Sammlung Göſchen Geologie Von Prof. Dr. E. Fraas Nlit J6 Abbildungen und 4 Tafeln mit 51 Figuren Naturwiſſenſchaftliche Bibliothek * aus der Sammlung Göſchen. 9 Jedes Bändchen elegant in Leinwand gebunden 80 Pfennig. Der menſchliche Körper von E. Rebmann. Mit Geſundheitslehre von Dr. med. H. Seiler. Mit 47 Abbild. u. 1 Tafel. Nr. 18. Urgeſchichte der Menſchheit von Prof. Dr. M. Hoernes. Mit 48 Abbildungen. Nr. 42. Völkerkunde von Dr. M. Haberlandt. Mit 56 Abbild. Nr. 73. Tierkunde von Prof. Dr. F. v. Wagner. Mit 78 Abbild. Nr. 60. Geſchichte der Zoologie von Prof. Dr. Rud. Burckhardt. Nr. 357. Tierbiologie von Prof. Dr. H. Simroth. Nr. 131. Tiergeographie von Prof. Dr. A. Jacobi. Mit 2 Karten. Nr. 218. Das Tierreich I: Säugetiere von Oberſtudienrat Prof. Dr. Karl Lampert. Mit 15 Abbildungen. Nr. 282. | — III: Reptilien und Amphibien von Dr. Franz Werner, Privatdozent an d. Univ. Wien. Mit 48 Abbild. Nr. 383. — IV: Fiſche von Dr. Max Rauther, Privatdoz. d. Zoologie an d. Univerſität Gießen. Mit 37 Abbildungen. Nr. 356. — VI: Die wirbelloſen Tiere von Dr. Ludwig Böhmig, Pro⸗ feſſor der Zoologie an der Univerſität Graz. I: Urtiere, Schwämme, Neſſeltiere, Rippenquallen und Würmer. Mit 74 Figuren. Nr. 439. . 1 Entwicklungsgeſchichte der Tiere von Dr. Johs. Meiſenheimer, Profeſſor der Zoglagie an der Univerſität Marburg. I: Fur⸗ chung, Primitivanlagen, Larven, Formbildung, Embryonalhüllen. Mit 48 Fig. Nr. 378. — II: Organbildung. Mit 46 Figuren. Nr. 379. Schmarotzer und Schmarotzertum in der Tierwelt von Prof. Dr. F. v. Wagner. Mit 67 Abbildungen. Nr. 151. i Die Pflanze von Profeſſor Dr. E. Dennert. Mit 96 Abbildungen. Nr. 44 Das Pflanzenreich von Dr. F. Reinecke u. Prof. Dr. W. Migula. Mit 50 Figuren. Nr. 122. Pflanzengeographie von Prof. Dr. Ludwig Diels. Nr. 389. Pflanzenbiologie von Prof. Dr. W. Migula. Mit 50 Abb. Nr. 127. Morphologie, Anatomie und Phyſiologie der Pflanzen von Prof. Dr. W. Migula. Mit 50 Abbildungen. Nr. 141. . Die Pflanzenwelt der Gewäſſer von Prof. Dr. W. Migula. Mit 50 Abbildungen. Nr. 158. Exkurſionsflora von Deutſchland zum Beitimmen der häu⸗ figeren in Deutſchland wildwachſenden Pflanzen. 2 Bänd⸗ chen. Mit 100 Abbildungen. Nr. 268, 269. Die Nadelhölzer von Prof. Dr. F. W. Neger in Tharandt. Mit 85 Abbildungen, 5 Tabellen und 3 Karten. Nr. 355. Nutzpflanzen von Prof. Dr. J. Behrens. Mit 53 Abb. Nr. 123. Das Syſtem der Blütenpflanzen mit Ausſchluß der Gymno⸗ ſpermen von Dr. R. Pilger. Mit 31 Figuren. Nr. 393. Die Pflanzenkrankheiten von Dr. Werner Friedrich Bruck in Gießen. Mit 45 Abbildungen und 1 farbigen Tafel. Nr. 310. Mineralogie von Prof. Dr. R. Brauns. Mit 130 Abbild. Nr. 29. Geologie von Prof. Dr. E. Fraas. Mit 16 Abb. u. 4 Taf. Nr. 13. Paläontologie von Prof. Dr. R. Hoernes. Mit 87 Abbild. Nr. 95 Petrographie von Prof. Dr. W. Bruhns. Mit vielen Abbil⸗ dungen. Nr. 173. Kriſtallographie von Prof. Dr. W. Bruhns. Mit 190 Abbil⸗ dungen. Nr. 210. Geſchichte der bg Er Prof. A. Kiſtner. Mit 16 Figuren. 5 94 Bände. Nr. melde PER von 90 5 Dr G. Jäger. Mit Abbildungen. 4 Teile. Nr. 76—78 u. 374. Radioaktivität von Wilh. a Mit 18 Figuren. Nr. 317. Phyſikaliſche Meſſungsmethoden von Oberlehrer Dr. Wilh. Bahrdt. Mit 49 Figuren. Nr. 301. Geſchichte der Chemie von Dr. Hugo Bauer. I: Von den äl⸗ teſten Zeiten bis zur Verbrennungstheorie von Lavoiſier. Nr. 264. — II: Von Lavoiſier bis zur Gegenwart. Nr. 265. Anorganiſche Chemie von Dr. J. Klein. Nr. 37. Metalloide (Anorganiſche Chemie! T Teil) v. Dr. O. Schmidt. Nr. 211. Metalle (Anorganiſche Chemie 2. Teil) v. Dr. O. Schmidt. Nr. 212. Organiſche Chemie von Dr. J. Klein. Nr. 38. Chemie der Roplenftoffverbindungen von Dr. H. Bauer. 4. Teile. Nr. 191—194. Analytiſche Chemie v. Dr. Johs. Hoppe. 1. u. 2. Teil. Nr. 247,248. Maßanalyſe von Dr. O. Röhm. Nr. 221. Techniſch⸗Chemiſche Analyſe von Prof. Dr. G. Lunge. Mit 16 Abbildungen. Nr. 195. Stereochemie von Prof. Dr. E. Wedekind. Mit 34 Fig. Nr. 201. Wenden! Allgemeine und phyſikaliſche 1 von Dr. Max Rudolphi. Mit 22 Abbildungen. Nr. 7 Elektrochemie von Dr. Heinr. Dane I: Theoretiſche Elek⸗ trochemie und ihre e chemiſchen Grundlagen. Mit 18 Figuren. Nr. 2 — II: Experimentelle Eietrodiemie, ri Leitfähigkeit, Löſungen. Mit 26 Figuren. Nr. 253 i I: Pflanzenernährung von Dr. Karl Grauer. r Fe . Kontrollweſen von Dr. Paul Kriſche. r. 304. Phyſiologiſche Chemie v. Dr.med. A. Legahn. 2 Teile. Nr. 240, 241. Meteorologie von Dr. W. Trabert. Mit 49 Abbildungen und 7 Tafeln. Nr. 54. Erdmagnetismus, Erdſtrom und Polarlicht von Dr. A. Nip⸗ poldt jr. Mit 14 Abbildungen und 3 Tafeln. Nr. 175. Aſtronomie von Möbius, neubearbeitet von Prof. Dr. W. F. Wislicenus. Mit 36 Abbildungen und 1 Sternkarte. Nr. 11. Aſtrophyſik von Prof. Dr. W. F. Wislicenus. Mit 11 Abb. Nr. 91. Aſtronomiſche Geographie von Prof. Dr. S. Günther. Mit 52 Abbildungen. Nr. 92. Phyſiſche Geographie von Prof. Dr. S. Günther. Mit 32 Ab⸗ bildungen. Nr. 26. Phyſiſche Meerestunde von Prof. Dr. 1 Schott. Mit 28 Abbildungen und 8 Tafeln. Nr. 112. Klimakunde. I: Allgemeine Klimalehre von Prof. Dr. W. Köppen. Mit 2 Abbildungen und 7 Tafeln. Nr. 114. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. er” chiefer Posidonomya- 8 (o Pig) ouo-snuedo 8 € Ispg-seuosıyoanw J 4 5 ayıey ftozusg n HEA V4 Se EL odıpurg Aq e 'Y -suuvfssaudun fe v I { -U99.1ISO (ouoL) ruosumyıed 'V * (aqyrfooussıy]) sufeyqdaoonosu "Yy (auoL) snyeuio 'Y ? OyIeJWURMUIS „ [31aw-essordwr :. D 00 — 8 Be — uenuuds pied fu e g uoyyurqdstog uA iN Hdd 1e %%% 4 esounde] uoukqzg (Ale Amum ados (uoyeguyJ) yeyuuemtpg u998.1990pıdsy ! 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Brauns, Mineralogie) behandelt, der ſich ausſchließlich mit der Mineralogie beſchäftigt. 1. Eisgeſteine. Eis (Waſſer H,O). Das gefrorene Waſſer und insbeſon⸗ dere das aus Schnee entſtandene Gletſchereis bildet ſowohl wegen ſeines maſſenhaften Auftretens, als auch wegen ſeiner umwälzenden Kraft einen überaus wichtigen geologiſchen Faktor von der Diluvialzeit bis zur Jetztzeit. 2. Kieſelgeſteine. Quarz (Kieſelſäure Si O:) iſt an ſich eines der häufigſten Mineralien, welches weſentliche Beſtandteile der meiſten kriſtalliniſchen Schiefer, der Granite, Quarzporphyre, Quarz⸗ diorite, ſodann der Sandſteine und der meiſten Tonſchiefer bildet. In großen Maſſen auftretend bildet der Quarz die ſog. Kieſelgeſteine; hierher gehört der Quarzit, eine körnige bis dichte Quarzmaſſe, zum Teil wohl geſchichtet, und der Kieſel— ſchiefer, meiſt ſchwarzes, dichtes, dünnſchiefriges Quarzgeſtein, beide in den älteren Schiefern vorherrſchend. Feuerſtein, Hornſtein, Jaſpis ſind nicht ſelten Begleiter der Kalkforma⸗ Einfache Geſteine. 13 tionen; dazu treten noch aus der Gruppe der Opale oder Kieſel⸗ ſäure⸗Hydrate in den jüngeren Formationen die Abſätze heißer Quellen, ſog. Kieſelſinter, und die durch Diatomeen ge⸗ bildeten Polierſchiefer und Kieſelgure. 3. Eiſenerze. Die Eiſenverbindungen treten in allen Geſteinen in ant Menge auf und verleihen denſelben bei der Verwitterung meiſt die roſtig braune Färbung. Manchmal bilden die Eiſen⸗ erze mächtige Ablagerungen und ſind deshalb als einfache Geſteine aufzuführen. Hierher gehört der Brauneiſenſtein („Fe, O3 - Ha O) (Raſenerz und Bohnerz), Roteiſenſtein (Fe, O3), beſonders häufig als mächtige Eijenvolithe entwickelt, Magneteiſenſtein (Fe, O,), teils in großen Lagen in den archäiſchen Formationen, teils als akzeſſoriſcher Beſtandteil faſt aller maſſigen Geſteine und der kriſtalliniſchen Schiefer. Spateiſenſtein und Toneiſenſtein, die kohlenſaure Ver⸗ bindung des Eiſens (Fe O 03g mit Verunreinigungen durch Ca, Mg, Mn und Ton), findet ſich bald in Gängen ausgeſchieden, bald ſelbſtändige Stöcke bildend. In ähnlicher Weiſe oder mit den Eiſenerzen verbunden treten die Mangan⸗ und Titanerze auf. 4. Salze (Chlorid⸗ und Nitratgeſteine). Steinſalz (Ja Ch). Das Chlornatrium findet ſich in allen ſedimentären Formationen, wo es ſich durch Verdunſtung des Meerwaſſers niedergeſchlagen hat.“) In der Regel iſt es nicht *) 1 Kilo Meerwaſſer enthält: Chlornatrium. . . . 2718 ChHlorfalium . . 0,61 Chlormagnefium. . . 3,35 Brommagneſium 0,05 ſchwefelſaure Magneſia 9, 27 doppelkohlenſ. Kalk 0.04 * WE... 1,27 34,77 Gramm. 14 Das Material der Erdkruſte. oollſtändig rein, ſondern verunreinigt durch Ton und Anhydrit (Salzton), dazu treten in den oberen Lagen (z. B. Staßfurt) noch eine Reihe anderer Verbindungen, Chlorkalium oder Sylvin, Chlorkalzium und Chlormagneſium (Carnallit). Die Mächtigkeit der Salzlager iſt oft eine ganz enorme; bei Speren⸗ berg (unweit Berlin) über 1300 m, bei Wieliczka ſtellenweiſe über 1400 m.“) Von großer techniſcher Wichtigkeit ſind die Salpeter⸗ Ablagerungen in den regenloſen Wüſten von Chile und Peru, welche Nitrate von Kali und Natron enthalten. 5. Karbonate. Das häufigſte Karbonat iſt der kohlenſaure Kalk (Ca CO,). Kalkſpat und Kalkſtein, welcher den größten Teil der Sedimentärformationen bildet. Je nach der Struktur und Verunreinigung durch Ton unterſcheidet man eine Reihe von Varietäten. Marmor oder körniger Kalk tritt meiſt in den alten Formationen auf; gemeiner Kalkſtein iſt von ſehr feinem Korn und gewöhnlich durch fremde Mineralſubſtanzen (Ton, Kieſelerde, Dolomit, Eiſen und Bitumen) verunreinigt und gefärbt. Nach der Struktur läßt ſich dichter, bolithiſcher *) Die wichtigſten Lokalitäten für Steinſalz nach Ae geordnet, ſind (nach Credner): Bildungen der Formation: Lokalität: * Jetztzeit: Wüſtenſalz der Kirgiſenſteppe, in Arabien, Chile, Seeſalz am Toten Meer, am großen Salz- ſee (Utah). Tertiär: Cardona in Kaſtilien, Wieliczka und Bochnia in Galizien. Kreide: Weſtfäliſche Solquellen. 5 Sole von Rodenburg a. Deiſter, N Kant. Waadt. euper: Lothringen. Einfache Geſteine. 15 (aus kleinen rundlichen Körnern zuſammengeſetzt, Rogenſteine), poröſer (Kalktuff) und erdiger (Kreide) Kalkſtein unterſcheiden. Im Kalkgeſtein finden ſich am häufigſten und ſchönſten die Verſteinerungen erhalten. Dolomit. Verſchiedenartige Miſchung von kohlenſaurem Kalk und kohlenſaurer Bittererde (Ca Mg C03). Auftreten weniger häufig als Kalkſtein, aber in derſelben Weiſe und mit dieſem verbunden. Die poröſen zelligen Varietäten heißen Rauchwacke. 6. Sulfate. Anhydrit und Gips (waſſerfreies und waſſerhaltiges Kalziumſulfat, Ca S0. . 2 H O). Beide treten beſonders in den tonigen Schichten auf und ſind ſtete Begleiter des Stein⸗ ſalzes. Auch hier herrſchen meiſt Verunreinigungen durch Kalk, Ton, Eiſen und Bitumen vor. 7. Phosphate. Die Phosphate ſind im allgemeinen ſelten, nur der phos⸗ phorſaure Kalk oder Apatit (Ca, CI [P O, jz) tritt in den meiſten Geſteinen als akzeſſoriſcher Beſtandteil auf, und iſt in einzelnen Gegenden als Phosphoritgeſtein von großem techniſchen Werte. Formation: Lokalität: Muſchelkalk: Oberes und unteres Neckargebiet, Ernſthall und nt (Thüringen). | Buntſandſtein: Hannover, Schöningen bei Braunſchweig. Zechſtein: Bei re 1 Halle, Sperenberg, Segeberg olſtein Karbon: Durhum, Briſtol (Engl.), New River (Weſt⸗Virgin.). Devon: Bei Winchell in Michigan. Silur: Weſt⸗Virginia, Staat New York, Saginaw in Mi⸗ | chigan, Provinz Ontario in Kanada. 16 Das Material der Erdkruſte. 8. Silikate. Die außerordentlich formenreiche Gruppe der Silikate iſt von beſonderer Bedeutung für die gemengten Geſteine, da die meiſten Mineralien der vulkaniſchen Geſteine zur Gruppe der Silikate zu zählen ſind. Als ſelbſtändige einfache Geſteine können wir bezeichnen: Hornblendeſchiefer, häufig in den kriſtalliniſchen Schiefergeſteinen; Augitſchiefer, wozu auch der in der Vorzeit zu Werkzeugen verarbeitete Jadeit gehört; Chloritſchiefer, ein ſchuppig ſchiefriges Glimmergeſtein; Talkſchiefer, vielfach zuſammen mit dem Speckſtein oder Topf⸗ ſtein vorkommend, und Serpentin, ein waſſerhaltiges Mag⸗ neſiumſilikat, das aus der Zerſetzung von Olivin⸗Hornblende⸗ oder Augitgeſteinen hervorgegangen iſt. 9. Kohlengeſteine. Organiſche Verbindungen. Dieſefinden ſich ausſchließ⸗ lich in den ſedimentären Formationen und ſind aus der Zerſetzung und Verkohlung von tieriſchen und pflanzlichen Überreſten entſtanden. Die organiſchen Verbindungen treten entweder als Kohlenwaſſerſtoffe (Petroleum, Naphtha, Steinöl), meiſt als Imprägnierung erdiger Geſteine, oder als Harze (Bernſtein, Kopal, Aſphalt) oder auch als Kohlen auf. Die Kohlen entſtehen aus Pflanzen, und wir können deren Bildung an den Torfmooren heute noch beobachten; je älter die Kohlenablagerungen find, um jo feſter wird das Geſtein f und um jo größer der Gehalt an Kohlenſtoff. Die größten Kohlenablagerungen treffen wir in der Steinfohlenformation. Nach dem Gehalt an Kohlenstoff, der Feſtigkeit und dem Alter unterſcheidet man Anthrazit, Steinkohle (Glanzkohle, Matt⸗ kohle, Grobkohle, Schieferkohle, Rußkohle, Faſerkohle u. a.), Braunkohle und Torf. Einfache Geſteine. 17 Zuſammenſtellung der hauptſächlichen Unterſcheidungsmerkmale (nach Credner): Erwärmte Kaltlauge wird | Spez. | Gewicht Kohlen⸗ er Geftein Gehalt Strich Brennbar 05—15 braun tiefbraun leicht 1.21.5 braun⸗ nicht od. hell⸗ z. Teil ſchwarz gelblich braun leicht u » „„ , AÄëEättrcccvtt !!! nicht nur bei über grau⸗ 22,5 1,4—1,7 90% „ „ſſchwarz. gefärbt ſtarkem Luftzuge Kohlen⸗ a . Geſtein Erſcheinungen beim Verbrennen Braun⸗ kohle rußende Flamme ſtark rauchend brenzlich ſtinkend helle Flamme |ftarf rauchend aromatiſch bituminös riechend ſchwache oder gar nicht rauchend ohne Geruch zit keine Flamme Fraas, Geologie. 2 18 Das Material der Erdkruſte. Gemengte Geſteine. 1. Eruptiv⸗ oder maſſige Geſteine. Name des Weſentliche Struk⸗ Wichtige Geſteins⸗ 3 akzeſſoriſche u Geſteines Beſtandteilef fur | Yeftandteile varietäten I. Altere Eruptiv- geſteine. 1. Granit Orthoklas, körnig Plagioklas, Biotitgranit, Quarz, Hornblende, Cor“ Muskowitgranit, Glimmer dierit, Turmalin, Granitit, Schrift⸗ Magneteiſen, granit, Pegmatit, Titanit Granitporphyr 2. Quarz⸗ Quarz, porphy⸗Plagioklas, Felſitporphyr (ty⸗ Porphyr Orthoklas riſch Glimmer, Horn- piſcher Porphyr), blende, Augit, Felſitpechſtein Magnetit (glafig) 3. Syenit Orthoklas, körnig Plagioklas Augitſyenit, Hornblende Biotit, Glimmerſpyenit, Magnetit, Syenitporphyr Titanit (porphyriſch) 4. Diorit Plagioklas körnig Glimmer, Normaler Diorit, Hornblende Augit, Glimmerdiorit, Quarz, Quarzdiorit (To- Apatit nalit), Porphyrit (porphyriſch) 5. Gabbroſ Plagioklas, grob- Magnetit, Olivin, Diallag körnig Hyperſthen 6. Diabas Plagioklas, körnig Magnetit, Porphyr. Diabas, (Grünſtein) Augit (meiſt Titanit, Apatit, Perldiabas (kuge⸗ fein- Orthoklas, lige Ausbld.), Di⸗ körnig) Olivin abas-Mandelſtein Gemengte Geſteine. 19 Name des Weſentliche Struk⸗ e Geſteins⸗ Geſteins Beſtandteile tur Be ſt andteile varietäten porphy⸗ 7. Mela⸗ Plagioklas zii Olivin, Diabasporphyrit phyr Augit (blaſige Magnetit, (ohne Olivin), G Apatit Mandelſteine II. Jüng. Gruptiv- geſteine. 8. Trachyt Orthoklas körnig Plagioklas, Sanidintrachyt (Sanidin) und Hornblende, (porphyriſch), porphy- Augit, Quarztrachyt od. riſch Biotit Liparit, Andeſit (ſtark plagioklas⸗ haltig) 9. Phono⸗ Sanidin, porphy- Leucit, Horn⸗ Leucitophyr lith Nephelin riſch blende, Augit, Biotit, Hauyn, | Magnetit 10. Baſalt Plagio⸗körnig Hornblende, Dolerit (grob klas, und Biotit, kriſtalliſiert), Nephelin, [porphy⸗ Titanit, Anameſit (fein- Leucit riſch Hauyn, körnig), mit Augit, Melilith, Feldſpatbaſalt, Olivin, Apatit Nephelinbaſalt, Magnetit Leucitbaſalt, Augitandeſit (Plagioklas und Augit) 11. Vulka⸗ Glas glaſigu. Beſtandteile Obſidian, niſche porphy⸗ vom Trachyt Pechſtein, Gläſer riſch und Phonolith Bimsſtein (blaſig). * 20 Das Material der Erdkruſte. 2. Sedimentär⸗ oder geſchichtete Geſteine. (Kriſtalliniſche Schiefergeſteine.) Name des Weſentliche Struf- Wichtige Geſteins⸗ Geſteins Beſtandteile tur te” varietäten 1. Gneis Orthoklas, flaſerig Granat, Granitgneis, Quarz ſcchiefrig Plagioklas, Augengneis, Glimmer Cordierit, Glimmergneis, (Biotitund Magnetit, Hornblendegneis, Musko wit) Turmalin, Cordieritgneis, Graphit, Graphitgneis, Hornblende Sericitgneis 2. Granu⸗ Feldſpat, körnig Biotit, Biotitgranulit, lit Quarz, bis Turmalin, Diallaggranulit Granat wohlge- Cyanit, (Trapp) | ichichtet| Diallag 3. Amphi⸗ Hornblende ſchiefrig Quarz, Granat, Strahlſteinſchiefer bolſchiefer Biotit, Magnetit 4. Eflogit | Granat, grob- Glimmer, Granatfels Augit(Om⸗körnig Hornblende, phacit) Quarz, Cyanit 5. Glim-⸗ Glimmer, fein⸗ Granat, Granatſchiefer, merſchiefer[ Quarz ſcciefrig Turmalin, Talk, Chloritſchiefer, Chlorit, Talkſchiefer Magnetit 6. Phyllit Glimmer, | fein- Chiaſtolith, Phyllitgneis, (Urton⸗ Chlorit, ſſhiefrig Turmalin, Chiaſtolithſchiefer, ſchiefer) [Quarz, Hornblende Fleckenſchiefer, Feldſpat, Magnetit Wetzſchiefer Rutil Trümmergeſteine. 21 Trümmergesteine (klaſtiſche Geſteine). I. Vulkaniſche Trümmergeſteine. 1. Tuffe ſind die bei den Eruptionen ausgeworfenen Maſſen, welche durch Waſſer zu Schlamm zuſammengebacken wurden. Sie ſchließen ſich in ihrem Geſteinscharakter nahe an die betreffenden maſſigen Geſteine an. Hierher gehört: Por⸗ phyrtuff, Diabastuff (Grünſteintuff und Schalſtein), Trachyt⸗ tuff, Baſalttuff. 2. Vulkaniſcher Schutt. Unter dieſer Bezeichnung faſſen wir alle die loſeangehäuften Auswurfsmaſſen zuſammen, welche ſich beſonders bei den jungen und den noch tätigen Vulkanen finden. Je nach Größe der Stücke unterſcheidet man Aſchen, Sande, Lapilli, Bomben und Blöcke. II. Neptuniſche Gebilde. 3. Tongeſteine. Dieſe umfaſſen die Umwandlungs⸗ und Zerſetzungsprodukte aus anderen, beſonders den feldſpatreichen Geſteinen. Sie zeichnen ſich alle durch ein erdiges gleich⸗ mäßiges Ausſehen aus. Zu ihnen ſtellt man das Kaolin oder die Porzellanerde; den Tonſchiefer, Schieferton, Ton, Lehm und Löß. Der Mergel it ein Gemenge von Kalk oder Dolo⸗ mit mit Ton. 4. Sandſteine beſtehen aus Quarzkörnern, welche durch Kieſel, Kalk oder Ton verkittet find. Je nach dem Vorwiegen des einen oder anderen Beſtandteiles ſpricht man von kieſe⸗ ligem, kalkigem, tonigem, dolomitiſchem uſw. Sandſtein. Arkoſe heißt ein aus granitiſchem Material entſtandener Sand⸗ ſtein, in welchem noch Feldſpat und Glimmer zum Quarze treten. 5. Konglomerat nennt man ein Geſtein, welches aus verkitteten abgerollten runden Geſteinsſtücken gebildet ift, während bei der 22 Die Entſtehung der Geſteine. 6. Breeeie ſcharfkantige eckige Bruchſtücke vorwiegen. 7. Sand, Kies, Geröll, Geſchiebe find die loſen An⸗ häufungen der durch das Waſſer oder Eis zertrümmerten Geſteine. II. Abſchnitt. Die Entſtehung der Gelteine. (Petrogenetiſche Geologie). A. Vulkaniſche Bildungen. Bekanntermaßen können wir auf unſerer Erde eine Reihe von tätigen Vulkanen beobachten, und es iſt nun unſere Auf⸗ gabe, aus den Wahrnehmungen, welche wir an dieſen machen können, Schlüſſe auf die Bildungsweiſe derjenigen Geſteine zu ziehen, welche die größte Analogie mit den Eruptivmaſſen der Vulkane zeigen, und welche wir daher als Eruptivgeſteine bezeichnen. | Wir gehen, wie Schon angedeutet, bei unſeren Betrachtungen von dem aus, was uns vor Augen liegt, und ſuchen uns über den Aufbau und das Weſen eines Vulkanes, über die Eruptionen, die ſie begleitenden Erſcheinungen und ihre wahrſcheinlichen Urſachen Klarheit zu verſchaffen, ein Thema, für das man den Ausdruck Vulkanismus eingeführt hat. Der Veſuv. Derjenige Vulkan, welcher uns am nächſten liegt und durch ſeine klaren Verhältniſſe und leichte Zugäng⸗ lichkeit am meiſten einladet, iſt der Veſuv, den wir deshalb als Beiſpiel eines Vulkanes und zum Ausgangspunkt unſerer Beobachtungen wählen. Die ganze Gegend um Neapel bildet eine große Ebene, die ſich nur wenige Meter über das Meer erhebt und welche von den Kalkbergen der Apenninen umſchloſſen wird. In dieſer 7 Der Veſuv. 23 Ebene erheben ſich eine Reihe vulkaniſcher Berge, die in zwei Gruppen zerfallen, der Veſuv im Südoſten und die Phlegräiſchen Felder im Nordweſten von Neapel; die ganze Ebene iſt bedeckt von vulkaniſchen Aſchen, die, vom Regen zu Schlamm zuſammengebacken, ein feſtes Geſtein, ſogenannten Tuff bilden. Der Veſuv ſtrebt anfangs in mäßiger Neigung Idealer Durchſchnitt durch den Veſuv. a. Das Grundgeſtein (Apenninkalk). S. Der Tuffkegel des Monte Somma, mit alten Lavaſtrömen. A. Das Atrio del Cavallo (alter Sommakrater). V. Der Aſchenkegel des Veſuv. K. Der Veſuvkrater mit dem Eruptionskegel (Bocca). C. Kanal mit empordringender Eruptivmaſſe. L. Lavagänge und Ströme. * empor, wird jedoch immer ſteiler, bis wir das Ringgebirge erreichen, das namentlich im Norden als Monte Somma noch wohl erhalten iſt und bis zur Höhe von 1124 m emporſteigt. In nahezu ſenkrechtem Abfall ſtürzen die Wände von dort nach dem Innern des Ringes — dem Atrio del Cavallo — ab und bilden ſo einen ausgeſprochenen alten Kraterrand. In dieſem alten Krater der Somma erhebt ſich nun ſteil anſtrebend 24 Die Entſtehung der Geſteine. der eigentliche Aſchenkegel des Veſuvs bis zur Höhe von zirka 1300 m. Oben angelangt, ſehen wir zunächſt wieder einen gegen das Innere ſteil abſtürzenden Kraterrand, den wir überſteigen, um uns ſchließlich dem kleinen eigentlichen Erup⸗ tionskegel — der Bocca — zu nähern, welcher wieder mit ſteil abſtürzenden Wänden den Krater des eigentlichen Erup⸗ tionsherdes bildet. Aus ihm werden in ruhigem Zuſtande gewaltige Dampfmaſſen und von Zeit zu Zeit Lavabomben und Brocken mit großer Gewalt ausgeſtoßen. Dieſe aus⸗ geworfenen Schuttmaſſen fallen teils in den Krater zurück, teils aber auch auf die Bocca ſelbſt herab und tragen ſo immer zur Vergrößerung des Aſchenkegels bei. So ſehen wir am Veſuv drei Berge ſozuſagen ineinander⸗ geſchachtelt, deren jeder einer verſchiedenen Eruptionstätigkeit des Berges entſpringt. Der Veſuv der Alten bis zum Jahre 79 n. Chr. war die Somma, welche einen vulkaniſchen Berg mit mäßigem Krater darſtellte, in dem ſich ein kleiner See befand; die gewaltigen Eruptionen im Jahre 79 n. Chr. und in der folgenden Zeit warfen den Aſchenkegel im Krater der Somma, den Veſuv, auf, deſſen gegen 500 m breiter Krater jedoch ſich gleichfalls wieder mit Schutt und Lava ausfüllte und in den die heutigen kleinen Eruptionen wieder einen neuen Aſchenkegel mit Krater aufgeworfen haben. Das Geſtein, aus welchem der Aſchenkegel des Veſuv be- ſteht, iſt ein Haufwerk von loſen Aſchen, Sanden, Bomben und Blöcken und dazwiſchen mehr oder minder mächtigen Lavamaſſen, welche meiſt auf der Seite des Berges ausſtrömen und ſich dann in raſchem Fluſſe nach unten wälzen. An dem Abbruche der Somma gegen das Atrio bekommen wir klare Profile durch einen Teil des Berges; wir ſehen den ganzen Berg aus ſchalenförmig übereinandergelegten Decken von feſt verbackenen Aſchen, ſogenannten Tuffen, beſtehen, von denen jede einer Eruption des Berges entſpringt; in dem Aufriſſe Aufbau eines Vulkanes. 25 zeigt ſich uns daher das Bild einer ausgeprägten Schichtung. Maſſenhaft werden dieſe Tuffbänke durchbrochen von Lava⸗ gängen, welche ſich dann deckenartig zwiſchen den einzelnen Schichten ausbreiten. Aufbau eines Vulkanes. Kombinieren wir alle dieſe Beobachtungen, ſo können wir uns leicht einen idealen Durch⸗ ſchnitt durch den Berg konſtruieren, wie er auf S. 23 dar⸗ geſtellt iſt. Eine Bruchlinie im Untergrunde hat den vulka⸗ niſchen Maſſen Gelegenheit geboten, aus der Tiefe emporzu⸗ dringen; dieſe Bruchlinie bildet alſo den Kanal, der auch den ganzen aufgeworfenen Kegel durchſetzt und mit dem Krater endigt. Die vulkaniſchen Maſſen, welche ausgeworfen werden, ſind verſchiedener Natur; zunächſt haben wir ungeheure Mengen von Aſchen und Bomben, die den ſteilen Aſchen⸗ kegel bilden. Nach dem Geſetz der Schwere ſondern ſich die hoch emporgeſchleuderten Maſſen beim Herabfallen ſchichten⸗ weiſe in gröberes und feineres Material, und da eine Eruption aus einer Kette von einzelnen Stößen beſteht, ſo wird dem⸗ entſprechend der Aſchenkegel aus wohlgeſchichteten Lagen auf⸗ gebaut ſein. Zugleich mit dieſen trockenen Geſteinsmaſſen ſind aber die Eruptionen von großartigen Dampfentwicklungen begleitet, welche als wolkenbruchartige Regen niederſtürzen, die Aſchen in Schlammſtröme umwandeln und zu Tale führen; nach der Erſtarrung bilden dieſe die vulkaniſchen Tuffe, welche ihrer Entſtehung gemäß ſich am Fuße des Kegels aus⸗ breiten und zu einer Verflachung des Berges führen. Dieſe Aſchen⸗ und Dampferplofionen gehen dem eigentlichen Aus⸗ bruch der feuerflüſſigen Maſſe, der Lava, voran; ſie ſind es, welche gleichſam den Schlot gereinigt haben, in welchem die ſchwere Maſſe nach oben ſteigt. In der Regel erreicht jedoch die Lava den Kraterrand nicht, ſondern zerſprengt ſeitlich den Aſchen⸗ und Tuffmantel und bricht nun an der Seite des Berges aus. Erſt iſt die Lavamaſſe ſehr dünnflüſſig und ſchießt 26 Die Entſtehung der Geſteine. nun mit raſender Schnelligkeit als Lavaſtrom den Berg hinab, aber ſehr bald wirkt die Abkühlung auf ſie ein und als zäher Teig wälzt ſich der Strom träge weiter, immer von wei⸗ teren nachſchiebenden Maſſen gedrängt und überflutet. Iſt das Terrain günſtig, ſo breitet ſich der Strom aus und bildet breite Lavadecken. Mit dem Ausbrechen der Lava iſt die Gewalt der Eruption erſchöpft und es tritt meiſt eine lange Pauſe ein, in welcher die Zerſtörung des gebildeten Vulkanes durch die Verwitterung und Regenwaſſer raſch um ſich greift. Die Ränder des hohlen oder mit lockeren Maſſen gefüllten Kanales ſtürzen in ſich ſelbſt zuſammen und es bildet ſich ſo der ſteil nach innen abfallende Kraterrand. Die inneren geſtauten Gewäſſer durchnagen häufig die Kraterwand, in tiefen Schluchten (Barranco) wird der lockere Boden zu Tale geführt, und der ganze ſteile Aſchenkegel geht raſch ſeiner Zer⸗ ſtörung entgegen. Nur die feſteren Tuffe und die Lavaſtröme leiſten mehr Widerſtand. Da folgt eine neue Eruption; die ganze Maſſe, welche den Kanal verſtopft hat, wird mit großer Gewalt wieder hinaus⸗ geſchleudert, neue Aſchen aus der Tiefe kommen dazu, und bald erhebt ſich im alten Krater ein neuer Vulkan und neue Lagen von Tuffen, Aſchen und Lavaſtrömen werden abgelagert. Stratovulkane. Das Endreſultat ergibt ſchließlich einen Vulkan, wie ihn der Veſuv darſtellt; man nennt dieſe aus ein⸗ zelnen Lagen oder Schichten ſich aufbauenden Vulkane Strato⸗ vulkane oder geſchichtete Vulkane. Ihre Entſtehung ver⸗ danken ſie den unterbrochenen Eruptionen, welche begleitet und hervorgerufen ſind durch Exploſionenen von Waſſer⸗ dampf. Der größte Teil der jetzt noch tätigen Vulkane ge⸗ hört zu den Stratovulkanen und es iſt eine nicht zu über⸗ ſehende Erſcheinung, daß dieſe Stratovulkane alle in der Nähe vom Meere oder von großen Binnenſeen liegen, ſo daß mit Recht eine gewiſſe Abhängigkeit vom Waſſer angenommen wird. Maſſige Vulkane. 27 Die Zerſtörung der aus lockerem Material aufgeworfenen Stratovulkane geht ſo raſch vor ſich, daß wir uns nicht wundern dürfen, wenn dieſelben uns aus früheren Erd⸗ perioden nur in geringer Anzahl erhalten ſind, was jedoch keineswegs ausſchließt, daß ſolche auch früher in größerer Menge vorhanden waren. Maſſige Vulkane. Den geſchichteten Vulkanen gegen⸗ über ſtehen die maſſigen Vulkane. Dieſe entſtehen ge⸗ wöhnlich durch eine einmalige Eruptionstätigkeit des Vulkanes, A. Baſaltkuppe und Baſaltdecke mit Säulenabſonderung. B. Phonolithkegel (Hohentwiel) mit ſchalenförmiger Abſonderung. a. Grundgeſtein. b. Tuffmantel. ſo daß der ganze Berg einen gleichmäßig ungeſchichteten Cha⸗ rakter zeigt. Auch hier beginnt die Eruption mit dem Aus⸗ werfen ungeheurer Aſchenmaſſen, jedoch in ſolchen Mengen, daß dieſelben nicht Zeit haben, ſich beim Herabfallen zu ſchichten, ſondern einen ungeſchichteten Tuffkegel aufwerfen, in dem grobes und feines Material regellos aufgehäuft iſt. Die Lavamaſſen, welche im Kanal aufſteigen, ſind jedoch nicht dünnflüſſig, ſondern dick breiartig, auch iſt ihre exploſive Kraft eine nur geringe. So kommt es, daß ſie nur ſelten den Kraterrand überſtrömen, oder ſeitlich ausbrechen und ſich dann in Strömen und Decken ausbreiten. Gewöhnlich er⸗ ſtarren ſie ſchon im Kanale ſelbſt und bilden ſo Gänge im Geſtein, oder ſie erreichen die Oberfläche und türmen ſich dann zu Domvulkanen und Kuppen auf. Es iſt dies eine für die tertiären Vulkane ſehr charakteriſtiſche Form, die ſich na⸗ 28 Die Entſtehung der Geſteine. mentlich bei den Baſalten und Phonolithen häufig findet. Eine derartige Baſaltgruppe ſtellt uns meiſt die Ausfüllung des bedeutend erweiterten Kraters dar, wobei der Tuffmantel im Laufe der Zeit abgewaſchen wurde, ſo daß nur der maſſive Baſaltkern übrig geblieben iſt; zuweilen iſt es aber auch zu gar keiner Außeneruption gekommen und in dieſem Falle wurde die ganze Maſſe des Domvulkanes als zähe Eruptiv⸗ maſſe herausgequetſcht und aufgetürmt, wie ſich dies z. B. auch bei der letzten Eruption des Mont Pels auf Martinique (1902) an dem ſogenannten „Cone“ beobachten ließ. Nicht immer drängen die vulkaniſchen Maſſen bis zur Oberfläche, ſondern bleiben zuweilen auch zwiſchen den Schichtengeſteinen eingezwängt ſtecken. Derartige in der Tiefe erſtarrte Vulkane wurden beſonders häufig im Weſten von Nordamerika beobachtet und als Lakkolithe bezeichnet. Eine ähnliche Erſcheinung läßt ſich aber auch bei vielen unſerer alten vulkaniſchen Maſſen (Granit, Diorit ujw.) feſtſtellen und erklärt deren grobkörnige Struktur. Maare. Eine weitere, beſonders in der Eifel und Süd⸗ weſtdeutſchland häufige Form vulkaniſcher Tätigkeit ſind die Maare. Sie ſtellen ſich als große, meiſt rundliche Löcher dar, die vielfach jetzt mit Waſſer angefüllt ſind, und rühren von einer gewaltigen einmaligen Exploſion her, welcher keine weitere vulkaniſche Tätigkeit nachfolgte. Dem Maare ent⸗ ſpricht nach der Tiefe zu ein „Schußkanal“, der teils mit aus⸗ geworfenen Aſchen, teils mit von den Seitenwandungen ? hereingefallenem Material erfüllt iſt. Erſtarrungserſcheinungen. Beider Erſtarrung eee Maſſen machen wir ſtets die Beobachtung, daß, je nachdem die Maſſe raſcher oder langſamer abkühlt, eine verſchiedenartige Struktur entſteht und zwar derart, daß die Struktur um ſo feinkörniger wird, je ſchneller die Erſtarrung erfolgt. So kommt es, daß die ſchnell erſtarrten Laven glaſige und feinkörnige, Erſtarrungserſcheinungen der Vulkane. 