ſich eingeſchloſſen ſah, richtete ſie ſich empor und ziſchte fuͤrchterlich; aber durch die Menge von Speren, die nach ihr flo— gen, durch den Anblick der vielen Pferde und bellen— den Hunde und das Gerauſch der Trompeten in Furcht geſetzt, eilte ſie dem Eingange ihrer Höhle zu. Als fie ihn verſchloſſen fand, und der Lerm ihr immer mehr zuſetzte, ſtürzte ſie ſich unter wüthendem Geziſch in das Netz. Hier waren bald alle ihre Anſtrengungen vergeblich; ihre Gewalt mußte den Schlägen, die es auf ſie regnete, und den Ketten, die ſie umſchlangen, weichen; ſte wurde nach Alexandrien gebracht, wo ein langer Hunger ihre Wildheit bändigte. — — Der Pater Simon erzählt, daß achtzehn Spanier in dem Walde von Coro, in der Provinz Ben ezuella, von der Reiſe ermüdet, ſich, wie ſie glaubten, auf einen umgefallenen Baumſtamm, um zu ruhen, nie— derließen, zu ihrem größten Schrecken aber, da das Thier anfing davon zu kriechen, ſahen, daß es eine Abgottsſchlange war. Naturgeſch. des Oronoko. von P. Gumilla II. p. 77. — Die berüchtigte Norwegiſche Schlange des Olaus mag nus. libr. 21. p. 43, die über 200 Fuß lang und 20 Fuß dick geweſen ſeyn ſoll, ſcheint unter die Fabeln zu gehe: ren. — Es iſt bekannt, daß Regulus im Puniſchen Kriege, am Fluſſe Bagrade, eine große, 120 Fuß lange Schlange, wie eine Stadt mit Balliſten und 242 Dritte Claſſe. Amphibien. Wurfmaſchinen beſchießen mußte. Ihre Haut und die Kinnladen wurden noch bis zur Zeit des Numantiſchen Krieges im Tempel aufbewahrt. Plinius Buch 28. Ca p. 14. 4) Die Ratten-Schilderſchlange. Le ra- tivore. C. de la Cepedell. p. 383. Le mangeur des rats. Bonnaterre 6. n. 5. PI. 6. f. 6. Boa murina. Linn. Schneider Amp h. II. p. 240. Seba Mus. II. t. 29. f. I. Mit 254 Bauchſchildern und 65 Schwanzſchildern. Der Kopf iſt nach vorne mit unregelmäßigen gröſſern Schuppen bedeckt. Der Körper weißblau, auf dem Rücken mit einer doppelten Reihe ſchwarzer, runder, augenartiger Flecken beſetzt. Auf den Seiten ſtehen ebenfalls rundliche, ſchwarze, in der Mitte weiſſe Flecken. Der Bauch iſt bräunlich gelb. Die ganze Länge beträgt 2—3 Fuß. Das Vaterland iſt Südamerika. Ihre Nahrung beſtehet vorzüglich in Ratten und Mäuſen. 5) Die Stock-Schilderſchlange. Le Scy- tale. C. de la Cepede II. p. 386. Le mangeur des Chevres. Bonnaterre 7. n. 7. pl. 6. f. 7. Boa Scytale. Linn. Boi- guacu. Piso et Märcgray. hist. Brasil. p-. 41— 42. Mit 250 Bauchſchildern und 70, nach Boddärt 26 Schwanzſchildern. Der Körper iſt gleichdick, blaulichaſch— grau. Ueber den Rücken ſtehen runde, ſchwarze Flecken, an den Seiten des Körpers ſchwarze augenartige Ringe, welche in der Mitte weiß find. Ihre Länge beträgt 18—24 Fuß. Das Vaterland iſt in Südamerika, Braſilien, wo II. Ordnung. Amphibia. 243 ſie ſich vorzüglich von Ziegen und Schaafen, die ſie zuſam⸗ mendrückt, nähren ſoll. Das Fleiſch wird geſpeist. * Anmerkung. Sie wird in Braſilien Boicuacu oder Jiboya, und von den Portugieſen Co bre de Veado genennt. Sie unterſcheidet ſich von der Abgottsſchlange Boa Constrictor. Linn. vorzüglich durch die groſſen vieleckigen Kopfſchilder. 6) Die Gartenbeet-Schilderſchlange. La Broderie. C. de la Céepède II. p. 381. pl. 17. f. 2. Le Parterre. Bonnaterre 8. n. 10. pl. 3. f. 2. — Boa hortulana. Linn. Seba Mus. II. t. 74. f. I. t. 84. f. I. Mit 290 Bauchſchildern und 128 Schwanzſchildern. Der Körper iſt blaßblau mit braungelben Flecken gezeichnet. Die Rückenflecken ſind keilförmig. Der Kopf iſt mit gelben Flecken geziert, die gleichſam Gartenbeetchen vorſtellen, das her ihr Linné den Namen hortulana gab. Das Was terland iſt Südamerika, Mexiko, wo ſie unter dem Namen Flehua Feuerſchlange bekannt iſt. Sie hat unter allen bisher bekannten Schlangen die meiſten Schilder. 7) Die Merremſche Schilderſchlange. Der ſtumpfkoͤpfige Schlinger. Merrem Beytr. zur Geſchichte der Amph. II. p. 13. t. 2. Boa Merremi. Schneider. Amph. II. P. 259. Mit 284 Bauchſchildern und 109 Schwanzſchildern. Der Körper iſt oben bräunlichgrau, mit braunen Zeichnun— gen anf den Seiten und auf dem Kopfe, unten ſchmutzig gelb. Der breite ſtumpfe Kopf hat vornen ſechs breite Schilder, von welchen vor jedem Auge drey ſtehen. Sie 244 Dritte Claſſe. Amphibien. unterſcheidet fish vorzüglich von allen übrigen Arten durch die breitern Bauchſchilder. Die Länge beträgt über 5 Fuß. Das Vaterland iſt unbekannt. 8) Die Schneiderſche Schilderſchlange. Boa amethistina. Schneider Am pb. II. p. 254. Mit 306 Bauchſchildern und 100 Paar Schwanzſchil— dern. Die Farbe iſt graulichblau, weiß und ſchwarzbraun marmorirt. Die Kopfſchilder find vieleckig, und gröſſer als an den übrigen Arten. * Anmerkung. Schneider fand ſie in der Blo— chiſchen Sammlung, und vermuthet, daß dieſelbe Schilderſchlange von Herrn von Wurmb in den Abhandlungen der Holländiſch-Indianiſchen Geſellſchaft beſchrieben ſeye, nach welchem fie in Java iſt, wo ſie auf Reisäckern gefunden wird, und daher Ular Sawa genennet wird. Ihre Lange wird von 9— 30 Fuß angegeben. Der Schwanz endigt ſich in einen Stachel, und Herr von Wurmb, der ſie ſehr genau beſchrieben hat, giebt ihr 312 breite Bauch— ſchilder und 93 Paar Schwanzſchilder. Ihr Biß iſt unſchädlich. Ihre Nahrung beſteht vorzüglich in Mäu— fen und Vögeln, auch in gröſſern Thieren. Diefeibe Schlange hat C. de la Cepede unter Coluber il. p. 251. La Jaune etBleue, Oular-Sawa de Java beſchrieben. 9) Die aſchgraue Schilderſchlange. Die aſchgraue Felſenſchlange. Pedda Poda Russel a. a. O. tab. XX. Bechſte in Cepe- des Am ph. 5. p. 72. t. VII. f. 1. Boa cine- rea. Schneider Am ph. II. p. 270. Mit 252 Bauchſchildern und 62 Paar Schwanzſchildern. Der Kopf iſt breiter als der Hals, ſtumpf, niedergedrückt, II. Ordnung. Amphibia. 245 mit 12 groſſen und mehrern kleinern Schildern bedeckt. Die Zähne regelmäßig, ſcharf, zurückgebogen, in der obern Kinnlade eine Reihe am Rande und zwei am Gaumen— Der Obertheil des Kopfs iſt fleifchfarbig, die Schnauze aſchfarbig. Ein breiter Streif von Fleiſchfarbe läuft ſchref nach der Seite des Halſes, und ein ſchmaler kurzer Strich von derſelben Farbe theilt einen großen braunen Fleck am Hinterkopfe. Die Farbe des Körpers iſt aſchgrau, mit uns gefaͤhr 30 großen, breiten, braunen, ſchwarz eingefafiten Flecken von verſchiedener Größe und unregelmäßiger Geſtalt bunt gezeichnet. Die Seiten ſind mit ähnlichen, aber klei— nern Flecken beſetzt, die in der Mitte weißlich ſind. Die Bauchſchilder find ſchmal, klein, weiß, mit röthlichen Rän— dern. Die Schwanzſchilder klein, weiß nnd ſchwarz ges ſtreift. Ihre Länge mißt gegen drey Fuß. Das Vaterland iſt Coromandel. Sie hat in ihrem Schwanze eine ſehr große Stärke. Sie machte um den Arm des Mannes, der fie am Halſe hielte, ſo gewaltſame Windungen, daß ihm der Arm erſtarrte. Man hielt ihr Vögel vor, allein ſie biß nur mit Mühe an, und zeigte mehr Neigung, ſie ganz zu verſchlingen. 10) Die kaſtanienbraune Schilderſchlan— ge. Die kaſtanienbraune Felſen— ſchlange. Pedda Pod da. Russel a. a. O. p. 28. 29. tab. XXIII. Bechſteins Cepedes Amph. 5. P. 74. tab. VII. f. 2. Boa casta- nea. Schneider Amph. II. p. 272. Mit 252 Bauchſchildern und 60 Paar Schwanzſchildern. Der Kopf iſt an der Spitze zugerundet, oben niederges drückt, mit zahlreichen, an Geſtalt ungleichen Schildern oder Platten bedeckt. Der Hinterkopf mit glatten eyför— 10 246 Dritte Elaffe Amphibien. migen Schuppen. Das größte Schild liegt breit hinter den Naſenlochern, doch von dieſen durch zwey kleine runde Schildchen auf jeder Ecke getrennt. Der Mund iſt weit; die Kinnladen faft gleich lang; die Lippen etwas dick; die Zähne regelmaßig zuruckgebogen und dünne, einige von den vordern in der unten Kınniade dicker und länger als die andern; in der obern eine Reihe von Zähnen am Rande und zwey am Gaumen. Die Augen find groß, eyförmig, vorragend, von einander entfernt. Die Naſenlocher klein, durch ein paar kleine dreyeckige Platten getrennt. Die Schuppen des Körpers eyformig, klein, glatt, dachziegel— förmig über einander liegend; zwey bi 5drey Reihen zunächſt an den Bauchſchildern rund und größer. Bauch- und Schwanzſchilder zugeſpitzt, klein. Die Farbe des Kopfes iſt dunkelaſchgrau, mit einem dunkelbraunen ſchiefen Streif hinter jedem Auge; ein großer, dunkler, ſpatenformiger Fleck mit einem ſchmalen Striche in der Mitte auf dem Hinterkopfe. Hals und der übrige Körper nebſt dem Schwanze ſind mit großen dunkelbraunen Flecken von ver— ſchiedener und unregelmäßigen Geſtalt bedeckt, welche, ſchwarz eingefaßt, auf einem hellbraunlichen Grunde ſtehen. Die Bauch- und Schwanzſchilder dunkelgelb. Die Länge beträgt über 7 Fuß. Sie wohnt auf Coromandel und hat mit der vorigen einerley Namen. Dieſe Schlange hat Capi— tän Gant zu Ganjam lange mit Eyern und rohem Fleiſche in der Gefangenſchaft gefüttert. Ruſſel erhielt fie in einem Kafige, ſammt einem großen Vogel, welcher ihr den Kopf durch Picken übel zugerichtet hatte, ſtatt ihr zur Nahrung zu dienen. Gereizt ziſchte ſie fürchterlich, aber ohne zu ſchnappen; auch berührte ſie das Futter im Käfige nicht. Die von ihr gebiſſenen Vögel gaben kein Zeichen der Vergiftung von ſich. II. Ordnung. Amphibia. 247 = Anmerkung. Nach Ruſſel hat ſie kein RR zu beyden Seiten des Afters. 11) Die weiſſe Schilderſchlange. Die weiſſe Felſenſchlange. Pedda Pod a- Russel d. a. O. tab. XXIV. Bechſtein Cepedes Amph. 5. P. 76. t. VIII. f. I. Boa albicans. Schneider Amph. II. p. 274. Mit 256 Bauchſchildern und 69 Paar Schwanzſchildern. Der Kopf iſt ſehr ſtumpf von den Augen an zuſammenge— drückt, vorn mit zahlreichen Schildern von mancherley Größe und Geſtalt bedeckt. Der Mund weit, die Kinnla— den faft gleich lang; die Lippen etwas dick; die Zähne ve» gelmäßig zurückgebogen, ſcharf, einige von den vordern in der Unterkinnlade länger als die andern, in der obern eine Reihe am Rande und zwey am Gaumen. Ueber der After— öffnung ſitzt an jeder Seite ein kleines krummes Horn oder Sporn mit der Spitze nach auſſen gerichtet. Die Haupt⸗ farbe iſt weißlich mit großen, breiten, braunen oder dun— keln Flecken von unregelmäßiger Geſtalt, ſchwarz eingefaßt. Hinter jedem Auge ein brauner Streif, und ein gräßer ſchwarzer Flecken mit einem weißlichen Striche in der Mitte des Hinterkopfs. Ihre Länge beträgt 6 — 10 Fuß. Dieſe Schlange wurde 1787 in dem Stalle eines Herrn zu Viza— patam getödet. Die drey letztern unter dem Namen Pedda Poda beſchriebene Schlangen gehören zu den von den Europäern in Indien fogenannten Felſenſchlangen (Roch Snakes), und ſie werden von den Eingebornen a für giftig gehalten. * Anmerkung. Die Schlange Bora aus Bengalen Tab. 39. v. Kusss el. Boaorbiculata. Schnei- der Amph. II. p. 276. Bechſtein Cepedes 248 Dritte Claſſe. Amphi bien. Am ph. 5. p. 79. t. VIII. fig. 2. Mit 265 Bauch: ſchildern und 36 Halbſchildern am Schwanze, darauf 28 ganze und wieder zuletzt drey paar Halbſchilder, zuſammen 332. Von brauner Korbe, auf dem Rücken mit greßen, runden, in der Mitte hellbraunen, am Rande gelblichbraunen Flecken und verlfarbigen Schil⸗ dern. Gegen 5 Fuß lang. Iſt noch ein Beyſpiel zu den mit einer Klaue am After verſehenen Schlangen. Der Generalphyſikus von Medeas gab Ruſſeln im Jahr 1788 folgende Nachricht darüber: Vor Kur— zem habe ich eine Schlange geſehen, die man Duſ— ſery Pamboo nennte, und die zu beiden Seiten des Afters eine Klaue hatte, die, dem Sporn des Rebhüh⸗ nermännchens glich. Der Mann, der dieſe Sen lange zeigte, verſicherte, ſie brauche dieſe Klauen auch als Waffen zu ihrer Vertheidigung, weßwegen man ſie ihr bisweilen abſchneiden müſſe. Die Eingebornen er: zählen, daß auf ihren Biß der Tod erſt in 10—12 Tagen erfolge, ſogleich aber ein Ausſchlag an mehrern Theilen des Körpers. III. Das Natter -⸗Geſchlecht. Pa Coluber. Linn. Mit Bauchſchildern und Schuppen, die are bilden unter dem Schwanze. Ein Ge— ſchlecht, das über zweyhundert verſchiedene Arten in ſich begr eift, wovon jedoch die wenigſten mit Giftzaͤhnen vera ſehen ſind. Wir bemerken die vorzüglichſten, und beſonders die giftigen zuerſt, auf welche wir die unſchädlichen folgen laſſen. I] 1) Die Viper. La Vipere dEgypte. C. de la Cépede II. p. 63. — Coluber Vipera. Linn. Aspis. Cleopatra e. La u- rent Synops. p. IOS. n. 231. II. Ordnung. Amphibia. 249 Mit 118 Bauchſchildern und 22 Paar Schwanzſchuppen, =, 140. Der Kopf iſt kurz, dick, zwiſchen den Au: gen niedergedrückt, nach hinten zu beiden Seiten hervor— ragend mit kleinen anliegenden Schuppen bedeckt. Der Körper eiſengrau, mit roſtfarbigen Flecken beſetzt. Gegen die Schwanzfpige ſtehen drey ſchwarze Ringe. In beiden Kinnladen ſind kleine Zaͤhne, und in der obern befinden ſich in beſondern Scheiden zwey bewegliche Giftzähne. Ihre Länge beträgt 2—3 Fuß, ihre Dicke gegen 2 Zoll im Durchſchnitt. Das Vaterland dieſer Schlange, mit welcher ſich die Cleopatra vergiftet haben ſoll, iſt Egypten. Trotz ihrem Gifte können doch die Schlangenfänger von Cairo ohne Schaden nach Haffelquift mit ihr umgehen. Sie werden zu den Vipern Curen und zu dem Theriack genom— men, aiich zum flüchtigen Vipernſalz. Daher werden jähr⸗ lich eine große Menge so Schlangen aus . nach Venedig geſchickt. + Anmerkung. Der Name Viper wird im gemei⸗ nen nn fehr vielen Schlangen gegeben, [oJ 2) Die Parzen-Natter. Coluber La- chesis. Linn. ed, Gmel. p. 1085. Cobra Lachesis. Laurent. Synops. p. IOg. n. 229. Seba Mus. II. t. 94. f. 2. Mit einem Kopfe, welcher mit dem Halſe gleiche Dicke haͤlt, ſchwarzer Querbinde über die Augen. Um den Schlund herum ſtehen breite weiſſe Schuppen. Der Körper iſt mit graugelben, niedlich ſchwarzmarmorirten, bewegli— chen, gekielten Schuppen verſehen. In der obern Kinnlade ſteht zu beiden Seiten ein langer, ſpitziger, beweglicher Giftzahn. Der Schwanz iſt ſtumpf. Die ganze Länge 250 Dritte Claſſe. Amphibien. beträgt über drey Fuß; die Dicke im Durchmeſſer gegen zwey Zoll. Das Vaterland dieſer giftigen Schlange iſt Zeylon, we fie unter dem Namen Bitin bekannt iſt. Sie kommt mit der folgenden Art damit überein, daß ſie, wenn ſie erzürnt iſt, ihre Schuppen mit einem Geräuſche in dies Höhe ſtraubt. aner * Anmerkung. Sowohl im Sebaiſchen Texte, als in der trefflichen Abbildung, hat dieſe Schlange auch auf jeder Seite der untern Kinnlade zwey hervorſte- hende, ſpitzige, bewegliche Giftzaͤhne. Das Männchen davon iſt: | [7] a) Die Clotho-Natter. Coluber Clo- tho. Linn. ed. Gmel. p. 1086. Cobra Clotho. Laurent. p. Iog. n. 228, Seba Mus. I. t. 93. e e Mit einem Kopfe, welcher mit dem Halſe gleiche Dicke hält. Der Körper iſt mit länglichrunden, gekielten, großen, gelben, ſchwarz und braun marmorirten Schuppen bedeckt; auf jeder derſelben ſteht ein kleiner, brauner, gewänzter Punkt, der einer Stecknadel gleicht. Die ganze Länge beträgt 4, 5 bis 6 Fuß. Das Vaterland iſt Ceylon, wo fie unter dem Namen Bit in bekaunt ale * Anmerkung. Dieſe Schlange, welche Laurenti und Gmelin l. c. als eine beſondere Art anführen, iſt, wie aus Seba zu erſehen iſt, keine eigene Art, ſondern das Männchen der vorhergehenden. Das ſpezifiſche Kennzeichen, das Gmelin aus Laurenti. Symops. entlehnte: scutorum gulae carina macula alba tenuissime candata, foll heißen ‚seutorum sin- gulae (ſtatt gulac), ‚macula fusca tenuissime cau- data (ſtatt alba), aciculae instar. Auch ihr giebt Seba, ſowohl in der obern als uns tern Kunlade, zu jeder Seite einen beweglichen, II. Ordnung. Amphibia. 25 ſcharfen, ſy tzigen Giftzahn. Dabey hat er dieſe pracht— volle Schlange ganz mit ihren Schuppen in die Höhe ſträubend dargeſtellt. [J] 3) Die Atropos Natter. LAtropos. C. de la Cepede II. p. 134. — Bonnaterre 16. n. 27. pl. 8. f. 4. Coluber Atropos. Linn. Mus. Adolph. Fridr. Reg. I. p. 22. t. 13. f. 1. Cobra Atropos. Laurent. Synops. p. log. n. 230. Mit 131 Bauchſchildern und 22 Paar Schwanzſchuppen — 153. Der Kopf iſt dick, nach hinten zu den Seiten herzfoͤrmig. Der Hals gegen den Kopf zuſammengeſchnürt, mit vier und mehrern ſchwarzen Punkten beſetzt, die Schuppen lanzetförmig. Die Farbe des Körpers iſt grau, mit einer vierfachen Reihe brauner, runder, großer, weiß— geränderter Flecken beſetzt. Das Vaterland iſt Amerika. Linné gab ihr wegen ihrem ſtarken Gift den Namen Atropos. di [] 4) Die canadaiſche bandirte Natter. Le Leberis. C. de la Cepede II. p. 135. Bonnaterre 63. n. 176. Coluber Lebe- ris. Linn. Mit 110 Bauchſchildern und 50 Paar Schwanzſchuppen = 160. Ueber den Körper laufen ſchwarze Querbinden. In der obern Kinnlade ſteht zu beiden Seiten ein Giftzahn. Das Vaterland iſt Canada, wo ſie Kalm entdeckte. [7] 5) Die Sandgiftnatter. LAmmodyte. | C. de la Céepe de II. p. 67. Bonnaterre 50. n. 151. pl. 7. f. I. Coluber Ammod y- 252 Dritte Claſſe. Amphibien. tes. Linn, Vipera illyrica. Laurent. Syn Ops. p. 101. m 220. Jacquin Collect. IV. 04.25. Mit 142 Bauchſchildern und 32 Paar Schwanzſchuppen, = 174. Der Kopf iſt faſt dreyeckig. Auf der Naſe ſitzt ein hervorſtehendes, bewegliches, fleiſchiges, mit kleinen Schuppen beſetztes, ein bis zwey Linien langes Horn. Sämmtliche Kopffhupren find ſehr klein. Die Lippenrän— der ſind weiß und ſchwarz marmorirt. In der obern Kinn— lade ſtehen zu beiden Seiten zwey ſpitzige Giftzähne. Ueber den braungrauen Körper lauft der Länge nach, vom Kopfe bis an die Schwanzſpitze, eine ſchwarzbraune Ruͤckenbinde, welche aus rautenförmigen Flecken zuſammengeſetzt iſt. Sämmtliche Schuppen find gekielt. Die ganze Länge bes trägt 1— 2 Fuß. Das Vaterland dieſer ſehr giftigen Schlange iſt der Orient, vorzüglich Lybien, wo ſie ſich meiſtens im Sande aufhält. Nach dem Biß folgt Kopfweh, Zittern, Irrereden und meiſtens ein ſchneller Tod. Sie variirt mit blaßblauer und bräunlicher Farbe. Das Männs chen hat einen ſchmaͤlern Kopf und dünnern Körper. Ihre Nahrung beſteht in Waldmäuſen, kleinen Vögeln, Eidech— fen und Inſekten. Sie beſteigt Bäume und Hecken, wor— auf die Vögel niſten, um ihre Jungen aufzuſuchen. [71 6) Die gehoͤrnte Natter. Le Ceraste. C., de la Cepede II. p. 72. pl. I. f. 2, Le Serpens cornu. Bonnaterre 20. n. 39. pl. 35. f. I. — Coluber Gerastes. Linn. Bruce Reiſe nach den Quellen des Nils im Anhang t. 40. Coluber cornutus. II. Ordnung. Amphibia. 253 Haſſelquiſt's Reiſe nach Palaͤſtina p. 315. n. 61. (Tab, XXVII. Fi g. 57.) Mit 150 Bauchſchildern und 25 Paar Schwanzſchuppen, = 175; nach Haſſelquiſt 150 Bauchſchilder und 80 Schwanzſchuppen; nach Bruce 145 und 44, und nach dem Grafen de la Cepede 147 und 63. Der Kopf iſt ſchmäler als der Körper, mit kleinen Schuppen bedeckt. Ueber jedem Auge ſteht ein kleines, etwas zurückgekrüͤmmtes, beweglis ches Horn, welches durch feine Schuppen mit der Haut verbunden iſt. Der gelbliche Körper iſt mit unregelmäßigen, dunkeln Flecken, welche in kleinen Querbinden ſtehen, be— zeichnet. Die ganze Länge beträgt 2 1 Fuß. Das Vater⸗ land dieſer giftigen Schlange iſt der Orient, vorzüglich Egypten. Sie ſollen unter allen Schlangen am längſten ohne Rahrung ſeyn können; Gabrieli, ein Apotheker von Venedig, der lange Zeit zu Cairo war, hatte zwey ſolcher gehoͤrnter Vipern fünf Jahre lang in einer verfchlofs ſenen Bouteille, ohne alle Nahrung; er hatte nur etwas Sand auf den Boden des Gefäſſes geſtreut, und als ich fie ſahe, legten ſie gerade ihre Haut ab, und waren ſo leb— haft, als ob fie erſt eingefangen worden wären. Scha w Neiſe in mehrere Provinzen der Barbarey und der Levante. 