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Sefquqdte

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Philoſoph

von.

Do Wilhelm Gottlieb Tennemann Erdentligen oͤffentlichen Profeſſor der Phitofophie auf. der Univer⸗ Btät zu Marburg, der Akademie nüplicher Wiſſenſchaften

zuü Erfurt, der lateiniſchen und tes zu Jam Bm.

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Sechster Band

Leipzig, 1807: bat Sohana Ambroſinus Barth a, = >

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eben ‚Mas. ap ei ‚fh Schwaͤrmerrien den; Merombriuge: nub. Neunlatoniketz mie welcher die Laufbahn der eigendith ‚grierhigchen Philefophie befchloffen wird. Der griechifche Be Achien noch einmal, \nschdem er ‚Ang Beitlahg:gefhlum- ‚mert hatte, eine neun bebenskraft zu erhalten, RU große Ziel, wornach er ſo lange: setungen hatte, eine KL, in. ſich geſchloſſene; durchaͤus gewiſſe y ‚allen Zweifel Ausſchließende, vollendece Wifenfhaft,. mit einmal zu Stande bringen zu wollen... Weines war nicht mehr der reine, unverdorbene egriechiſche, fondern Dar durch den Einfhuß des Orientalen verdorbene Geiſt, welcher dieſes Werk begann; und hie, ſchoͤpferiſche OPhanꝛaſie trat an dis Stelle der ruhig forſchenden Mer⸗ | munft. Das Abſolute, welches dem —— | fie immerforti in gleicher Gerne vorſchweben wird ; den Forſchungsgeiſt in ſtets reger Thaͤtigkeit zu * ten, wurde auf einmal’ durch die Zauberkraft der Phantaſie ein wirkliches Object, welches der menſch—⸗ | ‚liche Geiſt . unmittelbare. Anſchauung erfaflgn | x wollte,

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—A orten - BER

wollte, Die Geiſterwelt verpflanzte bie ae in die wirfliche Welt, und die Natur wurde burih bie

Willkür felbftgefchaffener Weſen verdraͤngt. Der 5 menfchliche Geiftwohte alles was ſinh nun deufen, glauben, ahnden laͤßt, zu einem Objecte ber An ſchauung machen, unb vergaß, gehlenbet von Begel- fterung, daß 'die: VPhantaſte mis den durch bie Bilder der Phantaſie verſchmelzten Sen und Be ein —“ wi

Der ——— eigen ich bei bæe | Beieheiung dieſes Theiles der Geſchichte vorhielt, war darauf gerichtet, die Entſtehung dieſer Are zu philoſophiren nach innern und aͤußern Gründen in das Sicht zu ſetzen, und ben ganzen Ideengang, durch wel» chen der erſte Erfinder darauf gefuͤhrt wurde, bie

Zwecke, welche eu erreichen wollte, fo treu als nur ‚möglich nach deſſen wigenen Anſichten zu: entwickeln, und dann ein treues Gemaͤlde von ihr ſelbſt nach ihrem weſentlichen Geiſtescharakter in den Hauptpuncten und in Beziehung auf die vorgeſeßten Zwecke zu geben, wit einem Worte, ich wollte den Punct, von weichen biefe Philoſophie ausging, das Ziel, welches fie zu "erreichen ſuchte, und ben Weg, ben fie: dazu wählte, mic hiſtoriſcher Treue barftellen. in anderer Haupt dunct war, ‚bie rag angugeben,

= welche

* Vorrede. welche dieſe Phlloſophie annahm, ſo wie auch die zu ſchildern, mE fie ———

Eine volft ndige Darfteltung aller Ideen, aller "Xedugme und Schwaͤrmereien, welche aus hem unge zügelteh, auf ein unmoͤgliches Ziel gerichteten Speen; | lationegeiſte encſprangen, ober aller mit. mehr oder weniger bienbeuben Scheingrinden vorgefragenen Be⸗

a hauptungen über Gott, die Welt und Sede, übeedie :Emanation allee Dinge aus einem Realgrunde, über die Daͤmonen, über bie Gemeinfhaft ber Dämonen

und Menfchen, über bie innige Bereinigung mit Sott u. ſ. w. ig außer meinem Maue, welcher nur auf die hiſtoriſche Darſtellung bes Geiſtes dieſer Philoſophie im Augemeinen ging. Eine ins Specielle gehende Dogmengeſchichte dieſes Zeitalters erfordert außerdem

eine zu große Ausfuhrlichkeit, welche zu der Anlage

dieſe⸗ ia keinem Verhaͤleniſe *

| Ich Gabe mehien Sefem gefogt, mag und in wel⸗ chem Umfange · ich es habe leiſten wollen. Die Ach⸗ ung, welche ein Schriftſteller feinem Publicum ſchul⸗ dig iſt, erfordert aber das aufrichtige Geſtaͤndniß ‚dag ich niche im Stande gewefen bin, biefen Gegenſtand auf eine auch nur mir ſelbſt genägenbe Weite zu bear beiten, Wie viel mehr werden einfichtsvolle Forſcher ge ET a er und

vr Worrede.

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I und Gelehrte vermiffen,, was noch haͤtte geſchehen

koͤnnen; wie viel Maͤngel werben fie niche.in dem, - wob ich zu geben. vermochte, finden? Denn ich muß auf- richtig geſtehen, Daß ich mit" den Werken, welche ais Quellen fuͤr diefen: Theil der Geſchiche⸗ ſu betrachten And, vorher wenig Bekanntſchaft gemacht hatte Es kam noch der unguͤnſtige Umſtaud hingu, daß ich nicht "5 gluͤcklich war; :alle-jene Quellenſcheiſten weil ſie zum Theil ſelten find, wenigſtens nicht allei in ber Srf- | ‚ginalfprache auftreiben ‚zu innen. Hierdurch koͤnnen

F Süden. entflanben, und manche Züge ‚. welche zum

ganzen Gemaͤlde hätten binzulommen muͤſſen „mir ent⸗

gangen ſeyn. Doch wert nacheheiliger als dieſes war bie Geiſtetzſtimmung/ in welcher ich ‚ben. ‚größten Theil Wwieſes Bandes ausarbeiten mußte. Die gewaltſamen Weraͤnderungen . des deutſchen Vaterlandes, das Kriegsgetoſe in der Ferne, unaufhooͤrliche Durchmaͤrſche vor Augen, häufige Einquartierungen in. dem Haufe; außerdem noch der ſchmerzliche Berluft eines einzigen «hoffnungsvollen Kindes; neben diefen Scehen einer traurigen Gegenwart noch die beunruhigenden Auſub- tm auf eine nicht. erfreuliche Zukunft Diefes iſt in wenigen Worten die Sage, in der ich biefen ganzen Winter hindurch arbeiten mußte, Ich rear niche flarf genug, fo vielen ftarken Gefühlen, die das Herz be⸗ die zu Geiſtesarbeiten noͤthige Rnuhbe und H⸗

-

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Aare am

| Heiterkeit abzukaͤmpfen; es ſtand nicht in meiner Ge⸗ walt, eine Menge von Zerſtreuungen und Störungen,

welche für den gedeihlichen Fortgang wiffenfchaftlicher:

: Anterfuchungen fo nachrheilig find, abzumenden.: : Schr

befürdjte daher mit Recht, daß bie Leſer nur zu viele Spuren von dem Einfluffe biefer-ungänftigen Umſtaͤnde finden werden, und muß, es ihrer Billigkeit uͤherlaſſen, in wiefern ſie dem Verfaſſer einige ER, Ro

zu Oute kominen laſſen.

Ich war erſt Willens, mit biefem Banbe das ganze Werk‘ winigftins vor ber Hand zu fliegen: _

-benn je weiter ich in meinem Plan fortruͤckte, deſto

mehr fand ich Schwierigkelten, zu deren Ueberwin⸗ dung ich mir nicht genug Kraͤfte zutrauete. Da ich indeſſen aus den oͤffentlichen Beurtheilungen, vorzuͤg⸗

lich in der Leipziger, Jenaer und Halliſchen Literatur⸗

zeitung, deren Verfaſſer durch ihre mit Geiſt, Ein⸗ ſicht und liebenswuͤrdiger Humanitaͤt abgefaßte Critik, ſo wie durch ihr lebhaftes Intereſſe für die Vervoll⸗ kommnung dieſer Wiffenfchaft meine innige Hochach⸗

tung gewonnen. haben, nicht weniger auch aus den .

Privaturtpeilen anderer mit Recht gefchägten Oelehes - ten fee, daß man meine Bearbeitung der Gefchichte ber Philofophie nicht ganz für fruchtlos hält, und von mir die Fortſetzung erwartet; fo will ih aus Achtung _ en x ie

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fate dieſe gereichtenrfen. Stimmen“ and überhaupt aus Vcheung für ben. Beifall des gelehrten Publicmps melrie” übrige Muße. gerne.;ten Fortſetzung bevfelben Wibnen. Wenn iͤbrigens ‚dar. falgende Vand, wel⸗ der: die Geſchichte durch die Zeiten dee Scholgfliß ſorcſhren wird, u. *

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Marburg, in dem or Hün, ıber. IR

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Inhalt des fechsten Teiles.

Viertes Hauptſtuͤck Vierter Abſchnitt.

Schwaͤrmeriſche Philoſophie der Alerandriner.. '. Seite a Erſtes Capitel. ‚Plotins Philoſopheme. 19 Zweites Capitel. Fortgang und Ausbreitung | der Neupfatonifchen Philoſephie. 187 Porphyrius —J 202 Jamblichus 447 Proelus N 3 | 284 Iſidorus | 359 Damascius > ——

Drittes Capitel. Ueberſicht dieſes Zeitraums. 376

Anhang von dem Betruge mit unterge⸗ ſchobenen Buͤchern 438

Miertes Capite I Bu des vierten Haupt⸗ ſtuͤcks. 480

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Geſchichte der Philoſophie.

Sechster

Eiitifhe, ſynkretiſtiſcher und myſtiſcher Sei der Pbiloſophie · |

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Dennem. Bd. vhlle. V. sf.

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Seſchichte der. Phitoſophie. =

| Fortſetzung der vierten Periode. |

Em ; ſynkretiſtiſcher und —— ber, | P ie

hilo ſophie.

Des vierten Hauptſtuͤcks vierter Abſchnitt.

Schwaͤrmeriſche Philofoppie der.

Der Sampf bes Stepticidmme mit dent Desmeiitsi - war geendiget. Man war zwar in feinen Problem, wel⸗ ches ben Grund, den Urfprung, bie Nealitde und Ge⸗ wißbeit, den Umfang und die Gränge ber menfchlichen Ers kenutniß betrift, um einen Schritt weiter gekommen, und ber eigentliche Streitpunkt, der beide trennte; noch gar nicht gehoben: allein die Eutfernung von einer ge⸗ meinfchaftlichen Communication, und die Uebertreibung des Skepticismas, wodurch er .aufbärte, den Dogmatis⸗ mus in Schranken zu halten, vielmehr felbft ein negasiuer,

alles zerſtoͤrender Dogmatismus wurde, gernichtete alles -

Intereſſe, welches den Streit allein unterhalten konnte. Dazu kam noch der Umſtand, daß gerade in’ dem Zeit⸗ punkt, wo der Stepticidmus durch Sextus die hoͤchſte

Stufe erreitht hatte, bie dogmatiſche Philsfophie eine au⸗

dere Richtung und Geflaltung erhielt, welche ſie nach dem erſten Anblick den Angriffen der Skeptiker voͤllig zu entruͤcken

fhien. Durch Nalfennement batte b ber Stepsicisums bis - 42 hie⸗

gt

4 Miete Hauprfiüct. Vierter Abſchnick.

hieher die dogmatiſtreuden Philoſophen geneckt, beunru⸗ higet, beſtritten; er hatte die Schluͤſſe der ſpeculirenden Vernuuft analyfirt und gezeigt, daß fie in einen. leeren Dunſt ſich auflöfeten; daß Re anf Leinen leuten realen Grund der Erkenutniß durch Begriffe gelangen koͤnne, und bad Abfolute, weiches fie erhaſcht zu haben vermeine, immer von neuem entwiſche. Seht aber verbreitete fich immer mehr bie Ueberzeugung, baß ſich das Ubſolute,

wonach die Vernunft unaufhoͤrlich ſtrebt, nicht fowohl vdurch das Denfen, als durch unmittelbares Anfchenen und Betrachten finden Faffe. Hier mußte ber Skepticis⸗ "as befcheiden zuruͤcktreten; denn noch sie hatte irgend ein fühner Zweifler bie fubjektive Wahrheit der Innern . Empfindungen, Aufchauungen und Wahrnehmungen ano getaſtet, umb wit welchem Recht wollte er ‚die Wahrheit eines philsſophiſchen Schere in Aufpeuch nehnen, der mie einem freien, von dem Irdiſchen abgezogenen Bli das

Weſen dee Weſen, ber Weſenheit erſte Urquelle erfpäher zu

Haben vermeinte? Hier alſo, wo die Vernunft auf den ſchluͤpfrigen Weg ungemeiner Gedanken, aber anch niche gemeiner Täufchungen und Verirrungen fich empor ge⸗ ſchwungen halte wo die Arceſilans, Carneades, Aeneſt⸗ deme und Sextus cine fo reiche Ernte und fo vielfache Beranlaffung für Einwendungen, Prüfungen und Rügen, gefunden hätten, gerade.in dem Zeitpunfte, wo ber Zwei⸗ felsgei am dringendfien aufgefordert war, ba verſtumm⸗ be mn : "Do bieſes iſt das einzige Beiſpiel in der geſamm⸗ gen Geſchichte der Wiſſenſchaft, wo wir ein Gegengewiche vermiſſen, um bie aus Ihren Babnen tretenden Kraͤfte zu⸗ züd zu balten. Wahrſcheinlich würde der Sfepticide mn, wenn er auch noch fo ſtark und kräftig feine Stim⸗ me erhoben hätte, doch nicht in den hoͤhern Megionen, zu welchen fich der philofophifche Geiſt auf den Flügeln einer Bar hatte, gehoͤrt, ‚ober vielleicht nur

Alexandriner. 1

une verlacht worden ſeyn. Die pruͤfenbe Bernunft hatte den Zügel, eingewiegt in die Trdumersien der Phantafle, - fallen laffen; che fie erwachte, und ſich wieder ermannte, - mußte eine lange Zeit verfließen, eben darum, weil fie- ſich verſtiegen, und alle Punkte and dem Geficht nn hatte, an töelchen ſie fich orientiren konnte.

Der Gang der Befchichte Führe-uns alfo jeht auf den merkwuͤrdigen Zeitraum, wo bie Philoſophie durch bie Eoneutrenz aller verſchiedenen bisher befcheiebenen Beſtre⸗ bungen und Richtungen einen pur fpeculativen Charakter erhielt, und ohne bie geringfte Sebenklichkeit zu äußern an dem Leitfaden bes in Anfehanungen verfoaubelten Begriffe ich in die Äbenfiunliche Welt erhob, unsin biefer Die ice . sen Gruͤnde und Geſetze der ſinnlichen Welt zu faſſen; wir bommen, mit einem Worte, in dar Selttaum, te ber Hang der Vernunft in dem überfinnlicheh Teiche fich anzubauen mie Huͤlfe einer lebhaften und. uͤppigen Bhantaft | in voͤlli. se Schwaͤrmerei aucartete. |

ber inben: wir noch ‚an dem Eingange bieſes —— berten Landes ſtehen, fragen wir und: wohl mit Recht, ob es ſich wohl ber Muͤhe verlohne, unſere Wanderung im demſelben fortzufegen, ober ob es nicht beſſer gethan ſey, ſogleich umzukehren, und denen Zeiten zuzueilen, wo bie Vernunft, beſcheidener in ihren Erwartungen und Beſtre⸗ bungen, fich in der Sphäre wirklicher Erkenntniß erhielt? Allein wir koͤnnen, ohne ben Zuſammenhang ber Geſchichte .. gu unterbrechen, feinen Sprung machen. Die beſſeren Verſuche pbiloſophiſcher Forſchungen fib mit ben Verir⸗ rungen, auf welche bie Vernunft gerieth, zu enge ver⸗

knuͤpft, als daß wir jene aus den Aunalen ber philoſophi⸗

renden Vernunft verbannen koͤnnten. Und fo wenig de ziehend auch die Geſchichte meunſchlicher Verirrungen an

ſiäch iſt, ſo fehlt es ihr doch auch auf ber andern Seite

nicht an allem RYntereſſe. Es gibe keinen abſoluten Irr⸗

thum; immer, u verbunden.

Die

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6 | Viertes Hanpeſtͤd. Vierte⸗ Abſchnitt.

Die groͤßte Energia des menſchlichen Geiſtes In Erweine⸗ . Fang ber Sphäre der Erkenntniß iſt bie hauptſaͤchlichſte Quelle der Verirrunges. Die Geſchichte derſelben, wenn “fie nicht den falſthen Weg. ſondern auch ben Schein, der daqu verleitete, ins Loks fetzt, iſt allezeit belehrend, ins dem fie die falſche Nichtung des Triebes nach Erkenntuiß, ben falſchen Gebrauch der Verſtande vermoͤgen nicht auf⸗ decken kann, ohne zugleich auch Licht uͤber den rechtmaͤßi⸗ gen Gebrauch derſelben zu verbreiten. Vielleicht aber er⸗ blicken wir neben Dem Schatten noch manchen Lichtfizahl, ber dieſe Periobe der Sräumereien: der Vernunft erleuch⸗ ger; vielleicht - ſtoßen wir auf einige Wahrheiten, welche in der ſchwaͤrmeriſchen Richtung ber Beruunft vorzuͤglich Beleuchtet, erderert,: befeſtiget und aufgekluͤret worden ſtud. Denn wie ließe Kich ſonſt die lange Herrſchaft u. fer Verirvungen senfent:t In keinem Zeitalter, ſeitbem Mb phie. fee legenheit der griechiſchen Deufen warden war, iſt das Streben ‚der Verqunft aach ſyſtematüſchar ‘Einheit, nach Erweiterung unde zugleich Begränzung:: ber: menſchlichen Erkenntniß, alſo das Streben nach Totalitaͤt und Volen⸗ bung fo, fichtbar und einſtukreich gensefen ;ı. im keinem Zeit⸗ alter uͤberließ ſich vie Verumſt 0 ameingeſchraͤnkt ben Hoffnung,' dieſes Ziel erreichen! zu innen, und dem Ente fuͤcken über. das Gilingen ihres Wginaens. Daran . enefprang ber Enthuſtasmus, der! je weiter er fich von ſei⸗ ‚nem Urſprunge encfernte, deſto ſeichtet und oberflaͤchli⸗ cher wurde; daher das Schwelgen mit den eingebildeten Reichthuͤmern ohne Aufwand von Kraft, welches je läne ger je mehr alle Energie des Seiſtes einſchluumerte, und an die Stelle eines wirkſamen Handelus ein muͤßiges Bew ſchauen ſetzte. Daher die allgenieide Erſchlaſſung, Traͤg⸗ heit und: Bequemlichkeit dor Verfall. ale: Diſſenſchaften und Kuͤnſte, and zuleht Die Verberbung aller Triebfe⸗ dern gu großen unb edlen Thatoen und —— e

„Aterandriner.. 4

Alles dieſes wirkte die Philoſophie, welche ch für eine Nachfolgerin des Pythagoraͤismus uud Platonismus ausgab, elles Eble und Wortrefliche der vorhandenen Syſtente in“ ſich vereiniget) Nellgion⸗uund Theologie mit Dee Miſfenſchaft, das Handeln mit der Speculation, das Irdich⸗ unit dem Himmliſchen, bad Endliche mit dem Unendlichen in Zuſammenhang und. Harmonie gebracht zu haben glaubte. Ihr Einfluß dauerte noch lange Zeig fort, ie fand Einsang.und willkommene Aufnahme in man⸗ hen kirchlichen Syſtemen; ihr Geift verbveisete ſich durch dieſes Vehilel über den groͤßten Theil des Erdbo⸗ dens, ging in mannigfaltigen Geſtalten, Modificationen und Mifchungen in muches nenere Epfkem über, und wirkte ..in- aa en mittelbar die un des Geiſtes.

Eine EN dieſen Urſprung, dieſt Zolgen Bat, verdienet in jeder Kuͤckſicht unfere Aufmerfe famfeit, und fodert und um fo mehr zu einer forgfältigen Erforfhung ihrer Entfiehungsart, beguͤnſtigenden Um: flände, Fortſchritte, Modificationen und Geſtalten auf, je mehr die oͤftere Wiederkehr derſelben Erſcheinungen zu verſchledenen Zeiten beweiſt, wie tief der Grund derſelben in dem menſchlichen Geiſte liege; je mehr die Betrachtung . berfelben ‚Phänomene in aͤltern Zeiten das Blendwerf manches neuern Hlängenden Meteorg, welches man nur dar⸗ am anſtaunt, weit es ‚ung zu nahe iſt, zerſtreuen, und einige diaͤtetiſche Kegeln für die Erhaltung ber Geſundheit des Verflanides, fo wie zur Verwahrung vor TER Krankheiten einfHärfen fann.

Dieu mahern und entfeencern Beranfaffirngen unh Gründe, welche dem menfchlichers Geiſta diefe merkwuͤrdig⸗ Dichtuuz gahen, find in dem Vachargehenden, ſo⸗wie fig fick durch. mannigfaltige Erſcheinungen, Beſtrebungen, Handſaner wd nn offonhagenn » baugefielit

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wor⸗

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8. .: Viertes Hauptſtuͤck. Bierker Abſchnitt.

worben ). Eine kurze Ueberſicht derſelben nebſt einer vorläufigen Charakteriſtrung des Geiſtes dieſer Philoſo⸗ phie wird hier als Einleitung zur Geſchichte derſelben nicht unzweckmaͤßig ſeyn, und dazu dienen, bie zuſanimen⸗

+ gefeßten Phaͤnmene, in welchen fich jener Geiſt auofproch,

und Die lange verwickelte Meihe "von Begebenheiten, wel⸗ he er bewirkte, im ber Folge beſſer zu foffen und zu be⸗

‚greifen, : Die Innern. und aͤußern Schieffale der Philoſophie von Sokrates an bis auf Eiseros Zeiten, wo fig ein groͤ⸗ ßeres Intereſſe bei ben Roͤmern fand, und nach und nach sine Angelegenheit ‚mehrerer Koͤpfe ans verſchiedenen in Verbindung mist einander getresenen Nationen geworben war, enthalten. ben Keim: der kuͤnftigen Begebenheiten. Das Steigen und Sallen von ber errungenen Höhe find zwei fehr in die Augen fallende Epochen ihrer Geſchichte. Hort erhebe fie fich mie männlicher Kraft über ben blin⸗

bei Glauben ber Volfäreligion, und firebt ein von menfch-

Sicher und übermenfchlicher Nuctorität unabhängiges Gebiet - des Wiffens zu erringen, zuvoͤrderſt gewiſſe Brunbfäge ber Erkenntniß zu erlangen, und dann er zu beſtimmen, mas wan von. dem Inhalte ber Volfsreligion annehmen, maß man vernünftiger Weile glauben ober verwerfen. müffe; bier ‚werben Die ‘getrennten Gebiete bed Glaubens und Miffens immer mehr mit einander vermengt, ein Gegen«

ſtand des Volksglaubens nach bem, andern in bie Philofos phie aufgenommen, und gie erfenubarer Gegenſtand he⸗

handelt. . Sowie fib auf der einen Seite der Umfang der Philoſophie in unbeſtimmbare Weite ausdehnte, fo wurden auf der andern bie Foderimgen an Grünblichkeit und wiſſenſchaftlichem Charakter herabgeſtimmt. Die Philoſophie, beſtimmt bie wichtigſten Seiſtesbedaͤrfniſſe des Menſchen als eines endlichen und beſchraͤukeen

>29 Wan ſqhe den fünften Band ©. 15 fl. ann fi

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Alerandriner. Zr

(ent zu befriedigen, ihn über. bad Irdinde gu erheben, ohne ihn aus ben Berhältuiffen feines Daſeyns zu reiffen,

fein ganzes Werfen zu veredein, nicht durch ertraͤumte Volle

tommenheiten, :fonbeen durch Erkenntniß feiner wahren Beſtimmung, niche durch chimärifche Mittel, fondera

durch Harmowifche Anwendung aller feiner Kräfte auf ben . großen Zweck feines Daſeyns, ihn auf den Weg der Weis⸗ heit zuführen, wurde jet ein thoͤrichtes Streben, ſich durch eingebiibete Anſchauung des Unendlichen wie bnech einen Sprung auf eine Höhere Stufe des Dafeyns' zu erheben,

und in ereräumten Gefilden zu ſchwaͤrmen; ſte oͤffnete hier·

mit nicht allein dem Aberglauben, der Myſtik und gehei⸗ men Weisheitskraͤmerei Thuͤr unb Thor, ſoudern ſuchte auch alles dieſes in ein: ſyſtematiſches Gene ze Being, Unpbilofophie in Phifofopkie zu berwandein,.:

Deligidfer Aberglaube unb Unglaube, ** Reli⸗ gioſttaͤt, welche bie wahre Gottrsderehrung zu einem angſtlichen Gerimonienwefen und aͤußerm mechaniſchen Werle macht, und Irreligion, bie das Nichtige dieſes Gotte druſtes einfichet und verwirft; aber. ohne "reine Seiebfebern "sum Handeln Naturtriebe gu ihren Bögen macht, waren die beiden Extreme, bie in dieſen Zeiten dit .

Menſchheit groͤßtentheils beherrſchten Exrtrame, bie ſich gewehntk neben einander einfinden, oft in einander übergehen, unb aus einer gemeinſchaftlichen Quelle ent» fpeingen. : Beide machten die Religion und pe Objekt, Bett und Gottasverifrung zu einem ber wichtigften Ge⸗ genſtaͤnde, welche das Denken befchäftigen.. - So Hein bie Zahl der theoretiſch Imsklubigen in Verhaͤltaiß zu dm Sanatitern ib, fo beunsubigenn If doch in ber Megel : - - der geringfle Schein von Unglauben, Zweifel, Gleichguͤb tigkeit und: Geringſchaͤtzung bes Kultus für die Letztern; deſto größer die Aufforderung, ihren Glauben zu ſchuͤten,

zu vertbeidigen, und ihm ben Schein der Bernunftmäßige _ |

—— allein,

1

eo Biete Herytſuce Vieris Abſchnitt. * Bertpune Rs - eg: seien

2 0 Corina: viefrs⸗ cAelich⸗ Geſchen u. reine: inblichen Syarpend, was nicht. lange unter Menſchen nermgeilen tonnse ohne. hier und ba etwas von finer:Reinpel zu verlieren, und befür eine falſche Zu⸗ that zu beloumen das Chriſtenthum, das ſich im⸗ mer mehr ausbneitete, drohete dem hisher üblich geweſe⸗ nen Koltus, am welchem überbem- bag Herz ‚nur: ſelten noch aiaigen Antheil nahm, den voͤlligen Unſturz Eine

ee Aufforderung. für.olichiejenigen, weiche ſich für die

Gehren mb Eagmasası. der. Beibuifchen Religion aus irgend siusen Gemadd interefängen, alte Kräfte aufgubielen; das ef Gab nde qu felgen, ni feine Bergumfunkhigkeis allen zweifelndan⸗zund Inst finnigen Freunden, verhurgemen and sahen ronienifosciuledckteupate" nur immer mög»

. Ihr vor Augen zu Isgenı, - - >. ee mi Mlte:ufgehhäche Denker. Austen feit Gafratadı Briten ber nor Sokmeh: taten 68° nur einige, Kimgelte —— mehr als eind danſtoͤßige Seite an bern welibihen- Rııko aus red tanded gtfunder. Gnige hataen fick begrzet die Maͤngel in dem Lehrſyſtem, wo es gereinigton Einſich⸗ sen widerſyrvch auseinander zu ſetzens qndere hatten ge⸗ ſucht den gerinigten Jubalt daer Volkoreliglon eam phi⸗ Infopbifchen 2S0yſtame anzugaſſen, aud ſich gu’ dieſem Awecke venzuͤglich der. Allegoeienbrdient. Man konnte mit dem buchſtaͤh lichew Sinne nichts anfangen, ſondern mulre veſt einen andern Sinn hinkin legen, ehe man is die reli⸗ mioſen· Mychen und Meinungen eine Urt: von Philofepbie hineinbrio gen fonate. Das, Eheikenthum, weltbes fe wWenig Lehren enthielt: aber durchgaͤngig anf-teine Vereh⸗ rung Gottes durch ſittliches Handeln drang / mußte durch Iede Vergleichrug mit dem Religionsfeltus der Heiden dewlnunen, ums bie Fortdauer bed letztern ſehr problenia⸗ * maches. Gs ehatte moch. quherdem Für -— ls

\

Aler am brimen ·... 1ni

Meunſchen, welche immer weniger nach dem innen Sehalt einer Sache als nach ihrem dufiern Geprtaͤge fragen, ch nen mächtigen Empfehlungshrief, Die göttliche unmittelbev ze Abſtammung, und. zur. Beglaubiauug derſelben bie Wander, bie Proppezeifungen: ; - , . - ——

Dieſes waren die Stuͤtzen, auf welche man auch vas

Gebaͤnde der heidnifchen Religion zu gründen ſuchen nm te, wenn es bei der immer weitern Ansbreitung dab. Chriſtenthums ſich behaupten, uud: bei; den immer ſichtha rer werdenden Extremen bed Aberglaubens und Unghack bens nicht in fich ſelbſt zerfallen ſolte. Es iſt hier nicht der Ort zu geigen, was in dieſes Ruckſicht alles geſchehen ſey, noch die Aehnlichkeit zwiſchen dem Verfahren der Apologe⸗ ten und den Verſuchen ber Heiden; ihre Religion zu rhaB . ten, ins Eiche zu feen, toieruoil es kein unwichtiger Sehe trag zur Schilderung ‚ber in dieſen Zeiten heerſthenden

Denkart und jur Befchichte der arioN ſeyn wäh. ©:

Diefer Coniflice des & Chriſtenthums und dee he thums, des Aberglaubend und des Unglaubeng, feheint uns bei dem ſchon in ‚vorigen, zeiten. ‚nerbreitegen- Samen der Schmwärmerei.yunb dem, jayfgezeichneten, Hange ber Orientalen gu Benfekber;mebft ber nähern Vertinigang der- felben mit den Abendlaͤndern, bie waͤchſte Verankaſſung ‚zu der Entſtehung der Neuplatoniſchen ober Afträndeliäfchen Philoſophie zu fen, in ſoferir naͤmlich der natuͤtliche ‚Hang der Vernunft zum Dogmatisggus durch dieſen Zeitgeiſt und die Lage des ————— eine e befimmtenkötidh- tung erpielt 2,

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.. : r ‘4 U .? Pa a Bean \ a Dr} ...

s) Moshei m time Sifauatien dr per r Plaoo- nicos eedeßa erklärt die Surflehung der Neuplategifchen Philoſophie aus dem Haſſe bes abtruͤnnigen Amwankus ges gen das Chriſtenthum. Dietnera hat das Umureichen⸗ De dieſer Mwocheſe in feinem Beitrage m os

; on DE Re ein, & | te

23 Viertes Hauptfüd. Bierter Abſchnitt. Wenn wir mis forſchendem Blicke die gleichzeitigen Begebenheiten, ben Zuſtand ber Wiſſenſchaften, die Bes ſchaffenheit der Speculationen, welche im dieſem Zeitrau⸗ mie bie meiſten Köpfe Beſchaͤftigten, erwaͤgen, fo finden wir durchgaͤngig eine. dem Geiſte ber vorigen: Zeiten ganz entgegengefegte Michtung. . Die Altern Denker gingen von der Natur aus, forfehten nach den Gründen berfels ben, und verloren ſich zuweilen in das Feld der Hyper⸗ phyſik. Jetzt hingegen ing man umgekehrt mit ber Hy⸗ perphyfik an, und erklärte darqus die Natur, wenn nicht darch jenen Flug der Speculation die Natur uͤberhaupt in unnatur verwandelt worden, oder der Sinn für das Matuͤrliche nicht uͤberhaupt verdunkelt und verdraͤngt war. Bei den meiſten Denkern Griechenlands war die Erkennt⸗ niß Gottes als des letzten denkbaren Grundes der Natur, Das. Ziel aller ihrer Metaphyſik; fie glaubten aber, ba dieſe Erfenutniß nur das Reſultat aus Schluͤſſen über die

MuRtr der Natur ſeyn ac und daber ihre metaphyſi⸗ | ſchen

ſchichte der Denkart ber eeſten zwei Jahr⸗ dbunder te befriedigend in das Licht geſezt. So ſehr ins deffen Meiners die Wahrheit auf feiner Seite hat, wenn

er Mosheim widerlegt, fo gibt doch feine eigne Erklärung von dem dieſer eben ſo wenig voll⸗ ftaͤndige Befriedigung. Er findet die Urſache in dern Vers fall der Wiſſenſchaften und der Sitten, welcher ſchon in 8 fruͤhern Zeiten angefaren, von bee Regierung der Antes „u nine an aber merklicher worden.fey.. Seine dahin gehoͤri⸗ gen Bemerkungen find wahr und treffend, aber fie klaͤren

. nicht das Faktum auf, wie aus dem Verfall der Wiſſen⸗ eine ſpeculative Schwaͤrmerei, welche einen lebens digern und regern, nur Geiſt verraͤth, ent⸗ and. Warum erfolgte nicht mit dem zuirehmenden Ver⸗ fall eine völlige Barbatei, in welcher auch Die höhere Reg⸗ ſamkeit der Vernunft verſchwindet? Muß man nicht Ira

dem’ Zuſtande gewiſſe eis auffchen,

ans welchen fi) erklären täßt, der erſchuugegeiſt

%

Aerandeiner. Ze 38

‚sen Oprenlartonen beſchliehen, aber nicht anfangen mäf- ſe. Jetzt aber fing man dieſelbe Erkenntniß aus dem ent

gegengefeßten Verhältnifſe als das Erſte und Letzte zu bes -

trachten an; man glaubte erfl ben Urgrund ber Natur er⸗ kennen gu muͤſſen, «he die Natur ein Gegenſtand der Er⸗

kenntniß werden koͤnne, oder man glaubte noch oͤfterer und allgemeiner, daß durch ben Urgrund ber Natur auch

die Erkenutniß der Natur gegeben ſey. Dieſes iſt bie merfwärbige und auffallende Veränderung in der Specu⸗

lation, baß fie bie Natur vorbeiging, und ich unmittel⸗

Bar und ausfchließlich in den Iuftigen Feldern bes Ueber» |

finnlichen auszubreiten und. gu befeſtigen ſuchte, deren Ur⸗ ſache in dem Streben der Vernunft nach dem Abſoluten,

deren nähere Veranlaſſung aber nach unſerm Dafuͤrhal⸗ ten in dem Verhaͤltniß der Religion, und insbefendere inn

dem Verhaͤltniß der —— zur beideilchen Religien zu finden iſt. |

Dein bie Religion ift das Band, welches den Mens

ſchen mit dem Ueberfinnlichen verbindet: Die Verehrung

eines, hoͤchſten, über Die Ratur waltenden Wefeng, bie Bes folgung feines Willens ale eines Gebots für die Ver⸗ nunft, die Erwartung eines andern Lebens, iſt es niche eine Ahndung einer andern Ordnung ber Dinge, einer an⸗ bern Welt, als deren Glieder wir uns auch fchon in dies

fer betrachten? Bietet. alfo die Religion nicht dem Mene fchen eine Gemeinſchaft mit dem Ueberfinnlichen dar, weils

che ſich aber nur auf das Praftifche bezieht, Feine theores gifche Erkenntniß gründet? Wird nun der echte religioͤſe Sinn verfälfcht, ſo entſtehet entweder ein Unglaube, oder

das praftifche Antereffe, weiches ber Menfch an den Mer

ligionswahrheiten nimmt, verwandelt fich in ein’ cheoreti« ſches. Der Menſch begnuͤgt fich nicht mehr mit dem Slauben an eine uͤberfinnliche Welt, fondern er will fie da er mil nicht ſeinen Glauben an das

liche

14 Viertes Hauptſtuͤck Vierter Abſchnitt. |

Ühe defeſtigen, um feinem praftiichen Streben mehr

Wirkfamkeit zu geben, ſondern er wird durch das Inter⸗

eſſe des theoretiſchen Wiſſens getrieben, das Glauben in Schauen zu sermandeln er will nicht ſich durch fein vernuͤnf⸗ tiges Handeln als ein Slieb eines Reichs vernuͤnftiger Weſen, riner intelligiblen Welt denken, ſondern in unmit⸗ ieidare Semeinſchaft mit Dem Geiſterreiche treten.

Da das Intereſſe der heidniſchen ſinnlichen Religion durch den unvermeidlichen Gang der fortſchreitenden theo⸗ retiſchen Aufklaͤrung geſunken, durch die Erſcheinung des

Eßhriſtenthums als einer moraliſchen Religion, welche ſitt⸗

Ikhe Geſtunung zur unerlaßlichen Bedingung eines Gott wohlgefaͤlligen Lebenswandels machte, ein neues lebendi⸗

geres Intereſſe für: Religion wieder geweckt worden war, ſo konnte und mußte allerdings auch auf die Bekenner

des heidniſchen Religionskultus ſich der Einfluß eines re⸗ gern Sinnes fuͤr die religioͤſe Angelegenheit des Menſchen erſtrecken. Denn das rein praktiſche Intereſſe der Ver⸗ nunft kann zwar geſchwaͤcht, verdunkelt, auch ſelbſt ver⸗

ſtimmt und verfaͤlſcht, aber dd kann nie ausgerottet wer⸗ "den. Auch in ben Zeiten ber Sittenverdorbenheit behalten

die DBernunftideen, welche durch bie ewige Geſetzge⸗

bung der Vernunft ihren Werth erhalten, noch eine Wich- tigfeit, wenn: ſie auch durch Die verfälfchte Denkart in ei⸗

nen falfchen Lichte betrachtet worden. Da bie-bisheri« gen Schickfale ber Philoſophie Gleichguͤltigkeit gegen bie Ideen von Freiheit, Immaterialitaͤt, Unfterblichkeit der Seele, "der Heften Welt und Gore herbeigeführt hatten,

ſo £onnte ums fo cher durch bie Senfation, welche bie

chriſtliche Religion erweckte, durch das Ichendige Intereſſe, was fie für fittliche Scfinnungen bervorbrachte, auch das Intereſſe für jene Jdeen wieder von neuen geweckt wer» den. Abet alle bisherige Arten der Philsſophie waren” außer: Kredit gekommen, alle Wegt, um es in

An⸗

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0 Mlerändeiten. .... 2

Anfehung "wer Begeufiände bloſer Ideen zum Ren gu

bringen, haiten bee Vernunft keine Befsichigumg gewaͤh⸗ ret. Man mußte xinen neuen braher noch. nicht betrete⸗ ven Weg verſuchen, und auch dazu bot die cheiſtliche Mrs ligion unh- der. Gaube au ihren :göftlihen. Urſrerung bie Hand. Auf einem natürlichen Wege fuchte man übern türliche Belchrungen, und durch unmittelbare Anſchauun⸗

gen das Willen zu erreichen welches durch Begriffe nicht. - |

möglich gewefen war. Die chriſtliche Religion und die Denfungsatt ihrer Bifenner leitete boͤchſt wahrſcheinlich auf dieſe Idee; der Rationalftolz ber Griechen, der .e8 ‚nicht vertragen konnte, daß "einer. "wenig geachteten unh aufgeklaͤrten Nation fich die Gottheit allein auf eine po: un⸗ mittelbare Weiſe deoffenbaret haben ſollte 3), und die berrfchenbe Dentart Half dan Ar su ver⸗

Auf bieſedit eine neue iu uoſopbi. ren, welche man: nach ihrem Geburtsorte dit -Alrzan» drinifche, nach ihrer naͤchſten Quelle und Aetznlichkeit die Neuplatoniſche, nenitt, ihrem Weſen und Geiſte nad aber die ſupernaturaluſtiſſche und fchwärs merifhe hjennen fann; weil fie das -Sundament’'äller

vernünftigen Erfenntniß außer der Vernunft in eiheni bis Hern Principe ſucht. Da dieſe dee eines übernerkünftie

gen Grundes F Extenneniß viele FERNER mit J | dem

3) wea twindis ii a LIriet Hinſicht öine Stelle des Ploti- . 6: 6., wo er die Gnoſtiker beſtrei⸗ ser = 2 = en Sennde mit ihnen fehr unzufrieden iſt, daß Nie den: alten Weiſen, vorzäglih dem Piato, den Ruhm. heiten entdeckt zu Geben, fireitig machen wol⸗ len. ‚Kos eg Öypuzgysns ne. uhr, Eure Au xzarı a xura (Iharunos), “ns mpos To xugay EAxzoı raus dolas 7x —2 WS KUrO iv Tor vonrar (Di- N KRFRIEYOENOTES, artr0V de Ko TWI MN Menapay My or. | |

| 6 Bits —*8* Bierter Apgnin.

den Slanben an einen göttlichen Ueſprung nes Ehrikms cthums bat, To läße fich eben ſowohl bie Entſtehung dieſer Art gu philofophiren in den erſten Zeiten des Chriſten⸗ thums, als bie ſchnelle Ausbreitung berfelben ſelbſt unter: denlenden Ehriſten auf die eben angegebene Art be⸗ greifen.

Die Vernunft ſchien jett eine neue Quelle reiner Er⸗ kenntniſſe, welche eben fo große Ausbeute als Zuverlaͤſ⸗ ſigkeit und Gewißheit verſprach, gefunden, ſie ſchien die Philoſophie auf ein unerſchuͤtterliches Fundament gegrän- det zu haben, welches uͤber allen Zweifel erhoben, keines Beweiſes fähig noch beduͤrftig war. Wo ſollte noch rei⸗ ne unverfaͤlſchte Wahrheit gefunden werden, als in der

GSottheit, der legten Quelle aller Erkenntniß und alles Daſeyns? Konnte die Philoſophie eine größere Beglaubi⸗ gung, eine fichrere Gewaͤhrleiſtung für die Wahrheit ihrer Ausſpruche erhalten, als eine unmittelbare Anſchauung des Goͤttlichen, und eine Erleuchtung, welche der Vers nunft zu gleicher Zeit Erkenntniß und das Objekt der Er⸗ kenntniß gibt? Wurde dadurch nicht allen zudringlichen Fragen der zweifelnden Vernunft nach dem Zuſammenhan⸗ ge der Vorſtellungen und des Vorgeſtellten alle Befugniß abgeſchnitten? |

Die Vernunft fah ſich elf auf einmal an bem Ziele ihrer großen, Bisher immer mißlungenen und vereitelten Seſtrebungen. ie fah nicht allein die Moͤglichkeit, dag Abſplute zu erkennen, fondern wurde auch Durch Die große Entdeckung überrafcht, daß fie Mich ſelbſt unbewnßt in bem unmittelbaren Beige des Abfolusen befunden. babe, indem der Ute Ihres Denkens fi unmittelbar auf eine seinvernänftige Anſchauung beziehe, nichts anders ſey, als eine Wiederholung uud Verdeutlichung des in der An⸗ ſchauung undeutlich Vorgeſtellten und bie Vernunft ohne das Abſolutt nichts, mis und durch das Abſolute alles

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A Kberaibitase:. - :... 27

ion Maren dichte faße.,: mt Munſch, das reine Seyn: Tg age Gr

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Außer-diefein gkoßen Bari, ee Philos pobie den Vorzug vor «Wim: andern ſuſicherte, und: tho bei allen -Iehhaften Köpfen‘ eine WiRgE"Uufnahme: un® freudiged Ehthigenkeintäkn verfichitee) Abhielt ſie ndch ei⸗ he große Empfthlung: vadurch, daß ſie fo leicht war) weil fie das Decken in! ein Anſchauetz, Die Anſtrenganh der Bernunft- in din Spiel der Dhantafie verwandelte; wid Forderungen air ſyſtematiſche Einheit und Voll ſtaͤnbigkeitz Bündigkeit'und Eonſcqueur eriiih:’. WERE fie dagegen vom ihren Anhängern fordere, dir Enhahmamkeit und Zarkdı jiehung aus dem Leben, bie Losreiſſung von Bert Irdtſchen/ wie Ab ſcaltien vanfalle meterialen Stoffe der Ge⸗

dacker, iſt gegen das; mad man nord wiftenfhafeticheg |

Genie erwartet, nicht fehe in Anſchlag zu bringen. SD _ Pbiloſophie wurde meint, Art von Dichtung, verwgndelt, weiche auch der nicht. der Natug u * in feiner, Eng Bas hat 2 Er

:Dapi kam moch ehe: a biefe, Ark —*——— ſich unmittelbar an.die Religion anſchloß ulle darauf. ſich beziehenden Idern/ Warfelungean Er wartangen und Auͤnſche mir din philofophiſchen Ueher⸗ zeugungen in Verbindung bruchte, ind: dem gungen Mile glons ſyſtem eine feſte Haltung und Einheit: Ya :: Dig Borfie, auf welchen die Philsſophie betachete, berſtacett auch eine allegoriſche Deutung. ber relidioͤſen Mythen und Ehehmonien. Was: die Stoiker ehedem: hurch Naturpbi⸗ loſo phie verfucht hatten / das leiſtete dein Griechen jede vi: trauftenbente Geiſterlehre, und er hatte den Vortheil vorand,:2u& 4, I auf eine: Auſcbavuns Winsen. ns d. VI. 2 bes

38 ' MWiertes Suupfie: Viaur Mſthain

1338

bes Abſplnten Ahben, —* —— J ſeines ganzen Syſtemet ſiaden konnte. Endlich war dleſe Philoſrcdore an· fo —** |

Pd —8 Gange, "daß? Menſchen von ganz !vets

fchiedenem Charakter, Denk und Sinnesart eine Seite ih demſelben ‚findestfeuntmchie Boranzag unh feſſelte. Dich⸗ tariſcheruud bilaſpphiſche Köpfe, finnliche. uund geiſtigt Menſchen, Monſchen pon religioͤſem Dinn, von edlen Grundſaͤtzen warden, ale auf ahe Art durch dieſelbe ber ſchqſtiget and intereſſirt. Sie batte feinen, ſo feſten und feharf gegagenen: Umriß, feine ſo Geftise-Berm,. daß fig Eich uirht auf wahr als eine Art geſtalten und ‚mobihieisen Hrä, und bie Auftahme mancherlei Bäpeaukandern Spfer wen geſtattetan eie gleicht darin am neifken der Philofor phie ·des geifireichen Plato. Für doſſacechten demlne era Rz! ja PL: EEE Nr

7? Musıälleh DEN Seunden iſt vet Belfall —*8 | ben fie er ihren errge m; rine m Zein —— atbielt. Ra nt

gIm Allgemeinen san ai Bhrioen für" bie 8. ſchichn dieſer Philoſobhie angenommen werben. In dee - erſten macht das Streben, "Diele Pyperphyſiſchen Specu⸗ Tationen duch ein Princip zu begnuͤnhen und in ein Sy⸗ ſtem zu: bringen, den bemerkenswertheſten Ponkt "au Dieſen Ruhm erwarb ih Plotin. Da aber dirſe Apilefie Phie darauf audgehte, Vorſtellnagen zu Objeleen zu. mo⸗ Kell, and das Dichten an: die Stelle des Denkens zu ſet⸗ yon, fo macht vas Streben auf Gruͤndlichkeit une eine Me⸗ Gehfadje aus, Kub-toiz finden bie weiten Auhänger: beufafe ben mehr damit Kefchäftiget, der dichtenden Phantaſte volen· Spirlrcum id vermeinter Erweiterung der. neinen Erkenntniß desr Abſoluten zu verfchaffen,: ats fie: gu, ir geln, und Ihre Entdeckungen an. ein geſetzliches Pripcip ’anzufchliehen.- or —. vn Begreift daher in tusie IE PR BER PEN rn - | 1 |

vploun Br teren Epscnlasionen: und Dichtungen ab der "auf |

den Plotin folgenden Apr Schwaͤrmer, wel⸗ er

he immer zegellofer werden, und durch ihre Mißhelligkeit gar bald ben Schein dieſer vermeintlichen goͤttlichen

Weisheit haͤtten auſdecken muͤſſen, wenn nicht der Geiſt

ſtreuger Pruͤfung in einen zu tiefen Schlummer verfallen waͤre, und die allgemeine Ausbreitung des Chriſtenthums

dieſer Philoſophie unter einem andern Namen einen maͤch⸗

eigen Schutz gegeben höre Wir werben daher die Ge⸗ ſchichte dieſer Philsſophle in zwei Kapiteln vortragen, in dem erſten die Grundlegung Bes Syſtems durch Plotin/ in dem zweiten aber die fernere Fortbildung deſſelben bie an ben Zeitpunkt, da es mit der ———— ver⸗ ſchmolzen wurde, eg ze u

=

E Erſtes Cariten ne Piotins Pirtofongemn” ;

De Bernd. 4a ber feprsärnierifäjen mupflifgen. Hilofo« phie war:gelegt; die meiſten und wichtigſten Beſtandtheile derfelben⸗ wären ſchon gefunden, geſanmlet; fuͤr die noch fehlenden waren die einnial ·groͤffneten Quellen noch erw giebig genug. Es fechtte nur moch an kinem Maune,ndes Energie Einbildungskraft. ynd des Perſtandes ber ee Era daxaus zu machen, Bei einer blen« benden und hinreiſſenden Geſtalt hinzutellen vor dag gro⸗ | ße Publikum eh augzuhrejten,. durch. mündlichen And, 5 fhrifslichen Vopigs gel end, iu machen, und fo auf lange, Zeit die Richtung und App für den ent, lichen Berfland;ju befimmaen, 5 r Main war um « monsud, ber ha ung‘ ein ärößerer” Sduͤler

DR 2 n. e⸗ iſt norhwendig/ daß wir beibe "Männer et⸗ ; was

Arucð ar ar jte

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26 Wiertes. Hauptſtiäc. Wierter Abſchnie

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was genauer keunen wenn wir ihr Wirlen Schr

‘fen wollen.

» - Ymmonins Icbte gegen: dad Ende des weiten Jahrhunderts zu Alegandrien. Ungeachtet feine Armuth

7 ihn gu den niedrigen Dienften eines Traͤgers oder Markt

belfers nöthigte, wovon er feinen Namen erhielt, beſaß er doch einen Geiſt, der ihn zu etwas Beſſerm als zu die⸗

fen Handarbeiten beſtimmte, und ber auch durch bie unguͤn⸗

figfie äußere Lage nicht vnterdruͤckt werden konnte. Ei⸗ nem wißbegierigen Jünglinge, wie er war, fonnte es in einer Stadt, wie Alexaudrien, nicht an Mitteln fehlen,

den hoͤhern Trieb feines Geiſtes nach Kenntniſſen zu befrie⸗

digen. Er fliftete in ber Folge eine. philofophifche Schule in diefer berühmten Stadt, zog darin einige vor. trefliche Köpfe, erweckte ein mehr als gewoͤhnliches Inter⸗

eſſe fuͤr Philoſophie, und legte den Grund zu dem Syſte⸗ me des Alexandriniſchen Platonismus. Porphyrius

verſichert in dem Leben des Plotin, "daß dieſer Mann alle Schulen ig Alerandrien beſucht hatte, ohne bieWöefriebie

gung zu finden, welche fein Geiſt nach dunkeln Ideen Rh =

wauͤnſchte, und daß er varuͤbher in eine ſtille Traurigkeit

und Zieffinnigfeit verfiel, bis ihn einer feiner Belannten zum Ammonims. führte, er ſogleich freudig aus⸗ sit: an Diefem Manne babe ich gefnnden, wonach ich mich laͤn gſt ſebate 5

h)

Wie es kam, daß Ammontus ben pliloſebhi ·

Shen Studien ein neues Lehen Hab, erfahre wir jam

Theil aus einem Briefe des Longinus, wovon Por⸗

rhyrius einen Theil feiner Lebensbefchreibting des Ploti⸗ nus einverleibet hat. In feinen früheelYahren, ſagt er, ſey die Anzahl berühmter Phbiloſophen wat groͤßer gewe⸗

ſen, als zur Zeit ſeines boͤhern Alterß. Er zaͤhlet dieſe

4 nach den. Schule auf) und eilt Me in are Fe ige

J DJ Porphytius, vie “Pl

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ee A | i .. hd Kap ‚Platin. vn re 21

Einige PR mit dem mündlichen Bin ber, Philofopbie, und wenn fie Auch etwas fchrieben, fo wa⸗ ren ed doch nur unbedeutende Sachen, auch mohl nicht für das größere Publikum beſtimmt. Die Philoſophen ber andern Klaſſe waren meiſtens Compilatoren; ohne eignen philoſophiſchen Geiſt fammelten fie die Meinungen ber Altern Denker, und man konnte aus ihnen nichts ana berg lernen, als was jene gebacht hatten, oder fie wende⸗ ten weit mehr Sorgfalt auf die Schreibart, als auf die abzuhandelnden Gegenſtaͤnde. Unter die erſte Klaſſe ge⸗ hört nun auch Ammonius, der aber nebſt OHrigenes alle Philoſophen ſeines Zeitalters an Verſtand und Ein⸗ ſicht weit Äbertraf ?), und wie wir ſogleich aus einem andern Zeugniffe hören werden, einen ungemeinen Enthu⸗ | fiasmus für die Philofophie beſaß, und die Sprache in feiner Gewalt hatte, daß er nicht allein das Intereſſe, wovon er beſeelt war, ‚andern mittheilen, fondern =

Ra

Aus dieſem m Eharelter ſeines ein anderer Zweck und Plan ſeiner Vortraͤge. Vereini⸗ gung des Plato und Ariſtoteles war ein Haupt⸗ punkt, auf welchen fein Vortrag ber Philoſophie ab⸗ zweckte. Dieß erforderte der Beitgeift, und mehrere wa⸗ ren. ibm barin. vorangegangen. Allein er faßte dieſen Zweck auf eine ihm eigenthuͤmliche Art auf, und dadurch beſtimmte er der. Philofophie. einen neuen Gefichtspunft, - eine neue Form und Methode. Die Philefophie biefer- Beiden Mäuner hatte bisher mehr‘ den Berfiand und das —— Een seräftiget durch Erklaͤrung

r⸗

2) p orph yr ius vita „Tu 2 Bevrege (yeyorarı) |

' IDarauncı nei Ayppurior ne Ogiyem;, is nume vo man -

gu 7U Xlors Reosegeirneaue, ardganir, onys co ud) uvrur ur wen Ögeriyaaet

3 Euföbins 2 Bifor. ur Ve 19s

[2

22 , Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnuite.

Erläuterung ihrer Schriften, burch Auszüge ihrer Ehre fäge, durch Auffuhung ber äbereinftimmenden, noch

mæehr aber durch aͤngſtliche und gruͤbleriſche Hervoriie⸗

m

Bung,der abweichenden Punkte in ihren beiderfeitigen Lehr⸗ ſyſtemen. €8 war hieraus oft eine foͤrmliche Fehde zwi⸗ ſchen beiden Parteien entftanden, und jede hatte durch

allerlei Mittel, - felbſt durch willkuͤrliche Machtſpruͤche

über die Echtheit oder Unechtheit ber beiderſeitigen Schriften den Sieg gu erfämpfen geſucht. Dirfe erole

. den Streitigkeiten mit Parteigeift und Hite geführt, meiſtentheils Äber Fleine, unbedeutende Punkte mit aͤngſt⸗ J licher Anhaͤnglichkeit an den Worten ohne philoſophiſchen

Einn, konnten nicht das reine Intereſſe für Wahrheit er⸗ halten und befoͤrdern, noch der Vernunftthaͤtigkeit in ih⸗ tem praktiſchen und theoretiſchen Streben Nahrung ge⸗

ben. Das Bemuͤhen dieſer Sektendhiloſophen, welches - Auf nichts anderes abzweckte, als bie Uneinigkeit in ber

Philoſophie zu verewigen, hatte der Philoſophie felbſt

ſehr großen Schaden gebracht; ihre Würde mar geſun⸗

‚fen, und Kaltfinn an die Stelle des Intereſſe für fie ge⸗ treten. Ammonius hatte‘ Sinn fir. Wahrheit; ee konnte fich nicht überzeugen, daB Plato und. Ariflo- teles, beides fo ausgezeichnete Denker, denen die Er⸗ fürfedumg der Wahrheit die wichtigſte Angekegenheit gewe⸗

| Be mar, auf ganz entgegengefeßte Refultatt gefommen

ein. Es iſt nur eine Wahrheit, und mer fie ernfl»

Vic) ſucht, wird fle gewiß finden. ° In diefer Ueberzeu⸗

gung ſtudirte er beide philöfophifchen Syſteme, um das Wahre, das fie beide gemeinfchaftlich entdeckt ‚hatten,

- von den fcheinbaren Abweichungen abzuſondern, und da⸗ durch beibe mit einander su vereinigen 4).

ol nn. 0 Daß

: Wioroclei de. provide; ie aa, 258.

or noMcı zur aro LlAazaos. za „Agegreäug gyraporm rn Ama: vos 88 xar⸗ ‚TR nie rau doyuuram- "erzönv

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"Bas Sn; Mates nad Oicaie:Pdloſonbie in zu briagen; war aͤbrigens nicht dasjeniga

was den Ahmwonzud. fa baruͤhmt mechte, ſondern das

Werfibren,. welches er dabei beabachtete. Es mar, eig

nenes Syſtem, wozu Plato und Anocile⸗ die Beſtand⸗

theile hergegeben hatten, es war wabhrſcheinlich eing Metapbufit des Ucherfinulichen, welche weilte ging, als Plato and Ariſtoteles ſich gewagt hatten, an ‚weiche fir aber die. metaphyſiſchen Speculationen beiber Denker an

ſchließen ließen, fo daß «8 ſchlen, als wenn beide in ihren Refultaten einflimmig toren. Wie fhließen diefes aus

des Hierofled Bericht, wo er fagt, et habe mit Verwer⸗ fung aller unnügen Speculationen. bie Harmonie beider Haͤupter der griechifchen Philoſophie in den vornehmften und ——— ins Licht geſetzt ). Denk

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5) Hierogles de bei Dearins Cod. 214. dan de Tas ardgur (Platon und Ariſtoteles) ur dscQuriay ucnear, TUT nr Tu Marta nenlam di TE TE vor Ki "Igor rtoYecias, zu dertenı Tu whrdus BRrOTHrETas Tas jr duorres egrdı as arowın sQmr avızs wgormadrırar, Tus de zo reinem au euadın- Sedulouene. zo vor Tus Eu- mooifer smras Xoper, exe ora Ankanz —XRXR —B Ye, or ne Yeobidaxter. sminmdusdes Yuın. TERM Ya ασ

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24 Wertes Haupraic. Wierter Abſchnice.

nach dem hereſchenden Charakter jenre Zeit; und ſelbſt nach den Bebärfniffen einer moch "nicht zur Selbſterkennt⸗ niß gelangten Bernunft koͤnnen dieſe wichtigſten und noth⸗ wendigſten Dogmen feine andern gersefen ſeyn, als bit Speculationen uͤber Gott und deſſen Verhaͤltniß zur Welt, Anund üuͤber die Subſtanzialitaͤt der Serle. Die in dem vorhergehenden Theile angeführten Bruchkäde von der Denfart der vornehmſten Platoniker und dem Ziele ihtet Speculationen ‚führen aus auf dieſes Reſultat 9),

Allerdings war ‚hierbei auch ein gewiſſes Keligiond- intereſſe nicht ohne Einfluß. . Die Ausbreitung ber chrift« lichen Religion, bie gefunfene Achtung des heidniſchen Kultus, die von Tag zu Tag ſtaͤrker werdende Beforgniß, daß diefer zuletzt ſelbſt voͤllig verdraͤngt werden koͤnne; die Angriffe der Kirchenvaͤter auf die Theologie und My⸗ thologie ber Heiden; bie Vertheidigung der letzten: als les dieſes richtete. die allgemeine Aufmerkſamkeit auf die

Metaphyſik, als die Wiſſenſchaft, woraus die Angriffe and Vertheidigungswaffen genommen, wurden. Der Eklekticismus, welcher bei chriſtlichen und heidniſchen Denkern herrſchend worden war, beguͤnſtigte das Unter⸗ Nehnien, aus allen vorhandenen Syſtemen ein uͤberein⸗ ſtimmiges Syſtem von Gott, Welt und Seele zuſammen

zu ſetzen. Ammonius wurde durch alles dieſes und vera ein allgemeines Sintereffe ber Zeit auf ſeinen Verei⸗ nigungsvenfuch geführer, dem er-ein eigenthlmliches Ge⸗ präge durch ſeinen Geiſt zu geben wußte.

Ob übrigens Ymmonius ein Chrif ober ein Hei⸗ be war, wiſſen wir nicht mit. Gewißheit, und fann auch «bei unferm naͤchſten Zwecke unentſchieden bleiben... Denn a " 3 . a . es en der wraQvouerus wnernsuzemeron Antar, ever Tois

Rn ER uoegouc TE ME BIRYUULTETOE Tav. Ieyaarar Daruror u TE 0 ÄdISorsäue Eur Kon ETOGn ‘9 Fünfter Band, ©, 224f.

.

ee . Potin Dt Eu Br Met 0, v.

es if eieleuchtend das Ammonins, er mochte nu der einen oder zu der andern. ‚Religionspartel gehdren, ein - Sintereffe haben konnte, eine. nicht mehr freitige, ſondern ausgemachte Metaphyſik als Grund der Religionsphilo⸗

ſophie aufzuſtellen. Aber in anderer Ruͤckſicht iſt die

Frage über die Religion bes Ammonius nicht gleich“ gültig, obgleich .- leicht zu nn N)

Hu

B Man * über diefen Segenftand hin und Ser gefttitteng und vorzüglich den Punkt, ob Ammonius von dem Chris . ſtenthum abgefallen fen, Hiftorifch unterſucht. Perphyrlus behauptet ed, Eufeblus verneinet es; und man iſt geneigt, dem Anſehen des letztern ein größeres Gewicht Beizufegen , weil man von der Hypotheſe ausgehet, Porphyrius babe als Feind des Chriftenthums rin Kaktum läugnen mäffen, was - demfelben günftig war. . Allein es ſcheint mir, als-wente ein anderer Ausweg moͤglich fey, bei welchem wir folche Hy⸗ porhefen gänzlich entbehren kennen. Es gab mehrere

Ammonius. Longin erwähnt in dem angeführten Brie⸗

fg eines Ammonius unter den Peripatetikern feiner Zeit. © | fan es nun noch mehrere Männer diefes Namens ger geben haben, die wir gar nicht oder niche beſtimmt genug fennen. Es iſt alſo wohl möglich, daß Porphyr von eis nem Ammonlus fpricht ‚der vom ———— zum Hei⸗ denthume, und Euſebius von einem Ammonius, der von

dem Heidenthume zum Chriſtenthume uͤberging, und dem⸗ ſelben treu blieb, den er aber faͤlſchlich fuͤr jenen Mann hielt, von dem Porphyr ſpricht. Was dieſer Vermuthung „einiges Gewicht zu geben ſcheint, ift diefes, daß der chriſtli⸗ che Ammonius ein Schriftſteller war ct), von dem Helden aber Longin, der ihn and einem langen un kannte, der⸗

Br

+) Mieronyaiäs de Seriptoribus Bedlefiflici, Am ‚monius vir dilertus et eruditus in Philofophia godem teınpore Alexendriae clarus habitus eft, qui

. äater multa ingenii fui praeglara monumenta, et» _

- am de confonantia Moyfis et, Iefu elegans opus compoluit et Evangelicos canones excogitavit, quos . Secutus eſt E Eufebius Caeſarienſis.

. 13 s

6 Viertes Hauptſtuͤck. Blerter Abſchnitt.

Awmmonius bat nah Longins Verficherung | hiches ‚gelhrieben. Seine drei beruͤhmteſten Schuͤler, Herennius, Origenes und Plotinus hatten aus hoher Achtung für ihres Lehrers Syſtem unter ein ander den: fonderbaren Vertrag gemacht, feine Lehren 3 nicht durch Schriften bekannt gu machen, fondern nu

durch mündlichen. Vortrag “vertrauten Sreunden mitzu⸗ theilen. Herennius brach aber zuerft das gegebene Wort; ihm folgte Origenes, und dann endlich Yon tiuus, Yuf die Art wiffen wie, im Allgemeinen, von milder Art Ammonius Philofophie geweſen. Gie

. mnfte, in Anfehung bes Zwecks und Inhalte, denfelben

Eharakter und Geiß haben, welchen wir in Plosinug

Enneaden wieder finden, welche and feinen Borträgen ge- Ichöpft waren, und in denen er Ummontius Lehrfäge, ——— 8). Die Aehnlichkeit zwiſchen Ammonius | und

W

verfichent, er —— nichts geſchrieben auch die Ver⸗

abkredung feiner beiden Schuͤler, Plotinus und Origenes,

U die Lehren des Ammonius nicht Busch Schriften prephan zu

=: machen, zufammen ſtimmt. Zu jenem Irrthume verleitete

den Eufebius wahstheiglic der Name des Origenes, den er für den. beruhmten Kirchenvater hielt, „der aber * ebenfalls eine · wer ‚Deimfelden berſchiedene Perfon zu ſehn ſſcheint, da Longin ebenfalls nur eine einzige, nicht bedeu⸗

: "sende Schrift deffelben von. ben Dämonen, und außerdem noch eine von dem Demiurg anfuͤhret. Belefius (ad

Eufebü Hißor, ecclef. VI. c. ı9.) ‚und bunfen

Diſſort. de vita et. foripgis, Longini, y N.) behaupten

- : ebenfalls dieſen Unterfchied. Uebrigens ift der Platoniker Ammonius mit dem Peripatetiker oft genug verwechfele worden. Welches. auch gewiß mit andern Männern dieſes

Namens noch leichter geſchehen kongte.

8) Porphyrias de vita Plotini, ‚There Be ag zo . ypadar, ar’ dieredeer. “x de rn —XR TUSUE- vos Tas dargı us ou ira char era dena Busreise’ ourwr per rien, —R db ide. Weiter unten : MM rose na endery-

ps rn Jaucın x To 8

une * a je Pe 22 Plokin. BER *. 35

und Ploͤt inus Syftem kann ferner auch ans dem TI jueier Schriften des Drigenes gefhloffen werdent wovon eine von der Dämonen handelte, die andere det

sum Gegenftände hatte: der‘ Keuig iſt ane .„ Schöpfer oder Demintg R

Ungeachtet Ammonins auf eine Vereinigung de Dlato mis dem Ariſtoteles ausging. fo kann man.

aus bem. Angeführten (ließen, daß die Hauptbrfiaubr |

teile deſſelben Platonifhe Ideen waren, in d dem Sinn nämlich, wie man bamald Platos Philoſopheme Yen fand. Daher säple ihn auch u. mit unter

bie Platoniker 1). ee,

L Zr u

Unter feinen Schülern reichueten fs. Herennius, Drigenes und Plotin, und Dionyfiud‘’Eafs

fine. Longinus aus. Der letzte iſt der berühmte

Verfaſſer der Abhandlung von dein Erhabenen und mehi

rerer trefficher Schriften; deren Verluſe wir beklagen.

Seln durch das Studium. ber grfechiſchen Schriftſteller

ans den beffern Zeiten genaͤhrter und gebildeter Geiſt fick

ſich durch die Kraft des Selbſtbenkens und den guten Ge⸗

ſchmack von den ſeiner Zeit ilemlich frei,

”r

9 PER WORE us de vira Plotini, Egemu de weura due eeiänuus. murBarrir, Oeivem⸗ eny nous To QFacaysı Eerme eyen e Br adv, vn Lg.) weg Tor Bau nire; cvuy⸗ yıuuaı, zus aui Tadıms, ori mör” Tomas 6 Buacdsur.

Die erfte Schrift führe auch Loͤngin In dem hernach einges täten Briefe an. Der Inhalt der zweiten kann ans dem kurzen Titel nicht mit völliger Beſtimmtheit angegeben wer⸗ den. Valeſius (ad Eufebii. Hiſtor. eccleſiaſt. 1. VI. c. 19Rhaͤlt fie für,eine Lobfchrift auf den Kaiſer Galienus,

der ein Liebhaber der Poeſie war. Indeſſen iſt es mir doch wahrſcheinlicher, daß er darin ‚das Thema von der erſten ee. Allee Dinge nach Pan a ausgeführt

10) Porphyrius viea —— Men sy |

u.

38° Burrtes Hauptſtic. Wierter Abſchae.

unb- wiberſtand den ſchwaͤrmeriſchen Verſuchungen, von welchen. die meiſten Denker ich hinteiffen ließen. Data um wurde er auch von dem Plotin aus dem Regiſter

her. philloſophen ausgeſtrichen, und für einen bloßen Phi- dologen erklaͤrt. Lon gin dagegen, ob er gleich gang andern Srundſaͤtzen folgte, ließ dennoch Plotinug

pᷣhllo ſophiſchem Geiſte Gerechtigkeit wiederfahren. Es uffenbaret ſich in den wenigen Fragmenten feiner Schrif⸗ ten ein heller und richtiger Blick, und eine geſunde Beur⸗

theilung 1). So erkannte er bie Unhaltbarkeit des pſy⸗

chologiſchen Materialismus, weil die Erſcheinungen der Körpermwelt und des Selbſtbewußtſeyns fo heterogen ſfind, daß ſie durch keine phyſiſche Hypotheſe, von welcher Art

We auch ſey, verſtaͤndlich werben 12). Wie ſehr iſt es

nicht zu bedauern, daß uns das launigte Schickſal, wel⸗

ches über die Geiſtesprodukte des Alterthums gewaltet

hat, den Beſitz ſeiner uͤbrigen Schriften nicht goͤnnte, wel⸗

che nicht nur wegen des angegebenen Charakters, ſondern

auch wegen der großen Kenntniß der Literatur der aͤltern and neuern Zeiten, feiner Anſichten und Urtheile von fo a re —— vie⸗

3 | I es > h yı) Porphyrius vita Plotini: amyıaderres. ds ara vu

"* [re] eg mexger Asyyımm [x] ra QuAngxaus“ QioAoyer

> ung KW E9R; © Aoyyıros, GrAosoQor ds ueauer, Tonginus ir

‚dem angeführten Briefe: ei de mau Anden meolinuarer, I. uerexxuntævrro, Tnv ewsdn Tu yenQur anodsinuen: (axo- " Sukaueroi) , x Tom Jewgies dw xewepens, Ilersse

ur was Lerridiuron Ausduo. a

1. 13) Eufebius: Praeparatio Evangelica, 1.XV. p. 822. gu de wee⸗ Jean uXysos wder vde Tarıengior & Ton Vonua- a Ivgwreres, nur u Qiiorimoite Tits es: Exner Ka Xe- sırnos dzarre Ador num ou zanar. erıhrar Öurapıı wu- pero 0 yaerıy. za wen une meaken. Ti yagı vu Taıgummros npir ÄUTTOrRE KO EYE Yıraz' ar ms Qartasıas us Ayısua. Ti de var aroumr exnu Toraoraı wage vu_ arm exu Övrapiv za wegen (form), esse Qgomei Jar

var, Grar ap Ätuu Aare suatajuxdy vopare.: \

"Plerii Sl 80

len Männern; wide bamals eine Rolle fpielten, PR und

ein ſehr intereſſantes und Senbium ſeyn

müßten.

Weit voutaͤn⸗ iger * vi

den beruͤhmteſen Pbiloſophen jener, Zeit, ber. in ſa vieleß

Rauͤckßcht für feine Zeitgenoffen: uud für uns ſo merkwr⸗ dig IR, ſowohl durch feine noch: vorhaubinen pbilefophi⸗

ſchen Betrachtungen, als auch durch die Lebensbeſchrei⸗ bung. welche fein Schüler denſelben vorgeſegt hat. ie

wuͤffen nothigendig:.biefen Denn. nach feinem Leben und

Charakter kenpen lernen, ehe wis, ine Darſtelens ſeines

Philoſophirenẽ übergepen. - rege),

vPorpbyrins Lebensbeſchreibung iſt die vbrzug⸗ nehne Quelle, aus welcher wir den Plotin krnuen ler⸗ nen. Die Glaubwuͤrdigtkeit bieſes Mannes iſt jwar vor gebe vielen Ai Anſpruch genommen worden, man hat ihnt

Leichtglaͤubigkelt, Mangel din‘ Beurtheilung Parteilich keit, uud foger eine abſichtliche Luͤgenhaftigkeit zuin Woör⸗

wurfe gemacht: allein dieſe Beſchuldigungen find: offen

Bar übertrieben, und zum Theil hart und ungerecht Daß er abfihtlich die Thatſachen Hat entftehin, unb Er⸗

dichtungen feinen Leſern als Wahrheiten aufheften wollen, -

kann mit feinem: gültigen Bewrife oder Zeugniffe beſtaͤtiget

werden. Dagegen iſt er von Leichtglaͤubigkeit und Man⸗

gel an Beurtheilungskraft nicht auf, gleiche Urt frei zu ſprechen. Bel allen Maͤhrchen erfcheint er aber als din

ehrlicher per ber fein Mißtrauen in ihre Wahzeheit

ſetzte. Er iſt für Plot in eingenoumen, ‚und: möchte

ihn ‚gern als den größten Philofophen, ja ſelbſi als ein mehr

als menſchliches Weſen darſtellen; aber er verſchweigt bach auch kleine Glen. und Schwächen nicht, vorzüglich,

mo er ſeine eignen Vorgüge'vortheilhaft ins Licht fegen

fan. Er gab mic einen Worte dieſen Mann, ſo wie er ihn nach feiner individuellen Anſicht, und nach ben j * = : , in ns 4 m ſeę

0 Wertes gauprü, Berter Aofmi,

%

er 4

meld: heixfähenhen: fooraägmenifihen Seren. fi. —*

| fo wenig ‚feine ‚Lebengbefhreihung An. Rückſicht au

Drdnung, Plan, und pragmatifchen Geift fehr em qmpfeh«

Aungswuͤrdig ift, fo müffen wir doch bebauern, daß er ihr

ie ie Aus fuͤhrlichteit gegeben HER) Bir derden

arfe felne Nache ichtenn benutzen, "und vor eg biejenigen

dheransheben, twelche uns ven Geiſteschauat ler eg orauiſthen venoſorban eigermdßen cartatun

“r, rn ——— Er IuS CR & r a I

2% pibtis me Vene MEHRERE m Fra fein. irdiſches Leben! fe weit, Ha er ſeinen Keennden abe den Orb, Ben’ Tag uhb-Vay Fahr ſeiner Ge⸗ Zurt betannt machte 19. Deſſen ungeuchter wiſſen wir,

Rab wi in Atgypten, in „ber Stadt Lykopoligz, in dem

dreiehnten Jahre der Regiexung dei Koifera Alexander

Geverug, ader in dem Sahr,nacı, Chrifug Gehurt 205-

gebpuen. porden. 15), . Seine Kindheit: —R wenig

aber gar nichts von beſonbern GeiſtesgabenAls acht⸗ jähriger Knabe, da er ſchon im bie Schule ging, Asant er wach gu. ber Bruſt feiner Amme. Erſt in ſeinem acht und

Wahilaft en/Lehengjabre trieb ihtn ein innerer Trieb nad}

Erfeupiniß, im die. Schulen der. Philoſophen zu Aleyanı Rrien.. -- Day. aber..in. Beiner. die, gewuͤnſchte⸗ Beßriedigung

eh, und ein unbehaghrhes Gefuͤbl ihin

2 ao Fr a, EoueE SpapE. I * il t. r felbſt

ur Ein treffendes' Yrthetl über din Porpöpkius, als hvbllo⸗ Jopper und Geſchichtſchreiber, doch vorzüglich in. der lebten weiche findet tan in Meinerg. Geſchichte der Wiffſenſchafren bei den men wind

dr MAR: 1B. 8.268... , 5. 49) rTorphyrius vita Plotini, p. a, Thermo ar u ne: —** ini 0.

x; wargide

19) ——— vn Pu PR 2. —E—

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em er erſt bau

von melancholifchem Zieffinn, von tvele m er feinen Zu

befreiet wurde, ald ihn ein Freund, be

fand entdecke Halte; in'dit Schule ves Ammonine fuͤhtte. Hier hatte ei feinen Mann gekunben, fein unree

higed Sehnen wurde geſtillt. Begkwig genoß er bie:gsie ige Nahrung, weccht in dieſem geiſtigen Laboratorium

zubereitet teurbeir "MB erwar nach HE Fahren ſo men nig Aberfattiget, Buß te nicheg ſehnlichze: wuͤnſchte, aim

auch in die Weisheit vek Perſer und Judier, rach-meichen wahrſcheinlich Ahionins- feinen Heichunger ercrga hatke eingeweihet zu werden. Seedimms Feidzug boq Rui dazu eine gfuckticht Belagenheit bar; allein das am“

giũtt iche Eude · dieſes Yaifers nothiger hn, Feinen Plan J RER

auffugeben "9). Ben

her tn ga 68 *

Er ging BIRMA: en feinem. aierzigken Jahre mal. Kot, mb Hielt fich-Dafelbft-fechd.shb zwangig Zahreihil

7r „10. SNEIERTRUE at | (ik unbekannten Schnfuce Sikd, * AT Te

zu feinem! Tode auf⸗Die erſten zehn Jahre huelt ende

Lehren des Ammsonius noch immer geheim: mus in Geſpraͤchtn und Unterhaltungen cheſlte er Re feinen Bremen

benimit. ! Dicfes war eigratlith aichts anders als dur philoſophiſche⸗Schule, die aber mahrſcheinlich eine Mach ahmung der alten Akadente ſeyn ſolte. Menn Pintig

are ya

18) Potphyrius vita Ploeini, p. 2. wu. um’ erh a.

auæsgæs wunges ‚To Aupone ragausera Tosmyrnı 2. @. Qidoaapın arneacden, ds zn Ins zugn To Ilegraus emı- Tnüwvopems magaı Ann erseni, Kae Int m. 7 rem.

or * . . N 4227 “ch

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de Bine Haupefäct Wlerter Abſchain.

weun er ſagl, bie 4 hochſte unvronung und iinidee a |

| ſcwoae [eg bier an der Tagesordnung geweſen 17).

Sloti in wurde. ‚nicht eher‘ als in feinem neun, und —*5* Jahre · Schriftſteller. Die. Fragen und Beant- wortungen, -‚Eintoßefe, Zweifel un Unterfuchsngen, welche in feiner. Schule über mannigfaltige Begenftände,

svrtamen, gaben ihm Stoff zu einzelnen Abhandlungen. Dieſe Abhandiungen wurden nicht jedem ohne Unterſchied, ſondern mue auugefuchten Fteunhen von gereiften Einfichten

autgetheitt. In dieſer Zeit hatte er Bas Projekt,sine Stadt zu

gruͤnden/ in weicher Platos idealiſcherEtaqt zealifict werben, nd bie nach feinem Nemen Bieten spnlig heißen. ſoll⸗

ei ein Projelt, wches der Leiſer Bialiguug beguͤnßigte, von ſeinen Miniſtern aber hintertrieben wurde, . Zehu

Jahre fpäter kam Porphyrius nach Rom, und trat in’ eine ſehr röge: Verbindung wat unſerm Philoſophen. Won-diefer Ztit an ebenen: die philoſophiſchej Unterres

demgen mit noch größer Intereſſe und Eifer fottgeſetzt

worden zu ſeyn. Auf das Aurathen des Porphyrius und Amelius fuhe Plorin auch in ſeiner fchrifte

er frlerifipen Thaͤtigkeit fort, und ſchrieb iq, den ſfiebenzehn

Karen Jahren die 34 unbauklungen, welche hernach Porpbyrius feiite und ordnete. ee

Yls ein Befaß, eine lebhafte Einbilbungsftaft, un ih jeden beliebige. Gegenſtand gegenwaͤrtig zu hatten; einen ungemein feinen Verſtand, um die Sejlehungen und Verhaͤltniſſe deffelben aufzufäffen, einen hohen Grad von Abſtraktiynsvermoͤgen, und beſonders! eine ausgezeichnete gel über die Aufmerffanteit, daß er fie nach- Bea

ieben vertheilen, und auf einen Punkt fammeln konnte. Ben er über einen ER —— oder * kfonnte

m Parken vita Dlotini: ir * # dareißn 7 avra Chras Aeetgerchens Tas evuorrei;. -aragıa mann 068 zehn eds Apudsca der u

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BaEERT NIT TeeE er

ennte er zu auch ſtch mit Anbern Aber andes re Gegenſtaͤnde unterhalten, ohne den NHauptpanklTeilies |

Nachdenkens aus dem Geflchte zu verlieren, Mar er in Schreiben unterbrochen werben, fo knuͤpfte er feine Wer danken unmittelbar wwieber da an, wo 3b aufachder hatee ohne. das Gefchriebene erſt vorher wieder zu äberfehenz- neberhaupt pflegte er einen Gegenfänby- der ihn einmal intereffirte, beſtaͤndig bei fich herun zu fragen, und: bie Anftrengung, mitweicher er auf dieſe Art fich feinen Bed trachtungen hingab, erhlelt feinen Geiſt in ſolcher Span⸗ nung, daß fe ben Schlaf ader abfürgte e). an

uebrigens war Deutlighkeit nich. der Dora, durch

welchen ſich feine Schriften‘ autzeichnetem. Sein Bio⸗

graph findet die Urſache blos in aͤußern Urfachen. Er. ſchrieb namlich ſehr raſch, las nie etwas durch, was ee aufgefebt hatte; feine Gedanken ſtroͤmten ihm gleichſam unwillfuͤhrlich zu. Indem er ſeine Uufmerkfamfeit. ‚auf

die Sache allein richtete, vernachläßigte er die Sprachjeia a4;

hen, ni welche er fit Er füge und wählte. rast: babe

18) Porphyrinbsiin ai werredivur zur mu der ax’ AIXH ax TEÄUS To Fasppte, eRuTE B5 cæOn⸗ wagadı- * Our Ed soneKTero sungen drer yenger ‚do va you um. Deſner⸗, er are. BBÄF. Us. ‚meraßafder” an rehgöeerm TR MOM Uumreyopems: yo ‚TI nt FUsager Tas“ ws Tu IReuuaT An Hu 27771 * ————— u due za vor s60 ende weoxsepeevmn.. absamırıer, Tyex⸗ Lu) —XR —RXXC ybı Ts meorbsadsyopsız FR w, ‚en —— —— "See 20 my extegenum ævro äın« 2 Amen ds wennauen, vn equem, Ta din ar (wo) ersompen ‚as: andern Öinsnrar. gene meraiw, öre ui ousiiar FRONT. weni. ur nu davre apa nr Ted ao, A Fa Yu nd davror zeesoxn un ar Rote gexodareı,h Homi wm Tols um“ “6, dr ar ax. re TH FRE | pAsyoras (da yar ar u zu rohen æ⸗ Kb wie), a0 * AR: ws w. huge * ——

Zeunen Gela. d. Wilbſ. Vi. a ee J a

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rn Wiertes —* Yin X J

daber we bie Monte nicht, fondern ſchrleb ſte nicht ein⸗ wval orthographiſch richtig, und wegen ſeines bloͤzen Geſtchta üſeſſen die Wort⸗ ineinander. 19). Allein bei dem hohen rad von Nachdenlen und der Freiheit der Aufmerkſam⸗ keit die ihnr zu Gebete ſtand, hätten dieſe außern Hin⸗ > Beuuiffe nach keinen Mangel an Alarheit und Deutlichleit

Asgsanden koͤnnen sn wenn diefer nicht in gewiffen muern Vrſachen, in feinem: ganzen Geiſtescharakter gegruͤn-⸗ pet: geweſen, waͤre. Die :Einbildungsfraft tier bei ihm das bervorſtechende und hereſchende Geiſtesvermoͤgen, mit welchem er. jeden Gageuſtaud auffaßte. Seine Abe | Rraftionen und Combinatiogen erhielten in feinem Geifte

=. fogleich’ein’geifliges Bild, ein Schema; an biefem, wicht.

an den deutlich entwickelten Merkmalen hielt er die Ob⸗ ſeette ſeines Denfens feſt. Daher kam es auch, daß er

ſtch in feinen‘ Anfichten‘ und Meinungen gar nicht gleich

- Blieb 20), Es war nicht ſowohl ein tiefes Denken, als ein‘ tiefer Biick der fein Philoſophiren auszeichnet, und - dieſer ſtimmte auch mit dem ganzen Zweck ſeiner Philoſo⸗ Pie "Suftnmien, welche keine Konfonimene Entwidelung ber Begriffe, kein ſtrenges Raifonnement vertrus⸗ JeaDErn = dnaewifes.Delhundel ia a Se ee Ai ‚Die | Zssy®e eiear Plorint nit Bone, der ves Plotinus · Orhreilbart nicht kannte, glaubte, ſeine Ab⸗

ſchriften wären dar unwi de oder n % J dee verdorben. * aquoe

} Porphyrins, vitg Pla Ac uva ſagt ian inem Briefe: RE zen zu. nuerıs 1a ine —XX . Gnodayıme . Vmaxamens. meer Tuer ankgen a. male. meexguge u Ba —XV die va ——— —* von are, de aka, Gare... 2. *

Porphyrius via e⸗ *. r⸗ ——* —X Aos —— KU henxu 3 "FE E77” vorerst —8 Askerı, Fa noNe 0 under Melen 1 er

neduns 7 Fhreberıer, | ———

Dieles ABl dapntuthache der in feinen Scheiften be⸗ findlichen Dunkelheit, welche daher auch durch die Sorgfalt des Herausgebers auf richtige Abtheilung der Worte, und Rechtſchreibung nicht ganz - verſchwinden konnte. Uebrigens iſt ein ſolcher Ausdruck, der, wie in genialiſchen Produkten des dichteriſchen Geiſtes, weit mehr zu enthale sen ſcheint, als ach in deſtimmten Worten auffafen lan und daher die Einbildungskraft Injmer in reger Thaͤtig⸗ leit erhaͤlt, beliebig etwas Hinzu zu ſetzen, für sie, Klaffen von Menfchen unſtreitig fehr anziehend, = |

Piotin. ER >

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Plotin hatte eine nffene Schule. Der Zatritt —* Er

allen und jeben verſtattet. Ungeachtet er ein ſtreuges ter ben führte, auf alle Annehmlichkeiten Verzicht that, und

eben dieſe Strenge auch von feinen Schülern forderte, fe!

fand er doch ſeht viele Anhänger und Bekenner feines Sy⸗ ſtruis; Männer aus dem hoͤchſten Stande, römifche Sena⸗ toren, ja ſelbſt vornehme Damen, hörten nicht altein feine. Vorträge, fonbern fuchten andy in der Gtringfchäge.: jung des menfchlichen. Daſeyns, in freiwilliger Yufopfes - zung aller Bequemlichfeiten und Freuden. des Lebens, aller

Vorzüge und Verhältniffe, womit das Gluͤck fie begänftie Rs

Het harte, ihm gleich zu werden. Unter andern war da ein gewiffer Rogatianus, ein Genator und erwaͤbltet

Praͤtor, der auf einmal fein. ganzes Vermoͤgen derlie di : er | ade feine Sklaven fortfchickte, auch nicht eininal ſein

Haus mehr bewohnen wollte, ſondern von einem Freund und Bekaunten zum andern ‚wanderte, Bei ihnen und“ (chlief, und fich im geringften nicht um die Pflichten feine. Auges befümmerse. Plotin ſtellte biefen Mann ale Mur Ber fuͤr alle Philoſophirende vor 22), Froͤmmelei Reine. gewoͤhnliche Erſcheinung In den Zeiten der haͤchſten Ver⸗ feinerung und Weichlichkeit. Diefe philoſophiſche Andacht, wie wan biefe Schwaͤrwerei kam; burch Un⸗

22) Borphyrinn vie Din SER, :

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35 Viertes Haupefthct: Biester Wſchnitt. uathaͤtigkeit und Ruhe bie hochſten zwece bes xebens ers reichen läßt, iſt daher bei Perfonen von erhöheter Einbil⸗

dungskraft und a ißeusteaft immer Bi

Und wie Höhe plotin dieſe gewößntiche Seifedfcanf. Sei feines Zeitalters nicht aus allen Kraͤften nähren:und | befoͤrdern ſollen, da er ſelbſt in allen feinen Handlungen, fo. wie. in feinem Denken einen unverkennbaren Hang. jur. Schwaͤrmerei offenbart. Er wollte fein Bildniß son; ſich verfertigen iaſſen, es fen fchon genug, die Edrperliche

Gemalt.zu ertragen, mit weicher die Natur den Geiſt um⸗

gehen Habe, als daß man darauf. denken ſolle, von dem Bilde noch ein Bild zu machen, das dem erſtern noch. eine: Löngere Dauer gebe, als wenn es ein ſo ſehenswuͤrdiger

Gegeuſtand wäre 23). Uns eben der Queile floß ſeine

Ver nachlaͤigung des Rörpers, Die wenige Sorgfalt für feine Geſundheit, wodutch. er ſich goletzte eine en

J Veiune und ben Tod zuzog.

| Nichts beweiſt aber ſeine Stifepimn. mand mehr, als der wahrſagende und das Verborgene ſchauende Blick, und ſeine Exſtaſen und Anſchauungen | Gottes, deren er ſich ruͤhmte. Wenn wir auch, wie bil⸗ Hg, etwas auf die Bewunderung und Phantaſte des Bio⸗ F graphen rechnen, ſo bleibt doch immer noch genug als Faktum uͤbrig. Da dieſe Chimaͤren einer uͤberſpannten | Euͤrblidungskraft zur Charakteriſtrung unſers Philoſophen, und feines größten Schälers, und überhaupt der damalg Herrfchenden Denkart gehören, fo fey es ung erlaubt, dieſe Begebenheiten nach den Worten des a sieh mit | 6uchfkäbticher Treue zu erzaͤhlen. E

| . Ein gewiſſze Olympius aus Alerandrien, ber, une. auf. kurze ‚Be Ammonius mar, ſachte den

23) Porphyrine: vita’ Aͤotim. Veen im ln

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ne R Ole tin⸗ on“ en 37 Be den Platin —* machen, mel mer ſelbſt nach der

‚Ehre, der erſte Philoſoph zu ſeyn, ſtrebte. Durcch.magiy ſche Luͤnſte ſuchte er ſeinen Verſtand zu feffeln.: Bald aber merkte er, daß fein Beginnen vergeblich (ey. Cr fagte zu feinen Bekannten: „was für eine machtvolle Seele beſitzt nicht Platin. - Alle Kräfte, die auf fle ge⸗ richtet werhen, prallen an ihr ab, und treffen diejenigen, welche fie angreifen wollen.“ Plotin entgingen diefe ge⸗ heimen magifchen Künfte nicht... Er empfand ihre Wire - fungen, aber. nicht an: ber Seele fondern an feinem Leis

be. Sein Leib, ſagte en, werde daun zufammengezogen, |

und jedes Glied. zufammengefchnärt, wie ein lederner Beu⸗

tl. Da Olympius wahrnahm, daß feine Zaubereiibe

ſelbſt mehr ſchede, als dem ſo us er En bar von,ab 24). -

Porpborius fofgert Datanz, daf plotin von Geburt an etwas Vorzuͤgliches vor andern Menſchen bekommen habe. Folgende Begebenheit beweiſt dieſes ihm hand⸗ greiflich. Ein aͤghptiſcher Prieſter kam nach Rom, und wurde mit Plotin bekannt. Um eine Probe von ſeinen Kuͤnſten zu’ geben, verfprach er, den Genius des Plotin zu citiren, und dieſem in fichtbarer Geſtalt erſcheinen zu laffen. Plotin wurde iu, diefem Schaufpiele eingelaben.

Die Beſchwoͤrung ging in. dem Tempel ber Iſis vor, dem |

einzigen reinen Orte, den er nach feinen Vorgeben in Rom gefunden Hatte, Der Geiſt erſchien. Wie erfaunte aber der Prieſter als er feinen Geiſt aus der Ordnung der Dämonen, fonbern einen Gott erblidte. Wie felig bift du Plotin, rief. er aus, ber du feinen ‚Geift aus der Klaſſe niederer Geifter erhalten haft... in unglädlihe Zufall machte, daß dieſer ſelige Anblick von ſehr kurſer Dauer war, ‚und von dem erfchienenen Gotte nichts de fragt werben konnte, denn. der rem des Prieſters der

ge⸗

24) Rocphrriun vita | |

um diefe non. ſo verſchiedener Art ſind 2):

-

Be; Wiertes Haupepte. Wirte Abfhüi. x.

gewiffe Voͤgei zu ſeiner Sicherheit in ber Hanb hatcen mußte, hatte ſie, man weiß nicht, ob aus Furcht, oder

aus Neid, erdruͤckt. Plotin hatte alſo ein höheres gei⸗

fligeg Wefen zur beſtdndigen Begleitung bei ſich, und

hielt ſein goͤttliches Auge immer auf dieſes gerichtet.

Darum ſchrieb er auch eine Abhandlung von den den Menſchen zugeſellten Dämonen, und den Urſachen, war⸗

⸗⸗⸗

ge Amelius, der ein Freund von Opfern war, —E— ein feierliches Opfer veranſtaltete, und nebſt andern Freunden auch den Plotin bazu eingeladen hatte, To fagte dieſer: „Dieſe müffen. wohl ju mir sommen,

Ah bedarf wicht ju ihnen’ gu. gehen.” Bor yhyrius ſetzt hinzu: Was dieſe hohe Rede fuͤr einen

Siun haben foße, konnten wie nicht ‚einfehen, wagten es auch nicht, ihn darum zu fragen 26), Dieſe Einfalt des

Porphyrius und feiner Mitgenoſſen iſt auffalend. Wie?

Er ſollte nicht begriffen haben, daß Plotin dadurch den Nor Raus f feines fpiritwe familiaris fund that. wel⸗ J chem

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gen, unterthan ſeyn muͤſſen? Dec glauͤckliche Plotin eereich⸗ se auch durch diefe umbugreifliche Geſe kſchaft cine Seligkett,

deren aus wenige Menſchen in. Diefem Leben checchafrig

wöorben. Et gelangte zu dem unmittelbaren Anfchauch

des hoͤchſtes Gottes, welcher über ade Brent, Dihtek,

Seyn und Wefen umenblith erhaben IR, der Keine kigelle. Ahumliche Jorm and Geſtalt hat. : Uniwierekbate Wereritke

‚gung mit dieſem annasfpredhlihen Weſen war fein eiiize

ges Streben, das Ziel feine ganzen Philsſophle; dr

ſuchte Be auf Den Wegen, welche Plato in feinem Sympð⸗ Rum beſchrieben hat. Much wurde ihm dieſes beneibungs. werthe Loos in ber Zeit, als Porphyrius mit ihm umging, viermal zu Theil, nicht etwa blog in.ber Moglichkeit oder

Einbilbung, fondern in: der Wirklichkeit, obgleich auf’eine - ‚unaugfprechliche Weiſe. Es waͤre daher auch unbe

ſcheiden, wenn man etwas Weiteres von dieſer Vereini⸗ gung ‚gu wiſſen begehrte, als daß fie. wirklich vor ſich ger

gangen. Und wir konnen dem Porpbpriug darin um b

‚eher glauben; da er ſelbſt verſichert, einmal, nur sinmal, und zwar in dem acht und fechszigften Jahre, dieſer Gnade ‚geroürbiget worden zu ſeyn 27). Uebrigens erinnert Pars phyrius noch, daß aus eben biefer Quelle Plotins goͤttli he Schriften gefloſſen find, und daß er durch Erleuchtung

von Oben . entdeckt babe welche uoch keinem Philo⸗

fopden.

(& an Fosshesius: vira Plochei: ‚wen de andern ru. vn. een les meine ame Yweror mw. For wenror za sdirensiven Peer TatE Ewois, nis NATE TE m 70 wuresie

< dünyserer ode K Hauer‘, gar ii ze 6 mare —2*

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# x , Wirtes Hauntſtuͤck Vierter Aofänie

‚fopben nur in den Siam gefommen-And. Denkt mnerſan·

che Betrachtung kann. ſich zu ſehr verſchiedenen Graden ‚empor. heben; allein in Vergleichung zur goͤttlichen Be⸗ grachtumg erſcheint ſie als etwas unendlich Geringes, und fe

Hama nicht die Tiefe der Testen erreichen ? 28). Diefe Des weiße der. göttlichen Natur bes we Mannes find

‚wohl ſprachend genug. .: Zunr Ueberfluß beruft ſich Por⸗

xyyhyrius och. auf einen Orakelſpruch des Pythiſchen

Apollo, welchen ſich Amelius geben ließ, in welchem bee Seher ausdruͤcklich ſagt, daß Plotinns eine goͤttliche Seele empfangen habe, und in ‚ben m der Götter wu gegangen m 29 2.

es indeſſen wenn man über dieſer

5 excentriſchen Richtung ſeines Geiſtes die ſchoͤnen und lo⸗

vens wuͤrdigen Seiten ſeiner Seele und ſeines Charakters

vergeſfen⸗ oder in Schatten ſtellen wollte. Ein lebendi⸗

ger Sinn für alles Große und Erhabene der menſchlichen Natur, Liebe des Guten um ſein ſelbſt willen, Achtung Für Gerechtigkeit, Mahrheitsliehe; eine unausfprechliche

Milde und Sanftheit bei allem Feuer der Phantafie Diefes find die Züge, welche uns Porphpr von Plotins Charaiter gibt, welchen > das wenige, was von ihm

MER.

u PR Porphyrius Pletini: ‚ame rs Acker Qeeenero⸗ woNunr a Ir narindumr, Yamisıy Gas axrıya rögesrer,

u Wr erwunu Tu zug uuuwr- na mhhnin yestmu Te

ie zeadsıze, wentan ax de rm aycoxv⸗ exıdar (euer) na sude: Ysas edguner, Onrir, owwow won Te x Kante, vn deren ur XXVX ror- væc In vor urdearar Jeagım' urdgaxıme u ar Ye earo dien" 'ös de age. In Same yınaın, yugwen per on un use To dur a Iren, *

«iger ö Irak, 29) Porphyrius vita Plotini,

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als Menſchen —— wird, mb. ‚der. eu. ER Säriften volfommen entſpricht m . Ds & lebte ſehr feugal, und faftete ſo oft, haß er ſich chi⸗⸗ | Iofe Nächte zuzog. Ueberhaupt enthehrte er oft beg Schlafes durch abfichtliche Anftrengung.bes Nachdenfeug. Allee Speifen von. zahmen Thiesen enthielt er fi, dich leicht aus Nachahmung des Pythagoras „oder weil, en, wie Apollanius von Tyan, glaubte, daß die degetabilifchen Nahrungsmittel für- bie freie Tpätigfeit des Geiſtes zus traͤglicher ſeyn. Durch Vernachlaͤſſgung der Reibungen, deren er ſich auflatt der Baͤder bediente, zog er ſich eine ‚bösartige Bräune zu, an welcher er in dem fechs und ſechsigſten Jahre feines Lebens (J. Ehr. 270) flarh.3'). Als ihn kurz vor ‚feinem letzten Augenblicke Euſto⸗ chius, fein Arzt uud fleißiger Schuͤler, beſuchte, fagte.eg: Auf dich wartete ich noch. Ich ſuche jetzt den Bett in uns zu ber in. dem Univerſum be⸗ findlichen. Gottheit binzufoͤhten. Mit dieſen Worten gab er ſeiuen Geiſt auf. Zu gleicher Zeit aber kam eine Schlange unter dem Bett, wo ex lag, hervor, ‚und fchlüpfte ducch.ein in der Wand befindliches Loch 32).

Wahrſcheinlich mar bie Schlange die ſichtbare Geſtalt des |

göttlichen Weſens, ui bein al vn | N

so) Porphyrius vita Plotikl. 31) Porphyrius vita Plotini.. =

2) Porphyrius vita Plotini: —* de u 6 Evfoxss nu dinyuro, amd „» Iloriolese naremer d - Eusugies Bexdeus ęor MUTor MQLXETO, rar, dr ve ms Re "eue, nm_Qnsar uugmedm For er dr (Hm) Feor mar ya wo To sr zarsı Iso dpuxortes Une nr audımı Bahr Iowa, er F-AUTINUTO, N U ET TOGH 1777,72 ‚war Umebsdunsric, mQıus. go mum, ——

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gr * Biere Saupsftäc; Vierter Abſchnice.

GSo⸗ fach: der ARann), ber bei Kinem Beben von Be am m Schülern angebetet; und faſt goͤttlich verehret, von an⸗ bern Zeitgenoffen zum Theil bewundert und angeflaunt, Melle ziemlich veraͤchtlich behandelt worden var. Es gab manche, die ihn fuͤr einen Mann hielten, der fich die Bla Mühungen anderer Deufer zu eigen gemacht, und durch - Feemded Eigenthum ſich einen unverbienten Namen etwor. ben habe; Einige hielten ihn fuͤr einen leeren Schwaͤtz er. gwifhen diefen entgegeugeſetzten Utthetten dre äbertriche- en Lobes und Tadels vernahm man felten die Stimme xines einſichtsvolen von Parteilichkeit für und wider

löich weit entfernten Beurtheilers, ber die Talente des und "den Gebrauch derſolben nach richtigen Seundfägen'unterfhieb! ': © war unſern Zeiten vorbe⸗ ‚halten, das Urteil. uͤber diefen ſenberbͤren ann ‘vom Vveiden Ertremen gleich weit entferne zu balten. u ar

| Er vereinigte unſtreitig viele: vottrefliche —E m im fich, durch welche er bei zweckmaͤßiger Urbung und Ausbildung, bei dinger eicheigen durch geſande Bernunft peleiteten Anwendung, und vorzuglich in einem weniger verdorbenen Zeitalter unter einer-- nicht ſchon faft ganz verſchrobenen Generation ein großer Main Härte werben muͤfſen: Allein er war don allen Voruttheilen un Aber» glauben feiner Zeit angeſteckt, und er befaß zu wenig

Eiſt, um dieſer gleichfam epidemifchen Krankheit zu wi⸗ berfichen, obgleich auf ber andern viel zu viel Geiſt, um dieſe Thorheiten auf dem getudhnlichen: Wegenashzumagen. Wenn andere ing Weite (hwärmten, ſo ſchwaͤrmze er niit ei⸗ nier gewiſſen Methode, er ſchloß die Traͤumereien: der

Phuntaf an gewiffe philoſophifche Probleme, und gab

padurch jenen Thorhelten eine Art von Wuͤrde, den Schein

‚son wiſſenſchaftlichem Werth, als wenn die pPhiloſophie

auf dieſe Weiſe einen Grad von Ausdehnung und Gewiſt⸗

heit erhaiten konne, deffen Re w bi her entbebtt haͤtte. —F FIRE

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Diekr Webn mat um fo natuͤrlicher, da —E ‚rei von einem phllo ophiſchen Beduͤrfniß und einem ſelba chatigen Forſchen Bei ihm ausgegaͤngen war. Streben nach Erfenntnifl um ihrer ſelbſt sm Otreben des iumeen Beiſtes, nicht Diefed vder jemed j ee . fernen, womit ſich Menſchen von gemriner Act begnügen, fondeen das Ganſe In feiner Umerttenncheit zu unfaffen, ‚weil innige feſte Ueberjzeugung nur danu Statt frn den karl, wenn man im Beſitz des Ganzin Hy: dieſes Streben vun ‚cd, welches ſich zuerſt in ———*—c— dußerte, das Plotin empfand, als ek die gewöhnlichen. Bortedge- Sie Schulphiloſophie hörte. Es war ein dunkles Gefühl th nes nicht befriedigten Strebens, ein Schuen neck ewa Beſſerem, das er ſich ſelbſt nicht zu erklaͤren vertwochts. Daher enpfaub er das innigſie Vergauͤgen, als ber. I bendige Vortrag einer Philoſophie / die auf das Abſoluse ausging, ſeinen Selſt zum Male in der be Ammounias sc. a, |

Einem jungen Manne, in 9— biefer itkee- bige Geiſt der. Erkeuntniß regte, und mit ben Anlagen zum Denken ein hoher Brad vom lebendiger Ginbifdungs- kraft ſich vereinigte, mußte unſtreitig die Platoͤniſche Phi⸗ loſophie am meiſten zuſagen, und. ihn durch bie Hoffnung, ſeines ſebnlichſten Wunſches theilhaftig zu werben, an ſich feſſeln. Keine Bbhiloſophie beguͤnſtigte in dem Grabe das Streben der Bernunftnach sen Abſoluten; Feine hang ſich fo Aber alles Irdiſche und Eudliche empor, fehte ch nen fo Broßen Abſtand zwiſchen dem Enplichen vnd Unenb⸗ lichen, erfülte die Wernunft mit folchen SHeffaungen, . diefe Eluft zu uͤberfllegen, und In dem Iinmbdlichen den Auf ſchlaß über alles, was die Bermunft in Anfehung des

Seyns und Weſens der endlichen Dinge und Ihres. sol. ſtaͤndi gen Inbegriffs zu wiſſen wuͤnſcht, zu finden, als die Sie demuͤthigte den nice wicht duuch

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Viertes Harp. Ohren Aofänie -

vieſen Ab ſtanb, ſondern ‚erhob ibm zu Dem Gefoͤbl feiner | ganzen: Würde. und Erhabenheit, daß er durch Vernunſt den Unendlichen erkennen, wenigſtens denken, und ihm durch fittliches Streben nach biefenr‘ unerreichbaren Ideal Ahnlich werden koͤnne. In Platos Syſtem liegen fo here⸗ liche Idern, wÄlhe zur Bewunderung hinreiſſen, ſo viele anentwickelte ech die das Forſchen aufreisen; es iſt in Im. ein’ ſyſtematiſches Ganzes angedeutet, aber nicht durchgefuͤhrt; es derſchließt in ſich einen ſo bohen Siun, der aber wegen ber ‚fehlenden Beſtinuntheit auf mehr. als wie At aufgefaßt, „gedeutet, und baher leicht mie andern Syſtemen in Verbindung gebracht werden. kann; es liegt da: ihm ein: fo Fruchtbarer Keim: des Enthuſtasmus und Br} -Schwärmerei, daß man fich nicht wundern barf, Wenn ein Mann wie Plotin in jenen Zeiten ſich ſo innig an dieſe Philoſophie auſchloß, und. waͤhrend er glaubte michts als des goͤttlichen Plato Ideen mehr zu entwickeln, und gu einem Ganzen. zu verbinden, cin philoſophiſches Syſtem von ganz anherm Sci, von ainecer Tan. anfftellte. a „At: Btato ſtellte einen Salon dien Dosmatis- müs auf, ‚der ſich vermittelſt reiner Begriffe durch. das Denken zu ber Urguelle alles Seyns und Denkens erhob. Das realſte Wefen iſt der Schlußſtein feines ganzın Sy⸗ fſtems; nimmt man dieſes weg, fo iſt feine Antwort moͤg⸗ I auf die Frage, wie es möglich fey, daß der Menſch durch Ideen, die er doch nicht aus der Erfahrung genom⸗ un, eine reale Erkenntniß von, ben Objekten ihrem objektiven. Seyn nady erhalte. Dieſe hyperphyſiſche Ab⸗ leitung der Ideen abgerechnet, behandelt er ſie ganz als minſchliche Begriffe, raifonniret mit ihnen nach den Re⸗ geln der Logik. Dialektik und Metapppfif iſt ihm eins. Es iſt ihm der erſte Grundſatz alles Philoſophirens, daß ‚man, das Ues erſlanliqch e, wahre Seyn, J ſo

.. Merk E. * fs wie den letzten ‚Realgrunp altes

Seyns nur duch Denken, durch Insifihien 3

Gebrauch der Ibeen finden koͤnne. Mit eis:

nem Worte, der Menſch hat ein’ höheres‘ Erfenntnifere: ; moqen, und dieſes indie reine Vernunft: be lein dieſes Vermoͤgen war theils burch diesnerfchildenen,: .

von einunder⸗ſo ſehr abweichenden Antworten‘, "weiche:

eben dieſes Vermoͤgen über. ſpeculative Fragen gegeben⸗ hatte, theils durch die ſcharfſtunigen Raiſonnemenis ber: Skeptiker ziemlich verdaͤchtig geworden: Man traute.

der Vernunft nicht mehr‘ recht. Dean wenn may ‚andy; noch fo folgerecht aus Begriffen geſchloſſen hatte, ſo mußte fich doch noch die Bedenklichkeit äußern, ob dem. &es: dachten auch wirklich - erwas: Reales ent») ſpreche 23). Dazu fam noch diefed. Das Daſcyn. Des; Gottheit war : zwar ſcheinbar durch Schlüfe erwieſen ;:

aber aus denfelben ging auch die Einficht hervor, daßſte) tin Gegenſtand ſey, welchen die nienſchliche Wernnuft nirhe“ erfaſſen koͤnne, daß kein Begriff- von denſelben moglich ſey, und daß jebes Praͤdikat, das man zur Beſtimmung

deſſelben gebrauchen möchte, nut von dem Endlichen ab⸗ gejögen, und dern Unendlichen nicht mehr angemeſſen fey

So verlor ſich die große Entdeckuũg in Nichts, und ſeibſt |

ber Beweis für das Dafeyn eines ſolchen Wefens, deſſen Begriff leer War, ‚mußte zweifelhaft werden.

Da'die Sache der Vernunft ſo beſchaffen war, ra

ſich das Intereſſe, welches Entbeckungen bei Ihrem: erſten Erſcheinen zu begleiten pflege‘, verloren, dagegen guͤltigkeit gegen alle Speculationene verbreitet hatte; ba ſich indeſſen die chriſtliche Religion mit einer ehrwuͤrdigen

Sittenlehre und dem Glauben anveine unmittelbare gött-

liche Offenbarung immer großeres Anſehen erhielts- fo ſchien auch die heidniſche Welt mit_ einer, uͤberna⸗ tuͤrlichen Erkenntnißquelle bes ſucherſiniichen nicht zuruͤck

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:33) Fiesinn Ennead, V. LY. ©. 1. \

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A Haid: Wierter Abſchnler.

teibin zu duͤnfen. ‚Diefer Wahn einer anuiudborrne

meinſchaft mit dem Geiſterreiche durch einen beſondern ianern Sinn, ader durch einen ungemeinen Gerad der Cchchung dee Vernunftkraft ſtehet auch anferhem mis der uͤberhand nehmenden Weichlichkeit

un Schwaͤcho det Verſtaudes in eineni ſehr neshrlichen Qu

ſemamenhauge. Beide Urfachen nebſt dem allgemeinen Sauge des menſchlichen Geiſtes zum Degmatismus, wel⸗

her; ſich nicht leicht einer Diſciplin üunterwirkt, erklaͤren bhaslaͤnglich, wie ein. Mann, der auf der einen Seite von

jener faſt allgemeinen; Krankheit des Zeicalters angefiede

. war. auf der audern aber hoch einen gemwiffen Grad von eigenthaͤmlicher Geißeskraft befah. den: Veeſuch magen

kannte, bie Ehre ber Bernunft und der Philofophie zu.

raten durch die Einbildung eines hoͤhern Erkenntniße:

Germögens, welches ſich über den wiſſen⸗

ſchaptlichen Sehra uch der gemeinen. Ver⸗

nanfit erhebe 4). Dieſes thus nun Plotin wirk⸗

lich, indem er bie Dialektit nur als Vorbereitung fuͤr die Mileſophie betrachtet, von denen jene ed nur mit Ur» thailen, Schläffen und Werten, biefe aber. mit Objekten, und zwar mit Dingen un, fich und bem

allerrealſten Weſen zu thun habe, wobei fie zwar w

De. Huͤlfe der Dialektit nicht entbehren, aber von ihr doch nicht bie Principien annehmen koͤnne. Erſt nachdem die

Deaalektik dieſe in Beſitz genommen, faͤngt fie ihr Geſchaͤft

durch: Analpfiren; Zuſammenſetzen und Treunen, Verglet⸗ chen und Unterſcheiden an. Die Principien erhäle

bdrePhiloſophrie nom ber Vernunft, und biefe

darch Erieuheuus von Oben). Die⸗ 34) Spuren von Bifera Licht⸗ wodurch das Auge des Geiſtes erſt ſehend wird, finder man ſchon hei dem Juden ale und bei Plutarch. Dan fehe SB. ©. 239.

* Fioians Eunaad. Y, LIIL 08 ade w * —*X . Ne

| Bach: —n4 "Dieb. fr} Se ae und —— wiſchen der Platoaiſchen und. Plotiniſchen Phie lo fophie. Es iſt von dem entſchiedenten Einfluß auf. ö den ganzen Anhalt, und vorzüglich auf die. Form der hie, lofepbie, teil dadurch das reine Deufen in eine lektuelle Anſchauung verwandelt wich, -

Ein Philoſoph, welcher in unmlttelbarer Gemein⸗ ſchaft mit der Urquelle alles Seyns und aller Weisheit ſtehet, weiß natuͤrlicher Weiſe weit mehr von dieſem hoͤch⸗ ſten Ideale der Vernunft, als jeder andere Dogmatifer, der ſich nur durch das Raiſonnement der uͤberzeugenden Erkenntniß von der Exliſtenz und dem Verhaͤltniß der Gott⸗ heit zur Welt bemaͤchtigen kann. Nun iſt zwar auch Pla⸗ tos Phitofophie tranſcendent; aber. doch. mit großer Zuge, ruͤckhaltung und Nuͤchternbeit, das Verhaͤltniß des endu⸗ zu dem —— a" den a

ierend.

Nach Pfato IR Sort der ———— der der Welt; durch Ideen iſt die Welt ihrem Weſen nach gebildet. Aber die Materie iſt nicht von Gott hervorge⸗ rad, fonbern s aut gebildet worden. iſt D {7%

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Ezen fo fast auch der Verfaſſer des Buche de myfleris de: -gyptwrum, Sect. I. 043. evwragxu yag Auu arm KR win ji eg Ser uhren yınaıs, "gideni TE RROH wi uTTar no mecaupeens, Aoyu Te nm 'arodakeer mgawärT: au‘ „Amar Te Bueyıa me we OuKHhEr ARTE BR TE xe⸗ * —RXR uns Yu . uw@sshueN..

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8 Wiertes Haupeflik. Viater Abſchnite.

FR‘ eh "nd ähfk Bein unterſchlod dr® gemeinen Verflandes zwiſchen ben innern uub Äußern Auſchauungen -als objek⸗ flo real an, und da er nicht den vergeblichen Verſuch

muchte, das Vorſtellen aus der Materie noch die Materie

aus dem Vorſtellen zu deduciren, ſo blieb er bei dem Dua⸗ lismus ſtehen, unde ließ die Welt aus Iwelerlei, ihrem Weſen nach verſchiedenen Subſtanzen, den ausgedehnten und vorſtellenden, beſtehen. Nach Plotin if ‚Gott der Mpalgrund aller Dinge ihrer Materie und Form nad), und es gibt nur eine Art von Subſtanzen, naͤmlich vor⸗ ſftellende; Raum und Materie iſt nichts als Schein dee an bee. Schatten ber Geiſter.

So ſehr dieſes Syſtem dadurch au Einheit gewinnt; fo ſchewh ed auf det andern Seite in unaufldsliche Schwie⸗ rigkeiten verwickelt, welche noch weit mehr in bie Augen fal⸗ len würden, wenn es dem ˖ Urheber derſelben gefallen Hät- te, auf eine methodiſche Weiſe die ſo mannigfaltigen Er⸗ ſcheinungen/der Rasur. aus ſeinen Principien zu erklären.

Da die Materie nichts Noſi ĩtives iſt, ſondern nur. etwas

Vegatives, fo iſt die ganze Welt ein Ausfluß aus ber. Gottheit, die nie in der Zeit ihren Anfang genommen hat, auch: nie aufbören wird. Die Welt iſt ewig mie Gott. Plotin nähert ſich in diefem yuntic dem a und gehet von dem Plato ab...

plato lehrein der. Menſch habe die GSoit aͤhnlich zu merden; er koͤnne dieſes Ziel aber nur durch fittliche Geſtunungen erreichen. So weiß er in ſei⸗ mem ganzen Spftem das theoretiſche und praftifche Inter⸗ eſſe der Vernulift ſehr wohl mit einander zu vereinigen. Das letzte iſt nun zwar in dem Plotiniſchen Syſteme nicht ganz bergeffen, aber das ſpeculative Intereſſe If bach dag hoͤchſte, und dieſem nach unterſcheidet er eine 35me ine und eine böhere Tugend, welche letztere ie auders u ag ame ‚Innige byperpbpfifhe 54 x 'r & Ca

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Mbrak in leert Sehwarmerer verwdandelt wied. Kunze

Plato nimmt den Menſchen und. Die Natur, mie Pr eh bem gemeinen Perſtande darſtellet, und, fuchet dan bie legten Principien der Erkenutniß und des Handeins in der Vernunft, in gewiſfen Ideen auf; er erhebtt Eh frei⸗ lich zuletzt auch uͤber die Natur, weil fein Forſchen iuners halb ‚deu, Sphäre. des Gegchenen feinen betzten, bie Ver⸗ nunft befriebigenden, Grund. finde. .; Aber. er. gehet, doch nicht, pie, Natur porbei, er.dightet feine Pringipien. fans

dern, nimmt nur ſoiche Ally. als dag. praktiſche und theore⸗

tiſche Intereſſe zu forxbern ſcheint. Er: fuͤbret durch bie Vernunft zu Bott, ‚ale dem. Iren, denke baren Gegenſtande und Reaigrund der phyſiſchen und mo⸗

raliſchen Ordnung. Über Plotin vermengt Natur und

Uebernatur, und verwebt ſte ſo mit einander, daß zuletzt die Ratur, verſchwindet. Er fuͤhret nicht den

Menſchen zu Gatt, ‚Tondern Gott zu dem

Menfhen., ‚Sein Icgter Zweck iſt Verfenfung in dag Unendlichey ein ſauftes gras ber Vernunſt in

leere. Traͤumereiein. eye

Da die intellektuelle ve

Soͤttlichen Die Seele diefer ganzen Philofophie if, ſo kann man ſchon daraus auf bie formelle Beſchaffenheit

‚Biefet Philoſophie ſchließen. Sie gehet von einem Punkte

aus, und aufidenfelben zuruͤck, wo das vernünftige Den⸗

Ken ein Ende hat, wo nur die Phantaſie iht Baufkelſpiek

treib entann. Die intellektuelle Anfchauung, eine mmit ·

telbare Erleuchtung burch die gottliche Jotelligen; HE «in Sattum, welches nicht bewiefen werden fann. Die Rachfrage:nach eınem oberften Grundfaß der Erkenntniß iſt vergeblich und unnöthig; denn daß Safrum felbit iſt fo beſchaffen, daß es die Berhunfs ar Nachtorſchuns

Bensan. ein. ae u D 3 Ei us

#9 Semdia ſchare im it Gott, ein anpiger— umnd'rue Ga ſch aubend es Anensotichen, wodurch bit F

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ga Wissen Haupeſtoͤck. Weiter Abfhinkt. -

| überbebe, Es muß ihr genügen. Daß lie in Ontt:unb

durch Gott alles. erfennet, durch Scchan en —— was if; warum es iſt, worquf ſich die Ue⸗ berzeugung von dem Erkannten grüne, ift eine überfläfe

ige Frige; fie iſt unſtatthaft, eben weil dürch dad gott⸗ liche Licht, dem ketzten in der Reihe des BHöglichen und

Wirklichen, alles Sryn der aufgte ſchloſſen wird, {

8 totin Pr beher auf fo viel le nichts ER fr . fein philoſophiſches Syſtem zu begrunden; einen ‚Siundfag an die Spige zu: ſtellen, und aus demſelben nach den Geſetzen des Denkens die Elemente defielben ‚abzuleiten, ' oder fie nur wenigſtens In einer geriffen Ord⸗ "nung anzuknuͤpfen. Zwar duͤrfte es ſcheinen, als treffe dieſer Vorwurf eines Mangels an Ordnung nicht Plotins Philoſophie, ſondern nur ſeine Schriften. Hier iſt un⸗ geachtet der Ordnung, welche Porphyrius in die Reihe ber einzelnen Abhandlungen gebracht hat, doch von eine . Meng toiffenfehaftlichen wenig Spur vorhanden; aber barum dürfe man doch nicht von der aͤußern Unordnung " feiner Schriften auf-den Innern Charafter. feines Gedan- kenſyſtems ſchließen. Wir haben aber fchon oben gefe⸗ Ben, daß biefelbe Unordnung auch in Plotins ꝓhiloſophi⸗

fiber Schule herrſchte. Hieraug koͤnnen wit ſchließen.

daß überhaupt der. Mangel an ſyſtematiſcher Einheit. ein weſentlicher Charakter diefer Philofopfie war, der ſchon in ihrem erſten Reime lag. Wir laͤugnen damit gar nicht, daß nicht in ſeiner Pbilo ſophie eine gewiſſe Einheit. liege, welche durch den tranſcendenten Geſichtspunkt, oder beſſer daurch den byperpbyfifchen Blick beſtimmt wird. Die meiſten Ideen dieſes Mannes beziehen ſich auf dieſen

einen Punkt, und vereinigen fich wie Strahlen in dieſen

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allgemeinen Brennpunkt: aber nach alem, was wir von ihm wiſſen, war er nicht der ſyftematiſche Deuker, der im ar ER 2 a Stande

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" F nun je . a ——— | de: Mr - e ei nz er: * —— i Plotin. F * 51

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Siande geweſen war⸗ die: byperphyli cheeetaphyſt welche

ſeineni Gedankenſyſteni zum runde liegt, Im ſyſtematiſcher

Einheit zu entwickeln, wiewohl ein fharffinniger Kopf) \ der Anne Idee, fuͤr welche er fih einmal intereffiet, fo - leicht wicht wieder fahren Iäßt, ſondern fie fo weit, aldnne -

möglich iſt, verfolgt, und oft gluͤcklicher if in Aufgrei⸗ fung gewiſſer Begiehungen, wodurch ſein Hauptgedanke Licht erhaͤlt, als in der confequenten, ſyſtematiſchen und erſchpfenden Durchfuͤhrung einer philvfophiſchen Idee.

Und aus ſolchen einzelnen Funken und heulen Stellen be⸗ ſteht eigentlich feine ganze Philsſophie. Ds

Zu dem in dem Geiſte dicfer Philo ſophie flößenthaltenen Orunde kam noch en äußerer hin. Plotin bekannte, '

fh Ai Weſentlichen für den Platontemug Une geachtet er einen andern Geift in denfehben hinein brachte, fo berrachsete er doch diefe Veränderungen: für nichte wei⸗ ter als Entwickelungen, Beflimmungen und Erweiterutte gen, welche durch dag Plassnifche Syſtem felbft gegeben and gerechtfertiget wuͤrden. "Er nahm aber. felbit den

Platonismus nicht mehr in feiner. reinen Geſtalt an, fone 5

dern mie gr durch mehrere phantaſtiſche Vorſtellungsarten, durch Antnüpfungen mehrerer ſchwaͤrmeriſchen Ideen ſchon entſtellt war. Wenn auch der Vorwurf, welcher dem Plotin von Zeitgenoſſen gemacht wurde, er habe den Nameniuns ausgeſchrieben 36), im Ganzen ungegtüns der iſt; fo findet man dach wenigſtens eine große Aehn⸗

lidyteit in: ihren beiderſeitigen Philoſophemen, woraus man Fans, - 9 . otin he aleicher ——

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i 53 | Viertes Haupiſtuͤck Werte Abſchnitt.

des Geiſtes eing große Enmfaͤnglichkele für: die annlogen An ſichten haben mußte.Piotiu bekennet ſelbſt, daß zu ' fkiner. Zeit die Annahme von drei goͤttliches Principien eis ue gewoͤhnliche Meinung war 37). uUnd' man fiehet dar⸗ aus/ wir leicht er ſich an. ſolche fremo⸗ Ideen anſchmieg⸗ 60, und fie mit dem Platonismus vereinigteFuͤe ihn war alfo ſchon ein, Ganges philoſophiſcher Ere kegntniſſe da; welches er nicht in ein. Spflem gu were wandeln, ſondern: nur zu erklaͤren und zu entwickeln brauchte. Da er nicht-fein. eignes, ſondern ein fremdes Syſtem aufzuklaͤren ſuchte, fo kam es nicht fo viel auf ei⸗ nen ſtrengen Zuſammenhang und feſte Verknuͤpfung der rinzelnen Ideen an; es war genug, daß. fie ſich alle au «inen gemeinſchaftlichen Mittelpunkt bezogen. So ent⸗ Hand alſo diefes eccentriſche Syſtem, deſſen Ka nicht in ihm ſelbſt, fondern außer ihm lag 38). - ————

Wenn wir einen Blick in das! Innere diefe Syſtems thun, To finden wir im Ganyen zwar Line und bieſelbe Hauptidee, die Intelligenz durchdringt als Lichtweſen alle Dinge, alle Dinge ſind durch die Antelligeng, und alle Dinge erkennen, pder vielmehr fhauen wir. in: ber Intel li⸗ genzan, aber in Anſehung der uͤbrigen Ideen Berufe |

ine große Unbeſtimmtheit. Diefes fonnte auch nicht an«

ders ſeyn, weil es lauter leere Begriffe enchält, denen die Einbildungskraft ein Bild unterſchlebt, wodurch ſie den Schein von realer Objektivitaͤt erhalten. - Die Ein- Hildungstraft it aber ein freied, an Feine ſolche beſtimmte Geſctze gebundenes Vermoͤgen als der Verſtand. Daher haben alle ihre Bildungen keine feſte unveraͤnderliche Norm. Wir tderden. in dein Berfdlg ‘auf ihchrere Beifpkele | son dieſer ei Unbeändigfelt foßen, EEE

EA a Sue —— vita Plotini, a: 38) Plotinus Ennead. II. L,V.o6.

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a 107 nern Selte finden wir in Plotins Phito ſophie ein ziemlich vollſtaͤndiges Syſtem der Hyperphyſtk eine Metaphyſik, welche die aberglänbifihen. Vorſtellungs⸗ dern, welche zu ſeiner Zeit den Verſtand umnnebelt hatten. die Aſtrologie, bie Mautik, bie Rage, auf fcheimbare: Bergunftgruudfäge zuruͤck zu führen ſcheint; eine Axt von pbiloſophiſcher Dogmatik für den rohen. Religionsglau⸗ Beh. &o vereinigt⸗ jetzt die Philoſophie auf eine ſonder⸗ bare Art zwei weit aüs einander ſehende un be x ———— ———

Diotina Vvblleſopheme huſten Aſo vun: einem 1 breifas den Geſichtspunlte betrachtet werden. Erſtlich als Erflde zung und Erweiterung der geiſtreichen Ideen des Plata;;- ‚jweitend. ald eigenes metaphyfie ſches S-yfkem; drittens ale. Dogmatik des heid⸗ nifhen Keligbongglaudeng,- Eine Darfichung,

des Plotinifchen Syſtems ift wegen ber befondern Befchafe,

fenheit deſſelben Eeine leichte Arbeif, .- Denn wo man-aud) anfangen will, "befindet man ſich immer in dem Mittel⸗ punkte dee ganzen Syſtenis; und" diejentgen Betrachtun⸗ den; welche der Höhere Speculation den Weg zu bahnen, und auf das vberſte Princip zu leiten feheinen, fegen dies- ſes jebesmal ſchon voraus. Das Syften gleicht daher nen Rreife: was Princtp beruhen auf ben Fels efägen, und diefe wieder auf dem Prinm⸗ eip; die Beweift-gelten nur dann, wenn man flilifchtueie _ gend das Princip/ zu deffen Bewaͤhrung fie dienen follen, vorausſetzt. Man mag daher nach der analptifchen oder _ ſynthetiſchen Merhode die Darſtelung des Syſtems ver⸗ fuchen; ſo erblickt · man ſich immer im Mittelpunkte deſſel- ben, und findet keinen Anfangspunkt. Dieſer liegt naͤm⸗ 5 ‚nicht in den Sy ſteme, fondern außer. dem⸗ feIben; er iſt eine Vorausſetzung, melde als en Sie) deſfeiben Bedeutung > =. a * or⸗

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u N Vierees Sample. Dieter Abſchniet. | Woramsfegung finzen. wir, wenn mir den Aweck⸗ welchen

Plotin durch ſein Philoſophiren erreichen wollte, deutlich

einſehen; ‚mir. werden dadurch auch zugleich den Schluͤffel

zu allen den uͤberſchwengl chen Philo ſophemen und den

F

Wadſtab zur Beurtheilung derfelben erhalten. i

Der Zweck der Plotiniſchen Philo ſophie iſt gebop⸗ |

pelt, praktiſch und theoretiſch. Wir fangen mit dem erften an, weil er den zweiten untergeordnet iſt.

Der praktiſche Zweck iR an ſich fehr edel, und reige von einer echt ſittlichen und religioͤſen Geſtanung.Plo⸗ tin betruͤbte ſich in feinem Seiſte, wenn er auf das ge⸗ wohnliche Streben der meiſten Menſchen hinblickte, und fahe, wie fie an niedrigen Neigungen hängen, anf nichtswuͤrdige Dinge ihre ganze Thaͤtigkeit tichten, und daruͤber ganz ihrer hoͤhern Beſtimmung; ihrer Wuͤrde vergeſſen, nicht ahnden, Daft ihr unſterblicher Geiſt zu et⸗

was höherem beſtlmmt if, als in dem Bergänglichen ſich

eingebildete ewige Hütsen ju bauen:

Was ift die Urfache, fragte er Ad, daß die See⸗ len aanı ihres Gottes und ihrer himmliſchen Auskattung. vergeſſen, ſich und Gott verkennen? Die Urſache dieſes Uebels iſt eine gewiſſe Kuͤhnheit, ihre Eudlichkeit und

Berſchiedenheit yon dem Urheher aller Dinge und: das

‚Streben nad) freier Unabhängigfeit. , Das innere Gefuͤhl des eigenmaͤchtigen Wollens · und Handelus erfuͤllte fie mit Luſt; fie gingen auf dieſer entgegengefeßten Laufbahn im⸗ mer weiter fort,.:emtfernten fih immer mehr, bis ſich ihre Göhere Abſtammung ganz aus ihrem Bemußtſeyn verlor. So mie Kinder, melche ſeit ihrer Gebuet vonihren Aeltern geriſſen und ‚groß gegogen worden, ſich und ihre Aeltern zuletzt nicht mehr kennen, verkennen auch. die. Serken ich

ſelbſt, ihre goͤttliche Abſtammung und. ihre Wuͤrde; ſchuͤg⸗

xen und bewunderr alles audera mehr a6; fh fel&ß; ge⸗ \ Bin»

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bet don Inden Dingen, bdaden fie io an 'diefe,

Denn was man bewnndert, das ſttebt Man - Auch zu Bra

ſtgen; ud wer etwas bewundert und nach“ demſelben

furebt, geſteht auch eben dadurchh ſeinen geringern Werth dd Die Seele fetzt ſich alſo ſelbſt unter bie entſtehenden and. dergaͤnglichen Dinge, und TH: fle: ſich fuͤr dag fechlechteſte uns vergaͤnglichſte unter allen Dingen, beriew

ſte einen Werth beitegt, Hält, fo vereint fie aus ui) den

Gedauken ah Gottes Weſen ur und Kraft )j.

Es gibt wei Wege, um die wo möge hi, Bon diefer vetkehrten Richtung, und zu dem Eie wen; dem Erſten and Höhen himufůühren. Der eine: ra RR die Urſache jeigen, warum Bie Seele jetzt folche Dinge ſchaͤtzt. Der jtweite, man muß fe üßer ih⸗

ren Urſprung und ihre Würde belehren. Mit viefem lege ten mn man anfangen, denn es achet: daraus auch bie! -

erſte Belehrung hervor. Er bringt uns auch dem

Ziele aller Rahforfäung habe, und führe

ung auf dieſer tanfbapa eine betraͤchtliche

Strecke weiter. Denn das Forſchende il Bie Seele. Was fuͤr ein Ding fie er fo rſche,

nu Tieerkivot Allen erkennen, damit fie a fich fels ſt BAR ertenae ob Ale das Bermde

—— 80 39 Plotinue Enend, V. L 1. * i ore an re ro meReinnos Tas Yoxas or Isa —RB nl Megan, ander zen nu CAur exilis, ayronseu nos daUTas Ka EX. 09, Keen per ur aUTaus Tu mans N TOÄUN RE N Yarseıe As Wi rgern dregerue amı vo Burndnes de daran ac To

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56 Viertes Hauptſtuͤc. Wierter Abſchaitt.

gen babeyjenes-zu erforſchen, und dat: Ay ge befige,. welches jenes anzufhauen; ver⸗ moͤge, „und-ob ihr diefe. Unterfuhung. gwe fomme.: Denw fellte .e8 ‚ein für. :fie fremder, Begenhand. feyn, wozu follte ihr. dieſe Untsrfugungt.: JR aber der. .Gesene fand mit, dr. verwandte, gleihfam einheis miſch, ſo. iſt effeubar, dan ihr die Unterſu—

‚bung zukommt, und daß ſie den. Gegen⸗. 8*

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Man feber ſchon, —— ke ‚Kichtung die Speculation des Plotinus-nahm. Um: zu erfor⸗ ſchen, war dig Seele erkennen kann, wie wet ihr-natüre liches Vermoͤgen reiche, faͤngt er nicht mit der Unterſu⸗ | chung des Erkenntnißvermoͤgens an, ſondern gehet von eis ner Hypotheſe aus über den: metaphyſiſchen Grund und Urſprung der Seele, - Es iſt nun nicht mebr die Fragte: Hat die Seele das Vermgen, bag Ahfolue

te; das Urweſſen ale den Realgrund alles Riealen sy erfennen; fondern: IM das Wefen ber Seele mit. dem. Wefen. des abfoluten Weſens gewiffermaßen ipentifch; fiebe: die Seele mit.djefem in einem, idealen: Eanfal« perpältniffer Durch eine metapbyfifche Hypothe- fe fol alfe die Frage nah der Befugniß und

bdem Umfang .der ———— beaut⸗

wortet werden. ae

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40. Plotipug. LI 0.1. #0 ya e ger u...

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= Br, viotin F u, Me -. Diefe ur Dogmatismus eigenthuͤmliche Richtur zeige fich auch wieder bei dem theoretifchen Zwecke. Ku dem, was wir eben-angeführt haben, erhellt (hop, Ö Plotin den Gedanken aufgefaßt harte, bie Vernunfter⸗ kenntniß, oder, weſches chen fo viel iſt, Pbilotophif fey.nur. dann. möglich, wenn das Objekt nu Subjekt, das Ertennen-und dag Erkennen« de, gewiffermaßen identiſch. fen Er ‚glaubte, bierdurch die philofoppifche Erkenntniß, bie feſt begründet, und alle. Angriffe ber, ‚Sfeptifer,, w "durch fie dieſelbe in Anſpruch genommen hatten, mit ei nem Streich abgersiefen, zu haben. , Deun .Die- gro⸗ Be Brage, weiche - den Philofophen po viel zu. ſchaf⸗ fen, machte, ab den Vorſtellungen etwas Rea« les entfpteche, und ob die Objekte, mit den Vorſtellungen uͤbereinſtimmen; dieſe "Srage, | faͤllt von ſelbſt hinweg, wenn Gegenſtand und D.ta griff, Sache und Borfiellung, das Reale und. dr ale, iu Gedanken duech Abſtraction ‚wohl unterſchieden werden koͤnuen, an ſich aber ein und. daſſelbe finb. Diefes mußte- er zu erweiſen fücheng Kenn fein ganzes Syſtem ſtuͤgke ſich auf dieſe Identitaͤt. des Objekts und der Idee. Allein unglüdlichere, Ä weife iſt dieſer Beweis ihm nicht gelungen weil er Ihm. vorausſetzt, was erſt bewieſen werden Hier iſt ſein es

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Die Behr ie Dierk und darf nie taͤuſchen, denn ſonſt wäre bie Vernunft unvernuͤnftig, was ſich wider⸗ ſpricht. Daraus folgt, die Vernunft muß al⸗ legeit im Zuſtande Bes Wiffens ſeyn⸗, darf nie etwagvergeffen; ihr Wiffen Fann nicht etwa ein ungemiffeg. und ſchwankendes Mel Ben oder Mufpmaßen hepm Sie‘ Yann I. 12

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4 Bietet ———

Witfen nicht don etwas Anbern häben, wie

einer Der etwas vom Hôrenſagen erfährt; folglich auch nicht durch Demonſtration.

Den wenn Jemandb auch das letzte behaupten wollte,

fo muß doch wenigſtens für die Vernunft Etwas unmitfelbar gewiß feyu. Danm fage aber die Vernunft: alles if unmittelbar gte

| Bi, denn wie mollte man bag unmittelbar

Gewiffe von dem nicht unmittelbar Sewif-

fen anterfheidtn +)?

