INN QK 926 .K58 v.2 GERSTEIN "DRINERSIT or ig, ® oRDNIe N u 3 1761 04398 9789 Handle with EXTREME CARE This volume is BRITTLE and cannot be repaired hau Arm a True 7 er en Ta En na er Re; Mn e nitanipk Nr R Ki Dee er. nes Be a Fe £ En 4 ren alt nn > Prima » 3 wu a an ern Be ee TE won. en an un Rt ze er Bam > mr EST zn ner Pa , peut m nn 5 anne I gi pen ca \ ee ) Re a a eu wider he ‘ # ee Fa en re en nn en ra ar 7 TR EN ans Rec a ernntseäigene, > EL ve x e Er Bi ».5 = = . in TEE Ba ee dr FraRa Be Ve A een a ori er ya uansn 1 VE ze r u: ” Bein Daran nam : : . ne le i - et eg Ran - need an Tr "ger rm m % nern nn ae ER mean nn : en Bere aha ee e. Pe een »r Ira inzeer Fe ran age - u genen man, . N nina Dem nn nn ee par Seien ea centre in Tr Zen nn we Dear. ne ra a re en > ren nebenbei _ Pr IH? ei Nm a u, vol nun E en nn en ea eine rare en menge nn en ee u vr . man era Tannen |. Mara ne v age sc are Na we; avaE HANDBUCH DER BLUTENBIOLOGIE UNTER ZUGRUNDELEGUNG VON HERMANN MÜLLERS WERK: „DIE BEFRUCHTUNG DER BLUMEN DURCH INSEKTEN“ BEARBEITET VON DR. PAUL KNUTH PROFESSOR AN DER OBER-REALSCHULE ZU KIEL KORRESPONDIERENDEM MITGLIEDE DER EOTANISCHEN GESELLSCHAFT DODONAEA ZU GENT A zes me I. BAND: DIE BISHER IN EUROPA UND IM ARKTISCHEN GEBIET GEMACHTEN BLÜTEN- BIOLOGISCHEN BEOBACHTUNGEN 1. TEIL: | / 4 RANUNCULACEAE BIS COMPoSITAaB EI /’® Ta MIT 210 ABBILDUNGEN IM TEXT UND DEM PORTRÄT a7 HERMANN MÜLLERS LEIPZIG . VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1898. Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blütenbiologischen Beobachtungen. 1. [Die in den Litteraturnachweisen gebrauchten Abkürzungen sind im Vorwort (Bd. ]ı gegeben. In den Mitteilungen über die Thätigkeit der Insekten beim Blumenbesuch be- deutet: hld. honigleckend; sgd. saugend; psd. pollensammelnd; pfd. pollenfressend; ferner: hfg. häufig; slt. selten; sowie die Zusätze: n. nicht; s. sehr. Sind keine näheren An- gaben über den Beobachtungsort angedeutet, so sind meine Beobachtungen in Schles- wig-Holstein und zwar besonders bei Kiel gemacht worden, diejenigen von Hermann Müller in der Umgebung von Lippstadt in Westfalen, von Buddeberg in Nassau, von Borgstette bei Tecklenburg. Die sonst gebrauchten Abkürzungen der Beobachtungs- gegenden etc. bedürfen keiner weiteren Erklärung.) 1. Familie Ranuneulaceae Juss. H. M., Befr. S. 123, 124. Knuth, Ndfr. Ins. S. 16, 17; Grundriss S. 15—17. Die Ranunculaceen sind durch eine so grosse Mannigfaltigkeit der Blüten- einrichtungen ausgezeichnet, wie sie nur bei wenigen anderen Familien angetroffen wird. Die Augenfälligkeit der Blüten wird bald durch die Blumenkrone (Ranun- eulus, Batrachium, Adonis), bald durch den Kelch (Clematis, Hepa- tica, Pulsatilla, Anemone, Caltha, Trollius, Helleborus, Eranthis, Aconitum), bald durch beide (Aquilegia, Delphinium), bald selbst durch die Staubblätter (Thalietrum) bewirkt. Die Blütenfarbe ist häufig weiss, grünlich oder gelb (Anemone, Batrachium, Ranunculus, Myosurus, Caltha, Trollius, Helleborus, Eranthis, Actaea), seltener rot, blau oder violett (Pulsatilla, Atragene, Hepatica, Adonis, Aquilegia, Delphinium, Aconitum, Paeonia). Ebenso mannigfaltig wie der Schau- apparat ist de Absonderung und Bergung des Honigs: derselbe wird bald von den Kelchblättern (einige Paeonien), bald von den Staubblättern (Pulsatilla), bald von den Fruchtblättern (Caltha), in den meisten Fällen von den Kronblättern abgesondert, und zwar entweder am Grunde derselben (Batrachium, Ranunculus, Myosurus), oder in eigens zu diesem Zwecke zu Nektarien umgestalteten Organen (Trollius, Helleborus, Eranthis, Aquilegia, Aconitum, Nigella). Die Zusammenstellung einiger Nektarien Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 1 2 Banunculaceae. von Ranunculaceen (s. Fig. 1) zeigt den allmählichen Übergang von der ganz einfachen Honiggrube bei Ranunculus bis zu den komplizierten Apparaten von Aconitum: bei Trollius ist das Kronblatt stark verschmälert und zeigt über dem Grunde eine verlängerte Honigrinne; bei Helleborus ist die eigentliche Blattfläche bereits gänzlich verschwunden, so dass nur noch ein Honignäpf- chen übrig geblieben ist; Aquilegia zeigt ein ähnlich geformtes, aber viel grösseres, umgekehrtes und an der Spitze umgebogenes Organ, das ausser der Honigabsonderung und -bergung auch noch der Anlockung dient und daher bunt gefärbt ist; das Nektarium von Aconitum zeigt im allgemeinen dieselbe Gestalt, wie dasjenige von Aquilegia, nur ist es wieder kleiner und mit einem langen Stiel, dem Nagel des ursprünglichen Kronblattes, zum Zwecke des tieferen Versteckens des Honigs versehen; das merkwürdige Nektarium von Nigella ist durch keine Zwischenglieder mit den vorigen verbunden. Bei nicht wenigen Ranunculaceen findet überhaupt keine Honigabsonderung statt (Clematis, Thalictrum, Anemone, Hepatica); diese bieten den Fig. 1.. Nektarien einiger Ranunculaceen. (Vergrössert. Nach der Natur. ( 1. Ranunculus sceleratus L. 3. Helleborus niger L. 5. Aconitum Napellus L, 2. Trollius europaeus L. 4. Aquilegia vulgaris L. 6. Nigella arvensis L. n Honigdrüse. s Stiel. d Deckel. p Platte. Ah Höcker. besuchenden Insekten alsdann Pollen als Entgelt für die von demselben zu leistende Arbeit der Wechselbefruchtung. Es sind daher die Ranunculaceen in fast sämtlichen Blumenklassen vertreten; es gehören zu Po oder W: Clematis (die meisten Arten), Thalietrum, Anemone, Hepatica, Adonis, Actaea; A: Myosurus, einige Arten von Ranunculus und Batrachium ; AB: Ranunculus, Batrachium, Caltha, Eranthis, Isopyrum, Cimicifuga ; B: Pulsatilla, Trollius, Helleborus; H: Aquilegia, Delphinium, Aconitum, Atragene, Nigella. Die Arten der Blumenklassen Po, A, AB und B zeigen Homogamie oder schwache Protandrie, seltener Protogynie; bei ihnen ist durch die Stellung und die Entwickelung der Staub- und Fruchtblätter bei ausbleibendem Insekten- Ranuneulaceae, 3 ‚besuche in späteren Blütenzuständen spontane Selbstbestäubung möglich. Bei den Arten der Klasse H dagegen ist dieselbe durch ausgeprägte protandrische Dichogamie vielfach rn und zur Befruchtung Bienenbesuch oft un- bedingt erforderlich. Die Besucher und Befruchter gehören allen dateien an. Die weissen, ‚gelbgrünen und gelben Pollenblumen und die ebenso gefärbten Blumen mit leicht zugänglichem Nektar erhalten ihren Besuch hauptsächlich von kurzrüsseligen Insekten, besonders Fliegen und Käfern, seltener von Hymenop- teren, noch seltener von Schmetterlingen. Die blau gefärbte Pollenblume (Hepatica) dagegen wird hauptsächlich von pollensuchenden Bienen besucht und befruchtet. Die gelbe Blume mit verborgenem Honig (Trollius) erhält ziemlich gleichmässig Besuch von Hymenopteren, Dipteren und Coleopteren, während die violette Blume dieser Klasse (Pulsatilla) fast ausschliesslich von Bienen befruchtet wird. Aquilegia, Delphinium und Aconitum sind ausgeprägte Hummelblumen, Nigella und Atragene ebenso ausgeprägte Bienenblumen. 1. Clematis L. Meist Pollenblumen mit blumenkronartigen Kelchblättern, w elche als Schau- apparat dienen. 1. C. Vitalba L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 312; Schulz, Beitr. I, S. 1; Kirchner, Flora S. 258; Loew, Blütenb. Floristik S. 175; Kerner, Pflanzen- leben H; Knuth, Bijdragen ; Notizen.] — Protogynische Pollenblume,. Die zu dichten Trugdolden angeordneten Blüten werden durch den kletternden Stengel hoch empor gehoben, so dass die weissen zurückgeschlagenen Kelchblätter und die ebenfalls weissen Staubblätter die Pflanze weithin sichtbar machen. Als weiteres Anlockungsmittel dient auch der weissdornähnliche (von Trimethylamin herrührende) Geruch der Blumen. In den schwach protogynischen (nach Schulz vereinzelt auch homogamen) Blüten stehen die beim Aufblühen noch geschlossenen, zahl- reichen, aufrechten Staubblätter anfangs etwas tiefer als die Narben, die dann schon empfängnisfähig sind. Sodann strecken sich die Staubfäden etwas und neigen sich in dem Masse, in welchem die Antheren aufspringen, nach aussen. Indem die äusseren Staubblätter zuerst entwickelt sind, ist anfangs Selbstbestäubung erschwert. Da die Narben auch bis zur Reife der innersten Staubblätter frisch bleiben, ist gegen Ende der Blütezeit spontane Selßstbestäubung leicht möglich. Besucher und Befruchter sind pollensammelnde Bienen und pollenfressende Fliegen, welche Fremdbestäubung herbeiführen müssen, wenn sie von einer anderen Blüte kommend, auf den in der Blütenmitte stehenden und etwas her- vorragenden Narben Fuss fassen. Die Beobachtung ihrer Thätigkeit ist durch die Höhe der Pflanze sehr erschwert. Als Besucher sind von Buddeberg (1) in Nassau, von Hermann Müller (2) in Westfalen und von mir (!) in Holstein beobachtet: A. Diptera: a) Museidae: 1. Musca domestica L. (!); 2. Sarcophaga carnaria L. (!); 3. Scatophaga stercocaria L. (!), sämtlich pfd. b) Syrphidae: 4. Eristalis nemo- 1* 4 Ranuneulaceae. rum L. (!); 5. E. tenax L. (!); 6. Rhingia rostrata L. (!); 7. Syrphus balteatus Deg. I); 8. S. ribesii L. 2 (!); sämtlich pfd.. B. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Apis melli- fica L. (!; 2, in Thüringen sehr häufig); 10. Anthrena albicans Müll. (!); 11. Halietus calce- atus Scop. (!); 12. H. nitidiusculus K. 2 (1), sämtlich psd. b) Vespidae: 13. Ody- nerus parietum L. 5 (1). Loew beobachtete in Steiermark (Beiträge S. 46): A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus lunulatus Mg., pfd. (?). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halictus malachurus K. 9 pfd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Hummel und 5 Dipteren als Besucher (Pyr. Bl. S. 389). 2, C. reeta L. [H. M., Befr. S. 111; Schulz, Beitr. I. S. 1; Beyer, Spont. Bew.; Knuth, Bijdragen; Kirchner, Flora 8. 258. 259.] Während die vorige Art meist schwache Protogynie zeigt, ist ©. reeta schwach protandrisch. Wenn die weissen, in endständigen, rispenförmigen Trugdolden stehenden Blüten sich öffnen, sind die Narben noch nicht völlig entwickelt und von den sie dicht umgebenden Staubblättern überragt. Von diesen biegen sich die äussersten alsbald auswärts und öffnen ihre Antheren, so dass die Blumen sich jetzt im ersten, dem männlichen Zustande, befinden, in welchem sie wohl Pollen an Insekten abgeben, aber keinen fremden, von Insekten herbeige- brachten auf ihren Narben festzuhalten vermögen; ebensowenig ist jetzt spontane Selbstbestäubung möglich. Die Auswärtsbiegung und das Aufspringen der Staub- blätter schreitet nunmehr weiter nach innen fort, und noch ehe sich die innersten geöffnet haben, sind die Narben entwickelt und der Berührung pollenbe- deckter, in der Blütenmitte auffliegender Insekten ausgesetzt. Die besuchenden, den reichlich vorhandenen Pollen sammelnden Bienen, verfahren nach den Be- obachtungen Herm. Müllers fast stets so, während die pollenfressenden Fliegen in sehr unregelmässiger Weise auffliegen und, auf den Blüten umherschreitend, ebenso leicht Fremd- wie Selbstbestäubung herbeiführen können. Bei ausbleiben- dem Insektenbesuche tritt durch Berührung der empfängnisfähig bleibenden Narben mit den aufspringenden innersten Staubbeuteln leicht spontane Selbstbestäubung ein. Hermann Müller beobachtete folgende Besucher: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Trichius fasciatus L., Antheren fressend. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Prosena siberita F.; b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.; 4. E. sepuleralis L.; 5. Helophilus floreus L.; 6. Syrphus pyrastri L.; 7. Syritta pipiens L.; 8. Xylota ignava Pz.; 9. X. lenta Mg., sämtlich pfd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 10. Anthrena albicans Müll. ©; 11. A.gwynanaK. 9; 12. Apis mellifica L. 8; 13. Bombus terrester L. ©; 14. Halictus sexnotatus K. 9; 15. Osmia rufa L. 9; 16. Prosopis signata Pz. 5‘, sämtlich psd. b) Sphegidae: 17. Gorytes mystaceus L., vielleicht nur Fliegen jagend; 18. Oxybelus uniglumis L., pfd. e) Vespidae: 19. Odyne- rus parietum L. ©, wie 17.— Handlirsch verzeichnet als Besucher die Grabwespe Gorytes mystaceus L. Ich sah an Gartenpflanzen nur eine pollenfressende Schwebfliege (Eristalis tenax L.). 3. C. Viticella L. [Knuth, Bijdragen] ist, wie die vor., honiglos. Trotz der sehr grossen, dunkelvioletten, blauen oder roten Pollenblumen habe ich an Exem- plaren, die in Kiel als Laubenbekleidung angepflanzt waren, nur einmal die Honigbiene psd. bemerkt. Aus der Heimat dieser Pflanze, dem Mittelmeer- gebiet, liegen keine Beobachtungen vor. Ranuneulaceae. 5 4. C. Balearica Rich. (=. ceirrhosa L.), im Mittelmeergebiet heimisch, ist Honigblume: nach Delpino sondern nämlich die in löffelförmige Nektarien umgewandelten äusseren Staubblätter Honig ab. Als Besucher dieser Art be- obachtete derselbe Forscher Bombus und Xylocopa. 5. €. integrifolia I. ist gleichfalls Honigblume: hier sondern, nach Delpino (Applie. S, 8); die inneren Staubblätter Nektar ab. Die hängenden Blüten-sind, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 346, 347), kurze Zeit protogyn, daher im Beginn der Blütezeit der Fremdbestäubung angepasst. Die dicht auf- einander liegenden Staubblätter bilden zusammen eine kurze Röhre, in deren Grunde die zahlreichen, dann noch unentwickelten Stempel liegen, während die äusseren Antheren bereits aufgesprungen sind, also der Fremdbestäubung dienen. Allmählich öffnen sich auch die Antheren der inneren Staubblätter, aber dieser Pollen würde infolge der hängenden Stellung der Blüte keine spontane Selbst- bestäubung herbeiführen können, wenn nicht in den beiden letzten Blühtagen eine Verlängerung des Stempels erfolgte, so dass, falls die Befruchtung noch nicht durch Vermittelung pollenübertragender Insekten erfolgt ist, die sich etwas spreizenden Narben der sich verlängernden Stempel durch den an den Staub- blättern noch haftenden Blütenstaub belegt werden. 6. C. angustifolia Jaeq. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin als Besucher: Hymenoptera: Apidae: Bombus terrester L. 9, psd. 2. Atragene L. Homogame Bienenblumen. Die grossen Kelchblätter dienen als Schau- apparat; die kleinen Kronblätter sind in Nektarien umgewandelt. 7. A. alpina L, (Clematis alpina Miller). [H. M., Alpenblumen S. 124, 125; Rieca, Atti XIV. 3; Kerner, Pflanzenleben II. S. 346, 347; Schulz, Beiträge II. $. 1.] — Eine ausgeprägte Bienenblume. Nach Her- mann Müller ist die Pflanze in den Alpen homogam; dabei ist Selbstbe- stäubung völlig ausgeschlossen, so dass die hauptsächlich aus Apiden bestehenden Blütenbesucher allein die Befruchtung vermitteln können. (S. Fig. 2 auf Seite 6.) Nach Kerner stimmt die Blüteneinrichtung von Atragene alpina ganz mit derjenigen von Clematis integrifolia überein, so dass gegen Ende der Blütezeit durch Verlängerung der Stempel spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Als Besucher sah H. Müller 1 Biene (Eucera) und 1 Käfer; Ricca beobachtete Hummeln, auch Schulz besonders Apiden. 3. Thalictrum L. Pollenblumen, bei denen die Staubblätter als Schauapparat dienen oder Windblumen mit gelegentlichem Insektenbesuche. — Kerner beobachtete ein Öffnen und Schliessen der Antheren in Folge von Veränderungen im Feuchtig- keitsgehalt der Luft. ! 8. Th. aquilegifolium L. [H. M., Befr. S. 111, 112; Alpenbl. S. 115; Beyer, spont. Bew.; Ricca, Atti XIV, 3; Schulz, Beitr. II. S. 1,2; Kerner, 6 Ranunculaceae. Pflanzenleben II; Knuth, Bijdragen.] — Durch die vielen keuligen, strahlig auseinander spreizenden, starren, blass violett gefärbten Staubblätier der zahl- reichen, dicht zusammengedrängten Blüten wird die hohe Pflanze weithin augen- fällig. Im Anfange der Blütezeit werden die nach Müller dann bereits empfäng- nisfähigen, nach Schulz und Ricca aber teilweise noch unentwickelten Narben von den inneren, noch nicht aufgesprungenen Staubblättern überragt und vor der Berührung mit auffliegenden Insekten geschützt, die sich in diesem ersten Blüten- zustande mit Blütenstaub beladen, indem sie beim Pollensammeln oder -fressen auf den Blüten umherkriechen. Später spreizen auch die heranreifenden inneren Staubblätter auseinander, so dass alsdann die in der Blütemitte auffliegenden Insekten die Narben mit fremder Pollen versehen müssen, falls sie von anderen Blüten dieser Art kommen. Bei ausbleibendem Insektenbesuche findet spontane Selbsbestäubung statt, da die Narben in der Fallrichtung des Pollens der inneren Antheren liegen. Fig. 2. Atragene alpina L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte von der Seite gesehen (?/s nat. Gr.). B. Dieselbe nach Entfernung eines Kelchblattes. C. Eines der vier grossen Kronblätter. D. Eines der innersten kleinen Kronblätter, am Ende an der Seite mit einem kleinen Staubbeutel. E. Ein Staubblatt von der Seite gesehen, F. Dasselbe schräg von innen gesehen. @. Ein Stempel, Auch die Möglichkeit, dass der leichte und wenig klebrige Pollen durch den Wind fortgeführt wird, ist vorhanden, doch findet, wie Schulz bemerkt, Fremdbestäubung durch den Wind wohl nicht gerade häufig statt, da die dicht gedrängt stehenden Staubblätter den Pollen nicht zu der Narbe gelangen lassen. Besucher sind nach Hermann Müllers (1) und meinen (!) Beobachtungen pollensammelnde Bienen oder pollenfressende Fliegen und Käfer: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes (!). b) Scarabaeidae: 2. Trichius fasciatus L., Antheren fressend (1). B. Diptera: Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L. (1); 4. E. nemorum L. (1); 5. E. pertinax Scop. (!); 6. E. sepuleralis L. (1); 7. E. tenax L. (1,1); 8. Rhingia rostrata L. (1); 9. Syrphus balteatus Deg. (!), sämtlich pfd. C. Hy- RBanuneulaceae, 7 menoptera: Apidae: 10. Apis mellifica L. psd. (!, 1); 11. Halictus eylindrieus F. Q, psd. (!); 12. H. sexnotatus K. 9, psd. (1); 13. Prosopis signata Pz. /' 9, psd. (1). In den Alpen sah H. Müller ausserdem 4 Fliegen, 3 Käfer, 3 Hautflügler. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L., Antheren fressend. B. Dip- tera: Syrphidae: 2. Syritta pipiens L., pfd. ©. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis melli- Ba I, md 9. Th. alpinum L. Die aus den hängenden Blüten weit hervorragenden Staubblätter zeigen an, dass die Pflanze windblütig ist. Die Narben sind, nach Lindman, vor den Staubblättern entwickelt, doch bleiben sie während des Aufspringens der Antheren noch empfängnisfähig. Nach Ekstam sind auf Nowaja Semlja die Blüten protogyn-homogam. Nach Kerner sind auch bei dieser Art die Narben anfangs unter den Kelchblättern geborgen; sie können jedoch nach dem Abfallen der letzteren geitonogam durch den Pollen benach- barter Blüten befruchtet werden. Dasselbe gilt von 10. Th. flavum L. [H. M., Befr. S. 112; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI; Schulz, Beitr. I. S.2.] — Nach Warnstorf (Abh. Bot. V. Brand. Bd. 37) sind die Blüten schwach protogynisch bis homogam. Der Pollen ist gelb, poly- edrisch, glatt, etwa 25 bis 30 «u diam. Als Besucher dieser Pollenblume sah ich in Gärten bei Kiel Apis mellifica L, 8 und Bombus lapidarius L. psd. Erstere beobachtete auch Herm. Müller auf den Lippewiesen bei Lippstadt, ferner daselbst eine Anzahl pollenfressender Dipteren: a) Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. E. nemorum L.; 3. E. tenax L.; 4. E. sepul- eralis L.; 5. Syritta pipiens L_ b) Muscidae: 6. Pollenia vespillo F. 11. Th. minus L. [H.M., Weit. Beob. I. S. 312, 313; Kerner, Pflanzen- leben IH; Schulz, Beitr. I. S. 2; Knuth, Rügen.] — Aus den honiglosen Blüten ragen die am Grunde verdünnten Staubfäden schlaff heraus, so dass sie von jedem Luftzuge bewegt werden, mithin die Pflanze als windblütig anzusehen ist. Durch die schwefelgelbe Farbe der Staubblätter werden die Blüten aber auch recht auffällig, so dass Insektenbesuch sich hin und wieder einstellt. Die Pflanze schwankt also zwischen Wind- und Insektenblütigkeit, weshalb ich die Blüten als Windblumen bezeichne. Die Besucher bewirken ebenso leicht Fremd- wie Selbstbestäubung. Häufig ist infolge ausgeprägter Protogynie auch bei Befruchtung durch den Wind Fremdbestäubung gesichert. Während H. Müller die Blüten in Thüringen ausgeprägt protogynisch fand, sind sie, nach Schulz, in Südtirol völlig homogam oder nur schwach protogynisch. Nach Kerner sind die Narben anfänglich unter den Kelchblättern ge- borgen. Wenn sich letztere loslösen, ist Bestäubung durch den Pollen der Nachbar- blüten möglich. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Diptera: Syrphidae: Eristalis tenax L. pfd. als Besucher; Buddeberg in Nassau Syrphus sp. pfd.; Hermann Müller in Thüringen einen Käfer (Oedemera virescens L.) pfd. Schulz beobachtete vereinzelte Fliegen, Bienen und Käfer. In Dumfriesshire in Südschottland (Scott-Elliot, Flora S. 1) ist eine Muscide auf den Blüten beobachtet. 12. Th. glaucophylium Wend. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Coleoptera: Scarabaeidae: Cetonia aurata L., Antheren fressend. 8 Banunculaceae, 4. Hepatica Dillenius. Pollenblumen. Die der Blüte genäherte, kelchartige Aussenhülle dient als Schauapparat. Zuweilen Gynomonöcie und Gynodiöcie. 13. H. triloba Gilibert. (Anemone HepaticaL.) [Sprengel, 8.291; H. M., Weit. Beob. I. S. 313; Schulz, Beitr. II. $. 178; Calloni, Bot. Jb. 1885, I. S.751; Kerner, Pflanzenleben II. S. 190, 205; Schroeter, An. hep.; Knuth, Bijdragen.] — Den im Sonnenscheine geöffneten Blüten ist die mehr- blättrige Aussenhülle so genähert, dass diese als Kelch erscheint, dessen dunkelblaue Farbe von dem gelben, abgefallenen Laube der Buchen und Haselsträucher sich vor- vortrefflich abhebt. Während der, nach Kerner, achttägigen Blütezeit verdoppelt sich die Länge der Hüllblätter, so dass die Augenfälligkeit der Blume sich noch er- höht. Die äusseren Staubblätter sind nach Müller gleichzeitig mit den Frucht- blättern entwickelt und von diesen abgebogen, so dass bei Insektenbesuch in diesem Zustande Fremdbestäubung eintreten kann. Später entwickeln sich auch die inneren Staubblätter, durch deren Pollen dann spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Nach Warnstorf (Nat. V. d. Harzes. XI. 1896. S. 1) sind die Blüten proto- gynisch. Das Mittelband der beiden sich seitlich öffnenden weissen Antherenfächer ist weiss oder violett. Die Staubblätter überragen die Narben, so dass schliesslich Autogamie unvermeidlich ist. Es kommen nach Schulz und Schröter einzelne gynomonöeische und gynodiöcische Pflanzen vor. Als Besucher und Befruchter sind besonders von Her, Müller (1) und mir (!) in erster Linie pollenfressende und -sammelnde Insekten beobachtet, welche, auf den offenen Blüten umherkriechend, sowohl Fremd- als auch Selbst- bestäubung herbeizuführen vermögen, nämlich: A. Coleoptera: Staphylinidae: 1. Staphylinus? (Sprengel bei Soandan). B. Dip- tera: Syrphidae: 2. Eristalis tenax L. pfd. (!,1). C. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis melli- fica L. 8 (! Kiel in Gärten, psd., häufig; 1. in Westfalen sehr zahlreich); 4. Osmia rufa L. 2 (1, vergeblich nach Honig suchend). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Rhodocera rhamni L. (1), längere Zeil auf den Blüten sitzend und mit der Spitze des ausgestreckten Rüssels an verschiedenen Stellen des Blütengrundes umhertastend; 6. Vanessa urticae L. (!), vergeblich Honig suchend. 14. H. angulosa DC, Loew beobachtete im botanischen dee” zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Apis mellifica L. 8, psd. auf den Blumen. 5. Pulsatilla Tourn. Protogynische Blumen mit verborgenem Honig (selten Pollenblumen). Ab- sonderung des Nektars durch äussere, rudimentäre Staubblätter. Als Anlockungs- mittel dienen die grossen, bunten Kelchblätter. Ausser den Zwitterblüten kommen bei manchen Arten (P. vulgaris, vernalis, pratensis, montana) andro- monöeische und androdiöeische, gynomonöcische und gynodiöeische Blüten vor. 15. P.vulgaris Miller. (Anemone PulsatillaL.) [Sprengel, $. 290; H. M., Weit. Beob. I. S. 313, 314; Schulz, Beitr. L S. 2; Knuth, Ndfr. | Ins. S. 17, 147; Bijdragen.]| — Die grossen, blauvioletten Kelchblätter bilden Ranunculaceae. 9 ein wirksames Anlockungsmittel der aufrecht stehenden Blüten. Im Anfange der Blütezeit sind die Narben bereits empfängnisfähig; sie bleiben dies auch während des in 2—4 Tagen erfolgenden Aufspringens der äusserst zahlreichen Staubbeutel. Der Nektar wird, wie bei den folgenden Arten, von einer zu kurz gestielten Knöpfchen umgewandelten , äussersten Reihe von Staubblättern abge- sondert. _Da-die Narben auch die längsten Staubblätter überragen («. Fig. 3, ı), so werden sowohl pollensammelnde als auch zum Honig vordringende Insekten zuerst die Narben berühren und, falls sie schon eine Blüte dieser Art besucht hatten, mit fremdem Pollen belegen. ” 1. Fig. 3. Pulsatilla vulgaris L. (Nach der Natur.) 1. Blüte nach Entfernung der beiden vorderen Kelchblätter. n Nektarien. Die zahlreichen Narben überragen die Antheren. 2. Narbe eines mittelständigen Griffels. 3. Narbe eines seitenständigen Griffels. (2 und 3 stark vergrössert.) Als Besucher und Befruchter sind von Herm. Müller (1) und mir (!) in erster Linie honigsaugende und pollensammelnde Bienen, als Honigräuber Ameisen beobachtet: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd. (!, Kiel häufig; 1, Thür.); 2. Bombus lapidarius L. © sgd. (! Kiel; 1, Thür.); 3. B. terrester L. 9 sgd., dabei sich an den Staubblättern und Stengeln festhaltend und rings im Kreise die Nek- tarien leerend (! Kiel, häufig; 1, Thür.); 4. B. hortorum L. 9 (!) wie vor. Ferner beobachtete H. M. in Thür.: 5. Anthrena gwynana K. 5‘, sgd.; 6. Halietus ceylindricus F. 9, psd., häufig; 7. H. morio F. 9, psd. b) Formieidae (sämtlich Honigdiebe): 8. Lasius alienus Foerst. 8; 9. Leptothorax interruptus Schek. 8; 10. Myrmica levinodis Nyl. 9; 11. M. rugi- nodis Nyl. 8; 12. M. scabrinodis Nyl. 8; 13. Tapinoma erraticum Latr. 9. B. Coleoptera: a) Nitidulidae: 14. Meligethes hld.; b) Meloidae: 15. Meloelarven. C. Hemiptera: 16. Aphanus vulgaris Schill. D. Thysanoptera: 17. Thrips sehr häufig. Schenk beobachtete in Nassau Osmia rufa L. J. 16. P. pratensis Miller. [Sprengel, S.289; Franck, Beitr.; Loew, Bl. Fl. S. 390; Schulz, Beitr. II.S.3; Knuth, Bijdr.] — Die schwarzvioletten ‚Kelchblätter der hängenden, grossen Blüten schliessen glockenförmig zusammen, so dass sie ein die Staub- und Fruchtblätter gegen Regen schützendes Dach bilden. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. 10 Banunculaceae, Infolge der Protogynie ist Autogamie ausgeschlossen. Warnstorf (Abh. Brand. Bd. 38) bezeichnet die bei Ruppin auftretenden Blumen als anfangs protogynisch ‚und später homogam. Pollen glänzend weiss, etwa 37 u diam, Als Besucher und Befruchter sind von Loew (1) und mir (!) bisher nur Bienen beobachtet, welche beim Anfliegen zuerst die die Staubblätter überragenden Narben berühren und, sich dann in dem Gewirr der Staubblätter festhaltend; Pollen sammeln oder Honig saugen: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8 und 2. Bombus hortorum L. © (! Kiel, sgd. u. psd.); 3. Osmia bicolor Schrk. 9, psd. (1, Mark Brandenburg). 17. P. vernalis Miller. [Beyer, Spont. Bew.; Kerner, Pflanzenleben II; H. M., Alpenbl. S. 125— 127; Ricca, AttiXIV.3; Schulz, Beitr. II. S. 2—4.] Die im Sonnenscheine ausgebreiteten Kelchblätter sind auf der Innenseite weiss, aussen hellviolett bis rosenrot gefärbt und dienen als Anlockungsmittel. Die Blüteneinrichtung weicht in einigen Punkten von derjenigen der beiden vorigen Arten ab: die Protogynie ist meist viel schwächer, es kommen sogar fast homogame Blüten vor; ferner schreitet, nach Beyer, die Verstäubung der An- theren von einer mittleren Zone nach aussen und innen fort; so- dann beobachtete Schulz ganz honiglose Blüten; endlich fand Kerner ausser Zwitterblüten mit kurzen Staubblättern, die durch Fremdbestäubung befruchtet wer- den, auch solche mit langen Staub- blättern, welche beim Schliessen Fig. 4. en eg L. (Nach Herm. der Blüte der spontanen Selbstbe- A. Einige der. äussersten, in Nektarien umgewandel- stäubung unterworfen sind, ebenso ten Staubblätter, dahinter einige ausgebildete Staub- : waren die Pflanzen, welche Lind- blätter, B. Griffelspitze mit Narbe bei stärkerer nan auf dem Dovrefjeld be- Vergrösserung. obachtete, durch spontane Selbst- bestäubung befruchtbar. Hier be- merkte Lindman als Blütenbesucher eine Fliege. In den Alpen beobachtete Herm. Müller als Besucher 6 Hautflügler, 12 Fliegen, 4 Falter, 2 Käfer. 18. P. patens Miller stimmt, nach Kerner, in der Einrichtung der grossen, violettblauen, protogynen Blüten im wesentlichen mit derjenigen von P. vulgaris überein. Als Besucher sah ich im botanischen Garten zu Kiel Bombus hor- torum L. 9, sgd. und psd. | 19. 20. P. montana Hampe und P. transsilvaniea Sehur stimmen in der Blüteneinrichtung gleichfalls mit P. vulgaris überein. Von letzterer Ranunculaceae, 11 erwähnt Kern er, dass sie gegen Ende des Blühens durch Entwickelung der inneren Staubblätter sich selbst bestäuben könne. 21. P. alpina Delarbre (AnemonealpinaL.) [H.M., Alpenbl. $. 127, 128; Rieca, Atti XIV, 3; Kerner, Pflanzenleben II; Schulz, Beitr. II S. 4 —7.] — Sie ist nebst der schwefelgelb blühenden Abart (Anemone sulfurea L. als Art).eine-protogynische Pollenblume. Die Abart ist im Riesen- gebirge und in den Tiroler Centralalpen vorwiegend, in den östlichen Kalkalpen dagegen tritt die Hauptform auf. Die Pflanze entwickelt, nach Kerner, wie P. vernalis ausser Zwitterblüten mit kurzen, wenigen Staubblättern solehe mit langen, zahlreichen Staubblättern ; die erstere Form ist wieder der Kreuzung, die letztere der Autogamie unterworfen. Herm. Müller fand ausser den Zwitter- blüten auch androdiöcische, Schulz ausserdem noch seltener andromonöeische Blüten. Die männlichen Blumen bilden im Riesengebirge nur 3—5/o, in den Alpen 80 bis 95/0 der Gesamtheit; sie sind kleiner als die Zwitterblüten. Herm. Müller beobachtete in den Alpen 6 Bienen, 12 Fliegen, 2 Käfer als Besucher; Frey in Graubünden einen Falter: Lypusa maurella S. V.; Dalla-Torre und Schletterer in Tirol Bombus alticola Kriechb. 2 3, zieml. hfg. 6. Anemone Tourn. Homogame oder schwach protogyne oder schwach protandrische Pollen- blumen. Kronblätter fehlen; die meist weissen oder gelben, seltener violett, rot oder blau gefärbten Kelchblätter dienen der Anlockung. Einzelne Arten (A. Richardsonii Hooker in Grönland) sind auch wohl windblütig (Warming.) 22. A. silvestris L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 314; Schulz, Beitr. II. S. 7; Kerner, Pflanzenleben II.] — In den milchweissen homogamen oder schwach protogynischen oder auch schwach protandrischen Blüten neigen die inneren Staubblättern über den Narben zusammen, so dass spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Die Blumen erreichen, wenn sie sich im Sonnenschein ausbreiten, einen Durchmesser von 70 mm; sie locken daher zahlreiche Insekten an, welche, indem sie über die Blüten kriechen, sowohl Selbst- als auch Fremdbestäubung herbeiführen können. Herm. Müller beobachtete in seinem Garten in Lippstadt folgende Besucher: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Grammoptera ruficornis F., Antheren fressend. b) Dermestidae: 2. Byturus fumatus F., pfd. c) Malacodermata: 3. Dasytes flavipes F.; 4. Malachius bipustulatus F., Antheren fressend. d) Mordellidae: 5. Anaspis rufi- labris Gyll., pfd. e) Scarabaeidae: 6. Phyllopertha horticola L., Blütenteile abweidend. B.Diptera: a) Bibionidae: 7. Bibio hortulanus L., ohne Ausbeute. b) Empidae: 8. Rham- phomyia sp.; 9. Tachydromia connexa Mg. ce) Muscidae: 10. Antbomyia-Arten, pfd ; 11. Calliphora vomitoria L.; 12. Chlorops hypostigma Mg. d) Syrphidae: 13. Ascia podagrica F.; 14. Eristalis arbustorum L., häufig; 15. E. nemorum L., häufig; 16. E. tenax L., häufig; 17. Helophilus floreus 1; 18. Pipiza funebris Mg.; 19. Rhingia rostrata L.; 20. Syritta pipiens L., häufig; sämtliche Schwebfliegend eifrig pfd. C. Hy- menoptera: Apidae: 21. Apis mellifica L., psd., zahlreich, auch sgd. Auch Schulz beobachtete Bienen, Fliegen, seltener Käfer. 12 Ranuneulaceae. Die Blüteneinrichtung stimmt im übrigen mit derjenigen der folgenden Art überein : 23. A. nemorosa L. [Sprengel, S.292; Hua, An. nem.; H. M., Befr. S.112; Weit. Beob. L 8.314; Kirchner, Flora S.260; Webster, A.nem.; Mae Leod, Bot. Jaarb. VI; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüten sind erheblich kleiner als die der vorigen Art; es ist daher der Insektenbesuch auch bedeutend geringer. In den weissen, aussen meist rötlich überlaufenen, selten ganz roten, sehr selten blauen Blumen überragen anfangs die Staubblätter noch die Narben, so dass letztere vor Berührung geschützt sind. Alsdann spreizen die Staubblätter nach aussen, so dass von nun ab die Staub- und Fruchtblätter der Berührung der Besucher ausgesetzt sind, die dann sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirken können. Bei ausbleibendem Insektenbesuche fällt in den schräg ge- stellten Blüten Pollen auf die Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung eintritt. Hua beobachtete Blumen mit verkümmerten Staubblättern. Warnstorf (Abh. Brand. Bd. 38, S. 16) beobachtete in der Fasanerie bei Treskow weisse, verschieden grosse Blüten: von 35 mm Durchmesser und von nur 20 mm Durchmesser. Die ersteren zeigen auf der Unterseite der Peri- gonblätter einen Stich in’s Blassviolette, letztere dagegen sind unterseitig gelbgrün ; der Blütenstiel der grossblütigen Form erreicht eine Länge von über 30, der der kleinblütigen von nur etwa 25 mm. Die Blüten sind sämtlich schwach pro- togyn; ihre inneren und äusseren Staubblätter kürzer als die mittleren, sich über das Gynaeceum neigend und dadurch leicht Selbstbestäubung bewirkend. Die Antheren springen sehr unregelmässig auf. Pollen weiss, elliptisch bis kugel- tetraödrisch, sehr feinwarzig, etwa 37 u lang und 25 u breit. Als Besucher sind besonders von Herm. Müller (1) und mir (!) pollensammelnde Bienen und pollenfressende Fliegen beobachtet: A. Coleoptera: a) Mordellidae: 1. Anaspis frontalis L., pfd. (1); 2. Mordellistena pumila Gyll. (1). b) Nitidulidae: 3. Meligethes, pfd. (! Kiel, ! Wiesbaden; 1., auch zahl- reich im Blütengrunde). B. Diptera: a) Muscidae: 4. Scatophaga merdaria L., pfd. (! Kiel, ! Wiesbaden; 1.); 5. 8. stercoraria L., pfd. (wie vor.). b) Syrphidae: 6. Eristalis tenax L., nach Honig suchend, pfd. (wie vor.). C. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena albi- cans Müll. 5‘, pfd. (! Wiesbaden; 1.); 8. A fulvierus K. 9, pfd. (1); 9. A. parvulaK.Q, pfd. (1); 10. Apis mellifica L. 8 (! Kiel, ! Wiesbaden; 1). Schon Hermann Müller beobachtete, dass die Honigbiene nicht nur Pollen sammelt, sondern auch saugt, indem sie den Rüssel in den Blütengrund bohrt und so den Saft erhält, welchen sie zum An- feuchten des Pollens bedarf. 11. Bombus terrester L. 2, psd. (1); 12. Halictus cylin- dricus F. 9, psd. (1); 13. Osmia bicolor Schrk. 9, psd. (1. D. Thysanoptera: 14. Thrips (1). Alfken und Höppner (H.) beobachteten bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 2; 2. A. parvula K. (H.); 3. Apis mellifica L. 8. 4. B. hortorum L. 8; 5. Bombus pratorum L. 8. Sämtlich psd. Mac Leod sah in Flandern Apis, 1 Halietus, 4 Musciden, 1 Empide, 1 Falter, 2 Käfer als Besucher (Bot. Jaarb. VI. S. 173). In Dumfriesshire in Schottland (Scott-Elliot, Flora S. 2) sind Schwebfliegen, 1 Empide und 1 Muscide als Besucher beobachtet. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Dip- tera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp., pfd.; 2. Scatophaga stercoraria L., pfd. b) Syr- Ranuneulaceae, | 13 phidae: 3. Melanostoma quadrimaculata Verall, pfd. B. Hemiptera: 4. Anthocoris sp. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Bombus terrester L. D. Thysanoptera: 6. Thrips sp. 24, A. ranunculoides L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 314, 315; Beyer, Spont. Bew.; Warnstorf, Abh. Bot. Ver. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdragen.] — Die Einrichtung der goldgelben Blüten stimmt ganz mit derjenigen von A. nemo- rosa überein. Warnstorf beobachtete in der Fasanerie bei Treskow gleich- falls eine gross- - und eine kleinblütige Zwitterform: die Blüten der ersteren haben einen Durchmesser von etwa 30, die der letzteren von durchschnittlich 18—20 mm, Dagegen sah derselbe im Wustrauer Park eine Form mit sehr kleinen, kurz- gestielten, z. T. vergrünten, vielblätterigen Blüten, deren Gynaeceum häufig ganz verkümmert war und deren Staubblätter sich mitunter in grüne, schmale Kelch- blätter umgewandelt hatten. Als Besucher sind von Herm. Müller (1) und mir (!) beobachtet: A, Diptera: Bomdylidae: 1. Bombylius discolor Mikan., vergeblich nach Honig suchend (1, Thür... B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 3 (!, psd.; 1, psd. und sgd., Thür.). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Coleoptera: Dermestidae: Anthrenus scrophulariae L., pfd. 25. A. nareissiflora L. [H. M., Alpenbl. S.128; Schulz, Beitr. I. 8. 3.] — Die Blüten sind protandrisch; die von Schulz im Riesengebirge untersuchten Pflanzen hatten zum Teil schwarzbraune und funktionslose Narben. Die von Müller in den Alpen beobachteten Pflanzen waren der spontanen Selbstbe- stäubung fähig. Als Besucher beobachtete dieser Forscher dort sechs pollen- fressende Fliegen. 26. A. baldensisL. [Kerner, Pflanzenleben II.] — Die weissen, periodisch sich öffnenden Pollenblumen sind teils protogyne Zwitterblüten, teils schein- zwitterige Staubblattblüten. Die ersteren treten in zwei Formen auf, entweder besitzen sie kürzere Staubblätter und sind dann für Fremdbestäubung eingerichtet, oder sie haben längere Staubblätter und sind alsdann der spontanen Selbstbe- stäubung fähig. 27. A. trifolia L. [Kerner, Pflanzenleben II; Schulz, Beitr. II. 8. 7.] — Die weissen, sich periodisch öffnenden Blüten sind homogame Pollenblumen, in welchen wegen der Nähe der Antheren und Narben leicht spontane Selbst- bestäubung erfolg. Schulz beobachtete in Südtirol als Besucher namentlich Fliegen, sowie auch Bienen und Käfer. Diese können ebensogut Fremd- wie Selbstbestäubung herbeiführen. 28. A. appennina L. [Knuth, Capri.) — Schwach protogynische Pollen- blume. Der Durchmesser der violetten, schwach nach Cumarin duftenden, im Sonnenschein offenen Blüten beträgt 5 cm. Die vielen blauschwarz gefärbten Staub- blätter umgeben in mehreren Kreisen die ebenso gefürbten Griffel. Die Narben der letzteren sind etwas früher entwickelt, als die Antheren aufspringen, so dass in diesem Zustande bei Insektenbesuch Fremdbestäubung eintreten kann. Die sich öffnenden Staubbeutel sind den Narben so genähert, dass alsdann spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Letzteres scheint auf Capri regelmässig der Fall zu sein, da der 14 Ranuneulaccae. ” Insektenbesuch trotz der grossen Augenfälligkeit der Blumen dort ein sehr spär- licher ist; nur einmal sah ich eine kleine Fliege (Muscide) auf einer Blüte Pollen fressen. | 29. A. japonica Sieb. et Zuce. [Knuth, Bijdragen.] — Diese aus Japan stammende Art ist bei uns Gartenzierpflanze. Der Durchmesser der homogamen Blumen beträgt etwa 7 cm. Anfangs sind die Staubblätter den Kelch- blättern anliegend, so dass Selbstbestäubung erschwert, dagegen Fremdbestäubung bevorzugt ist. Später richten sich die Staubblätter auf,, so dass noch spontane Selbstbestäubung durch Berührung von Antheren und Narbe erfolgt. Als Besucher beobachtete ich pollensammelnde und -fressende Insekten: A. Dip- tera: a) Muscidae: 1. Musca domestica L.; 2. Sarcophaga carnaria L.; b) Syrphidae: 3. Eristalis tenax L.; 4. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Bombus terrester L. 8. Von diesen flogen Eristalis nnd Bombus regelmässig auf die Blüten- mitte und gingen von hier nach den Antheren, so dass sie fast immer Fremdbestäubung bewirkten. Die übrigen Besucher flogen teils auf die Blütenmitte, teils auf die Antheren, führten also teils Fremd-, teils Selbstbestäubung herbei. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L., pfd.; 2. Syritta pipiens L., pfd.; 3. Syrphus balteatus Deg., an den Staubgefässen, pfd.; 4. S. ribesii L., w. v. B. Lepi- doptera: Rhopalocera: 5. Pieris brassicae L., wiederholt den Rüssel zwischen die Frucht- knötchen steckend und wahrscheinlich Saft mit der Rüsselspitze erbohrend. C. Ortho- ptera: 6. Forficula auricularia L. An der Form fl. purpurea beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg., an den Stäubgefässen, pfd.; 2. S. corollae F., an den Antheren, pfd.. B. Hymenoptera*- Vespidae: 3. Vespa germanica F., anfliegend, ohne Erfolg zu saugen versuchend. 7. Adonis Dill. Protogynische, sich periodisch schliessende und öffnende Pollenblumen, deren brennend rote oder gelbe Kronblätter als Anlockungsmittel dienen. 30. A. vernalis L. [Beyer, a. a. O.; Kerner,a.a.O.; H. M., Weit. Beob. I. 8.315; Knuth, Bijdr.]. — Die gelben Blüten breiten sich, nach Müllers Darstellung, im Sonnenscheine, sich der Sonne zuwendend, zu einer weithin sicht- baren Scheibe von 40—70 mm Durchmesser aus. Mit dem Öffnen der Blüte sind auch die zahlreichen Narben entwickelt, während die noch zahlreicheren Staubblätter noch unentwickelt und nach aussen gerichtet sind, so dass in diesem Zustande bei Insektenbesuch Fremdbestäubung möglich ist. Allmählich beginnen die Staubblätter — die äussersten zuerst, dabei also zwischen den innern hin- durchtretend — sich aufzurichten und zu beiden Seiten des breiten Konnektivs aufzuspringen. Sind alle Staubblätter aufgesprungen, so überragen sie die Narben ein wenig, so dass jetzt bei Insektenbesuch ebenso leicht Fremd- wie Selbstbe- stäubung erfolgen kann. Letztere wird bei trübem Wetter spontan eintreten, weil alsdann die Blüte sich schliesst und dabei die Narben im späteren Stadium mit dem Pollen in Berührung kommen. Auch bei Sonnenschein tritt spontane Selbstbestäubung ein, weil infolge der Sonnenwendigkeit der Blume leicht Pollen auf die Narben hinabfällt. EI ae : Ranuneulaceae. 15 Besucher sind nach Herm. Müllers (1) Beobachtungen in Thüringen und meinen (!) in Kieler Gärten besonders pollensammelnde Bienen und pollen- fressende Fliegen und Käfer: A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Micraspis 12 punctata L. (1), 4 Stück in einer Blüte, eines an den Narben leckend. b) Nitidulidae: 2. Meligethes (!, 1) in grösster Zahl, pfdl. B. Diptera: a) Museidae: 3. Scatophaga merdaria L. (1) pfd. b) Syrphidae: , Eristalis sp. (1); 5* 5 E. tenax L. (*) beide pfd. C. Hemiptera: 6. Lygaeus equestris L. (1), sehr zahlreich, mit dem Rüssel in den Blütengrund bohrend. D. Hymenoptera: & Apidae: 7. Anthrena nitida Fourer. 9, psd. (1); 8. A. parvula K. 9, (1); 9. Apis mellifica L. 8, häufig (!, 1); 10. Bombus terrester L. ?, nur anfliegend, aber weder saugend noch psd. (1); 11. Halictus albipes F. 9, (1); 12. H. cylindricus F. 9, zahlreich (1); 13. H. morio F.9, (1); b) Formicidae: 14. Formica congerens Nyl. 8 (1), sehr häufig, mit dem Munde sowohl an den Staubbeuteln (pfd. ?), als an den Narben beschäftigt (Narbenfeuchtigkeit leckend ?). E. Thysonoptera: 15. Thrips (1) nicht selten. In manchen Blüten fand sich, auf Beute lauernd, eine Spinne. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp., pfd. B. Diptera. a) Museidae: 2. Anthomyia sp., pfd. b) Syrphidae: 3. Melithreptus scriptus L., pfd. C. Hymen- optera: Apidae: 4. Anthrena nitida Fourc. 9, psd. 31, A. aestivalis L. [Kerner, Pflanzenleben II; Knuth Bijdr.]. — Die roten oder (bei der Form A. eitrinus Hoffmann als Art) gelben Kronblätter breiten sich im Sonnenscheine aus und locken pollensammelnde Bienen und pollenfressende Fliegen an. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein, doch ist der Insektenbesuch infolge der geringeren Grösse der Blume auch ein geringerer. Ich beobachtete in Gärten bei Kiel: ' A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L., pfdl. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, psd. 32. A. autumnalis L. [Knuth, Bijdr.] stimmt mit der vorigen Art in der Blüteneinrichtung üherein, Nach Warnstorf (Bot. V. Brand., Bd. 38) sind die Blüten homo- und autogam. Die Staubblätter liegen zur Zeit der Pollenreife den purpurnen Narben der Stempel dicht an. Pollen zimmetbraun, unregelmässig elliptisch mit drei Längsfalten oder tetraödrisch mit kugelschaliger Grundfläche, im ersten Falle 43 « lang und 25 « breit, im. letzteren Falle 31 « diam. Als Besucher beobachtete ich nur Apis mellifica L. $, pad. 8. Myosurus Dill. Homogame oder auch protandrische Blumen mit freiliegendem der am Grunde der kleinen grünlich - gelben, daher wenig augenfälligen Kronblätter abgesondert wird. 33. M. minimus L. [Sprengel, S. 443; Delpino, Altri app. S. 57; H.M., Weit. Beob. I. $S. 316—318; Mac Leod, Bot. Jaarb. VL_ S. 173—174; Knuth, Nordfr. Ins. S. 17; Kirchner, Flora, S. 262.] — Beim Öffnen der Blume strecken sich die schmalen Endlappen der Kronblätter nach 16 Ranunculaceae, aussen, indem jedes in einer seichten Grube ein Honigtröpfehen absondert, das unmittelbar sichtbar ist. Die Staubblätter, welche dem von den Stempeln ge- bildeten Kegel dicht angedrückt sind, springen an beiden Seiten mit einem Längs- spalte auf und bedecken sich an ihrer ganzen Aussenseite mit Pollen. Die kleinen, aus winzigen Fliegen und Mücken bestehenden Besucher behaften sich, indem sie den Honig lecken, an ihrer Unterseite mit Blütenstaub, den sie beim Umherlaufen auf dem Blütenkegel an die Narben derselben oder anderer Blüten absetzen. In jungen Blüten, in denen die Stempel nur ein kugeliges Köpfchen oder höchstens einen kurzen Kegel bilden, fliegen sie, nach Müller, in der Regel auf den Gipfel auf und bewirken so meist Fremdbestäubung. Da jedoch der In- sektenbesuch infolge der Unansehnlichkeit der Blüten ein sehr geringer ist, so tritt spontane Selbstbestäubung dadurch in grossem Umfange ein, dass während des Blühens die mit den Stempeln dicht besetzte Blütenachse sich stark streekt und dabei immer neue Narben an den Antheren vorbeigeführt werden, welche, den Stempeln dicht angedrückt und dicht mit Blütenstaub bedeckt, dieselben der Reihe nach mit Pollen belegen. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) ist in manchen sich eben öffnenden Blüten der Kegel des Gynaeceums noch niedriger als die dasselbe be- deckenden Staubblätter, und da die Narben bei der Pollenreife bereits belegungs- fähig erscheinen, so sind diese Blüten homo- und autogam. Im anderen Blüten ragt der verlängerte Fruchtknotenkegel bereits aus der noch geschlossenen Blüte hervor, und seine Narben sind noch nicht empfängnisfähig, während die am Grunde stehenden Staubgefässe einzelne Antheren schon geöffnet haben, weshalb diese Blüten vorzugsweise protandrisch sind. Eine Bestäubung der über der Mitte des Fruchtknotenkegels sitzenden Narben durch eigenen Pollen ist mithin ausgeschlossen und nur diejenigen der unteren Hälfte etwa könnten bei weiterer Streckung der die Fruchtknoten tragenden Achse sich selbst bestäuben. Besucher: Ich sah auf der Insel Föhr nicht näher bestimmte, winzige Musciden als Blütenbesucher; Hermann Müller beobachtete bei Lippstadt: Diptera: a) Bibionidae: 1. Scatopse brevicornis Mg. b) Cecidomyidae: 2. Ceci- domyia sp. c) COhironomidae: 3. Chironomus byssinus Schrk. und andere Arten. d) Em- pidae: 4. Microphorus sp. e) Muscidae: 5. Anthomyia sp., .einige Exemplare. 6. Hy- drellia chrysostoma Mg. 7. H. griseola Fallen. 8. Oscinis sp. f) Mycetophilidae: 9. Sciara sp. 2 Arten in 7 Exemplaren. g) Phoridae: 10. Phora sp. Syrphidae: h) 11. Me- lanostoma mellina L., ein einziges Exemplar. 9. Batrachium E. Meyer. Homogame oder schwach protogynische oder protandrische Blumen mit balbverborgenem Honig. Anlockung durch die weissen, am Grunde meist mit einem gelben Saftmal gezierten Kronblätter. Honigabsonderung in einer (nach ‚Almquist bei mehreren nordischen Arten offenen) Grube am Grunde derselben. Stengel im Schlamm kriechend oder im Wasser flutend; Blüten daher nur fliegen- den, nicht kriechenden Insekten zugänglich. Ranuneulaceae. 17 34. B. hederaceum E. Meyer. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 17, 18, 147.) — Der Durchmesser der homogamen Blüten beträgt nur 4--5 mm. Die Honig- absonderung ist eine geringe. Die 8—10 Staubblätter umstehen in einem einzigen Kreise die mit ihnen gleich hohen und gleichzeitig entwickelten Narben, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuch spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Von letzterer wird ausgiebiger Gebrauch gemacht, da bei der geringen Augen- fälligkeit der Blumen auch der Insektenbesuch ein geringer ist. Als Blüten- besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr kleine Fliegen (Museiden), welche selbstverständlich ebenso gut Selbst- als auch Fremdbestäubung herbeiführen können. Willis und Burkill (Fl. a. ins. in Gr. Brit. I.. p. 267) fanden die Blüten im mittleren Wales gleichfalls nur mit 5 mm Durchmesser. Eine Ab- sonderung von Honig bemerkten diese Forscher ebensowenig wie Insektenbesuch. Die Antheren springen auf, wenn die Blüte sich öffnet und bedecken sich ringsum mit Pollen, indem sie gleichzeitig die Narben belegen. Nach dem Aufspringen der Antheren bewegen sich die Staubblätter nach aussen. Die so erfolgte Selbst- bestäubung ist von vollem Erfolg. Nach der Blüte biegt sich der Blütenstiel abwärts, um die Frucht zu reifen. 35. B. aquatile, E. Meyer, [Axell, anordningarna S. 14; Hildebrand, Geschl. S. 17; H. M., Befr.S. 113; Weit. Beob. I. S. 318, 319; Beyer, spont. Bew.; Cri&, Compt. rend. CI. S. 1025; Kirchner, Flora S. 263, 264; Knuth, Ndfr. Ins. S. 18, 147.] — Die schwach duftenden, homogamen oder (auf Föhr) | ' schwach protogynischen Blüten breiten ihre Kronblätter im Sonnenscheine zu einem weissen, in der Mitte gelben Stern von 20—25 mm Durchmesser aus, doch variiert die Blütengrösse (und mit ihr die Zahl der Staubblätter) so beträchtlich, dass sie, nach Kirchner, bis auf 3—4 mm (und die Zahl der Staubblätter von mehr als 20 auf 8) herabsinken kann. Da jedoch die Pflanze meist in Mengen auftritt und nicht selten flache Gräben und Wasserlöcher völlig ausfüllt, so erscheint die Oberfläche dieser Gewässer mit einer weissen Blüten- . decke überzogen, so dass zahlreiche Insekten angelockt werden. Nach dem Öffnen der Blüte springen die Staubbeutel bald auf und bedecken sich ringsum mit Blütenstaub; die Narben entwickeln sich meist gleichzeitig mit den Staub- blättern oder haben dies schon kurz vorher gethan. Im letzteren Falle wird daher bei Insektenbesuch Fremdbestäubung eintreten müssen, wenn die Besucher von einer bereits mit aufgesprungenen Staubbeuteln versehenen Blüte herkommen. Bei Homogamie können die teils auf der Mitte, teils dem Rande der Blüte auf- fliegenden und auf den Blumen umherkriechenden Kerfe sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirken. Letztere wird bei ausbleibendem Besuche spontan eintreten, da der Pollen leicht auf die benachbarten Narben fallen kann. Wenn die Blüten bei hohem Woasserstande untergetaucht sind, bleiben sie geschlossen und befruchten sich selbst. (Axell, Hildebrand). Nach Warnstorf (Abh. Bot. V. Brand. Bd. 38) sind die Blüten bei Ruppin homo- und autogam. Pollen gelb, unregelmässig brotförmig, warzig, etwa 25 u breit und 37 « lang. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 2 18 Banuneulaceae. Als Besucher sind von Herm. Müller (1) und mir (!) beobachtet worden: A. Coleoptera: a) Byrrhidae: 1. Pedilophorus aeneus F. mit dem Kopfe an den Nektarien (1). b) Chrysomelidae: 2. Agelastica alni L., unthätig auf den Blüten sitzend (1); 3. Helodes phellandrii L., Antheren und Blumenblätter fressend (1). e) Elateridae: 4. Limonius eylindricus Payk., Kopf und Brust gelb bestäubt. B. Diptera: a) Bibionidae: 5. Dilophus vulgaris Mg. 5' 9, häufig (1). b) Empidae: 6. Empis rustica Fall. (1); 7. Hilara maura F. (l). c) Muscidae: 8. Anthomyia sp. sgd. und psd. (! Föhr, 1); 9. Cyrtoneura hortorum Fall. 5’ (1); 10. Hydrellia griseola Fall., sgd. und pfd., in grösster Häufigkeit (1); 11. Hylemyia sp. (1); 12. Onesia floralis R.-D. 5', häufig (1); 13. O. sepulcralis Meig., häufig (1); 14. Sarcophaga carnaria L., hld. (! Kiel, 1); 15. Scatophaga merdaria F., pfd. (1); 16. S. stercoraria F., pfd. (! Kiel); 17. Sepsis cynipsea L. (! Föhr); 18. Thryptocera sp. (1); 19. kleine Museiden (1); d) Syrphidae: 20. Chrysogaster vidu- ata L., sgd. und pfd. (1); 21. Eristalis arbustorum L. (!); 22. E. nemorum L, (!); 23. E. tenax L., (!, alle 3 pfd., häufig, ! Kiel; 1; pfd. oder sgd., an den Füssen reichlich mit Pollen behaftet und daher beim Besuche einer neuen Blüte Fremdbestäubung bewirkend, sobald sie die Narbe berühren); 24. Helophilus floreus L. (1); 25. H. pendulus L., beide pfd. (! Kiel); 26. Melanostoma mellina L., pfd. (1); 27. Syrphus sp. pfd. (! Kiel. C. Hymen- optera: Apidae: 28. Apis mellifica L, 8, sgd. und psd., häufig (! Kiel, ! Föhr, 1); 29. Bombus terrester L. 9, sgd. (1); 30. Halietus minutissimus K. 9, psd., einzeln (1); 31. H. sexstrigatus Scheck. 9, dgl. (1). D. Neuroptera: 32. Psocus sp. hld. (! Föhr). Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, Megachile, Eristalis. (Bot. Jaarb. VI. S. 181.) In Dumfriesshire in Schottland (Seott-Elliot, Flora S. 3) sind Musciden, als Besucher beobachtet. 36. B. divaricatum Wimmer (B. cireinnatum Sp.) hat nach Kirchner dieselbe Blüteneinrichtung wie die vorige Art. 37. B. paueistamineum Sonder (=B. trichophyllum Chaix zum Teil). [’Knuth, Weit. Beob. S. 227, 228). — Auf den nordfriesischen Inseln Nord- strand und Pellworm ist die Pflanze sehr häufig. Die zahlreichen, auch bei Regenwetter geöffnet bleibenden Blüten stehen infolge der Häufigkeit der Pflanze auf den genannten Inseln so dicht zusammen, dass manche Gräben wie von einer weissen Decke überzogen erscheinen. Der Durchmesser der Blüte beträgt 12—13 mm. Jedes Kronblatt ist etwa 6 mm lang und gegen die Spitze 3 mm breit; die mit einem gelben Saftmal versehene Basis ist stark zusammengezogen, so dass zwischen den einzelnen Kronblättern ein ziemlich grosser Zwischenraum bleibt. Die Pflanze ist schwach protogynisch: in den eben geöffneten Blüten sind die Narben schon etwas entwickelt, während die Antheren der wenigen (meist nur 8—12) Staubblätter noch geschlossen sind. Das Aufspringen derselben schreitet von aussen nach innen fort, indem sich die Staubfäden zuerst der 4—6 des äusseren Kreises strecken und dabei gegen die Kronblätter biegen, so dass pollenbedeckte, auf die Blütenmitte fliegende In- sekten Fremdbestäubung bewirken. Alsdann strecken sich auch die der 4—6 inneren Staubblätter, bleiben aber mit ihren geöffneten Antheren über den jetzt auffallend stark papillösen Narben stehen, so dass unfehlbar Pollen auf dieselben hinabfällt und spontane Selbstbestäubung eintritt. Letztere muss von Erfolg sein, da stets alle Früchte entwickelt sind und ich trotz längerer Über- wachung bei günstiger Witterung Insektenbesuch nicht beobachtete. Ranuneulacenae. 19 38. B. (Ranuneulus) paueistamineum Tausch (non Sonder) fand Schulz in Mitteldeutschland homogam bis schwach protandrisch bei sehr veränderlicher Blütengrösse und Staubblattzahl; auch beobachtete er Gynomonöcie. Nach Warns- torf (N. V. d. Harzes XI) sind die Blüten bei Neuruppin protogynisch und ihr Durchmesser beträgt 10—17 mm. Sie besitzen bis 15 Staubblätter, welche kürzer _ als das Fruchtknöfenköpfchen sind. Pollen goldgelb, grobwarzig, vielgestaltig, ellip- tisch oder stumpf konisch, mit 3 Längsfurchen, 30—43 y lang und 25—30 u breit. Nach Freyn sind die untergetauchten Blüten unfruchtbar, 39. B. fluitans Wimmer (Ran. fluitans Lmk.) ist nach Freyn meist unfruchtbar, weil die Blüten untergetaucht werden. Von meinen Herbariums- exemplaren, welche aus dem östlichen Schleswig-Holstein und von der Insel Röm stammen, haben die meisten aber Früchte angesetzt. 40. B. carinatum Schur. Die sehr langen, senkrecht zur Wasseroberfläche gerichteten Blütenstiele werden nach Freyn beim Steigen des Wassers nicht untergetaucht. 41. B. Baudotii v. d. B. sah Verhoeff auf Norderney von einer Musecide (Anthomia sp., sgd., 1 Ex.) besucht. i 10. Ranunculus L. Homogame, seltener schwach protogynische oder protandrische Blumen mit halbverborgenem Honig. Anlockung durch die meist gelben, bei wenigen Arten weissen oder roten Kronblätter. Am Grunde derselben je ein Honiggrübchen, das entweder (bei den weiss und rot blühenden Arten) oberwärts in eine häutige Schuppe vorgezogen oder (bei den meisten gelbblühenden) mit einer fleischigen, auf- ' wärts gerichteten Schuppe bedeckt, oder (bei R. seeleratus und nach Almquist einigen nordischen Arten: R. pygmaeus Wg., hyperboreus Rottb, _ R.nivalis L.) offen ist. Viele Arten besitzen wiederholt sich öffnende und schliessende Blüten. Die ihre Antheren öffnenden Staubblätter biegen sich den Kronblättern zu, so dass der Pollen auf letztere, schwieriger auf die Narben fällt. = Von den honigsaugenden oder pollensammelnden oder -fressenden Insekten kommen daher nur die grösseren regelmässig mit den Narben in Berührung und können dann ebenso gut Selbst- als Fremdbestäubung bewirken. Erstere wird um so schwieriger spontan eintreten, je grösser die Blüten sind, da mit der Blütengrösse - natürlich die Entfernung der Narbe von den Staubbeuteln zunimmt, das Hinab- fallen des Pollens auf die Narben in den z. B. durch Wind schräg gestellten Blüten mithin erschwert wird. Mit der Blütengrösse nimmt aber auch die Wahr- scheinlichkeit des Insektenbesuches und daher auch der Bestäubung durch die- selben zu, so dass auf diese Weise ein Ausgleich herbeigeführt wird. Die Blüten sind zuweilen gynomonöecisch, doch findet sich, nach Schulz, bei R. acer, auricomus, hybridus und repens auch Gynodiöcie, welche von Whitelegge in England auch an R. bulbosus beobachtet wurde. 42. R. glacialis L. [Ricca, Atti XIV, 3; Lindman, a.a.0.; H. M., _ — Alpenbl. S. 128, 129; Kerner, Pflanzenleben IL] — Die Blüten sind homogam, IR 20 Ranuneulaceae, oder nach Ricca schwach protandrisch, im skandinavischen Hochgebirge stark protandrisch, zuletzt rein weiblich. Gegen Ende der Blütezeit ist leicht spontane Selbstbestäubung durch Herabfallen von Pollen aus den Antheren der inneren Staubblätter auf die Narben möglich. Im den Alpen ist die Blütengrösse sehr wechselnd: von 12 bis 30 mm Durchmesser. Die Ausbildung der Nektarien ist Fig. 5. Ranuneulus glacialis L. (Nach Herm, Müller.) 4A. Ein Kronblatt einer besonders kleinhülligen Pflanze (7:1). B.—E. Basis anderer Kron- blätter mit verschiedener Ausbildung der Nektarien. (Gleichfalls 7 : 1.) gleichfalls eine verschiedene. (Vergl. Fig. 5.) Ausser den Zwitterblüten be- obachtete Kerner scheinzwittrige Pollenblüten. Derselbe Forscher fand zwei Formen der Zwitterblüten, welche den beiden Formen von Anemone alpina entsprachen. Als Besucher beobachtete Müller in den Alpen 2 Fliegen, 2 Kleinfalter. | 43. R. lapponieus L. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der protogyn-homogamen Blüten 8 mm (im arktischen Sibirien nach Kjellman 12 mm). Da die Narben die Antheren überragen, ist Selbst- bestäubung ausgeschlossen. 44. R. sulfureus Sol. Nach Ekstam ist der Blütendurchmesser, der im arktischen Sibirien (Kjellman) 16 mm beträgt, auf Nowaja Semlja be- deutend grösser. Als. Besucher wurden Fliegen beobachtet. 45. R. pyrenaeus L. [Ricca, Atti XIV, 3; H. M. Alpenbl. S. 132, 133; Mac Leod, Pyreneeenbl. S. 114.) — Auch bei dieser Art sind die Nektarien sehr veränderlich, wie die beigefügte Abbildung (6) zeigt. Nach Ricca ist durch schwach ausgeprägte Protogynie anfangs Fremdbestäubung begünstigt. Später ist nach Müller bei Insektenbesuch ebenso gut Fremd- als Selbstbestäubung möglich. Letztere kann dann auch leicht spontan durch die Pollen der inneren Staubblätter erfolgen. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 2 Käfer, 9 Fliegen, 1 Ameise, 1 Schlupfwespe, 1 Kleinfalter; Mac Leod in den Pyrenäen 2 Fliegen. 46. R. alpestris L. (einschliesslich Traunfellneri Hoppe) |[H. M,, Alpenbl. S. 130, 131; Kerner, Pflanzenleben II.] — In den homogamen oder Ranuneulacene. 21 schwach protogynen Blüten ist, nach Müller, anfangs Kreuzung begünstigt, später Selbstbestäubung möglich. Die Zwitterblüten treten nach Kerner wieder in zwei Formen wie bei Anemone alpina auf; auch beobachtete Kerner wieder scheinzwittrige Pollenblüten. Als Besucher sah H. Müller 19 Fliegen, 1 Käfer, 1 Hummel, 2 Falter. k Kin ANIN N Kal Fig. 6. Ranunculus pyrenaeus L. (Nach Herm. Müller.) 1—12. Verschiedene Nektarienformen. h Honig. 13. Übergang von Kronblatt zum Staubblatt, 47. R. aconitifolius L. [H. M., Alpenbl. S. 131; Aug. Schulz, Beitr.] - — Im Riesengebirge sind die Blumen, nach Schulz, ausgeprägt protandrisch. Die meisten Stöcke tragen hier Blüten von sehr verschiedener Grösse, wodurch die Pflanzen ein eigenartiges Aussehen erhalten. ; Müller beobachtete in den Alpen 7 Käfer, 18 Fliegen, 6 Hautflügler, 4 Falter als Besucher. 48. R. Seguieri Villars hat, nach Schulz, bei San Martino vereinzelte Stöcke mit rein männlichen Blüten. 49. R. parnassifolius L. [H. M., Alpenbl. S. 132.] — Die Blüten sind protogyn mit langlebigen Narben, wodurch anfangs Kreuzung gesichert ist. Später ist Selbstbestäubung durch die inneren Staubblätter ermöglicht. Besucher sind in. den Alpen vornehmlich Fliegen (Museiden und Syrphiden). Von den Kronblättern ist meist nur 1 entwickelt, zuweilen auch 2 oder 3. (Vergl. Fig. 7). 50. R.-amplexicaulis L. Die weissen Blüten sah Mac Leod in den Pyrenäen von einer Biene, einer Schwebfliege und zwei Musciden besucht. 51. R. Gouani Willd, sah derselbe in den Pyrenäen von 3 Bienenarten, einer Schwebfliege und 5 Musecidenarten besucht. 52. R. hyperboraeus Rottb. Im skandinavischen Hochgebirge sind, nach Lindman, die Blüten schwach protandrisch, und es stehen hier die zahlreichen Narben so hoch über den Antheren, dass spontane Selbstbestäubung unmöglich 22 i Ranuneulaceae, ist. Im arktischen Gebiete sind die Blumen auffallend klein und, nach Warming, autogam, 53. R. pygmaeus Wg. In den skandinavischen Hochgebirgen sind die Blüten, nach Ekstam, homogam; der Blütendurchmesser beträgt dort 7 oder 4 mm, während er auf Nowaja Semlja 5—10 mm beträgt. Die Narben stehen beson- Fig. . Ranuneulus parnassifolius L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im ersten (weiblichen) Zustande von oben gesehen (7:1). Alle Narben sind ent- wickelt, alle Antheren noch geschlossen. B. Blüte mit 5 Keleh- und 2 Kronblättern (von der Seite in nat. Gr.). (. Desgl. mit 1 Kronblatt (schräg von unten gesehen, nat. Gr.). ders in den kleinen Blüten in gleicher Höhe mit den Antheren, so dass hier spontane Selbstbestäubung eintreten muss, die dort von Erfolg ist, was auch Warming für die Pflanze in den übrigen arktischen Regionen bestätigt. 54. R. Flammula L. [H. M., Befr. S. 113, 114; Weit. Beob. I. S. 319; Verhoeff, Norderney S. 127; Kirchner, Flora S. 265; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. 8.175; Knuth, Nordfr. Ins. S. 18, 147.] — Die hellgelben Blüten . sind protandrisch: unmittelbar nach dem Aufblühen springen die Antheren der äussersten Staubblätter auf, wobei sich ihre den Kronblättern zugewandte Seite mit Pollen bedeckt, so dass die den am Grunde der Kronblätter abgesonderten Honig aufsuchenden Insekten sich mit Pollen behaften müssen. Die nun noch nicht völlig entwickelten Narben sind jetzt von den inneren Staubblättern noch ganz oder fast völlig bedeckt und so vor der Berührung besuchender Insekten geschützt. Das Aufspringen der Antheren schreitet langsam nach der Mitte vor, wobei sich jedes Staubblatt nach aussen biegt und die pollenbedeckte Seite gegen die Kronblätter kehrt. Ehe die Antheren der innersten Staubblätter aufspringen, sind die Narben entwickelt. Es muss also Kreuzung beim Auffliegen pollen- bedekter Insekten auf die Blütenmitte eintreten, während diejenigen Insekten, a Banuneulaceae. 23 welche auf ein Kronblatt auffliegen und dann über die Staubblätter..zu den Narben fortschreiten, ebenso gut Selbstbestäubung bewirken können. Letztere kann jetzt auch spontan erfolgen. Beide Arten des Anfliegens sind, nach Hermann Müller, für diese als auch für die folgenden drei Arten ungefähr gleich häufig. Fig. 8 Ranunculus Flammula L. (Nach Herm. Müller.) ]. Eben sich öffnende Blüte: einzelne randständige Staubblätter haben ihre Antheren geöffnet. 2. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: alle Antheren sind aufgesprungen, die Narben sind noch unentwickelt. 3. Blüte im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande: die Narben sind sämt- lich entwickelt, die Antheren zum Teil noch mit Pollen bedeckt a Noch unentwickelte Staubblätter. 5 Dem Aufspringen nahe Staubblätter. ec Staubblätter mit aufgesprungenen Antheren. d Staubblätter mit entleerten Antheren. e Stempel. Infolge der verhältnismässig kleinen Blüten erhält R. Flammula auch nur geringen Insektenbesuch. Es sind von Hermann Müller (1), Verhoeff (2) auf Norderney und mir (!) in Schleswig-Holstein beobachtet: A. Coloptera: Staphylinidae: 1. Anthobium minutum F., sehr zahlreich (1, Teuto- burger Wald). B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia sp. (! Föhr; 1, 2); 3. Scato- phaga merdaria L., pfd. (1); 4. S. stercoraria F., pfd. (! Kiel); b) Syrphidae: 5. Cheilosia sp., pfd. (1); 6. Eristalis tenax L., pfd. (! Kiel); 7. Melithreptus taeniatus Mgn., pfd. und sgd. (1); 8. Syritta pipiens L., pfd. und sgd. (! Kiel, 1). C. Hymenoptera: Apidae: 9. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd. (! Kiel); 10. Halietus eylindricus F. 9, psd. (1); 11. H. flavipes F. 9, psd. (1). D.Lepitoptera: 12. Coenonympha pamphilus L., sgd. (1). 3 Alfken und Höppner beobachteten bei Bremen die kleine Glanzbiene Dufourea vulgaris Schek. 2 5’, mehrf., sgd. 24 : Ranunculaceae. .H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden eine Biene, Trachusa serratulae Pz. 9, als Besucher; Mac Leod in Flandern 1 kurzrüsselige Biene, 3 Schwebfliegen, 1 Muscide. (B. Jaarb. VI. 8. 175, 176.) In Dumfriesshire in Schottland (Scott-Elliot, Flora S. 4) sind Museiden und einzelne Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 55—57. R.acer L., R. repens L., R. bulbosus L., stimmen nach Herm. Müller (Befr. S. 114—116) in der Blüteneinrichtung mit R. Flammula überein, doch erhalten die erstgenannten drei Arten infolge der grösseren Augen- fälligkeit auch einen stärkeren Insektenbesuch als die letztere Art. Besucher sind in erster Linie die lebhaften Farben nachgehenden und auch den halbver- borgenen Nektar leicht auffindenden, pollenliebenden Schwebfliegen (Syr- phiden) und kleine Bienen, besonders Halietus-Arten, welche mit ihren Fersenbürsten den reichlichen Pollen leicht sammeln und mit ihren ziemlich kurzen Rüsseln den zwar geborgenen oder doch unschwer zugänglichen Nektar leicht erlangen können. Diese Insekten und Blumen stehen, wie sich Herm. Müller ausdrückt, auf sich entsprechenden niedrigen Ausbildungsstufen und passen nach Grösse und ganzer Einrichtung vollständig für einander. Die Blüten von R. acer besitzen nach Lindman auf dem Dovrefjeld bisweilen eiten angenehmen schwach süsslichen Geruch; der Blütendurchmesser beträgt hier 15—25 mm; Besucher sind zahlreiche Fliegen, sowie Schmetterlinge. Nach Ekstam beträgt bei der Form borealis Trautv. auf Novaja Semlja der Durchmesser der schwach protogynen, protogyn-homogamen, protandrisch- homogamen oder homogamen Blüten bis 30 mm. Als Besucher wurden Fliegen beobachtet. — In Mitteldeutschland beobachtete Schulz auch Gynomonöcie. R. repens L. ist nach Lindman auch auf dem Trontfjeld homogam. Diese Art ist nach Schulz in Mitteldeutschland auch gynodiöcisch. Für R. bulbosus L. gilt nach Whitelegge dasselbe in England. Nach Verhoeff (Nordeney $. 108—114) bieten R. repens, acer und Flammula!) auf den ostfriesischen Inseln drei höchst wichtige und interessante Stufenfolgen von Anpassung an die Insekten in ungleicher Vollkommenheit. Mit diesen verschiedenen Anpassungsstufen harmoniert nach demselben der thatsäch- liche Insektenbesuch und die Häufigkeit des Vorkommens aufs schönste. Nach Verhoeff hat R. repens in folgenden Eigentümlichkeiten einen Vorsprung vor R. acer: 1. Honigdrüse und Honigschuppe sind stärker entwickelt; 2. die Staubblätter weichen noch besser nach aussen als bei acer, daher sie bei repens gewöhnlich, bei acer selten aus dem Kelch heraushängen; 3. die Kronblätter sind breiter und glänzender; 4. die Blüten stehen dichter zusammen. 1) Verhoeff sagt: „Bei den Ranunculus-Arten hat sich H. Müller einmal ge- täuscht, indem er irrtümlicherweise behauptet, R. acer, repens und Flammula stimmten in ihrer Blüteneinrichtung und Auffälligkeit überein“. Dies ist jedoch nicht ganz richtig, denn Herm. Müller sagt ausdrücklich (Befr. d. Bl. d. Ins. S. 114), dass R. Flammula sehr viel spärlicher von Insekten besucht wird als R. acer, repens und bulbosus, „jeden- falls weil er mit seinen viel kleineren Blüten viel weniger in. die Augen fällt“. Ranuneulaceae. 2 Gegenüber R. Flammula verhalten sich nach Verhoeff R. acer und repens in der zeitlichen Geschlechterentwickelung folgendermassen : R. acer und repens: R. Flammula: Die Narben sind schon entwickelt, Wenn die ersten Antheren ihnen wenn noch keine Antheren Pollen aus- Pollen ausstäuben, sind die Narben stäuben, sie sind-dabei der Berührung noch nicht entwickelt, erscheinen aber durch die Unterseite ausgesetzt. während des Aufblühens der übrigen äusseren Antheren. Blüten, in denen erst die innersten Antheren zum Teil oder alle stäuben, haben schon angeschwollene Carpelle und abgeschrumpfte Papillen. Die Narben stehen bisweilen etwas Die Narben stehen von Anfang an höher, bisweilen etwas tiefer als die höher als die benachbarten Antheren, benachbarten Antheren. Protogynie. Annäherung an Protogynie. * In Westfalen hat Herm. Müller Unterschiede zwischen R. acer und . repens nicht bemerkt; vielmehr hebt dieser Forscher ausdrücklich hervor, dass entsprechend der Übereinstimmung der Blüteneinrichtung, der Augenfälligkeit und des Standortes, die Blüten von R. acer, repens und bulbosus in gleicher Häufigkeit besucht und die Besucher in gleicher Thätigkeit angetroffen werden; „sogar die Honigbiene, welche im Ganzen sich streng an ein und dieselbe Blumenart hält, geht ohne Unterschied von R. acer auf repens und bulbosus und umgekehrt über“. Be Als Besucher der drei Arten beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln kleine Bienen, 7 Schwebfliegen, 2 Museiden, 1 Tagfalter, 1 Käfer; im übrigen Schleswig-Holstein (S. H.), auf Helgoland (H.), in Thüringen (Th.) und auf Rügen (R.) bemerkte ich: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp. (S.H.). B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia sp. (S. H., Th.); 3. Aricia basalis Zett. (Th.); 4. A. incana Wied. (8. H.); 5. Coelopa frigida Fall. (H.); 6. Fucellia fucorum Fall. (H.); 7. Homalomyia scalaris F. 5 (H.); 8. Kleine Museiden, häufig (H., S. H.). b) Syrphidae: 9. Chrysogaster mac- quarti Loew (8. H.); 10. Eristalis arbustorum L. 5, sgd. ($. H., R.); 11. E. tenax L. (8. H.); 12. Helophilus pendulus L. (S. H.); 13. Melanostoma mellina L. (S. H.); 14. Sy- ritta pipiens L. (8. H.); 15. Syrphus lunulatus Mgn. (Th.); 16. S. sp. (S. H.). C. Hy- menoptera: a) Apidae: 17. Kurzrüsselige Bienen (S. H.). b) Vespidae: 18. Vespa saxonica F. © (Th.). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Lycaena semiargus Rott. (S. H.); 20. Leucophasia sinapis L. (S. H.). Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, 12 kurzrüsselige Hymenopteren, 12 Schwebfliegen, 11 andere Fliegen, 2 Falter, 2 Käfer. (B. Jaarb. VI, S.176—177). Die weitaus meisten Besucher beobachtete Hermann Müller (1) in Westfalen und dessen Freund Dr. Buddeberg (2) in Nassau. Eine Zusammen- stellung der Beobachtungen dieser Forscher ergiebt folgende Liste, in welcher sich auch einzelne Angaben von Borgstette (3) bei Tecklenburg finden: 26 Banuneulaceae. A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. (1, 2). b) Cerambyeidae: 2. Strangalia nigra L. (1), Blütenteile benagend. c) Chrysomelidae: 3. Cryptocephalus sericeus L. (1), wie vor.; 4.Galleruca nymphaeae L.(1); 5. Prasocuris glabra Hbst. (1), Blüten- teile nagend. d) Cistelidae: 6. Cistela murina L. (1), wie vor. e) Coceinellidae: 7. Mi- craspis 12 punctata L., vergeblich suchend (1). f) Cureulionidae: 8. Bruchus sp., hld. (1). g) Dermestidae: 9. Byturus fumatus F., pfd., häufig (1). h) Elateridae: 10. Limonius cylindrieus Payk. hld. (1). i) Malacodermata: 11. Malachius aeneus L. (1); 12. M. bipu- stulatus F., beide Antheren fressend (1); 13. Trichodes apiarius L., pfd. (1). h) Mor- dellidae: 14. Mordella aculeata L. (1); 15. M. pusilla Dej. (1). 1) Nitidulidae: 16. Meli- gethes brassicae Scop., pfd.(1); 17. M.sp., sehr häufig, sgd. und pfd. (1). m) Oedemeridae : 18. Oedemera virescens L. häufig. n) Staphylinidae: 20. Tachyporus solutus Er.; 19. An- thobium minutum F. sehr zahlreich, Teutob. Wald. B. Diptera: a) Asilidae: 21. Dioctria atricapilla Mg. (3). b) Empidae: 22. Empis stercdrea L., sgd. (1); 23. E. tessellata F., sgd. (1); 24. Rhamphomyia umbripennis Mg., sgd. (1). ec) Muscidae: 25. Anthomyia spec. (1); 26. Calobata cothurnata Pz. (1); 27. Cyr- .toneura caerulescens Mcq., sgd. (1). d) Stratiomyidae: 28. Odontomyia tigrina F., sgd. (1). e) Syrphidae: 29. Cheilosia albitarsis Mg., zahlreich, sgd. und pfd. (1); 30. Ch. pubera Zett., pfd., in Mehrzahl (1); 31. Ch. schmidtii Zett., sgd. und pfd. (1); 32. Ch. vidua Mg., sgd. und pfd. (1, 2); 33. Chrysochlamys ruficornis F., pfd. (1); 34. Chrysogaster macquarti Loew (1); 35. Ch. viduata L., sehr häufig, beide sgd. und pfd. (1); 36. Chry- sotoxum arcuatum ].., sgd. und pfd. (1); 37. Ch. festivum L., sgd. (1); 38. Eristalis arbustorum L. (1); 39. E. nemorum L. (1); 40. E. sepulcralis L. (1); 41. E. tenax L. (1), alle vier häufig, sgd. und pfd. (1); 42. Melanostoma mellina L., sgd. (1); 43. Melithrep- tus pietus Mg. (1); 44. M. scriptus L. (1); 45. M. taeniatus Mg. (1), alle drei häufig, sgd. und pfd.; 46. Pipiza chalybeata Mg., pfd. (1); 47. P. funebris Mg., sgd. (1); 48. Platycheirus albimanus F., pfd. (3); 49. Syritta pipiens L., häufig, sgd. und pfd. (1); 50. Syrphus pyrastri L., pfd. (1); 51. S. ribesii L., häufig, sgd. und pfd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 52. Anthrena albicans Müll. © 5‘, häufig, sgd. und pfd. (1, 2); 58. A. albierus K. 5, häufig, sgd. und pfd. (1); 54. A. flavipes Pz. @ sgd. und pfd., häufig (1); 55. A. gwynana K. 9 sgd. und psd. (2); 56. A. trimmerana K., S' sgd. (1); 57. Apis mellifica L. 9, sgd. (1, 2); 58. Bombus agrorum F., flüchtig saugend (1); 59. Eriades florisomnis L. Z' 9, sga. (1, 2); 60. E. nigricornis Nyl. 5 sgd. (2); 61. Halietus albidulus Schenck ©, sgd. und psd. (1); 62. H. albipes F. 9, sgd. und psd. (2): 63. H. cylindrieus F. ©, psd. und sgd. (1, 2); 64. H. flavipes F. 9, psd. (1); 65. H. leucopus K. 9, sgd. (2); 66. H. leucozonius Schrk. ©, sgd. und psd. (1, 2); 67. H. longulus Sm. 9, sgd. (1); 68. H. lugubris K. 2 ’, sgd. und psd. (2); 69. H. maculatus Sm. 9, sgd. und psd. (1, 2); 70. H. morio F. 9, sgd. (2); 71. H.nitidiusculus K. 9, sgd. und psd. (1, 2); 72. H. rubicundus Chr. 9, sgd. und psd. (1, 2); 73. H. sexnotatus K. 9, sgd. und psd. (1, 2); 74. H. sexsignatus Schenck 9, sgd. (1); 75. H. smeathmanellus K. 9, sgd. und psd. (2); 76. H. tetrazonius Klg. 9, sgd. und psd. (1); 77. H. villosulus K. 92, sgd. und psd. (1, 2); 78. H. zonulus Sm. 5, sgd. (1); 79. Osmia aenea L. Jg‘, sgd. (2); 80. O. rufa L. 9, psd. (1, 2); 81. Panurgus calcaratus Scop., sgd. (1); 82, Pro- sopis brevicornis Nyl. j', sgd. (2); 83. P. elypearis Schenck 5, sgd. (2); 84. P. hyali- nata Sm. 5', sgd. und pfd. (1). b) Formicidae: 85. Lasius niger L. 8, hld. (1). c) Sphe- gidae: 86. Oxybelus uniglumis L. (1). d) Tenthredinidae: 87. Amasis crassicornis Rossi (2); 88. Cephus pallipes Klg., hld. (2); 89. C. pygmaeus L., sgd. und Antheren fressend, zu hunderten (1); 90. C. sp. kleinere unbestimmte Arten (1). e) Vespidae; 91. Odynerus spinipes L. 2 dl). D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 92. Coenonympha pamphilus L., wie vor. (1); 93. Lycaena icarus Rott., wie vor. (1, 2); 94. Pararge achine Scop., wie vor. (2); 95. Polyom- matus dorilis Hfn., wie vor. (1); 96. P. phlaeas L., wie vor. (1). b) Noctuae: 97. Euclidia Ranunculaceae, 7 glyphica L. e) Tineidae: 98. Micropteryx calthella L., sehr zahlreich, in Ran. rep., sgd. (Dr. Speyer). E. Thysanoptera: 99. Thrips, häufig (1). In den Alpen sah Herm. Müller (Alpenbl. S. 135) R. acer L. von 2 Käfern, 2 Schwebfliegen, 2 Tenthrediniden und 11 Faltern besucht; R. repens L. von 4 Käfern, 5 Fliegen, 5 Hymenopteren und 6 Falten; R. bulbosus L. von 4 Hymenopteren. Verhoeff beobachtete an Ranuneculus acer auf Norderney: A.Coleoptera: a) Nitidulidae; 1. Meligethes brassicae Scop., sgd.; 2. M. coracinus St. B. Diptera: a) Dolichopidae: 3. Dolichopus aeneus D. G.. 15. b) Empidae: 4. Hilara 4-vittata Mg., sgd. c) Museidae: 5. Anthomyia pratensis Mg., pfd. und sgd.; 6. A. spec., pfd. und sgd.; 7. Aricia incana Wied., pfd.; 8. Lucilia caesar L., sgd.; 9. Onesia floralis R.-D. © Z, sgd. d) Syrphidae: 10. Eristalis sepulcralis L. 1 5’; 11. Melanostoma mel- lina L., 1 9; 12. Pipizella virens F.; 13. Platycheirus albimanus F. /'. pfd.; 14. P. mani- catus Mg. 9, pfd. und sgd. | v. Dalla-Torre bemerkte in Tirol die Bienen Anthrena rosae Pnz. d; A. tibialis K. d; A. bicolor F. = gwynana K. J; A. fulvierus K. 9; Halietus er: albipes F. 2; H. smeathmanellus K. 9 J; Osmia caerulescens L. Z; Chelostoma maxillosum L. g, sehr zahlreich. Loew beobachtete an Ranunculus acer im botanischen Garten zu Berlin: Apidae: Anthrena nitida Foure. 9, sgd. und psd.; in Brandenburg: Pipiza quadrimaculata Pz. 9, sgd.; in Schlesien die Schwebfliegen: 1. Syrphus luniger Mg.; 2. S. lunulatus Mg.; 3. Melithreptus scriptus L., sgd.; sowie Meligethes, _ hid.; ferner in der Schweiz (Beiträge S. 57): A. Coleoptera: Buprestidue: 1. Anthaxia quadripunctata L. B. Diptera: Museidae: 2. Hydrotaea ciliata F.; 3. Tetanocera elata Fr. C.Hymenoptera: Apidae: 4. Panurgus banksianus K. 9, psd.; Ricca (Atti XIII) daselbst Fliegen. Schletterer verzeichnet für Tirol als Besucher die Apiden: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A. flavipes Pz.; 3. A. gwynana K.; 4. A. tibialis K.; 5. Eriades florisomnis L.; 6. Halietus albipes F.; 7. H. smeathmanellus K.; 8. Osmia caerulescens L. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 4 kurzrüsselige Hymenopteren, 1 Falter, 2 Käfer, 3 Syrphiden, 6 Museiden als Besucher (a. a. O. S. 387). Alfken beobachtete bei Bremen an Ranunculus repens und acer: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Bibio marei L.; 2. Dilophus vulgaris L. b) Syr- phidae: 3. Ascia podagrica L.; 4. Eristalis arbustorum L.; 5. C. sepuleralis L.; 6. Melano- stoma mellina L.; 7. Rhingia rostrata L.; 8. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena albicans Müll. 9; 10. A. nigro-aenea K. 9; 11. Bombus terrester L. 9; 12. Eriades florisomnis L. 2 j'; 13. Osmia rufa UL. ©. b) Thenthredinidae: 13. Cephus nigrinus Ths. (nicht auf R. acer). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 3 Bienen: Anthrena trimmerana K.2 und Eriades florisomnis L. 5 als Besucher. In Dumfriesshire in Schottland (Sceott-Elliot, Flora S. 5) sind an R. acer und repens Musciden, Empiden, Syrphiden, Blattwespen und Meligethes beobachtet. Auf den Blüten von R. repens beobachteten von Loew in Brandenburg (Beiträge S. 38): Eriades florisomnis L. 9, psd.; ebenso Schenck in Nassau, sowie Sehletterer und v. Dalla-Torre in Tirol. 28 Ranunculaceae. Verhoeff bemerkte an R. repens auf Norderney: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Brachypterus gravidus JIl., sgd.; 2. Meligethes aeneus L. B. Diptera: a) Empidae: 3. Hilara 4-vittata Mg., sgd. b) Muscidae: 4. An- thomyia spec.; 5. Aricia incana Widem. @ c', pfd. und sgd.; 6. Calliphora erythroce- phala Mg.1 2 ; 7. Cyrtoneura hortorum Fall.; 3. Lucilia caesar L. & %, sgd.; 9. Onesia floralis R.-D. @ Z. c) Syrphidae; 10. Chrysogaster metallina F.; 11. Eristalis arbus- torum L., 3 5°; 12. E. sepulcralis L.1 9, sgd.; 13. Melanostoma mellina L.; 14. Platy- cheirus manicatus Mg., pfd., sgd. C. Hymenoptera: a) Formieidae: 15. Formica fusca L., Rasse fusca Forel, 18. D. Lepidoptera: a) Pieridae: 16. Pieris brassicae L. 1 9, sgd. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 57): Diptera: Syrphidae: 1. Cheilosia antiqua Mg., pfd.; 2. Merodon cinereus F., pfd. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) bemerkte in den Niederlanden die Bienen: 1. Apis mellifica L. 8; 2. Eriades florisomnis L. 5; 3. Halictus leucozonius K. 2; 4. Panurgus banksianus Latr. 5% und 1 Holzwespe: Cephus pygmaeus L. Als Besucher von R. bulbosus sind beobachtet von Loew in Branden- burg (Beiträge S. 38): Cetonia hirtella L.; von Schmiedeknecht in Thüringen die Biene Anthrena humilis Imh.; von Schenck in Nassau Anthrena eingulata F.; von H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden die Biene Erlades florisomnis L. d. Mac Leod bemerkte in den. Pyrenäen 3 kurzrüsselige Hymenopteren, 2 Falter, 1 Syrphide, 3 Musciden als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 387, 388.) In Dumfriesshire (Schottland) [Scott-Elliot, Flora S. 5] sind Apis, 1 Hummel, 1 Blattwespe und 2 Musciden als Besucher beobachtet. 58. R. Lingua L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 18—20; Rügen] ist von mir auf Föhr und bei Kiel untersucht. Der meterhohe, oberwärts ästige Stengel trägt eine Anzahl grosser, goldgelber Blüten, deren Durchmesser etwa 4 cm beträgt, so dass die Pflanze weithin sichtbar ist. Am Grunde eines jeden Kronblattes befindet sich ein grosses, reichlich Honig absonderndes Nektarium. Die Blüten sind protogynisch. Nachdem die Narben der zahlreichen Fruchtknoten — die äussersten zuerst — sich entwickelt haben, springen die Antheren zuerst der äusseren und dann der inneren Staubblätter auf und zwar an der den Frucht- blättern abgewendeten Seite. In dem Masse, in welchem die Staubblätter reif werden, biegen sie sich den ausgebreiteten Kronblättern zu, so dass spontane Selbstbestäubung sehr erschwert ist. Dieselbe ist zwar infolge der schiefen Stellung der Blüte möglich, doch scheint sie ohne Erfolg zu sein, da häufig nur wenige, nicht selten gar keine Früchte ausgebildet sind. Die Fremdbestäubung wird durch Vermittelung von Fliegen herbeigeführt, welche fast regelmässig auf die Blütenmitte auffliegen, also, falls sie bereits mit Pollen versehen waren, die Narben belegen, und dann zum Blütenstaub und den Nektarien hinschreiten. Ich beobachtete folgende Besucher und Bestäuber in Schleswig-Holstein: Diptera: a) Muscidae: 1. Aricia incana Wied. hld. und pfd. (! Föhr); 2. Kleinere Musciden (desgleichen); 3. Calliphora erythrocephala Meg. (! Kiel); 4. Lucilia caesar L. (wie vor.); 5. Sarcophaga carnaria T;., hid. und pfd. (! Föhr). b) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L. (!); 7. E. tenax L. (!); 8. Rhingia rostrata L. (!); 9. Syrphus balteatus Deg. (!); 10. 8. ribesii L. (!); 11. Syritta pipiens L. (!), sämtlich sgd. und pfd. Banuneulaceae, 29 Auf der Insel Rügen beobachtete ich ausserdem: A. Diptera: Odoniomyidae: 1. Chrysomyia formosa Scop., sgd. B. Lepidoptera: Hesperidae: 2. Hesperia lineola O., sgd. 59. R. hybridus Biria ist nach Schulz in Tirol homogam oder schwach protandrisch. Blütengrösse und Zahl der Staubblätter ist sehr veränderlich, Schulz beobachtete-auch (ynomonöeie. | 60. R. auricomus L. [Sprengel, S. 294; H. M., Befr. S. 116, 117; Knuth, Bijdragen; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 179.] — Die Blütenein- richtung stimmt mit denjenigen von R. Flammula überein, doch ist die Blumen- krone selten ganz regelmässig ausgebildet, fast immer sind einzelne oder selbst alle Kronblätter verkümmert, oder es sind überhaupt keine vorhanden. Dafür übernehmen die mit breitem, gelbem Saume ausgestatteten Kelchblätter die An- loekung. Die Gestalt der Nektarien ist sehr veränderlich; meist sind es Grübchen ohne Schuppe. Herm. Müller hat verschiedene Nektarienformen von R, auri- ecomus zusammengestellt, die hier folgen: Fig. 9. Ranuneulus auricomus L. (Nach Herm. Müller.) 1-8. Kronblätter mit verschieden ausgebildeten Nektarien. 9. Kronblatt von Eranthis hiemalis (zum Vergleich). Die von Lindman auf dem Dovrefjeld beobachteten Blumen waren zuerst protogyn, dann homogam; sie hatten einen Durchmesser von 5—22 mm. Be- sucher waren dort Fliegen und ein Falter. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) bemerkte bei Ruppin in einzelnen Blüten, wenn auch sehr selten, einzelne Staubblätter, welche an der Spitze eine mit Papillen besetzte Narbe trugen. Pollen gelb, warzig, sehr unregelmässig und von verschiedener Grösse, meist rundlich-tetraödrisch, bis 43 u diam. Ranunculus auricomus ist nach Focke (Abh. N. V. Bremen XI) selbstfertil. In Nord- und Mitteldeutschland sind von H. Müller (1) und mir (!) folgende Besucher beobachtet: A. Coleoptera: 1. Meligethes pfd. (I. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Antho- myia radicum L. © 5, besonders häufig (1); 3. Lueilia caesar L., pfd. (! Kiel); 4. Scatophaga merdaria F., sgd. und pfd. (1). b) Syrphidae: 5. Cheilosia vernalis Fall., 30 Ranuneulaceae. pfd. (1); 6. Eristalis tenax L., pfd. (! Kiel); 7. Melanostoma mellina L., pfd. (!, 1); 8. Pipizella virens F., pfd. (1). ©. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena fulvescens Sm. Z', sgd. (1); 10. A. parvula K. 9, pfd. (!, 1); 11. Apis mellifica L. $, psd. (! Kiel); 12. Halictus albipes F. ©, psd. (1); 13. H. ceylindricus F. 2 dgl. (!). b) Formieidae: 14. Eine Ameise hld. (Sprengel, 1). D. Lepidoptera: Tineidae: 15. Micropteryx calthella L., sgd. (1. E. Thysanoptera: 16. Thrips (Sprengel, 1). Warnstorf beobachtete bei Ruppin zahlreiche pollenfressende Käfer. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 4) sind 2 Museiden und 1 Käfer als Besucher beobachtet. 61. R. nivalis L. Die Blüten sind, nach Lindman, protogyn, dann homogam. Die Einrichtung ist derjenigen von R. acer ähnlich, doch ist die Blumenkrone tiefer und enger und der Fruchtboden höher und gewölbter. Die Kronblätter haben oberwärts zwei längsgerichtete, hohle Anschwellungen. Nach Ekstam ist der Durchmesser der Blüte, der im arktischen Sibirien 18 mm be- trägt, auf Nowaja Semlja erheblich geringer. Als Besucher wurde dort eine kleine Fliege beobachtet. 62. R. lanuginosus L. [H. M., Befr. S. 116; Weit. Beob. I. S. 321; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von R. acer überein, doch ist der Insektenbesuch trotz der grösseren Blüten nur an lichteren Waldstellen ein reichlicher. Als Besucher und Befruchter sind von Herm. Müller (1) und mir (!) beobachtet: A. Coleoptera: a) Coecinellidae: 1. Coceinella 14 punctata L., hld. (1). b) Der- mestidae: 2. Byturus fumatus L., pfd., häufig (1). ce) Elateridae: 3. Athous haemorrhoidalis F. (1), mit dem Kopfe im Blütengrunde. d) Nitidulidae : 4. Meligethes aeneus F., häufig Kronen- und Staubblätter benagend (!,1). B. Diptera: a) Bibionidae: 5. Dilophus vulgaris L. (1). b) Empidae: 6. Empis livida L. (1), sgd.; 7. E. trigramma Mg., sgd. c) Museidae: 8. Antho- myia sp. (!, 1); 9. Hylemyia conica Wied. (1); 10. Scatophaga stercoraria L. d) Syrphidae: 11. Ascia lanceolata Mg. (1), einzeln; 12. A. podagricaF. (1,!), häufig; 13. Bacha elongataF., einzeln (1); 14. Cheilosia albitarsis Mg. (1); 15. Ch. pubera Zett. (1) und andere Arten (1); 16. Eristalis arbustorum L. (!); 17. Melanostoma mellina L. in Mehrz. (1); 18. Pipiza notata Mg. (1); 19. Syrphus lunulatus Mg. (!, 1); 20. S. nitidicollis Mg. (1); 21. 8. ribesii L. (!); 22. S. venustus Mg. (1), in Mehrzahl; 23. Volucella pellucensL. (1); sämtlich pfd. 0. Hymenoptera: Apidae: 24. Anthrena eingulata F. ©, psd. (1); 25. A. parvula K. 9, sgd. (!, 1); 26. Apis mellifica L. 8, psd. (!); 27. Bombus terrester L. 9, sgd. (1); 23. Eriades florisomnis L. 5’, sgd. (1); 29. Halietus flavipes F. 9, sgd. (!, 1); 30. Osmia bicolor Schrk. 9, psd. und sgd. (1). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Eriades florisomnis L. 5’ sgd., @ psd. 63. R. montanus Willd. (einschliesslich Villarsii DC.) [H.M., Alpenbl. S. 133—135.] — Die Blüten sind denjenigen der vorigen Art an Grösse etwa gleich; sie sind protogyn, doch ist spontane Selbstbestäubung möglich. lLoew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 57): Diptera: a) Asilidae: 1. Lasiopogon einctus F. b) Syrphidae: 2. Cheilosia anti- qua Mgn., pfd.; H. Müller in den Alpen 3 Käfer, 20 Fliegen, 7 Hautflügler, 19 Falter. 64. R. illyrieus L. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Halietus calce- atus Scop.; 2. H. fasciatellus Schek.; sowie 3. die Blattwespe Amsais laeta F. 31 65. R. sardous Crntz. (R. Philonotis Ehrh.). [Knuth, Nordfriesische Inseln $. 18—20.] — Blüteneinrichtung und Besucherkreis stimmten mit R. repens u. s. w. überein. Warnstorf (Nat. V. des Harzes XI) beschreibt eine behaarte grosse Form bei Ruppin: Honigschuppe hohl, breit-trapezoidisch; Honig wird nicht abgesondert. Blüten schwach protogyn; Antheren extrors, von aussen , nach innen (centripetal)-reifend, etwas höher als das Fruchtknotenköpfchen ; Selbstbefruchtung erschwert, doch nicht gänzlich ausgeschlossen ; Pollen gelb, rundlich oder oval, mit 3 Längsfurchen, warzig, 30--37 u diam. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden - die Honigbiene, als Besucher; Mac Leod in Flandern 2 Syrphiden, 2 Museiden, 1 Holzwespe. (B. Jaarb. VI. 8. 178.) 66. R. arvensis L. [Hoffmann, Sexualität; Kirchner, Flora 8. 266.] — Nach Kirchner sind die Grössenverhältnisse der Blüten, sowie die Entwicke- lungsfolge und die Zahl der Staub- und Fruchtblätter sehr schwankend. Der Durchmesser der schwefelgelben Blüten beträgt 4—10 mm. Beim Öffnen der- selben legen sich die Staubblätter anfangs so nach innen über die Fruchtknoten, dass diese oft ganz verdeckt werden, doch strecken sich, während die Antheren beginnen, nach oben und aussen aufzuspringen, auch die Griffel, welche am Ende und auf einer nach innen gerichteten Längslinie mit Narbenpapillen besetzt sind. Wegen der gegenseitigen Lage des Pollens und der Narben dürfte spontane Selbstbestäubung kaum erfolgen; doch kommen Blüten vor, deren Antheren sich schon geöffnet haben, wenn die Narben noch tiefer unten stehen, und in diesen kann durch Hinabfallen von Pollen leicht spontane Selbstbestäubung eintreten; dagegen ist sie später unmöglich, da die Blüten aufrecht und die Narben ober- halb der Antheren stehen. Die Anzahl der Staubblätter beträgt meist 10—13, doch verkümmern nicht selten einige, so dass in der Blüte nur noch 5—2 vor- - handen sind, ja mitunter schlagen alle fehl, so dass die Pflanze gynomonöeisch _ wird. Diese weiblichen Blüten sind viel kleiner, als die zwittrigen und während sie sich öffnen, ragen die Griffel bereits aus der Krone hervor. — Hoffmann beobachtete auch stark protandrische Zwitterblüten. — Ranunculus arven sis ist nach Focke (Abh. N. V. Bremen XII) selbstfertil. i Mac Leod beobachtete in Flandern 1 Kleinschnetterling und 2 kleine Museiden als Besucher. (B. Jaarb. VI. S. 180). a 67. R. sceleratus L. [Knuth, Ndfr. Ins. $.20, 147.] — Die zahlreichen ‘ Blüten, deren Durchmesser meist 1 cm nicht erreicht, machen die Pflanze trotz der Kleinheit der Einzelblüten weithin sichtbar, so dass auch zahlreiche kurzrüsselige Insekten dem in einer Grube am Grunde der Kronblätter abgeson- derten Nektar nachgehen. Beim Öffnen der Blüte liegen die Staubblätter mit noch geschlossenen Antheren den Fruchtblättern mit bereits empfängnisfähigen 4 Narben dicht an, die sie jedoch an Höhe nicht erreichen. In dem Masse, in - welchem die Antheren — zuerst die der äusseren, dann die der inneren : Staub- - blätter — aufspringen, biegen sich die Filamente von den Stempeln ab und nähern sich den wagerecht ausgebreiteten Kronblättern. Durch besuchende Insekten wird beim Auffliegen auf die Fruchtblätter Fremdbestäubung herbeige- 32 nr Banunculaceae. führt, anderenfalls Selbstbestäubung; bei ausbleibendem Insektenbesuche wird der Pollen der abblühenden Antheren bei Neigung der Pflanze durch den Wind auf die bis zum Ende der Blütezeit empfängnisfähigen Narben fallen. Als Besucher sind von mir auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel bisher ausschliesslich Musciden beobachtet: 1. Lucilia Caesar L.; 2. Musca corvina F.; 3. kleinere Musciden. Verhoeff beobachtete auf Norderney: Diptera: a) Dolichopidae: 1. Dolichopus aeneus Deg. b) Muscidae: 2. Antho- myia spec. 1 g', sgd.; 3. Aricia dispar Fall. 1 5; 4. Aricia incana Wiedem. 9 Z', pfd.; 9. Myospila meditabunda F. 1 9; 6. Scatophaga stercoraria L. c) Syrphidae: 7. Eristalis intriearius L. 1 2; 8. Platycheirus peltatus Mg. 1 9; 9. Pyrophaena ocymi F. 1 J. In Dumfriesshire in Schottland (Scott-Elliot, Flora S. 4) sind Fliegen (Museciden, Empiden, Dolichopiden) als Besucher beobachtet. Mac Leod bemerkte in Flandern 1 Schwebfliege, 1 Muscide auf den Blüten. (B. Jaarb. VI. S. 179). 68. R. Ficaria L. (H. M., Befr. S. 116; Weit. Beob. I.S. 321, 322; Chatin, Compt. rend. 1866; Kerner, Pflanzenleben IL; Schulz, Beitr. I. S. 179; Knuth, Bijdragen.] — Die Bestäubungseinriehtung der goldgelben Blüten, die sich im Sonnenscheine zu einem Stern von meist 20—25 mm Durchmesser aus breiten, stimmt nach H. Müller mit derjenigen von R. acer und auricomus überein. Ausser den homogamen oder schwach protandrischen Zwitterblüten kommen auch weibliche Blüten vor. Zu Anfang der Blütezeit findet man häufig Blüten, in denen die Anzahl der entwickelten Kronblätter bis auf 3, selbst auf 2 herabsinkt, später steigert sie sich auf 8-10. Überhaupt ist die Blütengrösse und die Anzahl der Staubblätter sehr veränderlich. — Die Blüten setzen selten Früchte an: Irmisch und Hunger sahen solche an schattigen, wasserreichen Standorten; Kerner dagegen beobachtete an sonnigen Stellen einzelne reife Fruchtköpfehen, während er die Pflanze an schattigen Plätzen steril und mit Brutknöllchen in den Blattachseln sah. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand Bd. 38) kommt die Pflanze bei Ruppin an den schattigen Wallgräben häufig mit ein- zelnen (meist 2—3) ausgebildeten Früchtchen vor; alle diese Pflanzen tragen auch Bulbillen in den Blattachseln. Burkill (Journ. of Botany 1897) sagt mit Recht, dass die äusserst seltene Ausbildung von Früchten bei Ranunculus Ficaria ein Rätsel ist. Das Fehlen der Samenbildung ist keineswegs auf mangelnden Insektenbesuch zurück- zuführen, denn die Blumen werden von einer grossen Anzahl der verschiedensten Insekten besucht. Nach Chatin trägt die bulbiferierende Form keinen Samen, weil sie keinen Pollen produziert; Müller dagegen kultivierte ein mit Bulbillen in den Blatt- achseln versehenes Exemplar, das reifen, keimfähigen Samen produzierte. — Die Vermehrung der Pflanze erfolgt in den weitaus meisten Fällen auf ungeschlecht- lichem Wege durch die in den Blattachseln gebildeten Brutknöllchen (Bulbillen), welche im Frühsommer mit dem Absterben aller oberirdischen Teile der Pflanze abfallen. Banunculaceae, 23 Als Besucher sind von Herm. Müller (1) und mir (!) beobachtet: A. Coleoptera: 1. Meligethes, häufig, sgd., pfd. und an Blumenblättern nagend (1,1). B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia radieum L., sehr häufig (1); 8. A. sp. pfd. (!); 4. Scatophaga merdaria F. (1); 5. Sepsis häufig (1). b) Syrphidae: 6. Brachy- palpus valgus Pz., pfd. (1); 7. Rhingia rostrata L., pfd. ('). C. Hymenoptera: Apidae: 8. Anthrena albicans Müll. 2 5‘, psd. und sgd. (1); 9. A. gwynana K. 9, psd. (1); 10. A. parvula K. 9, sgd. (1); 11. Apis mellifica L. 9, sgd. und pfd. häufig (1, !); 12. Halietus albipes F. 2, sgd. (1); 13. H. cylindrieus F. 9, w. v. (1); 14. H. lucidus Schenck Q, w. v. (1); 15. H. nitidiusculus K. 9, w. v. (1); 16. H. sp. sgd. (Y; 17. Osmia rufa L. JS, sgd. (1, Thür). D. Thysanoptera: 18. Thrips, sehr zahlreich (1). 5 Siekmann gibt für Osnabrück Salius sepicola Smith (Wegewespe) als Besucher an. \ Alfken und Höppner (H.) beobachteten bei Bremen: \ Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 9 5 sgd.; 2. A. eineraria L. $ sgd.; 3. A. _ elarkellaK. 5‘; 4. A. extricata Sm. 9; 5. A. flavipes Pz. © /; 6. A. gwynanaK. 9 5; 7. A. morawitzi Ths. 9 ; 8. A. nitida Fourer. 5'; 9. A. parvula K. © 5; 10. A. varians —_—K&K.2 /; 11. Apis mellifica L. 9; 12. Bombus agrorum F. 9; 13. B. terrester L. 9; 144. Halietus minutus K. 9; 15. H. morio F. 9; 16. H. nitidiusculus K. ©; 17. Nomada _ alternata K. 5’; 18. N. bifida Ths. 5; 19. N. borealis Ztt. Z' (H.); 20.N. fucata Pz. /; 21. N. lineola Pz. 5; 22. N. ruficornis L. 5; 23. N. xanthosticta K. 9 j, sgd.; 2. Osmia rufa L. 9; 25. Podalirius acervorum L. 5%. Syrphidae: 26. Brachy- palpus valgus Pz. Mac Leod bemerkte in Flandern 2 langrüsselige und 2 kurzrüsselige Bienen, 1 Blattwespe, 3 Musciden, 1 Käfer. (B. Jaarb. VI. S. 181, 182). In Dumfriesshire in Schottland (Sceott-Elliot, Flora S. 4) sind Apis, Syr- phiden, Empiden und Musciden als Besucher beobachtet. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Coleoptera: Chrysomelidae: a) 1. Longitarsus fuseicollis Foudr. b) Colydüdae: 2. Coninomus nodifer Westw. c) XNitidulidae: 3. Meligethes picipes Sturm, sgd., häufig. —_B. Diptera: a) Museidae: 4. Onesia cognata Mg., sgd., einmal; 5. Lucilia cornieina FF, sgd. und pfd.; 6. Pollenia rudis F., einmal; 7. Scatophaga stercoraria L., sgd. und pfd., häufig; 8. Sepsis nigripes Mg., sgd. und pfd., gelegentlich. b) Empidae: 9. Empis 8p., sgd., einmal. c) Phoridae: 10. Phora sp. d) Syrphidae: 11. Cheilosia nebulosa Verral; 12. Eristalis arbustorum L., sgd., einmal; 13. E. pertinax Scop., sgd. und pfd., häufig; 14. Melanostoma quadrimaculatum Verral 5‘ 9, sgd.; 15. Syrphus lasiophthalmus Ztt., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 16. Anthrena clarkella K., sgd.; 17. A. gwy- nana K. 5 9, sgd., gelegentlich; 18. A. nigro-aenea K. 9; 19. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd., einmal; 20. Bombus agrorum F., einmal. b) Formieidae: 21. Formica fusca L. €) Ichneumonidae: 22. Ichneumon sp., sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 23. Vanessa = _ urtieae L., sgd. E. Thysanoptera: 24. Thrips sp. 69. Coptis trifolia Salisb. Diese nordische Pflanze ist, nach Warming, in Grönland homogam. Das Vorhandensein von Honig konnte nicht festgestellt _ werden; die Blume gehört entweder zu B oder Po. ee 11. Caltha L. Homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Anlockung durch die grossen gelben Kelchblätter, (Kronblätter fehlen). Honigabsonderung durch zwei flache Vertiefungen an beiden Seiten jedes Fruchtknotens, Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 3 34 RBanunculaceae. 70. C. palustris L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 20, 147; Sprengel, S. 298; H.M., Befr. S. 117, 118; Weit. Beob. I. S. 322; Alpenbl. S. 135, 136; Kirchner, Flora S. 270; Beyer, spont. Bew.; Schulz, Beitr. II. S. 179; Haussknecht, Mitt.] — In den grossen, dottergelben Blüten, die sich im Sonnenscheine zu einer Fläche von 4 cm Durchmesser ausbreiten, ist die Honigabsonderung eine so reichliche, dass die Tröpfchen der benachbarten Vertiefungen zusammenfliessen. Trotz der gleichzeitigen Entwickelung der Staub- und Fruchtblätter ist Fremdbestäubung bei eintretendem Insektenbesuche dadurch begünstigt, dass die Antheren, und zwar die der äussersten Staubblätter zuerst, nach aussen aufspringen. Ausser den Pflanzen mit homo- gamen Zwitterblüten sind in Frankreich und in Tirol auch Stöcke mit rein männlichen Blüten beobachtet. — Im skandinavischen Hochgebirge haben die Blüten. bisweilen nur einen Durchmesser von 2 em; sie be- erg ” ru 2 sitzen dort, nach Lindman, einen schwachen, an et “ @uttapercha- erinnernden Geruch. Nach Ekstam Ein einzelnes Fruchtblatt. ; ; > st Stigma. n Nektarium (mit beträgt auf Novaja Semlja der Blütendurchmesser 10 einem Hönigtröpfchen). bis 36 mm. — Nach Haussknecht herrschen in Thüringen grossblütige, in Süddeutschland kleinblütige Formen vor. Nach Lecogq (G£ogr. bot. IV. S. 488) ist Caltha palustris L. andromonöeisch. (Darwin, Forms of flowers S. 13). Als Besucher haben Herm. Müller in Westfalen (1), und ich in Schleswig-Holstein (!) folgende Insekten beobachtet: A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Donacia discolor Hoppe (1); 2. Helodes marginella L. (1). b) Cureulionidae: 3. Bruchus seminarius L., hld. (?), (1). e) NMitidu- lidae: 4. Epuraea aestiva L. (1); 5. Meligethes sehr häufig, sgd. und pfd. (1). d) Staphy- linidae: 6. Tachyporus hypnorum F., hld. (?), (1). B. Diptera: a) Bibionidae: 7. Dilophus vulgaris Mg. © in Mehrzahl, (1). b) Empidae: 8. Cyrtoma spuria Fall. (1); 9. Empis opaca F., sgd. (1). ce) Muscidae: 10. Anthomyia sp., äusserst zahlreich, pfd. (1, !); 11. Aricia serva Mg. (1); 12. Hydrotaea dentipes F. (1); 13. Onesia floralis R.-D. (1); 14. Scato- phaga merdaria F. (1); 15. Se. stercoraria L., pfd. (1). d) Stratiomydae: 16. Odontomyia argentata F. (1). e) Syrphidae: 17. Ascia podagrica F., pfd. (1); 18. Cheilosia albitarsis Mg., sgd. und pfd. (1); 19. Cheilosia sp., pfd. (1); 20. Cheilosia pubera Zett., pfd. (1); 21. Eristalis arbustorum L., häufig, sgd. und pfd. (!;, 1); 22. E. intricarius L., sgd. und pfd. (1); 23. E. nemorum L., w. v. (1, !); 24. Melanostoma ambigua Fallen (1); 25. Pipiza tristis Mg. (1); 26. Platycheirus manicatus Mg. (1); 27. Rhingia rostrata L., pfd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 28. Anthrena albicans K. 5’, sgd. (1); 29, Apis mellifica L. 8, sehr häufig, sgd. und pfd. (1,!); 30. Bombus terrester L. 9, sgd. (1, !); 31. Osmia rufa L. 5, sgd. (1). D. Neuroptera: Perlidae: 32. Perla sp., häufig (1). v. Friecken beobachtete in Westfalen und Östpreussen den Blattkäfer Prasocuris hannoverana F.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Eriocephala calthella L. In den Alpen sah Herm. Müller vier Fliegen als Besucher. Mac Leod beobachtete in Flandern Apis, 3 Schwebfliegen, 4 Musciden als Besucher (B. Jaarb. VI. S. 182); in den Pyrenäen eine Museide. Ranuneulaceae. 3 In Dumfriessshire in Schottland (Scott-Elliot, Flora 8. 6) sind Apis, 1 Hummel, Schwebfliegen, Museiden und 1 Kleinfalter als Besucher beobachtet, Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes picipes Sturm, sgd., einmal. B. Diptera: a) Museidae: 2. Scatophaga stercoraria L., mit Schwierigkeit sgd. b) Syrphidae: 3. Syrphus sp., pfd., einmal. C. Hemiptera: 4. Deraeocoris sp. D. Hymenoptera: Apidae:5. Apis mellifica L., psd., einmal. 12. Trollius L. Meist homogame Blumen mit verborgenem Honig. Die grossen, hellgelben, kugelig zusammenschliessenden Kelchblätter dienen als Schauapparat und um- schliessen die kleinen, linealischen Kronblätter, die am Grunde eine unbedeckte Nektargrube besitzen, 71. T. europaeus L, [H. M., Alpenbl. S. 136, 137; Ricca, Atti XIV. 3; Beyer, spont, Bew.; Kerner, Pflanzenleben II. S. 179; Kirchner, Flora S. 270; Schulz, Beitr. I.S.8; Knuth, Herbstbeob.] — Die schwach (— nach Kerner aurikel-) duftenden Blüten sind bei trüber Witterung fast gänzlich . geschlossen; im Sonnenscheine schliessen die Kelchblätter etwas weniger fest zu- Sul u 111177, E Fig. 11. Trollius europaeus L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte von aussen gesehen, etwas verkleinert. B. Nektarium (rn) von der Innenseite, ©. Stanbblatt vor dem Aufspringen der Antheren von der Innenseite. D. Dasselbe von der Seite gesehen. E. Ein Staubblatt mit fast entleerten Antherenfächern. F. Dasselbe von der Seite gesehen. B.—F. Vergrösserung 4?/s:1. sammen. Die zahlreichen Staubblätter sind vor dem Aufspringen der Antheren einwärts gebogen; mit dem (von aussen nach innen vorschreitenden) Aufspringen der letzteren strecken sie sich noch etwas. Die in die Blüte von oben her zum Pollen oder zum Nektar vordringenden Insekten gelangen zuerst in die Blüten- mitte, also auf die Narben, bewirken daher ziemlich regelmässig Fremdbestäubung. Bei ausbleibendem Insektenbesuche ist spontane Selbstbestäubung unvermeidlich, weil die äusseren Staubblätter die Narben überragen; es ist aber fraglich, ob diese wirksam ist. 5* 36 ‘ Ranuneulaceae. Als Besucher ist von mir nur eine pollenbehaftete Muscide (Anthomyia- sp.), sowie antherenfressend Forficula auricularia L. beobachtet. Herm. Müller fand in den Alpen 3 Käfer, 4 Fliegen, 3 kleine Hautflügler; Ricca sah gleich- falls kleine pollenbedeckte Fliegen in den Blüten. Schulz beobachtete zahlreiche Fliegen, Hautflügler und Käfer. In Dumfriesshire in Schottland (Seott-Elliot, Flora S. 6) sind 1 Käfer, 1 Muscide, 3 Schwebfliegen und 1 Blattwespe als Besucher beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Halictus minutissimus K. Q, psd. 13. Eranthis Salisbury. Homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Die länglichen, gelben Kelchblätter dienen als Schauapparat. Der Nektar wird in den in kleine, hohle, verkehrt-kegelförmige, fast tütenförmige und beinahe zweilippige Nektarien um- gewandelten Kronblättern abgesondert. (S. Fig. 9, 9.) 72. E. hiemalis L. [H. M., Befr. S. 118; Kerner, Pflanzenleben II. S.114; Knuth, Bijdr.] — Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Müller, mit der- jenigen von Ranunculus auricomus überein. In den bei trüber Witterung geschlossenen, im Sonnenscheine ausgebreiteten Blüten sind die Staub- und Frucht- blätter gleichzeitig entwickelt, so dass die während der Blütezeit dieser Pflanze nur im Sonnenscheine fliegenden und die Blume besuchenden Insekten beim Auffliegen auf die Blütenmitte Fremdbestäubung herbeiführen, während bei trüber Witterung in der geschlossenen Blüte durch Berührung der Antheren und Narben spontane Selbstbestäubung erfolgt. Nach Kerner beträgt die Blütedauer der von 8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends geöffneten Blüte acht Tage. Während dieser Zeit erreichen die Blumenblätter das Doppelte ihrer ursprünglichen Grösse, Als Besucher und Befruchter sah ich in Gärten bei Kiel die Honigbiene pollensammelnd und honigsaugend. Dieselbe beobachtete Herm. Müller in Westfalen in so grosser Häufigkeit, dass „sie für sich allein aus- reichte, alle Blüten zu befruchten“. Ausserdem sah H. Müller noch 3 Mus- ciden: 1. Pollenia rudis F. („mit den Rüsselklappen auf den Blumenblättern und Antheren umhertupfend, gelegentlich auch die Narben berührend, endlich aber auch den ausgereckten Rüssel in die Honigtäschchen steckend“); 2. Musca domestica L., ebenso; 3. Sepsis, an den Antheren beschäftigt. Als einen ferneren Besucher sah ich Vanessa urticae L. auf den Kelchblättern sitzend und so honigsaugend, doch berührte dieser Falter weder die Antheren noch die Narben. 14. Helleborus Adanson. Protogyne Blumen mit verborgenem Honig. Die grossen Kelchblätter dienen als Schauapparat. Die Kronblätter sind in kurzgestielte, grünliche, mehr oder weniger deutlich zweilippige, kurze, röhrenförmige Nektarien umgewandelt. 73. H. foetidus L. [Kirchner, Flora 8.271; Knuth, Bot. Centralbl. 1894. No. 20.] — Durch ihre Zusammenhäufung zu reichblütigen Infloreseenzen werden die Ranuneulaceae. 37 grünen, aussen meist bräunlich gefleckten oder überlaufenen, eiförmigen Blumen _ ziemlich augenfällig. Mit dem Öffnen derselben sind die Narben bereits empfängnis- fähig und stehen so in dem nur etwa I cm im Durchmesser betragenden Blüten- eingange, dass jedes in das Innere hineinkriechende grössere Insekt sie unfehlbar streifen muss. Nicht nur die schwach keulig verdickte Griffelspitze ist papillös, sondern, entsprechend der von einem zum Honig vordringenden Insekt auszu- führenden Bewegung, auch die nach der Blütenmitte gerichtete Seite des Griffels, und zwar setzen sich diese Papillen in Form einer Rinne bis zu den in diesem ‚ersten (weiblichen) Zustande noch geschlosssenen Staubbeuteln, welche jetzt von den Narben noch um 3—4 mm überragt werden, fort. liy Mr ö vu a / Fig. 12. Helleborus foetidus L. (Nach der Natur, halbschematischer Aufriss.) 14 Blüte im ersten (weiblichen) Zustande. 2 Blüte im zweiten (männlichen) Zustande. k Um- riss des Kelches, n Nektarien, a geschlossene, a’ aufgesprungene Antheren, s Narbe. Alsdann wachsen die Staubfäden, die äussersten zuerst, soweit heran, dass die nach aussen aufspringenden Staubbeutel den sich auf 1,5-—2 cm erweiternden Blüteneingang ausfüllen, während die Griffel gleichfalls noch einige Millimeter ge- wachsen sind. Auch zu Anfang dieses zweiten (männlichen) Zustandes sind die Narben noch nicht völlig vertrocknet, sondern immer noch empfängnisfähig, so- dass sowohl ein anfliegendes Insekt vielleicht noch Fremdbestäubung herbeiführen, als auch durch Hinabfallen von Pollen auf die Narben vielleicht spontane Selbst- bestäubung erfolgen könnte. Mit blossem Auge oder mit der Lupe betrachtet, erscheinen die Narbenpapillen allerdings schon vertrocknet; die mikroskopische Untersuchung zeigt jedoch, dass auch zu Anfang dieses zweiten Blütenzustandes zahlreiche Pollenkörner in den Narbenpapillen haften. Es ist aber nicht wahr- scheinlich, dass die so erfolgende spontane Selbstbestäubung von Erfolg ist, denn man findet selten ausgebildete Früchte mit Samen, wenn Insektenbesuch wegen ungünstiger Witterung ausblieb. . Der Honig wird in den zu merkwürdigen, näpfchenförmigen Nektarien umgebildeten Kronblättern ausgesondert und geborgen. Durch die herabhängende Stellung der Blüten und den dichten Zusammenschluss der Kelchblätter ist er völlig gegen Regen geschützt. Die Nektarien liegen den Kelchblättern dicht 38 Ranuneulaceae. an; sie werden von den Antheren und Narben um ein so bedeutendes Stück überragt, dass manche der die Blüte besuchenden Insekten gar nicht bis zu ihnen vordringen, sondern sich mit dem Sammeln von Pollen begnügen, indem sie sich, nachdem sie die Narbe gestreift haben, dabei in dem Gewirr der Staub- blätter umhertummeln. Diejenigen aber, welche Nektar saugen, klettern an Griffeln und Staubblättern zwischen letzteren und den Kelchblättern bis zu den Nektarien empor, berühren also stets die Narben und bedecken sich in einer im zweiten Zustande befindlichen Blüte mit Pollen, so dass sowohl die Pollensammler, als auch die Honigsauger Fremdbestäubung herbeiführen. Besucher und Befruchter sind vorwiegend Aymenopteren; ich be- obachtete: | 1. Apis mellifica L. 8, sehr zahlreich, sowohl psd. als auch sgd.; 2. Bombus terrester L. © einzeln, wie vorige; 3. B. lapidarius L. 9, einzeln, wie vorige; 4. Antho- phora pilipes F. 9, einzeln, wie vorige. Ausserdem Diptera: 5. Eristalis tenax L. pfd. 74. H, viridis L. [Sprengel, S. 298; Knuth, a. a. O.] — Die gelblich-grünen, einzelnen oder zu zweien stehenden Blumen und die frühere Blütezeit bewirken, dass der Insektenbesuch bei dieser Art ein erheblich ge- ringerer ist, als bei voriger. Auch hier sind die Narben wieder beim Öffnen der Blüte entwickelt und ziemlich ‚stark nach aussen gebogen. Sie werden von dem anfangs einen Öffnungsdurchmesser von 1,5 em besitzenden Kelche um mehrere Millimeter über- ragt und überragen ihrerseits die noch völlig geschlossenen, nur wenig über die Nektarien vorgestreckten Antheren um etwa 5 mm. Fig. 13. Helleborus viridis L. (Nach der Natur, die 3 vorderen Kelchblätter sind entfernt.) 1 Blüte im ersten (weiblichen) Zustande. 2 Blüte im zweiten (männlichen) Zustande. & Kelch- blatt, n Nektarium, a geschlossene, a‘ aufgesprungene Anthere, s Narbe. Ein honigsaugendes Insekt muss sich daher an den herabhängenden Griffeln festhalten und, falls es von einer im zweiten Zustande befindlichen Blüte kan, die Narben mit fremdem Pollen belegen, Die Griffel sind bei dieser Art daher Be ST RR NEE DS ER rn Banunceulaceae. 39 erheblich dicker, als bei voriger, die Spitze ist kopfförmig verdickt und die Biegung, entsprechend der grösseren Blütenöffnung, stärker, als bei voriger, Auch die Narbenpapillen, welche den ganzen Griffelkopf dicht bedecken und sich an der Innenseite des Griffels noch eine Strecke fortsetzen, sind hier grösser, während die Pollenkörner der beiden Arten etwa dieselbe Grösse (0,04 mm lang, 0,02 mm breit) und dieselbe länglich-eiförmige Gestalt besitzen. Die Narben- papillen sind bei H. viridis etwas kegelförmig gestaltet, so dass ein Pollenkorn genau zwischen zwei Narbenhervorragungen passt, gewissermassen dazwischen ge- klemmt wird. Mit dem allmählichen Vertrocknen der Narben wachsen die Staubblätter, wieder die äussersten zuerst, ebenso allmählich hervor und nehmen, indem sie die pollenbedeckte Seite nach aussen kehren, die Stelle ein, welche im ersten Blütenzustande die Narben inne hatten. Gleichzeitig weichen die Kelehblätter soweit auseinander, dass der Blütendurchmesser 3 cm beträgt. Die Nektarien sind hier erheblich grösser, als bei voriger Art; durch die herabhängende Stellung der Blüte ist dem Regen der Zutritt zum Honig ver- wehrt. Da die Blüte eine viel grössere Öffnung besitzt, als bei H. foetidus, so gelangen die besuchenden Insekten ohne Mühe und ohne langes Suchen sofort an die Honignäpfchen und saugen aus ihnen, indem sie sich an Griffeln und Staubblättern festhalten, so dass auch hier Fremdbestäubung eintreten muss, Ein blosses Pollensammeln habe ich bei den von mir beobachteten Besuchern nicht gesehen. Als Besucher und Befruchter sah ich in Gärten bei Kiel wieder: Hymenopteren: 1. Apis mellifica L.; 2. Bombus terrester L. 9; 3. B. lapi- darius L. 9. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen eine Anthrena; Burkill (Fert. of Spring Fl.) an der Küste von Yorkshire Bombus terrester L., sgd. 75. H. niger L. [Knuth, a. a. O.] — Trotz der sehr grossen weissen Blüte ist der Insektenbesuch ein sehr geringer, ohne Zweifel, weil die Ungunst der Jahreszeit während des Blühens dieser Blume die Insekten meist am Aus- fliegen verhindert. Die Blüteneinrichtung stimmt ganz mit derjenigen von H. viridis überein. Nach Warnstorf (N. V. des Harzes XI) ist die Zahl der Nektarien etwa 10—12. Der weisse, glatte, elliptische Pollen ist durchschnitt- lich 53 u lang und 28 u breit. Als Besucher und Befruchter sah ich bei Kiel nur Apis mellifica L. 76. H. sieulus Schff. vom Aetna verhält sich, nach Nieotra (Bull. d. Soc, bot. ital. 1894), bei der Anthese ähnlich, wie die von mir beschriebenen anderen Niesswurzarten, insbesondere stimmt sie mit derjenigen von H. viridis überein. Auch die sieilianische Art ist protogyn. Die Nektarien scheiden erst mit dem Aufspringen der Antheren Honig aus. Autogamie ist völlig ausge- schlossen, da zur Zeit des Öffnens der ersten Antheren, die Narben bereits ver- trocknet sind. 77. H. atrorubens W. K. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin die Honigbiene psd., ebenso an 78. H. eyelophylius Boiss. und 40 Ranunculaceae. 79. H. lividescens A. Br. et Sauer; an 80. H. pallidus Host. daselbst eine Muscide (Scatophaga stercoraria L.). 15. Isopyrum L. Blumen mit halbverborgenem Honig. Die Kelchblätter dienen als haupt- sächlichster Schauapparat; die in Nektarien umgewandelten schaufelförmigen Kron- blätter sind erheblich kleiner als die Kelchblätter. 81. I. thalietroides L. [Kerner Pflanzenleben II. S. 251]. — Kurz nach dem Öffnen der weissen Blüte springen die Antheren des äussersten Kreises der Staubblätter auf, wobei sich die Filamente so krümmen, dass die Antheren über den Nektarien stehen, so dass sie unvermeidlich von honigsaugenden Insekten gestreift werden müssen. Am nächsten Tage bewegen sich diese Staubblätter gegen die zurückgeschlagenen Kelchblätter, während gleichzeitig der nächste Kreis der Staubblätter aufspringt und sich über die Nektarien neigt. Am dritten Tage sind auch diese nach aussen gerückt und durch die Glieder des dritten Kreises ersetzt, und so geht es fort, bis sämtliche Staubblätter der Reihe nach ihre Antheren über die Nektarien gestellt haben. Auf die Blütenmitte auffliegende Insekten müssen daher Fremdbestäubung herbeiführen, falls sie bereits eine Blüte dieser Art besucht haben. Über die Besucher selbst ist nichts bekannt. 16. Nigella Tourn. Ausgeprägt protandrische Bienenblumen. Die grossen, buntgefärbten Kelch. blätter dienen der Anlockung. Die 8 Kronblätter sind in eigentümliche Nektarien umgewandelt: sie besitzen einen hohlen, knieförmig gebogenen Stiel und eine gespaltene, mit zwei Fortsätzen versehene Platte; vom Knie aufwärts hat der Stiel an der Oberseite einen Spalt, der mit einem Deckel versehen ist. Der Honig wird im Innern, an der Unterseite des Kniees, abgesondert und in der Röhre geborgen. Der Deckel schliesst sich nach dem Öffnen elastisch und liegt, um vor Verschiebung geschützt zu sein, zwischen zwei Höckern. (8. Fig. 14, B. €. D.) 82. N. arvensis L, [Sprengel, S. 280—289; Terraciano, Bot. Centr. Bd. 51; Knuth, Bijdr.] -— Die Blüteneinrichtung hat Sprengel mit grosser Ausführlichkeit beschrieben; die Darstellung derselben gehört zu den ausgezeich- netsten Leistungen dieses grossen Forschers. Die Kelchblätter sind unten weisslich, an der Spitze hellblau, die in Nek- tarien umgewandelten, kleinen Kronblätter sind oberseits bräunlich oder blau mit zwei weissen oder gelbgrünen Querbinden, ihre Platten sind weisslich oder braun quer gestreift, der Fortsatz des Deckels ist weisslich und braun, endlich haben die weissen Staubfäden auf ihrer innern, den Fruchtblättern zugekehrten Seite unfern ihres Grundes einen nach aussen schwach durchschimmernden weissen Fleck. Auf diese Weise entstehen in der Blüte zehn abwechselnd helle und dunkle Ringe, die als ringförmiges Saftmal dienen und die besuchenden Insekten (Bienen) rings im Kreise zu den Nektarien führen. Banuneulacese. 41 Über den Nektarien stehen 8 Gruppen von je 6 hinter einander befind- lichen Staubblättern. Wenn die Blüte sich öffnet, stehen alle 48 Staubblätter aufrecht. Am ersten Tage des Blühens krümmt sich das äusserste einer jeden Gruppe abwärts und nach aussen, wobei sich seine Anthere nach unten öffnet, so dass ein aus den Nektarien saugendes Insekt die Oberseite des Körpers mit Pollen bedecken muss, Am zweiten Tage haben die 8 äussersten, nunmehr ab- geblühten Staubblätter sich wagerecht niedergestreckt, so dass sie den Kelehblättern anliegen; dabei ist ihre Stelle von den 8 Staubblättern der folgenden Gruppe eingenommen. Am dritten Tage haben sich auch diese niedergelegt und sind durch die 8 der dritten Gruppe ersetzt u. s. f, bis nach 6 Tagen alle Staubblätter abgeblüht sind und sich niedergelegt haben. Während dieser Zeit stehen die Griffel aufrecht, doch drehen sie sich all- mählich etwas spiralig und krümmen sich so nach aussen und unten, dass sie fast wagerecht stehen, wenn alle Antheren verblüht sind. Die in Form einer Längsnaht sich vom Grunde bis zur Spitze des Griffels erstreckende Narbe muss Fig. 14. Nigella L. (Nach der Natur.) 4A. Nigella damascena L. Blüte gegen Ende des zweiten Stadiums: die Griffel (s) haben sich schraubig abwärts gedreht und berühren die noch pollenbedeckten Antheren (a), so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. (Nat. Gr) B. ©. D. Nektarien von N. sativa, N. damascena und N. arvensis. (Vergr. 3!/2:1.) Die Form der Nektarien B. und (©. scheint etwas veränderlich zu sein. also nunmehr von honigsaugenden Insekten berührt und, falls diese von einer im ersten Zustande befindlichen Blume dieser Art herkommen, mit Pollen belegt werden. Nachdem die Griffel diese Stellung 3—4 Tage inne gehabt haben, richten sie sich wieder empor. Bleibt Befruchtung durch Insekten aus, so be- obachtete ich an Gartenexemplaren zuweilen, dass durch schraubige Abwärts- biegung der Griffel spontane Selbstbestäubung erfolgte. Nach Terraciano ist der Pollen der unteren Staubblätter unwirksam, und es findet in der Regel spontane Selbstbestäubung statt, indem die Narben mit den Antheren der oberen Staubblätter in Berührung kommen. Terraciano beobachtete niemals Insekten- 42 Ranunculaceae. besuch im Freien; dagegen fand er, dass obige Art und auch N. sativa L, damascena L., Bourgaei Jord., foeniculacea DC., gallieca Jord. ohne Beihülfe von Befruchtungsvermittlern, also durch spontane Selbstbestäubung,; zahlreiche keimfähige Samen hervorbrachten. Als Besucher und Befruchter sah schon Sprengel solche Bienen, deren Körpergrösse genau den Ausmessungen der Blume entspricht. Nur Bienen sind geschickt genug, den Deckel der Nektarien zu öffnen. Ich bemerkte Apis, sowie Bombus lapidarius L. $, die Nektarien geschickt öffnend und regelrecht Fremdbestäubung herbeiführend; ferner als nutzlosen Blumengast Vanessa Jo. L. Friese beobachtete in Ungarn die Seidenbiene Colletes punetatus Mocs. ‘n, 2 s. slt. und seinen Schmarotzer, die Schmuckbiene Epeolus fasciatus Friese (= transitorius Friese) n. slt. 83. N. sativa L. [Knuth, Bijdr.] hat dieselbe Blüteneinrichtung wie vor. ; nur weicht der Bau des Nektariums ein wenig von demjenigen der vorigen Art ab!). Dasselbe gilt von 84. N. damascena L. [Knuth, Bijdr.; Notizen; H. M., Weit. Beob. I, S. 322.] — Hier tritt spontane Selbstbestäubung durch schraubige Abwärts- krümmung der Griffel regelmässig ein. Dieselbe scheint hier auch regelmässig von Erfolg zu sein, da die Blüten immer Früchte bilden. (Vgl. Fig. 14, A.) Als Besucher sah Buddeberg in Nassau 2 Bienen: 1. Ceratina callosa F. 5‘, an den Staubbeuteln beschäftigt; 2. Prosopis confusa Nyl. S', sgd.') 17. Aquilegia Tourn. Protandrische Hummelblumen. : Als Schauapparat dienen die bunt gefärbten Kelch- und Kronblätter, aus deren Mitte die Staub- und Fruchtblätter als gelbe Säule hervortreten. Der Honig wird im Grunde des Sporns der Kronblätter ab- gesondert und geborgen. 85. A. vulgaris L. [Sprengel, S. 279, 280; H.M., Befr. S. 118—120; Beyer, spont. Bew.; Schulz, Beitr.; Kirchner, Flora S. 273; Knuth, Weit. Beob. S. 230; Rügen.] Die violett-blauen (selten rosa oder weissen) Blüten hängen nach unten, so dass der im Grunde des Sporns der Kronblätter abgesonderte Honig gegen Regen geschützt ist. Die trichterförmigen Eingänge zu den 15—22 mm langen Spornen sind so weit, dass sie einen Hummelkopf bequem aufnehmen können. Der stark verengerte Endteil des Sporns biegt sich nach innen und unten um ı) Nach Fertigstellung des Manuskripts sah ich am 12. August 1897 im Botan. Garten zu Kiel sowohl Nigella damascena als auch N. sativa von der Honigbiene und zwei Hummeln (Bombus terrester L. 8 und B. lapidarius L. 8 5) besucht, welche den Verschluss der Nektarien der Reihe nach öffneten und Honig saugten. Dabei berührten sie mit der Oberseite des Thorax die pollenbedeckten Antheren bezüglich die empfängnisfähigen Narben, führten also Kreuzung herbei. a Be: ie Sur Ranuneulaceae. 43 und birgt hier den Nektar, der von einer fleischigen Verdickung in der äussersten Spitze abgesondert wird. Hummeln, deren Rüssel lang genug ist, um auf normalem Wege zum Honig zu gelangen, hängen sich von unten an die Blüten, halten sich mit den Vorderbeinen am Grunde des Sporns, mit den Mittel- und Hinterbeinen an den Staub- und Fruchtblättern und dringen mit dem Kopfe in den Sporn ein. Dabei berühren sie in jüngeren Blüten die nach aussen mit - Pollen bedeekten, die Stempel dicht umschliessenden Staubbeutel, in älteren die aus denselben hervorgetretenen und ihre Narben etwas auseinander breitenden Fruchtblätter mit der Unterseite des Hinterleibes, wodurch unvermeidlich Fremd- bestäubung herbeigeführt wird. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt leicht spontane Selbstbestäubung, da die Fruchtblätter zwischen den Staubblättern hin- Fig. 15. Aquilegia vulgaris L. (Nach der Natur. Das vordere Kronblatt und 2 Kelch- blätter sind fortgenommen.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: die meisten Antheren (a?) sind aufgesprungen, einige (a') sind noch geschlossen, ihre Staubfäden kurz, sie selbst noch nach oben zurückge- klappt. Die Narben (s) sind noch unentwickelt. B. Blüte im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande: alle Antheren (a) sind geöffnet, die Narben (s) entwickelt. n Nektarium. durchwachsen und die Narben durch Heranwachsen der Griffel schliesslich tiefer stehen als die Antheren. Der regelrechte Befruchter ist die Gartenhummel (Bombe hortorum L.), deren 19—21 mm langer Rüssel bequem bis in den Grund des Spornes reicht. Sie ist der häufigste Besucher des Aklei; ich sah sie in Schleswig- Holstein, Mecklenburg, Thüringen, Vorpommern, auf Rügen, den nordfriesischen Inseln u. =. w, Herm. Müller beobachtete sie in Westfalen. Dieser Forscher sah auch — aber viel seltener — die Aekerhummel (Bombus agrorum F. 9) in regelrechter Weise Honig saugen und so Kreuzung herbeiführen. Diese muss aber, um mit ihrem nur 12—17 mm langen Rüssel bis zum Sporngrunde vor- dringen zu können, den Kopf ganz in den Sporneingang stecken und so die Spornlänge um 5 mm abkürzen. Bienen mit noch kürzerem Rüssel sind von dem regelrechten Genuss des Honigs ausgeschlossen; sie müssen, um zum Nektar zu gelangen, den Sporn anbeissen. Besonders ist es die Erdhummel (Bombus 44 : Ranunculaceae. terrester L.) mit nur 7—9 mm langem Rüssel, welche den Sporn an der Umbiegungsstelle anbeisst und durch die gemachte Öffnung den Honig. raubt. Hermann Müller sah eine Erdhummel auf die Oberseite einer Akleiblüte fliegen, mit der Zungenspitze am Grunde der Kelchblätter lecken; als sie hier nichts fand, an die Unterseite der Blüte kriechen und den Kopf in einen Sporn stecken; da sie hier wieder nichts fand, nochmals auf die Oberseite kriechen, nochmals vergeblich mit der Zungenspitze am Grunde der Kelchblätter lecken, endlich aber den Sporn anbeissen, die Rüsselspitze in das gebissene Loch stecken und auf diese Weise den Honig stehlen. Nunmehr wiederholte sie an den übrigen Spornen derselben Blüte und an jeder folgenden Blüte ohne weiteres Besinnen die Honiggewinnung durch Einbruch, und es ist wahrscheinlich, dass jede Erdhummel erst durch Probieren lernt, wie sie den Honig erlangen kann. Nachdem sie dies gelernt hat, beisst sie selbst an noch nicht geöffneten Blüten die Sporne an und kommt so allen normalen Besuchern zuvor, wie H. Müller bei Lippstadt und ich bei Kiel saben. Schon Sprengel beobachtete, wie die Honigbiene (mit 6—7 mm langem Rüssel) auf dieselbe Weise verfuhr wie die Erdhummel; H. Müller bestätigt diese Beobachtung und fügt hinzu, dass sie öfters auch die von der Erdhummel gebissenen Löcher be- nutzt. Auch Schulz beobachtete in Tirol und in Thüringen Einbruchslöcher, welche von Hummeln herrührten. Sowohl die Honigbiene als auch andere kleinere Bienen (— Hermann Müller beobachtete Halietus smeathmanellus K. & und H. leucozonius K. 2 —) sammeln Pollen auf den Akleiblüten, wobei sie sowohl Fremd- als auch Selbst- bestäubung herbeiführen können. Schenck beobachtete in Nassau: Hymenoptera; a) Apidae: 1. Anthrena con- vexiuscula K.; 2. A. curvungula Thoms. ; 3. Halictus xanthopus K. b) Vespidae: 4. Ody- nerus melanocephalus L.; Mac Leod in den Pyrenäen 3 Hummeln als Besucher, uur Bombus hortorum L. normal sgd. (B. Jaarb. III. S. 386.) S6. A. atrata Koch. [H. M., Alpenbl. S. 137.