2 Cap. 5. Dieſe Schlange iſt häufig in vielen Skulpturarbeiten der Egyptier, auf ihren Oebelisken, an ihren Tempeln u. dgl. abgebildet. * Anmerkung. Manche gehörnte Schlangen, die hie und da in Naturalien-Kabinetten dafür ausgegeben werden, ſind für Kunſtprodukte zu halten, zu welchen fie die Araber machen, indem fie andern Schlangen Vögelklauen unter die Haut des Kopfes ſtecken, die darin feſt wachſen, und den Schlangen das Anſehen geben, als trügen ſie natürliche Hörner. 134 Dritte Claffe Amphibien. [7] 7) Die Pallaſiſche ſchwarze Natter. Le Melanis. C. de la Cépede II. p. 60. Bonna terre 38. n. 93. Coluber Melanis. Linn. ed. Gmel. p. 1087. — Pall. Reife J. p. 460. n. 19. Mit 148 Bauchſchildern und 27 Paar Schwanzſchuppen, = 175. Der Körper iſt dunkelſchwarz, unten glänzend, an den Seiten gegen die Kehle hin blaulich gewölbt. Der Schwanz kurz und koniſch. Die Augenſterne ſind braun, die Pupille ſenkrecht, lanzetförmig, am Rande ſilberweiß. Im Oberkiefer ſtehen bewegliche Giftzähne. Der Geſtalt nach kommt ſie mit der gemeinen Natter überein. Ihr Aufenthalt ift an der Wolga und Samarga an Dungſtätten und dumpfigen Orten, wo ſie der Ritter von Pallas entdeckte. 108) Die Bakken-Natter. La Jouflue. C. de la Cepede II. p. 182. Le Trian- gulair e. Bon naterre 46. n. 119. Co lu- ber buccatus. Lin n. Mus. Adolph. Fri dr. p. 29. t. 19. f. 3. Mit 107 Bauchſchildern und 72 Paar Schwanzſchuppen, = 179. Der Kopf iſt weiß, hinterwärts aufgetrieben. Auf dem Scheitel ſitzen zwey braune Punkte, und über der Naſe ein Dreyeck, von brauner Farbe. Der braune Kör— per hat weiße Querbinden. Das Vaterland dieſer giftigen Schlange iſt Indien. * Anmerkung. Auf dieſe Natter folgen in Linné ed. Gmelin p. 1089. noch vier Schlangen, wel— chen Gmelin das Giftzeichen (07) vorgedruckt hat; es it Coluber elegantissimus, C. java- nus, C. Ignobilis und C. Nexa, welche Lau- 11. Ordnung. Amphibia! 235 renti Synops p. 96. und 97. beſchreibt und dabey auf die Sebaifchen Abbildungen, aus welchen er fte genommen hat, verweist. Da aber Seba im Texte nichts von der giftigen Eigenſchaft, oder von wirklichen Giftzähnen dieſer vier Schlangen ſagt, deßgleichen auch Laurenti, ſo dürften fie kaum unter die Gift— ſchlangen zu ſetzen ſeyn. + (o] 9) Die europaͤiſche Giftnatter. Die italieniſche Viper. La Vipere eommune. C. de la Cépede II. p. I. pl. 1. f. I. La Vipere. Bon naterre 56. n. 152. Coluber Berus. Linn. Laurent. Synops. p. 97. n. 216. t a b. II. f. I. Sturm. Deutschl. Fauna. III. Abtheil. gtes Heft Abbild. (unter Coluber Chers ea.) g (Tab. XXV. Fig. 52. 53. 54.) Mit 146 Bauchſchildern und 39 Schwanzſchuppen, = 185. Der Kopf iſt etwas herzförmig. Die Raͤnder der obern Kinnlade ſind weiß und ſchwarz gefleckt. Der Körper iſt weißgrau, bisweilen braun oder ſchwärzlich ge⸗ wäſſert. Vom Kopfe lauft über den Rücken und Schwanz eine rezelmaͤßige, zickzackförmige, braune oder ſchwärzliche Binde, zu deren Seiten kleinere, braune oder ſchwärzliche Flecken ſtehen. Die Rückenſchuppen ſind gekielt. Der Unterleib iſt grau, manchmal ins Blaue fallend. Zu bei⸗ den Seiten der obern Kindlade ſtehen I, 2—3 bewegliche, ſpitzige, gekrümmte Giftzähne. Die ganze Lange beträgt 12 — 24 Fuß. Sie findet ſich an ſteinigen Gegenden, in Waldungen, in Deutſchland, auch bey uns, jedoch ſelten, weniger ſelten im Schwarzwald, in der Gegend von St. Blaſien, auf dem Feldberg, — in Italien, Portugall, Spanien, Frankreich, England, Schweden und in andern 256 Dritte Claffe. Amphibien. nördlichen Gegenden, befteigt Bäume und Gebüſche. Ihre vorzügliche Nahrung beſteht in klein n jungen Vögeln, die ſie aus den Neſtern hebt, Mäuſen, Fröſchen, Eidechſen und Inſekten. Sie gebährt lebendig Junge, unter hohl liegenden Felſenſtücken oder kleinern Steinen, zu welcher Zeit dieſe Schlange auch dem Menſchen, der ſich ihr oder ihren Jungen zu nahe begiebt, ſehr gefährlich werden kann, indem ſie leicht um ſich beißt. Daher iſt es auch nicht rathſam, in ſolchen Gegenden große Steine aufzuheben. Ihr Biß verurſacht Kopfweh, Traurigkeit, Zittern, Ent: zündung, und, wenn nicht baldige Hülfe erfelgt, nicht ſelten der Tod. Die vorzüglichſten Arzneyen dagegen ſind flüchtige Reizmittel auf die Wunde gebracht, und innerlich gegeben; vorzüglich wirkſam iſt das kauſtiſche flüchtige Lau— genſalz und ſchnelle Unterbindung der Theile, damit die Einſaugung des Gift in die Blutmaſſe gehemmt werde. Sie haben ein ſehr zaͤhes Leben, dabey eine äußerſt anhal— tende Reizbarkeit, indem der abgeſchnittene Kopf noch ges fährlich beißen kann. Vor Zeiten wurden dieſe Schlangen, vorzüglich in Italien, häufig zu Vipernkuren geſammelt, und gegen Schwäche des Körpers gebraucht. * Anmerkung. Als Abänderung ſcheint hieher zu gehören. [ a) Die Rediſche Natter. Vipera Re di. Laurent. Synops. p. 99. n. 218. | Mit 152 Bauchſchildern und 33 Paar Schwanzſchuppen. Der rothbraune Kopf iſt mit kleinen Schuppen beſetzt. Ueber den Körper laufen vier ſchwarze Längeſtreifen mit kurzen Querſtrichen. Unterleib und Schwanzſpitze ſind röthlicht. Sie wird vorzüglich zum Theriack und * ſalz genommen. { II. Ordnung. Amphibia. 257 + [] 10) Die Kupfer-Natter. Kupfer: Schlange. Kreuz- Otter. La Vipere Chers ea. C. de la Cépede II. p. 49. La Chers ee. Bonnaterre 35. n. 82. pl. 10. f. 10. Coluber Chersea Linn. Act. Stockholm 1749. p. 246. t. 6. — Laurent. Synops. p.97. n. 214. — Sturm Deutschl. Fauna. III. Abtheil. gtes Heft. Abbild. Mit 150 bis 156 Bauchſchildern und 34 bis 39 Paar Schwanzſchuppen Der Kopf iſt eyförmig, platt, auf ihm ſtehen zwey rothbraune Halbzirkel, die zwey getrennte halbe Monde vorſtellen, und hinter den Augen ein gleich gefärbs ter, ſchmaler Strich Vom Kopfe an lauft über den Rücken bis gegen die Schwanzſpitze hin eine rothbraune, zickzaͤck— förmige Binde, an deren Seiten blaſſe, rothbraune Punkte ſtehen. Die Rückenſchuppen ſind gekielt. Die obern Theile find übrigens röͤthlich; der Unterleib aſchgrau, mit weißen Querbindin, auf welchen hie und da kleine ſchwärzliche Punkte ſtehen. Die ganze Länge beträgt 7-8 —9—12 Zoll, die Dicke im Durchmeſſer drey bis vier Linien. Sie hat viele Aehnlichkeit mit der vorhergehenden Art, iſt aber immer viel kleiner und dünner, und auch leicht durch ihre Kopfzeichnung und die röthliche Farbe des Körpers von letzterer zu unterſcheiden. Ihre beweglichen, feinen, fpißis gen Zähne verrathen ſchon, daß ſie, trotz ihres kleinen Körpers, unter die giftigen Schlangen gehöre. Sie wird vorzüglich in Schweden und Pommern, auch in Thüringen, in mehrern andern Gegenden Deutſchlands, in feuchten Waldungen und Moorgründen gefunden, gehört jedoch in unſern rheiniſchen Gegenden zu den ſeltenern Erſcheinun— gen. Ihr Gift wirkt ſchneller und heftiger, als das der 258 Dritte Elaffe Amphibien. vorhergehenden Art; ja man hat Beyſpiele, daß die von ihr gebiſſenen Menſchen unter großer Beängſtigung in we— nigen Stunden geſtorben ſind. Gegen den Biß werden übrigens äußere Reizmittel, kauſtiſche flüchtige Salze und die ſchnelle Unterbindung oft mit gutem Erfolg angewendet. * Anmerkung. Man ſpricht in unſern Gegenden, und vorzüglich im Schwarzwald, ſehr viel von Kupfer— ſchlangen; ich konnte aber daſelbſt, und vorzüglich in den großen weiten Moorgegenden auf der Herrnwieſe und auf dem Kniebiß, trotz allem Nachſuchen, keine zu Geſichte bekommen. Endlich fand ich eine einzige am Feldberg See im Breisgau, die kaum 9 Zell lang und etwas dicker als ein Gaͤnſekiel war, die ſich aber bald mit groſter Schnelligkeit meinen Augen ent— zog. Unſere Gebürgs und Thalbewehner belegen größtentheils die ganz unſchuldige Blindſchleiche, Anguis fragilis Linn., die manchmal ins vöth: liche geht, mit dem Namen Kupferſchlange. + Li) Die kohlſchwarze Viper. Die ſchwarze engliſche Viper. La Viperc noire. C. de la Cépede II. p. 56. La Dips ade. Bonnaterre 15. n. 24. Co lu- ber Prester. Linn. Coluber vipera anglorum. Laurent. Synops. p. 98. n. 217. Sturm Deutſchl. Fauna. III. Ab⸗ theil. 4tes Heft. (Tab. XXVI. Fig. 53.) Mit 152 Bauchſchildern und 32 Paar Schwanzſchuppen, = 184. Der Körper ift kohlſchwarz, unten weißröthlich, ſchwarz genebelt, oder ſtahlgrau, ſchwärzlich ins Blaue gehend, glänzend. Der Kopf iſt herzförmig, der Hals hinter demſelben etwas verengt. Der Schwanz kurz. Sämmt— liche Schuppen bis auf die letzten Seitenreihen gegen den II. Ordnung. Amphibia. 259 Bauchſchildern haben eine der Länge nach ftehende Rücken— ſchneide. Auf jeder Seite der obern Kinnlade ſtehen zwey bis drey ſpitzige, ſcharfe Giftzähne. Ihre ganze Länge bes trägt 2 bis et Fuß. Der Schwanz iſt kaum drey Zoll lang. Sie findet ſich vorzüglich in feuchten Moosgründen und Waldungen auf dem Schwarzwald, im Badiſchen bey der Herrnwieſe, auf dem Kaltenbrunn, auf dem Kniebiß, und am Fels berg-See, wo fie wegen ihrer ſchwaͤrzen Farbe ſogleich erkennt wird; ferner in der Schweiz, in mehrern Gegenden ven Deutſchland, Oeſtreich, in Frank— reich, vorzüglich in England und im nördlichen Aſien. Ihr Biß iſt nicht ſelten von gefaͤhrlichen Folgen, wie uns meh— rere Beyſpiele an gebiſſenen Menſchen auf dem Schwarz⸗ walde zeigten, die unter großer Beängſtigung und heftiger Entzündung der Wundſtelle, wozu der Brand kam, und mit Noth durch ärztliche Hülfe gerettet wurden. Sie ge— bährt lebendige Junge. N * Anmerkung. Im September 1786 begegnete ich auf meinen botaniſchen Wanderungen mehrern dieſer ſchwarzen Vipern auf den Moosgründen bey den Seen des Kaltenbrunnes. Das Jahr darauf kam ich wieder in dieſe Gegend, und fand, trotz allem Nachſuchen, nur eine einzige, welche ich lebendig in meine blecherne Pflanzenbüchſe in Moes legte und mit nach Haufe nahm, ſie daſelbſt behutſam in ein weites, oben ver— wahrtes Glas brachte. Ich hatte ſie mehrere Wochen; fie nahm während dieſer ganzen Zeit nichts von Nahe rung zu ſich. Gteich den zweyten Tag, nachdem ich ſie eingefangen hatte, ließ ich eine kleine Hausmaus ins Glas zu der Schlange, und als ſie dieſelbe erblickte, wurde die Maus ängſtlich; endlich biß die vorher wie ganz todt gelegene Schlange ſchnell einigemal um fich, verwundete die Maus, die unter ſtarken Zuckungen und Entzündung der Wundſtelle nach wenigen Stun— den ſtarb. Uebrigens darf man bey Erblickung dieſer und der 260 Dritte Claſſe. Amphibien. vorhergehenden, wenigen giftigen, inländiſchen Schlan— gen nicht ängſtlich ſeyn; ſie beißen nie, wenn ſie nicht gereizt werden. Die Vorſicht gebietet aber, vorzüglich den Hirten und andern, die in Gegenden wohnen, wo ſolche Giftſchlangen find, Stiefel anzulegen, durch welche ſie nicht durchbeißen können. Man verſicherte mich, daß ein Mann, der gebiſſen wurde, unter großer Beängſtigung und heftigem Auf— ſchwellen des Unterleibs geſtorben ſeye. Ein Knabe, der in die Hand von einer ſchwarzen Viper gebiſſen wurde, welcher dieſelbe ſogleich lange in einen vorbey— fließenden Bach hielte, ſpürte nicht den geringſten Nachtheil davon. Wahrſcheinlich wurde durch das daſelbſt ſehr kalte fließende Waſſer das Gift aus der Wunde ausgeſpült, oder konnte nicht weiter eingeſaugt werden. Ven den Jägern und Hirten hörte ich, daß es in den Moosgründen, auf dem Kaltenbrunn im Schwaͤrz⸗ wald auch ganz weiße giftige Schlangen gabe; ich verſprach demjenigen, der mir eine ſolche Schlange überbringen würde, ein gutes Trinkgeld, es kam aber die ganze Zeit niemand, auch iſt mir nie eine weiße Schlange in dieſen und andern Gegenden Deutſchlands zu Geſichte gekommen. Dagegen fand ich auf den Pyrenaͤen eine ſchwarze Viper mit milchweißem Bauche, die vermuthlich der Ritter von Pallas auch in Sibirien gefunden und unter Coluber Scytha in Reife II. p. 717. n. 37. beſchrieben hat, welche ich für eine bloße Abänderung des Coluber Prester, mit dem ſie auch in der Anzahl der Bauchſchilder und Schwanzſchuppen übereinkommt, halten mochte, welche Abänderung vermuthlich auch noch in einigen Gegenden des Schwarzwaldes gefunden werden dürfte, und die vielleicht obige Jager und Hirten unter der ganz weiſ— ſen Schlange verſtanden haben. Unſere, durch die Meiſterhand des trefflichen Mah— lers Herrn Sandhaas aus dem Fuͤrſtenbergiſchen gemachte Zeichnung, wurde nach demſelben Original, welches in der Sammlung zu St. Blaſien war, ge— macht. Dieſes Individuum wurde in der Zeit der Begattung, wo ihm die beyden Geburtstheile heraus— ſtunden, gefangen. Es iſt eine von den zwoen Schlan— II. Ordnung. Amphibia. 161 gen, wovon der ſel. Profeſſor Sander im 17 Stück des Naturforſchers p. 246. Meldung thut, der die Geburtstheile derſelben für Füſſe hielte. [07% 12) Die Aspis Natter. L’Aspis. C. de la Cepede II. p. 53. pl. 2. fr. — Bon- naterre 32. n. 71. pl. 37. f. I. — Coluber Aspis. Linn. Mit 146 Bauchſchildern und 46 Paar Schwanzſchuppen, == 192 (nach dem Grafen de la Cepede 55 — 37). Ueber den röthlichen Körper laufen drey Neihen länglicher, rothbrauner Flecken, welche ſich gegen den Schwanz hin in eine zickzackförmige Binde mit einander vereinigen. Die untern Theile ſind braun und gelb gewäſſert. Der Schwanz iſt kurz. Die ganze Länge beträgt 2 — 3 Fuß. Das Was terland dieſer mit Giftzähnen bewaffneten Schlange iſt Frankreich, vorzüglich die mitternächtlichen Gegenden def, ſelben. Sie hat viele Aehnlichkeit mit der Kupferſchlange, Coluber Chersea, iſt aber viel größer und vielleicht mehr als eine Abänderung des Co luber Berus anzu- ſehen. * Anmerkung. Die in Linn, ed. Gmelin hieher citirte Vipera Mos is Charas. Laurent. Sy- no ps. p. IOO. n. 219. gehört nicht hieher, ſondern muß wegen ihrem hervorragenden Horne auf der Naſe als eine Abänderung der Sandgiftnatter Colu- ber Ammodites Linn, betrachtet werden. [] 13) Die Forskaͤhliſche Giftnatter. Die orientaliſche Kupfernatter. Le Lebetin. C. de la Cepede II. p. 105. — Bon naterre 40. n. 101. Coluber Lebe- 11 162 Dritte Claſſe. Amphibien. tinus. Linn. Forschähl. Faun. Arabiae 13. n. 6. Mit 155 Bauchſchildern und 46 Paar Schwanzſchuppen, — 201. Der Körper iſt von grauer, ins röthliche gehen— der Farbe; der Rücken wolkigt; die Rückenſchuppen ſind gekielt; der Bauch braun oder ſchwärzlich punktirt; der Kopf herzförmig, breit, etwas platt gedruckt. Die ganze Länge beträgt 1 Fuß. Das Vaterland dieſer giftigen Schlange iſt der Orient. Ihr Biß bringt einen unbezwing⸗ lichen und tödtlichen Schlaf hervor. [7] 14) Die Japaniſche Giftnatter. Lhe- braique. C. de la Cöpede II. p. 106. — Bonnaterre 40. n. IOO. pl. 13. f. 19. Co- luber severus. Linn. Cerastes seve- rus. Laurent. Synops. p. 81. n. 167. — Mus. Adolph. Fridr. t. VIII. f. I. Seba Mus. I. t. 54. f. 4. Mit 170 Bauchſchildern und 42 Paar Schwanzſchuppen, — 212. (nach Weigel 143 37 und 133 — 36). Der Körper iſt grau, mit ſchieflaufenden weißen Binden, welche mit ſchwärzlichen, ſchmalen Querſtreifen, die weiß und grau eingefaßt ſind, durchſchnitten werden. Zwiſchen den Augen befindet ſich eine braune Binde, an welcher eine grauweiße ſteht. Der Bauch iſt weißgrau, und die obern Binden laufen nur zur Hälfte hinab. Sie iſt mit Gift: zähnen verſehen. Eine Abaͤnderung hat Seba, deren Farbe blaßröthlich, und der Rücken mit gelben, braunein⸗ gefaßten Binden, die den hebräiſchen Buchſtabeu ähnlich ſind, beſetzt iſt. Das Vaterland iſt Aſien, vorzüglich Japan. II. Ordnung. Amphibia. 163 LI 15) Die Chayquarona- Natter. Le Chay que. C. de la Cépèe de II. p. 107.— Bonnaterre 52. n. 137. pl. 14, f. 21. Co- luber stolatus. Linn. — Mus. Adolph. Fridr. 26. t. 22. f. 1. Seba Mus. II. t. 9. fe 1 8 Mit 146 Bauchſchildern und 76 Paar Schwanzſchuppen, = 222. Der Korper iſt grau. Ueber den Rücken laufen der Länge nach zwey weiße oder gelbliche Binden. Zu bei— den Seiten der Bauchſchilder ſteht ein ſchwarzer Punkt. Zu beiden Seiten des Halſes bemerkt man bey der männlichen Schlange neun ſchwärzliche, runde, von einander ſtehende Flecken. Die ganze Länge dieſer mit Giftzähnen bewaff— neten Schlange beträgt 12 — 2 Fuß. Sie hat einen ſehr dünnen, ſpitzigen Schwanz. Das Vaterland iſt Aſien, wo fie Chayquarona genennt wird. [7] 16) Die Milch: Natter. Le Lacté. C. de la Cepede II. p. 109. — Bonnaterre 16. n. 26. pl. 16. f. 27. Coluber lacteus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. I. p. 28. t. 18. f. 1. — Elaps lacteus. Schneider Am ph. II. p. 293. Cerastes lacteus. Laurent. Sy no ps. p. 83. n. 173. Mit 203 Bauchſchildern und 32 Paar Schwanzſchuppen, = 235. Der Körper iſt milchweiß, mit paarweis beyſam— men ſtehenden ſchwarzen Flecken. Ueber den ſchwarzen Scheitel lauft der Länge nach eine weiße Linie. Das Va— terland dieſer giftigen Schlange iſt Indien. * Anmerkung. Schneiders Elaps bildet ein Ge— ſchlecht, das zwiſchen Coluber und Anguis Lian. 164 Dritte Claſſe. Amphibien. in der Mitte ſtehet. Der Kopf hat meiſtens die Dicke des Körpers. Der Rachen iſt kurz und enge. Nur ein kurzes os inter maxi klare, wie bey Anguis, nicht zwey, wie bey Coluber glatte anliegende Schuppen. Bauch- und Schwanzſchilder wie bey Coluber. [7] 17) Die ſchneeweiße Natter. La tres blanche. C. de la Cepede II. p. 118. Le sans-täche. Bonnaterre 16. n. 26. pl. 22: f. 42. — Coluber niveus. Linn, Cera- stes candidus Laurent. Syn o ps. p. 33- n. 175. Seba Mus. II. t. 15. f. I. Mit 209 Bauchſchildern und 62 Paar Schwanzſchuppen, = 271. Der Korper iſt ganz weiß. Nach Seba weiß und hie und da mit einigen ſchwarzen Punkten nebſt ſchwar— zer Schwanzſpitze. Die ganze Länge beträgt 4— 5 Fuß. Das Vaterland dieſer giftigen Schlange iſt Afrika. [7] 18) Die Brillenſchlange. Le serpent älanettes des Indes orientales, ou le Naja. C. de la Cepede II. p. 83. pl. 3. f. I. - Bonnaterre 23. n.46. pl. 17. f. 31. — Coluber Naja. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. I. p. 30. t. 21. f. 1. — Naja lates - cens Laurent. Synops. p. 91. n. 197. — Seba Mus. I. t. 44. f. I. II. t. 85. f. I. t. 94. f. 4 f. 97e f. dr . g (Tab. XXVII. Fig. 56.) Mit 193 Bauchſchildern und 60 Paar Schwanzſchuppen, = 253. Der Körper iſt gelbbraun, roſtfarbig oder grau⸗ gelb. Auf dem Halſe, deſſen Haut im Zorne ſehr weit und ausgedehnt iſt, ſteht ein ſchwärzlichbrauner, brillenar: II. Ordnung. Amphibia. 