Bas —— Sewiffe nun, \ ne man muß, woher wirb:es die Vernunft empfangen haben; woher wird die Weber— feugang werben, daß es fo und nicht an» ders iſt 492 Ber den Wahrnehmungen durch bie

Sinne, welche die hoͤchſte ücbergeugung und Evidenz zu

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Begteicen ſcheint, if man doch noch im Zweifel, ob auch . Yas Vorgeſtellte in den Objekten, oder in den. Em» Ffindungen feine ſcheinbare Realität habe, und die Vernunft oder ber Verſtand muß dabei als Richter den

Ausfpruch chun. Räumt man aber auch Vie Renlitde

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nicht das Obiett reis fe, - Sondern ein-Bily deſſelben; Denn das Objekt ſelbſt iſt außerhalb dem Vor⸗

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ſtellen 13). Sollte nun das, was die Vernunft irtenunß

fie erkennt aber das Intelligibte ein. anfex ihr befindliches Objekt ſeyn, wie könnte ſie daſſelbe erfaſ⸗ fin? Denn es waͤre wohl moͤglich, daß fie es nicht traͤfe

alfo auch möglich, daß fie es nicht erfennte.. : Oder er⸗

kennt ic ed. nur dann, wenn fie mit - demfelben Infammen«; trift? Daun wuͤrde fie wicht Immer dieſe Exkenntniß has ben. Mollte man etwa annehmen, das Intelligibie Fey mit der Vernunft unzertrennlich verbunden; fo muß mart fragen, worin. beſtehet dieſe Merbindung? Dawn werden and; die Vernunftideen gewiſſe Formenr

und von außen erworben fegn, und es muß Einpräck von den. Gegenſtaͤnden geben. Wie folk aber Bie Vene nunft. geformt (d. 5. durch. Einbrädle modiſtrirt)

werben? Welche Seftaltung laͤßt ſich denken? Dann gea

liche Berftllung, Wie werden dann beide Ah. ——

bın? Etwa durch die Auffaſſung bes Kleinern, des Feie

mern? Wie wich die Vernnuft erlennen, daß ſie den Ge⸗

genſtand wirklich ergriffen? Wie, daß er gut, ſchoͤn, ge⸗ recht iſt? Denn jebes non diefen iſt ja real verſchieden von

der Vernunft; in ihr liegen nicht bie Principe dieſes Ur⸗

theils, denen fe: glauben wird, fondern auch dieſe ſinb iht, and die Wahrheit it in den Außer DRIN:

Fderner, werden. dieſe Ob eite entweder

des Lebens und Denkens berauht ſeyn, oder ebenfalls WAERUREN: ar. Se dat: :dehter ‚fo —— er : wird

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| Bir brides. "oh das Wahre als die Vernunft hierranzutreffen ſeyn, und wir werben bier. fragen; "wie:

- Be Wahrheit: befehaffent iR; ob das Denkbare und die Vers nunft · in einem und demſelben zugleich, oder ob fit Beide getrennt und berſthieden. oder wie Ton; ſind 44). Sind fie. aber vernunft- ind leblos, was Find fie? Doch nicht. Axiome und Säge? Denn baun ſagten fie‘ non: an⸗ beru Dingen etwas aus, und wären nicht ſelbſt die Ob⸗ jekte. Wollte man ſagen, ſie waͤren einfach, und r B. das Gerechte beſonders, und das Shine be⸗ fonders, :fo muͤrde das: Dentbare keme Einheit ha⸗ Ben, ſondern zerflrent,, irgendo und in gewiſſen Raͤu⸗ men zerſtuͤckelt feyn: WBie'wird die Vernunft, were fie ach ihnen herundiäft 5 Me treffen, wie bri ihnen ruhen? wie ’In einen ude demſelben rırhen?: Was : werden‘ dieſe Sbjekte uͤberhaupt fuͤr eine Form und Grſtalt haben? Et⸗ wie goldire,; von einem Bildner oder Maler gemachte; und in einem; Behälter verwahrte Bildniſſe? Dia uır w du zer aber die fpecutirende Vernunft ein Em—⸗ pfinden. Und warum waͤre das Eine son ihnen Se⸗ rechtigteit, bas Anðere aber

Ben .p ee a f

: Die Hauptfache iſ de site: „Zugegeben, —* Hhiette der Vernunft außer'iherfiub, und:daß ſte die Wer nuuft auf. bie Art. erforſcht, fnfolgt:ndchwrudig,. daß die Merkuuft nicht das wahre Original derſelben. in ſich ſelbſt beſitzt, und ER in wo Be Forſchungen SE as rn Se 7 gee EIIC EI Fe J— 45 Pletinus, äbendaſ. —E RE am ao“ Tg dam un, m rar exe, na ur , wum ara

auge, x To wAnder wbı nu 6 reuros we Uros, x ee TR) —* a errelden Adria: aa Te Bon- RE TE wur memoned wine, Evo Su, neu dregn, f —* RE Eu. 5 8 BIORNTR: na wo gun \ 7) iur, 74 In .., abs —EI edle sdenzen ner Yac ar ame at eg: dTugar Asyos, nos un “ure TRIER : ea

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Plotim ie 00—

getaͤuſcht wich’. Denn die wahren Drigihätt werden jene Dbjekte feynz, :bie Vernunft wird fie betrachten, ohne ſie ſelbſt zw Has Ben, and alfo:bei diefer Srkenutniß Biidet von ihnen empfangen. Alſowird File nicht das Wahre, fondern bas Falſche haben. AM fie ſich deſſen bewußt,ſo wird fie geſtehen, fie ey der Wahrheit nicht theilhaftig. Weiß le dieſes nicht; und glaubt, dad Wahre zu Seflgen, ohne daß fie es befige, re wird ihre Taͤuſchung verdoppelt, "uiid fie noch weitet von Der Wahrheit entfernt. Eben deswegen, Hlanbe ich, iſt in den ſinnlichen Vorſtellungen Feine ˖ Wahrheit, fondern nur Schein (Bofe);, weil die Vorſtellung etwas eine pfängt; was etwas anders: Ifyials das, von - fie es empfängt IR nun keine Wahrheik -in der Beruunfty. a fo itiſt !eine"folhe Vernunft

Weder Wahrheit, noch Wahrheit die: Werd

aunft; es iſt aͤberhaupt Feine: Vernunft/ 20%) irgendwo ‚ahberd- ——— zu fin⸗ den *). ur

‚Ban darf alſo die Dinge an fi nicht ale ge“ der Bernupft Ale, u gereife, Abbrucke ihn un

ee piorinus, ebendaf. u var im Eri kalıca u * ræuræ de elrou, ‚za Fo soun Urar- axyorra Yeageıt, meyädion ævro, ANTE To And avrer exe dehevedus 17.0 dna- su ofe Jenen, ‚ve ner yag aAndıa ar un eure, Seanea

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6 Wiertes Sur. Waerier Afhnte.,

yon Anklön in ber Vornanft. annehmen. Man a die Vernunft wicht der Wahrheit berauben, weiches -. viel, waͤre, alß die Erkeunbarkeit und die Rea⸗ lität der Dinge en ſich, und Dazu’felbft nie - Vernunft aufheben. Sol Erkruntniß und Wahr⸗

heit ſicher geſtelt werden, fo muͤſſen auch. die Dinge an ich ihre Mealität behaupten. = Man muf der wahren. Vernunft alles Rrake geben. Denn zur. dann kann fie.erfennen, wahrhaftig er» kennen„ .obge etwas. zu vergeſſen, ohne ad wie zu baben⸗ unter ihren Objekten herum zu laufenze, dann if in der Vernunft Die Wahrheit, un? bie Dinge an fi Haben vie

RR wen, feſten Grund; Fir leben und denken

ungerteeanlihe Eigenſchaften dee ſeligſten Natur. Und wowder ſonſt noch etwas Heh⸗ gesund Erhabenes 46), Auch bedarf. es bann feiner. Demonfiration; feines Usbern - zengungsgrnuheb, daß es ſo ſey. Denn'bie Vernunft iſt ſelbſt ſo; fie wird von ihr felbſt durchſchauet. Iſt etwas noch über bie Vernunft, ſo weiß fie, Daß es auß ihr ſel bſt iſt; iſt etwas nad der Vernunft, fo weiß fi, Daß fie es ſelbſt ik. Nichts kann bei der Vernunft mehr Glauben verbieuen, als fie. lelbſte, wenn. ‚ne on aus nt bendet, und daß

0) ——— ebendeſ 0.0. um pr ur. de re . vonse (ara use KON © Ta. Far eTer Ayaı m, wre ame a arocturra⸗ aursr, uyarım de vor VONTEi Res * am anzegien XXXXXXEXEEVEEVE du xæ⸗ —— Tag v arudirh sadorsen ‚Fa. raıra, Uro Ing: an na dan, aus wrnden abun. um a") ee m rule darar. . mn Anden au save, mas dom Urne won ur, wu Guest um voyew:: dd ds ni \ı) Be u MORLUERTNE Qven veargus, wet Te ter am wauıoı eramı

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. Wioetn... a 63

| VaRsictes: bart und iſt. Das ber ift die wabre Wabertheit nice. Ueberein- Kimmung mit: einem. Anders, fondern mit fi ſelb ſt. Sie fagt nichts auher®, als wag fie ſelbſt. iR, und was. if, das faget fit auch. Wer will alſo die. Bernüunft wiberles, gen, und woher wilb er. einen Widerlee sungegrund gegen fie hernehmen? Deni was er fagt,. kommt immer auf daſſelbe zu⸗ ruͤck, und gehet in das allgemeine Princip ein, wenn es auch noch ſo verſchieden ſchei⸗ nen ſollte. Alles iR Einheit. Es laͤßt fi nichts finden, was u a. wäre. ale. das Wahre #7), |

Sa. dem ganzen NRaiſonnement wird verausſelt⸗ was bewieſen werden ſollte. Es beruhet auf bene Schluſſe: If die Vernunft ein Erfennenife

vermögen, und gwar ein ‚abfolutes Ertenute nißvermögen, wodurch. wir alles, was ar ſich iſt, untrüglid. erfennen, fo erkennen, baß fein Vergeffen, fein Seren im Anfehung beffeiben Start. finden fann; fo müffen die Vernunftobjette mit. der Vernunfg ibeit«‘

tif, und. von unterttennlich ſeyn, nicht TE: anper.

47 Plotinns, ebenda. idee zug &s dem w.

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Tor ana, nm UTI a aurz, dt moi, um .nn ‚Kar ano, 075 auroc. my adus euxig⸗ win wur ats, nm dns un TuTo_ xu org. Öse no, 3 orte arndun u eyugu:

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54 Viettes Haupeft Wierter Abſchnitt.

autter ib, fordern‘ in ihr vorhanden. ‚Fey, un "obfeftine‘ Realitaͤt Habeh. In bieſem Schluſſe iſt die Conſequenz gar nicht bewieſen, fie kani wicht bewirſen wirden und enthaͤlt ſogat einen verſteckten dWlder ſprͤch. And was thut er um bir Hypothefis in „einig Zoeſis zu verwandein. Gar nichts, üld daß er, was edingt angenommen iſt fuͤr unbedingt wahr annimnmit. Was er ſaset, Betorifet: wicht den bypotheriſchen Oberſatz⸗ die Solgerund, und die Folgerung nur in Betie⸗ bung; auf die. ‚vorausgefegte Wahrheit des Oberſatzes. Ehen darum täufchte” ſth Plotin am‘ ſo mehr mit ‚der Wahrheit dee Schluſſes, weil er immer die Wahrheit des bypothetiſch Angenominenen ſchon init dem Schluſſe vor⸗ aus ſetzte. Plotin frage nicht, was können wir du rchdie. Vernunft erkennen; worin beſteht nie: Funktlon dieſes Vermoͤgens, welchen Gefetzen ift es feiner Ratur nach unterwor« fen, und an welche Bedingungen iſt es ge⸗ hunden, wie weit. reicht. es; ſondern er ſetzt vor⸗ qus, die Vernuuft fey ein abſolutes Erkenntnißvermoͤgen, und fragt nur: mie ifE unter diefer Vorausſetzung die Er kenutniß der Vernunft beſchaffen? Die Vernunft erhebt fih über Ye Bebingte; fie firebt nach dem Abfoluten und Unbedingten ; darum macht‘ fie Biefes in allen Schluͤſſen gu den Oberſatze, unter welche fr das Beſondere ber Er⸗ fenntniß ordnet. Ohne gründliche Unterfuchung des Ver⸗ nuunftvermögens iſt es faſt unpermeidlich, die Ideen, wel⸗ che nichts anders als Regeln des Vernunftgebrauchs find, fuͤr Erkenntniffe zu halten, ‚und das Abſolute, welches nut Aufgabe der Vernunft if, für etwas Reales zu meh⸗ mien, und man ſcheint ſelbſt durch die Theorie der Schluͤſſe darauf geführt zu. werden; denn wie könute man durch Schluͤſſe etwas Wahres erfennen ,. wenn der. Vernunfe uicht etwas unmittelbar Gewiſſes ‚gegeben waͤre?

/ > Dies

- F t * F F ı i d Se * DPlotinn. 683

Dieſes iſt nun unſtreitig niche ber Weg zu ſichern Grund ſaͤtzen über die menſchliche Erlenntnißz zu gelangen, und vielmehr ein zuverlaͤßiges Mittel, fin Taͤuſchungen und leeren Chimaͤren hinzugeben. Der Pbilsfopb, wenn en niche mit Der Beruuuft ſchwaͤrmen, und bloßen Dich» tungen den Werth von Entdeckungen beilegen will, -muß anmer einen feſten Yunft Haben, auf welchen. fich fein For- ſchen ſtuͤtzet, einen beflimmten Anfangspunft, von. dem er. ausgehen, fichere Grundſaͤtze, die fein Verfahren leiten. Können. Hier IR aber ein hloßer Runfc, der fihauf - das verfannse Streben der Vernunft nach dem Unbcding- ven grünbet, eine bloße Täufchung die ganze Baſis, welche das ganze fehr bach aufgethuͤrmte Gebaͤude der. philoſovhi⸗ ſchen Erkenntniſſe tragen ſoll. Die Vorausſetzung, daß die Elemente dieſes Sebaͤudes unmittelbare Erkeuntniff: find, welche keines Beweiſes, keiner Rechtferti⸗.

gung weder bedürftig noch empfanuglich

find, beraubt dieſe Art zu philoſophiren vollends. aller kitenben Grundfäge. Deun wie. man biefe unmittelbas sen Erkenntniffe erkennen, von andern, die es nicht find, unterfcheiben, uach einem Princip auffuchen, und. fie im. foftematifcher Einheit verbinden koͤnne, davon enthaͤlt die⸗ßU . fe Voraudfegung nicht nur feinen Wink, fondern fie ſchneidet auch aller Rachforfchung darnach die Moͤglichkeit

- ab. - Nur die Willkür bleibe übrig, welche auf eine une gewiffe und unbeſtimmte Ausfiche auf das Abfolute hin ben Bas des ganzen Syſtemes leiter; aber auch eben das

ber nicht verhindern kann, daß diejenigen, welche denfelben Weg im Philofophiren befolgen, nicht fogleıch bei den erſten und wichtigften Begriffen, wo fich die Evi⸗ benz. der wamittehbaren Anfchauung am unzweideütigften AITERDETEN folte, auf ganz verfchiedene Abwege gekashen.

& iſt ein einziger Punkt, in welchem alle Anhänger biefer Dhilofophie einſtimmig find, und der auch gewiſſer⸗ Teunem. Geſch. Phileſ. VLie E maßen

x

66 Viertes Hauptſtaͤck. Vierter Abſchnitt.

maßen einen beſtimmten SGrundſatz fuͤr die forſchende Ber⸗

nunft darbietet, dieſes iſt nämlich die Behauptung, af . vie Philoſophie eine nicht ſinnliche Ertenntnig if,

und daher nichts aufnimmt, was zunaͤchſt auf Wahrneh⸗

mung beruhet. Allein da ber Charakter des Ueberũuunli⸗ hen hoͤchſt unbeſtimmt und ſchwankend war, ſo daß es der Einbildungskraft leicht wurde, nach Belieben Vorſtel⸗

luungen und Bilder unter dieſer Form aufzuführen, fo ver- lor auch von diefer Seite biefe Philoſophie das einzige

..

N

noch übrige Mittel, ch zu orientiren, und etwas. Feſtes und Allgemeinguͤltiges aufzuſtellen. Innere unmik telbare Erfenutnif oder Anſchauung ber Ver⸗ nunft wurde der Grundpfeiler der Philoſophie, weſche, in ſo ferne ſie der ſinnlichen Anſchauung entgegengeſetzt iſt, als eine intellektuelle gedacht wurde. Da aber

hierdurch nur ein negatives Merkmal gefunden war, ſo

begnuͤgte man ſich mit der Analogie der empiriſchen An⸗ ſchauung, ale wenn man dadurch. den negariven Begriff in einen pofitiven vermandele hätte, Hier ift der hoͤchſte

u Punkt der Speculation, aber auch der einleuchtendfte

Beweis ihrer Schwäche, und eines fhwärmerifchen Cha⸗ rakters, daß fie nur durch Erdichtung des Nealen, oder

Durch Uebertragung bes Empirifchen in die Region des

reinen Denfens den Schein. von Erkenntniß erfchleicht,

der aber verſchwindet, wenn man nach Grund und In⸗

Halt der vermeinten hohen Weisheit fragt. ' Leere Be⸗ griffe, oder. zu reinen, Begriffen erhobene. empirifche . Au⸗

ſchauungen, ein Gewebe von inhaltsleeren und einander ſelbſt aufhebenden SIdeenverbindungen ik das Reſultat,

welthes man durch eine fchäcfere Prüfung bier erhaͤlt.

Bei dem Allen enthält Plotins Philofophie große und herrliche Gedanken, und nicht felten iſt er auf der. Spur, welche unfere größten und berühmteften Denker, nur mei⸗

ſtentheils mit größerer —— und eig

befolgt Vasen: gene

f

ber. -Schläffel diefer neuen. Philoſpphie; Die Bere nunft iſt bas Vermoͤgen derreinen and une

mittelbaren Erkenntniſt des Abfolure and Neelen Alſo wird den Iderr als den eigenthümlie

chen Begriffen ber Vernuuft ging ‚unmittelbare Realitaͤt beigelegt merben. Die Ideen ſind Vorſtelungen, durch welche wir, Objekte, die night ia dem Kräfe der Erfah⸗

ee. - gene Banantfesung Ii.die@dmmmblege; und zugleich.

zung liegen, auf eine eben fo. unmittelbare Art wahrnehe '

men, als wir die Erfahrungsobjekte anfchaum. ıDag

Denten wird in Anfhauen verwandelt, Zweitens.’ Da-das Streben nach ſyſtematiſchr Einheit weſentlich in der Vernunft liege, fo wird nach derfelben Tendenz DIR Ziel, wonach die Sernunft riugt, in ein teales Objekt verwandelt werden. Die Vernunft

ſchauet die einzelnen Verſtandesweſen nicht nur, fon, -

been auch ihre. Verbindung zu einen Ganzen, ihr Syſtem

an. Dritten, De die Idee ber. Gottheit das Ideal

ber reinen Vernunft iſt, um an dem Leitfaden dıefer Idee .

ale denkbare Dbjefte, mie in bem logifhen Denken durch Eintheilung eines oberſten Begriffs, in eine ſyſtematiſche Verbindung zu bringen, ſo wird dieſe Idee ebenfalls hy⸗

poſtaſirt. Gore als Realgrund alles Wirklichen und ale.

les Reale in feiner Dependenz von Gott iſt ein reales Obe je. : Das Syſtem der Wefen, die Stufen⸗ leiter, Der Dinge bis an die hoͤchſte Stufe des Seyns, iſt nicht etwas, das etwa blos er. fhloffen worden; denn dann wäre inimer: noch die Fra⸗ ge, ob unſern Schlüffen auch objeftiye Wahrheit zukom⸗ me, fondern es liegt unmittelbar in der-Anfchauung, 100% durch bie Vernunft Gott unmittelbar ergreifet. Vier⸗ tens. Da die Vernunft den Urgrund. der Realität und alles Reale unmittelbar und rein: ohne. alle Beimiſchung

u.

erlangt, und ihre Ideen die Objekte an ſich find, fo wırd

in dem reinen Borfiellen, die objektive Keas *E 2 ULaͤt

8 N *

Viertes Harinoe inte of.

ihn, Sie Weſenheit alles Seyns beſteten und ſelbſt ſinnliche Objekte, in fo ferne fie als etwas Reales zu betrachten find, als Vorſtellkraͤfte er» iſtiren. Das Seyn des Ausgedehnten, Raum; Matte rie, iſt nut ein abgeleitetes Seyn, oder gar nur

ein Schein von Beim Seyn. Es wird alſo auch

in dieſem Syſteme die Materie und die ganze Koͤrperwelt Haus dem Idealen wbgeleiten, und dadurch bie vollkom⸗ menſte Einheit hergeſtelt, wenn es nämlich mit der Vor⸗ ausſetzung, worauf fh das Sanıe gründet, feine Nil tigkeit haͤtte. 7 Hieraus ergibt ſich, daß die Lenntuiß dieſes e⸗⸗ ſftems vorzüglich auf folgenden Punkten beruhet: 1) Got⸗ tes Seyn und Weſen; 2) wie alles ans Bott entſprun⸗

gen iſt; alle durch Sort beſteht, und Gott in allem iſt; =” 3) das. Verbältmiß der befondern vorftellenden Wefen zur .

Gottheit; 4) das Verhaͤltniß der materiellen Weſen zur - Gottheit; 5) Folgerungen aus diefem Syſtem für das cheoretiſche und praftifche SIntereffe ber Vernunft... Mir glauben anf diefe Art Die Hauptfäge der Plotiniſchen Phi⸗ loſophie in einer beſtimmteren Ordnung darſtellen gu können, als fie aus der unſyſtematiſchen Aneinanderreihung der einzelnen Abhandlungen, woraus feine Schriften befichen, erfannt werben koͤnnen.

EL Alles Objektive und Meale if durch das Eine, ſowohl das urfpruͤngliche Reale, als was auch immer auf,irgend eine Weiſe als etwas Wirklihes gedacht wird. Denn ‚was wäre es auch, wenn es nicht Einheit hätte? Hebt man diefe auf, ſo iſt es nicht mehr daffelbe Objekt, wel⸗ ches man fich dachte. Ein Heer, eine Gefeufchaft, eine Heerde, ein Haus und Schiff würde nicht mehr das ſeyn,

was es iſt, wenn die Ein heit aufgehoben würde +2),

| Stetige ) Plotinus ‚Ennead, VI. L.IX, C. 2. Rate TE 0,50

0

vun

Stetige —* nicht Pr wenn Einprie wicht

gorhanben iſt; werden fie getrennt, .fo veraͤndern fie Ihe

Senn, in fo fern fie die Einkeip verlieren. Jeder > sub Thierkoͤrper iſt Eine; fliehet die Einheit,

wird er in eine Vielheit zerſtreuet, ſo verliert er das 3 . fer, das er Harte, und iſt nicht mehr, was er geweſen

| Be, a

war, ſondern wird etwas anders, ‚In: fo fern es wieder

Einheit Hat. Geſundheit bis Körpers iſt dann vorhan⸗ den, wenn er zur Einheit verbunden ft, und Schönheit,

wenn die Kraft des Einen ale Theile umfaßt; Tugend

der Seele, wenn in ihr alles zur Einpeit und in eine Har⸗ monie oereinigee wird.

IT. Alles, was if, if alfo Eins, und Ir Einheit; doch nit alles in gleichem Sra⸗ be, fönderi nad dem Srade feiner Kealis

tät. Nealität und Einheit Reben in gleis Hım Verhaͤltniſſe. Ie mehr oder weniger etwaß- real if, deſto mehr oder weniger Einheit hat es. Ein ges.

trennter Koͤrper als ein Heer iſt am weiteſten entfernt von dem Einen, weniger ein zuſammenhaͤngender Naturföre

per; om engſten detbunden iR bir Sale wie‘ Be Ein⸗ |

heit 997.

ui. Inbeſſen iſt Seele und Einpeit v6 nice ideneifch. - Einheit if ein Praͤdicat, ohne welches die Seele

zwar wicht Seele if, welches aber doch. nicht Ihe, Wehen ET EN, er RE 40. Que

»%“ 7.7

#0 dirk ur oem, dem Cr marar ac oıra,na dam drac- 0

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4) Plotiaus Ennaad. vr. L. IX ı e. 1. 0 ‚yo FR Mayen ‚drei dunser ac in die ya na do erın die Te

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au In ni“ n,- dregar sem ru dv, peidor ax sure Tr der au par ua ortus Ei 10 —— er. J , —— *

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18 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſ chnitt.

auebruͤckt. Seele und Einhett find met‘ we⸗ ſentlich verfhiedene Dinge 0). Dinn die Seele enthält zwar Einheit, aber auch Vielhen in ſich, /twar nicht der Theile, aber doch der Vermoͤgen und Thaͤ⸗ tigkeitem welche durch die Einheit ale ein Band bereiniget foorden; fie ift alfe ſelbſt nicht das Eine, ‚Paten iſt ſelbſt durch ein Anderes iu Einen geworden a

&

. IV. Wenn die Seele alle Dinge bildet, geſtoltet, zuſammen orbnet, ſo bringt fie zwar eine Einheit hervor, Regie dieſe Einheit, fo. wie Geſtalt und Form ben Körpern; aber doch nicht ale. etwas, das ſie

Febr iſt, ſondern als etwas von ſelbſt perſchi· denes 52),

V. Es frage ih, iſt. bei —— Be fen ihr Wefen und ihre Einheit weſentlich and urfprüäuglih ein-und_Buffelbe, fo, daß vwoe dad Weſen eines Dinges gefunden hat, auch bad Ei⸗ ne gefunden har? :Gefegt z. B. die Bernunft waͤre Das Weſen, waͤre dann die Vernunft auch die Einheit, und alfo beides, das urſpruͤngliche Wefſen und das urſpruͤngliche Eine? und theilte ſie dann den Andern das Seyn, und damit zugleich auch die Einheit ent. Mas er fi) auch —— außer der Vernunft | unb

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sn) Plotinus, ebendaſ. care dr un) OKT a ar» Bun 6: ptger. 2.2,17°2 7% Due X er * . Ammlıoder, oryısdaı, ee d ro in OFEN

ı deko qurgoras : » $e) Plotinus, ebendaf. swayn 2 ‚20 &, & | .uex das urn, she muryu da Turo um avın dw «As, . ""33).Plotinus, Bunaad, VI. LILX. 2. go —8

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Aal BE Rxalitoͤt woblb denlen, welches bag urfpräng liche Eins feyn koͤnnte? Es iſt nämlich entweder iden⸗ ih hit dem Senn, fo, wie ein Menſch und ein Menfch fen‘ Ideneifch ik; ober’ es ift gleichfam bie Zahl eines jeben Dinges;, denft man z. B. zwei einzelne Dinge, fo if je⸗

bee Einzelne berfelben eins. Gehoͤrt nun die Zahl zu den -

reälen Dingen, ſo gehoͤrt auch die Einheit dazu, und man muß nun nachforfchen, was es denn eigentlich iſt; if abet ! das Zaͤhlen eine Thaͤtigkeit der Seele, indem ſi fie von eis nem zum andern gebt, ſo iſt das Eine nicht Etwas in den Dingen anzutreffenbes. Allein die Vernunft. ſagt, es werde überhaupt nicht ſeyn, wenn jedes die Einheit ver⸗ dies Mir mäffen fo. nachforſchen, ob jedes

Seyu des @inzelnen und der Einheit, ob -

uͤberhaupt das abſolute m und dag an fointe iſt.

-YL.. Des Dbjakt. anb' PER Einheit find u wicht Ein und:daffelbe, denn das Seyn je bes Dinges hegreift eine Vielheit; das Ei— nerfann aber.unmoglid sine Vielheit ſeyn. Der Menſch iſt ein, lebendes und vernünftiges Wefen; er har viele Theile meſche alle durch: bie Einheit zuſammen⸗ bangen. Der Menfch ift.alfo von der Einheit felbft vere - fchieden. Auch der Inbegriff aller Dinge iſt mehr Viel⸗ beit als Einheit, weil es ale Dinge begreift,. teil es fer⸗ ner nicht leblos it, ſondern Leben und Intelligenz in fich dan. €. bar: awar auch Einpeit; aber es iſt nicht

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Wiener Hari, inte fi. \ feish bie Einbeie, fondern dat fe u [570

- -ittheitung bekommen st). -

VIL Vernunft und Einheit find nicht ein und daffelbr} denn font wäre die Ein» beit Vielheit. Denn die Vernunft enebält bie

Ideen; jebe Idee aber, ſowohl ale der ganze. Inbegriff derſelben, iſt nicht die abſolute Einheit, ſondern vielmehr

N s

eine Zahl, oder fo eine Einpeit, tie auch der ganzen Welt

gufonmt 5). VIII. ueberhaupt iſt das Eine day Erke,

bas Urfennz aber weder Vernunft, noch

dee, noch dag Objektive IR. das Urfpräng« Lihe, fondern das Abgeleitete $). Denn jede Idee iſt aus Vielem zuſammengeſetzt. Das Viele, won

aus fie beſteht, iſt aber eher als das Zuſammengeſetzte.

Die Vernunft iſt nur dadurch‘, daß ſie auf i intellektuelle Weiſe anſchauet. Die vollkommenſte Vernunft ſchauet

nun nicht das Aeufßere, ſonderü ſich ſelbſt an, indem fe - zu ſich ſelbſt, als dem Principe zuruͤck kehet. In dieſer

Ruͤckſicht iſt fie nun das Angeſchauete und An⸗ ſchauende zu gleicher Zeit; alſo nicht ein⸗

fach fondern ANIME aufe nicht das Ei»

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g) Plorinus ebendaf. aM’ m we ar #6 due wände 'urı, vo Bu/hr aboruren wandern some, Örager ar um duuregen un In ui. ro dor 0, wawa m: wur. x. .0w=,

- woi« Kader Ta cıra ar un naı ärager Tu dee‘ peradnem ds exu nur mideen vo ir. axgn de um dem ums wur ge 0"

u ya Ön saxgon. worhe ae Ta or.

55) Plotinns, ebendaf. m de me wure am, Pen vr. zei. . Au arayan dims'. mi 070 mai, 8 zu udn zuge. uds oo yaoı dan ön a Mæον, xaı inuen zus m up» wem mas urer di, der mr y d orper 5. i '56) Plotinus, ebendaf. rer de we mes dr ws d da mr nun su ua mus ze 0m u zone, - Ä

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F

ae MN. a ee ae *8 Sm; KR dieſes unfreitigetwasBolllonmneres und Hoͤhe res; und fic barum etwas Niederes, Abge⸗ jeitetes 5%). Man muß ſich alfo die Vernunft fo den⸗ fen, daß fie dem Guten und: Erſten ‚gegenwärtig ift,, und auf daſſelbe hinblickt; fich aber auch ſelbſt gegenwärtig iR, und ch anfchauet ale das Seyn alles Dinge: Wi gen diefer Mannigfaltigfeit kann nan das Eine unmöglich r die Beraunft ſeyn; denn ‘da wär: es alle da die Vernunft ‚bei Inbe ariff aller Dinge iſt; | nicht dag Objeltive, ‚denn san N fat wieder auis 59).

X. Da ——— es weder iR, no ein Begriff, umfere Erkenntniß wirklicher: Dinge Ah aber auf Begriffe fügt,‘ To iſt es ſchwer zu erkennen, was ba Eine il; und worin fein Wefen beſteht. Denn die Seele ſoll etwas erkennen, was keine. Form beat, nicht darch dat Mönnigfaltige. und ui aus

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57) Pictians, ebenda fe u. n Ei de yag ıcu more

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58) ————— cbendaſ. ‚ou ur Mengt, org so OR zus Tor Ye agıcor nasTor umger 70 120 Biısorte, ame

aurs. as Äayror yag ericgeder, ss agyır enisgede. u - b

per autor 70 ni To vosmsm, Imdur sei zu uy &- hr, WdE To in u de a0 üregor BAıma, warm ae ve

agnrror xaı wege wuru. u ds wer Ude * „rer, mu ur Beuregen !

39 Ploti nu se ebendaf. na on Tor vor Teuror EN „dor wagt Kir TE ayadm zul Tu era, zur Biere eis site * dunmuas as 'dayrp, vor TE Ma meren, na :sesih.. daursor 17a 76 Warn. won ga du mu Me ui, ee ru. .u rem Pr? ro a Te wart re. Yyag.un 076 drum ads vor war yag ar rar un Tu werte, u vo mare oa" aan

+ No.

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Pu Viertes Haupt, Geier Aofehnit. |

= Ve anoͤchte ein leeres Nichts ergreifen; wendet fie GE ter bGer zu dem Sinnlichen um hier auf einen feſten Grunde

ausruhen zu innen! "8 gehet ihr Bier- eben fo, ale

wenn ſie durch die Betrachtung ſu kleiner Gegenſtaͤnde er⸗

amüder, ihren. Blick davon ab, und auf größere. Dpjefte Fire: Wil die Seete von allem. abſtrahiren, und fi Feb als eine Einheit anſchauen, fo ‚meine fie das Geſuch⸗ te nicht gefunden. zu haben, weil fie von dem Angefchaue-

cn nicht verſchieden iſt. Es iſt indeffen.doch kein anderer

Bey für: den, ber Aber. bad Eine philoſophiren will 60),

33%. Ken

X. Das eine iR es, was wir fuchen: wir wol⸗

Ien das Brincip aller Dinge, dag Gute und

MBastttf betrachten. Daqu if:erforderlich,Tdaß man

8

| ih micht zu weit von Dem entferne, was in der Reihe der Miuge das Erſte: und Hoͤchſte if, nicht bei den ſinnlichen Minden, welche bir unterſte Stelle eiunehmen, verweile,

ch von aller Inwblkfommendeit rein erhalte, weil man

nach dem Vollkommenſten Mtebe; daB. man ſich zu dem in-

stern Princip ſeines eignen Selbſt erhebe, von der Biel- beit-in fich abftrahire, und fo mit ih feld eine werde, ide Einenund des Urprincipd Beſchauer

F un: werden; man muß ganz Vernunft: werden, feine Seele

der Vernunft überliefern und bingeben, damit bie Seele, was die Vernunft fichet; wachend empfange, und da⸗ vurch das Cine anfchaue; nicht etwa "eine ‚finnliche Morſtellung hinzubringen, und etwas Sinnliches in jene ‚Unfchauung aufnehmen, als Größe, Geſtalt, Ausdeh⸗ Nung: benn dieſes iſt fein Objekt der, Vernunftanſchau⸗

ung, fondern des und » ber Einbildungetraft viel⸗

Br A mehr %. . 2

x. 60) Plotinus Ennead. v1. L. TR... 5 nu)‘ isurp den Yun drar ıdar 0de)4 vom ercæ Tw ariımi, x J b use, To 6 um ayıw («uro), Er oieræ⸗ “ws. eg eo

nn U ET TE HU jan Eragon sorın. - disne 2 Luke ur EEE w Orem, er

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ſten Kraft das Keine 5

XI. Was tann bie Vernunft ———— Dieſes muͤſſen wir von der Vernunft ſelbſt vernehmen. Die Vernunftkann anſchauen, entweder was vor und uͤber der Vernunft iſt, oder was in ihr iſt, ober was von ihr if, Kein if zwar auch das, was in ihr if; aber reiner und

einfacher if doch das, mag vor ihr if; at |

teinften und einfachſten aber das Eine, und

Hoͤch ſt e *2). .Diefes iſt nun nicht felbft Vernunft, fon».

dern bad ucberpern uͤnftige. ‚Denn die Vernunft ift eines von den Objekten; jeues über nicht Etwas, fondern höher ale jedes Ermäs; nicht ein "Ding, welches gleichſam die Som "jebes Dinges hats: fondern fe ormig 4 8, auchi in Anke | is ae gorm 2, R Plotinus, urn _ PIE Array, ups li '»AlBe _; narchr ; ;ERIARORUNEN ro ayador ME Te. ae Tor, u7E Rogge u yayrda;, vor reg Te zenre, u wexera Ta Rare meet, N LERENOD SE Ta rgera yar tavıor aTO tar aieInTer sexXäaTar'ürthr, naxier TE Ra

u. ann AÄnypercr Bra, are ‚Re To ayador eriwdıre yo .

sed, ir) Ta sm 0 are wen araßeinnsas, zu dv cn yersadaı, aryns, zus do: Mearn⸗ soneor. u Tour xen yeoReor, ® x Ih Luxe war wire ww Hirturmern zus LIINZRER ba Seas EXMvOR,- Eyenyogven dexoısıy Bad

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2

Plotinus, ebendaſ. «M«- * Apr wage Ta won

—X —XRERX —A un Ta ar, Te Lot rs xudure de a ve cr av 20° ari'de nadaturien zu —— To me ana" nad * Se * Ko us. - Plötinus, ebendaſ. ur 15 Tun, ad“ v0 ww 7 zug zer orser u N) ts, angira de = ar, ah“ ee⸗ ixacu- u 0,

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« > . 2 = N J —X “u.

w Viertes Hauptguͤck. Vierter Abſchnitt.

XU. Die Natur des Einen if bie gen. Anusditare aller Dinge - Darum iſt ſie keines ‚son dieſen Dingen. Das Eine iſt alfo weder Etwas, noch hat es etwa eine Qualität ober Quantität; es hat Meder Vernunft noch Seele, iſt weber in Bewegung noch in Ruhe, weder in Raum noch in Zeit; fondern eg iſt das on fi Einfache und Begrifflofe, Höher ‚18 jeder Begriff, Bewegung und Ruhe. Dieſes find nur Beſtimmungen des Dinges, wodurch es zu Vielen geſtaltet wird. Aber warum kann es nicht als beweglos gedacht werden, wenn es nicht in Bewegung iR? Das ‚Eine von Beiden, oder Beides gehört zur Beſtimmung des Dinges, und dag Bewegloſe iſt es durch die Ruhe, und kann daher nicht mehr ale einfach gedacht werben, weil Ruhe und das Ruhende nicht identiſch iſt, und daher das Erſte fuͤr das Zweite etwas Accidentelles iſt. Die⸗ fes iſt aber nicht der Fall; wenn wir fagen, das Eine - ſey Urſache; denn wie deäden dadurch nicht &t- was aus, das zu dem Einen, fonbern dbel- mehr, was zu und hinzu kommt. Wir Haben Etwas von dem Einen, während immer in ſich un⸗

pet dnderlich bleibe r ae ea

x

a yaR co o, ir mat e ru werner ·ed · · de ærci MOgOnE. vonriuns.” 0 piotinas, ebendaſ. venurix⸗ —* ze. ur Rare oder er .urar’ ure u ri, 878 "Rotor: ur ‚x9 | ‚won, ure wor, ur \yuxa, we nugume, ar droe, de er 2 Oro, 8 0 zen. «ds Te x aöro erpuder, paiter ‘de . —— wo“ ed: X 00 sundker, "ge ERTL: vaure®_ nz var = 20 = nee auto mom. dia Tı-ur mMn xive never, ux iso; ders weg KiV.To or. vuran ders. aße Po- vees arayın, To. 78 dcs [277 icac, za * vauzor ‚vu eu. ‚gm, Jen svußndsroun IP nu Un TI KmIEr am. eng xæ⸗ Ta ron Asyar, u nurnyogur ecı evuißsßnuor vi aure, a" a ers axopar nu nag * sn ec u —8

X

Te "Ponte: + s 0 In. HM denn dieſfes Eine der ertena⸗ bar! Diefer Zweifel entſtehet narärlich, weil wır das Eine nicht auf dem Wege der. Wiſſenſchaft, nic durch reines Denten auf diefelbe Ark, wie wir ir⸗ gend etwas anderes Intelligibiles denken, ſondern buch Gegenwart erfennen, _bie böher als ale Milfenfchaft iſt. In dem Wiffen entferne. fich die Séele don dem Einen, weil +8 durch Denken geſchleber, und Denken iſt eine Vielheit; fie gehet dann bas Eine vorbei, und in Zahl und Vielheit über. Man muß fich daher üser dad Wiffen erheben, von Wiſſenſchaft, wiſſenſchaft⸗ lichen und anſchaulichen Gegenſtaͤnden abflrahıren, uud „ſich nie von dem, daß es die Einheit if, entfernen 65). Wenn man fagt, daß man durch fchriftliche und mündli« - he Lehre zur Erkenntniß deſſelben erwecke, fo if dag nur fo zu verſtehen: Alle Lehre gehet nur dahin, ben Weg und den Gang zu zeigen, wodurch ‚man zur Anfhauung be8 Einen gelangen kann. ‚Das Anſchauen felbſt kann nicht gelehrt und gegeben, fondern von jebem, der dar nach ſtrebt, ſelbſt zu Stande gebracht werden. Gelangt einer nicht zu dieſer Anſchauung, fo empfängt tr’ auch Ä nicht das wahre Kicht, welches die ganze Seele erleuchtet, er wird nicht davon affieirt, und hat gleichfam nid dad Gefühl der Liebe, durch welches der Liebende in dem An⸗ blick des Geliebten fich verliert. Zwar ift dag Eine von Keinem entfernt; es ift jedem gegenwärtig, und , un wieder age gegenwärtig. - Es ift nur

benen

6) ebendaſ. 4 yıııas di | ancya Halıca,

..des ande zute arıeaun n. auneis. Fun, unde nara voyrin,.

ding Tu a vonra, an Kara Falyelar, ERISTNS xensToi. a 2 de hun na tr wu arosasır, wu BrRKıTH 10 b, orar erıcman Te Auußar‘ Acyos var yerıcnun, TehR d. 6 Aoyer. Tugexerm u vo dr, —R na xande⸗ Kursen, une rien romvr ds den, nme undarın am= farm ru & wer, MN ancnnrad du ame BRIENEnE m HE "ERrTan- > .

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6} * \ * f % 3 : 2 r

ww Viertes u Heuspit: Wierter Aofgnin. . Ss

denen wegenwaͤrtig, weiche faͤhig und vorbereitge nd, es empfangen, zu beruͤhren, und zu umfaſſen durch die Aehnlichkeit uund die Verwandſchaft des von jhm empfan⸗ genen Vermoͤgens. Iſt die Seele, mit einem Worte, ſo beſchaffen, wie damals, ale fie von dem Einen. entſproſ⸗ -fen ift, dann kann fie das Eine in der Art anſchauen, ald es feiner Natur nach angeſchauet werden tann, Iſt einer wegen der anklebenden, die Seele belaſtenden Hinderniſſe, oder weil die Vernunft nicht gehoͤrig den Weg. zeigt, und die Ueberzeugung ‚von jenem Weſen hervorbringt, noch nicht dahin gelangt, der meſſe ſich ſelbſt die Schuld bei, und ſuche ſich von’ ann sosgureigen, und vollig Eins u

ſeyn 6).

XXV. Diefe Einheit darf nice. als eine

Zableinheit, oder als ein, Punkt gedacht werden. Denn wenn ſich die Seile eine Zahleinheit, - ober. einen Punkt denkt, fo abftrabirt fie von Größe und numeriſcher Vielheit, Bis fie auf.ein Kleinftes kommt;

‚fie ſtuͤtzt fih dann zwar aufein Untheilibares, mel.

ches aber in einem Andern und in dem Theilbaren iſt 67), Allein

66) piotinus, ebendaf Bexg yag m ih za In 0 ‚gums x 848 Safe. n dr Yıa RUTE, yo nen Ts söm: Bes Ay« ps. 0 ds Ay ande Tr 801.70 Jeaum, und erader. unde x" er Rury, olor egutincoh nadnmm, Ex 75 dar. - > 80x68 © N 09% AIEEHHFRMEN: Ya a EXSCA den EXRBIVO. zo warm ds, 05h war un mapsıau, aM on Tos dex.e- as —R no En feenewea ini, 77: EOxGMOTH nach olor yaryardas zus Yıyas ÖmoicenTi na rz er aurw Ihe-

- pi sorgen vu ur’ auss. drar rar ex, Wr uxck, öre nı- gun’ nun, Mon dvaras da, er we@uxer extros Hıaror wn. J

7) Plotinus Ennead. VI. L. IX. c. 6. u w, ER per Än ums Rus Tu onen eQmguockor, 7 TÄucer ——— Tr er morar au Enumar änderms, usarde kr yarg Mæ- F F 5 * yazös

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. j # 3* 0 v \ " : -. x Ä Plotin. 2. ,

dein jene Eunben AR nicht in einem Andern, anch niche in dem Theilbaren; auch nicht fo untheilbar- wie das

Kleine, ‚Denn es iſt das Groößeſte unter, * len Dingen, nicht durch feine Große, fon«-

dern Durch feine Möglichkeit. - Daher auch das

Größenlofe nur in der Kraft if. Auch. die Wehen, die

nach ihm ind ,. ſind untheilbar und. einfach, nicht ‚ihrer. Maffe, fondern ihren Kräften nach 68). Dan muß das Eine auch als dad Unenbdliche denken, nicht ale eine unendliche Größe oder Zahl, welche man nicht durchgehen kann, fondern wegen feiner unermeßlihen Macht).

Wenn man es auch ald Vernunft, oder. ald Gott denten, oder eine. Intelligenz feiner Unendlichkeit gleich fegen woll- .

te, fo iſt es doch immer noch etwas höheres, und übere ſteigt die Einheit deines Gebankens P9).

XV. Esiſtein reines@cpn alleaucciben deſſenkinh eit man ſich auch durch feine Allgenugfam« keit begreiflich machen kann. Alles was ein Vieles oder aus Dielen erſt Eins worden iſt, iſt mangelhaft; denn deſſen We⸗ fen bedarf der Einheit, es bedarf alles deſſen, woraus es nr und Mannigfaltige ſeines Weſens iſt eben

| * darum⸗

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70 —XRXXX E27] erenderen Ten Aen, ö a

ur pegce nu 0 su 0 «m. j

68) Plotinns, ebendaf. vos su 0 —X ur o

cu, 376 STus mpelet, dr To wungoraror. keyisor yag ara

zur 3 ug, ade —XR se x 32 aueyıdıs Bvruun

69) Plotinus, ebendaſ. Anzrıor Be non 'azugor auto, 5 To adıkımre n 78 peydus n Tu ads, FR To arıgnna Tu en dumnew.

79) Plotinus, ebenbaf den yar u ævro olor. u L Iron, As0ı a." am au oræ⸗ ævro knoys Ty —XR Et eraude. mAsor acyr „9 Isor or uTor er us Te inxsrece⸗ Een sonen

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by, 88 7- BEN

aa Viertes Hauptſtock. Wirter r Abſchnitt:

varnin, weil es nur mit und neben ändern. ‚IE, abhaͤngig

son andern. und. beduͤrftig. Feed Eine aber br»

| Darf feiner ſelbſt nicht, denn es iſt, was es.

AR} es IR nicht abhängig von fih und an-

| . Bern; es ſucht weder zu ſeyn; noch ange

nehm zu ſeyn, aoch irgend wo gu ſeyn. Den als Urſache von bem Seyn alles Uebrigen, Tann es nicht

von Andern das Seyn ober das Wohlſeyn haben, ſon⸗

Bern es iſt beides ſelbſt. Und was waͤre wohl außer ihm?

Es hat feinen Raum, und. bedarf. feiner befondern Stel

lung in demſelben, alles if vielmehr durch das. Eine, nud hat durch dieſes feine Stelle in dem Raume erhalten. neberdem iſt auch alles, was eine Stelle im Raune ſucht,

beduͤrftig 7). Alles was beduͤrftig iſt, ſtrebt nach ſei⸗

nem Principe. Wäre das Eine nun auch beduͤrftig, fo

müßte. es darnach flreben, nicht Eine zu ſeyn.

Das heiße, es muͤßte nach ſeinem Zerſtoͤrungsgrunde ftreben 7°). Das Beduͤrftige verlangt nach dem, mag

ihm gut if, und was es erhalten kann. Es gibt alſo er: was bas Eine sus fegn, oder was es

wol⸗

ED yPlorinns, cbendaſ. eg’ yar u wie euro Guuhsfnuoros. TU MVTagam J * rais nos 70 dr muTS vuun Yan (odwundun). ds per var Ixenerurer Ära uU au--

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72) Ploti ınus, ebendaſ. on yag under ax,

siöner, m de vo dr enden, Turo dam So un a ie dee oben ara Ta Gdagarren |

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ww blen koͤnnten 6 iſt über alles Sure ——— es iſt das Gute ſetbſt, aber nicht far ſich, ſondern für andere Weſen, bie deſſelben theilhafs tig werden koͤnnca 73): 5 Dem Ginen⸗tommt Fein! Denken und keine Bewegung zu. Es iſt haͤher als alles Denken und alle Bewegung. Kaͤme ihm ein Denken gun, fo befäße 48 An ſich eine: Verſchiebenheit. Und was ſollte es denken? Sich ſelbſt? So wuͤrde · es alſo vör dem Denken von ſich ſelbſt nichts gewußt Haben, und das Selbſtgenug ſame Härte ein Beduͤrfniß ſtch ſelbſt zu erken⸗ nen. Ob es: aber gleich weder denkt noch erkennt‘, ſo iſt es doch zugleich auch nicht unwiſſend. Unwiſſenheit fin⸗ det nur bei einem Dinge Statt, welches ein ande⸗ res Objekt nicht kennet; aber nicht bei dem Einen und‘ Ginzigen, dem es an allem Objekte des Wiſſens fo "wie: des Nichtwiſſens fehlet. Das Eine mit ſich ſelbſt auf das innigſte vereiniget, bedarf keiner“ Selbſterkenntniß 78). Doch auch dieſes mie - ſfich Vereint ſe yn maß man von dem Einen, um feine Einfach heit, zw erhalten, megdenfen, fo wie das Den⸗ fen, Verſtehen, des fich felbft und ermas anderes Denken. man ra das Eine sicht ſowohl als ein en a Er

73) Plotinus, ebendaf. war ya ar neh erde zu cv na. ru gmaortos Er erde, dere 70 En sog wyador EEG ud⸗ Avanoic roiw⸗ der" CM E00 Umepeyador, Xu: KuZe x davru,. vos D aMos ayadon a Ti KurE duæro ν.

74) Plötinus, ebendaſ. ade 1 un kenne, „de zimes, 700 Yap xımssss xo⸗ Rp vonsews. Ti Xu x vOnOR*, ‚beurer; : xęo vondems Tolwr ayvoar EG NO sonder dsnesa za, ie yıw davror ö auTagens dayre' 5 vorm, or en Vi 20277 davor, ayıcıa wegs aurov ca, ‚N Ye ayı0ia erees err06 Yiveras, over Faregoı wyroy Yaragor, sa ds „Morr are Te yımsnsı, BTETE 0X, ö uyow ir de 0, avro auTe, u den

Tois vono us davrs. | | dennem. Beh. d. Phuoſ VI. J— F

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80, | Viertes Hauptſtuͤck. Vlerter Abſchnitt. Denkendes, als vielmebr ein Denken vorſt len.

Das Denfen (der Akt des Denkens) denkt nicht

ſelbſt, ſondern iſt für sin Anderes Urſache des Denkens. Urfache und das ———

nicht identiſch DE.

XVL Bergweifle serum, weil das Eine nicht von dem Endlichen iſt, nicht an ſeiner Erkenntniß, ſondern

hafte deinen Geiſt auf das Identiſche, und von dieſem ge⸗ he uͤber zu Gott; aber ſuche Gott nicht außer dir; er iſt

keinem Orte, fo daß er von andern ſich zuruͤckgtzogen | hatte; ee ift allenthalben, wo ihn etwas anderes beruͤh⸗ ren kann, umd wo dieſes fehlet, iſt er nicht! zugegen. Willſt du Ihm gber Durch dein Denken finden, fo mußt du vor allem andern außer. dir ſein Denfen abſtrahiren, ‚weil.

er kein Merfmal mit irgend einem Gegenſtande gemein hat. Soll pie Seele ihn ganz und. rein auffaſſen, fo muß fie ſich von allen Eindruͤcken, Figuren, Geſtalten und For⸗ mien gereiniget haben, fie muß nichts, auch ſich ſelbſt

nicht denken. Gott iſt allen zugegen, auch die ihn nicht erfennen, _ Aber fie fliehen ihn, fie tieten aus Gott, oder sijelmehe and fich ſelbſt heraus. Sie koͤnnen alfo den nicht erfaffen, den fie fliehen; fe fuchen nach einen an⸗ dern, nachdem fie fich ſelbſt verloren haben 79).

5 XvIII.

25) ——— ebendaſ. ERH * eo PEN, —X Uno nen TO 801, ME X To r0SV, KU TO oun erot⸗ —RX Rau ixvræ —A au. 3 yap,nate 70 vosı_ dm Tar- Tu) ‚auTo, ee mudhor xaTe Tu voneiv’ sondis Ös 8 von, N iTie 74 „os u, zo ds suriov & T aUTer Ta uTia- 70.

.- 76) Plotinne,. Ennead, VI, L. IX. c. J. ur er ur . der TaTar.esın, ⁊y Yialuy Sn00r TGayTor 5 TAUTE a0 Ta FUTer Ta Iew' Im, de un ee gixzar rn Iiaroier u ‚, YRR Ute RU, SOnHarey MUTE TR a. «Ar ad 70 durs- MW

Ä ‚Plotin.„ 0:00,83

. XVIL Das Eine ift der gemeinſchaftli⸗ he Mitcelpunft, um weichen fi alle leben de Weſen im ihren Kreifen drehen und bewe gen. Maß unmittelbar. den Mittelpunkt berührt, Aft Gert; was am waiteſten entfernt ii, if der Menfch und das Thier. Auch die Geelen find Kesife nicht im eigent- - lien Sinne, fondern nur analogiſch, weil in ihnen. und. um fie bie urfprüngliche Natur if. . ; Wären die Seelen. kreiſe koͤrperlich, fo würden fie den. großen Mittelpunkt im Kaume ‚berühren, und um benfelben feyn; weil aber bie Seelen geiſtige Wefen find, und das Eine noch über die Vernunft erbobenift, fo geſchiehet die Berührung und Beremigung nur durch Aehnlichkeit und Jdentir taͤt; und die Trennung nicht durch Raum, fons dern durch Verſchiedenheit und Unaͤhnlichkeit. Wo dieſe Nichtidentitaät nicht vorhanden iſt, da iſt das Identiſche dem Identiſchen im⸗ mer gegenwärtig. , Rur begehret nicht dag Eine unferer, baß es um ung fey, fondern wir bes gehren feiner, daß wir um baffelbe find, und wir find zwar immer um bafelbe, boch wir nicht im⸗

mer darauf 77), | 92 ir

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27) Plotinus, Ennead. VI. L. IX. c. z. eu % > Ton TE pri You vonrau, vn „% TE. tæsiro, —R æM-

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34: Biertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

XVIII. Hier erblickt der Geiſt die Duelle des Lebens und der Vernunft, den Anfang alles Seyns, die Urfache des Guten, bie Wurzel der Seele Alles dieſes Fitchet von dem Einen aus, Boch fo, daß es nmichts an ſei⸗ nem’ Seyn ve ekieret. "Denn es’ik feine Matericne

maſſe, ſonſt würde. alles dieſes vergänglich feyn. . Nun

iſt abev das Eine das Princip bon biefen Dingen, und zwar dag ewige Princip, das. fih nicht in. dicfe

"Dinge vertheilt Hat, fondern ganz bleibt; dar

um bleiben auch jene Dinge, fo.wie das Licht fo Tange als bie Sonne fortdauert. Die Verbindung ft ewig. Auch wir Menfchen find. nit von ihm. los—

Zeriſſen, ober leben als iſolirte Dinge, ob⸗

gleich die koͤrperliche Natur dazwiſchen tritt, und uns an

fh ziehe. Wir athmen das Eine, und leben

‚durch daffelbe force; nicht als wenn «8 einmal

gäbe, und dann fich zuruͤckzoͤge, fondern es gibt beſtaͤn⸗

dig, folange ale es ift, was es if. In der Neigung zu ihm beſtehet unfer Wohl, und die Entfer

nung von ihm iſt Verringerung 78). Hier findet auch | | nur

zer Ta, van Yıraodan, x zAscı Ws To vo 21.077 72 - ÖMOIOTNTE, KU WVLATTUr Tw GUyyErS, sdergs Ösmgyorsos. on karı us yag vumarm zwÄvereu xorası aÄAndos. Te da

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28) Plotinus, Ennead. VI. L.IX. c.9. u yag awors- Tunueda , ade xweıs so, u RU Rugeurecuee Ä oamocrer Queoic, ęos urn Ncne släxucer u ar? MIEOMEN ‚X sach-

urdæ, u doyror, MTe amoSurTes Exars, MAN Mm Xopnyuron,

. des

3.2072 PTo eh; en BI nur allein die Seele Ruhe, und. Befreiang von bem Bo⸗

fen... Sie ſchwingt ſich in bie Region, wo fein Boͤſes an⸗ zutreffen iſt; hier denkt ſie, hier iſt ſte von geidenfchaften befreit, und erhält dag wahre Leben. Auch das irdifche Leben ohne Gott iſt nur ein Schatten, eine Nachahmung jenes Lebens. Dort iſt das Leben und Thaͤtigkeit der Vernunft, welche in dem ſtillen Beruͤhren mit dem Einen

Goͤtter, Schoͤnheit, Gerechtigkeit, Tugend erzeugt.

Dean diefes gebieret die Seele von Gott

erfüllt. Und, diefes ift ihr Anfang:-und Ziel... Ans fang», weil fie von dort ft; Ziel, weil dag Sute, Voll⸗

umne dort iſt; von dort flayıme fie, und ſie wird, maß re war? Daher die Liebe, dad Streben nach inniger Vereinigung mit Gott, die nicht wie die Liebe zu irdi⸗ ſchen Dingen veranderlich und wandelbar iſt. Denn Gott iſt allein das ſelbſtſtaͤndige wahre Gut, deſſen Vereini⸗

gung mit ung wir noch. unferm wahren Wefen und Seyn zu erringen ſtreben. Schreitet die Seele auf biefem Wen ge fort, daß fie deſſelben theilbaftig wird, und erkeynt, fie habe die wahre Urquelle des Leheng ,. und. beduͤrfe kei⸗

nes Dinges mehr, ſie muͤſſe vielmehr - alles andere von ſich un a wur allein in ſeyr und Korn und

ſeyn,

J De F a R N der der y dmip unit umher pair vos sun vevakırer meer av. 770) a 78:0 erdide,: To mogge uras Morov a NTTor “-

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yo Plotinus, ebendaſ. Ku Yen 7 112: 72777 Kur. Tov Fur nunar waduger vanar ‚made Cr ae op Hrevdn, 'neis rad. erruuße, ‚woe.zo: 1:2 -.gyi sraude, vo yug vor nah To mrsu Is, IXros Guns auum Riusperoy. TO de un Sp bregyun er wo’ Wegyue de, nu vtnæ Year, 5 NOVXWTy nor nun Eerady., Yes. de nai«

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36 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt. ſeyn, was das Eine iſt, ſtrebt ſie aus dieſem irbiſchen Seyn zu entflleher, um Gott ganz und mit jedem Theile zu umfaffen; dann’ kann fie fih und ihn ſchauen, ſo weit als dieſes Schauen moͤglich iſt; ſich ‚nämlich als verklaͤrt, erfüllt mit dem über» finnlihen Lichte; oder vielmehr als bag reine, Fhwerlofe, leichte Licht felbſt, als einen ges wordenen, oder vielmehr ſeyenden Gott, der - see bervorfirahle, aber dann verdunfelt werde, wenn es wieder Schwert erhält 3°), Warum bleibe die Seele aber nicht daß? Weil fie noch nicht ganz aus dem Srdifchen herausgegangen fl Doch iſt ihr auch zuweilen ein ununterbrochenes Anſchauen ver⸗ goͤnnt, wenn Re: gar keine Störungen mehr von dem Körper erhält. Nicht das Subjekt ber Anſchauumng, fon«

dern daß Andere if, was ſtoͤrt; denn das Anfchanen

Se ift bei dene Anfchanen ganz unthäfig; Denken and Schließen ruhen. Das Anfchauen und bag Ans ſchauende find nicht mehr Vernunft, fündern ftehen vor and Aber Bernunft, fo mie auch dag Angeſchauete. Schauet ſich die Seele ſo an, fo wird fie inne werden, daß fre mit dem Angefhaueten eing, und. voͤllig einfach geworben il. Denn dad Objekt und Subjekt find jege nicht mehr zwei, auch um tegfcheibtt. Be. die Seele nicht; bie Seele If aud nit mehr fie-felbfl, fandern. fie wird etwas . andered, das nämlich, was fie anſchauet; 4 gehet.in das Objekt über, fo wie. ein Punkt u Berührung mit einem Punkte ein. Ar iſt und nicht aweh ſondern nur in der Getrenn beit —— v0) Plotinus, chendaſ. ken da erh —S —EC J re ör deer⸗ You’ savro) ka «ydwieperen, quro⸗ wig- j A, tonrä, Raxror 3 Ver’ adro nagngen, «nen, x don, Iron J | " ysyokevcı, % ru, CL 5177,25 Mer wre" a wa Ay Acxuroiro deng Raugamopisron *

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ri « auch dieſer ——— eiwas Ubegreifiüi his... Denn wie fol man bem Andern das Angerchauft als etwas Verſchiedenes verfländlich machen, da es, als

man es anfehauete, nicht. verſchieden, ſondern mit-derh

Subjekte ibeneifc war 3%? Daher Fam: das Verbot dei Errichtung der Myſterien, den Uneingeweiheten nicht#

mitzniheilen, weil es nicht mittheilbar iſt, das heißt, kei⸗

nem dus Goͤttliche zu offenbären, bem es nicht aus eigner Anſchauung zu Theil geworden iſt 22)3. In fo fern nun die GSeele in inniger Vereinigung ba Eine angeſchauet bat, träge fie ſelbſt das Bilb des Einen in ſich, wenn fie wieder zu ſich ſelbſt kommt. Sie war aber au

ſelsſtebas Eins, und find nicht Bie geringe Diffe

reng iu Beziehung auf.fieh und anbere Dinge, - Denk

in ihr war feine Bewegung, fein Gefühl, keine Begietde

nach etwas Anderfü, indem fie in dieſem Firkande bet Erb böhung war; auch ‚fein Denken und Begreifen; fie mar nicht mehr ſie ſelbſe, wink man fo fagen darf; fondern aus ſich geriſſen, entzuͤckt, in einem bewegungẽeloſen Zus

‘in ihrem ca He an ſich hin⸗

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88 WViertes Hauptſtüc. Vierter Abſchnitt.

neigend ſondern voͤllig rubend, und gleichſam die we ſelb ſt; nicht. mehr ſelbſt etwas von dem Schoͤnen, ſon⸗ dern das Schoͤne ſchon uͤberſteigend, auch ſchon über dem Chor der Tugenden hinaus« fd wie Einer, der in das Alllerbeiligfte eingegangen, und die Statuͤen des Tempels hinter ſich gelaffen:hat, welche, wenn er wie⸗ ber herausgehet, die erſten Anſchauungen ſind, die Ad) darſtellen. Dieſes find der Ordnung nach die zweiten An⸗ ſchauungen, nach der erſten innigſten Anfchauung und Mereinigung, deren Gegenſtanmd fein Bild iſt. Doch viel, Jeicht ift diefeg nicht.einmal Anſchauung, ſonbern'eine ans dere Urt Des Scheng, ein Heraustreten aus fid felbft, -sine Vereinfachung und Erhöhung feiner ſelbſt, ein Ringen nach Beruͤhrung and Rus: 83): Indem aber die Seele aus fich felbft herauggehet, gebet fie nicht etwa in das Nicht reale über. Wenn fie ſich erniedriget, faͤllt ſie in das Boͤſe; das ik

in das Nichtreale; aber iu ber entgegengeſetzten Rich⸗ tung kommt ˖Ha wirbt in etwas Anderes, ſondern in ſach m di, und iſt nur im ſich fekb8; fie iſt gewiſſer⸗ maßen

2) Plotinns, ebendaſ. a: Ba iv Xou ayter, —* e⸗ 1. arte —R nor auTor zXar,” ITE nat ME Eye Ti iz wu wurn. 5 Yuuor, au arı dom" CR u man av. 74 —X «N de -Aoyas, #08 ir one; 2 Ay ni MUTO BORN. Tara Aeyaı“ \CR Bönee MT Nox & sum natasaın yErbmTos brgemi.y au“ Ta UM, 2.2777 wxrorAlrer, ur wagt ’Äurön serQolrros, acer Waren mas alon Sasıs Yeroueros, use zur nalen, aa ro xu- —— A⸗ nem vmepdeer, | —XRE nen na - E77 rar were xeees, dene Ein m Teen Ta wdrts ade, ME Tann zaraät- WO. TE DI Ta van AyadhaTe, & -sEeAgorrı Ts adırs zaxı "yore agura, era vo eröov Ieeie Wade mi en Fuisrien, Ion 26 ayalım sd‘ uxore, «A auto, a Om Yıleraz Ieuräges . » Heauara- "vo ds sus a4 Jeeun'; "udn ekor rare 78 sösr, EXSaTIS, x —XX Ra —XRRX aurs, XX

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maßen nicht mehr· ble Wefenheit, ſondern no as: = die Weſenbein erhaben

® XIX. Wie. erhielt aber aus dem. En, | welches dag Princip- aller Dinge iß, in-Dem jedes Ding und. Seyn ift,. ohne daß ed ers was von diefen if, „Alles, jede Zahl ung Vielheit fein Dafeyn? Warum: blieb es nicht in fi ſelbſt? Barım.floß ‚aus ihm eine ſolche Vielheit aus, die wir in den Dingen erblicken, unde was wir auf das Eine führen wollens3)?

Wir Dürfen! Bier an Feine Entkihuns in der zeit denken, da wir von dem Ewigen ſprechen, ſon⸗ dern nur den reinen Vegriff von ie und ‚Dide nung fefhalten. > |

un

Alles tech fi bewegt, muß stwas N um weh ches es ſich beweget. Das Eine hat keinen ſolchen Mit⸗ telpuntt. Gs kann ſich atſo nicht bewegen. Und Han wuͤrde aus dimſelben nicht das ZBbeite, ſondern das Dritte entſtehen, wenn es durch Bewegung oder Veraͤn⸗ hand etwas bervorhraͤchte. Denn die. Veraͤnderung

wuͤrde

Wi vr & ; TR TER er 1 —— FO. Br:

84) Plotinus, ebendaſ u vag' da ns ve warn un eo

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—— Fi nt ao, * we insrm. xæ⸗ dr wo

XX u., 6 wein ern,” N 'y aury° 7 "un wörn any, zo. u Tw or7I, Ki ern, yırsdau ’et xco⸗ evro⸗ tu ur uciæ, ER irenna ie

85) Plotinus Ennead, V. L. r. c. 6. rer 63 dor roi uote, or Aeyopen zo dv mu, exe Tin, we

minder sure duns, nee auducck, aM u sure. anno ed" hr darin ;ansopdter de era dos‘ aEigpüR, ®: Z > 703 jeie ——

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99 Wiertes Hauptſtuͤct. Wierter Abſchnict.

wuͤrde das Zweite ſeyn/ und aus diefer erſt das Produtt | hervorgehen. Das Zweite muß alfe aus den Erfien hervorgehen, ohne daß in dieſem ei— ne Neigung, ein Wollen, oder uͤberbaupt eine Bewegung ober Veränderung vorge bet; das Erfe maß unograndetlich ſeyn, und beharren, mas es iſt v6),

| Alle Dinge, fo lange fie fortbauern, getzen aus ih⸗ ger innern Kraft einem Aeußern Daſeyn, weiches von ih⸗ nen abhängt, und das Nachbikd von ihnen als dem Urbilde iſt. So gehet aus dem beharrlichen Weſen der Sonne das Licht hervor, ohne daß dieſe verändert wird. . So möäffen wir auch bei dem Einen eine Um⸗ ſtrahlung denken, die aus ihm. ohne Veraͤn⸗ derung bervorgehet, und ed ümgibt, wie das Licht die Sonne Auch die ‚buftenden Dinge zz. dieſes 87),

Das Bolltommene ergeuget Etwas. Das Immer Bolllommeng und Vollendete, er⸗ zeugt Etwas Ewige, das aber dem Range nachgeringer:ifl. "Das Vollkommenſte er. jeuget entweder Nichts, oder. nachbas, was war ihm das URN if I

Das

86) Deere, a En us eco yes y 5 ..K00®, Tov Aoyor megı var um orzw TOURS. 7 de de Ye Far yarıaı meogakroıtas MUTois, AuTiar au tafeor au- Tois arodaeun. ro u ymopsıoı exuder % wunderser Qareor yYiı- yuaedan. & ya Kinerzes ævru Ti yıyıoıza, reiro⸗ ar ıx0- nd. To yıyıauemı Kere Tu zimair er yıyratra, wos 5 Ösuregor. "da axımzy or, ME svregor Mer" wur u zssuser vor, ut BuAnderros, sd —8 ximꝰivrres —8R ævro.

97) Plotinus, ebendaf. wurur no Ti 34 al Fuge en 5 um, ze dauıyiv t ausy ken «urs de Awrer, oior

Mis To weg auron —R wars martin | en, ErN Fiesigan el —— * iin * 5 2 5 .- JErIOE

Moin: 9r

Das Vollkomimenfle nah dem Einen ft die Intelligenz. Denk dieſe ſchauet jes nes an, und iſt deſfen nur allein beduͤrftig. Das Ein«e aber bedarf der Jutelligenz nicht: Das Produft bes über die Intelligenz Erha⸗ benen if die Intelligenz, und fie ift vortreflicher als alle andere Dinge, denn dieſe ſind nur nach der In⸗ telligenz, und ſelbſt bie Seeleift ein Gedanfe-(Ao yo) und Thärigfelt ein Bild der Jntellid geng, deren Thätigfeit auch ein Denken aber‘ ein HHDEREINERER Denten ift ”).

EX. Das. Eine, bie Intelligent und die

Seele maden bie überfinnlide Melt aus)

und find die Principe aller Dinge, deren

Wirkſamkeit fih auch auf die ſinnliche

Welt erſtreckt. Denn Senn, beffimmted Seyn, Wefen, Leben, Kraft, alles iſt nne Ausfluß aus dem Einen, welches alles in

fi der Mglichkeit nach enthält, ohne eim

beſtimmtes Seyn zu ſeyn. Allein wie kann aus

-

dern Einen, welches einfach it, in welchem feine Mans

nigfaftigfeit noch irgend eine Zweiheit vorhanden iſt/ al⸗ F les wirt Eben barum, weil Nichts von

REM Wir lichen in ihm if, iſt alles aus

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&9) Plotinus, ebendaf.. meyıcor dr per’ æuro u; nm.

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92 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

Ihm; und damit gin-beſſt immtes Ding werde, iſt es fein Ding, ſondern nur der Erzeuger, oder die erſte Erzeugung deſſelben. Denn das Volltommenſte bedarf. keines Dinges, und. ſtrebt nieht: etwas zu haben; darum floß eg gleihfam.über, und das Weberbolle deſſelben machte Etwas Anderes, Dieſes auf die Art gewordene kehrte fich auf das Eine, wurde von ihm erfuͤllt, blickte auf dagen⸗ die Und fo. wurde die Sneelligen es an le BEL See XXI. Die in ein Bild des Einen. Denn ale, Erzeugfes muß +8 viele Aehnlichkei⸗

vu; 3

Du 2 22

die Jntelligenz iſt nur: dadurch geworden, daß fie das Eine ſchauete. Daher ift auch in.der Intelligen; Einheit, und. ‚die Einheit if die Moglichkeit

-. aller Dinge, ‚Alles Mögliche ſchauet nun bie. ih

gleichſam theilende Intelligen⸗ durch die Moͤglichkeit, ſonſt waͤre ſie nicht Intelligenz. Bon dieſer Möglichkeit, welche fo viel ‚it als; Werfen, bat fie von dem Einen ſelbſt gleichfam ein. Mit gefuͤhl erhalten, und beſtimmt ſich ſelbſt ihr Seyn durch die von dem Einen empfangene erkeunet, def fie, einer von ben u ee, nn Bu ; She 96) Plotinus Ennead, V. L. IL. Fe Te ER za u er. wexn yaa nase % zarte, aM ax zarten. wen ans yo oloy arsögame; de vn IT IT BA iger ar UT eh dwAs.dren wre u Taury "Qauvoueme romidter, 3 di- wrons STiros rau; n dr sd: 'er ‚Tu, diæ wuro aUTs zarTa, zu ve To o Ah die Taro avros ux 00° ‚year PER dr KUTE, KO main color yama urn. or yur reAssor To und Care, unde ‚exer, U panda Senden, olor Uregeggen, x 70 UmegmÄngEe Kurs weroinKer —BB zo ds yırussor ew auso enesgaßn x erintedn, x "syerego zes aU2o a on x 6 dr. Enn, V. L. I. c ‚D. Enn, V 'L. IU

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rn anPlokinn Par 6

eeifen deſſelben iſt, und daß ſte aus denifelßen ir we

fen hat; fie wird. SEN Balee —— vollendet zut

Weſenheit ꝰ). ee Die Änteltigeng. if: Die, it quelle bee

Erkennens und, des deßimmten, Sayns der Dinge, - Den daB, Erkennen, ſetzt ein "Dijett voraus, welches erkannt wird... Daher, ‚kann das Erkennen feing Eigenſchaft des Einen fepn, wagen. der hoͤchſten Einfach⸗

“heit. Aber bie Sntelligeng. ſchauet .auf. das

Eine; es if, ihr daburch ein Objekt, bes Era kenuens gegeben; es iſt die zum Eriennen erforder. liche Suplicitaͤt, Objekt, Subjekt, vorhanden: So wie aber die Intelligenz das Anſchauungsvermoͤgen

son dem Einen erhalten hat, To ergießet ſich diefe

Kraft wieder aus bes Anteligeng, und fie erzeuget an⸗ dere ihe aͤhnliche, mur weniger DDEIDOMMEnE Sutelfigenzen 9°):

Da indeſſen die, Intelligenz daa —— nice fich, fondern.von bem Einen bat, fo muß auch, in, dem Ela -

„nen

ji 41); Plotinus Ennead, V. L. 1 . 7.05 a 0 Yen 5 n ori 7y exıcgoQr æ ęos auto dugm. N da deamis kur as, Te. var zatainußaıo, u, N En zn era

Era’ alte zo &, done ps LLULIR TEIT IT Ovsapıs, TRUTERTO 7m Övımpews clo⸗ oxıdpem vandıs zaulogn" n En au m 185. exu Ra Tag KUTE EXH nn olos wuusinen ans Övmpsus, drri duræro⸗ voue. autos Yar, du wuron. 20 gi To sır@

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nein; xou EE IKEEN Wim, xo⸗ gamuras LLTH ‚meh, x TeAuuTee dis z01xr wa ur xαα & en,

92) Plotinus Ennead, V. L. II. c. 1. wüH nu eo REIN EREIE RUTS, To 0 ewoineen Re mgos avro din, Tor vxi. ERE a ge arro, le ‚ey; ou8 us YET Ka 0v"

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oo agersgov’mpexe Enn. VI. L. VII, c. 39. 40. Ann, VI. L, VILL. c. 16. Enn V. L. VE c. 2.

94 Viertes Hauptſtuͤc. Bierter Abſchnitt.

nem, als der Quelle alles Erlennens, zwar nicht Erkennt⸗ niß, denn ſonſt wuͤrde die Einfachheit aufgeho⸗ ben, aber doch etwas Aehnliches ſeyn, gleich fam ein Schauen, und Wiffen ohne Duplicis Est. Das eine fichet-nicht auf andere Dinge außerhalb,

fondern auf ſich ſelbſt. Es Liebe im fich ‘den reinen .

Glanz, dad reine Licht, was es ſelbſt iR, das beißt, es macht durch eine fortwährende, ſte⸗

rige, beharrliche Thätigfeit, daß es ſelbſt and das kiebenswärbdigfie, dee beißt, die ur

telligenz if; die Intelligenz iſt alſo dag Produkt des Einen, und bus. ine if fein

eignes Produkt M.

So if alfo das giche bie Herpehuslihe

enhige, ſtetige, unveränderjiche Thaͤtigkeit

desuUrweſens, had, was aug ihm unmittelbar und unaufberfid ausſtroͤmet, ein Lichtkreis, von dem alles erleuchtet wird, und dadurd feine Fotm erhaͤlt. Diefer Lichtfreig, der

das Eine umgibt, u nun. die Sntellie

En 02 S .

gent 94), Wenn

* \ w, Plotinus Ennead. vı. L. vim. c. 16. o F un —* obov Gegerou aury, 'slov Emvror ayannaas auyns udn ur’ aurer wu TETÖ Önse nyamnae. Tuto 5 us, Urösners Kuror einst wEytie Kerste, X To Myaritorere olc Zu" 3 de ereeyna, dse eregynum auto, Me «AS u

were, imyra aex sızeynam eure, Enn. VI, L. VII c. 39. En. V. E. III. c. 11.

24). Plotinus. Ennead. IV. L. II. c. 17. esı yag ri olos nerreor, amı de 7urw xuxdos ar’ aUTS suiaunmr" ER de Taroıs eher, Yus: ex Qurer. eds TE Tarer uxırı QeaTos nvedor kon, he droueroe Kror eixsin QuTos aXrogi, sU- yns mMorgias. To ir ur MEyYM Gar sr Anima, man Ins naradoyor ef ayss auyn, Enn. V. L. V. c. 7, VI. L. VV. c.4ı. L. VII. c. 18.

Wenn nun die Intel ligenz als Produkt des Ei⸗

nen, auf das Eine als das intelligible Objekt hiuſcharet,. fo gelangt fie zu dem Weſen, in welchem Duplicia

tät if, das iſt, das Anfhauende fid Aunseſchaueten unterfgeidte 5). |

Das: Eine if ber reine. Akt, ee chen alles Wirkliche wirklich wird. Alles Witkliche iſt in dem Einen enthalten; aber das Eine iſt

nicht dieſes oder jenes Wirkliche, ſondern nur bie reine

Moͤglichkeit deſſelben. Indem aber dieſe Moͤglichkeit Objekt der Intelligenz wird, wird das Moͤgliche beſtimmt, und wird nun das Wirfliche oder Reſa⸗

le (09), es erhaͤlt num feine Begraͤnzung und Ge⸗

Raltung, und gehet. aus dee Unbeſtimmtheit here aus, in welcher e8 in dem Einen enthalten war. Die

Sintelligeng If das erſte Reale, und ber:

Grund alles Realen, aller Weſen 96),

Die Intelligeng und das reale Seyn find. unzertrennlich miteinander verbunden. Denn dadurch, daß die Intelligenz denkt, iſt fie ein Rea⸗ les; und das Reale gibt der Intelligenz dar durch, daß wird, das Seyn und

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95) ass Enieod. VI. L. VO... 59. dio 2g- écreornræa —B——— Inu wir u urm, du yag var uw an dRERSENTn x TavTecnTn en N one. c Kr En. V. LILco2 0;

96) Plotinus Enpead. ‚VI L. VIn. c, 16. Eu: V.

L. I. c. Ei; Um. zuro new an ne Tun Er Te Im" « u.

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Plotin. 35

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er Viertes Houpſſuc. Vierter Abſchnict.

BESD en fen”): Das Reale. und das Denfen find... alfa zwei;” aber. beides, die. Intelligeng nad das Reale, bad. Denfende und das Ge dacht e, uff. wicder ring, Inteligeng.. in Küdfiche auf das Denfen, das Reale in Ruͤckſecht auf dad Gedach⸗ te. Denn Denken iſt nicht möglich ohne Verſchieden—⸗ haitz und Einerleiheit. - Die erſten Dinge find: alfo die Jwrelligenz, das Reale, Ders fHiedenheit,: Einerleiheit. Hier muß aber noch Bewegung und Ruhe hinzukommen. Bewe⸗ gung, wenn die Intelligenz denkt; Ruhe, damit: ſie daſ⸗ ſelbe denke; Verſchiedenheit, damit ein Denkendes und

Gedachtes ſei. Wollte man die Verſchiedenheit aufheben,

fo Würde alles Eins werden, und verſtummen. Auch muͤſſen ‚dig gedachten Objekte in. Ruͤckſicht auf einander verſchieden ſeyn; identiſch aber, weil ſie in derſel⸗ ben Intelligenz ſiad. Auch kommt ihnen allen etwas ge⸗ meinſchaftliches, die Einheit, und eine Verſchieden⸗ heit, wodurch jedes etwas anderes if, zu. Werben diefe:mehrmalg wiederholt, fd. conflituiren fie die Zahl und die Größe, aß. Quantum. Die ze Jeden von diefen madt.die Qualitaͤten. Aug biefen als bie andern Dinge 9°). .

In

97) PIotinus Ennead. V. L. J. 0.4 am re sure nu Te x na 0. © Mr Br 15 LATE. zo vosv VQisas yo ...00' 50 da on, Te wurden, 70 ıw didor To. mir zu To 0

u Ennead, V. L. IX. c. 2. L.IX. c. 7.

98) Plotinus Ennand. V. L. L. 0.4. yıaraas u Te xuræ 15, 00, ÄrsgoTrn, TEBToTns, du de xeu x*imeoꝛ⸗ Aæ- Bur zus Sanin, NO DO: Air ou” Saciı * um To av gory de —XX ir y zu —XR zur —— irte⸗cre, & vEnMero⸗ —— da. he Ras rois ron-

Duscius Ersgew wg wlnre an’. Tinuzor d αν 01 .Eaure,

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dern eine Wirklichkeit. . Denken iſt eine Thaͤtigkeit, und isn. bie wefentliche Thaͤtigkeit, die nichts andere iſt

als das Denkende ſelbſt. Wollte man dieſes beides ime;

terſcheiden, fo waͤre das Denken ihm nicht weſentlich, es

koͤnnte denken oder nicht denken. A nun das Deuken

als reine Tbaͤtigkeit dad Weſen des Denfenden; ‘fo iſt auch das Gedacht e, das Objekt bentiſch mit dem Denken. Wollte man das Gegentheil ans nehmen, fo kaͤme der Intelligenz ein Denken, aber fein,

wahres Erkennen zu⸗ in iwie fern das gedachte Objekt nur

ein Bild des wirklichen Objekts feyn wärde. D as Den⸗

ten id alfo eben ſo viel als das Seyn, und

ag bie Fgteligenz ausſpricht, das bat auch objektive

Wirklichkeit. Die Intelligeng denkt ale wahrhaft ſeien dz

was tie daber denkt, das ſetzt ſie auch. Und alles Objektive, was nicht mit. |

fein Sepn und Wefen In dem Dentenden 9°).

ia Yyarnıcıla agıduer nos To Toner reis Xu TO Mio de, $ iunes Tara der. Ede po: Taten Enn. VL : .L. IL c 9. —— Sg

99) Plot inus, Ennead. V. L. TI. &.5..u rum, du er

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otin. 27 Ya ber Antelligeng iſt das Denken, dad

Sebachte und das Denkendeidenthſch. Denn | diefe Jutelligen; iſt Keine bloße Moͤgl ichfeit, fon -

Materie verbunden if, hat :

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us nelror de ri, —XE trigatus, ræavt- de

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TG ale‘ die Äntelligeng. Bar. Ge⸗ denfe und —— ELSE fich

74

felbſt a an! ı H. und umgelehrt.

er Die: Furelligenz ee: —— das Denten ihr Weſen iD, ;

Die Inteligen; dentt atle m hotiche 56.

jette. | Denn nur auf biefe Ark Tann ſte immer denken, und wahrhaftig benfen; nur auf bieſt Art if fie frei bor

NS

Vergeßlichkeit ; nur unter dieſer Bedingung iſt fie er

Glitz der. Währheit und die Duelle alles MWefensY“).

Die Intelligenz. iſt unanfhorlch in Setvegung, und'ergeus

n get immer zwar auf diefelbe identiſche und aͤhnli⸗ he Weiſe, aber doc) nicht Immer Ein und baffelbe, ſon⸗ dern immer Etwas anderes. Was fuͤr eine Herrlichteit

wäre auch eine durchgängige. Einfoͤrmigkeit nicht allein in

. ber Thätigfeit, ſondern auch in, dem Objekte? Und waͤre

keine Verſchiedenheit da, welche sum Leben welches

nichts anders iſt als bie Thaͤtigkeit) reizte, fo würde gar

Feine Tpätigfeit vorhanden, oder der Zuſtand doch gar nicht von dem Zuſtand der Unthätigfeit verfchieden ſeyn. Die Jutelligenz iſt daher in beſtaͤndiger Thaͤtigkeit und Bewegung. Eie gehet von etwas aus, und zu etwäß . hin, und was in ˖ ber: Mitte iſt, iſt unendlich mannigfal⸗ tig. Die Intelligeng ſchauet daher immer Des Ganze, aber wie daffelde Banze, .fon- dern immer ein anderes; und bringt aus

auge ae ee F dem

dr a are ey omg ar, ln ro o⸗ 7 a To ont" dr an warden ae vonFör Enn, YL LI e. 8 | Se 3

; 100) Plotinus, Ennead, V. 1. II. c.5. 7. 401) Plotinus, Ennead: V. L. Kos.

Pad

| 108) Plotinns, Ennead. V. L.V. © 2.

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bem. PREIS EUR AI Veartchtedenrn Mauf⸗ bönkih einzandeues Dritsse.bersor Hrn

BC Iuelliyeng sein wire art r jefte hervor, und it der Jy vegriff aller Hu Jette: Öpne Spdeigfeie derfelben würde 'gat kein Döfet feyü. Sie bringe aber immer erwas anderes Gero h iR gleichfam auf“ einer: brſtaͤndigeir! Wanderſchaft auf ben elde der Wahrheit, ihrem innern wrffüngekiete, FILE mit jeden Schritt koͤmmt ein "ade al zur‘ ir fhein. Sie Imraßr tie gänfe 2 5älitär Realen, und ſchaft ſich türer St fei6k den Raum, der identiſch if‘ mit dem jenigen, was in dem Kaume TA Der rain den fie ſich Schaft, iſt aber mannigfattt 'bai mit" fie ihn durchläuft. Waͤre er niche Dur und himer mannigfaltig, % ‘würde die Fotelligeitz ige gentiwo ruhen, in fo fern nicht denken, und baher J nicht ſeyn. Das Deuken der Jirekftigeny! alfg eine Bewegung, melde “alle Rpakirdi VEIRTERNERSE REN und 62 Die

103) Platiäne. Ennaad. vi. 1 vi... 12, Rn DUHQrOE RUF ga VLRUTUR ‚A ERTE. Tayra, Kae —RX an, 3 Mcro« rævrto⸗ ans dr Ti 00 ho ‚ne RER PT wur on inne u .Kuto Kg ara rıras de DR U Xu Ruta un. Be. DE BÜIERTAR, To de ‚prrade gu —X xe —CXC snöle

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104) Plotinws; vi ». vn. 13.

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200 Viertes Mertor a. |

BEN 12. 11172)7 1277 erehals ab(e möge Dsjefte, das her die Banfe: Vrrſtanbes welt in fi, ober wiehmebe,, ſie iſt bie Ver- Ranpeem eilt felbſt. Intelligenz und tealitat um⸗ affen- alles Scyn, fh. geben. . Me mpgliche Weſen nd aus dem Einen durch), die Fuielligen hervorgegangen,

‚fie ſind in der Intelligent, unſertrenut, verbunden, voll⸗ Rändig, volltommen, Be. machen. ein vollſtaͤndiges Ganze aus, weichem nichts fehlt, ‚Feine Veränderung begegnen fann;, in welchem allge . in. oollfonmner Eintracht und Harmonie lebt. ‚Warum ſollte hier ein Weſen auf das ändere wirken d Warun ſolite ein Gedanfe einen audern, oder eine Intelligenz eine audere herporhringen? Etwa barum, weil die Intelligenz dad Vermögen hat, etwas zu ‚Das. würde aber nur. in fo fern Statt finden önnen, als bie Intelligen; in keinem ganz volfommenen Zuſtande fi ſich befaͤnde. Allein die jntelligenz iR (ei, und waß felig if, gebee nicht aus fig sans, ni Es lebt und. Budet in fig

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5 405) EN Ennead, UL LU, 0, 1. Hi sa nme

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1. Die: Wenftenbitwelt ——— f ende Weſen, alle Edtter alt - aben alle id ewiger Nuhe, ohne Meränderung‘*?6). « ——

Seyn and währes Seyn Beyrif | fenach eins. * Ein unverdudetliches Sehn das iſt, welches fe angefangen’ hat, nie aufhoͤren wird, welches in fich vollendet iſt, und me fich wergehret, if Ewigfeit.‘ Dieſes ew ige Seyn Fonirhe dee} ns telligeng und dei Verſtandeswelt, und geht werentlich zus’ uiid iſt nichts andere als das uns end kiche, unerſchoͤpffliche deben in fetter To» talied t. Alles Accibenz, ein zufaͤlliges Seyn und Wire den; ehr Betganzeuſeyn und Kuͤnftigſeyn, vein Anders⸗ | feyn, ift aus bemfelben audgefchloffen 107%,

Die: YIweilliggns: uub die Berſtandes— weit find Sins. Aulles Gedachte ift ein Ding, und jedes Ding, iſt «mas Gedachtes, in fo.fern wir blos bei ben. immateriellen Dingen ſtehen Per deren in as A dem

3) Ni i

Er, 2x

' Bra I = og ailwen —X x⸗ 7 23%, m. m

. Reikıscm u. une, an gr ai ner Pi zu I ; RATE axaplois ar KUTOS,, u vo u, ent u, arar ‚om En V L. I. c. 7.0 4

i06) Plotiuus, Ennead, V. L.E c 4. warte ya eite rd Faire u ‚ar werds. Nor wurd, Fugas, Esura au,

107) Plorkang, Ernie. IT. L. ÜR, 6; a8. \

= . 02 . Wiertes Hauptſtuck.⸗ Vlerter Abſchnite. <.

dern Deulenden iſt. So find alfo:in ber’ biagenbprddlraBegerikße, oder Adeen von den Dingen, und viele Fdeen-find felbſt nichts anders als due Dinae au ſich ſehbſt. Jedes Ding iſt um, kzadeg. Denkens, und in ſo fern wicher. eine: aber nicht die all gemei⸗ a0 fonpeen sing befondere Intelligenz Die oberfte Inßeil igen iR. aber, die ganze unzertrennte Totali⸗ tat. aller Ideen 108), - Von anderer Beſchaffenheit iſt aber unſer Verſtand, welcher nur ducch Trennung bes Ungertrennlichen henfetz . die urfprüngliche Intelligen aber iſt untheilbar, und Ohne Abfonderung denkend; das Dentken und Seyn —— Ein. heit und Teralitde N;

| Die Berhendeänete ik: dh orsite und bir Mufter dor Stinuenwelt. " Alles was in: die⸗ fer wirft: iſt, muß daher auch in ber Verſtandeswelt enthalten fein. doch nur der Form nmidbenn Weſen nach, ir der Verſtandeswelt iſt daher auch ein Himmel mit Sterneg- beſaͤet. eine Cede, mit allen. möglichen Pflanzen and. Theexen; Waffer ung Meer in bleibendem Fluſſe und Lebent, mit allen Waſſerthieren; die Luft mit.allen ihren lebenden Weſen. „Drum was aus det i

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1) Plotinus, esendaf. nm ner "u Quo, To, TB. er, zZ „TEE Dance Tg ara ,,nwi h Ta crFor magyam ni RL;

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iſt ben atmen if ein —— J 80 2). = SEE

I er. alles ifi in der Verſtandeswelt i in der Pr PR, Meinheit.und Vollkommenheit. : Hier fließt das

keben leicht dahin. Wahtheit iſt die Erzeugerin, Amme,

Nabrtuns und Weſen aller Weſen. Die Verſtandesdinge feben alles, nicht in wie fern ihnen ein Werben anklebt, ſondern in wie fern. fig das Weſen ſelbſt Haben; fie ſchauen fh in allen andern; denn alles iſt hier durchfichtig; nichtg Finfteres, nichts Widerſtehendes. Alles iſt Allem durchaus und bis in das Innere offenbar. Denn Al⸗ les iſt Licht und ſchauet wieder Licht. Denn Alles bat Ale in ſich und ſtehet wiederum in einem Andern Alles; ſo daß Alles allenthalben, Alles nicht nur Alles, ſondern auch jedes Einzelne Alles iſt. Ans dem Ganjen gehet das Einzelne hervor, und das Einzelne iſt das Ganze. Jedes iſt groß, und auch das Kleine iſt groß. Unausſprechlich iſt der Glanz. Denn auch hier iſt bie Sonne und alle Sterue, und jeder Stern iſt eine Sonne.‘ In jedem tritt etwwag- Anderes am ausgezeichnetſten hervor; Jedes aber offenbaret das AH an ſich. Auch Hier iſt reine Bewegung; denn die fortſchreitende Bewegung verwitret kein von der

Bewegung verſchiebenes Bewegen; bie Ruhe iſt rein ie, |

und ungemifcht mit. dem Unruhigen. Das Schoͤne iſt ſchoͤn an ſich, weil es nicht in dem Schoͤren iſt. Jedes

24

gehet nicht etwa, zu. fagen,- auf einem ‚fremden. Boden, .

fondern ber Raum, worines if, iſt nichtd anders els das Weſen einst jeden felbft; und fein Subjekt ift die Intel⸗ ligenz. Jedes iſt auch verbunden mit. den, woher. es ſtammt. „Jeder. Blick auf einen Theil umfaßt auch dag Banze;, . ‚Das Schauen ermattet nie, und wird auch nie überfättiget;, up: und Ueberfüging fol gänzlich. Jedes

OTTO Ennend, VL IX. 9 Zuge VL.

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Sepes erblicket ih in feiner Unendiichfeie mit [77% ange⸗

ſchaueten Objekten, und folget ſeinet Naͤtur. Mier iſt reines Leben, das durch nichts geſtoͤret wird. Was follte ; dem vollkommnern Leben widerſtehen. Das Leben if Weisheit, aber keine dur’ Schluͤſſe hetbeigefhrte Weisheit. Denn die Weisheit iſt zu aller ‚zeit allumfaſ⸗ ſend, ohne allen Mangel; es bedarf keines Suchens. Ci

iſt die urfprüngliche Weisheit, und feine wo anber& her abgeleitete. Das Seyn ift ſeibſt bie Weisheit. Es iſ hier kein Weſen, welches erſt weiſe werden mutte ſon⸗

dern jedes iſt es ſchon dadurch, daß es iſt. Daher iſt auch

feine Weisheit größer als die andere. Die Wiſſenſchaft

an ſich wohnet weſentlich in dem Verſtande, beide gehen zugleich mit einander hervor. Man ſtelle ſich alles in der Iyntelligenz vor wie ein Bildwerk, welches durch ſich feld geſchauet wird; daher iſt ed ein Schaufpiel für überfelige

Schauet, Die Größe und Würde diefer Weisheit kann

"men daraus ſehen, daß fie in fich alle Dinge begreift, ale

Dinge hervorgebracht hat, daß fie die Dinge ſelbſt if,

daß fie mit ihr zugleich entſtanden, und beide Eins find, ‘und daß dad Seyn bie Weisheit fl. Wir aber kommen "nie zu Berflande, weil wie glauben, Die Miffenfchaften „beſtaͤnden aus Saͤtzen und deren Verbindung; welches ha einmal hei unſern Wiſſenſchaften ber Fall iſt x),

- Auer die Verſtandeswefen—, welche die Ver⸗ ——— ausmachen, mäffen etwas Gemein: Schafeli ge⸗ und etwas Eigenes befonberes haben. Denn da fe in ber Inteligenz exiſtiren, ohne durch den Kaum getrennt gu ſeyn, ſo koͤnnen fle. allein durch das ihnen Eigenthuͤmliche unterſchieden ſeyn, wo⸗ durch fie allein zu Hefondern Dingen conſtituiret werden. Dieſes iſt' die Kocm, die Geſt alt. Wo nun Seſtalt in, da gibt ug de if, buch

die * pioetine, Emend, V. L. vm. —E

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die germ Beſtimmtes und: :Seftimmibaret. Die ſes A Marerie, nicht eine Finnliche, ſondern üben

finnlihe Denn au dieſes hat die Verſtandeswelt mit der Sinnenwelt gemein, daß ſie aus Form und Mate⸗ rie beſteht. Abſtrahirt man in Gebanken von den For⸗ men, Geſtalten, Gedanken, wodurch die Verſtandeswelt

ein mannigfaltig geſtaltetes Sanze geworden iſt, ſo bleibt! '

nichts übrig, Als das Geſtaltloſe und Unbe⸗ flimmte, welches die Seſan annimmt, auch gleichſam traͤgt 12), De

So entſteht alſo durch die Ehätigfeie, be durch die —— feriſche Kraft der Intelligenz die Verſtandeswelt; aber

dieſe Hat nirgends anders als in der Intelligenz ſelbſt ih⸗

ve Erifteng. Die ganze Thaͤtigkeit, wodurch fie wirklich geworden, iſt alſo eine innere und auf das Innere gehen⸗ de Thaͤtigkeit. Soll nun auch eine aͤußere Welt entſtehen, welche ſich auf die Verſtandeswelt als auf Ihr Muſter beziehet, ſo muß außer dem Einen und der Intelligen; noch ein drittes Princip vorhan-

/

den ſeyn, deſſen Thaͤtigkeit niche nad Innen, fon» _

den, nah Außen gerichtet iſt. ed iſt die See⸗ le 13),

xxu.

IB Plotinus, Ennead, IT, L. IV. c. 4. mh:

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113) Plotinns, Ennead. TIT. Lv. 0. 3. Emm, V. L. I. c. 6. —— 2 Wer:

»

2)

Aelligenz, ſo wie die Intelligenz ein Pro—

Intelligenz etwas hervor, was ihr am naͤchſten kommt.

keit ber Intelligen; 14),

206 WViertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

XXI: Die Seele iſt ein Produkt der u dukt des Einen. Nach dem Grundfage, baß Alles Reale aus fich ſelbſt ein anderes Reale erzeugt, was dem

Gradg.der Vollkommenheit nach dem Erzeugenden am naͤch⸗ ſten, aber doch nicht ganz gleich kommt, ‚bringt auch bie

Die Seele if ein. Gedanke Aa), eine aM

Die Seele ſtehet in dem dritten Grabe von dem Einen, und ift daher unvolfommner als die Jr

| .telligenz. Sie iſt auch ein Leben und Denken und

Thaͤtigſeyn, mie die Intelligenz, aber in einem nit dern Grade. Erſtens gehet die Seele nihe ohne Veränderung, mie die Intelligenz, fondern mit. Bere änderung hervor. Zweitens iſt ih Denken und Schau

en dunfler; denn fie erblickt die Objekte nicht im fi),

ſondern in einem andern, in der Intelligenz. Drittens if Hr Wirken nicht ein inneres, fondern eine nach ar Ben gerichtete Thaͤtigkeit; fie bringt etwas au Kßer ſich hervor, was nun nicht mehr reines, ſondern ſchon vermiſchtes und getruͤbtes Seyn Hat").

Auch die Seele iffieine Art von. Licht,

Aber nicht ein ſelbſtl euchtendes, fondern von ei- nem andern erleuchtetes. Das en iſt das reine

ee Se. ein⸗ 11a) Plotinus, Enneag.V. L, L.c.6, u To yenous- 3 R or exxv ——— 8 Eives, ns REEFTEr draus, 6 7) or Tan mer auror, color wu m ‚Yuxu Asyor u mas aug- .yoa vis, wert æuxes ons. MAR You par «puögos & dor ya. C. 3, sa TIs acı Tz w, oier Aoyos 8 © wgoZogm As« ya 72 yo üre vor zus sure deyor wg Raea uneyein, ui nr rgeeras Can a aAs Vrorasın,

sıs) Plotinus, REnnead. V, L.L c.7. L. II. e 1.2: L. VL © 4. Em, VELH, c. 22. |

\

Plotin. 4607

einfache eict ſelbſt, welches ſich in die Intelligen eräicht, fo daß fie nicht allein Licht, fonderw auch das in ihrem Weſen Erleuchtereift. Die - empfängt das Licht vom _ dir Intelligenz, aber nicht als ihr eigneg, Bern entlehntes Eiche 6). | \

Indem bie Seele wirkt, ae andere Seelen ald Arten ber einen. : Die Kräfte berſelben find von-dboppelter Art. Einige find auf dad Obere gerichtet, . Vernunft; andere auf das Nieder, nernunftge- mäße Kräfte. Die untere iſt bie auf die Materie ge⸗ tichtere und. fie- Kraft, ent ndung. en —— HR),

Die Seele fon drittes Perincip die Urfache bie 2: Bewegung feyn. Wie aber aus der Intelligenz, dem Detie kenden ein ſich und Anderes Bewegendes “hervorgehen. müfle,, dieß ſcheint Plotin’niche nachgewieſen zu haben. All ein nach ‚feinem Geſichtspunkte konnte dieſe Frage gar nicht Statt finden, fig war durch dag zweite Princip ſchon gehoben. Denn der Intelligenz hatte er ſchon ein inneres Leben, eine nach innen gehende Bewegung beige⸗ legt. SER war der —— von der Intelligen; zur

Seele,

116) Ploriaus, Ennead, v. VI. - 4. Wxu ag

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127) Plotinus, Ennead, VL L. M. c. 23. —E 4. ei aruyüers ds yıs m ade, wi iR Yurau ı Es Mon? za Tue. oc ice Asa —2 3. par eos‘. 70 Mei’ LE ur? "208 78 zarte, au Bvenpne mare Apyor. 4 De eexurn Säge nda sQweropem am upgdure. Enn. V. ID. c 1. #8 Cyan) # Mersc« vo, am —RX eyina WdRrdr, ex pe u Bieruen, 09er GYENSTE, RIRESTAR. meoeduca de ur x- j umaar Mdmr vo FrarTiae,, Yanas —R Kurs, woıasu x

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108 | Viertes Haupeſtric. Vierter Abſchuiee.

Seele, als einem Mefen, beffen geben uns Beweguug nicht auf ſich ſelbſt, ſondern auf das Aeußere gehet, zwar

| micht ber Vernunft, der A anuehm⸗

lich gemacht. Eine andere Frage aber jetzt: w o 6 er bad

Aeußere, was die Seele bilder, entſtanden

fen; was es ſey, und wie es gebildet wer.

He? Denn alles. Wirkliche (av), lehrte Plotin, ha Bbe feine Duelle in der Intelligenz; alledaber, was aus ber

Intelligenz kommt, If Form, iſt Leben, iſt ein Mannigfal. aiges mit Einheit. Es bedarf alſo keine Form, weil es

ſchon geformt if. Als Gegenſatz des Wirklichen bleibt

. „nichts übrig ı als dag Nichtwirkliche ein Unding,

"weiche daher auch feiner Form, empfaͤnglich ift. Woher

folt alfp die Seele einen Stoff erhalten,

"um an bemfelben ihre nad außen. ‚gehende

Bildungskraft zu äußern. Sollte &8' wirklich

„Etwas geben, welches Daſcyn haͤtte, aber nicht in dem Dentenden und durch das Denten, ſo wuͤrde Plotin dem

Hauptfundamente feiner Philoſophie, wie wir es oben an⸗

gegeben haben, widerſprechen. Er mußte vielmehr ben Verſuch machen, alles Seyn auch der materiellen Dinge "ans dem Denken abzuleiten, und fo einen volftändigen ‚Idealismus, aufzuflellen. Er ſchwankt nur noch zumeilen

‚‚gwifchen diefem und dem Realismus, und ſcheint eine don

dem Denken unabhängige Materie -angunehmen biel- “Teiche weil ihm der hohe Flug: feiner Phantaſie ſelbſt ver- bächtig vorfam 18). Doch iſt es Seelen, zu wel»

| ‚Gem er am meheften binneige. R

um dieſen Ibealismus verfänhlicher Mn machen,

= möffen wir Plotins Lehre von der Anfchauund and der Kraft derfelben, an welcher Bhantafie und Bernunft glei»

"hen Antheil Haben, etwas förgfältiger erwägen.

u 218) Plotinus, Ennaad. Un vr, oe

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2 | vlotin. 102

XXI. Es ein: im Her ganzen Na⸗ tur alles durch Anſchauung and am dern ſchaunng willen. Es iſt aber. hier nicht die ſinn⸗ liche RNſchaunag gu verſtehen, Bei, weilcher das Dbjefei anfer dem Anſchauenden gegeben iſt, und dann. diedlu⸗ ſchauung erfolgt, fonbern eine inwere intellefewele leAuſchauung, no das Objekt derſelben innerlich mit

einem Denken verbunden iſt, und die Anfchauung.fähR: wieder ein Die bervorbringt BR. ER !

Alles Wirken der Natur bat bie. ©. | lenntniß zum Endzweck. Dem mas Inder Natazı hervorgebracht wird, ‚hat eine For m Jedoc), wodurch die Natur, bie Materie eine Geſtalt erbaͤlt, daß, os ein Objekt der Erkenntniß werde. So bringe eine Pflanze: wieder eine Pflanze, ein Thier wieder ein Thier hervor. Die Natur iſt ſelbſt nichts anders als Form; ſie bringt jur Materie, weiche formles, und daber unerkennbar iſt, Form und Leben hinzu, und mache ſie dadurch zu einem Gegenſtande der. Erkenntniß. Den, Form (dos, upePn) und. Begriff, Gedankt (o- Yo) ik eines und daffelbe.. Die Natur if alfo cine anfchauende bewegende Kraft, dee ten Wirkung wieder eine Anfhahung, oder Erfenntnig iſt, und man kaun daher mit Recht fagen, daß es ihr Bei als

km ihren Wirken um Erfenntnif, um Anſchau-

ung ihrer Handlung unb ihres ———— beides iſt end iu thun Si Die

is Mlecinan. Eines m. Vm. e. 1. | 130) Plotinus, Ennead, III. L. vih.' c.2. ri’ yae da aut (Quan). une Yigunis n.ıpooggur; ni :yap ‚sebkueme was —R HAn ha zus Euro Qauru, m vr. voruen, W ſan wOlprnge axuru Aryadusas. = ag. mug du meiden iron * * SM zunre, an Um enamer u

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zu. Viertes Hauptſtuͤck. Werter Abſchnitt.

Die Erzeugung ik. cin Produ Fe der Un . fhauung:und. ber Keflerion des Anigefhaues ten-""}). Jeder, Der etwas Aeußeres Hriborbringe :: wir⸗ tet nuch einet Vorſtelludg. Das Hervorgebrachte iſt näche

bie Vorſtellung/ aber ein Produkt der: Votſtellung, wel:

che das Hervorbringen leitet. Alſd iſt auch das Wirten

nichts andere, als ein Anſchauen und Erkennen. Daher machen auch diejenigen Menſchen, welche zu dem innern Denken und Anſchaucu eine zu ſchwache Kraft hahen, ein Werk, welches nichts anders als ein Schattenbild des Anſchauens und Denkens if, :um das, was fie mit Ver⸗ Snnufs in ſich ſelbſt anzufchauen zu ſchwach find, außer ſich aujuſchauen. Jeder, der etwasgemacht hat, bat, we⸗ nigſtens das Verlangen, es zu betrachten, und will, daß

es auch von anders betrachtet werde. Eben fo machen es bie Knaben, welche gu wiffenfchaftlichen Studien zu träge

And, und fich daher auf Künfte und Hanpmerfe legen.

So if alfo das Wirken, Thun; Hervorbrin

gen immer nichts anders, als entweder ein Shwädheres Anfhauen, oder "ein Refultat

und produft eines ERROR uch aaa #23),

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“an Plotinus, Ennead. III. L vm. c. 3. aa zen #6 s ‚uns wnrgor wu tar yarayıaı —XRX nude zo yap ExEie vos a00r au Jumper, an yarcık | eu. ins ud Age Zaıteı, —XXVXX we. Junguizor wurd, Zu yıyımam, ©. IR 222) Plotinus, :Ennead. IH, L. vm. a.. 3. un x ! ardguien drar asdenraniı Is To —WR X xöd As ryp ægçæt· wozıron. ÖF Yag en inmnas kuros. ED Tu -Yangias, un’ ardernas yo Anke a dvmimo Tb. Isrun

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die thatigen Waren ſuchen alſt durch Umſchweifen iu

erhalten, was bie Denfenden auf einem' unmittelbaten Beje >

geroinnen. Züdem haben fie doch dabei Einen Zweck, das Sure. Dieſes iſt aber gerade von der Art, daß fe wuůn⸗ ſchen, es werde nicht blos erkannt, ſondern auch als ger genwaͤrtig in ihrer Seele angefchauet, und bie. Seele zum⸗ Beſchauer deffelbeg gemacht. So gehet alfo das Wirken,

immer wieder in die Anſchauung zuruͤck, denn was kam

in der Seele, welche felbſt nichts anders: als ein Gedanke

(Ayo) ift, anders als ein filter nn Br

Danke ſeyn | Der- LZeieb bet Seele zum: . Dinfen, Ferſchen, nie dem Erfannten Neue zu gebaͤren, alles diefes mache die

Seele zu einem Angefhaneten (Seweruca), um dar⸗

aus ein neues Objekt der Anfchauung hervorzubringen, fo wie eine Kunſt, wenn ſie vollkommen iſt, ihres Gleichen

im Kleinen in dem lernenden Knaben bervorzubrifigen‘

ſtrebt, der ein Bild von allem gür Kunſt gehoͤrigen hat, doch ohne Deutlichkeit. So quillt in der Seele unaufhoͤrlich Leben aus keben, und fort. fhreisende Thätigkeit, welche Feine Graͤnze bat; m BERNER ergenger eine neue * 5.“ F und inner y neu Im san * wiesen, dienen de «uro dein, sic wech Georsea, im ıdarır, 6 un x Bdureıto. war Taxs dn argevınsone Ta KURT ROT wgakır 1 arde- seiuy Sugıms n wugazoAsdnum. Kas way Kur, u under TI gu Kita To neaxdIer" anguxoisäinun De, d ‚x aA

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133) Plotinus, Ennead. II. L. YAXI. 6, mu nm

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212 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

‚und ein Ungefcdhawetes ein neuesObjelt ber Aufhauung ohne Ende Denn in jeder Seele iſt daffelbe Princip, und fie iR durch feine Groͤße beſchraͤnkt. Indeſſen gehet doch dieſe Thaͤtigkeit des Anfchauens in je» der Seele, und in allen der ag nicht auf, Gleis

% Weiſe vor ſich 4), RR Die Natur iſt niches andere AN eine & eele, welche wiederum ein Produkt einer hoͤhern und maͤchtigern Seele il, welche in ſich in ſtiller Be⸗ trachtung lebt, und weber auf bag Öbere noch auf das Niedere blickt, foudern in ihrer Unbeweglichkeit und ih⸗ sem Selbſtbewuſſtſeyn ruhet; in dieſem Deufen. und An⸗ ſchauen ihrer ſelbſt ſchauet ſie, was nach ihr if; ohne es

zu ſuchen, findet fie es ſchon in ſich, indem ſie ein ſch⸗—

nes, glanguollcs, vollfommnes Produkt des Anfhauung vollendet. Man kann ihr Empfindung und Bewußt ſeyn, wenn man will, beilegen. Doch if dieſes nicht von ber Art, wie bei andern Objekten, fondern wirket fo, wie bei bem ————— das des iſt 25). . nad ; ; ! Sie 124) Plotinus, Ennead, m. L. von c. 4. N raum (Yuxw) Feng nu‘ co "rouadis was‘ vo 'uinrinor, ku 7 dr eymun abi nu Te RAgge werner avını Pewenum zur Yelomımı, ade Ysnınua Tune na Fealıa Tnv 'Yaagını zei. na Yag Ux EX%0 vum, n Xeugın, ade To Iew- enum. die ware den xu im Ture Rartaxs. Xu yag 8x5 nun ru Yuxe To are. u yag Teyıyıygarıms me yıda. u,uar draute 0 rue use oe rum pegm Vv- x quotæs. *

Plotinus, Ennead, III, L. VL. 6. 3. rs her

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Cr bas In ihr aus bein, was in ihr iſt, geworden iſt, und freuet fi; daß dieſes Produft aiß ein Spiegel ihrer titten, aber Bunfeln und ſchwaͤchern⸗ Anfheuung mit” THE -forrda

er), - Sie abet Line —* fotefehreicenge |

Kraft, die immer etwas’ Neues bilder und belebt; fo Val das Spätere immer etwas anderes iſt, obgleich es aus Anſchauung entſproſſen, und wieder zu einem neuen De fekte der Anfchauung wird 275. Alles Denken, Bilden, zeugen, Wirken, fommt aus derfelben Quelle, und bat denfelben Zwei. Anſchauen if die Urſache ab les Werdens, Anſchauen ber Zweck alles Strebens und Wirkens. Die Natur iſt in r nem endloſen Anfchauen begriffen; fie bitdet und formt unaufhoͤrlich; nicht die Produkte, die ſie hervorbringt, find ihr Werk, ſondern bie Anſchauung derſelben; ihre Brovätte find: nicht ohne Eben, und fle bringen wieder neue Prodnkte hHervor/ Die wieder das Ahfchauen derfek ben stm Gegenſtande Haben. Selbſt die Fehlgriffe der Natur, die Mißgeburten, die fehfeigaften Geſtaltungen kommen daher, daß die Natur einen geblgriff in dem DONE ber Anſchauung thut >

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126) Plotinus, ebendaſ. —R yar Ieagnum wur, u

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127) Plotinus, Ennend, HL. L. vn. c. 4. vag [221 Con €x Guns, —R yat ed Odara, x us gsi vᷣrs ———

128) Plotinus, Ennead. ni. van. c. 6. au ⸗t yır Tennem. d. Ani: 8 Der er 77

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219 Wiertes Hauptſüͤc. Merier Abfehnk.- In der: gaptevn: Natur iſt tun cine ber. Quallitaͤt nd

jperniſhe Kraft, wirkſam, Seele, Vorſtel⸗ Iungst raff; nag seine und diefelbe Wirfungsart, Bil. den und-Anfchauen. Al: herfelbe Proceß in ber Reine. außer an wie in ber ne. in uns: 129. u Dun, 078 se

ii De ER King; glelchſaͤm bie FON des aLiben

Midas Eine, die Quelle aller Realität, ohne ſelbſt etwas KReales za ſeyn. Das Eine wird in der Intelligenz zur Duplicitaͤt und Vielheit. Die Intelligenz ſchauet dab Eine als ben Grund alles Nealen und bas hoͤchſte Gu⸗ te, und gruͤndet das beftinimte Denfen und Seyn. Die urelligenz if das Objekt, welches die Weltſeele anſchauet, und aus bitfen Anſchauungen neue Ob jette bildet °)

Sn der. Intelligeng iſt das Denken ‚und Seyn iden⸗ if. Ale Unfcheuungen erheben fich-von der Nagur gut Seele and: von ber Seele jur Intelligenz; fie werden einauder immer naͤher geruͤckt, und mit den anſchauenden Subjekten vereinigt; je hoͤher fie. aufſteigen, einen defo ER Grad des Srbrns befigen j ig. je niedriger gig wer⸗

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129) Plotinus, Ennead. 14; L. VIII. c. 2. 130) Plotinus, Ennead, VI. L. VHI; c. 4. 8.9. 10.

re Bletin .* 2i Sch; deſto weniger; Leben haben Ale. "Denn Leben. ift fs,0121.u18 Denken und Anſchauen. Je wäh. cr ein Gedanke iſt, deſto mehr Einheit und Leben beſitzt ur; Yes mehr wird das Lebende und dag en, bes Sepyn und Denken eine”). Ef

Diefes eben bat aife mehrere Grade,

und jeder Grad beſtimmt eins andere Art-deB Lebens, je

nachdem das Denken und Anſchauen deutlicher und klarer iſt. Duukler iR es in der Pflanze, als in dem

Tbiere; dunklet iſt das empfindende als das denkende Leo ben. Dee unterſte Grad des Denkens iſt auch ber unter⸗

fit Grad des Lebens. "Einige Gedanken leben und brin⸗ gen wieder lebende Gedanken hervor; andere bringen mıe todte Sedanken, Schattenbilder (edwAa) des wahren

Seyus hervor. Einige Gedanken leben nicht allein, ſon⸗

dern Ne haben auch bie Kraft ich ſelbſt:anzuſchauen. Mit undern ifl fein ſolches Anſchauen und Bewußtſeyn verbun den. Anbdeſſen find dieſes body nur Arten eines und deſ⸗ ſeiben un welches im Denken beſteht 39).

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132) Plotinus, Ennaad, i. L. vm. —8R num

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116. Vierteß Hauptſtuͤck. Wierter Abſchnitt. „Biber, wird man ſagen, wenn alles Leben Thaͤigkeit der Intelligenz, und in,diefer Subjekt und Ob jckti iden⸗ tiſch iſt, wie kam es denn, daß aus dem Einen eis ne Vielheit wurde? Wenn die Intelligeng das Eine anſchauet, fo ſchauet fie es doch nicht abs Eins au/ denn ſonſt wuͤrde nie ein Denken daraus. Sie fing als Einheit gan, blieh aber micht ſo wie fir an⸗ fing, ſondern wurde ſich ſelbſt unbewußt eine Vielheit; als wenn fie ſich einer dwuͤt⸗ Feuden Laß entledigen wollte, entwickelte - fie fi, weik fie alle Objekte haben wollte Beſſer wäre es ihr geweſen, fie haͤtte dieſes nicht gewollt. Denn nun wurde fie aus ber erſten eint zweite Jucelli⸗ gan. So entwidelt ſich ein Kreis, er wird nun rine Sis gar und Flaͤche mit Umkreis, Mittelpunkt, Linien, ah deren man Unten uad Oben nuterſtheidet; er hat nun ein aude⸗ res Seyn als ‚fein urſproͤngliches volllommneres Seyn mar. So entwickelt ich auch bie Jutelligenz, in welcher urfprönglich fein beſtimmtes uud -unserfchlebines Seyn und Denfen tar, in mehrere eingelne Intelligenzen, wel⸗ che aber alle. in unendlichen Stufenfolge Theile der erſten uiſpruͤnglichen Snteligenz find und bleiben 33). B: . * ai —— XXIV. u on iv Yoyoı zu warn can —R& ae A RN 2077772 deoraga, damez am Zum ni de erapyerege aurm aa Ran dans Eau ROMTOR. 005. is, vonais u 9 nen San, zu Con Drurem, 2 one Örvregn, mon N egarı Cum zoxern bins 0, 1, 6 "Near S0 ÄOYOR, Po xaTe Th MogQnr wur. Ögaperyv sog aros nda “RO VEngOS, KU BRETE FON Övreran «ner 6 de ‚don EXvv, d ru ROmeastor Tu oedn [172.9 RO MUT Tr. Kun

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—RR Eugen NO. TW Yeromeım. | 133) Plotinus, -Ennead, TIL. I. VI. 6.7. mu a

ae ao. uro by ner u br Iewens arm na dr re Io, ax dr Hu de un, "u yırlree: vr. “Ne age de ug mr neharo, ame, oh —RR deurer FoAor v- DMEIOF olo⸗ ſcſagnx cvoc, non dnrder Te, Rah ‚nu Me ———

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Ä xXIV., Si dleſent Proceß, in welchen aus der Einen“ untheilbaren unendlichen Intelli⸗ genz⸗ bie niches als ehie lebende Anſchauung iſt, vas theilbare Seyn, entwidelt und ab“ geſondert wird, unterſcheiden wir Form und Ma⸗ serie. . Die Form iſt bad, wodon bag beſtimmte Seyn und Liben abhaͤngt, was das Viele zu Einem macht, und Geſtalt gibt. Pfotin denkt ſtch die Form mit Gedanken, Anſchauungen, uͤberhaupt mit Vorſtellungen als iden⸗ tiſch, und in ſo fern iſt die Weltſeele, und uͤber dieſe die Intelligenz die Quelle aller Form. Was iſt aber die Ma⸗ terie, und woher entſpringt ſie? Kommt der Materie ein wirkliches Seyn zu, fo muß fie mit der Form aus einer Duke entfpringen. Kommt ihr aber kein Seyn gu, fo kann ſie auch nichts Reales feyn. Indeſſen bedarf die Form einer Materie; das Beſtimmende und Geſtaltende iſt nur dann als Realitaͤt denkbar, wenn etwas vor⸗ handen iſt, was die Form annimmt, was noch nicht beſtimmt, aber beſtimmbar iſt 34). Es entſtehet alſo immer wieder von neuem bie Frage: mas 17 wird woger 1 bie Materie

2

xxv. Seele ‚and wei und MR - terie find eigentlich ungertrennlid, und’es .. gibt feinen Zeitpunft, in welchem das Ganze nicht beſeelet wurde. Aber man kann doch beides in Gebanfen unterfcheiden, und ber Deutlichkeit wegen abſondern; bie, kann alles BIENEN walyfiren * F Gibt Bear. dr —* aa ur Bone. sun‘ —* vor sysyiTe. 134) —* II. r., v. 0. (Ei ULL. v1. 7 7: 135) Plotinus, Ennend, I, L. IV. «9

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j } 18 Viertes Hauptſtud. Vorter Abſchnier.

Gibt es keinen Koͤrper, fo tann anch die. Seele nicht fortſchreiten. Indem. fie aber fortfähreitet, :wieb "fie fih feldf einen Raum, alſo ad einen Kdw per erzeugen. Iſt ihr Stand in der Ruhe ſelbſtebefe⸗ ſtiget, fo leuchtet viel Licht qus ihr aus, amd an dem aͤu⸗ Berften Ende des Lichts entſtehet Finſternißſ. Die See⸗ le erblickt und formt diefe: Fin ternis, deun in ihrer Naͤhe darf nichts Gedankenlofes ſich finden. So bauete ſich die Seele aus dem Dunklen an bem bunk- len Orte gleichfam tin buntes und ſchoͤnes Haus, wel⸗ ches von der ——— ge sicht

iſt

‚Das Eins, Sur-® Bolttoumne, blaibt nicht w ain⸗

* Weſen; denn es Ardmt vermoöge fehıer Fuͤlle aus, und erzeuget andere Objelte. Jedes Braduft iſt aber ſei⸗

. ver Natur nach nicht fo vollfommen; als dag erzeugende Princip. Geher-alfo das Eine ang fid her« aus, ‚fo ift durch die ſes Fortſchreiten aud ein Letztes geſetzt, nach welchemnichts wei⸗

. ger moͤglich if. Dieſes iſt aun de Materie weh sche nihts mehr von bem Einen und Boll: kemmenen an ſich hat, - ein. vAlig: Unbe⸗

ſtimmtes, in welche m —— —— ben, if. 5 *

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—— ae pi e & 136) Piesläeh, sit. Lavz 0. vonnzse sr un orrot war wgosAd0s Yrxn" Inu J. xLoeres⸗ Ertr, 7" weduxer I. x -0:.eroi⸗ de u wer, yernen cavry Tr. m; PTR Teue., var On sussos aurac er “vu. Sucı oLors Fwuuerne,. efqr moAv Dar —— ex æxgou Tois = exurois Tu .2V0R WRsTos eyerıro! 772 dere ya ‚ern

wage. VRaEn, euoeQarer zuTo" 3 vo, Jeuror, re 74 er. Aoyg wjroLgov. va,

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137) ve nes Amnaed: T, L. VL, c. . nu yæe u , . se i AG-

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—— ud,

Die Mäterle iſt alſo eine nothwendige bir fortfihreitenden Produktion ber Urkraft und ber allgemeinen‘ Lebenskraft, deren Prödußte in einet unendlichen Progreſſion immer geringere und undolfommnere Probukte Refern, bi sulest Produkte zum Vorſchein kommen, welche ſich ver⸗ halten wie Schatten zu Licht, wie Bild gu Gee genſtand, welche alfo der tene‘ ———— er und Selma find a |

J

Die Materie iſt nicht etwa ein: ——— die

inhaltsleerer Begriff von Etwas, ſondern ſie iſt wirlich etwas Wirkliches, dem aber die Form fehlet, um es als ein beſtimmtes Ding, als ein Reales zu denfen. 2% denke mir alfo bei Materie eines Theild Beraubung aller Sorm, eine vollige Unbeſtimmtheit, aber weitens auch eiwas, welches der Form empfaͤnglich werden, durch Ideen gebildet und geſtaltet, und daͤdurch eiwas Be⸗ ſtimmtet werden kaun 39). Auch iſt die Materie in dem Intelligiblen nichts anders als die ee

unb fie entfichet aus der Grängenlofigfeit,. ober ı

oder Ente des Einen, fo veß die Um,

⸗*

por To. a EM ern Pr wu æuro —— nu Ära. mr dern ya, 74 a6 uroßmen. zu ara To uexeron u ver) dyuaı 07 yerandou dran zur ru To —2 eb amyane de mim To Lira ve aqwron, re aa Te soxaror, äro de A Rn, yundır ri axyuem wre.

1383) Plotinus, Ennead. II. L. IL 1718, .

39) Plötinus, Ennead. 1. L. IV. ©, 12, ces wem araynmor n' ÖAn au 7y woran ou TO meyedu, W267

Tor gauarı, nos u NEr09. Voke, —* u ⁊x —xX

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130 Vierter hewelia. Wiereer Asfanii,

BeRimmtheit nicht in bem&inen iſt, fandern daß fie durch dag Eine gemacht wird. Es gibt nun cin zweifaches Unendliche in der Verſtandes welt und in der Sinnenwelt, ſo daß jenes das Urbild, dieſes has Nachbild iſt, die Unbeſtimmtheit in dieſem großer, in jenem kleiner iſt. Denn je weiter ſich etwas von dem wohren Seyn entfernt, deſto ünbeſtimmter iſt es. Groͤ⸗ Ber iſt alſo die Unbeſtimmtheit in der ſinnlichen, als in der intelligiblen Materie; und jene iſt mehr in dem Unvoll⸗ iommyen, und wewiger in dem. Vollkommenen ——

Sao leitet Plotin offenbar auch die Materie der Sin⸗ nenmelt, als ein bloßes Bild der uͤberſinnlichen Materie, zuletzt nut. dem Urprincip, dem Urverſtande und der Urſeele ab. MWahrfcheinlich würde er diefe Produktion ded Une beſtimmten aber Beſtimmbaren noch deutlicher ausgeſpro⸗ chen haben, wenn die Materie nicht ſo unbedeutend und iubhaltsleer gewoprben wäre, fe wirklich als, ein Uns ‚ding erſcheint 340, v).

Er trennt von ber Materie afle Quolitaͤt ind Quan⸗ hät. Die Materie iſt nicht Etwas, das durch das Ge⸗ ſicht, Gehoͤr, Gefuͤhl, oder irgend einen Sinn wahrge⸗ nommen werden kann; denn ‚Ausdehnung, Widerſtand,

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„.146) Plotinus, Ennead. IL L, iv. as, ru. reis vonzais n An, Te. uzmgor x una vom, os ve bros .ewugies , n —R n.TE am" un a0 6 mu are guns Me rast rer 8 end, ax⸗ erraude, n Sirror x „NOS rergoy x Tr Faleg; ar exrvxo⸗ ku Bodo): sAurro-

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140 b), Plorinns,. Ennead. iil. L. V. c. 6. Dar 3. son- „ey. R le Tr KONANERD ENTE BE.» w rau sw Tu so Kanne & UT

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—— Rot in. EBEN = za,

Groͤße, Sache, alles dieſes zur Form. Man muß ſich alles beſtimmte Mannigfaltige toegdenfen, fo. daß nur ein Etwas, ein leerer Begriff übrig bleibe 4"). Die Ausdehnung, und überhaupt das Reale ber Empfin- dung rechnet Plotin.nicht zur Materie, fondern zur Form, and fie ift ein Produkt der Seele, indem fie die Meterie

begrängt. - Wenn die Seele fi an die Materie wende

fo hat fie noch nichts, was zu begrängen wäre, fondern fie ergießt fich in das Bränzenlofe, fie beſchreibt weder Graͤnzen, noch kann fie ſich im einen Punkt zu ſammen ziehen. Und dieſes Graͤnzenlofe iſt weder groß noch klein, kein Aggregat von Maſſe, keine Größe, ſondern nur ber Stoff einer Maſſe. Indem- fie aber ſich aus dem Kleinen ing Große ausdehnt, und aus dem Großen ins Kleine zuſammen ziehet, fo durchläuft ſte gleihfam eine Maſſe. Dieſer Mangel an Graͤnzen, dieſt Ausdehnung iſt nun, bie Empfaͤnglichkeit fuͤr Groͤße. Da aber die Materie unbegraͤnzt iſt, und noch nicht alle bei einander ift, zu jeder Form dahin und dorthin bewege wird, und durchaus leicht bildſam it, fo wird fie durch dieſe durchgaͤngige Bildung, uud dieſes Werden Gieles, | und erhält auf dieſe Art Die Natur einer ausgebehnten Maflt SER Se iſt auch die 0 greuinreifhee Ä SIE E . Signs \ 10) —— Einead, IL L. w. q 10. 13.

di Tore To ade Uns [77 zur MI -

142): Plotinus, Ennead. II. L. IV. c. 11. dr 30:

æxn uder exu0a deieau, drur r üry wgerouidy, us oR- gıar zu ausw, ars rinytaQurs; uTe mE anuuor LEvas dv- vum non yae oc. die ure mern Aentsor ywpis, are. gu . gr au, adm eym ua ixger. als frur Oyuos u MEY 73 dres, er uAn oyxu. u wuceäieusmr ax Tu —R en yo —XR zum ex ‚Ts wine ent TO MEyar olos cyxoy OR“ Gerxm. 208 W mogırie urn, Toter oyuor, Urodoxn ne- Men win m. de quite“ Enune, X - 7 7a tr. \ 2 5 “>

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| 123 Viertes Hauptſtüuck. Vierter Aübſchaltt.

Figuren eine Art don- Etheusung; auf aͤhnliche Art con

firuire die Seele die Größen und Qualitaͤten, wodurch die Materie ſeibſt erztuge und gebildet wird

Nach allem dieſen iſt die Materie das ber Form, und Beraubung derſelben; nicht etwas, wel⸗ chem zufaͤllig die Form entzogen worden, ſondern dasjeni⸗ ge, dem weſentlich die Form nicht zukommt, das Form⸗ Iofe, ein Schattenbild des Seyns. Da bie Korm dasjenige ifl,. topvon Seyn, Wefen, Lehen, Maß, Gränze abhängt; fo wird die Materie das Seyn un MWefenlofe, das Eeblofe, das. Unbegrängte Rohe, Maßloſe ſeyn. Sie if pofitiver Man gel und Sin ſterniß; zwar ein Produft ‚eines realen Weſens der Seele, aber doch bie Folge eined Mangels in

der Seele. Denn bie volfommene, ber Intelligenz un

verwandt anbängende Seele iſt immer rein, und haͤlt von ſich ale Materie weit entfernt, ſie fiches nichts Unbe⸗ ſtimmtes⸗ nichts Unmaͤßiges, nichts Boͤſes. Sie bleibt daher rein, und wird immer nur durch Vernunft und Zu telligen; beſtimmt. Diejenige Seele aber, welche dieſes wicht bleibt, fondern aus ſich beraugarhet, füch entfernt von bem Erſten und Volfommenen, wird, im’ fo weit fi

nicht von dem Einen (dem Urlichte) erfuͤllt iſt, mit der.

Unbeſtimmtheit angefuͤllet, ſie blicket hin auf zug was fie Bit rau, Faust die ; a

1 eier ausyidaar, ER un, oig a⸗ duagor“ cr er . VOL OYxB. de —— vun. nu um u BEER zu. aut, un Kar mdos Qegapem; ‚Sevgo xuXucE, 0% Far tuægrovo BI, RXoAAN FE YET Ty ER Tara ναν, no YErETH, u RERE FO Far Tgowor Quair oxvxnvs. Enn. V. L. II. c. 12.

143) Plorinus, Ermead, 1. L. VIEL 0: 5. . Emm. V.

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= 2 R s@forin, 0.700499

Finſterniß an, und bat ‚ae ſqdon Mate vie 4).

XXVL Die Belt iſt der Inbegrif alles Wirklichen/ |

aller Weſen, welche aus Form und Materie beflchen, und ein Beben haben; fie iſt alſo ſelbſt ein mit dem Leben begabtes großes Ganze, oder ein Weltthier 245). Sie beſteht aus dem vrincip alles Lebens und Seynd, dem Einen, dem Urlichte, welches alles durchdringt, und den Grum der Möglichkeit von allem enthält; der ur«

fprünglichen Sutelligeng, dem Princip .des Denkens und .. bes wirklichen Seyns, ber Urquelle des Innern. gein

fisen Leben; ber Seele, dem Princip des äußern Lee bens, und den Produkten dieſer in Giesen fih aͤußernden und ergießenden Urfrafe ? 4 9. er

Es gibt eine: Verſtandeswelt unt eine Bin nenwelt. Die Verſtandes welt iſt der Inbegriff al⸗ ler wirklichen Weſen, in hoͤchſter Volllommenheit und Un⸗ veränberlichkeit; die Sinnenwelt ein Nachbild der er⸗ fern), der Inbegriff alter wirklichen veraͤnderlichen We⸗ fen 47). Die Berfanbesmeit, in ein unveraͤn⸗

der⸗

144) Flotinus, Ennead. J. L. vii. c. 3. 4. d uer FeÄum au moon mr vEuuc“ Yu au uodagı, za VAnane

x 70 worisen drar KM To MET ms Kung 7 egmn nrs welach, zuduce ar em ügleduse ım warte Aus. n de un aueen zero, ar‘ a ar ver AYdurn To un Teian yndi FHTO, elor irdaiue m. 10 —R er, nadoror BETEN, MOgISIms winudnen, WuoTor Öem, nam ax nen vr, Aiıruea ur d pn Bram, es Asyousde ogaı us 70 coros. Enn. IV. L. III. c, 9. 10,

245) Plotinus, Ennead. IV, L,IWV, c. 2

346) Plotinus, Ennead. HT. L, VIlt. c. 4. 8. Ean. VI. L. VII. c. 8. Em V, L.L,c4

; Su Plotians, VI. L. IV. c. a. ı 3 ve

rer

!

De Wieriss Hauprftäch: Blerter

derliches abfelnses lebendes Ganzer in wel⸗ chem feine Trennung duch ben Raum, fein Wechſel in ber Zeit Statt finder. Sie enthält alles, was if; aber Fein Werden noch Vergangenſeyn. Sie ift in keinem Kaume, und bebarf feines Raumes; denn fe if in fi . Heufiändig, fih durchaus gleich, und erfüllt ſich ſelbſt. J Wenn man ſagt, die Verſtandeſswelt iſt allent⸗ > palben, heißt das nichts anders ald, fie iſt in dem Seyn, und bader in ſich ſelbſt 48).

XXVII. Die Verſtandeswelt iſt nichts anders als bas Geiſterreich. Es gibt erſtlich eine hoͤchſte Jutelli— genz, dieſe enthaͤlt in ſich alle moͤgliche Intelligenzen und

sr - alle mögliche. Djefre ber Migl ichkeit nad; ber Wirklichkeit nad gibt es eben fo viele einzel, we intelligengen, als in.der hochſten Intel⸗

" AUsenz der Moͤglichkeit nach enthalten find. Sao wie ed eine hoͤchſte Intelligenz gibt, fo give cd auch

eine hoͤchſte Weltfeele und viele einzelne

Seelen, und jene verhaͤlt ſich zu ben vielen, wie-- bie

Battung zu benirsen. Die Arten unterſcheiden fich watereinander, und bon ber BEE ob fie gleich alle

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SN Plotinus, Ennead, VI, L. IV. c. 2, vo zar eu vo na mgwror xou = ru Tomon, md Ass er Tin, zur dp vo rar ux 'usı Ofras' arohentıme daura, ar. 77) *ex avev os éaννο na 08 swor davrm ua NTe To ar zum ‚euro. To yag zur ævro 85. mu yae m wroureede aure ExRUTE, was 70 werayn dr Arysedmı Kiras, sirde 'avr0'ögiem

TE ort wre. dwurae. Enn. Yu L. I. 04 Ann .VvVLeLVe: |

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0 der Sacung —— es muß: alſo zu der Gat⸗

& Fo . —8 DR 1 8 u. * 4 —— 9 ie” 13%

tung aoch etwas· hinzu lommen; wodurch fie naͤher be⸗

immt merden Ehen To muß auch jut Intelligen; etwa Yinzul lammen, daß daraus die Weltfeele entfpringe, und bie einzolnen Seelen muͤſſen vollkommner und unsollkomm⸗ ner in RIM auf dad Denkvermoͤgen ſeyn, ſonſt wuͤr⸗ da nicht ber Seele ſeyn m).

J Die guteligenzen lern mit einander dem Begriffe nach zufammen, und eben fo bie eingelnen Seeſen; fie find Arten einer Gattung. Sm jeder Art it alfo die Gattung: afe eine Einheit, alſo In den vielen eine jeinen Intelligenzen eine generelle Intelligent/ und in den einzelnen Seelen eine generelle Seele: Aber nun muß noch eine Intelligenz und eine Seele ge⸗ dacht werden, welche nicht in den Individuen IR, von weicher aber die imbividnellen In selligengen: und Seelen -entfprangen find, und weßer Re die Gattungseinheit erhalten haben; gleich⸗ fam ein Bild jener Srundfeele, das an Vielen dargeſtellt worden, ſo wie von einem Siegelring viele Wachsmaſſen tin und Gepraͤge erhalten 150).

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149) Plorinus, 1v. L. VIii. c. 3. ee Tor

sur (re) KÄNTOE AB Er TO TNS NONWERE Tone, CAS TE uni Faro

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TETE WELEXomEND? vocger Övsapens Xu vowı Ti x2$' duara“ Yug EIS Au5 peoros, aAAR Eis As woAdes” woAdar ade ns

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150) Plotinus, Ennead. iv. L. IX. c. 4. Aryoper 2 ; er Auzfoge nn zu. gen en, ar du

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106 Viertet Gauprflik.. Vierter fait:

Es koͤnnte gegen dieſe Einhalt ar. Broken Ting bet. werden 1) daß mag ein anderer Menſch ampfindet, auch Begenſtand meiner, Empfindung: feyn- ;smb': wenn mein Charakter. gut ‚wäre, auch ber andere, sinen- guten Charakter haben., ‚Eurz daß jeder Menſch mis. ‚bein, andern Am feinen Emopfindungen einſtimmig, und. bei jeder Em

Pfindung des Einzeluen das Ganze mit empfinden, müßte: 2) Gaͤbe es Eine Seele, fo koͤnnte es nicht weſentlich ver. - hlpene Seelen,. als vernänftige, unpeemänftige, en und geben 3.