29 die großen vulkaniſchen Kuppen porphyriſche oder auch körnige Geſteinsausbildung aufweiſen. Außerdem geht die Erſtarrung des Geſteines Hand in Hand mit einer Zuſammenziehung der ganzen Maſſe, welche zu einer konzentriſchen Schalenbildung führen kann, wie wir dies am ſchönſten bei den Phonolithen ſehen. Dagegen zeigen die Baſaltberge häufig eine ſehr verſchiedene Struktur. Wir finden ſie nämlich in Säulen abgeſondert, welche in ihrer regel- mäßigſten Form einen ſechseckigen Querſchnitt zeigen und oft auf das zierlichſte ausgebildet ſind. Die Säulen ſind im großen ganzen rechtwinklig zur Abkühlungsfläche orientiert, ſo daß wir in den regelmäßigen Domen eine Fächerſtellung vom Kanal aus⸗ gehend bekommen, während ſie in den Decken vertikal ſtehen. Dieſe Säulenabſonderung bei den vulkaniſchen Maſſen ent⸗ ſteht gleichfalls bei der raſchen Erſtarrung des Geſteins an der Oberfläche, und es wird als Grund hierfür gewöhnlich das Zuſammenziehen (Kontraktion) des Geſteins beim Abkühlen angeſehen; andrerſeits wird aber auch auf die Ausdehnung (Expanſion) hingewieſen, welche in dem Momente eintritt, wenn geſchmolzene Maſſen in den feſten Zuſtand übergehen, und welche gleichfalls zu einer Abſonderung in Säulen führen kann. Offenbar tritt die Abſonderung in Säulen nur bei ſolchen Geſteinen ein, welche raſch und ohne bedeutenden Druck darüber laſtender Maſſen erſtarren, während bei langſamer Abkühlung eine gleichmäßige feſte Maſſe gebildet wird. In den Gängen beſonders der kriſtalliniſch körnigen Geſteine läßt ſich be⸗ obachten, daß die Ränder, ſogenannte Salbänder, fein⸗ körnig ſind, während das Geſtein nach innen zu immer grob⸗ körnigere und pegmatitiſche Struktur annimmt. Ferner tritt bei manchen alten vulkaniſchen Geſteinen, beſonders bei den Dia⸗ baſen und Dioriten, noch eine kugelförmige Abſonderung uaf, die entweder darin beſteht, daß das ganze vulkaniſche 8 — 30 Die Entſtehung der Geſteine. Maſſivſich in mächtigen konzentriſch ſchaligen Kugeln abſondert, oder wir finden auch nur in dem körnigen Geſtein, das dann gleichſam die Grundmaſſe bildet, die Kriſtall-Gemengteile in Kugelform gruppiert. Einteilung der Vulkangeſteine. Vergleichen wir die in der Erde auftretenden vulkaniſchen Geſteine miteinander, ſo läßt ſich beobachten, daß die tertiären Baſalte, Phonolithe und Trachyte ſich am nächſten an die rezenten Laven an⸗ ſchließen, ebenſo wie die ſie begleitenden Tuffe eine analoge Bildungsweiſe anzeigen; wir bezeichnen ſie daher als neo⸗ vulkaniſche Geſteine. An fie ſchließen ſich die paläovul⸗ kaniſchen Geſteine (Quarzporphyr, Melaphyr und Diabas) an, welche gleichfalls durch porphyriſche Ausbildung, Glas⸗ bildung und Begleitung von Tuffen Verwandtſchaft mit den jetzigen Bildungen zeigen, aber ſich durch das Vorwiegen der Kieſelſäure auszeichnen. Dieſen echt vulkaniſchen Geſteinen ſtehen die ſogenannten plutoniſchen Geſteine gegenüber, welche zwar ihre erup— tive Natur durch viele Merkmale verraten, aber doch von den echten vulkaniſchen Geſteinen vielfach abweichen. Zu ihnen gehören die Granite, Syenite, Diorite und Gabbro. Allen eigen iſt die kriſtalliniſch körnige Ausbildung, welche auf ein ſehr langſames Erſtarren hinweiſt. Man iſt daher geneigt an⸗ zunehmen, daß die als plutoniſch bezeichneten Geſteine von Eruptivmaſſen herrühren, welche als Lakkolithe unterhalb der Erdoberfläche unter dem hohen Druck der darauf laſtenden Schichten oder in der Zeit der archäiſchen Formation unter unbekannten atmoſphäriſchen Verhältniſſen ſehr langſam er⸗ kalteten, wobei es zur gleichmäßigen Kriſtalliſation der Mine⸗ ralien kommen konnte. Begleiterſcheinungen der Vulkane. Wir haben noch einiger anderer geologiſch wichtiger Faktoren zu gedenken, welche mit den Vulkanen im Zuſammenhang ſtehen. Wie ſchon Begleiterſcheinungen der Vulkane. 31 bemerkt, ſind die vulkaniſchen Eruptionen begleitet von ge⸗ waltigen Dampf⸗ und Gasexploſionen; dieſe Gasausſtrö⸗ mungen dauern noch lange nach den Eruptionen fort und werden als Solfataren, Mofetten oder Fumarolen be⸗ zeichnet, je nachdem es Schwefel⸗, Kohlenſäure- oder Waſſer⸗ dämpfe ſind, welche ausſtrömen. Sowohl die bei dem Empordringen der glutflüſſigen Maſſen entſtandene Hitze, als beſonders auch die Waſſer- und Gas⸗ dämpfe bleiben natürlich nicht ohne Einwirkung auf das Nebengeſtein, und ſo ſehen wir denn dieſes in der Nähe der | Kontaktzonen bei Schneeberg im Erzgebirge. G. Granit des Eibenſtock⸗Maſſives. G1. Granit von Oberſchlema. P. Unver- änderter Phyllit. F. Fruchtſchiefer. A. Andaluſit⸗Glimmerfels. Eruptionsherde gewöhnlich umgewandelt. Man nennt dieſe Erſcheinung Kontaktmetamorphoſe, und ſie trittbeſonders ſchön bei den alten Eruptivmaſſen auf, welche wir als pluto⸗ niſch bezeichnet haben. Die nächſte Wirkung der Hitze iſt eine Verglaſung, Frittung (Schmelzen), und Röſten des Neben⸗ geſteins, wobei ſich dieſes häufig wieder in Säulen abſondert, wie die Geſtellſteine eines Hochofens; Sandſtein wird gefrittet, Braunkohle wird zu Steinkohle verkokt und Kalkſtein in Mar⸗ mor umgewandelt. Noch ausgedehnter und tiefgreifender ſind die Wirkungen der heißen Dämpfe, welche die Kontaktzonen um den Eruptivſtock ſchaffen; dieſe beſtehen in einer Umkriſtal⸗ liſierung und Umwandlung der Struktur der Nebengeſteine. Wohlgeſchichtete Phyllite und Glimmerſchiefer werden in zonenweiſe um das Eruptivgeſtein gelagerte Andaluſitfelſen, 32 Die Entſtehung der Geſteine. Chiaſtolithſchiefer, Frucht⸗ und Knotenſchiefer umgewandelt, und allenthalben treten in den Kontaktzonen neue Mineralien auf, welche ſpäter wieder vom Waſſer verarbeitet und in mäch⸗ tigen Erz- und Mineralgängen abgelagert werden können. In naher Beziehung mit den Vulkanen ſtehen die heißen Quellen, Geiſer und Schlammvulkane. Sie alle ſind gebildet durch heiße Waſſer, welche aus bedeutender Tiefe empordringen und infolge ihrer Hitze eine Menge Mineral- ſubſtanzen, beſonders Kieſelſäure und Kalk, in gelöſtem Zu⸗ ſtande mit ſich führen; beim Erkalten des Waſſers ſchlagen ſie ſich nieder und führen zu ſogenannten Sinterbildungen am Rande der Quelle. Überſchreitet die Hitze des aufſteigen⸗ den Waſſers nicht den Siedepunkt, oder iſt die Quellröhre ſo eng, daß ſie gleichmäßig gefüllt iſt, ſo fließt das Waſſer in ſtetigem Strome als heiße Quelle ab. Iſt dagegen die Hitze des Waſſers ſehr groß, aber der Quelllauf ſo weit, daß das oben ſtehende Waſſer abgekühlt wird, ſo gerät der Quellaus⸗ fluß in Stockung, bis von unten jo viel Hitze zugeführt ißt daß ein Kochen und damit verbundenes Aufwallen des Waſſers entſteht; dies führt zu einer plötzlichen Eruption der Quelle, und man nennt daher dieſe Erſcheinungen Springquellen oder Geiſer. Bei den Schlammvulkanen wird mit Gas geſchwän⸗ gertes Waſſer zuſammen mit Schlammmaſſen ausgeworfen, letztere ſtammen jedoch nur aus dem tonigen und leicht lös⸗ lichen Nebengeſtein. | Theorie der Vulkanbildung. Zum Schluſſe haben wir auch noch einen Blick auf die Hypotheſen über den Urſprung und die Entſtehung der vulkaniſchen Tätigkeit zu werfen. Man hat be⸗ obachtet, daß viele Vulkane auf Bruchlinien unſerer Erdkruſte, Theorie der Vulkanbildung. | 33 ſogenannten Verwerfungsſpalten, liegen, welche, wie wir ſpäter ſehen werden, die Erde allenthalben durchziehen. Hier⸗ auf ſtützt ſich die Hypotheſe, daß dieſe Bruchlinien bis in das flüſſige Erdinnere hinabreichen und daß die in die Spalten eingedrungenen Waſſer (wir machten ſchon darauf aufmerk⸗ ſam, daß die jetzt tätigen Vulkane vielfach am Meere liegen) die Exploſionen herbeiführen. Dieſe Theorie iſt jedoch nicht anzuerkennen, da weder die Spalten und Brüche, noch viel weniger das Waſſer in ſolche Tiefen eindringen kann. Außerdem widerſpricht dem auch die Beobachtung, daß keines⸗ wegs alle Vulkane an Spalten gebunden ſind, ſondern daß es eine ſehr große Menge von ſolchen gibt, bei welchen ein Zu⸗ ſammenhang mit Spalten nicht nachzuweiſen iſt. Auch die Theorie, daß bei Verſchiebungen in der Erdrinde Wärme erzeugt werde, welche die Geſteine zu Magma umzu⸗ ſchmelzen imſtande iſt, oder diejenige, daß durch die Spalten Druckverhältniſſe ausgelöſt werden, welche Geſteinsumſchmel⸗ zungen mit ſich bringen, hat wenig für ſich und ſteht mit der Tatſache in Widerſpruch, daß Vulkane auch unabhängig von Spalten auftreten. Man hat neuerdings (Stübel) die vul⸗ kaniſche Tätigkeit aus der zentralen glutflüſſigen Magmamaſſe in peripheriſche Herde verlegt, welche gleichſam als Relikte in der Erſtarrungskruſte übrig geblieben ſein ſollen, und die Urſache der Exploſionen wird teils in der Berührung mit Waſſer, teils in der Ausdehnung dieſer Herde in gewiſſen Stadien der Erſtarrung geſucht. B. Die Sedimentär⸗Geſteine und ihre Bildung. So mannigfaltig uns auch der Charakter der vulkaniſchen Geſteine entgegentritt, ſo bilden dieſe doch einen nur ſehr kleinen Bruchteil in der Zuſammenſetzung der Erdrinde IFraas, Geologie. | 3 34 Die Entſtehung der Geſteine. und werden weit überwogen von den Sedimentärgeſteinen. Wie ſchon in der tabellariſchen ÜUberſicht angegeben, finden wir unter ihnen ſowohl einfache Geſteine, wie Kalk, Gips, Stein⸗ ſalz, Kohle, als auch gemengte Geſteine — ſog. kriſtalliniſche Schiefer — und vor allem klaſtiſche Geſteine ausgebildet; unter letzteren ſind beſonders die Tone und Sandſteine wichtig. Faſt allen dieſen Geſteinen iſt die Bildung auf wäſſerigem Wege eigen, welche ſich durch die Ablagerung in ge— ſchichteten Bänken kundgibt. Tätigkeit des Waſſers. Das Waſſer iſt ein ununterbrochen ſchaffendes Element auf der Erde, und ſein Beſtreben iſt, möglichſt auszuebnen. Ununterbrochen verarbeitet und zerſtört es die Feſtlandsmaſſen und lagert ſie wieder in den tieferen Lagen, beſonders den Meeren ab. Dieſe Zerſtörung geht teils auf chemiſchem Wege vor ſich, da das Waſſer einen großen Teil der Geſteine zu löſen imſtande iſt, teils auf mechaniſchem Wege, indem es das Material zertrümmert und als Kieſel oder Sand zu Tale führt. Bei der neuen Ablagerung ſind meiſt ſowohl die chemiſchen wie die mechanischen Eigenſchaften des Waſſers tätig, und es bilden ſich dadurch die klaſtiſchen oder Trümmer⸗ Geſteine. Der rein chemiſchen Tätigkeit entſprechen die ein⸗ fachen Geſteine, der rein mechaniſchen Tätigkeit die loſen Sande und Gerölle. Kriſtalliniſche Schiefer. So ungezwungen und leicht ſich auf dieſe Weiſe eine Er⸗ klärung für die klaſtiſchen und einfachen Sedimentärgeſteine ergibt, ſo ſchwierig iſt es, eine Deutung der kriſtalliniſchen Schiefergeſteine zu geben. Ihre ausgezeichnete Schich— tung, das Führen von Geröllen und anderes verlangt mit Entſchiedenheit eine ſedimentäre Bildung. Andererſeits aber Gletſcher. 35 weichen ſie in ihrer Zuſammenſetzung aus verſchiedenen Mine⸗ ralien ſo ſehr von den ſpäteren Bildungen ab und nähern ſich darin den plutoniſchen Geſteinen, daß wir für ſie eine andere Bildungsweiſe annehmen müſſen. Es würde zu weit führen, auf die vielen Hypotheſen einzugehen, welche hierfür aufgeſtellt worden find, und es ſei nur erwähnt, daß die einen die kriſtalli⸗ niſchen Schiefer als urſprünglich jo entſtanden annehmen, wobei überhitzte Waſſerdämpfe und hoher Atmoſphärendruckherbeige— zogen wird (Diageneſe). Die anderen dagegen, und dieſe Anſicht hat viel mehr Wahrſcheinlichkeit, ſehen in dieſen Geſteinen nur ein Umwandlungsprodukt (Metamorphoſe) aus normalen Schiefergeſteinen. Auch hierbei ſpielt der Druck und die dabei erzeugte Wärme die erſte Rolle, wobei beſonders darauf hin⸗ gewieſen werden muß, daß die kriſtalliniſchen Schiefer ſich immer in geſtörten Lagerungen befinden, bei welchen ſtarke Spannungen und Gebirgsdruck tätig waren. Tätigkeit des Eiſes. Wie das flüſſige Waſſer, ſo arbeitet auch das gefrorene Waſſer oder Eis. Durch die Ausdehnung, welche das Waſſer beim Gefrieren erleidet, zerſprengt es das Geſtein, in deſſen feine Poren und Riſſe es eingedrungen iſt. Großartig tritt uns die Tätigkeit des Eiſes bei den Gletſchern ent⸗ gegen. Das Gletſchereis bildet ſich aus dem Firnſchnee, in welchem es durch den Druck der aufeinander laſtenden Maſſen und durch die im Sommer durchſickernden Tagwaſſer ſich zu Eis verfeſtigt. Da ſich in den Schneeregionen der Berge fortwährend neues Eis bildet, ſo ſchiebt dieſes die übrige Eis⸗ maſſe — den Gletſcher — immer weiter talabwärts. Dieſer Eisſtrom arbeitet derart auf ſeinem Untergrunde, daß er kleinere Hinderniſſe abhobelt und zu Geröll verarbeitet, und man bezeichnet dieſe an der Sohle des Gletſchers gebildeten Geröllablagerungen als Grundmoräne. Durch die gegen⸗ 3 ⁊ 36 Die Entſtehung der Gefteine. jeitige Reibung dieſer Gerölle und das Rutſchen auf dem Untergrunde entſtehen die Gletſcherſchliffe. Denſelben Vorgang beobachten wir auf den Seiten des Gletſchers; außerdem lagern ſich dort die Schuttmaſſen ab, welche von den Seiten des Tales auf den Gletſcher herabſtürzen, und dieſe bilden die Seitenmoränen. Wie die Arme eines Baches vereinigen ſich häufig zwei Gletſcher, und dabei ver⸗ ſchmelzen natürlich die beiden zuſammentretenden Seiten⸗ moränen zu einem nun in der Mitte verlaufenden Geröll⸗ haufen — der Mittelmoräne. Heutzutage finden wir in der gemäßigten Zone die Gletſcher nur noch in den höchſten Berggegenden, während ſie in den Polargegenden noch tief herab, zum Teil bis zum Meeresſpiegel reichen. Schiebt ein Gletſcher ſich in das Meer hinein, ſo zerbröckelt er und ſchwimmt dann als Eisberg, von der Strömung getrieben, weiter. In dieſen Gegenden beſchränken ſich die Gletſcher aber nicht allein auf Gebirgs⸗ täler, ſondern bedecken weite Strecken des Flachlandes; man bezeichnet ſolche Eismaſſen als Inlandeis. Da wir auch in den gemäßigten Zonen weite Strecken mit den charakteriſtiſchen Gletſcherbildungen, den gekritzten Ge⸗ ſchieben und Moränen bedeckt finden, ſo nehmen wir an, daß in einer früheren Zeit, welche der jetzigen direkt voranging, auch bei uns eine viel größere Ausbreitung der Gletſcher ſtatt⸗ gefunden hat, und man bezeichnet dieſe Periode als die gla⸗ ziale oder die Eiszeit. Tätigkeit des Windes. Neben dem Waſſer und Eis ſpielt noch der Wind den wenn auch untergeordnete Rolle bei der Geſteinsbildung. Der Staub wird vom Winde fortgetragen und lagert ſich dann wieder an anderen Orten ab. In Gegenden nun, wo die Windſtrömungen ſehr gleichmäßige ſind, können dieſe Ablage⸗ Tätigkeit der Organismen. 37 rungen, welche man Löß nennt, eine ganz bedeutende Mäch⸗ tigkeit bekommen; beſonders in China wurden ſolche von vielen hundert Metern durch Richthofen nachgewieſen. Auch bei uns finden ſich in Menge Lößablagerungen, für welche eine äoliſche Bildung anzunehmen iſt. MExzmor Sp. — Blei nase (Derzeit u und Schelſſerner im Ostalb). Im Vordergrund Moränenſchutt, links Gletſchertor, Gletſcherbach, in der Mitte ein Gletſchertiſch, rechts die Seitenmoräne und abgeſchrammte Felſen; auf dem Ferner Mittelmoräne und Seitenmoränen, im Hintergrunde am Muthmal⸗Kogel große Firnmulde und Seitengletſcher. Wir haben noch einen ſehr wichtigen Faktor zu betrachten, der bei der Bildung der Sedimentärgeſteine mitwirkt, nämlich die Tätigkeit des organiſchen Lebens. Tätigkeit der Organismen. Die oben nur kurz erwähnte chemiſche Tätigkeit des Waſſers und die Niederſchläge einfacher Geſteine werden meiſtens ver⸗ mittelt durch Pflanzen oder Tiere, ſo vor allem die Nieder⸗ 38 Die Entſtehung der Geſteine. ſchläge des kohlenſauren Kalkes und die Bildung der Kalk⸗ geſteine. Die Pflanzen entziehen dem im Waſſer gelöſten doppelkohlenſauren Kalk einen Teil der Kohlenſäure, welche ſie ſelbſt wieder in Kohlenſtoff und Sauerſtoff zerlegen. Der ſo entſtandene, ſchwerer lösliche kohlenſaure Kalk ſchlägt ſich im Waſſer nieder und bildet eine Kalkablagerung, der Sauer⸗ ſtoff geht in die Luft und das Waſſer, wirkt wieder oxydierend und gibt ſo dem Waſſer neue Angriffspunkte zur Zerſtörung; der Kohlenſtoff ſchließlich wird von den Pflanzen aufgeſpei⸗ chertund kann unter günſtigen Bedingungen zur Kohlenablage⸗ rung führen. Nicht nur in den Quellen, wo wir die Kalkniederſchläge als Tuff am ſchönſten beobachten können, geht dieſer Prozeß vor ſich, ſondern er ſpielt auch im Meere eine große Rolle. Während wir ſo eine indirekte geſteinbildende Kraft der Pflanzen kennen gelernt haben, finden wir auch Ablagerungen, welche direkt durch Pflanzen- und Tieranhäufungen gebildet ſind. Hierher gehören vor allem die ſchon Seite 16 erwähnten Kohlenablagerungen, ſodann der von milrojfopiich kleinen Pflänzchen — den Diatomeen — gebildete Kieſel⸗ gur. Dieſe Pflanzen bilden ſich aus der im Waſſer gelöſten Kieſelſäure zierliche Skelette, welche zum Teil nur 00 mm Länge haben, aber in ſolchen Maſſen auftreten, daß ſie Schich⸗ ten von vielen Metern Mächtigkeit aufbauen. Derartige Bil⸗ dungen, an denen ſich in erſter Linie Pflanzen beteiligen, nennt man phytogene Geſteine, ihnen werden die zooge— nen Geſteine gegenübergeſtellt, welche ihre Entſtehung den Tieren verdanken. Die Tiere wirken in ähnlicher Weiſe wie die Pflanzen, teils indirekt durch den Verbrauch von Sauerſtoff und die bei ihrer Verweſung entſtehenden Verbindungen, teils direkt durch die Verwendung der im Waſſer gelöſten Mineralſalze zum Bau von Kieſel und Kalkſchalen. Namentlich find es die nie⸗ Tätigkeit der Organismen. 39 deren, im Meere oft in unzähligen Maſſen lebenden Tierchen, welche trotz ihrer geringen Größe Schichten von großer Mäch- tigkeit aufbauen. So finden wir einen Teil der Kreide und eine Menge anderer Kalk- und Kieſelgeſteine erfüllt von den zierlichſten mikroſkopiſchen Gebilden, welche meiſt von Ur⸗ tierchen aus den Geſchlechtern der Foraminiferen und Radiolarien ſtammen; andere Schichten ſetzen ſich aus den Kieſelnadeln der Seeſchwämme oder Spongien zuſammen. Die Tätigkeit der Korallentiere können wir heute noch im Meere beobachten; ſind doch dieſe kleinen Tierchen imſtande, ganze Inſeln und Riffe aufzubauen, eine Tätigkeit, welche freilich mehr den jetzt lebenden Korallen als denen der alten Erdperioden zukommt. Unter den Strahltieren oder Echino— dermen ſind die Krinoiden oder Seelilien zu erwähnen, welche in den alten Formationen oft die mächtigſten Kalk⸗ ablagerungen erfüllen. Auch die Schalen der Muſcheltiere ſind bisweilen in ſolchen Maſſen zuſammengeſchwemmt, daß fie das ganze Geſtein zuſammenſetzen. Je höher die Tiere ent- wickelt ſind, deſto mehr nehmen ſie an Maſſenhaftigkeit ab, ſo daß wir zwar hie und da noch Maſſenanhäufungen treffen, ohne dieſen Tieren jedoch einen eigentlichen geſteinbildenden Charakter zuſchreiben zu können.“) Vergleichen wir die vulkaniſchen Bildungen mit den Sedi⸗ mentärbildungen, ſo ſehen wir, daß durch erſtere neues Ma⸗ terial aus der Tiefe der Erde nach der Oberfläche geſchafft wird, während die Sedimentablagerungen weiter gar nichts darſtellen, als eine fortwährende Umarbeitung und lokale Veränderung des an der Oberfläche ſchon vorher vorhan⸗ denen Materiales. Der Vulkanismus wirkt demnach in ver⸗ tikaler, das Waſſer in horizontaler nn auf unſere Erd⸗ oberfläche. ) Vergl. Sammlung Göſchen Nr. 95, Paläontologie von Dr. R. Hörnes. 40 Die Bildung der Erdoberfläche. III. Abſchnitt. Die Bildung der Erdoberfläche. (Dynamiſche Geologie.) Nachdem wir das Material kennen gelernt haben, das un⸗ ſere Erdkruſte zuſammenſetzt, bleibt uns noch die Aufgabe übrig, zu unterſuchen, unter welchen Umſtänden die Bildung der Erdoberfläche mit ihren Bergen und Tälern vor ſich ge⸗ gangen iſt. Die Sedimentärgeſteine ſind aus Niederſchlägen des Waſſers gebildet und darum urſprünglich in horizontalen Schichten abgelagert, demungeachtet ſehen wir ſie aber zum größten Teile in ſchräger Stellung auftreten und müſſen des⸗ halb annehmen, daß nach der Ablagerung noch weitere Ver⸗ änderungen in örtlicher Beziehung (Dislokationen) vor ſich gegangen ſind. Zu demſelben Reſultate führt uns die Beobach⸗ tung, daß wir auf den höchſten Berggipfeln in den Geſteinen Verſteinerungen finden, welche für eine Tiefſeeablagerung ſprechen; wo alſo jetzt ein hoher Berg ſteht, mußte früher tiefes Meer geweſen ſein. Da nun kaum denkbar iſt, daß früher auf der Erde weſentlich mehr Waſſer vorhanden war, als jetzt, ſo ſind derartige Erſcheinungen nur durch ein mit bedeuten⸗ den Niveauveränderungen verbundenes Schwanken der Erdoberfläche zu erklären. Kontraktion der Erdrinde. Wir gehen wieder von der Hypotheſe aus, daß die Erde: aus einem urſprünglich gasförmigen, dann feuerflüſſigen Zu⸗ ſtand erſtarrt iſt. Mit dieſer Erſtarrung ging natürlich auch eine Zuſammenziehung, eine Verringerung des Volumens Hand in Hand. Von der Zeit ab, da ſich um die Erde eine ſtarre Kruſte gebildet hatte, traten in dieſem Mantel ganz ab⸗ Kontraktion der Erdrinde. 41 norme Spannungsverhältniſſe auf, da der Mantel zwar das Beſtreben hatte, ſich dem inneren Kerne anzulegen, der immer mehr zuſammenſchrumpfte, aber durch ſeine Starrheit daran verhindert wurde. Schließlich mußte es zu einem Brechen und Verſchieben in dem Mantel kommen, um die Wölbung zu ver⸗ ringern; einzelne Teile ſchoben ſich übereinander, andere wurden quer geſtellt, und dadurch ergab ſich für weitere Maſſen Platz, um abzuſinken. Das Bild des urſprünglich gleichmäßigen Mantels wurde nun ein ſehr verworrenes, die Oberfläche wurde bedeckt mit Sprüngen und Riſſen, und in⸗ folge der Verſchiebungen entſtanden Einſenkungen und Er⸗ höhungen. Dieſer Prozeß des Schrumpfens der Erde und ihrer Kruſte dauerte aber durch alle Formationen bis zur Jetztzeit fort, und ſo ſehen wir auch heute noch dieſelben Er⸗ ſcheinungen wie damals. Wir müſſen uns nur davor hüten, uns dieſe Verſchiebungen ruckweiſe und kataſtrophenartig zu denken, ſondern ſie gehen ſo langſam und gleichmäßig vor ſich, daß ſie ſich in den meiſten Fällen unſerer direkten Be⸗ obachtung vollſtändig entziehen. Man bezeichnet dieſe langſamen Verſchiebungen als ſäku⸗ lare Hebungen und Senkungen, da es vieler Jahrhun⸗ derte bedarf, bis ihre Spuren auffällig werden. Dieſen Be⸗ wegungen unterliegen ganze Kontinente ziemlich gleichmäßig, und dies erſchwert natürlich ſehr die Beobachtung; doch bleiben uns in den Veränderungen der Küſten, menſchlichen Wohn⸗ ſtätten, die jetzt unter dem Meeresſpiegel liegen, den merk⸗ würdigen Bauten der Korallenriffe, ferner echten Meeresbil⸗ dungen hoch über dem jetzigen Meeresniveau und anderen Erſcheinungen noch genügende Beweiſe, daß eine fortwährende Veränderung in dem Verhältnis von Meer und Feſtland ſtattfindet. Als Beiſpiel von Hebungen mag die ſchwediſche Küſte angeführt ſein, wo die Hebung auf Grund von einge⸗ ſchlagenen Waſſermarken in einem Jahrhundert bis zu 1,36 m 42 Die Bildung der Erdoberfläche. betragen hat. Als Beiſpiel kontinentaler Senkung dient am beſten Polyneſien mit der kontinentalen Tierwelt, die wir dort finden, und den großen Korallenbauten.“) Welche weitgehenden Veränderungen ſolche kontinentale Verſchiebungen mit ſich bringen, lernen wir erſt kennen, wenn wir die geologiſchen Perioden in Betracht ziehen; ganze Weltteile, welche jetzt Feſtland ſind, waren früher überflutet, und in einzelnen Fällen können wir noch auf das klarſte das langſame Vordringen des Meeres über das alte Feſtland in geologiſchen Perioden nachweiſen (Transgreſſion). AA: a . nd 2 7 N I 2 Poren RT . un) NN gr: N 5 5 7 — — =. TORE 5 . N N EHER KRorallenriff-Bildbung,. Vulkaniſcher Berg im Sinken begriffen. C Die Korallenriffe um denſelben. b—b, c—c, d—d Verſchiedene Meeresfläche und die damit verbundenen Sta⸗ dien in der Entwicklung des Riffes. a—a Heutiger Standpunkt, in welchem das Korallenriff nur noch eine Atoll bildet. Gebirgsbildung. Wie die großen Erdmaſſen im ganzen, ſo unterliegen auch wieder die einzelnen Teile einer Verſchiebung und Veränderung ihrer urſprünglichen Lage. An einzelnen Punkten muß es *) Die riffbildenden Korallen leben nur in geringer Tiefe unter dem Meeresſpiegel; nun finden wir aber Riffe, die bis zu be⸗ deutender Tiefe hinabreichen; dies iſt nur dadurch erklärlich, daß der Boden früher nur wenige Meter unter dem Meeresſpiegel lag, auf dem ſich die Korallen anſiedelten. Durch fortdauernd lang⸗ ſames Sinken des Untergrundes wurden die Korallen gezwungen, immer wieder auf den alten abgeſtorbenen Stöcken aufzubauen, um nicht mit in die Tiefe zu ſinken. So entſtehen die Korallenriffe und Koralleninſeln. Gebirgsbildung. 43 zu einem Ausgleich des übermäßigen Druckes kommen, und dort werden nun die Maſſen entweder zuſammengeſchoben und emporgehoben, oder auch es hat ſich Platz gebildet, um ein Zuſammenbrechen und Verſinken einzelner Schichten zu er⸗ möglichen. In beiden Fällen bilden ſich Unebenheiten auf A B C 2 1 8 . — Verſchiedene Falte : bi Idiruge n. A Falte mit Faltenſattel und Faltenmulde. B Liegende Falte. C Verſchobene Falte. D Fächerſtellung der Falte. der Erde, die uns als Gebirge entgegentreten. Je nach der vorwiegenden Struktur derſelben unterſcheiden wir Falten⸗ gebirge oder Bruchgebirge. Die Faltengebirge, deren ſchönſtes Beiſpiel unſere Alpen“) bieten, treten uns immer als 0 A Einfacher Bruch mit geſchleppten Schichten an den Bruchrändern. B Etaffel- bruch. C Grabenverſenkung mit Horſten (II). ) Die Alpen find in ihrem zentralen Teile mehr oder minder in Fächerfalten geſtellt, daran reiht ſich nach außen ein Syſtem von komplizierten liegenden Falten, welche in ruhigere einfache Falten auslaufen. Der ganze äußere Teil iſt von Spalten und Verwerfungen ſo durchſetzt, daß dieſes Gebiet oft mehr den Ein⸗ druck eines Bruchgebirges als eines Faltengebirges macht. 44 Die Bildung der Erdoberfläche. langgezogene Kettengebirge entgegen; ihre Struktur erinnert uns an einen Stoß Papier, den wir von der Seite gleichmäßig zuſammengedrückt haben und der nun vollſtändig gefältelt und zerknittert iſt. Im großen ganzen verlaufen natürlich die Falten rechtwinklig zur Druckrichtung, doch können auch lokale Störungen in Menge auftreten; vielfach kommen dazu noch Brüche und Verwerfungen, wie ſie leicht bei einem ſo ſpröden Material, wie die Geſteine ſind, vorkommen, ſo daß der Aufbau ein äußerſt verwickelter und komplizierter werden kann. Die Schichtenfaltungen ſelbſt ſtellen bald einfache Auf⸗ biegungen dar, bald ſind ſie vollſtändig übereinandergeſchoben (liegende Falten), bald mit einer Bruchlinie verbunden und verzerrt (geſchleppte Falten), oder wir finden auch die Schich⸗ ten in Fächerſtellung aufgerichtet. Die Faltung der Geſteine geht beſonders bei den Schiefer⸗ geſteinen bis in die kleinſten Teile und wird dann als Fäl⸗ telung bezeichnet. Um eine derartige Faltung des ſonſt ſo ſpröden Materials zu erklären, nimmt ein Teil der Geologen (Heim) eine gewiſſe Plaſtizität des Materials unter enormem Drucke an, während andere (Gümbel) eine feine Zertrümmerung des Geſteines zu einer plaſtiſchen Maſſe der Faltenbildung vorangehen laſſen. Den Faltengebirgen ſtellen wir die Bruchgebirg egegen⸗ über, welche dadurch entſtanden ſind, daß einzelne Gebiete aneinander abgeſunken ſind, wobei es zu Brüchen oder Verwerfungslinien kam. Das Abgleiten kann in großen Tafeln geſchehen, wir ſprechen dann von Tafelbrüchen, oder ein treppenförmiges ſein (Staffelbruchjh; bald iſt der Bruch nur auf einer Flanke erfolgt, bald ſehen wir das Gebiet an beiden Flanken abgeſunken (Grabenverſenkung). Die Gebiete, welche zwiſchen den abgeſunkenen S ſtehen bleiben, werden als Horſte bezeichnet. Erdbeben. 45 Bei dem Kapitel über Gebirgsbildung haben wir uns auch der vulkaniſchen Kräfte zu erinnern, welche gleichfalls imſtande ſind, hohe Berge emporzuwerfen. Wir haben ſchon erwähnt, daß die Vulkane zum Teil an große Bruchlinien gebunden ſind; aber ſie bilden nie die Urſache einer Zerſprengung des Bodens, ſondern der Bruch muß zuerſt vorhanden ſein und der Eruptionsmaſſe Gelegenheit zum Empordringen geben. Auf dieſe Weiſe entſtehen die vulkaniſchen Gebirge. Erdbeben. Bei dieſer Gelegenheit müſſen wir einer Erſcheinung Er⸗ wähnung tun, welche ſowohl die vulkaniſchen wie die tekto⸗ niſchen Gebirgsbildungen begleitet, nämlich der Erdbeben.“ Die Erdbeben beſtehen in Schwankungen und Stößen des Erdbodens, welche von einem Zentrum ausgehen und ſich von dort aus wie die Wellen auf einem Waſſerſpiegel, in welchen man einen Stein geworfen hat, fortpflanzen. Die Erdbeben werden bewirkt durch Erſchütterungen im Inneren des Erdbodens, und dieſe finden ihre Erklärung zum großen Teile in plötzlichen ruckweiſen Verſchiebungen oder einem Brechen und Verſtürzen der Schichten. Es erfolgt alſo hier infolge allzu großer Span⸗ nung der Vorgang ſehr plötzlich, welcher ſonſt nur ſehr langſam und unmerkbar vor ſich geht. Man bezeichnet dieſe Art von Erſchütterungen als tektoniſche Erdbeben, ſie zeichnen ſich in der Regel durch lange Dauer und weite Ver⸗ breitung aus. Andererſeits bewirken natürlich auch die andringenden Dampf⸗ und Feuermaſſen der Vulkane, welche bemüht find, die auf ihnen laſtende Decke zu durchbrechen, unter Umſtänden gewaltige Erſchütterungen, welche als vulkaniſche Erd- ) Vergl. Sammlung Göſchen Nr. 26, Phyſikaliſche Geographie von S. Günther. 46 | Die Bildung der Erdoberfläche. beben zu bezeichnen find. Sie beſchränken ſich nur auf die Umgegend der tätigen Vulkane, und das Erdbebenzentrum für ſie iſt der Kanal des Vulkanes, der im Begriffe iſt, zu ex⸗ plodieren. Kleinere lokale Erdbeben, ſog. Einſturzbeben, entſtehen zuweilen infolge von Unterhöhlung des Bodens durch Waſſer und Nachſtürzen der darüber liegenden Geſteine. Sie ſind jedoch von keiner weiteren Bedeutung und mögen nur der Voll⸗ ſtändigkeit halber Erwähnung finden. Das Waſſer und ſeine Arbeit. Dem ununterbrochenen Kreislauf auf unſerer Erde unter⸗ liegt, wie wir ſchon bei der Bildung der Sedimente geſehen haben, auch die feſte Materie der Geſteine. In unermeßliche Höhen würden ſich unſere Falten und Bruchgebirge auftürmen, wenn nicht eine zerſtörende und ausgleichende Kraft mit ihnen nahezu gleichen Schritt halten würde; es iſt dies die Tätig⸗ keit des Waſſers. Wir haben das Waſſer bei der Sediment⸗ bildung als ſchöpferiſche Kraft geſehen, hier bei der Betrach⸗ tung der Gebirgsbildung tritt es uns als zerſtörende Kraft entgegen, und zwar in ſeinem chemiſchen wie mechaniſchen Wirken. Kaum hat das Waſſer als Regen den Boden berührt, ſo beginnt auch ſchon die Zerſtörung und das Beſtreben, wieder zum Meere zurückzueilen. Der Weg, den es hierbei einſchlägt, iſt ein doppelter: der eine Teil fließt auf der Oberfläche weg und führt dabei alle Hinderniſſe mit ſich, welche ſich ihm in den Weg ſtellen, ſeine Tätigkeit iſt alſo eine mechaniſche; ein anderer Teil dringt in die Tiefe ein und wirkt dort durch Zerſetzung der Geſteine auf chemiſchem Wege. Wir wollen zunächſt dieſen Prozeß etwas eingehender verfolgen. Durch die Kohlenſäure, welche das Waſſer beim Durchſickern der Humusdecke aufnimmt, wird es befähigt, in mehr oder Tätigkeit des Waſſers. 