165 tiger Fleck mit einem ſchwärzlichen Bogen, welcher ſich in zwey runde weiße Flecken in der Mitte endigt, der nicht ſelten gedoppelt iſt. Die brillenartige Zeichnung iſt ver— ſchieden. Den weiblichen Schlangen fehlt fie öfters welche aber dennoch leicht durch den ſtark ausgedehnten Hals kennt lich find. Ihre Länge beträgt 2 7 Fuß; die Dicke im Durchmeſſer 2 — 4 Zoll. Das Vaterland iſt Oſtindien. Sie gehören zu den gefürchteteſten, giftigſten Schlangen, deren Biß ſehr ſchnell tödtet. Das beßte Gegengift ſoll die oſtindiſche Schlangenwurzel Ophiorhiza Mun- gos. Linn., die Senega-Wurzel und das Schlan⸗ genholz Ophioxylon serpentinum Linn. ſeyn. Die Pharaosratten Viverra Ichneumon freſſen dieſe Schlangen ohne Schaden, und werden ſie von ihnen gebiſſen, ſuchen ſie obengedachte Pflanzen auf, um ſich zu heilen. Die indianiſchen Gauckler richten dieſe Schlangen zu Beluſtigungen ab, nebmen ihnen das Gift, indem ſie fie zu wiederholtenmalen in einen vorgehaltenen Tuchlappen beißen laſſen, wodurch ſie des Gifts entledigt werden. Nach— dem dieſe Operation, die öfters wiederholt werden muß, geendigt iſt, richten fie fie zum ſogenannten Schlangen— tanze ab, wo ſie mit aufgerichtetem Vorderleibe und feſt aufgeſetztem Schwanze nach einem gewiſſen Geſang die ihnen vorgemachten Gauckeleyen tacktmäßig nachmachen. An den Küſten von Malabar werden fie verehrt und an» gebetet; es wird ihnen ſogar Milch und andere Nahrungs— mittel in die Waldungen gebracht. Was den berüchtigten Schlangenſtein Piedra de Cabelo oder de Ca. pello betrifft, der von dem Kopfe dieſer Schlange kom⸗ men ſoll, und der noch von ſehr vielen Perſonen für ein untrügliches Mittel, ſogleich alles Gift, und beſonders das Schlangengift, aus der Wunde zu ziehen, gehalten wird: 166 Dritte Claſſe. Amphibien. fo iſt derſelbe zuverläßig von keiner Schlange, ſondern ein Kunſtprodukt, das länglihrund, ſchwarz und glatt iſt. Diejenigen Piedra de Cabelo, die ich bis jetzt zu Geſichte bekommen habe, und worunter auch einige zerbre— chene waren, ſind nichts anders als gebrennte Knochen; man hält fie für Büffelknochen. Uebrigens muß man ſich nicht zu viel auf das untrügliche Gegengift dieſes vermein⸗ ten Steins verlaſſen. Anmerkung. Coluber eoecus. Linn. ed. Gmel, p. 1104. Naja non Naja. Laurent, Synops. p. 92. n. 202. Seba Mus. II. t. 90. f. I. it keine beſondere Art, ſondern eine Brillen- 1 der die brillenartige Zeichnung auf dem Halſe fehlt. Coluber rufus. Linn. ed. Gmel. p. Iloz. Naja brasiliensis. Laurent. Synops. Le Serpent à Lunettes des Bresil. C. de la Cepede II. p.1o4.—Bonnaterre 24.n.47.— Seba Mus. II. t. 89.f.4. Mit rothbraunem Kör⸗ per, einer faft herzförmigen, brillenartigen Zeichnung auf dem ausgedehnten Halſe, welche in der Mitte vier ſchwarze Flecken eingeſchloſſen hat. Aus Braſilien. Sie mnf nicht als eine eigene Art, ſondern als eine Abänderung der Brillenſchlange betrachtet werden. » Anmerkung. Nach Ruſſel iſt der Mangel der Brille kein Geſchlechtsunterſchied, indem gewöhnlich Weib— chen auch brillenartige Zeichnungen, und hingegen ſo— gar Männchen ohne ſolche gefunden werden. Ruſſel beſtätigt die ältern Nachrichten, daß die Pharaos Ratte (viverra lchneumon Linn.) ohne Furcht die Brillenſchlange ergreife und ihr den Kopf zerquetſche, da fie hingegen gegen andere giftige Schlangen ſchüchtern ſey, auch wohl vergiftet werde und ſterbe Er ſagt: Herr Buchier erzählte mir, er hatte mehrmalen verſucht, den Mungo mit der Brillenſchlange in Kampf zu bringen, und, um zu verhüten, daß ſich ener keiner Pflanzen oder anderen Mittels bediene, die Verſuche nicht auf dem II. Ordnung. Amphlibia. 167 Felde, ſondern auf der Terraſſe oder auf dem Haus— dache angeſtellt. Sobald der Mungo die Schlange gewahr wurde, ſtellte er ſich vor ſie hin, und gab auf ihre Bewegungen acht; zielte die Schlange nach ihm, ſo wich er dem Schuſſe aus, ſprang ſchnell auf die Seite, nahm aber gleich wieder die alte Stellung ein. Nachdem dieſes eine kurze Zeit gedauert hatte, ſo nahm er den Augenblick in Acht, wo er ſie packen konnte, ergriff ſie beym Kopfe, und zerknirſchte ihr denſelben mit ſeinem ſcharfen Gebiß. Ein ſolcher Biß war gewöhnlich tödtlich; ſtarb aber die Schlange nicht gleich davon, fo kneipte ſie der Mungo in den Schwanz, und reizte ſie dadurch ſich zu erheben. Dieß that auch die Schlange zuweilen, und nach einigen ſchwachen Aeußerungen ihrer Kräfte wurde fie durch einen zwey— ten Biß von dem Mungo getoͤdtet. — Wenn ſich Brillenſchlangen unter einander oder mit andern gifti— gen Schlangen beißen, ſo ſchadet das Gift nicht, eher den Nichtgiftigen. Man iſt keinen Tag ficher, ſelbſt in ſeinem Bette, nicht tödtlich von einer Brillen— ſchlange verwundet zu werden, wenn man nicht immer das ganze Haus ſorgfältig durchſucht. Ein Malaber, der eine ſolche Schlange in ſeinem Hauſe findet, bittet ſie zuerſt ſehr angelegentlich, ſich zu entfernen; hilft das nichts, ſo ſucht er ſie mit Milch und andern Din— gen, die fie gerne frißt, herauszulocken. Will aber auch das nicht helfen, ſo ruft er die Braminen. Dieſe ſtellen ihr nun mit vieler Beredtſamkeit alle die Gründe vor, die fie dazu bewegen könnten, z. B. die Hochach⸗ tung des Malabaren gegen ſie, die Ehrfurcht, welche er gegen ihr ganzes Geſchlecht hegt u. ſ. w. Während Dellon ſich zu Cananor aufhielte, wurde ein Sekretär des Fürſten⸗Statthalters von einer Brillen⸗ ſchlange gebiſſen, die armsdick und 8 Fuß lang war. Er verſäumte anfangs die gewöhnlichen Hülfsmittet, und ſeine Begleiter begnügten ſich damit, ihn in die Stadt zu bringen, und die Schlange in einer wohl— verwahrten Büchſe desgleichen. Der Prinz war über den Vorfall ſehr gerührt, und ließ ſogleich die Bra— minen kommen, die der Schlange vorſtellten, wie viel dem Staate an dem Leben eines ſo treuen Dieners gelegen ſeye, und weder Bitten noch Drohungen ſpar⸗ 168 Dritte Claſſe. Amphibien. ten. Man erklärte ihr, daß wenn der Kranke ſtürbe, ſie auf eben dem Scheiterhaufen mit ihm lebendig verbrannt werden würde. Aber ſie war unerbittlich und der Sekretär ſtarb Dem Prinzen war der Ver— luſt fehr empfindlich; doch weil er überlegte, daß der Geſtorbene ſich doch wohl eines heimlichen Vergehens könnte ſchuldig gemacht haben, das den Zorn der Götter gereizt hätte: ſo befahl er, die Schlange in ihrer Büchſe aus dem Pallaſte zu bringen, ſie in Frey— heit zu ſetzen, und ſich bey ihr über das Vorgefallene ja ſehr höflich zu entſchuldigen. S. Beſchreibung von Malabar in der allgemeinen Geſchichte der Reiſen, Th. 43 S. 341. [0% 19) Die grimmige Natter. Latroce. C. de la Cepede II. p. 1I3. Bonnaterre 41. n. 104. pl. 20. f. 37. Coluber atrox. Lin n. Mus. Adolph. Fri dr. tab. 22. f. 2. Vipera atrox. Laurent. Synops. p. 103. ni: 226. 25 Mit 196 Bauchſchildern und 69 Paar Schwanzſchuppen, — 265. Der flache, zuſammengedrückte, eckige Kopf, iſt mit kleinen Schuppen beſetzt; der Körper grau, mit ver— ſchiedenartigen, weißleichen Streifen. Der Schwanz iſt zußerſt kurz und dünn, kaum zwey Zoll lang. Die ganze Länge beträgt ein Fuß. Die Schuppen find klein und ges kielt. Der Hals gegen den Kopf verengt. Zu jeder Seite der obern Kinnlade ſteht ein ſehr großer, beweglicher Gift— zahn. Das Vaterland dieſer ſehr giftigen Schlange iſt Aſien. * Anmerkung. Coluber atrox. 88. Linn. ed. Gu el. p. 1102. Dipsas indica Laurenti Sy no ps. p. 90. n. 196. Seba Mus. I. t. 43. f. 4. 5. kann wegen dem ſehr langen Schwanze, ihrer beträchtlichen Große und der verſchiedenen Zeichnung II. Ordnung. Amphibia.. 16 nicht als eine Abänderung betrachtet werden, ſondern muß allerdings als eine eigene Art, die ebenfalls mit Giftzähnen verſehen iſt, aufgeſtellt werden. Ihr Auf— enthalt iſt Zeylon. Es iſt auch keine weibliche Schlange der Brillenſchlange, für welche ſie Seba ausgiebt; wir würden ſie, wegen ihrem auffallend großen Kopfe, die großköpfige Natter, Coluber macro- cephalus nennen. [09% 20) Die Corallen- Natter. Le Coral- lin. C. de la Cepede II. p. 3. — Bon na- terre 54. n. 146. pl. 23. f. 44. Coluber corallinus. Linn. — Seba Mus. II. t. 1. . I. Mit 193 Bauchſchildern und 82 Paar Schwanzſchuppen, = 275. Der Körper if graugrün; von dem Kopfe bis zur Schwanzſpitze laufen drey rothbraune Streifen. Die Schuppen ſtehen in ſechszehn Reihen auf dem Rücken, und bilden ſo viele weiſe corallenartige Schnüre, daher der Name Corallennatter. Der Bauch iſt weißlich. Die ganze Länge dieſer giftigen Schlange beträgt 2 2 bis 3 Fuß. Das Vaterland iſt Amboina. [X] 21) Die Dipſas-Natter. Le Dips e. 1 C. de la Cepede II. p. 133. Bonnaterre 8 30. n. 65. pl. 24. f. 50. Coluber Dipsas. Linn. Amoen. a ca d. I. p. 302. n. 29. — Seba Mus. II. t. 24. f. 3. Mit 152 Bauchſchildern und 135 Paar Schwanzſchuppen, = 287. Der Kopf iſt eckig, etwas dick, laͤnglichrund, ſtumpf. Die Augen groß. Der Nuͤcken blau, der Bauch weiß, an den Seiten blaßblau. Der Schwanz iſt ſehr lang, zugeſpitzt, unterhalb mit einer blauen Nath bezeich— 170 Dritte Claſſe. Amphibien. net. Zu den Seiten der obern Kinnlade ſteht ein kleiner Giftzahn. Die ganze Länge betragt 12 — 14 Zoll. Das Vaterland iſt Surinam. [o] 22) Die Baetaen Natter. Coluber Baetaen. Linn. ed. Gmel. p. IIIS. Fors- kähl. Faun. arab. p. 15. n. II. — C. de la Cepede II. p. 274. — Bonnaterre 62. n. 174. | Von weiß und ſchwarz gefledten Körper. Ihre Länge beträgt einen Fuß, die Dicke gegen zwey Zoll. Das Ba, terland dieſer Schlange iſi Arabien, wo fie Forskähl entdeckte. Ihr Biß ſoll ſchon in dem erſten Augenblicke unter Aufſchwellen des Körpers tödtlich ſeyn. Sie verdient allerdings noch genauer unterſucht und be ſchrieben zu werden. [0% 23) Die Hoͤlleick, Natter. Coluber Hoelleik. Linn, ed. Gmel. p. III5. Fors- kähl. Faun. arab. p. 15. n. 12. — C. de la Cepede II. p. 274. — Bonnaterre 62. n. I73. Von ganz rother Farbe. Die Länge beträgt einen Fuß. Ihr Biß ſoll eine brennende Geſchwulſt erregen, und ſchon ihr Hauch ein Jucken auf der Haut verurſachen. Anmerkung. Sie verdient nebſt der Hannaſch— Natter Coluber Hannas ch. Linn. ed. Gmel. p. I116. Forskähl. Faun. arab. p 15., welche ganz ſchwarz, zwey Fuß lang, und Fins gersdick iſt, deren Biß ebenfalls eine Geſchwulſt vers urſacht, näher unterſucht und beſchrieben zu werden. Eben fo die Giftnatter. Le Serpent-poi- son. Bonnaterre 62. n. 170. Coluber To- xicon. Mit ſchmutzig gelbem Körper, der mit klei⸗ II. Ordnung. Amphibia. 71 nen, braunen oder röthlichen Strichen durchzogen, an zwey Fuß lang iſt. Aus Indien, deren Biß ſchon in einer bis zwey Minuten rödten ſoll; und die eben fo giftige Brenn⸗Natter. Le Serpent Brulant. Bon naterre 62. n. 171. Mit weißlichem, braun⸗ grau geflecktem Körper, die ebenfalls aus Indien und von derſelben Länge iſt. [0% 24) Die Haje - Natter. L’Haje, C. de la Cepede II. p. 269. Bon naterre 37. n. 90. Coluber Haje. Linn. Mus, Adolph. Fridr, p. 46. ForsKkähl Faun. arab. p. 18. n. 8. Haſſelquiſt Reiſe p. 317. n. 62. Mit 207 Bauchſchildern und 109 Paar Schwanzſchup⸗ pen (nach Haſſelquiſt 206—60). Der Körper iſt ſchwarz, mit ſchieflaufenden weißen Binden. Die Schuppen ſind zur Hälfte weiß. Sie iſt groß. Ihr Vaterland iſt Nieder: Egypten. Der Biß iſt giftig. Die Gauckler reißen ihnen die Giftzaͤhne aus und machen ſie dadurch unſchädlich. [9] 25) Die Lanzen -Natter. La Vipere Fer-de Lance. C. de la Cépède II. p. 12 t. pl. 5. f. I. Bonnaterre 10. n. 5. pl. 38. f. 1. Coluber hastatus. Gin 228 Bauchſchildern und 61 Paar Schwanzſchuppen, oder auch 225 — 50. An dem ſehr dicken Kopfe ſteht vors nen eine lanzenförmige Erhabenheit, und auf jeder Seite zwiſchen den Augen und Naſenlöchern eine Oeffnung, die man für Gehörgänge hält. Auf jeder Seite der obern Kinnlade ſtehen ein, zwey bis drey lange, ſpitzige, ges krümmte, bewegliche Giftzähne. Der Körper iſt gelblich, oder graulich, zuweilen mit bräunlichen, ins Blaue fallen⸗ den Flecken marmorirt. Hinter jedem Auge und jeder 172 Dritte Claſſe. Amphibien. Seite des Kopfs ſitzt ein dunkelbrauner Fleck. Ihre ganze Länge beträgt 5 —6 Fuß; die Dicke 3 Zoll. Sie findet ſich zu Martinique, St. Domingo und Cayenne. Auf ihren Biß folgt brennende Hitze, ſchnelle Entkräftung und baldiger Tod. Sie fahrt pfeilſchnell auf die Gegenſtände, die fie beißen will. Ihr Aufenthalt iſt vorzüglich in Wäl— dern, äußerſt ſelten kommt fie in die Häuſer. Sie geht vorzüglich den Zuckerplantagen nach, wo ſie ihre Gegen— wart durch ihren Geſtank und durch das Geſchrey der Vögel, welche um ſie ängſtlich herumfliegen, verraͤth. Sie paaren ſich im Merz und April, zu welcher Zeit ſie ſehr heftig ſind und fürchterlicher beißen. Nach ſechs Monaten beingen die Weibchen 20 — 60 Junge lebendig zur Welt. Ihre Nahrung beſteht vorzüglich in Hafen, Kaninchen, Katzen, Ratten, Mäuſen, Geflügel und Ameiva-Eidechſen. Sie überfreſſen ſich manchmal ſo ſtark, daß ſie daran ſter— ben, wie man dies bey einer fand, welche ein fuchsartiges Beutelthier (Didelphis Opossum Lin n.) ves ſchlungen hatte. Die Mulatten und Neger ſollen ſichere Gegengifte wider den Biß dieſer Natter haben. [0 26) Die Achat Natter. LHaemachate. C. de la Cépede II. p. II5. pl. 3. f. 2. von naterre 31. n. 70. pl. 37. f. 2. — Coluber Haemachates. Seba Mus. II. t. 58. f. 1. 3. Mit 132 Bauchſchildern und 22 Paar Schwanzſchuppen, = 154. Der Kopf iſt etwas herzfoͤrmig, mit großen, blaßrothen Schuppen bedeckt. Hinterkopf und Hals ſind mit weißen, roth marmorirten Schuppen geziert. Der Körper iſt ſchön roth, glaͤnzend, weiß marmorirt. Der Bauch weißröthlich, auf beyden Seiten deſſelben ſtehen I. Ordnung. Amphibi 173 blutrothe Flecken. Die ganze Länge beträgt 1 4 bis 2 Fuß. Das Baterland dieſer giftigen Schlange, die Se ba zuerſt benennt und beſchrieben 15 iſt ben und Perſien. [ol 27) Die Braſilianiſche Natter. La Brasilienne. C. de la Cépede II. p. 119. pl. 4. f. 1. Bon naterre 33. n. 76. pl. 37. f. 3. Colnber Brasiliensis. Mit 180 Bauchſchildern und 46 Paar Schwanzſchuppen, = 226. Der Körper ift mit laͤnglichrunden, rethbraunen, ſchwärzlich geränderten Flecken, zwiſchen welchen ganz kleine, mehr oder weniger dunkelbraune ſtehen, beſetzt. Ihre Giftzähne ſind acht Linien lang. Kopf und Rückenſchuppen find gekielt. Die Länge, nebſt dem 52 Zoll langen Schwanz, beträgt drey Fuß. Das Vaterland iſt Braſilien. [ 28) Die Drillingsaugige Natter. Ka— kura. Rekula Poda. Coluber trino- culus. Schneider. Coluber N eli Schaw. the Naturalists Miscellauy, n. 291. Russel Account of Indien ser- pens. n. 7. Bechſtein Cepedes p . + p-. 245. n. 78. tab. 38. f. I. Mit 164 bis 168 Bauchſchildern und 56 bis 58 Paar Schwanzſchuppen. Der Kopf iſt ſehr groß und dreyeckig, hinten viel breiter als der Hals, und mit kleinen, eyförmi— gen, gekielten Schuppen, ſo wie der ganze Oberleib mit dergleichen größern bedeckt. Die Augen find groß, weißs lich. Die Naſenlocher ſehr groß, eyförmig. Die Naſen— ſpitze hoch, ſo daß die vordere Seite der Schnautze ſenk— recht und glatt iſt, mit einer großen breiten Schuppe, 174 Dritte Claſſe. Amphibien. worauf ein großer gelber Flecken ſteht. Die Lippenſchup⸗ pen find theils ganzer theils halbgelb, theils nur gelb ein« gefaßt, einige ſchwarz gefleckt. Der Mund groß. Die vordern Zähne in der untern Kinnlade lang, dünn, faſt gerade; die andern kürzer, zurüͤckgebogen; die Reihe am Rande fehlt. Die zwey Reihen im Gaumen dicht beyſam⸗ menſtehend, klein, zurückgebogen. Die Giftzähne deutlich, langer als die an der Brillenſchlange, wovon zwey gemohns lich aus dem Beutel herausſtehen. Oben auf dem Rücken ſtehen drey Reihen Flecken, wovon die mittelſten großer und ellıptiih, die an den zwey Seiten aber rund und von der Größe eines Pfennings ſind. Dieſe Flecken ſtehen wechſelsweiſe neben einander, und neben den kleinern an den Seiten ſind noch unordentliche, ſchwarze und weiße ſtrichförmige Flecken. Dieſe drey Reihen Flecken ſind in der Mitte dunkelaſchgrau, ſchwarz gerändert. Alle drey Reihen werden durch eine hellaſchgraue Binde eingeſchloſ— ſen. Die ſchmutziggelben Bauchſchilder haben am Anfange meiſt zwey ſchwarzbraune Flecken, welche ſich gegen den After hin verlieren. Die Länge beträgt 4 — 6 Fuß. Die Grundfarbe des Oberleibes iſt verſchieden, gewöhnlich gelb» lichbraun, in der Gefangenſchaft dunkelbraun und die Fle— cken weniger glänzend. Das Vaterland dieſer giftigen Schlange iſt Oſtindien, vorzüglich Tranquebar, wo ſie ſehe gemein iſt. Der Biß verurſachte einem Hunde in 26 Minuten den Tod, und jungen Hühnern in 36 Se Eunbeu, [( 29) Die grünrüdige Natter. Bodu Pam. Russel a. a. O. n. 9. Bechſtein Ce- pedes Amph. 4. p. 252. n. 80. ta b. 39. f. I. Coluber viridis. II. Ordnung. Am phibia. 175 Mit 170 Bauchſchildern und 58 Paar Schwanzſchuppen, = 228. Der dreyeckige, oben niedergedrückte, hinten höckerige Kopf, iſt viel breiter als der Hals. Die Zähne klein, regelmäßig, zurückgebogen. Zwey merklich lange Giftzähne, welche auf jeder Seite aus dem Beutel hervor» ragen. Die Augen an den Seiten groß, oval, vorftehend- Die Naſenlöcher nahe bey den Augen, ſehr weit, offen. Der Rücken etwas kielförmig, die Seiten zuſammen ge— drückt oder etwas abſchüſſig. Die Farbe dieſer Schlange iſt grün, die letzte Schuppenreihe nach den Bauchſchildern zu gelb. Die Bauchſchilder und Schwanzſchuppen blaßgelb, einige davon auf jeder Seite mit einem grünen Flecken bezeichnet. Ihre Länge beträgt 2.2 Fuß, wovon der dünne und ſtumpfe Schwanz 5 Zoll einnimmt. Das Vaterland dieſer Schlange iſt Koromandel. Sie wurde Rüſſel Ies bendig von den Hügeln in der Vizapaphatam gebracht, war lebhaft, ziſchte und ſchnappte nach allem, was man ihr vorhielt. Gebiſſene Ferkel und Hunde kamen nach einer kurzen Dauer von Betäubung und Zuckungen mit dem Leben davon, nur Hühner ſtarben. [71 30) Die Dreyeck- Natter. La tete triangulaire. C. de la Cépeè de II. p. 132. pl. 5. f. 2. — Boanaterre 27. u. 58. pl. 38. f. 2. Coluber triangularis. Mit 150 Bauchſchildern und 61 Paar Schwanzſchuppen, = 211. Der Kopf iſt faſt dreyeckigt. Der Körper von grünlicher Farbe, mit unförmigen, ins Zickzack gehenden bläulichen Flecken, welche auf dem Rücken und Schwanze der Länge nach eine unterbrochene Kette bilden. Die Bauchſchilder find dunkelbraun, an den Rändern weißlich, 176 Dritte Elaffe. Amphibien. Die ganze Länge beträgt 2 Fuß, die des Schwanzes 3 Zell 9 Linien. Das Vaterland dieſer mit Giftzaͤhnen bewaffne— ten Schlange iſt die Inſel St. Euſtache. * Anmerkung. Die bereits bekannte und beſchriebene Anzahl ſämmtlicher Nattern-Arten (Coluber) wird ſich über 200 belaufen; unter dieſen kommen in Allem zwiſchen 40 und 50 verſchiedene Arten vor, welche mit Giftzähnen verſehen ſind. + 31) Die gemeine Natter. Die Ringel: natter. La Couleuvreä collier. C. de la Cepede II. p. 147. pl. 6. f. 2. Le Ser- pent à collier. Bon naterre 44. n. 113. pl. 35. f. 3. Coluber Natrix. Linn. Natrix vulgaris. Laurent. Synops p. 75. n. 149. Sturm Deutſchl. Fauna III. Abtheil. Ztes Heft Abbild. (Tab. XXXI. Fig. 61.) Mit 170 Bauchſchildern und 60 Paar Schwanzſchuppen, = 230, welche Anzahl jedoch gar oft abweicht. Zu beyden Seiten des Hinterkopfs ſteht gegen den Hals hin ein brei— ter, weißer oder weißgelber Fleck, wodurch dieſe Schlange leicht von allen übrigen Arten zu unterſcheiden iſt. Dieſe zwey weiße Flecken werden von einem ſchwarzen begränzt. Der Körver iſt grauſchwarz oder glaulich blau, gruͤngewäf— ſert, ins ſchwärzliche gehend. Die mittelſten Rückenſchup— pen ſind gekielt. Der Bauch iſt weißgelb, weißlich oder rothbräunlich, an den Seiten weiß gefleckt, hat vom 14, 15, löten Bauchſchilde an eine etwas breite, verwaſchene, undeutliche, ſchwarze Binde. Ihre Länge beträgt 2—3—4—5 Fuß, und man will ſogar in einigen Gegenden welche von 10 Fuß angetroffen haben. Sie iſt in Europa und vor⸗ II. Ordnung. Amphibia. 