Dieſe Einwauͤrfe laſſen Pe Teiche geben. * wenn —— und beine Seele auch. dem Begriffe ned iden tiſch iſt, foift fie doch darum noch nicht auch der Exiſtenz nad. identiſch; noch weniger. folgt, daß

‚ber mit beiner Seele verbundene Koͤrper auch der einige

ſey. . Hieraus. if fchon ‚hinreichend bie Werfchiehenheit

der Empfindungen, und „bie Verſchiedenheit des Bewußt ˖

feyns erklaͤrbat. Es iſt nicht nothwendig, daß ale Ver⸗ aͤnderungen in den Individuen von der Weltfeele in be⸗ ene Geſtalt ——— Aria aber, ... ungereimt,

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151) Plotinas, Ennend, IV. L. [Ye 5

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Br SE PraRn. 1111 7 PORTA ME Een 7 | Be

baß ſie bieſelben mit empfindet. ‚Dan erſaͤhle bon großen | Vallfiſchen, daß ſie eine Veränderung in den heilen me» gen ber. Kleinheit ber. Bewegung nicht empfinden. Die ft8 kam auch von der Weltferle gelten. Daß in dem ein ven Individuum Tugend ‚in dem andern Laſter ſey, IR nicht ungeteimt, da ja ein und baffelbe Ding von der ein nen Seite ſich bewegen, „und von per andren ruhen, kann. Aber uͤherhaupt ſchließen wir bei der Einheit der. Seele gar nicht die Mehrheit aud;. nur allein das voll. kommenſte Wefen if. Einheit ohne allg Meprgeie 52). Vielmehr Fann man daraus, daß wir

mit einanden. ſympathiſiren, durch den Anblick eines U dern zur Miffreude und zum Mitleiden beflimme werdenz

daß eine leiſe ausgeſprocheue Rede auch Entfernterenner« nehmlich wird; daß Beſchwoͤrungen und magifche Mittel Neigung. und Zuſammenſtimmung zwiſchen Menſchen in

Bohr Ferne bewirken Können, ſchliehen, daß alle dieſe

Wirken nur durch: die Einheit ‚ber. Seele ‚möglich ſind 3) Wa 8 ben zweiten Einwurf betrift,.fo wird er in dem XXVIN. Abſatz beantwortet. So führet und alſo alles auf die Einheit. einer: Seele, ungeachtet der Mehrheit

derfelben. Alle find, aus einer Seele entfprungen. Aber E

wie? Iſt die eine Seele, woraus alle entfprungen find, jertheife und zerſtuͤckelt worden, ober nicht, fo daß bie Serle unveraͤndert goblieben if, aber.außer ihr noch meh tere gemacht hat ? Und tie kann fie. ohne Verminderung

ihreg Weſens viele Seelen aus ſich machen? Wäre bie :.

Steele ein, Koͤrper, fo koͤnnte fie freilich nur durch Zerthei⸗

lung eine Mehrheit werben. Da fie aber unfdrperlich iſt, *

ſo it De eine RE nicht ea und. fie fann in 19) Plorinus, Ennead, IV. L IX. e. % ”s) Plotians, Ennead, W. L. x 3.

* —4

\

Ha8 Wiertes Hauptfüht. Vierter Aofepnitt.

fin vielen zugleich ungetheilt und ohne Verdaderung ihres Weſens mehrere Weſen ihrer Art aus ſich hervorbringen.

Es gibt rine Seele, es gibt eine Mehrheit

Kon Seelen, und von diefen Individuen if

. bie Grundſeele doch nyche entfernt, noch ge fündert, fondern in jeder einzelnen ganz un

gerheilt; Ein und daffelbe if in Vielen. So iſt die

Wiffenſchaft ein Ganzes/ ungeachter ihrer Theile, und

wenn auch die Theile aus der Wiſſenſchaft als dem Gan⸗ ‚gen find, fo bleibt fie felbR doch ganz; Und in dem Theile ſind wieder alle Theile, der Moglichkeit nach, und koͤnnen Aus bemfelben entwichelt werben, fo daß ein Satz alt

Sätze enthält, bie vor ihm vorausgehen, durch welde

die Analyſe geſchiehet, und wieder alle folgende, wel⸗ che aus ihm abgeleitet werden. So iſt der Keim etwas

Gauzes, und aus ihm entwickeln ſich alle Theile iun wel⸗ che das Ganze pflegt getheilt zu werden; und jeder Theil

it wieder ein Ganzes. Das Ganze bleibt ohne alle Verrin⸗

gerung, ale Theile ſind Eins, und:nur die Materie bat

ſte zertheilet. Dieſes wahr zu finden, faͤllt ung ſchwer wegen uͤnſerer Schwaͤche, und der Koͤrper verdunkelt den

Gedanken. Dort wird Bye var und auch —— ‚Mar werden 54.

. . . r

XXYIH. DR in der Verſtan⸗

- Hnelt enthalten, ‚- ganz. der ‚gemeinen Vorſtellung sart

entgegen, mach welcher man: alled' MWirfliche inider Sin nenwelt ſetzt. va Sinnenwelt iſt etwas Kleines in |

1* 7

154) Plotinud, Ennead. W. L. 1x. 0.45,

gl zo woNms; n ya y min er was cin, n aro or non Mins ai wor, EREINS- MEYSOHS. EXEIWÄ LEI Zr pele, ei 65 sts Fayrn es Micer, durar' daurae ur wrnder zu 8

" Saoun. ix ya Ras ragaexe ERUTNI nal MEreir pie, du- ara ya Us ware duz “us inady xx ll ac Kar vr. 70 auto a. RoÄdom. |

+..Motin * r 129 gegen bie Verſtandegwelt, welche ber Inbe⸗

griff alte Objektiven (cr) iſt, unde ohne m einem be⸗

Kitrasen Raume zu ˖ ſeyn, jedwedem Einzelnen in feinen Lotalitaͤt gegenmpdrtig iſt, und Daher immmer bad abfolute Genmje bleibt. EB jſt lelne raͤumliche Gegenwart, ſondern ne dynamiſche. Ales mas if, iſt Produkt des Ganzen, und jedem Einzelnen gibt das Abſolute Kräfte zum Laben und Sepn, ſo hyiel als eg: davon faſſen kann. Wo aber alle Kräfte bes abfeluten Ganzen vor⸗ handen find, obgleich kein Individuum Empfaͤuglichkeit

für alle hat, da iſt euch das abſolute : Ganze ſelbſt vor⸗

handen, und von dem Einzelnen geſchieden 5).

Maß in der Sinnenwelt oorfommt, dag iſt ad id ber Verſtande swelt enthalten. Denn dieſe iſt das Vorbild von jener. So iſt aͤlſo auch in ber Verſtandeswelt ein Himmel, aber ein lebender Him— mel, der alſo auch nicht der Sterne beraubt iſt; Erde, aber keine Ieblofe, fondern die Behditerin aller Landthiere und Pflangen; Meere und Waffer, mit allen Wafferchie« ven, in einem bleibenden Leben und Fluſſe; Luft, und alle in der Euft lebende Thiere. Denn wie wäre es moͤglich,

baf daß in einem Lebenden befindliche, nicht auch ſelbſt |

lebend ſeyn ſollte #56)?

159 PItn us, Ba VLL.IV.& 3.0 ir aveo dacone⸗ ‚Megpirat, 9 wuro.gen 5" daura ara; Öunzphe. de ævts e

samt. 005 maıEn,. x Srar rd) ————— —E— nal, Tv wg xor⸗ ax werreams extuo Ts rmrar abra, I) 8 | EXEi)W. ar ©. Ahern LTE du —RX Kar = —R y Je nugaı wi wi dyrapıeiı, ; wurd Fader ragıyı artse a . or ee ‚de ‚Iuew ö Acyor ; Pr Gray auye n.ToRor ax uAygpri, .@ ngefi, gux Oder ragt ‚Rarti F ——* So mngeipiih. * fe teur a * no

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‚246)Plo, tin ws; Ennead. XI. LVII. E12, der neuer mggre- ‚Ber ro zur Caaon kim, xeoei 0 —* LER vr⸗ ira;

Kannem. Ba d.h, vLih | | Pr

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130 Viertes Hauptſtuͤck. Wierter Abſchnitt.

Hier entſtehet aber die Stage: wie koͤnnen Pflan⸗ zen, Erde, Steine als lebend betrachtet werden? Wie kann aus der Verſtandeswelt, welche nichts anders old dag reine Seyn und Leben der Vernunft iſt, ein Leben berdorgehen, welches nicht vernünftig iſt. Denn ber Um terfchied zwifchen Thieren mit Vernunft und ohne Ver⸗ nunft if einmal in der Sinnenwelt vorhanden, und es muß alfo erklärt werben, wie aus ber Veruunftthaͤtigleit

etwas Vernunftloſes bat entſtehen koͤnnez.

Die Pflanze in der Sinnenwelt iſt wide * |

als eine in das Leben gefeste Kdre Das - Wefen, mas da macht, daß etwas .eine Pflanze. if, I ein Leben, eine Seele, ein in berMarerie bar geſtellter Vernunftbegriff, welcher in al

Pflanzen eine Einheit if. Dieſe Idee als Einheit iſt nun

entweder die erſte Pflanze, die Mutterpflanze, von welcher

alle übrige fommen,. oder nicht, und es ift vor dieſer voch etwas Hoͤheres als erſte Pflanze. In beiden Faͤllen muß aber die erſte Pflanze, das Vorbild der ganzen Pflan⸗ zenwelt, von welcher alle übrigen abſtammen, ſelbſt auch

ein Leben Haben, weil auch en —— Pflanzen I" Ww

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157) Plotints, Ennead. VI. L. VER e: TI. 00 vi

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5

Mas die Erbe betrift ſo muß anch unfere Erde eine

gewiſſe Form und Idee baden. Bei den Pflanzen lebte die Idee derſelben in ber Verfiandesweit,: und in dieſer

*

Siusiwwels.: Daſſelbe muß auch der all brei der Erbe

feyn, wie ſogleich einfeuchtet, wenn wir die dorzuͤglichſten

Gebilde aus Erbe betrachten. Das Wachsthum ber

Steine; ihre Bildungen und Geftaltungen von innen her⸗ aus, können wir ung nicht anders vorſtellen, als:baß.fie

das Produlteiner son innen bildenden und. geſtaltenden beſeelten Idee find, und daß bie

ſes die producirende Form der Erde iſt, fo wie dit vegetatixe Kraft in den Baͤumen. Da nun bie

Erde in dieſer Welt lebt, ſo muͤſſen wir. denken, die Erde

in jener Welt habe noch. mehr then, von: melden dieſe * Pr:

Er es Aluf

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n nd —— 2 —* * b Ap- vor & zu Qurs, zu’ er vo Quror th, gen Ti 1733 Biere un 16, 6 Kyıs 5 Ki nTrei ro xentor Quror u uzor, nn ae re ars Quror vo Risen, “0 En Faro, nu yap mise dr. TuUTe de oda nina’ iron e& nray=

u. M de vuro dm. Foiy wgoregor txaro (ur... au aure Ture.

Quror wa, an’ anum ds Tauıe —— xv⸗ IT nut" yon uxurs ar |

.258). Plotinus, Erd: vi. L. er er. 385

w auZuems. TE u RAATHS RU denr —BRR dor og» Qescr nnırus Tu Aoys suyuxa ande rloder ns 0-

—XRC xen —Xx Yınıddam, was Tut0 His To Wölc Tr y Te art er. To 72 Asyouerm gen,

*) Aehnliche ſchwaͤrmeriſche Ideen von dem Leben der Mas

terie find durch den neueſten Idealismus verbreitet wor⸗ den..- Doc, iſt alles, was Plotin darüber. ſagt, nicht fo

abenteuerlih, als was man in Görres Erpofte -.

‚sion der Phyfiologte von der Perfoͤnlichkeit, BUG und BOREae Erde finder.

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133 Wiertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt. af. eben die Urt muͤſſen wir ung auch bad Feuer, die Luft, das Waſſer ale lebend denfen, benn das euer iſt ebenfalls eine gewiſſe Idee (Aoyosı in der Materie. Woher iſt das Feuer? Gewiß nice Aus dem gufädligen Reiben gewiſſer Materien an’ einauder; deun da muͤßten dieſe Materien ſchoͤn Feuer in Kch enthalten. Auch ent: hält die Materie nicht fo ber Moͤglichkeit nad das. Feuer in fich, daß es aus ihr entichen koͤnute. Dis Femer kann alſo nur in der Materie ber Form nad) ſeyn. Mas if: drun aber die Form anders als das (hafftende and bildende Princip, die Seele? Alſo iſt das Feuer ein Leben und eine Idec, und beide Sind eins. Daher ſagt auch Pkato mit Recht, indem Feuer ſey eine Seele, welche das finnlihe Feuer ma⸗ che 159). Erde, Feuer, Luft, Waſſer find alfo Theile

908 gahzen Weltibiered, Leben nud lebende Seelen;

: nicht nur, daß in ihnen lebende Wefen exiſtiren, ſoundern

ſo, daß fie auch ſelbſt leben. Nur iſt ihr Leben nicht aͤu⸗

ßerlich wahrnehmbar, fonderu kann nur geſchloſſen wer⸗

den. Das erſte darum: Jedes Feuer, das entſtehet, derloͤſcht ſchnell wieder, und dauert nicht ſo lange, haß es eine fefte Geſtalt annaͤhme, um bie in ihm befindliche Seele gu dußern, ſondern scher nur vor der m van Gangen be- findlichen Seele Borüßtr., Gewiß wuͤrbe es aber, wenn es ſtarr würde, feine Seele offenbaren. Da es aber in er fluͤſſs und zerſtrept ſeyn mußte, fo eñtſtehet der

| Pr Plotinus, Ennead, VL. L. vH, c. 18, Br ya 3 Um ärer Sum, we. zug ara. u nure Ayo, Sm zo wosı 04 es noedur, 76 ar ung“ van mei mug mpirn. were Ba“ası Gum nou Aoycc, dr Ku Manzer ante, de . wu IDarar 0 inase aurer Yun nei wis, ur afes, nos Rosen TETO I To a0dnror ws. Es iſt mir keine Stelle betannt, wo Plato dieſes behauptete, welches er auch nach feinen Grundſaͤtzen ohne bie größte Snconfequenz; nicht behaupten konnte -

plotin rn 133 der Schein, ale wäre es leb und keelenlos, fo wire bei den fluͤſſigen heilen unfers Korpers, als dem Blute; derſelbe Sal ik, weiche doch: ebienfatid -wie alle zei des Koͤrpers Leben und Empfindung baber muſſtea I

Es gibt nichts burchaus Vernunkeieſee in der Ras tur. Auch bie Thiere, welche wie als unvernuͤnftige be⸗ trachten, ſcheinen nur vernunftlos zu ſeyn. Denu Vernanft iſt ja dasjenige, in weldhem odrr aus welchem alles if. Wie ſollte etwas der Vernnuft gänzlich Entgegengeſatzttes e xiſti⸗ ten fönnen. Wir ſtoßen und nur daran, daß die Thiers

ihre Bernunft auf eine andere Hot äußern, als die Menſchen

und wollen ihnen bahen gar ‚Feine Bernanft Anräumen, weil fie nicht die unſrige iſt. Es gibt unzaͤhlig viele Ara | ten det debens, der Thaͤtigkeit und ber Vernunft, welche untereinander, werfiichenifind. : Und Bann darf man auch nicht detgeſſen, daß auch der ſichtbare Menſch nicht fo Iso be, und auf biefelbe. Art vernünftig ift, ale es ber. Nenſch in der Verſtandeswelt iſt. Mir rechnen zum Les fen der Vernunft das Schlleßen · und Raiſonniren: bort iR aber die Vernunft ein anderer und uͤber das Schlie⸗ sen weit erhabner Alt, nämlich ein uünmitteldg res Auſchauen in pottommenſter Deutlich⸗ keit ER Wr m ein ſt Intelligenz⸗ un . bud

16) Piotinus, VLI. vũ. ©. Fu zip - To,myg Änueer am KUNV —EEX oA | KW -FRIRENETae. ME.CE Hua u KEYEmTE MER, ‚Iva sdufe a eur ers‘. DENE. ER. xa⸗ ne Areten.. ‚nu zo 0 nayan was KaTa Que, Anzug u, N ers su ya

mi, * uch 5 —A

161) Plotiens, ‚Ennend: 31. I. vu. 77 vo zo Aronror m ahoyon: aus en, 0.6 nase n ed ar Done, 6. rmde. wre wi, : ltr ein, dee nu ca

134 Wertes Heupri Bierter Abſchniet.

and bad Denten eines Thretes if Sfnteligen.. Da nun

das Denken "und das gedachte Objekt identiſch iſt, wie

koͤnnte "denn: das Gedachte etwas Vernunftloſes ſeyn?

Muͤßte ſich die Intelligenz nicht ſelbſt zu einem Vernunft

Joſen machen? Nein jedes Leben iſt eine Art von Vernunft.

thätigkeit und von der. Intelligenz nicht. zu trennen 162).

Das Letzte, der Endpunkt der Vernunftthaͤtigkeit, iſt der

aͤußere Gegenſtand 1. B. ein angelnes Thier. Den

weun ſich die Kraͤfte entfalten, und in ihrer ‚Entfaltung

| fortſchreiten, verlieren fie inimer etwas, und werden vie

J driger; es entfichen unvolfommnere Brobufte; aber felöf

aus dem, was dieſen fehler, wiſſen fie noch. etwas His

. dm ſetzen, um das Fehlende zu ergängen. . Weil z. B. dab

bloße Sean mnoch nicht Hinlänglich iſt zum. Leben... far

men Krallen; Schnabel, Hoͤrner, Zaͤhne zum Vorſchein.

Auf diefe Art: hebt ſich die im Herabſteigen unvollkommener

gewordene Be wirder urn der N 2 ———— ei Ar Te a ET

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"Hierin, ee ! | 138.

-_Man ſich nicht die Sache fo vorfielfen, als wenn die Intelligenz, um alle Dbiekte der Sinnenwelt zu machen, dieſe zum Vorbilde genommeh, und um fie ber» vorzubringen, ſie ſich vorgeſtellt habe. Denn dag Hetror· bripgenwollen ſetzt ſchan das Denken des Objekts voraus. Es war alſo ſchon in der Intelligenz bag Dbjekt, das, werben ‚follte, und ging bem

Denten vorher, und das Dbjekt der Sins

nenwest folgte daraus nothwendig. Denn die ſchoͤpferiſche Kraft durfte nicht Stillſtand machen bei den Objekten der Verſtandeswelt. Was haͤtte eine Kraft, die eben ſowohl ſtille ſtehen, als weiter fortſchrei⸗ ten konute, zum Saneeee⸗ noͤthigen koͤnnen or |

XXIX. Dh, warum war. überhaupt eine Wiek

beit der Dinge nothwendig? Warum mußten biefe

lebenden Werfen. feyn?. Und was follen fie: in der Gottheit?

Bir finden zwar feinen -Aufloß an den. vernünftigen We⸗

fen; aber welchen Werth hat die Menge der Vernunftlo⸗

fin? Allein es mußte fo ſeyn. , Denn es iſt einleuch“

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136 Biere Haupiftie. Vierter Abſchuien

nach dem Ab ſolut Einen ift, ein ‚Bieles feyn mußte. Denn ſonſt wäre es nicht nach demſelben, ſondern bie ab⸗ folute Einheit ſelbſt. Da nun die Einheit das Vollkom⸗

menſte ift, -fo mußte es ald dad Zweite Sem Range nach,

‚ein Mehreres als Einbeit:ifeyn.: Denk. die Viell beit ift mangelhaft. . Grfegt nun, ed war eine Iweiheit, fo konnte doch dag Eine und Andere bie Zweiheit conſtitui⸗ rende nicht vollfommene Einbeis, fondern jedes mußte wiederum eine Zweiheit feyn, aud-fb weiter bei jebem Be⸗ ftandeheile jedes Beſtandtheils. So Mar alfo in der er⸗ fen Zroeiheit Beweguung und Ruhe Intelligen; und Le⸗ ben, und zwar vollkommene Jurelltgenz und volfonuntend® Reben, Sie iſt daher nicht eine befondere , ſondern eine voDftändige Jutelligenz, welche alle einzelne Intelligen⸗ | geh in ſich begreift, ihnen allen pufammengenommen gleich, ſa noch groͤßer iſt; fie lebe nicht als eine Seele, ſpnbern Aals alle Seelen, und noch mehr als das; le hut vus Vermoͤgen, alle Seelen berporzubringens: fie iſt ein voll⸗ ſtaͤndiges lebendes Weſen, welches alle Tebinte Wegen ih Ach nee). Die Voſltenrmenhieit ver Ins - telligeng berußee auf ihrer VoliAndigkeit und heit. Die vollſtaͤndige Einheit und al Ye abs | sr

. Ey e E 58 J iin Flatingn,. m. 1. vi, c 2. iu u x , Re: O.Tar9 7 ir eu, 08 ner Te zur it, A 2 ux ar u PIE "gxeivo, ur sxeiwm. par’ ex aaro dao⸗ ixee kesı Base: Ki.) F, 70 —RX du YareoYaa,. ya‘ Meixvr de Exei- 0 Fa Ayo eırır vor, ede wir Fur ers, Wa "yitg xAN- 7 > —XC FU U zoiyn Buerle wann iavcvxtr ro u te dach x vie we Hr da werten zug, ui made ac "lo TUNRSgLrOr erde *- ae 'TRekn "BRAUNE. ra He α- ‚udie Pa Ey: dank eine? nr Üe Rute ir, Rau‘ Anm‘ u. deura Kol FRE vs: Race An ville Yu rot- fig ee ARE wer a werte Tr Med" drace NEE Er "Ka werro⸗ Ve were, us HAnerı mins ae, I We Waren: 7 N di Radar hehe Asa, —XX u va

merci Yuxas ixases ExXer‘ xas Cuoa Kante Ye

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Plotin. "0.7. 897

ler Intelligengen, ler lebenden Weſen, aller Arten des Senne und Lebens, dieſes iſt die Vollkommenheit der Ir, telligenz als des Zweiten nach der abfoluten Einheit: Ya des Eingelne des Mannigfaltigen, was die Intelligenz im ſich mehält, iſt nur ale Eingeines Soflfonnen; die Intels ligenz ſelbſt als Totalitaͤt alles Moͤglichen und Wirktichen: Die Intelligenz enthaͤlt alſo eine‘ Vielheit; dieſe Vielheit ik aber nicht möglich, wo alles Einzelne identiſch iſt, denn ſerſt wäre au Eins bon denfelben hiureichend. Das Mannigfaltige der Intelligenz muß alſo aus immer au— dern, dem Begriffe nach verſchiedenen Beftandtheilen beſtel⸗ ben, ſo jedoch, daß alle etwas Gemeinſames haben, weis ches durch eine hingugekommene Differen; etwas anveres wird 166), —— "XXX. Die Verſtandeswelt fchlteßt alten Wechſcl und Veraͤnberung, alles Werden und Gewordenſeyn aus. SH n das reine Seyn ſelbſt, welches keinen Abe gang und keintn Zuwachs erleidet, und Fein anders Sry satt. Sie iſt alſo ewig, dhae alle Zeit bee dingungen. Die Ewigkeit iſt nichts ander als va Weſen, welchem umn vie raͤrnder hrches Sen zuko m int. Sie iſt alſſo identiſch mtt Soft, und nichts anders, als Gott, der ſich ſelbſt offenbaret, wie er feinem unwandel⸗ ae 4 —— | baren 366)-Plotinue, Ennead. VI. A. VER æ. 9. 70, We yap s Lodn. son sehsior UWE, EURE us 200 ‘O8 2er "zeit de dan ds vernor, PT7: u Un TEUe, Ns 7870, aRt'n Von Oobæ Ta ade msi aliz, "ben ex Runter "Mer To TeAnohater ‚Qwor,'uu d reos vor, ne aaa ner b⸗ ‚de hiaren u. ‚Ratr, Wan "Be miAAdr u shit an er WIE AAOITE 88 oh ri? ri, Tor par de warden“ 'n aurener 2 au er. du rorwct öyeger u zur under song 0 ah sus Fol, am "aulomerun EInaser, oims —R yon nei ei Aa Ye, 2. ... a ARE HE

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238 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abfchnitt. “Haren Seyn nah ift, Sorte iſt aber eine unendliche Kraft und unenbliche® Leben in vollkommener Totalitaͤt; ein Leben, welches keine Zeitgeängen bat, ſich nie erſchoͤpft, und chen deswegen immer ohne Folge und Veränderung dauett 167). Diefe Ewigkeit ſchließt nun nidt 5 Mannigfeltigkeit, Thaͤtigkeit, Vielheit aus... fondern nur die Werfchiedenpeit des Seyns, und bie Folge der Veränderungen. Man benfe ſich ein geben mit Mannigfaltigfeie, welge - aber Immer auf Einheis und Identitaͤt zuruͤck kommt, die Unerſchoͤpflichkeit des Lebens mit Identitaͤt, fe. daß Lehm und Denken nie von einem zum andern: fortgehet, fanden - Ach von Gleichfoͤrmigkeit nie entfernet; und: man wirkfid bie Ewigkeit vorfiellen können. Hier bleibe das Leben immer in einem und bemfelben, iſt immer gegenwoͤt⸗ ig, umfaßt alles/ ; nicht bald dieſes, bald jened, | in. verfchiedenen Zeittheilen: y fonderu alled zugleich wie in einem untheilbaren Punkte 08). Diefe Ewigkeit if nicht etwa ein Accideng, eine zufälige Beſchaffenheit det ewigen Weſens; fondern fie gehört wefentlich -und -unzerteennlih zum Seyn deſſelhen 9). Unfer Geiſt würbe aber biefed Ewige nicht faſſen, nicht. denken koͤnnen, woferne es und

| wie unmittelbar ac. er: wuͤrde es nid! we Be, an⸗

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: 167) Pletinus, & Ennead, m. L. vor >“ 1. 7 5. am ds 10 Vrozeiseerov Te ns roiævru —XxX —A pems‘_ 09er geutor d mr ai Tayre To E17 'E xl %6-

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268) ‚Plotinus, Ennead. IT. L. vH, c. 2. se 19 Plotinas, Ennead. 12. L vn. © 3...

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wenn er ob er gleich von einer andern Seite an die ——— Ba, an ben —— 2 hätte 779),

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Die Zeit iſt Bilb Bier enisteik. unb von derfelben ausgefloffen. Wenn mir ung jenes unveränbderliche Weſen mit unendlichem Leben in feir ner Totalitaͤt denfen, fo mar bie Zeit. noch nicht, und nicht für jene ewigen. Weſen vorhanden; ; aber fie ruhete in denfelben, ald etwas nech Künftiges, das durch die Idee und bie Natar ber Folge zur Wirklichkeit kommen wurde. Da aber die Natur oder die Weltfeele viel gefchäftig if, herrſchen, und ihr eigner Here ſeyn wollte, und- nach Meprerem firebte, als was fie gegenwärtig. hatte, fo fans

fie und auch bie Zeit in Bewegung 7). Die Selle .

hatte naͤmlich eine nie ruhende Kraft, fie wollte das borf

Angefchauete: immer auf ein Anderes ‚übertragen. Uber

alles Reale wollte in feiner Totalitaͤt Ihr niche zugleich zu

Gebete eben. So wie nun die Idee, indem fie fich.aug dem ruhigen Samen - entwickelt, fich uͤber vieles verbrei⸗ tet, aber durch die. Theilung das Wiele gernichtet, und an⸗ flott des Einen in fich ſelbſt mit Bermehrung der Eine heit etwas hervorbringt, das nicht. Eins in ich ſelbſt ift, und alſo in eine ſchwaͤchere Länge fortfchreitet; fo machte duch die Seele, bie ſinnliche Welt, welche fi) nach dem Mufter der Verſtandeswelt bewegte, zwar nicht dies» ſelbe Beweguns⸗ welche in ener Statt findet, aber * eine

170) Ennead. II. L. VIE. e. 4. 6 172). Plotinus,, Ennead. IIL £. VII. c. 10. zgersgo . gr To weorsger On Taro veune æ⸗ Ey ru vrec⸗ Sende, GT rrY E- Ta 086 ærex avere xcors ux Mr EN Er ννα x „autor Neuxzmr nye. Qvasm bs woiungnymore zu agyae ausm BIÄHMEmE no roch Murur, za To MAC TU MELLıTOE ru —RRR —xXRXX ds æv⁊e⸗.

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838 Viertes Hauprfii. Wierter Abſchuit. |

eine ahnliche, und ehe Nachbilb jener. Sie ſczee alſo Ach felbſt merſt In die Zeit, und brachte die ſinnliche Welt anſtatt ber Ewigkeit hervor, unterwarf ſie ber Zeit, ſo daß fie alle Bewegungen dieſer Welt in ber Zeit zufammen faßte. Denn bie Welt bewegt fid. in der Steele, und fie dat feinen ansern Dre als Die Seele, und muß ſich alfo auch in ber Beit der Seele bewesen 17, Die Seele Felt alſo "eine Thaͤtigkeit, und baun wieder eine ander thaͤtigkeit nach jener-dar, erzeugte dadurch die Aufein⸗ ıanderfolge, und mit ben Gedanken, wo immer ein.an- dere nach einander folgte, ging zugleich. bad nocher nichtegeweſen fegn hervor. . Dem der jegt her⸗ vorgebrachte Gedanke war wicht Ehrlich dem vorhergehen⸗ dDen, noch das Leben in dem gegenwärtigen Augenblicke dem vorhergehenden. Zugleich hatte nun auch jedes an⸗ dere Leben eine andere Zeit, und die Trennung des Lobens dJatte ſeine Zeit; Die Forbſchreitung des Lebens hat immer Feine Zeit; und das vergangene Leben hat die vetgangene seit. Man kann alſo fagen, die Zeit. beſtehe in der Ri etfgreltenden Bewes a8 ber Seele aus einen am). Plotinns, Ennead. m. L. VII «. 10. erg ver Vrxw nr 746 Öuramıs. yXx neuxer, vo 5 er —2 zR Pr * ræqeęu⸗ ws oe ‚Badomens, To ner, adgsor \ wury za vu ge u. nd. were Es Tr ENARREE, 12 2, Huheray ‚ei

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f Motih ae SEE Be 7 1 —— um andergee wodbarch Jia-dag

ſichtbare Well Hertsorbragte. Serien Bild Ber Ewigkeit⸗ Mieſe enthaͤlt eine graͤfngenloſe Sn

tatität zugleich; bie Zeit in dert gnäugenlofen Folge des xi⸗ nen mach dem andern. Die Zeit iſt aicht außer Ser. Bere, fo wie die Etnigkeitiniche außer deem ewigen Weſen; diz Zeit iſt cmin@ hr ber Seele Nagefchanetes,:in.ihr Befinbli« ches, mit ihe Zufantmenbangentied;.fp wie auch eben dieſeg bei der Ewigleit Statt findet 173). Urſpruͤnglich entſtann und iſt alſo die Zeit iuder Melsfeede, ſie iſt aber erh in jeder Seele, \der ‚menfchlichen ſowohl als jeber CL) 127.7 denn alle Seelan find.uur eine. neh ‚bie Zeit wi: —— Kr J —E But iſt fh jeteß., Meſe Hine Reben thärigfeit nach der Natur, und iff:fine-Matug zuſammengeſetzt, die Lebensthaͤtigkeit des Beſ⸗ feen. Wirte tine Seele, in ſofern fie. vollkommen iſt, nachldem vollkommenften ſtrebend und hinblichend.3ſozruiſ das nicht Nlleinꝰfuͤr ſie Bejichungsmehfe,: ſondern ſchlechte hin gut. ‚om es ein lt, ana nicht nach einem | | .

79) Plorints, Ennend m. yn. 6.105 w.

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'söw FE urra Iris Dir wor sQeins, aa Fun“ my —XRXRC étes er mein Toren ‚athegor ”, dr Irre re an fu töueta-Tg ga un «im ‚u Sen dk War «Rır xeeio) wer’ Yaheı, dus 6 'or Zune xbsior une, WAL 980 7,72 2 une dene es

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174) Plotidun, Ennead, IM. * vii.

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133 Viertes Hauptjiäd: Vierter Abſchnitt.

| andern ivirkt, ib Arche, teil ed bad volkommenſte un.

ter allem Realen, und felbſt uͤber alle Objekte erhaben if:

ſtereben vielmehr andere Dinge nach ihm, ſo iſt dieſes das

hoch ſte Gut, durch welches alles Uebrige des Guten nur theilhaftig werden Fann,. naͤmlicht entweder durch Ver⸗ ahnlichung mit demſelben, ober durch das auf daffelbe ge» tichtete Streben. Dieſes vollkommenſte Weſen iſt uͤber alles Weſen, Wirken und Denken erdaben, von nichts ab⸗

baͤngig, aber der Grund von allem; es muß alſo auf

ſich ſelbſt gekehrt underänderlih verharren, aber alles Adrige Weſen nach ſich ziehen, To wie der Umkreis nach bem Mittelpunkte des Kreiſes, von welchem alle Stra⸗ len ausgehen. Es iſt das Objekt, welchos alle begehren. Die unbeſeelten Weſen werben zur Seele hingejogen; bie

elle aber durch sie Steigen; “r ben Grund al⸗

let Weſen

Das En, —— iſt die Int elli⸗ genz der Grund und die Quelle alles Realen. Alles

iſt daher Su t. Eich es in: ber Ideal⸗

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m Plotinus, Ernead. I. L. VII. c. 1. 2. souon m wow «Ne däräd are o za orro⸗ xo⸗ exaxutæ rar m ren, wo ævr⸗ dr ro «dem, Inden, , es zuro ur un To aya- nn So Or Tors- our ayadz utTaAaußerur es. ra de be Iuger ur. 0X0b,.Öae TuTe To ayudor „wos Tw eos au ‚go: —XRXC x Te zo xvr⸗ 7u⸗ egynaı mouse. u

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Höfe finder ſich aber in ber Sinnenwelt, und wird gedacht als Gegenſatz von dem wahren Senn und dem Nealen, al Grgeufag von dem Urgrunde und Erſten, und von ber gorm, alſo ale das Legte und das Sormlöfe durch Beraub ung 77). ; x

Wenn ewas Hofes vorbanben iR, fe. muß eb. ah etwas urfprünglich. Boͤſes geben, welches am fick nicht Durch Mittpeilung böfe iſt, durch deſſen Theilnahme alles andere baͤſe iſt.. Das urſpruͤngliche Boͤſe iſt die Formloſigkeit, wodurch etwas des wahren berambe iſt. Und dieſes iſt die Materie 78), ...

Die Körper: find. undefommen und boͤſe, weil fe Theil an der Materie baben; aber doch nicht urfprüngs lich, fondern abgeleitet; denn fie haben zwar eine Form, aber feine wahre, find des. Lebens beraubt, zerſtoͤren ein⸗ amber, und ihre undrdentliche Bewegung, ift der eignen Thätigfeit der Seele hinderlich |

Die Seele’ an ſich nicht boͤſe, auch nicht. je fonbern nur in fofern fie von dem Boͤſen, das in der Seele,

Start finden kann, dem Unvernünftigen , in Selaverei ge⸗

ſetzt wird: Der Grund bavon if, daß hie Seele mit ven Körper und mit dei Materie verbumden if, welche forms log if, unD bie Seels hindert je das En zu ſehen,

„Diele

176) EIER Ennead. 1. L.VIL. 02.3. . 177) Plotinus, Ennead, I, L VIII. c. 1. duraun 3 . OMU AU OT arte Ca Ryade To 0x0, 4 un ale *

To Er 8X. To ds sexate; nr As os der, Te .da dr ceene u.

173) Plotiüus, Ennead. IJ. L. VII.. 0.3. Fi 179) Plotinus, EBunead, I. L. van. 4

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>: Potine- u 4 143° gift kein Bofes, weil Hier reines Seyn if 79), Daß,

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44 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchuitt

* ehr fie zur Materie hinab jiehet. Eime rel, milde telligeng ſich hinneigt, iſt frei nam ‚allen Ränge, * it and bᷣleibet rein, - pad, wird allein · durch die Ber yunft vollſtaͤndig beſtimmt. Welche Seele aber nicht in dieſem Zuſtande der Rei nheit vbleibet, ſondern hinam⸗ gehet zu dem, mas nicht vollkommen und des Frfe il, ‚wird, in fofeen in ihre ber Mangel des Guten iſt, mit Un beſtimmeheit erfüler, - erblichet die Finſterniß, und hat bie Materie ſchon in ſich, indem ſte ſchauet, was fr nicht ſchauet, wie man ſaget, daß man die Finſterniß fir het. Alſo iſt der erſte Grund des Boͤſen nicht, in der Ro tecie, fondern noch vor derſelben in einem durch gaͤn⸗ gigen Mangell, das iſt in einem Seyn, wel⸗ ches von.aflem wahren Sepn sntbidht if, gegruͤndet. Was nur begichungsmeife mengelhaft ft, nicht boͤſe, fondern nur nicht gut, und es kann in Degiehung | auf feine Natur ſelbſt vollkommen ſeyn· Was ‚aber i ine nen durchgaͤngigen Mangel beſteht, yon welcher. Ars die Maietie iſt, das iſt abſolut boͤſe, und hat gar fie nen Theil an dem —— Inge: Ran bat kein woehr wichuches Sepn,"? ——

Hierous folgt, daß es falle: iſt, menn man mitt, bie. Renfhenyärss PR urfage Des. Boſen 6 inden

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ESF, Plotin 145

Indem ſie von ſelbſt 6öfe wären; AR > 1 erßelket SER daß das Boͤſe noch außer dem Menſchen zu ſuchen iſt, daß ſie das Boͤſe, weiches ſie donckt, nicht gerne in ſich aufneh⸗ men; daß Menfſchen bein Boͤſen entgehen, und daffelbe

durch die Kraft, welche nicht in bet Materie iſt, beherr⸗ ſchen tönnen ; aber nur. diejenigen, bie Kräfte Su ba ben, und daß ſie es nicht alle vermögen 181).

Nothwendig entſteht die Frage nach dem Grunde und der Nothwendigkeit des Boͤſen. Man darf nicht et⸗ wa mit den Gnoſtikern ein boͤſes Princip, eine aus dem Stande der Vollkommenheit herausgefallene Seele als den Grund bed Boͤſen annehmen. Es gibt feine andere Principe de8 Univerſums, als bie. Einheit, die Iutellie genz und die Seele; die Intelligenz if die Verſtandeswelt, und die Seele hat nach dieſer aus der Fuͤlle ber Une ſchauung die Sinnenwelt. hervorgebracht. Dieſe Hervor⸗ bringung geſchiehet nicht etwa aus Neigung (vevoeı) durch eine Villens beſtimmung, ſondern iſt eine nothwendige Folge ber. Anfchauung des Goͤttlichen 132),

Das Boͤſe iſt nothwendig, weil bie Welt aus Entgegengeſetztem, Form und Materie beſteht. Zweitens: Dos Gute iſt das Reale, dag Weſen (ara). Alles Reale geht MEERE ans ſich

| ber⸗ 181) Plotinus, —* I. L. vm. e. 5.

.ogus AÄsyaranı, 8 Iereon,' Rees an xuxa ‚Eins, Koss rag auzur ortus, wAAu Ro nuer Tavıa'" a dm ara xæ- Tasyoi, zureyem 8x, dxörras, MAN Eiras Mir. aroQduynı za“ zu, er 4 Yoxa zus dumdese, zartur de u dvmedeı.

182) Plotinus, Enhead, II. L. IX, c. 2.4, —X de ‚sevai Qausı zur wollen, MÄR RAN AN wir. 8 dr ertuge To —XXO —RX Tai exkl, 8 de ereAndero, Rus’ Inpiugya; Ray yag moi, nei a öde ascı, u —öxXxV rom, Pt Anis uLguge.

Anne, Geſch. d. Wolf v1. Rb. 8 | Er

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146 inte Hauptſtie. Vierter x fönie. heraus, zringt durch Shätigkeit etwas Anderes hervor,

welches bem Grade nach dem Hervorbringenden nachſte⸗

bet. So entſtehet in dieſem Jorigange von einem. zum

andern etwas Letzt es, nach welchem nichts weiter ent⸗ ſſtehen kann, „am welchem feine Spur des Realen mehr

vorkommt, welches alſo das Boͤſe iſt. Und bieſes iſt

die Materie. Das Boͤſe iſt alſo nothwendig. Dean

wenn das Erſte if, fo iſt auch dag 2weite, und ſo fort bis auf das nothwen⸗

dig 183),

| ne Stelle ipee eigne bet Joe Natur 18

Man koͤnnte aber dagegen einwenden die Menſchen koͤnnten nicht durch die Materie boͤſe werden, die Mate⸗

“pie koͤnne nicht der Grund ber Unwiſſenheit und der boͤſen

Begierden ſeyn. Denn ſollte durch die Beſchaffenheit

des Koͤrpers die Bosheit der Seele entſtehen, ſo wirke die⸗

ſes nicht die Materie, ſondern die Form; nicht bie Mate tie, welche ohne Befchaffenheiten if, fondern die mie Des

ſchaffenheiten, Wärme, Kälte, u. ſ. w. geftaltete Materie.

Allein Auch dieſes zugeftanden, iſt Doch die Materie, nicht die Form die Urſache des Boͤſen. Denn bie Form wirft nicht allein, ‚fondern.in Verbindung mit der Materie, fie

daher nicht mehr fo befchaffen, wie fie an ſich abgefon-

dert ift, ſondern eine materialifirte, in ber Mas

rie verdorbene, durch ihre Natur vernunreis

nigte Idee. Die Materie iſt Behetrſcherin des in ihr abgebildeten, fie verdirbt und zernichtet es, und ſetzt au

Auf 183) Plotinas, Enneed, J. L, VID. 8: N)

Moror To ayader avoyun 74 exßaen Tu wage avzo_ Umosacm na äre Tin Is Asyar, vy eu x æxoscæcu Ti urxaro zu ug’ 6 sun er yerardos örıyı, TEro um To xanor" eb miuyuns ÜE Mas Te era To zgnsen Öse nu 70 Eoxazor. TuTe ds n vn, Ande- ers αα MUTE, zo —XRXRX

N wıayın TE RaKK, 184) ———— Emæad. J. L. VII 8 8. are yag wol-

!

plotin. 147

"Auf diefe Art weiße fh. Plotin in einem beſtaͤn⸗ digen: Zirkel hekum, indem er bald ben letzten Grund deg Boͤſen, des phyſiſchen, wie bed moralifchen, in dee Ma tee, rie„ außer ber Seele ſucht, bald wieder die Materie als ein. Probuft der Seele betrachtet; und wenn man fragt,

worum mußte bie Seele eine Materie hervorbringen, bald

eine phyſiſche Nothwendigkeit aus ſich heraus zu gehen und zu wirken; bald wieder einen Mangel an An⸗ (hanung des Goͤttlichen anführet, wo man bald die Sole gerang in Anfpruch nehmen muß, bald wieder die Frage nach dem Warum? in eben derfelben Stärke uruͤckkehret. Die Fragen, durch welche er die Gnoſtiker, welche das Boͤſe von einem beſondern boͤſen Princip, oder von der Materie. ableitesen, widerlegen wollte, ‚treten Daher bei feiner eig⸗ un Erklärung mit demfelben Rechte und in voller Srärkt 2 hervor,

Senn die Bnofiter das Boͤſe aus einem Mangel an

Erleuchtung des Finſtern, oder anf ber Mate

rie und einer Neigung der Seele zur Materie ableiten, fo ſetzt ihnen Plotin folgendes Raiſonnement entgegen. Was fol die Erleuchtung, wenn ſie nicht nothwendig, alſo entweder nach der Natur oder der Natur entgegen er⸗ folge... SR fie in der Natur gegränder, fo.muß fie allen zeit fo erfolgen; fo Fann es fein Sinfteres geben. Iſt fie widernatuͤrlich, fo iſt daß Widernatuͤrliche ſchon in den hoöchſten Principien anzutreffen, und das Boſe iſt nicht in ber Belt entſprungen, ſondern hat noch vor Eatſtehung der Welt ſchon ſeinen Grund. Kam aber das Boͤſe erſt en an su di ori. " ang TUE TI E u 7 pe m welter any Kumgg Kein ara Te u 27 My nn mau. ar W, nad kaurar unucgen, AR Aryl ar Ads Oagsırar Er va, KT Qurkes ns anunns ra@Anderren, yimpern yap xyle 78 WE dur euharraederros, ine wur Bonwsi zu arm ‚zaudure Que warmem aan ©

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148 Viertes Haupiſtuͤck. Vierter Abſchnitt. |

durch die Materie zum Korfchein, und die Seele, wie die

Gnoſtiker ſagen, neigte ſich zur Materie, und erblicktt die Finſterniß, welche ſchon vorhanden war, ſo muß man ftägen: woher kam biefe Finſterniß. Brachte fie di Seele durch ihre Neigung ſelbſt hervor? So wat fa abır zuverläffig vorher noch Nichts, - wohin. fie fich neigen fonnte, und nicht bie Finſterniß, fondern bie Natur det Seele. ſeibſt war der Grund der Neigung. Das Boͤſ daͤtte alfo felnen Grund in dem vorhergehenden Naturur. - fachen, in den Principien ber Welt 185), Durch eine äht liche Reihe von Schlüffen müßte nun Plotin auch) denk ten Grund des Boͤſen in dem erfien Princip finden, da

wie er Ichret, aus demfelben alles Wirkliche ausgefloſſen

iſt. Mein, diefe. Ableitung widerfprach einem andern

. Satze, daß das erfle Brincip- das Vollkommene und Ab

\ \

j säten und ale Arten des Lebens in nu ragt, die beſte und

ſolute ſchlechthin iſt. So lange er daher dieſen Gab vet Augen bat, behauptet er, die Sinnenwelt als Ausfluß und Produkt des Abſoluten ſey ſelbſt vollkominen in ihre Art, fo vollkommen als fie ihrer Natur nach ſeyn koͤnne; zwar nicht frei vom Unvollkommenen, welches in der Welt

als Inbegriffe alles Wirklichen, das zugleich moͤglich war, nicht fehlen durfte, wenn die Welt alle Realität enthalten ſollte; aber als ein Ganzes, welches alte Reali⸗

voll⸗

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* 185) Ennead. IL. LK. c. 12. en T Anna ea, zur ur adu. F gu Oueu N arayın. aa m ne xura Que, am are, 0 M xuga Qusir, xo⸗ 5 Tois EX ES To rue 'Queis, zo ce xx aan Ca worne Tabs, 20 &X, d xoror ausrior ger na, az FaxU TETW 0 74 Wx⸗ un ereuSer, ade war am eraude, 0 de On non h sAns dder Qmsun? - 5 yar \w xn.n revoaee vdn oy Ta 0xoTor, Paar, ads, us werrap aber moder 8, Faro; MD urn Qnouniır moinea sıirare‘ 32* D —X Fr nd'⸗ ur» ‘To —W LU AVEUGERS 5 aM avın Yızw Ques, rare de w'auroy Tas WEONYNIREINIS IRYROUF. BE ENT TR FERN aTın,

. Plptin, BENS

vollkommenſte Welt. : Imar ſey in derfelben Mamigfal- a tigfeit and Trennung, Zwietracht, weil wegen der Shranfen ber Realicät nothwendig eined mit dem andern in Widerſtreit gerathe, ba Bingegen in ber Verſtandeswelt alles ungetrennt, einftinmig und harmo⸗ riſch iſt; deſſen ungeachtet aber, obgleich. jedes Werfen ſich son dem, andern trenne, und ‚fein eignes Intereſſe mie dem Verderben dee andern ſuche, bewirke doch aus al⸗ len dieſen Disbarmonien bie alles durchdringende Intel⸗ ligem eine einzige vollſtaͤndige Harmonit. Und fo ſey auch die Sinnenwelt, welche aus der vollkommenſten Na⸗ tur ohne Vorſtell ung und Bewußtſeyn eines Zweckes her⸗ vorgegangen ſey, en analog die. ——— und leſmoͤghiche r 18

Dleſemnach if das Boͤſe entweder nur (deinbär; oder es iſt. nothwendig und als nothwendig hoͤrt es auf Vf g ſeyn. Hier iſt ſchon eine deutliche Spur von den Iren, auf welche Leibnitz feine Theodicee gegründee hat. Es findet der einzige Unterfchieb Statt, daß Leibni tz ſeine heſte Welt aus metaphyſiſchen Principien beweiſet, Plotiu aber ſie ‚m. eine intellektuelle grün- det.

Aber pro otin. Bleibe nicht immer a diefen ER |

fchen, fondern er räumt auch zuweilen das Daſepn us

Voͤſen, ſewohl bes phynſchen als des ———— ein, u: und

186) Plotinus, Ennind. m. L. I. c. 2.3. 2 dis x Tuer aurs Aoys ausn voßs To rar nr die

ON; wu —* Te TE syerszo QuaAx way. meosun, Te de ecden au —8R xou va un inorve, Tu be axuıre aihn-

" Aus BU, na —R area yancın mind me FALETO, Ro, ashy en FUTOS TOLRUTL Roses ua ræe xves Per dums agmonas. ſncære —XRX ker ixasaı Ta auzer zu de Aoys er” AUTos TE. Aeupyar na pr. En arzalı wo. Te ÖAm ‚ROls ers. |

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1 ss Viertes Hauplie. Vierter uſchae. | |

und fucht es mit ber göttlichen Weisheit und Vorſehung in Uebereinſtimmung zu bringen. Das Boͤſe, ſagt er, hat

feinen Nutzen für das Gange, Armuth und Krankheit

find für den, welchen fie treffen, vortheilhaft; Laflt dient zum Beifpiel der Gerechtigkeit, wirft vieles Nuͤtzl⸗

che, weckt den Verſtand, um ben Wegen der Bosheit ent⸗ gegen zu wirken,“ Diefes iſt eben ein Beweis der höchfen

Allmacht, daß. fie auch das Boͤſe sum Guten iu menden, - and ſelbſt dag Verdorbene zu neuen Formen ‚gebtan

hen verſteht, ein Gedanke, welcher mit der Haupt⸗

'

idee des Ganzen, daß eine Vernunft die Grundurſach

ber Welt if, nicht wohl zu vereinigen iſt 87). Nicht u⸗⸗

gen der Unordriung ufid Gefeglofigfeit iſt Ordnung und Geſetz, damit diefe durch den Contraſt deſto deutlicher er⸗ kannt werden, ſendern wegen der Ordnung, welche etwas

Hinzugekommenes iſt, und weil Ordnung da iſt, IR auch

Unordnung, und wegen des Geſetzes und der Vernunft if Gefgslofigkeit und Unvernunft vorhanden. Nicht ald wenn bag Beſſere dag Schlechtere gemacht habe‘, fondern weil

Weſcn, welche des Beſſern empfaͤnglich waren, entweder

durch ihre eigne Natur, oder durch ein unguͤnſtiges © ſchick „oder durch dag Hinberniß eines andern Weſent, dag Beſſere aufzunehmen gehindert waren 188), mob

: elfo die Schuld des Boͤſen entdeber auf die nubollkom⸗

mene Natur der vorfichenden Wefen, oder auf eine unvoll⸗

| Famaıent —— und Reslerung bed Ganjen,

. 447) Plotinus, Enend Im Lo. Se 398) Plotihus; Ennead, III, L.DI. t. 4. rc ds a dia

an —XRX —8 ade de ins wrouiat volos, we ru Hier,

U kum yhroırd one Im Ta gm, wor Ira Qasrbirat Em di

an red eraxten sein; "da ori zTabır arakın, Ro din v0 yaor Kola Aoyan, uU ori Aoyo⸗ Kaparapin ae wrotd‘ 8 70 Arirıdrar Fa Xueb Ferogzarun Ma dur BexadYan Buraut wur Th ausm, Quga n kayrer 9 —R

ER 14154

= an Ende wieder auf das abe Princh zuruͤck faͤllt. Was das moraliſche Boſe betrift, fo ik der Menſch ſelbſt Urheber deſſelben, denn er hat Freiheit, und kann fih ſelbſt durch Vernunft zu. Handlungen beſtimmen.

Waͤre dieſe Freiheit nicht, fo wuͤrde ber Menſch weder ſuͤndigen, noch recht handeln. Hat daher gleich dad

Boͤſe ſeine aͤußern Urſachen, ſo heben dieſe doch ſeine Frei⸗ beit nicht auf. Dieſe gehoͤrt zum Weſen des Menfchen, uud ſelbſt die Borfehung kann fie nicht aufheben; fie will

nicht die Natur aufheben, fondern- fie erhalten. . Sie .

laͤßt alfo dem Menfchen, wag er iſt, ſchreibt ihm aber. ein allgemeines Geſetz vor, daß. nämlich den Menſchen, die gut geworden findn, ein guted Leben, und den Boͤſen, ein böfes Leben werbe gu Theil werben: 89), Nein in ane dern Stellen ſcheint er den Gedanken, daß dies Boͤſe ſelbſt eine moraliſche That ſey, ſelbſt wieder aufzugeben, und den Grund des moraliſchen Boͤſen nicht in der Willkuͤr, ſondern außer derſelben zu ſuchen. Ein kleine unmerklie ‚he Neigung) werde iu dem Fortgang groͤßer, und mache

die Vergehung größer, ohne daß es der Wille des Han⸗

beinden geivefen ſey. Auch die Verbindung des Körpers

und die daraus nothwendig entfpringenhe Begierde, fo

‚wie mehrere andere Urfachen haben Eine Yin

fluß. auf den Willen &r

289) Plotinus, Einsed! m. L. II. c. 10. «As To! ' MEY, æxorrec, Or æxuetν, FErO Eu are, TO MU- R Tas TEE. AERTTOrTes mag ausw ara, N OT wuros molagı,

Jim sur0 zu aure £uagraisen‘ u 38 a er ragen, An wur ei Rose oT - u dre 7a —X va dm, age under Yuıs re m ů vuesen * den

Rover" raro du egı vum Town darıa, © Ön Est,

RenrFOrTe, Öre ü vomer wurois Asyı. Acyaı da Tolk er aya-

Joss Yeromesraıs ayador Bios ewesdan, nu od x Hausen

"gr" row ds KANDISs, Te. Basti.

190) Bloriene, Ennead, II. LM, 0.4.78 de jr al.

17.

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Vieries aa Vierter fee tt,

Gewoͤhnlich begnůgt er ach, um das Daſeyn bes mo⸗ raliſchen Boͤſen zu erklaͤren, mit dem Gedanken, daß bie Seelen verfchieden, und daher auch dem Grade der Bol, kommenheit nach verſchieden ſeyn müßten, und er feheint daher den Unterſchied zwiſchen Gut und Boͤſe nur als ei⸗ nen Gradunterſchied, welches unrichtig iſt, betrachtet, und nicht bedacht zu haben, daß Tugend ſelbſt unzaͤhlige Grade haben kann. Damit verbindet er den Gedanken, daß die Welt ein großes Drama fey, welches fehr ver ſchiedene Rollen erforbere, und daß Gott als der Dichter did Dramas ‚jeder eingelnen Seele ihre! Stelle, ihre Wirken und Handeln genau beſtimmt und vorgefchrieben babe. Ein Gedanke, welcher firenge verfolgt, auf Fatalismus führe 2). Eudlich. verliert er ſich, um das Daſeyn des moralifchen Boͤſen, und’ bie Disharmonie zwifchen dem Phyſiſchen und Moraliſchen zu erflären, neben mandın

. herrlichen Gedanken, die einer Entwickelung werth waren 3 3. wer nichts des Gluͤckſeligkeit Wuͤrdiges thut, kam

auch keine Unfpräche auf Gluͤckſeligkeit mathen, im die Hy⸗

E patbefe von ber Serleuwandernng —F

Wenn man Plotins VDetrachtungen über das Di in der Welt, und die Reſultate, welche fie darbieten, mit

Aufmertfansfeit erwaͤget, fb dringt ſich der Gedanke auf,

daß ihnen das Peincip feiner Philoſophie -einen vollſtaͤn⸗

bigen, ——— getchue uͤber das Ga t

2 xon⸗ Kuno 4 dexos ur era nur kw 10 i —8 öxe de mes zu zuge, mu ds ms Ta ααν Turm ‚wu ara run, vu ux allon oAsyn Yag: Tgonn Kara ar v yeraesım, en TRUTH, MÄSOR na under To apmgrE“ opt Ei TO, Ka Tue de quusı zu sıayuc. ende pin

191) Plotinus, Ennead. TIL. TE 192) Plotinus, Emnead, III. L.IL c. ı2. 1%

R . - Plotin- —— 153

Welt ſprechen muͤſſen. Ein eihiges urprintip alles Seyns, die Urquelle alles Guten und Vollkomme⸗ nen, nicht etwa durch lange Schlußreihen entdeckt, ſon⸗ dern unmittelbar durch intellektuelle Anſchauung verge⸗ genwaͤrtiget, mußte durch das unendliche Licht, welches Gedanken und Welten ſchaft, alle Raͤthſel und Dunkel⸗ beiten, welche die Koͤrper⸗ und Geiſterwelt darbietet, zer⸗ ſtreuen. Die Welt als reiner Abglanz des urſpruͤngli⸗ chen Lichtes durfte nichts Unvollkommnes enthalten. Dies em widerſprach aber Kefleyion und Erfahrung‘, uns ber

Verſuch, das Boͤſe, deſſen Daſeyn fich nicht wegbifputie

*

ten ließ, mit ber abſoluten Vollkommenheit des Urgrun⸗

des in Harmonie zu beingen, dem ganzen Syſtem in

ner Grundlage: -

XXI. Ze von dem Site in ber: Bet, and der göttlichen Vorſehung erflärt Plotin mit alem Racherut, daß Fein philofophifches: Syſtem die Sreipeit ver menſchlichen Seẽle als Bebingung bed moralifchen Handelus antaften oder umſtoßen dürfe; er etllaͤt jedes Syſtem, welches mit der Zreiheit des Menſchen ſtreite, eben Darum für falfch "9?). Seine Bra merkungen über.bie fataliftifchen Syſteme find ſehr fein, ſchatffinnig und gründlich; gleichwohk findet man, daß ſein eignes Syſtem dem Fat alismus nur durch In⸗ confequeng entgehen konnte. Iſt die Verſtandeswelt, in welcher alles beſtimmt und nothwendig iſt, ein Ausfluß des Urweſens; iſt die Sinnenwelt wieder ein Ausfluß der Verſtandesweit; iſt bie Zufaͤlligkeit und Veraͤnderlichkeit der Dinge in derſelben eine unvermeidliche Folge ihres Ab⸗ ſtandes von dem Urweſen, und Ab ſtand "ante Ä

abe

193) Plotinus, Enmead. m. L.D. c. 9. » vↄu( uzo un» meoriar se Au, dee pmder" oirent, Enn, LLos 9 10,

/

4 52, Biete Hauptſtuc. Vierte Abſchatt.

SGrade ber Bollkommenheit ein Raturgefib; iſt mit cin

Worte die Welt, alles was ba ift, nicht ein Werk eins

verfiändigen, nach) Zecken handelnden Weſſens, fondbernein bewußtſeynloſe, phnfifche Wirkung der letzten Bedingung alles Seyns 294); ift das durch die jeitloſe Thoͤtigkeit der drei Principien alles Seyns nicht in der Zeit entſtan⸗ dene Weltganze ein großes lebendiges Weſen, in welchen Einheit und Zuſammenhang iſt, wo auch das Entfernte ein⸗

ander nahe iſt, fein Theil wirken kann, ohne daß auch dit ‚entfernteren Theile in Miteidenfchaft fommen, weil in dem Ganzen eine Seele iſt, welche ihre Thaͤtigkeit auf ale ein⸗ seine, das große Ganze ausmachende Theite erſtreckt ); gibt es daher .eine natuͤrliche Magie und Mantik, weil alles in einem natürlichen Zufammenhange febet,umd

2” ee eine ——— von Kraͤften iſt, die ein⸗ Na andır

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u 168) ER Ennead. III. L. IL, 4.2,

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199) Plotinns, Ennend: IM. LIT. c. 23 EmW. L. IV. c. 32. cu pure gauarızaus Aurias —EE un Te meoaugerenir, dem oder ms Hiper Te ua. ie (un ax 6er art ns —XXI & Beau, Tis. cn sin Adıan NM

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Plotin. —15

ander auf mannigfaltige Weiſe anjiehen und abſtoßen, auR durch eine Kraft zu einem Leben vereiniget werden 8)3 ſo muß man geſtehen, daß: in einer ſolchen Verkettung nicht nur ber. Zufall, ſondern auch die ———— des Handelns ausgeſchloſſen iſt.

Zwar beſtehet plotin durchaus die Freiheie ber Stelen niche mit in diefem allgemeinen Determie

nismus einzufchließen. Die Seelen, ſagt ex, Rab

ſelbſtthaͤtige Wefen, und als folche machen fie. feinen Theil bed Gamgen aus. Jeder Theil der Gitnenmwelt iſt dem

Körper nad) durchaus ein Theil dee Ganzen. Was Aue

theil an der Seele des Ganzen bat, if auch in ſofern ein heil des Ganzen; was an Teiner andern Sede, Theile bat, iR garig und gar ein Theil bed Ganzen; was aber noch an einer andern (ber vernünftigen, ober ber Intelli⸗ gen) Auspeil Hat, iſt in fofern Fein Theil des. Ganu⸗ jen 9). : Allein man ſifhet wohl, warum Plotin dieſe

Unterſchedung macht, aber nicht, ans welchem Gruude firabgeleiter iſt. Soll nur das. Sichtbare, was bie

Sinnenwelt und ein von intelligiblen Ba en Pa

196) Plesinus, Ennsad: IV, 1: IV. ©. 40. er % vor uns wu, nn Ta vuredun zus Ta ReQunsaı ludunen, urcı Öuomr, Xu} S1nTIwEIR Mromaıaı" xui Ty Tan durmpson ar near woxıdar, 5 dr gwor guredarzen zo Ya gende: bes ENKampEıR ara, KONG ENXETA x Yanreveral, ne F

—XCI payun, To rar QÄıe au To vunes,

Enn I. L. III. co 7. Enn, IV. L. II, 6. 12, L. * 0. 39. |

197). Plotinus; Eansad, iv. L. w. 6. 33. page de inacer R 77 ve. Te Kay meinte, .ARTR En. TA FoLa, um wur. von de nm Yu ma :RuıTOn METeygm,, Kat

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156 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

ETraͤften iſt, das Weltganze ausmachen, oder auch dieſe Kraͤfte mit dahin gehoͤren, ſo wuͤrde in dem erſten dal⸗ feine Seele ein Theil des Meltganzen ſeyn; in dem zwei⸗ ten Falle aber hoͤchſt willkuͤrlich eine Graͤnzlinie zwiſchen den finnlichen und vernünftigen Seelen gegogen, dat ſelbſt an andern Orten dieſen Unterfchied fo gut als auf hebt. Es würde dann überhaupt von keinem Weltganyn mehr die Rede ſeyn koͤnuen, wenn es Wefen ‚gäbe, welde | sicht in denifelben begriffen waͤren. Auch kann ſelbſt dieft | Unterſcheidung nicht einmel angenommen werben, mem wir den Geiſt ſeines Syſtems nicht aus ben Augen verlie⸗ sen, denn behauptet er nicht eine Allgegenwart deb Erſten aller Weſen, eine reale Gegenwart Gottes, durch welche jedes Naturweſen entſtauden iſt, und in feinem Daſcyn erhalten wird 98)7 Alles iſt in dem Univer ſum lebend und beſeelt; alles iſt Produkt einer allgemeinen -Lebendfraft, und das Producirende iſt wie von feinem Produkte getrennt. Hierauf gründet fich eben die segle Gegenwart des Goͤtt⸗ lichen In der Weil'99). Iſt alſo die Gottheit. nicht nothwendig ein infegrirender Sheil. der Welt, und chen daß, was man Form und Weſen berfelben nennt? Ueberhaupt if je nah Plotin in der göttlihen Sutelligen die gange Welt nur nicht getrennt in Raum and Zeit enthafteh; und die Entfattäng.und. ‚Ausdehnung dieſer gleihfam-in einem Punkt concentrirten Totalität des Seyns indie ſigtbate Welt, in welcher wir Eins nach * dem

i98)Plotinus, Enn, VI. LIX. 07.8 LVILe. 22.23. nur ' "se nor, areigee dam, Yexes x raru, sau dire den de Guns mirıyn, 6 du Tara unyn mas an TU mi ar urar, Omes Ryader za sen" ae Fi sur em; n Ra “2 00 Dal Pam, MAL vomr MOIN TE roärTe, wa.Cae Tu gene, nn, sure Gem; a de Ti un. 6 os.

29) Plotinus Ernead. IV, L. IN,c; 4

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2 A Olotim.

dem Andern und neben ‚einander

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x

: Die greibeit behchet m daß bie ——— kibfthätig zu Handlungen beffimme, und den Zweck ihr

rd Daſeyns nicht in dem Irdiſchen und Vergänglichen,.

fondern in der. Anſchquung des hoͤchſten Gutes und der Bereinigung mit demfelken ſetze »N).. Allein Einſicht,

Erkenntniß, Liebe zum Guten, und Thaͤtigkeit kommt ſelbſt von Oben, aus der Quelle der abſoluten Voll⸗

fommenpeit. 5. Kein Objekt kann ohne dieſen Einfluß eines hoͤheren Lichtes ein Intereſſe erwecken, und: Gegen« fand des Begehrens mwerden.: Die Vernunft ift ohne Reiz, wubihie Seele an fich tägen: jene. muß erß durch die himmliſche Schönheit Liebreig erhalten, und diefe durch das himmliſche Feuer erwärme

werden ee Gute, was bie Seele. thut,

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⸗00) Plotinas, Euneid, vr, L: Evo Barca Age

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Tode” ERTUIOKLEION AM yar x oio» Ärdauor en, duxurds . rede en tode. ons deo⸗, nur: u, -zura ds cu Exp a⸗ inerp. zw rer. *

Ze 201) Plotinns, Ennead. I. 2. T c. 9. Kap Ja lrer

Ayanorm, —8 ze sed Tay oinsor oma, Tau en or an open? 'Qareor. Brot 2. dr 177 dnsetor, x

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3) Plotinus, Ennend, vs L. vn. c. 22. * yar- dkacen, -D:80ir Qi avsa» eQerer de Pıraran ERIKERTRITOS au- ve:70 aaa, ‚daree xagırur ÖSovros wurow, zT.

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157.

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158 Viertes Hauprül, Vierter Abſchnitt. eigentlich, von Dim gewirkt wird, das Bofe aber theils eine Folge der nothwendigen Schranken, theils der mit der Seele verbundenen Materie iſt, ſo iſt keine Handlung Benkbar, deren freie urſache der genannt werden koͤnnte.

[2 N J 1

Es iſt vielmehr in dem Syke u nur "fie Ein | Wefen Kaum, welches in dem eigentlichen. Sinne frei genannt zu werden verdimt. Nur das abfolute

ſel b ſtſtaͤnbige unendliche Weſen, Bas heißt, die Gottheit, kann abfolute Urfache ſeyn. Dieſe Folgerung, ‚welche fich aus dem ganzen Spfieme‘ ergibt geſteht Plotin ſelbſt zuweilen offenherzig ein 293).. In⸗ deſſen beruhet dieſe Freiheit Gottes wur auf einer

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. Metin we ek 259: ——— Er Not Bott, gegen feine Behauptung; da das Urweſen nichts ander# ift, als dad reine Senn, bie reine Korm, und de ihm fein Praͤdi⸗ fat zulommen fann, einen Willen, und wegen der Un- ohhingigteit des Willens. Freiheit bei.

So offenbaret ſich alſo in‘ dem Syſteme des 'yı o⸗ tins ein zwlefaches entgegengeſetztes Intereffe. Das eine it das theoretiſche, welches auf bie groͤßtmoͤgli⸗ che Einheit aller Erkenntniß gehet; das andere iſt prak⸗ tiſch, und gehet auf die Harmonie der Erkenntniß mit dem praktiſchen Geſetze der Vernunft. Daß erſte führt ihn auf die Ideer eines Urwefens, welches bie. Allheit aller Realitaͤten iſt, von welchem alles Reale entſpringt und abhängt, fo daß jedes einzelne We fen nichts als die Mobification, did nähere Beſtimmung des Urmefen® iſt; dieſe Idee verfchlinge aber die Sub⸗ ſtanzialitaͤt und die freie Caufalität jedes von bem Urwe⸗ fen derſchiebenen Weſens. Das zweite noͤthiget ihn, die Gelbſiſtaͤndigkeit und Freiheit der vernuͤnftigen Weſen, um als ſolche handeln zu koͤnnen, dem erſten Intereffe entgegen zu EURER und alſo mit ſich ſelbſt ai = werden. |

Das cheoretiſche Intereſſe iſt Inbeffen doch das —* lere, und es gründet allein bie Haupttendenz und die ganze Eigenthuͤmlichkeit dieſes Syſtemes. Der Einfluß deffelben, iſt ſelbſt noch in den wenigen Saͤtzen ſichtbar, welche ſich auf die Tugendlehre beziehen. Das Geſttz der Vernunft: und ber beſtimmende Einfluß derſelben auf bie Willkuͤr ſchien ihm zwar in Vergleichung. mit dem blo⸗ fin Spiele ber Willkuͤr oder der Gewalt des Naturtrie⸗ bes etwas Edles zu ſeyn, und dem Menfchen eine ges wiſſe Würde zu geben, Allein auf der andern Seite: glaubte er, dieſes Gtreben —— iu =

.

4

© Viertes Haupeſtuck. Wierter Abfıhnike den Menſchen noch nicht ganz; von dem Irdiſchen ab, und

es gebe noch eine hoͤhere Stufe der Vollkommenheit, wel⸗

che der Menſch erringen koͤnne, und muͤſſe: daß ee ſich naͤmlich in die Auſchauung des Urweſens des Goͤttlichen ——— und "Hang sun auge

2 "Sugens iſt. Yehnfigfeit N Bott, jr bein Ansfpruche bed Plato. Daraus aber. folgt nich

daß wir ung Gott auck als Im Befig ber Tugend denfen

müffen. Gott iſt vielmehr das Mufter, dem wir En

am pnlic au werden ſtreben 2547,

' Die Beherrfhung und Sräkigung. den und Leidenſchaften, die Verbannung der falſchen Meinungen iſt die gemeine (rot) Tugend

wæelche allerdings den Menſchen zieret : und vollkomm⸗ ner macht, in ſofern ſie das Unbeſtimmte und Forn⸗

loſe, worin das Weſen ber Materie beſteht, Dt -ftimmt , begrängt, einer Form unterwirft, Ind dadurd

den. Menfchen bem Ps Kg Korm macht * |

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Plotinus, Ennead. I: R IT. ar

. 805) Plotinus, En. J. L. Ir, 2. u pe za)

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"ei, —2 x gar er Quneras ai dor vu zu 94 pergsemi, um \yevöns Bofus mpagssuı, wo dAar au"

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BR, Blorin. ee 77°

Diefe Tugend beſteht ihrem. Wefen nach in einer "Reinigung der Seele von dem ihr ‚anhangenden Boͤſen. Denn da fie mit dem Körper verbunden ift, fo hat diefeg einen Einfluß auf ihren Zuſtand und ihre

Thaͤtggkeit. Sie ift aber. daun gut und Emgendhaft,.

wen fie in dem Denken und Entfchließen nicht von dım Körper abhängig if, fondern allein durch Ver⸗ fand und Vernunft beſtimmt wirket. Diefen Zuſtand der Seele, wo fie frei von £örperlichen Einflüffen denft, kann man mie Recht Aehn lichkeit mit Gott nennen; denn Bott ifl etwas Reines 206).

Die Reinigung iſt aber nicht das ziel, dat Mittel, und der voflfommene Zufand der Seele fängt

eflih dann an, wenn fie gereiniger, das iſt, wenn

alles Fremdartige aus ihre entfernt if. Es gibt alle

auch eine zwiefache Tugend, die Tugend der ſich

reinigen den, und die. Tugend dee gereinigten

Seele. Jene iſt unvollkommener, dieſe vollkommener und hoͤher. Denn der Menſch ſtrebt nicht dahin; frei von gehlern, fondern. Bott zu ſeyn. Dieſe

Tugend und Vollkommenheit beſtehet nun in der V erei⸗

nizung mit der gleichen Natur, das if, mit Gott. In der: gereinigten Seele iſt eine Umwand⸗ lung vorgegangen, eine Hinkehrung zu dem Lichte,

dad fie erleuchtet, und was auch fhon in der Seele, .

aber ſchlummernd und verfinftert lag nad durch die Neis higung bon dem Fremdartigen erſt Ran wurde 277),

}

206) Picsihne Ennead. I. L.TI. c. 3. am On Toiausns

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.. A 163 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

D Durch dieſe Richtung bee Seele gu Gott wird die Tugend erſt etwas Butes und Schoͤnes. Denn das abfolute Gute und Schoͤne iſt Gott, und durch di Gemeinſchaft mit Gott wird alles andere, alſo auch die Tugend gut und ſchoͤn ”),

m An dieſer Hinfehrung und Einfehrung bei Gott

erblickt die Seele die reine. Quelle des Lebens, bie reine Duelle ber erſten Intelligenz, die Urfache des Guten, die Wurzel der Seele. . Alles diefes fließt aus dem Urweſen aus, ohne daß die Auelle verfiegt oder verringert wird,

Das Augfließende ift nicht etwa eine korperliche Mail

ein vergängliches Weſen, fondern es iſt ewig, es dauert fort wie das Princip. Wie find nicht von ihm getrennt und abgeriffen, wenn auch gleich die. £örperliche Natur dar zwifchen tritt, ‚und und an fich ziehet. Mir athmen und leben durch daffelbe fort; es gibt fich ung, WM je zuräd zu treten, immer theilet es fich ung mit fo lat ge es iſt, was es if. Uber wir neigen und. weit mit “zu ihm hin. Daher entfpringe unfer Wohl, Von HM nur ferne ſeyn, iſt ſchon fo viel ald tweniger ſeyn. A findet die Seele ihre Ruhe, und entferne pon dem Boͤſch erhebt fie fih in eine von allem Boͤſen gereinigte m f \- | ß; . |

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. ERERENE EUTE auTexador zit avrayadır,‘, uns era‘ wer ayudor nur ud, Be AS

ei At ne Pletin 1863

fe denkt bier frei von allen ſinnlichen Einfluͤffen und fin- vet bier dag wahre Leben, wovon dag Erben hienieden und ohne Gott nur ein Schattenbild if. Denn das Lew ben dort iſt nichts als reine Thaͤtigkeit dern telligeng, welche in dem ſtillen Veräbren. des Einen auch Götter, Schönheit, Gerech⸗ tigkeit, Zugend erzeuget. Denn diefes bringe die von Gott erfuͤllte Seele hervor. _ Diefes iſt Ihr Prin⸗ cip und ihr Ziel; ihr Princip, denn ‚fie ift von jenem entfpenngen; ihr Ziel, denn das Gute, woñach fie ſtrebt, iR dort. Erhebt ſie fich dorthin, fo findet fie ſich fbR in ihrer urſpruͤnglichen Reinheit, und if, was fie ufpeiinglich war. Daher gehet auch die urfprängliche himmliſche Liebe der Seele auf das ihe homogene Gut, auf das Eine, und die irdifche Liebe ift nur eine Verirrung In Anſehung des Gegenſtandes, darum auch vergaͤnglich. Nur in dem Ueberfinnlichen iſt der wahre Gegenftand der

Lihe, deffen Vereinigung möglich iſt ohne Berührung des |

gleiſches Gehet die Seele auf dem Wege zur Vereinigung

mit dieſem Gegenſtande fort, tritt fie demfelben näher -

und in wirfliche Gemeinſchaft mit demſelben, fo empfin» det fie in fich ein gang anderes Leben und weiß, daß fie in einem gang andern Zuflande ift, denn der. Geber . des wahren Lebens ift ihre gegenwärtig; fi fie if nicht mehr einer Sache bedürftig. Sie muß im Gegen⸗ theil ales andere ablegen, was uns anhaͤngt und umgibt, und uns an andere Dinge feſſelt, nur in ihm allein ſeyn und beharren, um dorthin zu eilen, um das Urwefen mit ihrem ganzen Weſen zu umfaſſen, und keinen Theil mehr an fh zu Haben, der nicht Sort berührte. Dann ſchauet ſfie dieſes Urweſen und ſich, wie es zu ſchauen moͤglich iſt; ſich ſelbſt als verklaͤrt,

erfuͤllt mit einem intelligiblen Lichte, ober

vielmehr als dag reine, leichte, ſchwerloſe

kicht ſelbſtt, ale einen Ahle oder !2 u viel.

%

5

364 . Viertes Hanpıftüd, Vierter Abſchnitt.

vielmehr ſeienden Bote, der jetzt zum Bor ſchein kommt, dann aber, wenn die Seele wieder befchweret wird, verloͤſcht 29).

Se iſt das Anſchauende und das An geſchau⸗— te nicht mehr Zwei, ſondern durch bie Mereinigung Eins. Auch die Seele iſt jest Eins, und ollı Differenz IR In ihr vertilgs Kein. Gefühl eine Begierde.regt füch in ihr; ſelbſt das Denfen ruht feat, fie ift, wenn man fo fagen darf, nicht mehr ht ſelbſt, fondern gleichfam entzückt und. begeiftert, in Riler Binfamfeit ſteht ihre ganzes Wefen gleichfam ſtille in fd gefehre, und if gleichfam die Ruhe ſelbſt geworden, nicht mehr etwas Schoͤnes, fondern über dag Séoͤ⸗ we und den Chor ber ———— u aus geſchritten I; N

Pr is

Man ſiehet wohl, daß Plotin nicht. bei dem Matte

zielen der Sugenbhandlung fiehen blieb, und iu dewſel⸗ ben das Weſentliche der Tugend ſuchte. Eben darum

that ihm bie fo genannte buͤrgerliche oder gemeint

Tugend nicht Genuͤge. Er dachte ſich etwas Hohen? als Ziel, welches allen Tugendhandlungen zum Grund liege, einen Zweck, auf welchen Gch alle einzelne beit hen. Bart aber in der praftifchen Bernunft das

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209) Plotinus, Ennead. VI. L. IX. 0. 10, rain de anodsadaı Ta addm dui, zmi Er korm En TErw, mai TI yıradas nor, wegıxoarre va Adna, öce megixeped) or eur erwbin rede, zmı ayaruntın arı Gange der pirar, ie Tu dia aura zerrieude, zur sander pi® exyamer, © vn —R der. Ogacı In acır erzauden zurzım

77 es ogaar Iepıs' Erurpr yo; nyAnispera, Qua -wÄnen voyra, yaikor dr Qas avro na dagor, aßaen, 200% Jeor Yeropessor, pudor dr oa, aradaısıza Er Tori, & wadır Aupuroite, dswep Kugaiagueron,

210) Plotinus, Ennead. VI. L. IX, c. ın.

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* Motin...- 165 nalpeitchp der zu ſuchen, wandte er ki vielmehr an bie theoretifche, welche (chon im voraus in der Gotte - heit das Ideal aller Vollkommenheit aufdeſtellt hatte. So wurde eine praktiſche Unterſuchung in eine theoreti⸗ ſche, Tugend und Sittlichkeit als Zuſtand moraliſcher Vollkommenheit in einen Zuſtand phyſiſcher Vollkommen⸗ heit verwandelt, und die Erlangung des hoͤchſten Guts nicht durch freie Willensthaͤtigkeit in Angemeſſenheit des Vernunftgeſetzes, ſondern in einer durch myſtiſche Ge⸗ fühle ſchwaͤrmeriſch geſuchten innigen und phnfifchen Vereinigung mit dem Urweſen geſucht. Hier hatte alle geſunde Moral ein Ende. Das Ziel, welches dem Vers ntnftmelen ald das legte Ziel vorgefchrieben wurde, har erträumes, nicht durch die Vernunft geboten, fon- dern beruhete auf. einer Fälfchlich angenommenen phanta⸗ fifhen Neigung und Tendenz der Seele zur Vereinigung mit dan Urweſen 2"), und dieſe Vereinigung, deren. Moͤglichkeit ſelbſt nicht eirtmal erkanut werden fann, wur⸗ de felbft wieder als eine Wirfung des Urweſens, durch höhere Erleuchtung und Erwärmung vorgeſtellt, wobei der Vernunft kein anderes Geſchaͤft blieb, als die Hinder⸗ niſe der Vereinigung aus dem Wege zu raͤnmen. Das *°77

a1) Plotinu 5, Emnead. v1. L. IX. 0.9. Sc %, oͤri Te ayador SnEINo, x ‚egus h ans , d auuQvros, xu- Io as wuregeueru „eyes ras Yoxaıs zur 2 yeadaıs zu Er pudos. wre yag eregor deu axeım, ak nes de, sex auın & RIAYANS ınmı MU ENEh, TOR Bgauey egura .Exet. erruude de —R YirrTiı. Kot yar sr zus «peodirn seRnd, urravda » yırıtaı zuröimos, Bier ermıtedtien, was ers Xara \uxn aDeodıry. zei Tu7o RINTTETZI NEL TO TE «pgodıras yaıılıa, zu é dems Ö ner’ muTois yeropsıos. ep ur are Qusir exsom Yin Gen, ivadnras Iehzen, Berner wagderor xRÄS weos Xe- dor sgure, örar de sis yıralı ——— olo⸗ Ams et —RWIVC adher arekatecn Imror ante, rennuiæ E ira vuen de rar Tas arravda vAgus, ayıtvaarı Tor nd ago Tor audıs sehonem;, a

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Fuss

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165 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

hoͤchſte Gut if die Seligkeit ver Anfhau ung dei Urweſens, in toekcher alles Bewußtſeyn ber Seel

Dis auf den einfachen und hoͤchſt leeren Gedanken von Et |

was, die leere Form eines Objects überhaupt. gleichfam einen Gedankenpunkt ſchwindet ein Zuftand, worin die Seele die größte Einheit, aber auch zugleich die größte Leerheit erreicht, und alle edlen Kräfte, verſunken

in die entzückende Anfhauung, entfhlummern. Die

Echmärmerei, wo man durch bloßes müßiges Befchauen die Wirde der menſchlichen Natur, die unausgefegt Anitrengung, Bildung und Kampf fodert, zw erreichen hofft, und der menfchlichen Natur ein ‚erträumtes Ziel anftatt, des Vernunftzwecks vorhält, muß nothtvendig Yon fhädlichem Einfluffe ſeyn, die moralifche Erkennt⸗ niß und Beurtheilung verkehren, Stolz und Eitelkeit

beguͤnſtigen, und dag echte Streben nach fttlicher Vol,

kommenheit laͤhmen Folgen, die nur durch bie Kraft älterer Ueberzeugungen und Grundſaͤtze etwas modificirt und verdeckt werden koͤnnen.

So endet biefe Philoſophie wie ſie angefangen batte.

St ging.aug von einer erdichteren Möglichkeit einer Er⸗ fenntnif des Ueberſinnlichen, nicht durch Denken, ſon⸗ dern durch unmittelbare Anſchauung, und beſchließt ihren Lauf mit einer ertraͤumten Vereinigung mit dem Real⸗ grunde alles Seyns, als dem hoͤchſten und letzten Ziele des Menſchen. Die ganze Philoſophie dee Plotins ik Schmwärmerei in ein Syſtem gebracht. Ihre Tendenz iſt durchaus eine Ueberfchreitung der Graͤnzen der Erfennbarkeit. Das Ueberfinnliche, was außerhalb bes Gebiets der Erfahrung liegt, nie ein Object der Ere fenntniß werden faun, nicht etwa als etwas Moͤgliches zu denken, fondern zu erkennen, als das einzige Reale, als den erkennbaren Grund des Erfahrungsmäßigen zu erkennen, das if ihr Zwei, und das Ziel ihres ganzen our

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\ } RT Plotin. 167

SEtrebens. ie ſett uͤber die Vernunft ein hoͤheres

| Erfenntnißprincip, die Anfhauung; biefer ik die Vernunft unterworfen; fie muß durch jene erleuch« tet und geleitet werben. Sie bat Feine andere Function als das in Begriffe gu Bringen und zu denken, was durch die intellectuelle Anſchauung erkannt worden if. &o treibt fich bier die Vernunft in dem Kreife ihrer Ideen herum,. welche die Einbildungskraft erft in wirkliche Dbe _ jete vergandelt, und fie unterwirft fich Principien, bie fie erſt ſWſt gemacht hat, und wird ein Spiel ihrer eignen Vorſtellungen, wie der Verſtand in dem Zuftande des Traums ein Spiel der Vorſtellungen der Einbildungsfraft : iR, doch mie dem Unterfchlebe, daß der Verſtand bey den Erwachen die Taͤuſchung des Traumbildes einfichet, die Vernunft aber in diefer Schwärmerei nie zum Erwa⸗

chen kommt. Daffelbe Spiel herrſcht in dem Tbeoreti⸗ (hen wie in dem Praktiſchen. |

Das ganze Syſtem beruhet auf einer Hypotheſe, welche durchgaͤngig als erwieſen, oder viel⸗ mehr als unmittelbar gewiß betrachtet wird, ohne die ge⸗ ringſte Pruͤfung anzuſtellen, ob fie nur moͤglich und den Geſetzen des Erkenntnißvermoͤgens angemeſſen ſey. Dieſe Hypotheſe ik: das Ueberſinnliche iſt der Grund des Sinnlichen; und: das Neberfinnlide Bird unmittelbar Durch eine intellectuelle Anfhannng, welche noch vor bem Denken. hergeht, erkannt.

Den einen Punkt, worin die Steptiter die ſpeeu⸗

lirende Vernunft mit ſtegreichen Waffen bekaͤmpfen, hatte

Plotin richtig eingeſehen, dieſer betrift die Nachfrage nach der Realitaͤt und Objectivitaͤt der ver⸗ meintlichen uͤberſinnlichen Erkenntniſſe. In dem Gebiete der Erfahrung, wo die Objecte durch Ans

fhanung gegeben ‚werden, fann: man mie Sicherheit o en *

F 63 Viertes Haubchac Vierter Abſchnitt.

förtfehreiten, und feine Erkenntniß cher berichtigen. Aber wo ſoll die Vernunft fuͤr das Ueberfinnliche die Meberzeugung hernehmen, daß fie, nicht‘ mit leeren Be⸗ griffen fpiele, und and ihnen Kartenhäufer aufbane,: wel» che bei dem geringfien Hauche wieder zufammenfallen? Wie fol die Gewißheit entitehen,. daß ihren den ein | “wirflicheg Object entfpreche, welches diejenige Art von Seyn hat, die an bemifelben vorgeftellt wird? Indem er anf ber einen Seite diefen mißlichen Stand denWernunft Wwahrnahm ‚. auf der andern Seite aber fehon im Voraus fuͤr die Gewißheit der Vernunfterkenntniß entſchieden hat⸗ te, glaubte er, der einzige feſte Grund, worauf die Vet, nunft in ihren Speculationen fußen koͤnne, ſey kein ans derer, als daß fie wie der Verſtand in dem empirifchen Denfen, von. einer Anfhauung, nur aber feine | Tinnlichen,- fondern -intellectuellen audgebe Hierin lag der ganze Reim des fehmärmerifchen Sy: ſtems, denn er fegte fchon die Realität einer Verſtan⸗ deswelt voraus, deren objective Realitaͤt eben in Frage geweſen war. Anſtatt vorher zu unterfuchen, was fid durch die Vernunft erkennen laffe, nimmt Plotin im

ooradus Objecte außer der Sinnenwelt an, nimmt dog⸗

matiſch an, dieſe Objecte ſtuͤnden in demſelben Verhaͤltniß gur Vernunft, wie die anſchaulichen Gegenſtaͤnde zun empiriſchen Erkennenißvermoͤgen. Er ſetzt alſo gewiſſe Principe über die Vernunft. Nach dieſer Vorausſetzung mußten alſo die uͤberſinnlichen Objecte der Vernunft un⸗ mittelbar vor allem Denken durch die intellectuelle An⸗ ſchauung gegeben ſeyn; fie mußte fie erkennen vor aller dorgängigen discurfiven Thaͤtigkelt. Indeſſen laͤht fich erweiſen, daß dieſe vermeintlichen Objecte nichts anders find, als gewiſſe hypoſtaſtrte, durch die Einbildungsfraft ſchematiſirte Begriffe der Vernunft. Wenn wir in einem Begriffe eines wirklichen Ob⸗ jects alles Empirifihe weglaſſen, ſo bleibt noch bie Gorm : der

Diotin. 169

der —— und der Vetknuͤpfung bh ben Ver⸗ fand übrig. So denfen. wir und ein Object als bie - Einheit :des Verknuͤpften, und wir können und. die Einheit in abstracto vorftellen.. Eben fo, wenn wir bei einer Vorſtellung von allem Stoffe wegfchen, fo bleibt noch die Einheit derfelben, die Beziehung auf bad Vorftch Imde;, "dd Bewußrſeyn und die Borm der Vor⸗ übrig,

‚Hotin denkt ſich nun dieſe Degtiffe ale N reale Dbjecte's-er verwandelt daß, was bloß Bedingung if, um ein Object denken zu koͤnnen, in ein DE EEYOPDRAIIEE Die Besriffe.

Da Aber dieſe Begriffe doch ganz von allem —— leer ſind, ſo kommt die Einbildungefraft dazu, uud legt ihnen ein Schema, Raum und Zeit, oder auch eine em⸗ pirifche Anfhauung 3. B. Licht, nachdem dieſe intels lectualifirt und vergeiftiget worden, unter. Go wird die Einheit als etwas Reales, welches in Dielen iM, ohne 'ränmliche Gegenwart, oder Raumerfülluig, was zu allen Zeiten iſt, ohne allen Wechfel, als das Licht, welches alles erleuchtet und beleuchtet, ohne räumliche Gegenwart, was alfo allem und feinem araemmärtis iR,

Die prodnetide asia agree iſt da⸗ her das herrſchende Vermoͤgen, welches in dieſem Sy⸗ ſteme die vorzuͤglichſte Rolle ſpielt. Die ſpeculirenbe Vernunft beſtimmte die Richtung, der Verſtand die Re⸗ gel, und nach dieſer conſtruirte die Einbildungskraft die Vorſtellungen von den uͤberſtnnlichen Objecten. Da dieſe Begriffe zum Theil durch die Natur des Erkenntniſtver⸗ moͤgens beſtimmt ſind, ſo war der Vernunft die Taͤu⸗ ſchuns um ſe ſie fuͤr Begriffe von wirklichen,

. Biertes Hauplſtic. Vierter Abſchnitt. | nicht flunlichen Objecten zu halten, und fie abadete um fo weniger, daß fie ſomit 2 Spiel ihrer eignen Bor ſtellungen wurde.

Die Phantaſie wurde alſo von der Vernunft nicht beunruhiget, jarfogar von. derſelben beguͤnſtiget, ihr Spiel ungeſtoͤrt zu treiben. Sie trug daher ihre eignen

Gebilde in eine überfinnliche Region über, und conſtruirte daraus eine ganze Verſtandeswelt. Um diefe Verſtan⸗ deswelt zu bevoͤlkern, hatte fie aus der Sinnenwelt ihre Gebilde vergeiftige, und machte nun daraus ſelige Be⸗ wohner jener Gegend. Bald trug ſie aber jene überfinn,

lichen Gebilde wieder. in die niedere Sphäre biefer Welt

herab, legte ſie den wahrnehmbaren Dingen zum Grun⸗ de, und glaubte nun an dieſen nichts als einen Wieder⸗ ſchein, einen Abglanz ber Noumena ſelbſt durch bie Aus wahrgenommen zu haben.

Indeſſen iſt dieſes Spiel der vernuͤnftelnden Ver⸗ mnunft und der dichtenden Einbildungskraft keinesweges ‚ganz regellas. Nachdem fie einmal den Sprung über Die Erfahrungswelt hinaus: gethan batte, befelgte fie

die Geſetze ihrer Thaͤtigkeit und unterwarf fich bemfelben,

nachdem fie einmal dieſelben uͤbertreten hat. Doch iſt dieſer Gehorſam nur ſcheinbar, denn mit jedem Schritte, den fie vorwärts thut, erneuert fie den erſten Fehltritt

wieder. So analyſirt fie Begriffe und unterſcheidet in

denſelben das Mannigfaltige, aber zu gleicher Zeit macht fie daraus eben fo viele Verſtandesweſen, denen fie aus Gutherzigkeit objective Realitaͤt verleihet. Der Verſtand unterſcheidet an den Vorſtellungen Materie und Form. Plotin hypoſtaſirt ſogleich dieſe Begriffe. Die Wernunft benket ſich die Gottheit als ein Weſen mit dem bollfonumen- ſten Verſtand und Willen. Plotin zerſpaltet die Gott⸗ “beit in zwei reale, von einander verſchiedene Hy⸗ poſta⸗

|

ae ea Plotin. De Sa 171

| poſtaſen, die Intelligen; und bie Seele, und macht auf ähnliche Art die Einheit zu einer von um beiden dere fhiedenen Hypoſtaſe.

Auf dieſe Verſtanbeswelt * die ae die Geſetze des Berftandes über, welche die nothwendigen Be« dingungen der Erfenneniß der Erfahrungsobjecte find, nachdem fie biefelden von den finnlichen Beſchraͤnkungen abgefonbert hat. So entftchet alfo ein vollſtaͤndiges ge-

ſchloſſenes Syſtem von Berftandeswefen, welche coexiſti⸗· ren, wicht dadurch, daß fie im Raum ſich befinden," ſon⸗ dern dadurch, daß fie durch eine Differenz von einander gefchieden find. _ Sie ſtehen unter einander im Eaufalzus fammenhange, nicht, daß eins auf das andere in ber zeit folgte, fordern blos ber Drdnung- - Daſeyns nach.

Ein anderes Geſetz ber durch le: die ° Erkenntniß ſyſtematiſche Einheit erhält, voird bier eben⸗ falls in ein Gefeß der Dinge vertvandelt. Daher bie dee des Einen, ale bes Realgrundes alles Wirklichen, daher die Emanation aller Dinge aus dem Einen, daher ber Spiritualidmug und tranfcendente Idealismus dieſes Syſtems. Denken und Vorftellen ift Die einzige Mealicdt, und alle reale Werfen, auch ſelbſt die in Raum ausgedehn⸗ ten ſind vorſtellende Wefen; alle Cauſalitaͤt in der Natur ik die Cauſalitäaät durch Vorflellungen. Denken und Seyn if identifh. Mit einem Worte, Plotin gehet darauf hinaus, alles Denfen in Erkennen, alles Vorftellen in Seyn, und alle Dinge in Vorſtellungen zu verwandeln, alle Dinge De als = | mo gen barpuftellen. |

Eben darin lieget der Schein, den dieſes Syſtem Berersinge. Es entſpricht dem der

Loy

[4

179 Viertes Hauptſtuͤck Vierter, Abſchnitt.

lichen Vernunft, Einheit in die Erkenntniß gu bringen, . fi in dem Syſteme deſſelben des Erften Unbedingten zu bemächtigen, welches nichts weiter vorausſetzt, aber bie Bedingung alles Wirklichen iſt. Es bringt alles auf cin Princip zuruͤck, welches bei der größten Einfachheit bie größte Mannigfaltigkeit enthaͤlt, ven Grund alles zu Erflärenden in ſich enthält. - Es vermeidet die große Schwierigkeit, welche jedes dogmatifche Syſtem druͤckt, daß es keine Kechenfchaft von bem Zuſammenhauge des

Denkens und des Seyns und von der Miglichkeit dei

Uebergangs von dem erſten zu dem legten zu geben braucht,

denn es Belt daB Denfen und bag ‚als iden⸗

tiſch dar.

Allein am Ende kehret doch die Frage zuruͤck, ob dieſes Syſtem Wahrheit enthalte, ob das

Princip und ber Zuſammenhang des Abgeleiteten mit dem-

ſelben mehr als Vorſtellung ſey, ob die Saͤtze, welche es enthaͤlt, in einer nothwendigen Beziehung zu realen Objecten ſtehen, oder ob dieſe Beziehung ſelbſt uur Ein⸗

bildung und Wahn iſt. Zwar beruft ſich dieſes Syſtem

‚auf eine intellectuelle Auſchauung, welche bei dem Den⸗ ken voraus gehet, demſelben Stoff und Objecte gibt und dadurch dig Beziehung auf dieſelbe moglich macht. Allein dieſe Berufung auf eine intellectuelle Anſchauung, wodurch dem Denken Objecte unabhaͤngig von aller ſian⸗ lichen Auſchauung gegeben werben ſollen, iſt felbft eine bloße Hypotheſe, -die fich mit nichts rechtfertigen Läft, als mit der Vorausfegung : bad Denken gehe an ich auf Dbjecte, wie fie an fich find eine Borausfegung, wel⸗ he mit der Hypotheſe identiſch iſt, feinen ‚Grund und feine Gültigkeit hat, und dee Willkuͤr zu dichten allen Spielraum oͤffnet. Diefe Folgerung ift in dem ganzen Syſteme augenfcheinlich, und fie vollendet bie Ueberzen⸗ gung von. ber Unhaltbarkeit des Ganzen, die Ueberzen⸗

. | | gung

* Plotin. RER 173

gung, daß es auf gewiſſen Ideen beruhe, welche jwar fubjeftio nothwendig und in der Bernunft ſelbſt gegruͤn⸗ bet find, die aber kein Wiſſen, Feine Einficht in die Na⸗ tur der Dinge an ſich gewähren. Der Echein, welcher durch bie Angemeffenhelt der Ideen zur Vernunft entſtand, verfhwindet wieder, weil das Syſtem keine apsdiftifche Gewißheit von der objectiven Realität der Dbjecte, wor⸗ auf die. Ideen und Gefege der Vernunft angewendet wor⸗ den find, gewähren kann. Siehet man daher’ von dee ſubjectiven Gültigkeit der Vernunftideen weg, To beruhet das Ganze auf einer Bernunfttdufchung, die Vorſtellung zu einem Objectiven zu machen, auf einem Spiel der Ein- bildungskraft, Dbjecte nach gewiffen Ideen zu Dichten, und auf der Abhängigkeit Der Vernunft von tran⸗ IESBDENEEN Dichtung.

ungeachtet daher Plotin mit niehrern Philolophen

vor and nach ihm den vergeblichen Verſuch gemacht hat, durch das reine Denken bie Gränzen ber Erkenntniß zu erweitern, fo barf man doch fein Syſtem nicht als ein Syſtem des reinen Denkens betrachten, weil er dem Den« fen die intellectuelle Anſchauung ‚voraus feßt, in dieſer fon im Voraus der Vernunft ‚die Refultate ihres Gore ſchens vorzeichnet und dieſe daher auch nicht buͤndig aus Principien ableiten kann. Auch iſt das Denken von der Sinnlichkeit gar nicht gehoͤrig getrennt, vielmehr manche reine und empirifche Unſchauung ale Idee und Form der Dinge betrachtet worden. Eine fcharfe Scheidung des Sinnlichen von dem Intellectuellen war fchon aus bem Grunde nicht zu erwarten, teil beides in dem Begriffe einer‘ bag reine Denken beflimmenden Auſchauung ſchon vermiſcht worden war, und biefe Beſchaffenheit des Funda⸗ ments diefer Philofophie das Streben ber Wernunft a. Rrengen een überfäftg machte. |

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nitens ——— und Theodicee und

174 Viertes Hauptſtůck. Vierter Abſchnitt.

WIR man daher Plotins Philoſophie mach ſtrengen

Kegeln beurtheilen, fo wird man fagen-mäffen, daß fe weit weniger ein aus Principien.abgeleitetes, firenge ver

bundenes und vollſtaͤndig entwickeltes Syſtem philoſo⸗ phiſcher Erfenntniffe, oder dafuͤr gehaltener Säge, als

vielmehr ein Aggregat von einzelnen Speculationen, Bu

trachtungen, Winfen und Einfaͤllen if, melde jedod durch die allgemeine Tendenz und den berrſchenden Sei Einheit und Zuſammenhang haben.

Keine Pbilofophie bat inbeffen - der dogmoatiſcher |

Metaphy ſik und vorzuͤglich der tranſcendenten Specula⸗

tion über den Urgrund der Natur fo viel Stoff und Rah ‚rung gegeben, als dieſe Philoſophie. Sie hat daher bis

in die fpäteften Zeiten großen Einfluß auf ben. Gang der Speculation gehabt, und wegen des ftolgen und fichern Einpersretens als auf der Straße gebahnter Wahrheit,

vermittelſt der Taͤuſchung einer überfinnlichen Anſchauung,

ale eines Spiegels, in welchem man übernatürliche Er⸗ Senntniffe fo Klar leſen Eönne, als in der ungetruͤbten

‚Duelle des Bewußtſeyns, und wobei e8 feiner Anſtren⸗

gung beduͤrfe, als nur den Spiegel rein und empfänglid für die himmliſchen Lichtſtrahlen zu erhalten und diefelben rein aufzufaffen, iſt fie eine geranme Zeit für die Fund⸗

grube und bas Drganon ber hoͤhern Erkenntniß gehalten

worden. Es würbe nicht fchwer fallen, aus ben unfy- ſtematiſch aneinander gereiheten Betrachtungen Plotins eine siemlich vollſtaͤndige Ontologie, Pneumatologit, Kot mologie und Theologie in ſyſtematiſcherer Form heraus zu ziehen, ale fie in ben einzelnen . Abhandlungen des Plotind vorkommen. Ueberal findet man tiefe Plicke, kuͤhne Ideen und unentwickelte Leime von Syſtemen, de⸗ ren Entwickelung neueren Denkern nicht gemeinen Ruhm gemacht hat. Spinozas Pantheismus, Leib⸗

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| bie neueſte Naturphilofophie | finden mehrere Beruͤhrungspunlte in Plotins Philofo⸗ phie 212),

Er if der erfie, welcher uͤber Ariſtoteles zehn

C etegorien einige nicht ungegründete Bemerkungen machte, doch bauptfächlich das an ihnen ausfente, daß fie nicht die erften ontologifchen Begriffe And. Ariftos teles ging nämlich von dem Begriff eines Erfahrungs: gegenſtandes aus, und ſuchte in den aͤußeren Anſchauun⸗ gen die hoͤchſten nicht weiter abzuleitenden allgemeinen Beſtimmungen der Objecte zu finden. dage⸗ I gen

21) So it z zum Beiſpiel der Sebante, bie finnlihen . Borſtellungen des Menfchen feyen nichts anders als dunttere Gedanken, und die Gedanken einer rei⸗ an Sintelligenz nichts anders als Elerere Ans fauungen, ein Eleines Vorfpiel von Leibnitzens Theorie der Sinnlichkeit und des Verſtandes Ennead. VL L:VH. c. 7. Ungeachtet das ganze Syſtem anf Ei verfieckten Spinozismus binausläuft, wiewohl Plotin fid dagegen aus dem praktiſchen Intereſſe ſtraͤubt, fo ‚findet ſich doch eine merkwuͤrdige Stelle Ennead. VII. L. II. c.3. worin dee Pantheismus zemlich deutlich ausgeſprochen iſt. rar. dr wer, fagt er, ade. vo Er Qareon nursoy Tois adhore Kivat, «m cior —R 7 zus olo⸗ —R⁊&& rs, Mi Kaıta ia Qvsı copuını Faıc- amar awirosais, ause de To eiras uno a deævnæcs i— us. warsı, nas Qmisoumer KoNe xai Yıramsıor volle, co⸗ Orar zımdy, zus To moAuxaı ans Quest Roisiı To ir pn dr nıyaı, nMms TE olor Molgas WuTa meolegorter, warzus Er bunsor TIIEnImı aus yeros Asyalt, ayroarTar, ITI MR ERor aa sıdoger, ie nur uros ReaQegorTe, RaAtı autos BUrER TOLLE, 2 Övsapsros ER RoÄUM xeorar MUTa ARrExsir, exswdorre wos wurm. dio madırı uedseuer sis vo dor, ni auuer ds yerradms,, purer de „& eirei, Wer kann bier die na- tura naturans und maturata verfennen: Auch verwirft Plotin, r wie S no za, de —— fachen.

-

4,

ı » , . , 176 Wierts Haupttit, Vierter Abſchniet. gen hielt dafür, daß ein Object bet Erfahrung ein durch

noch andere ı Beſtimmungen eijngeſchraͤnktes Noumenon,

ein Ding an ſich ſey, in welchem das Seyn nicht rein und unbeſchraͤnkt erſcheint, und daß man daher um die allge⸗ meinen Mexkmale der Dinge zu erfennen, nicht von den

‚Sinnenobjecten, fondern von ben Dingen an fi, oder

eigentlich von dem Ding an fih, als dem Allgemeinen anfangen müffe. Auf diefe Are firchte er die Stamm⸗

_ begriffe aller objektiven Erfenntnifß, bie

Grundbegriffe von Objecten aufzuſuchen. Er verfiend unter diefen (ya) einfache, nicht weiter abzus leitende Begriffe: von Merfmalen, welde in allen Objecten vorfommen, und die cons ſtitutiven Principien nicht der Erkenntniß,

ſondern der Objeete ſelbſt find 23). Er be⸗ trachtete aber den Begriff von Object und Seyn

als dem Verſtande gegeben; ſuchte alſo die Principe alles Seyns nicht in dem Verſtande, ſondern in dem Obecte des Denkens; da er indeſſen das Seyn rein auftufaſſen und son allen zufälligen Beſtimmungen abzuſondern ſtrebte, ſo blieb nichts übrig, als ber bloße Verſtandesbegriff

von einem Dbjecte überhaupt, welcher gang inbaltfeer if,

und er glaubte nun entdeckt zu haksn, daß dag reine Denfen mit. dem reinen Seyn zuſammenfalle und identiſch ſey. Dieſer vermeinten Identitaͤt wegen nahm er aus der Idee des vorſtellenden Weſens als eines imma⸗ —— Dinges weiteres Bedenken Merkmale in den | Be⸗

213) Plotinns, Enn. VI. L. M. 0, 16. 70 de yanı &r Sei sg, eurer. c. 2.069 zu70, x por yery Tavıe zuEt,_ ML zus neges TE GT gm vmagyeiıı, YEm Kür, OT

. pr ayra ae Ye Aarra, zaı en Hera TSTO xaı arena" —R ds, To 09 Urws x Four, zu 6x TuTas To ÖAor Urag- xe. ©. 14. 8 de zois uroiSs YErEOL In» dicigacu- & onderas ds zaniedar, aM write , au Far zur Mar GUuRÄngZITeN, um Tiıa urn aut ds Tu acıar, de ey urıwÖn Exm.

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| 2. PMlotim,. "....37 Begriff eines Dinges Überhaupt auf ?"4). Auf biefe Art konnte er weder bie Ichten Stammbegriffe des Verſtandes erforſchen, noch ihren wahren Werth erkennen. Dazu kam noch ein anderer. Umſtand, ber ihm ben freien Ge⸗ ſichtepunct gar. ſehr verruͤckte. Plato wollte in dem Sophiſten zeigen, wie Begriffe, weiche nicht identiſch ſind, mit einander verbunden werden koͤnnen, ungeachtet fie nach dem Geſetz der bentitde wieder von einander unter« ſchieden werben, mit einem Norte, bie logiſche Bejahung und Verneinung an einem Beifpiele Har machen, und er waͤhlte dazu bie Begriffe, Ding, Bewe gung, Kur be, Identitaͤt, Verſchiedenheit 9. Plota nimmt nun dieſe gegebenen Beiſpiele von Gattungsbegrif⸗ fen als die oberſten Stammbegriffe von Dingen übers haupt, ohne ſich weiter um den Zweck und bie as jener Zeifpiele zu behänmern.,

- Diefe fuͤnf ontologiſchen Stammhegriffe beweiſt er nun auf folgende Weiſe. Wenn wir ung eine Jutelligeng denlen, fo entdecken wir in derſelben ein Lebendes Licht, ein beharrliches Leben und ein nicht auf das Kuͤnftige, ſondern auf das Gegenwaͤrtige, auf das, was jetzt und immer iR, hingerichtete Denken. Was aber die Intelli- gez denft,. das denke fie als in fich, nicht außer fich. In dem Denken if nım Thätigleit und Bewegung; in dem ſich felbſt Denken aber das Wefen und das Ding, ® denn dadurch, daß die ui I? j denkt fie

und

219 Plotinus, Ennead VI. LI. c. 2. ar x

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215) Plato, Sophiffa Zweiter Band, ©. 279. 280.

Rennen. Befch.d. Vhiloſ. VI. Cb. |

u.

v

18 Viertes Hauptftůck. Vierter Abſchnitt.

und J denk ſich als fehend und dag worauf fie gleich⸗ Taf fußet, iſt das Ding. Die Thaͤtigkeit iſt nicht das Dintg, ſondern das, worauf fie gerichtet und wovon fit abhängt; nicht das Schauen feldfl, fondern dad Ge⸗ ſch auete. Doch hat auch dieſe Thaͤtigkeit *1bſt auch rin Seyn, weil es das Ding, das Object iſt, wovon und worauf fie gehet 9).

"Ba: abet: bie Intelligenz niche in der Mögliche, Ahern In der Wirklichkeit erfftitt, fo trennt fit nicht diefe daiden / fondern verbindet fie wiederum; fle macht das Object zum Ich und dag Ich zum Dbrerte WDuplititäe des Denkens): Das Dbjert iſt aber vie feſteſte Grundlage, "anf welcher alles übrige tußet, die Juͤtelligenz hat daſſelbe nicht don außen, fonbern aus ſich und in ſich, und ed ft dagjehige, In welchem bag Denfen feine Endfchaft erreicht; es ift eine nicht an- gefangene , nicht aus Bewegung entſtandene Ruhe Korasız): Die Idee iſt in Ruhe, als das Ziel der In⸗ velligen? ,“ und das Denfen berfelben iſt die Bewe⸗ Yang’). | h Se

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; 218). Plotinns,. Ennead. VI. L. VI. c. 8. er. air 8 10

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Plotin. en 179

Sawegung und Rupe ‚and dag Ding, alles iR Eing.

Inſofern aber die drei unterfchieben. werben, und jedes ale eind und von dem andern venfchieben betrachtet wird, erblickte die intelligeng in dem Dinge Verſchie⸗ denheit, und. fegt-diefe gu den drei übrigen Grundeigene ſchaften als bie vierte Bingu. indem fir aber alle drei wieder in Einheit, bringt und in eine Einheit fest, fo ' zacht fig Diefelben wieder einſtimmig, und fichee alfo, bie Einerleibeit, Identitaät ale die fünfte Grundei⸗ genſchaft entſpringen Dr

Dieſe fünf Grutddeigenſchaften formen in allen Din⸗ gen bor; und alles was if, iſt entweder ein beſtimmtes Ding „ober eine beftimmte Bewegung, oder Ruhe; es iſt cniweder identiſch oder verſchieden; fie machen, daß din Ding ein beſtimmtes Etwas mit diefen und feinen an— derd kigenſchaften iſt. Jedes vorſtellende Weſen erkennt das Seyende durch das in ihm befindliche Seyn und auf. gleiche Weife die Bewegung und Ruhe durch‘ die Bewe⸗ gung und Ruhe in ihm. Die in der Intelligenz vorhan⸗ dene Identitaͤt und Verfchiedenheit gibt den andern Din gen dieſes Praͤdicat, daß ſi ie ii oder verſchieden

find 219). | Ma Dieſe

318) Plotinus, Ennead. VI. L. II. c. 8. oo du oAıyor ; a

diururar x —A xæ⸗ —XR aıdur oxas gas Ka zumaı Tem Tayra ui Exasor Er, ag xx Eree« “Ann zıon- TR rT —RX 1 ua eide ar ro o7ı ÄrspornTe, rem Tide xac ir euuser; wahr de Term 06 na en, "ac Hartk ei dv, EIS Tadroı av dureyar ui ß rar, Tauze- ruræ ade YErouEmı A BI.

419) Plosinus, Ennead. VI, L.II, 0.8. ses de kaura

. a - 11, © eos Body Eins Ti orsos Qvoeas YyEeryemueros, nal T@ * E77] AUT 0970, RE TO RA TEE —X Bar Tu are FT aım-

180 Vierte Baupsfäd. Vierter Abſchnitt.

Diefe fünf Praͤdicate ſind die allgemeinen Sim. mungen eines Dinges Überhaupt, hinreichend um dag Senn überhaupt vorzuftellen, aber nicht um ein beſtimm⸗ kes, dieſes oder jenes Seyn gu benfen. Denn baun muͤſ⸗ fen noch andere Beſtimmungen hinzukemmen, und wie - denken uns nun nicht mehr ein Ding'in ſeiner hoͤchſten Nlügemeinheit, fondern mit Prädicaten, wodurch die Al gemeinheit wäher beſtimmt wird. Sieht erſt erhätt ein Ding Duantität, Aualitäf und Relation. And bier iſt es, wo die Gategorien ur Ariſtoteles erſt ihre Anwendung finden 220).

Ungeachtet bier Bei biefem Re eine |

Dntologie manche Dunkelheit und Verwirrung herrſcht, auch manche Verirrung wegen des einmal angenommenen tranfoendenten Princips vorkommt, daß z. B. Identi⸗ tät und Verſchiedenheit, die doch nichts als Ne flexionsbegriffe find, zu realen, Präbdicaten des Seyns gr macht werben, daß die Einheit des Objects als abgeli.

tetes Praͤdicat, ein Seyn von der abfoluten Einheit; daß |

das Denken bald ald ein Prädicat, das urſpruͤnglich gum Seyn und zum Weſen eines Dinges gehöre, ball wieder als ein hinzugefomments Praͤdicat, wodurch ein Ding näher beftimmt und zum Denfenden werde, betrad-

tet wird ?2°) 3 fo muß. man doch geflehen, daß |

zumal znv’c tævro 7 0 wUTp rime, KEL ENI San Tu sare dss Te nase yem Yıyısedas TmEıTE Kan y, ru TaUT« Ina Tols KETR TEUTE To Erspois xl ræavxox zus. was Ti yay rer For as TI Eregos dnasor,

220) Plotinus, Ennend, VI. La. c. 13. 15, 16. 321) Plotinus, Ennead. VI. L. II. c. 11.17. Plotin ſiehet das Letzte ſelbſt als eine ſchwer aufzuläfende Schwie⸗

rigkeit an c. 19. we ds “Qanır To a2 nurzer ———

‚aus inasor, a ds Tin 05 side Kr voor,

.

-

bo: . Plocin 481

auch viele, Beweiſe von Scharffinn, und viele glücktiche Blicke angetroffen nerden: Der Verſuch ſelbſt, dieſe Stammbegriffe, wenn auch in den Objecten aufzuſuchen, die Sinnenwelt und die Verſtandeswelt, das reine und angewandte Denken zu unterſcheiden, iſt, wenn, er auch lt gelungen iſt, doch immer der Aufmerkſamkeit werth und man trift oft anf feine Bemerkungen über den In⸗ halt und Gebrauch der Kategorien und Präbdicabilien, wo⸗

durch er der Metaphyſik wenigſtens durch die Analyfe. .

vorarbeitete. Er machte den geoßen Neichthum ihres Stoffs nächft Ariſtoteles unter den Alten am meiften fihthar, und trug eben dadurch aus Mangel eines ſichern Princips fuͤr den wiſſenſchaftlichen Gebrauch, zur Befeſti.· gung des Wahns von der Realitaͤt einer tranſcendenten | Metaphpfif-mächtig bei. en

8ein Theil der Meiaphyftt hatte fuͤr nn aber mehr Jatereſſe, als die Pſychologie und Theolo⸗ gie, und dieſe haben daher auch durch ihn den reichlich⸗ ſten zuwachs erhalten. Die Seele ſtand ihm in der Mitte zwiſchen der Verſtandeswelt und der Sinnenwelt, als das Lebensprincip der Koͤrper, welches wieder von hoͤhe⸗ ten Principien abhaͤnge; in dieſer Ruͤckſicht und als Et⸗ was, an welchem die Idee von reinen koͤrperloſen Weſen ſeine objective Realitaͤt erhalte, mußte fie für ſeine Be⸗ ttachtung ein Fehr wichtiger Gegenſtand werden. Da überhaupt Seiſt ein natürliches Streben sur Er⸗ kennt⸗

20er TIeucde stıms, co udn vu Vsagos Aryopes un“ zu Tayra (Faurny) azogımı xgurınor weos To rauen monee- wege... Cr verſuchet die Loͤſung durch den Unterſchied der allgemeinen ,und einer befondern Sntelligenzs die, allgemeine enthält nur das Allgemeine, nichts Indivi⸗ duelleg, der Möglichkeit nach aber alle. individuellen Intelli⸗ genzen, fo wie diefe der nach die nn

Ä meine

f

83 Viertes Hauptſtuͤck. Vierter Abſchnitt.

| kenntniß bat, und alles zu erforſchen ſucht, muß da nicht

auch ſelbſt das erkennende und forfchende Priv cip in und ein Gegenſtand unferes Forſchens wer⸗ bin 22732 Wenn auch die Erfenntniß des letzten denkba—⸗

ren Grundes alles Seyas der abſoluten Einheit das letzt und '—hoͤchſte Ziel ber dogmatiſirenden Metaphpfik if, ſo ‚IR doch die Seele dad Medium, wodurch mir die erſt

Ahndung eines folchen Weſens erhalten, und, wie Pla

tin glaubte, biefe Ahndung durch Erkenntniß der abſbo⸗

luten Identitaͤt in Wiſſen verwandeln. koͤnnn. Die Erkenntniß ber Seele war alſo das einzige Mitteh wodurch jenes letzte Ziel erreicht werden konnte.

Plotin betrachtet die Seele als eine erkennbare

Subſtanz, und daher iſt ihm die Natur des Weſens der⸗

ſelben ein' Hauptpunct ber Unterſuchung. Er iſt der Erſte, welcher die Immaterialitaͤt derſelben al das Weſen, wodurch fich die Seele von dem Körper un

terſcheide, noch. beſtimmter entwickelte und durch mehren

Gründe zu beweifen füchte, als es vom Plato gefhehn war, Jedes Object iſt nach ihm die Einheit eines Manni faltigen ; in dem Körper ift diefeg aber imRaume heil bar und trennbar, bei der Seele aber weder theil bar noh trennbar, in feinem Raume Der Ker⸗ per iſt eine ausgedehnte Gräfe, welche aus Zeile beftchet, wovon jeder von dem andern dadurch verſchie den iſt, daß er einen andern Theil des Raums einnimmt; die Seele ift gar feiner Theilung fähig, und eine ut räumliche Subſtanz, die weder in einem Orte, noch in irgend einem andern Dinge ift und feyn kann.

Hier wird alſo die Ausdehnung als das Weſer ber Körper und die Geiſtigkeit als das Weſen

der Seele ‚um in Begriffen en

er Blödises L. I. c. i1. L. I. c. I.

j

J 2 Plotin.. 183 ander —— 223). Dieſer Begriff der Geiſtig⸗ keit oder Immaterialitaͤt iſt aber ein negativer | | amd leerer Begriff. Plotin betrachtet ihn gleichwohl als Ä einen pofitiven Begriff, tweil er fogleich einige andere Merkmale mit jenen ‚Negativen verbindet, durch welche der wahre Gehalt jener verdeckt würde. Die Seele, fagte er, ift ein einfaches Wefen, welches über alle Wefen, welche nad) ihr und durch fie find, waltet, nicht, daß fie eine Stelle in denfelben erhalte, fondern weil die legten nicht ohne Seele ſeyn koͤnnen, noch ſeyn wollen; gleichſam der Mittelpunct in dem Kreiſe, aus welchem alle Linien zum Umkreiſe ausgehen, ungeach⸗ tet dadurch der Mittelpunct ſeine Untheilbarkeit nicht ver⸗ liert. So iſt auch dag Einfache bie Seele, der

Grund des ZuſammengeſegtenJ.

Seele iſt ein Begriff, welcher von dem Plotin in weiterer und engerer Bedeutung genommen wird. Er denkt ſich darunter ſowohl einfache Weſen ohne Koͤr⸗ per, wie alle Subſtanzen der Verſtandeswelt, Intelli⸗ genien (vas), als auch einfache Subſtanzen im: Verbindung mit einem Körper, wie Pflanzen’ Thier⸗ Menfchenfeelen. Diefe Seelen im engern Sinne -

J Ka find

223) Plotinus, FEnnead. IV. 1LT.cı .— 224) Pl otinus, Ebendaſ. n de e5 KITITETAYMEM TRUTy uni@, dan pegismon ÜEXOHMEın, MEN TE Xu MMegisor, —XR Te xde ads dm eririas, Öexopem, u Toms dromem, * ty Tarm Tay oyTWwr yıromerm STE NaTE Kein, uTe une 0Ae, otos wası ÖuS Ton a0 ERoXSmEem" EX va er aurcıs Lögudn, . \ «R ori pen Öusaroı Te NE Kıtv auTns Eival unde ass as Ta nura ayuc® urin,' xorror raten Ta, e@söns olov ner. Teor 57 Un, RM u Tadel wi meos Tn weg deteiar Yoenupas einupieen, sder ÄTTor sg uvTo 89 Eaurs kartır, gu wo vurA TV yarcanı x To au METEXHT EV TEUNMER, was agxn To —R aUTais, wgonAYor ya pur den yapısını av-

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"13a, | Viertes Hauprftüc. Vierter Abſchnict.

ſind zwar ihrem Weſen nach auch immateriell und untheilbar, denn ſie ſtammen aus der Verſtandeswelt, in welcher alles immateriell iſt. Da’fie aber doch mit den Körpern verbunden werden, und alfo wenigſtens zum Theil fih von der Verſtandeswelt entfernen Finnen, fo haben fie eine der Theilung fähige Natur, oder eine doppelte Natur, eine untbeilbare, obere, und eine theilbare, welche zwar aud) von oben ſtammt und von ’jener abhängt, aber doch auch zugleich nach unten zu fich hinneigt, wie eine aus bem Rue puncte des Krelſes dusgehende Einie 225), |

Man ſiehet, welche unaufloͤsliche Schwierigkeiten dieſe Vorſtellung von der Seele und ihrer doppelten Na⸗ tur herbeifuͤhren mußte. Theilbarkeit und line theilbarkeit wwiderfprechen einander, und boch folen fie in einem Wefen vereiniget BAAR) fie ſollen fo verei⸗

niget

225) Plotinus, Ennead. IV. L. I. C. I. 55 76 xꝝoso x Tw sont® n «Andım z0ia' vss Fo aysor eva Was % Karusi, yap nas srraude aaxeiron Ö woopos \yuges ru gaun- zu ex" dros de Tar 8 gwuası Yırapsms nat megsderus

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2 Diotin. 7,0018 niget werden, daß die Untheilbarkeit, als das we⸗ fentliche Praͤdicat der Seele, nicht dadurch gernichtet wird. Wenn Blotin fast, das Theilbare ber Seele wird auf tineuntheilbare Weife getheile, fo heiße das nichts anderes , ale einen Widerfpruch durch einen neuen erklaͤ⸗ rem. Wenn er hinzuſetzt: die Theilbarkeit ift Fein Praͤ⸗ dicat der Seele, ſondern des Koͤrpers, mit welchem fie verbunden wird, weil dieſer ſeiner theilbaren Natur wegen die Seele nicht auf eine untheilbare Weife empfan⸗ gen kann 226), fo iſt dieſes ein Ausweg, der nicht weit fuͤhren will, und wenn er die Theilbarkeit von der Seele ganz ausſchließt, und dem Körper zueignet, fo gehet er auf der andern. Seite die Hauptfrage: wie ift bie Verbindung eines materiellen Weſens mit einem immateriellen möglich, mit Stillſchwei⸗ gen vorbei. Vielleicht ahndete Plotin diefe Unbegreifliche keit, und wollte fie einigermaßen dadurch heben, daß er an«

nahm, jede Seele fchreite nur, ſtufenweiſe aus der uͤber.

ſinnlichen Welt in die ſinnliche fort, und nehme zuerſt einen bimmlifchen oder aͤtheriſchen Lichtförper. an, welcher wegen feiner Feinheit und wegen der bittweife angenommenen Immaterialitaͤt und Goͤttlichkeit

des Lichts ſich mit der einfachen Subſtanz verbinden -

laffe 227). Diefe Vorftelung welche in der Folge von den Neuplafonifern weiter audgebildet wurde, und die Lehre von einen feinern Körper als dem Vehikel ber Seele, wodurch fie gleichfam ein Theil der Welt wur⸗ du

226) Ploti nus, Ennead, W, Lu nee de Ta sahere Tayı mepegsuen, Ta unsre Te omas nsgıca 5 Övrasıas wien muegısar dıkasdas dcs Kim Te Tourer wudnun

sc Regiauor, ux AUTN. z

227) PIotinus, Ennead. IV. L. II. c. 15. ur de _ (dr Yoga). unınıhusas 78 vonss eis ugaron ger mgeTon, xu6 comc EXE weränßuset, 3’ ars non xafusı gas ıxı Te. yenderıge Gouara, eis övor m] a junxos encaden.

\ t

“on

186 Viertes Hauptſtuc. Vierter Abſchnitt.

de, loͤſt die Schwierigkeit ne auf, -fondern ſchiebt ſie

nur weiter zuruͤck.

Ohne weiter an dieſe Schwierigkeiten zu denken, behauptet er, daß die Seele ohne Ausdehnung mit allem Ausgedehnten verbunden werden kann; daß fie in alın heilen des mit ihr verbundenen ausgedehnten Körpers, "und in fofern getheilt, aber in demſelben und in jedem Theile deffelben wiederum gang und in Biefee Hinfidt untheilbar ift; und daß fie ald ein und daſſelbe Weſen zugleich Hier und auch wo anders ſeyn koͤnne 28)3.

Inbeſſen machte doch dieſer Begriff ber Se, dur welchen entweder nichts ober etwas iderfprechendes

gedacht wird, daß .lotin auf weitere Gründe für bie

Simmaterialität ber ESeele dachte. Er hat die meiſten

nachher in der Metaphyſik gewoͤhnlichen Gründe, die

fih ade auf die Einheit und Identität bi Selbſtbewußtſeyns bei allem veränderlichen Br wußtfeyn, und auf die Unmeglichfeit, daß ein ausge: dehntes und zuſammengeſetztes Wefen dal Einfachs denfen könne, fügen, aufgeſtellt. Aus "der Immaterialität wird auch bie Unfterblichfeit herge⸗ leitet 229). | \

| Die Ableitung. der Seelenfräfte aus der doppelten Natur und bie Betrachtung des Empfindungsvermdgend: a nn det

228) Plotinus, Ennead. IV. L. II. ; de due mugen

Te au ame ir On Yu ea Qupei, ax Bıw a5 78 GUrExes pi, puEgor. ara, To B’addo exure, dm wege! He, OT Rapi.megsei TS © & Es" AMELS or de, öri 0An u zum xai &r Orası UT Ay 1 peyedos un exuom zu keyedei Gunst, xæi ws 100, MdL Kerr au (#x) gsi, vx ee, «Na ra wurw. Ennead. IM. L.IX, c. 2, Ennead, IV. L. III. c, 20. ſeq.

229) Plotinus, Ennead. IV. L. VN. En 2 1m,

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EN Plotin. u 005 887

ver Eir bildungskraft, des Gebächtuißfeß amd der Denk⸗ fraft, der Gefühle und Begehrungen, iſt ein Gegenſtand,

wo ſich Plotins Scharffinn, oft ein feiner Beobach⸗ tungsgeift, zugleich aber auch der Hang zur Myſtik

und aus erdichteten Principien die Erfcheinungen zu et» klaͤren, auf eine ausgezeichnete Weife offenbaret. Es würde ung aber zu meist führen, wenn wie hier in das Detoil eingehen wollten. |

| Auch die fpeculative Sheologie verdankt Plotin ſehr diel. Wenn er gleich nach dem ſchwaͤrmeri⸗ ſchen Princip feiner Philoſophie, die Idee der Gottheit

in eine Dreiheit von Weſen, der abſoluten Einheit,

der erſten Intelligenz und erſten Seele zer⸗ ſpaltete, ſo hat er doch nicht wenig beigetragen, um die Idee eines uͤberſinnlichen Grundes der Welt deutlich zu machen, und das Verhaͤltniß des Unendlichen zu dem Endlichen ins Licht zu fegen. Wir haben diefen Theil

feines Syftems ſchon oben nach, feiner charafteriftifchen Beſchaffenheit kenntlich zu machen gefucht, und koͤnnen

hier in ein weiteres Detail uns einlaſſen.

CEEEEETEESTELEIESER

= Zweites Kapitel.

Fortgang und Ausbreitung der Neuplate-

niſchen Philoſophie.

nt i Plotins Philoſophie vereinigte in ungleichem Verhaͤlt⸗ niß Licht und Finſterniß; herrliche und große Gedan⸗ ken, aber auch eine Menge von ſchimmernden Gedanken, welche wie Die Ferlichter die Augen auf ſich ziehen, und

eben dadurch. von dem rechten Wege abführen.. Keime .

von twichtigen Unterfuchungen, aber eben fo viele falfche Srandfäse. Sie fprach eben fo fehr zu dem Verflandg, J | ee als

4

-r

*

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TE | ee = . de 138 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. II. Cap

als zur Einbildungskraft. Zu nachgiebig gegen ben Hang zum Speculiren nahm fie Grundfäge ohne firenge Pruͤfung an, "und verwandelte das Denken oft im ein Dichten. Sie. zeigte fich fehr gefällig gegen den herr⸗

ſchenden Zeitgeift,, und anſtatt dem Uberglauben , welche

fo fehr um fich gegriffen hatte, Einhalt zu thun, that fie

ihm durch Schwäritierei nur allzuviel Vorſchub. Sie konnte aus Biefens Grunde fehr wohlthätig, aber aud ſehr nachtheilig für bie Nachwelt wirken, je nachdem

fih Köpfe fanden, welche, durch die hingelegten Winke, Anſichten und Ideen veranlaßt, aus reinem Intereſſe fuͤr

e die Wahrheit das Richtige und Wahre von dem Irrigen

zu fcheiden, und vorzüglich durch die Vergleichung ber Reſultate mit den Grundfägen das Täufchende derfelben ‚iu erforfchen, und das Gebiet ber Vernunft von der ‚Sphäre der Einbildungsfraft genau zu fcheiben frebten, ‚oder Köpfe von mehr Iebhafter Phantafie als nüchterner

. Vernunft, bie von den Vorurtheilen ihrer ‚Zeit geblen-

bet, und von der Zauberei der Einbildunggfraft ver⸗ führe, die ganze Natur zu einem Geifterfpiele machten. Leider war letzteres der. Fall, und nach dem Gange der Dinge, nach der Denkart und ben Charakter ber Zeitgenoffen nichts anders zu erwarten. Die verſchro⸗ benen Köpfe fanden in Plotins Schule nur Nahrung fuͤr ihre nach mehr als menſchlicher Weisheit begierigen

Seelen; ſie betraten ſeinen Weg, da aber keiner ſich des

tiefen Sinnes und des Forſchungsgeiſtes ruͤhmen konnte, welcher dan Plotin nicht. abgeſprochen werben kann; da ſich alle mit jedem Schritte von ber Natur noch weis ter entfernten, fo verloren fie fich in die abenteuerlichſten Ehimären, die nur darin einſtimmen, daß fie die Ten denz der Vernunft, den einzigen: feften Boden der fichern Erkenntniß zu überfliegen, aber zugleich auch das Un.

vermögen derfelben, einen feſten ar denfelden

binaus zu thum, IE!

4 * ie j pi⸗-

Zortg. u. Ausbr. b: Neuplat. Philofophie, 189

Plotin hatte, pie wir in dem erſten Kapitel ge» ſehen haben, doch ein wiſſenſchaftliches Beduͤrfniß, und ſuchte ſich von dem Streben ber Vernunft nach dem Ab ſoluten Rechenſchaft zu geben, und. zugleich bie Moͤglich⸗ kit einer Exrfenntuiß des Abſoluten zu deduciren. Ob⸗ gleich er fich babei täufchte, und diefe-Debuction nicht gelingen konnte, fo zeigt es doch eine Achtung für: Ver⸗ nunft, ein Streben, indem, was für bie Erkenntniß ge⸗ hört, ‚keinen Schritt lohne Vernuuft zu thun. Geine Nachfolger ſtud nicht von dieſem lebendigen Intereſſe für Wiſſenſchaft befeeles; fie bekuͤmmern fich weit weniger darum, ihre Schritte durch Vernunft, wäre «8 auch ur eine vernuͤnftelnde, zu rechtfertigen. Sie kauen auf dem vom Blotin gelegten Grunde weiter fort, uud .bes trachten die Region des Weberfinnlichen ſchon als das aigenthuͤmliche feſt begründete Gebiet der Vernunft, Veniger brkuͤmmert um die Wahrheit der Principien, - Hagen fie nur hauptſaͤchlich darauf aus, . diefe Philofos Pie auf die gangbaren Keligiongmeinungen anzutvenden, und dadurch dem herrſchenden Cultus eine feſte Stuͤtze zu geben. Hoͤchſt ſelten regt ſich bei ihnen ein Zweifel über die Gültigkeit und Realitaͤt ihrer vermeinten uͤber⸗ ſianlichen Erkenntniſſe; die Denkbarkeit Ift ihnen fchon ein binlänglicher, Grund für die, Erkennbarkeit. Wenn wir daher auch zumeilen Zweifel und Einwuͤrfe antreffen, ſo beziehen fie ſich nicht auf die Nachfrage eines Principg für die Moͤglichkeit ber Erfenntniß, fondern auf gewiſſe dolgerungen und ihre Vereinbarfeit mit andern Erkennt⸗ fen, wobei e Objectivitaͤt ſchon vorausgeſetzt wurde.

piotins hbiloſophir erhielt daher ein Anfehen, wel⸗

ches der Vernunft gleich gefeßt wurde, nicht fowohl in

Anfehung des Materialen, was man behauptete ‚ober

Hicht behauptete, auch nicht in Anfehung des Formalcn,

wie man Behauptungen an einander inuͤpfte oder "ai nir

190 Viertes Hauprft. Vierter Abſch. I. Cap

nirte und ſubordinittet benn darin Ändert man wenig . inhehigkeit, ſondern nur I’ Auſehung des Gruindeß überfinnlicher Frfennieniffe überhaupt. ' Diefen, glaubte

man, babe Piotin’einmal für alemal gelegt, und’ man Banete nun darauf ohne alle toeitere Prüfung fort. Nach⸗ dem z. B. Plotin zuerſt drei Ptinzipe alles Seyns auf zeſtellk hatte, fo dachte keiner von den Anhängern der

Neuplatoniſchen Philoſophie darauf, die Moͤglichkeit bier |

ſer rationklen Erkenneniß und ihre objeetlve Realitaͤt nad) Brinjipien der Bermunft gu unterfuchen, alle feßten-diel- mehr Biefe voraus, und ſuchten nur biefe- Schüloäf und

ijhr Verhaͤltniß zu einander ünd zu der Welt in das Licht zjüu ſetzen, auch wohl ˖ noch mehrere Trinitaͤten außer jener

zu erfiänen and fe einander unter zu ordnen.

Da aber piotin ſelbſt "fein Spflch al einen |

Commehtar' der Plaröwifchen Philoſophie be trachtete ; und auch von andern die vollkommene Identi⸗ raͤt zwiſchen beiden auerkannt wurde, ſo galt eigentlich nicht Plotin, ſondern Plato, als die hoͤchſte Inſtanj in:den Angelegenheiten der Philoſophie, wiewohl dieſer nur feinen Namen hergeben mußte, um dem neuen Sy ſtem Anfehen zu verſchaffen. Plato war ber Phil foph,“ welcher bie tiefften Blicke in die Geheimniffe ber voͤttlichen Welshetit gerhan hatte, und Plotin Hatte nur durch die Aehnlichkeit feines Geiſtes Ben’ hoben kiefen Sinn aufgefaßt, und mit mehr Klarheit der Welt vor⸗ gelegt, daß fle ebenfalls die Tanft biefer übeergmengli- chen Weisheit erlangen fonnte!). '

Hierdurch würde nun natürlich in fir Platoniſch gehaltene Philoſophie in Beziehung mit den Lehrſyſtemen

gebracht, welche aus Platos Phileſephie entfprangen

waren,

h) Procli Theobgia Platonis. i. B. 1. Pe

|

gorts. u Nusbe. d. Neuplatoi. Philoſophie. 1919

waren, und ans welchen felbſt Plato nach gewiſſen ohne hiſtotiſche und kritiſche Prüfung. angenommene Traditionen geſchoͤpft haben ſollte. Arifiotekgs Phi⸗ loſophie wurde als der erſte Grad der Einweihung be⸗ trachtet, wodurch die Schüler erſt vorbereitet werden mußten, die hoͤheren Lehren zu verſtehen und fich zu eigen ju machen ). Plato folte, wie Ppthagoras, feis ne Philoſophie aus der Weisheit der Aegyptier, vorzuͤg⸗ lich aus den Scehriften des Hermes geſchoͤpft haben; natuͤrlich mußte nun auch eine‘ gewiſfe Uebereinſtimmung wiſchen ber neuen Philoſophie, Als Erklaͤrung des Pla⸗ wniſchhen Syſtems, und zwiſchen den Quellen, woraus das Letzte gefloffen tar,’ angensmmen und behauptet werden. Wie Hätte man ſich ſonſt don der unverfälfche ten Echtheit der Platoniſchen Philofophie Überzeugen koͤnnen, wenn fie nicht‘ mit ihren "Quellen harmoniret hätte? Und eihle andere Philofophie als die Platonifche wollte man nicht Haben, weil man glaubte; daß Plato ein Sotterleuchteter Mann geweſen ſey, deſſen Ausfprit« che man ale Dffenbatungen ber goͤttuichen Weisheit be koͤnne | |

‚Die

s) Marini vita Procli. Sytianus las mit dem jüngen Proklus alle Bücher bes Ariſtoteles in einem Zeitraum Hohl. zehn Jahren durch. 2X0 de dm Furar Inaras vcxeg did —xX pingur pverngim, es za ur kusayayını.

3) Proclus Theologia Platonis, L. 1. 61 . Yefepmet: de ons an zei eurer Tar Ieiar kusayayını ec eyıo Badw nedagus idguuem, ou mag autos Tois Geois —XR vos- cnxviæs ugder TOR xaTe Xeovoı ausm wrolmucei Öusapsıcıs Eros ardgos ; Or au 0 var indes —X rosr weg yny Tonaı ai or as, x Ta d A xou argeuhv Qarrasuater, ar KerK- Any Barscır urn euprovos wu uinisges Qans yıycias aıze- Koh, Feonysnora xol irgöQarın urosare,. Jambli-

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193 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL Cap.