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art im wesentlichen überein. Es ist jedoch zweifelhaft, ob bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher beobachtete H. Müller 3 Hummeln und 2 Bienen (Anthrena-Arten). | | 87. A. pyrenaica DC. [Mac Leod, Pyreneeenbl. S. 385—386.]| — Die Blütenfarbe ist dunkler als bei A. vulgaris, mit welcher im übrigen die Blüten- einrichtung übereinstimmt. Der enge Sporn der Kronblätter ist 20 mm lang, doch am Eingange 5—6 mm breit, so dass ein Rüssel von etwa 15 mm Länge dazu gehört, um bis zum Sporngrunde zu reichen. Besucher beobachtete Mac Leod nicht. 88. A. erysantha A. Gr. [Knuth, Bijdragen.] — Diese aus Nordamerika stammende, bei uns in Gärten angepflanzte Art besitzt eine mit derjenigen von A. vulgaris im wesentlichen übereinstimmende Blüteneinrichtung, doch ist der Sporn 45—-50 mm lang, so dass Bombus hortorum L., den ich wiederholt als e Ranuneulaceae, 45 - Besucher beobachtete, mit seinem etwa 20 mm langen Rüssel nur einen Teil des im Sporn oft 30 mm und mehr aufsteigenden Nektars zu erlangen vermag. Die Länge des Sporns und die helle Blütenfarbe lassen darauf schliessen, dass diese Art wohl eine Nachtschwärmerblume ist, doch habe ich bei Kiel keine Sphingiden als Besucher gesehen. ar a Fu ME TE 27 a Ft Re ji el wre Ahern nee Shen 5 te 5 Ka a: ne SEE — 48, Actaea L. Protogynische Pollenblumen. Die kleinen Blüten sind zu Trauben ver- einig. In der Einzelblüte wird der Schauapparat durch die weisslichen Kelch-, Kron- und Staubblätter gebildet. 89. A.spieataL. [Ricca, Atti XIV; Kerner, Pflanzenleben II.; Del- pino, Ult. oss. II; H. M., Weit. Beob. I. S. 323; Kirchner, Beitr. $. 18.] — Die Blüten sind, nach Rieca, Kerner und Kirchner protogynisch, Mit Aus- nahme des grünlichen Fruchtknotens sind die Blüten fast ganz weiss, nur die - Spitze der Kelchblätter ist violett gefleckt, bei einzelnen Blüten zeigen auch die Staubfäden eine leicht violette Färbung. Die auseinander gespreizten Staub- blätter sind nach oben keulig verdickt. Als Besucher beobachtete Buddeberg in Nassau einen Käfer ‘ (Byturus fumatus F.) und einen Geradflügler (Forficula aurieularia L.), letzteren Pollen und auch wohl Antheren fressend. 19. Cimicifuga L. Blumen mit halbverborgenem Honig, welche am Grunde der Kronblätter in napfförmigen Gruben abgesondert wird. 90. C. foetida L. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 189.] — Die kleinen, weisslichen, zu langen Trauben vereinigten Blüten duften nach frischem Honig, S sie besitzen schaufelförmige Honigblätter. Über die sonstigen Einrichtungen der Blüten sowie über die Besucher ist nichts bekannt. 20. Delphinium Tourn. Protandrische Hummelblumen. Der Nektar wird im Grunde des Spornes _ einer oder zweier Kronblätter abgesondert und so tief geborgen, dass er nur für _ einen langen Hummelrüssel erreichbar ist. Vornehmlich die Kelchblätter dienen als Anlockungsmittel. Das obere ist gespornt; der Sporn desselben umschliesst _ den Sporn des Kronblattes oder der Kronblätter als Futteral. 91. D. elatum L. [H. M., Befr. S. 120—122; Weit. Beob. I. S. 322; - Beyer, spont. Bew.; Schulz, Beitr. II. S. 204; Knuth, Bijdr.] — Der Sporn des Kelchblattes dient, wie Herm. Müller in trefflicher Weise auseinandersetzt, nicht nur als Saftdecke, sondern nötigt auch die anfliegenden Hummeln auf - dem allein zur Befruchtung der Blüte führenden Wege den Honig zu suchen: Das hohle, spitzkegelförmige Ende der nach hinten gerichteten Fortsätze der - beiden obersten Kronblätter sondert den Honig ab uud füllt sich mit demselben 46 Banuneulaceae. so vollständig an, dass noch ein Teil desselben in den halbkegelförmigen, an der Innenseite offenen Hohlraum desselben Fortsatzes tritt. Indem beide Fort- sätze sich dicht aneinander legen, bilden sie zusammen einen Hohlkegel, der sich am Ende in zwei mit Honig gefüllte Spitzen spaltet, mithin einen in ihm vor- Fig. 16. Delphinium elatum L. (Nach Herm. Müller.) .]. Jüngere Blüte nach Fortnahme des blumenkronartigen Kelches, von vorn gesehen. 2. Die Blumenblätter in ihrer natürlichen Lage, schräg von vorn und unten gesehen. 3. Jüngere Blüte nach Fortnahme der rechten Seite des Kelches, von der rechten Seite gesehen. 4. Altere Blüte ebenso, gerade von vorn gesehen. 5. Jüngere Blüte nach Fortnahme der rechten Seite des Kelches und der Blumenkrone, von der rechten Seite gesehen. aa die beiden oberen Blumenblätter, welche sich nach hinten in zwei den Honig absondernde und beberbergende Sporne verlängert und vorn Eingang und Führung für den Hummelrüssel dar- bieten. — a* Grund derselben. — bb die beiden unteren Blumenblätter, deren dicht an einander liegende Flächen den Eingang für den Insektenrüssel nach unten einschliessen und auf ihrer Oberseite je ein Büschel gelber Haare als Saftmal darbieten, während ihre Stiele (b’, 2) so weit auseinander liegen, dass sich im ersten Blütenstadium die Staubblätter, im . zweiten die Narben zwischen ihnen hindurch (bei 5*, 2) in den Weg des Insektenrüssels stellen können. — c Aufgesprungene Antheren, welche sich hinter dem Sporneingange in den Weg des Insektenrüssels gestellt haben. — d Noch nicht aufgesprungene, nach unten gebogene Antheren, die weiblichen Blütenteile verdeckend. — e Grundfläche der (fortge- schnittenen) Staubblätter und Stempel. — f Verblühte, nach unten zurückgebogene Staubblätter. — g9 Fruchtknoten. — h Narben, die sich an dieselbe Stelle gestellt haben, wo im ersten Blüten- stadium die geöffneten Antheren standen. i Linke Hälfte des oberen Kelchblattes, welches sich nach hinten in eine verschrumpfte Spornscheide (?‘) verlängert. — k Linkes seitliches Kelehblatt. — ! Linkes unteres Kelchblatt. (3 und 5 in nat. Gr.; 1, 2 und 4 vergrössert.) dringenden Hummelrüssel, falls er lang genug ist, sicher zum Honig leitet, während er kürzerrüsseligen Insekten wegen seiner Länge den Zutritt zum Honig ver- wehrt. Die nach vorn gerichteten Teile derselben Blätter setzen den oberen Teil des Hohlkegels nach vorn fort und bieten, indem sie sich am vorderen Ende . erweitern und aufrichten, dem Hummelrüssel einen bequemen Eingang und sichere ea An Ranuneulacene. 47 Führung in die Honigbehälter. Diese vorderen Teile der oberen Kronblätter biegen sich schon bei leichtem Drucke auseinander, so dass der ganze Hummel. kopf zwischen ihnen vorzudringen vermag, mithin die Tiefe, bis zu welcher der Rüssel vorgestreckt werden muss, um die Nektarien zu erreichen und zu ent- leeren, um 6—7 mm verkürzt wird. Die Länge vom Eingange des Hohlkegels bis zum Anfange der honigführenden Spitzen beträgt etwa 20 mm, bis zum Ende derselben 26—28 mm, - so dass zur Erreichung des Nektars ein Rüssel von 13 bis 14 mm Länge nötig ist, wenn die Hummel den Kopf gänzlich in den Ein- gang steckt; zum völligen Entleeren der Nektarien ist alsdann aber ein Rüssel von 19—22 mm erforderlich. Die beiden unteren Kronblätter besitzen auf ihren nach vorn gerichteten Flächen Büschel aufrecht stehender gelber Haare, die nicht nur als Saftmal an- zusehen sind, sondern auch, indem sie sich dicht aneinanderlegen und dadurch den Eingang zum Honig auch nach unten begrenzen, der Hummel keine andere Wahl lassen, als an der einzig richtigen Stelle den Rüssel hineinzustecken. Ihre stielförmigen Teile stehen dagegen soweit auseinander, dass sie den Staubblättern und, nach deren Abblühen und Wiederabwärtsbiegen, den Fruchtblättern freien Raum lassen, sich in den dicht hinter dem Eingange liegenden Teil des Hohl- kegels aufzurichten, so dass sie unfehlbar von der Unterseite des Rüssels oder Kopfes der honigsaugenden Hummeln gestreift werden müssen, mithin Kreuzung herbeigeführt wird. Die Staubblätter sind anfangs (im noch nicht aufgesprungenen Zustande) nach unten geschlagen, richten sich dann in dem Masse, in welchem ihre An- theren sich öffnen, auf, sich dabei dem eindringenden Hummelkopfe in den Weg stellend, und biegen sich, wenn sie verblüht sind, wieder nach unten, um den sich jetzt aufrichtenden Griffeln mit den nunmehr herangereiften Narben Platz zu machen. Spontane Selbstbestäubung ist daher ausgeschlossen und Fremd- bestäubung zur Befruchtung nötig. Erstere ist, nach Darwin, ohne Erfolg, wenn sie künstlich herbeigeführt wird. Die Aussaugung des Honigs kann auf _ regelrechtem Wege, wie oben nachgewiesen, nur von Hummeln mit einer Rüssellänge von 19—22 mm herbeigeführt werden. Von den mittel- und nord- deutschen Bienen besitzen nur zwei eine solche, nämlich Anthophora pilipes F. (= Podalirius acervorum L.) und Bombus hortorum L. Die Flugzeit der ersteren ist aber zur Blütezeit von Delphinium elatum L. bereits vorüber, so dass nur noch die Gartenhummel als regelrechter Befruchter dieses Ritter- sporns übrig bleibt. In der That ist diese Art bisher fast als der einzige regelrecht honigsaugende und dabei befruchtende Besucher von Delphinium elatum L. von Müller in Gärten von Lippstadt, von mir in Kieler Gärten beobachtet, wenn- gleich auch manche unserer anderen Hummelarten vermöge ihrer Rüssellänge im- stande wären, wenigstens einen Teil des Honigs zu erlangen, z. B. B. agrorum F. mit 10—15 mm und B. senilis Sm. mit 14—15 mm langem Rüssel. Bei Strass- burg beobachtete H. Müller Anthophora personata Ill. 2. Im Riesengebirge beobachtete Schulz Einbruchslöcher an den Blütenspornen, die ohne Zweifel von honigraubenden, kurzrüsseligen Bienen gebissen waren. 48 Ranuneulaceae. 92. D. Staphysagria L. stimmt nach Hildebrand in Bezug auf Blüten- einrichtung und Besucher mit vor. im allgemeinen überein. 93. D. Consolida L. [H. M., Befr. S. 122, 123; Weit. Beob. L. S. 322, 323; Kirchner, Flora S. 274; Schulz, Beitr. II. S. 204; Knuth, Herbst- beobachtungen ; Weit. Beob. S. 231.] — Die Blüteneinrichtung dieser Art unter- scheidet sich, wie Herm. Müller zuerst auseinandergesetzt hat, von derjenigen der vorigen .besonders durch die Verwachsung der vier Kronblätter. Dadurch verschmelzen die Fortsätze der beiden nach hinten gerichteten oberen Kron- blätter zu nur einem Sporn von 15 mm Länge, der in seinem Grunde den Honig absondert und birgt. Die nach vorn gerichteten Lappen der vier Kronen- blätter bilden ausserdem eine am Eingange 7 mm weite Scheide, welche den Hummelkopf bequem aufzunehmen vermag. Da sie nur nach unten offen ist, wird hier im Anfange des Blühens der Pollen, später die Narbe von der Unter- seite des Hummelkopfes berührt, da die Staub- und Fruchtblätter sich wieder in derselben Reihenfolge, wie bei D. elatum entwickeln. Mithin ist auch bei D. Consolida bei regelrechter Honigausbeute Fremdbestäubung gesichert. Spon- tane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen; künstlich vorgenommene Selbstbe- stäubung ist von ziemlich unvollkommenem Erfolge. Da, wie erwähnt, die Länge des Sporns, ausser dem 7 mm langen Ein- gange, 15 mm beträgt, so würde auch ein Rüssel von 15 mm Länge hinreichen, um bis zum Sporngrunde vorzudringen. Von den nord- und mitteldeutschen Hummelarten sind (— wieder abgesehen von Anthophora pilipes F. mit 19 bis 21 mm langem Rüssel, deren Flugzeit aber zur Blütezeit des Feld - Rittersporns bereits beendet ist —) eine Anzahl mit so langem Rüssel ausgestattet (vgl. Bd. I, S. 190), doch ist nur Bombus hortorum L. (mit 17—21 mm langem Rüssel) allein imstande, ohne grösseren Zeitverlust bis zum Nektar vorzudringen, während die übrigen Arten genötigt sind, den Kopf zwischen die vier als Eingang dienenden Lappen der Kronblätter zu zwängen. Überall, wo Beobachtungen über die Be- sucher von Delphinium Consolida L. gemacht sind (in Westfalen, Thüringen, Schleswig-Holstein), ist Bombus hortorum L. als der normale Besucher und Be- fruchter beobachtet worden. Mit grösster Emsigkeit fliegt diese Hummel von Blüte zu Blüte, fortwährend Kreuzung herbeiführend, wofür ihr dann aller Honig dieser Blume zufällt. Gelegentlich allerdings stellen sich andere Gäste ein, be- sonders Schmetterlinge (Vanessa-, Pieris-, Satyrus-, Hesperia-Arten), die mit ihrem langen, dünnen Rüssel meist bis zum Honig kommen, ohne Staub- und Fruchtblätter zu berühren. Auch die Honigbiene (mit nur 5—7 mm langem Rüssel) sah ich als gelegentlichen Besucher vergeblich nach Nektar suchend, mit dem Rüssel in den Sporn eindringen und dabei gelegentlich Fremdbestäubung herbeiführen. In Thüringen sind die Sporne von Honigräubern, also von kurzrüsseligen Hummeln erbrochen beobachtet, doch konnte Schulz die Atten- täter nicht erwischen; hier sah H. Müller auch B. lapidarius L. 2 saugend. Schletterer beobachtete bei Pola die Wollbiene Anthidium manicatum L. 94. D. Ajaeis L. [Sprengel, $. 277, 278; Knuth, Herbstbeob.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Spornlänge 'an Gartenpflanzen bei Kiel 15—18 mm. Als regelrechten Besucher und Be- fruchter sah ich wieder Bombus hortorum L., als gelegentlichen Befruchter wieder die Honigbiene, der es natürlich nicht gelang, bis zum Honig vorzudringen; als Honigdieb stellte sich hin und wieder Vanessa Jo L. ein. 3 95. D. grandiflorum Jord. besitzt, nach Jordan, an den hinteren Staub- blättern nach aussen gerichtete Antheren, an den seitlich und vorn stehenden seitwärts nach aussen gerichtete. 21. Aconitum Tourn. Litt.: Kronfeld, Aconitumblüte (Englers Jahrb. Bd. XL) BE: Protandrische Hummelblumen. Die grossen, blauen, violetten, buntge- scheekten oder lebhaft gelben Kelchblätter dienen im Verein mit den kleineren Kronblättern als Anlockungsmittel.' Die Augenfälligkeit wird noch erhöht durch - die meist reichblütigen und traubigen Blütenstände. Die beiden oberen Kron- blätter sind in langgestielte, vom oberen Kelchblatte, dem Helme, bedeckte kapuzenförmige Honigbehälter umgewandelt. M. Kronfeld bezeichnet den Stiel des Honigblattes der Aconitum-Blüte - äls eine Hohlschiene, in welche die honigsaugenden Hummeln den Rüssel ein- 5. 6. 7. 8. 9. ; Fig. 17. Allmähliche Vervollkommnung der Nektarien bei Aconitum. (Nach M. Kronfeld.) 1. Nektarium von Aconitum heterophyllum Wall. (völlig spornlos). 2. A. pai- matum Wall. (mit seichter Ausbuchtung). 3. A. Napellus L. (mit etwas stärkerer Aus- ' buchtung und verlängerter Lippe). 4. A. Anthora L. und A, columbinum L. (mit noch stärkerer Ausbuchtung). 5. A. paniculatum Lam. (Sporn deutlich abgesetzt), 6. A. volu- bile Pall,E. villosum Rgl. (mit buckelförmiger Erhebung des Rückens). 7. A. Fischeri _ Reichenb. (einwärts gebogen). 8. A. septentrionale Koelle (einwärts gerollt), 9. A, Lyeoetonum L. (noch stärker einwärts gerollt). führen, um ihn nach vor- und aufwärts bis zur eigentlichen Honigquelle vor- - zuschieben. Das Nektarium zeigt, wie Kronfeld nachweist, bei den verschiedenen Arten eine verschiedene Ausbildung (s. Fig. 17). Die einfachste Form findet sich bei A. heterophyllum Wall, einer ostindischen Art, bei welcher an einem ziem- Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 4 50 Ranunculaceae., lich dicken Stiele eine unterwärts offene Kappe sitzt, deren freier Rand nur eine kurze Lippe aufweist. Bei A. palmatum Wall. tritt der Sporn zuerst als seichte Ausbuchtung auf; bei A. Napellus L. ist die Lippe verlängert und ausgeweitet; noch merklicher tritt der Sporn bei A. Anthora L. und A. columbinum Nutt. hervor, um bei A. paniculatum Lam. deutlich abgesetzt zu erscheinen; bei dem japanischen A. Fischeri Reichenb. ist der Sporn nach Art eines Flamingoschnabels vorgezogen und einwärts gebogen; bei A. septentrionale Koelle ist der Sporn rüsselförmig bis zu einer Länge von 6 mm ausgezogen; bei A. Lycoctonum L. ist er endlich zu 1!/a Win- dungen aufgerollt. Die Aconitum-Blüten sind, wie Kronfeld sich ausdrückt, Hummelblumen par excellencee. Der Hummelkörper füllt das Innere einer Aconitum-Blüte gerade BR MEER - Acunitum Fig. 18. Verbreitungskarte der Arten der Gattungen Aconitum und Bombus. (Nach Kronfeld.) aus. Macht man einen Abguss des Blüteninneren von Aconitum, so stimmt derselbe auffallend mit den äusseren Körperformen eines mittelgrossen Hummel- weibchens überein. Aconitum ist in der That von Bombus abhängig: dort, wo Hummelbesuche nicht zu verzeichnen sind oder wo Hummeln bloss seitlich ein- brechen, muss Aconitum aussterben. Am besten lässt sich die Abhängigkeit der Eisenhutarten von den Hummeln durch eine Zusammenstellung der Verbreitung von Aconitum und Bombus erkennen. Ein Blick auf die Karte (Fig. 18) zeigt, dass der Verbreitungskreis der Eisenhutarten in jenen der Hummeln vollständig hineinfällt und sich mit dem Hauptareal desselben deckt, d. h. die Gattung Aconitum ist in ihrem Vorkommen an das Insektengenus Bombus gebunden. Ranuneulaceae. 51 9%. A. Napellus L. [Sprengel, S. 278, 279; H. M., Alpenblumen S. 137—139; Beyer, spont. Bew.; Knuth, Weit. Beob.; Rügen u. s. w.] — Das obere, grosse Kelchblatt der aufrecht stehenden Blüte ist nieht nur ein Teil des Schauapparates, sondern dient auch als Schutzdach für die beiden Nektarien und die darunter liegenden Staub- und Fruchtblätter, Die drei unteren kleineren Kelchblätter dienen im Verein mit den beiden unteren Kronenblättern- gleichfalls der Anlockung, sind aber auch die Anflugstellen und E. Fig. 19. Aconitum Napellus L. (Nach Herm. Müller.) 4A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. Die (dunkel gehaltenen) Staubblätter haben sich aufgerichtet, ihre Antheren sind geöffnet und mit weissem Pollen bedeckt. B. Dieselbe Blüte, von der Seite gesehen. a ein von Bombus mastrucatus gebissenes Loch. C. Dieselbe im Längsdurchschnitt. D. Staub- und Fruchtblätter im ersten (männlichen) Blütenstadium: Die Antheren sind zum Teil geöffnet, die Narben noch unentwickelt. a! noch nicht aufgesprungene Antheren an noch zurückgebogenen Filamenten. a? sich aufrichtende Staubblätter. a” aufge- richtete, pollenbedeckte Staubblätter. a* entleerte und sich wieder zurückbiegende Staub- blätter. a® entleerte und wieder ganz zurückgebogene Staubblätter. E. Staub- und Frucht- blätter im zweiten (weiblichen) Blütenstadium: Die Staubblätter sind sämtlich entleert und zurückgebogen, die Narben entwickelt. (A.—C. natürl, Grösse; D, E. Vergr. 2: 1.) Standflächen für die in die Blüte hineinkriechenden Hummeln; endlich vervoll- ständigen sie das Schutzdach für die Staub- und Fruchtblätter. Die beiden oberen Kronenblätter sind in charakteristische Nektarien umgewandelt, deren etwa 15 mm langer Stiel sich der Biegung des Helmes anschmiegt und dann in ein unten offenes und. mit geschweiftem Mündungslappen versehenes, oben ge schlossenes und knotig angeschwollenes Gefüss übergeht. Die knotige An- schwellung ist aussen blauschwarz, innen grünlich gefärbt und sondert an der Innenseite eine so grosse Menge Nektar ab, dass dieser in Form eines grossen Tropfens an dem verengerten Halse des Nektariums hängt. Die zahlreichen Staubblätter liegen anfangs mit nach unten umgebogenen, unaufgesprungenen Staubbeuteln im Blüteneingange. Alsdann richten sie sich 4* 52 Ranuneulaceae. in dem Masse, in welchem die Staubbeutel aufspringen, in die Höhe und bieten den zum Honig vordringenden Hummeln den Pollen dar, der an der Unterseite des Insektes haften wird. Während dieses ersten Blütenzustandes sind die 3—-5 Fruchtblätter noch unentwickelt und werden von den Staubblättern so dicht um- schlossen, dass sie völlig verdeckt sind. Die Staubblätter biegen sich in dem Masse, in welchem sie abblühen, wieder nach unten; dabei sind zur Zeit der Verstäubung die Beutel der vorderen Staubblätter nach hinten, die der seitlichen nach innen, die der hinteren vorwiegend seitlich gerichtet. Sind alle Staubblätter abgeblüht, so entwickeln sich die Narben, die dann, befreit von den sie bisher um- schliessenden Staubblättern, nunmehr den Blüteneingang beherrschen, so dass Hummeln, welche pollenbedeckt von einer im ersten Zustande befindlichen Blüte kommen, die Narben belegen und so Fremdbestäubung herbeiführen müssen. Spontane Selbstbestäubung ist daher in der Regel ausgeschlossen; doch kommt es vor, dass ein oder zwei Staubblätter noch mit Pollen behaftet und noch nicht dem Blütengrunde wieder zugebogen sind, wenn die Narben sich entwickeln, so dass in solchen Ausnahmefällen spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Besucher und Befruchter sind ausschliesslich Hummeln. Überall, wo ich die Pflanze in Gärten beobachtete (bei Kiel, auf den nordfriesischen Inseln, in Mecklenburg, auf Rügen, in Thüringen u. s. w.), fand ich die Garten- hummel (Bombus hortorum L. 9), vereinzelt auch die Erdhummel (Bombus terrester L. 2) als Besucher, honigsaugend.. Hermann Müller beobachtete in den Alpen Hummelarten honigsaugend oder pollensammelnd, eine Hummel (Bombus mastrucatus Gerst.) den Helm anbeissend und aus der Öffnung Honig raubend, doch auch einzelne Exemplare dieser Art auf normalem Wege Honig saugend. Ein von H. Müller in den Alpen als Blütenbesucher beobachteter Schmetterling (Lycaena sp.) suchte vergeblich, Honig zu erlangen. Frey-Gessner beobachtete in der Schweiz die Bienen: 1. Bombus agrorum F. @ 8 9. 2. B. alticola Kriechb. 8 J. 3. B. brevigena Ths. (= mastrucatus Gerst.). 4. B. Gerstaeckeri Mor. 2 8 5’ (besonders die Nest- oder Mutterweibchen). 5. B. hortorum L. 9 (abgeflogen) 8 J. 6. B. mendax Gerst. 1 9‘, zahlreiche 8, 1%. 7. B. pratorum L.; v. Dalla-Torre in Tirol: B. alticola Kriechb.; Gerstäcker bei Kreuth die Hummeln: 1. Bombus hortorum L. die Blüten „gleich anderen Hummel - Arten häufig am Grunde aufbeissend‘“; 2. B. Gerstaeckeri Mor.; 3. B. mastrucatus Gerst. 2 8, welche die Blüten „von der Basis her aufbissen“ ; 4. Psıthyrus globosus Ev.; Schletterer in Tirol die Gartenhummel. Alfken beobachtete bei Bremen die Hummeln: 1. Bombus agrorum F. 2. B. hortorum L. 3. B. silvarum L. und in Tirol am Schlern 4. B. Gerstaeckeri Mor. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 3 Hummeln und den Taubenschwanz als Besucher. (A. a. O. 8. 381, 382.) In Dumfriesshire in Schottland (Scott-Elliot, Flora S. 7) ist eine Hummel als Besucher beobachtet. Ausserdem beobachteten, nach Kronfeld, Handlirsch in Nieder-Öster- reich 8, Hoffer in Ober-Österreich 10 Hummelarten, von denen die kurz- rüsseligen (B. mastrucatus, terrester, soroensis, mendax) den Honig durch Einbruch gewannen. Ranunculaceae. 58 97. A. variegatum L. ist von Schulz in Thüringen mit Einbruchslöchern beobachtet. Kronfeld sah Bombus agrorum $ und 2 und hortorum 2,88 in Österreich normal saugen, dagegen Halietus morio und andere kurzrüsselige Insekten vergeblich nach Honig suchen. lichen mit derjenigen der vorigen überein, doch ist der Nektar so tief geborgen, dass er nur den Hummeln mit allerlängstem Rüssel zugänglich ist. Der Helm der gelben Blüte ist ein fast rechtwinkelig auf- steigender Cylinder, welcher dem Nektarium als Schutzhülle dient. Letzteres bildet ein spiralig aufgerolltes Gefäss, dessen 1!/e Spiralwindungen sich mit Honig füllen und welches daher eine sehr reichliche Menge Nektar absondern und fassen kann. Der Stiel desselben ist etwa 20 mm lang, und da die honigsaugenden Hummeln in dem einen Cylinder bildenden Helme keinen Halt haben, sondern sich nur an den Btaub- und Fruchtblättern halten können, Be ao hit älaen T. so ist auch ein etwa 20 mm langer Rüssel (Nach. Herm, Müller.) erforderlich. N A. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande, In Mittel- und Norddeutschland von der Seite gesehen. Nat. Gr. B. Die- R i Ben selbe im Längsdurchschnitt (fast 2: 1). Die wird der gelbe Eisenhut ausschliesslich von oberen Staubblätter sind schon abgefallen. Bombus hortorum L., in den Alpen fast ausschliesslich von B. opulentus Gerstäcker == B. Gerstaeckeri Morawitz) besucht'). Diese beiden Hummeln besitzen von allen ihren in den genannten Gebieten vorkommenden Gattungsgenossen den !) Frey-Gessner (Exkursionen 1880) wies zuerst darauf hin, dass die alten 9 vonBombusGerstaeckeri Mora witz konsequent auf Aconitum LycoetonumL., die 9 und j' auf A. NapellusL. fliegen, eine Erscheinung, welche von Dalla Torre als Heterotrophie bezeichnet hat. (Vgl. Bd. I, S. 191.) Dieser Forscher erklärt die Erscheinung durch die äusserst kurze Arbeitszeit des B. Gerstaeckeri, der erst im Juli erscheint und selbstverständlich Ende September, Anfang Oktober verschwindet und da- durch, dass mit den Mutterhummeln gleichzeitig $ und 5 (vom 20. August ab) er- scheinen, es also im Interesse der Art liegt, dass sie verschiedene Blumen besuchen. Heterotrophie (Zreoos, zoopj) nennt v. Dalla Torre diese Erscheinung insofern mit Recht, als in jenen Gegenden, in welchen A. Lycoetonum und A. Napellus zu- sammen in grosser Menge vorkommen, nach allen bisherigen Beobachtungen die 9 von B. Gerstaeckeri wirklich nur A. Lycoetonum, die 9 und ' aber ausschliesslich A. Napellus zu besuchen scheinen, also eine wirkliche Teilung des Tisches (Verschieden- 4 Ranuneulaceae. or längsten Rüssel: B. hortorum einen von 21, B. Gerstaeckeri von 22 mm. Auch Alfken bemerkte, nach einer brieflichen Mitteilung an mich, am Aufstieg zum Schlern in Tirol B. hortorum L. 2 8, sehr hfg. in Gesellschaft der Weibchen von B. Gerstaeckeri Mor. in den Blüten von A. Lycoctonum eifrig Honig saugen. — In Jämtland (im mittleren Schweden) sah Aurivillius ausser B. hortorum L. auch häufig B. consobrinus Dahlb. als Befruchter. Letzterer steht dem ersteren so nahe, dass Schmiedeknecht ihn (Apidae Europaeae p. 295, 297, 305) als eine Form desselben bezeichnet. — Endlich hat Mae Leod in den Pyrenäen auch wieder B. hortorum L. als Besucher von A. Lyeoc- tonum L. var. pyrenaicum Ser. (als Art) angetroffen. Ausserdem sah dieser Forscher auch zahlreiche Exemplare von B. Gerstaeckeri Mor. @ dem Nektar dieser Blume nachgehen und dabei Fremdbestäubung bewirken. Es ergiebt sich aus diesen Beobachtungen also, dass A. Lycoctonum L. überall von Hummeln mit ausnahmsweise langem Rüssel besucht und befruchtet wird. Sonst ist in den Alpen und Pyrenäen nur noch B. mastrucatus Gerst. an den Blüten des gelben Eisenhut beobachtet, teils pollensammelnd, teils den Helm in der Höhe des Nektariums anbeissend und so Honig raubend. Auch in Mitteldeutschland und in Schweden sind kurzrüsselige Hummeln als Honigräuber beobachtet, wie B. terrester L. und B. alticola Kriechb. Pollensammelnd ist in Schweden auch B. jonellus K. = B. serimshiranus K. bemerkt. Aurivillius und Mac Leod beobachteten (in Schweden bezw. in den Pyrenäen) zwei meist scharf getrennte Blütenformen, zwischen denen sich aller- dings hie und da Übergänge finden: a) orthocera Knuth: Sporn fast gerade, stärker, die Spitze stumpfer; b) campylocera Knuth: Sporn mehr oder weniger stark, zuweilen fast halbkreisförmig aufwärts gebogen, enger, gegen die Spitze schmaler. (Im Knospen- zustande ist auch der Sporn von Form b gerade.) 99. A. AnthoraL. [Mac Leod, Pyreneeenbl.] — Die blassgelben Blumen sind weit geöffnet. Der Helm hat über der Mündung der Blüte einen nach vorn gerichteten, gebogenen Schnabel. Die beiden seitlichen Kelchblätter sind von innen konkav und wollig behaart. Als Anflugsstelle und Halteplätze dienen die drei oder zwei übrigen Blumenblätter. Die schwarzen Staubblätter stechen gegen die sonstige allgemeine Färbung der Blüte stark ab, wodurch die Blumen sehr augenfällig werden. Die Entwickelungsfolge der Staub- und Fruchtblätter ist dieselbe wie bei A. Napellus. Die Anzahl der gleichzeitig entwickelten Staub- blätter ist gering, woraus folgt, dass die Blume lange Zeit in dem nämlichen heit der Nahrung) stattfindet oder wenigstens stattzufinden scheint. (Nach Hoffer, Naturw. Miscell. 1889, S. 21, 22.) Hoffer (a. a. O., S. 23—25) bemerkte jedoch in Steiermark an Standorten, an welchen A. Napellus sehr häufig ist, während A. Ly- eoctonum nur höchst selten auftritt, B. Gerstaeckeri Q auch an A. Napellus fliegen, so dass die von v. Dalla Torre am Schlern in Tirol beobachtete Heterotrophie in Steiermark nicht vorkommt, sondern hier alle drei Formen oder Geschlechter (2 8 $) hauptsächlich von A. Napellus leben. EEE RITTER IM Magnoliaceae, 55 Zustande bleibt. — Besucher hat Mac Leod nicht beobachtet. Hoffer be- obachtete bei Graz Bombus Gerstaeckeri 8 saugend. 100. A. septemtrionale Koell. ist, nach Axell (Anordn. S. 34), gleich- falls protandrisch. 101. A. Cammarum L. [A.Stoerkianum Rchb.] — In Gärten beobachtete Schneider (Tromsö Museums Aarshefter 1894) im arktischen Norwegen Bombus hortorum als Besucher. Sonst beobachtete er diese Hummel dort nirgends. 22. Paeonia Tourn. Protogyne Pollenblumen (?). Die grossen, roten Kronblätter dienen als Schauapparat. 102. P. offieinalis L. Die nur am Tage geöffneten Blüten besitzen nach Kerner Nachtschattenduft. Als Besucher sah ich in Gärten bei Kiel Bombus terrester L. %, ver- geblich nach Honig suchend. 103. P. Moutan Sims (P. arborea Don). Die Befruchtung dieser aus China stammenden Art wird nach Delpino regelmässig durch Käfer (Cetonien) bewirkt, wobei diese besonders die am Grunde der Fruchtknoten sitzende fleischige Scheibe belecken. 2. Familie Magnoliaceae DC. 104. Illieium religiosum L. In der Blütenmitte befinden sich, nach Delpino (Appl. S. 10), kleine, Narbenpapillen ähnliche, saftreiche Drüsen, durch welche wahrscheinlich Käfer (Cetonien) angelockt werden, welche honig- leckend die Befruchtung vermitteln. 105. Magnolia Yulan Desf. (Aus China stammend.) Die weissen, duften- den, aufrechten, lilienförmigen Blüten sind, nach Delpino (Ult. oss.), protogyne Bienenblumen. Im ersten (weiblichen) Blütenzustande sind die besuchenden _ Bienen weder imstande, an den glatten Kronblättern emporzukriechen, noch von den in der Blütenmitte aufrecht stehenden, kurzen Stempeln zu entkommen, sondern sie bleiben bis zum Eintritt des zweiten (männlichen) Blütenzustandes, in welchem die Staubbeutel aufspringen, gefangen. Alsdann können sie, mit Pollen bedeckt, die Blüte verlassen und werden beim Besuche einer anderen, im ersten Zustande befindlichen, diese mit dem Blütenstaube der ersten belegen, 106. M. grandiflora L. (In Florida heimisch.) Die weissen, duftenden, protogynen Blüten werden, nach Delpino (Ult. oss. S. 233—235), von Käfern (Cetonien) besucht und befruchtet. Im ersten Blütenzustande finden sie unter den drei inneren Kronblättern, welche über den Fruchtblättern ein Gewölbe bilden, ein warmes und honigbietendes Obdach, welches sie erst verlassen, wenn die Kronblätter beim Aufspringen der Antheren abfallen. Mit Pollen bedeckt, begeben sie sich alsdann wieder in eine im ersten Zustande befindliche Blüte, 56 Anonaceae. — Menispermaceae. — Calycanthaceae., deren bereits entwickelte Narbe sie daher belegen müssen. Selbstbestäubung ist infolge der ausgeprägten Protogynie ausgeschlossen. Besucher sind Cetonia aurata L. und Oxythyrea funesta Poda (= C. stietica L.) 3. Familie Anonaceae Juss. 107. Asimina triloba Dunal. In der Mitte der ‚hängenden, protogynen Blüten erheben sich, nach Delpino (a.a. O.S. 231), die Staubblätter als eine Halbkugel, an deren Mitte einige Griffel mit den Narben hervortreten. Im ersten (weiblichen) Zustande liegen die drei inneren Kronblätter, an deren Grunde der Honig abgesondert wird, den Staubblättern dicht an, so dass die besuchen- den Insekten (Fliegen) die bereits entwickelten Narben berühren müssen, wenn sie zum Honig gelangen wollen. Im zweiten (männlichen) Zustande sind die Narben vertrocknet, die inneren Kronblätter haben sich gehoben, so dass die jetzt pollenbedeckten Antheren auf dem Wege zum Honig berührt werden, mithin Fremdbestäubung in jüngeren Blüten durch den Pollen älterer herbeigeführt werden muss. — Als Besucher beobachtete Delpino folgende sieben von Rondani bestimmte Museiden: 1. Calliphora erythrocephala Mg., 2. Lucilia sericata Mg., 3. Cyrtoneura pascu- orum Mg., 4. C. stabulans Fall., 5. C. assimilis Fall., 6. Homalomyia prostrata Rossi, 7. Megaglossa umbrarum Mg. 4. Familie Menispermaceae DC. 108. Akebia quinata Des. Nach Francke (Diss. 1883) findet Fremd- bestäubung durch Wind oder Insekten statt. Die weiblichen Blüten sind lange vor den männlichen entwickelt. 5. Familie Galyeanthaceae Lindl. 109. Chimonanthus fragrans Lindl. (Calycanthus praecox L.) Die grünlich-weissen, stark duftenden, vor den Blättern erscheinenden Blüten sind, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1869), protogynisch. Im ersten Zustande sind die noch unentwickelten Antheren von den Narben entfernt, welche mit dem Pollen anderer, bereits im zweiten Zustande befindlicher Blüten durch Vermitte- lung von Insekten belegt werden können. Im zweiten Stadium überragen die aufgesprungenen Antheren die Narben, so dass erstere von den Besuchern ge- streift werden müssen. Auch Entleutner (Die sommergrünen Ziergehölze von Südtirol) schildert die Blüten als protogynisch: Im ersten Blütenzustande bilden die Staubblätter in der ‘erst halb geöffneten Blüte einen Trichter, aus dessen Mitte sich die von sterilen Staubblättern umgebenen Fruchtblätter mit den bereits belegungsfähigen Narben erheben. Im zweiten Stadium legen sich die bis dahin gegen die Blüten- ae a En a ei 23 Berberidacene. 57 hülle zurückgebogenen Antheren an die Fruchtblätter und verdeeken und über- ragen diese dabei vollständig. Dann öffnen sich die Antheren, so dass ein be- suchendes Insekt nun zwischen Antheren und Blütenhülle zu dem im Blüten- grunde abgesonderten Honig vordringen muss. Fliegt es dann auf eine im ersten Blütenzustande befindliche Blume, so belegt es die Narbe derselben, da es alsdann nur _den--kegelförmigen Raum zwischen Antheren und Narben be- nützen kann, um zum Nektar zu gelangen. Als Besucher sah Delpino (Altri app. S. 59) bei Florenz eine Biene (Osmia). 110. Calycanthus floridus L. Die braunen, schwach erdbeerduftenden, honiglosen Blumen dieses aus Nordostamerika stammenden Strauches sind, nach Delpino (Ult. oss. in Atti XVII und Altr. app. S. 58), protogynisch mit kurz- lebigen Narben. Als Befruchter wirken wahrscheinlich Rosenkäfer (Cetonien). 6. Familie Berberidaceae Ventenat. 23. Berberis L. Homogame Blumen mit halbverborgenem Honig, welche zu reichen Trauben vereinigt sind, so dass trotz der verhältnismässigen Kleinheit der Einzelblüten sie durch ihre Zusammenhäufung recht augenfällig werden. So- wohl die Innenseite der Kelchblätter als auch die Kronblätter sind gelb gefärbt. Der Nektar wird an der Innenseite der Kronblätter nahe dem Grunde derselben von je zwei fleischigen Polstern abgesondert und von den konkaven Kronblättern ziemlich gut geborgen. Viele Arten haben reizbare Staubblätter, welche sich bei Berührung der Innenseite ihrer Basis plötzlich gegen den Stempel bewegen. 111. B. vulgaris L. [Sprengel, -S. 203—206; H. M., Befr. 124—126; Weit. Beob. I. S. 323; Alpenbl. S. 142; Kirchner, Flora S. 255; Knuth, Grundriss S. 21; Bijdr.] — Sprengel, welcher die Blüteneinrichtung zuerst be- schrieb, deutete sie auf Selbstbestäubung: „Wenn ein von einem Insekt berührtes Filament sich an das Pistill anlegt, so drückt es die innere staubvolle Spitze dicht an das Stigma an, und weil dieses feucht ist, muss ein Teil des Staubes an demselben haften. Auf solche Art wird das Stigma nach und nach rings- herum mit Staub versehen und der Fruchtknoten befruchtet.“ Herm. Müller wies diese Auffassung als irrtümlich nach und deutete die Blüteneinrichtung auf Fremdbestäubung: Die Blüten stehen wagerecht oder schräg abwärts (nicht senkrecht wie Sprengel beschreibt und abbildet); sie sind daher, wie Herm. Müller hervor- hebt, durch ihre Stellung nicht völlig gegen das Eindringen des Regens geschützt, doch geschieht dies ziemlich erfolgreich durch die konkaven, an der Spitze noch stärker einwärts gekrümmten drei inneren Kelchblätter und die sechs ebenso beschaffenen Kronenblätter, welche die Staubblätter im ungereizten Zustande völlig in sich aufnehmen und die Staubbeutel mit ihren Spitzen überdeeken. 58 Berberidaceae. Die Nektardrüsen bilden zwei dicke, orangefarbene Anschwellungen am Grunde jedes Kronblattes und liegen so dicht aneinander, dass sie sich berühren. Die Staubblätter liegen im ungereizten Zustande den Nektarien so dicht an, dass der Nektar sich in den Winkeln zwischen den Staubfäden und dem Fruchtknoten ansammelt. Als Narbe dient, wie schon Sprengel erkannt hat, der klebrige Rand der auf dem Fruchtknoten sitzenden Scheibe. Sie ist mit den Staubblättern gleichzeitig entwickelt. | Fig. 21. Berberis vulgaris L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte von oben gesehen. a die drei inneren, grossen Kelchblätter, welche durch Grösse und Farbe mit zur Anlockung dienen, 5 äussere, 5’ innere Kronblätter, e Honigdrüsen, d Staub- fäden, e Narbe. 2 Stellung der nach, dem Griffel hin bewegten Staubblätter. 3 Kronblatt mit den beiden dicken, fleischigen, orangeroten Saftdrüsen e. 4—7 Staubblätter in den ver- schiedenen Zuständen des Aufspringens, Aufrichtens und Drehens der Staubmassen von aussen gesehen. 4 Staubblatt mit noch geschlossenen Staubbeuteln. 5 Die äussere Haut des rechten Beutels hat sich unten klappenförmig ringsum abgelöst und beginnt das freie Ende mit der an ihr haftenden Staubmasse aufwärts zu drehen. 6 Beide Klappen in fast vollendeter Auf- wärtsdrehung. 7 Beide Klappen haben sich so gedreht, dass sie die Staubmassen der Blüte- mitte zukehren. 7b Ein solches Staubblatt von der Blütenmitte her gesehen. Indem Insekten den Nektar aufsuchen, berühren sie den verbreiterten, reizbaren Grund der Staubfäden und veranlassen dadurch diese zu einer plötz- lichen Einwärtsbewegung nach dem Stempel zu, so dass der Kopf oder der Rüssel des Insektes zwischen die aufgesprungenen Antheren und den mit diesen gleich hoch stehendem Narbenrand gerät. Meist verlassen dann die Insekten die eben besuchte Blüte und begeben sich zu einer anderen, so dass sie in. dieser, wenn sie mit der bestäubten Seite die Narbe berühren, Fremdbestäubung be- wirken. Bei ausbleibendem Insektenbesuche tritt beim Verwelken der Blüte spontane Selbstbestäubung ein, indem. die Antheren von selbst mit der Narbe in Berührung kommen. Sie scheint jedoch nicht stets von Erfolg zu sein, da zahlreiche Blüten die Früchte nicht ausbilden. Nach Pfeffer wird die Bewegung der Staubblätter durch Wasserzufluss nach der gereizten Stelle hervorgerufen. Nach Chauveaud (Comptes‘ rendues Bd. 119) ist jedoch ein besonderes Gewebe an der Bewegung beteiligt, welches Berberidaceae. 59 aus langgestreckten, fest aneinander gefügten, engen Zellen besteht, zwischen denen sich, namentlich an den Enden, kleine Intercellularräume befinden. Die - _Querwände dieser Zellen sind dünn, ihre Längswände dagegen dick, mit zahl- reichen eingestreuten dünnen Stellen. Diese letzteren ermöglichen sowohl einen sehr schnellen Austausch zwischen den Zellen, als auch eine schnelle Beugung ‚dieses elastischen Gewebes.- Dasselbe ist von dünnwandigen Zellen überdeckt, deren Inhalt das reizbare aktive Element bildet. Im Ruhezustande bildet das Protoplasma jeder Zelle des Bewegungsgewebes ein dickes, der Zellhinterwand anliegendes Band. Wird es gereizt, so wird es plötzlich schlaff, breitet sich aus, krümmt sich zu einem Bogen und, während seine Ränder an den Transversal- wänden ziehen, presst seine konvexe Mitte gegen die äussere Wand, welche sich noch stärker wölbt, so dass die Zelle sich verkürzt und dicker wird. Diese Verändernng des Bewegungsgewehes hat eine Krümmung des Fadens nach innen zur Folge. Besucher und Befruchter sind, der Bergung des Nektars entsprechend, meist mittel- und kurzrüsselige Insekten. Sie saugen sämtlich Honig, nur einige Bienen sammeln auch Pollen. Als Besucher beobachteten H. Müller (1) und ich (!): - A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Coccinella conglobata L. = l4punetata L. sgd. (1); 2. C. septempunctata L., häufig, sgd. (!); 3. C. variabilis Hbst., hld. (1). b) Der- mestidae: 4. Attagenus pellio L., sgd. (1). B. Diptera: a) Museidae: 5. Musca corvina F,, sgd. (1); 6. Musca domestica L., sgd. (1, !); 7. Onesia cognata Mg., w. v. (1); 8. O. floralis R.- D., w. v. (1); 9. O. sepulcralis Mg., w. v. (1). b) Syrphidae: 10. Ascia podagrica F., häufig, sgd. (1); 11. Eristalis arbustorum L., sgd. (1, 1); 12. E. nemorum L., w. v. (1); 13. E. pertinax Scop., w. v. (!); 14. E. tenax L., w. v. (1, !); 15. Helophilus floreus L., . v. (1); 16. H. pendulus L.. w. v. (1, !); 17. Rhingia rostrata L, w. v. (1, !); 18. Syr- ‚phus balteatus Deg., w. v. (!). C. Hymenoptera: a) Apidae: 19. Anthrena albicans Müll. 9, w. v. (1, !); 20. A. fulva Schrk. 9, ziemlich häufig, sgd. und psd. (1); 21. A. fulvicrus K. 5‘, in Mehrzahl, sgd. (1); 22. A. helvola L. /, sgd. (1); 23. A. praecox Scop. 2, w. v. (1); 24. A. trimmerana K. 9, w. v. (1); 25. Apis mellifica L. 9, zahlreich, sgd. (1, !); 26. Bombus pratorum L. 9, sgd. (1); 24. B. terrester L. 8, w. v., häufig (1,9; 28. Halictus rubicundus Chr. 9, sgd. (1). b) Formieidae: 29. Lasius niger L. 9, 2 hid. (1). : c) Vespidae: 30. Vespa holsatica F. 8, sgd. (1); 31. V. rufa L. 9, w. v. (1). E, In den Alpen beobachtete Herm. Müller ferner 14 Fliegen, 3 Käfer, 9Falter. v. Dalla Torre bemerkte in Tirol die Bienen Anthrena trimmerana eg d, A. atriceps K. d; Kohl daselbst die Goldwespe Elampus aeneus Pz., sowie die Faltenwespe Leionotus nigripes Pz.; Schiner in Österreich die Schwebfliege Criorhina berberina F.; Schletterer verzeichnet für Tirol die _ beiden Erdbienen Anthrena tibialis K. und trimmerana K. als Besucher. = Ricca (Atti XIV) beobachtete Hummeln und Wespen; H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden Apis mellifica L. 9, sehr zahlreich, als Besucher. In Dumfriesshire in Schottland (Seott-Elliot, Flora S.7) sind 2 Hummeln, 1 kurzrüsslige Apide und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 112. B. aquifolium Pursh (Mahonia aquifolium Nuttall), ein aus Nord-Amerika stammender Zierstrauch unserer Gärten, besitzt eine Blütenein- richtung, welche derjenigen der vorigen Art entspricht. 60 Berberidaceae. Als Besucher sah ich Syrphiden (Eristalis tenax L., Syrphus ribesii L., Rhingia rostrata L.), ferner die Honigbiene und Anthrena albicans Müll. 9, sowie 2 Hummeln: Bombus terrester L. 9, B. lapidarius L. 2 und einige Musciden, sämtlich sgd. Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Bombus terrester L. „von den Weihnachtstagen bis Ende Jänner“; 2, Xylocopa violacea L. 24. Epimedium L. Protogyne Blumen mit verborgenem Honig. Die blutroten Kronblätter dienen als Schauapparat; die eine Nebenkrone darstellenden, becherförmigen Honigblätter sind gelb und besitzen eine nektarabsondernde kurze Aussackung. 113. E. alpinum L. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 234; Loew, Bl. Fl. S. 182; Knuth, Bijdragen.] — Die Antheren springen mit Klappen auf, die sich über der bereits vorher empfängnisfähigen Narbe zusammenlegen, diese aber nicht mit Pollen versehen können, da die Blüten anfangs hängen. Später richten sie sich auf, so dass nunmehr Pollen herabfallen kann. Die spontane Selbstbe- stäubung tritt um so sicherer ein, als der Stempel sich bis zur Berührung mit den Antheren verlängert. Nach Warnstorf ist der Pollen gelb, brotförmig, zartwarzig, durchschnitt- lich 43 u lang und 31 u breit. Am 2. Mai 1896 gelang es mir, den Befruchter dieser interessanten Blume im botanischen Garten der Ober-Realschule zu Kiel zu beobachten: es war die Honigbiene. Sie sog die Honigblätter der Reihe nach aus, indem sie sich dabei auf der Blüte im Kreise herumdrehte. Beim Auffliegen berührte sie die 1 mm weit aus der Blüte hervorragende Narbe und belegte sie mit mitgebrachtem Pollen. Beim Honigsaugen bedeckte sie dann ihre Unterseite von neuem mit Blütenstaub. | 114. E. pinnatum Fisch, [Loew, Blütenbiol. Beitr. 1. S.5.] — Diese aus dem Kaukasus und aus Persien stammende Art ist im botanischen Garten zu Berlin gleichfalls protogynisch; sie stimmt in Bezug auf die Blüteneinrichtung, abgesehen von den Dimensionen und der Färbung, mit E. alpinum, überein. Als Besucher beobachtete Loew Osmia rufa L. 9, sed. 115. E. macranthum Lindl. besitzt, nach Loews Untersuchungen (Blütenb. Beiträge. I. S. 6), im botanischen Garten zu Berlin, lange, dünne Sporne, welche den Nektar bergen, so dass wohl langrüsselige Bienen die Be- fruchter sind. Die Einrichtung von 116. E. violaceum Morr. et Dene. ist dieselbe wie diejenige der vorigen Art, mit welcher E. violaceum vielleicht zu einer zusammenzufassen ist. [Loew, Blütenb. Beitr. I. S. 6.] 117. E. rubrum Morr. [Loew, Blütenbiol. Beitr. I. S. 6], welches, wie die beiden vorhergehenden aus Japan stammt, besitzt einen verhältnismässig dicken Sporn. Die Blüten sind, wie die der vorhergehenden Arten, protogynisch. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Bombus agrorum F. 9, sgd. => Nympharacese. 6 25. Podophyllum L. Honig- und saftmallose Pollenblumen. 118. P. Emodi Wallr. [Loew, Blütenbiol. Beitr. I. S. 8.] — Diese aus dem Himalaya stammende Art wird wahrscheinlich in der Weise befruchtet, dass die Besucher die Narbe als Anflugstelle benutzen und dann, um Pollen zu sammeln, den Staubblättern übergehen. Beim Besuche einer zweiten Blüte muss dann Fremdbestäubung erfolgen. Da die Narbe die Antheren überragt, ist spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen. 119. P. peltatum L. [Loew, Beitr. I. S. 9.] — Die Zahl der Blüten- teile dieser nordamerikanischen Art variiert oft. Die Staubblätter ragen schon aus der Knospe hervor. Ä | 120. Achlys triphylla DC. hat, nach Calloni [Arch. sc. phys. et nat. Geneve 1886], drei Blütenformen in jedem Blütenstande: Die unteren sind unfruchtbar, die mittleren zum Teil fruchtbar, die oberen sämtlich fruchtbar. 7. Familie Nymphaeaceae DC. Knuth, Ndfr. Ins. S. 20, 21; Caspary in Engler und Prantl, atürl. Pflanzenfamilien III. 2. S. 2—3, Die grossen schwimmenden Blüten sind durch den Standort der Pflanzen Wasser gegen ankriechende Tiere geschützt und nur fliegenden Insekten zu- gänglich. Die Innenseite der Kelchblätter ist von der Farbe der Kronblätter, ) dass beide Blütenblattkreise die Augenfälligkeit bewirken. Als weiteres An- loekungsmittel dient ein mehr oder minder deutlicher Honigduft. 26. Nymphaea L. Homogame oder schwach protogyne Pollenblumen mit Honigduft. (Die arbe sondert eine Feuchtigkeit ab, welche vielleicht von Insekten abgeleckt ird; nach Jordan sollen jedoch vor den Staubblättern flache Nektarien liegen, ; dass die Blumen alsdann zur Klasse B oder AB gehören würden.) Die weisse Innenseite der Kelchblätter und die zahlreichen, weissen, allmählich in e Staubblätter übergehenden Kronblätter bedingen die Augenfälligkeit der Blüte, 121. N. alba L. [Delpino, Alcuni appunti S. 17; Knuth, Ndfr. Ins, ‚21, 148; Weit. Beob. S. 231; Heinsius, Bot. Jaarb. IV, 1892; Kerner, Pflanzenleben II. S. 211—-213: Schulz, Beitr. II. S. 9; Watson, Bot. Jb. 884. I. S. 682; Caspary in Engler, Nat. Pflanzenfam.] — Die schwach duftenden, sehr grossen, weissen, sich morgens öffnenden und gegen Abend schliessenden Blüten sind nach meinen Beobachtungen homogam; nach Kerner nd die Narbenpapillen bereits beim Aufblühen entwickelt und bleiben einige Tage frisch. Die Antheren beginnen am Tage des Aufblühens oder einen, selten einige Tage später sich zu öffnen. Durch sichelförmige Biegung der Staubfäden . hen die Antheren über den zu einer Platte ausgebreiteten Narben, so dass 62 | Nymphaeaceae. durch Hinabfallen des Pollens spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Be- suchende Insekten können sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung herbei- führen, doch ist der Insektenbesuch nur spärlich. Der Blütendurehmesser beträgt meist bis 10 und selbst noch mehr Centimeter. In ausgetrockneten Marsch- gräben auf der Insel Föhr fand ich aber Blüten von nur 5 cm Durchmesser, die ich (Flora der nordfriesischen Inseln, S. 32) als forma terrestris be- zeichnet habe. Besucher: Ich sah auf der Insel Föhr zahlreich eine winzige Muscide (Notiphila einerea Fall); Heinsius in Holland gleichfalls eine Art derselben Gattung (Notiphila nigricornis Stenh.); Schulz in Mitteldeutschland einzelne Fliegen und Käfer. Mac Leod bemerkte in Flandern 1 Käfer (Donacia). [B. Jaarb. VI. S. 183.] | In Dumfriesshire (Schottland) [Scott-Eliot, Flora S. 7] sind Apis, 1 Hummel und Museiden als Besucher beobachtet. 122. Victoria regia Lindley. Die bis tellergrossen, anfangs weissen, dann rosa Blüten werden nach Delpino’s Vermutung von Cetonien und Glaphyriden besucht und befruchtet. 27. Nuphar Sm. Homogame oder schwach protogyne Blumen mit halb- oder ganz ver- borgenem Honig, welcher im Rücken der Kronblätter abgesondert und in dem Winkel zwischen Kelch- und Kronblättern angesammelt wird. Die innen gelb gefärbten Kelchblätter und die Bhnigen gleichfalls gelben Blütenblattkreise dienen als Schauapparat. 123. N. luteum Smith. [Sprengel, S. 273; H. M. Befr. S. 108, 109; Caspary, a. a. O.; Schulz, Beitr. II. S. 10, 11; Kirchner, Flora S. 276; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 183—184; Knuth, Ndfr. Ins. S. 21; Weit. Beob. S. 226. Anm. 1; Axell, S. 104; Warnstorf, Abh. Bot. V. Brand. Bd. 37.] — Die dottergelben, stark duftenden Blüten sind homogam oder, nach Caspary und nach Schulz, protogyn, indem die Narben beim Aufblühen völlig entwickelt sind, die Staubbeutel aber etwas später — die äusseren zuerst — +aufspringen. Indem die Staubblätter in dem Masse, in welchem sie auf- springen, sich den Kronblättern zu bewegen, ist spontane Selbstbestäubung aus- geschlossen. Auch Warnstorf bezeichnet die Blüten als protogynisch, und zwar sind nach ihm beim Erschliessen der Kelchblätter die Staubgefässe dieht unter der Narbe um den Fruchtknoten zusammengedrängt, später biegen sie sich beim Öffnen der Antherenfächer zurück und bieten nun auf ihrer Innenseite kleineren, die Blüte besuchenden Insekten ihre Pollenmassen dar. Pollen gelb, gross, ellip- soidisch, igelstachelig, durchschnittlich 63 uw lang und 37,5 u breit; Stacheln bis 8,75 u lang. Die auf den Blüten umherkriechenden Insekten können sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirken. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich ()): Sarraceniaceae. — Papaveraceae. 63 A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Donacia dentata Hoppe (1); 2. D. spar- ganüi Ahr. (!). b) Nitidulidae: 3. Meligethes (!). B. Diptera: Museidae: 4. Calliphora vomitoria L. (!); 5. Scatophaga sp. (!); 6. Onesia floralis R.-D. (1). C. Neuro ptera: 7. Phryganide (!., Schulz beobachtete gleichfalls Fliegen und Käfer. Heinsius beobachtete in Holland zahlreiche Fliegen (Notiphila nigrieornis Stenh. und Cleigastra sp.) als Besucher. (B. Jaarb. IV, S. 61—63). Pr 8. Familie Sarraceniaceae Endl. = 124. Sarracenia purpurea L. ist, nach Hildebrand [Ber. d. d. bot. Ges. I.], homogam, doch ist Fremdbestäubung bei Insektenbesuch bevorzugt, da die Besucher durch Widerhaken an der Narbe gezwungen werden, seitlich von _ der Narbenfläche den Ausgang zu suchen. 9. Familie Papaveraceae DC. Homogame oder schwach protogyne, selten protandrische Pollenblumen. Im Knospenzustande werden die inneren Blütenblattkreise durch den derben, zwei- oder dreiblätterigen oder kapuzenförmigen Kelch geschützt, der nach Erfüllung dieser Aufgabe bei der Entfaltung der Blumenkrone abgeworfen wird. Die grossen, meist grell gefärbten Kronblätter machen die Blumen weithin sichtbar. Zuweilen - wird die Augenfälligkeit durch gefärbte Staubblätter erhöht. (Die Gattung Hype- = coum ist etwas abweichend; sie wird daher auch zu den Fumariaceen gerechnet.) 28. Papaver Tourn. Pollenblumen mit lebhaft gefärbten, grossen Kronblättern. 125. P. alpinum L. [H. M., Alpenbl. S. 142, 143; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 120, 189; Hoffmann in Darwin, Cross. S. 331.] — Die teils weiss- _ dornähnlich, teils moschusartig duftenden Blüten besitzen in den Alpen eitronen- gelbe Kronblätter mit hellerem, schwefelgelbem oder grünlichem Grunde, ebenso _ sind sie in Krain dunkelgelb, in Niederösterreich und in Steiermark sind sie weiss, meist mit gelbem Grunde. Die Blüten sind homogam. In der Mitte der zu einer Schale von 30 bis 35 mm ausgebreiteten Krone befindet sich der Fruchtknoten, dessen 5—8strahlige Narben bereits zur Zeit des Aufblühens empfängnisfähig sind. Gleichzeitig ‚springen die Antheren einiger der äusserst zahlreichen Staubblätter auf. Be- suchende, dem sehr reichlichen Blütenstaub nachgehende Insekten können daher sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung herbeiführen. Die Blüten bleiben bei trübem Wetter halb geschlossen; nach Kerner öffnen sie sich nur vormittags. Dann neigen sich die inneren Staubblätter über den Narben zusammen und bedecken diese mit Pollen. Diese spontane Selbst- 64 Papaveraceae. bestäubung ist jedoch von äusserst geringem Erfolge, denn nach H. Hoffmann waren Gartenpflanzen bis auf eine selbststerl. |Darwin, Cross. S. 331.] Als Besucher sah H. Müller in den Alpen mehrere Fliegen. 126. P. nudicaule L. In den schwefelgelben oder weissen Pollenblumen ist, nach Warmin g, Selbstbestäubung fast unvermeidlich, die von Erfolg sein muss, da reife Früchte mehrfach beobachtet sind und wegen Insektenmangels im nordischen Gebiet Fremdbestäubung kaum eintritt. Nach Focke sind jedoch kulti- vierte Pflanzen selbststerl. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der schwachduftenden Blüten 20—40 mm. Selbstbestäubung ist auch hier schon in der Knospe möglich. Als Besucher wurden dort Fliegen beobachtet. Alfken bemerkte bei Bremen an Gartenpflanzen folgende pollen- sammelnde Apiden: 1. Anthrena albicans Müll. @; 2. A. nigro-aenea K. 9; 3. A. nitida Fourer. 9; 4. A. parvula K. 9; 5. Osmia rufa L. 9, sämtlich psd. 127.: P. Rhocas L. .[H..M.,: Befr..8, 127;. Wait... Beob:. :I:: 8.:828; Hoffmann, B. Ztg. 36. S. 290; Beyer, Spont. Bew.; Kirchner, Flora S. 277; Knuth, Ndfr. Ins. S. 22, 148.] — Die Kronblätter sind scharlach- rot und besitzen am Grunde einen schwarzen Fleck. Schon in der Knospe sind die zahlreichen Staubblätter aufgesprungen, so dass die pollenbedeckten Antheren die noch niedergeschlagene, aber bereits empfängnisfähige Narbe an ihren unteren Teilen berühren und belegen. Diese unvermeidliche spontane Selbstbestäubung ist jedoch, nach Hoffmann, von gar keinem Erfolge. In den geöffneten Blüten kann bei eintretendem Insektenbesuche sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung erfolgen, — Nach Warnstorf [Bot. V. Brand. Bd. 37] ist der Pollen graugrünlich, im Wasser kugelig oder fast kugelig, sehr fein gekörnelt, durchschnittlich 37,5 wu diam. Als Besucher sind von Herm. Müller (1) in Wesfalen und mir (!) in Schleswig-Holstein beobachtet: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes, sehr zahlreich, pfd. (1). b) Oede- meridae: 2. Oedemera virescens L., pfd. (1, Thür.). c) Scarabaeida: 3. Oxythyrea funesta Poda, sehr häufig, Blütenteile fressend (1). B. Diptera: a) Empidae: 4. Empis livida L. (1). b) Muscidae: 5. Ulidia erypthrophthalma Mg. (1, Thür.). c) Syrphidae: 6. Cheilosia, pfd. (1); 7. Syrphus ribesii L. (!), pfd.; 8. S. umbellatarum F. (!), pfd. C.Hymenoptera: Apidae: 9. Anthrena dorsata K. 9, häufig, psd. (1); 10. A. fulvicrus K. 9, zahlreich psd. (1); 11. Apis mellifica L., 8 (); 12. Bombus terrester L. (!); 13. B. lapidarius L. 9; 14. Ha- lictus eylindrieus K. 9, sämtl. psd. (1); 15. H. flavipes F. 9, zahlreich, psd. (1); 16. H.leuco- pus K.Q, psd. (1 Thür.); 17. H. longulus Smith 9, psd. (1); 18. H. maculatus Sm. 2 (1); 19. H. sexnotatus K. 9, sehr häufig, psd. (1); 20. H. smeathmanellus K. 2, psd. (1 Thür.). D. Orthoptera: 21. Forficula aurieularia L. (1). — Friese beobachtete in Mecklenburg Osmia papaveris Ltr., einz.; Schletterer bei Pola Eucera longicornis L.; Mac Leod in den Pyrenäen Bombus terrester L. 8, psd. n den Blüten; in Flandern 3 Schwebfliegen. (B. Jaarb. VI, S. 184, 185.) 128. P. Argemone L. [H. M., Befr. S. 128; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI, 8. 185—186; Knuth, Ndfr. Ins. 8. 22, 148; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die roten Kronblätter sind am Grunde schwarz gefleckt. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein, doch wird Papaveraceae, 65 ein noch geringerer Teil der Narbe von den Antheren berührt. Warnstorf bezeichnet die Blüten als pseudokleistogam, weil die himmelblauen Antheren schon in der noch geschlossenen Blüte aufspringen und die bereits empfängliche Narbe mit Pollen belegen. — Pollenzellen bläulich, kugelig, von sehr kleinen Wärzchen undurchsichtig, durchschnittlich 50 « diam. Als Besucher beobachtete ich bei Kiel eine Schwebfliege: Platy- cheirus podagratus Zeit. pfd. 129. P. somniferum L. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 279; Kirchner, Flora S. 278; Knuth, Ndfr. Ins. S. 22, 148.] — Die Kronblätter sind ent- weder karminrot bis violett, am Grunde oft schwärzlich, oder weiss, am Grunde lila. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von P. Argemone und P. Rhoeas überein, nur überragen im Knospenzustande die Staubbeutel die noch nieder- geklappten Narbenlappen, so dass schon in der noch geschlossenen Blüte nicht nur die unteren, sondern die ganzen Narbenpapillen dicht mit Pollen bedeckt sind. Diese spontane Selbstbestäubung ist stellenweise von Erfolg. Bei der Grösse der Blüte ist jedoch der Insektenbesuch ein recht häufiger, so dass Fremdbestäubung bei günstiger Witterung gesichert ist. Die von mir als Be- sucher beobachteten Dipteren (Syrphiden) flogen fast immer auf die grosse, lappige Narbe, von welcher sich die Staubblätter nach der Entfaltung der Blüte abgewendet haben, und von da auf die Staubbeutel, so dass schon der zweite Blütenbesuch Fremdbestäubung herbeiführen muss. Die von mir gleichfalls als Besucher beobachteten Hummeln dagegen berührten die Narbe nur hin und = wieder, sondern flogen fast immer sofort auf die Staubblätter, in deren Gewirr sie sich pollensammelnd umhertummelten. — Der weissliche Pollen ist nach Warnstorf [Bot. V. Brand. Bd. 38] elliptisch, etwa 44 «u lang und 28 « breit. Als Besucher von P. somniferum sind von Buddeberg (1) in Nassau und mir (!) in Schleswig-Holstein folgende Insekten beobachtet: A. Coleoptera: a) Scarabaeidae: 1. Cetonia stietica L., Blütenteile fressend (1). bj Nitidulidae: 2. Meligethes sp. (!). B. Diptera: Syrphidae: 3. Eristalis aeneus Scop., pfd. (1); 4. E. arbustorum L. (1, !), pfd.; 5. E. tenax L. (!); 6. Platycheirus peltatus Me. (!); 7. Syrphus sp. (!), sämtlich pfd. C. Hymenoptera; Apidae: 8. Apis mellifica - _L.8, häufig (!); 9. Bombus terrester L., häufig (!); 10. Eriados campanularum K., sämtl. psd. (1); 11. E. truncorum L. 9, psd. (1); 12. Halietus eylindrieus F. ?, psd. (1); 13. H. leucopus K. 9, psd. (1). 130. P. dubium L. [H. M., Befr. S. 128.] Spontane Selbstbestäubung ist bei dieser Art erschwert, weil die Antheren einige Millimeter unterhalb der Narbe stehen ; sie kann daher nur bei abwärts geneigten Blüten eintreten. H. Müller meint, dass die auffallend grössere Seltenheit dieser Pflanzen in manchen Gegen- den vielleicht auf die Schwierigkeit des Eintrittes der Autogamie zurückzuführen sei. _ Nach Warnstorf [Bot. V. Brand. Bd. 37] ist der Pollen gelb, im Wasser kugelig bis brotförmig, mit mehreren Längsfurchen, 31—37 u diam. Mac Leod beobachtete in Flandern kleine Fliegen in dem Blüten. [B. Jaarb. VI. S. 186). In Dumfriesshire (Schottland) [Seott-Elliot, Flora S. 8] sind 3 Mus- ciden, 1 Schwebfliege und Meligethes als Besucher beobachtet. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. > 66 - Papareraceae. 131. P.. ie L. ist, nach Hildebrand, mit dem eigenen Pollen fruchtbar. 132. P. hybridum L. hat, nach Hoffmann, (wenigstens in Gärten) kleistogame Blüten. — Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Furchenbiene Halietus calceatus Scop. 133. P. braeteatum Lindl. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Apis mellifica L. 8, psd., dabei die Narbe überschreitend, besucht. 134. P. Burseri Cr. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von einer langrüsseligen Biene (Osmia. rufa L. 9, psd.) besucht. 29. Glaucium Tourn. Homogame oder schwach protogyne, geruchlose, rote oder gelbe Pollen- plumen. 135. 6. flavum Crantz (G.luteum Sm.) [Kerner, Pflanzenleben II. S. 209; Kirchner, Beitr. S. 19; Knuth, Herbstbeob.] — Die grossen, eitronen- gelben Kronblätter fallen bereits am zweiten Blühtage ab. Die (nach Kerner etwas früher als die Antheren entwickelte) Narbe überragt den Staubblattbüschel ein wenig, so dass spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Als Pollen- überträger beobachtete ich an kultivierten Pflanzen bei Kiel zahlreiche Exem- plare einer Schwebfliege (Syrphus ribesii L.) pollenfressend, sowie einzelne Schmetterlinge (das Tagpfauenauge, Vanessa io L. und den Citronenvogel, Rhodocera rhamni L.) vergeblich nach Honig suchend; Kirchner beobachtete in Hohenheim die Honigbiene und Thrips; Loew bei Bellagio Xylocopa violacea L. 9, psd. In Dumfriesshire (Schottland) [Scott-Elliot, Flora S. 9] sind 2 Musciden, 1 Schwebfliege und Meligethes als Besucher beobachtet. 136. G. cornieulatum Curt. (G. phoeniceum Curt.) [Kernera, a.O.; Knuth a.a.0.] — Die Einrichtung der hochroten, am Grunde der Kronblätter mit schwarzem Fleck versehenen Blüten ist dieselbe wie bei voriger. Ich be- obachtete auch dieselben Besucher an kultivierten Pflanzen, welche neben den Pflanzen der vorigen Art standen. 30. Chelidonium L. Homogame Pollenblumen mit gelben Kronblättern. 137. Ch. majus A [Sprengel, S. 271; H. M. Befr. S. 128; Weit. Beob. I. S. 323; Hildebrand, Geschl. S. 60; Kirchner, Flora 8. 279; Knuth, Herbstbeob.; Bijdr.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Blüten öffnen sich bei sonnigem Wetter. Sogleich springen die Antheren seitlich auf, gleichzeitig ist auch die Narbe entwickelt. Da letztere aber die Staubblätter etwas überragt, so bewirken die in der Blütenmitte auffliegenden, von einer anderen Blume dieser Art herkommenden Insekten Fremdbestäubung, die seitlich anfliegenden können ebenso gut Selbstbestäubung herbeiführen. Bei trübem Wetter bleiben die Blüten länger geschlossen; die dann sich schon in der Knospe öffnenden Staubbeutel bewirken alsdann spontane Selbstbestäubung. Warnstorf * Papaveraccae. 67 bezeichnet die Blüten als schwach protogynisch oder homogam bis protan- drisch. Pollen schön gelb, rundlich, feinwarzig und bis 37 « diam messend. — Besucher sind besonders öfter vergeblich nach Honig suchende, dann pollensammelnde Bienen und pollenfressende Fliegen. Die grös- seren Bienen (Hummeln,..die- Honigbiene) fliegen meist auf die Blütenmitte und bewirken daher regel- mässig Fremdbestäubung, die kleineren (Halictus- Arten) fliegen meist seitlich auf, kommen mit der Fig. 22, Chelidonium ma- Narbe nur gelegentlich in Berührung und bewirken JusL. (Nach Hildebrand,) daher ebenso gut Selbst- als Fremdbestäubung. Eben- Die Narbe überragt die Antheren. so verhalten sich die besuchenden Schwebfliegen. Als Besucher sind von Herm. Müller (1) in Westfalen und mir (!) in Schleswig-Holstein festgestellt: | ‚A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L., pfd. (!). b) Niti- dulidae: 2. Meligethes, pfd. (1). B. Diptera: a) Empidae: 3. Empis livida L., vergeb- lich nach Honig suchend oder vielleicht erbohrend (1). b) Syrphidae: 4. Ascia poda- grica F., pfd. (1); 5. Eristalis arbustorum L., pfd. (!); 6. E. nemorum L., pfd. (!); 7. E. pertinax Scop. (!), pfd.; 8. Helophilus pendulus L., pfd. (!); 9. Melanostoma mellina L., pfd.(t); 10. Melithreptus taeniatus Mg., pfd.(!); 11. Rhingia rostrata L., zuerst vergeblich nach Honig suchend, dann pfd. (1); 12. Syritta pipiens L., pfd. (1); 13. Syrphus balteatus Deg., pfd. (1,!); 14. S. ribesii L., pfd. (1,!). C. Hymenoptera: a) Apidae. 15. Antho- phora pilipes F. 9. psd. (!); 16. Apis mellifica L. 8, psd. (1, !); 17. Bombus agrorum F. 8, psd. (1, !); 18. B. hortorum L. 8, psd. (!); 19. B. lapidarius L. 8, psd. (!); 20. B. pra- torum L. 9, psd. (1); 21. B. rajellus K. 8, psd. (1); 22. B. terrester L., psd. (!). Schon H. Müller bemerkte, dass die Hummeln mitten auf den Blüten auffliegen, in grösster Hast mit den Fersenbürsten der Vorder- und Mittelbeine Pollen von den Antheren ' bürsten, ihn fast gleichzeitig an die Körbchen der Hinterbeinen geben und nach kaum 2—3 Sekunden die Blüte verlassen, um sofort eine andere in gleiche Behandlung zu nehmen; sie bewirken dabei regelmässig Fremdbestäubung. 23. Halietus eylindricus F. 9 (1); 24. H. sexnotatus K. < (1);. 25. H. sexstrigatus Schenck 9 (1); 26. H. zonulus Sm. © (1); diese vier H.-Arten fliegen auf die Staubbeutel und sammeln Pollen, hierbei berühren sie nur zufällig einmal die Narbe. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin die Schwebfliege: Syrphus balteatus Deg., pfd.; Alfken bei Bremen 3 pollensammelnde Apiden: Bombus lucorum L. 8; Anthrena nitida Foure. 9; A. nigro-aenea K. ?%, die letzteren beiden sehr mit Pollen beladen, womit die letzten Zellen gefüllt werden sollten, mit zerzausten Flügeln schwerfällig fliegend; Hoffer in Steiermark: Bombus agrorum F., ungeheure Pollen- massen aufladend, sowie Bombus terrester L. 8 hfg. als Besucher; Mac Leod in Flan- dern Apis, 3 Hummeln, 2 Halietus, 5 Schwebfliegen, 1 Museide (B. Jaarb. VI. S. 186, 187). 31. Eschscholtzia Cham. Homogame, meist gelbe Pollenblumen. 138. E. californica Cham. [F. Müller, Bot, Ztg. 1868; Darwin, Bot. Z. 1869; Hildebrand, Jahrb. f. wiss. Bot. VII; H. M., Befr, S, 127; Weit, Beob. I. S. 323; Knuth, Herbstbeob.] — Die fädlichen Narben sind anfangs von dem Büschel der Staubblätter dicht umgeben, doch biegen sich bei der 5* 68 Papaveraceae. weiteren Blütenentwickelung die Staubfäden den etwas abstehenden Kronblättern zu, wobei dann die Antheren der äusseren Reihe aufspringen, während die der inneren noch geschlossen bleiben. Die in der Blütenmitte stehende, jetzt em- pfängnisfähige Narbe kann also nicht mit dem Pollen der eigenen Blüte belegt werden, doch müssen auf sie fliegende, pollenbedeckte Insekten Fremdbestäubung bewirken. Später sind auch die Antheren der inneren Staubblätter aufgesprungen, und dann tritt bei ausgebliebenem Insektenbesuche Fremdbestäubung ein. Die- selbe ist, nach Fritz Müller, in Südbrasilien erfolglos, in England dagegen, nach Darwin, von Erfolg. Merkwürdigerweise waren Exemplare, welche Fritz Müller aus Brasilien nach England an Charles Darwin schickte, mit eigenem Pollen etwas fruchtbar. Hildebrand fand die Pflanze in Deutschland fast selbststeril. Bei sonnigem Wetter sah ich die lebhaft gelben Blumen von zahlreichen Exemplaren einer Schwebfliege (Syrphus ribesii L.) besucht, welche unregel- mässig bald auf die Narbe, bald auf die Staub- oder auch Kronblätter aufflogen, dabei also teils Fremd- teils Selbstbestäubung bewirkend. Oft sah ich 5—6 dieser Fliegen in einer Blüte, und zwar blieben sie so beharrlich darin, dass ich die Blume abpflücken und dieselbe mit der Lupe betrachten konnte, ohne dass die Besucher fortflogen, vielmehr pollenfressend blieben. Sie waren am Kopfe und besonders an der Ober- und Unterseite der Brust dicht mit Pollen bedeckt. H. Müller sah eine andere Schwebfliege (Helophilus floreus L.) als Be- sucher. 32, Sanguinaria L. Honig- und saftmallose Pollenblumen. 139. S. canadensis L. [Loew, Blütenbiol. Beitr. I. S. 9, 10.] — Bei dieser in Nordamerika einheimischen Pflanze überragen die inneren Staubblätter die Narbe ein wenig, während die äusseren kürzer als dieselbe sind. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Apis psd. und Bombus terrester L. 2 psd. 33. Hypecoum L. Meist gelbe, protandrische Pollenblumen, deren innere, grössere Kronblätter den Pollen in einer Tasche beherbergen. 140, H. pendulum L. Nach F. Hildebrand [Jahrb. f. wiss. Bot. 1869] sind von den vier Kronblättern die beiden inneren, grösseren mit zwei seitlichen Blättchen (Nebenblättern) versehen, während der mittlere Teil (das eigentliche Kronblatt) im Laufe der Blütenentwickelung sehr verschiedene Form besitzt. Bereits im Knospenzustande springen die Antheren auf und zwar nach aussen, so dass der Blütenstaub von den alsdann nach innen löffelartig gefalteten, inneren Kronblättern aufgenommen wird. Nunmehr schrumpfen die pollenent- leerten Antheren zusammen und die mit Pollen bedeckten Löffel bilden eine Höhlung, welche den Blütenstaub ganz umschliesst. Wenn sich nun die Blüte Fuwmariacene, 69 öffnet, lassen sich die Ränder der Pollentaschen durch einen Druck von oben auseinanderbiegen, so dass ein auf die Pollentaschen fliegendes Insekt die Körper- unterseite mit Blütenstaub behaften muss. "Während dieses ersten Zustandes ist die Narbe noch nicht ganz entwickelt; erst später verlängert sich der Griffel, so dass er die Taschenblätter überragt, mithin ein pollenbedecktes Insekt die nunmehr stark hervorgetretenen Narben- papillen beim Anfliegen belegen muss. Bleiben die Insekten jedoch aus, so biegen sich inzwischen die Pollentaschen an ihrer Spitze und ihren Seitenrändern etwas nach aussen, wodurch nun der Pollen, wenn er nicht schon vorher dureh Insekten entfernt worden, in eine solche Lage gebracht wird, dass er leicht durch Erschütterung der Pflanze oder durch den Wind auf die Narbe geführt wird. H. pendulum L. öffnet nach Kerners Beobachtungen bei schlechtem Wetter die Blüten nicht, sondern diese bleiben geschlossen, wobei pseudokleistogame spontane Selbstbestäubung erfolgt. 141. H. procumbens L. öffnet nach Kerner die Blüten bei ungünstiger Witterung gleichfalls nicht. 142. H. grandiflorum L. ist nach Hildebrand fast, aber nieht absolut unfruchtbar, wenn die Narbe mit dem Pollen der eigenen Blüte oder einer anderen Blüte derselben Pflanze belegt wird. Die Hypecoum-Arten werden vielfach auch der folgenden Familie zu- gerechnet; in blütenbiologischer Hinsicht schliessen sie sich den Papaveraceen an, 7. Familie Fumariaceae DC. Litt.: Hildebrand, Jahrb. f. wiss. Bot. 1869; Knuth, Ndfr. Ins. S. 23. Die Blüteneinrichtung der Arten dieser Familie sind von Hildebrand eingehend und sehr sorgfältig untersucht worden; H. Müller hat alsdann die Bestäuber festgestellt. Die folgenden Mitteilungen stützen sich im wesentlichen auf die Untersuchungen dieser beiden Forscher. Die Fumariaceen sind homogame Bienenblumen. Als Schau- apparat dienen die meist grossen, lebhaft gefärbten, oft zu traubigen Ständen ' vereinigten, eigenartig gestalteten Blüten, die nicht selten auch einen mehr oder minder starken Honigduft besitzen. Der Nektar wird in Spornen oder Aus- sackungen der Kronblätter abgesondert und geborgen, und zwar sind entweder zwei soleher Organe vorhanden (bei Dielytra und Adlumia) oder eins (Corydalis, Fumaria). Die beiden inneren Kronblätter sind an der Spitze verwachsen und bilden so eine kapuzenförmige Hülle, welche Staubbeutel und Narbe ein- schliessen. Diese Kapuze wird von honigsuchenden Bienen nach unten oder zur Seite gedrückt, doch springt sie nach dem Aufhören des Druckes meist elastisch zurück und umschliesst die genannten Teile wieder. Die besuchenden Bienen behaften sich in jüngeren Blüten mit Pollen, den sie auf die Narben älterer, bereits des Blütenstaubes beraubter tragen. Sie bewirken, da sie die Blütenstände regelmässig von unten nach oben absuchen, auch regelmässig Fremd- 70 Fumariaceae. bestäubung mindestens durch den Pollen einer anderen Blüte derselben Pflanze, beim Übergange auf eine andere Pflanze Fremdbestäubung mit dem Pollen einer solchen. (Vgl. Hypecoum.) 34. Diclytra DC. Homogame Bienenblumen, deren Honig meist in den beiden Aussackungen am Grunde der beiden halbherzförmigen äusseren Kronblätter abgesondert und geborgen wird. 143. D. spectabilis DC. [Hildebrand a. a. O.; H. M., Befr. S. 129, 130; Knuth, Bijdr.] — Die Blütenstielchen sind so dünn und biegsam, dass die Blüten durch ihr Gewicht immer senkrecht nach unten hängen. Die beiden lanzettlichen Kelchblätter fallen schon sehr früh ab. Jedes der halbherzförmigen Kronblätter umschliesst drei der Biegung seines Aussenrandes folgende Staub- fäden, welche zusammen eine von der Blütenmitte abgewendete Rinne bilden, die zum Nektar führt. Fig. 23. Dielytra spectabilis DC. (Nach Hildebrand). 1. Blüte in natürlicher Grösse. 2. Dieselbe nach Entfernung eines halben äusseren Blüten- blattes: die Kapuze ist zur Seite gedrückt; die bei e anfangende punktierte Linie deutet den Weg des Insektenrüssels an. 3. Die Geschlechtsteile einer Knospe. 4. Stempel und die beiden mittleren Staubblätter aus einer Knospe vor Aufspringen der Antheren. Diese Rinne mündet an dem entgegengesetzten Ende gerade an der Stelle, wo zwischen den äusseren Kronblättern und dem geflügelten Grunde der inneren eine Öffnung bleibt, d. h. an den beiden einzigen Orten, wo sich ein Eingang in das Blüteninnere findet. Die aus der Blüte hervorragenden Teile der Staub- fäden mit den Staubbeuteln liegen dicht aneinander, umschliessen den steifen Griffel mit der Narbe und werden selbst von einer durch die. Verwachsung der Spitzen der beiden inneren Kronblätter gebildeten Kapuze umschlossen. Schon längere Zeit bevor die Blüte sich öffnet, springen die Antheren auf, entleeren den Pollen auf die grosse, lappige, gleichzeitig empfängnisfähige Narbe, Fumariaceae. 71 wo er, umschlossen von der Kapuze, deponiert wird. Es würde also unvermeid- lich spontane Selbstbestäubung stattfinden und es würde niemals Pollen aus dem dichten Verschlusse herauskommen können, wenn nicht durch Insekten und zwar ausschliesslich Bienen, Fremdbestäubung herbeigeführt würde. Hängt sich nämlich eine Biene an die Blüte, um Honig zu saugen, so muss sie mit der Körperunterseite die Kapuze und die von dieser umschlossenen, biegsamen Staub- blätter zur Seite schieben-und mit dem Haarkleide ihrer Bauchseite den Pollen abkehren, welcher an der am Ende des steifen Griffels sitzenden, daher nicht zur Seite gedrängten Narbe haftet. Sobald die Biene sich entfernt, kehrt die Kapuze in ihre frühere Lage zurück und umschliesst Staubbeutel und Narbe von neuem. Da in jeder Blüte zwei Nektarien vorhanden sind, geschieht dieser Vorgang jederseits einmal. Dabei wird in jüngeren Blüten der an der Narbe haftende Pollen durch die Biene abgefegt und auf die Narbe einen älteren, des eigenen Pollens bereits beraubten gelegt. Da die zum Nektar führenden, gebogenen Rinnen bei Dielytra specta- eo bilis 18—20 mm lang sind, können nur zwei unserer Bienen den Rüssel auf normalem Wege bis zum Honig vorschieben, nämlich Bombus hortorum L. 9 (mit 20—21 mm langem Rüssel) und Anthophora pilipes F. 2 (Rüssellänge 19—20 mm). In der That sind diese beiden Bienen die normalen Besucher und Befruchter dieser Blume. ‚H. Müller beobachtete beide sgd. in Westfalen, ich erstere in Kieler Gärten. Bienen mit kürzerem Rüssel rauben den Honig durch Einbruch. Bombus terrester L. 2 mit 7—9 mm langem Rüssel durch- beisst, sich an die Oberseite der Blüte klammernd, die Kronblätter in der Nähe der Nektarien und holt den Saft durch das gebissene Loch. H. Müller sah auch B. pratorum L. 2 (Rüssellänge 11—12 mm) und B. rajellus K. 2 (12—13 mm) ebenso verfahren, während Osmia rufa L. 2 (9 mm), Megachile centuncularis L. $ (6—7 mm) und Apis mellifica L. 3 (6 mm) die von den Hummeln gebissenen Löcher zum Honigraub benutzten. Die Glätte der Kron- blätter verursachte der Honigbiene beim Honigraube grossen Zeitverlust. 144. D. eximia DC. hat eine Blüteneinrichtung, welche mit derjenigen der vorigen Art im wesentlichen übereinstimmt, nur ist der Spielraum für die Seit- wärtsbiegung der Kapuze ein geringerer, auch ist der Weg zum Honig ein kürzerer. (Vgl. F. Hildebrand in Jahrb. für wiss. Bot. (Band VII) 1869 — 1870, S. 434—436 und Tafel XXIX, Fig. 24—31.) 145. D. eueullaria DC. besitzt zwei langgespornte äussere Kronblätter; der Nektar wird von zwei in diese Sporne hineinragenden, hornförmigen Ver- längerungen der mittleren Staubfäden abgesondert. (Vgl. a. a. O., S. 436, 437 und Tafel XXXI, Fig. 28—31.) 35. Adlumia Rf. Blütenbau ähnlich demjenigen der vorigen Gattungen, doch ist die Ver- wachsung der einzelnen Blütenteile untereinander eine noch stärkere als dort. 72 | Fumariaceae. « Die Aussackung der äusseren Kronblätter ist eine geringe; die Rändern dieser Kronblätter sind in ihrem unteren Teile mit einander verwachsen. 146. A. cirrhosa Rf. Nur der obere Kapuzenteil ist ausgebildet und frei, der untere Teil ist den äusseren Kronblättern angewachsen. Die sechs Staubfäden sind unterwärts zu einer bauchig erweiterten Röhre verwachsen. (Vgl. a. a. O,, S. 437—439 und Tafel XXXI, Fig. 19—27.) 36. Corydalis DC. Homogame Bienenblumen. Die Verschiebung der Kapuze kann nur nach unten geschehen. Das obere der beiden äusseren Kronblätter ist nach hinten in einen honigführenden Sporn verlängert. 147. C. eava Schweigg. et Kört. [Hildebranda.a. O.; H. M., Befr. S. 130, 131; Kerner, Pflanzenleben II; Kirchner, Flora 8. 280; Knuth, Bijdragen] — In den rosenroten oder weissen homogamen, honigduftenden Hummelblumen reicht der Sporn um etwa 12mm nach hinten über den Blüten- A. | ec, Fig. 24. Corydalis cava Schweigg. et Kört. (Nach der Natur.) A. Blüte von der Seite mit geschlossener Kapuze. Der Sporn ist durch die Erdhummel an- gebissen. B. Blüten gerade von vorn. (. Blüte von der Seite mit heruntergeklappter Kapuze, so dass die pollenbedeckte Narbe sichtbar ist. Im Sporn scheint die Honigdrüse durch. (Ver- grössert.) D Pollenbedeckte, lappige Narbe, darunter die verschrumpften leeren Antheren. (Noch stärker vergrössert.) stiel hinaus. In den Sporn ragt eine gemeinsame, am Ende verdickte Ver- längerung der oberen Staubfäden bis in die Umbiegungsstelle des Spornes hinein und sondert Nektar ab, der in dem abwärts gebogenen Teile des Sporns geborgen wird. Die zwei inneren, seitlich stehenden Kronblätter sind an ihrer Spitze unter- einander, an ihrem Grunde mit den zwei äusseren Kronblättern verwachsen. Diese Fumariaceae. 73 Kapuze umschliesst die Staubbeutel und die Narbe. Letztere ist gross und lappig und von körniger Oberfläche; sie sitzt auf einem steifen nicht herab- _ drückbaren Griffel und ist bereits vor dem Öffnen der Blüte mit dem Pollen der sämtlichen sie umgebenden Staubblätter bedeckt, der gut an ihrer körnigen ‚Oberfläche haftet. Die entleerten Staubbeutel sind nur noch als kleine Anhänge der Staubfäden unterhalb der Narbe vorhanden. Die zum Nektar vordringenden Insekten (langrüsseligeBienen) müssen den Rüssel zwischen der Kapuze und dem oberen, gespornten Kronblatt einführen. Dabei drücken sie die Kapuze nach unten und behaften ihre Körperunterseite in jüngeren Blüten mit dem auf der Narbe deponierten Blütenstaube, den sie in älteren auf die bereits des sie bedeckenden Pollens beraubte Narbe legen, so dass Fremdbestäubung eintritt. Nach dem Aufhören des Druckes durch das besuchende Insekt springt die Kapuze elastisch nach oben und umschliesst die Narbe wieder. . Da der Sporn, nach Herm. Müller, von seiner Anheftungsstelle an den Blütenstiel sich 12 mm nach rückwärts erstreckt und der Nektar das Ende derselben nur 4—5 mm weit ausfüllt, so kann von den zur Blütezeit des hohlknolligen Lerchensporns fliegenden Bienen nur eine (Anthophora pilipes F. 2 und Z mit _ 19—21 mm langem Rüssel) auf regelrechtem Wege zum Honig gelangen. Sie besucht diese Blume (nach den Beobachtungen H. Müllers bei Lippstadt und den meinigen bei Kiel) so zahlreich und eifrig, dass wohl keine der Corydalis- _ Blüten unbefruchtet bleibt. | Als Honigräuber tritt die Erdhummel (Bombus terrester L.) auf. Sie wäre zwar noch gerade imstande, mit ihrem 7—9 mm langem Rüssel bis zum Anfange des Nektars vorzudringen und einen Teil desselben zu naschen, allein sie verzichtet darauf und beisst den Sporn an der Oberseite in der Nähe des Honigs entweder an der Umbiegungsstelle des Sporns oder ein Stück davor an, steckt den Rüssel hinein und raubt so den Nektar. (Vgl. Fig. 24, A.) Durch die von Bombus terrester gebissenen Löcher gewinnen auch andere kurzrüsselige Bienen < den Honig, z. B. die Honigbiene (Rüssellänge 6 mm), sowie auch Anthrena-, Spheeodes- und Nomada-Arten. Apis mellifica L. versucht allerdings zuweilen - auf regelrechtem Wege zum Nektar vorzudringen, aber in Folge der Kürze des Rüssels immer vergebens. Bei diesen gelegentlichen, vergeblichen Versuchen wird sie ebenso wie Anthophora pilipes Fremdbestäubung herbeiführen, auch dann, wenn sie unter Verzicht auf den Honig pollensammelnd sich in den Blüten auf- hält. H. Müller sah noch einige Wollschwebfliegen (Bombylius major L. und B. discolor Mikan mit 10, bezüglich 11— 12 mm langen Rüsseln) freischwebend, wie es ihre Art ist, Honig auf dem vorschriftsmässigen Wege saugen, doch ist ihr Rüssel viel zu dünn, als dass sie Befruchtung bewirken könnten. “ Trotzdem die Narbe in der Kapuze von dem Pollen der eigenen Blüte umgeben ist, findet spontane Selbstbestäubung nicht statt. Hildebrand hat durch zahlreiche Versuche festgestellt, dass die Blumen mit eigenen Pollen be- stäubt, durchaus unfruchtbar, mit Pollen anderer Blüten derselben Pflanzen in hohem Grade unfruchtbar, nur mit Pollen getrennter Pflanzen durchaus frucht- bar sind. 74 Fumariaceae. Hoffer beobachtete in Steiermark Bombus mastrucatus Gerst. 2 den Sporn durch- beissend und Honig raubend. 148. C. intermedia P. M. E. (C..fabacea Pers... [Warnstorf, Abh. Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Blüten sind schmutzigpurpurn, in 3 bis 4blütigen Trauben stehend, wenig in die Augen fallend. Ihre Einrichtung ist dieselbe wie bei der vorigen Art; der Sporn ist etwa 9 mm lang. Da zur Blüten- zeit der Insektenbesuch noch schwach, die Blüten ausserdem häufig erbrochen sind, so könnte, wenn die Pflanze auf Fremdbestäubung allein angewiesen wäre, nur in seltenen Fällen Frucht- und Samenbildung erfolgen. Soweit Warnstorf beobachten konnte, entwickelt aber jede Blüte gut ausgebildete Früchte, die Pflanze muss also bei ausbleibendem Insektenbesuche auch autogam sein. Kerner bestätigt die Selbstfertilität dieser Art. Pollen weisslich, in Menge gelblich, kugeltetraödrisch, 37 u diam. 149. C. solida Smith (C. digitata Persoon). [Hildebrand a. a. O.; H. M,, Befr. S. 131; Kirchner, Flora S. 280; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 187—188; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdr.] stimmt in der Blüteneinrichtung mit derjenigen von C. cava 'ı überein, nur ist der Sporn zuweilen etwas kürzer. Die hellvioletten Blüten stehen in einer reichblütigen Traube und sind darum sehr in die Augen fallend. Die beiden seitlichen Kapuzenblätter sind, nach Warnstorf, an der Verwachsungsstelle, sowie am ganzen Kiel’ entlang mit grossen, gefurchten Papillen besetzt, welche die Reibung vermehren und das Abrutschen der Insektenfüsse verhindern sollen. Auch diese Art, ist nach Hildebrand, selbststerl. Der normale Besucher und Befruchter ist wieder Anthophora pilipes; durch Einbruch gewinnen wieder Bembus_ terrester und Apis mellifica Honig; auf dem gesetzmässigem Wege ohne Nutzen für die Blume gelangen wieder die Bombylius- Arten zum Nektar. Auch Loew be- obachtete im bot. Garten zu Berlin Anthophora und Apis als Blütenbesucher. 150. C. nobilis Pers. verhält sich, nach Hildebrand, in den Be- stäubungsvorrichtungen wie C. cava. 151. ©. eapnoides Pers. hat, nach Hilläbiesnd; einen ähnlichen Be- stäubungsmechanismus, nur ist die Form der äusseren Kronblätter etwas ab- weichend, besonders des oberen, dessen Sporn auf dem Blütenstiel eingebogen ist. Diese Art ist nach Kerner mit dem eigenen Pollen fruchtbar. Loew boobachtete im botanischen Garten zu Berlin die Horigbiene sgd. 152. C. ochroleuea Koch [Hildebrand a. a. O.] unterscheidet sich von den vorigen Arten, bei welchen nach dem Aufhören des von oben wirkenden Druckes durch die besuchenden Insekten die Kapuze wieder zurückspringt, da- durch, dass die einmal abwärts gedrückte Kapuze nicht in die frühere Lage zurückkehrt, sondern abwärts geneigt bleibt, während die Staub- und Frucht- blätter ähnlich wie bei Medicago sativa, wie eine ihres Druckes befreite Feder aufwärts schnellen und sich in einer Vertiefung des oberen Kronblattes bergen. Jede Blüte kann daher nur einmal in einer auf die Staub- und Fruchtblätter wirkenden Weise besucht werden. Die betreffende Biene behaftet ihre Unter- Fumariaceae, | 75 seite alsdann mit dem auf der Narbe befindlichen Pollen und belegt, falls sie bereits eine andere Blume dieser Art besucht hatte, gleichzeitig die Narbe mit fremdem Blütenstaub. Diese Art ist nach den Versuchen Hildebrands mit dem eigenen Pollen fruchtbar. Kerner bestätigt, dass sie bei ausbleibendem Insektenbesuche autogam ist. 153. C. Iutea DC. [Hildebrand a. a. O.; H. M., Befr. S. 132; Weit. Beob. I. 8.-324}. — Die Blüteneinrichtung ist im wesentlichen dieselbe wie bei der vorigen Art. Als Besucher beobachtete H. Müller bei Lippstadt Bombus agrorum F. 2 normal sgd., ferner bei Jena noch folgende Bienen: 1. Anthophora aestivalis Pz. Q /' sgd.; 2. Bombus confusus Schenck. © sgd.; 3. B. lapidarius L. 9 sgd.; 4. B. pomorum Pz. 9 sgd.; 5. B. rajellus K. 2 sgd.; 6. Eucera longicornis L. 2 sgd.; 7. Halictus xanthopus K. 9 sgd. oder wenigstens versuchend; 8. Osmia aurulenta Pz. © sgd.; 9. Psithyrus rupestris F. © sgd.; Schenck bemerkte in Nassau die Bienen: Osmia cornuta Ltr. und Podalirius acervorum L. sgd. In Dumfriesshire Schottland (Scott-Elliot, Flora 8. 10) ist 1 Hummel als Besucher beobachtet. 154. C. acaulis Pers. hat, nach Kerner, eine ähnliche Einrichtung wie die vorigen. 155. 156. C. braeteata P. und €. Kolpakowskiana Rgl. sah Loew im bot. Garten zu Berlin von Anthophora pilipes F. 2 =gd. besucht. 157. C. elavieulata DC. [Knuth, Bot. Centralbl. Bd. 52. S. 1, 2; Hart, Nature X. S. 5] — Die unscheinbaren, nur 6—8 mm langen und 2 mm breiten, weisslichen Blüten stehen in wenig- (meist nur 6-) blütigen Trauben. Sie sind homogam. Die Staubblätter sind anfangs etwas kürzer, als der Griffel, so dass ' spontane Selbstbestäubung erst dann eintreten kann, wenn der Pollen in die dunkellila gefärbte, die Narbe umgebende Kapuze entleert wird. Blütenbesucher ‚habe ich nicht beobachtet, wohl aber die Spuren der Thätigkeit honigsaugender Insekten bemerkt. An vielen Blüten war nämlich die Verbindung zwischen dem - gespornten Kronblatt und den drei übrigen gewaltsam gelöst, wobei die letzteren _ eine bequeme Haltestelle für die Bienen bilden müssen. Die heruntergedrückte Kapuze kehrt nicht in die ursprüngliche Lage zurück; die Narbe wird vielmehr _ unter der gefalteten Platte des inneren oberen Kronblattes geborgen. Die Klein- heit der Blüte erschwerte die genaue Untersuchung der Einrichtung. Als Besucher beobachtete Willis (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. I) - in der Nähe der schottischen Südküste: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum _F., sgd., häufig; 2. B. terrester L., sgd.; beide wirken befruchtend. Jede Blüte scheint eine Frucht zu bilden. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S.10) sind Apis, 4 Hummeln, eine kurzrüsslige Biene und 1 Muscide als Besucher beobachtet. - 37. Fumaria L. I Homogame Bienenblumen. Die Absonderung des Honigs geschieht durch einen von dem oberen Staubfadenband ausgehenden kurzen Fortsatz, die Bergung ‚desselben in einer kurzen, gerundeten Aussackung der oberen Kronblätter; sonst wie vor. 76 Fumariaceae. 158. F. offieinalis L. [Hildebrand a. a. O. VII. S. 450; H. M., Befr. 8. 132, 133; Mac Leod, Bot. Jaarb. V. S. 188—190; Kirchner, Flora 8. 281: Knuth, Ndfr. Ins. $. 23]. — Die trübpurpurnen Blüten sind an der Spitze schwärzlich rot gefärbt. Ihre Bestäubungseinriehtung stimmt mit derjenigen von Corydalis cava überein. Bei der Kleinheit der Blüten, der späteren Blühzeit und dem versteckten Standorte werden sie nur spärlich von Insekten besucht. Warnstorf (Abh. Bot. V. Brand. Bd. 38) meint, dass Fremdbestäubung durch Bienen oder Hummeln schon aus dem Grunde kaum möglich ist, da der Griffel bei gewaltsamer Entfernung des oberen Kronen- blattes von den beiden an ihrer Spitze mit einander verwachsenen und die Sexualorgane einschliessenden Seitenblättchen sehr leicht an der Basis abbricht und nicht, wie bei Corydalis, elastisch ist und nachgiebt. Nach demselben (a. a. O., Bd. 37) ist der Pollen weisslich, kugelig, mit grossen hervorragenden Keim- Fig. 25. Fumaria offieinalis L. (Nach Hildebrand.) 1]. Blüte von der Seite, ‚(Vergrössert.) 2. Dieselbe nach Entfernung der einen Hälfte des oberen Blütenblattes und Hinabdrücken der inneren Blütenblätter. warzen, glatt, 56—62 u diam. H. Müller sah in Westfalen und ieh bei Kiel und auf Föhr einigemale die Honigbiene als Besucher und Pollen- überträger; Warnstorf beobachtete eine nicht näher bezeichnete Hummel. Da die Blüten sich trotz des spärlichen Insektenbesuches doch fast sämmtlich zu Früchten entwickeln, selbst bei andauernd regnerischem Wetter, das jeden Bienenbesuch ausschliesst, so ist die unvermeidliche spontane Selbstbestäubung ohne Zweifel von Erfolg, In .Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora S. 9) ist 1 Tagfalter als Besucher beobachtet. 159. 160. F. ecapreolata L. und F. parviflora Lam. haben nach Hilde- brand (a. a. OÖ.) eine Bestäubungseinrichtung, welche derjenigen von F. offiei- nalis L. ganz ähnlich ist, nur sind die Kapuzenblätter so wenig elastisch, dass nach einem Drucke von oben die Kapuze nur langsam oder gar nicht über die Staub- und Fruchtblätter zurückklappt. Beide Arten sind durch spontane Selbst- bestäubung fruchtbar. Die in West- und Südeuropa heimische Form pallidiflora von F. capreolata L., deren ‘Blüten vor der Befruchtung weiss, nach der- selben rosarot bis selbst karminrot erscheinen, sah Moggridge von einer lang- rüsseligen Biene (Osmia) besucht. Der merkwürdige Farbenwechsel der bereits befruchteten Blüten erklärt sich wohl daraus, dass die bereits befruchteten die Augenfälligkeit des ganzen Blütenstandes erhöhen, sie selbst aber von den hoch- Crueiferae. 77 _ entwickelten Besuchern als bereits nektarlos erkannt werden. Ähnliche Er- _ scheinungen finden sich bei Ribes aureum und sanguineum, Weigelia rosea, Melampyrum pratense u. a. (Vergl. Bd. I. S. 104.) 161. F. spicata DC. hat, nach Hildebrand (a. a. O.), eine Blütenein- richtung, welche derjenigen von Corydalis lutea und C. ochroleuca ent- spricht. Die aus der Kapuze 'hervorgetretene Säule der Staub- und Fruchtblätter - schnellt durch die Spannung des oberen. Staubfadenbandes in die Höhe und _ Iegt sich in die schützende Vertiefung des oberen Kronblattes.. Auch diese Art ist durch eigenen Pollen fruchtbar. 8. Familie (rueiferae Juss. Litt.: H. M., Befr. S. 141, 142; Knuth, Ndfr. Ins. S, 24. Die Kreuzblütler sind sämtlich insektenblütig und meist homogam. Durch Streckung der Blütenstandsachse wird der anfangs meist eine Deldentraube bil- dende Blütenstand zu einer Traube, die je nach der Grösse und Zahl der Blüten - eine grössere oder geringere Augenfälligkeit der Pflanze bewirkt; doch steigert sich = letztere nur bei wenigen Arten dieser Familie so erheblich, dass der Insekten- besuch ein sehr ausgedehnter ist. Es besitzen daher fast alle Kreuzblütler die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung. ® Der Kelch dient nicht nur als Schutzorgan für die sich entwickelnde Blüte, sondern hält in vielen Fällen die Nägel der Kronblätter so zusammen, dass i _ sie eine kurze Röhre bilden, in deren Grunde der Honig liegt. Die Kronblätter — dienen der Anlockung; sie sind meist gelb oder weiss gefärbt, seltener violett, blau oder rot. Trotz der grossen Übereinstimmung im Aufbau der Blüten zeigen _ die Crueiferen doch eine so grosse Veränderlichkeit in der Zahl und Lage der - Honigdrüsen, in der Stellung der Staubblätter zu diesen und zu der Narbe, ‚sowie in der Art der Aufbewahrung und Bergung des Honigs, dass hierin kaum zwei Arten völlig übereinstimmen. s Die Zahl und Lage der Honigdrüsen ist besonders eingehend von J. Vele- novsky untersucht. Seine Untersuchungen erstrecken sich auf 170 Arten, welche alle einheimischen Kreuzblütler und einige exotische umfassen. Er bildete von 123 Arten (in 55 Gattungen) die Honigdrüsen in der Vorder- und Seitenansicht S ab. Nach ihm fehlen bei keiner Art Nektarien. Verkümmert ein Staubblatt, so ent- a wickelt sich die Honigdrüse zu einer rundlichen Anschwellung. Die Grösse der - Nektarien steht meist im Verhältnis zur Grösse der Blüte, doch finden sich auch Ausnahmen. So hat Heliophila amplexicaulis viel kleinere Blüten als = Maleolmia maritima und besitzt doch viel grössere Honigdrüsen als letztere. Die grössten (oberen) Drüsen besitzt Crambe maritima, die kleinsten Steno- _ phragmaThalianum und Lepidium ruderale. Während die unteren Drüsen d.h. die am Grunde der kürzeren Staubblätter stehenden stets vorhanden sind, obwohl sie manchmal sehr klein, fast rudimentär sein können, wie bei Crambe mari- tima und cordifolia, fehlen die oberen sehr oft, und zwar können einige 78 Cruciferae, Arten einer Gattung solche besitzen, andere nicht. Die Lage der Honigdrüsen entspricht namentlich dem Bau und der Form der Früchte. Velenovsky gruppiert die Cruciferen in Bezug auf den Bau der Honig- drüsen in folgender Weise: | I. Siliquosae. Obere und untere Drüsen stets entwickelt, meist mit deutlichen Seitenwällen. 1. Cheirantheae. Nur die untere Drüse vorn und hinten frei. (Chei- ranthus, Matthiola, Malcolmia, Hesperis, Chorispora). 2. Erysimeae. Obere und untere Drüsen entweder frei oder durch einen schwachen Seitenwall verbunden; die unteren vorne offen, hinten geschlossen und dort am meisten verdickt. (Barbaraea, Nasturtium, Armoracia, Roripa, Erysimum, Conringia, Alliaria). 3. Arabideae. Obere und untere Drüsen entweder durch einen Seiten- wall mit einander verbunden oder ganz getrennt; die unteren nach hinten stets offen, nach vorne geschlossen, dort am meisten verdickt und verschiedenartig gebildet; obere “entweder einfach oder zusammengesetzt und verschiedenartig ge- formt. (Cardamine, Dentaria, Arabis, Stenophragma, Turritis). | 4. Sisymbrieae. Untere Drüsen den Grund der kürzeren Staubblätter als ein gleichmässiger, ununterbrochener, fünfeckiger Ring umfassend, obere einen geraden Querwall darstellend, welcher durch einen Seitenwall mit den unteren Drüsen verbunden ist. Es sind daher sämtliche sechs Staubblätter von einem zusammenhängenden, gleichförmig verdickten Wall umschlossen. (Sisymbrium, Chamaeplium). ll. Siliculosae. a) Latiseptae. Nur die unteren Drüsen sind entwickelt; diese sind stets frei, d. h. auf der Innen- und Aussenseite nie zusammenhängend, deutlich oder ungefähr dreiseitig. 1. Alysseae. Die (unteren) Drüsen vorn und hinten offen, ohne Seiten- fortsätze. (Schiewereckia, Alyssum, Vesicaria, Cochlearia, Draba). 2. Lunarieae. Die (unteren) Drüsen ohne Seitenfortsätze, entweder ringsum zusammenhängend oder hinten offen. (Aubretia, Lunaria). b) Angustiseptae. Auch die oberen Drüsen zuweilen entwickelt, den unteren, mit denen sie durch einen seitlichen Querwall gleichsam verbunden sind, gleichend. &) Nur die unteren Drüsen entwickelt, dreiseitig, hinten stets offen, vorne entweder offen oder geschlossen, an den Seiten meist wallförmig verlängert. (Thlaspi, Carpoceras, Capsella, Teesdalea, Aethionema, Eunomia). ß) Nur die unteren Drüsen entwickelt, prismatisch, an der oberen Fläche abgestutzt, vorn und hinten frei, an den Seiten nicht verlängert. (Iberis.) y) Untere und obere Drüsen entwickelt oder nur die ersteren, jedoch in der Stellung der letzteren, so bei einigen Arten der Gattung Lepidium und bei Coronopus didymus, die ‚unteren an den Seiten in einen starken Wall ar. Cruciferae, 79 : verlängert, hinten frei, vorn an den herablaufenden Enden geschlossen oder frei; _ die oberen einfach, mit den unteren nicht zusammenhängend. (Cardaria, Phy- solepidium, Lepidium, Coronopus). ‚I. Nucamentaceae. | Die Verhältnisse der Drüsen sind nicht so konstant, wie in den vorigen _ Gruppen; in der Gattung Bisceutella, je nach ihren Sektionen, zu allen _ früheren Gruppen hinneigend. Entweder nur untere oder auch obere Drüsen _ vorhanden. Die unteren sind entweder prismatisch und dann die oberen säulen- förmig, mit einem Grübchen am Ende; oder es sind nur die unteren entwickelt und diese stellen dann einen ringsum gleichförmig verdickten Wall vor, welcher _ vorn oder hinten offen oder auch an beiden Enden geschlossen ist. Die unteren Drüsen verlängern sich an den Seiten zu langen Fortsätzen, welche mit den oberen Drüsen — falls diese entwickelt sind — zusammenhängen. Letztere sind in diesem bald doppelt, bald einfach oder nur blosse Querwälle. (Bunias, Ochthodium, Myagrum, Isatis, Peltaria, Neslea, Camelina). IV. Brassiceae. Die unteren und die oberen Drüsen sind entwickelt und nie mit einander zusammenhängend. Die unteren sind prismatisch, am oberen Ende flach abge- stützt, auf der Hinterseite der kürzeren Staubblätter eingefügt. Die oberen sind stets einfach, entweder kantig-säulenförmig oder gebrochen dreiseitig, nie _ einen Querwall darstellend. (Suecowia, Erucastrum, Eruca, Diplotaxis, Brassica, Melanosinapis, Sinapis, Moricandia, Rapistrum, Raphanus, Crambe). (Vgl. die Referate von Poläk in Bot. Centralbl. XI, -p. 264— 266; XIX, p. 9—11.) — . Die Stellung der Nektarien zu den Antheren ist eine solche, dass die _ honigsuchenden Insekten alle oder einige der letzteren mit der einen und die Narbe mit der anderen Seite des Körpers berühren müssen. Je ungünstiger die B C 2 Fig. 26. Nektarien einiger Cruciferen, } | a Seite gesehen, nach Entfernung der Kelch-, Kron- und Staubblätter. (Nach Prantl,) 4. Hesperis matronalis L. B. Selenia aurea Nutt. C. Sisymbrium strietissimum L. D. Bras- sica Napus L. Stellung der Staub- und Fruchtblätter für diesen Erfolg ist, desto mehr ist spontane Selbstbestäubung ermöglicht. Die meisten Kreuzblütler gehören in Bezug auf die Honigbergung zur Blumenklasse AB, einige mit senkrecht ab- stehenden Kelchblättern (Sinapis, Erucastrum) zu A, andere und zwar solche h ea 2 ji er B Er g. i y 80 Crüciferse. mit violetter, roter oder blauer Blütenfarbe (Matthiola-, Cakile-, Cardamine- Arten) zur Klasse B. Letztere werden entschieden häufiger und von höher entwickelten, blumentüchtigeren Insekten besucht als die weiss- oder gelbblühen- den Cruciferen der Blumenklasse AB. Während diese überwiegend von Fliegen (besonders Syrphiden) und den weniger ausgeprägten Bienen (Apiden), in untergeordneter Weise auch von anderen Hymenopteren (Sphegiden), Käfern, Schmetterlingen besucht werden, erhalten die violetten u. s. w. Blumen mit verborgenem Honig einen reichlichen Besuch auch von langrüsseligen Bienen und von Schmetterlingen. Einzelne Arten (Hesperis tristis_L.) sind aus- gesprochene Falterblumen (F). 38. Matthiola R. Br. Blüten ansehnlich, mit tief verborgenem Honig, welcher von je einem Nektarium am Grunde der beiden kurzen Staubblätter abgesondert wird. 162. M.incana R.Br. [Knuth, Bijdr.; Bot. Centralbl. Bd. 70, S.337, 338]. — Die nelkenduftenden, lebhaft roten Blumen sind homogam. Die Kelch- blätter stehen aufrecht und sind in ihrem oberen Teile verwachsen. Sie halten die Nägel der Kronblätter dieht umschlossen, so dass diese eine Röhre von Fig. 27. Matthiola incana R. Br. (Nach der Natur.) I. Blüte in natürlicher Grösse. K Ausbuchtung des Kelchgrundes. 2. Staubblätter und Stempel nach Entfernung von Kelch und Blumenkrone, die Staubblätter daher auseinander- spreizend, in natürlicher Grösse. a’ Anthere eines längeren Staubblattes. a“ Anthere eines kurzen Staubblattes. s Narbe. n das den Grund des kürzeren Staubblattes wallförmig umgebende Nektarium, 3. Staubblätter und Stempel in zweifacher Vergrösserung. Bezeichnung wie in 2, 15 mm Länge und 2 mm Durchmesser bilden, welche sich oben auf 4 mm erweitert. Die herzförmige Gestalt des Kelchgrundes verrät schon von aussen die Lage der Nektarien: Der Grund jedes der beiden kürzeren Staubblätter wird von einem ziemlich grossen honigabsondernden Wulst umgeben, welcher jederseits je einen grossen Honigtropfen absondert, so dass die Kronröhre bis zur Hälfte mit Nektar gefüllt sein kann. Die vier längeren Staubblätter sind an ihrem Grunde von je einem viel kleineren nicht secernierenden Wulste Cruciferae. 81 umgeben. Es ist daher die Ausbuchtung der sie umgebenden beiden anderen Kelchblätter nur sehr gering. Die Antheren der vier längeren Staubblätter stehen dieht unter der Blüten- öffnung und kehren ihre etwa 5 mm lange aufgesprungene Seite nach innen. Die Antheren der beiden kürzeren Staubblätter sind ebenso lang, doch besitzen ihre Filamente nur eine Länge von 2—3 mm; sie erreichen daher die Narbe nicht, weil diese etwa-8 mm hoch in der Kronröhre steht. Hiernach sind also die vier längeren Staubblätter für die Selbstbestäubung vorhanden, indem diese durch Pollenfall spontan oder auch durch besuchende Insekten erfolgt, während die kürzeren, deren Risse gleichfalls nach innen gewendet sind, der Fremdbstäubung dienen: ein zu einem der honigabsondernden Nektarien vordringender Insektenrüssel wird sich mit einem Teile des Pollens des benach- barten kürzeren Staubblattes behaften und ihn auf die Narbe einer anderen Blume dieser Art übertragen. F Als Besucher sah ich an den im Garten der Ober-Realschule zu Kiel kultivierten Pflanzen einen Tagfalter (Vanessa urticae L.) saugend. Da der Schmetterling mehrere Blüten hinter einander besuchte, so musste er Fremdbe- stäubung herbeiführen. Sein 14—15 mm langer Rüssel reicht gerade bis in den honigführenden Blütengrund; ferner bemerkte ich dort Pieris sp. sgd. 163. M. annua Sweet. [Nobbe, Bot. Centralbl. Bd. 32. S. 253; Knuth, Bijdragen.] — An kultivierten Pflanzen beobachtete F. Nobbe, dass _ bei energischer Keimung der Samen (in 3—4 Tagen) überwiegend, in einzelnen Fällen ausschliesslich gefüllte Blüten erzeugt wurden, dass dagegen solche Pflanzen (der nämlichen Sorte), welche aus langsam keimendem Samen her- vorgegangen sind, vorwiegend einfache, fruchtbare Blüten tragen. Ferner fand derselbe Forscher, dass bei Kreuzungen zwischen Levkojensorten, welche von Natur zur Produktion gefüllter Blüten hinneigen und solchen mit vorwaltend einfachen Blüten in dem Kreuzungsprodukt stets die Eigenschaften derjenigen " Sorten sich geltend machten, welche den Pollen lieferten, nicht sowohl in der Blütenfarbe, welche zwischen beiden Stammeltern die Mitte hielt, als vielmehr in der Gesamtform der Blütentraube und in dem Verhältnis der gefüllt blühen- den zu den einfach blühenden. — Weitere Kulturversuche sind ausser von Nobbe auch von Sehmid, Richter, Hiltner angestellt und in „Landwirt- schaftliche Versuchsstationen“ XXXV, Heft 3, 1888 veröffentlicht. Auch an der Sommer-Levkoje sah ich einen Weissling (Pieris) als Blütenbesucher; Schletterer bei Pola Xylocopa violacea L. 164. M. Valesiaca Boiss. Nach Briquet (Etudes) breiten sich die schmutzig violetten, im Schlunde weisslichen Platten der Kronblätter zu einer Fläche von 30—35 mm aus. Am Grunde der beiden kurzen Staubblätter be- finden sich je zwei, also im ganzen vier Nektarien, die den Nektar aussondern. _ Dieser ist in einer engen, 8—10 mm tiefen, von den Kelchblättern und den “Nägeln der Kronblätter gebildeten Röhre geborgen und wird von Tagfaltern (auch von Hummeln) ausgesogen, welche, weil die Antheren der vier langen Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 6 82 Cruciferae. Staubblätter oberhalb der Narbe stehen, hauptsächlich Selbstbestäubung, seltener Fremdbestäubung bewirken. 165. M. nudicaulis (L.) Trautv. Nach Ekstam beträgt auf Novaja Semlja der Durchmesser der stark duftenden, homogamen Blüten 10—20 mm, zuweilen bis 35 mm. Am Grunde der kürzeren Staubblätter befinden sich Nektarien. Als Besucher wurden Hummeln beobachtet. 39. Cheiranthus L. Ansehnliche, duftende, homogame Blumen mit fast verborgenem Nektar. Die Nektarien sind zwei Wülste am Grunde der zwei kürzeren Staubblätter. Narbe mit zwei zurückgebogenen Plättchen. 166. Ch. Cheiri L. [H. M., Weit. Beob. I, S. 324; Kirchner, Flora S. 285; Knuth, Weit. Beob. S. 231.] — Die von Kirchner untersuchten, verwilderten Pflanzen haben hellgelbe Blüten. Von den beiden Nektarien treten nach aussen rechts und links zwei Spitzen hervor, deren Honig in den Aus- sackungen der Kelchblätter aufbewahrt wird. Die Antheren springen nach innen auf; sie liegen so, dass sie den Eingang zur Blüte ganz schliessen, indem die vier höher stehenden mit ihrem unteren Teile, die zwei tieferen mit ihrem oberen Teile die Narbe berühren. Es ist daher spontane Selbstbestäubung unvermeid- lich; bei eintretendem Insektenbesuche ist jedoch Fremdbestäubung bevorzugt, indem die Besucher mit entgegengesetzten Seiten des Rüssels Narbe und Antheren berühren. Die Blüten kultivierter Pflanzen sind meist orange- bis braungelb. Als Besucher solcher sah ich ausser der Honigbiene eine Schwebfliege (Rhingia); H. Müller beobachtete ausserdem noch Anthophora pilipes F. 9, honigsgd.; Schenck in Nassau Anthrena flessae Pz. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire eine Hummel, Bombus terrester L., sgd. Schletterer verzeichnet für Tirol (T.) als Besucher und beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena albicrusK. 2 5 (T.); 2. A albopunctata Rossi — funebris Pz.; 3. A. carbonaria L.; 4. A. flavipes Pz.; 5. A. morio Brull.; 6. A. schlettereri Friese; 7. Bombus argillaceus Scop., sgd.; 8. Eucera longicornis L.; 9. Halictus calceatus Scop.; 10. H. levi- gatus K. 9; 11. H. morio F.; 12. H. scabiosae Rossi; 13. H. villosulus K.; 14. Poda- lirius acervorum L.; 15. P.crinipes Sm.; 16. P. nigrocinetus Lep.; 17. P. retusus L., v. meridionalis Per.; 18. Xylocopa violacea L. b) Ichneumonidae: 19. Bassus laetatorius F.; 20. Homoporus tarsatorius Pz. Die kurzrüsseligen Bienen wohl nur psd. 40. Nasturtium R. Br. Weisse oder gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Nektar. 4 oder 6 Honigdrüsen. 167. N. offieinale R. Br. [H. M., Weit. Beob. I, S. 325; Alpenbl. S. 153; Kirchner, Flora S. 286; Knuth, Ndfr. Ins. S. 24, 148.] — In den weissen Blüten sitzen an der Innenseite des Grundes jedes der beiden kürzeren Staub- blätter dicht neben einander zwei grüne, fleischige Nektarien. Die beiden kürzeren Staubblätter kehren ihre pollenbedeckte Seite der Narbe zu, welche sie weit überragt. Die vier längeren, Staubblätter stehen anfangs mit der Crueiferae. x Narbe in gleicher Höhe, später werden auch sie von ihr überragt; sie sind =o _ weit den kürzeren zugedreht, dass ein zum Honig vordringender Kopf oder Rüssel gleichzeitig. die Narbe und die pollenbedeckten Seiten der drei ihr benach- _ *barten Antheren streifen muss. Bei regnerischem Wetter bleiben die Blüten fest geschlossen, so dass durch den Pollen der längeren Staubblätter spontane Selbstbestäubung bewirkt wird. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) bezeichnet die Blüten als schwach protogynisch: die längeren Staubblätter stehen in gleicher Höhe mit der Narbe; nach der Verstäubung des Pollens färben sich Filamente und Antherenfächer violett. Als Besucher sah ich (!) auf der Insel Föhr und Herm. Müller (1) in Thüringen: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes (1). B. Diptera: a) Conopidae: 2. Physocephala rufipes F., sgd., einzeln (1). b) Empidae: 3. Empis livida L., sgd., sehr häufig (1); 4. E. rustica Fallen. w. v. (1). e) Museidae: 5. Ocyptera cylindrica F., sgd. (1). d) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L., häufig, sgd. (1); 7. E. nemorum L., w. v. (1); 8, E. sepuleralis L., w. v. (1); 9. E. sp. (!) dgl.; 10. Helophilus floreus L., sgd. und pfd., in Mehrzahl (1); 11. Melithreptus sp., pfd. (1); 12. Syritta pipiens L. (!); 13. Syrphus sp- (!), beide sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 14. Apis mellifica L. 8, sgd. (1, ); 15. Halietus maculatus Sm. 9, sgd. und pfd. (1). Ss In den Alpen beobachtete Herm. Müller ferner 2 Hymenopteren und 4 Fliegen; Mac Leod in Flandern Apis, 1 Eristalis (B. Jaarb. VI. S. 196). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 11) sind Käfer und zahl- reiche Fliegen als Besucher beobachtet. 168. N. amphibium R. Br. [H. M., Befr. S. 133; Weit. Beob. I, S. 324; Kirchner, Flora S. 287; Knuth, Ndfr. Ins. S. 24.] — In den gelben Blüten fliessen die sechs, zwischen je zwei Staubblättern sitzenden Nektarien zu einem Ringe zusammen. Die Antheren der vier längeren Staubblätter stehen in gleicher - Höhe mit der Narbe, die der beiden kürzeren etwas tiefer. Bei sonnigem Wetter sind die Staubblätter etwas auseinandergespreizt und die Antheren springen an _ der der Narbe zugekehrten Seite auf, so dass Insekten beim Aufsuchen des Honigs mit verschiedenen Seiten des Kopfes die Narbe und den Pollen berühren _ müssen, mithin sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirken können. Bei - regnerischem Wetter öffnen sich die Blüten nur halb, so dass die Antheren der längeren Staubblätter die mit ihnen in gleicher Höhe stehende Narbe be- _ rühren und spontane Selbstbestäubung bewirkt wird. b Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) bezeichnet die Blüten wieder als 2 ‚schwach protogynisch, und zwar wird schon beim Aufblühen die Narbe von den Staubblättern überragt, deren Antheren über die Narbe geneigt sind; bei der Ent- leerung machen dieselben eine Bewegung von 90° nach aussen, so dass die ge- öffneten Antherenfächer mit dem Pollen von der Narbe abgewendet nach oben gerichtet sind, wodurch Selbstbestäubung natürlich erschwert, Fremdbestäubung aber begünstigt wird. Zwischen den Filamenten am Grunde des Fruchtknotens stehen sechs kleine dunkelgrüne Nektardrüsen. Pollen gelb, elliptisch, dicht warzig, bis 44 u lang und 25—32 u breit. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1} und ich (!) folgende Insekten: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes hld. und pfd. (1). B. Diptera: a) Empidae: 2 Empis livida L., sgd. (1). b) Muscidae: 3. Calobata cothurnata Pz. (1); 6. 84 Cruciferae. 4. Lucilia-Arten pfd. (1). c) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (!, 1); 6. Rhingia rostrata L. sgd. (1); 7. Syritta pipiens L., sgd. (1. C. Hymenoptera: Apidae: 8. Apis mellifica L. 8, sgd. (!, 1). b) Pteromalidae: 9, Pteromaliden hld. (1). c) Tenthrenidae: a) Allantus arcuatus Forst., sgd. (1). | Mac Leod sah in Flandern Apis, 9 kurzrüsselige Bienen, 1 Holzwespe, 5 Schweb- fliegen, 4 andere Fliegen als Blumengäste. (B. Jaarb. VI. S. 198). 169. N. silvestre R. Br. [H. M., Befr. S. 133; Weit. Beob. I. S. 324.] — Die Blüteneinriehtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein, doch Fig. 28. Nasturtium silvestre R. Br. (Nach Herm. Müller.) Blüte gerade von oben gesehen. In der Mitte die Narbe, den Frucht- knoten verdeckend; um dieselbe herum vier grössere (n) und zwei kleinere Honigtröpfchen (n‘); rechts und links die beiden kürzeren («a‘), vorn und hinten die zwei paar längeren Staubblätter (@). Von allen Antheren ist die der Narbe zuge- kehrte bestäubte Seite sichtbar. Die Staubfäden erscheinen sämtlich be- deutend verkürzt. s Kelchblatt. p Kronblatt. fliessen die Nektarien nicht zusammen, sondern bilden vier fleischige Drüsen. Als Besucher sahen Herm. Müller (l) und Buddeberg (2): A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Anthrax hot- tentotta L., sgd. (2). b) Empidae: 2. Empis livida L., sgd. (1). ec) Syrphidae: 3. Chrysogaster macquarti Loew, sgd. (1); 4. Eristalis arbustorum L, sgd. (1); 5. Syritta pipiens L. (1); 6. Syrphus sp., beide sgd. und pfd. (). DB. Hymenoptera. a) Apidae: 7. Anthrena labiata Scheck. 9, psd. (1); 8. Apis mellifica L. 8, psd., häufig (1); 9. Halictus nitidius- culus K. ©, sgd. (1). b) Sphegidae: 10. Crabro wes- maeli v. d. L., sgd. (1); 11. Tiphia minuta v. d. L., w. v. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: Halictus nitidiusculus K. © ; Anthrena albicans Müll. Q; A. albicrus K. 9; Mac Leod in Flandern 1 Hummel, 2 Schwebfliegen, 1 Falter. (B. Jaarb. VI. 8. 197). 170. N. palustre DC. [Kirchner, Flora S. 287; Knuth, Ndfr. Ins. S. 25, 148]. — Die hellgelben Kronblätter sind nur von der Länge der Kelch- blätter, daher sind die Blüten unscheinbarer als diejenigen der verwandten Arten. Zu den. Seiten des Grundes. je eines der kürzeren Staubblätter befinden sich 2 Nektarien. Die Antheren der 4 längeren Staubblätter stehen mit der Narbe in gleicher Höhe, die 2 kürzeren stehen tiefer und sind etwas von ihr abge- bogen; alle 6 Antheren springen nach innen auf. Die 2 kürzeren Staubblätter dienen also ausschliesslich der Fremdbestäubung; die 4 längeren bewirken bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung. Als Besucher und Befruchter sah ich auf Föhr eine Schwebfliege (Eristalis sp.); Mac Leod in Flandern 3 Schwebfliegen. (Bot. Jaarb. VI. S. 197). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot', Flora S. 11) sind 2 Musciden und Meligethes als Besucher beobachtet. 171. N. lippicense DC. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthrena albopunetata Rossi; 2. A. carbonaria L.; 3. A. combinata Chr.; 4. A. convexiuscula K.; 5. A. flavipes Pz.; 6. A. nana K.; 7. A. parvula K.; 8. Halietus calceatus Scop.; 9. H. fasciatellus Schek.; 10. H. levigatus K. 9; 11. H. morio F.; 12. Prosopis clypearis Scheck. 172. N. pyrenaicum R. Br. (Roripa pyrenaica Rchb.). [Mac Leod, Pyreneeönbl.]| — Die gelben .Blumen haben einen Durchmesser von 5,5 mm, Miscklerie. 85 _ wenn sie sich ausgebreitet haben. Von den 4 Honigdrüsen sind die beiden zwischen den langen Staubblattpaaren stehenden sehr klein. Beim Abblühen findet durch Berührung der Antheren und der Narbe spontane Selbstbestäubung statt. Fremdbestäubung ist bei Besuch honigsuchender Insekten bevorzugt ® Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen eine kurzrüsselige Biene (Halietus) und zwei Museiden als Besucher. 41. Barbaraea R. Br. Homogame, gelbe Blumen mit halbverborgenem Honig. 6 Honigdrüsen von denen je 2 am Grunde der kürzeren Staubblätter öfter verschmelzen. 173. B. vulgaris L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 325, 326; Kirchner, Flora S. 288; Knuth, Bijdragen.] — Die goldgelben Kronblätter breiten sich im Sonnenschein so weit auseinander, dass die Blüte einen Durchmesser von - 2—9 mm hat. Jeder der beiden hürzeren Staubblätter hat am Grunde jederseits _ eine kleine, fleischige, grüne Honigdrüse, doch verschmelzen je zwei derselben _ häufig zu einem halbkreisförmigen, wallartigen Nektarium. Ausserdem sitzt je eine _ etwas grössere, zähnchenförmig verlängerte Honigdrüse aussen am Grunde zwischen je 4 2 längeren Staubblättern (entsprechend den verschwundenen beiden kürzeren Staub- blättern). Letztere sondern nur ein kleines Tröpfehen aus, während die andern 4 Drüsen (oder die beiden Wülste) bei günstigem Wetter reichlichen Nektar _ bilden. Letzterer sammelt sich in Aussackungen am Grunde der beiden äusseren ‚Kelehblätter. Die Menge des hier vorhandenen Nektars ist so gross, dass die A Staubblätter sich so stellen, als ob, wie sich H. Müller ausdrückt, die beiden £ zwischen den 2 längeren Staubfäden sitzenden Honigtröpfehen gar nicht vor- 2 handen wären. Die längeren, die Narbe überragenden Staubblätter machen _ nämlich eine Vierteldrehung nach der Seite der benachbarten kürzeren, während die letzteren, welche mit der Narbe gleich hoch stehen, dieser zugekehrt bleiben. _ Bei sonnigem Wetter sind die Blüten weit geöffnet, die kürzeren Staubblätter biegen sich weit von der Narbe ab; bei andauernd regnerischem Wetter belegen sie die Narbe mit Pollen. Besuchende Insekten, die zu den grösseren Honig- _ tropfen vordringen, werden vorzugsweise Fremdbestäubung bewirken. as Besucher und Befruchter sind ausser der auch von mir beobachteten Honig- biene nach H. Müller Fliegen und Käfer, nämlich: . A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1 Meligethes hld. und pfd. in grosser Zahl. bb) Oueurlionidae: 2. Ceutorhynchus sp. c) Scarabaeidae: 3. Phyllopertha horticola L., ' Blütenteile nagend. B. Diptera: a) Museidae: 4. Anthomyia- Arten sgd.; 5. Aricia _ iheana Wiedem., sgd.; 6. Calobata cothurnata Pz., sgd.; 7. Scatophaga merdaria F., sgd. b) Syrphidae: 8. Ascia podagrica F., psd.; 9. Rhingia rostrata L., sgd. und psd., zahlreich, Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena extricata Sm. 2, psd.; 2. Apis mellifica L. %, sgd.; 3. Bombus lapidarius L. 7, sgd.; Mac Leod in Flandern 2 Bienen, 1 Schwebtliege; Empide. (Bot. Jaarb, VI. S. 194.) = In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 10) sind Apis, 2 kurz- : rüsselige Bienen, 2 Musciden, 2 Schwebfliegen uud ein Kleinfalter als Besucher beobachtet. { * 174. B. intermedia Bor. [Kirchner, Flora S. 288; Mac Leod, Bot. - Jaarb. VI. S. 195.] hat kleinere und heller gelbe Blüten als vorige; ihr Durch- a Te = er Er. he er a EN he u Sa ER ne Meg at ein 1 DE rk m a S6 Crueiferae. messer ist oben nur 6 mm. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit der- jenigen von B. vulgaris überein, doch sind nur 4 Nektarien vorhanden. 42. Turritis Dill. Homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektardrüsen. 175. T. glabra L. [Kirchner, Flora S. 289; Knuth, Bijdragen.] — Da die gelblich-weissen Kronblätter ziemlich aufrecht stehen, sind die Blüten wenig augenfällig.. Von den 4 Nektardrüsen stehen 2 aussen am Grunde der 2 längeren Staubblattpaare; die kürzeren Staubblätter sitzen einem Wulste auf, der beiderseits kegelförmig hervortritt. Nicht selten verschmelzen die 4 Nektarien zu einem Ringe. Die Antheren springen nach innen auf; diejenigen der längeren Staubblätter liegen mit ihrem unteren Teile, die der kürzeren mit der Spitze der Narbe an, so dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Honigsuchende Insekten können sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung herbeiführen. Warn- storf (Bd. V. Brand. Bd. 38) bezeichnet die Blumen als protogynisch: Narben- papillen schon in noch nicht vollkommen geöffneten Blüten entwickelt, später die Antheren in gleicher Höhe mit der Narbe und Autogamie ermöglichend. Besucher finden sich in geringer Zabl ein: ich sah bei Kiel nur 2 Schweb- fliegen (Rhingia rostrata L. und Syritta pipiens L.) honigsaugend. 43. Arabis L. Meist kleine, seltener ansehnliche, weisse oder weissliche, selten rosa oder lila oder blaue, meist homogame, seltener protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig. 2, 4 oder 6 Nektarien. | 176. A. alpinaL. [Sprengel, S.333; Axella.a. O.; H.M., Alpenbl. S. 143, 144; Schulz, Beitr. II. S. 11, 12.] — Die Blüten sind homogam. Von den 4 Honigdrüsen sind die an der Aussenseite des Grundes jedes der beiden kürzeren Staubblätter sitzenden die grössten; ihr Nektar sammelt sich in der Aussackung des darunter stehenden Kelchblattes. Die 2 kleineren aussen zwischen den Wurzeln je zweier längerer Staubblätter sitzenden sondern kaum Honig ab. Die Form der Nektarien ist übrigens sehr veränderlich. Die längeren Staubblätter kehren ihre pollenbedeckte Seite bald den benachbarten kürzeren zu, so dass ein zum Nektar vordringendes Insekt sie streifen muss und daher Fremdbestäubung bevorzugt ist; bald kehren sie dieselbe der Narbe zu und lassen dann namentlich bei trübem Wetter (in Grönland stets) Pollen auf die Narbe fallen oder berrühren dieselbe, so dass spontane Selbstbestäubung eintritt. Nach Ekstam beträgt auf Novaja Semlja der Durchmesser der schwach duften- den, dort protogyn-homogamen Blüten 6—12 mm. Reichliche Honigabsonderung findet statt, und Selbstbestäubung ist auch dort leicht möglich. ($. Fig. 29.) Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 2 Fliegen; Schulz in Tirol auch noch einzelne Tagfalter. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 Fliegen als Besucher; Loew im bot. Garten zu Berlin die Honigbiene sgd. 177. A. paueciflora Garcke (A. brassiciformis Wallr., Brassica ° alpina L.) [Schulz, Beitr. II. 8. 11.] — Die weissen Blüten sind homogam. 8 Am Grunde: der kürzeren Staubblätter findet sich je ein wulstförmiges Nektarium _ und am Grunde jedes der beiden längeren Staubblätter ein kleiner Höcker. Die Honigabsonderung ist eine sehr geringe. Auch hier ist die Form der Nektarien sehr veränderlich. Die Narbe steht meist in gleicher Höhe mit dem Grunde - der Antheren der längeren Staubblätter und wird von diesen berührt, so dass spontane Selbstbestäubung-unvermeidlich ist. Bei günstiger Witterung drehen Fig. 29. Arabis alpina L. (Nach Herm. Müller.) 4A. Blüte nach Entfernung zweier Kronblätter von der Seite gesehen. sh Safthalter. In dieser Blüte ist jedes längere Staubblatt dem benachbarten kürzeren zugewendet. B. Blüte von oben gesehen. In dieser Blüte haben alle Antheren ihre pollenbedeckte Seite der Narbe zugekehrt; die Staubfäden sind- jedoch soweit zurückgebogen, dass Selbstbestäubung vorläufig nieht eintritt. €. Blüte nach Entfernung von Keleh und Krone. n funktionierende Nektarien; R- n’ rudimentäre, Die Staubblätter stehen wie bei B, (Vergrösserung 7:1.) sich die Antheren den kürzeren Staubblättern zu, so dass alsdann bei Insekten- - besuch auch Fremdbestäubung erfolgen kann. Schulz sah jedoch in Thüringen nur Blasenfüsse und Blumenkäfer (Meligethes) als Blütenbesucher. 2 178. A. petraea (L.) Lam. Nach Ekstam sind auf Novaja Semlja die ziemlich stark mandelduftenden Blüten homogam. Selbstbestäubung ist leicht möglich. Als Besucher wurde eine mittelgrosse Fliege beobachtet. en 179. A. hirsuta Scop. [H. M., Befr. S. 134.] — Die weissen Blüten sind homogam. Nur 2 an der Innenseite des Grundes der kürzeren Staub- blätter befindliche Drüsen sondern Nektar ab. In den meisten Blüten über- ragen die längeren Staubblätter die Narbe, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuche - dureh Pollenfall Autogamie eintritt; seltener stehen die Antheren der längeren Staubblätter mit der Narbe in gleicher Höhe, wobei dann durch unmittelbare Berührung spontane Selbstbestäubung eintritt. Honigsuchende Insekten können sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung herbeiführen. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) bezeichnet die Blüten als protogynisch: Narbe schon in noch geschlossenen Blüten belegungsfähig und die Staubgefässe etwas überragend. 33 Cruciferae. Als Besucher sah H. Müller: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena albicrus K. 5, sgd.; 3. Apis mellifica L. 8, sgd.; 4. Halictus sexnotatus K. 9, psd. b) Sphegidae: 5. Ammophila sabulosa L., sgd. C. Lepidoptera: Bombyces: 6. Euchelia jacobaeae L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 8.12) sind 1 Empide, 2 Mus- eiden und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 180, A. arenosa Scop. Als Besucher der lila, seltener weissen Blüten beobachtete Buddeberg bei Nassau ausser einem Tagfalter (Thecla) zahl- reiche kurzrüsselige Bienen, nämlich: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena albicansMüll. ©, sgd.; 2. A. cineraria L. 9, psd.; 3. A. cingulata F. © 5, sgd.; 4. A. nigroaenea K. 9, sgd.; 5. A. parvula K. 2, sgd. und psd., häufig (12 Ex.); 6. Halictus calceatus Scop. 9, sgd. und psd.; 7. H. flavipes K. ?, sgd.; 8. H. leucopus K. 9, sgd. und psd.; 9. H. tetrazonius Klg. (quadricinctus K. olim) 9, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 10. Thecla rubi L., sgd. Bail (Bot. Centralbl. Bd. 9) beobachtete in Westpreussen namentlich Schweb- fliegen (Eristalis intricarius L. u. s. w., Melanostoma mellina L. u. s. w., Melithreptus scriptus L.) und Museiden (Lucilia sp., Anthomyia sp.), ferner Hymenopteren (Apis, An- threna nana K., Dolerus vestigialis Klug), Falter (Pieris napi L., Thecla rubi L., Neme- obius lucina L., Euclidia glyphica L.), 1 Wanze (Eurydema oleraceum) und 1 Käfer (Athous subfuscus Müll.) als Besucher. 181. A. Turrita L. Die weissen Blüten sah Mac Leod in den Pyre- näen von einer kurzrüsseligen Biene (Halietus eylindrieus F. 9); 182. A. sagittata DC. daselbst von einem Schmetterling (Adela sp.) besucht. | 183. A. pumila Jacg. [Schulz, Beiträge II. 8. 12, 13.] — Die weissen Blüten sind in Tirol protogyn. Am Grunde der kürzeren Staubblätter befinden sich an der Aussenseite je ein zweihöckeriges, halbmondförmiges Nektarium. Die Narbe ist in der Regel bereits in der Knospe entwickelt und ragt vielfach schon vor dem Aufblühen zwischen den Kronblättern hervor. Zur Zeit der Blüten- öffnung überragt der Griffel fast immer die Antheren und zwar die der längeren Staubblätter um 1 mm, die der kürzeren um 2—3 mm. Nur in Ausnahmefällen erreichen die ersteren die Narbe. Es ist daher spontane Selbstbestäubung fast ausgeschlossen. Besuchende Insekten bewirken vorzugsweise Fremdbestäubung. Schulz sah bei trüber Witterung 3 kleine Dipteren als Besucher. Derselbe beobachtete auch Gynomonöcie. | 184. A. bellidifolia Jaeg. [H. M., Alpenblumen S. 144. 145.] — Die weissen Blüten sind protogyn mit langlebigen Narben. Am Grunde der kürzeren Staubblätter sitzt je ein grünes, wallförmiges, reichlich Honig absonderndes, fleischiges Nektarium; ausserdem befindet sich je ein kleines Knötchen an der Aussenseite des Grundes der vier längeren Staubblätter. Bei trübem Wetter bleiben die sich öffnenden und mit der Narbe gleich hoch stehenden Antheren der längeren Staubblätter der ersteren zugewandt und belegen sie; bei sonnigem Wetter spreizen die Staubblätter nach aussen, so dass keine Berührung statt- findet, ein besuchendes Insekt daher Fremdbestäubung herbeizuführen vermag. Als Besucher beobachtete H. Müller nur eine Schwebfliege (Eristalis tenax L.). | | 185. A. alpestris Rehb. Als Besucher beobachtete H. Müller in den = Alpen die Honigbiene, 2 Tagfalter, 2 Schwebfliegen und 2 Museiden. (A.a.O.$8. 145.) 186. A. coerulea Haenke. [Kerner, Pflanzenleben II; Kirchner, a Beitr. S. 20; Schulz, Beitr. II. S. 13.] — Die anfangs blauen, später ver- bleichenden Blumen sind homogam oder schwach protogyn. An der Aussenseite des Grundes der kurzen Staubblätter finden sich oft sehr unbedeutende Nektarien; ähnliche aber "nieht secernierende stehen am Grunde der langen Staubblätter. z Die Antheren der längeren Staubblätter liegen der mit ihnen in gleicher Höhe = stehenden Narbe bei trüber Witterung und in der Nacht dicht an; auch die der kürzeren erreichen nicht selten die Narbe. Es ist daher spontane Selbstbe- 'stäubung unausbleiblich. Nach Kerner findet solche bei andauerndem Regen- wetter in der geschlossen bleibenden Blüte, also pseudokleistogam, statt. Als Besucher sind einige Fliegen beobachtet. | | 187. A. Ilolboellii Hornemann. Die ansehnlichen Blüten sind nach _ Warming homogam. Die Antheren der längeren Staubblätter überragen anfangs die Narbe, berühren sie aber später in Folge Heranwachsens des Stempels, 188. A. albida Stev. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Coceinellidae: 1. Coccinella septempunctata L. B. Diptera: Syrphidae: 2. Cheilosia sp-, pfd.; 3. Eristalis aeneus Scop. C. Hy enepterm: Apidae: 4. Anthrena parvula K. 5‘, sgd., 9, sgd. und psd.; 5. Apis mellifica L. 9, sgd.; 6. Bom- - bus hortorum L. ®, sgd.; 7. B. lapidarius L. ?, sgd.; 8. Osmia rufa L. /, sgd. D. Le- pidoptera: Rhopalocera: 9. Vanessa urticae 2 sgd. n 189. A. deltoides DC. sah Loew im bot. Garten von einer langrüsseligen = Biene (Osmia rufa L. 9, sgd. und psd.) besucht. 