177 züglich in unſern Gegenden bey weitem die gemeinſte Schlange, die ſich gerne in feuchten Gegenden, im Ge— büſche an fließendem Waſſer aufhält; jedoch wird fie auch nicht ſelten in ſehr trockenen Gebirgsgegenden angetroffen. Sie legen ihre Eyer, die aneinander hängen, oft in Dung— gruben, in Miſthaufen, in Gärten und vorzüglich auf den Wieſen, und in den Rheingegenden, wo viel Hanf ge— pflanzt wird, nicht ſelten in die auf einander gehäuften Hanfſpaͤhne (Ackeln). Ihre Nahrung beſteht in Inſekten, Gewürmen, Schnecken, Fröſchen, Kröten, Eidechſen, Mäuſen und jungen Vögeln; auch gehen ſie der Milch ſehr nach, ſchleichen ſich gerne in die Milchbehalter und Keller; ja wo fie haufig vorkommen, begeben ſie ſich ſogar an die Euter der Kühe und Ziegen, um die Milch auszu⸗ ſaugen. Dieſe, noch von den meiſten Menſchen gefürchtete, für giftig und tödtlich gehaltene Schlange, gehört zu den wohl— thätigſten, unſchuldigſten Geſchöpfen, die eine Menge dem Menſchen nachtheiliger Thiere vermindern. Nur Schade, daß ſie vorzüglich zur Zeit der Begattung einen unangeneh— men Geruch verbreiten, ohne welchen fie bey uns als nied— liche, ſanfte, liebkoſende Hausthiere, von denen, welche ſie einmal genauer kennen, würden aufgenemmen und ge— pflegt werden. Sie gewöhnen ſich leicht an den Menſchen, und ſind unterhaltend, fangen in Zimmern gehalten die Fliegen mit der größten Schnelligkeit hinweg. Man kann ſie in die Hände nehmen, ohne im Geringſten von ihr ge— biſſen zu werden; ſie ſchlängelt ſich ſanft um die Finger, Aerme, Füße und den Hals, und ſcheint dadurch ihre Zu— neigung erkennen zu geben. Sie nähert ſich mit Herzlich— keit dem Munde derer, die ſie liebkoſen, leckt den Speichel hinweg. Die jungen Frauenzimmer in Sardinien erziehen 12 173 Dritte Claſſe. Amphibien. dieſe Schlangen mit vieler Sorgfalt, und die Landleute daſelbſt betrachten fie immer als eine gute Vorbedeutung, laſſen ſie frey in ihre Häuſer hineingehen, und glauben ihr Glück von ſich zu werfen, wenn ſie dieſe ſchuldloſen Thiere im Geringſten beleidigen würden Den Winter über brin— gen fie erſtarrt unter der Erde oder in hohlen Bäumen zu. Sie werden ſehr fett und an einigen Orten geſpeist; das Fleiſch ſell im Geſchmacke viele Aehnlichkeit mit dem der Aale haben. Sie dienen den Schweinen, Katzen, Stor— chen und andern Waſſervögeln, auch großen Fröſchen zur Nahrung. Ihre Haut wird als Überzüge über Degen, Stöcke u. dgl. gebraucht. Unter die vorzüglichen Abände⸗ rungen gehören: b) Natrir longissima. Laurent. Synops. p. 74. n. 145. Le tres long. Bon naterre 59. n. 159. Coluber Natrix. ß. Linn. ed. Gmel, p. IIOO. Mit fehr langem, gleichförmig cylindriſchen, ſchwaͤrz— lichbraunen, mit einigen wenigen gelben Punkten bezeich— neten Körper, und grauem Bauche. Sie wird in Oeſtreich, jedoch ſelten, gefunden. c) Natrix gemonensis. Laurent. Synops. p. 76. n. 153. La Gemone. Bon naterre 59. n. 158. Coluber Natrix. y. Linn. ed. Gmel. p. 1Ioo. Mit vorwärts marmorirtem Kopfe, kurzer ſchwarzer Binde zwiſchen den Augen, und ſehr langer am Hinter— kopfe. Im Nacken ſtehen zwey große weiße Flecken, die in der Mitte gelb ſind, auf welche kleinere folgen, welche II. Ordnung. Amphibia. 179 reihenweis aneinander liegen. Sie wird bey Gemona gefunden. d) Coluber Natrix. d. Linn. ed. Gme l. . 1100. Meyer Thiere t. t. 87. 88. Mit zweyen flammenartigen Flecken am Hinterkopfe. e) Coluber Natrix. e. Linn. ed. Gmel. 5. 1100. Natrix vulgaris. ß. Laurent. Sy- nops. p. 75. n. 149. Coluber tesselatus. Sturm Deutſchl. Fauna. III. Abth. ztes Heft. Abbild. Mit blauem, ſchwarz punktirtem, und mit wellenför— migen Querſtrichen bezeichnetem Körper. f) Coluber Natrix & Linn, ed. Gmel. p. 1100. Natrix vulgaris, . Laurent, Sy- nops. p. 75. n. 11% Mit blauem Körper, auf deſſen beyden Seiten ein weißer Strich, und zerſtreute ſchwarze, und der Rücken— ſchärfe weiße Flecken ſind. Der Bauch iſt weiß, und hat zu beyden Seiten einen ſchwarzen Flecken. g) Coluber Gronovianus. Linn. ed. Gmel. p. 110’. Natrix Gronoviana. Laurent, P. 75. n. 150. Seba Mus. II. t. 33. f. 1. La Grononvienne Bonnaterre 46. u. 118. Mit zwey bogenartigen weißen Flecken zu beyden Sei— ten des Hinterkopfs, an welchen ein ſchwarzer ſtehet. Der Körper iſt graulichblau, auf dem Rücken mit ſchwar— zen, wellenförmigen Querſtreifen bezeichnet. Der Bauch ſchwärzlich. 1380 Dritte Claſſe. Amphibien. * Anmerkung. Dieſe ganz unſchuldigen, giftloſen Schlangen werden bey uns aus Mangel der Kenntniß gar zu ſehr gefuͤrchtet und verfolgt. Es iſt allerdings Thatſache, daß ſie vorzüglich in Thätern, wo ſie oft häufig vorkommen, ſich nicht ſelten den Kühen und Geißen um die Beine winden und die Milch aus ihren Eutern ſaugen. Die ganz großen Schlangen dieſer Art von 8—10 Fuß und größer, die hie und da noch vorkommen, vorzüglich aber vor Zeiten geſehen worden ſind, haben vermuthlich Anlaß zu den vermeinten Lindwürmern gegeben, von welchen man noch zu Zeiten ſprechen hört. Auch giebt es Menſchen, ver— züglich Jäger und Hirten, die behaupten, fie hätten vielköpfige Schlangen geſehen, etwas aber bloß auf einer Täuſchung beruhet, indem man zur Begattungs— zeit derſelben nicht ſelten 20 — 30 und mehrere bey: ſammen in einander gewunden liegen ſieht, ſie in der Angſt nicht genau betrachtet und ihre Köpfe hervorſte— hen ſieht, ehne daran zu denken, daß die vielen Köpfe nicht zu einer, ſondern zu vielen Schlangen gehören. Was übrigens noch hie und da von gekrönten und langgehörnten Schlangen bey uns erzählt wird, gehort zu den Fabeln. 32) Die Katzenaugen- Natter. La Chato- yante. Hist. nat. du Jorat et de ses environs par Mr. le Comte de Rasou- mowsky. Lausanne 1789. I. p. 122. pl. 6. C. de la C&pede II. p. 324. Bonnaterre 51. n. 136. Coluber Oculus Cati. Mit 166 Bauchſchildern und 130 Paar Schwanzſchup— pen, oder 161 — 138. Auf dem Scheitel ſteht ein brauner, faſt herzförmiger Fleck. Dir Körper iſt aſchgrau, mit einem braunen, zickzackförmigen Längeſtreifen. Die größern und kleinern Flecken ſind rothbraun, weißgefleckt, und nach hin— ten gegen dem Schwanze hin blaulich eingefaßt, und ſpie— len wie Katzenaugen. Sie iſt ſehr ſchlüpfrig. Ihre ganze II. Ordnung. Amphibia. 181 Länge beträgt IF Fuß. Die Dicke eines ſtarken Gänſe— kiels. Dieſe niedliche, giftloſe, unſchuldige Schlange wird bey Lauſanne in der Schweiz an Gräben und Wäſſern ge⸗ funden. 33) Die Schweizer-Natter. La Couleuvre vulgaire. C. de Razoumowsky a. a. O. I. 121. 288. La Suisse. C. de la Cepede II. p. 326. Bon naterre 51. n. 134. Colu- ber helveticus. Mit 170 Bauchſchildern und 127 Paar Schwanzſchup— pen, S297. Der Körper iſt aſchgrau, mit kleinen ſchwar— zen Streifen an den Seiten, und einem Längenſtreif über den Rücken, welcher aus blaſſern, kleinen und geraden Querlinien beſteht. Die Rückenſchuppen ſind gekielt. Der Bauch iſt ſchwarz und weißblau gefleckt. Ihre Länge be— trägt drey Fuß. Dieſe giftloſe, unſchuldige Schlange fin— det ſich an Waſſern und ſchattigen Orten, vorzüglich in den Wäldern des Jorats in der Schweiz. Die Weibchen legen im Sommer gegen 42 Eyer an warme Plätze, vor züglich in Dung. + 34) Die oͤſtreichiſche Natter. La Lisse. C. de la Cepede II. p. 158. pl. 2. f. 2. — Bon naterre 31. n. 68. pl. 36. f. 2. Golu- ber austria eus. Linn. ed. Gmel. p. 1114. Coronella austriaea. Laurent. Synops. P. 8d. n. 178. t. 5. f. 1. r) Mit 178 Bauchſchildern und 46 Paar Schwanzſchuppen, S224. Auf dem Hinterkopfe ſtehen zwey große braune Flecken. Der Körper iſt dunkelgrau, glänz end. Ueber 182 Dritte Claſſe. Amphibien. den Rücken und Schwanz liegt eine Reihe unterbrochener, brauner, eckiger Flecken, dergleichen kleinere hie und da an den Seiten. Der Bauch geht aus dem Grauen ins Röthliche. Die Schuppen find glatt, nicht gekielt. Die ganze Lange betragt uber zwey Fuß. Dieſe unſchuldige giftloſe Schlange kommt vorzüglich bey Wien in Thälern, Gräben und feuchten Hecken vor, auch in dem nördlichen Frankreich, in dem Schwarzwald bey St. Blaſien. * Anmerkung. Die trefflich gerathene Zeichnung iſt nach einem in Weingeiſl aufbewahrten Erempla: , wel— ches mit außern Geburtstheilen verſehen iſt, gemacht werden. Es iſt fomir die zweyte Art der vermeinten Schlangen mit Fuſſen aus dem Schwarzwalde. 35) Die eee ee Coluber leprosus. Denndorff Zool. Beytr. III. p. 208. n 39. Nau Entdeckungen und Beobacht. a. d. Naturk. I. p. 260. t. 4. Mit 230 Bauchſchildern und 77 Paar Schwanzſchuppen, = 307. Der Körper iſt grau, weiß punktirt, unten weißlich. Ihre Länge beträgt gegen drey Fuß. Dieſe giftloſe, unſchuldige Schlange wird in Ober- Oeſtreich ger funden. 36) Die Krainiſche Natter. Le Parquete. Bonnaterre 60. 7. 164. Coluber tesse- tatus Linn. ed. Gmel. p. 1114. — Coro- nella tesselata. Laurent. Synops. p. 87. n. 188. Mit wechſelsweis ſchwarz und braun gewuͤrfeltem, uns ten ſchwarzem Körper, zu deſſen Seiten ungleiche, weiße Flecken ſtehen. Der Kopf iſt vornen mit Schuppen beſetzt II. Ordnung. Amphibia. 183 und etwas lange. Die Länge dieſer giftlofen, noch nicht genugſam unterſuchten und beſchriebenen Schlange beträgt gegen zwey Fuß. Das Vaterland iſt Krain. 37) Die Tyroliſche Natter. Coluber fla- vescens. Linn. ed. Gmel. p. 1115. Seo- pol. ann, hist. nat. 2. p. 39. Mit 225 Bauchſchildern und 78 Paar Schwanzſchuppen, = 303. Der Körper iſt oberhalb braun, unten gelblich, mit elliptiſchen Schuppen bedeckt. Ihre ganze Länge be— trägt drey Fuß. Sie wird in Tyrol gefunden, und gehört unter die unſchuldigen, giftloſen Schlangen. 38) Die Chirons- Natter. Le Serpent d’Esculape. C. de la Cepede II. p. 165. pl. 7. f. 2. La Couleuvre d’Esculape. Bonnaterre 43. n. 109. pl. 39. f. 2. Co- luber Chiron. Mit 175 Bauchſchildern und 64 Paar Schwanzſchuppen, — 239. Der Kopf iſt etwas dick. Der Körper rothbraun, zu beyden Seiten deſſelben lauft eine ſchwärzliche Längen⸗ binde herab, welche gegen dem Bauch hin ſchwarz iſt. Die Schuppen, welche die Bauchſchilder berühren, ſind weiß und haben ſchwarze Ränder, daher zu beyden Seiten eine Reihe kleiner, weißer Dreyecke entſtehet. Bauchſchilder und Schwanzſchuppen find weißlich und ſchwärzlich gefleckt. Ihre Länge beträgt 3 1 bis al Fuß. Dieſe ganz unſchäd⸗ liche, giftloſe Schlange findet ſich in Italien, beſonders um Rem, im ſüdlichen Frankreich und in Svanien. Sie ſchleicht auch in die Häuſer unter Betten. Die Zahnärzte pflegen ſie mit ſich herumzuführen, treiben mit ihnen allerley — 184 Dritte Elaffe Amphibien. Gauckeleyen, machen dem gemeinen Manne, der oft alle Schlangen für giftig halt, vor, als ob ihnen die giftigſten Schlangen nichts anhaben könnten. Nach der Meinung des Grafen de la Cepede iſt es wahrſcheinlich diejenige Schlange, [welche ehedem dem Aeskulap geheiligt war, * Anmerkung. Sie muß nicht verwechſelt werden, mit: 38. a) Coluber Aesculapii. Jacqu.Collec- tan IV. p. 356. t. 26. 27. Anguis Aescu- lapii. Aldrovand. ser p. 271. (Tab. XXVIII. Fig. 58.) Mit gekielten Schuppen, ſchwarzblaulichem oder grins lichgelbem Korper, blaßgelben, oder weißlichen, blaulichen, röthlichblauen, ſchwarzen, maärmorirten untern Theilen. Ihre Lange betragt 2— 3— 0 Fuß. Sie wird in großer Menge in den Bergen und Wieſen von Liburnien und Dala matten gefunden, und unterſcheidet ſich von allen übrigen Schlangen ſogleich durch ihren auffallenden Moſchusgeruch. Ihre Nahrung beſteht in Fröſchen, Eidechfen, Fiſchen, Vögeln, Gewürmen und Inſekten. Die weiblichen Schlan— gen legen eylinderförmige, an beyden Enden abgerundete, gegen zwey Zoll lange, weiße Eyer. Sie haben keine Giftzähne, und ſind in Betracht der Farben, Schuppen und Schilder vielen Veränderungen unterworfen. Herr von Jacquin hat eine weibliche, ſchwärzliche, blauge— wäſſerte, deren Bauchſchilder und die nöchſt daran liegen— den Seitenſchuppen baulicht und weiß marmorirt find; fer— ner eine männeahe, grünlichgelbe, braungewäſſerte, deren Bauchſchilder und die daran ſtehenden erſten zwey Reihen der Seitenſchuppen weißlichgelb ſind. — II. Ordnung. Amphibia. 185 * Anmerkung. Es iſt vermuthlich rege des Ae. lians. Aldrovandus ſagt, ſie werde in der Tiber gefunden. Nach der Geſchichte und den Abbildungen der Alten, ſcheint es allerdings dieſe Schlange geweſen zu ſeyn, welche dem Gott der Arzneykunde, dem Aesculap, geweiht war. = Die Chirons-Natter. Merrem Beyte P. 37. t. Ic. Mit 157 Bauchſchildern und 127 Paar Schwanzſchuppen. Von eiſengrauer Farbe, mit einem weißen Rückenſtreifen, muß nicht mit dieſer verwech— ſelt werden. Der Ritter von Linns hat ſie wahr— ſcheinlich unter Coluber fus cus beſchriebeu. Die: ſelbe Schlange hat Seba Mus. II. t. 54. f. 2. welche fo wie Coluber Aesculapii Linn. von Host. in Jacqu. Collectan. IV. fälſchlich zu deſſen Aesculaps Natter citirt wurde. 39) Die vierſtreifige Natter. La quatre- c ll. p 1093. pl. 7. f. 1. — Bonnaterre, 44. n. 112. pl. 9, f. I. — Coluber quaterradiatus. C. Christ. Gmel. im Raturforſcher, 28tes Stück, tab. 3 . 1. Mit 212 bis 217 Bauchſchildern und 70 bis 75 Paar Schwanzſchuppen. Der Kopf iſt herzförmig, oberhalb platte gedrückt, hinter den Augen ſtehet ein ſchwarzer, glänzender Strich. In der obern Kinnlade ſtehet eine doppelte Reihe feſter Zähne. Der Körper iſt halbrund, mit vierzehn Rei— hen ziegeldachförmig auf einander liegenden, eyrunden Schuppen bedeckt, wovon die Seitenreihen eben, glatt und größer als die übrigen, hingegen die obern ſechs Reihen fhmäler und mit gekielten Schuppen verſehen find. Vom Hinterkopfe an bis an den Schwanz laufen über den grau— braunen Körper vier parallele, ſchwarze, gerade, gleich— breite Linien. Zwiſchen den zwey Seitenlinien und dem „ 186 Dritte Claſſe. Amphibien. Bauche ift die Farbe graugelblich. Die Pauchſchilder ſind genebelt, mit unförmigen blaßgelben Flecken bezeichnet. Der Schwanz iſt ſehr dünne, ſpizig, oberhalb aſchgrau ins Braune gehend, unterhalb gelblich. Die ganze Länge beträgt 3— Fuß und mehr. Dieſe unſchuldige, giftloſe Schlange findet ſich im ſüdlichen Frankreich, in Spanien, und zwar vorzüglich in Catalonien und Aragonien in feuch— ten ſchattigen Gegenden an Flüſſen, wo fie die Einwohner, ſo wie die meiſten übrigen Schlangen fälſchlich für giftig halten. Sie ſcheint übrigens äußerſt ſanft zu ſeyn und in ihrer Lebensart mit der gemeinen Ringelnatter viele Aehn— lichkeit zu haben. * Anmerkung. Vor mehrern Jahren reiſete ein Franzoa mit vielen ſchönen fremden Thieren durch Carlscuhe, der auch einen Kaſten voll dieſer Schlangen bey ſich hatte, die ſeiner Ausſage nach aus Afrika ka— men, mit welchen ſeine Leute allerley Poſſen trieben; z. B. die Schwänze von mehrern in einander wickel— ten, daß es ihnen ſchwer hielte, ſich wieder loszuwin— den, der Geſtikulationen und Tänze, womit man auf Koſten dieſer Schlangen die Umſtehenden unterhielte und theils in Erſtaunen ſetzte, nicht zu gedenken. 40) Die gelbgeſtreifte Natter. La Cou- leuvre commune. C. de la Cepede II. p. 137. pl. 6. f. 1. — Bon naterre 28. n. 60. pl. 38. f. 3. Coluber Luteo - Striatus. C. Christ. Gmel. im Naturforſcher, 28tes Stück, tab. 3. 1.2. (Ta b. XXIX. Fig. 59.) Mit 227 Bauchſchildern und 110 Paar Schwanzſchup⸗ ven, = 337. Der Kopf iſt länglich, eyrund, etwas ers haben, glatt; die fordern Schuppen deſſelben ſind größer, II. Ordnung. Amphibia. 187 ſchwarzgelb punktirt und gerändert. Die Oberlippe if blaßgelb, mit ſchwarzen Querlinien bezeichnet. Vor und hinter den Augen ſtehen 3—4 kleine, blaßgelbe Schuppen. In der obern Kinnlade ſtehet eine doppelte Reihe feſter, kleiner Zähne. Der Körper iſt rund, gegen den Kopf dünner, mit ſechszehn Reihen rautenförmiger, glatten Schuppen bedeckt, deren drey Seitenreihen gegen dem Bauche hin breiter find. Die Farbe fammtlicher Schuppen iſt grünlichſchwarz, durch die Mitte derſelben lauft der Laͤnge nach eine ſchwefelgelbe Linie, ſomit durch die ganze Länge dieſer Schlange ſo viel gelbe Linien, als Reihen von Schup— pen ſind, was ihr ein treffliches Anſehen giebt. Der Bauch iſt blaßgelb genebelt, an den Seiten ſchwarz gefleckt. Der Schwanz hat die Zeichnung und Farbe des Körpers, iſt' ſehr dünne, ſpitzig, und beträgt Z der übrigen Länge. Die ganze Länge iſt 3 — 4 Fuß. Dieſe ſchöne, giftloſe, uns ſchuldige Schlange kommt im füdlichen Frankreich, auf den Pyrenäen und in Sardinien vor. Sie hat ein ſanftes Naturell, läßt ſich leicht in Häuſern unterhalten, und zeigt viele Anhänglichkeit an den Menſchen. * Anmerkung. Colubro uecellatore. Cetti Naturgeſchichte von Sardinien III. p. 43. Mit 200 Bauchſchildern und 102 Paar Schwanzſchup⸗ pen (deren Anzahl jedoch ſehr abändert), von ſchwar— zer Farbe, mit gelben Flecken bezeichnet, ſcheint aller— dings auch hieher zu gehören. Sie findet ſich in Sar— dinien, wo fie die Vogelneſter auf den Bäumen durch— ſucht und die Eyer und Junge auffrißt. Die von dem Grafen de la Cepede beſchriebene, hat 206 Bauchſchilder und 107 Paar Schwanzſchuppen. 41) Die Kreuznatter. La Camus e. C. de la Cépede II. p. 284. Le Camus. Bon- naterre 17. n. 28. Coluber simus. Linn. 188 Dritte Claſſe. Amphibien. Mit 124 Bauchſchildern und 46 Paar Schwanzſchuppen, — 170. Der Kopf iſt rundlich, höckerig, aufwärts gebo— gen. Zwiſchen den Augen ſtebet eine gekrümmte, ſchwarze Binde. Auf dem Nacken ſteht ein weißes Kreuz, in deſſen Mitte ein ſchwarzer Punkt. Der Körper iſt oberhalb weiß und ſchwarz marmorirt, und gleichſam mit weißen Binden bezeichnet, unterhalb ſchwarz. Das Vaterland dieſer gift— loſen Schlange iſt Carolina. 42) Die Damen Natter. La Couleuvre des Dames. C. de la Cépeèede II. p. 178. Le Serpent des Dames. Bon naterre 38. n. 04 pl. 9. f. 8. Coluber Domicella. Linn. — Seba Mus. II. t. 54. f. 1. Mit 118 Bauchſchildern und 60 Paar Schwanzſchuppen, = 178. Der Kopf iſt grauröthlicht, die Kinnladen weiß, mit feinen braunen Querſtreifen bezeichnet. Der Körper weiß, mit breiten ſchwarzen Querbinden, die an den Geis ten ſchmäler werden und unterhalb zuſammenlaufen. Die ganze Länge beträgt einen halben Fuß bis eine Spanne. Das Vaterland iſt Oſtindien, vorzüglich Malabar. Die— ſes niedliche, unſchuldige Thierchen iſt bey den Indianiſchen Frauenzimmern außerft geſchätzt und beliebt, fo daß fie es in ihrem Buſen herumtragen, um ſich bey heißer Witte— rung damit abzukühlen. 43) Der Weißling. LAlidre. C. de la Ce. pede II. p. 203. Bon naterre Io. n. 2. Coluber Alidras. Linn. N Mit 121 Bauchſchildern und 38 Paar Schwanzſchuppen, = 179. Der Körper it ganz weiß, ohne die geringſten Punkte oder Flecken. Das Vaterland iſt Indien. II. Ordnung. Amphibia. 189 44) Die weiße Natter. La Couleuvre blan- che. C. de la Cepe&de II. p. 183. Bon- naterre 10. n. I. pl. II. f 13. Coluber albus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. I. p. en beytr. Il. t..7. Mit 170 Bauchſchildern und 20 Paar Schwanzſchuppen, == 190. Von ganz weißem Körper. Das Vaterland iſt Indien. 45) Die weiße braunbindige Natter. La blanchätre. C. de la Cepede 112 9.197. Bonndterre .30.n. 0% pl! 21. 5 . Oo- luber candidus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. I. p. 33. t. 7. f. I. Mit 220 Bauchſchildern und 80 Paar Schwanzſchuppen, = 270. Der Körper iſt weiß, mit braunen Querbinden bezeichnet. Das Vaterland iſt Indien. 