Dieſes iſt ein merkwuͤrdiger Umſtand und bezeichnet eine wichtige Veränderung in dei ganzen Denkart der das | maligen Zeit, Plotin harte allerdings, den Grund zu |

dem Gifiben gelegt, daß Plato alle Tiefen ber überfinn«

lichen Erfenntniß erſchoͤpft habe; und er beſtritt daher die Gnoſtiker, welche dieſes laͤugneten, den Zoroaſter und “andere Männer in Ruͤckſicht auf die ihnen mitgetheilten goͤttlichen Offenbarungen vorzogen +). Allein dieſes war doch fein blinder Glaube, weil Plotin ſelbſt immer damit die Bemuͤhung verband, durch Principien ‚ber Vernunft die Behauptungen des Plato zu rechtfertigen und zu deduciden. Er traute ber. Vernunft zu viel zu, und darum bielt er. die Philofophie bes Plato für wahr, toeil fie dem Streben feiner Vernunft nad) bem Abfolu- ken zuſagte. Es lief freilich hierbei eine große Taͤu⸗ ſchung mit unter, daß er das, was er aus Platos Ideen nach einem andern Princip geſchloſſen hatte, auch für urſpruͤnglich Platoniſch hielt, und ſich bie Identitaͤt gwifchen ihm und dem Plato weit groͤßer vorſtellte, als fie in der Wahrheit war. ‚Beine Nach—⸗ folger gingen aber in ber Verehrung des Plato viel ‚weißer, : fie ſchenkten ihm ein blindes Zutrauen; tag : Ylato behanptet hatte, oder was er behauptet zu haben ſchien, war ſo viel als ein unmittelbarer Ausſpruch ber zoͤttlichen Vernunft ſelbſt, an deſſen Wahrheit zu zwei⸗ feln eine Suͤnde ſey. Die Unterſuchung der Gruͤnde . der Behauptungen war eine Nebenſache. Weil Plotin einmal für allemal das (hwärmerifche Spftem bes ent⸗

Beten Platonismus aus einem noch boͤhern Princip ab⸗ a ..gelde

chus a⸗ Aegypt. Sect, 1. c. e. QiAoccQor ! an TOR=aMEE ErWTnue ) —RXRX wos os > wuro ware Tas Egux maraas enlas,. es [Daraı nön mgoede x IlvIayogas Biayrorser, QiAcrodıgr suseeneemo. ©. 1. 4 Forpayzinn vita Plotini. Plotinus, Enn. IL LA. c. 6.

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Serg. u. d. Neuplaton. Diiefipfie: ı 193 geleitet hatte, ſo ſchien bie Nachfrage nach Qernurfte

gründen ber Behauptungen überflüffig. Denn Nato |

war bar) Offenbarung mittelbar oder unmittelbar er⸗ leuchtet worden, darum waren feine Ausfptüche Götter ſpruͤche.

Je weniger bie ER das Beindip. bes Wiſſen⸗ |

und der vernünftigen Ueberzeugung war, deſto mehr gewann

der Auctoritärdglaube Eingang und Herrfchaft. .

Weil Plato durch das unmittelbare Licht Gottes er- leuchtet worden, ober weil er ſo glüdlich gewefen war, von ben aͤgyptiſchen Prieftern in des Hermes Trismegie

Rus überirdifcher Weisheit unterrichtet zu werden, barum

war er der göttliche Philoſoph, deſſen Anſehen bem Un» _

fehen der, Vernunft gleich geſetzt murde. ‚Wenn die Phi

loſophie nach der Anficht diefer Männer zulegt auf Offen⸗ |

baruug beruht, und alles Wiſſen aus dem Glauben eines ſolchen uͤbernatuͤrlichen Faetums hervorgehet, ſo hat jeder Menſch, der. aus einer ſolchen uͤbernatuͤrlichen Duelle ſchoͤpfte, gleiche Anſpruͤche auf. Yuctorität. Die Gottheit kann fich noch immer offenbaren, und mebrmalg einzelnen Menfchen geheimnißvolle Lehren mitgetheilt haben. Eine Offenbarung fann einer andern nicht widerfprechen; fie muͤſſen, als aus Einer Quelle entſprungen, einſtimmig ſeyn, und darum auch alle gleiche Achtung erhalten. Die Vernunft hat kein Recht, uͤber die Wahrheit der Offenbarung zu entſcheiden ober fie nach ihren Princi⸗ pien zu beurtheilen; denn es find Wahrheiten, bie ihr gegeben werben, bie fie annehmen muß wie fie Ihr gege⸗ ben werden. Es wuͤrde thoͤricht feyn, etwas an ſolchen Offenbarungen meiſtern zu. wollen. Es if daher ‚gar

nicht zu verwundern, daß nachdem die Vernunft einen untergeordneten Rang hatte einnehmen muͤſſen, die An-

zahl der Offenbarungen und Offenbarungsquellen ſich

dermehrte. Jede Nation ruͤhmt ſich vor dem Eintritte

-

Teugem. Bd. d. Pdilef- VI. 2 N der

194 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. II. Cap.

der Epoche ber Aufklärung gewiſſer göttlichen Weberlis ferungen and Dffenbarungen. . Alle diefe von der ge bildeten Menfchheit bis hieher nur als Meliquien eine | frühern. Culturperiode der Menfchen geachteten. Ueberlie ferungen erhielten jegt einen neuen Schwung, fie wur den den Ideen der wiffenfchaftlichen Vernunft an die Seite geſetzt, und ihnen noch vorgezogen.“ Zoroafe: Hermes Trismegiſtus, Plate und Pythe goras traten jetzt in brüderliche. Eintracht zuſammen, als unmittelbare Ueberlieferer und Ausleger der göftl: chen Offenbarungen 5).

\

Wir flogen hier ebenfalls auf einen merkwürdigen Umftand, welcher den rücgängigen Gang der philole phifchen Eultur auf eine ausgezeichnete Weife beãrlun⸗ det. Plotin hatte zu dem ſchwaͤrmeriſchen Superna— turalismus den Grund gelegt, durch die Annahme inf

intellectuellen Anſchauung, welche nichts anders mar ald ein höheres Licht; welches erft die Vernunft erleuchten muß, um reine Wahrheit und reines Seyn zu erfenut Aber fo wie diefes fupernaturaliffifche Princip aus eint Bernunfttäufchung hervorgegangen war, fo ſuchte Plotn auch das Äntereffe der Vernunft mie demfelben In Lebt “einftimmung ju feßen. Dazu diente auch die Borat feßung, daß dieſes innere Licht mit jeder Vernunft U jertrennlich verbunden ſey wiewohl nicht in eine Grad der Reinheit und Kraft. Gott iſt keinen Menſchen, und überhaupe feinem Bel! ferne Das reine urweſentliche Licht ma ' Die" Bafis alles Seyns und Denker aus; es if. die Einheit, welche jedem fen vorausgehet, und bemfelben bas m

. 5) Jamblichus de myfteriis degyptiorum , Sect. 1. © 1

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| Zoetg, w. Ausbr. d. Neuplatan. Philoſophie. 195.

iect gibt ©). Daß er aber biefe Duelle höherer Er- fenntniß nicht einzelnen Individuen ober einer beſondern Eloffe-von privilegirten Menfchen in Beſitz gibt, ſon⸗ dern als ein allgemeines Gut aller vernünftigen Weſen betrachtet, welches. man den Univerſalismus,

im Gegenfag bed Particularismus ber Offenbaz . '

rungsquelle nennen Ednnte, daß er ferner durch feine Hypotheſe gendthiger, das innere Licht in feinem Innern ju fuhen, und auf fich felbft zu reflectiren, darin öffen» baret fich noch eine Achtung für bie Vernunft und für ihr viewohl falfch verſtandenes Intereſſe; die Vernunft blich immer noch das Drgan der Wahrheit, und behielt dag Regt die Wahrheit zu pruͤfen.

Unter ſeinen Nachfolgern trat ſehr bald und haͤufig an die Stelle des Univerſalismus bee Particularismus dberdffenbarung. Man nahm an, daß ſich die Gott⸗ heit ausfchliegend gewiſſen Individuen geoffenbaret, und

dieſen die Summe der hoͤhern Weisheit mitgetheilt Habe,

von welchen als Depoſitaͤrs alle übrigen Menſchen fie nur aus der zweiten Hand erhalten könnten. Dieſes war ein Brundfag, welcher die Vernunft weit mehr herabwuͤr⸗ digte, ihr ſelbſt nicht das Recht ließ, Die aus einer hoͤ⸗ bern Quelle gefchdpften Erfenntniffe unter ihre eignen

Principien zu ordnen und fie nach ihren Gründen zu prüfen. -

Es wurde ihr damit dag Vermögen, das Princip von Er⸗ fenntniffen gu feyn, abgefprochen und fie mußte fih als ine Unmündige gefallen laffen, etwas Anderes zu ihrer Richtſchuur zu nehmen. Um etwas für wahre zu halten, \NR2 . I kam

6) Plotinus, Ennead. V. L. V. €; 7. vro rom zu i Tu va oris Ögoe per RO SUTN di NE Qu ros/ 5* ne Ty maTy Que, xma 8 EXEIrois OrTws Ogc. vevsce KEV

Tor meor mr Far zaraimmronser Dagir, NTTOV @UTO ögw. & «ns Ta Ggausin, no de eider, eis auto Brerei, Qus 80

x Qazos ayen ax BAezcı, Ennead, V.L. VIII. c. 5. 6.7.

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196 | Vierces Haupiſt. Bierter Abſch. Ik Cap. j

fan es unu nicht mehr auf Gründe an, fotdern “uf bi

"Selle der Erkenntniß. Die ungereimteften Bieinungen,

bie geunblofeften Brhanptungen, rächen aus einer m

traͤumten Welt, erhielten gleiches Recht mit der heiligen Wahrheit, ſo bald fie durch eine vermeinte Offenbarunge⸗

quelle documentirt waren. Wir finden dieſen parsich laren Dffenbarungsglauben in dem Schriftſteller von

den Myferien den Aegyptier. Die Säalen bei Hermed, die alten Traditionen der aͤgypti— fhen und chaldaͤiſchen Prieſter werden al Normen des Wiffens und Glaubens bar ſtellt. Nebenher fand fl ſich auch die Meinung von: bit

unentbehrlichkeit gewiſſer authentiſ cher ——

der geheimnißvollen Lehren ein 7).

Alle dieſe Maximen gehoͤrten az um bad abenteuerliche Gebäude der Hyperphyſik aufzuflh ven, weiches. in diefen Zeiten als bie. hoͤchſte Weisheit angeffaunt wurde ;. der legte Grund deſſelben iſt das ur geregelte Streben ber. Vernunft nach Erfenntniß der ab⸗ foluten. Wahrheit. Sie woßte durchaus, es koſte was

es wolle, ſich in den Beſitz der. Erkenntniß dee Ding - an fih fegen, und fi) ein Willen von demjenigen ver⸗

ſchaffen, was nicht in dem Kreife der Erfahrung liegt. Sie glaubte, nur darin koͤnne ihre Mürde liegen, men

fie ns über dig Belt der Erſcheinungen gu dem ewigen

' ab =) R 2* t \

7) Jamblichus de de esyptiorum. Sect. 1. c. 1. 2. X. c. 1. uyeo Tois Ieoss d are Tar ayadaı He © 206 väheioras wegegeran“ za 4 gern Öusapus woran u a‘ KA Tage Moroıs per (d. 1..tseaure) za Fois opdtes eyapt- ; so Tm —— Vꝛruoius 73. TE weder —EX —EE urn zu swırndeveran wavde Ö4 ur Ras ra. Anden watt Jen, Km urn een⸗ erisnuns® ns Kara TNs Ta Jene yraates —A

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Fertg. u. Ausbr. d. Neuplaton. Philoſophie. 197

und unveraͤnderlichen Seyn erheben koͤnne. auein dieſes zigellofe Streben enthiele ſchon einen Beweis von Schwaͤ⸗

he und Paſſivitaͤt der Vernunft. Anſtatt in eine gruͤnd⸗ ide Unterfuchung ihres Vermögens und Unvermögen® eingigehen, und fich die Graͤnzen ihres Gebrauchs nach Grundfägen vorzuzeichnen, wozu Anſtrengung des Det

lens und ein reines Jutereſſe für Wahrheit gehoͤrt, nahm fe lleber ohne Unterfuhung und ohne Grund die

Möglichkeit einer überfinnlichen ſpeculativen Erkenntniß

on, fing ihren erſten Ausflug mie einer Dichtung und Gelbſttaͤuſchung an, and feßte, gleich: einem Berauſch⸗ ten, eine Dichtung und Täufchung nach der andern hin» it, die den Uebergang in den Zuftand ber Nüchternheit ſich abſtchtlich unmoͤglich macht. Erſt wurde die Moͤg⸗

lichkeit einer ſpeculativen Erkenntniß erdichtet, dann ge⸗ wiſſe Ideen hypoſtaſtrt, und Vorſtellungen in uͤberftun⸗ liche Weſen verwandelt, dann dieſen erdichteten Weſen

ein tealer Einfluß auf die Vernunft, eine Erleuchtung an⸗ gedißtet, welche die Erfenntniß der Dinge an ſich moͤg⸗ ih mache. Bei allen biefen willkuͤrlichen an einander

gereiheten Hypotheſen ſchien auch die leiſeſte Ahndung, daß man ſich mie jedem Schritt weiter verirre, die Ver

nunft immer mehr in ben Schlummer der Paſſivitaͤt ver⸗ be, immer mehr einen feſten Punct und einen ſicherern

Grund für die vernänftige Ueberzeugung in einen groͤ—

bern Abſtand hinausruͤcke, keinen Raum zu gewinnen.

Wenn die Vernunft fich einmal fo herabgewuͤrdiget bat, daß fle felbft auf das Recht, alle Wahrheit nach ignen Principien zu prüfen, Verzicht leiftet, fo kann

fe doch nicht fo tief fallen, daß fie die Nachfrage nad

den Gränden ganz und gar aufgeben follte, fie will Gruͤnde Haben für ihre neberzeugungen, «aber nicht in ich ſelbſt, fondern außerhalb fucht fie dieſelben; - fie bes sunge ſich mit änfieen und laͤßt die innern fahren. Mir

finden

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198 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL Cap.

menſchliche doch göttliche gegruͤndet, der Dffenbarungs'

vermehrten ſich. Je aͤlter die Duelle der. Dffenbarun

deſto eher konnten fie für goͤttlich offenbarte Lehren gehal⸗ ten werden. Das Alter erfreuet ſich außerdem einer be ſondern Achtung, bag Ehrroürdige bes Alterchums kam

- : . R -

finden daher, daß je paffiser die Vernunft war, 7 mehr tourde die Wahrheit auf Auctorisät, - wo nidt

glaube nahm überhand, bie Quellen der Offenbarungn war, deſto tauglicher fchien fie, bie Wernunfe in Ruhe ja’

‚fegen, denn befto weniger war eine Unterfuchung in A’ fehung der Entſtehung der offenbarten Lehren möglif,

leicht ein Gegenſtand einer blinden Verehrung werden?)

Es iſt daher ganz natürlich, daß nıan im folge Zelten der Schwäche der Vernunft, vorzüglich alte Ur⸗ funden auffuchet, um aus diefen ohne Selbſtpruͤfung

- der Vernunft fchöpfen zu koͤnnen. Eine andere chi

natürlicye Folge ift, daß man ſich nach mehreren Aucho⸗

. ritaten umfichet. - In je mehreren alten Urkunden un . . Ueberlieferungen eine Behauptung vorkommt, deſto meit

8) Plato und Ariftoteles äußerten ſchon zuweilen die De muthung, daß das Alterthum im Beſitz gewiſſer Erkennt niffe geweſen fey, welche durch Tradition fortgenflant "worden. Philebus, P. 219. 0b per mamos ngermn nes xau eyyuregw Idor oiyaızes Tayını Öniens wageborar, Mi eE Evos as wor oırar, Ter ası Acyousror Eva, Tapas De Xu arsızıar er Exurows ZuuQuror exorsen.. Ariltoteles Me taphyficor. XI: c, 8. warudedorau de ywo Tun agyaumr zu

. warcuur Er uud IXNURTI KETKÄSAEIMMErNN ToIs Uregon ori dee FE Eidiv dro, ou migexes To Iaror ans n⸗ Quaın, HM KRTa To Kinos Kohhaxıs evonerns eis vo Övserer äxaens ni

rexvnc nous QıkovoQias, zu war Oieigomems, x Tate zus Öokas exsıwı oler EXA TE MN Allein Plato und Ariſtoteles waren viel zu vernuͤnſtig, ald daß fie in den alten Weberlieferungen felbft einen Grund hätten finden follen, das Forſchen nach vernünftigen Grün

den einzuſchraͤnken ober gar einzuſtellen.

Gut. u. Ausbr. d. Reupliten. Deiefnfie 199 >

Gewicht ſcheint ſte zu belommen, deſto weniger an ihrer Wahrheit zu zweifeln azu ſen. |

Der Blinde Glaube⸗ kann baid weniger ehrlich feyn. Es iſt immer eine-Selbfttäufchung da⸗ mit verbunden; man kann aber dabei ehrlich zu Werfe gehen, wenn es nicht Abfiche und. Borfat iſt, ſich und Andere durch den erborgten Schein von Gründen zu taͤu⸗ fhen. . Fe mehr aber die Wahrheit und zwar fpeculati« ve Etkenntniſſe von Augen Gründen abhängig gemacht: . werden, deſto größer iR die Moͤglichkeit der unfreiwiligen. and vorſaͤtzlichen Taͤuſchung. Man ift z. B. aus ſub⸗

jeetiyven Gruͤnden für. eine gewiſſe M einung eingenommen;

man möchte ſie aber doch gerne auch für eine objective Erkenniniß anfehen, und münfcht fie baher in alten Urs kunbinzu finden. Und oft finder man ſte wirklich darin, - - weil man fie hat finden wollen, nach einer bekannten Vorfpiegelung der Einbildungsfraft. Und nun erſt hin» terdrein iſt man bemüher? Gründe aufzuſuchen, um ben Fund ih und andern glaublich zu machen, ja nicht ſelten ebithtef mars Gründe bazu, man erfindet eigne Ausle⸗ gungsregeln, nimmt einen all egoriſchen Einn an, weil fonft die Identität oder Aehnlichkeie feiner Meinungen mit den Urkunden, denen man ein höheres Anfehen, als der Vernunft beilegt, nicht einleuchten will. Schlaue Koͤp⸗ fe, Melche fich gern ein-größeres Gewicht FJeben moöͤchten, als ſie durch ihre eignen Talente befigen, oder uͤber andere durch Meinungen herrſchen wollen/ finden in dieſem Han⸗ ge der Vernunft zum blinden Glauben ein vortrefliches Mittel zur Erreichung ihrer Abſi cht. Sie duͤrfen nur Urkunden und alte Denkmaͤler erdichten, welche ihren eignen Meinungen das Giepräge. des hoben: Alterthums oder einen böhern Urfprung geben. Mir finden biefe Täufhungen in feiner. Schule fo häufig und von fo man« nigfaltiger Art, als in der ——— Schon Plo⸗

——

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1

ders, als was auch Plato gelehrt Habe. Dieſes find aber noch kleine Fehler gegen diejenigen, welche bei feinen

= tollen, befio mehr hermeneutiſche Fictionen haben ft

-

‚209 Merken Haubch. Vierter Abſch. I. Cep. ® Ioitin, enlaube ſich wehrere eegerifihe Deutungen u

‚bermeneutifche Kunftgriffe, . durch melde er den Schein erregen will, ale wären feine Behauptungen nichts an

Tachfolgern vorkommen. Je mehr diefe Pythagorat, Plato und Ariſtoteles, und mit dieſen Vaͤtern ber grie⸗ chiſchen Philoſophie den Inhalt der aͤghptiſchen und del daͤiſchen alten Traditionen in Uebereinſtimmung bringm

noͤthig. Porphyrius erjähle in dem Lehen des Pi tin, daß bie Guoftifer, um ihren Meinungen das Unfehts des Alterthums zugeben, dem Zoroa ſter ein Bud ar dichteten, welches fie ſelbſt verfertiget hatten 9). DI Schriften des Hermes Trismegiſtus gebe in dieſelbe Claſſe, und wahrſcheinlich iſt ein großer Theil der den Pythagoraͤern beigelegten Schriften aus bi felben Zeitalter, D |

a Derfelbe Charakter der Grundloſigkeit, ‚welche

dieſe Schule in Ruͤckſicht auf die Principe der- Erfenntniß‘

auszeichnete, findet ſich auch in den Philoſophemen, .

9) Porphyrius vita Plotini, yeyoaı de ner! ar u Xeisierwn woMoı men zo wies wirerındı de ax ans mar QrdasoQues aunywercı, or mag vor AdeAQıcr zus AxvAon, ira Adskaröge 7% Außer x Bidoxuuz, as Änposgars u Auds TUYYpauuETE RÄUSE NENTuUENK, azona Auer 'Te ve Degorrer Zugasıy aus LZucgims na Nıxodez au Adırt ‚us (?) zau Merz nas aMar Tosrer, mwolas aörrarer 1 avtos yrärnuaoı, dis On vu IlAaranıs eis Tu Audor nur nırE xouæasc 5 meAgeaıros Ausdıos ds ax Tersaganoree AꝛAiu⸗ EX ds ya Rep 70 Zugonsos BUXraS WEROIN MOM EASYA, 08W vodor Te as vor To BıßAior —X , TEriaTusıe de ine av 7m æteeo⸗ ous no xν—or, EIS Boa, gro TU RAAÄME Ze goases Ta Ööykera, « muror elAdrzo reespevein. j

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cher ſich auf die Natur beziehen. Die- Natur in ihrer Regelmaͤßigkeit war zu gemein; . mau firebte nur nach dem Ungemeinen. ; Man fegte daher an: die Stelle der Nas tur eine Unnatut, an die Stelle des Naturganges Wunder de Magie und Mantik; man gab den Bilanzen und Thies um vernünftige Seelen; lie eine unendliche. Menge von ſichtbaren und unfichtbaren Geißern alie- Körper beſeelen, und nach Willkür ben Bang der Natur fidren und un« terbrechen ; man träumte über. die Natur der Seele, des Geiſtes und der Gottheit und haͤufte bie. abenteuerliche fen Dichtungen darüber. Die fpätern Neuplatonifer . dienen mit einander darin zu wetteifern, wer es dem endern-in den kuͤhnſten, ungereimteſten Meinungep in dee . Theologie und Theurgie zuvor thun koͤnnte. Je mehr fd} die Scheinwiffenſchaft der Thevlogie und Theurgie erweitert, deſto größer wird bad Chaos ven unzuſam⸗ merhangenben ,- ohne Grundſaͤtze angenommenen willkuͤr⸗ lichen und abenteuerlichen für goͤttliche Weisbeit aus· gegebenen Traͤumereien.

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Mit einem Worte, dieſe Art von Philoſophie kann zum Beweiſe dienen, wie nothwendig der Vernunft eine Disciplin ſey, welche ſie zuͤgelt, und nicht uͤber ihre Graͤnen ausſchweifen laͤßt; fie kann den Unterſchied zwi⸗ ſchen Philoſophiren und Dichten anſchaulich machen, und dadurch eine ſtete Wachſamkeit auf ſich ſelbſt, und eine unabläffige Sorgfalt für die Erhaltung des Zutendes der Nuͤchternheit dringend empfehlen.

Wir werden nun den Fortgang und die Ausbreitung biefer Dhilofopbie hiſtoriſch darftellen, nachdem wir ‚ihre Eigenthuͤmlichkeiten im Allgemeinen betrachtet haben.

Die ſchwaͤrmeriſche Philoſophie, welche Plotin hauptſaͤchlich als Syſtem begruͤndet hatte, breitete ſich ſchnell aus, und fand in allen cultivirten Nationen zahl«

\ | \ reiche

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202 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. II. Cap-

reiche Anhänger. Es bildete fih aus denfelben ' eine Schule, melche nach und nach alle ‚übrigen verfchlang, oder verdunfelte, und ſie genoß eine Zeitlang dag größte Anſehen ald Inhaberin der einzig’wahren Philoſophie.

Diefes Gluͤck laͤßt ſich ganz natürlich aus der herrſchen.

den Denfart und aus bem eigenthämlichen Geiſte diefer Philoſophie erflärin. .. Die Schmärmerel it, mie man ſchon längit bemerkt hat, anſteckend; und fie konnte die ſes Erfolge um fo weniger verfehlen, ba Myfticidmus, Fanaticismus, Aberglaube und Wunderglaube jeder Art - iberdem fchon fehr ausgebreitet waren. Dazu kam noch, dag biefe Philofophie die Religionsmelnungen auf eine Metaphyſik gründete, und als -Stüße bes den Einſtur; drohenden Gebäudes des Sffenslichen Eultus betrachtet wurde, und daß fie zugleich eine Vereinigung zwiſchen der Denfart der Drientalen und Decidentalen barbot. Bor allen if aber eine Philoſophie um ſo willkommner, je mehr Augfi chten fie. auf eine Erweiterung der Erkennt niß in dem Ueberfinnlichen verſpricht, und je. leichter fie diefen Erwerb durch die Einmifchung des Spiels ber Phan⸗ fafie in das Geſchaͤfte der Vernunft macht,

inter ben Silke Schülern, welche Plotin hatte, zeichneten ſich hauptſaͤchlich zwei, Porphyrius und Amelius, und unter den Schuͤlern des Porphyrius Jam blichns aus. Unter den zahlreichen Schülern des Jamblichs erhielten Sopater ein Syrer, Ande⸗ fius und Euſtathius,« beffen Gattin und Sohn Sofipatra und - Antoninug aus Gappadocien, Theodorius und Euphrafiug aug Griechenland ben meiſten Ruhm. ‚Unter ben Jtarhfolgern des Andefius find! Euſebius Myndius r Marimug von Epheſus, Priscus und Ehrpfanthiug von Gar» des und ber Kalfer Julian zu nennen. Zu Athen Ichrten Diefe Philoſophie mit großem Beifall; rchus, ei ae

nd ; z

Fortg. u. Ausbr. d. Neuplaton. Philoſophie. 203 Neſtor ius Sohn, Syrianus, Herm ias Alexan—⸗

drinus, Broclus, Heliodorus and Ammonius,

Hermias Soͤhne, Zenodotus, Severianus, Ub pian us, Aeneas von Gaza, Marinus, Iſido⸗ eus von Gaza, Damascius Damascenus.

Und außer dieſen ſind noch Hierokles, Macrobius, Chalcidiug, Olympiodorus, GSimpliciuß u. ſ. w. zu nennen... Alle biefe und fo viele andere koͤn⸗

nen unmdglich eine Seele in einer Geſchichte der Philo⸗

ſophie erhalten, weil fie meiſtentheils nur den Vorgaͤn⸗ gern nachſprachen, den bearbeiteten Stoff noch mehr aus⸗ bildeten, oder als Ausleger der Ariſtoteliſchen Schriften nur Gebrauch. von ber vorausgeſetzten Harmonie des Pla⸗ tonifchen und Ariflotelifchen Syſtems machten. Wir

muͤſſen nur diejeuigen aufnehmen, die ſich entweder von

einer Seite auszeichneten, oder un denen bie Eigenthuͤm⸗ lichkeit, der Fortgang und bie Yusbildung der Neuplas wnſchen Philoſophie ſ ſi ch am ——— darſtellen läge.

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Porphyr.

Porphyr s war in Batanea, einer Colonie der |

Tyrier in Syrien, im Jahr Chr. 233 geboren, und hieß eigentlih Malchus, welches in der phoͤniciſchen S Drache fo viel als König hieß. Daher wurde er von ben. ger

Iehrten Griechen, mit denenser in Verbindung fand,

König oder Porphyrius von Purpur als dem Zeichen der föniglichen Würde genannt 9). Dietſer Nichtgrieche er» hielt feine erſte Bildung von Griechen, vorzüglich vom Drigened und Longin, und machte in der griechifchen Ge⸗ lehrſamkeit folche Fortſchritte, daß er in der Folge als Gelehrter und Philoſoph eine bedeutende Rolle fpielte,

In dem dreißigfen Sabre. Pr. Alters fam er wach Nom, .

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= Porphyrius ira Plotini.

204. Viertes Haupiſt. Vierter Abſch. m. Cap. wahrſcheinlich durch Plotinus Ruhm bewogen, und fing

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an feine Schule zu befuchen. , Da .er einen großen Eifer

- für Nhilofophie und einen durch mannigfaltige Keuntniſſe

- EZ

gebildeten. Geiſt hatte, fo wurbe es ihm um fo. Leichter, bie Freundſchaft des Plotinus in. höherem Grads zu ge winnen, je mehr er anfänglich Einwuͤrfe machte, deren Miderlegung nicht wenig dad Urtheil von dem Werthe

dieſer Philoſophie nermehren mußte. Porphyrius befritt Plotinus undeutlich vorgetragene Behauptung von ben

Ideen oder Noumenen, daß fie naͤmlich nur in der In telligenz exiſtiren, in einer eignen Schrift, welche Ploti⸗ mus ſeht human aufnahm, und dem Amelius die Wider⸗ legung derſelben auftrug. Hieraus entſtand zwiſchen beiden Schülern ein Schriftwechſel, welcher die völlige

Ueberzeugung bed Porphyrius von Plotins Anſicht zur Folge hatte). Was Porphyrius behauptete, die Ver⸗

nunftbegriffe hätten dußere -Objectivität, war Longinus feines. Lehrers Ueberzeugung, meiche diefer auch nachher noch "gegen den Porphyrius gu vertheidigen fuchte '2). Natürlich mußte durch die Widerlegung derfelben die An-

sı) Porpbyrius vita Plotini. exader d’yr Spoim eye Iloe- Quesos , oͤri REWTOr: AUTS NRPOXKTRN. Bio 204 ; urriygaibas | reoonyayor —XRX —XXx , ori ee v2 8 vᷣoecnu⸗ 70 royua. Noch in feiner Einleitung zu Ariſtoteles fogifchen Schriften erwaͤhnt er. diefes, wie er fagt, allerſchwierig⸗ ſten Problems, ohne einem Winf zu. geben, auf welde Seite er fih neigt, Mena 12) Po rphyrıus vita ‚Plotini, aus einem Briefe des * Longinus: dere xou TO ker * erriliano ws Tee mare IlAu- ‚Tara Ösxouosvm arseırorrer, 78 De Ilierırm vo weg do ‚, emieneileneroi. Tor dei Yap nosvor Nav TeXazeIımn Eraugor orra Pacırea Tor Tygior, sd Kur oAıye wergayuazeumero xzere en wa Hiarıa uuunsın Or mmodekmpsros warhor rar mug‘ nis vo @yayıy erExXsignge die Guyypapporos arodeıkau Acariu Boa weg Tor ıdsar En np KLLORBEN: EXorTm, Merpims assıyeaay

Ssedsydas Soxuner, un ev zartmönsarsn, ; t

=

inglichfeit au das Lehrſyſtem bes Plotinus vermehrte werden, da ihn Plotinus fo fehr achtere, daß, cr ihm:

das Geſchaͤft, {ne Schriften zu verwahren und zu ord⸗ nen, uͤbertrug.

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Dieſe Verbindung dauerte ſechs gahr; eine tiefe *

Nelancholie des Porphyrius unterbrach fie. Da feine Geſundheit wahrfcheinlich durch zu große Geiſtesanſtren⸗ gung geſchwaͤcht war, und bie Schwaͤrmerei, welche in

Plotins Philoſophie lag, leicht auf Ueberdruß und Ver⸗

achtung des Lebens fuͤhrte, ſo faßte er den Entſchluß, ſch ſelbſt zu entleiben. Plotin verhinderte die Ausfuͤh⸗ rung, indem er ihm das Unvernuͤnftige des Selbſtmordes zeigte, und ihn noͤthigte, Rom zu verlaſſen und ſich nach Gicillen zu begeben, to er durch die Zerſtreuung der Reife, durch Die gefundere Luft und durch den Umgang, nit einem Philoſophen Probus von feiner Gemuͤthskrank⸗ beit geheilt wurde 3). Uebrigens benugte er diefen, wie sfheine, nicht kurzen Aufenthalt in Sieilien zur Ver⸗ fetigung einiger pbilofophifchen Schriften, worunter auch die ſiebzehn Bücher gegen die Cheiſten waren. Er

kehrte nachher. nach Nom zuruͤck, hielt daſelbſt Iffentliche -

philsſophiſche Neben, wodurch er bei dem Volke und dem Senate großen Beifall erwarb, und die, hohe Meinung von Plotins Philoſophie nicht wenig verſtaͤrkte 14), In ſeinem acht und ſechs zigſten Jahre wurde er, wie er ſelbſt ſchreibt, dee unmittelbaren Anſchauung Gottes gewuͤr⸗

diget isa), ſchrieb darauf Plotins erben, und farb bald

Bang | im Jahre 304,

Por⸗

9 Porphyrius vita Plotini. Eunapius vira

Aotini. 19) Eun apius vita Porphyrii.

152) Porphyrius vita Plotini. & 3. (70 zurw zus ene-

zu Ye) nom sya o Llop@ugios‘ einnk Atya KAnrıncm zu de Insas, ıT Ayo ifnnercı va AU order.

4206 Viertes Hauptfi. Vierter Abſch. I: Cap.

N

N

Ruhmbegierde geweſen zu ſeyn. Unverkennbare Beweiſe

4

Por p byr ius aherrſchende Leidenſchaft ſcheint

derſelben enthaͤlt feine Lebensbeſchreibung des Plotinue, in welcher er ſorgfaͤltig alle Umſtaͤnde und Verhaͤltniſſe

erzaͤhlet, welche zu feinem eignen Ruhme und kobe abs

zwecken, und felbft die Art und Weiſe, tie er davon fpricht, verräth das Streben, fich in dem vortheilhafte⸗

- fen Kichte gu zeigen, und fi ein großes Gewicht zu’ ge

ben, daher die pomphafte Bezeichnung "feiner Perſon: ih Porphyrius. Dieſe Eeidenfchaft ſcheint auch nicht ohne Einfluß auf das Syſtem ſeiner Ueberzeugungen

geweſen zu ſeyn. Eine gewiſſe Oſtentation der Gelehr⸗ ſamkeit, ein gewiſſes. Haſchen nach Bewunderung auͤber

die großen Schäge don Kenntniſſen, wobei die Kritif,

die Prüfung und Bearbeitung der’ Materialien fehr zurüd

Blieb, fcheint- der Hauptfehler feiner meiſten Schriften zu ſeyn, wo er,mehr den Sammler ald den Denker zeigt.

Ohne Zweifel. hatte eben dieſe Ruhmſucht Antheil an ber

Dartei, die er an dem Plotinifchen Syftem nahm. Lons gin mache ihm ſchon den Vorwurf, daß er etwas zu leichtfinnig ohne ſtrenge Prüfung von feinen Altern Ueber⸗ zeugungen abgegangen ſey. Ein gewiſſes Schwanfen in feinen Behaupfungen, daß er dag einmal begweifelte, was er das anderemal keck behauptete, laͤßt fich eben falls baraus erklären, daß er das Syſtem, was eben jest größere Senfation zu mache anfing, wodurch er

ſich felbft einen größeren Namen verfchaffen konnte, dem

hertſchenden Zeirgeift zu Liebe, zu dem feinigen machte.

Er beſaß eine ausgebreitete Gelebrſamkeit, eine leb⸗ hafte Einbildungskraft, einen gebildeten Verſtand, einen gewandten Geiſt, einen ziemlichen Grad von Scharffinn,

auch das Talent, ſeine Vorſtellungen in ein Spftem zu

bringen; aber das Talent der Gründlichfeit in Beziehung

r auf: die ha rate einer reifen Beurtheilung und

ſchar⸗

*

1

—*

- Porphyrius. 207— ſcharfen Abwägung ber Gründe für und gegen, dieſes befaß er in einem weit geringern Grade; baher war feine Vernunft der Maffe von erworbenen Erfenntniffen nicht gewachfen; daher bie erneuerten Zweifel Über die Wahre heit und Möglichkeit diefer oder jener Behauptungen, welche garnicht Statt hätten finden Finnen, wenn er mit reinem Intereſſe für Wahrheit die legten Principien feine Syſtemes geprüft hätte. Sein Brief an den Prieſter Anebo enthaͤlt Zweifel gegen die hyperphyſiſchen Vor⸗ ſtelungsarten des Neuplatonismus, und doch finden wir in anderh Schriften dieſelben mit ſolcher Ueberzeu⸗ gung vorgetragen, als ließe fi an ihrer Wahrheit gar nicht zweifeln. Selbſt die Zweifel fcheinen einen Antrieb für ihm enchalten zu haben, das Fuͤrwahrhalten noch fo lange anfgufchieben, bis er mit den Gründen und Ges gengränden auf dag Keine gekommen. Sie ſcheinen fein Selbſtdenken nicht weiter angereist zu haben, als viel⸗ leicht aus Ruhmſucht, gegen eine Lehre, die allgemeinen ' Eingang fand, Schwierigkeiten zu erheben, aus welchen die Ueberlegenheit feiner Denkkraft hervorleuchtere. Das ' her laͤßt es fich auch erklären, daß mit dem zuünehmen⸗ den Alter Bedachtſamkeit, Nuͤchternheit, Kälte der

Ueberlegung nicht in gleichem Grade zu, fondern viels

niehr abnahm, und daß er fich noch wenige Jahre vor feinem Alter mit der Anſchauung der Gottheit RR konnte 5b). -

An Drigmalitde s poephyrin dem Plotin ſehr : weit nah. Er kann ‚eigentlich nur als gelehrter Com⸗

mentator des PT Syſtems betrachtet wetrden, | 2 ber

sb) Schon Funapins bemerkte die Veraͤnderlichteit ſeiner Denkart 18. edit. Commelin. Qaıkras de a@iwousnr eis ynlas Bade, woher yar Tas non WeORErgaykarrunens AiAioic ErTIEE KOTEÄITE,, zug dr ur 85 iger rs —R& under rgolar irigæ ebofaren

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ros Viertes Hauprfl. Vierter Abſch. IE, Cap. |

der. vorzüglich feine Kemmniffe in ber aͤltern Philoſophe benngte, um dag: neue Syſtem zu erklären; aber auch gar oft durch das neue Syſtem bie Altern’ Philofopheme in einem ganz aridern Lichte ſah, als fie in dem Spfe

me ihrer Urheber befchaffen geweſen waren. Er ſuchte in dem Homer die Keime der neuen Philoſophie, und fah daher hichte als Alegorien in diefem Dichten wie er in feiner Schrift von ber Hoͤle der Nymphen und von dem Styr ausführlich zeigte. Doch darin trat et

nur in die Sußtapfen bed Plotins *0) und ber meiſten

platonifirenden Denker, auch älterer Philoſophen, welcht ſich dieſes Spiel des Witzes erlaubt harten. Die Jon ität der Hauptſyſteme ber griechifchen Philoſophie mar ‚ebenfalls eine dee, welche er mit andern gemein hatt, und er fchrieb daher fieben Bücher von ber Einheit ber Platoniſchen und Ariſtoteliſchen Secte 17). Indeſſen Inh ee fich doch durch den blinden Eifer beide zu dereinigen nice fo ſehr binreißen, wie es vielen begegnet war, daß

eer die Verſchiedenheit geläugnet hätte; auch erhielt

fich noch die Freiheit des Urtheils, Fehler oder. Dängd | .. am deihfelben zu tadeln. Go ging er ‘von Plate in der

Lehre von der Seelenwanderung ab, und gegen Arifot lees fchrieb er eine eigne Schrift, worin er vn Vorſtel⸗ lungs art von der Seele beſtritt.

J Was er insbeſondere fuͤr bag Plotiniſche Eyfim | geleiftet That, beſtehet darin, daß er eines Theils die me | taphyſiſchen Grundfäge, auf welchen jenes bernhet, un hauptſaͤchlich den Unterſchied bed Seyns eine mattrie ken und immateriellen Dinges betreffen, mie ziemlicher Deutlichkeit und Beftimmeheit und in einem leichtuͤberſeh⸗ baren Zuſammenhange darſtelt, und Ban m eh⸗

26) Plotinus, Emnead. V. L.Lo 7. 7) Suidas, Porphyrius,

4‘

Porphen 209

/

keren mehr entwickelt, mit andern Gründen unterſtuͤtzt, und durch bie Gülle feiner Gelehrſamkeit erläutert hat. |

Durch das erſte leiſtete er biefer Philoſophie einen

großen Dienſt. Er entzog ihr Mmicht allein den Vorwurf der Dunkelheit, welche Plotin durch ſeinen Vortrag be⸗ gruͤndet hatte, ſondern er ſtellte auch die Grundbegriffe, worauf das Ganze beruhete, wie es ſchien, unabhaͤngig von der intellectuellen Anſchauung, welche Plotin als das Fundament betrachtet hatte, auf, und veranlaßte dadurch den Schein, als koͤnnten jene Speculationen durch bloße Analyſe der Begriffe gewonnen werden. Er legte alſo mit einem Worte wieder von neuem den Grund zu dem dogmatiſchen Verfahren, aus bloßen Begriffen dag

Gebiet der Erkenntniß zu erweitern, deſſen Hauptfehle

Plotin eingeſehen, aber durch eine erdichtete intellectuelle Anſchauung nicht hatte heilen koͤnnen, und ſtellte dieſem

zu dolge eine Art von hoͤherer Metaphyſik, oder eigent⸗

lich Hyperphyſik auf, welche qus Begriffen Objecte, welche außer dem Kreiſe der geſammten Erfahrung liegen, ihm objectiven Seyn nach zu erkennen vorgibt, aber im Grunde nichts andere ift, als eine Hypoſtaſtrung von Begriffen ber Vernunft und bes’ Verſtandes, und eine Derwechfelung ber Denfbarfeit mit der Erkennbarfeit.

Wir von die Hauptſabe Denn BON bier dar» |

fen ’B) I. Jeder

18) Wie finden dieſelbe in feiner Schrift: meo Te vonrie

“Dom, welche ich in dem Original nicht habe habhaft

werden koͤnnen. Ich war daher genäthiget, mich an die .

Ueberſetzung oder vielmehr an den Auszug zu halten, wels hen Ficin als Anhang zu feiner ebenfalls abgekürzten Ueber- fegung des Jamblichus de myfteriis Aegyptiorum,

x

Chaldaeorum, Allyriorum davon gegeben hat. Einzelne

Bruchſtuͤcke davon finden ſich auch in —— Eclogen. Tennem. Geſch. d. Philoſ. V. Th. O

4 | . sro Wiertes- Haupt. Vierter Abſch. I. Cap.

F I. Jeder Körper iſt in einem Dree. Was an fid unfdrperlih, oder von einer folchen Beſchaffenheit ik iſt in feinem Orte.

. 11. Was an fich unkoͤrperlich iR, iſt eben darum,

weil e8 vollfemmner ift, als jeber Korper und als de Kaum, allenihalben, und zwar als Individuum, nicht ſo, daß ein Theil an dieſem, ein Theil an einem andern Orte fey N).

1, Ein unkoͤrperliches Weſen iſt nicht 1 Dur feine Subftanz und Natur den Körpern gegenwärtig, teil«

fi) mit den Körpern nicht vermiſcht, alſo überhaupt

nicht als etwas Raͤumliches.

IV. Die Natur des Koͤrpers ann das Unkoͤrperli⸗ che nicht einſchraͤnken. So wie der Koͤrper nicht in fih faffen kann, was nicht ſelbſt eine Ausdehnung hat, fi kann auch) das Ausgedehnte das unkoͤrperliche nicht hin⸗ dern, noch einſchraͤnken. Der Dre iſt mit dem Ausge— dehnen, welches darin iſt, zugleich vorhanden. Dat Yusgedehnte kann nur in einen engern' Raum zuſammen⸗

gedruͤckt werden und eine Veränderung in dem Kaum erleiden. Beides iſt vom dem Interperügen ausge⸗

ſchloſſen.

V. Das uUnkoͤrperliche iſt daher allenthalben, ohne in einem Raume eingeſchloſſen zu ſeyn; und wo es hin geſtellt wird in dem Univerſum, da iſt es nur durch ein gewiſſe innere Beſchaffenheit und Dispoſition, wenn 4

gleich da nicht mit Augen wahrgenommen wird, fonden

ſich nur durch ſeine Wirkungen kund le 20), . ; VI. Nicht

19) Porphyrius de occaſionibus, p. 281. non n dien ti quidem, [ed individua quadaın conditione,

| 20) Ebendaf. p. 292. Igitur quali quadam, . certaque

reperitar ibi, ubicunque disponitut, loc ; ! intere

N

Porphyr. 211

VL Nicht jedes Ding, was auf ein anderes wirkt, wirkt durch Berührung und in der Nähe, ſondern auch in der Entfernung. .: |

VII: Softe das Unfdrperlihe in einem Koͤrper enthalten fepn, fo kann es doch nicht fo von demfelben eingefchleffen werden, wie ein Wilb von dem Thiergar- sen, oder wie eine Fluͤſſigkeit von einem Schlauche, fon» ° bern es muß ſelbſt gewiffe aus der Innern Verbindung. mit ſich ſelbſt fließende Kräfte darftelen, wodurd es aus ſich ſelbſt herausgeht, und fih durch eine unaus- ſprechliche Ausſpannung feiner ſelbſt mit einem Koͤrper vereiniget. Es bindet und loͤſet ſich alſo ſelbſt von der Vereinigung, wenn es Neigung zum Koͤrper faßt, oder dieſelbe xrnichtet 2). WB |

VOL Das Unfdrperliche fann feine Veränderung ibm Denn was leidet, iſt fo befchaffen, daß es veraͤn⸗ dert werden, eine Qualität erhalten kann, die 28 vorher. nicht hätte. Nichts kann leiden, als was auch: unterge⸗

ben fatın. Der Weg jumlintergang ift das Leiden. Kein

unförperliches Weſen kann aber untergehen. Es findet da⸗ ber in Auſehung des Unkörperlichen ein Seyn oder Nicht.

fon, aber fein Andersfeyn Statt: . IX. Dee Intelligenz kommt allein ein abſolut antheilbares Wefen zu. Die Kdrper find theilbar. a D2 0... Die —— ubique, tum nusquam fimul exiftens. Quanda vero in aliqua mundi parte tenetur, non oculis quidem afpicitur, fed ex operibus ejus prae- ſentia ſua fit hominibus manifeſta.

21) Porphyrius de occaſionibus, P. 293. (ed opor- tet ipfum ſubſtituere vires ab ipſa in ſeipſum unione extra manantes, quibus delcendens corpori appli- catur. Copula itaque ejus ad corpus per ineffabilem quandam {ni ipfius impletur extenſionem.

4

x x ! Ye A

Thaͤtigkeit in ſich ſelbſt feſt fort beſteht und behart.

x

j 212. Site Haupt: Wirte Abfch. IL. Cap.

Die Qualitaͤten und ıhäteriafen Sormen find an fih un theilbar, aber an den Körpern theilbar. M Seele Richt ihrem Weſen nach zwiſchen —— und ben Dualitäten in der Mitte.

X. Alles Unförperliche hat ein Leben, und zwer ein inneres weſentliches Leben ohne alle Veraͤnderung; e8 bat Beharrlichfeit. Da aber bad Leben It cinm Fortgange von Thaͤtigkeit zu Thaͤtigkeit beſteht, fo mul dieſer Fortfchritt fo geſchehen, daß Die vorhergehent

Die unfsrperlichen Dinge, wenn fie auch andere er gen, verlieren doch nichts von fich ſelbſt, ober Beben von ihrer Subftan; etwas zur Entftehung eines anderen Din ges ber. ‚Sie erzeugen alfo, ohne vetaͤndert zu werden le 2. er

XI. Jedes Ding, was ein andered ieh Bringt etwas Geringeres hervor.

XII. Alles Erzeugte wird durch feine Natut auf | bas Erzeugende hingekehrt.

XIII. Die Dinge, welche erzeugen, richten ff entweder auf dag Erzeugte, oder nicht, oder zum Tpril und zum Theil nicht.

XIV. Die unförperfichen Dinge koͤnnen di wi derſpruch als verfchiedenartig gedacht werben. Einige fönnen durch ihr Weſen ſeyn, einige nicht; einige de den —— andere zugleich mit den Koͤrpern; "einig \ an ı|\

22) Porphyrius de vecafonibus, p. 288. Sei et, quorum efle in vita conſiſtit paſſionis experte, n% cellarium eft permanere fecundum vitam. p. 290. in vitis incorporeis procellus manentibus prioribus in fe firmis eilficiuntur‘, dum nihil {ui perdunt, negut permutant ad Subftantiam inferioribus exhibendam

x .

5 . \ L \

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12 Porphyr. 213

von den Koͤrbern getrennt, andere nicht getrennt ſeyn; einige für ſich beſtehen, andere von andern abhängig ſeyn; einige in ihren auf einander folgenden, aus ſich entſpringenden Thaͤtigkeiten identiſch, andere in denſelben in gewiſſer Ruͤckſicht veraͤnderlich feyn ).

XV. Indem die unkaͤrperlichen Subſtanzen herab» Reigen, werden ſie durch Mangel an Kraft in Indivi⸗ duen vervielfaͤltiget, indem fie aber hinaufſteigen, durch die Fuͤle der Kraft mis der Einheit wieder vereiniget. j

VI. Alle vollfommene Subftangen fehren fich nach ihten Principen. Der Weltförper zu der Weltfeele ' daher die Kreisbemegung; die Weltfeele zu der In- keligeng, bie Intelligen; gu dem urerſten Princip.. Go nähert fich ales dieſem Urweſen nach dein Maße der Staft eines jeden duch Erhebung. Die voßfommenen und elgemeinen Subftanzen begehren nicht allein Gott, fondern erreichen ihn auch nach Kräften, aber nicht fo die befondern Subflangen, welche eine Neigung zu dem Er⸗ Küsten und, Vielen haben. Bon biefen, fagt man, iſt an Suͤndenfall wirklich werden, die Materie befleckt fi, weil fie ſich zu diefer hinneigen Finnen, da fie bach das Vermoͤgen haben, ſich gu Gott zu erheben. =

Zu ' XVII.

23) Porphyrius de occaſionibus, p. 286. Quamob- 2 —8* ——— le em el el- Tentia, alia vero non efleniia; et alıa rurfus ante

corpora, alia vero una cum corporibus; item alıa .

a corporibus [eparata, alia vera non feparata. Prae- terea alia fecundum fe fublifientia, alıa vero aliis ut fint indigentia; alia denique actionibus vitisqgue ex eo le mobilibus. eadem, fed alia vitis et qualibus actionibus quodammoda permutata ; nempe ,[e- cundum negationgm eorum, quae ipfa non ſunt, non Secundum.alfftentiam eorum, quae ſunt, ap- pellanter. 0... 0. . %

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. 214 Biens die Biere Abfe, I Cop.

| xvu. Gott ik alfenthalben, weil et nirgends Intelligenz— und Seele iſt; er ik

allenthalben, weil er nirgends iR. Bottil das Allentbalben und Nirgendg aller bi

Dinge, welche nach ihm find. Kür fi fe ſelbſtſtaͤndig, ‚wie er. if und will. Die Sntelligen; fin Gott allenchalben, aber in den Dingen, welche nach ihm find, allenthalben und nirgends zugleich. Die Su it gleichergeftalt in Gott und In ber 4 Intelligenz allenthal⸗ ben, in dem Koͤrper aber alſenthalben und nirgends, Der Körper iſt in der Seele, in der Intelligen; und in Gott. Ale Dinge und Undinge (non entia) find af

‚Gott, aber er iſt weder ein Ding, noch ein Unbing, und erifliet auch nicht in ihnen; denn wenn er allenthal⸗

ben wäre, fo wäre er alled und in allem; weil er ab Riſt, und nirgends iſt, ſo wird alles burch ihn und in ihm in fofetn er allenthalben ift; alles iſt aber von ihm ver ſchieden, weil er nirgends iſt. Die Intelligenz, weit allenthalben und nirgends exiſtirt, iſt die Urſache der Er len, und alles deſſen, was durch die Seelen iſt, dei ift fie weder ‚das Eine noch das Andere, auch nic i demfelben. Die Seele ift weder Körper, noch in dm Körper, fondern die Urfache des Körpers, denn in foftm fie alfenthalben ift, iſt der Koͤrper / durch fie, in ſofen ſie nirgends iſt, iſt fie nicht in dem Körper; bie gar ſchreitung des Univerſums hoͤret endlich bei bemjenign auf, was weder allenehalben noch nirgends zugleich fl kann, fondern tocchfelsweife des Einen und des Anden theilhaftig wird 24).

Man fichet, wie Porpbyr bemuͤhet war, au den Spreulationen feines" Lehrers und Greunbes er

* Saͤßt

I

| 24) Porphyrins de 294. 295. pro⸗ ceſſus denique univerfi in illud —2* quod negs® ubique ſimul, neque nus quam eſſe valet, (ed alterni⸗ quibusdam vicibus utriusque fit

3 \

,

Im | Dorpbye © 25

‚Säße auszuziehen, bie, weil fie ohne Beweiſe da fichen, bald als Refultate, bald als Srundfäge, betrachte werden funn; tie er eine Metaphyſtik zu geben fuchte, welche theils den Inhalt der in: der Wereinigung des menfoh- lichen Geiſtes mie Gott geſchoͤpften hohen Anfichten und. Infhauungen, dad Ueberfinnliche- in die Denkformen des diseurſiven Verſtaudes faſſen, theils manche überfchweng« liche Erkenntniſſe durch gewiſſe Grundſaͤtze erklaͤren ſollte. Wie z.B. bie Behauptung einer actio in diftans auch für unförpetliche Wefen In dem Syſteme, welches fo vieles von dem Einfluffe und Zufammenbange des Geifterreihs . heiß, nothwendig war. Porphyr fcheint fie mie Hecht ans det Immaterialitaͤt berzuleiten, wenn nur dieſe erft m Reinen wäre. . |

Es iſt überhaupt in diefem Abriß einer Hyperphyſik bie eigentliche Tendenz nicht fo Elar ausgefprochen, ale bei dem Plotin; ‚und .Porphpr- gehet auch über den Er⸗ kenntnißgrund ſtillſchweigend hin. Die Erfenntniß des Ueberſinnlichen überhaupt und des Urweſens insbeſon⸗ dere, war aber boch der Hauptzweck. Daß fih von die fem vieles fagen und behaupten Faffe, was zu bemeifen . unmöglich fen, das fühlte auch Porphyr, und daher nahm er mit Plotin ebenfalls ein höheres Erkennt» nißvermoͤgen an, welches kein Denken fey 25):

Die

35)Porphyrius de occafionibus, p. 290. de illo, quod eft mente [uperius, per intelligentiam quidem multa dichntur, confiderantur autem vacuitate quadam intelligentiae intelligentia meliora, quemadmodum

- de dormiente per vigilantiam multa dicuntur, [ed per [omnum ipfum cognitio ejus peritiaque habetur. Simili namque fimile cognosci folet, quoniam om- nis pognitio alfimilatio quaedam eft ad hoc iplum, quod cognoscitur.

| y | N » 216 Diertes Hauptſt. Vierter Abfch. u Cap. Die Seelenlehre iſt auch dem Porphyrius ein be⸗ genſtand von großem Intereſſe, doch weit mebr:die me⸗ taphyfiſche als die empiriſche. Die Seele, als vorſtel⸗ lende Subſtanz, ihre Verbindung mit dem Koͤrper und mit dem geſammten Seifterreiche, ſuchte man nach ber einmal herrfchend gewordenen Richtung bes menſchlichen Seifte ihrer Möglichkeit nach gu erforfchen. ;Die Erfah rungsſeelenlehre ging dabei auch nicht ganz leer auf, aber fie gewann doch unbedeutende Vortheile. Und wie “Hätte man auch die erfahrungsmaͤßige Kenntniß der in nern Natur nad) gefunden Grundſaͤtzen befoͤrdern odn erweitern koͤnnen, da man die ganze Natur in Wunder verwandelte, welche nur wegen ihrer zu großen Menge aufhoͤrten als Wunder betrachtet zu werden. Man that lieber Streifzuͤge In das Geiſterreich, als daß man dm

- Befegen und Bedingungen ber innern Erfahrung nachge⸗ forſcht Hätte; man fand nichts Bedenkliches dabei, weil auch die ganze Sinnenwelt mit Geiſtern angefuͤllt war, und die Vernunft fand mehr Rechnung bei Diefen Specw lationen, als bei der ausgebreiterften Erfahrungserfenut

miß, welche doch feine Einficht über dag vorſtelleude We⸗ ſen ſelbſt gewaͤhret.

Wit piotin behauptete Vorphyrius die Immaterie⸗ litaͤt der Seelenſubſtanz, ‚eine gaͤnzliche Geſchiedenheit von der Materie, Mangel an-Ansdehnung und Untheil⸗ barteit. Zwar fpricht man auch von Theilen der Seele, aber dieſes find feine Theile außer und neben einandet, welche die Ausdehnung machen, fondern nur Kraͤfte Vermögen, Thaͤtigkeiten. Die Seele iſt urfpränglidt Lebenskraft. So wie ber Körper ins Unendliche getheilt

werden fann, ohne je auf nnforperliche Theile gu kom⸗

men, fo daß dieſe ſich nur in Anſehung des Umfangs dt Ausdehnung unterfcheiden, fo iſt die Seele eine Kraft von unendlichen Vermögen, aber jedes eingelne Bern gen iſt wieder u fo wie alle eine Als

*

Bu. 5

Porobot. 217

gls nnendliche Lebenskraft verbreitet ſte ſich in mehrere

Arten und Zweige, die van einander nur ber Form nach verſchieden ſind, und ſie iſt mit und ohne dieſe Art un⸗

terſchieden, eine Totalitaͤt. Viele Seelen machen alſo nicht eine Seele als ein Aggregat aus, auch ſind die ein⸗ jenen Seelen nicht durch Graͤnzen in dem Raum unter⸗

fhieden, fondern das Verhaͤltniß iſt nur wie das linende

liche zu dem Endlichen, eine Grundkraft zu untergeord⸗ neten Kraͤften 26). In den Koͤrpern iſt mehr Verſchiedenheit als Iden⸗

titaͤt, und ihre Einheit ruͤhrt von ben Seelen her. In

den Seelen iſt mehr Identitaͤt als Verſchiedenheit, und jene beherrſcht diefe. Ein mit ber Seele verbundener Korper. kann wohl die Thaͤtigkeit derſelben vielfaͤltig ein⸗ ſchraͤnken, aber nicht ihre Einheit aufheben. Wegen ver wefentlichen Einheit. fann die Seele vermdge ihrer Identitaͤt durch die ins Unendliche gehende einartige Thaͤ⸗ tige alles bewirken, alles erfinden. Daher auch ſelbſt eine individuelle Seele, fie vom Körper gereiniget wird, alles termag N.

| Por⸗

26) Stobaeus, Eclog. phyfic. T. II p. g20: 822.

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37) Stobaeus, Eclog. phyfic. T. II. p. 322. 824. 7.

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* | : | 4 i | 218 Viertes Haupeft. Vierter Abſch. D. Cap.

Vorphyrius blieb mit Plotin noch bei der Entge genſetzung des Körpers umd der Seele fiehen, ohne übe die Möglichkeit einer Verbindung zwiſchen beiden zu fr culiren. Wir finden bei ihm noch Feine fefte Spur, daß er einer jeden Seele einen feinern gleichſam geifligen Kir: per beigeſellte, welcher die Verbindung zwiſchen den Materiellen und Immateriellen möglich machte, more bei den fpäteren Neuplatonikern fo vieles vorkommt ?). Wenn man inbeffen findet, daß er von einem gewiſſe -myeupo, ober Luftkoͤrper, an welchen die Seele der Daͤm nen gebunden iſt, und ber zu ihrem Weſen gehoͤre, ſpricht, fo wird e8 wahrſcheinlich, daß dieſe Hypotheſe fchon dem Porphyr, vielleicht. auch ſchon dem Plotin vorgeſchwebt habe, ob fie gleich erſt in ber Folge beſtimmter entwidelt worden if.’ zer

Aus der toefentlichen Identitaͤt aller Seelen folot baß Auch die Thierfeelen von den Menfchenfeelen nicht wefentlich verfchieden ſeyn koͤnnen. Plotin ſcheint m deſſen doch einen Gradunterſchied zwiſchen beiden ’anjt nehmen, und aus demſelben die Vernünftigkeit als du Vorzug der Menfchenfeelen abzuleiten. Porphyrius > —— a ‚hin

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23) Was Porphyrius de abfiinentia I. p. 62. vom ge wiffen äußeren und inneren Hüllen der Seele fagt , fein nur in einem metaphoriihen Sinne zu verftehen zu ſeyn⸗

naͤmlich von der Gemeinſchaft mit dem organtfdyen Kürptt und gewiſſen in der Seele dadurch entftebenden ſinnlichen Begierden und Denkarten, wodurch die reine geiftige TI" eigkeit der Seele gehindert wird.-

Porpbyr. - 219 hingegen bemüht fich zu zeigen, daß auch den Thierſeelen Vrnunft, obgleich in einem niedern Grade zukomme. Er ſchließt nämlich for Man kann feinem Wefen eine Seele beilegen, ohne itjm zugleich die Grundkraft und die aus derſelben abgeleiteten Kraͤfte beizulegen. Da wir nun den Thieren eine Seele beilegen, ſo muß dieſen Seelen auch Vernunft als eine weſentliche Kraft der See⸗ le zukommen. Dieſen Gedanken ſucht Porphyr durch Gruͤnde a poſteriori zu beweiſen, er beweiſet aber dabei mehr Witz als Scharfſinn, und nimmt zum Theil ſelbſt erdichtete Thatſachen gu Huͤlfe. Sein erſter Grund iſt: Die Thiere haben eine Sprache; Sprache kann nicht ſeyn ohne Verſtand und Vernunft, alſo haben ſie auch dieſe Vermoͤgen. Die Thiere haben ihre beſondern Töne, wenn fie fich fürchten, wenn fie andere rufen ober heraus⸗ fobern, and dieſe verſchiedenen Toͤne werden von gleich: artigen Thieren verſtanden. Sie lernen unfere Sprache nicht allein ausſprechen, ſondern auch verſtehen. Zwar Sinnen dieſes wicht ale, und bringen es auch nicht ſehr weit datin; aber auch nicht alle Menfchen baben eine große Gefchicklichkeit fremde Sprachen zu lernen. Sie Iernen von einander und von Menfchen , ihre Sprache ift alſo einer größeren Eultur empfaͤnglich. Daß mir ihre Eprache nicht verftehen, If Fein Einwand ;- denn fremde Sprachlaute verfiehen die Menfchen auch nicht. Und dann bat es wirklich Menfchen gegeben, wie Zirefad, Melampus, Apollonius von Tyana, welche die Thier⸗ ſprache wirklich verſtanden. Zweiter Grund. Die Thiere ſind in allen Stuͤcken uns ſo aͤhnlich. Sollten fie nun nicht auch darin aͤhnlich feyn, daß fie gleich ung einen Verſtand haben, da fie ſelbſt einige Sinne in einem höheren Grade von Vollkommenheit befisen? Dritter Grand. Die Thiere Fennen ihre Schwäche und Staͤrke, wie die Menfchen. Die Starken mehren fich, die Schwa- chen fliehen. Die Starlen N fi) von den Woh⸗ nun⸗

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. 820 Vienes Heupth. Vierter Are, I. Sp.

nungen der Menſchen, die Schwachen von den Aufent⸗ haltsorte der. Stätfern. Einige Thiere veraͤndern ihre Mohnpläge zu beſtimmten Jahreszeichen. Sie forgen

für bequeme Orte zur Fortpflanzuns des Geſchlechts und Unterhaltung der Jungen. Sie beweiſen Vorſicht darin, daß fie in die gelegten Fallen nicht blindlings fich Kuͤrzen; Kunfifähigfeit darin, daß fie von den Menſchen manche - Kunftftücke lernen. - Mache Thiere find fogar auf ihre Weibchen eiferfüchtig. Wierter Grund. Mir legen den Thieren ein finnliches Vorſtellungsvermoͤgen bei. Kann num gegeigt werben, daß ſelbſt das finnliche Vorfieluunge-

sermögen entweber nicht ohne Verſtand möglich, oder ohne denſelben zwecklos ſey, ſo ſind wir genoͤthiget, auch den Thieren Vernunftfaͤhigkeit einzuraͤumen. Strat o der Phyſiker hat ſchon die Meinung geaͤußert, daß der Sinn

| ohne Verftand nichts. wahrnehmen koͤnne, weil wir das bden Sinnen gegenwärtige nicht wahruchnen, wenn unſere Aufmerkfamfeit auf einen andern Gedanken gerichtet if. Do, wenn wir auch biefes dabin geſtellt feyn laſſen, fo it doch fo viel einleuchtend, daß die Natur, welche nichts umſonſt macht, und bei allen ihren Veranſtaltun⸗ gen einen Zweck hat, die Sinne ben Thieren niche einzig dazu gegeben bat, daß fie Objecte empfinden ‚and ſich ganz leidend dabei verhalten, fondern damit fie das für fie Nuͤtzliche und, Schädliche wahrnehmen, jenes begehren und dieſes verabfcheuen. Die Erkenntniß von Beiden gibt nun ber Sinn den Thieren; was aber darauf felgt,

, DaB Begehren und Berabfiheuen , das iſt nur im ben Weſen möglich, welche die Fähigkeit zu behalten,. zu ur- theilen und gu (chließen haben 29). Die Thiere find alfe beſeelte Wefen mit Bernunft, wenn gleich:ihre Vernunft groͤßtentheils noch J ——— iſt und ber menſch⸗

i ichen

29) Porphyrius de abftinentia. L. I

9%

Porppor. ee 77°

lichen weit nachſtehet 30). An dieſe mehr Schein als Gruͤndlichkeit habende Gruͤnde ſchließt Porphytius einige Folgerungen, welche zum Theil feiner aufgeklaͤrten Denk⸗ art und Menſchlichkeit Ehre machen, zum Theil nur im ' Beifte feines Syſtems wahr find, z. B. es fen unſittlich, Rhiere zu tͤdten und fie zu Nahrungsmitteln zu gebrau⸗ Hm; die Thieropfer koͤnnten nie der Gottheit, fondern - nur gewiſſen boͤfen Dämonen gefallen.

Nicht leicht wvird man ein ſolches Bemifch don er ſunden Urtheilen und aberglaͤubiſchen Meinungen antref⸗ fen, als in dieſes Mannes Abhandlung von der Enthal⸗ tung von den Thieren. Wir wollen daher einige Geban- fen, vorzuͤglich von den Dämonen ausziehen, theils um die Denkart dieſes Mannes ju charafterificen, theils die Kihtung des Mmenfchlichen Geiſtes, welche durch die fmärmerifche Philoſophie des Plotine entflanden war, .- und in ihr immer mehr Nahrung fand , am einem Bei⸗ ſpiele ins Licht zu ſetzen.

Seligkeit iſt das Ziel vernuͤnftiger Wefen. Dieſes Er wird nicht erreicht: durch "Anhäufung von Worte und , Kenntniſſen, fordern durch eine innige Bereinigung’mit dem Weſen der Weſen und dem Urgrunde alles Wahren, durch eine Umwandelung des Lebens in die goͤttliche Na tur. Wir müffen werden, was wir waren, ein rein geiſtiges, von aller Sinnlichkeit und Unvernunff' freies Weſen. Jetzt find wir durch eine Verderbniß der Seele, durch die BERN NR ewigen Verbindung mit

„dem |

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30) Pöepkyrine de abflinentia. L. I. ratio

natural iter ineſt; ratio vero recta perfectaque ex me-

ditatione fir. atque doctrina. Quapropter rationa-

lis facultatis participatio quaedam omnibus compe-

tit animalibus; rectitudinem vero Tapientiämque ze ———— adeptum reperire licet.

22 Viertes deuwel. Vierter Ag, ı II. Cap.

dem ueberfinnlichen und durch bie Neigung: ju dem Ri drigen mit einer finnlihen Natur verbunden. Wir müf ſen ung pon bderfelben loszumachen, alle Huͤllen und Ge waͤnder, welche die Jnfelligenz in uns angenommen hat, nach ‚und nach abzulegen füchen, zwar nicht durch gtwaltchätige Zerbrechung der Bande, welche. und an das iedifche Leben feffeln, dann bei einer gewaltſamen Losreißung bleibt, wie die Erfahrung in ber materiellen Welt zeigt, immer ein Theil von dem Ganzen an den abgesiffenen Theile hängen, und daher wird ˖die Seele des Selbſtmoͤrders immer an dem zuruͤckgelaſſenen Koͤr⸗ per haͤngen, ſondern durch allmaͤlige Vergeſſung und Toͤdtung der Leidenſchaften und durch Enthaltung von allem, was bie Sinnlichkeit verſtaͤrkt. Man kann mit Wort nur durch die reinſte Enthaltung und Maͤßigkeit ‚vereinigt werden. "Denn Goft ift einfach, rein, von aller

"Materie weit entfernt. Die Seele, welche fich ihm nd |

bern und feiner genießen will, muß ebenfalls rein ſeyn.

Aus drei Urfachen muß man den Göttern opfern, am fie zu verchren, um ihnen gu danken, um bag Heil

fame und Nothiwendige und die Entfernung bes: Schr

von ihnen zu erflehen. Die Opfer werben aber derſchie⸗ ben ſeyn, je nachdem bie Goͤtter verfchieden find, denen wir opfern. Dem hoͤchſten Gott, ber alles regieret, wir ben wir, toie ein Weiſer fagt, nichts Sinnliches, all auch fein Kauchopfer barbringen, ihn fogar nicht mit Namen nennen. Denn einem ganz immateriellen Wein muß alles Materielle unrein fenn; und Eein hoͤrbarer Laut kann ihm angemeffen fepn. felbft nicht die innere Rede det ‚Seele mit fich ſelbſt, weil fie immer mit einem Leiden det

f - Seele verunreiniget if. Wir werden ihn alfo nur mit

einem reinen Stillfehweigen und richtigen Vorſtellungen

auf die rechte Art verehren. Menfchen, welche mit Gott

ſchon berelniget, ihm ſchon aͤhnlich getvorden ind, muͤſ⸗ ſen

.Bachhon 00000293 fm diefe Erhebung ihres Geiſtes Pr Bott). ihm ale ein heiliged Dpfer darbringen, welches aud) zugleid bag Lob Gottes und unfer Theil if: In diefer ceinen, von alım Leiden gereinigten Befchauung Gottes wird alfo dieſes gange Opfer vollbracht. . . Den pon dem hoͤchſten Gotte erzeugten Goͤttern Finnen wir dagegen unfer Lob nit Worten und die Erfilinge von bem, was fie und ge⸗ ſchenkt haben, als Opfer darbriugen, naͤmlich die Be⸗ trachtung ihrer ſelbſt und ihrer Werke, aber kein bluti⸗ ges Opfer. Nur den Daͤmonen, ſowohl den guten als den böfen, Finnen auch Thiere geopferg werben. Es iſt ein allgemeiner Glaube, bie Dämonen würden ben Men⸗ (hen ſchaden, wenn fie barüber ergürnten, baß fie ver⸗ nahläßiget würden und ben fehuldigen Dienft nicht er⸗ hielten; im Gegentheil, denen Menfchen wohlthun, wel⸗ che ſie durch Geluͤbde, Dank und Opfer ſich geneigt machten. Es iſt aber ungereimt, von den. guten Dä-

monen etwas Boͤſes, von den Boͤſen etwas Gutes zu

arten, und man wird dadurch zu ungerechten Hand⸗ lungen verleitet. Es iſt daher nothwendig, daß man Ihre Natur durch Begriffe beſtimme, in toieferne fie boͤſe oder gut find. Ä

Ale Seden, „welche aus ber allgemeinen See . hervorſpringen, große Theile des Weltganzen unter dem Mende regieren, an einen geiftigen Körper gebunden fund, aber venfelben durch Vernunft behersfchen, müffen für gute Dämonen gehalten werden, bas ift für folche, welche zu dem Nutzen deffen, was gefchieher, und maß. ihrer Aufficht annertrauet iR, allein wirkſam find; fie mögen nun über gewiſſe Thiere, oder Früchte ober über ettas, was für biefe abzweckt, als über Regen, ger mäßigte Winde, heitere Luft, ordentliche Folge der Jaͤb⸗ reszeiten, ober über gewiſſe Künfte, als Muſik, Medicin, Gymnaſtik geſetzt ſeyn. Es iſt nicht moͤglich, daß dieſe Dämonen ſchaͤdliche hervorbringen.

Alle

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95 ? i n s * > [4 ® B S ; |

Bo4 j Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. II. Cap.

Alle Seelen, welche hingegen den mit ihnen ver⸗ Bundenen, geifligen Körper nicht beherrſchen, ſondern meiftentheile durch ihn beſtimmt, zu ſtarken Auftwallun⸗ gen des Zorns und ſtarken Begierden hingeriſſen werden find Dämonen, aber boͤſe oder bés artige. Ci find den menfchlichen Sinnen nicht gegenmärtig,. fonben

unſichtbar, weil fie mie feinem dichten Körper befki

der find. Sie haben nicht alle einerkei Form, meil fi mannigfaltige Geftalten annehmen koͤnnen. ‚Die Forma, durch welche ihr Luftkoͤrper modificiet iſt, ſind bald wahrnehmbar, bald nicht. Die bösartigen Dämem

vetaͤndern ihre Formen und Geſtalten. Der Beift-(mm-

pe). ift etwas Koͤrperliches, dem Leiden unterworfen und aufloͤsbar; in fofern er durch die Seele gebunden if fann er-lange Zeit dauern, ohne ewig zu ſeyn. Es iſ vernuͤnftig anzunehinen, daß aus dieſem Körper immit etwas ausfließe, und daß er ernaͤhrt werde. Der Kt per der guten Dämonen iſt ſymmetriſch, wie auch dieje⸗ vigen wirklich befchaffen find, melde uns erfcheinn; “aber die Korper der bifen find ohne Ebenmaß, haͤßlich

und nehmen durch leidende Neigung den ber Erde noͤch ſten Ort ein.

Dieſe boͤſen Daͤmonen ſind zu allem Veſen fähig. Denn fie haben einen ſehr unruhigen, getvaltfamen und „fittenlofen Charakter, weil er nicht unter dem Einfluß der beffereu Dämonen ſteht. Sie finuen auf ploͤtzliche ‚und hoͤchſtgefaͤhrliche Nachſtellungen, lauern. auf, hat

deln bald verſteckt, bald mie offener Gewalt; fie And

die Urheber von Pet, Hungersnoth, Erdbeben, ſenger⸗ der Sonnenpige, lieben Händel, Unruhe, Aufraht Krieg, entzünden daher die Menfchen durch die Leiden (haften nach Reichthum, Herrfchaft, Bergnügen und Geſchlechtsluſt, verwickeln ung in neue und fremde Mer nungen, aus welchen Aufruhr und Krieg N

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UBER

Vergiftungen. Dad größte Unheil, das fie antichten, iſt

aber dieſes, daß ſie in uns die Taͤuſchung erzeugen, als

waͤren nicht. ſie ſelbſt, ſondern vielmehr die guten Daͤ— monen, von welchen alles Gute, Fruchtbarkeit der Erbe und unſere Glückfeligfeit herkommt, die Urheber dieſer unſeligen Uebel. Daher fangen fie es fo liſtig an, daß

ung ihre Ungerechtigkeit verborgen bleibt, bewegen ung zu Verföpnungs » Opfern, welche nur den guten Goͤttern

zukommen, als wenn Diefe gegen ung erzuͤrnt waͤren; ſie

nehmen die Geſtalt der Gstter an. Was aber das ſchinmſte it, iſt, daß fie fogar bie Menſthen uͤberreden, folde Uebel kaͤmen auch don den Goöͤttern, ja von den

höͤchſten Gott ber, welcher alles drunter und druͤber kehre. Solche Auklagen wälzen fie auf ihn. . Die Rüge if daher Biefen Dämonen eigen, benn fie wollen für Goͤt⸗ tet gehalten ſeyn, und ne als folche geltend machen.

Indeſſen vergeſſen die gutin Dämonen nie die Dim. ft, zu welchen fie beftimmt find. Sie zeigen die bevor.

ſtehenden Uebel an, in Traͤumen, in Eingebungkn. Wer

Ihre Anzeigen unterſcheiden koͤnnte, wuͤrde alle Ränfe dee

böfen Dämonen entdecken, und ihnen entgehen. Aber nicht Feder erkennet ihre Anzeigen, fo wie feiner etwas Geſchriebenes leſen kann, der nicht die Buchſtaben vor⸗

—vPorphhe. 225 —— ; N: Sle find die Urheber von der Hererei, Liebesttänfen und

ber gelerne Hat: Sie, zeigen aber, nicht allein die boͤſen

Infchläge au, fondern machen auch bag geftiftece Boͤſe wieder gut, wiewohl nur. durch langſame Heilung und Verbefferung. Die böfen Dämonen. find. es nun allein,

welche an dem Geruch und Dunft der-geopferten Thiere Gefallen finden. Ihr Luftkoͤrper pffegt davon zu leben,

wird ſtart und. fett durch die Opfer. Daher find Men⸗ ſchen, deren Seele nicht vollkommen gereiniget iſt, ſon⸗

dern von Leidenſchaften beherrſcht wird, und an aͤußeren

Dingen haͤngt, eben durch dieſen Zuſtand Ihrer Seele ger

Kennem. Geſch d. Philoſ. VI. Th. B zwun⸗

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226, Viertes Hauptſt. Ri or. = gap.

zwungen, durch Thleropfer fh von dem Einfluß ber böfen Daͤmonen zu befreien Daher geben die Cheolo⸗ gen in dieſem Falle ‘die Vorfeift, nichts von bem Opfer zu genießen, vor dem Opfern die Seele durch Faſten und Enthaltung von Sleifchfpeifen zu reinigen, benn fie hal⸗ ten bie unbefleckte Remnigfeit ber Seele für. einen goͤtt⸗ lichen Charakter und Symbol, wodurch man gegen alles, auch gegen diejenigen, bie man durch dag Dpfer zu bes fänftigen ſucht, geſchuͤtzt werde. Daher beobachten auch die Zauberer und Vergifter dieſe Vorſichtsregel, um ſich vor Gefahren zu ſchuͤsen, oh fe an das durch nicht ganz geſchuͤtzt ſind.

Dieſes iſt alſo ein Grund ; gegen‘ bie oh ber Thiere. Ein zweiter iſt davon hergenommen, daß ſelbſt der Genuß der geſchlachteten Thiere den boͤſen Daͤmonen, einen Einfluß auf die Menſchen gebe, und fie der Gewalt derfelben unterwerfe, und zwar darum, "weil jede Seele, welche mit Gewalt von ihrem Körper getrennt worden, aud) nach der Trennung noch den Körper zu lieben und | bei demfelpen zu verweilen fortfahre ).

Ne Iſt es vicht auffallend, daß ein übrigens fehr ges ſcheuter Mann ſolche Traͤumereien uͤber die Natur und Wirkungen der Geiſter, uͤber ihren Einfluß auf die Men⸗ ſchen, und die gegenfeitige Einwirkung ber Menſchen auf bie Dämonen, als vernuͤnftige Erkenntniſſe ins Ernſt betrachten und. behandeln konnte, und daß er ſich nie bie Frage vorlegte, twoher denn der Menſch die Erfenntniß yon EIERN . BEgmIeR Finn? m

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9 —— de abföinenkia. L. IM. Proinde cum

‚omng fenfibile corpus defluxus quosdam materialium

daemonum nobis afferat, certe una cunı impuritate nutrimenti ex carnibus et [anguinibus haufti adeſt + —— poteſtas daemonica huie amica.

. Doeohor u a

ee nicht die widerſpraͤch⸗ in dieſer —* Behre, und daß dadurch, überhaupt alle Natur und Freiheit aufgeho⸗ ben werde, inne wurde, um wenigſtens auf ben. Bedam fen gu fommen, daß es bloße Dichkungen und Verflan- _ besfpiele find, . Es ift aber eine nothwendige Folge von

dem ganzen Spfteme, melches in feinem Princip eine Diheung enthält, und daher es moͤglich macht, daß nach dem natuͤrlichen Hange des menſchlichen Geiſtes zur Erkenntniß bes Ueberſinnlichen andere Dichtungen ſich anſchließen, wodurch eine Natur nach ſubjectiven Gruͤn⸗ den gemacht wird, welche nicht objective Einheit mit All⸗ gemeinheit und Nothwendigkeit verbindet.

Es iſt daher kein Wunder, daß eine ſolche Daͤmo⸗ nenlehre nicht allein an ſich ohne Grund, ſondern auch in ſich ſelbſt ohne logiſche Einheit und Buͤndigkeit iſt. Ja es iſt nicht einmal möglich, daß ein Denfer dieſe auf bloßen fubfectiven Voerſtellungen beruhende Lkehre ſich im⸗ mer ale abjectiv gegruͤndet denken Ednne. : Es werden Augenblicke kommen, wo bie fubjectiven Gruͤnde ihren. objectiven Schein verlieren, und diefes wird um fo mehr. eintreten, je mehr ein Denker felbft in feinem Denken eine gewiffe Beränderlichkeit und launenhaften Wechfel von (Srundfägen dußert, wie dies wirklich ber en mie por. phyrius geweſen zu ſeyn J

Wie ganz anders erſcheint er in fire Schrift ge⸗ | gen die Ehrifien, wenn wir diefe auch nur nad) den we⸗ nigen Fragmenten beurtbeilen, die davon im einigen Kirs chenvaͤtern vorhanden find. Er hielt bie Schriften des alten und neuen Teftaments darum nicht von Gott eine gegeben, fondern von Menſchen verfertiget, weil in dens felben Widerfpräche vorfomihen, welche aus dem Urquell der Wahrheit nicht herfommen können, weil bie Lehrer des STE: unter einander feeiten, und einander

u} > 6a

208 Ba Hauptſi. Vierter u I. Cap.

tadeln; er hielt alſo fo viel auf Conſequen; des Dentınd bei andern, und befolgte doch felbft nicht dieſe Maxime, er wollte keine Weiſſagungen gelten laſſen, ſondern hielt fie für Erzählungen wirklicher. Begebenheiten, ungeach⸗ ‘tet er behauptet, dag Daͤmonen, ſowohl gute als boͤſe auf den Berfland der Menfchen einwirken, und bie erfim fünftige Dinge

Wirklich iſt Porphyrint in Biefer ganzen Lehre hedt ineonſequent. Das eine Mal ſchildert er die Ungereimt⸗ heiten, auf welchen die Magie beruhete, fo einleuchtend,

o’eindringend, daß man den hellen Verſtand des Dan

nes bemundert, und nichts anders erwarten kann, als

er werde die ganze Lehre ald eine bloße Erfindung die . Aberglaubens und der Sophifterei der Vernunft betrad»

ten; das andere Mal fpricht er fo entfcheidend,, ale wäre

er-in alle Geheimniſſe des Beifterreihs eingeweiht, und feine Zweifel haben wiederum einen fo eignen Charafter, _

daß ſie nicht ſowohl aus einer Ahndung der Gränzen des menſchlichen Wiſſens, als aus einem geheimen Wunfche,

mehr Licht und Gewißheit in dieſen überfinnlichen Dingen zu erlangen, entfprungen gu ſeyn fcheinen. Den beſten Beweis davon enthält fein Brief an den äghptifchen

Priefter Anebon, ber in Ruͤckſicht auf den Eontraft ded

dogmatifchen Duͤnkels und des hellen eindringenden Skep⸗ ticismus intereſſant iſt, und hier als ein Deufmal der

phifofophifchen Aufflärung jener Zeiten und ber herab⸗ geſunkenen Wuͤrde der Philoſophie in den Annalen der Phlloſophie eine Stelle verdient.

Ich * meinen PREISEN Verkehr mit Die von den Göttern und den guten Dämonen und den fih Darauf beziehenden Philofophenien an. Ueber diefe Gegenſtaͤnde iſt von den gricchiſchen Philoſophen zwar

vieles

Dorpfpr. SA *

dieles gefagt aber das meiſte berrhet nur auf Ä ——— und Glaubensgeänden 3t).

Man gibt fuͤr das Erſte zu, daß es Götter gibt. Ich frage aber, welches find die eigenthuͤmlichen Merk⸗ male einer jeden Claſſe dieſer hoͤhern Weſen, wodurch fe von einander unterfchichen werden? Gallen wir fagen, bag Thaͤtigkeiten oder leihende Veränderungen oder zu⸗ fällige, Umftände, oder bag Verhaͤltniß zu verſchiedenen Loͤrpern der Grund ihrer Unterſcheidung ſeyen? Daß 3. B. die Boͤttet mit aͤtheriſchen, bie Dämonen mit luf⸗ tigen, bie Seelen mit irdifchen Körpern fich verbinden 3)?

Da die Götter nur in dem Himmel wohnen, ſo fra⸗ ge ich, warum citiren die Theurgen auch Erden» Goͤtter, und unfer ber Erde wohnende Gitter? Warum werden einige. Waffer. andere Luft. Gstter genannt? Warum » haben die Götter -verfchiedene Derter und gewiſſe Theile der Koͤrper ausſchließungsweiſe wie durchs Loos bekom⸗ men, da doch ihre Macht uneñdlich, unthellbar und un⸗ ermeßlich if? Wie iſt ihre Verbindung under einader möglich, da fie durch Graͤnzen der ihhen angetviefenen- "\_ Theile, durch Verſchiedenheit der Oerter und ber antergelegten Rote getrennt find 34), ! er tr he > x 3 : ; R Es j .32) Porph ytii Epiflola ad „Anebonem. zıq ei eenzes po wrusa nm wage vos Eiger QiAeco@as, zienrai de dx . TON aeuH zo ade Tas gas Eon Tas TiInem, 33) Porpbhy rıus, ebendafa mearor zer dıdoTas sims Tu ds u. EX 577 7 Tor ‚RLEITTOIMY rail 12° eis. KEN OH” * ‚Eu mr’ ander, —8R pazw Tas esgynar , XE ææs RIMTEn, N TR mageroued, n an weis Fo —WRE de Fauara uararadır, olar Jewr per mfos Ta wilägıe,, Sasuorar de men Tu ‚wsgin, Juan de za weg ym, wızin) eiraı ner TE auroi —RX 34) Porphyriu 8, ebendaf. mar zwöges riner. 7 Te vorw 78 —BR8 ua GeKaTar Koi- ® 8

4

j 336: Viertes Haupiſt. Vierter Abſch. IL. Cap⸗ | Wie ftellen die Theofogen die Goͤtter als leidende

Weſen dar? Denn hierauf beziehet ſich doch, wie ſagen, der Phallusdienſt und andere unanſtaͤndige Cere⸗

monien. „Sind die Goͤtter von allen Leiden frei, fo find ihre Antufungen, Hervorrufungen, die Verfprechungen ſie geneigt zu machen, ihren Zorn zu beſaͤnftigen, ihre Verſoͤhnung burch Opfer ganz eitel und vergeblich; ned mehr aber bie vergeblichen Mittel, wodurch man-fe

‚jroingt (avarymal). Was feinem Reiben unterworfen if,

kann auch nicht geivornen oder gezwungen werben. Wie vieles geſchiehet nun nicht in den theurgiſchen Ceremonien, was die Gctter ale leidend vorſtellt, vorzüglich das Ch

tiren? So wären alfo nicht allein die Dämonen, fon

bern auch bie Gdtter leidend, wie ſchon Homer gefungen batz „ſelbſt die Götter laffen ſich bewegen.“ Sind aber die Goͤtter, wie einige ſagen, reine Intelligenjen, ‚bie Daͤmonen aber ihrem Weſen nach Seelen und der Vernunft une theilbaftig, fo müffen die Götter um ſo

mehr unbeweglich und außer aller Bemeinfchaft. mit den | Sinnlichen ſeyn. Dann ift jedes Gebet ein Widerſpruch gegen die Neinpeit ber Intelligenz und es kann ihnen fin

Opfer dargebracht werden, weil diefeg nue für befet ‚und finnliche Wefen gehöre.

Werden alfo bie Götter von den Dämonen baburd

unterſchieden, daß jene unfsrperlich, dieſe mit einen ‚Körper verbunden find? Sind die Goͤtter aber .allis unkorperlich, wie können denn Sonne, Mond und dit andern am Himmel fichtbaren Goͤtter, Götter ſehn?

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Wie werben einige von'den fihtbaren Gottern wohle thätig, andere übelwollend. genannt? Welches ift das Band,. meiches die einen. fihtbaren Körper am, Himmel: —— Goͤtter mit den ———— Goͤttern ver⸗ indet? a

Mas unterſcheidet die Damonen von den ſichtbaren

Pag

und unfichebaren Goͤttern, da die fichtbaren. mit ben un⸗

ſichtbaren verbunden ſind? .

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Sind Dämon; Heros, Seele, durch das ABefn, |

oder ˖ durch das oder durch die Thaͤtigkeit don einander unterſchieden?

Woran erlennt man bie Sefßeinung 6 ottes,

eines Engels, "eines Erzengels, eines Däs _

nond, eines Archon und einer Seele? Denn Götter und Daͤmonen und die hoͤhern Weſen uͤberhaupt haben das mit einander gemein, daß ſie von ſich ſelbſt ſprechen und eine beſtimmte Geſtalt annehmen. Alſo Hat das Geſchlecht ber, RE feinen Vorius vor dem ber Dimonen 39)3. Sa

Maß RE in ber: Mantitt Oft Re len wir uns im Schfafe durch Träume bag Künftige vor,

ohne dag wir in einer Eiteſe Bee: (denn. ber Körper .

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35) ebendaf. rye ——— * —E ® ayyııa, n noexuyyeda, N Önuspsoros ; n ruor aexorror, m dv 27577) kegisurodeyess aa To XO Qurragpn Qxrraflki, ouor æt nm Ta. Zeoın zur, Ömponı ar, Fo ngeirtond yaıaın dns e5.0 uben nguzrer usa To Tay Yemı yarıs muge Ta Seszorer. - Wahrfcheinlich hatte Porphyrius diefe verſchie⸗ benen Claſſen von Intelligenzen aus den heiligen Buͤchern der Chaldaer. Denn Porphyrius hatte einen Commentar usa Ta Tsrkız ru Kurbais —R ĩsoeia⸗ ur BißAtoss 8, nach Suidas- gefehrieben , weiche Ersiim die" Dämonologle

zum Gegenſtande Hatte, Jamblich verwarf die Ageerrenus

Br ne Benennung wegen.

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‚ass. Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. D. Cop. |

liegt ruhig) 5 aber gleichwohl begreifen wir, dag en

nicht fo wie in dem wachenden Zuftande ? 3 9:

Diele ſehen dag’ Kuͤnftige burd) Begeierung und göttliche Eingebung voraus; fle wachen zwar und ihre

Sinne ſind thaͤtig, aber ſie begreifen fich ſelbſt nicht, gber wenigſtens nicht ſo wie in ans andern: Zuſtan⸗ de 37), = |

> Bon denen, welche * find, werden einige hegeiftert, wenn fie Eimbeln,. Pauken, oder gewiſſe Lie⸗ der baren, wie die Korpbanten, die in den Myßerien de Bacchus Sabazius und der Goͤttermutter Eingeweiheten. ‚Andere, wenn fie ein gewiſſes Waffer trinken, wie bie e Prite ſter des Apollo Clarius zu Colophon; Andere, wenn fie über den Defnungen gewiffer Holen fügen, wie bie Delphi. ſchen Pricfterinnen ; andere durch Duͤnſte, welche aus dein Waffer auffteigen, mie die Priefterinnen des Bronchibifchen Drafeld; Andere, wenn, fe auf Charakteren ſtehen, wie dies jenigen, welche Eingebungen erhalten, (mAngsuevor mo eiswdiekav) ; Andere find fich ihrer ſelbſt in Uebrigen be- mußt, aber ihre Phantafie ift begeiftert, mebel Bald bie ..ginfterniß, bald gewiffe Getraͤnke, bald gewiſſe Wortfor⸗ meln und Umflände mitwirken. Einige werden an einem verfchloffenen, Andere an einem freien, aber non ber Son⸗ ne befchienenen Orte begeiftert. Einige verfchaffen ſich dur bie Eingeweide der Opferthiere, Bunt durch Voͤgel, | Anpert

56) Porphyrius, ebendaf, ri ro yıyapmaı edır @ * par zung, ds 8,‘ oreiger Tois near Kofuxıs re) Auer, uw 0 ancage ker yeromacı rwoAuxımte; devxor yat

Tal To Cana, avroi Merays, « ae uxert —“ uirix.

37) Porphyrins. ebendaſ es Frßeddarı ı wo y aaa zes HoQager. wo ‚TO meorsi, sygnyogorse Mer, ar vus zer aigdnsıı, ano de nad. 2 mature Asse, a ‚sraye de wgorsgr dasgen.

4 +

-

- . . .

Andere durch bi Kemmnig- bes Smmie den 2 Sig in die |

Zukunft.

Ich alſo, wie und wird bie Danit gewirkt? Alle Wahrſager behaupten, ein Vorherwiſſen des Kuͤnftigen ſey nur durch Goͤtter oder: Dämonen moͤg⸗ lich, und es koͤnne kein Weſen das Kuͤnftige wiſſen, wenn es nicht Urheber deſſelben ſey. Dann wundert mich aber, wie die goͤttliche Natur ſich zum Dienſte der

Menſchen ſo weit herablaſſen kann, daß es Wahr⸗ |

ſager durch das. Mehl gibt. Sa

In Raͤckſicht auf die. Urfachen der Montik es ein Prohlem, ob Gott, ein Engel oder Daͤmon, oder wer ſonſt bei den Erſcheinungen, Wahrſagungen und allen religidfen Handlungen gegenwärtig iſt, duch ung

ſabſt, durch die zwingende Fraftı ber Anrufung oder des

Ctirens herbeigezogen wird *).

Iſt nice rielleicht die Seele, welche hieſes sen %

ansſaget und ſich vorſtellet, wie einige fagın, fa daß es Veränderungen. ber Seele Aub PR un fen erweckt werden It: Ä Ä

Vielleicht ik die Wahrſagung eine gemiſchte Big benheit, welche zum Theil durch unfere Seele, zum Theil von Augen durch göttliche n...r beſtimmt iſt 4°). .

Ron! | s ob v Due * t

30) Porp hyriue, weg dk cur rue rm Karrıung 2

„RRONTEoN, U Feos ;' 1 ayyeıdor , N Saıpar, one vr Tapes Tois Beh de ie 9 —RX —XRXR —A— ds U maus Ta TnE KANEERE.

89) Porphyrius; ebendaf: Ka urn ram Asyarrenmi

an ndı ira renden Kal eyi- genen, as muigses Ti.

46) Porphyrius, ebendaſ. ar paxtor wi dmeanseor abe " um? Ye Dr Ko. ee ame, *

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= Porpbye. © 233

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Viertes Hauptſt. Vierter of, IL. Cap.

| 56 nicht Die Seele durch ſolche Bewegungen das Vermoͤgen, das Kuͤnftige ſich vorzuſtellen, in fich erzengt; ‘ob nicht das aus der Materie, vorzüglich der Thierwelt - in uns Aufgenommene durch ‚feine innern Kräfte Sm | uen barkeit und conſtituirt 4)?

In dem Schlafe erhalten wir zuweilen Vorſtelun⸗ gen von dem Kuͤnftigen, ohne daß wir daran gedacht, ‚oder darauf ausgegangen find.

Daß ein gewiſſer Zuſtand der Seele der Mantik iſt, erhellet daraus, daß die Sinne gebunden |

und unterdrückt find, daß gewiffe Duͤnſte und Dämpfe -. und die Eitirungsformeln gebraucht werden, daß nicht ‚alle Menfchen, fondern nur die Einfaͤltigen und die Juͤn⸗ gerh zur Mantik am tauglichſten find 4).

Daß eine gemiffe Verruͤckung bes Verſtandes Urſa⸗ "he der Mantik iſt, beweiſet der Wahnſinn und die Ber ruckung in Krankheiten, das Faſten, die durch Ergießung gewiſſer Säfte in dem Koͤrper, oder: durch krankhafte Bewegungen des Körpers entſtandenen, Einbildungen. Der Mittelzuſtand, wo man nicht recht bei ſich und auch nicht ganz außer ſich iſt; die durch die Magie kuͤnſtlich berereecagen Vorſtellungen 13). en i Die +41) erphsriun ebendaf. + sn Yoga yarm —* ger gasınyı TE —B din Temszar xinuater, N TR Reopeyı Mem are Tu dA vprener U car aniren ——— —R un ualıce n ara var Cuartiänupen. = : 42) Porphyrius, ebendaf. drı da mager —XR Ts —— per En uuradauänterdai vor nude . Geis ,; ai of wwgeerex darge espor, ei * ——— za co | gives en XC cu any 17 780 7:7, voor ayrur. u 43) Porphyrius, ebendoſ. gri ds .ensaeis Tue dimwimn LU WITI:UE6 TUST, Kun 88 TO SOONURTE UMKIETEEE Be Me }

7

Porphyrrr. 235.

Die Natur, die Kunſt, bie natürliche Verbindung der Theile des Univerfumg, daß fie gleichfam ein große®

Thier ausmachen, bietet gemiffe Vorherſagungen fünftie

ger Begebenheiten und ihrer Folge dar. Es giebt. Köre.

ver, welche fo befchaffen find, daß ber eine die Vorſtel⸗ lung einer fünftigen auf einen andern Körper fich bezie⸗

benden Begebenbeie erweckt. Dieſes läßt fieh aus ge wiſſen Handlungen (ber Magie) beweifen; baß 4. B. gem .

wife Steine und Pflanzen die citirten überfinnlichen Veſen darſtellen, baß fie gewiſſe überfinnliche Bande knuͤpfen und aufisfen, daß fie das Verſchloßne oͤffnen, den Willen ber Wefen, worauf fie wirken, ändern, den boͤ⸗ fen Willen in Wohlwollen verwandeln. Hieher schören auch die Werfertiger der wirffamen Bilder (dguosneim uud), welche Aehnlichkeit haben mit Göttern und Däs

monen, und auf.eine ähnliche Weife wirken, ale wären |

fe felbf gegenwärtig. Man beobachtet die Bewegung der Himmelskoͤrper und beſtimmt auf der Bewegung ber»

klben an fich und in Beziehung auf andere gleichzeitige

Bewegungen, wenn die Borherfagungen wahr oder falſch)

u borbedeutend, oder auch nid das wir⸗ end ſind.

Einige Biber, und fey ‚eine

von Weſen, welche unſere Wuͤnſche erhoͤren, von be⸗

truͤglichet Natur find, ale Geſtalten und Formen anu- nehmen, die Rolle der Goͤtter, der Dämonen, und ber

abgeſchiedenen Seelen, fpielen, und dadurch alle ſchein⸗ bare Güter und Uebel hervorbringen koͤnnen. Denn dag wahrhaft Gute, Infofern es der Seele zufomme, mwößten h r wenig, als fie es wirklich machen Kanten; fie -

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ann, n —E dr | dzoxveur —R * ei | aAxc ter —XXRXLEX —B ur. Cars olos Miraiv meer LIE? 07 70 006 | al un au yo -

Tas —— Qerracgias.

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236 Biertes Haupef Biete or, A.

Ben nur ein Saufelfpiel mie. den Menſchen, und waͤren oft. denen, welche nach Tugend firebten; ein Hinderniß

E fie wären vol Hochmath und Dünfel, und ließen fi

die Dpfer und ben Weihrauchduft wohlgefallen 4). WViielfaͤltig hintergeht uns. der Betrüger und an

”.

| durch die zu geſpannte Erwartung 45). .

Zr Mich bringe vorzüglich das in Bernina) wie

die Goͤtter und Geiſter, welche als maͤchtigere Belt hetheigerufen werden, fi doch ale ſchwaͤcheren befthlen

daffen. .. Sie wollen, wer, ihnen dienen wolle, ſolle gr recht ſeyn; gleichwohl geben ſie ſich zur Ausfuͤhrung ein aAngerechten That her, wenn fie ihnen iſt befohlen wor

den. “Sie würden. feinen Beſchwoͤrer erſcheinen, wirn

er nicht rein won flehfchlicher Vesmiſchung iſt; und do gzoͤgern ſie nicht, jeden bellebigen Menſchen zu unerlaub ter Liebe zu bewegen 49), Sie gebieten, die Auslegn ährer Orakelſpruͤche ſollen fich des Genuſſes der Thien enthalten, damit ſie nicht durch bie. Duͤnſte des Fleiſcht ER wer und doch la = A

| !

2 korphyrius, ebendaſ. & 3. —QR— rcdene ro —RX yes BRrarnAns Quoser, RarTouoePor TE xui I; , ‚Kurgoros,, Vmoxgivdleror aa Year xuı Önspeouees as rs \ TeIınnorar, x dia 1310 Karte dvrandaı ' Tav- Ioxarım —M 9 n xener Eiyal. ErEs eu Taya order ayadh, wire sei re 7: Alm, ander sudune: eunBudtseder Iuerdcı , nde ulon —— —xX& he xüroscolturodar nos rudagur, ar ano" wahenıs Tas EIS wgernr apirınmeris‘ wÄngeıs Ta eirmi 1 ars —R ern xaı Jusimis,

re j 45) pP 2 ph yrıu » ebendaf. oͤr⸗ wie ö Arne zw er voꝝ. rus rel oxixs an entire.

46) Po rph yrıus, ebendaf. zum de ke, Irre, zu

nguFTur MapanaÄuueo ERITETTOTEI es XEigur" ut diaain

ar 1177: weusıres To Iegarorse‘, Ta& adına KUTEL xereuederTE: wi

dgur : Üroperset‘ as xudurn per un ori nQgidınn un“ nuAarTE Vmaxnuchıen, kuTa de aysır 8 ade⸗diom Mr vw roxviræ ax ons, |

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. 4

Porpbyte 237

* der Opflethiere am meiſten gelockt. Ferner ſoll ein Seher keinen Todten beruͤhren; und doch werden die meiften Goͤtterbeſchwoͤrungen durch geſchlachtete Thiere zuwege gebracht. Noch meit unvernünftiger, ‚old alles dieſes iſt, daB ein Menfch, der jedem Andern ‚unterlegen it, Drobungen, nicht etwa an einen Dämon, oder eine’ abgefchiedene Seele, fondern felbft an bie Könige des Himmels, die Sonne und den Mond. und jede andere, himmliſche Gottheit richtet, durch Die Furcht fie zwin⸗ get, damit ſie ihm die Wabrheit fagen ſollen. Denn | es heile: man tperbe den Himmel zerſchmettern, die Hiwlichkeiten der Iſis entdecken, das verbotene Ge⸗ heimniß in Abydus zeigen, das aͤghptiſche Schiff in fie nem Laufe anhalten, bie Glieder .ded Dfirid dem Typbon . hinſtreuen; fo kann es feinen größeren Unverfand von . Seiten der Drohenden, ‚und feine größere. Feigheit von Exiten ber. Geſchreckten geben; jene drohen Dinge, bie fie nicht wien und die nicht in ihren Reäften find, Dies fe laſſen ſich durch felche Ierre und erdichtere Furcht ſchrecken, wie die einfältigften Rinder. Chäremon der” Schreiber der Prieſter, erzählet, daß bergleichen auch, unter den Aegyptiern allgemein gebräuchlich ſey. Solche: Drohungen follen, wie man fagt, unter allen Die, größte, Gewalt haben. Was follen ferner die Gebete für einen Sinn haben, welche an die aus dem. Schlamme hervor» gehende, auf dem Lotus figende, auf dem Schiffe fah⸗ rende, ſtuͤndlich die Geſtalt wechſelnde und in jedem Zei⸗ chen des Thierkreiſes ſich aͤndernde Sonne gerichtet wer⸗ den, Man ſpricht in denſelben, als hätte man das alles mit eignen Augen geſehen und denkt nicht daran, daß, man dev Sonne bie Beſchaffenheit feiner eignen Vorfiele lungsave beilegt. Sollte dag .alled nur fumbolifch gefagt ſeyn, die Kräfte der Sonne ſinnbildlich gu hezeichnen, mögen ſie doch die Nuslegung dieſer Sinnbilder geben. Denn es iſt wenn das Verandit maea der Gon« ne, AR x

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2358 Wirres KHauptft. Vierter Abſch. IL Cap. 5

m, bie bie Verfin terungen derſelben, ſeyn ſollten, f muͤßten fie allen, welche die Sonne’ anſchauen, offenbat werden. Wozu werden fernek die bedeutungsleeren und die auslaͤndiſchen unverſtaͤndlichen Worte, vor den gewoͤhn⸗ lichen und verſtaͤndlichen gewaͤhlt? Siehet bas Mel, das fie hoͤret, auf den Sinn und die Bedeutung, fo iſt je der Gedanke hinreichend, wie auch bad Wort beſchaffn fey, durch welches ber Gebanfe ausgedruͤckt wird, went - 06 nur baffelbe bedeutet. Die angerufene Gottheit it doch fein Aegyptier von Geburt, und wäre and) die, ſo ſpricht fie doch nicht die dgnptifche Sprache, un ’. überhaupt feine menfchlihe. Sollten das altes nich Kunftgriffe ber Gaukler und Betrüger fepn, oder genift Verſchleierungen unſerer eignen Zuſtaͤnde, die wire Gottheit beilegend Dder Haben mir vieleicht ganz an . dere Vorftellungen von den Göttern, welche mit ipie Natur in geradem Widerfpruche fliehen 47)

Ich wuͤnſche eine Erklaͤrung darüber, tie ſich di

| Beguptier das erſte Wefen denken, ob fe es für em Intelligenz, oder für etwas Höberes halten, ob 4 einzig iſt, ober mit einem andern, oder mit mehrern

. „andern; ob eg unfsrperlidh , oder koͤrperlich; ob «4

ideneifch mit dem Demiurg, oder über denſelben etha⸗ ben iſt; ob fie annehmen, daß alles aus Einem odet Vielem entflanden,; ob fie eine uefprängliche Materie anerfennen, oder gewiſſe ef mit Qualitäten verfehent Körper, od. fie die Materie für entftanden, oder für mis Halten. Nach dem Ehäremon und Andern Fennen N Aegyptier nichts Hoͤheres über der ſichtbaren Welt, fl Sennen feine andern Ödtter als die Planeten und die Ster⸗ ne des em die Abtheilungen in Defane, Horo⸗ ſtopt

Porphyrius, ebendaſ * (un) Yirg. yortın m Rare Tex

«uaTa ———

BZ Toy weg na&s yıramsar zader 9 AsAndaupier Eramiat enmnb axorres rag zu Ya, u (j) avTo Ta orsı hantıral

. Dernir. 239

I

ffope unb die ſtarken Heerbihrer, dern Na⸗ men, Verrichtungen, Aufgang und Niedergang und Vor⸗ bedeutungen in den Ylmanadyen gefunden werden. Denn bemerkte, daß Aegyptler die Sonne für den Weltbau⸗ meißer hielten, ale Mythen von Dfiris und Ale und, überhaupt alle heiligen Sagen auf bie Sterne, ihren Aufgang und Untergang, ihre "Erfcheinungen und Bes declungen, oder auf. das Zunchmen und Abnehmen des Mondes, ober auf den Bang der Sonne, ober auf bie. nördliche ober. ſuͤdliche Hemiſphaͤre, bder aufden Nil bezogen und deuteten. ueberhaupt beziehen fie alles auf materielle Dinge, und nehmen feine immaterielle kbende Naturen an. , Die meiften machen fogar unfere ' greißeit von ber Bewegung der Sterne abhängig, und verknuͤpfen alles, ich weiß nicht mie mit einem u oͤs⸗ lichen Bande der Nothwendigkeit, welche fie das Micfal nennen. a fie unterwerfen endlich fogar bie Goͤtter dem datum, obgleich fie dieſelben auf der andern Seite als die inigen Befreier von der Gewalt des Schickſals, durch Opfer, Bildniſſe u. ſ. w. verehren 18).

In Anſehung des eignen Genius eines jeden Men⸗ ſchen iſt noch die Frage zu unterſuchen, ob ihn der Oeko⸗ deſpote, (der in einem Himmelszeichen regierende Stern) gibt, nach welchem Einfluß des Himmels, nach welchem keben oder welcher Kraft er von demſelben in ung herab», lommt, ob er eine eigne Subſtanz iſt oder'nicht, ob es miglich oder unmoͤglich if, den Oekodeſpoten zu finden. Vaͤre es möglich, fo wäre freilich der Menfch gluͤcklich, ber feine Nativitaͤt fände, feinen Genius erfennte, und dadurch die Bande bes Schickſals loͤſen könnte.

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48) Porphyrius, ebendaf. « a of wrsiar nur 70.09 nu en

Ts Ta wer umyar KINTEmS , * eid EX Öirmoms aAsyolr “ayuns, ni Einaguems Aysoı,.zarıa xurangarzır, nu Tarta Tarcıs araypeıres rou Jeois, Es we Ausngms Tas due. Mens korss ay re dagou ci four ns Tas ao —B

240 Viertes Haupeft, Vierter Abſch. II. Cap.

Die Regeln der Nativitaͤtsſteller ſi nd umaͤhlig Dr unbegreiflich; eben fo unmoͤglich iſt die toiffenfchaftlice Erkenntniß der Aſtrologie; denn eg herrſcht in derſelben viel Uneinigfeit und Chäremon und andere haben gegen fe geſtritten.

Auch geſtehen ſie ſo ziemlich. ſelbſt bet ed un möglich ſey, das herrſchende Geſtirn, oder mehrere herr. ſchende Geſtirne bei der Geburt eines Menſchen zu erken⸗

nen, woraus, tie fie wollen; erkannt werde, af ſeden | Menſchen ein eigner Genius beiwohne.

Ich frage ferner, ob einem jeden einzelnen Theile vnd Vermögen in uns ein eigner Dämon vorgeſetzt ſey! Denn ginigen ſcheint dieſes wirklich, ſo daß der. eine die Gefulbeit, der andere die Schönheit, ein Anderer wie⸗ der die beſondere Beſchaffenheit einzelner Theile zu erhal⸗ ten beſtimmt ſey, daß aber uͤber alle einzelne Daͤmonen, der Korpertheile ein Dämon. die Oberaufſicht führe. Einige glauben noch weiter, daß ein befonderer Dämon über den Körper, ein befonderer Über die Geele, ein br fonderer über die Vernunft geſetzt ſey, unh daß einige von diefen gut, andere bofe feyn. F

Tr Ich bin noch itveifefhaft, eb nicht der eigene Ge⸗

nius des Meyſchen eins von den Vermoͤgen des Menſchen, naͤmlich die Vetnunft, und daher derjenige gluͤckſelig Cevöainu) ift, der eine weiſe Vernunft hat.

Ich ſehe auch, daß der eigene Genius auf eine dop⸗ pelte Urt verehret wird; denn bald iſt die Verehrung fo befchaffen, daß fie zwei, bald wieder fo, daß fie drei Dämonen voraufzufegen ſcheint. Doch werden fie von ‚allen mit einem gemeinfthaftlichen Namen benennet.

Auch frage ich ob es nicht etwa noch einen anderen

nicht gelannten NENNEN Weg zur Slũdſetiglen ‚gebe, ber

e.

Potpbyt. lag

der von * Goͤttern abſtrahirt. Ich bin zweifelhaft, ob man in der göttlichen Mantif und Theurgie alıf menfche lihe Meinungen fehen müffe, und.ob nicht die Seele aus dem gerade in die Haͤnde fallenden Stoffe große Dinge fih erbichte. Es gibt vielleicht noch) andere Methoden, das Künftige vorquszuſagen; und vieleicht find Diejenis‘ gen, welche die göttliche Mantif befigen, und bie Zus funft voraus fehen, barum nicht gluͤckſelig; fie fehen dag Künftige voraus, wiſſen aber feinen gutin Gebrauch da- von-zu machen. Ich wünfchte Daher, ihr zeigter mir dem Weg zus Glücfeligfeit, und worin die Natur derfelben beſtehet. Bei ung iſt ein großer Wortftreit darüber, da wir nach menſchlichen Schlüffen das Gute zu errachen . fh. Wenn diejenigen, welche eine reale Gemein- [haft mit den höheren Wefen zu Stande gebracht haben, diefe Seite ungeprüft laffen, fo wenden fie ihre Weisheit vergeblich an, und beunruhigen dem göttlichen Verſtand wit nichtswürbigen Dingen, als da ift die Auffindung ind entflohenen Sklaven, ber Kauf. eines Grundſtuͤcks, die Vollziehung einer Heitath, oder ein. Gefchäft des Handels. Iſt hingegen jene Seite nicht vernachläßiget ben denen, welche in den übrigen Dingen richtige Urtheile von der Gluͤckſeligkeit, aber nichts Feſtes und Ueberzeu⸗ gendes haben, und nur ſchwere, aber für die Menfchen inüge Dinge zu erforfchen fireben, fo waren es gewiß weder Götter noch gute Dämonen, mit denen fie ın Ge meinſchaft ſtanden, fondern es war entweder jener foges nannte Werführer, oder die ganze Sache eine Erfindung der Menſchen und Erdihtung bei finnlihen Natur #2).

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4) Porphyrius, ebendaſ. egurw dr, jannore on rır dar sem Hy Rear eudaıpona Sdos, aßıszusmn. var Isar; are- gu de, s5 wgos Gobas er 74 Je Morriny as Iezeyıa Blıra dm, us 8 ana \uXn er TU TUXLOrTor arandarrıı neynie. Ada ds xaı medodos sw aas we zn 78 ner

Rennen. Befch. d. Pbiloſ. WI. Th. >) . Anwen

IN 1242 Wiertes Hauptſt. Vierter Abſch. IE. Cap. ö Dieſes ift der merfwärbige Brief des Porphyrins an einen aͤghptiſchen Priefter, welcher feiner Form, fir nem Juhalte und feinem Zwecke nach merkwuͤrdig genug iſt. Er ſcheint wegen ber Kürze, der Undeutlichkeit bes Ausdrucks, und bed offenbaren- Mangels an gehoͤr⸗ ger Verbindung der Gedanfen nur ein roher Entwurf von Zweifel und Bedenflichkeiten zu ſeyn, welche Par phyr als Reſultate feines Nachdentens und Materialien

ſeines weitern Forſchens zu feinem eignen Gebrauche aus

eichnete. . Diefe Zweifel, welche den Inhalt augmadın, betreffen zwar groößtentheils nur den mit ber Religion - serbundenen Aberglaubden, den Opferdienſt, den Dänw nendienft, die Mantif und Theurgie; allein, wenn mat weiter forſcht, fo gehen fle viel weiter, und greifen bi Keligion von ihrer theoretifchen Seite Betrachter, in ihre Stundfefte an. Denn gibt es Feine Gemeinfchaft nod Wechſelwirkung zwiſchen Gott und Menfchen, ohne daf nicht Durch fie die Idee von dem unendlichen Weſen gauj pder zum Theil verloren geht; kann felbft nicht das Ge⸗ bet vorgeftellt werden, ‘ohne demſelben einen Einfluß anf bie Gottheit und diefer daher ein Leiden beizulegen; : —F laͤßt

Astor meounmeir Örarepsaaı, xaı isor os Iriar parrixnı eXir raes XCooeæoi ME, Mpını EIwı eudaskorse, Wosopwas yap Ta uch Asyza, Xenedai de auros xadar au enieartai, Jede ur Tu Ua Far Eis Eudmionae &dor axıdekei Kol, zei er Tin weite naven Biim. warm mer yap Yu Aoyopaxım Fir ect zoll ers ef aıdgarzınas Ayyızamı einafoums 12 ayada' ols de pen NMTER N EOE TO NEETTON BUNTE, Mi Er Trmgeitai To je TuTo eis entacıı, karyı euros n goßıa einranTei lid des· \ WERE BÜGHTERS, 7 Kaps ars, m YAM, ETUNDL, 9 ALMogle, zer Jetor 187 soxgAnsasır" &, dx —XRX ker, o de gvrors® wies er Gar ader T' wAndsrara Asyası, mebi.de evdauponat ader aapader, SO sreyyvor uyuct, xuÄera wer Bsopeererartin, axensa de row alguzc, su naar u78 Io, ære ayadoı dar MAores, MN n Bxtnos 0 Asyouses @Aans, 7 rar arduee ‚aqua, 506 Iımins Qusess werharpe, Y

Porpdyr. 0.0243 Lit fich uͤberhaupt gar. Feine Meligion denken. Zubem war in ber Religionstheorie ber Heiden der Dienft der Goͤtter und der Dämonen fo innig verbunden, daß wenn man feine beftimmten Unterfcheidungsmerfmale angeben fomte, woran bie fichtbaren Wirkungen der Gdtter und Dimonen und befonders ihre Erfceheinungen von einander unterfchieben werden Fonnten, die größte DBerwirrung entfand, welche die Janze Religion bedrohete.

Es iſt nun wohl nicht zu glauben, daß Porphih⸗ rius wirklich den Zweck gehabt habe, die Religion ſelbſt ungewiß zu machen, und den religioͤſen Glauben zu zer⸗ nichten; denn dazu war er wirklich zu religide, und fein ganzes Leben hindurch war. fein Streben darauf gerichtet,

das heidniſche Religionsſyſtem gegen die flarfen Fort⸗

ſchritte des Chriſtenthums zu vertheidigen, zu retten, zu fügen. Es bleibt daher mohl hichts anders uͤbrig, als anmmehmen, daß eben biefer fein gusgemeinter Eifer für da8 bisher herrſchend gewefene Religionsſyſtem und die Art und Meife, wie man es jegt nicht blos durch Gründe der Vernunft, fondern noch mehr durch göttliche Auctoe tität, durch DOffenberungen, Orafel, alte Heberlieferun gen, und die Uebereinſtimmung des Cultus der aͤlteſten Voͤller, zu vertheidigen und zu beweiſen ſuchte, ihn auf gewiſſe Bloͤßen und ſchwache Seiten fuͤhrte, welche er nit feiner Vernunft nicht vereinigen konnte, Die Schwär« merei ſcheint, wie wir ſchon oben bemerkt haben, nicht: Immer die herrſchende Stimmung feine® Geiſtes geweſen in ſeyn, und zumellen. einer fältern. und ruhigern ‚Denke it Plag gemacht zu haben, in welcher Bedenklichkeiten nd Zweifel gegen feine fonfligen Uebergengungen Fräftig: jervortraten und Gründe für das verlangten, : was er onft in feinen Erflafen für unmittelbar gewiß hielt. Es ft wahrfcheinlich, daß biefe Momente des rubigern Nach» yenkens nn gegen das Ende feines Lebens iminer mehr Q2 ver⸗

\ A I.

244 Viertes Haupiſt Wieie abſch. u. Car

| serhorin, und bei Abnahme feiner Denffraft endlich doch

die Einbildungskraft den Sieg davon trug, und durch die eingebildete Anſchauung des hoͤchſten Gottes feine Vernunft bethoͤrte. Mir koͤnnten alfo, ohne viel zu me gen, -diefen Brief an den aͤgyptiſchen Priefter als ci Denkmal von dem Kampfe feiner Vernunft mit de Schwaͤrmerei betrachten, welchen. er in feinem mittlerm Alter beftanden hatte, und aus diefem Umſtande eben bie

. fonderbare Mifhung von Vernunft und Schwärmerii tr

klaͤren, welche auch noch in dieſem Briefe fichebar if, wo.er gegen Schwärmerei und Aberglauben feine Zmeifl m. |

Wie laßt ſich aber wohl die Einkleidung Zwei⸗

fel erflären, daß fie an einen aͤgyptiſchen Prieſter gerich

tet find, und mehr die religioͤſe Dogmatik der Aegyptie als der Griechen zum Gegenſtande haben? Gruͤnde mag wohl Porphyrius dazu gehabt haben; fie koͤnnen ab jetzt nicht mit Gewißheit entdeckt werden, weil wir fen ganze Indivibualitaͤt und alle Zeitumftaͤnde zu wenig it

men. Indeſſen laͤßt ſich doch einiges vermuthen. Vir

koͤnnen annehmen, daß Plotin und Porphyr ei

fſehr hohe Meinung von ber Vernunft hatten, und it

die überfianliche Erkenntniß als ihr Eigenthum mit alt Macht zu vindichren fuchten, und daß eben darum Plo⸗ tin und Porphyr: gegen die Gnoſtiker und ‚gegen di

Chriſten ſtritten. Da aber die uͤberſinnliche Erfenntnil auf feine andere Weife zu retten ivar, ale durch die SP

potheſe einer : intellectuelen Anfang, wodurch di Vernunft aus fi) felbft hinaus ging, und den Grund idrer- Erkenntniffe außer fich ſelbſt in-einer Fiction fuctt fo hatte die Vernunft dadurch fehon zur Hälfte ihre: Wuͤr⸗

de, Unabhaͤngigkeit und oberſte geſetzgebende Gewalt auf

gegeben. Denn ob fle durch eine innere oder äußere Of⸗ —— ihre FARBE? dee ueberſinnlichen

- \

| Porphyr. re, dies IR nur äußerer, fein weſentlicher uUnterſchied.

Daher finden wir aush, daß mit dem Veflreben, den Ka- ı tionalismus durch eine nichtfiunliche Anfchauung gu grün« .

den, fogleich auch das Streben entſtand, außer der Ver⸗ nunft Betätigung und Erweiterung bee Vernunfterfennt- niß zu finden, und zu der inuern Offenbarung, welche der Bernunft wefentlich iſt, eine aͤußere zufällige Offen⸗ barung hinzu zu fügen. Wir finden von diefer Hinnei⸗ gung zu diefer äußern Dffenbarung,. nur fehon einige, aber noch ſchwache Spuren bei dem Plotin; ſichtbarer wirb fie aber ſchon bei dem Porphyr, der durch feine weit auggebreitete Gelehrſamkeit und Kenntniß der mancherlei Religionen darauf geführt wurde, eine Uebereinſtimmung mit denfelben und ber Religionsphiloſophie zu fliften; der daher aus bem Inhalte der pofltiven Religionsdog⸗ men fehr vieles in die leute aufnahm, 5. 3. eine eigne Caſſe der Dämonen, die Engel und” Erzengel; ber auch ſelbſt den Verſuch machte, aus den Drafeln eine Relis gionsphiloſophie herzuleiten 50), m fo eher konnte die. fe Mann, der von Longin und durch das Studium der Platoniſchen und Ariſtoteliſchen Pbilpfopbie eine von der Schwaͤrmerei ganz verſchiedene Geiſtesbildung erhalten hatte, die Abwege, auf welche die neue Philoſophie führte, lebendiger einſehen, als jeder Andere ſeiner Zeit⸗

genoſſen; er mußte iere werden, wenn er nach dem rein i logis

so), Porphyrius fchrieb unter andern Ins ex —XE

vo@wr. Eulebius Prasparat. Evang IV.c.6. Au- guſtinus de civitate Dei XIX, c. 23. auch ra ser

Xerzir Aoyın, nach dem Zeunniß des Aeneas Gas zaͤus. Die lebte Schrift ift vielleicht num ein Theil der ers ſtern. Die Orakel wurden hier. zum Beweisgrunde der Theoſophie oder fchwärmerifchen Theologie gebraucht. Eur febtus fagt an dem angeführten. Orte: dr ac uadıra ende- auro ayndaro Inavıs Era EIS TE aradukiı zus Tor

| Yeodoyseer ALETme, EI TE MeoTgonn Te, Ds RUTw q Ao⸗

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246 Viertes Hauptft. Vierter Abſch. IL. Cap. logiſchen Geiſte, der in jenem Spftem herrſchte, bie Fol⸗ gerungen und Reſultate der neuern zuſammen hielt, und fand, daß fo vieles unhaltbar, ohne Kinreichende Grün be angenommen, fo vieles mit einander nicht zuſammen ſtimmen wollte, oder einander gar aufhob, ‚Daß: haupt ſaͤchlich fo vieles dem Geiſte der reinen Gefehgebung ber Vernunft widerſprach. Er war wenigſtens in gewiſſen Momenten nüchtern genug, um dieſes Chang zu durch⸗ blicken, wiewahl er nicht Stärke des Geiſtes genug be ſaß, um den Grund von den mwibderfprechenden haltloſen, für wahre Erfenntniffe gehaltenen‘ Träumercien einzuft ben, und das ganze Blendwerk in feinem Grunde zu je ſtoͤren; er wurde zuweilen wieder von der Phantafı J uͤberwaͤltiget. Dieſer Zuſtand des Schwankens, dei Innern Streites der Vernunft mit der. Phantafte war ji peinlich, ale daß er nicht auf ale mögliche Weiſe denſel⸗ . ben aufzuheben haͤtte fuchen ‚foleu, und baher ſelbſt in den Augenblicken, wo ſich die Vernunft zu ſtark fuͤhlte, um Dichtungen fuͤr Wahrheit anzunehmen, aber ju ſchwach, um nad) feſten Brincipien diefen Wid erſtreit für immer zu entſcheiden, ſeine Zuflucht zu Gruͤnden der du toritaͤt nahm, und auf dieſe Art/ etwas Entſcheidendes zu empfangen wuͤnſchte. Allein wie kann der Yutori tätsglaube geben,. was er ſelbſt nicht hat? Anett gweifel zu heben, gibt er für alle, die ihren Verftand . nicht gänzlich gefangen genommen, haben, nur noch mehr ‚Stoff zu zweifeln, ns >

| Aegypten iſt immer das Mutterland des Aberglun⸗ | bens, ber Schwaͤrmerei und der Myſtik geweſen, mil es mehr als ein anderes Land mit Griechenland und der andern Hanbel treibenden. Ländern in Verbindung fand weil fich bier. alle herrſchende Meinungen ſammelten uud anhäuften, weil’ die Priefter. als Inhaber aller Weisheit immer neuen Rehbtungege ug a I

jel⸗

& j 5 \ et . Porpben 247 hielten, und durch Kenntniffe von der griechifchen Phl- loſophie es etwas herauspusen, und für den herrſchen⸗ ben Zeitgeift. ſchmackhaft zurichten Fonnten. Darum - ſcheint ſich Porphyrius mit feinen Zweifeln vorzüglich an - einen ägyptifchen Priefter zu wenden. Und. er hatte um fo mehr Grund: dazu, je mehr eines Theils die unechten hermetiſchen Schriften und übertriebene Vorſtellungen dvon der alten Weisheit der Aegyptier gerade damals ſcheinen in Umlauf gefommen zu feyn, anderntheilg die Schilderung des Religionsſyſtems der Aegyptier von dem - ägpptifchen Prieſter Ehdremon, der zugleich, wie es (heine, ein Anhänger der floifchen Philofophie war 5"), gar nicht mit, der hohen Meinung: und der vornehmen | Mine der, ägpptifchen Priefter übereinkimmte.

So auffallend biefer Brief bed Porphyrs in Vers

gleichung mit feiner ganzen Denfart ift, ſo auffallend itt

auch die Befchaffenheit der unter dem Namen des Jam⸗ blichs vorhandenen Beantwortung deſſelben. Anſtatt die zweifel auf eine gründliche Weiſe zu heben, verweiſet der Verfaffer der legten den Porphyr auf ſich felbft zu⸗ ruͤck; er docirt ihm wie vom Katheder feine eignen Lehr- fäße und Meinungen vor, big er am Ende auf die aͤghp⸗ tiſche Weisheit zurück fommt, und aus den Schäßen der hermetifchen Bücher feine Wißbegierde befriediget. rei lich wird Hier genug aufgetifht, um: den Heißhunger nach dem Ueberſinnlichen zu befriedigen; aber alles iſt nur ein Geſicht einer durch dag Anfchauen befeligten. Sees Äer welches indeffen durch folche unaus ſprechliche Schau⸗

fpiele nicht beraufcht worden ift, fondern das Gefchäuete

sı) Ob diefer Chäremon, melden Porphyrius fehr hoch ſchaͤtzte, eine und diefelbe Perfon mit dem Thäremon ifl, welcher nach Suidas Bericht Worfteher der Alerandriniichen

. Bibliothek und Lehrer des Nero war, ift wohl fo ausge⸗

- Macht noch nicht. en, = J

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Pr Viertes Haupiſt. Vierte Are, IL Cap.

ganz nüchtern erzählet; es ift nur bie Ausſage eines Au⸗ genzeugen, gleichſam als wenn die Rede von einem Fac⸗ tum wäre ‚.es ift der Ausfpruch eines kecken Geiſtes, br nicht noͤthig findet, Gründe hinzuzufügen. Die Neu gierde wird alſo wohl gefättiget, aber.nicht die Wißbe⸗ | gierde befriediget. Es iſt mit einem Norte die unphile fophifchte Antwort auf einen Brief, welcher Sragen von - Philofophifcher Bedeutung enthält. So viel ift gewiß, dasß der Kampf zwifchen Vernunft und Anctorität, wel⸗ cher Veranlaſſung zu jenem Briefe gab, bier in der Ant⸗ wort ſich zum Vortheil der letztern entſchieden hatte. Verfaſſer, es ſey nun Jamblich oder ein anderer * w fi

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| 9 Das Werk do myſteriis iR anonym et: 7 Schienen Mach einem in, vielen Handfchriften befindlichen Scholion hielt Proelus den Jamblichus für den Verfaſſer. . Diefe Meinung bat fich big jeßt behauptet, weil, bie Echt⸗ heit des Porphyriſchen Buches vorausgefeßt, wahrſchein⸗ lich einer .von den naͤchſten Freunden und Schuͤlern des Porphyrius die Beantwortung übernommen haben wird, und fein anderer afs der göttlich ſchwaͤrmende Jamblich ſo viel Beruf dazu haben konnte. Herr Meiners bar in einer in dem 4. B. der Denkſchriften der Göttinger Ge⸗ felfchaft der - Biffenfchaften eingeruͤckten Abhandlung: jur dicium de libro, Qui de myfierüs Aegyptiorum inſcribi tur, dieſe Meinung beſtritten, und zugleich auch den Brief ‚des Porphyrius für unecht erklaͤrt; allein die Gruͤnde [hd nen mir nicht ganz bündig, Er fagt: jener Brief m darum für unecht zu halten, well fein Inhalt andermweit gen Behauptungen: des Porphyrs widerſpreche. Allen diefer Grund wird von ihm felbft durch die an einem an dern Orte (Gefchichte der Wiffenfchaften 1.8. S. 263) gemachte Bemerkung von einer gewiſſen Veraͤnderlichteit in der Dentart des Porphyrius, die auch von den Alten ſchon anerkannt worden (Eulebius Praeparat. Evang. IV. c. 10.) völlig entträftet. Von eben der Ges ſchaffenheit find die Gründe gegen das Werk von dem aͤgyp⸗ tiihen Geheimniſſen. Die Schreihart, ſagt er, Mitar

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Zanslich Ber

märbiget offenbar ‚die Vernunft herab‘, weifet ihr den weiten Rang an. aus a folgendem: s Erf»

!

Ben: E lich

mit der des. Jamblich⸗ aicht uͤherein; die darin vorkommen⸗

den Grundſatze ſtreiten mit denen, weiche in andern Schriften des Jamblichs herrſchen; unter den Dämonen werdet auch Engel und Erzengel genannt, welche in der. griechiſchen Philoſophie ſonſt unerhört find; die Theurgie, oder Die Wiſſenſchaft, durch geheimnißvolle Gebräuche, Worte:

und Opfer: die Erfcheinangen der Dämonen zu bewirken,

wird darin verthtidiget, welche nicht i im Geiſte der Philo⸗ ſophie des Plotin und Porphyr war. Da nun Piotin,

| biefer Philoſophie anhing, ſo konnte er die Theurgie nicht in Schutz nehmen. Wir wollen nur einige Gegengruͤn⸗

"de anfuͤhren. Was die Schreibart anlangt, ſo muß es auf ˖ jeden Fall gewagt fen, daraus einen Beweisgrund

herzunehmen, da wir fo wenig Sthriften des Jamblichs

beiten. Nach dem angefuͤhrten Schotion gründete: Pr os elus im Gegentheil auf die Aehnlichkeit „der. Schteibart: und der Manier das Urtheit, daß Jamblich der Berfaffer

dieſer Schrift fy. Nah Ernniapius Schilderung fand

Samblihus dem Porphyr in Ruͤckſicht auf ſchriftſtelleriſches Talent weit nach. Er beſaß nicht die ausgebreitete Ge⸗

lehrſamkeit, den Reichthum an Gedanken, die Deutlich⸗

keit und Klarheit, das Annehmliche und Reizende in der Darſtellung, welches den Leſer anlockt, ohne ſhn zu ermuͤ⸗ den. Eigenſchaften welche man auch groͤßtentheils in dieſem Werke vermiſſen wird. Von den abweichenden Grundſaͤtzen Haben wir nichts gefunden. Gewiß mwürde auch Prockus als ein Eingeweiheter diefen Mangel an Einhelligkeit in ven Grundfägen der Schule am erſten ent: deckt, und die Schrift nicht dem göttlichen und wundervols In Manne beigelest haben. Man muß mir immer

- Brundfäße und Behauptungen 'unterfcheiden und nie vers .

fortſchreitet. Wenn Piotin nur die Moͤglichteit einer inni⸗

geſſen, daß jede Philoſophie, welche auf myſtiſche Ge⸗

fühle, Ekſtaſen, intellectuelle Anſchauungen, unmittelbare

Offenbarungen gegruͤndet iſt, nicht die Feſtigkeit, Einheit

und innere Harmonie beſitzen koͤnne, als eine‘ Philoſophie,

welche an der Hand unwandelbarer Vernunftprincipien

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50 Viertes Haupiſt. Vierter Abſch. I. Cap.

‚U. ſucht er die Beantwortung der philoſophiſchen Zi, Rn fel nicht in den Principien der Vernunft, fondern in dın en | a Ad

gen Verbindung mit der Gottheit durch / eine intellectuel⸗ Anſchauung annahm, ‚ohne fich weiter in die Unterfuchun "der Möglichkeit der Magie und Theurgie einzulaffen, ſo

iſt es tein Widerſpruch gegen den Geiſt diefer Phttofopfle,

wenn nun Porphyr rund Jamblich auch dieje leßte hinzufi⸗

gen, fondern ganz confequent, die Verbindung mit Daͤme En e nen einzuräumen, nachdem man einmal die: Moͤglichkeit der Berbindung mit dem ganz twefenlofen oberſten Gatt angenommen hat." Go verhält es fich auch mit den Cr

- zulationen über Engel und Erzengel. Man Hatte einmıl 2 angefangen. getoiffe Tlaffen und Ordnungen unter den

Ä monen feſtzuſetzen; es kann nun nicht befrerhden, daß ein oodber etliche neue Ordnungen-von einem fremden Boll ' angenommen ‘werben, ayysaos iſt übergaupt ein fo fpreden

des Wort für. die Dienftverrichtungen gewiſſer Geifter, deß

man fich gar nicht wundern darf, daß es Eingang fan

/ da ſchon der Begriff vorhanden war.. Man kann daher nit aus dem Gebrauche des Worts ayyedos oder agyerrds fließen, daß Jamblich nicht: Verfaffer der Schrift fr, worin fie vorkommen. Wir finden wirklich, daß Jam⸗ | , blich in einem bei dem Stobäus ( Ecloz. phyfic. p. c.04. j ö ed. Heeren) vorkommenden Fragmente feiner Schrift von Se der Seele fich des Morts ayyeros und ayyedsen yon De dient. Deffen ungeachtet kann Jamblichus wie Proclus in feinem Eommentar zum Timaͤus verfihert, in einer an

bern Schrift die Lehre von den Engeln und Erjengeln als

ausländifc verworfen haben, ohne daß darum die andert 0, mo.ee biefe wichtige Entdeckung noch ‚nicht gemacht hatt, für unecht gehalten werden müßte. Es iſi zudem noch en Ausweg übrig, welchen ſchon der. Kaiſer Julian in felne yierten Rede anivendet, daß man nämlich behaupte, er habe dieſes uxgıs vᷣz Aeoeor, das ift nur hypothetiſch gefagt. AIch glaube, es erhellet Hieraus. hinlaͤnglich, daß dieſe Strände zum Beweiſe deſſen, was fie beweifen follten, noch lange nicht hinreichend find, ob ich gleich auf det

- anderen: Seite auch gerne eintäume, daß die Gründe für ‚die Behauptung eben fo: wenig zur hiſtoriſchen Gewißheit Zu u, zulan⸗

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| Jamblich. 25% Yusfprächen der chalbäifchen und aͤgyptiſchen Weiſen 53), Zweitens: Es war ſchon eine alte Sage, daß Pythu— goras und Plato in Aegypten von dem Prieflerorden vie⸗ les gelerne Haben. Jamblich ſtellt ed als ein Axiom auf, dB beide ihr ‚ganzes philoſophiſches Syſtem, in fofera es fich auf. Gott und göttlihe Dinge bezieht, aus der Saͤulenweisheit des Hermes Trismegiſtus genommen Bas ken, und nur etwa bie Zufammenfügung zu einem Gan⸗ zen für ihe Eigenshum zu halten ſey. Er gehet alfa gang unverkennbar daranf hinaus, Philoſophie in Ge⸗ fhichte zu verwandeln. Drittens: Er ſetzt einen Un⸗ terſchied feſt, zwifchen Philofophie und Theologie. und Sheurgie, und, oder ſich gleich nicht die Mühe gibt, ‚biefe Begriffe deutlich zu entwickeln, damit man wiſſen Könnte, woran man wäre; “fo If doch fo viel _ offenbar, daß er die Theologie und Theurgie eine Stuft höher fegt, als die Philoſophie, diefer die Erkenntniß durch Begriffe und Grundfäge, jenen aber die Erfennfa niß deffen, was über die menfchliche Vernunft gebe, - wei 5*4). Dieſes ift überhaupt der. gewoͤhnliche

u 4 A 0.07 Gang

zulangen. Aber wahrſcheinlich ift es immer, daß Jam⸗ blich der Verfaſſer iſt. Wenn übrigens auch der Verfaffer dieſer Schrift nicht mit biftorifcher Gewißheit zu, beſtim⸗ men ift, fo ift do), wie Meiners jagt, die Zeit der Vers

fertigung mit Gewißheit zwifchen Porphyr und Proclus zu feßen. F

53) Jamblichu & ‚de myflerüs Aegypt. T: c. 2. Yu - J

ar cu wer Acaugiar rarım Ödoypara mapabarıne go Kıra indes Tu yıaynı T& ds eraea yo ade aroraiu)e- per, Qıdoseder ar wghufsıs egaruue, Ssmxgirupese golnmı Turo nare vas 'Egus raAnıas end, es Ilderor nn 0059er aus Ilvdayoges diayrorrir, QiAocoQınr aviseneaunTe,

64) Jamblichus, ebendaf. ru moguie Carauure y aıriloyiza zas Övesgirier Tim eulasmorte wexas ums auueÄur wegruuduueni, n In Tomi auras awodsikeun‘ mi Oem

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4258 Viertes Hauptſt. Vierte * u. Cap.