2.190. A. caucasica Willd. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an = der Küste von Yorkshire 1 Syrphide, Eristalis pertinax Scop., sgd., als häufigen Besucher 44. Cardamine L. pin oder protogynische, weisse oder auch lila Blumen mit halb oder ganz verborgenem Honig. 2 oder 4 Nektarien. n 191. C. pratensis L. [Sprengel, S. 331; H. M., Befr. S. 134, 135; Weit. Beob. I. S. 326; Kirchner, Flora S. 290, 291; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Ndfr. Ins. S. 25, 148.] — Die weissen oder lila Blüten sind gross und augenfällig; es ist daher auch der Insektenbesuch ein stärkerer als bei den meisten übrigen: Pflanzen dieser Familie. Am Grunde der beiden kurzen Staubblätter stehen 2 grössere Nektarien, 2 andere, kleinere, nach aussen gerichtete zwischen je zwei längeren Staubblättern. Der von diesen 4 Nektarien abgesonderte Honig sammelt sich in dem ausgebauchten Grunde der Kelch- blätter; demgemäss ist die Ausbauchung der beiden unter den grösseren und daher stärker secernierenden Nektarien stehenden Kelchblätter auch eine stärkere, als diejenige der unter den beiden kleineren stehenden. Man kann, wie schon H. Müller hervorhebt, daher an dem von unten betrachteten Kelche erkennen, wo in der. Blüte die beiden kürzeren Staubblätter stehen. Die Kelchblätter liegen den Kronblättern dicht an, so dass die Nägel der letzteren zu einer Röhre 90 Cruciferae, von mehreren Millimeter Länge zusammengehalten werden, im deren Grunde der Nektar geborgen ist. C. pratensis gehört daher zu Blumenklasse B. Bereits in der Knospe überragen die längeren Staubblätter die Narbe. Sie machen dabei eine viertel Drehung nach den benachbarten kürzeren Staubblättern hin, so dass honigsuchende Insekten mit den entgegengesetzten Seiten des Kopfes die Narbe und die pollenbedeckten Antheren streifen, mithin, je nachdem sie den Rüssel rechts und links in die Blüte senken oder im Kreise herumgehen, entweder Fremd- oder Selbstbestäubung herbeiführen müssen. Die beiden kürzeren Staubblätter wenden die aufgesprungene Seite ihrer Antheren immer der Narbe zu, und zwar stehen die- selben in manchen Blüten tiefer als die letztere, in anderen mit ihr gleich hoch, in noch anderen höher, so dass in den beiden letzten Fällen spontane Selbst- bestäubung möglich ist. Bei kaltem, regnerischem Wetter ist die Drehung der längeren Staubblätter in manchen Blüten schwächer oder findet gar nicht statt, so dass der Pollen von selbst auf die Narbe fällt. Doch ist die Pflanze, nach Hildebrand (Ber. d. d. b. Ges. 1896), selbststerl. Warnstorf bezeichnet die Blüten als protogynisch: Narbe schon in noch geschlossenen Blüten mit ausgebildeten Papillen. An den von Warming untersuchten Pflanzen Grönlands liegen die Antheren der kurzen Staubblätter der Narbe so dicht an, dass spontane Selbst- bestäubung möglich ist; doch bilden sich selten reife Früchte, sondern die Ver- mehrung geschieht auf vegetativem Wege durch Bulbillen. Nach Ekstam beträgt auf Novaja Semlja der Durchmesser der schwach duftenden, protogyn-homogamen Blüten 10—15 mm (nach Kjellman im arktischen Sibirien meist 24 mm). Die Blüteneinrichtung stimmt mit der von mir be- schriebenen (auf den nordfriesischen Inseln) überein. Als Besucher wurde eine kleinere Fliege bemerkt. Als Besucher beobachteten Hermann Müller (1) und ich (!). A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes sp., häufig, hld. (1, !). b) Staphy- linidae: 2. Omalium florale Payk., äusserst zahlreich (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 3. Bombylius discolor Mg., sgd. (1); 4. B. major L., sgd. (1). b) Empidae: 5. Empis opaca F., sgd. (1). ce) Muscidae: 6. Anthomyia sp., pfd. (1, !). d) Syrphidae: 7. Eristalis nemorum L., pfd. (1); 8. Helophilus pendulus L., sgd. (1, !); 9. Melanostoma mellina L., pfd. (1); 10. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd., häufig (1); 11. Syrphus_ niti- dicollis Mg., sgd. und pfd. (1); 12. S. sp. (!). €. Hymenoptera: Apidae: 13. An- threna cineraria L. 2, ein Ex., psd. und sgd. (1); 14. A. dorsata K. ®, sgd. und psad. (1); 15. A. gwynana K. 9, psd., einmal (1); 16. A.parvulaK. 9 5‘, psd. u. sgd. (1); 17. Apis mellifica L. ©, sehr häufig, bald psd., bald sgd. (1, !); 18. Bombus terrester L. 9, sgd. (1,1); 19. Halictus eylindricus F. 9, psd. und sgd. (1); 20. Nomada lateralis Pz. 9, sgd. (1); 21. N. lineola Pz. 5‘, sgd. (1); 22. Osmia rufa L. 5, sgd. (lj,. D. Lepido- ptera: Rhopalocera, sgd.: 23. Anthocharis cardamines L. (1); 24. Pieris brassicae L. (1); 25. P. napi L. (1, !); 26. Rhodocera rhamni L. (1); 27. Vanessa urticae L. (). E. Thy- sanoptera: 28. Thrips, sgd. und pfd. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bomb. derhamellus K. $, sgd.; 2. B. ‘ pomorum Pz. 9, sgd.; 3. Nomada suceincta Pz. 9, sgd., sowie den Falter Thecla rubi L., sgd.; Rössler bei Wiesbaden den Falter Macroglossa fuciformis L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 13) sind 1 Bibionide, 1 Musecide, 4 Schwebfliegen und 1 Falter als Besucher beobachtet. Crueiferae, 91 H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Biene, - Halictus quadrieinetus F. 2, als Besucher; Mac Leod in Flandern 8 Bienen, 11 Fliegen, 4 Falter, 1 Käfer. (B. Jaarb. VI. S. 192, 193.) e . 192. C.amaraL. [Ludwig, D. Bot. Monatsschrift VLS.5; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 193—194; Kirchner, Flora S. 291; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdragen.] — Die Nektarien sind ebenso wie bei ©. pratensis. Die Blüten sind unterwärts trichterförmig verengt, sie gehören = daher zur Biumenklasse B. Die sechs Staubblätter sind fast gleichlang und - spreizen weit auseinander, wobei die pollenbedeckte Seite der Antheren nach innen gewendet ist. Das Fruchtblatt ist kaum halb so lang wie die Staubblätter (nach Warnstorf ist es ebenso lang). Besuchende, honigsaugende Insekten berühren daher mit der einen Seite des Kopfes die Antheren, mit der entgegengesetzten die - Narbe, bewirken also vorzugsweise Fremdbestäubung, nur dann Selbstbestäubung, wenn sie den Kopf abwechselnd rechts und links vom Stempel in die Blüte senken * Ausser den Zwitterblüten sind auch kleinblumige, weibliche Blüten beobachtet. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 12) sind Fliegen, Falter und Käfer als Besucher beobachtet. | 193. C. impatiens L. [H. M., Weit. Beob. I. 8. 327; Kirchner, Flora S. 292.] — Die Kronblätter sind sehr klein, weiss, zuweilen fehlen sie gänzlich; es sind daher die Blüten wenig augenfällig. Am Grunde der längeren - Staubblattpaare sitzt je eine Honigdrüse, ebenso je eine am Grunde der kürzeren Staubblätter. Sie sind auf der Aussenseite der Filamente durch einen grossen Wulst verbunden. Die pollenbedeckte Seite der sich weit nach aussen biegenden Staubblätter ist nach innen gerichtet, so dass honigsuchende Insekten vorzugsweise ‘ Fremdbestäubung bewirken können. Als Besucher beobachtete Buddeberg bei Nassau eine honigsaugende und pollensammelnde Biene: Anthrena albicans Müll. E 194. C. hirsuta L. Nach Jordan liegen die Antheren der Narbe an, _ =o dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. E Als Besucher sah Mac Leod in Flandern 1 kurzrüsselige Biene, 1 Muscide, - 1 Käfer. (Bot. Jaarb. VI. S. 193.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 14) sind 1 Käfer, 1 Schweb- fliege und 2 Musciden als Besucher beobachtet Er. 195. €. latifolia Vahl. Die lila Blüten mit verborgenem Nektar sah Mac Leod in den Pyrenäen von zwei Tagfaltern besucht. 196. C. bellidifolia L. Die Blüten sind nach Warming in Grön- F land autogam, da die Antheren zeitweilig der Narbe dicht anliegen. 3 Nach Ekstam sind auf Novaja Semlja die geruchlosen Blüten, deren ‘ Durchmesser nach Kjellman im arktischen Sibirien 3 mm beträgt, protogyn- homogam. Selbstbestäubung ist auch dort unvermeidlich. 197. C. resedifolia L. In den homogamen Blüten ist, nach Schulz (Beitr. II S. 13, 14), spontane Selbstbestäubung unvermeidlich. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen sechs Fliegen (Museiden, Syrphiden, Empiden) _ und einen Tagfalter. | 198. C. alpina L. ist nach Kerner protogyn. Die Narbe tritt aus der sich eben öffnenden Blüte hervor, während die Staubblätter noch unent- 92 Crueiferae. wickelt in der Blüte stehen, so dass jetzt nur durch Insekten befruchtet werden kann. Später ist durch die sich verlängernden Staubblätter spontane Selbst- bestäubung möglich. 199. C. ehenopodiifolia L. hat, nach Grisebach, ausser den ober- irdischen offenen Blüten unterirdische kleistogame. 45. Dentaria Tourn. Ansehnliche, weissliche oder rötliche Blumen, meist mit verborgenem Honig. Meist vier Nektarien. 200. D. enneaphyllos L. [Schulz, Beitr. II. S. 14.] — Die weisslich- gelben Kronblätter sind 13—17 mm lang. Aussen am Grunde der kurzen Staubblätter befindet sich je ein halbmondförmiger, nach aussen gerichteter Wulst; auch in der Mitte des Grundes jedes der beiden längeren Staubblatt- paare sitzt ein breiter, ebenfalls nach oben gerichteter Fortsatz. Diese vier Nek- tarien sondern unbedeutend Honig ab. Die Antheren der längeren Staubblätter überragen die Kronblätter vielfach ein wenig und stehen mit der häufig bereits in der Knospe empfängnisfähigen Narbe meist in gleicher Höhe, selten ein wenig tiefer. Da die Kron- und Staubblätter sich auch bei warmer Witterung nur wenig spreizen, so befinden sich die Antheren in so grosser Nähe der Narbe, dass spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Die Antheren der kurzen, meist nur bis zur Mitte der langen reichenden Staubblätter springen gleichzeitig mit denen der letzteren auf oder ein wenig nach ihnen. Sie dienen ausschliesslich der Fremdbestäubung. Als Besucher sah Schulz bei San Martino und Paneveggio in die Blüte hineinkriechende Fliegen und Käfer, vorzüglich aber Noktuiden. TER | 201. D. bulbiferaL. [Kirchner, Flora S. 292; Krmik, ‚Bijdr.] — In den grossen, blasslila, rosenroten oder auch weissen Blüten steht je eine Honigdrüse aussen am Grunde der beiden kürzeren Staubblätter und je eine meist gespaltene aussen zwischen den Wurzeln der beiden längeren Staubblattpaare. Zuweilen sind die vier Nektarien zu einem Ringe verbunden. Nur an sonnigen Stellen, wo Insekten- besuch eintritt, erfolgt Fruchtansatz, im Waldesschatten ist die Pflanze fast immer steril und vermehrt sich hier durch grosse, bei der Reife schwarzviolette Bulbillen in den Blattachseln. Trotz häufiger Überwachung habe ich in den Wäldern bei Kiel und Flensburg niemals Insektenbesuch wahrgenommen, sowie äusserst selten Fruchtansatz. 46. Hesperis L. Ansehnliche, duftende Blumen mit verborgenem Honig. (Blumenklasse » und F.) Zwei oder vier Nektarien. 202. H. matronalis L. [H. M., Befr. S. 137; Kirchner, Flora S. 293; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Kerner, Pflanzenleben IL S. 197; Knuth, Weit. Beob. S. 23; Bijdragen.] — Die grossen violetten Blüten duften besonders am Abend stark veilchenartig (Kerner). Als Nektarien dienen zwei » grosse, den Grund der kürzeren Staubblätter umfassende, besonders nach innen stark entwickelte, grüne, fleischige Drüsen’ Der Honig sammelt sich an jeder ‚Seite der Blüte zwischen den Wurzeln von drei Staubblättern und dem Grunde des Fruchtknotens an. Die Antheren der längeren Staubblätter stehen im - Blüteneingange; nach dem Verstäuben wachsen sie etwas und ragen aus der Blüte hervor. Die Antheren-der kürzeren Staubblätter berühren beim Auf- springen mit ihrem obersten Teile die Narbe; im Verlaufe des Blühens wächst - diese aus der Blüte herver. Alle Antheren springen nach innen auf, sodass sie sämtlich die Narbe mit Pollen bedecken; es ist also spontane Selbstbestäubung unausbleiblich. Honigsaugende Insekten bewirken aber regelmässig Fremd- bestäubung, da sie Narbe und Antheren mit entgegengesetzten Seiten des Rüssel» oder Kopfes berühren; pollensammelnde Insekten können ebensowohl Fremd- als Selbstbestäubung herbeiführen. Warnstorf bezeichnet die Blüten als schwach protogynisch bis homogam. Pollenzellen blass-gelblich, dieht- und kleinwarzig, elliptisch, bis 37 se lang und 3 A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Anthocomus fasciatus L. (1). B. Diptera: a) Stratiomyidae: 2. Nemotelus pantherinus L., pfd. (1). b) Syrphidae: 3. Chrysogaster aenea Mg., pfd. (2); 4. Eristalis arbustorum L,, pfd. (!); 5. E. nemorum L., pfd. (1, 2); 6. E. pertinax Scop., pfd. (!); 7. E. tenax L., pfd. (1, !); 8. Rhingia rostrata L., sehr Be häufig, sgd. und pfd. (1, 3, !); 9. Volucella elldosni L. (2). C. AURHCSBSEN Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. ©, psd. (1); 11. Apis mellifica L. 9, ped. (1, 1); 12. Bom- bus lapidarius L. 9, ebenso (!); 13. Halictus leucopus K. 9, psd, M. D. Lepidoptera: 14. Pieris brassicae L., häufig, sgd. (1, D; 15. P. napi L,, desgl. (1, !); 16. P. rapae L., desgl. (1, !); 17. Vanessa urticae L., sgd. (!). 2 203. H,tristisL., einehomogameNachtfalterblume. [H.M., Weit. Beob. II. S. 200— 202; Kerner, Pflanzenleben II. S. 192.] — Die schmutzig- _ grüngelben Kronblätter sind mit einem Netze zarter, schmutzig-graugrünfarbener _ Adern durchzogen; sie stechen daher, trotzdem ihre abstehenden Lappen 14—20 und mehr mm lang und 3—5!/2 mm breit sind, nur wenig von den grünen Teilen der Pflanze ab. Bei Tage duften sie unmerklich, sie erhalten dann auch kaum Insektenbesuch. Wenn sie sich aber abends zwischen 7 und 8 Uhr öffnen, verbreiten sie einen kräftigen Wohlgeruch (nach Hyaecinthen, Kerner), _ wodurch sie sich als Nachtfalterblumen kennzeichnen. An der Innenseite des Grundes der kürzeren Staubblätter sitzen, nach Herm. Müllers Darstellung, zwei grosse, grüne, fleischige Honigdrüsen, welche so reichlich Nektar aussondern, dass derselbe die beiden Winkel zwischen dem Grunde je eines kürzeren Staubblattes, demjenigen der beiden benachbarten längeren und dem Stempel ganz ausfüllt. Die Kelehblätter sind schmal und 11—15 mm lang. In ihrem untersten Teile sind sie schwach auswärts gebogen, dagegen schliessen die obersten zwei Drittel derselben so dicht aneinander, dass sie die Nägel der Kronblätter fest zusammenhalten und zu Anfang der Blütezeit nur ein oder zwei enge, nur für 94 Crueiferae. Schmetterlingsrüssel bequeme Honiggänge frei lassen. Im Anfange der Blütezeit stehen die pollenbedeckten Antheren der vier längeren Staubblätter der Blüten- mitte zugekehrt im Blüteneingange; 1—2 mm unter ihnen befindet sich die gleich- zeitig entwickelte Narbe. Diese ist in der Richtung von einem kürzeren Staub- blatt zum anderen seitlich ausgezogen und durch einen Längsspalt in zwei Lappen geteilt, deren schmale Enden abwärts gekrümmt sind. Die beiden kür- zeren Staubblätter kehren ihre pollenbedeckte Seite gleichfalls der Blütenmitte zu und befinden sich so dicht unter der Narbe, dass ihr oberster Teil mit dem herabgebogenen Narbenende etwa in gleicher Höhe und in etwa 1 mm Abstand liegt. Die ein oder zwei engen Durchgänge führen zwischen Narbenende und kurzem Staubblatt hindurch, sodass ein zum Nektar vordringender Schmetterlings- rüssel mit einer Seite die Narbe, mit der entgegengesetzten den Pollen der kür- zeren Staubblätter streifen, mithin, sobald der Rüssel ringsum mit Blüten- staub behaftet ist, bei jedem ferneren Blütenbesuche Fremdbestäubung herbei- führen muss. Unterbleibt Insektenbesuch, so rückt die Narbe zwischen den vier längeren Staubblättern empor und behaftet sich dabei mit, Pollen, sodass spon- tane Selbstbestäubung erfolgt, die, nach H. Müllers Versuchen, von Erfolg ist, während Hesperis tristis nach Hildebrand (Ber. d. d. b. Ges. 1896) selbst- steril ist. Im Anfange der Blütezeit dienen die längeren Staubblätter nur dazu, unberufene Gäste vom Nektar fernzuhalten, indem sie mit ihren Staubbeuteln den Blüteneingang verstopfen. Als Besucher und Befruchter sah H. Müllers Tochter Agnes an einigen milden Maiabenden 3 Noktuiden: 1. Dianthoecia nana Hufn.; 2. Hadena sp.; 3. Plusia gamma L,, hfg.; 1 Spanner Jodis lactearia L. und 1 Zünsler Pionea forficalis L. Die Rüssellänge derselben ist 11—18 mm. 47. Malcolmia R. Br. Ansehnliche Blumen mit verborgenem Nektar. 204. M. maritima R. Br. besitzt, nach Kerner, zwei Reihen abstehender, starrer, spitzer Börstchen auf dem Fruchtknoten, welche den Insektenrüssel ver- hindern, einen anderen Weg zum Nektar einzuschlagen, als denjenigen, auf welchem der Rüssel und der Kopf die pollenbedeckten Antheren und die Narbe streifen muss. Die Pflanze ist, nach Hildebrand (Ber. d. d. b. Ges. 1896), selbstfertil. 48. Sisymbrium L. Kleine, gelbliche oder weissliche, homogame bis schwach protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig. 2, 4 oder 6 Honigdrüsen. | 205. S. offieinale Scop. [H. M., Befr. S. 138; Weit. Beob. II. S. 202; Knuth, Ndfr. Ins. S. 26.] — Die kleinen, hellgelben Blüten haben einen Durchmesser von nur 3 mm. Jedes der beiden kürzeren Staubblätter hat zu beiden Seiten des Grundes eine Honigdrüse, deren abgesonderter Nektar in den Winkeln, der von einem kürzeren und einem längeren Staubblatt und dem Stempel % gebildet wird, sitzt. Zuerst ragen die Narbe und die mit ihr gleich hoch stehen- den und ihr mit der aufgesprungenen Seite der Antheren fast anliegenden, längeren Staubblätter ein wenig aus der Blüte hervor, während die beiden kürzeren zwar noch in der Blüte verborgen sind, aber gleichfalls bereits geöffnete Staubbeutel ‚haben. Sodann wachsen alle 6 Staubblätter noch ein wenig, so dass die längeren ‚höher als die Narbe stehen-und über ihr zusammenneigen, während die kürzeren ‚nunmehr den Fruchtblättern an Länge gleich und etwas nach aussen gespreizt ie Fir. 30. Sisymbrium. aa der Natur. Halbschematisch, vergrössert. Zwei längere Staub- blätter, zwei Kronblätter und das vordere Kelehblatt sind fortgenommen.) yde 8. offieinale L. Blüte im ersten Stadium: Die Antheren der längeren Staubblätter (a) ‚stehen in gleicher Höhe mit der Narbe (s), die der kürzeren (a‘) tiefer als dieselbe. 2. 8. offie., _ Blüte im zweiten Stadium: Die Antheren der längeren Staubblätter überragen die Narbe, die -_ kürzeren stehen mit ihr in gleicher Höhe. 3. S. Sophia L. Blüte im zweiten Zustande. k Kelch; e Kronblatt; n Nektarium., sind. Durch ein besuchendes Insekt kann daher sowohl Fremd- als auch Selbst- bestäubung herbeigeführt werden. Letztere tritt bei dem geringen Insektenbesuche häufig spontan durch Hinabfallen des Pollens auf die Narbe im zweiten Blüten- zustande ein. Diese Selbstbestäubung ist, nach Comes (Ult. stud.), von Erfolg. — Als Besucher sahen H. Müller (1) und ich (!): A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp., pfd. (1). b) Syrphidae: 2. Ascia _ podagrica F., pfd., in Menge (1). B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L , sgd. ()); 3. Anthrena dorsata K., psd. und sgd. (1); 5. Halietus morio F. 5, sgd. (1). Ü. Lepido- : tera: 6. Pieris brassicae L., sgd. (!); 7. P. napi L., sgd. (1,1); 8. P. he L. sgd. (1). Alfken beobachtete bei Bremen Apidae: 1. Prosopis communis Nyl. 2 ; 2. Eriades nigricornis Nyl. ©. Schletterer beobachtete bei Pola die beiden Bienen 'Anthrena florea F., „öfters“, sgd. und Halictus calceatus Scop., dann die Grabwespe Pemphredon _ unicolor F., s. hfg. ie Mac Leod sah in Flandern 2 Bienen, 3 Schwebfliegen, 1 Muscide. (Bot. Jaarb. VI. 8. 199, 200). = In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 14) sind 1 Muscide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 206. S. Sophia L. [Kirchner, Beitr. $S. 20, 21; Mac Leod, Bot. _Jaarb. VI. S.200; Kerner, Pflanzenleben II; Knuth, Ndfr. Ins. S. 26, 27; "Weit. Beob. S. 231.] — Obgleich die Pflanze bis 1 m hoch wird und einen reichblütigen Blütenstand entwickelt, ist sie doch wenig augenfällig, da der "Durchmesser der Einzelblüte nur 3 mm beträgt und eine gelblich-grüne, also ‚wenig auffallende Farbe besitzt. Die Kronblätter sind nur halb so lang wie _ die Kelchblätter (siehe Fig. 30) und unterscheiden sich von ihnen kaum durch _ ihre Färbung, treten also fast gänzlich von ihrer eigentlichen Aufgabe zurück. 96 Cruciferae. Frucht- und Staubblätter sind (nach meinen Untersuchungen) gleichzeitig ent- wickelt und verhalten sich in Bezug auf ihre gegenseitige Stellung wie bei der vorigen Art; auch die Lage der Nektarien stimmt überein (nach den von mir auf den nordfriesischen Inseln beobachteten Pflanzen), während Vele- nowsky ein unregelmässig wulstiges, den ganzen Blütengrund einnehmendes Nektarium abbilde. Nach Kerner finder schwache Protogynie statt, doch be- trägt der Zeitunterschied in der Entwickelung der Staub- und Fruchtblätter nur wenige Stunden: spontane Selbstbestäubung ist also auch hier unvermeidlich. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37) ist der Pollen blassgelb, elliptisch, äusserst fein papillös bis fast glatt, 18—19 u breit und 25—31 u lang. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr: Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp. 9; 2. Sepsis sp.; ®. Themira minor Hal. b) Syrphidae: 4. Syritta Tr pipiens L., sämtlich sgd.; v. Fricken in Westfalen und Ostpreussen den Blattkäfer Colaphus sophiae Schall.; Schiner in Österreieh Thereva anilis L.; Redtenbacher bei Wien gleichfalls den Blattkäfer Colaphus sophiae Schall. 207. S. austriacum Jacg. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. E. nemorum L.; 3. Pipiza festiva Mg., sgd.; 4. Syritta pipiens L.; 5. Syrphus albostriatus Fall., sgd. B. Hymeno- ptera: Apidae: 6. Anthrena dorsata K. 9, sgd. und psd.; 7. A. nitida Foure. 9, psd.; 8. A. propinqua Schenck 9, sgd. und psd.; 9. A. tibialis K. 9, sgd. und psd.; 10. Apis mellifica L. 8, sgd.; 11. Melecta armata Pz. 9, sgd.; 12. Nomada lineola Pz. 9, sgd.; 13. Osmia caerulescens L. ©, sgd. und psd.; 13. O. fulviventris Pz. 5’ 9, sgd. 208. S. orientale L. (S. Columnae Jacgq.) Als Besucher beobachtete Friese bei Fiume (F.), Triest (T.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthrena carbonaria L., n. st. (F.); 2. A. decorata Sm. (U.); 3. A. hypopolia Per. (U., mehrfach, F.); 4. A. limbata Ev. (U.); 5. A. morio Brulle (F., hfg. U.); 6. A. no- bilis Mor. © Z' {U.), n. slt.; 7. A. scita Ev. (U.), n. slt.; 8. A. sisymbrii Friese, sit. (F.); 9. A. suerinensis Friese (U.), n. slt.; 10. A. tibialis K. 2. Generat. (U.); 11. No- mada chrysopyga Mor. (U.), hfg.; 12. Osmia bisulca Gerst. (F., U.); 13. O. fulviventris Pz.; 14. O. panzeri Mor. (F., U.), hfg.; 15. O. solskyi Mor. (F.). 209. S. acutangulum DC. (S. austriacum var. acutangulum Koch.) Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 5 kurzrüsselige Hymenopteren, 1 Falter, 3 Käfer, 7 Schwebfliegen, 1 Mücke, 2 Empiden, 7 Museiden als Be- sucher. (B. Jaarb. VI. S. 392, 393.) 210. S. pinnatifidum DC. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen einen Halictus als Besucher. (A. a. O. S. 393.) 211. 8. strietissimum L. Loew beobachtete im botanischen Garten Garten zu Berlin die Honigbiene sgd. 49. Stenophragma Celakovsky. Kleine, weisse, homogame bis schwach protogyne Blumen mit halbverbor- genem Honig. Von den sechs am Grunde der Staubblätter stehenden Nektarien sondern nur die an der Basis der kürzeren Honig ab, die anderen vier sind rudimentär. | | i Cruciferae, 97 212. St. Thalianum Cel. (Sisymbrium Thalianum Gaud.) [H.M,, Weit. Beob. II. 8. 202, 203; Kerner, Pflanzenleben II; Kirehner, Flora S. 294; Warnstörf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Ndfr. Ins. 8. 27.] — Der von den am Grunde der beiden kürzeren Staubblätter sitzenden Nektarien abgesonderte Honig sammelt sich in den darunter stehenden Kelchblättern an, doch unterbleibt die Honigabsonderung bisweilen gänzlich. Die mit Pollen be- deekten Seiten der Antheren der längeren Staubblätter umgeben die Narbe und führen unfehlbar spontane Selbstbestäubung herbei. Die Ausbildung der Staub- blätter ist, nach Kirchner, schwankend: in der Regel sind alle 6 vorhanden, die Länge der kürzeren beträgt */s—!/s der längeren; doch fehlen nicht selten die beiden kürzeren gänzlich, Nach Kerner findet schwache Protogynie statt. Warnstorf bezeichnet die Pflanzen von Ruppin als homogam. Blüten dort zwitterig und auf derselben Pflanze mit fehlschlagenden Staubblättern, daher _ gynomonoeeisch ; Stempel in letzteren Blüten zweiseitig rötlich-braun. Pollen weisslich, eiförmig bis elliptisch, feinwarzig, etwa 30 w lang und 25 ws breit. Als Besucher beobachtete Herm. Müller: : A. Coleoptera: a) Öureulionidae: 1. Ceutorhynchus sp. b) Mordellidae: 2. Ana- spis rufilabris Gyll. ce) Nitidulidae: 3. Meligethes. B. Diptera: a) Empidae: 4. Empis yernalis Mg., sgd. b) Syrphidae: 5. Ascia podagrica F., pfd.; 6. Rhingia rostrata L., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 7. Apis mellifica L. 9, sgd. _ Mac Leod sah in Flandern eine Muscide. (Bot. Jaarb. VI. S. 200). | In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 12) ist 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 213. Hugueninia tanacetifolia Rehb. Nach Briquet (Etudes) beträgt der Blütendurchmesser 5 mm. Der Kelch und die gelbe Krone sind ausgebreitet. Die Staubblätter spreizen sich auseinander und wenden ihre Antheren wagerecht _ mit der aufgesprungenen Seite nach oben. Die Besucher der homogamen, nach Honig duftenden Blüten sind Fliegen, Wespen, Bienen und Schmetterlinge, Fi welche vorzugsweise Selbstbestäubung bewirken. Kirchner fügt hinzu, dass im botanischen Garten zu Hohenheim sowohl die Kronblätter, als auch die Staub- blätter aufrecht standen, weshalb die Narbe von den vier oberen Antheren dicht umschlossen und spontan mit Pollen belegt wurde. Die Pflanze ist, nach Hilde- brand (Ber. d. d. b. Ges. 1896), selbststeril. 50. Alliaria Adanson. Kleine, weisse, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Von den vier Nektarien sondeın nur die beiden am Grunde der kürzeren Staubblätter stehenden Honig nach innen ab, während die beiden anderen, welche zwischen dem Grunde je zweier längerer Staubblätter stehen, nicht secernieren. 214. A. offieinalis Andrz. (Sisymbrium Alliaria Scop.) [H. M, Befr. S. 137, 138; Weit. Beob. II. $. 202; Mac Leod, Bot. Jaarb. v1. 8. 199; Knuth, Herbstbeob.] — Der von den beiden secernierenden Honig- drüsen abgesonderte Nektar bildet zunächst vier Tröpfchen im Grunde zwischen je einem kürzeren und einem benachbarten längeren Staubblatt und füllt endlich die Zwischenräume zwischen den Basen der Staubblätter und dem Grunde des - Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. ‘ 98 ee Cruciferae, Stempels aus. Da der Nektär nach innen abgesondert wird und nicht nach den Kelchblättern zu, so sind letztere nach dem Aufblühen überflüssig und fallen leicht ab. Alle Antheren springen nach innen auf, wobei diejenigen der längeren Staubblätter die Narbe so eng umschliessen, dass spontane Selbstbestäubung ein- treten muss, die auch (Hildebrand, Ber. d. d. bot. Ges. 1896) von Erfolg ist. Zum Nektar vordringende oder auch Pollen fressende oder sammelnde Insekten müssen nach der’ Lage der Antheren und der Narbe auch gelegentlich Fremd- bestäubung bewirken. Als Besucher sahen Herm. Müller (1), Borgstette (2) und ich (!): A. Coleoptera: a) Ourculionidae: 1. Ceutorhynchus winzige Art (1). - b) Dermes- tidae: 2. Byturus fumatus F., pfd. und sgd. (?), sehr häufig (1). ec) XNitidulidae: 3. Epu- : raea (1); 4. Meligethes, häufig (1). B. Diptera: a) Bibionidae: 5. Dilophus vulgaris Mg. J', sgd. (?), (1). b) Empidae: 6. Empis nigricans Fall., sgd., häufig (1); 7. E. punc- tata F., sgd. (1). c) Muscidae: 8. Anthomyia, sgd. (1); 9. Sepsis sp. (1). d) Syrphidae: 10. Rhingia rostrata L., sgd. (1); 11. Syrphus decorus Mg. (2). C. Hymenoptera: Apidae: 12. Anthrena nitida Fourc. 9, sgd. (1); 13. Apis mellifica L. 8, sgd. (1, !). Rössler bemerkte bei Wiesbaden den Falter Adela rufimitrella Scop. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meli- gethes brassicae Scop. b) Staphylinidae: 2. Tachyporus obtusus L. B. Diptera: a) Mus- eidae: 3. Anthomyia spec. b) Syrphidae: 4. Platycheirus peltatus Mg. 15, pfd. C. Le- pidoptera: a) Tineidae: 5. Adela cuprella Thbg. 9. Ducke beobachtete bei Triest Anthrena tscheki Mor. 9. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 14) sind 1 Käfer, 1 Empide, 2 Musciden und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 51. Braya Sternberg et Hoppe. Kleine gelbe oder weisse Blumen mit halbverborgenem Honig. 215. B. alpina Sternb. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 248.] — Wie bei Malcolmia werden die Insekten durch zwei Gruppen aufrecht abstehender, starrer, spitzer, am Fruchtknoten sitzender Börstchen auf den Weg zum Honig verwiesen, wobei sie mit dem Rüssel und Kopf die pollenbedeckten Antheren streifen müssen. Die Narbe ist vor den Staubblättern entwickelt und ist sofort sichtbar, sobald die Kronblätter der aufblühenden Knospe sich etwas auseinander schieben. — Nach Ekstam sind auf Nowaja Semlja die geruchlosen Blüten homogam oder schwach protogyn-homogam, Selbstbestäubung ist möglich. 52. Erysimum L. Gelbe, homogame oder protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig. Zwei oder vier Nektarien. 216. E. cheiranthoides L. [H.M., Weit. Beob. II. S. 203, 204; Kirchner, Flora S. 295.] — Von den vier Nektarien befinden sich zwei rudimentäre zwischen den Wurzeln der längeren Staubblattpaare, während die beiden secernierenden an der Innenseite des Grundes der beiden kürzeren Staubblätter sitzen. Dieselben bereiten soviel Nektar, dass dieser jederseits den Raum zwischen dem Grunde der kürzeren und der benachbarten längeren Staubblätter und dem Fruchtknoten aus- ee | TER 99 füllt. Alle Antheren kehren die aufgesprungene, pollenbedeckte Seite nach innen, wobei sich jedoch die kürzeren Staubblätter nach aussen biegen, dadurch den Zugang zum Nektar frei machen und so Fremdbestäubung durch besuchende Insekten ermöglichen, während die vier längeren die Narbe umgeben und bei ausbleibendem Besuche spontane Selbstbestäubung sichern. Als Besucher sah Buddeberg in Nassau eine kurzrüsselige Biene (Panargus calcaratus Scop.) sgd. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 30): Vanessa urtiene L., sgd.; Mac Leod in Flandern 1 kurzrüsselige Biene, 1 Schwebfliege, 1 Museide. (Bot. Jaarb. VI. S. 198, 199.) 217. E. helveticum DC. [H. M., Alpenbl. S. 150.] — Die homogamen Blumen sah Herm. Müller von Musciden, drei Käfern, vier Faltern besucht. 218. E. orientale R. Br. [Knuth, Herbstbeob.] sah ich im botanischen Garten zu Kiel von saugenden Schwebfliegen (Eristalis sp., Platicheirus =p., Syritta pipiens L., Syrphus balteatus Deg.) und Faltern (Pieris napi L.) be- sucht. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) sind die gelblich-weissen, elliptischen, warzigen Pollenkörner 30—37 u lang und 18—21 u breit. 219. E. aureum Breb. ist selbstfertil. (Comes, Ult. stud.) 220. E. crepidifolium Rehb. [Schulz, Beitr. II. S. 14, 15.] — Der Grund _ der kürzeren Staubblätter ist von einem vier- oder mehreckigen, honigabsondernden Wulste umgeben; auch vor den Wurzeln jedes Paares der längeren Staubblätter stehen drei schräg aufwärts gerichtete, secernierende Fortsätze, deren mittlerer sich gerade vor dem Spalt zwischen den beiden Staubfäden befindet. Die Narbe ist sofort nach dem Aufblühen reif; sie überragt anfangs die längeren Staub- blätter um etwa 3 mm. Später strecken sich die Filamente, so dass die An- _ theren die Narbe erreichen, doch springen die Staubbeutel erst ganz zuletzt auf, so dass anfangs nur Fremdbestäubung und erst gegen Ende der Blütezeit Selbst- - bestäubung möglich ist. — Als Besucher der leuchtend gelben Blüten sah - Schulz Schmetterlinge, Bienen und Fliegen, sowie zahllose kleine _ Käfer (Meligethes); dieselben bewirken wohl vielfach‘ neben Fremdbestäubung _ auch Selbstbestäubung. 53. Brassica L. Homogame oder schwach protogyne, gelbe, meist zu grossen Ständen ver- - einigte, daber ziemlich augenfällige Blumen mit halbverborgenem Nektar. Vier Nektarien, von denen zwei an der Innenseite der beiden kürzeren ‚und zwei zwischen je zwei längeren Staubblättern sitzen. 221. B. oleracea L. [H.M., Befr.$. 139. 140; Weit. Beob. II. 5.204; Kirch- ner, Flora S. 297; Cobelli, Brass. oler; Knuth, Helgoland; Ndfr. Ins.; Weit. Beob. 8. 231.] — Die hellgelben, nach Kerner von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends geöffneten Blüten besitzen vier Honigdrüsen, von denen sich zwei an der Innenseite der Wurzel der kürzeren Staubblätter befinden, die beiden andern zwischen den Wurzeln je zweier längerer, Die von den ersteren ausgesonderten Nektartropfen verbreiten sich zwischen je drei benachbarten Staubblättern und dem Frucht- knoten, die von den beiden anderen ausgeschiedenen sitzen an der Aussenseite . ‘ 100 ' Crueiferae, zwischen je zwei dicht nebeneinander stehenden längeren Staubblättern und schwellen, nach Müller, bisweilen bis zur Berührung mit dem dahinter stehenden Kelchblatte an; nach Jordan secernieren sie dagegen nicht. Die beiden kür- zeren Staubblätter sind meist kürzer, bisweilen so lang wie das Fruchtblatt; sie biegen sich von demselben nach aussen ab, indem die pollenbedeckte Seite der Antheren sich dabei nach innen wendet. Die vier längeren Staubblätter entfernen sich nicht von der Blütenmitte, aber sie machen eine viertel oder halbe Drehung, so dass die pollenbedeckte ‚Seite ihrer Antheren den kürzeren Staubblättern zu- gewendet oder ganz nach aussen gerichtet ist. Mit dieser Darstellung Herm. Müllers fand ich auch die Blüteneinrichtung des „wilden“ Kohl von Helgoland übereinstimmend. Es bewirken daher Insekten, welche zu dem von den innen liegenden Nektarien abgesonderten Honig vordringen, vorwiegend Fremdbestäubung. Der Nektar der anderen Drüsen kann ohne Berührung der Narbe gewonnen werden. Diese sind also wohl. für die Befruchtung nutzlos, was die oben erwähnte Be- merkung Jordans zu bestätigen scheint. Bei ausbleibendem Besuche krümmt sich der obere Teil der längeren Staubblätter meist soweit nach der Narbe zu, dass eine Berührung und somit spontane Selbstbestäubung eintritt. Nach Lund und Kjaerskou (B. Jb. 1885. I. S. 753) ist letztere zwar von Erfolg, doch sind die zahlreich hervorgebrachten Früchte meist nicht so reich an Samen wie die durch Kreuzung befruchteten. | Unter den Besuchern nimmt die Honigbiene eine erste Stelle ein; ausser ihr beobachtete ich besonders auf Helgoland den Kohlweissling (Pieris brassicae L.)!). Auf den nordfriesischen Inseln sah ich ausserdem verschiedene pollenfressende und saugende Syrphiden (Helophilus, Eristalis, Syrphus, Rhingia), sowie die Erdhummel sgd. Überall tritt auch ein kleiner Käfer (Meligethes) pollenfressend und Kronblätter annagend auf, meist ohne der Blume zu nutzen. Als Besucher des Kohls beobachteten Herm. Müller (1) und Buddeberg (2): A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, sehr zahlreich, Pollen oder andere Blumenteile fressend (1). B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena fulvescens Sm. 9, psd. (2); 3. A. fulvierus K. 9, psd. (1); 4. A. nana K. 5), sgd. (1); 5. A. gwynana K. 9, sgd. und psd. (1); 6. A. nigroaenea K. 9, sgd. (1); 7. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd. (1); 8. Halietus eylindricus K. 2 (1); 9. H. morio F. 9, psd. und sgd. (2); 10. Osmia rufa L. Z', sgd. (2). C. Thysanoptera: 11. Thrips häufig (1). Alfken und Höppner (H.) beobachteten bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 9, n. slt.; 2. A. humilis Imh. 5’ (H.); 3. A. argentata K. 9, slt.; 4. A. carbonaria L. 9, sit.; 5. A. convexiuscula K. 2, slt.; 6. A. nigroaenea K. 9, n. sit.; 7. A. propinqua Sclik. © (H.); 8. Bombus agrorum F. 9, slt.; 9. B. derhamellus K.Q, slt.; 10. B. silvarum L. 9, slt.; 11. Halietus calceatus Scop. 9, s. hfg.; 12. H. flavipes F. 9, hfg.; 13. H. levis K. 9, slt.; 14. H. minutus K. 9, slt.; 15. H. nitidiusculus K. 9, hfg.; 16, H. punetulatus K. 2, hfg.; 17. H. rubicundus Chr. 9, hfg.; 18. H. sexnotatulus Nyl. 2, s. slt.; 19. Nomada suceineta Pz. 2 J', sgd.; 20. O.rufa L..Q Z, n. sit.; 21. Podalirius retusus L. Q@ g', sit. Leege beobachtete auf Juist: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Colletes cunicu- laris L.; 2. Osmia maritima Friese 5’, hfg., sgd. ı) Nach Fertigstellung des Manuskripts sah ich am 5. Juni 1897 als häufigen Besucher des wilden Kohls auf Helgoland eine Biene, Anthrena carbonaria L., sgd., deren Grössenverhältnisse denjenigen der Blüte entspricht. Crueiferae, 101 Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora carbonaria L. 5, sgd.; 2. Anthrena extrieata Sm. 9, psd.; 3. Bombus agrorum F. 9, sgd. und psd.; 4. B. lapidarius L. 9, sgd.; 5. B. terrester L. Q 9, sgd. und psd.; 6. Osmia rufa L. j', sgd.; Mac Leod in Flandern 6 langrüsselige, 8 kurz- rüsselige Bienen, 8 Schwebfliegen, 2 Museiden, 3 Falter, 1 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S, 204.); Schletterer bei Pola die beiden Furchenbienen 1. Halietus ealceatus Scop.; 2. H. fas- eiatellus Scheck. Cobelli (Verh. der zool.-bot. Ges. zu Wien 1889) beobachtete bei Roveredo auf den Blüten der Var. sabauda 50 Apiden aus den Gattungen: Anthrena, Anthophora, Apis, Bombus, Chalicodoma, Chelostoma, Eucera, Halietus, Melecta, Nomada, Osmia, Xylocopa, während die später blühende Var. botrytis- asparagoides nur von 11 Apiden-Arten, die auch in geringer Individuenzahl auftraten, besucht wurde. 222. B. RapaL. [Kirchner, Flora S.298; Schulz, Beitr. I. S. 3,4; Mac Leod, B. Jaarb. VI. 204—205; Knuth, Ndfr. Ins. S. 27, 28.] — Die gold- gelben, schwach protogynen Blumen stimmen in Bezug auf die Anzahl und die Lage der Nektarien mit der vorigen Art überein, doch trennen sich, nach Kirchner, die an der Innenseite der kürzeren Staubblätter liegenden und reichlichen Nektar absondernden mitunter in zwei Höcker, Wenn die Blüten sich öffnen, sind die Antheren noch geschlossen, und es liegen die der vier längeren Staubblätter der bereits entwickelten Narbe dicht an. Noch bevor die Kronblätter sich völlig aus- einander gebreitet haben, springen die Staubbeutel auf, wobei die Filamente eine halbe Umdrehung machen, so dass ihre pollenbedeckten Seiten nach aussen ge- richtet sind. Nach Schulz vollführen sie bisweilen jedoch nur eine viertel Drehung. Die Antheren der kürzeren Staubblätter bleiben mit der pollenbedeckten Seite der Narbe zugewandt, stehen aber 2—3!/2 mm tiefer als diese. Beim Abblühen krümmen sich die längeren, die Narbe ein wenig überragenden Antheren so, dass spontane Selbstbestäubung stattfinden kann, die nach Kirchner und Hildebrand (Geschl. S. 70) von Erfolg ist, während Lund und Kjaerskou (a. a. O.), sowie Focke die Pflanze als selbststeril bezeichnen. Besuchende In- sekten werden, wie bei voriger Art vorwiegend Fremdbestäubung bewirken, welche grosse Fruchtbarkeit zur Folge hat. Als Besucher sah ich bei Kiel ausser der Honigbiene (sgd. und psd.) auch pollenfressende Schwebfliegen (Helophilus pendulus L., Syritta, Eristalis tenax L. und nemorum L., Syrphus), sowie als unnützen Blumengast Meligethes. Krieger beobachtete bei Leipzig Prosopis communis Nyl. Schmiedeknecht in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena flessae Pz.; 2. A. flori- cola Ev.; 3. A. dorsata K.; 4. Osmia bicolor Schrk. 9; 5. O. rufa L. und giebt für Florenz nach Pieceioli als Besucher 6. Anthrena florentina Magr. an. Schenck bemerkte in Nassau die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. chry- sosceles K.; 3. A. eineraria L.; 4. A. combinata Chr.; 5. A. eonvexiusceula K.; 6. A. extri- cata Sm.; 7. A. flavipes F.; 8. A. floricola Ev.; 9. A. gwynana K.; 10. A. parvula K.; 11. A. propinqua Schek.; 12. A. punctulata Schek.; 13. A. nitida Fourer.; 14. A. trim- merana K.; 15. Halietus albipes F.; 16. H. interruptus Pz. @; 17. Nomada alternata K.; 18. N. suceineta Pz.; 19. N. xanthostieta K.; 20. Osmia bicolor Schreck. 223. B. Napus L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 204; Kirchner, Flora S. 299; Knuth, Ndfr. Ins. $. 28.] — Die goldgelben, schwach protogynen 102 Cruciferae. Blüten stimmen in ihrer Einrichtung ganz mit derjenigen der vorigen Art überein. Nach Kirchner ist aber die Protogynie etwas ausgeprägter, da die an der Spitze einen kleinen roten Punkt tragenden Antheren erst ein wenig nach dem Öffnen der Blüte aufspringen. Die Blüten sind etwas grösser als bei voriger Art, doch stehen sie infolge der Verlängerung der Blütenstandsachse etwas lockerer. Als Besucher sah ich dieselben Besucher wie bei voriger Art. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Anthrena carbonaria L. als Besucher; Alfken bei Bremen (auf B. Napus u. Rapa): A. Diptera: Syrphidae: 1. Orthoneura nobilis Fall.; 2. Platycheirus albimanus F.; 3. Syrphus venustus Mg., s. hfg. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena albierus K. 9, hfg.; 5. A. argentata Smith 9 ; 6. A. carbonaria L.Q 5, slt.; 7. A. eineraria L. 9, slt.; 8. A. eingulata F. 9, slt.; 9. A. flavipes Pz. 9, hfg.; 10. A. fucata Smith 9, slt.; 11. A. nigroaenea K. 9,n. slt.; 12. A. parvulaK. 9, s. hfg.; 13. A. propinqua Scheck. 2 9’, s. hfg.; 14. A. tibialis K. 9, sit.; 15. Eriades florisomnis L. 9 d, sit.; 16. Halietus calceatus Scop. 9, s. hfg.; 17. H. flavipes F. 9, hfg.; 18. H. leucopus K. 9, slt.; 19. H. nitidiusceulus K. 9, n. slt.; 20. H. rubicundus Chr. 9, hfg.; 21. H. sexnotatulus Nyl. 9, slt.; 22. Nomada bifida Ths. 9, slt.; 23. N. lineola Pz. 9, sgd., slt.; 24. N. ruficornis L. var. flava Pz. 9, slt.; 25. Osmia_rufa L. © 5, hfg.; 26. Podalirius acervorum L. 9, slt.; 27. P. retusus L. @ Z', hfg. Schmiedeknecht sah in Thüringen Osmia bicolor Schrk. 9. Mac Leod beobachtete in Flandern an Brassica Napus und Rapa: Apis, 1 Hummel, 6 kurzrüsselige Bienen, 4 Schwebfliegen, 3 andere Dipteren, 2 Falter, 1 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S.205); de Vries in den Niederlanden die Biene Anthrena dorsata K. 9. 224. B. nigra Koch. [Kirchner, Flora S. 299; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 205—206; Knuth, Helgoland; Ndfr. Ins. S. 149.] — Der starke, kumarinartige Duft und die zahlreichen gelben Blüten locken da, wo die Pflanze, wie auf dem Oberlande von Helgoland, häufig auftritt, auch zahlreiche Insekten zum Besuche an. Der gelbe Kelch steht schräg ab, die Kronblätter stehen aufrecht, der Durchmesser der Blüte beträgt 11—12 mm. Da die grossen Staubblätter in gleicher Höhe mit der Narbe etwa 1 mm von ihr entfernt stehen, kann beim Neigen der Blumen im Winde Pollen auf die Narbe fallen, also spontane Selbstbestäubung eintreten. Sie sind den beiden kürzeren Staubblättern zugekehrt, die 2--3 mm tiefer als die Narbe stehen, also niemals Selbstbestäubung bewirken können, sondern der Fremd- bestäubung dienen, die durch zahlreiche Insekten herbeigeführt wird, welche bei der Suche nach dem im Blütengrunde abgesonderten Nektar sich bald ringsum mit Pollen bedecken, den sie‘ dann auf die in der Blütenmitte aufragende Narbe abstreifen. Von den vier grünen, etwa gleich grossen Honigdrüsen befindet sich je eine an der Innenseite der beiden kürzeren nnd je eine an der Aussenseite je zweier längerer Staubblätter. Sie sondern reichlich Nektar ab. — Nach Kirchner kommen auf verschiedenen Stöcken Griffel von verschiedener Länge vor, so dass die Narben bald in der Höhe der kürzeren, bald in der Höhe der längeren Staubblätter stehen. Ich habe solehe Verschiedenheiten an den von mir auf Helgoland untersuchten Pflanzen nicht bemerkt. Als Besucher sah ich auf dieser Insel zahlreiche pollenfressende Fliegen oder pollensammelnde oder honigsaugende Bienen: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Calliphora erythrocephala Mg., s. hfg.; 2. C. vomi- toria L., hfg‘; 3. Coelopa frigida-Fall., s. hfg.; 4. Cynomyia mortuorum L. 5, hfg.; 5. Fucellia fucorum Fall., s. hfg.; 6. Lueilia caesar L., s. hfg; 7. Scatophaga stercoraria Crueiferae. 105 L. 9 d, s. hfg.; 8. mittelgrosse Musciden. b) Syrphidae: 9. Eristalis arbustorum L. O0 fd, s.hfg.; 10. E. tenax L. @ /, hfg.; 11. Helophilus trivittatus F, 9, einzeln; 12. Syritta pipiens L., s. hg. B. Hymenoptera: Apidae: 13. Anthrena carbonaria L. 9, 2. Generation. ©. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Pieris brassicae L., einzeln. D. Orthoptera: 15. Forfieula auricularia L., sehr zahlreich, Blütenteile fressend. Sämt- liche Insekten vom 8.—11. Juli 1895 auf dem Oberlande. Verhoeff beobachtete auf Baltrum: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes brassicae Scop. b) Scarabaeidae: 1. Phyllopertha horticola L. B. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia spec.; Heinsius in Holland 1 Muscide (Scatophaga stercoraria L. /‘) und 1 Schwebfliege (Eristalis arbustorum L. ©) (Bot. Jaarb. IV, S. 65); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus subterraneus L. 8, als Besucher. 225. B. frueticosa Cyr. ist selbstfertil. (Comes, Ult. stud.) 54. Sinapis Tourn. Gelbe, homogame bis schwach protogyne Blumen, deren Kelchblätter bei eimigen Arten senkrecht abstehen, so dass der Honig freiliegt; bei anderen Arten ist er dagegen völlig geborgen. Vier Nektarien von derselben Lage wie bei Brassica. 226. S. arvensis L. [H.M,, Befr. S. 140; Weit. Beob. II. S. 204, 205; Knuth, Ndfr. Ins. S. 28, 149; Rügen; Kirchner, Flora S. 299, 300.] — Da die Kelchblätter wagerecht abstehen, sind die Honigdrüsen zwar von aussen sichtbar und zugänglich, doch stehen die Blüten so dicht zusammen, dass die besuchenden Insekten bequemer den Rüssel zwischen den Staubblättern hindurch zum Nektar vorschieben, was auch regelmässig geschieht. Die Antheren der längeren Staubblätter drehen anfangs die aufgesprungene Seite den benachbarten kürzeren Staubblättern zu, am dritten Blühtage aber kehren sie die pollenbedeckte Seite nach oben und krümmen die Fäden abwärts, wobei, falls der Pollen noch nicht von besuchenden und dabei die Bestäubuug vermittelnden Insekten abge- streift ist, die zwischen die Antheren in die Höhe rückende Narbe von selbst damit belegt wird. — Eggers beobachtete (nach Hansgirg) Pseudokleisto- gamie. Nach Jordan secernieren in der Regel nur die beiden vor den kürzeren Staubblättern stehenden Nektarien. Nach Kerner sind die Blüten protogyn. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37) in den Pollen gelb, brotförmig, mit regelmässigen, zarten, gefelderten Leisten. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1), Buddeberg (2) und ich (!) folgende Insekten: A. Coleoptera: a) Alleeulidae: 1. Gonodera murina L. (1). b) Cerambyeidae: 2. Leptura livida F., Antberen fressend (1); 3. Strangalia nigra L., w. v. (1). ce) Coeeinellidae:; 4. Coceinella 7 punctata L., hld. (1). d) Nitidulidae: 5. Meligethes sp., häufig (1, !). e) Scarabaeidae: 6. Phyllopertha horticola L., Blütenteile abweidend (1). B. Diptera: a) Conopidae: 7. Dalmannia punctata F., sgd. (1); 8. Myopa buccata L., sgd. (1). b) Em. pidae: 9. Empis sp., sgd. (1)! c) Museidae: 10. Lucilia sp., pfd. (1); 11. Scatophaga mer- daria F. (1); 12. Se. stercoraria L., pfd. (1). d) Syrphidae: 13. Chrysogaster macquarti Loew, pfd. (1); 14. Eristalis aeneus Scop., sgd. und pfd. (1); 15. E. arbustorum L., zahl- reich, w. v. (1); 16. E. pertinax Scop., nicht selten, w. v. (1); 17. E. sepuleralis L., w. v. (1); 18. E. tenax L., dgl. (!); 19. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. (1); 20. Syritta pipiens L., pfd. (1); 21. Syrphus umbellatarum F., dgl. (!). ©. Hemiptera: Pentatomidae: 22. Eurydema ornatum L., Blütenteile anbohrend und sgd. (2). D. Hymenoptera: a) Apidae: 23. An- 104 Cruciferae. threna albierus K./‘, sgd., in Mehrzahl (1); 24. A. cingulata F. 5‘, sgd. (1); 25. A. dor- sata K. 2, sgd. und pfd. (1); 26. A. nana K. 5‘, sgd. (1); 27. Apis mellifica L. 8, sgd., häufig (1, !); 28. Bombus lapidarius L. 8, sgd. (1); 29. Eriades nigricornis Nyl. 5, sgd. (2); 30. Halietus leucozonius K. 9, sgd. (1); 31. H. malachurus K. 9, sgd. und psd. (1); 32. H. sexnotatus K. 9, sgd., einzeln (1); 33. H. sexsignatus Schenck 9, sgd., einzeln (1); 34. Nomada alboguttata H.-Sch. var. pallescens H.-Sch. 9, sgd., häufig (1); 35. Prosopis hyalinata Sm. 5, sgd. und psd. (1); 36. Prosopis confusa Nyl. 9, w. v. (1). b) Tenthredinidae: 37. Cephus pygmaeus L., hld. und pfd. (1). C. Lepidoptera: a) Noctwidae: 38. Euclidia glyphica L., sgd. (1). b) Rhopalocera: 39. Pieris napi L. (1); 40. P. rapae L. (!), beide sgd. Auf Helgoland beobachtete ich (Bot. Jaarb. 1896, 8.38): Diptera: a) Museidae: 1, Calliphora vomitoria L., pfd. b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L., sgd.; ferner auf der Insel Rügen: A. Diptera: a) Syrphidae: 1. Eristalis anthophorinus Zett. 5’; 2. E. arbusto- rum L. 3; 3. E. pertinax L.; 4. E. sepuleralis L.; 5. E. tenax L.; 6. Helophilus floreus L.; 7. Syrphus pyrastri L.; 8. S. ribesii L, sämtl. sgd. und pfd. b) Tabanidae: 9. Chry- sops caecutiens L. Sg. B. Hymenoptera: Apidae: 10. Anthrena carbonaria L. 9; 11. Apis mellifica L. 3;' 12. Bombus terrester L. 8; 13. Halictus rubicundus Chr. 9, sämtl. sgd. und psd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Vanessa atalanta L.; 15. V. urticae L; 16. Pieris sp., sämtl. sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 9; 2. A. carbonaria L. ©; 3. A. denticulata K. 9; 4. A. flavipes Pz. ©; 5. Eriades florisom- nis L. 2. Heinsius beobachtete in Holland 2 Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L. 9, E. horticola Deg. 2), 1 Falter (Pieris brassicae L. 2), 1 kurzrüsselige Biene (Anthrena carbonaria L. 2, häufig) und 4 langrüsselige (Podalirius acervorum L. 9, Apis mellifica L. 8, Bombus hortorum L. 8, B. lapidarius L. 8) als Besucher. (Bot. Jaarb. S. 65-65.) H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden Apis melli- fica L. 8, als Besucher; Mac Leod in Flandern 5 Schwebfliegen, 1 Muscide, 1 Falter (Bot. Jaarb. Vl. S. 207); Schletterer bei Pola die Blattwespe Arge ceyanocrocea Forst. 227. S. Cheiranthus Koch y. montana DC. (Brassieamontana DC). [Mac Leod, Pyreneeönbl.] — Die Nägel der gelben Blumenblätter werden durch die Kelchblätter so dicht zusammengehalten, dass eine enge Kronröhre von 9—11 mm Tiefe entsteht; es ist daher der Nektar auf normalem Wege nur dem dünnen Rüssel der Falter leicht zugänglich. Von den vier Honigdrüsen sitzen zwei kleinere immer am Grunde der kürzeren Staubblätter, zwei grössere am Grunde der längeren, doch scheiden diese letzteren keinen Nektar aus und können (wie bei Diplotaxis muralis) auch von aussen durch Spalten zwischen den Kelch- blättern erreicht werden. Die kleineren Honigdrüsen secernieren dagegen; sie können nur durch zwei enge Zugänge an beiden Seiten der Narbe erreicht werden. Ein eingeführter dünner Insektenrüssel berührt daher zuerst die nach innen geöffneten und die Narbe etwas überragenden Antheren der vier längeren Staubblätter und dann mit der entgegengesetzten Seite die Narbe, so dass Fremd- bestäubung bevorzugt ist. Später ist diese noch mehr erleichtert, indem diese Antheren ihre Pollenflächen nach oben kehren. | Einen dem Blütenbau entsprechenden Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen, nämlich einen Tagfalter: Anthocharis belia Cr. var. simplonia Freyer, sgd. 228. S. alba L. [Hildebrand, Bot. Jahrbücher 12, S. 26; Kirchner, Beitr. S. 22, 23.] — Die dichtgedrängten, goldgelben Blumen haben einen vanilleartigen Duft. Die Kronblätter breiten auf 5 mm langen, anfangs auf- Crueiferae. 19 recht stehenden Nägeln ihre Platten flach aus, so dass der Blütendurchmesser 15 mm beträgt. Die Narbe und die Antheren der längeren Staubblätter überragen die Kronblätter um 2—3 mm. Spontane Selbstbestäubung findet jedoch nicht statt, weil die Antheren die aufgesprungene Seite von der Narbe ab nach aussen wenden. -Die- beiden kürzeren Staubblätter stehen um 3—-4 mm tiefer; ihre pollenbedeckte Seite ist nach innen gerichtet. Von den vier Nektarien stehen zwei innen am Grunde der längeren Staubblätter. Als Besucher beobachtete ich an kultivierten Pflanzen bei Kiel die Honig- biene sgd., sowie eine Syrphide (Eristalis tenax L.) pfd. 55. Erucastrum Prsl. Gelbliche, homogame bis schwach protogyne Blumen mit freiliegendem Honig, 4 Nektarien. 229. E. obtusangulum Rehb. [Kirchner, Beitr. S. 22, 23.] — Die Kelch- blätter der Pflanzen bei Zermatt stehen, wie beiSinapis arvensis, senkrecht ab; es würde daher der Nektar von den besuchenden Insekten wieder von aussen erreichbar sein, doch stehen auch hier die Blüten wieder so dicht zusammen, dass es für die Kerfe bequemer ist, den Honig von oben her auszubeuten. Derselbe wird von vier Nektarien abgesondert von denen, nach Velenovskys Ab- bildung, zwei breite und flache an der Innenseite der Wurzeln der beiden kür- zeren Staubblätter stehend, zwischen den Nägeln der Kronblätter hervortreten. Letztere sind 5 mm lang, aufwärts gerichtet und seitlich aneinander schliessend. Ihre Platten breiten sich so aus, dass der Blütendurchmesser etwa 12 mm beträgt. Die Antheren tragen vor ihrem . Aufspringen an der Spitze einen dunkelroten Fleck. Sie wenden sämtlich ihre geöffnete Seite nach innen, sind aber sämtlich von der gleichzeitig entwickelten, dicht über dem Blüteneingange stehenden Narbe entfernt, so dass bei der aufrechten Stellung der Blüten spon- tane Selbstbestäubung in der Regel nicht eintreten kann. Die Antheren der längeren Staubblätter stehen mit ihren unteren Enden mit der Narbe in gleicher Höhe, die der beiden kürzeren etwas tiefer als letztere. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 6 Bienen, 6 Falter, 1 Käfer, 5 Syrphiden, 1 Bombylide, 1 Muscide als Besucher. (A. a. O. $S. 392.) 56. Diplotaxis DC. Gelbe, ziemlich grosse, wohlriechende, homogame Blumen mit halbverbor- genem Honig. Vier Nektardrüsen. 230. D. tenuifolia DC. [Mac Leod, Untersuchungen IL; Kirchner, Flora 8. 301; Schulz, Beitr. II. S.15; H. M., Alpenbl. S. 150.] — Von den vier Nektarien secernieren nur die zwei kleineren, innen am Grunde der beiden kürzeren Staubblätter stehenden; die beiden anderen sind viel grösser, sie sitzen aussen zwischen den Wurzeln je zweier längerer Staubblätter und sind schräg nach aussen gerichtet. Die zwei vor den aussondernden Drüsen befindlichen Kelchblätter stehen aufrecht, die beiden andern stehen wagerecht ab. Die kür- zeren Staubblätter wenden die aufgesprungenen Seiten ihrer Antheren nach innen ; RR BDILKALFTNL AR, USERN FINDER EN > De Ve RN Te, Ei 106 Crueiferae, die Antheren der längeren sind den kürzeren zugekehrt. Zum Nektar vor- dringende Insekten bewirken daher meist Fremdbestäubung; bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt durch Berühren der Antheren und Narbe Selbst- bestäubung. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 2 Musciden, 2Apiden (Halictus) und einen Falter; Schulz beobachtete zahlreiche Fliegen und Falter, seltener Haut- flügler und Käfer; Mac Leod in Flandern 2 Schwebfliegen, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 202.) 231. D. muralis DC. [Kirchner, Beitr. S. 23, 24.] — Die Blütenein- richtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vorigen Art überein, doch secernieren alle vier Nektarien; es stehen daher auch die vier Kelchblätter gleich- mässig schräg ab. Die Blüten haben einen Durchmesser von 16—20 mm. Die Platten der Kronblätter sind so breit, dass sie mit den Seitenrändern etwas über- einander greifen. Mit dem Öffnen der Blüte sind die Antheren aufgesprungen, und auch die Narbe ist bereits entwickelt. Diese steht anfangs etwas tiefer oder eben so hoch wie die Antheren der vier längeren Staubblätter' Zwar wen- den diese ihre aufgesprungene Seite nach aussen ab, es tritt aber doch unver- meidlich spontane Selbstbestäubung ein, da diese Antheren fast ringsum mit Pollen bedeckt sind und der Narbe ganz nahe stehen. Wenn die Blüten sich vollständig ausgebreitet haben, überragt die Narbe die Antheren der längeren Staubblätter ein wenig, so dass bei eintretendem Insektenbesuche nun Fremd- bestäubung begünstigt ist. Die Antheren der beiden kürzeren Staubblätter sind nach innen gewendet und stehen etwa 3 mm tiefer als die Antheren der längeren. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern Apis, 1 Halietus, 4 Schweb- fliegen, 1 Museide, 1 Falter. (Bot. Jaarb. VI. S. 203.) 57. Eruca DC. Gelbliche, grosse, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Vier N ektarien. 232. E. sativa Lam. [Hildebrand, Vergleich. Unters.; Kirchner, Beitr. $. 21.] — Die weisslich-gelben, mit dunkelbraunen Adern gezierten Kron- blätter breiten sich zu einem Kreuz von etwa 25 mm Durchmesser aus. Die Blüten sind homogam. Die Antheren sind nach innen geöffnet und stehen dicht an der Narbe, es ist daher spontane Selbstbestäubung unvermeidlich. Von vier Nektarien secernieren nur die zwei grossen, flachen, an der Innenseite der kurzen Staubblätter stehenden, während die beiden anderen aussen zwischen den Wurzeln der beiden längeren Staubblattpaare befindlichen keinen Honig aus- sondern. 58. Vesicaria Lam. Gelbe Blumen mit halbverborgenem Nektar. 233. V. artica R. Br. In Grönland beobachtete Warming noch in 700 m Höhe Fruchtansatz,. Über die Blüteneinrichtung ist nichts bekannt. Cruciferae. 107 234. V. utrieulata L. Nach Briquet (Etudes) beträgt der Durchmesser der gelben Krone, deren Nägel mit den Kelchblättern eine innen 1—1!/a mm weite Röhre bilden, 15 mm. Am Grunde der beiden kurzen Staubblätter sitzen vier Nektarien, deren Nektar sich am Grunde der bereits erwähnten Röhre be- findet. Fremdbestäubung ist vorwiegend, da die Narbe die am Blüteneingange stehenden Antheren der vier längeren Staubblätter etwas überragt, was eine spontane Selbstbestäubnng in der Regel unmöglich macht. Die zwei äusseren Staubblätter haben bisweilen dieselbe Länge, wie die vier inneren. Die von Kirchner (Bot. Centralbl. Bd. 69. S. 20, Anm.) untersuchten Blüten waren duftlos; sie zeigten schwache Protogynie und ihr Durchmesser betrug 15—22 mm. 59. Alyssum Tourn. Ziemlich kleine, gelbe, homogame bis protogyne Blumen mit halbverbor- _ genem Honig. Meist vier Nektarien. Zuweilen auch nektarlose Blumen. 235. A. calyeinum L. [Kirchner, Flora S. 304; Kerner, Pflanzen- leben II.; Knuth, Bijdragen.] — Der Durchmesser der kleinen, hellgelben, sich später verfärbenden, nektarlosen Blüten beträgt 1,5—2 mm. Die Kelch- blätter stehen aufrecht und falten die Nägel der Kronblätter dicht zusammen. Die Antheren öffnen sich nach innen; da diejenigen der kürzeren Staubblätter mit der Narbe in gleicher Höhe stehen, die der längeren sie eben überragen, so ist spontane Selbstbestäubung unausbleiblich. Nach Kerner findet anfangs schwache Protogynie statt, so dass alsdann bei Insektenbesuch Fremdbestäubung - erfolgen muss; bleibt dieser aus, so tritt gegen Ende der Blütezeit Autogamie ein, indem sich die Staubblätter gegen die Narbe biegen. Als Besucher beobachtete ich im botan. Garten zu Kiel eine Schwebfliege: Syritta pipiens L. sgd.; H. Müller (Weit. Beob. I. S. 327) in Thüringen eine Conopide (Myopa testacea L.) sgd. 236. A. montanum L. [Kerner, Pflanzenleben IL; Schulz, Beitr. II. 15.] — Die ziemlich kleinen, gelben, honigduftenden, homogamen Blüten besitzen vier honigabsondernde Nektarien, von denen zwei in dem Winkel zwischen dem Grunde der kurzen Staubblätter und zwei zwischen je zwei langen Staubblättern sitzen. Die Antheren stehen meist in gleicher Höhe ‚mit der gleich- - zeitig entwickelten Narbe. Bei heiterer Witterung spreizen Kron- und Staub- blätter etwas, so dass alsdann bei Insektenbesuch Fremdbestäubung bevorzugt ist; bei trübem Wetter und in der Nacht liegen sie dem Fruchtblatte dicht an, so dass spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Nach Kerner wird durch nachträgliches Wachsen der Kronblätter die Augenfälligkeit der Blütenstände bedeutend erhöht. Als Besucher bezeichnet Schulz Fliegen. Herm. Müller beobachtete in seinem Garten: A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Dasytes plumbeus Müll., häufig. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia-Arten sgd., zahlreich; 3. Lueilia cornieina F., andauernd sgd. b) Syrphidae: 4. Eristalis sepuleralis L., sgd. in Mehrzahl; 5. Syritta pipiens L., sgd. und pfd., häufig. C. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Halietus nitidius- eulus K, ©, sgd. und psd., häufig; 7. Nomada ruficornis L., sgd.; 8. Prosopis 5‘, in Mehr- zahl sgd. b) Sphegidae: 9. Cerceris rybiensis L., sgd., nicht selten. 108 | Cruciferae. Friese beobachtete in Ungarn die seltene Anthrena tscheki Mor. = nigrifrons Smith; Ducke bei Triest die Erdbienen: Anthrena tscheki Mor. 2 und A. (Biareolina) neglecta Dours 5’ als Besucher. 237. A. alpestre L. [Kirchner, Beitr. S. 25, 26.] — Die honigduftenden, homogamen Blüten sind an den Pflanzen der gelben Wand von Zermatt gold- gelb; ihr Durchmesser beträgt 3—4 mm. Die vier Nektarien sitzen zu beiden Seiten des Grundes der zwei kurzen Staubblätter. Die Antheren der vier längeren Staubblätter stehen in gleicher Höhe mit der gleichzeitig entwickelten Narbe etwa 1 mm oberhalb des Blüteneinganges. Die Antheren der zwei kurzen Staubblätter stehen in demselben. Die Antheren springen nach innen auf und bleiben auch in dieser Lage, doch sind sie von der Narbe so weit entfernt, dass spontane Selbstbestäubung nicht völlig gesichert ist. 238. A. saxatile L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Syrphidae: Eristalis sepuleralis L. sgd. 239. Aubrietia Columnae Guss. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von der Honigbiene (sgd.) besucht, ebenso 240. A. spathulata DC. 60. Berteroa DC. Weisse, homogame Blumen mit halbverborgenem Nektar. Vier Honig- drüsen. | 241. B. incana DC. [Schulz, Beiträge I.S.4; Kirchner, Flora S. 304; Mac Leod, B. Jaarb. VL S. 209; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Herbstb.; Bijdragen.| '— Die Nektarien liegen zu je zwei an dem innern Grunde eines kurzen Staubblattes. Die Antheren der langen Staubblätter überragen die Narbe ein wenig und drehen sich gleich nach dem Aufblühen denen der kürzeren zu. Letztere stehen mit der Narbe in gleicher Höhe, sind aber infolge der Krümmung der Staubfäden ziemlich weit von ihr entfernt. In- dem sich aber die Beutel der längeren Staubblätter an der Spitze etwas zu krümmen pflegen, ist spontane Selbstbestäubung leicht möglich. Der über jeder Honigdrüse freie Weg zum Nektar wird durch den Zahn der kürzeren Staubblätter eingeschränkt, so dass ein eingeführter Insektenrüssel zwischen je einem kurzen und einem benachbarten langen Staubblatt eingeführt werden muss, woraus die Drehung der längeren Staubblätter dem Blüteneingang zu ihre Erklärung findet. Warnstorf bezeichnete die Blüten als protogyn: Narbe schon in halbgeöffneten Blüten entwickelt; die längeren Staubblätter sind um diese Zeit noch viel kürzer als der Griffel und besitzen geschlossene Antheren; beim Aus- breiten der Blumenblätter strecken sie sich und überragen ein wenig die Narbe, so dass leicht Autogamie eintreten kann. Pollen gelb, brotförmig, dieht warzig, etwa 35 u lang und 15 u breit. Als Besucher und Befruchter sah ich an Gartenexemplaren bei Kiel saugende Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L., E. nemorum L., Rhingia rostrata L., Syritta pipiens L., Syrphus ribesii L.) und Falter (Vanessa io. L,); Warnstorf bei Ruppin Bienen; Alfken bei Bremen: Apidae: Halietus brevicornis Scheck. 9, sgd. 109 61. Lunaria L. Grosse, violette, homogame Blumen mit verborgenem Honig. 242. L. annua-L. (L. biennis Mnch.) [Knuth, Bijdragen; Bot. Centralbl. Bd. 70. S. 339, 340.] — Die Blüteneinrichtung hat mit derjenigen von Matthiola incana eine grosse Ähnlichkeit, doch ist die Kronröhre nur 10 mm lang, so dass der Nektar kürzerrüsseligen Insekten zugänglich ist. Der Kelch ist am Grunde tiefherzförmig und schliesst dicht zusammen, so dass die Nägel der violetten, duftlosen Kronblätter zu einer Röhre vereinigt sind. Die Antheren der vier längeren Staubblätter ragen zur Hälfte aus dem Blütenein- Fig. 31. Lunaria annua L. (Nach der Natur.) 1. Blüte in natürlicher Grösse, K Ausbuchtung des Kelehgrundes. a’ die halb aus der Blüten- Öffnung hervorragenden Antheren der 4 längeren Staubblätter. 2. Staubblätter und Stempel nach der „Entfernung von Kelch und Blumenkrone, die kürzeren Staubblätter daher ausein- d, in natürlicher Grösse. a! Antheren der längeren Staubblätter. a? Antheren eines kürzeren Staubblattes. f Der untere Teil des zwischen den zusammenschliessenden Staubfäden der längeren Staubblätter sichtbaren Stempels. (Narbe verborgen.) n Nektarium 2 mit Honigtropfen. 3. Wie vorige, aber in zweifacher Vergrösserung. gange hervor und kehren ihre pollenbedeckten, dicht aneinander liegenden Seiten nach innen. Es kann daher auch hier durch Pollenfall spontan oder bei Insektenbesuch Selbstbestäubung eintreten. Die beiden kürzeren Staub- blätter neigen am Grunde bogig ab und lassen auf diese Weise Platz für die an ihrer Innenseite gelegenen Nektarien und die von diesen abgesonderten grossen Nektartropfen. Die Antheren der beiden kürzeren Staubblätter sind zwar, wie die der beiden längeren, mit der Narbe gleichzeitig entwickelt, kehren ihr auch die aufgesprungene Seite zu, trotzdem ist aber durch den Pollen der kürzeren Staubblätter kaum Selbstbestäubung möglich, da die Fila- mente der vier längeren Staubblätter den Stempel dicht umgeben und so die Narbe vor Berührung mit den Antheren der zwei kürzeren schützen. Bei Besuch = weiterer Blüten wird dieser Pollen dann zwischen den auseinandergedrängten 110 Cruciferae. Filamenten der längeren Staubblätter auf die Narbe gebracht und so Fremd- bestäubung bewirkt. Die Rüssel der zum Nektar vordringenden Insekten bedecken sich mit dem Pollen der beiden kürzeren Staubblätter, da das Saugorgan zwischen der - Aussenseite der längeren und der Innenseite der kürzeren Staubblätter vorge- schoben werden muss. Zum Ausbeuten des Nektars ist zwar ein 10 mm langer Rüssel erforderlich, doch genügt schon ein halb so langer, um den Honig zu erreichen, da dieser bis in die Mitte der Kronröhre emporsteigt. Pollensammelnde oder -fressende kleine Insekten können Blütenstaub nur von den aus der Blüte etwas hervorragenden Antheren der vier längeren Staub- blätter erhalten und können dabei durch Hinabstossen von Pollen auf die Narbe Selbstbestäubung herbeiführen. Letztere erfolgt bei ausbleibendem Insekten- besuche spontan durch Pollenfall. Als Besucher beobachtete ich im Garten der Ober-Realschule zu Kiel honigsaugende Tagfalter (Vanessa urticae L. und Pieris brassicae L. {) regelmässig von Blüte zu Blüte fliegend und dabei Fremdbestäubung herbei- führend; ebenso die langrüsseligste unserer Frühlingsbienen: Anthophora pilipesF. 3, sgd., sowie Bombus lapidarius L. 28. Auch mehrere Exemplare der Honigbiene bemühten sich, andauernd zu saugen, und da sie gleichfalls zahlreiche Blüten nach einander besuchten und ich die Saugbewegung wahrnehmen konnte, so ergiebt sich, dass sie mit ihrem nur 6 mm langen Rüssel gleichfalls den Nektar erreichten und in derselben Weise Fremdbestäubung herbeiführten wie die Falter. Eine kleine pollensammelnde Biene (Anthrena gwynana K. 2) bewirkte gelegentliche Selbstbestäubung, ebenso eine pollenfressende Schwebtliege (Syritta pipiens L.). 243. L. rediviva L. sah Loew im bot. Garten zu Berlin von der Honigbiene (sgd.) besucht. 62. Schievereckia Andr. Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektarien. 244. Sch. podoliea Andrz. |Kerner, Pflanzenleben II. S. 171, 337.) — Zu jeder Seite des Grundes der beiden kürzeren Staubblätter liegt ein Nektarium. In den Blüten ist durch Protogynie anfangs Selbstbestäubung verhindert. Auch noch nach dem Aufspringen der Antheren ist diese zunächst ausgeschlossen, weil die Staubblätter noch von der Narbe abstehen. Gegen Ende der Blütezeit erfolgt jedoch Autogamie, weil sich dann die Staubblätter gegen die Blüten- mitte neigen. Als Besucher beobachtete Loew an Pflanzen des botanischen Gartens zu Berlin: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F., hid. B. Diptera: Syrphidae: 2. Kristalis aeneus Scop., pfd. C. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena parvula K. 9, sgd. und psd.; 4. Apis mellifica L. 8, sgd.; 5. Halietus nitidiusculus K. 9, sgd. und psd. .. Crueiferae. 111 63. Petrocallis R. Br. Rosa gefärbte, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektarien. 245. P. pyrenaica R.Br. [Schulz, Beiträge II. S. 16.] — Zu beiden Seiten des Grundes jedes der 2 kürzeren Staubblätter sitzt eine reichlich secer- nierende Honigdrüse. Mit der beim Aufblühen bereits empfängnisfähigen Narbe stehen die Antheren der kurzen Staubblätter in gleicher Höhe, doch findet eine Berührung nicht statt, da die Staubfäden am Grunde kreisförmig nach aussen gerichtet sind. Diejenigen der längeren Staubblätter sind bis zur Mitte gleich- laufend, worauf sie sich nach aussen wenden. Ihre abwärts gerichteten Antheren stehen alsdann fast über denjenigen der kürzeren Staubblätter; sie können leicht spontane Selbstbestäubung herbeiführen. Als Besucher sah Schulz in Tirol zahlreiche Fliegen und Falter, welche neben der Fremdbestäubung in vielen Fällen auch Selbstbestäubung bewirken können. 64. Erophila DC. Kleine, weisse, homogame bis schwach protogyne Blumen mit halbver- borgenem Honig. 4 Necktarien. 246. E. verna E. Meyer. (Draba verna L.) [H.M., Befr. S. 135; Weit. Beob. 1.8. 327; Hildebrand, Geschl. S. 70; Kerner, Pflanzenleben II.; Kirch- ner, Flora S.305; Knuth, Ndfr. Ins. S. 28.] — Die 4 kleinen, grünen Nektarien sitzen jederseits am Grunde der beiden kürzeren Staubblätter. Die 4 längeren Staub- blätter stehen mit ihren pollenbedeckten Seiten dicht an der mit ihnen gleich- zeitig entwickelten Narbe und entlassen bei leichter Erschütterung ein Wölkcehen Blütenstaub, so dass spontane Selbstbestäubung unausbleiblich ist. Letztere ist nach den Versuchen von Hildebrand von Erfolg. Die Antheren der kürzeren Staubblätter stehen tiefer als die Narbe, dienen also der Fremdbestäubung. "Während Müller Homogamie feststellte, sind nach Kerner die Blumen beim Aufblühen protogyn, doch springen schon an -demselben Tage die Antheren auf, und es tritt dadurch spontane Selbstbestäubung ein, dass sich die Staub- blätter der Blütenmitte zubiegen. Nach dem letzteren Forscher vergrössern sich die Kronblätter während des Aufblühens stark. Die Blüten öffnen sich nach demselben morgens um 9 Uhr und schliessen sich nachmittags um 6 Uhr. Jordan unterscheidet kurzfrüchtige und langfrüchtige Erophila-Formen oder -Arten. Erstere sind so gebaut, wie oben geschildert; bei letzterem über- ragt die Narbe die Antheren, und es unterbleibt daher häufig die Fruchtbildung. Infolge der Kleinheit der Blüten ist der Insektenbesuch ein sehr geringer. Ich salı bei Kiel nur die Honigbiene sgd. und psd. H. Müller sah in Westfalen ausser dieser noch zwei kleine kurzrüsselige Bienen (Anthrena parvula K. © und Halietus sp.) sgd., sowie einige pollenfressende Musciden (Anthomyia sp.; Hylemyia einerella Mg.; Sarcophaga carnaria L.). Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena parvula K. 2 psd. und sgd., y' sgd.; 2. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 3. Bombus terrester L. 9, sgd.; 4. Halictus calceatus Scop. Q, sgd. und psd.; 5. H. morio F. 9, sgd. und psd.; 6. Halietus nitidiusculus K. 9, sgd. und psd. Muscidae: 7. Musca domestica L. J, sgd. Mac Leod sah in Flandern 2 Musciden (B. Jaarb. VI. S. 210); Burkill (Fert. of Spring Fl.) an der Küste von Yorkshire eine sehr kleine kurzrüsselige Diptere, honigsaugend, 112 Cruciferae. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 17) sind 1 Käfer und 2 Fliegen als Besucher beobachtet. 65. Draba L. Kleine weisse oder gelbe, homogame oder protogyne Blumen mit halb- bis ganzverborgenem Honig. 247. D. aizoides L. [Hildebrand, Crucif. S.13; H.M., Alpenblumen S. 145, 146; Kerner, Pflanzenleben IL.] — In den anfangs goldgelben, später weisslichen Blüten über- ragt im ersten (weib- lichen) Zustande die Narbe die noch geschlos- senen Staubblätter.. Die Antheren derselben springen erst auf, wenn sie soweit gewachsen sind, dass die längeren von ihnen mit der Narbe in gleicher Höhe stehen. Durch Neigung der An- theren gegen dieselbe ist Fig. 32. Draba aizoides L. (Nach Herm. Müller.) spontane Selbstbestäu- A. Blüte von oben gesehen. B. Blüte nach Entfernung von bung möglich. Bei son- Kelch und Blumenkrone (. Nektarium nebst den Wurzeln nigem Wetter spreizen der Staubfäden. k Honigtröpfchen. n Nektarium,. k kürzere, l längere Staubblätter. (Vergr. 7:1.) sie sich jedoch soweit auseinander, dass der Nektar sichtbar wird und bei Insektenbesuch Fremdbestäubung erfolgt. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Fliegen (7 Musciden, 6 Syrphiden), 10 Falter und 1 Käfer. 248. D. Zahlbruckneri Host. [Kirchner, Beitr. S. 26.] — In den gold- gelben, protogynen Blüten ist in späterem Zustande durch Pollenfall Selbst- bestäubung möglich. Zu jeder Seite der beiden kürzeren Staubblätter steht ein kleines, Honig absonderndes Nektarium. 249. D. Wahlenbergii Hartm. [H. M., Alpenbl. S. 146; Warming a. a. O.] ist homogam. Bei ausbleibendem Insektenbesuche gelangt regelmässig von selbst Pollen auf die Narbe. 250. D. Thomasii Koch. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen besonders Fliegen (3 Museiden und eine’ Syrphide). 251. D. frigida Sauter. Als Besucher der homogamen, der Selbst- bestäubung fähigen Blüten sah H. Müller (Alpenbl. S. 147) 1 Muscide. 252. D. incana L. ist in Grönland, nach Warming, homogam und der spontanen Selbstbestäubung fähig. Ebenso verhalten sich dort nach dem- selben Forscher: Cruciferae. 113 253—256. D. nivalis Liljebl., D. corymbosa R. Br., D. artiea J. Vahl, D. hirta L. und deren var. rupestris Hartm., während deren var. leiocarpa Lindbl. nicht so leicht spontan befruchtbar ist. 257. D. aurea M, Vahl weicht nach Warming durch die tiefere Bergung des Nektars ab. ‚Hier _sehliessen die langen Nägel der Kronblätter röhrenförmig zusammen, 50 dass nur Insekten mit längerem Rüssel zum Honig gelangen können. In den homogamen Blüten kann nur durch die längeren Staubblätter spontane Selbstbestäubung erfolgen, während die kürzeren der Fremdbestäubung dienen. 258. D. alpina L. ist nach Lindman auf dem Dovrefjeld homogam und spontaner Selbstbestäubung fähig. Nach Ekstam stimmt die Einrichtung der protogyn-homogamen Blüte | auf Novaja Semlja mit derjenigen der skandinavischen und grönländischen Formen überein. 259. D. cerassifolia L. ist nach Warming im arktischen Gebiet homogam und autogam, 66. Kernera Med. Kleine, weisse, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektarien. 260. K. saxatilis Rehb. (Cochlearia sax. Lam.) [H. M., Alpenbl. S. 147.) — Die Blüten sind homogam. Jederseits des Grundes der beiden kürzeren Staubblätter befindet sich je ein honigabsonderndes, grünes fleischiges Knötchen. Die anfangs kleinen und auf- rechten Kronblätter breiten sich später aus. Die Antheren der 4 längeren Staubblätter stehen dieht neben denjenigen der beiden kürzeren; alle 6 springen Fig. 33. Kernera saxatilis Rehb. (Nach Herm. mach innen auf und stehen so, Müller.) dass ein honigsaugendes Insekt 4. Blüte von oben gesehen, B. Blüte nach Fortnahme : : . zweier Kronblätter von der Seite. %k kürzeres Staubblatt. sie streifen muss und mit der (Vergr. 7:1.) anderen Seite die Narbe berührt, mithin Kreuzung begünstigt ist. Bei trübem Wetter bleiben die Blüten halb ge- schlossen, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Der Fruchtknoten färbt sich in älteren Blüten purpurbraun, Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen besonders Fliegen (5 Musciden, 1 Empide, 3 Syrphiden), sowie einzelne Bienen (Anthrena) und Käfer (Meligethes). 67. Cochlearia L. Weisse, duftende, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig oder auch honiglose Blüten. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 8 114 Crueiferae. 261. €. Armoraecia L. [H.M., Weit. Beob, II. S. 198; Kirchner, Flora S. 305; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Kerner, Pflanzenleben II.; Knuth, Bijdragen.] — In den duftenden Blüten sitzen am Grunde der Staub- blätter wallförmige Nektarien, deren Honigabsonderung eine sehr geringe ist. Die Antheren springen sämtlich nach innen auf; die der längeren stehen mit der gleichzeitig entwickelten Narbe in gleicher Höhe. Letztere befindet sich im Blüteneingange, so dass durch besuchende Insekten vorzugsweise Fremd- bestäubung bewirkt wird, doch ist auch Selbstbestäubung leicht möglich, die jedoch nach Kerner fast oder ganz wirkungslos ist. Nach Warnstorf sind die Blüten protogyn: Narbenpapillen schon in noch geschlossenen Blüten ent- wickelt. Nach demselben überragen sämtliche Staubblätter die Narbe. Pollen gelblich, brotförmig, warzig, durchschnittlich 37—43 u lang und 15—19 u breit. Als Besucher sahen Herm. Müller (1) und ich (!): A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes sp. in grösster Zahl in den Blüten (1, 1). b) Telephoridae: 2. Malachius bipustulatus L., Antheren fressend (1). B. Diptera: a) Bibionidae: 3. Bibio hortulanus L., vergeblich honigsuchend (1). b) Empidae: 4. Em- pis punctata F., sgd. (1). c) Museidae: 5. Scatophaga merdaria F., sgd. (1); 6. Sepsis sp. (1). d) Syrphidae; 7. Eristalis sp., sgd. und pfd. (); 8. Syritta pipiens L., w. v. (1,1); 9. Syrphus balteatus Deg., w.v. (!). C. Hymenoptera: a) Apidae: 10. Anthrena albicans Müll. 2, w. v. (1); 11. Halictus levis K. 9, sgd. (1); 12. H. zonulus Sm. 9, sgd. (1). b) Ichneumonidae: 13. Mehrere Arten, nach Honig’;suchend (1). . 262. C. offieinalis L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 28, 149.] — Der Blüten- durchmesser beträgt 8—10 mm. Nektarien vermochte ich bei dieser und der folgenden Art nicht zu erkennen. Burkill (Fert. of Spring Flowers in Journ. of Bot. 1897) fand an der Küste von Yorkshire dagegen vier deutliche Nektarien im Blütengrunde Die Antheren der 4 längeren Staubblätter stehen mit der gleichzeitig entwickelten Narbe in gleicher Höhe, anfangs etwas von ihr abge- wendet. Die Antheren der kürzeren springen etwas später auf, stehen anfangs etwas tiefer, erreichen aber später die Höhe der Narbe. Spontane Selbstbestäubung ist daher leicht möglich. Durch besuchende, pollensammelnde oder Säfte im Blütengrund erbohrende Insekten kann Fremd- oder Selbstbestäubung hervor- gebracht werden. Als Besucher sah ich einzelne Fliegen (Syrphiden, Musciden) und Käfer (Meligethes). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin die Honigbiene. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Coleo- ptera: Nitidulidae: 1. Meligethes pieipes Sturm, sgd. B. Diptera: Museidae: 2. Coelopa sp., sgd.; 3. Hylemyia sp., sgd.; 4. Drosophila graminum Fall., sgd.; 5. Scatophaga stercoraria L., sgd. und pfd.; 6. eine andere kleine Muscide. ©. Hymenoptera: Ich- neumonidae: 7. Ichneumon sp., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) [Seott-Elliot, Flora S. 16] sind 1 Museide und Meligethes als Besucher beobachtet. 263. C. aretiea Schl. Nach Ekstam findet auf Novaja Semlja Selbst- bestäubung beim Zusammenschliessen der Blüte statt. 264. C. daniea L. [Knuth, Nordfr. Ins.; Helgoland.] — Der Blüten- durchmesser beträgt nur 4—5 mm. Die Antheren der 4 längeren Staubblätter springen wieder zuerst auf, sind aber von Anfang an der Narbe zugekehrt und überragen diese ein wenig. Alsbald springen auch die Antheren der kürzeren Staubblätter auf, worauf die Beutel der sämtlichen 6 Staubblätter gegen die Ds * - Crueiferae, 115 Blütenmitte neigen und so spontane erfolgreiche Selbstbestäubung bewirken, falls nicht vorher durch Insektenbesuch Autogamie oder Allogamie herbeigeführt ist, Auch erstere ist von Erfolg. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein (Nordfr. Ins. S. 149) Fliegen (Syrphiden und Musciden), sowie eine honigleckende Ameise; auf Helgoland (Bot. Jaarb. 1896, S. 38): Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis sp.; 2. Syritta pipiens L. Ferner sah ich am 5. Juni 1897 winzige Musciden andauernd im Blütengrunde beschäftigt, wo sie offenbar Saft fanden, doch gelang es mir wieder nicht, solchen zu entdecken. 265. C. groenlandieca L. Nach Warming sind zwei Nektarien vor- handen, doch secernieren dieselben nicht. Eine Berührung zwischen den Antheren und der gleichzeitig entwickelten Narbe findet nicht statt, doch tritt wahrschein- lich durch Schliessen der Blüten während der Nacht oder bei ungünstiger Witterung Autogamie ein, die von Erfolg sein muss, da sich zahlreiche Früchte bilden. Nach Kerner erfolgt die Autogamie wie bei Schievereckia (s. 8. 110). 266. Eutrema Edwardsii R. Br. Nach Ekstam sind auf Novaja Semlja die geruchlosen Blüten, deren Durchmesser im arktischen Sibirien nach Kjellmann meist 5 mm beträgt, homogam. Selbstbestäubung ist möglich. 68. Camelina Crtz. Gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektarien. 267. C. sativa Crntz,. (C. mierocarpa Andrz.) [Kirchner, Flora S. 306; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37, 38; Knuth, Ndfr. Ins. S, 29, 30; Bijdragen.] — Von den 4 Nektarien sitzen je 2 aussen am Grunde der beiden kürzeren Staubblätter. Der Durchmesser der Blumenkrone beträgt nur 4 mm. Die Antheren der längeren Staubblätter stehen mit der Narbe in gleicher Höhe und in ihrer unmittelbaren Nähe; sie dienen daher der Selbstbestäubung. Die Beutel der kürzeren Staubblätter stehen tiefer und sind von der Narbe ab nach aussen gebogen; sie dienen der Fremdbestäubung. Pollen, nach W arnstorf, blassgelb, eiförmig bis elliptisch, sehr fein papillös, etwa 37,5 « lang und . und 27,5 wu breit. Ä Als Besucher sah ich an kultivierten Pflanzen bei Kiel nur Meligethes in den Blüten. 69. Subularia L. Winzige, homogame, oft kleistogame Blumen. Nektarien konnte ich nicht wahrnehmen. 268. S. aquatica L. [Axell, Anordn.; Knuth, Ndfr. Ins. S. 30; Hiltner, Subularia; Hildebrand, Geschl.] — Die unter dem Wasser blühende Pflanze ist kleistogam. In der von mir untersuchten blühenden Landform lagen die pollenbedeckten Antheren fast unmittelbar an der Narbe. Nach Hiltner haben die untergetauchten, also kleistogamen Pflanzen grosse Narbenpapillen, welche unmittelbar den Pollen aufnehmen; sie bilden zahlreichere Samen, als die chasmogame Uferform. In Dumfriesshire (Schottland) [Seott-Elliot, Flora S. 17] ist 1 Fliege als Be- sucherin beobachtet. 8* 116 Cruciferae. 70. Thlaspi Dill. Weisse oder lila, homogame bis protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig: 4 Nektarien. 269. T. arvense L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 198, 199; Mae Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 211; Kerner, Pflanzenleben II. S. 333; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Ndfr. Ins. S. 30.] — Die kleinen weissen Blumen besitzen am Grunde der kürzeren Staubblätter jederseits ein grünes, fleischiges Nektarium. Die Antheren der 4 längeren Staubblätter stehen in gleicher Höhe mit der gleichzeitig entwickelten Narbe oder auch etwas höher; sie kehren ihre pollenbedeckte Seite der letzteren zu und sind ihr so nahe, dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Die Antheren der 2 kürzeren Staubblätter stehen etwas tiefer als die Narbe, der sie ihre Risse gleichfalls zukehren ; sie sind von derselben weiter entfernt, dienen also bei eintretendem Tnsskeinbereiehs der Fremdbestäubung. Nach Warnstorf überragen sämtliche Staubblätter die Narbe und sind mit den nach innen aufspringenden Antheren über die Narbe geneigt, so dass Autogamie unvermeidlich ist. Pollen gelblich-weiss, elliptisch, warzig, etwa 25—30 u lang und 20—23 u breit. Nach Kerner findet schwache Protogynie statt, doch tritt später durch Berührung der Antheren und der Narbe spontane Selbstbestäubung ein. Hieronymus hat kleistogame Blüten beobachtet. Als Besucher beobachtete H. Müller in Westfalen: A. Diptera: Museidae: 1. Anthomyia sp. 9; 2. Pollenia rudis F. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena parvula K. 9, sgd. und psd.; 4. Apis mellifica L. 8, sgd. 270. T. perfoliatum L. [Kirchner, Flora $. 307.] — Die Blumen sind noch kleiner als diejenigen der vorigen Art, also noch unscheinbarer; dazu kommt, dass die Kronblätter sich nur wenig nach aussen biegen, doch wird die Augenfälligkeit der Blütenstände dadurch erhöht, dass die Kronblätter nach der Befruchtung nicht sofort abfallen. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von T. arvense überein. Bei trübem Wetter sind die Blüten geschlossen oder nur wenig geöffnet, und selbst im Sonnenschein öffnen sie sich nur so weit, dass ein nur etwa 1 mm weiter Eingang entsteht. 271. T. montanum L. [Kirchner, Beiträge S. 26, 27, nach Exemplaren von der Schwäbischen Alb.] — In den ansehnlichen weissen Blüten fliessen die Nektarien ineinander. Die Antheren der 4 längeren Staubblätter stehen mit der gleichzeitig entwickelten Narbe in gleicher Höhe und richten ihre pollen- bedeckten Seiten dieser zu; die gleichfalls nach innen gerichteten Beutel der kürzeren Staubblätter stehen etwas tiefer. | 272. T. alpinum Crtz. [Kirchner, Beitr. S. 27; Riffelalp bei Zermatt.] — Die Nektarien sind, wie bei vor., miteinander verschmolzen und bilden so eine buckelige Erhebung auf dem Blütenboden, in welcher auch die Staubblätter eingefügt sind. Der Durchmesser der geöffneten, weissen Blüte beträgt 7 mm. Trotz Homogamie ist spontane Selbstbestäubung dadurch verhindert, dass die Narbe die Antheren der längeren Staubblätter um etwa 1 mm überragt. Alle Crueiferae. 117 6 Antheren kehren ihre pollenbedeckte Seite nach innen; diejenigen der längeren ragen ein wenig aus dem Blüteneingange hervor, die der beiden kürzeren stehen etwa 1 mm tiefer in demselben. Bestäubung kann also nur durch besuchende Insekten erfolgen, doch ist über dieselben bisher nichts bekannt geworden. 273. T, alliaceum L. Die Blüten sind nach Kerner (Pflanzenleben IL, S. 333) protogyn, doch tritt später durch Berührung der aufspringenden An- theren mit der Narbe spontane Selbstbefruchtung ein. 274. T. alpestre L. Die homogamen, weissen Blüten, deren Antheren anfangs gelb, dann purpurrot, zuletzt schwarz sind, sah Herm. Müller (Alpenbl. S. 147) von 9 Fliegen und 2 Faltern, Buddeberg (Bot. Jb. 1888. I. S. 564) besonders von Bienen (17 Arten) und Fliegen (7), sowie einzelnen Blatt- (2) und Raubwespen (1) und einem Käfer besucht. 275. T. rotundifolium Gaud, [Schulz, Beitr.] — Die hellvioletten Blüten heben sich von dem weissen Dolomitgeröll, auf welchem die Pflanze in Südtirol oft quadratmetergrosse Flächen bedeckt, sehr gut ab. Der Nektar, welcher am Grunde der kurzen Staubblätter in reichlicher Menge abgesondert wird, ist 3—4 mm tief geborgen. Die Antheren der langen Staubblätter befinden sich meist in gleicher Höhe mit der Narbe und wenden sich zuletzt vollständig denjenigen der kurzen Staubblätter zu. Eine Berührung mit der gleichzeitig ent- wiekelten Narbe findet nicht statt, so dass spontane Selbstbestäubung ausge- schlossen ist. Ebensowenig kann eine solche durch die Antheren der 2 kürzeren Staubblätter erfolgen, da diese die Narbe nicht erreichen. Als Besucher beobachtete Schulz Falter (Pieris, Vanessa cardui) und Fliegen. | 276. T. corymbosum Gay. [Kirchner, Beitr. S. 27, 28.] — Die Blüten vom Riffelberg bei Zermatt sind helllila bis violett, wohlriechend und zu ver- hältnismässig grossen Ständen vereinigt. Der Durchmesser der Einzelblüte schwankt zwischen 6 und 10 mm. Die Blumen sind schwach protogyn: beim Beginn des Blühens sind die Antheren noch geschlossen, während die im Blüten- eingange stehende Narbe bereits empfängnisfähig ist. Haben sich die Blüten vollständig ausgebreitet, so sind die Antheren der 4 längeren Staubblätter ge- öffnet; die der 2 kürzeren öffnen sich bald darauf. Alle Antheren springen nach innen auf und ändern ihre Lage nicht; die der längeren Staubblätter ragen etwas aus dem Blüteneingange hervor, die der kürzeren und die Narbe stehen in demselben. Spontane Selbstbestäubung ist wohl möglich, doch sind die Antheren von der Narbe entfernt. 277. T. praecox Wulf, Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena convexiuscula K.; 2. A. deceptoria Schmiedekn.: 3. A. tscheki Mor. b) Tenthredinidae: 4. Athalia rosae L. var. liberta Klug. 71. Teesdalea R. Br. Kleine, weisse, hälftig-symmetrische Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektarien. 278. T. nudicaulis R. Br. [H. M., Befr. S. 135—137; Weit. Beob. II. S. 199, 200; Knuth, Ndfr. Ins. S. 30; Weit. Beob. S. 231.] — Während der 118 Cruceiferae. Blütezeit, sagt H. Müller, sind die Blüten zu einer Fläche zusammengedrängt, deren nach aussen gerichtete Kronblätter, wie bei den Umbelliferen, sich stärker ausdehnen, als die nach innen liegenden. Da aber bei Teesdalea in demselben Maasse, als das Verblühen fortschreitet, die Achse sich streckt und die Blüten- fläche in eine Traube auseinander zieht, so kommt jede Blüte gerade während ihrer Blütezeit an den Rand der Fläche zu stehen. Es haben daher nicht, wie bei den Umbelliferen und Kompositen, nur die ursprünglich am Rande stehenden, sondern alle Blüten Blumenkronen, die nach aussen stärker entwickelt sind. Fig. 34. Teesdalea nudicaulis R. Br. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte von oben gesehen. 2. Der Aussenseite des Blütenstandes zugekehrte Blütenhälfte, von aussen gesehen. 3. Eins der längeren Staubblätter nebst Honigdrüse, von aussen gesehen. 4. Eins der beiden kürzeren Staubblätter, von aussen gesehen. s inneres, s’ äusseres, 3? seit- liches Kelchblatt. p inneres, p’ äusseres Kronblatt- a die kürzeren, a‘ die inneren längeren, a? die äusseren längeren Staubblätter. x, y.kronblattartige Anhänge der Staubfäden. n Nek- tarium. 0ov Fruchtknoten. Die an der Spitze weiss gefärbten Kelchblätter tragen zur Augenfälligkeit bei, die jedoch hauptsächlich durch die weissen Kronblätter bewirkt wird. In ihrer Wirkung werden sie noch durch kronblattartige Anhänge der Staubfäden unterstützt. Die Anhänge der 4 inneren Staubblätter umschliessen dicht den zusammengedrückten Fruchtknoten. Gerade über der Mitte des Grundes des benachbarten Kronblattes hat jeder dieser 4 Anhänge eine kleine Ausbuchtung. Zwischen dieser und der ebenfalls ausgebuchteten Mitte des Kronblattgrundes befindet sich je ein kleines, grünes, fleischiges, secernierendes N ektarium, das dem Blütenboden selbst anzugehören scheint. Die Antheren der 4 längeren Staubblätter überragen die Narbe etwas, die der 2 kürzeren stehen mit ihr in gleicher Höhe. Alle 6 Antheren machen beim Auf- blühen der Blume eine Vierteldrehung, nämlich jede der 4 längeren nach dem benach- barten kürzeren Staubblatt zu, jedes der 2 kürzeren nach der Aussenseite des Blüten- standes. Nun springen die Antheren auf, und gleichzeitig ist auch die Narbe entwickelt. Besuchende Insekten, welche zu einem der beiden äusseren Nektarien vordringen, berühren mit Kopf oder Rüssel zwei benachbarte Antheren, während sie beim Vordringen zu einem der beiden inneren Honigtröpfehen nur eine Anthere berühren; in beiden Fällen stossen sie mit der anderen Seite des Kopfes oder Rüssels an die Narbe. Sie werden daher ebensogut Fremd- als auch Selbst- bestäubung bewirken können. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt letztere spontan durch .die längeren Staubblätter. Grueiferae. 119 Als Besucher sah Herm. Müller bei Lippstadt: A.Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Cassida nebulosa L.; 2. Aphthona nemorum L., sgd.; 3. Chaetocnema concinna Marsh., sgd. b) Cureulionidae: 4. Ceutorhynchidius pumilio Gyll,sgd. ce) Elateridae: 5. Limonius parvulus Pz. d) Hydrophilidae: 6. Paracercyon analis Pk. B. Diptera: a) Bibionidae: 7. Bibio laniger Mg., sgd. b) Empidae: 8. Ära SP-, sgd. c) Muscidae: 9. Onesia floralis R.-D., pfd.; 10. Scarcophaga carnaria L. 2; 11. The- myra putris L., sgd. d) Syrphidae: 12. Ascia podagrica F., pfd.; 13. Melithreptus sp., pfd. ©. Hymenoptera: Apidae: 14. Halictus flavipes F. 9, sgd. und psd.; 15. H. lueidulus Schenck. 9, w.v.; 16. H. morio F. 9, w. v.; 17. H. nitidiusculus K. 9, w.v;; 18. H. sexstrigatus Schenck 9, w.v. 19. H. smeathmanellus K. 9, w. v.; 20. Sphecodes ephippia L., sgd. Auf der Insel Föhr bemerkte ich Musciden als Blütenbesucher; Mae Leod in Flandern 2 Dipteren (B. Jaarb. VI. S. 211.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 17) sind kleine Fliegen als Besucher beobachtet. 72. Iberis L. Weisse bis lila, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 279. 280. I. amara und J. umbellata L. Die nach aussen gerichteten Kronblätter der randständigen Blüten sind doppelt so gross wie die der mittel- ständigen (Kerner). Als Besucher der ersteren Art (= I. Forestieri Jord.) sah Mac Leod in den Pyrenäen eine Fliege (Muscide). Alfken beobachtete an den Blüten von I. amara bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 5; 2. A. albierus K. 5; 3. A. praecox Scop. 5; 4. Bombus lapidarius L. 9; 5. B. lucorum L. 9; 6. B. terrester L, 9; 7. Osmia rufa L. 5; sämtlich sgd. 281. I. pinnata ist, nach Hildebrand (Ber. d. d. b. Ges. 1896), fast selbststeril. 282. IL. saxatilis L. Nach Briquet (Etudes) sind die Kelchblätter aus- gebreitet, die Kronblätter weiss und zygomorph. Der Durchmesser der Kronen der äusseren Blüten jedes Blütenstandes, die etwa zweimal grösser sind, als die der inneren, beträgt ca. 5mm. Die Narbe steht zwar unterhalb der introrsen An- theren, aber da diejenigen der vier längeren Staubblätter sich nach aussen drehen und die zwei kurzen Staubblätter seitlich abgespreizt sind, so ist trotz der Homo- gamie zur Bestäubung Insektenhülfe nötig. Die Bestäuber, welche Fremd- und Selbstbestäubung vollziehen, sind Fliegen, Wespen, Bienen und Falter. Nach der Befruchtung färben sich Filamente und Griffel dunkelviolett. (Nach Kirchner), 73. Biscutella L. Gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Vier Nektarien, doch secernieren nur zwei. 283. B. laevigata L. [H. M., Alpenbl. S. 148, 149.] — Die zu auf- fälligen Ständen vereinigten Blüten besitzen an der Aussenseite des Grundes jedes der beiden kürzeren Staubblätter ein Nektarium, dessen Honig sich in der Aushöhlung des darunter stehenden Kelchblattes ansammelt. Am Grunde der Aussenseite jedes Paares der längeren Staubblätter sitzt je ein nicht secernierendes 120 Cruciferae. Knötchen. Jedes Kronblatt erweitert sich über dem Grunde jederseits zu einem Läppchen, doch ist das den kürzeren Staubblättern zugekehrte erheblich grösser als das andere und bildet so eine Saftdecke für die secernierenden Nektarien, so dass alsdann nur ein kleiner Zugang zum Honig frei bleibt. Der Ausser- dienststellung der beiden anderen Nektarien entspricht die Verkümmerung der beiden anderen Kronblattläppchen. Fig. 35. Biscutella laevigata L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte nach Entfernung zweier Kelch- und Krönblätter von der breiten Seite aus gesehen. B. Einzelnes Kronblatt von der Innenseite. ©. Ein kurzes Staubblatt mit den beiden benach- barten Kronblättern. (Vergr. 7:1). a tiefer stehendes, am Grunde (b) ausgehöhltes, hier als Safthalter dienendes Kelchblatt. ce entwickeltes Nektarium,. d verkümmertes Nektarium. e die beiden kürzeren, nach innen aufspringenden Staubblätter. f die vier längeren, nach den kürzeren zu aufspringenden Staubblätter* g höher stehendes Kelchblatt. i Fruchtknoten k Griffel. ! Narbe. m grosser, n kleiner Lappen eines Kronblattes. o Zugang zum Nektar. Die Staubbeutel stehen so, dass jedes zum Nektar vordringende Insekt mit drei Seiten je eine aufgesprungene Anthere, mit der vierten die gleichzeitig ent- wickelte Narbe streift. Es wird mithm ein von Blüte zu Blüte gehendes Insekt fortwährend Kreuzung vermitteln. Bei ausbleibendem Insektenbesuche entsteht durch Schliessen der Blüten Berührung von Antheren und Narbe, so dass spon- tane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 23 Fliegen, 5 Hymenopteren, 6 Falter, Meligethes. Loew beobachtete in der Schweiz (Beitr. S. 56) eine Pyralide sgd. 74. Lepidium L. Kleine, weisse oder gelbe, homogame oder protogyne Blumen mit halb- verborgenem Honig. Vier oder sechs Nektarien. Zuweilen fehlt die Blumen- krone, isn: 284. L. Draba L. [Kirchner, Flora S. 308, 309; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 337.] — Die Augenfälligkeit der kleinen weissen Blüten ist zwar eine geringe, doch sind zahlreiche Blütchen vereinigt. Bei günstiger Witterung spreizen zu Anfang der Blütezeit die Blütenteile so weit auseinander, dass der Cruciferae. 121 Blütendurchmesser 6—7 mm beträgt und die sechs kleinen, grünen Nektarien, welche aussen zwischen den Wurzeln der sechs Staubblätter sitzen, auch kurz- rüsseligen Insekten leicht zugänglich werden. Die Antheren der sechs Staub- blätter überragen die Narbe und sind ihr zugewendet, doch ist anfangs spon- tane Selbstbestäubung durch Abbiegen der Staubfäden nach aussen verhindert. Besuchende Insekten werden alsdann mit verschiedenen Seiten des Körpers Narbe und Pollen berühren, mithin leicht Fremdbestäubung bewirken. Später legen sich die Blütenteile etwas zusammen, so dass der Blütendurchmesser nur noch 4—5 mm beträgt. Dabei nähern sich die Antheren so sehr den Narben, dass spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Nach Kerner ist die Blüte schwach protogyn. Nach demselben Forscher verbergen sich die Antheren der längeren Staubblätter während der ersten Zeit des Blühens hinter den Kron- blättern, so dass sie von besuchenden Insekten nicht berührt werden können. Als Besucher giebt Redtenbacher für Österreich die Nitidulide: Meligethes lepidii Mill. und die Oedemeride: Nacerdes viridipes Schmidt an. Schletterer beobachtete bei Pola die Furchenbienen: 1. Halietus interruptus Pz.; 2. H. malachurus K.; 3. H. minutus K. | 285. L. sativum L. [H. M., Befr. S. 139; Weit. Beob. II. S. 204; Kirehner, Flora S. 310; Kerner, Pflanzenleben II. S. 333.] — Trotz geringer Augenfälligkeit werden die weissen Blüten infolge ihres starken Duftes von Insekten leicht bemerkt und stark besucht. Die vier Nektarien sitzen zwischen je einem längeren und dem ihm benachbarten kürzeren Staubblatt. Die Antheren springen nach innen auf, biegen sich aber bei sonnigem Wetter so weit nach aussen, dass spontane Selbstbestäubung nicht eintreten, bei Insekten- besuch jedoch Fremdbestäubung erfolgen kann. * Bei trüber Witterung oder wenn Insektenbesuch nicht erfolgt ist, schliessen sich die Blüten, so dass als Not- behelf Autogamie zustande kommt. Nach Kerner ist auch diese Art schwach protogyn. Als Besucher sahen H. Müller (1) und Buddeberg (2): A.Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus pimpinellae F.(1). b) Telephoridae: 2. Anthocomus fasciatus L. (1); 3. Dasytes plumbeus Müll. F. (1); 4. Malachius bipustu- latus F., Antheren und Blumenblätter nagend (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 5. Argy- romoeba sinuata Fall. (1). b) Museidae: 6. Siphona cristata F. (1). c) Syrphidae: 7. Ascia podagrica F., sehr zahlreich, sgd. und pfd. (1); 8. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (1); 9. E. nemorum L., w. v. (1); 10. E. sepulcralis L., w. v. (1); 11. Helophilus floreus L., w. v. (1); 12. Melithreptus taeniatus Mg., w. v. (1); 13. Pipiza chalybeata Mg., w. v. (1); 14. Syritta pipiens L., häufig, w.v. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 15. Anthrena carbonaria L. F. / (1); 16. A. parvula K. 9, sgd. (1); 17. Halietus lucidulus Schck. 9, sgd. (1); 18. H.nitidiuseulus K. 9, sgd. (1); 19. Pr. bipunctata F. 5', sgd. (2); 20. Pr. com- munis Nyl. 5 9, w. v. (1); 21. Prosopis hyalinata Sm. 5 Q, sehr häufig, sgd. und psd. (1). b) Ohrysidae: 22. Hedychrum nobile Scop. F. 5 (1). e) Ichneumonidae: 23. Unbe- _ stimmte Art, einzeln (1). d) Syrphidae: 24. Cerceris rybiensis L., sehr zahlreich (1); 25. Pemphredon unicolor F. (1); 26. Oxybelus bellas Dahlb., zahlreich (1); 27. O. uniglumis L., sehr häufig (1). D. Lepidoptera: 28. Sesia tipuliformis Cl., sgd., wiederholt (1). 286. L.ruderaleL. [Kirchner, Flora S. 310; Knuth, Nordfr. Ins. S.30; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — In den kleinen, grünlich-weissen Blüten finden sich nur hin und wieder Kronblätter. Auch von den ursprünglich sechs Staub- 122 Crueciferae, blättern sind nur die beiden kürzeren vorhanden, während an der Stelle der vier längeren je eine kleine Honigdrüse sitzt. Die mit der Narbe gleich hoch stehenden und mit ihr gleichzeitig entwickelten Staubblätter bewirken regelmässig spontane Selbstbestäubung, welche nach Comes (Ult. stud.) von Erfolg ist. Nach Warns- torf sind die Antheren der zwei Staubblätter schon beim Öffnen der Blüten durch zwei Kelchblätter an die empfängliche Narbe gedrückt. 287. L. campestre L. Nach Kirchner (Beitr. S. 28, 29) breiten sich die sehr kleinen weissen Blüten zu einem Durchmesser von nur 2mm aus- einander. Zu beiden Seiten des Grundes der kürzeren Staubblätter befindet sich je ein kleines, grünes Nektarium (Velenovsky bildet sechs Honigdrüsen ab). Die sechs Antheren wenden ihre aufgesprungene Seite der gleichzeitig entwickelten Narbe zu. Beim Verblühen schliessen sich die Kelchblätter so zusammen, dass sämtliche Staubblätter gegen die Narbe gedrückt werden, also die für die Pflanze wohl unentbehrliche spontane Selbstbestäubung ur Nach Kerner ist auch diese Art schwach protogyn. 288. L. graminifolium L. Als. Besucher beobachtete Schletterer bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Prosopis genalis Thoms. = confusus Först. b) Ich- neumonidae: 2. Amblyteles litigiosus Wesm. c) Sphegidae: 3. Pemphredon unicolor F. 75. Hutchinsia R. Br. Kleine, weisse, homogame oder protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig. Vier Nektarien. | 289. H. alpina R. Br. [H. M., Alpenblumen S. 150; A. Schulz, Beiträge II. S. 17.]| — H. Müller bezeichnet die Blumen als protogyn mit langlebigen Narben; in den von diesem Forscher untersuchten Pflanzen (Albula- hospiz) sind nur manche Pflanzen spontaner Selbstbestäubung fähig, indem die vier längeren Staubblätter die Narbe erreichen. A. Schulz bezeichnet die Blumen (aus Südtirol) als homogam oder fast homogam und der spontanen Selbstbestäubung leicht fähig, indem die Antheren der längeren Staubblätter die Narbe berühren. Auch nach Kerner erfolgt die Autogamie wie bei Schie- vereckia (s. S. 110). Als Besucher sah H. Müller 6 Fliegenarten; auch A. Schulz bemerkte kleine Fliegen. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 Musciden als Besucher. (A. a. O. 8. 396.) 76. Capsella Vent. Kleine, weisse, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Vier Nektarien. 290. C. bursa pastoris Moench. [H. M., Befr. S. 138; Weit. Beob. Il. S. 204; Kirchner, Flora S. 311; Knuth, Ndfr. Ins. S. 31, 149; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die vier Nektarien sitzen zu beiden Seiten der kürzeren Staubblätter. Sämtliche Antheren bleiben der Narbe zuge- wendet, die der vier längeren ‚stehen mit derselben in gleicher Höhe und ihr so nahe, dass regelmässig spontane Selbstbestäubung eintritt, die auch von Erfolg Crueiferae. 123 ist. Besuchende Insekten können sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirken. Breitenbach beobachtete ausser Zwitterblüten grössere weibliche Blüten (vgl. Bot. Jb. 1884. 1.8. 676). Willis (Proc. Cambr. Phil. Soc. 1893) beobachtete auch in England Gynomonöcie und Gynodiöcie. Burkills Untersuchungen (Fert. of Spring Flowers; Journ. of Botany 1897) bestätigen die Annahme, dass der Gynodiö- eismus und Gynomonöeismus von Capsella b. p. durch Kälte hervorgebracht wird: Die bald nach der strengen Kälte im Januar und Februar 1895 auf- blühenden Pflanzen der Yorkshire-Küste enthielten nur verkümmerte Staub- blätter, und erst im Anfang April erschienen die Zwitterpflanzen. Nach dem milden Winter von 1896 waren die zuerst erscheinenden Pflanzen weiblich, doch traten die zweigeschlechtigen bereits gegen Ende März auf. Die weiblichen Blüten hatten durchschnittlich einen Durchmesser von 3 mm; letzterer ist in Yorkshire also nicht grösser als derjenige der Zwitterblüten, während Breiten- bach (Kosmos III. S. 206) in Deutschland grössere weibliche Blüten beobachtete. Auch Warnstorf bemerkt, dass in den ersten Blüten bei Ruppin häufig die Staubblätter verkümmern; im späteren Verlauf der Blütezeit findet man nur Zwitterblüten, deren Antheren in gleicher Höhe mit der Narbe stehen, weshalb Selbstbestäubung unvermeidlich eintritt. Durch Kulturversuche stellte Anna Bateson (Effect of eross-fertilisation of inconspieuous flowers) fest, dass die aus Kreuzung hervorgegangenen Pflanzen nicht wesentlich grösser, aber etwas schwerer, als die durch Selbstbestäubung hervorgegangenen seien, indem das Ge- wichtsverhältnis auf 100:88 ermittelt wurde. Als Besucher bemerkten Herm. Müller in Westfalen (1), Buddeberg (2) in Nassau und ich (!): A. Coleoptera: Mordellidae: 1. Anaspis rufilabris Gyll. (1). B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia, sgd. (1). b) Syrphidae: 3, Ascia podagrica F., sgd. (1); 4. Chry- sotoxum bicinetum L., pfd. (2); 5. Eristalis nemorum L., sgd. und pfd. (1); 6. E. sp. (!), w.v.; 7. Melithreptus pietus Mg., sgd. und pfd. (1); 8. M. scriptus L., w. v. (1); 9. M. taeniatus Mg., w. v. (1); 10. Syritta pipiens L., w. v. (1, !, auch auf Helgoland); 11. Syrphus balteatus Deg., w.v. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Prospis pietipes Nyl. 5 (2); 13. Pr. bipunctata F. Z (2). b) Sphegidae: 14. Sapyga clavicornis L., sämtl. sgd. (2). D. Lepidoptera: Tineidae: 15. Adela violella Tr., sgd. (l. E. Thysanoptera: 16. Thrips, häufig (1). Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen Anthrena distinguenda Scheck. Alfken bei Bremen: Apidae: Anthrena flavipes Pz. 9, sgd. Verhoeff auf Baltrum: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia spec.; 2. Cynomyia mortuorum L. b) Syrphi- dae: 3. Syritta pipiens L., pfd., sgd. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Biene Anthrena rosae Pz. 5. Die- selbe giebt Schletterer für Tirol als Besucher an. Dieser beobachtete ferner bei Pola die Apiden: 1. Anthrena parvula K.; 2. Eucera longicornis L.; 3. Halietus malachurus K. und die Tenthrediniden: 4. Athalia spinarum F.; 5. A. rosae L. v. liberta Kle. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 18) sind Apis, 1 kurz- rüsselige Biene, 3 Schwebfliegen und 4 Musciden als Besucher beobachtet. Mac Leod sah in Flandern Apis, 9 kurzrüsselige Hymenopteren, Schwebfliegen, 1 Museide, 1 Käfer, 1 Falter (B. Jaarb. VI. S. 212); in den Pyrenäen 1 Muscide und 1 Falter als Besucher (A. a. O. S. 396.) 124 \ Cruciferae. 291. C. pauciflora K. lässt nach Kirchner (Jahresb. d. V. f. vaterl. Naturk. in Württ. 1893, S. 100) an seinen natürlichen Standorten (in Südtirol, unter überhängenden Felsen) keine Nektaraussonderung erkennen. Exemplare, welche unter sehr günstigen Bedingungen kultiviert wurden, zeigten im Blüten- grunde zu beiden Seiten des Grundes je eines der kürzeren Staubblätter winzige, dunkelgrüne, honigaussondernde Nektarien. 292. Aethionaema saxatile R. Br. Nach Briquet (Etudes) sind die aufrecht stehenden Kelchblätter weiss berandet, die weiss oder hellrosa mit roten Adern versehenen Kronblätter oben ausgebreitet. Die Narbe steht anfangs unterhalb der Antheren, später verlängert sich der Griffel. Die besuchenden Insekten (Fliegen und kleine Käfer) bewirken vorwiegend Selbstbestäubung, gelegentlich auch Fremdbestäubung. Kirchner fügt hinzu, dass die Blumen schwach protogynisch sind, dass der obere Durchmesser der Krone 3—4 mm beträgt und dass durch die Antheren der vier längeren Staubblätter regelmässig spontane Selbstbestäubung vollzogen wird. 293. A. grandiflorum ist nach Hildebrand (Ber. d.d. b. Ges. 1896, S. 324) selbststeril. | 77. Coronopus Haller. Kleine, weisse, homogame bis protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig. Vier Nektarien. 294. C. Ruelli All. [Kirchner, Flora $S. 312; Mac Leod, Bot. Jaarb. VLS.213; Knuth, Weit. Beob.; Helgoland; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] -— Die kleinen, weissen Blüten stehen in dichten, wiekelartigen Inflorescenzen in den Gabelungen der Verzweigungen, besonders also in der Mitte der dem Boden ange- drückten Pflanze. Der Blütendurchmesser beträgt nur 4mm. Zu jeder Seite der beiden kürzeren Staubblätter, also vor den Kronblättern, befindet sich je ein ver- hältnismässig grosses, grünes Nektarium, welches so reichlich Honig absondert, dass der Grund des Fruchtknotens ringsum glänzend erscheint. Beim Aufblühen stehen die noch geschlossenen Antheren der sechs Staubblätter in gleicher Höhe mit der vielleicht schon empfängnisfähigen Narbe. Mit dem Ausbreiten der Kronblätter biegen sich die Staubblätter von der Narbe ab und springen — die geöffnete Seite der Narbe zugewendet — ziemlich gleichzeitig auf. Bei Insekten- besuch ist also Fremdbestäubung möglich. Bleibt dieser aus, so ist spontane Selbstbestäubung gesichert, indem die Kronblätter später zusammenneigen, WO- durch die Antheren in direkte Berührung mit der Narbe kommen. Nach Warnstorf biegen sich während des Blühens zwei Kelchblätter nach innen und drücken auf diese Weise je zwei längere Staubblätter an die Narbe, wodurch Autogamie eintritt. Pollen weisslich, brotförmig, dichtwarzig, 25-—30 u lang und 15—18 u breit. Auf Helgoland sah ich 2 kleine Fliegen (Musciden) als Besucher, nämlich Coelopa frigida Fall. und Fucellia fucorum Fall., beide sgd. 78. Isatis L. Kleine, gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 6 Nektgrien. Cruciferae. 125 295. I. tinetoria L. [Kirchner, Flora S. 313; Knuth, Bijdragen.) — Trotz der geringen Grösse der Einzelblüte sind die Blütenstände wegen ihres Um- fanges sehr augenfällig. Nach Kirch ner befinden sich die sechs Nektarien zwischen den sechs Staubblättern. Letztere biegen sich so nach aussen, dass sie von der Narbe weit entfernt sind, und kehren ihre aufgesprungene Seite nach oben. Es wird daher durch besuchende Insekten vornehmlich Fremdbestäubung bewirkt. Als Besucher sah ich an Gartenexemplaren bei Kiel: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena parvulaK. 9, sgd.; 3. Apis mellifica, sgd. C. Coleoptera: 4. Meligethes. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Tele- phoridae: 1. Cantharis rusticus Fall. B. Diptera: a) Bibionidae: 2. Bibio hortulanus L., sgd. b) Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L., sgd. 79. Myagrum Tourn. Kleine, gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Zwei aus- gebildete und zwei rudimentäre Nektarien. Be 296. M. perfoliatum L,. Nach Kirchner (Flora S. 313) haben die Blütchen zwei stark ausgebildete Nektarien an der Innenseite der Wurzeln der zwei kürzeren Staubblätter, während von den zu den längeren Staubblättern gehörigen nur eine schwache Andeutung in Form von schmalen, grünen Streifen vorhanden ist. Spontane Selbstbestäubung ist möglich und auch von Erfolg. | Schletterer beobachtete bei Pola als Besucher die Apiden: 1. Anthrena car- bonaria L.; 2. A. deceptoria Schmiedekn.; 3. A. flavipes Pz.; 4. A. lucens Imh.; 5. A. morio Brull.; 6. A. parvula K.; 7. Halietus levigatus K.; 8. H. quadrieinctus F.; 9. H. scabiosae Rossi, 80. Neslea Desvaux. Kleine, gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Zwei Nektarien. “ 297. N. paniculata Desv. Nach Kirchner (Flora S. 314) haben die - Blüten nur eine schwache Andeutung von zwei Nektarien in Form kleiner Polster, denen die kürzeren Staubblätter aufsitzen. Alle sechs Antheren wenden ihre aufgesprungene Seite der Narbe zu. Spontane Selbstbestäubung ist leicht möglich, da, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38), die Antheren die Narbe ein = wenig überragen. Nach demselben (a. a. ©. Bd. 37) ist der Pollen blassgelb, & ‚elliptisch, fein papillös, etwa 31 « lang und 25 « breit. 81. Bunias L. Gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. Zwei Nektarien. 8. 298. B. orientalis L. Nach Kirchner (Flora S. 314, 315) haben die gold- gelben, duftenden, zu grossen Ständen vereinigten Blüten nur zwei wenig secer- nierende Nektarien an der Innenseite der zwei kürzeren Staubblätter. Der Blütendurchmesser beträgt 11 mm. Die Antheren der vier längeren Staubblätter ü n die Narbe und kehren ihre pollenbedeckte Seite nach oben. Die Antheren der zwei kürzeren Staubblätier stehen mit der Narbe etwa gleich hoch, sind aber von ihr ab nach aussen gebogen und bleiben senkrecht: sie springen 126 Crueiferae. etwas später auf als die der vier längeren und richten ihre aufgesprungene Seite nach innen. Bei Insektenbesuch kann also sowohl Fremd- als Selbstbestäubung erfolgen. Letztere tritt durch Hinabfallen von Pollen aus den Antheren der längeren Staubblätter auf die Narbe spontan ein und ist, nach Comes (Ult. stud.), von Erfolg. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) bezeichnet die Blüten als protogyn. Pollen blassgelb, elliptisch, mit netzartigen Verdickungsleisten, etwa 44 u lang und 25 w breit. Als Besucher beobachteteLoew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Bibio hortulanus L. 2 ', sgd. b) Syrphidae: 2. Ceria conopsoides L., sgd.; 3. Eristalis arbustorum L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Anthrena propingua Schenck @, sgd. und psd.; 5. Prosopis communis Nyl. Z', sgd. b) Tenthredinidae: 6. Cephus sp. 9. 299. B. Erucago L. ist nach oe selbstfertil. Schletterer beobachtete bei Pola als Besucher die Apiden: 1. Anthrena flavi- pes Pz.; 2. A. nana K.; 3. Halietus fasciatellus Schek.; 4. H. morbillosus Krchb.; 5. H. morio F. 82. Cakile Tourn. Ziemlich grosse, hellviolette bis fast weisse, homogame Blumen mit ver- borgenem Honig. Vier Nektarien. 300. C. maritima Scop. [Mac Leod, Bot. Jaarboek I. 1889; Knuth, Ndfr. Ins. S. 31—32, 149—150; Weit. Beob. S. 231; Helgoland] — Die wohlriechenden Blumen besitzen vier Nektarien: je ein grösseres, dreieckiges an der Aussenseite zwischen je zwei längeren Staubblättern und je ein kleines zwei- lappiges an der Innenseite der beiden kürzeren. Die Kelchblätter schliessen eng zusammen und halten die Nägel der Kronblätter aufrecht, sodass eine 4—5 mm lange Röhre entsteht, in deren Grunde sich der Nektar oft in so erheblicher Menge ansammelt, dass sie nicht selten bis zur Hälfte «lamit gefüllt ist. Die Antheren der längeren Staubblätter ragen aus der Krone hervor, so dass durch Hinabfallen von Pollen auf die im Blüteneingange stehende, gleichzeitig mit den Antheren entwickelte Narbe spontane Selbstbestäubung möglich ist. Die Antheren der kürzeren Staubblätter bleiben in der Blüte eingeschlossen und er- reichen die Höhe der Narbe. Die Wahrscheinlichkeit der Fremdbestäubung ist bei Insektenbesuch ebenso gross wie die der Selbstbestäubung. Die honigsuchenden Insekten drängen den Kopf oder Rüssel, wie bei allen Kreuzblütlern, zwischen Narbe und Antheren, bestäuben sich mithin nur an der einen Seite, falls sie in der Blüte die Runde machen und den Kopf nicht von neuem hineinsenken. Haben sie vorher in einer anderen Blüte die andere Seite bestäubt, so werden sie die Narbe belegen. Senken sie den Kopf rechts und links in die Blüte, so erfolgt Selbstbestäubung. Nach dem Besuch mehrerer Blüten werden aber beide Seiten des Insekts mit Pollen behaftet sein, und es wird jeder neue Besuch Fremdbestäubung herbei- führen. Als Besucher sah ich bei Kiel und auf den nordfriesischen Inseln: A. Coleoptera: 1. Meligethes. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Aricia albolineata Fall.; 3. Musca domestica L.; 4 Onesia sepulcralis Mg.; 5. Scatophaga merdaria F.; Crueiterae, 127 6. Sc. stercoraria L., sämtl. pfd. b) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L.; 8. E. pertinax Scop.; 9. E. sp.; 10. E. tenax L.; 11. Platycheirus podagrata L.; 12. Rhingia campestris Mg.; 13. Syrphus arcuatus Fall.; 14. S. umbellatarum F.; 15. Tropidia milesiformis Fall.: sämtl. sgd. u. pfd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 16. Apis mellifica L: u hyperantbus 1, ; 22. Pieris napi L.; 23. P. rapae L.; 24. Vanessa urticae L. c) Zygaenidae: 25. Zygaena filipendulae L., sämtl. sgd. Auf der Düne von Helgoland (wo Bienen fehlen) bemerkte ich am 9. 7. 95: A. Coleoptera: a) Coceinelledae: 1. Coccinella septempunctata L. b) Oedemeridae: 2. Nacerdes melanura L.; c) Telephoridae: 3. Psilothrix eyaneus Ol. (Dolichosoma nobilis Rossi). B.Diptera: a) Syrphidae: 4. Syrphus arcuatus Fall. @ /; 5. 8. pyrastriL. 9 /; 6. Eristalis tenax L.; 7. E. sp. b) Museidae: 8. Calliphora vomitoria L. /. €. Lepi- doptera: Noetuidae: 9. Plusia gamma L. Sämtliche Insekten sehr häufig, die Fliegen und der Schmetterling honigsaugend, die Käfer pollenfressend. Alfken und Leege beobachteten auf Juist: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus lapidarius ® Z, s. hfg. sgd.; 2. B. lucorum L.3 /', s. hfg. sgd.; 3. B. ruderatus F. 5, sgd., selten; 4. B. terrester L. 8, sgd. 5. Psithyrus rupestris F. j', hfg. sgd.; 6. Psithyrus vestalis Fourer. /, hfg. sgd. b) Chrysidae: 1. Chrysis ignita L, c) Scolüdae: 1. Tiphia femorata F. d) Pompilidae: 1. Pompilus chalybeatus Schiödte; 2. Pompilus plumbeus Dhlb. C. Lepidoptera: a) Pieridae: 1. Pieris brassicae L.; 2. Pieris napi L. b) Satyridae: Hipparchia semele L., hfg. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A.Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meli- gethes aeneus L., hfg. b) Scarabaeidae: 1. Phyllopertha horticola L. B. Diptera: a) Bombylidae: 1. Phthiria canescens Löw. b) Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., sgd.; 2. E. intricarius L., sgd. pfd.; 3. E. tenax L., 1 j', sgd.pfd. Mac Leod sah bei Blankenberghe einen kleinen Nachtfalter als Besucher. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 19) sind 1 Muscide und Meligethes als Besucher beobachtet. 83. Rapistrum Boerh. Gelbe, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektarien. “ 301. R. rugosum Bergt. [Kirchner, Beitr. S. 24, 25; Hildebrand, Vergl. Unters. S. 25.] — Von den 4 (auch von Velenovsky abgebildeten) Nektarien liegen 2 wulstförmige, reichlich secernierende an der Innenseite des Grundes der beiden kurzen Staubblätter; ihr Nektar sammelt sich in Aussackungen der Kelchblätter. Die beiden anderen Nektarien sind kleiner, zapfenförmig, wenig secernierend und liegen aussen zwischen je 2 längeren Staubblättern. Der Durch- messer der Blüte beträgt 10 mm; die 5 mm langen, aufrechten Kelchblätter halten die ebenso langen Nägel der Kronblätter aufrecht. Die Antheren der ‚4 längeren Staubblätter stehen 1—1!/, mm über dem Blüteneingange, die gleich- zeitig mit ihnen entwickelte Narbe in gleicher Höhe. Zwar drehen erstere ihre geöffneten Seiten von der Narbe fort, doch bedecken sie sich ringsum mit Pollen; auch stehen sie der Narbe so nahe, dass doch wohl gelegentlich spontane Selbst- bestäubung eintritt. Die Antheren der beiden kürzeren Staubblätter erreichen nur den Blüteneingang und spreizen sich weiter vom Fruchtblatt ab, dienen also der Fremdbestäubung. (Kirchner). Rapistrum rugosum ist, nach Hilde- brand (Ber.d. d. b. Ges. 1896), fast selbststeril. 128 . Crueiferae. | 84. Crambe Tourn. Ziemlich grosse, weisse, schwach protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Necktarien. Ä 302. C. maritima L. [Knuth, Bot. Centralbl. Bd. 44. S. 305—308.] — Die honigduftenden Blüten, deren Durchmesser 12 mm beträgt, sind zu grossen, dicht- gedrängten Ständen vereinigt. Die rötlich-weissen, abstehend-aufstrebenden Kelch- blätter stützen die ausgebreiteten Kronblätter, deren weisse Platte fast wagerecht steht. Ihr Nagel ist anfangs gelblich-grün, später wird er hellviolett-rot. Dieselbe Farbenveränderung machen auch Staubfäden und Griffel durch, während Antheren und Narbe gelb sind und bleiben; das Blüteninnere einer jüngeren, geschlechtsreifen Blüte ist also gelblich-grün, das einer älteren erscheint missfarbig-violett. Am Grunde je zweier langer Staubblätter befindet sich eine grosse, rundliche, grüne Honigdrüse, an welcher der Nektartropfen haften bleibt; an der Innenseite der kleineren, ge- bogenen Staubblätter sitzt gleichfalls je eine grüne, aber viel kleinere Honigdrüse. Die Fäden der längeren Staubblätter sind an der Spitze gabelig gespalten, und zwar sitzen die Antheren an dem den kurzen Staubblättern zugewandten Aste. Durch die Gabelung des Staubfadens wird dem zum Nektar vordringenden Insektenkopfe der Weg vorgeschrieben, der für die Berührung der Antheren und der Narbe notwendig ist. Schon in der Knospe ist die Narbe entwickelt; die Staubbeutel sind dann noch geschlossen. Beim Aufblühen erscheint die bereits empfängnisfähige Narbe in der Blütenöffnung. Nach kurzer Zeit strecken sich die Staubfäden, wobei die bisher unter der Narbe befindlichen Antheren gehoben werden und aufspringen. Nunmehr stehen die der längeren Staubblätter etwas höher als die Narbe, die der kürzeren erreichen sie. Die zum Honig vordringenden Insekten, deren Körper dick genug ist, um Antheren und Narbe gleichzeitig zu berühren, werden regelmässig Kreuzung be- wirken, wenn sie’ den Kopf nur einmal in die Blüte senken. So verfuhr die Honigbiene. Andere Insekten von etwa derselben Körpergrösse, nämlich einige Schwebfliegen (Eristalis tenax L., Syrphus ribesüi L.) verfuhren nicht regelmässig so, bewirkten daher auch gelegentlich Selbstbestäubung. Eine dritte zum Nektar vordringende Schwebfliege (Syritta pipiens L.) war zu schmächtig, um die Staub- und Fruchtblätter zu berühren ; sie ist ebenso nutzlos für die Pflanze wie zwei ebenso verfahrende und ebenso schlanke Musciden (Borborus sp. und Phora pulicaria Fall). Endlich fanden sich in den Blüten zahlreiche kleine, pollenfressende Blumenkäfer (Meligethes brassicae Scop., seltener M. viridescens F.). und auch deren Larven. Erstere führen in den meisten Fällen Selbstbestäubung herbei, können aber auch gelegentlich Fremdbestäubung bewirken. Die Larven von Meligethes finden sich nicht nur in den entwickelten Blüten, sondern auch schon in den Knospen in sehr grosser Zahl. Sie zerstören die Staub- und Fruchtblätter, so dass zahlreiche Blüten keine Früchte bilden können. Es fragt sich nun, ob die Käfer und ihre Larven nur als Schädlinge für die Pflanze aufzu- fassen sind. Ich glaube dies verneinen zu müssen: da die kleinen Käfer offen- Crueiferae. 199 bar zu den wichtigsten Bestäubern der Blum& gehören, vielleicht die hauptsäch- lichsten sind, so würde, wenn die Käfer und ihre Larven in geringer Menge auftreten, zwar manche Blüte nicht zerstört, aber auch manche nicht befruchtet werden. Umgekehrt, treten die Käfer in zu grosser Zahl auf, so wird die Zer- störung überwiegen. In demselben Masse werden dann aber auch die Käfer wieder nur in geringerer Zahl zur Entwickelung gelangen können, mithin später die Bestäubung darunter leiden. Eine gewisse mittlere Zahl von Käfern wird also der Pflanze nützlich sein, und dieses Mittel wird sich in der Symbiose zwischen Blüte und Insekt immer wieder einstellen. (Vergl. Bd. I. S. 123.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 19) sind 2 Musciden und gleichfalls Meligethes als Besucher beobachtet. 303. C. tataria Wulf. Nach Kerners Untersuchungen ist künstlich herbeigeführte Selbstbestäubung erfolglos. 304. C. pinnatifida R. Br. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin als Blütenbesucher: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. Syritta pipiens L.; 3. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L.; sämtlich sgd. 305. €. grandiflora DC. sah Loew im bot. Garten zu Berlin von einer Schwebfliege (Melithreptus scriptus L., sgd.) besucht. 85. Raphanus Tourn. Weissliche, homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 4 Nektarien. 306. R. Raphanistrum L. [H. M., Befr. S. 140; Weit. Beob. II. S. 205; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 208; Kirchner, Flora S. 302; Knuth, Nordfr. Ins. S. 32, 140; Rügen; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37.] — Die Lage der Nektarien ist dieselbe wie bei Sinapis arvensis, doch ist der Honig wegen der aufrechten Stellung der Kelchblätter nicht von aussen sichtbar und zugänglich. Die Kronblätter sind entweder weiss mit violetten Adern oder hell- gelb mit dunkelgelben Adern. Alle Antheren kehren ihre aufgesprungene Seite der Narbe zu, die der kürzeren Staubblätter stehen mit ihr in gleicher Höhe, die der längeren überragen sie; es scheint daher spontane Selbstbestäubung noch mehr begünstigt als bei Sinapis, doch ist dieselbe ohne Erfolg. — Der Pollen ist, nach Warnstorf, blassgelb, elliptisch, äusserst klein -netzig-warzig, etwa 37,5 u lang und 31 « breit. Als Besucher der Hederichblüten beobachteten Herm. Müller in Westfalen (1) und ich (!) in Schleswig-Holstein: | A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes brassicae Scop. (‘). B. Diptera: Syr- phidae: 2. Melanostoma gracilis Mg. sgd. (!); 3. Rhingia rostrata L., häufig, sgd. und pfd. (1); 4. Syritta pipiens L., pfd. (1,1); 5. Syrphus ribesii L., pfd. (1); 6. S.sp. ). C. Hy- menoptera: a) Apidae: 7. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd. (1,1); 8. Bombus lapidarius L.,sgd.()); 9. B.muscorum F.Q, sgd.(1); 10. B. pratorum L., sgd.(!); 11. B. variabilis Schmied, 9, sgd. (1); 12. Halictus flavipes F. 9, sgd. (1); 13. H. smeathmanellus K. 9, sgd. (I). b) Tenthredinidae: 14. Cephus pygmaeus Pz. (1). D. Lepidoptera: Rhopalocera : 15. Coenonympha pamphilus L., sgd. (1); 16. Rhodocera rhamni L. (1); 17. Lycaena sp. (!); 18. Pieris napi L. (); 19. P. rapae L. (!); sämtlich sgd. Alfken beobachtete bei Bremen die Furchenbiene Halietus nitidiusculus K. ©. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1, 9 130 Crueiferae, Auf der Insel Rügen beobachtete ich ausserdem: A. Diptera: Syrphidae: 1. Volu- cella bombylans L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L.3. C. Lepido- ptera: Rhopalocera: 3. Pieris sp.; 4. Vanessa urticae L.; sämtlich sgd. Schletterer beobachtete bei Pola die kleine grüne Furchenbiene Halietus morio F. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 19) sind Ken 1 Hummel, Musciden und Meligethes als Besucher beobachtet. 307. R. sativus L.!) Die Blüteneinrichtung hat Kirchner (Flora S. 302, 303) nach kultivierten Exemplaren beschrieben: Die Kronblätter sind weiss oder lila mit dunkleren Adern. Der Durchmesser der ausgebreiteten Blüte beträgt etwa 20 mm. Von den vier Nektarien sitzt je ein grosses, kissenförmiges an der Innenseite des Grundes der zwei kürzeren Staubblätter und je ein dünnes, zapfenförmiges, aussen zwischen den Wurzeln der längeren Staubblattpaare. Die beiden äusseren Kelchblätter haben am Grunde Aussackungen für die Aufnahme ‚des Nektars. Die Staubblätter erleiden keine Drehung, aber sie legen sich wage- recht nach aussen zurück, sodass sie von der Narbe entfernt sind. Die Antheren der vier längeren stehen mit ihr in gleicher Höhe, die der zwei kürzeren 2—3 mm unter ihr; letztere sind auch weiter nach aussen gebogen. Beim Verblühen kommen die Antheren der längeren Staubblätter mit der Narbe in Berührung, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung erfolgt, die zwar normalen Fruchtansatz, aber nur etwa die halbe Samenbildung zur Folge hat. Bei Insektenbesuch ist Fremdbestäubung bevorzugt. Als Besucher sah Kirchner Bienen (Apis, Bombus-Arten), Schwebfliegen, Falter (Pieris) und Käfer (Meligethes).. Schletterer giebt für Tirol (T.) als Be- sucher an und beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena carbonaria L.; 2. A. de- ceptoria Schmiedekn.; 3. A. flavipes Pz.; 4. A. gwynana K. (T.); 5. A. nana K.; 6. A. thoracica F.; 7. Eucera clypeata Er.; 8. E. longicornis L.; 9. Halictus calceatus Scop.; 10. H. malachurus K.; 11. Podalirius acervorum L.; 12. P. nigrocinctus Lep.; 13. P. re- tusus L. var. meridionalis Per.; 14. Xylocopa violacea L. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol gleichfalls Anthrena gwynana K. 9; Mac Leod in Flandern 3 Fliegen, 2 Falter (B. Jaarb. VI. S. 209). 308. Lobularia maritima ist, nach Hildebrand (Ber. d. d. b. Ges. 1896), selbststeril. 309. L. nummularia ist, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 337), pro- togynisch, doch kommt gegen Ende der Blütezeit dadurch Autogamie zustande, dass die Staubblätter sich gegen die Blütenmitte bewegen und dann der Pollen der längeren auf die Narbe gelangt. Dasselbe gilt von 310. Clypeola Messanensis. (A. a. O. S. 337.) 311. Sobolewskia elavata ist, nach Hildebrand (Ber. d. d. b. Ges. 1896), selbststertil; ebenso 312, Succovia balearica. 313. Pugionium dolabratum Maxim. ist, nach Batalin (Act. Petr. X. 1889), protandrisch. 1) Raphanus sativus und R. Raphanistrum sind nach Carriöre (Andre, Belg. horticole 1869, XIX, S. 151) und Hoffmann (B. Ztg. 1872. Nr..26; 1873. Nr. 9; 1884) eine Art. Capparidacene. — Resedacenae. 131 9. Familie Capparidaceae ‚Juss. Nach Delpino (Sugli app.) sind Arten der Gattungen Capparis L, Cleome Cl. und Polanisia kleistogam. 10. Familie Resedaceae DC. 86. Reseda L. Weissliche oder gelbliche, homogame oder schwach protandrische Blumen mit halb- bis ganz verborgenem Honig. — Die Kronblätter sind in strahlig divergierende, keulig verdickte Fäden zerschlitz. Der Blütenboden erweitert sich hinten zu einer senkrecht aufgerichteten, viereckigen Scheibe, die vorne samtartig rauh ist und als Saftmal dient. Ihre hintere glatte Fläche sondert den Nektar ab und birgt ihn. Die verbreiterten Nägel der hinteren und mittleren Kronblätter schützen, indem sie der Hinterseite der Scheibe dicht anliegen und mit ihren nach vorn gerichteten Lappen deren obere und die seitlichen Ränder umfassen, den Nektar gegen Regen und unnütze Besucher (Fliegen... Wilson vergleicht das Nektarium mit einer Dose, deren Deckel von den honigsuchenden Insekten geöffnet werden muss; hierzu sind kurzrüsselige Bienen (Prosopis) besser geeignet als langrüsselige. Auch im Knospenzustande liegen die Blütenteile offen. Es findet also ein eigentliches Aufblühen nicht statt; der Eintritt des Blühens wird nur durch den Beginn der Nektarabsonderung bezeichnet. Der frei in der Blumenmitte aufragende Fruchtknoten bildet die bequemste Anflugsstelle für besuchende Insekten. Letztere werden daher stets Fremdbestäubung herbeiführen, wenn sie bereits eine andere Blüte besucht hatten. (Vergl. Fig. 36.) 314. R. luteola L. [H. M., Befr. S. 143; Weit. Beob. IL S. 205; Mac Leod, Bot. Jaarb. VL S. 214—215; Kirchner, Flora S. 316.] — Die an sich unscheinbaren, hellgelben, schnell welkenden, gleichfalls bereits in der Knospe geöffneten Blüten sind zu ziemlich auffälligen Ständen vereinigt. Die Staubblätter liegen gleichmässig um den Fruchtknoten herum; sie werden von den drei Narben etwas überragt. Da eine Bewegung der Staubblätter während des Blühens nicht stattfindet, so ist spontane Selbstbestäubung leicht möglich. Nach Beyer ist die Verstäubungsfolge (abweichend von anderen Arten) centrifugal. Als Besucher beobachteten H. Müller (1), und Buddeberg (2): A. Coleoptera: Anthribidae: 1. Urodon conformis Suffr. (2); 2. U. rufipes F. (2). B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena nigroaenea K. 9, sgd. in Mehrzahl (1, Thür.); 4. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd. (1); 5. Prosopis bipunctata F. 2 (2); 6. Pr. communis Nyl. © /, sehr häufig (1); 7. Pr. hyalinata Sm. 5 2, häufig, beide sgd. und psd. (1). 315. R. lutea L. [H. M., Befr. S. 143; Weit. Beob. II. S. 205; Mac Leod,, Bot. Jaarb. VI. S.213; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd.38; Kirchner, Flora S.315; Schulz, Beitr. I. $S.4.] — In den geruchlosen, grünlich-hellgelben, homo- gamen (Kirchner) oder schwach protandrischen (Schulz) Blüten sind die Staub- blätter anfänglich über die Stempel hinabgebogen. Mit dem Beginn der Nektarab- sonderung springen einige Antheren auf und ihre Staubfäden biegen sich gegen die Platte hinauf. Nach Kirchner entwickeln sich schon jetzt die Narbenpapillen, 9* 132 Resedaceae. nach Schulz erst dann, wenn nur noch die innersten Staubbeutel Pollen führen. Bei ausbleibendem Insektenbesuch tritt spontane Selbstbestäubung ein, da die geöffneten Antheren über der Narbe stehen. Die Autogamie ist aber von ge- ringem oder keinem Erfolg. (Darwin, Focke.) — Schulz beobachtete ausser den zwitterigen Blüten auch andromonöeische, indem in einzelnen Blumen die Narbe unentwickelt bleibt. Pollen, nach Warnstorf, blass-gelblich, brot- förmig, feinwarzig, etwa 44 u lang und 19 « breit. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in Thüringen: A. Coleoptera: a) Anthribidae: 1. Urodon rufipes F., w.folg. b) Cureulionidae: 2. Baris abrotani Germ., vergebl. Honig suchend; c).Mordellidae: Anaspisrufilabris Gyll. B.Diptera: Museidae: 3. Ulidia erypthrophthalma Mg., vergebl. n. Honig suchend. 0. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 5. Halictus sp. ?, sgd.; 6. Prosopis pictipes Nyl. ©, sgd.; 7. Pr. signata Pz. © 5‘, sgd., sehr zahlreich. b) Formicidae: 8. Lasius niger L. 8, w. v. c) Ichneumonidae: Unbestimmte Arten, w. v. d) Sphegidae: 9, Cerceris arenaria L., sgd.; 10. C. labiata F., häufig, sgd.; 11. C. rybiensis L., sehr zahlreich, sgd.; 12. Crabro (Entomognathus) brevis v.d.L. © J', sgd.; 13. Diodontus tristis v.d.L. 9, einzeln. e) Vespidae: 14. Odynerus parietum L. 5’, sgd. Loew beobachtete in Steiermark (Beiträge 8. 51): Prosopis sp.; v. Dalla Torre in Tirol die Bienen: 1. Halictus quadrieinetus Fhr. 2 ; 2. H. sexnotatus K. 9; Mae Leod in den Pyrenäen: 7 kurzrüsselige Hymenopteren, 1 Falter, 2 Syrphiden, 1 Muscide als Besucher (A. a.0.8.396); Smith in England: Prosopis bipunctata F. = signata Pz. Schletterer giebt für Tirol (T.) als Besucher an und beobachtete bei Pola: 'Hymenoptera: a) 4Apidae: 1. Anthidium diadema Ltr.; 2. A. oblongatum Lir.; 3. Anthrena albopunctata Rossi; 4. A. convexiuscula K.; 5. A. convexiuscula K. v. fuscata K.; 6. A. flessae Pz.; 7. A. labialis K.; 8. A. morio Brull.; 9. A. parvula K.; 10. A. thora- eica F.; 11. Ceratina cucurbitina Rossi; 12. Colletes lacunosus Dours; 13. C. niveofasciatus Dours; 14. Eucera longicornis L.; 15. Halietus calceatus Scop.; 16. H. interruptus Pz.; 17. H. quadrieinetus F. (T.); 18. H. sexnotatus K. (T.); 19. Nomada nobilis H.-Sch.; 20. Nomia diversipes Latr.; 21. Prosopis elypearis Scheck. b) Ichneumonidae: 22. Pristomerus luteus Pz, ce) Pompilidae: 23. Pseudagenia albifrons Dalm; 24. Salius notatus Lep. d) Sphegidae: 25. Cerceris arenaria L.; 26. C. emarginata Pz.; 27. C. quadrifasciata Pz.; 28. C. specularis Costa; 29. Crabro elypeatus L. e) Tenthredinidae: 30. Allantus fasciatus Scop. f) Vespidae: 31. Eumenes pomiformis Pz.; 32. Odynerus parietum L.; 33. Polistes gallica L. '316. R. odorata L. [H.M., Befr. S. 142, 143; Weit. Beob. II. S. 205; Knuth, Weit. Beob. S. 231.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Die gelblich-weissen, duftenden, homogamen Blumen locken zahlreiche kleine Bienen an, welche honigsaugend oder pollensammelnd die Befruchtung vermitteln. Bei ausbleibendem Insektenbesuch tritt spontane, erfolgreiche Selbstbestäubung ein. (S. Fig. 36.) Als Besucher sahen Herm. Müller (1) in Westfalen und ich (!) in Schleswig- Holstein: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., pfd.(1). B.Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena nigroaeneaK. 9, psd. (1); 3. Apis mellifica L. 3, häufig, sgd. u. psd. (1, !); 4. Halic- tus smeathmanellus K. 9, psd. (1); 5. H. zonulus Sm. 2, psd. (1); 6. Prosopis annularis Sm. © (=P. panzeri Först, nach Dalla Torre) (1); 7. P. bipunctata F. 2 5, häufig (1): 8. P. communis Nyl. 2 J'‘, sehr häufig (1); 9. P. hyalinata F. 9 (1); 10. P. pictipes Nyl. (1); sämtl. psd,, sgd. b) Sphegidae: 11. Cerceris rybiensisL. @ ', sgd. und pfd. (1). C. Lepidoptera: 12. Pieris sp. (!). D. Thysanoptera: 13. Thrips, sehr zahlreich (1). Loew beobachtete in Mecklenburg (Beiträge S. 41): Halietus rubicundus Chr. <', sgd., sowie in Schlesien (Beiträge S. 33): A. Diptera: Syrphidae: 1.Syrphus balteatus Deg., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 9, sgd. Schenck beobachtete in Nassau die Wollbienen: 1. Anthidium oblongatum Ltr. ; 2. A. punctatum Lir.; 3. A. strigatum Litr.; Alfken bei Bozen die Apiden: 1. Coelioxys rufocaudata Sm. @ Z', sgd., n. slt.; 2. Halictus flavipes F. 9, sgd. und psd., hfg.; 3. Megachile pacifica Pz. 9, psd., hfg.; sowie die Käfer: a) Buprestidae: 1. Acmaeodera flavofasciata Pill. b) Cerambyeidae: 2. Clytus massiliensisL.; 3. C. ornatus Hbst. 5 Friese giebt als Besucher an für Baden (B.\, den Elsass (E.), Mecklenburg (M.), Nassau (N.) und Ungarn (U.) die Apiden: 1. Prosopis bipunctata F. (B. E. M.); 2. P. con- fusa Nyl. (M.); 3. P. dilatata K. (U.), n. slt.; 4. P.nigrita F. (M.U.); 5. Stelis signata Ltr. (N., nach Schenck). Fig. 36. Reseda odorata L. (Nach Herm. Müller.) ]. Blüte vor dem Aufspringen der Antheren, von vorn gesehen. 2. Blüte nach dem Auf- springen eines Teiles der Antheren, ebenso. 3. Junge Frucht von der Seite gesehen. #. Das linke obere, 5. das linke mittlere, 6. das linke untere Kronblatt. a Kelchblätter. 5 Kron- blätter. c verbreitete Nägel der oberen und mittleren Kronblätter, welche die schildförmige Erhebung des Blütenbodens A umfassen. d noch nicht aufgesprungene, abwärts gebogene Staubblätter. e aufspringende, sich erhebende Staubblätter. f aufgesprungene aufgerichtete Staubblätter. g Stempel. h schildförmige Erhebung des Blütenbodens. i Honigdrüse nebst Honig. 317. R. glauca L. Die weissen Blumen, die Mac Leod (Bot. Jaarb. IH. S. 397—398) in den Pyrenäen untersuchte, sind zu augenfälligen Ständen ver- einig. Das Nektarium ist eine halbkreisförmige, weisse Scheibe an der Hinter- 134 Cistaceae. seite des Fruchtknotens; sie scheidet in der Mitte Honig ab, der von den zwei Platten der Kronblätter teilweise bedeckt wird, so dass der Nektar nur von vorn sichtbar ist und die Blume in die Klasse AB zu rechnen ist. : Wenn die Blüte sich öffnet, sind die vier Narben empfängnisfähig, können also bei Insektenbesuch durch Fremdbestäubung befruchtet werden; dann öffnen sich die Antheren der oberen Staubblätter, später die der unteren. Spontane Selbstbestäubung ist durch Hinabfallen von Pollen aus den oberen Antheren auf die Narbe möglich. Als Besucher beobachtete Mac Leod Hymenopteren (6 Anthrena-, 2 Halic- tus-Arten, 1 Polistes) und Fliegen (Syrphiden und Musciden). 11. Familie Cistaceae Dunal. Weisse oder lebhaft gefärbte, meist grosse, homogame oder schwach pro- togyne Pollenblumen, die sich nur im Sonnenscheine öffnen und zwar meist nur kurze Zeit (einige Stunden). Der Mangel an Nektar wird durch die grosse ‘Menge des Pollens ersetzt. In den sich schliessenden Blüten findet bei ausge- bliebener Fremdbestäubung Autogamie statt. Viele Arten haben auch kleisto- game Blüten. So auch nach M. Kuhn Arten der Gattung Lechea (Bot. Ztg. 1867, S. 67). 87. Helianthemum Tourn. Homogame bis protogyne Pollenblumen, deren sämtliche Staubblätter fertil sind. Ä | 318. H. vulgare Gaertner. (H.Chamaeeistus Miller, Cistus Helian- themum L.) [H. M., Befr. S. 147; Weit. Beob. II. S. 210; Alpenbl. S. 161, 162; Mac Leod, Pyreneeönbl. S. 124, 125; Knuth, Bijdragen; Warns- torf, Bot. V. Brand. Bd. 37, 38.] — Im Sonnenschein breiten sich die eitronen- gelben, seltener weissen Pollenblumen zu einer Scheibe von 25 bis mehr als 30 mm Durchmesser auseinander, und die zahlreichen Staubblätter spreizen sich von der mit ihnen gleichzeitig entwickelten Narbe ab, so dass sie ziemlich weit von einander entfernt sind. Es wird daher durch Insekten, welche in der Blüten- mitte auffliegen und bereits von anderen Blüten Pollen mitbringen, Fremd- bestäubung herbeigeführt. Schon bei halbgeschlossener Blüte berühren die pollenbedeckten Antheren die Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung bei aus- bleibendem Insektenbesuche erfolgen muss. Nachts und bei Regenwetter schliessen sich die Blüten vollständig. Nach Warnstorf sind die Blüten homogam bis protogynisch: die dicke, grünliche Narbe ist oft bereits in der noch nicht vollkommen geöffneten Blüte belegungsfähig. Pollen schön dunkelgelb, biseuitförmig, mit einer Längsfurche, sehr zartwarzig gestreift, etwa 75 « lang und 31 u breit. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 7 kleinere Bienen, 10 Fliegen, 2 (vergeblich zu saugen versuchende) Falter, 5 Käfer; Herm. Müller in den Alpen 5 Käfer, 19 Fliegen, 13 Bienen, 16 Falter; Loew eine Schwebfliege (Merodon einereus F., pfd.). In Mittel- und Norddeutschland beobachteten Herm. Müller (1) und ich (!): Cistaceae., 135 A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. (1); 2. A. quadripunctata L. (1). b) Bruchidae: 3. Spermophagus cardui Stev., pfd. (9) (l). ec) Cerambyeidae: 4. Strangalia nigra L., Antheren fressend (1). d) Mordellidae: 5. Mordella aculeata L., ver- gebl. suchend (1). e) Oedemeridae: 6. Oedemera virescens L., pfd. (1). f) Telephoridae: 7. Dasytes plumbeus Müll., pfd. (1). B. Diptera: Syrphidae: 8. Ascia podagrica F., pfd. (1); 9. Chrysostoxum faseiolatum Deg., pfd. (1); 10. Eristalis nemorum L., pfd. (!); 11. Helophilus pendulus L., pfd. (1, !); 12. Melithreptus scriptusL., pfd. (1); 13. M. taenia- tus Mg., pfd. (1, !); 14. Merodon aeneus Mg., pfd. (1); 15. Syrphus pyrastri L., pfd. (1); 16. S. ribesii L., pfd. ( 1,1). C. Hymenoptera: Apidae: 17. Anthrena fulvierus K, 9, psd. (1); 18. Apis mellifica L. $, häufig, psd. (1, !); 19. Bombus lapidarius L. 9 9, psd. (!); 20. B. agrorum F. $, psd. (1); 21. Halietus sp., psd. (!); 22. H. villosulus K. 9, psd. (1); 23. Prosopis annularis Sm. @ (= P. panzeri Först, nach Dalla Torre), psd. (1). D. Lepidoptera: 24. Melithaea athalia Rott., flüchtig zu saugen versuchend (1). Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: Diptera: Museidae: Anthomyia radieum L., pfd., sehr häufig. Auch in Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S.20) sind zahlreiche Fliegen als Besucherinnen beobachtet. Schletterer giebt für Tirol (T.) als Besucher an und beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena parvula K. ;2. Bombus derhamellus K. (T.); 3. Halietus calceatus, Scop.; 4. H. morio F.; 5. Melitta melanura Nyl. (T.) 319. H. alpestre DC. [H. M., Alpenbl. S. 160—162; Kerner, Pflanzenleben II.] — Der Durchmesser der geöffneten Blume beträgt 12—20 mm. Die Blüteneinrichtung stimmt im. wesentlichen mit derjenigen der vorigen Art überein. Müller bezeichnet die Blume als homogam, Kerner als schwach protogyn. Die Staubblätter sind reizbar, wodurch Fremdbestäubung begünstigt ist. Nachts und bei trüber Witterung schliessen sich die Blüten, wodurch spon- tane Selbstbestäubung erfolgt. In den Alpen beobachtete H. Müller einen ähnlichen Besucherkreis als bei H. vul- gare, doch infolge geringerer Blütengrösse auch in geringer Artenzahl und Häufigkeit. 320. H. Fumana Mill. [Schulz, Beiträge II. S. 17, 18.] — Die gelben, an Grösse veränderlichen Blüten sind nach Schulz homogam. Sie öffnen sich nur bei Sonnenschein und zwar nur einen Vormittag, dann ist Selbstbestäubung anfangs durch die Stellung der Narbe verhindert, doch spreizen die Staubblätter entweder von selbst oder durch besuchende Insekten soweit nach innen, dass die Narbe berührt wird und spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher sah Schulz in Südtirol kleine Bienen und Fliegen, sel- tener Käfer. 321. H. oelandieum Whlnberg. (H. vineale Pers). Auch diese Blüten sind nach Schulz (Beitr. II. S. 18) homogam. Sie sind kleiner als die der vorigen Art, aber nicht so ephemer, Indem die Neigung des Griffels eine schwächere ist als bei voriger Art, findet gleich im Anfang des Blühens entweder eine Berührung der Antheren und der Narbe statt, oder es liegt die Narbe in der Fallrichtung des Pollens. Als Besucher beobachtete Schulz Fliegen, Bienen und Käfer. Mac Leod sah die gelben Pollenblumen in den Pyrenäen von einer Fliege (Syrphide) besucht. 322. H. guttatum Miller. [Verhoeff, Norderney.] — Die eitronengelben, am Grunde der Kronblätter meist mit schwarzbraunem Pollenmal gezeichneten 136 / Cistaceae. Blüten sind nur an einem Vormittage geöffnet. Da die Antheren höher als die grosse, weissliche Narbe stehen, ist spontane Selbstbestäubung durch Hinabfallen des Pollens leicht möglich. Sie tritt unvermeidlich nach dem Abfallen der Kronblätter ein, da sich die Kelehblätter alsdann so fest schliessen, dass die Antheren an die Narben gedrückt werden. Erstere haften an letzteren noch, wenn die Frucht heranwächst. Linn& (Amoenitates III. S. 396) beobachtete in Upsala an kultivierten, aus Spanien stammenden Pflanzen Kleistogamie. Ebenso beobachtete Linn& (a. a. O.), dass 323. H. salieifolium Pers. in Upsala reife Früchte hervorbrachte, ohne dass die Blüten sich geöffnet hatten. Schletterer beobachtete bei Pola die kleine Furchenbiene Halietus morio F. als Besucher. 324. H. polifolium DC. Nach Briquet (Etudes) öffnet und schliesst sich die Blüte wiederholt durch die Bewegungen der Kelchblätter. Die am Grunde eitronengelben Kronblätter sind weiss, die zahlreichen gelben Staub- blätter sind in der Mitte der Blüte zu einem Bündel zusammengehäuft und tragen Antheren, die anfänglich intrors sind, während des Stäubens aber sich mit der geöffneten Seite mehr oder weniger nach aussen wenden. Nektar ist nicht vorhanden. Der Fruchtknoten trägt einen S-förmig gebogenen Griffel mit grosser Narbe. Die schon längst bekannte Reizbarkeit der Staubfäden hält während der ganzen Blütezeit an, erstreckt sich gleichmässig auf die ganze Oberfläche der Staubfäden und ist am lebhaftesten bei 18— 25°C. und trockenem Wetter. Sie äussert sich darin, dass ein Staubfaden bei Berührung sieh binnen 1—5 Sekunden aus seiner fast senkrechten Stellung durch Krümmung einer ca. !/2 mm langen Zone dicht oberhalb seines Grundes in eine fast wagerechte Lage begiebt. Nach etwa 15 Sekunden bewegt er sich langsam in seine ursprüngliche Stellung zurück und ist dann aufs neue reizbar. Die Mechanik der Reizbewegung wird auf ähnliche Vorgänge wie die in den Mimosa-Blattpolstern zurückgeführt; ihre bio- logische Bedeutung liegt darin, dass durch die Auswärtsbewegung der Staub- blätter auf die Krone auffliegende Insekten (Hummeln und: Bienen), welche die Reizung vollziehen, mit Pollen bestäubt werden, den sie häufig, namentlich in solchen Blüten, in welchen der Griffel seitlich aus dem Staubblattbündel hervor- ragt, auf die Narbe anderer Blüten übertragen. Spontane Selbstbestäubung ist, da die Narbe um 0,5—0,7 mm über die Antheren der sie umgebenden Staub- blätter hervorragt, gewöhnlich ausgeschlossen. Ausser den Zwitterblüten wurden auch ab und zu andromonöcisch verteilte männliche Blüten (eine auf 50- bis 80-zwittrige) beobachtet, die von geringerer Grösse waren, weniger Staubblätter . und gar keinen Stempel besassen. (Nach Kirchner.) 325. H. canum Dun. Nach Briquet (Etudes) öffnen und schliessen sich die Blüten der protogynischen Pollenblumen, die von Hummeln und Bienen besucht werden, durch die Bewegungen der Kelchblätter. Die Staubfäden sind nicht reizbar, die lebhaft gelb gefärbten Kronblätter breiten sich auf einen Durchmesser von 12—13 mm aus. Wegen der Protogynie und weil die geöff- neten Antheren extrors werden, findet spontane Selbstbefruchtung fast niemals statt. (Nach Kirchner.) “ Violaceae. 137 = 326. 327. H. Kahiricum und H. Lippii, beide aus Ägypten, besitzen, nach Ascherson (Bull. mens. de la soc. Linn. de Paris 1880, p. 250, 251; - Sitzungsber. d. Ges. nat. Fr. zu Berlin 1880, S. 97”—108), oft kleistogame Blüten. | 328. 329. H. villosum Thib. und H. ledifolium L. sind nach A scher- son (Sitzungsber, d. nat. Fr. zu Berlin 1880) nur morgens geöffnet und befruchten sich, falls nicht in dieser Zeit Kreuzung erfolgt ist, beim Schliessen der Blüten selbst. Dasselbe gilt von Arten der Gattung ee 88. Cistus Tourn., nämlich von x 2 330. 331. C. hirsutus L. und €. villosus L. Letztere sah Schletterer bei Pola von pollensammelnden Erd- und Furchenbienen besucht: > 1. Anthrena convexiuscula K.; 2. A. cyanescens Nyl.; 3. A. nana K.; 4. Halictus ealceatus Scop. var. obovatus K.; 5. H. fasciatellus Schek.; 6. H. interruptus Pz.; 7. H. levi- 'gatus K. /; 8. H. minutus K.; 9. H. quadrinotatus K.; 10. H. scabiosae Rossi; 11. H. - tetrazonius Klug; 12. H. varipes Mor. 832. C. monspeliensis L. Schletterer beobachtete bei Pola als Be- - sucher die Apiden: Sn, 1. Anthrena cyanescens Nyl.; 2. A. morio Brull.; 3. A. nana K.; 4. Ceratina _ eueurbitina Rossi; 5. Colletes lacunatus Dours; 6. Halictus calceatus Scop.; 7. H.minutus K.; ®&. H. morio F.; 9. H. quadrinotatus K.; 10. H. scabiosae Rossi; 11. Prosopis elypearis Scheck; 12. P. genalis Ths.; 13. P. variegata F. a, 333. C. salviaefolius L. [Knuth, Capri.] — Im Sonnenscheine breitet sich die schwach nach Jasmin duftende Blüte zu einer Scheibe von 5 em Durch- messer aus. Die weissen Kronblätter haben am Grunde ein gelbes Pollenmal. Die zahlreichen Staubblätter besitzen beim Aufblühen bereits aufgesprungene _ Antheren; mit ihnen ist die grosse, kopfförmige, stark papillöse Narbe entwickelt. - Die Staubblätter liegen im Sonnenscheine anfangs den zurückgebogenen Kron- blättern an, richten sich alsdann auf, so dass die Antheren über der Narbe x stehen, mithin durch Hinabfallen des Pollens spontane Selbstbestäubung ein- treten kann. Letztere tritt beim Schliessen der Blüte während der Nacht und bei trüber Witterung unfehlbar ein. > 4 Als fast ausschliesslichen Besucher und Befruchter bemerkte ich auf der _ Insel Capri einen Käfer (Oxythyrea squalida Seop.), an dessen behaartem Körper _ der Pollen leicht haftet. Seltener stellte sich eine mittelgrosse Biene (Halietus sp.) ein, welehe an den Schienen der Hinterbeine Pollen sammelte. Beide flogen = meist zuerst auf die Narbe, so dass sie dann Fremdbestäubung bewirkten. Schletterer beobachtete bei Pola Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena «yanescens Nyl.; 2. A. dubitata Schck.; 3. A. nana K.; 4. A. parvula K.; 5. Halictus B ee Pz. b) Pompilidae: 6. Pompilus rufipes L. c) Tenthredinidae: 7. Amasis | a F. 12. Familie Violaceae DU. Die wichtigste Gattung dieser Familie ist 138 Sr Violaceae. 89. Viola Tourn. Die Arten dieser Gattung besitzen meist grosse, lebhaft gefärbte Blüten, und zwar wiegt die gelbe, violette und blaue Blumenfarbe vor. Das vordere (untere) Kronblatt ist gespornt, wodurch die eigentümliche Gestalt der Blüte bedingt wird, welche von vorneherein vermuten lässt, dass die Veilchen be- stimmten Insektengruppen angepasst sind. Die meisten Veilchenarten sind in der That Bienenblumen, bei denen Fliegen und Schmetterlinge nur eine untergeordnete Rolle als Befruchter spielen. Einzelne Arten jedoch sind mit so langen Spornen versehen, dass nur der lange Rüssel der Falter bis zum Honig gelangen kann (z. B. Viola calearata). Andererseits finden sich auch so kurz gespornte Veilchen, dass sie als Fliegenblumen bezeichnet werden müssen (V. biflora). Es gehören demnach die Viola-Arten vorwiegend zur Blumen- klasse Hb, einzelne auch zu den Klassen F und D. Sie sind sämtlich homogäm. Die Antheren der beiden unteren Staubblätter entsenden, wie schon Sprengel trefflich auseinandersetzt, je einen honigabsondernden Fortsatz in den zur Aufbewahrung des Nektars dienenden Sporn der Blumenkrone. Alle 5 Staubblätter besitzen ein häutiges Konnektiv-Anhängsel. Indem diese seitlich etwas übereinander greifen und dabei den Griffel unterhalb der Narbe umfassen, bilden sie einen kegelförmigen Hohlraum, in welchen beim Öffnen der Antheren der trockne Pollen fällt. Die Narbe ragt aus diesem Kegel hervor und ver- schliesst den Blüteneingang, so dass honigsuchende Insekten zuerst die Narbe be- rühren müssen, wobei sie den Narbenkopf in die Höhe drücken und dadurch den Antherenkegel öffnen, aus welchem ihnen Pollen auf die Oberseite des Rüssels fällt. Sie müssen also, da sie den Rüssel in jede Blume nur einmal zu stecken pflegen, regelmässig Fremdbestäubung bewirken. — Bei zahlreichen Arten sind neben den normalen, offenen Blumen auch kleistogame Blüten mit verkümmerter Krone beobachtet. (Vgl. Bd. IL S. 71). 334. V. odorata L. [Sprengel, S. 394; H. M., Befr. S. 145; Weit. Beob. II. S. 209; Hildebrand, Geschl.; Kerner, Pflanzenleben; Schulz, Beitr. II. S. 205; Mac Leod, B. Jaarb. VI.S. 221—222; Arch. de Biologie VII; Knuth, Bijdragen; Kirchner, Flora S. 318; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die geringe Augenfälligkeit der dunkelblauen Blumen, die fast von den Blättern verdeckt werden, wird durch den starken Wohlgeruch ein wenig aufgehoben. Die Krone ist in der Mitte weisslich gefärbt; dieser weisse Fleck auf dem unteren (gespornten) Kronblatte wird von dunkelblauen Adern durchzogen, die sich als Wegweiser zum Nektar gegen den Sporneingang hinziehen. Das narben- tragende Griffelende ist anfangs nur angeschwollen, dann hakig nach unten ge- bogen und etwas von dem unteren Kronblatte entfernt. In der Narbenhöhle wird, nach Mac Leod, eine Flüssigkeit ausgeschieden, von der ein Tröpfchen hervorgepresst wird, wenn ein Insekt beim Eindringen in den Sporn die Narbe berührt und in die Höhe hebt. Dieses Tröpfehen befeuchtet den Kopf des Insektes und macht ihn so zum Aufnehmen des trocknen, weissen, glatten Pollens, dessen Körner etwa 44 u lang und 25 w breit sind, geeigneter. Violaceae. 139 e. Nach Hildebrand und nach Kerner wird der Lappen an der Unter- seite der Narbenhöhlung von dem einfahrenden Insektenrüssel mit Pollen bedeckt, welcher beim Zurückziehen des Rüssels durch Herandrücken des Lappens an den Narbenkopf in die Höhlung gebracht wird. Als Besucher treten vornehmlich Bienen auf. Schon Sprengel bildet auf dem Titelkupfer seines „Entd. Geheimn.“ die Honigbiene als Befruchter ab, und in der That ist diese die häufigste Besucherin dieses Veilchens, Ausserdem sind besonders von H. Müller langrüsselige Bienen honigsaugend und befruchtend beobachtet; seltener sind es Bombyliden und Falter (Vanessa, Rhodocera), welche, durch den Wohlgeruch angelockt, beim Saugen regelmässig Fremdbestäubung vollziehen. Letztere ist in den chasmogamen _ Blüten notwendig, weil schon Sprengels Versuche gezeigt haben, dass bei Insektenabschluss Fruchtbildung nicht erfolgt. Kurzrüsselige Hummeln beissen den Sporn zuweilen an und rauben Honig (Schulz). Ausser den grosshülligen, offenen Blumen kommen nach Kirchner, wenn = Insektenbesuch ausgeblieben ist, im August an den Ausläufern kleistogame . Blüten zur Entwickelung. Diese sitzen an 3—5 cm langen Stielen in den _ Blattwinkeln und sind abwärts geneigt, ja sie dringen in den lockeren Erdboden bisweilen ein. Hinter den geschlossenen Kelchblättern finden sich 5 kleine, "knospenförmig zusammenschliessende, helle Kronblätter und 5 Staubblätter mit kleinen Antheren, welche geschlossen bleiben und deren Pollen in Schläuche _ auswächst, die in die Narbe eindringen. Diese kleistogamen Blüten sind frucht- bar; ihre Kapseln graben sich in den Boden ein, wenn derselbe locker genug ist, und reifen dort. | Als Besucher von Viola odorata beobachteten Herm. Müller (1) in West- falen, Buddeberg (2) in Nassau und ich (!) in Schleswig-Holstein: Er A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes (1). B. Diptera: Bombylidae: 2. Bombylius discolor Mikan, sgd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena fulva Schrk. 9, vergebl. suchend (1); 4. Anthophora pilipes F. ', sgd. (1); 5. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd. (?) (1, !); 6. Bombus derhamellus K. 2 (1); 7. B. hortorum L. 9 (1); 8. B. lapidarius L. 9, sgd. (1, !); 9. Halietus calceatus Scop. 9, vergebl. such. (1); 10. Osmia cornuta Latr. ©, sgd. (1); 11. O. rufa L. © Z, sgd., sehr häufig (1, 2). D. Lepidoptera: Rhopalocera : 12. Rhodocera rhamni L., sgd. (1); 13. Vanessa cardui L., sgd., sehr zahlreich (1); 14. V. urticae L., sgd. (1). Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen: Hymenoptera:. Apidae: 1. Bombus jonellus K. 2; 2. B. pratorum L. 9; 3. Osmia bicolor Schrk. 9; 4. O. unei- nata Gerst.; Schenck in Nassau: Osmia rufa L. 5; Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. /; 2. A. albierus K. 5'; 3. A. praecox Scop. 5; 4. Bombus lapidarius L. ©; 5. B. lucorum L. 9; 6. B. terrester L. 9; 7. Osmia rufa L. 9 d5; 8. Podalirius acervorum L. 9. Mac Leod sah in Flandern Apis und 4 andere langrüsselige Bienen, 2 kurz- rüsselige Bienen. 3 Falter (B. Jaarb. VI S. 222.) Friese beobachtete bei Fiume (F.), Innsbruck (I.), in Mecklenburg (M.), bei Triest (T.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Osmia acuticornis Duf. et Per. ap denti- ventris Mor. — hispanica Schmiedekn.) (F. T. U.); 2. O. bieolor Schrk. (M.) 9, sgd. (M., einz. U.); 3. O. cornuta Ltr. (J.); 4. O. pilicornis Sm, (M. einz., Thüringen, U.); 5. ©. rufa L. (M.). 149 Violaceae. 335. V. hirta L. Die Einrichtung der duftlosen, heller gefärbten Blumen stimmt, nach Kirchner (Flora S. 318), im wesentlichen mit derjenigen von V.odorata überein. Meist sind sie unfruchtbar. Schulz sah den Sporn auch dieser Art bisweilen von Hummeln angebissen. Die kleistogamen Sommerblumen stimmen, nach Kirchner, mit denen der vorigen Art überein. Pollen (nach Warnstorf) weiss, unregelmässig brotförmig, glatt, etwa 37 u lang und 25—-30 u breit. Die Form Salvatoriana hat, nach Calloni, gleichfalls ins und kleistogame Blumen. Erstere werden von Bienen und Faltern (Argynnis) besucht. 356. V. collina Bess. besitzt, nach Kerner, gleichfalls kleistogame Blüten. Schulz sah die Sporne der chasmogemen Blumen bisweilen von Hummeln angebissen. 337. V. silvatica Fr. (V. silvestris Lmk. z.T.). Die Einrichtung der ge- ruchlosen Blumen stimmt, nach Müller (Befr. S. 145), mit derjenigen der vorigen Art überein. Die Krone ist violett, der 7 mm lange Sporn ist etwas dunkler gefärbt. Die voniCorry und Bennett entdeckten kleistogamen Blüten dieser Art stimmen, nach Kirchner, im Bau mit denen von V. odorata überein, nur sind die Kelchzipfel abstehend. Als Besucher beobachtete H. Müller Bienen (Bombus agrorum F. 9), Fliegen Bombylius discol or Mikan) und Falter (Pieris brassicae L., rapae L., napi L., Rhodo- cera rhamni L., Anthocharis cardamines L.), sämtlich sgd. 338. V. Riviniana Rehb. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von V.silvatica überein. Die Krone ist grösser und heller blau; der Sporn ist gelblich- weiss. Es kommen, nach Kirchner, chasmogame und kleistogame Blüten vor. Als Besucher sah ich bei Kiel eine honigsaugende Hummel (Bombus agro- rum F. 2). 339. V. canina L. [H. M., Befr. S. 146; Weit. Beob. II. S. 209; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S.222—223; Arch. de Biologie VIL.; Kirchner, Flora S. 320; Knuth, Ndfr. Ins. S. 33.] — Die Blüteneinrichtung stimmt im wesent- lichen mit derjenigen von V. odorata überein. Die Narbe ist, nach Mac Leod, in der Knospe angeschwollen, mit breiter Öffnung und kleiner Klappe; später streckt sie sich gerade vor und zuletzt biegt sie sich hakenförmig um. Bel ausbleibendem Insektenbesuche sind die Blüten unfruchtbar (Darwin). Die kleisto- gamen Sommerblüten haben, nach Kirchner, dieselbe Stellung wie bei V, odorata, doch sind die Kronblätter fast völlig fehlgeschlagen; die Staub- blätter sind sehr klein, und nur die beiden unteren mit kleinen, wenig Pollen enthaltenden Antheren versehen. Die Pollenkörner treiben ihre Pollenschläuche durch eine am oberen Ende des Antherenfaches befindliche Öffnung. Die Kapseln der kleistogamen Blüten reifen viel schneller als die der offenen. Bei Kiel sah ich eine Hummel und einen Falter (Pieris), sowie Podalirius acervorum L. ®, sgd., als Besucher; auf Sylt an der Form flavicornis Smith (mit auffallend dunklen Blüten und lebhaft orange Sporn) eine Hummel (Bombus lapida- rius L.), sgd. Herm. Müller bechasitened in Westfalen und Thüringen: A. Diptera: Bombylidae: 1. Bombylius discolor Mikan, sgd. (2); 2. B. maior L., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: Violaceae. 141 83. Bombus lapidarius L. 9, sgd.; 4. B. terrester L. 9, sgd. (Thür.); 5. Osmia bicolor Schrk. 9, sgd.; 6. O. rufa L. 5, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Anthocharis eardamines L., sgd.; 8. Pieris brassicae L., sgd.; 9. P. napi L., sgd.; 10. P. rapae L., sgd.; 11. Rhodocera rhamni L., sgd. | Alfken sah bei Bremen: Apidae: 1. Bombus arenicola Ths. 9; 2. B. derhamellus K.; 3. B. muscorum F.Q ; 4. Podalirius acervorum L.Q ; Verhoeff auf Norderney: A. Coleo- ptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes coracinus St., in angebissenen Spornen. B. Hymeno- ptera: a) Apidae: 2. B. lapidarius L. 9, sgd.; 3. B. terrester L. 9, sgd.; 4. Osmia maritima Friese, 1 9; 5. Psithyrus vestalis Fourer. 2, sgd. C. Lepidoptera: Pieridae: 6. Pieris brassicae L. 2 2; Mac Leod in Flandern 3 Hummeln, Anthophora, 1 Ameise, 1 Käfer (B. Jaarb. VI S. 223). Fig. 37. Viola ealearata L. (Nach Herm. Müller.) x 4. Blüte von Piz Umbrail gerade von vorn gesehen. B. Dieselbe von der Seite. ©. Blüte vom Albula gerade von vorn gesehen. D. Unterlippe derselben mit dem honigführenden - Sporn, E. Blüteneingang von A, gerade von vorn gesehen. F. Aufriss der Blüte A. @ Antheren. ce Konnektivanhänge derselben. A’ pollenaufsammelnde Haare, Ah? Haare, welche beiden bienenblumigen Veilchen den von oben kommenden Bienen zum Festklammern dienen, - hier zwecklos sind. % Narbenkopf. I! lippenförmiger Anhang an der unteren Seite des Ein- 4 gangs in die Narbenhöhle (st). sd Safthalter. (4.—D. nat. Gr.; E. F. 3'/,:1.) Br. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Diptera: _ Museidae: 1. Cephalia nigripes Mg., sg. B. Hymenoptera: Apidae: 2, Bombus terrester L., sgd, | In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 21) sind 2 Hummeln, 1 Empide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 339a. V. eanina X stagnina Ritschl. [Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Blüten chasmo- und kleistogam; erstere, auf bis 70 mm langen, 142 Violaceae. deutlich vierflügeligen Stielen, hellblau, unteres und beide seitliche Kronenblätter mit dunkelvioletten Adern; Sporn stumpf, an der Spitze rinnig, grünlich-gelb, so lang oder wenig kürzer als die Kelchanhängsel; Narbe 1 mm aus dem Streu- kegel der Antheren hervorragend. Die kleistogamen Blüten in den Blattwinkeln ‚der oberen Äste sehr kurz gestielt, kronenlos und die Antheren der blattartig verbreiterten Staubblätter ausserordentlich klein. — Chasmogame Blüten fast immer am Sporn erbrochen. 340. V. calcarata L., eine Falterblume. [H. M., Alpenbl. S. 154 bis 156.] — Die Länge des Sporns beträgt 13—25 mm. Der am Grunde des- selben geborgene Nektar ist nur Faltern bequem zugänglich. Der wechselnden Spornlänge entsprechend, sind die Besucher teils Tagfalter, teils Nacht- falter; die am längsten gespornten Formen können nur von einem Tag- schwärmer (Macroglossa stellatarum L. mit 25—28 mm langem Rüssel) aus- gebeutet werden, der auch als erfolgreichster Befruchter auftritt. So sah H. Müller diesen Schmetterling in 6°/4 Minuten nicht weniger als 194 Blüten verschiedener Pflanzen von V. calcarata besuchen und befruchten. Autogamie ist ausgeschlos- sen. (S. Fig. 37.) Die Blüten- farbe ist, nach Kerner, in den westlichen Centralalpen blau, in Krain gelblich. 341. V. biflora L., eine Fliegenblume. [H. M., Alpenbl. S. 152 bis 154.] — Der Sporn ist Fig. 38. Viola biflora L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte von vorn gesehen (3!/,:1). B. Blüte im Auf- riss, ohne Saftmalzeichnung (7:1). C. Eines der mit honig- absondernden Anhängen (n) versehenen Staubblätter, von der der Blütenmitte zugekehrten Seite. D. Dasselbe von aussen. E. Stempel gerade von unten gesehen. F'. Der- selbe von der Seite. @. Staubblätter und Stempel gerade von oben gesehen. fi Staubfaden. a Staubbeutel. c An- therenanhang. n Nektarium. so kurz, dass schon ein 2—3 mm langer Rüssel genügt, um den Nektar zu erreichen. Es wird daher V. 'biflora hauptsächlich von Fliegen besucht und befruchtet. (S. Fig. 39). Ob bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung erfolgt, muss noch festgestellt werden. Auf dem Dovrefjeld beobachtete Lindman ausser den mit den alpinen übereinstimmenden chasmogamen Blüten andere, welche zu Kleistogamie übergehen. : Bei diesen sind die seitlichen Blumenblätter, zuweilen auch das vordere Kronblatt stark reduziert. Selbst der Griffel ist in einzelnen Exemplaren sehr ver- Violaceae. 143 kürzt, wobei sich die mit Pollen bestreute Narbe alsdann in derselben Lage befindet wie sonst in kleistogamen Blüten. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen Fliegen, besonders Syrphiden (7 Arten), welche von oben saugend regelmässig Fremdbestäubung bewirkten ; die grösseren Musciden verfuhren ebenso. Kurzrüsselige Bienen (Halietus eylindricus) versuchten erst von unten zu saugen, lernten aber dann in kurzer Zeit, den Honig regel- recht von oben zu erlangen. Einige Schmetterlinge stellten sich gleichfalls sgd. ein. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen zwei Musciden als Besucher. (A. a. O. S. 398, 399). 342. V. lutea Smith. Willis und Burkill (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. IL) beobachteten im mittleren Wales: Diptera: Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Hylemyia laseiva Zett., sgd.: 3. Siphona geniculata Deg., sgd. Wittrock beobachte an der Form grandiflora Vill. in der Nähe von Stock- holm Falter- und Hummelarten als Besucher. 343. V. sepincola Kerner ist, nach Kerner, an sonnigen Standorten chasmogam, im Waldesschatten kleistogam. Nach Calloni (B. S. B. Genöve, V, 1889) kommen hemi- und eukleistogame Blüten vor. 344. V. seiaphila K. V. besitzt, nach Calloni, ausser chasmogamen Frühlingsblumen halb oder völlig kleistogame Blüten, 345. V. stagnina Kit. besitzt, nach Corry, auch kleistogame Blüten. 346. An V. montana L. beobachtete schon Linn& kleistogame Blüten. 347. 348. V. elatior L. und laneifolia L. haben, nach Daniel Müller (Bot. Ztg. 1867), kleistogame Blüten. Ebenso 349. V. bicolor L. nach Müller, und 350. V. mirabilis L. nach Dillenius. 351. V. palustris. L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 33.] — Die Blüten sind klein, helllila, das untere Kronblatt besitzt eine dunkelviolette Strichzeichnung. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 20) ist 1 Musecide als Besucherin beobachtet. 352. V. eornuta L., deren Sporn über blumenkronlang ist, duftet nachts stark; die Blume ist nach Hart (Ground Ivy) der Bestäubung durch Nacht- falter angepasst. Hart beobachtete als Besucher in der That eine Eule (Cucullia umbratica L.), ausserdem einen Tagfalter (Hipparchia janira L.) und Hummeln. Wittrock beobachtete in der Nähe von Stockholm Bombus subterraneus L. und mehrere Tagfalter als Besucher. 353. V. pinnata L. [H. M., Alpenbl. S. 151.] — Die Unterlippe_ be- sitzt keine Haare zur Aufnahme des aus dem Antherenkegel fallenden Pollens; ein in den Sporn eindringender Insektenrüssel behaftet sich daher nicht von unten mit Blütenstaub, sondern wird von oben damit bestreut, wobei der untere Narbenrand gestreift und Fremdbestäubung bewirkt wird. Selbstbestäubung ist durch stärkere Erweiterung des Narbenrandes ausgeschlossen. (S. Fig. 39.) Schon Linn& beobachtete kleistogame Blüten. Besucher sind vermutlich Bienen. 354. V. arenaria DC. [H. M., Alpenbl. S. 152.) — Die Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vorigen Art überein. Auch hier 144 Violaceae. findet die Bestreuung des eingeführten Insektenrüssels von oben her statt, auch hier ist Selbstbestäubung ausgeschlossen. Statt der Erweiterung des Narben- randes finden sich hier abstehende, steife Härchen. (S. Fig. 40.) Als Besucher beobachtete H. Müller Tagfalter (Vanessa). Fig. 39. Viola pinnata L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte von vorn gesehen, B. Blüte im Aufriss, ©. Befruchtungsorgane in gleicher Stellung. D. Stempel von der Seite. E. Griffel mit Narbenkopf von vorn. | (A. B. Vergr. 3'e:1; ©—E. 7:1.) Auf dem Dovrefjeld bei Kongsvold fand Lindman, dass die Blüten in den ersten drei Wochen des Juli kleistogam waren und Früchte bildeten. N Ü | On il m Fig. 40. Viola arenaria DC. (Nach Herm. Müller) A. und B. wie bei voriger Figur, (' Befruchtungsorgane von unten. D. und E. Stempel von oben und von der Seite. (A. B. Vergrösserung 2'/;:1; O.—E. 7: 1.) Kerner beohpehtags in Tirol an den liegenden Ausläufern neben chasmogamen ‚auch kleistogame Blüten. 2 a a ETF a GR „ Violacene. 145 355. V. trieolor L. [Sprengel, S. 386—400; Hildebrand, Geschl. S. 53—56; H. M., Befr. S. 145; Weit. Beob. II. S. 206—209; Mac Leod, Bot. Jaarb. VL.S. 215— 220; Knuth, Ndfr. Ins. S. 33, 150; Kirchner, Flora S. 320.] — Um_zum Nektar zu gelangen, müssen, nach H. Müllers Darstellung, die Insekten den Rüssel dieht unter dem kugeligen Narbenkopf in den Sporn einführen. Der Narbenkopf liegt aber in einer von Haaren eingefassten Rinne des unteren Kronblattes, in welche der Pollen von selbst oder durch Anstoss eines Insektenrüssels fällt. Indem der Rüssel in dieser Rinne vordringt, behaftet er sich von unten mit Pollen. Im übrigen sind drei Formen zu unterscheiden: @) vulgaris Koch. Diese Form ist grossblumig; die Blüten sind 20—30 mm lang, 14—16 mm breit. Die Kronblätter sind länger als der Kelch, sämtlich violett oder die vier oberen violett, das untere gelb mit violetten Adern, oder auch die seitlichen gelblich. Diese Form ist nur durch Fremdbestäubung zu befruchten. Der kugelige Narbenkopf kehrt seine Höhlung nach aussen, so dass der aus dem Antherenkanal herausfallende Pollen nicht von selbst in die Höhlung fallen kann. Am unteren Rande derselben findet sich eine lippenförmige, biegsame Klappe, welche verhindert, dass der aus dem Sporn zurückgezogene Insektenrüssel die Narbe mit eigenem Pollen belegt; dagegen wird beim Eindringen in eine neue Blüte der mitgebrachte Pollen auf die Lippe gelegt, mithin Fremdbestäubung bewirkt. Von selbst fällt der Pollen erst nach einigen Blühtagen aus dem Antherenkanal heraus in die behaarte Ririne des unteren Kronblattes. Bei verhindertem Insektenzutritt bleiben die Blüten 2—3 Wochen frisch und setzen keine oder nur wenige Kapseln mit nicht keimfähigem Samen an. Als Besucher der grossblumigen Form sah ich Anthophora pilipes F. und Bombus hortorum L. 9, beide sgd. Auch Herm. Müller beobachtete nur langrüsselige Bienen: Apis, Bombus lapidarius, terrester, hortorum, Anthophora pilipes F. 9, sämtl. sgd. Letztere Biene beobachtete auch Delpino. Als weitere Besucher sah H. Müller eine kleine Biene (Anthrena albicans Müll. '), deren 2—2'/ mm langer Rüssel aber nicht bis za dem 3 mm tief geborgenen Nektar reichte. Bei den vergeblichen Versuchen, denselben zu erlangen, bewirkte sie Selbstbestäubung. Eine Schwebfliege (Syritta pipiens L.) sah H. Müller pfd. auf den Blüten; sie berührte dabei auch öfters die Narbe, so dass auch dieser Besucher Selbstbestäubung bewirkte. Alfken beobachtete auf Juist: A.Hymenoptera: a) Apidae: Bombus hortorum L. einmal, sgd. Verhoeff beobachtete auf Norderney und Juist (J.):;: A. Hymenoptera a) Apidae: 1. Bombus cognatus Steph. (= muscorum F.), 1 @ (J.), sgd.; 2. B. lapidarius L. 9, sgd.; 3.B. latreillelus K. (= subterraneus L.), 2 ©; 4. B. terrester L. 2 9, sgd., 8 nicht normal; 5. Psithyrus vestalis Fourer. 1 9, sgd. b) Vespidae: 6. Odynerus parietum L. 1 2, am durchbissenen Sporn saugend. B. ,epidoptera: Pieridae: 7. Pieris brassicae L. 4 9, 1 5, sgd. Friese giebt als Besucher für Central-Europa Podalirius acervorum L. an. Dalla Torre und Schletterer beobachteten in Tirol Bombus hortorum L. J'. Die zweite morphologische und biologische Form ist: ß) arvensis Murr. Die Blüten sind 8—13 mm lang, 6—8 mm breit; die Kronenblätter sind klein, kaum so lang wie der Kelch, gelblich-weiss, seltener die oberen bläulich oder violett und das unterste dunkler gelb. Das Saftmal ist mehr oder weniger reduziert. Diese Form ist durch Selbstbestäubung Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. | 10 146 a Violaceae. befruchtbar. Der kugelige Narbenkopf kehrt nämlich seine Höhlung nach innen, so dass Pollenkörner hineinfallen können. Auch fehlt der lippenförmige Anhang, so dass auch der sich zurückziehende Insektenrüssel Selbstbestäubung bewirken kann, die auch von Erfolg ist. Als Besucher der kleinblumigen Form des Stiefmütterchens sah ich bei Kiel die Honigbiene, Anthophora pilipes F. /, Bombus agrorum F. und einen Weissling (Pieris napi L.), sämtlich sgd. Herm. Müller beobachtete: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes. B. Diptera: Syrphidae: 2. Rhingia rostrata L., sgd. C.Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 9, sgd.; 4. Bombus horto- rum L. ©, sgd.; 5. B. agrorum F. 9, sgd.; 6. B. rajellus K. 9, sgd.; 7. Osmia rufa L. S, flüchtig sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera:; 8. Pieris napi L., sgd.; 9. P. rapae L. sgd.; 10. Polyommatus dorilis Hfn., sgd. Loew bemerkte in Schlesien (Beiträge .S. 34—35): A. Hymenoptera: Apidae: 1. Diphysis serratulae Pz. 5, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., sgd. : MacLeod beobachtete in Flandern 1 Faltenwespe, 1 Falter (B. Jaarb. VI S. 220), sowie in den Pyrenäen eine Schwebfliege, welche vergeblich in die Blüte zu dringen versuchte (B. Jaarb. III. S. 398). An Gartenpflanzen sah Schneider (Tromse Museums Aarshefter 1894) im arktischen Norwegen B. pratorum L. 8 und B. terrester L. 3 als Besucher; Wittrock beobachtete bei Stockholm nur einen einzigen Besuch eines Kreuzung vermittelnden Insekts, nämlich Apis mellifica L. Eine dritte Form ist: y) alpestris. |H. M., Alpenbl. S. 156.] — Diese Form bildet eine Zwischenstufe zwischen V. trieolor var. vulgaris und V. calcarata (s. S.142). Die Blumen sind ausgewachsen, 235—30 mm lang und 18 — 22 mm breit. Die Sporn- länge steht in der Mitte zwischen derjenigen von V. tricolor (3—4 mm) und V. calearata (13—25 mm). Bei eintretendem Insektenbesuch ist Kreuzung gesichert; spontane Selbstbestäubung ist meist ausgeschlossen. Der Besucherkreis steht zwischen dem der beiden genannten Arten; er besteht aus Syrphiden, Apiden und Faltern. — König(Abh. der Gesellsch. Isis, Dresden 1891) macht darauf aufmerksam, dass die grossblumige Form des Stiefmütterchens eine viel mannigfaltigere Farben- zeichnung besitzt als die kleinblumige, welche meist gelblichweiss ist und ein reduziertes Saftmal aufweist. Selten sind die oberen Kronblätter der letzteren Form bläulich oder violett. (Vgl. vor. Seite.) Nach Müller welken die gegen Insektenzutritt geschützten Blüten der kleinblumigen Form nach 2—3 Tagen, wobei bereits Fruchtansatz erfolgt ist. Die Blüten der grossblumigen Form bleiben dagegen 2—3 Wochen frisch und welken dann meist ohne Fruchtansatz. (Vgl. S. 145.) In Belgien fand Mac Leod bei Blankenberghe eine Dünenform mit auf- fallend grossen Blumen, deren Narbe unterseits schwarz gefleckt erscheint. Auch. sind die Narbenpapillen dieser Form zahlreicher als an Blumen von anderen Standorten. Wittrock (Viola-Studier) bemerkt folgendes: Die beiden Bestandteile des Saftmales des unpaarigen Kronblattes, nämlich der bei dessen Basis gelegene „Honigflecken“ und die von demselben nach vorn radiierenden „Honigstreifen“ Violaceae.. 147 haben bei ein- und derselben Form von Viola tricolor auch bei im übrigen wechselnder Farbe des Kronblattes immer eine konstante Farbe, und zwar ist jener gelb oder orangefarbig, diese sind dunkelviolett. Auch der Sporn ist regel- mässig violett gefärbt. Die haarbekleidete Rinne am untersten Kronblatt funktioniert nach Wittrock als ein „Pollenmagazin“, das den aus den Staubblättern herausfallenden Pollen aufsammelt und bie - zu einem gelegentlichen Insektenbesuche aufbewahrt; die Haare scheinen durch ihre knotenartigen Verdickungen für das Festhalten der Pollenkörner besonders angepasst zu sein. Die Rinne bildet im vorderen Teil eine nach oben offene „Pollenhöhle“, im hinteren schmaleren Teil, dem „Pollen- kanal“, bilden die Haare ein durchbrochenes Dach. Der Pollen fällt durch eine zwischen den membranartigen Anhängseln der zwei untersten Staubfäden genau über der Pollenhöhle befindliche Öffnung in dieselbe hinunter. Durch direkte Versuche hat Wittrock nachgewiesen, dass die an der Basis des Spreitenteils der mittleren Kronblätter befestigten Haare als ein gegen Regen schützendes Dach für den Sexualapparat und das Pollenmagazin dienen ; ausserdem sind sie, wie es auch von früheren Forschern angenommen ist, als Stütze für die pollinierenden Insekten von Nutzen. Die Kronblätter sind in jüngeren Blüten viel kleiner und verhältnismässig viel breiter als in älteren. Auch nach den verschiedenen Jahreszeiten zeigen sich die Blüten bei dem- selben Individuum verschieden: die Frühlings- und Vorsommerblüten haben viel grössere, merklich breitere und beträchtlich stärker gefärbte Kronblätter als die Hochsommerblüten. Ferner fehlen im Hochsommer und Nachsommer_ oft die Honigstreifen, (der Honigflecken und die Honigdrüsen treten aber konstant auf), Ausnahmsweise finden sich an demselben Individuum ganz verschieden gefärbte Blüten. In einem solchen näher untersuchten Falle zeigte sich diese Verschiedenheit nur während der wärmsten Zeit des Sommers — die Blütenfarbe wechselte vom Violetten bis zum Weissen —; im Frühling und im Herbst kamen dagegen nur ganz violette Blüten zum Vorschein. Auf diese und andere Er- fahrungen gestützt, hält es Wittrock für wahrscheinlich, dass starke Wärme einen nachteiligen Einfluss auf die Blütenbildung der Viola trieolor-Formen ausübt, insofern, als hierdurch nur kleinere und schwächer gefärbte Blüten erzeugt werden. Während der zwei bis drei ersten Tage der etwa eine Woche dauernden Anthese sind die Kronblätter der Viola trieolor nyktitrop: die zwei obersten Blätter biegen sich abends nach vorn, bis zu einer fast horizontalen Lage, die mittleren Blätter ein wenig nach innen und das unterste Blatt nimmt durch Aufwärtsbiegen der Seitenränder die Form einer seichten Rinne an. Zu diesen von früheren Forschern nicht erwähnten Bewegungen kommt die schon von Kerner beobachtete nyktitropische Krümmung der Blütenstiele. Während der letzten drei bis vier Tage der Anthese sind die Nutationen der Kronblätter und Blütenstiele kaum merkbar. 10* 148 | Violaceae. Die Staubbeutel lassen den Pollen nicht gleichzeitig heraus: Beim Öffnen der Blüte oder auch schon einen Tag früher wird das oberste Staubblatt ge- öffnet, ein paar Tage später öffnen sich die zwei mittleren, zuletzt auch die zwei untersten. Die Pollenkörner sind di- oder trimorph; von vorn gesehen sind sie vier- oder drei- oder seltener fünfeckig, von der Seite elliptisch. Bezüglich der Funktionen der einzelnen Teile des weiblichen Apparates bei der Bestäubung gelangt Wittrock zu Resultaten, die von der bisherigen Auffassung beträchtlich abweichen: Die Form und Struktur ‚der Narbenlippe (labellum) scheint vorher nicht richtig erkannt worden zu sein, infolgedessen auch deren Funktion falsch ge- deutet. Nach Wittrock bildet sie einen Epidermisauswuchs von kurz fächer- artiger Form und sehr geringer Grösse und wird von keulenförmig ausgewachsenen, ziemlich steifen, hyalinen, mit Papillen besetzten Epidermiszellen aufgebaut. Diese Zellen bilden in der mittleren Partie der Lippe fünf (oder vier) über einander gelegene Schichten; die Zellen der mittleren Schicht sind am längsten, nach oben und nach unten werden sie allmählich kürzer. - Die Seitenteile der Lippe bestehen aus drei Schichten, von welchen die mittlere die längsten Zellen besitzt. Wittrock hat durch Versuche dargethan, dass die Lippe in keinem nennenswerten Grade biegsam ist, und dass infolgedessen, wenn ein Insekt den Rüssel aus der Blüte zurückzieht, weder ein Zuschliessen der Narbenhöhle durch die Lippe, noch ein Hineinpressen des Pollens in dieselbe stattfinden kann. Die Lippe ist also nur im untergeordneten Grade behilflich, das Eindringen des eigenen Blütenstaubes in die Narbenhöhle bei den: Insektenbesuchen zu ver- ‚hindern; in weit höherem Masse ist hierbei das am unteren Teil des Griffels befindliche knieförmige Gelenk thätig, durch dessen Elastizität die bekannte Auf- wärtsbiegung des Narbenkopfes beim Druck des Insektenrüssels erfolgt. Über die Insektenbesuche hat Wittrock an bei Stockholm spontan wachsenden Individuen von Viola tricolor L. f. versicolor Wittr. Beob- achtungen gemacht, aus welchen er hauptsächlich folgende Schlüsse zieht: Die Viola tricolor-Blume ist im mittleren Skandinavien gleichzeitig Falter- und Hymenopterenblume. Die Mehrzahl der besuchenden Insekten befördern die Kreuzbefruchtung. Honigdiebe sind einige kleinere Hymenopteren, z. B. Odynerus oviventris L., ferner die Fliege Ocyptera brassicaria Fabr.; der Käfer Cetonia aurata L. frisst Staub- und Kronblätter. Die pollenfressenden Physopoden können in gewissen Fällen Selbstbestäubung bewirken. — Die legitimen Insekten- besuche sind auch während des Hochsommers spärlich. Das Pollenmagazin ist bei Viola arvensis Murr. nach vorn ganz offen, sodass hier keine scharf begrenzte Pollenhöhle zustande kommt. Die Pollenkörner können demzufolge in die Narbenhöhle unbehindert hinabfallen ; Selbstbestäubung findet daher in der Regel statt. — Die Augustblüten entbehren in der Regel ganz und gar der Honigstreifen. Bei den Herbstblüten werden namentlich die oberen Kronblätter kleiner im Verhältnis zu den Kelchblättern, als bei den Frühlings- und Sommerblüten. Bei Viola patens können auch zu Droseracear, 149 früheren Jahreszeiten Blüten mit bisweilen sehr stark reduzierten Kronblättern, auftreten. Solche Blüten, die gewöhnlich an Achsen höherer Ordnung sitzen, haben auch in den Fällen, wo‘ die Kronblätter zu kleinen Schuppen reduziert sind, jedoch einen normal ausgebildeten völlig funktionsfähigen Geschlechts- apparat; hierdurch, ebenso wie auch durch die offene Krone unterscheiden sie sich von den klandestinen Blüten. Als den thätigsten Besucher beobachtete Wittrock in der Nähe von Stockholm Bombus subterraneus L., der wegen seiner Leistungen mit dem durch H. Müller berühmt gewordenen Schmetterlinge Macroglossa stellatarum L. (vgl. Bd. 1.8. 204; Bd. II. S. 142) verglichen wird. Ya dem Ref. von Grevillius im Bot. ©. Bd. 71). — Arten der Gäktung Jonidium sind, nach Bernoulli (Bot. Ztg. 1869), kleistogam. ' 13. Familie Droseraceae DC. Die kleinen weissen Blüten der Arten von Drosera und Aldrovandia sind häufig kleistogam. 90. Drosera L. Die meisten Blüten sind nach meinen Beobachtungen in Schleswig- Holstein kleistogam!). Nur; bei sehr günstigem, andauernd sonnigem Wetter entfalten sich die kleinen weissen Blumen, doch ist die Blütezeit nur auf einen Vormittag beschränkt. Hansgirg bezeichnet die Arten als pseudo-kleistogam. Nach Kerner wird in den chasmogamen Blüten Nektar von den gelben Nägeln der Kronblätter abgesondert. Nach kurzer Blütezeit schliessen sich die Blumen wieder; dabei werden die sechs Lappen der Griffel so weit emporge- krümmt, dass die Narbenpapillen mit den pollenbedeckten Antheren in Berührung kommen. Diese Selbstbefruchtung ist von Erfolg. 356. D. rotundifolia L. [Kirchner, Flora S. 322; Knuth, Ndfr. Ins, S. 34.] — In den wenigsten Fällen öffnen sich die weissen Blüten. Ihr Durchmesser beträgt nur 3 mm; von Insektenbesuch kann daher kaum die Rede sein. Die mit dem Aufblühen der Blume aufgesprungenen Antheren der fünf Staubblätter stehen in gleicher Höhe mit den gleichzeitig entwickelten, ausge- breiteten Narben und zwar nur etwa !/a mm von denselben entfernt, so dass spontane Selbstbestäubung leicht erfolgen kann, besonders bei dem gegen Ende des Blühens erfolgenden Schliessen der Blume. Durch besuchende Insekten könnte in den offenen Blüten ebensowohl Fremd- wie Selbstbestäubung bewirkt werden. In den geschlossen bleibenden Blüten sind die entwickelten Staub- und Fruchtblätter in unmittelbarer Berührung. Diese kleistogamen Blüten bilden reichlich Samen }). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 73) wurden mehrere Museiden als Besucher beobachtet. }) Eine eingehende Schilderung der kleistogamen Blüten habe ich Bd. I. S. 66 gegeben. 150 Polygalaceae, 357. D. intermedia Hayne [Knuth, Ndfr. Ins. S. 34] hat dieselbe Blüteneinrichtung wie vorige. Kleistogame Blüten sind noch häufiger als dort. 358. Drosera angliea Huds. [|Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Blüten meist pseudokleistogam, sich öfter gegen Mittag öffnend, aber bald wieder schliessend; Narbenäste und Antheren in geschlossenen Blüten gleichzeitig ent- wickelt; Antheren sehr klein, auf dicken, weitzelligen Filamenten. Pollenkörner goldgelb, dicht stachelwarzig, mit 3—4 zelligen Pollinien. 91. Aldrovandia Monti. Meist kleistogame Blüten. (Bentham und Hooker.) 359. A. vesieulosa L. Nach Korschinsky (Bot.Jb. 1887. IL. S. 354, 355) enthält jede Anthere höchstens 35 Pollenkörner. Die Antheren werden mit der Narbe durch Pollenschläuche verbunden, doch bleiben die meisten Samenknospen unbefruchtet, wenn sie auch mit dem Fruchtknoten anschwellen. 14. Familie Polygalaceae Juss. Die für uns in Betracht kommende Gattung dieser Familie ist: 92. Polygala L. Hildebrand, Bot. Ztg. 1867, S. 281; Knuth, Ndfr. Ins. S. 35. — Homogame Bienenblumen. Als Anloekungsmittel dienen hauptsächlich zwei grosse, seitliche, blumenkronartig gefärbte Kelchblätter, während die Kronblätter meist weniger die Augenfälligkeit bewirken, als vielmehr Schutzorgane für die Staub- und Fruchtblätter sind. Auch Kleistogamie ist beobachtet (Kuhn). Chodat (R£vision et eritiques des Polygala suisses. Bull. d. trav. de la Soc. Bot. de Gen®ve 1890) ist der Ansicht, dass sämtliche Schweizer Polygala- Arten der Selbstbestäubung fähig sind. Als solche werden genannt: P. vul- garisL., P. comosa Schk., P. amara Jacq., P. calcarea Schz,, P. nicae- ensis Risso, P. depressa W.,P. alpina Long. et Perr., P, Chamae- buxus L. 360. P. comosa Schk. [Hildebrand, Bot. Ztg. 1867, S. 281; H. M,, Befr. 8. 156—157; Weit. Beob. II. S. 213; Alpenbl. S. 169; Kirchner, Flora S. 353—354; Schulz, Beitr. IL. S. 18—19.] — Als Anflugstelle werden ausgezackte Vorsprünge des unteren Blumenkronblattes benutzt. Dasselbe hat auf seiner Oberseite eine zweiklappige Tasche, welche die Antheren und das löffel- artige Griffelende umschliesst. Hinter der löffelartigen Erweiterung des Griffels liegt als eine hakige, klebrige Hervorragung die Narbe. Die Antheren liegen so über dem Griffellöffel, dass der Pollen bei ihrem Aufspringen in den letzteren fallen muss. Hier wird der Blütenstaub aufbewahrt, während die Staubblätter einschrumpfen. Ein zu dem im Blütengrunde abgesonderten Honig vordringender Insektenrüssel muss also zuerst die mit Pollen gefüllte Höhle, alsdann die Narbe streifen, doch findet auf diese Weise keine Selbstbestäubung statt, sondern erst, wenn der Insektenrüssel sich an der Narbe mit Klebstoff beschmiert hat, bleibt Polygalaceae. .151 beim Zurückziehen des Kopfes Pollen an ihm haften, der beim Besuch einer zweiten Blüte auf die Narbe gelegt wird. Bei ausbleibendem Insektenbesuche krümmt sich, nach Hildebrand, der Narbenhöcker so weit gegen den mit Pollen gefüllten Löffel, dass spontane Selbstbestäubung stattfindet; nach Schulz tritt diese Narbenkrümmung nur ausnahmsweise ein, doch kann der Pollen Fig. 41. Polygala comosa Schk. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte von der Seite gesehen. (Statt wagerecht ist sie senkrecht gestellt.) s Kelchblatt. s’ eines der beiden seitlichen, der Anlockung dienenden Kelchblätter. p Kronblatt. p’ das untere Kronblatt, dessen fingerförmige Anhänge den anfliegenden Insekten zum Anklammern dienen. 2, Blüte von unten gesehen. 3. Unteres Kronblatt nebst den inneren Organen, von oben gesehen. a Antheren. s (st) Stigma (mit Klebstoff). 2 löffelförmiges Griffelende, welches den Pollen der benachbarten Antheren aufnimmt. £. Stempel gerade von oben gesehen (st Narbe, ! Löffel). 5. Derselbe schräg von oben gesehen. (Wie vor.) 6. Derselbe von der Seite ge- sehen. (Wie vor.) 7, Das untere Kronblatt einer dem Aufblühen nahen Blüte, in der Mitte zerspalten und so die eingeschlossenen Antheren (a) zeigend. &. Antheren zusammenhängend, 9. Eine geöffnete Anthere. po Pollenkörner. trotzdem mit der klebrigen Narbenfläche in Berührung kommen. Nach letzterem findet Selbstbestäubung schon häufig beim Beginn des Blühens statt, indem der Pollen so reichlich aus den Antheren in das löffelförmige Ende des Griffels austritt, dass dieser bis zur Höhe der Narbenplatte damit angefüllt wird, ein in die Blüte eindringender Insektenrüssel den Pollen also auf die dicht hinter dem Löffel befindliche Narbenplatte schieben muss. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 3 Falter; Buddeberg in Nassau; A.Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 2 ; 2. A. fulvago Chr. 9 ; 3. Eucera longicornis L. /. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Lycaena sp. Sämtlich sgd. 361. P. vulgaris L. [Hildebrand a. a. O.; H. M., Befr. S. 157; Weit. Beob. II. S. 213; Kirchner, Flora $S. 354; Schulz, a.a.O.; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 241—246; Knuth, Ndfr. Ins. S. 35.]— Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich (!); A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. (!, 1); 2. Bombus lapidarius ].. (!, 1); 3. B. terrester L. (!, 1); a) Geometrae: 4. Odezia chaerophyllataL. (1). B. Lepidoptera: b) Rhopalocera: 5. Polyom- matus hippotho& L. (1). C. Diptera: Empidae: 6. Empis livida L. (1). Sämtlich sgd. In den Pyrenäen beobachtete Mae Leod eine honigsaugende Hummel und eine Faltenwespe (zu saugen versuchend). 152 Polygalaceae. 362. P. amara L. Die Blüteneinriehtung stimmt gleichfalls mit der- jenigen von P. comosa überein. Die Blüten der Form austriaca Koch sind, nach Kirchner, in allen Teilen kleiner. 2 In sehr vielen Fällen vermochte Schulz (Beitr. II. S. 19) die von Hildebrand beschriebene, gegen Ende der Blütezeit eintretende Auswärts- krümmung des Narbenfortsatzes — nach dem löffelförmigen Fortsatze zu — nicht wahrzunehmen. 363. P. ealearea Schulz. In den Pyrenäen sah Mac Leod einen Falter (sgd.) als Besucher. | : - 364. P. Chamaebuxus L. [Hildebrand a. a. O.; H. M., Alpen- blumen S. 165—168.] — Die zuerst von Hildebrand beschriebene Fig. 42. Polygala Chamaebujxus L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte von der Seite gesehen. (Nat. Gr.) .B. Blüte gerade von vorn gesehen (2'!/2:1). C Blüte nach Entfernung der beiden als Fahne dienenden Kelchblätter, von der Seite gesehen, D. Dieselben von oben gesehen. E. Dieselben von unten gesehen. (3:1.) F. Die beiden linken Blumenblätter, (2!/2:1). @. Knospe nach Entfernung der Kelchblätter. (5'/2: 1.) H Fertige Blüte im Längsdurchschnitt. (5'/g:1.) .J. Blütengrund nach Entfernung des oberen Kelchblattes gerade von oben gesehen. (7:1.) s' oberes, s? seitliches, s® unteres Kelchblatt. p' unteres, p? seitliches, p® oberes Kronblatt. 5 Becher des Griffel. e Blüteneingang. kl Narben- klebstoff. po Pollen. ov Fruchtknoten. gr Griftel. sch Schiftehen mit Scharnier (2). Einrichtung der (nach Kerner pflaumenduftenden) Blüten hat eine gewisse Ähnlichkeit mit derjenigen gewisser Papilionaceen (Lotus). In beiden ver- laufen Staubblätter und Griffel im unteren Teile der wagerecht liegenden Blüte und biegen sich an dem freien Ende nach oben. Antheren und Narbe liegen in einem seitlich zusammengedrückten, nur oben sich öffnenden Behälter . der drei unteren Kronblätter Polygalaceae. 153 (Schiffehen), welches von den besuchenden Insekten niedergedrückt wird, wobei nieht die Antheren selbst, sondern ein Teil des bereits im Knospenzustande in den Behälter entleerten Pollens dem Insekt an den Leib gedrückt wird. Dabei wird auch die Narbe der Unterseite der Biene angedrückt, doch wird sie vielleicht erst durch die Reibung empfängnisfähig oder der eigene Pollen ist wirkungslos oder seine Wirkung wird durch den fremden überholt, so dass Fremdbestäubung erfolgt. rn Als Besucher sind von Müller in den Alpen teils saugende, teils den Honig durch Einbruch gewinnende Hummeln (5), sowie 3 saugende, aber für die Blumen unnütze Falter beobachtet; Dalla Torre und ebenso Schletterer beobachteten in Tirol Bombus silvarum L. © 8; Hoffer (Kosmos II.) in den Voralpen (Steiermark) als Besucher besonders folgende Apiden: 1. Anthophora pilipes F.; 2. Anthrena fulva Schrank; 3. Apis melli- fica L.; 4. Bombus agrorum F.; 5. B. hortorum L.; 6.B. lapidarius L.; 7. B. mastrucatus Gerst.; 8. B. pomorum Pz.; 9. B. pratorum L.; 10. B. rajellus K.; 11. B. silvarum L,; 12. B. soroönsis F.; 13. B. terrester L.; 14. Osmia bicolor Schrk.; 15. O. cornuta Latr. Von diesen rauben B. mastrucatus und terrester den Honig durch Einbruch. Die von diesen gebissenen Löcher benutzen Apis, Bombus pratorum und B. soro@nsis, um Honig zu stehlen. Rieca fand 95 %o dc Blüten ag auch Schulz sah bei Bozen | vielfach erbrochene Blüten. 365. P. serpyllacea Weihe (P. depressa W ender.) sah Mac Leod in - Flandern von Bombus agrorum und hortorum (B. Jaarb. VI. S. 246) besucht. 366. P. alpestris Rehb. |H. M., Alpenblumen S. 168, 169.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von P. comosa ziemlich überein, doch fin- det durch die Verwachsung auch eine gewisse Ähnlich- keit mit derjenigen von P. Chamaebuxus statt. Als Besucher sah Mül- ler in den Alpen ausschliess- ” % k lich u (4 Arten) . Fig. 43. Polygala alpestris Rchb. - P. myrtifolia (Nach Herm. Müller.) 1. stimmt, nach Delpino 4, Blüte von unten gesehen, (7:1.) B. Dieselbe von vorn, (Ult. os. S. 185 — 187), stärker vergrössert. e Blüteneingang. in ihrer Blüteneinrichtung mit derjenigen einiger Papilionaceen (Lathyrus, Phaseolus) überein und. wird auch auf dieselbe Weise und von derselben Biene (Xylocopa violacea L.) be- fruchtet. 15. Familie Silenaceae DC. Knuth, Grundriss S. 29, 30. Die Blüten sind häufig gross und von lebhafter Färbung; die Augenfälligkeit wird erhöht durch den oft reich verzweigten Blütenstand. In der Einzelblüte werden 154 Silenaceae. die meist langbenagelten Blumenkronblätter durch den verwachsenblättrigen Kelch so zusammengehalten, dass eine mehr oder minder lange Röhre entsteht, die häufig noch durch ein Krönchen (Ligula) verlängert wird.” Der im Blütengrunde abgesonderte Honig oder die dort erbohrbaren Säfte sind daher meist nur lang- rüsseligen Insekten zugänglich, so dass viele Silenaceen Falterblumen sind und zwar die rotblühenden Tagfalter- und die weissblühenden Nachtfalter- oder Schwärmerblumen. Einzelne sind allerdings auch so weit und kurzröhrig (Tunica prolifera, Gypsophila), dass der Nektar selbst Käfern und kurzrüsseligen Fliegen zu- gänglich ist. Eine Art (Silene Otites Sm.) ist vorwiegend windblütig. Von den meist 10 Staubblättern entwickeln sich fast immer die fünf des äusseren Kreises zuerst, die des inneren zuletzt. Erst nach dem Abblühen der Staub- blätter entfaltet die Narbe ihre Papillen, so dass viele Blumen ausgeprägt pro- tandrisch sind. Selten sind sie homogam (Tunica prolifera). Einige schwanken zwischen Protandrie und Homogamie. In verschiedenen Gegenden verhalten sich einzelne Arten verschieden. Bei manchen Arten kommen neben den Zwitterblumen auch rein weibliche vor, andere sind zweihäusig, die weiblichen Blüten meist ein wenig kleiner als die männlichen und diese wieder kleiner als die zweigeschlechtigen. Auch in den Zwitterblüten sind hin und wieder einzelne Staubblätter verschwunden. Zahlreiche Arten sind gynodiöcisch, gynomonöecisch, androdiöcisch oder andromonöeisch, z. B.: Gypsophila repens L.: gynodiöcisch, seltener gynomonöcisch (Ludwig). G. fastigiata L.: gd. und gm. (Schulz). Tunica saxifraga Scop.: gd. (Breitenbach), selten gm. T. prolifera Scop: gd. und gm. (Schulz). Dianthus Seguieri Vill.: gd., selten gm. (Schulz). . eaesius Sm.: gd. (Kirchner). deltoides L.: gd. (Schulz). . Armeria L.: gd. und gm. (Kirchner), Carthusianorum L.: gd., selten gm. (Schulz). atrorubens All, D. superbus L.,, D. monspessulanus L, D. silvestris Wulf wie vorige. ' - Saponaria offieinalis L.: gd., selten gm. (Schulz). S. oeymoides L.: gd. und gm., selten ad. und am., auch trimonöcisch (Hildebrand). Vaccaria parviflora Mnch.: gd., selten gm. (Schulz). Cueubalus baceifer L.: gd. und gm. (Schulz). Silene Armeria L.: gd. (Breitenbach). S. nutans L.: gm, gd., am. ad. (Schulz). S. Otites Sm.: diöeisch, selten ad. (Knuth). S. inflata Sm.: gm., gd., am. ad. (Schulz, Magnus, Knuth u. a.), SOSSSD S. saxifraga L.: am. und gm. (Lalanne). S. noctiflora L.: gm. (Mae Leod), gd. und am. (Schulz). S. diehotoma Ehrh.: gd. (Warming, Kirchner). Silenacene. 155 Viscaria vulgaris Roehl.: gm., gd., selten ad. und am. (Schulz). Coronaria flos cueuli A.Br.: gd., gm., selten ad. und am, (Schulz). C. tomentosa A.Br.: gd., selten gm. (Schulz). Agrostemma Githago L.: gd., selten gm. (Schulz). Melandryum rubrum Gceke.: triöcisch, selten gm. oder am. (Schulz). M. album Geke.: diöeisch. 93. Gypsophila L. Protandrische Blumen, meist mit verborgenem Nektar, der von einem fleischigen, aus den verdickten Staubfadenwurzeln gebildeten Ringe abgesondert wird. 368. G. paniculata L. [H. M., Befr. S. 187; Weit. Beob. II. S. 230.] — Zahlreiche Blüten sind auf einem Stocke vereinigt, so dass die Pflanze trotz der Kleinheit der Einzelblüten recht augenfällig wird. Letztere erreichen nämlich nur einen Durchmesser von 4—5 mm und bilden ein Glöckchen von 2!/eg mm Tiefe. Im Grunde desselben wird der Nektar von einem grünen, fleischigen Ringe abgesondert; er ist daher auch Insekten mit sehr kur- zem Rüssel leicht zugäng- lich. Zuerst entwickeln sich die Antheren der fünf mit den Kronblättern abwech- selnden Staubblätter, dann un en Fig. 44. Gypsophila gig L. (Nach Herm. Blüte hervor, indem sie 1. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. 2, Blüte im sichden Blumenblättern zu- zweiten (weiblichen) Zustande. a Antheren,. st Narbe. neigen, und bedecken be- suchende Insekten mit Pollen. Nach dem Verblühen biegen sich die Staubblätter ganz nach aussen und unten, während die bisher einwärts gebogenen Griffel sich strecken und nun ebenfalls divergierend aus der Blüte hervortreten und durch die von Blüte zu Blüte eilenden, zahlreichen Besucher belegt werden. Als Besucher beobachtete Herm.Müller: A.Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Lucilia silvarum Mg., sgd.: 3. Miltogramma sp., sgd.; 4. Mosillus arcuatus Latr., sgd.; 5. Onesia floralis R.-D., sgd.; 6. Pyrellia cadaverina L., sgd.; 7. Sarcophaga carnaria L., sgd. b) Syrphidae: 8. Ascia podagrica F., sgd. und pfd; 9. Eristalis aeneus Scop., w.v.; 10. E. arbustorum L., w.v.; 11. E. nemorum L., w. v.; 12. Melithrep- tus pietus Mg., w. v.; 13. M. taeniatus Mg., w. v.; 14. Syritta pipiens L., zahlreich, w. v.; 15. Syrphus balteatus Deg., w. v. c) Tabanidae: 16. Chrysops caecutiens L., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 17. Prosopis armillata Nyl. © 5, sgd.; 18. P. brevi- eornis Nyl. 5, sgd.; 19. P. communis Nyl. 9, sgd.; 20. Sphecodes ephippium L. 5‘, sgd. b) Evaniadae: 21. Gasteruption jaculator F., sgd. c) Formieidae: mehrere Arten. d) Sphegidae: 22. Oxybelus 14 notatus Jur. © „', sgd.; 23. O. uniglumis L., sgd. e) Vespidae: 24. Odynerus parietum L., sgd.; 25. O. quadrifaseiatus F., sgd. 156 Silenaceae. 369. G. muralis L. In den fleischfarbigen, mit roten Adern versehenen Blüten, deren Durchmesser etwa 5 mm beträgt, entwickeln ‚sich, nach Kirchner (Flora S. 242), gleichfalls zuerst die Antheren der 5 äusseren, dann die der 5 inneren Staubblätter, indem die Staubfäden sich soweit strecken, dass die Staub- beutel aus dem Blüteneingange hervortreten. Sind die Antheren verstäubt, so biegen sich die Staubfäden so weit nach aussen, dass die nunmehr aus der Blüte hervortretenden, divergierenden Griffel nicht von den Antheren berührt werden können und somit spontane Selbstbestäubung verhindert ist. In diesem zweiten (weiblichen) Zustande rollen sich die bis dahin flach ausgebreiteten Kronblätter der Länge nach etwas zusammen, so dass die Blüten jetzt weniger augenfällig sind als im ersten (männlichen) Zustande, mithin in diesem eher von den Insekten bemerkt und besucht werden. 370. G. fastigiata L. Ausser protandrischen Zwitterblüten beobachtete Schulz (Beitr. II. S. 180) am Kyffhäuser gynomonöeische und gynodiöcische Pflanzen. Der Pollen ist, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37), weiss, rundlich-polyedrisch, zart papillös, 30—37 u diam. | Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: H yme- noptera: Apidae: Prosopis communis Nyl. 9, sgd. 371. 6. repens L. [H. M., Alpenbl. S. 191, 192; Karen Pflanzen- leben IL; Ludwig, Bot. Centr. 1888; Schulz, Beitr. II. S. 19, 20). — Der Fig. 45. Gypsophila repens L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im Anfange des ersten (männlichen) Zustandes. B. Blüte am Ende desselben Zu- standes. C. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. a Antheren, st Narbe. n Nektarium. Durchmesser der schwach bis ausgeprägt protandrischen, rosenrötlichen Blumen ist zwar kaum 10 mm, doch tritt die Pflanze an steinigen Abhängen in den Alpen zu grösseren Rasen zusammen, so dass sie sehr augenfällig wird. Die Nektarabsonderung ist sehr reichlich, Es findet daher bei günstiger Witterung auch ausgedehnter Insektenbesuch statt, durch den Kreuzung herbeigeführt wird. Bleibt Insektenbesuch aus, so tritt an weniger günstigen Standorten spontane Selbstbestäubung ein. Ludwig beobachtete auch BIER seltener Gyno- monöcie. Als Besucher bechatikkete H. Müller in den Alpen besonders Fliegen ‚(14 Arten), einige Hummeln (2) und Falter (5); A. Schulz bemerkte in Tirol Silenacene. 157 | einen ähnlichen Besucherkreis, nämlich Fliegen, Bienen, Falter und auch noch einzelne Käfer. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Biene, 13 Fliegen als Besucher. (Bot. Jaarb. III. S. 375, 376.) 372. G. perfoliata L. L,oew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L..; 2. Syritta pipiens L. als Besucher. 373. 6. elegans Bilb. ist protandrisch und selbstfertil. (Comes, IE ind.) 94. Tunica Scop. Protandrische oder homogame Blumen mit verborgenem Honig. Zuweilen Gynodiöcie, selten Gynomonöcie. 374. T. saxifraga Scop. Nach Schulz (Beitr. II. S. 20, 21) ist die - Grösse der Zwitterblüten sehr veränderlich: ihr Durchmesser schwankt zwischen 6 und 10 mm, ihre Tiefe zwischen 4 und 5!/a mm. Zuerst entwickeln sich wieder die 5 äusseren, dann die 5 inneren Staubblätter, endlich die Narbe, und zwar letztere so spät, dass Selbstbestäubung fast gänzlich ausgeschlossen ist. Ausser den Zwitterblüten kommen, wie schon Breitenbach (Kosmos 1884) erwähnt, rein weibliche Blumen vor, deren Grösse in den botanischen Gärten zu Marburg und Göttingen gleichfalls sehr variabel ist. Die Nektarabsonderung ist eine sehr reichliche. Als Besucher beobachtete Schulz bei Bozen zahlreiche Fliegen (30 Arten), kleinere Bienen (etwa ebensoviele) und Schmetterlinge, sowie einzelne Käfer. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin die Biene Halictus minutissi- mus K. 5, sgd.; Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthrena nana K.; 2. A. par- vula K.; 3. Halietus morio F. 37. T. prolifera Seop. (Dianthus prolifer L.) [Schulz, Beitr. II. S. 21; Kerner, Pflanzenleben II.] — Auch diese Pflanze ist, nach Schulz, wie die vorige gynodiöeisch und gynomonöeisch. Die Zwitterblüten sind homogam (bei Halle und bei Bozen), so dass spontane Selbstbestäubung regelmässig erfolgt. Diese ist allein. von Bedeutung, da die kleinen, wenig augenfälligen und wenig honigbereitenden Blumen nur spärlich von Insekten (vereinzelten saugenden Tag- faltern und pollenfressenden Fliegen) besucht werden. Auch ist die Blüten- dauer, nach Kerner, nur eine geringe (2 Tage), und zwar sind die Blumen nur von morgens 8 Uhr bis mittags 1 Uhr geöffnet. 95. Dianthus L. Meist grosse, oft schön gefärbte, protandrische Blumen, deren Kronblätter plötzlich in einen langen, mit Flügelleisten versehenen Nagel verschmälert sind. Durch den meist mit begrannten, derben, gegen Hummeleinbruch schützenden Hochblättern (Kelchschuppen) umgebenen Kelch werden die Nägel der Kron- blätter zu einer langen Röhre zusammengehalten, in deren Grunde der Nektar abgesondert und geborgen wird. Die Länge und Enge der Röhre ist meist eine solche, dass der Honig nur Faltern, zuweilen nur den langrüsseligsten (Schwärmern) 158 Silenaceae. zugänglich ist. Die Blumen gehören daher zur Klasse F, — Viele Arten sind gynomonöcisch oder gynodiöcisch. 376. D. deltoides L., eine protandrische Tagfalterblume. [H.M., Befr. S. 185, 186; Weit. Beob. II. S. 230; Kirchner, Flora S. 244; Knuth, Bijdragen.] —- Die untersten Enden der Staubblätter sind, nach Herm. Müllers Darstellung, mit den Kronblättern zu einem Ringe verwachsen, der den Frucht- knotenstiel umschliesst und an der Innenseite Nektar aussondert. Zu diesem führt nur ein enger, 12—14 mm langer Zugang, da die Kelchröhre eine solche Länge besitzt und dabei nur 2 mm Durchmesser hat. Beim Beginn des Blühens Fig. 46. Dianthus deltoides L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte im ersten (männlichen) Zustande gerade von oben gesehen. Fünf Staubblätter mit pollenbedeckten Antheren ragen aus der Blüte hervor, zwei mit noch geschlossenen Antheren stehen im Blüteneingange. 2. Stempel am Ende des ersten Blütenzustandes. Alle 10 Antheren sind bereits aufgesprungen, die beiden Griffel sind noch zusammengedreht.. 3. Derselbe nebst den Wurzeln der Staub- und Kronblätter (stärker vergrössert). «a Honigdrüse. ce Kronblätter, b Staubfäden. 4. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande, nach Entfernung der Kronblätter, von der Seite gesehen. Die meisten Antheren sind abgefallen, die Griffel haben sich getrennt. 5. Stempel derselben Blüte. Die getrennten Griffel haben ihre schraubenförmige Gestalt bei- behalten, so dass nach allen Seiten hin Narbenpapillen stehen. wird dieser Zugang durch die eingeschlossenen 5 inneren Staubblätter so verengt, dass er nur für einen Schmetterlingsrüssel passierbar ist. Der Zugang zum Nektar wird durch ein Saftmal auf den rosenroten Kronblättern angedeutet, deren weisslich gefärbte Mitte von einem purpurroten, mit weisslichen Punkten umgebenen Ringe umzogen ist. Von den 10 Staubblättern strecken sich zunächst die 5 äusseren so, dass ihre aufgesprungenen Antheren aus der Blumenkronröhre hervorragen; nach ihrem Verblühen folgen die anderen 5, und nach deren Ver- stäubung strecken sich die beiden bis dahin zusammengedreht in der Kronröhre verborgenen Griffel so, dass ihre narbentragenden Enden aus der Blüte hervor- ragen und dadurch den Blüteneingang beherrschen. Indem sie sich auseinander- breiten, bleiben sie schraubig gedreht, so dass nun ein Schmetterlingsrüssel, von welcher Seite er auch kommen mag, unfehlbar einen Teil der Narbenpapillen berühren und, falls der Falter von einer jüngeren Blüte kam, Fremdbestäubung bewirken muss. Als Besucher sahen Herm. Müller (1) in Westfalen und ich (!) in Schleswig- Holstein: Lepidoptera: a) Bombyees: 1. Gnophria quadra L., sgd. (?) (1). b) Tineidae: Silenaceae., 159 2. Nemotois metallieus Poda (1). c) Rhopalocera: 3. Hesperia lineola O., sgd., sehr häufig (1); 4. H. thaumas Hfn., sgd. (1); 5. Lycaena icarus Rott., sgd. (!, 1); 6. Pieris napi L., sgd. (1); 7. P. rapae L., sgd. (1); 8. P. sp., sgd. (!); 9. Polyommatus phlaeas L,, sgd. (!); 10. Rhodocera rhamni L.; sgd. (!); 11. Epinephele janira L. (1). Als unnützen Blumenbesucher bemerkte ich in Thüringen die kleine Biene Halietus morio F. 9, vergebl. zu saugen versuchend, dann psd. Loe w beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 35): A. Diptera: Syrphidae: 1. Volu- cella bombylans L., zu saugen versuchend. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Argynnis pandora S. V., sgd.; 3. Pieris brassicae L.; 4. Rhodocera rhamni L., sgd. 377. D. superbus L., eine protandrische Tagschwärmerblume. [Sprengel, S. 248; H. M. Alpenbl. S. 202—204.] — Die Einrichtung der duftenden, mit zierlich zerschlitzten Kronblättern geschmückten, roten Blumen stimmt, mit derjenigen der vorigen Art überein, doch ist die Bergung des Honigs eine so tiefe (20-—25 mm) und der Zugang zu demselben so eng, dass selbst Tag- Fig. 47. Dianthus superbus L. (Nach Herm. Müller.) A. Zweigeschlechtige Blüte im ersten (männlichen) Zustande, gerade von oben gesehen. (Nat. Gr.) B. Staub- und Fruchtblätter in demselben Zustande, von der Seite gesehen. (. Die- selbe im zweiten (weiblichen) Zustande. (2:1.) D. Geschlechtsorgane einer rein weiblichen Blüte, 8 Staubblätter mit winzigen Antherenresten sind nur so lang wie der Fruchtknoten, 2 Staubblätter ohne jegliche Antheren sind doppelt so lang. falter nicht zu ihm gelangen können, sondern nur Tagschwärmer (Maero- glossa-Arten). Auch hier ist Selbstbestäubung ausgeschlossen. Ausser den zwit- terigen Blüten sind selten auch weibliche beobachtet, die jedoch kleiner als erstere sind. — Nach Schulz besitzt auch die im Riesengebirge vorkommende gross- blütige Form grandiflora Tausch viel kleinere weibliche Blüten. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) konnte bei Ruppin folgende Formen unterscheiden: 1. Grossblütige Form. Kronendurchmesser etwa 6 cm, Filamente der Staubblätter stets sämtlich ausgebildet, nur ein grösserer oder kleinerer Teil der Antheren abortierend und bräunlich. 2. Mittelblütige Form. Kronendurchmesser etwa 4 em, sämtliche Staub- blätter ausgebildet, daher sämtliche Blüten zwitterig. — Häufig tritt Nr. 1 auch mit einzelnen mittelgrossen zwitterigen Blüten auf. 160 Silenaceae, Beiderlei Blüten sehr stark protandrisch, die Staubblätter entwickeln sich nach und nach und ragen zuletzt weit aus der etwa 23—25 mm langen Kelch- röhre heraus. Die Antheren sind weisslich, intrors und führen nach dem Ver- stäuben des Pollens eine Drehung von 90° aus, so dass die fast flach ausge- breiteten Fächer rechtwinkelig zum Staubfaden gestellt sind. Pollen weiss, dode- kaödrisch, warzig, durchschnittlich 50 « diam. messend. 3. Kleinblütige Form. Kronendurehmesser nur etwa 3 cm und sämtliche Staubblätter bis auf kleine Rudimente am Grunde der Kelchröhre fehlschlagend, daher diese. Blüten weiblich. Diese weiblichen Stöcke sind bei Ruppin selten. Die zerschlitzte Platte sämtlicher Blüten ist entweder hell- bis dunkel- violett oder rein weiss; im ersteren Falle ist der am Grunde der Platte befind- liche Fleck schmutzig grün und mit langen purpurnen Haaren besetzt, während die übrigen Teile der Platte mit sehr kurzen violetten Härchen bedeckt sind; im letzteren Falle erscheint der erwähnte Fleck an der Basis der Platte schön hellgrün und ist mit ungefärbten, hyalinen Haaren, ebenso wie der übrige Teil der Platte bedeckt. Auffallend ist hierbei noch, dass diese weissblütigen Indi- viduen sich von daneben wachsenden dunkelblütigen Exemplaren schon von weitem durch die bleichgrüne Färbung ihrer Stengel, Äste, Blätter und Kelche auszeichnen. (Warnstorf.) | 378. D. Armeria L. [Kirchner, Flora S. 245; Schulz, Beitr. II. S.21.] — Wenn, nach Kirchner, die Blüteneinrichtung im wesentlichen auch mit derjenigen von D. deltoides übereinstimmt, so ist doch wegen der Unschein- barkeit der, Blumen spontane Selbstbestäubung möglich, indem die Griffel schon entwickelt sind, wenn die Antheren der äusseren Staubblätter noch mit Pollen versehen sind. Die Blumenkrone ist hochrot mit helleren Punkten; ihr Durch- messer beträgt 13 mm, ihre Röhre ist 15 mm lang und kaum 2 mm weit. Ausser den Zwitterblüten giebt es Blumen, in denen ein Staubblattkreis ver- kümmert ist. Ausserdem kommen rein weibliche Blumen vor, in welchen die gelben Antheren in der Kronröhre eingeschlossen bleiben und sich nicht öffnen. Die Pflanze ist also gynodiöeisch und gynomonöeisch. Der Insektenbesuch ist nach Beobachtungen von A. Schulz nur ein sehr spärlicher; es wurde nur ein Falter (Vanessa urticae) gesehen. - 379. D. Carthusianorum L., eine protandrische Tagfalterblume. [Sprengel, S. 250, 251; H. M., Befr. 8. 186, 187; Weit. Beob. H. S. 230; Schulz, Beitr. I. S. 5; Knuth, Ndfr. Ins.-S. 36—37, 150—151; Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von D. deltoides überein. Ausser den Zwitterblüten kommen auch weibliche Blumen vor; die Pflanze ist gynodiöcisch, seltener gynomonöeisch. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37) unterschied bei Ruppin grosse und kleine Blüten. Erstere sind androdynamisch-protandrisch. Antheren zur Zeit der Pollenreife die Griffel weit überragend, lila. Pollen gross, rund, zart netzig- warzig, 44—50 ıı diam. Kleinere Blüten unvollkommen zwittrig. Staubgefässe zur Zeit der Narbenreife viel kürzer als die Griffel, mit kleineren gelblichen Antheren, ihre Pollenzellen polyedrisch, höchstens bis 31 w. diam., papillös. Silenaceae, 161 Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln Falter, sowie als unbe- rufene Gäste kleine Bienen, sowie einzelne Fliegen, Käfer und Schrecken. Herm. Müller (1) und ich (!) beobachteten in Mitteldeutschland folgende Be- sucher: Lepidoptera: a) Noetuae: 1. Plusia gamma L. (!, 1), häufig, sgd. b) Rhopalocera: 2. Coenonympha arcania L. (1), sgd.; 3. Colias hyale L. (!); 4. Hesperia sp. (1), wieder- holt; 5. H. lineola O. (1), sgd., sehr häufig; 6. H. silvanus Esp. (1), w. v.; 7. Melanargia galathea L. (1), sgd.; 8. Polyommatus phlaeas L. (!, 1); 9. Rhodocera rhamni L. (!, 1), zahlreich; 10. Syrichthus malvae L. (1), sgd., häufig. ce) Sphinges: 11. Macroglossa stellatarum L.-41); 12. Zygaena carniolica Scop. (1); 13. Z. lonicerae Esp. (1), sgd., häufig; 14. Z. pilosellae Esp. (!, 1), w. v.; 15. Z. trifolii Esp. (!), wie vor. Sämtl. sgd. Als unnütze Blumenbesucher bemerkte H. M. noch einige Käfer: Oedemera podagrariae L., Danacea pallipes Pz. und Spermophagus cardui Stev.; Rössler bemerkte bei Wiesbaden 2 saugende Falter: Ino geryon Hüb. und Dianthoecia compta F, Fig. 48. Dianthus Carthusianorum L. (Natürliche Grösse nach Entfernung von Kelch und 3 Blumenkronblättern, halbschematisch. Nach der Natur.) 1 a Zwei Staubblätter des äusseren Kreises, das eine mit Pollen, das andere bereits verblüht. a’ Zwei verschieden lange Staubblätter des inneren Kreises. s Narbe (unentwickelt). ce Zwei Blumenkronblätter. n Honigdrüsen,. 2 a Zwei verblühte Staubblätter des äusseren Kreises, a Zwei reife Staubblätter des inneren Kreises. 8, e, n wie in 1. 3 a und a’ verblühte Staubblätter des äusseren bez. inneren Kreises. s Entwickelte Narben. e und n wie in 1. 4 Form mit verkümmerten Staubblättern. 5 Blüte im ersten (männlichen) Zustande von oben. 6 Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande von oben. 380. D. chinensis L., eine protandrische Falterblume. H. Müller sah an Exemplaren in seinem Garten Nachtfalter (Plusia gamma L,, Agrotis pronuba L., Brotolomia meticulosa L.) als Besucher. 381. D. barbatusL., eine protandrische Tagfalterblume. [Sprengel, S. 251.] Als Besucher beobachtete ich in Gärten, sowohl auf der Insel Föhr als auch auf Helgoland Macroglossa stellatarum L.; auf letzterer Insel auch einige Tagfalter (Pieris brassicae L. und Vanessa urticae L.), sämtlich sgd. 382. D. silvestris Wulfen, eine protandrische Tagfalterblume, [H. M., Alpenblumen S. 204, 205; Schulz, Beitr. II. S. 22 und 23.] — Die duftenden, rosenfarbenen Blüten breiten sich zu einer Scheibe von 25—35 mm Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 11 162 Silenaceae. Durchmesser aus. Der Honig ist so tief (nach Schulz sogar 18—25 mm) ge- borgen, dass er an der Grenze der Erreichbarkeit für Tagfalter steht, indem, nach Müller, eine Rüssellänge von 18—20 mm erforderlich ist. Sonst stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von D. deltoides u. s. w. überein. Als Be- sucher ist Macroglossa stellatarum L. sowohl von Müller- im Suldenthal als auch von Schulz bei Bozen beobachtet. Die Pflanze ist nach letzterem auch gynodiöcisch, seltener gynomonöeisch. 383. D. atrorubens All., eine protandrische Tagfalterblume. Die dunkelroten Kronblätter sind mit. dunkleren Haaren und Punkten versehen. Der Honig wird nach Müller 13—15, nach Schulz 10—17 mm tief geborgen, ist also vielen Tagfaltern zugänglich. Ausser ausgeprägt protandrischeu Zwitter- blüten beobachtete Schulz einzelne weibliche Blüten, und zwar Gynodiöcie, seltener Gynomonöcie. | AlsBesucher sah H. Müller in den Alpen Tagfalter (4 Arten saugend) und Zygaena minos W.V. (= Z. pilosellae Esp.) vergebens den Nektar zu erlangen suchend; A. Schulz (Beitr. II. S. 22) beobachtete in Tirol (bei Bozen) 2 Falterarten. | 384. D. arenarius L., eine protandrische Nachtschwärmer- blume (?). — Die Blüteneinrichtung ist von Kirchner (Beiträge S. 18) nach Gartenexemplaren beschrieben. Der Kelch ist 16mm lang und nur 21/.—3 mm weit. Er umschliesst die Nägel der weissen Kronblätter eng, die ihn noch um 9 mm überragen. Diese tiefe Bergung des Honigs und die weisse Blütenfarbe lassen den Schluss zu, dass die Blume von Naehtschwärmern befruchtet wird. Die Reihenfolge in der Entwiekelung der Staub- und Fruchtblätter ist die gewöhnliche. 385. D. monspessulanus L., eine Falterblume. — In den fleisch- farbigen oder weissen Blumen, deren Durchmesser zwischen 25 und 35 mm schwankt, wird nach Schulz (Beitr. II. S. 23), der Nektar 14—25 mm tief geborgen. Die Entwickelungsfolge der Staub- und Fruchtblätter ist dieselbe wie bei den übrigen Arten. Als Besucher beobachteten A. Schulz (bei Bozen) und auch G. E. Mattei (I lepidotteri e la dicogamia, 1888. S. 16) Macroglossa stellatarum L., dessen 25—28 mm langer Rüssel den Nektar bequem auszu- saugen vermag. In den Pyrenäen (B. Jaarb. IIL S. 377) beobachtete Mac Leod den normalen Besucher nicht, sondern nur einen Blumenkäfer. — Bei Bozen beobachtet Sehulz auch weibliche Blüten, deren Durchmesser auf 8 mm herabsinken kann. 386. D. Caryophyllus L. ist nach Darwin selbststeril. 387. D. negleetus Loisl. Die Blüten sind, nach Kerner, zwar pro- tandrisch, doch ist gegen Ende der Blütezeit spontane Selbstbestäubung möglich. Sie sind vormittags und nachmittags zwischen 6 und 7 Uhr geöffnet. 388. D. glacialis L. Nach Kerner ist in den anfangs protandrischen Blumen später spontane Selbstbestäubung möglich. Die Pflanze ist auch gynodiöcisch. | 389. D. caesius Sm. Die Einrichtung der rosa gefärbten, stark nach Nelken duftenden Blüten stimmt, nach Kirchner (Beitr. S. 17, 18), ganz mit derjenigen von D. silvestris überein. Ausser den protandrischen Zwitterblüten Silenaceae. 163 kommen (bei Überlingen) auf besonderen Stöcken weibliche Blüten von derselben Grösse wie erstere vor, 390. D. Seguieri Villars. Ausser den protandrischen Zwitterblüten beob- achtete Schulz weibliche Blüten, die mit ersteren auf demselben Stocke oder auf verschiedenen auftraten. 391. D. plumarius L. [Knuth, Weit. Beob. S. 231] sah ich in Gärten auf der Insel Föhr von Bombus hortorum L. 2 (sed.) besucht. 96. Saponaria L. Ausgeprägt protandrische Falterblumen. Kronblätter plötzlich einen langen mit Flügelleisten versehenen Nagel verschmälert. Durch den etwas bauchigen, nicht von Hochblättern umgebenen Kelch werden die Nägel der Kronblätter zu einer langen, den Honig bergenden Röhre zusammengehalten, die nach oben noch durch ein am Grunde der Platte eines jeden Kronblattes befindliches, zweispitzes Krönchen verlängert wird. — Zuweilen Gynomonöcie und Gynodiöcie. 392. S. offieinalis L., eine protandrische Schwärmerblume, (Sprengel, S. 248; H.M., Befr. S. 187, 188; Weit. Beob. II. S.232; Mac Leod, Pyreneeönbl. S. 101; B. Jaarb. VI.S. 151—153; Kirchner, Flora 8.246; Knuth, Nordfr. Ins. S. 37, 38, 151; Schulz, Beitr. I. S. 6). — Die weissen oder hell- fleischfarbigen Kronblätter haben kein Saftmal; der Duft der Blumen tritt am Abend besonders stark auf. Der Nektar wird im Grunde der 18—21 mm langen Kelch- röhre ausgesondert und geborgen; dieselbe wird durch das Krönchen der Kronblätter noch um einige mm verlängert, so dass der Honig nur sehr langrüsseligen Schmetter- lingen erreichbar ist. Von den 10 Staubblättern kommen zuerst die 5 des äusseren Kreises aus der Blüte hervor und öffnen ihre Antheren über dem Blütenein- gange; nachdem sie den Pollen verloren haben, spreizen sie auseinander und machen den Blüteneingang für die inneren Staubblätter frei, nach deren Ver- stäuben die 2 Griffel hervorwachsen und ihre Narben in der Höhe auseinander- spreizen, die vorher die Antheren inne gehabt hatten. Selbstbestäubung ist daher ausgeschlossen. Die Pflanze ist auch gynodiöcisch, seltener gynomonöeisch. Besucher und Befruchter sind in erster Linie Schwärmer (Sphinx und Macro- glossa). Herm. Müller sah Sphinx ligustri L., sgd.; ich in Kieler Gärten Macroglossa stellatarum L. Denselben Schwärmer beobachtete Mac Leod sehr zahlreich in den Pyre- näen, ebenso Sphinx convolvuli L.; ein einziger Windenschwärmer besuchte 29 Blumen in 2 Minuten. Kerner beobachtete Noktuiden aus den Gattungen Dianthoecia und Mamestra, Tagfalter können wegen der Kürze ihres Rüssels den Nektar nicht ausbeuten; so beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln Vanessa io L., vergeblich zu saugen versuchend. Ebenso vermochte die Honigbiene nicht Honig zu erlangen. Ausserdem sah ich dort pollenfressende Schwebfliegen und Lucilia caesar L. Buddeberg fand als unberufenen Gast eine kleine Biene (Halictus morio F. 9) psd. auf den Blüten. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus terrester L. ©, als Besucher wohl nur psd. 393. S. oeymoides L., eine protandrische Falterblume. Die Entwickelungsfolge der Staub- und Fruchtblätter ist, nach H. Müller (Alpen- blumen S. 200, 201), dieselbe wie bei den bisher betrachteten Silenaceen; spon- 1. 164 - Silenaceae. tane Selbstbestäubung ist ausnahmsweise im Notfalle möglich. Abweichend ist, dass sich jedes der fünf äusseren Staubblätter an seinem Grunde in einen fleischigen, rötlich gefärbten, wohl den Nektar absondernden Anhang erweitert. — Ausser den protandrischen Zwitterblumen finden sich auch rein weibliche und selten auch rein männliche Blüten: die Pflanze ist, nach Hildebrand (Geschl. S. 11), gynodiöcisch, gynomonöcisch, androdiöeisch, andromonöeisch, selbst trimonöceisch 8 = J > 2). Als Besucher und Befruchter beobachtete H. Müller in den Alpen zahl- reiche Schmetterlinge (mehr als 30 Arten), sowie einige nur mit Anstrengung zum Honig gelangende Hummeln (3 Arten) und Bombyliden (2 Arten); A. Schulz (Beitr. II. S. 24—26) beobachtete in Südtirol gleichfalls Schmetterlinge in über- wiegender Zahl. (35 Arten), einzelne saugende Humm eln und pollenfressende Fliegen. Recht häufig fand dieser Forscher die Blüten durch Bombus mastrucatus Gerst., seltener durch B. terrester L. am Kelch angebissen und so des Nektars beraubt. 97. Vaccaria Medicus. Protandrische bis homogame bis schwach protogynische Falterblumen. Kelch (zum Schutz gegen Einbruch durch Hummeln) bauchig, scharf fünfkantig, fast geflügelt, am Grunde ohne Hochblätter; Kronblätter genagelt, ohne Krönchen, mit Flügelleisten am Nagel. Zuweilen Gynomonöcie und Gynodiöcie. 394. V. parviflora Moench, eine Tagfalterblume. (Saponaria Vaccaria L.. [H. M,, Weit. Beob. II. $. 231, 232; Schulz, Beitr. II. S. 23, 24; Kirchner, Flora 8. 247.] — Nach H. Müller ist die bauchige Erweiterung des Kelches so stark, dass derselbe unter seiner Mitte 7 mm Durch- messer erreicht. Seine bauchig erweiterte Fläche faltet sich zwischen den scharf hervortretenden Längsrippen tief ein. Dadurch wird der Schutz gegen Raub- hummeln (z. B. Bombus terrester) wirksamer, da dieselben in den Falten nicht anzubeissen vermögen; und wenn sie die hervorstehenden Kanten anbeissen, können sie wohl kaum zum Honig gelangen. Durch die Falten werden ausserdem die Nägel der fleischfarbigen bis rosenroten Kronblätter eng zusammengehalten. Die Kelchröhre verengt sich oben, so dass sie durch die Kron-, Staub- und Frucht- blätter fast geschlossen wird und nur für einen Schmetterlingsrüssel zugänglich ist. Der Nektar wird im Grunde des Kelches 15—18 mm tief in geringer Menge abgesondert. Die Entwickelungsfolge der Staub- und Fruchtblätter ist zuweilen eine schwach protogynische, manchmal ist sie auch protandrisch, öfters sind die Blüten auch homogam. Spontane Selbstbestäubung ist immer möglich. Sie kommt nach Kerner durch Heranwachsen der Staubblätter zu stande. Auf solche ist die Blume wegen ihrer geringen Augenfälligkeit auch angewiesen, doch ist zu Anfang der Blütezeit Fremdbestäubung bei Insektenbesuch gesichert. Ausser den Zwitterblüten sind auch weibliche Blüten beobachtet; die Pflanze ist gynomonöeisch und gynodiöcisch. Als Besucher sah Schulz im östlichen Westfalen Schmetterlinge (Weisslinge, besonders Pieris brassicae L.). 98. Cucubalus Tourn. Der bauchig-glockige Kelch schliesst Einbruch durch Hummeln aus; Kron- blätter allmählich in den langen Nagel übergehend. Allinsenz 165 395. (. baceifer L. Nach Schulz (Beitr. II. S. 181) sind die Zwitter- blüten protandrisch. Ausser solchen kommen in geringer Zahl auch weibliche Blüten auf denselben oder auf verschiedenen Stöcken vor. 99. Silene L. Protandrische bis homogame bis protogynische Blumen, deren Nektar in schr verschiedener Weise geborgen ist. Der Kelch ist röhrig bis bauchig; in letzterem Falle bildet er ein Schutzmittel gegen den Einbruch honigraubender Hummeln. Die Kronblätter besitzen zuweilen ein Krönchen; sie sind langbe- nagelt, und zwar werden die Nägel durch den Kelch vielfach so fest zusammen- gehalten, dass der Zugang zu dem im Blütengrunde abgesonderten Nektar nur Faltern zugänglich ist, also zahlreiche Arten dieser Gattung zur Blumenklasse F gehören. Bei anderen Arten ist der Nektar auch langrüsseligen Bienen bequem zugänglich, so dass sie zur Blumenklasse H zu rechnen sind. Vielfach ist der Honig noch weniger geborgen, so dass dann die Blumen der Klasse B entsprechen, Eine Art (S. Otites) ist sogar der Bestäubung durch den Wind vorzugsweise angepasst. Häufig Gynomonöcie und Gynodiöcie. Nach Rohrbach (Monogr. d. Gatt. Silene, Leipzig 1868, S. 41-43) sind folgende Arten ausschliesslich der Selbstbestäubung unterworfen: S. antir- rhina L., S. apetala W., S. cerastoides L., S. clandestina Jacg, 8. gallica L., S. hirsuta L., S. inaperta L., S. longicaulis Pourr., S. tridentata Desf. Batalin beobachtete an EROE Silene-Arten kleistogame Blüten: S. vilipensa Knze., S. hirsuta Lag, S. gallicaL, S. cerastoides L, S. tridentata Desf., S. elandestina Jacgq., S. longicaulis Pourr,, S. apetala WS. inaperta L, S. antirrhina L. 396. S. inflata Smith (S. vulgaris Gcke.), eine protandrisch-triöci- sche Falter- und Hummelblume(£). [Axell, a.a.0.S.46; H.M,, Alpenbl. S,198, 199; Kerner, Pflanzenleben II.; Kirchner, Flora S. 248; A. Schulz, Beitr. I. S. 9, 10; Mac Leod, B. Jaarb. III. S. 374—375; VI. S. 154; Knuth, Ndfr. Ins. S.38, 39, 151; Weit. Beob. S. 231; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die weissen, zweilappigen Kronblätter besitzen kein Saftmal. Der Nektar ist 10— 12 mm tief geborgen, doch ist der Blüteneingang nicht allzu stark verengt, so dass auch ein Hummelrüssel in denselben einzudringen vermag. Die männlichen und die zweigeschlechtigen Blüten sind grossblumiger als die weiblichen; letztere und ‚die männlichen besitzen die Überreste des anderen Geschlechts. Die Zwitterblüten sind protandrisch und besitzen die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung. Der aufgeblasene Kelch erweist sich nicht immer als ein wirksames Schutzmittel gegen den Einbruch honigraubender Hummeln, da es Bombus terrester und ‚B. mastrucatus zuweilen (nicht immer, wie Mac Leod in den Pyrenäen beobachtete) gelingt, den Nektar durch in den Kelch gebissene Löcher zu rauben. Die Geschlechterverteilung ist, nach Schulz, bei dieser Art eine fünffache: es kommen rein zwittrige, rein männliche, rein weibliche, gynomonöcische und andromonöcische Pflanzen vor. Die Verteilung dieser Formen ist eine sehr ver- 166 Silenaceae. schiedene ; stellenweise scheinen die männlichen Stöcke ganz zu fehlen oder doch seltener zu sein als die weiblichen. Die Besucher und Befruchter sind teils saugende Schmetterlinge (meist Nacht- falter), teils saugende Hummeln. Ich sah auf den nordfriesischen Inseln 2 Falter (Plusia gamma L. und Epinephele janira L.) und 1 Hummel (Bombus lapidarius L.); Kerner beobachtete in Tirol Noktuiden (Dianthoecia und Mamestra); Loew in Nieder- schlesien (Beiträge S. 28): Bombus agrorum F. 9, sgd.; Rössler bei Wiesbaden den Falter Dianthoecia nana Rott.. sgd.; H. Müller in den Alpen Falter (2 Nacht- und 3 Tagfalter) und Hummeln (7 Arten); Mac Leod in den Pyrenäen 3 Hummelarten, eine Wespe, einen Bombylius (saugend auf der Blüte sitzend!), eine pollenfressende Fliege (Muscide), keinen Falter; Lindman auf dem Hardangerfjord eine Hummel, einen Falter und eine Fliege; Warnstorf sah in Brandenburg als nutzlose Besucher zahlreiche Ameisen. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 23) sind 1 Empide, zahl- reiche Museiden und Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 397. S. nutans L., eine protandrische Nachtfalterblume. [Sprengel, S.252; Ricca, Atti XIV.3; H. M., Alpenbl. 8.197, 198; Kerner, Pflanzenleben IL.; Schulz, Beitr. I. S. 6, 7; Kirchner, Flora S.248; Knuth, Ndfr. Ins. S. 40, 41.] — Die schmutzig weissen, saftmallosen, nachts hyaeinthen- artig duftenden Blumen bergen den Honig 13—14 mm tief. Sie entfalten nach Kerner (in Tirol) in drei auf einander folgenden Nächten ihre Staub- und Fruchtblätter. Die Zwitterblüten treten am häufigsten auf; sie sind ausgeprägt protandrisch: in der ersten Nacht entwickeln sich die Antheren des äusseren Staubblattkreises, in der zweiten die des inneren, in der dritten die Narben. Selbstbestäubung ist also ausgeschlossen. Am Tage sind die Blüten geschlossen und duftlos. Ausser den zweigeschlechtigen Blüten sind männliche und weib- liche beobachtet: die Pflanze ist gynomonöeisch und gynodiöeisch, andromonöcisch und androdiöcisch. Die weiblichen Blüten sind kleiner als die anderen, doch kommt auch eine kleinblütige Zwitterform vor. Die Antheren sind weit vorge- streckt und die Narbenpapillen sind lang; in diesem Umstande will Schulz eine Andeutung von Windbestäubung erkennen. Dieser Forscher fand die An- gaben Kerners sowohl bei Halle und in Thüringen, als auch in Tirol und Norditalien nur in wenigen Punkten bestätigt; er fand vielmehr, dass die Ent- wickelung der Staub- und Fruchtblätter zu jeder Zeit stattfindet und dass auch der, zeitliche Abstand zwischen den drei Entwickelungsstadien kein so gleich- mässiger ist, wie Kerner angiebt. Ebenso fand Schulz die Angabe Kerners, dass die Kronblätter sich stets bei Tage einrollen und dadurch die Blüten ganz unscheinbar werden, bei weitem nicht immer bestätigt, da in höher gelegenen Gegenden (2000—2200 m ü. M.) die Einrollung nur an sehr sonnigen Stand- orten und nur während der Mittagsstunden eintritt. Die von mir auf Sylt und auch später im Garten der Ober-Realschule zu Kiel untersuchten Pflanzen ent- sprachen den Angaben Kerners: sie saben am Tage wie verwelkt aus und waren völlig duftlos; mit dem Eintritt der Dämmerung wurden ihre Kronblätter straff, und die Blüten hauchten einer starken Hyacinthenduft aus. Blüten- gäste ich leider nicht wahrgenommen. Als Besucher sind Eulen (Dianthoecia und Mamestra) beobachtet, welche, nach Kerner ihre Eier in die Blüten legen und, nach Buchanan White (Bot, Jb. 1873. 1. Silenaceae. 167 S. 377), in einem ähnlichen Verhältnis zu Silene stehen, wie die Yukkamotte zur Yukkapflanze. (Vergl. Bd. I. S. 125.) Rössler beobachtete bei Wiesbaden folgende Falter: 1. Cidaria hydrata Tr.; 9. Dianthoecia albimacula Bkh.; 3. Cucullia chamomillae Schifl.; H. Müller in den Alpen 3 Falterarten (2 Tag-, 1 Nachtfalter) und 3 Hummelarten, von denen 2 den Nektar durch Einbruch gewannen; Loew am Comersee (Beiträge 8. 63): Bombus hortorum L. 9, sgd.; Frey den Falter Pterogon proserpina Pall.; Schulz Tag- und Nachtfalter-und Hummeln, von denen einige den Honig durch Einbruch erlangten. 398. S. diehotoma Ehrhart. Die weissen Blüten sind protandrisch. Gynodiöcie wurde von Warming in Dänemark und von Kirchner in Württemberg beobachtet. 399. S. Armeria L. Die rosenroten Blüten sind, nach Mae Leod, ausgezeichnet protandrisch. Die Kronröhre ist 16—18 mm lang, der Nektar nur - Faltern zugänglich. Ausser den Zwitterblüten sind von Breitenbach (Kosmos 1884) in den bot. Gärten zu Marburg und Göttingen auch weibliche Blüten auf besonderen Stöcken beobachtet. Als Besucher sind in Belgien von Mac Leod auch am Tage fliegende Sphingiden (Macroglossa) und Nachtfalter (Plusia) beobachtet. Gegen ankriechende Tiere (Ameisen) sind die Blüten durch klebrige obere Internodien geschützt. 400. S. longiflora Ehrhart. Die weissen, nachts nach Hyacinthen duf- tenden Blumen öffnen sich zwischen 8 und 9 Uhr abends; sie werden von Nachtschmetterlingen besucht und befruchtet (Kerner). Auch 401. S. viridiflora L. duftet, nach demselben Forscher, nachts nach - Hyaeinthen, erscheint daher gleichfalls Nachtfaltern angepasst. Schletterer beobachtete bei Pola die Furchenbiene Halietus patellatus Mor. 402. S. Otites Smith. [H. M., Weit. Beob. II. S. 234; Schulz, Beitr. I. S. 78; Verhoeff, Norderney; Knuth, Ndfr. Ins. S. 39, 40, 151; Weit. Beob. S. 232.] — Die Pflanze ist fast diöcisch (auf der Insel Röm durchaus); die männlichen Blüten sind weit zahlreicher als die weiblichen; _ ausserdem kommen hin und wieder zweigeschlechtige Blüten vor. Aus dem 4 mm langen Kelche ragen die Kronblätter nur 2—3 mm weit hervor, doch bleiben die der weiblichen Blüten an manchen Standorten fast im Kelche verborgen. Die Honigabsonderung und -Bergung geschieht iin Blütengrunde. Die Nektarien der männlichen Blüten secernieren in Mitteldeutschland nicht; die der weib- lichen Blüten sind hier wegen des festen Anschlusses von Kelch und Frucht- knoten für Insekten auf normalem Wege nicht erreichbar (Schulz). Auf der nordfriesischen Insel Röm und in Tirol sondern jedoch beide Blütenformen Honig ab, der auch den Insekten zugänglich ist und von ihnen auch ausgebeutet wird. Es scheint daher, als ob die Blüten teils wind-, teils insektenblütig sind. Von den 10 Staubblättern der männlichen Blüten entwickeln sich erst die fünf des äusseren Kreises und strecken sich dabei 3—4 mm weit aus der Kelchröhre hervor; alsdann werden sie von den fünf des inneren Kreises abge- löst. In den weiblichen Blüten ragen die Narben gleichfalls einige mm aus der 168 ; Silenävene. Blüte hervor. Dass auch bei diesen honigabsondernden Blumen die Übertragung des Pollens durch den Wind als die eigentliche Bestäubungsart anzusehen ist, geht daraus hervor, dass trotz des äusserst geringen Insektenbesuches, den ich auf der Insel Röm beobachtete, dort keine weibliche Blüte unbefruchtet blieb. Das - starke Überwiegen der männlichen Stöcke bestätigt dies. — Die Zwitterblüten sind ausgeprägt protandrisch. Als Besucher beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln 4 honigsaugende Falter (Epinephele janira L., Coenonympha pamphilus L., Plusia gamma L., Zygaena filipendulae L.) und einige Hemipteren (vergeblich nach Honig suchend); Verhoeff auf Norderney Plusia gamma L., sgd.; H. Müller bei Kitzingen saugende Grabwespen (Cerceris variabilis Schrk. @ g' und Philantus triangulum F. Z'). Die Pflanze ist meist durch einen klebrigen Stengel gegen ankriechende Insekten geschützt. | 403. 8. gallica L. Als Besucher beobachtete Buddeberg (H. M., Weit. Beob. II. S. 235) eine kleine pollensammelnde Biene: Halictus smeathmanellus K. 9. 404. S. Saxifraga L. [S. petraea W. K.] In den Blüten sind, nach Lalanne (Bot. Jb. 1888 I. S. 563), teils die Fruchtknoten, teils die Antheren verkümmert. Kerner bezeichnet die Pflanze als triöcisch mit stark protan- drischen Zwitterblüten. Da die Blüten, nach Kerner, erst abends zwischen 8 und 9 Uhr sich öffnen, so wird die Blume offenbar von Nachtschmetterlingen besucht. m 5b “ N S N u - I li) Fig. 49. Silene rupestris L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. B. Stempel derselben Blüte mit noch zusammen- gelegten Griffeln und unentwickelten Narben. ©. Blüte im zweiten (zwitterigen) Zustande. D. Blüte im dritten (weiblichen) Zustande. 405. S. rupestris L. [H. M., Alpenblumen, S. 193, 194; Schulz, Beitr. II. S. 29, 30.] — Die Zwitterblüten sind protandrisch, doch scheint die Möglich- Silenaceae. | 169 Ki spontaner ARE GAR nieht ausgeschlossen, Die von Warming im | skandinavischen Hochgebirge beobachteten Pflanzen waren gleichfalls stark pro- tandrisch, ebenso die von Schulz in Tirol untersuchten, Dieser bezeichnet die Pflanze als gynodiöeisch, selten gynomonöeisch, sehr selten androdiöeisch oder andrbmonöeisch. | Als Besucher Deohachteis Loew in der Schweiz (Beiträge S 60): Diptera: Bombylidae: 1. Argyromoebä sinuata Fall.; 2. Bombylius minor L.; H. Müller bemerkte dort zahlreiche Falter, besonders Noktuiden und Fliegen, sowie einige Bienen; A. Schulz beobachtete einen ähnlichen Besucherkreis in Tirol; Mac Leod sah in ‚den Pyrenäen 1 Muscide als Besucher (B. Jaarb. Ill. S. 375). 2 406. S. acaulisL. [H.M., Alpenblumen S. 194—197; Mac Leod, B. Jaarb. - IM. S. 375, 376; Rieca, Atti XIII.] — Die Pflanze ist-triöeisch. Die in grosser Anzahl dicht gedrängt nebeneinander wachsenden roten Blumen werden von so e zahlreichen Insekten besucht, dass die Notwendigkeit spontaner Selbstbestäubung Fig. 50. Silene acaulis L. (Nach Herm. Müller.) 4. Blüte am Ende der ersten Hälfte des ersten (männlichen) Zustandes. B. Kleinere männ- Jiche Blüte am Ende der zweiten Hälfte ihrer Eutwickelung. C. Weibliche Blüte von oben ö gesehen. f4.D. Dieselbe im Aufris. E. Zwitterblüte am Ende des männlichen Zustandes. F. Stempel dieser Blüte, für die stark protandrischen Zwitterblüten kaum oder nicht vorhanden ist. Letztere fehlen stellenweise ganz. (Schulz, Warming.) Nach Ekstam beträgt auf Novaja Semlja der Durchmesser der diöeischen, roten oder weissen Blüten 6—12 mm. Es wurden dort von eingeschlechtigen Blüten nur männliche beobachtet. Die Zwitterblüten sind auch dort protandrisch. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen zahlreiche Falter (28 Gross- und 4 Kleinschmetterlingsarten), sowie einige Bienen, Musciden, Syr- phiden und antherenfressende Käfer; Frey daselbst die Falter Anarta melanopa 170 | Silenaceae. Thunb.; in der Schweiz Anarta nigrita Bsd.; Mac Leod in denPyrenäenFalter (6) und pollenfressende Käfer (3); Lindman auf dem Dovrefjeld eine Hummel, ebenso Ekstam auf Novaja Semlja; Schneider (Tromsö Museums Aarshefter 1894) beobachtete Bombus agrorum L. und B. lapponicus L. im arktischen Norwegen. 407. S. noetiflora L. (Melandryum noctiflorum Fries). —, Die nach Kerner sich abends zwischen 7 und 8 Uhr öffnenden, von Warnstorf schon zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags geöffnet beobachteten, alsdann auch duftenden Blüten werden wahrscheinlich von Nachtfaltern besucht und bestäubt. Die Zwitterblüten sind so ausgeprägt protandrisch, dass nach Mac Leod Selbstbestäubung fast ausgeschlossen ist; sie bergen den Nektar 18 mm tief. In Belgien ist die Pflanze gynomonöeisch (Mac Leod); Warnstorf beobachtete bei Ruppin Gynodiöcie; auch nach Schulz ist die Pflanze häufiger gynodiöcisch, stellenweise auch androdiöeisch und andromonöeisch. Schulz beob- achtete hin und wieder Einbruchslöcher an den Blüten. Die schon von Gärtner beobachteten weiblichen Blüten sind nur 12 mm tief. Nach Hansgirg kommen hin und wieder pseudokleistogame Blüten vor. 408. S. coniea L. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 334, 535) sind die Blumen protandrisch; zuerst öffnen sich die Antheren des äusseren Kreises, und wenn diese abgefallen sind, spreizen sich die nun belegungsfähigen Narben auseinander, schliesslich springen auch die Antheren des inneren Kreises auf, und es findet durch Verlängerung der Staubfäden Berührung dieser Antheren mit den Narben statt. Diese Entwickelung vollzieht sich im Laufe eines Tages. 409. S. vespertina Retzius öffnet nach Kerner die Blüten abends zwischen 7 und 8 Uhr. 410. S. Elisabethae Jan. Nach Loew, der kultivierte Exemplare unter- suchte, gehören die Blumen zu Klasse H. Sie sind protandrisch. Trotzdem der Kelch weit geöffnet ist und die Nägel der Kronblätter weit auseinander spreizen, werden die Blüten häufig von Hummeln erbrochen. Nach Kerner sind Früchte mit keimfähigem Samen selten. 411. S. Pumilio Wulf fand Kerner in den Tauern von Hummeln erbrochen. 412.8. Vallesiaca L. öffnet nach Kerner die Blüten abends zwischen 8 und 9 Uhr. 413. S. maritima With. Die von Warming am Altenfjord beobach- teten Exemplare hatten ziemlich stark protandrische Zwitterblüten, in denen jedoch schliesslich Selbstbestäubung möglich war. Nach Gibson (Flora of St. Kilda) wird die Pflanze auf St. Kilda, «der äussersten Insel der schottischen Westküste (ausgenommen the barren Rockall), wo Falter und Bienen (sowie Wespen) fehlen, wahrscheinlich durch Fliegen befruchtet, da sich hin und wieder Früchte ausbilden. 414. S. inaperta L. (S. vilipensa Kze.?) hat nach Batalin völlig kleistogame Blüten, deren Eingang von den Kelchzähnen vollständig ver- schlossen wird. 415. S. linieola @melin. An kultivierten Exemplaren konnte Kirchner keine Nektarabsonderung wahrnehmen. Der Durchmesser der wenig augen- fälligen Blüten beträgt anfangs nur 4—5 mm. Schon beim Beginn des Blühens Bilashagse: 171 sind 5 von den 10 Staubblättern so weit entwickelt, dass sie aufspringen und ihre pollenbedeekten Antheren mit den 3 Narben in Berührung kommen, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgt. Später breiten sich die Platten der Kron- blätter flach auseinander, so dass die Blüte nun einen Durchmesser von 8—9 mm erhält. Nunmehr strecken sich auch die 5 übrigen Staubblätter so, dass ihre Antheren im Blüteneingang stehen, während die 5 älteren Antheren vertrocknen and abfallen. . ._-— In den Blüten ist bisher nur Thrips (Larven und Insekten) bemerkt. 416. S. Bastardi Bor. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Halictus sexnotatus K. 9, in die Blüte hineinkriechend, 417. S. petraea ist, nach Lalanne und Caille (Actes soc. Linn. Bordeaux 1887), heterostyl-dimorph. 100. Viscaria Röhling. Protandrische, seltener homogame oder protogynische Tagfalterblumen, Kronblätter rot, mit Krönchen und linealem Nagel. Gynomonöcisch und gyno- diöcisch, selten androdiöcisch oder andromonöeisch. 418. V. vulgaris Röhl. (Lychnis Viscaria L.), eine protan- drische Tagfalterblume. [H. M., Weit. Beob. II. S. 233, 234; A. Schulz, Beitr. II.S.32; Kirchner, FloraS. 250; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot.V. Brand. Bd. 38.] — Der rot gefärbte Kelch trägt zur Augenfälligkeit bei. Er besitzt eine Länge ‘von 13 mm, doch genügt schon ein Rüssel von 7—8 mm, um ohne Auseinanderzwängen des Blüteneinganges zum Nektar vorzudringen, da sich die Blütenachse erst noch 5 mm weiter fortsetzt, ehe die Kron-, Staub- und Fruchtblätter aus ihr hervortreten, Die rosenroten Kronblätter bilden einen Stern von 18—20 mm Durchmesser. Der Nagel eines jeden läuft in ein 3 mm langes, tief zweispaltiges Krönchen aus, das so nach aussen gebogen ist, dass sich der Blüteneingang von 3 auf 5 mm erweitert. In den Zwitterblüten stehen beim Beginn des Blühens die fünf äusseren Staubblätter mit pollenbedeckten An- theren zwischen den Krönchen. Etwas tiefer im Eingang der Kronröhre stehen die Antheren der fünf inneren Staubblätter, die etwas später oder auch gleichzeitig aufspringen. Sind die Antheren verstäubt, so biegen sich die Staubfäden aus der Krone heraus nach unten, während die Griffel heranwachsen und die Narben über die Spitzen der Nebenkrone hervorstrecken. Nach Schulz sind die Zwitterblüten zuweilen auch homogam. Ausser den zweigeschlechtigen Blüten sind auch eingeschlechtige (weibliche, vereinzelt auch männliche) auf denselben oder auf verschiedenen Stöcken beobachtet (Gynomonöcie, Gynodiöcie, selten Andromonöcie und Androdiöcie).. Nach Schulz entwickeln sich die Narben der rein weiblichen Blüten erst nach der Blütenöffnung. Nach Warnstorf kommen auch bei Ruppin grössere und kleinere Blüten vor: Die ersteren sind vollkommen zwittrig und protandrisch. Die Griffel sind zur Zeit der Pollenreife noch sehr kurz und werden von den langen Staubblättern mit lila gefärbten Antheren weit überragt; dieselben verlängern sich später und 172 Silenaceae. ragen weit aus der Blüte hervor. Die kleineren Blüten sind unvollkommen zwittriy und werden durch das Abortieren der kleinen gelblichen Antheren der kurzen Staubblätter, welche stets von den Griffeln überragt werden, rein weiblich. Die Pollenkörner der normalen Antheren sind kugelig, weiss, durchsichtig, fast glatt und messen etwa 31—37,5 u, selten bis 50 z. diam., während die der fehl- geschlagenen Antheren in den kleineren Blüten randlich-polyedrisch, zart papillös sind und nur etwa 25 « diam. messen. Als Besucher sah Schulz in Tirol zahlreiche Tagfalter, sowie als unbe- rufene Blumengäste Fliegen. Als Kreuzungsvermittler beobachtete H. Müller in Westfalen einige Falter (Ino statices L. und I. pruni Schiff,, sgd.) und als unberufene Gäste einzelne Sphegiden:(Gorytes quinqueeinctus F. ©) und Käfer (Meligethes). In Thüringen beobachtete ich 2 Hummeln (Bombus soroönsis F. var. proteus Gerst. 8 und B. terrester L. 3, beide sgd.) als Besucher; Loew im bot. Garten zu Berlin Pieris brassicae L., sgd. 419. V. alpina Don, eine protandrische Falterblume. [Axell, S. 35; Kerner, Pflanzenleben II; Kirchner, Beitr. S. 17.] — Die nach Vanille duftenden Blumen sind, nach Kirchner, bei Zermatt zum grössten Teil zweigeschlechtig und protandrisch, doch sind auch weibliche Stöcke nicht selten. Die Zwitterblüten haben einen Durchmesser von 10--12 mm, die weiblichen, in denen Jie Staubblätter so verkümmert sind, dass sie kaum die Länge des Fruchtknotens erreichen, einen solchen von 6—8 mm. Warming hat in Grönland ausser ebensolehen Pflanzen wie Kirchner bei Zermatt auch protogynische Blüten beobachtet und dort das Vorkommen gynodiöcisch ver- teilter weiblicher kleiner Blüten, sowie Mittelformen zwischen weiblichen und zweigeschlechtigen Blüten festgestellt, doch ist das Vorkommen rein männlicher Blüten dort zweifelhaft. Derselbe Forscher fand in Skandinavien Gynodiöcie, Gynomonöcie und Andromonöcie bei dieser Pflanze. Die Zwitterblüten sind zuletzt der Selbstbestäubung fähig. Als Besucher ist bisher nur ein Tagfalter ne pales Schiff.) in Skan- ‚dinavien beobachtet. 101. Coronaria L. - Protandrische Falterblumen. Kronblätter mit Nebenkrone und _ geteilter oder ungeteilter Platte. Honigabsonderung wie gewöhnlich, 420. C. flos eueuli A. Br. (Lychnis flos eueuli L) [Sprengel, S. 261; H.M., Befr. S. 188, 189; Weit. Beob. II. S. 232; Kerner, Pflanzen- leben II.; Schulz, Beitr. I. S. 11, 12; Loew, Bl. Flor. S. 392, 395; Kirchner, Flora, S. 251; Knuth, Ndfr. Ins. S. 42, 151.] — Die fleischroten, saftmallosen, protandrischen Blüten scheiden den Honig am Grunde der Staubblätter aus. Der Kelch ist 6—7 mm lang; er besitzt 3mm lange Zähne und hält die Nägel der Kronblätter zusammen. Die Entwickelungsfolge der Staub- und Frucht- blätter ist die gewöhnliche: zuerst entwickeln sich die 5 äusseren Staubblätter;. hre Antheren stehen im Blüteneingange und kehren ihre pollenbedeckte Seite nach innen; beim Abblühen verlängern sich die Staubfäden und biegen sich nach aussen, so dass nun für die sich entwickelnden inneren 5 Staubblätter Platz wird, Silenaceae. 173 ‚deren aufgesprungene Antheren alsdann die Stelle im Blüteneingange einnehmen ; _ endlich entwickeln sich die 5 Griffel und lösen die inneren Staubblätter ab. _ Ihre Enden sind schraubig gedreht, so dass ein eindringender Insektenrüssel sie berühren muss. Spontane Selbstbestäubung ist dadurch möglich, dass Pollen, der am Rande der Kronröhre haften geblieben ist, mit den Narben in Berührung . kommt. _ Ausser den protandrischen Zwitterblumen ist auch das Vorkommen gyno- _ diöeisch und gynomonöeisch, selten auch androdiöcisch und andromonöeisch ver- teilter weiblicher oder männlicher Blüten beobachtet. In den weiblichen Blüten _ gelangen nach Schulz die Narben erst längere Zeit nach dem Aufblühen zur : Entwickelung, ebenso bleiben die männlichen Blüten nach dem Verstäuben der Antheren vollständig frisch, ein Umstand, der für die Pflanze von keiner Be- deutung ist. Schulz ist der Ansicht, dass sie dieses Frischbleiben offenbar von den Vorfahren, bei denen nach der Verstäubung noch die Narben zur Ent- _ wiekelung kamen, überkommen haben. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr 2 Tagfalter, Apis, 2 Bombus, 1 pollenfressende Schwebfliege (Syrphus); Loew in Brandenburg (Br.) und Hessen (H.) (Beiträge S. 45): A. Diptera: Syrphidae: 1. Volucella bombylans L. (Br.). B. Lepi- doptera: Sphingidae: 2. Macroglossa fuciformis L. (Br., H.); Rössler bei Wiesbaden den Falter Dianthoeeia nana Rott.; Kerner in Tirol Noktuiden (Dianthoecia und Mamestra); Schletterer bei Pola Hymenoptera: a) Apidae: 1. Eucera interrupta Baer; 2. E. longicornis L. b) Ichneumonidae: 3. Tryphon rutilator Gr.; Herm. Müller in Westfalen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., sgd.; 2, Syrphus pyrastri L., pfd.; 3. Volucella plumata L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena nitida Foure.®, vergeblich Honig suchend; 5. Apis mellificaL. 9, häufig, sgd. und psd.; 6. Bombus agrorum F. 9; 7. B. lapidarius L, 2 8; 8. B. rajellus K. 9; 9. B. terrester L. 9; 10. Osmia rufa L. 9; 11. Psithyrus vestalis Fourer. 9, sgd. C. Lepidoptera: #) Noctulae: 12. Euclidia glyphica L., sehr häufig. b) Rhopalocera: 13. Lycaena icarus Rott.; 14. Pieris brassicae L.; 15. P. rapae L., beide häufig. c) Sphinges: 16. Ino statices L.; 17. Macroglossa fuciformis L. Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, 3 Hummeln, 2 Schwebfliegen, 4 Falter (B. Jaarb. VI S. 155); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden Apis mellifica L. 8 und 2 Hummeln: Bombus agrorum F. und B. subterraneus L. 3 als Besucher. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 24) sind 2 Hummeln, 2 Schwebfliegen und 2 Musciden als Besucher beobachtet. 421. C. flos Jovis Lam. (Lychnis flos Jovis L., eine ausgeprägt Pprotandrische Tagfalterblume. [H. M., Alpenblumen S. 199, 200.] — Der | Honig ist in den roten Blumen etwa 10 mm tief geborgen und wegen des nur 1—2 mm weiten, durch die Antheren bezüglich die Griffel noch bedeutend ein- geengten Blüteneingangs nur für den Rüssel von Schmetterlingen bequem zu- gänglich. Die Entwickelungsfolge der 5 äusseren und der 5 inneren Staub- blätter und der 5 Narben ist die gewöhnliche, doch ist spontane Selbstbestäubung - wielleicht möglich, weil die Griffeläste bereits mit halbentwickelten Narbenpapillen aus dem Blüteneingange hervortreten, wenn die letzten Antheren infolge nicht eingetretenen Insektenbesuches noch mit Pollen behaftet sind. Nach Briquet (Etudes) ist zur Ausbeutung des Honigs, der von der Innenseite des Staubblatt- 174 Silenaceae. grundes abgesondert wird, eine Rüssellänge von etwa 15mm notwendig. Be- sucher sind Schmetterlinge, die, da Selbstbestäubung durch die sehr ausgeprägte Protandrie ausgeschlossen ist, Fremdbestäubung bewirken. (Nach Kirchner.) Als Besucher und regelrechte Befruchter beobachtet Müller saugende T ag- falter (Argynnis, Colias), als gelegentlichen eine PRÄMRHRCRRNG Schwebfliege (Eristalis tenax L.). 422. C. tomentosa A.Br. (Agrostemma Coronaria L.) Die grossen purpurroten Falterblumen bergen, nach Schulz (Beiträge II. S. 33), bei Bozen den spärlich abgesonderten Honig 12-15 mm tief. In den protandrischen Zwitterblüten .tritt spontane Selbstbestäubung wohl nur selten ein, da zwar die Narben gegen Ende der Blütezeit wohl _mit den Antheren in Berührung kommen, aber an diesen dann gewöhnlich kein Pollen mehr haftet. — Neben den zwei- geschlechtigen Blüten wurden gynodiöcisch oder gynomöcisch verteilte weibliche, kleinere Blüten beobachtet. Als Besucher sah Schulz zahlreiche grössere Tagfalter (Pieris- und Vanessa- Arten, Papilio machaon L. und podalirius L.). ‘ 102. Melandryum Roehling. Meist di- oder triöcische Nacht- oder Tagfalterblumen ; seltener protandrische bis protogynische Zwitterblumen. Kronblätter mit Krönchen und aneopehlaghe Platte. Honigabsonderung wie gewöhnlich. 423. M. album Garcke. (Lychnis vespertina Sibth,, Lycehnis dioica L. z. T.). Fast diöeische Nachtfalterblume. [Sprengel, $. 255 bis 260; H. M., Befr. S. 189; Delpino, Ult. oss. S. 161—164; Kerner, Pflanzenleben II.; Schulz, Beitr. I. S. 13; II. S. 33--35; Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 156, 157; Kirchner, Flora S. 251; Knuth, Ndfr. Ins. S. 41, 151.] — Die weissen Kronblätter besitzen kein Saftmal, sind am Tage schlaff und sehen wie verwelkt aus, duften nicht und schliessen sich fast gänzlich. Am Abend öffnen sie sich, die Kronblätter breiten sich dann aus und die Blüten besitzen einen starken Duft. An schattigen Standorten sind sie auch häufig am Tage geöffnet, im hellen Sonnenschein meist von morgens 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr geschlossen. Der Nektar wird, wie gewöhnlich, von der fleischigen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert und ist in den weiblichen Blüten 20—25, in den männlichen 15—18 mm tief geborgen. Die Länge der Staubblätter und Griffel ist, nach Schulz, veränderlich. Ausser den eingeschlechtigen Blüten sind auch zweigeschlechtige beobachtet, die dann stark protandrisch sind und gewöhnlich mit männlichen Blüten zusammen auf demselben Stocke vorkommen. Nach Magnin (Recherches sur le polymorphisme floral. Lyon 1889) 'sind die männlichen Blüten kleiner als die weiblichen und die zweigeschlechtigen. Letztere sind durch die Einwirkung eines Pilzes (Ustilago antherarum Fries) aus den weiblichen entstanden. Dieser Pilz verursacht in den männlichen Blüten nur eine geringe Gestaltveränderung der Antheren, in den weiblichen Blüten verkümmert der Griffel und der obere Teil des Fruchtknotens, während die Antheren sich ausbilden, weil dies der einzige Ort ist, wo der Pilz sich ent- wickeln kann. Damit ist auch eine Verlängerung des Internodiums zwischen Silenaceae. 