46) Die blaue Natter. Le Bluet. C. de la Cepede II. p. 288. Bonnaterre 30. n. 66. p I. 10. f. 12. Coluber coeruleus. Linn. geha Musher 4 Mit 165 Bauchſchildern und 24 Paar Schwanzſchuppen, 5 189. Der Körper iſt blaulich, an einer Seite ſind die Schuppen weiß. Der Bauch weiß. Die Länge beträgt 1 — 17 Fuß. Das Vaterland iſt Amerika. 47) Die Wamppum⸗ Natter. Le Vampum. C. de la Cepede II. p. 289. Bonnaterre 31. n. 69. pl. II, f. 14. Coluber fasciatus, Linn. Catesby. Carol. 2. t. 58. 190 Dritte Claffe Amphibien. Mit 128 Bauchſchildern und 67 Paar Schwanzſchuppen, = 195. Der Körper hat gekielte Schuppen, iſt blaulich— ſchwarz, mit weißen, gegen die Seiten in zwey Theile geſpaltenen Querbinden. Der Bauch iſt blaßblau, und über jedes einzelne Schild deſſelben lauft eine braune Quer: binde Ihre Länge beträgt 4 — 5 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen, giftloſen Schlange, iſt Virginien und Carolina. Sie iſt ſehr gefräßig. 48) Die aſtrachaniſche Natter. Coluber Halys. Pallas Reiſen III. p. 703. n. 38. Mit 161 Bauchſchildern und 34 Paar Schwanzfchurpen, = 198. Der Körper iſt hellbraun, mit braunen, ins Olivenfarbige gehenden Querflecken, welche gegen die Sei— ten hin kleiner ſind. Der Bauch iſt blaß. Die Schuppen find etwas gekielt Ihre Lange beträgt 2 — 3 Fuß. Sie findet ſich in den ſüdlichen aſtrachaniſchen Steppen, iſt giftlos. 49) Die ſchwarzkoͤpfige Natter. La tete noir e. C. de la Céepeède II. p. 293. — Bonnaterre 34. n. 80. pl. 12. f. 15. — Coluber melanocephalus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. I. p. 24. t. 15. f. 2. Mit 140 Bauchſchildern und 62 Paar Schwanzſchuppen, = 202. Der Kopf iſt ſchwarz, der Körper glatt, brauns lich, unterhalb weißlich. Die Länge beträgt 12 — 2 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Amerika. Die Anzahl der Schilder und Schwanzſchuppen wechſelt gar ſehr. II. Ordnung. Amphibia. 191 50) Die dickſchwaͤnzige Natter. LAfricain. Bonnaterre 49. n. 127. Coluber erassi- caudus. Linn. ed. Gmel. p. 1095. Gro- nov. Mus. 2. p. 67. n. 36. Zooph. n. 126. Seba Mus. 2. t. 35.1.4? Mit 142 Bauchſchildern und 60 Paar Schwanzſchuppen, = 202. Der Körper iſt blaßblau; der Bauch weißlich mit ſchwarzen Flecken marmorirt; der Schwanz dick. Das Vaterland dieſer gifiloſen Schlange iſt Afrika. * Anmerkung. Die Sebaiſche Zeichnung und Ber ſchreibung giebt dieſer Schlange keinen dicken Schwanz; fie ſcheint mir daher auch nicht hieher zu gehören. 51) Die Cobella-Natter. Le Cobel. C. de la Cépède II. p. 291. Bonnaterre 49. n. 128. pl. 12. f. 16. Coluber Cobella. Linn. Merrem Beytr. I. t. 4. Eiaps Cobella. Schneider Am ph. II. p. 296. Cerastes Cobella. Laurent. Synops. p. 82. n. 172. SebaMus iin 2, . Mit 150 bis 157 Bauchſchildern und 51 bis 88 Paar Schwanzſchuppen. Ueber den Augen ſteht ein ſchiefer, bley⸗ farbiger Fleck. Der Körper iſt grau oder grauröthlich, oder braun, mit vielen, kleinen, ſchiefen, weißen oder ſchwar⸗ zen Strahlen, die in Winkel zuſammenlaufen, und nicht ſelten mit weißlichen, bräunlichen, oder ſchwärzlich gewürs felten Querbinden gezeichnet. Der Schwanz verdünnert ſich gleich von Anfang. Ihre Länge beträgt 5 Zoll bis 1— 24 Fuß. Das Vaterland dieſer niedlichen, unſchuldi⸗ gen Schlange, von der es in Betracht der Farbe und Zeichnung eine Menge Abänderungen giebt, iſt Amerika, wo ſie häufig vorkommt. 192 Dritte Claſſe. Amphibien. 52) Die Reifnatter. Lannelé. C. de la Cepede II. p. 294. Bonnaterre 38. n. 05. Coluber doliatus. Linn. Mit 164 auch 166 Bauch ſchildern und 43 auch 40 Paar Schwanzſchuppen. Der Körper iſt weiß, mit paarweis ſte— henden ſchwarzen Ringen gezeichnet, welche den Rücken, aber nicht den ganzen Bauch umgeben. Der Kopf iſt oben ſchwarz. Die ganze Länge beträgt 6—8 Zell. Dieſe nied- liche, giftlefe Schlange, iſt aus Carolina. 53) Die Ibiboboca-Natter. Libibe. C. de la Cepede II. p. 322. Coluber ordina- tus, Linn. Catesby Carol. II. t. 55. Seba Mus. II. t. 20. f. 2. Mit 138 Bauchſchildern und 72 Paar Schwanzſchuppen, — 910. Der J örper iſt bläulich, mit ſchwarzen wolkigen Flecken beſetzt; zu beyden Seiten ſteht der Länge nach eine Kettenreihe feiner, niedlicher, ſchwarzer Punkte. Der Bauch iſt weißlich. Sie iſt dünne; 12 bis 22 Fuß lang. Das Vaterland dieſer giftloſen Schlange iſt Braſilien, wo fie Ibiboboca genennt wird, und Carolina, wo ſie in die Höfe kommt und die Hühnereyer ausſauft. 54) Die Schar lach Natter. Coluber coe- ein eus. Linn. ed. Gmes. p. 1097. Lich- ten b. Magaz. V. I St. t. I. Blum bach': Handb. d. Naturgeſch. Mit 175 Bauchſchildern und 35 Paar Schwanzſchuppen, = 210. Längs dem Rücken laufen 23 ſcharlachrothe, ovale, querſtehende, oder ſtumpfvierſeitige Flecken herab, welche mit ſchwarzen, an den Seiten größtentheils unterbrochenen II. Ordnung. Amphibia. 193 Rändern umgeben, und durch gelbe, ſchwarzgefleckte Striche abgeſondert ſind. Der Bauch iſt weißlich. Ihre Länge beträgt gegen zwey Fuß. Das Vaterland dieſer niedlichen, prachtvollen und unſchuldigen Schlange iſt Mexiko und Neuflorida. Ihre Haut wird wegen ihrer auffallenden Schönheit von den Mädchen in Flerida zum Schmuck als Halsband, fo wie auch in die Haare geflochten, getragen. 55) Die Auror-Natter. LAurore. C. de a Cepede II. p. 296. Bonnaterre 53. n. 142. pl. 14. f. 20. Coluber Aurora. Linn Mus. Adolph. Fri der. t. 19. f. I. Ceras- tes Aurora. Laurent. Synops. p. 82. n. 169. Seba Mus. II. t. 78. f. 3. a Mit 179 Bauchſchildern und 37 Paar Schwanzſchuppen, = 216. Der Körper iſt gelbröthlich. Vom Kopfe an lauft über den Rücken und Schwanz eine hochgelbe Binde, die orangenfarbig gerändert iſt. Die Kopfſchuppen find groß, gelb, mit rothen Punkten. Der Bauch iſt röthlich— gelb. Die Länge beträgt gegen 2 Fuß. Die Dicke im Durchmeſſer über 1 Zoll. Das Vaterland dieſer ſchönen, giftloſen Schlange, iſt Amerika. 56) Die Mauriſche Natter. La Maure. C. de la Cepede II. t. 270. Bonnaterre 58. n. 150. Coluber Maurus. Linn. Mit 152 Bauchſchildern und 66 Paar Schwanzſchuppen, == 218. Der Körper it oberhalb braun, unten ſchwarz, der Länge nach mit zwey Rlcckenſtreifen bezeichnet, von welchen viele ſchwarze Streifen zu beyden Seiten nach dem Bauche hingehen. Das Vaterland dieſer giftloſen Schlange iſt Algier. 15 194 Dritte Claſſe. Amphibien. 57) Die Schleier-RNatter. La Rubannee., C. de la Cépède II. p.301. Le Moqueur, BOHtLfła terre 50. n. 131, pl. 15. f. 28. Go. Juber vittatus, Linn. Mus. Adolph. Fri d . t. 18. f. 2.) Natrıx'viltarss sn rent. Synops. p. 74. n. 147. — Seba Mus, II. UL 4. f. 5 1% 68. 3. Mit 142 Bauchſchildern und 78 Paar Schwanzſchuppen, = 220 (oder 155—62). Zu beyden Seiten des Hinter: kopfs ſteht ein breiter ſchwarzer Fleck, welcher mit einer weißen Linie begränzt iſt, aus welcher zu beyden Seiten eine weiße Binde über den Rücken und Schwanz lauft. Unter dem Schwanz ſtehet eine weiße gezahnte Binde. Die Schuppen find braun geraͤndert. Die Länge beträgt 2— 3 Fuß. Das Vaterland diſer giftloͤſen Schlange iſt Amerika. Sie ſoll einen fiark ziſchend-pfeifenden Ton ven ſich geben. 58) Die Griesnatter. La Miliaire, C. de la Cepede II. p. 221. Bon naterre 36. n. 88. Coluber miliaris. Linn. Mit 162 Bauchſchildern und 59 Paar Schwanzſchuppen. Der Körper iſt braun, unten weiß. Auf jeder Schuppe ſteht ein weißer Fleck. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Indien. 59) Die Aesculaps Natter. La Bande noir e. C. de la Cepede II. p. 188. Bon- naterre 40. n. 99. pl. 15. ſ. 23. Coluber Aesculapii. Linn. Mus. Adolph. Fridr. , Bau: rent. Synops. p. 76. n. 15I. Seba Mus. II. 1. 6 | II. Ordnung. Amphibia. 195 Mit 173 bis 189 Bauchſchildern und 40 bis 47 Paar Schwanzſchuppen. Auf dem Kopfe ſtehet eine gedoppelte ſchwarze Binde. Ueber den weißlichen Körper laufen über 20 breite, ſchwarze Querbinden, welche oft den ganzen Körper umgeben. Die Schuppen ſind eyrund, glatt. Die Länge beträgt 12 — 3 Fuß. Das Vaterland iſt Indien und das füdliche Amerika. Sie iſt unſchaͤdlich. * Anmerkung. Dieſe Linneiſche Aesculapsſchlange muß nicht mit der oben beſchriebenen Chirons-Nat— ter, auch nicht mit der Hygiäens Natter, Mer- rem J. p. 24. t. 6. verwechſelt werden. 60) Die Wuͤrfel-Natter. La rhomboidale. C. de la Céepede II. p. 212. Bon naterre 29. n. 64. pl. 16. f. 24. Coluber rhombe a- tus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. t. 24. f. 2. Cerastes rhombeatus. Laurent. Sy- n Ops. p. 82. n. 170. Mit 157 Bauchſchildern und 70 Paar Schwanzſchuppen, = 227 (auch 141 —56 und 140 75). Der Körper iſt blaulich; über deſſen Länge laufen drey Reihen ſchwarzer, rautenförmiger Flecken, welche in der Mitte blau ſind. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Indien. 61) Die hochblaue Natter. La verte et bleu ve. C. de la Cépede II. p. 306. Bon- naterre 12. n. 12. pl. 16. f. 25. Coluber eyaneus, Linn. Seba Mus. II. t. 43. f. 2, Mit 119 Bauchſchildern und 110 Paar Schwanzſchuppen, = 229. Von hochblauer Farbe, unterhalb grün. Die Länge beträgt 11 Fuß. Das Vaterland dieſer giftloſen Schlange iſt Amerika, 196 Dritte Elaffe Amphibien. 62) Die behende Natter. LAgile. C. de la Cepede II. p. 190. Bonnaterre 48. n. 126. pl. 16. f. 26. Coluber agilis. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. I. t. 21. f. 2. Ce- vastes agilis. Laurent. Synops. p. 82. n. 171. Seba Mus, I. t. II. f. 3. Mit 184 Bauchſchildern und 50 Paar Schwanzſchuppen, — 234. Der Kopf iſt weiß; über die Augen lauft eine braune Querbinde. Der Korper iſt mit ſchwarzen und weißen abwechſelnden Binden umgeben. Die Schuppen ſind eyrund, glatt; der Schwanz ſehr kurz. Die ganze Länge beträgt ein Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Indien. 63) Die Pfeil- Natter. Le Dar d. C. de la Cepede II. p. 297. Bonnaterre 52. n. 136. Coluber jaculatrix. Linn. Gronoy. Mus. II. p. 63. n. 26. Zo O Ph. n. II4. Mit 163 Bauchſchildern und 77 Paar Schwanzſchuppen, == 240 (auch 173 — 78). Von graulichblauer Farbe mit vier ſchwarzen Längeſtreifen über den ganzen Körper. Die Länge beträgt 1 — 2 Fuß. Das Baterland dieſer uns ſchuldigen Schlange iſt Surinam. Sie hat viele Aehn⸗ lichkeit mit der linierten Natter (Coluber linea- tus Linn.) 64) Die Hof-Natter. La Laphiati. C. de la Cépede II. p. 298. La Los ange. Bon- naterre 40. n. 102. pl. 16. f. 28. Coluber aulicus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. I. t. 12. f. 2. Natrix aulica. Laurent. Sy- nops. 74. n. 148. Seba Mus. I. t. 91. f. 5. II. Ordnung. Amphibia 197 Mit 184 Bauchſchildern und 60 Paar Schwanzſchuppen, = 244. Zu beyden Seiten des Hinterkopfs ſtehen zwey weiße dreyeckte Flecken, welche im Nacken beynahe zuſam— menfließen. Um den grauen Körper laufen weiße, gleich— breite Querbinden, welche ſich an den Seiten gabelförmig in zwey Theile ſpalten. Das Vaterland dieſer unſchuldi⸗ gen Schlange iſt Amerika. ö Anmerkung. Die von dem Ritter von Linné hieher citirte Sebaiſche Schlange unterſcheidet ſich von der Linnéiſchen durch die röthliche Farbe und grauliche ins blaßgelbe gehende Querbinden, welche ſich durchkreuſen. Die Bauchſchilder ſind hellgelb. Die Länge beträgt gegen zwey Fuß. Das Vaterland iſt Braſilen, wo ſie unter dem Namen Laphiati bes kannt iſt. 65) Die Kokura-Natter. Le Demicollier. C. de la Céepede II. p. 173. pl. 8. f. 2. — Le Collier. Bonnaterre 47. n. 121. Co- luber monile. Linn, Mit 164 Bauchſchildern und 82 Paar Schwanzſchuppen, = 246. Der Kopf iſt oben weiß, braun eingefaßt, und mit drey braunen Flecken bezeichnet. Auf dem Halſe ſind drey runde, perlenartige, weiße Flecken. Der braune Kör— per iſt mit weißlichen, dunkelbraun eingefaßten Querbinden umgeben. Die ganze Länge beträgt über 1 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Amerika. 66) Die rothgelb geringelte Natter. La noire et fauve. C. de la Cepède II. p. 209. Bonnaterre 47, n. 122. Coluber fulvus. Linn. Mit 218 Bauchſchildern und r Paar Schwanzſchunpen, = 249. Der Körper iſt mit 22 ſchwarzen und eben fü 198 Dritte Claſſe. Amphibien. vielen abwechſelnden rothgelben, braungefleckten, vornen und hinten weißen Ringen umgeben. Der Schwanz be— trägt 1 der ganzen Länge. Das Vaterland dieſer unſchul⸗ digen Schlange iſt Carolina. 67) Die blaſſe Natter. La pale. C. de Is Cepede II. p. 214. Bon naterre 33. n. 7% Coluber pallidus. Linn. Mus. Adolph. Errdar, 1.1.07, 2.08 Mit 156 Bauchſchildern und 96 Paar Schwanzſchuppen, 252 (nach andern 140 bis 138 — 84 bis 90). Der Kopf iſt ſehr kurz, viel dicker als der Hals. Hinter den Augen ſtehet eine gedoppelte ſchwarze Linie. Der Körper iſt blaßgrau, mit dunkelgrauen Flecken bezeichnet. Auf dem Rücken ſtehen zerſtreute, linienfoͤrmige, ſchwarze Punkte, und auf beyden Seiten gedoppelte, unterbrochene, ſchwarze Linien. Die ganze Länge beträgt gegen zwey Fuß, iſt von der Dicke einer Schwanenfeder. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Indien. 68) Die linierte Natter. La ray ée. C. de la Cé pe de II. p. 215. Bon naterre 58. n. 153. PI. 17. f. 30. Coluber lineatus, Linn. Mus Adolph. Fri de. I. . 12. f. 1. 28. K k. Sch! Mus. IF . 12. 3. Mit 169 Bauchſchildern und 84 Paar Schwanzſchuppen, = 252 (nach andern 162 bis 165 — 74 bis 83). Ueber den blaulichen Körper laufen der Länge nach vier linienar— tige braune Binden. Die Länge beträgt IT bis gegen 2 Fuß. Das Vaterland dieſer niedlichen, unſchuldigen Schlange iſt Aſien. II. Oroͤnung. Amphibia. 190 69) Die Ketten-Natter. La Chaine. C. de la Cepede II. p. 300. Bon naterre 45. n. 116. pl. 18. f. 33. Coluber getulus. Linn, Catesby Carol. 2. t. 52. Mit 215 Bauchſchildern und 44 Paar Schwanzſchuppen, = 259. Der Körper it ſchwarzblaulich, mit linienförmi— gen gelben Binden, welche ſich gegen dem Bauche hin in zwey Theile theilen. Die genze Länge beträgt 1 Fuß, die des Schwanzes . Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Carolina. 70) Die Malpolon / Natter. La Malpole. C. de laCepedell. p. 216. Bonnaterre 55. n. 149. pl. 19. f. 33. Coluber sibilans. Linn. Seba Mus. II. t. 45. f. 5. t. 52. f. 4. . 50. N en, DA Mit 165 Bauchſchildern und 100 Paar Schwanzſchup⸗ pen, = 260. Der Körper iſt blaulich. Ueber den Rücken lauft der Länge nach eine ſchwarze Linie, zwiſchen zwe weißen. Der Bauch iſt weiß, und zu deſſen Seiten lauft eine ſchwarze Linie. Die Rückenſchuppen find eyrund, blau, und ſchwarz gerändet. Der Schwanz iſt lange und ſehr duͤnne. Die ganze Länge dieſer unſchuldigen Schlange be— trägt gegen 21 Fuß. Das Vaterland iſt Ceylon, wo ſie unter dem Namen Malpolon bekannt iſt. 71) Die Venus⸗ Natter. La Dione. C. de la Cepede II. p. 244. Bonnaterre 45. n. 115. Coluber Dione. Pallas Reifen II. p. 717. Mit 190 Bauchſchildern und 80 Paar Schwanzſchuppen, = 270 (eder 206 — 58), Der Körper iſt grau oder blau— 200 Dritte Claſſe. Amphibien. lich, über die Länge deſſelben laufen drey weiße Streifen, welche mit braunen, ven denen die mittelſten zuſammen— fließen, eingefaßt find. Der Bauch iſt weißlich, mit ganz kleinen blaulichbraunen und röthlichen Flecken bezeichnet. Ihre Länge beträgt drey Fuß. Sie findet ſich in den ſal— zigen Steppen am caspiſchen Meere und den ſalzigen ges bürgigen Gegenden am Irtis. Iſt nicht giftig. 72) Die breitſchwaͤnzige Natter. La que ve plät e. C. de la Cepede II. p. 194. Le Serpent large-gueve. Bonnaterre 41. n. 103. pl. 20. f. 36. Coluber laticau- datus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. t. 16. f. J. — Hydrus colubrinus. Schneider Am ph. I. p. 238. n. I. Laticauda scu- tat a. Laurent, Synops. p. 109. n. 240. Mit 200 bis 220 Bauchſchildern und 42 bis 45 Paar Schwaniſchuppen. Der bleyfarbige Körper iſt mit breiten braunen Binden umgeben, welche am Bauche ſchmäler werden. Der Schwanz iſt etwas zuſammengedrückt, ſtumpf. In der obern Kinnlade wurde von Herrn Profeſſor Schnei— der ein beweglicher Zahn, auf der andern aber zwey ge— funden. Es iſt daher ſebr wahrſcheinlich, daß fie unter die giftigen Schlangen gehöre, ob ſie gleich Linné und theils andere Naturforſcher nicht für giftig ausgeben. Ihre Laͤnge betraͤgt zwey Fuß, wovon der Schwanz gegen drey Zoll einnimmt. Das Vaterland iſt Ostindien. Aus ihrem brei— ten Schwanze laßt ſich ſchließen, daß fie mehr im Waſſer als auf dem Lande lebe. * Anmerkung. Der Herr Profeſſor Schneider brachte die breitſchwänzigen Schlangen in ein eigenes Geſchlecht, dem er den Namen Hydrus gab. . NEED), II. Ordnung. Amphibia. 201 73) Die ſtumpfruͤſſeliche Natter. Karuh Boka dam. Russel Account of Indian Serpens n. 12. Bechſtein Cépèedes Amph. 4. P. 260. n. 84. tab. 41. f. 1. Coluber Rynchops. Hydrus Rynchops. Schnei- der Am ph. I. p. 246. n. VII. Mit 144 Bauchſchildern und 59 Paar Schwanzſchuppen, = 203. Der Kopf iſt etwas breiter als der Hals, doch nach Verhältniß des Rumpfs klein, oben etwas erhaben, an den Seiten zuſammengedrückt und in eine kurze ſtumpfe Schnauze verlängert, auf welcher die Augen und Naſenlö— cher liegen. Die Augen ſind vertikal, klein, rund, her— vorſtehend, jedes in dem Mittelpunkt eines ſonderbaren Zirkels von kleinen dreyeckigen Schuppen geſtellt. Die Zähne klein, zurückgebogen, dicht an einander ſtehend, in der obern Kinnlade eine Reihe am Rande, zwey am Gau— men; keine Giftzaähne. Der Rumpf iſt dick, rund, mit großen, breitevalen, gekielten, dachziegelfoͤrmig an einan— der liegenden Schuppen bedeckt. Der nur acht Zell lange Schwanz iſt ein wenig zuſammengedrückt und endigt ſich in eine ſtumpfe Spitze. Ihre Farbe iſt dunkelgrün; ein Theil des Kopfs faſt ſchwarz; Kehle, Bauch und Unter— ſchwanz dunkelgelb. Die Länge beträgt gegen 3 2 Fuß, und die Dicke mitten am Leibe 4 Zoll. Das Vaterland iſt Ganjam, wo ſie Karuh Bocadam genennt wird. 74) Die Sumpf: Natter. Pa raguhduh. Russel a. a. O. n. 20. Bechſtein Cepedes Amph. 4. p. 268, n. 87. tab. 42. f. 2. Co- luber palustris. Hydrus palustris. Schneider Am ph. I. p. 249. n. IX. * 202 Dritte Elaffe Amphibien. Mit 140 Bauchſchildern und 49 Paar Schwanzſchuppen, 189. Der Kepf iſt länglich, oval, oberhalb niederge— drückt, an den Seiten zuſammengedrückt. Der oben un— gefleckt“, unten röthlichweiſe Schwanz länglich, kegelförmig, in einen Stachel ausgehend. Die Schuppen am Körper find langlichrund und gekielt. Auf dem Rücken und an den Seiten ſtehen dicht an einanderliegende, rautenförmige, braune, in der Mitte ſchwarze Flecken. Die Vauchſchilder haben eine glänzende Perlmutterfarbe. Die Länge beträgt 2 Fuß 2 Zoll, wovon der Schwanz 5 7 Zoll einnimmt. Ihr Vaterland iſt Koromandel, wo ſie in naſſen Gründen und an den Wegen der Teiche gefunden wird. Sie hat keine Giftzähne. 75) Die Aal-⸗Ratter. Mutta Pam, Ally Pam. Russel a. a. O. n. 30. Bechſte in Cepedes Amph. 4. Pp. 247. n. 92. tab. 45. f. 1. Coluber Enhydris Hydrus En- hydris. Schneider Amph. I. p. 245. n. 6. Mit 150 Bauchſchildern und 52 Paar Schwanzſchuppen, = 2171. Der Kopf iſt klein, oval, ſtumpf, niedergedrückt, mit zehn Schuppen bedeckt. Die Zaͤhne ſind klein, zurück— gebogen. Die Rumpfſchuppen ſind oval, gefranzt, gegen den Bauch zu rund. Der Körper iſt oberhalb blau. Der Bauch und der zuſammengedrückte, oberhalb kielförmige, kleine, kurze Schwanz ſind weißlichgelb, in der Mitte mit einer blauen Linie bezeichnet. Die Länge beträgt ı Fuß 8 Zoll. Sie wurde im See von Ankapilly in einer Aalfalle gefangen und Ruſſeln todt gebracht. 