Bang der Dinge; aus einem Extrem ‚gehet man in bat |

andere über. Plotin fchien. die Vernunft auf die höcfe Stufe ihrer Würde gehoben zu haben; fie mar bie ge. flige Kraft, welche durch ihre Identitaͤt mit dem Urwe⸗ fen und durch diefes unmittelbar erleuchtet, in dem reis men Lichte, alles was Ift, ſchauet. Jamblich ſetzt fi zur Dienerin und leidenden Empfängerin eines ihr frum ben Lichts herab; fie hat in den wichtigften Angelegenhei⸗ gen. nichts mit zufprechen, fondern muß gleihfam nur aitdeefihreiben, was ihr von Oben, aber buch einen ein | e. Canal Alert wird.

"Man wird: ach daher leicht vorfeen eönnen, wie die Beantwortung jener Zweifel ausgefallen ſeyn werde. Sie war nicht allein fruchtlos und ohne Gewinn für die wiſſen ſchaftliche Eultur der Philofophie, fondern-fie hatte naoch dazu ben Nacheheil, daß fie den Uebergang aus der Philoſophie in die Unphiloſophie befscderte. Auf de

einen Seite ging der Werfaffer der Antwort gar nicht tif

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mIorgmgEi mare Tas xotræs emo, yıarıkus va xai Ende rn ensomete dinArysedar' zur zu par, eyes Irıor wregar iu " Mei@ mlos axgıßn waTasongie, dvımsor poroı din Aoyer, rad soegas Jeagıns, wÄnm TE naedegsirdes. rue de ayın "abrodoyn horarı, Oealkır, &Q nr za U nu ol os öpeisı 1 Din retieyeodas net Ta 80a Ta oyrer“: ös« e tuyxe vor did Aoyayoıra Yınca, TaTar de awokenboun sis Tur TeAeiar arodsidır, To Ö' OIxelor ar Tai arodarıpiı

"ga KeoCarRorzas" x Te ker Ieokoyıza JeoAoyızar, |

Yeseyına Se Jeueyızas urorngirsnede Qidooe : Qus ds ru QiAocoQda kera en eureheravonen— bect. II. c. 11. Die wahre Erkenntniß führer uns zu

| Gott Hin. Diefer Satz ift wahr, ſagt Jamblich, aber

noch nicht zureichend. aM ers ax Ixaras —X werden 7o —XR x dıorı QAcvoner maitcı xæs Asyınas, N BL ARTE TUN BsEeyor Toy Legw» wexm Toy ERRoAoyıcaoy Koll“ Tai; din Turo oımus deu FEsgyızazegor are di nel ver, s

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ii 48 in ben. Grund Zweifel ein, fehle: Hypotheſen ale

Yriome feft, oder nahm Unteritäten als gültige Principe |

der Vernunft an;. auf ber andern Seite beantwortete er bie aufgetvorfenen Fragen dogmatifch und. gab Dichtun⸗ gen fuͤr Erkenntniſſe, Schein fuͤr Wiſſenſchaft, und be⸗ förderte die Taͤuſchung einer vermeintlichen Wiſſenſchaft

des ueberſinnlichen, welche doch bei ſchaͤrferer Pruͤfung

in einen leeren Dunſt ſich verwandelte. Das Ganze ſcheint nur eine abgeredete Spiegelfechterey zu ſeyn. Denn oft wirb Porphyr auf das verwieſen, was er ſonſt geglaubt und angenommen hatte, als wenn Porphpr nicht eben darum die ragen aufgeftellt hätte, weil ee feine ehemaligen dogmatifchen Behauptungen nicht mehr

fir gegründet genug hielt, und neue A eweſſe

dafuͤr verlangte.

Wir werden nur weniges ensguelänen haben, um |

Belege dafuͤr anzuführen. . Er

Porphyrius hatte gefragt, "worin bie unterföheiben. den Eigenfchaften ‚der Goͤtter, der Dämonen und der Seelen beſtehen, ob fie in ihrer innern Natur ‚gegründet Ind, oder 06 fie fih nur auf Verhältniffe zu anderen Na⸗ turen beziehen ; er läugnete gar nicht, daß die griechiſchen

Philoſophen Über dieſen Punct ſchon viele Speculationen

aufgeſtellt haben; er vermißte aber an denſelben apodicti⸗ ſche Gewißheit. Dieſe zu gewinnen, war der Zwed ſei⸗ nes Briefes. Was thut nun der Verfaſſer der Antwort? Er ſetzt den Unterſchied zwiſchen Goͤttern, Daͤmonen und

Seelen dogmatiſch aus Begriffen feſt, was ſchon mehr⸗ |

mals gefchehen war, und dem Porphyr gar nicht unbe⸗ kannt ſeyn Fonnte, ahne bie Befugniß der Vernunft, daͤr⸗ uͤber etwas Gewiſſes gu erkennen, im geringen gu be⸗ ruͤhren, mas Porphyr, eigentlich wiſſen wollte. Seine Behauptungen ſind von der Art, daß ſie den Zweifel,

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254 Viertes Haupiſt. Vierter Abſch. u Cap.

welcher ſich in jedem nuͤchternen Denker regen mußte,

nicht aufheben, ſondern vielmehr verſtaͤrken.

ME Den Götterh, fagt er, kommt tranfcendentale, und mefentliche Güte oder Vollftommenpeit; den Seelen aber nur eine zufällige, hinzugefommene Güte zu. Zwiſchen biefen beiden find die Heroen und Dämonen in der. Mitte. Die Heroen übertreffen die ‚Seelen an Macht, Vollkom⸗ mienheit, Schönheit und Größe, und Äberhaupt an allen geiſtigen Vorzügen. Die Dämonen find von den Goͤt tern abhängig‘, und ihrer Natur nach viel geringer und mangelhafter; ſie find bie Diener der Goͤtter, und führe ihren guten Willen aus. Das unfichtbare Gute derſel⸗ ben offenbaren fie in-MWerfen, und ſuchen in denfelben jenen ähnlich zu werden, fle machen das Unausſprechliche der Götter Barfiellbar in Worten, das Formloſe geftalten fie in Formen, und das alle Begriffe überfleigende offen. baren fie in Begriffen. Sie empfangen alled Gute von den Göttern, deffen fie theilhaftig find, und theilen es wieder den unter ihnen ſtehenden Geſchlechtern der Dinge ohne allen Neid mil. Die Dämonen und Hersen erfül len alfo den Zwiſchenraum zwiſchen ben Goͤttern und See⸗ “In, machen das Mittelband zwifchen ihnen aus, und

bilden eine zufammenhangende, unauflosliche Kette, wel⸗ che das Höchfle mit dem Niedrigften verbindet, Gemein. ſchaft, Zuſammenhang, Ordnung und Harmonie gruͤn⸗ det, und die Fortſchreitung des Beſſern zu dem Gerin⸗ geren, ſo wie die IE des vn Beffern möglich macht 59.

Die Goͤtter machen das hechte, die Seelen das niedrigſte Geſchleche der Dinge aus... Jene find hoͤchſt vollkommen und: dortreflieh, dieſe mangelhaft und un

sallfonmen. Die Sister Finnen: en ae einen un⸗

w Tamblichen de c. 6

Die Odtter erzeugen und regieren alles ohne Sinneigung; = die Seelen haben von Natur eine Neigung zu dem, was Re etzeugen und verwalten, Die Goͤtter eriftiren als. Ur⸗ ſache und Regierer vor allen Dingen; die Seelen hängen von dem Willen der Goͤttet als Urfache, obgleich. vom Ewigkeit ab. Die Gdtter umfafjen in einem und demſel⸗

ben puncte ben Anfang und das Ende Aller Thätigfeiten

und Weſen. Die Seelen gehen: von einem zu dem an⸗ den, von dem Unvollkommenen zu dem Vollkommenen

über, Die Goͤtter find daB Hoͤchſte und Unbegreifliche,

Jamblich. > untheilbaren Augenblick; die Seelen Können nicht alleg, J nicht zugleich, nicht urploͤtzlich, nicht augenblicklich.

nhaben- über -jebes Maß und: jede Form; die Seeleg

erden beſtimmt durch Neigungen, Fähigkeiten, Berhälte . if, Begehrungen bes Schlechteren und find durch man» -

nigfaltige Sorımen modiflcirt. Die Intelligenz ald Grund aller Dinge, und die bildende Kunſt des Univerſums if

in den Goͤttern auf gleiche Weiſe immer vollkommen und ohne Einfchränfung nach einer in fich felbft rein rubenden

Kraft vorhanden; die. Seelen Käd. nur einer theilbaren

und vielgeftaltigen Intelligen; theilhaftig geworden, wel⸗

che auf die Regierung‘ des Banzen hinblickt; fie find

bald in Diefe, bald in jene Geſtalt eingeſchloſſen und fore

gen für dag Lebloſt. Die Goͤtter haben die abſolute Ord⸗ nung und Schoͤnheit, oder bie Urſache derſelben inwoh⸗

nend; die Seelen koͤnnen nur an ber intelligiblen Ord⸗

nung und goͤttlichen Schoͤnheit immer Theil nehmen. Dit den Goͤttern iſt das Maß und Ziel des Univerſums

immer unzertreunlich verbunden; mit den Seelen nun

theilmeife,- und fo, daß fie fich von demfelben trehnen Innen. Die Götter beherrſchen durch die Graͤnzenloſig⸗

it ihrer Kraft Alles; den-Seelen find. gewiſſe

für lhee .

66) Jamblichus de lo 34

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es will 57).

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ö 256 Viertes Haupeft. Mieter. Abfch. IL Cap.

Die Götter koͤnnen nicht durch ihr Voerhaͤltriß z

beſtimmten Arten von Koͤrpern unterſchieden werden, weil

fie die erſten, reinen, immateriellen Princine find,, welche ‚We Körper beſtimmen, von Außen xegieren, und ihnen alles Gute mittheilen, . deffen fie:empfängdich find: Die Körper dienen ihnen, nicht umgekehrt, die Better dan Körpern. Nur von den Geelen laßt ſich behaupten,

Bar fie nad) der Form des: Lebens, welche fie vor ihrer

Einkoͤrperung erzielten, den. organifchen Körper ſich an bilden und anpaffen. Wie kann eine an fich unkoͤrperli⸗

che Subftanz durch Befchaffenheiten der Rdrper. unter.

ſchieden; wie kann eine Subſtanz, welche den Koͤrpern

auf feine koͤrperliche Weiſe gegenwaͤrtig iſt, durch koͤrpir⸗

liche Orte von andern der. Art getrennt, ober durch Theil ber Welt befchränft:werben?. Was Tann die Goͤtter ver⸗ hindern, daß fle nicht allenthalben zugegen find, oder ihre Macht einfchräufen, saß fie fich nur bis an du Himmelsgewoͤlbe erfirecke? Diefe Beſchraͤnkung koͤnntt nur das Werk einer hoͤhern Kraft ſeyn. Eine unkoͤrper⸗ liche Subſtanz, ein Ding an ſich, iſt allenthalben, 4

Die Meinung, daß bie Gegenwart ber Gaͤtter * der Erde ausgeſchloſſen ſey, hebt alle priefterliche Weihe, allen Gottesdienſt und alle Gemeinſchaft der Goͤtter mit den Menſchen auf, denn fie ſagt nichts anderes, als, die goͤttlichen Naturen waͤren gang abgeſondert von di Erde, fie hätten keinen Verkehr mit den Menſchen, un | biefe Melt ftünbe unter gar feinem Einfluß der Göttt. Dann hätten wir Priefter nichts vor anderen Menſchen voraus, und nichts van ben Göttern gelerut, und Por

phyrius Hätte. gaug thurige gehandelt, daß er ung Priv

fern jene Fragen porlegte, weil er babei voraus kn | et daß 67) Jamblichnä,de myßerüs Asgypt. I. 6.9.

oogle |

|

Kamblid. 0257, daß wir hoͤhere, von den gemeinen Erfenntniffen ſich un⸗ terſcheidende Erkenntniſſe befigen 58). Die Goͤtter her ſchen alſe nicht etwa in beſtimmten ihnen angewieſenen Theilen ber Welt, ſondern die vorzuͤglicheren Goͤtter wer⸗ den von nichts eingeſchloſſen und umfaſſen alles in ſich ſelbſt, die Erde ſtehet unter dem Einfluſſe der Goͤtter und die auf derſelben befindlichen Dinge haben ihr Seyn durch die Fuͤlle der goͤttlichen Vollkommenheiten, und, wenn fe zur göttlichen Theilnahme tauglich ſind, fo ha⸗ ben fie vor ihrem individuellen Weſen ſchon Goͤtter in demſelben prdegifiieend ꝰ))ß. ——

Es iſt falſch, daß bie Goͤtter nur in dem Himmel woh am; alles iſt dielmehr von Göttern erfuͤllt. Das gött⸗ Üiche Wefen -erleuchter alles vom Außen, wie bie Sönne alles durch ihre Strahlen beleuchtet, «8 fey nun, daß. - dag göttliche. Wefen gewiſſe Theile der Welt, zum Bey⸗ fpiet den Himmel und die Erde, oder gemiffe: heilige: Städte und Gegenden, ober gewiffe Haine und Statüen ) R 4 a % zu —* = F K u % 58). Jamblichus de myflerüs Aegypt. I. c. 8. &r de in isges. ayıssias x ans Jeseyschs xoumwrias Ysus wos a Yymnas areigeaıs ecıv urn N dokn Tom Far XX ers anmucas | Zar reg yar Ta Ian, mus Öri mern zayuuiyruras, ui es aqnues aurer es o Ty9e Torods’ . ade. Nuss 8 ei isgeis uder [277 rar .‚Ienı kimadnzuuh zur TEToy Toy Aoyor, ude vro dor ns kuurars, ds tidorcs Ti egitraregor, erereg cn ads ıdeoru dimQegoun. * Mr —— * 59) Jamblichus de myſteriis Aegypt. I. c.$- aR zder as TTV ui ‚wre yag ol Io X u Ti ru zog netesu, STE Ta weg yaı whole auTan nadıcune. «Mo mer MuTFoNeS EI MUTe as Vro- endanıs meriexgorras zus MeRiEx art marza ar aura‘ md enı ym tv Ton 'wingnkarı var Isar or TO. Era, Unorar. exıtadun" ngos Ins Isar HEToxXn yanıat, "eudur exe no mir SiREIRS ÄRUTRT SEIRE Rgoumagxgor- Itas ev ausy TUR IeHts in ar |

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258 —* Vierter ER IL. "Cap.

gu ira befondern Regierung erhalten. &o- ivie. num das Licht die erleuchteten Gegenſtaͤnde in fih faßt, fo aAmfaßt and) die göttliche Kraft die Dinge, welche ihrer theilhaftig werden, von Außen. Sp tie das Licht in der Luft gegenwärtig iſt, ohne fid) mit berfelben ga ver⸗ miſchen, wie daraus /erhelet, daß, wenn das Leuchtende weggenommen iſt nichts von dem Lichte in derſelben uͤbrig bleibt. Da hingegen die Luft noch erwaͤrmt bleibt, wenn gleich das Erwaͤrmende entfernt wird: ſo iſt auch bas goͤttliche erleuchtende Licht trennbar von den arleuchteten Dingen, es bleibt in ſi ch hehartlich ob es gleich die Dinge ganz durchdriugt. Das ſfichtbare Licht iſt ein zu⸗ ſammenhangendes Ganze, welches allenthalben ganz ge⸗

= ‚genwärtig ift, ohne daß ein Theil von demſelben abge ſondert, oder überhaupt von dem Beschtenden getrennt

- werben kann. Se. iſt auch die ganze. Belt theilbak,. und in das eine untheilbare göttliche Licht vertheilt. Diefes iR eins, ein abfolutes Ganzed, allen, die deſſelben em⸗ pfaͤnglich find, untheilbar gegenwaͤrtig, erfuͤllt -mit ſei⸗ ner vollſtaͤndlgen Kraft alle Dinge, bewieket in ſich ats, iſt allenthalbes mit ſich vereinet, und verknuͤpfet wie End» puncte mit den Aufangspuncten. Die. ganze Melt und der ganze Himmel ahmet diefe Einheit durch feine Kreis⸗ dewegung nach; die Weit iſt mic ſich vereinet, ſie leitet bie im Kreiſe bewegten Elemente, verknuͤpfet alle Ding, welche in etwas Anderem find, und fich gegen einander bewegen « wie bie Erbe. mit dem Himmel, und Vewirlet

. ‚einen allgemeinen Zufammenhang, und eine Harmout des Ehreilgngen zu den RER =. Au

60) ee de I. c. 9. xura Te, aut on ‚ar 1273 ö VUUTRE. ROTOR nusgisos, or. weg ro i⸗ ni 70 apegisy zur Isar Das —XR To © 54 dr xæt ævro KRUERKE oAor, e —R Ta nagesı Tat Tols Tvrapenıc auTs

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| Zambliqh 29

Auf dieſe Art beantwortet er Vorphyriue Zweifel. | Er feßt- eine dogmatifche. Behauptung entgegen, meiften- theils ohne Gruͤnde, ald wenn er auf. dem Delphifchen Dreifuße gefeffen haͤtte. Er -fpriche nur als. Priefler, welchem eine Höhere Erkenntniß von den Goͤttern mitge⸗ theilt worden, bei welcher das Forſchen der Vernunft nach Gründen verſtummen müffe Am deutlichen wird biefeß da, wo er mit meifer Mine bie Merkmale augeinäns» der ſegt, an welchen die Eeſcheinungen der Boͤtter, Erz⸗ gel; Engel, Dämonen, Fuͤrſten und Seelen unter⸗ ſchieden werden Finnen. Hler iſt dieſes Prachtſtuͤck der Phild ſophie⸗ oder vielmebr unphiloſo⸗ phie 6), , |

Die Eelcheinungen aller beim Weſen ben Seife | tn und "Wirkungen; darnach richtet ſich die. Urt und Beife, wie ſie burch. Beſchwoͤrungen ſichtbat werden, Virkungen aͤußern, ihnen angemeſſene Geſtalten und ih⸗ nen eigenthuͤmliche Unterſcheidungszeichen erblicken laſſen. Die Erſcheinungen der Goͤtter find einartig; der Daͤmo⸗ nen mannigfaltig; die der Engel einartiger als die der Daͤmonen, unvollkonnnener als die ber Götter; der Erz⸗ engel Erfeheinungen fommen denen der Gdtter am nähe fen. Die Erfeheinungen der Fuͤrſten, wenn man Welt seherefchee darunter verſtehet, welche über die Elemente. unter dem Monde gefeßt find’ werben zwar mannigfal« ig, aber doch mit einer gewiffen Drbnung ſeyn; verſte⸗ bet man aber die Vorſteher der Materie, fo find fie man⸗ igfaltigee und unvollkommener als jene. Die Erſchei⸗ og det Seele find von der groͤßten Mannigfaltigfeit.

Die ra der Götter en dag Geſicht mit R 2 einem

hm Fin Try war aıriar —E —x X ur miTe, - ‘umaTai TE ve davro, ‚war ze vfän gen GUHERTE,

61) Jamblichus .de myfirü degypiior. HM. & 4.

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260 -Miertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL Cap.

einem wohilthaͤtigen Lichtes bie ber Erzengel find kraftvol und milde; milder die der Engel; furchtbar die ber Dis monen; milder die ber Heroen; die Erfcheinuungen der Fuͤrſten der Welt betäuben, ‚der Fürften der Materie find den Sehenden ſchaͤdlich und widrig; der Seelen Erſchei⸗ find den Erfcheinungen ber Heroen a abet ſchwaͤchet.

Die Erſcheinungen der Goͤtter find i in Ynfebung der Größe, Geſtalt und Verhaͤltniſſe unveränderlich,. Di Erſcheinungen ber Erzengel Eommen denen der Götter an . uächften, erreichen aber doch. michk derfelben Identitaͤ. Die Erfcheinungen der Engel find ſchwaͤcher und unvol. tommener, ‚aber ungeränderlih. Die Dämonen laftı fi) bald in diefem, bald in einem andeen Bılde, bald groß, bald. klein ſehen, ob fie gleich dabei immer als . diefelben erfcheinen. Die Erfeheinungen der Fuͤrſten der Welt ſind unwandelbar, der Fuͤrſten der Materie auf mannigfaltige Art wandelbar. Die Heroen- ahmen bit Eifcheinungen der Dämonen, fo wie and bie Seln in Ruͤckſtcht anf-die Veränderlichkeie nach.

Die Goͤtter zeigen In ihren Erfcheinungen ein ge⸗ wiſſe Bewegungsloſigkeit und Ordnung, die Erjengel dabei noch eine gewiſſe Kraft, die Engel Grazie un Ruhe vereiniget mit etwas Bewegung, die Dämon unrubige Bewegung und Unordnung, die Fürften Mi Melt eine in fich beſtehende Feſtigkeit, die Zürften de Materie Tumult, bie Heron Nachgiebigfeit gegen it Bewegung; bie Seelen ahmen die Heroen, im gerin⸗ gerem Grabe nad). ! | !

Die Bilder der Better ſtrahlen eine BR che Schönheit von ſich, erfällen die Schauenden mit Dt wunderung und goͤttlicher Seligkeit, und haben ein

unausfprechliche Symmetrie, die fich mit nichtg vergl

5 s Zamblic. PR: | e 261 i chen läßt: Die feligen Bilder ber Erzengel haben zwar 3

auch eine große Schönheit, die indeffen doch nicht fo uns ausfprechlich und wundervoll iſt, als die göttlihe. Die Vilder der Engel haben nur theilweiſe Schönheit, welche

fie von den Ergengeln entlchnen. Die Bilder ver Däs

monen und Heroen haben Schönheit in beſtimmten Ge⸗

ſtalten, jene durch Ideen, welche das Weſen beſtimmen, dieſe durch die Darſtellung der Tapferkeit. Die Bilder der Fuͤrſten der Melt zeigen eine urſpruͤngliche natürliche:

Schenheit, der Färften der Materie aber eine ſcheinbare angenommene, durch Kunſt hervorgebrachte. Die Bil⸗ dee der Sedlen find zwar auch in beſtimmten Begriffen geſchmuͤckt, doch auf eine andere und eingefchräuftere

It, ale die der. Herden, fb,. daß Pie Bilder nur von

einer dorm behessft: unse

An den Witkungen Ber Goner eine Sch. ligkeit hervor, welche ſelbſt die Vernunft nicht erreichen - -

kann, obgleich die Thaͤtigkeiten felbft-in ſich unbeweglich

und feſt ſind. Bei den Erzengeln ſind die Geſchwindig⸗ keiten gewiſſermaßen mit ihren ſtark Thaͤtigkeii⸗

ten vermiſcht. Die Thaͤtigkeiten der Engel nehmen fchon etwas von Bewegung an , erreichen aber nicht die Voll⸗

kommenheit der erſtern, daß Gedanke und That eins iſt. Bei den Dämonen liegt bie Geſchwindigkeit der Wirkun⸗

gen mehr in der Einbildung, als in der Wirklichkeit: Die Seren zeigen eine gewiſſe Wide in ihren Handlun⸗ gen, erreichen aber doch die Geſchwindigkeit der Daͤmo⸗

"a

nen in Ausfuͤhrung ihese- Worfäge nicht. Die Handlun -

gen der Fuͤrſten der Wels tragen an ſich das. Gepraͤge der Sraft und Gewalt, der Zürften ber Materie Haben mehr, in die Augen fallendes, verfehlen aber mehr den vorgefeßten Zweck. In den: Handlungen. ber Seele zeigt ſich mehr Vewegung und mehr ER als Bei den _

„63 Viertes Hauptft. Bierter Abſch. u. Cap.

| In Ruͤckficht auf Groͤße ber Erfcheiqungen fin. det derfelbe Sradungerfchied Staft. Die Erfcheinungen

der Goͤtter find fo groß, daß fie zumeilen den ganzen hin.

mel, Sonne und Mond verfinftern, und, wenn fie her - abfteigen, ruhet ſelbſt die Erde niche mehr fee. Wenn

‚bie Erzengel erfcheinen., ſo werben einige Theile der

Welt bewegt, und einkicht geht vor ihnen als Worläufe . vorher; nach ber Groͤße ihrer Herrſchaft richtet ſich auf ‚die Größe ihrer Erfcheinung. Kleiner und. befchränfte iſt die Lichterſcheinung der. Engel, noch.eingefchränfter bi der Dämonen, welche ‚nicht immer mit derfelben Gröhe erfcheinen; noch) Memer ift die Erſcheinungt der Kerom, wiewohl mit Würde. Die Bilder der Fuͤrſten der Welt find groß und unermeßlich, der Fuͤrſten ber Materi mehr pratzlend und aufgeblafen. Die Silber ber Sud find nicht ale gleich von Größe, aber doch Meiner al bie der Heron. Ueberhaupt richtet füch die Graͤße de Erſcheinungen nach ber Größe ber En a ber On ‚walten. %

An den 1 Erfeheinungen ber us u a6: die Bil⸗ ber der Wahrheit deutlicher, fprechender, glänzende wit befimmterem Gepräge. Die Bilder ber Erzengel find wahr und vollkommen. . Die Engel behalten zwar um! dieſelbe Form und ‚Geflalt, fie entfernen ſich aber det der vollfiändigen Beſtimmtheit. Undeutlich find die Hl der der Dämonen, noch undeutlicher bie ber Kerl! Die Bilder der Weltfürften find deutlich, die der Zi ſten der Materie bunfel, aber beide gebieteriſch. 2 ‚Bilder der Seelen find ſchattis. |

Die Bilder der Goͤtter ſtrablen am meiſten mit id te, der Erzengel ſind mit ungemeinem Lichte erfuͤllt, det Engel leuchtend; die Dämonen laſſen ein truͤbes, bie Be ein ———— die gi

Jamblich. 4638

Belt che reineres, bie Fuͤrſten deu Materie eis aus un- gleichartigen uud eutgegennefebten Dingen, bie Seelen

! * theilweiſe aus vlelen Miſchungen der Erzeugung zu⸗ ſammengeſetztes Licht von fich blicken.

Das Fenuer der Götter iſt untheilbat, unausſprech⸗ lich, durchleuchtet und erfuͤllet alle Tiefen der Welt auf eine feurige, aber nicht phyſiſche Weiſe und IE ganz une beweglich; das Feuer der Erzengel iſt zwar auch untheil⸗ bar, es wird aber doch ſo geſehen, als habe es an ſich, oder vor, oder nach ſich eine gewiſſe Mannigfaltigkeit; es iſt uhend, das Feuer ber Engel iſt getheilt, aber es ztigt Rh in ben vollkenmenſten Geſtalten, und bewegt ſich euhig. Das Feuer der Dämonen If durch Theilung noch enger deſchraͤnkt, durch Worte auéſprechbar, aber des Schauend nicht werth für diejenigen, welche etwas Beſſeres (hauen; es bewegt ſich unruhig. Das Feuer der Heroen iſt eben fo beſchaffen, doch unvollkommen ähnlich und bewegt ſich ſtuͤrmiſch. Das Feuer der Welt⸗ fuͤrſten iſt helle und ruhig, der Fuͤrſten dee Materie truͤbe und unruhig, der Seelen vieltheilig, vielgeßaltig, aus vielen Dingen in der Melt. Iufamerrugefegt ‚in Bitte IRRE ——— 3

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62) Famblichus a —* des sypt. IL c. 4. vo un ug Isny ug nr, «pıynıo, HARTE zu wAnges ‚For HN Bade, Tu wosus wugms, wM u wegxeskier, To de tar ag-

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264. Viertes Hauptfl. Vierter Abſch. TI. Cap.

Was rein und bewegungslos im dem fichtbaren Bil: de ift, muß man ganz ben höheren Wefen beilegen ; was fehr leuchtet und in ſich ſelbſt unveraͤnderlich beharret, - den Ödttern; was leuchtet und bebarret, aber in einem andern, den Erzengeln; was durchaus in einem anderen beſtehet, den Engeln. Auf die andere Seite kommt das Unſtaͤte, Fluͤchtige, mit Fremdartigen Vermiſchte zu fir hen, was den niederen gehoͤret.

In den Goͤttern iſt die Kraft, welche bie Seelen vollkommen reiniget. Die Erzengel erheben fie; die En .. gel Iöfen fie allein von ben Banden’ der Materie, die Di monen ziehen fie in die Natur herab‘, die Hersen ziehn fie herab zur Sorge der finnlichen Dinge, die Fuͤrſten ‚ber Welt gewähren ihnen die Herrſchaft der weltlichen, "die Fürften der Materie die Aufficht über Die materiellen | . Dinge Die ER Seelen zur Erg | gung. N | Die Götter. haben bie Hraft, bie Materie auf eine ‚mal zu verzehren, die Erzengel, ſiernach und nach aufjv- zehren; die Engel, von derſelben los umachen und abzu⸗ fuͤhren; die Daͤmonen, ſie ſorgfaͤltig zu zieren; die Heroen, ihr das gehoͤrige Maß anzupaſſen, und ſie gehoͤrig zu beſorgen. Die Fuͤrſten der Welt zeigen ſich ‚ia ihrer Erhabenheit, bie Fürften der Materie ganz mil Materie erfuͤllt die reinen Seelen —— als von alıı Ma⸗

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Jamblich. 466

Materie rein, bie uneeinen als von ber ——— einge⸗ nommen angeſchauet m). |

Die Wirkungen und Geſchenke der Erſcheinungen

find verſchieden. Die Gegenwart ber Göͤtter ſchenkt un⸗

ſerm Koͤrper Geſundheit, der Seele Tugend, der Vers nuuft Reinheit, fie ſchenkt ung höhere Kräfte, göttliche Eiche und unaugfprechliche Zreude; und richtet alle un« ſere Vermoͤgen auf ihre zugehoͤrigen Principe; ſie zernich⸗ tet in uns das Kalte und das Verderben bringende; ſie vermehrt und ſtaͤrkt das Warme; ſie macht der Seele und der Vernunft alles angemeſſen, ſtrahlet das Licht in inteligibler Harmonie ein und ſtellt das, was nicht Körper iſt, als wäre es Körper ben Augen ber Seele durch, bie Augen des Koͤrpers dar 64). Die Erfcheinungen der Erzengel gewähren zwar daſſelbe, aber doch nicht im⸗ mer, noch bei allen, ea in hinceichendem und inne

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63) Jamblichus de myſteriis ——— ILc. 5. Jayum Bi Y era woix fixgor xæs vo —XR tJbVaAnc adgoer enc Jen’ amı de Tar Agxayyeiar, To are Pr«xv MUTyS = Ausser £% Os vos ayysiar 70 Aurınoy Mr aUIn Ai are yayoy ans ‚ds Te —R zo Oase murus super" Er

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64) Jamblichus ebenda. c. a Ne n ar zer Jar wWn- \ gusie dıdasır ar —*8 vonares, yuxns getan, 18 xada- coynre, Kal Kaya, i⸗ ende sınes, Tor 8 nipair er TE iReins uexar Mnyeym. xæ: To par \yuxgor er Apr aut QIo- goroior‘ aQankeı, To de Yeguer avkri, mei Öyararsper zus Imingöresegor mregyalerai, Rot TE Kara AımpeErgeir rn ur mas Tw ıw, vonty TE Agua To gas Auureı, zu Te pn or vaua as vum vor 1 Yuxns e@Iarmcs die vo ra vopuatos ERIÜHKWEIN..

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nunft, reine Tugend, feſte Erfenneniß, Ordnung un

ſcheinen, flehet noch weiter von. dem vollfommmenen Licht:

266 Viertes Bierter are, I. Cap.

nm Grabe, noch auch fo, dag es nicht wieder geuon— men werben fann, unb erleuchsten auf bie ihrer Erſchei⸗ nung angemeffene Art. Sie geben reine Beharrlickit, intellectuelle . Betrachtung und unberänderliche Kraft. Die Erfcheinung der Engel gibt noch getheiltere Guͤtr und nod) weniger allgemein; bie Kraft, womit fi er⸗

ab, welches die Kraft in fih enthält. Die Engel ſcher⸗ ten ung Weisheit und Wahrheit nach ber ewigen Be

Ebenmaß. Die Erfcheinung der Dämonen

den Körper, ſtraft mit Krankheiten, ziehet bie Seele jur

Natur herab, trennet Nicht von den Körpern und dr

Ihnen angehoͤrigen Sinnlichkeit, haͤlt diejenigen, mel |

zum Better fireßen, bienieden zurück, und reißet nicht

von den Banden des Fatums ab. Die Erfcheinung de | Hergen ſtimmt in allen mit der der Dämonen überein und

= unterfcheiber fih nur darin, daß fle zu gewiſſen großen |

und edeln Thaten erweckt. Die Fuͤrſten der Welt geben, | wenn fle erfcheinen, Güter ber Welt und. alle Bartheile | diefe® Lebens, bie Zuͤrſten ber Materie aber meteriale und irdiſche Guͤter. Das Anſchauen der reinen und in

die Drbmung der Engel Aufgenommenen Becken iſt für

die Seele erhebend und heilſam, erweckt die heilige Kofi nung und ſchenket alles, wornach die heilige Hoffnung ſtrebt. Die Erſcheinung der unreinen Seelen zichet ti dem Vergaͤuslichen herab, verdirbt die Kraͤfte der Hof nung; und erfüllet mit ge weg: bie den an die Körper feffein 65).

Auch bag. Gefolge richtet ft ich nach dem Mange und der Würde ber Erfcheinenden. Die Götter Haben ju ihrer Begleitung Götter oder Engel; die Erzengel andere

Engel

66) Jamblichns de IL. 069

Jamblich | | 267

End als Dorläufer, Begleiter, Gefolge und Ttaban⸗ ten. Die Engel haben bei ſich die Dinge, welche ihrer Sorgfalt anvertrauet find; die guten Daͤmonen fielen unferen Augen ihre Werke. und die Güter, welche file fümfen, dar; ‚die rächenden Damonen, die verfchiedenen Arten der Strafen. Die böfen Dämonen werden vom wilden, feäd lichen „blutſaugenden Thieren begleitet 66).

Das Licht, welches die Götter bei ihrer GErſchei⸗ nung verbreiten, iſt ſo fein, daß es die koͤrperlichen Au⸗ gen nicht aus halten koͤnnen, ſondern eben das erleiden, was die Fiſche, wenn ſie aus dem dicken und truͤben Vaſſer in die reine und belle Luft gezogen werben. Denn die Menſchen das göttliche Feuer anſchauen, ſo können fie wegen der Feinheit deſſelben nicht athmen, ſondern fallen in Ohnmacht. Auch die Erzengel ſtrahlen von ſich ein Licht aus, welches den Athmenden doch nicht in demſelben Grade, als der göttliche Glanz; unertraͤg⸗ lich iſ. Die Engel geben der Luft eine folche Tempera⸗ tur, daß fie die Theurgen ertragen Finnen. Wenn bie

Dämonen erfcheinen, fo wird nicht die ganze Luft veraͤn⸗

dert; auch wird nicht die ſie umgebende Luft verduͤnnt; es gehet kein Licht vorher, welches die Luft einnimmt und vorbereitet, damit fie In derſelben ihr Bild abdruk⸗ in finnen; auch umſtrahlt fie Fein Glanz, welcher alles um fie herum erleuchtete. Bei ben Heroen werden tinige Erdſtriche erſchuͤttert, und es umtoͤnen gewiſſe ſtar⸗ fe Schäße, aber die kuft wird ger wicht duͤnner, und für die Tpeurgen unangemeffen. Wenn die Fürften er- ſcheinen, ſo umſchwaͤrmt fie auf eine unerträgliche Weife tin Gepränge von weltlichen oder ärdifchen Bildern; doc) ift feine uͤberweltliche Subtilitaͤt, aud nicht einmal eine ber Pre Elemente Wenn

die

5 Jamblichus de IL c.7.,

=

268 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. FI. Cap.

%

Die Seelen erſcheinen, fo WE dle ſichtbare Luft mie ihnen verwandter, und ninimt, indem fie fich an fie anſchmiegt, ihre Umriffe an 7). |

Götter, Enge, gute Dämonen bringen nie falfht Bilder oder Täufchungen hervor. "Wenn fie. erfcheinn,.

ſo lehren fie die Menfchen ihr wahres Weſen. Dem

fo weſentlich als dag Licht mit der Sanne verbunden if,

ſo unzertrennlich ift die Wahrheit und jede Vollkommenheit

von den Goͤttern. Die Engel und lguten Dämonen ſchoͤp⸗ fen ungaufhoͤrlich die Wahrheit von den Goͤttern, um koͤnnen daher, da fie beide dieſelbe mefentliche Volllon⸗ menheit erhalten Haben, weder non bey Wahrheit abind. chen, noch zu berfelbent etwas hinzuſetzen. |

Wenn fann eine Täufchung durch die Erſcheinungen erfolgen? Wenn etwas in der theurgiſchen Kunſt ver⸗ ſehen worden, und anſtatt der wahren verlangten Bilder

andere zum Vorſchein kommen. Denn alsdann nehmen |

die unteren und unvollfommenen Geifter die Geflalt der hoͤhern an, wollen etwas anderes fcheinen, und erlauben fih prahlerifhe Worte, welche das Maß ihrer Kräfte ubvbͤhber⸗ 67) Jamblichus de myſteriis Aegypt.TL c. $. si per un Ye AsnTornTe 78 Quras oi ker 20. Torayznı 'wasır, ds un Övaudaı xmgsir wurnı Tas geuarınzs oßde- ps, UM“ na auro ware var ıyYiar, Tos.mmo Gore uni next UNROTRFOr. In - negn Aexro 0777 —RX wıarre ers, xal yrR ei —R ei ‚Fewgos TB. Yes Y, Ine- pvas dim.auı Astrornte T2. Feis mUgosamrrsir,. oAcyodgam- gr, ar 1deır Qmirorzai, umi TE BUMQUTE TVEVUETor aoxAr- Tai. - Aexayysdaı R, 3% RVEXTER Er ECO MOCmIEl, FT, Ayros In xadmugornre amossAßurır, u pen Ömosas 'aBagırcr Fols RERTFORLI. ei de. car ayyııar rægucgiæs ooentu⸗ 78 Eger xgæot erıteAuci, ars Buaednı aurar zei To, Feugyos vor arzsedaı, zus ds Yuxıxams eripwrsinis auyyer padlor usio @eiropsros andy Aa Sexeraı u rn Kagıygagn es ERyTQ CUrÄETNEEIOS Tor AUTase

Janbitq. 269 fserfehrelten. & entfichen aus einem fleinen verdaͤch - tigen Aafange eine Menge großer Sierchümer. . Darum müffen die Prieſter die Erſcheinungen nach allen ihren Verhaͤltniſſen pruͤfen, um das Wahre und Echte von dem Falſchen und Unechten zu unterſcheiden die Goͤt⸗ te und ihre Begleiter offenbaren nie andere als ihre wah⸗ ren weſeutlichen Bilder, ‚und. nie veranlaffen fie ſolche

Scheinbilder, als wir in dem Waffer und in ben Spiee * |

geln ſchen, denn warum ſollten fie dergleichen den Men ſchen gewaͤhren? Um ihr Weſen und ihre Mache zu zei⸗ gen? das kann nicht ſeyn Denn wer ihnen glaubt, wird in Irrthuͤmer und Taͤuſchungen geſtuͤrzt „und von "be wahren Erkenutniß der Goͤtter abgefuͤhrt. Oder etwa, um den Schauenden einen Nutzen zu gewähren. Welcher - Nutzen Fam aus der. Lüge erwartet werben? Und mie . follte endlich die goͤttliche Natur, das in ſich feſt beru⸗ bende und beharrliche Wefen, die Duelle des Seyns und ı der Wahrheit in ein anderes Obſeck ein ——— Vild yon fi iq lelbſt uͤbergehen laſſen? 8) 2

unwiſſenheit und Itrthum in ben! Di,

gen iſt die Quelle aller Gyttloſigkeit und Unreinheit.

Dieſes iſt freilich wahr, aber nicht. gureichend. Die Theurgie muß bier. eine Luͤcke ausfüllen, welche das pbilofophifihe Denfen gelaffen bat.: Die Er⸗

kenntniß verbindet die Theurgen noch nicht mit den Gst-

tern. Denn fonft wuͤrden bie theoretifchen Philofopben J

eine theurgiſche Vereinigung mit Gott erlangen. Allein dieſes verhaͤlt ſich nicht ſo. Die Vollbringung geheimer, unanöfprechlicher, über alle Veknunft gehender Gott wohlgefaͤlliger Handlungen, und die Kraft der von den Goͤttern allein erkannten, unausſprechlichen Symbole ge⸗ waͤhret ı nur die ————— ———— Daher. bewirken:

68) I ee mnyferüs in, 0. 10,

270 Viertes Haupiſt. Vierter Abſch. L. Cap.

bewirken wir fie nicht durch das Denken, und wir brin⸗ - gen fie nicht in uns ſelbſt durch vernünftige Thaͤtigkeit

hervor. Denn dfterd bringen die goͤttlichen Charaktere, ohne daß wir es denken, von ſelbſt ihre eigenthuͤmliche Wirkung hervor, und die verborgene Kraft der Goͤtter, auf welche ſich jene beziehen, erkennt durch fich ſelbſt ihre eigenthuͤmlichen Bilder, Dieſe werden alſo nicht durch unfere eigne Vernunft erweckt. Denn es hat keinen

GSrund, daß das Enthaltende von dem Enthaltenen, das

Vollkommene von dem Unvollkommenen, das Ganje von den Theilen in Bewegung geſetzt werde. Die goͤttlichen

Kraͤfte werden nicht durch unſere Gedanken zur Thätig.

keit beſtimmt, und obgleich die dollkommene Verfaſſung und die Reinheit ber Seele als Miturſachen vorausge⸗ fett werden, fo niüffen Doch bie göttlichen Symbole und

Zeichen im eigentlichen Verſtande den ‚göttlichen Willen

bewegen. Die Götter werden alfo von ſich felbft jur Thaͤtigkeit beſtimmt, und nehmen von den endlichen ne: vollkommenen Dingen in ſich auf, was Brincip ihrer iſt 9.

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69) Jambliehus ER IL. ıu m pev Yug y uyrun x ara ampihen an acepun, 3 um die vuro Yevdy voeıras zo re Qunzws Fois Jaoıs weospr- pomuvn zu ©6 Ju epya. ade yapy aaa owvamıı zu

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DZoembiich. 471

Die Tinden der. Shift von ben Myſterien der Kegnptier iſt alfo, gu zeigen: e9 gebe eine gemiffe innige und wirffame Vereinigung. mit Gott (Basen was), wetche barch keine vernuͤnftise Erkenutniß erlangt werben Eönne, fondern buch gewiffe gehelmnißvolle Handlungen, Leremonien, Worte, weldhs eben darum, weil die» fe Wirkung auf keiner Erfenntiß beruhe, oumßore und wg genannt werden, desen Kenntniß und Unwen« dung, ober die Theurgie, den Prieſtern allein als Vorcchs zukomme, ein göttliches Geſchenk und Offenbarung fen, und daher den Menfchen meiter führe, als alle Erkennt» nid duech Mernunft and Philofophie. Dieſes war. den köte Berfuch, die finnliche Religion, deren Unfehen zu nfen anfing, zu Rügen, daß man den bedeutungslos ge- wordenen Cerimonien einen verborgenen Sinn, eitte ges - heime Kraft, einen myſtiſchen Zweck unterlegte, und das bt dag Sinnliche, in bie Augen Fallende als ein Symbol, unter welchem etwas Ueberfinnliches verborgen ſey, be⸗

trachtete, es war aber auch zugleich die gefaͤhrliche Klip⸗

pt, an welcher die myſtiſche Philoſophie ſelbſt fcheiterte,

und ſich in Unphilofophie, in das Gebiet der Unvernunft

derlor. Ohne alle Beweiſe, melche auch nicht möglich

find, wird bie Exiſtenz einer ſolchen myſtiſchen, fiber die

durnuft a ühenrgie seranägriiüt, und ir die . - legte

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273 Wiertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL Cap.

letzte Inſtanz über Gegenſtaͤnde ber Philoſophie einge räumt; aus ihr werden Zweifel gegen vorgebliche Ver⸗ nmuufterkenntniſſe beantwortet, Aberglauben und Schwär. merei und alle Ausgeburten einer don Dünfel und Eitel feit ieregeführten Vernunft alfo über die ewigen Gefekt und Principe der reinen und lauten Vernunft gefeet. Dieſes Verfahren ift ſchon an fich To unphiloſophiſch, f grundlos, daß es Feiner Widerlegung bedarf; es füh vet außerdem auf lauter Ungereingtheiten und Widerſproͤ che, die fchon hinreichend dig faule Duelle aller die vermeinten uͤberſchwenglichen Erkenntniß beurkunden. Denn iſt ed nicht ſinnloſe Unverſchaͤmtheit, wenn auf der einen Seite dieſer Schriftſteller in dee Perſon der Bricht mit vornehmer Mieng alles Goͤttliche zu erflären vorgibt, ſelbſt die Wirkungen und Erfcheinungen, ber Götter haar - Hein conſtruirt und doch hinterbrein bekennet, alles dat werde allein durch die göttliche Kraft herunrgebrant welche feine Vernunft faffen umd begrei fen, keine menfhlihe Sprache ausdruͤcken tönne 7°). So weit war alfo bamalg die Philoferfi gefunfen, daß die Unphiloſophie, welche ihre Steht in | Fall, - | —— nahm, 70) Jamhlichus de myfterüs Aegypt. L. c. 21. eu yup ayıska xmı nurn yauns Irparınus Jeptmwea Äpupan di

" wagxs Yıraraı, way rıra amonÄypnoıy smroınz put de ur ray Iswr vagın, on TE yonTar un Tv Ev apayp' Ey"

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Jamblich. E 278

nahm, und lauter Wunder predigte, es nicht einmal nd» thig fand, durch die Sorgfalt, Widerfprüche in den Dich» tungen zu entfernen und mwenigftend mie Vernunft gu ſchwaͤrmen, den Schein von Phildfophie anzunehmen und zu behaupten. So fehr alles diefes dahin führen muß, den Credit ber gepriefenen Theurgie bei allen vernuͤnfti⸗ gen Menfchen zu zernichten, eben fo’wenig ift diefee Schriftſteller darauf bedacht gewefen, die Exiſten und Autorität der bermetifihen Schriften worauf julegt bie ganze geheimnißvolle Lehre der Myſtik und Theurgie gegruͤndet wird, außer allen Zweifel zu fesen. Er berüfe fich Auf diefelbe als auf göttliche, von Her» - mes ſelbſt den Prieftern mitgetheilee Offenbarung, und

doch gefteht er zugleich, daß die Aegyptiſchen Priefter alle Erfindungen ihrer Weisheit dem Hermes zugeſchrieben 2 haben 7°); ergefteht, daß diefe Schriften die Ausdruͤcke der griechifchen Philoſophen gebrauchen, weil file von Männern, welche in der Philoſophie erfahren waren, überfege worden 72); er erzaͤhlet ferner, daß nach dem .

Bericht

2) Jamblichüs de myflerüis Aegypt, I. c. 1. Io 0 Tay Aödyar Syanıny ö Bons warnı —EE kapıvaıy go. waves‘ 0 de ss weg Jewr —X ———— 2 dm aus of Hmarapoı nos-

you Ta Kühe rns copıns evpnmara rer ——

oay, Epmz FAYTAaTE dinsım surrpanmuru LI n ‚vopagvızas.

73) Jamblichus de mpflerüs Aegypı. vm. c. 4. Ta.m0y Yap Qepopleva us Epms Epuainus menge dofas, m za FT Toy —BR YAurry moAAaxıs xXęnæ perays- Youmras Jap umo Tu Ayurrias PAuwrens um ardeuy: DiAoae- Yıns an amtıpgWs EXOYTWy. Kine merkwürdige Stelle, welche einige Bermuthungen über den Urfprung. und die Zeit der Verfertigung der hermetifchen. Schriften darbietet. Eine andere merkwürdige Stelle über die Hermetiſchen Schrifs ten findet man im Cyrillus adverfus Julianum 1. L

Kennen. Geſch. d. Philef. VI.TH. S p- 30.

‘274. Diertes Hauptſt. Vierter Abſch. II. Cap. Bericht des Seleucus Hermes 20000, nach Manethos Angabe aber 6525 Buͤcher oder Abhandlungen. Über die allgemeinen Principien gefchrieben Habe 73), und es Scheint alfo, als wenn er, obgleich ein Oberpriefter, doch dieſe Schriften nicht aus eigner Anſicht, ſondern nur von Hoͤrenſagen kenne. Alles dieſes, zuſammengenom⸗ men, iſt nun nicht dazu geeignet, ber an fi) unglaubli chen, Legende von den göttlichen Echriften des Hermes mehr Glauben zu verfchaffen. Hätte der Verfaſſer die Abſicht gehabt, fie in ihrer Bloͤße barzuftellen, ſo hit. te er Fein beffered Mittel wählen koͤnnen. Indeſſen hatte er ſo etwas gar nicht gedacht, ſondern den Unfi san der Prie⸗ Ker mit —— fuͤr wahr geha FEB

Die Tendenz und der Charafter biefer Seife Kent übrigens fehr gut mit dem Charakter des Jamblichus "überein, und man fann- biefen daher mit großer ahır ſcheinlichkeit für ben wirklichen. RE Belt Bel |

Bir wiſſen von —— außer den Legenden, welche mie denen der canomifirten Heiligen um den Vorzug flreiten, wenig gewiffee. Er war zu Chalcis, einer Stade Coeleſyriens, geboren, ſtammte vieQeicht Aus dem Gefchleht des Jamblichut, eines Babyloniſchen Schriftſtellers, welcher unter be Kaifern Marcus Aurelius und Commobus a »

P. 30. eroci Foryapzy 0 6 zur Aryonror x Fan Ärsas w, wu rois Tan eiduAwy TEpevecı mposıcyaas as, Mi. ı Ppaynxws elpisweret. sa Mucens, 23 zus an es aman dodas am artminerws 0A 37 88% ep3sS" wDeidTas Yap Ra au ros. ,„ FERONTAL de zus Tar2 mynany 8 dis gurypapais —XR Aſnmu va amındıay zu dexs

BsPAw, 73) Jamblichus de myfleriis Argypi vm. au

Jamblich. 5278 ſich den groͤßten Theil ſeines Lebens in Syrien auf, bat⸗

ke zuerſt einen gewiſſen Anatolius, dann deu Porphyr zum Lehrer, und ſtarb wahrſcheinlich noch unter der Re⸗ gierung des Conſtantins. Durch ſeinen Lehrer und durch den Geiſt der Zeit in die ſchwaͤrmeriſche Philoſophie ein⸗ geweihet, ging er den von Plotin und Porphyr betreten

nen Wegweiser und erlangte noch einen groͤßern Ruhnt

als jene. Man kann zwar nicht fagen, baß er mehrere: Zalente, mehr pbilofophifchen Geiſt oder mehr Gelehr⸗ famfeit befegen, oder daß er neue ihm eigenthämliche

Entdefungen gemacht, ſelbſt nicht daß er in den inhale.

der fhmärmerifchen Philoſophie mehr Licht, Ordnung und Syſtem gebracht habe. Allein der Nimbus größerer:

Heiligkeit, der Ruf größerer Wunderzaben, fein Eifer

fuͤr die Erhaltung der heidniſchen Religion, und. der Ges:

brauch, den er zu dieſem Zwecke von der Neuplatoniſchen

Philoſophie machte, vielleicht auch der Umſtand, daß er iu den Zeiten des Conſtantins lebte, wo die chriftliche Religion die herrſchende und von den Kegenten te wurde, und daß er darauf an dem Kaiſer

lian einen enthuſtaſtiſchen Verehrer und Lobreduer f

war vielleicht die Urſache, daß er ohne wirkliches * dienſt uͤber den Porphyr hervorglaͤnzte. Er wurde ge⸗

woöͤhnlich der wunderthaͤtige oder goͤttliche (Sau⸗ kaduo) Jameb Lich genannt, weil er, wie das Geruͤcht

ſagte, bei dem Beten mehr als zehn Fuß hoch uͤber die Erde gehoben. und gehalten wurde, und die Haut und as Kleid eine. Boldfarbe annahın ; teil er in einem Ba⸗

durch das Zufammenpreffen des Waſſers in ber Hand ind duch Hülfe getwiffer hergemurmelter Formeln zwei

Senien der Auellen, bie Liebe und Gegenliche genannt, iirte, und feinen Schülern vorſtellte; weil er nach einem Opfer bei dem Zuruͤckgehen nach der Stadt den gewoͤhn ihen Weg Als unrein verließ und einige feiner Begleiter) velche wichtige Warnung des göttlichen Manned

853

1

_

276 Wertes Haupifk. Vierier Abſch IT, Cap.

nicht achteten und auf jenem Wege fortgingen, auf ds nen keichenzug ſtießen 74)

Jamblich hat mehrere Schriften philoſophiſchen Cie halts gefchriehen, von denen nur wenige noch vorhanden find. Sein philofophifches Verdienſt mar fehr-anbeden- tend. Er compilirte, fehrieb ab, mifchte mannigfaltige Gedanken, fremde und eigne, unter einander, ohne licht volle Ordnung, ohne ſtrengen Zuſammenhaug, ſo daß ihm weder ein Verdienſt in der Entdeckung des Neuen,

noch in der Zuſammenſtellung bes Alten zugeſprochen - werden kann. Eunapius, welcher ſonſt ein große Lobredner des Jamblichs ift, weiß doch von ibm gar

nichts zu erzählen,” was ihm ald Philofophen irgend ci. nen Namen von Bedeutung geben fonnte, und tadelt im

. Begentheil die Dunkelheit und Verworrenheit itt feinen

Schriften. Er führt unter andern eine blographiſche Schrift des Jamblichs über den Aly pius, eiten Zwerg von Philoſophen, an, welche hoͤchſt dunkel war. Es fehlte nicht an uͤbertriebenen Lobſpruͤchen; aber keine merkwuͤrdige That, kein ausgezeichneter Gedanke war an⸗ gefuͤhrt und gehoͤrig ins Licht geſetzt, und es gehoͤrte

ſelbſt Scharfſinn dazu, um die Abſicht, den Mann loben

zu wollen, durch die Wolfen hindurch zu erblicken. Es

sin dem Jamblich, ſetzt Suuaprus binm, wie den Ma⸗

‚dern, 94) Eu nagik vita Jamblichi ı p- 22. erzäßt diefe außerordentlihen Dinge felbft mit wankendem Glau⸗ ben, obgleich er verfichert, er habe fie von Kedefint . einem Schüler des Jamblichs, und andern Männern, ‚welche gar nicht-Teichtgläubig waren. Er feht Hinzu, Jam⸗ blich babe, als er von dieſen Sagen ‚, welche feine Saüle begierig aufgenommen hatten, hörte, geantwortet: as‘ MEV AMUTNCHS Uums an y7 xgapis' TaUTE Erus EX Hieraus erhellet, daß Jamblich, wenn er auch die Sache für —* hielt, ſich doch durch ſolche Erdichtungen geſchner elt

= 00 .Semblih. © 0,297

In, welche einen reigenden Süngling malen, und indem fie dad Gemälde recht ſchoͤn und zierlich machen wollen, barüber Die Geſtalt ganz verbilden und ihren Zweck ver fehlen 95). . Wir finden in feinem Leben des Pythagoras nichts als Compilationen · voll Verwmirrung und zweckloſer Wiederholung; und "in ben übrigen noch außerdem eine aͤbertriebene Liebe zur Myſtik, zur Gchtimnißfrämerei und einer ganz geiftlofen Gchwärmerei. Sie befigen für und nur. den zufäßigen Werth, daß fie und dieſe verſcheobene Denkart des Zeitalterd und nebenbei manche Data zur Geſchichte der Meinungen über mancherlei Ge⸗ genſtaͤnde darbieten, welche wir außerdem entbehren wuͤr⸗ den. Das beſte Werk in dieſer Art enthielt eine Geſchich⸗ te der Meinungen über die Seele, wovon aber. nichts ale einige betraͤchtliche Bruchſtuͤcke in dem Stobaͤus ſich er⸗ halten haben.

Worauf beruhet bean alſo ber are Ruf des Jamı blichus, den er in den damaligen Zeiten erhielt, baß er als der göttliche Lehrer (Heros) geehret, und ſelbſt über Porphyrius, dem er offenhar weit nachficht, erhoben wurde, Die Reden des Kaiſers Zulianug, und feine Briefe an einen jüngern, mit unſerm Jamblich verwech⸗ ſelten Jamblich, geben uns darüber Aufſchluß. Es iſt nichts als feine Andaͤchtelei und Froͤmmelej, ſeine Schwaͤr⸗

ned, der Schein, daß er tiefer in die Anſchauung des

Göttlichen singebrungen, ein geößerer Grad von Epop⸗ tenſchaft, hf er re Dinge gefehen, groͤ⸗ Bere

> Eamipius.e vita Jamblichi p. 35: aM’ im 6 MNvxuois⸗ Ina ßAıxos Tavror werovdevas Toss YonPınans „0 Far 27 wog Youperrıs, ora xy: map Eaure a6 73 neo EsiuIwnnt, To way sıdos vs —RXC

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"275 Diertes Haupkft, Vrerter —* I. Cap. "Bere Wunderktaͤfte haͤtte. Beſonders abe,

baß er, aus heiligem Eifer Für feine värerliche Religion,

dieſes ſinkende Gebaͤude mit allen Auswuͤchſen des Aber⸗

?xglaubens und der Schwaͤrmerel in Schutz nahm, durch den Offenbarungsglauben die Wahrheit der Meligien,

"and die: Wahrheit-der Offenbarung durch Theurgie, das „beit durch menfchliche Kunſt bervorgebrachte Etſchei⸗ ‚nungen and Offenbarungen der Goͤtter, alſo die Religion duch Wunder,- und-bie Wunder durd) ein neues Wur⸗ der begründete; daß er die Scheidung der Religion vom Aberglauben, welche die’ anfgeflärteften Philoſophen Grie⸗ chenlands Bisher nit mancherlei Stück verfuche Hatten, ‚wieder aufhob, und Religion, Aberglauben, Schwaͤrmerei noch feſter verband, vermengte, und in ein abenthene- liches Gange: vereinigte; daß er: burch bie ungeheure

: Menge von Göttern, Erzengeln, . Engeln, Dämonen, Herrſchern und Seelen, die Religionsdogmen aller noch

ſo verſchiedenen Volker in ein Spftem verfchmelzte, und alles dieſes au die Philofophie des Pythagoras und Plato knuͤpfte, dieſem abentheuerlichen Syſteme dadurch einen Anſtrich von philoſophiſchem Anſehn gab, den ehrwuͤrdi⸗ gen Plato zur Grundſtuͤtze aller mit dem Geiſt der Wiſ⸗ ſenſchaft, echter Sittlichkeit und Religion ſtreitenden aberglaͤubiſchen und ſchwaͤrmeriſchen Meinungen machte.

Durch alles dieſes aber würde er ſich wenig Ruhm: und

Ehre erworben haben, wenn nicht der Geiſt wahrer Er⸗

kenntniß'und Wiſſenſchaſt faſt ganz verſchwunden gewe⸗

fen waͤre, und die Verderbniß und Ausartung des größe ten Theils der Menfchen, die Verfinſterung der Koͤpfe und die Unlauterkeit der Herzen einen ganz falſchen Maßſtab zur -Beurtheilung wiffenfihaftlicher- Unternehmungen dar⸗ geboten hätte. Vor allen Dingen aber war bag Ver⸗ "Hältniß der heidniſchen Religion zur chriſtlichen in den damaligen zeiten bon großem @influffe ‚auf die Wuͤrdi⸗ ‚gung lolcher DIOR Selen. 3 mehr das

|

ehriſtenthum überbanb nahm, und ſelbſt bei den Großen, zuletzt auch bei den Kaiſern Eingang fand, je mehr die

Tempel der Heiden leer wurden, bie Prieſter nicht mehr

als Vermittler zwiſchen Götter und Menfchen betrachtet, Opfer und Drafel vernachläffiget wurden, deſto mehr bes müheten fich bie heidniſchen Philoſophen, dieſem Umſturz ihres religioͤſen Cultus und des prieſterlichen ‚Anfeheng vorzubeugen, fie traten‘ an die Stelle der Priefter als

Repraͤſentanten der Götter auf. Unter ber kurzen Res

gierung des Julians erhoben die heidnifchen Prieſter und

Philbſophen wieder ihr Haupt empor, und natürlich“ wurden die Jamblichs und ans Sm bis in: ‚dem. |

Himmel erhoben 75 .

Wenn Berfaffer- des Buchs von den

Geheimniſſen ber Aegyptier iſt, wie uns hoͤchſt wahrſchein⸗ lich ſcheint, ſo hatte die ſchwaͤrmeriſche Philoſophie durch ihn den hoͤchſten Punct erreicht; denn fie erhob ſich uͤber

die Philoſoph ie inwiefern fie eine Wiſſenſchaft aus Grund⸗

ſatzen durch: Begriffe if, und conflituirte fich als The urgie, daB iſt, als ein Wiffen des Uebernatürlichen, Ucbervernänftigen, des Nichtdenkbaren, nicht durch

Vernunft Begreiflichen, der undurchdeinglichfien Ge⸗ hemnite, der t unbegreiflichſten Bader; als eine er⸗

mM REN im‘ 1:2eben des ;8 Kebefins p- 57: es 0 7.

Asıran Adecuos va ayevaro ao minper ambdenr InuBAıya, |

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Jamblich. E 4279

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traͤumte Wiſſenſchaft, das Unßchtbare ſichtbar, bad WBVrerborgene anſchaulich zu machen; Els einoKunf, die Goͤtter durch ihre den Menſchen verratheuen Geheimaife ‚auf Erden herab zuziehen, und ſie durch Zauberwort und Zauberhandiungen zu noͤthigen, ben Menſchen nad ihrem Willen zu erfebeinen ihnen zu Gebote zu ſtehen, und ihnen das Kuͤnftige wie dag Gegenwaͤrtige fehen zu . Taffen; mit einem Worte, als eine Wiffenfchaft, welche alles Heilige der Menfchheit in ein. bloßes Werk der Mu nipuiationen, und in ein geiftlofeg Spiel yon Ceremo nien. verwandelt, und.alle Dichtungen und Träumerein, wenn fie auch noch fo mwiderfinnig und unvernünftig find ohne alle Prüfung als untrügliche Erfengtuiffe -annimat Yand fie zu Grundfägen des Handelns macht, Dieſes AfE der. Eufminationspunet der Unhernunft, und das non plus ultra der Schwärmerei. - Sie kamm ihre Ge⸗ Kalten und Formen ‚verändern, - aber. wicht über bif Gränzen hinaus. Indeſſen iſt diefer Punct auch fee Der Moment. des als, benn anſtatt ſich dem Erhabe⸗ nen zu nähern, will ſie dieſes zu. fich herabziehen und fie erniebriget alfo in der That ben Ne indem fir ag ſcheinbar erbebet.

p lotin und porpbyr festen has aiett Zie dub menfchlichen Geiftes in die Ekſt a ſe, oder im eine Erfe bung des Geiſtes zur Gottheit, durch erdichtete, nid! ſinnliche Aufſchauung. So ſchwaͤrmeriſch dieſes Zit

| auch war, fo waer es doch ein: Ziel; welchts eublich Weſen durch Annaͤherung ju dem Unendlichen erringen ſollten. Jamblich ſetzt an die Stelle dieſes Zietd, d die Theurgie, zwar auch eine innige Verbindung mit Goͤt⸗ ‚tem und andern hoͤhern Weſen, aber nicht fo, ha di Menſchen ſich zu diefen erheben, fondern, daß dirk ſich jzu den Menſchen erniedrigen, nach ihrem Wille und durch die Wirkung ſinnloſer Worte und er 9

”, Sa N .. ..J

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Jamblich SE 2 a gesungen ,. ihnen erfcheinen ‚umb,efium möffen, was fie. "

wollen. Dort erhob fich die Philofophie bei aller ſchwaͤr⸗

meriſchen Tendenz über den Gdtter- und Daͤmenendienſt,

dee irdifche Zwecke durch uͤbernatuͤrliche Mittel erreichen und dag Höhere in dem Menfchen dem Unedlern dienftbar machen will. Porphyr erklaͤrt ſich nicht allein in ſel⸗

nem Briefe, ſondern auch in ſeiner Abhandlung uͤher die

Enthaltung von den Thieren laut und nachdruͤcklich gegen

bie Theurgie, Magie und Wnszfagung Hier iſt nie allein Theurgie, mit Philofophie vermengt, fondern auch biefe jener. untergeordnet. Aber freilich liege auch fchow , in der. Grundlage der Philofophie, wie fie Plotin und

Perphyr fich entwickelt hatten, der Keim zu biefer Herab⸗ würdigung der Vernunft und Philoſophie, und daß fi

aus jenen; runde bald ein feiner grübelifcher Specu⸗

lationsgeiſt, bald ein Hang zu: vernänftelnder Praltik,

zum religiöfen Hofdienft entwickelte, hing nur davon ab, -

ob in einem Kopfe und in einen Zeitalter das falfch ver» Randene Sirtereffe für Wiſſenſchaft, oder für bie herr⸗ ſchinde Religion das hebrſchenbere mer, _

Daher nahen auch in den sahlreichen. Schuͤlern des

Jamolichs die ſchwaͤrmeriſche Philoſophie eine‘ doppelte Richtung. Die groͤßte Zabl, ſowehl durch die Zeitum⸗

Rinde, als durch den Woralter hers Geiſtes aufgefor⸗

dert, vertieften ſich in die Theurdie zur Aufrechthaltung und Beſchuͤtzung des fehr bedroheten heibnifchen Reli⸗ gionkdienſtes. Eine kleinere Zahl widmete ſich der ſchwaͤrmeriſchen Specnlation, der Betrachtung ber görts

lichen Dinge, ohne nähere Anwendung: berfelben auf bas- . wirkliche "Leben, ofl mit Berachtung der beträglichen

Känfte der Magie und Wahrfagung. Eine dritte, bei weitem größere Elaffe hereinigte ‚beide Beſtrebungen und

Richtungen.

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Bu 2

304 Viertes Haupe. Bierter Abſch. TI. Cap.

Unter der zweilen Ckaffe iſt, als Zeltgeno ſſe des gu

lians, nur ein einziger zu nennen, naͤmlich Euſebius von Myndus, einer Stadt in Catien, welcher mehr in die Fußtapfen dee Porphyrius trat, und bie Kuͤnſte der - Zheurgie, ber Magie und Wahrfagerti als Täufchungen and Betsügereien, wodurch die. Bernunft nicht gereinis get, ſondern berückt werde, verwarf 76). Dieſe Mäfi- gung und Zuruͤckhaltung war dem herrſchenden Zeitgeife nicht angemeſſen, fie fand wenigſtens bei dem Kaiſer Julian feinen Beifall, der bie entgegengefeste Partei

vorzog und -begünftigte. - - Darum mar bie erſte und zwei

ve’Cfaffe die weis zahlreicher. Die berühmtefieniN« men berfelben find: Aedefius, Euflatbiug, deſſen GSatiin’Sofipatra und Sohn Antoninus Marr mus von Ephefus, Chryſfanthius und ber berühmte Schüler der beiden leßten, Kaifer Julian, in dem aber dennoch dieſe ſchwaͤrmeriſche Richtung bie wortreflichen Anlagen und den durch das Studium bes claffifchen Al

rerthums vorher gebildeten Geift nicht ganz unterdrüden

fonnten. Wir können: ung bei ihnen niche länger aufe Halten, weil ihre Geſchichte zwar genug Wunderge⸗ ſchichten, aber nichts darbletet, was eigentlich jur Ge⸗ ſchichte der Philoſophie geboͤrt. Ihr Leben wuͤrde ein wuͤrdiges Gegenſtuͤck zu den Actis Sanctorum gehen. Ihte Verirrungen And ſelbſt nicht einmal pſychologiſch merlwuͤrdis, noch weniget philoſophiſch intereſſant.

So ſehr ubrigens bie zweite Claſſe von der erfen

and. dritten ſich in Anfehung einer etwas nüchtern

MOenkart unterfchied, fo Rimmeten fie doch ig dem hoben den ſie dem ——— st in ‚ben Stte

* | ben, 20) Eunapins, p. g6. Er er zaure re

orras ta, mi de an ausge araracaı kayyassını za yo0

revsns æs IaYvMaToRomv Ey Ku “eos 072 Tırass Jorapiss

—— zus (örureTen,

*

N Zamblih. 283 ben, mit deſſen Ideen die Anfichten und Behauptungen anderer Philsſophen zu vereinigen, uͤberen. Seine nach dem herrſchenden Geiſte der Schwaͤrmerei gebeutete und mifeite Philofophie wär das gemeinfchaftliche Band,

welcheß die philofophifchen und relisiäfen, rohen und feinen Ideen der DOrientalen und Deccidentalen zuſammen halten mußte. Sie fchien das Marimum zu ſeyn, wel. ches der mienfchliche Verſtand erreichen koͤnnte, und Ari⸗ ſtoteles Verſtandesphiloſophie wurde nur als Borbereis tung gu ber Einweihung in die großen Myſterien der höher fliegenden Phitofophie betrachtet 77). Daher faft alle diefe Neuplatoniker fich eben fo fehr mit Platos, ald mit Ariſtoteles Philoſophie befchäftigten, mit der letzten, um fie als mit Platos Bhilofophie einſtimmige und auf bie felhe vorbereitende Lehre zu erläutern, mit ber erflen, um Die Ausgeburten ber Schwärmerei und des Aberglau⸗ bens daran zu knuͤpfen.

Dieſe ſchwaͤrmeriſche Philoſophie breitete ſich aus Aegypten und Aſien, wo ſie die meiſte Nahrung fand, immer weiter aus, und erhielt zuletzt einen bleibenden Sig in Athen. Denn da ven Hadriand und Anteninus Zeiten ber Öffentliche Lehrſtuͤhle für die Philofophie und zwar für bie vier Hauptfchulen errichtet waren, fo.fonnte es nicht fehlen, daß der Lehrer der Platonifchen Philoſo⸗ phie nach.dem berrfchenden zeitgeifte nad) und nad) dag ſontzetiſtiſche, ellectiſche und phantaſierende Gemiſch, wel⸗ ER A: ches

7) Metinns vita Procki, p. 30. ‚vom Ehrianue u ereri yar ara Bo Ödow wusns nurw zus Agıcorelss aumeym

menyuadear Aoyızar , "Ines, woÄıtiner, Quoeixær, x Tin üzeg rauras IeoAoyınnı emienum xdern ds die raraı ine» vos dewet dm: Firm meprehsins zus minger ‚Aicnger a6 Tu Hieraus nyp uurayuyıen, 0 ala wu u Uneeßadusor noda nare To Aoyıpı Taaıra, zu Tas mug ans Ieler rar Teier var worin own How Tu ur auridodaren” —WX za ry ran exe magany,

PR BR 4 P2 1 5 ö e >

284 Viertes Haupfft, Bierter Abfch. II. Cap.

‚ches den Namen ber Philoſophie uſurpirte, auf ven La⸗

. ‚theber brachten. Mer diefes zuerſt gesban babe, läßt fh Hiftorifch nicht. beflimmen, weil es nach umb nad | und auch von Lehrern geſchah, welche ihren Namen |

. durch nichts Merkwuͤrdiges in der Gefchichte außgegeih. ae haben. Wir finden nur bad Factum, daß, qls Pro- cha 8 nach Athen fam, Plutarchus Neſtarius Sohn | and Syrianus, welche zu der Zeit'ben Bchrfabl ber Philoſophie inne hatten, ber Schtwärmerei und Theurgie | ‚mit ganzer Seele zugethan waren. Indeſſen: fängt doch mit Proclus wieder eine neue Reihe von Neaplateni- kern an, welche fi) zwar nicht durch einen audern Geiß,

- abet doch durch neue Speculatiouen in demſelben Geke |

‚auszeichnet, und daher dieſer Secte eine” Zeitfang ‚neues

Leben giebt, - Die fihmärmerifchen Träume, welche die | Nachfolger des Plotins fo eifrig geſammlet, und buch ligne vermehret hatten, erhielten hier einen . neuen | Schwung und zugleich eine ſyſtematiſchere Geſtalt. Man

koͤnnte fagen, Jamblich babe eine Phyſik, Pros

- elus aber eine Metaphyſik des Geiſterreichs ‚geliefert. Dies ift zugleich die letzte Stufe der ſchwaͤr⸗ merifchen Philofophie, womit fle aufhoͤrt eine eigne Secte auszumachen, obgleich damit der Same, welcher fo reichlich ausgeſtreuet war, noch häufig genug einen em pfänglichen Soden fand, und. in mancherlei Geftalten and Eombinationen zum Vorſchein fam.

Proclus war zu Gonftantinopel im Jahr Ehe. 412 geboren. Geine eltern flanımten aber auß Kan. thus, einer Stadt In Lycien, und maren wohlhabend nnd angefehen. Fruͤhzeitig aͤußerte fich in ihm eine große Lern » und Wißbegierde, welche noch durch einen eben fo feühen Hang. zur Froͤmmelei genähree wurde. Denn Ranthus, wo er feine erfte Erziehung erhielt, war dem Apoll ad ber Minerva geweihet. Der lebhafte Gebante

. - gs x u an

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ae

. Proclhlus. 285 am bieſe Schutzgottheiten, und die beſondere Gunſt, wel⸗ che ſie dieſem ihrem Liebling von fruͤher Jugend erwie⸗ fen, indem Moll ihn in einer Krankheit durch perſoͤnliche Erfheinung und Berührung feines Kopfes heilte, und Vinerva ihn ermunterte, nad) Athen zu gehen, um feine philoſophiſchen Studien fortzufegen, fcheint bei dieſem zur Schwaͤrmerei geneigten Juͤnglinge nicht wenig Einfluß

auf ſeinen Geiſt gehabt zu haben. Nachdem er in Alexan⸗

drien die Rhetorik und Philoſophie ſtudiret hatte, begaß er ſich wirklich nach Athen, und wurde von dem Plutar⸗ chus und Syrianus, welche dafelbſt Platoniſche Philo⸗ ſophie lehrten, mit offenen Armen empfangen, und in Ale Geheimniffe der Phiksfophie eingeweihet. Zuerſt mußte er alle Theile der: Ariftotelifchen Philoſophie ſich bekannt machen, und dann erfi wurde‘ er in die Platoni⸗ fe eingeweiher. Denn‘ die erffe betrachtete man als ine Vorbereitung zur zweiten. Dieſt Lehrart war ganz daju geeignet, einen Synkretismus zu erzeugen. Wir - inner zwar Ariſtoteles als den Philofophen des Verſtan⸗ des, und den Plato als den Philoſophen der Vernunft betrachten, und in fofern zwiſchen ihren Beiden Syſtemer eine Art von Subordination annehmen; aber wir duͤrfen dabei nicht uͤberſehen, daß jeder aus ſeinem Standpuncte ſein Syſtem fuͤr das einzig wahre hielt, und daß in dieſer Hinſtcht keine Subordination Statt findet. Allein dieſen Unterſchied einzuſehen, fiel damals nicht leicht einem Denker ein, ſondern jeder ſuchte nur Beruͤhrungs⸗ und Vereinigungspuncte. Ariſtoteles Philoſophie wurde daher jetzt zu einem bloßen Huͤlfsmittel, ſich den Ein⸗ gang in das Feenſchloß der Neuplatoniſchen Philoſophie ju Öffnen. Die letzte Einweihung erhielt Proelus durch die Tochter des Plutarchus, die Asklepigenia, welche nach Marinus Ausſage die einzige zu Proclus Zeiten war, welche die ihr von ihrem Vater überlieferte Kennt⸗ niß von. den großen Orgien und der ganzen men - De GER iſ⸗

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286. Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. II. Cap.

Wiſſenſchaft bewahrte. Er ſtudirte außerdem die Or⸗ phiſchen Gedichte, die Hermetiſchen Schriften, und die

religiöſen Inſtitute jeder Act, ſo daß er, wohin er kan,

die Ceremonien des heidniſchen Gottesdienſtes beſſer ver⸗ ſtand, als die Prieſter. Er feierte ſelbſt alle religioͤſen Feſte und Handlungen der verſchiedenſten Nationen. An den monatlichen Feſttagen der Mutter der Goͤtter reinigte er ſich; er beobachtete die Feiertage ber Aegyptier ſtren⸗ ger, ald es felbf in Aegypten gemöhnlid war. ' jeden Meumond feierte er mis allem Pomp. Den legten.Tag

jedes Monats Hielt er ein firenges Saften ſo daß ect nicht einmal den Abend: zuvor ſpeiſte. Außer dieſen Ta gen faftete er noch befonderg gewiſſe Tage, wegen brfon

berer Götter» Erfcheinungen. Jeden Feſttag brachte tt unabläffig mit Beten und Hymnen zu. . Er verfertigte Hymnen, nicht allein auf bie befannten Gottheiten der Griechen und Roͤmer, ſondern auch auf beſondere und wenig bekannte Schutzgottheiten einzelner Gegenden und Staͤdte, z. B. auf den Marnos, der zu Gaza, din

Aeskulap, der: zu Askalon, den Thyandriteg, der in Ata⸗

bien, die Iſis, welche zu Phila in Arabien verehrt wurde. Denn, ſagte er, es gebühre einem Philofe

phen, Prieſter und Vorſteher nicht irgend

eines Eultug, fondern des Eultug ber gan jen Welt. iu ſeyn 78),

Fuͤr dieſe 'religioͤſe Vielgeſchaͤftigkeit wurde dieſet

fromme Mann aber auch ſehr reichlich belohnt. Er wur

de nicht allein der Erſcheinung und der größten Sorgfalt dieſes und jenes Gottes gewuͤrdiget, ſondern er hatte

| auch

N

48) Marinus: vita Proch, p. 47: ed. Fabricii, za yag wooxttigor axino’ Eier mes Kal wAryar 0 Iecdeßesurer a, ori Tor Qikosoger Rrocnxe, 8 tæsc Tiros roAsws, ads ver sn) ansıs margım ans Juguzevrn mung da <= dAz nenne bepe-

Procelus. Zu ' F | SET.

uch die Gabe durch das Geber Wunder zu thun. Marinus erzaͤhlet die laͤcherlichſten Beiſpiele da⸗ von. Als er einſt an Gichtſchmerzen darnieder lag, kam ploͤtzlich ein Vogel und riß das deswegen aufgelegte, Mafer ab. Er hielt dieſes für ein.gutes Omen, war aber doch auch zugleich in Furcht, und betete daher zu ben Goͤttern, ihm eine klaͤrere Offenbarung zu’ gehen. Hierauf erfchien ihm im Schlafe Aeskulap, der feine gi. Be forgfälcig unterſuchte, und ſie fogar zu füffen nicht verſchmaͤhete. Diefes Geſicht gab dem Proclus froͤhli⸗ chen Muth wieder, und er war auf immer von hiefer, Kranfpeit befreit. Er führte durch feine Talismane, und Beſchwoͤrungen Regen berbei,- mäßigte bie große. Hitze, ſtillte Erdbeben, und beſchwor durch feine Gebete, Krankheiten.

Wenn man weiß, daß dieſer fo Biel befchäftigte Hierophant ſich noch außerdem in häusliche und politi⸗ ſche Angelegenheiten einließ, oͤfters täglich fünf Stun⸗ den Unterricht ertheilte, und auch eine große Menge, von Büchern faft über alle damals befannte Wiſſenſchaf⸗ ten verfertigte, ſelbſt eine große Menge von Hymnen, dihtete, fo muß man in der That erflaunen, mie ein, Mann fo vieles leiften fonnte. Sinbeffen war auch das Meiſte darnach. Er hatte ein großes, wir moͤchten ſa⸗ gen, ungeheueres Gedaͤchtniß, und eine große Einbil⸗ bungskraft. Seine Denkkraft ſtand dagegen in einem weiten Abſtande zuruͤck; fie war zu wenig geübt worden, und wuͤrde ſelbſt durch die Maſſe von Kenntniſſen, wel⸗ | de er vingefammelt hatte, unterdrückt worden ſeyn. Daher konnte er nie ber Materie, die ex bearbeitete, Meifter werden; daher iſt der größte Theil feiner Schrife ten eine rohe Maffe unverdauter, oft felbft nicht einmal verftändlich ausgedrückter Gedanken, oder bloße mecha- niſche Wiederholung fremder Gedanken, ſelbſt bis auf die Ausdruͤcke.

* Seine

a88 Viertes Hauptſt. Blerger Abſch. H. Cap. Seine Pbiloſopbie iſt ſo ſchwaͤrmeriſch, als der Adrigen Neuplatoniker. Er vereinigte alle Phantafım,

welche in dieſem Geiſte waren, und welche ex bei feinm Vorgaͤngern fand, mit allem demjenigen, was eine auf

Überfinnliche Erkenntniſſe ausgehende vernünftelnde Br

minft aus den Mythen, ben Drafeln, ben Gedichten, beſonders des Orpheus hetausſpinnen konnte. uUm in dieſen die Schaͤtze der goͤttlichen Weisheit zu finden, be⸗ diente er ſich einer eignen, nicht auf ben Geſetzen des Denkens, ſondern denſelben ſchwaͤrmeriſchen Specula⸗ tionen berußenden Auslegungsart. Alles, was er auf diefem Wege fand, und was mit biefer äserfpanntn Richtung feines Geifßes uͤbereinſtimmte, das hielt er fir gut, für vortreflicy, und vereinigte es id ein Ganges 7°).

Vor allen aber fegte er einen außerorbentlichen Werth auf bie Bbilofophie der Orphiſchen Gedichte und der

Cbvaldaͤiſchen Drafel: Plotinus, Porphyrius, Jambli⸗ chus und Syriauus hatten ebenfalls die letzten als goͤt⸗ iche Offenbarungen ohne weitere Prüfung betrachtet und : angenommen 3°), und Proclus fammelte alle ihre Er klaͤrungen in ein großes Werk, woran er fünf Jahre ärbeitete, und hielt Vorleſungen uͤber dieſe Philoſophie, worauf er einen ſehr hohen Werth legte, fo daß er nu den vorjzuͤglich beguͤnſtigten Schuͤlern, und nicht in einen

‚ji frühen, Alter biefelben zu Hören geflattete 8). Om

Orpheus aber hielt er für bie Quelle aller griechiſcha Thebs⸗

96) Marinus vita "Prochi, pP: 53 denne de Kur edusiatixarepor, nass Fvuhenar Byar; Karı de zo 10 EL 01777777, BUY YERBE RUN exzkıer, #79 mer ni⸗ wur ævrou —ä MICEROIETO, 8 de rs arapoauı myoͤeis xc, Faro warn de Kane arm. 80) Pf ellus expofi itio dogmatum Chaldaicorum fagt‘ es Saar‘ Quas enge ——— B81) Marinus vita Procli, p. 61. 9: Damascius bel dem Photius Cod.

Proclus. 889

Cheologie und dieſe mar doch das letzte Ziel aller Epeculation, und daher, glaubte er, müßten die Eäße des Platoniſchen Syſtems, welcher in der Theologie am weiteſten gekommen ſey, ben Orphiſchen Goͤtterausſpruͤ⸗ chen gemäß erklaͤret werden 82). - Er hatte auch noch ein beſonderes Werk uͤber die Uebereinſtimmung des Orpheus, hythagoras und Platos geſchrieben. Es war ihm nicht genug, eine ſolche Uebereinſtimmung durch erzwungene Auslegung zu erkuͤnſteln, ſondern er berief ſich auch auf einen hiſtoriſchen Grund, auf eine Einweihung des Py⸗ thagoras in bie Orphiſchen Geheimniſſe durch einen ge⸗ wiſſen Aglaophamus zu Lebethra in Thracien ein hiforifched Factum, welches, fo viel ich weiß, nur Jamblich allein anführet, und, wenn es auch gegruͤn⸗ det wäre, noch lange nicht beweifen würde, was er dar aus folgere 33),

Sonderbar fcheint e8, bag Proclus meit weni. get auf die Hermetiſche —— zu halten ſcheint,

als

——

gze) us Thedlogia Platon. I. c. 5. der de inaca er doyuazar Tas Hiscansaır —XRX sumgure al as var IsoAoyas uusizaus zagadacıcıı wraca yaen zug Ä Eincı Yesdoyır, Ins OeQiune sei mugayayıns exyovas, nem- 73 ser IluIayoou ruga AydasQnka Tu weg Iawr oeyım ds-

xꝰerree; Sevregs ds TlAururos vrodsbuusıs en xarre Aꝝ weg νο ericnun u Te Te a ygelen aus vor OgQine Yenuparer.

83) Proclus in Timacum 1, V. p. —* Ivdayogews ar 2 Tinæier irıraı var Tvdayogear wexeir,' alraı ds sırır ai OgQınaı wagedooss. “A zur Oppem 3 anseenrar Aoymı uusınar mugadedune, tavra IlvIayogus eie- Mader egyiusdes er Acpadgos ‚rer Ogazıı, Aydaopaun tereras marubidortes, Ar wu Year woQınr Ogpen gm KaMıomns ans unten etusdn, Jamblichus de ı vita Pythagorae, $. 148. F

Tennem. Geſch. d. Philoſ. VI. SH. u.

er .

290 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. u Cap. ale Jamb lich, oder wer ſonſt Verfaſſer der Schrift

von din Geheimniffen der Aegyptier if. Er erwaͤhnt des Hermes ſelten, wiewohl er ihn fuͤr den urſpruͤnglichen

ESpender der Philoſophie Hält 84), und von den herme—

tifchen Schriften weiß er nichts, oder gibt ihnen feinen befondern Werth. Die Urfache ſcheint darin zu liegen, daß er, obgleich ein Orientale, doch in Athen ſeine philo⸗ ſophiſche Bildung erhielt, und den Plato als den erleuch⸗ tetſten Theologen über alles ſchaͤtzte, worin er mit dem

Plotin ejnſtimmig war. Im Grunde war aber nicht f

viel daran gelegen; denn urſpruͤnglich war doch dieſe Philoſophie, oder vielmehr Theologie, auch hermetiſch,

und der «inzige Unterfchied lag darin, daß einige, wir

. vorzüglich die Drientalen, ‚die Hermetifchen Schrif—

ten; andere, wie porzüglich die Abendländer, den Dr: phe us, Pythagoras oder. Pleto, als den Haupt canal betrachteten, aus und durch welchen alle philoſo phifche Erfenneniß zu uns gelange. Daher trdumtt auch Proclus, wie mehrere Andere, von einer berme tifchen Kette, d. I. von einer Anzahl augermählte Menfchen, melche durch Hermes befeelet und begeiftert

worden, und daher. in-den Myflerien und. geheimnißdol⸗

len Urkunden der goͤttlichen Weisheit dien einzig wahren Sinn zu faffen und andern Flar zu machen vermochten,

84) ——— Theologia Platon. 1 VI. p. Aa tu 3 Ins DEYAYRS zeador N 6 per Egum QidosoQıns er Nor yır, za Om Tauıns arayeı Tar \yuxar, was ræis Ösmdsutusk Svrauecciy sm auto ayador KIRTEWIEN Tas Te ÖAıxap zus Tu

neginas. Er führt noch einmal den Sermes in feinem Com mentar zu dem Timäus &. 117 an, aber fo, daß man

Wwohl fiehet, daß nicht er, fondern Jamdlich, die hermeti ſchen Schriften ſtudiret hatte. IampBAıxos i Lsopnser, OTI xæi = Eguns En an unarqTos Tyı VAornra waguyssdan Budezuı’ zu

In aus EIXOS Kocx TSTS Tor Mxezere Toayın ER! ces vr

Öabar syein,

—— Proclus. e 1.) GE

in welcher Kette er einem un Er .” hörte 85).

Proclus war alſo gutem Wege, die RR Milofophie beträchtlich zu ermeitern. Da sr indeffen in Athen unter. Syrianus aud) feine. Schule‘ in der Arie Rorelifchen Philofophie gemacht hatte, fo bildete ſich da⸗ duch eine ſonderbare, bisher noch nicht, vorgekommene Geſtalt von Scharffinn wder Grübelgeift,, det ein Vor« fpiel von der Scholaſtik iſt. Die Analyſe der Begriffe, welche er von Ariſtoteles gelernt bat, dient. ihm bazil, die Verſtandeswelt mit einer Menge von erbichteteh Veſen zu beodlfern. Er fcheint fehr viel auf Gruͤndlich⸗ fit zu halten, und jederzeit ſeine Forſchungen bis auf den letzten Grund zu treiben; allein, wenn mah genauer nachſtehet, fo findet man’ immer Lücken, "Sprünge, und ftinen Beweifen fehle es faſt durchgängig” an bemeifenbtr Kraft, Daher kommt es, daß ſein Syſtem, in welcheih tale Schwaͤrmereien feiner Vorgänger, mis feinen eig. nen vermehre, in eine verfländige Ordnung zu. bringen, und aus einem Urprincipe alles ſyſtematiſch herzuleiten bemuͤhet iſt, doch nur ein Roman iſt, in welchem alles durch Feerei geſchiehet.

Daher begehet er die Inconſequenz, daß er bei dem Scheine einer mathematiſchen Evidenz und des ſtreng⸗ ſten Zuſammenhangs ſeiner Schluͤſſe, doch zuletzt, als wenn er ſeinem Raiſonnement ſelbſt nicht recht getrauet haͤtte, zu einem gewiſſen sl auben IR ale einen

ga . Se

30 Marinus vita Procli, p. 06, 77 Tor einpe- Ä 5 ör one "Eppminns eei wage vmßer sdencero, za dr tw Ninouaxs ze IIvdayogsis Year age omg were em ·

es. p. 64. vita Porphyrü, Damascius bei dem Photius,

292 Wiertes Hauptſt. Vierter Abſch. I. Ca.

Geſcheuke der Gotthelt feine Zuflucht nimmt 86).Dieſes iſt eine neue Erſcheinung in der philoſophiſchen Welt, und wir werden ihn —— etwas ER verneh⸗ er ——

Dieſer goͤttliche Gla auße iſt nicht wie das Anſchauen und, Wahrnehmen geseennf von dem Wiſſen und von der objectiven Wahrheit; er iſt vielmehr uͤber alle Erkenntniß erhaben, und vereiniget nach der legten Vereinigung das Zweite mit dem Erſten. Mean: darf dis ‚fen Glauben nicht etwa mit dem Glauben an die fogenan ten Semeinbegriffe auf eine Linie ftelen, Denn wir glau ben zwar —* Gemeinbegriffen vor dem deutlichen Den⸗ ken; es iſt aber doch ein theilbares Erkennen derfelben, ‚welche ‚mie der göttlichen Vereinigung und Vereinfa— chung nicht ju Vergleichen if. Die Vernunft iſt über alle Erkenntniß erhaben, nicht allein uͤber die erſte (un uittelbare), fondern, auch über die zweite (mittelbare); "das Glauben iſt daher aüch feine Thaͤtigkeit, welche mit ber Thaͤtigkeit der Denkkraft in dem Erkennen verglichen werden koͤnnte. Denn dag Erkennen iſt eine vielgeſtalti⸗ ge Thaͤtigkeit, welche durch Nichtidentitaͤt von den Ob⸗ jecten des Denkens getrennt if. Der Glaube iſt dagegen einartig und ganz ruhig, und ruhe ganz und gar in dem Hafen der ewigen Guͤte. Nichts, ſelbſt nicht das | Schön und dag Weife ift allen Dingen fo innig "vertraut, -

6) Proclus Theologia Plroris, 1, L. c. 25. A won oAor sınein, Ter Year zisse.enie N Wwgor 76 eyadcy senres Ende c“ Ta Dear Jam FVumaıta zus Öziuormr as \yuxer zus wvbaı- pövas, ds yap x Yınsixus. 08 areas To ayadcr enigaren, aM eriborras inurss 7W : IP Qarı, —RE eudere-ſu vu —R 773 zeug“ zer om Eradı. To ya FOLETO „En riss Yan weesßuregor BSH TNS YVIOCIEnE rgyliäi, æx nu Mono, «u Ru wat Kubi Tois Yeoıs, mai zara ruro zarses ol Ion eumwirmi, "zur :mEgi dr RET0R peormmides Tas or Övımuss Te zer itoodar avzer ——

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L, Prochus.. 0. 295

1 quoerläffig: uͤber allen Zweifel und alle . getrennte Shätigfeit des Denkens erhaben, als das Gute (das Unendlichce). Daher Firebt auch die Vernunft nach einer andern, Aber den Denkact erhabenen Thätigfeit, und nad einer Vereinigung mit dem Unendlichen, welche vor aller. Thätigkeit des Denkens voraus gehet. Die Seele beachtet allen Glanz der Formen dor ber Unausſprech⸗ lichfeit ded Einen Guten, fie Iäßt alles Denken ‚hinter ſich, und gehet in ihr Wefen zurück, indem fie allein

va) dem Guten firebt, in den Schoß deſſelben gleich»

am vereiniget zu werden wuͤnſcht, unb dem Einen fi alein unter allen mit zweifelsloſer Zuverſicht hingibt. Dies iſt der. einzige fichere Hafen in dem ganzen Univer« fun. ‚Darum wird die. Verbindung und Vereinigung mit dem Guten: von den Theologen ber Glaube ge⸗ nannt 97). Fo | PR * And.

87) Proclus ebendaf. de ya zur Isar wich dnasar ur MN Yınaıy x zuTa Tu anal Tun dımait avıwate Ti dev Tem Tos wewrois, mn “u Ty Tar X0rmr NAÄELENDY EYMBIMT —RE Umsapamı wisir vonuye. X Vαα TaUs Rome Evrdiaus ago mardos Aoys Kıravanki. MÄR Yrasıs 566 N Taten Mikien x mpos Jqar darıy sdaues wosasios, x 8 THE Fistur Maror, MM as Ins vohpas MMÄOTNTOS N TETa ERISRUN Beureee, su yap Ereunsvae Raens ERISHUNS idgureis, Ts TE

"ewene dus nou En ker exsighr. an Toiwı unde mw near e

EERYSay Ey TormuTn wire Typ Teavrn sıyas. Asyauer. FoÄutt- as YEL EUTn zo —öA eos wumgis ası sorge reg To sonsor” der da Tu Ieıaı wir bosidn xæc 727777) —X or wymdornTos Undesev, ze Yag To xaÄor, STE To woßer, BTe ao er rar de Urw Rısor acır mass Tols ver x erQaÄr, zu Tara amDıloAims za dıyenuems arıßoAns kais ximasus ebyen- Kirey, ds 70 ayador. i8 al TaTo nam Ö vs Tas vostus erepyeiar "eirhuregas win ze Tre wregyeime dmaır asnmlıren, x Yan Un v5 wenxıkiar Mas Env Ta sıdar aylainı ‚der girats ridrra⸗ We 7m TE yudu Tar. 0Amr URUKOXNT. X vo u

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., 294 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL Cap.

‚Aus dieſer verworrenen Erklärung ‚- oder vielmehr Beſchre bung wird man nur ſo viel inne, daß dieſer Glaube uͤber alle Vernunft und Erkenntniß erhaben, und das Goͤttliche mit dem Menſchlichen, das Unendliche mit dem Endlichen vereinigen, und daburch den Grund jur . Möglichkeit der Erfenntniß des Einen -und Avſoluten legen ſoll. It fofern alfo ein Wiffen des Heberfinnlichen und Abfeluten begründet werden foll, Durch etwas, welches fein Wiffen ift und außer allem Denker liegt; if diefes Fundament allerdings ein Glaube zu nennen, hu

aber fein vernünftiger, teil dieſer, wenn auch Keine reichenden, doch unzureichende Gründe haben muß: bier aber ein Grund angegeben wird, aus welchem k Möglichkeit einer Erkenntniß des realſten Wefens, ſeines abſoluten Seyns, und des Hervorgehens des Endlichen aus demſelben für die Vernunft einleuchten fat; fo il ‚ber dafür angegebene Glaube, wodurch das Endliche mil dem Abſoluten vermeintlich nereiniget wird, fo gut al fein Grund, meil e8 wiederum eines neuen Grundes be⸗ darf, um die Möglichkeit und Realitaͤt des angegebenen Grundes zu begreifen. Der Menſch fol ein Weſen von den Abfoluten haben; um. bie Moͤglichkelt davon zu be⸗ ‚gründen, wird angenommen, es gebe eine innige Verdi nigung des Abfoluten mit allem Endlichen, Hierdurch wird aber fchon das Abfolute ohne Beweis vorausgefeht und die Vereinigung des Abſoluten und Endlichen, wor auf jener, Beweis beruhet, bedarf eben fo fehe "ein! Heinen Grundes, ale die uUeberzeugung von dem Sm bes Abfoluten ſelbſt. Wenn fchon'daraud ein Mangel. an’ Grändfichkeit und an dem Berufe zum ER a "ei el⸗ wera adinaır, Tu vaurx echtanuen, 2) N ayh Sor aei diaxet zu Iagn ums eQisras, ums olor eynahriraii „am Mom Tarp Ta mare aut B80ec an \

Proelus. BR | 295

Seiten beg Hroelus hervorleuchtet, ſo offenbatet er ſich | noch mehr, wenn man erwäget, daß er den Glauben

nicht im fubjectiven, fondern im objectiven Sinn ver

het, daß er. den Grund der Möglichkeit der Erkenntniß bes Abfoluten, nicht in dem Menfchen und deſſen Ver⸗ nunft, fondern außer derfelben in dem Abfoluten ſelbſt ſucht. Es ift nicht die Kede von bem Glauben der Men-· (hen an die Gottheit, fondern von ber Glaubwürdigkeit oder Wahrhaftigkeit der Gottheit, eine Folge von der abſoluten Realitaͤt und Vollkommenheit der Gottheit, daß fie der abfpluse Grund von allen endlichen Dbjecten, = gleichfam die Wurzel und der Stamm derſelben ift., dag Zi, nach welchem alles Endliche ſtrebt. „Nur auf y das Wefen ber Weſen kann ſich ein- endliches Weſen ver⸗ laſen, nur ihm allein vertrauen und ſich ganz hingeben, weil ſchon fein Wefen nicht8 anderes ift, als die Verei- nigung mit dem Abfoluten 88), Mer fichet aber nicht iin, daß diefer objective Glaube den fubjectiwen. vorqus⸗ ſezßt. Das Zutrauen auf die Wahrhaftigkeit eines We⸗ ſens kann nicht ohne Erkenntniß deſſelben und ſeines

Weſens Statt finden. Der Glaube koͤunte alſo erſtlich

aus der Erkenntniß, nicht umgekehrt, die Erkenntniß aus dem Glauben erfolgen. Proclus begehet denſelben Schler, welcher von allen Supernaturaliften begangen —— naͤmlich Bene principä, gi

deeclus will nun auch biefen Slauben alg dase von Plato aufgeſtellte und anerkannte Princip der -' m En wiffen. Denn alle theologiſche Er⸗ 80) e 3 ih; zer ar —2 ‚x. xura⸗ Tolr BOi, was xaT ara “Qugıcau zur barıı vw ar, AUTETU 51, EIReR 85ı 20m Hraszı Fo Ysior Yıasor, TY TE Waxns uzagieı —R viva, za dm Tan Ya. . use deu, uud" ovor Övrasor. Ta ymp Öko Karsaxyz Qyper Tu dpeim yımonırdan ,

296 Viertes Haupiſt. Vierter Abſch. II. Cap.

Erkenntniß iſt aus des Orpheus Myſterien hervorgegangen, und Plato iſt der zuverlaͤſſigſte Ausleger derſelben. Was er daher als Princip aufſtellt, das muß auch Plato da⸗ fuͤr erkannt haben. Nun gehet aber Plato offenbar auf fein Glqauben, ſondern auf ein Wiſſen aus. Was war un bier. zu thun? Die ſynkretiſtiſche Philoſophie hat auh im Hifkorifhen Ihre. Poftulate, und die afegorifirende Auslegung läßt fie nie in Verlegenheit wegen eines feheinbaren Grundes für ein der Wirklich. feit aufgedrungenes Factum. Dadurch weiß fich aud bier Proclus zu helfen. Plato hatte irgend wo in fir nen. Gefegen gefagt, der Lügner verdiene feinen Glauben und kein Zutrauen, und ein Jolcher ſey nicht zur Freund⸗ ſchaft gemacht. Hieraus folgt nun natuͤrlich, daß der wahrhafte Menfch Zuftauen verdienet' und findet, und der Freundſchaft empfänglich iſt; hieraus folget die inni⸗ ge DBerbindung ber: Wahrheit‘, des zufraneng und ber Liebe, und daß nichts fo fehr die Einheit und Harmonie unter den Menfchen erhält, nichts fo fehr Feindſchaft . und Krieg aufhebt, als die Treue. Iſt nun, fährt | Proclus in ſeinem Raiſonnement fort, in den Menſchen eine ſolche Einheit ſtiftende Kraft, wie vielmehr muß ſie in den Goͤttern ſelbſt anzutreffen ſeyn? Denn ſo wie Plato eine goͤttliche Maͤßigung, Gerechtigkeit und Er kenntniß nennt, ſo muͤſſen wir wohl noch meht diejenige Tugend, welche die ganze Ordnung ber Tugenden in ſich

begreift, die Wahrhaftigkeit und Treue in. ben Gotten

annehmen 9). Wir haben fchon oben (Note 24) it anderrd Beiſpiel son einem: hiftorifchen Poſtulate gehabt. Es gibt alſo drei Dinge, welche alle goͤttliche und höͤhe⸗ re Geſchlechter erfuͤllen, Guͤte, Weisheit, Schon "tbeit; e8 gibt drei Dinge, welche die von ferien erfül. . tm Dinge —— und aneignen, welche niedriger fir

F Ur hen

89) Proclus ebendaſ. PT 2 ar

| ww Proctus. | 2 3097 hen als jene, aber alle goͤttliche Bildungen durchoringen F Glaube, Wahrheit und Liebe, durch dieſe wird ales erhalten, und mit den erſten Prineipieh verbunden; Einiges ducch die begeifterte Liebe; Einiges buch

die goͤttliche Philofophie; . Einiges buch die

theurgifche Kraft, welche beffer ift, ald als ' lemenfhlide Vernunft, und. die Wohltha- ten der Mantif, die reinigenden Kräfte ber Einweihung, und mit einem Worte, alle Wirfungen der goͤttlichen Einwirfung und Erfüllung in ſich vereiniget 20). s Man ſiehet aus biefer Probe, daß groelus wie Jamblich noch etwas Hoͤheres als Philoſophie kennen, und dieſes in ben undurchdringlichen Geheimniſſen der Theurgie finden will. So ſehr er uͤbrigens das Eine und Abſolute als das oberſte Princip der Dinge, das durch kein Denken erreicht werden koͤnne, darſtellte, ſo ſche bemuͤhete er ſich doch, dem Widerſpruche zum Zrobe, den menſchlichen Geiſt zur Erkenntniß deſſelben einzulei⸗ ten, Myſticismus mit Philoſophie, die Schwaͤrmerei der dichtenden Vernunft mit den Forſchungen zu dereinie gen. Daher der Verſuch, die abfolute Einheit als Drincip aller Dinge, die Erigkeit der Welt zu beweiſen,

ben hroerß der ewigen Erzeugung, wodurch das Endlich⸗

aus

90) ebendaſ. rem no 16 Tu na —* JF

zur Irmr, Im marıaı RÄMEITE. Tr KETTE Yaıı, ayu- Iorns, vom, auNor, TeIude av zu Tan —Q —XRX devreees per sicher, —XR Tor ræoæs Tas —R Taverne „wiss, x ende 2.00 egac. andere Z⸗ RATE dr TaTRv Xu WARTET TEE menTzeyor —RX ze) M£r, da zus egwTiunre karias‘ Ta dr, dia Tw Isar —B uæc zu de dm rns Iaseyıuus Övrauear, 7 xeeitzer cn are ens nıdganims Bapoosums, Kos Er ÄahLEE TR TE TR 'UrEL= uns syade, xou rar Tue TeÄsrisryIuiE xmfeerixuer Önsottssin, za rare Ährur Ta Tu di Antares irre.”

}

N. Di N

298 Viertes Hauptſt. Pierter Abſch. II. Cap.

aus der abſoluten Einheit hervorgetreten wiffenfchaftlic gu erklären, und endlich die Art und Weife zu lehren, mie das ANoͤſolute in dem Endlichen bekannt werde ?'). Es iſt in allem biefem doch eine Spur von philoſophiſcher

Forſchung fihtbar, twelche die Lectäre der Platoniſchen uvnd Ariſtoteliſchen Schriften geweckt haben kann; aber

der Geiſt des Plato und Ariſtoteles wehet uns bei allen dieſen Speculationen nicht im geringſten an. Die Denk⸗ kraft ſtehet in dem Dienſte der phantaflrenden Vernunft; fie bietet den Scharffinn, das Reflexions⸗, Abſtractions⸗ und Sombinationsvermögen auf, ihre Dichtungen durch

| fcheindare Demonftrationen in ein Wiffen zu verwandeln.

Kein wahres teines Intereſſe für Wahrheit. leitet die

Forſchungen, fondern ein fünftlich hervorgebrachtes In.

tereſſe an fchwärmerifchen Speculationen, durch meld

war

Folge mehrere Ähnliche Verfuche veranlagt haben.

ſchon vor der Unterfuchung vorgefchrieben war, was , Wahr ſeyn follte. Die vermeinten Demonftrationen find nur. nachgensachte und durch allerlei kuͤnſtliche Wenduw.

gen anders gefellte Raiſonnements des Plato, und cr halten nur allein durch die Verwechſelung des logiſchen

und realen Seyns einigen Schein von Beweiskraft. Ungeachtet fie, num fi ven dem gewoͤhnlichen dogma⸗

| tifchen Verfahren auch nicht einmal- durch Driginalität

aufzeichnen, fo verdieneg fie doch eine Stelle im der Ge⸗ ſchichte der Philofophie, weil fie zu den. legten metapho⸗ Afcgen Speculationen der Griechen gehoͤren, und in der

. Di

h 91) —— ebendaſ. c. 3. 72⸗ z. we v8 za Te en zu 7m YEm Ta ra sgeQonsımı Yengını dsuregus Era zus zul are Tur Iımı RenyumTevopen ErIenun. NK TEUTN BE

R ers vonzas wırilaußareedon zu Tu Yıxaı Yu umıßöäus yımws- wirds dviauser sıdar. Tun de rauzn ursgexgzon aegenreı ar aQ@Isyaror Vaneksur meradse zur TE Er ans auzar Öimngini, X TOLEFO KIRSAUTIRE OXRQRIEIR,

Proclus. 29

Der, Hauptſatz des Neuplatonifchen Syſtems iſt: 8 gibt nur ein Realprincip aller Dinge,

und die Einheit iſt alfo dieſes erfie abfo—

Inte Princip.. In Proclus Beweiſen werden beibe

Säge immer mit einander verbunden, als wenn bie

quantitative Einheit die qualitative und umgefshrt, im fich fhließe. Der Hauptfehler liegt alfo darin, daß man

von der logiſchen Einheit, als Princip ded Denkens, auf

eine reale Einheit als Nealprincip ſchließet, und, weil es unläugbar if, daß die Bernunft auf: ſyſtematiſche

Einheit in dem Denfen ausgehet, damit auch ſchon fir. - erwieſen hält, daß ed außer dem Denken in der Sphär

te des BOISCIEEN Seyns n nur ein Realprincip derban⸗ den ſey.

J. Jebde Vielheit iſt gewiſſermaßen der kinheit theilhaftig. Denn ſonſt waͤre weder das Ganze, noch ein Theil des Vielen, aus welchem die Vielheit beſteht, Eins, ſondern jeder Theil waͤre ein Vieles ins Unendliche, und es muͤßte dann ein Unend⸗ liches geben, was groͤßer waͤre, als ein anderes Unend⸗ liche; was ſich widerſpricht 9).

I. Alles, was der Einbeit theilbaftig iſt, iſt Eins und Nicht-Eins. Denn es iſt nicht die

Einheit an ſich, weil es blos an der Einheit Theil hat,

und alſo von der Re Eins; in ſo⸗

„fern

ge) Proclus Inſtitutio Theologica, c. 8 rar winter perexgu any Ta dur 0 zur pirexye, ure 10 Qr é⸗ . Usa, are ixæcor Tar Roier, ct ar To mÄndor, EM urau ua Ti an. Tara RÄNFDE, x TUTO 015 Meier, ns Ta) amEtm Tara ixaron u war X REN —— raurα dr adurare,

ur. yag «£ RERIGENIE aREar EEE TE TWI OYTUV" TE YaR RWEıgE Aa ux a6’ ‚To de ix warn, ERSCURÄSH TE EnTE. uderee:

wuridsedn ri Suter nur wem KANIOS KETEXKEIFTy TU dos.

mn ee ut. N!

506 Viertes Hauptft. Vierter Abſth. N. Cap.

fern es aber bie bie ——— Eins worden iR, if es Eins 5)

IH. Altes, no Find wird; Eins

—R bie Mittheilung bes Einen. : Dem Dinge, welche vorber nicht Eins waren, "treten zufan. men in Gemeinfchaft, und erhalten dadurch die acciden teße Eigenfchaft ber Einheit. . Denn Eein: Ding wird das, was es iff, -fondern wenn «8 etwas wird, fo mat es vorher in dem Zuflande der. Beraubung. Was alle Eing wird, wird aus Nichte Eine, indem im daſſelbe eine Einheit hineingebracht wird 94).

IV. Was Eins worden if, iR ein Verei—

nigtes (Hvansvor) ; ale ſolches ift e8 von der Einheit an ſich (aurocv een deun es if} Eins und Nicht⸗ Eins 95).

V. Jede Vielheit iſt vor der Einheit Denn wäre die Vielheit vor der Einheit, fo wuͤrde die Einheit zwar Theil nehmen an der Vielheit, aber nicht umgekehrt, die Vielheit an ber. Einheit. Denn ehe noch ein Ding Eines worden waͤre, waͤre die Vielheit, und dieſe kann nicht Theil nehmen an dem, mag. nicht if. Cine Vielheit, toelche feinen Theil an der Einheit genom⸗ men, iſt aber nach J. unmoͤglich. Die Vielheit iſt alſo nicht ver der Einheit.

=)

95) Pro clus ebendaſ. 6.2. &r Ssor. Eu au MIETEN TE ins, xou die Föro 2x, & x)" æuro Unaggor, er 5 nu X &, ro dr «Mo Ti on,

94) Pro clus‘ ebendaf. c. 3 za 70. yuapaner 5, dla SE dvos yustas xu«3o ds zexods rw KiToxur Ta din, 00.

95) Proclus eenef 6. 4 Ru To ern er

* aurotor, er 3:

i \ i Procſus 392

Sinda aber beides bie: ‚Einheit und Vietheit zu glei⸗ cher Zeit, fo. DaB keines fruͤher oder ſpaͤter iſt, ſo iſt weder die Einheit an fich Vieles, noch die. Vielheit an ſich Eins, weil-fie einander, entgegengeſetzt find.: "Dany IR Jedes: von dem Vielen an ſich nicht Eins, fondern ins Unendliche Vieles, und’ es'gäbe ein ee aus unendlichen Abeilen, was unmoͤglich ik (I)...

Die Vielheit hat alſo durchgaͤngig —— an ber Einheir, vie Einheit aber An ſich, nicht un der Viel⸗ heit, ſondern nur durch die. Mittheilung, fo daß das Viele Eins geworden, an ſich aber nicht Eins iſt. Das Eins wird alſo vrrvielfaͤltiget, und das Viele veveiniget duch die Einheie, die Einheit und Vielheit find einander entgegengefegt, und darum. Fönnen fie fich nicht durch ſich felbfE mie einander sereinigen; da fie aber mit einan« dee in Gemeinſchaft ſtehen, fo müßen fie von etwas An⸗ derm vereiniget ea * ee Andere vor bei⸗ den ſeyn. a

Diefes Vereinigende if nun entweder inbeit oder Nice. . Einheit, und in dem legten Falle, ent⸗ weder Vieiheit oder Nichts. Nichts konn es nicht ſeyn. Denn wie wollte dag Nichts etwas vrreinigen. Anch nicht: Vielheit. Denn .fonft wäre die Vielheit vor der Einheit, Alſo iſt es uur die abfolute Einheit, und bie Vielheit u ee des, abſoluten Einpeit, entſprun⸗

gen 96), |

VI.

en, 96) Proclus ebenbaf. c. 5. warn age MTEXu TE evor (Te indos). su tr ar To dr To x" auto dv or, una HIT KAndas, urou To aAndos way 78 dros vsega‘ miTugor er Tu dvas, u merexgogmanı da Uro zu du, ei de za Tod Kerexu "Anders, Kurs er anı Vnagen.gs dr xæœro de zart Jelyy 3% Er, men Andvomeror srou To ir, dent To nAndos nm- kero» dia ‚zo by. XEXRSWInREr RR To, Te & 74 xAndet, wo 7ro

eu

308 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL. Cap.

"VI. Ale Dinge: And entweder Vielheit ohne ‚Einheit in den einzelnen Dingen unb ber Gefammthiit berfelben;' oder Einheit ohne alle Vielheit, daß alle in ein und daſſelbe Seyn zuſammen gefchmil: gen if; -oder Einheit und Vielheit zugleich (iv or). Bon dieſen drei möglichen Fällen iſt der ef und zweite nicht ohne Widerſpruch zu denken; es bleibt alfo nur ber Dritte als denkbar übrig 97)..

1) Alles was iſt, iſt entweder ein. Etwas, odet ein Nichts. Das Etwas muß auch Einheit ſeyn. Den Nichts kommt überhaupt kein Seyn zu. Iſt nun aldh mag if; Vieles, fo muß auch ˖jedes von dem Vielen en Etwas, alſo eine Einheit feyn; denn ohne dieſes koͤnntt auch nicht eine Vielheit ſeyn. Vieles ohne Einheit if etwas Unendliches, und zwar ſo, daß jeder Theil mir der ein Unendliches ff. So wuͤrde alſo das Unendblicht and unendlichen Theilen beſtehen, und ein Unendliches größer und kleiner ſeyn, als ein anderes, was unmglih if. IR keine Einheit in der Vieiheit, ſo wird ein und daffelbe in’ derfelben Ruͤckſicht aͤhnlich und. unaͤhnlich ſeyn; ähnlich, weil jedes der Einheit heraubt if; um ähnlich, weil alles, was feine Einheit hat, auch nicht unter einander übereinfonmen kann. Ya, es wird in derſelben Nückficht, dag es keine Einheit har, identiſch und weit zur Identitaͤt Einheit gehoͤrt, nicht identiſh ſeyn. iſt aber EN: Proclus =

70 Marder ro en. er ds avrlorte 0 nonarsıra »y mins, 7} ner ir’ PN GUrEyETau, ExEI0 n00 auTar ac, a dr cn Gvraysi' duuzn, BX aITiXEiTas ERUTOl, —— when ar ei —αα zn KaTu To avrayor, n & os naxy i⸗ Ray, !

aha, der, arı de KONG , —* ze wAndos, m me ee urı ud. we ya evıahe vo über, iron wor, 8 Ye I

-. a6 TaTo Te dr wo“, Ira pen 85 ameigor" Esir age To ayTd- in x rοMν RANIos.aTo TE RUTO- Eros.

22) Proclus Jheologia Platonis II. c. 1.

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hier ganı dem’ Gange der bialectifchen Analyfe, welche Plato in dem Parmenides aufgeſtellt hat. Gibt es keine Einheit, fo gibt es auch feine Anzahl der‘ Dinge. Denk jeter Theil der Zahl und jede Zahl ift eme Einheit. zaͤhlt man fünf und drei Dinge, fo gibt es auch eine Zahlgröße von fünf und drei, und bie Sänfheit und Dreiheit iſt felbſt eine Einheit. Ohne Enheit als Prin⸗ cip den Zahlen gibt es auch feine Zahlgroͤße “und uͤber⸗ haupt feine Erkenntniß. Denn wie koͤnite man’ von den Dingen Etwas denken und ſprechen, wenn mat in Er⸗ mangelung ber Einheit nicht dad Geringfte hörte, um die Natur eines. Dinges zu beſtimmen. Zudem ift die. Rede und die Erfdintniß ein aus Theilen beſtehendes Ganze; ohne Verbindung der Theile und ohne Einheit des Erfenuenden und: Erfaunten gibt es ei kenie Ei kenntniß und feine Kıde.

2) Iſt alles Reale Einbeie ohne Wickbeit, fo Kae es kein Ganzes, keine Theile, feinen Anfang, Mittel uub Ende, keine Geſtalt, Feine Veränderung, Feind Identitaͤt und Verſchiedenheit, wie dies Plato des weiter ausfuͤhrt.

3) Es gibt alſo Einheit *— Vielheit und war entweder getrennt von einander, welches aber por, dem ten und zweiten ungedenkbaren Falle nicht perfchicden ift, oder in Gemeinfchaft mit einander. Diefes iſt der äinige mögliche Fall. Es iſt alfo jedes Ban eine Mifhung des Einen und Vielen *).- aber weder die Einheit die urſache von dem Werfen

Vie⸗

* Wle viel naͤher der Wahrheit war Platos ſcharſet Blick, wenn er ſich in dem Kreiſe des menſchlichen Denkens feſter haltend, ſaate: Einheit und Vielheit ſey, tie es ihm

duͤnke, eine weſentliche Eigenthuͤmlichkeit des menſchlichen Denkens. Philebus, S. 217.

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3604 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. II. Cap.

Vielen, noch Vielheit die Urfache, von dem. Weſen de Einheit iſt; da die Einheit und RPielheit einander entge⸗ gengeſetzt ſind, und einander: wechfelfeitig fliehen, ſo muß noch ein Drittes Vortreflicheres außer Beiden ſeyn, welches Beides in eine Einheit bringt. Aber von welcher Natur iſt dieſes Dritte? Entweder Einheit oder Nic: Einheit... In bem erften Galle müffen wir wieder fragen, ob es auch an der Vielheit Theil nehme oder wicht? Sl jenes, fo muͤſſen wir wieder ein Anderes auffuchen, wat . höher iſt als dieſes, und fo, ins, Unendliche fort. . dieſes, fa ift. offenbar, daß. die obige Behauptung nicht

wahr iſt, die Einheit nehme eben ſo wenig, Theil an dit

Mielheit, ald- die Vielheit an der Einheit. Man kam dieſen Schwierigkeiten nicht anders entgehen, als dr durch, daß man annimmt, dasjenige, was ba

Eine und. Viele vereinige, ſey nichts an

ders, als das Eine, und zwar bag reine ob #folute Eine, was weiter nichts ifl, als dal wefentlihe Eine, welches made, daß allı Dinge Einheit erhalten. Denn da wir über dilt - Einheit, welche mit der Objectivitaͤt unzertreunlich set

bunden if, in den Dbjecten nichts Hoheres kennen, ſo - Jan auch die Urfache ber Bereinigung des Vielen nicht? Hoͤheres und Befferes als die reine, unvermiſchte Ein heie ſeyn, welche bie Urfache von allem Seyn und Ber VII. Es gibt entmeber ein Princip ober viele Priv

cipe. Gibt ed viele Principe, fo find fie entweder ont

‚gen, oder heterogen, endlich oder unendlich." Gibt : | ein

98) Pro clus ebendaſ. ıx du raraı weyxy, va va wolle paeraxgeiv T8 Eros, na.-To Er apınTov Bivas Trgos To wAndos, TU pender eiros Tu Eros ngeitrov, «Ne ebro zu vu aau vor wol Asis auTios Evan’ Ta YuR du To T# dies celoasıoy us ce Andu evdur ou Tnı inura dimdgusus QJoger,

„20.00 Pesch —. . 306

ein Prineip, ſo iſt es eutweder ein reales ober. nicht rea⸗ les. Iſt es real, ſo iſt es eatweder koͤrperlich oder un⸗ koͤrperlich. Iſt es unkoͤrperlich, fo iſt es entweder von den Körpern getrennt oder nicht, und im erſten Kalle veraͤnderlich ober unverändsrlih. Iſt daB eine. Brincip nicht real, fo iſt es entweder geringer. als jede Nealicät, oder verbindbar mit Realitaͤt oder nicht verbindbar 99).

1) Sind die vielen Principe heterogen, ſo wird fein Ding durch fie beſtirͤmt ſeyn; es gibt Feine gemein. fhaftlichen Principe der Dinge, ſondern jedes wirft nur einzeln für fih. Denn wie kann zwifchen dem, mas kiner Natur nach verfchieden ift, eine Gemeinfchaft feyn; oder wie fo etwas mie einem andern twirfen; ober wie koͤnnte auf dieſe Net bag Biele einer ze aaee Ä Werden? -

2) Homogen müffen alfo bie mehreren Yeincipe und nicht ganz und gar ihrem Weſen nad). von einander gefchieden feyn. Alſo haben fie etwas Gemeinſames, Pentiſches, welches in allen. Prineipien vorhanden, und vorzuͤglicher iſt, ald das beſondere Viele, indem es chem die und die Scmeinfihaft zu Bit

) Sind

99) Procdus ebendaſ. avayan rolν, n play EIG EN REN n rotes’ zu ei noes, n euunmdes afhndaus, n Öeomag. piras ar’ aAnAar, zu y warsgarusras narztigs" 8 ds Ray yros MN, Krıar Tuvrn Fa arıer x ei u.a „N Fauarıuy : Taysyı, N nrenasor no E MEOKRTOY, N XRECH Tur Fame vor, n axyagıser ROM & xagen; n —A ; N arten” zu 8 un Bar, N RRTC: Össsıgar warn arıns, m MEdEntor Sm’ ucias, n auEderTon . Se

100) Proclus ebenda. asayın To mar xt To marsuys, zu. 0 Rarms 0 Tas Moor, xupiareger Era Tar woder ruro yar avrous dilası wos To yarımı TR mgor adınAm ARE Yeıay za Tu xara Qusiy zolanaı AgcoXon

Tennem. Meſch. d. Philoſ. VI. Th. ‚u :

ey

Dazu fommt noch, Daß die Unendlichkeit. mit der Erfem barkeit, ſowohl der Principe als des Ubgeleiteten, freitt.

Zahl, fo feßen wir auch den Grund jeder Zahl, naͤmlich

und die Einheit wird daher das Princip du Principe, und die Urſache der endlide

+

306 Viertes Hauptſt. Wierter Abſch. II. Cap.

3): Sind bie- Principe unendlich, “fd iR dat

aus Ahnen. abgeleitete entweder auch "unendlich, un ı „28 side dann ein boppelted Unendliches, oder endlich,

ton alsdann nicht alle Principe, Principe ſeyn koͤnnten denn das Endliche kann nur aus dem Endlichen komme Die Unendlichkeit der Principe waͤre alfb -vergchlich.

Sind affo bie. Principe endlich, fo folgt, daß es au eine beſtimmte Zahl derfelben gibt, ba eine zahl nichte, als eine beſtimmte Vielheit iſt. Segen wir aber cin

die Einheit. Dieſe Einheit iſt das Princip der Zahn

Vielheit, und bes Weſens aller Ding

fen to. ' :

4) .Es gibt alfo nur ein Princp. a

5) Diefed Princip fann nicht koͤrporlich an denn der Körper iſt theilban, und beſtehet aus Theile. Diefe Theile find entweber durch Einheit verbunden odet nicht. In dem legten Zalle find fie eine Vielheit ohnt

Einheit, und, fie machen kein /Ganzes aus, denn ws Di

Einheit fehle, da kann auch nicht dag Eine aus al werden. - Sind fie aber durch eine Einheit verbundun bare

101) es clus ebendaf. zus av us zer ureıgos wexgau, NM Ta « rer REELE, 2 EA 6 nen To BRUNO), N —— pen, xa⸗ EUOTas OU ER ey au. e nersgunneran N dor; Ds a Ti ayrer arıduo. Tor yag «udn To aIm dqioussoı Qauer. & dr —RX ro⸗ —R arte cuTioy EI Re. ve weiduos 85 Eros, na TAT xn Te —8 To Er. EG Er aan wen TETO, Ra MT J 13 meneguehuhns wAndur, emes nos muros agidior br, nu

argar dr er BoD, Rau sage Ta nornE Ti ER.

Prochus. x R 307

durch etwas Identiſches, welches in allen‘ Theilen ift, fo muß dieſes nothwendig feiner Natur nach unkoͤrperlich und untheilhar ſeyn. Denn waͤre das Princip alle‘ Dinge koͤrperlich, fe iſt es entweder in jedem einzelnen Theile gang oder nicht ganz. In dem erften Falle iſt es von ſich ſelbſt getrennt und außer fi. Denn die Theile find in den Dingen, deren Theile fie ind, außer einan⸗ der. In dem zweiten Falle iſt es aber ebenfalls getrennt und gerheilt, wie in dem erſten. Es entſtehet auch fer⸗ ner dieſelbe Frage, wie vorher: ſind die Theile digrch eine Einheit verbunden oder nicht? Und da Überhaupt ein Körper ein Ganzes if, welches aus Theilen beftebe:, ſo entſtehet die Frage: welches iſt dasſenige, welches bie Theile des Ganzen Hereinet ‚und zufammen hält? Entweder muß das Ganze bie Theile, oder bie Theile muͤſen das Ganze zuſammen halten, oder es muß nod) in Drittes außer dem Ganzen und ben Theilen geben, welches, den Zuſammenhang gründet. Iſt diefed nun das Ganze, fo iſt es unförperlich und untheilbar; denn waͤre es dieſes nicht, ſo muͤßte es wieder eine andere Natur geben, welche die Theile zuſammen haͤlt, welches ins Unendliche fortgehet. Wie koͤnnen aber die Theile das Ganze, das Viele, das Eine und, Des Getreimte, das aus ihnen beſtehende zuſammen halten? Dieſes laͤßt ſich wohl von dem Einen, aber nicht von dem Vielen den⸗ fen 22), Iſt es ein Dritted außer dem Ganzen und ben, heilen, fo-ift es ganz untheilbar, folglich ohne Dimen⸗ ſion und untoͤrperlich. derner muß das Princip

U 2 ewig

102) Proclus ebendaf. «RM. ar re das or Hager wur IKTINer, AUHMRTO) U sn To or us MM. MI YEL Fan nal TUTO MEgISen Eh, yuı Benratas Quesas ewigen TE meon” —RXR xab TETO EIS REigon. Ei de TR MEN Tu As, res Ta non 78 Ävos GVveXTiuu, nu TR Ösyenuere 1a eE aures res 5 Tararsısı yag aıayan Tor eher 20 (Der u 7 5/7. Ye 2 u Ta ber an Tu hoco⸗ durceMu x.

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‚gehört, ruͤhrt von ben erſten Principien ber. Dieſe bu

- auch für das Princip und in dem Princip felbft 9?

ewig feyn, und feiner Zerfidrung unterworfen. Dem wollte man das legte annehmen ; fo mürbe fein Ding de

Zerſtoͤrung entgehen, da das Princip bes Seyns dr

Dinge, woferne es nicht ewig iſt, ſich weder ſelbſt erzer⸗ gen, noch von einem andern Dinge erzeugt werben fan.

Iſt es alfo ewig, fo muß es ein Vermögen Haben, nidt

gerfiöre werden zu fönnen, und diefes muß unendlich feyn, daß es durch die ganze Zeit ins Unendliche fa,

oder ein unendlihes Seyn habe. Als ein folches ab fann es nicht theilbar, dag if, in einem enbkichen Lit ‚per ſeyn ).

5) Das princn iſt alfe erl ich und ne entwedet getrennt von ben Körpern, vber nicht getrennt. Ungetrennt von ben Körpern iſt dagjenigt

. was feiner Natur nach nicht anders alg in Körpern un

mit Körpern wirfen kann. Dann wäre aber ein ſolche Princip keine Intelligenz und Vorſtellungskraft, roeld mit einer ſolchen in und an Körpern wirkenden Fruit nichts zu thun bar. Alles was zur Natur: der Keiftt

fiimmen das Wefen jener. Kann nun dag Princip hr Dinge Berftand und Vernunft erzeugen, warum nid!

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103) Proclus Ehend = de uR3agrei er, dans in vu DIespsadaı zus vausyy amweıpoy, iv am ame! roy OAOY Xpovov. Wa Jap werspususn TE Eva dovapıs pr Ts xura Dvow usw, —XR ds zus wider, ofs ro am 8 ———— »*—⸗ ds —— ATWRKTOS 08V 7 Ts n

vos durapeıs 271, X 9 ca xn Fay- ureo⸗ Üben m dm x 70 "Groxemmor ev nu .w.

104) Proclus Ebend. Kara Yap Tu ey duras Car) m zur WPWTUy E55, Ms EXEIE VD TS zois auray, 58 7 an Twy oyTur Mbvræra yar ns Qpgoynaıy yavızı, mus ER u “UTny Xu ey aury yon. j | |

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6) Das Brincip if. —— und un⸗

veränderlich. Denn alles was ſich bewegt, bewegt ſich um ein anderes, welches unbeweglich iſt, und wird durch das Verlangen fach einem Andern, oder durch eis

nen zweck, deſſen Urſache die Bewegung iſt, in Bewegung

geſezt. Es: kann aber entweder ſich ſelbſt oder ein Ande⸗

nd begehren. Alles mas ſich ſelbſt begehrt, iſt unbe⸗ weglich; denn warum ſollte ed, da es immer mie ſich ſelbſt in Verbindung ſtehet, nach einem Andern seachten; daher

finden wir auch, daß die beweglichen Dinge, je naͤher oder entfernter ſte von dem Guten ſind, deſto mehr oder

weniger ſich bewegen. Was in ſich ſelbſt das Gute und

den zweck hat, das iſt unbeweglich und in Ruhe, denn es iſt immer in ſich, das iſt, in dem Guten, und da je⸗

des mit ſich ſelbſt identiſch iſt, in dem Identiſchen. Und von einem ſolchen Weſen fagen wir: es ruhe. Was nun nicht unbeweglich iſt, iſt weder in ſich ſelbſt, noch in ei⸗

nem Andern, es beweget ſich nach einem Andern, weil es des Guten gaͤnzlich ermangeit. Waͤre nun das Princip beweglich, ſo muͤßte es ſich bewegen, weil ihm das Gute fehlte, und es muͤßte etwas wuͤnſchenswerthes außer ihm zeben. Allein dleſes iſt unmoͤglich. Denn das Princip

N das Ziel, nad welchem alles ſtrebet, und ohne allen

Bi Fi

1

7) er das Princip unbeweglich, ſo iR es ein un - Ötperliches, fich immer identiſch bleiben es Wefen. Aber wie hat diefes die Einheit, in mies

m ift ed eins? Iſt das Weſen ever Senn (8sıe) und. ie Einheit identifch, fo muß das Priucip ein Wefen (Ob⸗ ct) feyn. Sind beyde aber von einander verfchieden, nd entwedsr das MWefen, oder bie Einheit beffer, To

uͤſſen wir in dem erſten Sale bem a das Wefen | geben,

u Proelus. 309

—— EBENEN ud ann

\ * \

310 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. I. Cap.

geben, in dem iweiten aber die Einheit über bag Weſen und ale bag Princip deg Weſens ſetzen 105),

Das Weſen und die. Einheit ſend nicht demiſch und mit ‚einander. verbunden. Denn es iſt niche identiſch zu fagen; "Eins und Eins, und Wefen und Eins. Kerner würde dann folgen, daß das Viele son dem Üi nen ift, weiches unmöglich iſt. Eudlich wiirde folgen, daß Vielheit identiſch iſt mit dem Nichtſeyn und Hunı > fen, welches fich widerſpricht. Denn in dem Weſen il

Vielheit und in. dem Nichtweſen Einheit. Es muß alſo

‚noch etwas Hoheres Aber bie Einheit und das eh geben, da lee aus einem Vrineip ſeyn muß.

Iſt bas Eine vortreflicher als daß Seyn und das Weſen, ſo iſt die Einheit uͤber das Weſen zu ſetzen, und in dem umgekehrten Falle das Weſen ‚über. die Einheit Das Leute kann aber nicht. ſeyn, da das Princip das Vortreflichſte ſeyn muß. Dann würde dag Eine durk das Wefen, nicht aber das Wefen durch die Einheit be ſtimmt, und alles was ift, mußte Einheit und Sn, mas eine Einheit hat, auch ein Seyn, aber nicht umge kehrt, was ein Seyn bat, auch eine Einheit ſeyn. Dan gäbe eg ein Wefen, welches der Einheit beraubt if, Sf diefeg, fo würde gar nichts eriftiren, denn was der Ein beit beraubt iſt, ift gar nichts. Wir müffen alfo vor dem Seyn und Wefen die Einheit und dal Nicht Werfen (uy goız) fegen , jedoch aber fo, di bie Einpeit bapncc) 9% und "undolfommentt

ner —— wetrde,

05) Proclus. Ebendaſ ÜE anIUnTOs 7 PX, ααν Seit AUTNS RTWAUETOY, MO Del WORUFWS EBAY Ayayıas0y uva Kwuws xxou ro nut mws —E ver rev dee xœ⸗ &v, TYV AOXKHU MOV EIvocs "dar. u di.y 2006 dv MAD x04 & TaUroy FO.Ey Eva Xu TO MAL Eiyals, Ei AREV y sc

MPEIFTUV KETR FTAUTNV TU RPXM Eva onIugeraı 8 de ya KOELTTOV exexeiv LIT IE “IR a0 * ugs 70 ir

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Brocias. a 311

werden als a etwas⸗ was durch das Rartacis beſtimmt iſt, henn ‚dieſes waͤre Unordnung und. ein Ungefaͤhr. Das erſte Paineip, die Einheit, bie nicht das Wefen iſt, muß daher entweder erhaben uͤber alles Weſen und ohne Gemeinſchaft meit demſelben ſeyn, ober an: demſelben Teil neben. Nimmt das Weſen Aatheil an dem Prin- ip, frmdffen- wir frogen: Weſſen Briucip fol es ſeyn? Etwa das Prineip aller Dinge. Allein bad. Princip aller. Dinge kann von keinen der Dinge, deren Princip es iſt, eingeſchloſſen ſeyn, ſonſt waͤre es nicht das Princip aller Dinge. Es kann mit keinem etwas gemein haben, ſonſt waͤte es dasjenige, in weichem es zuerſt varlommt. Da⸗ zu kommt, daß alles, was an einem andern Theil nimmt, ne audere Höhere Urſache hat, und dasjenige, was von alem getrennt ift, daher das Vollkommenſte it. Hierane folgt alſo, daß das erſte Princip aller Dinge über alles. Wefen, und von allem Wefen getrennte If; und auch ſelbſt nicht das We⸗ fen als eine Zugabe Haben fann. Denn eine folder Zugabe waͤre eine Berringerung der in f 2g b eit und der Einheit 1001 5 Vo. VIE 106) Proclus Ebendaſ. e⸗ de ö es⸗ mn s00, xpeirr a⸗ —RX anas, 7 Merexaro av um aurns a warrehus ame- Yıxros 7. AN u ev uedefeı N 8018 TS ans, Xıyde Hoxn asar; m Tuy iyrwy MMaITUN KON; TV YAD TWy Oy- Tav.ugguv adevos aim des Fur ovrwy" dvas yup zoar, 2 may . Toy eavc⸗ ayayxaıoy. ray de To. METEXogLEvor un RAS, FE- To Asyeras eıvas, UD, 8 meraxeras, au ev W mowrws FE] E npxn xuwpısov, aus Envsus maAAoy 7 rwv adkuy ası, udn Aus de To merexomevov way af aAAys asır mirıns ngeirrovos‘ nu To ametenvor Tu metentz nur" 78 de apısz, Ra 6 Aryopev RoxHr ade⸗ æde ewosw r⸗ person dusarov. [80 ua * rur ovruy —A Umep z010V —— Xwgi- son’ Kraus s0ms, as sTe s010y, Te moosIuriv vv SV uxav'. a yap Famurg —XRE Andornrös um v8 dvos, s

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I

. 319 Wiertes Hauptſt. Vierter Abſch. I. En.

- VIIE Dasjenige iſt das Prmeip‘ either | Dinge, deſſen alle Dinge theilhaßtig find,

anf welche fie ihr Dafeyn beziehen kdanın, und welches von feinem ber auf | irgend -cine Weife dafegewden Dinge gerrennt IR. Dem dieſes iſt allein dag für ale Begehrungs wuͤrdige, was urſpruͤnglich ober auf eine andere Weiſe das Seyn und’ die Realitaͤt derſelben, und daher ein gewiſſes Ver⸗ haͤltniß und eine gemiffe Aehnlichkeit zu denfelben ent⸗ haͤlt. Was ift nun dasjenige, was iin. allen Dingen und allenthalben vorhanden iſt? Nicht das Leben und bie Bewegung, denn es gibt viele Dinge, welche bes bebens und der: Bewegung ‚beraubt. find. Nicht die Ruhe und Unbeweglichkeit; denn biefe kann nicht ſeyn, wo

Bewegung if. Nicht die Vernunft, welche fonft das

Ehrwuͤrdigſte ift; denn da müßten alle Dinge denken, und feines undernuͤnftig ſeyn. Nicht das Seyn und das Wefen; denn es gibt Dinge, Die nicht find, fondern werben, und infofern ‚fie werden, noch fein eigentliche Seyn und Wefen haben, bis fie geworben find. Es iſt alfo nichts anders als die Einheit; denn nimmt mar

dieſe von einem Dinge oder Theile rn fo Hort ts

fogteich auf Etwas zu ſeyn 7), "IK. Das abfofute Eine iſt fuͤr jedes ®r fen unerkennbar und unnennbar. Es iſt vor

aller Erkenntniß, von allem Begriff ausgeſchloffen. Allin es bat alle IE: ade erlennbaren Objecte, alt je | | Gedan⸗

107) Pro Ebend —R yap © TETa eva mar" ToV dmarrwv „MTV, & mar MErexXEe 7% ovro, 0 wol zuV ævror Unoswaı avalsptıy 2x8, xus 6 sundeyas amosuri! ror Orwssy Ussandı Asyogeruv. TErO yua adsrov or Ta | 8, 70 che EIrE nal ANWS KTIOV Eure ov wurar.