47 minder energiſcher Weiſe auf ſämtliche Geſteine zerſetzend ein⸗ zuwirken. Einzelne Geſteine, wie Kalk, Dolomit, Gips und Steinſalz, werden direkt aufgelöſt und als Löſung fortgeführt; wir haben ſchon geſehen, wie dieſe Mineralien jpäter, wenn das Waſſer ſeiner Kohlenſäure verluſtig geht, wieder als neue Sedimente abgelagert werden (Seite 38). Andere Mineralien, wie die Silikate und waſſerfreien Mineralien, müſſen erſt in lösliche waſſerhaltige Mineralien umgewandelt werden. So wird der Anhydrit in Gips, die meiſten Silikate in Ton um⸗ gewandelt und dann gelöjt; ebenſo bewirkt der Sauerſtoff im Waſſer eine Oxydation, die Kohlenſäure eine Umwandlung in lösliche kohlenſaure Verbindungen oder Karbonate. Es würde 3 zu weit führen, auf dieſe oft ſehr komplizierten Vorgänge näher R 7 — 2 einzugehen; betrachten wir deshalb ſofort das Endreſul⸗ tat, welches zweierlei Erſcheinungen zeigt. Einerſeits werden die Geſteine der Oberfläche zerſetzt und in leicht lösliche um⸗ gewandelt, was man als Verwitterung bezeichnet. Die vielen Sprünge und Riſſe des Bodens bilden natürlich die Angriffspunkte, und ſo ſehen wir von dieſen die Verwitterung ausgehen und um ſich greifen. Andererſeits werden die ein⸗ ſickernden Waſſer von gelöſten Mineralſalzen geſchwängert und können nun als Mineralquellen wieder zu Tage treten. Es erfolgt dann die Neuablagerung an der Oberfläche, oder aber in den tiefen Spalten der Geſteine und führt dort zu Bil⸗ dungen von Mineralgängen in der Tiefe. Dort finden wir die in den Nebengeſteinen mikroſkopiſch fein enthaltenen Erze in größeren Mengen zuſammengetragen, ſo daß ſich ein Bergbau auf dieſelben lohnt. Stößt das eingeſickerte Waſſer in der Tiefe auf leicht lösliche Geſteine, ſo wäſcht es dieſe aus und es entſtehen unterirdiſche Hohlräume oder Höhlen. Häufig werden dieſe jo groß, daß fie wieder in ſich ſelbſt zu⸗ ſammenſtürzen und jo zu den ſchon erwähnten Einſturzbeben führen. 48 Die Bildung der Erdoberfläche. Bei der vielgeſtalteten Zuſammenſetzung der Erdkruſte ſtößt das Waſſer in der Tiefe häufig auf Schichten, welche es weniger leicht durchſickern laſſen als andere, und es ſieht ſich dann gezwungen, auf dieſer Schicht hinzufließen. Streicht die un⸗ durchläſſige Schicht an der Oberfläche aus, ſo dringt auch das Waſſer auf einem Spalt heraus und es entſteht eine Quelle. Wir können auch Quellen erbohren, indem wir den Spalt künſtlich ſchaffen, in welchem dann das Waſſer nach dem Prinzip kommunizierender Röhren emporſteigt. Hierauf beruht auch die Erſcheinung der arteſiſchen Brunnen (ſiehe Figur B). Ge DLR Quellbildungen. A Quelle durch ſchiefe Stellung der Schichten hervorgerufen. B Arteſiſcher Brunnen: a waſſerdurchläſſige, b waſſerführende, e undurchläſſige Schicht. Quelle. Die mechaniſche Tätigkeit des Waſſers ſowohl in ſeiner flüſſigen wie in feiner feſten Form als Eis haben wir ſchon früher beſprochen. Sie beſteht in einem Hinwegräumen aller lockeren Hinderniſſe, welche ſich ſeinem Laufe in den Weg ſtellen, und man bezeichnet dieſe Tätigkeit als Eroſion. Auch hier dienen als Angriffspunkte zuerſt die zahlloſen Sprünge und Riſſe des Geſteins, welche immer wieder vergrößert und erneut werden, ſo daß dadurch eine fortwährende Lockerung der Geſteine bewirkt wird. Wir haben geſehen, daß auch ganze Schichtenkomplexe von mächtigen Sprüngen und Verwer⸗ fungen durchſetzt ſind, und es iſt natürlich, daß dieſe dem Waſſer willkommene Angriffspunkte bieten. Stößt aber ein Hiſtoriſche Geologie. 49 fließendes Waſſer in ſeinem Laufe auf eine hindernde Berg⸗ kette, welche es nicht umgehen kann, ſo ſtaut es ſich anfangs zum See auf, bis es ihm gelungen iſt, ſich ſo tief einzunagen, daß es ſich freie Bahn geſchaffen hat. Derartige Täler, welche ſich das Waſſer ausgenagt hat, ohne ſich an den Aufbau des Gebirges zu halten, nennt man Eroſionstäler. Von den großartigen Veränderungen, welche durch die Tä⸗ tigkeit des Waſſers bewirkt werden, können wir uns kaum eine Vorſtellung machen. Alle Bergformen, ſowohl dieſchroffen Gipfel der Kalkgebirge, wie die rundlichen Höhen der Granite, ebenſo wie die Schluchten, Täler und Ebenen, ſind durch das Waſſer geformt und gebildet. Gebirge, deren Höhe unſern höchſten Gebirgen gleichkam, ſind bis zur flachen Hügelland⸗ ſchaft, ja bis zur Ebene abgetragen, und nur die gefalteten und aufgerichteten Schichten zeugen noch von den früheren Störungen, welche dort ſtattgefunden haben. Der ganze über 20000 m mächtige Schichtenkomplex der Sedimentärforma⸗ tionen war vom Waſſer transportiert und zum Ausgleich der Höhenunterſchiede verwendet worden. IV. Abſchnitt. Hiſtoriſche Geologie oder Formationslehre. Während wir uns in den vorangehenden Abſchnitten einen überblick zu verſchaffen ſuchten über das Material, das die Erdkruſte zuſammenſetzt, und die Kräfte, welche dabei tätig waren, ſtellt ſich die hiſtoriſche Geologie die Unterſuchung der einzelnen Schichten oder Formationen und, mit Hilfe der darin enthaltenen Überreſte, die En twicklung der irdiſchen Bewohner zur Aufgabe. Fraas, Geologie. 4 . 50 | Hiſtoriſche Geologie. Wie wir geſehen haben, ſtellen die vielen Glieder der Sedi⸗ mentärformationen nur eine ununterbrochene Umwandlung und Neuablagerung des urſprünglich ſchon vorhandenen Ma⸗ teriales mit Hilfe des Waſſers dar. Um ſo größer iſt aber der zeitliche Unterſchied dieſer Ablagerung, welche, wie heute, auch früher nur ſehr langſam vor ſich ging. Es iſt nicht nötig, ja es iſt überhaupt unmöglich, daß überall auf der Erde die Schichten gleichmäßig aufeinander lagern oder gleichmäßig ausgebildet ſind, denn der Ablagerung auf der einen Seite ſtand ja immer eine Zerſtörung auf der andern Seite gegen⸗ über. Im großen ganzen finden wir die mächtigſten Schichten durch das Meer abgelagert, während auf dem damaligen Feſt⸗ lande keine oder nur geringe Ablagerungen vor ſich gingen, ja im Gegenteil von dieſem Lande ununterbrochen abgewaſchen und weggeſchwemmt wurde. Es konnten alſo in einer Erdperiode nur dort Schichten ſich entwickeln, wo ſich Meer befand, während an andern Punkten, dem damaligen Feſt⸗ lande, keine oder nur wenig gleichalterige Geſteine zum Abſatz kamen. Ebenſo können früher abgelagerte, mächtige Schichten⸗ komplexe in ſpäterer Zeit wieder vollſtändig oder bis auf wenige Überreſte abgewaſchen werden und verloren gehen. Daß wir trotzdem faſt überall Meeresablagerungen finden, iſt auf die ſchon beſprochene Hebung und Senkung der Kon⸗ tinente zurückzuführen. Faziesverſchiedenheit. Es können aber auch die gleich⸗ alterigen Ablagerungen unter ſich wieder ſehr verſchiedenartig ausgebildet ſein. In den Meeren lagerten ſich an den tiefen Stellen nur Kalk und feiner Schlamm ab, in welchem die Tierwelt der Tiefſee ſich findet; die ſteilen Küſten und Riffe belebten Korallen und auf dem Grund feſtgewachſene Tiere; in den Strömungen der Meere wurde mehr Sand und Schlamm geführt, während am Strande grober Kies und Gerölle den Untergrund bildeten. Gleichzeitig mit der | * Formation. 51 marinen Ablagerungen können aber auch auf dem Feſtlande terreſtriſche Bildungen vor ſich gehen; ſumpfige Urwälder werden uns als Kohlenablagerung wieder entgegentreten, die Ströme werfen Schotter auf, in den Binnenſeen lagert ſich Schlamm mit den Bewohnern ſüßen Waſſers ab. Außerdem können auch noch die verſchiedenartigſten vulkaniſchen Aus⸗ wurfsprodukte und deren Verarbeitung durch das Waſſer hinzu⸗ kommen. Kurz, ſo mannigfach die Bildungen auf der Erde heute noch ſind, ſo mannigfach haben wir ſie uns auch in früheren Erdperioden vorzuſtellen. Man bezeichnet dieſe ſowohl in 5 der Entwicklung der Erde und ihrer Bewohner, einer ſo⸗ ihrem Geſteinscharakter wie in den erhaltenen Überreſten ſich kundgebende Verſchiedenheit einer gleichalterigen Formation als Fazies und ſpricht demnach von mariner, Tiefſee⸗, lito⸗ raler, terreſtriſcher uſw. Fazies. Begriff der Formation. Durch ſorgfältiges Vergleichen der verſchiedenen Faziesausbildungen und ihrer Übergänge ſucht nun der Geologe ſämtliche gleichalterige Ablagerungen zuſammenzuſtellen und bezeichnet ſie als eine Formation. Die Formation umfaßt alſo eine Reihe von Schichten, welche unter ſich ſehr verſchiedenartig ausgebildet ſein können, aber doch ein gleiches Alter beſitzen; ſie iſt damit zugleich ein zeit⸗ licher Begriff und fällt zuſammen mit einem gewiſſen Stadium genannten geologiſchen Erdperiode. Altersbeſtimmung der Formation. Um nun das Alter einer zu unterſuchenden Schicht zu beſtimmen, wird zuerſt die Stellung derſelben im ganzen Gebirgsſyſtem erforſcht. Man unterſucht, ob die fragliche Schicht nicht von anderen uns bekannten Schichten überlagert oder unterlagert wird; dann wird der Geſteinscharakter in Betracht gezogen; vor allem aber iſt zu unterſuchen, welche Verſteinerungen uns darin erhalten ſind, denn nur nach ihnen läßt ſich mit Sicher⸗ heit das Alter beſtimmen. Demnach fällt auch die Hauptauf⸗ 4 * 52 Hiſtoriſche Geologie. gabe der hiſtoriſchen Geologie auf das Studium der Ver⸗ ſteinerungen, ihres geologiſchen Auftretens und ihrer Ent⸗ wicklung, ein Studium, das als ſelbſtändige Wiſſenſchaft — Paläontologie — die Vermittlung von Geologie und Zoo⸗ logie bildet“. Wir kennen die Uranfänge des organiſchen Lebens nicht, denn dieſelben fallen in eine Erdperiode, aus welcher uns keine erkennbaren Spuren mehr erhalten find. Dabei müſſen wir vor allem daran denken, daß uns nur die Hartgebilde der Tiere und in ſeltenen Fällen die Pflanzenſtruktur erhalten iſt: wer bürgt uns aber dafür, daß dieſe niederen Organismen Hartgebilde beſeſſen haben? Außerdem iſt anzunehmen, daß ſelbſt ſehr feſte Hartgebilde in dem durchgreifenden Um⸗ wandlungsprozeſſe, welchen wir zur Entſtehung der kriſtal⸗ liniſchen Schiefer angenommen haben, gleichfalls mit um⸗ gewandelt worden ſind und ſich darum unſerer Beobachtung entziehen. In den älteſten Schichten, aus denen uns Ver⸗ ſteinerungen bekannt ſind, treten uns deshalb ſchon ver⸗ hältnismäßig hoch entwickelte Tiere entgegen; verfolgen wir die geologiſchen Perioden weiter, ſo ſehen wir in großen Zügen eine ſtete, langſame Weiterentwicklung der geſamten Pflanzen⸗ und Tierwelt und eine Annäherung der urſprünglich niederen Flora und Fauna an die höchſt entwickelte der Jetzt⸗ zeit. Dies gilt aber nur von dem Bild im großen ganzen, in einzelnen Geſchlechtern fällt die höchſte Formenentwicklung in längſt vergangene Erdperioden; ſie ſterben wieder aus oder verkümmern, um einem anderen, höher entwickelten Geſchlechte Platz zu machen. Gliederung der Formationen. Um eine klare Überſicht zu bekommen, denkt man ſich alle uns bekannten Schichten über⸗ ) Vergl. Sammlung Göſchen Nr. 95, Paläontologie von R. Hörnes. Erſtes Zeitalter. 53 einandergelegt und gliedert ſie in größere Gruppen, welche den Eintritt einer neuen Epoche in der Entwicklung der Pflanzen⸗ und Tierwelt bezeichnen. Dieſe Gruppen oder Zeitalter zerlegt man ſodann wieder in Formationen, die eine in ſich mehr oder minder abgeſchloſſene Periode der Erdgeſchichte darſtellen und gleichfalls durch durchgreifende Merkmale der Pflanzen⸗ und Tierwelt charakteriſiert ſind. Auch die Formationen werden wieder in Stufen oder Glieder zerlegt, eine Einteilung, welche ſich durch das Auftreten be⸗ ſtimmter Arten oder Leitfoſſile rechtfertigen läßt. Gerade dieſe Leitfoſſile, welche in kurzen beſtimmten Perioden über große Strecken verbreitet vorkommen und ſich daher auf eine einzige Schicht beſchränken, geben ein Mittel in die Hand, das Alter der einzelnen Schichten ſicher zu erkennen und dieſe ſelbſt noch eingehender in Horizonte zu gliedern. Bei der nun folgenden kurzen Zuſammenſtellung der For⸗ mationen muß ich mich natürlich darauf beſchränken, ein mög⸗ lichſt gedrängtes Bild der Formation im ganzen zu geben, ohne dabei auf Einzelheiten oder auf Leitfoſſile für beſtimmte Horizonte eingehen zu können. — — Erſtes Zeitalter der Erde oder die archäilchen Formationen. So tief auch unſere Blicke eindringen in die Erdkruſte durch die gewaltigen Aufbrüche und Aufriſſe der Erde ſelbſt, durch die Eroſionstäler und tiefen Bergwerke, ſo können wir doch nicht die älteſte Formation feſtſtellen, welche gebildet ſein muß durch die urſprüngliche Erſtarrungskruſte der Erde. Was wir kennen, ſind alles ſchon durch das Waſſer bewegte und neu abgelagerte Maſſen. Wir müſſen aber annehmen, | 54 Hiſtoriſche Geologie. daß die erſte Erſtarrungsmaſſe alle die Subſtanzen enthalten hat, welche wir ſpäter wieder verarbeitet finden, und dürfen ferner annehmen, daß ſie ſich am nächſten in ihrer Zuſammen⸗ ſetzung an die älteſten uns bekannten Gneiſe anſchließen wird. Es iſt nicht wohl zu denken, daß uns dieſe Urformation irgendwo auf der Erdoberfläche zu Geſicht kommt, da alle Punkte der Erde im Laufe der geologischen Zeiten ſchon zu vielfachen Umwälzungen und Umänderungen unterlegen ſind. Die älteſten Formationen, welche unſerer Beobachtung zu⸗ gänglich ſind, weichen von den ſpäteren inſofern ganz be⸗ deutend ab, als ſie kriſtalliniſcher Natur ſind, alſo nicht ein⸗ fache, ſondern gemengte Geſteine darſtellen. Man bezeichnet ſie daher auch als kriſtalliniſche Schiefergeſteine. Über die Art ihrer Zuſammenſetzung und Bildungsweiſe iſt ſchon früher (Seite 20 und 34) geſprochen worden, und es bleibt noch übrig, ihre gegenſeitige Lagerung und ihre geologische Stellung kennen zu lernen. Das älteſte Glied iſt die Gneisformation, welche in der enormen Mächtigkeit bis zu 30000 m unter allen be⸗ kannten Formationen liegt. Im allgemeinen bewahrt ſie einen monotonen Charakter; dünnflaſerige, ſchuppige oder fein⸗ ſchieferige Varietäten wechſellagern mit grobkörnigen oder dichten, ſcheinbar ungeſchichteten Maſſen. In dem mächtigſten, genau ſtudierten Gneiskomplexe des Bayriſchen Waldes über⸗ wiegt in den unteren Zonen die graue, in den oberen die röt⸗ liche Färbung. Nach oben ſtellen ſich häufig hornblendereiche Varietäten ein (Amphibolſchiefer), bald mehrt ſich der Granat (Eklogit) und tritt an Stelle des Glimmers (Gra⸗ nulit). Schließlich nimmt der Gehalt an Feldſpat ab, wo⸗ gegen der Glimmer ſich mehrt, und in allmählichem Übergang kommen wir zur zweiten Gruppe, der Glimmerſchiefer— Formation. Auch in dieſer ſind wieder eine große Reihe von Varietäten zu verzeichnen, Erſtes Zeitalter. 55 je nachdem der eine oder andere Beſtandteil vorwiegend wird. (Siehe Tabelle Seite 20.) Das jüngſte Glied der archäiſchen Schiefer, die Phyllit— Formation, trägt zwar in den unteren Lagen noch ganz den Charakter der kriſtalliniſchen Schiefer und ſteht dem Glimmer⸗ ſchiefer ſehr nahe; in den höheren Horizonten jedoch ſtellen ſich immer mehr tonige Beimengungen ein, jo daß dieſe Öe- ſteine oft kaum mehr nach ihrem Geſteinscharakter von den darauf folgenden jüngeren Tonſchichten zu trennen ſind. Man bezeichnet daher die Phyllite auch als Urtonſchiefer oder UÜbergangsgebirge. 7 ; gi Die kriſtalliniſchen Schiefer im Bayriſchen Wald. n Gneis. S Syenit lagerartig im Gneis. gin Übergang zum Glimmer⸗ ſchiefer (Hornblendeſchiefer). Gl Glimmerſchiefer mit Granitgängen (G), Quarzit⸗ ſchiefer. k Körniger Kalk. ph Phyllit, z. Teil als Phyllitgneis (pgn) entwickelt. C Kambrium. Vergebens ſchauen wir uns in den kriſtalliniſchen Schiefern nach den Überreſten lebender Weſen um. Wohl hat man in den eigentümlichen Serpentin⸗ und Kalkgemengen aus der Gneisformation die Überreſte eines großen Urſchleimtieres zu erkennen geglaubt und es Eozoon genannt, aber neuere Unterſuchungen haben es mit Sicherheit als eine unorganiſche Mineralbildung erkennen laſſen. Es bleibt uns demnach die ganze Fauna dieſer Urzeit verborgen. Und doch muß dieſe Fauna eine überaus reiche und entwicklungsfähige geweſen ſein und hatte ſich auch bis zum Eintritt der nächſten Periode ſchon verhältnismäßig weit entwickelt. Es iſt alſo vollſtändig 56 | Hiſtoriſche Geologie. unberechtigt, dieſe Urzeit als azoiſch (ohne lebendes Weſen) zu bezeichnen, ſondern ſie mußte im Gegenteil den Urkeim alles organiſchen Lebens enthalten. Tabellariſche Überſicht der archäiſchen Formationen. - Paläon⸗ Glie⸗ tologiſche N derung überreſte Geſteins⸗ charakter Verbreitungs⸗ gebiete Zentral⸗Europa: Zentral- alpen, Schwarzwald, Vo⸗ geſen, Speſſart, Bayriſcher Wald, Fichtelgebirge, Erz⸗ gebirge, Rieſengebirge, au⸗ ßerdem in faſt allen Län⸗ dern der Erde. niſche Glim⸗ Schiefer⸗ mer⸗ geſteine ſſchiefer, Gneis Zweites Zeitalter oder die paläozoilchen Formationen. Der Übergang von den kriſtalliniſchen Schiefern in die pa- läozoiſchen Formationsgeſteine iſt, wie wir geſehen haben, ein ganz allmählicher und eine beſtimmte Grenze daher in vielen Fällen nicht durchführbar. Immer mehr nehmen aber nun die einfachen und klaſtiſchen Geſteine überhand; zwiſchen den Tonſchiefern ſtellen ſich Grauwacken, Konglomerate, Sandſteine und zum Teil ſehr mächtige Kalkablagerungen ein. Das wichtigſte Merkmal aber ſind die Verſteinerungen, welche von jetzt ab auftreten und uns Kunde geben von einer längſt wieder verſchwundenen und untergegangenen Welt. In den meiſten Fällen ſind es Meeresablagerungen, welche uns er⸗ halten ſind, und die Fauna, welche uns entgegentritt, zeigt N | Zweites Zeitalter. 57 zwar ſchon in den älteſten Spuren eine verhältnismäßig hohe Entwicklung, aber es ſind doch noch Formen, welche ſich mit den etzt lebenden gar nicht oder nur ſehr ſchwer in Einklang bringen laſſen. Es ſind nur wenige Geſchlechter vertreten, aber dieſe mit einem ſtaunenswerten Reichtum der Formen und vor allem der Individuen; eine einzige Spezies tritt oft ſo maſſenhaft auf, daß fie mächtige Bänke ausſchließlich erfüllt und zu⸗ ſammenſetzt. Die Korallen zeichnen ſich durch einen fremd⸗ artigen Charakter aus und nähern ſich erſt allmählich unſeren jetzt lebenden Formen; man ſtellt ſie als Zoantharia rugosa und tabulata den jetzt lebenden Hexacoralla gegenüber. Von den Strahltieren und Echinodermen ſind es die jetzt ſehr ſel⸗ tenen Seelilien oder Krinoiden, welche in dieſem Zeitalter ihren höchſten Formenreichtum entfalten, während die See⸗ ſterne und Seeigel jelten ſind. Auch die Mxfchel- und Schneckentiere haben durchgehend ein fremdartiges Ausſehen; dazu kommen noch die ungemein zahlreichen Arten der Bra⸗ chiopoden und der ſchalentragenden Tintenfiſche aus dem Geſchlechte der Nautiliden. Den ſeltſamſten Charakter tragen unter den paläozoiſchen Gliedertieren die Trilobiten, welche bereits in den tiefſten Horizonten in zahlloſer Menge auftreten, um dann in den jüngeren Schichten wieder voll⸗ ſtändig zu verſchwinden; ſie ſind kaum mit irgend einem le⸗ benden Geſchlecht der Krebſe in Einklang zu bringen. Eigen⸗ tümliche Fiſche von oft abenteuerlichen Geſtalten beginnen in den mittleren Lagen dieſer Formationen, und dazu kommen noch in den jüngſten paläozoiſchen Schichten Amphibien und Reptilien, aber alle von einer Form und einem Aufbau, wie wir ihn unter den jetzt lebenden Tieren nicht mehr finden. Was die Pflanzenwelt anbelangt, ſo können wir ſie erſt von der Zeit an richtig beurteilen, aus welcher uns reichliche ter⸗ reſtriſche Ablagerungen bekannt ſind. Aus den Meeresablage⸗ 58 Hiſtoriſche Geologie. rungen ſind uns nur Algen bekannt, in den Steinkohlen⸗ ablagerungen dagegen tritt uns eine Flora entgegen, welche, wie die Tierwelt, von der jetzigen vollkommen verſchieden iſt. Vor allem ſind es die Gefäßkryptogamen, welche vor⸗ wiegen und zu rieſigen Bäumen heranwachſen; daneben treten noch einzelne Koniferen auf, während die unſere jetzige Flora beherrſchenden Dikotyledonen noch fehlen. So finden wir in dem paläozoiſchen Zeitalter eine Urwelt entwickelt, welche uns in jeder einzelnen Form wie in ihrem Geſamtbild vollſtändig fremd entgegentritt. Aber auch in dieſer Welt können wir eine fortwährende Veränderung und Weiterentwicklung beobachten, und eben auf dieſe Verände⸗ rungen, auf das Ausſterben einzelner Geſchlechter und das Auftreten neuer gründet ſich die Gliederung in einzelne For⸗ mationen. Die Eruptivgeſteine der paläozoiſchen Schichten find in den beiden älteren Gliedern noch dieſelben oder wenigſtens ſehr ähnlich denen der kriſtalliniſchen Schiefer: Granit, Syenit, Diabas, Diorit — und zwar in den Varietäten der Glimmer⸗ diorite — walten hier vor, während die jüngeren Glieder durch die maſſenhaften Eruptionen von Melaphyr und beſonders Quarzporphyr ausgezeichnet ſind. 1. Kambrium und Silurformation. Nur an wenigen Stellen in Deutſchland, am Nordrande des Fichtelgebirges, im Vogtlande und in Thüringen, ſind uns dieſe älteſten Verſteinerungen führenden Schichten erhalten; um ſo ſchöner dagegen iſt ihre Entwickelung in Böhmen und im Norden Europas, in Rußland, Skandinavien und Groß⸗ britannien, ſowie in Nordamerika, wo fie ungemein ausgedehnte Ländergebiete zuſammenſetzen. Die Geſamtmächtigkeit dieſer Formation kann über 20000 Meter erreichen. Zweites Zeitalter. 59 Der Geſteinscharakter, der hier vorwiegt, iſt ein toni⸗ ger und ſandiger, zu welchem ſich untergeordnet auch Kalk⸗ ablagerungen geſellen. Gewöhnlich iſt der Übergang aus den Urtonſchiefern der Phyllitſtufe ein kaum merklicher, ſo daß in den unteren Horizonten Tonſchiefer von ſchwarzer und grauer Farbe vorwiegen, welche nicht ſelten als Dach- und Griffel⸗ ſchiefer Verwendung finden. Zwiſchen dieſen Tonſchiefern ſtellen ſich Grauwacken und Sandſteine ein, welche beſonders in den höheren Horizonten an Mächtigkeitzunehmen. Schwarze 2 4 I. ; mL POSTS Win Silur und Devon im Fichtelgebirge. 1 Kambriſche Quarzite. 2 Phykoden⸗Schichten und Eiſenerze des oberen Kam⸗ brium. 3—5 Unter⸗Silur, quarzitiſche Schiefer und untere Graptolithenſchiefer. 6—8 Ober⸗Silur: 6 Kalke der Cardiola interrupta, 7 Graptolithenſchiefer, 8 Tentakuliten⸗Kalke. 9—11 Devon: 9 unterdevon. Nereitenſchiefer, 10 Diabas, 11 Diabastuffe. 12 Oberdevon mit Goniatitenkalken, Schalſteinen und Klymenienſchichten. Kalke treten nur vereinzelt auf, ſind aber dann faſt immer durch einen erſtaunlichen Reichtum an Verſteinerungen aus⸗ gezeichnet. Die Ablagerungen, welche uns erhalten ſind, weiſen alle auf Meeresbildungen hin, daher gehören auch alle Ver⸗ ſteinerungen den Seetieren und marinen Pflanzen an; nur zufällig ſind hie und da Bewohner des Landes in das Meer hineingeſpült und uns erhalten geblieben. Die präkambriſche und kambriſche Formation bildet die unterſte Stufe und lagert direkt auf dem Phyllite auf. Im Präkambrium ſind es nur undeutliche Spuren von Algen (Fukoiden) und die Kriechſpuren von Würmern Nereiten), 60 Hiſtoriſche Geologie. welche uns in den tieferen Horizonten Zeugnis einer ſchon vorhandenen Tier- und Pflanzenwelt geben. Dagegen beobach⸗ ten wir im Kambrium Ablagerungen mit wohlerhaltenen Ver⸗ ſteinerungen, welche an einzelnen Orten vollſtändig das Ge⸗ ſtein erfüllen. Den größten Teil der Fauna bilden Trilo⸗ biten, welche von den kleinen, kaum 2 mm großen Arten (Agnostus) bis zu nahezu ½ ͤm langen Rieſen (Asaphus und Paradoxites, Taf. III, Fig. 10) einen ungeahnten Formen⸗ reichtum erkennen laſſen. Die anderen Tiergruppen, von denen nur einzelne Brachiopoden (Lingula, Obolus, Orthis) bemerkenswert ſind, treten neben den Trilobiten in den Hinter⸗ rund. Auf den kambriſchen Schichten lagert das Unterſilur. Auch in dieſen Ablagerungen ſpielen noch die Trilobiten eine Hauptrolle; von den kambriſchen Geſchlechtern ſterben zwar einzelne aus, aber an deren Stelle treten beinahe eben⸗ ſoviel neue Arten, und man darf deshalb das Kambrium und Unterſilur als den Höhepunkt in der Entwickelung der Trilo- biten bezeichnen. Die im Kambrium nur ſchwach vertretenen Brachiopoden nehmen nun raſch an Formenreichtum zu (beſonders Orthis und einzelne Spiriferarten, Taf. III, Fig. 15). Dazu geſellen ſich noch die Schalen von Kephalopoden aus der Gruppe der Nautiliden; teils ſind es gerade, ſtabförmige Formen (Orthoceras, Taf. III, Fig. 1), teils gekrümmte und halb aufgerollte (Cyrtoceras, Taf. III, Fig. 2, Lituites). Be⸗ ſonders leitend und charakteriſtiſch ſind die Graptolithen (Taf. II, Fig. 8), welche in den Schieferablagerungen ſich in unglaublicher Menge finden. Es ſind dies die Skelettſtücke eines unbekannten Tieres (wahrſcheinlich aus der Gruppe der Hydroidpolypen), beſtehend aus einer ſtabförmigen Achſe, an welcher ſich ſeitlich die Zellen oder Kammern anſetzen. Das Oberſilur zeigt zwar im großen ganzen noch eine ähnliche Zuſammenſetzung der Fauna, doch fällt das Schwer⸗ Zweites Zeitalter. 61 gewicht der Tierwelt nicht mehr auf die Trilobiten, welche ebenſo wie die Graptolithen einen Rückgang bemerken laſſen, ſondern auf die anderen Tiergeſchlechter. Die Nautiliden und Brachiopoden ſtellen ſich mit großem Artenreichtum ein; dazu geſellen ſich die Seelilien in größter Entfaltung ihrer Formen. Sie waren zwar ſchon im Unterſilur durch die kugel⸗ förmig gebildeten Zyſtideen vertreten; im Oberſilur dagegen haben wir die echten Krinoiden mit Stiel, Kelch und Armen vor uns. Auch die Korallen vom Typus der Tabulata und Rugoſa (Taf. II, Fig. 6) treten nun maſſenhaft auf und er⸗ füllen einzelne Ablagerungen. Als vollſtändig neue Formen ſind ferner unförmliche und abenteuerlich geſtaltete Rieſen⸗ krebſe (Gigantostraca) und die erſten Wirbeltiere in Geſtalt von Fiſchen zu erwähnen; dieſe waren jedoch nicht mit Schuppen, ſondern mit ſchildförmigen Panzerplatten bedeckt (Pteraspis). 2. Devonformation. Dieſes zweite Glied der paläozoiſchen Formationen reiht ſich in den für das Silur erwähnten Verbreitungsgebieten an die älteren Schichten an und bildet dort die direkte Fort⸗ ſetzung dieſes Schichtenſyſtemes. In ſchönſter Entwickelung finden wir es außerdem in dem rheiniſchen Schiefergebirge, wo es meiſt auf Tonſchiefer der Phyllitformation auflagert. Sowohl im Geſteinscharakter wie in der Fauna zeigt ſich das Devon ſehr naheſtehend den Silurablagerungen; auch jetzt noch überwiegen die Tonſchiefer, Grauwacken und Sandſteine, doch beteiligen ſich auch Kalkſteine in weit größerer Verbrei⸗ tung als in der Silurformation. Während wir in dem Silur ausſchließlich marine Ablagerungen vor uns haben, treffen wir im Devon ſchon Spuren von Feſtländern, auf denen ſich eine Landflora mit Gefäßkryptogamen entwickelte. In der Tierwelt zeigt ſich eine ſtete Weiterentwickelung, was ſich be⸗ 62 Hiſtoriſche Geologie. ſonders bei den Wirbeltieren geltend macht, welche zwar auf die Fiſche beſchränkt bleiben, aber in einem großen Formen⸗ reichtum auftreten. Man teilt die Devonformation in drei Glieder ein, welche als Unter⸗, Mittel⸗ und Oberdevon bezeichnet werden. Jede Abteilung zeichnet ſich in der Regel ſchon durch beſon⸗ dere Ausbildung der Geſteine aus, aber vor allem waren bei dieſer Einteilung beſtimmte Leitfoſſile maßgebend, während im großen ganzen die Fauna der Devonformation ſich ſehr gleichmäßig bleibt. Das Unterdevon wird durch einen mächtigen Komplex von ſandigen Schichten, meiſt Grauwacken, Quarziten und Sandſteinen gebildet, in denen die Verſteinerungen nur ſchlecht erhalten ſind. Unter den Korallen bildet das eigentümliche Pleurodietyum problematicum, das faſt immer nur als Hohlraum oder Steinkern vorkommt, ein ſehr gutes Leitfoſſil, ebenſo wie einzelne Spirifer-Arten (Spirifer macropterus (Taf. II, Fig. 15] und cultrijugatus). Die Trilobiten und Kri⸗ noiden treten gegenüber der Silurfauna vollſtändig in den Hintergrund, dagegen werden die Muſcheln und Meerſchnecken zahlreicher. Dies macht ſich beſonders in der zweiten Abteilung, dm Mitteldevon, geltend. Dieſe Schichten, meiſt aus Kalk⸗ ſteinen und Mergeln beſtehend, zeichnen ſich durch außer⸗ ordentlichen Reichtum an Verſteinerungen aus. An einzelnen Punkten, wie in der Eifel, finden wir förmliche Korallen⸗ ablagerungen, ſog. paläozoiſche Korallenriffe, in welchen wir außer den zahlreichen Korallen auch ſonſtige Meeres⸗ bewohner in Hülle und Fülle antreffen, und welche uns erſt ein richtiges Bild von dem damaligen üppigen Meeresleben geben können. Unter den Korallen zeichnet ſich beſonders eine merkwürdige, mit Deckel verſehene Einzelkoralle (Calceola) und das häufig zu Stöcken verſchmolzene Cyathophyllum durch Zweites Zeitalter. 63 Häufigkeit aus. Von den Krinoiden iſt nur Cupressocri- nus zu erwähnen; ganz einzig für dieſes Formationsglied da⸗ gegen find die Brachiopodengeſchlechter Stringocephalus und Uncites. Auch Nautiliden, ſowohl gerade geſtreckte wie gekrümmte, ſind ſehr häufig, und dazu treten noch eine Reihe von Muſcheln (Pterinea und Megalodon) und Schnecken (Pleurotomaria); von den Trilobiten iſt nur noch eine Gattung (Phacops Taf. III, Fig. 11) von Bedeutung. Eſchweiler Kohlenmulde. 5 . = A,, ,,, 5 Devon und Karbon der Eifel. C Kambrium, UD Koblenzer Schichten mit Pleurodictyum. MD Eifler Kalk mit Calceola und Stringocephalus. OD Oberdevon mit Goniatiten und Kly⸗ menienkalken. K Kohlenkalk. K Kulmſchichten. K, Produktive Steinkohle. Das Oberdevon ſchließlich zeichnet ſich dadurch aus, daß die Kephalopoden eine ſehr wichtige Entwickelung zeigen, indem jetzt die erſten Anfänge der ſpäter ſo wichtigen und formenreichen Gruppe der Ammoniten auftreten in Geſtalt von zwei Geſchlechtern, den Gon iatiten (Taf. III, Fig. 4) und Klymenien, welche als Vorläufer der Ammoniten an⸗ geſehen werden. Die für die Devonformation ſo charakteriſtiſchen Fiſche finden ſich nur ſelten in den deutſchen Meeresablagerungen, um ſo häufiger dagegen in den mehr litoralen Sandſteinen des Oberdevons von Schottland, dem ſogenannten „alten ro⸗ ten Sandſtein“. Sie zeichnen ſich durch großen Reichtum der Arten aus, ſind zum Teil mit großen Panzerplatten bedeckt 64 Hiſtoriſche Geologte. und haben dann eine ganz fremdartige Geſtalt (Coccosteus, Pterichthys Taf. IV, Fig. 1), oder aber ſie tragen Schuppen, welche mit dickem Schmelz überzogen ſind; man bezeichnet ſie als Ganoidfiſche. 