76) Die Caspiſche Waſſer- Natter. IHydre. C. de laCepede. Bonnaterre 45, n. 114. II. Ordnung. Amphibia. 203 Coluber Hydrus. Pall. it. I. app. 459. Gmel. Linn. p. 1I03z. Hydrus Cas pius. Schneider Am ph. I. p. 244. n. V. Mit 180 Bauchſchildern und 66 Paar Schwanzſchuppen, — 246. (ohne die vier Schuppen, die am fordern Rande des Afters ſtehen). Der Kopf iſt klein, die Zaͤhne ſtehen in einer gedoppelten Reihe und find zuruͤckgebogen; ohne Giftzaähne. Die Zunge iſt ſehr lang und ſchwarz. Die Augen klein mit einem gelben Kreiſe umgeben. Die Farbe iſt oberhalb aus dem Olivengrünen ins Graue gehend. Der Nacken iſt auf beyden Seiten mit einer Binde, zwiſchen welcher zwey längliche, ſchwarze Flecken ſtehen, bezeichnet. Der übrige Körper hat vier Längereihen runder, ſchwarzer Flecken. Die Bauchſchilder find gelblichſchwarz gewürfelt. Der beynahe ganz ſchwarze Schwanz endigt ſich in eine ſehr kleine doppelte Spitze, von welcher eine über der andern ſitzt. Ihre Länge beträgt gegen 3 Fuß. Sie kommt in der Gegend des Caspiſchen Meeres, in den Flüſſen, die ſich hinein ergießen, auch in dieſem Meere ſelbſt vor. Man bat fie nach der Beobachtung des Ritters von Pallas, der ſie zuerſt beſchrieben hat, niemals außer dem Waſſer angetroffen. 77) Die Fiſchfreſſende Natter. ihli Kuahat. Russe! a. a. O. n. 33. Bechſte in Cepedes Amph. 4. p. 281. tab. 46. f. 2. Coluber Piscator. Hydrus Piscator. Schneider Amp h. I. p. 247. n. VIII. Mit 152 Bauchſchildern und 80 Paar Schwanzſchuppen, = 232. Der Kopf iſt breitlichoval, niedergedrückt, an den Seiten gegen den Rüſſel zuſammengedrückt. Der Mund 204 Dritte Elaffe Amphibien. weit, die untere Kinnlade kürzer, die Zähne klein, ſcharf, zurückgebogen, in der obern Kinnlade eine Reihe am Rande und zwey am Gaumen. Keine Giftzähne. Die Augen an den Seiten, vorwärts, groß und rund. Die Naſenlöcher dicht an der Spitze des Nuffeld, klein und offen. Die Rückenſchuppen oval, gekielt, die zwey Reihen nebſt den Bauchſchildern größer, rundlich, glatt. Der Schwanz etwas gekielt, in eine ſcharfe Spitze ausgehend. Die Grundfarbe iſt gelblichbraun. Der Kopf dunkler als der übrige Körper, mit zwey ungleichen ſchwarzen Streifen hinter jedem Auge, und einem gelblichen Fleck dazwiſchen. Auf dem Leibe und Rücken viele runde ſchwarze Flecken, welche, durch ſchmale ſchwarze Linien verbunden, regelmäßig in ſchiefen Reihen ſtehen, auch einige hellgelbe Schuppen eingeſprengt haben. Auf dem Schwanze ſind die Flecken nicht verbunden, und gegen die Spitze hin verſchwinden fie ganz. Die Bauchſchilder find gelblichweiß. Die Lange beträgt gegen drey Fuß, wovon der Schwanz gegen einen Fuß einnimmt. Sie findet ſich in Koromandel auf naſſen Feldern, bewegt ſich ſehr ſchnell, trägt den Kopf im Gehen hoch. Ihre Nahrung ſcheint vorzüglich aus Fiſchen zu beſtehen, indem ſie einen ziemlich großen Fiſch, der nicht lange in ihrem Magen konnte gelegen haben, ausſpie. 78) Die Nebel:Natter. La Nebuleuse. C. de la Cépède II. p. 307. Bonnaterre 36. n. 85. pl. 20. f. 38. Coluber nebulatus. Liu n. Mus. Adolph, Fri dr. t. 24. f. 1. — Cerastes nebulatus Laurent. Synops. p. 83. n. 174. Merrem Beytr. I. t. 8. Mit 185 Bauchſchildern und 81 Paar Schwanzſchuppen, = 266. Der Körper iſt braun und grau genebelt, untere II. Ordnung. Amphibia, 205 halb weiß und braun gewäſſert. Ihre Länge beträgt gegen 22 Fuß. Das Vaterland diefer unſchaͤdlichen Schlange iſt Amerika. Sie wickelt ih gerne den Menſchen um die . Beine. N 79) Die Kiel-Natter. La carennee. C. de la Cepede II. p. 231. Bon naterre 34. n. 77. Coluber carinatus. Linn. Mit 157 Bauchſchildern und 115 Paar Schwanzſchup⸗ pen, = 272. Der Körper iſt bleyfarbig, unten weiß; der Rücken hat eine blaſſe Schärfe. Die Schuppen ſind groß, am Rande blaßweiß. Die ganze Länge beträgt 3—5 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen, wegen ihrer Rückenſchärfe leicht zu erkennenden Schlange iſt Indien. 80) Die Saurita-Natter. Le Saurite. C. de la Cepede II. p. 308. Bon naterre 88. n. 155. pl. 23. f. 43. Coluber Saurita. Linn. Catesby Garol. 2. t. 50. Mit 156 Bauchſchildern und 121 Paar Schwanzſchup⸗ pen, = 277. Der Körper iſt oberhalb braun, mit drey grünlichen Längeftreifen, unterhalb grünlich. Das Waters land dieſer unſchuldigen Schlange iſt Carolina. 81) Die Schling- Natter. Le Lien. C. de la Cepede II. p. 309. Bonnaterre 15. n. 23. pl. 23. f. 46. Coluber constrictor. Linn. Catesby Carolin, II. t. 48. Mit 186 Bauchſchildern und 92 Paar Schwanzſchuppen, = 278. Der Körper iſt ſchwarz, ſehr glatt, dünne, uns ten blaßblaulich, die Kehle weiß. Ihr Länge beträgt 6—7 Fuß. Das Vaterland iſt Nordamerika. Sie iſt ohne Gift, * 206 Dritte Claſſe. Amphibien. Ihre Nahrung beſtehet in Eichhörnchen, Mäuſen, Fröſchen, Gewürmen und Inſekten. Sie geht auf Klapperſchlangen los, welche ſie ſchnell umſchlingt und zerdrückt. In Nord— amerika pflegt man ſie auf den Speichern und in den Häu— fern zu halten, um Ratten und Mäuſe hinwegzufangen, welche ſie mit ihrem ſchlanken Körper in die Löcher verfolgt. Den Menſchen wickelt ſie ſich mit Schnelligkeit um die Füſſe. 82) Die gefleckte Natter. La mouchetee. C. de la Cepede II. p. 282. Bonnaterre 25. n. 54. pl. 23. f. 48. Coluber guttatus. Linn. Cates by Carol. II. t. 60. Mit 227 Bauchſchildern und 60 Paar Schwanzſchuppen, — 287. Von grauröthlicher Farbe. Ueber den Ruͤcken lauft eine Reihe hochrother und ſchwarzer Flecken; auf den Seiten ſtehen ſchwarze Streifen. Am Bauche ſind ſchwarze, viereckigte, wechſelsweis links und rechts ſtehende Flecken. Die Anzahl der Schilder variirt von 223 bis 230. Das Vaterland iſt Carolina, wo ſich dieſe unſchuldie Schlange oft unter der Erde aufhält, und an den Wurzeln der Pa— taten (Con volvulus Batatas Linn.) angetroffen wird. 83) Die gallonirte Natter. La Galonnè e. C. de la Cepedell. p. 201. Le Lemnis- que. Bonnaterre 47. n. 123. pl. 24 f. 49. Coluber lemniscatus. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. t. 14. f. 1. Elaps lemis- catus. Schneider Am ph. II. p. 291. Natrix Lemniscata. Laurent. Synops. 5.78. 0. 152, Scha Mus f 4. IO, un Il, a Be II. Ordnung. Amphibia. 207 Mit 250 Bauchſchildern und 35 Paar Schwanzſchuppen, = 285 (auch 233 bis 264 — 34 bis 38). Auf dem weißen Kopfe ſtehet eine doppelte ſchwarze Binde. Der Körper iſt mit weißen und ſchwarzen Binden umgeben, welche in Ringe zuſammenlaufen und zu drey beyſammen ſtehen. Sie iſt dünne und hat eine Länge von 1—3 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen, ſehr glatten Schlange iſt Aſien. 84) Die Pethola- Natter. Le Pétole. C. de la Cepede II. p. 266. Bonnaterre 43. n. III. pl. 25. f. 52. Coluber Pethola. Linn. Coronella Pethola. Laurent. Synops. p. 87. n. 189. Seba Mus. I. t 54. 34. Mit 209 Bauchſchildern und 90 Paar Schwanzſchuppen, = 299. Der Körper iſt bleyfarbig, mit braunen breiten Querbinden umgeben, unten weißgelblich. Der Kopf klein. Die Länge beträgt gegen zwey Fuß. In der Mitte iſt fie im Durchmeſſer über einen Zoll dick, gegen den Kopf hin über die Hälfte dünner. Das Vaterland dieſer unſchuldi— gen Schlange iſt Afrika. In Betracht der Anzahl der Bauchſchilder, der Farbe und Zeichnung, variirt fie gar ſehr. 85) Die Sommer Natter. La verdatre. C. de la Cepede II. p. 313. Bon naterre 12. n. 10. Coluber aestivus, Linn. Ca- tesby Carolin II. t. 57. Mit 155 Bauchſchildern und 144 Paar Schwanzſchup— pen, = 209. Der Körper iſt blau, glatt, unten hell— grün. Die Länge des Schwanzes beträgt J. Das Vaters 208 Dritte Elaffe Amphibien. land dieſer ſchönen unſchuldigen Schlange ift Carolina, wo fie ſich auf Bäumen aufhält und in den Häuſern zum Vers gnügen gehalten wird. 86) Die Ahaͤtull- Natter. Le Boiga. C. de Ila Cepedell. p. 223. pl. II. f. I. — Bon- naterre 28. n. 61. pl. 27. f. 55. — Colu- ber Ahaetulla. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. t. 22. f. 3. Cates by Carol. II. t. 47. Natrix Ahaetulla, Laurent. Synops. p. 79. n. 161. Seba Mus. II. t. 12. f. 3. t. 63. f. 3 t. 82. f. I. Mit 163 Bauchſchildern und 150 Paar Schwanzſchup⸗ pen, = 313. Der dünne Kopf hat hinter den Augen eine ſchwarze Linie. Der Körper fpielt aus dem Blaugruͤ— nen ins Geldgelbe. Der Bauch iſt weiß. Ihre Länge be: trägt 2— 3 Fuß, dabey iſt fie ſehr dünne, und etliche Linien dick. Das Vaterland dieſer, wegen ihres Goldglan— zes prachtvollen Schlange iſt Aſien und Amerika. Sie variirt in Betracht der Anzahl der Schilder und Schuppen. Ihre Nahrung beſtehet in Gewürmen, Inſekten und jun— gen Vögeln. 87) Die Petalar-Natter. La Petalaire. C. de la Cépede II. p. 207. Bon naterre 48. n. 125. pl. 26. f. 54. Coluber petala- rius. Linn. Mus. Adolph. Fri dr. t. 9. f. 2. Mit 212 Bauchſchildern und 102 Paar Schwanzſchup— pen, — 314. Von brauner Farbe mit weißen Querbin— den, welche den Körper umgeben. Der Bauch iſt grau— weiß. Die Länge beträgt 1 — 24 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchädlichen Schlange iſt Indien. Sie varürt in II. Ordnung. Amphibia. 209 der Anzahl der Schilder und Schuppen. Man pflegt ſte auch in Häuſern zu halten, wo fie die Mäufe und Inſek⸗ ten wegfangt. 88) Die Faden Natter. Le Fil. C. de la Cepede II. p. 234. pl. IT. f. 2. Bon na- terre 37. n. 92. pl. 27. f. 56. Coluber Filiformis. Linn, Mus. Adolph. Fridr. t. 17. f. 2. Natrix filiformis. Laurent. Synops. p. 78. n. 159. Mit 165 Bauchſchildern und 158 Paar Schwanzſchup— pen, — 323. Von ſchwäͤrzlichem oder ſchwarzbraunem, unten weißlichen, ſehr dünnen, fadenförmigen Körper, und nach Verhältniß dickerm Kopfe. Die Länge beträgt etwas über 1 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Indien, wo ſie ſich auf Bäumen aufhält und ſich von Inſekten nährt. 89) Die Minerven-Natter. La Couleuvre, ou le Serpent de Miner ve. C. de la Cépede II. p. 205. Bonnaterre 55. n. 142. Coluber Miner vae. Linn. Mit 238 Bauchſchildern und 90 Paar Schwanzſchuppen, = 328. Von blaulichgrauer Farbe. Auf dem Kopfe find drey braune Streifen, und über den Rücken lauft eine braune Längenbinde. Das Baterland iſt Indien. 0 so) Die graßgrüne Natter. La Verte. C. de la Cépede II. p. 315. Bonnaterre 12. n. II. Coluber viridissimus. Linn. Mit 217 Bauchſchildern und 122 Paar Schwanzſchup⸗ ven, = 339. Der Körper iſt ganz grün. Die Bauch⸗ 14 210 Dritte Claſſe. Amphibien. ſchilder ſind in der Mitte erweitert. Die Länge beträgt über 2 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Surinam. » 91) Die Haus- Natter. La Domestique. C. de la Cepede II. p. 267. Bonnaterre 24. n. 50. Coluber domesticus. Linn. Mit 245 Bauchſchildern und 94 Paar Schwanzſchuppen, = 339. Der Körper iſt blaulichbraun, mit braunen Fle— cken. Zwiſchen den Augen ſtehet eine zweytheilige ſchwarze Binde oder zwey ſchwarze Flecken. Dieſe unſchuldige Schlange lebt in der Barbarey, wo fie vorzüglich in Hau: fern angetroffen wird und fi) von Mäuſen und Inſekten naͤhrt. 25 Die Spott-Natter. La Nasique. C. de la Cépede II. p. 272. Le Nee-retrousse. Bonnaterre 53. n. 144 pl. 30. f. 62. Co- luber mycterizans. Linn. Mus. Adolph. Fridr. t. 5. f. I. t. 10 f. 2. Seba Mus. II. t. 23. f. 2. Cates by Carol. II. t. 47. Natrix mycterizans. Laurent. Synops. p. 79. n. 162. Mit 192 Bauchſchildern und 167 Paar Schwanzſchup⸗ gen, = 359. Mit langer viereckiger Schnauze. Der verlängerte Oberkiefer endigt fich mit einem etwas zurück⸗ gelegten Fortſatz. Der Korper iſt grünlich oder roͤtblich mit vier blaſſen Längeſtreifen, und zwey unten am Vauche. Die Länge dieſer dünnen, peitſchenartigen Schlange be— trägt 3—4 Fuß. Das Vaterland iſt Südamerika. II. Ordnung. Amphibia. 211 95) Die Goͤtzen⸗ Natter. Le Daboie. C. de la Cen.e dell. p.255 pl. 13. fz. Bong na- terre 18. n. 33. pl 42. f. I. Coluber Idolum. Mit 109 Bauchſchildern und 46 Paar Schwanzſchuppen, = 215. Der Körper iſt graulich, mit drey Reihen großer, eyrunder, rothbrauner, ſchwarz eingefaßrer Flecken. Die Kepf⸗ und Rückenſchuppen find gekielt. Ihre Länge beirägt 3 Fuß. Sie findet ſich in Afrika, in Guinea, in dem Königreiche Whydah, wo ſie verehrt wird. Dieſe gift— loſe Schlange iſt äußerſt wohlthaͤtig, indem fie in den Wal— dungen die giftigen Schlangen vermindert. Sie iſt ſehr gerne bey den Menſchen. a * Anmerkung. Dieſe wohlthätige Natter wird in dem Königreiche Whydah gottlich verehrt; ſie hat einen beſondern Tempel, wohin reichliche Geſchenke gebracht werden; auch haben die Prieſter beträchtliche Einkünfte, große Ländereyen und viele Sklaven. Sie zwingen die Prieſterinnen in der Stadt Whydah und den umliegenden Gegenden, die ſchönſten Mäds chen, die ſie finden, mit ſich in den Tempel zu neh— men, und dieſe ſind leichtgläubig genug, die ihnen beborſtehende Vermählung mit dem Fetiſch für das größte Erdenglück zu halten. Sie werden von den Prieſterinnen zum Dienſte der Gottheit, durch viele Ceremenien, geweiht. Kommt der Augenblick, wo der Gott feine Auserwählte empfangen fell, fo führt man dieſe in ein dunkles unterirdiſches Gewölbe, und die übrigen Mädchen und Prieſterinnen preifen indeß ihr Geſchick in Geſängen und Tänzen. Wenn die junge Negerin aus der heiligen Höhle wieder zurück kommt, ſo erhält ſie den Titel der Schlangenfrau und heyraͤthet nachher ſogleich welchen Neger fie will. Wagt es eine von den Schlangenfrauen, die Geheimniſſe jener unterirdiſchen Höhle zu verrathen, fo wird fie zetodtet. Auch dürfte nach Des, Marchais eine 212 Dritte Claffe Amphibien. außerordentliche Begebenheit zu dieſer Verehrung An— laß gegeben haben. Er fagt: Die Armee von Why— dah ſtand in Schlachtordnung, und war im Begriff, die Armee ven Ardra anzugreifen, da kam aus die— ſer eine große Schlange zu dem Heere von Whydah herüber. Ihr Anblick hatte nichts fürchterliches, fons dern ſie ſah ſo zahm und ſanft aus, daß jeder ſie ſtreichelte; der Hoheprieſter nahm fie auf den Arm und zeigte ſie dem ganzen Heere. Bey dem Anblick dieſes Wunders fielen alle Neger auf die Knie, bete— ten die neue Gottheit an, ſtürzten dann mit verdep: peltem Muth über ihre Feinde her, und trugen einen vollkommenen Sieg davon. Dieſes ausgezeichnete Glück ſchrieb das ganze Volk der Kraft der Schlange zu. Man nahm ſie mit nach Hauſe, bauete ihr einen Tempel — man verordnete Prieſter und Hoheprieſter, um ihr zu dienen. Alle Jahre werden aus dem Volk einige der ſchönſten Jungfrauen ausgeſucht und ihr geheiligt. Allgem. Geſch. d. Reiſen, X B. 94) Die Halsband; Natter. Le Gravete. Bonnaterre 53. n.14I. Coluber torqua- tus. Gronovy. Zooph. 19. n. gg. Mit 201 Bauchſchildern und 68 Paar Schwanzſchuppen, — 269. Um den Hals geht eine weiße Binde. Der Kör- per iſt blaulich, die Schuppen am Ende weiß. Ihre Länge beträgt gegen 2 Fuß. Das Vaterland dieſer unſchuldigen Schlange iſt Guinea. i IV. Das Schuppenſchlangen-Geſchlecht. Anguis. Linn. Mit Schuppen unter dem Bauche und Schwanze. Ohne beſondere bewegliche oder Giftzaͤhne. II. Ordnung. Amphibia. 213 Linné, den wir auch hier befolgen, unterſcheidet die Arten vorzüglich nach der Zahl der Bauch- und Schwanz: ſchuppen; unter letztern verichet er aber nur diejenigen, welche ſich unter dem Schwanze befinden. Dieſelben ſind gewöhnlich größer und von anderer Farbe, als die übrigen Schuppen. In der Lebensart kommen ſie ſehr mit den Nattern (Coluber Linn.) überein, häuten ſich ebenfalls alle Jahre, nähren ſich von andern kleinen Thieren, Würmern und Inſekten, zu deren Verminderung ſie vieles beytragen. Den Winter Irıngen fie in kaͤltern Gegenden erſtarrt zu. Es find bereits über zwanzig verſchiedene Arten bekannt, wovon jedech nur eine einzige Art bey uns und in dem übrigen Eurepa vorkommt. i 1) Die getüpfelte Schuppenfdlange La Peintade. C. de la Cepede II. p. 439. Bonnaterre 64. n. 2. pl. 30. f. I. Anguis Meleagris. Lina. Laurent. Synops. rept. p. 68. n. 124. Seba Mus. II. t. 21. f. 4. Mit 165 Bauch- und 32 Schwanzſchuppen, = 197. Von graulichem Körper, über welchen ſchwarze oder braune Punkten der Länge nach in mehrern Reihen liegen, ſo daß jede Schuppe mit einem ſchwarzen Punkte bezeichnet iſt. Die Länge beträgt etwas über einen Fuß. Das Bas terland iſt Indien. 2) Die Caspiſche Schuppenſchlange. An- guis miliaris Linn. ed. Gmel. p. 1120.— Pallas Reiſen II. p. 718. Mit 150 Bauch- und 32 Schwanzſchurpen, = 208. Ven ſchwarzer Farbe, an den Seiten mit vielen blaſſen, 214 Dritte Claſſe. Amphibien. und auf dem Rücken grauen Punkten; grauem, ſchwarz geſprengeltem Kopfe und 2 Zoll langem ſtumpfem Schwanze. Die ganze Lange beträgt 14 Zoll. Sie findet ſich am case piſchen Meere. 3) Die gefleckte Schuppenſchlange. Le Miguel. C. de la Cepede II. p. 445. — Bonnaterre 64. n. 3. pl. 30. f. 2. — An- guis maculata. Linn. Mus. Adolph Fridr. t. 21. f. 3. Laurent. Synops. rept. p. 72. n. 140. Se ba Mus; II. t. 100. J. 2. Mit 200 Bauch- und 12 Schwanzſchuppen, = 212 Der gleichförmiae Körper iſt gelb; um denſelben laufen ſchmale braune Querbinden. Vom Kopfe an lauft über den Rücken und Schwanz eine braune Längenbinde Der Schwanz iſt ſehr ſtumpf. Die ganze Länge beträgt gegen 2 Fuß Das Vaterland iſt Amerika. Als eine Abände— rung betrachten wir: b N) Anguis decussata. Laurent. Synops, p. 72. n. gr. Seh Mus I. k. 53, f. k. Mit rothen, ſchwarz getüpfelten Querbinden, welche auf dem Rücken und Schwanze in eine Längenbinde zuſam⸗ menfließen. Aus Aſien. 0 Die langſchnauzige Schuppenſchlange. Le long Nez. C. de la Cepede II. p. 453. Bonnaterre 68. n. 16. Anguis nasutus. Linn. ed. Gmel. p 1120. Weigel in Schrif⸗ ten der Berlin. Geſellſch. natur f. Freunde III. p. 190. II. Ordnung. Amphibia. 2735 Mit 218 Bauch- und 12 Schwanzſchuppen, = 230. Die Schnauze ſtehet hervor. Die Augen liegen mehr oben als zur Seite. Der Korper iſt ſchwärzlichgrün, an den Seiten, unten und an der Spitze des Kopfes gelb, nebſt einer breiten, gelben Querbinde am Schwanze. Die ganze Länge beträgt ı Fuß. Das Vaterland iſt Surinam. 5) Die regenwurmartige Schuppen ſchlange. Le Lombrie. C. de la Ce- pedell.p. 455. pl. 20. f. 1. Bon natefre 65. n. 6. pl. 30. f. 3. Anguis lumbrica- Iis. Linn. Laurent. Synops. rept. p 73. n. 144. Braun hist. of Jamaica t. 44. f. I. Mit 230 Bauch- und 7 Schwanzſchuppen, = 237. Der Körper iſt beynahe walzenförmig, weißgelblich, glän— zend. Die untere Kinnlade kürzer, als die obere. Die ganze Länge beträgt uber 8 Zoll. Das Vaterland iſt Oſtindien und Amerika. 6) Die kurzbauchige Schuppenſchlange. La jaune et brun. C. de la Cepede II. p. 447. Le Serpent de verre. Bon na- terre 66. n. 7. pl. 31. f. 5. Anguis ven- tralis. Linn. . II. t. 50. Mit 127 Bauch und 222 Schwanzſchuppen, S 349. Won grünbrauner Farbe, mit in Reihen ſtehenden kleinen, gelben, erhabenen Flecken. Der Bauch iſt gelb. Der geringelte Schwanz iſt dreymal länger , als der Körper. Das Vaterland iſt Carolina. 7) Die flach ſchwaͤnzige Schuppenſchlan⸗ ge. La plature. C. de la Cepede,li. p. 216 Dritte Elaffe Amphibien. 354. La queve plate. Bonnaterre 66. ». 