Man vergleiche übrigens mit diefem Raiſonn ement eis thnliches bes Plotins, ©. #8. oben.

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0 Proelus 77 518

Gedanfen, und alles was durch Gedanken erfaßt wird, -

durch eine Eaufalität aus ſich hervorgebracht. Das Eis

nigende und von aller TrennungAusgeſchloſe

ſene ſchreitet dyadiſch, oder vielmehr triadiſch iaden Dingen nach ihm fort. Dem alle Dinge bleiben in dem Einen, gehen aus demſelben hervor, und kehren’ fich ju demfelben Bin. Sie vereinigen fich mit demſelben, unterwerfen Mech demſelben durch die von als Im abgefonderte Vereinigung, und begehren die Theil» nahme an bemfelben. Die Vereinigung gibt allen ab» geleiteten Dingen bie Beharrlichkeit und die aus ihrer Ufache niche herausgehende Vollkommenheit; die Unter- werfung fondere den Heraustritf der Dinge und den Un⸗ terſchied von ber erfien und unmittheilbaren Einheit abz das Hinftreben vollendet die Hinfehrung und die Zurück windung der erifirenden Dinge in das Unausfpreche liche 108), Ä E

ı08) Proclüs Ebend. P. 95. zus vo uyvurır um 72 KOUTE duo Toy wpoigurav am AUTE 0 ‚no TrgeDoneray wgos auro Yırwszay awıßaldoueda, zus To mpegroy dın Tay'auruy IL) 79.2472) arıgmpspv. &r8 de S'UmSOor exU0 Tas 20, are eurov adırı Tun marrun. akia means Yruvans afypugusror nor

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24 _ Wiertes Hauprft. Wiecue Abſch. TI. Cap.

55 wie ba ‚abfofute Eine unbegreiflich iſt, ſo iſt auch die Vereinigung aller Dinge mit demſelben ver. Borgen,. umausfprehlid und umerfennbar.

-. Denn fein, Ding. wird mit demſelhen weder duvch Hinzu

fegung deg Verftandes, noch burch aus dam Weſen ent. ſpringende Thätigkeit mit. dem Einen verbunden, da auch dasjenige, was Feiner. Erkenntniß theilhaftig und

aller Thaͤtigkeit beraubt if, doch feine Stele in der all | gemeinen Verbindung mit bem Einen hat "99).

X; Es gibt indeſſen doch zwei Wege, auf welchen | man zur Erkenntniß dieſes unerforſchlichen und unbe greiflichen abſoluten Einen gelangen kann. Indem wir

nämlich auf das Hervortreten der Dinge aus

Bem Einen und dag Hinkehren berfelben zu Demf elben ſehen, gewinnen wir zwei Worte als A:

tribute des Einen, naͤmlich das Gute und das Eine,

von welchen das erſte analogiſch und dag zweitt yegatio iſt Fe

XI Das abfolute Eine hat nicht etwa blos die Erde und den Himmel, bie Seelen und Die Thierege macht, fordern auch vor: dieſen die benfharen Sutter und die denfenden Goͤtter, alle Goͤtter, welche über die Welt und in der Welt find, hervorgebracht; esift der Gott

I aller Pit, bie einpelt der Eiapeletn, es

N Pr oclus Ebend. ‚DB. —XX eyvrv⸗ ar «ara UMOKENDUETES NS WEIT BENDTTRE FÄY- OvTen, sn By m 9 np0s aUTO Tur woansav. Äywass zpußßuns ‚nee ae ap wos. x yrares FOX wu. °E Yap- zur: wahre dyaruı wpes- auto zuy ovra dxusen ads zure av srapyamy zur su ‚BESUR. ABEL NEL TR YIRTEnis AMEL TR KORTI-EWeyarre, KU XX muraxe xæcæ vyy wurar zedı ENS BROS, MUTO urodur. . :

{ 110) Proclus Ebend.

———

iſt aAben die ET Unmsgligfeiten, beimli⸗ her ale jede Stille, unerforſchlicher als jedes Wefen, das Heilige in den aan) den denkbaren Soͤttern verborgen re:

KIT. Alles was vollkommen iſt, ſtrebt ee was Anderes ju erzeugen, und bag Volle ſucht andern feine Fülle mitzueheilen. Wie bielmehr muß diefeg bei demjenigen Statt finden, wag' alle Vollkommenheiten in ſich vereiniget, und nicht dieſes oder jenes Gute, ſondern das abfolute Gute iſt. Das über alles Maß Volle und. mit feinem ‚Dinge Mittheile bare muß alle Dinge des erften und des zweiten Ranges teugen, und zwar fo, daß dabei weder eine Veraͤn⸗ derung noch Vervielfältigung, nod) hervor⸗ | bringende oder erzeugende Kraft gedacht werden kann. Denn ſonſt wäre dag Eine nicht voll lommen, felbffändig, nicht zuteichend, nicht einfach und. durch feine Welkommenheit

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111) pP us Ehend. 1. I. P- 110. zu on Umyyonmmay aurov (vor „puro Seov) „8% aͤr⸗ ——— —X Aeyayres, » 7 Ivxaus a Car aaa yaveram“ —XRX vug, 'eAN am’ zoymros mo0 da warum, us TEL EV 0 vomo⸗ vor Jay veros, way da TO vorpov depnre, « de zes vun TV nasmay, mus Tas av 7@ nos Haus mvres, ws ws Jeos“ 054 Jear Amar, x as bus dvadur, xou ws zay —R Innern ROWTWN, xl WS wuons aıyns appinroregon, wu ws. wuons vmapfeus ayrwsorepdy, ayıos u ayımıs, Mass Hoyross’ Duwonengupaves Jeoıs. ———— —J

118) Proolus Ebend. p. 101. wor An Be 17) SRIaSs gas veAssoryras av Ev Guvaxger , me 0 gun Tu ya Yo AA aere ayader, wars 6 —B (artoloy ve Bora) Panini Far OAwv «ur, Tu warrar ttnons dan, Ta wurrn waouyed; nur To re: Tireli, ware Omas TE TE WORTE N TE ECKRTE TUN rl KTOYENIEY. | "AA av yarsaıy TaUryY wur vo mgoodor, mare names Ta. \ |

a6 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. I. Cop.

IH. Das Hetvorbringenbe iſt nathwendig vol.

fornmener, als bad Hervorgebrachte. Aber-eineAchn- lichkeit muß zwiſchen beiden. doch Gtats finden... Denn swifchen ganz heterogenen und -unglis hen Dingen ift feine Theilnehmung möglich). Nun hat das Hervorgebrachte fein Dafeyn von dem Princip, und ift deffelben theilhaftig; ed muß alfo, eine gewiſſe Aehn⸗ lichkeit Statt finden. Daraus folge, daß das Her—⸗ vorbringende eher fi ſelbſt ähnliche ald unaͤhnliche Weſen hervorbringen muß!3).

"XIV. Alles von dem Princip Herporge brachte bleibt in dem Hervorbringenden; gehet es auch aus bemfelben hervor, ſo geſchiehet dur Yusgang (Mgoodes) ; fo daß dag Princip fi ſich nicht veraͤn⸗ dert, und das Hervorgebrachte noch immer gewiſſerma⸗ fen in’ dem Principe bleibt. In ſofern es naͤmlich von dem Principe verfhieden ift, gehet es aus dbemfelben heraus, in foferw e8 aber Semfelben dhnlih if, bleibe es im. bem Principe). |

Brociue wollte ben Sat pbiloſophiſch beweiſen, daß das eine Urprincip die Urſache des Daſeyns aller übrigen wirklichen Weſen ſey. Dieſe Erzeugung ollte ‚aber geſchehen, ohne daß die Vollkommenheit und Ein fachheit des Urprincips den geringften Abbruch litt. Proclus bezeichnete diefe Erzeugung, welche ton dem Naturgange ganz verfchieben iſt, mit einem bis dahin u . felten

yyadu, Mars wAgduouee, pure. vsapın axatzer. yenarıın, ure ersgyarnen, drodußys zeßasrdai. Tata xec ræura deursęæ asca TUE TE NORMEN MONTE n 113) Pröclus Inflitus, Theologiae, c. 22 214) Proclus ebendaf. c. 30.

} .

ee Peselus. 2. 37° |

ſelten in der Bedeutung gebrauchten Worte, naͤmlich magaryas. Dieſe Idee einer unmittelbaren Hervorbrin⸗ gung; einer Schöpfung, welche nur ein Graͤnzbegriff ver Vernunft ‘ft, und aus dem’ praftifchen Bedürfniffe ber Vernunft hervorgehet, gebrauchet Proclus als einen Verſtandesbegriff, und betrachtet dag Dbject biefer Idee, welches fuͤr uns ganz unbegreiflich iſt, als eine Bege⸗ benheit in der Natur, die ſich von ſelbſt verſtehe, und bei welcher man nicht fragen duͤrfe, ob auch fo etwas, als wir in der Idee denken, real moͤglich ſey. Darum machte er auch dem Verſuch, alles Syyn aus einem Prin⸗ cipe abzuleiten, und ahndete dabei ſo wenig eine Schwie⸗ rigkeit, als wenn es bloß die Ableitung einer Reihe nie⸗ derer Begriffe aus einem höheren gaͤlte. Im. Grunde iR auch dieſe ganze Debuction eine logifche Deduction der Begriffe, indem .er das. logifche Seyn mit dem realen Seyn verwechſelt, und Ohne die geringfle Be⸗

denklichkeit zu ahnden, bie Begriffe und deren Mert. |

muEgie Weſen ————

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XV. Daß a bfolute Eine bringt alfo d bie Dinge, welche zuerſt aus demfelben hervorgehen, als Einheit,

dag iſt auf eine einheitartige Weife (Enasws) Here

vor, fo wie bie Natur als Natur, bie Seele ale Seele,

die Intelligenz als Intelligenz hervorbringe 15), Hier

aus folge, daß die erfien hervorgebrachten Dinge felb« Röndige, Einpelten, ivadeg), „welche r Er , San

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115) Prochus Theologia Platon. 1. IH. p. a1. se &

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318 Viertes Hauptſt. Vierter Abfch. IL. Cap.

‚dem Princip verwandt find, und eine demfelben ange

meſſene Zahl, d. h. eine einaetige, unausfprechliche und übermwefentliche Zahl. ſeyn muͤſſen. Denn das. Peincip "wird: durch feine Verſchiedenheit von dem Erzeugten ge⸗ trennt und in. eine agdere Ordnung verſetzt; feine Bewe⸗ gung bringt. eine Abſpannung der Kraft hervor, daß irgend eine Unähnlichkeit oder Unbeftimmtheit dag Erzeug⸗

:te treffen koͤnnte. Das Eine, welches einzig über all

Bewegung und Trennung erhaben üft, ſtellt die göttliche Zahl um fe dar, und vereiniger.fie mit feiner Einfach beit, und bringe vor den Dingen bie TUST EILEN der Dinge sum: Dafeyn “).

xvi. So wie es eine —— der Zahlen

gibt, daß einige ihrem Princip näher find, andere fid weiter von demfelben entfernen, einige einfacher, andere . sufammengafegter find, fo find auch einige ſelbſt fändige Einheiten einfacher, andere zu ſam—⸗

mengefegter. Die erften nehmen an bem Einfachern,

was dem Einem am nächften ift, die zweiten an dem Zu⸗ |

"fammengefegteren und von der Einheit Entfernteren

Theil. Je näher die Einheiten der abfoluten Einheit ‚find, defto einfacher find fie, beſto groͤßer iſt aber ihr Wirkungskreis und ihre erzeugende Kraft. Denn je

meh⸗

116) Proclus ebendaf. Pr 120, dr nat 76 mejeya re Rare ‚eure To, nun xgeodor inæ⸗æ, de In mann vo zuguyoneror enzıder wAnder dradar —RX —X waguyerss suyyenseu. er dt, 'Gασα Meras 8 ro·· cnes mwgos duuenı oixeier MoNw On RE meorepr To br are yernos Tor’ Tossror apiduer 0 mar yup word Tar wegypazar

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mehrere: Eigenfihaften in einem Dinge hinzufonmen, bt. fo mehr Kräfte werden demſelben entzogen 7). H

XVIL So entfpringes alfo ang der Ein heit eine, Dielheit von Dingen. melde fi immer weiter von ber Einfachheit des ab⸗ ſoluten Einen entfernen, weil die erzeu— gende Kraft nahläßt, dadurch mehrere Be | fimmungen in die Dinge bringt, aber aud ihre Allgemeinheit und Einfachheif verrin» gert. Indeſſen iſt doch auch in ber unterſten Claſſe der Dinge noch immer einige Aehnlichkeit mit dem abfoluten Einn. (KIM) Die Bielheie der Dinge, wel, he der Einheit ähnlich iſt, IR nichts .an- ders, alss eine Trennung und Theilung def fen, was die Einheit angertrennt und uns getheilt il, Denn bat das Eine eine eigenthuͤmliche Kraft und Nealität, fo wird diefelbe als‘ Gattung in dee Vletheit ſeyn, doch mit einer gewiſſen veſchraetuns in Ruͤckſicht auf das Ganze aig). | |

XVIIL- Rad der. abſoluten Einheit: ia Urquelſe alles Guten und Schönen, dem Grunde aller Goͤttlich⸗ feit, fommen bie Principe ber Dualität sum Vor⸗

ſchein,

117) Prochus esendaf. p. ers en varapeıc, Ts Tas ab syyyrsgon. rs aͤros iradas Un Tor 071500 kerk- xzerda zul. dmAuserap weier arkyın, Tas —XEXX zar surderateger, —XR —ö —R& de. zus wi- Is Rofianiarıuune der yag ai i werds 6 —RX ees aic such Inapser, x. To ayyuragoı Ta dver Erdoryri Iq- nagy Tu .öder UregExKaıTes m us, nm Ölinwrcgxis. Fa OrTos Ovrehir KITIas, rn

18) Proclus ebenbaf. p. 120. 703 av duo zy —* 'mAndos ruro ıgı Ösyenueras , oͤxte —* aaelerros. es yao —R exe aus —R dm 9 AMoras, usa x er Tw RAN» Is Te ae ım unackeue" dor nern ve voiree for Te eAor.

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300 Wiertes Haupef, Vierter Abſch. II. Cop.

ſchein, das iſt bie Bränge (med), und bie Unbe⸗ grängtbeit (area), aus welchen die ganze Natur der Dinge gemifcht if. Denn vor dem Begrängten und

dem Sraͤnzenloſen, welche beide in allen Objecten vor.

fommen, muß die Graͤnze und bie Unbegraͤnztheit herge⸗ hen, als das erſte Ding, aus weichem ala feinem Grun⸗

de jedes Object entfpringe. Auch würden wie die Natur

des abſoluten Einen nicht wahrhaft finden, wenn wir auf

daffelbe fogleich die Objecte folgen ließen 9). .

Das Eine iſt über alles Verhaͤltniß mit ben Ob⸗ jecten erhaben, und ſtehet in feiner wechfelfeitigen &r meinſchaft mit denfelben (anedeyror) ; «8: if: aber and "zugleich die Urfache und der Grund jedes Dinges. Du

‚ber muß auch in demfelben die erzeugende Kraft des Ob⸗

jecte® ſeyn. Denn alled, was etwas hervorbringt, bringt es nach feiner Kraft hervor, welche zwiſchu dem Hervorbringenden und dem, Hervorgebrachten cin mittlere Eriftenz einnimmt. &o iſt die Kraft ein Fortſchritt, ein Heraustreten und Auf fpannung des Hervorbringenden, und dit praͤexiſtirende ——— Urſache des Her⸗ vorgebrachten. |

Das Ding, —— von dieſen —— —— wird, iſt nicht das abſolute Eine ſelbſt, ſondern nur einartig; es hat durch die hervorbringende Kraft deſſelben ſeine Exiſtenz ale ein Heraustreten aus ber Einheit, un durch das Weſen deſſelben die IEEDOREEN ———— zur Sr z

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119) Proclus ebendaf. p, 132. da yag sum mge zu zent

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das erfle ift, weiches aus her unerfennbaren, unmittheil; baren erſten Ueſache aller Dinge ausfließet, iſt bie Graͤn⸗

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Das Eine; ieldies vor aler Kraft bergehet, und

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11; bie das Ding. egengenbe. aber die Under ii

| gaͤntheit un

Die Graͤnze und bie J alſo die erſte unerfannte, in fein Ding uͤbergehende unmittheil⸗ bare Urſache. Die Stränge if die Urfache ber Geharrlichen

einheitartigen und alles zufammenhältenden Goͤttlichkeit; |

bie Unbegroͤnztheit aber ift der Grund, daß die Urfache

in allem fortſchreiten, fich vervielfältigen und eine Ord⸗ nung der Dinge erzeugen fann. . Die. Bereinigung, die Ganzheit, die Gemeinfhaft- der Dinge und jedes göttlihe Maß iſt auß der erſten Gränge;s jede Theilung und Srennung,_je» des fruchtbare Wirken, alles Fortſchreiten jur Vielheit, aus der erfien Unbegrängtpeit hervorgegangen 2 120) Proclus ebendaf. p. 135. aM ai aırioresı varo vo iv, as —R Tu erH05 ‚Öviugis ar 6 aUEw YarımTıan TB: orros —RXRX wur yag —— nnTe zw davrz maguye Bvmupsir, KERN TE wagayoıTos x wuguyouanmı derocadis 'Aayzear, X TE Mer a0ur renden: a6 0lor auTerticı” dr, aıriar yarnrınnı sgorssayuem nu yue In Te or ex Tara magmyoneron; a a 0 auroin, MR droeider , au ker axo T8 iros xcoodo⸗ din m dur Xxe mgoeyssaı AUTO X endaıry- var umo wa dvos, kusnı de Tu zgußier Einaı) ara Tue Umagkeer Tu dver. - To per Tolıuy dr, TSTO 70 rxaexo⸗ aus Övınurer, ns ranTor Are Tre MMEÜERTE x MYWEB Ta dAmı_ aiTias

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121) Proclus ebendaſ. vo ds zugur rar sızar zau Te «rer mQeiı Tu Ayracar EREIMI x aurdextor wiriar. TO Mer Re 2 NL", Aovi x ð zo XR —— Scoruros. aıtınm

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| ei Viertes Haupt; Dieter Kor, II. Cap.

J aues Soͤttliche Schärtt und peßee ins Lsradlihe

fort, es har Einheit und Vielheit; bie Einheit naͤch dem

Princip der Graͤnze, die Wielheit wach dem Princip ber

Unbegraͤnztheit. Aus diefen- beiden Principien gehet alles herdor, bis auf das Letzte und Unterſte. So ert⸗ haͤlt ſelbſt die Ewigkeit als denkbares Maß und als Grund einer unerſchöpflichen Productlonskraft bie Graͤnze und die Unbegraͤuztheit in ſich. In ſofern die Inteli⸗

genz einheitartig und vollſtaͤndig iſt, und die Muſterfor⸗

men enthält, iſt ſie eine Ausgeburt der Graͤnze; in fofern |

fie aber ewig If, und alles von Ewigkeit zum Daſeyn

- bringe, bat fie ihre unerſchoͤpfliche Kraft von der Unbe⸗

graͤnztheit. In ſofern die Seele ihr Leben nach gewiſſen Verioden durch einen gewiſſen Kreislauf abmißt, and ihren Bewegungen eine Graͤnze ſetzt, ſtehet ſie unser dem Princip der Graͤnze; in fofern fie aber in ihren Bene . gungen feine Ruhe hat, fondern das Ende der einen zum Anfange der folgenden ihre ganze Kebendperiode Hindard macht, vollendet fie diefe unter dem Einfluffe der Unbe⸗

zelne Ding beweiſet auf üpnfice & Art den En der bei⸗ dus Principlen a). |

KIX. Aus dieſen been. Brincipien entſteht ein DSrietes, nämlich ein: auß beiden Gemifchten,. das erſte der wirklichen Dinge.‘ Dean da die Brdnge Die du ſchraͤnkung der wirflihen Dinge, die Lubegraͤngtheit bad. Graͤnenloſe der iſt, fo farm dal, vous

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{22) Proclus —* p- 133. 234

graͤnztheit. Der Himmel, jebe Entflehung, jedes ein

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mes aus her Mereinigung: beider hervorgchet, nichts: anderes feyn, als bad erſte der wirflichen Dinge, (bier Gubſtanz als Gattung aller. Subflanzen,) aber das hoͤch⸗ Re unter den wirklichen Dingen, dad, mag. en und für. 1% ein Ding und ah nr ter ig

bes Ding enthäle In fi dag Penn das Leben (Kon), und die Intelligenz (ver). Dieſe Oreiheit iſt daher auch in dem erſten wirklichen Dinge. Das Leben iſt das Mittlere; denn es kommt ihm ſowohl Wirklichkeit als das Gedachtwerden zu. Die Jutelligenz iſt aber die Graͤnze des Dinges. Denn Indem Gedachten if das Denkende, mb in dem Denfenden das Ding; das Denkende kin jenem aber. nbjectine (vonrus), mb. das bedachte in dieſem productive (vosgac) N.

Das Sepn if dag Beharrliche in dem Dinge, was ſich zugleich mit den erſten Principien offenbäret, . und von. dem Einen nicht herausgehet. Das Leben if dad, mas aus den Principien herausgehet, und zugleich mit der Kraft entſtehet. Die Wutelliaen

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Procelus. 305.

129) Pro Mer ebendaſ. P. 135. 43 u 20 Regus, von orte » zum, mus To areigor, Teresa mi 158 Te Zap» Ges gar Tr evsac TR 07a Aöv, AL To xcuris t⸗ sa winter weerison wc zur or Te2T0 2 wer ao ws, a 10 axgpzardı ar ve Se, ‚a ou ꝛcen zu % er ‚ie, 2 er.

124) Proclus ebendaf. * set —— vr ve tæv- Ta, ro 00, vn Can, Tor 20; zer ds ai weder ur. „UT REHÜRaEKH" Ass Yang ma 1" wia.mme h fan mh.) A mas. N angornk Tor uran 3 De Gen To Auen Karten TE arfod, None 29 gan Auyapam nur abe... d.da var, za Kaas FU 06, aus . Ünnter wir, si yag Er Ta mt 16, Ras 5 Ip m Maurer" WR anti mar muzus d sur; un zu * vo out.

324 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL. Cap.

richtet die Begraͤnzung auf die Principien, verbinde ſie mit dem Urprincip, und vollendet den einen denfharen Kreis. Die Intelligenz iſt die Denkkraft, das Leben if dag Denken, : dbas Gedachte tft das Ding: 8 gibt alfo ein breifähes Senn, ein weſentliches, ein lebendiges und ein denkendes. Ales dreies iſt weſentlich vorhanden, in der erſten urfprüng - fichen Difchung , und diefes If dad ab ſobate Sepn

(avrogaue)r. dag erſte aller wirklichen. Dinge | und gleichfam die Einheit des Ssubegeift alıt Dinge

* 2 * a a P F 8

Das wirkliche Ding (ov) iſt nichts anders, als eine Sinheit vieler Kräfte, eine vervielfaͤl⸗ tigteVirklichkeit Eins und Vieles: Di Seyu und die Wirklichkeit hat. es von der u di van von ber Unbegrängtpeit 130),

—— * d * & .* 2* ur zn‘ | a

125) Proclus ebendaf. auı 4 ur arım ve feovipos #8 orte, ans FO Tale marisas acxKus vun@ziouevor aus arexger ya brot. nn ds Can, To ‚rgolos aEe Tar KEN, nm Ty amt ı Öuvospash auuQquemsor. © de var, To anisgedor Eis Tas gen Ra GVIRRTOy Ty mgXy To Tapas, x nuxÄor: da vapTer Erik "ragen TETTS Tour ovros, xl TE —X duro, v2 de, gwrıza, Tu de, ‚Hege, ware de urn n eurw Reolmaexgoran, vo zeuTisor KLIH orro eci, rTo ax 2R 7227) Kiynmpson Atyo d⸗ au ar, „year ee gı8 Harder if Tor OıTaI axcorn, zes 0lov Morgen Fon oe eudn u⸗ pur es. vo yrasınr, # de Can: u a ) ·v a N 3 R 6). —E ebenda. | p- 135 war #6 br. za a ur ware Ipmpssis ae avuques® uerexgts yag Inc areıgias ai 0 mr per uregkır ex TE welaror nolerei, 7m Ge dunapeı u 70 nahe rd xæt 00 aiho zenn kords Byrapcıar —— za —RR ———— ‚um dm verd woa Toon

£ = \ ö . Peoclus 7770-77 325

XX. Diees iR alſo die erſte Dreiheit. Die Bränge,. bie Graͤnzenloſigkeit, das Gemiſchte. Die Graͤnze iſt der Gott, der auf ber Gtaͤmze tab. Denkbaren von bem.erften und unmittheilbaren Gotte fommt, alles ‚mißt und begränge, dag väterliche gufammenbaltende und unbefleckge Geſchlecht ber Gdtter begründet. Die Graͤnzen⸗ Iofigfeie iſt die unerfchöpfliche Kraft dieſes Gottes, welche ale erzeugenden Ordrungen, alle Graͤnzenloſigkeit, ſowohl die Äberwefentliche als weſentliche bis zur legten Mate⸗ rie aus ch darſtellt. Das Gemiſchte if die erſte uud hoͤchſte Welt der Goͤtter, welche alles verborgener Weiſe in ſich enthaͤlt, nach ber denkbaren Dreiheit vollendet, und den Grund von jedem Dinge einheitartig enthaͤlt. In diefen Gemiſchten iſt die Symmetrie, Wahrheit und Schönheit; . ohne welche keine Mifchung -befichen fann 127), ae s ——

XX. Aus diefer een Dreiheit entſpringe die zweite. So wie die erſte der Einheiten das hoͤchſte Ding begruͤndet, fo bringt die mittlere Einheit dag mittlere Ding hervor, und. zwar nach einer hervorbringenden Ur⸗ ſache. So entſteht auf aͤhnliche Weiſe die zweite Dreiheit, wie die ha in etwas Erſtes iſt, die Einheit,

die

127) Proclus ebendaf. P- .239. 140. Foiaern .uer ur rer vonsar a RleTiEn ‚Fgias Wegue, ame, Minen ‚dı To ası Kugar 064 Jeoc ER angp oazu weder ac 78 epsdeurs zus .nwrigu Gez, ETe Merger zu “Doglar, ai zur 70 warei- z01 ze) GVriKTinen Xu MggaTor Tar Isar ‚yarcs Qisas. To ds azuscı —X AvenÄsinTos 15 Ges ur-, Rasus Tas YylımTı- ns Üuxonunesis sunQmirung, x Base TA arxgitier, TA TE mIoseier, un Far animdn, zul MEXgLSnE soxurns Sn, To de unter 6 Bgarıson. nei —XXEEX var cos, as uqußues ca rate. wvısihnger, KEER Tunde [77 a⸗ tonry⸗ eur u - 77 Cup raguuenes reænc de Tu eırur. ar mirien dimen

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306 Wiertes FR Vierier Are, n. Cap.

die Goͤttlichkeit, Sie wirt; etwas Mittleres, bi ‚Kraft, mb etwas Letztes IR, das Ding in dem pwelten Grade, das benkbare Leben, Deunn in dom Denkbaren if alles, das Seyn, das Leben, das Denken. Das cafe in dem Grunde nach alled, aber verborgener Mei. : Das weite bringt bie Vielheit hervor, gehet aus ke Vereinigung det Dinged zum Daſeyn hervor. Dei „beitte iſt endlich die gebachte Vielheit, und bes Ey Rem der gebachten Ideen. In dem feöten Deulbatn Haben bie Ideen ihre Subifng: - denn in der Fardi genz mäfen die Ideen zuerſt fepn und fichtber Werbe. Wenn nun das Ding auf eine abgefonderte Weiſe in ir erſten Mifehung bleibt, dann aber auch aus der Einheit hervorgehet und dyadiſch erzeuget wird, fo if eine Be⸗ wegung in Beziehung auf daſſelbe. Wo aber Bewegung iſt, da ift auch Leben 28). Es iſt talſo auch Hier ein Dreiheit, die Graͤnze, bie Grängenlofigkeit und- dag ad beiden gemifchte, das Leben, das Ding dem gioeitn ange nad). Diefe Dreiheit iſt wieder ein Gott, der die jeugende Kraft hat.” Die erſie Dreiheit iſt alleh, aber intelligibel, einheitartig und vet: z big zweite

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288) Proolus ebendaf, p. 241. mad agu rem rau Im: rees Ty weary u Auxsen nu eraÄoyor eußareir" u Te jan wir "aus wngor, Q On xuÄuer dr, was Frorare zau Urn vo h even reonayögevopen Same zo de guxuror, 5 du gem - garage vo Üeursgen or‘ zurs du ern A| murn dam‘ wanse m or Te an ah, ee Kann ner miria ur warte: wo nen@er‘ To de merdunn ve rar "Mer, me went exe Tas kmsche va wre Eu —— ns en ah sg To voNTer winder, dr werten ale hazıı por’ en srgurm zur Tu vonra ve aid Procmrır oxer du ya 0 sera eibn zu a Fur weni zu Guide. m ram er —** 70 ebununer cr, ni ; nen‘ de wir, mai ‘ano, vne panalıs Iundızar aweyereri, onieie ar a a evt? zırnerar ds uere, arıycn etea * ret v æimen don Ts ecu.

en ı 113 271 RREEEe 8e7 HR, Eber auf ce: lebende Weiſe, mb bym Anend⸗ lichen mag 9)... nen. XXII. Die dritte Einheit, dag Gemiſchte, Bringt die dritte Dreibeit hervor, in welcher bie denkbare Jutelligenz oder Denkkraft ihre Subſiſten, erhält. Die denkbare Denkkraft iſt nichts anders alg ber Inbegriff aller Dinge, in ſofern fie gedacht, und durch das Den⸗ ken auf die urſpruͤngliche abfolute Einheit zuruͤckbezogen werden. Daher iſt dieſe Denkkraft die‘ Graͤnze, die Vollendung alles Denkbaren. Beharren in dem Seyn, dortſchreiten, Zuruͤckkehren beſchließt den Kreis alles Denfbaren. Die erſte Dreiheit enthaͤlt dag Princip der Vereinigung, die zweite der Vielheit und Vermehrung durch die fortſchreitende Bemegung oder dag Leben, bie dritte, das Princip ber Unterſcheidung bes Mannigfal⸗ tigen, und ber Geſtaltung durch die Graͤnze, d. i. durch bie Rückkehr zu dem Einen als dem Urerſten 0

129% Proclus ebendaf. p. 141. vo ar Reue ne devreges ‚seurns runder zuÄsıcde" wegus To Jet devrigor, ameiter" Can ds vo.zeıron. Jsor yapacı zau ı deuregn rejws, yore ura- kai aymr, na To Buuregusior al) dayry na Kegı daure anQau- pr xhjr var tur veinder wann Bey, une vonros | no dm aus (de dr Yındımı wAaTanzen) megnrorder, 7, devrera warrn mer edır, Mi ÖbrInan us. wrugendar,.. dern Fern ut tur doraen ız Rinca meeeAndvden.

130) Prochus ebenbaf. p. 143. 9 Teen Moras Tor sonror var usnes megs aurus xäs wÄnges Fuer wUTer dvugeng , neon vroryragiın 7 —XR deurns TE na Tu orros, YET RrRo- mÄngDı Te or TaTO x emisge@rt wor dmumn. #1 TayTy Tolıyı za mar To vontor exduireras NÄNdor. X Yag To 0, TaTO Ran eci vontor ap xaa dar 2 uam, Kos UTre xaT Mina, Öle 70 reuts 0, re Fila sa mare, anfernı, vo Iureger, EM oler xmF) eregysiar zus andunes ze mare, dio In zu war vonter dcr enorme mega, amd dpaiorare var uMo Ta don a6 wenods Tar orten aroreÄuuim, Fo jur me |

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338 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. TI. Cap.

XII. Alle drei Dreigeiten offenb aren auf eine myſtiſche Weiſe die unbekannte Cauſalitaͤt des erſten unmittheilbaren Got⸗ tes. Die erſte die unausſprechliche Ein: beit; die zweite, das ueberſchwengliche al⸗

- Lei Kräfte; die dritte, die voliſtaͤndise Er⸗

| irugung aller Dinge 3),

Auf dieſe Art faͤhret Proclus * aus Un peincip-der abfoluten Einheit immer mehrere Principe der

- Dinge ober Einpeiten, und zwar in triadiſcher Ordnung

—⸗

abzuleiten. Er vermehrte dadurch die Zahl der Götter und Dämonen bid zum Erſtaunen, fuͤchte aber die unbe. greifliche Menge wieder ‘auf gewiſſe Elaffen zuruͤckzufuͤh⸗

ren; indem er fie in Denfbare(vonro), Denkende

(vongos) ‚überweltlide ‚(Umeproopio) und weltli⸗ he (ayroopın) Götter eintheilte '3*). ‚Er gehet von dem Begriff ber abfoluten Einheit, oder eins Etwas überhaupt, als dem oberfien ontologifchen Be.

| griffe aus, und fucht durch Beſtimmung und Aufekang

neuer Merkmale zuletzt die dene Eoralicdt der möglichen

* —* a, 20 de 7. wändon x ——— aggopann . vo da non mareaher us RAndor sonzor kr iguzm ua sidor zuhe- vor’ ET TOImUn, TE Kr wewins gender neuQins 87 7 Kegati Arsen, mas mar To Wenn vor vonTws &r dmury anbauen, „FR dr Ösyregus Kersong Eur x weisen, # Freien Mer TO oder amısgepe Ta bonTov weges. ur var aegm, x eurer gu To —R wgor sRuTor. 18 yag RATES To ERicgege ua Ouweueir Eis To vonTor. ug esıı dosiön,maıte Frau na „IONTE, ro uertiy, Ta meeleras, 70 ERIESHPENN:

. 232) Proclus ehenhaf. za yag wl nee evrau reader ur er ı 277° snayyellacı Ta TE nOrE IE nu «neteure zurrı$lar “yınca wirier nA Tw eonTor MUTns emeir % de m mu- um —RX —— äde —— Zur orraı groyer - MM... 152) Proclus in Timacum p aat 299.

Dinge in einer —— zu begreifen.

Und hierin beſtehet das ganze. Geheimniß dieſer Philoſo⸗ phie, daß er. die. Begriffe und deren Merkmale in wirk, ide Dinge getwandelt, die Subordination ber Begriffe füe eine Unterordnung ber Dinge, die. einfachften Be⸗

griffe, welche in den jufammengefegten enthalten: fi ind, für Principe der Dinge hält, und daher aus Einem alles

Reale abzuleiten vermeinet.! Er verführt Babel zwar nad) einer nothwendigen dee der. Vernunft, Einheit ie

dag Mannigfaltige unferer Erkenntniſſe zu bringen; aber auf der andern Seite ſucht er doch nicht bloß die hoͤchſte

Einheit zu dꝛm Gegebenen, fonbern..auch zu dem von

Andern und von ihm ſelbſt erdichteten Mannigfaltigen

der Dinge. Er gehet nie den ruhigen Gang eines So

fherd , der Fein anderes Jutereſſe fennt als die Wahrheit, ſondern, weil er immer. ſchon dag, was er finden will,

vor der Unterſuchung feftgefegt hat, fo if fein Raiſonne⸗

ment, bei, manchen unzweibeutigen Proben eines nicht

gemeinen Scharffinues, doch immer durch Sprünge und.

Inconſequenzen abgebrochen. Und wenn man.bie Wahr beit geſtehen will, fo hatte Peoclus fich fchon aller ſtren⸗ gen Forderungen an ben Wahrheitdforfcher begeben indem er einen Glauben, der ein Gefchent der Gottheit it, als ben letzten Beglaubigungsfihein feiner. höher Speculation aufſtellte.

Wie war es aber nduch, daß en benfenber E Ropf

nicht die Täufchung wahrnahm, welcher er ſich Bei der Hypoſtaſirung bloßer Begriffe bloß ſtellte, bag er nicht einfah, daß feine dichtende Vernunft ein leeres Gaukel⸗ fpiel- treibe? . Es fehlte dieſem Proclus, wie allen

Schwaͤrmern an dem Talente der ſcharfen Brüfung ;

ihrer Gedanfen Vor aller Unterfuchung: bes Principe und Grundes, ihres Syſtems, und der Moͤglichkeit ihres

Strebens nach Erlenntniß bis Abſoluten, uͤberzeugt von

der

3

[

Er Wiertes Hauptf Viercer Abſch. I. Cap.

der Moglichteit und Wahrheit dieſer ertraumten Er⸗ kenntniß, ſahen ‚fie, bie innern Widetſpruͤche ihres Syſte⸗ mes und die Leerheit ihter Speculationen nicht ein, ſon⸗ dern waren nur einzig darauf bebacht, daß Re ben aus dem Yrincipe abgeleiteten, ober an daffelbe angeknuͤpften Sdtzen den Schein von Grundlichteit verſchaften.

Mus dieſe Taͤuſchung bei dem Proelus unterhielt, war eben der ohne Pruͤfung angenommene Supernatura⸗ lsmus/ nach welchem alle wahre Erkenntniß, d. h. dit Erkenntaiß des Abſoluten und licharfinnlichen unmittel⸗ bar aus dem Princip alles Seyns abgeleitet wurde.

Ans dem Einen gehet bad Weſen und die Intelligenz her⸗

—2

vor; fie haben in demſelben ihre Subſiſtenz, und werden

durch daB aus bemfelben hervorgehende Licht der Wahr⸗

heit erfüllt, erleuchtet und: mit dem Gruude ihres Sepnt vereiniget. Alles Boͤttliche iſt, mas es iſt, durch dieſet ihr, und bat dutch. daffelbe Gemeinſchafe mit bem goͤtt⸗ AUchen Weſen 33)., Dieſes göttliche Licht iR num auch dasjenige, was die Erlenntniß des Goͤttlichen und bie inige Vereinigung mit demſelben dur den Glauben dervorbringt, was macht, daß wir ung ſelbſt mit ver⸗ ſchleſfenen Augen in dem guͤttlichen Lichte berrachten, und und in se verbörgne Eimpeit aber Dinge yerfegen 3%).

Daher

| 133) Proclus Theal. Pla. LILp. 91. zu.yap 200 zu Gar gro Tu ayads wenres Ußesuree Aryıras, zus wen A ayador. Ta Uragıı exzır, nu mÄngscdu 72 7 And Quros ansıder zgolester ne dns ara Ye dia To Gern vodgor,, RO TO NONTOr, TEE WUTE. TE HE er ‚dern "Om To sonror. ae To woheor dus ai Tb ds sm α ævro nayauuyar Tu Quron ameringeei, wm. —2XR2 —R no Le eränßine umuser, —X var Isar dia Z8T0 uni e6iv 0 Asyıral, zur V namm WiTIR Tar Ortas Cum“ wre. p- 100, 1, III. p. 124.

234) Proclus ebendaf. L c. 25. Man ſehe oben No⸗

8 )

Proelus. 331 \

Daher ging Proelns In dieſer ſchwaͤrmeriſchen Specula⸗ tion ſo weit, baß er ich ſogar einbildete, die goͤtt li. hen Ramen kaͤmen ben Göttern in Wahrheit zu, and wären in ihrem Weſen gegruͤndet. Diefe Tedunmerei von den gsttlichen Name mag feine Theologie Ber. (hießen.

\ \

Es gibt dreierlei göttliche Namen; bie erſten und eigentlich. eigenen Namen ber Götter Find in den Göttern ſelbſt gegründet. Die zweiten In bem Denken beſtehen⸗ den, Nachbildungen ber erften, find ebenfalls göttlicher Natue. Die dritten fiehen von det Wahrheit in dem drieten Grade ab, werden durch menfchliches Denken ge« - bildet, enthalten ben niedrigfien Ausdruck ber göttlichen Dinge, und twerben. von ben denkenden Menfchen theils in dem Juſtande der goͤttlichen Begeiſterung, theils des vernuͤnftigen Denkens gebildet, indem ſte von dem inner⸗

lich Angeſchaueten bewegliche Bilder erzeugen. Denn.

fo wie. die bildende und barfleDenke. Incelligenz von ben erfien in ige enthaltenen Ideen Abdruͤcke in der Materie, von dem Ewigen zeitliche, von dem Untheitbaten theilbare Bilder und Überhaupt von den wirklich Selenden Schate tenzeichnungen hervorbringt, fo bildet auch unfere Wiſ⸗ feufchaft das intelligible Schoffen nach, und bildet ducch die Rede Eopicen, mie von ‚ben: Äbrigen Din» gen, fo auch von den Goͤttern ſelbſt, indem fie die un, zufammengefetite Natur der Goͤtter durch die Iufammene fegung., ihre Einfachheit durch die Mannigfaktigfeit, und ibre Einheit durch bie Vielheit nachbildet. So bringe fie Die Kamen ber Götter hervor, welche bie legten Co⸗ pieen oder Wilder derſeiben Mn, So mie die

Sheurgie zur Erleudtung der von Kuͤnſt-

Leen gebildeten gdtrlihen Bildniffe duch gewiffe Zeichen bie. unenblide Gurte. der Sotter bervorrufet, und mit denſelben

ver⸗

*

_

2

Ver ca, VER, Ta £ 553 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IT. Cap.

vereiniget, fo offenbares guch bie. Bernunft witſſenſchaft goͤttlicher Dinge dur Verbin dung und-Trennung ber Laute das verbor. gene Wefen der Gölter).

5 * 2 —F a „ren Pr .. Dach»

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135) Proclus ebendaſ. o. 29. P..69. zu ur mearısa um xugierase x orims Jeim. var cruasar © auTts Sarederen

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: „welchem .fie- in dem Zuſtande des rohen Aberglaubens ges ſtanden hatte. Hermes Trismegiſtus ſagt in feinem Acklepius €, 13. darüber folgendes: Sed omnium mira- bilium vincit adwirationem, quod homo divinam' potuit inuenire xaturam, eamque eflicere, 0- mniam ergo pfoavi noftri multum errabant, circa deo- x .. rum.rationem inrreduli, et.non animadvertentes ad

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s . 5. “Proctus. ur . 333 Nachdem wir die Art und Weiſe, wie Hvroelus phi⸗

Iofephiree, "in dem böchften Fluge der Spechlation has rafterificet ˖ haben, wollen wir noch feine Anſicht uͤber einige Begenſtaͤnde darſtellen, welche: ihres allgemeinen ober BUN wegen Aufrüerkfamkeit‘ verdienen Ki

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: ER ze —E invensrunt, „artem, qua, eflicereut ai ,inventas adjunxcrunt vir⸗ „tutem ı de. * natura Gonyenientem, eamque mis- genies; et quoniam anjınas facere‘ non pöterant, "evocantes animas daemonum vel angelorum eas in- diderunt imaginibus Sarictis divinisgue myſteriis, * quas olas idolu et. bensfaciendi et malefacieriꝭ vineg habere potuiſſont. Sie deorum..fietor.efl mo, ri ‚ungereimte Meinung hatte auch Jamblich in, hm Werke ven ayaryarer;, welche Philoponus beſtritt, (Photis Cod. EXV.) aber in dem Werke von den aͤghp⸗ tiſchen Myſterien verwirft er fie aus eben fo. ſchwaͤrmeri⸗ ſchen Gruͤnden. Uebrigens hat der Verfaſſer deſſelben Wecrks eben die ſonderbaren Vorſtellungen von, den goͤttli⸗ ‚hen und Heiligen Samen, daB fie göttlichen Urfprungg ° find, und ihre geheime, den Goͤttern ahaemefjene Bedeus tung baden, wenn fie auch fremdartig und unverſtaͤndlich ſeyn fell ten; daß ſie dann um ſo ehrwuͤrdiger und praͤg⸗ nanter ſind. de myſteriis Aegypt. VII. o. 3. 0m spa sh.aywen. ca, Rn Yınsd Hk, zig ar umgsdeiuue de Tœc ra Austıs Rage Year Tas nu 70 Yes nere enuartına is xura enter ven’ 30° olo⸗s ici ed Ta. Qarrasıny wer a Yewzois FnKarTınon Te nu MNUTiXos” "AM ntos sees are z0r Istor euros ardguxeior wor, na «QIeyrrur, N zu a „deuceger na Kar sy Teis Iecis gummmsrıı aldws- ger Mer ar gg wanar EMIIMLRE zus Aoyınas drekodue are Ta Yıimı' orouazar' ‚aQpaigeii de a Tas GugQuoperms ans hr ;

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354 VWiertes Hauptſt. Wierter Abſch. IL Cap. .Ein Haupipunet in dem Neuplateniſchen mar bie Ewigkeit der Well. Dean da in bemfelben- ale Dinge aus. cinem Principe abgeleitet werden, ‚biege Ab⸗ eituug aber nur eine logiſche Ableitung der in Objecte verwandelten Vegriffe IR, wobel von allen Zeitbedingun⸗ gen abftrapirt wurde; da ferner bie Unvereinbarkeit dies fer Ableitung mit den Verſtandesgeſetzen zu einleuchtenb war, und. Daher die Denker wichtigste, an die tele des Eaufalvirpältuiffes das togffihe Werhätiniß, don rund und Folge zu fegen, welches chenfalls auf keitien Zeit bedingungen beruhet: fo folgerte man daraus die Ewige keit der Welt. Denn bie Gottheit oder bie abſolnte Ein, heit iſt der abſolute Grund der Welt, unb- bie Welt if,

obgleich fie durch den abfolnten Grand ihre Exiſtetz er⸗ Bolten, doch nur in dem Principe gegründet, Her Srund

- and die Folge alfo im der Zeit aetreunt. ſeidern

gleich eig.

Prockus Sehanptete Rum auch BR Einigkeit dee Welt. Da diefe aber immer mehr Widerſpruch Fand, je mehr fich das Chriſtenthum ausbreitete, fo ſchrieb er eine eigue Abhandlung darüber, und richteta ſie vorzuͤg⸗ Jich gegen bie Chriſten 20). Gene dafuͤr aufgefchten Gruͤnde find aber zum Theik-fehr-fehtach,: und nicht ein mal fcheindar; er wollte mehr durch die Menge, als durch das ruiht ber Gruͤnde bie Iuberjehgung hervor⸗

GBrin⸗

Er PARSE erg rinure m Rare Kr, nicht ia dem Sinne und in dem Umfange, sie Hierokles, Celfus, Porphyrius und Julianus. ie Zeiten des Kampfs was ‚zen vorbei, und der Zeitpunct der Vereinigung nahete ſich. Dem Proclus als neuplatonifchen Philoſophen war nur noch das Dogma von der Weitentſtehung anftößig, und diefes blieb es auch noch in fpäteren Zeiten, wie aus bes Be: aries Mitylenenſis Ding gegen. TEUER seit afeht

t

: | ‚Prochus. z . 336 bringen. Wir wollen fe tuͤrzlich anfuͤhren, weil fie

einen Brrveig mehr abgeben, daß dieſes Zeitalter viel

Uchnlichkeit mie der Scholaſtik auch barin hatte, baß

man, wenn das zu Beweiſende vor den Gruͤnden ſchon feſgeſetzt iſt, mehr auf die Vielheit als die N der

deweife bedacht iſt. (1 I’ bie Welt entſtanden, ſo mn. man fragen

warum nicht eher? Denn da Gott eine unendliche | ingen,

bat, fo wor es möglich, fie. früher berporgußr 2) Die Idee der Welt if ewig; alfo muß es auch bie

Belt ſeyn. Denn die Wels if eine Abbiiduns der Idee

und beziehet ſich auf dieſelbe. Relative Din e ſind aber zugleich; alſo auch die Welt mit jhrer er, —8 3) Eine wirkende Urfache ift entmeber ſtets in Tpätigfeit, oder zuweilen opne Tpätigfeit, Im erſten Falle iſt die

Wirfung mit ihr gleichzeitig; im anbern muß big Utſäche

durch eine andere in Thaͤtigkeit geſetzt werden. Diefes gehet entweder in dag Unendliche fort, ober nicht. Das

ehe iR ungereimt; in dem zweiten Galle myß.eine ſtets |

wirlende Urſache vorhanden, folglich Die Welt ohne

fang ſeyn. 4) Hat Sort die Welt in der Zeit vemacht fo iſt er. Urheber geworden, da er es vorher nicht. war, und es iſt alſo mit ihm eine Veroͤnderung vorgesangen. Run if aber jede Veränderung ein Beweis eines Man⸗

gels und einer Unvollkommenheit, welche Gott als dem

bollkommenſten Weſen wiberfpricht. Gott if alfo nicht

Urheber der Melt geworden, und die Welt nicht entſtan⸗

den. 5) FR die Welt entſtanden und vergänglich‘, fo

ft auch die Zeit mit ihr entflanden, und wird mit ihr

ergeben. Alſo mar-einmal keine Zeit, und wird eine nal keine Zeit ſeyn. Nun if aber einmal ſchon Zeit, ınd folglich war fehon eine Zeit var ber Zeit and wird

ine Zeit nach der Zeit ſeyn. De fich dieſes widerfpricht, 0 iſt die Zeit weder entſtanben noch wird fie aufhoͤren.

Alſo

336 Viertes Haupeſt. Vierter Abſch. V. Cap.

aiſo kann die Welt auch nicht entſtanden ſeyn. 6) die

Welt kann nicht zerſtoͤrt werden. Gott hat zwar die ‚Macht dazu; allein feine Güte laͤßt es nicht gu, daft von ‚feiner Macht zur Zerfidrung der Welt Gebreuch mache. Was nun nicht zerſtoͤrt werden kann, das lam auch nicht entfianden fepn. 7) Die Theile der Walt der Himmel nebft den vier Elementen, find ereig; alfı if auch das Ganze ewig. Denn das Ganze kann def nicht fehlechter feyn, als bie Theile. Die übrigen Grin de. find davon hergenommen, daß bie Weltſeele ewig if; die Welt unmöglich aus einem Entgegengefegeten halt entſtehen Finnen; dag die Weltentflehung Seinen Gtund Gabe; daß relative Dinge zugleich exiſtiren muͤſſen; daß jedes Element einen ihm von Natur zukommenden Dit hat, Unter dieſen Beweisgründen bat nur ber int und fünfte einigen Schein; Beide aber hat Proclus nich ſelbſt gefunden, fondern den erſten von Plotin und in zweiten von Ariſtoteles entlehnt.

Ueber die Vorſehung, das Fatum und das Boͤſe in dt: Melt find noch drei Abhandkungen des Proclus in cin! Tateinifchen Ueberſetzung handſchriftlich vorhanden, anf welchen erhellet, daß Proclus auch über diefe wichtige Gegenftände, welche alle Denker befchäftiget Haben, nad gedacht hatte. Und wir führen um fo mehr die Hauptgt danken aus benfelden an, teil wir bier zugleich ſchen dag Proclus, wenn er felbfiftändig dachte, ein het Kopf war 137), —— Bi i R 2

Ri) |

137) Cine Handſchrift won der lateinifchen Ueberſebung di

ſer Abhandlungen, welche einen gewiſſen Wilhelm v

Worbeck, Erzbifchef von Korinth, zum Verfaſſer hat, if «ul

der Stadtbiblinthek zu Hamburg befindlich. Sabeleius he

bie erffe ganz und von den zwei leßten einige AYusziee in feine geischifche Bibliothek aufgenommen. ' |

Vrdelue. ee, a In Bee erſten Abbaudluns ſucht Proelus den unter⸗ |

ſchied gwifchen der Borfehbung und. dem Fatum zu erflägen, und zu beweiſen, daß bad zweite der. erfien fo nutergesrdnet ift, daß damit bie Freiheit befichet, um die

Jehanptung eines gewiſſen Theodorus, welcher ein Mre- chaniker war; gu widerlegen, welcher dafür hielt, die gan⸗

ze Welt ſey eine große Kette von Natururſachen, das erſte

Glied derſelben Gott, alle Freiheit aber nur ein grund⸗ loſes Phantom. Die Vorſehung und das Fatum haben

dieſes mit einander gemein, daß beides eine Urſache iſt.

Die Vorſehung aber iſt die Urſache alles Guten, das Zar

tum die Urſache aller: Verknuͤpfung, und alles Cauſalzu⸗ ſaumenhangs. Es gibt dreierlei Dinge; einige, deren Subftang in der Ewigkeit, oder deren Wirken mit der Subfanz gleich ewig if; einige, deren Subflanz in ber Zeit iR, das Heiße, deren Subſtanz nicht iſt, fondern Immer ohne Aufhoͤren wird, und zivifchen dieſen beiden

gibt ed noch Dinge, deren Subſtanz ewig, deren Wirken

aber in der Zeit gefchiehet. Proclus nennt diefe Dinge Intellecenelle, animaliſche und Edrperliche, Diefe legten ſtehen allein unser dem Fatum, welches

alfo ale Dinge begreift, welche in Raum. und- Zeit treun⸗

bar von einem andern erzeugt. und beweglich find. Das Princip derfelben ift die Ratur, und Rasur und Fa tum ift alfo ein und daſſelbe. Das Fatum und bie Natur ift daher eine unkoͤrperliche Subſtanz, wel⸗ che den Körpern Leben und Bewegung gibt,

alles Körperliche nach der Zeit bewege ans: |

berfnäpfe.

Die Borfehung iſt die Urſache alles Su. en; fie ift nichts anders ald Bott felbft, welchem alles intellecguelle und Sinnliche, alfo auch das Fatum un. ergeordnet iſt. Was unter dem Fatum ſtehet, ſtehet aber auch unter ber Vorſehung; die Verknuͤpfung bar Kenuem: Geſch. d. Philoſ. VI. Th.

Barum zu beſtimmen.

‚ohne koͤrperliche Organe und Bewegungen ſeyn fan, Dahin gehört 5. B. das Empfinden, das: Begehren, di

3755 Viertes Hauptſt. Wigrter Abſch. IL. Cap.

es von dem Fatum, daß es gut iſt und auf etibas Gutet abzweckt, aber von Gott. Was aber: unter ber Bar Tehung ſtehet, Braucht deshalb nicht auch unten bem Fo tum begeiffen zu ſeyn, fondern ift von demſtiben ausge⸗ nommen. Was die Körper wirken, thun Be aus Matın

jwang ohne alle Wahl. Die nteligeng iſt aber von biefer NRothmendigfeit ausgenzmmen , and > Seen dad

Der Menſch ſtehet alſo feinen: wech ge unter dem Fatum. In Ruͤckſicht auf feine Seele muß man aber die ſinnliche und vernuͤnftige Seele unterfäh den. Die finnliche Seele iſt diejenige, deren Mieten nid

Affeeten. Die vernünftige Setle Berichtiger die finnlice Vorſtellungen; beſchraͤnket und. beherrſchet dit Vegiethe und Affecten, und beweiſet ſich eben daducch ale ik die ſinnliche Seele erhaben. Noch mehr verlaͤßt fie ahe alles Koͤrperliche und Sinnliche, wenn fie ſich zur rein Erkenntniß des Goͤttlichen erhebet. Inſofern alſo di vernünftige Seele als vernuͤnftig, das beige, ihrer No tur gemäß wirkſam iſt, IR fle außer ben Sinnen und den Körper chätig, und ihre Subſtanz muß daher von beiden getrennt ſeyn, infofern fie fih aberden Sinnen untermirfl und unvernunftig wird, find auch ihre Wirkungen ft lich und dem Fatum unterworfen. Die Seele ifallı ein ſolches Wefen, welches der Subfann nach überbem Satum, ihren Wirfungn nach zumeilen unter, zuweilen über bin Fatum if, und eben dadurch das Mittelband zwiſchen den intellectuellen und Eörperlichen Wefen macht. Di Freiheit der Seele beflehet darin, daß fle nach ber Zw gend lebet; denn biefe iſt allein frei und ohne Die barkeit. Bboehelt iſt aber Bi andere als Unvernd gen,

2

J

Procius. 3

gen, und durch diefes iſt die Seele nicht allein dem Fa⸗ tum unterworfen, ſondern auch gezwungen, allem denje⸗ nigen zu dienen, mas Befriedigung ber Begierden ge⸗ waͤhret und hindert 39), - Ä i

3 1} E r Hierauf fehreitet Proclus zur Beantwortung eini⸗ ger Einwuͤrfe fort, welche auch bis auf unfere Zeiten ber Greiheit entgegengefegt worden find. Erſtens: Die Greipeit des Menſchen ift ein leeres Phantom. Alles geſchiehet durch die himmlifchen Kräfte. Daher ſchrei⸗ den wir und auch bie Handlungen zu, wo wir unfere Abſicht glücklich erreichten, und fchieben die andern auf dad Schicffal oder die Nothwendigkeit. Diefes if aber nur ein Wahn unwiſſender Menfchen und eine Folge der Eigenliebe. , Die Freiheit beſtehet blos in der Innern Wahl oder Willkuͤr, und diefe beftimmt allein das Gute und Boͤſe in den Handlungen, nicht die Handlung au . fh betrachtet ober ber Erfolg. Wir find alfo bie Ur. j | 9.2 beber ı156)Proclus deprovidentia etfato. Bibliotheca graeca Vol. VIII. p.477. Durus autem (intelleetus) factus _ ab iis, quibus amictus fuit, quando decidit, cogno- Scet utique, quod in ipfo, quomodo negque in cor- poreis, (poſt ipfum enim) neque in illis, in quibus diyini .libertas arbitrfi, (ante ipſum enim) fed in vi- vers fecundum virtutem. Haecc enim libera folum es infervilis et libertate decens et potefias ut vere animae et poteflans, qui hanc habet. ‚Si autem gs in ımalitiam relpicit, animae in debilitatem relpıcit, etß' habeat oninem aliam potentiam. Alia enim or- ganorum potentia, et älia eorum, quae debent uti 'organis. Onmis igitur anima fecundum quod vir- | tute participat, et quod eft liberam elle; fecundum antem inalitja et debilitate, et eo quod eft fer- - vire'Ahiß,l-et non fato [olum, led omnibus, ut efi rdigete:: vekitibäf appetibile aut dare, Eur “auferre ‚potentibus. N

840 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. U.Cap.

heber unferer Handlungen, inſofern ſte willkuͤrlich fin 9). | Zweitens. Die Freiheit kann nicht anderd,-gebadt | werden, als wie eine Kraft, die durch Feine andere bu ſchraͤnkt ift, fondern fich ſelbſt Gräugen ſegt (aurexig yeazvor) und ſich felbft zum Wirken beſtimmt (avır vseynrov). In diefem Sinne kann nun Zreibgis mu ben erften Wefen zukommen, aber nicht dem Menſchen. Diefer Begriff ift nicht der. Begriff der wienfchlichen Frei heit; dieſe beſteht wur in der freien Wall Der Wille gehet nur auf das wahre Gute; dag Bunlid: Begehren auf das Scheingut. Zwiſchen beiden ift bie Wahl. Willlür aber gehet nicht immer auf jenes, um auch nicht immer auf diefes, fonft würbe ſie weder mit Recht gelobt, noch mit Recht getadelt werben. Die Willkür ift daher das Vermoͤgen der Vernunft, das wah⸗ re und das ſcheinbare Gute zu begchren, woͤburch ſih bie Seele erhebt und erniedriget, recht handelt und für diget 140). Die Freiheit kommt daher nichi be Erf

——— a

*

139) Ebend. S. 483. Natura eſt autem vo in nobis non eſſe activum ſolum, ſed et electiviu: ſocundua Se, aut eligens agere cum alio, et peocare ipfum di cimus et dirigere propter electionem. Quonian eiſ agtum bonum fit, et agens ex electione mals oper- tur, malam dicimus aotionem. Nam quod.quiden in acto boyum, propter aliud; quod autem: pravon propter eligens. Sic ergo evidens est ommibus, 20 actionum lecundum quod funt eligibiles, daminw aAxiſtere. MEN) en

140) Ebend. S. “493. 94. Anima. igitur.habpnte in Inbllantia eam quae ad ambo inclinationem so ben dico et ro inale, hanc potentiam eiug.electivam voa verant, propter quam aliud prae alig nati funus eligere omnis autem apPohltus aut,.ad Iolum alpı cit ut aut ad lolum apparens aut ambo. Electioue tes ue.,ag Ipium ai vere

”.

ei. Breselus 2. 2 340°

n und, der Vernunft, auch nicht dem Unterſten ber: Sinnlichkeit, ſondern Dem Mittleren zu, weil wir durch: die Vernunft das Wahre, durch die Sinnlichkeit das ſcheinbare Gute erfennen. - Dritten. Barum find: die Guten unglücklich, daß ihnen ihre Abfichten fehlſchla⸗ gen; warum Mind die Boͤſen gluͤcklich? Zeigt nicht dieſer Erfahrungsfag, daß Vorſehung und Freiheit eine bloße Einbildung And? Allein die Frage beweiſt ſchon das Gegentheil. Denn find wir nicht frei, daß wir dad Gutſeyn oder Boͤſeſeyn uns felbft zurechnen muͤſſen, fo Können. wie auch nicht über bie Ereigniffe Magen, ale’ wären ſie der Gerechtigkeit und unferer Wärbigfeis nicht‘ angemeffen!; - Wer nicht.alg freie Urfache etwas für fein’ !ehen oder feinen Charakter gethan hat, kann auch nicht den geringſten Anfpruch auf irgend eine Vergeltung ma» hen 14), ‚Viertens. Entweder weiß ont das Künf- ige, oder: er weiß es nicht. In dem leuten Falle if Sort nicht Beffer als die Menſchen, die ebenfalls nichts‘ don der Zukunft wiſſen. In dam erſten Falle aber iſt das Zukuͤnftige gewiß und nochwendig, es hoͤrt auf zur | > | fällig _ vere bonum relpicere dicimus, non enim utique um- quam vituperaretur iüfte neque ad ſolum apparens, non'enim utique et laudaretur faepe, Eſt ergo e- lectio potentia rationadis appetitiva propter quam afcehdit et deſcendit, et peccat et dirigit (recte adit).. 5 a —— 2 4141) Ebend« &. 491: 492. Quod ergo nullius rlobis dominis entikus, neque -eleotivam vitam habentibus a fe ipfis, neque.bonis neque malis a nobis entibus, ſed plasmatis aliunde, nen adhuc locum habet dubi-

tare de eventibus, - entäbus'aliunde malis au@bonis, _

tanquam praeter dıgnitatem evenientibus. Si enim non fe iplos tales effscerumt, neque utique retribui . utrisque oportebit pro vita, neque totaliter Usbebitur 38 ,..qui non ſunt. caufa vitae, quam ha- Ent. , F BR

E J 342 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. T. Cap.

faͤllig zu ſeyn, und bie Freihbeit ber Willküͤr haͤtte Kainen Gegenſtand mehr. Alllerdings behaupten eirige daß Gott alles beſtimmt voraus wife, wodurch ein all⸗ gemeiner Determinismus eingeführt wird , -Diefenb: tUid vie Meinung der Stoiker und Periputetiler. Anberw.ußer, wie Plate, lehren, daß Gott jwar alles Ränfeige be⸗ wiſfe, dieſes aber dennoch nach ſeiner Natur, eſtimmt, einiges unbeſtimmt, erfolge. Sieſes

ichtigere. Denn die Erkenntniß richtet ſich nicht. nach dem Gegenſtande, ſondern ned dem Subſeete wenn dieſes vollkommner iſt, fo erkennt es auch Ba Ge⸗ ringere auf eine vollfemnmere Weiſe. Daher erkenne Gott mas in der Zeit iſt, vor der Zeit, das Korperliche unkoͤrperlich, das Materielle immateriel, bad Unbefiimm . te beſtimmt, das Unbefländige beftändig, und Bas Er. zeugte auf eine unergengte Weile. Aber dakum VBoͤrt ci ne fetie willkuͤrliche Handlung nicht auf eine ſolche m ſeyn; fie‘ bekomme ihre Beſtimmtheit nicht in un, ſer⸗ dern in den Göttern, und wir heubeln nugeacheek bed göttlichen Vorherwiſſens doch wach unferer Rate "49.

| Einige u zu

148) Ebend. ©, 495 497. Quare quoniam diiom- nibus meliores, meliori modo omnia precangepe- runt, et haec, quae quidem ſunt, ante tempus qui- dem, quae fecundum tempus, incprpores apten eorporea, immaterialiter autem materialia, determi- nate videlicet quae indeterminata, et ſtanter inf bilia, et ingenerabiliter genits.. Non igitur fi ne futurum, ex neoellitate Axithuic eveatum; ed huic quidem, indeterminatam ex. determinato 'generationem dans diis autem determinatam znde- teininati praecognitionem, Quae et cognofcunt Dii divine et intemporaliter quae in nobis, et nos operamur ut apti nati ſumus. Et quodcungue eli- gimus,, praecognitum eft apud iplos, noh propter in nobis tezminum, (ed propter eum, Yui apıd ipſos. |

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eErn⸗ bier GeräftirBegiuhäune führe phieiue nim She weitar aus. in feine Abhandlung von sehn - bie Varſchong betreffenden Fragen. Umfaßt:die Bor Geh ung Alles, auch das. Einzelne? Ja. Alle⸗ haͤnsk von der Marſehnug als ber Duelle alles Guten af - und wichts untgehet dirfelben, was zum Seyn odenum Erkeumen sgehdet... Sp wie in dem Mittelpunck dee . Kreifed, der Kreis kreisartig iſt, ſo iſt auch Ike Ein, heit au Worſehnug auch alles, um ſo amehr ne dleſe Einheit mehr Einheit iſt, ald der Mittelpunc des, Krei⸗ ſes und die Einheit der Zahl 14). Wileann Gott das Zafaͤllige vora us ſehenngindeaher daf⸗ ſelbe malten? Iſt ie Vorſehungdje Urfa che des Beſtimmten und Umbeſtiamten auf eine und, dieſelbe Art Mlerbiüge Vorſehen iſt nichtẽ auderes all: wohlthun. Aus ig einen Gu⸗ ten ber. Vorſehung empfängt Alles ſeinen Theil, aber jehes mach feinem Maße. und in ſeiner Drug, fo daß: . bie Banfebung ihre Einhtit, und. das Unbefinimge feine Freihrit behaͤlt. Wie theilen fih die Goͤtter mit, oder wie wirken’ die vorſehenven Goͤt— ter .in die ihnen uutergeorbneten: Mefen eind Nach ber Eigenthuͤmlichkeit eines jeden empfan« gentbent Meſens? Wernänftig in bie vernünftigen, ins’ tellectuell in die intelleetnelen, phantaftifch und ſinnlich in een welche nach ber Phantaſte und a Em

2 Me: SER

145) Procius wendaſ ©. 493. Nihft enim \ efugit” illud unum, five in efle dieas, five in cognosci. Er .. "cken quidem et recte dicitur et in centro totus cir- oulus elle centralitex, fiquidem caufa centram, cau- Satum asitem.circulus,, et in unitate omnis numerus ‚monadice, propter eandem rationem: In providen- tiao autem uno majori modo omnia fent, fiquidem er. una majori: made ‚ülud quam centrum et. mon. ng

N,

54% ' Diertes Haupeſt. Lienen Abſch. TI. Ey.

Sinnlichkeit lebeir; weſentlich und burch das blehe Sue in. Diejenigen, weiche ein Seyn ohne Leben Haben '4N), Woher kommt bas Hufe, wenn 68 eine Bon fehung gibt? Es gibt ein pih y fifchedıBcgein dm Mrpern, das Widernatuͤrliche, und ein morali ford in den Salm,: bad: Windzen ern äuftige King ſtreitet gegen die Vorſehung⸗ weil dms Bifı auf as Gute abzweckt, naͤmlich bie. Mentiy faltigrit und BVBolllommensrie des Unis fumg, denn alles Widetnatuͤrliche geſchiehet, bamit

etwas Nat kgemaͤßes werde, aber hide umgekehrt, u amiſchen der vollhommenen Geiſtern und dem ummerninf

7 digen Seele mußte⸗zs finulich vernänftige Er len geben,, wlcht nach Mißtügr handeln koͤnnen. ed cent es eine gprfihbung gibt, waram gehet «4

den Guter” bil, Rd Warn! triumphi⸗ | ven die. Hıfen? ‚Den Enten wird doch nie bie iv

gend und die Selegenhit, ihre Tugend zu beweiſen us

zogen; eswerticht Ionen zum beſondtru Loſbe, daß

Die Tugend ohne alle Vortheile Höher ah gen, argbie Bosheit wie allen Voetheilen. Die Abwiſenheit aller Reizungen zum ofen: If} Fein Out. Das Dior. beficher nicht in demjenigen, was uns bey niet‘, .„(ondern was wie thun. Miele Boͤſe ind durch Wir derwärtigfeiten zur Tugend hingefuͤhrr worden. An die Vorſehung zuweilen ganz ungleich verfäßrt, 8. eine Stadt mit den Guten und Boͤſen untergehen laͤft, fo it zwar das Schickfal, das beiden begegnet, daſſelbe— aber es if ein großer Unterſchied, wie beide es ertragen

een Zu ie jene

244) Proelus ebendaſ. &. 499.: Pro partleipontiaa :. ıidoneitate, rationaliter in rationalibus, intellectur

liter in intellectualibus, phantaſtioe et [enfbiliter iq

iis quae fecundum pluratafiam- aut fenlam vinant, eſſentislitor autem est per eſſe [olum in his, quae hot . vita efle obtinent.

4% , s ’. eD „IE. Beni. dert Mi

fene RI Ren diefe ui. :: Und nach dem Tade erwartet dieſe eine ſchlechteres, jene: ein beſſe⸗ bes Lebed: ee eine Bor ſehunge Abt, warn of Yeah: dir nnnerninfgigen Thiere Te -nerfhilban, und orrum a rngehe: ven Ne etändeadn. eb, Bier hier klolle Kdipen; y fo kiegt nichts daran ,. wile und wodurch ſie veraͤrtart werben F⸗ſtud Pesahır' rfen nit Spontaneitaͤr, fo.mdert . de man tiefer: nach: ber Urſache dieſer Erfcheinuug Fach ſchen hf > WBaramı folgen die Strafen: nicht munzisselbar sauf. die: Sünden ſom⸗ kenigmmwealltn: eine.Ehnge Zeit hinterher! Dt Vorſehung wähle bit Zeit nicht nach dem Belieben ber Menſchen⸗/ ſondern nah. bohern Zwechen/ tum. bie: Serien gu heilen und durch: Langnnth noch mehrere zu beſſern. Und bam.ift das Lafer auch an ſech ſchon feine: eigene Strafe. Die Rit duͤnft uns lange, aber in Au⸗ ſehmg der Worſehung IR: fe garcNichtzr Warum muͤſſer Kimber undunterthanmen für daeSün⸗ ben ih es Helterh Kder Ohern bäßen?!: Eine Fa⸗ nit aub Stadt wird für einnen einzigen Koͤrper gehalten, und ſie haben auch ihren gemmetäfchaftlichen. Gihaupgett oder-Dämon (wadsayos und deorynos). Wegen dieſer Verbindimg und Verwandtfchaft ind es Feine fremden Sünden, für weile fie buͤßen. Do. Gott für alles forget, alles zum Guten hirführet, wie fann auch den Engels, Dämonen, Hk von und Weltſeelen eine Vorfehung beige lege werben?" Gottes Vorſehung erſtreckt fi. Über alleg im Allgemeinen und im Ganzen ; bie übrigen, kegie« ven auf eine untergeordaete Weife und nur: gewiſſe Dinge, einige Dämonen z. B. das Geſchiecht der: Menfiben, andere das Befchlecht der Loͤwen, andere bie Pflanzen; ige haben die Aufſicht Über die Augen, andere der das Herz, andere über bie Leber u. KCp. ae

[

zn Bölpeifen ,; daß das Zeile. weder in Satt/noch

.4

4ER Vierces Haupfft:: Mintel fh. NU. Cap.

cn In. ber. Witten Mihendlange none ee BERATER: (magı Tas Tav. Nun Vecenn)iicht er vin den Daͤmondn, noch in ber: Materie gegruͤndet h,ſondera mangigfaltige andere Urſachen habe. "Das: 3fiſche Böre iſt basjmige, was ingend eine Subfanz /⸗ Kraft, Zharigzkeit verbitbt. :. Da jjrde Thaͤtigkeit nee Botes wir kenttaun, EUR das Böen chimg, oder einer Abvieſenheit,einer Kraft. Da imit dem vaͤnzlichen · Mangel einer Kraft auch allt Thaͤtigkeit: aufgehoben ik, ; ſo kann es auch fein garni Fernes'uchel geben, fanden. nun täten gechifchtes,

welches wieder ein Sites zar Folge hat, be end: jean

Verderbniß eine neue Erzeugung entſteht, und de anıt belt cine Reihe von Erzeugungen iſt. Auch das mora⸗

Uiſche BER öl wiche ver: Boͤſe, Member rälit Guten vormifſchtes brſtihet nämlich. in eines größer

"Dos tleinern Abweichanng und "Cutferkun

von bemi abfolnten Guten, im:einem Dingel.

warb Beraubung, wie bie Hinſterniß, wriche cine

Beraubung des Lichts iſt. Das Baͤfe Hu daber Pe das

ein für aber u ® | z Das

J ee a Se J 24 JR abrieiHBibliorhecagraech VoL.VIE:p . 308. 503. alum phyficum, hose æſt, corrupũ vom onjuaqu⸗ ſubſtantiae, potentiae, operstionis, non eſſe malum „sed bonum, quia propter, ‚bonum,- :ek; quia ex Cor

Taptione ‚generatio,. qua. conſiat mundus, et univerli ordo ornatur. Non dari autem malum wirgorer ei

'" duronauc aeternninve’ideam et dor mıäls ac Iabftan- 'Yam, :Sed:morale etinm malum efle-bono miztum, ‚gas ws bonum a deo. ut malum ab alin caula

impotento: nibil enım eſſe malum hvc niſi minorem ‚majoremue declinationem, receflum, defectum e K priuationem ab auroayado et tantuin bono, velu renebras a ſole. Elle debilitstem ot ablentiam po-

s : teu-

* R 3 e. - Be | ! t J er * * 4 F . Pror u »CEii. 3A: 2)

Das Béſfe IR nicht von Bott: Demi Gabi lann nichts Boͤſes wirken,’ er müßte gegen: fine: Daten i wirken. Das Boſe IM alfo entweder nicht von Gott, oder werm es von Gott herruͤhret, To iſt es aichts Boͤſes. Einige leiten das Boͤſe von Dämonen ab, melde‘ , von Natur oder aus freyer Wahl boͤſe find, und die’ Selm verführen. Dieſe Dämonen find entweber ach" - gegen ſich boshaft, oder nur gegen andere. Indem‘ erſten Halle beharren fie entweder in: ihrer Bosheit ohne Aufpdren, oder fie find einer Veränderung empfänglih. Das erſte laͤßt fich niche denfen;. denn tie ſollte ein We⸗ fm, das Som Gott -gefommen iſt, unveraͤndetlich Höfe’ ſeyn können? Konnen fie fich Beffern, fo, ſind fie. nicht von Natur, ſondern nur aus boͤſer Sewohnheit boͤſe 246). Eind fie nicht gegen ih, ſondern gegen andere nur boͤſe, daß fie z. B. bie Unwuͤrdigen zuͤchtigen bewachen ſtra⸗ rn, fo thun fie, was ihnen zukommt. In den Seelen” beſtehet das Boͤſe in Schwäche, daß fie nicht immer. dem Befferen umd bem Guten anhängen; babe Vera. lichteit, Hnneigung zu dem Schlechteren, und der Ungehorſam gegen * Vernunft. F

Die Materie den‘ Bruns Dee 8 fen nicht enthalten; denn Körper und Materte if ud von Gott hervorgebracht. Die Materie iſt weder gut noch boͤſe, aber nothwendig, weil ſie das Letzte If, was von Gott hervorgegangen iſt, das Unbeſtimmte, was in dem unterſten Grade von Gott abſtehet. Daß die en zur Materie ————— ——— iſt nicht

die

tentiae in eperando, non ‚potantiapı; pen malum, univerlo non malnm. .:

146). Ebendaſ. S. 505. Si autem. arena. non

ſunt fubßantia mali fed.habitudine, in gaibue et deterius et vitae alia ——

a 4

SE Biertes Haupf int H. Kap.

bir: Befacht, daß HRESETe Mb ,- ſondern Te GabenSefün. A he mit der Mafırke serbimben worben: .

. Dad Gute hat ‚aut eine enger. beſtimmte, algı mieine wirkende Urſache) nämlih Gott. Dis. Urſa— hen des Boͤſen. find. vielfach, unbefimpt ‚und ungereselt, andere bei den Setlen, anbere hi ben Körpeen, nämlich moͤgen, Schwaͤche,

isharmonie und gel ber Spinmatrie—

uuiud der. Sieg bes "Das. Bute

Bet einen Fralen Grund,, Erik, 5 ein nosbinendige gölge N

gie Echnäde, « ais die Urfache bes Sen, kann

nur in drei Dingen Statt finden, in den befogbern Ser⸗

Len, 'in dem "Ynalogon der Stiel &, dem‘ ‚<hiere der

6 eele, in ben niger ep ern. I den Frame es das Wis

V 0 ah 2 a Br cn 73 504. Sunt goibus r 1) mare x —— nutetia, et animabus debilitas per cafum in materiam. - 'Sed elle etiam ex Deo corpus et materiam, ambo Dei genhemata; materiam zo re u Inh&antsalämgup..ihfirätateni perinde ut corgus mixtum a dea, una canla depandere, Anr mas vorn "peccalle antequam ın, materipm detrude- zentur. Non elle duo principia; materiam nec bo —* aum elle‘ nec malum, 4 d He am et ab AuToaya

90 imo gradu dißans,

248) Ebendaſ. S. 504. Bonorum caufa una, aetern, deteriainata univerlalis,: factiva, Deus; 'malorum caufae multiplices et infinitae, aliae animabus, alise corporibus, indeterminatae, inordinatae et fingula- zes, naturam animarum et corporum «x neceflitate eircumambientes, ex impotentia, incommenfura- tione asuere, inharmonizatione et debilitäte, dete,

riorisquo ‚victoria... Bona habent hypofisflin, mala

;„. pachypoßlafin. . Bonum zen, * (pen ac velut privatio..

/

Didtius. Be na 5 EN in dem Anelogon"deo-Berle. da⸗ Bernunfgwidrige,. i in den ˖ Secken senzmibrige 49), -

Das Bofe if aber kein reiner Maugel dee Kraft, feine bloße Bergubung... ‚Denn. Unver mögen fann an fi nichts wirken. Dad Boͤſe erhaͤlt immer ſeine Kraft von dem entgegengeſetzten Guten. Jedes Vermoͤgen, jede Kraft iſt gut; ſie wird nur boͤſe Durd) bie Schwaͤche, durch welche ihre Wirkſamteit be⸗ ſchraͤnkt wird, und von der Natur abweicht. Das Boͤſe iſt daher feine volfommme Beraubung, und dem Guten, nicht sonsrabictscif, fondern contraͤt —— | geſetzt 0).

Goẽt iſt bie aller Dinge, able nur in’ ofern fie Realität, d. h. in fofern fie gut find. Das Bofe bat daher feinen Grund in Boit, fondern ik

den 3

149) Sendoſ. ©. 506, Tria’haec, quas | debilitati pol. funt &t in quibus eft-malum, anima' parficularis‘, animae idolum et corpus. Corpori, praeter natu- xam elle; animae idolo, praeter rationem elle; ani- mae.,. praeter intellectum elle.

450) Ebendaſ. S. 404. Malum habet agere et, poffe a contrario Bono ‚quod debile et ineflicax ‚prapter mix- turam boni fit, et malum eflicaciam et operatipnem translertitur propter boni praelentiam: in uno.enim ambo. Secundum le malum neque agere natum

‚eft neque polle, omuis enim ‚potentia ‚bonnm et omnis Operatio extenfio potentiae ef. ‚©.506. Ma-- Igm aliqualiter [ubcontarium nominare X videtur quod ſecundum ſo quidem eſt priuatio,, quia autem non omnino perfecta eſt priuatio led Gpiliten cum trans ſumens de potentia, inde et. de,.operari

contreriationis partem ‚conflituitur, et nequo priugtia efi perfecta, ur contrarium led Subcon- trarium bono. a

t

Sss MWiertes Haupt: Werner Abſch. TU. Cap. - ipen-Diurzem Jadeſſen fan man voch fügen, daß

Gott auch Bas: Yöfe. hervorbringt, aber nur als etwal Bured, und das Boͤſe erkennt, abet uur als etwas Gru⸗ set (boniformiter) | EL) Fa

Daß die Materle nicht den Seid bed

ur

enthalten koͤnne, mie Plate nicht allein fonbern ei

manche ber Nenplatoniter, geglaubt hatten, deuge von dem Selöftdenfen des Prockus. Da er mit Andern bir fer Schule Gott zu dem Realgrund von allen Dinge

machte, und felbfl die Materie aus Goͤtt ableitet; fi

Tonnte ‚nicht die Materie, in fofeen fie von Gott audge floſſen iM, als Grund des Boͤſen betrachtet. werde, “ohne Gore zum Urheber des Boͤſen zu machen. Sollt nun aber doch das Boͤfe, deffen Daſeyn fich nicht mu. laͤugnen läßt, nicht als grundlos gedacht werben, f blieb nichts anders uͤbris, els es nicht aus der erfa Urſache aller Dinge, ſondern aus den Dingen ſelbſt ob.

Das Boͤſe entſpringt aus den Scherauken

ber Kräfte, (der Schwaͤche), und iſt alſo nichts Ur⸗ ſondern etwas. Abgeleitetes. cd cz SEE.

151) Eiendal ©. 507: "Propter ah mihi videtur Pl» to circa regem omaium in omnia ponene et illius - gratia ommia et quaecunguenon bona, phärtafmat ' enim ut bona, et haec entium funt fimiliter bone rum, omnium caufam illud appellare et non ſewel omnium (neque enim malorum [ed et horum incar fatinum) et omnis entis caulam, etenim horum tanquam entium et ges. bonum unumgquodgue. Si itaqu& haec recte dieimes, et omnia utique ex | Dee erunt, et:malum habebit locum in enti- z Quate et faeiunt dii malum ſed ten bo- num et ‚cognoseunt, ut omnium unialem ntes &ognitionem impartibiliter quidem partibilium, bo- niformitor autem malorum, unialiter autem multi- tudinis.

eh = H vrecive u TER -

Schon Harte ‚Plone bieſen Meg jur Aufloſung: ciuers der allerſchw lerigſten Problen ber Vernunft engeſchlagen, und; Inbem:er dieſe Schrauken als⸗ nothweudig briruch tete, ine’ deu Leibnitziſchen ahaliche Theobicde : aufge» fehlt. Auch barin- dachtePoeelus, wie ex ſcheint, mit dem Plotin eiſtimmig. Die Götter, ſagte er, Bund: bie Urſache und die Quelle alles Güten; fie theilen daſſelbe allen Weſen mit, aber jedes Weſen empfängt: das Gute nicht auf gleiche Weiſe unb in gleichem Grade, fondern nach Beſchaffeuheit und dem Muße feiner Natur. Jedes

Veſen empfänät alles das Gute, deſſen es nach feiner

Natur. empfaͤnglich iſt. Es kann wicht beſſer und voll⸗ mmanıe fepn, als es wirklich IR. Ye nitbeiger ein‘ Weſen auf der Stufenleiter der Dinge ſtehet, deſto we niger kaun es das Sute, welches es empfangen bat, veih uud unverdorden erhalten Je mehr es zuſammengeſetzt, mannigfaltig und. vielgeſtaltig ME, deſto weniger famk die Einfachhenn, Einertigfeit. und Unverdubtrtichkeig welche Geſchenke ber Gottheit find, fortbefehen.:: Es iſt ur veränderlich, und es befigt nicht allein wirkende Kräfte, ſondern "auch. Bernisgen, und in "feinem Wefen iR ſchon etwas von Naturwidrigfeit und bon mas. terlellen. Shwäde: RO 5) Du SA. J olgen 152) Proolus Theolog. 47. 480. ve dp ueem. nm Rare gave EYE Ta Ta ae —RR ve MmeraloAy ne ziuwer Wuuriikorrta, Tor 7 Vs desır SXUInTor 0 Abroudi · on drayı dsn@viursen Pr WARTE Tu An davrer zuxıd ro drin urn Rupuentunchrre (Wmahrr ſcheinlich Fonssiya 10 axaeirer Te dr soyarn nd ie oe ang uakorus wugergereı To osmstov nyador. Ti [72 were OUYasngurs- zu ur Vmecacır edaAsine: on; weite rz un TOR grarernänFuer«, Nas 8% —RRX Öpssgki, na ix Ton Rettscarur merafmdkopere za enibrupern‘ "Sin Naar gperbv udn ra, an“ Kart 7) SPUR. 7 u 7 7

569. Wertes Hauptt Worat Abſch. TI. Ca. ‚folgen:aus den: briben Grunbſaͤtgen: Gott head Fri

aber. Dinge‘ durch eine fortgeftgte Thaͤtigleit der hit

J iſt, ſo iſt euch dadurch das VBoͤſe in der Nicht gar aid.

ducirvenden: Kraft der Gottheit, und alles Erzengte if unpollkommner, als ba Grzaeaagende. a, abet, dir in‘ Re. ein Poſtulut her Beunaftzongdeäct, welchea nur af Yan praftifchen Intereſſe, wicht auf einem Wiſſen bw det, „und- ber zweite ebenfalls nie apodiſuſch selannt no den kann, weil er eine theoretiſche Cimfüche des cfın woraugfegt, die für den. menschlichen Verſtand unmägid

erklaͤrt, noch weniger Gott wegen: deſſelben . gerechtfitti | set. :Denn’euttweber gibtseh Fein Boͤſes, ader wenn bi ges nicht gelaͤngnet merken fanıny ſo iſt Gott die Arſacht deſſelben, weil er alle Dinge mit ihren Schranken ıri hervorgebracht, alſo die Urſache ik, daß ein Marken bi GSuten nur in einem eingeſchraͤnkten Grade ampfängit HR. Auch ‚wird dadudch das moraliſche Boͤſe zu einen phofifchen geinacht, und am Ends ein Gais aufgeſtellt.

* Proclus hatte eine große. ‚Yon Equlm „welche dee Denkart nach wuͤrdige Nachfolgen biefes Bat ns MT ob fie gleich miche ſeinem Nuhme lid

fan.

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mern Immun auguggen. , add ‚yag mähnr yet ara Tar aurar Quais,

4

2 Marinus. | 353

kamen. Was ‘aber an einigen derfelben am meiften bes

merkenswerth ift, iſt dieſes: daß ber Geſchmack an

einer fo hoch-fliegenden und doch nur eitel Wahn gebähe renden Philofophie fich nach und nach verringerte, daß

die vielen Werfuche, die Hauptfäge derſelben hin und her zu drehen und zu wenden, wozu der Mangel an wahrer Ueberzeugung nöthigte, zulegt den Glauben an die Unfehlbarfeie dieſer ſchwaͤrmenden Philofophen ſchwaͤchte, und die Verbindung des Ariftoteled und Pla⸗ to, welche das Eigenthümliche der neuen Arhenienfifchen Schule ausmachte, endlich auch, wenn gleich nod) zum Theil aus unlautern Marinıen, das Studium einiger realen Kenneniffe wieder etwas empor brachte.

Marinus aus Flavia Neapolis in Palaͤſtina, der unmittelbare Nachfolger des Proclus auf dem philo⸗ ſophiſchen Lehrſtuhle zu Athen, war ein Mann, der ſich

hauptſaͤchlich mit Mathematik und der Ariſtoteliſchen

Philoſophie beſchaͤftigte; ein heller und nuͤchterner, nach

ber Anſicht des Damascius aber beſchraͤnkter Kopf 133). Proclus, welcher ihn ſehr hoch ſchaͤtzte,

ſcheint nicht ſo uͤber ihn geurtheilet zu haben. Vielleicht

aber aͤnderte ſich auch die Anſicht und Denkart des Ma⸗

rinus nach Proclus Tode in manchen Puncten weſent⸗

lich. So lange als Proclus lebte, war er ein ſchwaͤr⸗

| merifcher Verthrer ſeines Lehrers, wie auch ſeine Lebens⸗ beſchreibung beweiſet, worin er denſelben als einen

Tugendhelden, als einen goͤttlichen Mann, durch alle

Prädicamente der. niedern und hoͤhern, der menſchlichen

and

155) Damascius vita Ifidori (Photii Bibliotheca c. 242. P. 3055.) Änı_d. Magıns » dr ÖseAsyero za ef er. iyeaıyır, (orıya de TEVTR 851) nos n1, 3 Badsını auAa-

Re Far Hhuuzar zagnanirs, ei Ta vor Basar Yan- para m tar.orzer Quesos. 2

Zeunem. Bei. d. Philoſ. VI. 25. | 8

/ * uN g :

logs 154).

4

!

"354 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL. Cap.

und goͤttlichen Tugend barzuſtellen ſucht, und dabei mehr Enthuſiasmus als Beurtheilungskraft beweiſet. Allein ſpaͤterhin ſcheint ihm uͤber manche Puncte des phi⸗ loſophiſchen Syſtems ein Licht aufgegangen zu ſeyn, wie man daraus ſchließen kann, daß er einen Commentar

über den Parmenides des Plato ſchrieb, und darin von

einem ganz anderen Geſichtspuncte ausging, als Pro clus. Diefer hatte nämlich in demfelben nichts ale ge heimnißvolle Lehren von den Goͤttern gefunden, welcht

er durch eine allegoriſche Deutung aufzuklären ſuchte; dieſer aber überzeugte ſich, daß Plato nicht die Götter,

fondern bie Ideen zum Gegenftande des Dialogs gemadt babe. indem er die Gründe diefer Erklaͤrungsart in einem Briefe an feinen Schüler Jfidorus ang einan

der ſetzte, ſchrieb dieſer dagegen eine polemiſche Epiſill

und vertheidigte die goͤ ere Auslegung des Dis

ur

Severianus ein anderer Schuͤler des —*

waͤhlte an die Stelle der ſpeculativen Philoſophie die ge

‚fchäftvoDere Laufbahn eines Staatdmannes und Nik ters. Asklepiodotus aus Alerandrien Paste cn

' ER: außer⸗

154) Suidas voce Dirnss: ndn de nm —— AN ErRIINOERTO Mæbiros ar Icidoo⸗ Tyr cauTS dofeı gar ik Hagwendn —XXC ze E77, TR TE Erigenupett aurrakar ereuyer, ois ensicdn, mn ira Tor —2 ai

wrriyga@es enisoänr, une cams arodeıkens zereßalın ss, wÄndesarnı ers an, Jesoregar sinynon TU diadıyl. Damascius beim Photius €. 242. ©. 1070. W klaͤrt dieſes aus einer Schwäche des Verſtandes: arow I Quosas. S0E TE Tlagmenda Ta Uregwiexo ev eönynew gs Iılar-

Year 6 Maps, add weg eder, Ode x mg van

als WEYKE, Ei zu ion de an Irapıny. xernyayır 6X a Urseseiw 'iıader, Tas Deus x TeAnıe, IR xXAco⸗ groiel SRIERWLEN , N Tas RRNgRTEs ‚von, a |

der.

Asklepiodotus. Heraiskus. 355

tußesorbentliche Neigung zum Studium ber. Natur, vor» jüglich in dem Pflanzen» und Thierreiche, und lag zu dem Ende nicht allein die Werke ber Alteren Naturhiftoriter, fondern ſammelte auch eine große Menge eigner Beob⸗ ahtungen.: Er verband mit ber Naturbetrachtung dag Etudiam ber Mathematik, und auch die praftifche Phi⸗ loſophie harte für ihn Intereſſe. Der Sinn für bie Myſtik und Schwaͤrmerei fehlte ihm; er blieb bei der Er⸗ fahrungswelt ſtehen, und ſuchte dieſe zu erklaͤren, ohne zu ertraͤumten Printipien feine Zuflucht zu nehmen. Dies ſes war aber in den Augen der Schmärmenden ein großer Anſtoß; dieſe beſchuldigten ihn, daß er fich iiber die ge« meine Philofophie wicht erheben Einne '55). Das Gegenſtuͤck darin waren zwei andere Aeghptier, Heraiss kus und Aſklepiades, welche nichts als Religions⸗ ſchwaͤrmer waren, der erſte mehr in der Praxis, der jeite mehr in der Spetulation. Heraiskus hatte nah Damascius und Suidas Berichten etwas Göttlis ches in feinem Weſen, welches fich nicht allein in feinem Leben, fondern auch noch nach ſeinem Tode aͤußerte.

‚32 J Er

155) Suidas Severianus v. Arckepiodotus. Daması . eins bei dem Photius C. 242. p. 1053. a 6 Ar zAnmindorag ax GAoxAngor var suQviar, as Tow rÄsISes ecke mer. —XR ar arogeis mer ebvraros, ovreiu de Alas “Yuan uber Kuros daysra Öpeios, alas TE zo Ta Iesorsem Tar Zuayparar, don aQurn nu sonze, x Tns 1lAazeros Ürigere dıayoıas“ æ ęos 3. zn TE 2a Xardalenr ln A0Tegoe voQdiar, RM Tor. rotes Didocodius 187 Vregnıgacer, “Ti Hauer zÄsıwero" gor dr Qvsiodoyinr Tar xad" autos Fartien nu EOgWiEIHERTer, BERUTaS x A ag er RU ERTL TE “NK To MEYx TR Quotes ANNEyXKTo AED, Er Tols mes ner de Ku aperar me N xuougy&y EEX EIGEN, “ou moor Ta nare x Tu Qeinuee auceer zu Jeagıaı“ N. KEN, ar Eros KEITEN, Far MEyKter vonuaTv aronunuE- Meros (f, aroroimısıLeros), Kara de —— ro anTayar üls Fardı Laden En megInonon,

u NE Dr | 356. Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. IE. Cap.

Er fonnte dutch eine Are von Inftinck die lebenden un todten heiligen Bildniſſe, (d. i. die von einer göttliche Natur beſeelten lebenden und todten Wefen) unterſchei⸗ den. Wenn und wo er ein ſolches ſahe, ſo empfand ſeine Bruſt ein heiliges Klopfen, fein Leib um Sch hüpfte auf vor goͤttlicher Begeiſterung. Wo er difd nicht empfand, da war feine Spur von goͤttlicher Bas lung. So entdecte er auf eine ähnliche Weiſe durd eine befondere Art von Kopffchmerz alle Weibsperfonn welche unrein waren, fo bald ale fie anfingen zu red. Und ale er geflorben, war, leuchteten feine Gewaͤnde nicht allein, fondern ftellten auch in den Lichtgeſtaliu geheimnißvolle Worte dar; um feinen Leib fehmebtn göttliche Geftalten, aug welchen befanne wurde, mi welchen Göttern feine Seele Umgang gebaßt hatk. Ein Traum hatte ihm offenbaret, daß er Bacchus fe")

Afklepiades war teniger gereiſet als Seralitut

dagegen hatte er mehr die ägyptifchen Schriften ‚Raben, und ſich "mit der Theologie ſeines Landes vertraut m macht, auch ein Werk uͤber die Uebereinftinpnumg ler Religionen oder Tpeologicen gefchrieben 57).

Es fehlte ebenfalls nicht an Athenienſern, meld der leeren Speculationen und Schwaͤrmereien uͤberdruͤkig waren, und ber Philoſophie eine andere, der: Menfchpil angemeſſenere Beſtimmung gaben. - Unter: diefen geichnelt

fih Hegias aus, mahrfcheinlich ein Enfel des Pl tarchus Neſtorius. Ungeachtet Proclus ein großes Br trauen auf die Denkart dieſes Juͤnglings ſetzte, und ihn daher zur befondern Auszeichnung früher. als audere die Chaldaͤiſchen Orakel erllaͤte, ſo ihn doch dieſe

156) Dacisyciüs beim Phokian, | C. 2ge. p. s050. Suidas “Hezisxor. i |

157) Suidas H!ealener.

Hegias? ee 357

Shilofophie fo wenig,: daß er fe vielmehr zu verachten fing 58), Damascius fucht die Urfache in dem Reich hume und ber Menge von Schmeichlern, welche ihn

yon dem betrachtenden Leben abzogen; allein, da biefe |

Zleichguͤltigkeit gegen die ſchwaͤrmeriſche Philofophie meh⸗ cn Andern gemein war, fo if dieſes gemiß nicht ‚bie Urſache. Suidas ſagt noch außerdem, daß er für bie Naturkunde Wißbegierde gehabt habe 69). in’ gemwife

ſes religidfed und fi fittliches Sintereffe, dag aus. der Schule -

38 Proclus einen fchwärmerifchen Anſtrich erhalten hat-

ſeyn.

Bei dieſer Denkungsart war es fein Wunder, dag tie Wiederbefegung des Platonifchen Lehrſtuhles in Athen manche Verlegenheit verurſachte. Man wuͤnſchte auf der einen-Seite die goldne Kette, d. i. die ununter⸗ brochene Reihe der in dem mpftifchen Sinne der Neupia⸗ toniker philoſophirenden, den Ariſtoteles mit dem Plato, ie Mythen und Orakel und alle Religionsdogmen mit dem Plato vereinigenben , mit Gelehrfamfeit und Anſehen ausgerüfteten Lehrer zu erhalten. . Athen. war einmal

dieder der’ Hauptfiß bes philoſophiſchen Studiums ge⸗

vorden, und eine Menge von Juͤnglingen ſtroͤmte von len Sen herbei, ſeitdem Syrianus und vorzüglich Pro⸗

158) Denescies. Photius a. 4.0. ©. 1063. es T06x-

Tor yag IXXXXEEEE Adniyris, avor ipemmimpsev mTieacorssıny ar Hyw. ads Ay under ( Agxıoda) zo eis öAos 78 margos ur 0Aıy@ nr Dineger,

au role ar un ara Ta ds ei5 QrAoroQiar ayorra MEDEHENOS 4 TE TOR: TuuTe Mnyayı ar die Tr Ex ander, Kisten wargnar z0lar > kagar ds den —— um Tis dragon, Suidas? |

259) Suidas: ans Te —R& icæ an ‚que sent wu, -

te, fcheine fein - 2,0 u Bee u

&>

358 Wiertes Hauptſt. Vierter Abſch. IL Cap.

Proclus die Lehrſtelle mit fo viek Ruhm befleidet Hatten, So fehr aber auf der. einen Seite diefe Ehre umd eine an fehntiche Einnahme eine Menge von Competenten her⸗ beiführen mußte, fo fehlte e8 doch an Männern, welche die erforderlichen Kenntniffe, Talente oder Neigung dazu . hatten 160), Und dieſes konnte nicht anders ſeyn. Der Geiſt der Philoſophie, im melche ‚bisher die Juͤnglinge eingeweihet worden waren, mußte die guten Köpfe bald if Kaltſinn erfüllen, oder fie verfchroben machen; alles Sintereffe und alle Kraft zum Gelbſtdenken erflicken, oder denfelben eine’ einfeitige. und verkehrte Nichtung geben. Wozu bedurfte er noch einer befondern Cultur dee Bl. ſtes, eines mühfamen Forſchens, oder eines beſchwerli— hen Studiumd der Denfmäler der Gelchrfamfeis, de die unmittelbare Erleucjtung von oben herab, und die Zheurgie, die fo leicht gu erlernen war, die Gemeinſchaft mit Gott, Seligkeit und eine Äbernienfchliche Weisheit gewähren fonnte? Und auf der andern Seite mußt jebem nur etwas benfenden Kopfe;einleuchten, wie wenig eine folche Philofopbie zur wahren Veredlung der Menſch beis wirke. Dieſes (cheint auch ein Hauptgrund gen fen zu feyn, der den Hegiag gegen die ihm angefra gene Kehrerfielle abgeneige machte, als Marinus fein ſchwaͤchlichen Gefundheit halber fie nieberlegen molkt Er Hiele die Beobachtung der Religion und bie Beſon gung priefterlicher Gefchäfte für etwas Goͤttlicheres el | ve dit

160) Damascius beim Photius G. 242. ©, 1056 Schon de d Tlgoxdor wege 7y Tluwares xevey To er num pen nur amodiry var worir en Adern, ı Tu diadex⸗ ‚BO, EX, a ei woNa solar, TEAsravor gr vo ærxudii wems yup 6 IlAarun, a0 goror. Tor 0 Auaduucın ex artin unmor, En mpoeodos vouismmwas vum HF der wre xıÄlar 7 .xas wieso Urnexer exı Iheondu , wor rar «

Dm xorru⸗ ETyuaTa Ty wXoAı Raralsuranıten Damas eius erwähnt ©. 1066. eines \yagıegu zus dindexk.

Ifidorus. ‚859

die Philſophie. Iſiberus, Marinus Nachfolger, gab ihm zwar darin Recht, fuchte ihn aber badycch auf einen andern Entfchluß zu bringen, daß er ihm vorſtell⸗ te: Diejenigen, welche Goͤtter werben woll⸗ ten, müßten erſt Menfchen werden. Daher

habe Plato auch gefagt, es koͤnne für die Menfchheit

nichtd wichtigered und heilfameres geben als die Philos fophie. Freilich fcheine es, als ob bie Philofophie Ihres hohen Alters wegen eine fehr ungewiſſe Exiſtenz Habe '°"), Alein er richtete dennoch nichte aus. Und in der That tonnte weder Platos Autoritaͤt, noch der angeführte

Grund, der felbft den Unfinn in Schuß nahm, gegen

die Stimme der Erfahrung und dad unmittelbare Gefühl fich geltend machen.

unter dlefen Umfiänden erhielt Iſiderus die Lehrerſtelle, mehr aus Zwang, als aus freiem Ent⸗ ſchluſſe. Denn er war nicht mit den Vorbereitungswiſ⸗ ſenſchaften gehoͤrig ausgeruͤſtet, und mit feinem wiffen- fhaftlichen Intereſſe erfuͤlt 2), Mit der Dichtkunſt und

161) Deascins beim Photius a. a. O. ©. 1066, «08 Ieroregor xenuæ, as gu On, @ Hyın, sdeye zgos autor

0 Ipıdagos, n 9 kegarımn MOCYMETEIR On er TaTo ya 07,9 adgunäs yerıc9os Tas svonerus Jens der. die Tarp ou 6 TAazar eQn, un eAdeıı eis urdgurer ayador —X vodins, ua are suußeßnxe vu ums Zuga äcarau 8 TS axKams, za ds SO yaTs Inge er ander.

162) Suidas: Ifidoras: eQihocoßnes mer Urne rois weder, eimeg Tis udn, Ev Tols —R& enıueÄns Ten or kepom, nu Ta ms TaUTa zatarxeunger draıte, as 8705 Eimei, —R us ÖregRoin. amos TE doxsir si rm dan mer m —B un ds nes erienugt 8 Össöyrarpere, ayuuraso m . Kadkor n aQun Te diarerıne, Damaseius. ]. c. S. 1067. Damaschus aber blieb in feinem, Wrtheile über den Iſidorus ſich nicht gleich, Photius Cod. er Ä

i agt

——

x

5606 Viertes Hauptſt. wiertte Abſh IL Cap:

und Rhetorik hatte er ſich wenig beſchaͤftigt; er eilte zu dem Goͤttlicheren der Philoſophie. Zuerſt koſtete er die Ariſtoteliſche; allein fie befriedigte ihn nicht, weil fie zu ‚nüchtern war, und mehr ben Schlüffen ale der göttlichen Vernunft glaubte. Er fonnte fie daher nicht lieb gewin⸗

: nen, und nachdem er die Platonifche Philoſophie kennen gelernt hatte, wuͤrdigte er fie feines Anblicks mehr. Sin diefer glaubte er alleg, was er wuͤnſche, zu finden. Den, Pythagoras und Plato, ben Porphyrius und Jam⸗ blichus, Syrianus und Proclus verehrte er auf eine

goͤttliche Weiſe; vorzuͤglich bildete er ſich nach dem letz⸗ ten, und ſchrieb feine Worte auf. Bon menſchlichen „Kenntniſſen, v von Wißbegierde und gruͤndlichem Pac benfen hielt er nicht viel;. denn alles dieſes helfe wenig ‚38 der Gott gefäligen, erhabenen Weisheit. Diefe J werde dem Menſchen nicht durch die raiſonnirende, ſon⸗ "dern durch die von Gott erleuchtete Vernunft gu Theil, und fie fey namentlich das innere Kicht, welches ber Menfch fich nicht geben, nur als Gefchent empfangen koͤnne 163). Sein Charakter hatte viele Iobensmwärbdige Seiten; und er ſcheint viel Sinn für wahre tebensweis. heit

fast von ihm: zur were —XDV run; zus Irıdogs euw- wir En jexgur auTa —XRXRXC rægæo XStꝰ, Or xou em v Tor ausy Tor Aoyor —R En» yersay nreyns Xgavos , arongwıyardeu Greiz Und vorher: ; dio mau ledoe⸗⸗ 8x irro⸗ meer, n Verou wetıpe ir dis- ver,

R = 263) Damascius |]. c. S. 1034. ôri ayxırım zu ofuryra 6 heidagos sdeyer 8 Tr dvnimzor Qeıtanıar, urs mu —R& evQuiar, ude kom, ws wur oinden, disc evTloxor na yorımov wÄndsInS" = yug EI TRUTEg waria,

Ne T4 WITIa Sersusiv sis sone" ann da sirois Ieiaı zurune- x, 1272 Ierosyaser vu Umoxasuguear Tu in um oRMare, x Tw sorgw Quri nataimurscu &15 Yeus zu yımgızıy TE anne x 7“ Vevdus. cuſoiiæy TAUTAn eneines em uagk, ad es “dr yanır' a ee. 12,7 —— S. 1035.

——

Ifidorus.

heit gehabt zu Haben, aber es fehlte ihm daneben an hel⸗ fen Anfichten, weil er von Aberalauben und Schwäruse rei gleich feinen Zeitgenoffen angeſteckt war. Als gebor⸗ ner Aegyptier hielt ex viel auf Traͤume und BERNER fie ale göttliche Dffenbarungen ı6). 3 Iſtdorus hatte die Lehrerſtelle nicht aus Neigung angenommen; er legte ſie nach einigen Jahren nieder und begab ſich nach Alexandrien, weil er daſelbſt ſeinen ſchwaͤrmeriſchen Religioſitaͤt mehr nachhaͤugen konnte. Indeſſen ſorgte er dafuͤr, daß feine Stelle wieder befege wurde 65). Die Wahl fiel auf Damascins aus Syrien. Diefer war der legte ber Neuplatonifchen Phi⸗ loſophen, welche in der Akademie die Platoniſche Philo-⸗ ſophie vortrugen. Denn der Kaiſer Juſtinian, unter welchem Iſidor und Damascius lebten, noͤthigte ale - - beidnifchen PBhilofophen, fein Reich zu verlaffen, und. - bei dem Koͤnig von Perfien Schub und Denffreiheit gu ſuchen. Iſidorus, Damascius, Simplicius und einige Andere kamen zwar bald, nachdem die Ver⸗ haͤltniſſe zwiſchen dem Perſiſchen und Griechiſchen Reiche friedlicher geworden waren, wieder zuruͤck; allein ſie konnten doch keine Schule mehr zu Athen bilden, und der Gegenſatz zwiſchen heidniſchen und ——— ge ſophen hoͤrte nun beinahe ganz Sof | Ä

36:

vo

Uebrigens verdient Dam 108 cius unter ber Reihe Diefer Philofophen noch einige Aufmerkfamfeit. Diefer aus Damascus abſtammende, in Aegypten und zu Athen

no unter

364) Damascius l.c, S. 1030. Ein Beiſpiel führet Buidas in. Afidorus an. Aus beiden Schriftftellern kann man fehen, wie weit man in der Kenntniß der Naturge⸗ ſetze des innern Sinnes zuruͤck war.

165) Damas cius Lo. ©. 1066.

365 Biertes Hauprft Bieiter Abſch. i. . Cap

anter Marinne, Zenodotus unb Midorus gebildete Denker zeichnete fich darin von den meiften fliner Vorgänger und Zeitgenoffen dadurch ruͤhmlich aus, daß er dag fo ſehr ge- ſunkene Intereſſe für Wiffenfchaft wieder fräftiger und lebendiger in fih fühlte. Er vereinigte einen heilen Ver⸗ “Rand und Scharffinn, und entging baburd) “auf der kinen Seite den Täufchungen’ der phartafitenden Ver⸗ nunft, ‚welchen feine Zeitgenoffen ſo vielfältig unterlegen Batten; er prüfte die Verſuche feiner Vorgänger in ber Erforſchung des Abfoluten, und deckte die Mängel der⸗ felben, und die Truͤglichkeit ihres vermeinten Funde oft mit treffenden Scharffinn auf. "Gewiß: wirde er, wenn ee eben fo viel: Gagaeität und Gruͤndlichkeit beſeſſen und zu einer andern Zeit gelebt hätte, auf eine ausgezeichnete Weiſt Epoche gemacht haben. Allein er war in den Irr⸗ gängen des ſchwaͤrmenden Dogmatismug einmal fo weit ga daß er demfelben Ziele nachſtrebte, ohne fich bie Frage vorzulegen, ob es nicht außer den Gräryen

per menſchlichen Vernunft ganz und gar liege, und nur

den einzigen Vortheil aus ‘feinen’ Neflerionen über dltere und neuere Bhllofopheme davon brachte, daß er mit mehr Vorficht den Weg der Speculation betrat "°9),

Sein

166) Wir haben nur zivel ——— von dieſeni Da mas⸗ ctus, Bruchſtuͤcke aus feiner QiAoso@or iropıe., welche die " Rebensgefchlehte der Philoſophen feiner Zeit begriff, und

wovon bie Biographie des Iſidorus, von weicher Photius in feiner Bibliothek fehr abgeriſſene Auszüge geliefert hat, ein Theil war; diefe Auszüge find aber nicht fo unzweckmaͤ⸗ Big gemacht, daß man den Charakter des Damascius dar aus nicht richtig kennen lernen kann. Photius ſcheint nur die Abſicht gehabt zu haben, außer einigen merkwürdigen Notizen von einigen der damals lebenden Männer, dass jenige. befonders heraus zu heben, mas den Aberglauben und die Leichtgläubigkelt des Damasclus ins Licht: feßt. Es ift ein ſo verworrenes Chaos, daß man nicht anders urthe⸗

rt Samascius. TG

Sein Werk bee die Principien enthaͤlt eigentlich eine Reviſton ber bisherigen ſpeculativen Verſuche über

das Urweſen und bie Ableitung aller Dinge aus demſel⸗

ben, nicht in der Abfücht, um fie nad) ihrem Grunde zu prüfen, ſondern vielmehr um nad Eroͤrterung einiger, Schwierigkeiten und einiger Hißgriffe, ein mit ſich fie 7

einftinmigeres Syſtem aufzuſtellen.

3

Die Yrobleme, welche er we, waren x

folgenbe: Gibt es ein Urprincip aller Dinges

welches ſelbſt nihe mit in den Inbegriff

aller Dinge gehoͤrt, oder ein. außerweltli⸗ ſches Urprincip? Dver gebdrt das Urprincip

mit zur Totalitaͤt aller Dinge, fo daßf e8. | gleichfam die Spige, das Hochſte aller aus: demſelhen hervorgehenden Dinge if "Mr

Zweitens: Sind alle Dinge mit dem Urprin«

cipe,: oder nach demfelben, ober von dem⸗ ſelben !CH)R - Da mai: hier -eine Ableitung: der Diege

aus:einem Principe verlangte, wie bie logiſche Ableitung . ; ber Bari 0 aus ER nor Em gehet, und es .) 7 abſa⸗

F aͤthellen * als Photiue habe * Verwirrung 26 ſcht⸗

lich geſucht, ober aus einem andern Werke eines Daması

cius, der vielleicht eine ganz andere Perſon als ber Philos foph war, reg —R Auszuͤge in das Leben des Ifido⸗

rus ohne alle Ordnung gemiſcht. Von einem andern en te des Damasclus wer agxm, welches noch in e

ö i geisäifäen Handſchrift vorhanden ft, bat Joh. Chr. * "a

4

dem 3. B. feiner Ansadaterun ein TREE

Stüd gegeben,

. 169.) .Damascius, rg uexen Wolf Ansedota ‚T..HL p. 295. woregr sauna Tor zamer erw 3 zum Ta, Acerrou⸗ Rex ACYDKERE N TA-FOR Kara eier, en ud ar

aævr i sglarrer; ü .. 168) Damascius ebendaſ. um Ta Ruta 00 Mer] F u) Asyoper zion, n ET" Kun Ka ar” J

m

u 364 Viertes Haupeſt. Wirrter Abſch. IL. Cap. |

abſolute Eins und Einfache als letten Grund ahles Vie—

len und Zuſammengeſetzten zu erforſchen ſuchte, ſo traf

man bei dieſen Speculationen natürlich auf die Schwie⸗

| Guhalen 7°). Dieſe Vorausſetzung ſelbſt war

I

sigfeit, wie aus dem abfolut Einen, welches auch

zugleich ald bad abfolut Einfache gedacht wurd,

eine Vielheit und Verſchiedentzeit entſpringen,

und wie etwas aus dem Einen entſtehen koͤnne, ohne daß dennoch das Eine gu einem Theile des Univerfume

gemacht wurde. Drittens: Die-Tendenz aker bie Kerigen .Speculationen ging auf abfolute Einheit ber

Erkenntniß durch die abſolute Einheit des Urgrundes aller: Dinge. Wie laͤßt ſich damit die Behauptumg ber

altern chevlogifchen Syſteme, als des chalbaͤiſchen, aͤghp⸗

fh und aͤlteſten griechiſchen, nach welchen es eine

Mehrheit von Goͤttern und Principien, eine Dreiheit von Dreiheiten gibt, vereinigen 69)?

Aber. warum, wird man : bier, ‚gleich einwenden, maß

Denn eine Identitaͤt zwiſchen dieſen verſchiedenen Syſte⸗ men, und ſelbſt eine Gleichfoͤrmigkeit derſelben mit dem Reſultate der juͤngſten Philoſophen geſucht werden? Warum liegt dem Damascius fo. viel au dieſer Coufor⸗ mitdt? Die Antwort ergibt fich. ven ſelbſt, fo Bald als

man fichet, daß er von dem göttlichen Urfprunge dieſer

halten‘ Religlonsſyſteme uͤberzeugt iſt, und dem zufolge annimmt, daß eine goͤttliche Offenbarung nichts Falſches

bei 169). Daikasoius bendeſ. ©. 198. Gige nu wur vun

‚warum Yaodoyar Urodeseis aricxoxneuuur, OR au Fir nr

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z ra Runen Tas ÜpETegeis: Unopinis, Ws un ‚umdise airu- ge eis pimr Esaaır YAILORENIS To vanzon,

: 270) Damascius ebenda]. TeEIS ya una rundes Yu -.

andıdoneu ob æœvror. or Isar Gbezdure, aa za

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bei ihm nur. eine. grundloſe Bhauptung, Indem er das, worauf fie fish gründete, die Wirklichkeit der geſchehe⸗ nen Offenbarung ohne Gründe annahm. Go fehr durch dieſes Vorurtheil der freie Forſchungsgeiſt eingefchränft und einfehtig wurde, fo geſchah dieſes noch mehr durch

ein anderes Vorurtheil, daB er ſich nämlich von den Keinungen und Anfichten der neueflen Yhilefophen, vor⸗

süglich des Jamblichs, nicht losmachen konnte, in der

gleichfalss ohne gehörige Brüfung angenommenen: Vor⸗

ausſetzung, daß didfe göttlichen Männer ebenfalls Fels nem Sershum ausgefeßt getorfen, und bie lautere Wahre

heit erkannt Härten 171). Diefe felavifche Anhänglichkete - an ältere und neuere Philoſopheme, welche eines vom reinem Intereſſe für. die Wahrheit erfüllten Forſchers

unwuͤrdig if, verrückte ben Gefichtspunck, machte ein ‚auf bloßer Autorität berubendes Syſtem von menſchli⸗ chen Meinungen zu einem Problem fuͤr die Vernunft, und unterwacf dieſe einer fremden Geſcboebuns.

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171) Demssoine ebendaf. ©, 208. 209, 8y». 3 SVAX-. Baum magayagarreı Ta. zarpıar Unoderir, ı2 gkover wurden

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‚Damascins . 366

15

366 Viertes Haupt. Vierter Abſch. IE Cap,

Nachdem man einmal angefangen: hatte, bie Denk. bare Welt ald etwas Gegebenes zu eroͤrtern, und durch &richotomien. gu erſchoͤpfen, batte fich ‚die Anzahl der Sprincipien,. der Goͤtter und Goͤtterfamilien, der Drei⸗ heiten außerordentlich vermehrt. Dieſes mar dem ur

‚.. . Seeünglihes Streben ber Vernunft nach Einheit durch⸗ aus zuwider, und daher Ienfte Damasſcius wieder

ein auf den entgegengeſetzten Weg, bie Vielheit auf

Einbheit zuruͤck zu führen. Die gangbarſte Mer

nung war, daß es drei nefprüngliche Principe gebe, welche ſehr verſchieden beſtimmt und beyennt worden waren: daß in jedem der drei Principe wieder eine Drei⸗ beit enthalten ſey. Dieſes war alſo die urfprünglis He Neunbeit 77). Dieſe Vorſtellungéart pruͤfet

NIE Ns Da

‚. 272) Damasrius Lo, ©. 223.235. a51..299. ww ge, es ci sunregos QiAosoQas TExroioyanıı dnuens Tomdor wegus er To axgor, oe ds unm, us vo soxaror. Obgleich,

wie Damascius fagt, diefe Dreibheit der Dreis - heiten, oder. die Neunheit ein neueres Philoſophem “, war, ‚fo trugen doch dieſelben Philoſophen nach ihrem | zur Synkretiſterei, auch dieſe Neunheit in die aͤlte⸗ ſten religiöfen und phllofoppifchen Syſteme der Chaldaͤer,

» Aegypter und Griechen über. Die. Ehaldäifche Neunbeit

.beſtand nad) Damascius S. 227. aus der ıwyyıny, ame

gan UND suderagxıun voias, und jede derfelben wurde in

. warng, Bvudıs und var eingetheil. Wir finden in ben . parfamen Nachrichten griechiſcher Schriftfteller won den NReligionsmeinungen der Chaldaͤer, Perfer und Aegypter ſowohl, als in den von Anquetil befanut gemachten Zendbuͤchern feine pder nur dunkle Spuren einer Trinitaͤt.

. Und was Damascius ©. 258. [q. des angeführten Werks fagt, beweiſet, wie viele Ideen die Neuplatoniker hinein⸗ tragen mußten, ehe einige Conformitäc heraus fam. Schon hieraus wird die Unechtheit der fogenannten Chaldäifchen oder Zoroaſtriſchen Orakelſpruͤche hoͤchſt wahrſcheinlich, wenn auch ihr Indhalt nicht ſelbſt ſchon dafuͤr ſpraͤche.

Eine Stelle. des Damascius beweiſet, daß man ſchon in

| jenen

.

* 5 j N ",Damaschus 367

Damascius mit Scharffnn, und deckt die darin lie

genden Schwierigkeiten ſehr gut: auf. Insbeſondere

zeigt er, daß, wenn man fich die drei Principe als beſon⸗ dere, non einander verſchiedene und getrennte Brincipe denkt, weder Einheit noch Zuſammenhang derſelben denkbar iſt, und die Vernunft auf feine Ein⸗ beit, ſondern auf Vielheit komme; daß feine Dreiheit

aus verſchiedenartigen Einheiten entſpringen koͤnne; daß

bie dritte Einheit, aus welcher bie Wirklichkeit oder Objectivitaͤt (ao) entſpringen fol, keine wahre

Einheit, fondern eine mit war verbundene Einheit, ale

aus Zweien zufanmeugefeht äft (demds) u. f. w. 73).

| Durch die Entwickelung biefer Schwierigkeiten kam

Damascius zur Einſicht, daß ſich das Ueberfinn⸗ liche, das Abſolute, nicht, wie es an ſich iſt, denken und erkennen laͤßt, ſondern nur

analogiſch und ſymbo liſch. Das Abſolute laͤßt

ſich nicht in Begriffe faſſen, noch wie ſinnliche Gegen⸗ ſtaͤnde gleichſam an den Fingern herzählen 74). Selbſt

eine Dffenbarung ber- Gdtter kann uns jene uͤber ſinnliche Erfenntnig nur im. Verhaͤltniß zu unſerm Er⸗

kenntnißvermoͤgen geben, ' Denn fo wie fie, wenn fie fich

einem Aegypter, oder Syrer, Sder Griechen offenbaren,

ſich der Sprache dieſer Nationen bedienen müffen,- weil

jenen Zeiten an Ihrer Echtheit zweifelte. S. 252. Ferne

vor sienussa ve rar Koardaixer reader tæævus txera no Te waroıra, under noÄuFgayMomeRıTer Numı Ins wagabodeens Une Far Asyını zogı ausm aÄndEes. * 1

173) Damasdius lc. G. 200. ſeg.

174) Dama scius ebenda. ©, 223. ayrıza ‚autor & Apnseunm Er €) Tm NONT@, ads & öpesidar y ds. 0 Wrolko= ‚esdar, uk yag Oder n Ta Ösmtiskers Qusis e61 ansi, We yae ir Usexas' ude —XRX Ts, ds éraçoꝛuc, —X Ye Te ande neue O. 226.:827.: ,. .

Nr

68 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. Ir, Cap.

fie außerdem gar nicht verſtanden werden koͤnnten:

muͤſſen fie fich auch, wenn fie den Menſchen überhaupt das Abfolute offenbaren, der menfihlihen Sprache über. haupt bedienen. Die menfchlihe Sprache beſteht abır nicht allein aus beſtimmten Penn - und Zeitwoͤrtern, fon

dern auch aus diefen entfprechenden Gedunfen '75), Es kann daher gar nicht fehlen, daß, wenn, wir bie Une: mießlichkeit der Verfiaudeswelt Ducchforfchen wollen, wir zu ben niedern und befondern Werfen unfere Zuflischt neh⸗ men! mäffen,. um durch analogifche Verhaͤltniſſe uns

‚basienige, was nicht unterſchieden und getrennt if, noch

. in Verhältniffen zu einander ſteht, verſtaͤndlich und be⸗ greiflich zu machen. Es iſt dieſes freilich ein Irrthum, ein? Abweichung vnn dem, was an fi iff; aber dieſe Abweichung iſt nothwendig für ımd, denn fonft wir den wir das Abſolute gang und gar nid! denfen Ednnen ’76). Wir muͤſſen zufrieden fen, wenn wir auch nur auf eine entfernte Weiſe mit einem dunklen Blicke etwas bavon erhafchen koͤnnen. Denn ä . Wit

'175) Damascius ebendaf. ©. 232. sweı zu ei Ya zz oims zer (vie eiwi) ade dr, Ste us ToIaura me Turea ame, rec are daruueı aums ErOTE x aus a au Ayrricıs n Zugois m Enns Ösmäsyorzae omas 1y

vor oınsın Qary, n mens av eQdeyyorzo eos auras" äre um ardgunes = cıxeım mugmlarus sowuluxarer, ardgamııy du-

Arııa xenserzau Öinass. auın de auyreıran 8 or au zum TE EnKRTWr x OrOHaTaı, MÄR Xu Ex YMEEmy TETOs am

Aoyaızas na REOSREKOTTOTE, _ ".

176) Damascius ebendaf. rare x mugaiherroue um aAndsins axeiıng Ösegeumwisros Tor vonsor Budor, dees zu los us, wugnQsfouedn mg Ta xutm nu Mepixe AureR- APos, N WUYKETRORaREINL TY RVEYRY Ti ingomgerus nu dena, waere nur dei zus Raemogas xou rag Rau) Ankeus, Mas Er yap ax esır, ws w EX open, txXerræ crioti⸗ weg enν ayarnTEo de xou rogender za MoAıs x æuvde⸗ are zn waantieden, =

. Damascins.: 368

wir duͤrfen das Intelligibele nicht an den Fingern zählen, noch mit getrennten Begriffen auffaſſen, fordern alle Gedanken fammt und fonders verfchließen, und nur da® . eine große Auge dee Seele dfnen, mit welchem Nichee getrennte und entgegengeſetztes, fondern nur das Babfa loſe und Ununterfchiedene, wenn auch von-beng' entfernteften Standpuncte aus, angeſchauet wird. Gleich wohl wird das Intelligibele nicht anders von uns vor⸗ geſtellt werden koͤnnen, als unter dem von Ein j beit, Bielpeit und: AED Bu

Damasckus war alfo ſehr nahe den Unterſchied zwiſchen dem Gebiet des Wiffend und Glau⸗ bens, wiſchen Anſchauung und Begriff, zwiſchen Be⸗ griff und Idee einzuſehen, und die Erkenntniß bes Ueber⸗ ſinnlichen als unſerer Denkweiſe nicht angemeſſen für ſubjectix "udmeglich‘ zu haften, ' Alleim, da er einmal von dem Hange uͤberſinnlicher Speculation angeſteckr war, ſo ging er auf derſelben Bahn gleich ſeinen Zeitge⸗ noſſen fort. Nur fo viel gab er nach, daß wir bad Ueberfinnliche, dag Intelligibele nie völlig begreifen, - nur daſſelbe aus einer großen Ferne und nicht ganz klar auf⸗ faſſen koͤnnen. Weil aber der menſchliche Geiſt der Ider

des

177) Daaissche us ebenbaf. S. 227. un ıxı daxrulen at dumpesr Fo vonror, pende —& tnotas MUTE arzt Im, ae murım avsehoyses Gus TONLLETa x MUgurtes To & was jLeyisor oje wroiZurzes Tu Yen, © —X ro der weingpieron uber - HÖR TETE ORER ErTinuirau Th FOISTO ur omueari axeıce Adaroıter, 1 nu —R& x vlor axo Tas eoxarer, oums oyauste To sonron, ori In scı rer abıungırer = was mayın wmugidmor An ATI mau Bros oros, u —* » eu xXEn re Qaini, TO Me arlore wos, 0 du soßorns 270 de ramorn. dr Yap, one, zer Fo vonsar ect, dr rex⸗ ditodno ai Tyr eier quen.

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Ps

370 Wiertes Haupefl Vierter Abſch. II. Cap.

des Intelligibelen nicht entbehren kann, und weil er nicht in die Innere Drganifation ber. Vernunft eindringen, nicht das Verhaͤltniß der theoretifchen Wernunft jur peactifchen einfehen konnte, fo bot er. alle feine Geiſtes⸗ Fraft anf, um dieſe Erkenntniß des Abfolsten, welche der Schlußſtein des ganzen Gebäudes menfchlicher Er⸗ Eanninig war, fo weit als es dem menfchlichen Verſtande moͤglich ift, zu Stande zu bringen, . ©

"+ Die beiden Haupt/äge, welche ihn dabei leiten, And dieſe: Das AJurelligibele ik nichts Ein. eines, Getheiltes und Getrenntes, was fi in Begriffe faſſen ließe, wir koöͤnnen aber dag Intelligibele In feiner Un ermeß— lichkeit wicht auf einmal faffen, fonbern nach und nad, inbem wir. es gleihfam in Begriffe fpalten, wobei wir nur nie ver— geffen dürfen, baß dieſes eine Folge des menfchlihen eingefchränften Denkens ik. Es iR daher unvermeidlich, dag jeder Verſuch, zB. - die Dreipeit klar zu machen, fie unvermerkt in eine Biel, heit von Wefen verwandelt '73).. Die inteligibele Welt iſt eine ungertrennliche Totalitaͤt; durch das Denken wird diefe zerfege und zerlegt, fie bekomme dadurch den . Charakter des Denfenden, Intellectuellen (vosgos). So groß nun die finnliheWelt in ihremGe theiltſeyn if, To groß iſt die intelligibele uud intellectuelle in dem -Bethelltwerden, und die bloß intelligibele in ihren unge. theilten, aber nichts befio. weniger vollen

i = ur Raͤn⸗

175) Damascius ebenbaſ. ©; 224. 233. zuu area ecır —EEER peros Ämıdwroer auTas 5 ι MOiRchwTEgr Kur ar vom Asyotr wagırideuemi, zu uarıca, üras darar ersudes Kompen

4 —Damascius. * 371 Räumen’). So nimmt Damascius auf der einen

Seite umvermerft wieder, mas er auf der andern mit <

offen erklärter Befcheidenheit gab. Er behauptet. bag. eine Mal, das Intelligibele inne von feinem menfchlichen Weſen gefaßt werben, und daß andere Mal fagt er: was wir in der Analyfe des Denkens finden, das ſey auch in dem intelligibelen All ent— Halten. Denn biefes fann nur ber Gedanke ſeyn, welchen die unten angeführte Stelle haben kann. Er trägt ohne weiteres Bedenken aus der. untern finnlichen . Welt in bie obere intelligihele über, was ihm zu feinem Zwecke gut duͤnkt, mie hie die Räume und wördne, die ungetheilt und boch voll ſeyn ſollen.

Die Dreibeit und Neunbeit if fm Daher |

nichts anberd, als der vereinigte und gefammte Abgrund, ober deutlicher, die unermeßlihe To⸗ talitaͤt des Seyns, in welcher nach fein bes fonberes getrenntes Seyn (8040). unterfchie den iſt; das abfolute reine Seyn, welches in ſich einfach iſt, und doch alles in ſich be— greift, und der Grund aller Vielheit iſt. Weil dieſes Object zu groß und unermeßlich für jedes Denten if, fo faffen wir die Vollkommenheit und Voll⸗ ftändigfeit deſſelben durch die Begriffe einer Dreiheit, und noch vollftändiger, durch die Begriffe der Neunpeit auf * Wir theilen naͤmlich das abſolute und einfache Un 2 Syn

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199) Doansieins ebendaf. G. ort nr ö —R (nor- Ace) 7 —; Tosster 0 TO Bungrendas 6 9 voyror

cu VORROS, Ka Or Er. co —R uror, Teayris oo 0 Tu —B auru ai ude vrro⸗ —** RATATH* NT 0

280) Damascius ebendaſ ©. 223. es ._ une 5o en naeh TR | mu

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372 Viertes Haupiſt. Winter Wſch Hd. Cap.

SBGenyn pieftinach einer. bepifachen Asche: in das int, . oder den Water, in dag Viele, oder Die Mıglid keit und in dag vereinte Viele oder bad All ode die väterliche Intelligenz; und erfirecken van dieſe Dreitbeilung wieder auf jedes von deu dreien. Bir verſtehen aber durch dieſe Dreiheit nicht etwaudrei beſen⸗ dere Einzelweſen, ſondern den Aufang, das Mittel und Ende des Jutelligibelen in feiner Totalitaͤt. Das Eine bedeutet nicht. etwa. eine Zahleinheit, fouberer die ein Einfachheit des .ANG;. das Wiele oder die. unbeſtimmit Zweiheit, die alles erzeugende Kraft des Einen. Beides vereiniget, oder dag Zweite hingewandt auf das Erfi, ift der väterliche Verſtand, ober. das durch dag Ein: dv Rimmte, begrängte Viele, die Allheit. Es iſt alfo elgent.

Mich. nur Bin Wein, dem Subſecte nach, welches abe drei. Eigenſchaften hat, die wir beſonders auffaſſen; bir Dreiheit ift. nichts anders, als ber Alles erzeugen fin

nende und wirklich erzeugende Bater 3°) - Oder man

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EHE, Teador, n Pr —RXR Tꝙꝙ Aoyısum vum |

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xeoo da Tr em EexXaTor iyekosı, ou vo: EAEREON: Tns yoıpk Spvacas,

181) Damascius, ebendaf. ©. 224. «Me one ze Rı,n gar 78 XX TAV αανν na. To, JeRTEr. xau.cnı Tim Tr, CM Nıwkem na Teure. E66 de ro ner ara u y auIunFixer, u eönAs Tyr kim ÄwroryTe Kater, wi K dvas era To un wöogisor Asyomaın. Ux Nr EMb. dyarı monde dvar' FIN y za Yarımrınn TS gu0s are di cnaeto,

a nv nase au qm mern WEITE vinæ⸗ Övvapeevop. Ä zu On m zw 70 nvaperov, olo⸗ uno —XRX 8*

aa oo orados ı aa Tourns xou Övados Toimurns union vom | xare Quo ıxyea do nmmeror, Övas ye uox or To Er exe Ken upirn. zo Sie. ur a6" hräepinon. he rvre anens Tom roinpeen 9 0 mn sc Öurmpmos, TE Kur iychar Ara?

—* davsorv, auTn oA Tuas, S. 236. 237.

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Damascius. 878

fann ſich auch bisfes: in edinem Vilbe borſtellen. Das Eine iſt der Mittelpunct des Aus; die Entfernung, das Abſtehen Son dem Mittelpuncke iR das zweite Princip, ein Sorsflichen bes Punctes, die Peripherie mit dem Ab⸗ Rande von dem Mittelpunete, gleichſum ein Hinfehren der Peripherie zum iſt die baͤterliche Intel⸗ Üigen; 8),

Dem Erfen, Dem Einen dem water a ; das abſolute Seyn (dmwazıs) zu, welches ber Grund von allem andern Seyn, aber noch fein beſtimmtes Seyn, fondern nur das ſchlechthin einfache Senn iſt, durch'wel⸗ ches alles zufannmengefegte Seyn moͤglich wird. Das Eine dehnet fih aus, sritt und fließt aus einander, und will alles ſeyn, ehe es Alles wirde dieſes ift die Moͤg⸗ lichkeit (dumm), bag zweite Princip, wodurch das Eine-fich zur Vielheit ergießet, aber noch nicht durch das Eine vereiniget wird, Wenn dieſes gefehichet, fo kommt dad dritte PBrincip hinzu, welchem ein wirkliches beftimm- tes Seyn (Be) zukommt, wenn es Auch 3leich noch nicht unterſchieden wird; und dieſes iſt das eöſolinte Ding (To Ban 0Y) Ir E

Dan ve). Damascins ebendaf. ©, 227. Eee

185) Damancius ebendaſ. ©. 245. feg. = on ugeen aeg Indos zus Urorarıns inasns, olor Tue geuadsor, 9 ober - per weiter, ans" hs zu re warn Br0L- I tn di en {re Kerze drdorne, —— eds. wor ds irii euro —RX —X an wifrdcnien dr, Orig Kerie ei raon zrias'. 300 ds FIT E77 27738 077 3 ode, nänte Idow, a naru nem eh, nöhe wore ae er Tau) de au guy Önodere dvrtqn Umogerir, ole⸗ #Andos eier bios axatus » * ölav $acasıs ur, rare BsAndarros . ‚s6voßt ro KRYTM , AL zeisun ware —RXX ori an: % —XR —— W ee stins, " anı de Taury f Teen

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374 Bleries Hauptſt. Vierter Abſch. IL. Cap.

Man ſiehet alſo, daß Damasctus venſelben Wes der Speculation betritt, ohne daß ihm die ſcharfe Kritik ſeiner Vorgaͤnger einen beſſeren Erfolg gewaͤhren konnte. Man kann ihm mit Recht eben dieſelben Kragen vorlegen: Wie das Eins, wenn es abſolut einfach if, in eine Vielheit zerflichen kann, ohne aufjuhseen, bie abfolute Einheit zu feyn; mie ſich ein abſolut einfaches Ding denken läßt, welches alles Mögliche in unermeßli⸗ cher, aber ununterſcheidbarer Säle enchalten fo? Lind er wuͤrde jede Antwort darauf fehuldig bleiben muͤſſen, wenn man ihm auch ben Beweis erlaffen wollte, daß ber menfchliche Geil im Stande fey, dieſen Abgrund bed Seyns, ‚wie iin Damascins ſelbſt nennt, zu ergrün den, Wie. er betechtiget ſey, von dem Denkenmuͤſſen auf ein Seynmuͤſſen zu fhließen, und ein Etwas, wo⸗ don er nur eine Idee Haben kann, weil es Fein Gegenſtand einer möglichen Erfahrung iſt, * wirklich außer dem | Denfen w halten?’

| & wenig bie Verfuche bes die⸗ ſem Syſteme einer ſchwaͤrmeriſchen und uͤber ſpannten Speculation eine feſte Haltung iu geben, gelungen fie, fo wenig, fonnten fie auch die immer mehr zunchmende Gleichguͤltigkeit und Kaltſinnigkeit gegen baffelbe beflegen, vielmehr vermeheten ße ZEN wie ſcheint, durch

zone PR re | wartehsior gidos" odor raxy —XRXR nos ‚ES URIEY FRE UNet er kas bedeen, do u EolyE r9 DREI wur ö ZUTgeKcE Wk, zu aRITgunTen wos autor, de Ta En Te Nuke, au Uruger na are" 3 pen TaUTOn ya egiL O7 u a ho Muaeor y 1 6, eußura mer ano Tns Wartu EmÄTETE zes Tal .. Muußegouem 70 u, ame de nis dmeiı gerygugeien, ha Mor Xven ng armen Ta Eros ana Asdeuen‘ dio zus ce war quiet, ar iu Kerr Yeopacı öde ura dmpon { nr wen a ir, a xeoptmı or ur zn A

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- Damascius : N 178 i

bag offen bargelegte Geſtaͤndniß, fr die menſchuiche Denkweiſe mit der Natur eines letzten und abſolut einfa⸗ chen Urprincipg alles Seyns in geradem Widerſtreite ficdh befinde 84). Wenigſtens mußte daraus jeder nicht gang verbiendete und noch nicht in den Schlingen diefed Sy» fieme® Gefangene Denker fehließen, daß jeder Verfuch ein Objeet denfen und erkennen zu wollen, weiches der Nu tur des menfchlichen Geiſtes nicht angemeffen deg, nur | auf Sirnggfpinfte und Taͤuſchungen fuͤhren muͤſſe

Inde ffen konnte boch dieſe Gleichgultigbeie nicht auf einmal eintreten, noch dem menfchlichen Seife durch - einen Sprung eine andere Richtung geben. Diefed ges ſchah nur nach und nach. Die fchwärmerifche Philoſo⸗ phie hatte nun einmal eine gu große Menge von Gegen⸗ fländen in ihren Kreis gezogen, fich mis zu vielen Faͤden an alles, mas für den denkenden Menſchen Sntereffe hat, angefnüpft, daß biefe mannigfaltigen Nahrungequellen und Verknuͤpfungsbande nur nach und nach weggenon- men werben konnten. Durch die Philoſophie des Plate, und Ariſtoteles und durch die wahren oder falfchen Reli⸗ gionsurkun den orientalifcher Voͤlker hatte die Schule ber Neuplatoniker bey. Griechen und. Nichtgriechen ihr Anſe⸗ den hauptſaͤchlich gegruͤndet und erhalten, und dieſes waren auch ihre letzten Bollwerke. Man ſchrieb jetzt, nachdem ſchon ihr Anſehen unwiederbringlich dahin war, Commentare uͤber Ppthagoras, Platos und Ariſtoteles

Schriften in den Geiſte jener Philoſophie, und Sim

plicius, der einer der gelchrteften und beften Ausleger des Ariſtoteles war, commentirte Re: über Epictets mora⸗

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| 376 Biertes Haupef, Vierter Abſch. III. Cap.

moraliſches Hendbuch, gleichfan als wenn uam "ber etsigen Speculationen muͤde, ſich zulegt nach einem. nahr- bafteren Stoffe umgefehen hätte ’35). -

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Drittes Kapitel. Ueberſicht dieſes Zeitraums.