175 Keich und Krone verbunden, welches für die rein männlichen Blüten charakteristisch ist. Diese Erscheinung der eastration parasitaire androgene ist von Tulasne ent- deckt, von Cornu und von Giard (Sur la castration parasitaire du Lychnis dioica L. par /’Ustilago antherarum Fries, Compt. rend. 1888) beschrieben. Als Besucher von Melandryum album beobachtete ich auf der Insel Amrum sehr häufig einen Nachtfalter (Plusia gamma L.); H. Müller in West- falen einen Nachtschwärmer (Deilephila porcellus L.); Rössler bei Wiesbaden den Falter Dianthoeeia nana Rott.; sämtlich sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 23) sind mehrere Fliegen und Motten als wohl nutzlose Besucher beobachtet. | 424. M. rubrum Garcke. (Lychnis diurna Sibth., L. dioica L. z. T.). Eine triöcische Tagfalterblume. [Sprengel, a. a. O,; Müller, a. a. O.: MacLeod, B. Jaarb. VI.S. 155, 156; Schulz, Beitr. LS. 12; Kerner, a. a. O.; Schulz,a.a.0.; Loew, Bl. Flor. S.400; Knuth a. a. O.] — Die Blüteneinrich- tung stimmt ‚mit derjenigen der,vorigen Art im wesentlichen überein, doch ist der Nektar nur 12—15 mm tief geborgen. Die bei den männlichen Blüten 1!/s em, bei den weiblichen 1!/s cm lange Kelchröhre hält die ebenso lang genagelten, mit fast 1 cm langer, geteilter Platte versehenen Kronblätter so eng zusammen, dass eine Öffnung von nur 4 mm Durchmesser entsteht. Sie ist von dem 3—4 mm hohen Krönchen umstellt, und in ihr stehen in den männlichen Blüten die Antheren, in den weiblichen die Narben. In ersteren sind von den 10 Staubblättern die fünf vor den Kelchzipfeln stehenden eher entwickelt als die fünf anderen; man findet aber immer nur 2—3 Antheren in der Blütenöffnung, welche dadurch völlig ausgefüllt wird, so dass ein auch noch so dünner, zum Honig vordringender Insektenrüssel sie streifen muss. Die Narbenpapillen sind sämtlich nach innen gerichtet und lassen den Zugang zum Honig zwischen sich offen, so dass ein von einer männlichen Blüte kommendes Insekt mit dem pollenbedeekten Teil seines Körpers die Narbenpapillen berühren muss, wenn es zum Honig gelangen _ will. Dieser wird in den weiblichen Blüten am Grunde des Fruchtknotens, in den männlichen an der Basis der Innenseite der Staubfäden abgesondert, wo die Rudimente des Fruchtkotens sitzen. Als Honigschutz dienen in den männlichen Blüten zahlreiche, an dem unteren Drittel der Staubfäden sitzende, senkrecht abstehende Härchen, in den weiblichen dient der etwas überstehende Frucht- knoten als solcher. (Nach Knuth, Ndfr. Ins. S. 41.) | Ausser den eingeschlechtigen sind stellenweise, aber selten auch zwei- geschlechtige Blüten beobachtet, so von Schulz bei Halle a. $S. Diese Zwitterblüten sind ausgeprägt protandrisch. Als Besucher der schwach duftenden Blüten sah ich bei Kiel als regelrechten Bestäuber nur Bombus hortorum L., während Apis nur kurze Zeit an der Blüte beschäftigt war und bald zu einer ARE Pflanzenart überging; die männlichen Blüten wurden auch von pollenfressenden Syrphiden (Kristalis, Melanostoma) besucht. Auf dem Dovre beobachtete Lindman gleichfalls Hummeln und Fliegen; Herm. Müller in den Alpen (Alpenbl. S. 200) 12 Falter und eine Schwebfliege. Rössler beobachtete bei Wiesbaden die Falter: Dianthoecia filigrana Esp. und D. nana Rott.; Loew bei Varenna (Beiträge S. 63) eine Schwebfliege: Leucozona lu- corum L., zu sgn. versuchend. 176 Silenaceae. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in gen Niederlanden 1 Hummel, Bombus terrester L. 9, als Besucher. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobueh in der Nähe der schottischen Südküste: A. Diptera: Syrphidae: 1. Platycheirus albimanus F., pfd., nur männliche Blüten besuchend. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus Yrrähter L., sgd., häufig. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 24) sind 3 Hummeln und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. Bisweilen werden die Blüten auch von Hummeln erbrochen (Schulz). 425. M. apetalum Fzl. (= Wahlbergella apetala Fr.) Diese nordische Art ist wohl nicht falterblütig. Lindman konnte keinen Honig in den Blüten erkennen, obwohl sich an der Innenseite der Staubblattwurzeln Nektarien in Form kleiner Anschwellungen finden. Die Kronblätter sind schmal, wenig oder nicht aus dem Kelche hervorragend. Bei den grönländischen Pflanzen ist Selbstbestäubung unvermeidlich. Sie entwickeln noch bis zum 70—71° n. Br. Früchte. Lindman konnte in Norwegen zwei Formen unterscheiden, von denen die eine grössere, mehr weibliche Blüten mit eingeschlossenen,, schmutzig- rötlichen Kron- und kürzeren Staubblättern, die andere kleinere, mehr männliche Blüten mit hervorragenden, flach ausgebreiteten, isabellfarbenen Kron- und längeren Staubblättern besass. Fine zwischen diesen beiden Formen stehende beobachtete Warming inNowaja Semlja, deren Kronblätter mittelang waren und die der Autogamie fähig war. Der letztere Forscher sah in Grönland und Norwegen auch anscheinend normale, aber pollenlose, mithin weibliche Blüten. Nach Ekstam verhält sich die Pflanze auf Nowaja-Senlja ebenso wie auf Grönland. (Nach Loew, Bl. Fl. S. 100.) 426. M. involueratum Cham. et Schldl. ist in der Form: b) affine Rohrb. von Warming in Grönland untersucht. Die schwach duftenden Blumen haben mehr oder weniger hervorragende Kronblätter. Es ist zweifelhaft, ob sie zur Klasse F gehören. In den anfangs protogynen Blüten ist später spontane Selbstbestäubung möglich. Reife Früchte entwickeln sich bis zum 70—71° n. Br., im Grinell-Land im arktischen Amerika sogar unter 84, sowie auf Spitzbergen und Nowaja-Semlja. In Norwegen sind auch rein- weibliche Blumen beobachtet. (Wie vor.) 427. M. triflorum J. Vahl.e. Nach Warming, der diese nordische Art in Grönland untersuchte, ist es zweifelhaft, ob sie zur Klasse F gehört. Die Blumen duften schwach; die Kronblätter sind mehr oder weniger ausge- breitet. Die Zwitterblüten sind schwach protogyn, doch ist später Selbstbestäubung unvermeidlich, die von Erfolg ist, da Fruchtansatz regelmässig, selbst noch unter 76° n. Br. eintritt. In Grönland sind unter 730 auch rein weibliche Blüten beobachtet. (Wie vor.) | 428. M. divaricatum Nym. (= M. macrocarpum Wk.) Nach Focke besitzt diese südeuropäische Art in dem stark aufgeblasenen Kelehe ein Schutz- mittel gegen den Legestachel von Insekten. Das Entgegengesetzte gilt nach demselben Forscher von | & Alsinacene, 177 428a. M. album X Silene noctiflora, dessen Kelch enger ist, als der von _M. album; der Bastard ist daher weniger gut gegen eierlegende Insekten, die den Kelch mit dem Legestachel anbohren, geschützt. 103. Agrostemma L. Protandrische_bis homogame Tagfalterblumen. Kronblätter rot, ungeteilt, - ohne Nebenkrone; die im unteren Teil mit 2 Flügelleisten versehenen Nägel durch den oben verengten Kelch zusammengehalten. Honigabsonderung wie gewöhnlich. 429. A. Githagoe L, (Lycehnis Githago L.; Githago segetum Desf.). [Sprengel, 8.254, 255; H.M., Befr. $.189, 190; Weit. Beob. II. 8.234; Tullberg, Botaniska Notiser. Upsala 1868. S. 10; Kerner, Pflanzenleben II; 3 Kirchner, Flora S. 252, 253; Schulz, Beitr. I. S. 11; Mac Leod, B. Jaarb. _ NL S. 157; Knuth, Nordfr. Ins. S. 42, 151.] — Die purpurnen Kronblätter schliessen sich weder nachts noch bei schlechtem Wetter; sie haben am Grunde der e Platten weissliche Stellen mit dunkelpurpurnen Linien und Flecken. Die Nektar- - absonderung ist die gewöhnliche. Auch die Entwickelungsfolge der Staub- und Fruchtblätter der Zwitterblüten stimmt mit derjenigen der meisten anderen Arten dieser Pflanzenfamilie überein. Ausser den Zwitterblüten finden sich auch kleiner- e blütige Formen mit stärker entwickelten Fruchtblättern und weniger entwickeltem Saftmal. Tullberg beobachtete in Schweden Übergänge von protandrischer zu homogamer Blütentwickelung. Auch Schulz bezeichnet die Zwitterblüten als zwischen Protandrie und Homogamie schwankend, und zwar findet im letzteren Falle Selbstbestäubung statt. Nach Kerner stellt sich letztere durch Heran- _ wachsen der Staubblätter zuletzt stets spontan ein. Nach ersterem Forscher treten _ oft auf ein und demselben Felde beide Entwiekelungsarten neben einander auf, oft sind sie aber auch lokal getrennt. Ausser den Zwitterblüten kommen gyno- _ _diöeisch, selten auch gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten vor. Als Besucher sah ich auf der Insel Amrum nur einen Falter (Pieris bras- sicae L.) normal saugend, ausserdem als unnützen Blütengast eine Fliege. H. Müller beobachtete in Mitteldeutschland: A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., _ vergeblich Honig suchend. B. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 2. Hesperia lineola O., 8gd.; 3. H. silvanus Esp., sgd.; 4. H. thaumas Hfn., sgd.; 5. Pieris brassicae L., sgd., ‚sehr häufig. b) Sphinges: 6. Ino statices L., sgd. 16. Familie Alsinaceae DC. H. M., Befr. S. 190; Knuth, Grundriss S. 31; Schulz, Beitr. I, S. 25—26; II. S. 52—55. Die kleinen Blumen sind, auch wenn sie zu Blütenständen zusammen- treten, meist nur wenig augenfällig. Der getrenntblättrige Kelch gestattet den Blumenkronblättern, sich auszubreiten. Dies geschieht im Sonnenschein, wobei gleichzeitig der im Blütengrunde abgesonderte Honig sichtbar wird, so dass die Alsinaceen sämtlich zur Blumenklasse AB gehören. Der Nektar ist daher auch den kurzrüsseligsten Insekten zugänglich; vorwiegend sind Fliegen und die wenig Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 12 178 Alsinaceae. ausgeprägten Bienen als Blütenbesucher beobachtet. Viele Alsinaceen sind dichogamisch und zwar fast immer protandrisch, zuweilen protogynisch; seltener sind sie homogam. Die Dichogamie ist um so ausgeprägter, je augen- fälliger die Blüten und je zahlreicher daher der Insektenbesuch ist. Spontane Selbstbestäubung ist wohl bei allen möglich; sie ist um so mehr gesichert, je unscheinbarer die Blüten und je beschränkter dadurch und durch die Ungunst der Jahreszeit der Insektenbesuch ist. Schulz fügt (Beitr. I. S. 25—26) folgendes hinzu: In vielen Fällen ist nicht die normale Anzahl (10) der Staubblätter entwickelt. Bei einzelnen Arten (Spergularia salina Presl, Holosteum umbellatum L., Cerastium semidecandrum L.!) und Verwandten) kommen 10 Staubblätter entweder nie oder doch nur selten vor, bei andern sind sie häufiger vorhanden (Sagina Linnaei Presl, Stellaria media Cyr.). In den meisten Fällen schwinden einzelne oder alle Staubblätter des inneren Kreises, in vielen Fällen auch ein- zelne des äusseren; Spergularia salina, Holosteum umbellatum und Stellaria media besitzen gewöhnlich nur drei des äusseren Kreises. Von den Staubfäden haben sich gewöhnlich noch Überreste, meist mit kleineren und pollenlosen Antheren, erhalten, seltener sind sie fast gänzlieh geschwunden. Bei den meisten Arten kommen rein weibliche Stöcke vor, welche oft in grossen Scharen, vielfach aber nur einzeln auftreten. Bei manchen werden auch zwei- geschlechtige und weibliche Blüten auf denselben Stöcken beobachtet. Männliche Blüten wurden nicht angetroffen. Die weiblichen Blüten fallen meist schon äusserlich durch geringere Grösse auf. Von den kleinblumigen Arten haben weit weniger weibliche Stöcke entwickelt, als von den grossblumigen. Bei einigen Arten, bei denen fast nie sämtliche Staubblätter (nicht einmal des äusseren Kreises) ausgebildet sind, gehören doch weibliche Blüten zu den Seltenheiten. Es sind sowohl einzelne kleinblütige, also die Insekten wenig anlockende Arten protandrisch, als grossblütige homogam. Durchschnittlich sind aber die klein- blütigen homogam oder nur schwach protandrisch. Über die Entwickelung der Befruchtungsorgane u. s. w. äussert sich Schulz (Beitr. II. S. 52—55) in etwa folgender Weise: Meist sehr bald nach dem Aufblühen öffnen sich die Antheren der äusseren Staubblätter, deren Filamente bei vielen Arten nach der Blütenmitte zu geneigt sind und sich häufig oberhalb des Fruchtknotens berühren. Kürzere oder längere Zeit nach dem Aufspringen der Antheren der äusseren Staubblätter — dieselben besitzen zu dieser Zeit bei einzelnen Arten noch reichlich Pollen, bei andern sind sie fast oder ganz pollenleer, bei noch andern endlich, z. B. bei Alsine verna, sind sie sogar sämtlich oder wenigstens zum Teil schon abge- fallen — beginnen auch die Antheren der Staubblätter des andern Kreises, deren Filamente senkrecht oder mehr oder weniger nach den Blütenblättern zu geneigt stehen, auszustäuben. Nur bei wenigen Arten erfolgt das Aufspringen der Antheren beider Staminalkreise gleichzeitig. Die Antheren jedes Kreises 1) Vergl. auch Cerastium tetrandrum Curt. Alsinaceae. 179 öffnen sich entweder zu gleicher Zeit oder in kurzen, meist nur wenige Minuten langen Zeiträumen nach einander; eine bestimmte Reihenfolge ist im letzteren Falle bei keiner Art vorhanden. Sie befinden sich ursprünglich in introrser Stellung, begeben sich aber bei der Mehrzahl der Arten vor dem Aufspringen oder während desselben, seltener erst gegen Ende des Ausstäubens, in eine horizontale oder vollständig extrorse Stellung. Die Griffel und Narben sind bei der Mehrzahl der Arten _beim"Aufblühen resp. beim Beginn des Ausstäubens noch nicht vollständig entwickelt. Bei manchen Arten erfolgt jedoch die Reife und Konzeptionsfähigkeit der Narben in der Regel noch während des Verstäubens der äusseren oder wenigstens der inneren Stamina; bei andern jedoch erst gegen Ende des Verstäubens der inneren Stamina, bei noch andern, z. B. Alsine verna, Stellaria graminea, sogar oft, nachdem die pollenleeren Antheren sämtlich oder wenigstens diejenigen des inneren Kreises, welche zuerst ausstäuben, abgefallen sind. Nur bei wenigen Arten sind die Narben bereits beim Beginn des Ausstäubens der Antheren des äusseren Kreises konzeptionsfähig. Spontane Selbstbestäubung ist bei denjenigen Arten, bei welchen sich die Narben bereits während des Verstäubens der An- theren der vielfach nach der Blütenmitte zu geneigten Staubblätter des äusseren Kreises im konzeptionsfähigen Zustande befinden, fast unvermeidlich. Tritt die Reife der Narben erst während des Ausstäubens der Antheren der aufrechten oder mehr oder weniger nach auswärts geneigten Staubblätter des inneren Staminalkreises ein, so ist spontane Selbstbestäubung sehr erschwert; ganz un- möglich ist dieselbe natürlich, wenn die Narben erst, nachdem die Antheren bereits ihren Pollen verloren haben oder sogar schon sämtlich oder teilweise ab- gefallen sind, empfängnisfähig werden. Nur bei wenigen Arten sind die zwei- geschlechtigen Blüten regelmässig im Besitze der typischen Anzahl der Staub- gefässe; bei der Mehrzahl sind in einer — grösseren oder geringeren — Anzahl einzelne oder alle Staubgefässe des inneren Kreises, seltener neben letzteren auch noch ein bis zwei, ja sogar drei des äusseren Kreises geschwunden. Bei manchen Arten tritt die normale Zahl nur selten, bei einigen sogar nur sehr selten auf; bei einer kleinen Anzahl scheint dieselbe noch niemals beobachtet zu sein. Bei fast sämtlichen Arten — eine Ausnahme scheinen nur Moenchia erecta und Moehringia trinervia zu machen — treten weibliche Blüten auf, und zwar in viel höherem Grade bei denjenigen, deren Blüten in der Regel die typische Staubblattzahl enthalten, als bei solchen, in deren Blüten dieselbe nur selten oder niemals vorkommt. Dieselben befinden sich gewöhnlich allein auf den Pflanzen, viel seltener, bei einigen Arten sogar sehr selten, sind sie mit zwei- geschlechtigen auf demselben Stocke vereinigt. Bei einigen Arten ist jedoch das Zusammenvorkommen von zweigeschlechtigen und weiblichen Blüten auf derselben Pflanze fast die Regel. Die weiblichen Blüten sind bei fast allen Arten kleiner als die zweigeschlechtigen; wie diese variieren auch sie vielfach bedeutend in der Grösse. Staubblätter sind entweder vollständig geschwunden oder auf Überreste von grösserer oder geringerer Länge reduziert. Im letzteren Falle pflegen meist Antherenreste vorhanden zu sein; die grösseren derselben, 12* 180° Alsinaceae. oftmals nur unbedeutend kleiner, als die normalen und typisch gestaltet, doch‘ fast immer weiss oder missfarbig gelb, enthalten hin und wieder neben den anormalen, kleinen, polyedrischen oder runden auch einige normale, Keimschläuche treibende Pollenkörner. Die Griffel der weiblichen Blüten sind häufig etwas länger, die Narben dicker und dichter, mit oftmals etwas längeren Papillen besetzt, als diejenigen der zweigeschlechtigen Blüten. Bei fast sämtlichen Alsi- naceen zeigt sich eine Neigung, bei Nacht und bei kühler, feuchter Witterung die Blüte ganz oder fast ganz zu schliessen oder wenigstens zusammenzuziehen. Bei vielen Arten, deren Blüten sich bei Nacht und bei ungünstigem Wetter voll- ständig schliessen, sind dieselben bei heiterer, warmer Witterung während sämt- licher Tagesstunden geöffnet; bei anderen dagegen findet ein Öffnen in diesem Falle nur in. den Mittags- und Nachmittags-Stunden statt, und zwar bei einigen Arten, z. B. Sagina Linnaei var. macrocarpa, wie es scheint, auch nur dann, wenn mindestens die letzten 5—6 Stunden vorher schon warmes Wetter geherrscht hat. Noch andere Arten, wie Sagina Linnaei var. mierocarpa und Stellaria media var. pallida (S. Boraeana Jord.) haben einen weiteren Schritt zur Kleistogamie hin gethan, indem sie sich häufig auch in längeren. Perioden warmer Witterung nicht öffnen. Stellaria media var. _ pallida ist sogar stellenweise vollständig kleistogam geworden. — Die meisten Arten sondern sehr reichlich Honig ab; derselbe träufelt gewöhnlich von den Nektarien zwischen den Basen der Petalen hindurch auf die bei vielen Arten horizontal abstehenden, schüsselartig geformten Kelchblätter hinab. Die grösseren, aber honigarmen Blüten mancher Arten werden viel weniger besucht als die kleineren, jedoch reichlicher mit Honig ausgestatteten anderer. Es bleiben aber auch die relativ sehr reichlich Honig absondernden, kleinen Blüten einzelner Arten, wie diejenigen von Arenaria serpyllifolia, SaginaLinnaei var. macrocarpa, fast ganz ohne Besuch. Wahrscheinlich beruht diese Verschieden- heit im Besuche auf einer verschiedenen Zusammensetzung des Honigs; wahrschein- lich fehlen demselben bei Arenaria serpyllifolia und ähnlichen Arten ge- wisse riechende Substanzen, so dass ihn. die Insekten schwer zu wittern vermögen. ‚Als .gynodiöcisch (gd.) oder gynomonöcisch (gm.) sind folgende Arten bekannt: | üreton | Sagina nodosaFzl. ist in Dänemark (Warming) und Belgien (Mae Leod) gynodiöeisch. S. Linnaea P. ist gynodiöcisch und gynomonöcisch (Schulz). Spergula arvensis L.: gynomonöcisch, seltener gynodiöcisch (Schulz). Sp: vernalis W. und Sp. pentandra L.: gm. und gd. (Schulz). Spergularia media P.: gd., selten gm. (Schulz). Sp. salina P. wie vor. Sp. rubra P.: gm. und gd. (Schulz), ebenso Alsine verna Bartl, Cherleria sedoides L., Moehringia mus- cosa L., Arenenaria serpyllifolia L., A. biflora L., A. ciliata L, Holosteum umbellatum L., Stellaria nemorum L., St. media Cyr,, St. Holostea L., St. uliginosa Murr. (meist nach Schulz). . Alsinacene. 181 St. graminea L.: gm. (Mac Leod). St. palustris Ehrh.: gd. (Warming, Ludwig, Müller), ebenso St. graminea Retz. (Tullberg, Warming, Müller, Ludwig, Schulz). Malachium aquaticum Fr.: gd., (Ludwig) und gm. (Schulz). Cerastium arvense L.: gd. und gm. (Schulz). C. triviale Lk.: gd. (Ludwig) und gm. (Schulz). C. glomeratum Thuill.: gd. (Ludwig). | C. brachypetalum Desp.: gm., seltener gd. (Schulz). Ebenso i C. semidecandrumL,, ©. pallens F. Schultz, C.obscurum Chaub,, C. trigynum Vill, ©. latifolium L. C. alpinum L.: gd. (Ludwig). 104. Sagina L. Kleine, weissliche, protandrische, homogame oder protogynische Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher am Grunde der Staubblätter abgesondert wird. 430. S. procumbens L. [Schulz, Beitr. II. S. 38, 39.] — Am Grunde der Staubfäden befinden sich 4 kleine Nektarien. Die meist 4 weissen Kron- blätter sind kleiner als die in ebenso grosser Zahl vorhandenen Kelchblätter. Die 4 oder 5 Staubblätter sind mit den 4 oder 5 Narben gleichzeitig entwickelt. Spontane Selbstbestäubung ist unvermeidlich, da bei trübem Wetter die Blüten geschlossen bleiben. In Grönland sind, nach Warming, die Antheren auch in den geöffneten Blüten in unmittelbarer Berührung mit den kurzen, stark spreizenden Griffeln. In Dänemark hat der letztere Forscher neben den ‚Zwitterblüten auch weibliche beobachtet. Als Besucher beobachtete Schulz einzelne kleine Fliegen und Bienen; Mac Leod in Flandern Ameisen, Poduriden, Akariden. (B. Jaarb. VI. S. 159.) In Dumfriesshire (Schottland) (Sco tt-Elliot, Flora S. 25) sind mehrere Ameisen als Besucher bemerkt. 431. S. apetala L. [Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 159; Kirchner, Flora S. 234.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art im wesentlichen überein. Die sehr schwach protandrischen Blüten, deren Kronblätter sehr klein sind oder auch ganz fehlen oder doch bald verschwinden, öffnen sich im Sonnenschein und scheiden an derselben Stelle wie bei vor. Nektar aus. Die Staubblätter biegen sich im Verlaufe des Blühens so weit nach innen, dass die Antheren die Narbe berühren und spontane Selbstbestäubung erfolgen muss; letztere tritt bei trübem Wetter sofort ein, weil die Blüten alsdann geschlossen bleiben. Als Besucher sind Akariden, sowie von Mac Leod in Belgien Podu- riden, Ameisen und Milben, die auch Fremdbestäubung bewirken können, beobachtet. 432. S. maritima Don. Die. Blüteneinrichtung dieser Art, welche ich auf den Halligen untersuchte, stimmt mit derjenigen der vorigen im wesent- lichen überein. Besucher beobachtete ich nicht. 433. S. Linnaei Prsl. (S. saxatilis Wimm.). In den Alpen sind ‚die Zwitterblüten, nach Schulz (Beitr. I. S. 14, 15), homogam oder schwach protogynisch; bei trüber Witterung tritt spontane Selbstbestäubung ein, weil die 19 ’ Alsinaceae. Blüten dann geschlossen bleiben. In den geöffneten Blüten dienen, nach Kerner, die 5 äusseren Staubblätter der Fremd-, die 5 inneren der Selbstbestäubung. Ausser den Zwitterblüten kommen gynodiöcisch oder gynomonöcisch verteilte weibliche Blüten vor. Schulz beobachtete im Riesengebirge eine gross- blütige, honigreiche Form, deren Staubblätter teilweise verkümmert waren. Warming beobachtete noch in Grönland reife Früchte. Als Besucher sah Schulz Fliegen und kleine Käfer. 434. S. nivalis Fr. ist nach Lindman auf dem Dovrefjeld autogam, kommt nach Warming auf Spitzbergen und an der Nordküste Sibiriens mit Fruchtansatz vor. Nach Ekstam .beträgt auf Nowaja-Semlja der Durch- messer der geruchlosen, protogyn-homogamen, zuweilen homogamen Blüten 5 mm. Selbstbestäubung ist unvermeidlich. 435. S. caespitosa J,. Vahl. ist nach Warming in Grönland homogam, autogam und ist dort mit Fruchtansatz beobachtet. Ausserdem ist die Pflanze in Norwegen gynodiöcisch mit weiblichen Blüten beobachtet, deren Staubblätter in verschiedenem Grade verkümmert sind. 436. S. nodosa Fenzl. Die Zwitterblüten sind in Norwegen und Dänemark (nach Warming) sowie in Russland (Batalin, Bot. Ztg. 1870) protandrisch. Bei ungünstiger Witterung bleiben die Blüten geschlossen und be- stäuben sich selbst. Ausser Zwitterblüten beobachtete Mac Leod (B. C. Bd. 29) auf den Dünen der flandrischen Küste weibliche Exemplare. Auch in Däne- mark sind (von Warming) weibliche Stöcke beobachtet. Auch Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) beobachtete bei Ruppin Gyno- diöcie und unvollkommene Gynomonöcie. Er unterschied 1. grössere Blüten von 10 mm Durchmesser, zwitterig und häufig mit teilweise fehlschlagenden Antheren oder Staubgefässen; 2. kleinere Blüten, nur 5—6 mm diam. messend und durch Abortieren sämtlicher Staubblätter weiblich; die Zwitterblüten protandrisch. Zu- erst reifen die am Grunde mit einer Nektardrüse versehenen äusseren Staub- gefässe und biegen sich über die noch geschlossenen Narbenäste, dann erst folgen die inneren. Honigabsonderung reichlich. Als Besucher beobachtete Herm. Müller (Alpenbl. S. 183) in den Alpen eine Bombylide (Anthrax sp.). - 437. S. subulata Torr. et Gray. Kultivierte Exemplare fand Warming teils protogynisch, teils schwach protandrisch. 105. Spergula L. Weisse, meist homogame, selten protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig; welcher an der gewöhnlichen Stelle abgesondert wird. 438. S. arvensis L. [H.M., Weit. Beob. II. S. 225; Kerner, Pflanzen- leben IL; Schulz, Beitr. I. 8. 15, 16; Kirchner, Flora S. 232; Knuth, Ndfr. Ins. S. 43; Bijdragen.] — Die weissen, homogamen Blumen öffnen sich im Sonnenscheine weit und sondern in der Umgebung des Grundes der Staub- blätter Nektar aus. Die Staubblätter sind dabei soweit nach aussen gebogen, dass honigsuchende Insekten mit der einen Körperseite die Antheren, mit der Alsinaceae, 183 anderen die Narbe streifen, wodurch also Fremdbestäubung begünstigt ist. Bei ungünstiger Witterung bleiben die Blüten geschlossen und bestäuben sich selbst, auch tritt, nach Kerner, die Selbstbestäubung gegen Ende der Blütezeit, wenn die Blumen sich zu schliessen beginnen, spontan ein. Nach demselben sind die Blüten von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 4 Uhr geschlossen. Nach Schulz kommen zahlreiche weibliche Blüten vor, und zwar machen die gynomonöeisch verteilten zuweilen _über-50°/o aus, während Gynodiöcie selten ist. Nach Schulz variiert die Zahl der Staubblätter, indem dieselben oft mehr oder weniger ver- kümmern. Dabei treten normale Blüten und nicht normale teils auf denselben, teils auf verschiedenen Stöcken auf. Als Besucher sahen Herm. Müller (1) in Westfalen und ich (!) in Schleswig- Holstein : A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia sp., sgd. (1). b) Syrphidae: 2, Eristalis arbus- torum L., sgd. und pfd. (1); 3. E. tenax L., sgd. und pfd. (!); 4. Helophilus pendulus L., w. v. (l); 5. Melanostoma ambigua Fall., w. v. (l); 6. Melithreptus menthastri L., w. v. (1); 7. M. strigatus Staeg., w. v. (1); 8. Syritta pipiens L., w. v. (1, !); 9. Syrphus balteatus Deg., w. v. (1, !); 10. S. corollae F., w.v. (1); 11. S. ribesii L, w. v. (1, !). B.Hymenoptera: a) Apidae: 12. Anthrena albicrus Müll. 9, psd. (1); 13. A. convexius- eula K. /, sgd. (1); 14. Apis mellifica L., sgd. (!); 15. Halictus malachurus K. 9, sgd. und pfd. (1). b) Sphegidae: 16. Crabro wesmaßli v. d. L. 9, sgd. (1). Mac Leod sah in Flandern 2 Schwebfliegen, 1 Museide. (Bot. Jaarb. VI. S. 158.) In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 31) sind 1 Empide, 3 Mus- eiden und 5 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 439. S. pentandra L. Nach Schulz (Beitr. II. S. 41) sind die Blüten von 12—5 Uhr geöffnet. Die Zwitterblüten sind homogam. In denselben sind meist nur 5 Staubblätter entwickelt. Sie stehen in der geöffneten Blüte in der Regel aufrecht oder ein wenig nach aussen gespreizt, so dass die Antheren ge- wöhnlich nicht mit den Narben in Berührung kommen. Da sich die Blüten aber schon nach kurzer Zeit schliessen, bei trüber Witterung überhaupt unge- öffnet bleiben, so findet dann spontane Selbstbestäubung statt, während in den geöffneten bei Insektenbesuch Fremdbestäubung begünstigt ist. Ausser den Zwitter- blüten kommen selten weibliche vor, die gynomonöeisch oder gynodiöcisch verteilt sind. 440. S. Morisonii Boreau (— S. vernalis Willd. zum Teil.) Nach Schulz (Beitr. H. S. 39—41) sind die Zwitterblüten in Nord-Thüringen homogam, doch berühren in den (von 12—5 Uhr) geöffneten Blüten die Antheren die Narbe gewöhnlich nicht. Von den. ursprünglich 10 Staubblättern schlagen oft einige fehl, manchmal fehlen sie gänzlich, so dass die Blüten weib- lich werden. Diese sind dann gynomonöeisch oder gynodiöcisch verteilt, doch sind sie kleiner als die Zwitterblüten. Bei Insektenbesuch ist wieder Fremd- bestäubung begünstigt; beim Schliessen der Blüte tritt spontane Selbstbestäubung ein. — Warnstorf (Bot. V. Brand. 38) beobachtete bei Ruppin nur homo- und autogame Zwitterblüten. 106. Spergularia Presl. Weisse oder rote, ausgeprägt protandrische bis homogame Blumen mit halbverborgenem Honig. 184 Alsinaceae. 441. S. media Poir. (S. marginata Kittel, Arenaria marginata DC.) Die roten oder. weissen Zwitterblüten sind, nach Schulz, bei Halle ausgeprägt protandrisch. Meist sind alle 10 Staubblätter entwickelt. Ausser den Zwitterblüten sind hin und wieder gynodiöcisch, seltener gynomonöeisch ver- teilte, kleinere weibliche Blumen beobachtet, so von Mac Leod an der belgischen. Küste. Als Besucher sah ich auf den Halligen kleine Dipteren (Hilara- und Hy- drellia-Arten). 442. S. salina Presl (Arenaria rubra ß marina L., $. marina Grisebach, Arenaria marina Roth, Lepigonum medium Wahl- berg). Die von Mac Leod an der Belgischen Küste untersuchten Blüten sind den weiblichen der vor. Art sehr ähnlich. Die Kronblätter sind rosa gefärbt; von den Staubblättern sind nur 1—3 entwickelt; spontane Selbstbestäubung ist gesichert. — Schulz untersuchte die Blüten am salzigen See bei Eisleben, wo sie erheblich kleiner zu sein scheinen, als in Belgien. Die Kronblätter sind kürzer als die Kelchblätter; von den Staubblättern sind oft nur 3 entwickelt und zwar meist etwas früher als die mit ihnen in gleicher Höhe stehenden Narben. Der Nektar wird von einem fleischigen Ringe an der Innenseite des Grundes der Staubblätter abgesondert. Bei ungünstiger Witterung bleibt die Blüte geschlossen, so dass spontane Selbstbestäubung eintreten muss. — Magnus beobachtete bei Kissingen nur solche Pflanzen, die einen Übergang zur Kleisto- gamie zeigten, indem die blasse Blumenkrone geschlossen blieb. — Ausser den Zwitterblüten sind von Schulz gynomonöeisch, seltener gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten beobachtet. Als Besucher beobachtete ich (Weit. Beob. S. 232) auf der Insel Sylt die Honig- biene (sgd.). | Verhoeff sah auf Norderney: A. Diptera: a) Empidae: 1. Hilara quadrivittata Mg. b) Museidae: 2. Anthomyia spec., sgd.; 3. Aricia incana Wiedem., sgd.; 4. Lucilia caesar L. J', sgd. c) Syrphidae: 5. Syritta pipiens L., sgd. 443. S. rubra Presl (Arenaria rubra & campestris L., Alsine rubra Wahlenberg, Lepigonum rubrum Wahlenberg). Die Blüten- einrichtung ähnelt, nach Schulz (Beitr. I. S. 17), derjenigen von 8. salina, mit der sie auch die geringe Anzahl Staubblätter gemeinsam hat. Auch diese Art schwankt zwischen Homogamie und schwacher Protandrie. Wie bei vor. Art geht die Befruchtung häufig in geschlossener Blüte vor sich. Ausser. den Zwitter- blüten finden sich meist kleinere, gynomonöeisch und gynodiöcisch verteilte weibliche Blumen. Diese Art bildet, nach Schulz, ein biologisches Bindeglied zwischen den beiden vorhergehenden Arten. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern 1 Empide. (B. Jaarb. VI. S. 157). 107. Cherleria L. Protandrische bis homogame, höchst unscheinbare Blumen mit halbver- borgenem Honig, welcher zwischen den Wurzeln der Staubblätter abgesondert wird. | 185 | 444. Ch. sedoides L. [H. M., Alpenbl. S. 184, 185; Schulz, Beitr. I. S. 44, 45.] — Die Kronblätter erreichen kaum !/s der Länge der Kelchblätter. Letztere breiten sich zu einem Sterne von 4—5 mm Durchmesser aus. Die Zwitterblüten sind, nach Müller, in den Alpen ausgeprägt prot- andrisch ; spontane Selbstbestäubung ist daher in der Regel ausgeschlossen. Fig. 51. Cherleria sedöides L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte von oben gesehen. (16:1.) B. Griffel und Narben im ersten (männlichen) Blüten- zustande. (©. Dieselben im zweiten (weiblichen) Blütenzustande. s Kelchblätter. p Kronblätter. fi Staubfaden. n Honigdrüse. ov Fruchtknoten. Schulz untersuchte die Pflanze nicht weit von demselben Standorte und fand sie homogam bis schwach protandrisch. Ausser den Zwitterblüten beobachtete er gynodiöeisch oder gynomonöecisch verteilte weibliche Blumen. Als Besucher sah H. Müller zahlreiche kleine, honigsaugende Fliegen. 108. Alsine L. Weisse, meist kleinblütige, protandrische, homogame oder protogynische Blumen mit halbverborgenem Honig. 445. A. verna Bartling (A. Gerardi Whlnbg.). [H. M., Alpenbl. S. 183, 184; Schulz, Beitr. I. S.18.] — Die Blüten erreichen in den Alpen, nach Müller, einen Durchmesser von 6 mm, nach Schulz in einer Höhe von 2—3000 m einen solchen von 7—9, im Riesengebirge von durchschnittlich 10 mm. Die Zwitterblüten sind ausgeprägt protandrisch (siehe Fig. 52); nach Schulz ist Selbstbestäubung ausgeschlossen, nach Kerner tritt sie gegen Ende der Blütezeit, nach Mac Leod beim abendlichen Schliessen der Blumen ein. Ausser den Zwitterblüten sind besonders im Hochgebirge gynomonöeisch und gynodiöeisch verteilte weibliche kleinere Blüten beobachtet. Sowohl H. Müller als auch A. Schulz sahen in den Alpen als Be- sucher vorzugsweise Fliegen (Musciden, Syrphiden, Empiden, Bombyliden), :186 „Alsinaceae, einzelne Käfer, Ameisen und Schmetterlinge (Pyraliden); Mac Leod in den Pyrenäen gleichfalls Fliegen (B. Jaarb. III. S. 379—381). Die von Warming in Grönland beobachteten Zwitterblüten der var. b) hirta Lange sind fast homogam und der Selbstbestäubung fähig; in Fig. 52. Alsine verna Bartling. (Nach Herm. Müller.) 4A. Blüte vor Beginn des ersten Zustandes, B. Blüte in der ersten Hälfte des ersten (männ- lichen) Zustandes. C, Blüte in der zweiten Hälfte desselben Zustandes von oben gesehen. D. Dieselbe im Aufriss von der Seite gesehen. E. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. F. Oberer Teil der Narbe. @. Unterer Teil derselben. Spitzbergen beobachtete dieser Forscher auch Protogynie oder vielleicht Über- gangsformen zur weiblichen Blüte. 446. A. recurva Wahlenberg. [H. M., Alpenbl. S. 183.] — Die Blüten bleiben nach Müller zum Teil offen, zum Teil schliessen sie sich halb. Als Besucher sind in den Alpen Fliegen (Syrphiden, Musciden) und einzelne Falter beobachtet. 447. A. strieta Whlnbg. Nach Warming in Grönland und in Norwegen homogam. Die eintretende spontane Selbstbestäubung ist von Erfolg, da sich regelmässig reife Früchte (noch unter 70—71° n. Br.) bilden. 448. A. rubella Wg. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja-Semlja der Durchmesser der geruchlosen, protogyn-homogamen Blüten 5—8 mm. Selbst- bestäubung ist erschwert, weil die Narben meist höher als die Antheren stehen. 449. A. groenlandica Fzl. Nach Warming in Grönland mit schwach protandrischen oder auch gleich homogamen Blüten, in denen Selbstbestäubung fast unvermeidlich ist. Un Alsinaceae. 187 450. A. biflora Wg. Die Zwitterblumen sind auf dem Dovrefjeld protandrisch, doch erfolgt beim Schliessen der Blüten spontane Selbstbestäubung. Die von Warming in Grönland beobachteten Pflanzen hatten dagegen schwach protandrische oder homogame oder auch schwach protogynische Zwitter- blüten, in denen Selbstbestäubung erfolgen muss, die reichlichen Fruchtansatz zur Folge hat. Auf Spitzbergen sind die Blumen kleiner. In Norwegen ist Gynodiöcie beobachtet. - 007.409. Honckenya Ehrh. Protandrische, weisse Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher an der gewöhnlichen Stelle abgesondert wird. 451. H. peploides Ehrh. (Ammadenia peploides Ruprecht, Arenaria pepl. L., Halianthus pepl. Fries). Die von mir auf den nordfriesi- schen Inseln (a. a. O. S. 44) untersuchten Pflanzen breiten ihre Blüten im Sonnen- scheine ‚fast tellerförmig zu einer Scheibe von etwa 8 mm Durchmesser aus. Die fünf weissen spatelförmigen Kronblätter haben etwa die- selbe Länge wie die hellgrünen Kelchblätter. Von den 10 Staubblättern sind die 5 vor den Kelchblättern stehenden zuerst entwickelt. Sie sind dann etwas aufgerichtet und überragen Ehrh. (Nach der Natur. Halbsche- die Blüte um etwa 1 mm. Nach ihnen ent- wickeln sich die bisher den Kronblättern an- liegenden 5 anderen Staubblätter und wachsen zur Länge der äusseren heran. Erst dann matisch.) Blüte in der ersten Hälfte des ersten (männlichen) Zustandes von oben ge- sehen. %k Kelchblatt. p Kronblatt. a Staubblatt des äusseren Kreises mit geöffneten Antheren. a’ Staubblatt des inneren Kreises mit geschlossenen An- theren. s unentwickelte Narbe. q Sand- körncehen. entfalten sich die Narben. Am Grunde des Fruchtknotens befindet sich zwischen je zwei Staubblättern je eine grosse, gelbe Drüse, welche so reichlich Honig absondert, dass der Zwischenraum zwischen je 2 be- nachbarten Staubblättern vollständig ausgefüllt wird. Trotz des reichlich abgesonderten Honigs wird die Blume selten von Insekten besucht (— ich sah auf der Insel Röm trotz langer Überwachung bei günstigster Witterung keine —). Es fällt aber aus den aufgesprungenen Antheren häufig Pollen in die Blüte hinein, der durch Windstösse auf die Narbe derselben Pflanze oder benachbarter geführt werden kann. Auch findet man regelmässig kleine, durch den Wind hineingeschleuderte Sandkörnchen in den Blüten, welche von Blüte zu Blüte getrieben werden können und so vielleicht gelegentlich als Pollenüberträger dienen. Bei trüber Witterung schliessen sich die Blüten, so dass alsdann spontane Selbstbestäubung möglich ist. In Grönland, Island, im nördlichen Norwegen, auf Spitz- bergen und Nowaja-Semlja sind, nach Warming, Zwitterblüten sehr ‚selten, vielmehr ist die Pflanze dort fast immer diöcisch, polyöcisch oder monöeisch. Auf Grönlan«l beobachtete Warming Fruchtansatz. .188 Alsinaceae. Als Besucher bemerkte ich am 8. Juni 1895 auf der Düne von Helgoland zwei Musciden: Lucilia caesar L. und Fucellia fucorum Fall., beide sgd. | Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: Museidae: 1. Lucilia caesar L. Q j', sgd.; 2. Scatophaga stercoraria L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 26) sind 2 Musciden als häufige Besucher beobachtet. 110. Moehringia L. Weisse, homogame, protandrische oder Pre. Blumen mit halb- verborgenem Honig. 452. M. trinervia Clairv. (Arenaria trin. L.) [H.M., Befr. $. 180, 181; Weit, Beob. II. 8.225; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Bent Beitr. II. S. 46, 47; Kirchner, Flora $. 235.] — Nach Herm. Müller sind die Blumen protogynisch mit langlebigen Narben, während A. Schulz sie fast stets homogam, viel seltener schwach protandrisch oder schwach protogynisch fand. Am Grunde der fünf äusseren Staubblätter findet sich je eine fleischige Anschwellung, welche jede einen verhältnismässig grossen Nektartropfen aussondert. Von den zehn Staubblättern springen zuerst die Antheren der fünf äusseren, dann die der fünf inneren auf. Besuchende Insekten bewirken in der Regel Fremdbestäubung, da sie die Narben früher als die Antheren berühren. Bei ausbleibendem Besuche findet spontane Selbstbestäubung statt, indem sich die Staubblätter allmählich bis zur Berührung der Nar- ben nach innen biegen. Manchmal sind die Antheren der fünf äusseren . Staub- blätter verkümmert. Nach Warnstorf sind die Blüten bei Ruppin homo- und autogam. Die langen Narbenäste (meist drei, seltener nur zwei) biegen sich weit zurück und krüm- men sich oft hakenförmig Mi um die Staubblätter, wo- Fig. 54. Moehringia muscosa fL. (Nach Herm. durch unvermeidlich Selbst- Müller.) bestäubung erfolgen muss; A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. B. Staubblätter letztere wird auch dadurch dieser Blüte von aussen gesehen. (. Blüte im zweiten . : : (weiblichen)[Zustande nach Entfernung von Kelch und Krone. bewirkt, dass sich die Staub- blätter an die Narbe legen. Selten sind die”Griffel verkümmert; aber häufig finden sich vierzählige Blüten. Die unscheinbaren, geruchlosen Blüten, deren Kronblätter kürzer als die Kelchblätter sind, werden nur selten besucht. Herm. Müller beobachtete: A. Coleoptera: a) Ni hdulidae: 1. Meligethes, hld. 'b) Phalacridae: 2. Olibrus affinis Sturm, hld. B. Diptera: a) Bibionidae: 3. Dilophus vulgaris Mg., hld. b) Muscidae: 4. Sapromyza rorida Fall. hld. Alsinaceae. 189 Mac Leod sah in Flandern 1 Empide. (B. Jaarb. VI. S. 162.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 26) sind 1 Schlupfwespe, 1 Empide und mehrere andere Fliegen als Besucher beobachtet. 453. M. muscosa L., eine protandrische Schwebfliegenblume. [H. Müller, Alpenblumen S. 187, 188; Schulz, Beitr. IL. S. 45, 46.] — Von den acht Staubblättern richten sich erst die vier äusseren in die Höhe und öffnen ihre Antheren, dann die vier inneren, und erst nach dem Verblühen der sämtlichen acht Staubblätter_entwickeln sich die Griffel mit den Narben. Spon- tane Selbstbestäubüng ist daher nur ausnahmsweise möglich. ($. Fig. 54.) Ausser den Zwitterblüten kommen nach Schulz auch gynodiöcisch, ae gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten vor. Als Besucher sah H. Müller nicht selten kleine Schwebfliegen (besonders Sphegina clunipes Fall.), indem sie vor den Blüten schweben, anfliegend Honig lecken oder Pollen fressen und dann eine andere Blüte besuchen. A. Schulz sah ausser Fliegen auch kleine Bienen. Krascheninikovia Turez. konimt, nach Kuhn, mit kleistogamen Blüten vor. 111. Arenaria L. Kleine, weisse, homogame oder protandrische Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher an gewöhnlicher Stelle im Blütengrunde abgesondert wird. 454. A. serpyllifolia L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 226; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 161; Kirchner, Flora S. 754; Schulz, Beitr. I. S. 19; H. S. 47.] — Ausser den Zwitterblüten, in denen Staubblätter und Narben gleichzeitig entwickelt und die Honigtröpfehen im Grunde der Blüte im Sonnen- schein sichtbar sind, hat Schulz gynomonöcisch, selten gynodiöeisch verteilte weibliche Blüten beobachtet. Auch in den Zwitterblüten ist die Zahl der Staub- blätter häufig reduziert; durch. Berührung der Antheren und Narben ist in ihnen spontane Selbstbestäubung unvermeidlich. Als Besucher, die auch Fremdbestäubung bewirken können, sah H. Müller zwei kleine kurzrüsselige Bienen (Sphecodes ephippius L. 2 und Halietus lueidulus Schek. 9), sgd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen eine Schwebfliege als Besucher. (Bot, Jaarb. III. S. 377.) In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora S. 26) sind 1 Schwebfliege und Thrips als Besucher beobachtet. 455. A. biflora L. [H. M., Alpenblumen S. 185—187; Schulz, Beitr. II. S. 47, 48.] — Die weissen Blüten sind protandrisch, doch greifen die Entwickelungszeiten nicht nur der äusseren und inneren Staubblätter, sondern auch der inneren und der Narbe ineinander, so dass bei ausbleibendem Insekten- besuche spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. (S. Fig. 55.) Ausser den Zwitterblüten beobachtete Schulz gynodiöcisch, selten gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen ausschliesslich Fliegen (Mus- eiden [11], Syrphiden [3] und Empiden [1]). 456. A. eiliata L, Die von Kirchner (Beitr. S. 14) bei Zermatt unter- suchten Zwitterblüten sind protandrisch. Sie haben ausgebreitet einen Durch- 1% Alsinaceae. messer von 12 mm. Nach dem Verstäuben der Antheren wachsen die Griffel und bilden sich die Narbenpapillen. Ausser den Zwitterblüten beobachtete Kirchner auch kleinere weibliche Blüten mit einem Durchmesser von 7—10 mm. Ihre Staubblätter zeigen verschiedene Grade der Verkümmerung: bisweilen sind alle zehn vorhanden, aber entweder sämtlich oder zum grössten Teil ganz kurz, oder es fehlen einige gänzlich. Schon Ludwig (B. C. 1880, S. 1021) hatte das Vorkommen gynodiöcisch verteilter weiblicher Blüten in ..der Schweiz fest- gestellt; Warming fand die Pflanze in Norwegen gynomonöeisch. (Om Caryo- phyllaceernes blomster. 1890, S. 32, 33.) Fig. 55. Arenaria biflora L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande im Aufriss. B. Blüte (mit 5 Griffeln) im zweiten (weiblichen) Zustande gerade von oben gesehen. ©. Staubblätter und Nektarien derselben Blüte. Die Form: b) humifusa Rink ist von Warming mit schwach protan- drischen, später homogamen Zwitterblüten noch auf Disko mit reifen Früchten gefunden. | 457. A. graminifolia Schrad. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: . | | A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd.; 3. Prosopis communis Nyl. 5', pfd. 112. Holosteum L. Homogame oder schwach protandrische oder protogynische Blüten mit halb- verborgenem Honig. 458. H. umbellatum L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 226, 227; Schulz, Beitr. I. S. 48, 49; Warnstorf, Nat. V. Brand. Bd. 38; Nat. V. des Harzes XI.] — Die kleinen weissen Blüten sind, nach Herm. Müller, prot- andrisch mit früh eintretender spontaner Selbstbestäubung, aber bei eintretendem Alsinaceae, 191 E Insektenbssuche darauf folgender Kreuzung. Meist sind nur 3 Staubblätter vor- handen, seltener 4 oder 5 oder nur 2. Am Grunde der Staubfäden befindet sich je eine grüne, fleischige, honigabsondernde Anschwellung. Im Beginne der Blütezeit stehen ‘die Griffel mit den noch nicht völlig entwickelten Narben auf- recht, während die Antheren bereits stäuben; doch sind die Staubblätter so in die Blütenmitte gebogen, dass die Antheren gerade über den Narben stehen und so bei deren Weiterentwickelung durch Hinabfallen von Pollen spontane Selbst- bestäubung eintreten muss. Letztere tritt auch häufig in der geschlossenen Blüte ein. Die verblühten Staubblätter treten später mehr nach aussen zurück, während die Narben weiter auseinanderspreizen. — Nach Warnstorf reifen die Staubblätter des äusseren Kreises früher als die des inneren; ihre Filamente sind länger und haben am Grunde gelbe Nektarien. Antheren gelb; ihre Fächer nach dem Verstäuben eine Drehung von 90° ausführend und wagerecht stehend. Pollen goldgelb, regelmässig dodekaödrisch und dicht mit niedrigen Stachelwarzen bedeckt, durchschnittlich 37 w diam. Ausser den Zwitterblüten sind ie ‚ seltener gynomonöcisch ver- teilte weibliche Blüten beobachtet. Die Zwitterblüten sind stellenweise auch homogam, selbst protogyn (z. B. in Dänemark) beobachtet. Als Besucher der unscheinbaren Blütchen beobachtete H. Müller: A. Diptera: Museidae: 1. Anthomyia sp. 2. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena gwynana K. 9, sgd.; 3. A. parvula K. 9, sgd.; 4. Halictus sp. 9, sgd. 113. Stellaria L. Weisse, protandrische, homogame oder protogynische Blumen mit halbver- borgenem Honig, welcher am Grunde der Staubblätter abgesondert wird. | 459. St. gramineaL. [H.M., Befr. S. 181, 182; Weit. Beob. II. S. 227; Knuth, Ndfr. Ins. S.45; Bijdragen; Kirchner, Flora S. 238; Ludwig, B.C. 1880; Schulz, Beitr. I. S.20; II. S. 50, 51.] — Am Grunde der 5 äusseren Staubblätter sitzen die 5 Nektarien in Form grüner, fleischiger Wülste. Die Zwitter- blüten sind protandrisch; in denselben biegen sich nach dem Aufblühen der Blumen zuerst die 5 äusseren Staubblätter nach der Mitte zu und öffnen ihre Antheren, während die 5 inneren Staubblätter mit noch geschlossenen Antheren nach aussen gebogen sind und auch die Narben sich noch nicht entwickelt haben. Bevor die Antheren der 5 äusseren Staubblätter verblüht sind, öffnen sich auch die der 5 inneren, doch bleiben sie nach aussen gebogen. Während diese ver- blühen, richten sich die Griffel in die Höhe und entfalten die Narben über den sich verkürzenden und zusammenschrumpfenden Staubblättern. Jedes nicht zu kleine Insekt muss daher beim Vordringen zum Honig, mag es in der Mitte oder am Rande der Blüte anfliegen, sich in jüngeren Blüten mit Pollen behaften, in älteren die Narbenpapillen berühren, mithin immer Fremdbestäubung bewirken. Bei ausbleibendem Insektenbesuche kommen die sich noch weiter zurück- krümmenden Narbenäste mit den noch pollenbedeckten Antheren in Berührung, sodass alsdann als Notbehelf spontane Selbstbestäubung eintritt. (S. Fig. 56.) 192 Alsinaceae, _ Ausser diesen, in ihrer Blüteneinrichtung so von H. Müller geschilderten protandrischen Zwitterblumen kommen auch kleine weibliche Blüten mit völlig ver- kümmerten, weissen Staub- blättern, sowie auch mittel- grosse Übergangsformen mit 2—3 fruchtbaren Staubblät- tern vor (z. B. nach Mae Leod in Belgien). Nach x Tullbergtritt die Pflanze in Schweden auch gynodiö- cisch auf, nach Warming ebenso am Altenfjord. Schulz beobachtete in Mitteldeutschland ausser Gynodiöcie auch Gynomonöcie, und zwar tritt die weibliche Form stellenweise ausschliesslich oder doch sehr häufig auf. Schulz unterschied auch an den Zwitterblüten drei verschiedene Grössen, näm- lich von 8—10, 10—14 und 16—18 mm Durchmesser, die auf verschiedene Bezirke verteilt‘ zu sein schienen. Fig.56. Stellaria gramineaL. (Nach Herm. Müller.) Doch ist der Insektenbe- . 1. Blüte in der ersten Hälfte des ersten (männlichen) Zu- such der grösseren Blüten standes: die fünf äusseren Staubblätter haben sich nach innen : ERE gebogen und ihre Antheren sich mit Pollen bedeckt. 2. Blüte nicht reichlicher als der- i iten (weiblichen 2:8 lä in 1.0 - a and a erg Fi Jenige der Jelksanuke ander gespreizt und zurückgekrümmt, dabei ihre papillöse Als Besucher beob- Seite nach oben kehrend. a‘ äusserer Staubblattkreis, achtete Schulz Fliegen, kleine a? innerer, n Nektarien. Bienen und Käfer. In den falter- reichen Alpen sah H. Müller auch einen Schmetterling die Blüten besuchen. In Nord- und Mitteldeutschland be- obachteten Herm. Müller (1) und ich (!) folgende Insekten: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, sgd. und pfd. (1). B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis livida L., sgd. (1). b) Syrphidae: 3. Eristalis tenax L., sgd. (!); 4. Helophilus pendulus L., sgd. (!); 5. Syritta pipiens L., sgd. und pfd. (1); 6. Volucella bombylans L., sgd. (1). Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Brachy- pterus gravidus Ill, sgd. B. Diptera: a) Empidae: 2. Hilara quadrivittata Mg., sgd. b) Muscidae: 3. Anthomyia spec. c) Syrphidae: 4. Melanostoma mellina L., sgd.; 5. Syritta pipiens l., sgd. C, Hymenoptera: a) Formieidae: 6. Lasius niger L., sgd. In den Alpen sah Herm. Müller 1 Falter (Alpenbl. S. 189); Mac Leod be- merkte in Flandern Apis, 6 Syrphiden, 1 Empide, 2 Schlupf-, 1 Holzwespe, 1 Falter. (B. Jaarb. VI. S. 164.) Alsinaceae. 193 In. Dumfriesshire (Sehottland) (Seott-Elliot, Flora $S. 29) sind 1 Empide, 2 Schwebfliegen und 4 Dolichopiden als Besucher beobachtet. 460. St. eerastioides L. [H. M., Alpenbl. S. 188, 189.] — Die homo- gamen, in der Zahl der Fruchtblätter schwankenden Blüten sah Herm. Müller in den Alpen von Fliegen (1 Empide, 2 Musciden, 4 Syrphiden): besucht. 461. St. Holostea L. [H. M., Befr. S. 182; Weit. Beob. II. S. 228; Kirchner, Flora S. 238; Mac Leod, B. Jaarb. III. S. 378; VI. S. 162—163; Schulz, Beitr, 1.8.22; Knuth, Bijdr.] — Die Blüteneinrichtung dieser Art stimmt, nach Herm. Müller, mit derjenigen von St. graminea im wesentlichen überein, doch sind die Blüten grösser und daher der Insektenbesuch ein häufigerer, Die Nektarien sind gelb. In den Zwitterblüten stehen zu Beginn des Blühens die fünf äusseren, alsdann die fünf inneren Staubblätter in der Blütenmitte,; wobei die nicht stäubenden nach aussen gebogen sind. Ausser den Zwitterblüten sind auch weibliche beobachtet, sowie Übergänge, z. B. von Mac Leod in Belgien Blumen mit teilweise verkümmerten Staubblättern. Die weiblichen Blüten sind, nach Schulz, gynodiöcisch, selten gynomonöeisch verteilt. Ausser den protandrischen Zwitterblüten beobachtete Schulz auch homogame, in denen spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Als Besucher sahen Herm. Müller (1), Borgstette (2), Buddeberg (3) a ich (!) in Mittel- und Norddeutschland: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes, sgd., zahlreich (1, !). b) Oedemeridae: 2. Oedemera virescens L. (2). B. Diptera: a) Bom- bylidae: 3. Bombylius canescens Mikan, sgd. (3); 4. B. maior L., sgd. (!). b) Empidae: 5. Empis eiliata F. 9, sgd. und pfd, (3); 6. E. opaca F., sgd. (1); 7. E. tesselata F., sgd. (1). c) Museidae: 8. Anthomyia sp., sgd. (1); 9. Hydrotaea dentipes F., sgd. (1); 10. Scatophaga merdaria L., sgd. (!); 11. Siphona geniculata Deg., sgd. (1). d) Syrphidae: 12. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (1); 13. E. nemorum L., w.:v, (!); 14. Platy- cheirus peltatus Mg., w. v. (1); 15. Rhingia rostrata L., w. v. (!); 16. Syrphus balteatus Deg., w. v. (!); 17. S. ribesii L., w. v., häufig (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 18. Anthrena cineraria L. 9, sgd. (1, 3); 19. A. parvula K. 9, sgd. (1); 20. A. gwynana K. 9, sgd. (1); 21. A. labiata Schek. Nyl. 9, sgd. (3); 22. Apis mellifica L. 2, sgd. (1,1); 23. Halictus eylindricus F. 9, sgd. (1, 3, !); 24. H. albipes K. 9, sgd. und psd..(8); 25. H. flavipes F. 9, sgd. (3); 26. H. nitidiusculus K. 9, sgd. (3); 27. H. rubicundus Chr. 9, sgd. (3); 28. Nomada flavoguttata K. 9, sgd. (1, 3); 29. N. ruficornis L. 9, sgd. (1, 3). b) Tenthredinidae: 30. Cephus pallipes Kl., sgd. . D. Lepidoptera: Rhopalocera: 31. Pieris napi L., sgd. (1); 32. P. rapae L., sgd. (1). E.Thysanoptera: 33. Thrips, häufig (1). Alfken beobachtete bei Bremen: a) Apidae: 1. Anthrena chrysopyga Schek. ‘9, sgd.; 2. Nomada bifida Ths., sgd.;-3, N. flavoguttata K. Q j, sgd.; b) Syrphidae: 4. Platy- cheirus albimanus F.; Schenck in Nassau Anthrena cingulata F.; Rössler bei Wies- baden den Falter: "Kaychna modestella Dup. Mac Leod beobachtete in Flandern 6 Schwebfliegen, 12 andere Diakain 2 Käfer, 3 Falter (B. Jaarb. VI. S. 162, 163); in den Pryrenäen 1 Biene, 3 Syrphiden, 4 Museiden als Besucher (A. a. O. III. S. 378). _ In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 30) sind mehrere Feen Meligethes und 1 anderer Käfer als Besucher beobachtet. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire R' Muscide, Sepsis nigripes Mg. 462, St. seabigera fand Breitenbach (Kosmos 1884) in den bota- nischen Gärten zu Marburg und Göttingen gynodimorph. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II. 1. 13 194 Alsinaceae, „24683. St. media Vill. [H. M;, -Befr. S. 182, 183; Weit. Beob. I. S. 228; Schulz, Beitr. I. 8.20; Knuth, Ndfr: Ins. $:45, 151; Bijdragen; Kirchner, Flora S. 237; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.) — Nach Herm. Müller sind von .den zehn Staubblättern fast immer einige, meist die inneren fünf, oft auch 1—2 äussere verkümmert. Die am Grunde der fünf äusseren Staubblätter sitzenden Nektarien sondern bei sonnigem Wetter Honig ab. Die Antheren öffnen sich nach einander und zwar entweder: gleichzeitig mit den Narben oder etwas früher oder später als dieselben. Nach Kerner erfolgt Autogamie, wenn die Blüten sich zu schliessen beginnen. Nach Warnstorf sind die Blüten bei Ruppin zwitterig oder ‘die Pflanze tritt mit scheinzwitterigen Stempelblüten auf. Erstere mit 2—5, selten 6—8,'violette Antheren tragenden Staubblättern, welche entweder die Narben- äste überragen oder 'mit letzteren in gleicher Höhe stehen und durch Bewegung zur Blütenmitte Autogamie. bewirken. In den scheinzwitterigen Stempelblumen abortieren entweder alle oder. nur einige Staubgefässe. Die Form decandra ist ausgeprägt protandrisch. Beim Schliessen der Blüten tritt spontane Selbst- bestäubung ein, die von voller Fruchtbarkeit begleitet ist. Nach Bateson sind. die durch Kreuzung entstandenen Pflanzen etwas grösser und schwerer als die durch Selbstbestäubung erzeugten, nämlich in dem Verhältnis von 100:91. Die Form Boraeana ist nach Celakovsky kleistögam.' In der Form apetala beobachtete Mac Leod in Belgien in einer geschlossenen Blüte eine pollenbedeckte Milbe. ee Ausser den. (mit. den europäischen in der ‚Plütensioriohting überein- stimmenden) Zwitterblüten: sind auch gynodiöcisch oder gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten von Warming in Grönland beobachtet. Die Zwitterblüten sind hier auch kleistogam. a Die Pflanze blüht so früh, dass sie nur wenige Mitbewerber besitzt; dazu kommt, dass sie massenhaft auftritt, so ‚dass der Besuch trotz der Kleinheit der Blüten ein ziemlich starker ist. In den Zwitterblüten können. die ... teils Fremd- teils Selbstbestäubung bewirken. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) in Westfalen und ich (!) in Schleswig-Holstein: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp., sgd. (1); 2. Chlorops circumdata Mg., emsig sgd. (1); 3. Lucilia eornicina F., pfd. (!); 4. Musca corvina F., w. v. (1); 5. M. domestica L., w. v. (1, 1); ‘6. Pollenia void F., pfd. (N); 7. Scatophaga sp., pfd. (!); 8. Sepsis sp., en (l). b) Syrphidae: 9. Ascia podagrica F., sgd. (1); 10. Cheilosia sp., sgd. (1); 11. Eristalis arbustorum L., pfd. (!); 12. Syritta pipiens L., sgd. und pfd. (1, !); 13. Syrphus corollae F., pfd. (!); 14. S. ribesii L., pfd. (!). B. Hy- menoptera: a) Apidae: 15. Anthrena albicans Müll. ©, sgd. (1); 16. A. albicrus K. /,, sgd. (1); 17. A. chrysosceles K. 5’, sgd. (1); 18. A. dorsata K. 9, sgd. (1); 19. A. fasciata Wesm. 7, sed. (1); 20. A. florea F. Q sgd. (1); 21. A. fulvicrus K. 5, sgd. (1); 22. A. gwynana K. 9, sgd. und psd. (1); 23. A. smithella K. %', sgd. (1); 24. Apis mellifica L. 8, sgd. (!); 25. Halietus eylindrieus F., sgd. (!); 26. H. flavipes F. 9, sgd. (1. )); 27. H. leucopus K. 2, sgd. (1); 22. H. sexstrigatus Schenck Q, sgd. (1); 29. Osmia rufa L. S', sgd. (1); 30. Sphecodes gibbus L. ©, sgd. (1). b) Oynipidae: 31. Eucoela sp. (1). © Thysanoptera: 32. Thrips, pfd. (1). Mac Leod sah in Flandern Apis, 14 andere, kurzrüsselige Hymenopteren, 7 Syrphiden, 10 andere Dipteren, 2 Käfer. (B. Jaarb. VI. S. 166, 167.) Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Scatopse Alsinaceae. 195 notata L. b) Museidae: 2. Anthomyia spec., hfg., sgd.; 3. Lucilia caesar L. 9 j'. sgd.; 4. Nemopoda stercoraria Rob.-Desv., sgd. c) Syrphidae: 5. Platycheirus elypeatus Mg. 5), sgd.; 6. Syritta pipiens L., sgd. B. Hymenoptera: Formieidae: 7, Lasius niger. L., sgd.; Alfken bei Bremen: a) Apidae: 1. Anthrena parvula K. 9, sgd; 2. Halictus nitidiusculus K. 9, sgd.; 3. Podalirius acervorum L. /. b) Syrphidae: 4. Chrysogaster macquarti Löw; Sehmiedeknecht in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena congruens Schmiedekn.; 2A. dorsataK. /; 3. A. eximia Smith; 4. A. floricola Ev.; Friese in Baden (B.) und Mecklenburg (M.) die Apiden: 1. Anthrena gwynana K., II. Generation (M.); 2. A. parvula K. (M., hfg.) (B., s.hfg.); v.Dalla Torre in Tirol die Bienen: 1, Anthrena eximia Sm. /; 2, Halictus_ albipes Fbr. RR 3. Nomada alternata K. /; dieselben giebt auch Schletterer an. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Scatopse notata L. b) Museidae: 2. Lueilia cornieina F.; 3. Phorbia muscaria Mg.; 4. Scatophaga stercoraria L.; 5. Sepsis nigripes Mg. c) Phoridae: 6. Phora sp. B. Hymenoptera: Jchneumonidae: 7. Pezomachus sp. C. Thysanoptera: 8. Thrips sp. Alle sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S.28) sind zahlreiche Fliegen und Meligethes als Besucher beobachtet. 464. St. nemorum L. Die Zwitterblüten sind überall mehr oder minder stark protandrisch. Ausser diesen kommen kleinere gynodiöeisch (nach Ludwig in Thüringen, nach Schulz im Riesengebirge), selten 'gynomonöeisch verteilte kleinere weibliche Blüten vor. Auf dem Dovrefjeld beobachtete Lindman mittelgrosse und kleine Fliegen als Besucher. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 28) sind zahlreiche Fliegen und Meligethes als Besucher beobachtet. 465. St. Frieseana Lange ist, nach Lindman, in der Form alpestris auf dem Dovrefjeld protogynisch, infolge langlebiger Narben später homogan ; in Atnedalen kommen aber auch zahlreiche protandrische Pflanzen vor. Spontane Selbstbestäubung ist gegen Ende der Blütezeit durch Berührung von Narben und Antheren leicht möglich. 466. St. palustris Ehrh. (St. glauca With.). Ausser stark protan- drischen Zwitterblüten sind in Dänemark von Warming, in Deutschland von Ludwig und Herm. Müller gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten beobachtet. Mac Leod (B. Jaarb. VI: S. 164) beobachtete in Flandern eine Muscide in den Blüten. 467. St. bulbesa Wulf. Die von Kerner in Krain beobachteten Pflanzen haben zwar ziemlich ansehnliche Blüten, erhalten jedoch sehr geringen Insektenbesuch (durch einzelne Fliegen) und sind völlig unfruchtbar. Vielmehr geschieht die Vermehrung durch zahlreiche Knöllchen an den as unterirdischen Stengel. 468. St. erassifolia Ehrh. Ausser stark protandrischen Zwitterblüten beobachtete Warming in Dänemark auch gynodiöeisch verteilte weibliche Blumen. Nach Warnstorf sind die Blüten auch bei Ruppin protandrisch. 469. St. longipes Goldii. Nach Warming sind die Zwitterblüten auf Grönland protandrisch oder homogam, und zwar scheint durch die gegen- seitige Stellung der Antheren und Narben Selbstbestäubung verhindert zu sein. Die weiblichen Blüten sind gynodiöeisch verteilt, ebenso auf Spitzbergen, wo sie aber auffallend klein sind. 13* 196 Alsinaceae. Nach Ekstam beträgt auf Novaja Semlja der Durchmesser der geruch- losen, protogyn-homogamen (auf Spitzbergen und Grönland nach Warming protandrisch-homogamen oder homogamen, zweigeschlechtigen und rein weiblichen) Blüten 8—12 mm. An Besuchern wurde eine mittelgrosse Fliege beobachtet. 470. St. humifusa Rottb. Nach Warming sind die Zwitterblüten auf Grönland meist protandrisch, selten protogynisch, im späteren Zustande aber immer homogam. Die weiblichen Blüten verhalten sich auf Spitzbergen wie die der vorigen Art. Warming ‚beobachtete keine Fruchtbildung; dafür findet wohl reichliche vegetative Vermehrung durch Sprossbildung statt. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der protogyn- homogamen Blüten 10—15 mm. Selbstbestäubung ist möglich. Zuweilen findet sich ziemlich starker Honigduft und dann auch stärkere Nektarausscheidung. An Besuchern wurde eine kleine Fliege beobachtet. 471. St. borealis Big. Nach Lindman sind die Blumen auf dem Dovrefjell homogam. Gegen Ende der Blütezeit: berühren die Antheren. der längeren Staubblätter zuletzt die Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. In Grönland sind, nach, Warming, die Blumen kronenlos und gleichfalls homoyam, auch hier findet spontane Selbstbestäubung statt. Auch Gynodiöcie ist hier beobachtet. ' 472. St. uliginosa Murr. [Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. 164-165; Knuth, Ndfr. Ins. S. 145;. Schulz, Beitr. I. $. 22—23.] — Die von Mae Leod in Belgien untersuchten Pflanzen haben wenig auffallende, protandrische Blüten, deren Kronblätter kürzer als die Kelchblätter sind. Zuerst entwickeln sich die äusseren Staubblätter und bleiben während der ganzen: Blütezeit in der Blütenmitte. stehen, während die inneren sich nach aussen biegen, Nachdem die Antheren aufge- sprungen sind, entwickeln sich die Griffel und breiten ihre Narben aus, so dass diese mit den äusseren Antheren in Berührung kommen. Gegen Ende der Blüte- zeit neigen sich die äusseren Staubblätter unter Berührung der Narbe gleichfalls nach innen, so dass spontane Selbstbestäubung ‚jederzeit gesichert ist. .-Warming fand die Zwitterblüten inDänemark und Schulz bei Halle gleichfalls mehr oder weniger protandrisch, letzterer im Herbste jedoch homogam, im Riesengebirge vorwiegend homogam und. der spontanen Selbstbestäubung unterworfen. : Ausser den Zwitterblumen treten, nach Schulz, gynodiöcisch, selten gynomonöcisch verteilte weibliche Blüten auf. | Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern 1 Empide. (B. Jaarb. VI. S. 165). ...In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 29) sind mehrere Fliegen als Bee beobachtet. | ' 114. Moenchia Ehrh. ‚Kleine, weisse, protogyne Blumen mit halbverborgenem Honig. 473. M. ereeta Fl. Wett. Nach Schulz (Beitr. I. 8. 51) sind von den Staubblättern meist einige nicht entwickelt. Bereits in der Knospe sind die 4, seltener 3 oder 5 Narben empfängnisfähig. In den geöffneten Blüten kommen Alsinacene. 197 die Narben nur selten mit den Antheren in Berührung; es ist daher spontane Selbstbestäubung in denselben ziemlich erschwert. Bei trüber Witterung aber erfolgt sie pseudokleistogam in geschlossener Blüte. Im hellen Sonnenscheine sondern die Nektarien ziemlich reichlich Honig ab, doch sah Schulz die Blüten nur von wenigen Fliegen besucht. "415. Malachium Fries. Weisse, protandrische Blumen mit halbverborgenem Honig. 474. M. aquaticum L. (Cerastium aquaticum L.) [H. M., Befr. $. 184; Weit. Beob. II. S. 230; Knuth, Bijdragen; Kirchner, Flora S. 239; Schulz, Beitr. I. S. 23; Ludwig, D. B. Mon. 1888, S.5; B. €. Bd. 8, S. 79; Kerner, Pflanzenleben I.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die protandrische Blüteneinrichtung ist, nach H. Müller, derjenigen von St. Holostea ähnlich. In den Zwitterblüten, deren Kronblätter etwa 1!/s mal so lang wie die Kelchblätter sind, kommen bei ausbleibendem Insektenbesuche die Enden der aus- einander spreizenden 3—5 Narbenäste regelmässig mit den noch mit Pollen be- hafteten, blässlichen Antheren in Berührung. Nach Schulz ist diese Selbstbe- stäubung sehr selten, während Kerner beobachtet hat, dass sie gegen Ende der Blütezeit eintritt. wenn die Blüten sich zu schliessen beginnen. Ausser Zwitterblüten sind auch gynodiöcisch (nach Ludwig), selten gynomonöeisch (nach Schulz) verteilte Blüten beobachtet (in Dänemark nach Warming bisher nicht), deren Kronblätter nur die Länge der Kelchblätter besitzen und deren Staubblätter gelbliche, verkümmerte Antheren haben. — Warnstorf fand bei Ruppin meist nur Zwitterblüten, seltener sind hier 1—4 Staubblätter fehlgeschlagen. Während sich die 5 Staubblätter des äusseren Kreises über die noch dicht zusammenstehenden Narbenäste biegen und ihren Pollen entleeren, stehen die des inneren Kreises noch mit geschlossenen Antheren weit zurück zwischen den Blumenblättern und öffnen ihre Antheren erst, wenn auch die Narbenäste anfangen sich auseinander zu spreizen. Zuletzt biegen sich die inneren Staubgefässe wieder zurück, so dass sämtliche Antheren schliesslich beim Spreizen der Narbenäste in der Peripherie eines Kreises liegen, wodurch Selbstbestäubung sehr erschwert wird. Pollen lange an den Antheren- fächern haftend, weiss, dodekaödrisch, glatt, durchschnittlich mit 37—43 u diam. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) in Westfalen, Buddeberg (2) in Nassau und ich (!) in Schleswig-Holstein: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, häufig, hld. (1. B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia, sgd. (1). b) Syrphidae: 3. Ascia podagrica F., häufig, sgd. (1); 4. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (1, !); 5. Helophilus lineatus F., häufig, sgd. (1); 6. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. (!); 7. Syritta pipiens L., w. v. (1, !); 8. Syrphus sp. w. v. (!). C. Hymenoptera: Apidae: 9. Colletes daviesanus K. j', sgd. (2); 10. Halictus quadrieinetus F. 2, sgd. (2); 11. H. sexnotatus K. 5‘, sgd. (1); 12. Prosopis communis Nyl. 9, sgd. (1); 13. Pr. hyalinata Sm. 9, sgd. (1). D. Thysanoptera: 14. Thrips, sehr zahlreich (1). Mac Leod sah in Flandern 1 kurzrüsselige Biene (Bot. Jaarb. VI. S. 378), sowie 3 Schwebfliegen und 3 andere Fliegen (B. Jaarb. VI. S. 170). 198 Alsinaceae. 116. Cerastium L. Meist protandrische, weisse Blumen mit halbverborgenem Honig, der, wie bei den vorigen Gattungen, an der gewöhnlichen Stelle abgesondert wird. 475. C. arvenseL. [H.M., Befr. S.183; Weit. Beob. II. S. 229; Schulz, Beitr. I.S.24; Kirchner, Flora S. 240; Knuth, Bijdragen; Loew, Bl. Flor. S.389, 397; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Auch diese Blüten sind protandrisch (Nach Cerastium arvense L. - Herm. Müller.) I. Blüte in der ersten Hälfte des ersten (männ- Fig. 57. lichen) ‘Zustandes: die Antheren der äusseren Staubblätter sind mit Pollen bedeckt, die der inneren noch geschlossen; die Narbenäste sind noch einwärts gekrümmt. lichen Zustande: die Antheren der äusseren Staub- blätter sind teils abgefallen teils verschrumpft, die der inneren noch spärlich mit Pollen behaftet ; die Narben sind entwickelt. 2. Blüte im fast weib- und stimmen, nach Herm. Müller, in Bezug auf die Lage der Nektarien, die Entwickelungsfolge der Staub- blattkreise und der Narben und da- her auch die Wahrscheinlichkeit der Fremdbestäubung bei eintretendem und die Möglichkeit der Selbstbe- stäubung bei ausbleibendem Insekten- besuche mit Stellaria Holostea überein. Die in Grönland von War- ming noch unter 67° n. Br. be- obachteten Pflanzen hatten etwas kleinere protandrische Blüten. — Ausser den Zwitterblüten sind kleinere, weibliche Blüten mit weisslichen, ver- kümmerten Staubblättern beobachtet. Sie sind, nach Schulz, meist gyno- diöcisch, seltener gynomonöeisch verteilt. Nach Warnstorf kommt die Pflanze bei Ruppin mit grösseren und kleineren Zwitterblüten vor; erstere haben einen Durchmesser von 15, die letzteren einen solchen von nur 10 mm. Die klein- blütige Form zeichnet sich ausserdem noch durch oberwärts besonders stark drüsenhaarige Stengel aus. Ä Als Besucher sind von Herm. Müller a) in RR und mir (!) in Schles- wig-Holstein folgende Insekten beobachtet: | A. Coleoptera: a) Carabidae: 1. Amara sp. (1). b) Cerambyeidae: 2. Löptura livida F., vergeblich nach Honig suchend (1); 3. Malachius bipustulatus F. (1). ce) XNiti- dulidae: 4. Meligethes hld. (1, !). d) Staphylinidae: 5. Omalium florale Payk. (1). e) Tele- phoridae: 6. Dasytes sp., pfd. (1). B. Diptera: a) Conopidae: 7. Dalmannia punctata F., sgd. (1).:b) Empidae: 8. Empis livida L., sgd. (1); 9. E. opaca F., sehr häufig, ‚sgd. (1); 10. E. rustica Fall, w. v. (1). c) Leptidae: 11. Leptis strigosa Mg., sgd. (1). d) Museidae: 12. Anthomyia aestiva Mg., sgd. (1); 13. Onesia sepulcralis Mg., sgd. (1); 14. Pyrellia aenea Zett., pfd. (1); 15. Scatophaga merdaria F., sgd. (1); 16. Se. stercoraria L., sgd. (!). e) Syr- phidae: 17. Eristalis arbustorum L., sgd. (1, !); 18. E. nemorum L., sgd. (1, !); 19. E. sepul- cralis L., sgd. (1); 20. Helophilus sp. sgd. (!); 21. Melanöstoma mellina L., sgd. häufig (1, D; 22. Melithreptus seriptus L., sgd. (1); 23. M. strigatus Staeg., pfd. (1); 24. Platy- cheirus manicatus Mg., häufig, sgd. (1); 25. Syritta pipiens L., sgd. (1, !); 26. Syrphus pyrastri L., sgd: (!); 27. S. sp., sgd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 28. Anthrena älbicans Müll. 9, sgd. (1); 29. A. argentata Sm. 9, sgd. (1); 30. A. cineraria L. 9, sgd. (1); 31. Halictus leucozonius Schrk. ©, sgd. (1); 32. H. sexnotatus K. 9, sgd., in Mehrzahl (2); 33. H. sp. 9, sgd.:(1). b) Ichneumonidae: 34. Ichneumon sp., sgd. (1). D. Lepido- ptera: a) Noctuae: 35. Euclidia glyphica L., sgd. (1). b) Rhopalocera: 35. Pieris napi Alsinacene, 199 L., sgd. (!); 37. Polyommatus dorilis Hfn., sgd. (1); 38. P. phlaeas L., sed. (1). 'E. Thy- sanoptera: 39. Thrips, zahlreich (1). In den Alpen bemerkte Herm. Müller (Alpenbl. 8. FE 20 Fliegen, 2 ern 3 Falter. u Loew beobachtete an der Form strietum Haencke in der Schweiz (Beitäge S. 57): A. Diptera: Syrphidae: 1. Melithreptus dispar Lw. B. Hymenoptera: Aysdas: 2. Halietus ringe Fr. sei. C. Lepidoptera: Pyralidae: 3. Unbe- stimmte Spez. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Biene, 1 Ameise, 3 Syrphiden, 1 Empide; 7 Museiden als Besucher (Bot. Jaarb. III. $. 378); in Flandern 4 Fliegen, 1 Falter, 1 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S. 167). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott- Elliot, Flora S. 27) sind mehrere Fliegen als Besucher beobachtet. 476. C. triviale Link. (C. vulgatum L., C. caespitosum Gil): [Axell, S. 16, 17; H. M., Befr. S. 184; Kirchner, ‘Flora S. 240; Schulz, Beitr. I. S. 24.] — Die Blüten haben, nach Müller, dieselbe Be- stäubungseinrichtung wie C. arvense, nur sind sie kleiner, daher ist die Pro- tandrie weniger ausgeprägt und der Insektenbesuch geringer. Bleibt dieser aus; so tritt spontane Selbstbestäubung ein, die nach Axell von Erfolg ist.' In den Zwitterblüten sind die Staubblätter oft - mehr‘ oder weniger verkümmert. In Dänemark ist von Warming auch Protogynie beobachtet. Nach Schulz kommen im Riesengebirge protandrische und protogyne Blumen manchmal auf demselben Stocke vor. Ausser den Zwitterblüten sind hier und da gyno:- diöeisch (Ludwig), öfters gynomonöcisch (Schulz) verteilte - weibliche Blüten beobachtet. Kerner bezeichnet die Form longirostre Wichura als pro- tandrisch; auch in diesen erfolgt beim. Schliessen der Blüten Autogamie. Se Als Besucher sah H. Müller einzelne Fliegen (Syritta pipiens L, Empis livida L.; Melithreptus scriptus L. /'). ‚Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Coleo- ptera: a) Carabieidae: 1. Amara familiaris Duft. B. Diptera: a) Empidae: 2. Hilara quadrivittataMg. 5' 9, hfg.,sgd. b) Museidae: 3. Anthomyia spec.; 4. Aricia incana Wiedem., sgd. und pfd.; 5. Lucilia caesar L., sgd. c) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L.; 7. Platycheirus manicatus Mg. 1 ZJ'; Mac Leod in Flandern 2 Bienen, 1 Fliege (Bot. Jaarb. VI. S. 168). Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von York- shire: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Helomyza sp. b) Phoridae: 2. Phora sp., sgd. B. Angannoptern; 3. Thrips sp., sgd. 477. C. semidecandrum L. [H.M., Befr.S. 184; Weit. Beob. II. 8. en 230; Knuth, Nordfr. Ins. $. 46, 151; Bijdr.; Mae Leod, B. Jaarb. VI. 8. 168} Kirchner, Flora 8. 241, 242.] — Nach Herm. Müller stimmt die Me einrichtung dieser Art mit derjenigen der vorigen überein, doch sind die Blüten noch unscheinbarer, weshalb der Insektenbesuch noch geringer und die Protandrie noch weniger ausgeprägt ist, oder die Blüten sind ganz homogam (Schulz). Bei aus- bleibendem Besuche erfolgt regelmässig spontane Selbstbestäubung. Die inneren Staubblätter sind nektarienlos und fast immer verkümmert, höchstens sind noch Andeütungen der 'Staubfäden vorhanden, selten findet sich ein vollständiges Staubblatt. Bei trüber Witterung bleiben die Blüten- geschlossen. Ausser den Zwitterblüten sind ebenso grosse gynomonöcisch, seltener gynodiöciseh verteilte weibliche Blüten beobachtet. (Schulz, Beitr. I. 8. 23, 24.) | 200 Alsinaceae, Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich {!) A. Diptera: a) Muscidae: 1. Pollenia rudis F., sgd. (1); 2. P. vespillo F., sgd. (1). b) Syrphidae: 3. Rhingia rostrata L., sgd. (1. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L. 8, sgd. (1, !); 5. Sphecodes ephippium L. 9, emsig sgd. (1). Mac Leod sah in Flandern 2 kurzrüsselige Bienen, 1 Falter, 1 Käfer (Bot. Jaarb. V!. S. 168). 478. 479. C. obseurum Chaub. und C. pallens Sehltz. sind der vorigen Art nahe verwandt und stimmen mit ihr (nach Schulz) in Bezug auf die Blüteneinrichtung und die Geschlechterverteilung überein. 480. C. tetrandrum Curtis. Die von mir auf der Düne der Insel Helgoland aufgefundene Pflanze ist durch ‚den Wechsel in der Zahl ihrer Blütenteile merkwürdig: einzelne Blütenblattkreise sind vierzählig, andere dagegen fünfzählig, und zwar ist meist Kelch und Blumenkrone vierzählig, von Staub- blättern sind meist fünf vorhanden, während von Fruchtblättern meist wieder vier auftreten, doch sind sie zuweilen selbst bis auf drei reduziert. Die im Sonnenschein offenen Blüten haben einen Durchmesser von 3 bis 4 mm und sind ebenso hoch. Die Kronblätter sind am Grunde grünlich und verdiekt: hier scheint eine geringe Honigabsonderung stattzufinden, da die be- suchenden Insekten sich an dieser Stelle andauernd beschäftigen, doch konnte ich bei meinen wiederholten Besuchen von Helgoland 1895 und 1897 keinen Nektar finden, trotzdem ich den Grund der Kronblätter mit ziemlich starker Ver- grösserung untersuchte. Die mit Drüsenhaaren besetzten Kelchblätter sind fast so lang wie die Kronblätter; sie tragen ein wenig zur Anlockung bei. In den homogamen Blüten überragen die Antheren die Narben etwa !/2 mm. Gegen Ende der Blütezeit neigen sie sich gegen die letzteren und belegen sie mit Pollen. Diese Selbstbestäubung ist offenbar von Erfolg, da Insektenbesuch ganz ausserordentlich selten eintritt, aber sämtliche Blüten Früchte ansetzen. Ich fand stets beide Arten der Befruchtungsblätter entwickelt; ich habe zahlreiche Exemplare untersucht, aber nie ein gänzliches Fehlschlagen von Staub- oder Fruchtblättern bemerkt. Bei den kräftigeren Pflanzen überwog die Fünfzahl der Blütenteile, bei den schwächlicheren die Vierzahl. Besuchende Insekten senken den Kopf in den Blütengrund und berühren dabei die im Sonnenscheine den zurückgeschlagenen Kronblättern anliegenden Staubbeutel und die mit ihnen gleich hoch stehenden und gleichzeitig mit ihnen entwickelten Narben, müssen daher schon beim Besuch der zweiten Blüte Fremd- bestäubung herbeiführen. Bei trüber Witterung schliessen sich die Blüten, so dass die Antheren in unmittelbare Berührung mit der Narbe kommen, also spon- tane Selbstbestäubung stattfindet. Als Besucher sah ich am 5. Juni 1895 eine Schwebfliege (Syritta pipiens L.), Diese Beobachtung interessierte mich deshalb ganz besonders, weil ich am Morgen desselben Tages auf dem Oberlande dieselbe Schwebfliegenart (ausserdem noch eine andere, Eristalis sp.) honigsaugend in den Blüten von Cochlearia danica sah. Sie bestätigt in einem gewissen Grade die Vermutung, welche J. Behrens 1878 in der „Flora“ (Regensburger bot. Zeitung, S. 225 bis 232) in Bezug auf den biologisch-genetischen Zusammenhang von C. tetran- Alsinaceae. 201 drum und Cochlearia danieca aussprach. Behrens meinte nämlich, dass beide Pflanzenarten einen so übereinstimmenden Blütenbau hätten, dass man sich die Möglichkeit denken könne, dass erstere durch den Einfluss der insularen Lebens- weise aus ©, semidecandrum in Nachahmung der besser insektenlockenden Cochlearia danica entstanden sein könne. Die Gleichheit der besuchenden In- sekten scheint dieser Annahme einen noch höheren Grad der Wahrscheinlichkeit zu geben, obschon Syritta pipiens L. auch die anderen Blumen mit ähnlichem Blütenbau Jauf Helgoland besucht (z. B. Brassica nigra, Capsella bursa pas- toris), was ja auch natürlich erscheint, da die Grössenverhältnisse des Insekts auch zu denen der übrigen besuchten Blumen ebenso gut passen, wie zu Ceras- tium tetrandrum und Cochlearia danica. | 481. C. glomeratum Thuill. Die Blüten sind nach Henslow autogam; sie bleiben zuweilen gesehlossen (Warming). Ausser den Zwitterblüten kommen, nach Ludwig (Bot. Centralbl. 1880, S. 1021), gynodiöcisch verteilte, weibliche Blüten vor. Hin und wieder sind die Kronblätter verkümmert (Kirchner). Nach Warnstorf (Nat. V. des Harzes XI) öffnen sich die Blüten nur wenig oder bleiben geschlossen; Antheren intrors und sich an die Griffeläste legend, homo- und autogam. Pollen weiss, rundlich-dodekaädrisch, mit sechs deutlich her- vortretenden Keimwarzen rings um die äquatoriale Zone, etwa 37 u diam. Schletterer beobachtete bei Pola Halietus calceatus Scop. als Besucher. 482. C. brachypetalum Desp. Nach Schulz (Beitr. L. S. 51, 52) schwankt auch bei dieser Art, wie bei den verwandten, die Zahl der Staub- blätter. Die Narben sind bereits in der noch geschlossenen Blüte empfängnis- fähig. In den geöffneten Blüten findet keine Berührung von Narbe und An- theren statt oder ist nur sehr selten. Beim Schliessen derselben tritt aber regel- mässig spontane Selbstbestäubung ein. Ausser den Zwitterblüten sind gynomo- nöeisch, seltener gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten beobachtet. | Als Besucher sah Schulz 2 Fliegen. Schletterer beobachtete bei Pola die zwei kleinen Bienen Anthrena parvula K. und Halictus morio F. 483. C. tomentosum L. An kultivierten Exemplaren beobachtete War- ming Protandrie mit Übergängen zur Homogamie. Gegen Ende der Blütezeit findet spontane Selbstbestäubung statt. 484. C. viscosum L. Batalin beobachtete, dass Blüten, die aus Pflanzensamen desselben Sommers entstanden waren, oft geschlossen blieben, während im nächsten Sommer sich offene Blüten bildeten. 485. C. trigynum Vill. (Stellaria cerastioides L.). [Ricca, Atti; H. M., Alpenblumen $. 188, 189; Schulz, Beitr. II. S. 49, 50.] — Die Zwitterblüten sind nach Müller und nach Rieca homogam, nach Schulz aber auch zuweilen schwach protogynisch oder schwach protandrisch. Bei sonnigem Wetter sind die Antheren so weit von der Narbe entfernt, dass in der Blüten- mitte auffliegende Insekten Fremdbestäubung bewirken, Bei kalter, trüber Witterung öffnen sich die Blüten fast gar nicht, bei etwas wärmerem Nebel- wetter etwas weiter. Es erfolgt alsdann stets spontane Selbstbestäubung. Die Zahl der Griffel schwankt zwischen drei und fünf. Hin und wieder sind die 202 Alsinaceae, Staubblätter verkümmert. Die weiblichen Blüten sind, nach Schulz, -gyNOr monöeisch, seltener gynodiöeisch verteilt. Auch auf dem Doyrefjeld sind die Blumen, nach Lindman, RS ie autogam, und zwar tritt hier die RATEN unmittelbar nach Her Blüten- öffnung ein. } | Als Besucher der duftenden Blüten sah H. Müller kuschlniiehe Fliegen (besonders Syrphiden und Musciden, ausserdem einzelne Empiden). =? | Be ec ‚ Fig. 58. Cerastium trigynum Vill. (Nach Herm. Müller.) 4A. Blüte inmitten ihrer Entwickelung, im Aufriss (7:1). B. Halbgeschlossene Blüte in spon- taner Selbstbestäubung begriffen. 486. C. latifolium L. [H. Müller, Alpenblumen S. 189, 190.] — Diese Art ist nach H. Müller protandrisch, nach A. Schulz auch homogam, doch ist auch im ersteren Falle spontane Selbstbestäubung möglich. (S. Fig. 59.) Die Exemplare von Dovre sind schwach protandrisch und: autogam; Warming be- obachtete einmal schwache Protogynie. Als Blütenschutz gegen ankriechende Tierchen dient, nach Kerner, der klebrige Kelch. Ausser den Zwitterblüten hat Schulz gynodiöeisch, seltener BIO BDEIREN verteilte weibliche Blüten be- obachtet. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen besonders Fliegen (8 Arkein; ferner einzelne Bienen (Halietoides), Käfer (1) und Falter (4). 487. C. alpinum L. (C. lanatum Lam). Ausser den, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 351), protandrischen, zuletzt homogamen Zwitterblüten be- obachtete F., Ludwig in den Alpen gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten. Auch auf dem Dovrefjeld sind die Blüten zuerst protandrisch und bestäuben sich dann selbst, indem die Narben sich rückwärts biegen und so mit den Antheren in Berührung kommen (Lindman). Nach Warming sind auch die Zwitter- blüten von Grönland und Spitzbergen protandrisch, aber so schwach, dass Homogamie sehr früh, zuweilen schon in der halbgeöffneten Knospe unter Ein- tritt von spontaner Selbstbestäubung erfolgt. Da Warming in Grönland auch die Narben der (gynodiöeisch oder gynomonöeisch verteilten) weiblichen Blüten mit Pollen bedeckt fand, so mussten sie von Insekten besucht gewesen _ gein. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der pro- ö tandrisch-homogamen oder homogamen Blüten 10—20 mm. Im letzteren Falle ist spontane Selbstbestäubung leicht, im ersteren zuweilen möglich. Als Besucher wurden dort Fliegen beobachtet. Fig. 59. Cerastium latifolium L. (Nach Herm. Müller.) & Blüte im ersten (männlichen) Zustande. B. Blüte im zweiten .(zweigeschlechtigen). Zu- - stande (7:1). C. Staub- und Fruchtblätter von A. (7:1). - H. Müller (Alpenbl. S. 190) sah in den Alpen Fliegen (3 Musciden, 1 Syrphide) und einen Falter. Desgleichen beobachtete Lindman auf dem Dovrefjeld grössere und kleine Fliegen, sowie einen Falter; Ekstam beobachtete gleichfalls Fliegen; Holm- gren auf Spitzbergen die Hymenopteren Hemiteles septentrionalis Holmgr. und Ortho- centrus pedestris Holmgr., sowie die Dipteren Aricia (Spilogaster) dorsata Zett., A. (Sp.) denudata Holmgr., A. (Sp.) megastoma Bohem., Sciara atrata Holmgr. (sehr hfg.). 488. C, uniflorum Murith, (C. subacaule Heget, C. glaciale Gaud.) Kirchner (Beitr. S. 15—16) beschreibt die in der Hauptsache mit derjenigen von ©. latifolium übereinstimmende Einrichtung der Blüten vom Gorner Grat bei Zermatt in folgender Weise: Die Blüten sind protandrisch mit Wahrung _ der Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung. Im ausgebreiteten Zustande beträgt der Blüten-Durchmesser ungefähr 15 mm; die weissen Kronenblätter tragen dunkle, nach dem Blütengrunde hinführende Adern; Nektar wird an der Basis der Staub- fäden abgesondert. Nach dem Aufgehen der Blüte stehen die Staubblätter wenig gespreizt in die Höhe und ihre Antheren verstäuben nach einander, zuerst die der äusseren, dann die der inneren Staubblätter; nach dem Abblühen biegen sich alle Staubblätter nach aussen. Die 5 Griffel liegen in der eben. geöffneten Blüte nahe aneinander und sind kaum 2 mm lang; sie strecken sich aber so; dass sie eine Länge von ungefähr 5 mm erlangt haben zu der Zeit, ‘wenn die 204 Malvaceae. 5 äusseren Antheren geöffnet sind; jetzt spreizen sie sich etwas auseinander, ihre Narben sind empfängnisfähig und bleiben es bis nach dem Abblühen aller Staub- blätter. Es macht demnach jede Blüte zu Anfang des Blühens einen männ- lichen, später einen zwitterigen und zuletzt einen’ weiblicheu Zustand durch. 17. Familie Malvaceae R. Br. Knuth, Grundriss S. 32. Die Augenfälligkeit wird fast immer durch die grosse, lebhaft gefärbte Blumenkrone im Verein mit der gleichfalls häufig lebhaft gefärbten Staubblatt- pyramide bewirkt. Der Honig wird zwischen den Wurzeln je zweier. Blumen- kronblätter oder im Grunde des Kelches abgesondert. Viele Arten gehören daher zur Klasse B. Einzelne Gattungen (Hibiscus) haben auch honiglose Arten, gehören also zur Blumenklasse P°. Fast alle Malvaceen sind ausgeprägt protandrisch. — Die in Südbrasilien vorkommenden Abuliton-Arten werden von Kolibris befruchtet, welehe das Geschäft der Fremdbestäubung so lebhaft besorgen, dass die Möglichkeit der Fortpflanzung durch spontane Selbstbestäubung verloren gegangen ist (H. M., Befr. S. 173). 117. Malva L. Protandrische Blumen mit verborgenem Honig, welcher, wie oben ange- geben, abgesondert wird. 489. M. silvestris L. [Sprengel, S. 347—350; H.M., Befr. S. 171, 172; Weit. Beob. II. S. 221; Knuth, Ndfr. Ins. S. 47, 48, 152; Kirchner, Flora S. 331.] — Die roten Kronblätter sind mit dunkleren Kreisen als Weg- weiser zum Honig versehen. Als Honigschutz dienen Wimperhaare über dem- Fig. 60. Malva silvestris L. und M. rotundifolia L. (Nach Herm. Muller.) M. silvestris: 2. Staubblattsäule der Knospe, die Griffel einhüllend. 2. Befruchtungsorgane im ersten (männlichen) Zustande. 3. Dieselben im Übergange zwischen dem ersten und zweiten Zustande. £. Dieselben im zweiten (weiblichen) Zustande, 5. M. rotundifolia: s Dieselben im letzten Zustande, sich selbst bestäubend. a Antheren. st Narbe. selben. Im ersten Blütenzustande überdecken die über den unterwärts zusammen- gewachsenen Staubfäden pyramidenförmig zusammengestellten Antheren die noch unentwickelten und in der Staubfadenröhre eingeschlossenen Narbenäste voll- Malvaceae. 205 ständig, so dass die geöffneten Antheren allein die Blütenmitte einnehmen. Nachdem die letzteren ihre Blütezeit beendet haben, krümmen sich die Staub- biätter nach unten, während die Narbenäste heranwachsen und sich strahlig auseinanderbreiten, so dass jetzt die an der Innenseite gelegenen Papillen die Stelle einnehmen, welche im ersten Zustande die Antheren inne hatten. Besuchende Insekten müssen daher regelmässig Fremdbestäubung vollziehen. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen und infolge des reichlichen Insektenbesuches auch nicht notwendig. Als Besucher beobachteten H. Müller (l) und ich (!) in Mittel- und Nord- deutschland: A.Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Mantura fuseicornis L., pfd. (1). b) Nitidulidae : 2. Meligethes w. v. (1). c) Telephoridae: 3. Danacea pallipes Pz., in den Blüten sitzend (1). B. Diptera: a) Muscidae: 4. Ulidia erythrophthalma Mg., w. v. (1). b) Stratiomydae: 5. Sargus cuprarius L,, ohne Nutzen (l). c) Syrphidae: 6. Rhingia rostrata L., sgd., häufig (1). ©. Hemiptera: 7. Pyrrhocoris apterus L., sgd. (1). D. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena fulvierus K. j,, sgd. (1); 9. A. gwynana K. 9, sgd. (1); 10. A. K. /, sgd. (1); 11. Apis mellifica L. 9, sgd., häufig (1, !); 12. Bombus ägrorum F.®, sgd. (1); 13. B. hortorum L. 9, sgd. (1); 14. B. lapidarius L. 9, häufig, sgd. (1, !); 15. B. agrorum F. 9 8, sgd. (1); 16. B. pratorum L. %' 9 8, sgd. in grosser Zahl (1); 17. B. silvarum L. 2, sgd. (1); 18. Chelostoma campanularum L. 5‘, sgd. (1); 19. Ch. nigricorne Nyl. 5’ 9, sehr häufig, sgd. und pfd. (1); 20. Cilissa haemorrhoidalis F. 5 JS), sgd. (1); 21. Coelioxys conoidea Ill. 5, sgd. (1); 22. C. elongata Lep. 2 j', sgd. (1); 23. Halictus albipes F. 9, sgd., zahlreich (1); 24. H. cylindricus F. 9, sgd. (1); 25. H. flavipes F. 2, sgd. (1); 26. H. maculatus Sm. 9, sgd. (1); 27. H. morio F. @ j, sgd. (1); 28. H. nigerrimus Schenck 9, sgd. (1); 29. H. smeathmanellus K. 9, sgd. (1); 30. H. zonulus Sm. 5, sgd. (1); 31. Megachile ligniseca K. 5, sgd. (1); 32. M. willughbiella K. /, sgd. (1); 33. Nomada lateralis Pz. 9, sgd. (1); 34. Osmia aenea L. %', sgd. (1); 35. O. aurulenta Pz. 9, sgd. (1); 36. P. communis Nyl. © 5, sgd., wiederholt (1); 37. P. dilatata K. j', sgd, (1); 38. P. hyalinata Sm. j', sgd. (1); 39. P. pietipes Nyl. Z, sgd. (1); 40. P. signata Pz. ', sgd. (1); 41. Stelis aterrima Pz. /', sgd. (1); 42. St. mi- nuta Lep. , sgd. (1). b) Ichneumonidae: 43. Ichneumon sp., vergeblich Honig suchend (2) (1). e) Vespidae: 44. Odynerus melanocephalus L. 9, sgd. (1). E. Lepidoptera: Rhopalocera: 45. Pieris rapae L., sgd. (1.) Sehenck beobachtete in Nassau: Osmia caerulescens L.; Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 8, sgd., psd., hfg.; 2. B. arenicola 'Ths. 9, sgd., psd., hfg.; 3. B. derhamellus K. 8, sgd., psd. 5’, sgd.; 4. B. proteus Gerst. 9; 5. B. silvarum L. 9; 6. Coelioxys elongata Lep. 9, sgd.; 7. C. rufescens Lep. © Z', sgd.; 8. Eriades florisom- mis L. 9, sgd. u. psd., s. hfg.; 9. E. nigricornis Nyl. 9, sgd. u. psd., s. hfg. /; 10. E. truncorum L. 9; 11. Megachile centuncularis L. /'; 12. M. willughbiella K. 9; 13. Osmia caerulescens L. 2; 14. Podalirius furcatus Pz. 5; 15. Prosopis communis Nyl. 2 g“. - Schletterer giebt für Tirol (T.) als Besucher an und beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena albopunetata Rossi; 2, Colletes fodiens Ltr. (T.); 3. Halietus sca- biosae Rossi; 4. Megachile muraria L.; 5. Osmia anthrenoides Spin.; 6. O. rufohirta Ltr. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, psd.; 2. Bombus terrester L. @, psd. B. Lepidoptera: Rho- palocera; 3. Pieris brassicae L., sgd.; Mac Leod in Flandern Apis, eine kleine Fliege (Bot. Jaarb. VI. S. 227—228). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott- -Elliot, Flora S. 36) wurden 2 Hummeln und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 5 Smith beobachtete in England die Apiden: 1. Anthrena gwynana K. II. ANAEHEN: 2. Stelis äterrima Pz.; 3. St. phaeoptera K. #8 206 Malvaceae. ‘Die von H. Müller so zahlreich beobachteten Bienen sammelten bis auf eine Art (Chelostoma nigricorne Nyl.) niemals Pollen, obgleich sie sich stets reich- lich mit dem mit stachligen Vorsprüngen versehenen Pollenkörnern behafteten, sondern sie waren stets honigsaugend. Die genannte Art sammelte jedoch die ungewöhnlich grossen Pollenkugeln. Auf eine Eigentümlichkeit der Blüten von M. silvestris macht H. Müller (Befr. $. 172) aufmerksam, nämlich dass diese nicht hinreichend gegen Honig- raub geschützt sind. Nachmittags, wenn sich die Blüten zu schliessen beginnen, steckt die Honigbiene an noch frischen, aber schon zugedrehten Blumen häufig aussen den Rüssel der Reihe nach hinter die fünf Kelchblätter und entleert so die Honigbehälter von. aussen. Einige Male sah H. M. sogar Bienen,. welche mehrere zugedrehte Blüten nachemander von aussen her ausgesaugt hatten, dieses Verfahren auch an den nächsten noch offenen Blüten fortsetzen. 490. M. rotundifolia L. (M. borealis Wallmann). [H. M., Befr. S. 171, 172; Weit. Beob. II. S. 221; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37.) — Die Blüteneinrichtung dieser Art ist im Anfange der Blütezeit dieselbe wie bei voriger. Doch besitzt M. rotundifolia infolge ihrer viel kleineren und viel weniger lebhaft gefärbten Blüten die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung, die wegen des natürlich viel geringeren Insektenbesuches. für die Erhaltung dieser Art notwendig ist. Die Staubblätter bleiben nämlich so weit aufgerichtet, dass die mit Pollen bedeckten Antheren von den sich zurückkrümmenden und spiralig aufrollenden Narbenästen berührt werden. ($. Fig. 60.) Warnstorf .giebt eine etwas abweichende Darstellung: Während die meisten bei uns vorkommenden Malva-Arten, wie M. Alcea, M. silvestris und M. neglecta, dichogame und zwar ausgesprochen protandrische Blüten besitzen, bei welchen eine Selbstbestäubung wenigstens im ersten Blütenstadium ausge- schlossen erscheint, in einem späteren Stadium dagegen wegen der mit ihren dicht stehenden Stacheln lange noch an den entleerten Antherenfächern haftenden grossen Pollenkörnern möglich ist, besitzt M. rotundifolia sehr kleine, unschein- bare, meist unter einem dichten Blätterdache verborgene, fast homogame Blüten, welche auf Insektenbesuch kaum rechnen können. (Vergl, dagegen die unten stehende Besucherliste) Schon zu Anfang der Blütezeit haben sich die Narben bereits mehr oder weniger zur Empfängnis aufgerollt und fallen, wenn man von oben her in die geöffnete Blüte blickt, sofort in die Augen. Der durch die Klein- heit der verborgenen Blüten unmöglich gemachte oder wenigstens sehr erschwerte Insektenbesuch wird durch die Homogamie der Blüten bei dieser Art vollkommen ausgeglichen. Nur einige Male bemerkte Warnstorf in den Blüten dieser Art in Buslar (Pommern), woselbst dieselbe neben M. neglecta ganz gemein ist, einzelne geflügelte Ameisen, welche auf ihren Flügeln zahlreiche Pollenkörner trugen und also Fremdbestäubung bewirken konnten. — Pollen von M. rotundi- folia etwa 100 w, von M. negleeta gegen 112 « und von M. silvestris bis 144 u diam.; bei allen genannten Arten dicht-igelstachelig. (Warnstorf.) Als Besucher sah Hermann Müller: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Antho- phora quadrimaculata F. /'; 2. Apis mellifica L. 8; 3. Bombus agrorum F. 8; 4. Halietus Malvaceae, 207. morio F. %'; 5. H. tetrazonius Kl. 9, sämtlich sgd. B. Hemiptera: 5. Pyrrhocoris aptera l.., sgd.; Mac Leod in Flandern Apis, 2 Halietus, Syritta, 1 Museide (Bot. Jaarb. VI. 8. 229), in den Pyrenäen eine Apide. 491. M. negleeta With. [Knuth, Nordfr. Ins. S. 48, 152.] — Die Blüteneinrichtung dieser Art steht in der Mitte zwischen derjenigen von M. sil- vestris und M. rotundifolia. Auch hier umschliessen im Anfange der Blütezeit die über den unterwärts verwachsenen Staubfäden pyramidenförmig zusammengestellten Antheren die noch unentwickelten Narben vollständig. Nach- dem die Staubbeutel ihre Blütezeit beendet haben, biegen sich die oberen freien Teile der Staubfäden nach unten, so dass die bisher von ihnen eingeschlossenen Narben frei werden. Diese breiten: sich nunmehr strahlenförmig auseinander und biegen sich soweit zurück, dass die an ihrer Innenseite gelegenen Papillen frei 1. 2. Fig. 61. Malva negleeta With. (In etwa fünffacher Vergrösserung nach Entfernung von Kelch und Blumenkrone.) (Nach der Natur.) 1. Knospenzustand: Staubblattsäule mit geschlossenen Antheren. 2. Erster männ- licher Zustand: Staubblattsäule mit geöffneten Antheren, die unentwickelten Narben um- gebend. 3. Zweiter männlicher Zustand: die Griffel ragen etwas aus der Staubblatt- säule hervor; sonst wie vor. 4. Erster Zwitterzustand (für Fremdbestäubung): die nun- mehr empfängnisfähigen Narben ragen aus den noch mit Pollen bedeckten, aber abwärts Staubbeuteln weit hervor und haben sich sternförmig im Blüteneingange ausgebreitet. 5. Zweiter Zwitterzustand (für spontane Selbstbestäubung): die Narben haben sich spiralig um die noch pollenbedeckten Staubbeutel gerollt. a Staubblätter, s Narben, n Honigring. hervortreten und die Stelle einnehmen, welche vorher die Antheren inne hatten. Insekten, welche von einer‘ im ersten Zustande befindlichen Blume kommen, müssen also in einer im zweiten befindlichen Fremdbestäubung herbeiführen. Gegen Ende der Blütezeit krümmen sich die Narbenäste soweit abwärts, dass sie die noch mit etwas Pollen bedeckten, herabgeschlagenen Staubblätter berühren, und alsdann, falls Insektenbesuch ausgeblieben ist, noch spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher sah ich auf der Insel Föhr nur die Honigbiene, sgd. und psd. 492. M. mauritiana L. hat nach Kirchner (Flora $. 332) dieselbe Blüteneinrichtung wie M. silvestris. Auch diejenige von 493. M. Alcea L. [H. M., Befr. S. 172; Weit. Beob. II. S. 221; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38)] stimmt damit überein. Als Besucher beobachteten Hermann Müller (1) in Westfalen und Budde- berg (2) in Nassau: 208 Malvaceae. Hymenoptera: 4Apidae: 1. Anthrena schrankella Nyl. j', sgd. (1); 2. Apis mellifica L. 8, sehr häufig, sgd. (1); 3. Chelostoma nigricorne Nyl. 5’, sgd. (2); 4. Cilissa ‘ haemorrhoidalis F. 5‘, sgd. (1, 2); 5. Halietus cylindricus F. 9, sgd. (1); 6. Rhophites canus Ev. ', sgd, (2). -- Friese sah bei Bozen Eucera malvae Rossi. — Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg., pfdl. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 3, psd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: ®, Pieris brassicae L., sgd.; 4. Spilothyrus alceae Esp., sgd. 494. M. moschata L. [H. M., Befr. S. 173] hat dieselbe Blüteneinrich- tung wie vorige Art. Als Besucher beobachtete Hermann Müller: | | A. Diptera: Bombylidae: 1. Systoechus sulphureus Mikan, sgd. B. Hymeno- ptera: Apidae: 2. Anthrena coitana K. ', sgd.; 3. Apis mellifica L. 8, sgd.; 4. Chelo- stoma nigricorne L. 9, sgd. C. Lepidoptera: 5. Hesperia silvanus Esp., sgd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen Bombus lapidarius L. 8 als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 401.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott- Elliot, acies S. 35) wurden ja und 2 Hummeln als Besucher beobachtet. 118. Lavatera L. AN Wie vorige. | ' 495. L. thuringiaca L. Die blassrosenroten, grossen Blüten sind, nach Schulz [Beitr. I. S. 26], protandrisch. Die Antheren der 70—90 Staubblätter bleiben vielfach noch eine Zeitlang nach‘dem Öffnen der Blüte geschlossen. Das Verstäuben der Staubbeutel beginnt von oben; nach Beendigung desselben biegen sich die Staubfäden nicht nach unten. . Bevor die unteren: Antheren verstäubt sind, erheben sich die bis dahin ‘in der Staubfadenröhre eingeschlossenen Griffel und krümmen sich so weit nach aussen, dass die Narbenäste die Antheren be- rühren. Da jedoch letztere dann keinen Pollen mehr zu enthalten pflegen, so findet spontane Selbstbestäubung kaum statt. Als Besucher beobachtete Loew im bot. Garten zu Berlin die Huntehkiin, psd. 496. L. trimestris L. Als Besucher beobachtete Behönek' in Nassau die Grabwespe Crabro serripes Pz. 497. .Kitaibelia vitifolia W. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von der Schwebfliege Syrphus balteatus Deg., pfd., besucht. | 119. Althaea L. Wie vorige. | we 498. A. fieifolia Cav. ist gelbatfärtil (Comes Ult. stud.). . Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymeno- ptera: Apidae: 1. Bombus terrester L. 5‘; sgd., sich dabei dicht mit:Pollen bestreuend; 2. Psithyrus vestalis Fourer. ', w. v. 499. A. rosea Cav. |Kirchner, Flora S. 333; Knuth, Bijdragen.] — Die weissen, sehr grossen, gelben, roten oder schwärzlichen Blüten dieser be- kannten Gartenzierpflanze sind ausgeprägt protandrisch. Ihr Durchmesser beträgt 6—7 cm; das einzelne Kronblatt ist etwa 4cm lang und oben 5—6cm breit. Der Nektar wird von 5 am Grunde des Kelches zwischen... den ;Lücken der ‚Malvaceae, 209 Kronblattbasen befindlichen gelben Stellen ausgesondert; durch die Behaarung der Kronblätter wird er 'vor Regen und kleinen Insekten geschützt. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche tritt zuletzt spontane Selbstbestäubung ein, indem die Narben sich zwischen die noch nicht ganz entleerten Antheren zurückkrümmen. Als Besucher sah ich Apis mellifica L. und Bombus terrester L. Beide saugten andauernd, obgleich ich den Nektar nicht durch den Geschmack wahrnehmen konnte; sie flogen von Blüte zu Blüte, jedesmal sgd. und jedesmal Kreuzung herbeiführend. Dieselben Besucher beobachtete äuch Loew im bot. Garten zu Berlin. Alfken beobachtete bei Bremen saugende Hummeln: Bombus hortorum L. / und B. agrorum F. J'; Rössler bei Wiesbaden den Falter Ortholitha cervinata S. V. Schletterer verzeichnet für Tirol den im Süden Europas verbreiteten Bombus pascuorum Scop. als Besucher. 500. A. offieinalis L. [Knuth, Bijdragen] hat dieselbe Blüteneinrich- tung wie die vorige Art, doch sind die Blüten erheblich kleiner: ihr Durchmesser beträgt 2—3 cm; die Kronblätter sind 2 cm lang und etwa ebenso breit. Als Besucher sah ich in Kieler Gärten gleichfalls Honigbiene und Erdhummel, sgd.; Schletterer verzeichnet für Tirol die Gartenhummel. 501. A. cannabina L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L., pfd.; 2. E. tenax L., dgl. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 9, psd. 120. Hibiseus L. Protandrische Pollenblumen. 502. H. Trionum L. Die gelben, im Grunde purpurnen Blüten sind, nach Kerner (Pflanzenleben II), zwischen 8 und 12 Uhr geöffnet, Aus der Mitte der eben ausgebreiteten Blüten erheben sich die pollenbedeekten Antheren, deren freie Staubfadenteile sich bald im Bogen herabschlagen, so dass nun die empfängnisfähig werdenden Narbenäste an die Stelle der Antheren treten können. Besuchende Insekten müssen also Fremdbestäubung herbeiführen. Nach wenigen Stunden drehen sich die Griffel S-förmig und krümmen sich so weit herab, dass die Narbenpapillen mit den noch pollenbedeckten Antheren in Berührung kommen. Ganz dieselbe Einrichtung hat nach Kerner auch 503. Abutilon Avicennae DC. (= Sida Abutilon L.), deren Blüten von 10—6 Uhr geöffnet sind und deren Staubblätter und Griffel dieselbe Be- wegung wie diejenigen der vorigen Pflanze zeigen. 121. Anoda Cav. Protandrische Pollenblumen. 504. A, hastata Cav. [Hildebrand, Geschl. $. 48, 49.] — Wie bei Malva bilden anfangs die Antheren eine Pyramide, welche die noch unent- wickelten Griffel umschliesst; die oberen Staubfäden sind gerade, die unteren zurückgekrümmt. Die Antheren der oberen Staubblätter springen zuerst auf; ihnen folgen die der unteren, indem deren Filamente sich aufrichten. Alsdann Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 14 210 Malvaceae. ‘erblickt man die gleichfalls nach unten herabgeschlagenen, daher der Staubfaden- ‚säule dicht anliegenden Griffel in 5 Bündeln zusammenstehend. Zwischen diesen Bündeln ist die Staubfadensäule mit abstehenden Haaren bedeckt, so dass die rötlichen Narben immer noch vor der Berührung durch besuchende Insekten Fig. 62. Anoda hastata Cav. (Nach Hildebrand.) ‘Q a Khnospenzustand. b Anfang des ersten (männlichen) Zustandes: ein Teil der‘ Staubblätter «ist. aufgerichtet und pollenbedeckt. e Männlicher Zustand: alle Staubblätter sind aufgerichtet und ihre ‚Antheren pollenbedeckt, die Griffel (d) noch Darabgeschlagen. e Zweiter Zustand: ‘ die Griffel haben sich aufgerichtet. ech ‚sind. Während ‚sich nun. die Staubblätter mit entleerten Antheren zurückbiegen, richten sich die Griffel auf, so dass die Narben jetzt dort stehen, wo ‚sich im ersten Blütenzustande die pollenbedeckten Staubbeutel befanden, 505. Goethea eoceinea [Delpino, Alt. app. $. 59; Hildebrand, Geschl. S. 19.] — Die Nektarabsonderung erfolgt durch fünf im Kelchgrunde befindliche Drüsen. Als Saftdecke dient. die Blumenkrone, während die vier- blätterige Hülle den Schauapparat bildet. Als Besucher der protogynischen Blüten vermutet Delpino Bienen oder Kolibris. 506. Pavonia hastata Cav. kommt, nach Heckel (Compt. rend. 1880), mit kleistogamen Blüten vor. nah 507. Malope grandiflora [Knuth, Notizen] hat dieselbe ausgeprägt protandrische Blüteneinrichtung wie Malva. Am 10. 9. 97 sah ich die Blüten im Garten der Ober-Realschule zu Kiel von Apis mellifiea L. 3 (sgd.) besucht. Die Honigbiene bedeckte sich dabei in den im ersten Znstande befindlichen Blüten an der Körperunterseite mit Pollen, von dem sie beim Besuche einer im zweiten Zustande befindlichen auf die Narbe brachte. Schenck beobachtete in Nassau die Grabwespe Crabro serripes Pz. auf den Blumen. Stereuliaceae. — Büttneriaceae. — Tiliaceae, 311 18. Familie Stereuliaceae Vent. 508. Pterospermum acerifolium Willd. ist, nach Lanza (Contrib. 1894), im botanischen Garten zu Palermo protandrisch. Die adynamandrischen Blumen dürften als Abendfalterblumen aufzufassen sein. 509. Cheirostemon platanoides Humb. et Bpl. Nach Lanza (Contrib. '1894) ist Autogamie ausgeschlossen. Die im botanischen Garten zu Palermo gedeihenden Pflanzen bringen niemals Früchte, offenbar weil dort geeignete Be- fruchtungsvermittler fehlen. 19. Familie Büttneriaceae R. Br. 510. Rulingia pannosa R. Br. ist ‚protandrisch. [Urban, Ber. d. d. bot. Ges. I. 1883.] 511. R: corylifolia Grah. ist 'homogam, (A. a. O.). 512. R. parviflora Endl. Die anfangs gelblich-weissen Kronblätter worden, wie bei Weigelia, nach dem Verstäuben er (A. a. ih 20. Familie Tiliaceae JJuss. In Europa ist diese Familie durch die Gattung 122. Tilia L. | | vertreten, deren Arten meist weissliche Blüten aus der Klasse A enthalten. Die beiden Arten 513. T. platyphyllos Scop. (T. grandifolia Ehrh.) und 514. T. ulmifolia Seop. (T. parvifolia Ehrh.) [Sprengel, 8. 275, 276; H.M., Befr. S.170; 171; Weit. Beob. II. S. 219; Mae Leod, B. Jaarh. VL S. 227; Hildebrand, B. Ztg. 1869, Nr. 29—31; Kirchner, Flora S. 329; Knuth, Ndfr. Ins. S. 48, 152; Weit. Beob. S. 232; Bijdragen] haben die- selbe Blüteneinrichtung - und: dieselben Besucher; ‚die. letztere Art blüht jedoch etwa 14 Tage später als die erstere, Dadurch, ‘dass die Blüten nach unten ‚hängen, wird der von den hohlen Kelchblättern abgesonderte und beherbergte Honig vor Regen geschützt. Die gelblichen, stark honigduftenden Blüten sind, wie Hilde- brand (Bot. Ztg. 1869) zuerst nachwies, protandrisch. Die zahlreichen, aus- wärts gebogenen Staubblätter überragen Kelch- und Blumenkrone; es können daher anfliegende Insekten an den hängenden Blüten nur auf den Staubblättern und den Narben oder in dem zwischen beiden freibleibenden Raume Fuss fassen. Sie werden sich also in jüngeren Blüten mit Pollen bedecken, den sie in älteren auf die Narbe bringen. Spontane Selbstbestäubung ist kaum möglich, da die Staubblätter bis zuletzt auswärts gebogen bleiben. Die Blüten werden aber auch von so zahlreichen Insekten besucht, dass. Fremdbestäubung gesichert ist. —Pollen von Tilia platyphyllos, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37), weiss tetraädrisch, dichtwarzig, undurchsichtig, mit 3 in der Mitte der Kanten der 14* 212 i Elatinaceae. — Hypericaceae. Grundfläche gelegenen Keimwarzen, durchschnittlich 31 « diam. — Der oberflächlich beherbergte, nach Jordan in 2 Grübchen am Grunde der Kelchblätter ange- sammelte Honig ist auch den kurzrüsseligsten Insekten zugänglich. Ausser der zu Tausenden die Lindenblüten besuchenden, nur Nektar, nieht auch Pollen sammelnden Honigbiene sind andere Apiden, sowie Syrphiden und Mus- ciden sehr häufige Blumengäste. Als Besucher beobachteten Herm. Müller in Westfalen (1) und ich (!) in Schleswig-Holstein: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia cornieina F., sgd. (1); 2. Musca domestica L., sgd. (1, !); 3. Sarcophaga carnaria L., sgd. (1,!). b) ER 4. Eristalis arbustorum L., sgd. (1); 5. E. nemorum L,., sgd. (1, !); 6. E. sepuleralis L., sgd. (1); 7. E. tenax L., sgd. (1, !); 8. Helophilus floreus L., sehr häufig, sgd. und pfd. (1); 9. Volucella bomby- lans L., sgd. (!); 10. V. pellucens L., sgd. (1). c) Tabanidae: 11. Tabanus bovinus L., sgd. ). B. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Apis mellifica L. 8, sgd. (1,1); 13. Hambus agrorum F. 9, häufig, sgd. (1); 14. B. lapidarius L., sgd. (!); 15. B. soroönsis F. var. proteus Gerst., sgd. (!); 16. B. terrester L., sgd. (!); 17. Prosopis, zahlreich (1). b) Sphe- gidae: 18. Oxybelus uniglumis L., häufig, hld. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: Empidae: 1. Empis tessellata F.; B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Bombus agrorum F. 8 9; 3. B. muscorum F.8 9. b) Vespidae: 4. Vespa cerabro L.8 9. 515. T. tomentosa Mnch. [Kirchner, Flora S. 330.] — Diese aus Ungarn stammende Art hat hellgelbe, homogame Blüten, in denen dadurch, dass die Narbe die Antheren überragt, bei Insektenbesuch Fremdbestäubung ge- sichert ist. 516. T. silvestris Dess. sah Mac Leod in den Pyrenäen von einer Hummel und vier Fliegen besucht. (B. Jaarb. III. S. 400.) 21. Familie Elatinaceae Camb. Yon den in diese Familie gehörigen Pflanzen ist bisher nur he Blüten- einrichtung von 517. Elatine hexandra DC. Imiiolicht, Naeh Vaucher findet in den kleinen, rötlich-weissen Blumen spontane Selbstbestäubung statt, indem die An- theren nach innen aufspringen und die drei Narben unmittelbar belegen. 22. Familie Hypericaceae DC. Die Familie ist durch die Gattung 123. Hypericum L. vertreten. Als Schauapparat dienen ausser der meist grossen, lebhaft gelben Blumenkrone die ebenso gefärbten, als „Bündel“ bezeichneten, stark verzweigten Staubblätter nebst den drei Griffelästen. Die Blüten der Hypericum-Arten sind homogame Pollenblumen. Die bei vielen Arten auf dem Kelche sitzenden Drüsen halten aufkriechende Insekten . vom Blütenbesuche ab. Die Blütenein- Hypericaceae. 213. richtungen stimmen (bis auf die Blütengrösse, die Anzahl der Staubblätter und die Möglichkeit der spontanen Selbstbestäubung) mit derjenigen von 518. Hypericum perforatum L. [H.M., Befr. S. 150, 151; Weit. Beob. II. S. 211, 212; Kirchner, Flora S. 325; Knuth, Ndfr. Ins. S. 49, 152; Weit. Beob. S. 232; Rügen; Bijdragen] überein. Zwischen den drei Staubfadenbündeln stehen die drei seitwärts-gespreizten Griffel, Indem die Staubbeutel nach oben aufspringen (die innersten zuerst), berühren sie die mit ihnen in gleicher Höhe stehenden Narben meist nicht, so dass nur durch Insektenbesuch Be- fruchtung (sowohl Fremd- als auch Selbst- bestäubung) eintreten kann. Beim Verblühen ziehen sich die Blumenkron- und Staubblätter zusammen, wodurch die Narben meist mit den noch pollenbedeckten Antheren i in Be- Fig. u ee er ns L. rührung kommen, mithin bei ausgebliebenem ee a ne en aa Insektenbesuche noch spontane Selbstbestäu- a, a, a die drei a - bung erfolgt. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) in Westfalen, Buddeberg (2) in Nassau und ich (!) in Schleswig-Holstein und Pommern: A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L., pfd. (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 2. Anthrax flava Mg., pfd. (?) (1, Thür.); 3. A. maura L., (1, Thür.); 4. Argyromoeba sinuata Fall., vergebl. suchend (1); 5. Bombylius canescens Mikan., sgd. (1). b) Empidae: 6. Empis livida L., sgd. (1). c) Museidae: 7. Musca sp. (1). d) Syrphidae: 8. Ascia podagrica F., pfd. (1); 9. Eristalis aeneus Scop. 2, pfd. (! Rügen); 10. E. arbustorum L., pfd. (1); 11. E. nemorum L., pfd. (1, !); 12. E. sepulcralis L., pfd. (1); 13. E. sp. (!); 14. E. tenax L., pfd. (1): 15. Helophilus pendulus L., pfd. (1): 16. H. trivittatus F., pfd. (1); 17. Melanostoma mellina L., pfd. (1); 18. Melithreptus pietus Mg., pfd. (1); 19. M. scriptus L., pfd. (1); 20. Syrphus balteatus Deg., pfd. (1); 21. S. ribesii L., pfd. (1, 1; 22. S. sp., pfd. (!). C. Hymenoptera: a) Apidae: 23. Anthrena shawella K. 9, psd. (1); 24. A.dorsataK. 9, psd. (1); 25. A. fulvierus K. 9, psd. (2); 26. A.nigricepsK. 9, psd. (!); 27. Apis mellifica L. 8, dgl. (!); 28. Bombus agro- rum F. 9, psd. (1, !); 29. B. lapidarius L., psd. (1); 30. B. rajellus K. 9, psd. (1); 31. B. terrester L. 8, psd. (1, !); 82. Cilissa melanura Nyl. ©, psd. (1); 33. Halietus eylindrieus F. Q, psd. (2); 84. H. malachurus K. 9, psd. (2); 35. H. morio-F. 9, psd. (2); 36. Nomada lateralis Pz. 9, sgd. (1); 37. N. lineola Pz. 9, sgd..(1); 38. Prosopis armillata Nyl., psd. (1); 39. Saropoda bimaculata Pz. 9, sgd. (1). b) Tenthredinidae: 40. Tenthredo sp., vergeblich suchend (1). Lepidoptera: Rhopalocera: 41. Hesperia silvanus Esp., das Gewebe anzubohren versuchend (1); 42. Melitaea athalia Rott., w. v. (1); 43. Pieris rapae L., w. v. (1); 4. Epinephile janira L.. w. v. (1). | Loe w beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 28): A. Coleoptera:r Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L., pfd. B. Ben Syrphidae: 2. Didea intermedia Lw., pfd.; 3. Eristalis horticola Deg., pfd.. C: Hyme- noptera: Apidae: 4. Bombus terrester L. 8, psd.; 5. Diphysis serratulae Pz. 2, psd. D. Lepidopte ra: Rhopalocera: 6. Argynnis paphia L., nach Honig suchend (nutzlos); sowie in Schlesien (Beiträge S. 46): Chrysomela varians Schall. "© Alfken beobachtete bei Bremen 3 pollensammelnde Hummeln: 1. Bombus lapidarius L. 8; 2. B. terrester L. 8; 3. B. hortorum L. 8; Mac Leod in Flandern 1 Hummel, 214: Hypericaceae. 3 Schwebfliegen, 1 Muscide (B. Jaarb, VI. S. 225, 226) und in den TyEROENE Bombus: terrester L. 8, psd. in den Blüten. (B, Jaarb. III. 8. 400.) Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F., pfd., häufig. B. Diptera: a) Empidae: 2. Tachydromia sp., pfd. b) Museidae: 3. Anthomyia radicum L., pfd., sehr häufig; 4. A. sp., pfd.; 5. Calliphora erythrocephala Mg., pfd.; 6. C. vomitoria L., pfd.; 7. Morellia sp., pfd.; 8. Mydaea sp., pfd., häufig; 9. Stomoxys calcitrans L., pfd. e) Syrphidae: 10. Eristalis pertinax Scop., pfd., häufig; 11. Platycheirus albimanus F., pfd.; 12. P. peitatus Mg., häufig, pfd.; 13. Syritta pipiens L., w. v.; 14. Syrphus baltea- tus Deg., w. v.; 15. S. topiarius Mg., pfd. C. Hemiptera: 16. Eine sp. D. Hy- menoptera: | Apidae: 17. POANDAR agrorum F., vergeblich Honig suchend. b) Ichneu- monidae: 18. Eine sp. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 32) sind Apis, 4 Hummeln, 1 Empide, 8 Schwebfliegen und 4 Musciden als Besucher beobachtet. 519. H. hirsutum L. [H. M., Befr. S. 151; Kirchner, Flora S. 327]. hat etwas kleinere Blüten und eine geringere Anzahl von Staubbeuteln. Es sind daher, wie:H. Müller auseinandersetzt, die drei Staubbeutelgruppen durch weitere Zwischenräume von einander getrennt, so dass in der offenen Blüte spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Letztere tritt aber. durch Zu- sammenziehung der Blüte noch vor dem Verwelken regelmässig ein. Dieselbe scheint, nach Müller, von voller Fruchtbarkeit begleitet zu sein. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 34) wurden 2 Hummeln, 1 Empide, 3 Musciden und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 520. H. quadrangulum L. [H. M., Befr. S. 151, 152; Weit. Beob. II. S. 212; Mac Leod, Jaarb. VI. S.226; Kirchner, Flora S. 325; Knuth, Rügen; Bijdragen] steht, nach Herm. Müller, in Bezug auf die Grösse der Blüten und die Anzahl der Staubblätter in der Mitte zwischen den beiden vor- hergehenden. In den offenen Blüten sah derselbe die Narben nicht in unmittel- barer Berührung mit den Antheren; wohl aber erfolgt beim Verblühen ein Zu- sammenziehen der Blütenteile, welches spontane Selbstbestäubung zur Folge hat, Als Besucher beobachteten H. Müller (1) und ich (!): A.Diptera: a) Musecidae: 1. Aricia vagans Fall., pfd. (1). b) Syrphidae: 2. Syritta pipiens L., pfd. (!); 3. Syrphus balteatus Deg., pfd. (1); 4. S. ribesii L., pfd. (!. B. Hy- menoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. ®, psd. (!); 6. Bombus agrorum F. 8, psd.: (! Rügen); 7. B. terrester L. 8, psd. (!). Die letztere Hummel sah auch Loew im botanischen Garten zu Berlin psd. an den Blüten. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 32) sind Apis, 3 Hummeln, 1 Schnepfenfliege und 3 Musciden als Besucher beobachtet. 520a. H. commutatum Nolte (H. perforatum X quadrangulum). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, psd.; 2. Bombus terrester L. 8, psd. Ä 521. H. tetrapterum Fr. [H.M., Weit. Beob. I. S. 212; Kirchner, Flora S. 325.] — Auch bei dieser Art stimmt die Blüteneinrichtung mit der- jenigen der verwandten überein. Nach Kirchner ist in der offenen Blüte spontane Selbstbestäubung meist nicht möglich. | Malpighiaceae. 215 - Besucher sind nach Müller: A.Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F., pfd. (1). B. Diptera: a) Museidae: 2. Aricia incana Wiedem., pfd., häufig (1); 3. A. vagans Fall., w. v. (1). b) Syrphidae: 4. Syrphus balteatus Deg., pfd. (1). C. Hy- menoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L, 8, psd. (1); 6. Bombus terrester L. 9 8, )). Be dene Leod beobachtete in Flandern 1 Hummel, 1 Museide. (Bot. Jaarb. VI. S. 226.) 522. H. pulchrum L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 49] — Die Blütenein- einrichtung stimmt gleichfalls mit derjenigen der verwandten Arten überein. Der Blütendurchmesser der von mir auf den nordfriesischen Inseln untersuchten Pflanzen ist ungefähr 1,5 cm; die Zahl der Staubblätter beträgt etwa 50. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern kleine Fliegen (Bot. Jaarb. VI. S. 378). L Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S.33) wurden Apis und zahl- reiche Fliegen als Besucher beobachtet. 523. H. humifusum L. [H.M., Befr.S.152; Mac Leod, B. Jaarb. VI, S. 226; Kirchner, Flora $S. 326; Knuth, Ndfr. Ins. S. 52.] — Die von mir auf den nordfriesischen Inseln beobachteten Blumen hatten nur 10—15 Staub- blätter. In der sich schliessenden Blüte trat regelmässig spontane Selbstbestäubung ein. Dieselbe erfolgt oft schon in der geöffneten Blüte (Müller). Bei ungün- stiger Witterung öffnen sich, nach Kerner, die Blüten nicht; es erfolgt dann spontane Selbstbestäubung in der pseudokleistogam geschlossen bleibenden Blüte. Der Blütendurchmesser beträgt, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38), bis 8 mm; die Kronenblätter besitzen am Rande schwarze Drüsen. Pollen gelb, brotförmig, zart warzig, etwa 31 « lang und 15 u breit. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora $S. 33) sind mehrere Museiden als Besucher beobachtet. y 524. H. helodesL. (Elodes palustris Spach). [Mac Leod, B, Jaarb. VI S. 226—227.] — Jedes der gelben Kronblätter trägt an seinem Grunde eine zerschlitzte Schuppe, welche vielleicht Honig abscheidet. Zwischen den Staub- fadenbündeln kommen darüber sehr kleine, kronartige, zweispaltige Drüsen (um- gewandelte Staubblätter ?) vor, welche dem Fruchtknoten angedrückt sind und vielleicht gleichfalls Honig absondern. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott- Elliot, Flora S. 34) wurde 1 Muscide als Besucher beobachtet. 23. Familie Malpighiaceae Juss. 525. 526. Camarea St. Hil. und Janusia A. Juss. haben, nach Jussieu, neben chasmogamen auch kleistogame Blüten. 527. Aspicarpa urens Rich. hat, nach H. v. Mohl (Bot. Zitg. 1863), kleistogame Blüten. Ebenso 528. Gaudichaudia H., B. et K. (Kuhn, Bot. Ztg. 1867.) 529. Bunchosia Gaudichaudiana (Delpino und Hildebrand, Bot, Ztg. 1870) wird von Bienen (Tetrapodia, Epicharis) besucht, welche ihre 216. : Aceraceae. Unterseite mit Pollen behaften, den sie auf die Narben anderer Blüten über- tragen. a a ; 530. Coriaria myrtifolia ist, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1869, S. 494, 495) ausgeprägt protandrisch mit rein männlichen ersten Blüten. 531. Hiptage Madablota Grt. ist, nach Lanza (Contrib. 1894), im botanischen Garten zu Palermo protogynisch., Die Blüte besitzt eine einzige, der Blütenachse zugekehrte Honigdrüse zwischen den beiden oberen Kronblättern. Die Blüteneinrichtung hat mit derjenigen von Aesculus Ähnlichkeit, und .es wird, wie bei der Rosskastanie, der Pollen durch Bienen übertragen. 532. Cratoxylon formosum hat, nach Darwin (diff. forms), dimorphe Blüten. 24. Familie Aceraceae DU. In Europa ist diese: Familie nur durch die Gattung 124. Acer L. vertreten. Die Augenfälligkeit der kleinen, grünlich-gelben Blumen wird durch ihre Zusammenhäufung zu mehr- bis vielblütigen Blütenständen bewirkt, bei einigen Arten auch noch besonders dadurch, dass die Blumen vor den Blättern Fig. 64. Acer L. (Nach F. Pax.) Blüten von Acer-Arten im Längsdurchschnitt. A. Negundo: Ad, BQO.—A. Pseudo- platanus: CO, D. — A. Hookeri: E. — A. campestre: F. erscheinen. Der Honig wird von einer mittelständigen, dicken, fleischigen Scheibe völlig freiliegend abgesondert. Die Arten gehören also zur Blumenklasse A. Meist monöcisch, selten diöcisch. | 533. A. platanoidesL. |[H.M., Weit. Beob. II. S. 212, 213; Kirchner, Flora S. 351; Wittrock, Botan. Centralbl. Bd. 25, S. 55; Jordan, a. a. O.: Knuth, Grundriss 8. 35; Warnstorf, Nat. V. d. Harzes XL] — Die Blüten erscheinen vor den Blättern. Die meist acht Staubblätter entspringen aus Gruben einer fleischigen Scheibe, die sich mit ganz kleinen, offen daliegenden Honigtröpfehen bedeckt. Nach V, B. Wittrock ist die Verteilung der’ männ- liehen und weiblichen Blüten auf die Blütenstände eine fünffache; es kommen folgende vor: 1. solche, welche ausschliesslich aus weiblichen Blüten bestehen ; 2. solche, bei denen die zuerst entwickelten Blüten weiblich, die später ent- wiekelten männlich sind; 3. solche, bei denen die zuerst entwickelte Blüte (die Gipfelblüte) männlich ist, die folgenden Blüten teils männlich, teils weiblich, sowie die zuletzt auftretenden meistenteils männlich sind; 4. solche, bei denen die zuletzt entwickelten Blüten männlich und die später entwickelten weiblich sind; endlich 5. solche, wo alle Blüten männlich sind. — Auf den allermeisten Bäumen findet man nur eine dieser Blütenstandsformen, doch kann der eine oder andere Baum ausnahmsweise zwei oder sogar drei verschiedene Arten von Inflorescenzen zeigen. Die am häufigsten vorkommende Form ist 2 (etwa 40 %o. der von Wittrock untersuchten Bäume), dann folgen 4 (22/0), 5 (12 Jo), 3 (4%), 1 (nicht ganz 1 Jo). Die weiblichen Blüten besitzen scheinbar normale Staubblätter, allein die Antheren derselben öffnen sich nie, obwohl sie eine nicht geringe Anzahl dem Äusseren nach normale Staubblätter enthalten; ihre Staubfäden sind bedeutend kürzer als die der männlichen Blüten. Die der letzteren sind nämlich so lang, dass die Antheren etwa die Spitze der Kronblätter erreichen; in ihrer Mitte findet sich ein Rudiment des Stempels. Nach der Befruchtung schliessen sich die weiblichen Blüten, indem die Keleh- und Kronblätter sich aufrichten. — Pollen, nach Warnstorf, brotförmig, blassgelb, mit drei Längsfurchen, sehr zart ge- streift, etwa 50 « lang und 25 ze breit. Als Besucher ist von H. Müller die Honigbiene beobachtet. - 534. A. campestre L. Da die grünlichen Blüten gleichzeitig mit den Blättern erscheinen, sind sie viel weniger auffällig als die der vorigen Art, mit denen sie in Bezug auf die Blüteneinrichtung und die Biere nach Wittrock, ganz übereinstimmen. Alfken beobachtete bei Bremen drei Apiden: 1 Anthrena nigro-aenea K. ? 2. A. trimmerana K. 9; 3. Apis mellifica L. &. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlariden Apis mellifica L. 8, zahlreich, als Besucher. 535. A. Pseudoplatanus L. Die erst nach Entfaltung der Blätter er- scheinenden Blüten duch dieser Art stimmen, nach Wittrock, im wesentlichen mit denen yon A. platanoides überein, doch sind bisher rein männliche und rein weibliche Blütenstände nicht beobachte, Nach Jordan befindet sich am. Grunde der Staubblätter eine Honigdecke in Form weisser Haare. Warnstorf (Nat. V.d. Harzes XI) giebt folgende Beschreibung: Blüten- stand traubig-rispig; Blüten stark protandrisch. Untere Blütenachsen verzweigt, mit männlichen und scheinzwitterigen weiblichen Blüten, die mittleren entweder fast rein weiblich und die oberen. mit männlichen und weiblichen gemischt, oder die mittleren: mit weiblichen und ‚männlichen‘ gemischt und die obersten rein weiblich. Antheren der :männlichen Blüten auf langen, die Blumenblätter'weit überragenden Filamenten, die der weibliehen Blüten. sehr kurz gestielt, die Blumen- blätter nicht überragend. | {ol 218 i Hippocastanaceae. Als Besucher beobachtete H. Müller (Weit. Beob. II. 8. 213): A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., sgd. (1); 2. E. tenax L., sgd. (1); 3. Syrphus ribesii L., pfd. (1. B.Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena albi- cans Müll. 9, sgd. (1); 5. Anthophora aestivalis Pz. 2, sgd. (1); 6. Bombus hortorum L. 9, sgd. (1); 7. B. lapidarius L. 9, sgd. (1); 8. B. rajellus K. 9, sgd. (1); 9. B. terrester L.'©, sgd. (1); 10. Melecta luctuosa Scop. 2, sgd. (1); 11. Osmia emarginata Lep. 9, sgd. (1); 12. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd. (1). Loew beobachtete im botanischen Garten zn Berlin: A. Diptera: Bibionidae: 1. Bibio hortulanus L. 9, sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L., sgd.; Friese in Ungarn die Apiden: 1. Anthrena bucephala Stph., hfg.; 2. A. gwynana K. II. Generat.; 3. A. mitis Per.; 4. A. rufula Per.; 5. A. trimmerana K.; 6. Nomada alternata K.; 7. N. bifida Ths.; 8. N. ruficornis L.; 9. N. suceineta Pz. 536. A. dasycarpum Ehrh. Diese aus Nordamerika stammende, bei uns bisweilen angepflanzte Art entwickelt ihre in dichten, knäueligen Ständen stehenden Blüten lange vor den Blättern. Die männlichen Blüten besitzen, nach Kirchner (Flora S. 352), nur einen Durchmesser von etwa 2 mm. Aus dem gelblichen, am Saume rötlich gefärbten, 4 mm langen Kelche ragen die Staubblätter 6 mm weit hervor; ein Fruchtknoten ist nicht zu bemerken. Die weiblichen Blüten sind, entsprechend der Form des Fruchtknotens, zusammengedrückt; die Durchmesser des Kelches sind 5 und 2 mm, die Länge desselben ist 3—4 mm. In dem- selben stehen um den behaarten Fruchtknoten rudimentäre Staubblätter, deren) Antheren sich nicht öffnen. Als Besucher sah Kirchner die Honigbiene, 537. A..rubrum L. Die Blüteneinrichtung dieser gleichfalls aus Nord- amerika stammenden Art ist, nach Kirchner (a. a. O.), im wesentlichen die- selbe wie die der vorigen. | 538. A. tataricum L. Diese in Krain und Russland heimische Art besitzt, nach Francke, männliche Blüten mit verkümmertem Fruchtknoten und weibliche Blüten mit verkümmerten Staubblättern. Die Zwitterblüten werden durch den Pollen der männlichen Blüten bestäubt, weil jener der Zwitterblüten spät reift. 25. Familie Hippocastanaceae DC. Die in Europa angepflanzten Arten besitzen in ihren grossen, zu reich- blütigen, kandelaberartigen Blütenständen vereinigten Blumen einen vorzüglichen Schauapparat. Da der Honig im Grunde der Blüte abgesondert und geborgen wird, gehören die Blumen zur Klasse B. 125. Aesculus L. 539. A. Hippocastanum L. [Sprengel, S.209—214; H.M., Befr. S. 154 bis 156; Kirchner, Flora $. 349; Knuth, Grundriss 8. 35, 36; Nordfr. Ins. S. 50; Bijdragen; Hildebrand, Geschl. S. 11, 26; Beyer, spont. Bew.; Martelli, Bot. Centr. Bd. 36, 8. 264, 265; Ogle, Pop. Se. Rev. 1870, 8. 54; Jordan, a. a.0.; Focke, Rosskastanie.]— Coenomonöecisch. Sprengel beschreibt Hippocastanacene. 219: die Zwitterblüten merkwürdigerweise als protandrisch, während sie, wie Hilde- brand zuerst richtig bemerkt hat, protogynisch sind. — Von den weissen Kronblättern sind die beiden obersten am grössten, das unterste ist am kleinsten. Als Saftmal haben sie einen anfangs gelben, später karminroten Fleck. Diese Umfärbung erhöht, nach Focke, die Augenfälligkeit des ganzen Blütenstandes. Die Honigabsonderung findet am Grunde des Kelches zwischen den Nägeln der obersten Blumenkronblätter und den obersten Staubblättern statt. Der hier aus- Fig. 65. Aeseulus Hippocastanum EL. (Nach Herm. Müller.) 