8. Anguis platura. Linn. Hydrus bicolor. Schneider Amph. I. p. 243. n. 3. Vos maer. monog r. Ams t. 1774. f. I. Seba Mus. II. t. 77. f. I. Die Bauch und Schwanzſchuppen find fe klein, daß fie nicht leicht gezählt werden können. Der Körper iſt eberhalb ſchwarzbraun, unten weiß. Der Rücken etwas gekielt. Der Schwanz betragt , it ſehr flach zuſammen⸗ gedrückt, ſchwarz und weißgelb geſleckt, gegen die Spitze zugerundet. Die Schuppen find rundlich, klein, und lie gen nicht ziegeldachformig auf einander. Die ganze Länge beträgt 1 Fuß. Das Vaterland iſt (nach Forſter) die Pine Inſel in der Südſee. 8) Die breitſchwaͤnzige Schuppenſchlan— ge. La que ve lanceolee. C. de la Ce- pede II. p. 449. Bon naterre 66. n. 9. Anguis laticauda Linn. Laticauda imbricata. Laurent. Synops. p. 110. n. 241. Hydrus faseiatus. Schneider Amph. I. p. 240. n. 2. Vos maer a. a. O. fig. 2. (Tab. XXXII. Fig. 62.) Mit 200 Bauch- und 50 Schwanzſchuppen, S 250. Der Schwanz iſt zuſammengedruckt, ſpitzig. Don helle brauner Farbe mit weißgelben Querbinden. Das Vater⸗ land iſt Surinam. 9) Die Ringel Schuppeſnſchlange. Le Rouleau. C. de la Cépede II. p 440. Bo n- naterre 66. n. 10. pl. 32. f. 6. Anguis seytale. Linn, Mus, Adolph. Eri dr. t. 6. II. Ordnung. Amphibia. 217 f. 2. Anguis fasciata et scytale. Lau- rent. p. 70. n. 133. 134. (Tab. XXXII. Fig. 63.) Mit 240 Bauch und 13 Schwanzſchuppen, = 253. Von weißlicher Farbe, mit braunen oder roͤthlichen Schup— penrändern und dergleichen Querbinden oder Ringen um den Körper und Schwanz. Die erſte dieſer Binden ſtehet an der Mundſpitze, die zweyte breiteſte am Halſe, die darauf folgenden werden allmählig ſchmäler. Die Bauch⸗ und Schwanzſchuppen ändern in Betracht ihrer Anzahl ſehr ab. Die Länge beträgt über 1 Fuß. Das Vaterland iſt Indien. Als eine Abänderung betrachten wir: a) Anguis coerulea. Laurent. Synops. rept. P. 7I. n. 135. Seba Mus. II. t. 30. f. 3. Mit abwechſelnd weißen und dunkelbraunen Querbin— den. Von 2 Fuß Laͤnge. Aus Surinam. [J] 10) Die rothe Schuppenſchlange. Le rouge. C. de la Gepede II. p. 450. pl. 19. f. 2. Bonnaterre 68. n. 15. pl. 42. f. 7.— Anguis ruber. Mit 240 Bauch- und 12 Schwanzſchuppen, — 25% Der Körper iſt oberhalb hochroth, unten hellroth; ſämmt— liche Schuppen ſind ſechsſeitig, am Rande weiß, und der ganze Körper iſt mit ſchwärzlichen Ringen umgeben. Die ganze Lange betragt nebſt dem halbzolllangen Schwanze 14 Fuß. Das Vaterland it Cayenne, von wo fie durch Herrn de la Borde ins Pariſer Naturalienkabinet geſendet wurde. Ihr Biß ſoll ſehr giftig ſeyn. Der Graf de la Cepede, der dieſe Schlange beſchrieben hat, ſagt nichts von beſondern Giftzähnen. Es verlohnte ſich allerdings, 218 Dritte Elaffe Amphibien. dieſe Schlange in dieſer Hinſicht noch genauer zu unterfus chen, da fie bisher die einzige giftige iu dieſem Geſchlechte iſt. Sie bringt lebendige Junge zur Welt. 11) Die Corallen-Schuppenſchlange. An- guis Gorallina. Lin n. ed. Gmel. p. 1113. Laurent Synops. rept. p. 71. n. 136. Seba Mus. II. t. 73. f. 2. Mit dunkelkorallenrothem Körper, welcher mit hellro— then Binden umgeben iſt, deren Schuppen an den Spitzen ſchwarz find. Der Bauch iſt fafrangelb. Die Länge bes trägt gegen 2 Fuß; die Dicke im Durchmeſſer 1 Zoll. Das Vaterland iſt Braſilien. 12) Die gewürfelte Schuppenſchlange. Anguis tesselata. Linn. ed, Gmel. p. 1123. Laurent. Synops. rept. p. 72. n. 142. Seba Mus. II. t. 100. f. 2. Mit weißem, braungeflecktem, hinten rothbraunem Kopfe, gleich dicken, ſafrangelben Körper. Vom Kopfe lauft über den Nücken und Schwanz eine braune Längen— binde und eine ähnliche neben dem Bauche, welche durch viele braune Querbinden durchſchnitten ſind. Die ganze Länge beträgt gegen 2 Fuß; die Dicke gegen 1 Zoll. Das Vaterland iſt Paraguay. + 13) Die gemeine Blindſchleiche. Die bruͤchige Schuppenſchlange. IOrret. C. de la Cepede II., p. 439. ‚ph 19, f I. Bonnaterre 67. n. 12. pl. 42. f. 6. An- guis fragilis. Linn. Laurent. Synops. zept. p, 68. n, 28, . Fr Du dum. Deutschl. Fauna. III. Abth. Ztes Heft. Abbild. II. Ordnung. Amphibia 210 Mit 135 Bauch und 135 Schwanzſchuppen, = 270. Won braäͤunlichaſcharauer Farbe, zu beyden Seiten ins röth— liche gehend, unten ſchwärzlich. Auf der Stirne und dem Nacken befindet ſich ein glänzender brauner Flecken, von welchem zwey braune oder ſchwärzliche Längenſtreifen über den Körper und Schwanz laufen. Die Augen ſind ſehr Hein. Die Länge beträgt 2 — 3 Fuß. Sie findet ſich bey uns, in dem übrigen Europa, und in Siberien im Fruͤh— ling und Sommer auf Wieſen, in Hecken und Waldun— gen. Ihre vorzügliche Nahrung beſtehet in Inſekten und Gewürmen, auch Fröfhen und Mäuſen. Es find äußerſt wohlthätige und unſchuldige Thiere, die hie und da fälſch— lich für giftig gehalten werden. Sie ſind äußerſt zerbrech— lich, beſonders wenn ſie gereizt werden, und ſich ganz ſteif machen, wo man ſie leicht mit einer Gerte in mehrere Stücke entzwey ſchlagen kann. Den Winter bringt ſie größtentheils erſtarrt unter der Erde oder in altem Ge: mäuer zu. Das Weibchen gebährt lebendige Junge. Hie— her gehoͤrt: a) Die kleine geſtreifte Blindſchleiche. Le raye, Bonnaterre 69. n. 18. Anguis line ata. Linn. ed. Gmel. p. II2I. Lau- rent. Synops. rept. p 68. n. 126. — Sturm Deutschl. Fauna. III. Abtheil. Ztes Heft. Abbild. Mit weißem Rücken, über welchen ein glänzender, rothbrauner Längeſtreifen geht, und ſchwärzlichem Untere leibe. Der ganze Leib iſt mit feinen, kleinen, glänzenden Schuppen bedeckt. Die Länge beträgt 4—7 Zoll; die Dicke 2-3 Linien. * Anmerkung. Dieſe kleine Blindſchleiche iſt zuver— läßig keine beſondere Art, ja nicht einmal eine Abart 220 Dritte Claſſe. Amphibien. unſerer gemeinen Blindſchleiche, ſondern nichts anders als eine noch ganz junge Blindſchleiche, wie wir oft zu beobachten Gelegenheit hatten. V. Das Schilder: Ning: und Schuppen⸗ ſchlangen⸗Geſchlecht. Langaha. Mit Schildern, ſchuppigen Ringen, und Schuppen. Davon iſt nur eine einzige Art bekannt. 1) Die Madagascariſche Langaha. Lan- gaha de Madagascar. Brugniere ex- trait d’une Lettre a Mr. Broussonnet et publiée dans le Journal de Physique Fevrier 1784. C. de la Cépede II. p. 469. p I. 22. f. 1. Bonnaterre 71. n. I. pl. 35. er (Tab. XXXIII. Fig. 64.) Unten am Körper ſtehen 184 weißliche Schilder, welche immer länger werden, je weiter fie vom Kopfe entfernt ſind, auf welche 42 Ringe, und nach dieſen ſehr feine kleine Schuppen folgen. Der ſcheinbare Schwanz fängt ungefähr in der Hälfte des mit Ringen beſetzten Platzes an, der eigentliche aber zwiſchen dem 90 und olſten Schilde, wo ſich der After befindet. Der Kopf iſt mit ſieben großen, in zwey Querreihen ſtehenden Schuppen beſetzt, wovon die vordere drey und die hintere vier Schup— pen enthält. Die obere Kinnlade ragt mit einem langen, ſpitzigen, ſehmigen, biegſamen und mit kleinen Schuppen beſetzten Rüſſel über die untere Kinnlade weit hervor. Die Zähne ahneln denen der Vipern. Die Rückenſchuppen find rautenför mig, röthlicht, mit einem gelben, grau eingefaß⸗ ten Punkte bezeichnet. Ihre Länge beträgt gegen 2 7 Fuß II. Ordnung. Amphibia. 221 die Dicke im Durchmeſſer 7 Linien. Das Vaterland die: fer ſonderbaren Schlange iſt Madagascar, wo Brugniere drey derſelben zu unterſuchen Gelegenheit hatte; nach ihm ſollen die Schilder und Ringe in der Anzahl nicht beſtändig ſeyn. Auch war eine derſelben violett, und auf dem Nüs cken mit dunkelern Punkten bezeichnet. Die Einwohner von Madagascar fürchten dieſe Schlange ſehr. VI. Das Ringelſchlangen⸗Geſchlecht. Amphisbaena. Mit Ringen um den Körper und Schwanz. 1) Die rußige Ringelſchlange. Lenfume, C. de la Cépede II. p. 459. Bon naterre 69. n. I. pl. 33. f. 1. Amphisbaena fuli- ginosa. Linn. Amphisbaena vulgaris, varia.magnifica.flava. Laurent.Synops. rept. p. 66. n. 119. 120. 121. 122. Seba Mus. II. t. T. f. 7. t. 18. f. 2. t. 22. f. 3. t. 73. f. 4. t. 100. f. 3. I. t. 88. f. 3. (Tas. XXXIVv. Fig. 65.) Mit 200 Bauch und 30 Schwanzringen, = 230. lauch 209 — 25). Der Kopf iſt weiß. Der Körper und Schwanz find weiß und nußbraun gefleckt. Die Länge bes trägt 1 — 12 Fuß. Das Vaterland iſt Amerika. Sie nähren ſich von Würmern und weichen Inſekten, Inſek⸗ tenlarven, Kelleraſſeln, vorzüglich aber Ameiſen. Sie hat keine Giftzähne. * Anmerkung. Die Ringelſchlangen (Amphisbaena) ſollen, wenn ſie berührt werden, einen brennenden Hautausſchlag verurſachen. 222 Dritte Claſſe. Amphibien. 2) Die weiße Ringelſchlange. Le Blan- chet. C. de la Cepè de II. p. 465. pl. ar. nr Bonnaterre . 2. PL fee. Amphisbaena alba. Linn. Mus. Adolph. Fridr. t. 4 f. 2. Laurent. Synops. rept. P. 66. n. 118. Seba Mus. II. t. 24. f. I. t. 6. f. 4. Mit 223 Bauch- und 16 Schwanzringen, = 239 (auch 234 — 18). Von ganz weißem Körper, zu Zeiten gegen den Kopf hin etwas bräunlich. Die Länge beträgt 1 ıT Fuß. Das Vaterland iſt Amerika, wo fie ſich beſonders in Ameiſenhaufen findet. VII. Das Runzelſchlangen⸗Geſchlecht. Caecilia. Mit Runzeln am Körper und Schwanze, und zwey Fühlſpitzen (tentacula) an der Oberlippe. Sie haben weder Schilder noch Schuppen, noch Ringe, ſondern ſind mit einer nackten, dünnen Haut bekleidet, die beſonders an den Seiten Runzeln bildet. Sie ſcheinen den Uebergang zu den Würmern zu machen, haben ſehr kleine Augen. Es ſind bis daher nur zwey Arten bekannt. 1) Die gemeine Runzelſchlange. IIbiare. C. de la Cepede II. p. 466, pl. 21. f. 2. Bonnaterre 73. n. 2. pl. 34. f. 1. Caecilia tentaculata Linn, Mus. Adolph. Fri dr. t. 5. f. 2. Amoe n. a ca d. I. p. 498. t. 17. f. 1 Laurent. Synops. rept. p. 65.2. 116. Seba Mus. II. t. 25. f. 2. (Tab. XXXV. Fig. 66.) II. Ordnung. Amphibia. 223 Mit 135 Runzeln, welche bis zum Ende des Körpers gehen, da kein eigentlicher oder nur äußerſt kurzer Schwanz vorhanden iſt. Von braͤunlicher Farbe. Ueber den Bauch lauft eine weißliche Längenbinde. Die Lange beträgt gegen 1 Fi. „ Daumenflugers dick. Das Vaterland iſt Amerika. Die hat beynahe die Geſtalt eines Aals. Ihre Nahrung beſtehet vorzüglich in Inſekten. In Braſilien find fie ms ter dem Namen Ibyara bekannt. 2) Die ſchleimige Runzelſchlange. La vis queux. C. de la Cepede II. p. 468. Bonuater re 72. n, I. pl. 34. f. 2. Caecilia glutinosa. Lian. Mus. Adolph. Fri dr. t. 4. f. I. Laurent, Synops. rept. p. 65. n. 117. Mit 340 Bauch; und 10 Schwanzrunzeln, = 350. Braun und an den Seiten mit einer weißen Linie bezeich⸗ net. Die Haut iſt ſchlüpfrig. Die kleinen Augen ſind mit einer feinen Haut bedeckt. Die Länge beträgt 1 Fuß, die Dicke 1 Zoll. Das Vaterland iſt Südamerika und Oſtindien. VIII. Das Warzenſchlangen⸗Geſchlecht. Acrochordus. Mit Eleinen Warzen am Körper und Schwanze. Davon iſt nur eiue einzige Art bekannt. 1) Die Javaiſche Warzeuſchlange. Lacro- chorde de Java. C. de la Cepede II. P- 472. pl. 22. f. 2. Bon na terre 72. n. I. pl. 321.1. Acrochordus javanicus, F. Hornstedt in den neuen ſchwed. Abhandl. VIII. p. 294. f. 12. (Tab. XXXVI. Fig. 67.) 224 Dritte Claſſe. Amphibien. Der ganze Körper und Schwanz iſt mit rauhen, vorns her mit drey Rückenſchärfen verſehenen Warzen bedeckt, bey dem Schwanze am dickſten, von wo aus er ſich all: mälig gegen den Kopf verdünnert. Der Kopf iſt ſtumpf, niedergedrückt, mit Schuppen beſetzt. Die Kinnlad⸗! find gleichlang, die obere unten eingeſchnitten, und die untere hackenförmig heraufgekrümmt. Die Zähne ſcharf, rück⸗ wärts gekehrt, unbeweglich, und in dem Gaumen ſtehen zwey Knochen mit ſehr feinen kleinen Zähnchen. Die Zunge walzenförmig, dick, und unter derſelben find zwey ſchwarze Borſten. Die Farbe des Körpers iſt ſchwarz, uns ten weißlich und an den weißlichen Seiten ſchwarz gefleckt. Ihre Länge betraͤgt gegen 8 ſchwediſche Fuß, die Dicke im Mittel über 6 Zoll, der Schwanz iſt 1 Fuß lang und nur einen kleinen Finger dick. Das Vaterland dieſer ganz ſon⸗ derbaren Schlange iſt Java, wo ſie Hornſtedt auf einer Reiſe von Bantam entdeckte. Sie wurde in einem Pfeffer— wald bey Tangaran gefunden. Ein Chineſer brachte ſie, vermittelſt eines Bambusrohrs, in deſſen Spalte er den Nacken der Schlange faßte, lebendig nach Batavia. Bey Eröffnung derſelben fand Hornſtedt, auſſer einer Menge unverdauter Früchte, fünf Junge 3 Fuß lang, welche die« ſer weiblichen Schlange den dicken Bauch verurſacht hatten. Da ſie zu groß war, um in Weingeiſt aufbewahrt werden zu koͤnnen, ließ er ihr den Kopf abſchneiden; das Fleiſch wurde von den Chineſern zerſtückt und, ſowohl gekocht als gebraten, verſpeiſet. Die in Arrack gelegte Haut dieſer Schlange befindet ſich nun in der königlich-ſchwediſchen Sammlung. Ende der Amphibien. Deutſches Regiſter. | 8 | Tafel. Abbild, Amphibien, Seite 1.2. 7. Alter, 2. Auf. N enthalt, 2. Bedeckungen, 2. Klaſſe, Eyer u Junge, 2 3. 8. Mit Floſſen, 1 Mit u. ohne Füſſe, 4. Herzkammer, 8. Kriegende, 5. 7. Nahrung, 2. 8. Nutzen und Nachtheil, 3. 4. Ordnun⸗ gen 4. Reproduktionskraft, 2. Schwims mende, 4. Wachsthum, 3. Waffen, 3. Zähne, 2. ' Bauchſchilder, 21. 4 i 1, Beguan, Bezoar, 74. Blaſeneidechſen, 92. N Blindſchleiche, die gemeine, 218. Kleine geſtreifte, 219. ö Blinzhaut, 8. Bufoniten, 31. a Chamaelen, das, „% Afrikaniſche Capiſche 96. Ceylonſche⸗ Mexicaniſche- 9 9. N Drache, der, 54. e 12. 19. Drachengeſchlecht, 54. RR . Eidechſe, die Agams 77. Ameiva- 96. Arabiſche Streit- 74. Argus⸗ 97. Baſilisken⸗ 71. ‚wa. c. Bauchige, 70. Blaue, 69. Blaue weißkopfige, 102. Blaulige, 98. Blau— nN inzihe sss... 718 40. Cepediſche chalcide Eidechſe, 11I. Cha. ar En TR RE ER 7,38. Dornaugige, 75. Drachen- 62. Drey⸗ 0 . fingerige, 107. Egypptiſche 1 10. 37,38. Deutſches . Tafel. Abbild. Eidechſe, 61. Erd⸗Eidechſe, 98. Fein⸗ häutige, 98. Fliegende, 54 „„ 8 ua 10} Fünffingerige Schlangen⸗Eidechſe, IIT. 21. 4% Fünfſtreifige, 106. Gabelköpfige, 76. Gefurchte Schlangen ⸗Eidechſe, 114. 27. 45. Gekke Eidechſe, B. + + _° 18. 35. Geitje Eidechſe, 92. Gelbe, 100. Ge⸗ ö meine, 97. Gleit⸗Eidechſe, 114. 21. 44. Gold⸗ 109. Grünbraun gefleckte, 99. Sin, , / a0 Bde Grüne caroliniſche, 102. Javas 76. 5 Igel⸗ 68. Kropf 922 13 36. TLauchgrüne, 104. Leguen- 73. 16. Mäufe: 1098. Marmorirte 78. Pel⸗ Iumas 68. Peruvianiſche Schleuder⸗ 61. Quetz Paleo⸗ 70. nn N ie Ne Rothbraune, 99. Rothkehlige, 93 Mit ſaffrangelbem Bauche, 100. Schelte puſik⸗ 143. Schlangen 110 21. 42. Schwarze 101. Sebaiſche Schlangen: | 112. Sechsſtreifige, 105. Spey⸗ 106. Stachelſchwänzige, 67. Stincus⸗ 108. 21. 41. Streit- 74. Tiligugu⸗ 105. Tili⸗ guerta- 101. Warn, der Wachhal⸗ ter, 63. %% EL RE RR Wachhalter, der blaue, 65. Dickſchwän⸗ zige, 65. Getupfelte, 66. Gewür⸗ felte, 65. Grüne, 64. Die weißli⸗ nigte, 100. Zweyfuͤßige, 112. 5 Eidechſen, Blaſen , 92. Eigentliche, 105. Fliegende, 4, 6. Geck 88. Eidechſen⸗ Geſchlecht, 55. Kamm 5. Krokodil 56. Kupfer: 96. Leguan: 71. Sa⸗ lamander: 78. Schlangenartige, 109. Stachelſchwänzige, 66. Stincus, 108. Finger mit einer Haut beſetzt, verbunden, 6. Ohne Nägel, 6. Fröſche, 4. ö Froſch, der Alpen-, 44. Baſtard „ ge: ſchwänzte, 5. „ 10, 11. 17/18. Blöck⸗ 51. Braune Gras- 42. Ge⸗ ! Ae giſter. meine eßbare Waſſer⸗ 43. Grüne Waſſer⸗ 43. Ochſenfroſch, brüllende, 40. a 41. Schuppen 50. Schwarze, 41. Weiß gefleckte, 50. Froſch⸗Geſchlecht, 28. Laich, 28. egen 42. Verwandelung, 28. Fühlſpitzen, 222. Füſſe mit Fingern, 6. Floſſenaͤhnliche, 6. Mit oder ohne Krallen, 6. Geck Eidechſen, 88. Der gabelſtreifige Gecko, 91. Der Gecko, 888. Die Geckotte, 90. Der geſaumte, 89. Der plattköpfige, 89. Hydern, 140. Giftdrüſe, 117. Giftzaͤhne, 117. Kinnladen, 8 rn die Fiſch⸗„ 131. Gelbge⸗ fleckte, 120. Gemeine, 129. Rothgefleckte, 130. Schreckliche, 123. Stumme, 131. Krallen, ſpitzige, 6. Kröten, die aſchgraue, 32. Braune, 33, 35. Feuer- 37. Gehöornte, 0. Gemeine, 30. Kröten Geſchlecht, ar 28, 29. Grüne, 34, 35. Sr 5 Hausunke, 35. N . Meer⸗ 38. Perlen 38. N PDipas, ſurinamſche, 29. Salz» 37. Schrey⸗ 30. Veränder⸗ ö liche 33. Krötenfteine, gr. Krokedil, 57. Der afrikaniſche, 58. Alli⸗ gator, Kaimann, amerikaniſche, 58. Gavial⸗, Ganges, oſtindiſche, 60. Niels 56. he N Nin Langaha, die wadabsetarithe 220. 1 Laubfroſch, 46. Der braune, 47. Buckelige) 48. Dünne | 50. Flötende, 49. Gänſefüſſige, 53. Große, 53. Grünbraune, 48. Länge lichte, a7. Magere, 50. Rothe, 49. Zweyfarbige, 52. Tafel. Abbild. 9. 14. 9. 16. 1% 35. 23. 47-50 22. 10. 8. 1 x: 8. 273. 8.9912. 6. 7. 2-10 14. 22. 149. 23. 13. 20. 33. 64. 15. Deutſches Tafel, Abbild. Lindwurm, 180. Luft, atmes häriſche, 1. Molch, Brunnen „80. end. 17. 30, 31. Matter, 148. die Aal 202. Achat⸗ 172. Aescn- laps⸗ 194 Ahaetull 208. Aspis- 161. Aſtrachaniſche, 190. Atrovos- 151. Auror⸗ 193. Baetaen⸗ 170. Bakken⸗ 154. Die behende, 196. Blaſſe, 198. Blaue, 189. Braſilianiſche, 173. Breitſchwänzige 200 , Brenn: 171. Canadiſche bandirte 181. Caspiſche Waſſer⸗ 202. Chayquarona- 63. Chirons- 183. Clotho- 150. Cobellas 191. Corallen- 169. Damens 188. Dickſchwänzige, 191. Dipſas⸗ 169. Dreyeck 175 Drillinasaugige, 173. Faden⸗ 209. Fiſchfreſſende, 203. Gal⸗ lonirte, 206. Wickede 206. ki hörnte, 152. b Ds 27.57. Gelbgeſtreifte, 186. e ee. Gemeine Ringel; 176. . 2 31. 61. Die eurepäifche, 155. 25: 52-54. Giftnatter, 170 Forskähliſche, 1561. Japaniſche, 162. Götzen ⸗ 211. Grasgrüne, 209. Gries⸗ 194. Grimmige, 168. Großkopfige, 169 Grünrückige, 74. Haje- 17t. Halsband 12 Hannaſch⸗ 170. Haus- 210. Hochblaue, 195. Holleick 170. Hef 196. Idiboboca- 192. Katzen⸗ augen: 180 Ketten- 199. Kiel 205. Kokura 197. Kra niſche, 182. Kreuz 187 Kupfer 157. Orientaliſche Kupfer⸗ 161. Lanzen 71 Linierte, 108. Malpelon⸗ 199. Mauriſche, 193. Milch- 63 Minerva: 209. Nebels2?ss 2c 4. Oeſtreichtſche, 18. 30. 60. Palleſiſche ſchwarze, 154. Parzenn 149. Petalar- 208 Pethels 207, Pfeil: 196, Pocken 82. Rediſche, 150. Reif⸗ 192. Rothgelb geringelte, Regi ſt e r. 197. Sandgift⸗ 1571. Gaurita- 205. Scharlach 192. Schleier 193. Schling⸗ 205. Schneeweiße, 164. Schwarz⸗ köpfige, 190. Schweizer- 181. Som⸗ mers 207. Spott: 210. Stumpf⸗ rüſſelige, 201. Sumpf- 20. Tyros liſche, 183. Venus: 199. Vierſtrei⸗ fige, 188. Wampum: 159. Weiße, 159. Weiße braunbindige, 159. Weiß: ' ling: 188. Würfel- 195. Oberſchild, 7. Ä eiße, 222, Röling, 43. Rückenſchild, 7. Runzelſchlange, die gemeine, 222. Schleimige, 2232 i Salamander, der Erd, 86. Braune, 87. Brunnen, mittlere Waſſer⸗ 80. * . — 2 . . — 4 Salamander Eidechſen, 78. Erd- 86. Garten- 82. Gemeine, 32. Große Sumpf , große Waflers 719. Japaniſche, 85. Kleine Teich-, kleine Waſſer⸗ gun d 0s, t Schwarze, 87. Weiße, 88. Schild. Bauch „Ober-, Rücken“, Unter- 7. Schilderſchlangen, 33. Die aſchgraue, 144. Aſchgraue Felſenſchlange, ag. Ban⸗ Rıngelichlängengefaflegt, Die rußige, 221, 0 « dirte After: 133. Blaue After 134. 34. 35- 18. 17. 17. 17. Abbild. Gartenbeet- 143. Hundskopf⸗ 135. Kaſtanienbraune, 145. Kaſtanienbraune Felſenſchlange, 145. Kielſchuppige After— 135. Merremſche, 143. Ratten, 142. Ruſſel⸗ 132. Schneider ſche, 144. Stock⸗ 142. Der ſtumpfköpſige Schlin: ger, 143. Weiße, 147. Weiſe Fel⸗ ſenſchlange, 147. Zeyloniſche Hunde kopf 136. Schilder zu Haarkämmen, 15. — Deutfhes afel. Hd. Schilde rötengeſchlecht, 7. Amazonen- 13, 1 * Bartramiſche Woczen 20. Baſtard⸗ 15. Breitrandige, 26. Caret “, auch dick⸗ köpfige, 13. Edle Caret Schildkröte, 10. 