Sn ber erften Hälfte diefer Periode twar dag wiſſenſchaft⸗ liche Jutereſſe für die Philoſophie ziemlich gefunfen. Der endlofe Streit zwiſchen enfgegengefehten Parteien hatte den Eifer der Bernunft, durch anhaltendes ſtrenges

BER a j . Kor

185) Hierokles Commentar über bie. geidnen Spruͤche des Pythagoras ift nicht. vein von: dem, [peculativen . und ſchwaͤrmeriſchen Ideen, welche bisher bie. Koͤpfe ausſchließ⸗ llich beſchaͤftiget hatten; er enthält aber dagegen auch vor "ttefftiche religioͤſe und moraliſche Betrachtungen, 3. B uͤber die Hellighaltung des Eides, über bie Wahrhaftigkeit ats den Hauptpunet in dem ſittlichen Charakter, über die Men ſchenliehe, Froͤmmigkeit, Selbſterkenntniß abs Hauptbe⸗ ‚.. dingung der ſittlichen Cultur, über das Gewiſſen, und vorzüglich über das Verhaͤltniß des Glaubens an Unſterb⸗ lichkeit und Borfehung zur Meoralitäe. Diefe geben bie ſem Werte einen vorzäglichen Wert. So wenig ütrir gens fich Hierokles über alle ſchwaͤrmeriſchen Ideen feiner Zeit erhebt, ſo ſind ſie doch durch ſeinen lebendigen Sinn ‚für Moralitaͤt zum Theil ſehr gemaͤßiget, und verrarden durch manche Urtheile die allmaͤhlige Ruͤckkehr zur Nuͤch⸗ teernheit des Geiſtes. Er haͤlt dafür, um nur einiges an zufuͤhren, daß ein.übermäßiger Hang zur Speeulation für ss die moralifche Eultur fchädlih fen (Edit. Pariſ. 1583. P. 217); er verwirft die Theurgie oder die Reinigungskunſt, (Tedscıun sıseyEia)- Deren Werth von. Jamblich und andern ſo ſehr war übertrieben worden, zwar nicht ganz, aber er ordnet ſie doch der Philpſophie reicher. unter. und weiſet Ihe nur das Geſchaͤft an. den geiſtigen Körper der . Seele, das auyoudes oxnum, zu reinigen. . (P: 806.

| Usberſicht ber 4. Periode, : 77

Forſchen fich eine gewiſſe Erkenntniß der wichtaſten Ge⸗ u

genftände zu verfchaffen, und den Glauben an dag Gelin⸗ gen deſſelben geſchwaͤcht, Da man auf ber einen Seite dieſe Unterſuchungen nicht ganz aufgeben, auf der andern aber auch feinen feſten Grund und Boden durch die Ent⸗ ſcheidung der Vernuuft ſelbſt gewinnen konute, fo wandte man ſich nicht mehr. unmittelbar an die Veraunft ſelbſt, fondern, an die wiberfireitenden Producte berfelben,. un fuchte burch verftändlichere Entwickelung berfelben, durch Vergleichung des Uebereinſtimmigen uud Widerfireitene - ben, durch Auswahl des Erſten, und Bereinbarung dee Zweisen, eine Summe von Wahrheiten zu gewinnen, Man befchäftigee ſich alfo mehr. mit ben RAIN:

als mit den Gründen ber Erlenntniſſe. *

Der Scepticismus des nes und Ser tu 8 waren nicht vermägend, das gefunfene Intereſſq für Wiffenfchaft wieder neu zu beleben. Denn eines Theile verkannten diefe felbft die Srängen und Foderun⸗ gen bes. Sceyticismus und anſtatt ben Dogmatismus ie Schranfen zu halten, und durch Angriffe auf feine ſchwa⸗ chen Seiten ihn zu gränblichern Forſchungen zu noͤthigen, ſchlugen fie vielmehr durch einen pofitiven Scepti— ci8mus allen Muth und Trieb zum weitern Nachden⸗ fen nieder. Anderen Theild trug: diefer allgemeine, al« les nieberreißende Zweifel das Zerfidrungsprincip für ſich felbft mit in feinem Schoße. Wenn er bie Mogliche keit einer apodiftifchen Erkenntniß ohne alle Einfchrän« fung aufhebet, ſo ſteht er mit ſich ſelbſt in Streit, und nimmt ſeinen Angriffen». fo furchtbar ‚fie. auch fcheinen, alle Kraft und Schärfe. Endlich‘ war ‚auch des Derüßy rungspurct zwiſchen dem Dogmatigmug und: Gceptis cismus durch den eingetretenen Kaltſinn fuͤr Wiſſenſchaff groͤßtentheils zernichtet; es war fein Kampf und Conflict —— daß beide dinander haften asien und befchränfen,

und -

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"878 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch. II: Cop,

und dadurch wopIhärige hervorbringen | ;

Es entſtand alfo baraus bie eklektiſche und ſynkretiſtiſche Manier im Philoſophiten, melche des Sebendigen Geiſtes beraubt, feine Geiſtesfruͤchte hervor⸗ Srachte. Indeſſen gewann doch bie Philoſophie, wem auch nicht an Tintenfion, dennoch au Erteufion, durch größere Ausbreitung, und Auwendung auf bie Reli gionslehren. Durch dieſe Verbindung mit Gegeuſtaͤn⸗

den des bloßen Glaubens erzeugte fich von nenuem ein

ſpeculativer Geiſt, welcher an Kühnhelt des Unterneh⸗ mens, aber auch an Grundloſigkeit alles uͤbertraf, mas Bisher auf dieſem Gebiete zum Vorſchein gekommen war. Die Philoſophie erhielt naͤmlich einen ſchwaͤrmeri⸗ ſchen Charakter, indem fie das Ueberfinnliche, was bisher immer nur in Beziehung auf die Erfahrungser⸗ kenntniß und auf die Natur ein Gegenfland ber Specule⸗ sion gewefen war, an fi als das Abfolnte, und zwar durch ein abfolutes Erkenntnißver⸗ mögen, welches bisher voͤllig verborgen geweſen war, zu erfeunen, und bad Glauben in ein Biffen, zu verwan⸗ dein ſuchte.

Noch einmal fuͤhlte ſich der menfchliche Geiſt durch ein ſpeenlatives Intereſſe zu ungemeiner Thaͤtigkeit an

getrieben. Nur war zu bedauern, daß er für Chimaͤren

entflammt, auch nichts anders als leere Epimären ber»

vorbringen fonnte. Eigenmaͤchtig ſchwang er fich in die

Aberfinnliche Welt, um ſich Hier mit Verlafſung bee ganzen Erfahrungegebieted anzubaum. Es war ihm ſelbſt nicht etwa daran gelegen‘, die Brincipien ber Er

fahrungswelt aus jenen zu holen, ſondern er wollte, . saß man nur glauben, hoffen, ahnden kann, ans fih

.. —— Mochtvoll lommenheit durch Auſchauen ergrei⸗

\

:: Meberficdit ver 4. Perlode. 379

ergreifen, und fich gu einem Gliede ber Verſtanbeswelt

Durch eigenmächtige That confituiren, anftatt baß nur das fittliche Handeln den Profpect in das übrigens vers fehloffene Reich des Weberfimnlichen erhält. Wir befin- den uns nur auf der Graͤnze der Erfahrungs. und ber Berfiandedwelt, und wie Finnen nie eine poſttive Er⸗ kenntniß von diefer erlangen, weil alle Data unferer Ers : kenntniß nur zum Gebrauche für die Erfahrungsetkennt⸗ niß zureichen. Will alſo dennoch der: menfchliche Bew | Rand ans einem Falfch verflandenen Intereſſe in dieſes

Sebiet eindringen, fo bleibt ihm nichts anderes übrig, als Begriffe in wirkliche Wehen zu verwandeln, und Dinfehauungen mit dem Angeſchaueten zu identificiren. Es entſtehet alſo hieraus eine ſchwaͤrmeriſche Philoſophie,

welche bald moftifch, bald vernuͤnftelnd iR. |

Der: meufihliche Gef hat freilich einen Hang zur’ Erforfihung: des Ueberſinnlichen unb Abſoluten, weil ihm das Endleiche nicht. genägen faun, und weil bie then» retifchen and practifchen been eine Ausfiche wenigſtens auf bag, was über bie Sinnenwelt echaben Ik, oͤffnen. Hber darum iſt diefe Ausficht noch Feine Einfiche, und nur ein beraufchted Gemuͤth kann fich einbilben, aus . Berhalb den Graͤnzen des Erlennbaren noch ein hoͤheres wien in finden,

Indeffen aberließ ſich dir menſchliche Sek diefem Rau⸗ ſche Im diefer Periode in vollem Maße, und wurde nur felten auf einige Augenblicke nüchtern ,- um ſich felbft gu fragen, mas eigentlich fein Beginnen ſey? Je mehr auf der einen Seite das Gebrechen. ber bogmatifchen Philoſophie, daß fie den Uebergang aus ber Ideenwelt in die reale Melt nicht vermitteln fonn, durch die Angriffe der Skeptiler enblich einleuchtend worden war, befio mehr bot er. noch einmaf uud zum letztenmale alle feine Kräfte auf, u.

g60 Wiegen. Hauiſt. Winter Abſch. tet Cop.

demfelben ahmhelfen. Alleinner ging‘ necht von. einer firongen und unbefengenen Pruͤfung feines Vermögens aus, ſondern gng nur: allein das Beduͤrſniß und ben un nach ne: abfointen: Erkenntuiß zu Rathe.

Was man wuͤnſcht, dem ‚pflegt man auch. gerue Wirklichteit zu leihen. Dicker Taͤuſchung zu Folge nahm man ohne Weiteres ein abfoluteg Erfenutnißver. moöogen, oder einen Kefondern Sinn fuͤr das Ab ſolute, eiye eigenthuͤmliche Smpfänglichleit an, wodurch mon des. göttlichen: Einfluffes unmittelbar bewußt wer⸗ dea. Die Vopſtellungsſatt, daß Gott ein Licht weſen ſey, wovon bes Seyn nat die Thaͤtigkeit der Subſſtan⸗ ai abhauge, welche ſich jetzt immer weitker nusbreitete, führte darauf, ein. heſanderes Bermoͤgen ve Bin bauten, ‚den Wefen anzunehmen, moburch fie diefes Einfluſſes ohne Vermittelung irgend. kiäee- andern Vorſtellung ber waußt ‚werben foͤnnten. -Diefed Vermoͤgen war eine Vernunft, welche anſchauet, ein intell«» suelles Anſchaunngsvermögen, weiches noch uͤber den neflectirenden Verſtans haben iſt, und in wel⸗ chem. die Anſchauung mit dem Gegenſtande, dem Ueber⸗ ſnnlichen voͤllig identiſth iſt, wobri alfe die Nachfrage vach einem Zuſammenhange: zwiſchen: der Vorſtellung und dem Objecte ganz unſtatthaft wäre, und der Scepticis⸗ mus dem Dogmatismus den Sieg eingefichen mußte.

Dieſes: wuͤrde auch mirklich der Falb ſeyn, wenur dieſes abſolute Erkenntnißvermoͤgen felb ſt erſt apodictifch erwie⸗ ſen waͤre, und ts nicht bei:dem erſten Aublick einlenchtete, Daß die Anmnahme deſſelben nichts als eine aus? dem Hange ‚gie Speculation und dem Munſche, dem Seepticismus zu entgehen, entfinnhene Fiction, und bagıbas: abſolute Erfennerißpermägen: nichts andere ſey, als bie hypoſta⸗ fiste Vorſtellung von dem Formalen der Erkenntuiß mit INNERE Materialen, me: man. atſo die forma⸗ ee len

"Weberficht ber 4: Meriode, sst

fen Vebingungen der Erkenntnik zu Objecken macht, nuß außer fich ſezßt. Das Urweſen mußte bie: menſchliche Vernunft mit feinem reinen Lichte erlenchten, und ihr

dadurch bie Erkenntnißkraft and den Erkenntaißgegen⸗ ſtand geben, fo daß die erleuchtete Verriunft-und das

erleuchtende Urweſen, wenn man fih von allem Mate» rielien reinigte, in unmittelbarer Gemeinſchaft und * ruͤbruug ſtehen.

So verfiel die Philoſophie, weil fie. er ihrem

eigenthuͤmlichen Gebiete wicht orientiren konnte, in den Superneturaligmuß, welcher fih bald in zwei

Zweige, den rationalen und ben Hifforifchen, theilte. Nach dem erfien fichet bas lrwefen: und bie,

Vernunft in sinem wefentlichen fortdauernden Zuſammen⸗ bange; :die letzte darf nur mit Abſtrackion von allem uebrigen auf das erfie ſich hinrichten, um es feinem We⸗ fen und Verhaͤltniſſen nach rein aufzufaſſen. Nach dem zweiten tritt das Urweſen außer dieſem weſentlichen Ver⸗

haͤltniſſt nach zuweilen in ein befonderes zufälligen‘, und

offenbaret Dinge, welche die menfchliche Vernunft durch Reflexion auf ſich gar nicht entdecken kann. Der erſte

vertraͤgt ſich noch mit einem ſcheinbaren wiſſenſchafelichen

Intereſſe, in ſofern er durch reines Denken, deſſen Func⸗ tionen nur mißverſtanden werden, das Aeberfinnliche erfaſſen und begreifen will; in fofern: er die Vernunft

zwar alles ſchauen, durch Die reine Anſchauung abes Doch -hernad) dieſes a priori@egebene, wie den empitiſch

gegebenen Exoff, auf Begriffe bringen, und im Zuſam⸗ menbange denken kaͤßt; im fofern endlich nach. diefer And ficht jeder Denkende daffelbe Princip des’ Denkens und denſelben Stoff, wenn auch bar unrittelbäne: goͤtttiche

Einmirfung finder,’ und alſo der letzte Grund aller Ueber⸗

zeugung die Berkunft, wiewohl die von Gott erleuchtete Vetnunft bleibet. Der jweite hat ne dieſem Jatereſſt ſehr

*

583 Bine Kaupf. Biester Abſch. II. Cap,

ſehr wenig zu tbun. Hier iſt nicht mehr bie Vernunft, fondern Gott die unmittelbare Quelle aller Erkenutniß und Uchergeugung; bie Vernunft iſt nur ein: paſſives Vermoͤgen; nicht jedes vernünftige Subject, ſondern dieſes ober jenes, welches Gott dazu ausgewählt, iR das Mebium, darch welches Gott zu den Brenfchen ſpricht und feine Scheimniffe offenbaret. Hier findet Fein Eu . Gen und Sorfchen, fein Prüfen und Beuttheilen Statt; man muß nur nehmen, was und tie ed Bott fund gethan bat. Die Vernunft kann über den mitgerheilten Schaf zwar vernünfteln, unb ihn auf mannigfaltige Weiſe drehen und wenden, bereiten und verarbeiten, aber ſie vertritt dabei doch nur die Stelle einer Auslegerin, wel cher ein frember Tert vorgeſchrieben iſt. Der erſte macht auf ein apodiktiſches Wiſſen Auſpruch, welches vor allen

Dendken hergehet; der zweite gruͤudet ſich blos allein auf

ein Fuͤrwahrhalten, auf ein Bertrauen auf Sort, daß er nicht Tügen fönne noch wolle.

| Indeſſen iſt ber Grynd, worauf ſich der —*

mb biſtoriſche Supernaturalismus ſtuͤtzt, nichts anders als eine Fiction. Das abſolute Erkenntnißvermoͤgen Tann eben fo wenig bewieſen werben, als bie Wirklichkeit einer Dffenbarung. Beide nehmen alfo etwas an, mad . nicht bewieſen tverben Faun, aber bewiefen werben mußte, und dichten alfo, anflatt zu raiſonniren. Dieſes wat

unfreitig. der erſte Schritt über das Gebiet der Philoſo⸗ pbie, mit welchem man ſchon an die Unphiloſophie ſtreif⸗ se, und welchen mehrere zum größten Nachtheile für das wiffenfchaftliche Intereffe folgen mußten. Man er laubte fich nun eine Dichtung über die andere, und ver wanbelte die Philoſophie in Poeſte, die Geſetzgebung der Menſchheit in ein veraͤnderliches Spiel der Willkuͤr, wel⸗ ches durch feine wenige. Conſiſten; und Haltbarkeit, und durch feine MWeränberlichkeit endlich felbR Ueberbrug =

4 ! „Fr .

Ueberſicht der 4. Periode 385

Ekel hervorbrachte. Wir wollen bie vorzuͤglichſten Ver⸗ aͤnderungen dieſer ſchwaͤrmeriſchen Philoſophie hier noch einmal vor Augen legen, und zwar nicht nach der Zeit⸗ folge, ſondern nach den Hauptmomenten, welche ſie be⸗ trafen. Der natuͤrliche Hang des menſchlichen Geiſtes zur Speculation lag dieſer Philoſophie, wie uͤberhaupt jedem Dogmatismus zum Grunde. Das Irdiſche und Ver⸗ aͤnderliche erfuͤllt und befriediget nicht das Streben des menfchlichen Geiſtes; das Bewußtſeyn der moraliſchen Wuͤrde, zu welcher er beſtimmt iſt, das Gefuͤhl der mo⸗ raliſchen Anlagen, und beſonders das Bewußtſeyn ber praktiſchen Freiheit, wodurch er ſich über die Natur er⸗ hebt, macht, daß er ſich als ein Glied einer uͤherſinnli⸗ chen Welt hetrachtet. Er iſt indeſſen doch einmal in der Endlichkeit umſchloſſen; er kann die Schranken nicht eigenmaͤchtig zerbrechen, die ihn umfangen halten, noch ſich von der Endlichkeit befreien, in welcher ſein ganzer Wirkungskreis iſt. Nur durch ſeine Ideen und ſeine Grundſaͤtze kann er ſich uͤber dieſelbe erheben, nur in Be⸗ ziehung auf ein überfinuliches Reich der Sitten ſeinen⸗ Standpunct als moralifhed Wefen in ber wirklichen Belt behaupten. Aber dieſes Glauben, mit welchen man im Vertrauen und Glauben auf bag unwanbelbare Bewußtſeyn firenger Pflicht, das Ueberſinnliche ergeeifet, befriediget nicht die fpeculicende unb auf Einfichten folge Vernunft; fie will ein Wiffen, fein Glauben. _ Diefeg: ' war das beftändige Ziel aller Speculation gemefen, und 8 blieb es auch) jetzt, nur mit dem Unterfchlede, daß nan fih weniger an bie wirkliche Natur des Menfchen, eine intellectuelen und praftifchen Faͤhigkeiten und Bes ürfnife hielt, fondern ‚mit einem Sprung, ohne Mühe ınd Anſtrengung es in lebendiger Anfchauung ergreifen, . ‚der vielmehr: ſich ſelot ie in die —— Welt ver⸗ etzen wollte. |

Diet

k

384 Biertes Hauptft; Dietter Abſch. . Cap.

Plato hatte durch fein lebendiges Intereſſe umd fei nen reinen Sinn für Sittlichkeit, auch die religidfen Ideen . einer aufgefaßt und ſchoͤner entfaltet; aber nie hatte

ee dad Band, welches fie mis der Sittlichkeit fo enge verbindet, aus den Augen verloren, und menn man in den Blicderbau feines Syſtems gehörig eindringet, fo

war e8. eigentlich das praftifche Intereſſe, welches ihn auffoderte, das Dafeyn Gottes und die Wirklichkeit der Unſterblichkeit theoretiſch zu beweiſen. Wenn er auch barin feiner. dichteriſchen Einbildungskraft einen freien Flug erlaubte, ſo beobachtete er doch die Sraͤnze dei Philoſophirens und des Dichtens ziemlich genau,

Route beides zu unterſcheiden, und verwechſelte nicht dat

Heinen mit dem Wiſſen. Platos Philoſophie wurde da. ber eben darum, weil fie bie meiſte religidfe Tenden;

hatte, und die Phantaſte mit der Kälte des Forſchens ‘Vereinigte, In diefen Zeiten, ba durch Keligion dag Sn. tereffe dee Speculation wieder angeregt und’ gehoben wurde, vor allen andern hervorgezogen; aber das Ber haͤltniß zwiſchen Pharitafie und Vernunft, welches der wefentlichen Charakter jener Philofophie ausmachte, lich nicht mehr daſſelbe. Die Phantaſte wollte fich nicht meht gefallen laſſen, der Bernunftj untergeordnet zu ſeyn, um den Gedanken Leben und Klarheit gu geben, fonbern fie maßte fih an, in gleichem Verhaͤlcniß mit der Ber nunft die Angelegenheiten: der Vernunft zu beforgen, bie Hrobttme: zu. beftimmen,' die Entfcheibungen zu geben. Der Grund von diefem umgekehrten Verhaͤltniß lag theils in dem Zeitgeiſte, in der geſunkenen fittlicheh und wiffen⸗ fehaftlichen Eultur, theils in bem geiſtigen Charakter der⸗ jenigen Maͤnner, welche die Speculation an dem Leitfa⸗ den der Platoniſchen Philoſophie wieder in Sarg brachten, teiche gleich dem Plato viel Phantaſte beſaßen, aber ft nicht in gleichem biefer durch die Vernunft ber herrſchten.

Man

+Meberficht der 4. Periode... 385.

: ,Man.batte angefangen, bie eingnder entgegenge⸗ ſetzten ‚ahilofophifchen Syſteme zu vereinigen, nicht ſo⸗ wohl durch ſtrengere Prüfung, Beſtimmung und Unterörds nung, ihrer Principien, ale vielmehr durch kuͤnſtliche Deu⸗ tung ihrer Reſultate, weswegen dieſe Vereinigungsver⸗ ſuche nur einen Eklecticismus oder Epnfretiemug, infö« fern man bald aug dem Heterogenen dag Gleichartige und Zufanıwenflimmige auswälte, bald ſelbſt das Heteroge ·

cher wollte, aber feinen. wahren Gewinn fuͤr dĩe Philo⸗ ſophie hervorgebracht hatten. Nur die ‚in Die Augen fallende aͤußere. Disharmonie der Phlloſophen, als ein Skandal, woran, ‚viele Anſtoß nahmen, wollte man ver⸗ decken, nicht den innern Wideyſtreit der Grundſaͤtze und Anſichten aufheben. Die Platoniſche Philoſophie, wel⸗ che nach der herrſchenden Stimmung der Denkart einmal den Varzug erhalten batte,. en hierbei‘ en Vereini⸗ ————— —— Ba DAAD Sn | Eo, ie in dem vorhergehenden ——— die ſeſte⸗ | re wiſſen ſchaftliche Begruͤndung def, meiſtentheils von der Religion getrennten Moral der ‚Eentralpunct war, auf welchen die meiſten Beſtrebungen der philoſophirenden Denker gerichtet waren; ſo fing in dieſem die groͤßten⸗ theils von der Moral getrennte Religion, und zwar nicht bie durch Philoſophie und ſittliche Begriffe gereinig⸗ te, ſondern die populaͤre Religion, mit allen unlautern Zuthaten des theoretiſchen und praktiſchen Aberglaubens an,. die Aufmerkſamkeit der ſpktulirenden Vernunft im⸗ mer ausfchliegender auf fich zu sieben. Diefe finnliche Religion zu gründen, die verfchiedenen dußeren Formen derfelben gu vereinigen, biefes war jegt dag Hauptthema der Philofophie, welches der Zuftand der phllofophifchen. Eultur und dag Zeitintereffe herbeiführte. Das Zeitine gereffe,. weil Die chriftlide Religion fih immer weiter Tennem. Geſch. d.· Philoſ. VI.Th. - Sb "ande

386. Wieites Hauptſt. Bierter bh, HE u

ausbreitete‘, immer mehr aber auch ben Kanipf für die . bisher beſtandene heidniſche Religion antegte; und weil die chriſtliche Religion ſich wegen des goͤttlichen urſprunge als die einzige wahre Keligion geltend zu machen ſuchte, fo konnten die Verfechter der heidnifchen Religion keine anbere Partei ergreifen, als ebenfalls den göttlichen fr. fprung ihrer Religion zu deduciren. So trafen alfo Res ligion und. Philofophie durch ben Supernaturalifinus in einem Puncte sufammen.:

Auf diefe Are wurde alfo dag Höfe in ber Spe⸗ culation, das Unendliche und Abſolute, zu dem faſt einji⸗ gen Strebepunct des Philoſophirens; die Gottheit ihrem Weſen nach zu erkennen, und aus ihr alles Wirkliche ab⸗ zuleiten, das gorzäglichfte Problem bed Forſchens. Man glaubte, Aut, dann diefes Urweſen mil Wahrheit erfannt zu haben, | Mein die Erfennmiß deffelben au ihin ſelbſ Zecſchoͤpft ſey, der Erkenntnißact und das Objekt Fi de ruͤhrten, oder beibe in ihrer Identitaͤt und Inpifferen er⸗ kannt würden. Einheit des Erkennens und des

Erkannten dur unmittelbare Anthanung

gege ben, dieß war der hoͤchſte Pant, auf welchen fih die Speculation pur immer ſchwingen komte. War die fer erreicht, fo mußte es tin leichtes Unternehmen ſeyn,

das Verhaͤltniß des Unendlichen zu dem Endlichen, der

Urform alles Seyns zu den befchränkten Objecten zu fir den, und ſelbſt Die vielen Götter, weiche der Gegenſtand der Anbetung in den verſchiedenen heidnifchen Religionen waren, bis auf die einzelnen Schutzgottheiten Herab, konnten auf dieſe Weiſe nur allein ihre Stelle behappten, wenn fie als Modificationen oder Ausfluͤſſe and. bein ei⸗ nen IRB bargeftellt wurden.

Jetzt Finnen wir bie verfchiedenen Formen aid Ge⸗ hal bieſer ehe mpftiſchen Philoſcpbie aus

U * Be: * 2 J * N vo

.

\ .

:Meberfühs ver Periode. 387

einem. Standpuntte uͤberfehen. Die Imdivibuälisde je⸗ bed ſchwaͤrmeriſchen Phikofsphet, feine. beſondere Anficht, fein uͤberwiegendes: Intereſſe für die Specudation ode für dad durch die Speculatien beſtimmte Handeln, bee Kite: auch: eine befondere eigenthuͤmche Geſtalt der Philofſophie. Ueberbaupt offenbaret ſich eine zweifache Richtung des Philoſophirens ex verſtebt ſich von ſelbſt, daß wir dieſes Skiben in ben Geiſte dieſes Zeit⸗ alters nehmen —, es mar bald aufſteigend zu dem Mt —B in dem Kadlichen.

an fuchte ich been. Albſoiuten m bald Auf |

dem Wege bed Denkens, batd, auf. dem des Ans ſchauens. Das erſtè gab bie fehmdrmetifche Spetula⸗

tion, daB. zweite Die ſchwaͤrmeriſche Theurgie. Beide

waren zwar meiſtentheils mit einander verbunden, doch nicht immer in demſelben Grade. Denn TelbE Did tin, welcher das Abſolute durch dag Denken fuchtey nahm doch au, daß das Abſolute unmittelbar durch eine iatele lectuclle Anfchauung ſich ber Seele darſtelle, um ber

Nachfrage nach ber Realitaͤt des Begriffs uͤberhoben gig '

ſeyn. Diefe Anfehauung wurde nur bei Speculation regen angenommen. Gang etwas anders war bie Theurs gie, welche durch bie Anfchauung in unmittelbare reale Gemeinſchaft it dem Unendlichen treten wollte: Zwi⸗ (hen beiden ſchwankten die Neuplatoniker, indem PB Los

tin z. B. die Speculation für zureichend. bielt , um die . .

fe reale Gemeinfchaft zu bewirken. $amblich aber dies fe verneinte, und darum bie —— aech über bie Speculation ſetzte. 3

Das Ab ſolute fuchte met cheoretiſch durch us. traction. Denn man fuchte dasjenige Wefen, def fen Senn ber Grund albes Seyns if, ohne et« vas von dem durxch daſſelbe begruͤndeten zu ſeyn; ein

Db, 2 £ dx Weſen,

.

588 Viertes Hauptſt. Vierter Abſch, IE: Cap.

Weſen, welches zu feinen Seyn nichts anders voraus⸗

ſetzt, aber von alleni, was iſt, vorausgeſetzt wird. Die⸗ fes konnte tun nichts Zuſammengeſetztes ſeyn; man ſach⸗

te alſo die abſolute Einheit gu allem Zuſammetigefetzten,

welches ſich zu den Dingen verhielt, wie die Einheit zu

. alten möglichen Zahlen: Man: glaubte alſo durch Ab⸗

ſtraͤction don dem Beſondern in dem Begriffe jedes Ob⸗ jecets, durch Auffaſſung desjenigen, was in allen Ob⸗ jecten ohne Unterſchied fich fiber, und ohne melches. felbk ein Object wicht gedacht werben Auan, dieſes Abſolute zu finden. Nun fand man, dag man von jebem Object:

alle Merkmale," wodurch es ein beſonderes Objeet wird,

nur aber nieht die Einheit wegdenken koͤnne. Die Ein⸗

heit, ein Verſtandesbegriff, wurbde daher als das Abſo⸗ Iute hypoſtaftet, - ein’ Verſtandesbegriff zu dem Wemefen dem Abſoluten gemacht. Plotin begnuͤgte ſich, dieſe

Einheit als Urprincip aufzuſtellen; Proclus aber. zu

giederte gu dieſem Behufe- den Begriff eines Objects

. Mberhaupt:: Motin fand bie Einheit als Dierkmel in dem Begriff jrdes Objects; ; Proclus fand außer dieſem SRerfmal noch zwei" andere, naͤmlich Mannigfaltigkeit und Berbindang der Einheit mit der Manntgfaltigfeit; Plotin leitete daher aus der Ureinheit fogleich Dbjecte als die Intelligenz und die Seele, Proclus aber erſt unmittelbar die Beſtandtheilt jedes Objeets, und bant daB Object als Generalbegrif allet Objecte überhaupt,

und Bann m MTeAbST Intelugenz und Seele ab.

Diefe oe ber. hypoſtaſteten Einheit, weiche mit ber 'abfoluten Einfachheit‘ vermwechfelt wurde, war ganz an Inhalt leer. Haltung erbiele fie in der Phantaſt⸗ die⸗ fer Denker einigermaßen durch den derſelben hm duuklen Bemußtfeyn anhängenden Begriff von Etwas; und dem Bilde eipes intellectwWalifirten Lichts. Am Ende un Perioke —— man erſt inne, daß *

ei

«

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a: Tueberſicht der 4 Perlonn 369

Geiſt: ſich umſonſt bemuͤhet, etwas ſchlechl in Abſolutets u erkennen, ohne doch a von diefer abe * bed innen. 2 ar

* meiſten die —* der Verſuch, aus dem abſolut Einen und einfachen Urmefen alle Dinge abo zuleiten. Da man bier auf ber einen Seite alles Sinn« liche zu entfernen fuchte, auf ber andern aber die Idee ine Verſtandeſswelt gang Inhaltsleer if, ſo mußte theils bie Phantaſte, cheils die logiſche Ableitung deu. Begriffe, .. welche nad) dem Hange, alle Vorſtellungen gu hypoſtaſi-⸗ Ti, eine-Emanütign vernwandelt waurde, dieſes leere Geld erfuͤlen. Es war nichts anders als ein dogmas tiſcher Idealismus, der auf ber einen. Seite zwar ben Fehler der Einfeitigfeie, vermied, indem er aus dem Einın, weiches weber harſtellend, voch das Vorgeſtellte war (de neuere In daifferen Y,/ beides das Ideale und. bag Reale abzuleiten firchtes auf der andern. aber Sonden“ · felben Schmwierigfeiten der Unbegreiflichkeie gedrückt wur⸗ de, und-fich: in dem Fortgange in dieſelbe Inconfequeng ſtuͤrzte, daß bei dem Denken das Object, und beide Object das Denken als Bedingung voranögefegt werben mußtes so: 7

Ze iR; 3

& ſehr man Eine als

daB Urweſen ganz rein und abſolut, oder in der größten

Einfachheit zu denken, ſo ging doch ‚bei dem Beſtreben

aus dieſem Einen alles abzuleiten, dieſe Einfachheit ſogleich verloren. Daher dachte ſich Plotin das Eine als mie unendlicher Kraft, ſo daß ed mit ſeinem Ueber» maß von Kraft aus ſich ſelbſt Heraus teitt, und die In⸗ telligenz erzeugt, und dieſe wieder die Seele, man weiß richt wir. Man lich. ſich durch dieſe Erklaͤrung, welche eine Erklaͤrung iſt, befriedigen, weil das myſtiſche Bild iner —— die ee ”. 4 r d⸗

ie

890 Bine Bai Vucer Abſch. II. Cap. |

Broclke, welcher ‚von einer vielftitigern Beſtimmu des Begrifs eines Objects ausging;, ſtellte eine ander Genealogie der Dinge auf. Er fand in jedem Hbjette Einheit, Leben und Denkbarkeit; indem er uͤber dieſe | E Merkmale reflettitte, brachte er ſie auf Einheit und Viel⸗ Belt, oder Staͤnze und Unbegraͤnztheit zuruͤck, welche un⸗ ter Dem oberſten Verſtandesbegeiffe der Einheit —ſtehen. Indem er dieſen Meg ruͤckwaͤrts ging: fand / er das Prir⸗ tip der Einheit, dee Dualitaͤt und der Dreiheit, und a | lettete auf Sirter latten hmmier uene Dreibeiten ab.

| Plato⸗ Anmabnıs vor dert Principien hatte be Son angegeben; : durch triabiſche Ableitung alles Real aus dem Einen dag ganze Syſtem ber Dinge zu exfchdp- ‚fen. "Da aber jene Dreibeie des Plato eine Auſicht ci ned Denfers ,- aber: nicht in der Form der Weralinft gr: gründet war, "fo fonnte "Diet Manier nichts als ein Reihe von Vernllaftelelen berderdeinsen. wi: |

: Da bie, ganze Reihe der Ss: voa dem Arweſen an sie auf daB Lebte nichts anders iſt als bie unendliche Productionskraft, welche ſtch ins Unenbliche geſtaltet, und ohne Zeitgraͤnze das Eine als die Form, und das Mannigfaltige als die Materie herborbringt, wie man von dei Allgemeinen durch Hunzuſetzung von Beſtimmun⸗ gen u dem Beſondern herabſteigt;, ſo begreift man, dal dieſe ewuͤge Eatſtehung der Dinge außer der Zeit, and die zeitloſe, ewige Hrrvorbelngling der Materie aus dem Un weſen toeferielich mit dieſem Syſteme verbunden iſt; dab es cine Verſtandesthelt und. einr Sim nwelt gibt, und die letzte nichts anders iſt, ala bit Anſicht der Verftan⸗ deswelt durch die Schranken det menfchlichen Vorſtell⸗ kraft, Man begreift wohl, - wie man ans biefem Syke me darauf Habe kommen tanken, und. kommen müßten;

ö an sat wie man fh fo Inge ——— tonutt = Erfi

ueberſicht der 4. Periohe, SIE

ertiärung dee Realen aus dem Borkeken, dies uneübe . Liche Produciren, welches immer wieder zum Dbjecte eig .. nes neuen Producirens wird, wo jedes Product wieder producirend it, Bis die ganze Reihe mit einem Product, welches. ‚wicht weiter probuelcet , oder ber, ‚fipnlichen Ma⸗ terie enbet; dieſe Erllaͤrmmg, wodurch alles, dad Erſte und dag Letzte in der ganzen Reihe ausgenommen, zu leben⸗ den vorſtellenden Weſen gemacht wird j. eine Erklaͤrung, in welcher man nicht einfſehet, wie aus dem Urmefen,

welches nicht Iebet und ohne Vorſtellungen if. Daß. Le⸗ ben und das Vorſtellen betsorgehet, noch wie das letzte producitende ein Probuct hernorbringt, weſcheß ohne Le⸗ ben und Pgrſtellung iſt, eine ſolche Thrörie für, eine Res alerklaͤrung des Seyns zu halten. Es laͤßt fidh nur eie nigermaßen auß dem Hange bed menſchlichen Geiſtes zur Speculation und der Schwaͤrmeren begreifen, welche org eLungen in Objecte vermandelt.

Da eine ſolche Philoſpphie nur ein aſalidenesn und ſelbſtgeſchaffenes Vernunftprincip an die Spitze der Spe⸗ culationen ſtellen kann, ſo begreift man, warum die Spes culationen, ungeachtet fie immer nur ein .und daſſelbe Ziel haben, ein ſo veraͤnderliches Spiel von Phantafieen dDarbieten.- Alle diefe Speculationen berubeten ja zuletzt nur auf einer ſubjectiven Anſicht, auf der Art und Meife, wie ſich einem Individuum dag Abfolute in jeder vorgeb⸗ lichen intellectuellen Anſicht darſtellte, wie es ſie auffaß⸗ te, mie und wie viel es daraus ſchoͤpfte. Dieſe An⸗ ſicht war alſo nur individual, und kounte nicht einem An⸗ dern angeſonnen werden. Jeder Speculirende ſtellte zwar gktiſſe Grundſaͤtze auf, vorgäglich-für die Ablei⸗ tung bed Defonderen aus dem Allgemeinen; allein diefk Grundſaͤtze find ſelbſt dogmatiſche Säge, welche Feine andere Begruͤnduns haben, als die Theorie ſelbſt, fie zur Stüge bienen ſollen.

Außer

508 Viertis Haupiſt. Vleiter eo HE Eap.

"Außer diefer Serdndirtichtä, welche in ber Natur biefee Spetuͤlationen ſeibſt lag, kam noch eine andere

hinzu. Man verband naͤmlich mir der innert Offenba⸗ Trung durch das innere Litht, noch eine aͤußere, und je nachdem man bie Philofophie des’ Pythagoras/ des Pla: 10,. oder die Diatelfprüche‘ des Zorvaftel, ‘oder die Ge⸗ dichte des Orpheus; oder die unfergefchöbenen Schriften

des Hermes als "Duelle “überfi anlicher Ertenntniffe be⸗

rachtete, ‘erhiätt das Syſſem andere Materialien; andere

füge und Modificationen: "Der Nebenzweck Die Herr | Kähende "ellgion mie mehr oder weniger Zufaben des

Aberglaudens du’ begründen, gegen Einwuͤrfe zu verthei⸗ digen, and. Ve‘ ‚Verfchiedeneni Meinungen und Saßungn ber‘ natighäfen Religiönen zu vereinigen, fuͤhrke wieder ‚andere - pelßtem Spetnlationen“ and Bemägunge Berbii. '

Eine ‚folche ſchwmaͤrmeriſche pbllolopbie/ welche eis

Zentlich auf "Hlndih' dunklen und unentwickelten Gefühle, er Sehnfucht nad) Vereinigung mit dem Ewigen, b% |

Tubete, welche nie baran-bachte, den Urfprang dieſes ; Gefuͤhles ‚ja unterſuchen, und die Bedeutung deſſelben innerhalb der ‚&rängen ber Moͤglichkeit zu beſtimmen, wel⸗ he, um diefe grundlos angenommene Moͤglichkeit zu er⸗ reichen, aus bloßen Begriffen und' Vorſtellungen reak Wefen-fchuf, Ed mit Begriffen und Gefühlen bad Ir berfinnliche ju erreichen glaubte, eine ſolche! Phil

ſophie kann nie andere als fuͤr die —— und die

Menſchheit nagtheilige Folgen hervörbringen.

+, De: feichte, ‚oft gruͤbleriſche ‚aber i immer, grund fofe, Dogmatigmus, tuelches bag Meſen dieſer Philofe- phie ausmacht, muß nothwendig allen Sinn und alles Iutereſſe für. wahre : Wiffenfchaft derdrängen. Denn erſt lich fuchte er bie Quelle der uͤberſinnlichen Erfennt: nife gicht in, fondern außer der Vernunft, in einer goͤtt⸗

lichen, |

[1

\ Aunderſichen ber 4. Betleda⸗ s808

| fichen mittAbaren ober ninmitkelbaten OAaacuig, welche nie bewleſen werden kaun, and anſtatt eiue: Er⸗ kenntuiß des Ueberſinnlichen zu begruͤnden, ſetzt er" bie⸗ ſelbe ſchon votaus und offner allen Dichtungen rend Taͤufchungn vuüter "denn weichen GSehlinn von Offenbar rungen Er und Zorn: "Zneitend nimmt:er das Erſte“ woraf ich die Hänge Meihe feiner Speruͤlacionen gründet, ohne Beweis: usw unmitteibat Gewiſſes an. MAR. Wenige waren! ſo aufrichtig zu Beflihen , da das woraafiiities ik ihrem: Syſteme beruhen, ıfoin Wiſ⸗ fen, fondern nur ein Glauübe ſey, ob ſie gleich auch han nicht aus dem Kreiſe der Daͤnſchungen heraus gehen; ſon⸗ dei diifeil vernanfeloſen Slauben dem apodiktiſchen Wiſ⸗ fen SA Vetzenrene Deterch 8: uinime er ohne Grund, um ſccute ſchwärmeriſchene Tendenz willem ein abſolutes Erkenniniikoer mogen, aireintrltigibeles Unfchanungsuers moͤgen⸗ tin inneres Licht ah 7 wodurch bie Srele der Er⸗ leuchtung bon oder enpfängtich wird: " !MWiertinf. Indem man dieſem truͤglichen Jerlichte ziner Erfnntnil | des Ueberfinnſichen mit rafliofen Thdrigkeitwaihjagth, veränderte? maninnere Anſchanangen in. Außere, :und äußere in innere, Phantaſteen in Anfchaunngeh, Merk in Begtiffen Begriffe in Anfſchauungen und Anſthauun⸗ gen brachte man wieder auf Begbiffe, und ſo war man in einem Kechfe der Vorſtellungen gebannt, and hirit Mor⸗ ftelungen für Objecte, nud Objecte fuͤr Vorſtell ungen. So wär die Einheit doch offenbar nichts. als ein Ver ſtandesbegriff; er wurde aber zueinem Objecte, zu dem abſoluten Weſen gemaihht. Was war es anders als die⸗ fe Umwanbelung der Besriffe in Objecte, und der dB jecte In: Bsrkelungen, wenn Plotin allen Objecten ein Leben und Vorßellen deilegt, weil ar an-ihnen Form und Materie unterſcheidet, und die Form (ade) tinem: Be⸗ griffe ensfpriche?: ‚Wenn Broclus:de Moͤglichkeit Buvaruip): wie Ausdehnung Frr. Einheit, uubdie | a irk⸗

\

Er Viervs Hanneft. Vierter Abſch. IEL Cap.

Mirkkickrie- die Aunhchuung Ay: Migiih keit, nenat, fo Seägt, er. ‚eine. Aufene: Anlchonzung auf einen Verflandesbegriff uͤher. Fuͤnftens: Andem mau

alſo immer ur dem tegen Verlangen, daß Ueberfinnliche

zu erkenmnen, nachſtrebte, und keinen: Blick auf daB innere Schauen richtete, in. welchem man die wahren uͤherſiun lichen: Dinge zw ergzreifen vermeinte, ba men, Doch nut feine zu Dingen gemachte Bepriffe, Anfhemuggen un Phantaſicbilder auffaßte, raͤumte man des Phantaſie bie Herrſchaft über die Vernunft:ein, und werlep.Gch immer mehr aus-bem: Gebiete des Mirklichen in, bie Region ber: The... Man hielt mb nicht mehr der Muͤhe werth, einen Blick auf Das Bewußtſeym zu thun, um füch felbk zu nerfichen, -bie. Natur des ˖menſchlichen Seiftes ald eines denkenden und handelnden Weſens zu Asıhiren, um einen feſten Puuct su haben; van dem wan-qusgeben un teodurch man das Foeſchen Jeiten und beſtimmen koͤnntt. Aus ıdieferslirfache verlor man ſich immer mehr im die Blendwirke der Phantaſie und Pie Taͤuſchungen der Gchmänmereii: mau“ verierrte; ſich in eine fremde Belt, ohne einmen Ariadniſchen Faden zu habey, der aus dem kabyrinthe wieder beraus fuͤhren konnte. Sech ſtens: Die Matur aus vernunftigen Principien zu erklaͤren, murde immer ſeltener das Zieldes Philoſophirens. Aus Viſtoarn, aus erdichteten Anfehauungen, can dem ver⸗ zueustliih:erkannten Abſoluten die Natur zu. erklaͤren, dad ak keichetn,: kaſtete weniger Anſtrenqung, und ſagte. der xinmal herrſchend gewordenen Richtung der Specnlation mehr zu. Siebentens; Je. feichten.unb bequemer bie fer. über die Graͤnzen Den Srftunbarkeig in die Inftigen Re gionen bes Abſoluten ſchwaͤrmende Dogmatiamus wurde, deſto kaͤbner und. breiten. wurde er. De: Mißtrauen in die uͤbex ſchmenglichen Erfenutsiffe verlyr ſich, und wenn ſich auch hier und da eine Spur von etwas mehe Muͤch⸗ En ‚und Bedachtſautei. ———— ie hatte man doch keine

le J

NMebrrlicht des 4. Be itra une. 396 |

keine Bedenlichteit gegen: die-Bruinhfäge, fondern gagen gewiſſe Nefaltoge und Folgerungen. Bon dieſer Ust war der Zweifel, der ſich in dem Porphor und Euſehius von Myndus regte. Auch ſelbſt der helle Gedanke des Dumastius, daß ſich die menſchliche Vernunft vergeblich anſtrenge, das Ablolut⸗ in feiner Einfachheit und Unendlichkeit su faffn, führte. nicht auf die Unben zengung, daß die Specaletion dinen falſchen Weg betre⸗ ten habe, ‚fondern auf einen neuen Verſuch, Die abfoluse

Vernunft mit: der endlichen in ein gewifes Berhälinig

ber Harmonie gu. bringen. Dagegenggeate fich:inicinigen Deuter. teicher eine: gaͤnzliche Gleichguͤltigkeit gegen alle Speeulation, welche mehr Aus Unmuth alber die vielen mißinngenen Verſuche, ald aus der Selbſterkenntniß der Vernunft entſprang, und Seber, aus id lieber an hot ſchen aufgab.

Die. ‚allgemeinen treten auch in den Zußande-der einzelnen phllofophifhen Wiflenfchaften un- verlennbar hervor. Die Logifr als Wiſfenſchaft des formelen Denkens, fpielt in diefem ganzen Zeitraume eine fehr untergenrdnete Role. Ein hat nur, das menſchliche Denken zum Gegenftande; das abfelute Wiſſen der Gott⸗ beig liegt außer ihrem Kreife; und fie bat daher hoͤchſtenß dag Gefchäft, das, was in der Anſchauung de8: Unenib» lichen und Abfolusen gegeben ift, theilweiſe aufzufaffen und auf Begriffe gu bringen, aber nieht den Beruf, die hoͤchſten formalen Grundfäge aufzuſtellen, welchen ſich alles Denken unterwerfen muß. Das Göttliche if über das menfchlide Denfen erhaben, und die Logif darf fi Daher nicht beräns nehmen, zu beſtimmen, wie ber Form nachwas if. Dieſe/ wo wicht ganz verachtete, doch herabgefetzte Wiſſen ſchaft raͤchte ſich aber ‚auch dadurch, daß fo wenig Feſtigket, Beſtimmtheit, Gonſequenz und Sruͤndlichleit in RR su. finden IR;: baß daß

Ganze

v e

335 Bikes Haipfl, Mit Abſch Ni. Kap.

Wadſe nut eh Wegulgär don dinpenren ſufa nan ca gefrteten Stücken Ik; Velche bloß Hark die ag leben

Pnäflgge‘Zufammenpäng ER

Die Maaphht if die einge an faſt —— rultivirte Wuffenſchaft, wie der Kbertrirbene und üben

wilegenb gewordene Hang: zuer&ipicnjarten ſchan erwar⸗

teh laͤtt. GBleichwohl har dieſe iffenfchaft wenig ge⸗ wonnen. SEE’ fehlte an alen-Unterfischimgen, welche den Umfang, die Graͤnze, dan Juhalt uund die Principien dieſer Wiffenſchaftntet ſachen, and dem Borfhangugeift weniĩgſtens einen fehlen Puuch geben. Die Propoͤd eutit

wes Ariſtoteles iſt wiche eiamal zu dieſem Zwerkr· Benutzt

worden. Zwar: hatte der'Speculetionggeit:zin brſtimm⸗

wes Ziel; Hin’gewiffes Objtet, doffen Erforflfang er nad ſtrebte, diefed war die Idee der Gottheit vorzüglich, und

zum Theil auch die‘ Immaterialitaͤt und Unſterb lichkeit

per Gele," unb er war dadürch vor eineni unftaͤten Her

Amibren und: Herumtappen gefichert ; aber dadurch mat. Dorh noch Tan-ficherer Weg zur-wiffenfchaftlichen: Mes

: ode eindelcitet. Vielmehr beweiftn ale -bläfe-fpecula-

tive Verſucht,“ daß mar: mehr als jemals nur auf Gluͤck

sie Reife in bag urbefannte Land unternommen Batte,

; wie iu gelangen, |

und daher nichts ald Dutrzüge Be Au Ku Se

“a, ph joa” er

Eheben war Metepboat ber Hauptgegen Fand des Speculation gewefen. Es offenbart ſich aber ‘ein dreifacher merkwuͤrdiger Unterſchied in dem Verfah⸗ ren, welches man ehedem und jetzt beobachtete.: In den beſſern -Zeiten Ser Philoſophie waren dieſe metaphyfſchen BSpeculatinen in einem fÜhr engen Zuſammenhange mit den: praktiſchen Erfnneniffen: Wenn nian auch dieſen

nie ganz deutlich und umfaſſend einſah, fa war es boch

cula-

08 ber: ealtifgen Memsofe,. welches ‚die fpe-

j‘

er Meberficdt des 4. Ardtraumg”? 397

cutativen Forſchungen wichtig: machte. Jetzt war: abes das Jutereffe an denſelben groͤßtentheils ſpeculativ, vicht praktiſch), und wenn ſich auch noch hie und da (beſon⸗

= Per

») Dan -toled 5. B. dieſen praktifchen Geſichtspunkt leicht bei .. dem Platoniſchen Philoſophem von ber Materie umd der . Biltung derſelben durch die Gottheit entdecken. Der fitts ‚liche Menſch wuͤnſchet und glaubet, daß die moraliſche Weltordnung mit der phyſiſchen zuſammenſtimme, und er nimmt daher einen Welnicheber'an, von dem das Na⸗ turgeſetz und das Moralgeföß abhängt, und wegen-bei Ge Ichmaͤßigkeit, welche Die Vernunft für die freien Amndlung

- gen. gebittar, kann er auch in der phyſiſchen Nafız Ges.

‚ebfoßateit, nie für gut, halten. Darum behauptet Plato, Materie unveränderfihen Geſetzen unterworfen habe, weil Ordnung beffer fey als Ynordnung. Die Neuplatoniker

Groͤnden. hit’ an, ‚weil eint theoretiſche Cinſicht hierin außer den, Gebißte der Vernunft. lieget, und was man auf die eine oder die andere Art daruͤber behauptet, durch gleich ſtarke Gruͤnde entkraͤftet werden kann. Wenn mar abet das Fragment des Hüerokles von der Vorſe⸗ hung, welches Photiue: Pod. CCLI. erhalten hat; betrachtet, ſo ſiehet man: ſogleich auf den erſten Blick, daß dieſe Lehre nicht aus dem thearetiſch praktiſchen Geſichts⸗ puncte, wie bei dem Plato, ſondern lediglich aus denk theoretiſchen betrachtet wird. Dieſes erhellet unter andern aus folgendem Einwurfe. Wenn Gott und die Materie ‚gleich ewig find, fo fans man fragen: was: Gatt fuͤr ein Necht hatte, die Materie, die ihmihr Dafeyn nicht verdankt, zu bilden?. Sodann cheint die Bildung zur Ordnung nicht Güte, Tondern orwitz zu beweiſen, dern da die Unordnung in dem ewigen, nicht entfiandenen Wefen der Materie gegründet tb, fo iſt die Ordnung, welche Gett ſtiftet, etwas zu Weſen hinzugekommenes, ja dem Weſen derſelben wider⸗

Gott ſeiner Weisheit und Guͤte zufolge’ die geſetzloſe

nehmen dieſe in der Zeit geſchehene Weltbildumg aus audern

ſprechendes; und Ta alles dem Weſen widerſpre⸗

chende ein Boͤſes iſt, ſo hat Gott durch die Bildung der Materie ihr Weſen zernichtet, und daher et» was Boͤſes verurſacht. To ya san Qurır dire Inımı , zUN0r TU METETREEOMEr.:

« J

I

398 Viecas Haupeſt. Wierier Abſch TIL. Tap.

Bere bei dem Plotinm, aher in dieſer Hinftcht, doch nicht

öhne große Derfchieneriheiten ein: Geiſtesverwandter des Plato iſth regte, fo war aa doch nicht rein praftifch, fon

‚been ſchon durch das Theoretifche modificiret. Wenn

mau. 5.9: nach ber Ertenminiß des goͤttlichen Weſens ttrebte; um in eine unmittelbate Gemeinſchafe und Verei dnigung mit demſelben zu teeten, fo hatte man Ga letzte Ziel der praktiſchen Veruunft nicht praltiſch fondern

ſpeculativ aufgefaßt, indem man die. moraliſche

GSostaͤhalichkeit in eine phyſiſche Gottgleich heit verwandelte: Am erſten Satire man eine Achnlich⸗ keit zwifchen dem Geiſte, welcher in Ariſtoteles Metaphy

herrſcht, und dem Geiſte dieſer Spekulation finden,

in. fofern in jener ebenfalls nur für das theoretiſche, wicht: für das praktiſche Intereſſe geſorgt iſt, und ber

Begriff von Ber Sottheit, als eines Dinges ber

Dinge, akſs blos theorethſch eutwickelt wird, ohne auf

das Verhaͤltniß der Gottheit zu dem Zwrcken ur Fode⸗

zungen der praktiſchen Vernunft im geting ſten u ſehen. Ohne Ruͤckſicht auf das. abweichende. Eyſtem Don dem Wefprunge der Erkenntuiſſe, dem Empirismus, welchen Ariſtoteles, und dem Nationalismus, welchen bie Neu-

Platoniter zugethan find wiewohl der letztere Rationa⸗

lismus, wenn wir ihn Big in feine erſten Gruͤnde verfol⸗ gen, ſich auch zuletzt in einen verkappten Empirismus verlieret, iſt in beiden der Begriff von Gore, bie

Differenz des Unendlichen unb Enblichen, des Voukom⸗

menſten und Eingeſchraͤnkten, ziemlich einerlei, mit dem Unterſchiede, daß Ariſtoteles dieſe Differen durch eine Wergleichung mit ben allgemeinen, empiriſch gegebenen Praͤdicaten der. realen Dbjecte beſtimmet, die Neuplato⸗

niker hingegen von der Anſchauung ſinnlicher Objecte

durch Abftraction zur reinen Anſchauting des Unendlichen

fortſchreiten, und hiernach die Differenz zwiſchen der Na⸗

ae des Unendlichen und ln. —— Nach .Ariſto⸗

Se Mehrheit der J. Zeitra ume. 299

Heilen it was Endliche: gegeben/ und daraus wird das Unmplhe erkaunt; nach: den Neuplatonifkern iſt mit dem Endlichen auch das Unendliche als die Baſis alles Seyns, aber auch darch das Unendliche das Endliche

gegeben, ohne doch Eitwas · won dem Eudlichen zu ſeyn. Ans dieſem Grunde hielt man ſich in⸗ beiden Syſtemen weniger anibas Subject als an bad Objert; man nahm nicht Bea ganzen Meuſchen nach. feinen Anlagen, Eigen⸗ thuͤmlichkeiten und Verhaͤltniſſen zum Stanvpeumtte fuͤt bad. Zorfchen, ſondern fahre. fi im bie ——— des Alm zu perſeten. ee, ,

ngeachtet bieſer bios ebeoretifihen tam man doch nicht. ſagen, daß ein. reines theoretiſches In⸗ tereſſe die Denker und philoſophiſchen Seher Gofeelse, ſondern «8 War bdurch andere Ruͤckſichten nw difitiret uud nicht gar; rein. Hierin offenbaret ſech ein 3writer Un⸗ terſchie d. Man ſichet es diefen Gpeoulationen naͤm⸗ Lich nur zu: bald an, daß ſie wach dem herrſchenden De - ligionoſyſteme modificiret, und nice blos Verſuche waren, wie weit es der. menſchliche Seil in: bee Erfor⸗ ſchung der göttlichen Natur bringen koͤnne, fiber gu» gleich gewiſſe einmal angenommene Vorſteliungvat deu. begruͤnben ſollten. Der Aberglaube hatte ſich von den fruͤheſten Zeiten an mit allen Arten des Hiidnifchen,‚Eul» tus verbunden, und nur eine Turze ‚Zeit bebaͤmpfte „bie geſunde Vernunft durch Philoſophie dieſen Feind der Menſchheit, doch nur mit ſchwachen Waffen. Die aufge⸗ klaͤrteſten Philoſophen erboben ſich durch die Kraft ihres Geiſtes Über den vernunftloſen Glauben, :unb beſtritten dieſen mehr indireete als directe, indem ſie die Grande» figkeit deſſelben mehr ahnden ließen, als ſelbſt in day gehörige Licht ſetzten; ſie wollten nicht durch offene Wi derlegungen dem religioͤſen Glauben Schaden thun, und bofften von der ger uſchloſen DIN der Auftlaͤruns

BE he wmehr

moR Winter Guupif, Misrssr Mhfih, M Eap. mehr gute Wirkungen, ald von. dem unmitalberın Rau »fe. Einide:grichifche Philaſophen ließen auch⸗ .ungead.

set ihrer ſonſtigen aufgellaͤrten Denkart, dem Aberglau

ben manche Higterehär offen, wie die Stoiker burg ihre Bertbeidigung: ber Mieussl und ihre allegoriſch Deutung ber. Retigionsmyiben. Erſt nachdem die Phi sofophie anfing, in Rom einheimiſch gu werden, bekaͤmpf⸗ zen einige helle Köpfe, wie Cicero und Seneca, du

Aberglauben mis offener Seien. Indeſſen wer biefd ‚gerade ber Zeitpunct, wo die Philoſephie ſelbſt faul

uud der Abgrglaube mehr ale je feine Herrſchaft ausbrei $ete, und wir finden-baher bald Männer, welche durd

Ihren Charakter: und ihre Einſichten über den :großen Daufen cbewfo: fehr erhaben waren, als fie durch ihre

Hinneigung und. Anfchmiegeng an den Aberglauben des

Bolkes den gefunfenen Credit der Vernunft beurfundeten.

N

Es war daher fahr natürlich, daß, ſo wie ſich ben ‚Uber, glaube writer ausbreitete⸗ die Religion und Denkungsart

ganz⸗ durchdrang,/ und fich felbE der beſſeren Köpfe bo

suächtigte, auch ber Speeulationggeift, wenn er ſich bie

and da cense, ſelbſt in dem. Aberglauben Reiz. und Stoff

Hand’, und durch ihn modificiret wurde?). Die Daͤmo⸗

wenlehre, welche jetzt aus mancherlei Gruͤnden eine große

MWichtigkeit erhalten hatte, niußte jetzt dazu dienen, bie heidniſche Religion zu. Rügen, den Polytheismus in Schutz zu nehmen, die Magie und Mantik begreiflich zu

machen, und uͤberhaupt die Religion an bie Philoſophie |

näher anzufchließen. Dadurch befam.nun die metaphy⸗ fifche Speculation einen neuen Gegenſtand, auf welchen man in den. diteen philoſophiſchen Syſtemen wenig Nüd- ficht genommen. hatte, einen größern Umfang. und einen größeren Wirkungsfreis. Se mehr. ber menſchliche Geik mit fich MR und der Natur wurde, deſto A _ . mehr

/ y I

Meberfiche bes 4. Beiträums. . 401 weht ſuchte er ſich in den luftigen und ertraͤumten Re⸗

—⸗

gioten des Ucberſianfichen anzubauen; bie Anzatdete

Dämonen wurde bis in das Graͤnzenloſe vermehtt, man unterſchied immer mehtere? Claſſen Derfelben, wach bei erdichteten Natur und Wirkungsweiſe derſelben; durch ihre Vermittelung ſuachte man die chimatiſchen Zwecke zu erreichen, welcht das Weſen der Mantik, Magie und, Theurgie ausmachten. Und ſo bot dieſes Daͤmonenreich⸗ welches die Stelle der Natur einnahm, zur: Befriedigung

8X

der Neigung des menſchlichen Geiſtes, ſich in uͤberſinnliche

Traͤume zu verlieren, einen unerſchoͤpflichen Stoff ban} u fie diefer auch dagegen jene Neigung unterhielt und

um fo:cher beſtaͤrkte, jemehr der Geiſt der freien. Dntee ſuchung und prüfung sammen war.

Die dritte Verſchledenheit liegt ar man ben frten Zeiten: die Erreichung des Ziels der Speru⸗ lation für keine leichte Sache hielt, (ende alle Kr Kruſer bes Geiſtes dazu aufbot, und ein methodiſches Denken dazu nothwendig erachtete. Jetzt aber, nachdem die zoͤctliche unmittelbare oder mittelbare Dffenbarung in das Mittel getreten war, durfte man nur feinen Geift zur Emupfaͤnglichkelt fuͤr dieſe Mittheilungen vorbereitem und die göttlichen Erfißeinungen rein aufzufaſſen und zu Behalten ſich "Semhben, fo wie man nad) bemi Erwachen durch. Ab ſonderung · der finnlichen Vorſtellungen "bie

Traumbilder klar zu "machen: und lebendig gu erhalten

trachtet. An bie Stelle: des mähfemen Denkens rad . das Schauen und Sehen, und das Philofophiren wurde en wachendes Träumen, Es gab zwar auch Phi loſephen/ weſchen das Denken fein Phantaſteſpiel, ſon dern eenfliche Geiſtesb eſchaͤftigung war, twelche in dem Stubium der Platvniſchen und Ariſtoteliſchen Philoſophie eine nicht gemeine Seiſtescultur erworben und ſich an anhaltendes ſcharkes und tiefes Forſchen gewöhnt Hatten:

—— Brit. d. Philoſ Vox Ge Dilie⸗

t

48 Viertes Wine Ahſch. I. Cap. | Die ſes waren aber hoch nur wenige nnd gmar die teften und

letzten in ber Reihe, und das Denken mar auch hei ihnen

dem Schauen untergeordnet: : Die Anſchauung des Abſo⸗ luten war gleichem Der Tert, welchen bad Philoſophtren su

2 @mmenticen hatte: Es iſt daher diefe Neuplatoniſche Phi

Iofepbie eine Vorlaͤuferin der Scholaſtik, und ‚ungen

- et -dsB Unterfchiebes, daß hier viel. Phamtaſte, bei den

Scholaſtikern mehr. Trockenheit im. der Speculatien herrſcht, fo flimmen beide doch varin uͤbetein, Daß ie var ein. Verſtandasſpiel, ein leeres Gewebe pon inhalt leeren Begriffen And. : Ohre auf den Charakter der Er· kennbarkeit zu achten, hupoftefict men Adern und Be ariffe, ſucht ſie voſtaͤndig zu erſchoͤpfen, in ihre Ve⸗ ſtandtheile zu istlogen,. das Ah ſo luteiufache zu finden, und dieſes wie ein mathematiſches Object zu conſtruiren. Mee die Philoſophie iſt eben darum auch wie des Faß der Dangalden; fie mag noch fo diel analyfiren my. com ſtetiren, ectfehiet an- einem laſten ni: ales! gerichet Re Suifmblafe - ae a ur uUngeacheei vielee Maͤngel, bet dieſe Phileſophi⸗e doch auch einen: gewiſſen relativen Werth. Deus fie ik er. lich ein Verſuch der Vernunft, ihr Streben. nad ab⸗ ſoluter Einheit der Exrfenuenig im einem folchen. Unrfange und Grade. zu befriedigen, ale higher; och ‚Sein. Denker gewagt hatte: Und wenn gleich: dieſer Merſuch nothwes⸗ big mißlingen mußte, -fo diente er: doche flbſt buch Fein Mißlmgen dazu, bie Vernunft. äber die; Graͤnzen zu he lehren, wilche fie nicht überfpringen darf. meistens:

ii: füche biefes in ber Vernuuft gegruͤndete Problem

Dusch, die · arine Vernunft ‚aufzuldfen,: mon ein ESoſtem man reinen Erkenatniſſen, im welchen abfelme Einheit enthalcen iſt darzußellen. Wenn ſie: mn gSleich diefes Mroblem weder richtig, auffafite, noch in feier. Mein heit

RN —* er

8. He; an. und ®

Uaeb erſ ich tdes 4.Beittaum dog.

und Supernoturaltemus dei Eparafnr reiner Vernunft verdunkelte, und einen ſapernaturaliſtiſchen Empirismus an die Stello des bisher herrſchend geweſenen Ensirie mus fißee;‘fb wurde doch der Degenſatz zwiſchen dem reinen and dem pirifä)en. Deuken in ein helleres Licht geſetzt. So wurde die Marime Des reinen. Denkens, von allen Beſtimmungen ber Zeit. und bes Raums zu abſtrahiren/ vielfuͤttig In Ausuͤbung gebratht, unb dadutch der Eharakter dir reinen Erkenntraſſe zum Theil klar gr⸗ macht,; ieh man voft in dem Sereben, Vorſtellungen in Objette zit sermändelr; jene wieder hervorſuchen mußte, um bie aAb erfinnlichen Objeectr pofitiv zu: beſtim⸗ men: Sonſugte . BPorphyr: Goktt it nirgenbs anv atenthaub en, And. bie Vorſteluug, daß Meet: cin teines Licht iſt, dus Alles durchſtrome, Hab dieſem Dh jecte wieder eine Art von- dynamiſcher Ausdehnuns.

Drittens: ungeachtet der wiſſenſchaftliche Gewim

nicht zroß iſt, den man dor diefer Philoſophie ekwarten

kann, ſo erhielt doch der menſchliche: Geiſt wenigſteus eine obgleich einfeitige · Sewanbtheit Indem’ Abſtrahiren und Beefleckiren. VAuch die Zerglichering mancher: Segriffe war einiger Gewinn, wenn fit auch —* —— oe dern mehr wee ene wär. } Be

Da⸗ diefer Metepby iit ik. alles *

rin Urweſen zurückju Führen, und zu zeigen, wie a us Ber Källe des Einen alten ausgefloſſen, wie and dem einfachen göttlihen Wein Bas Brciferreih, und aus dieſem die fubla⸗ narifhe Koärperwrit, bie letzte Production |

des Arweſens, hervorgerteten iſt. Es iſt alſo F

hauptfaͤchlich dee ontolsgiſche Begriff. der Gottheit, wel⸗

cher: dieſe Philo ſophie Beſthaͤftiget, Boch nicht ganz feinem | |

Unifange nad, fondern mehr die Einheit, Einfachheit wod werten enger: ‚des. Urweſent. Men fchlieht , mn | ar ct 2 ; j er

5

L * X ) —4

404. Viertes Saure. Mieter Abſch. N.Cap.

erſte Eigenfchaft aus‘ dem Begriffe des Seyns, welches rals Bedingung alles anderen Seyns gedacht wird; leitet

bavang die Einfachheit ab, weil das Erſte als Bedingung alles Seyns nicht zuſammengefetzt ſeyn kann, und die Wollkommenheit daraus, daß es vichts son allem: Abge⸗

leiteten und doch der Grund von. allen Abgeleiteten if.

Es iſt aber ein unvertilgbarer Wibderſtreit zwiſchen der Sinfachheit und. ber Vollkommenheit des Urweſens, bean je mehr Vollkommetgheiten in jener Hinſcht dem Urweſen Geigelegt werden, deſto unbegreiflicher wird feine Ein Machheit, und je mehr man die letzte feſtzuhalten ſucht, deſto mehr ſchenelzt. das Urweſen zu einem ganz inheltk Vrereren: Begriffe, oder eigentlich zur Form eines Begriffe maſammen. Die Lichttheorte verdeclae einigermafsem dielen

Mangol aller Realitaͤt toleber, aber un.gn auch wieder | * Einfacheie rn ee

Die moraliſchen pe ͤdicate er ottheie ode

Aegen, damit feine Einfachheit wicht: aufgeopfere murdt. Daher beſtimmte men feine Guͤte auch blos ontologifc.

Das Urweſen iſt bad abfolate Gut, : weili jedes audın

Weſen ſich nach ihm ſehnt, ſoch mit ihm zu vereinigen trachtet und zu ihm hinkehret. Auch da, wo von der Vorſehung und dem Grunde bed Boͤſen in der Welt die Rede iſt, wird dieſe Guͤte hauptſaͤchlich nur in dem ontb⸗ logiſchen Sinn genommen; ſie ft nur die trauſcendente Vollkommenheit, aber nicht Die Vollkommenheit einer Intelligenz, welcher die Heiligkeit, der volllommen gute Wille weſentlich zukommt.“ Wie foute aber auch dieſe eine

Stelle in demjenigen Syſteme finden koͤnnen, wo man,

um bie. Einfachheit bed Urweſens zu behaupten; -fogar :gendthiget: ii, bemfelben Verſtand und Willen in, ihrer Abſolutheit abzuſprechen? Ueberhaupt findet ſich hier Alm Widecſtreit zwiſchen der ſpeculatien und der pralti⸗ ſchen

27 84—

= beachtet. Ban durfte fir nicht dem Urweſen bi

q. um · ma⸗ 2482. Beiräumni"; öss |

ſchen Vermunft. Reh indem bie efke regrefflve auf ein Ab ſolutes ausgehet; Das niches weiter vorausſetzt und Gſolut einßach iſt, und daher von bemſelden bie Jutelli⸗ gan; trennt, weil bas Denken Ob jecte vorausfete, eben fo auch dir Seele, als: die denkende, außer ſich wirkeider Kraft, fo zerſpaltet fie Die Idee ber Sottheit, wie ſſe die prattiſche Verauuft oſtulirt, in drei bom einauver geſonderte Weſen, von denen keinds fFaͤr ſich, aber auch nicht alle drei in Verbindung der Vernunft Genuͤge thun. Dieſe brdarf: eines Urgrunbes bes Sitten⸗ und’ Natur⸗ geſetzes in einer InkeUigenz; jene ſtelt ein Ueweſen auf) wiekchesitäine- Juteligen, kr Geillgeh Wenn Hi. ur. Befam im: Gene, dee: nicht Senke; "in andern, Bee dent, aber Fein Objert, wenn 8: Has nicht bon: Dany erſten dargeboten. ouschr;; einen Botk;: Beriwarh vem Denen Objecee durch eigne Caaſalitut vervorbeingt, Im welcheinn aber das Denken der Objeete erſt durch ben zweiten be⸗ ſtimmt iſt. Im Baum alſo iſt dieſt gange Speculation eine Schwaͤrmerei; anſtatt die Idee ber Vernunfe zu rucc wickeln, gehet fe vielmehr darauf aus, das Wefen ber! Gottheit zu zergliedern, und in demſelden Das Ab ſolut⸗ einfache sw entherken/ weſches außerdem, daß es außen: _ alt Kreife Bed monſchlichen Erkennens liege, auch zulsgb die ur und * öfter derfelben för. ne Em won alchten | |

-Diefer wurde: etwas fuhlbre und man kenkte wieder ein; man mußte bie getrenaten Thzeile des. Ganzen wieder zuſannnenfetzon. Aber wu: wurde man auf der anderen Seite inne, "daß das Urwe⸗ fen nicht abfolut-einfach ſeyn koͤnne, und man bachte ſich Das Urweſen ala bes unmblichen und wnergrünbkichen: Inb egriff aller Realitaͤt, in weichem man alles, was man ER ER: a dd

= | neber⸗

ah Varta OGaapet Vierter ok: SE Eop. mn „lkchengaupf ar die Eatwickelang ‚Medi ::eretningkr ſchen Begriffs der Gotiheit nie Big Haupeſoche Seh dieſex GSoetulation, ſandaro das Stschbars ad dinent Palutlu Mas abguſriten. MfWeit aber diaſe Abltitung Dun Dinge übte ar, aletineomalbſe und Synthefe ders fairen ontelesighen furgriffo; ſo Bing: auch Die Sonia Inpia hii dieſen ͤhrigena ſeht ger | REN der le ! Bay 73 nn rd = FR VE ‚Die —— der aber. den —*& Gatean geuann jrit Dirsrößge Auubilhung Die ſchoͤr⸗

7. Kalle Bean: weiche in der 1 ann hpnafiuiee worden

| bildet nach tun: GBedenfen des vası und bringe daher wichts: als: beb ewd e Sabanken, di. Geiſſte r her⸗ wat;.:Beifler ger. werfhiebenne. Art, mom verſchiedanm Renge, mit, menfeßichrure :Redften.; Eissufchaften un

. Wirkangelgeifen. .ulplen; hatte Die Ahandafe Inen Dil

freien! Bpielrayam zuna: Dichten, ıupk Be, kam dac · Mars wanfı: welche. in den -Mealerfldeimagn: nicht keckn- forte feraraen: konnte; chen, dadutch aufı mannigfaltige: Weiſe mi: Hüe, uud riß:inend manchen. Werkigsubeigen. _ Die Rltuanzu waren: die Nebel, duch welche. elle Erſchei. nqrigen in der Forper und der Bieifiimmels.bemirfe mur⸗

Bet beſanderg falher welche ethras Amerondentliches

batten, ‚oder welche ſelbſt die Furcht; der Aberglaube erſt erſchaffen hatte. Die Dämonen waren das Mittel, wndurch Man. Wirkungen: hervortubriugen Yermpeinte, mehche. "gegen; den Naturlquf ſind, die Macchinerie, durch welche mag auf · das Geiſtereeichr mirken, und felbk

gleich: kleinen Goͤttern Wurder: Harrorbringen wollte.

Die Dämonen: tungen im bie Mitte zwiſchen Gaͤttenn und

Mexſchen, und Keen: fidh- ehr: gut gebreurhen, bad

Wenfende Religionsgeboͤnde zu Rüge; indem mem. ben

Polmepeigmäß in: eier 'onbrun. Gecait efthalten ihm

E Ei dag Unfiögige benehmen, und ek ben Ba > > 1 741

\

x

-

' Bebiefliäf en 4.Beitedaume 59. ' der Mantit und Magie. einen Schein von: Berruniind | Bigfeit geben Konnte.’ Alles dieſts waren Gruͤnde genug;

daß. die phantaſtrende und dichtende Vernunft fi bite Seterreichs sung iu bemaͤchtigen fuchte. ee |

: Ein gewiſſer Snflut des Dtientalismus 71

bei Biefer Dämonenlehre ungerfeunbar. Denn ber Diriens

tale liebt den Pomp überall, er möchte feinen Gott ohne

einen zahlreichen Hofſtaat. Daher verbreitet: ſich bir Damonenlehre, und wird in dem Verhaͤltniſſe wichtiger und einftußreicher, als der Occident und Orient durch

bie roͤmiſche/ Herrſchaft immer enger mie einanber verbun⸗

ben wurden, und die Denkungsart des ruhigern und kaͤl⸗ tern Occidentalen ben üppigen Flug, die Fruchtbarkeit und Waͤrme des Orientalen, fo wie bie Denkungsark des Orientalen den Speculationsgeiſt bes Ocribentalen durch⸗ brang und modificirte. Daher finden wir auch, daß jeinehr die ſpeculative und contemplative Philsfophie ber

Alkfanbriner Anhänger. unser den Bewohnern des ſuͤbli-

Hein Afen® fand, die Lehre don ben’ Daͤmonen immer

nei: Zuſatz nach dem: Ändern erhielt. So rebet Por⸗

p hyy r don Erzengekn, Engeln und Daͤmonen; von einem

Oberhaupte det boͤſen Engel. Der Verfaſſer des Buchs

von den Myſterien der Aegyptier unterſcheibet dieſe Rlafd

ſen des Geiſterreichs nach gewiſfem Merkmalen, und gibt.

fogar die Kennzeichen“ an. Woran man?die Erſcheinung eitier diefer Klaffın von der andern unterfiheiden koͤnne.

Brocius vermehrte dagegen die Klaffen der Gdtten .

fehr, und wußte zuletzt ſelbſt nicht, wie er von dieſen

die Daͤmonen unterſcheiden ſollte. Hier eroͤfnete ſich in großer Kampfplätz fuͤr die ſtreitluſtige Vernunft, wenn.

ſte Behauptungen, die nur auf Scheingruͤnden oder wohl gar auf Meinungen beruheten, äufechten, und dagegen

andere eben ſo wenig haltbare geldend machen wollte.

Vorzüglich machte dier die ———— die Unterſchei⸗

dung

LK zn ®

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De

409. Viertes Houptſt. Viexter Abſch. TI. ap. Ing bee Klaſſen durch weſentliche Merkmale die Fra⸗ gez.ob die Dämonen einen Körper. hahen, und: von wel⸗

= g Art er ſey, Schwierigkeit afein die dichtende Ver⸗

| uunft ging darüber, wie uͤber die Frage; wie und wo⸗ ber find denn bie boͤſen Dämonen entftanden, leichten Schrittes hin, weil es leichter iſt, er dichfen, als gründ⸗

J I 4 etforfchen.

1: Die Seele iſt Nicht minder cin. Auichtiger Gegenftand S diefer Philoſophien denn 06 ſie gleich dig. unterſte Hanse

ordnung, in dem Geifterreiche einnimme,. fo beruhet doch

- alle. Keuntniß des erſtern auf der Erkenptaiß dee Ser.

Diem fommt, noch, daß dag,gauge ‚Geifterreich auf bie | Serle.und dieſe wieder zurück wirkt, und doß der gan

Zweck dieſer ſchwaͤrmeriſchen Philoſophie nichts anders iſt, als die innige Vereinigung der Geele mit ber Gott⸗ heit. Hierdurch iſt aber. auch ber ‚eigentliche. Geſfichts⸗ ‚yunck.angegehen, aus welchem diefer Gegenſtand ‚beban« delt wurde. Das Wefen. der Seele zu erforſchen, iſt naur infofern ein Gegenſtand, als daſſelbe durch Die Art und Weiſe gefunden wurde, wie fie aus dem urweſen buch die unendliche Yroduetionskraft befielben. hervorgegangen war. Plotin allein haste mit tieferem Blicke die Na⸗ gr des menſchlichen Geiſtes, vorzuͤglich des Erkenntniß⸗ vermoͤgens umfafft, uud wenn er auch in dem Sinne ſei⸗ nar Theorie der Betrachtung manche Thatſachen einſei⸗ gig. aufgefaßt, oder ihnen durch die beſtochene Reflexion eine beſtaͤtigende Beziehung auf dieſelbe gegeben hatte, ſo fand ſich unter ſeinen Beobachtungen und Reflexionen doch auch vieles Trefliche und Wahre, was ſich von jenen falſchen Anſichten und Vorurtheilen noch ſcheiden ließ. Auch ſelbſt die Aufmerkſamkeit auf das Selbſtbewußt ſeyn, die Reflexion auf den innern Sinn verdiente Ach⸗ fung,; fand aber wenig Nachahmung , meil. es leichter war, dem Hange zu leeren ——— Grüßeleien | zu geben.

Da

* x:

u Deberfühe des 4. Aeiteaums. a

Da die Seele ein ainsſinß · aus dem Ueweſen, nah bieſes immateriell iſt, ſo iſt die Seele and

oder eine. reine Farm, von aller Materie verſchieben

Numerius und Plotinmwaten die erſten, welche

PP” 2

nächf Plato. Die Impmatırialledt, das Eyehe zum-Besme

ſtande der metaphpfifchen Speculation machten, nachdem

ſchon Langin auf. die Unzuläuglichkei des pſychologi⸗

ſchen Materialismus aufmerkfam gemacht hatte. Der letzte ſuchte indeſſen doch nicht aus Begriffen bit Imma⸗

terialitaͤt zu betweifen, ſondern gruͤndete ſich lediglich auf | gewiſſe Thatſachen des ‚Empfinden, und Denkons, welche:

jedoch nicht die. —— on Seh alt Sabpen beweiſen koͤnnen ee

Ba

und wenn vpi osin auf. ber. aigen Et ben Bean

der: Spiritnalitaͤt beſtimmter faßt, fo: verſchwindet dieſa Denplichkeit: weicher in der Anwendung, indem er: and Licht als ein Immaterielieg- Ding: betrachtet, wie

es in diefee Hinficht gebraucht, - -am-Rie reale —e der Seele als einer immateriellen: Spbkangs. welche im

einem materiellen Dinge vorhanden ſeyn Eine, ohne aufe

gebehut zu fenn, auſchaulich zu mochtineEr hypoſtaͤſtyt einen Begrif, un macht ihn zu einem realen Object, deſſen

ræaale Moͤglichkeit durch die Vergleichung mit der. An

fchauung eines wenn auch noch ſo feinen, doch, immen materjellen und ausgebehnten Phjecht wird. 7

Noch von einer andern Seite sing. der Gebenſab | amiſchen materiellen und immateriellen Weſen wieder ver Ioren, Plocan behauptete naͤmlich, alles in der Man

tur lebe und habe Vorſtellungen, nur in verſchietzenen

Graden ber Deutlichkeit. Hiernach konnte nun Seele un

Leih einander nicht mehr als Weſen von verſchiede Natur einander ‚entgegen. gefegt, ſondern nur ein Grade

unterſchied ER werden. So ſebt daher _ af.

FE

f j x

| ero —XR Bine niſ Ep.

auf der öhen Saite baeEripfladen DA ſehecbet, ale ein Leiden und fine Thaͤtigken / ſo ſehs gehet er wieber⸗ auf ber andern darauf us bb hir ·cãmander je geeähnfiheht, Andein er das erſte als dn bunkles Den Bi” nweiti ein ——— Sinnen berfteie

2 Fa a ee IR

Ein’ Gehenſatze Bil —E boch oil en er

vergleichenden Witz etwasderbunkeit wurde, umd 2 era nun die Frage: wie Tihhie Mögliche £ ir‘ einer-Berbindang zwiſchen ee ER a⸗ sustelten und wateriellen Weofein Begreifen lagſe? - Diefe Frage! ſcheint ven Blorin noch wich nahe genug. gefommen zu feyn,. wiewohller gu der nad

ber aufgegriffenen, ‚und ſehr beliebten Hypotheſe von ei⸗ Rem gewiſſen Vehlkel der Seele, welches nähe gan Materiefl, aber: Such nicht ganz immateriell war, dem

u Grumd gelegt han: Er behauptete: nanlich eine gewiffe

übetfinnliche Maserke, dad Subfleat, Wilce® jebem uͤber⸗

imkichen Weſen Fum Grunde liegt, oder das Allgeinei⸗

de, welches burch Unterſcheidungsmerkmale beſtimmt, dr Born eines befifituifiten Welen erhal: Ber dieſer feinern Materie ſcheinen die Nachfülger des Ploeins &r-

: Brauch, gemacht zu haben, um das ro blem wegen =

ehtigung ber Seele und des Koͤrpers auffuloͤſen.

‚Haben mamlich ‚ein Mittelweſen zu Huͤlfe, ef ſich

dur: gewiſſe Eigenſchaften ˖ auf der einen Seite einem

materiellen, auf der andern aber auch einem immateriel⸗ En Weſen naͤherte, und Daher die Verbinbung ber Seele

nit dem Koͤrper zu vermitteln im Stande fey: Hierju.

ſthien nun eine gar nicht ſinnliche Materie) ein vbloßes: &e=

Sanfending gang tauglich zu ſeyn, weil es auf-der einen Echte Materie und aufder andern voch wieder feine Ma⸗ derle war. Dieſes Mittelweſen fellten Re’alt dad Sub⸗ ſerat der Seele, als dag Medium, wodurch bie: Seele in

Berblidung nit ber materichen Welt aſtehty —. ale

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.c. unberlicht des geiraene. 419

Pe Bagen Ken Beele —E et, und be⸗ ſchrieben es als einen lanzendemn göüttlichen⸗ bim liſchen, aͤtheriſchen Luftkoͤrper, (vw sgaviov, widsgiov, assgosidss, euuna) welcher unerslich und’ immateriell fey, weil er von dem uͤrwefen herruͤbret. EB If das um ſichtbare Fewand, welches "Die Seele aumimmt, | Pr 2 sin ai a ——— ‚nimmt, 04 my watexielle nmicht. extrq⸗

sen. wuͤr a unfichtkaren Grande bat die Seele * = fine bares, aa ſichtbaren Koͤrper, Beh Mh Geblid IM." Üebrigens iſt es ſihr matuͤrlich, daß a0 Worfellungsart von dieſem glaͤnenden kichtweſen ſehr beränderlich ik. Denn aufſerdem,dakß es eine bloße . uns iſt, hing dis. baſtimmte Uusmplung detſelben ass: den Megriffen ‚der Materie, wa beten Entſtehung

und Werth, und davon ab, 08 man init:der Einfdrperung .

der Seele ben. Ber einer ER, a) m > ar TE: a. . Ri F Die

3) Die. vehten von. Bin Genanbe ger set inige 2 “auf einmal ausgebildet worden. Das Fundament berfels . ben iſt Piatos. Behauptung: Sinteligen, koͤnne nur in einer Seele, und Seele nur in einem Körper ſeyn Sie „maeus ©. 305), ein Gedanke, den Plato gewiß. felsfe nur ‚mit Einfhränfungen für wahr Biete, Diefer Gebanfe fommt nun auch n. der Sammlung ber chaldäifchen Ora⸗ "tel vor, mit J daraus gezogenen Folgerung, daß die Seele ein anſchtbares bei fi ic, Liber, V. 152. Ve 225. . a Dep ve ——— de nempIn. au dung, woher bscamamsar... N er 0772000777 Apaxas da 0) ‚layaize. ir mm Ya warpınas ns SERIE TEEE. A ae our Bad uahycus sur drug. - ... murulara yap-rayen duxy, Im aupazı de BER 2 Ve. —“ sur, und ET a ge 14 u’ 7702

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| Ar Viertes Hauftſi. Bir Abſch IH, Kap.

wi | Die Nachforſchunden über. bie Urſachen der Verbin: | srobmageeiellen Koͤrper wozu

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+: fauf kamen: (vieleicht andy um · diefe Zeit verfertiger- wers den), fo ferien diefe Oratel die zihentlige Fund grube dien 2 ‚fee Lehre genen: zn feun, menigflens Metz wir fie den Dem; Schriften des Proclus, Hierokſes, und Hermes

Truͤsmegiſtus, doch mit magchen eigenen Modificatio⸗

"nen, ſeht haͤufig ih dem Plotin Enn. I. L. IL. c.2) "= und in dem Porphyr nur ſelten, id wie durch einen

2 2:1 Mebel. durchblicken. Hierekten bene fi. daher auch pin feinem, Sommenter zu dem Gofdmen-(ösdight des Pytha⸗- ‚gras, wie es ſcheint, mit Hecht auf.piefe Qratel p. 295.

ed. Parif. 1583. auyarıdes Ypray —D 6 æce⸗ duxus Axrır .oxnma ol xonsum mare. Proclus nahm diefe Bahre * guch in feinen Grundriß der Theologie. Das Seelenge⸗

. wand iſt ein göttlicher, immateriefler, unneraͤnderlicher,

"Yon der erſten unveraͤnderlichen Urſache hetruͤhrender, mit

5. ber Seele unzertreunlich verbundener Körper, welcher tms

. mer biefelße unveränderliche Größe und’ Geſtalt Sat, obs gleich diefe durch den Zuſatz oder die Trennung; anderer "Körper veraͤnderlich erfchelnt. (c. 209. wur duxns oxume Gvufpvss nn oXyue, To mura ar Ras meyados aa" puecces # * da nus ehurrou opargı zu LTE AT Fr Nur E x wposderus zo afapigeıs. 8 yap' 2 mırıns AKınTE Tor zu ET a, Inder dns re Kae Fo Xu za To meyEYos_ dur enger

ns MITIns alduapısas, x esıy mmeraßiyrov nel arefei Aue

vov pwegpov. Arm me wARıre ah Ad0r Qurrußeru zus par-

. Sor zur Amen, M axix ap Gumuıa maus Üunus s0-

Key wiorudeure zur mudıs admspumens verdey Tode nu Tweorde.Dameruı.). Er führet feinen-Grukd an) warum

. ein folcher immaterieller ‚Körper. mit der Seele vers bunden ſey, macht auch weiter ‚einen Gebrauch davon, außer etwarumgqwifie, ſicht bare Esfhahnumg ee eele

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Mebeefiihe vr 4 Beau: Az

Pythagoras und Plato Seelen waaderungsbtwpochehe Veranleffung gab, un ‚wor nech mit ‚großem Ern$ For |

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Seele zu erklaͤren. ſagt in feinem Eis mentar ebenfalls, daß bie vernünftige Subflanz von dem ' Demtürg einen unzertrennlichen feinen immateriellen Kits per erhalten habe, und fo in das Seyn hervorgetreten ſey, daß ſie weder ein Körper, noch ohne Körper ſey, fo wie auch dir Sterne, die Sonne eine Bereinigung eines Koͤr⸗ Ders mit einge. immateriellen Subſtanz ſeyen. Dieſer Seelent oͤrver iſt ſowohl bei den menſchlichen Seelen, als bei den Geiſtern anzutreffen, und von glaͤnzender Natur

; ——⏑— Dieſes Seelenvehikel iſt in dem materiellen

Korver des Menſchen enthalten; es haucht in den lebloſen,

ſerlenloſen Kbrper das Leben ein; und erhält die Harmonie des letzten. Das Leben iſt nichts anders, als der immate⸗ sielle Körper, welcher das materiele Leben hervorbringe. VDer eigentliche Menſch beſtehet aus ber denkenden. Sub⸗ ſtanz und: dem inmateriellen Koͤrper; dev’ ſterbliche Leib,

- Dee ein Dild des eigentlichen Menſchen iſt, beſtehet aus dem auimaliſchen, vernunftloͤſen Leben und dem materiel⸗ „eben Körper: :. Durch die Reinigeng des materiellen und ammateriellen Koͤrpers, wodurch eine Abſonderung von den: leblo ſen Weſen der Materie bewirkt wird, macht ſich

dee Menſch zum Umgange mit reinen Geiſtern tauglich. Ri

. Kp: BOB. du. fe andizn wanna TE apeuns nr an uriydes ‚uus Xndeuns ud nahagöruros unımehsiay Koeısökr Tv wg zu wuyondes.Apem. Susan, '0 ei Yuxas Aewrov Dymo we Konsmvı nahacı. dire. de un 4 —XRC us woruy naı vs Age Imızye ve Iyara Nany iuhmros, ao Te —R eynmras wootwuy v abuge duması Cayv, zus zur ARBURY. MUTR AUIEXDYE „as. Yap es⸗ —XI zo dans eu \a yarııpınar , dns Ho Mvroy 9 Wpmv Apın nüumdg-

- Bares an ans ahoys Guns zu dx Hua Cmmarus WUYKAUMEVOV, "uhr 07 Tan dumm, bs ax Augınys zuıus nd Ylaector aula ‚ewesmer. Pr 304). Webrigens betrachtet: Hierokles dieſe ‚Rehre als urſpruͤnglich Purhegeräifch, und Piato habe ſie

hernach in. dem Wilde von dem Fuhrmann und dem Was’

:- gen bapgefiellt: In den Hermetiſchen Gchriften ſpielet " eine. RE gewander⸗ aus uellen

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—X —— Ban FE

petgeſetzt, und fahtten auf RATEN ER] Antwoͤrten, oder

bielmehr Einfuͤlle, welche nichte fuͤr ſich üben als die logiſche Moͤglichkeit.

Quellen bis Ganze ———— Valeſer wricht . Mar und beſtimmt davon, als Hätte er mit feinen geiſtigen

N

5 *5,7* Zee . Die . Pr} 4 "

.

Augen biefe wnndervollen Dinge beſchauet. Das Jadiſche,

; fagt er, kann eine göttliche Denkkraft nicht aufsehmen,

noch eine ſolche Kraft ertragen. Die Deukkraft wimmt ‚Daher eine Huͤlle an, ‚um ihre göttliche Natur der Embifchen

= zunähern. ke bekleidet ſich daher mir der @xele. :Alein

‚die Seele iſt ebenfalls noch göttlihet Narr; auch e

: muß daher ein Gewand, das if, den Geiſt (weruad) ‚a

nehmen, weicher den ganzen irdiſchen Körper. ——

. amd das Verbindungsmittel ausmacht, durch welches bie

Seele, und miltelbar die Dentkraft mit dem irdiſchen Koͤrper im: Verbindung tritt. BU iſt alfe der GSeiſi das Gewanb ber Seete, ‚bie: Giehestws: Gesand der Intelli⸗

..:.genz (sdbna eivas FE mer ieh Bokıl, im Way u

arıvus, Stohaeul Eciog. Phy£ Vol: IE. p. 79246776). Das Gewand: d

meta iſt ein fruriger She per: denn ſie iſt der ſch e Gebanke des Gott⸗ heit, und fie wählte * dahzer ut) "das feinſte ad un: burchdeingendfle Element, vas Fauer⸗ zuen Körper.2 (An

. einem andern Orte p. 956: beſchreibt ou, wie Seht auf . ‚Sich ſelbſt einen nenn genompmäry diefen duf eine intelli⸗ glbele Wetſe mit Feuer und: verborgener Weiſe mie gewiſ⸗

fen andern Naturen vermiſcht⸗ und aus dieſem Stoffe bie

j on gebilder ‚habe, wreume ya U. ABEHTOV wo 13

sh Außer, ‚um kospas vars" wu arlerayymbur tree dee

ae. vs anzouse). Dad Sewand ber Seele iſt ein Lufo koͤrper. Mur ein keiner Beuerfunte würde eines Erd

Eörper verbrennen. Darum können die Denkkraftt und

en Erdenförper- ſich vicht unmittolbar, fondera-nur vers

nwuitteiſt des Luftzewender dei Grete: beruͤhren, und die Demkkraͤft legt, ſo Same ais fle mit Ba GE ee

in Verbindung Heer; ihr Feuergewand ab; und nhumt es nach‘ bet Btenndng von: demfſelben wieder an. (p. 776. a utuens. 7 nn ei. —* red. adurıre Yap,

Aeber ſicht des 4. Deiteaums. ug

Die Abcheiluns Unfte« und. Beiorbnung der man cherlei Vermoͤgen des Seele beſchaͤftigte mehrere Neupla⸗

m. Yap, vy vor am Yaivh Sapkerı aurer u ct ori. 4.

wußnror ar zum eAmßeviuswep wepıBoruimy zur buxye” v de

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r j re * 23 KENT, 30 de wvevum Fo Cuos dinxen. dra) 8 Öyas AR. Aayn ra Yılyz oumurei, Tor ıdıod eudus tvtducæro Yıraık

U wm augen; Or ak mdurnte iger dis To Yaldoy awpet af ärhie

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yarıı wu Ina Inuzeyaw.)‘ Dis Gewand der Star iR Luft, oder ein Grmifch aus Erde, Waller, Luft; Bent

Se. nachher -i-.Diefem Gemiſch das Feuchte und Saite

vder das. Trockne und Warme das Uebergewicht hat, iſt die

Seele welchſſch und ſchwelgend, ‚oder, energiſch und unter⸗

netzmend. Hieraus entſtehet der welbliche und maͤnnlich GSEharakker ber«&Seelen ff! ( Hier tft ei Verfinh, die Tempe⸗ EEE UNE der Deſchuffenheit tel Soelmzewandrs ren a. den); Wenn bie unkörperlichen Canf. einmal, werden alfo Körper, man weiß nicht wie und iyarum, unt drver⸗ ih) Gewaͤnder der Seele dünne, fein und duchfihtig

*73 Aod, ſo it die Seele hell und ſchalfſehend; ſind ſie abek

dichte, grob und undurchfichtig, ſo flehet die Seele nur ag, and was vor hren Juͤßen ME: So if es and. mi bdem Geſehteſinne, (pi 906. ‚7a. Ipmemor meneßänm 7 KAT. TB .ETON 08" SEHTVES. TEHMBER MTE NOS WO CBSCE AR

z Bivanıı 0 DIarmes, zur de apmıoı aus Nawror, Tore 0FUwe wesurn Bersci.- Erw na amı ns Juxas, age Yap zur

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tonlker, vorzüglich den‘ Plotin, Yorpähr und Fam

blich.Hier, wo fie ſich mehr an das durch bag De wußtfeyn Gegebene halten muͤſſen, ſtimmen fle in ihren

Kefultaten mit den Anfichten der griechifchen Denker und der Rtuern oft zuſammen. Aber fie würden ihren: Nach⸗

forſchungen noch mehr Werth gegeben haben, wenn fe

ihre fpeculativen Anfichten von ber Subſtanz und dem Urfprunge der Seele, bier, wo es bie Naturlehre der Seele als eines Erfahrungegegeuflandrs nicht mit

| | eingemifcht hätten. Die Nenplatonifer. GopoRläffrien auch ben allgeme

nen Begrif von der Seele ald das Peincip, aus welchen bie individuellen Seelen alle ihren Urfprung genommen

haben. Hieraus entſtanden neue Fragen über das Were bäftnig der individuellen und partifularen Seelen zu den generalen und ‚allgemeinen Seelen, über bie Art und Weife, wie die Seelen aus der überfinnlichen Region indie niedere ver Sinnenwelt herabſteigen, mie ſich zu den in dem Begrif dee Seele enthaltenen weſentlichen Vermoͤgen, Noch andere auf das

Äinnliche Vorſtellen und Begehren beziehende hinzuge⸗

fommen ; worin. bie Urfache des Herabſinkens zur Mate sie zu ſuchen fen? ie die Seele mit dem Geiſterrei⸗

We zufamntenhange ;' wie die Geiſter auf die Seelen; und

bieſe auf jene wirken?" Und da Einige einen oder mehre⸗ ze befondere einwwohnenbe oder einwirkende Dämonen ober Genins in jedem Menſchen annehmen, ſo entſtand wie der die Frage, wer dieſer Daͤmon ſey, ob er von der In⸗ telligenz des Menſchen verſchieden, oder mit derſelben ideneifch, und. ivie ih dem erſten Falle das Verpäituig keſtiben zur Anselligeng in. Ueber⸗

wg Auf ahnliche Belle (he e er. die

vn. un

Mimatiih Verſchiedenheit der Ddationen in Ruͤckſicht auf

Kopf und Herz zu

Weberfiße des 4. Beikcaums, . 417

ueberhaupt ging die Tendenz dieſet Abiloſophie nicht darauf hin, bie, Netur ber Seele als eines Gegebenen, ober die Erſcheinungen des innern Sinnes aus Nafur-

gefegen zu erflären, . fondern vielmehr die Erfahrungs. ..

welt aus dem Ueberfinnlichen abzuleiten: welches fo viel iſt, als an die Seele der Natur die Unnatur und Ueber⸗ natur zu fegen. Nachdem fie einmal Ideen und Begriffe, das bloß Gedachte, hypoſtaſirt, die Verſtandeswelt ber Sinnenwelt entgegen, und das Abſolute und Reale geſetzt hatten, fanden ſie in jener dag Vorbild, in diefer das Nachbild, und ſchoben nun die eine von dieſen ge⸗

trennten Welten in die andere hinein, trugen bie Sinnen.

welt in die Verſtandeswelt, und dieſe In jene über. Da⸗ durch erbielsen fie. nun eim leichtes Spiel mit den: Erklaͤ⸗ rungen; benn fle harten alle Freiheit, Diage zu erdich⸗ ten, und die Gruͤnde der Erſcheinungen ig der Erfah⸗ rungswelt aus der andern Welt herab zu holen, wodurch

fie anſtatt fie zu erklaͤren, einen erdichteten Eaufalzuſam⸗ menhang une an ihre Stelle ſetzten, der nn ——

cher war, als das zu Erllaͤrende wur i 20... ur F » oo. Die

\ 4) Hlermn wurde der zaglich Be ————— Man ging endlich ſo weit, daß man über jeves Individuum der Erfahrungswelt, ja über einzelne Theile deſſelben, wie

z. B. über die einzelnen BGlieder des Menſehen, Dämonen

fügte, und aus ihrer Wirkſamkeit Krankheiten, auch unors bentliche Begierden und Gedanken der Seele erklaͤrte; daß

4

man die Luft, das Waſſer, die Erde und die unterirdiſchen

° Gegenden mit Dämonen anfüllte, welche rleme, Erdbe⸗

Ken, Vulkane, dad Wogen des Waſſers hervurbringen,

and in der Seele Vorflelluiigen und: Bewegungen durch ‘Innere Reden ohne Schall erwecken. Dergieichen Aben⸗ theuerlichkeiten findet man in bein Schriften ber Neupla⸗ toniker in Menge; beſonders iſt des Pfelkus Werk von den Dämonen mit ihnen angefoͤllt. Hler -parabiren :auch Mwonen mit‘ Beugungsgliedern and Somenergleßungen.

den. Ce. VEN -Db ° ange-

-

ı-

4. ——— ——————

418 NWiertes Hauptfk, Biertkt Abſch. .Cap. Die Ptobleme ber Vernunft don ber Vereinigung

der Freiheit mit dee Naturnothwendigkeit, von dem Grunde

des

ungeachtet ihnen die Geſchlechtsverſchledenheit abgeſprochen

. wird Als eine Probe dieſer fuhlimen Philoſophie mas

die Erklaͤrung von der Möglichkeit der Cinwirkung de

- Dämonen auf das Gemuͤth des Menſchen hier ſtehen.

"Bir entlehnen fie aus. der Ficinifhen Ueberfeßung des

Pfellus. de. daemonibus (lamblichus de myfkerüs

" Aegyptiorum, Chaldaeorum, Aflyrietum. Eugdun

1552. Pr 340-541), ba Uns das Original nicht zu Ge⸗

bote fie t. Non dominantur, ſed nobis clam com- memorant. Spiritui namquè, qui nobis inest, phan- ‘= taftice propinguant, utpote qui etipfi [piritus ſint,

nie a

tr,

. ‚ac ſonitu, ſed ſermones [nos Abeque ſonitu immitten-

4.·

verha pentuibagionnm et woluptstunn mebis mifonent, non ‚emiitentes. quidkem- vopem- pullatione quadam

re;

tes. Sed quonam patto, ingpam, fine voce fermo-

nes 'nöbis ingerere pollunt? Quid mirum,

» 4’

- fi modlo illud antmadvertirus, !quemadmodum Wi 2 . cet qui Soquind,.B.procul loquatur, vehempentiore

clamere eget. Falctug vero Propinguior in audientis aurem fulurrando fubloquitur; "qui fi pollet cum ipfo animae fpirita copulari, nullo ſono prorfus 'eger et,fed fermo eius voluntate conceptus nullo pe

nitus fono.audienti Hllabereput. : Onod quidæm apı

mabus etiam egrellis, qorpore gontingere tradunt; has enim ſine fiyepitu inter fe yazları. Has ugigue modo nobiscnm; daemones convezlantuz, clam vide

. x :r]äcet adeo, ut neo unde gpidem nobis inferassg: bei Jam, licgat perlentixe, Neque .de hoc dubitabir. quis-

x 0 E 2 @ 4%” pr .4 * = 3

quis, qupd ner opmtingit, comlideraverit. Sicyt:enim ;.aör., peaefente lumins, cyloras-et formas agcipiens

-greilueit in illa, quae natæralitęr agcipere mut, qnt apparet in [perulig rebusgus quafi. c et. dgemonica corpora ſuſcipientia ab om,,.quae imus æt. ellentia phantallica figures atque colores.

«

et quasapıgue velusrint formas, in. ipfam ayimgalem

: ‚npfiramgue, Ipiritym transmittunt, multa .nohig ne-

22

gotia praebent,..yoluptates et conſilia fuggeremtes, formas fuhindicantes, lufcitaptes memoriss volupee-

Ser F

eberficht re 4. Jeltcavims di

bes Böfen und’ber Vereinigung beſſelden mit det eis heit und Gerechtigkeit Gottes, waren if: biefem Zeitrau⸗

me zicht ganz vergeſſen, aber auch ‚nicht mit beſonderem Jutereffe unterſucht. Nur allein ein geahndeter Wider⸗

Aret-weifchen den Reſultaten diefer Philoſophie und dem

veqctiſchen Intereſſe fuͤhrte zuweilen darauf, durch dogmatiſche Gruͤnde die. Freiheit der Seele und die Weis, heit and; Sim Gone in Rädfcht auf bad Boſe ju recht

fertigen, welche aha felbR den Widerſtreit nicht hoben, -

A {| f

(andern aut mehr: in das Licht feptin. . In diefem Op

Rene, 10a ein Urweſen bes Grund alles Defeyne und Wirkens iſt, wa baffelbe afles bucchdringt, alle Sub ſtan⸗

um: & dieſer Urqueſle ‚alles Seyns angsgefloſſen find,

herrſcht durchgaͤngig nur bag Natutgeſetz mit unbediug⸗

tet Rt hwendigkeit. Das Urwefen handelt und Bilder: nicht nat Ideen mb Zwecken / ſondern dutch blinde Noth⸗ wenbigkeir. "Aus ihn entſpringen erſt bie Intelligenzen /

allein dieſe werden durch das urwefen Bir beſimmt.

N io .? P2 N 4 « u

E⸗ iR alſe ein pahtbeitno as und fa | 8 s, welcher dieſes Syſtem, beheerſcht, und sam inconſequent wird, daß man gleich i im voraus

em anderen Intereſſe der Vernunft ahttimmt„ bad —— fen. die allgenjeine Urſache allet Dinge, doch für. dal dadurch bit. Befondere Subſiſtenz und Freiheit ber,

Inteligenzen nicht, aufgehoben werde, öpue daß Die Bern

nunft di Bsroof —8 eu wie u, heizt wer⸗«. NY u \

7. * sen h:s 1 ww y ; . y ’. .

u, ER NE udn odgeitantet vr

Ze atque dormientibus, nonnunquam vero

emora —— atque inguina titillantibus incitantes inſanos SE inquen amore⸗ blidiunt er. fubapungt,

. Bigseifusißgero ji: humipren ‚alidat humilosape ad.

id conducente⸗ nacti fuerint.

he Wieray Hanußt. Biete Abi. IL Gap. den ⸗koͤnne, da Se va; der algemeinen urſeche ber. Welt verſchlungen wird.

Dias ganje * iſt ein abfolater RER: der fich auf Fictionen und Taͤuſchungen gtaͤndet, die re⸗ Uisſen Ideen, deren Fuͤrwahrhalten auf einem vratti⸗

ſchen Glauben, nicht auf Einſicht beruhet, in theor etiſche verwandelt und hypoſtafirt, die Shrtentvelt durch die Überſinnliche verdraͤngt, und daburch ſelbſt den religi⸗. . Yen Glauben unmsglich map; Aus unhoerſtaudenem Streben der Vernunft nach Einheit alles auf einen: abfo⸗ luten Spititualismus zurdchtäthrte). der ih boch zuletzt ‚a einen verſteckten Materialismus allflöſte; ein Dogum.

tismus, der an ſich grimdlos, voll inncoer Widerfpruͤche Bl Vernunft‘ aut mit ſich feIOp Yürgwei: we;

Alle practifche. Bienfhaften, würden be Yu Äberichenen einſeitigen Hauge der ulatiog p«. da wan bie Natür aus ertraͤumten überfinnlichen —* u erklaͤren ſuchte, faſt ganz vernachläffiget, und bie = gen Unterfuchungen, welche ſich duf diefelben ‚beziehen, find mit wenigen Ausnahmen durch Myſttk und Schwär- metei verfaͤlfcht. Eine myſtiſche Bereinigung nude der

Gottheit als den abſpluten Guten, das hoͤchfte ziel ib

der Iegte Eultzweck hes Menſchen, ſtimmte aerüinge mit den Eharafter diefer ſchwaͤrmenden Phltoſbphie , Welche wicht von ber Verifunft die Belehrung uͤber die Pflichten

zu erbalten ſuchte, ſondern das Hoͤchſte in der Spkcula⸗ Non auch für bas Hochſte in der Praris hielt, und Laher

Nataͤrlich einen thimaͤriſchen Entziorck arifſtellee Die my⸗

ſtiſche Bereinigung mit Gott hob den Menſchen aus der Sphaͤre ſeines eigentlichen Wirkens und Seyns, machte ihn zu einem Get: ern ur Wege ber

etlgen 9) Der Deal jo Ser ** ine de nur at Sm: Auhend aͤhalich sberben. . Dis Wotthen *

ae 27 0 [ 8...

F Ueberſicht des BSeitraume. 431

u

Ritlihen Versoffemmnung, welche einen langen Kampf

‚und fortgefeßtes Streben nach Herrſchaft der Vernunft vorausſetzt, fondern durch den gemaͤchlichern Weg der Beſchauung, de man ſich in die Aufchafung eines anbe⸗ Rimmten Bildes, eines leeren Begrifs von einem un überhaupt , verliert,

Aus biefen ſchwindelnden Standpuncte abiickte

man eine höhere Tugend, welche ſich zu ber menſchlichen |

verhielt wie Gott zu den Menfchen. ‚Die menſchliche Tugend macht den Menſchen zum Menſchew, die gͤttliche aus dem Menſcheneinen Gott. Das Mittel as übermen(chliche Befanmenpeie zu er⸗

reichen.

das Ideal, welches der. an feier wahren Vervollkommung |

arbeitende Menſch vor Augen haben follte, um die Menſch⸗ heit in fich felbft zu veredien. Aus einem Menſchen sinen Gott zu machen, biefes war der überfpaunte Zveck diefer Phileſophie; fie wollte Dadurch eine über alle menſchliche Tugend hinaus liegende Würde und Erhabens beit erringen. wouror ardIgurss yaıs)u: zus evoueuzs Jess

da fagte Iſidorus Photius Cod. 242. ©, 1066.

Hieroecles Commentar. in Pythagerae eurmina p. m.

zip. 202; doch ſebt dieſer die vernünftige Einſchraͤnkung

Binzus =D der ceyre undgnuy Jeor yarısda. Porphyr . Scheint wenigfteng zumellen gezweifelt zu Haben, ‘ob. Der Zweck des Deenfchen in Ihm felbft, in feiner Vernunft, od er außer ihm in der Gottheit zu fuchen ſey. De abflinentia 1. fagt er, die Gluͤckſeligkeit des Menſchen ſey vo car zur. ‚var, und dieſes fen. der Zuruͤckgang in fi) ſelbſt, radeon Bis ron. oyrws dewrav avros de 0 oyrus yas. Hierauf beziehet ſich waheſcheinlich der Verf. de myſteriis Aegyptior. x. ©; 1. emusyaus yap, wmwere uiAy Ts Auıdayy zca wgos sudasmoriay odas. x TIs or yeyaıroa Irepm, —R ray Hewy zuAoyos wgos auıny avodos. Den Grundirrihum fies be man Ebendaf. X. c 5. ‚dem due urır udaımorıns 0 zwicasdes 70 aya$or, wsweg Tur zumer ıden avp- Busse 4 Andy ur uyuduy un MERTY WED TO nUX0V" NY &V 79 Jrig aus? 7 L) xzupur MO ERLEN PX 71 Is,

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5 5 "9, De. DEREN N x ©. 6. de eu” ıdım

aAse Viertizedeuptſt. Viertzr Mic, Rl. gap.

„zeichen, ift nicht ſittliche Vollkommenheit. Zugenbarfis ‘gung, ſondern Bereinigung mit ben phyfiſchen Eigen, schaften Gotted, mit feinen, demiurgiſchen Kraͤften, word ‚ber Jamblich ſo Yieled uuserflänpliche zeug ſchwatzet ©).

Dieß ſchwaͤrmeriſche Ziel, bie Mittel, welche jur . Bereinigung mit Gott führen, (die Reinigung, ſowohl bes groben als: des feinen Seeleukoͤrpers und bie Re - liglonsäbung (gAssıwn) die Abſonderung von allım Irdiſchen, und. die Gemeinfchafg mie dee Geifterwelt, (Zheurgie) die Eintheilung ber Tugenden in Berfchieden Mangorhuungen, ale, phyſiſche, politiſche, reinigende, CTugenden ber Geteinigten, theurgiſche, contemplative, ‚göttliche u. ſ. w.) dieſes ſind die wenigen Puncte, welche in den Schulen und Schriften ber Philoſophen ohne Nu. - zen für die Wiſſenſchaft und zum. Nachtheil der. wahren "Menfegenbildung abgehandelt wurden. Nur einige von

diefen Maͤnnern waren größer als ihr ſchwaͤrmeriſches SEyſtem; die meiſten ließen ſich aber von demfeiben ber herrſchen, und dieſe verſchwendeten ihre Kraͤfte ia dem bvergeblichen Ringen nach einem eingebilbeten Ziele, waͤh⸗ rend fie das Streben nach wirklich erreichbarer Vollkom⸗ wenheit m wir als ‚inen a ar Sreb. als eine Vorbe⸗ * LE verum

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Ueberfige bes- 4 Arttecume- 423

zu jener himaͤriſchen betrachteten, mb daher den, Zweck der Menfchenkildung zu bem- geringeren Grabe eines bloßen Mittels herabwuͤrdigten.

Welchen Einfinf eine folche philocepbie auf se

Menfchpeit haben mäffe, iſt fhon von felbit einleuchtens. Indeſſen wollen wir doch den Blick noch auf einige Fol⸗ gen tichten, welche am in bie Augen fallen.

Die ſerſte Folge iſt dieſe daß Bus Wenſchengeſchlecht

‚In einen Zuſtand ber Rohheit zuruͤckſinkt; Polytheismus,

Aberglaube, Wunderglaube, Magie und Theurgie er⸗

fuͤllen und beherrſchen bie Köpfe mehr als je, man erhaͤlt

und erwartet Beſuche und Erſcheinungen von Goͤttern

und Seiſtern; bieſe wohnen und wandern unter den Men⸗ ſchen wieder wie in ber Mythenzeit Dieſer Abirglaube,

-

dieſe Krankheit des. menſchlichen Geiſtes, hauſet nicht

etwa in ben untern Claſſen ber Menſchheit ſondern fie

herrſcht unter den Gelehrten und Philoſaphen, und dies jenigen, welche den hoben Beruf hatten, die Menſchen

aufjuklaͤren, btingen vielmehr den Aberglauben in ein ESyſtem, und verſcheuchen durch ihre Erleuchtung von Oben das wohithaͤtige Licht der Vernunft. Man darf

nur, um ſich von biefen Folgen zu uͤberzeugen, die Le⸗ bensbeſchreibungen der Philoſophen aus dieſem Zeitraume leſen, welche nicht etwa von unwiſſenden oder ungebilde⸗ ten Menſchen, ſondern ſeibſt von Philoſophen geſchrieben

find, das Leben des Plotins von Pophyr, des Proclus von dem Mariuus, des Iſidorus von. dem Damascius,

und die Lebensbeſchreibungen der Philoſophen von dem

Eunapius beurfunden bie Verſchrobenheit der Denkungs⸗

art, den Mangel an wahrer Aufklärung, die Verfinſte⸗ rung durch Aberglauben nur zu ſehr. Hier wird das

Gemeinſte als etwas Außerordentliches, Uebermenſchli⸗

* angefaunet, die Natur wird zur unnatur, gewoͤhn⸗ liche

Tai

. . \ J

Wertes Haupiſt. Vierter Abſch. HL’ Cap.

liche Menſchen werben gu Heiligen geſtempelt, bie man ‚als göttliche Weſen verehret; unbedeutende gewoͤhnliche Handlungen und Begebenbeiten werden zu Wundern ge⸗

macht: Mit. einem Worte, dieſe Lebensbeſchreibungen

Find eben das, was die Legenden ber katholiſchen Kirche

find 7)

4

Dieſer

. er * Ve a2 Se

en "Zur, Charakteriſtik Diefer Vollolophen und dieſer Seiten

5c

führen wir ein kieines Bruchſtuͤck aus dem Leben der. Sof

patra, ber phlloſophiſchen Gattin bes Euſtathius, ans

Exrnapius (edit.- Commelin. 1596. p. 56.) an. De

große Euſtathius heirathete die Soſipatra, welche durch

iire uͤbergroße Weisheit ihren Mann fo in Schatten ſtellte,

.bdaß er als ein unbedeutender und gemeine Mann erfchien,

u ; Himmel und an die Sterne reichet, io übergib ung als | = s j ; ben

che der Flug Kayfar bewäffert.

Ihr Vaterland war Aften, die Gegend um Epheſus, web

| or Vater war fehr rei, Als Feines Kind begluͤckte fie alles durch ihre Schoͤnhek und: Schambaftigteit. In Ihrem fuͤnften Jahre Samen

I in Pelz gefleidete und große. Tafchen tragende Greif Se eines des väterlichen. Landguͤter, uud berebeten den

Verwalter, ihnen die Beforgung des Weinberges zu übers

laſſen. Der überaus reithliche Ertrag erweckte den Ge⸗ banken, es muͤſſe ein Wunder und eine Gottheit im Spiele ſeyn. Der Bater-der Soflpatta ehrte fie durch eine treff⸗

liche Mahlzeit und, bezeugte feine Unzufriedenheit über die übrigen Arbeiter, daß fie nicht eben fo viel Fleiß auf die

- Ihnen obliegenden Zweige der Landwirthſchaft gewendet bätten. Hierauf nahmen. die" Sremdlinge, welche durch

die reizende. Form und Geſtalt der anweſenden &oftpatra

bezaubert waren, das Wort. „Die übrigen Geheimniſſe

und Schäge verborgener Weisheit, Tasten fie, Behalten

wir für ung. Das, was du jetzt von uns fo fehr als | eine empfangene Wohlthat rühmtelt, I nur. ein Spaß and Spielwerk gegen das, mas wir fonft noch koͤnnen.

Wit du, daß wir dir für die Ehre, welche du uns er

deugſt, und für die Sefhenke'ein Segengeſhenk machen. nicht mit vergänglichen Gütern, ſondern mit etwas, was |

über dich und dein Leben hingus gehet, was bis an den

-

ke 2 TI At 7 —— u ze"

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4 *

Uebet DDieſer Küdgäng jernichtete alle woplehäfigen Kol sen „ber Philoſophie, alle Bemuͤhungen derſelben zur

Er ER un‘ Auf⸗

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*

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den wahrern Litern und Erziehern fünf Jahre lang dieſe Soſipatra; du folk dich dieſe ganze Zeit nicht um fie ber - kuͤmmern, noch jenes Sandgut mit einem Fuße betreten. - Dann wird Deine Tochter nicht:alleis ein gebildete _meiblie ches und menſchliches Weſen ſeyn, ſondern bu wirſt ſelbſt : In ihr noch etwas Hoͤheres ahnden. Haſt du nun gutem | - Musb- und Zutrauen, -fo nimm unſeren Vorſchlag willig an, bifk du aber mißtrauiſch, fo wollen wir nichte aefagt haben.“ Der Vater übergap ſtillſchweigend und beflürze. . feine Tochter, rief feinen Verwalter, und befahl ihm, den - Bremdlingen alles zu reihen, mas fie verlangten, und fich um nichts weiter zu beflimmern, machte ſich als ein Fluͤch⸗ Aiger noch vor Anhruch des Tages auf, verlieh die Tochter md. Bas Landgut. Die Männer, es mögen nun Seroen, oder Dämonen, ober noch ‚höhere Geiſter geweſen fern, nahmen das Mädchen, und weiheten es ein, in weldhe - ,. Myſterien und wozu, das konnte Feiner, war er: auch der Neugierigſte, erfahren. " Als die Zeit verſtrichen war, kam der Water auf das Landgut. Er Eannte feine Tochter nicht mehr, ſo fehr hatte fie fich in Nückficht auf die Größe und _ Schönheit verändert; auch fle Fannte Ihren Vater kaum mehr. Er fiel vor ihr nieder auf feine Knie, fp fehe glaubte er ein anderes Weſen vor ſich zu fehen, Jetzt ers ſchienen die Lehrer. Du kannſt, fagten fie, beine Tochter glles fragen, mas du will, Ah Vater, fiel die Sofs patra in die Rede, frage mich doch, mie dirs auf dem Wege gegangen if. Sie erzählte Ihm hierauf alle feine - Vorfälle, Reden, Beforgniffe, Drohungen, als wenn ſie ſelbſt mir in dem Wagen geſeſſen Hätte... Der Vater ar ganz außer fich vor Erflaunen, und glaubte feft, feine - Tochter ſey eine Gottin. Er flel vor pen Männern nie⸗ der, und bat, fie möchten doch fagen, mer fie wären. SDie fagten endlich nach langem Zögern, (fa gefiel es viel⸗ leicht der Gottheit,) mit niedergefchlagenen Geſichte und bdurch dunkle Andeutungen, waͤren nicht ganz uneinge⸗ weihet in, die fogenannte chaldaͤiſche Weisheit. Ligen! fiel et abermals: auf feine Knie und bat, fle Möchten do | 5 4 $ gern⸗

r

6 Wiecteh Haupefl. Wierter Abfch. Nl. Cap.

nn Bübung und Veredlung ‚der Meunſchheit. Dieſe befand ſich gerade nur, die Verfeinerung durch den Luxus gerußen, bie ‚Herten von dem Gute zu ſeyn, und das : "Mädchen bei fich zu behalten, 'mm-fie. weh vollkommner . telnzumeißen. Sie nickten init dem Kopfe, fagten, es aber where mit Worten‘ zu: Der. ann Anubte indeffen , ihr 25 Meefpeechen zu Gaben, mad war daruͤber Gerede m ie er einen Orakeiſpruch erhalten. Was er aber je der Hanzen Sache machen ſollte, das wurßte er wicht. Den Homer lobre er vecht fee, daß er ein großes und Kerrls u Gehelmniß befungen, wenn er ſagt: Die Goͤttet wandern In mancherlei Geſtalten, Reifenden aus fremden Laͤndern aͤhnlich, umher. Ye er glaubte von Goͤttern in Geſtalt non einen Beſuch erhalten zu haben. Voll von. dieſem ken fchlief er ein. Die Greiſe aber fuͤhrten nach dem fen das Mädchen auf Ihr. Zimmer”, übergaben dr ſotgfaͤltig : das Gewand, in dem ie worden, nebſt noch Lelnigen andern Sachen, ließen ihr ein Kaͤſtchen verflegeln und thaten noch einige Blicher hinzu. Das Maͤcchen teuete ſich ſehr, und liebte die Maͤnner wie ihten Vater. Als den folgenden Tag die Thuͤren gebffnet wurden, und ‘alles an, feine Arbeit ging, gingen auch. die Greiſe wie ger woͤhniich aus, das Maͤdchen lief zu ihrem Vater mit der froͤhlichen Nachricht, und ließ das Kaͤſtchen zu ihm Tragen. .. "Der Bater erſtaunte über die Schäße, bie er fand, und n Tieß die Dränner rufen. Allein fie waren nirgends zu fin & 3 ben. Was iſt das? fagte er zur Tochter, Sinnend eine Welile, fagte fie: jebt erſt verſtehe ich, was fie mir fagten, als fie mie Thränen in den Augen fir diefes gaben, Ber trachte diefes, fagten fies wie wollen eine Meife auf das ae Meer machen;, und dann ſogleich zuruͤck Eommen. Alles dieſes beweiſet offenbar, daß fie Geiſter find. Der Vater nahm diefe eingeweihete und begeiſterte Tochter zu ER Br (teß fie ganz nach ihrem Willen leben, und befüms je merte fich im ihr Thun gar nit, nur war er mie ihrem ftillen Weſen unzufrieden. Als fie das reifere Alter erreicht hatte, wußte fie, ohne andere Lehrer gehabt zu Baben, bie, IR. der Dichter, Philoſorhen und Redner a wendig,

wor.

—8

Meberfigt: des 4 Reitra um s. 4297

* abgetechnet, in demſelben Zuſßtande, als banal, da die Philofophie noch bie geitung der Menfchheit über nommen hatte, ja.in einem nach (hlimmern, weil dama doch ber Verſtand einzelner Menſchen, wenn auch niche gebildet, doch nicht verſchroben, wenn ‚auch nicht auf⸗ geklaͤrr, doch nicht durch Dunkel verblendet war. Da mals glaubten bie Menſchen in ihrer kindlichen Einfalt die Gegeenwart ber Goͤtter and ber Daͤmonen, und fie

ahndeten in jedem ungewöhnlichen Ereigniß die Wirkang

eines geiſtigen Weſens; fie brachten den Soͤttern Opfer uud Gaben, um fie zu verſoͤhnen, und ſich ihnen mohlgefältig zu machen. Die Philoſophie, als Digan der Vermunft, vderbreitete nach und nach wuͤrbigere Begriffe von Gott; daß Geiſterreich wurde immer weiter entfernt. von dem Gebiete der Erfahrungswelt; der Polytheismus verſchwand, je⸗ mehr die Idee vom ber unendlichen —— ———— fich entwickelte; aus dem aͤußeren Sottesdienſt bildene ſich die Gottesberehrung im Geiſt und Wahrbeit durch Reinheit des Herjeng und ſittlicht Geſtnnung. Der übte glaube. wurde darch die größere Merfbandedcultur mb Naturforſchung verfihewcht. Jetzt bemaͤchtigte ſich wiedar ber Aberglaube, der Glaubt an Mantik und Magie, dar meiften Köpfe; die ſichtbare Welt wurde mit Schwaͤrmen

son Dämonen überfchwemmt, die Naturgefege wurun

durch die Willkuͤr verdraͤugt, bie Zahl der Goͤtter ver⸗ mehrt, die Meuſchen traten wieder durch Opfer, Citterts

hungen, Reiniguſngen und die Gaukeleien ber Theurche

in unmittelbare phyfiſche Genieinfihaft. init ben Guten und Geiftern; Moral und Neligion verlor fich Im einen myſtiſchen Gottesdienſt. Alle jene Vorſtellungen des toben —— are jeet von Phileſophen in Schug

A En |: | 2)

| md wae enbere mit vieler Arbelt und vielem.

Schweiße kaum mittelmäßig begreifen, darüber wüßte fie

ſich fo leicht und ungezwungen ee ‚als menn es . ein Kihderfplel waͤre. |

s f ı®

48 Viertes Hauprfl. Vierter Koch: MR. Cop.

genommen, und erhielten durch die Keffgionsphllofepfie den Schein von Vernunft. Diefes kam daher, daß bie Pbiloſophie nurnoch dem Namen näch die Geſetzgeberin "der Menſchheit war, daß die Phantafle verkappt durch ‚Wernänftelei ſich bie Vernunft unterwärfig, gemacht Yatte. Se weh a Zweite Folge. Durch ben Geiſt dieſer Philoſophie wird auch die Geſchichte, das Zweite, wodurch bie Menſch⸗ . Heie gebildet wird; verfälfcht und verdorben. Inden He den Uber » und Wunderglauben in Schug nimmt, . sb die Leichtgläubigfeit verbreitet, verliert bie Menſch⸗ Yeitıden Prüfftein.der Hiftorifchen Wahrheit: : Eine Menge ‘Hon'Legenden werben erfunden und geglaubt, "man macht

1

5," Saufidas Seltſame, Sonderbare, Abenthegerfiche, Lane

warliche Jagd, das Gewoͤhnliche und Natuͤrliche wird mie geachtet. Da die Philoſophie den, einzigen -fücheren - &tendpunct ber Erkenntniß, die Vernuunft, verlaffen, ſich einer ‚fremden Autoritaͤt unterworfen, und Dichtungen aAnd Einbildungen zu ihrer Grundlage gewaͤhlt hatte, fo wurde die Maxime ber Erdichtung zu beliebigen Zwecken Nuch weiter angewendet. Daher bie vielen untergeſchs benen Schriften, die falſchen Einſchaltungen und die

. bfichtlichen Verfaͤſchungen. Zweifel gegen ben Betrug einer abfichtlichen Unredlichkeit, oder gegen irre gekeitete Leichtglaͤubigkeit und Eutmuͤthigkeit find hoͤchſt feltene Erſcheinungen, und eben ſo ſelten findet man, bag man auf den Gedanten gelommen ſey, ſich durch Anwendung dep Höhen Kricil vor. Taͤuſchungen zu bewahren 8). —— 9) Porphyrlus iſt der einzige Denker, welcher gegen die von ben Gnoſtikern dem Zoroaſter untergefchoßenen Schrifs ten Gebraud) von der hoͤhern Kritik machte, und ſich das tur als einen echten Schüler des ſich durch Gelehrſamkeit nicht wenlget als durch gefurides Urtheil m.

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„Meberfiht; des.4 Zeitt aume. 440

Nach derſelben Maxrime erlaubte man Ach auch bie: ‚gu Winluͤr in der Erforfhung und. Erfldrung deg Sinne,

a4:

der. vorhandenen, Schriften; man nah, entweder einen,

gedqppelten, einen gemeinen und einen. verborgen

wen;höheen „Sinn, an; ober .fuchte burch Fünftliche rendungen, durch Accommodationen, durch mehr blen⸗

denden als gruͤnblichen Wig dasjenige in Die Worte rineg,

Schriftſtellers hinein gu legen, was man nach vorgsfaßgen: Meſnungen zur Unserfägung. eines Lieblingsgebanken au finden, wuͤnſchte. Won. biefer Kunſt war —5

drocins Meier, Welcher indefien doch ſelbſt ſchon feinen,

und, Spülen, verhächtig vorkam. a,

verb (nic diefe Bagline, welche auß “eine unlantern © ineßt wiſſen zu Wei old ie) Korg

. 4A .. —— ar 2 de x „18 rnu

ig mid eigen ————— wilabohea |

feinem Werke von dem’ eben des Pythagoras bdurch re

- rgieffäpe Oaimmlung Sanzaifigleftgärtiger Nachrichten, Surdk

1: die —— MPruͤfung derſelben, unh durch Den: Man⸗

Bis F ſchen Unterſchejdung dee Perſonen *

ken, ae —e— und Wundetgla laufen, ae wieder verfcherzt . har. Auch in dieſer Hin⸗ fcheittt in dent hoͤhern Aiter mit vem Porphyrlus inet merkwuͤrdige Veraͤnberung vorgegaugen zu feyn. Mr füge‘

in felgen Leben des Plotin: Dopepsidsieze zen wi A

‚Quren .0vxsar wamainpe AMY, Bid * Ten νν Pader- ——— vo var Ta. —R —— enge 5 Avbroi sihorse ageeßevsı. Gigen dad Ende diefer . ‚regte ſich, wie es ſtheint, "einige-Zhorifeb: genen Big Eike - . beit der chaldaͤiſchen Ornkel, wie auk Dramas ol. Were,

5 Beeren ‚(Wolfii, ‚ringen

; iq, er. T Ne 262. & ——ãa en ——ã *ᷣ Tu —* ‚wage usa wAntuns, ur var’ nr db Rloxeiukre zai08 7 euren eerass.) Sb: Daması:

eius ſelbſt, oder ein Anderer Giefe Pruͤfimg wirklich nf“

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Dir eirais TB —X Zutowsgs Ta

ſtellte, und. mas ſir fuͤr ein Jeſultat zu Bes Wade, u.

wir nicht.

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E56 Viertes Hauptſie Vierter Abſch. A-ap.

GE feine Vetdatntunnig zur‘ attgemeinen Wahbeẽheit umzuſtempeln · und dem‘ Aggregat von Sehauptungen, were! ven Raͤnen von Philoſophie ulirt hatte, den

Schehn von ulitiuiglicher Wahrheit? Ja eines gortliche uͤrſprungs zu geherr, And dadnech dass, wäd Gegenſtand

Ev; 3 Unterſuchung iſt / dem Gebiete der Vernumft zu ent⸗

FO Wese begruͤbin, Indem fie ſich aber. zu dieſen

Aehen,entſprang⸗fuͤr die Philo ßpbie und‘ Menſchheit war; wie ſeht fie hie Summe' der Saufchungen und ſalb ſtgemachter Gegenſtaͤnde der Erfenntififfe vermehrte, den Unterſuchungsteiſt In eine Menge: von grundioſen, unmuͤtzen und vtdlen. Unterſuchungen verſtrickte, uns felbſt der gruͤndlichen Gelehtſamkeit ihre Geftlse mit Diſteln und ‚Dornen beſetzte; dieſeg iſt zu einleuchtend, | 8,n98 wir uns dabei anfjühäleen göthig finden fſollten on: Noch ein merkwuͤrdiger Gefichtöpunct Bierer fi . nferer gr , wenn wir das’ gesenfeitige erhaͤſtniß ber „Knmmärmerifchen Mhilofonhie der Agrar —— ————— in Eema —5 Da die Ahiofepbie' chem. vor Plocline Zeiten. eirren Ge⸗ geuſftand des religioſen Slaubens nach dem aubern auf- Huhn, und aMhälß nichts anders ars eine Meldgfond. Rhilofophle ober Dogmatik wurde;. fe gutte ſte Joth⸗ wendig mit der eiſtlichen Theökogie, ſy wie dieſe von Zeit. sind Zeit mehn Umfang und Auxbruitung erbielg, in Eokliſton gemushen Nicht: afteitl‘ bie Moterie, ſondern did die Form umd ͤberhaupt die gumze Tendeng Biefet KRellgionsphiloſooͤhie führte nothwendig neuere berbepy. Deus fie, inufaßse bei qller Gühe der Sperula⸗ tion, ju welcher ſieſch empor gefchwungemn haste , doch auch, allen raltzcſen Aberglauben durth. "weichen die weſentlichen Rellgiotrslehren veruuſtalier worden“ ronren, fie wollte das, was der Menſch aus Ihdrgufäjte Weſen aus nraltiſchem Intereſſe fuͤr wahr, halten muß, I ein Miſſen verwandeln, und die Religion auf hen theoreti⸗

Ueberſicht *. ;deitkeune” 43

Behufe und um'ven Angeiffen Yes Scepileisuns n fu ent gehen, der Schwärmerei uͤberließ ; ’und dem Supernatus 5 ralismus in die Arme warf; indem fie dem Menfhenr dußer der gemeinen Vernunft noch eine höhere goͤttliche Vernunft dndichtetg, wodurch er bad Ueberſtnntiche vor allem Denken in einer uͤberſinnlichen Anſchauung erfat⸗ gab Fe dem menſchtichen Geiſte voͤlige Freiheit zu die ten, und ſich In den erdichteten Kegionen des neberſenn⸗ lichen nach Be anzuftcbein; fr ‘gab: haburch Be abenehtuerkichtte YHüntaficen’ den Sein von doh ren gotttichen Einſtehten : Sie ſchtogz ᷣwar die festichtir one ſchriften bie Jetnuunft nicht aurg fie hetrachtete fie aber | in dem Wahue einer hohen: ABttoftrlähftigen Roktoiis menheit, welche der Menſch datch Bi daſchanung bes We⸗ ſens der Wefen und burch OR "itilige: Berbindung nn demfelben erreichen 'fdnney ai⸗ ‚niedrige Stufen jur bre eigenelfchen wahren Vollkommenheit ſetzte fie zu ber Fr ringen Stufe don Sitten’ Berab ‚und beranlaie My - dusch den Wahm “einer üßerverbiehfflichen er che feine Thaͤtigkeit und, Anfrengung erforberte, or in einem müßigen, thatenfofen Schauen der Gottheit heiß Rand. Da fle außerdem das Errkuönfeinivefen des Außerig Enftus rechefertigee, -Dpfek, Reinigungen; Männer Magie und Theurgie aufnahm, fit durch einen mpftifieil Sinn ſublimirte und heilige, fo begünftigte fie badurch ben Hang zur praktiſchen Sopfiferei; durch Etwas Lieuße⸗ res die ſtrengen Gebote der Vernunft zu erſetzen / mid? eine erkuͤnſtelte Triebfeder an die ‚Stelle der echter‘ ſittli⸗ chen Geſinnung zu ſetzen. Mit einem Worte, dieſe pad lofophie Harte die Tendenz, den Menſchen duf ben Wege) erträumter. Wiſſenſchaft zu vervollkommen, durch einge⸗ bildetes Wiſſen Heilig zu machen, ihn aus ſich ſeldſt und: aus der’ Sphaͤre ſeiner Wirkſamkeit herauszuſetzen/ ibn⸗ | über fich ſelbſt zu erheben, ihn zu Gott hinauf, oder’ vielmehr Gott in dem Menſchen herab’ zu fpeen. | . E ie

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A48 Viertes Hauptſt. Vierter Abſche TIL: Cap. nn Die chriſtliche Religion Hatte dagegen eine-praftifche Sinbing. Sie Mole dem Beenfchen keine Yuffchlüffe über bie Verſtandeswelt und das Geiſtetreich geben, wodurch nur eine eitle Wißbegierde befriediget werden kenne te, ſondern ihn uͤber ſeine Pflichten belehren, ihm zeigen, bag, man. allein hurch Rechthandeln uud lautere Gefin⸗ nung des Herzens, durch dieſe innere Verebrung im Geiſt und Wohrpeit Gott mohlgefänig werden. muͤſſe. Sie arug bie. ſittlichen Vorſchriften ‚als. Sebote Sottes vor, und ſtellte in Gott das Ideal der Heiligkeit und Vollkommenheit auf, melden. der Menſch durch ſittliche Geſinnung ähnlich, ‚ga werden fireben ſelle. Sie erhob RB Menfchen nicht, durch truͤglichen Sceln, einer über natuͤrlichen Volfommmenheit, Pie er nie erreichen kann, ahne feine endliche Natur abzulegen, ‚fondera demuͤthigte siejmebr. den menſchlichen Stolz, indem fie alle en ‚alß firenge Schuldigkeit gegen Bolt den Schöpfer und heiligen Geſetzgeber vorſtellta. Sie * afer. auch zugleich, daß er durch ſelne Demötplgung.sor Dar. heiligen. Willen. Gottes, allein. die. hoͤchſte Wourde 2 a freien vernünftigen. Weſens bepeife. Die. ‚Zenben ber. hriftlichen Religion ging alfo auf innere Rstliche Ber» vollkommnung und Erhebung des ‚Menfchen an dem Soͤtt⸗ auf dem Weae der. Zugend. ne

Yußer. Biefer.. enfgegengefegten Tenben fehlee es nicht Ay Echrfägen, in welchen beide che. einflim⸗ men konnten. Worzüglich machte, ber. Monstheigmus und Polytheismus den Srennungspunct aus. qchriſt⸗ liche Religion lehrte die Einheit eines Gottes! ‚ab ech. fers, Erhalters und Kegierers der Welt, die beidniſche Religion nahm zwar auch dieſe Einheit an, ſetzte aber dem hoͤchſten Gott eine Menge von Untergoͤttern an die Seite, welchen bie „Regierung einzelner. Theile ber Melk, Voͤller, un und RT gleichſam zur

Erleich-

ö vE ' f * 1⸗

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eberfihe Des: Beitoaumam Asa

Jeichtzrung des au großen Veoierungsgeſchaͤtee aufge —— ————

tragen’ Ten...

ehelömug. Aucch ben Pantheigmus; in Schutz nahm, zer⸗ fpaltete, fie. Bas göttliche Wefen in eine Bielheie ‚com, Wefen, und, machte ‚Gott zut Welt, und Die :

Gott, solches den chriſtlichen Lehrern nichts alg eine,

Abgoͤttere ſcheinen mußte. Die Dämonen trafen als

Mittelweſen in die, Mitte zwifchen den lintergsttern und, ben Menfhen,. fe theilten. fch in gute unp bafe, und erhielten ebenfalls einen gewiſſen Cultus, theilg zur Era

reichung gewiſſer irdiſcher Zwecke, theils zur Bewirkung, Gott. Die.chriftliche

‚der myſtiſchen Vereinigung mit

Religion kennt gur. Engels, als Diener der Gottheit, aber nicht als Gegenſtaͤnde des Cultuas. 2...