3. Steinkohlen⸗ oder Karbon⸗Formation. Die beiden jüngeren paläozoiſ chen Formationen haben unter ſich große Ahnlichkeit, wie dies bei den beiden alten Gliedern, dem Silur und Devon, der Fall war. Schon zu Ende der Devonzeit laſſen ſich Unterſchiede zwiſchen Feſtland und Meer konſtatieren, doch überwiegt noch bei weitem der marine Cha- rakter. In den nun folgenden Ablagerungen dagegen haben wir eine ſcharfe Trennung von Meer und Land und demgemäß terreſtriſche und marine Ablagerungen, welche ſcheinbar gar nichts mehr miteinander gemein haben, obgleich ſie geolo⸗ giſch gleichaltrig ſind. Die Meeresablagerungen beſtehen aus mächtigen Kalk⸗ und Tonſchichten, dem ſog. Kohlenkalk, mit einem großen Reichtum an Seetieren, welche eine fortlaufende Kette in der Entwickelung der alten paläozoiſchen Formen darſtellen. Un⸗ ter den Urtierchen (Foraminiferen) wird beſonders eine etwa erbſengroße walzenförmige Form, die Kusulina (Taf. II, Fig. 1), ein gutes Leitfoſſil, das über die ganze Erde verbreitet iſt. Die Korallen zeigen zwar eine Reihe neuer Geſchlechter, ſind aber doch noch mit den alten Formen aufs nächſte ver⸗ wandt. Erſtaunlich iſt die Entwickelung der Seelilien, welche im Kohlenkalk den Höhepunkt ihrer Entwickelung er⸗ reichen. Im Rückgang begriffen ſind dagegen die Brachiopo⸗ den, unter denen das große Geſchlecht der Orthiden ausſtirbt, und vor allem die Trilobiten, welche nun vollſtändig erlöſchen. Die Kephalopoden ſind nur gering vertreten, es treten nur wenig neue Formen aus der Gruppe der Ammoniten auf, während die Nautiliden an Formenreichtum abnehmen. Die Zweites Zeitalter. 65 Muſcheln und Schnecken entfalten ſich immer mehr und liefern eine Reihe wichtiger und guter Leitfoſſile. Unter den Fiſchen treten außer zahlreichen Haifiſcharten nur Ganoid⸗ fiſche auf, die Knochenfiſche fehlen noch gänzlich. Kommen wir nun aus den Gebieten der tiefen Meere, welche die Kohlenkalkablagerung darſtellt, näher zur ehemali⸗ gen Küſte, wo die Meere ſeichter waren, und zugleich viel mehr Material vom Feſtland her zugeführt bekamen, ſo finden wir dort Ablagerungen von ganz anderem Geſteinscharakter. Man bezeichnet fie als Kulm⸗Formation. Diele Gebilde z — — u, 27% 7 . Al Saarbrücker Kohlenrevier. D Devoniſches Grundgebirge. I Tiefſte flötzleere Sandſteine des Carbon. II Saarbrücker Stockwerk, produktive Steiukohle. III Pfälzer Stockwerk, oberes Carbon mit wenig Flötzen. R Unteres Rotliegendes, Ri Oberes Rot⸗ liegendes. M Melaphyrgänge und Decken. Bust. Bundſandſtein. der Uferzone beſtehen durchgehend aus Konglomeraten, Sand⸗ ſteinen und Grauwacken, dazwiſchen treten auch Schiefer, Ton und Kalkablagerungen, ja vereinzelte Kohlenflöze auf. Eine große Petrefaktenarmut macht ſich bemerklich, und nur wenige mit dem Kohlenkalk gemeinſame Arten beweiſen die geologiſche Gleichaltrigkeit dieſer beiden Schichten, welche die unteren Glieder der Steinkohlenformation darſtellen. Die produktive Kohlenformation ſtellt die oberſte und wichtigſte Gruppe dar und beſteht aus Sandſteinen, zwi⸗ ſchen welchen Schiefertone und Kohlenflöze wechſellagern. Die Anzahl ſowohl wie die Mächtigkeit der Flöze iſt eine ſchwankende: bald ſind ſie nur wenige Zentimeter dick und Fraas, Geologie. 5 66 Hiſtoriſche Geologie. deshalb nicht abbauwürdig, bald aber ſchwellen ſie zu einer Mächtigkeit von vielen Metern an. Die Kohlenablagerungen ſind entſtanden aus einer üppig wuchernden Flora, welche die ſumpfigen Niederungen des damaligen Feſtlandes bedeckte. Die Ablagerungen ſind immer muldenförmig angeordnet und auf verhältnismäßig kleine Strecken, ſog. Kohlenbecken oder Kohlenreviere, verteilt. Sowohl dieſe muldenförmige Lagerung, als vor allem die Entſtehung der Flöze aus Land⸗ pflanzen und die mit dieſen vorkommenden Landtiere machen es zweifellos, daß die produktive Kohlenformation eine ter⸗ reſtriſche Bildung iſt, welche ſich in Süßwaſſertümpeln abge⸗ lagert hat. Das größte Intereſſe nimmt natürlich die Flora in An⸗ ſpruch, welche ſich, wie die paläozoiſchen Tiergeſchlechter, zwar durch unglaubliche Maſſenhaftigkeit und Uppigkeit der ein⸗ zelnen Arten, aber doch durch große Armut und Eintönigkeit der Geſchlechter auszeichnet. Abgeſehen von wenigen echten Koniferen aus der Gruppe der Araukarien, wurde die ganze Kohlenablagerung von Kryptogamen gebildet; die Kala⸗ marien oder Schachtelhalme (Calamites, Asterophyllum und Annularia Taf. I, Fig. 2 und 5]) wucherten in den Sümpfen, Farnkräuter und zwar vorzüglich Baumfarne (Neuropteris, Odontopteris [Taf. I, Fig. 6], Pecopteris und Alethopteris) waren mehr auf den trockenen Boden ange⸗ wieſen. Den größten Anteil an der Kohlenbildung hatten die eigentümlichen Sigillarien (Taf. I, Fig. 3) und Lepido- dendron (Taf. I, Fig. 4), welche zu gewaltigen Bäumen von über 30 m Höhe heranwuchſen; der ganze Stamm iſt mit Blattnarben beſetzt, an welchen lange Nadeln ſaßen, die Wurzeln (ſog. Stigmarien) ſind vielverzweigt und verbreitet, aber nur äußerſt ſelten werden ſie mit den Stämmen im Zu⸗ ſammenhang gefunden. Die ſyſtematiſche Stellung dieſer Bäume iſt ſchwierig; Lepidodendron wird zu den Lykopodiazeen Zweites Zeitalter. 67 geſtellt, während die Stellung von Sigillaria noch ſchwankend iſt. Damit iſt die Flora ſchon erſchöpft, denn alle weiteren Pflanzengruppen, vor allem die angioſpermen Dikotyledonen, fehlen noch; in welcher Üppigkeit aber dieſe wenigen Arten wucherten, kann man ſich kaum vorſtellen, denn unzählige Stämme und Blätter waren nötig, um ſolche Kohlenablage⸗ rungen zu hinterlaſſen, wie wir ſie in der Kohlenformation antreffen. Die Tiere treten neben den Pflanzen vollſtändig in den Hintergrund und gehören zu den größten Seltenheiten. Um ſo intereſſanter iſt es aber, daß uns Funde von karboniſchen Spinnen, Skorpionen, Termiten, Heuſchrecken und andern Inſekten vorliegen, welche uns beweiſen, daß auch dieſe Gruppen ſchon ein hohes Alter beſitzen. Noch wichtiger iſt das erſte Auftreten von geſchwänzten Amphibien, ſalamander⸗ ähnlichen Geſchöpfen, welche jedoch im Skelettbau noch ſehr von dieſen verſchieden ſind und Anklänge an die Fiſche zeigen. Man hat die ganze Gruppe dieſer alten Amphibien, welche wieder in der Trias ausſterben, als Stegokephalen (Taf. IV Fig. 5 und 6) bezeichnet. Die Verbreitung der produktiven Kohlenformation iſt, wie ſchon erwähnt, auf einzelne Becken beſchränkt; in Deutſch⸗ land iſt es Nieder⸗ und Oberſchleſien, Sachſen zwiſchen dem Erz⸗ und Mittelgebirge, das Saargebiet und Weſtfalen, welche beſonders geſegnet ſind; kleinere Vorkommniſſe ſind im Fichtel⸗ gebirge, in den Vogeſen und im badiſchen Schwarzwald vor⸗ handen, wogegen in Württemberg die Tiefbohrung auf Stein⸗ kohlen reſultatlos blieb. Außerhalb Deutſchlands iſt in Europa vor allem Groß⸗ britannien durch großen Kohlenreichtum ausgezeichnet, auf dem Kontinent iſt das belgiſche und böhmiſche Kohlenrevier von Bedeutung. Die marinen Ablagerungen (Kohlenkalk und Kulm) bilden bald das Liegende in den genannten Kohlen⸗ 5 * 68 Hiſtoriſche Geologie. becken, bald treten ſie auch ſelbſtändig ohne Kohlenflöze auf, ſowohl in Deutſchland (Fichtelgebirge, Thüringen, Harz), wie in Rußland, Frankreich und Spanien. Große Kohlenreviere ſcheinen ſich in China zu befinden, und noch bedeutender find diejenigen von Nordamerika, welche zuſammen ein Areal von ca. 5500 Quadratmeilen umfaſſen. 4. Die Permiſche oder Dyas⸗Formation. Dieſes jüngſte Glied des paläozoiſchen Zeitalters ſchließt ſich aufs engſte an das Karbon an und bewahrt im großen ganzen denſelben Geſteinscharakter und nahe verwandte Or⸗ ganismen. Auch hier herrſchen die litoralen und ſogenannten terreſtriſchen Bildungen vor: Konglomerate, Sandſteine mit untergeordneten Kohlenflözen, Mergel und Ton bilden die Se⸗ dimentärgeſteine der unteren Dyas oder des Rotliegenden; nur den oberen Abſchluß bilden Schiefer (Kupferſchiefer) und marine Kalk- und Dolomitablagerungen, der ſogenannte Zechſtein. Beſonders wichtig für das Rotliegende ſind die maſſenhaften Eruptivgeſteine, unter denen die Quarzpor⸗ phyre die erſte Stelle einnehmen. Dieſe bilden nicht nur als ausgedehnte Decken einen großen Teil der Schichten ſelbſt, ſondern ſie lieferten auch größtenteils das Material für die Konglomerate und Sandſteinſchichten. In zweiter Linie ſind die mächtigen Salzſtöcke in Norddeutſchland zu nennen, welche in dieſe Periode fallen und ihre Entſtehung wohl großen ab⸗ flußloſen Inlandſeen verdankten. Es ſind die viele hundert Meter mächtigen Lager von Steinſalz in den oberen Lagen von den für die Induſtrie ſo wichtigen Kaliſalzen begleitet, welche einen wichtigen Mineralſchatz dieſes Landes darſtellen. In den terreſtriſchen wie in den marinen Ablagerungen finden wir noch paläozoiſche Fauna und Flora, aber beide find auf wenige Formen beſchränkt, wie überhaupt! in der Dyas eine große Petrefaktenarmut herrſcht. Die Kalamarien und Farne Drittes Beitalter. 69 der Kohlenformation find auch noch im Rotliegenden vor⸗ herrſchend, nur die Sigillarien und Lepidodendron⸗Arten ſind durch echte Koniferen vertreten. Unter den niederen Seetieren herrſchen im Zechſtein noch einige paläozoiſche Brachiopoden (Productus) vor, aber die Zeit der Nautiliden, Goniatiten, Trilobiten, der paläozoiſchen Krinoiden und Korallen iſt zu Ende. Nur die Fiſche find durch mehrere Ganoid-Fiſche (Palaeoniscus) vertreten und die Stegokephalen erreichen den Höhepunkt ihrer Entfaltung (Archegosaurus, Branchio- saurus Tafel IV Fig. 5], Melanerpeton u. a.). Einen weſent⸗ lichen Schritt in der Entwicklung der Wirbeltiere bezeichnet das erſte Auftreten echter Reptilien (Palaechatteria und Proterosaurus). Die Verbreitung der beiden permiſchen For⸗ mationsglieder, des Rotliegenden und Zechſteins, iſt in Deutſch⸗ land eine ſehr große; ſie ſchließt ſich an die Kohlenbecken und an die ſpätere Triasformation an. Drittes Zeitalter oder die melozoifchen Formationen. Mit dem Auftreten der über der Dyas gelagerten Schichten ſehen wir eine neue Ara in der Geſchichte der Erde aufgehen, welche ſich von dem paläozoiſchen Leben weiter entfernt, als von dem der Jetztzeit. Es darf keineswegs gedacht werden daß zwiſchen beiden Zeitaltern eine trennende Kluft ſtehe, ſondern ſie gehen beide vollſtändig ineinander über. Während eine große Reihe der Tierwelt ſich gleichbleibt, ſehen wir an Stelle anderer ausgeſtorbener Arten eine große Anzahl neuer auftreten und dazu kommen noch vollſtändig neue, höher ent⸗ wickelte Tier⸗ und Pflanzengruppen mit großem Artenreichtum, welche dem Geſamtbild ein verändertes und mannigfaltigeres 70 Hiſtoriſche Geologie. Gepräge verleihen. In der Pflanzenwelt gehen zwar noch die Gefäßkryptogamen, wenn auch mit neuen Arten durch, aber ſie werden überwogen von den Koniferen, und dazu geſellen ſich noch die erſten angioſpermen Dikotyledonen, die echten Laubhölzer. Die in den paläozoiſchen Formationen leitenden tabulaten Korallen machen den Hexakorallen Platz, die Krino⸗ iden, Brachiopoden und Nautiliden beſchränken ſich auf wenige Arten; dafür werden die Krinoiden vollſtändig durch die Echiniden oder Seeigel, die Nautiliden durch die echten Ammoniten und Belemniten vertreten. Anſtatt der Tri⸗ lobiten erſcheinen nun echte Krebſe, die Fiſche entfalten einen großen Formenreichtum und es geſellen ſich zu den Selachiern und Ganoiden noch Knochenfiſche (Teleostei); die Stegokephalen schließlich wachſen zwar in ihren Endgliedern zu rieſigen Formen heran, erlöſchen aber damit ſchon in dem erſten meſozoiſchen Formationsgliede. Eines der beſten Merk⸗ male des meſozoiſchen Zeitalters gibt die Entfaltung der Reptilien, welche den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreichen. Neben ihnen treten auch ſchon die erſten Vögel und Säuge⸗ tiere auf. So geſtaltet ſich Tier- und Pflanzenwelt in der meſozoiſchen Periode unendlich mannigfacher und formenreicher gegenüber der früheren Zeit, und wenn ſie auch noch von dem Bild der Jetztzeit weit abweicht, ſo ſehen wir doch ſchon einen ganz weſentlichen Schritt zur Annäherung. Was die Geſteine anbelangt, ſo läßt ſich im allgemeinen nur ſagen, daß die Kalkgeſteine mehr vorwiegen und neben ihnen die Sandſteine und Tone, während die kieſelhaltigen Quarzite, Grauwacken und Schiefer nur untergeordnet auf⸗ treten. Vulkaniſche Eruptionen ſind während dieſes Zeit⸗ alters Seltenheiten und daher von untergeordneter Be⸗ deutung. N Drittes Zeitalter. 71 5. Die Trias⸗Formation. Die Trias lagert als unterſtes Glied der meſozoiſchen For⸗ mationen auf der Dyas und bildet in Deutſchland wohl die verbreitetſte aller Formationen. Hatten wir ſchon im Karbon und in der Dyas ſtreng die terreſtriſchen und marinen Ablagerungen auseinander zu halten, ſo iſt dies in gleichem Maße bei der Trias der Fall. Ganz Deutſchland muß zur Trias⸗ periode ein flaches Küſtenland geweſen ſein, in welchem durch geringe Oszillation des Kontinentes bald ſeichte Meere ſich ausbreiteten, bald große Binnenſeen abgeſchnürt wurden, welche zu petrographiſch ſehr verſchiedenartigen Ablagerungen führten. Ganz anders geſtalteten ſich die Verhältniſſe da, wo tiefe Meere ihre Niederſchläge hinterlaſſen haben, wie wir dies in den Alpen treffen. Während ſich in der deutſchen Trias Sandſteine, Kalke, Salzſtöcke und bunte Mergel mit terre⸗ ſtriſcher Flora und Fauna oder auch mit Meertieren vermiſcht vorfinden, treffen wir in der alpinen Trias faſt nur Kalke und Mergel mit ausſchließlich mariner Tierwelt. Germaniſche Trias. Wir betrachten zuerſt die außer⸗ alpine deutſche Trias, welche durch ihre klare Gliederung in Buntſandſtein, Muſchelkalk und Keuper zum Namen Trias Veranlaſſung gegeben hat. Der Buntſandſtein iſt eine außerordentlich gleichmäßige Sandſteinablagerung von 300 — 400 m Mächtigkeit; der Sandſtein iſt meiſt durch Eiſengehalt rot gefärbt und beſitzt ein gleichmäßiges feines Korn, weshalb er ſich als Bauſtein ganz beſonders gut eignet (Heidelberger Schloß). Für den Geologen und Paläontologen bietet er ſo wenig Anziehendes wie das Rotliegende, da in ihm die größte Petrefaktenarmut herrſcht. Nur hie und da bezeugen Pflanzen (Voltzia) oder die Faährten von rieſigen Stegokephalen (Chirotherium) und deren Skeletteile (z. B. Trematosaurus Taf. IV, Fig. 6), daß 72 Hiſtoriſche Geologie. das Leben nicht vollſtändig erloſchen war. Erſt in den oberſten Schichten, dem ſogenannten Röt, treten Abdrücke von Mu⸗ ſcheln in größerer Häufigkeit auf und bilden den Übergang zum Muſchelkalk. Wir können uns den Buntſandſtein als eine Art von Dünenbildung oder eine ungeheure Sandwüſte vor⸗ 7 % * 8 ES SE = LE gt = = — — . 8 TT T ELLE 2 am. Wb e. * war rt ” * ee 5 u 4 en 1 we „en 5 .. 9 ET) n © a RR a, f 5 e 4 2 * x 1 958. or 1 — Re N. r r 72 er RR N CNN NUN 11% Schwäbiſche Trias (Untergrund von Stuttgart). Bäst Buntſandſtein. R Röt. Wag Wellengebirge mit Dolomit (Wg,) und Ralf. A Anhydritgruppe mit Salzſtöcken (NaCl). H Hauptmuſchelkalk. H, En⸗ kriniten⸗ Horizont. Hz Ceratites nodosus- Horizont. L Lettenfohlemit Li Letten⸗ kohlen⸗Dolomit und La Lettenkohlen-Sandſtein. K Keuper. K Untere Gips⸗ mergel. K, Schilfſandſtein. Kz Rote Gipsmergel. K. Stuben⸗ oder Belodon⸗ ſandſtein. Ks Violette Mergel (Zanklodon). Bd Bonebed des Rät. J Schwarzer Jura. Drittes Zeitalter. 73 ſtellen, welche nun von einem ſeichten Meere überflutet wurde. Schon der Name Muſchelkalk deutet den großen Reichtum an Verſteinerungen an, welche meiſt aus den zahlloſen Schalen von Muſcheln beſtehen, unten denen die glatten Trigoniaarten, die ſogenannten Myophorien, die wichtigſten ſind. Korallen und Spongien fehlen faſt ganz, dagegen tritt eine Krinoiden⸗ art, der Encrinus liliiformis (Taf. II, Fig. 9), in erſtaunlicher Menge auf und ſeine Stielglieder bilden den Trochitenkalk. Von den Brachiopoden zeichnet ſich die Terebratula vul- garis durch ihre Häufigkeit aus. Ausſchließlich auf den deutſchen Muſchelkalk ſind die Ammoniten mit einfachen Sutur⸗ linien, der Ceratites nodosus und C. semipartitus, beſchränkt. Auch Saurier bevölkerten neben den ſpärlichen Fiſchen das Meer und zwar waren es eigenartige Formen mit gedrungenem Leib, kleinem ſchlanken Kopfe auf einem langen Hals und kurzen, zum Schwimmen geeigneten Füßen (Nothosaurus); ſie werden als die Vorläufer der im Jura verbreiteten Pleſioſaurier an⸗ geſehen. In Süddeutſchland, beſonders in Württemberg, finden ſich im mittleren Teile des Muſchelkalkes mächtige Salzſtöcke, welche von Gips und Anhydrit begleitet ſind (Friedrichshall, Wilhelmsglück). Die Schwankung des Meeres während der mittleren Muſchelkalkzeit, welche die Salzbildung veranlaßte, macht ſich auch in den andern deutſchen Gebieten geltend und hat Veranlaſſung gegeben zu einer Dreiteilung in unteren Muſchelkalk oder Wellengebirge, mittleren Muſchelkalk oder Anhydrit⸗Gruppe und oberen oder Hauptmuſchelkalk. Keuper. Nach der Muſchelkalkperiode kam es in Deutſch⸗ land zu neuen großen Bewegungen des Bodens, welche die offenen Meere verdrängten und an deren Stelle Lagunen und große abflußloſe Binnenſeen ſetzten. Die Geſteine, welche ſich hier abſetzten, bilden den bunteſten Wechſel der Ablagerungen, welchen wir überhaupt in einer Formation kennen. Sand⸗ 74 Hiſtoriſche Geologie. ſteine, Dolomite, Kalke und vor allem Mergel mit viel Gips und Steinſalz in allen möglichen Farbentönen kennzeichnen die Keuperſchichten. Sie ſind im ganzen terreſtriſcher Natur; dafür ſprechen die vielen Pflanzenreſte und die Landſaurier. Die Seen ſelbſt waren, wie z. B. heute noch das Tote Meer, gefüllt mit einer überſättigten Löſung von Salz, in welcher ein Leben für Seetiere nicht mehr möglich war. Daher finden wir auch keine marine Fauna dieſer Binnenmeere, ſondern nur die ſpärlichen, vom Lande hergeſchwemmten Überreſte von Landbewohnern. Die Pflanzenwelt iſt beſonders reich entwickelt und zeichnet ſich durch das Auftreten von Equiſeten (Schachtelhalmen) und Zykadeen (Pterophyllum) (Taf. I. Fig. 8) aus. Muſcheln und Schnecken ſind ſehr ſpärlich; Krinoiden, Brachiopoden und Kephalopoden fehlen vollſtändig. Unter den Fiſchen iſt be⸗ ſonders ein Dipnoer (durch Lunge und Kiemen atmend), der Ceratodus, von Intereſſe, deſſen lebender Vertreter in Au⸗ ſtralien entdeckt wurde, ferner ein kleiner Ganoidfiſch, Semio- notus (Taf. IV, Fig. 4), und eine Anzahl von Haifiſcharten (Hybodus [Taf. IV, Fig. 2], Acrodus u. a.). Am intereſſan⸗ teſten ſind die Bewohner des Feſtlandes, wahre Ungeheuer an Plumpheit und Größe. Von den Amphibien haben wir die letzten Stegokephalen, Labyrinthodonten genannt wegen ihres eigentümlich verworrenen Zahnbaues; da lebte Masto- donsaurus, ein Lurch von nahezu 5 m Länge mit 15 cm langen Eckzähnen, Cyclotosaurus und Metopias mit mehr als 2 m Länge als die jüngſten Vertreter ihrer Sippe. Unter den Sau⸗ riern finden wir noch Nothoſauriden von den zierlichen, kaum 30 em langen Formen bis zu Rieſen von 4 und 5 m. Beſonders eigenartig ſind die krokodilartigen gepanzerten Rep⸗ tilien, das mächtige Belodon und der zierliche Adtosaurus, und als ſeltſamſte Ungeheuer treten nun auch die Dinoſaurier mit dem gegen 7 m großem Zanelod on auf, einem ganz fremd⸗ Drittes Zeitalter. 75 artigen Reptil, halb aufrecht gehend wie ein Känguruh, mit kleinem Kopf, langem Hals, ungeheuren bekrallten Hinterfüßen und einem Stützſchwanz. In der oberſten Schicht wurden in Württemberg auch die erſten Spuren von Säugetieren entdeckt (Microlestes und Triglyphus). Wie beifolgendes Profil zeigt, wird der Keuper in eine Reihe von Unterabteilungen gegliedert. Zu unterſt liegt die Lettenkohle, hauptſächlich aus Mergeln mit kleinen Kohlen⸗ flözen, Pflanzenſandſtein und dolomitiſchen Kalken beſtehend. Über ihr folgt der bunte Keuper, deſſen unterſtes Glied Gipsmergel bilden; auf ihnen lagert der Schilfſandſtein, erfüllt mit Equiſeten; es folgen abermals ſehr farbenreiche, meiſt rot und grün gefärbte Gipsmergel (rote Wand), dann weißer Sandſtein, ſogenannter Stuben- oder Burgſand⸗ ſtein, mit Belodon und ſchließlich violette Mergel, das Lager des Zanclodon. Den Abſchluß nach oben bildet die Rätiſche Stufe, in Deutſchland gewöhnlich als eine Knochenbreccie von wenigen Zentimetern (Bonebed) oder als mariner Sand⸗ ſtein mit einer leitenden Muſchel, der Avicula contorta, entwickelt. So unbedeutend dieſer Horizont iſt, ſo iſt er doch bei der Paralleliſierung des außeralpinen Keupers mit dem alpinen Keuper von großer Wichtigkeit. Alpine Trias. Ganz verſchiedenartig von dieſer ſo⸗ genannten deutſchen Trias ſind die gleichaltrigen Ablagerungen in den Alpen, die ſogenannte alpine Trias. Dort fluteten während der ganzen Triaszeit tiefe Meere, in welchen eine ausſchließlich marine Tierwelt zur Entwicklung kam. In dieſen Meeren lebte eine Menge von Korallen, Brachiopoden, Muſcheln, Schnecken und vor allem Ammoniten, welche ſich immer mehr von den paläozoiſchen Formen entfernen und die Zeit der höchſten Entwicklung 55 Ammoniten in der Jura⸗ periode vorbereiten. Aber auch ſchon zur Triaszeit machte ſich offenbar die Unruhe im Untergrunde geltend, welche ſpäter 76 Hiſtoriſche Geologie. zur Erhebung des großen Faltengebirges führte, und die Ab⸗ lagerungen wurden infolgedeſſen ſehr ſchwankende. Während an der einen felſigen Stelle ſich den Korallen Gelegenheit zur Bildung eines Riffes bot, lagerten ſich an einer anderen mäch⸗ tige Ton- und Mergelmaſſen ab. Am meiſten aber überwiegen die Kalkſteine, welche zum Teil enorme Mächtigkeit erreichen und ſich häufig durch Petrefaktenreichtum auszeichnen, wäh⸗ rend die gleichfalls ſehr mächtigen Dolomitgeſteine ſich ſehr arm erweiſen. Lack K 9 Flor kopf Kit Sana Kiss. Juul ee . 0 1 a \ 2 1 Wan n Hs RW Pt Mk K Bös Alpine Trias (Karwendel-Gebirge). Bdst Buntſandſtein. R Unterer Muſchelkalk (Myophorienſchichten). Mk Alpiner Muſchelkalk. Pt Partnachſchichten. Wk Wetterſteinkalk. Rb Raibler Schichten. Hd Hauptdolomit. Pt Plattenkalk. Kö Kößner⸗Schichten (Rät). J Jura. N Kreide. Auf die verſchiedenartigen Ausbildungen hier einzugehen, würde zu weit führen; ich beſchränke mich daher auf das bei⸗ gegebene Profil und folgende Angaben: Der Buntſand⸗ ſtein und der untere Muſchelkalk ſind im großen ganzen ähnlich wie in dem außeralpinen Gebiet. Durch einen Mer⸗ gelhorizont (Partnach- und St. Caſſianer Schichten) ge⸗ trennt, folgt eine bis 1500 m mächtige Kalkablagerung, der Wetterſteinkalk, welchem in den öſtlichen Alpen der Hall⸗ ſtätter Kalk entſpricht. Es folgt abermals eine Mergel⸗ ablagerung (Raibler Schichten), dann ein mächtiger Do⸗ Drittes Zeitalter. 77 lomithorizont, der Hauptdolomit. Den Abſchluß nach oben bilden die rätiſchen Schichten, welche in den Alpen eine ungemein große Mannigfaltigkeit und Mächtigkeit zeigen, aber die Avicula contorta mit den außeralpinen oberſten Keuper⸗ ſandſteinen gemein haben. 6. Die Juraformation. Mit Ende der Triasperiode werden in der germaniſchen Triasprovinz die meiſt trocken gelegten Länder von neuem vom Meer überflutet, welches uns eine mächtige, meiſt rein marine Ablagerung hinterlaſſen hat in Form von Kalk und Sandſteinen, Mergeln und Schiefertonen. Es iſt intereſſant, dieſes Übergreifen des Meeres über das Feſtland (Transgreſſion) zu beobachten, welches in Deutſch⸗ land von SW nach NO und O vor ſich ging. In einer mäch⸗ tigen Kette, dem Juragebirge, das ſich von dem Schweizer Jura bis zum Fichtelgebirge durchzieht, ſind uns die Forma⸗ tionen in ihrer urſprünglichen Ablagerung erhalten. Aber auch im Norden von Deutſchland fehlen ſie nicht, nur treten ſie nicht in einem derartig geſchloſſenen Zuſammenhang auf, ſondern ſind auf wenige Lokalitäten beſchränkt. Die mit den ſüddeutſchen Gebieten übereinſtimmende Entwicklung der Schichten läßt es aber wahrſcheinlich erſcheinen, daß ganz Deutſchland von einem großen Jurameer bedeckt war, das ſich auch noch über den größten Teil von Frankreich und England erſtreckte. Gegen Ende der Juraperiode können wir eine all⸗ mähliche Verſchiebung beobachten, Frankreich und England wurden frei von Waſſer und dafür das ganze nördliche Ruß⸗ land überflutet. Auch klimatiſche Unterſchiede machen ſich ſchon gel⸗ tend, indem die nördlichen borealen Meere eine von den ſüd⸗ lichen mediterranen und äquatorialen Provinzen verſchiedene Tierwelt beherbergen. | 78 Hiſtoriſche Geologie. Der paläontologiſche Charakter des Jura läßt ſich zuſam⸗ menfaſſen als die Blütezeit der Ammoniten und Be⸗ lemniten, ſowie der großen Meerſaurier. Zu dieſen geſellen ſich noch Vertreter faſt aller im Meere lebender Tier⸗ geſchlechter: Seeſchwämme und Korallen bilden riffartige Anhäufungen; Seelilien, Seeſterne und vor allem Seeigel ſind in großer Anzahl vertreten; dazu die formenreichen Mu⸗ ſcheln und Schnecken, die Krebſe und die Fiſche aus der Gruppe der Ganoidfiſche. Auch die Bewohner des Landes ſind uns ſowohl in den Küſtengebilden der Solnhofer Schiefer, wie vor allem in den mächtigen terreſtriſchen Ablagerungen der Rocky Mountains in Nordamerika erhalten; wir kennen eine Menge Inſekten, und zwar Käfer, Heuſchrecken, Fliegen, Spinnen u. a., welche ſich zum Teil durch bedeutende Größe auszeichnen und an die heutigen in den Tropen lebenden Arten erinnern. Vor allem kamen auf dem Lande die Rep⸗ tilien zur Entwicklung; da haben wir Schildkröten, Kro— kodile und Saurier, wie ſie heute auf Neuſeeland leben (Rhynchocephalia), daneben aber auch vollſtändig aus⸗ geſtorbene Gruppen, wie die abenteuerlichen Flugſaurier (Pterodactylus [Taf. IV, Fig. 8] und Rhamphorhynchus) und die ſchon beſchriebenen Dinoſaurier. Letztere werden beſonders in den amerikaniſchen Ablagerungen gefunden und erreichen dort die kaum glaubliche Größe von 24 m. Die Schenkelknochen dieſer Rieſen haben allein eine Höhe von 2,3 m (Atlantosaurus). Auch der erſte gefiederte Vogel (Ar- chaeopteryx) und kleine Säugetiere, welche in keine der jetzt lebenden Gattungen eingereiht werden können, wurden in Europa und Amerika gefunden. | Alles zuſammengefaßt, darf der Jura als der Glanzpunkt der meſozoiſchen Formationen betrachtet werden. Man hat die Juraformation in drei Glieder geteilt, welche nach ihrer vorwiegenden Geſteinsfärbung als ſchwarzer Jura oder Lias, Drittes Zeitalter. 79 als brauner Jura oder Dogger und als weißer Jura oder Malm bezeichnet werden. In allen drei Gliedern werden wieder eine Anzahl Unterabteilungen oder Horizonte unter⸗ ſchieden, welche ſowohl durch ihre Geſteinsart, wie durch ihre Leitfoſſile ſicher auseinandergehalten werden können. Quenſtedt hat für den Schwäbiſchen Jura je ſechs Unterabtei⸗ lungen in jedem Gliede eingeführt, welche er nach dem grie⸗ chiſchen Alphabet mit a bis & bezeichnet. Im allgemeinen ge⸗ nügt eine Einteilung in unteren, mittleren und oberen Lias, reſp. Dogger oder Malm (ſiehe Titelbild: Profil der Schwäbi⸗ ſchen Alb). Der ſchwarze Jura oder Lias. Im Lias überwiegen Kalke und Tone von ſchwarzer Farbe, während die Sandſteine zurücktreten. Schon in den unter- ſten Kalkbänken haben wir eine Fülle von Ammoniten (Taf. III, Fig, 5) aus dem Geſchlechte der Arieten und Ago⸗ keraten, Formen mit ungeteilten, ziemlich geraden Rippen. Neben den Ammoniten treten hochgewölbte Auſtern (Gryphaea) in zahlloſer Menge auf, während Terebrateln und Belemniten noch ſchwach vertreten ſind. In den engliſchen Ablagerungen finden ſich ſchon hier die zahlreichen Meerſaurier und Fiſche, welche in Deutſchland erſt in den höheren Stufen häufig wer⸗ den, dagegen in den untern Lagen ſehr ſelten ſind. In den mittleren, meiſt durch Mergel und Ton gebil⸗ deten Liasſchichten fehlen die Ammoniten der Arietengruppe, dagegen ſtellen ſich die Amaltheen ein, Formen mit ge⸗ ſchwungenen Rippen und einem zopfartigen Kiel auf dem Rücken. Auch die Belemniten (Taf. III, Fig. 8 und 9), die fingerartig gebildeten Endſtücke (ſog. Phragmokone) der Schulpe von Tintenfiſchen, treten nun in zahlloſer Menge auf, begleitet von Terebrateln, Rhynchonellen (Taf. II, Fig. 16 und 17), Muſcheln und Schnecken. 80 Hiſtoriſche Geologie. Der obere Lias zeigt uns eine Ablagerung von ausge⸗ zeichnet geſchichteten Schiefertonen, in welchen die Verſteine⸗ rungen faſt immer plattgedrückt erhalten ſind. Eine kleine Mu⸗ ſchel Po sidonomya Bronni) iſt das häufigſte Leitfoſſilz unter den Ammoniten ſind die Agokeraten und Amaltheen verſchwun⸗ den und an deren Stelle treten die Harpokeraten mitSichel- rippen und ſcharfem Kiel (Falziferen); ferner die erſten Stepha⸗ nokeraten mit rundem Rücken und ſich gabelnden Rippen, da⸗ neben die Phyllokeraten und Lytokeraten mit glatten Umgängen ohne Kiel und Rippen, Ammoniten, welche beſonders in den ſüd⸗ lichen Jurameeren die Übermacht über alle anderen Formen be⸗ kommen. Auch eine prachtvolle große Seelilie (Pentacrinus Taf. II, Fig. 11) kommt in dieſen Schichten häufig vor und be⸗ deckt mit ihren Stielen und Kronen weite Flächen. Das größte Intereſſe bieten die zahlreichen Skelette von Wirbeltieren, welche hier nicht verfallen, ſondern in ihrem ganzen Zu⸗ ſammenhang vorkommen und ein klares Bild des früheren Tieres geben. Eine große Anzahl von Fiſchen, meiſt Ganoid⸗ fiſche mit Schmelzſchuppen, werden gefunden, zuſammen mit den Skeletten von großen Meerſauriern. Der häufigſte iſt Ichthyoſaurus (Taf. IV, Fig. 7), ein delphinartiger Sau⸗ rier mit langer ſpitziger Schnauze, kurzem Hals und geſtreck⸗ tem, walzenförmigem Leib, der in einem langen Ruderſchwanz endigt; die Füße ſind zum Schwimmen eingerichtet und wie bei den Walen als Paddeln entwickelt. Neben Ichthyo⸗ ſaurus findet ſich beſonders in England der Pleſioſaurus, ein Nachkomme von Nothoſaurus aus der Trias, gleichfalls ein Meerſaurier, aber mit kleinem Kopf, unverhältnismäßig langem Hals und kurzem Leib, mit ſtarkem Schwanz und Ruderfüßen verſehen. Er macht den Eindruck, als ob man eine Schlange durch den Leib einer Schildkröte gezogen hätte. Der dritte im Bunde iſt Teleoſaurus, eine gepanzerte Kro⸗ kodilart mit einer Länge bis zu 5 m. ar Drittes Zeitalter. 81 Der braune Jura oder Dogger. Die Geſteine dieſes mittleren Juragliedes beſtehen meiſt aus Tonen, Sandſteinen und den ſehr charakteriſtiſchen Oolith⸗ oder Rogenſteinbildungen, indem die Kalke gewöhnlich nicht als dichter Kalk ausgebildet ſind, ſondern aus feinen konzen⸗ triſch ſchaligen Körnern beſtehen. Allen dieſen Geſteinen iſt eine braune roſtige Färbung eigen infolge von Eiſengehalt, der manchmal ſo groß iſt, daß es ſich lohnt, das Erz berg⸗ männiſch auszubeuten (Eiſenerze von Waſſeralfingen, Lo⸗ thringen und Luxemburg). In dem unteren braunen Jura herrſchen noch vielfach Tone vor, auf welchen dann im deutſchen Juragebiet eiſen⸗ ſchüſſige Sandſteine, im weſtlichen franzöſiſchen Jura mäch⸗ tige Oolithbildungen (Sauptoolith) folgen. Die Leitfoſſile werden wieder von Ammoniten gebildet, unter welchen ſcharf⸗ kielige Harpokeraten herrſchend ſind (Ammonites opa- linus und Murchisonae). Unter den Muſcheln gewinnt das Geſchlecht der Trigonien an Bedeutung, während die Saurier und Fiſche, ſowie die Belemniten und Krinoiden in den Hintergrund treten. Der mittlere braune Jura hat echte Stephanokeras— Arten unter den Ammoniten als Leitfoſſile (Ammon. Hum- phresianus). Die Belemniten wachſen zu den größten Formen (Bel. giganteus) heran, und unter den Muſcheln er⸗ reichen Oſtreen und Trigonien eine beſonders reiche Ent⸗ faltung. An einzelnen Orten finden ſich auch große Korallen⸗ ablagerungen in den Kalk⸗ und Oolithgeſteinen dieſer Zorizonte. Der obere braune Jura ſchließlich iſt charakteriſiert durch die ſchöne Entfaltung der Stephanokeraten, mit dicken, nahezu kugeligen Formen (Ammon. Macrocephalus) oder rl ich verziert durch Knoten und Dornen (Ammon. ornatus). Fraas. Geologie. 