1. Männliche Blüte, im Aufriss,. 2, Zwitterblüte im ersten (männlichen) Zustande, schräg von vorn gesehen. 3. Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande, im Aufriss. a Antheren, n Nektarium. ov Fruchtknoten. ov’ verkümmerter Fruchtknoten. s Kelchblatt. p Kronblatt. geschiedene Honig wird durch die wagerechte Stellung der Blüten, die Faltung der Kronblätter und die wolligen, an den Kron- und Staubblättern be- findlichen Haare geschützt. In ein und demselben Blütenstande kommen teils zwitterige, teils männliche, teils weibliche Blüten vor. In den Zwitterblüten sind die Staubblätter so lange nach unten gekrümmt, als die Antheren noch ge- schlossen sind, während der Griffel wagerecht aus der Blüte hervorragt. Im zweiten Blütenzustande biegen sich die Staubblätter mit aufgesprungenen An- theren nach oben, kehren aber nach dem Abblühen in die frühere Lage zurück. Zur Ergänzung des anfänglichen Pollenmangels sind alle zuerst aufblühenden Blumen eines Blütenstandes rein männlich (mit verkümmertem Stempel), während sich im unteren Teile der Blütenstände in der Regel einige ihrer Wirkung nach weibliche Blüten befinden, deren Staubbeutel abfallen, ohne aufzuspringen, obwohl ihre Fächer mit Pollenkörnern angefüllt sind. (Müller.) Nur die untersten Blüten des Gesamtblütenstandes sind, nach Martelli (Nuovo Giorn. Bot. Ital. XX), fertil, innerhalb der einzelnen eymösen Blütenstände sind 2—4 Blüten fertil, und zwar in ununterbrochener Reihenfolge die vierte (selten dritte) bis siebente, vom Grunde des Wickels an gerechnet. Ähnlich schildert Warnstorf (Bot. V. d. Harzes XI) die Geschlechterver- teilung: Die unteren Blüten der Rispenäste männlich, sich zuerst entfaltend, dann gegen die Mitte häufig vereinzelte scheinzwitterige Pollenblüten mit fehlen« dem Griffel und sitzender Narbe; die oberen Blüten zwitterig, protogyn, mit aus der Blüte hervorragendem Griffel; Fruchtknoten derselben mit grossen, rot- stieligen Drüsen besetzt. — Pollen zinnoberrot, brotförmig, glatt, mit mehreren Längsfurchen, etwa 20 « breit und 37—40 u lang. 220 Hippocastanaceae. 'Die Grössenverhältnisse der Blüte entsprechen denjenigen der hauptsäch- lichsten Besucher, der Hummeln, welche beim Anfliegen sofort in bequemster Stellung zum Saugen auf der Blüte ruhen und dabei mit der Unterseite des Hinterleibes Narbe oder Antheren berühren, mithin immer Fremdbestäubung vollziehen. Die Körpergrösse der sonstigen, von Herm. Müller als Besucher bemerkten Bienen (Apis, Eucera, Osmia rufa L., Halictus rubieundus Christ., Anthrena) entsprechen nicht den Ausmessungen der Rosskastanienblüte. Die Beobachtung der Blütenbesucher ist durch die Höhe der Bäume sehr erschwert, doch konnte ich folgende in ihrer Thätigkeit an den Blumen genau beobachten: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Musca domestica L., seitl. sgd., ohne Narbe oder Antheren zu berühren; 2. Scatophaga merdaria L., w. v.; 3. S. stercoraria L., w. v. b) Syrphidae: 4. Syritta pipiens L., w. v., auch pfd., dabei aber die Narbe nicht streifend; 5. Syrphus balteatus Deg., wie Musca. B. Hymenoptera: Apidae: 6. Apis mellifica L. ®, sich von unten an die Staubfäden hängend und so saugend, ohne Narbe oder Antheren zu berühren, zuweilen auch psd.; 7. Bombus lapidariuüs L. 2, regelrecht sgd. und befruchtend; 8. B. terrester L. © 8, w. v. Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin die Honigbiene, sgd. und psd., als Besucher. Alfken und Höpper (H) enbachtäten bei Bremen: Apidae: 1. Apis mellifica L.8; 2. Bombus terrester L. 2; 3. Podalirius retusus L., var. obscurus Friese 2 (H.). Sämt- lich hfg., sgd.; 1 und 2 auch pad. | Auch bei 540. Ae. earnea Willd. sind, nach Martelli (a. a. O.), nicht alle Blüten fertil. Hier kommen fertile Blüten einzeln oder paarweise vor, von sterilen auf demselben Wickel unterbrochen. Fertil ist ebenfalls nur der untere Teil des Ge samtblütenstandes.. Bei Ae. flava kommen sterile Blüten vor, doch ist die überwiegende Mehrzahl fruchttragend; es findet sich kein Unterschied weder in dem Gesamtblütenstand, noch in den. Einzelwickeln. Überhaupt sind die bei uns angepflanzten Aesculus (-Pavia-)Arten, nach Focke (Abh. Nat, V. Bremen XIV. 8. 302), gleich unserer Rosskastanie andromonöeisch. Zur Frucht- bildung ist im allgemeinen Fremdbestäubung (durch Hummeln) erforderlich. 541. Ae. Pavia L. (Pavia rubra-Link). [Warnstorf, Nat. Y. des Harzes XI.] — Die unteren Blüten der Rispenäste sind zwitterig und frucht- bar, die nächstoberen scheinzwitterig, oder sämtliche Blüten scheinzwitterig. : Die beiden hinteren grösseren Kronenblätter haben ein gelbes Saftmal, welches »später intensiv rot wird. Staubblätter etwa so-lang wie die hinteren Kronenblätter. — Pollen zinnoberrot, SiPREh nsehnehig, durchschnittlich 25-30 u breit und 43 u lang. Als Besucher beobachtete Alfken bei Bremen: Apidae:.1. Apis mellifica L. 8; 2. Bombus hortorum L. 9; 3. B. lucorum L. 9; 4. B. muscorum F, 9 ; 5. B. ruderatus F. 2; 6. Psithyrus barbutellus K. 9; sgd.; 7. P. vestalis Fourc. 1 bis 5 sgd. und psd. 542. Ae. rubieunda Lodd. [Hildebrand, Geschl. $. 26, 27]. —- Andro- monöeisch mit protogynen Zwitterblüten. Während Hildebrand gefunden hatte, dass alle ersten Blüten der Rispen rein männlich sind, beobachtete Kirchner (Neue Beob. S. 31), dass die zuerst aufbrechenden Blüten zwitterig auftreten, und zwar fanden sie sich hauptsächlich i im unteren Teile des Blütenstandes, in welchem im ganzen die männlichen Blüten’ an Zahl’ bei weitem : "überwiegen. Ampelidacene. 221 543. Ae.flavaAit. Martelli fand die meisten Blüten fruchtbar. (Vergl. Ae. carnea.) Focke fand viele Blüten von Bombus terrester erbrochen. 544. Ae. macrostachya Mich. [Kirchner, Beitr. S. 30; Knuth, Bijdragen.] — Andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Vielleicht Nachtfalterblume. Die wagerecht stehenden Blüten sind mit Ausnahme der roten Antheren weiss; sie besitzen einen lilienartigen Duft. Der Nektar wird aussen am Grande der oberen Staubblätter abgesondert. Der röhrenförmig zu- sammenschliessende Kelch ist 7—8 mm lang. Die Kronblätter sind schmal, lang benagelt, anfangs 12 mm lang; die Staubblätter sind anfangs ebenso lang, später ragen sie 20—25 mm aus der Krone hervor und öffnen dann einzeln nach eimander ihre Antheren. Haben letztere verstäubt und sich verwelkt nach unten gebogen, so ist die Narbe völlig entwickelt; sie ist dann bis über 30 mm herangewachsen. In den männlichen Blüten ist der Stempel verkümmert. Als Besucher sah Kirchner die Honigbiene, doch vermutet derselbe, dass nach dem Bau, der Farbe und dem Duft der Blüten Nachtschwärmer die eigentlich wirk- samen Besucher sind. Ich beobachtete im botanischen Garten zu Kiel gleichfalls die Honigbiene sgd. an den Blüten, ausserdem auch Bombus hortorum L. 9. Beide Besucher erhoben sich, wenn sie sich von einer Blüte zur anderen begaben, nicht zum Fluge, sondern krochen von Blüte zu Blüte. 545. Melianthus major L. ist, nach Franke (Diss.), protandrisch. 26. Familie Ampelidaceae H. B. K. Kleine, grüne, aber duftende, homogame oder protandrische Blumen. 126. Ampelopsis Michaux. Protandrische Blumen mit verborgenem Honig, welcher am Grunde des _ Fruchtknotens abgesondert wird. 546. A. quinquefolia Mich. Der Nektar wird, nach Kirchner (Flora S. 362), in kleinen Tröpfehen unter dem Grunde des Fruchtknotens abgesondert. Nach dem Aufspringen der Knospen legen sich die ‚grünen Kronblätter ganz nach hinten zurück, während die 5 Staubblätter sich aufrichten und ihre Antheren nach innen öffnen. Diese kehren alsdann ihre pollenbedeckte Seite nach oben und stehen nun etwa 1 mm höher als die jetzt noch unentwickelte Narbe. Erst wenn die Kron- und Staubblätter abfallen, wird die Narbe empfängnisfähig. Als Besucher sah Kirchner die Honigbiene. Ich (Bijdragen) beobachtete Lucilia caesar L. die Antheren betupfend; nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 201) werden die Blüten eifrig von Bienen besucht, welche durch den für den Menschen nicht wahr- nehmbaren Geruch angelockt werden. Auch Plateau bemerkte in Belgien Apis als Besucherin. 127. Vitis L. Homogene Blumen mit freiliegenden Honigdrüsen. Vielleicht findet auch durch Hülfe des Windes Befruchtung statt. Manche Arten der Gattung Vitis sind, nach Focke (Abh. Nat. V. Bremen XIV. S. 302), androdiöeisch. Nach 222 Ampelidaceae. Beach (Bot. Gaz. XVII. 1892) findet bei Vitis-Arten häufig Selbstbestäubung ‘in den noch geschlossenen Blüten statt. 547. V. vinifera L. [Kirchner, Flora S. 361; Rathay, Reben; Kronfeld, Rebenblüte; Knuth, Bijdragen.] — Die wenig augenfälligen, kleinen, gelblich-grünen Blüten locken durch ihren herrlichen Duft Insekten zum Besuch an. Am Grunde des Fruchtknotens sitzen zwischen den Staubfäden 5, seltener 6 gelbe, fleischige Nektarien. Die Blüten öffnen sich bekanntlich, indem die 5, selten 6 grünen Kronblätter am Grunde abreissen und in Form einer Kapuze abfallen. Alsdann spreizen sich die 5 (oder 6) Staubblätter auseinander, und die - Antheren bedecken sich oberseits mit Pollen. Gleich- zeitig entwickeln sich die Narben, doch sind diese, ; nach Kirchner, noch frisch, wenn die Antheren Fig. 66. Vitis vineferal. schon vertrocknet sind. Da die Narben von den An- (Nach der Natur.) 'n Nektarium. ' theren überragt werden, so. ist ‚spontane Selbstbe- stäubung möglich und, nach Kirchner, auch von Erfolg. ‘ Nach Bücher Beobachtungen scheiden die fünf Nektarien keinen Nektar aus, während sie nach Delpino reichlich Tropfen bilden; nach Portele ist das Narbensekret der Rebenblüte stark zuckerhaltig, während Rathay nur Spuren von Traubenzucker auffinden konnte. Nach Rathay ist die Rebe sowohl wind- blütig, weil er nachwies, dass der Wind einzelne Pollenkörner aus den geöffneten Antheren forttragen kann (Geschlechtsverhältnisse der Reben I. S. 31 ff.), als auch insektenblütig, indem er (a. a. O0. II. S. 16 ff.) 27 verschiedene Blüten- besucher von Vitis vinifera beobachtete (s. u.), die sich an besonders heissen Tagen einstellten, und zwar trug von den 4 Halictus-Arten ein 9 grosse „Höschen“, welche ganz aus Rebenpollen bestanden. Kirchner („Über einige irrtümlich für windblütig gehaltene Pflanzen“ in Jahresheft des V. f. vaterl. Naturk. in Württ. 1893, S. 98 ff.) zeigt, dass die Möglichkeit des Transportes von Pollenkörnern durch den Wind nicht dafür beweisend ist, dass Windbe- stäubung in irgend erheblichem Masse stattfinden könne, da erst in 200 Stunden bei unveränderter Windrichtung ein Pollenkorn auf eine in ziemlicher Nähe be- findliche Narbe gelangt. Das steht aber, sagt Kirchner, mit allen Erfahrungen, die man bei der Bestäubung windblütiger Pflanzen machen kann, in ebenso unvereinbarem Widerspruch, wie überhaupt der ganze Bau von Narbe und Pollen der Rebenblüte. Die Narbe ist nämlich zur Zeit ihrer Empfängnisfähigkeit mit kurzen Papillen bekleidet, und: von einer. reichlichen, glänzenden Narben- flüssigkeit bedeckt, welche zwar sehr geeignet ist, auf sie gelangende Pollenkörner festzuhalten, aber durchaus nicht sie aufzufangen, weil sie eben für diesen Zweck eine viel zu kleine Oberfläche besitzt; auch ist wohl keine einzige unzweifelhaft windblütige Pflanze bekannt, deren Narbe eine kleberige Flüssigkeit aussondert. Was den Pollen anbetrifft, fährt Kirchner fort, so ist derselbe allerdings nur wenig zusammenballend, und seine einzelnen Körner besitzen eine glatte, nicht mit Öltröpfehen besetzte Exine, aber für eine windblütige Pflanze würde er in Ampelidaceae. 223 einer auffallend geringen Menge hervorgebracht, und lässt sich auch keineswegs leicht von den aufgesprungenen Antheren herunterblasen. Dies musste man aber bei einer windblütigen Pflanze um so eher erwarten, wenn, wie dies in der Reben- blüte zutrifft, ihre Staubfäden starr und steif, und die Antheren mit ihnen fest und unbeweglich verbunden sind. Die Unscheinbarkeit der kleinen Blütchen wird durch ihren prachtvollen Duft aufgewogen und wäre sicher geeignet, zahl- reiche Insekten zum reichlichen Besuch der Blüten anzulocken, wenn sie in diesen eine dem Anlockungsmittel entsprechende Ausbeute fänden. Allein die Pollenmenge ist gering, und Nektar scheint, wenigstens in Mitteleuropa, nach allen vorliegenden Berichten, nie ausgesondert zu werden, was namentlich die klugen Bienen zur Zeit der Rebenblüte, in der so zahlreiche Nektarquellen für sie fliessen, vom Besuche abhalten mag. Dieser Nektarmangel jedoch, die letzte Stütze für die Annahme der Anemophilie, ist auch kein absoluter; denn wenn ‚ein Beobachter vom Range Delpinos angiebt, dass die am Grunde des Frucht- 'knotens sitzenden fünf Drüsen, die nach Rathay zugleich die Duftorgane der Blüte sind, reichlich.Nektar ausscheiden, so kann daraus nichts anderes geschlossen ‚werden, als dass in wärmeren Gegenden sich die Rebe anders verhält wie bei uns, und ihre Blüten eben thatsächlich Nektar produzieren. Durch diese Notiz Delpinos wird Kirchner in einer längst von ihm gehegten' Vermutung bestärkt: Um ihres edlen Produktes willen bis zur äussersten möglichen klimatischen Grenze angebaut, aber aus wärmeren Gegenden stammend, hat die Rebe bei uns die früher vorhandene N ektaraussonderung verloren. Die Befruchtung der Zwitterblüten erfolgt offenbar durch spontane Selbstbestäubung, ‘denn besonders günstig für die Befruchtung der Reben ist warmes und stilles, nicht windiges Wetter, ‘Ausser dieser Autogamie wird ohne Zweifel nicht selten Befruchtung durch Geitonogamie erfolgen (Kerner, Pflanzenleben II. S. 324), indem Pollen benachbarter Blüten auf die Narben gelangt. -Dabei bleibt zwar die Richtung und die Lage der Narbe un- verändert, doch strecken und krümmen sich die Staubfäden soweit, dass der Pollen auf die Narben der Nachbarblüten gelangen kann. Fremdbestäubung wird nach dem Gesagten vornehmlich durch Insekten herbeigeführt, doch ist es wohl möglich, dass bisweilen auch der Wind den lockeren Pollen auf nicht weit entfernte Blüten überträgt. ‚An den von mir bei Kiel untersuchten kultivierten Reben waren nämlich alle Blüten mit gelben.Pollen dieht bestreut, so dass ich immer noch annehmen inöchte, dass durch den Wind’ gelegentlich spontane Selbstbestäubung oder Fremd- 'bestäubung von Blüten desselben Stockes stattfinden kann, während dureh or sekten Kreuzung getrennter Stöcke möglich ist, Nach Rathay treten die kultivierren Reben gynodiöcisch oder andro- diöeisch auf,: die wilden Reben dagegen diöcisch ‚mit scheinzwitterigen, männ- lichen und weiblichen Blüten. Die zwitterige Form von Vitis vinifera L. ist, nach Focke (Abh. Nat. V. Bremen’ XIV. S. 302), an sich vollkommen fruchtbar, bei Vitis cordifolia.Mchx. ist zu:guter Fruchtbildung der Pollen der männlichen Form erforderlich. ‘Diese Art ist somit nahezu zweihäusig. 224 Ampelidaceae. Als Besucher der Blüten von Vitis vinifera sah ich bei Kiel Honigbiene und Erdhummel, welche pollensammelnd von Blüte zu Blüte flogen. Besonders. die letztere war so emsig im Besuch, dass sie immer wieder kam, trotzdem sie von dem Besitzer der Reben, der eine Beschädigung der Blüten durch die Insekten fürchtete, wiederholt verscheucht wurde. Auch Kronfeld (Ber. d. d. bot. Ges. 1889) sah in einem Garten bei Ober-St.-Veit zahlreiche Honigbienen als Besucher der Rebenblüten. Die meisten Blütenbesucher von Vitis vinifera beobachtete Rathay (Die Geschlechtsverhältnisse der Reben, II. Teil. 1889, S. 17—23), nämlich: A. Coleoptera: 1. Adrastus humilis Er.; 2. Agriotes ustulatus Schaller; 3. Anaglyptus mystieus L.; 4. Anaspis pulicaria Costa,; 5. Clytra musciformis Göze; 6. Ulytus figuratus Scop.; 7. C. ornatus Herbst.; 8: Danacea nigritarsis Küst.; 9. Da- sytes plumbeus Müll.; 10. Adoxus obscurus L. var. vitis Fabr.; 11. Limonius lythrodes (serm.; 12. Malachius elegans Oliv.; 13. M. genieulatus Germ.; 14. Meligethes brassicae Scop.; 15. Nacerdes austriacus Ggb.; 16. Notoxys cornutus Fabr.; 17. N. monoceros L.; 18. Oxythyrea funesta Poda.; 19. Phyllopertha horticola L.; 20. Spermophagus cardui Stev.; 21. Epilachna globosa Sehneid. B. Diptera: 22. Seiara sp. C.Hymenoptera: 23. Anthrena sp. 9; 24. Apis mellifica L.; 25. Halictus albipes F. var. affinis Schenck; 26. H. morio F.; 27. 'H. villosulus K. D. Haniniare; 28. Zwei unbestimmte Exemplare. Batisy giebt (a. a. O.) ausserdem noch folgende Blütenbesucher für die verschiedenen Rebsorten an: A. Coleoptera: 1. Adrastus humilis Er. 1 auf Zimmet-T.; 2. Anaspis pulicaria -. Costa., 2 auf Zimmet-T.; 3. Clytra musciformis Goeze, 1 auf Zimmet-T.; 4. Clytus figuratus Scop., 6 auf Zimmet-T.; 5. Danacea nigritarsis Küst,, 2 auf Zimmet-T.; 6. Dasytes plumbeus Müll, 1 auf Zimmet-T., 1 auf V. riparia; 7. Adoxus obsurus L. var. vitis Fabr., 1 auf Zimmet-T.; 8. Limonius lythrodes Germ., 1 auf Zimmet-T ; 9. Malachius geniculatus Germ., 2 anf Zimmet-T., 3 auf V. riparia; 10 Meligethes brassicae Scop., 3 auf blauer Kardaka (V. vinifera), 10 auf der Zimmet-T. (V. vinif. ); 11. Nacerdes austriaca Ggb. 5 2 und 2 5’ auf Zimmet-T.; 12. Oedemera lurida Marsh., 1 auf V. riparia; 13. Oxythyrea funesta Poda., 1 auf Zimmet-T.; 14. Phyllopertha horticola L., 2 auf Zimmet-T.; 15. Sper- mophagus cardui Stev., 3 auf V. riparia, 2 auf Zimmet-T.; 16. Subcoceinella 24-punctata L., 1 auf Zimmet-T. B. Diptera: 17. Sciara sp., 2 auf Zimmet-T.; 18. Sy- ritta pipiens L., lauf V. riparia. C. Hymenoptera: 19. Halictus albipes F. var. affinis Schk., 2 auf Zimmet-T.; 20. H. morio F., 1 auf Zimmet-T. Nachträgliches Verzeichnis: A. Coleoptera: 1. Coccinella bipunctata L., 1 auf riparia; 2. Agriotes ustulatus Schall., 1 auf V. vinifera; 3. Anaglyptus mysticus L., 1 auf vinifera; 4. Anaspis melanostoma Cost., 1 auf rupestris candicans; 5. Ceutorrhynchus suturalis Fabr., 1 auf riparia; 6. Cis hispidus Payk., 1 auf riparia; 7. Clytus figuratus Scop., 1 auf vinif., 1 auf Taylor-Sämling; 8. C. ornatus Hbst., 2 auf vinifera; 9. Cocci- nella 7-punctata L., 1 auf riparia; 10. Dasytes plumbeus Müll., 1 auf riparia, 1 auf cordi- folia rupestris; 11. Clytra affinis Hellw., 1 auf Clinton; 12. Limonius bructeri Panz., l auf V. riparia; 13. Malachius aeneus L., 2 auf V. riparia; 14. M. elegans Oliv., 3 auf V. riparia, 2 auf V. rupestris, 1 auf V. vinifera, 1 auf Othello (riparia vinifera, ameri- kanische Sorte), 1 auf Taylor-Sämling (riparia labrusca), 2 auf Clinton (riparia labrusca) ; 15. Meligethes brassicae Scop., 3 auf V. riparia, 1 auf V. arizonica;. 16. M. pedi- eularis Gyll., 1 auf V, riparia; 17. Nacerdes austriacus Gyll., 4 auf Clinton, 3 auf So- lonis (riparia, rupestris, candicans); 18. Notoxys cornutus Fabr., 6 auf V. vinifera; 19, N. monoceros L., 4 auf V. vinifera; 20. Oedemera lurida Marsh., 1 auf riparia; 21. Omophlus longicornis Bert., 1 auf riparia; 22. Oxythyrea funesta Poda., 1 auf V. riparia; 23. Spermophagus cardui Stev., 1 auf riparia, 1 auf vinif,, 1 auf Solonis. | | Linaceae. a 25 B. Dip tera: 24. Eine Anthomyine, 1 auf riparia; 25. Pipizella virens Fabr., 1 auf riparia, 1 auf Solonis; 26. Syritta pipiens L., 4 auf riparia, 4 auf rupestris. ©. Hymenoptera: 27. Anthrena sp. ? 9, 1 auf vinifera; 28. Apis mellifica L., 5 auf riparia, 8 auf vini- fera; 29. Halictus morio F. 9, 1 auf Clinton; 30. H. sp. 9, lauf Clinton; 31. H. villo- sulus Kirb. 9; 32. Hemiptera 32. Zwei unbest. Exempl. auf vinifera. u 27. Familie Linaceae DC. 128. Linum L. Homogame Blumen mit verborgenem Honig. Häufig Dimorphismus. Nach Alefeld sind zahlreiche europäische, asiatische und nordafrikanische Arten dimorph, während die Arten vom Kap und aus Nord- und Südamerika monomorph sind. 548. L. eathartieum L. [H.M., Befr. $. 167, 168; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S.238— 239; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Staubfäden der kleinen, weissen, homogamen Blumen sind am Grunde zu einem fleischigen Ringe verwachsen, 6 Fig. 67. Linum cathartieum L. (Nach Herm, Müller.) 1. Jüngere Blüte, gerade von oben gesehen: die Antheren sind noch von den Narben ent- fernt. 2. Dieselbe, schräg von oben gesehen. 3. Etwas ältere Blüte, gerade von oben gesehen: die Antheren liegen den Narben an. 4. Blüte nach Entfernung des Kelches, um die An- heftung der Kronblätter und die Honigdrüsen zu zeigen. 5. Die aus der Blüte herausge- nommenen Staub- und Fruchtblätter, in spontaner Selbstbestäubung begriffen. 6. Kelchblatt von der Innenseite, mit einem Honigtröpfehen. a Antheren. st Narbe. n Nektarien. a’ die verwachsenen Staubfäden. der, wie Müller auseinandersetzt, aus fünf in der Mittellinie der Staubfäden liegen- den, flachen, kleinen Grübchen an seiner Aussenseite fünf Nektartröpfehen abson- dert. Demselben Ringe sind etwas über den Honiggrübchen und zwischen je zweien derselben die fünf Kronblätter angeheftet. Sie schliessen in ihrer unteren Hälfte mit den Rändern dicht aneinander, sind. jedoch an ihrem Grunde plötzlich in der Weise verschmälert, dass zwischen je zwei benachbarten und gerade über Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 15 226 Linaceae, jedem Honiggrübchen eine kleine, runde Öffnung als Zugang zum Nektar ent- steht. Die Antheren stehen in gleicher Höhe mit den Narben, sind aber anfangs von ihnen entfernt, so dass besuchende Insekten neben Selbst- auch Fremd- bestäubung vollziehen können. Erstere tritt bei ausbleibendem Insektenbesuche spontan ein, indem die Staubblätter sich immer mehr nach innen biegen und am Abend die Blüten sich schliessen. Nach Warnstorf sind die Blüten schwach proterogyn: Narben Kbon in der geschlossenen Blüte entwickelt. Pollen goldgelb, gross, kugelig bis ellip- tisch, warzig, bis 50 u lang und 30—37 u breit. H. Müller sah als Besucher 2 honigsaugende Fliegen, eine Bombylide (Systoechus sulphureus Mikan in Westfalen) und eine Empide (Empis livida L. in Thüringen). Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Sy rphide und 1 Bombylide als Besucher. (B. Jaarb. IlI. S. 406.) .. .... In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 35) wurden 1 Empide, 1 Muscide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 549. L. usitatissimum L. [Sprengel, S. 175; Hildebrand, Geschl. S. 75; H.M., Befr. S. 175—178; Weit. Beob. II. S. 219.] — Die Einrichtung der hellblauen Blüten stimmt, nach Müller, ganz mit derjenigen der vorigen Art überein. Infolge der grösseren Augenfälligkeit werden sie aber häufiger von Insekten besucht; es tritt also häufiger Fremdbestäubung ein. Auch bei spontaner Selbstbestäubung tritt, wie Hildebrand nachgewiesen hat, Frucht- barkeit ein. Als Besucher sah Sprengel eine Hummel; H. Müller beobachtete Bienen (Apis, Halictus eylindricus F.) und Falter (Plusia gammaL., Pieris rapae L.); Mac Leod in Flandern 1 Hummel, 1 Muscide (B. Jaarb. VI. S. 239). Vgl. L. grandiflorum. 550. L. tenuifolium L. Die rosa, schwach duftenden Blüten fallen, nach Kerner, bereits am zweiten Blühtage ab. Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Kirchner (Beitr. S. 29, 30), der dieselben in Wallis untersuchte, in Bezug auf Homogamie, Honigabsonderung und -bergung mit derjenigen von L. usitatissimum überein, allein die gegenseitige Stellung der gleichzeitig entwickelten Narben und Antheren deutet auf regelmässiges Eintreten von Fremdbestäubung hin, die infolge der Augenfälligkeit der einen Durchmesser von 22 mm besitzenden Blüten gewiss eintritt. Die fünf auf dem Fruchtknoten stehenden Griffel spreizen sich weit auseinander, während die fünf unter sich verwachsenen Staubfäden aufrecht zwischen den Griffeln stehen und zwar in gleicher Höhe mit den weiter nach aussen gerückten Narben, aber 3 mm von diesen entfernt. Wenn sich auch gegen Ende des Blühens die Kronblätter und die Griffel zusammenlegen, so findet doch spontane Selbstbestäubung in der Regel nicht statt, da die Narben in der geschlossenen Blüte oberhalb der Antheren stehen. 551. L. Lewisii L. Nach Planchon hat jeder Stock drei ungleiche Blumenformen: gleichgriffelige, langgriffelige und kurzgriffelige. 552. L. austriacum L. Als Besucher beobachtete Friese in Ungarn: Anthrena braunsiana Friese; v. Dalla Torre im botanischen Garten zu Innsbruck die Biene Osmia leucomelaena K.g' 9; dieselbe giebt auch Schletterer für Tirol an. Geraniaceae. 227 553. L. grandiflorum Desf. bildete den Ausgangspunkt der Unter- suchungen Darwins: „On the existencee of two forms, and their reciprocal sexual relation in several species of the genus Linum“ (1863). Dieser Forscher zeigte, dass die grösste Fruchtbarkeit eintrat, wenn die langgriffelige Form mit Pollen der kurzgriffeligen Form bestäubt wurde, und umgekehrt. Aus den Untersuchungen ergab sich ferner, dass die kurzgriffelige Form durch Selbst- befruchtung grössere Fruchtbarkeit zeigte, als die langgriffelige, die dann fast unfruchtbar war. Wurde beiderlei Pollen auf beiderlei Narben gebracht, so trieb im allgemeinen nur der Pollen auf den ungleichnamigen Narben Schläuche in dieselben, nicht oder wenig auf den gleichnamigen. Als Besucher beobachtete Frey-Gessner in der Schweiz: Hymenoptera: Apidae: 1. Nomia diversipes Ltr.; 2. Systropha curvicornis Seop. — Plateau bemerkte, dass kleine Syrphiden von den roten Blumen von L. grandiflorum unmittelbar auf die blauen von L. usitatissim um übergingen. 554. L. perenne L. Darwin fand (1863), dass legitime Befruchtung sowohl der lang- als auch der kurzgriffeligen Form bei ®/4 der Blüten . volle Fruchtbarkeit bewirkte, dass dagegen illegitime Befruchtung der langgriffeligen Form gänzliche, der kurzgriffeligen Form fast gänzliche Unfruchtbarkeit zur Folge hatte. Hildebrands Untersuchungen (1864) zeigten, dass die kurz- griffelige Form sowohl mit eigenem Pollen, als auch mit dem Pollen anderer Blüten desselben Stockes, als auch endlich mit Pollen anderer kurzgriffeliger Pflanzen durchaus unfruchtbar, dagegen mit Pollen langgriffeliger Blumen durchaus fruchtbar sind. 129. Radiola Dill. Winzige, weisse Blüten, wohl mit verborgenem Honig. 555. R. linoides Gmelin. Nach Mac Leod (B. Jaarb. VI, S. 379) kommen die 4 Antheren mit den 4 Narben in Berührung, so dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Wegen der Kleinheit der Blüten waren Honigdrüsen nicht zu erkennen. Als Besucher beobachtete H. Müller mehrere winzige Fliegen. 28. Familie Geraniaceae DU. H. M., Befr. S. 165; Knuth, Grundriss 8. 37. Die meist lebhaft, sehr häufig rot gefärbten Blumen haben bei den ver- schiedenen Arten eine sehr verschiedene Grösse. In demselben Grade, in welchem die Augenfälligkeit abnimmt, sinkt zwar die Reichhaltigkeit des Insektenbesuches herab, nimmt aber die Wahrscheinlichkeit der spontanen Selbstbestäubung zu. Der Honig wird bei den meisten Arten von der Aussenseite des Grundes der fünf äusseren Staubblätter abgesondert. In Bezug auf die Bergung des Nektars gehören fast alle Blumen zur Klasse B, einzelne Arten sind aber der Klasse H zuzurechnen, nicht weil sie den Nektar tiefer bergen, sondern weil die Blüten so hängen, dass nur sehr geschickte Blumengäste zu demselben gelangen können. Die Zwitterblüten sind meist protandrisch, selten homogam oder protogynisch. 15* 298 Geraniaceae. Je grösser die Wahrscheinlichkeit des Insektenbesuches ist, desto ausgeprägter ist die Dichogamie. Ausser den Zwitterblüten sind - bei einzelnen Arten auch meist gynodiöcisch verteilte, kleinere weibliche Blüten beobachtet. 130. Geranium L. Protandrische, selten protogynische (G. disseetum und pusillum) Blumen mit verborgenem Honig, welcher an der Aussenseite des Grundes der fünf inneren Staubblätter abgesondert wird, oder Bienenblumen. Nach Jordan bilden in den aufrecht stehenden, zur Klasse B gehörigen Blumen die Kron- blätter die Anflugstelle der Insekten, in den TROEHHACN, zur Klasse H gehörigen die Staub- und Fruchtblätter. 556. 6. palustre L. [Sprengel, S. 335—337; H. M., Befr. S. 160; Schulz, Beitr. L S. 28; Kirchner, Flora S. 335; Knuth, Bijdragen.] — Die ausgeprägt protandrischen Blumen breiten ihre purpurroten, am Nagel blässeren Kronblätter zu einer Fläche von 30—40 mm aus und kehren sie der Sonne zu. Als Saftmale dienen dunklere, nach der Blütenmitte zusammen- laufende Linien auf den Kronblättern. Der Nektar wird reichlich von den fünf an der Aussenseite der fünf inneren Staubblätter befindlichen Drüsen abgesondert. Als Nektarschutz dienen die am Grunde der Kronblätter befindlichen Haare, welche den Zutritt von Regentropfen verhindern. Zuerst öffnen sich die fünf inneren, dann die fünf äusseren Staubblätter, und erst, nachdem auch. diese ver- stäubt haben, entwickeln sich die bis dahin zusammengelegten Narben und ragen aus der Blütenmitte hervor. Nach dem Verblühen biegen sich alle zehn Staubblätter. so weit nach aussen, dass spontane Selbstbestäubung unmöglich ist. — Schulz hat ausser den Zwitterblüten auch gynodiöcisch, häufiger noch gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten beobachtet und von den Zwitterblüten zwei Formen, eine grossblütige und eine kleinblütige, unterschieden. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1} in Westfalen und ich (!) in Schleswig-Holstein: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp., sgd. (1). b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L., sgd. (1); 3. Helophilus pendulus L., sgd. (!); 4. Melithreptus seriptus L., sgd. (1); 5. Platycheirus peltatus Mg., sgd. (1); 6. Rhingia rostrata L., sgd.“(!). B. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena dorsata K. 5, sgd. (1); 8. A. fulvierus K. 5, sgd. (1); 9. Apis mellifica L. 8. sgd. (!); 10. Halietus albipes F. 5, sgd. (1); 11. H. cy- lindricus F. ', sgd. (1): 12. H. flavipes F. 5’, sgd. (1); 13. H. longulus Sm. 9, sgd. (1); 14. H. nitidiusculus K. © Z, sgd. (1); 15. H. zonulus Sm. 5‘, sgd. (1); 16. Prosopis communis Nyl. ©, sgd. (1). C. Lepidoptera: Rhopalocera: 17. Pieris rapae L., sgd. (!). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp., sgd.; 2. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L., sgd.; 4. E. tenax L.; 5. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 6. Apis melli- fica L. 8. sgd.; 7. Chelosiinan nigricorne Nyl. 5‘, sgd.; 8. Coelioxys rufescens Lep. 9, sgd.; 9. Halietus eylindricus F. 5, sgd.; 10. H. nitidiusculus K. 2, sgd.; 11. H. rubi- cundus Chr. ©, sgd.; 12. H. sexnotatus K. 9, sgd.; 13. H. villosulus K. 5, sgd.; 14. Prosopis communis Nyl. 5‘, sgd. 557. G. silvatieum L. [Sprengel, 8. 1; Axell, 8..36; HB. M, Alpenbl. 8. 174—-178; Schulz, Beitr. IL. 8. 26, 27; Loew, Bl. Flor. 8. 398; Kirchner, Flora S. 335, 336.] — Diese Art bildete den Ausgangs- punkt für die klassischen Untersuchungen Christian Konrad Sprengels. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein; durch ausgeprägte Protandrie ist auch hier Selbstbestäubung ausgeschlossen. Ausser grossen Blumen, deren Durchmesser etwa 27 mm beträgt, sind von Lindman auch kleine mit nur 15 mm Durchmesser beobachtet. Nach Schulz giebt es en u. . Be ri I Fig. 68. Geranium silvatieum L. (Nach Herm. Müller.) A. Kronblätter verschiedener Stöcke der grossblumigen Form in nat. Gr. — Am Grunde die als Saftdecke dienenden Haare, welche Sprengel zu seinen Untersuchungen veranlassten. B. Kronblätter verschiedener Stöcke der kleinblumigen Form in nat. Gr. — Desgl. (, Staub- und Fruchtblätter einer kleinhülligen, weiblichen Blüte. D. Desgl. einer grosshülligen Blüte am Ende des ersten (männlichen) Zustandes: die Antheren sind sämtlich entleert, die Narben noch zusammengeschlossen. E. Dieselben im zweiten (weiblichen) Zustande. F. Befruchtungs- organe einer homogamen Blüte. ((.—F. Vergr. 7:1.) kleinere weibliche Blüten, in denen die Staubblätter ganz kurz sind und die Antheren verkümmern. Selten finden sich unter den zwitterblütigen Stöcken solche mit homogamen Blüten, in denen spontane Selbstbestäubung möglich ist. Endlich sind von Schulz in Südtirol auch grossblumige, männliche Formen beobachtet, in denen sich die Griffeläste überhaupt nicht auseinander legen. Die einge- schlechtigen Blüten sind gynodiöcisch, etwas seltener gynomonöeisch, sowie andro- diöcisch und andromonöcisch. Ekstam beobachtete im skandinavischen Hochgebirge neben protandrischen Zwitterblumen auch weibliche Blüten (mit Staubblattrudimenten) und kleine männliche. Der Insektenbesuch ist nach Schulz in Mitteldeutschland ein reichlicher. Herm. Müller beobachtete in den Alpen 8 Käfer, 21 Fliegen, 24 Haut- flügler, 20 Schmetterlinge. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin; Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd,; 2. Bombus hortorum L. 9, sgd.; sowie dort an der var. 230 Geraniaceae. robustum: 3. Prosopis communis Nyl. 2, sgd.; in der Schweiz (Beiträge 8. 60): A. Diptera: Syrphidae: 1. Platycheirus manicatus Mg. 5%; 2. Syrphus annulipes Zett. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena sp. Schneider (Troms® Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen Bombus hypnorum L. und B. kirbyellus Curt. 4%’ 2 als Besucher; Lindman auf dem Dovrefjeld Fliegen und Hummeln. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 34) wurden Apis (häufig), 2 Hummeln, 2 kurzrüsselige Bienen, 3 Empiden, 5 Musciden und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. Durch die drüsige Behaarung des Stengels werden von unten aufkriechende Insekten von dem Besuch der Blüten abgehalten. 558. 6. pratense L. [Hildebrand, Geschl. S. 27; H. M., Befr. S. 161; Weit. Beob. II. 8. 167; Schulz, Beitr. I. 8. 27, 28; Kirchner, Flora 8. 336.] — Die Einrichtung der ausgeprägt protandrischen Blüten stimmt mit derjenigen von G. palustre im wesentlichen überein. Die Staubblätter liegen anfangs auf den Kronblättern; sie erheben sich, wenn die Antheren auf- springen, rücken in die Blütenmitte und legen sich nach dem Verblühen wieder zurück. Hildebrand hat durch Versuche festgestellt, dass die Narben zu der Zeit, in welcher die Antheren aufgesprungen und pollenbedeckt sind, in der Regel noch nicht empfängnisfähig sind, sondern es erst werden, wenn die abge- blühten Staubblätter sich wieder zurücklegen, und dass die Narben aufhören, empfängnisfähig zu sein, wenn die Kronblätter abfallen. — Nach Schulz schwankt die Blütengrösse beträchtlich. Derselbe beobachtete ausser den Zwitter- blüten auch gynodiöcisch oder gynomonöcisch verteilte weibliche Blüten. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, kugelig, grobwarzig; 100 u. diam. — Auch diese Art besitzt in der klebrigen Beschaffenheit des Stengels ein Schutzmittel gegen ankriechende Insekten. Als Besucher sah ich nur die Honigbiene sgd. Herm. Müller beobachtete in Westfalen und Thüringen folgende Insekten: A. Coleoptera: Cureulionidae: 1. Coeliodes geranii Payk., sgd. (?); 2. Miarus campanulae L., sgd. (?). B. Diptera: a) Stratiomydae: 3. Nemotelus pantherinus L. b) Syrphidae: 4. Melithreptus pietus Mg., pfd. C.Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena coitana K. © JS, sgd.; 6. A. gwynana K. 9, sgd.; 7. Apis mellifica L. 8, sehr häufig, sgd.; 8. Chelostoma campanularum K. © 5, sgd., häufig; 9. Ch. nigricorne L. @ 5, sehr zahlreich, sgd.; 10. Coelioxys conoidea Ill. 5, sgd.; 11. C. elongata Lep., sgd.; 12. C. quadridentata L. ', sgd.; 13. C. rufescens Lep. @ Z, sgd.; 14. Halietus albipes F. 5, sgd.; 15. H. eylindricus F. 5’, sgd.; 16. H. leucozonius K. 9, sgd.; 17. H. luci- dulus Schenck. 9, psd.; 18. H. maeulatus Sm. 5’, sgd. (Thür.); 19. Heriades truncorum L., sgd.; 20. Osmia fulviventris F. 9, sgd.; 21. O. rufa L. 9, sgd.; 22. Prosopis hyali- nata Sm. Q, sgd.; 283. Stelis aterrima Pz. 2 5’, sgd.; 24. St. breviuscula Nyl. © 5), sgd.; 25. St. minuta Lep. 5‘, sgd.; 26. St. phaeoptera K. Q 5, sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 27. Pieris napi L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 38) wurden Apis (honig- stehlend), 2 Hummeln, 1 kurzrüsselige Biene, 1 Muscide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L.8, sgd. (auch an der var. fl. albo); 2. Chelostoma nigrieorne Nyl. 5‘, sgd.; 3. Coelioxys elongata Lep. 9, sgd.; 4. en ee F. S, sgd.; 5. M. eri- cetorum Lep. Z', sgd. Geraniaceae, 231 559. G. argenteum L. ist, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 305), ebenso ausgeprägt protandrisch (mit ausgeschlossener Selbstbestäubung) wie G. pratense und silvaticum. i 560. 6. sanguineum L. [H.M., Befr. S. 162; Weit. Beob. II. S. 217; Alpenbl. S. 174; Schulz, Beitr. II. S. 56; Knuth, Bijdragen.] — Nach H. Müllers Untersuchungen sind die purpurroten Blüten protandrisch, aber bei ausbleibendem Insektenbesuche der spontanen Selbstbestäubung fähig, was infolge des schattigen Standortes der Pflanze notwendig ist. Beim Öffnen der Blüte richten sich die fünf inneren Staubblätter so auf, dass die nach oben und aussen auf- springenden Antheren die noch zusammengelegten Narben überragen. Inzwischen krümmen sich die fünf äusseren Staubblätter nach unten. Am folgenden Tage richten sie sich auf und öffnen ihre Antheren. Ein oder zwei Tage später be- ginnen die Narben, sich auseinander zu spreizen und kommen durch Streekung in gleiche Höhe mit den Antheren, so dass, falls der Pollen nicht schon durch Insekten entfernt ist, bei deren Besuch sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung eintreten kann. Letztere muss bei ausbleibendem Insektenbesuche spontan erfolgen! Schulz hat vereinzelte gynomonöcisch, häufiger gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten beobachtet. Als Besucher sah Lindman auf dem Dovre- fjeld, wo die Blüten ebenso gross wie in Mitteldeutschland, aber auch kleiner und zwar zweigeschlechtig, männlich und weiblich auftreten, Fliegen und Hum- meln. Ich beobachtete in Schleswig-Holstein nur die Honigbiene, sgd. H. Müller beobachtete in Westfalen und Thüringen nicht sehr zahlreiche Besucher, besonders Fliegen und Bienen, welche die eigentlichen Bestäuber sind; sie fliegen teils auf die Blütenmitte, teils auf ein Blumenblatt und saugen von hier. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Cureulionidae: 1. Coeliodes geranii Payk., sgd. (?); 2. Miarus graminis Schk. B. Diptera: Syrphidae: 3. Merodon aeneus Mg., sgd., häufig; 4. Pele- eocera trieincta Mg., pfd.; 5. Pipiza sp., pfd.; 6. Rhingia rostrata L., sgd. C. Hyme- noptera: a) Apidae: 7. Bombus pratorum L. 9, psd.; 8. Halictus maculatus Sm. 9, hld.; 9. H. sexnotatus K. 9, hld.; 10. Prosopis sp., sgd. b) Sphegidae: 11. Oxybelus sp., sgd. c) Tenthredinidae: 12. Megalodontes cephalotes F., sgd., sehr häufig. D. Lepido- ptera: Sphingidae: 13. Ino globulariae Hbn., sgd. v. Fricken beobachtete in Westfalen den kleinen Prachtkäfer Trachys nana Hbst., s. slt.; v. Dalla Torre in Tirol die Schmarotzerbiene Nomada guttulata Schek. '; dieselbe verzeichnet Schletterer daselbst. In den Alpen beobachtete Herm. Müller 2 Hymenopteren; Mac Leod in den Pyrenäen 2 Hymenopteren, 1 Bombylius, 1 Muscide als Besucher (B. Jaarb. III. S. 402). Iu Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 37) wurden Apis, 1 Hummel, 2 kurzrüsselige Bienen und mehrere Fliegen als Besucher beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Helophilus pendulus L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Halictus eylindrieus F. g, sgd. b) Sphegidae: 3. Cerceris variabilis Schrk. 2; 4. Oxybelus sericatus Gerst. 9. 561. G. pyrenaicum L. [H.M., Befr. S. 161, 162; Alpenbl. S. 173, 174; Schulz, Beitr. II. S. 185; Knuth, Bijdragen] stimmt, nach H. Müller, in Bezug auf mitteldeutsche Pflanzen mit voriger Art überein; auch ist nach A. Schulz die Verteilung der weiblichen Blüten gynodiöcisch, viel seltener 232 Geraniaceae, gynomonöeisch. — In den Alpen hat H. Müller (Alpenblumen S. 173, 174) eine Form beobachtet, welche die lilaroten Kronblätter vollständig zu einer Ebene ausbreitet und deren Staubblätter sich vor dem Verstäuben stark nach aussen biegen. Erst dann breiten sich die Griffel auseinander, so dass spontane Selbstbestäubung unmöglich wird. NN Ai: Fig. 69. Geranium pyrenaicum L. (Nach Herm. Müller.) ]. Staub- und Fruchtblätter vor Beginn des ersten Zustandes: alle Antheren sind noch ge- schlossen, die unentwicekelten Narben sind zwischen ihnen versteckt. 2. Dieselben in der ersten Hälfte des ersten (männlichen) Zustandes: die äusseren Staubblätter sind aufgerichtet und ihre Antheren mit Pollen bedeckt. 3. Dieselben in der zweiten Hälfte desselben Zustandes. 4. Dieselben im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande: ‚alle Antheren pollenbedeckt, die Narben ausgebreitet. a‘ Antheren des äusseren, «a? des inneren Staubblattkreises. st Narbe. n Nektarium. Als Besucher dieser Alpenform beobachtete H. Müller honigsaugende Bienen (5), sowie 2 saugende Syrphiden und 1 Falter. Ich sah in Schleswig-Holstein nur die Honigbiene als Blütenbesucher. Die mitteldeutschen Pflanzen sah Borgstette gleich- falls besonders von Bienen und Fliegen besucht: A. Coleoptera: a) Cistelidae: 1. Cistela murina L. b) Dermestidae: 2. Byturus fumatus L. c) Telephoridae: 3. Malachius aeneus L. B. Diptera: a) Muscidae: 4. Echinomyia fera L.; 5. Scatophaga stercorariaL. b) Syrphidae: 6. Ascia podagrica F.; 7. Chrysostoxum bieinetum L.; 8. Helophilus floreus L.; 9. Melithreptus pictus Mg.; 10. M. taeniatus Mg.; 11. Pelecocera trieineta Mg.; 12. Rhingia rostrata L.; 13. Syrphus balteatus Deg.; 14. S. pyrastri L.; 15. S, ribesii L., sämtl. sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 16. Anthrena dorsata K. 9; 17. A. fulvago Christ. 2; 18. A. gwynana K. 2 5; 19. A. parvula K. 9; 20. Chelostoma nigricorne L 9; 21. Halictus ceylindri- cus F. 2; 22. H. maculatus Sm. 9; 23. H. smeathmanellus K. 9; 24. Osmia fusca Christ. 2; 25. Sphecodes gibbus L. @, sämtl. sgd. b) Sphegidae: 26. Ammophila sabu- losa L. c) Vespidae: 27. Odynerus spinipes L. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 5 Hymenopteren, 2 Bombylius, 2 Empis, 2 Musciden als Besucher (B. Jaarb. III. S. 401); Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp., sgd. b) Syrphidae: 2. Syrphus pyrastri L., längere Zeit über einer Blüte schwebend, dann sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 8. Apis mellifica L. 8, sgd.; 4. Bombus lapidarius L. 8, sgd.; 5. Stelis phaeoptera K. 9, sgd. Geraniaseae, 233 562. 6. einereum Cav. Diese Pyrenäenpflanze besitzt, nach Mac Leod (Bot. Jaarb. III. S. 403—405), vollkommen protandrische Zwitterblüten. Sie haben einen Durchmesser von 3—3!/a2 cm, wenn sie ganz geöffnet sind. Die Kronblätter sind dunkelviolett, mit zahlreichen violetten Adern. Anfangs sind die Staubblätter nach aussen gebogen und die Antheren noch geschlossen. Dann richten sie sich auf, indem die Staubbeutel aufspringen. Nachdem diese abgeblüht haben, biegen sich die Staubblätter wieder nach aussen, worauf die Narben sich auseinander falten. Selbstbestäubung ist also ausgeschlossen. Ausser den Zwitterblüten beobachtete Mac Leod auch gynodiöeisch verteilte, kleinere, weibliche Blumen, deren an- therenlose Staubfäden aber dieselbe Bewegung ausführen wie die der Zwitterblüten. Auch die Protandrie ist bei ihnen noch erhalten, da die Narben noch einige Zeit nach der Blütenöffnung geschlossen bleiben. Diese Einrichtung ist, wie Mac Leod zeigt, nicht bloss nutzlos, sondern sogar schädlich, da sie die Narbe und den Nektar einige Zeit dem Regen und dem Winde aussetzt. Als Besucher beobachtete Mac Leod Bienen (Bombus), Falter (Pyralide), Syrphiden (Eristalis), Empiden und besonders Musciden (Anthomyia-Arten). 563. G.phaeumL. [Ricca, AttiXIII; Mac Leod, Pyreneeönbl. S.130, 131; Schulz, Beitr. II. S. 134; Kirchner, Flora S. 336, 337; Errera, Ger. phaeum; Knuth, Bijdragen.] — Nach Mac Leod ist die dunkelrotbraune bis violette Blume eine Bienenblume. Zwar ist ihr Nektar nicht tiefer ge- borgen, als bei den anderen grossblütigen Geranium-Arten, aber die Blüten stehen senkrecht und hängen sogar ein wenig über. Infolge dieser Haltung können sie nur von sehr geschickten Blumenarbeitern, den Bienen, ausgebeutet werden. Die Blüten sind, nach Kirchner, ausgeprägt protandrisch. Zu Anfang des Blühens breiten sich die Kronblätter zu einer Fläche von 22 mm Durchmesser aus, schlagen sich aber bald so weit nach hinten zurück, dass der Durchmesser nur noch 18 mm beträgt und die Staubblätter, bezüglich später die Narben frei aus der Blüte hervorstehen. Die Honigdrüsen finden sich, wie gewöhnlich, aussen am Grunde der mit den Kronblättern wechselnden Staubblätter; sie werden von ersteren dadurch vor Regen geschützt, dass die Nägel derselben senkrecht in die Höhe stehen, der untere Teil der Platte aber gewölbt ist und so ein Dach über den Nektarien bildet. Die Staubblätter entwickeln sich nach einander, und zwar die des inneren Kreises zuerst. Anfangs sind alle bogig gegen den Blütengrund gekrümmt; wenn die Antheren aufspringen, richten sich die Staubfäden straff auf und stehen etwa 10 mm weit wagerecht aus der Blüte heraus. Nachdem sie ausgestäubt haben, fallen sie ab, und die Staubfäden krümmen sich wieder in ihre frühere Lage zurück. Die anfangs nur etwa 7 mm aus der Blüte hervorragenden, dann noch dicht aneinander gelegten Griffel wachsen allmählich zu einer Länge von 10—11 mm heran und entfalten, nach- dem die sämtlichen Antheren abgefallen sind, die fünf Narbenäste in derselben Höhe, in welcher früher die Antheren standen. Nach der Bestäubung legen sie sich wieder zusammen. — Ausser diesen ausgeprägt protandrischen. Blumen sah Schulz an kultivierten Pflanzen gynodiöeisch verteilte weibliche Blüten. Als Besucher sah Kirchner bei. Hohenheim (Württemberg) zahlreiche 234 Geraniaceae. Honigbienen. Auch ich sah solche als Blütenbesucher bei Kiel; sie hängen sich in der von Jordan angedeuteten Weise an die Staubblätter bezügl. Griffel. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 4 Hummeln als Besucher. (B. Jaark. III. S. 405, 406). Darwin, giebt Hummeln, Rieca Hummeln uud Apis, Plateau Eucera longicornis L., Errera 29 Hymenopteren als Besucher an. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd. (auch an der Form: lividum), sehr zahlreich; 2. Bombus hortorum L. 2, sgd.; 3. B. lapidarius L. 8, sgd.; 4. B. rajellus K. 9, sgd.; 5. Coelioxys elongata Lep. 9, sgd.; 6. Halictus albipes F. 9, sgd. 564. G&. maerorrhizum L. Auch diese Art hat, nach Jordan, hängende Blüten, die in derselben Weise besucht werden, wie die der vorigen. Sie ist, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1869 8. 479—431), Bleichtalle: protandrisch; anfangs treten rein weibliche Blüten auf. 565. 6. disseetum L. [H. M., Befr. S. 165; Weit. Beob. ILS. 217, 218; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 233; Kirehner, Flora S. 338; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 30] hat, abweichend von den bisher betrachteten Arten, proto- gyne Blüten mit langlebigen Narben. Auch im Sonnenscheine öffnen sie sich nur trichterförmig, wobei ein Eingang von 6—8 mm Durchmesser entsteht. Mit der Blütenöffnung sind die Narben entwickelt und ihre Äste ausgebreitet, während die Antheren, welche die Narben dicht umstehen, noch geschlossen sind. Indem sie alsdann nach einander aufspringen, behaften sie die Narben mit Pollen: die so eintretende spontane Selbstbestäubung ist nach H. Müllers Versuch von Erfolg. Besuchende Insekten können ebensowohl Selbst- als Fremdbestäubung herbeiführen, doch ist der Besuch sehr gering. — Warnstorf bezeichnet die Blüten als homo- und autogam: Narbenpapillen beim Aufspringen der Antheren schon entwickelt, letztere blau, dicht an die Narbenäste gedrückt und Selbst- bestäubung deshalb unvermeidlich. Pollen bläulich-weiss, kugelig, dicht warzig, adhärent, durchschnittlich 63 zw. diam. messend. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in Thüringen nur eine Biene (Anthrena gwynana K. © 5%, sgd.) und zwei Fliegen (Occemyia atra F., sgd., und Merodon aeneus Mg,, sgd.). Schletterer beobachtete bei Pola die schöne Mauerbiene Osmia versicolor Ltr. und die Blattwespe Amasis laeta F. MacLeod sah in den Pyrenäen 1 Falter, 1 Fliege als Besucher (B. Jaark. III. S. 402). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 89) wurden 1 Schweb- fliege und 2 Musciden als Besucher beobachtet. Auch bei dieser Art wird der Zutritt ankriechender Insekten zur Blüte durch drüsige Beschaffenheit des Kelches verhindert. 566. 6. lJueidum L. Nach Kerner sind die kleinen Blüten von morgens 7 bis abends 8 Uhr geöffnet. Ausser den protogynischen, der Selbstbestäubung fähigen Zwitterblüten kommen gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten vor. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 8. 38) wurden 6 Schweb- fliegen als Besucher beobachtet. 567. 6. columbinum L. Die hellrosa Kronblätter haben als Saftmale je drei dunklere Adern. Die Einrichtung der, nach Kerner, von 8 bis 5 Uhr geöffneten Blüten scheint eine wechselnde zu sein, denn Kerner bezeichnet die Blüten als protogynisch und autogam, während sie nach Schulz (Beiträge II. $. 185) schwach protandrisch sind. Ausser Zwitterblumen kommen nach letzterem gynodiöeisch und gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten vor. 568. 6. rotundifolium L. Die von A. Schulz (Beitr. II. S. 56) bei Bozen untersuchten rosa Blüten sind im geöffneten Zustande etwa 5-—7 mm weit. Kurz nachdem die Blüte sich geöffnet hat, springen die Antheren der äusseren Staubblätter auf, -und-meist erst nach deren Abblühen diejenigen der inneren. Die Narben stehen in gleicher Höhe mit den Antheren und sind mit ihnen gleichzeitig entwickelt, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbst- bestäubung unvermeidlich ist. Die Kleinheit der Blüten und die geringe Menge des abgesonderten Nektars bewirken, dass sich nur wenige Besucher einstellen, die dann ebensowohl Selbst- als Fremdbestäubung bewirken können. Als Besucher sah Schulz vereinzelte Fliegen (meist Schwebfliegen, z. B. Rhingia) und 2 Falter (Lycaena). F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Faltenwespe: Odynerus tarsatus Sauss. Die drüsige Behaarung bildet einen Schutz gegen ankriechende Tiere. 569. G@. molleL. [Sprengel, S. 338; H.M., Befr. S. 163; Weit. Beob. II. S, 217; Kirchner, Flora S. 340; Knuth, Ndf. Ins‘S.51; Notizen; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 230-233; Loew, Bl. Flor. S. 398; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die rosafarbigen Blüten sind schwach protandrisch, Beim Öff- nen der Blüte liegen die Narbenäste noch an einander, so dass ihre empfängnisfähige Stelle verdeckt ist. Auch die Antheren sind noch geschlossen und dabei nach aussen gerichtet. Alsdann biegen sich die inneren Staubblätter nach einander einwärts, ihre Antheren legen sich auf die Spitze der noch unempfänglichen Fig. 70. Geranium molle L. (Nach Herm. Müller.) Staub- und Fruchtblätter in den auf einander folgenden Stadien der Eutwickelung. a’ äussere, am Grunde mit Honigdrüse versehene Staubblätter. a? innere Staubblätter. st Narben. Narbenäste und springen auf, so dass die Blüte jetzt rein männlich ist. Aber noch bevor alle 5 inneren Antheren sich geöffnet haben, beginnen die Narbenäste sich auseinanderzubreiten. Alsdann biegen sich auch die äusseren Staubblätter der Mitte zu und öffnen ihre Antheren. Endlich stehen die Antheren zwischen und etwas über den Narben, so dass besuchende Insekten sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung herbeiführen werden. Letztere muss bei ausbleibendem Insek- tenbesuche spontan eintreten. — Warnstorf bezeichnet die Blüten als homo- und autogam. Pollen gelblich, kugelig, netzig-warzig, etwa 63 « diam. — Ausser den protandrischen Zwitterblüten beobachtete Mac Leod bei Blanken- berghe weibliche Blüten mit pollenlosen Antheren und Übergänge zwischen den 236 Geraniaceae. zweigeschlechtigen und weiblichen Blüten, bei denen nur einzelne Staubblätter steril waren. | Als Besucher sah Herm. Müller folgende Insekten: A. Diptera: a) Cono- pidae: 1. Dalmannia punctata F., sgd.; 2. Myopa testacea L., sgd. b) Museidae: 3. Scatophaga merdaria F., sgd. ce) Syrphidae: 4. Ascia podagrica F., sgd., sehr häufig; 5. Helophilus pendulus L., sgd.; 6. Rhingia rostrata L., sgd.; 7. Syritta pipiens L., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena gwynana K. 9, sgd.; 9. Apis mellifica L. 8, sgd.; 10. Chelostoma campanularum K. ©, sgd. (Bdb.); 11. Halictus nitidus Schenck, 9, sgd.; H. sp., sgd. Ich sah auf Helgoland am 5. 6. 97: 1. Eucera diffi- cilis (Duf.) Per. 5, sgd.; 2. Lucilia caesar L., sgd.; 3. Syritta pipiens L., erst längere Zeit vor der Blüte schwebend, dann sgd. und pfd.; 4. Anthrena labialis K. 5‘, sgd. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus terrester L. 2, als Besucher; Mac Leod in Flandern 6 Bienen, 4 Schweb- fliegen, 2 Musciden, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 232, 233). Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 60): Melithreptus menthastri L. ; Schletterer bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena dubitata Schck.; 2. A. flavipes Pz.; 3. A. parvula K.; 4. Halictus calceatus Scop.; 5. Osmia versicolor Ltr. b) Tenthredinidae: 6. Cladius pectinicornis Fourer. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 39) wurden 1 kurzrüsselige Biene, 1 Schwebfliege und mehrere Musciden als Besucher beobachtet. | 570. G. pusillum L. [H. M., Befr. S. 164; Weit. Beob. IH. S. 217; Kirchner, Flora S. 339; Knuth, Nordfr. Ins. S. 50, 51.] -—— Wie Herm. Müller auseinandersetzt, sind die kleinen, lila gefärbten Blüten dieser Pflanze noch weniger augenfällig als die der vorigen Art, daher ist der Insektenbesuch noch geringer, und es findet vor Ende der Blütezeit spontane Selbstbestäubung in vollem Masse statt. Obgleich die Blüten der beiden Arten äusserlich einander sehr ähnlich sind, sind die Blüteneinrichtungen äusserst verschieden. G. pusillum ist protogynisch mit lang- lebigen Narben. Nur die fünf inneren Staubblätter, welche auch an ihrem Grunde die Honigdrüsen tragen, besitzen Antheren. Beim Öffnen der Blüte sind die Narbenäste bereits zur Hälfte auseinander gespreizt, Fig. 71. Geranium pusil- Während die zwischen denselben liegenden Antheren lum L. * en Herm. noch geschlossen sind. Mit dem Aufspringen der uller, Staub- und Fruchtblätter n i ; z ; einer eben sich öffnenden ander, während sich die Staubblätter nach der Mitte Blüte. a Antheren. st Narbe. letzteren spreizen die Narbenäste sich weiter ausein- der Blüte zusammenbiegen, so dass alsdann die pollen- bedeckten Antheren über den Narbenästen stehen, bei ausbleibendem Insektenbesuche also durch Hinabfallen des Pollens spontane Selbstbestäubung eintritt. Auch noch nach dem Abfallen der Staubbeutel bleiben die Narben empfängnisfähig. | Als Besucher sah H. Müller nur einige Syrphiden (Ascia podagrica F., sgd.; Rhingia rostrata L., sgd.), Bienen (Anthrena cingulata F. @, sgd.; Halictus lucidulus Schenck 9, sgd.) und eine Sphegide (Diodontus minutus F., sgd.). 571. G. Robertianum L. [Sprengel, S. 337; H.M. Befr. S. 166; Weit. Beob. IL S. 218; Mac Leod, B. Jaarb. VI. 8. 229—230; Kirchner, Flora S. 340, 341; Schulz, Beitr. D. S. 57, 58; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüten sind, nach Herm. Müller, schwach protandrisch. Die Nägel der rosa gefärbten, mit drei helleren Streifen versehenen Kronblätter bleiben auf- recht, sodass die Blüte sich nicht weit öffnet. Zur Erlangung des Necktars, welcher sich in dem flach ausgehöhlten Grunde der Kelchblätter sammelt, ist ein 7 mm langer Rüssel erforderlich. Beim Öffnen der Blüte liegen die 5 Narben- äste noch aneinander, die 5 inneren Staubblätter stehen in der Blütenmitte, ihre Antheren öffnen sieh etwas oberhalb der Narben und bedecken sich nach oben mit Pollen. Die 5 äusseren Staubblätter sind weit nach aussen gebogen. Noch während die Antheren der 5 inneren Staubblätter Pollen besitzen, strecken sich die Narbenäste und öffnen sich über den Antheren. Während nun die 5 inneren Staubblätter abblühen, bewegen sich auch die 5 äusseren nach der Blütenmitte und umgeben den Griffel. Bei eintretendem Insektenbesuche ist durch die anfängliche Protandrie, später durch die Stellung der entwickelten Narben über den pollenbedeckten Antheren Fremdbestäubung gesichert, Selbstbestäubung jedoch nicht ausgeschlossen. — Nach Schulz sind die Zwitterblüten auch bisweilen homogam. Ausser den zweigeschlechtigen Blüten kommen gynodiöcisch und gyno- monöeisch, ferner androdiöcisch und andromonöecisch verteilte eingeschlechtige vor. — Pollen, nach Warnstorf, gross, kugelig, dicht warzig und undurch- sichtig, etwa 70 w. diam. messend. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1), Buddeberg (2) und ich (!) in Mittel- und Norddeutschland: A. Coleoptera: a) Staphylinidae: 1. Anthobium sp. (1). b) Telephoridae: 2, Dasy- tes Havipes F., sgd. und Blumenblätter nagend. B. Diptera: a) Empidae: 3. Empis sp., vergeblich suchend (2). b) Syrphidae: 4. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd., häufig (1, 2. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena gwynana K. / (2); 6. Bombus agrorum F.9, sgd. (1); 7.B. hortorum L. 8, andauernd sgd. (1); 8. B. lapidarius L., sgd. (!); 9. B. terrester L., sgd. (!); 9. Chelostoma campanularum K. /, sgd. (2); 10. Ch. nigri- eorne Nyl. 5’, sgd. (2); 11. Halietus eylindrieus F. 9, sgd. (1, Tkür.); 12. Osmia adunca Pz. 5, sgd. (2); 13. O. rufa L. 2, sgd. (2). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Pieris napi L., sgd., zahlreich (1). Krieger beobachtete bei Leipzig die Apiden: 1. Anthidium manicatum L.; 2. Anthrena gwynana K., Il. Generation; 3. Coelioxys rufescens Lep.; 4. Eriades nigri- cornis Nyl.; 5. Osmia caerulescens L. (= aenea L.); 6. O. solskyi Mor.; 7. Stelis phaeoptera K. In den Alpen sah Herm. Müller (Alpenbl. S. 174) noch 4 Hummeln, 2 Schweb- fliegen, 3 Falter. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus sp, sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F., sgd., häufig. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Pieris napi L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 38) wurden 2 Hummeln, 2 Empiden, mehrere Musciden, 1 Falter und Meligethes als Besucher beobachtet. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 4 Bienen, 4 Falter, 1 Muscide als Besucher (B. Jaarb. III. S. 402); in Flandern 1 Hummel, 1 Empis, 1 Wespe, 1 Falter (B. Jaarb. VI. S. 230). 572. G. rivulare Ville. Nach Briquet (Etudes) ist diese Blume so ausgeprägt protandrisch, dass spontane Selbstbefruchtung nur ausnahmsweise stattfinden kann. Die Kronblätter sind weiss und je mit 5 roten Adern ver- Geraniaceae. i 237 238 hei Geraniaceae. sehen. Die gelben Antheren sind nach dem Aufspringen extrors und violett. Der Grund der Staubfäden ist mit Haaren als Saftdecke versehen. Besucher sind Dipteren, Hymenopteren und Schmetterlinge. (Nach Kirchner). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin folgende Besucher an: 573. G. albanum M. B. eine Muscide (Anthomyia sp.) sgd.; 574. 6. Arnottianum Steud. die Honigbiene, sgd.; 575. 6. iberieum Cav.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Helophilus pendulus L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd.; 3. Bombus lapidarius L. 8, sgd.; sowie an der Form platypetalum: Apis und Prosopis communis Nyl. 9; an 576. G. pseudosibirieum J. Mey. die Honigbiene, sgd.; ebenso an 577. G. reflexum L.; an 578. G. rubellum Mneh.: Apidae: 1. Coelioxys elongata Lep. 9, sgd.; 2. Osmia aenea L. 9, sgd.; 579. G. ruthenieum Uechtr. eine Biene (Halietus eylindrieus F. $) sgd.; 580. 6. sibiricum L. eine Muscide (Anthomyia sp.) sgd.; | 581. 6. striatum L. Bienen (Apis und Halictus pleucozonicus Schr. 8) sgd. 131. Erodium L’Heritier. Protandrische, homogame oder protogynische Blumen mit verborgenem Honig, welcher wie bei voriger Gattung abgesondert wird. Kronblätter häufig ungleich die unteren länger. Staubblätter 10, die vor den Kronblättern stehenden 5 breiter, antherenlos, die mit ihnen abwechselnden mit Antheren und am Grunde mit « Honigdrüse. | 582. E. eieutarium L’Herit. [Sprengel, S. 338—340; H. M., Befr. S. 166, 167; Ludwig, Bot. Centralbl. Bd. 18, S. 143; 19, S. 118, 185 u. s. w;; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 234—237; Schulz, Beitr. II. S. 58, 59, 185; Knuth, Nordfries. Ins. S. 51—53, 152; Kirchner, Flora S. 341—342; Loew, Bl. Flor. S. 212; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Sprengel hat eine treffliche Darstellung der Blüteneinrichtung gegeben. F. Ludwig hat zuerst auf die blütenbiologischen Unterschiede der beiden vegetativ verschiedenen Formen dieser Pflanze aufmerksam gemacht. Nach demselben sind zu unterscheiden: a) genuinum. Diese gewöhnliche Form hat meist gleichmässig rosa gefärbte, gleich grosse Kronblätter, nur die oberen sind zuweilen etwas kürzer und dann intensiver gefärbt. Die Nektarien sind, wie bei Geranium, sämtlich gleichmässig ausgebilde. Die Blüten sind homogam oder schwach protogynisch. Die drei oberen Antheren liegen während ihres Stäubens den Narbenästen dicht an, und auch die beiden unteren legen sich später gleichfalls an den Griffel, so dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Diese erfolgt, nachdem das Aufblühen morgens um 7 Uhr geschehen ist, eine Stunde später. Mittags haben die Blumen schon ihre Kronblätter verloren. Diese Form ist mit dem eigenen Pollen vollkommen fruchtbar. b) pimpinellifolium Willd. Die bibernellblätterige Form ist ausgeprägt insektenblütig. Die Blumen sind meist grösser, die beiden oberen _ Geranincene. 239 Kronblätter kürzer, breiter und kräftiger rot, als die drei unteren. Letztere sind verlängert und bilden so eine Anflugstelle für die besuchenden Insekten. Meist sind die beiden oberen Kronblätter mit einem dunklen Saftmal versehen, doch kann es auch fehlen oder es können auch die übrigen Kronblätter alle oder zum Teil ein solches besitzen. Anfangs ist die Blüte in ihrem unteren Teile durch die Staubblätter so geschlossen, dass kein Insekt eindringen kann. Das obere Kelchblatt und die oberen Kronblätter sind so weit von den oberen Staub- blättern entfernt, dass die obere, dunkle Nektardrüse sichtbar wird, während die unteren durch die Haare der Kronblätter fast verborgen werden. Die unteren Nektarien sind bedeutend kleiner als die oberen und sondern eine viel geringere Menge Honig aus. Beim Öffnen der Blüte ist der Griffel noch kurz, unent- wickelt, die Antheren etwas von ihm entfernt. Es öffnen sich zuerst die oberen, dann die unteren Antheren auf der dem Griffel abgewendeten Seite. Die Staub- blätter biegen sich bald ganz nach aussen, indem sie die Antheren meist ab- werfen, bevor sich die Narbenäste öffnen und ausbreiten, was meist am zweiten Tage geschieht. Nur zuweilen, besonders bei wenig auffälligem Saftmal kehren die Staubblätter zur Narbe zurück, so dass dann als Notbehelf spontane Selbst- bestäubung möglich ist; diese ist aber nur in geringem Grade von Erfolg. Die Kronblätter fallen meist am zweiten Tage ab. (An den kleineren weiblichen Blüten, die neben den Zwitterblüten auf denselben oder getrennten Stöcken auf- treten, fehlt öfters das Saftmal oder ist wenig ausgeprägt). — Jedoch nicht überall zeigt die Form pimpinellifolium die von Ludwig beschriebenen Eigenschaften). Schulz hat an verschiedenen Orten in Deutsch- land und Tirol mehrere Jahre hindurch den Formen von Erodium cieu- tarium seine Aufmerksamkeit geschenkt. Die Hauptform (genuinum) kommt nach demselben z. B. bei Halle in 2 biologischen Formen vor: 1. Die in vielen Fällen vollständig strahlig-symmetrischen (aktino- morphen), einfarbig roten Blüten haben ungefähr einen Durchmesser von 8 bis 13 mm. Zuweilen sind die beiden oberen Kronblätter verkürzt und verbreitert, manchmal auch intensiver gefärbt als die übrigen, auch wohl mit einem oder mehreren, grauweissen, auch rot gestrichelten Flecken auf denselben. Diese Blüten sind fast immer homogam, seltener schwach protandrisch, sehr selten protogyn. Selbstbefruchtung ist in der Regel die einzige Befruchtungsart dieser Form. Der Insektenbesuch ist selbst bei den Formen, welche mit Saft- mal versehen sind, ein äusserst geringer. 2. Die meist ausgeprägt hälftig- En aieische (zygomorphen) Blüten sind sehr gross; ihr Durchmesser beträgt 12—15.mm. Das Saftmal ist hin und wieder vorhanden und dann scharf abgegrenzt, ziemlich gross, durch die Mittelrippe oft fast in zwei Teile zerlegt und mit zahlreichen, tief gefärbten Strichen und Punkten bedeckt. Die Blüten sind ausgeprägt protandrisch; Selbstbestäubung ist meist ausgeschlossen. 1) DieForm genuinum beschriebLudwig nach Pflanzen aus der Umgegend von Greiz, die Form pimpinellifolium nach solchen aus der Gegend von Schmal- kalden, Schleusingen u. s. w. 240 | Geraniaceae. Die Form pimpinellifolium Willd. hat, nach Schulz, bei Halle beinahe immer grössere Blüten als die mittleren der Hauptform sind, und zwar sind sie in der Regel hälftig-symmetrisch und mit Saftmal ausgestattet, seltener sind sie strahlig-symmetrisch mit gefleckten oder ungefleckten Kronblättern. Sie sind fast immer protandrisch, stellenweise auch homogam. Die Pflanze ist in vielen Fällen ganz auf Fremdbestäubung angewiesen. In Südtirol fand Schulz nur die Form genuinum mit meist vollständig oder fast vollständig strahlig-symmetrischen, ungefleckten, homogamen Blüten. An anderen Orten sah Schulz auch die grossblütige Form dieser Abart mit der var. pimpinellifolium. zusammenwachsen; die Blüten beider Formen wurden von Insekten gleich häufig besucht. Schulz entfernte von den Nek- tarien einer Anzahl soeben aufgeblühter Blüten der Form pimpinellifolium mit einer Pipette sorgfältig jede Spur des Honigs und überzog dieselben mit Schellack ; trotz ihres Saftmales wurden diese Blüten nur noch von vereinzelten Insekten besucht, während die benachbarten Blüten der Form genuina, sowie auch die unversehrten der Form pimpinellifolium sich nach wie vor eines ziemlich reichen Besuches zu erfreuen hatten. Es ist also auch hier wieder der Geruch des Honigs das Hauptanlockungsmittel für die Insekten; das „Saftmal“ ist für die Anlockung der Insekten von sehr geringer Bedeutung (wenn es sich nicht durch grelle Färbung von seinem Untergrunde gut abhebt). Zu ähnlichen Ergebnissen bin ich (ohne die Forschungen von Schulz damals zu kennen) durch meine Untersuchungen der Saftmalformen von Ero- dium Cicutarium auf den nordfriesischen Inseln gekommen. Hier ist die Pflanze ausgeprägt protandrisch und stets hälftig-symmetrisch, indem die oberen Kronblätter kürzer, aber breiter und intensiver gefärbt sind, als die unteren. Die Saftmale sind in sehr verschiedenem Grade ausgebildet; bei einigen Fig. 72. Verschiedene Formen der Saftmale auf den Kronblättern von Erodium Cieu- tarium L’Herit. (Nach der Natur.) Blumen sind sie fast verschwunden; bei anderen treten sie sehr auffallend her- vor. Der Insektenbesuch ist für alle Formen derselbe: es werden keineswegs die mit stärkeren Saftmalen versehenen Blumen etwa auch stärker von Insekten aufgesucht als die fast saftmallosen, sondern die Kerfe fliegen von einer Blüten- form zur anderen, ohne Auswahl in Bezug auf die Stärke des Saftmals zu treffen. Es ist dies deshalb beachtenswert, weil man annimmt, dass den In- sekten das Saftmal als Wegweiser zum Honig dient, dass sie mithin in Blumen ohne Saftmal den Nektar entweder nicht finden oder nicht vermuten. Haben sie aber erst in einer Blume mit Saftmal den Nektar gefunden, so ist es ihnen leicht, auch in saftmallosen Blumen derselben Art den Honig aufzufinden. Die ver- schiedenen Blütenformen von Erodium Cicutarium schränken die bereits von Geraniaceae. 241 Sprengel (8. 15, 16) aufgestellte Saftmaltheorie insofern ein, als das Saftmal den Insekten wohl die Auffindung des Nektars erleichtert, für sie jedoch nicht unbedingt notwendig ist, sondern dass es genügt, wenn eine Anzahl Blumen solche Wegweiser besitzen. Loew fasst (Blütenbiologische Floristik S. 212) «das Ergebhis der über Erodium Cicutarium gemachten blütenbiologischen Untersuchungen ın fol- gendem Satze zusammen: Nicht der Besitz eines Saftmals ist das wesentliche Kriterium der autogamen und der allogamen Form, auch ist letzteres nicht, wie Ludwig angegeben, auf die var. pimpinellifolium beschränkt, sondern beide Hauptvarietäten der Art bilden verschieden abgestufte, allo- und autogame Abänderungen aus, die sich vorzugsweise durch stärkere oder schwächere Pro- tandrie, sowie grössere oder kleinere, zygomorphe oder „regelmässige“ Blumen- kronen unterscheiden. Ausser den Zwitterblüten sind gynodiöcisch und gynomonöeisch, sowie andro- diöeisch und andromonöeisch verteilte eingeschlechtige Blüten beobachtet (Schulz). Warnstorf bezeichnet die Blüten als protogyn und fügt hinzu: Staub- blätter kürzer als die Griffel, daher Selbstbestäubung ausgeschlossen. Die kleinen Blüten haben (bei Ruppin) meist am Grunde ungefleckte Kronenblätter; doch zeigen häufig auch die zwei oberen kleineren, intensiver rot gefärbten Blättchen an. der Basis die für die grösseren Blüten charakteristischen gelblichen Flecke; bei letzterer Form kommen, wenn auch selten, 3—4 Kronenblätter gefleckt vor. In den kleinen Blüten schlagen die Staubblätter oft fehl, so dass solche Stöcke weiblich werden. Die Narbe ist bald purpurn, bald rosa, bald blassgelblich gefärbt. Als Besucher beobachtete schon Sprengel Hummeln und die Honigbiene; auf der InselRöm sah ich eine Schwebfliege (Helophilus pendulus L.) ganz besonders häufig, andere Schwebfliegen auch auf Föhr und bei Kiel, sowie kurzrüsselige Bienen. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Coeeinellidae: 1. Coceinella septempunctata L.; hld. B. Diptera: a) Conopidae: 2. Myopa buccata L., sgd. b) Museidae: 3. Calliphora vomitoria L., sgd.; 4. Lueilia cornieina F., sgd.; 5. L. sp., sgd. c) Syrphidae: 6. Rhingia rostrata L., sgd.; 7. Syritta pipiens L., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena gwynana K. 9, sgd. (Thür.); 9. A. parvula K. 9, sgd.; 10. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 11. Ha- lietus eylindrieus F. Q, sgd.; 12. H. leucozonius Schrk. 9, sgd.; 13. H.nitidiuseulusK. 9, sgd.; 14. Sphecodes ephippia L., sgd. b) Sphegidae: 15. Ammophila sabulosa L., sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 16. Pieris napi L., andauernd sgd.; 17. P. rapae L, w. v. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meli- gethes aeneus F., pfdl. B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia spec.; 3. Miltogramma spec., pfd. b) Syrphidae: 4. Melithreptus menthastri L. C. Hymenoptera: a) Chry- sidae: 5. Holopyga amoenula Dhlb. b) Pteromalidae: 6. Pteromalus spec. c) Sphegidae: 7. Oxybelus uniglumis L., sgd. Loew beobachtete in Schlesien (Beitr. S. 25) Apis mellifica L. 9, sgd.; ebenso H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden; Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, 1 Hummel, 2 kurzrüsselige Bienen, 3 Schwebfliegen, 3 Musciden, 1 Falter. (B. Jaarb. VI. S. 236, 237). Schletterer beobachtete bei Pola als Besucher die Apiden: 1. Anthrena ventri- cosa Dours. 9; 2. Ceratina cucurbitina Rossi; 3. Halictus calceatus Scop. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 37) wurden 3 Musciden als Besucher beobachtet. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 16 242 | Oxalidaceae. Als Besucher von Erodium cicutarium var. pimpinellifolium sah Ludwig (Deutsche bot. Monatsschrift 1884) einige Apiden und zahlreiche Fliegen, nämlich: Syrphus pyrastri L., S. cinctellus Zett., S. lineola Zett., S. corollae F., S. bal- teatus Deg., S. arcuatus Fall.; Eristalis sepulcralis, L.; Syritta pipiens L.; Melithreptus scriptus L., M. pietus Mg., M. taeniatus Mg.; Melanostoma mellina L., M. gracilis Mg.; Ascia podagrica F.; Xylota segnis L.; Platycheirus albimanus F., P. scutatus Mg., P. clypeatus Mg., P. faseiculatus Löw; Lucilix caesar L,, L. silvarum Mg.; Anthomyia radieum L.; Spilogaster duplicata Mg.; Chortophila ceilierura Rond., Ch. dissesta Mg., Ch. floccosa Mg.; 2 Schlupfwespen, 5 Apiden. 583. E. malacoides Willd. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Furchenbiene Halietus calceatus Scop. 584. E. gruinum W. Die in Südeuropa und Nordafrika hei- mische Pflanze hat, nach Ludwig (Bot. Centr. Bd. VIII. S.357— 362), blaue, grosse, protogyne, strahlig-symmetrische Blüten, deren Durchmesser 28 mm beträgt. Die Staubblätter biegen sich anfangs nach aussen, später wieder nach innen, wobei zuletzt Selbstbestäubung eintritt. | 585. E. macrodenum L’Herit. Diese in den Pyrenäen heimische Art hat, nach Ludwig, so ausgeprägt protandrische Blüten, dass Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Die beiden oberen Kronblätter haben ein grosses, auffälliges Saftmal. Diese Art ist, nach Ludwig (Bot. Centralbl. VIII. S. 87, 88), ady- namandrisch. " 586. E. Gussonii Ten. Diese kleinblütige, südeuropäische Art ist fast homogam. | 587. E. Manescavi Coss. Diese in den Pyrenäen heimische Art besitzt, nach Ludwig, purpurviolette, dunkler - geaderte Kronblätter, von denen die oberen am Grunde mit Saftmal ausgestattet sind. Die Blütedauer der proto- gynen Blumen beträgt 1!/.—3 Tage, die Blütezeit der Pflanze 4 Monate. Die Pflanze ist bis zu einem gewissen Grade auto-, resp. allokarp. Von 44 Blüten hatten 26 nach Bestäubung von demselben Stocke Früchte angesetzt, von denen allerdings nur 4 0/0 zur Reife kamen. 588. E. moschatum L’Herit. Nach Ludwig sind die purpurnen, unschein- baren, kurzlebigen Blüten homogam oder schwach protogyn.. 589. E. maritimum L’Herit. ist, nach Ludwig, zuweilen pseudokleistogam, 132. Pelargonium L’Herit. Nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1869, S. 479—481) sind manche Arten dieser Gattung protandrisch; die ersten Blüten sind rein weiblich. 590. P. triste L. Die grünlichen Blüten sah Plateau am Tage nur von einen kleinen Museide besucht; da sie jedoch während der Nacht einen kräftigen Duft aushauchen, werden sie wahrscheinlich von Nachtinsekten befruchtet. 591. P. zonale ist nach Darwin selbststeril. 29. Familie Oxalidaeceae DC. Die Familie ist vertreten durch die Gattung 133. Oxalis L. @ H. v. Mohl, Bot. Ztg. 1863; Hildebrand, Monatsber. d. Akad. d. N _ Wiss, Berlin 1866; Bot. Ztg. 1871; Die Lebensverhältnisse der Oxalis-Arten, Jena 1884. Homogame Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher im Blütengrunde abgesondert wird. | Während unsere drei einheimischen Arten nur in je einer Blütenform auf- treten, sind eine grosse Anzahl ausländischer Arten tri- oder dimorph. Künst- liche Befruchtungsversuche, welche Hildebrand mit trimorphen Oxalis-Arten anstellte, bestätigen das von Darwin für andere dimorphe Pflanzen und für Lythrum Salicaria nachgewiesene Gesetz der grössten Fruchtbarkeit bei legitimer Befruchtung. Bei einzelnen Arten (auch bei Oxalis Acetosella) sind kleistogame Blüten beobachtet. Unsere drei Arten stimmen in Bezug auf die Blüteneinrichtung fast überein. 592. 0. Acetosella L. [H. M., Befr. S. 169; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 237-238; Kirchner, Flora $. 342, 343; Knuth, Grundriss $. 39.] — Die ehasmogamen Blüten sind, nach Kerner, von 9—6 Uhr geöffnet. Ihre’ weissen Kronblätter besitzen als Saftmal violette Längsadern und einen gelben Fleck am Grunde unmittelbar über der Honigdrüse. Der Nektar sammelt sich in fünf Vertiefungen im Grunde der Krone, welche durch fleischige, bis an die Staubfäden reichende Ansätze der Nägel der fünf Kronblätter gebildet werden. Da die Länge des Griffels veränderlich ist, so überragt die Narbe bald die An- theren, bald steht sie zwischen ihnen. Die Blumen werden nur selten besucht. Alfken beobachtete bei Bremen Apis und Bombus terrester L. 9. Herm. Müller sah folgende Besucher: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes, häufig. b) Staphylinidae : 2. Omalium florale Payk., zahlreich. B. Thysanoptera: 3. Thrips, häufig. In den Alpen sah derselbe (Alpenbl. S. 178, 179) noch 7 Fliegen und 1 Ameise, sowie gleichfalls Thrips. In Dumfriesshire (Schottland) [Scott-Elliot, Flora S. 40] wurde 1 Muscide als Besucher beobachtet. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes picipes Sturm, sgd. B. Thysanoptera: 2. Thrips sp. Die kleistogamen Blüten hat zuerst Hugo von Mohl (Bot. Ztg. 1863) beschrieben. (Vgl. Bd. I. S. 63—63.) 593. 0. strieta L. [Kirchner, Flora S. 343; Schulz, Beitr I. S. 31; Kerner, Pflanzenleben II.] — Die hellgelben Blumen sind, nach Kerner, von 8—4 Uhr geöffnet. Die Blüteneinrichtung ist derjenigen der vorigen Art sehr ähnlich, doch stehen, nach Schulz, die Antheren der längeren Staubblätter mit der gleichzeitig mit ihnen entwickelten Narbe in gleicher Höhe und liegen ihr an, so dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Die kürzeren Staubblätter dienen der Kreuzung. Bei schlechtem Wetter bleiben, nach Kerner, die Blüten geschlossen. Kleistogame Blüten sind bisher nicht beobachtet, Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern Apis, 2 Schwebfliegen, 2 Falter. (Bot. Jaarb. VI. S. 238). 16* 244 Tropaeolaceae. 594. 0. corniculata L. stimmt in der Blüteneinrichtung gänzlich mit OÖ. strieta überein. Auch bei dieser Art bleiben, nach Kerner, die Blüten bei schlechtem Wetter geschlossen und befruchten sich pseudokleistogam. 595. 0. cernua. Diese in Sicilien und Sardinien eingewanderte und. auf diesen Inseln verbreitete Art ist, nach Nicotra (Oss. antobiol.), dort aus- schliesslich mikrostyl, woraus sich die Sterilität der Pflanze in der genannten Gegend erklärt. Narbenpapillen sind fast nicht vorhanden. Die Pollenkörner sind nicht homogam. Da die kürzeren Staubblätter rascher als die Griffel heranwachsen, so findet man häufig die Narben mit Pollen belegt; doch scheint diese Bestäubung ohne Erfolg zu sein. Nicotra beobachtete auch kleistogame Blüten oder doch Übergänge zu solchen, welche vielleicht hin und wieder Früchte hervorbringen. 30. Familie Tropaeolaceae Juss. 134. Tropaeolum L. Protandrische Immenblumen, deren gespornter Keleh Nektar absondert und birgt. 596. T. majus L. [Sprengel, S. 213—227; Delpino, Sugli app. S. 30; Knuth, Bijdragen.] — Ausgeprägt protandrische Hummelblume. Die gelben Kronblätter haben am Grunde ihrer Platte einen roten, als Saftmal dienenden Fleck. Wenn die Blüte sich öffnet, sind die Staubblätter noch sämtlich abwärts Fig. 73. Tropaeolum majus L. (Nach der Natur.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: eine Anthere (#) steht im Blüteneingange. B. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande: die Narbe (s) steht im Blüteneingange. (Nat. Grösse.) gebogen und die Antheren haben sich noch nicht geöffnet; auch der Griffel ist noch sehr kurz, und die Narben liegen noch aneinander. Alsdann richtet sich ein Staubblatt nach dem anderen in die Höhe, öffnet seine Antheren gerade vor dem Blüteneingange und biegt sich dann wieder abwärts, wenn am folgenden Tage ein zweites Staubblatt sich aufrichtet und seine pollenbedeckte Anthere _ Tropaeolacene. — Balsaminaceae. 245 vor den Blüteneingang stellt. Haben “die sämtlichen acht Staubblätter diese Bewegungen ausgeführt, haben sie sich also sämtlich mit verwelkten Antheren abwärts gebogen, so hat der Griffel auch die Länge erreicht, dass die nun all- mählich empfängnisfähige Narbe gerade diejenige Stellung einnimmt, welche vorher die pollenbedeckten Antheren inne hatten. Beim Besuch einer jüngeren Blume wird also ein zum Nektar vordringendes Insekt sich an der Körperunterseite mit Pollen behaften, den-es-älteren Blüten auf die Narbe bringen muss. Als Besucher beobachtete Sprengel eine Ameise (im Sporn), kleine Spinnen („die vermutlich auf die hineinkriechenden kleinen Insekten Jagd machen“) und eine Fliege („die aber nicht für die Befruchtung bestimmt war, denn das dumme und träge Insekt hielt die Saftdecke für den Safthalter, steckte seinen Saugrüssel hinein und fand, weil es vorher geregnet hatte, Regentropfen in demselben‘). Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Pommern, Thüringen Bombus hortorum L., auch in der Färbung nigricans Schmdkn. (sgd., in jeder Blüte einige Sekunden verweilend). Zwar ist der Sporn 25 mm lang, so dass der bis 21 mm lange Rüssel dieser Hummel nicht bis zum Grunde des Sporns reichen würde; doch ist der Sporneingang so weit, dass die Hummel ihren Kopf in denselben 5 mm weit zwängen und so den Honigbehälter auslecken kann. Es ist also die Gartenhummel der regel- mässige Befruchter der Kapuzinerkresse. Ausser dieser sah ich auch einmal einen Ohr- wurm (Forficeula auricularia) halb im Sporn stecken und in demselben so hartnäckig ver- weilen, dass ich die Blüte abpflücken und das Insekt in seiner Thätigkeit beobachten konnte: es konnte offenbar von dem ausnahmsweise weit den Sporn anfüllenden Nektar etwas erlangen. Als dritten Besucher beobachtete ich Apis mellifica L. 9. Diese drang zuerst so tief wie möglich in den Sporn und machte vergebliche Saugversuche. Als es ihr nicht gelang, Honig in genügender Menge zu bekommen, sammelte sie von nun an nur Pollen und machte, durch die Erfahrung gewitzigt, nicht einmal einen Versuch mehr, zu saugen. — Auch Alfken beobachtete bei Bremen Bombus hortorum L. 9‘, sgd. 597. T. minus L. [Knuth, Bijdragen.] — Diese, wie die vorige, aus Peru stammende Pflanze hat eine sehr ähnliche Blüteneinrichtung. Der Sporn ist jedoch meist noch erheblich länger, nämlich von 25—35 mm. Es ist daher keine unserer deutschen Hummeln oder Bienen imstande, bis in den Grund der längsten Sporne zu gelangen, selbst wenn sie den etwa 5 mm langen Kopf in den Sporneingang steckt. Ein Staubblatt nach dem andern stellt die‘ pollen- bedeckte Anthere in den Blüteneingang und legt sich nach dem Abblühen der- selben gegen die Blumenkrone zurück. Haben alle Antheren ausgeblüht, so stellt sich die dreizipfelige Narbe in den Blüteneingang, so dass nunmehr diese von den honigsaugenden Besuchern berührt wird. Die drei unteren Kronblätter besitzen nach dem Blüteninnern zu gerichtete Fransen, welche verhindern, dass die Besucher den Versuch machen, in den unteren Teil der Blüte einzudringen. Dieselben werden vielmehr genötigt, oberhalb der nach oben aufgesprungenen Anthere oder der Narbe gegen den Sporneingang vorzugehen. 31. Familie Balsaminaceae A. Rich. 135. Impatiens L. Ausgeprägt protandrische Bienenblumen, selten Schwebfliegenblumen, welche den Nektar im Grunde des Kelchspornes absondern. Einige Arten (auch Impatiens D46 Balsaminaceae., noli tangere), besonders nordamerikanische, haben, nach Hugo von Mohl (Bot. Ztg. 1863), hin und wieder kleistogame Blüten. Die Beschreibung der- selben durch Hugo von Mohl ist in Band I. S. 64 gegeben. Manche nordamerikanische Arten von Impatiens werden von Kolibris besucht. 598. I. noli tangere L. [Kirchner, Flora S. 346, 347; Knuth, Grundriss S. 38—39; Bijdragen.] — In den grossen, goldgelben, im Schlunde rot punktierten, hängenden Blüten umschliessen die an der Oberlippe sitzenden, unter einander verwachsenen Antheren der fünf Staubblätter die Narbe. Mit dem Öffnen der Blüte sind auch die Staubbeutel aufgesprungen, so dass eine zum Honig vordringende Hummel mit ihrem Rücken den Pollen abstreifen muss. Später löst sich die Staubblattkapuze, und nun erst entwickelt sich die Narbe, die dann dieselbe Stelle einnimmt, wie vorher die Staubbeutel. Durch noch sitzengebliebenen Pollen ist spontane Selbstbestäubung möglich. Als Besucher sah ich bei Eutin zwei Hummelarten: Bombus lapidarius I: 2G und B. hortorum L. 2 5’ (auch in der Färbung nigricans Schmdkn.), sgd. Eine Falten- wespe (Vespa media Retz. 3) fand ich gleichfalls an den Blüten beschäftigt; sie schien den tief im Sporn befindlichen Honig zu erreichen. Bei Flensburg beobachtete ich auch die Erdhumm el (Bombus terrester L.), die aber nicht imstande war, den Sporn völlig zu entleeren. H. Müller beobachtete in Mitteldeutschland gleichfalls Hummeln, ohne jedoch die Art feststellen zu können. Pollensammelnd und dabei auch gelegentlich Fremdbestäubung herbeiführend, sah Lo ew eine kleine Biene (Halietus eylindrieus F. 9). Von unberufenen Gästen bemerkte Müller ferner auch einen Halietus (H. zonulus Sm. ©), 2 Käfer (Meligethes und Dasytes flavipes F.) und eine Fliege Gesten cupra- rius L. J'). Herm. Müller fand (Alpenbl. S. 179) die Blüten im Prättigau häufig von Bombus mastrucatus Gerst. angebissen und bemerkt dazu, dass die Blume dort wohl oft von der durch Darwin (Cross. 8. 367) nachgewiesenen Fähigkeit, sich durch spontane Selbstbestäubung fortzupflanzen, Gebrauch machen wird. 999. I. parviflora DC. [Bennett, Impatiens; Henslow, Self- fertilisation; Knuth, Bijdragen.] — Die kleinen, hellgelben Blüten haben dieselbe Einrichtung wie vor., döch ist spontane Selbstbestäubung, nach Henslow, begünstigt. Kleistogame Blüten kommen, nach Bennett, nicht vor. Als Besucher sah ich in Kieler Gärten niemals eine Biene, sondern wiederholt eine kleine Schwebfliege (Syrphus bal- teatus Deg.) andauernd saugend und stets mehrere Blüten hinter einander besuchend. Auch am 10. September 1897 sah ich (Notizen) im Garten der Ober-Realschule zu Kiel die Blüten von Schwebfliegen und zwar fast ausschliesslich von Syrphus Fig. 74. Impatiens par- oorollae F. besucht. Diese hielt sich zuerst im Sonnen- viflora DC. (Nach der Natur). scheine vor der Blüte schwebend, näherte sich ihr auf Blüte von vorn. a Antheren. wenige Millimeter, schwebte dann wieder etwas zurück und wiederholte dieses Spiel mehrere Male nach einander, bis sie sich endlich auf dieselbe niederliess, teils um zu saugen, teils um Pollen zu fressen. Auch Syrphus ribesii L. sah ich an demselben Morgen einige Male | Balsaminaceae. 247 . die Blüten besuchen, während Apis die Blüten verschmähte, indem sie zwischen den Blütenständen hindurchflog und die Blumen von Sedum maximum stetig besuchte. Demnach sehe ich I. parviflora für eine Schwebfliegenblume an und nicht für eine Bienen- oder Hummelblume, wie es die anderen bei uns kultivierten Arten sind. Im allgemeinen ist der Insektenbesuch von Impatiens parviflora ein recht geringer; da aber trotzdem -alle Blüten sich zu Früchten entwickeln, so ist anzu- nehmen, dass die Pflanze selbstfertil ist. 600. I. Balsamina Tilo. [Sprengel, S. 400; Hildebrand, Bot. Ztg. 1867; Delpino, Sugli app. S. 30, 31.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von I. noli tangere überein: in jüngeren Blüten bedecken sich die Besucher mit Pollen, den sie auf die Narbe älterer bringen, in denen die Staubblätter bereits abgefallen sind. Die Befruchter sind Bienen (Hummeln). Auch Prunet (Rev. gen. d. Bo- tanique 1892) sah die Blüten von zahlreichen Insekten, besonders Apis, Bombus hortorum L. und terrester L., Polistes gallica L., besucht. 601. I. glanduligera Royle (— J. Roylei Walp.). [Delpino, Ult. oss. II; Hildebrand, Bot. Ztg. 1867; Stadler, Beitr.; Loew, Jahrb. f. Syst. Bd. 14. 1891. S. 166—182; Knuth, Bijdragen.] — Diese aus Ost- indien stammende, bei uns in Gärten häufig angepflanzte Art ist eine ausge- prägte Hummelblume. Die grossen, purpurroten, mit kurzem Sporn versehenen, ausgeprägt protandrischen Blüten haben eine solche Grösse, dass ein Hummel- körper darin gerade Platz hat. Die Besucher streifen in Blüten, die sich im Fig. 75. Impatiens glanduligera Royle. (Im Längsschnitt. Nach der Natur.) 4A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: die pollenbedeckten Antheren (a) stehen über dem Blüteneingange. B. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande: die Narbe (s) steht über dem Blüteneingange, n Nektarium. (Nat. Gr.) ersten Stadium befinden, die pollenbedeckten Antheren mit ihrem Rücken, in den im zweiten Zustande befindlichen die Narbe mit derselben Stelle. Dabei verschwinden sie gänzlich in der Blüte, wenn sie aus dem kurzen, stummel- förmigen Sporn Nektar saugen und kehren aus den im männlichen Zustande be- findlichen Blüten mit einem 1—3 mm langen Pollenstreich auf dem Rücken zurück. 248 Balsaminaceae. s Als Besucher sah ich in Kieler Gärten: 1. Bombus agrorum F. 9 %; 2. B. lapi- darius L. /'; 3. B. terrester L. © Z. Alle 3 sehr häufig, sgd. Auch Apis mellifica L. 8 sah ich als Besucher; auch sie streift beim Hinein- und Hinausschlüpfen mit ihrer Körperoberseite leicht die Antheren bezw. die Narbe, kann also auch Kreuzung herbei- führen. Diese Auffassung von der Blüteneinrichtung, welche in meiner Abbildung dargestellt ist, haben auch Delpino und Hildebrand. Loew bestreitet zwar die Möglichkeit einer solchen Bestäubungseinrichtung nicht, doch scheint ihm dieselbe nicht die normale, durch den Blütenbau selbst angezeigte zu sein: die auffallend narbenähnliche Ausbildung der Ligularspitzen, sagt dieser Forscher, die Anbringung. derselben in einem von vorn leicht zugänglichen Spalt, die Lage des letzteren an dem am weitesten nach vorn vorspringenden Punkte des An- dröceums dicht oberhalb der „Pollenstreufläche“, endlich die Auffindung einer schlauchtreibenden Pollenmasse auf der Oberfläche der geschlossenen Narbe — alle diese Momente führen darauf, den spaltenförmigen Hohlraum zwischen den vorderen Staubfäden als „Bestäubungskammer“ und die ‚Ligularspitzen als „Pseudonarben, resp. Pollenfänger“ anzusprechen. Wenn beispielsweise eine entsprechend grosse Hummel — auf der Pfaueninsel bei Potsdam Bombus agrorum F. und B. terrester L. — in den weiten Blüteneingang anfliegt, so setzt sie sich zunächst auf die Unterlippenblätter, wobei ihr die seitlichen Zähne als Haltpunkte für die Beine dienen, und sucht dann den Kopf unterhalb des von der Decke des ‘Blüteneingangs herabhängenden Geschlechtsapparats fortzu- schieben, um in das weite, sackförmige, an seinem Ende den Honig absondernde Kelchblatt einzudringen. Indem sie dabei mit dem Kopfe gegen das Andröceum drückt, schiebt sie wahrscheinlich die innerhalb des letzteren schräg nach vor- wärts gerichtete Narbenspitze nebst den Pollenfängern (d. h. dem Ligularkrönchen) ein wenig nach vorn; aber auch ohne diese Annahme muss die Hummel in vielen Fällen beim Drücken gegen den Vorderrand des Andröceums ihre weit vorragenden Kopfhaare in den Spaltraum einführen und hier mit der Stempel- spitze in Berührung bringen. Sofern sie an jenenmi dabei Pollen einer vorher besuchten Blüte mitbringt, wird derselbe von dem trichterförmigen Ligularkrönchen festgehalten und auf der dazwischen befindlichen, narbentragenden Ovariumspitze zum Keimen gebracht. Der Umstand, dass die Narben von I. Roylei ver- wachsen bleiben und die Ligularspitzen ganz augenscheinlich an ihre Stelle treten, spricht besonders für diese Deutung. Loew beobachtete auch eine Zwergblüte, welehe einen Übergang zwischen chasmogamer und kleistogamer Einrichtung bildete. Eigentlich kleistogame Blüten, welche bei zahlreichen Arten dieser Gattung bemerkt worden sind, wurden bisher bei I. Roylei nicht beobachtet. 602. I. latifolia DC. ist, nach Loew (a. a. O0.) falterblütig und beit nicht verwachsene Narben, sondern diese ragen in Form dünner, schwach ge- lappter Hautlamellen vor. Rutacene, 249 32. Familie Rutaceae Juss. Knuth, Grundriss S. 39; Urban, Jahrb. d. bot. G. zu Berlin, 1883. | Die Arten der Gattung Ruta sind Ekelblumen, durch deren scharfen Geruch und trübgelbe Blütenfarbe Hymenoptere n und vornehmlich fäulnis- liebende Fliegen angelockt werden, während die Arten von Dietamnus von Apiden besucht werden. _Durch ausgeprägte Protandrie tritt bei den Arten beider Gattungen bei Insektenbesuch Fremdbestäubung ein. 136. Ruta Tourn. Blumen mit freiliegendem Nektar, welcher von einer unter dem Frucht- knoten sitzenden fleischigen Scheibe abgesondert wird. 603. R. graveolens L. [Sprengel, S. 236; H.M., Befr. S. 158, 159; Weit. Beob. I. S. 213; Schulz, Beitr. II. S. 59, 60; Kirchner, Flora S. 348; Knuth, Herbstbeob.] — Die Blüteneinrichtung dieser Pflanze hat, wie H. Müller treffend bemerkt, viele Ähnlichkeit mit derjenigen von Parnassia palustris, indem bei beiden zuerst die Staubblätter nach einander zur Ent- wickelung kommen, worauf die Narbe folgt. Die Sicherung der Pollenübertragung geschieht bei beiden dadurch, dass die den bequemsten Sitz darbietende Blüten- mitte erst von je einem aufgesprungenen Staubbeutel und dann von der Narbe eingenommen wird. Endlich bringt bei beiden die offene Lage des Honigs ähnliche Gäste (Fliegen und kurzrüsselige Hymenopteren), doch erhalten im Gegensatz zu den weissen, auch von Käfern besuchten Blüten von Parnassia, die trübgelben von Ruta keinen Käferbesuch. Ein Unterschied ist jedoch vorhanden, indem bei Ruta sich sämtliche Staubblätter, bevor die Narbe verwelkt, nach Urban, noch einmal in die Höhe biegen, so dass, wenn die Antheren noch Pollen enthalten, dieser auf die Narbe hinabfällt, mithin gegen Ende der Blütezeit spontane Selbstbestäubung möglich ist, die jedoch von Schulz als ausgeschlossen bezeichnet wird. Als Besucher sahen Herm. Müller in Westfalen (1), Buddeberg (2) in Nassau und ich (!): in Schleswig-Holstein: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia obelisca Mg., sgd. und pfd. (Winnertz); 2. A. pratensis Mg., w. v. (dgl.); 3. A. radicum L., w. v. (dgl.); 4. Calliphora erythro- cephala Mg., w. v. (!, 1); 5. Lucilia caesar L., w. v. (); 6. L. cornieina F., w. v. (l); 7. L. silvarum Mg., w. v. (1): 8. Pollenia rudis F., w. v. (1); 9. Sarcophaga albiceps Mg., w. v. (1); 10. 8. carnaria L., w. v. (1, 9; 11. S. haemorrhoa Mg., w. v. (1); 12. Scatophaga stercoraria L., w. v. (!); 13. Sepsis, w.v. (1). b) Stratiomyidae: 14. Chry- somyia formosa Scop., sgd. (2); 15. Sargus cuprarius L., sgd. und pfd.(1). ce) Surphidae: 16. Ascia podagrica F., w. v. (1); 17. Eristalis sepuleralis L., w. v. (1); 18. E. tenax L., w. v. (!); 19. Helophilus floreus L.. w. v. (1); 20. Melithreptus pietus Mg., w. v. (1); 21. Syritta pipiens L., w. v. (!, 1); 22. Syrphus nitidicollis Mg., w. v. (1); 23. S. ribesii L., w. v. (1). B. Hymenoptera: a) Apidae: 24. Apis mellifica L. 8, sgd. (!, 1); 25. Ha- licetus sexnotatus K. 9, sgd. (1); 26. H. tetrazonius Kl. 9, sgd. (1, 1); 27. Prosopis sinuata Schenck. 9, sgd. (1, 2); 28. Sphecodes gibbus L. Q, sgd. (2). b) Chrysidae: 29. Chrysis ignita L., sgd. (1). c) Bvaniadae: 30. Gasteruption affeetator F., sgd. (1); 31.6. jaculator F., sgd. (1). d) Ichneumonidae: 32. Ichneumon sp., sgd. (1). e) Seoliüidae: 250 Rutaceae. 33. Tiphia minuta v. d. L. Z', sgd. (1). f) Sphegidae: 34. Crabro chrysostoma Lep. J', sgd. (2); 35. C. clavipes L., sgd. (1); 36. C. dives H.-Sch. /, sgd. (2); 37. C. elonga- tulus v.d.L. 9, sgd. (1); 38. CO. guttatus v.d. L. Z’, sgd. (2); 39. Oxybelus bellus Dhlb., sgd. (1); 40. Pseudagenia carbonaria Scop. 5‘, sgd. (1); 41. Trypoxylon figulus L., sgd. (1). 8) Vespidae: 42. Odynerus parietum L. g', sgd. (1, 2); 43. Polistes gallica L, sgd. (2). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., sgd. B. Hymeno,ptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; F. F. Kohl in Tirol die Faltenwespe: Eumenes pomiformis F. Die Form divaricata Tenore sah Schletterer bei Pola von der Maskenbiene Prosopis clypearis Scheck besucht. 604. R. bracteosa DC. [Knuth, Capri] sah ich auf Capri nur von wenigen Fliegen und einer Ameise besucht. Die Blüteneinrichtungen und die Anlockungsmittel dieser Art entsprechen denjenigen von R. graveolens. 137. Dietamnus Tourn. Protandrische Immenblumen. 605. D. albus L. [Delpino, Ult. oss. S. 145; Hildeb rand, Bot. Ztg. 1870; Loew, Bl. Fl. S. 214; Urban a.a. O.; Jordan a. a. O.; Kerner a. a. O.; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung ist derjenigen von Aesculus Hippocastanum sehr ähnlich. Aus den zitronenduftenden Blüten ragen, wie Delpino zuerst auseinandergesetzt hat, im ersten Zustande die pollen- bedeekten Staubblätter, im zweiten die empfängnisfähige Narbe hervor. Sie dienen Fig. 76. Dietamnus albus L. (Nach der Natur.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: die Antheren (a) stehen im Blüteneingange. B. Blüte im zweiten Zustande: die Narbe (s) ist zwischen den Staubblättern hervorgetreten. (Natürl. Gr.) den besuchenden Insekten als Anflug- und Haltestelle. Während des männlichen Zustandes der Blüte liegen die Staubblätter auf der Unterlippe und krümmen sich oberhalb der Mitte aufwärts, während der Griffel noch zwischen ihnen verborgen liegt. Nach dem Verstäuben strecken sich die Staubfäden gerade, während nunmehr der Griffel sich mit der entw ickelten Narbe rechtwinklig aufwärts biegt und so der weibliche Zustand folgt. Ein zu dem im Blütengrunde abge- Yakanıas, 251 sonderten Nektar vordringender, entsprechend langer Insektenrüssel muss daher zwischen den Kronblättern und den Staubblättern, bezüglich der Narbe, eingeführt werden, so dass beim Besuch zweier verschieden alter Blüten Fremdbestäubung erfolgen muss. Ich sah im botanischen Garten zu Kiel mehrere Api den: 1. Megachile willugh- biella K. © 5; 2. Bombus lapidarius L. ©; 3. Apis mellifica L. &; alle drei häufig, sgd. Von diesen Bastikars flog jedoch nur die Honigbiene immer so an, dass sie die Antheren, bezügl. die Narbe berührte, also regelmässig Fremdbestäubung herbeiführte. Die beiden anderen flogen oft seitlich an, so dass sie nur die Staubfäden berührten. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 2. Bombus agrorum F. 9 %, sgd. und psd.; sowie an der var. roseus daselbst: Hymenoptera: Apidae: 1. Megachile centuneularis L. 9, psd., dabei über den Staubgef. schwebend und den Pollen mit der Bauchbürste abstreifend; 2. M. eircum- eincta K. j, sgd. 606. Correa Sm. ist protandrisch, [Delpino, Ult. oss. S. 170.) — Zahlreiche Arten des botanischen Gartens zu Berlin hat Urban (Jahrb. d. K. bot. G. u. bot. Mus. zu Berlin II. 1883, p. 366—404, Taf. XIII) auch in Bezug auf die Bestäubungseinrichtungen untersucht (vergl. Ref. im Bot. Centralbl. Bd. XIV, 1883, p. 200— 204). — Urban giebt zum Schluss folgende Übersicht über den Blütenbau und die Bestäubungseinriehtungen der von ihm beob- achteten Rutaceengattungen: I. Pflanzen monoklinisch. A. Mit protandrischen Blüten. 1. Die Staubfäden führen die Antheren successive an den Punkt, wo später die entwickelte Narbe liegt, und wieder in die Aufblühstellung zurück. a) Griffel (und Narbe) im männlichen Zustand nicht entwickelt. a) Ruta. Die Filamente sind anfangs horizontal, verlängern sich erheblich, legen sich dem Ovar an, bewegen sich wieder zurück und richten sich noch einmal auf. Petala wagerecht. Selbstbestäubung meist unmöglich. ß) Coleonema. Die Filamente sind anfangs aufrecht, kurz, verlängern sich, biegen sich über und strecken sich ‘wieder gerade. Petala unter- wärts röhrenförmig zusammentretend. Spontane Selbstbestäubung durch herabfallenden Pollen möglich. b) Griffel schon in männlichem Zustand (wenn auch nicht vollständig) ent- wickelt, aber so gerichtet, dass Selbstbestäubung nicht eintreten kann. * Blüten zygomorph. a) Dietamnus. Die Staubfäden liegen auf der Unterlippe, krümmen sich, die unteren zuerst, oberhalb der Mitte nach aufwärts und strecken sich nach dem Verstäuben gerade. Der Griffel anfangs etwas abwärts gebogen, biegt sich nach dem Verstäuben rechtwinkelig aufwärts. ß) Calodendron. Die Staubfäden sind nach aufwärts gebogen, strecken sich, die vorderen zuerst, zum Verstäuben fast gerade und biegen sich 252 Rutaceae. zuletzt auswärts. Der Griffel, anfangs abwärts gebogen, streckt sich nach dem Verstäuben gerade. ** Blüten aktinomorph. Die Filamente verlängern sich nach dem Auf- blühen (successive) noch bedeutend. | «) Diosma. Der Griffel ist zuerst dicht über dem Ovar horizontal eingebogen. Die Petala richten sich zuletzt wieder auf; zwischen ihnen hindurch krümmen sich zuletzt die Filamente nach auswärts. 6) Adenandra. Wie vorher, aber zuletzt neigen sich nicht die Petala, sondern die Staminodien wieder zusammen, während die fruchtbaren Staubfäden sich nur wenig auswärts gebogen hatten. y) Barosma. Der Griffel biegt sich nach dem Aufblühen durch die Staminodien hindurch nach aus- und abwärts. Die Petala bleiben in wagerechter Stellung, die Staminodien liegen dem Ovarium an, die fruchtbaren Staubfäden nehmen nach dem Verstäuben ihre anfängliche horizontale Lage wieder an. 2. Die Staubfäden führen nur eine Bewegung und zwar gleichzeitig aus: im männlichen Zustand stehen die Filamente senkrecht oder sind etwas zu einander hingeneigt, so dass sich die- Antheren am Rande berühren, im weib- lichen haben sie sich nach auswärts gebogen. | a) Die Antheren werden beim Auseinanderweichen der Filamente abgegliedert und fallen ab. Da jetzt erst die Narbenstrahlen auseinandertreten, so ist Selbstbestäubung unmöglich: Ravenia. b) Die Antheren persistieren an den. auseinandergetretenen Filamenten. * Im männlichen Stadium kann aus den Antheren fallender Pollen auf die noch ungestielte oder unvollkommen entwickelte Narbe gelangen und später Selbstbestäubung herbeiführen; auch noch später kann der Wind oder die Stellung der Blüten Pollen aus den zurückgebogenen Antheren auf die entwickelte Narbe führen. a) Zieria und Eriostemon mit im zweiten Stadium der Blüte heran- wachsendem Griffel. 8) Borenia (ex parte) mit erst später normal entwickelter Narbe. y) Erytrochiton mit erst später heranwachsendem Griffel, dessen Narbe aber. die noch nicht auseinander getretenen Antheren noch berührt. ”* Weder im männlichen noch im weiblichen Zustand kann Pollen aus den Antheren spontan auf die Narbe gelangen, sowohl wegen der Stellung der Antheren, als auch wegen der Klebrigkeit des Pollens: Metrodorea. 3. Die Staubfäden führen bei und nach dem Verstäuben keinerlei Be- wegung aus. | a) Correa. Selbstbestäubung der hängenden Blüten zuletzt nach dem Aus- einanderweichen der Narbenlappen ermöglicht. b) Agathosma (ex parte). Der Griffel wird im männlichen Stadium von den Staminodien eingeschlossen; im weiblichen kann die Narbe bei aus- _ Rutaceae. — Xanthophyllacene. 253 bleibendem Insektenbesuch gewöhnlich noch zuletzt von Pollen der Antheren benachbarter Blüten bestäubt werden. B. Mit homogamen Blüten. 1. Spontane _Selbstbestäubung unmöglıch. a) Boronia (ex parte) infolge klebrigen Pollens. b) Triphasia, weil die Narbe die Antheren bedeutend überragt. 2. Spontane Selbstbestäubung infolge der Stellung der Staubfäden un- möglich, aber gegenseitige spontane Bestäubung benachbarter Blüten durch Stellung und Drehung der Antheren begünstigt: Agathosma (ex parte). 3. Spontane Selbstbestäubung und Fremdbestäubung erschwert, Selbstbe- stäubung durch Insektenhülfe unausbleiblich: Crowea. 4. Spontane Selbstbestäubung ermöglicht, Fremdbestäubung begünstigt: Cusparia, Choisya, Skimmia (ex parte, Murraya, Citrus. ll. Pflanzen diklinisch. Selbstbestäubung unmöglich, Fremdbestäubung notwendig: Ptelea, Skimmia (ex parte). — Vgl. auch die folgende Familie (Ptelea.) 33. Familie Xanthophyllaceae Juss. 138. Ptelea L. ‘ Scheinzwitterig-zweihäusige, in trugdoldig angeordneten Trauben sitzende grünliche Blüten mit verborgenem Honig, welcher im Grunde der Blüte abge- sondert wird, 606. P. trifoliata L. [Knuth, Bijdragen.] — Der bei uns nicht häufig angepflanzte Strauch stammt aus Nordamerika. Die weisslich-grünen Blüten duften stark nach Hyazinthen; sie sondern sehr geringe Mengen Nektar im Grunde der Blüte unterhalb des Fruchtknotens ab; er wird in den weiblichen Blüten von dem Fruchtknoten, in den männlichen auch noch durch die Haare der Staubfäden verborgen. Die weiblichen Blüten zeigen verkümmerte Staub- blätter, deren Antheren keinen Pollen entwickeln; sie werden von der an der Spitze des Griffels sitzenden Narbe um 1—2 mm überragt. Die männlichen Blüten besitzen einen ziemlich grossen, aber sich nicht weiter entwickelnden Fruchtknoten. Die fünf Staubblätter sind an der Innenseite ihrer Fäden in der unteren Hälfte mit dicht stehenden, ziemlich langen, weissen Haaren besetzt, welche zum Schutze des Nektars gegen Regen und unberufene Gäste dienen. Die Antheren springen gleichzeitig auf und stellen ihre pollenbedeckten Seiten nach oben, so dass ein honigsuchendes Insekt sich am Kopfe, bezw. am Thorax ringsum mit Blütenstaub bedeckt, den es beim Besuch einer weiblichen auf die Narbe legen muss. Die männlichen Blüten sind erheblich grösser (Durchmesser 14 mm) als die weiblichen und haben auch, wie es mir scheint, einen etwas kräftigeren Geruch, so dass sie zuerst von den Insekten aufgesucht werden. 254 Celastraceae, Als Besucher sah ich am 20. 6. 96 in Kieler Gärten die Honigbiene (zahlreich, sgd., dicht mit Pollen bedeckt) und eine Schwebfliege: Syritta pipiens L. (einzeln, pfd. und sgd.). 34. Familie Gelastraceae R. Br. Zwittrige oder eingeschlechtige, meist wenig auffallende Blumen mit frei- liegendem oder halbverborgenem Honig. 139. Evonymus Tourn. Unansehnliche, protandrische Blumen mit freiliegendem Honig, welcher von einer den Griffel umgebenden, fleischigen Scheibe abgesondert wird. 608. E. europaea L. [Delpino, Altri app. S. 52; H.M., Befr. S. 153, 154; Kirchner, Flora S. 357; Schulz, Beitr. II. S. 61; Knuth, Bijdragen.] — In den grünlichen, triöcischen Blüten ist der Nektar so flach liegend und so allgemein zugänglich, dass er hauptsächlich von kurzrüsseligen Insekten aufge- sucht wird. Die Zwitterblüten sind protandrisch. Die vier Staubblätter sind von der Narbe entfernt und stehen auf steifen Fäden. Ihre Antheren springen nach aussen auf, während die Narbe noch unentwickelt ist. Sie entfaltet ihre Lappen erst mehrere Tage später und schliesst sie nach eingetretener Befruchtung wieder. Spontane Selbstbestäubung ist mithin gänzlich ausgeschlossen. Bei ein- tretendem Insektenbesuche wird fast immer Fremdbestäubung erfolgen, Selbst- bestäubung unter Umständen dann, wenn in den ersten Blühtagen kein Insekten- besuch erfolgte. Pollen, nach Warnstorf, weiss, elliptisch, sehr warzig, bis 50 u lang und 25 « breit. Ausser den Zwitterblüten finden sich auch einge- schlechtige, in denen die Überreste des anderen Geschlechts vorhanden, aber nicht funktionsfähig sind. Sie sind, nach Schulz, gyno- und andromonöeisch, selten gyno- und androdiöcisch verteilt. Als Besucher sah Schulz in Südtirol ausser Fliegen auch Schlupfwespen, Ameisen und Käfer. Letztere hat H. Müller ebensowenig als Besucher der trübgelben Blüten von Evonymus beobachtet, als er sie auf den etwa ebenso gefärbten von Ruta gesehen hatte. Ich habe gleichfalls keine Käfer beobachtet. In Nord- und Mittel- deutschland sahen H. Müller (1) und ich (!) folgende Blumengäste: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Bibio hortulanus L., sgd. (1); zahlreiche winzige Mücken (1). b) Museidae: 2. Calliphora erythrocephala Mg., sgd. und pfd. (1); 3. C. vo- mitoria L., sgd. (1, !); 4. Echinomyia fera L., sgd. und pfd. (!); 5. Lucilia cornieina F., w. v. (1, 1); 6. Musca domestica L., w. v. (1, !); 7. Sarcophaga carnaria L, w. v. (1, !); 8. Scatophaga merdaria F., w. v. (!); 9. Sc. stercoraria L., sgd. (1). c) Syrphidae: 10. Eristalis nemorum L., sgd. und pfd. (!); 11. E. tenax L., sgd. (1); 12. Helophilus floreus L., sgd. (1); 13. Syritta pipiens L., sgd. (1); 14. Syrphus ribesii L., sgd. (1); 15. S. sp., sgd. und pfd. (!); 16. Xanthogramma citrofasciata Deg., sgd. (1). B. Hy- menoptera: Formieidae: 17. Formica sp., sgd. (1). Schiner beobachtete in Österreich die Schwebfliege Criorhina asilica Fall., hfg. 609. E. latifolius Scop. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Muscidae: Calliphora erythrocephala Mg., sgd. 610. E. americanus L. sah derselbe dort von der Honigbiene, sgd., besucht. Celastracene, — Rhamnaceae. 255 611. E. japonicus Thb. An den Blüten dieser aus Japan stammenden Art beobachtete F. F. Kohl in Tirol die Goldwespen: Chrysis leachii Shuck, Chr. viridula L., Chr. splendidula Rossi, Chr. rutilans Oliv., Chr. scutellaris Fabr., Chr. analis Spin., Chr. distinguenda Spin., Chr. comparata Lepel., Chr. inaequalis Dhlb., Stilbum nobile Sulz., Hedychrum nobile Scop., H. rutilans Dhlb., Holopyga rosea, H. chrysonota Foerst., Ellampus caeruleus Pall. und die Faltenwespen: Vespa crabro L., V. germanica F., V. saxonica Fabr., Polistes gallica L., Eumenes pomiformis F., Odynerus floricola Sauss, OÖ. modestus Sauss. Handlirsch verzeichnet nach Kohl als Besucher die Grabwespe Gorytes pleuripunetatus Costa. 612. E. variegatus. Als Besucher beobachtete F. F. Kohl in Tirol die Goldwespen: Chrysis leachii Shuck., Chr. bidentata L., Chr. scutellaris Fabr., Chr. distinguenda Spin., Chr. inae- qualis Dhlb,, Holopyga rosea Rossi und die Faltenwespe: Polistes gallica L. 613. Celastrus Orixa Thunb. (C. Japonicus Koch). Die bis auf die gelben Antheren grünen Blüten sah Plateau im botan. Garten zu Gent von pollenfressenden Musciden (Musca domestica L., Calliphora vomitoria L.) besucht. 140. Staphylea L. Wenig ansehnliche, aber zu traubigen Ständen vereinigte, homogame, Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher von der Unterlage des Frucht- knotens äbgesondert wird. 614. St. pinnata L. [Kirchner, Flora S. 356; Knuth, Bijdragen.] — _ Nach Kirchner breiten sich die weissen, aussen meist rötlich angelaufenen Kelchblätter schliesslich fast wagerecht aus. Die fünf kleinen, weissen Kron- blätter stehen senkrecht in der hängenden Blüte und umschliessen die fünf Staubblätter ziemlich dicht. Der napfförmig vertiefte, grüne Blütengrund bildet um den Grund des Fruchtknotens herum eine Rinne, die nach aussen durch einen fünfeckigen Wulst abgegrenzt wird; ausserhalb desselben stehen die Staub- blätter. Die Narben der beiden Griffel sind einander so genähert, dass sie zu einer zusammengeschmolzen sind. Sie sind gleichzeitig mit den Antheren entwickelt und stehen mit ihnen meist gleich hoch, doch überragen sie die- selben auch hin und wieder ein wenig. Alsdann ist bei eintretendem Insekten- besuche Fremdbestäubung begünstigt.” Da die Staubblätter den Griffel dicht umgeben und die Antheren nach innen aufspringen, gelangt der klebrige Pollen infolge der abwärts geneigten Lage der Blüten leicht von selbst auf die Narbe. Als Blütenbesucher sah ich an Sträuchern in Kieler Gärten ausschliesslich saugende oder pollenfressende Fliegen, nämlich: a) Syrphiden: 1. Eristalis tenax L.; 2. Syrphus ribesii L.; 3. Melanostoma mellina L. b) Musciden: 4. Scatophaga sterco- raria L.; 5. Lucilia caesar L.; 6. Sarcophaga carnaria L. 35. Familie Rhamnaceae R. Br. Unansehnliche, protandrische Blumen mit freiliegendem Honig. Häufig Diöcie, zuweilen Dimorphismus. 256 .. .. Rhamnaceae. | 141. Rhamnus L. Unansehnliche, oft diöcische Blumen mit freiliegendem Honig, welcher vom Kelche abgesondert wird. Zuweilen dimorphe Blüten (z. B. Rhamnus lanceo- latus nach Darwin). 615. Rh. eathartica L. [Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 248 — 249; Schulz, Beitr. IH. S. 185; Kirehner, Flora S. 363; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdragen.] — Die grünlichen, diöeischen, wohl- riechenden Blumen enthalten, nach Kirchner, die Rudimente des anderen Geschlechts. Die männlichen Blüten sind grösser als die weiblichen; ihr Stempel ist entweder ganz verkümmert und narbenlos oder er ist etwas mehr entwickelt. Die weiblichen Blüten besitzen verkümmerte Staubblätter; der Griffel kommt in . zwei verschiedenen Längen vor. Nach Warnstorf sind Sträucher mit scheinzwitterigen Pollenblüten bei Ruppin selten, und zwar sind sie stets viel reichblütiger als die weiblichen Pflanzen; Kronblätter nur die Filamente der vier steif aufrechten Staubblätter deckend; Antheren intrors. Pollen weiss, rundlich, elliptisch bis eiförmig, durch- ‚schnittlich 31 « lang und 25 u breit. Als Besucher sah ich bei Kiel nur eine Schwebfliege (Eristalis nemorum L.), sgd.; Hoffer beobachtete in Steiermark Bombus hypnorum L. 9. 616. Rh. pumila L. [H. Müller, Alpenblumen 8. 169—171.] — Die, nach Kerner, honigduftenden, kleinen Blüten sind, nach Müller, meist .Fig. 77. RBhamnus pumila L. (Nach Herm. Müller.) A. Eine vierzählige Blüte mit noch 2 Kronblättern; zwei Antheren sind geöffnet, zwei noch geschlossen. B. Eine vierzählige Blüte ganz ohne Kronblätter; alle Antheren sind geöffnet. ©. Eine fünfzählige Blüte mit fünf Kronblättern; alle Antheren sind entleert. D. Dieselbe im Längsdurchschnitt. zweigeschlechtig, während sie, nach Koch (Synopsis), zweihäusig-vielehig sind. Fremdbestäubung ist in den Zwitterblüten durch die entgegengesetzte Stellung der Staubblätter und Narben zum Nektar begünstigt. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Hymenopteren (Chrysiden, Formiciden), Käfer und Fliegen (Musciden, Empiden, Syrphiden). 617. R. saxatalis L. Nach Kerner ist die Pflanze diöcisch mit schein- zwittrigen Pollenblüten und scheinzwittrigen weiblichen Blüten. innen zusammenneigenden Staub- blätter, deren Antheren nach innen Rhamnaceae. 257 618. Rh. Frangula L. (Frangula Alnus Miller). [H. M., Befr. 8. 152, 153; Weit. Beob. II. S. 212; Kirchner, Flora $. 363, 364; _ Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Schulz, Beitr. I. 8.31; II.S. 61; Knuth, a Bijdragen.] — Die unscheinbaren, grünlich-weissen, zwittrigen Blüten sind, nach den Untersuchungen von-Herm. Müller und A. Schulz, minder (in Thü- ringen) oder mehr (Westfalen, Süd- tirol) protandrisch. Der napfförmige Kelch stellt zugleich ein halbkugliges Nektarium dar. Zwischen den fünf dreieckigen, weisslichen Kelchzipfeln sitzen die fünf kleinen, weissen, - zweispaltigen Kronblätter und, von diesen fast überdeckt, die fünf nach aufspringen. Im Kelchgrunde be- findet sich der Fruchtknoten mit einem kurzen Griffel, dessen zwei- lappige Narbe tiefer als die Antheren steht. Wenn letztere sich öffnen, ist die Narbe noch wenig entwickelt. _ Besuchende Insekten bewirken, in- Ss dem sie beim Honigsaugen gewöhn- Fig. 78. Rhamnus FrangulaL. ” ” . .. * ” N *h H . M ü 11 h) lich mit der einen Körperseite die ee 1. Jüngere Blüte von oben gesehen. 2. Dieselbe Antheren, mit der anderen die Narbe nach Fortnahme der vorderen Kelchhälfte von berühren, meist Fremdbestäubung. der Seite gesehen. 3. Ältere Blüte von oben ge- sehen. 3 Kelchblätter. p Kronblätter. a An- Da die Blüten jedoch wenig augen- theren. st Narbe. ov Fruchtknoten. n Nektarium. fällig sind, so ist der Insektenbesuch nur gering, und es erfolgt daher als Notbehelf häufig nachträglich spontane Selbstbestäubung, indem die verblühenden Staubblätter Pollen auf die ent- wickelten Narben fallen lassen. Von dieser Müller’schen Darstellung weichen die Angaben von A. Schulz in manchen Punkten ab. Dieser fand, dass an den Pflanzen von Halle und Nord-Thüringen die Kronblätter niemals so tief gespalten sind, wie sie Müller abbildet. (S. Fıg. 78.) Die Antheren werden, nach Schulz, längere Zeit von den weissen, in der Mitte zusammengefalteten Kronblättern eingehüllt; erst später richten sich die Kronblätter auf, so dass die Antheren dann frei werden. Ähnlich schildert Warnstorf die Einrichtung der Blüten bei Ruppin: Sie sind homogam; beim Aufblühen sind die Narbenpapillen bereits entwickelt und wohl belegungsfähig. Die Staubblätter sind anfänglich von den kleinen, kapuzenartig zusammengefalteten weissen Kronblättern ganz überdeckt, später neigen sie sich nach der Mitte der Narbe zu. Da die Antheren sich nach innen öffnen, so dürfte bei ausbleibendem Insektenbesuche Autogamie gesichert sein. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie II, 1. 17 258 | Rhamnaceae. Pollen klein und unregelmässig, weiss, glatt, rundlich-tetra&drisch bis fast brot- förmig, etwa 30 u lang und 19 u breit. | Nach Schulz scheinen zwei Blütenformen, eine kurz- und eine lang- griffelige, aufzutreten. Bei der einen ragt, wie sie Müller abbildet, der Griffel nieht bis zur Höhe der Antheren, bei der anderen reicht er mindestens bis an ihren Grund, gewöhnlich sogar bis zu ihrer Mitte und noch höher. Diese beiden Formen sind lokal getrennt. Als Besucher sah Schulz bei Bozen zahlreiche Bienen (darunter Apis), Wespen, Schlupfwespen, Fliegen, Käfer, insgesamt gegen 300 Besucher in 14 Tagen; auch in Mitteldeutschland beobachtete derselbe dergleichen Insektenbesuch. F. F. Kohl bemerkte in Tirol die Faltenwespe: Polistes gallica L. Herm. Müller beobachtete in Westfalen: A. Diptera: 1. Culex pipiens L. 5, sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 3. Bombus agrorum F, © 8, 'sgd.; 4. Macropis labiata F. 5, sgd. b) Vespidae: 5. Eumenes pomiformis F., sgd.; 6. Vespa silvestris Scop. 9, sgd.; Schiner in Österreich die Muscide Lophosia fasciata Mg.; Alfken bei Bremen: A. Coleoptera: Elateridae: 1. Corymbites sjaelandicus Müller; 2. Elater balteatus L.; 3. E. pomonae Steph.; 4. Sericus brunneus L. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 3, sgd. und psd.; 6. Bombus jonellus K. 9, sgd.; 7. B. proteus Gerst. 9; 8. B. terrester L. © 8; Mac Leod in Flandern Apis, 1 Hummel, 1 Empis, 1 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S. 248). Auch H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden die Honigbiene. - 619. Rh. alaternus L. | Schmiedeknecht giebt für Florenz nach Piceioli Anthrena schmiedeknechti Magr. als Besucher an, 142. Paliurus Tourn. 620. P. aculeatus Lam. (P. australis Gaertn.) ist, nach Delpino (Altri app. S. 51, 52), ausgeprägt protandrisch. Die Staubblätter sind anfangs aufrecht oder schwach einwärts gebogen und bieten den Pollen dar. Später biegen sie sich zurück, während sich die Narben entwickeln. Als Besucher beobachtete Schiner in Österreich die Schwebfliege Spilomyia speciosa Rossi. Schletterer beobachtete bei Pola Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium diadema Lir.; 2. A. variegatum F.; 3. Anthrena austriaca Pz.; 4. A. colletiformis Mor.; 5. A. flavipes Pz.;.6. A. nana K.; 7. Ceratina cucurbitina Rossi; 8. Colletes lacunatus Dours.; 9. Epeolus scalaris Ill.; 10. Eriades campanularum K.; 11. Halietus calceatus Scop.; 12. H. interruptus Pz.; 13. H. leucozonius K. @; 14. H. tetrazonius Klg;; 15. Nomia diversipes Ltr.; 16. Osmia cephalotes Mor.; 17. Prosopis celypearis Schck.; 18. P. hyalinata Sm. var. subquadrata Först.; 19. P. pictipes Nyl.; 20. P. variegatus F.; 21. Sphecodes gibbus L.; 22. S. subquadratus Sm. b) Braconidae: 23. Bracon castrator F.; 24. B. nominator F.; 25. B. terrefactor Vill. 2; 26. B. urinator F.; 27. B. xan- thogaster Krehb. 1 9, 1 5%; 28. Isomecus schlettereri Krchb.; 29. Microgaster subcompletus Nees; 30. M. tibialis Nees. c) Chaleididae: 31. Brachymeria minuta L; 32. Leucaspis dorsigera F., slt.; 33. L. intermedia Ill., slt. d) Chrysidae: 34. Chrysis igniventris Ab.; 35. C. chevrieri Mocs.; 36. C. inaequalis Dhlb.; 37. C. indigotea Duf. et Per.; 38. C. jucunda Mocs.; 39. C. pustulosa Ab.; 40. C. refulgens Spin. ; 41. C. splendidula Rossi; 42. C. suceincta L.; 43. Ellampus spina Lep.; 44. Holopyga amoenula Dhlb.; 45. H. chrysonota Först.; 46. H. curvata Först.; 47. H. gloriosa F. e) Evanidae: 48. Gasteruption affectator L.; 49. G. granulithorax Tourn.; 50. G. kriechbaumeri Schlett.; Rhamnaceae. — Anacardiacene. 259 51. G. opacum Tourn.; 52. G. pedemontanum Tourn.; 53. G. rubricans Guer.; 54. G. ter- restre Tourn.; 55. G. tibiale Tourn.; 56. G. tournieri Schlett. f) JIchneumonidae: 57. Amblyteles armatorius Först.; 58. Casinaria tenuiventris Gr.; 59. Crypturus argiolus Rossi; 60. Cryptus bucculentus Tschek.; 61. C. viduatorius F.; 62, Exephanes hilaris Wesm.; 63. Exetastes guttatorius Gr. var. procera Krehb.; 64. Glypta ceratites Gr.; 65. Hoplismenus armaterius Pz.; 66. Ichneumon balteatus Wesm.; 67. I. consimilis Wesm.; 68. I. monostagon Gr.; 69. I. pisorius (L.) Gr.; 70.1. sareitorius L.; 71. Limneria chrysostieta Gr.; 72. Linoceras macrobatus Gr. var. geniculata Krehb.; 73. Lissonota folii Ths.; 74. L. verberans Gr. var. procera Krehb.; 75. Mesostenus grammieus Gr.; 76. M. grammieus Gr. v. nigroscutellata Krehb.; 77. Metopius dentatus F.; 78. M. mieratorius F.; 79. Onorga mutabilis Hgr.; 80. Ophion (Eremotylus) undulatus Gr.; 81. Phygadeuon (Campoplex) nitens Gr.; 82. Pimpla illecebrator Gr. ; 83. P. instigator Gr. ; 84. P, turionellae L.; 85. P. vesicaria Ratzeb.; 86. Pristomerus vulnerator Gr.; 87. Sagaritis annulata Gr.; 88. S. anmnulata Gr. v. fuscicarpus Krchb.; 89. Spiloeryptus celaviventris Kriechb.; 90. Trachynotus foliator F., massenhaft; 91. Trichomma enecator F.; 92. Trychosis plebejus Tschek var. nigritarsis Krehb.‘ g) Fompilidae: 93. Agenia variegata L.; 94. Ceropales variegata F.; 95. Pompilus aterrimus Rossi; 96. P. cellularis Dhlb.; 97. P. eingulatus Rossi; 98 P. latebricola Kohl.; 99. P. nigerrimus Scop.; 100. P. quadri- punctatus F.; 101. P. ursus F.; 102. P, vagans Klug.; 103.P. viaticus L.; 104. Pseuda- genia albifrons Dalm.; 105. P. carbonaria Scop.; 106. Salius affinis v. d. L.; 107. 8. elegans Spin.; 108. S. fuscus F. h) Seolüdae: 109. Myzine tripunctata Rossi; 110. Tiphia femorata F., sit.; 111. T. morio F. i) Sphegidae: 112. Astatus boops Schrk.; 113. A. minor Kohl.; 114. Cerceris arenaria L.; 115. C. bupresticida Duf.; 116. C. conigera Dhlb.; 117. ©. emarginata Pz.; 118. C. quadrieinceta Vill.; 119. C. quadrimaculata Duf.; 120. C. quinquefaseiata Rossi; 121. C. specularis Costa; 122. Crabro clypeatus Schreb.; 123. C. meridionalis Costa; 124. C. vagus L., hfg.; 125. Gorytes eonsanguineus Handl.; 126. G. pleuripunctatus Costa; 127. G. procrustes Handl.; 128. G. quinqueecinctus F.; 129. Larra anathema Rossi, 15; 130. Nysson scalaris Ill.; 131. Pemphredon shuckardi A. Mor. 1 9; 132. P. unicolor F.; 133. Psen pallidipes Pz. 1; 134. Sceliphron destilla- torium Ill., s. hfg.; 135. S. omissum Kohl, zieml. slt.; 136. S. spirifex L., einige j'; 137. Tachysphex nitidus Spin.; 138. T. rufipes Aich. k) Tenthredinidae: 139. Allantus viduus Rossi; 140. Arge cyaneocrocea Först.; 141. Athalia rosae L. var. cordata Lep.; 142. Cephus (Philoecus) pareyssei Spin.; 143. Emphytus balteatus Klg.; 144. Macrophya diversipes Schrek.; 145. M. neglecta Klg.; 146. M. rustica L.: 147. Tenthredopsis austriaca Knw.; 148. T. dorsalis Lep.; 149. T. raddatzi Knw. var. vittata Knw.; 150. T. thomsoni Knw. v. femoralis Cam.; 151. T. thomsoni Knw. v. nigripes Knw. 1) Vespidae: 152. Eumenes mediterraneus Krehb.; 153. E. pomiformis F.; 154. Odynerus alpestris Sauss.; 155. O. bidentatus Lep.; 156. O. dantiei Sauss.; 157. O. floricola Sauss.; 158. O. levipes Shuck ; 159. O. modestus Sauss.; 160. O. parietum L.; 161. Polistes gallica L. 36. Familie Anacardiaceae Lindley. (Terebinthaceae DC.) 143. Rhus Tourn. Zwei- oder eingeschlechtige, grünliche Blüten mit freiliegendem Honig, welcher vom Blütengrunde abgesondert wird. Die Zwitterblüten homogam oder oft protandrisch (Darwin). 621. R. Cotinus L. [H. M., Befr. S. 157, 158; Schulz, Beitr. IL S. 62—64.] — Nach Müller, der seine Beobachtung an kultivierten Pflanzen machte, treten auf ein und demselben Exemplare zahlreiche Zwischenstufen zwischen rein männlichen, zweigeschlechtigen und rein weiblichen‘ Blüten auf. a: 260 Er Anacardiaceae. Die rein männlichen Blüten sind die grössten, am weitesten geöffneten, mithin augenfälligsten; die weiblichen sind die kleinsten, am wenigsten geöffneten und daher unscheinbarsten. Es werden daher die Blüten in der für die Befruchtung brauchbarsten Reihenfolge besucht werden. Auch Schulz, welcher in Süd- Tirol die wild wachsende Pflanze untersuchte, beobachtete drei durch die Aus- bildung der Staub- und Fruchtblätter verschiedene Formen. Die Pflanzen waren aber, wie auch kultivierte Formen bei Halle, diöcischh Nach Schulz bilden die weiblichen Blüten zwei Formenreihen, von denen die eine (Blütendurchmesser Fig. 79. Rhus Cotinus L. (Nach Herm. Müller.) 1. Rein männliche Blüte. 2. Zweigeschlechtige Blüte. 3. Rein weibliche Blüte. s Kelch- blätter. p Kronblätter. a Staubblätter. st Narbe. n Nektarium. 31/«—4 mm) Antheren besitzt, die der Gestalt nach mit denen der männlichen Blüten übereinstimmen, aber deren Pollenkörner abnorm gebaut sind, während die Staubblätter der zweiten (Blütendurchmesser 3—3!/g mm) völlig verkümmert sind. Der Durchmesser der männlichen Blüten beträgt 5—6 mm. Die Ver- teilung der Blüten ist, nach Schulz, diöcisch oder seltener monöeisch. Alle Blüten sondern auf einer gelben oder orangefarbenen Scheibe im Blütengrunde Nektar ab, der offen daliegt, so dass er auch von Insekten mit ganz kurzem Rüssel ausgebeutet werden kann. Die Blütenbesucher bewirken, nach Müller, in den Zwitterblüten wegen des ziemlich grossen Zwischenraumes zwischen den Antheren und Narben vorwiegend Fremdbestäubung. H. Müller beobachtete in Westfalen namentlich Fliegen und kurzrüsselige Hymenopteren, dagegen nur sehr wenige Käfer, welche die trübgelbe Blütenfarbe nicht besonders zu lieben scheinen. Schulz dagegen sah in Tirol zahlreiche Käfer, sowie Fliegen, Wespen, Schlupfwespen und andere kurzrüsselige Hymenop- teren, und zwar in so grosser Menge, dass derselbe in kaum einer halben Stunde 350 Individuen, welche etwa 50 Arten angehörten, an einem einzigen, nicht grossen Strauche fing. Die Besucherliste Herm. Müllers ist folgende: A. Coleoptera: Dermestidae: 1. Anthrenus pimpinellae F., hld. B. Diptera: a) Museidae: 2. Calliphora erythrocephala Mg.; 3. Lucilia cornieina F., sgd.; 4. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 5. Helophilus floreus L., sehr häufig, sgd. und pfd.; 6. H. pen- dulus L., w. v.; 7. Syritta pipiens L., w.v. ©. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena albicans Müll. 9, psd.; 9. Apis mellifica L. 8, sgd.; 10, Halictus sexnotatus K. 9, sgd.; 11. H. sexstrigatus Schenck 9, sgd. b) Sphegidae: 12. Gorytes campestris L., hld.; 13. Oxybelus uniglumis L., hid. c) Tenthredinidae: 14. Allantus marginellus F., hild. d) Vespidae: 15. Eumenes pomiformis F., hid.; 16. Odynerus sinuatus F., hld.; 17. 0. spinipes L., hld. Caesalpiniaceae. — Papilionaceae. 261 622. Rh. typhina L. [H. M., Befr. S. 158.] — Die zweihäusigen Blüten sind ziemlich auffällig und sondern den Honig allgemein zugänglich ab. Als Pollenüberträger sah H. Müller einzelne honigsaugende Bienen (Apis, Pro- sopis communis Nyl. 23, sgd.) und einen Netzflügler (Panorpa eommunis L., sgd). 37. Familie Caesalpiniaceae R. Br. Blüten hälftig-symmetrisch (zygomorph), nicht oder kaum schmetterlings- förmig. Kronblätter fünf, zuweilen alle oder einige fehlend; Staubblätter zehn, öfters auch weniger oder mehr (2—15), frei oder in verschiedener Art verwachsen, zuweilen einige steril. 144. Gleditschia L. Unscheinbare, grüne Blüten, welche im Kelchbecher reichlich Honig ab- sondern. Die Zwitterblüten protogyn. 623. 6. triacanthos L. Die duftenden, honigreichen Blüten sind, nach Kirchners Darstellung (Neue Beob. S. 48, 49), monöeisch-polygam, vielleicht auch diöeisch. Die vier grünen Kelch- und Kronblätter sind unten zu einem Becher verschmolzen, der an seiner Innenseite reichlich Nektar absondert. Als 'Sehutz desselben dienen Haare, welehe am Grunde der Staubblätter sitzen. Die Zwitterblüten sind protogynisch. Der behaarte, langgezogene Fruchtknoten trägt an seiner Spitze ein grosses Narbenpolster, welches bereits aus der Blüte um einige mm hervorragt, wenn die zusammenschliessenden Kelch- und Kronblätter die Staubblätter noch üumschliessen. Die männlichen Blüten enthalten meist 5—7 herausragende Staubblätter; vom Stempel ist nichts zu erkennen. Die weiblichen Blüten besitzen noch Staubblätter mit verkümmerten Antheren. Als Besucher sah Kirchner zahlreiche Insekten, besonders Bienen. 