ET Re ae u 2 Die Grifliche Religion gründete fi auf göttliche Offenbarung, niche nur Darin; daß fir. Ne, praftifchen Wahrheiten, welche den Hauptinhalt dev Feligions lehre

ausmachten, als unmittelbare göttliche Gehose.ugrerug,

2

ſondern auch den Stifter, dieſer auf einen-frglichen.gen bensiwandel allein abzweckenden Religion ala einen ung

mittelbare göttlichen Gefandten betrachtete, „.melcher

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feine göttliche Natur und Würde durch. übermenfchliche MWeiffagungen und Wunder ber fihtbaten. Welt auf. eine ünwiderſprechliche Weiſe beurkundet habe. Dies

war der unerſchuͤtterliche Hrund, auf welchem dag Ger bäube bed chriftlichen Religion ruhete, auf welchem fie eine allgeitieine Ausbreitung uünd, eine fiegreiche Bekaͤm⸗ pfung aller Hinderniſſe yob Gegner glaubig erwartete, Der ſchwaͤrmeriſche und ſüpernatubaliſtiſche Geiſt, dem

die neuere Philofopbie angenommen hatte, näherte fir.

geröiffermäffen der Lehre bes Cpriſtenchums in. Nückficht auf das Zuidament aller Religionslebren; auf der an⸗ dern Seite" lag aber eben darin wieder ein, neuer. Tren⸗ nungspatick.,. "Denn, beibe‘ Darfeien beriefen fich auf eine

Tennem ðweſch. d. Ybilaf. VLTF. Eevgoͤtt⸗

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Weit zu

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44Bhꝛikes Hauptſt. Vierier Abk. it. Ep. | : >

göteliche Sffenbarung, eine fioe Dffenbatung 1 aber, wenn man don dem Inhalte detſelben abſtrabirt, und nicht der Vernunft das Recht einer Beurtbeltutig derſel⸗ Ben einraͤumt, ein Factum, welches einem andern Faͤctum derfelben Wie dollig gleich iſt, und wenn die Begiaabi⸗ gung dutch etwus Aeußereiß in die Sinne fallendes fehle, an? einer Rusſage desjenigen, der eine goͤttliche Mirthei hang erhalten hat, auf feinem eignen fubjecsiben Zür- wahrhalten und feiner Glaubwuͤrdigkat Berufe. Nun war ader nach Dem Chriſtenthume bie Offenbarung nicht mittelbar. buch was Medium der menfchlichen Vernunft, fondern unmittelbar geſchehen; nach ber Anfiht, des heid⸗ nifchen Kefgionsphilofophen aber war Immer die Ver⸗ nunft, wenigſtens bie eraltirte Vernunft, als da® hoͤhere Erkenntnißdermoͤgen, das Medium ber Affenbarung. Nach dir erſtea Anſicht war die Offenbarung ein freies Geſchenk der Gottheit, und es Bing nicht won beg Em⸗ ‚ficht und dem Gebrauch der Winfite ab, ſich Siefe Aus⸗ zeichnung zu’ verfhaffen; nach Der zweiten konmie ‚det Menſch durch Zuräczichung von dem Irdiſchen, Yard freie Richtung und Erhoͤhung der Vernunft "zuge An ſchauung Gottes uud dadurch zur Erfenntniß. göttliche Wahrheiten gelangen. Dort ft die Offenbarung etwas Dbjectives, Ihe Grund. If allein Gottes. Weigtzeit und Güte, und eine nothwendige Bedingung der Seligkeit, eine allgemeine Angelegenhele für alle Menfhen,, Such der geringffen und geiſtesaͤrmſten; bier iſt fie eipa®, Sub⸗ jectived, eine Folge der Erhebung des Menſchen zum Unfhdhen Gottes; fie auch die nothwenbige Bedin⸗ Yung der hoͤchſten Seligkeit, aber hoch nur für deu, der durch feine hoͤheren Anlagen’ und Cultur derſelbenn bafuͤt Empfaͤnglichkeit hat, nur eine Ängelegenheit ber Bebätern

und Aufgeklaͤrten; dort foll jeder Menſch an bie Zinzige

"wahre Dffenbarung lauben; hier war fein, Menfch an eine einzige ausfchlie endet Dffenbarung aebunben, fon NEE, SA, ber

*

2

> 71:117,0 TRITT WET: 1707: POTT ern es war die: Sache feinin ‚fein Mahl, feiner Ucber⸗ eugung, bier‘ der Anhaͤnglichkeit an einen, aiten buech heſetze Gewohnheiten und erſpeie ßliche Foigen ſanttid⸗ urten Cultus. Dort war ed die demuͤthige, vom allen Wiſſen autblkoͤßte Vernunft, die fein Eigenthum hatte, Mes von Oben empfangen. maßte: bier die uſtoſze, auf hr Wiffen-anfgeblähiee Vernuuft, weiche; wenn gleich ‚ou Oben erleuchtet, doch ſelliſtſtaͤndig in dem Lichte Sie Wahrheit ergriß. Dort hatte bie Religion einen monas⸗ hiſchen, bier einen republilauiſchea Seiſt. |

Hieraus laſfen fich die GSrande zum Tbeil varum die meiſten Auhuͤrger der netten Philoſophie eine - o entſchiedene Abneigung gegen die chriſtliche Neligion hatten. Sie konnten nicht begreifen, wie ein ſo verach⸗ letes, durch feine gelehtte Bildung ausgeztichnetes Volk, aAs das: Juͤdiſche war, non Wett: habe erfahren. werden koͤnnen, die einzig wahre Nekiydem 'änrch Dffenbatunz ju Impfangen.: Es war für Ben cgnicchifehen: Natishaikeif ein unertraͤglicher Bebanfe,: adß!bie Beinähugen fo vie⸗ ler weiſer Maͤnner, fo vieler ‘tiefen Forſcher, daf das Banje Streben einer fo..aufgeltirten Nation ic Waht

heit, gang -upegeblich und ischtlos-gemeftnr ep „fedlee. :

Reine Naclon war. in; ihren Augen würbiger, Keine hatte gerechtere Auſpraͤche auf Die Ehre, göttlicker Offenbarun⸗ gen gewuͤrdiger zu werben, als die griechiſche, die dgpptifehetumd chalbaͤiſche. Hierzu Jam noch dieſes, daß he in ihrer Religionsphiloſaphie Offenbarung und Were . hunft ſehr gut mit einander; zu vereinigen, Die eine durch bie andere zu untsrkügen mußten, wicht nut barin, daß, wie wir, geſchen haben, Bier Weruunft allein base Mebine der Dffenbassug war, ſonderr andy darin, Da ſte eine Harmenie ind Mebereinfkiimmug ihrer Philoſophie mit | ben aͤlteſten Traditionent der aͤlteſten and. augefehenfien:. Rerionen tung: aine: erkuͤrſatea Sermensutit,; auch * ee 2 dur

436. Biester Haupeſt Vierter AR, IE Tap.

durch: Dichtungen für. den erſten Anblick cͤuſchend geung hrrausgedracht hatten. . Ihr Religiondfpfiem konnte alſo durch eine lange Reihe von Traditionen bis in bie bunkeln

Zeiten Der Geſchichte fortgefuͤhrt werden, wo ſich alles Menſthliche in bag Goͤttliche verliert. Das Alterthum hat

eine graße Empfehlung file ch, und die chriſtliche Religion wurde eben darum ſelbſt von denlenden Kögfen als eine Neuerung betrachtet, weiche von ber Vernunft: nicht ge⸗ billiget· warden: fdune: Der in dem menſchlichen Geike gegründete Antagonigmus zwiſchen hem.Alten und Neuen * ag eine N Rode mie

Rad: viche —— ——— ent⸗ fand nun: ein Kampf gurifchee ‚der: nein: Philbſophie,

weldye: fi zur Vertheidigerin der heidaiſchen Vollsreli⸗ gionen aufwarf, und zwiſchen den chriftlichen Kircheuleh⸗

verau. Es iſt dieſes der merkwuͤrdige Sertit, ‚ig welchen

Be Die Mehrheit und Guͤltighait zweiet einander entgegenge⸗ sten Dffenbarungen gogenſtitig beſtritten warrde, darum merkwaͤrdig, weil beide Parteien, angeachtet fie

fuͤr Affenbarumg ſtritten, doch gezwmungen: waren; an bie

Vernunft ga appelliren, und dieſer die etzte entſcheiden⸗ de. Stimme einzuräumen: Mein dieſer Gegenſtand war zu neu, als daß die Vernunft von feſten und⸗beſt innnten Grundfaͤtzen hätte ausgeben und beſtimmen dunen, mie dieſer Seit geführs und entſchieden werben’ muͤſſe dere ums berufas ſich beide Parteien auf Gruͤnde, welche nichts ensfcheiden weil ſie entweber das Gartınk Maß. eine Lehre goͤttliche Offenbarung: ſey, micht / heweiſen Koͤnnen, ober weil ſie Facta :zum Beweife nehmen, weiche eben

fo gut einer Begründung: ikte Rechtfertiguun bebakrfen, als das ga Beweiſende felbfh,odtr weil Be nummer einen Partei, wie von ber andern unit gleiche Rechte Benutzt werden Eigen; ober endlich, weil ſte dac Weſentliche ünd bar eligion che: unterſecheiden ud

ee darum

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ues erficht⸗ —ER& 2437

Banın nicht yustaffen. Von dieſer Art Ant kerdendk, ie

welche van; Dre Wunders unh Meiffagungen, von dem Alterthum aber der Neubeit einer Meligionskehre, ton Dem Mangel nu: Ueber⸗inſtinmung in den Urkunden und Den Auslegern berfelben, ‚ober von der Uneinigkeit der phi⸗ LIoſophiſchen Denker, von den Wiberſpruͤchen und Un-⸗ gereimtbeites ie ihren Lebren u. ſ. w. hergenommen wa⸗ zen, Der Gebrauch dieſer Waffen zur Vertheidignug ibres Religlanſ ſyſtems war auf beiden Seiten fo ziemlich gleich; nur dieſes machte einen Unterſchied, dag die eine Partei ihre gute Sache. fihlechter, und die andere ibre ſchlechte Sache beſſer zu vertheldigen verſtand. Im Ganzen aber kannten bie heidniſchen Philoſophen den Inhalt und den Gift neh Ebriſtenthums viel zu wenig, als daß fie den „egreichen. Beritörikeen deg Chriſten⸗ thums auf eine lange Zeit hätten Einhalt thün fdnnen.

Nach den Angriffen eines Celſus, Hierokles, vor⸗ Phyrs und -Inliane zagen Fch die Gegner imutr

mehr zuruoͤck, ‚und. befeufzten nur im: Stillen don Befall des Geibsuchumg, als das Chriſtenthum ‚unter der Re⸗ gierung des Conftantinus und Theoheſtus zur herrſchen⸗ den Neligien gemonden war. Die ſtreitigen Lehren wur⸗ den immer mehr. erminderts und ip: manchen, als von der uͤbernatuͤrlichen Quelle allen Erkenntnißg, von ber Tritzitaͤt, von den Geiſtern, vor ‚dem Anſchauen Gottes als der hoͤchſten Seligkeit, lag ber Grund zur Aunaͤhe⸗ rung zwiſchen den beiden ſtreitenden Parteien, sur An⸗ eiguung und Wenmifchung. der beiderſeitigen Lehren. ‚Die Betzügereien.. mis, untergefehobenen. Schriften des Hermes und heg heiligen Dionyfius Des Areopa⸗ ‚giten beguͤnßigten die gegenfeitige Annäherung. durch ‚den Myſticiesmus ‚und Synkretiemus Indeſfen dauer⸗ ‚tan immer noch einige Anhaͤnger und Fortpflanzer dys Alexandriniſchen ſchwaͤrmeriſchen Platonismng Fort, bis bigotte ERROR bie Hörfäle der - UM |

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288 waarnt Hanf, tn Ange A.

| Wenp lotrruiter· zu Wehe auf immer fchteß;. und Di Mmaseinus, Siipliciug und. El alsUS, die leh⸗ aten dieſer Schule, noͤthigte, in Perflen einen Zufluchtsett fuͤr die Denffreiheit: a ſuchen, welche im diem, criftlan

Rechen Kaiſerrhum nicht geſtattet 3Bie ka⸗ men zwar einige Bett baranf (533) gusälfz er es ga Hoch. keine eigentliche Schule: mehr. file 8 Philo ſoſhe⸗ wril die chriſtliche Kirche ſetzt alles In: ihren Schoß vere⸗ migte, und fie hoͤrte, war abet do FR NINE N... EINES

*

"won vom iii nit. untergetgeksner gi | e gern. Ran

Bu; —* canizenal des Uhfuhe —XX ter mit unechten, beit Alterthunt Schriften in dieſemm Zeieraume getrivben were; He

Sacht derbiint aber nach einige winhÄndächere Witte

tung; denn ſie enthaͤlt einen fehrt aucueeirhiuerten Ei rakter des Zeitgeiſtes und der jagt derrſcheuden Phil phie, und. fie hat in der folgenden IR: yeoBen Einf) auf den Gang der Cultur und auf die KNichtung Ki merſchlichen Gelſtes gahhnbt. Außerdem Eeauch die Hi ſere Behandlung. der Geſchichte dee Phausſophie eine Sankt Zeit durch die Wirkägerdien aufgehalin worden, Inden dadurch der Wahn von einer urdlientrßtrkiefenng Mi vornehmſten Philoſopheime und Liner Inßgfichen- Kermont der angefehenſten Sen mnt dein e Helegivnsglaube der aͤlteſſen Voͤlker "unrätßhireh, ind Die grumdliche lt forfſchung des Sangs ber —— 3 |

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‚gibeberfihs Ask. 4- Beitenymin.; 439 Br ur 77) kann im, Allgemeinen zwei Zeltrum⸗ anneh⸗

EN, in welchen bie Sadrication unechfer und die Ver faͤlſchung echter Schriften. abfichtlich zu gewiſſen Zwecken ‚getziehen wurde, naͤmlich die Regierung der Ptolemaͤer in. Aeghpten, und der imit huen in Errichtung, einer Sf» fentlichen Buͤcherſammlung wetteifernden Könige von Per⸗

‚gan, ‚und zweitens bie. Zeiten. ber ſich ausbreitenden

ud herrſchenden Alexandriniſchen ſchwaͤrmeriſchen Phi⸗

2* *

Die · Bewegungsgruͤnde gu: biefem Betrug waren

haußtfaͤchlich, Gewinmſucht, National ſtolz und

Sectengeif. -Die ehe Triebfeder wirkte: ain meiſten

in den Jeiten, da bie Loͤnige von Aegypten und Perga⸗

mus Sibliotheken anlegten, Handſchriften und Abſchrif⸗

ten thruer genug bejahlten, DaB: Mancher angelockt wer⸗ den mußte, einem alten vbekannten ˖ Schriftſteiler, oder auch nur Herühmten Maune Schriften -unserzufchleben,’ unb ſeinen eignen Produrten den Ramen vindE verchuren unb geſchaͤtzten Alten vorzuſetzen, und auf: diefe Art mit dem Buͤchermachen ein eintraͤgliches Gewerbe zu kruilben. Dieſes Geſchaͤft war auch damals viel leichter, ale in unfern Zeiten, teil die Abſchriften der Buͤcher ſelten und verbergen, noch keine voilſtaͤndigen Verzeichniſſe der lite⸗

rariſchen Denkmaͤler vorhanden waren, und daher jede Schrift, welche einen Srfannten Namen an der Stirne

trug, mit einem gewiffen Vorurtheil-für ihre Echtheit ‚aufgenommen werben. mußte, da es beinahe an allen Huͤlfsmitteln der hoͤbern Keitif fehlte. In diefem Zeit, ‚eanime,fcheinen quch mehrere Schriften und Fragmente

. „hen Pythagoraͤer an das Tageslicht gebracht worden zn

Aeyn, welche in’ der Folge als echt ohne Bedenken anges nommen wurden. -

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Yo hi chaupch. Vol wär; Kirn. BR 1% auffallendes Beiſßlel, wie ber. veäcichaffisl;

Beranfaffung zu ſolchen Betruͤgereien gab,iſt der be⸗ ruͤhmte Akiſtobo lus, ein gelehrter Jude zu Berk Seiten |

"Dee Ptolemdus Philometor, welcher, um dir!

Nation el Ruhm⸗ das aͤlteſte Volk mit gelehrter Bilbung geweſen ſeiyn, zu vindiciren, und alle Weißheitte Griechen aus dieſer Duelle abzuleiten, eine griechiſche Aeberſetzung des alten Teſtaments erdichtete, "Krib. vor⸗ gab, Plato und Ariſtoteles hätten dieſelbe geleftil; er ſchob dem Orpheus, Linus, Heſiodus ſelbſtgemachte Marfe unter, um aus ihnen belveifen zu koͤnnen, daß jene alten Dichter ſchon die Sitten und Gebräuche unb, dem Gefetzgeber. ſeines Volkes gelannt "hätten... - Uehrigend

«bediente: er ſich einer allegoriſtrenden Erilarungaweiſe,

um eine Uebereinſtimmung griechiſcher Philoſohhen mit ‚dein Inhalte ber heiligen Schriften Der Juden heraus⸗ ‚beingen zu koͤnnen, doch noch mit einiger Maͤßigung ). Bein Betrug iſt fo haudzreiflich, daß man ſich wundern muß, daß er auch nicht eiamal-in Alsrandrien, - we es ‚fo viele Gelehrte und fo viele Baͤcherſchaͤtze gab, bemerkt ‚werben iſt. Indeſſen verliere. ſich das Auffallenbe der ‚Sache Dadurch einigermaßen, daß dieſe unerhoͤrten Ente cdeckungen in einer Erklaͤrung bed. Mefaifchen Geſetzes fi —— weige von ie BR: en -

1) Man ſehe daruͤber die geleßrte Abhendlung Balfenners

Sectengeiſt, oft auch In Verbindung mit dem Na⸗ ‚tionalftol; ; war bie Hauptquelle, aus welcher" während der Herrfchaft‘ bee Alexanbriniſchen Philoſophie eine "Menge folcher unechten Geiſtegproducte eneſprang⸗ · Da

| ‚man einmal angefängen hatte, ein hbhöre Erkenntuiß⸗

en als Ye Hama arzunehiten . ‚ui in einem offen. Harten

ses,

de Ariftobulo philofopho Judaico peripatetico , Leis den 1806,

2

4

eRehiefiät wei Besnäumei? EN

Bartert Lichteè bie reine und Hefte. Wahrheie zu pin Ha se, ſo frakedre Vernunft mit hren unmandelbaren Ei Fenntnißprineipien zuruͤck, and machte dem Due rungsglauben Plaͤtz. Sie hoͤrte auf, in der. Erfa ſchung und Beurtheilung dir Wahrheit die erſte Stimmie zu haben, fie mußte nur glaubig annehmen und bear⸗ beiten; was: bie vernünftelnde Phaͤntaſſe in dem innen - Lichte: angeſchauet Hatte. Dieſes innere Licht war suhre Erleuchtung von dem Weſen, welches ben Realgrund von’ ale Seyn und Denken enthaͤſt, welches vurch feine Erleuchtung zugleich das Erkeuntniffvermoͤgen undiden erkenubaren Gegenſtand gibt; es mußte ſich Super "allen Menſchen, welche auf ſich reflectiren kunrn, "of fenbaret, und zwar einſtimmig offenbaret haben: "Mk kam alfo natuͤrlich auf den Gedanktny aͤußere Zeugniſe für die Wahrheit des Syſtems, welches man buech ba innere Licht gefunden hatte , Ban: eine Tee denß / welche den ſinkenden ‚EHE vir Grunblichtat beur⸗ kundet. Da nun aber biefe Uebereinſtimmung Nice Inte mer einlelchten wollte, fo nahm' nian feine Zuſtucht ſu einer au egotiftrenden Auslegung, fegte einen doppelten Sinn, den buchſtaͤblichen und ben geheimen, verborge⸗ nen’ voraus, ſachte durch die vernuͤnftelade Audlegumg "Den verdorgenen aus dem büuchfläblicheri Sie hervorzu⸗ ziehen. Im Grunde war diefes nichts anders alß eine Dichtung; durch welche man in die Worte eines Schrift⸗ ſtellers denjenigen Sinn hineinlegte, welchen man nad dem Geiſte des einmal angenommenen Syſtems in benfelben finden wollte, nach der Vorausſetzung als ben einzig richtigen finden mußte. Dan machte mit einer Art von

Enthuſtasmus Jagd auf dieſe ebereinſtimmung, der Geiſt wat ‘von biefem, Gedanken erfuͤllt und: berauſcht, und beſaß felten die nuͤchterne Stimmung und die'cahiäe Befonnienheit, um feine Anfiche und eine frembe Vorſtel⸗ lung zu unteeſchelden; die Idee utib- dab Object ſiolin | | in

*

Ai Biene. Sensf: MM. Bar.

In. ers. afamnmn und des Subjegise serhtängse bad Dijestive. - Judeſſen wollte dieſe Verſchmelzung des Un⸗ aleichartigen nicht immer ganz geliugen, das Objectiv⸗ War ſehr ungelegen doch oft wieder hervor unh verdun⸗ Jedte das Subjective.:. Man nahm daher zu einer en

I Dodtuns feine Zuſlucht, wodurch die erdichtete und er⸗

traͤumte Harmonie beffer gerechtfertiget, und fuͤr An Here einleuchtender gemacht werben konngte. Einige Maͤn⸗ AR. weicht von dieſer Denkart beſeelet waren, ‚machten dämlich Die Harmonie ſelbſt. Indem ſie quf bie unſichern, . subehiamten Sagen von den Reiſen ber griechiſchen Den⸗ der unch Aegypten unb. Chalbaa, um hie Weigheit aus - Yar erſtan Quelle su ſchoͤpfen/ bauesen , werfertegten fir aurrh ihre ſchaͤpferiſche Kinbilsunggkrgft. ‚Ba$.., Urbild Mehem Nachbilde, ch ia deu Denfmälern Jena Das E astanden wmbn..

2).

Sigenelich ‚mol mon durch dee darnonie wi⸗ ber: werfhlebenaztigen Syſtemen, 'uenen, Ibeen und Berfichungsasten ben. Schein und Anſtrich des Alter hums gehen. Es war. alſo nichts anders als das

Vorurtheil des Alterthums, welches dieſe Ver⸗

leien, Dichtungen und Erdichtungen hervorbrachte.

Aber waram, wird man fragen, gab man ſich dieſe ver⸗

weblich Muͤhe? MWas gewinnt das Gebiet der Wiſſen⸗

ſchaft dadurch? Iſt nur dad Alte. durch, dieſes Zeit⸗ Verhaͤluiß wahr, und dag Neue, baum, meil es neu if, werwerflichh? Wenn man fich indeffen auf den Standpunt

pdieſer ‚Männer verſetzt, und die Wahrheit nicht fomohl |

‚non Juneen,, als von ‚Aufern Gründen abhängig macht, assie ſie denn wirflich mehr oder weniger ben. Autoritaͤts⸗ slmabent. haben, fo wird man geſteben möfen, daß ft ſd Unrreht nicht hatten, wenn fie eine ununterbrochen: Reihe von Traditionen für das, 198 fie als wahr «—

—— aatiuchan—- ynd- Bi bis in die. aufn Zeiten 1. J | ber

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2. Yeberfiht'Vis 4 Beitraituis. u‘;

der Geſchichte zu derlaͤngern RG bemuͤheten. Deun wenn ſich bie Vernutift einer Aukoritaͤt unterwirft, ſo fache: ſte doch zugleich dieſen Schritt burch einen ſcheiba⸗ ren Grand zu rechtfertigen, fie unterwirft ſich Peinde menflichen ; ſondern der götflichen Autorität; fie ſucht nicht Belehrung bei Menfchen, welche irren tönen, ſon⸗ dern beiden allein: unfehlbaren Gott. Dather gehet fie In den aͤlteſten Traditionen der aͤlteſten Voͤlker fort, weil dieſe, nach einer gewoͤhnlichen Taͤuſchung, für goͤttlz⸗ den Urſprungs gehalten werben, In fofern man ihre Enffehung in einens beflimmten Zeitphncte nicht angeben kann *). Zt num aber eine Außere Ausorisät zum Prin⸗

2) ine Stelle. des Laetantins gibt einen Weleg für dieſe -. Dentart, Nos ah hac calumnia imaumes ac.liberi : fumus, .fogt et, dirin. änfitutiem, ‚1, III ©. 16, qui philelgophiam tollimus, quiahum= Ba cogitationis inuentio.efi;. ſophiam defendimps, quia divina traditio eft, samgue ab gamnibus [uscipi oportere te- ftamur, - Die (Hortenfus) oum Sinlafaphia tolle-- xet, nec melius aliquid afferret; [apientiam tollere putabatur, ‚eogqus facilius de fententia pulſus et, ‚.guis, sonfat, hominem non ad fultitigm, fed ad pientiam nasci. Praetörea illud quoque argu- ınentum contra philoſophiam valet plurimym, quo ''" Zdem.eft ufus Hortenfius, ex'eo pofle intdlli- gi, pa lelophien, non "elfe Tapientiam, . - Guod principium et 5 ejus appareat. Onando; inquit, phflofophi elle edeperunt? Thales, ut opinor, primus; tecens hack yuidem aetas, Ubi ipieor apud antiquidres latult amor ifte invelligan- ' ae veritatis? Idem Lucretius ait:

—F I . Se ER r 4 ri * ER . „Denique natura haec rerum ratiogue-zeperta ek . Nuper; et-banc primus cum primis ipfe repertus®

“53... Nupe ego.Ium, in patziss qui pollum vertere a er : Ar * ve

J a : , *

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. 2" cefle eft: fi vero non eſt, s t „6

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444 Viems-Hdeupiſt. Vierer MfG. IN. Cap.

aip und spe Quelle zaller Weishelt:gemarht,. fo mußte man auch. diefe zum Critrium der, Wahrheit machen. Alles, ag mit biefer uͤbereinſtimmt, iſt wahr, was ihr wider⸗ Ppricht iſt falſch. Eine groͤßere Menge von uͤbereinſtim⸗

menden Zeugniſſen iſt eine. groͤßere Beglaubigung ber ‚Wahrheit ). Der. immer mehr ſich perlierende Geiſt der

Sruͤndlichkeit brachte es mit ſich, dal man Vernuuft⸗

* WF & war

ie... x —— a a RE -, = . .,. "Et Seneea: nondum [unt,. inquit,:-mille,aypi, ex uo initia-[apientiae ndta Kane " Multis ergo. ſocn- lis humanum genus fine ratione vixit. Quod irri. »dens Perfius, poftquam, 'iagwt‘,'- ITapere arbi cum ”;, pipere et palmis venit, tanquam fapientia cum ſa- poris mercibus fuerit invecta. Quae fi fecnndum hominis naturam eft, cum homine iplo cosperit ne nec Vüpere quidenh illam poffet hüuians natura, Sed qui recepit, igitur a prinbipio fuifle (apientiam neceſſo eſt. Ergo philo- s : 'fophid,''quia non a primciplo:fuit, non eſt wadem

.r *

5 .. vera fapıentia.; ; Sed tyidelicet!Graegi, gui. facras t

veritatis Iiteras non attigerant; yücmiddimoddm de-

23 pravata ellet [apientia, neseiveruft, et ideo cum

1 #acare fapienitia humanam vitani putarent‘,“ philofo- “. . phiam commenti fant, id eſt Jatentem atque igno-

tam fibi veritatem diſſerendo eruere volnerant. * I: ' Quod ſtudium per ignotantiam vefi, fapientiam pu-

taverant. HH Diefe Dentart Anden wit vorzůglich Sek dem’ Pre-ocius

y um Damassius, Der lebte fast: (Wolfii Anec . ‚‚dota graeca T,IEL, p. Sog.) ry0 de. sureßauem musaye- gerrev au zn urodesir, u koror afgumms ageaugms vom wÄseruTo" ws yag uxgı male Untere Ta, QiAocoYer Ss [Rn], «Ma za To Bags guran.. Kir finden fie jedoch and ſchon bei aͤltern Denkern. Wie tollen hier nicht ; einen Gedanken des Ariftoreles aus dem. 12. B. 9 Kap: der Metaphyſik anführen ;' Bent es tbhhte wohl ſeyn⸗ » daß diefes ganze Buch dem Ariſtoteles untergeſchoben, oder one wenfgftens interpolirt worden, fondern nur'auf Seneca (117. Brief) verroeifen, welcher fagt: apud nds verita-

;4 tisargumentum ef, aliquid omnibus videri,

t

er ri. Zeitraums. 445

wahcheiten als bitoriſche Wahrheiten behandelte, und bei ihnen nicht die Brumde: pruͤfte, ſondern Die Ausſagen für: ihre Wahrheit zähle: Kam mandchimal: ſo denkt fo Dasf man ich Auch: nitht-munderk, "bug Jeder, bei cine Wanttebe für gewife Meinuwgen. gefaßt hatte, Fe zu fliner eigen Ueberpugung in dem Alterthume ſuchte; derbe zwei Denker, die nicht in: ihren Ideen ůͤbre⸗ tiaſtimmten, weil er Beide ſchaͤtzte, durch Huͤlfe einer kuͤnſtlichen Nusktaung‘; aber:ciner aͤltern Tradition, A der ‚gemeinföhaftlichen Quelbe/ zu vereinigen erachtete.

Es hab incl Willen, welche fich aus Nationalkolz |

* die Alteſten und | Ruͤckſt cht auf Enltur > Gelehr⸗ F |

wen!

Ehalbäer Ara wenn ‚man darunter nicht ‚ige Sal fondern ‚mehrere von den Griechen : unter einer. Benennung J zuſammengefaßte Bewohner des weſtlichen Aſtens ver⸗ ſteht. Die Geltendmachung dieſes Ruhmes, bie. Übleia fung der angefehenften Philoſopheme and einer dieſer Nationen, fonnte baber nebft jenem aus der Denfart dee Zeit sben ‚abgeleitesen Grunde noch ein. weiter Grund und, Zweck derjenigen ſeyn, peiche falſche dem Alterihamn andichteten.

"Diejenigen phildſorheme en in va Welt Nofſeher gemacht, welche durch ihre Ableitung aus tiner der genannten Natlonen dem Ruhme und Anſehen der Rum Zuwachs verschaffen, welche alſo bie: Muͤhe einer Erdichtung verlohnen konnten, waren hauptſaͤchlich bie des Ariſtoteles, Plato und Pythagoras. Platos Philoſophie machte jetzt den Mittelpunct aller pbileſephiſchen Studien und Erkenntniſſe aus, 9— dur

1 * 4. e e

446: Vionten Quuptſi. Dinar Mbfh: HL Cap. ' March ‚nie veligiäfen Yon, welche A eachicit, durch den Idealismus uud Myſticiemuſs, iu toriehem He. ſich binneigse,. mit dem Zeitgeifle am. meiſten in: Nrerührung Band. Vorzuͤglich aber mar es die hunch den mehr. eutwil feltch Haug aır Schwoͤrmerei nad pe Mpficiiumg sewei, tert und verunſtaltete Miepanbainifche. Philoſephie, wel⸗ ein die Rechte der reinen und underfaͤlſchten Platoni⸗ ſchen Philoſophie tras. Mit dieſer Puloſophie hing aber die Pothageraͤiſche, aus welcher Plate ſo vieles ger ſchoͤpft ‚Haben ſollte, und bie Ariſtateliſche, weiche aus ber Platonifchen hervorgegangen war, auf das innigſte iſammen. Vage dhiſtoriſche Sagen leiteten Platos Phi⸗ ofophie aus Aegypten ab, wo ebenfalls Pythagoras Mich lange Zelt aufgehalten hatte. Diefelben Sagen wa⸗ ten andy von dem Orpheus im Umlaufe. Inden man alſo diefen Ttaditionen ohne hiſtoriſche Kritik folgte, lei⸗ tete man’ Pyhthagoras und Platos Philoſophie, enikngder Anmittelbar, oder mittelbar durch Orpheus aus Wegpp- ten, als dein Mrutterlande' aller Weisheit ab. Mohr, ſcheinlich mat ebenfalls eine alte Sage, daß Plato auch - bon den Chaldaͤern und Magiern geheime Lehren eimpfan⸗ gen habe, ‘die erſte Weranlaffung, daß matt” Bier die re Quelle aller Aberirhifchen Weisheit guffuchen zu muͤſſen glaubte. Schon Plotih wollte Daher‘ ahin rei⸗

0 7 ung:

fen, wurde aber durch die Niederlagen der Roͤnſer daran gehindert. " Indeſſen leuchtet' daraus hervor, welche Hohe Meinung man fchon damals von diefer verborgenen Weis Hehe hatte, and ſpaͤterhin ſetzte mon ‚fe aebſt der Drphi⸗ Gen und Hermetiſchen, ale die hoͤhere und fianiiiifäe Meisheit bar gemeinen Philoſophie entgegen, welche ch nur. an.bie 'gefunde Mernumft.unb an ben Küarsmeriiand der Platoniſchen Schriften boͤlt ). :. 1m er 5) Wir führen nur ein Beleg Safe am, welches In dem Urthei⸗ le des Damascias, eines ſonſt hellen ie des were Asrle⸗

,

-

Ref —* Beitreumsi * 447

bleſet unphilo ſobhiſthin Squtung dieſer ia ein myftiſches Düntel gehfiliten; auf dunklen Sagen ums Lraditfonen beruhenden xren Philoſophie, weiche man als das non plus ultra aller Weisheit und: Erkennt, als die Richtſchnur aͤller Wihrbeht,; als bei Maßſtaß zur Bergllichung aller philo ſophifchen Syſteme brtrach⸗ tete, da fi viel Don Ihe die: Rede wur; uns man ſichh alle Augeliliefe auf ſte berlef, konnte wohl einen phan⸗ taſtereichen Kopfe der: Gedanke einfallen, "WIR: verbon gene Tochter des Himmels an das Licht hervor zu ziehen,

und die Weſcheit SE Ehalatr⸗bet Aeghstier RE Dr pheus in Worte And Scheifte je: Yarfen, unr Basis: eine fange Zeit nur in den Köpfen und theilmeife exiſtirt hatte, zu einem wirtlichen Fußeren Ob jecte zu machen.

Wir finden, Diefelbe Dinfart. euch, jum n Theil hier ben chriftlichen. ‚Scheiftfchern.. Ungeachtet fg,pen Glau⸗ ben au die Wahrheit dee. chriſtlichen Religion von dem Glauben an ver görtlichen Urſprung berfelben abhängig machen /ſo beblenen fie Meg Boch aͤutzerer Ueſereugangs⸗ gründe von Weiſſagungen Who Wundern, undverſchma⸗ hen ſelbſt nicht die Zeugniffe aus bem Munde dir Heinen, wenn fie gleich, fe beſchaffen waren, daß jedem Unbefan«

genen fogdakh.sinleuchten muäse,..fie fepen erjt aus dem

Kopfe eines Ehriſten gelonmmen, der es für.feine Sünde hielt, Y ‚ge um vn Swede. A. bar un u WEB Be⸗ * trugs * ziehe, en Ba ler eushefpröchen iſt. Er *— von diefem: ’(vita Ifidori: Pkotil Cod, 248, Pr 1051. ) Acidnkadare ux oxon ri bein PN “sog ofurugor, ri d 3 Am wyKe , Bi ævro⸗ dev Spur, ae: ne, ‚mau Tr“ Yerarıya vv ER N (ira «gan xoe —R * a⸗ re Tläurorns "Bukroiwr‘ nigra, agos LK en Oggixnr v4 wei Karleinn Uni re &y 'Fogien, au Tor zosror ‚Qersrögidr u. Uneemiiurer, ri Bears eur Man vers gleiche auch dafriö ©. 1934

Br Ken tent ‚Pine Pont. Mugen

trugs gu bedieen. --eafarufe. fich Eackansius,. dem

mon fonft:einenipellen. Kopf med. Bildung duich has Stu⸗ bin her alten, Schriftfeler nicht fireitig, mnachen Eann, anf: Brifagungen „ber. Erpahräifchen Sibylje von den Kunden Jeſus, meiche,ihle Facta ſo umſtaͤndlich ange ben nherſelbſt bie MWortt der Evangelien gebrauchen, daß Bader, „der: nur. Anige Beurtheilungskraft befigt,

u keinen die Bulle. zweifelhaft kanm Mei: ur. run:

ur FIARE RT Din

0. BIT ann alfa Heiden ‚Suben, und Gprifen,. wil⸗ Geber. Aetaus mit: en Vuͤchern gestrichen

ae ueerliei a { „babe „N nr ua 3°: 2 sn " De e 3 * 4) Haotantins divinar. Infüue iv. c. 16 Ä |, perou ee Aobe oocou XR —R if aenlih Warte zogesdch « mis rd Mir Barıkaenor ven Kipa re —R TR Andi Ange te —2 —XRXVX nz. ——— eh ‚+ De. ſauus Kopf 2. ae myraus, —— ſolche Be⸗ RER au —— 34 er De entdedt ———— mußte. r füßte daher vorzu Maid: :, Rat, a Be Qnezoı —— "ensropem» erster. irdr‘ 2 Yan“ drum, ie —X aen —E 3 u Aryl.) Po? ren re ey we . Glekchwohl wurde: Laeram durch biefe —2* eweiſe : und durch die Zweifel Anderer nicht im geringſten in ſei⸗ nem Hi an. Ki Wahrheit ae Weiſſagungen irte $ı, „His ‚tektım J am revieti falent eo * ze, ut aiant ee illa parming ‚Sibylii- Ä :na, jed. a, noftris conheta, atque compohta. "Quod TEE. non. putabit ‚qui "Ciceronem. Virtöhämgne sgerit ‚aliasque veteres, „qui, Erythraeam SiE'yllam „Seterasgue, oamipeimgrant, quörum ex Tıbfrs ifte en —— proforimus, zqui! auciores “inte. obierunt, urn n Chriftus carnem nasceretuir, " De: vs Sin war auch A ugu Rinne de cibit. Dei

VIEL c. as. ——

4 2 di

| Neberſache hes 4. Zeitraums“ 444 heben; um ihrer Phlloſopbie, ihrer Religion und auch |

. Hm Nation ein groͤßeres Intereſſe und. Anfehen zu Her

ben. In allen disfen finden wir mehr oder weniger einen Gpnctetidmung des ‚Deientalen und Deeibentalen; DT} Hten und Neuen, bed Heidniſchen und Chriſtlichen, ‚wie es der Abficht der Verfertiger falſcher Schriften. angemef⸗ fen war. Wir werben ſetzt, nachdem wir die Quelle und Triebfeber unb ben Schapplag; biefer Betruͤgereien uͤberhaupt bezeichnet haben, nur Beh denjenigen etwas länger verweilen, melde fir die Geſchichte der Philoſo⸗ phie ein näheres. Inctereſſe haben. Dieſes ſind die den Pythagoraͤern, dem plato und Ariſtoteles uns tergefchobsuen Schriften, und hiejenigen,. melde fich anf bie höhere Philoſophie, das. it die Pe | phiſche, Ehalddifche und Hermetiſche besichen, Die erſtern schen and auf. eine bormoniſche Vereinigung verſchiedenarelger MWöoſophieen; die etztern anuf die YA leitung berfelen. mid einer gemeinſchaftlichen, hoͤhenn Abernatuͤrlichen Quelle. Wir machen mit den erſten den ae 9

Ex, ZU

da hythagorae Br feine Braiffotger PR find und in dag fruͤheſte |. gehoͤren, ba g8, zweifelhaft und umaewif ifk, ob ſie überhaupt atwas gefchrieben haben, und da ihre Schriften, wenn fie . welche verfertiget, eine lange. Zeit nicht: zu ben geleſen⸗ ſten gehörten, fo fand" Hier: die! Bachcnacherei ein (ehr eitiladendes Feld und die großte Beguͤnſtigung, ihr We⸗ fen zu treiben, . Zuerſt traten hiet bie gu ldnen Spr uͤ⸗

be bes Pothagaras berver, hei denen wit und

aber nicht zu verweilen brauchen , dacihre Unechthet all. geriein anerkannt if, und ſelbſt Hie rot le sin feinem Commentar geftehen muß, daf fie nicht den Pythagoras,

ſondern einen Anhänger ber Pythagoraͤiſchen nn

Tennem. Bei} War. VL a a... am

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gelegt werben ). | Die meiffen Ucberreſte der Pithagoräer, wie fie

\ 4,9

1

46 Viertes Hauptſi. Vierter Abſch. TER Cop,

jum Verfaſſer haben 6). Eben bieſer Sieroffes fuͤhrt nuch ) eine andere dem Pythagoras beigelegte Schrift,

unter dem Titek! lsßoc Acyoc an, obere fie Für echt zu

Halten. Schon-die Benennung enthält einen Grund zum Verdachte in ſich, da auch dem DrpheudAcyos Jagcs bei-

8

vom Stobaͤus geſammelt worden, gehoͤren hoͤchſt wahr: ſcheinlich im diefelbe Claſſe von untergeſchobenen Schrif⸗ xen. Denn fie find erſt in ſpaͤtern Zeiten bekaunut worden, und fie verrathen zu deutlich die Abſicht, Eine Identitaͤt zwiſchen Pythagbras, Platos und Ariſtoteles Philoſo⸗

| Phie anf eine fehr-plumpe Art zu erfäufkele,. (Man ſehe

78. 8.16...) Gimplicius fuͤhrt im feinen Schoe⸗ LUen zu Ariſtoteles Kategorien zuerſt das Archytas Buch gi ve-mayras au, worin dieſer die Ariſtoteliſche Tafel der Kategorien verträgt. - Er datte das Schriftchen vor

ee ee Se

6) Hierocles Commentar. in aurea carmina p. a3ı. magabedoros day rurer yracıs zo. Mu9aysgeioıs 86’ auru vu

en, Ihederagu,, dr nme wer. ÄRORANE ÜTay SEO. Kurer Guyrengen oe: Quow etx. ;

27 Ebendäf. S. 224. war ds rereæ⸗ Scæc ævuros ex re so Is

2 er Bayogav:arnVegouere Tepe: Asys vun Wvenree;- * * —R

ur nee Ir _ 8% Bir werden oft. mit einander verwachlelt. Proclus iss. feir

mem Commentar zum Eußlib p. 7. verbindet dieſen age . Ayer mit einigen andern,. hoͤchſt wahrſcheinlich umechten

Schriften der Pythagoraͤer. dio na Darar fa za Ya R para Boykure ri Year de zn Kadnuatızur dar 777° " arndhönerti neh vor Hodayoysnı XXX aexæer Er u

un, euros xXeupem u Autayayızı“ ZUTRRLÜRTEN von Raec⸗⸗ dp

:" Barar. Hoiseer yag us d.isper wimrur Aoyer.uue 5 Diio- . Aus. 0 Tas Banxaıe , ns OAor v zero ens Ildayogs weg Jar VGnynase. | % & 9

| ch Diogenes Laertes VIII, war er in Verſen, nach dem Verfafler der "Tiheologu-

m

miena Arithmeticas in Proſa geſchrieben.

. ı 4 »

Noeberſice des 4. aeitttam. si

ſich, wovon er bezeuget, baß es ſeht ſellen ſey auch erhellet aus einer Stelle, daß Jamblichus zerſtreuete Stellen daraus angeführt, Ihren Sinn entwickelt, ihre

uebereinſtimmung mie Uriſtoteles, fo mie auch bie ſehr

geringen Abweichungen ins Liche gefeßt hatte 9. Die vlelen Bücher des Philolaus don, den Snteligibilien und von der mmaterialledt der Seele, welche Claus dianus Mamertus anfüßret 40), beweiſen, wie weit dieſe Sügpermagperel i in * un worben.

Unter den altın Piloſophen war ER bei dem

ber Verſuch, ibm ein fremdes Product unterzufchichen,

weniger gelingen fonnte,. als. Plato. Seine Dialogen u |

waren zu ſehr bekannt unb gelefen, und bie philoſophi⸗ ſche und Dichterifche Muſe hatte einen fo eigenthuͤmlichen

Eharafter dieſen Heerlichen Geiſtesproducten : gegeben, |

daß nur ein Mana mit derſelben oeiginalen Individua⸗ litat es wagen konnte, fie mit Gluͤck nachzubilden. Allein ein ſolches Genie kuͤßt ſich niche zu einem fo niedrigen Gebrauche feiner ‚Talente gebrauchen. Am erfien war noch bei feinen Briefen ſo etwas möglich. Ueberhaupt ‚werben biefe von nicht wenigen genchteten Philologen für

"$

einen in Briefe eingekleideten Roman gehalten, zu wein

em Platos Lehen und einige feiner Urtheile bie Mates walien hetgegeben, Ungeachtet ich diefer Meinung nicht

dich,

leyn weil ich in benfelben der a zu. 8f2 ed

9) Si: plieias open A 6. 6) uvros (näril Janis sipr ul dE 70027577; Toros ra Acxors regayayas;

axeive TE ger ovrrmaguee sinus; na Far evagenei. PP Kurth TE Ayısorssr erıösike, zu Mrz GB ar 77.997)

N, oAya & E20] nn, * 7870 ir 21777 yes gois F

FL

io) laudiadus‘ Marhertüs de Bat animae . pof

mortom LIE 5.7.

Ä weil ſie nur einzelne Stellen betreffen.

46 Bi —* Bis a6. DT. Se

bie, von Plate Geile, und auf der andern m. wenig Romanbaftes darin. finde, ſo bin ich doch Kberzeust, daß in. denfelben einige Einfchiehfel ‚vorfonunen ,, melche nicht von Plate, fandern aus, viel fpäteen Zeiten ber

Alexandriniſchen Neuplatoniſchen Philofopbie ‚Desräbe

ven 19. Doc wir herweilen bei. dieſen er Are

duch unter ben Büchern, die wir jege i in der Sam:

| kung der Ariftotelifchen Werke, haben, . dürften ſich wohl

keine finden, welche man mit Grund für abfichtlich, unter- geſchobene Halten: £önnte. - Es gibe unter denſelben meh⸗ rere unechte; allen ſis ſcheinen mehr aus Unkunde und hurch Werwechſelung ähnlicher. Arbeiten: der ſpaͤteren Peripate⸗ tiker mit: denen das Ariſtoteles ader durch Verwechfelung Ser Commentare mit Aen ju erlaͤuternden Schriften in bie Reihe der Ariſtoteliſchen Schxriſten: aufgenommen worder zu ſeyn, wie z. B. die Schrift von den nutheilb aren nien, welche ‚offenbar von einem Kommentator herruͤhrt,

. oder die große. Ethik, und die Ethib an ben Gubemus,

weiche seinen Eommentator des Ariſtoteles, aber nicht dieſen ſelbſt zum Verfaffer Haben. ‚Vielleicht gehoͤrt auch das eilfte und zwoͤlfte Buch deu Metaphyfik hieher, wel che wenigſtens von fpäteren. Cemmmentatoceg interpolitt fcheinen. .. Mehrere unechte Ariſtoteliſche Schriften ſind

auch: wahrſcheinlich früher in ber Periode der Ptobemaͤer

fabticirt worden, und gehoͤren nicht hieher. Wir haben Daher nur von einem einzigen Werke, der Philolo- —— myſtica, zu bandeln.

Diefe-aus dem Arabiſchen ins aus die⸗ ſen ins Te und aus biefem 1519 don Petrus Nicolaus

11) Man ſehe der Platen. u ı 8. ©. 106. ff. und Schloffers Lieberfebimg derilten.

( ; , X

Ueberfcht die 4. Zeltta üms. ig.

—W Nieebaus Eaftetßamad Fuͤbentinns as Latemiſche Aber, fehzen virrzehn cher find eine Jehr ſonderbare Ver. ang: Ariſtotenfcher and Reuplatoniſchtr Lehren, melde wahrfcheinlich keine andere Abfteiht hatte, als PTasb und Ariſtoteles durch das Medium bder Ale⸗ randritifchen Schwaͤrmereien in. Harmonie gu bringen. Es finden Ach in denſelben alle Spuren ber-fupertarura« uſtiſchen Dentdie, und des Auctotltaͤtsglaubens, und ale benfelben eigenthuͤmliche Meinungen, 4. B. von der Em anatien aller, Dinge and. deren Urweſen, durch dein Berfland, und die vernuͤnftige Seele; von der Erleuch⸗ tag dutch das Liche des Urweſens, als vem Grunde ante Erkenntnitz; votn dem unterſchlede und Zuſammen⸗ barige ber obern und wütern, ber Verſtandeswelt ‚und Sinnenwelt, von dem durchgaͤngigen Leben der. ganzen Natur, von den Seelen der Pflaujen und der Elemente. Der Berfaffer träge durchaus eine geh erm e Philoſophit Bor, das if eine ſolche, bie nicht auf Veruͤunftprincipien, fondern auf Auctoritaͤtsglauben bermhee. 2), Er beru⸗ fet fih auf Plato, ben er vorzugsweiſe den Phibo ſo⸗ phen und ben Weifen nennt, aber eben ſo oft auch auf vie Babyloniſchen md Vegpprifhen Weis fen; "jafelöfk auf Prapheteii )J. a Eee 55

12) Philofophia myſtica in Patricii Nova de univerlis „pbilofophia ]. IV. c. 5. Plureg quidem propter igno- rantiam praedominantem, intellectumque fubmer- ſaum deliderant pulchritudinem extrinfecam, ideoque non alleguuntur illam interiorem, Ex conlequenti ı non etiam guaerunt fapientiam arcanam, propter . theorematuın fubtilitatem, qualem nos [cripfimus in hoc libro tituli philofophiae myflicae, quod vulgus iſta indignum exiftat, neque,ingenio attingat. 13) Ebend. Praefatio. Igitur nobis quoque in hoc Opere, aq!uod ef oompendium philolophiae, intentio donfi-

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: 3 * v t . . wenn man ſich durch eine Mergleichung mit; Plotins = N x ! _ ren. , [2 4 8 ig ge 3 Schrif⸗ “;. EEE er DEE Bu 4 - B u M3734 —2* | —— Ber

zui debet, quas eſt, contemplari yniyerfum; foonm , Aum meptem egrum,. qui docyerant per-natas fi rarum adeo dccultas, -qued non alius poteſt ad ſe- =" greta bulusmodi [cientiae pervenire citra difhculta- #' tem, quativia At ingenii: Abi et zocki, neo ut» » 25° kur-negligenfie: Lu 1. 6.4. quss opartet, hia-sppeti ya Tadillos, -quingncreduntakiteg, prehabiles.r- 10.0.7. tiones. Diesmus brevi katucnteg princkpium 0." jd, in quo conveneruntonmhes präsciet .... Ianiores TFheologi; " Phil Bfophir, Pro- t::: phetaeac popmli,, videlicer, !diiod arılmla tapta corporia dekderiis, ſubiugato intollectu, ſiatim iram X huiusmodi formas fupernas vogarung prilci exampla, quales Plato narravit. eſſe fubftantıss éſſentiasque - >= Anferiorum.: . Sapientesgne | Babyloniı kt Aödgyptii acumins montis introfpexerünt iäfellectualis mundı Species, sompie i feienfia aliunde zradita, wel ex deipſis inuenta, 'quam etism profalbone ipla Ghi ven ditarunt, -Siquidem enarraturi. aliquid, uteban sur doctrina‘intellectuarra, non autem humanaria, ut nonnulli alii, qui eonfulentes eos, adhuc non fibi vifi ſatis difcere ex “fententiis locu- tione redditis, concoptus animorum, acreptog ſcribe bant, uti dculata fide legimus, in lapides : per figuräas; idem in omnibus l[eierttiis artibusque facientes, quos locabant in templis tanquam pagi- . as perlegendas, talesque aderant pro. lıbris eis uten- Bles. Quod fecerunt, ut indicarent, quod, intel- 2.7 lectns agens immaterialis creavit omnia [ecundum .. propriam effentiae tuiaslibet rationem, fimilitudi- * nmemgu&, quale optimum fuit pulcherrimumgne do- ie, “E 'gumentum, per quod utinam etiaufindicäretur, qua ratione attigerunt formas .illas- mirandas er ab- Jonditas, fie enim illorum. factum eſfet laude di- ur gnius, qualis conditio paucis viris contingit.

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Plotins in didam Were venfemmen; ſondern auch nike Selten. deſſelben Faß woͤrtlich aͤbertragen funk "). ah Ran; alfo His auseic⸗ ſun

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‘to magis bporiet Num Alum“vivete —' WKodfü drbis ———— ef fumme pwlutas, pioäur" übie- etiam entia Nlius funk ablölttiöre cetekis Kic’’exin "gentibus. Mic igitur füperftant alir coel; ‚ndeptl'vin- e% tutes Relfare quäles co Aulkuıs' Bond 'Blie "=' quoque 'exilit terra non. ind fuifRantia, fech vivıda Im ea funt ammmlia: sundta naturalin”ter- reſtriaque quot iftic, led älterius fpeciei ac per- Ffectionig. 2.8 Plnntae fativso hortenſesque 4 quae profftleäites" vi nimate." Surk iteih aniesalia, I 1 ganät "nobiliotk, Ali 'exifit der in· ebquo —EX pr. fimplicitert a aneestme ‚mortalia, un Plotin. Enn, VL. L. VII c.ı0. da 7. Tgarkel' Wporepov vo was Tre —EXEI

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gieichwobl Bde ſder Werfaptr fie den Gongl- * ‚den großen EHäkr dis Plats, aus. Er nennt WEGE nur mehrere Schriften bes Miſtotelds namentlich, wie zum! Beiſpiel, ble 117770) VE Phyuk, die Schrift vom Himmel und von der Seele als bie feinigen ’5); fon Ru ſagt auch ausdruͤcklich, daß er Platos Zuhörer ge⸗ wien 7%), Wahrfcheinlich wollte er durch dieſe Verf chernuug Philoſophie Credit verſchaffen, und ben Leſern glaühen machen; er habe aus Platos Wunde Rama bw, welche. nicht in. feinen Schriften warlomminz eben Haudſchriften · bei Pletq vor Yugen —— Alain großen Bublicuninichtsehannt ge- ehrt. 'OfRRen: pet" ſWeinr vorpugkteh Aukboͤchſt ei ‚Biene | Ju ‚habden,. Worin Mars wor ein Hab Vorpbyr verfichert, DAB er au der uitisärjharre Yufihaing Abetjes and ıbem;Genmfl der nid: Erſtaſe goaust ·ey⸗ und alle SEBLÄDY det Rpelgpeie auffordert ae wWer auf-

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Oech sahne ·ols wenn der anfüffer belorge gewe· —* jene: Hichtungen moͤchten in den Zeiten Day Lichtalaͤabigkeit Teiche Glauben fiahen, ſo zerſtreget €& Di Mebel der Saͤuſchung wieder Huch die laͤchgrlichßen Veweiſe der Nawiſſanhait und Vergehlichkeit. Sieg a5. ſagh, ‚dinge Acciter haͤtttz die ſhaͤtige Form da aroauiſchen sum Lehen / touglichen Noturloͤrpers cine, Ep cvetechia onnut ſo dcheint er vergeſſen in baben baf Pi Für men Agſtexeloc Hatte: aufgehen wollen, wel, Ge bin: —.— von bir m diefe Erflärung ge-

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vr; —* v. In Ai uo’ oo: NR —— —E ... „de aniina dulverlalt; dieeda:: egö'pluties fbeonlando 3 ' Techndum abimans, relictis exuviis, Yilus, Fam mil Brei Tomimo’bono turh Bauidio ddmiyabili,,

vAndo reiti Yubddinmoda artonitus. Tuüm"igno- ,

ar ſcens, me 68 pafrem nininfi' füperidrix adöptäsque 55 Er ftb Yuce likgıra henarrabili,' fnau- ao incogiiabili, RR TER 'sutem 'deleplus Be iſta ſpecculai 18 intellectus ad Imbgihatiönem, ux illa delerait, unde remanß' trfis, Rurſum & - Jelicto .MOTRORE- " Böverlug.' inveRi animam- Iyce Sie plaweni,. sek "ander eorposi infiwestem,' tum füpra i-rneieyatäai. "Inguit igitur. Plate: Qui, conatus mun- +: nadamn“ füpdestiuim: afoandere, intellexezit Suhliantiae ‚nt sdllritan armlasgun -univerlaleg:-Ipıafoare 1 um . HF 1"! Zosifeguebör Praentinmn. :Quapropies aema. deber : ‚3 emittere, "Yuasiquam Kt plariprum Iaboratgrus; E etc in so-adipilsetur trenquillitasem impa- :,.t£bilbir perpetuamgue, "Ep cum:hömo fuerit sreatus ar ad Dajie'cahtemplationen, ariatax; A ab illa vol per - wminn batam.ahlik ,. fic etiem merdidiv animam, ß- —5 eh: dunium marimun, onius im Atque hoo Piatenis —— been ini exhortatio ad —— in- ' telleetns —— ipla zeperii.-

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ü zöb Viertes Haupeſt. Milch rl; dit; Kap.

Be harte. Doch vie sehe Sr ——— 9 RE

iVebrigens ithait BIETER 41% 72 län bie Schwfrmereien der Neuplatoniled, "inter iselchen min nur bie Geiſtertraͤumereien vermißt, ſondern auch nah | Andere Grillen, bie aus deeſelben Duelle‘ der: Hhantaf- Linden Bernunft hinzugekommien mb’), :- Dh das Merkwuͤrdigſte iſt unſtreitig DIE Vetmengung einiger Ideen des Ariſtoteles und ber chriſtliche Theols gie mit bewen ber Reuplatoniker, wovon dab Aefucrar vieſaem⸗ Gott dat duch, fin, auerſcha ſues hiet ven apärhn u. 2 OR |

28) LI. 06 Si dicatar, guod o⸗au Roncorditer Mleruerunt,- eſſe A | ehr Te phyfci organiei,, nctʒa non eh en BET: „dia, quig.inhaeret ful antjae „‚Aalına igitux nam erit ‚' ‚geblantia;, zelpondemus, ‚Anof 2 * er en ationꝑm ezamingre., Actum erg “dam, aliter entelechiam,, voca on pi —— —— dixerung, quod danima gl io rparı, gusdam, pro- '„gortigne ſicut forma materiae, quae corpus hr 2, gpod. anjma ‚non eft' forma. Arsen eb corpus fanium, . . up) Mar einige Beiſpiele. L. x. * —— Frage "Hot: quemode-deus [ummıe unab creat, ıaulti; alia entia? . Antıboter:cdaufe multitndäis ef sppistitus . güo -omäß productibile - —— —— p ſas. J ——* treffliche Erklaͤrung iſt eine gotelichr Offenbarung, 3.: welche er durch ein flemliches Sobenierisgen: Li XIIL 78. : Die Pflanzenferle Kar ig Bil nis der Haupt⸗ ‚#0 kLraft in den- Warzelm: - Es foagt:fich,' ob iſte nach Abhau⸗ ‚= ang der Wntzeln getrennt und gemiihtrtcwies?. Sein, 1 , ſte gehet darıı zuruͤck in die Werfiahtegrsdt; wo chr eigen⸗ 3 thämlicher Aufenthalt tft, und aid: Dusche Ad wie wieder 7 "antfernt ;. eben fü, wenn ein Shiettoryer zerflärei wird/ ſo ges 1: Ber-dle Shlerferie In’ die Verſtandesweit zuruͤck. Siguldem . - "A erellsetus eſt reveptorium animue, aqua munguam deine abibis, a ungern

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0 \ g* N %

Verſtand hervargebracht, welcher Tin Ebenbild und bas ausgedruͤckte Werk, die Unſache aller Dinge ift, ben Gott ſchafft ales durch den thaͤtigen⸗ Serfaus. Dres thätige Verſtand Bringt ‚bei Teidenden oder ‚materiafeid Verſtand, oder. die. vernuͤnftige Seele, diefe aber Dis Ann⸗ diche Seele, und dieſe die Natur, oder alle Seelenkraͤfe der Natur beamer. So mathen ale Dinge eine ſtetigk Neihe aus, ſo daß die einfacheren und vollkemmerereu diem Urratſen naͤhte, die gufammemgefehteren nuh unvoll« kommneren aber von demſelben entfernter find, die vollu ſommenern Einfluß auf die unvollkommenern haben, und

fie.beflimmen: Das Urweſen hat durch den Ausfluß ſei-

nes Lichtes, durch. Erleuchtung Einffuß auf alle vorſiel⸗ Iende Weſen, „der thaͤtige Verſtand Einfluß auf alle Qb⸗

jecte, weil jedes von demelben fein Weſen und ſeins Bes.

harrlichteit bekommen hat. Goet Hat durch ſein uner⸗ ſchaffenes Wort alle Dinge geſchagen, aber nicht ſucceſ⸗ Not in der Zelt, auch nicht nach vorgaͤngigem Denken, nach Zwecken, ſondern durch eine hoͤhere Cauſalitaͤt, fo

"wie der Schatten aus den Körpern ausfließet.2°). Br Ih under bennbar, daß Ariſtoteles Schue:von bem thaͤtigen und keibenden Verſtande, Blatos⸗Lehre von der Weltbil«-

dung mit det Emanationslehre, und diefe mit der Schoͤp⸗

fungslehre, Ariſtoteles Senſualismus und Platos Ra⸗ tionalismus oereiniget werden falten. Es verdient noch

bemerkt zu werden, daß bee Verfaſſer dieſes Werks vor⸗

zuͤglich auch bemuͤhet geweſen iſt, bie Immaterialitaͤt und

Unſterblichkeit der Seele als eine Ariſtoteliſche kehre dar⸗

zuſtellen. Daher iſt er fo keck, in bes Perſon des Aliſto⸗ teles. zu behaupten, er babe vielfältig geſagt, „Nie Seele ſey unfterblich 8 « bedienet ſich > Beweiſes des

Numa⸗

Lug KU, 0.89 —— 1. 05. quan anne nön moriker, us pri

diximus, _ 3

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Neber ſuche des £ Deitenume, ag ©

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4694 Viertes Haupifl, Wierter Abſch. HE Cap. Rumenins. für bie Inuuterialitaͤt:) und Fblgend dar⸗ was. hie. Fortdauer und -Uxiserfidrbanfeht. Uber es Sornimt nach ein anberre? Beweis vor, woelcher in dieſer Geſtalt nen iſt. Er ſtunt ſich Darauf, Buß der Menſch Seinä wirttiche Extemttniß , ſpudern nırdiiniagusiger Er- Sehurnig bekommen !hat.;.: meldye vier Eintwichdinüg ‚uud Vervallkommung ing tinedbliche fähig Mur! Maben ver

dlich weruoifonimnut, mad ewig fOrkbautee 3): 3°... 77 we a 3 —— | ku \ tn . . Erna, 5 ar Bir | un „ie. wi. Se A ! | . re Yoaıı 4 .. Ky in, . ! N “, "SL RI 16-0 Ze |

“25y 6. KL co, Rurtus ande db’ anfion rationa- sc Ks riaturaliter perpätwsque Elßchkdo'spiretur, figui-

asien: konfpitings Böndinen Tenspett. ihmsorarirem ali-

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Sy aid ubinde daseape,: natara Eins’ yungmam- ad dis- epndum deficienter. guigimo quantum die

endum, tantam profeguitur Tilgerg. -Omne vero,

* ita fe haber, Wofltet kbl Gnäle ac etiam me

Jius, quod-inißisl” Siquidem, gold Ma procadendo " maget pbtentias,’ modus attiriiis futein; Ak virus nom intervuptee indelinentisges., -squale comtinet vrim interminatam, ex conleqyenti exiltit irrafglubile “et incorruptibile,, ſicut vice verla terminatum cor- pus refolyitur corrampiturgue, , Homo’ autem ex . fappofitione faecta afldue discit noVä,"guokiam, ut ianm probatun ; genitus of infotmis ‚ISIperitüsgue. :Siquidem a nature son. ineſt illi. if dpgilitag, non antem dootring,:einsgne animus-creatug pfi nan eru- ditys,. fed gradatim Icientiis ao moribus.

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* a Ge. .- eo 3 .. «

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.* "Aiognin non diseeter'aliguid ullätenus; ficut plan-

te, cum non fgerit gehita idorlemdisoiplinae, neque aotium allam admitın.. Quodſi bomb quoque habe- .. „et aliquam doctrinam a natura ingenitam, haec illi fufficeret peculiarisque foret atque ob id impofhbile exifteret, eum aliter discere, yelut'cetere animalia, . ut praediximus, ſe häbent. Quare homo.a natura ı.ı gu. babes fcientinm aliguam, ſad mutum aptiimdi- nem sapacitatemque ad dam. - R

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BEER dae % 462 % |

Wir sehm.nun zu Der. baͤhetn Poileſopbie dem Orpheus, dieſer beruͤhmte Weile, Gäuger und Peic

ans dem haben Alterthauu, welcher durch die ein -

da er lehte, durch Feite religiöfen Inſtitute und feinem

Enfluß auf den ganzen Gottesdienſt eine Art von myſtie |

ſcher Verehrung erhalten hat, war. recht dazu geeignet feinen Namen zu einer Menge von Schriften herzugeben die durch Ha Schild des Alterthums ein groͤßares Aw hben erhalten ſallten. Schau Plato und Ariaot | 198 äußern Zweifel gegen bie. Damals unser Orpheus Namen cireulirenden Schriften 4); Ariſtabalus ſchob ſelbſt unter dieſe noch einige Verſe ein, weiche fuͤr den Monothtamus und die juͤdiſche Nation ein Zinguifl ablegen ſollten 3). Run kann man ſich leicht Denken, wie vieles Unechtes noch in der Kolge "hinzugtiommen . fenu muͤſſe, als die Verehrung des Orpheus, berg in ihm eine geheime Weisheit zu finden, und das Ben - ben, ihm mit Pythagoras und Plato in Harmonie mp bringen fo fehr uͤberhand nahm. Diefes gefkkabsungg zuͤglich ſeit den Zeiten des Syrianus und Praclus, Porphyr uud Jamblich hatten vorzuͤglich ihren Blich auf die Orakel, die chelddifht and aͤghptiſche Meicbet gerichtet; jene Beiden erboben die Orphiſche zu eg gleichen Range. Proclus hatte, wie Marinug in = Leben deſſelben erzaͤhlet, nur einige Elemente und glei Reime aus ſeines Kehrers Vorleſungen über dieſe ** | pbie enipfaugen,.: dein indem Spriauus dem Pros clus und Dommmuus die Wahl ließ, ob er ihnen Or⸗ phtus wehren‘ oder die chaldaiſchen Orakel erklaͤren ſolle, kodnten

24) Plato de republica. I. ©. at. Arikorelas de anima.]. c. 5. Philoeponusi in commentariö'd%-z. ug

derer Opprus vo my bse Xu MUdos av TE wepsdiAoco Dias Asyıı,

25) Elchenbach Epigenes. p. 2 Tan Die de ‚Arikobulo p- 13. ſeg.

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N E 463 Blrtes Hauptſt. Wierter Abſch. I. Cap.

komiten ſich dieſt nicht: vereinigen, weilver letzte die Oratel,der erſte aber-die Orphiſchen Lehren verlangte. Darum kamen dieſe Vorleſangen nicht zu‘ Stande, weil Syrianus bald datauf farb. Indeſſen Hatte doch Sy⸗ riauus Commentare uͤber den Orpheus geſchrieben, welche Proclus nehft ben Commentaren des Porphyts und Jam⸗ blind uͤber die Orabel und bie chaldaͤiſche Piloſophie ' fleißig ſtudirte. Er ſchrieb in der Folge feine eigne Ge⸗ Banken dazu, brachte dadurch eine vollſtaͤndige Samm⸗ tung. mit weitlaͤuftigen Commentarien und Scholien zu Stande, und gewann durch alles dieſes den Beſitz der tbeurgiſchen Tugenden.“ des gottergleichen Leh⸗ ver 2). Deſſen ungeachtet blieb die Orphiſche Philoſo⸗

phie immer ein helldunkles Chaos, in welches Feder fei⸗

nr eignen Anſichten und Ideen hincintragen, ober her⸗ ausſpinnen konnte, fo daß ſelbſt Damaſe ius in feinem Woarke won ben Principien nichts anders thun konute, als die divergirenden Erklaͤrungen anzufuͤhren. Da aus al. Bons dieſen unwiderſprechlich gewiß iſt, daß dem Orphens Gedichte und Verſe untergefchoben worden, die wahren: Wiberrefie dieſes altın Dichters aber jetzt ſchwerlich mit . Ireichenden Gewißheit beſtimmt werden koͤnnen, ſo iſt es urmoͤrbig, uns dabei laͤgger gu verweilenn. Eber

26) Marinus vie Proclt. 86: 27. Aubur V ds npye "Fo wage FE zu. nyeRenos Tas lDoprus, us —Wt.XIXI 8 85 Oſα ννα Umourranın BUEENNS. TUN KIT u Tois Ioppupıs za TIaußduxs ArUpIDIS. OG04s EIS. 78 'Aoyım zus 2 0,7 77,203 Kardaımy ovyyoakpare Burdss TR Fous" Serıs Aoyıs evhpeDomsvos, anı Tvus DTATAS Tay RPETEF ws cos ı wrdpwengy duxnv asadonumer, —7— —— —22

Oriv⸗ SMiapviu⸗ umsnakacer. #uaderris.de va ayado-

e mössers aus wupaypaıbarros Fass METWwos ray VREOLYYMETUNG = —* ovraywyny EIS. TAYFOI KKAYFWV, Ho. EYEYETO 885 O%-

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Neberkicht den 4 Zeitraums. : 463

m: NR auch der Fall wie den —— der Chalsder. ober des Zoroaſters, welche. vielleicht im

inzelnen. Verſen einige.orientalifche Meinungen enthalten, -- aber dach größtentheild Produete viel neuerer Zeiten find, :

and ihres Urſarung durch bie uebereinſtimming mit jüdie

ſchen unb hrißlichen Religionsichren ugb mit den Grillen Dre Nenplatonikar deutlich genug verrathen. Zoroafterd

NRamcwar.eben fo beruͤhmt ale Depheus; feine Perfon, Achen, Meinungen, (bay Allgemeine von einem doppel⸗ ten Princip. ausgenoemmen) und. Thaten eben fo: bunfel, ja aus natuͤrlichen Urſachen noch ungewiſſex. Keim Wunber, daß Neuere, welche nicht auf Veruunftgrüne de,: fonderw auf Yutarisdten baueten, ibren Meinnugen und Einfaͤllen durch den Namen des Zoroaſter ein: te

wicht zu geben fuchten; baß fie endlich. auch Verſe, die .

man felb gemacht: haste, als ‚Ergießangen des Zoroa⸗

ſters geltend zu machen ſuchten. Wie ſehr Diefes dee

Denkart ber. erſten Jahrhunderte augemeſſen war, ficher mas aus Porphyrius Nachricht, daß die Anhaͤnger deg Adelphius und Aquilinus eine Menge unechter Schriflen von Zoranſter und audern, vielleicht ſelbſt erdichteten

Weſen verbreiteten, um ihren ſpecůlatiden Griflen durch

dad Schild des Alterthums Gültigkeit zu verſchaffen. Ein Hſtoriker aus den Zeiten der Ptolemaͤer, Her⸗

mippus Smyrnaͤus, ber. vielumfaffende Kenntniffe .

beſaß, und auch ein Werk von den Magiern geſchrieben

hat, war der erſte, wie es ſcheint, der eine große Sanıms- -'

fung von Zoroaſtriſchen Verſen veranſtaltete 7). Aber ſebſt die große Menge des Gefammelten macht es wahr⸗

ſcheinlich, daß u Scharffinn feinen großen am⸗

then

2 Plinins Hifor. L. xxx o. 1. ——— |

pus, quide tota arte Magica diligentilfine ſcripſit,

ot vities contum millia verluum » Zoroafite condita,

indicibus. quoque. voluminum ojus poßtis,: expla- navit,

m

i 464 Vuries x“. air, Ep. B F cheit an dieſun Werke bakke, wie Sbafiapr der ech

bieſes Schtiftſtellers in Rüdfiche auf Gruͤnd lichkeit uoch nicht hinkaͤnglich unterſucht worven HE ‚Späterfin fehrieb Julianus Theurgus unter ‚Dem M. Antoninus Oes vmo TeNesınen Aoyıa in Werk, welche auch Por⸗ phyrius und aubere Neuplatoniker nen... un. Denen a8 aber nicht: aurgemacht iR, in wicfern fie welt Din dem

dieſen neuern Schrifettelern fo fehe 'Nrähnen Draseh

fpruͤchen einerlei find. BemetkenEmerth in es abes, daß

dieſe Orakel immer unter dem Namen „‚chalbäkfdge ange

fuͤhrt werben, ohne ſte dem Zorsafter Beisufegen. Soll⸗ te etwa Porphytius durch feine Beſtreitung der Echtheit der von den Gnbſtikern dem Zorvaſter beigelegten Schrif⸗ sn plefe Bebutſamkeit veranlaßt haben? Uebrigens darf man: die von Pakvirins veranftaltete Sammtung der

cdhalbaͤiſchen Draft nur. mit einiger Aufmerkſambeit durch⸗

loſen, um ſich zu Überzeugen, daß fie:kein Product eies Orientalen aus fo alten Zeiten ſind ſondern aus neuere

Zekhten, von Griechen, ‚ober vielmehr graͤciſteten Dein ralen herruͤhren, weiche die ſchwaͤrnißriſche Metaßhyſck

wär der Lichttheorie des Orients zu vereinigen ſuchten. Bir wurden noch weit mehr Spuren ber Unechtheit um

des neuern Urfprunge finden, wenn wir die Altern voll⸗

ſtuͤndigen Sammlungen biefer Orakel, und sicht blos einzelne Fragmente, außerdem auch die Schriften des Potphyrs, Aaublics, —— and —— noch be fügen.

Die Hermetiſchen Seifen der Eritif das Geſchaͤft viel leichter, weil wir fie ſelbſt, nicht blös " Bruchfäde derfelben vor uns haben. Nach dem, was en und Meiners ‚Aber die Unechtheit

dert⸗

..28) Cala ni ide et EXeI- oitationos XVlnad Cardinalis, Bazronii. Prolegomena in

Rirherlie sei 4. seieriunue ⸗K,

derſelben geſagt Haben‘; wird es Richt feicht Sentauben, einfallen, ‚dag Gegentheil ‚au behaupten, noch weniger aber gelingen, die vor jenen vorgebfächten Brände‘ hurch triftige Gegegengruͤnde zu entkraͤften. Meiners hat meh⸗ rere Stelleh angeführt," “worin” dee” Bierfaffer offenbar”

Biblische Stellen aus dein alten Teſſtamente vor Angen’

Hatte, und diejenigen; ' welche auf Platos Worte und Gedanken in ſeinen vborh andenen Dialogen an ſpielen, iaf⸗ ſen ſich noch ſehr vermehrru. Hier wollen wir nur eine‘ Stellt anführen, welche dieſen doppelten. Parallelismus zugleich offenbaret, and außerdem: noch den Waͤhn von’ dem goͤttlichen Urfprange dieſet Se, erwecken und Befräftigen font

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ls die a6 v8 yore Be ſwenter he: dem Pr |

rus den erſten ſuͤßen Trank von Ambroſtu ein, welchen

Din Seelen don den Gottern Ts empfangen pflegen. Dar⸗ auf begauu ſie die heilige Rede. De dur mit Steimmnen gefchmuckte Himmel uͤber die ganze untere Natur geſetzt,

und keines ber: Dinge beraubt iſt, welche die ganze Weit

in ſich begreift, fo folgt; daß. die ganze untere Natur

Don den Abevren geſchmuͤckt und.erfüllet worden. : Denn, Die "Unteren Einen ‚nieht bie obere Welt mit‘ ihrer Ein⸗ richtung bervorbringin ; alſo pruͤſſen bie: niederen Dinge: eu. oberen : unterworfen ‘feyn. : Beffer und unwandelba⸗ rer ift die -Drbnung.dev Oberen, und dem ſterblichen Dera: ſtande nicht. erreichbar. Daher ſeufzeten die unteren‘ Dinge ans um ae bie. and. ewige Dauer der⸗ Ey TR vvern

in Mandhen ——— SontaX. 0b Melners Vaſch

. Aber die Religionsgefdichte, der atteen Voͤlter, deſendere der Aegyptier. ©. 223. K..

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xseuz Patricius p. 274 verbeffert in Aus⸗ abe des Stobaͤus B. S Ei

mean. UIORY 775,# DR ScEET Tess

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9) Aus‘ Eeu⸗ ——— ex Ps Tees —*

»

466. Bierten Hauntſt. Vierten, Abſch. Uh Cop. oherxen. Die. Gchoͤnhzeit deg Himmehe, ‚hie dem. nach. baonnten Gotte blinfee, NEAR Draphe. der Pacht, geringer zwar ale die der Sonne, aher. doch im⸗ ner durch. eig, klares Licht erleushtet,. bie Bewegung. ber ‚übrigen. geheimnißnpfien, Himmelst ir yer in beſtimm⸗ ten Zeitperioden, welche durch verborgene Ausfluͤſſe der Vntertwelt Wachsthum und a abın dieſes war, eig Schauſpiel, welches jur R che einladen, aber auch aͤngſtliche Furcht erwecktz. Dicht wechfelfeiti. 9 Surcht und. endlofe Forſchung dauerte. fo lange, ale der Künftler. des Ganzen wollte, bad Unwiſſenheit das AU beherrſchen ſollte. Als er aber heſchloſſen hatte, ſich ſelbſt zu offenbaren, begeiſterte er die Goͤtter mit goͤttli- cher Liebe, und fenkte in ihren Verſtand den größeren Glangz, den er in feiner Beruf Intte, damlt ſie zuerſt den Willen zu ſuchen, den feſten Borfab gu finden, bekaͤmen, und ihres Wunſches theilhaftig merden Ihumeen: Die ſes geſchah aber, ſtaunensmuͤrdiger Eon, nicht an ben ſtenblichen Pllamzung (dem Menſchen), weiche noch: nicht: man, fonbern an der Seele, walche an den himmiliſchen SGehennniſſen Ansheil hatte. Dieſes war Harmes, bis. Intelligenz des Alls, der alla liches, alı les Geſehene verfichen, alle: Boerkaude. mp offenbaren, uud zeigen Senn." Denn, alle, wos er. gehacbt hatte, ſchrieb dr auf, nud verbarg cd; mit ſiche rex: Khn ghieit vedeto und: fhiw.ieg; cn. dantit die gangr folgende Zeit. der Wett dat fe lhben wnaßfncfhen ſol ſide. And ſo. nahm en die verwandten Goͤtter mit zur Begltitung und flieg hin⸗ auf in bie Sterne. Uber fein. Nachfolger war Tat, zu⸗ gbeit; Sohn wüb.@ebe fahrer KennenHf Tuy'Bukd Yacauf Acdlepius Yacurhedi’ dei; Aan und der Hepbäfobule Sohn #7), und alle Übrige 4 welche mis Beguͤnſtigunt

| "_de .". x er 3: i : r 4— a - j e nr 3 Er A " a. | TE N . S 2 . 30) Plato, @ratylus. ©. 278. Ma: - m

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Becherſtcht des 4, Beiseaunde“ 3 |

bes Faͤnigin dac AU, den Morlchunga die: ſchere une

der bimmlifchen: Bereachtung, fich, wuͤnſchten. Harmeh entfchuldigge fich bei dem Himmel, daß er foinene Bohne

wegen bes jugendlichen Alters Feine vollendata Mifene ſchaft benlisfeng- Babe, Ich enutdeckte mit meine allfen bannen Mugen dag Verborgene des Aufganges, und nach langfamen, Nachforſchungen erhielt ich, endlich his fichere Erfupdigung, ‚baß bie heiligen Symbole ber. Weltele⸗ mente nahe hei:der. Gatriſtel des Oßris niedergelegt mor⸗ ben, und. daß Heriges. darauf nie gewiſſen Wuͤnſchen

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und Worten in, den Himmel gegangen ſey. Es wuͤrde

unrecht ſeyn, bieſe Worte zu verſchweigen. Go ſornch er: heilige un vergäangliche Buͤcher, die ige aus meinen Händen. die Effens der Unkerbs lichkeit bekommen habet, Dauert unverdor⸗

ben. und unangetaſtet pom Moder in alle,

Ewigkeit fort, aber auch ungeſucht und un exforfht.für jeden, der quf den Gefilden

Dar Erde waandelt, bis ber alte Himmel eurer wr⸗

bige Weſen hervergebracht hat, welche ber Demierg Seelen nennt. Sp fprad er und umwickelte biefe Buͤ⸗ cher unter mit Em

unb die ‚Natur, blieb ae sie; hiejenigen, welche sen Himmel umdrehen ſollen, zu Bass, dem Könige des Uniperſums, traten, und ihm änjeinfem,. bas Ab. ruhe wuthätig,. es muͤffe ausgeſchmuͤckt werdet; und ‚Diefeß komme pur ihm allein zu; wir bitten, (age tere fie, hetrachte ben gegenwaͤttigen Zuſtand, und ivadı

fie bie Qufugft nörhig: if. Als fie das fagten, lächelte: 35086, und ſprach: 28 werde bie Natur, Aus die⸗

fer. Gtmpe ging sinmeibliches, ſehr ſchoͤnes Wefen her⸗

Or, über deren Unblick die Götter erſtaunten. Sort,

reichte Ihe ben Becher ber Datur, und gedot Ihe, GL... Fendse

5 F N F 7 ; 3 , 1? / 5

468. Where Gabe Wire Are

feuch td arzure Fenn. Gott blickte auf den Himmel

‚ib rief: Himmel, Lufk und Aether werde

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mie Allem erfuͤrlt. Und es gefyat. Die Natur dachte bei ſich, es fen ſtraͤflich, deul Gebot bes Vaters nicht nachzukommen; fie begatteke fich mit der Arbeit, und dizengte eine Tochter, welche ſte dr Er

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findung nannte. Gott ſchenkte biefer das Seyn,

ſchentte ihr das ſchon Gewordene von einander geſondert, erfünte dieſes mit Geheimniſſen, and-übergad Det Erfin- Bang die Herrſchaft Darüber. Da'tr’aber die obere Welt

nicht in träger Ruhe laffen, fonbern mit Geiſternerfuͤllen

worte, damit kein Theil Audberege und Fräge Bliche, fo fing er von nenem an hervorzubringen } “und bedkente ſich dazu heiliger Kuͤnſte Er nahm Ali Seiſt, fo

viel genug war. Han feinen eignen,‘ vermiſchte dieſen auf

ini intelligibehe Weiſe mit Feuer, und Auf eine uner⸗ forſchliche Weife mit' emihen andern Materien, mifchte

alles dieſes unter einander mit gewiſſen geheimen For

meln,bewegte dieſe gunze Miſchimg tuͤchtig, big eine

dänmere, reinere und durchſtchtigere Materie, als die

Beſtandtheile waren, Ihm entgegen laͤchelte 37). Sie war durchaus · kryſtüuhell, daß fie allein der Kunſtler

ſehen konnte; fie konnte nicht durch Feuer gebraunt umd geſchmolzen, nicht durch Luft verdichtet werden, ſon⸗

bern häfte eine eigenthuͤmliche und befonbere Bilbung,

Ratuir undBeſchaffenheit, welche atich byte Gert nad) ihrer Wirkung mit einem ehrwuͤrdigen Numen die Be

ſeelung nannte. Nachdem diefe Eonfifleng "erhalten,

bildete er daraus viele Myriaden Seelen, indein er bie hervorſchießenden Bthen der Mifchung‘, wie er wollte, zweckmaͤßig und ſymmetriſch mit Berflahß'formte, daf frine Seele Von ber anderen mwefenflich verfchieben war, obgleich das etſte Gebilde größer, voller Ind reiner war, ——— Ba ET RER oa ale

* “ir = | * br zu 5 to . u] —*8 —* g

gr): Plato Timaeus. ©" 5332.

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als das zweite, und fa wieder Pas; sweife.in Verbalinje „gu dem ‚bri Mr - weil bie. gus octes · Wiſchung aygabıms ſtende Bluͤt ſich nicht gleich war —— So ‚murben,aße Seelen von dem erfien, his zum ſzchsriaſten. Grade volles· —— . daß. ie, ale ewig ſeyn > fi ira. de, auf, im. nah. penfphien Sof. Ans. beiggnd ziolee. er. ihnen gewiffe Difnfeye: up. Rebälf- fe in dam, "Himmel an, damit, fie,;jp einig. :gewigen Hidnung bisfen. Frunda Adheheien zäh: dem Mpkte „BER, mchtgi Bu. Mn ed = |

20. ——— die: is "der Wort fehenden ige in der ſobnen X n.de® Zeth ers fammen⸗ kommen undſpr In 8 Seelen meinẽes Ge tig’ üb * fie dee, welche Rn.) mit Inenhert ua abe an di eſohen habe, hd’ meiner Welt mweihe, hoͤret * als Belege, und deruͤhret teiuen Ort außer den: Inch "aufgeole ehe. i Wenn iht üuch gut betraget , "f6 bletht euch in Züknnft “ber: Himmel das“ Sternenſyſten amd die mit Tugenden “erfüften Stone’ offene. ""Meberdreber ihr aber meine. Bes fehle, fo ſchwoͤre ich auch bei. dem. heiligen Beifte, b befee Mixtur, woraus nice eunat habe, ‚unb.Zek dieſen Seelen,bildenden Haͤnden, daß ich azuch bald Sekiaunb bertiten mil, 2) Bey N

* Nachdem Gott dieſes ae hä, miſchte nein die noch uͤbrigen verwandten Elemente, Waffer und Erdt, ſptach inſgẽ Kaͤftige Formeln, die aber boch den erſtern nicht ‚gleich, kaͤmen rͤttelte fe Füchtig, hauchte ihnen, Lebenskraft ein, nahm Kun dag. „Aber dirfer Mi⸗ ſchuns ae lacht und gut durch.

LT 33) ‚Chen afr = | ;“ 3) Sara. Sl

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fenchie und Bilde "daraus: Die’ menfchen ahnlichen Whicrc.Die eberbleid ſel dieſer Miſchung Übergab "tr Wenvotkkemmuneren Breker, melde: in die Wodnungen der Botter, Fi BIE Ben; Skernen / nahen Heiter uud unter re heiltgen Damonei aufgensmmen waren umb fahre: BA ihr Kicder Sproͤhlluge meitier Natur, Vchmet Be Mibkebleibfel meiner Krinſt, ud’ jede vbiiwe dis en Natur atuiliches. Dazu will ich N fer bat« Aellen Lee Hahn u Vhrerftehd, orduetr hie See har⸗ monifch nach Bewegungen der Gechi, und Pfkhrtete ee ben menfd lichen. Geſtalten ei ige£rgifed das ER Bi ‚ug yo en «2 Kraͤſte ar An Gen : —— I Im A demt —* Va in Zufunft n ihren PP har

Und nächdenn ‚er. Hnkn serheißen,. er wolle Dr hu Werfen den ſichtharen Geiſt und das in ber

berum. Etwas ihnen, Ähnliches hervorbringen koͤnntch

ähnlichen. Erzeugung. ã dal die Werke wie⸗

und fie nit nöchig baͤttir u, ‚außer ihren en Produc⸗ —3 omas Aubered berechtigen, * wat ww

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Wrpiitnng 85) von dein Verfall und Aufboren der heidni⸗ *— Religion, welche fo. viele beſondere Uniſt ande von hug Conſtantin ‚und Theedoſius mit Gewalt einge⸗ a 13: ribkchen Keligion,' von Geſetzen und nd ungen, son dem Bla der he Sehnifgen Tempel,

kon, Be Aushreifäng, der ‚welche hier. Indier

und Seytben oder benachbarte Auhaͤnber genahne wer⸗ a; enrbält, daR. man in Ni fe amkändlichen und beſtimm⸗

3) Ebendaſ ©, 326.

56) Hermetis Asclopius .iublica de myſ erü⸗ Aegyptiorum a Ficino Bananen) Lugd uni 1552. Be 513.

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et Ar Men Weg, alt nn wöhl uinter der auge⸗

Veureun Menge Bo Vorherſagungen woßhl nicht leicht e

un. BEHO:P IB

Inden wird, te wahrſtheigliche Zeit und die Weranlaf Sig ir "Qbenfttguhg Biefee Ydhriften wicje veifelntk fürn, "ztintätiotnn’Yiran dinige bon. Eunapiug 37) ae

serie Welſfaganggen von eitiein-Hntuniniie, BEN X |

ir tb Eine @feinfintfchen Oberprieſter ham dergtlicht. - DIE Antonius patte unter andern aefagl, die Tempel Argyptins hliden. in Gtäber vermandtit werden, welchen‘ Eunapius auf die in. den Tempel be⸗ geabenen "Serligeg unb ihre daſelbſt verwahrten Rell⸗ vertappte Hernmes wb"ARctegind 3). ——— yes 6 E ET

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Aou Qegerte“ mdN amas Pepe vasyeıwee Bade, ο yar —8 —xX —ö dti mgot ram gr er “dark, va kegm Ta@sr yansından 39) ‘Hermetis Astleplus p. 515. Füturum tewpus ’efl, tum appareat, Aegyptios incallum -pia mente , Miettikkateni fedula Tettiaſſe, et omnis eorum. fancta veneratio in irritus Cafura Truftra- m terre ein ad. coslum Kft recarlüra Mivi- las. —— Megyptue 'tewagse;;- quee fuit *

divinjtoti. fedes, „ngminum ‚prapfentia deftitueter.

_ Alienigenis enim 'repionem jftge ‚terrämque com-

:,. glenlibus, , now Totum role aeligianum,

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Si Der. Berfafte ‚sagt FR fe Sfiften, MR Me es find wa | ir von verſchifdnen Bäfa fin, ir al * En ‚seenmelt, „uns in 5 Schriften MN xi Ihren Bin re = Dan | Un ade. RU ——— Bart, Ai feert hung gefehtu, daß Be ſich fehr .p urch leicht vermeidliche Werfiöße bie gepere Zeite, Im welb⸗ ber, e bichteten, deträthen | iu polen. feinen. . DahR mer sch? rt 4. 8 daß der, ‚Griechen, Derfeng, Septben⸗ Ju . Bier, und bei verfhiedenen Sprachen grimähnt —8 Vie Probhezeihung, vah Sopkifien die waßre. Pig, Pbie verderben werden 193 Di Meufezung, daß. I“ Miele Vieles über das Ühlverfum und Gott gefagt Haben, und darin die Urfache von * Ryg wißbeit and. von ‚dem Mangel ber wahten Erkennt, 'niß liege 12); die Hinweifynguauf, Steeitigfeiten uber ‚seiffenfihaftliche-Beguftähber anf ee Sud se —— in PB). A;

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‚take, cultaque divino ‚Aasnetus mrolcripte pocna

grohibitieque ærit. Tunc. tesranlee,. Sanc-

‚tillima:lodes delubrsoramätque temple-

F = zum, fopulerorum: orit-' merinorumgus .Meniflima ne un Et en

Mermis,i; XI. bi Patettius Ast iclepfas"&s 14. a Ascle 1us,.©&, 495. rei pid ergo homi- nes ‚po: Er 'erunt: Tri HS e. Na an, caltidi-

. F tato decepti, a vitä Gar ——— ayerteätur,, on

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* ‚son Hermeg/em Erßnder aler.zügs Tichen Kun a und. Wilfenfchaften;.pnd. von dem goͤttlichen Urſprunge dieſer. bermetiſchen Schriften iſt auf ſo. veg ſchledene und Be ſo Ba ve. | getragen, daß ſchon hlerin gin es Ber vpaspug⸗ ‚ci gi he gläubigfeik« Die ih: get. aufbetep läbt,.Sehedsn hätte, wenn: «A ‚nuhe. Qeitätten, degchge hhtre, welche zum, Theik auf Pem Gerrauch ‚her, Day Au heiten. —— De —*4 „eerof Drfiß,aler Erkeuuenf und-ÜBeinpeit, und Leyen Siffengmurdige, aufgefchriehen; aber die Pꝛ . —— em, und ſie zu anbrrchpeiaglichen re an zernocht. Indefſen baſ Kr ink aber, vpnvot⸗ nbig feine, jejöheit Finem Sabpe Tat: uad Aörlning = Anpern affenbagrg X, ZIn den, fplgenden. Zeiten | “fendete br, ehegiren, den. Ofirig nal bie Ißs auf die "Erg Geraba „um, beſ glenpen, ———— madıen,. Dieß biyachten ern Eehenin doas Leber ‚hen. bie, Mordereien auf; errichegten ben. Bitten, Zumpal Nud Opfer ;, gaben dan Menſchen Geſetze, Raprungemipe . est "hup, Slcder; Klhrtig Gerichte unp. den Eid da;.fe ‚Ichrteg,. Soie, man. ‚die Perflorhengs behandeln. m Dir fer fagte Hermes, werden bie Geheimniffe aller mie Schriften edge und fie zum. Theil für fich behatten? am dent ve er bie Geufkgrh miglidien in “Sal einekben, Dieſe forfchten. mach den Urſachen des wiiden. Zobes, ———— der. von Außen kommende Geift gerne in die. Yeoburte der Menſchen uͤber⸗ Et ee RE er⸗ ſich zu lange verweiler, undo bie Nackkehr verfprerriſt, machten hervorbringt Dieſe ‚erfäntifen duch Worms, daß die Ylmermhäre gilt Die . mpnen „gugeihüt ift,., uud. genben diefes in verborgene Säulen ulen dp biaroimglgen,. weiche se den um zur N me. -

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nies ſeſoſt rin, daß ‘feine Worfapren, uranor ab Fi 5

‘pitl welfer geweſen, ind des ‚unfittelboren Anſchaͤu⸗

‘der Gottheit genoſſen haben; daher. ‚viel zu unvoute

‘men, "und, ſein Verſtandesauge viel ju ſchwach "am dbieſes urfprüngliche Licht ber Bottonmahl. au ſwauen n.

So alaſtinenhangend und töiberfprechend. auch -

Splere Vichtungen vom Hermes und feinen Schriften, Jo

maniigfaftig And boh einander abweichend die Bift onen

and Traͤumereien Pig, welche diefe Bücher enthalten,

Anftöntee rommet doch dere Anfichten und gefunde ee

Ion vor „Welq die aber nicht Aus dem, Kopfe der Berfafr er

ne {u ſeyn ſcheinen, fondern wohl größten: remdes ſich angeeignetes n findy gu dem Man ·bie Hauptqueſe in den Urfunden. ber chriſtlichen Res Pigion ‚fh den Schrffteh'des Plato, Wlotin, Jamblichs “umbinderer meiſtentheils nachweifen kann, fo haben fie Boch alle eine und biefelbe Tendenz. Gie.paben.gar nicht

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E28 Bet Sek. Wirte Aofh, ML-Ear

gi nicht das Nenplatoniſche A hen, oder ax auf vPie Öbrgehhiche "flcibelöheie des, Herme zurüdzuflpren; Venn dann müßte nanmehr Uebereinftinstnung, mit ‚bemfel- ‚Yen fhden #9), und Überhaupf hersfche, 4.Darin nicht. berfelße tiefe Fruͤbleriſch⸗ Forfchungagei der ſi in den Schrife * der Platoniker äußert ; ſondern Re ſuchen —5 den Slauben an goͤttli Affe barung, & die e alles A menfchlichen en zu de 9 spe. bie Sehnfgcht. nad (ben "Cegenfäck, des. Snoh&, siRiser Sürreien inter A Ehriften) einer soffemipneren Erkennt, 3a goͤttliche ed Sn erwecken SA), sg und. DABuFr .BÄBER Teligisfen- 3 leben; ee et, den ei lomben 0 gerbigden‘, Pr Agbpten. das Agilige and, 9 wel⸗ ves bie Götter "Ihren Wopnpg.e fobren,.. 30.708 Priin ſichts aret her⸗ 5 am deu Menſchen die en? 2a IN eg, an ihuen die wobre

DE EIER. 028

pp Pen find ern e ir RN diefer ET? Melt, ee die die drei heroorbeingen $ 119 ‚pien, einen materiellen Sort, d. i. die Welt und den Ges

| banken, angeführt: die Götter find unfterbliche —— „sis Det, Menſch „ein ſtablichet Sost.. I

> Man findet nich, uberraſchende Aehnlicht it Jit se er und den Meinungen dr Gyeſtitet, ‚6: in einem Gebete vragıs * ee, 2 Qeriodes ma en ** son- vg Im‘ But x * zur dyrapass ’R- —— —— dem Be Yux ar heißt. eg: har TSF er a ans Far ans —— dueres am um w ‚Noplonrtäir Quaıs Fa dicir Na FI a Laen . XRX Say rule eS 07% nn res TETE RE geriet, x ——— axzsı x0u "Er mie, oydsariınr Quo Ssowr, au vi wre Yars- Kar tar Ison“ Ka Fore, rate ı Aarıggörres zeor 2 RaTt- u gr, x Kurae a Surmjsır & ERUTLE magadı ovaeı eat Buriais' Yiropevos, EITAZT ‚mai. Taro ne; 7 SE CE —R reao⸗ ‚Tas, en vEOXRROrE, Ieodmei, si „am de cos xos- Mare eo; in Ko ren TE ei 5 ———

$ t ; 4 = e { ER u ent a, Be Sr ei 2 Ueberſicht bes 4. Belfraums, krf |

| acicen u offenbar "Die hermetifigen Schriften follten für die Heiden ‚ein belliges Buch fepn, wie die, - Bibel für bie Chrſten. "Die Zuruͤckfuͤhrung der heidnl⸗ fihen Religion auf eine ſichtbare. göttliche Urfunde, ‚ank, bie Bfeſtigung derſelben gegen das inner weiter um Sich, greifende‘ Chriſtenthum, bieſes ſchent der Haupſzweck bei Verfertigung berſelben geweſen zu fepn, und. mit demſel⸗ be laſſen fich alle andere Nebenztvede, ‚alle Eigenthuͤm⸗ Hichfeiten in dem Stoffe, und der Form, die Senugung, dir" Bibel und der Phiidſophen, die Accommpbatipnen, Auf die Dogmen und religioͤſen Auſtalten des Chriſten⸗ thams ganz ungrzwungen vereinigen. Es laͤßt ſich dar⸗ aus erflären, tie es moͤglich war, af manche Fithene vaͤter Stellen aus dieſen Schriften juf Beſtaͤtiguig DER, Mehrheit einiger erhgräge der BOB RER, ‚ar, Artn tonnten HOT a f ni 2 Hlernach laͤßt * ie Me Sup ed ve, vehfertiget worden, muthmaßlich Hefte. "Din völllgs Gewißhtit⸗ barf man bei ſolchen HYrodutten Nr Beerugs nicht erwahtch "da dem’ Schriftfieller, wel⸗ chen Zwech er auch · erreichen wollte, 'alle#' datan gelegen’ ſeyn mochte, in dem dunkeln Snfognito zu bieiden, wel⸗ hestige einmal anhenommen hatte: Die meiſten ni | zuitigen Shrififeihr beſaten auch viet ‚u yenig Frieifi | ; Aue u "Were ae DE RT a I) a Inſtitut. —— L. I. c. 6. Nuno > ad divina —— Sed prius unum roferam, quod eſt ſimile inriam ve- —— —* uod le, a er ihrer‘deos 'relarus eft. Oui tamet& homg,, füit tameti —— et inftructilfimus, ompi genere *». doctrinae,' adeo ut ei multarunı rerum, et ‚art * ſci- entis ‚Trismegiftd tognomen i im öneret. Icrip- _ ſit libros, et guide‘ kiultös, ad’c cognitionem line

6‘ zum rerum pertinentes, in quibus Ren | Iymmi ac hngelarıe Dei allerlt. - N

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AIR, Wirte, Saypifh Wien Abfbn.H ap.

| —* als daß fie der. Wabrheit auf die Spur Ideen Aminen konnen / ‚fle dachten nug- an. den Hermes, beffen Kamen ein Meurer gngenommen haftı,; uah fuchten ‚Ihe du graueßen Üfterthume, auſtatt daß ſie ibm in bau

eichteltigen Welt hätten nachfarfchen. ſollen. Daher

bin, wir und faſt von allen beſtimmten Datis verlaſſen,

und die einzigen, welche fich in einer Stelle des Cyril⸗ Fus von Alexandrien finden, dürften wohl zu Kein itein wichtigen Nefultage führen, das ginzigs abgerechnet, Yaß die Hermetiſchen Schriften, wenn fie gleich. die Hegpp=

ser zu dem ausermäplten Volke madjen, hoch wahrſcheiu⸗

nich nicht in Aegypten ſelbſt gefchrieben worden find,

. . Diefge Kirchenvater fagf von biefem angeblichen Hermes. er fen ein Aegypter und Heide, unb zwar ein Dipferien- prieſter geweſen, und. habe die Woſaiſchen Schriften, werangleich nicht immer. richtig und fehlerfrei doch —mit Nutzen ſtudiret; auch babe feiner derjenige Ag *inet eignen Schrife gedeckt, welcher in then Nie fogenanuten Hermetiſchen Bär der,.an.der Zabl funfzehm, verferchget his 5452). Es iſt wohl. myglich, daß Cyrillus durch: das allgemeine Vafrurtheil derleitet, qus einem Hermes sich =. gemacht hahe. Mas dieſer Vermutbung einiges Gewicht | ai, = 2 * Zeiten einig⸗ egyptiſche Gelehrte, welche ich mit, den Geſchichte bee: degpptiſchen Theologie beſchaͤftigten, wie man hoͤchſt wahrſcheinlich machen kann, von dieſen Hermetiſchen Te TS Pe se. 1: . Schafe

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: P KR F is ER F sy Cyriiion —— ulianm, (Joliani. nperk ed.

Turg zer‘ Ayurron 'Egum, näıre. Teheing ar, me za Ton # I 11.777) riuiuæs 'qir, KEggomies. sugeastet Ta

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de iteur. eßeenten Yag nes cur, Tikoiatas IR Rat Tara km or Ba avyyeaipen 6 wurkafeıner Adııyaı Ta. nnd

'Egpaiie weni ah Tin nm 0:

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‚Merten (ikebas no Beltaume. 479 Cärifien Mahler: twaßgemußt, nach etwas erfabten rn Damasciys, Ifidoxus Schüler, bar zu dem Zeiten Jufliniang..iehte, ‚berichtet uns nämlich in feinem, Werke von ben Principien folgendes über die Yespprifche: Theologie. Endemus habe nichts Zuwerkäfligen . davon fagen koͤnnen. Ku fsingr Zeit. haͤtten erſt einige Neappkir, (he Philofondeg, ‚ger meint, den Heraißcus und Abe cepla des) dad Wabre derſelben, welches in gewiſſen Yonptifchen Schriften Lober auch Sqgen) verbaugsm gen weſen, ausfündig gemacht. Wer ſollte num nicht dan ten, bitfe beiden Schüler des Proelus wuͤrden bie Her⸗ metifchen Schriften gefunden und benutzt haben, wenn

ie in Aegppten wären gefchrieben worben, ba fich beide .

Mühe gaben, die Aegyptiſche Theologie in helles Licht zu then, da vorzüglich nich der letzte darauf andging, «ine Harmonie Ih henidau Aegyptiſchen aut auderen Dheolo⸗ jen in Ruͤckſicht auf dieſe Wiſſenſchaft zu ſtiften? velchem auberen Buche konnte er To viele Beruͤhrmgs⸗ uncte, fo Siehe aͤuffallende Aehnlichkeiten mit andern! Syſtemen der Theblogle und Kosmologie finden, als m) ſen Hermetiſchen Schrifcen? Aulein fie ivußten richte no die angefttheten Aegyptifchen Buͤcher muͤſſen bon! anz auderem Inhalte geweſen ſehn; denn dag angeflibr«- deutet auf ein Syſtem ber Kosmogomer in melden“ te: unerfvrſchliche Waſſer und Sand rei Principe waren, wovon in den Hermetiſchen Schelf⸗ halle —— EI ms et j i Der

3), Damascina ze auge (in Wolfii, Angedor. ur rassis-T. I1.), ee den a ig une igper, 96.8 Ayuazın neh! iiene Qdanogan gayorasır eney- MaRr MUTaS,TnI MÄndEIT RIRgn METER, gprTAr 15. Auyuarigıs du FIRE ANySEy.d5. FIN EEE MUTUs di. Kt. Mio Far.DAas. augR 9x0- . 708, augen. Üamapeme— zur Br Bug. acer. Näng une Ykageizer, als "Henjanee,, dr fe &mppehgrugee murer (ayze) Acanzındne,

eteiv‘ Br Wer

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A Wierkes Hauptſi. BIARÖRSEH TE ÜLD,

Mi Der große Liyeck· welche dinn Malle beiwirten

ſbllien. ſchent indeſſen gar nicht erkeſcht worden zu ſehn Ge komiten die Ausbreitung des Ehriſteachums nicht vinbern, noch Der’ hätiſterbenden "belditifchen Religlon cnen henen Lebensgeiſt einhauchen,noch bas einmal ge, ſunkene Auſehen der’ Yrieſter wieder aufrichten. ie wMeben “ſelbſt dem größten Theile der heibniſchen "While

ſb hen ünbekannt, den Jamblich oder ben Verfäſſet von

den Geheimniſſen dei Aegyptier etwa dnegenomimen, pas bee oc fe mot geviienau MR. © EEE at Lasten SET

*

nn omg Vize N 2 RE U MATLIEN A u \ .. . 1⸗* E - we.‘ . I 8. MG. ‚win: 9 3 sr » Vierttes Rapttelı.; ? £} P 23 13 = Fe +, v „|. —W 12, 8

Scqluß des vierten Haupeſtuͤko.

Mu dieſer vierten Periode ſchließt ich die Geſchichte der grichiffhen., Philoſophie, welche einen Haupttheil des Ganzen ausmacht. Wir finden: in ben folgenden Zeiten nge-npch einzefne Sammler, Compilatoren und Cowm⸗ wientagoren; eigentliche Denker verliexen Ach faſt gänzlich. Diejenigen welche noch einigen Ferſchungsgeiſt dußern, noch einiged Jntereſſe für die. Philofophie Hegen, find Ahrifliche Kischenlsßrer , weiche uchen ber Wernnuft. od ein. zweites Princip, ‚hie Dffenbasupg,. anerfeunen, , und diefer bie Vernunft unterordngen. Die griechiſche Phi⸗ ee wenn bolo⸗

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Iofophie wurde alſo auf: den Zeikligen Soden und hörte auf, eine Hauptrolle. u ſpielen, obgleich ihre Wirkungen noch auf eine, lange. Zeitreibe hinaus ‚reichen, und. aus ihren Ueberzeften in fpätern Zeiten wieder eine eigenthuͤmliche Art zu philoſophiren hervorging. Die ganze Lebensdauer der griechiſchen Philoſophie von Thales bis auf Damaſcius beträgt ungefähr faus ſend Jahre. Wenn man biefen ganzen: Zeitraum über. fchauet, fo findet man, daß fie einen Kreißlauf vollen» . bet hat. Sie. fing-mit Mythen ‚und Dichtungen an: her Forſchungsgeiſt wurde durch die myth iſchen Vorſtel⸗ Lungsweiſen von Sort, der Welt und dem Menſchen ges werkt, und er verlor fich zuletzt wieder in ben Dichtungen und Phantaſien, ‚welche aus ber dur, feine Kritik. gere⸗ gelten Speculation hervorgegangen waren, Die Phi o⸗ ſophie endete, wie fig angefangen. hatte, . nit Mythen und Dichsungen. « Die Bernunff ging: in den, erſten Dene fen. ſchon auf Eroberungen ‚aus. . Ag fi e noch durch £ein feſtes Pringcip geleitet,. nur durch den regen Trieb

zum Erkennen beſtimmt wurde, da ſtrebte ſie auch, ſo un⸗

sellfommen auch die erſten Verſuche waren, an denen fie gleichſam erft ihre Kräfte probiren mußte, nach einem Zuſtand von Selbſtſtaͤndigkeit, und fuchte.ein eignes Gen biet zu erfämpfen, auf welchen: fie die Natur belaufchend, Gehege gäbe für die deufende Welt. In vollem Vers trauen auf ihre Kräfte, forfchte fie nach den Gefegen und - Gründen ber Erfahrungsmelt, und ahndese, daß es eine - Wiſſenſchaft davon geben müffe, welche nur allein durch

die, Selbſtthaͤtigkeit der’ Vernunfe zu Stande fommen

koͤnne, welche alfo, - wenn fie auch. andere Kenneniffe,

Data der Erfahrung, vorausſetzte, doch als Eigentbum

Der Vernunft betrachtet werden. müfle. Auf dieſen Glauben und das Vertrauen auf ſich ſelbſt gruͤndete ſich die außerordentliche Energie, welcher wir ſo viel Schoͤnes und Wahres, ſo manche gelungene Theorie 1 ſo manche

KrauenGehb. d. Philoſ. VI.TH. 9 b frucht·

eo J Behtuß, . 48.

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463 Wiertes Hauptſt. Wierter Äbſch. IV. Cop.

fruchtbare Ider neben mancherlei Vwetirrungen und miß⸗ lungenen Unternehmungen verdanken. Aber wie endete

Ber Sie warf fich in den Supernaturalismus, ımd als sb fie an fich ſelbſt verzwelfelte, erwartete fie nur durch

Erleuhtung von Oben Belehrung über die Gegeuſtaͤnde,

welche fi ‚fie intereffirten.

So wenig erfreulich aber auch dieſe Bemerkung iſt, wenn wir auf den Anfang und das Ende des raſtlofen philoſophiſchen Forſchungsgeiſtes hinblicken, ſo verweilt man dagegen mit deſto Hrößerem Vergnuͤgen bei ben’ Be⸗

gebenheiten, bei den Unterſuchumgen und Reſultaten,

welche den Inhalt dieſer von beiden Puncten begraͤnzten Heriode ausmachen. Der philsfophifche Korfchungsgerft verſucht ale Mittel und Wege, welche zur Wifſenſchaft von den Gründen und Befegen der Natur in und außer dem Menſchen führen konnten; er erweitert feine Sophare,

ſuchet einen Gegenſtand nach dem andern ſeiner gerrſchaft

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zu unterwerfen; er ſtrebt mie gluͤcklichem Erfolge in die

erworbenen Kennmiffe inner mehr Licht und Zuſammen⸗

bang zu bringen; bie Begriffe werben deutlicher; die Ur⸗ {heile befimmter; die Subordination der Säge ante Brumdfäge, ihre Verbindung unter Prinzipien ausges

breiteter und fefter. Bon der Außenmelt kehrt der menſch⸗

liche Geift zuruͤck, und fucht fich ſelbſt zu erforſchen; bie Erkenntniß der Natur des Erfenntniß - und Willensver⸗

moͤgens foll ben. Weg zur Erforfehung der Objectenwelt

bahnen. So bilden ſich die Sheorieen bes Denfeng und

Willens, die Scheidung des Empiriſchen und Apriorie ſchen beginnt. Beobachtungsgeiſt und Raiſonnement

beeifern ſich, den wiſſen ſchaftlichen Stoff zu vermehren und zu bearbeiten. So legten die Griechen den Grund

zu allen philoſophiſchen Wiſſenſchaften; einigen- gaben

fie eine ‚fon vollendetere Seftalt, von andern entwarfen

ſie nur Die erſten groben Umriſſe; zu einigen lieferten fie

eins große _. von Banzeng,. welche nur auf die Be⸗

arbeituns

Beſchluüß. 483 arbeitung un Muorbnung eines eröiettonifgen Ders ſtandes wartete.

„Die Philoſophie hat in biefenn Zeitramme alle mdgr liche Geſtaiten uud Formen angenommen. Der griehiv ' fche Bei has. alle Wege und erhoben in dem Philoſo⸗ phiten verſucht, die kritiſche allein ausgenommen. Die neuern Denker konnten daher bis auf Kant nichts anders than, als daß ſte daſſelbe Ziel durch dieſelben Methoden zum Theil auf neuen Wegen zu erreichen ſuchten. Wir finden bei den Griechen wie bei den Neuern bald Dogma⸗ tismus, bald Skepticismus; und der Dogmatismus theilt ſich bei beiden wieder in den rationaliſtiſchen und ſuperna⸗ turaliſtiſchen; der rationaliſtiſche in den Empirismus und Rationalismus im engern Sinne. Wir finden in dem CTheoretiſchen Syſteme des Materialismus, Idealismus und. Dualismus, in dem Practifchen Syſteme des Eu⸗

daͤmonismus, Rationalismus und Mpſticismus, und

alle dieſe in mannigfaltigen Mobißcationen. Der Un« terſchied zwiſchen der griechlſchen und neuern Philoſophie beſtehet nur darin, daß die letzte dieſe mannigfaltigen Syſteme noch weiter entwickelt, und ihnen. vorzuͤglich ei⸗ nen feſtern Grund gu- geben geſucht, die griechiſche ſich dagegen mehr' mit ben Reſultaten als mit ben. Gründen, beſchaͤſtiget hat.

"Das. Hauptgebrechen der griechiſchen Phila ſophie | war ber Mangel. einer gründlichen Theorie bes Erfen- nens, welche die Bedingungen „: Geſetze und Graͤnzen der Grkenntniß wicht nach. Hypotheſen, ſondern ſelbſt auf dem Erkenntnißsermoͤgen ableitet, den Unterſchied zwi⸗ ſchen Denken und Erkennen feſtſetzt; das Empiriſche und das Aprioriſche nicht; nach einem ungefaͤhren Maßſtabe, fondern nach fichern Grunbfägen von einander. fcheidet,. baburch allen: wiffenfhaftlichen- Forſchungen einen feſten Gang ſichert, und verhuͤtet, daß man nicht ſich verſteige/ und Dinge zu erkennen trachte, welche nicht erkennbar

find,

484 Diertes Hauptſt. Vierter Abſch. w. Cap. |

find, und, von der Erkenntniß bed Erkennburen nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel fordere. Diefe Gränje und bieſe Natur der menfchlichen" Erfenntnig Haben die Wricchen nie nadh- «Brincipien beſtimmt, wiewohl fie oͤf⸗ ters durch ihr’ gluͤckliches Talent ber: Sazacität inner⸗ haib den Graͤnzen der Erkennbarkelit· ſtehen bleiben, und ſelbſt wenn ſte die Natur der Objecte sis erforfchen glau⸗ ‚ben, fich ſelbſt unbemußt mehr an das Bewußtſeyn und die Natur des: menfchlichen Geifted halten, - Weil fie aber nie Aber ben Unterſchled der reinen und empiriſchen Erfenntniffe einig werden konnten, ſondern Halb aus der Erfahrung adfeiteten, was in der reinen Wernunft ges gruͤndet tft, bald diefer jueigneten ‚maß empiriſch iſt, ſo war der Gang der wiſſenſchaftlichen Cultur in einem be⸗ ſtaͤndigen Schwaͤnken, und es entſtand ein beſtaͤndiger Streit zwiſchen dem Empirismus, welcher alle Data der Ekckenntnißgz and der Wahrnehmung ableitete und der Vernunft nur dag Gefchaͤft des Anordnens ließ, mad iwiſchen bem Rationalismus, welcher eine Erkenumiß a priori annahm, ohne dieſelbe hinlaͤnglich begründen 4 koönnen.“ Alle Schulen der griechiſchen Philsſophie nahmen für die eine ober die andere Behauptung Partei, oder ſuchten beide mit einander durch Coalitionsverſuche in vereinigen. Daraus entſprangen bie. verſchiedenen Syſteme, welche eiwas Wahres und Falſches enthal⸗ ten, einander beftreiten; aber, weil fie mehr die Reſul⸗ tate als die Gruͤnde angreifen, den Streit nicht entſchei⸗ den, ſondern fortdauernd machen. Die Ucherficht:und Vergleichung aller Streitpuncte zwiſchen den entgegenge⸗ ſetzten Syſtemen, von welchen jedes die Wahrheit für ſich ausſchließend in Anſpruch nahm, die mehr oder we⸗ niger deutliche Einſicht in den Mangel zuverlaͤſſtget Prin⸗ cipe, oder ſtrenger Deductionen, die Ahndung eines ge⸗ wiſſen feften Punctes zum Orientiren in dem Philoſophi⸗ ren alles dieſes ER den Skeptitismus herbei, wel⸗

ad ae Berätußir- SEE’: 3

wacher eine lange Zeit eine eigene ebsleich Heine Bar ausmachte, : fi den Anmaßungen des Doginafismuß entgegenfegte, und den Hang dee Vernunft zur Ueber⸗

fchreitung ihrer Brängen in Zaum hielt ; aber weilgr eben fo wenig als der Dogmatismus ‚son einer richtigen

Scchaͤtzung deß Vermoͤgens und des Gebiets der Beenunft ausging, jenen nie in feine wahren Graͤnzen zurücdkweigen,

ochſtens den falſchen Gehrauch der. Wernunft abwehren, aber nieden wahren Gebrauch derfelben befoͤrdern, mb nicht Felsen fein Veto über die moͤglithe wiſſenſchaftliche

Erkenntniß fowohl.als über Die Scheinwiſſenſchaft ‚eng. |

sgchnte, und Feiner Bekimmung uneingebenf, ſelbſtin ej⸗ nich negativen Dogmatlsmus verfiel, und die Unmoͤglich⸗ LZeit aller wiſſenuſchaftlichen Erkenntniß durch wiſſtnſchaft. Tide Principien beweiſen wollen. -

"Ein anderer weſentlicher Mangel der geiechifchen- J Hhilo ophi⸗ iſt der Mangel des architektoniſchen Gliedat banes und des fyſtematiſchen Zuſammenhanges. In

Der ſchoͤnſten Zeit der. griechiſchen wiſſenſchaftlichen Lite⸗ ratur von Sokrates bis auf Carneades, welche man das phils ſophiſche Zeitalter der. Griechen nennen kann, wat man zwar :fo. weit. gelommen, daß man.drei große Haupt⸗ heile, Logik, Phyſik und Ethik unterſchied, «ber man verfuhr dabei nicht nad) Principien, man ging nicht Hop

‚einer: Idee der Philoſophie als einem Ganzen wiſſenſchaft⸗ Be

Sichere Erkenntniſſe von beſtimmtem Charakter aus, um

Burch logiſche Eintheilung deſſelben die Theile der Philo-

ſophie ſyſtematiſch mit. beſtimmter Graͤnzbeſtimmung ab« Jutheilen, und dadurch den Umfang des ganzen Gebiets der Philoſophie zu erſchoͤpfen. Dieſer Mangel zeigt ſich

*

nun auch in dieſen großen Theilen ſelbſt. Es fehlt an |

Brincipien, um den Inhalt und die Form, ben Umfang. und. die Graͤnzen zu beſtimmen, um das eigenthuͤmliche Gebiet für jeden derſelben auszumeſſen, und daſſelbe in

beſondere, das Ganze erſchoͤpfende Theile abzutheilen;

N ' he es

456 Kies Sau Vlerter w. Cap.

es fehlt an einer Propaͤbeutik, welche, fehfegt, was zu

unterfuchen, und nach welcher Methode es zu ſuchen ſey, und dadurch dad wiffenfchaftliche Denfen in Gang bringt.

Der einzige geiechifche Denker, welcher an ſolche Propaͤ-

Drutiten dachte, war Ariſtoteles, ber biefeg vielleicht in der Schule des Plato. gelernt, aber auch nur die Bahn

| dazu gebrochen Hat.

Indeſſen dürfen wir dieſe Mängel unb Gebrechen den Griechen nicht zu hoch anrechnen. Sie ſind mehr eine Folge von dem nothwendigen Gange ber wiffen- ſchaftlichen Cultur, als Fehler des philoſophiſchen Geiſtes

felbſt, denn die Griechen mußten. ſich den Weg gu dem philoſophiſchen Forſchungen erſt ſelbſt Bahnen; fie wa⸗

zen noch in dem Suchen und Forſchen begriffen, umb bie Mefultate beffelben waren eben bie Principien und Ma⸗ terialien zu ben einzelnen Wiffenfchaften, welche ſich erſt Durch das fortgefeßte Denken laͤutern, bewaͤhren und berichtigen mußten. Die immer weiter. getriebene Auffin⸗ dung von Materialien als dem nothwendigen Baugeug gs ' den Wiffenfchaften, konnte nur allein das architektoniſcht Talent wecken, üben, ſtaͤrken. Es waͤre daher hoͤcht unbillig, wenn wir verlangen wollten, fe hätten damit

anfangen follen, was am letzten gefunden wird, und am

ſchwerſten iſt. Die Griechen And gläctiche und originale Erfinder;

u fie Haben Entdeckungen in allen Theilen ber Philoſophie

gemacht, und eine Menge von wichtigen Materialien zu allen Wiffenfchaften geliefert. Diefed iſt ihe großes Verdienſt, welches ihnen niefkveitig gemacht werben wird.

Aber fbe haben wenig vollendet, und nichts erſchoͤpft.

Die Logik if eine Griechiſche Erfindung. Da es hier blos auf eine Analyſe des Denkens ankam, ſo konn⸗ te ein einziger Mann wie Ariſtoteles, der nicht nur

ſelbſt Biel Talent beſaß, fondern auch in der Schule des

N runs Philoſophen der alten Bu gebildet war, bie

»Veſchluß 7 bie Wiſſenſchaft von den Geſetzen des formalen Denkens

gleich mit dem erſten Verſuche in einem hohen Grade |

boßenden. Sein Zweck ging. hauptſaͤchlich auf Syllo⸗ giſtik; die Thedrie und die Anwendung derſelben iu dem wiffenfehaftlichen Gebräuche erſchoͤpft nicht ganz die Idee

einer Logik; aber, fo weit als er fie bearbeitet hat, ſind

Re ein ziemlich vollendetes Meiſterſtuͤck, welchem bie Neu⸗ irn durch. Hinzufegung einiger fehlenden Theorien; und durch innigere Verbindung der einzelnen Theile nöd) groͤ⸗ Bere Vollkommenheit gegeben haben. Die Gtoifer wa⸗ ten’ weniger gluͤcklich als Ariſtoteles, ſte brachten die Theorie der hy pothetiſchen Schluͤſſe nicht ins Keine, dere mehrten den Inhalt der Logik mit mehreren nicht in ihr

Gebiet geboͤrigen Unserfürhungen, und bielen nutzloſen.

Subtilitäten, well fie den feinen Unkerſchied zwiſchen ben

formalen und materialen Denken nicht ſo feſt hielten, als Ariſtoteles, und die Logik noch weit mehr als dieſer zum

Organon wirklicher Erlenntuiſe zu machen ſtrobten. |

Die Mekaphyftk kam bei den Griechen nie zuk

Eonfifteng einer wirklichen Wiſſenſchaft, „ungeachtet fie

bag Syanptziel' alter ihrer Speculation War. Sie wakt F und blieb ein rhapfadiftifches Aggregat bon Unterfuchun⸗

den über das Weſen der Dinge; beſonders über Gott,

die Welt und bie Seele, nach fehr verfchiebehartigen Ale

fichten und Grundſaͤtzen, To wie fie gerade ber ihdivibuel« le Standpunct eines Philoſophen bag Beftiinmte theore⸗ tiſche ober praktiſche Intereſſe und der Zeltgeiſt herbel⸗

führten.- Der Begeif der Metaphhſik, den Ariſtoteles

zuerſt deutlicher zu entwickeln angefangenhatte, blieb immer in einer ſchwankenden Unbeſtimmtheit. Der Man⸗ gel einer fcharfen Sonberung des Emnpiriſchen und Nicht⸗

cniplrifchen in der menſchlichen Erkenntuttz war Urſache,

daß man nie dei vollſtaͤndigen Inhalt der Metaphyſtk

uͤberfehen und ſyſtemãtiſch entwickeln fonnte, : ‚und die

Befch. d. Phileſ. VI. Sb. gi Nie

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488 Wiertes Heuch Bern ni, IV. Cap.

Nichtbeautwortung ber. Hauptfrage: was iſt Erkennt⸗ le was für Bedingungen hat fie, und. was läßt ſich & priori erfennen, ‚machte, daß man bald eintm zu gro⸗ Een Merth auf metaphyſiſche Speculationen legte, unb weill man das Denken und Erkennen verwechſelte, bloße Entwickelungen der Begriffe für objective Erkenntniſſe don dem abfoluten Wefen der Dinge hielt, bald ihnen allen Werth abſprach. Man fann eine zweifache Geſtalt biefes Zweiges des menfchlichen Willens unserfcheiden, Bei einigen, wie bei Ariſtoteles, iſt die Metaphyſik mehr Öntologie als fpeculative Kosmologie, Pſychologie und Theologie, toeil er die metaphplifchen Speculationen über bie Seele und die äußere Natur in eignen Werfen vor getragen hatte, und die Beziehung auf praktiſche Wahr⸗ heiten, welche, ber Metaphyfik eigentlich ihr größtes In⸗ kereſſe gibt, ſeines praktiſchen Principe wegen nicht fo ‚Wichtig fand, als andere Philoſophen. Bei andern, wie z.“ B. bei ben Stoikern, iR diei Metaphyſik mehr Kosmologie, Pſychologie und Theofogie, weil’ fie bie Ethit in einen naͤheren Zuſammenhang mit der Natur und dem Urheber derfelben bringen. In beiden Befal- ten iſt aber die Metaphyſik nie volfländig bearbeiket, fondern nur einzelne Betrachtungen über dahin gehdeige , Begenfände in dogmatiſcher und polemiſcher Hinficht Feliefert, viele zis dieſer Wiſſenſchaft gehörige Begriffe ſind analyfirt, viele Saͤtze entwickelt worden, und man findet daher einen reichlichen Vorrath don Materialien zu diefer Wiffenfchaft, aber noch feine Metaphyſik ſelbſt. Außerdem find die reinen und empärifähen Begriffe immer - unter einander gemengt, theil weil man auf dem tran⸗ ſcendentalen Geſichtspunct nicht gekommen war, und auch nicht wohl darauf kommen konnte, und Plato, der am erſten ſich der Ideen bemaͤchtigte, doch, weil er fie für an⸗ geboren hielt, fle nicht aus der Natur des Denkvermoͤ⸗ gens —— un weil man zu ſchnell von der wife

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—Beſſchtut. 468 derfchafttichen untetſachung jur Mamenbung aufgegefen?

Hojecte eilt. A | AN Die Sittenlehre an welcher ſo viele vortreffliche Manner gearbeitet haben, und welche eine fo große Mind gẽ vor herrlichen Ideen, großen, die Menfchheit erheben den Gedanken enehält, Fonnte aus fünf Urſachen nicht zur Wuͤrbe einer Wiſſenſchaft gelangen. Erſtens: Der Sanptinhatt und Haͤuptgegenſtand der Sittenlehre wat die Beantwortung der Frages Was if das hoͤchſte Baur, and wie erlangt man es? Diefer Geſichtspunct Yühtte natürlich auf ein materfales Princip des Willens und Henn nian auch ’blirch bie innere Kraft der Vernunft auf!bas Formalprincip der Gefetzmaͤßigkeit gefuͤhrt wurd ve, fo erfannte indn "doch die aͤbſolute! geſetzgebend Woarde der Vernunft tlche gang vollſtaͤndig und Lauter, und fügte daher FM Inmer eine aus dem materiafeh Princip enflchndt Triebfeber Hinzu. " Sittlichkeit und " ackſeligkeit wurden verwechſelt, bald’ bie eine der’an. ‚berkk ſubordinirt,“ bafty identificiret. Zwerltens: Die Sittenlehre wurde gewöhnlich von der Phyfik und Metas Phhyfit abhaͤngig gemacht. Denn die Erfenntniß defſen, was für den Menſchen das hide Gut ir, ſttzt die Wenntniß feiner Natur vorand, und diefe IE ein Gegen fand’ der allgemeintn und beſondern Naturlehre. Hier Vurrealfo dad metaphyſtſche Syſtem und bie Hypotheſe von der Quelle unferer Erkenntniſſe geoßen Einfluß, und - Die. Vernunft entzweiete ſich nicht allein In’ dem Prakti⸗ {chen ; "tie" in dem Theoretifchen, ſondern man’ verkannte auch Vie Wirdbe der Sittenlehre und ber präftifchen Ver⸗ nunft, denn ob man gleich jener Wiſſeuſchaft den hoͤch⸗ Fin Werth zugeſtand, hing dieſer boch eigentlich von dein: Intereſſe ab, ivelches ber Menſth natuͤrlicherweiſe an feiner’eignen Gluͤcſeligkeit nimmt.Auch achtete man die Vernunft nicht darum, weil fie ein unbedingt und allgemein gültiges Geſetz für alle vernuͤnftige Wefen gibt, | 2 d.h. -.

490 Biere Hauptſt. er it IV. eu.

deber weil ſie praktiſch iſt, ſondern weil fie das hoͤchn⸗

Erkenntnißvermoögen iſt die Natur und den Zuſammen⸗

hang aller Dinge deutlich einſtehet,. Dritten s: Da

her ſtellte man ‚die Sittenvorſchtiften nicht ſowobl. als Gebote, ſondern als Handlungsmeilen folcher Menfchen dar, welche «ine eblere Natur, mehr Erhabenheit uub

Würde in Ihrem Charafter, nicht etwwa durch vernuͤnfti⸗

geu Gebrauch ibrer Freiheit, ſondern ‚Durch eine-Bergün- figung ber Natur erhalten haben, . Man perfonißeirte bas Ideol der Sitten, verwandelte die Freiheit in Ra⸗ tur. Die Pflichtenichre wurde. eine- Tugendlehre, up. gine Lehre in weichet bie Handlungsweiſen oder bie so rein Eigenfchaften vollfpmmener Menſchheit entwil

elt und. zum Muſter aufgefteht wurden. Von Ver⸗

binblichkeit, von dem Sollen, .beng ügenthänlichen Cha⸗ rakter der. praktiſchen Geſetze, kommt in den Tugendleh⸗ gen, der Griechen, nur felten eine Spar RR: oder fie wur,

de doch wicht zum. wiſſenſchaftlichen Behrauche weiter var folgt, . Vlextens: Diefeg iR quch dielixfahe, warum die Rechtglchre nie ven ber. Tusendiehre abgefondent, und, ale ein befonderer Theil ber. ‚Sitteplehre hehandelt worden iſt. Faͤnftens: Die: Sittenlehre als Wiſſen⸗ ſchaft blieb, auch: darum von’ ‚einem hoͤhern Grabe. ber Boltommenpeit zuruͤck, weil man, hei der Bearbeitung berfelben, nicht „allein. den wiſſehſchaftlichen Zweck, fon bern, auch die Popularificung, und —3— Anwendung, auf

das wirkliche Lehen vor Augen haste, und was für bie

Schuß gehörten auch zuglich, che noch. das Seſchaͤft

des wiſſenſchaftiichen Denteng dellendft ‚mar. in dem

Leben ſich wirkſam beweiſen folte, 1... SDei allen,hiefen Mängeln und Schkn, find boch bie ae die ._. Nation der alten Welt, * > m

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ben? Uber nichrere ungünftige, Amfäube widerſetzten fich den Fortſchritten, ſchwaͤchten das mifenfhaftlihe Ainfereffe, fuͤbrten einen Stillſtand herbei, nach welche; jivar der griechiſche Geiſt noch, einmal erwachte, aber nicht mehr der frifche maͤnnliche welchet auf dem We bes Forſchens ind Denkens, ſeubern der meibliche, bapg - ben Drientaliemiis‘ modificiete Geiſt, welcher ohne jene Anſtrengung auf dem bequemern Wege des Schauens dag Ziel der Wiſſeuſchaft zu erteichen ſrebtt. zZu dieſen Urſachen des Stillſtandeg und bes nahe her veraͤnderten Geiſtes der: Griechen gehoͤrten, außer hep innerlichen Krlsgen und Unrühen, dem Verluſt der, grie chiſchen Seelbelt, „per Unterwerfung unter die toͤmife Hertſchuft/ die diclen Schulen und Jarteien unter, den Philoſophen, welche durch Sertengeift das reine Intereſſe für Wahrheit ſchwaͤchten, und indem fie ihre Partei zu ‚erhalten und auszubreiten fuchten, den Geift ber Einfeie tigfele verbreiteten und das fortgefegte freie Forſchen hemmten; bie vielen Streitpuncte und Streitigkeiten, | welche -

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4* Viert. Hauprfl. Viert. Abſch. IV. Cap: Beſchl.

Bingen; welche beir Mahn unterfikfsin, ag die Met ſchon geſchloſſen und’ alte Dara zur Wiffenihafe vollßan⸗

einzig wahten ueite pek’Erfentenig, "ham Wernunfts Tiger machen muhee, "Endlich dung zwißchen.bem Qriente una

Piintigenpet orieittafi en,” und des Durch ; zum

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| "Zweiter Anhang Literatur der Geſchichte der Philoſophie.

Chriſt. Meiners Beitrag zur Geſchichte der Denkart der erſten —— nach —* in einigen ER - über die Neuplatgnifche Philofophie. Leipzig 1782: 8. Gortfr. Olearii Diflertatio de Electicis in feiner Weberfeßung der u er iftoria philofophiae vor Stanley, Hiftoire critique de l’Electicsme ou des nonveaux Platomiciens, Avignon 1766. T. ı2. SEIN Neuplatoniſche Dhilofophie von @. 8. Zu lteborn in defien Bei⸗ trägen zur Geſchichte der Philofopdie. 3 &t. .. - IL. Mosheim Commentatio de turbata per recentiores Platonicos occleha in Differt, lift. occleſ. p. 85. j C. 4. G. Keil de cauſſis alieni Platonicorum recentiôorum a religio- ne chriftiana animi. Leipzig 1785. 4. - ER 1. G. 4. Odrichs Commnentatio de doctrina Platonis de Deo a Chri- ftianis et yecentioribus Platonjcis varie explicata et corrupta. Marburg 1788. & BAER Br Albr. Chriß. Both Diſſ. (Praef. Ich. Bened. Carpror) Trinitas Plato- nica. Leipzig 1695. 4 5. BEN Ioh. VYilh. Iani (Prael. I: G. Neumann) Dif; Trinitas Platönismi vere et fallo fulpecta. . Wittenberg 1708, 4. 5. . Heinr. lac. Ledermüller (Praef. G.A. Will.) Difl. de Theurgia et vir- tutibus theurgicis. Altdoif 1763. 4. Dev. Ruhnkenii Diſſ. de vita et ſcriptis Longini. Leiden 1776. &. . Joh. Ang. Diselmaier Progr. Series veterum in fchola Alexandrina do- ctorum. Altdorf 1746. 4. 372 x C. F. Rösler de commentitiis philofophiae Aumorianas fraudibus et noxis. Tübingen 1786. . 4. Sr: Ioh. Diff. de tribus hypoftafikus Plotini. Witten- erg, 109%. N" ER Lucae Holſtenii Diſſ. de vita et ſcriptis Porphyrũu, vor feiner Ausga⸗ be des Porphyrius de vita Pythägorae. BD ar, Georg Ernft Hebenflreit Diff. de lamblichi Philofophi Syri ddctrina . chziftianae religioni, quam imitari ftudet, noxia, Leipzig 1764-4. Adr. Bin Sn —2 pro Imperatore Intianb Apoflata, Mid- . delburg 1709. 4. ET ee Ioh. er Ende: Edictum Juliani contre philöfophos’chriffanos, alle 1702. 4 he B j Goislob Friedr. Gudii Diſſ. de artibus Iuliäni Apoſtatat paganam Iu- & perftitionent inflaurandi. Jena 1739. 4, ı D.C. Werssderf Diff. I—- IV. de Hypatia philofopkit Alexaidrina. . Wittenberg 1747. 174 %& 5æ.. er Vie du: philofophe Proctus et Notice d’un Manuſcrit contenant quelqu’uns de fes ouvrages;, qui m’ont encere ete impri- mes par Mi. de Burigny in Hift, de PAcad. des Infeript T.XXX1. und deutſch in Hißmanns Magazine 4 B. e

-