6 82 Hiſtoriſche Geologie. Neben den Ammoniten treten zahlreiche ſchöne Terebrateln, Muſcheln, Schnecken und Belemniten auf, ſo daß dieſe Schichten zu den reichſten des braunen Jura gezählt werden dürfen. Die Makrokephalenſchichten beſtehen meiſt aus ſehr eiſenreichem Rogenſtein, auf welchem dann die lichten Or⸗ natentone lagern, den kaum merkbaren Übergang zum weißen Jura bildend. Der weiße Jura oder die Malmformation. In dem oberen Jura ändert ſich der Geſteinscharakter voll⸗ ſtändig, die Sandſteine, Oolithe und Schieferſteine werden verdrängt, und an ihre Stelle treten lichtfarbige, reine und tonige Kalke und Dolomite, welche durch ihr langſameres Verwittern Veranlaſſung zu dem Steilabfall der Juraberge gegeben haben. Der Unterſchied auch in paläontologiſcher Hinſicht zeigt ſich ſofort in dem unteren weißen Jura. Als herrſchende Ammoniten tritt das Geſchlecht der Peri— ſphinkten oder Planulaten auf, die Belemniten treten in den Hintergrund, während Terebrateln und Rhynchonellen an Artenreichtum zunehmen. Ganz neu iſt aber die große Be⸗ teiligung der Seeſchwämme oder Spongien (Taf. II, Fig. 5) an den Ablagerungen, und dieſe kann ſo groß werden, daß der Kalk als Schwammklalk bezeichnet wird. In ſolchen Ablage⸗ rungen treten dann auch Echinodermen, ſowohl Seelilien (Pentacrinus und Apiocrinus [Taf. II, Fig. 100, wie See⸗ ſterne und vor allem die ſchönen Seeigel (Cidaris [Taf. II, Fig. 12 und 13], Diadema, Echinus u. a.) in großer Menge auf. Die ganze Fauna wird dadurch gegenüber dem unteren Jura eine vollſtändig neue. | In dem mittleren weißen Jura herrſcht noch eine ganz ähnliche Zuſammenſetzung der Fauna, nur daß ſich zu den Periſphinkten noch weitere Ammonitengeſchlechter reihen, von denen die flachen Oppelien oder Flexuoſen und die dicken, mit Drittes Zeitalter. 83 einzelnen Knoten verſehenen Aſpidokeraten oder Inflaten beſonders wichtig ſind. Auch hier ſind Spongienkalke ſehr häufig und mächtig. Im fränkiſchen Jura iſt dieſe Stufe durch große Dolomitmaſſen vertreten, welche die ſchönen Berg⸗ formen und Höhlen der fränkiſchen Schweiz bilden. Der obere weiße Jura baut ſich teils aus maſſigen mar⸗ morartigen Kalken oder Dolomiten auf, in welchen ſich häufig mächtige Anhäufungen von Korallen (z. B. Thecosmilia, Taf. II, Fig. 7) finden, die an Stelle der Spongien treten, teils aber auch aus dünnplattigen Kalken mit ſehr feinem Korne, welche als Solnhofer Schiefer oder Plattenkalke über⸗ all bekannt find. Dieſe Schiefer waren zur Erhaltung der Überreſte außerordentlich geeignet, und ſo finden wir in ihnen nicht nur Ammoniten, Tintenfiſche, Muſcheln, Krebſe, Fiſche und Saurier auf das beſte erhalten, ſondern ſie bewahrten uns ſogar die Abdrücke ſonſt ganz vergänglicher Tiere, wie der Inſekten und Würmer, ja ſogar der zarten Meerquallen. Wie ſchon erwähnt (Seite 78), ſtellt die Fauna eine Miſchung von Land⸗ und Meertieren dar und läßt auf eine Ablagerung in nächſter Nähe des Landes ſchließen. Die letzten Glieder des weißen Jura zeigen bereits eine Annäherung an die folgende Kreideformation und werden als Tithon bezeichnet. Dieſer Charakter macht ſich beſonders in den mediterranen Ablagerungen geltend, wie wir ſie in den Alpen und Karpathen treffen. Dort bildet das Tithon eine geſchloſſene Ablagerung mit ſehr charakteriſtiſchen Leitfoſſilien (Terebratula diphya und Ammonites elimatus). 7. Die Kreideformation. Der Laie iſt gewöhnt, unter den Kreidegeſteinen ſich nur jenen weißen erdigen Kalk, die Schreibkreide, zu denken; das iſt jedoch ein ganz falſcher Begriff, denn die Schreibkreide bildet nur einen ganz geringen Beſtandteil der ungemein wech⸗ 6 * 84 Hiſtoriſche Geologie. ſelnden Geſteinsarten in der Kreideformation. Viel häufiger ſind Tone und Mergel, dazwiſchen Kalkbänke oder mächtige graue und ſchwarze Kalkmaſſen, ſodann Sandſteine und nahezu loſe, häufig grün gefärbte Sande, ſog. Glaukonit⸗ oder Grün⸗ ſande. In Deutſchland z. B. finden wir faſt keine Schreib⸗ kreide, ſondern nur Mergel, Kalke und vor allem Grünſande und Sandſteine; letztere bilden die mächtigen Kreideablage⸗ rungen der Sächſiſchen Schweiz und werden dort als Quader⸗ ſandſtein bezeichnet. Im großen ganzen herrſchen in der Kreide die marinen Ablagerungen vor, doch fehlt es auch keineswegs an bracki⸗ ſchen (Miſchung von Meer- und Süßwaſſer) und terreſtriſchen Gebilden. In der marinen Tierwelt läßt ſich ein langſamer Rückgang der im Jura leitenden Ammoniten und Belem⸗ niten beobachten, der ſich in der Entwicklung merkwürdiger Zerrformen kennzeichnet. Während die Ammoniten des Jura eine in einer Ebene aufgerollte Schale darſtellen, und zwar ſo, daß die Windungen ſatt aneinander anſchließen, finden wir in der Kreide Formen, bei welchen ſich dieſer Zuſammen⸗ hang löſt, bald nur in dem letzten Umgang (Scaphites [Taf. III, Fig. 6), oder vollſtändig (Crioceras); auch treten Formen auf, welche ſpiral aufgewunden (Turrilites) oder vollſtändig gerade geſtreckt ſind (Baculites [Taf. III, Fig. 7). Was die übrigen Tiergeſchlechter betrifft, ſo haben wir zunächſt eine enorme Fülle von Foraminiferen und Radiolarien (Taf. II, Fig. 2 und 4) zu verzeichnen, welche zwar mikroſko⸗ piſch klein find, doch mächtige Bänke zuſammenſetzen (4. B. Schreibkreide). Die Spongien und Korallen entwickeln ſich weiter und erreichen einen großen Formenreichtum. Bei den Echinodermen treten die Seelilien und Seeſterne vollſtändig in den Hintergrund gegenüber den Seeigeln, unter welchen neben den regulären Zidariten die irregulären (bilateral ſym⸗ metriſchen) Formen (Micraster [Taf. II, Fig. 14], Spatangus ei’ 3 Drittes Zeitalter. 85 und Echinoconus) vorwiegen. Die Brachiopodengeſchlechter Terebratula und Rhynchonella erhalten ſich mit vielen Ab⸗ arten auf derſelben Höhe wie im Jura. Die Annäherung an die Jetztzeit kennzeichnet ſich durch das Vorwiegen der Mu— ſcheln und Schnecken, welche in den Vordergrund aller Schalentiere treten. Ebenſo iſt dieſe Annäherung bei den Fiſchen zu beobachten, unter welchen nicht mehr die Ganoid— fiſche, ſondern die Knochenfiſche (Teleostei) und Knorpel⸗ fiſche (Haie und Rochen) vorwiegen. Die Blütezeit der Rep⸗ tilien iſt vorüber; zwar ſind noch alle juraſſiſchen Geſchlechter durch einzelne Formen vertreten, die zum Teil zu rieſiger | Größe heranwachſen, aber ſie bezeichnen nur die Endglieder einer ausſterbenden Generation. So die Ichthyoſaurier und Pleſioſaurier (Pliosaurus mit gegen 10 m Länge) und die Dinoſaurier mit dem 7 m großen Iguanodon, Megalo— saurus, und einigen amerikaniſchen Arten. Die Krokodile und Schildkröten allein entwickeln ſich gleichmäßig weiter und dazu tritt ein neuer langgeſtreckter Meerſaurier, Mo- sasaurus, deſſen gewaltige Überreſte bei Maaſtricht und in Kanſas (Nordamerika) gefunden worden ſind. Aus denſelben Schichten der Kanſaskreide kennt man auch Flugſaurier mit 6 m Spannweite (Pteranodon) und Vögel, welche ſich durch die Bezahnung der Kiefer (Odontornithen) auszeichnen. Auffallenderweiſe ſind die Säugetiere noch ebenſo ſelten wie in der Juraperiode. Unter den Pflanzen des Feſtlandes bezeichnet das Auftreten von angioſpermen Dikotyle- donen (Credneria Taf. I, Fig. 10) in der Kreidezeit den Eintritt einer neuen Ara der Erdgeſchichte. Die klimatiſchen Zonen treten in der Kreidezeit noch viel deutlicher hervor, als im Jura; es laſſen ſich ſüdliche und nördliche Zonen unterſcheiden. Während in der nörd⸗ lichen Zone eine Miſchung der erwähnten Tierwelt vorwiegt, gewinnt in der ſüdlichen oder mediterranen Zone ein Muſchel⸗ 86 Hiſtoriſche Geologie. geſchlecht, die Hippuriten (Taf. II, Fig. 18), eine ſolche Ober⸗ hand, daß alle anderen Formen dagegen in den Hintergrund gedrängt werden. Gliederung: Die Einteilung der Kreide iſt auf die franzöſiſchen Verhältniſſe begründet, wo wir eine volle Ent⸗ wicklung ſämtlicher Glieder übereinander haben, während in Deutſchland die einzelnen Abteilungen ſelten in geſchloſſenem Zuſammenhang auftreten; doch laſſen ſie ſich nicht ſchwer mit den franzöſiſchen Normalverhältniſſen in Einklang bringen. Untere Kreide. Sie iſt gekennzeichnet durch einen all⸗ mählichen Ub ergang der oberjuraſſiſchen Tierwelt zu der echten Kreidefauna. In Norddeutſchland kam es zu unterſt zu brak⸗ kiſchen und Süßwaſſer⸗Ablagerungen, dem Wealden oder Wälderton und dem Hils ſandſtein, mit Muſcheln, Schnecken und Reſten des großen Iguanodon, während in andern Ge⸗ genden die marine Fazies, das Neokom, vorwiegt. Darüber lagert der Gault, eine marine Ablagerung mit grünen Sandſteinen. Im Neokom und Gault bilden noch die Ammo⸗ niten, ſowohl die geſchloſſenen wie die aufgerollten Formen, den wichtigſten Teil der Fauna. Unter den Muſcheln ſind die Inoceramus-Arten von beſonderer Bedeutung (I. sul- catus) und neben ihnen noch Trigonien (Trigonia cau- data). Die obere Kreide wird in drei Glieder eingeteilt: das Kenoman, Turon und Senon; im öſtlichen Deutſchland, wo die Quad erſandſteine vorherrſ chen, ſpricht man von unterem, mittlerem und oberem Quader, zwiſchen welchen zwei Mergel⸗ zonen, der untere und mittlere Pläner, liegen. Das Schwer⸗ gewicht der Fauna liegt nun in den Seeigeln und den Muſcheln, unter letzteren ſpeziell wieder den Inokeramen. Im Kenoman treten in einzelnen Sandſteinen Laubhölzer auf, im Turon und vor allem im Senon finden ſich die Ablage⸗ rungen der weißen Schreibkreide mit zahlreichen ſchönen Viertes Zeitalter. 87 Petrefakten, unter welchen die Seeigel und die letzten Formen der Belemniten ſehr gute Leitfoſſile ſind. Wie ſchon erwähnt, iſt die ſüdliche Zone ganz verſchieden von der nördlichen; dort herrſchen die Muſcheln aus dem Ge⸗ ſchlechte der Chamiden vor, in der unteren Kreide durch Ca- protina und Requienia vertreten, während in der oberen Kreide die ſogenannten Rudiſten (Hippurites, Radiolites und Sphaerulites) ſo maſſenhaft werden, daß ſie viele hundert Meter mächtige Ablagerungen erfüllen (Hippuritenkalke). Von beſonderem Reichtum find die turoniſchen Korallen- ſchichten der Goſau, welche in den dortigen Buchten zur Ausbildung kamen und von Korallen, Muſcheln und Schnecken erfüllt ſind. Viertes Zeitalter oder die känozoilchen Formationen. Dieſes jüngſte Zeitalter findet feinen Abſchluß mit der Jetzt⸗ zeit und zeigt die allmähliche Herausbildung unſerer jetzigen Tier⸗ und Pflanzenwelt, ſowie der ganzen Erdoberfläche aus den Geſtalten, welche im meſozoiſchen Zeitalter zur Entwick⸗ lung kamen. Für den Geologen kommen nur noch die Ent⸗ wicklungsperioden ſelbſt in Betracht, welche in die Tertiär⸗ und Diluvialzeit fallen, während das fertige Bild des käno⸗ zoiſchen Zeitalters, die Jetztzeit, von den Zoologen, Botani⸗ kern und Geographen“) erforſcht wird. In einer kurzen Charakteriſtik ſind etwa folgende Momente gegenüber dem meſozoiſchen Zeitalter geltend zu machen. Auf der Erde machen ſich ausgeſprochene klimatiſche Zonen, ) Vergl. die kleine naturwiſſenſchaftliche Bibliothek der Sammlung Göſchen. 88 Hiſtoriſche Geologie. ſowohl in der Pflanzen- wie in der Tierwelt geltend. Die Pflanzen zeichnen ſich durch die Entfaltung der angio⸗ ſpermen Dikotyledonen, der Laubhölzer, aus, gegen welche die Zahl der Gymnoſpermen eine verſchwindend kleine iſt. In der Tierwelt herrſchen vor allem die Säugetiere mit dem Menſchen als höchſt entwickeltem Schlußglied; nicht minder ſind die Vögel in großem Reichtum der Arten ver⸗ treten, während die Reptilien gegenüber den meſozoiſchen Geſchlechtern ſehr im Rückgang begriffen ſind; nur die Ei⸗ dechſen, Schlangen, Krokodile und Schildkröten haben noch Bedeutung. Unter den Amphibien ſind Fröſche und Sala⸗ mandrinen an Stelle der Stegokephalen getreten; bei den Fiſchen gehören die Ganoidfiſche zu den größten Seltenheiten, während die Knorpel- und vor allem die Knochenfiſche in großem Artenreichtum Meer und Süßwaſſer erfüllen. Unter den niederen Seetieren herrſchen nackte Tintenfiſche, Muſcheln, Schnecken, Seeſterne und Seeigel, und die Korallen werden durch die Entwicklung der Poriten und Madreporen befähigt, mächtige Riffe zu bauen. Vollſtändig verſchwunden oder doch in der Tierwelt kaum bemerkbar ſind die Kieſel⸗ ſchwämme, Seelilien, Brachiopoden und vor allem die Am⸗ moniten und Belemniten. 8. Die Tertiärformation. Das Tertiär ſtellt, wie ſchon erwähnt, den Übergang von dem meſozoiſchen Zeitalter zur Jetztzeit dar, es ſteht aber in ſeiner Fauna und Flora ſchon viel näher der Jetztwelt als derjenigen der Kreidezeit. Maßgebend hierfür iſt vor allem die raſche Entwicklung der Säugetiere, welche nun eine entſcheidende Rolle in der Tierwelt ſpielen, während in der Pflanzenwelt die Dikotyledonen mehr und mehr die Über⸗ macht über die übrigen Pflanzen gewinnen. Auch in der Ge⸗ ſtaltung der Erdoberfläche geht eine Umwandlung und An⸗ Viertes Zeitalter. 89 näherung an die Jetztzeit vor ſich. Nicht nur, daß ſich die kli⸗ matiſchen Zonen immer ſchärfer herausbilden, iſt zu bemerken, ſondern es geſtaltet ſich auch zwiſchen Feſtland und Meer immer mehr das Verhältnis, wie wir es jetzt vor uns haben. Den größten Anteil daran nimmt die Bildung der heutigen Gebirgsketten zur Tertiärzeit (Alpen, Pyrenäen, Karpathen), welche zwar ſchon früher durch Brüche und Lockerungen des Bodens vorbereitet waren, aber erſt zur Tertiärzeit ihre letzte und mächtige Emporpreſſung erfuhren. Hand in Hand mit der Bildung der tektoniſchen Gebirge kam es auch zu maſſenhaften vulkaniſchen Eruptionen. Die Eruptionsmaſſen beſtehen haupt⸗ ſächlich aus Baſalt, Phonolith und Andeſit-Geſteinen, welche teils als maſſige Kuppen und Domvulkane, teils aber auch als echte Stratovulkane abgelagert ſind. Durch die Erhebung der Gebirge werden auch die Stromgebiete reguliert und der Abfluß und die damit verbundene Geſteinsabfuhr nach jenen Gebieten gelenkt, welche auch heute noch dieſem Zweck dienen. Die Ablagerungen der Tertiärzeit ſind natürlich von der verſchiedenſten Art; anfangs treten auch noch auf den heutigen Kontinenten marine Ablagerungen mit Kalken und Sand⸗ ſteinen auf, welche ſich allmählich auf die Niederungen und ſchließlich auf die Küſtenlinien der heutigen Meere zurück⸗ ziehen. Sie werden innerhalb des Feſtlandes vertreten durch die brackiſchen Bildungen und die rein terreſtriſchen Ablage⸗ rungen, beſtehend aus den Abſätzen von Quellen, den ſo— genannten Süßwaſſerkalken; dieſe find erfüllt von Sumpf⸗ und Landſchnecken und den Reſten von Säugetieren. Dazu kommen die großen Braunkohlenablagerungen, welche uns von der Uppigkeit der Flora Kunde geben. Die Schwierigkeiten, welche ſich einer allgemeinen Gliede⸗ rung des Tertiärs entgegenſetzen, ſind in die Augen ſpringend, wenn wir an die Verſchiedenartigkeit der Ablagerung ſelbſt, wie an die Verſchiedenheit des Klimas denken, unter welchen 90 Hiſtoriſche Geologie. 9 die betreffende Tier- und Pflanzenwelt gelebt hat. Es mußte ſich demnach immer mehr der Charakter von Lokal⸗Faunen und ⸗Floren ausbilden, wie fie ja auch in der Jetztwelt herr⸗ ſchen. Im allgemeinen läßt ſich jedoch eine Gliederung in älteres Tertiär mit Eokän und Oligokän, und jüngeres Ter⸗ tiär mit Miokän und Pliokän feſtſtellen. Die alten Tertiärgebilde Eokän und Oligokän zeigen in ihren marinen Ablagerungen ſchon bedeutende Abweichungen von der Kreide. Ammoniten, Belemniten und nahezu ſämt⸗ liche Brachiopoden ſind verſchwunden, und an ihre Stelle treten Muſcheln und Schnecken, aber auch unter den Muſcheln fehlen die früher leitenden Formen der Inokeramen, Rudiſten und Trigo⸗ nien. Außerordentlich gute Leitfoſſile finden wir dagegen unter den Foraminiferen in Geſtaltder Nummuliten (Taf. II, Fig. 3), bis talergroße ſcheibenförmige Gebilde, welche im Innern ein ſpiral aufgerolltes Syitem von Kammern zeigen. In den ſüd⸗ lichen (mediterranen) Ablagerungen ſpielen die Nummuliten dieſelbe Rolle, welche die Hippuriten in der Kreide geſpielt haben. | Noch größere Bedeutung, beſonders in Deutſchland, ge- winnen die terreſtriſchen Bildungen des alten Tertiärs, welche in Süddeutſchland als Bohnerze in den Spalten des Jura liegen und in Norddeutſchland als Braunkohlenformation ausgebildet ſind. Die oligokänen Braunkohlen beherbergen eine Pflanzenwelt von echt tropiſchem Charakter mit Se- quoia (Taf. I, Fig. 9), Palmacites, Lorbeer, Ficus, immer- grünen Eichen u. a. Die Tierwelt wird beherrſcht von den Säugetieren, unter welchen Palaeotherium (Taf. IV, Fig. 9) und Anoplo- therium ſehr charakteriſtiſch ſind, Huftiere, welche noch die Merkmale von Wiederkäuern, Dickhäutern und Schweinen in ſich vereinigen. Neben dieſen treten auch ſchon echte Beutel⸗ tiere, Nager und Fleiſchfreſſer auf. Den Reichtum der In⸗ — Viertes Zeitalter. 91 ſektenwelt lernen wir aus den Bernſteinſchichten bei Königs⸗ berg kennen. In dem jungen Tertiär, Miokän und Pliokän, nehmen die jetzt herrſchenden Arten immer mehr zu. Die Pflanzen⸗ welt des Miokäns in Europa zeigt noch einen ſubtropiſchen Charakter mit Palmen, Lorbeer, Myrten, Feigen, Pappeln, Ahorn, Nuß, Weiden, Birken und Eichen. Die Säugetiere zeigen weniger Sammeltypen, ſondern nähern ſich in ihrer Form den jetzt lebenden; die Dickhäuter ſind durch astodon, (Taf. IV, Fig. 10), Dinotherium und Rhinozerosarten vertreten; unter den Huftieren zweigen ſich Antilopen und Pferde ab, auch echte Affen treten neben den zahlreichen übrigen Säugetiergeſchlechtern der Jetztzeit auf. In Deutſchland find zwei marine Ablagerungen von be= ſonderer Bedeutung, die eine — das Mainzer Becken in den Niederungen des Rheines — und die andere — das Molaſſe— Gebiet am Nordrande der Alpen. — Während erſteres ſich mehr auf die Rheinebene beſchränkt, griffen die Meeresarme im Donaugebiet zur Miokänzeit noch tief indas Feſtland ein und ſchloſſen ſich an die Seebecken an, welche den Nordrand der Alpen umgaben. Die vulkaniſchen Eruptionen der Tertiärzeit machten ſich in Deutſchland beſonders geltend; ſie ſind gekennzeichnet durch die Baſalte und Phonolithe der Eifel, des Siebengebirges, des Vogelsgebirges, der Rhön, der Lauſitz, ſowie die vul⸗ kaniſchen Erſcheinungen der Schwäbiſchen Alb, den Hegau und den Rieskeſſel. 9. Das Diluvium oder die Eiszeit. Eine geologiſch noch keineswegs genügend aufgeklärte Er⸗ ſcheinung iſt es, daß auf die warmen Perioden des Tertiäres ein ſo großer Rückſchlag in der Temperatur erfolgte, daß ſich Gletſchermaſſen ausbildeten, welche nun den größten Teil 92 Hiſtoriſche Geologie. der gemäßigten Zone bedeckten. In ungeheuren Maſſen wälzte ſich das Eis von Skandinavien her und bedeckte Norddeutſch⸗ land bis zum Erzgebirge und zum Harz. Ganz Oberſchwaben bis zur Donau war vom Rheintalgletſcher, Oberbayern von Lech⸗, Iſar- und Inngletſcher eingenommen, und im mittleren Deutſchland ſuchten Inlandeis und lokale Vergletſcherungen Platz zu greifen. Ebenſo wie in Deutſchland ſehen wir auch in allen andern Teilen der Erde, ſowohl in den nördlichen wie ſüdlichen Hemiſphären, deutliche Spuren einer Abkühlung des Klimas und damit verbundener weitgreifender Verglet⸗ ſcherung. Wo noch freies Land übrig blieb, lebte bei uns eine nor- diſche Tierwelt; das Mammut, ein langhaariger, mit unförm⸗ lichen Stoßzähnen bewaffneter Elefant, und das zottige Nas⸗ horn, nebſt Höhlenbär, Hyäne und Löwe waren wohl die größten und ſtärkſten Tiere; aber auffallend iſt, daß auch die übrige Tierwelt eine überaus kräftige Entfaltung zeigt und zum Teil zu gewaltiger Größe der Arten gelangt. So finden wir in Europa die großen Hirſche (Cervus giganteus) und Stiere (Bos priscus und primigenius) neben wohlentwickelten Wildpferden. Am auffallendſten iſt die Größenentwicklung bei den ſüdamerikaniſchen Edentaten mit dem Rieſenfaultier (Megatherium) und dem Rieſengürteltier (Glyptodon). Mit Sicherheit ſind im Diluvium auch die Spuren des Menſchen nachgewieſen, der dieſer Tierwelt nachſtellt und die Herrſchaft über ſie zu gewinnen ſucht. Die Gliederung des Diluviums iſt zwar noch nicht in allen Einzelheiten klargelegt, doch iſt jo viel ſicher, daß es ſichum mehrere Perioden ſtarker Bereifung (Glazialperioden) mit dazwiſchenliegenden Rückzugsperioden der Gletſcher (Inter⸗ glazialzeiten) handelt. Im Gebiet der Alpen werden drei bis vier, in Norddeutſchland, England und Skandinavien meiſt drei Vergletſcherungen angenommen. Viertes Zeitalter. 93 Charakteriſiert ſind die Ablagerungen der Eiszeiten durch die ungeheuren Maſſen von glazialem Schutt, welcher durch die Gletſcher als Moränen in das Flachland aus den Bergen herausgeſchoben wurde. Blockſtruktur und gekritzte Geſchiebe, ſowie geſchrammter Untergrund und Auswaſchung von Rieſen⸗ töpfen ſind die Merkmale dieſer Ablagerungen. In den Inter⸗ glazialzeiten wurden die Moränen ausgewaſchen und in den Tälern in geſchichtete Kieſe umgewandelt, außerdem kam Diluvium. Kaibach⸗Einſchnitt, an der Eiſenbahnlinie Kißlegg⸗Wangen i. Allg. T Tertiär (Miokäne Sande). M Alte Moräne. JG Interglaziale Zwiſchenſchicht mit Torfletten und Spuren von Mammut, Renntier und Menſch. Ma Junge Moräne. es auch zu Ablagerungen von Torf und Braunkohle. Das Klima war außerhalb der vereiſten Gebiete und während der Interglazialzeit vielfach trocken und wird als Steppenklima charakteriſiert, in welchem ſich namentlich die mächtigen äoliſchen Ablagerungen von Löß und Lehm bemerkbar machen. Die glazialen Ablagerungen ſind ſehr wichtig, denn ihnen ver⸗ danken wir vielfach die Fruchtbarkeit des Bodens, und ſie ſind es auch, welche unſere heutige Oberfläche und Talbildung be⸗ einflußt haben. Mit der letzten Eiszeit verſchwindet ein großer Teil der diluvialen Fauna, namentlich die Dickhäuter, und geht un⸗ merklich in diejenige der Jetztzeit über. Aber die Bildung von neuen Schichten und Ablagerungen ſteht keineswegs ſtill, und man bezeichnet dieſe modernen Gebilde als Alluvium. Hier⸗ 94 Hiſtoriſche Geologie. her gehören die Quellabſätze, die Schotter- und Sandablage⸗ rungen des Meeres und der Flüſſe und vor allem die teils vom Waſſer, teils vom Winde gebildeten Lehm- und Löß⸗ ablagerungen. So ſind wir im raſchen Fluge von den älteſten Urzeiten bis zur Jetztzeit durchgedrungen, von der Herrſchaft jener un⸗ förmlichen Krebstiere, der Trilobiten, bis zur Herrſchaft des Menſchen, und haben den langſamen aber ſteten Entwicklungs⸗ gang verfolgt, der ſich durch die ganze Erdgeſchichte durch⸗ zieht und ſeinen Gipfelpunkt in der Jetztzeit und dem Menſchen findet. Zulfammenftellung der wichtigften Pflanzen- und Tierverfteinerungen. Auf den folgenden vier Tafeln ſoll eine Überficht über das Pflanzen⸗ und Tierleben gegeben werden. Es iſt natürlich, daß es ſich nur um eine ganz gedrängte Zuſammenſtellung handeln kann, und daß unter Tauſenden von Arten nur eine einzige als Typus der ganzen Gattung herausgegriffen und abgebildet werden konnte. Immerhin können wir auch ſchon in dem engen Rahmen von 50 Figuren einen Entwick⸗ lungsgang beobachten, welcher ſich in der Pflanzenwelt von den einfach gebauten Algen bis zu dem erſten Laubholz, in der Tierwelt von den einzelligen Urtierchen bis zu den Säuge⸗ tieren verfolgen läßt. Freilich iſt die Zuſammenſtellung eine rein botaniſche reſp. zoologiſche, wobei das geologiſche Auf- treten zunächſt nicht berückſichtigt werden konnte. Denn obgleich wir annehmen dürfen, daß die Entwicklung der Tierwelt ſich an die geologiſchen Perioden angeſchloſſen hat, ſo ſind wir doch noch weit entfernt, dies an der Hand von Foſſilien nach- Zuſammenſtell. d. wichtigſt. Pflanzen⸗ u. Tierverſteinerungen. 95 weiſen zu können. Der Grund hierfür liegt zum Teil in der noch immer ſehr lückenhaften Kenntnis der Verſteinerungen, denn es ſind immerhin nur ſehr kleine und im Verhältnis zum Ganzen unbedeutende Gebiete, welche bis jetzt unterſucht ſind oder überhaupt unterſucht werden können, da uns ja nur die äußerſten zu Tage tretenden Teile der Schichten zugänglich ſind. Der zweite noch wichtigere Grund, der uns die Hoffnung nimmt, ſpäter einmal eine vollſtändige Überſicht und Klarheit zu bekommen, liegt darin, daß uns von den Tieren überhaupt nur die harten Schalen oder Knochen erhalten ſind, daß alſo die ungeheure Maſſe der ſchalenloſen Weichtiere, mit welchen jedenfalls die Entwicklung begonnen hat, unwiederbringlich verloren gegangen iſt. So müſſen wir uns mit den wenigen zum Teil für die Entwicklungsgeſchichte recht wertloſen Hart⸗ beſtandteilen begnügen; um ſo mehr iſt dafür der Scharfſinn und die raſtloſe Arbeit anzuerkennen, womit dieſes Material zu dem großen Geſamtbilde verwertet worden iſt. 96 Hiſtoriſche Geologie. Tafel I. Foſſile Pflanzen. Fig. 1. Chondrit es aus den Liasſchiefern von Kirchheim u. Teck in Württemberg. Typus einer verſteinerten Meeres⸗ alge, die gleich den heutigen Tangen maſſenhafte Entfaltung und Verbreitung erreichte. Fig. 2. Calamites. Hauptverbreitung in der Steinkohlen⸗ formation. Baumartige hochaufgeſchoſſene Schachtelhalme vom Bau der heute noch lebenden Arten (S. 66). Fig. 3. Sigillaria aus der Steinkohlenformation (reſtau⸗ rierter Baum). Mächtige Stämme, die teilweiſe die Kohlen⸗ flöze zuſammenſetzen. Die ſyſtematiſche Stellung iſt unſicher (S. 66). Fig. 4. Lepidodendron aus der Steinkohlenformation. Baumartiges Bärlappengewächs, ſehr verbreitet in den Stein⸗ kohlen (S. 66). Fig. 5. Annularia aus der Steinkohlenformation. Blätter, welche zu den Kalamiten gehören (S. 66). Fig. 6. Odontopteris. Fig. 7. Sphenopteris. Beides Blätter von foſſilen Farnen, welche in der Steinkohlen- und Triasperiode eine mächtige Entfaltung und Formenfülle bekommen. Fig. 8. Zamites oder Pterophyllum. Vertreter einer Zykadeengattung der Trias- und Juraperiode (S. 74). Fig. 9. Sequoia. Zapfen und Blätter aus dem Oligokän der Schweiz. Vertreter foſſiler Koniferen aus der Gruppe der Taxusarten. | Fig. 10. Credneria aus dem Kenomanſandſtein von Blankenburg im Harz. Dieſe Blätter, welche in die Gruppe von Ficus (Urticinae) geſtellt werden, bezeichnen in Deutſch⸗ land das erſte Auftreten der Laubhölzer (S. 85). Tafel I. Foſſile Pflanzen. IE — * — Se 8 es IS — ee IN = u — N Ave Fraas, Geologie. 98 Hiſtoriſche Geologie. Tafel II. Foſſile Tierwelt. Fig. 1—3. Foraminiferen, einzellige Urtiere (Protozoa) mit ekammerten Schalen. Fig. 1 Fusulina, Leitfoſſil im Kohlenkalk S. 64). Fig. 2 Globigerina, maſſenhaft in der weißen Schreibkreide (15fach vergrößert). Fig. 3 Nummulites, geſteinbildend und leitend im älteren Tertiär (S. 90). Fig. 4. Radiolarien, gleichfalls einzellige Urtiere mit zier⸗ lichen Kieſelſkeletten. Sind beſonders wichtig für die Feuerſtein⸗ bildung (175 fach vergrößert). Fig. 5. Spongites aus dem weißen Jura von Schwaben. Die Spongien oder Seeſchwämme ſind nieder organiſierte, auf⸗ gewachſene Seetiere; in der Jura⸗ und Kreidezeit treten fie häufig geſteinbildend auf (S. 82). Fig. 6. Halysites aus dem Oberſilur von Gotland, Typus einer tabulaten Koralle (S. 57). Fig. 7. Thecosmilia aus dem weißen Jura von Schwaben als Vertreter einer Hexakoralle (S. 83). Fig. 8. Graptolithen aus dem böhmiſchen Silur, wahr⸗ ſcheinlich zu den Hydroidpolypen gehörig (S. 60). Fig. 9—11. Krinoiden oder Seelilien, Strahltiere mit langem Stiel, einem Kelch und Armen. Fig. 9 vollſtändiger En- crinus liliiformis aus dem Muſchelkalk von Crailsheim (S. 73). Fig. 10 Stielglied eines Apiocrinns aus dem weißen Jura (S. 82). Fig. 11 Stielglied eines Pentacrinus aus dem ſchwarzen Jura (S. 80). Fig. 12 und 13. Cidaris coronata aus dem weißen Jura von Württemberg. Typus eines regulären Seeigels. Fig. 12 die SA Schale ohne Stacheln. Fig. 13 ein einzelner Stachel . 82). Fig. 14. Micraster aus der oberen Kreide von Norddeutſch⸗ land. Vertreter eines irregulären Seeigels (S. 84). Fig. 15—17. Brachiopoden oder Armkiemer, Tiere aus der Gruppe der Würmer mit muſchelähnlichen Schalen. Fig. 15 Spirifer aus dem Devon der Eifel; Fig. 16 Terebratula aus dem ſchwäbiſchen Jura; Fig. 17 Rhynchonella ebendaher. Fig. 18. Hippurites aus der alpinen Kreide. Vertreter einer gänzlich ausgeſtorbenen fremdartigen Gruppe von Muſcheln (S. 86). Foſſile Tierwelt. 57 * EN en zT 100 Hiſtoriſche Geologie. Tafel III. Foſſile Tierwelt (Fortſetzung). Fig. 1—3. Nautiliden, ſchalentragende Kopffüßler oder Kephalopoden. Fig. 1 Orthoceras aus dem Silur von Böhmen (S. 60). Fig. 2 Cyrtoceras aus dem Devon der Eifel (S. 60). Fig. 3 Nautilus aus dem Jura von Schwaben. Die Entwicklung geht von der ſtabförmigen zur aufgerollten Form über. Fig. 4— 7. Ammonitiden, ausgeſtorbene Gruppe der Kephalopoden. Fig. 4 Goniatites aus dem Oberdevon der Eifel (S. 63), Beginn der Ammonitenreihe. Fig. 5 Ammo- nites angulatus aus dem ſchwarzen Jura. Fig. 6 Scaphites aus der Kreide von Norddeutſchland. Fig. 7 Baculites ebendaher (S. 84). Die Entwicklung beginnt mit den ge⸗ ſchloſſenen Formen und endigt mit den offenen und ftab- förmigen Arten. Fig. 8 und 9. Belemniten (S. 79). Fig. 8 reſtauriertes Belemnitentier. Fig. 9 Belemnites aus dem ſchwä⸗ biſchen J Jura; ſchwarze Kalkkeile, welche die üußerſte Spitze des inneren Skelettes darſtellen. Fig. 10 und 11. Trilobiten, ausgeſtorbene Gruppe der Krebstiere oder Kruſtazeen. Ihre Entfaltung fällt in die älte- ſten petrefaktenführenden Schichten (S. 60). Fig. 10 Para- do xites bohemicus aus dem Kambrium von Böhmen. Fig. 11 Phacops latifrons aus dem Devon der Eifel, aufgerolltes Tier mit großem Facettenauge. Fig. 12. Pennaeus aus dem oberen weißen Jura von Solnhofen. Typus eines langgeſchwänzten Krebſes aus der Gruppe der Garneelen. Fig. 13. Cancer (Psammocareinus) aus dem Tertiär von Frankreich. Ein Vertreter der kurzgeſchwänzten Krebſe oder Krabben. Tafel III. Foſſile Tierwelt (Fortſetzung). 