624. Cereis Siliquastrum L. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von sgd. Honigbienen besucht. 625. Parkinsonia aculeata L. ist, nach Lanza (Contrib. 1894), im botanischen Garten zu Palermo dichogam. Die Fahne der bereits befruchteten Blüte wechselt die Farbe. — Als Befruchter sah Lanza dort Xylocopa eyanescens. 626. Cassia marylandiea L. öffnet (Nature XXXV) die Antheren nicht selbst, da sie von einer dünnen Haut verschlossen bleiben, sondern das Öffnen geschieht durch Hummeln. 38. Familie Papilionaceae L. Sprengel, S. 358, 359; H. M., Befr. S. 259—262; Delpino, Sugli app. S. 24—28; Ult. oss. S. 39—66; Kirchner, Flora S. 467, 468; Loew, in Engler und Prantl, Die Natürl. Pflanzenfamilien III. 3. S. 88 ff.; Knuth, Flora von Schleswig-Holstein S. 231; Nordfr. Ins. S. 53—55; Grund- riss 8. 4042. 262 Papilionaceae. Die Aufgabe der einzelnen Teile der Schmetterlingsblüte hat schon Ch. K. Sprengel auseinandergesetzt. Die verschiedenartigen besonderen Ein- richtungen blieben ihm aber noch verborgen; ihre Enträtselung verdanken wir F. Delpino und Herm. Müller. In den folgenden Beschreibungen schliesse ich mich möglichst an die trefflichen Darstellungen dieses letzteren Forschers an. Unsere sämtlichen Schmetterlingsblütler sind homogame, selten schwach prot- andrische Bienenblumen!) (im weiteren Sinne). Die eigentümlich gestalteten, meist lebhaft gefärbten, oft zu sehr augen- fälligen, traubigen oder kopfigen Ständen vereinten Blumen bilden einen vor- züglichen Schauapparat, der in seiner Anlockungsfähigkeit noch häufig durch einen mehr oder minder starken Duft unterstützt wird. Der verwachsenblättrige Kelch hält die Kronblätter in der mehr oder weniger wagerechten, für den In- sektenbesuch geeigneten Weise zusammen. Die Fahne der Blumenkrone dient in der Knospe als Schutzdecke für die inneren Blütenteile; in der aufgeblühten Blume steht sie aufrecht und dient so als Aushängeschild; sie ist vielfach mit einer als Saftmal dienenden Strichzeichnung versehen. Auch dient sie den Bienen als Stütze, gegen welche sie beim Honigsaugen den Kopf stemmen. Die Flügel haben eine dreifache Aufgabe: 1. sie sollen den besuchenden Bienen als Halteplatz dienen; 2. sie sollen als Hebelarme zum Abwärtsbiegen des Schiffehens dienen, um bei Insektenbesuch Narben und Pollen aus dem- selben hervortreten zu lassen und mit der Unterseite der besuchenden Biene in Berührung zu bringen; 3. sie sollen das Schiffchen in seiner Lage zu den Staub- und Fruchtblättern halten und nach dem Aufhören der durch Insekten- besuch hervorgebrachten Lageveränderung wieder in dieselbe zurückführen. Das Schiffchen bildet ein Schutzorgan der Staub- und Fruchtblätter gegen Regen und unberufene Blumengäste (Schmetterlinge und Fliegen). Sind alle zehn Staubfäden verwachsen, so bieten die Blumen nur Pollen, ist das obere frei, so entsteht zu beiden Seiten desselben je eine Rinne, welche zu dem am Grunde der Innenseite der Staubblätter abgesonderten Honig führen. Der geschlossene oder oben aufgeschlitzte Staubfadeneylinder umschliesst das Fruchtblatt, dessen Griffel an der Spitze meist aufwärts gebogen ist und die Staubbeutel etwas überragt, so dass die an der Spitze befindliche Narbe bei Insektenbesuch zuerst aus dem Schiffehen hervortritt, mit der Unterseite der Biene zuerst in Berührung kommt und, falls diese schon von einer anderen Blüte derselben Art herkam, mit fremdem Pollen belegt wird. Bei einigen Arten ist die Narbe von dem Blütenstaube der eigenen Blüte völlig eingehüllt, wird aber von demselben meist nicht befruchtet, sondern erst durch Zerreiben der Narbenpapillen (durch be- suchende Insekten) empfängnisfähig. Es lassen sich, nach Delpino, vier, durch Übergänge mit einander ver- bundene Blüteneinrichtungen bei unseren Papilionaceen unterscheiden: 1. Einfache Klappvorrichtung. Staubblätter und Fruchtblatt treten so lange aus dem Schiffehen hervor, wie der Druck der besuchenden 1) In den Besucherlisten‘ der Papilionaceenblumen sind deshalb die Hymenopteren zuweilen vorangestellt. Papilionaceae, 263 "Biene währt, und kehren alsdann in ihre frühere Lage zurück. Solche Blüten gestatten mehrfachen erfolgreichen Besuch. a) Der Honig ist offen abgesondert: Melilotus, Trifolium, Galega, Onobrychis, Astragalus, Oxytropis, Phaca, ÖOrnithopus, -Hedysarüm. b) Der Saft ist im Zellgewebe eingeschlossen, muss daher erbohrt werden: Cytisus (einzelne Arten dieser Gattung zeigen Übergänge nach 3a). 2. Explosions-Vorrichtung: Staub- und Fruchtblätter schnellen aus dem Schiffehen hervor. Solche Blüten gestatten nur einen einmaligen erfolg- reichen Besuch. a) Honighaltige Blüten: Medicago. b) Honiglose Blüten. «@) Die Biene berührt Pollen und Narbe mit ihrer Unterseite: Genista, Ulex. ß) Der Biene wird Pollen und Narbe auf den Rücken geschnellt: Sarothamnus. 3. Pumpeneinrichtung: Die verdickten Staubfadenenden pressen den Pollen in einzelnen Portionen aus der Spitze des Schiffchens hervor. Zur Be- fruchtung ist mehrmaliger Insektenbesuch notwendig. a) Honighaltige Blüten: Lotus, Anthyllis, Tetragonolobus, Tinno- erepis. ’ b) Honiglose Blüten: Ononis, Lupinus, Coronilla. 4. Bürsteneinrichtung: Eine Griffelbürste fegt den Blütenstaub aus der Spitze des Schiffchens hervor. Auch hier ist zur Befruchtung meist wieder- holter Insektenbesuch notwendig. | a) Griffelspitze gerade: Lathyrus, Pisum, Vicia, Lens, Robinia. b) Griffelspitze schneckenförmig gedreht: Phaseolus. Die mit Bürstenvorrichtung versehenen Papilionaceenblüten zerfallen nach der Darstellung von Taubert (in Engler und Prantl, Natürliche Pflanzen- familien III, 3, S. 92), in zwei Unterabteilungen, je nachdem der Fegeapparat genau in der Richtung der Blütenmediane wirkt oder nicht. Im ersteren Falle wird der Pollen auf der Körperunterseite des Besuchers abgesetzt (— „pollinazione sternotriba“ bei Delpino —), z.B. bei Vicia Cracca, V.sepium, V.Faba, auch bei Pisum sativum, das eine Vereinigung von Pumpen- und Bürsten- vorrichtung besitzt. Im zweiten Falle tritt die Bürste in seitlich schräger, nicht mit der Blütenmediane zusammenfallender Richtung aus dem Schiffchen hervor, wobei der Pollen nur an der rechten oder linken Körperseite des Besuchers ab- gesetzt werden kann (— „pollinazione pleurotriba“ bei Delpino). Eine Andeutung einer solchen excentrisch wirkenden Konstruktion findet sich zunächst bei einigen Lathyrus-Arten (L. silvestris, L. grandiflorus), während andere Arten derselben Gattung (z. B. L. pratensis) den median wirkenden Bestäubungs- apparat besitzen. Ausgeprägter tritt die Asymmetrie des letzteren bei Phaseolus- Arten (Ph. vulgaris, Ph. multiflorus) auf, bei denen sie durch die schnecken- 264 Papilionaceae. förmige Einrollung der Griffelspitze bedingt ist. Am stärksten ist die Einrollung der letzteren bei Ph. Caracalla, wo sie 4—5 Umläufe macht. Einen Übergang zu anderen, besonders bei nicht europäischen Arten ver- tretenen Formen des Bestäubungsapparates macht Apios tuberosa, bei welcher, nach Loew (Flora 1891), die sichelförmige Schiffchenspitze in einer kapuzenartigen Einsackung der Fahne derart festgehalten wird, dass dadurch der gewöhnliche Be- wegungsmechanismus der Schmetterlingsblüte unmöglich gemacht und eine ander- weitige Sicherung der Fremdbestäubung eingetreten ist. (S. Fig. 80.) — Eine weitere Umänderung der Blütenkonstruktion zeigen die Arten von Erythrina. Bei E.crista galli dreht sich, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1870), die Blüte so, dass der Bestäubungsapparat gerade umgekehrt wird und ausserdem Flügel und Schiffchen eine starke Reduktion erfahren. Letzteres bildet eine starre, unbewegliche Scheide, welche oben (den weit hervortretenden Geschlechtsapparat umfasst und unten sich zu einer, zur Nektaraufnahme bestimmten Höhlung erweitert. Delpino ver- mutete Trochilus- und Neetarinia-Arten als Bestäuber. Diese Vermutung ist durch direkte Beobachtung von Nectarinia-Arten an E. caffra Thunb. durch Scott-Elliot bestätigt. Nach letzterem sind auch E. indica Lam. und Sutherlandia frutescens R. Br. ornitho- 2 phil. Gänzliche Unterdrückung Fig. 80. Apios tuberosa Mnch. (Nach Taubert der Flügel und des Schiffchens BERERRRTONR findet sch bei Amorpha 4A. Blüte von der Seite, nach Entfernung des halben f ; Ich ) Kelches, der halben Fahne und des rechten Flügels. (3:1.) ruticosa, welche, nach B. Geschlechtsapparat nach Entfernung der Krone; Herm. Müller (Weit. Beoh. Staubblätter rechts, Griffel links hervortretend. (4:1.) S. 244, 245), sich auch durch r , "19% Protogynie von den sonst meist homogamen oder protandrischen Papilionaceen unterscheidet. (Taubert a.a. ©.) — Manche Gattungen enthalten, nach Kuhn (Bot..Ztg. 1867), Arten mit kleistogamen Blüten, so Arachis L, Chapmannia Torr. et Gray, Hetero- carpaea Phil, Lesperdeza Rich. Stylosanthes Swartz. Folgende Papilionaceen sind bisher als .selbststeril erkannt: Trifolium pratense, repens, incarnatum, Phaseolus multiflorus, Lathyrus grandiflorus, Viecia Faba, Erythrina sp., Sarothamnus scoparius, Melilotus officinalis, Lotus corni- culatus, Cytisus Laburnum (Darwin), Astragalus alpinus (Axell), Wistaria sinensis (Gentry). 145. Sarothamnus Wimmer. Gelbe, homogame, honiglose Immenblumen mit hervorschnellenden Staub- und Fruchtblättern und sich aufrollendem Griffel. Nur einmaliger erfolgreicher Besuch. Papilionaceae., 265 627. S. scoparius Wimmer. (Spartium scoparium L.). [Darwin, Proe. of Linn. Soc. 1867, S. 358; H. M.,.Befr. 8. 240—243; Weit. Beob. I. S. 257; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 329—332; Knuth, XNordfries. Ins. S. 55, 56, 152; Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung, welche nur Hummeln und die Honigbiene auszulösen verstehen, während kleinere und weniger geschickte Apiden, sowie einige Syrphiden und Käfer nur pollensammelnd oder pollen- fressend auf den bereits explodierten Blüten angetroffen werden, wird von Herm. Müller in etwa folgender Weise geschildert: Die Anlockung dieser Insekten geschieht durch die grossen, gelben Blumen, welche, trotzdem sie honiglos sind, auf den Fahnen nach dem Blütengrunde zusammenlaufende Linien besitzen, wodurch den Insekten die Anwesenheit von ART \ +£ 4 Fig. 81. Sarothamnus scoparius Wimm. (Nach Herm. Müller.) 1 Unexplodierte Blüte, von der Seite gesehen. 2 Dieselbe mit etwas höher aufgerichteter Fahne, von rechts vorn gesehen, um das Saftmal zu zeigen. 3 Dieselbe nach Entfernung der Fahne, von oben gesehen. 4 Dieselbe, nachdem auch die Flügel entfernt worden sind. 4 Der linke Flügel von der Innenseite, die Falte f zeigend, welche sich auf die Aussackung f‘ * des Schiffehens legt. 4° Die Aussackung des Schiffehens, gerade von vorn gesehen. 5 Lage der Staubblätter und des Fruchtblattes in der unexplodierten Blüte. 6 Blüte nach Explosion der kurzen Staubblätter und Entfernung der Fahne und Flügel, von der Seite gesehen. 7 Lage der Blütenteile nach geschehener Explosion. 8 Die Staubfadenröhre, unmittelbar rechts von dem oben in der Mitte liegenden Staubfaden (7) der Länge nach aufgeschnitten und aus- gebreitet. 9 Griffelende mit der Narbe n, von der Innenseite gesehen. pl die den Blüten- staub wegschleudernde Platte. Honig vorgespiegelt wird. Setzt sich eine Honigbiene auf eine bis dahin noch nicht besucht gewesene Blüte, so umfasst sie mit den Mittel- und Hinterbeinen die Flügel, während sie die Vorderbeine und den Kopf unter die Mitte der Fahne drängt. Dadurch werden die Flügel der Blüten stark nach unten ge- drückt, gleichzeitig auch das mit ihnen im unteren Drittel durch eine Falte verbundene Schiffehen abwärts bewegt. Infolgedessen gehen die oberen Ränder 266 | Papilionaceae. des letzteren, vom Grunde bis zur Spitze fortschreitend, auseinander, und sobald dieses Aufspalten bis zur Mitte fortgeschritten ist, schnellen die fünf kürzeren Staubblätter, welche schon in der Knospe sich nach oben geöffnet haben, aus der Blüte hervor und schleudern einen Teil ihres Blütenstaubes der Biene an den Bauch, ohne dass sie sich dadurch in ihrer Arbeit stören liesse. Der Spalt rückt nun schnell in der Richtung nach der Spitze des Schiffchens weiter vor, bis er an den Punkt kommt, wo die Spitze des Griffels gegen die Naht drückt, und jetzt erfolgt eine zweite, weit heftigere Explosion. Bis dahin lag nämlich der lange Griffel wie eine gespannte Feder in der Weise im Schiffchen, dass er den äussersten, unteren und vorderen Winkel seines Hohlraumes ausfüllte und seine Spitze gegen den hervorragendsten Punkt des Schiffchens drückte Kaum ist also die Spaltung des Schiffehens bis zu diesem Punkte vorgerückt, so schnellt der Griffel hervor und schlägt mit seiner papillösen Spitze die Biene auf den Rücken; unmittelbar hinterher wird der grösste Teil des Pollens, welchen der plattenförmige Teil des Griffels mitgerissen hat, der Biene auf den Rücken ge- schleudert, und gleichzeitig schnellen die fünf langen, längst aufgesprungenen Staubblätter, sich einwärts krümmend, aus dem Schiffehen hervor. Die Biene befreit sich nunmehr von dem sie meist umschlingenden Griffel und sammelt den noch an den Antheren haftenden Pollen. Dieser ist so reichlich vorhanden, dass die Biene trotz des Mangels an Honig und trotz des sie peitschenden Griffels mit dem Besuche anderer Blüten fortfährt. | Während die Honigbiene erhebliche Anstrengungen machen muss, um die Staubblätter und den Griffel zur Explosion zu bringen, besorgen dies die be- suchenden, stärkeren und schwereren Hummeln (Erd- und Steinhummel) mit grösster Leichtigkeit. Fremdbestäubung wird dadurch herbeigeführt, dass der Griffel einen Augen- blick früher aus dem Schiffehen hervorschnellt, als die Staubblätter, also schon die Narbe der zweiten Blüte mit fremdem Pollen belegt wird. Aber auch die erstbesuchte Blüte wird sehr wahrscheinlich durch fremden und nicht durch den eigenen, sie umgebenden Pollen befruchtet, weil der Griffel sich soweit aufrollt, dass die Narbe sich wieder oben befindet, so dass spätere Insektenbesuche doch noch Fremdbestäubung herbeiführen können. Bienen oder Hummeln gehen fast niemals an explodierte Blüten; solche Blumen werden fast nur von kleineren ' Bienen, von Schwebfliegen oder Blumenkäfern besucht. Bei ausbleibendem Hummel- oder Bienenbesuche explodieren die Blüten nicht und bleiben, nach Darwin, unfruchtbar. Von den Besuchern sind nur starke, langrüsselige (eutrope) Bienen (Apis, Bombus, Eucera) imstande, den Blütenmechanismus auszulösen. Sonstige Besucher (meist hemitrope) Bienen, pollenfressende Schwebfliegen und Käfer können, wie oben gesagt, nur bereits explodierte Blüten ausbeuten. Von legitimen Besuchern beobachteten Herm. Müller (1) in Westfalen, Loew (2) in Brandenburg, Älfken (3) bei Bremen, Verhoeff (4) auf Norderney und ich (!) in Schleswig Holstein: 1. Apis mellifica L.& (1, 3, !); 2. Bombus agrorum F., sit. © (!, 3); 3. B. distinguendus Mor. ©, hfg. (8); 4. B. lapidarius L. © (1, 4, !); 5. B. hortorum L. (3, !); 6. B. muscorum F., hfg. 2 (3); 7. B. terrester L. © (1,4, !); 8. Eucera longicornis L. & (2). Papilionaceae. 267 Sämtlich psd. Auch de Vries beobachtete in den Niederlanden die Honigbiene; Mac Leod in Flandern Apis, 3 Hummeln, 3 Anthrena, 3 Schwebfliegen. In Dumfriesshire (Schottland) bemerkte Scott-Elliot (Flora S. 42) Apis, 1 Hummel und mehrere Fliegen; Saunders in England Eucera longicornis L. mit ihrem Schmarotzer Nomada sexfasciata Pz. Als illegitime Besucher beobachtete Herm. Müller Apiden (Anthrena fulvierus K. 9, Halietus zonalus Sm. 9, Osmia fusca Chr. 9), Syrphiden (Rhingia rostrata L.) und Käfer (Anthobium abdominale Gr., A. florale Gr. und Meligethes), sowie Rössler bei Wiesbaden die Falter: Trifurcula immundella Z., Fidonia famula Esp., Threnodes pollinalis Schiff. v. Frieken beobachtete in Westfalen und Ostpreussen die Cureulioniden Bruchus villosus F. und Tychius venustus F. (die Blüten verwüstend) und die Chryso- meliden Üryptocephalus vittatus F. und Gonioctena olivacea Forst., pfd. 628. Spartium junceum L. hat gleichfalls eine Explosionsvorrichtung. Als Besucher beobachtete Delpino (Ult. oss. I) besonders Xylocopa violacea L. Schletterer bemerkte bei Pola die beiden Sandbienen Anthrena flavipes Pz. und A. morio Brull. und die Mörtelbiene Megachile muraria L., letztere „einer der wenigen Naschgäste.* | 146. Genista L. Gelbe, homogame, honiglose Bienenblumen mit hervorschnellenden Staub- und Fruchtblättern, welehe von den besuchenden Bienen mit der Körperunter- seite berührt werden. Nur einmaliger erfolgreicher Besuch. Seltener einfache ‘ Klappvorrichtung. 629. &. tinetoria L. [G. Henslow, Proc. Linn. Soc. 1868; H. M., Befr. 8. 235—239; Weit. Beob. II. S. 257; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 332—333; Knuth, Nordfr. Ins. S.56, 57, 152; Weit. Beob. S. 232.] — Die gelben, zu traubigen Blütenständen vereinigten Blumen sind honig- und saftmallos.. Die 10, in zwei fünfgliederigen Kreisen stehenden Staubblätter und der zwischen ihnen hervor- ragende Griffel sind vom Schiffchen fest umschlossen. Schon in der Knospe springen die Antheren der 4 oberen Staubblätter des äusseren Kreises auf und entleeren den Pollen in das Schiffehen. Dieser Pollen bleibt, indem die 4 Staubfäden einschrumpfen, über dem Griffel liegen und wird durch die heranwachsenden fünf Staubblätter des inneren Kreises in den vordersten Teil des gleichfalls noch wachsenden Schiffehens geschohen. Kurz vor dem Entfalten der Fahne entleert sich der Pollen der bis dahin noch nicht aufgesprungenen sechs Staubblätter, so dass nunmehr das Schiffehen in seinem oberen Teile den Pollen aller 10 Staub- blätter und darunter den Griffel fest umschliesst. Letzterer stellt mit der Staub- fadenröhre eine nach oben gespannte Feder dar, während die Nägel des sie um- schliessenden Schiffehens und der mit ihnen verbundenen Flügel dagegen abwärts gespannt sind. Diese entgegengesetzten Kräfte halten sich so lange im Gleich- gewicht und die Blütenteile in wagerechter Stellung, bis der Zusammenhang der oberen Ränder des Schiffehens aufgehoben wird. Da jeder Flügel mit einer Falte in den Winkel eingreift, den die spitzwinkelig hervorragende Aussackung jeder Schiffchenhälfte mit dem oberen Rande derselben bildet, so gleiten, wenn sich eine Biene auf die Blüte setzt, indem sie sich mit den Beinen auf die Flügel stützt und den Kopf unter die Fahne zwängt, die Einsackungen der Flügel beiderseits von der aus den Staubblättern und dem Fruchtblatt gebildeten Säule 268 Papilionaceae. hinunter, und gleichzeitig spaltet sich die obere Naht des Schiffchens, vom Grunde nach der Spitze fortschreitend, auseinander. Ist die Spaltung bis zur Griffelspitze fortgeschritten, so schnellen die gespannten Blütenteile auseinander: Schiffchen und Flügel nach unten, Griffel und der auf ihm gelagerte Pollen nach oben. Dabei berührt zuerst die Narbe die Unterseite des Insekts und ‘wird, falls es bereits eine andere Blüte dieser Art besucht hatte, mit Pollen belegt; unmittelbar darauf wird der Pollen gegen den Bauch der Biene gedrückt. Fig. 82, Genista tinetoria L. (Nach Herm. Müller.) 1 Die aus der Knospe genommenen Staubblätter nebst Griffel und Narbe. 2 Lage der im Schiffehen eingeschlossenen Teile in einer noch nicht von Insekten besuchten Blüte. 3 Rechter Flügel, von innen gesehen. # Blüte nach dem Losschnellen. 5 Noch nicht losgeschnellte Blüte nach Entfernung von Kelch und Fahne, von oben gesehen. 6 Dieselbe, nachdem das Schiffehen durch Druck von oben bis gegen die Spitze hin offen gespalten ist. 7 Noch nicht losgeschnellte Blüte nach Entfernung von Fahne und Flügel, von oben gesehen. & Vordere Hälfte einer bis zum Eintritt des Losschnellens offen gespaltenen Blüte, doppelt so stark ver- grössert, von oben gesehen. a Staubblätter mit Griffel und Narbe. 5 die 4 kurzgebliebenen äusseren Staubblätter (2, #, 8, 10 in Fig. J). ce die 5 inneren Staubblätter (1, 5, 5, 7, 9). d das unter dem Griffel liegende äussere Staubblatt. e Griffelspitze. / Narbe. g Blütenstaub. ‘h seitliche Falte des Schiffehens, in welche eine Falte (h’) des zugehörigen Flügels eingreift. kl der schon vor dem Losschnellen getrennte Teil der oberen Ränder des Schiffehens. m Flügel. n Schiffehen. Ist keine Fremdbestäubung eingetreten‘, so bewirkt das zurückkriechende Insekt Selbstbestäubung. Losschnellen der gespannten Blütenteile ohne äussere Ein- griffe ist nicht beobachtet worden. Besucher sind, nach Herm. Müller, besonders pollensammelnde, manchmal auch vergeblich nach Honig suchende Bienen, welche sämtlich, auch die vergeblich nach Honig suchenden Männchen das Losschnellen und somit die Befruchtung bewirken, indem sie mit den Beinen auf die Flügel der Blüte gestützt den Kopf unter die Fahne drängen. Nutzlose Besucher sind Wespen, Conopiden, Syrphiden, Falter, schädliche Blütenteile fressende Käfer (Cryptocephalus). | Papilionaceae. 269 : ; | Ich beobachtete in Schleswig-Holstein bisher Apis und einige Hummeln (Bombus cognatus Steph., B. lapidarius L., B. terrester L.) als Besucher und Befruchter. Herm. Müllers Besucherliste ist folgende: A.Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus moraei L., Blütenteile nagend; 2. ©. sericeus L.; 3. C. vittatus F. b) Elateridae: 4. Agriotes gallicus Lac., vergebl. sgd.; 5. A: ustülatus Schall., w. v. B. Diptera: a) Conopidae: 6. Myopa testacea L., vergebl. sgd.; 7. Sicus ferrugineus L., w. v. b) Syrphidae: 8. Chrysotoxum bieinetum L., w.v. © Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena albicrus K. 5%, psd.; 10. A. fulves- cens Sm. ', psd.; 11. A. fulvierus K. 9, psd.; 12. A. xanthura K. 9, psd.; 13. Anthi- dium punetatum Latr. 5‘, vergebl. Honig suchend, psd.; 14. Apis mellifica L. 9, häufig, psd.; 15. Bombus terrester L. 9, psd.; 16. Colletes daviesanus K. 9, psd.; 17. Diphysis serratulae Pz. 5‘, psd.; 18. Halictus albipes F. 9, psd.; 19. H. rubicundus Chr. 9, ped.; 20. Megachile centuncularis L. 2, sehr zahlreich, psd.; 21. M. eircuueincta K. 9, w. v.; 22. M. versicolor Sm. 9, psd.; 23. M. willughbiella K. 9, psd.; 24. Osmia platycera Gerst., psd. b) Vespidae: 25. Odynerus trifasciatus F. 9, pfd. D. Lepidoptera: 26. Lycaena damon S. V.; 27. Melitaea athalia Rott.; 28. Pararge megaera L., vergebl. suchend. Rössler bemerkte bei Wiesbaden gleichfalls einen Falter: Grapholitha scopariana H.-S. an den Blüten. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 42) wurden 2 Hummeln als Besucher beobachtet. # 630. &. germanica L. hat, nach Kirchner (Flora S. 473, 474), eine ähnliche Blüteneinrichtung wie die vorige Art, aber es erfolgt hier kein elastisches Losschnellen, sondern die Staubblätter und der Griffel treten frei aus dem Schiffehen hervor, so dass eine einfache Klappvorrichtung entsteht. Das Schiffchen ist oben bis zur Spitze durch einen Schlitz geöffnet; hinten vor den Nägeln befindet sich jederseits eine buckelförmige Aussackung, die in eine entsprechende Einsackung des Flügels fest hineinpasst. Die Antheren liegen in der Knospe in 2 Reihen dicht hinter einander und werden von dem hakig nach innen zurückgekrümmten Griffel überragt; sie öffnen sich bereits in der Knospe. Die vordere Fläche des Griffels wird gegen die Innenwand des Schiffehens gepresst, so dass zwischen dem Griffel und den Staubblättern einerseits und dem Schiffchen andererseits eine wenn auch geringe Spannung vorhanden ist. In diesem Blüten- zustande ist noch die Fahne nach vorn auf Flügel und Schiffehen niedergeklappt, und es muss, da die Narbe bereits entwickelt ist, nach obiger Darstellung nun spontane Selbstbestäubung eintreten. Während sich die Fahne aufrichtet, streckt sich der Griffel und tritt, bogig nach ‚dem Blütengrunde gekrümmt, frei aus der Spitze des Schiffehens der wagerecht stehenden Blüte hervor. Besuchende In- sekten müssen dieselbe daher beim Anfliegen zuerst berühren, und, falls sie schon eine andere Blüte besucht haben, Fremdbestäubung bewirken. Tritt Insektenbesuch ein, so wird aus dem herabgedrückten Schiffehen fast sämtlicher Pollen auf einmal entleert. Wird dabei das Schiffehen nur schwach abwärts gedrückt, so kehrt es nach dem Aufhören des Druckes vermöge der geringen Elastizität seiner nach oben übergreifenden Fortsätze langsam wieder in seine frühere Lage zurück. Wird es aber von kräftigeren und schwereren Insekten so weit hinabgedrückt, dass jene Fortsätze ganz unterhalb des Griffels zu liegen 270 “ Papilionaceae. kommen, so ist ein Zurückkehren in die frühere Lage unmöglich. Solche Blüten sehen dann ähnlich aus wie die explodierten Blüten von G. tinctoria. Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) in RN Holstein Bombus lapi- darius L. 9. 631. G. sagittalis L. hat, nach Kirchner (Flor S. 474), wie G. ger- manica eine einfache, nicht explodierende Klappyvorrichtung. Die aus dem Griffel und den Staubblättern gebildete Säule tritt bei Insektenbesuch frei aus dem Schiffcehen hervor, um nach dem Aufhören der Belastung wieder in dasselbe zurückzukehren. Die Antheren öffnen sich bereits in der Knospe, und da der schwach aufwärts gebogene Griffel sie jetzt nur wenig überragt, so wird die Narbe mit dem Pollen der eigenen Blüte bedeckt. Nachdem die Fahne sich aufgerichtet hat, überragt der schwach aufwärts gekrümmt bleibende Griffel die Staubbeutel etwa um 1 mm, so dass die Narbe bei Insektenbesuch zuerst aus dem Schiffchen hervortritt und früher mit der Unterseite der Biene in Berührung kommt, als die Antheren, so dass schon bei der zweiten Blüte Fremdbestäubung eintreten muss. Bei stärkerer Belastung bleibt das Schiffehen wie bei G. ger- manica abwärts geklappt. Als Besucher beobachtete Kirchner Annden (ohne nähere Angaben über die Arten); Schenck in Nassau die beiden Bauchsammlerbienen Megachile cireumeincta K. und Trachusa serratulae Pz. 632. G. angliea L. Bei dieser von Herm. Müller (Befr. S. 239) zuerst eingehender beschriebenen Art sind die entgegengesetzten Spannungen der Griffel - Staubblattsäule einerseits und des Schiff- chens und der Flügel an- dererseits viel schwächer ausgeprägt. Schiffehen und ‚Flügel sinken beim Los- schnellen nur wenig abwärts, und nur der Griffel krümmt Fig. 83. Genista anglica L. (Nach Herm. Müller.) sich aufwärts und mit seiner ] Jungfräuliche Blüte, von der Seite geschen. 2 Dieselbe Spitze einwärts. > ei Re I ze or Als Besucher beob- r ine losgeschnellte ute, eren rılle IC ungewo > .. . . lich rast zurückgebogen hat. 5 Eine rinal losge- Aueh IE Haie Ani: schnellte Blüte, von links oben gesehen. biene, welche fast ausschliess- | lich unexplodierte Blüten be- sucht und dabei in der Stellung, als wenn sie im Blütengrunde verborgenen Honig saugen wollte, mit den Mittelbeinen den Blütenstaub an die Körbehen brachte. Ausserdem sah H. Müller wiederholt zwei kurz- rüsselige Bienen (Anthrena fulvierus K. 2 und Halictus eylindrieus F. 2) pollen- sammelnd an den Blüten von G. anglica. Alfken und Höppner (H) beobachteten bei Bremen :Apidae: 1. Anthrena nigro- aenea K. 9, slt., psd.; 2. A. convexiuscula K. ©, psd.; 3. Apis mellifica L., ‚psd.; 4. Bombus muscorum F. 9;5. B. terrester L. 9; 6. Halictus flavipes F. 9, hfg., psd.; 7. H. leucopus K. 9; 8. H. rubicundus Chr. 9, hfg., psd.; 9. Osmia uncinata Gerst. 9, einmal, psd.; 10. Nomada alternata Pz. © (H.); 11. N. suceincta Pz. ©, (H.). Papilionaceae, 271 Ich (Nordfr. Ins. S. 152) beobachtete auf Amrum und Föhr nur die Honig- biene. Als nutzlosen Blütengast beobachtete ich auf Föhr und Sylt einen Falter (Zygaena filipendulae L.), vergeblich zu saugen versuchend. 633. G. pilosa L. stimmt in der Blüteneinrichtung ganz mit voriger Art überein; dieselbe ist von Delpino (Ult. oss. S. 48—52) zuerst beschrieben. Dieser Forscher fand die Blüten dieser Art mit dem eigenen Pollen unfruchtbar. Als Besucher sah H. Müller (Befr, S. 240) in Westfalen und ich auf den Inseln Föhr nnd Amrum die Honigbiene. Als nutzlosen Besucher bemerkte Rösser bei Wiesbaden den Falter: Threnodes pollinalis S. V. 147. Ulex L. Wie vorige. 634. U. europaeus L. [Ogle, Pop. Sc. Rev. 1870, S. 164, 165; Heinsius, Bot. Jaarb. VI. 1892 S. 101 ff.; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinriehtung stimmt, nach Ogle, ganz mit derjenigen von G. tinctoria überein. Auch Kerner bezeichnet sie als eine Explosionseinrichtung. Nach meinen Beob- achtungen sind die entgegengesetzten Spannungen der Staubblatt-Griffelsäule und des Schiffehens nebst den Flügeln weniger stark; die Blüteneinrichtung ent- spricht daher vielmehr derjenigen von G. anglica und pilosa. Fig. 84. Ulex europaeus L. (Nach der Natur.) 4A. Explodierte Blüte. s Narbe. B. C. Flügel von innen und von aussen. D. Die im Schiffehen eingeschlossenen , durchscheinenden Staub- und Fruchtblätter. Die an der Spitze des federartig gebogenen Griffels befindliche Narbe drückt gegen die oberen, verklebten Ränder des Schiffchen. E. Dieselben, aus dem Schiffehen herausgenommen. Die Verbindung von Schiffehen und Flügel findet nur an einer Stelle über dem Nagel des betreffenden Kronblattes durch Ineinanderstülpen einiger Oberhautzellen und eine Ein- bezw. Ausbuchtung statt. Diese Verbindung ist eine so lockere, dass man sie leicht lösen kann, ohne die Blütenteile dabei zu zerreissen. Trotz der schwachen Explosion wird der Pollen so vollständig an den 2 Papilionaceae. Bauch der besuchenden Biene abgegeben, dass sich nach dem Besuche kaum noch einige Körnchen auf den Antheren finden lassen. Auf der Insel Föhr (Nordfr. Ins. S. 55) sah ich zahlreiche, gut ausgebildete Früchte, welche auf Insektenbesuch schliessen lassen, doch habe ich solchen dort niemals direkt beobachtet. Die Grössenverhältnisse der Blüte lassen darauf schliessen, dass Hummeln die Befruchter sind. Am 9. V. und 23. V. 96 beobachtete ich bei Kiel in der That Bombus terrester L. @ als Befruchter. Als nutzlosen Blütengast sah ich Meligethes. Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, Bombus terrester L. Q, 2 Halictus, 2 Fliegen (die letzteren 4 nur an explodierten Blüten). (Bot, Jaarb. VI. S. 329). Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Araneida: 1. Philodromus aureolus Clerck, in noch nicht explodierten und den Kegeln explodierter Blüten auf der Lauer liegend. B. Coleoptera: 2. Apion ulicis Forst., 3. Meligethes pieipes Sturm, pfd.; 4. Cryptophagus vini Panz., pfd. und Honig suchend. C. Diptera: a) Muscidae: 5. Hylemyia sp., Honig suchend; 6. Lucilia corni- cina F., Honig suchend; 7. Sepsis nigripes Mg., w. v. b) Syrphidae: 8. Eristalis arbusto- rum ]ı., pfd.; 9. E. pertinax Scop., Honig suchend; 10. Melanostoma quadrimaculata Verral, pfd.. D. Hymenoptera: Apidae: 11. Anthrena clarkella K., psd.; 12. Apis mellifica L., psd. und zuweilen Honig suchend; 13. Bombus lapidarius L., Honig suchend; 14. B. terrester L., w. v., psd. E. Thysanoptera: 15. Thrips sp., sehr häufig. 148. Cytisus L. Gelbe, homogame bis protandrische, monadelphische Bienenblumen, deren Saft im Zellgewebe des Blütenbodens eingeschlossen ist und daher erbohrt werden | muss. Durch den Druck des besuchenden Insektes treten die Staub- und Fruchtblätter aus dem Schiffehen hervor und kehren nach dem Aufhören des Druckes in ihre frühere Lage zurück. Daher ist mehr- facher erfolgreicher Besuch ge- . stattet. Übergang zur Pumpeneinrich- tung. (Vgl. C. nigricans.) Einige Arten zeigen Fig. 85. Cytisus Laburnum L. Müller.) (Nach Herm. 1 Basalteil einer älteren Blüte, nach Entfernung von Kelch und Krone, von oben gesehen. aa Durchschnitt- fläche des Kelches. b Einfügungstelle der Fahne. ce Der die Einfügungsstelle der Fahne umgebende fleischige Höcker, welcher von Insekten vermutlich angebohrt wird. d Stiele der Flügel. e Flache Einsackung der Flügel, welche in entsprechende Vertiefungen der Ober- seite des Schiffchens eingreifen, f Schiffehen. g Offener Spalt desselben. 2, 3, 4 Narben jüngerer Blüten. 5 Narbe einer älteren Blüte. 635. C. Laburnum L. [H. M,, Befr..8. 234, 235; Kirchner, Flora S. 475, 476; Knuth, Bijdragen.] — Die ansehnlichen Blüten sind zu reichen, weithin sicht- baren Ständen vereinigt. Beim Aufblühen dreht sich, nach Kerner, der Blütenstiel so, dass die Fahne wieder nach oben, das Schiff- chen nach unten gerichtet wird. Die Einfügungsstelle der Fahne ist nach vorn von einer dieken, fleischigen Anschwellung umwallt, welche mit Honig- saft erfüllt ist. Die Fahne. besitzt als Saftmal dunkle, nach dem Blüten- Papilionaceae. 273 grunde zusammenlaufende, dunkle Linien, in deren Verlängerung der anzubohrende, saftreiche Wulst liegt. Die Verbindung der Flügel mit dem Schiffchen ist-nur lose, da eine flache Einsackung jedes Flügels in eine entsprechende Vertiefung des Schiffehens eingreift. Gegen Ende der Knospenzeit liegt die Narbe in der Spitze des Schiffehens rings von glashellen, steifen, aufrechten Haaren umgeben, welche die Narbe überragen und zu Anfang der Blütezeit über deren Papillen etwas zusammen- neigen, wodurch sie dieselben vor der Berührung mit der Unterseite besuchender Insekten schützen. Die Haare verschrumpfen allmählich, so dass in älteren Blüten die Narbenpapillen unbedeckt sind. Gleichzeitig krümmt sich der Griffel immer mehr einwärts und streckt seine mit der Narbe endigende Spitze immer weiter aus dem offenen Spalt des Schiffchens hervor, so dass bei eintretendem Insektenbesuche die Narbe zuerst berührt wird, mithin Fremdbestäubung ge- sichert ist. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Als Besucher sah H. Müller pollensammelnde, meist aber Honig erbohrende Bienen (Bombus Japidarius L. © 8, sgd., psd.; B. terrester L. 9, sgd.; Anthrena albicans Müll. 2, psd.; A. tibialis K.; A. xanthura K. 9, psd.; Apis mellifica L. 8, psd., häufig) und saugende Schmetterlinge (Plusia); ausserdem Meligethes in den Blüten umherkriechend.. Müller sah sowohl Bienen als auch Schmetterlinge wiederholt nicht nur an einzelnen, sondern an zahlreichen Blüten nach einander den Rüssel unter die ' Fahne stecken und an jeder Blüte einige Zeit verweilen, wobei der Pollensammelapparat der Bienen auch nach wiederholten Blütenbesuchen leer blieb. Es ist also hieraus zu schliessen, dass die Bienen und Schmetterlinge den saftreichen Wulst in der That an- bohren und aussaugen. Ich sah in Kieler Gärten ausser der Honigbiene am 21. 5. 96 unsere drei gewöhnlichsten Hummeln (B. hortorum L. 9, B. terrester L. 9, B. lapidarius L. 9) pollensammelnd. die eben aufblühenden Blumen des Goldregens besuchen. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B. hor- torum L. 9; 3. B. ruderatus F. 9; 4. Psithyrus vestalis Fourer. Sämtlich sgd. 636. C. deeumbens Spach. Nach Briquet (Etudes) ist diese Pflanze nektarlos und mit nur einmal funktionierender Explosionseinrichtung versehen, welche durch Hummeln in Thätigkeit gesetzt wird und oft zu Fremdbestäubung führt. Bei Regenwetter tritt spontane Selbstbestäubung ein. (Nach Kirchner.) 637. C. hirsutus L. Schletterer giebt für Tirol als Besucher die Pelzbienen Podalirius acervorum L. und P. tarsatus Spin. an. 638. C. nigricans L. Die Blüteneinrichtung der goldgelben Blumen bildet, nach Herm. Müller (Weit. Beob. II. S. 254—256), eine Zwischenstufe zwischen der Pumpeneinrichtung von Lotus (s. u.) und der einfachen Klapp- vorrichtung von C. Laburnum. Die Flügel umschliessen nämlich den obersten, in eine scharfe Kante verschmälerten Teil des Schiffchens als zwei schwach nach aussen gewölbte Flächen von beiden Seiten, und ihre unteren Kanten stützen sich der Verbreiterung der Seiten des Schiffehens auf. In der jungen Knospe überragen die sehr grossen, mit den Kronblättern abwechselnden, also fünf äusseren Staubblätter die sehr kleinen vor den Kronblättern stehenden (inneren) vollständig. Noch vor dem Aufblühen der Blume springen die Antheren der Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 18 274 Papilionaceae, 'grossen Staubblätter auf und schrumpfen rasch zusammen, so dass ihr Pollen lose, nur vom Schiffehen umschlossen, zwischen ihnen liegt. Jetzt strecken sich die bisher am Ende einwärts gebogenen Staubfäden der kleinen Antheren gerade aus; letztere rücken dadurch zwischen die entleerten Staubbeutel der äusseren Staubblätter und schieben den Pollen derselben in das leere, aufwärts gebogene Ende des Schiffehens. Die verdickten Staubfäden der äusseren Staubblätter sind steif und pressen beim Niederdrücken des Schiffehens den Pollen zur Öffnung der Spitze des Schiffchens heraus. Die Staubfäden der grossen Staubblätter wirken daher als Kolbenstangen; die Antheren der kleinen Staubblätter fun- gieren, indem sie den unteren Teil des Pollenbehälters ausfüllen, als Kolben. Wenn man in jungen Blüten, in denen die Ränder des Schiffehens bis zur Öffnung an der Spitze immer dicht zusammenhalten, das Schiffchen niederdrückt, so tritt etwas Pollen aus der Spitze hervor, so dass er sich der Unterseite be- suchender Insekten anheften muss. In älteren Blüten dagegen halten die Ränder des Schiffehens so lose zusammen, dass beim Niederdrücken desselben die Staub- blätter und die sie überragende Narbe frei aus dem dann oben ganz offenen Schiffehen hervortreten. Pollensammelnde Insekten werden also den Blütenstaub aus jüngeren Blüten auf die Narben älterer bringen und so Fremdbestäubung bewirken. Als Besucher sah H. Müller in der Oberpfalz nur eine pollensammelnde Biene (Anthrena xanthura K. 9); E. Loew :beobachtete in Steiermark eine lang- rüsselige Biene (Megachile sp., psd.); Hoffer daselbst Bombus mastrucatus Gerst. 9. 639. C. sagittalis Koch. [H. M., Weit. Beob. H. S. 254.] — Be- sucher sind pollensammelnde Bienen. H. Müller sah in den Vogesen: 1. Anthrena convexiuscula K. 9 ; 2. Bombus lapidarius L. 8; 3. B. terrester L. 9; 4. Halietus rubicundus Chr. ©; 5. Osmia fulvi- ventris Pz. ©. Buddeberg beobachtete in Nassau: 1. Bombus variabilis Schmiedekn. var. tristis Seidl. 2; 2. Diphysis serratulae Pz. 5; 3. Megachile eireumeincta K. 9. Rössler beobachtete als nutzlose Besucher bei Wiesbaden folgende Falter: 2 Grapholitha asseclana Hb.; 2. G. fuchsiana’Rsslr.; 3.G. succedana Fröl.; 4. Threnodes pollinalis S. V. 640. 641. C. ceanariensis L. und C. albus Link. Hildebrand (Bot. Ztg. 1866 S. 75) deutet die Explosionseinrichtung dieser Blüten, bei welcher Antheren und Griffel der Bewegung des herabgedrückten Schiffehens anfangs ein wenig folgen und dann erst nach oben losschnellen, auf Selbstbestäubung, indem der herausgeschleuderte Pollen zum Teil auf die Narbe fliegt. Es lässt sich wohl annehmen, dass bei Insektenbesuch Fremdbestäubung bevorzugt ist. 642. C. austriacus L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: ö Hymenoptera: Apidae: Bombus agrorum F,, psd. 643. Sophora flavescens Ait. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Bombus terrester L. 5, sgd., besucht; 644. Thermopsis fabacea DU. daselbst von Bombus hortorum L., sgd. Papilionaceae, 275 149. Lupinus Tourn. Gelbe, blaue oder weisse, honiglose Bienenblumen mit N udelpumpenein- richtung. ni, 645. L. luteus L. [H. M., Befr. S. 243; Knuth, Rügen; Bijdragen.] — In den dunkelgelben, stark duftenden, aber honiglosen Blüten sind, nach H. Müllers Darstellung, die Flügel miteinander durch die Verwachsung des vorderen Randes, mit dem Schiffehen durch eine seitliche, nahe am Grunde befindliche Falte, die sich in eine Einsackung des Schiffchens legt, verbunden. Die Antheren der fünf äusseren Staubblätter sind sehr viel grösser, als die der fünf inneren; sie springen bereits in «der Knospe auf, verschrumpfen dann völlig, indem sie den Pollen in dem von der Spitze des Schiffchens gebildeten Hohlkegel ablagern. Die bisher noch kurzen inneren fünf Staub- blätter beginnen nunmehr lebhaft zu wachsen, wobei sie den Pollen in der Schiffehenspitze zusammen- pressen. Sie dienen bei Insekten- besuch als Pumpenkolben, indem sie den Pollen dann aus der Spitze des Schiffehens in Form einer bandför- migen Masse hervorpressen. Lässt der Druck, den das besuchende In- Ä } ertreachit. sch; BER Flügel Fig. 86. Mn e L. (Nach Herm. und Schiffehen in ihre alte Lage 17 Staub- und Fruchtblätter in der Knospe, 2 Die- zurück. so dass bei fernerem Insekten- selben in der entwickelten Blüte. 2, #, 6, 8, 10 die 4 fünf äusseren, 1, 3, 5, 7, 9 die fünf inneren Staub- besuch neue Pollenmassen hervor- blätter. x Narbe. gepresst werden können. Später tritt bei Insektenbesuch auch die Narbe aus der Spitze des Schiffchens hervor. Es wird also diese von dem an den Besuchern haftenden Pollen aus jüngeren Blüten belegt, mithin Kreuzung erfolgen. Spontane Selbstbestäubung ist durch einen ähnlichen Kranz steif aufrecht stehender Haare wie bei Cytisus Labur- num verhindert oder doch beschränkt. Als Besucher sah H. Müller pollensammelnde Apiden: 1. Apis mellifica L. &, zahlreich; 2, Bombus lapidarius L. $, einzeln; 3. Megachile eircumeincta K. 9. In Mecklenburg beobachtete ich ausser den ersten beiden Besuchern auch Bombus terrester L. 5, psd. Auf Rügen sah ich: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. ©, sgd. und psd., mit grossen orangefarbigen Pollenmassen in den Körbchen; 2. Bombus agrorum F. ©, sgd. und psd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Argynnis paphia L., sgd., ohne Nutzen für die Blume. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 34): Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus cognatus Steph. 9, psd.; 2. B. rajellus K. ©, psd.; #3. Megachile maritima K. 9, psd.; Alfken bei Bremen: Bombus lapidarius L. 9. 18* 276 Papilionaceae, 646. L. angustifolius L. Nach Kirchner (Flora $S. 478) stimmt die Blüteneinrichtung der blauen, nektar- und duftlosen Blüten mit derjenigen der vorigen Art überein. Als Besucher beobachtete ich in Mecklenburg dieselben Bienen wie bei vor. 647. L. polyphyllus Lindl. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: | Hymenoptera: Apidae: 1. Auährane dorsata. K. 2, Pollen mittels der Nudel- presseinrichtung herausdrückend und ihn an Schenkel- und Schienenbürste der Hinter- beine übertragend; 2. Anthidium manicatum L. 9, psd. und trotz der Honiglosigkeit der Blume zu saugen versuchend, 5’ die Blüten _ umschwärmend; 3. Apis mellifica L. &, mittels der Nudelpresse Pollen sammelnd, vergeblich sgd.; 4. Megachile centuncularis L. 2, psd., vergeblich sgd.; 5. M. eircumeincta K. 9, psd. und ohne Erfolg sgd.; 6. M. ericetorum Lep. 2, psd. und dabei sgd. (ohne Erfolg); auch das /' sgd., aber der Honiglosigkeit der Blüte wegen ohne Erfolg; 7. Osmia aenea L. 9, psd. und. vergeb- lich sgd. — Ich sah bei Kiel Bombus lapidarius L. 5‘, vergebl. sgd. 648. L. albus L. stimmt, nach Delpino (Ult. oss. $. 46, 47), im wesent- lichen mit L. luteus überein. 649. L. hirsutus L. Schletterer beobachtete bei Pola die Erdhummel als Besucher. 150. Ononis L. Meist rote, selten weisse oder gelbe, honiglose Bienenblumen mit Nudel- pumpeneinrichtung. — Südeuropäische Arten entwickeln, nach Bentham, viel- fach blumenkronlose und dann kleistogame Blüten. 650. 0. spinosa L. [H. M., Befr. S. 232—234; Kirchner, Flora S. 478, 479; Knuth, Ndfr. Ins. S. 57, 58; Loew, Bl. Floristik $. 392; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — In den rosaroten, selten weissen, nektar- und saftmallosen Blüten umschliessen, nach H. Müller, die Flügel den oberen Teil des Schiffehens als zwei nach unten auseinandertretende, ebene Blätter und sind mit demselben durch zwei nach vorn und unten gerichtete Spitzen verbunden, welche von der Innenfläche der Flügel nahe deren Grunde und oberen Rande ausgehen und in zwei tiefe Falten der beiden Schiffchen- blätter eingreifen. Zwei nach hinten gerichtete Lappen am Grunde des oberen Randes der beiden Flügel liegen lose und ohne gegenseitige Berührung auf der von den Staubblättern und dem Stempel gebildeten Säule. Die zehn ‚mit einander verwachsenen Staubfäden sind unterhalb der An- theren etwas verdickt, und zwar die fünf äusseren viel stärker als die fünf inneren, während letztere grössere Mengen Pollen hervorbringen. Schon in der Knospe erreichen die Antheren den Grund des von’ der Schiffchenspitze gebil- deten. Hohlkegels, den sie völlig mit Pollen anfüllen, ‘während sie selbst ver- trocknen. Ein wenig unterhalb der ‚Schiffchenspitze liegt die Narbe. ‚Anfangs sind. die oberen Ränder des Schiffehens bis auf eine kleine Öffnung an der Spitze verwachsen. Wird nun das Schiffchen schwach hinab- gedrückt, so werden die verdickten Staubfadenenden weiter in den Hohlkegel Papilionaceae., 277 hineingepresst, so dass eine entsprechende Menge Pollen aus der Öffnung an:der Spitze hervorquillt; hört der Druck auf, so kehrt das Schiffehen in seine frühere Lage zurück. Wird das Schiffehen wiederholt “ hinabgedrückt, so-spaltet sich seine obere Naht, so dass nun die Staub- blätter und der Griffel hervortreten, aber, falls der Druck nicht zu stark war, wieder in das Schiffehen zurückkehren. Bei stärkerem Drucke bleiben die Antheren und die Narbe ganz oder Fig. 87. Ononis spinosa L. (Nach Herm. Müller.) . 1 Befruchtungsorgane einer Knospe. 2 Befruchtungsorgane teilweise ausserhalb des einer ausgebildeten Blüte. (7:1.) 3 Blüte nach -Entfernung Schiffchens. ME von Fahne und Kelch, von ‘der Seite gesehen. £ Einige Staub- Besucher sind blätter, stärker vergrössert, um den Unterschied in der Dicke N ee ER der äusseren und inneren Staubfäden zu zeigen. 5 Linker ? “ Flügel von der Innenseite, den oberen Rand nach unten kehrend. sonders Bauchsammler. 6 Derselbe von der Aussenseite, a äussere, 5 innere Staub- Von solchen beobachtete blätter. ce Pollen, durch das Schiffchen durchscheinend. d Nach H. Müller in West- Yorn ünd unten gerichteter spitzer Vorsprung des Flügels, ni Anke am er e Nach hinten gerichteter Lappen des oberen Flügelrandes. catum L. 9 5%, häufig; 2. A. punetatum Latr. © Z; 3. Megachile eircumcineta K. 9, häufig; 4. M. lagopoda L. 2 ©‘, wiederholt; 5.°M. versicolor ‘Sm. @; 6. Osmia aenea L. 9, wiederholt. Sodann in Thüringen: O. aurulenta Pz. 9, häufig. Von Schienensammlern beobachtete H. Müller .in Wnsttilen: 1. er mellifica L. 9: 2. Bombus lapidarius L.®; 3. B. terrester.L. 2; 4. Cilissa leporina Pz. sodann in Thüringen: 5. Podalirius vulpinus Pz. © 5, häufig. Ich sah in Schleswig-Holstein nur Schienensammler, nämlich: Apis, Bombus terrester und B. lapidarius; Loew in Norddeutschland einen Bauch- sammler: Megachile maritima K. 9, psd. Loew beobachtete ausserdem im botani- nischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Anthidium manicatum L. 2, psd. und trotz der Honig- losigkeit der Blume fortwährend Saugbewegungen ausführend; nachdem das Q gefangen war, besuchte kurz darauf ein 5 dieselbe Blüte und kehrte, als es verächinaht wurde, hartnäckig zu ihr zurück. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena flavipes Pz. 2 (2. Gene- ration); 2. Bombus arenicola Ths. 9: 3. B. distinguendus Mor. 9; 4. Megachile mari- tima K. 2. Sämtlich psd. Siekmann giebt für Osnabrück die Grabwespe Astata minor Kohl. als Besucher an. Alfken beobachtete auf Juist: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus lapidarius L. 9; 2. B. muscorum F. $; B. terrester I.. 9; 4.. Megachile mari- tima K. 9 %; Rössler als nutzlose Besucher bei Wiesbaden folgende Falter: 1. Gra- pholitha mierogammana Gn.; 2. Acidalia humiliata Hufn.; 3. Hesperia actaeon Rott.; 4. Lycaena argus L.; Mac Leod in Flandern br 4 Hummeln, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 335, 336). i 651. 0. repens L. (OÖ. procurrens Wallroth). [H.M., Weit. Beob. I. S. 254; Kirchner, Flora S. 479; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot. V. 278 Papilionaceae. Brand. Bd. 38.] — Die Blüteneinrichtung stimmt ganz mit derjenigen der vorigen Art überein, nur sind die Blüten von OÖ. repens, nach Kirchner, etwas grösser. Nach Warnstorf ist der schräg nach unten gerichtete stiftartige Fortsatz der Flügel bei OÖ. repens viel länger und spitzer als bei OÖ. spinosa. Pollen von O. repens goldgelb, elliptisch bis brotförmig, etwa 37 u lang und 25 u breit. Besucher sind gleichfalls pollensammelnde oder vergeblich zu saugen ver- suchende Bienen, nämlich: A. Bauchsammler: 1. Anthidium manicatum L. 2 5 (Buddeberg in Nassau); 2. A. oblongatum Latr. (dgl.); 3. Megachile argentata F. (dgl.); 4. M. eircumeineta K, © (dgl.); 5. M. fasciata Sm. 5, sgd. (dgl.); 6. Osmia spinulosa K. © (Müller in Thüringen). B. Schienensammler: 1. Bombus agrorum F. (Knuth in Holstein); 2. B. variabilis Schmied. var. tristis Seidl. (Müller in Thüringen); 3. Cilissa leporina Pz. @, sgd. (Buddeberg in Nassau). Auf der Insel Rügen beobachtete ich die Honigbiene psd. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden Bombus terrester L. 3 als Besucher. .652. 0. arvensis L. syst. nat. Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Kirehner, mit derjenigen der beiden vorigen Arten überein, doch sind die Blüten oft kleiner. In Dumfriesshire, Schottland (Scott-Elliot, Flora S. 43), wurden die Honigbienen und eine Hummel als Besucher beobachtet. 653. 0. Natrix Lmk. [Mae Leod, Pyr.; Kirchner, Beitr. S. 40.] — Die gelben Blüten haben auf der Fahne dunkelrote Linien. Ihre Einrich- tung stimmt, nach Kirchner, mit derjenigen der anderen Arten dieser Gattung überein. Als Besucher sah Mac Leod in den Pyrenäen pollensammeinde Bienen und zwar 3 Bauchsammler (1 Megachile, 2 Osmia) und 6 Schienensammler (1 Anthrena, 4 Bombus, 1 Eucera). : 654. 0. rotundifolia L. Nach Briquet (Etudes) haben die rosenroten Blüten wie die übrigen Arten dieser Gattung eine Nudelpumpeneinrichtung. Sie erhalten einen reichlichen Insektenbesuch, meist von Lepidopteren und Apiden. In der Regel vollziehen diese Fremdbestäubung, da die Narbe, welche die An- theren überragt, erst klebrig wird, wenn ihre Papillen am Insektenkörper sich abgerieben haben. Spontane Selbstbefruchtung kann am Ende der Anthese ein- treten. Das oberste Staubblatt ist mit den übrigen nicht verwachsen. Kirchner fand jedoch den obersten Staubfaden an seinem Grunde etwa 3 mm weit mit seinem Nachbarn verwachsen, sonst frei. Die Blüten haben nach demselben einen rosenartigen Duft. 151. Medicago L. Gelbe oder bläuliche, nektarhaltige Bienenblumen, deren Staub- und Frucht- blätter aus dem Schiffehen hervorschnellen. 655. M, sativa L. [Henslow, Proc. Linn. Soc. 1867; Hildebrand, Bot. Ztg. 1866, S. 74, 75; 1867, S. 283; Delpino, Sugli app. S. 26—28; Ult. oss. S. 47, 48; H. M., Befr. S. 225-229; Weit. Beob. II. S. 252; Mac Leod, B, Jaarb. VI. S. 336 —338; Knuth, Bijdragen; Loew, Bl. Papilionaceae. 279 Fl. 8. 391.] — Die bläulichen oder violetten Blüten stehen in reichblütigen Trauben und werden daher ziemlich augenfällig.. Die Einzelblüte ist 7 bis 411 mm lang. Die Nektarabsonderung findet an der gewöhnlichen Stelle statt, der Zugang zum Honig ist gleichfalls der gewöhnliche, nämlich zu beiden Seiten des freien Staubblattes. Durch den Druck eines besuchenden Insekts schnellen Staubblätter und Stempel aus dem Schiffehen hervor, wobei ein Zurückkehren in die frühere Lage ausgeschlossen ist. Die Federkraft, welche für die Explosion erforderlich ist, liegt ausschliesslich in den ‘oberen Staub- blättern; die Hemmung wird durch zwei Einrichtungen bewirkt, nämlich: 1. es befinden sich in der oberen Basalecke der beiden Schiffchenblätter zwei nach vorn gerichtete Einsackungen, welche dicht neben einander liegen und die von den Staubblättern und dem Fruchtblatte gebildete Säule in ihrem vorderen Teile von oben umfassen und in welche zwei noch tiefere Einsackungen der Flügel hineinpassen; 2. es ent- sendet jeder Flügel vom Grunde seines oberen Randes noch einen langen, fingerförmigen Fortsatz nach hinten, und zwar krümmen sich beide Fortsätze in der Weise nach oben und innen, dass sie Fig. 88. (Nach Herm. Medicago sativa L. Müller) 1 Jungfräuliche Blüte, von unten gesehet. 2 Die- die Geschlechtssäule in etwa ein Drittel ihrer Länge von oben umfassen, Diese beiden Hem- mungen halten die Geschlechts- säule gewaltsam in wagerechter Stellung. Werden aber Schiff- chen und Flügel durch ein be- suchendes Insekt hinabgedrückt, selbe nach Entfernung der Fahne und der oberen Kelchhälfte, von oben gesehen. 3 Rechter Flügel, von der Innenseite gesehen. £ Schiffchen von rechts oben gesehen, so dass man von dem rechten Blatte desselben die Aussenseite, von dem linken die Innen- seite erblickt. 5 Blüte nach dem Losscehnellen, nach- dem Fahne und ebere Hälfte des Kelches entfernt sind, von rechts oben gesehen. (Vergr. 3'/2:1.) a Kelch. b Fahne. e Flügel. d Stiel des Flügels, e Nach innen und vorn gerichtete Einsackung des Flügels. f Eingang in diese Einsackung. g Nach hinten und innen gerichteter fingerförmiger Fortsatz des Flügels, h Schiffehen. i Einsackungen des Schiffehens, in welche sich die nach innen und vorn gerichteten Einsackungen der Flügel stülpen. k Die verwach- senen Staubfäden. ! Der oberste, freie Staubfaden. m Honigzugänge. n Staubbeutel. o Narbe. so schnellen die Staubblätter nebst dem damit fest verbundenen Fruchtblatte aus dem Schiffchen hervor gegen die Unterseite des Insekts oder des Insektenrüssels. Da die Narbe die Antheren überragt, so wird sie zuerst berührt und behaftet sich, falls das Insekt bereits eine Blüte dieser Art besucht hatte, mit fremdem Pollen. Eine zuerst besuchte Blüte wird dagegen beim Zurückziehen des Insekts aus derselben mit dem eigenen Pollen belegt werden. Auch ist spontane Selbst- bestäubung in der infolge ausgebliebenen Insektenbesuches nicht vorgeschnellten Blüte möglich und unter Umständen von Fruchtbarkeit begleitet. (Vergl. fol- gende Seite.) 280 Papilionaceae. Burkill (Proc. Cambridge Phil. Soc. VIII, 3) bezeichnet die basalen Vorsprünge der Flügel und des Schiffchens treffend als zwei Drücker, durch welche die Blüte sozusagen abgefeuert wird. Nach diesem. Forscher ist die Oberfläche der Flügel beiderseits mit Papillen bedeckt, welehe den besuchenden Insekten zum Festhalten dienen. Auch die Innenseite der Fahne ist am Rande mit einer Längslinie von Papillen besetzt, welche wohl langbeinigen Insekten als Haltestelle dienen. Die Narbe wird nicht eher empfängnisfähig, bis ihre Papillen zerrieben sind. Burkill bedeckte nämlich eine Anzahl Blüten mit Netzen, um Insektenbesuch zu verhindern, und erhielt dasselbe Ergebnis, wie schon früher Urban (Verh. d. Bot. V. d. Pr. Brandenburg, XV. 1873), nämlich dass die unexplodierten Blüten, trotzdem ihre Narbe von Pollen um- geben waren, keine Früchte ansetzten. Doch gelang es Burkill, auch unex- plodierte Blüten zum Fruchtansatz zu bringen, indem er 1. die Narbe durch den Kiel quetschte; 2. den Kiel mit einer Nadel durchbohrte und die Narbe ätzte; 3. die Spitze des Kiels abschnitt und die Narbe mit einem Borstenpinsel rieb. Besucher sind Bienen und Falter. Ohne Zweifel genügt auch der feine Schmetterlingsrüssel, um das Losschnellen der Blüte zu bewirken, doch muss er in der Mitte in den Blütengrund eingeführt werden, während von der Seite saugende Insekten das Losschnellen nicht bewirken, wie z. B. die Honigbiene, welche den Rüssel seit- lich neben einem Flügel in den Blütengrund senkt. Als weitere Besucher beobachteten Müller(1), Buddeberg (2) und ich (!) folgende Insekten: A.Hymenoptera: a) Apidae: 1. Apis mellificaL. 8, sgd., sehr zahlreich (1, )); 2. Bombus agrorum L. 9 8, sgd. (1, !); 3. B. terrester L., sgd. (!); 4. Cilissa leporina Pz. 5‘, sgd. (1); 5. Coelioxys rufescens Lep. 5’, sgd. (1); 6. Colletes sp. 5), sei. (1); 7. Halictus morio F. 9, sgd. (2); 8. Megachile argentata F. © , sgd. (1, 2); 9. M. pyrina Lep., sgd. (1); 10. M. willughbiella K. 5, sgd. (1); 11. Osmia aeneaL. 9, sen: und psd., zahl- reich (1); 12. O. rufa L. 9, sgd. (1); 13. Rhophites canus Eversm. Z', sgd. (1); 14. Xylocopa violacea L. 5, sgd. (1). b) Sphegidae: 15. Bembex rostrata L., sgd. (1). B. Lepidoptera: a) Noctuae: 16. Plusia gamma L. b) Rhopalocera: 17. Colias edusa 150 sgd. (2); 18.C. hyale L.(1, 2); 19. Hesperia lineola O., sgd. (2); H. thaumas Hufn. (1); 20. Lycaena argiolus L. (1); 21. Pieris brassicae L. (1); 22. P. napi L. (1); 23. P. rapae L. (1); 24. Rhodocera rhamni L., sgd. (2); 25. Satyrus hyperanthus L. (1); 26. Vanessa urticae L. (1). . Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge 9. 44): Cilissa apkriek Pz. S', sgd.; Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 2 J'; 2. Bombus variabilis Schm, 8; 3. Melitta leporina Pz. © ; Frey-Gessner Eucera hungarica Friese 2 J' (im Kanton Wallis); Friese in Baden Melitta leporina Pz., einzeln; derselbe giebt für die Schweiz nach Frey-Gessner Eucera hungarica Friese @ 5’ an; Krieger bei Leipzig Eucera longicornis L. @; Schenck in Nassau Melitta leporina Pz.; Rössler bei Wies- baden den Falter: Colias edusa F.; Dalla Torre und Schletterer in Tirol Bombus pomorum Pz. Jg‘. Burkill (Proc. of Cambr. Phil. Soc. VIII, 3) beobachtete bei Cambridge: A.Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes viridescens F. B.Diptera: a) Museidae: 2. Caricea tigrina F.; 3. Lucilia sericata Mg. b) Syrphidae: 4. Eristalis pertinax Scop.; 5. Helophilus floreus L.; 6. Melithreptus seriptus L.; 7. Platycheirus albimanus F.; 8. P. manicatus Mg.; 9. P. seutatus Mg.; 10. Syritta pipiens L.; 11. Syrphus balteatus Deg.; 12. 8. corollae F.; 13. S. ribesii L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 14. Anthrena con- vexiuscula Kirby 9; 15. A. extrieata Smith Z'; 16. Apis mellifica L. 8, sehr häufig; 17. Bombus agrorum F.; 18. B. hortorum L., gemein; 19. B. lapidarius L.; 20. B. prato- rum L.; 21. Megachile centuncularis L. ©. b) Vespidae: 22. Vespa vulgaris L. J'. ; Papilionaceae, 281 D. Lepidoptera: a) Noctuidae: 23. Agrotis pronuba L.; 24. Phasiane clathrata L.; 25. Plusia [gamma L. b) Rhopalocera: 26. Lycaena icarus L.; 27. Pieris brassicae L., häufig; 28. P. napi L.; 29. P. rapae L.; 30. Polyommatus phlaeas L.; 31. Vanessa urticae L. ER Die sämtlichen Insekten suchen Honig, aber die Fliegen scheinen den- selben selten zu erreichen; auch den Pollen können sie nur erlangen, wenn die Blüten explodiert sind, Wie schon Herm. Müller und Henslow beobachtet haben,®% bringt die Honigbiene die Blüten nicht zur Explosion, sondern steckt den Rüssel seitlich in die Blüte und stiehlt so Nektar. Burkill: beobachtete an einem heissen Nachmittage Bombus hortorum L. in grosser Anzahl an den Blüten beschäftigt und beim regelrechten Saugen dieselben zur Explosion bringen. Nach Burkill sind die Blüten nicht immer in gleichem Grade explosiv: je heisser das Wetter ist, desto explosiver sind die Blüten. Bei kalter Witterung bleiben sie 8—9 Tage unexplodiert und vertrocknen dann; bei heissem, sonnigen Wetter ist, nach Burkill, die Blütendauer höchstens dreitägig. Erschütterungen durch den Wind bringen die Blüten nicht zur Explosion. Auch Einbrüche von Hummeln und von Apis sind an Medicago sativa beobachtet, so von Schulz in Thüringen, von Urban bei Berlin. Fig. 89. Medicago falcata L. (Nach Herm. Müller.) 1 Biüte schräg von unten gesehen. 2 Dieselbe, nach Entfernung des Kelches und der Fahne, von oben gesehen, 3 Linker Flügel, von rechts und oben gesehen. 4 Schiflchen, von rechts oben gesehen. 5 Losgeschnellte Blüte, nach Entfernung der Fahne, von rechts oben gesehen, Die Gesehlechtssäule erscheint bedeutend verkürzt. (Vergr. 7:1.) «a Kelch. 5b Fahne. < Saft- mal. d Flügelstiel. e Flügelblatt. / Nach vorn gerichtete Einsackung des Flügels. g Nach hinten gerichteter Fortsatz des Flügels. Ah Stiele des Schiffehens. i Blätter desselben. k Ein- sackung des Schiffehens, in welche die nach vorn gerichtete Einsackung des Flügels eingreift. ! Geschlechtssäule. m Oberer Staubfaden. n Zugänge zum Honig. o Narbe, 656. M. faleata L. [H.M., Befr.S. 229, 230; Weit. Beob. II.S.252; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 338.] — Die Bestäubungseinrichtung der gelben Blüten stimmt, nach H. Müller, im ganzen mit derjenigen der vorigen Art überein, doch ist das Losschnellen der Geschlechtssäule bei einem Drucke von oben 02 282 | Papilionaceae. dadurch erleichtert, dass Schiffehen und Flügel diese. nur lose von oben umfassen. Andererseits ist den besuchenden Bienen das Fortnehmen des Honigs mit Um- gehung des Losschnellens erschwert, indem die kürzeren und breiteren Flügel in ihrer Basalhälfte auf eine kürzere Strecke dem Schiffchen anliegen. Besucher sind wieder Apiden undSchmetterlinge. Erstere bewirken infolge der zuletzt genannten Eigentümlichkeit der Blüte stets ein Losschnellen, während die Falter infolge der Dünne ihres Rüssels an jungfräulichen Blüten ohne solchen Erfolg zu saugen vermögen. H.Müller beobachtete am Röhmberge bei Mühlberg in Thüringen folgende Insekten: A.Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena denticulata K. 9, sgd.; 2. A, fulvierusK. 9, sgd.; 3. Apis mellifica L. 8, sgd., zahlreich; 4. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 5. Cilissa leporina Pz. © 5, sgd. und psd.; 6. Halietus quadrieinetus F. 9, psd.; 7. Nomada ferruginata K. 9, sgd.; 8. N. solidaginis Pz. 9, sgd.; 9. N. fucata Pz. 9, sgd.; 10. Osmia aurulenta Pz. ©, sgd. und psd., häufig; 11. Rhophites canus Ev. 2 Jg), sgd. B. Diptera: a) Bombylidae: 12. Systoechus sulphureus Mikan, sgd. b) Syrphidae: 13. Helophilus trivittatus F. C. Lepidoptera: a) Noctuae: 14. Kuclidia glyphica L., sgd. b) Rhopalocera: 15. Epinephele janira L., sgd.; 16. Hesperia silvanus Esp., sgd.; - 17. Lycaena coridon Poda, sgd.; 18. Melitaea athalia Rott., sgd.; 19. Pieris rapae L., sgd.; 20. Vanessa urticae L., sgd. c) Sphinges: 21. Sesia asiliformis Rott., sgd.; 22. Zygaena carniolica Scop., häufig. In den Alpen sah H. Müller ausserdem 1 Hummel und 2 Falter. (Alpenbl. S. 248). Rössler bemerkte bei Wiesbaden den Falter Colias hyale L. als nutzlosen Besucher. Burkill (Proc. of Cambr. Phil. Soe. VIII, 2) beobachtete bei Cambridge: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L.; 2, Syrphus balteatus Deg.; 3. S. luniger Mg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Apis mellifica L. 8; 5. Bombus hortorum L. b) Formieidae: 6. Formica rufa L. c) Ichneumonidae: 7. Cryptus analis Gr. Schletterer beobachtete bei Pola die kleine Blattschneiderbiene Megachile argentata F. Auch an dieser Art sind Einbrüche von Hummeln und der Honigbiene beobachtet, so von Schulz in Thüringen und von Urban bei Berlin. Die Blüten sind explosiver als diejenigen von M. sativa. Auch bei dieser Art wird, nach Burkill, die Explosionsfähigkeit durch Wärme erhöht und zwar bis zu einem solchen Grade, dass selbst Fliegen (Syrphiden und sogar Museiden) beim Niederlassen auf die Blüte die Explosion herbeiführen und dann Nektar saugen können. In diesem äusserst explosiven Zustande verursacht selbst ein Regenguss die Explosion. 656a. M. media Pers. (falcata X sativa). [Knuth, Bijdragen.] — Diesen in der Farbe der Blumenkrone wechselnden, meist erst gelblichen, dann grünlichen, zuletzt bläulichen oder violetten Bastard sah ich in grossen Mengen am Wall der Veste Coburg, bald der Art sativa, bald faleata näher stehend. Als häufigen Besucher beobachtete ich dort die Honigbiene. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Coceinelli- dae: 1. Coceinella octodecimpunctata Scop., aussen an der Blüte sitzend. B. Hyme- noptera: Apidae: 2. Anthrena fasciata Wesm. J', sgd.; 3. Cilissa trieineta K. 9, normal sgd. und psd. 657. M. prostrata Jaeg. [Burkill, Proc. of Cambr. Phil. Soc. VIII, 3.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von M. falcata L. überein, doch sind die Blüten kleiner und explodieren bei geringerer Belastung der Flügel, als M. falcata. Papilionaceae. 233 658. M. silvestris Fr. (von Urban, Verh. d. Bot. V. der Prov. Branden- burg XV. 1873, p. 56, zu M. falcata gerechnet) steht nach Burkill (Proe. Cambr. Phil. Soc. VIII, 3), in blütenbiologischer Hinsicht M. sativa näher als M. falcata, da sie niemals den „äusserst explosiven Zustand“ der letzteren be- sitzt. Die Honigbiene ist im botanischen Garten zu Cambridge der bei weitem häufigste Besucher; sie saugt den Nektar von der Seite wie bei M. sativa. Da nur Hummeln den Blütenmechanismus auslösen, blieben dort 99%/o der Blüten unbefruchtet. Als Besucher beobachtete Burkill folgende Insekten: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Caricea tigrina F.; 2. Lucilia sericata Mg.; 3. Sarco- carnaria L, b) Syrphidae: 4. Eristalis pertinax Scop.; 5. Melithreptus sceriptus L.; 6. Platycheirus manicatus Mg.; 7. Syritta pipiens L.; 8. Syrphus balteatus Deg.; 9. S, corallae F.; 10. S. luniger Mg.; 11. S. ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 12. Apis mellifica L. 9, sehr zahlreich; 13. Bombus hortorum L.; 14. B. lucorum L.; 15. Odynerus parietum L. 9. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 16. Pieris brassicae L. 659. M. lupulina L. [Darwin, Proc. Linn. Soc, 1867; H. M., Befr. S. 230; Weit. Beob. II. S. 252; Kirchner, Flora S. 483; Knuth, Ndfr. Ins. S. 59, 152.] — Die kleinen, goldgelben Blütchen, deren Länge kaum 2 mm beträgt, haben eine Blüteneinrichtung, welche mit derjenigen von M. sativa übereinstimmt, doch ist die Federkraft der oberen Staubblätter eine nur geringe. Bei eintretendem Insektenbesuch schnellt die Geschlechtssäule aus dem Schiffehen hervor, um nach dem Aufhören des Druckes ‘nicht wieder in das Schiffehen zurückzukehren. Nach Darwin ist die leicht mögliche spontane Selbstbestäu- bung von weit geringerem Erfolg als Fremdbestäubung. Als Besucher sah Darwin in England, Mac Leod in Flandern, Müller in Westfalen, ich in Schleswig-Holstein die Honigbiene. Herm. Müller bemerkt hierzu: Es ist bezeichnend für den Sammelfleiss der Biene, dass sie es nicht verschmäht, selbst die winzigen Honigtröpfchen dieser Blüten zu saugen. Unter dem Gewichte der Biene senkt sich das ganze Blüten- köpfchen, so dass sie von unten an demselben hangend, das Saugen vollziehen muss. Sie thut dies mit äusserster Behendigkeit, indem sie an jedem Köpfchen an einzelnen (meist nicht über 4) Blüten die Zungenspitze unter die Fahne steckt und dann zu einem anderen Köpfchen fliegt, auf diese Weise in ausgedehntem Masse Kreuzung verschiedener Stöcke bewirkend. Während meist die Honigbiene als der hauptsächlichste Befruchter dieser Blume beobachtet ist, waren, nach Burkill (Proc. Cambr. Phil. Soc. 1894, VLHI, 3), in England bei Scarborough eine Schwebfliege (Platycheirus mani- catus), bei Cambridge eine kurzrüsselige Biene (Halietus morio) und eine Muscide (Scatophaga) die wirksamsten Besucher. Burkill giebt für Scar- borough im Juni 1893 und ss im Juli uud August 1893 folgende Besucherliste: A. Coleoptera: 1. Anthobium torquatum Marsh.; 2. Ceuthorhynchidius floralis Payk.; 3. Meligethes aeneus F. B. Diptera: a) Anthomyidae: 4. Anthomyia sp.; ö. Caricea tigrina F.; 6. Chortophila einerella Fall.; 7. C. sepitorum Meade.; 8. C. sp.; 9. Homalomyia armata Mg.; 10. Hydrotea irritans Fall.; 11. Hylemyia pullula Zett.; 284 Papilionaceae. 12. Pogonomyia alpicola Rnd.? b) Bibionidae: 13. Scatopse brevicornis Mg. c) Cheiro- nomidae: 14. Cheironomus sp. d) COhloropidae: 15. 16. 17. Chlorops 3 sp.; 18. Ossinis sp. ?, sehr zahlreich. e) Empidae: 19. Empis punctata F. f) Musecidae: 20. 21. zwei Sg stimmte Arten. g) Sarcophagidae: 22. Sarcophaga sp., sehr zahlreich. h) Scatophagidae: 23. Scatophaga stercoraria L. i) Sepsidae: 24. Hydrellia griseola Fall ; 25. Sepsis cynip- sea L. k) Syrphidae: 26. Paragus tibialis Fall.; 27. Pipizella virens F.; 28. Platycheirus albimanus F.; 29. P. manicatus Mg.; 30. P. scutatus Mg.; ‚51. Syrphus balteatus Deg.; 32. S. corollae F.,; 33. Syritta pipiens L. 1) Tabanidae: 34. Ptiolina. crassicornis Pz. m) Tachinidae: 35. Myobia inanis Fall.; 36. Siphona cristata F.; 37. S. geniculata Deg. C. Hemiptera: 38. Aphis sp.; 39. Siphonophora artemisiae Koch. D. Hyme.- noptera: Apidae: 40. Anthrena ‚Parvula Kirby 9; 41. Apis mellifica L. 8, selten; 42. Bombus hortorum L.; 43. Halietusminutissimus Kirby /'; 44. H. morio F. / 9, nicht selten; 45—50. sechs unbestimmte ‘Arten. E. Lepidoptera:a) Noctuae: 51. Hadena en Haw. b) Pyralidae: 52, 'Crambus ‚pratellus L.; 58. Porrectaria Sp- e) Tortrices: 54. Tortrix sp.?; 55. Tortrix sp.? F. Neuröptera: 56. Thrips sp. eemant giebt für Osnabrück die Grabwespe, Gorytes, FOnBTRS Dhib. als nicht häufigen Besucher an. Als weitere Besucher sah H. Müller: A.Hymenoptera: dalie: 1. es convexiuscula K. 9, sgd.; 2. A. xanthura K. 9, psd.;-3. Bombus agrorum F. 9 8, sgd. (Strassburg); 4. Halietus flavipes F. 2, psd. B. Diptera: Conopidae: 5. Myopa buc- cata L., sgd.; 6. M. testaceä L., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Thecla rubi L. 2, sgd. — In den Alpen beobachtete derselbe ausserdem noch 3 saugende Falter. (Alpenbl. S. 248.) Mac Leod beobachtete in Fländerh ausser Apis auch Halictus sp. (Bot. Jaarb. VI. S. 338); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden ‚Bombus terrester L. 8, als Besucher. 660. M. arabiea All. Die Blutenennckteng dieser aus Badascna stammenden - Art stimmt; ‚nach Kirchner (Flora S. 484), mit derjenigen von M. sativa überein. Die mit Strichzeichnung versehene Fahne der gelben Blüte ist etwa 6mm, das Schiffchen etwa 4 mm lang; die Flügel sind etwas kürzer, 661. M. hispida Gaertner. Die Blüten dieser in Südeuropa heimischen Art sind, nach Kirchner (Flora S. 483), etwa noch einmal so lang wie‘ die- jenige von M. lupulina, mit deren Preiinbvegmeinniohtnng 2 sie im wesentlichen übereinstimmen. 662. M. carstiensis N Loew beobachtete im botanischen Een zu Berlin: | Hymenoptera: Apidae: 1. Bombas rajellus K. 8, sgd.; 2. Cilissa trieinela K. 9, normal sgd. und psd., '.sgd.; 3. Megachile centuncularis L. 5‘, sgd.; 4. M. circum- eineta K. 9, psd.; 5. M. lagopoda L. 9, psd. 663. Doryenium hirsutum Ser. (Bonjeania hirsuta Rchb.) hat eine Pumpeneinrichtung mit verdickten Staubfadenenden. (Delpino, Ult.oss. S. 45). Als Besucher’ beobachtete Schletterer bei Pola: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena convexiuscula K. v. fuscata K.; 2. A. morio Brulle; 3. Bombus argillaceus Scop.; 4. B. terrester L.; 5. Eucera hispana Lep.; 6. E. interrupta Baer.; 7. Megachile muraria L.; 8. Podalirius retusus L. V. meridionalis Per. b) Sphegidae: 9. Cerceris specularis Costa: s 664. D. Hirn ‚Väll. Als Besucher .beobachtete . Schletterer bei Pola: Papilionaceae. 285 | Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium strigatum Lir.; 2. Anthrena dubitata Schek.; 3. A. limbata Ev.; 4. A. morio Brull.; 5. Coelioxys aurolimbata Först.; 6. Col- letes lacunatus Dours.; 7. Eucera alternans Brull.; 8. E. elypeata Er.; 9. E. interrupta Baer.; 10. E, ruficollis Brull.; 11. Halietus calceatus Scop. v. obovatus K.; 12. H. macu- latus Sm. 15; 18. H. morbillosus Kriechb.; 14. H. quadrieinetus F.; 15. H. scabiosae Rossi; 16. H. villosulus K.; 17. Nomada nobilis H.-Sch.; 18. N, ochrostoma K.; 19. Nomia diversipes Ltr. ; 20. Osmia anthrenoides Spin.; 21. O. erenulata Mor ; 22, Prosopis celype- aris Schek.: 28.-P; variegata F.; 24. Sphecodes gibbus L; 25. 8. subquadratus Sm.; 26. Xylocopa eyanescens Brull. 1 9. b) Braconidae: 26. Bracon terrefaetor Vill. ec) Chaleididae: 28. Leucaspis dorsigera F.; 29. L. gigas F.; 30. L. intermedia 11. d) Evanidae: 31. Gasteruption pedemontanus Tourn.; 32. G. rubricans Guer. ; 33. G. tibiale Schlett. e) Pompilidae: 34. Agenia erythropus Kohl.; 35. Pompilus quadripunetatus F.; 36. Pseudagenia carbonaria Scop. f) Seoliüidae: 37. Myzine tripunctata Rossi; 38. Scolia hirta Schrk.; 39. S. insubrica Scop.; 40. S quadripunctata F'.; 41. Tiphia minuta v.d.L. g) Sphegidae: 42. Cerceris arenaria L.; 43. C. bupresticida Duf.; 44. C. emarginata Pz.: 45. C. ferreri v. d. L.; 46. C. labiata F.; 47. C. leucozonica Schlett.; 48. C. quadri- maculata Duf.; 49. C. rybiensis L.; 50. C. specularis Costa; 51. Gorytes quinque- einetus F.; 52. Oxybelus melancholicus Chevr.; 53. Tachytes europaeus Kohl.; 54. T. obsoletus Rossi. h) Tenthredinidae: 55. Cyphona furcata Vill. var. melanocephala_ Pz. i) Vespidae: 56. Eumenes pomiformis F.; 57. Polistes gallica L. 152. Indigofera L. Hildebrand, Bot. Ztg. 1866, S. 74, 75. Blüten mit Explosionsvorrichtung. Schiffehen und Flügel klappen beim Losschnellen nach unten; die Staubblatt-Griffelsäule bleibt dabei in wagerechter Stellung. Spontane Selbstbestäubung ist beim Verblühen möglich. 665. I. speeiosa hat, nach Henslow (Proc. Linn. Soc. 1867), die von Hildebrand beschriebene Einrichtung, welche Henslow ausdrücklich auf Fremdbestäubung zielend darstellt. 666. I. SHRSEREN Vent. sah Delpino (Ult. oss. S. 54) von Bombus italicus besucht. 667. Parochetus Ham. ohne mit kleistogamen Blüten vor (Kuhn). 153. Melilotus Tourn. Gelbe oder weisse, in Trauben stehende, honighaltige und kumarinduftende Bienenblumen mit einfacher Klappvorrichtung, bei welcher die Staubblätter und das Fruchtblatt so lange aus dem Schiffehen hervortreten, wie der Druck der besuchenden Biene währt. 668. M.altissimus Thuillier. (M.offieinalis Willd.) [H.M., Befr.S.225; Kerner, Pflanzenleben II.; Schulz, Beitr. II. S.208; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S.338—339; Loew, Bl. Flor. S. 392, 395; Knuth, Bijdragen.] — In den hell- goldgelben, eumarinduftenden Blüten ist, nach Herm. Müller, der Kelch nur 2mm lang und auch ziemlich weit, so dass der Nektar auch kurzrüsseligen Insekten erreich- bar ist. Die Flügel und das Schiffchen sind jederseits an einer Stelle mit einander verwachsen, so dass beide gemeinsam ihre durch Insektenbesuch herbeigeführte 286 Papilionaceae. Bewegung nach unten ausführen und nach dem Aufhören des Druckes auch wieder gleichzeitig in die frühere Lage zurückkehren müssen. Letztere Bewegung wird dadurch erreicht, dass an der oberen Basalecke der Flügel 2 nach hinten und innen gerichtete fingerförmige Fortsätze die aus den Staubblättern und dem Stempel. gebildete Säule oben umfassen, welche, da sie im Bogen nach oben zusammenlaufen, nach dem Aufhören des Druckes von selbst in ihre Lage zurückkehren, mit- hin auch Schiffchen und Flügel zurückgeführt werden. Da die Narbe die Staubbeutel überragt, so ist bei eintretendem In- . sektenbesuche Fremdbe- stäubung gesichert; bleibt solcher aus, so ist spon- tane Selbstbestäubung erschwert. Dieselbe ist, nach Kerner von Erfolg. Als Besucher sah H. Müller: Hymeno- Fig. 90. Melilotus offieinalis Willd. (Nach Herm. Müller.) ] Blüte von der Seite gesehen. 2 Dieselbe nach Entfernung der Fahne und des Kelches, von oben gesehen. 3. Dieselbe nach Abwärtsdrückung der Flügel und des Schiffehens, von der Seite gesehen. a Antheren. d Drehpunkt des Schiffchens. e Eingedrückte Stellen der Flügel, deren Innenflächen mit den Aussenflächen der beiden Blätter des Schiffchens durch Inein- anderstülpung der Oberhautzellen zusammengehalten sind. pteren, nämlich: A. Api- dae: 1. Anthrena dorsata K. 9, sgd. u. psd.; 2. Apis mellifica L. 8, sehr zahl- reich, sgd. u. psd.; 3. Coe- lioxys quadridentata L. 5‘, sgd.; 4. Heriades truncorum J Fingerförmige Fortsätze der oberen Basalecken der Flügel. 9 Geschlechtssäule. A Honigzugänge. gr Griffel. n Narbe. L. 2, psd.; 5. Osmia sp. B. Sphegidae: 6. Ammo- phila sabulosa L. 5, sgd. C. Tenthredinidae: 7. Tenthredo sp., vergeblich nach Honig suchend. Ich beobachtete in Schleswig-Holstein nur die Honigbieze in sehr grosser Anzahl, psd. und sgd. Loew sah in Mitteldeutschland eine kurzrüsselige Biene (Halictus zonulus Sm. 2), psd., bei Warnemünde folgende Besucher: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena pilipes F. 9, psd.; 2. Anthidium strigatum Latr. 9, psd.; 3, Coelioxys quadridentata L. 5‘, sgd.; 4. C. elongata Lep. 9, sgd.; 5. C. rufocaudata Sm. 5’, sgd.; 6. Halictus rubieundus Chr. ©, psd.; 7. Osmia claviventris Thoms. /, sgd. b) Sphegidae: 8. Oxybelus furcatus Lep., sgd. B. Empidae: 9. Empis sp. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium strigatum Ltr.; 2. Anthrena convexiuscula K.; 3. A. fHlessae Pz.; 4. A. limbata Ev.; 9. A. lucens Imh.; 6. A. morio Brull.; 7. A. nana K.; 8, A. thoraeica F.; 9. Halietus calceatus Scop.; 10. H. morbillosus Krehb.; 11. H. patellatus Mor.; 12. H. sexcinetus F.; 13. H. tetrazonius Klg.; 14. Nomia diversipes Ltr. b) Tenthredinidae: 15. Amasis a. F.; 16. Cephus haemorrhoidalis F.; 17. C. pygmaeus L. c) Vespidae: 18. Polistes gallica L. Schulz beobachtete Einbruch von Bienen. Papilionaceae. 287 669. M.offieinalis Desr. (M.arvensis Wallr.) [Knuth, Bijdragen.] — Die goldgelben, gleichfalls kumarinduftenden Blüten haben dieselbe Einrichtung wie die der vorigen Art. Als Besucher sah ich die Honigbiene. Loew beobachtete in Mecklenburg (Beiträge S. 45): A. Diptera: Empidae: 1. Empis sp. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena pilipes F. 9, psd.; 3. Anthi- dium strigatum Latr. ©, psd.; 4. Coelioxys cenica L. /, sgd.; 5. C. elongata Lep. 9, sgd.; 6. C. octodentata Lep. 5, sgd.; 7. Halietus NETTE Chr. 9, ped.; 8. Osmia elaviventris Thoms. /', sgd. b) Sphegidae: 9. Oxybelus furcatus Lep., sgd. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Bombus hortorum L.; 2. B. mastrucatus Gerst.; 3. Ceratina cyanea K. 670. M. albus Desr. (M. vulgaris Willd.. [H. M., Befr. S. 225; Weit. Beob. II. S. 252; Loew, Bl. Flor. S.392; Kirchner, Beitr. 8.40; Knuth, Bijdragen.] — Die weissen, ebenfalls nach Kumarin riechenden Blüten haben dieselbe Einrichtung wie die der vorigen Art. Der Kelch ist 2 mm lang, die Platte der schräg in die Höhe gerichteten Fahne 4 mm; Schiffehen und Flügel stehen 2!/2 mm aus dem Kelche hervor. Die kurz vor der Blütenöffnung auf- springenden Antheren erreichen die Narbe nicht. Als Besucher sind ausser der (saugenden und pollensammelnden) Honigbiene zahlreiche Insekten beobachtet. Loew sah nämlich bei Warnemünde: "A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena cineraria L. 9, psd.; 2. A. fulvierus K. 9, psd.; 3. A. gwynana K. f. aestiva Sm. 9, psd.; 4. A. pilipes F. 9, psd.; 5. Coelioxys conica L. 9, sgd.; 6. C. elongata Lep. /', sgd.; 7. C. sp., sgd.; 8. Colletes fodiens K. /, sgd.; 9. Macropis labiata Pz. 9, sgd. b) Sphegidae: 10. Cerceris are- naria L. @ 5‘, sgd. c) Vespidae: 11. Odynerus parietum L. var. renimacula Lep., sgd.; 12. Eumenes coarctata L., sgd. B. Diptera: a) Chironomidae: 13. Ceratopogon fasciatus Mg. ©. b) Conopidae: 14. Physocephala rufipes F., sgd. c) Museidae: 15. Olivieria lateralis F. d) Syrphidae: 16. Eristalis intricarius L., sgd.; 17. Helophilus pendulus L., sgd.; 18. Melithreptus sp.; 19. Volucella bombylans L., sgd. Friese giebt nach Konow für Mecklenburg Systropha curvicornis Scop., n. slt. und nach Sajo für Ungarn Osmia grandis Mor. (1 5) als Besucher an. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena flavipes Pz. 2 ; 2. A. pro- pinqua Scheck. 9; 3. Bombus lapidarius L. 8; Ducke bei Aquileja die Langhorn- bienen: 1. Eucera (Macrocera) ruficornis F. 5; 2. E. (M.) salicariae Lep. 9; v. Dalla Torre und Schletterer beobachteten in Tirol die Biene Halietus rubieundus Chr 9. Schmiedeknecht giebt als seltenen Besucher Anthrena nasuta Gir. an. Schulz beobachtete Einbruch durch Bienen. 671. M. dentatus Persoon. Auch an dieser Art beobachtete Schulz Einbruch durch Bienen. 672. M. coeruleus Desr. (= Trigonella coerulea C. A. M.). [Kirchner, Beitr. S. 41.] — Die Einrichtung der hellblauen, in verkürzten Trauben zusammenstehenden Blüten stimmt mit derjenigen der übrigen Melilotus- Arten überein, doch steht die Narbe zwischen den Antheren oder überragt sie nur wenig. Der Kelch ist 3—4 mm, die Platte der Fahne 5 mm lang; die Flügel sind 2, die Fahne ist 3 mm kürzer. Da die Flügel am Grunde einen über die Staubfadenröhre greifenden Fortsatz besitzen, so werden Flügel und Schiffehen nur unter Anwendung einer gewissen Kraft herabgedrückt. Alsdann 288 Papilionaceae. schnellen Staubblätter und Griffel bis zur Fahne hervor und kehren nach dem Aufhören des Druckes wieder in das Schiffehen zurück. Als Besucher beobachtete Kirchner die Honigbiene. 154. Trifolium Tourn. Gelbe, weisse oder rote, zu Köpfchen zusammengestellte, honighaltige und duftende Bienenblumen (sehr selten auch Falterblumen) mit einfacher Klappvor- richtung wie bei voriger Gattung. — Manche Arten haben, nach Kuhn (Bot.Ztg. 1867), kleistogame Blüten; z.B. ist, nach Darwin (Forms of flowers), T. poly- morphum kleistogam. 673. T. repens L. (H. M., Befr. S. 220—222; Weit. Beob. H. S. 246; Darwin, Annals and Mag. of Nat. Hist. 3. Ser. Vol. 2. p. 460; Lindman a.a.O.; Verhoeff, Norderney; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 342—349; Loew, Bl. Flor. S.395; Knuth, Ndfr. Ins. S.59, 60, 153; Weit, Beob. S. 232; Halligen; Helgoland; Bijdr.; Thüringen; Rügen ete.] — Die weissen oder rötlichen Blüten sind honigduf- tend. Der Nektar wird an der gewöhnlichen Stelle, also innen am Grunde der Staub- fadenröhre abgesondert. Da die Kelehröhre nur 3 mm lang ist, sind auch kurzrüsselige Bienen zum Honig zugelassen. Nach Hermann Müller sind die Flügel mit dem Schiffehen jederseits an einer Stelle verwachsen, so dass beide gleichzeitig auf- und abwärts bewegt werden. Ihre Drehung bei Belastung durch ein honig- | suchendes Insekt wird dadurch möglich, dass die Nägel der genannten Blütenteile sehr schwach sind. Diese Nägel sind zum grössten Teile mit der oben gespaltenen Staub- fadenröhre verwachsen. Das Zurückkehren der Blütenteile in die ursprüngliche Lage wird besonders durch die Fahne und die Flügel bewirkt. Der breite Nagel der Fahne um- schliesst nämlich die übrigen Kronblätter sowie die Staub- Fig. 91. Trifolium repensL. (Nach Herm. Müller.) blätter und das Fruchtblatt 1 Blüte von unten gesehen, 2 Dieselbe nach Entfernung vollständig und führt den von Kelch und Fahne von oben gesehen. 3 Rechter Grund derselben daher durch ee ed A ke de die seine Elastizität nach dem Einbuchtungen der Flügel eingreifen. fNarbe. vBlasen- Aufhören des Druckes in die förmige Anschwellung am Grunde des oberen Flügelrandes. frühere Lage zurück. Die vorderen Teile der Kronblätter nebst der Geschlechtssäule werden dadurch zurückgeführt, dass die oberen Basallappen der Flügel zu 2 elastischen Blasen umgebildet sind, welche auf der Oberseite der Geschlechtssäule dicht neben einander liegen. Papilionaceae. 289 Um zum Honig zu gelangen, müssen die besuchenden Insekten den Kopf unter die Fahne stecken; dabei haben sie keinen anderen Halteplatz als die Flügel, sie drücken diese alsdann mit dem Schiffehen nach unten, und die Fahne nach oben, wobei die Staubblätter und die Narbe aus dem Schiffchen hervor- treten. Da die Narbe etwas die Antheren überragt, so ist Fremdbestäubung in hohem Grade begünstigt. Die regelrechte Auslösung des Blütenmechanismus wird aber nur von Bienen bewirkt, welche daher regelmässig Fremdbestäubung herbei- führen, während andere besuchende Insekten, wie Fliegen und Schmetterlinge, dies nur zufällig bewirken. Mac Leod (Bot. Jaarb. VI S. 342—349) giebt eine ausführliche Schilderung der Blüteneinrichtung von T. repens, die in manchen Stücken von der Müllerschen abweicht, wobei er zu folgenden Schlüssen kommt: Die Blüte von T. repens besteht aus zwei zusammenwirkenden (synergi- schen) Teilen, nämlich den Flügeln und dem Kiel, die mit einander verbunden sind und sich zusammen gleichzeitig und in derselben Weise bewegen. Jedes dieser Organe kann aber auch für sich die Bewegung ausführen. Hierbei kommen noch zwei andere Organe, die Staubfäden (die eine passive Rolle spielen) und der Nagel der Fahne (welcher eine aktive Rolle zu spielen scheint) in Betracht. Wenn man in einer jungfräulichen Blume die Flügel :nebst dem Kiel dreissig- bis vierzigmal nacheinander niederdrückt, scheint der Mechanismus nicht zu ermüden: die Fortpflanzungsorgane werden nach dem Aufhören des Druckes immer wieder von dem Kiel umschlossen. Wenn man aber den Kiel allein oder die Flügel allein einigemale nach unten drückt, nehmen diese Organe zwar ihre ursprüngliche Lage wieder ein, aber die Bewegungen sind langsam und der Mechanismus lässt deutliche Zeichen der Ermüdung erkennen. Durch die Ver- einigung verschiedener zusammenwirkender (synergischer) Organe hat die Natur nieht nur mehr Sicherheit der Bewegungen gegeben, sondern sie hat auch der Ermüdung zuvorzukommen gewusst. Auf gleiche Weise werden die Bewegungen bei den höheren Tieren durch Gruppen von zusammenwirkenden Muskeln vollbracht: dadurch werden die- selben Vorteile erreicht, wie durch das Zusammenwirken von Flügeln, Kiel und Fahne in der Blume von Trifolium repens. Nach Darwins Versuchen (Cross. S. 364) ist zur vollständigen Frucht- barkeit des weissen Klees Fremdbestäubung nötig; bei Insektenabschluss sind die Blüten in hohem Grade selbststeril. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) in Westfalen, Buddeberg (2) in Nassau und ich (!) in Schleswig-Holstein (S. H.), auf Rügen (R.), auf Helgoland (H.) und in Thüringen (Th.): A. Diptera: a) Conopidae: 1. Myopa buccata L., sgd. (1); 2. M. testacea L., sgd. (1). b) Syrphidae: 3. Eristalis sp. (1); 4. Volacella bombylans L., sgd. (1). B. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena fulvicrus K. Q, sgd. (1); 6. A. ni- griceps K. 9, sgd. (1); 7. A. sp. (!, H.); 8. Anthophora quadrimaculata Pz. 2 (!S.H u. H.); 9. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd., sehr häufig (!S. H. u. R., 1); 10. Bombus cognatus Steph. 5 © (S.H.,)); 11. B. cullumanusK., Th. (S. B.,!); 12. B. lapidariusL.2 2 (I, S.H.u. Th.); 13. B. pratorum L. 8, sgd. (1); 14. B. rajellus K. 9, sgd. (!, R.); 15. B. terrester L. (! Th.); 16. Cilissa leporina Pz. 5, sgd. (2); 17. Colletes balteatus Nyl. (!, S. H.); 18. Eucera Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 19 290 Papilionaceae. diffieilis (Duf.) Perez. (!, R.); 19. Halietus maculatus Sm. 9, psd. (1); 20.H. sexnotatus K. 9, sgd. (1); 21. H. smeathmanellus K. 2, sgd. (2); 22. H. tarsatus Schenck 9, sgd. (1); 23. H. zonulus Sm. 9, sgd. (1); 24. Megachile willughbiella K. / (1); 25. Psi- thyrus quadricolor Lep. 5, sgd. (1). C. Lepidoptera: Rhopalocera: 26. Coenonympha pamphilus L., sgd. (1, Thür.); 27. Epinephele janira L., sgd. (!, S. H.); 28. Hesperia, sgd. (1); 29. Melitaea athalia Esp., sgd. (1, Thür.); 30. Lycaena semiargus Rott., sgd. (!, S. H.); 31. Pieris brassicae L., sgd. (!, S. H., 1); 32. P. napi L,, sgd. (1). In den Alpen beobachtete H. Müller ausserdem 11 Bienen, 1 Schwebfliege, 10 Falter an den Blüten (Alpenbl. S. 244). v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Biene Stelis aterrima Pz. 9. Hoffer giebt für Steiermark die seltene Alpenhummel Bombus alpinus L. an und zwar ein altes Nestweibchen. Loew (Beitr. S. 53) beobachtete daselbst AUChnB zonulus Sm. ©, psd.; in Schlesien (Beitr. S. 34) die Honigbiene. Schiner beobachtete in Österreich die Raupenfliege Ocyptera pusilla Mg. (wohl vergebens zu saugen versuchend); Rössler bei Wiesbaden den Falter: Colias hyale L. (als nutzlosen Besucher); Schenck in Nassau Melitta leporina Pz. Schletterer giebt für Tirol (T.) als Besucher an und beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena dubitata Schck.; 2. Megachile muraria L.; 3. Osmia tridentata Duf. et Perr.; 4. Stelis aterrima Pz. T.). Friese giebt als Besucher für Mecklenburg nach Kono ow an die selteneren Apiden: 1. Colletes nasutus Smith; 2. Meliturga celavicornis Ltr. Alfken und Höppner (H.) beobachteten bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena flavi- pes Pz. 9 (2. Generation); 2. Bombus agrorum F. 8; 3. B. arenicola Ths. 8; 4- B. derha- mellus K. 2,8, 5; 5. B. distinguendus Mor. 8 sgd., © (H.); 6. B. hortorum L. 8 sgd., psd. 9; 7. B. lapidarius L. 8; 8. B. lucorum L. 8; 9. B. muscorum F. 8; 10. B. silva- rum L. 9; 11. B. terrester L. 8; 12. Coelioxys rufescens Lep. ©, 5‘; 13. Melitta leporina Pz. 2, 5; 14. Psithyrus barbutellus K. Z.. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: a) Syrphidae: 1. Syrphus corollae F. 2, nicht selten; 2. S. pyrastri L. einzeln. B. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Bombus hortorum L. 8; 4. B. lapidarius L. © 8 Z, hfg., sgd.; 5. B. terrester L. 8, hfg. C. Lepidoptera: a) Noctuae: 6. Plusia gamma L. Alfken beobachtete auf Juist: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus dis- tinguendus Mor. ©, psd., sgd.; 2. B. hortorum L. ®, psd., sgd.; 3. B. lapidarius L. 8, psd., sgd.; 4. B. muscorum F. 3, psd., sgd. Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, 1: Hummel, 1 Grabwespe, 7 Falter (Bot. Jaarb. VI.S.349); in den Pyrenäen 8 Hummeln, 2 kurzrüsselige Bienen, 1 Falter, 1 Käfer als Besucher (A. a. O. III. 8. 436); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden die Honigbiene. E. D. Marquard beobachtete in Cornwall: Cilissa leporina Pz. als Besucher. Smith beobachtete in England Melittaleporina Pz.; Saunders Colletes marginatusL. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora $. 46) wurden Apis und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. Schneider (Tromse Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen: 1. Bombus lapponieus L. 8 5‘; 2. B. pratorum L. 8 5; 3. B. serimshiranus K. 8 d'; 4. B. terrerster L. 3 5; 5. Psithyrus quadricolor Lep. 5‘; P. vestalis Fourer. / als Besucher. Auch auf dem Dovrefjeld beobachtete Lindman zahlreiche Hummeln als Besucher. An der Form atropurpureum beobachtete Loew in botanischen Garten zu Berlin die Honigbiene. 674. T. hybridum L. Da die Blüten anfangs weiss und aufrecht, dann rosenrot und herabgeschlagen sind, so werden die jungen, weissen Blüten von Papilionaceae. 291 einem Kranze rosenroter, herabgeschlagener umgeben, wodurch die Köpfehen ihre Augenfälligkeit erhöhen. Die Einrichtung der Einzelblüten stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Als Besucher sah Buddeberg in Nassau eine Biene: Cilissa leporina Pz. /', sgd. Ich (Bijdragen) beobachtete im östlichen Holstein die Honigbiene, in Thüringen zwei Hummeln: 1. Bombus agrorum F. /' (Coburg 4.7.94); 2. B. terrester L. 9 (Insels- berg 16. 7. MM. — 675. T. fragiferum L. [H. M., Befr. S. 222; Weit. Beob. 8. 246; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 349; Knuth, Ndfr. Ins. S. 60, 153; Weit. Beob.; Halligen.] — Wie schon H. Müller erwähnt, ist die Blüteneinriehtung dieser Art dieselbe wie bei T.repens, doch sind alle Blütenteile kleiner als bei letzterem. Als Besucher sah ich bei Kiel von honigsaugenden Apiden: 1. Apis mellifica L. 9; 2. Bombus lapidarius L. 9; 3 B. silvarum L. 9; auf Sylt Apis. Auf der Hallig Langeness ist, soweit ich beobachten konnte, Anthophora quadrimaculata Pz. © der einzige Befruchter. In Westfalen beobachtete Herm. Müller nur die Honigbiene und zwar von T. fragiferum zu T. repens und umgekehrt übergehend. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: Bombus terrester L. 8; auf Juist: Hymenoptera: Apidae: Bombus terrester L. &, mehrfach, sgd. und psd. Nach Über- decken des Fangnetzes sammelte er noch ruhig weiter. Heinsius beobachtete in Holland 2 Apiden: 1. Apis mellifica L. ©; 2. Bombus lapidarius L. 5 8. Mac Leod beobachtete in Flandern Bombus lapidarius L. $ (Bot. Jaarb. VI. - 8. 346); Schiner in Österreich die Raupenfliege Ocyptera pusilla Mg. (wohl vergeblich zu saugen versuchend). 676. T. montanum L. [H. M. Weit. Beob. II. S. 250—252; Befr. S. 224; Alpenbl. $. 243.] — Die weissen Blüten sind, nach H. Müller, vom Grunde bis zur Spitze des Schiffehens etwa 5 mm lang; der Kelch ‚hat eine Länge von 2—3 mm. Der Nektar ist also allen Insekten mit 5 mm langem Rüssel zugänglich. ° Dabei bewirken besuchende Bienen dieselbe Art der Aus- lösung der Geschlechtssäule wie bei T. repens; aber auch die besuchenden Schmetterlinge streifen, indem sie ihren Rüssel in der von der zusammen- gelegten Fahne gebildeten Rinne hinabgleiten und in den oben offenen Spalt des Schiffehens eintreten lassen, ebenfalls Narbe und Staubblätter, so dass auch sie Fremdbestäubung bewirken. Der Bergklee ist daher der Befruchtung durch Bienen und Falter angepasst. Die Blüteneinrichtung stimmt im übrigen mit der- jenigen von T. repens überein, nur sind die blasenartigen Anschwellungen oben am Grunde der Flügel, welche über der Geschlechtssäule zusammenschliessen, schwächer entwickelt. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in Westfalen die Honigbiene, in Thüringen: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd., sehr häufig; 2. Bombus pratorum L. /', sgd.; 3. Nomada roberjeotiana Pz. 9, sgd.; 4. N. ruficornis L. 9, sgd. b) Sphegidae: 5. Ammophila campestris Latr. 2 /, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Hesperia silvanus Esp., sgd.; 7. Lycaena aegon W. V. 9, sgd.; &.L. corydon Poda, sgd.; 9. Melitaea athalia Esp., andauernd sgd., zahlreich. In den Alpen beobachtete derselbe 8 Bienen und 8 Falter; Dalla Torre und Schletterer in Tirol: Bombus mastrucatus Gerst. /; Mac Leod in den Pyrenäen 1 Hummel, 1 Anthrena als Besucher (B. Jaarb. III. S. 436, 437). 19* 292 Papilionaceae. 677. T. pratense L. [Darwin, Origin of species Chap. IIL; H. M, Befr. 8. 222—-224; Weit. Beob. II. S. 246, 247; Lindman a. a. O.; Loew; Bl. Flor. 8.396; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S.339—342; Schulz, Beitr. II. S.208; Kerner, Pflanzenleben H.; Knuth, Ndfr. Ins. S. 59, 152, 153; Weit. Beob. S. 232, Halligen; Rügen; Helgoland; Thüringen; Bijdragen.] — Die roten, selten weissen, honigduftenden, zu augenfälligen, kugeligen Köpfchen zusammengestellten Blüten werden reichlich von Insekten besucht. Der Honig ist, nach H. Müller, am Grunde einer durch Verwach- sung der neun unteren Staub- fäden mit den Nägeln des Schiffehens, der Flügel und der» Fahne gebildeten, 9 bis 10 mm langen Röhre geborgen. Das obere freie Staubblatt liegt an einer Seite der Blüte, so dass der Zugang zum Honig durch den ganzen oberen Spalt der Staubfadenröhre gebildet wird. Schiebt nun eine Biene ihren Rüssel unter die Fahne gegen den Honig vor, während sie mit ihren Vorderbeinen die mit dem Schiffehen zusammen- haftenden Flügel festhält und. Mittel- und Hinterbeine auf tiefer gelegene Teile des Blüten- köpfchens stützt, so dreht sich das Schiffehen nebst den Flü- Fig. 92. Trifolium pratense L. Müller.) 1 Blüte von unten gesehen. 2 Dieselbe, nach Ent- (Nach Herm. fernung der Fahne, von oben gesehen. 3 Vorderer Teil derselben, nachdem die Ränder des Schiffehens ausein- ander gedrückt sind. In doppelter Vergrösserang von 1 und 2. 4 Rechter Flügel, mit losgerissenem Stiel, von der Innenseite. 5 Rechte Hälfte des Schiffchens von der Aussenseite, mit abgerissenen Stielen. 6 Die nach dem Niederdrücken des Schiffehens hervorgetretenen Staubbeutel und darüber liegende Narbe nebst dem Schiffehen, von der Seite gesehen. a Kelch, b die durch Verwachsung von 9 Staubfäden mit den Stielen der Fahne, der Flügel und des Schiffehens gebildete Röhre, e Fahne, d hohler Teil der Innenseite der Flügel, f Aussen- seite der Flügel, g der zu einer Blase angeschwollene Flügelgrund, Ah Schiffehen, i Griffel, k oberstes, freies Staubblatt, 2 Narbe, m Staubbeutel, n Verwachsungs- stelle zwischen Flügel und Schiffehen, o Drehpunkt des Schiffehens, p nach aussen gebogener Teil des oberen Flügelrandes, g auf die Unterseite übergreifende Er- weiterung der Fahne, geln nach unten, und es tritt zuerst die Narbe und unmittel- bar darauf die Gesamtheit der | nach oben geöffneten Antheren hervor, sich der Unterseite des Bienenkopfes andrückend. Die Narbe erhält mithin den von einer früheren Blüte mitgebrachten Pollen, welcher nun durch neuen ersetzt wird. Fremdbestäubung ist also gesichert; Selbstbestäubung kann beim Zurückziehen des Bienenkopfes zwar auch stattfinden, ist aber, nach Dar- win, ohne Erfolg, (nach Kerner dagegen von Erfolg) und wird durch die vorher erfolgte Fremdbestäubung unwirksam gemacht. Das Zurücktreten der Blütenteile nach dem Aufhören des durch das Insekt hervorgebrachten Druckes wird durch die eigene Elastizität des Grundes des Papilionacene. 293 Schiffehens bewirkt. Die Flügel sondern sich von der gemeinschaftlichen Röhre mit dünnen, leicht drehbaren Nägeln ab, umfassen dann mit 2 starken, blasigen Anschwellungen die Geschlechtssäule von oben und sichern durch die Elastizität dieser Anschwellungen die gegenseitige Lage der Staubblätter und des Frucht- blattes und der sie umschliessenden Kronblätter. Die Staubfadenröhre trennt sich in freie, steife, aufwärts gebogene, am Ende etwas verdickte Staubfäden, zwischen denen sich der Griffel so in die Höhe krümmt, dass die Narbe die Antheren etwas überragt. Um auf dem regelrechten Wege zum Honig gelangen zu können, muss ein Insekt einen der Länge der Kronröhre entsprechend langen Rüssel von mindestens 9 bis 10 mm besitzen (viele Hummelarten und andere Apiden als regelmässige, einzelne Schmetterlinge als zufällige Fremdbestäuber), Der Blüten- staub ist dagegen allen kurzrüsseligen Insekten zugänglich, welche das Schiffehen abwärts zu drehen geschickt genug sind. Auch diese bewirken regelmässig Fremd- bestäubung (z. B. die Honigbiene). Endlich wird dem roten . Klee der Honig noch gewaltsam geraubt, indem besonders die Erdhummel (mit nur 7—9 mm langem Rüssel) und die Honigbiene (Rüssellänge 6 mm) die Blüten von aussen anbeissen und durch das Loch den Rüssel bis zum Honig vorstrecken. Diese Öffnung benutzen andere Insekten gleichfalls zum Honigraube. Als Besucher sah Lindman auf dem Dovrefjeld Hummeln und Falter. Herm. Müller (1) in Westfalen, Buddeberg (2) in Nassau und ich (!) in Schleswig-Holstein (8. H.), auf Rügen (R.), auf dem Oberland von Helgoland (H.) und in Thüringen (Th.) beobachteten folgende Insekten: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Systoechus sulphureus Mikan, vergeblich Honig zu erlangen suchend (1). b) Conopidae: 2. Sicus ferrugineus L., w, v. (ll. ce) Syrphidae: 3. Volucella bombylans L., w. v. (1). B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena convexiuscula K. /, vergebl. zu saugen versuchend (2); 5. A. fas- ciata Wesm. 9 ', vergebl. suchend (1); 6. A. fulvierus K. 2 (1), wie vor.; 7. A, labi- alis K. 5‘, vergebl. zu saugen versuchend (1); 8. A. schrankella Nyl. 2 (1); 9. A. xan- thura K. 9, psd. (1); 10. Anthidium manicatum L. 2 5, sgd. (1); 11. Anthophora aestivalis Pz., sgd. (! R., 2); 12. A. pilipes F., sgd. (1); 13. Apis mellifica L. 9, dureh die von der Erdhummel gebissenen Löcher Honig stehlend, psd. (1, !S. H.); 14. Bombus agrorum F. 8 9, sgd. (1,!S.H.,R,, Th); 15. B. confusus Schenck $ 9, sgd. (1); 16. B. eullumanus K. Th., sgd. (! S.H.); 17. B. distinguendus Mor, 9, sgd. (1); 18. B. hor- torum L., forma hortorum L. /‘, sgd. (!, Th., R.); 19. B. lapidarius L., 9 9, sgd. (1, ! 8. H.); 20. B. muscorum F., sgd. (1); 21. B. pratoram L., 9 mit 8 mm langem Rüssel, O mit 10 mm 1. R. sgd. (2); 22. B. rajellus K. 8 9, sgd. (1, ! R.); 23. B. silvarum L. ©, sgd. (1, !R.); 24. B. terrester L., die Blumenröhre anbeissend und so Honig raubend, auch an Knospen (1,!Th.); 25. Cilissa leporina Pz. /, vergebl. zu saugen versuchend (2); 26. Colletes fodiens K. /, psd. (1); 27. Diphysis serratulae Pz. 9, psd. (1); 28. Eucera diffieilis (Duf.) Perez (!, Greifswalder Oie bei Rügen, Helgoland), sgd.; 29. E. longicornis Q ', sgd. (1, ! S., H.); 30. Halictus eylindrieus F. Q, vergebl. zu saugen versuchend (2); 31. H. flavipes F. 9, psd. (1); 32. H. interruptus Pz. 9, psd. (1, Thür.); 33. H. malachurus K. 9, psd. (2); 34. H. sexnotatus K. 9, vergeblich zu saugen ver- suchend (2); 35. H. tetrazonius Kl. 2, w. v. (2); 36. Megachile eircumeinctaL. 9, sgd. und psd. (1); 37. Osmia aurulenta Pz. 9, psd. (1, Thür.); 38. O. aenea L. 9, sgd. und psd. (1); 39. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd. (1); 40. P. campestris Pz. 2 (I); 41. P. ru pestris F. 9, sgd. (1, !S.H.); 42. P. vestalis Foure. 9, sgd. (lj. €. Lepidoptera: a) Bombyces: 43. Gnophria quadra L., an den Blüten sitzend (1). b) Noetuae: 44, Plusia gamma L., sgd. (1,!S. H.). c) Rhopalocera: 45. Argynnis adippe L., sgd. (! Th.); 294 Papilionaceae. 46. Goenonympha pamphilus L. 9, sgd. (1, ! S. H.); 47. Epinephele janira L., sgd. (1,!8.H.); 48. Hesperia silvanus Esp., sgd. (1); 49. H. thaumas Hfn., sgd. (1); 50. Me- lanargia galatea L., sgd., häufig (1, Thür.); 51, Papilio podalirius L., sgd. (2); 52. Pieris brassicae L., sgd. A, !'S. H., H.); 53. Pararge megaeraL., sgd. (1); 54. Vanessa urticae L., sgd. (1, ! H.). d) Zygaenidae: 55. Zygaena filipendulae L., sgd. (! S. H.); 56. Z. sp., nur gelegentlich kreuzend (! R.). Krieger beobachtete bei Leipzig die Apiden: 1. Anthrena labialis K.; 2. Eucera longicornis L. Q ; Schmiedeknecht in Thüringen: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. %'; 2. B. distinguendus Mor. 2 S'; 3.B. hortorum L. 9 8%; 4. B. lapidarius L. 9 8; 5. B. latreillellus K. (= subterraneus L.) 9 8 /'; 6. B. mastrucatus Gerst. g'; 7. B. mesomelas Gerst. @ ® J'; 8. B. muscorum F. 2 8 SZ; 9. B. pomorum L. 9 8, hfg., /', einzeln; 10. B. ruderatus F. 9 8 5; 11. B. silvarum L. @ JS; 12. B. varia- bilis Schmiedekn. 2 8 .&'; 13. Psithyrus vestalis Fourer. @ ; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Anthrena labialis K. © J'; 2. A. convexiuscula K.; 3. Bombus confusus Scheck. 9 ; 4. B. derhamellus K. 2 8 5; 5.B. lapidarius L.; 6.B. muscorum F. 9 8; 7. B. pomorum Pz. 9; 8. Halictus tetrazonius Klg. Q ; Loew in Hessen Eucera longi- cornis L. 2, psd.; v. Dalla Torre und Schletterer in Tirol die Bienen: 1. Anthrena fulva Schrk. 9; 2. A. nana K. © ; 3. Bombus silvarum L. © 8; 4. Chalicodoma py- renaica Lep. © ; Schletterer ausserdem bei Pola: 1. Bombus silvarum L.; 2. B. ter- rester L.; 3. Eucera alternans Brull.; 4. Megachile pyrenaica Lep.; Ducke bei Triest die Apiden: 1. Anthrena korlevieiana Friese © ; 2. Eucera difficilis (Duf.) Per. 9; 3. Osmia aurulenta Pz. © Z', hfg.; 4. Rophites canus Ev. © „'; Hoffer in Steier- mark: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. © 8; 2. B. hortorum L. J; 3. B. lapidarius L. © 8; 4. B. mesomelas Gerst. © (Dalla Torre); 5. Psithyrus vestalis Fourer. '; Friese im Elsass (E.), bei Fiume (F.), in Meckenburg (M.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthrena convexiuscula K. (M.), s. hfg.; 2. A. labialis K. (M.), n hfg. (U.), einzeln; 3. Eucera seminuda Brulle © (U.), einzeln; 4. Melitta dimidiatus Moes. (F. U.), n. slt.; 5. M. leporina Pz. (M.), n. slt.; 6. Podalirius fulvitarsis Brulle 2. (E.), hfg.; 7. P. parietinus F. (M.), n. sit. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: Musecidae: 1. Prosena siberita F. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena convexiuscula K. © Z'; 3. A. labialis K.2 J; 4. Bombus agrorum F. 8 J'; 5. B. arenicola Ths. 2 8; 6. B. derhamellus K. 2 5; 7. B. distinguendus Mor. 9, sgd., psd. 8 S'; 8. B. hortorum L. © sgd., psd., 8 sgd., psd., Z' sgd., var. nigricans Schmied 8 5 sgd.; 9. B. lepidarins! L. 2 8 sgd., pesd.; 10. B. lucorum L. 2 3 (Kronröhre anbeissend); 11.B. muscorum F. 9; 12.B. pomorum Pz. © 2; 13. B. ruderatus © 8 sgd., psd.; 14. B. silvarum L. © 8 sgd., psd.; 15. B. sub- terraneus L. © 9 sgd., psd.; 16. Coelioxys quadridentata L. 5 sgd.; 17. Eucera diffieilis (Duf.) Per. 2 &; 18. Megachile eircumeincta K. 2 ; 19. M. willughbiella K. 5’; 20. Melitta leporina Pz. 2; 21. Osmia caerulescens L. J'; 22.0. claviventris Ths. 5; 23. Podalirius borealis Mor. 2 d', sgd.; 24. P. parietinus F. 9, sgd.; 25. P. retusus L. J' 9; 26. Psi- thyrus barbutellus K. 9, sgd.; 27. P. campestris Pz. 9, sgd.; 28. P. rupestris; 29. P. vestalis Fourer. 2, sgd.; Verhoeff auf Norderney: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus lapidarius L. 2, sgd.; 2. B. latreillellus K. (= subterraneus L.) 19; 3. B. ter- rester L. 2 8 (Diebe), sgd.; Alfken auf Juist: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus hortorum L. 8 Z'; 2. B. muscorum F. 9; 3. B. ruderatus F. Morawitz beobachtete bei St. Petersburg Podalirius borealis Mor.; H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 3 Bienen: Anthrena labialis K. 9, A. xanthura K. 2, Apis mellifica L. 8 und 6 Hummeln: Bombus agrorum F.S d, B. hortorum L.3 5‘, B. pratorum L. 5‘, B. silvarum L. 5, B. subterraneus L. und B. ter- rester L. 8 als Besucher. Mac Leod sah in Flandern a. 11 Hummeln, Eucera, 1 Anthrena, 1 Schweb- fliege, 12 Falter (B. Jaarb. VI. S. 341, 342); in den Pyrenäen 8 Hummeln, 1 Anthophora, 11 Falter, 1 Bombylius, 1 Schwebfliege als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 435, 436). Papilionaceae. 295 In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora $. 45) wurden 3 Hummeln als Besucher beobachtet. Die Form b) nivale (= T. nivale Sieb. als Art), welche vorwiegend über der Baumgrenze auftritt und eine schmutzig-weisse, statt rote Blütenfarbe besitzt, sah Herm,. Müller in den Alpen von 7 Hummeln, 17 Faltern besucht (d. h. es waren 71°/o der Besucher Falter). Die Hauptform dagegen sah der- selbe in den Alpen von 15 Hummeln, 21 Faltern und 1 Käfer besucht (d. h. . es waren 55°/o der Besucher Falter). [Alpenbl. S. 241—243.] — Es möge hier noch eine Bemerkung Herm. Müllers zu der bekannten Kette von Schlüssen: „Je mehr Katzen, desto weniger Mäuse; je weniger Mäuse, desto mehr Hummeln ; je mehr Hummeln, desto fruchtbarer der rote Klee; also: je mehr Katzen, desto fruchtbarer der rote Klee“ Platz finden: Allerdings sind die Hummeln die hauptsächlichsten (nicht, wie Darwin meinte, die einzigen) Befruchter des roten Klees, doch bleiben nach Ausschluss derselben noch immer zahlreiche, normal saugende und Pollen sammelnde Insekten, um die zur vollen Fruchtbarkeit nötigen Fremdbestäubungen zu besorgen; es ist mithin das Glied der obigen Kette: „Je mehr Hummeln, desto fruchtbarer der rote Klee“ unhaltbar. Durch die Einführung von etwa 100 Hummeln auf Neu-Seeland, wo sich keine einheimische Hummelart findet, wurde der rote Klee dort ausserordentlich reich an Samen. (Dunning, Ent. Soc. London 1886). 678. T. incarnatum L. Nach Kirchner (Flora S$. 491, 492) stimmt die Blüteneinrichtung im wesentlichen mit derjenigen von T. pratense überein. Die Länge der Kronröhre cer lebhaft blutroten Blüten beträgt 8—9 mm, die der Kelchröhre 5 mm. Die Fahne ist zusammengefaltet und kann daher längeren Insektenrüsseln als Führung zum Nektar dienen. Sie umfasst mit dem Grunde ihrer Platte die Nägel der Flügel und des Schiffehens fast vollständig; ihr eigener Nagel ist frei. Die Flügel haben kräftige, über die Geschlechtssäule greifende, blasige Fortsätze und ausserdem eine Längseinstülpung, die innen mit der Oberhaut des Schiffchens verklebt ist. Spontane Selbstbestäubung ist von viel geringerem Erfolge als Fremd- bestäubung. Als Besucher sah ich (Bijdragen) in Mecklenburg langrüsselige Bienen, nämlich: 1. Bombus lapidarius L. ©, sgd.; 2, Eucera longicornis L. 2 J, sgd. Höppner beobachtete bei Bremen: 1. Bombus agrorum F.; 2. B. muscorum F.; 3. B. variabilis Schmied. 679. T. alpestre L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 247, 248; Schulz, Beitr. S. 209.] — Die Blütenköpfchen dieser Art sind, nach Hermann Müller, grösser und auch lebhafter gefärbt, als diejenigen von T. pratense, mit dessen Blüteneinrichtung diejenige von T. alpestre in den meisten Stücken überein- stimmt. Während aber bei ersterer Art die Kronröhre bis zu ihrer Spaltung in Schiffehen und Fahne 7 mm, bis zum Ende des Schiffchens 11 mm lang ist, betragen bei letzterer Art die entsprechenden Längen 11 bezgl. 14 mm. Es ist daher ein grosser Teil der Hummeln von der normalen Gewinnung des Honigs ausgeschlossen. Da ausserdem das Schiffehen nebst den Flügeln von der Fahne nicht überragt wird, so wird das Einführen des Rüssels den Bienen erschwert, 296 ‚Papilionaceae. den Schmetterlingen erleichtert. Endlich ist das Schiffehen erheblich höher als die Blütenröhre und stark aufwärts gebogen, so dass ein Schmetterlingsrüssel den Blütengrund nicht anders erreichen kann, als dass er in den offenen Spalt gerät und dabei zuerst die Narbe und dann den Pollen streift, mithin bei wiederholten Besuchen regelmässig Kreuzung bewirkt. Bei T. pratense dagegen kommt ein so eingeführter Schmetterlingsrüssel mit der Narbe und dem Pollen nicht in Berührung. Letztere Art ist daher eine reine Hummelblume, während T. alpestre neben der Befruchtung durch Hummeln auch derjenigen durch Falter angepasst ist. Der von Herm. Müller in Thüringen beobachtete Insektenbesuch entspricht dieser Auffassung. Er fand nämlich folgende Besucher: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Eucera longicornis L. %', sgd.; 2. Psithyrus rupestris F. 9, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Coenonympha arcania L., zu saugen versuchend; 4. C. pamphilus L., w. v ; 5. Epinephele janira L., w. v.; 6. Hesperia thaumas Hfn., sgd., sehr häufig; 7. Lycaena semiargus Rott., versuchend; 8. Melanargia galatea L., sgd. oder versuchend, in Mehrzahl; 9. Melitaea athalia Rott., zu saugen ver- suchend; 10. Pieris rapae L., sgd., in Mehrzahl; 11. Syrichtus malvae L, zu saugen ver- suchend. Loe w beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 53): Eucera longicornis L. 9, psd.; in der Schweiz (Beiträge S. 62): Bombus pomorum Pz. var. elegans Seidl 8; Schletterer und Dalla Torre verzeichneten für Tirol die Blattschneiderbiene Megachile nigriventris Scheck. als Besucher. i | 680. T. medium L. (= T. flexuosum Jacq.). Die Bestäubungs- einrichtung dieser Art ist, nach Kirchner (Flora S. 492), dieselbe wie bei T. pratense. Die Blüten sind lebhafter rot. | Als Besucher sind (H.M., Befr. S. 224; Weit. Beob. II. S. 250) von H. Müller (1) in Westfalen und Buddeberg (2) in Nassau beobachtet: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena dorsata K. 9, psd. (1); 2. Bombus ‘agrorum F. 9, normal sgd. (1); 3. B. muscorum F. 9, sgd. (2); 4. B. terrester L. 2, die ‚Blütenröhre anbeissend und Honig raubend (1, Thür.): 5. Halietus smeathmanellusK. 9, versuchend (2); 6. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd. (2); 7. P. campestris Pz. 9, sgd. (2). B. Diptera: Syrphidae: 8. Volucella plumata L., versuchend (2). C. Lepidoptera: Rhopaleera: 9. Coenonympha pamphilus L., sgd. (1, Thür.); 10. Hesperia lineola O., sgd. (1); 11. Lycaena semiargus Rott., sgd. (1); 12. Melanargia galatea, sgd. (1, Thür.). Alfken und Höppner beobachteten bei Bremen folgende Apiden: 1. Anthrena convexiuscula K. © psd., 5; 2. Colletes daviesanus K. 9; 3. Megachile eireumeincta K. © psd.; 4. Podalirius borealis Mor. 2 psd., J‘. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 45) wurden Apis und 2 Hummeln als Besucher beobachtet. Ä 681. T. rubens L. [H.M., Befr. S. 224; Weit. Beob. II. S. 248, 249.] — Nach Herm. Müller, welcher auch diese Art in Thüringen untersuchte, steht die Blüteneinrichtung in der Mitte zwischen derjenigen von T. pratense und T. alpestre. Die purpurroten Blüten stehen an einer verlängerten Achse sämtlich in gleicher Stellung schräg aufwärts und haben den oberen Teil ihrer Blütenröhre stärker nach aussen gebogen, wodurch eine Krümmung entsteht, welche der bequemsten Rüsselhaltung langrüsseliger Bienen entspricht. Die Länge der Kronröhre beträgt bis zur Spaltung in Fahne und Schiffchen 8—9 mm, bis zum Ende des letzteren 13—14 mm. Die Fahne überragt das Schiffehen um 1—1!/a mm. Die Flügel sind fast wagrecht nach aussen gebogen, Papilionaceae. 297 wodurch den besuchenden Bienen eine ebenso bequeme Angriffsfläche zum Ab- wärtsdrücken des Schiffehens geboten wird, wie bei T. pratense durch die Verlängerung der Fahne, während andererseits den Faltern die zum Einführen des Rüssels geeignete Stelle fast ebenso frei sichtbar bleibt wie bei T. alpestre. Diesen zwischen den genannten Kleearten ungefähr die Mitte haltenden Verhältnissen des Blütenbaues entsprechen die von H. Müller in Thüringen beobachteten Besucher: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora retusa L. K. 9, sgd.; 2. Bombus muscorum F. © sgd., ©, psd.; 3. B. Proteus Gerst. 9, sgd.; 4. B. silvarum L, 9, sgd.; 5. B. variabilis Schmdk. v. tristis Seidl. 9, sgd.; 6. Psithyrus rupestris F. 9, sgd. B. Lepidoptera; a) Rhopalocera: 7. Epinephele hyperanthus L., sgd.; 8. Hesperia silvanus Esp., sgd.; 9. Lycaena corydon Poda., sgd.; 10. Melanargia galatea L., andauernd saugend; 11. Pieris napi L., sgd. b) Sphinges: 12. Zygaena filipendulae L., sgd.; 13. Z. loni- cerae Esp., sgd. C. Coleoptera: Elateridae: 14. Corymbites holosericeus L., vergebl. suchend. Schletterer und Dalla Torre verzeichnen für Tirol als Besucher die auf Alpenrosen häufige Hummel Bombus alticola Krchb. und die Blattschneiderbiene Megachile nigriventris Scheck. — ursula Gerst. 682. T. arvense L. [H. M., Befr. S. 224; Weit. Beob. II. S. 248; Knuth, Weit. Beob. S. 222.] — Die kleinen, unscheinbaren , weisslichen oder rosa Blüten haben eine kaum 2 mm lange Blütenröhre. Sie sind auch bei spon- taner Selbstbestäubung fruchtbar. Als Besucher sind von H. Müller besonders Bienen, weniger häufig Falter beobachtet: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena carbonaria L. j', sgd.; 2. A. denti- culata K., sgd.; 3. A. fuscipes K. 5, sgd.; 4. A. xanthura K. 9, sgd.; 5. Apis melli- fica L. 5, sgd.; 6. Bombus lapidarius L. 7, sgd.; 7. B. rajellus K. 2 7, sehr zahlreich, sgd.; 8. Cilissa leporina Pz. 9, sgd.; 9. Colletes marginatus L. 5, sgd.; 10. Diphysis serratulae Pz. 5, sgd.; 11. Epeolus variegatus L., sgd.; 12. Halictus flavipes F. 9, sgd.; 13. H. quadrieinctus F. 9, sgd.; 14. H. zonulus Sm. 9, sgd.; 15. Megachile argentata F. /, sgd.; 16. M. maritima K. „, sgd.; 17. Osmia spinolae Scheck. 5° (Thür.); 18. Saropoda bimaculata Pz. 5, sgd., zahlreich. b) Sphegidae: 19. Ammophila affinis K. 9, sgd. B. Diptera: Museidae: 20. Gonia capitata Deg., sgd. (Buddeb.). C. Lepi- doptera: Rhopalocera: 21. Coenonympha pamphilus L., sgd. (Thür.); 22. Hesperia thau- mas Hfn., sgd.; 23. Lycaena aegon S. V., sgd.; 24. Polyommatus phlaeas L, sgd. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Bombus lapidarius L. 9, sgd. Als Besucher giebt Friese für Mecklenburg nach Brauns und Konow die sehr seltene Anthrena nigriceps K. an. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F.?; 2. B. derbamellus K. 9; 3. B. lapidarius L. ©; 4. B. pomorum Pz. 3; 5. B. soroönsis F. v. proteus Gerst. 9; 6. Coelioxys quadridentata L. Q, sgd.; 7. Colletes marginatus L., hfg. 2 sgd. u. psd., 5’ sgd.; 8. Megachile argentata F. 2 7, w. v.; 9. Melitta leporina Pz. 5’; 10. Podalirius bimaculatus Pz. © 5, wie 8; ferner auf Juist: A. Diptera: a) Asilidae: 1. Asilus albiceps Meig., s. hfg.. sgd. b) Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Melithreptus spee.; 3. Syrphus py- rastri L., s. hfg.; B. Hymenoptera: Apidae: 4. Bombus lucorum L. 9 5; 5. B. mus- corum F. ®, hfg., sgd.; 6. B. terrester L. @ 9 5; 7. Colletes marginatus L., hfg., sgd. Mac Leod sah in Flandern Halictus flavipes F. © (Bot. Jaarb. VI. S. 350). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 45) wurden 1 Hummel und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 683. T. nigrescens Viv. 298 Papilionaceae. | Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthrena flavipes Pz.; 2. A. lucens Imh.; 3. A. parvula K.; 4. Eucera parvula Friese, s. hfg.; 5. Halietus interruptus Pz.; 6. H. levigatus K. 9; 7. H. varipes Mor.; 8. Megachile argentata F.; 9. M. mura- ria L.; 10. Osmia gallarum Spin.; 11. O. tridentata Duf. et Per.; 12. O. versi- color Ltr. : 684. T. parviflo- rum Ehrh. Als Besucher be- obachtete Schletterer bei Pola die Furchenbiene Ha- lictus variipes Mor. 685. T. alpinum L. [H. Müller, Alpen- blumen S. 240, 241.] Fig. 93. Trifolium alpinum L. (Nach Herm. Müller) Per verbreiterte A. Blüte von unten gesehen. (3'/,:1.) B. Dieselbe nach Ent- Grund der Fahne um- fernung des Kelchs und der Fahne von oben gesehen. d Stil schliesst die inneren des Flügels. C. Der vordere Teil derselben Blüte, nachdem Haıenteil f rn auch der rechte Flügel entfernt und das Schiffehen nebst dem MEN PUR linken Flügel abwärts gedrückt worden ist, von der Seite g- 10 mm; es ist daher der sehen. d Stiel des Schiffehens. ca Kelch. f Fahne. fl Flügel. N ee sch Schiffehen. Ah Honigzugang. a Antheren. 5 Oberer freier PIE REF PNE VON Staubfaden. c Verwachsene Staubfäden. st Narbe. x Zu- allen alpinen Bienen nur sammenhangstelle des rechten Schiffehens mit dem Flügel. den Hummeln zu- gänglich. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 8 honigsaugende oder pollensammelnde Hummelarten (ausserdem Bombus terrester L. 8 den Nektar durch Einbruch gewinnend) und 4 saugende oder zu saugen versuchende Falterarten. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 62): A Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus alticola Krehb. ©, sgd ; 2. B. mucidus Gerst. S, sgd.; 3. B. rajellus K. 9, .sgd.; 4 Halietus xanthopus K. 9, psd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Lycaena sp. 686. T. pallesecens Schreb. |H. M., Alpenblumen, S. 244---246.] — Da die Kelchröhre nur etwa 1 mm lang und der Abstand von der Spitze des Schiffehens nur 4—5 mm beträgt, so ist der im Blütengrunde geborgene Honig selbst kurzrüsseligen Bienen zugänglich. Die Blüteneinrichtung stimmt im wesent- lichen mit derjenigen von T. repens überein. Spontane Selbstbestäubung ist leicht möglich. (S. Fig. 94.) Als Besucher beobachtete Loew (Beiträge S. 63) in den Alpen eine kurz- rüsselige Biene (Anthrena), H. Müller ausser der Honigbiene und 6 Hummelarten auch _ 8 honigsaugende Schmetterlingsarten. 687. T. badium Schreber. |H. M., Alpenblumen, S. 246, 247.] -— Die winzigen, goldgelben Blüten haben nur eine Länge von kaum 8 mm, der Ab- stand von der Spitze des Schiffehens bis zum Nektar beträgt kaum 4 mm, so dass derselbe auch ganz kurzrüsseligen Bienen erreichbar ist. Ausserdem aber sind Schmetterlinge leicht imstande, Kreuzung herbeizuführen, da die Narbe, von den Antheren in etwa gleicher Höhe umgeben, ganz oben im offenen, breiten Papilionaceae. 299 Spalt des Schiffehens liegt. (S. Fig. 95.) Bei ausbleibendem Insektenbesuch tritt leicht spontane Selbstbestäubung ein. ] Als Besucher sah H. Müller 4 Hummeln und 11 Falter. 688. T. agrarium L. [H. M., Weit. Beob. IL. S. 250; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 350.] — Auch bei dieser Art ist spontane Selbstbestäubung von Erfolg. z Besucher (nsch H. =): A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Epinephele hyperanthus L., sgd. (bayer. Oberpfalz); 3. Hesperia lineola O., sgd., wie vor.; 4. Lycaena aegon S. V. J,sgd. — Mac Leod beobachtete in Flandern Halietus flavipes F. 2 als Besucher. Fig. 94. Trifolium pallescens Schreb.. (Nach Herm, Müller.) A. Blüte von unten gesehen. B. Dieselbe nach Entfernung des Kelches und der Fahne von oben gesehen. C. Dieselbe von der Seite gesehen. D. Blüte nach Entfernung der Fahne mit herabgedrückten Flügeln und Schiffehen. E. Blüte nach Entfernung von Kelch, Fahne und rechtem Flügel, von der rechten Seite gesehen. 689. T. eampestre Schreber [Knuth, Nordf. Ins, S. 60, 61, 153] ist eine Form von T. procumbens L. mit grösseren, dunkelgelben, später braun werdenden Blüten. Im Knospenzustande umschliesst die grosse Fahne die übrigen Blütenteile fest und vollständig. Beim Aufblühen bildet die durch eine Anzahl Längsadern versteifte Fahne ein Dach, durch welches die Flügel und das winzige Schiffehen nebst den Staub- und Fruchtblättern geschützt werden, Die Platten der Flügel sind mit dem Schiffehen verwachsen, so dass beide Organe gemeinschaftlich hinabgedrückt oder zur Seite gedrängt werden und die Staub- und Fruchtblätter hervortreten, wenn Insektenbesuch eintritt. Da die Narbe die Antheren etwas überragt, so muss ein besuchendes Insekt mit der Unterseite zuerst die Narbe und dann die Antheren berühren, mithin schon beim Besuche der zweiten Blüte Kreuzung bewirken. Je älter eine Blüte wird, desto mehr tritt an Stelle der ursprünglichen goldgelben Färbung ein bräunlicher Ton. Gleich- zeitig legt sich die mit 12—16 gewellten Rippen verseheneFahne über die übrigen Blütenteile und verschliesst den Zugang zu denselben. 300 | Papilionaceae, Als Besucher sah ich bei Kiel die Honigbiene und Bombus pratorum L. 9, auf Sylt nur die erstere. 690. DieHauptformT. proeumbensL. [M. H., Befr.S.224; Weit. Beob. II. S. 250] wird, nach Herm. Müller (1) und Buddeberg (2), gleichfalls von honigsaugenden Bienen besucht, nämlich: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena schrankella Nyl. 9, sgd. (2): 2. Apis mellifica L. ©, sgd. (1); 3. Halietus flavipes F. ©, sgd. (1); 4. H. nitidiuseulus K. 9, sgd. (2). B. Diptera: Muscidae: 5. Ocyptera brassicaria F., sgd. (2). C. Lepido- ptera: Rhopalocera: 6. Epinephele janira L., sgd. (1, Thür.); 7. Lycaena icarus Rott., sgd. (1). Mac Leod beobachtete in Flandern Apis, 1 Museide. (Bot. Jaarb. VI. S. 350.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 46) wurden 3 Schweb- fliegen als Besucher beobachtet. 691. T. minus Relhan [H. M., Befr. $. 224; Knuth, Nordfr. Ins. S. 153] sah ich auf Sylt und bei Kiel von Apis mellifica L. 8 sgd. besucht. H. Müller beobachtete ausserdem Ha- lietus albipes F. 2 sgd. und H. cylin- drieus F. 9, psd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: Anthrena parvula K. ©; Nomada suceineta Pz. Mac Leod sah in den Pyrenäen 3 Tagfalter als Besucher (Pyr. S. 437). 692. T.subterraneum L. |War- ming, Bot. Jb. 1883.1.8.502; Glaab, D. B.M. 1890 S. 20—22; Ross, Thif. subterr.] — Nach E. Warming be- sitzt der Blütenstand nur wenige, ge- wöhnlich 3—4 normale, fruchtbildende Blüten, die sich selbst befruchten können, wenn sie es vielleicht auch nicht immer thun. Der Blütenstand wendet sich ab- wärts und dringt in den Boden ein. Um ihn gegen Losreissen aus diesem zu schützen, bilden sich die schon wäh- Fig. 95. Trifolium badium Schreber. rend des Blühens vorhandenen oberen (Nach Herm. Müller.) Blütenanlagen während der Fruchtan- 4A. Blüte von unten gesehen. (7:1.) B. Die- selbe nach Entfernung von Kelch und Fahne, ? s von oben gesehen. (©. Narbe (st) und Staub- migen Organen um, welche den Blüten- blätter (a) in ihrer natürlichen Lage. 85:1.) stand im Erdboden befestigen und unter deren Schutze die Früchte gleichzeitig reifen können. Die normale Blüte ist fast stiellos, während die umgebildeten einen besonders kräftigen, 2—4 mm langen Stiel besitzen. Die untersten dieser metamorphosierten Blüten haben noch die fünf Kelchzipfel, während alle übrigen Blütenteile abortiert sind. Je höher die Blüten an der Inflorescenz stehen, desto geringer ist auch" die Ausbildung der Kelchzipfel; die obersten setzung zu eigentümlichen hakenför- Papilionacene. 301 Blüten stellen nur dicke, kegelförmige, etwas gekrümmte Stiele ohne eine Spur von Blättern dar. L. Glaabs Mitteilungen, welche unabhängig von den von Warming ver- öffentlichten Beobachtungen gemacht sind, bestätigen die Angaben des letzteren: Beim Siehtbarwerden des Blütenköpfchens zeigt dieses 3—5 vollständig ausge- bildete Blumenkronen, _ Während des Verblühens derselben verlängert sich der Blütenstandsstiel, nachdem er sich zuvor dem Boden zugekehrt hat, bis er das Erdreich erreicht hat und drückt das Fruchtköpfehen derart in den Boden, dass es zuweilen bis zur Hälfte in demselben vergraben erscheint. Diejenigen Köpfchen, welche mehr oder weniger von Erde umgeben sind, entwickeln die grössten Fruchtköpfchen, die zahlreichsten unfruchtbaren Kelche und schliesslich die meisten (3—4) und grössten Samen, während solehe Köpfchen, welche auf Hindernisse, z. B. auf Steine stossen, in der Entwickelung hinter ersteren zurück- bleiben. 693. E. pannonieum L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena dorsata K. 9, psd,; 2. Anthophora parietina F. j' sgd., 2 sgd. und psd.; 3. Bombus hortorum L. 9, sgd.; 4. Megachile epatanculaci L. 9, sgd. und ped. - : 155. Anthyllis L. Gelbe, honighaltige Bienenblumen mit EEE Alle 10 Staubfäden sind an der Spitze keulig verdickt. 694. A. Vulneraria L. [Delpino, Ult. oss. S. 45; H. M., Befr. 8. 231, 232; Alpenbl. S. 248, 249; Knuth, Ndfr. Ins, 58, 152; Kerner, Pflanzenleben II; Frey, Lepidopteren der Schweiz S. 16, 20; Schulz, Beitr. II. S. 208.] — Die zuerst von Delpino, später ausführlicher von H. Müller beschriebene Blüteneinrichtung ist nach der Darstellung des letzteren folgende: Die sehr verlängerten Nägel der Kronblätter sind von einem 9—10 mm langen, in der Mitte etwas aufgeschwollenen Kelche eingeschlossen, aus welchem die am Ende flach ausgebreitete Fahne 6—7 mm weit hervorragt. Sie umschliesst mit dem rinnenförmigen Teile ihres Plattengrundes die Flügel, welche etwas von ihr überragt werden, von oben und greift zugleich mit zwei gerundeten Lappen zu beiden Seiten ihres Grundes nach unten, mit ihnen die Flügel fast vollständig einfassend. Letztere umschliessen das Schiffehen und sind mit demselben so fest verbunden, dass dieses mit ihnen bei Insektenbesuch gleichzeitig hinabge- drückt wird. Die Verbindung dieser Teile kommt auf dreierlei Weise zu stande: 1. es greift eine tiefe, schmale Einfaltung an der Oberseite jedes Flügels nahe am Grunde desselben in eine Falte des darunter liegenden Schiffchenblattes ein; 2. ein ausserhalb dieser Falte des Schiffchens vorspringender spitzer, dreieckiger Zahn greift in den hinter der Einfaltung des Flügels liegenden Hohlraum ein; 3. eine Einfaltung der oberen Flügelränder vor ihrer Mitte bewirkt ein festes Zusammenschliessen derselben über dem Schiffehen. Dicht vor dieser letzten Einfaltung tritt beim Niederdrücken der Flügel die mit einem Spalt geöffnete 302 Papilionaceae. Spitze des hinter diesem Spalte auch mit den oberen Rändern verwachsenen Schiffehens hervor, und aus diesem Spalte quillt beim Drucke einer besuchenden Biene, von hinten durch die verdiekten Enden der zehn Staubblätter gepresst, eine bandförmige Masse Pollen hervor, der von den Antheren bereits im Knospenzustande in der Schiffehenspitze abgelagert war. Hört der Druck auf Flügel und Schiffehen auf, so kehren diese in ihre frühere Lage zurück; bei erneuerter Belastung werden neue Pollenmassen hervorgepresst. Später tritt aus dem’ Spalt auch die Narbe hervor, die von dem eigenen Pollen zwar umgeben Fig. 96. Anthyllis Vulneraria L. (Nach Herm, Müller.) ]l Blüte von unten gesehen. 2 Blüte nach Entfernung des Kelches, von der Seite gesehen. 3 Blüte nach Entfernung des Kelches und der Fahne, von oben gesehen. £ Vordere Hälfte des Schiffehens, schräg von oben und links gesehen. 5 Vordere Hälfte des Schiffehens und des Flügels, von der linken Seite gesehen. 6 Linker Flügel (unter Fortlassung des Grundes), von innen gesehen. 7 Fahne, von unten gesehen. (3'/2:1.) 8 Spitze des Schiffehens, nach Entfernung seiner linken Hälfte, nebst darin eingeschlossenen Staubblättern und dem Griffel, von der linken Seite her gesehen. (7:1.) «a Kelch. 5 Unterseite der Fahne. 