2. 3. Doſen- 19, 24. Europäiſche, 16. Fluß ⸗ 8, 16. Gemahlte, 17. 3. 4. Geemetrifhe, 27. ee mo⸗ ſaiſche, 29, 36. 5% % 6. Grünſchalige Rieſen 13. Sapanifche, 15. Land- 8,24. Leder⸗ H . I. I,2. Meer: 8,9 Nashorn-, Caret- 15. Pennants weichſchalige, 19 4. 5 Rieſen⸗ 12. Schagrinirte, 22. Schlan⸗ gen: 23. See 8, 9. Sumpf- 18. Terrapin⸗ 8. Thunberg's weichſchalige, 21. Waſſermaus- 17. Schildpat, It. f Schlangen, 116, 123. Abgotts⸗, Niefens, Königs⸗ 137, 140. 24. 51 Schlangenarten, 120. Aufenthalt, 126. Ausleerungsgang, 117. Biß, de y 128 Brillenſchlange, 16. 27. 56. Eßbare, 128. Schlangenfeinde, 1280 128. Felſen⸗ 147. Feuer ⸗ 143. Schlangen⸗Gattungen oder Geſchlechter, 120, 122. Gekrönte, 180. Geruch, 127. Haute, 128. Klapper, 127. Klapperſchlangengeſchlecht, 123. Köniz gin, 131. Kreuzotter 157. Kupfer⸗ 157. Langgehörnte, 180. Mittel ges gen den Biß der Schlangen, 126, 165. Nahrung, 119,128. Nattergeſchlecht, 148. Niefen: 140. Rieſenſchlangen⸗ geſchlecht, „32. Ringe, 120. Ringel— ſchlangengeſchlecht, 221. Runzelſchlan⸗ gengeſchlecht, 220. Schilder Ring- und Schuppenſchlangengeſchlecht, 220. Schilde ſchlangengeſchlecht, 132, 133. Schuppenſchlangengeſchl, 212. Schup— sen und Schilder 20. Schlaͤngen⸗ ſtein, 165. Vielköpfige, 180. Wars Regiſter. zenſchlangengeſchlecht, 223. Weiße gifs tige, 160. Zähne, 128. Zeugungs⸗ glieder, 119. Schminkmittel, 69. Schuppenſchlange, die bruͤchige, 218. Breit. ſchwänzige, 216. Eee Caspiſche, 213. Corallen- 218. Flach⸗ ſchwänzige, 215. Gefleckte, 214. Ges tüpfelte, 213. Gewürfelte, 218. Kurz⸗ bauchige, 215. Langſchnauzige, 214. Regenwurmartige, 215. Ringelſchup⸗ penſchlange, 2166. Rotbe, 217. Tafel. 32. Schwanz, abgekuͤrzt, 5. Gezähnt, 6. Laͤng⸗ lichrund, 5. Lang, 5. Mittelmäßig, 5: In Ringen, 6. Saͤgeförmig, 6. Mit dachziegelfoͤrmig. Schuppen, 6. Stumpf, 6. In Wirbeln, 6. Zahnförmig, © Zuſammengedrückt, ö. Zweyſchneidig, ö. Schwanzſchilder, 121. Schwimmfüſſe, 6. . Stachelſchwaͤnze, 66. Der Stachelſchwanz, 67. Unterſchild, 7. Viper, die, 148. Italiaͤniſche, 155. Kohlſchwarze, ſchwarze engliſche, 158. Warzenſchlange, die javaniſche, 223. Zunge. flach, 5. Ganz, 5. Geſpalten, 5. Langlichrund, 5. Abbitd. Megistre frangois. B 2 Carapee, pag. 7. Crapaud, 29. Accoucheur, 32. Le Brun, 33. Le Calamite, 38 oh mh Commun, 30. Le Cornu, 40. Le Couleur de Feu, 37. ns 30. L'epaule armee, 38. Gris, 32. La perlee, Zee IE m Le Pipe, ay. enen Le Rayon vert, 34. La Sonnante, 37. Le vert, 34. Coulenvre, blanche, 189. 1 We Commune, 186. Des Dames, 188 e 183. De Minerve, 209, La e 181. Crocodile, le, 85 0 Afrique, 58. Le Caythas; 58 . "Le Gavial à machoires alongees. Noir, O. 0 * * 0 + + . 0 2 „ Dragons N t aan „4. ana Dragonne, la, 62. Gecko, le, 88. ee e La Geckotte, 90. Le tete Se 80. £renouille, la, 28, 40. Commune, 43. Ecailleuse, 50. epaule 1000 38. La Jackie, 45. „ 43. La W 42. La mugissante, 40. N Noire, 44. Perlee, 38. 1 Pit-Pit, 41. La Rousse, 3 Tache- tee, 50. sure Nie 222 Eangaha de Madagascar, 4220. 220 Io, II. 17, 18. 9. 8. 9. Megistre. Leguane. 7I. Lezard, le, abdominal, IT4. 8 l’Agame, 77. l’Ameiva, 96. Argus} 97. TAzuré, 69. Le Busilie, 71. Bleuatre, 98. Caliscertule, 101. Le Cameleon, 49)... Le Cannele, II.. Le Chalcide, tır. Le Curdyle, 67. Le Cordyle ä queue plate, 67. Le Dore, 109. Le Fouette-queue, 6t, La Fouette-queue d' Egypte, 61. Le Galeote, 74. Le Galeote d’Arabie, 74. Gobe mouche Rochefort, 102. Le Goitreux, 92. Gris, 97 de Java, 76. PIguane, 225 73 ER EN ZN Le:ard-serpent à queue longe et ècail- les indes, 112. Le Lion, 105, Le Marbre, 78. Noire, 101. l'Ouiput fourchue, 76. Pandant de Valentin, 91. Le porte-Crete, 76. Quetz- Paleo, 7% „ here La qu:ue-bleue, 106. Rougeatre, 99. Rouge gorge, 93. La Scheltopusik, 113, Le,Seps „ BIO.) eee Lezard, le soureilleux, 75. Le Sputa- teur, 106. La stellion, 68. Le Stin- que, 108. 8 x Le strie, 106. 75 e 70 * tete fourchue, 76. Tiliguerta, 101. Le trois doigts, 107. Verde, 103, Plastron, le, 7. Raine, la Bossue, 48. La commune, la verte, 46 lesen en euere a deux Couleurs, 52. La fluteuse, 49. Mugissante, 51. l’Orangee, 50. La patte d’vie, 53. La rouge, 49. Squelette, 50. à tapisier, 50. Ver- datre, 48. Salamandre, la, A queue plate, 79, 80. à trois doigts, 107, Blanche, 88. 15 b 16. 15. 21. 21. 20. 17. Fig. 44. 26. 37,38. 45. 27. 42. 41. 39. 15. 28,31. Reg ii Ster e Brune, 87. De japan, 85. Noire, 87. Petite à queue plate, 824. Le sourd, terrestre, 86. . Sauvegarde, la; le Tupinambis, W. Verde, 64. Serpent, à collier, 176. RN l’Acrochorde de Java, 223. 3 l’Africain, 19f. Agile, 190. Pause 188. à lunettes des Bresil, 166. 2 lunettes des Indes orientales ; le Naja, 164. 252 9 %%% „% VAmodyte , 151. l'Annelé, 192. PAspis, 161. l’Atroce, 168. l’Atro- pos, 151. l’Aurore, 193. La Bande noire, 194. La blanchätre, 189 Le Blanchet, 222, Le Bluet, 189. Le Boa muet, 131. Le Boiga, 208. Bojobi, 135. Le Boiquira, 123. La brasilienne, 173. La Broderie, 143. Brulant, 171. La Camus, le camus, 187. La carenee, 9 7 Le Ceraste, 1352. La Chaine, 199. La Chatoyante, 180, Le Chayque, 163. Le Cobel, ıgr. Le Collier, 197. Le Corallin, 169. Le Daboie, 211. Des Dames, 188. Le Dard, 190. Le Demicollier, 197. J. e Devin; 137 1% La Dione, 199. Dipsude,; 15 Vipere noire, 158. . . Le Dipse, 169. La Da 210, Le Dryinas, 130. Le Durissus, 129. Leenfume, 421. . e 183. Le Fil; 209. La Galouee, 206. Le Geistes 178. Le Gravate, 212. Le Groin, 132. Le Gronovienne, 179 1Haje, 171. l’Hebraique, 162. l’Hemachate, 172. UHydre, 202. La jaune et une 215. pd e, ;° & VIbibe, 19%. La jouflue, 154. Le 27. 22. 27.1 24. 26. 23. 34. 35. Fi g. 232, 33. 34. 2}. 61. 67. 56. 46. 60. Fr niche Lacte, 163. La Laphiati, 196. Large- queuve, 200. Le Léberis, 151. Le Lebetin, 161. Le Lemnisque, 206, Le Lien, 205. La Lisse, 181. Le Lombric, 2:5. Le long Nez, 214. La Losange, 196. La Malpole, 199. Le Mangeur des Chevres, 142. Le Mangeur des rats, 142. La Maure 193. Le Melanis, 154. Le Miguel, 214. La Miliaire, 194. Le Millet, 130. De Minerve, 209 Le Moqueur, 194. La Mouchetee, 206. Le Muet, E31. KBe Naja, 0a eee La Nasique, 210. La nebuleuse, 204. . Le Nee-retrousse, 210. La noire et fauve, 197. l’Orvet, 218. La pale, 198. Le Parquete, 182. Le Parterre, 143. La Peintade, 213. La Petalaire, 208. Le Petole, 207. Le Piscivore, 131. Poison, 170. La plature, 215. Le quatreraies, 185. Queue lanceeolee, 216. Queue plate, 215. OQueuve pläte, 200. Le raye, 219. Le Rativore, 142. La rayde, 198. La rhomboi- dale, 195. Le rouge, 217. Le Rou- 1 216. e Win La N 194. 5 sans täche, 164. Le Saurite, 205. Le Seytale, 142. Le serpens cornu, 152. La Suisse, 181. La tete noire, 190. La tete triangulaire, 175. Le tortu 132. La tres blanche, 164. Le tres longe, 178. Le triangulaire, 154. Le Vampum, 189. La verdatre, 207, De verre, 215. La verte, 209. La verte et bleuve, 195. La Visqueux, 222. Tortue, la, a Boite, 24. La Bourheuse, 17. La Caovane, I3. Le Caret, 13. Le Carety la: Tuillèse, 100. PI. 30. 27. 32. 32. 27. 2. FI g. 60. 56. 62. 63. 57- Régistre. Chagrinee. 22. La courte gueue, 24. Eeaille verte, 13. Franche, 2. La geometrique, 27. La greque, 25, 26. De japan, 15 La Luth, G W 9. Mydas, 2. La Molle, 0 Nasicorne, 15. Le prisonnier, 24. La Serpentine, 23. La Terrapene, 18. La rns, 10 Vipere, la, la vipere commune, 155. La vipere chersea; la Chersee, 157. La vipere d’Egypte, 148. La vigere fer de Lance, 171. La vipere noire, 158. 2} 1 Su) . oo. * 0 Lateinisches Register u. a. Acxochordus, 223. Javanicus, 223. Ameiva, 66 Amphibia, 1,2,7. Nantes, 4. Reptiles, reptilia, 4,5, 7. Alınbichaeua, 221. Alba, 222. Flava. fuliginosa maguifica varia. vulgaris. 0 221. are. al ae ee Le Anguis, 2:2. Aescularii, 18 49. Bipes, 112. Coen ea, 217. Coral- lina, 218. Decussata, 2:4. Fasciata, 2 0 [3 * * . * * 0 1 218. . 216. . Lineata, 219. Lumbricalis, 215. Maculata, 214. Meleagris, 213. Mi- liarıs, 213. Nasutus, 214. Platura, 216 Quadrupes, III.. Ruber, 217. Seytale, 210. Tesselata, 218. Ventralis, 215. Annuli, 120. Aspis Cleopatrae, 148. Basiliscus americanus, 7. Boa, 133. Albicans, 147. e 144. Aurantiaca, 136. Canina, 135, 136. Castanea, 145. Cinerea, 144. Constrictor, 137, 138, 8 Constrictrix, 137. 5 Contortrix, 132. e 143. Merremi, 143. Murina, 142. Mutus, 131. Scytale, 142. Thalassina, 135. Viridis, 136. Bufo calamita, 35. Tab. 36. 34. 28. 32. 32. 21. 3% 16. 24. 8. Fig. 67. 51 13 Lateinisches Cinereus, 31. Clamosus, 30. Cor- D/ RES DEU , a Fuscus, 33 Igneus, 37. Marinus, 38 Obstetricans, 32. Salsus, 37. Schreberianus, 34. Typhonius, 38. Viridis, 34. Bufones, 29. Caecilia, 222. Glutinosa, 223. Tenta- eule, na Calamita arboreus, 49. Bicolor, 52. Boans, 51. Maximus, 53. Cerastes agilis, 196 Aurora, 193, Can- didus, 164. Cobella, 191. Lacteus, 163. Nebulatus, 204. Rhombeatus, 195 Severus, 162. Chalcidae, 109. Chaleides pinnata, II2. Chamaesaura abdominalis, III. Anguinea, (12. Apus, 113“ Bipes, 113. Chase an,, salainl) Cophias, III. Propus, 114... Cauda anceps, 6. Annulata, 6. Cari- nata, 6. Compressa, 6. Compressa serrata, 6. Deutata, 6. Denticulata, 6. Imbricata, 6. Longa, 5. Medio- cris, 5. Teres, 6. Verticillata, 6, Caudisona Dryinas, 130. Durissus, 129. Gronovii, 129. Terrifica, 123. Chamaeleo africanus, 96, Bonae spei, 95. Mexicanus, 95. Parisiensium, n Zeylanicus, 95. Chamaeleontes, 94. Cobra atropos, 151. Clotho, 150. La- chesis, 149. Verde, 136. Aescu- Ia pii, 9% Coluber, 148. Aesculapii, 184 Aestivus, 207. Agilis, 196. Ahaetulla, 208. Albus, 189. Alidras, 188. Amodytes, 151 Aspis, 161. Atropos, 151. Atrox, 168. Auli- * . 0 * 6 + * 35. 21. 21. 21. 23. 22. 37- 28. IT. 12. 66. 15. 44. 42. 45. 47750. 46. 38.1 58. Register u. a. eus, 196. Aurora, 193. Austria- eus, SI , 69, Baetaen, 170. Berus, 18959. Brasiliensis, 173. Buccatus, 154. Candidus, 189. Carinatus, 205. Ce- rastes, 152. een Chersea, 155, 157. EN Chiron, 183. Clotho, 150. Cobella, 191. Coccineus; 192. Coecus, 166. Coeruleus, 189. Constrictor, 205. Corallinus, 169. Cornutus, 152. Crassieaudus, 191. Cyaneus, 195. Dione, 199. Dipsas, 169. Doliatus, 192. Domesticus, 210. Domicella, 188. Enhydris, 202. Fasciatus, 189. Filiformis, 209. Flavescens, 143. Fulvus, 197. Getulus, IYg. Grone- vianus, 179. Guttatus, 206. Haema- chates, 172. Haje, 171. Halys, 190, Hrnuarch, 170. Hastatus, ı7T. Hel- veticus, 181. Hoelleick, 170. Hydrus, 203. Jaculatrix, 196. Idolum, 211. Lachesis, 149. Lacleus, 163. Lati- caudatus, 200. Leberis, 157. Lebe- tinus, 161. Lemniscatus, 206. Lepro- sus, 182. Lineatus, 198. Luteo-stria- tus, 186. e . Mictverphalus, 190. Maurus. 103. Melanis, 154. Melanecephalus, 190. Miliaris, 194. Minervae, 209. Monile, 197. Mycterizans, 210. Naja, 164. Wale TON RENT ae ee Natrix, 178, 179. Nebulatus, 204. Niveus, 164. Oculus cati, 180 Ordi- natus, 192. Pallidus, 198. Palustris, 201. Petalarius, 208. Pethola, 207. Piscator, 203. Prester; vipera anglo- um 158, den TE Quaterradiatus, 185. Abonıhentus‘; 195. Rufus, 166. Russelii, 173. Rynchops, 201. Saurita, 205. Seves 29. 27. 31. 26. Lateinisches zus, 162. Sibilans, 169 Simus, 187. - Stolatus, 163. Tesselatus, 179. 82. Torquatus, 212. Toxicon, 170. Trian- gularis, 175 Trinveulus, 73 Vipera, 148. Viridis, 174. Viridissimus, 209. Vittatus, 194. Colubro uccellatore, 187. Constrictor, auspex, 139. Diviniloquus, 139. Formosissimus, 137. Rex serpentum, 38. Cordyli, 66. Cordylus brasiliensis, 70. Hispidus, 70: Orbicularis, 71. Stellio, 68 Tapayaxin, 70. Coronella austriaca, 8... Pethola, 207. Tesselata, 182. Crocodilus africanus, 58. Alligator, ame- Ticanus. terrestris, B58. Nilotieus ., 000 SEM TEN 2 Crotalus Dryinas, 130. Durissus, 129. Horriqdus, eg... \e Miliarius, 130. Mutus, 131. Piseci- vorus, 131. Digiti mutici, 6. Unguiculati, 6. Dipsas indica, 168. Draco, 54 Praepos, 55 Volans, Major, %%§»Où;; la Elaps, 163. Cobella, 91. Lacteus, 103. Lemniscatus, 200, Gekkones, 88. Gekko teres, 89 „ Vittatus, 91. Hydrus bicolor, 216. Caspius, 203. Co- lubrinus, 200. Enhydris, 202. Fas- Fe,, Palustris, 201. Piscator, 203. Ryn- chops, 201. Hyla, 46. Fusca, 47. Ranaeformis, 48. Rubra, 49. Sceleton, 50. Tibiatrix, 49. Viridi fusca, 48. Virig is, 46. 47. Iguana calotes, 74. Clamosa, 76. Cordy- lina, 77. Salamaudrina, 78. 24. 15. 12. 18. 51. 25. 60. 22. 20. 47-50. 40. 19. 35. 62. 15. Register u. a. Tab. Fig. Iguanae, 71. Lacerta, 4, 55. Abdominalis, II4. 21. 44. Agama, 77. Agilis, 97, 98, 99, 100, 101, 102. Agilis, 103. Amboinensis, 76. Ameiva, 96. An- quina, II2. Apus, 113. Aquatica? palustris B. ignea, go. 30. 31. Arabica versicolor galeotes dicta, 75. Atra, 87. Aurata, 109. Azurea, 69. Basiliscus, 177. EN ke Bipes, 112. Bullaris, 93. Caliscer- tula, 102. Calotes, 74. Calotes ara- bica, 74. Caudiverbera, CI. Caudiv, aegyptiaca, peruviana. 61. Chamae- leon, 94. S ieee en. 19. 37, 38. Crista lacertae, 5. Crocea, 100. Cro- codilus, 56, 58. 13. 20. Dracaena, 62. Fasciata, 1065. 20. 40. Fimbriata, 89. Gangetica, 60. 14. 23. Geitje, 92. Gekko, 88. 18. 35 Gmelini, 100. Japonica, 85, Java- 5 mica, 76. Ignea, 80. * * . . . 17. 30981. Ignana, 73. 4 3 Liguerta, 101. Lumbricoides, II4. 41. 44. Marmorata, 78. Maxima, 62. Mo- nitor, 63, 64, 65, 606. 15, 24. Nigra, 101. Orbicularis, 70. Pa- lustris, 70h09. 12. 28,29. eee 16. 26. * palustris B. 80. . . . . * . * 2 30, 31. Pelluma, 68. Platura, 67. Quetz- Paleo, 70. . 135. 25. Quinquelineata, 106. Rupicauda, 90. Salamandra, 86, 87, 88. 18. 34. Scutata, 76. Seps, 110. 21. 42. Serpens, III. 21. 43. Sexlineata, 105. Sputator, 106. Stellio, 68. Stineus, 1089. 21. 41. Strumosa, 93. „„ ie me 19. 36. Superciliosa, 75. Taeniata, 82. . 17, 32, 33. Tiliguerta, 102. Tiligugu, 105 Tri- Aactyla, 107. Vermis serpentiformis, 16 Lateinisches 112. Viridis, I04. Virid, caroli- nensis, 102. Virid. jamaicensis, 93. Vittata, 91. Vulgaris. taeniata, 82. Lacertae vesiculares, 92. Lacerti, 105. Langaha, 220. Laticauda imbricata, 21. Scutata, 200, Lingua bifida, 5. Integra, 5. Plana, 5. Teres, 5. 0 Membrana nictitans, 8. Mus aquatilis, 17. Naja ra 166. Latescens, 164. Non Naja, 166. Natrix aesculapii, 194. Ahaetulla, 208. Aulica, 196. Filiformis, 209. Gemo- neusis, 178. Gronoviana, 179. Lem- niscata; 206. Longissima, 178. Mye- terizans, 210. % 194. Vul- garis, 176, 179. . Pedes lissi, 6. Lohati; 6. "Natatorii, 6. Pinnifermes, 6. Piedra de Cabelo, 165. Pseudo- Boa caerulea, 134 Carinata, 135. Contortrix, 132. Faseiata, 133. Rana, 4, 40. Alpina, 44. Americana rubra, 48. Aquaqua, 38. Arborea, 46, 47. 1 . Gibbosa, 48. Rubra, 40. Seeletun;, 50. Tihiateik, 49. Viridi-fusca, 48. Bicolor, 52 Boans 5 T. Bombina, 33. 34, 37. Bufo, 30. Bufo viridis, 34. Cornuta, 40. EEE Dorsigera 20% * Esculenta, 43. Halecina, dis Leu- cophylla, 50. Hr Maxima, 53. Margaritacen, 39 Mar- garitifera, 38. Marina, 38. Müntes 30. Muta, 42. Obsteirie 32. Ocellata, 40, 52. Paradoxa, proteus raninus, 45. 17. 32. 27. 31. | 8. 9. 32,33. 62. 56. 61. 12. 15. 12. 14. 10, 11. 17, 18. Register u. a. Fina, 29 ff 6 Pipiens, 41. Portentosa, 36. Bed, 43 Salsa, 37. Squamigera, 50, Tem- poraria, 42. Typhonia, 38. 8. 12. Variabilis, 34. Virescens, 41. Vir- ginica, 39. Salamandra, 78. Alpestris, 80. 17. 30, 31. Aquatica nigra, Gt. Atra, 87. Can- dida, 88. Cristata, 79). 37. 28,29 Fxigua, taeniata, 82. [ 32,33 Fusca, 87. Japonica, 85. Ignea, alpestris, 80. 8 „ * . . . 17. 30, 31. Maculosa, ferrestris, 6. - . 18. 34 Strumosa , 9 Taeniata. exiguagrg2) w.. 17, 3383. Terrestris, maculosa, 886. Scuta, 120. Abdominalia, 121. Sub- caudalia, 121, Seps, 96. Argus, 97. Caerulescens, 08. Caeruleus, 102. Muralis, 97. Mu- Tinus, 103. Ruber, 99. Sericeus, 98. Surinamensis, 96. Terrestris, 98. Varius, 99. Viridis, 103. 20. 3% Serpentes, 116. Ally Pam, 202. Bitin, 150. Bodu Pam, 174. Boiguacu, 142. Bungaram Pama, 133. Chay- quarona, 163. Cobra verde, 136. Cobre de Verdo, 143. Dschadi Para- gadu, 134. Dussery Pamboo, 145. Flehua, 143. Generaserpentum, 123. Horatha Pam, 135. Ibyara, 35 656. liboya, 143 Imperatore de quada- lajara, 140 Kakura, 173. Karuh Bocadam, 201. Lamanda, 139. La- phiati, 197. Mutta Pam, 202. Nihli Kuahat, 203. Pakta Pula, 134. Para- guhduh, 201. Pedda Podda, 144 145, 147. Rekula Poda, 173. Roch Snakes, 147. Teutlaceth Zauphui, 130. The Water Viper, 131. Ular Sawa, 144. Lateinisches Register Squamae, 120. Stellio bifureifer, 9I. Fimbriatus, 89. Geitje, 92. Perfoliatus, 90. Phyl- lurus, 67. Punetatus, 66. Salva- quardia, 62. Salvator, 63. Saurus, 65. Saxatilis, 65. Sputator, 106. Tesselatus, 65. Thalassinus, 66. Viridis, 64. Stelliones, 60. Stinci, 108. Stincus brachypus, III. ieh .,.... ee Stellio, 109. Tentacula, 222. Testudo, 4, 7. Boddaerti, 22. Caretta, 13. Carolina, 24. Cartilaginea, 22. Ce- phalo, 13. Clausa, 24. Coriacea, 9. Europaea, 16. Ferox, 19. Geometrica; 27. Graeca, 275. Granosa, 23. Japonica, 15. Imbri- cata, Io. ERBEN Marginata, 26. einde 22. Mydas, 12. Novae hispaniae, 17. Palustris, 18. Picta, I7. e punctata, 16. Rostrata, 21. Ser- pentina, 23. Terapin, 18, 24. Triun- guis, 23. Tuberculata, 9 Tutaria, 17. Verrucosa, 20. Viri⸗ dis, 12. Triton alpestris. Salamandroides, 81. Cristatus, 709. palustris, parisinus, 8%, . © x» Vipera anglorum, 158. + - Atrox, 168. IIlyrica, 152. Ach, 156. Vis reproductionis, 2% U. à. Tah. 15. 27. 17. 26. Fig. 24. 43. 41. 1,2. 30,31. 25,2% 32: 33- 55˙ — e N . u ee — — 1759 2. U. \ 0 Z% 794 NUN 4% e N 4 M IE, 2 4 e el, K, ut f N c e A Il Al EAN N \\ N) 1 1 DAN 10 as h: We RT 0 N EA .. NN 75 Mi Ä „ * 7 A 2 4 1 ir 4 * * 4 ER © 1 4 * “ ro 3 = iz a er 71 11 4 4 GIF 5 N ET Tr n 2 — ER — WERD En = — —5 = = — = = — — GE — > ä ) =% = = — ä ä —— * ET PL A SE 1 een Ba rend a RN N 3 NH AN 4 ane - Br „ 7 e 8 43 * nn 22 * . au 7 7. * * 1 re . 0 5 = 2 = — 2 2 PUR „ed. XI. 15 1 — — — — 1 | x | Be Kae A RER BT, CL. l. 7 — N N x 5 Nur . Ir i e in r ” ET e x Sa ee en 6 m N N 4 7 A A 0 Ya 1 Ri } 5 f f 1 0 * 1 5 1 0 N ei { wu . Kt FR Ehe ieh | ir un BY ar R Y * 9 fi 1 1 I Fa NIE, ee 4 ı Tab. XI. U Kim 2 Erz re Dez k Sed. XIX. neee — R ro ee 2 4 8 | 1 1 4 4 2 ® h 4 3 3 8 1 4 1 55 i \ —— — ee — | N — — ah / he EHE a ren. er ben her na ER ea erh le K * 2 FF 2 2 DI 2 — I 7 TE IN ul: IM IN I N — E33 . Fr UM 00000 N 0 U 0 10 DR 70 9 605 I h 0 0 I A il 170 A 4 7 0 | | 0 150% 70 2 0 h N > 0 N Il 446% 0 0 N 1 0 0 2 — 2 ER, KILL? > IKT rim) Da RE San 1 c IR TURN n G e SS 5 SITE fe 2 TEL RXV. — — N F A 1 | N 1 1 e * Gl MN, En | | | | Tal. XX VI. 8 ID >. —— 522 2. GG — > S 4 75 2 SZ { RD 5 N 9 fa RIED n n N 2 , r 4 N x: — NT — — — arg en SS N h NUN IE SE 8 740 I" h 5 2 FUEL NE K 7 N g 7 a 1 FT; g # 7 4 5 > 1 A „ 7 et. ar Pr f 1 77 ee 14. / y 68% 7 Au Feel. XXL in In \ A . 8 — — ä ——ß ee E er 1 5 . 9 1 15 NN . 4 n #7, . GEHE ——ͤ— — en De — re r 1 . ER 19 70 — : ade nd 2 8225 2 De SER 4 IN IY N N eee 5 Sr — I e ee .. * 55 4 WORT 8 9 J „ 2 ko. rn — — — — Tal ZIXV. * e * I W eee * er 5 4 4„4õö?:ͤ,’ò. Hannfeim. Set. ® / Tegrast . t. G N N GEH \ N N 0 \ N N 2 Pr 7 . U 1 f 4 Hi * . 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