102 Hiſtoriſche Geologie. Tafel IV. Foſſile Tierwelt (Schluß). Fig. 1. Pterichthys aus dem „alten roten Sandſtein“ (Dberdevon) von Schottland; ein Vertreter der ſeltſamen Panzerfiſche, mit welchen die Entwicklung der Wirbeltiere be⸗ ginnt (S. 64). Fig. 2 und 3. Zähne von Haifiſchen. Fig. 2 Hybodus aus dem Muſchelkalk von Crailsheim (S. 74). Fig. 3 Lamna aus dem Miokän von Oberſchwaben. Fig. 4. Semionotus, ein Schmelzſchuppen⸗ oder Ganoid⸗ fiſch aus dem Keuper von Stuttgart (S. 74). Fig. 5 und 6. Stegokephalen, die Vorläufer der Am⸗ phibien. Fig. 5 Branchiosaurus aus dem Rotliegenden des Plauenſchen Grundes bei Dresden (S. 69). Fig. 6 Trematosaurus aus dem Buntſandſtein von Bernburg a. d. Saale (S. 71). Fig. 7. Ichthyosaurus oder Fiſchſaurier; pracht⸗ volles mit der Haut erhaltenes Exemplar aus dem oberen Lias von Kirchheim u. Teck (S. 80). Fig. 8. Pterodactylus oder Flugſaurier aus den lithographiſchen Schiefern von Solnhofen (S. 78). Fig. 9. Palaeotherium aus dem Oligokän von Paris; Vorläufer der Pferde (S. 90). | Fig. 10. Mastodon aus dem Miofän von Steinheim in Württemberg; Vorläufer der Elefanten (S. 91). Foſſile Tierwelt (Schluß). Tafel IV. Tabellariſche Uberficht über die Jurmationslehre. Hiſtoriſche Geologie. 106 „queen ee ernte eee ene eee) So οοꝓοjʒuq "UOPOJseN duog us Big puoß gun ueunava zog ua? uv ragvavggpwazuator nu up lnusag'ua ig uapluayg ‘“uoLreddrgy "wnLIoygourcg vdomg ui usb! 11a d een gaylaa ‘ang -13740% "urodsvxg 'munudyg aengan aß "yuuaıg epos 80 ape bunzabpjqvgg usage 'n "duo 'bheunong 'n Joch 2390 u310g374707 nu aguzaollvudnS ‘syug| UBIORG | 22 | nauaadlordun in 9quvg-usgnaag auavun 7 10 Bunpiayug) — Eu 8 8. 'uanoydnaa B: 21908 yulog Bag gun aguvg | upon an? buvbaoqn eee - anvch ei ‘vıRvgdasugIT| aa waßunlagacz Dunmdogguusupioyg adoad "uonatsıy anııg| ung usplıq 'gogunvag n -n 370407 weib I) -zu nu aldunoy Bungnggeg aun ⸗usupao za Teese 3adung| un Pluawan 228 199 uv bunaungeivs aun unuvipe e enge uog usbungoebpiq uz azue sort many 211440418 ualnsuoyvuaog FD u Bung qa udlap gui dpa rag woyvumoL 200 |uoyvu bag -e 209 107 Tabellariſche Überjicht über die Formationslehre. ai Sog nende! Jes vod AIO 'sndAfoouon) ’u9} mung eee 1 o en 8sol -opuod vijoyesseig une -uedI3 NIMM :vdoang -Qlorg u, (Raıyuoqa9ay) end; jaune Au 9apüNHS Ddomng-pwiug ui udeuvjlch oplıdanz ice go; -o en nl "nt -OUJo9eTe Zn umrıoyyopdouy Caln uschi aunadaamun ago WERL 'sngum amp) duog waplıdoay a0 neun nee (snqvοjjj 2 nA) >pluG ed 200 PINK gun miglgung-uong num Samy u wpaupßg gun uphplnyg nu jnnlas usbungobojqiz -p aun -uo ß duo umwu gage zupzgoac ham gun uo - ucquog gast jag daavunuozcz wog add ' 229 wodunang Fraugag 'uraddg aun qup] «plmmaaazorg oa 32971151403 ⸗unvagz TODIayK9anaagnlunaz| ung Loup a ogni ö eue eee ehen apa qun gmouoggz polo) uam usr; ima uadun! a0 Dunmaagıaa up "upgoßyg UPIONG 291125 8225115 JUDyINK 0a U9Uaydnaa ue uud uhu gun puma uady nah ad bunangz Yrıpdnyg 00 Bunjpriauucd 10 mag 299 m 'n hoazuseuvjlghz a0 un eigganvg 22 2 2 2 8 44 pe 4 | 29 1112 Sngvolns snurvieoouf Senn n, rennen "muy Suοẽxꝓ]u N 'n xıes vneupeno 'ıodse uoοf 'SISUHIBWOFOLL "wury sfsueuemoueo seu -ouuy 'snuofd sofruwoJagl dung eee) ung a phanl uog 7082045 ayl1aaylod n apoio mf a!·n Bunuus az wajlguvlaagung gun muplch waezun (uod ‘a guolunag) Bas cpi U -oin vi aun 34705 anvacd uva nee nog ma qun 2 goyguguananddıd | E 80 Bunzpiayuspdno gun — er a > {=} ® 4 . o 0 8 wnuroeAnuıoo sen nddH danach: ud, u ug 2 e whlhor| 2; 8 ang eee wall | 7 = ‚snyerge] SU hu nm aaunısk go o:, 'uaang | 3 wap ‘a uaplay S. cou "mzyrurog soyrydeog |-aguag ga en eeuc 2 a ShpyGyumv Ne” edu! unfoggnozuog "wnumdue1oo 197se.1orpy | 2300 a "auvj@plgnag | wpylng 819 "eyeAo soyAypueuy e ⸗-daog og auısylaung en 1006 Long snuðα,v eu “umtyoKydofooN |-19%Xg-U0mS "3anyguıpa "eyeuornur effepuwojog adıaasawaylingasypianonygg u2jıavgu19]3Q uoinnsuogvuog uch a0 |uoyvuu 2111101112 g 2 2 ne be need un dne be -w -202 109 Tabellariſche Überficht über die Formationslehre. snyeuejd -mo9 n smNYePIO "Uowwuvy eee Farauı aeg "snyepnuefd "uomuy vu Hog strip snsonxeh 'n snyegur u. ‘(minTprur -gug) usbuod g usnvaoſ ub 0 ua epi -g daun duo n 370 ogg | une nog uschi -a 31990 uazuva2 m ana "ug „vaude ur 31705 aaa 270% mad 200 Aae ech eee nog upp g⸗poqangz gun eee neuere a0 Baequvaſd gun aurog "BINSIA vA SON uv Sum eäydıp eng -2Ig919]L, ‘snyeum "wwuy uapgvaog'aypgsvrang'uslag «11109 og sc ph 'n alınvg a u umzlauolara® en NONLATVIRK "unzlaung 'n uoggnd :qumiplimg ug “(ua17d7%) "eruowuy |a4jpyuswapg : uod q ud (erusmboy) eunoıdey | ddubg aun upp) nogaunndg 'ne en mau satt] "SNOLIOU SONUOWUY 'snyerpenbqns soprumefogt 5 ala eau? ee ' gun v van daga aan o un A van gaogpq ara “uns vang 209 q ego uang S '10J09% 7 mog — u aaqa vans 22912 ea aasyuy E ap; a0 puhdagu aun vıng Ga "eyenore | an ee aapın eoryd£ıg sungen Sun puer : undo Yunglauvg agpd n | g gun »\ AM -Aong 'snyegsooumeı "wuy n rabatt ue ayyung sig daun $ -SNSOJLIX uopıpg-Fund a) ed soyrumeppg smmoord qun -npßggg :uıdo "pas gen 1 Si | F eee "a PETER 2 wpylng geil yypewe "uowuy zue en ug zun Prmu‘s a apllaoungagq’n -SNIMESO9]9 ],"L SU.MESOISOLT I S (aeianvlbnjL'n a ‚Ss 'snmeso£fygyo] tuuoig eLu | "94705 GPU a29ga : unc 2 nvlauc 15192 S -ouopıso.f suefper en SISUOL hei algununng aun [ np nn 5 3 = 3 ufs uo 'sıunuuoo muy eb en paz anvag sSvid m & 8 5 — ’ — 2 "SIABU BIUOSLL], 'OBUOSIyO Junyaung adıyogualı |‘) 'n» van) 8 gnanvloäh gp) = -mpy 'n snumedo uomumy |qun duo adıquul onvag) unvag un 8 wayydarg a Bun S. edegsım wornso 'snoyued 'o qun Alco| -piauuch one i sojıuwoppgg 'snueisouyd Huragegpjoogdnvg |vaıng'unvag 8 upp -umg 'n snqeuoroo "wwy og Junvag gun IP) rau], n ahnung IIIoUNI aun 3 % ] "wpuunpg vonsO "TuosumIeg sufeud moon vans deu = gun usnuouutzz -990.10eu m u | Bay dun 3uog anvag -uuagumge)S| na enen u932vgu119Jl3@ uojnHguogvmnog | uorvıuaog 10q |uoyvu 9 19 An — 111301128 een 101 11 a ena -e 20 ri E . 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SO Nef sdooeyqT ‘wmoıyewo] god mmApıpo.maLy eng -es sun 'sn1oydoreu gun snyesnfummo aofuudg ua} -QUDS) 13702 av adaoſun que 11 eee eee, ede oplmezonben vopvanvag "eurpepues 8[o9ofe/) snufao -ossoiddng "SOpSoA®,T unf -[gdoyefg snd sy ug gung "Tegdooosurnng "8N97809007) 'snty9Ky ag 9a alhauspvaoy Jllmysngvig "a Bunypiayus Jdnoß qun zv 9vapg -dojorg ‘s1ıdejoagsg uνUα) ue dag *soproqno vfDuogd | -q uv A702 29770 AA0g0 -ufyy ‘susosommngur so |:quupyopg m eee -2Iuog) "eyejnpun eruowfIg dun 97705 Mavadpl ak . 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En Hiſtoriſche Geologie. 114 Sud, "erduods -0401] 'soyoran nan noi n snuefO 'snsousy ‘snpeydadouos) 'SOXopereT Sud, -ofd r gun sugdeadoHHANN lreurpngseg qun oıfmıod -S9A sfUO i840 "eIydlI Log 'snydesy snelonula, snd ei d ou ON 'snduojgo sniuuννh,j,ẽỹç , egdnareguf eforpreg sn -u uu 'sdoveyg 'snıoydkmyg 'snyyuedeusgy) ajıllalyıaz 9g 379) Ind ayagvzg agaıl naunoızumaoQ aplıy par Dee; | ! ue! en anfang 'uspvay| wmagumjya -nvag una wa ne duvdngg un mlrpluog wmagudg | Yarouvdnatung; 37119 "woqtouug yo ava uayal Zuotyviqzounask n ug doipvagz wopvanvag in aolaıplucg | ga neee | 1a Bunjpiaqız UIHANDIG | aun madrjoyrd „vac eng q | wong | aun alapluog aunylaung al 298, 290 O1 | uajavsu19j9 9 uorzvumogR 10 non dpi udo ava uo a0 an118 walnzguoyvunog auj9tııa u bungggoug Alphabefifıhes Regiſter. Acrodus 74. Aötosaurus 74. Affen 91. Agnostus 60. Agokeraten 79. Alb, Schwäbiſche 79. Alethopteris 66. Alluvium 93. Alpine Trias 75. Amaltheen 79. Ammoniten 63. 64. 70. 73. 75. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 86. Ammonites angulatus 100. Ammonitiden 100. Amphibolſchiefer 20. 54. Andeſitgeſteine 89. Anhydrit 15. 47. Anhydrit⸗Gruppe 73. Annularia 66. 96. Anoplotherium 90. Anthrazit 16. 17. Apatit 15. Apiocrinus 82. 98. Araukarien 66. Archaeopteryx 78. Archäiſche Formationen 53. Archegosaurus 69. Arieten 79. Arkoſe 21. Arteſiſcher Brunnen 48. Asaphus 60. Aſchenkegel eines Vulkans 25 Aſpidokeraten 83. Asterophyllum 66. Atlantosaurus 78. Augitſchiefer 16. Auſtern 79. Avicula 75. 77. azoiſch 56. Baculites 84. 100. Barranco 26. Baſalt 19. 28. 29. 30. 89. Belemniten 70. 78. 79. 81. 84. 87. Belodon „ Bernſteinſchichten 91. Bocca 24. | Bohnerz 90. Bonebed 75. Bos priscus u. primigerius 92. 8 * 116 Alphabetiſches Regiſter. Brachiopoden 57. 60. 61. 63. Diageneſe 35. 64. 69. 73. 75. 85. 98. Diatomeen 38. Branchiosaurus 69. 102. Diluvium 91. Brauneiſenſtein 13. Dinoſaurier 74. 78. 85. Braunkohle 16. 17. 31. 89.90. | Dinotherium 91. 93. Diorit 18. 28. 29. 30. 58. Breccie 22. Dogger 81. Bruchgebirge 44. Dolomit 15. 47. 76. 83. Buntſandſtein 71. 76. Domvulkane 27. Burgſandſtein 75. Dyas 68. Calamites 66. 96. Echinoconus 85. Calceola 62. Echinodermen 39. 82. 84 Cancer (Psammocareinus) 100. Echinus 82. Caprotina 87. Eklogit 20. 54. Ceratites 73. Einfache Geſteine 11. Ceratodus 74. Einſturzbeben 46. 47. Cervus giganteus 92. Eis 35. Chirotherium 71. Eisberg 36. Chloridgeſteine 13. Eiſenerze 13. Chloritſchiefer 16. Eisgeſteine 12. Chondrites 96. Eiszeit 36. 91. — — — ne Cidaris 82. 98. Elemente 11. Coccosteus 64. Encrinus 73. 98. Credneria 85. 96. Eokän 90. Orioceras 84. Eozoon 55. Cupressocrinus 63. Equiſeten 74. 75. Cyathophyllum 62. Erdbeben 45. Cyelotosaurus 74. Erdperiode 51. Cyrtoceras 60. 100. Eroſion 48. Dachſchiefer 59. Eruptivgeſteine 10. 18 Devon 61. Faltengebirge 43. Diabas 18. 29. 30. 58. Farnfröuter 66. 68. Diadema 82. Fazies 51. Alphabetiſches Regiſter. 117 Feuerſtein 12. Globigerina 98. Fiſchſaurier 102. Glyptodon 92. Flexuoſen 82. Gneis 20. 54. 56. Flugſaurier 78. 85. 102. Goniatiten 63. 100. Foraminiferen 39. 64. 84. 90. Grabenverſenkung 44. 98. Granit 18. 28. 30. 58. Formation 51. Granulit 20. 54. Frittung 31. | Graptolithen 60. 98. Fukoiden 59. Grauwacken 59. 61. 65. Sumarolen 31. Griffelſchiefer 59. Fusulina 64. 98. Grundmoräne 35. Gabbro 18. 30. ak Grünſande 84. Ganoidfiſche 64. 65. 69. 74. Grünſtein 18. 78. 80. Gryphaea 79. Gault 86. Haifiſche 65. 74. 85. 102 Gebirgsbildung 42. Hallſtätter Kalk 76. Gefäßkryptogamen 58. 61. Halysites 98. Geiſer 32. Harpokeraten 80. 81. Gemengte Geſteine 11. 18. Harze 16. Geröll 22. Hilsſandſtein 86. Geſchichtete Geſteine 20. Hippuritenkalke 87. Geſchichtete Vulkane 26. Hippurites 86. 87. 98. Geſchiebe 22. Höhlen 47. Geſteinsvarietäten 10. Höhlenbär 92. Gigantostraca 61. Horizonte 53. Gips 15. 47. 73. Hornblendeſchiefer 16. Gipsmergel 75. Hornſtein 12. Gläſer, vulkaniſche 19. Horſte 44. Glauklonitſande 84. Hybodus 74. 102. Glaziale Zeit 36. 92. Jadeit 16. Gletſcher 35. Jaſpis 12. Gletſcherſchliffe 36. Ichthyosaurus 80. 85. 102. Glimmerſchiefer 20. 31. 54. 56. Iguanodon 85. 118 Inflaten 83. Inlandeis 36. Inoceramus 86. Inſekten 67. 78. Interglazial⸗Zeit 92. Juraformation 77. Kalamarien 66. 68. Kalkſpat 14. Kalkſtein 14. 31. 38. 47. 59. 61. 70. 76. 79. 83. 89. Kalktuff 15. Kambrium 59. Kanal eines Vulkans 25. Känozoiſche Formationen 87. Kaolin 21. Karbonate 14. 47. Karbon⸗Formation 64. Kenoman 86. Kephalopoden 60. 63. 64. 100. Keuper 73. Kies 22. Kieſelgeſteine 12. Kieſelgur 13. 38. Kieſelſchiefer 12. Kieſelſinter 13. Klaſtiſche Geſteine 11. 21. Klimat. Zonen 77. 85. 87. Klymenien 63. Knochenfiſche 70. 85. 88. Kohlen 16. 38. Kohlenbecken 66. Kohlengeſteine 16. Kohlenkalk 64. Ente —t,² u. Alphabetiſches Regiſter. Kohlenwaſſerſtoffe 16. Konglomerat 21. 65. Koniferen 69. Kontaktmetamorphoſe 31. Kontraktion der Erdrinde 40. Korallenriffe 42. 62. Korallentiere 39. 57. 61. 62. 64. 75. 78. 81. 83. 84. 87. 88. Kraterrand 26. Kreide 15. 39. Kreideformation 83. Krinoiden 39. 57. 61. 63. 73 98. Kriſtalliniſche Schiefer 20. 34. 54. 56. Krokodile 78. 85. Kulm⸗Formation 65. Kupferſchiefer 68. Labyrinthodonten 74. Lakkolithe 28. 30. Lamma 102. Lava 25. eitfoſſile 53. Lepidodendron 66. 96. Lettenkohle 75. Lias 79. Lingula 60. Lituites 60. Löß 21. 37. 93. Lytokeraten 80. Maare 28. Magneteiſenſtein 13. Mainzer Becken 91. Alphabetiſches Regiſter. Malm 82. Mammut 92. Manganerze 13. Marmor 14. 31. Maſſige Geſteine 18. Maſſige Vulkane 27. Mastodon 91. 102. Mastodonsaurus 74. Meerſaurier 78. 79. 80. 85. Megalodon 63. Megalosaurus 85. Megatherium 92. Mielanerpeton 69. Melaphyr 19. 30. 58. Menſchen, erſte 92. Mergel 21. 75. 76 79. 86. Meſozoiſche Formationen 69. Metamorphoſe 35 Metopias 74. Micraster 84. 98. Microlestes 75. Mineralgänge 47. Mineralquellen 47. Miokän 91. Mittelmoräne 36. Mofetten 31. Molaſſe 91. Moränen 35. 93. Mosasaurus 85. Murchisonae 81. Muſchelkalk 72. 76. Muſcheltiere 39. 63. 65. 75. 78. 79 80. 81. 85. 86. 87. 88. 98. . 119 Myophorien 73. Nashorn 92. Nautiliden 57. 60. 61. 63. 64. 100. Nautilus 100. Neokom 86. Neovulkaniſche Geſteine 30. Nereiten 59. Neuropteris 66. Nitratgeſteine 13. Nothosaurus 73. 74. Nummuliten 90. 98. Obolus 60. Odontopteris 66. 96. Odontornithen 85. Oligokän 90. Oolithbildungen 81. Oppelien 82. Orthis 60. 64. Orthoceras 60. 100. Oſtreen 81. Palaeohatteria 69. Palaeoniscus 69. Paläontologie 52. Palaeotherium 90. 102. Paläovulkaniſche Geſteine 30. Paläozoiſche Formationen 56 Palmacites 90. Paradoxites 60. 100. Partnach⸗Schichten 76. Pecopteris 66. Pennaeus 100. Pentacrinus 80. 82. 98. 120 Periſphinkten 82. Perm 68. Phacops 63. 100. Phonolith 19. 28. 29. 30. 89. Phosphate 15. Phosphorit 15. Phyllit 20. 31. 55. 56. Phyllokeraten 80. Phytogene Geſteine 38. Pläner 86. Planulaten 82. Plesiosaurus 80. 85. Pleurodictyum 62. Pleurotomaria 63. Pliokän 91. Pliosaurus 85. Plutoniſche Geſteine 30. Polierſchiefer 13. Posidonomya 80. Präkambrium 59. Productus 69. Proterosaurus 69. Pteranodon 85. Pteraspis 61. Pterichthys 64. 102. Pterinea 63. Pterodactylus 78. 102. Pterophyllum 74. 96. Quaderſandſtein 84. 86. Quarz 12. Quarzit 12. Quarzporphyr 18. 30. 58. 68. Quellbildungen 48. — — Alphabetiſches Regiſter. Quellen, heiße 32. Radiolarien 39. 84. 98. Radiolites 87. Raibler Schichten 76. Rätiſche Stufe 75. 77. Rauchwacke 15. Reptilien 69. 70. 85. Requienia 87. Rhamphorhynchus 78. Rhinozeros 91. Rhynchocephalia 78. Rhynchonella 79. 82. 85. 98. Rogenſteine 15. 81. Röt 72. Roteiſeuſtein 13. Rotliegendes 68. Rudiſten 87. Säkulare Hebungen und Sen⸗ kungen 41. Salbänder 29. Salpeter 14. Salze 13. Salzſtöcke 68. 73. Sand 22. 84. Sandſteine 21. 31. 59. 61. 63. 65. 70. 75. 84. 89. Säugetiere, erſte 75. Säulenabſonderung 29. Saurier 73. 74. 78. 79. 80. 85. Scaphites 84. 100. Schachtelhalme 66. 74. Schildkröten 78. 85. Schilfſandſtein 75. Alphabetiſches Regiſter. Schlammvulkane 32. Schnecken 63. 65. 75. 78. 79. 85. 88. Schreibkreide 84. 86. Schutt, vulkaniſcher 21. Schwammkalk 82. Sedimentär⸗Geſteine 10.20.33. Seeigel 57. 70. 78. 82. 84. 86. 88. 98. Seelilien 39. 57. 61. 64. 78. 80. 82. 98. Seeſchwämme 39. 78. 82. 98. Seeſterne 57. 78. 82. 88. Seitenmoränen 36. Semionotus 74. 102. Senon 86. Sequoia 90. 96. Serpentin 16. Sigillaria 66. 96. Silikate 16. 47. Silur 60. Solfataren 31. Solnhofer Schiefer 83. Somma, Monte 23. Spatangus 84. Spateiſenſtein 13. Speckſtein 16. Sphaerulites 87. Sphenopteris 96. Spirifer 60. 62. 98. Spongien 39. 82. 84. 98. Springquellen 32. Staffelbruch 44. — A —IU˖ ! „ k jů w ͤ—T—T— % — x—UüÜ . .. ———. — ⁵—u:! — m— —— 2 2 — | 1 121 Stegokephalen 67. 69. 70. 71. 74. 102. Steinkohle 16. 17. 31. Steinkohlenformation 64. Steinſalz 13. 47. 68. Stephanokeraten 80. 81. Strahltiere 39. Stratovulkane 26. Stringocephalus 63. Stubenſandſtein 75. Sulfate 15. Süßwaſſerkalke 89. Syenit 18. 30. 58. Tafelbrüche 44. Talkſchiefer 16. Tektoniſche Erdbeben 45. Teleosaurus 80. Teleostei 70. Terebratula 73. 79. 82. 83. 85 98. Tertiärformation 88. Thecosmilia 83. 98. Titanerze 13. Tithon 83. Toneiſenſtein 13. Tongeſteine 21. 47. 70. 76. 79. Tonſchiefer 59. 61. Topfſtein 16. Torf 16. 93. Trachyt 19. 30. Transgreſſion 42. 77. Trematosaurus 71. 102. Trias⸗Formation 71. 122 Triglyphus 75. Trigonia 73. 81. 86. Trilobiten 57. 60. 63. 64. 100. Trochitenkalk 73. Trümmergeſteine 11. 21. Tuffe 21. 23. 25. 30. 38. Turon 86. Turrilites 84. Übergangsgebirge 55. Uneites 63. Urtonſchiefer 20. 55. Verwerfungslinien 44. Verwitterung 47. Veſuv 22. Vögel, erſte 78. Voltzia 71. Vulkaniſche Erdbeben 45. Alphabetiſches Regiſter. Vulkaniſche Gebirge 45 Vulkanismus 22. Waſſertätigkeit 34. 46. Wealden 86. Wellengebirge 73. Wetterſteinkalk 76. Wind 36. Zamites 96. Zanclodon 74. Zechſtein 68. Zeitalter 53. Zoantharia rugosa und tabu- lata 57. 61. 98. Zoogene Geſteine 38. Zykadeen 74. Zyſtideen 61. KONRAD GRETHLEIN’S VERLAG IN LEIPZIG Die Pendulationstheorie Dr. Heinrich Simroth Professor an der Universität Leipzig 36 Bogen, Lex. 8°, mit 27 teils zweifarbigen Rarten Preis: Broschiert 12 M., in Halbfranz geb. 14 M. or einigen Jahren stellte der Ingenieur P. Reibisch in zwei Vor- trägen vor dem Verein für Erdkunde in Dresden die Pendu- lationstheorie auf, die er mit einer Anzahl Tatsachen aus der Geologie und Biologie begründete. Der Verfasser obigen Werkes wurde alsbald von ihrer Tragweite gepackt und suchte sie in einer breiten Skizze „Uber die wahre Bedeutung der Erde in der Biologie‘ (Ostwalds Ann. der Philosophie) einem größeren Publikum zu ver- deutlichen. Verschiedene Aufsätze und Vorträge vor der Deutschen Zoologischen Gesellschaft u. a. a. O. behandelten seither dasselbe Thema, blieben aber teils zu sehr zerstreut, teils nur auf einzelne Kapitel der Biologie beschränkt, so daß die abgerissenen Publika- tionen höchstens als Stichproben gelten konnten. Die Zwischen- zeit wurde nun benutzt, um womöglich das gesamte Material der Zoologie, einschließlich des Menschen und seiner Kultur, immer in Verbindung mit der Paläontologie, die wichtigsten Daten der Botanik und der Geologie zu prüfen, inwieweit sie vor der Theorie bestehen. Alle Gebiete liefern glänzende Bestätigungen, eine Reihe von Tatsachen bleibt gleichgültig, keine einzige aber scheint in Opposition zu stehen. Die Theorie besagt zunächst, daß die Erde zwei feste Pole hat, Ecuador und Sumatra, zwischen denen die Nordsüdachse langsam hin und her pendelt. Die Pendelausschläge bedeuten die geologischen Perioden; in der diluvialen sowohl wie in der permi- schen Eiszeit lagen wir weiter nördlich, in der Kreide und im Eozän weiter südlich. Dadurch, daß die einzelnen Punkte der Erdober- fläche, am stärksten unter dem Schwingungskreis, d.h. dem Meridian, der durch die Beringsstraße geht und von den Schwingpolen gleich- weit entfernt ist, unter immer andere Breite rücken und damit ihre Stellung zur Sonne und ihr Klima verändern, wird die ganze Schöp- fungsgeschichte auf ein kosmisches Prinzip zurückgeführt. Der Unterschied zwischen dem großen und dem kleinen Erdradius (zirka 22 km) hat dabei eine wesentliche Folge. Das flüssige Wasser nimmt jederzeit die Form des Rotationsellipsoides ein, das durch die Zentrifugalkraft bedingt wird. Da die feste Erdkruste erst allmählich in der Gestaltänderung folgen kann, ergeben sich ab- wechselndes Auf- und Untertauchen der Küsten, Trockenlegen und Verschwinden von Landbrücken. Der Wechsel zwischen Land und Wasser enthält aber den stärksten Anreiz für die Weiter- bildung der Lebewesen (neben der Änderung des Klimas). So kommt es, daß unsere atlantisch-indische oder afrikanisch-euro- päische Erdhälfte, und hier wieder unser zerrissenes Europa, der Ort ist, auf dem die ganze Schöpfung zu ihrer jetzigen Höhe heran- reifte. Wie hier die menschliche Kultur sich entwickelt hat, so ist hier der Mensch entstanden, so vor ihm alle Lebewesen, soweit sie sich in der Paläontologie rückwärts verfolgen lassen. Von hier aus haben sie sich in bestimmten Linien über die ganze Erde verbreitet, so daß selbst Erscheinungen wie der Wanderzug der Vögel zu mathe- matischen Problemen werden und ihre Erklärung finden. Die geo- logischen Perioden und Formationen, der Vulkanismus, die Erd- beben, selbst die meteorischen Erscheinungen der Atmosphäre folgen denselben Linien. Die ganze Schöpfung wird folgerecht und kontinuierlich. Ja die astronomische Ursache der Pendulation, der Aufsturz eines zweiten Mondes in Afrika, scheint durch die neuesten Spekulationen englischer Astronomen bereits der Sphäre des rein Hypothetischen entrückt zu sein. : 1 RW > Auszüge aus einigen Kritiken über Simroth, Die Pendulationstheorie Die gesamte wissenschaftliche Presse hat sich, zum größ- ten Teil in langen Artikeln, mit dem Werke beschäftigt. „Der Globus“: ... Es ist ein außerordentliches Verdienst Simroths, erkannt zu haben, welcher Anwendungsmöglichkeit diese ursprünglich ja rein geologische Theorie für die Welt der Organi- sation fähig ist. Die Gesetze der Verbreitung, die uns bisher nur zum kleinsten Teile greifbar waren, rücken durch ihn in ein helles Licht und werden mit einem Schlage zugänglich und verständlich. Ja man darf ruhig sagen: der größte Teil der verschlungenen Fäden des Schöpfungsplanes ist entwirrt und läßt sich nunmehr übersehen. ... Wir widerstehen der naheliegenden Versuchung, weitere Stichproben aus dem wichtigen Werke zu geben; bei der Fülle interessanten Materials weiß man in der Tat nicht, wohin man zuerst greifen soll! Unser Urteil über das Buch glauben wir nicht präziser zusammen- fassen zu können, als wenn wir es für eine wissenschaft- liche Tat erklären! Ja wir sind überzeugt, daßesinähn- licher Weise befruchtend und anregend auf die gesamten biologischen Wissenschaften wirken wird, wie einstmals Darwins unsterbliche Schöpfung selbst. „Neue Weltanschauung“: . Die Wissenschaften, be- sonders Astronomie, Geologie und Biologie, werden sich noch lange und viel mit dieser Theorie befassen müssen, die, wenn sie sich als richtig herausstellen sollte, in vielen Punkten einen Umschwung in fundamentalen Fragen der Entwicklungs- lehre herbeiführen würde. „Deutsche Revue“: ...Das Studium von Simroths Pendu- lationstheorie ist von höchstem Interesse. Die Reichhaltigkeit der Belege erinnert an Darwins berühmtes Werk, das ja gerade seinen zahlreichen Beispielen den Sieg verdankte. Zu wünschen wäre nur, daß sich auch die Geologie und Astronomie mit dieser Theorie be- schäftigten, denn diese beiden Wissenschaften sind es, die über ihre Berechtigung oder Nichtberechtigung zu entscheiden haben. „Mitteilungen über die Vogelwelt“: ... Aus Simroths kost- barem Buch, dem ich eine ebenso große kommende Be- deutung beimesse wie den Darwinschen Werken, kann ich weitere ornithologische Anzeichen einer wieder- kehrenden „Tertiärzeit“ herauslesen... „Deutsche Entomologische Zeitschrift“? Eine kühne Theorie, geistreich ausgebaut! Eine neue Biogeographie nach den starren Gesetzen des Pendels und der Sönnenstellung... Ich kann die Pendulationstheorie zwar nicht für die endgültige Lösung der Schöpfungsfrage halten; ihr hoher Wert liegt für mich aber in ihrem heuristischen Prinzip; sie reizt zu neuem Forschen an, rüttelt alte Zweifel wieder auf, stellt übersehene Fehler fest, kurzum fordert zur Kritik heraus. Gern betone ich jedoch zum Schluß, daß ich dem überaus anregenden Buche auch große positive Verdienste zuspreche; die ungeheure Masse des bewältigten Materials imponiert nicht nur, sie bringt auch jedem viel Neues! Bisher begnügten sich oft die Zoogeographen damit, die Kolonisa- tionswege festzulegen. Simroth vertieft von neuem die Frage- stellung dahin, weshalb die Lebewesen gewandert sind, er vertieft sie auf Grund eines geradezu phänomenalen Wissens!... Die „Zeitschrift für Mineralogie, Geologie und Paläontologie“ bringt eine sich über vier Nummern erstreckende, 21 Seiten füllende, zustimmende Besprechung. „Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien“ am Schluß einer 10 Seiten langen Besprechung: ... Auch wenn man von der Pendulationstheorie absieht, so sind die Ergebnisse der Sim- rothschen Forschungen für die Biogeographie von hohem Werte und sichern dem Werke in unserer naturwissen- schaftlichen Literatur einen Ehrenplatz. „Zeitschrift für Schulgeographie“: Die Prinzipien der Pendu- lationstheorie, wie sie Paul Reibisch festlegte, biologisch zu stützen, ist der zugegebene Grundzug dieses mit enormem Wissen und Fleiß geschriebenen Buches. Jedenfalls ist die Pendulationstheorie ein ausgezeichnetes Mittel zu einer Systematik der Biogeographie ge- worden, ihr Wert als Arbeitshypothese ist ein nicht zu unterschätzen- der, so daß dieser Versuch nicht nur für den Tier- und Pflanzen- geographen, sondern auch dem Geographen überhaupt durch das riesige Detailmaterial von Wert sein dürfte. Wissenschaftliche Beilage der „Leipziger Zeitung“: . .. Wir können dem großzügig angelegten Werk, das selbst die meteoro- logischen Erscheinungen der Atmosphäre mit in den Bereich der Theorie zieht, das vor allem jegliche Zukunftsspekulation beiseite läßt, nur die weiteste Verbreitung wünschen. * 7 * 18 Gegrindet 183. Dr. F. Krantz, Bonn q. Rh. ‚ Rbeinifchbes Mineralien- Kontor. Fabrik und Verlag mineralogiſcher und geologiſcher Lehrmittel. 0904 Geologifch-paläontologifche Lehrmittel für den Schulgebrauch: I. Allgemeine Seologie. A. Preisverzeichnis für allgemeine Belegſtücke und Modelle. Kleine Anterrichtsſammlung geotektoniſcher Modelle aus Holz nach Prof. E. Kalkowsky in Dresden: 12 Modelle M. 140.— Sammlung von 4 Modellen aus Holz zur Verdeutlichung der Lagerung und Verteilung der Schichtgeſteine in geſtörten Gegenden nach Prof. Dr. J. Walther: Vorſchule der Geologie. III. Auflage: M. 32.— Ense: Apparat zur Nachahmung der wichtigſten e nach Prof. Dr. J. Walther: — — Geognoſtiſche Reliefs folgender Gebirge: Harz, Kaiſerſtuhl, Wallet ſch⸗ gletſcher, Rheintal bei Koblenz, Siebengebirge, Vogeſen, Veſuv, 5 beſi River, Urfttalſperre, Sperrmauer der Urfttalſperre, Inſelgruppen Santorin, Las Palmas, Helgoland. B. u geologiſche Anterrichtsſammlungen nach Prof. A. Heim rich: 200 Stück M. 250.—; in Holzkaſten mit Pappkäſten M. 280.— 100 " " 20; " " " 138.— Kleine geologiſche Lehrſammlung nach Prof. Pohlig in Bonn: 50 Stück M. 80.—; in Holzkaſten mit Pappkäſtchen M. 90. — II. Spezielle Geologie. A. Preisverzeichnis von Leitfoſſilien und Geſteinen in guten charakteriſtiſchen Exemplaren. B. Sammlungen: = Geſteine aller Syſteme .. M. 30.—; in Holzkaſten M. 37.— 71 " " 5 25 — n „ 5 61.— 100 60. —; „ 7 „ 78.— 50 Leitfoſſilien aller Syſteme „ 14.—; „ 1 „ 20.— 100 1 " „ " 24 — „* " 1 36.— 300 " " " " 150.— In " n 185.— III. Diapofitive für Geologie und Paläontologie. Sammlung für den Unterricht in allgemeiner Geologie: 45 Diapoſitive in elegantem Holzkaſten M. 54.— Sammlung für den Unterricht in hiſtoriſcher Geologie (Leitfoſſilien: Toula⸗ Sammlung): 30 Diapoſitive in elegantem San M. 36.— Einzelne Diapoſitivee . 8 IV. Paläontologiſche Gipsmodelle wichtiger Foſſilien, ſowie Gipsabgüſſe intereſſanter Meteoriten und Gold- klumpen, naturgetreu nach den Originalen kolortert. Geolosifche Relief-Profile aus Gips konſtruiert von Prof. Dr. Duparc in Genf. Zur Grundlage wurden zwei parallele Profile eines Gebirges oder einer Kette gewählt und die zwiſchen beiden liegende Gebirgsoberfläche' modelliert. Zu jedem Modell gehört eine Kappe, welche die Schichtenfolge im Relief und die Gebirgsoberfläche vor der Denudation wiedergibt. Preis der ganzen Samm⸗ lung von 8 Modellen M. 360.—. Jedes Modell iſt einzeln käuflich! (Vgl. Katalog 2a, zweite Auflage 1901.) Poläcntologifche Cebrſammlungen. I. Allgemeine paläontologiſche Lehrſammlungen. (Paläozoologie und Paläophytologie.) a) Sammlungen aller Typen für den Schulgebrauch und zum Selbſtſtudium: 50 species M. 20.— 150 species M. 75.— | 300 species M. 150.— 100 y „ 50.— 200 1 „ 100.— 400 A „ 225.— b) Sammlungen innerhalb einzelner Typen (Protozoa, Coelenterata, Echinodermata, Nee Mollusca, Arthropoda, Verte- rata). c) Sammlungen nad) Klaſſen (bzw. Subklaſſen) (Spongiae, Anthozoa, Tetra- corallia, Hexacorallia, Tabulata, Cnidaria. Crinoidea, Echinoidea uſw.) (Vgl. Katalog 2b, vierte Auflage 1901.) II. Sammlungen zur Deſzendenzlehre. a) Sammlungen des allgemeinen Metamorphismus, b) Sammlungen der allgemeinen progreſſiven Entwicklung (Vgl. Katalog 2b, vierte Auflage 1901.) III. Mikroſkopiſche Präparate. Kleine Sammlungen zu je 10 Dünnſchliffen von: a) Diatomeen und Algen M. 2 g) Vermes, Arthropoda . M. 12.— b) Foſſile Hölzer . . „ 15.— | h) Bryozoen 12.— eh Foraminiferen „ 12.50 5 Bruch tune ee Meni. „ 15.— 5 N e) e 5 12 — k) Mollusken " 12.— f) Echinodermen . „ 12.— J) Vertebraten „ 12.— Allgemeine Sammlung von 110 Dünnſchliffen M. 130.—. Paläontologiſche Wandtafeln. — Rekonſtruktionen von Wirbeltieren der Vorwelt in Papiermaſſe und Ton. — Anthropologiſche Serien. — Paläon⸗ tologiſche Gipsmodelle. — Alle paläontologiſchen Apparate und Utenſilien (Geologiſche Hämmer, Hammertaſchen, Tragnetze, Präparierbretter, alle Präparier-Utenſilien uſw.). a Unſer neuerſchienener Schulkatalog 20, ſowie die Kataloge 2a Geologie, 2b Paläontologie, 3 paläontologiſche und geologiſche Gipsmodelle ſtehen allen Intereſſenten koſtenfrei zur Verfügung. Einzelne gut erhaltene Foſſilien oder ganze Sammlungen werden jederzeit gern durch Kauf oder Tauſch erworben. Begründet 183. Dr. F. Krantz, Bonn a. Rh. Rbeinifches Mineralien- Rontor. Fabrik und Verlag mineralogiſcher und geologiſcher Lehrmittel. Sammlung Göschen 2:7 SO Pf. G. J. Göfchen’fche Verlagshandlung, Leipzig. verzeichnis der erſchienenen Bände. Seite Seite 12 Meterrolgg ie 12 Bau- u. Ingenieurwiſſenſchaften 15 Militärwiſſenſchaft . -» 22 Bibliotheksweſenn e 2.0 ae 11 u ĩðͤ 10 Muſikwiffenſchaft 20 öZ— a 13 Naturwiſſenſ chat 9 Chemiſche Technologie . .. 14 VVV 17 %%%%%%%%%%% 22.1: 22%... 15 , 19 e 21 p win. 23 Z 11 Pisephie 2 Fc 6 Photographen 23 Wc 8 Pl NE 12 Gewerbeweſeen RNechtswiſſenſ chat 17 Handelswiſſenſchaet 21 Religionswillenihaft . . . . . 19 55 3 Soziale Wiſſenſchaften . . 18 Ingenieurwiſſenſchaften . . . 15 Sprachwiſſenſ chart 2 Be, ee a. 17 Gtaatsmwilienihaft . . -»... . 12 Kaufmänniſche Wiſſenſchaften . 21 ö baphtt!:! ee Kriſtallogra phie 11 Technologie, chemiſche . . 14 w ͥ %³;eiͤ . 20 Technologie, mechaniſche . . 14 I .. ...... 21 23 Au... me. ! 19 Literaturdenfmäler . .... . 3 Vol Dirtſcha ft 18 Literaturgeſchichte 3 Seien 15 u. 20 ʒ—: 2. ..... 8 GERHHASWEIeH: . „0m... , 23 „ 12 ET SE Mechanische Technologie . . 14 B. Verzeichnis nach Wiſſenſchaften. Bibliothek zur Philoſophie. Einführung in die Philoſophie von Dr. Max Wentſcher, Profeſſor an der Univerſität Königsberg. Nr. 281. Geſchichte der Philoſophie IV: Neuere Philoſophie bis Kant von Dr. Bruno Bauch, Privatdoz. an der Univerſ. Halle a. ©. Nr. 394. Pſychologie und Logik zur Einführung in die Philoſophie von Wolfe Dr. Th. Elſenhans. Mit 13 Figuren. ch Grundriß der Pſychophyſik von Profeſſor Dr. G. F. Lipps in 3 u Figuren. Nr. 98. Ethik von Prof. Dr. Thommas Achelis in Breen. Nr. 90. Allgemeine Aſthetik von Prof. Dr. Max Diez, Lehrer an der Kgl. Akademie der bildenden Künſte in Stuttgart. Nr. 300. Weitere Bände find in Vorbereitung. Bibliothek zur Sprachwiſſenſchaft. Ind ogermaniſche Sprachwiſſenſchaft von Dr. R. eee Profeſſor an der Univerſität Graz. Mit 1 Tafel. Nr. 59. Germaniſche Sprachwiſſenſchaft von Dr. Rich. Loewe % Berlin. Nr. 238. Romaniſche Sprachwiſſenſchaft von Dr. Adolf Zauner, Privatdozent an der Univerſität Wien. 2 Bände. Nr. 128, 250. Semitiſche Sprachwiſſenſchaft von Dr. C. Brockelmann, Profeſſor an der Univerſität Königsberg. Nr. 291. Finniſch⸗ugriſche Sprachwiſſenſchaft von Prof. Dr. Joſef Szinnyei in 9 Nr. 463. Deutſche Grammatik und kurze Geſchichte der deutſchen Sprache von Schulrat Profeſſor Dr. O. Lyon in Dresden. Nr. 20. Deutſche Poetik von Dr. K. Borinski, Profeſſor an der Univerſität München. Nr. 40. Deutſche Redelehre von Hans Probſt, Gymnaſialprof. in Bamberg. Nr. 61. Aufſatzentwürfe von Oberſtudienrat Dr. L. W. Straub, Rektor des Eberhard⸗ Ludwigs⸗-Gymnaſiums in Stuttgart. Nr. 17. Wörterbuch nach der neuen deutſchen Rechtſchreibung v. Dr. Heinrich Klenz. Nr. 200. Deutſches Wörterbuch von Dr. Richard Loewe in Berlin. Nr. 64. Das Fremdwort im Deutſchen von Dr. Rud. Kleinpaul in Leipzig. Nr. 55. Deutſches Fremdwörterbuch von Dr. Rudolf Kleinpaul in Leipzig. Nr. 273. Plattdeutſche Mundarten v. Prof. Dr. Hub. Grimme, Freiburg (Schweiz). Nr. 461. Die deutſchen Perſonennamen von Dr. Rudolf Kleinpaul in Leipzig. Nr. 422. Engliſch⸗deutſches Geſprächsbuch von Profeſſor Dr. E. Hausknecht in Lau⸗ ſanne. Nr. 424. Grundriß der lateiniſchen Sprachlehre v. Prof. Dr. W. Votſch i. Magdeburg. Nr. 82. Ruſſiſche Grammatik von Dr. Erich Berneker, Prof. an der Univerſit. Prag. Nr. 66. Ruſſiſch⸗Deutſches Geſprächsbuch von Dr. Erich Berneker, Profeſſor an der Univerſität Prag. Nr. 68. a m RE. Ruſſiſches Leſebuch mit Gloſſar v. Dr. Erich Berneker, Prof. a. d. Univ. Prag. Nr.67. RNuſſiſche Literatur v. Dr. Erich Boehme, Lektor an d. Handelshochſchule Berlin. I. Teil: Auswahl moderner Proſa und Poeſie mit ausführlichen Anmer⸗ kungen und Akzentbezeichnung. Nr. 403. — — II. Teil: Bcesoaoyge Tap mr, Pasckaspı. Mit Anmerkungen und Akzentbezeichnung. Nr. 404. Geſchichte der klaſſiſchen Philologie von Dr. Wilh. Kroll, ord. Prof. an der Univerſität Münſter. Nr. 367. Siehe auch „Handelswiſſenſchaftliche Bibliothek“. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Literaturgeſchichtliche Bibliothek. Deutſche Literaturgeſchichte von Dr. Max Koch, Profeſſor an der Univerſität Breslau. Nr. 31. Deutſche Literaturgeſchichte der Klaſſikerzeit von Prof. Carl Weitbrecht. Durch⸗ geſehen und ergänzt von Karl Berger. Nr. 161. Deutſche Literaturgeſchichte des 19. Jahrhunderts von Carl Weitbrecht. Durch⸗ geſehen und ergänzt von Dr. Richard Weitbrecht in Wimpfen. 2 Teile. Nr. 134, 135. Geſchichte des deutſchen Romans von Dr. Hellmuth Mielke. Nr. 229. Gotiſche Sprachdenkmäler mit Grammatik, Überſetzung und Erläuterungen von Dr. Herm. Jantzen, Dir. d. Königin Luiſe⸗Schule in Königsberg i. Pr. Nr. 79. Althochdeutſche Literatur mit Grammatik, Überſetzung und Erläuterungen von Th. Schauffler, Prof. am Realgymnaſium in Ulm. Nr. 28. Eddalieder mit Grammatik, Überſetzung und Erläuterungen von Dr. Wilh. Raniſch, Gymnaſialoberlehrer in Osnabrück. Nr. 171. Das Walthari⸗Lied. Ein Heldenſang aus dem 10. Jahrhundert im Versmaße der Urſchrift überſetzt u. erläutert v. Prof. Dr. H. Althof in Weimar. Nr. 46. Dichtungen aus mittelhochdeutſcher Frühzeit. In Auswahl mit Einleitungen und Wörterbuch herausgegeben von Dr. Hermann Jantzen, Direktor der Königin Luiſe⸗Schule in Königsberg i. Pr. Nr. 137. Der Nibelunge Nöt in Auswahl und mittelhochdeutſche Grammatik mit kurzem Wörterbuch von Dr. W. Golther, Prof. an der Univerſität Roſtock. Nr. 1. Kudrun und Dietrichepen. Mit Einleitung und Wörterbuch von Dr. O. L. Jiriczek, Prof. an der Univerſität Münſter. Nr. 10. Hartmann von Aue, Wolfram von Eſchenbach und Gottfried von Straß⸗ burg. Auswahl aus dem höfiſchen Epos mit Anmerkungen und Wörterbuch v. Dr. K. Marold, Prof. a. Kgl. Friedrichskollegium zu Königsberg i. Pr. Nr. 22. Walther von der Vogelweide mit Auswahl aus Minneſang und Spruch⸗ dichtung. Mit Anmerkungen und einem Wörterbuch von O. Güntter, Prof. an der Oberrealſchule und an der Techn. Hochſchule in Stuttgart. Nr. 23. Die Epigonen des höfiſchen Epos. Auswahl aus deutſchen Dichtungen des 13. Jahrhunderts von Dr. Viktor Junk, Aktuarius der Kaiſ. Akademie der Wiſſenſchaften in Wien. Nr. 289. Literaturdenkmäler des 14. und 15. Jahrhunderts, ausgewählt und erläutert von Dr. Hermann Jantzen, Direktor der Königin Luiſe⸗Schule in Königs⸗ berg i. Pr. Nr. 181. Literaturdenkmäler des 16. Jahrhunderts. I: Martin Luther, Thomas Murner und das Kirchenlied des 16. Jahrhunderts. Ausgewählt und mit Emleitungen und Anmerkungen verſehen von Prof. G. Berlit, Ober⸗ lehrer am Nikolaigymnaſium zu Leipzig. Nr. 7. — II: Hans Sachs. Ausgewählt u. erläutert v. Profeſſor Dr. Julius Sahr. Nr. 24. — III: Von Brant bis Rollenhagen: Brant, Hutten, Fiſchart, ſowie Tierepos und Fabel. Ausgewahlt u. erlautert von Prof. Dr. Julius Sahr. Nr. 36. Deutſche Literaturdenkmäler des 17. und 18. Jahrhunderts von Dr. Paul Leg⸗ band ın Berlm. 1. Teil. Nr. 364. Simplicins Simpliciſſimus von Hans Jakob Chriſtoffel von Grimmelshauſen. In Auswahl herausgegeben von Prof. Dr. F. Bobertag, Dozent an der Unwerſitat Breslau. Nr. 138. Das deutſche Volkslied. Ausgewählt und erläutert von Profeſſor Dr. Julius Sahr. 2 Bändchen. Nr. 25, 132. Engliſche Literaturgeſchichte von Dr. Karl Weiſer in Wien. Nr. 69. Grundzüge und Haupttyvpen der engliſchen Literaturgeſchichte von Dr. Arnold M. M. Schrber, Prof. an der Handelshochſchule in Köln. 2 Teile. Nr. 286, 287. Italieniſche Literaturgeſchichte von Dr. Karl Voßler, Prof. an der Univerſität Heidelberg. Nr. 125. Spaniſche Literaturgeſchichte von Dr. Rudolf Beer in Wien. 2 Bde. Nr. 167, 168. Portugieſiſche Literaturgeſchichte von Dr. Karl von Reinhardſtoettner, Prof. an der Königl. Techniſchen Hochſchule Munchen. Nr. 213. Ruſſiſche Literaturgeſchichte von Dr. Georg Polonskij in München. Nr. 166. Slaviſche Literaturgeſchichte von Dr. Joſef Karaſek in Wien. I: Altere Lite ratur bis zur Wiedergeburt. Nr. 277. — II: Das 19. Jahrhundert. Nr. 278. Nordiſche Literaturgeſchichte. I: Die isländiſche und norwegiſche Literatur des Mittelalters von Dr. Wolfgang Golther, Prof. an der Univ. Roſtock. Nr. 254, Die Hauptliteraturen des Orients von Dr. Mich. Haberlandt, Privatdozent an der Uniwverſitat Wien. I: Die Literaturen Oſtaſiens und Indiens. Nr. 162. — II: Die Literaturen der Perſer, Semiten und Türken. Nr. 163. Griechiſche Literaturgeſchichte mit Beruckſichngung der Geſchichte der Wiſſen⸗ ſchaften von Dr. Alfred Gercke, Prof. an der Untwerſ. Greifswald. Nr. 70. Römiſche Literaturgeſchichte von Dr. Herm. Joachim in Hamburg. Nr. 52. Die Metamorphoſen des P. Ovidius Naſo. In Auswahl mit einer Einleitung und Anmertungen herausgegeben von Dr. Julius Ziehen in Frankfurt a. M. Nr. 442. DER“ Weitere Bände find in Vorbereitung. Geſchichtliche Bibliothek. Einleitung in die Geſchichtswiſſenſchaft von Dr. Eruft Bernheim, Prof. an der Unmerfität Greifswald. Nr. 270. Urgeſchichte der Menſchheit von Dr. Moriz Hoernes, Prof. an der Univerſität in Wien. Mu 53 Abbildungen. Nr. 42. Geſchichte des alten Morgenlandes von Dr. Fr. Hommel, o. ö. Prof. der ſemi⸗ tiichen Sprachen an der Unwerſität in München. Mit 9 Voll⸗ und Text⸗ bildern und 1 Karte des Morgenlandes. Nr. 43. Geſchichte Iſraels bis auf die griechiſche Zeit von Lic. Dr. J. Benzinger. Nr. 231. Neuteſtamentliche Zeitgeſchichte I: Der hiſtoriſche und kulturgeſchichtliche Hinter⸗ grund des Urchriſtentums von Lic. Dr. W. Staerk, Profeſſor an der Uni⸗ verſität Jena. Mit 3 Karten. Nr. 325. — I: Die Religion des Judentums im Zeitalter des Hellenismus und der Römerherrſchaft. Mit einer Planſkizze. Nr. 326. Griechiſche Geſchichte von Dr. Heinrich Swoboda, Prof. an der Deutſchen Univ. Prag. Nr. 49. Griechiſche Altertumskunde von Prof. Dr. Rich. Maiſch, neubearbeitet von Rektor Dr. Franz Pohlhammer. Mit 9 Vollbildern. Nr. 16. Römiſche Geſchichte von Realgymnaſialdirektor Dr. Julius Koch in Grune⸗ wald. Nr. 19. Römiſche Altertumskunde von Dr. Leo Bloch in Wien. Mit 8 Vollbild. Nr. 45. Geſchichte des Byzantiniſchen Reiches von Dr. K. Roth in Kempten. Nr. 190. Deutſche Geſchichte I: Mittelalter (bis 1519) von Prof. Dr. F. Kurze, Ober⸗ lehrer am Kgl. Luiſengymnaſium in Berlin. Nr. 33. — II: Zeitalter der Reformation und der Religionskriege (1500—1648) von Prof. Dr. F. Kurze, Oberlehrer am Kgl. Luiſengymn. in Berlin. Nr. 34. — III: Vom Weſtfäliſchen Frieden bis zur Auflöſung des alten Reichs (1648 bis 1806) von Prof. Dr. F. Kurze, Oberlehrer am Kgl. Luiſengymnaſium in Berlin. Nr. 35. Deutſche Stammeskunde von Dr. Rudolf Much, Prof. an der Univerſität in Wien. Mit 2 Karten und 2 Tafeln. Nr. 126. Die deutſchen Altertümer von Dr. Franz Fuhſe, Direktor des Städt. Muſeums in Braunſchweig. Mit 70 Abbildungen. Nr. 124. Abriß der Burgenkunde von Hofrat Dr. Otto Piper in München. Mit 30 Ab⸗ bildungen. Nr. 119. Deutſche Kulturgeſchichte von Dr. Reinh. Günther. Nr. 56. Deutſches Leben im 12. u. 13. Jahrhundert. Realkommentar zu den Volks⸗ und Kunſtepen und zum Minneſang. I: Offentliches Leben. Von Prof. Dr. Jul. Dieffenbacher in Freiburg i. B. Mit 1 Tafel u. Abbildungen. Nr. 93. — II: Privatleben. Mit Abbildungen. Nr. 328. Quellenkunde zur Deutſchen Geſchichte von Dr. Carl Jacob, Prof. an der Univerſität in Tübingen. 1. Band. Nr. 279. Oſterreichiſche Geſchichte. I: Von der Urzeit bis zum Tode König Albrechts IL (1439) von Prof. Dr. Franz von Krones, neubearbeitet von Dr. Karl Uhlirz, Prof. an der Univ. Graz. Mit 11 Stammtafeln. Nr. 104. — II: Vom Tode König Albrechts II. bis zum Weſtfäliſchen Frieden (1440 bis 1648) von Prof. Dr. Franz von Krones, neubearbettet von Dr. Karl Uhlirz, Prof. an der Univerſität Graz. Mit 2 Stammtafeln. Nr. 105. Engliſche Geſchichte von Prof. L. Gerber, Oberlehrer in Düſſeldorf. Nr. 375. Franzöſiſche Geſchichte von Dr. R. Sternfeld, Prof. an der Univ. Berlin. Nr. 85. Ruſſiſche Geſchichte von Dr. Wilhelm Reeb, Oberlehrer am Oſtergymnaſtium in Mainz. Nr. 4. Polniſche Geſchichte von Dr. Clemens Brandenburger in Poſen. Nr. 338. Spaniſche Geſchichte von Dr. Guſt. Diercks. Nr. 266. Schweizeriſche Geſchichte v. Dr. K. Dändliker, Prof. a. d. Univ. Zürich. Nr. 188. Geſchichte der chriſtlichen Balkanſtaaten (Bulgarien, Serbien, Rumänien, Montenegro, Griechenland) von Dr. K. Roth in Kempten. Nr. 331. Bayeriſche Geſchichte von Dr. Hans Ockel in Augsburg. Nr. 160. Geſchichte Frankens von Dr. Chriſtian Meyer, Kgl. preuß. Staatsarchivar a. D. in München. Nr. 434. Sächſiſche Geſchichte von Prof. Otto Kaemmel, Rektor des Nikolaigymnaſiums zu Leipzig. Nr. 100. Thüringiſche Geſchichte von Dr. Ernſt Devrient in Jena. Nr. 352. Badiſche Geſchichte von Dr. Karl Brunner, Prof. am Gymnaſium in Pforzheim u. Privatdozent der Geſchichte an der Techn. Hochſchule in Karlsruhe. Nr. 230. Württembergiſche Geſchichte von Dr. Karl Weller, Profeſſor am Karlsgymnaſium in Stuttgart. Nr. 462. Geſchichte Lothringens von Geh. Reg.⸗R. Dr. Herm. Derichsweiler in Straß⸗ burg. Nr. 6. Die Kultur der Renaiſſance. Geſittung, Forſchung, Dichtung von Dr. Robert F. Arnold, Profeſſor an der Univerſität Wien. Nr. 189. Geſchichte des 19. Jahrhunderts von Oskar Jäger, o. Honorarprofeſſor an der Univerſität Bonn. 1. Bändchen: 1800 —1852. Nr. 216. — 2. Bändchen: 1853 bis Ende des Jahrhunderts. Nr. 217. Kolonialgeſchichte von Dr. Dietrich Schäfer, Prof. der Geſchichte an der Univ. Berlin. Nr. 156. Die Seemacht in der deutſchen Geſchichte von Wirkl. Admiralitätsrat Dr. Ernft von Halle, Prof. an der Univerſität Berlin. Nr. 370. Weitere Bände find in Vorbereitung. Geographiſche Bibliothek. Phyſiſche Geographie von Dr. Siegm. Günther, Profeſſor an der Königl. Techniſchen Hochſchule in München. Mit 32 Abbildungen. Nr. 26. Aſtronomiſche Geographie von Dr. Siegm. Günther, Profeſſor an der Königl. Techniſchen Hochſchule in München. Mit 52 Abbildungen. Nr. 92. Klimakunde. I: Allgemeine Klimalehre von Profeſſor Dr. W. Köppen, Meteorologe der Seewarte Hamburg. Mit 7 Tafeln u. 2 Figuren. Nr. 114. Meteorologie von Dr. W. Trabert, Profeſſor a. d. Univerſität in Innsbruck. Mit 49 Abbildungen und 7 Tafeln. Nr. 54. Phyſiſche Meereskunde von Prof. Dr. Gerhard Schott, Abteilungsvorſteher an der Deutſchen Seewarte in Hamburg. Mit 28 Abb. im Text u. 8 Tafeln. Nr. 112. Paläogeographie. Geologiſche Geſchichte der Meere u. Feſtländer v. Dr. Franz Koſſmat in Wien. Mit 6 Karten. Nr. 406. Paläoklimatologie von Dr. Wilh. R. Eckardt in Aachen. Nr. 482. Das Eiszeitalter von Dr. Emil Werth in Berlin-Wilmersdorf. Mit 17 Ab⸗ bildungen und 1 Karte. Nr. 431. Die Alpen von Dr. Rob. Sieger, Prof. an der Univerſität Graz. Mit 19 Abbil⸗ dungen und 1 Karte. Nr. 129. Gletſcherkunde von Dr. Fritz Machazel in Wien. Mit 5 Abbildungen im Text und 11 Tafeln. Nr. 154. Pflanzengeographie von Prof. Dr. Ludwig Diels, Privatdoz. an der Univerf. Berlin. 0 Nr. 389. Tiergeographie von Dr. Arnold Jacobi, Profeſſor der Zoologie an der Königl. Forſtakademie zu Tharandt. Mit 2 Karten. Nr. 218. Länderkunde von Europa von Dr. Franz Heiderich, Profeſſor am Francisco⸗ Joſephinum in Mödling. Mit 14 Tertlärtchen und Diagrammen und einer Karte der Alpeneinteilung. Nr. 62. — der außereuropäiſchen Erdteile von Dr. Franz Heiderich, Profeſſor am Francisco⸗Joſephinum in Mödling. Mit 11 Textkärtchen u. Profil. Nr. 63. Landeskunde und Wirtſchaftsgeographie des Feſtlandes Auſtralien von Dr. Kurt Haſſert, Profeſſor an der Handelshochſchule in Köln. Mit 8 Ab⸗ bildungen, 6 graphiſchen Tabellen und 1 Karte. Nr. 319. — von Baden von Profeſſor Dr. O. Kienitz in Karlsruhe. Mit Profilen, Abbildungen und 1 Karte. Nr. 199. — des Königreichs Bayern von Dr. W. Götz, Profeſſor an der Königl. Techn. Hochſchule München. Mit Profilen, Abbildungen und 1 Karte. Nr. 176. — der Republik Braſilien von Rodolpho von Ihering. Mit 12 Abbildungen und einer Karte. Nr. 373. — von Britiſch⸗Nordamerika von Profeſſor Dr. A. Oppel in Bremen. Mit 13 Abbildungen und 1 Karte. Nr. 284. — von Elſaß⸗Lothringen von Prof. Dr. R. Langenbeck in Straßburg i. E. Mit 11 Abbildungen und 1 Karte. Nr. 215. — des Großherzogtums Heſſen, der Provinz Heſſen⸗Naſſau und des Fürſten⸗ tums Waldeck von Prof. Dr. Georg Greim in Darmſtadt. Mit 13 Abbil⸗ dungen und 1 Karte. Nr. 376. — der Iberiſchen Halbinſel v. Dr. Fritz Regel, Prof. a. d. Univ. Würzburg. Mit 8 Kärtchen und 8 Abbildungen im Text und 1 Karte im Farbendruck. Nr. 235. — von Oſterreich⸗ Ungarn von Dr. Alfred Grund, Profeſſor an der Univerſität Berlin. Mit 10 Textilluſtrationen und 1 Karte. Nr. 244. — der Rheinprovinz von Dr. V. Steinecke, Direktor des Realgymnaſiums Fi in Eſſen. Mit 9 Abb., 3 Kärtchen und 1 Karte. Nr. 308. — des Europäiſchen Rußlands nebſt Finnlands von Dr. Alfred Philippſon, ord. Prof. der Geographie an der Univerſität Halle a. S. Mit 9 Abbildungen, 7 Textkarten und einer lithographiſchen Karte. Nr. 359. — des Königreichs Sachſen von Dr. J. Zemmrich, Oberlehrer am Real⸗ gymnaſium in Plauen. Mit 12 Abbildungen und 1 Karte. Nr. 258 — der Schweiz von Profeſſor Dr. H. Walſer in Bern. Mit 16 Abbildungen und einer Karte. Nr. 398. — von Skandinavien (Schweden, Norwegen und Dänemark) von Heinrich Kerp, Lehrer am Gymnaſium und Lehrer der Erdkunde am Comenius⸗ Seminar zu Bonn. Mit 11 Abbildungen und 1 Karte. Nr. 202. — der Vereinigten Staaten von Nordamerika von Prof. Heinrich Fiſcher, Oberlehrer am Luiſenſtädtiſchen Realgymnaſium in Berlin. Mit Karten, Figuren im Text und Tafeln. 2 Bändchen. Nr. 381, 382. — des Königreichs Württemberg von Dr. Kurt Haſſert, Profeſſor an der Handelshochſchule in Köln. Mit 16 Vollbildern und 1 Karte. Nr. 157. Die deutſchen Kolonien I: Togo und Kamerun von Prof. Dr. Karl Dove. Mit 16 Tafeln und einer lithographiſchen Karte. Nr. 441. Landes⸗ und Volkskunde Paläſtinas von Privatdozent Dr. G. Hölſcher in Halle a. S. Mit 8 Vollbildern und einer Karte. Nr. 345. Völkerkunde von Dr. Michael Haberlandt, Privatdozent an der Univerfität Wien. Mit 56 Abbildungen. Nr. 73. Kartenkunde, geſchichtlich dargeſtellt von E. Gelcich, Direktor der k. k. Nau⸗ tiſchen Schule in Luſſinpiccolo, F. Sauter, Profeſſor am Realgymnaſium in Ulm und Dr. Paul Dinſe, Aſſiſtent der Geſellſchaft für Erdtunde in Berlin, neu bearbeitet von Dr. M. Groll, Kartograph in Berlin. Mit 71 Abbildungen. Nr. 30. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Mathematiſche Bibliothek. Geſchichte der Mathematik von Dr. A. Sturm, Profeſſor am ene Nr. 22 in Seitenſtetten. Arithmetik und Algebra von Dr. Hermann Schubert, Prof. an der oer ſchule des Johanneums in Hamburg. . Beiſpielſammlung zur Arithmetik und Algebra von Dr. Hermann 388 Prof. an der Gelehrtenſchule des Johanneums in Hamburg. Nr. 48. Algebraiſche Kurven von Eugen Beutel, Oberreallehrer in Vaihingen - Enz. I: Kurvendiskuſſion. Mit 57 Figuren im Text. Nr. 435. Determinanten von Paul B. Fiſcher, Oberlehrer an der ar ie Groß⸗Lichterfelde. Ebene Geometrie mit 110 zweifarb. Figuren von G. Mahler, Prof. am m om nafium in Ulm. Mr. Darſtellende Geometrie I mit 110 Figuren von Dr. Rob. Haußner, 24 an der Univerſität Jena. 142. — — II. Mit 40 Figuren. — 145 Ebene und ſphäriſche Trigonometrie mit 70 Fig. von Dr. Gerhard Heſſenberg, Profeſſor an der Landwirtſchaftl. Akademie Bonn Poppelsdorf. Nr. 99. Stereometrie mit 44 Figuren von Dr. R. Glaſer in Stuttgart. Nr. 97. Niedere Analyſis mit 6 Fig. von Prof. Dr. Benedikt Sporer in Ehingen. Nr. 53. Vierſtellige Tafeln und Gegentafeln für logarithmiſches und trigonometriſches Rechnen in zwei Farben zuſammengeſtellt von Dr. Hermann Schubert, Prof. an der Gelehrtenſchule des Johanneums in Hamburg. Nr. 81. Fünfſtellige Logarithmen von Profeſſor Aug. Adler, Direktor der k. k. Staats⸗ oberrealſchule in Wien. Nr. 423. Analytiſche Geometrie der Ebene mit 57 Figuren von Prof. Dr. M. 42 in Straßburg. Nr. 65. Aufgabenſammlung zur analytiſchen Geometrie der Ebene mit 32 Fig. von O. Th. Bürklen, Profeſſor am Realgymnaſium in Schwab.⸗Gmünd. 256. Analytiſche Geometrie des Raumes mit 28 Abbildungen von Profeſſor Dr. M. Simon in Straßburg. Nr. 89. Aufgabenſammlung zur analntifchen Geometrie des Raumes mit 8 Fig. von O. Th. Bürklen, Prof. am Realgymnaſium in Schwäb.⸗Gmünd. Nr. 309. Höhere Analyſis I: Differentialrechnung mit 68 Figuren von Dr. Friedrich Junker, Prof. am Karlsgymnaſium in Stuttgart. Nr. 87. — II: Integralrechnung mit 89 Figuren von Dr. Friedrich Junker, Prof. am Karlsgymnaſium in Stuttgart. Nr. 88. Repetitorium und Aufgabenſammlung zur Differentialrechnung mit 46 Fig. von Dr. Friedr. Junker, Prof. am Karlsgymnaſtum in Stuttgart. Nr. 146. Repetitorium und Aufgabenſammlung zur Integralrechnung mit 52 Fig. von Dr. Friedr. Junker, Prof. am Karlsgymnaſium in Stuttgart. Nr. 147. Projektive Geometrie in ſynthetiſcher Behandlung mit 91 Fig. von Dr. K. Doehlemann, Prof. an der Univerſität München. Nr. 72. Mathematiſche Formelſammlung und Repetitorium der Mathematik, enth. die wichtigſten Formeln und Lehrſätze der Arithmetik, Algebra, algebraiſchen Analyſis, ebenen Geometrie, Stereometrie, ebenen und ſphäriſchen Trigono⸗ metrie, math. Geographie, analyt. Geometrie der Ebene und des Raumes, der Differential- und Integralrechnung von O. Th. Bürklen, Prof. am Kgl. Realgymnaſium in Schw.⸗ Gmünd. Mit 18 Figuren. Nr. 51. Verſicherungsmathematik von Dr. Alfred Loewy, Prof. an der Univerſität Freiburg t. Br. Nr. 180. Ausgleichungsrechnung nach der Methode der kleinſten Quadrate mit 15 Fig. und 2 Tafeln von Wilh. Weitbrecht, Profeſſor der Geodäſie in Stuttgart. Nr. 302. Bektoranalyſis von Dr. Siegfr. Valentiner, Privatdozent für Phyſik an der Univerfität Berlin. Mit 11 Figuren. Nr. 354. Aſtronomiſche Geographie mit 52 Figuren von Dr. Siegm. Günther, Prof. an der Techn. Hochſchule in München. Nr. 92. Aſtrophyſik. Die Beſchaffenheit der Himmelskörper von Dr. Walter F. Wis⸗ licenus, Prof. an der Univerſität Straßburg. Mit 11 Abbildungen. Nr. 91. Aſtronomie. Größe, Bewegung und Entfernung der Himmelskörper von A. F. Möbius, neubearb. von Dr. W. F. Wislicenus, Prof. an der Univ. Straßburg. Mit 36 Abbildungen und 1 Sternkarte. Nr. 11. Geodäſie mit 66 Abbildungen von Dr. C. Reinhertz, Prof. an der Techn. Hoch⸗ ſchule Hannover. Nr. 102. Nautik. Kurzer Abriß des täglich an Bord von Handelsſchiffen angewandten Teils der Schiffahrtskunde mit 56 Abbildungen von Dr. Franz Schulze, Direktor der Navigationsſchule zu Lübeck. Nr. 84. Geometriſches Zeichnen von H. Becker, Architekt und Lehrer an der Bau⸗ gewerkſchule in Magdeburg, neu bearbeitet von Prof. J. Vonderlinn, Direktor der Kgl. Baugewerkſchule zu Münſter i. W. Mit 290 Figuren und 23 Tafeln im Text. Nr. 58. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Gleichzeitig macht die Verlagshandlung auf die „Sammlung Schubert“, eine Sammlung mathematiſcher Cehrbücher, aufmerkſam. Ein vollſtändiges Ver⸗ zeichnis dieſer Sammlung befindet ſich am Schluß dieſes Proipektes. Außerdem kann ein ausführlicher matbematiſcher Ratalog der G. J. Göſchen'ſchen Verlagshandlung koſtenfrei durch jede Buch⸗ handlung bezogen werden. Naturwiſſenſchaftliche Bibliothek. Paläontologie und Abſtammungslehre von Prof. Dr. Karl Diener in Wien. Mit 9 Abbildungen. Nr. 460. Der menſchliche Körper, fein Bau und feine Tätigkeiten, von E. Rebmann, Oberſchulrat in Karlsruhe. Mit Geſundheitslehre von Dr. med. H. Seiler. Mit 47 Abbildungen und 1 Tafel. Nr. 18. 9 Urgeſchichte der Menſchheit von Dr. Moriz Hoernes, Prof. an der Univerſität Wien. Mit 53 Abbildungen. Nr. 42. Völkerkunde von Dr. Michael Haberlandt, k. u. k. Kuſtos der ethnogr. Samm⸗ lung des naturhiſtor. Hofmuſeums u. Privatdozent an der Univerſität Wien. Mit 51 Abbildungen. Nr. 73. Tierkunde von Dr. Franz v. Wagner, Prof. an der Univerſität Graz. Mit 78 Abbildungen. Nr. 60. Abriß der Biologie der Tiere von Dr. Heinrich Simroth, Profeſſor an der Univerſität Leipzig. Nr. 131. Tiergeographie von Dr. Arnold Jacobi, Prof. der Zoologie an der Kgl. Forſt⸗ akademie zu Tharandt. Mit 2 Karten. Nr. 218. Das Tierreich. I: Säugetiere, von Oberſtudienrat Prof. Dr. Kurt Lampert, Vorſteher des Kgl. Naturalienkabinetts in Stuttgart. Mit 15 Abbild. Nr. 282. — III: Reptilien und Amphibien. Von Dr. Franz Werner, Privatdozent an der Univerſität Wien. Mit 48 Abbildungen. Nr. 383. — IV: Fiſche, von Dr. Max Rauther, Privatdozent der Zoologie an der 2 verſität Gießen. Mit 37 Abbildungen. Nr. — VI: Die wirbelloſen Tiere von Dr. Ludwig Böhmig, Prof. der — an der Univerſität Graz. I: Urtiere, Schwämme, Neſſeltiere, Rippen⸗ quallen und Würmer. Mit 74 Figuren. Nr. 439. Entwicklungsgeſchichte der Tiere von Dr. Johs. Meiſenheimer, Profeſſor der Zoologie an der Univerſität Marburg. 1: Furchung, Primitivanlagen, Larven, Formbildung, Embryonalhüllen. Mit 48 Fig. Nr. 378. — I: Organbildung. Mit 46 Figuren. Nr. 379. Schmarotzer und Schmarotzertum in der Tierwelt. Erſte Einführung in die tieriſche Schmarotzerkunde von Dr. Franz v. Wagner, Profeſſor an der Univerfität Graz. Mit 67 Abbildungen. Nr. 151. Geſchichte der Zoologie von Dr. Rud. Burckhardt, weil. Direktor der Zoolo⸗ giſchen Station des Berliner Aquariums in Rovigno (Iſtrien). Nr. 357. Die Pflanze, ihr Bau und ihr Leben von Profeſſor Dr. E. Dennert in Godes⸗ berg. Mit 96 Abbildungen. Nr. 44. Das Pflanzenreich. Einteilung des geſamten Pflanzenreichs mit den wich⸗ tigſten und bekannteſten Arten von Dr. F. Reinecke in Breslau und Dr. W. Migula, Prof. an der Forſtakademie Eiſenach. Mit 50 Fig. Nr. 122. Pflanzenbiologie von Dr. W. Migula, Prof. an der Foritatademie up = Mit 50 Abbildungen. . 137. ae ee von Prof. Dr. Ludwig Diels, Privatdoz. an dr Unter erlin Morphologie, Anatomie und Phyſiologie der Pflanzen von Dr. W. Migula, Prof. an der Forſtakademie Eiſenach. Mit 50 Abbildungen. Nr. 141. Die Pflanzenwelt der Gewäfſer von Dr. W. Migula, Prof. an der Forſtakademie Eiſenach. Mit 50 Abbildungen. Nr. 158. Exkurſionsflora von Deutſchland zum Beſtimmen der häufigeren in Deutſch⸗ land wildwachſenden Pflanzen von Dr. W. Migula, Prof. an der Forſt⸗ akademie Eiſenach. 2 Teile. Mit 100 Abbildungen. Nr. 268, 269. Die Nadelhölzer von Prof. Dr. F. W. Neger in Tharandt. Mit 85 Abbil⸗ dungen, 5 Tabellen und 3 Karten. Nr. 355. Nutzpflanzen von Prof. Dr. J. Behrens, Vorſt. der Großh. land wirtſchaftl. Verſuchsanſt. Auguſtenberg. Mit 53 Figuren. Nr. 123. 10 Das Syſtem der Blütenpflanzen mit Ausſchluß der Gymnoſpermen von Dr. R. Pilger, Aſſiſtent am Kgl. Botaniſchen Garten in Berlin⸗Dahlem. Mit 31 Figuren. Nr. 393. Pflanzenkrankheiten von Dr. Werner Friedrich Bruck in Gießen. Mit 1 farb. Tafel und 45 Abbildungen. Nr. 310. Mineralogie von Dr. R. Brauns, Profeſſor an d. Univerſität Bonn. Mit 130 Ab⸗ bildungen. Nr. 29. Geologie in kurzem Auszug für Schulen und zur Selbſtbelehrung zuſammen⸗ geſtellt von Prof. Dr. Eberh. Fraas in Stuttgart. Mit 16 Abbildungen und 4 Tafeln mit 51 Figuren. Nr. 13. Paläontologie von Dr. Rud. Hoernes, Profeſſor an der Univerſität Graz. 15 87 Abbildungen. Nr. Petrographie von Dr. W. Bruhns, Profeſſor an der Univerſität Straßburg f © Mit 15 Abbildungen. Nr. Kriſtallographie von Dr. W. Bruhns, Prof. an der Univerſität 1 Mit 190 Abbildungen. Nr. 210. Geſchichte der Phyſik von A. Kiſtner, Prof. an der Großh. Realſchule zu Sins⸗ | heim a. E. I: Die Phyſik bis Newton. Mit 13 Figuren. Nr. 293. — II: Die Phyſik von Newton bis zur Gegenwart. Mit 3 Figuren. Nr. 294. Theoretiſche Phyſik. I. Teil: Mechanik und Akuſtik. Von Dr. Guſtav Jäger, Prof. der Phyſik an der Techniſchen Hochſchule in Wien. Mit 19 Abb. Nr. 76. — II. Teil: Licht und Wärme. Von Dr. Guſtav Jäger, Prof. der Phyſik an der Techniſchen Hochſchule in Wien. Mit 47 Abbildungen. Nr. 77. — III. Teil: Elektrizität und Magnetismus. Von Dr. Guſtav Jäger, Prof. der Phyſik an der Techniſchen Hochſchule in Wien. Mit 33 Abbild. Nr. 78. — IV. Teil: Elektromagnetiſche Lichttheorie und Elektronik. Von Dr. Guſtav Jäger, Prof. der Phyſik an der Techniſchen Hochſchule in Wien. Mit 21 Figuren. Nr. 374. Radioaktivität von Wilh. Frommel. Mit 18 Figuren. Nr. 317. Phyſikaliſche Meſſungsmethoden von Dr. Wilhelm Bahrdt, Oberlehrer an der Oberrealſchule in Groß⸗Lichterfelde. Mit 49 Figuren. Nr. 301. Geſchichte der Chemie von Dr. Hugo Bauer, Aſſiſtent am chem. Laboratorium der Kgl. Techniſchen Hochſchule Stuttgart. I: Von den älteſten Zeiten bis zur Verbrennungstheorie von Lavoiſier. Nr. 264. — II: Von Lavoiſier bis zur Gegenwart. ; Nr. 265. Anorganiſche Chemie von Dr. Joſ. Klein in Mannheim. Nr. 37. Metalloide (Anorganiſche Chemie I. Teil) von Dr. Oskar Schmidt, dipl. In⸗ genieur, Aſſiſtent an der Kgl. Baugewerkſchule in Stuttgart. Nr. 211. Metalle (Anorganiſche Chemie II. Teil) von Dr. Oskar Schmidt, dipl. Inge⸗ nieur, Aſſiſtent an der Kgl. Baugewerkſchule in Stuttgart. Nr. 212. Organiſche Chemie von Dr. Joſ. Klein in Mannheim. Nr. 38. Chemie der Kohlenſtoffverbindungen von Dr. Hugo Bauer, Aſſiſtent am chem. Laboratorium der Kgl. Techn. Hochſchule Stuttgart. I. II: Alipha⸗ tiſche Verbindungen. 2 Teile. Nr. 191, 192. — III: Karbocykliſche Verbindungen. Nr. 193. — IV: Heterocykliſche Verbindungen. Nr. 194. Analytiſche Chemie von Dr. Johannes Hoppe. I: Theorie und Gang der Analyſe. f Nr. 247. — II: Reaktion der Metalloide und Metalle. Nr. 248. Maßanalyſe von Dr. Otto Röhm in Stuttgart. Mit 14 Fig. Nr. 221. Techniſch⸗Chemiſche Analyſe von Dr. G. Lunge, Prof. an der Eidgen. 9 Schule in Zürich. Mit 16 Abbildungen. Stereochemie v. Dr. E. Wedekind, Prof. a. d. Univ. Tübingen. Mit 34 Abb. ne a Allgemeine und phnſikaliſche Chemie von Dr. Max Rudolphi, Wear an »der Techn. Hochſchule in Darmſtadt. Mit 22 Figuren. 3 Elektrochemie von Dr. Heinrich Danneel in Friedrichshagen. I. Teil: 11 Elektrochemie u ihre phyſikal.⸗chemiſchen Grundlagen. Mit 18 Fig. Nr. 252. — II: Experimentelle Elektrochemie, Meßmethoden, Leitfahigkeit, Löſungen. Mit 26 Figuren. Nr. 253. Toxikologiſche Chemie von Privatdozent Dr. E. Mannheim in Bonn. Mit 6 Abbildungen. Nr. 465. Agrikulturchemie. I: Pflanzenernährung von Dr. Karl Grauer. Nr. 329. Das agrikulturchemiſche Kontrollweſen v. Dr. Paul Kriſche in Göttingen. Nr. 304. Phyſiologiſche Chemie von Dr. med. A. Legahn in Berlin I: Aſſimilation. Mit 2 Tafeln. Nr. 240. — II: Diſſimilation. Mit einer Tafel. Nr. 241. Meteorologie von Dr. W. Trabert, Prof. an der Univerſität Innsbruck. Mit 49 Abbildungen und 7 Tafeln. Nr. 54. Erdmagnetismus, Erdſtrom und Polarlicht von Dr. A. Nippoldt jr., Mitglied d. Kal. Preuß. Meteorol. Inſtituts zu Potsdam. Mit 14 Abb. u. 3 Taf. Nr. 175. Aſtronomie. Größe. Bewegung und Entfernung der Himmelskörper von A. F. Möbius, neu bearb von Dr. W. F. Wislicenus, Prof. an der Univ. Straßburg. Mit 36 Abbildungen und 1 Sternkarte. Nr. 11. Aſtrophnſik. Die Beſchaffenheit der Himmelskorper von Prof. Dr. Walter F. Wislicenus. Neu bearb. v. Dr. H. Ludendorff, Potsdam. Mit 15 Abb. Nr. 91. Aſtronomiſche Geographie von Dr. Siegm. Günther, Prof. an der er Hochſchule in Munchen. Mit 52 Abbildungen. Nr. 9 Phyſiſche Geographie von Dr. Stegm. Gunther, Prof. an der Königl. c Hochſchule n München. Mu 82 Abbudungen. Phyſiſche Meereskunde von Prof. Dr. Gerhard Schott, be an der Deutſchen Seewarte in Hamburg. Mit 28 Abbildungen im Text und 8 Tafeln. Nr. 112. Klimakunde I: Allgemeine Klimalehre von Prof. Dr. W. Köppen, Meteorologe der Seewarte Hamburg. Mit 7 Taf. u. 2 Fig. Nr. 114. wWeeitere Bände ſind in Vorbereitung. Bibliothek zur Phyſik. Geſchichte der Phyſik von A. Kiſtner, Profeſſor an der Großh. Realſchule zu Sinsheim a. E. I: Die Phyſik bis Newton. Mit 13 Fig. Nr. 293. — II: Die Phyſik von Newton bis zur Gegenwart. Mit 13 Figuren. Nr. 294, Theoretiſche Phyſik von Dr. Guſtav Jager, Prof. an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Wien. I: Mechanik und Akuſtik. Mit 19 Abbildungen. Nr. 76. — II: Licht und Wärme. Mi 47 Abbildungen. Nr. 77. — III: Elektrizität und Magnetismus. Mi 33 Abbildungen. Nr. 78. — IV: Eletktromagnetiſche Lichttheorte und Elettroni! Mit 21 Figuren. Nr. 374. Radioaktivität von Wilh Frommel. Mu 18 Figuren. Nr. 317. Phyſitaliſche Meſſungsmethoden von Dr. Wilhelm Bahrdt, Oberlehrer an der Oberrealſchule in Groß⸗-Lichterfelde. Mu 49 Figuren. Nr. 301. Phyſikaliſche Aufgabenſammlung von G. Mahler, Profeſſor am Gymnaſium in Ulm. Mit den Reſultaten. Nr. 243. Phyſitaliſche Formelſammlung von G. Mahler, Profeſſor am Gymnaſtum in Ulm. Nr. 136. Phyſikaliſch⸗Chemiſche Rechenaufgaben von Prof. Dr. R. Abegg und Privat⸗ dozent Dr. O. Sackur, beide an der Univerſität Breslau. Nr. 445. Vektoranalnſis von Dr. Siegfr. Valentiner, Privatdozent für Phyſik an der Univerſität Berlin. Mit 11 Figuren. Nr. 354. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Bibliothek zur Chemie. Geſchichte der Chemie von Dr. Huge Bauer, Aſſiſtenn am chem. Laboratorium der Kgl. Techniſchen Hochſchule Stuttgart. I: Von den älteſten Zeiten bis zur Verbrennungstheorie von Lavoiſier. Nr. 264. — II: Von Lavoiſier bis zur Gegenwart. Nr. 265. Anorganiſche Chemie von Dr. Joſ. Klein in Mannheim. Nr. 37. Metalloide (Anorganiſche Chemie I) von Dr. Oskar Schmidt, dipl. Ingenieur, Aſſiſtent an der Kgl. Baugewerkſchule in Stuttgart. Nr. 211. Metalle (Anorganiſche Chemie II) von Dr. Oskar Schmidt, dipl. Ingenieur, Aſſiſtenn an der Kgl. Baugewerkſchule tn Stuttgart. Nr. 212. Organiſche Chemie von Dr. Jos. Klem in Mannheim. Nr. 38. Chemie der Kohlenſtoffvervbindungen von Dr. Hugo Bauer, Aſſiſtent am chem. Laboratorium der Kgl. Techn. Hochſchule Stuttgart. I, II: Alipha⸗ tiſche Verbindungen. 2 Teile. Nr. 191, 192. — III: Karbocnkliſche Verbindungen. Nr. 193. — IV: Heterocykliſche Verbindungen. Nr. 194. Analntiſche Chemie von Dr. Joh. Hoppe. I: Theorie u. Gang d. Analyſe. Nr. 247. — II: Reaktion der Metalloide und Metalle. Nr. 248. Maßanalnſe von Dr. Otto Röhm in Stuttgart. Mit 14 Fig. Nr. 221. Techniſch⸗Chemiſche Analuſe von Dr. G. Lunge, Profeſſor an der Eidgenöſſ. Ptolntechn. Schule in Zurich. Mit 16 Abbildungen. Nr. 195. Stereochemie von Dr. E. Wedekmd, Profeſſor an der Univerſität Tübingen. Mu 34 Abbildungen. Nr. 201. Allgemeine und phnſikaliſche Chemie von Dr. Max Rudolphi, Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule in Darmſtad. Mit 22 Fig. Nr. 71. Elektrochemie von Dr. Hemrich Danneel m Friedrichshagen. I. Teil: Theoretiſche Elektrochemie u. ihre phyſikaliſch⸗chemiſchen Grundlagen. Mit 18 Fig. Nr. 252. — I: Experimentelle Elektrochemie, Meßmethoden, Leitfähigkeit, Löſungen. Mit 26 Figuren. Nr. 253. Toxikologiſche Chemie von Privatdozent Dr. E. Mannheim in Bonn. Mit 6 Abbildungen. Nr. 465. Agrikulturchemie I: Pflanzenernährung von Dr. Karl Grauer. Nr. 329. Agrikulturchemiſche Unterſuchungsmethoden von Prof. Dr. Emil Haſelhoff, Vorſteher der landwirtſchaftl Verſuchsſtation in Marburg i. H. Nr. 470. Das agrikulturchemiſche Kontrollweſen v. Dr. Paul Kriſche in Göttingen. Nr. 304. Phyſiologiſche Chemie von Dr. med. A. Legahn in Berlin. I: Aſſimilation. Mi 2 Tafeln. Nr. 240. — I: Diſimuation. Mit 1 Tafel. Nr. 241. Stöchiometriſche Aufgabenſammlung von Dr. Wilhelm Bahrdt, Oberlehrer an der Oberrealſchule in Groß-Lichterfelde. Mit den Reſultaten. Nr. 452. Phyſikaliſch⸗Chemiſche Rechenaufgaben von Prof. Dr. R. Abegg und Privat⸗ dozent Dr. O. Sackur, beide an der Univerſität Breslau. Nr. 445. Siehe auch, Technologie“. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Bibliothek zur Technologie. Chemiſche Technologie. Allgemeine chemiſche Technologie v. Dr. Guſt. Rauter in Charlottenburg. Nr. 113. Die Fette und Ole ſowie die Seifen- und Kerzenfabrikation und die Harze, Lacke, Firniſſe mit ihren wichtigſten Hilfsſtoffen von Dr. Karl Braun. I: Einführung i. d. Chemie, Beſprechung einig. Salze u. d. Fette u. Ole. Nr. 335. — II: Die Seifenfabrikation, die Seifenanalyſe und die Kerzenfabrikation. Mit 25 Abbildungen. Nr. 336. — III: Harze, Lacke, Firniſſe. Nr. 337. Atheriſche Ole und Riechſtoffe von Dr. F. Rochuſſen in Miltitz. Mit 9 Ab⸗ bildungen. Nr. 446. Die Exploſivſtoffe. Einführung in die Chemie der exploſiven Vorgänge von Dr. H. Brunswig in Neubabelsberg. Mit 16 Abbildungen. Nr. 333. Brauereiweſen I: Mälzerei von Dr. Paul Dreverhoff, Direktor der Brauer⸗ und Mälzerſchule in Grimma. Mit 16 Abbildungen. Nr. 303. Das Waſſer und ſeine Verwendung in Induſtrie und Gewerbe von Dipl.-Ing. Dr. Ernſt Leher. Mit 15 Abbildungen. Nr. 261. Waſſer und Abwäſſer. Ihre Zuſammenſetzung, Beurteilung und Unterſuchung von Prof. Dr. Emil Haſelhoff, Vorſteher der landwirtſchaftlichen Ver⸗ ſuchsſtation in Marburg in Heſſen. Nr. 473. Anorganiſche chemiſche Induſtrie von Dr. Guſt. Rauter in Charlottenburg. I: Die Leblancſodainduſtrie und ihre Nebenzweige. Mit 12 Tafeln. Nr. 205. — II: Salinenweſen, Kaliſalze, Düngerinduſtrie und Verwandtes. Mit 6 Tafeln. Nr. 206. — III: Anorganiſche Chemiſche Präparate. Mit 6 Tafeln. Nr. 207. Metallurgie von Dr. Aug. Geitz in Munchen. 2 Bde. Mit 21 Fig. Nr. 313, 814. Die Induſtrie der Silikate, der künſtlichen Bauſteine und des Mörtels von Dr. Guſtav Rauter. I: Glas» und keramiſche Induſtrie. Mit 12 Taf. Nr. 233. — II: Die Induſtrie der künſtlichen Bauſteine und des Mörtels. Mit 12 Taf. Nr. 234. Die Teerfarbſtoffe mit beſonderer Berückſichtigung der ſynthetiſchen Methoden von Dr. Hans Bucherer, Prof. a. d. Kgl. Techn. Hochſchule Dresden. Nr. 214. Mechaniſche Technologie. Mechaniſche Technologie von Geh. Hofrat Prof. A. Lüdicke in Braunſchweig. Nr. 340, 341. Textil⸗Induſtrie I: Spinnerei und Zwirnerei von Prof. Max Gürtler, Geh. Regierungsrat im Königl. Landesgewerbeamt zu Berlin. Mit 39 Fig. Nr. 184. — II: Weberei, Wirkeret, Poſamentiererei, Spitzen⸗ und Gardinenfabrikation und Filzfabrikation von Prof. Max Gürtler, Geh. Regierungsrat im Königl. Landesgewerbeamt zu Berlin. Mit 27 Figuren. Nr. 185. % Textil⸗Induſtrie III: Wäſcherei, Bleicherei, Färberei und ihre Hilfsſtoffe von Dr. Wilh. Maſſot, Lehrer an der Preuß. höh. Fachſchule für . Induſtrie in Krefeld. Mit 28 Figuren. Die Materialien des Maſchinenbaues und der Elektrotechnik von "le Prof. Herm. Wilda in Bremen. Mit 3 Abbildungen. Nr. 476. Das Holz. Aufbau, Eigenſchaften und Verwendung, von Prof. Herm. Wilda in Bremen. Mit 33 Abbildungen. Nr. 459. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Bibliothek zu den Ingenieurwiſſenſchaften. Das Rechnen in der Technik u. ſeine Hilfsmittel (Rechenſchieber, Rechentafeln, Rechenmaſchinen uſw.) von Ingenieur Joh. Eugen Mayer in Karlsruhe 1. B. Mit 30 Abb. Nr. 405. Materialprüfungsweſ en. Einführung in die moderne Technik der Materialprüfung von K. Memmler, Diplom⸗Ingenieur, ſtand. Mitarbeiter am Kgl. Material⸗ prüfungsamte zu Groß⸗Lichterfelde. I: Materialeigenſchaften. — Feſtigkeits⸗ verſuche. — Hilfsmittel für Feſtigkeitsverſuche. Mit 58 Figuren. Nr. 311. — II: Metallprüfung und Prüfung von Hilfsmatertalien des Maſchinenbaues. — Baumaterialprüfung. — Papierprüfung. — Schmiermittelprüfung. — Einiges über Metallographie. Mit 31 Figuren. Nr. 312. Metallographie. Kurze, gemeinfaßliche Darſtellung der Lehre von den Me⸗ tallen und ihren Legierungen, unter beſonderer Berückſichtigung der Metallmikroſkopie von Prof. E. Heyn und Prof. O. Bauer am Kgl. Materialprüfungsamt (Groß⸗Lichterfelde) der Kgl. Techniſchen Hochſchule zu Berlin. I: Allgemeiner Teil. Mit 45 Abbildungen im Text und 5 Lichtbildern auf 3 Tafeln. Nr. 432. — II: Spezieller Teil. Mit 49 Abbildungen im Text und 37 Lichtbildern auf 19 Tafeln. Nr. 433. Statik. I: Die Grundlehren der Statik ſtarrer Körper von W. Hauber, Diplom⸗ Ingenieur. Mit 82 Figuren. Nr. 178. — II: Angewandte Statik. Mit 61 Figtren. Nr. 179. Feſtigkeitslehre von W. Hauber, Diplom⸗Ingenieur. Mit 56 Figuren. Nr. 288. Hydraulik v. W. Hauber, Diplom⸗Ingenieur in Stuttgart. Mit 44 Fig. Nr. 397. Geometriſches Zeichnen von H. Becker, Architekt und Lehrer an der Bau⸗ gewerkſchule in Magdeburg, neubearbeitet von Profeſſor J. Vonderlinn in Münſter. Mit 290 Figuren und 23 Tafeln im Text. Nr. 58. Schattenkonſtruktionen von Prof. J. Vonderlinn in Münſter. Mit 114 Fig. Nr. 236. Parallelperſpektive. Rechtwinklige und ſchiefwinklige Axonometrie von Prof. J. Vonderlinn in Münſter. Mit 121 Figuren. Nr. 260. Zentral⸗Perſpektive von Architekt Hans Freyberger, neu bearbeitet von Prof. J. Vonderlinn, Dir. d. Kgl. Baugewerkſchule, Münſter i. W. Mit 132 Fig. Nr. 57. Techniſches Wörterbuch, enthaltend die wichtigſten Ausdrücke des Maſchinen⸗ baues, Schiffbaues und der Elektrotechnik von Erich Krebs in Berlin. I. Teil: Deutſch⸗Engliſch. Nr. 395. — II. Teil: Engliſch⸗Deutſch. Nr. 396. — III. Teil: Deutſch⸗Franzöſiſch. Nr. 453. Elektrotechnik. Einführung in die moderne Gleich⸗ und Wechſelſtromtechnik von J. Herrmann, Profeſſor an der Königlich Techniſchen Hochſchule Stutt⸗ gart. I: Die phyſikaliſchen Grundlagen. Mit 42 Fig. u. 10 Tafeln. Nr. 196. — I: Die Gleichſtromtechnik. Mit 103 Figuren und 16 Tafeln. Nr. 197. 15 Elektrotechnik. III: Die Wechſelſtromtechntk. Mit 126 Fig. u. 16 Taf. Nr. 198. Die Gleichſtrommaſchine von C. Kinzbrunner, Ingenieur u. Dozent für Elektro⸗ technik a. d. Municwal School of Technology in Mancheſter. Mit 78 Fig. Nr. 257. Ströme und Spannungen in Starkſtromnetzen von Diplom - Elektroingenieur Joſef Herzog ın Budapeſt u. Prof. Feldmann in Delft. Mit 68 Fig. Nr. 456. Das Fernſprechweſen v. Dr. Ludw. Rellſtab in Berlin. Mit 47 Fig. u. 1 Taf. Nr. 155. Die elektriſche Telegraphie von Dr. Ludwig Rellſtab. Mit 19 Figuren. Nr. 172. Maurer- u. Steinhanerarbeiten von Prof. Dr. phil. u. Dr.-Ing. Eduard Schmitt in Darmſtadt. 3 Bändchen. Mit vielen Abbildungen. Nr. 419—421. Eiſenkonſtruktionen im Hochbau. Kurzgefaßtes Handbuch mit Beispielen von Ingenieur Karl Schindler in Meißen. Mit 115 Figuren. Nr. 322. Vermeſſungskunde von Dipl.⸗Ing. Obertehrer P. Werkmeiſter. 2 Bändchen. Mit 255 Abbildungen. Nr. 468, 469. Der Eifenbetondan von Reg.⸗Baumeiſter Karl Rößle in Berlin⸗Steglitz. Mit 77 Abbudungen. Nr. 349. Heizung und Lüftung von Ingenieur Johannes Körting, Direktor der Akt.⸗ Geſ. Gebrüder Körting in Düſſeldorf. I: Das Weſen und die Berechnung der Hetzungs⸗ und Lüftungsanlagen. Mit 34 Figuren. Nr. 342. — II: Die Ausführung der Heizungs- und Lüftungsanlagen. Mit 191 Fig. Nr. 343. Gas- und Waſſerinſtallationen mit Einſchluß der Abortanlagen von Profeſſor Dr. phil. u. Dr.-Ing. Eduard Schmitt in Darmſtadt. Mit 119 Abbild. Nr. 412. Das Veranſchlagen im Hochbau. Kurzgefaßtes Handbuch über das Weſen des Koſtenanſchlages von Emil Beutinger, Architekt B. D. A., Aſſiſtent an der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Darmſtadt. Mit vielen Figuren. Nr. 385. Bauführung. Kurzgefaßtes Handbuch über das Weſen der Bauführung von Architekt Emil Beutinger, Aſſiſtent an der Techniſchen Hochſchule in Darm⸗ ſtadt. Mit 25 Figuren und 11 Tabellen. Nr. 399. Die Baukunſt des Schulhauſes von Prof. Dr.-Ing. Ernſt Vetterlein in Darm⸗ ftadt. I: Das Schulhaus. Mit 38 Abbildungen. Nr. 443. — II: Die Schulräume. — Die Nebenanlagen. Mit 31 Aöbildungen. Nr. 444. Öffentliche Bade ⸗ und Schwimmanſtalten von Dr. Karl Wolff, Stadt⸗Oberbaurat in Hannover. Mit 50 Fig Nr. 380. Die Maſchinenelemente. Kurzgefaßtes Lehrbuch mit Beiſpielen für das Selbſt⸗ ftudtum und den praftiichen Gebrauch von Friedrich Barth, Oberingenieur in Nürnberg. Mit 86 Figuren. Nr. 3. Eiſenhüttenkunde von A. krauß, diplomierter Hütteningenieur. I: Das Roh⸗ eiſen. Mit 17 Figuren und 4 Tafeln. Nr. 152. — II: Das Schmtedeifen. Mu 25 Figuren und 5 Tafeln. Nr. 153. Techniſche Wärmelehre (Thermodynamik) von K. Walther und M. Röttinger, Diplom⸗Ingenteuren. Mit 54 Figuren. Nr. 242. Die Dampfmaſchine. Kurzgefaßtes Lehrbuch mit Beiſpielen für das Selbſtſtudium u. d. prakt. Gebrauch v. Friedr. Barth, Obering., Nürnberg. Mit 48 Fig. Nr. 8. Die Dampfkeſſel. Kurzgefaßtes Lehrbuch mit Beiſptelen für das Selbſtſtudtum u. den prakt. Gebrauch v. Friedr. Barth, Obering., Nürnberg. Mit 67 Fig. Nr. 9. Die Gaskraftmaſchinen. Kurzgefaßte Darſtellung der wichtigſten Gasmaſchinen⸗ Bauarten v. Ingenteur Alfred Kirſchte in Halle a. S. Mit 55 Figuren. Nr. 316. Die Dampfturbinen, ihre Wirtungsweiſe und Konftruftion von Ing. Hermann Wilda, Profeſſor am ſtaatl. Technitum in Bremen. Mu 104 Abb. Nr. 274. Die zweckmäßigſte Betriebskraft von Friedrich Barth, Oberingenteur in Nürn⸗ berg. I: Einleitung. Dampfkraftanlagen. Verſchiedene Kraftmaichtnen. Mit 27 Abbildungen. Nr. 224. — II: Gas-, Waſſer⸗ und Wind⸗Kraftanlagen. Mit 31 Abbildungen. Nr. 225. — III: Elektromotoren. Betriebskoſtentabellen. Graphiſche Darſtellungen. Wahl der Betriebskraft. Mit 27 Abbildungen. Nr. 474. Die Hebezeuge, ihre Konſtruktion und Berechnung von Ingenieur Hermann Wilda, Prof. am ſtaatl. Technikum in Bremen. Mit 399 e Nr. 414. Pumpen, huydrauliſche und pneumatiſche Anlagen. Ein kurzer Überblick von Regierungsbaumeiſter Rudolf Vogdt, Oberlehrer an der Königl. höheren Maſchinenbauſchule in Poſen. Mit 59 Abbildungen. Nr. 290. Die landwirtſchaftlichen Maſchinen von Karl Walther, Diplom⸗Ingenteur in Mannheim. 3 Bändchen. Mit vielen Abbildungen. Nr. 407—409. Nautik. Kurzer Abriß des täglich an Bord von Handelsſchiffen angewandten Teils der Schiffahrtskunde. Von Dr. Franz Schulze, Direktor der Navi⸗ gationsſchule zu Lübeck. Mit 56 Abbildungen. Nr. 84. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Bibliothek zu den Rechts⸗ u. Staatswiſſenſchaften. Allgemeine Rechtslehre von Dr. Th. Sternberg, Privatdozent an der Untverſ. Lauſanne. I: Die Methode. Nr. 169. — II: Das Syſtem. Nr. 170. Recht des Bürgerlichen Geſetzbuches. Erſtes Buch: Allgemeiner Teil. I: Einleitung — Lehre von den Perſonen und von den Sachen von Dr. Paul Oertmann, Profeſſor an der Univerſität Erlangen. Nr. 447. — I: Erwerb und Verluſt, Geltendmachung und Schutz der Rechte von Dr. Paul Oertmann, Profeſſor an der Untverſität Erlangen Nr. 448. — Zweites Buch: Schuldrecht. I. Abteilung: Allgemeine Lehren von Dr. Paul Oertmann, Profeſſor an der Univerſität Erlangen. Nr. 323. II. Abteilung: Die einzelnen Schuldverhältniſſe von Dr. Paul Oertmann, Profeſſor an der Univerſität Erlangen. Nr. 324. — Viertes Buch: Familienrecht von Dr. Heinrich Titze, Profeſſor an der Univ. Göttingen. Nr. 305. Deutſches Zivilprozeßrecht von Profeſſor Dr. Wilhelm Kiſch in Straßburg t. E. 3 Bände. Nr. 428—430. Deutſches Handelsrecht von Prof. Dr. Karl Lehmann in Roſtock. 91 4 457, 458. Das deutſche Seerecht von Dr. Otto Brandis, Oberlandesgerichtsrat in Hamburg. 2 Bände. Nr. 386. 387. Poſtrecht von Dr. Alfred Wolcke, Poſtinſpektor in Bonn. Nr. 425. Allgemeine Staatslehre von Dr. Hermann Rehm, Prof. an der Untverſität Straßburg i. E. Nr. 358. Allgemeines Staatsrecht von Dr. Julius Hatſchek, Prof. der Rechte an der Kgl. Akademie in Poſen. 3 Bändchen. Nr. 415—417. Preußiſches Staatsrecht von Dr. Fritz Stier⸗Somlo, Prof. an der Untverſ. Bonn. 2 Teile. Nr. 298, 299. Kirchenrecht von Dr. Emil Sehling, ord. Prof. der Rechte in Erlangen. Nr. 377. 17 Das deutſche Urheberrecht an literariſchen, künſtleriſchen und gewerblichen Schöpfungen, mit beſonderer Berückſichtigung der internationalen Verträge von Dr. Guſtav Rauter, Patentanwalt in Charlottenburg. Nr. 263. Der internationale gewerbliche Rechtsſchuz von J. Neuberg, Kaiſerl. Re⸗ gierungsrat, Mitglied des Kaiſerl. Patentamts zu Berlin. Nr. 271. Das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunſt, das Verlagsrecht und das Urheberrecht an Werken der bildenden Künſte und der Photographie von Staatsanwalt Dr. J. Schlittgen in Chemnitz. Nr. 361. Das Warenzeichenrecht. Nach dem Geſetz zum Schutz der Warenbezeichnungen vom 12. Mai 1894 von J. Neuberg, Kaiſerl. Regierungsrat, Mitglied des Kaiſerl. Patentamtes zu Berlin. Nr. 360. Der unlautere Wettbewerb von Rechtsanwalt Dr. Martin Waſſermann in Hamburg. Nr. 339 Deutſches Kolonialrecht von Dr. H. Edler v. Hoffmann, Profeſſor an der Kgl. Akademie Poſen. Nr. 318. Militärſtrafrecht von Dr. Max Ernſt Mayer, Prof. an der Univerſität Straß⸗ burg i. E. 2 Bände. Nr. 371, 372. Deutſche Wehrverfaſſung von Kriegsgerichtsrat Carl Endres i. Würzburg. Nr. 401. Forenſiſche Pſychiatrie von Prof. Dr. W. Weygandt, Direktor der Irrenanſtalt Friedrichsberg in Hamburg. 2 Bändchen. Nr. 410 u. 411. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Volkswirtſchaftliche Bibliothek. Volkswirtſchaftslehre von Dr. Carl Johs. Fuchs, Profeſſor an der Univerſität Tübingen. Nr. 133. Volkswirtſchaftspolitik von Präſident Dr. R. van der Borght in Berlin. Nr. 177. Gewerbeweſen von Dr. Werner Sombart, Profeſſor an der Handelshochſchule Berlin. 2 Bände. Nr. 203, 204. Das Genoſſenſchaftsweſen in Deutſchland. Von Dr. Otto Lindecke, Sekretär des Hauptverbandes deutſcher gewerblicher Genoſſenſchaften. Nr. 384. Das Handelsweſen von Dr. Wilh. Lexis, Profeſſor an der Univerſität Göt⸗ tingen. I: Das Handelsperſonal und der Warenhandel. Nr. 296. — II. Die Effektenbörſe und die innere Handelspolitik. Nr. 297. Auswärtige Handelspolitik von Dr. Heinrich Sieveking, Profeſſor an der Univerſität Zürich. Nr. 245. Das Verſicherungsweſen von Dr. jur. Paul Moldenhauer, Dozent der Ver⸗ ſicherungswiſſenſchaft an der Handelshochſchule Köln. Nr. 262. Die gewerbliche Arbeiterfrage von Dr. Werner Sombart, Profeſſor an der Handelshochſchule Berlin. Nr. 209. Die Arbeiterverſicherung von Profeſſor Dr. Alfred Manes in Berlin. Nr. 267. Finanzwiſſenſchaft von Präſident Dr. R. van der Borght in Berlin. I. Allgemeiner Teil. Nr. 148. — II. Beſonderer Teil (Steuerlehre). Nr. 391. Die Steuerſyſteme des Auslandes von Geh. Oberfinanzrat O. Schwarz in Berlin. Nr. 426. Die Entwicklung der Reichsfinanzen von Präſident Dr. R. van der Borght in Berlin. Nr. 427. 18 . Die Finanzſyſteme der Großmächte. (Internat. Staats- u, Gemeinde-Finanz⸗ weſen.) Von O. Schwarz, Geh. Oberfinanzrat, Berlin. 2 Bdch. Nr. 450, 451. Soziologie von Prof. Dr. Thomas Achelis in Bremen. Nr. 101. Die Entwicklung der ſozialen Frage von Prof. Dr. Ferd. Tönnies in Eutin. Nr. 353. Armenweſen und Armenfürſorge. Einführung in die ſoziale Hilfsarbeit von Dr. Adolf Weber, Profeſſor an der Handelshochſchule in Köln. Nr. 346. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Theologiſche und religionswiſſenſchaftliche Bibliothek. Die Entſtehung des Alten Teſtaments von Lic. Dr. W. Staerk, Profeſſor an der Univerſität in Jena. Nr. 272. Altteſtamentliche Religionsgeſchichte von D. Dr. Max Löhr, Profeſſor an der Univerſität Breslau. Nr. 292. Geſchichte Iſraels bis auf die griechiſche Zeit von Lic. Dr. J. Benzinger. Nr. 231. Landes⸗ u. Volkskunde Paläſtinas von Lic. Dr. Guſtav Hölſcher in Halle. Mit 8 Vollbildern und 1 Karte. Nr. 345. Die Entſtehung d. Neuen Teſtaments v. Prf. Lic. Dr. Carl Clemen in Bonn. Nr. 285. Die Entwicklung der chriſtlichen Religion innerhalb des Neuen Teſtaments von Prof. Lic. Dr. Carl Clemen in Bonn. Nr. 388. Neuteſtamentliche Zeitgeſchichte von Lic. Dr. W. Staerk, Profeſſor an der Univerſität in Jena. I: Der hiſtoriſche u. kulturgeſchichtliche Hintergrund des Urchriſtentums. Nr. 325. — II: Die Religion des Judentums im Zeitalter des Hellenismus und der Römerherrſchaft. Nr. 326. Die Entſtehung des Talmuds von Dr. S. Funk in Boskowitz. Nr. 479. Abriß der vergleichenden Religionswiſſenſchaft von Prof. Dr. Th. Achelis in Bremen. Nr. 208. Die Religionen der Naturvölker im Umriß von Dr. Th. Achelis, weiland Profeſſor in Bremen. Nr. 449. Indiſche Religionsgeſchichte von Prof. Dr. Edmund Hardy. Nr. 83. Buddha von Profeſſor Dr. Edmund Hardy. Nr. 174. Griechiſche und römiſche Mythologie von Dr. Hermann Steuding, Rektor des Gymnaſiums in Schneeberg. Nr. 27. Germaniſche Mythologie von Dr. E. Mogk, Prof. an der Univ. Leipzig. Nr. 15. Die deutſche Heldenſage von Dr. Otto Luitpold Jiriczek, Profeſſor an der Univerſität Münſter. Nr. 32. BEE” Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Pädagogiſche Bibliothek. Pädagogik im Grundriß von Profeſſor Dr. W. Rein, Direktor des Päda⸗ gogiſchen Seminars an der Univerſität in Jena. Nr. 12. Geſchichte der Pädagogik von Oberlehrer Dr. H. Weimer in Wiesbaden. Nr. 145. Schulpraxis. Methodik der Volksſchule von Dr. R. Seyfert, Seminardirektor in Zſchopau. Nr. 50. Zeichenſchule von Profeſſor K. Kimmich in Ulm. Mit 18 Tafeln in Ton⸗, Farben⸗ u. Golddruck u. 200 Voll⸗ u. Textbildern. Nr. 39. 19 Bewegungsſpiele von Dr. E. Kohlrauſch, Prof. am Kgl. Kaiſer Wilhelms⸗ Gymnaſium zu Hannover. Mit 14 Abbildungen. Nr. 96. Das öffentliche Unterrichtsweſen Deutſchlands in der Gegenwart von Dr. Paul Stotzner, Gymnaſtaloberlehrer in Zwickau. Nr. 130. Geſchichte des deutſchen Unterrichtsweſens von Profeſſor Dr. Friedrich Seiler. Direktor des Königlichen Gymnaſtums zu Luckau. I: Von Anfang an bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Nr. 275. — II: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis auf die Gegenwart. Nr. 276. Das deutſche Fortbildungsſchulweſen nach ſemer geſchichtlichen Entwicklung und in feiner gegenwärtigen Geſtalt von H. Gierds, Direktor der ſtädt. Fortbildungsſchulen in Heide i. Holſtein. Nr. 392. Die deutſche Schule im Auslande von Hans Amrhem, Dtrektor der deutſchen Schule in Vuttich. Nr. 259. BEE” Weitere Bände find in Vorbereitung. Bibliothek zur Kunit. Stilkunde von Prof. Kar! Otto Hartmann in Stuttgart. Mit 7 Vollbildern und 195 Tertilluſtrationen. Nr. 80. Die Baukunſt des Abendlandes von Dr. K. Schäfer, Aſſiſtent am Gewerbe⸗ mujeum in Bremen. Mit 22 Abbüdungen. Nr. 74. Die Plaſtik des Abendlandes von Dr. Hans Stegmann, Direktor des Bayr. Nationalmuſeums tn München Mit 23 Tafeln. Nr. 116. Die Plaſtik ſeit Beginn des 19. Jahrhunderts von A. Heilmeyer in München. Mit 41 Vollbüdern auf ameritaniſchem unſtdruckpapier. Nr. 321. Die graphiſchen Künſte v. Carl Kampmann, k t. Lehrer an der k. k. Graphiſchen Lehr- u. Verſuchsanſtalt in Wien. Mit zahlreichen Abbild. u. Beilagen. Nr. 75. Die Photographie von H. Keßler, Prof an der k. k. Graphiſchen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt in Wien. Mit 4 Tafeln und 52 Abbildungen. Nr. 94. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. ® 2 3 Bibliothek zur Muſik. Allgemeine Muſiklehre von Stephan Krehl tn Leipzig. Nr. 220. Muſikaliſche Akuſtik von Dr. Karl L. Schafer, Dozent an der Univerſität Berlin. Mit 35 Abbildungen. Nr. 21. Harmonielehre von A. Halm. Mit vielen Notenbeilagen. Nr. 120. Mufitaliihe Formenlehre (Kompoſitionslehre) von Stephan Krehl. I. II. Mit vielen Notenbeiſpielen. Nr. 149, 150. Kontrapunkt. Die Lehre von der ſelbſtändigen Stimmführung von Stephan Krehl in Letwztg. Nr. 390. Fuge. Erläuterung und Anleitung zur Kompoſition derſelben von Stephan Krehl in Leipzig. Nr. 418. Inſtrumentenlehre von Muſikdtrektor Franz Mayerhoff in Chemnitz. I: Text. II: Notenbeiſptele. Nr. 437, 438. Muſikäſthetik von Dr. K. Grunsky in Stuttgart. Nr. 344. Geſchichte der alten und mittelalterlichen Muſik von Dr. A. Möhler. Mit zahlreichen Abbildungen und Muſtkbeilagen. I. II. Nr. 121, 347. 20 Muſikgeſchichte des 17. u. 18. Jahrhunderts v. Dr. K. Grunsky i. Stuttgart. Rr.239. — des 19. Jahrhunderts von Dr. K. Grunsky in Stuttgart. I. II. Nr. 164, 165. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Bibliothek zur Land⸗ und Forſtwirtſchaft. Bodenkunde von Dr. P. Vageler in Königsberg i. Pr. Nr. 455. Ackerbau⸗ und Pflanzenbaulehre von Dr. Paul Rippert in Berlin und Ernſt Langenbeck in Bochum. Nr. 232. Landwirtſchaftliche Betriebslehre von Ernſt Langenbeck in Bochum. Nr. 227. Allgemeine und ſpezielle Tierzuchtlehre von Dr. Paul Rippert in Berlin. Nr. 228. Agrikulturchemie I: Pflanzenernahrung von Dr. Karl Grauer. Nr. 329. Das agrikulturchemiſche Kontrollweſen v. Dr. Paul Kriſche in Göttingen. Nr. 304. Fiſcherei und Fiſchzucht von Dr. Karl Eckſtein, Prof. an der Forſtakademte Eberswalde, Abteilungsdirigent bei der Hauptſtation des forſtlichen Ver⸗ ſuchsweſens. Nr. 159. Forſtwiſſenſchaft von Dr. Ad. Schwappach, Prof. an der Forſtakadem. Eberswalde, Abteilungsdirigent bei der Hauptſtation d. forſtlichen Verſuchsweſens. Nr. 106. Die Nadelhölzer von Prof. Dr. F. W. Neger in Tharandt. Mit 85 Abbil⸗ dungen, 5 Tabellen und 3 Karten. f Nr. 355. Weitere Bände ſind in Vorbereitung. Handelswiſſenſchaftliche Bibliothek. Buchführung in einfachen und doppelten Poſten von Prof. Robert Stern, Ober⸗ lehrer der Offentlichen Handelslehranſtalt und Dozent der Handelshoch⸗ ſchule zu Leipzig. Mit Formularen. Nr. 115. Deutſche Handelskorreſpondenz von Prof. Th. de Beaux, Offizier de l'Inſtruc⸗ tion Publique, Oberlehrer a. D. an der Offentlichen Handel3lehranitalt # und Lektor an der Handelshochſchule zu Leipzig. Nr. 182. Franzöſiſche Handelskorreſpondenz von Profeſſor Th. de Beaux, Offizier de l'Inſtruction Publique, Oberlehrer a. D. an der Offentlichen Handels⸗ lehranſtalt und Lektor an der Handelshochſchule zu Leipzig. Nr. 183. Engliſche Handelskorreſpondenz von E. E. Whitfield, M.⸗A., Oberlehrer am King Edward VII Grammar School in Kings Lynn. Nr. 237. Italieniſche Handelskorreſpondenz von Profeſſor Alberto de Beaux, Ober⸗ lehrer am Koniglichen Inſtitut SS. Annunztata zu Florenz. Nr. 219. Spaniſche Handelskorreſpondenz v. Dr. Alfredo Nadal de Martezcurrena. Nr. 295. Ruſſiſche Handelskorreſpondenz von Dr. Th. v. Kawraysky in Leipzig. Nr. 315. Kaufmänniſches Rechnen von Prof. Richard Juſt, Oberlehrer an d. Offentlichen Handelslehranſtalt der Dresdener Kaufmannſchaft. 3 Bde. Nr. 139, 140, 187. Warenkunde von Dr. Karl Haſſack, Profeſſor an der Wiener Handelsakademie. 1: Unorganfihe Waren. Mit 40 Abbildungen. Nr. 222. IE Organiſche Waren. Mit 36 Abbildungen. Nr. 223. Drogenkunde von Rich. Dorſtewitz in Leipzig und Georg Ottersbach in Ham⸗ burg. g Nr. 413. 21 Maß-, Münz⸗ und Gewichtsweſen von Dr. Aug. Blind, Profeſſor an der Handelsſchule in Köln. Nr. 283. Das Wechſelweſen von Rechtsanwalt Dr. Rudolf Mothes in Leipzig. Nr. 103. Weitere Bände find in Vorbereitung. Siehe auch „Volks⸗ wirtſchaftliche Bibliothek“. Sin ausführliches Verzeichnis der außerdem im Verlage der G. J. Söſchen'ſchen Verlagshandlung erſchienenen handelswiſſenſchaftlichen Werke kann durch jede Buchhandlung koſtenfrei bezogen werden. Militär⸗ und marinewiſſenſchaftliche Bibliothek. Das moderne Feldgeſchütz. I: Die Entwicklung des Feldgeſchützes ſeit Ein⸗ führung des gezogenen Infanteriegewehrs bis einſchließlich der Erfindung des rauchloſen Pulvers, etwa 1850—1890, v. Oberſtleutnant W. Heydenreich, Militärlehrer an der Militärtechn. Akademie in Berlin. Mit 1 Abbild. Nr. 306. — II: Die Entwicklung des heutigen Feldgeſchützes auf Grund der Erfindung des rauchloſen Pulvers, etwa 1890 bis zur Gegenwart, von Oberſtleutnant W. Heydenreich, Militärlehrer an der Militärtechn. Akademie in Berlin. Mit 11 Abbildungen. Nr. 307. Die modernen Geſchütze der Fußartillerie. I: Vom Auftreten der gezogenen Geſchütze bis zur Verwendung des rauchſchwachen Pulvers 1850—1890 von Mummenhoff, Major beim Stabe des Fußartillerie-Regiments, General⸗ feldzeugmeiſter (Brandenburgiſches Nr. 3). Mit 50 Textbildern. Nr. 334. — II: Die Entwicklung der heutigen Geſchütze der Fußartillerie ſeit Einführung des rauchſchwachen Pulvers 1890 bis zur Gegenwart. Mit 33 Textbildern. Nr. 362. Die Entwicklung der Hand feuerwaffen ſeit der Mitte des 19. Jahrhunderts und ihr heutiger Stand von G. Wrzodek, Oberleutnant im Inf.⸗Regt. Freiherr Hiller von Gärtringen (4. Poſenſches) Nr. 59 und Aſſiſtent der Königl. Ge⸗ wehrprüfungskommiſſion. Mit 21 Abbildungen. Nr. 366. Die Entwicklung des Kriegsſchiffbaues vom Altertum bis zur Neuzeit. I. Teil: Das Zeitalter der Ruderſchiffe und der Segelſchiffe für die Kriegsführung zur See vom Altertum bis 1840. Von Tjard Schwarz, Geh. Marinebaurat u. Schiffbau⸗Direktor. Mit 32 Abbildungen. Nr. 471. Militärſtrafrecht von Dr. Max Ernſt Mayer, Prof. an der Univerſität Straß⸗ burg i. E. 2 Bände. Nr. 371, 372. Deutſche Wehrverfaſſung von Karl Endres, Kriegsgerichtsrat bei dem General⸗ kommando des Kgl. bayr. II. Armeekorps in Würzburg. Nr. 401. Die Seemacht in der deutſchen Geſchichte von Wirkl. Admiralitätsrat Dr. Ernſt a von Halle, Prof. an der Univerſität Berlin. Nr. 370. Verſchiedenes. Bibliotheks⸗ und Zeitungsweſen. I Volksbibliotheken (Bücher⸗ und Leſehallen), ihre Einrichtung und Verwaltung = von Emil Jaeſchke, Stadtbibliothekar in Elberfeld. Nr. 332. Dias deutſche Zeitungsweſen v. Dr. Robert Brunhuber in Köln a. Rh. Nr. 400. des moderne Zeitungsweſen (Syſtem der Zeitungslehre) von Dr. Robert „Brunhuber in Köln a. Rh. Nr. 320. Jena. Nr. 351. Hygiene, Medizin und Pharmazie. 1 und Nahrungsmittel von Oberſtabsarzt Prof. Dr. Biſchoff in * Berlin. Mit 4 Figuren. Nr. 464. dhe von Dr. E. Kohlrauſch, Prof. am Kgl. Kaiſer Wilhelms⸗ 1Gymnaſium zu Hannover. Mit 15 Abbildungen. Nr. 96. Der menſchliche Körper, ſein Bau und ſeine Tätigkeiten, von E. Rebmann, DOberſchulrat in Karlsruhe. Mit Geſundheitslehre von Dr. med. H. Seiler. Mit 47 Abbildungen und 1 Tafel. Nr. 18. Die Infektionskrankheiten und ihre Verhütung von Stabsarzt Dr. W. Hoff⸗ mann in Berlin. Mit 12 vom Verfaſſer gezeichneten Abbildungen und einer Fiebertafel. Nr. 327. Veen von Med.⸗Rat Prof. Dr. Nocht, Direktor des Inſtitutes für Schiffs⸗ u. Tropenkranlheiten in Hamburg. Nr. 369. Hiochſchule in Hannover. Mit 30 Abbildungen. Nr. 348. die Hygiene des Wohnungsweſens von H. Chr. Nußbaum, Prof. an der Techn. Hochſchule in Hannover. Mit 20 Abbildungen. Nr. 363. Gewerbehygiene von Geh. Medizinalrat Dr. Roth in Potsdam. Nr. 350. Pharmakognoſie. Von Apotheker F. Schmitthenner, Aſſiſtent am Botan. 1 Inſtitut der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Nr. 251. 9 von ne Dorſtewitz in Leipzig u. Georg Ottersbach in Hamburg. Nr. 413. 5 Photographie. e Photographie. Von H. Keßler, Prof. an der k. k. Graphiſchen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt in Wien. Mit 4 Taf. und 52 Abbild. Nr. 94. : Stenographie. enographie nach dem Syſtem von F. X. Gabelsberger von Dr. Albert Schramm, Landesamtsaſſeſſor in Dresden. Nr. 246. e Redeſchrift des Gabelsbergerſchen Syſtems von Dr. Albert Schramm, Landesamtsaſſeſſor in Dresden. Nr. 368. er der Vereinfachten Deutſchen Stenographie (Einig.⸗Syſtem Stolze⸗ 5 Schrey) nebſt Schluſſel, Leſeſtücken und einem Anhang von Dr. Amſel, Studienrat des Kadettenkorps in Bensberg. Nr. 86. Weitere Bände dieſer einzelnen Abteilungen ſind in Vorbereitung. 8 PIFH, un 5 8 r . CCC CSCSFC