5b‘ Rinne der- selben. c Aussenseite der Fahne, d Flügel und Schiffehen umschliessende Fahnenlappen. e Innenseite der Flügel. f Aussenseite derselben. g Schmale tiefe Einfaltung oben auf der Aussenseite des Flügels, welche innen als scharfe Kante (k) vorspringt. Diese letztere legt sich in eine tiefe Einfaltung (?) der oberen Seite des Schiffchens (k) und bekommt durch einen spitzen Vorsprung des Schiffehens (l), der hinter die scharfe Kante (h) in den Hohlraum A‘ eingreift, um so festeren Halt. m Öffnung des Schiffehens zum Hervortreten des Pollens. m‘ Vordere Einfaltung des oberen Flügelrandes. n Geschlechtssäule. o Honigzugänge. p Ver- diekte Staubfadenenden. g Entleerte Staubbeutel. r Pollen. s Narbe. tt Flügelstiele. war, aber doch von ihm frei bleibt, weil ihre Papillen noch nicht klebrig sind. Erst wenn die Blüte den Pollen an die Unterseite besuchender Insekten abge- geben hat, werden bei weiteren Besuchen die zarten Oberhautzellen der Narbe zum Teil zerrieben und so für die Behaftung mit (fremden) Pollen fähig gemacht. Besucher sind besonders Hummeln. H. Müller beobachtete: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 2. B. hortorum L. 2, sgd.; 3. B. silvarum L. 8, sgd. B. Lepidoptera: 4. Lycaena minima Fuessl. 9, sgd. C. Hemiptera: 5. Capsus sp., zu saugen versuchend. Kerner beobachtete einen Tagfalter, Lycaena hylas Esp., als Besucher; die Weibchen legen die Eier in den Frucht- knoten ab. Nach Frey leben die Raupen dieses Falters nur an Thymus Serpyllum und Papilionaceae. 303 Coronilla varia, während Lycaena minima Fuessl, und L. semiargus Rott. als Raupen an Anthyllis leben. Dies stimmt auch mit H. Müllers Angabe überein. In den Alpen sah Herm. Müller 10 Apiden, 10 Falter, 2 Käfer als Besucher. Alfken beobachtete auf Juist: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus hortorum L. ©, s. hfg.; 2. B. lapidarius L. 9, s. hfg.; 3. B. muscorum F.f, s.hfg. Mac Leod sah in den Pyrenäen 4 Hummeln, 1 Antophora, 5 Falter, 1 Fliege als Besucher (B. Jaarb. III. S. 435); Loew in der-Schweiz (Beiträge S. 61): Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus pomorum Pz. var. elegans Seidl. 9, psd.; 2. Eucera longicornis L. 3, psd., sowie im bot. Garten zu Berlin Bombus agrorum F. %, sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 47) wurde 1 Hummel als Besucher beobachtet. Schulz beobachtete Hummeleinbruch. Ich beobachtete in Schleswig-Holstein als Besucher der var, maritima Schweigg., deren .Blüteneinrichtung mit derjenigen der Hauptform übereinstimmt, Hummeln (Bombus agrorum F.), sowie als nutzlose Besucher auf der Insel Föhr zwei saugende Falter: Epinephele janira L. und Zygaena filipendulae L. An der Form A. Dillenii Schult beobachtete Schletterer bei Pola die Dolch- wespe Scolia flavifrons F. var. haemorrhoidalis F. 695. A. montana L. Nach Briquet (Etudes) haben diese lebhaft rosen- roten Blüten eine im wesentlichen mit derjenigen von Anthyllis Vulneraria übereinstimmende Nudelpumpeneinrichtung. Die Besucher sind Honigbienen, Hummeln und auch Schmetterlinge, die nach Abholung des Pollens Fremd- bestäubung bewirken. Spontane Selbstbestäubung ist wenig wahrscheinlich. (Nach Kirchner.) 156. Lotus Tourn. Wie vorige Gattung. Nur die 5 äusseren Staubfäden sind an der Spitze keulig verdickt. 696. L. eornieulatus L. [Delpino, Sugli app. S. 25; H. M., Befr. S. 217—220; Weit. Beob. II. S. 245—246; Alpenbl. S. 238—240; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 350353; Knuth, Nordfries. Ins. S. 61, 62, 153; Weit. Beob. S. 233; Halligen; Rügen u. s. w.; Loew, Bl. Fl. S. 391, 395, 399; Schulz, Beitr. II. S. 209; Verhoeff, Norderney; Warnstorff, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Blüteneinrichtung ist zuerst von Delpino ge- deutet, später von Herm. Müller in mustergültiger Weise ausführlich be- schrieben. Ich gebe im folgenden einen Auszug aus dieser Darstellung: Die Fahne der goldgelben, in fünfblütigen Köpfchen stehenden Blüten ist senk- recht aufgerichtet und häufig rot überlaufen. Ihre Saftmale weisen nach dem an der gewöhnlichen Stelle ausgeschiedenen Honig, dem zahlreiche In- sekten nachgehen. Als Befruchter wirken nur Hymenopteren; nutzlose Be- sucher sind verschiedene Schmetterlinge und einzelne Fliegen. Nahe am Grunde seiner Platte hat jeder Flügel eine tiefe Einbuchtung, welche in eine Vertiefung der Oberseite des Schiffehens passt. Dicht hinter dieser Stelle sind die oberen Ränder der beiden Flügel miteinander verwachsen, sodass beim Besuch eines angepassten Insekts Flügel und Schiffchen gleichzeitig abwärts bewegt werden müssen. Bereits in der Knospe, noch bevor die Kronblätter völlig ausgewachsen sind, springen die zehn Antheren auf und entleeren den Pollen in die Schiffehenspitze, worauf die Staubbeutel verschrumpfen. Von den 304 | Papilionaceae., zehn Staubfäden strecken sich mit dem Heranwachsen der Blüte nur die der fünf äusseren Staubblätter, indem sich gleichzeitig ihre Enden verdicken und die mit Pollen gefüllte und die Narbe beherbergende, an der Oberseite mit einem Schlitz versehene, kegelförmige Schiffehenspitze gegen den unteren Teil des Schiffehens dicht abschliessen. Durch den Druck eines honigsuchenden Insekts dringen die fünf verdiekten Staubfadenenden tiefer in die Schiffehen- aN\ y Fig. 97. Lotus corniculatus L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte von vorn gesehen. 2 Blüte schräg von der Seite gesehen. 3 Blüte nach Entfernung der Fahne von der Seite. 2 Blüte ebenso von oben. 5 Blüte nach Entfernung der Fahne und der Flügel von der Seite, stärker vergrössert. 6 Blüte nach Entfernung des rechten Schiffehen- blattes, von der rechten Seite gesehen. 7 Blüte nach Entfernung der Fahne und der Flügel, von oben gesehen. 8 Die in dem vorderen Teile des Schiffchens eingeschlossenen Staub- blätter nebst Griffel und Narbe, stärker vergrössert als in 6. 9 Staubblätter nebst Griffel und Narbe einer Knospe, unmittelbar nach Abgabe des Blütenstaubes, aus der Blüte genom- men, von der Seite gesehen. Die äusseren Staubfäden sind noch dieker geworden, als sie in & waren. 10 Dieselben von oben gesehen: die äusseren, am Ende verdiekten Staubfäden weichen, vom Drucke des Schiffehens befreit, auseinander. /1 Die 9 verwachsenen Staubfäden einer entwickelten Blüte, auseinander gebreitet. «a Honigzugänge. 5b Aufwärtsbiegung des freien Staubfadens. ce Einbuchtungen der beiden Blätter des Schiffehens, in welche die Ein- buchtungen ec der beiden Flügel eingreifen. d die 5 inneren, kurzbleibenden, e die 5 äusse- ren, sich verlängernden und keulig verdickenden Staubfäden. f Narbe. e—g mit Pollen gefüllter Hohlkegel des Schiffehens. g Öffnung des Schiffehens, aus welcher der Pollen her- vorgepresst wird. spitze hinein, wobei eine entsprechende Menge Pollen portionsweise aus der Öffnung des Schiffehens hervortritt. Bei stärkerem Abwärtsdrücken wird auch die Narbe freigelegt, sodass alsdann sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung erfolgen kann. Letztere ist jedoch ohne Erfolg. Mit dem Aufhören des Druckes kehren die Blütenteile wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück. Spon- Papilionaceae. 305 tane Selbstbestäubung durch den die Narbe umhüllenden Pollen der nieht von Insekten besuchten Blüte findet nicht statt, da die Narbenpapillen wahrschein- lich erst zerrieben werden müssen, um empfängnisfähig zu werden. Nach Kerner sind die Blüten jedoch bei Insektenabschluss fruchtbar, Pollen, nach Warnstorf, sehr klein, glänzend, weiss, glatt, prismatisch, mit stumpfen Enden und-in-der Mitte ein wenig eingesehnürt, durchschnittlich 25 « lang und 12 u breit. Als Besucher beobachteten Herm. Müller in Westfalen (1), Buddeberg in Nassau (2) und ich (!) in Schleswig-Holstein (S. H.), auf Rügen (R.) und in Thüringen (Th): A Hymenoptera: Apidae: a)Bauchsammler: 1. Anthidium manicatum L. 2 (1); 2. A. oblongatum Latr. 5’, 2 sgd. und psd., häufig (1. 2); 3. A. punctatum Latr. 9 /, w. v. (1, 2); 4. A. strigatum Latr. 95, w. v. (1, Th, 2); 5. Chelostoma nigricorne Nyl. o', sgd. (2); 6. Diphysis serratulae Pz. 95‘, sgd. und psd. (1, 2); 7. Magachile argentata F. 25’, sgd. (1, 2); 8. M. circumeincta K. 95, häufig (!, S. H.undR,, 1,2): 9. M. fasciata Sm. 2 5, sgd. und psd. (1, Th., 2); 10. M. analis Nyl. var. obscura Alfk. (!, Langeness); 11. M. pyrina Lep. 25, zahlreich (1); 12. M. willughbiella K. 95, sgd. und psd. (1, 2); 13. Osmia adunca Latr. 95, sgd. und psd. (2); 14. O. aenea L. 25°, sgd. und psd., zahlreich (1); 15. O. aurulenta Pz. ©, sehr zahlreich (1, 2); 16. O. claviventris Ths. 2 (1); 17. ©. fuciformis Latr. 9, sgd. (1, Th.); 18. O. pili- cornis Sm. © (2); 19. O. rufa L. 2‘, sgd. (1, 2. b) Schenkel- und Schienen- sammler: 20. Anthrena convexiuscula K. 9, sgd. und psd. (1); 21. A. labialis K. 9, sgd. (1); 22. A. xanthura K. 9, psd. (1); 23. Anthophora quadrimaculata Pz. © (!, 8. H); 24. Apis mellifica L. 9, sehr häufig, sgd., seltener psd. (!, S. HE. und R., 1); 25. Bom- bus agrorum F. 5 9 3, sgd., seltener psd. (!, 1, 2); 26. B. cullumanus K., Ths. & (); 27. B. lapidarius L. 9, sgd. (!, Th. und S. H., 1, Th.); 28. B. pratorum L. 8 (2); 29. B. muscorum F. 9, sgd. (1, Th., 2) © (b; 30. B. silvarum L. 8, sgd. (1, Th.); 31. B. terrester L. 9, sgd., seltener psd. (!, S. H. und Th., 1); 32. Cilissa haemorrhoidalis F. 5‘, sgd. (2); 33. C. leporina Pz. 9, sgd. (2); 34. Eucera. longicornis L. © Z/, sgd. (1, 9; _ 35. Halietus flavipes F. ©, sgd. (1); 36. H. leucopus K. © (2); 37. H. leucozonius Schrk. © (2); 38. H. levigatus K. © (2); 39. H. rubicundus Chr., sgd. und 'psd. (1); 40. H. sexnotatus K. © (2); 41. H. smeathmanellus K. © (2); 42. Rhophites canus Eversm. © 5’ (1, Th). e) Kukuksbienen: 43. Coelioxys elongata Lep. 9, sgd. (1, Th.); 44. C. sp. ', sgd. (1); 45. Nomada ruficornis L. 2, sgd. (1). B. Coleoptera: a) Elateridae: 46. Agriotes sputator L., vergeblich suchend (1, Th.). b) Mordellidae: 47. Mordella fasciata F., w. v. (1, Th... C. Diptera: a) Conopidae: 48. Conops flavipes L., sgd., den Rüssel unter die Fahne einführend (1); 49. Myopa testacea L., sgd.(2). b) Syrphidae: 50. Melanostoma mellina L., pfd. (1). D. Lepidoptera: a) Bom- byces: 51. Porthesia similis Fuessl., vergeblich suchend (1). b) Noctuidae: 52. Euelidia glyphica L., sgd. (1); 53. Plusia gamma L. (1). c) Rhopalocera: 54. Coenonympha arcania L., sgd. (1); 55. Coenonympha pamphilus L., sgd. (!); 56. Epinephele janira L. (!); 57. Sy- richthus malvae L. (1); 58. Nisoniades tages L. (1); 59. Lycaena aegon S. V., sämtl. sgd. (1, Th.); 60. L damon S. V. (1, Th.); 61. L. icarus Rott., sgd. (1); 62. L. se- miargus Rott. (!); 63. L. sp. (!); 64. Thecla spini S. V., sgd. (1). d) Sphinges: 65. Sesia empiformis Esp. (1, Th.); 66. Zygaena filipendulae L., sgd. (!, 1, Th.); 67. Z. sp. (!, R.), sämtl. sgd. In den Alpen beobachtete Herm. Müller 17 Apiden, 25 Falter und 1 Schweb- fliege als Besucher; Dalla Torre in Tirol die Hummeln: 1. Bombus mastrucatus Gerst. 5‘, 2. B. pratorum L. 8 }; dieselben giebt Schletterer daselbst an und be- obachtete ausserdem bei Pola die Apiden: 1. Anthrena albopunctata Rossi; 2. A. con- vexiuscula K.; 3. A. cyanescens Nyl.; 4. A. deceptoria Schck.; 5. A. flavipes Pz.: Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 20 306 Papilionaceae, 6. A. parvula K.; 7. Halietus levigatus K. 9; 8. Osmia anthrenoides Spin.; 9. O. auru- lenta Pz.; 10. O. latreillei Spin.; 11. O. ligurica Mor. Ducke beobachtete bei Triest die Apiden: 1. Meliturga clavicornis Latr.; 2. Osmia aurulenta Pz.; 3. O. tiflensis Mor. 9, einz.; 4. O. versicolor Ltr. 2 ', s. hfg.; 5. Die südliche Varietät der Schmarotzerhummel Psithyrus barbutellus K. = maxillosus Klug 9. Alfken beobachtete bei Bad Ratzes in Tirol die Apiden: 1: Anthidium striga- tum Ltr. 2 ', hfg,; 2. Megachile willughbiella K. 9, sgd., hfg.; 3. Trachusa serratulae Pz., s. hfg.; Kohl daselbst die Mauerbiene Osmia claviventris Thoms. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthidium strigatum Pz. 2 sgd., psd., / sgd.; 2. Anthrena convexiuscula K. 2, sgd., psd.; 3. A. labialis K, 9; 4. Bombus agrorum F. 08; 5.B. arenicola Ths. 2; 6. B. derhamellus K. 2 8; 7. B. distinguendus Mor. 3; 8. B. hor- torum L. 3: 9. B. lapidarius L. ®; 10. B. muscorum F. © 8; 11. B. silvarum L. $; 12. B. variabilis Schmied. 9; 13. Coelioxys quadridentata 9, sgd.; 14. C. mandibularis Nyl. 9, sgd.; 15. C. rufescens Lep. 9, sgd.; 16. Eucera longicormis L. 9; 17. Halietus calceatus Scop.; 18. H. rubicundus Chr. 2; 19. H. tumulorum L. 9; 20. Megachile analis Nyl. 2 SW; 21. M. centuncularis L. 9 5; 22. M. circumeincta K. 29 Z; 23. M. maritima K. 2 d; 24. M. willughbiella K. © 5; 25. Melitta leporina Pz. 7; 26. Nomada jacobaeae Pz. 9, sgd.; 27. N. ochrostoma K. 9; 28. Osmia claviventris Ths. 2; 29. Podalirius vulpinus Pz. 9; 30. Trachusa serratulae Pz. 2 Z. | Alfken (1) und Leege (2) beobachteten auf Juist: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus hörtorum L. 9, psd., sgd.; 2. B. lapidarius L. (2); 3. B. muscorum F. (2); 4. Megachile eircumeincta K. 9, selten, psd., sgd. (1, 2); 5. Osmia maritima Friese 9, s. hfg., psd., sgd. (1, 2); 6. Psithyrus rupestris L. (2), B, Lepidoptera: Sphingidae: 7. Deilephila galii Rott., s. hfg. (2); 8. D. porcellus L., s. hfg. (2); Verhoeff auf Norderney und Juist (J.): A. Coleoptera: Staphylinidae: 1. Anthobium torquatum Marsh. (J.), anormal. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus cognatus Steph. (= muscorum F.) 9, sgd. (J.); 3. B. hortorum L. 9, sgd. (J.); 4. B. lapidarius L. 9, sgd. und psd., hfg.; 5. B. terrester L. ©, sgd. und anormal {J.) sgd.; 6. Halietus minutus K. 9, abnorm.; 7. Megachile circumeincta K. 9, sgd.; 8. Osmia maritima Friese 2 J, sgd., 2 (J.), sgd. C. Lepidoptera: a) Nymphalidae: 9. Vanessa car- dui L., abnorm. b) Lyeaenidae: 10. Lycaena icarus Rott., abnorm (auch J.). c) Pieridae: 11. Pieris brassicae L., abnorm. (auch J.); Friese in Baden (B.), im Elsass (E.), bei Innsbruck (I.), in Mecklenburg (M.), in der Schweiz (S.), in Thüringen (Th.) und Tirol (Ti.) die Apiden: 1. Anthidium montanum Mor. (S.), n. hfg.; 2. A. oblongatum Latr. (Th.), n. slt.: 3. A. punctatum Latr. (E. M,, slt. S. Th. Ti.); 4. A. strigatum Pz.; 5. Coelioxys elongata Lep. (Th.); 6. C. quadridentata L.; 7. Eucera diffieilis Duf. (B.), einz.; 8. E. interrupta Baer. (B.), einz.; 9. E. longicornis L. (B.), hfg.; 10. Megachile apicalis Spin. (M.), einz.; 11. M. argentata F. (M.), hfg.; 12. M. centuncularis L. (M.), hfg.; 13. M. circumeincta K. (B. E.M. Th.), hfg.; 14. M. ericetorum Lep. (E.), einzeln; 15. M. muraria Retz. (E.), hfg.; 16. M. pyrenaica Lep.; 17. Osmia aurulenta Pz. (M., sit. B. E.), hfg.; 18. O. bicolor Schrk. (F.) 2, sgd.; 19. O. elaviventris Thms. (B., sit. M., einz. E. Th. U.); 20.:O. nigriventris Zett. (S., n. hfg.); 21. O. lepeletieri Per. 2 J' (J. 8.); 22. O. leucomelaena K. (M.), einz.; 23. O. maritima Friese (M.), hfg.; 24. O. morawitzi Gerst.; 25. O. vulpecula Gerst. (S.); 26. Podalirius bimaculatus Pz. (M.), n. slt.; 27. Trachusa serratulae Pz. (B. E. M. S. Ti,, einz.). Krieger beobachtete bei Leipzig die Apiden: 1. Anthidium strigatum Pz.; 2. Bombus derhamellus K. °; 3. Megachile centuncularis L.; 4. Osmia rufa L.; 5. Poda- lirius vulpinus Pz.: 6. Trachusa serratulae Pz.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Butalis aeneospersella Rsslr.; Schenck in Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. An- thidium oblongatum Ltr.; 2. A. punctatum Ltr.; 3. Anthrena labiata Scheck. ; 4. Mega- chile argentata F.; 5. M. maritima K.; 6. Podalirius bimaculatus Pz. b) Vespidae : 7. Odynerus xanthomelas H.-Sch. Papilionaceae. 307 | Als Besucher giebt Schmiedeknecht für Thüringen Osmia aurulenta Pz. und für die Pyrenäen nach P&rez Osmia difformis Per. an Gerstäcker beobachtete bei Berlin die Apiden: 1. Coelioxys quadridentata 1..; 2. Osmia tridentata Duf. et Perr. 1 9. Loew beobachtete in der Schweiz (S.) und in Tirol (T.) (Beiträge 8. 61): Hy- menoptera: Apidae: 1. Chalicodoma muraria Retz. 9, psd. (T.); 2. Eucera longicornis L. ©, psd. (S.); 3. Megachile analis Nyl. 9, psd. (8.); 4. m. angustula Zett. (T.); in Braunschweig (Beiträge S. 58): Diphysis serratulae Pz. ©, psd.; in Schlesien Eristalis tenax L., pfd.; in Mecklenburg (Beiträge S. 44): Hymenoptera: Apidae: 1. Cilissa trieineta K. 9, psd.; 2. Colletes fodiens K. 9, psd.; 3. Megachile argentata F. 9, psd.; 4. M. willughbiella K. /, sgd.; Mac Leod in Flandern Apis, 5 Hummeln, Diphysis, 5 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 352, 353); in den Pyrenäen 11 langrüsselige Apiden, 7 Falter, 1 Fliege als Besucher (A. a. O. III. S. 437, 438). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 47) wurden Apis, 2 Hummeln, 1 kurzrüsselige Biene, 1 Schwebfliege und 1 Käfer als Besucher beobachtet. Saunders beobachtete in England die Blattschneiderbiene Megachile versicolor Smith; Smith daselbst die Mauerbiene Osmia aurulenta Pz. Schulz beobachtete in Mitteldeutschland Einbrüche durch Hummeln. Von den Besuchern sind nur die Bienen imstande, die Blüteneinrichtung auszulösen, die übrigen sind nutzlose Blumengäste. 697. L. uliginosus Sehkuhr (L. major Smith). [Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 353; Kirehner, Flora S. 494; Knuth, Ndfr. Ins. S. 62, 153; Weit. Beob. $. 233; Rügen; Schulz, Beitr. I, S. 209; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 35.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art vollständig überein, nur ist das Schiffehen länger, schmäler und nicht fast senkrecht, sondern schräg aufwärts gerichtet. Es genügt deshalb vielleicht ein noch geringerer Druck, um die Pumpeneinrichtung in Bewegung zu setzen. — Die Pollenzellen von L. uliginosus Schk. sind, nach Warnstorf, nur 18—19 u lang und 12 « breit, stimmen aber sonst mit denen der vorigen .Art überein. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr nur die Honigbiene, auf Rügen Bombus rajellus K. 3, sgd., sowie als nutzlosen Besucher einen Falter (Zygaena filipendulae L.); Schulz sah in Mitteldeutschland Einbrüche durch Hummeln. In Thüringen beobachtete ich (Thür. S. 42) nur einen Schmetterling: Zygaena trifolii Esp. (nutzlos). | H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus subterraneus L. ©, als Besucher; Mac Leod in Flandern Apis, 2 Hummeln, 1 Schwebfliege, 2 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 353). Willis (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: Hymenoptera: Apidae: Bombus agrorum F., sgd. 157. Tetragonolobus Scopoli. Wie vorige Gattung. 698. T. siliquosus Roth. Die Bestäubungseinrichtung der grossen gelben Himmelblume beschreibt H. Müller (Alpenblumen S. 238). Zur Ausbeutung des Honigs ist ein Rüssel von 12—14 mm Länge erforderlich. Kirchner (Beitr. S. 42) fügt hinzu, dass der etwas Sförmig gebogene Griffel vor seinem 20* 308 Papilionaceae. Ende verdickt, dann auf das letzte mm wieder verdünnt ist. Dort befindet sich auf der nach aussen und oben gerichteten, mit einer Vertiefung versehenen Seite die Narbe. Besucher sind ohne Zweifel Hummeln, doch ist der Nektar so tief geborgen, dass er nur den mit langem Rüssel ausgestatteten Arten erreichbar ist; kürzerrüsselige erbeuten ihn, nach A. Schulz, in Mitteldeutschland durch Einbruch. Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin Bombus lapidarius L. 8, sgd.; Mac Leod in den Pyrenäen 2 Hummeln, 1 Osmia als Besucher (B. Jaarb. III. S. 437). 158. Amorpha L. Honighaltige, protogynische Bienenblumen ohne Schiffchen und Flügel. 699. A. fruticosa L. Wie bereits Delpino (Ult. oss. S. 64—68) und nach diesem auch H. Müller (Weit. Beob. II. S. 244, 245) hervorhob, besitzt diese bei uns aus Nordamerika eingeführte Papilionacee weder Flügel, noch Schiffehen, so dass die Fahne allein die Staubblätter und den Stempel in der Knospe umschliesst. Im Anfange des Blühens ragt nur der Griffel mit bereits entwickelter Narbe unter der Fahne hervor, während die Antheren noch ge- schlossen unter derselben verborgen sind. Bald verlängern sich die Staubblätter aber so, dass sie oft die Narbe noch überragen. Diese bleibt, wenn sie nicht vorher befruchtet wurde, bis zum Aufspringen der Antheren empfängnisfähig, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung erfolgt. Tritt jedoch solcher ein, so ist durch die Protogynie Fremdbestäubung gesichert. Als Besucher beobachtete H. Müller die Honigbiene sehr häufig sgd. und psd. Den Blüten fehlt eine eigentliche Anflugstelle und Stützfläche (Flügel und Schiffchen), daher benutzen die Bienen den gesamten Blütenstand als solche. 700. A. canescens Nutt. hat dieselbe Blüteneinrichtung. 159. Galega Tourn. Lila oder weisse, honiglose Bienenblumen mit einfacher Klappvorrichtung. 701. @. offieinalis L. [Kirchner, Beitr. S. 42.] — Die Blüten stehen in ansehnlichen, aufrechten Trauben. Die Kelchröhre ist 2!/a mm, die am Grunde in der Mitte mit einem hellen Längsstreifen versehene Platte der Fahne 9 mm lang. Das Schiffchen ragt ebenso weit aus dem Kelche hervor, wie die Fahne, während die Flügel ein wenig kürzer sind. Letztere sind an der Hinterecke ihrer Platte mit einem schräg nach oben gerichteten und über die Staubfaden- röhre greifenden Fortsatz versehen; vor demselben befindet sich eine tiefe Ein- stülpung, welche in eine entsprechende Falte des Schiffchens eingreift und eine feste Verbindung zwischen diesem und den Flügeln herstellt. Die Narbe und die Antheren treten beim Herabdrücken der Flügel frei aus dem Schiffchen hervor und kehren nach dem Aufhören des Druckes wieder in dasselbe zurück. Der obere Staubfaden ist vorn frei, in seiner hinteren Hälfte mit den übrigen 9 verwachsen, so dass kein Zugang zum Grunde der Innenfläche der Staubfäden Papilionaceae. 309 vorhanden ist. Die Blüte besitzt daher auch keinen Nektar. Bereits in der Knospe entlassen die Antheren ihren rotgelben Pollen. 160. Colutea L. Meist gelbe, honighaltige Bienenblumen mit Bürsteneinrichtung. 702. €. arborescens L. [Kirchner, Beitr. S. 42, 43; Loew, Bl. Flor. 8. 395; Knuth, Weit. Beob. S. 233; Bijdragen.] — Der dickwandige Kelch und die kräftigen elastischen Nägel halten, nach Kirehner, die Kronblätter in ihrer Lage und führen sie wieder nach dem Aufhören des Druckes durch ein besuchendes Insekt in dieselbe zurück. Die hochaufgerichtete Fahne zeigt ein schwaches Saftmal und trägt am Grunde ihrer Platte zwei vorspringende Schwielen, welche den Flügeln fest aufliegen. Letztere sind klein, nicht mit dem Schiffehen verbunden und umfassen nach hinten mit einem schräg abwärts gebogenen fingerförmigen Fortsatz die Geschlechtssäule. Derselben liegt das grosse, kräftige Schiffehen mit zwei nach hinten gerichteten dreieckigen Lappen auf; es ist vorn schwielig verstärkt, so dass die oberen Ränder dicht aneinander schliessen. Der Griffel überragt die Antheren um etwa 3 mm und ist am Ende so eingerollt, dass seine Spitze nach unten gerichtet ist. Er trägt auf seiner Innen- seite eine schräg aufwärts gerichtete, etwa 5 mm lange Griffelbürste. Oben ist er durch eine gerade Fläche quer abgeschnitten, in deren Mitte die zäpfchenartige kleine Narbe hervorspringt. Letztere wird durch sie umgebende Haare vor Selbstbestäubung geschützt. Zum Herabdrücken des Schiffchens ist ein starker Druck erforderlich. Es tritt dann zuerst der Griffel mit daran hängendem Pollen hervor, sodann die Antheren. Diese haben sich kurz vor dem Aufblühen der Blume geöffnet und mit Pollen bedeckt, den sie teilweise in die Behaarung des Griffels absetzen, Kirchner beobachtete Honigbienen in grosser Anzahl beim Besuche der Blüten. Zum Teil saugten sie normal, indem sie sich mitten auf die Flügel setzten und mit Anstrengung diese und das starke Schiffchen so herabdrückten, dass aus letzterem Narbe und Antheren hervortraten. Dabei belegen sie die Narbe auch häufig mit dem eigenen Pollen; oft aber auch mit dem an den Beinen mitgebrachten Blütenstaub. Während so die normal saugenden Bienen teils Selbst-, teils Fremdbestäubung herbeiführen, zieht es der grössere Teil vor, den Rüssel seitlich zwischen Fahne und Flügel hineinzuzwängen, wobei weder die Narbe noch der Pollen aus dem Schiffchen hervortreten, und zwar saugen an einem Strauche manch- mal alle Bienen normal, an einem anderen liegen sie sämtlich dem Honigraube ob Auch Hummeln führen den Rüssel schräg in den Blütengrund ein, ohne das Schiffehen dabei herabzudrücken, Mit diesen Angaben Kircehners stimmen meine Beobachtungen im wesent- lichen überein: Als Besucher stellt sich häufig Apis mellifica L. % ein; ich beobachtete die Honigbiene am 17. 6. 96 bei Kiel und am 1. 8. 96 bei Sonderburg auf der 310 Papilionaceae. Insel Alsen fast immer seitlich aufliegend, indem sie den Rüssel seitlich bis zum Honig vorschob und dann Honig saugte, ohne dabei den Bestäubungsmechanismus in Bewegung zu setzen. Zuweilen versuchte sie auch auf normalem Wege zum Honig zu gelangen, doch war sie zu schwach, um in die fest zusammen- schliessende Blüte einzudringen. Dies gelang ohne besondere Anstrengung der Steinhummel (Bombus lapidarius L. 2), welche dabei Kreuzung bewirkte. Die- selbe Hummel beobachtete ich auch am 4. 6. 93 auf der Insel Pellworm. Schletterer verzeichnet für Tirol als Besucher 1. die Trauerbiene Melecta luctuosa Scop.; 2. die Pelzbiene Podalirius tarsatus Spin. und beobachtete bei Pola die Ichneu- monide Perithous mediator F. Loew beobachtete im Harzgebiet (Beiträge S. 52): Mögkehile lagopoda L. 9, psd. Nach Kerner besucht ein Falter (Lycaena baetica L.) die Blüten, und das Weib- chen legt die Eier in den Fruchtknoten. (Pflanzenleben II. S. 153.) 703. Glyeyrrhiza grandiflora Tausch sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von der Honigbiene, sgd., besucht. 704. Tephrosia heteranthera Griseb, entwickelt nach Hieronymus (Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur 1897) kleistogame Blüten. 161. Robinia L. Weisse oder rötliche, honighaltige Bienenblumen mit Bürsteneinrichtung. 705. R. Pseudacaeia L. [Kirchner, Flora S. 495, 496; Knuth, Bijdragen.] — Die weissen, duftenden Blüten sind zu grossen, hängenden, traubigen Ständen vereinigt. Die Fahne besitzt ein grünes Saftmal. Die oberen Ränder des Schiffehens schliessen, nach Kirchner, dicht zusammen; hinten findet sich die gewöhnliche Ausbauchung zur Verbindung mit den Flügeln. Das Zusammenhalten von Schiffehen und Flügeln mit der Geschlechtsäule wird hauptsächlich durch die Fahne besorgt, deren unterer Teil mit zwei kräftigen, elastischen Lappen alle diese Teile umfasst. Die hinteren Fortsätze der Flügel- platten drücken, solange sie von der Fahne umfasst werden, ebenfalls auf die Geschlechtssäule, weil die Flügelnägel hinten eine Drehung nach aussen haben, welche veranlasst, dass die Platten nach innen und unten gedrückt werden. Die Antheren verstäuben schon in der Knospe; der Pollen setzt sich in die Haare der Griffelbürste, wird aber von der Narbe durch Schutzborsten abgehalten. Der senkrecht aufsteigende, 6 mm lange Griffel trägt nämlich an seinem Ende die kopfförmige Narbe, welche von einem Kranze Fis..08. Robinia’Pasunseneie £ Aion 07 FOR MERTRENE Bemuan der Natur.) Schutzborsten umgeben ist. Unter- 1 Das aus der Blüte herausgenommene Fruchtblatt, halb derselben folgt ein etwa von der Seite gesehen. 2 Narbe (s) von oben gesehen. ı [ mm langes, haarloses Griffel- (Vergrössert.) stück, während der darunter liegende Teil die Griffelbürste in Gestalt von Sammelborsten trägt, die, wie meine Zeiehnung erläutert, auf der Aussenseite pinselartig zusammengedrängt Papilionaceae. 3ll ‘sind und eine Strecke von nur etwa !/2 mm einnehmen, während die auf der Innenseite befindlichen lockerer stehen und auf eine Strecke von 1!/2— 2 mm verteilt sind. Wie ich mich überzeugen konnte, bleibt die Narbe noch lange nach dem Aufspringen der Antheren und der Entfernung des Pollens klebrig und empfängnisfähig. Bei Insektenbesueh tritt erst die Narbe, später der Pollen aus der Spitze des Schiffehens hervor, um nach dem Aufhören des Druckes wieder in dasselbe zurückzukehren. Besucher sind Bienen. Ich beobachtete 1. Apis mellifica L. (sgd.); 2. Bombus agrorum F. (sgd.). 706. R. viseosa Vent. (R. glutinosa Sims). [Knuth, Bijdragen.] — Diese in Nord-Amerika heimische Art ist bei uns nicht selten als Zierbaum angepflanzt. Die hellfleischfarbigen, in dichten Trauben stehenden Blüten haben auf der Fahne ein hellgelbes Saftmal. Die Griffelbürste ist wie bei R. Pseud- acacia gebaut. Der obere freie Staubfaden ist fast bis zur Hälfte mit der Staubfadenröhre verwachsen. Als Besucher sah ich bei Kiel und bei Rendsburg häufig Apis mellifica L. $ und Bombus lapidarius L. 9, sgd. (28. 6. bis 1. 7. 96). 707. Caragana arborescens Lam. (= Robinia Caragana L.). Als Besucher sah Kirchner (Beitr. S. 43) in Württemberg Hummeln (Bombus lapidarius L. 9), normal saugend. 162. Phaca L. Meist gelbliche oder violette, honighaltige Bienenblumen mit einfacher Klappvorrichtung. 708. Ph. alpina Jaeq. [H. M., Alpenblumen S. 236, 237.] — Der Nektar ist 9—10 mm tief geborgen. Die Kronblätter schliessen so fest zu- sammen, dass es zweifelhaft ist, ob es den durch die grosse Augenfälligkeit der Pflanze zahlreich angelockten Faltern, wenn sie auch die nötige Rüssellänge haben, gelingt, bis zum Honig vorzudringen. Wahrscheinlich ist dies nur den Hummeln mit entsprechender Rüssellänge möglich. Es ist zweifelhaft, ob Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 4 Hummelarten und 9 Falter. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., in zahlreichen Exemplaren die Blüten umfliegend und sich auf Flügel sowie Schiffchen setzend; ob pfd.? B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris napi L., sgd. 709. Ph. frigida L. [H. M., Alpenblumen S. 237, 238.] — Bei dieser Art ist in den Alpen in einzelnen Blüten Selbstbestäubung möglich; im skan- dinavischen Hochgebirge sind, nach Axell ($. 17), die Blüten homogam, nach Lindman dagegen öffnen sich die Antheren bereits in der Knospe, während die Narbe noch nicht empfängnisfähig ist. Hier tritt in vollkommen entwickelten Blüten bei ungünstiger Witterung spontane Selbstbestäubung ein, während bei 312 Papilionaceae. günstiger Witterung durch Hummeln Kreuzung herbeigeführt wird. H. Müller beobachtete, dass die Narbe meist von Anfang an etwas über die Staubblätter hinausragt; nur in einzelnen Blüten umgiebt der Pollen die Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Besucher sind ohne Zweifel Hummeln, doch sind die Kreuzungsvermittler bisher nicht festgestellt. 163. Oxytropis DC. Meist gelbe oder violette, honighaltige Bienenblumen mit einfacher Klapp- vorrichtung. 710. 0. uralensis DC. (©. Halleri Bunge.) |H. Müller, Alpen- blumen S. 232—234.]| — Eine Hummel, welche mit dem Kopf Fahne und Flügel so weit wie möglich auseinanderzwängt, muss einen Rüssel von mindestens‘ 10 mm Länge besitzen, um zum Honig zu gelangen. Da die Narbe nur un- bedeutend über die Staubbeutel hinausragt, so wird sie von dem aus diesen her- vorquellenden Blütenstaub überdeckt; doch scheint die Narbe erst später empfäng- nisfähig zu werden. Als Besucher sah H. Müller Bombus mendax Gerst. Q 8, sgd. 711.0. Gaudini Reut. Die Pflanzen bei Zermatt stimmen, nach Kirchner (Beitr. S. 44), in der Blüteneinrichtung mit voriger Art überein, doch ist die Kelchröhre nur 4 mm lang, so dass die Blüte auch von kurzrüsseligen Bienen ausgebeutet werden kann. 712. 0. montana DC. [H. Müller, Alpenblumen S. 234.] — Zur Gewinnung des Nektars ist ein Rüssel von 8—9 mm Länge erforderlich; im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von OÖ. uralensis überein. Als Besucher sah H. Müller eine Hummel und 2 Schmetterlinge. 713. 0. lapponica Gaud. [H. Müller, Alpenblumen S. 234, 235.] — Da der Kelch die Kronblätter nur in einer Länge von 3 mm umschliesst, so ist der Honig leichter zugänglich als bei voriger Art, mit welcher die Blüten- einrichtung sonst übereinstimmt. Als Besucher sah H. Müller nur Schmetterlinge: (2 Tagfalter und 1 Zygaena; letztere ist wahrscheinlich Kreuzungsvermittler. Auf dem Dovrefjeld beobachtete Lindman flüchtigen Hummelbesuch. 714. O0. eampestris DC. [H. Müller, Alpenblumen S. 235, 236.] — Der Durchmesser der 7—9 mm langen Kelchröhre ist 3—4 mm; sie umschliesst die Nägel der Kronblätter so eng, dass ein 11—13 mm langer Rüssel zur Er- reichung des Honigs erforderlich is. Die Fahne besitzt ein Saftmal, das Schiffehen ein Pollenmal. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit der- jenigen von OÖ. uralensis etc. überein. Der Kelch ist in den Alpen häufig 5 mm über seinem Grunde durch Bombus mastrucatus Gerst. angebissen; auch Forficula beisst die Blüten an. Als normale Besucher beobachtete H. Müller saugende oder pollensammelnde Hummeln (5) und saugende Falter (10). Auch Loew beobachtete in den Alpen Papilionaceae. 313 (Beiträge S. 62) 1 Hummel und 1 Falter: A.,Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus po- morum Pz. var. elegans Seidl. ,sgd. B. l,epidoptera: Rhopalocera: 2. Argynnis pales 8. V, Nach Ekstam werden auf Nowaja Semlja die ziemlich stark duftenden Blüten von Bombus hyperboreus Schönh. und B. nivalis Dahlb., sowie von mittelgrossen Fliegen besucht. 715. 0. pilosa DC. [H. M., Weit. Beob. II. S. 253, 254; Loew, Flora 1891; Bl. Flor.-8. 220, 399; Schulz, Beitr. II. S. 209.] — Bei den von H. Müller in Thüringen beobachteten Blumen umschliesst der Kelch die Kronblätter auf 6 mm. Die Fahne ist in der Mittellinie zusammengefaltet. Diese Falte bildet zusammen mit den hervorragenden Enden des Schiffchens eine Führung für den Bienenrüssel. Zur Ausbeutung des Nektars ist ein 6—7 mm langer Rüssel erforderlich. Auch bei dieser Art ist die Narbe mit dem Pollen der eigenen Blüte umgeben, doch haftet er ohne Druck wahr- scheinlich nicht auf derselben. Im Vergleich zu den von Herm. Müller (Alpenbl. S. 232—236) be- schriebenen Arten von Oxytropis, nämlich OÖ. uralensis DC, O. mon- tana DC, O. lapponica Gaud. und OÖ. campestris DC. steht, nach den Beobachtungen von Loew in der Uckermark, O. pilosa in der Mitte zwischen OÖ. uralensis und O. campestris einerseits, sowie O. lapponica anderer- seits, da zur Ausbeutung des Nektars bei den beiden erstgenannten Arten ein Rüssel von 10—13 mm notwendig ist, während bei O. lapponica ein solcher von 4—5 mm Länge erforderlich ist. ©. montana erfordert einen Rüssel von 8—9 mm Länge. Besonders charakteristisch für die letztere Art ist die stark vorgezogene Schiffchenspitze und die doppelte Vernietung zwischen Flügel und Schiffehen zu nennen. Nach Loews Untersuchungen ist letzteres, welches ja nach der mechanischen Gesamteinrichtung der Papilionaceenblüte sowohl dem stärksten Druck und Zug von seiten des Besuches ausgesetzt ist, auf den am meisten in Anspruch genommenen Stellen am reichlichsten mit den specifisch mechanischen, mit stark gerippten oder welligen Wänden ausgerüsteten Epidermis- zellformen versehen. Ferner sind die Epidermiszellen an den Ein- und Ausstülpungen der Doppelvernietung, durch welche Schiffehen und Flügel an ihrem Grunde ver- bunden sind, mit stark papillös vorspringenden Aussenwandungen versehen, die ausserdem durch Cutieularstreifen, welche vom Scheitel der einzelnen Zellen aus- strahlen, eine erhöhte Festigkeit erhalten. Als Besucher beobachtete Loew in der Mark langrüsselige Bienen (Bauch- sammler): Eucera longicornis L. @ 5, Osmia aurulenta Panz. 2 und auch einzelne Schienensammler (Hummelarten). H. Müller sah in Thüringen die Honigbiene sgd. und Pieris rapae L., sgd. Schulz beobachtete Einbruch durch Hummeln. 164. Astragalus Tourn. Meist gelbliche oder violette, honighaltige Bienenblumen mit einfacher Klappvorrichtung. 716. A. glyeyphyllos L. |H.M., Weit Beob. II. S. 252, 253; Heinsius B. Jaarb. IV. S. 87—91; Schulz, Beitr. II. S.209; Knuth, Bijdragen.] — In N 2 Da wre “ a ne Fe a WE PET ha 3 EB Ca. A Be A ie N Ir % el £ P r Fe pr Fr Rs ni T: % A a h Ba Fa >, hr. Kar N er f: Ki PR tz - a % 5 Be : WE Ei 3 ST: Sue ee RR, 3% A E RER ET ER ER ER ET Rear N 2 NEN ie Y r $ be ee 3 € Se RE Mo Re 5 ae ee a ee Be EI ae Be ET Br f - £ ar 5 Mn AH # er ER, Se “ 7 den grünlich-gelben Blüten schliessen, nach H. Müller, die Schiffehenränder in ihrem vorderen, die Antheren enthaltenden Teile so eng aneinander, dass sie etwas Pollen abschaben und draussen lassen, wenn das abwärts gedrückte Schiffehen in seine frühere Lage zurückkehrt. Die Flügel sind nur in den vorderen Teil des Schiffehens eingestülpt; ihre fingerförmigen Fortsätze sind breit und flach und sitzen mit der unteren Kante fest der Geschlechtssäule auf, Der breite Grund der Fahne umschliesst nur die obere Hälfte der Blüte und geht all- mählich in den aufgerichteten Fahnenteil über. Dieser ist in der Mitte von einer tiefen Rinne durchzogen, die als Führung für den Bienenrüssel dient, Zwischen den Nägeln von Fahne und Flügeln bleibt ein offener Spalt, den die Honigbiene regelmässig benutzt, um den Nektar von der Seite her zu stehlen. Normal saugende und der Blume nützliche Besucher sind Hummeln und andere langrüsselige Bienen. Schulz beobachtete auch Hummeleinbruch. Als Besucher sahen Herm. Müller (1), Pahdebors (2) und ich (!) in Nord- und Mitteldeutschland: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 7, “ (1);.2. Bombus agrorum F. 9, sgd., in Mehrzahl (1, 2, 1); 3. B. hortorum L. 7 7? /', normal sgd,, in Mehr- zahl (1); 4. B. lapidarius L. 2, sgd. (1); 5. B, rajellus K. 9, normal sgd. und ped. (1); 6. B. variabilis Schmied. v. tristis Seidl. 7, sgd. (1). B. Lepidoptera: a) Geometridae: 7. Odezia chaerophyllata L. (1). b) Bhopalocera: 8. Melanargia galatea L., »gd. (1), Loew beobachtete im botanischen Garten zu Boxlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Megachile willughbiella K. 5, sgd.; 2, Osmia rufa L 9, psd. 717. A. aristatus L’Herit. Nach Briquet (Etudes) enthalten diese Blumen reichlichen Nektar und werden deshalb mit Vorliebe von Bienen und Hummeln besucht. Sie sind mit einer einmal funktionierenden Explosionsein- richtung versehen, doch kehren nachher Flügel und Schiffehen in ihre ursprüng- liche Lage zurück und bei weiterem Insektenbesuche treten die Geschleehtsorgane wiederholt elastisch hervor. Spontane Selbstbefruchtung kann stattfinden. (Nach Kirehner.) 718. A. Cieer L. Nach Kirehner stimmt die Bestäubungseinrichtung der gelblich-weissen, angenehm duftenden Blüten mit derjenigen von A. glyey- phyllos im wesentlichen überein. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin eine saugende Hummel: Bombus agrorum F. 7. Schulz (Beitr. IL 5. 209) beobachtete Einbruch durch Hummeln, desgleichen an 719. A. danieus Betz. (= A. hypoglottis L.) und 720. A, exseapus L. Der Einbrecher ist bei dieser Art Bombus terrester L. Normal saugende und kreuzungvermittelnde Hummeln sind B. bortorum L. und B. agrorum F. Bei ausbleibendem Insektenbesuche ist spontane Selbstbestäubung unvermeidlich, da die Narbe zwischen den Anutheren liegt (Schulz), 721. A. depressus L. [H. Müller, Alpenblumen, 8. 230, 231.) — Das einmal niedergedrückt gewesene Schiffchen kehrt oft nicht wieder völlig in seine Lage zurück, so dass Narbe und Staubblätter etwas an demselben hervor- Papilionacear. 315 . bestäubung. (S. Fig 99) u Als Besucher beobachtete H. Müller 2 Hummelarien und Piusia. 722. A. monspessulanus L. Die Vermutung Herm. Müllers (Alpen- blumen, S. 231), dass die durch ihre Grösse und Purpurfarbe augenfälligen Blüten einen reichlicheren Hummelbesuch als die vorige Art erhalten, wird durch die Beobachiung von Mac Leod, der in den Pyrenäen 4 Hummelarten normal Fig 9. Astragalus depressus L (Nach Herm. Müller.) A. Ältere, bereits besucht zewesene Blüte. (#s:1.) B. Blüte nach Entfernung von Kelch, Fahne und des rechten Flügels C. Der rechte Flügel von der Innenseite. D. Blüte nach Entiernung von Kelch und Fahne, von oben geseben. E. Schiffiehen nach Entfernung seiner Seite. F. Vordersier Teil des Schifiehens, niedergedrückt. (B.- F. Vergr. 7:1.) rechten saugend sah, bestätigt. Müller fand nur Vanessa cardui eifrig und andauernd an den Blumen saugend. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: L Anihrena dorsata K. 9, psd.; 2. Bombus agrorum F. 9, sed. 723. A. alpinus L. (Phaca astragalina DC.). [Axell, S. 17; HM, Alpenblumen, 8. 231, 232; Lindman a. a. O.; Loew, Blütenb. Flor. 8.400] — 316 Papilionaceae. es sind Hummeln und andere langrüsselige Bienen, sowie zahlreiche Falter die Kreuzungsvermittler. H. Müller beobachtete Bombus alticola Kriechb. 9 (sgd. a psd.), sowie 6 Schmetterlinge; Loew gleichfalls in den Alpen (Albula) Bombus mastrucatus Gerst. 9, sgd. und Osmia morawitzi Gerst. /', sgd. Auch Lindman beobachtete auf dem Dovrefjeld Hummeln und Falter. Schneider (Troms& Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen Bombus alpinus L. 2 8, B. hyperboraeus Schöuh. 9, B. hypnorum L. © 8, B. lapponicus L. © 8, B. serimshiranus K. 9 8, B. terrester L. © ® als Besucher. Ekstam sah auf Nowaja Semlja die angenehm duftenden Blüten von kleinen Hummeln besucht. 724. A. oroboides Hornemann. Die nach Axell (S. 17) homogamen, in der Einrichtung mit voriger übereinstimmenden, blassblauen, am Grunde der Fahne und des Kiels violetten, stark unsymmetrischen Blüten werden, nach Lindman, auf dem Dovrefjeld spärlich von Hummeln und Faltern besucht. Im botanischen Garten zu Berlin beobachtete Loew folgende Besucher an: 725. A. alopeeuroides L.: Bombus hortorum L. 2 8, stetig sgd.; 726. A. arenarius L.: Bombus pratorum L. 8, sgd.; 727, A. glyeyphylloides DC.: B. agrorum F. 9, sgd.; 728. A. narbonensis Guan: B. hortorum L. 8, sgd.; Megachile fasciata Sm. d, sgd.; 729. A. Onobrycehis L.: Megachile fasciata Sm. Z, sgd. — Letztere Art sahen Dalla Torre und Schletterer in Tirol von folgenden Bienen besucht: 1. Anthrena curvungula Thoms.; 2. Bombus confusus Schck.; 3. B. hortorum L. . 4. B. variabilis Schmiedekn.; 5. Eucera longicornis L.; 6. Megachile muraria L.; 7. Me- lecta luetuosa Scop.; 8. Osmia aurulenta Pz.; 9. O. cornuta Ltr.; 10. O. spinolae Schck.; 11. Podalirius fulvitarsis Lep.; 12. P. parietinus F.; 13. P. retusus L.; 14. Sphecodes similis Wesm,. — Schulz beobachtete bei Bozen Einbruch durch Hummeln. 165. Coronilla L. Gelbe, honiglose Bienenblumen mit Nudelpumpeneinrichtung. 730. C. vaginalis Lam. (C. montana Schr). [Herm. Müller, Alpenblumen, S. 249—252.] — Die Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen von Lotus überein, doch weicht sie in der Reihenfolge der Ent- wickelung der inneren und äusseren Staubfäden und in ihrer Beteiligung an dem Herauspressen des Pollens, sowie in der Zusammenfügung der Flügel mit dem Schiffehen und dem Grössenverhältnis beider, endlich in der schwereren Dreh- barkeit des Schiffehens ab. Selbstbestäubung ist zweifelhaft. (S. Fig. 100.) Besucher sind sehr selten. H. Müller sah bei günstigster Witterung und tage- langer Beobachtung nur einmal eine pollensammelnde Biene (Anthrena ?). 731. C. varia L. [F. Delpino, Ult. oss. S. 45; H. M., Befr. S. 255; Kirchner, Flora, S. 498; Loew, Bl. Flor. S. 399.] — Die Einrichtung ist auch bei dieser Art, ähnlich wie bei Lotus, nur dass alle 10 verdickten Staub- fadenenden als Pumpenkolben. wirken. Die Blüten sondern nicht an der ge- wöhnlichen Stelle Nektar aus, wie denn auch die beiden Öffnungen am Grunde des freien Staubblattes fehlen; dagegen wird an der Aussenseite des fleischigen Papilionacene. 317 Kelches Nektar ausgeschieden, dem die besuchenden Bienen nachgehen. Dabei fliegen sie in normaler Weise auf die Flügel und stecken den Rüssel unter die Fahne: durch den weiten Zwischenraum, der sich zwischen den ungewöhnlich schmalen Wurzeln der Kronblätter findet, kommt der Insektenrüssel wieder aus der Blüte hervor und trifft den Honig auf der Aussenseite des Kelches. (Kirchner.) H. Müller beobachtete als Besucher in Thüringen die Honigbiene; Loew in den Alpen eine pollensammelnde Biene (Anthrena propinqua Scheck. 9); in Schlesien einen Falter (Hesperia commaL.), vergeblich zu saugen versuchend, und im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L., sich aussen an die Blumenkrone ansetzend. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthidium manicatum L. 9, 'psd. und trotz der Honiglosigkeit der Blume zu saugen versuchend; 3. Bombus agrorum F. 8, vergeblich sgd.; 4. B. hortorum L. 8, psd.; 5. B. lapidarius L. 9, psd. und vergeb- lich sgd.; 6. B. rajellus K. 9, sgd.; 7. Megachile centuncularis L. 9, psd., vergeblich sgd.; 8. M. fasciata Sm. 9, psd. und ohne Erfolg sgd.; 9. M. lagopoda L. 9, psd.; 10. Osmia aenea L. 9, psd. Fig. 100. Coronilla vaginalis Lam. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte gerade von vorn gesehen. (31/5:1.) B. Dieselbe nach Entfernung der rechten Fahnenphälfte und des rechten Flügels. C. Linker Flügel von der Innenseite. (3'/, : 1.) D. Blüte nach Entfernung von Kelch, Fahne und Flügeln, von oben gesehen. (7:1.) E. Junge Knospe im Längsdurchschnitt. F. Kelch und Schiffehen nebst den inneren Teilen im Aufriss. @. Die 9 verwachsenen Staubblätter aus einer Knospe herausgenommen und ausgebreitet. @ Rössler beobachtete bei Wiesbaden den Falter: Lycaena argus L.; Schletterer in Tirol die Mauerbiene Megachile (Chalicodoma) muraria Retz. und bei Pola die seltene kleinste europäische Holzbiene Xylocopa eyanescens Brull. 732—734. C. montana Scop., €. glauca L., C. minima L. haben, nach Farrer (Nature 1874), dieselbe Art der Honigabsonderung und Befruchtung. Als Besucher von C. montana beobachtete Loew im bot. Garten zu Berlin eine Hummel (Bombus rajellus K. 3), psd. 318 | Papilionaceae. 735. C. Emerus L. An dieser Art hat Delpino (Ult. oss. S. 39—44) zuerst die „Nudelpumpeneinrichtung“ (appareechio che offre una curiosa analogia col meccanismo eon ceui si fabrica la pasta da vermicellaja“) erkannt und ein- gehend beschrieben. Als Besucher beobachtete dieser Forscher langrüsselige Bienen (Bombus, Eucera longicornis L., Anthophora pilipis F., Xylocopa violacea L.). Friese beobachtete bei Bozen die schöne Pelzbiene Podalirius tarsatus Spin., hfg.; Ducke bei Triest die Blumenwespen: 1. Eucera caspica Mor. 2 9; 2. Megachile (Chalicodoma) manicata Gir. @ '; Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthrena carbonaria L.; 2. A. flavi- pes Pz.; 3. A. parvula K.; 4. Eucera interrupta Baer.; 5. Halietus patellatus Mor.; 6. H. sexcinetus F.; 7. Podalirius tarsatus Spin., letztere auch in Tirol. 166. Ornithopus L. Bienenblumen mit einfacher Klappvorrichtung. 736. O0. perpusillus L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 262, 263; Knuth, Ndfr. Ins. S. 62.] — In den winzigen, gelblichen, mit Purpurstreifen an der Fahne versehenen Blütchen sind die Kron- und Staubblätter am Grunde mit dem Kelche verwachsen. Diese Verwachsung scheint, nach H. Müller, darauf hinzudeuten, dass sich der ganze Blütengrund bei günstiger Witterung mit Nektar füllt, obgleich H. Müller beim Untersuchen der Blüte gar keinen Honig fand. Auch ich konnte solchen an den zahlreichen, von mir auf der Insel Föhr untersuchten Blüten nicht entdecken. Staub- und Fruchtblätter sind gleichzeitig entwickelt und gleich lang. Da ich trotz sorgfältiger Überwachung keine Be- sucher, aber trotzdem regelmässige Fruchtbildung beobachtete, so ist die spontane Selbstbestäubung wohl ohne Zweifel von Erfolg. H. Müller sah in Westfalen nur eine winzige Biene (Halictus flavipes F. 9, sgd. und psd.) und eine winzige Grabwespe (Passaloecus turionum Dahlb. 5, sgd.?) als Besucher. Mac Leod beobachtete in Flandern Bombus agrorum F. ©, sgd.? (Bot. Jaarb. VI. S. 354). ) e Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 48) wurde 1 Schwebfliege als Besucherin beobachtet. 737. 0. sativus Brotero. [Kirchner, Beitr. S. 44, 45; Knuth, Bijdragen.] — An kultivierten Pflanzen beobachtete Kirchner folgende Blüten- einrichtung: Die Röhre des 5 mm langen Kelches ist etwa 2!/, mm lang. Aus derselben steigt die 7—8 mm lange, rosa gefärbte und mit dunkleren Adern versehene Platte der Fahne aufrecht hervor. Die Platten der Flügel sind heller, etwa 6 mm lang und mit einer ihrem oberen Rande gleichlaufenden tiefen Längs- falte versehen, mit welcher sie sich oben so auf das Schiffehen und die Staub- blattröhre legen, dass ihre Ränder sich vollständig berühren. Ausserdem be- sitzen die Flügel hinten noch kugelige, elastische Fortsätze, die sich am hinteren Ende ihrer Platte fest in eine seitliche, oben an jeder Seite des Schiffehens be- findliche Vertiefung legen, so dass an dieser Stelle Schiffehen und Flügel fest mit einander verklebt sind. Die kugelige, von den geöffneten Antheren dicht umgebene Narbe tritt mit denselben beim Herabdrücken der Flügel aus dem Papilionacese. 319 | grünlichen, nur 1 mm langen Schiffchen hervor und nach dem Aufhören der Belastung in dasselbe zurück. Obgleich zu beiden Seiten des Grundes des oberen, freien Staubblattes ein ziemlich grosser Eingang zum Innern der Staubfadenröhre vorhanden ist, so konnte Kirchner auch bei sonnigem Wetter eine Nektarausscheidung nicht finden; ebensowenig habe ich solche bemerken können. Vielleicht, meint Kirehner, findet die Honigausscheidung nur unter besonders günstigen Ver- hältnissen oder nur in dem südlichen Vaterlande der Pflanze statt. Die ganze Blüte zeigt eine leichte Asymmetrie: die Fahne ist an ihrem Grunde ein wenig nach rechts gedreht, während der linke Flügel eine Drehung nach links erfährt; seine obere Längsfalte ist tiefer als die des rechten Flügels, der ziemlich senkrecht steht oder etwas nach links gebogen ist. Auch die Staub- fäden sind an ihrem vorderen Ende etwas nach links gedreht. Nach der gegenseitigen Lage von Narbe und Antheren ist spontane Selbst- bestäubung unvermeidlich. Fremdbestäubung kann durch besuchende Insekten herbeigeführt werden. z Kirchner beobachtete in Württemberg, ich in Schleswig-Holstein die Honigbiene als Besucherin: sie führt den Rüssel wie zum Saugen normal ein; es ist daher möglich, dass sie im Grunde der Blüte Säfte erbohrt. Kirchner sah ausserdem Meligethes in den Blüten. Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, Eristalis tenax L. (Bot. Jaarb. VI. S. 380). 167. Hippocrepis L. Gelbe, honighaltige Bienenblumen mit Nudelpumpeneinrichtung. 738. H. comosa L. [H. M., Alpenblumen $. 252—254.] — Die Blüteneinrichtung stimmt, nach H, Müller, im wesentlichen mit derjenigen von Lotus überein, doch ist die Verbindung der Flügel mit dem Schiffchen eine weit festere, indem jeder Flügel mit einer Falte und einer tiefen Einsackung sich in entsprechende Vertiefungen des Schiffchens einstülpt. Auch die Bergung des Nektars ist bemerkenswert: der Nagel der Fahne ist so schmal und biegt sich aus dem kurzen Kelch so weit nach oben, dass man zwischen ihm und den Staubblättern seitlich durchsehen kann. Es scheint demnach, als ob die besuchenden Insekten den Nektar leicht von der Seite her stehlen können, ohne den Blütenmechanismus in Bewegung zu setzen. Dies ist jedoch nicht der Fall, da der Fahnennagel an der Unterseite seines Grundes eine vorspringende drei- eckige Platte trägt, welche die beiden Nektarzugänge fest verschliesst. Diesen Verschluss können die besuchenden Insekten nur öffnen, wenn sie den Kopf unter die Fahne zwängen. (S. Fig. 101.) Als Besucher sah H. Müller in den Alpen besonders Bienen (12) und Falter(9). Schulz fand inMitteldeutschland die Blumen von Hummeln erbrochen. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen die Apiden: 1. Osmia aurulenta Pz.; 2. O. uncinata Gerst.; 3. O. xanthomelaena K. = fueciformis Gerst.; Friese in Baden (B.), in der Schweiz (S.), in Thüringen (Th.), bei Triest (T.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Megachile muraria Retz. (B.); 2. Osmia acuticornis Duf. et Perr. / (U.); 3. O. anthrenoides Spin. (M.), slt.; 4. O. aurulenta Pz. (B.), hfg.; 5. O. gallarum Spin. (U. T.), 320 Papilionaceae. n. slt.; 6. O. lepeletieri Per.; 7. O. leucomelaena (K. T. U.), hfg.; 8. O. rufohirta Lep. 2 J', sgd. (Th. U.); 9. O. uncinata Gerst. (S. Th.); 10. O. xanthomelaena (K, Th. S.); Loew in Hessen ı Beiträge S. 53): Apis mellifica L. &, psd.; dieselbe beobachtete er auch im bot. Garten zu Berlin sgd., ferner daselbst eine saugende Hummel (Bombus lapidarius L. 2). Ducke beobachtete bei Triest die Apiden: 1. Eucera cinerea Lep. 9 d'; 2. Megachile (Chalicodoma) pyrenaica Lep.; 3. Osmia anthrenoides Spin. 9 J', hfg.; 4. O. campanularis Mor. 5; 5. O. giraudi Schmiedekn. nicht sehr slt.; 6. O. fulviventris Pz. S', n. slt.; 7. O. insularis Schmkn. © d), s. hfg.; 8. O. longiceps Mor. © J',n. slt.; 9. ©. pallicornis Friese 2 5‘, hfg.; 10.0. rubicola Friese 9, hfg., Z' s. einz.; 11. O. rufo- hirta Latr. 9, hfg., 5’ seltener; 12. OÖ. solskyi Mor., seltener; 13. O. tergestensis Ducke © G, n. hfg.; 14. O. tiflensis Mor. 2 Z', einz.; 15. O. tridentata Duf. et P., selten. Mac Leod sah in den Pyrenäen ®2 langrüsselige Apiden und 1 Faiter als Be- sucher (B. Jaarb. III. S. 440). Fig. 101. Hippocrepis comosa L. (Nach Herm. Müller.) 4A. Blüte von der Seite gesehen. (4:1.) B. Dieselbe gerade von vorn gesehen. (©. Blüte nach Entfernung der Fahne und des oberen Teiles des Kelches, von oben gesehen. (7:1.) ©.! C.? Unterster Teil des Fahnenstieles mit der Verschlussplatte der Honigzugänge. D. Die- selbe Blüte nach Entfernung der Flügel. E. Rechter Flügel von der Innenseite. F. Schiff- chen von der Seite. @. Dasselbe im Aufriss, stärker vergrössert. 739. Desmodium eanadense ‚DC. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin als Besucher: A. Diptera: Syrphidae: 1. Melithreptus scriptus L., anfliegend.. B. Hyme- noptera: Apidae: 2. Megachile centuncularis L. 9, psd.; 3. M. fasciata Sm. 9, psd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. 168. Hedysarum L. Rote, honighaltige Bienenblumen mit einfacher Klappvorrichtung. 740. H. obseurum L. [H. M., Alpenblumen $.254, 255; Schulz, Beitr. I. 8. 32; II.S. 210.] —- Zur normalen Gewinnung des Honigs ist, nach H. Müller, ein Papilionaceae, 321 Rüssel von 9-10 mm Länge erforderlich. Die Blüteneinriehtung ist die ein- fachste, die sich bei dieser Pflanzenfamilie findet: bei Hummelbesuch treten Narbe und Antheren aus dem Schiffehen hervor und drücken gegen die Unter- seite des Besuchers, und zwar die Narbe zuerst, da sie die Ani theren um etwa 2 mm überragt, so dass Fremdbestäubung ge- sichert, Selbstbestäu- bung erschwert ist. Als Besucher beobachtete H. Müller besonders saugende oder pollensammelnde H um- meln (5) und saugende und dabei auch meist die Kreuzung bewir- kende Falter (13). Bombus _mastrucatus Gerst. gewann auch _ Honig durch Einbruch. A. Schulz be- obachtete im Riesen- Fig. 102. Hedysarum obseurum L. (Nach Herm. Müller.) sebirge Hummel- A. Blüte von der Seite gesehen. (1'/2:1). B. Blüte nach Ent- besuch und auch Ein- fernung von Kelch, Fahne und Flügel und nach Abwärtsdrehung bruch durch Hummeln. des Schiffehens, von der Seite gesehen. D. Dieselbe, von oben ge- Loew beobach- sehen. ©. Rechter Flügel von der Innenseite. (B.—D. Vergr. 3'/2:1.) tete im bot. Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd.; 2. Bombus hortorum l.. 2, sgd.; 3. B. lapidarius L. 8, sgd.; 4. Osmia rufa L. ©, sgd. und psd. 741. H. sibiricum Poir. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von zwei saugenden Hummeln (Bombus agrorum F. 8 und B. rajellus K. 9) besucht. \ 742. H. coronarium L. Als Besucher dieser in Italien heimischen Art beobachtete v. Dalla Torre im botanischen Garten zu Innsbruck die Bienen: 1. Megachile ericetorum Lep. 5, sowie 2. Halietus leucozonius K. var. nigrotibialis D.-T., befruchtend ; 3. M. maritima K./, zahlreich. Dieselben giebt auch Schletterer für Tirol an. 169. Onobrychis Tourn. Rote, honighaltige Bienenblumen mit einfacher Klappvorrichtung. 743. 0. vieiaefolia Scopoli (O. sativa Lmk.). |H. M., Befr. S. 256, 257; Weit. Beob. II. S. 263; Schulz, Beitr.; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinriehtung stimmt, nach H. Müller, im wesentlichen mit derjenigen von Meli- lotus und Trifolium überein, indem Narbe und Antheren bei Belastung des Schiffehens durch ein besuchendes Insekt frei aus demselben hervortreten und Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 21 322 Papilionaceae. nach dem Aufhören des Druckes wieder in dasselbe zurückkehren. Die Fahne ist rosenrot mit dunkleren Streifen, das Schiffehen ist heller rot, die Flügel sind zu kleinen, nur die Nägel des Schiffchens deckenden Blättchen verkümmert, die nur als Schutzdecke für den Nektar dienen, in- dem sie das seitliche Ent- wenden von Honig ver- hindern oder doch er- schweren. Es bildet daher das Schiffehen allein den Halteplatz für Insekten; vermöge seiner eigenen Elastizität kehrt es nach dem Aufhören des In- sektenbesuches in die alte Lage zurück. Tritt letzterer ein, so ist durch Hervorragen der Narbe Fig. 103. Onobrychis vieiaefolia Scop. Fremdbestäubung Br (Nach Herm. Müller) sichert. Spontane Selbst- 1. Blüte von unten. (3:1.) 2. Dieselbe, nach Entfernung der bestäubung ist ausge- Fahne und der oberen Hälfte des Kelches, von oben. 3. Staub- ne pibtssr und Blehipel ‘Yon der Skie, (7: 4), akaan, b Schi: >’ SCL Oasen, Alm; a0) mehr, chen. e Flügel. d Fahne. e Flügelstiele. f Verwachsene Als sich der Griffel im Staubfäden. g Freier Staubfaden. A Zugänge zum Honig, r. t Offener Spalt des Schiffehens, durch welchen Narbe und An- Verlaufe des Blühene theren hervortreten. immer mehr und mehr aufrichtet, so dass er zuletzt 1—1!/,;, mm aus dem Spalte des Schiffehens hervorragt. Da die Kelch- röhre nur 2—3 mm lang ist, so ist der Nektar und der Pollen auch den kurz- rüsseligsten Bienen zugänglich. Schulz beobachtete in Mitteldeutschland Hum- meleinbruch. Als Besucher beobachtete H. Müller in erster Linie die Honigbiene (sgd. und psd.), welche wenigstens °/ıo aller Besucher ausmacht; auch ich sah in Mecklen- burg Apis mellifica L. 3 in grosser Anzahl die Blüten der Esparsette besuchen. Fernere Besucher sind nach Herm. Müller: A. Hymenoptera: 1. Anthidium manicatum L. Z' 9 sgd., 9 auch psd.; 2. Anthrena labialis K. 2,’ sgd., Q auch psd.; 3. A. nigroaenea K. 5; 4. Apis mellifica L. 9, sgd.; 5. Bombus: agrorum F. 9 8, sgd. und psd.; 6. B. confusus Schenck 9, sgd. und psd.; 7. B. muscorum F. 9, w. v.; 8. B. pratorum L. 9 8, w. v.; 9. B. scrim- shiranus K. 9, sgd. und psd.; 10. B. silvarum L. 9, w. v.; 11. B. terrester L. 9, w.v.; 12 Chalicodoma muraria F. 9, w. v. (Thür.); 13. Coelioxys conoidea Ill. 9, sgd.; 14. C. umbrina Sm. 5‘, sgd., in Mehrzahl; 15. Eucera longicornis L,. 2 5‘, sgd. und psd.; 16. Halictus albipes F.'P, sgd. und psd.; 17.H. flavipes F. 2, sgd. und psd.; 18.H. lu- gubris K. 9; 19. Megachile argentata F. 5‘, sgd.; 20. M. centuncularis L. 5, sgd.; 21. M. circumcincta K. 9, sgd. und psd.; 22. M. fasciata Sm. g', sgd.; 23. M. willugh- biella K. 2 sgd. und psd., 5’ sgd.; 24. Osmia aenea L. ©, sgd. und psd., zahlreich ; 25. O. aurulenta Pz. 2, sgd. und psd. (Thür.); 26. ©. fulviventris Pz. 2, sgd. und psd,, Papilionaceae. 323 in Mehrzahl; 27.0. rufa L. 9, sgd.; 28. O. spinulosa K. /, sgd. (Thür.); 29. Psithyrus campestris Pz. 9,sgd.; 30. P. rupestris F, 9, sgd.; 31. Xylocopa violacea L. 5, sgd. B. Diptera: Syrphidae: 32. Volucella bombylans L. v. plumata Mg. sgd., aber wahrschein- lich nicht befruchtend. C. Lepidoptera: a) Noctuae: 33, Euelidia glyphica L., häufig, sgd., aber wahrscheinlich nicht befruchtend; 34. Plusia gamma L., w.v. b) Rhopalocera: 35. Lycaena aegon $. V. 5‘, sgd.; 36. L. corydon Poda., sgd.; 37. L. icarus Rott., sgd.; 38. L. sp., w. Eucelidia glyphica L.; 39. Pieris napi L., sgd.; 40. Theecla ilieis Esp., sgd. c) Sphinges: 41. Zygaena carniolica Scop,, w. Euclidia glyphica L. (Thür.). In den Alpen sah Herm. Müller 4 Bienen. (Alpenbl. S. 254.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9, sgd. und psd.; 2. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 3. B. lapi- darius L. ©, sgd.; 4. Megachile fasciata Sm. 5', sgd.; 5. Osmia aenea L. 9, psd. Schletterer giebt die Apide Meliturga clavicornis Ltr. für Tirol als Besucher an. Rössler beobachtete bei Wiesbaden den Falter: Grapholitha caecana Schl.; Ducke bei Triest die Apiden: 1. Anthidium cingulatum Latr. © /; 2. Melitta dimidiata Mor.; 3. Osmia rubicola Friese 2 hfg., /' einz.; 4. O. rufohirta Ltr. 9, hfg.; 5. O. tergestensis Ducke 9 5; 6. O. tiflensis Mor. 9, einz.; 7. O. versicolor Ltr. © Z, s. hfg. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin folgende Apiden als Besucher von: 744. 0. aureus Stev.: Osmia aenea L.9, sgd. u. psd.; 745. 0. montana DC.: Anthidium manicatum L. 9, sgd. u. psd., Mega- chile fasciata Sm. Z, sgd.; 746. 0. arenaria DC.: Bombus rajellus K. $, sgd. Friese giebt für Ungarn nach Moesary als häufigen Besucher Nomia femoralis Pall. an. 170. Vicia Tourn. Honighaltige Bienenblumen mit Griffelbürsteneinrichtung. Bei vielen Arten dieser Gattung finden sich extraflorale Nektarien. Sie sitzen an der Unterseite der Nebenblätter als punktförmige, intensiv gefärbte Organe, welche im Sonnenschein Nektar absondern, bei trüber Witterung da- gegen nicht. Dieser Nektar wird eifrig von Ameisen aufgesucht, welche ihrerseits der Pflanze als Schutz gegen Raupen u. dergl. dienen. 747. V. Cracea L. [Delpino, Ult. oss. 8. 58; H. M., Befr. S. 250—252; Weit. Beob. II. S. 262; Lindman a a. O.; Heinsius, B. Jaarb. IV. S. 100; Mae Leod, B. Jaarb. VI. S. 354—356; Knuth, Ndfr. Ins. S. 63, 153; Rügen; Bijdragen; Loew, Bl. Fl. S. 400.) — Die Einrichtung der in vielblütigen Trauben stehenden, violetten Blüten hat zuerst Delpino und dann H. Müller noch eingehender beschrieben: Die Flügel sind an je zwei Stellen mit dem Schiffehen verbunden. Jeder derselben hat nämlich ungefähr in der Mitte seines oberen Randes eine kleine, aber tiefe Einsackung, die sich dicht in eine Einbuchtung an der Oberseite des Schiffehens legt. Unmittelbar dahinter befindet sich am Flügel eine weit breitere, ebenso tiefe Einsackung, welche sich einer breiten, aber ziemlich flachen Einbuchtung auf der Oberseite des Schiffehens dadurch sehr fest und innig einfügt, dass die beiderseitigen Oberhautzellen der Blätter in einander eingestülpt sind, so dass es schwierig ist, Flügel und Schiffehen ohne Zerreissung von einander zu trennen. 21* 512: Papilionaceae. An der Umbiegungsstelle zwischen Nagel und Platte der Fahne sind auf der Rückseite zwei nach vorn auseinandergehende Rinnen eingedrückt, welche, nach unten als Kanten vorspringend, sich den Flügeln anschliessen und so den seit- lichen Zugang zum Nektar versperren. Bei Insektenbesuch wird das Niederdrücken des Schiffehens durch die auf obige Weise mit diesem fest verbundenen Flügel bewirkt, welche den be- suchenden Bienen als Halteplatz dienen und auf das abwärts zu drehende Schiffehen als lange Hebelarme wirken. Das Zurücktreten von Schiffehen und Flügel in die ursprüngliche Lage nach Aufhören der (durch das besuchende Insekt herbeigeführten Belastung wird ausser durch die eigene Elastizität dadurch bewirkt, dass zwei von den oberen Basalecken der Flügel nach hinten und innen gerichtete Fortsätze sich auf die Oberseite der Geschlechtssäule legen ; Fig. 104. Vieia Cracea L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte von der Seite gesehen. (3:1.) 2. Dieselbe nach Entfernung von Kelch und Fahne, von oben gesehen, etwas stärker vergrössert. 3. Dieselbe nachdem auch die Flügel entfernt sind. 4. Linker Flügel von der Innenseite, 5. Griffel, bedeutend stärker vergrössert. a Vor- dere Einsackung des oberen Flügelrandes. a’ Entsprechende Einbuchtung des Schiffchens. b Hintere Einsackung des oberen Flügelrandes. 5’ Entsprechende Einbuchtung des Schiff- chens. c Nach hinten und innen gerichtete Fortsätze des oberen Flügelrandes. d Stiele der Flügel. e Stiele des Schiffehens. f Pollenführende Anschwellung des Schiffehens. g Obere Basal- lappen des Schiffehens.. h Honig. o Öffnung zum Austritt des Griffels. p Bürste. st Narbe. ferner umfassen die beiden oberen Basallappen letztere bis auf einen schmalen Spalt, und endlich biegt sich der breite Grund der Fahne beiderseits so weit hervor, dass er die Nägel des Flügels und des Schiffchens völlig umfasst. Der sehr kurze (nur etwa 1!/, mm lange) Griffel ist dicht unter der auf der Spitze sitzenden Narbe bis weit über seine Mitte hinab mit langen, schräg aufwärts gerichteten Haaren besetzt, die nach aussen etwas länger und dichter als nach innen sind. | Die Blüten haben kaum die Hälfte ihrer Grösse erreicht, so springen die die Griffelbürste dicht umgebenden Antheren auf und entleeren den Pollen in lie Haare derselben, wobei auch die Narbe mit Pollen überdeckt wird. Bei Insektenbesuch haftet dann der Pollen an der Unterseite der Biene; gleichzeitig wird die Narbe durch Zerreissen ihrer Papillen klebrig und erst so empfängnisfähig. Besucher sind Bienen und Falter, doch saugen letztere Honig, ohne die Be- fruchtung zu bewirken. Auf den nordfriesischen Inseln beobachtete ich Apis, 2 Bombus, Papilionaceae. 325 1 Zygaena bei Flensburg Bombus agrorum F,, sgd., sowie auf der Insel Rügen 2 saugende Hummeln: Bombus hortorum L. 2 und B. silvarum L. © var. albicauda Schmdkn. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9; 2. Bombus arenicola Ths. 9 9; 3. B. derhamellus K. $ /; 4. B. distinguendus Mor. 3; 5. B. muscorum F, 9; 6. B. silvarum L. 9 9; 7. Coelioxys rufescens Lep. 9, sgd.; 8. Eucera_ diffieilis ARuR ) ‚Ber... 9; 9. Megachile centuncularis L. 9 /; 10. Podalirius borealis Mor. 9. Krieger sah bei Leipzig Eucera longicornis L. (einmal). De Vries beobachtete in den Niederlanden zahlreiche saugende Honigbienen; Heinsius in Holland Zygaena filipendulae L. und Lycaena icarus Rott. /; Mac Leod in Flandern 2 langrüsselige Apiden, 2 Falter, in den Pyrenäen 1 Hummel und 1 Falter; Loew in den Alpen Psi- thyrus globosus Ev. 5‘, sgd.; Lindman auf dem Dovrefjeld mehrere Hummeln und Falterarten. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste für Westfalen: A. Hymenoptera: a) Apidae: il. Apis mellifica L. 9, sgd., zahlreich (Thür.); 2. Bombus agrorum F. 9 8, sgd.: 3. B. hortorum L. 8, sgd.; 4. B. rajellus K. 9, sgd.; 5. B. serimshiranus K. f'Q 8, sgd.; 6. Eucera longicornis L. © /, sgd.; 7. Diphysis serratulae Pz. 2, sgd. und psd.; 8. Megachile eircumeineta K. 9, w. v.; 9. M. maritima K. 9, w. v.; 10. M. versicolor Sm. 9, w. v.; 12. M. willughbiella K. 9, w. v.; 12. Osmia adunca Latr. 2, w. v.; 13. Psithyrus vestalis Foure. 5%, sgd. b) Vespidae: 14. Ody- nerus quadrifasciatus F. 2, vergeblich suchend. B. Diptera: Empidae: 15. Empis livida L., häufig, sgd. C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 16. Hesperia lineola O., sgd.; 17. Lycaena arion L., sgd.; 18. Melanargia galatea L., sgd.; 19. Pieris rapae L., sgd., aber ohne Nutzen für die Befruchtung. b) Sphingidae: 20. Zygaena meliloti Esp., sgd. In den Alpen sah Herm. Müller 4 Apiden und 5 Falter. (Alpenbl. S. 249). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 49) wurden 2 Hummeln 1 Empide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 748. V. hybrida L. Schletterer beobachtete bei Pola folgende Kallen als Besucher: 1. Eucera interrupta Baer.; 2. E. longicornis L.; 3. Halietus interruptus Pz. 749. V. dumetorum IL. Nach Kirchner (Flora S. 503) ist die Blüten- einrichtung derjenigen der vorigen Art ähnlich. Auch hier ist der 3 mm lange Griffel unter der Spitze auf eine Länge von 1 mm ringsum behaart, und zwar sind die an der Aussenseite sitzenden Haare merklich länger als die inneren. Bereits in der noch jungen Knospe öffnen sich die Antheren, doch ist die Narbe durch die Griffelbürste vor dem Pollen der eigenen Blüte ziemlich geschützt. Die Flügel sind mit einer kleineren vorderen und einer viel grösseren und tieferen hinteren ‘'Einbuchtung dem Schiffehen eingefügt; an letzterer sind auch die Oberhautzellen eingestülpt. Besucher sind Apiden. Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin Bombus agrorum F. 8, sed. Die Honigbiene stiehlt den Nektar durch seitliches Auseinander- ‘ drängen der Kronblätter. Schulz beobachtete Einbruch durch Hummeln. 750. V. villosa Roth. Nach Kirchner (Flora S. 502) stimmt die Blüteneinrichtung auch dieser Art mit derjenigen von V. Cracca im wesent- lichen überein, doch öffnen sich die Antheren bereits und geben ihren Pollen an die Griffelbürste ab, wenn die Blüten beinahe ausgewachsen sind. Höppner beobachtete bei Bremen eine saugende Biene: Podalirius retusus L,. 396 Papilionaceae. Die Form varia Host sah Schletterer bei Pola von folgenden Bienen besucht: a) Apidae: 1. Anthidium manicatum L.; 2. Colletes lacunatus Dours.; 3. Eucera alter- nans Brull.; 4. E. longicornis L.; 5. E. parvula Friese; 6. E. ruficollis Brull ; 7. Podalirius retusus L. v. meridionalis Per.; 8. P. tarsatus Spin. b) Mutillidae: 9. Mutilla viduata Pall. 751. V.sepium L. [Sprengel, S.356—357; H.M., Befr.S.252— 254; Weit. Beob. II.S. 262; Schulz, Beitr.; de Vriesa.a.O.; Knuth, Bijdragen; Loew, Bl. Flor. 8. 392, 395.] — Die Einrichtung der schmutzig-lila, am Grunde gelblich gefärbten Blüten ist, nach Herm. Müller, abgesehen von der Beschaffenheit der Griffelbürste, eine ähnliche wie bei V. Cracca. Der 2!/, mm lange Griffel trägt nämlich dicht unter der Narbe zwei völlig von einander getrennte Griffel- Fig. 105. Viecia sepium L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte gerade von vorn. 2, Dieselbe, nach Entfernung von Kelch und Fahne, von oben gesehen. 3. Dieselbe, nachdem auch die Flügel entfernt sind, von oben gesehen. 4. Die- . selbe, von der Seite gesehen. 5. Griffel mit Griffelbürste und Narbe, von der Seite gesehen. 6. Griffelbürste und Narbe, von oben gesehen. 7. Staubblätter und Stempel einer Knospe. (Die Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 106.) bürsten, eine an der Innen- und eine an der Aussenseite, jede etwa 1 mm lang. Die an der Innenseite befindliche besteht aus einer einfachen Reihe schräg auf- wärts gerichteter, kurzer Härchen; die an der Aussenseite befindliche verbreitert sich nach der Narbe zu, und ihre ebenfalls schräg aufwärts gerichteten Haare breiten sich nach oben strahlig auseinander, so dass das dicht unter der Narbe gerade abgeschnittene obere Ende der Bürste einen flachen, tellerförmigen Hohl- raum darbietet (p, 5, 6). Die Antheren öffnen sich erst, wenn die Blüten schon ziemlich ihre Grösse erreicht haben; sie entleeren den Pollen in die Anschwel- lung an der Spitze des Schiffchens (f, 3, 4) und ziehen sich dann zurück. Der Zutritt zum Nektar ist dadurch schwieriger als bei V. Craceca, dass die Kronblätter bei V. sepium dicker und fester sind, die Kelchröhre die Nägel derselben auf eine weitere Strecke umschliesst, der Eingang zwischen Flügeln und Fahne an der letzteren schwielig verdickt ist, endlich die von den Papilionacene. 327 Flügeln gebildeten Hebelarme zum Herabdrehen des Schiffehens bei V. sepium relativ kürzer sind als bei V. Cracca. Es können daher nur kräftige Apiden (Bombus, Anthophora) normal saugen und dabei Fremdbestäubung vollziehen. Die Pflanze hat also den Vorteil, dass Fliegen und Schmetterlinge, welche bei V. Craeca den Honig auf normalem Wege oft stehlen, ohne der Blüte zu nützen, von dem-Genusse des Honigs ausgeschlossen sind. Dem- gegenüber steht der Nachteil, dass Bombus terrester die Blüte regelmässig von der Seite anbeisst und so den Nektar raubt, obwohl diese Hummel die nötige Kraft, Geschicklichkeit und Rüssellänge besitzt. Die von B. terrester gebissenen Löcher benutzen dann schwächere und mit kürzerem Rüssel versehene Bienen (Apis, Osmia rufa) gleichfalls, um Honig zu stehlen. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (l) in Westfalen, Buddeberg (2) in Nassau und ich (!) in Schleswig-Holstein: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora aestiva Pz. j', sgd. (2); 2. A. pilipes F. 2 j, normal sgd. (1); 3. Apis mellifica L. , die von Bombus terrester L, gebissenen Löcher benutzend (1, !); 4. Bombus agrorum F. 9 8, sgd. (1, 1); 5. B. lapidariusL. 9 8, sgd. (1, !); 6. B. muscorum F.$, sgd. (2); 7. B. rajellus K. © 8, sgd. (1, !); 8. B. silvarum L. ©, sgd. (1); 9. B. terrester L. 8, durch Einbruch Honig raubend (1, !); 10. Eucera longicornis L. 8 5, sgd. (2, 1); 11. Megachile cireumeincta K. 9, sgd. (2); 12. Osmia aurulenta Pz. 2, sgd., in Mehrzahl (2); 13. O. rufa L. 9, sgd., häufig (2), durch die von Bombus terrester L. gebissenen Löcher Honig raubend (1). B. Diptera: Bombyli- dae: 14. Bombylius canescens Mikan., sgd. (2). Wüstnei sah auf der Insel Alsen Eucera longicornis L. als Besucher. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena convexiuscula K. d; 2. A. xanthura K. 9; 3. Bombus arenicola Ths. 9; 4. B. derhamellus K. 9; 5. B. lapi- darius L. 9; 6. B. muscorum F. 9; 7. B. silvaram L. © 5; 8. B. terrester L. 9 (Blumenkrone durchbeissend); 9. Eucera diffieilis (Duf.) Per. 2. Loew sah in Brandenburg gleichfalls Eucera, im bot. Garten zu Berlin Bombus agrorum F. 9, sgd., in Schlesien Megachile sp. Schenck beobachtete in Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus con- fusus Schek.; 2. B. lapidarius L.; 3. B. pomorum Pz.; 4. Eucera longicornis L.; 5. Poda- lirius retusus L. b) Sphegidae: 6. Gorytes mystaceus L.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Toxocampa craccae F.; Friese in Baden Anthrena xanthura K., n.s.; Hoffer in Steiermark die Apiden: 1. Bombus lapidarius L. 2 8; 2. B. derhamellus K. 9 5; Dalla Torre und Schletterer in Tirol die Hummeln: 1. Bombus derhamellus K. 5; 2. B. variabilis Schmiedekn. var. tristis Seidl. 3, und die kurzrüsseligen Bienen: 1. An- threna xanthura K. 9; 2. Halictus major Nyl. Z. In den Alpen sah Herm. Müller Bombus mastrucatus Gerst. f, durch Einbruch Honig gewinnend. (Alpenbl. S. 249). Auch Schulz bemerkte Hummeleinbruch. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen Bombus variabilis Schmiedekn,. 9 als Besucher (B. Jaarb. III. S. 438); in Flandern 2 Hummeln, 1 Anthrena, 1 Falter, (Bombus terrester L., Honig durch Einbruch gewinnend, Apis und Osmia aus denselben Löchern Honig stehlend (Bot. Jaarb. VI. S. 358); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus silvarum L. 9, sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 50) wurden 3 Hummeln als Besucher beobachtet. v.Fricken beobachtete bei Arnsberg: Coleoptera: (ueurlionidae: Bruchus pisi L., als Schädling. 752. V.sativalL. [Sprengel, S.357; Heinsius, Bot. Jaarh. IV. S.96 bis 100; Kirchner, Neue Beob. S. 44; Flora $. 506; Schulz, Beitr,. I.S.211;Knuth, 398 ‚Papilionaceae. Bijdragen.] — Meist sind die Flügel violett, die Fahne lila, das Schiffehen weisslich mit blauer Spitze. Nach Kirchner ist die Verbindung der Flügel mit dem Schiffchen, welche durch Einstülpung in der gewöhnlichen Weise hergestellt wird, auch bei dieser Art durch das Ineinandergreifen der beiderseitigen Oberhautzellen so fest, dass die Flügel zerreissen, wenn man sie zu trennen versucht. Die hinteren Ecken des Schiff- chens besitzen vorspringende Fortsätze und legen sich auf die Geschlechtssäule. Auch die Flügel besitzen Fortsätze; diese sind fingerförmig und gleichlaufend nach hinten gerichtet. Der obere Staubfaden ist mit den übrigen neun zusammen- gewachsen, doch sind an seinem Grunde zwei Nektargänge frei. Der etwa 2 mm lange Griffel ist in seiner oberen Hälfte mit einer Griffelbürste ausgestattet, deren Haare ringsum gestellt und schräg aufwärts gerichtet sind; an der Aussen- seite befindet sich ein Büschel längerer Schutzhaare, welche die Narbe überragen. Bereits in der Knospe öffnen sich die Antheren, wobei spontane Selbst- bestäubung unvermeidlich ist; dieselbe ist von vollkommenem Erfolge. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein drei langrüsselige Bienen: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B, lapidarius L.Q 8; 3. Eucera longicornis L. @ /'; sämtlich normal saugend. Sprengel giebt Sphinx (Deilephila) euphorbiae L. als Besucher an. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 34): Bombus silvarum L. 9, sgd. Heinsius sah B. hortorum L. als normalen Besucher, den Citronenfalter (Rhodocera rhamni L.) als nutzlosen Blumengast und Bombus terrester L. als Honigräuber (die Blüte anbeissend). Auch Schulz sah in Mitteldeutschland Einbruch durch Hummeln. Mac Leod beobachtete als Blütenbesucher in Flandern 1. Bombus, Eucera. (Bot. Jaarb. VI. S. 361). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 50) wurden Hummeln als Besucher beobachtet. Die extrafloralen Nektarien sah Heinsius von Vespa silvestris Scop. und V. rufa L., Apis und 1 Fliege (Cleigastra sp.) besucht. 755. V. angustifolia Allioni [H. v. Mohl, Bot. Ztg. 1863, S. 312; Kuhn, a. a. OÖ. 1867, S. 67; H. M., Weit. Beob. H. S. 262; Treviranus, Bot. Ztg. 1863, S. 143; Knuth, Ndfr. Ins. S. 64, 153] wird als die Stamm- form der vorigen angesehen. Schon 1863 machten Treviranus und Hugo von Mohl auf die unterirdischen Blüten und Früchte (var. amphicarpos) von V. angustifolia aufmerksam; etwa 10°/o der Pflanzen besitzen (bei Berlin) unterirdische kleistogame Blüten, die sich an niederblatttragenden Aus- läufern befinden. Die Einrichtung der oberirdischen, offenen Blüten stimmt mit derjenigen von V. sativa überein. Als Besucher von V. angustifolia sah ich auf den nordfriesischen Inseln Bombus cognatus Steph., sgd. und B. agrorum F., sgd. Schulz beobachtete in Mittel- deutschland Hummeleinbruch. Ä H. Müller beobachtete folgende Besucher: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus agrorum F.$, andauernd sgd.; 2. B. muscorum F. 8, sgd.; 3. B. L. silvarum L. 9, sgd.; 4. Saropoda rotundata Pz., sgd. B. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 4. Ly- caena aegon W. V., sgd. b) Sphingidae: 6. Ino pruni Schiff, sgd.; Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: Osmia solskyi Mor. 2. Nach Treviranus (a. a. OÖ.) entwickeln auch 754. V. narbonensis L. und 755. V. pyrenaica Pourr. unterirdische Früchte. An den Blüten der Papilionaceae. 329 letzteren Art beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 4 Hummelarten, 1 Antho- phora, 1 Eucera, 1 Bombylius als Besucher. 756. V. pannonica Jaeq. Die Einrichtung der gelblich-weissen Blüten ist, nach Kirchner (Beitr. S. 46), im allgemeinen dieselbe wie diejenige von af sativa. Der Nagel der hellrosa überlaufenen und mit bräunlichen Saftmal- *linien versehenen Fahne ist so breit, dass er die übrigen inneren Blütenteile umfasst und seine beiden, etwas bogig verlaufenden unteren Längsränder unter der Staubfadenröhre sich etwa in der Mitte berühren. Die Flügelplatten sind mit Längsfalten versehen und so nach innen gewölbt, dass sie in der Mitte der Wölbung vor der Spitze des Schiffchens einander berühren; am oberen hinteren Rande haben sie eine tiefe, nach innen und rückwärts kegelförmig vorspringende Einstülpung, die sich in eine entsprechende Vertiefung am oberen Rande des Schiffehens legt, und noch weiter nach hinten zwei tiefe, sowie darunter eine flachere, faltige Einbiegung, deren Innenflächen derart mit dem Schiffehen ver- wachsen sind, dass man beim Versuche, die Flügel von demselben zu trennen, erstere zerreisst. Die nach hinten gerichteten, rundlichen Endlappen der Flügel und die darunter liegenden der Schiffehenplatten legen sich oben über die Staub- fadenröhre und bewirken durch ihre Elastizität das Zurückkehren derselben in das grünlichgelbe, an der Spitze bräunliche Schiffehen. Der oberste Staubfaden ist wie bei V, sativa mit der Staubblattröhre verwachsen und lässt nur an seinem Grunde den Zugang zum Nektar offen, der an der gewöhnlichen Stelle reichlich abgesondert wird. Die zusammenschliessenden Nägel der Kronblätter sind 13 mm lang; sie werden auf eine Strecke von 6-7 mm von der Kelchröhre eingeschlossen. Als Besucher beobachtete Kirchner an kultivierten Exemplaren in Württemberg eine Hummel (Bombus lapidarius L. 3). Die Nebenblätter auch dieser Vicia-Art dienen als extraflorale Nektarien, doch scheiden nur einzelne derselben Nektar aus. 757. V.FabaL. [Sprengel, S.357—360; H.M., Befr.$.254,255; Darwin, Ann. and Mag. of Nat. Hist. 1858, S. 460; Mattei, Bot. Jb. 1889. I. S. 480; Knuth, Rügen]. — Die Einrichtung der wohlriechenden, weissen, mit einem samt- schwarzen Fleck auf jedem Flügel versehenen Blüten, stimmt, nach Herm. Müller, mit derjenigen von V. sepium überein, doch sind sie mehrfach grösser. Trotzdem ist der Nektar leichter zugänglich, da Fahne und Flügel weniger fest zusammenschliessen und das Schiffehen leichter herabzudrehen ist. Ausserdem fehlen die schwielenförmigen Vorsprünge unten an der Fahne, so dass der 13—16 mm lange Nagel derselben nur lose von der Kelchröhre umfasst wird. Dagegen sind die 2 Einsackungen, welche Schiffehen und Flügel zusammen- halten, vorhanden, doch ist ihre Verbindung weniger fest als bei V. sepium; auch sind die nach hinten gerichteten Fortsätze der Flügel erheblich schwächer entwickelt. Werden Flügel und Schiffehen stark herabgedrückt, so kehren sie wegen ihrer geringen Elastizität nicht wieder in ihre frühere Lage zurück. Darwin fand V. Faba bei Insektenabschluss nur etwa ein Drittel so_ fruchtbar wie bei Insektenzutritt, Wurden aber die gegen Insektenbesuch 330 Papilionaceae. geschützten Blüten erschüttert, so erfolgte gute und reichliche Samenbildung. — Eine aus Indien stammende Varietät ist, nach Mattei, adynamandrisch. Von den Besuchern sind nur die mit langem Rüssel ausgestatteten Bienen im stande, auf normalem Wege zum Honig zu gelangen und dabei alsdann die Kreuzung herbeizuführen. Die kurzrüsseligen Bienen sammeln an bereits besuchtens Blumen mit freigelegten Antheren Pollen (dabei gleichfalls Kreuzung bewirkend) oder gewinnen den Nektar durch Einbruch. Letzteres thut in erster Linie Bombus terrester L. 2 (mit 7—9 mm langem Rüssel), der nur ganz aus- nahmsweise zu saugen versucht. Die Honigbiene raubt entweder den Nektar aus den durch B. terrester gebissenen Löchern oder sammelt Pollen. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica 'L 8, honigraubend aus den Löchern, welche von 2. Bombus terrester L., gebissen sind; 3. B. hortorum L. 9, sehr häufig, sgd.; 4. B. rajellus K. 9, sgd. Herm. Müller giebt folgende Besucher an: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena convexiuscula K. 2, psd.; 2. A. labialis K. Z', vergeblich Honig zu erlangen suchend; 3. Apis mellifica L. ®, durch die von Bombus terrester L. gebrochenen Löcher Honig raubend, psd.; 4. Bombus confusus Schenck 9, sgd., häufig; 5. B. hortorum L. 9, sgd., häufig; 6. B. lapidarius L. 9, w. v.; 7. B. muscorum F, 9, w. v.; 8. B. silvarum L. 9, w. v.; 9. B. terrester L. 9, durch Einbruch Honig gewinnend; 10. Osmia rufa L. 2, sgd. B. Coleoptera: Malacodermata: 11. Malachius bipustulatus L., pfd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus ruderatus F. 9; 2. B. ter- rester L. © (nicht normal); Verhoeff auf Norderney und Baltrum (B.): Hyme.- noptera: a) Apidae: 1. Bombus lapidarius L. 2, sgd.; 2. Bombus cognatus Steph. (= muscorum F.) 1 9, sgd.; Alfken und Leege (L.) auf Juist: A. Diptera: a) Syr- phidae: 1. Syrphus pyrastri L., s. hfg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Bombus hor- torum L. (A. u. L.); 3. B. muscorum F. (L.); 4. B. terrester L. (L.); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Biene, Apis mellifica L. ” sehr zahlreich, und 1 Hummel, Bombus agrorum F. 8, als Besucher. 758. V. hirsuta Koch. (Ervum hirsutum L.). |[H. M., Weit. Beob, II. S. 260-262; Mac Leod, B. Jaarb. Vl.S. 361; Knuth, Ndfr. Ins. S. 62, 63.] — Die Einrichtung der kleinen, nur 4 mm langen, aber sehr honigreichen, bläulich- weissen Blüten ist, nach Herm. Müller, durch ihre grosse Vereinfachung von besonderem Interesse: Statt der Griffelbürste sitzen am Griffel nur 6—12 Härchen. Die Staubblätter umgeben die Narbe dicht und überragen sie zum Teil, so dass die sich bereits in der Knospe öffnenden Antheren die Narbe mit Pollen be- decken. Das Schiffehen ist oben seiner ganzen Länge nach offen, so dass beim Niederdrücken Narbe nnd Antheren hervortreten. Beim Aufhören des Druckes führt die Elastizität der Flügel und des Schiffehens, unterstützt von der Elasti- zität der breiten, beide einschliessenden Fahne und von der Wirkung des die Wurzeln aller Kronblätter zusammenhaltenden Kelches die hinabgedrückten Teile in ihre frühere Lage zurück. Die Innenfläche der Flügel und die Aussen- fläche des Schiffchens sind jederseits nur an einer einzigen, flach eingebuchteten Stelle durch schwaches Ineinanderstülpen der Oberhautzellen mit einander verbunden, Papilionaceae. | 331 Spontane Selbstbestäubung tritt regelmässig ein und ist, nach Herm. Müllers Versuchen, durchaus von Erfolg. Besuchende Insekten können ebensogut Fremd- wie Selbstbestäubung bewirken. Trotz der Kleinheit der Blüten ist der Insektenbesuch ein ziemlich reichlicher. Dies wird offenbar durch den im Ver- hältnis zur Blütengrösse sehr starken Honigreichtum bewirkt: während sonst der Nektar zwischen dem Fruchtknotengrunde und den Staubfäden verborgen bleibt, tritt er bei V,hirsuta aus den zu beiden Seiten des Grundes des freien Staub- fadens gelegenen Saftlöchern hervor und sammelt sich zu einem so grossen Tropfen an, dass er an der Unterseite der Fahne haftend bis über den Kelch hinausreicht und so von aussen durch die Fahne hindurch gesehen werden kann, Besucher sind kleine Bienen und Falter. Ich sah auf der Insel Föhr die Honigbiene. Dieselbe beobachtete H. Müller in Westfalen. Ausserdem be- obachieten derselbe (1) und Buddeberg (2): A.Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena convexiuscula K. 5, sgd. (1); 2. Halietus flavipes K. 9, sgd. (2). b) Sphegidae: 3. Ammophila sabulosa L. /‘, nur flüchtig zu saugen versuchend (1). B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Coenonympha pamphilus L., sgd. (1); 5. Lycaena aegon W. V., sgd. (1). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Biene, Apis mellifica L. 8, als Besucher. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 48) wurden 1 Musecide und mehrere Dolichopodiden als Besucher beobachtet. 759. V. tetrasperma Mneh. (Ervum tetraspermum L.) Die Ein- richtung der hellbläulichen Blüten ist, nach Kirchner (Flora S. 504), nicht so weit rückgebildet wie bei voriger Art, sondern im wesentlichen derjenigen von V. Cracea gleich: die Flügel besitzen die übergreifenden fingerförmigen Fort- sätze; vor denselben befinden sich jederseits 2 Einbuchtungen, die in ent- sprechende Vertiefungen des Schiffchens hineinpassen und mit diesen lose verklebt sind. Die oberen Schiffchenränder liegen dicht aneinander; der Fahnengrund umfasst die Nägel der übrigen Kronblätter. Kurz vor der Entfaltung der Knospe öffnen sich die Antheren und geben einen Teil des Pollens an die Sammel- bürste ab. Als Besucher sah ich (Bijdragen) bei Kiel die Honigbiene und Halictus sp., sgd. 760. V. pisiformis L. (Ervum pisiforme Petermann). Die von Herm. Müller (Weit. Beob. II. S. 258—-260) in Thüringen untersuchten grünlichen bis gelblich-weissen Blüten haben eine Einrichtung, welche zwischen derjenigen von V. sepium und V. Cracca etwa in der Mitte steht. Der Griffel ist von der Narbe abwärts auf fast die Hälfte seiner Länge mit einer sehr regelmässigen Bürste versehen, an welche die bereits in der Knospe auf- springenden Antheren den grössten Teil ihres Pollens abgeben. Die oberen Ränder des Schiffehens schliessen so wenig fest zusammen, dass beim Nieder- drücken desselben Narbe und Griffelbürste, sowie alle Staubblätter hervortreten. Die Verbindung zwischen dem Schiffehen und den Flügeln ist in ähnlicher Weise wie bei V, Craeca und V. sepium hergestellt, doch sind die finger- förmigen Fortsätze am Grunde der Flügelblätter bei V. pisiformis breiter und dicker, dreikantig, erst gegen die Spitze hin allmählich verschmälert und verflacht. Sie bewirken daher die Rückkehr aller Blütenteile in die ursprüng- 332 Papilionnceae. liche Lage in noch wirksamerer Weise als dies bei den erstgenannten beiden Arten geschieht. Der Ausschluss nutzloser Gäste vom Honig wird auch hier dadurch erreicht, dass die Fahne da, wo der Nagel sich in die aufgerichtete Fläche umbiegt, durch zwei schwache, nach oben und vorn auseinandertretende Eindrücke den Flügeln angedrückt ist. Da der Fahnennagel 8—10 mm lang ist, so muss der Rüssel besuchender Insekten dieselbe Länge besitzen; doch werden viele Bienen imstande sein, den Kopf unter den Nagel zu drängen und auf diese Weise mit kürzerem Rüssel zum Nektar zu gelangen. Als Besucher sah H. Müller: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus lapidarius L. ©, sgd.; 2. B. rajellus K. 2 8, sgd.; 3. B. silvarum L. 9, sgd. und psd.; 4. Halictus tetrazonius Klg. 9, psd.; 5. Megachile circumeincta K. 9, sgd. und psd.; 6. M. versicolor Sm. 9, sgd. und psd. B. Diptera: Syrphidae: 7. Syrphus balteatus Deg., anschwebend und vergeblich suchend. ‚0. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Coenonympha arcania L., sgd. A. Schulz sah die Blüten von V. pisiformis von Hummeln erbrochen, ebenso diejenigen von 761. V. silvatica L. (Ervum silvaticum Petermann) und von 762. V. cassubiea L. (E. cassubicum Petermann). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 49) wurden 2 Hummeln als Besucher von V. silvatica beobachtet. 763. V. Orobus DC. (Ervum Orobus Kittel). Mac Leod sah in den Pyrenäen Bombus mastrucatus Gerst. 9, den Honig durch Einbruch gewinnen. (B. Jaarb. III. S. 439.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 50) wurde 1 Hummel, wahrscheinlich Bombus agrorum F., beobachtet, doch schien sie nicht zu saugen. 764. V. Ervilia Willdenow (Ervum Ervilia L., Ervilia sativa Link). Die geruchlosen, weissen Blüten besitzen auf der Fahne dunkelviolette Adern, an der Seite des Schiffehens einen dunklen Fleck. Nach Kirchner (Flora S. 507) befinden sich an der Fahne, welche die Nägel der übrigen Kronblätter von oben her umfasst, am Grunde ihrer Platte zwei Vorsprünge, welche den darunter liegenden Blütenteilen fest anliegen. Die Flügel besitzen fingerförmige Fortsätze und vor denselben auf beiden Seiten je eine tiefe Einstülpung, welche die Verbindung mit dem Schiffehen herstellt. Die gleichmässig feinhaarige Griffelbürste ist etwa halb so lang wie der Griffel. 765. V. onobrychoides L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena dorsata K. 9, psd.; 2. Bombus agrorum F. 8, stetig sgd.; 3. Megachile willughbiella K. 5, sgd.; 4. Osmia aenea L. 9, psd. 766. V. unijuga A. Br. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus hortorum L. 8, sgd.; 2. B. lapidarius L. 8, sgd.; 3. B. pratorum K. 8, sgd.; 4. Megachile circumeincta K. ©, sgd. und psd.; 5. M. willughbiella L. Z', sgd.; 6. Osmia rufa L. 9, psd. Papilionaceae. 2; 171. Lens Tourn. Honighaltige Bienenblumen mit Griffelbürsteneinrichtung. 767. L. eseulenta Moench. (Ervum Lens L.) Die bläulich-weissen Blüten haben auf der Fahne blaue Linien als Saftmal, auf der Schiffchenspitze einen kleinen blauen Fleck als Pollenmal. Nach Kirchner (Flora 8. 508) liegt die Fahne, welche die übrigen Blütenteile nur wenig umfasst, mit zwei nach vorne gerichteten -Einbuchtungen in einer vorspringenden Kante den Flügeln dieht auf. Der Griffel besitzt nur an seiner Innenseite Sammelhaare. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von Vicia Ervilia überein. Die Blüten sind, nach Kerner, auch bei Insektenabschluss fruchtbar. Als Besucher beobachtete H. Müller (Weit. Beob. II. S. 258) die Honigbiene, sgd. und einen Falter (Cynonympha pamphilus L.), sgd. 172. Pisum Tourn. Honighaltige Bienenblumen mit Griffelbürsteneinrichtung, die in Pumpen- einrichtung übergeht. 768. P. sativam L. Die Einrichtung der weissen Blüten hat Herm. Müller (Befr. S. 247—250) sehr ausführlich beschrieben: Das starke, sichel- förmig gebogene Schiffehen besitzt an der Verwachsungsstelle seiner beiden Blätter als Verstärkung einen blattartigen Auswuchs (b, 1, 4); Flügel und Schiffehen sind mit einander und mit der Geschlechtssäule sehr fest verbunden, Jeder Flügel hat nämlich am Grunde seiner Blattfläche eine tiefe, nach vorn und unten ge- richtete Einsackung (c‘, 2, 5, 6), die sich einer entsprechenden Einbuchtung auf der Oberseite des anliegenden Schiffchenblattes (ce, 1, 4) einfügt, wobei die beider- seitigen Oberhautzellen in einander gestülpt sind, so dass eine Trennung von Schiffehen und Flügel ohne Zerreissung kaum möglich ist. Ausserdem liegt weiter vorn eine von aussen nach innen in den Flügel eingedrückte Falte (d‘, 2, 5) die sich in eine Falte des Schiffehens legt (d, 1, 4); ferner hat die Fahne zwei tiefe und schmale Einsackungen, welche auf der Unterseite derselben als harte, kantige, nach vorn auseinander tretende Schwielen scharf vorspringen (d“, 1, 3) und sich in die vorderen Falten der Flügel legen (d‘). Jedes Schiffchenblatt erweitert sich an seinem Grunde zu einem ‚nach oben und innen gerichteten Lappen (e, 4, 5), der sich oben auf die Geschlechtssäule legt und durch einen nach hinten und innen gerichteten Fortsatz des Flügels (e‘, 5, 6) in seiner Lage festgehalten wird. Diese Fortsätze des Flügels werden ihrerseits dadurch in ihrer Lage gesichert, dass unmittelbar neben ihnen und von ihnen wagerecht nach aussen gehend, noch zwei schmale Flächen (f, 5, 6) von den Flügeln nach hinten vorspringen, auf welche zwei rundliche Schwielen des sehr breiten und festen Fahnengrundes (f‘, 3) drücken. Der Griffel steigt am Ende des wagerecht stehenden Fruchtknotens senk- recht auf; sein oberer Teil krümmt sich so stark einwärts, dass die an der Spitze stehende Narbe fast wagerecht gegen den Blütengrund gerichtet ist (st, 7). Die innere Seite des Griffels ist fast bis zur Hälfte nach abwärts mit wagerecht 334 . Papilionaceae. abstehenden, langen Bürstenhaaren besetzt (7, 8). Auch die Schiffchenspitze ist gegen den Blütengrund gerichtet. Zu beiden Seiten derselben ist eine Aus- sackung vorhanden (a, 1, 4), welche die Antheren in der Knospenzeit um- schliesst; der dadurch entstehende kegelförmige hohle Raum besitzt an der Spitze eine den Griffel eben durchlassende Öffnung (o, 4, 5). Gegen Ende der Knospenzeit springen die Antheren auf und füllen den kegelförmigen Hohlraum mit Pollen, indem sich die Staubfäden zurückziehen. Griffelbürste und Narbe sind daher mit Blütenstaub bedeckt, so dass beim Niederdrücken des Schiffehens etwas Pollen aus der Spitze hinausgefegt wird. Beim Zurückkehren der Blütenteile streifen die Ränder der Öffnung Pollen ab, der alsdann natürlich ausserhalb des Schiffchens bleibt. Die in dem unteren Fig. 106. Pisum sativum L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte, nach Entfernung des linken Flügels, von links gesehen. 2. Linker Flügel von der Innenseite. 3. Fahne von der Innenseite. 4. Schiffehen, von oben gesehen, vergrössert. 5. Dasselbe, noch von den Flügeln, deren vorderer Teil fortgelassen ist, umschlossen. 6. Basal- hälfte des linken Flügels, Aussenseite. 7. Die aus der Knospe herausgenommenen Befruch- tungsorgane. &. Oberer Teil des Griffels, von innen (vom Blütengrunde her) gesehen. (7:1.) 9. Einzelnes Staubblatt. (Die Bedeutung der Buchstaben ergiebt sich aus dem Text.) Teile des kegelförmigen Hohlraumes liegenden Enden der Staubfäden sind nach dem Aufspringen der Antheren etwas keulig verdickt (7, 9) und drängen beim Abwärtsdrücken des Schiffehens den Pollen vor sich her, so dass die Griffel- bürste immer wieder von neuem damit bedeckt wird. Das feste Ineinandergreifen und Zusammenschliessen der Blütenteile hat den Vorteil für die Blume, dass die honigsuchenden Insekten genötigt werden, diejenige Kraft anzuwenden, welche nötig ist, um den Blütenmechanismus im Papilionaceae. 335 Bewegung zu setzen, die Narbe an der bestäubten Unterseite des Insektes zu reiben und letztere wieder mit neuem Pollen zu bedecken; ferner bewirkt das feste Zusammenhalten der Blütenteile, dass sie nach dem Aufhören des Druckes wieder in ihre frühere Lage zurückkehren; endlich ist der Zutritt zum Nektar nur einer Auswahl von kräftigen Insekten gestattet. So kräftige Bienen kommen aber bei uns kaum vor; es sind daher Besucher nur selten. Obgleich die Mehr- zahl der Erbsenblüten nieht von Insekten besucht wird, so sind sie doch durch spontane Selbstbestäubung ebenso fruchtbar wie bei Insektenbesuch. (Ogle, Müller, Kerner). Als Besucher sah H. Müller während einer Beobachtungszeit von 4 Sommern nur 3 Bienen: 1. Eucera longicornis L.; 2. Halietus sexnotatus K., psd.; 83. Megachile pyrina Lep. (die Männchen beider Arten sgd., die Weibchen sgd. und psd.). A. Schulz beobachtete Einbruch durch Hummeln. Alfken sah bei Bremen: Apidae: 1. Anthidium manicatum F. 9; 2. Megachile maritima K. j' als saugende Besucher. 173. Lathyrus L. Honighaltige Bienenblumen mit Griffelbürsteneinrichtung. 769. L. pratensis L. [Delpino, Ult. oss. S. 55—59; H. M., Befr. S. 244— 246; Weit. Beob. II. S. 257; Alpenbl. S. 249; Schulz, Beitr. II. S. 211; Lindmana.a.0.; MacLeod, B. Jaarb. VI.S. 362—364 ; Loew, Bl. Flor. $S. 395; Knuth, Ndfr. Ins. S. 201; Weit. Beob. S. 233.] — Die von Delpino zuerst be- schriebene, von Herm. Müller später ausführlich auseinandergesetzte Einrichtung der gelben Blüten ist ähnlich wie diejenige von Pisum. Die Verbindung der Flügel und des Schiffchens mit der aus den Staubblättern und dem Stempel gebildeten Geschlechtssäule wird durch zwei lange, blasig angeschwollene, nach hinten ge- richtete Fortsätze der Flügel hergestellt, welche sich oben auf die Geschlechtes- säule legen und sich dort auf deren Mittellinie mit ihren Spitzen berühren. Durch ihre Elastizität bewirken sie auch, dass nach dem Aufhören des durch ein besuchendes Insekt hervorgebrachten Druckes das Schiffehen in seine alte Lage zurückkehrt. An der Spitze des Schiffehens befindet sich jederseits eine Aussackung, welche von den freien Rändern desselben durch eine tiefe Falte getrennt ist und nur an der Spitze des Schiffehens einen Ausgang besitzt. Diese Aussackung umschliesst in der Knospe sämtliche Staubbeutel, welche beim Be- ginn des Blühens aufspringen. An der Spitze des fast senkrecht aufsteigenden Griffels befindet sich die eiförmige Narbe; unter ihr verbreitert sich der Griffel zu einer länglich-eiförmigen, auf der Innenseite ganz mit kurzen, schräg aufwärts gerichteten Haaren besetzten Platte, die den von den Antheren auf sie ent- leerten Pollen aus der Schiffehenspitze der besuchenden Biene an die Unterseite fegt. Dieser Blütenstaub wird beim Besuch einer zweiten Blüte auf die zuerst hervortretende Narbe gelegt, so dass Fremdbestäubung eintritt. Trotzdem die Narbe vom eigenen Pollen umhüllt ist, tritt spontane Selbstbestäubung vielleicht doch nicht ein, sondern die Narbenpapillen müssen erst (durch besuchende Bienen) zerrieben werden, um empfängnisfähig zu werden. 336 - Papilionaceae. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln folgende Bienen: 1.2Apis mellifica L. 8, sgd.; 2. Bombus derhamellus K. sgd.; 3. B. terrester L., sgd.; auf der Insel Rügen 4. Bombus agrorum F. 9, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: 1. Bombus arenicola Ths. 3; 2. B. derhamellus K. 2 8; 3. B. distinguendus Mor. @ 8; 4. B. lapidarius L. 8; 5. B. lucorum L. 8; 6. B. muscorum F. 9; 7. B. silvarum L. 9; 8. Eucera diffieilis (Duf.) Per. 2 5; 9. Megachile circumeincta K. 5; 10. M. willughbiella K. 9; Loew in Bipierninck (Beiträge 8. 53): Diphysis serratulae Pz. 9, psd. Herm. Müller (l} und Buddeberg (2) geben folgende Besucher an: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. ©, sgd., in Mehrzahl (1, Thür.); 2. Dipbysis serratulae Pz. © 5, sgd. (1, 2); 3. Eucera longicornis L. 9, sgd. (1, 2); 4. Megachile maritima K. ', sgd. (1); 5. M. versicolor Sm., sgd. und psd. (1). -b IM \ IN \ 1 N | Mm N Fig. 107. Lathyrus pratensis L. (Nach Herm: Müller.) l. Blüte, schwach vergrössert, von der Seite. 2. Blüte nach Entfernung von Kelch und Fahne, von oben. Stärker vergrössert. 3. Linker Flügel von der Innenseite. 4. Blüte nach Ent- fernung von Fahne und Flügel, von oben. 5. Knospe, kurz vor dem Aufblühen, nach Ent- fernung von Kelch, Fahne und Flügel, von der Seite. 6. Der vordere Teil derselben, von oben. 7. Griffel, von der Seite, mit Griffelbürste und Narbe. &. Derselbe, von innen. a Schwache Einsackung des Flügels, welche sich in eine tiefere Einsackung (a‘) des Schiff- chens legt. b Nach vorn und unten gerichtete Anschwellung des Flügelrandes, welche sich in. den engsten Teil der taschenartigen Einsackung des Schiffehens klemmt,. ce Quereindruck des Flügels, dicht hinter dem vorderen, dunkelgelb gefärbten Lappen, an welche sich eine nach unten als scharfkantige Schwiele (o) vorspringende Einsackung der Fahne dicht anschliesst. d Nach hinten gerichtete Anschwellung des oberen Flügelrandes. e Flügelstiel. f Umge- legter Rand desselben. gg Schiffehenränder. Ah Oberster Staubfaden. i Die verwachsenen Staubfäden. Ak Saftzugänge, im Grunde die Saftdrüse. / Schiffehenstiele. m Stelle, an welcher beim Niederdrücken des Schiffehens die Griffelspitze mit der Narbe hervortritt. n Blatt- artige Erweiterung der Verwachsungslinie beide Schiffehenhälften. o Schwiele der Fahne. p Bauchige Aussackung des Schiffehens, welche die Staubblätter und den Griffel umfasst und von dem oberen Rande des Schiffehens jederseits durch eine tiefe Falte getrennt ist. In den Alpen beobachtete Herm. Müller 1 Hummel und 1 Falter; v. Dalla Torre in Tirol die Biene Xylocopa violacea L. 2 ; dieselbe giebt auch Schletterer daselbst an, sowie bei Pola Polistes gallica L. Mac Leod sah in Flandern Bombus silvarum L. © 8 (Bot. Jaarb VI. S. 364); Lindman in Skandinavien 1 Falter. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 51) wurden Apis, 3 Hummeln und 1 Blattwespe als Besucher beobachtet. Papilionaceae. 337 Von den besuchenden Insekten sind aber nur die Bienen als Bestäuber thätig, während die Falter mittelst ihres dünnen Rüssels wohl den Nektar saugen können, aber den Blütenmechanismus dabei nicht auslösen. Schulz beobachtete Einbruch durch Hammeln. 770. L. maritimus Bigelow. [Knuth, Ndfr. Ins, S. 64, 65, 153; Weit. Beob. S. 233 u. s. w.] — Wenn ich anfangs der Ansicht war, dass die Befruchtung _bereits- in” der Knospe möglich ist, so dürfte, obgleich die Narbe von Anfang an mit dem Pollen der eigenen Blüte umgeben ist, bei eintretendem Insektenbesuche Fremdbestäubung gesichert sein, da der eigene Pollen nicht an der Narbe haftet, sondern letztere erst beim Reiben (durch ein besuchendes In- sekt) empfängnisfähig wird. Die Blüteneinriehtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen von L. pra- tensis überein. Die grossen, lebhaft gefärbten Blüten stehen zu 5—8 in traubigen Ständen. Die aufgerichtete Fahne ist violett gefärbt und mit einer dunkleren, aderigen Zeichnung versehen; sie ist 2 em lang und oben etwa 1'/, em breit. An der Übergangsstelle zwischen Nagel und Platte besitzt sie eine 3.mm lange Ausstülpung für entsprechende Vorsprünge der Flügel, wo- durch ein vollkommener Verschluss erreicht wird. Die violetten Flügel, welche 1 em lang und mit 5 mm breiter Platte versehen sind, greifen ihrerseits in Vertiefungen des Schiffehens, aus welchen sie bei Belastung durch ein be- suchendes Insekt ausspringen, wobei die oben zusammenschliessenden Flügel auseinander treten und zuerst die Narbe und alsdann die mit Pollenmassen bedeekte Griffelbürste hervorkommen. Die beiden Erhöhungen der Flügel sind so fest in entsprechende Vertiefungen des Schiffehens eingelassen, dass sie durch Insekten- besuch nicht von einander getrennt werden. Sie bewirken daher, dass beim Aufhören des Druckes die Ränder der Flügel wieder in ihre frühere Lage zurückkehren, was bei der Steifheit und Festigkeit der Nägel des Schiffehens leicht erreicht wird. Letzteres ist fast rechtwinkelig gebogen, aussen hellviolett, sonst weiss; der kahnförmige Teil desselben ist 8 mm, der Nagel etwa ebenso lang. Die beiden Blättehen desselben sind an der ganzen Unterseite mit einander verklebt, oben klaffen sie ein wenig auseinander, doch werden sie hier von den zusammenschliessenden Flügeln überdacht. Die Staubfadenröhre ist etwa I cm lang, der freie Teil der Staubfäden hat etwa dieselbe Länge. Die Befruchtung geschieht durch langrüsselige Bienen (Hummeln), welehe sich in der bekannten Weise an der Blüte festhalten und den an der gewöhn- lichen Stelle abgesonderten Honig saugen. Sie bewirken, wie eben dargelegt Fremdbestäubung. Als Nektarräuber stellen sich Falter ein, welche den Blüten- mechanismus nicht auslösen. Auch Einbruch (wahrscheinlich durch Hummeln) beobachtete ich auf der Insel Föhr, indem sich im Nagel der Flügel ein Loch fand, ‚das wohl von kurzrüsseligen Hummeln gebissen war, Ich beobachtete besonders auf Föhr und Sylt5 Hummelarten und 3 Falter; letzterer ohne Nutzen für die Pflanze. Löew beobachtete im botanischen Garten : zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. I. 1. 22 338 Papilionaceae. 1. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 2. B. hortorum L. 8, sgd.; 3. B. lapidarius L. ©, sgd. und psd.; 4. B. pratorum L. 9, sgd. _ Schneider (Tromse Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen Bombus nivalis Dhlb. 8 J und B, alpinus L. © 8 Z' als Besucher. 771. L. sativus L. Nach Kirchner (Flora S. 511, 512) umgiebt die grosse Fahne der hellblauen oder weissen Blüten mit ihrem Nagel den Grund der Flügel nur von oben, denen sie aber dadurch sehr fest aufliegt, dass sie an ihrem Grunde zwei Paar zu einander fast rechtwinkelig gestellter, nach innen vorspringender Einfaltungen besitzt, welche sich in entsprechende Vertiefungen der Flügel fest einlegen. Die vordere Kante des Schiffchens ist durch einen flügelartigen Anhang verstärkt und derart S-förmig gebogen, dass die Spitze etwas nach links zu stehen kommt. Die Spitze des rechten Schiffehenblattes ist nach aussen gewölbt, während das linke vor der Spitze eine tiefe Einfaltung trägt, vor welcher der Griffel im Schiffcehen liegt. Die Flügel sind, wie bei Pisum, mit dem Schiffchen fest verbunden; der rechte Flügel hat aber an der Stelle, mit welcher er über der Spitze des Schiffchens liegt, eine sich von oben nach unten hinziehende, faltige Ausbauchung, durch welche beim Herabdrücken des Schiffchens die Griffelspitze mit der kleinen Narbe hervortritt. Der Griffel ist nach oben verbreitert und von vorn nach hinten glatt zusammengedrückt, doch ist er so um 90° gedreht, dass seine ursprünglich innere Seite, welche schräg aufwärts gerichtete Sammelhaare trägt, nach links, die ursprünglich äussere kahle Seite nach rechts sieht. Die Antheren öffnen sich bereits in der Knospe, ent- leeren den Pollen in die Griffelbürste, welche ihn dann den besuchenden In- sekten andrückt. Als Besucher beobachtete Kirehner an gebauten Pflanzen in Würt- temberg die Honigbiene, welche, wenn sie sich gerade auf die Blüte setzt, rechts hinter dem Kopfe mit Pollen bedeckt wird; sie bewirkt regelmässig Fremd- bestäubung. Häufig streckt sie den Rüssel seitlich rechts in die Blüte und stiehlt den Honig, dabei den Griffel nur gelegentlich mit den Füssen berührend. 772. L. silvester L. (L. pyrenaicus Jord.. [Delpino, Ult oss. S. 57, 58; H, M., Befr. S. 246; Kirchner, Flora S. 512; Mac Leod, B. Jaarb. III. S.439.] — Auch die Blüte dieser Art ist, nach Delpino, unsymmetrisch und besitzt eine schräg gestellte Griffelbürste; doch ist die Asymmetrie weniger stark als bei L. sativus. Nach Kirchner hat die rosapurpurne, aussen grün- liche Fahne einen längeren Nagel, aber keine nach innen gerichteten Ein- faltungen. Durch die Drehung des grünlichen Schiffehens entsteht auch hier auf der rechten Seite ein spärlicher Zugang zum Nektar, der von der Honig- biene regelmässig zum Honigstehlen benutzt wird, so dass sie nur gelegentlich mit den Beinen Narbe und Pollen berührt. Als sonstige Besucher sah Kirchner in Württemberg Falter (ohne Nutzen für die Blume). Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 3 Hummelarten (normal sgd.) und 1 Falter. Delpino (Ult. oss. I) beobachtete besonders Xylocopa, ferner Apis, Bom- bus, Eucera, Anthophora als Besucher; auch Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin Apis sgd. Herm. Müller beobachtete gleichfalls die Honigbiene (sgd. und psd.), sowie Papilionacene. 339 mehrere Falter: Pieris rapae 1.., Plusia gamma L., Rhodocera rhamni L., Vanessa io L., V. urticae L., sämtlich sgd., aber ohne Nutzen für die Pflanze. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B. der- hamellus K. 5; 3. B. hortorum L. 9 9; 4. B. silvarum L. 8; 5. Megachile centuncularis L. 9, psd.; 6. M. circumeineta K. 9, psd.: 7. M. maritima K. 9, psd.; 8, Trachusa serratulae Pz. 9, psd. 773. L. tuberosus L. Nach Kirchner (Flora $. 511) stimmt die Ein- richtung der purpurroten, duftenden, stark asymmetrischen Blüten mit derjenigen der vorigen Art überein; dies gilt auch in Bezug auf die Drehung von Schiffehen und Griffel. Als Besucher beobachtete Herm. Müller (Befr. S. 246; Weit, Beob. II. S, 257): A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Hesperia sp., sgd.; 3. Lycaena damon $. V., sgd.; 4. Pieris rapae L., sgd. C. Thysanoptera: 5. Thrips, häufig. v. Dalla Torre und Schletterer be- obachteten in Tirol die Biene Halietus sexeinetus Fbr. 9; Loew im bot. Garten zu Berlin 2 langrüsselige Bienen: Megachile eircumeineta K. 9, sgd. und psd., und M. fas- eiata Sm. %', sgd. Schulz sah die Blüten in Mitteldeutschland von Hummeln er- brochen. Ebenso diejenigen von 774. 775. L. heterophyllus L. und L. paluster L. Die Blütenein- richtung der letzteren Art ist von Heinsius (Bot. Jaarb. IV) ausführlich be- schrieben und abgebildet. Die Blüte ist gleichfalls asymmetrisch gebaut. Als Besucher beobachtete Heinsius in Holland zwei Hummeln: Bombus agrorum F. (normal sgd.) und B. scrimshiranus K. (mit nur 9—10 mm langem Rüssel, nur psd.), ferner 1 Falter (Hesperia silvanus Esp. /, vielleicht ohne Nutzen für die Pflanze (B. Jaarb. IV. S. 91- 94). 776. L. latifolius L. Als Besucher beobachtete Schenck in Nassau die Blattschneiderbiene Megachile maritima K.; v. Dalla Torre und Schletterer in Tirol die Wespenbiene Nomada lineola Pnz. 5; Loew in Schlesien (Beiträge S. 34): A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, zu saugen versuchend; 2. Megachile maritima K. 9, psd.; 3. Xylocopa violacea L. 9, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Rhodocera rhamni l., zu saugen versuchend; im bot. Garten zu Berlin: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, durch Hummellöcher sgd.; 2. Bombus terrester L. 9, von aussen ohne Erfolg zu sgn. versuchend; ein andres 9 beineh mit den Oberkiefern dicht über dem Kelch Löcher; 3. Megachile fasciata Sm. f 9, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Vanessa cardui L., sgd.; geagge: an der x var. ensifolius: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Megachile fasciata Sm. 9, sgd. und psd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Colias rhamni L., sgd.; 3. Pieris brassicae L., sgd.; sowie an der var. intermedius: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus silvaram L. 9, normal sgd. und psd.; 2. Mega- chile fasciata Sm. 9, sgd. und psd. B. Lepidoptera: Rhopalocera ; 3. Lyeaea bellargus Rott., sgd.; 4. Pieris brassicae L., sgd. Plateau beobachtete folgende Hymenopteren: 1. Bombus muscorum F.; 2. B. terrester L.; 3. Eucera longicornis L.: 4. Megachile ericetorum Lep.; 5. Odynerus uiie tus Pz.; 6. Stelis sp. 777. L. luteus Grenier (Orobus luteus L.). Die anfangs gelben, nach dem Abblühen brennend roten Blüten haben, nach den Beobachtungen von Mac Leod in den Cottischen Alpen, dieselbe Einrichtung wie L. pratensis, Als Besucher sah Mac Leod eine Hummelart. 778. L. montanus Bernhardi (Orobus tuberosus L., L. macrorrhizus Wimm.). Die Blüten sind anfangs rosenrot, dann lila, zuletzt bräunlich-missfarben. 29% 340 Papilionaceae. Nach Kirchner (Flora $. 513) stimmt die Blüteneinrichtung fast ganz mit derjenigen von L. pratensis überein, nur ist der Griffel oben ein wenig verbreitert. Alfken beobachtete als Besucher bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena convexius- cula K. 2 5; 2. A. xanthura K. 9, sgd., psd.; 3. Coelioxys quadridentata L. 9, sgd.; 4. Halictus nitidiusculus K..9; 5.H. punctatissimus Scheck. 9; 6. Megachile eircumeincta K. S; Schmiedeknecht in Thüringen die Hummeln Bombus hortorum L. © und B. mastrucatus Gerst. 9; Mac Leod in den Pyrenäen 2 Hummeln (B. Jaarb. III. S. 434, 440); Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: 1. Anthophora pilipes F. 9, sgd.; 2. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 3. B. lapidarius L. &, sgd. In Dumfriesshire (Schottland) wurden (Scott-Elliot, Flora S. 52) 2 Hummeln als Besucher beobachtet. Schulz beobachtete Einbrüche durch Hummeln. 779. L. odoratus L. Die mit Honigduft ausgestattete Art sah H. Müller bei Strassburg von einer saugenden Biene (Anthidium manicatum L.) besucht. 780. L. niger Bernhardi (Orobus nigerL.). [Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung auch dieser Art stimmt an den von mir in Schleswig-Holstein untersuchten Pflanzen mit derjenigen von L. pratensis überein. Die Fahne ist purpurrot gefärbt und besitzt ein dunkleres Saftmal; sieist etwa 10 mm breit und 8mm hoch aufgerichtet. Die Spitze der Flügel ist blau-violett gefärbt, die Nägel des- selben, sowie die des Schiffchens sind farblos. Die ineinander greifenden Vor- sprünge und Vertiefungen der Platten der Nägel und des Schiffehens sind noch kräftiger als bei A. pratensis, dagegen findet ein Ineinanderstülpen von Ober- hautzellen kaum statt, so dass man sie leicht trennen kann. Der Abstand vom Blüteneingang bis zum Nektar beträgt 7 mm. Nach dem Verblühen werden die Blumen missfarbig. Als Besucher sah ich Bombus agrorum F., sgd.; Loew im botan. Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 2. B. lapidarius L. 9, sgd.; 3. Osmia rufa L. 9, sgd. und psd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen Bombus agrorum F. © als Besucher (B. Jaarb. III. S. 439). Auch Bombus terrester L. be- sucht die Blüten. Dieser beisst den Grund der Fahne oben oder an den Spitzen an und entnimmt den Nektar aus der gemachten Öffnung. Diese ist zuweilen 4 mm lang und 2 mm breit. Auch Schulz sah die Blüten in Mitteldeutschland von agb erbrochen. AUSDEO diejenigen von 781. L. variegatus Ten. in Tirol. Diese Art sah Loew im botanischen Garten zu Berlin :von zwei langrüsseligen Apiden (Bpbamun, hortorum L. 8, sgd,, Osmia rufa L. 9, sgd. u. psd.) besucht. Schenck beobachtete in Nassau die Apiden ..... ericetorum Lep. und Xylocopa violacea L. 782. L. setifolius L. entwickelt nach Kiefer kleistogame Blüten. 783. L. vernus Bernhardi (Örbus vernusL.) [Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von L. pratensis fast ganz überein. Die Fahnenplatte ist dunkelpurpurrot, mit ganz zarter, etwas dunklerer Zeichnung, 12 mm breit, 6 mm hoch aufgerichtet. Ihr Nagel ist 10 mm lang, am Grunde weiss gefärbt und wie die übrigen Blütenteile vom Kelche fest einge- Papilionaceae. 341 schlossen. Der freie Teil der Fahne und des Schiffchens ist violett gefärbt; die von dem Fahnennagel und dem Kelcehe eingeschlossenen Teile sind weiss. Die Verbindung zwischen Schiffehen und Flügeln ist eine ziemlich feste, doch gelingt es mit einiger Vorsicht, dieselben von einander zu trennen, ohne sie zu zerreissen; der Griffel -ist nach oben gleichmässig ein wenig verschmälert; die Griffelbürste ist 3 mm lang. Gegen Ende der Blütezeit färben sich die vorderen Teile von Fahne, Schiffehen und Flügeln blau. Als Besucher verzeichnet Schmiedeknecht für Thüringen: Bombus mastrucatus Gerst. @, ebenso Hoffer für Steiermark. Als Besucher beobachtete ich bei Kiel am (2.5. 96) Hummeln: 1, Bombus hortoram L. 2, mehrfach, normal sgd., eifrig von Blüte zu Blüte fliegend; 2. B. lapidarius L. 2, einzeln, desgleichen; 3. B. terrester L. 9, in den Flügelnagel unmittelbar zwischen den beiden oberen Kelchzähnen ein Loch beissend und so den Honig raubend. Hummel- einbruch hatte auch schon Schulz gesehen. ’ Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin gleichfalls Bombus hortorum L. ©, sgd. und B. terrester L. 9, von aussen .einbrechend; sowie an der var. flaceidus Kit. Osmia rufa L. ©, sgd. und psd. 784. L. Aphaca IL. Die heller oder dunkler gelben, geruchlosen Blüten haben auf der Fahne ein aus dunkleren Adern bestehendes Saftmal.. Nach Kirehner (Flora S. 514) stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von L. pratensis überein, doch ist der Griffel nach oben nur sehr unbedeutend und allmählich verbreitert. 785. L. Nissolia L. Nach Kirchner (Flora $. 515) entfalten sich. die karminroten, ziemlich kleinen Blüten häufig überhaupt nicht, bringen aber doch gute Früchte hervor, befruchten sich also kleistogam. 786. L. grandiflorus wird in England sehr selten von Insekten besucht. Die Blüten sind fruchtbarer, wenn sie erschüttert werden. (Darwin, Ann. and Mag. of. Nat. Hist. 1858. S. 459.) Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin eine langrüsselige Apide (Megachile fasciata Sm. 9) psd. und sgd. an den Blüten. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an einigen Lathyrus- und Orobus-Arten folgende Besucher : 787. L. brachypterus Alef. Apidae: 1. Bombus agrorum F. 8, sgd.; 2. B. lapidarius L. 9, sgd. und psd.; 3. B. terrester L. /', von aussen dicht über den Kelch einzudringen versuchend;; 4. Mega- chile centuncularis L. ©, sgd. und psd.; 5. M. fasciata Sm. J‘ 9 in Kopula auf der Blüte, das 9 vorher sgd. und psd.; 788. L. eirrhosus Ser.: Apidae: 1. Bombus agrorum F. &, sgd.; 2. B. hortorum L. 9, sgd. und psd.; 3. B. lapidarius L. 8, sgd. und psd.; 4. Eucera longicornis L. 9, sgd. und psd.; 789. L. ineurvus Roth.: Apidae: Bombus agrorum F.$, normal die Flügel zusammendrückend, sgd. und psd.; 790. L. rotundifolius W.: ‚Apidae: 1. Bombus agrorum F. 2, den Rüssel seitlich unter die eher; einführend; 2. Megachile fasciata Sm. -/', sgd.; 342 Papilionaceae. 791. Orobus aureus Stev. Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 2. B. lapidarius L. 2, sgd.; 792. 0. hirsutus L. Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 2. Megachile fasciata Sm. 5’, sgd.; 793. 0. Jordani Ten. ge Bombus hortorum L. 8, sgd. und psd. 794. Erythrina erista galli L.. |Delpino, Ult. oss. 8. 64—68; H. M., Weit. Beob. II. S. 264.] — Die Blüte dieser aus Brasilien stammenden Art ist um 180° gedreht, so dass die grosse Fahne nach unten gerichtet ist und als Anflug- und Halteplatz für die Besucher dient. Staubblätter und Griffel werden von dem nach oben gerichteten Schiffchen, dessen unterer Teil zu einem Honigbehälter erweitert ist, umschlossen. Die Flügel sind nur in Form zweier kleiner rudimentärer Blättehen vorhanden. Fremdbestäubung ist dadurch be- günstigt, dass die Antheren ein wenig von der Narbe überragt werden. Als Befruchter vermutet Delpino Kolibris. 795. E. velutina. [Delpino a. a. O.] — Die Fahne ist nach ou gerichtet; Flügel und Schiffehen sind nur als winzige Reste vorhanden, so dass die Geschlechtssäule frei unter der Fahne liegt. Als Besucher vermutet Delpino Bienen, welche zwischen der Staubblatt- Griffelsäule und der Fahne eindringen müssen, um zu dem wie bei den anderen Schmetter- lingsblüten abgesonderten Honig zu gelangen. 796. Glyeine chinensis Curt. [Wistaria chinensis DC.] Als Be- sucher der grossen, zu reiehblütigen Trauben vereinigten, blauen Blüten be- obachtete Herm. Müller (Weit. Beob. II. S. 263) bei Strassburg: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. g', sgd.; 2. Anthophora personata Ill. @ J’, sgd.; 3. Megachile willughbiella K. 5‘, sgd.; 4. Osmia aeneaL. 9, sgd.; 5. O. rufa L. 9, sgd. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin saugende Honigbienen als Besucher. Schletterer giebt für Tirol die verbreitetste Holzbiene Xylocopa Yelazan L an. 174. Phaseolus Tourn. Ä Honighaltige Bienenblumen mit Griffelbürsteneinrichtung, wobei die schnecken- förmig gewundene Griffelspitze mit der Narbe und dem an der Griffelbürste haftenden Pollen beim Niederdrücken des gleichfalls schneckenförmig gewundenen Schiffehens aus dessen Spitze hervortritt und beim Aufhören der Belastung wieder in dasselbe zurückkehrt. Nach Delpino (Ult. oss. S. 55) ist die Windung des Griffels bei einigen Arten nach rechts, bei anderen nach links gerichtet und bietet alle Zwischenstufen von einer einfach sichelförmigen Biegung (bei Ph. angu- losus u. s. w.) bis zu 4 bis 5 Umläufen (Ph. Caracalla). 797. Ph. vulgaris L. [H.M., Befr. S. 258; Kirchner, Flora S.515, 516; Knuth, Bijdragen.]| — Die Blüteneinrichtung ist zuerst von Darwin (Gardener’s Chronicle 1857, S. 725; 1858, S. 824, 844; Ann. and Mag. of Nat. Hist. 1858, S. 462 —464) beschrieben, der auch durch den Versuch nachwies, dass Insekten- Papilionacene. 343 besuch für die Befruchtung wesentlich sei. Doch besitzt die Bohne die Fähigkeit, sich mit vollem Erfolge selbst zu befruchten. Der linke Flügel der Blüte ist grösser als der rechte. Am Grunde ist die Flügelplatte zusammengezogen und trägt dort einen schiefen, zahnartigen, saftigen, derben Fortsatz, der in eine ent- sprechende Einsackung des Schiffehens passt. Im unteren Drittel des Flügels be- findet sich auf seiner inneren Seite eine halbmondförmige, vorspringende Falte, welche in eine entsprechende Rinne des Schiffchens eingreift. Letzteres ist klein, die an einer Spitze-befindliche Öffnung abwärts gekehrt und über dem zahnartigen Fortsatze des rechten Flügels liegend. Die schiefe, empfängnisfähige Narben- fläche an dem etwas verbreiterten Griffelende ist mit einem diehten Kranze kurzer Haare besetzt, welcher nicht nur verhindert, dass der sich aus der Blüte Fig. 108. Phaseolus vulgaris L. 1. Blüte schräg von vorn. (Nach der Natur.) 2. Stempel vergrössert. (Nach Herm. Müller.) e Fruchtknoten, f Griffel. g Griffelbürste. Ak Narbe. zurückziehende Insektenrüssel die Narbe derselben Blüte berührt, sondern auch verhütet, dass die Narbenflüssigkeit, die aus den durch die Reibung mit dem rauhen Insektenkörper zerreissenden Narbenpapillen in grosser Menge aus- gesondert wird, hinabläuft. Die Antheren geben ihre Pollen an den von ihnen umschlossenen Griffel ab, doch wird dabei niemals auch die Narbe bedeckt. Der obere, freie Staub- faden verbreitert sich unmittelbar vor den beiden Saftzugängen so stark, dass er die Ränder der Staubfadenröhre umfasst und diese fest abschliesst. Um die Insekten zu verhindern, anders als auf normalem Wege zum Honig zu gelangen, was nur so geschehen kann, wenn sie sich auf den linken Flügel setzen und von hier aus mit dem Rüssel unterhalb der rechts liegenden Öffnung der Schiffchen- spitze eindringen, befindet sich hier ein schief nach oben und vorn gerichtetes, schuppenförmiges Anhängeel. Nur grosse Hummeln sind im stande, den Blütenmechanismus in Be- wegung zu setzen. Es schnellt dann beim Niederdrücken des Schiffchens das Griffelende mit der pollenbedeckten Griffelbürste aus der Schiffchenöffnung hervor, und es entsteht ein enger Kanal, der unmittelbar unter der Schiffchenöff- 344 .. Papilionaceae. nung am Griffelende vorbei längs des rechten Randes der Staubfadenrinne bis zum Grunde des Nektariums führt, wobei das obere, freie Staubblatt seine Lage beibehält, während die übrigen 9 (verwachsenen) nach unten gebogen werden. Da die Narbe früher von dem Insektenrüssel berührt wird als der Pollen, so erfolgt bei Insektenbesuch regelmässig Kreuzung. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen; die nicht von Insekten besuchten Blüten bleiben, wie oben bereits gesagt, unfruchtbar. Als normal saugende Besucher sah ich bei Kiel Bombus hortorum L. 9. Trotz häufiger Überwachung der Blüten habe ich nur einige Male Insektenbesuch wahrgenommen ; die Bohnenblüten machen wohl in den weitaus meisten Fällen von der ihnen möglichen spontanen Selbstbestäubung Gebrauch. Nach Darwin ist allerdings zur Befruchtung Insektenbesuch wesentlich. ($. vor. Seite). Manche ‘ Hummeln entwenden den Nektar durch Anbeissen der Blüte; ich beobachtete bei Kiel Bombus terrester L. als Honigdieb. Alfken beobachtete bei Bremen Megachile maritima K. ©, sowie auf Juist Osmia maritima Friese 2; Leege auf Juist: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Osmia maritima Friese 9, hfg., psd., sgd. B. Lepidoptera: a) Sphingidae: 2. Deilephila galii Rott. b) Noctuidae: 3. Chariclea umbra Hfn., s. hfg. 798. Ph. multiflorus Willd. [H.M., Befr, S. 258, Kirchner a. a. O,; Knuth, Bijdragen.] -—- Die Blüteneinrichtung dieser Art, welche ganz mit derjenigen der vorigen übereinstimmt, ist zuerst von Farrer (Ann. and Mag. of Nat. Hist. 1868, S. 256—260) beschrieben. Nach Ogle (Pop. Sc. Rev. 1870, S. 166) sind die Blüten bei Bienenabschluss unfruchtbar ; nach Kirchner besitzen sie die Fähigkeit, sich mit vollem Erfolge selbst zu befruchten. — Die Honigbiene und andere kleine Bienenarten, welche zu schwach sind, das Schiffehen abwärts zu drücken, benutzen die Löcher, welche Bombus terrester L. in den Kelch beisst, um Honig zu stehlen. Kräftigere Bienenarten mit hinreichend langem Rüssel fliegen, nach Herm. Müller (Befr. S. 258), auf den linken Flügel der Blume und be- rühren, indem sie den Rüssel in den Blütengrund zwängen, mit der Basis des Rüssels zuerst die Narbe, welche, wie bei der vorigen Art geschildert, dadurch mit dem aus früher besuchten Blüten mitgebrachten Pollen belegt wird. Indem sie nun die Flügel und das mit demselben verbundene Schiffehen stärker abwärts drücken, tritt aus der röhrigen und zu beinahe 2 Umläufen schneckenförmig gedrehten Schiffchenspitze die ebenso gedrehte Griffelspitze in der Weise hervor, dass die Narbe sich nach links unten kehrt und die mit Pollen behaftete Griffel- bürste den Grund des Bienenrüssels berührt und mit neuem Pollen behaftet. Es ist daher bei eintretendem Insektenbesuche Fremdbestäubung gesichert, Selbst- bestäubung ausgeschlossen. Letztere kann, nach H. Müller, auch nicht spontan eintreten, da die Narbe aus der Schiffehenspitze hervorragt, während der Pollen in derselben eingeschlossen ist. Als normal saugenden Besucher sah ich bei Kiel einige Male Bombus horto- rum L. 9; Schletterer führt für Tirol Eucera longicornis L. als Besucher auf. 799. Apios tuberosa Mech. ist, nach Loews Untersuchungen (Flora 1891), eine Schmetterlingsblume, bei welcher durch Festlegung des Schiffehens eine mechanische Verbindung zwischen letzterem und den Flügeln aufgegeben und damit gleichzeitig das Hervorpressen von Antheren und Narbe aus dem Schiffchen, die gewöhnliche Art der Pollenausstreuung auf die Unterseite des Besuchers und die durch letzteren herbeigeführte Belegung der ‘Narbe mit Pollen, unmöglich gemacht ist. Zum Ersatz dafür hat die Blüte durch entgegengesetzte Orientierung von Narbe und Antheren eine anderweitige Sicherung der Fremdbestäubung gewonnen und ausserdem durch Kürzung und Freilegung «der Honigzugänge den Insekten den Nektargenuss erleichtert. (Vergl. 8. 264.) 800. Alhagi eamelorum Fischer. Als Besucher beobachtete Mora witz im Kaukasus die Buprestide Sphenoptera karelini Falderm. 39. Familie Rosaceae ‚Juss. [Einschliesslich Drupaceae DC. (Amygdalaceae Juss.) und Pomaceae Lindley]. H. M., Befr. S. 216, 217; Knuth, Nordfries. Ins. S. 65, 66; Grundriss 8. 51, 52. Der Schauapparat ist in dieser Familie bei den einzelnen Gattungen in sehr verschiedener Weise ausgebildet: von den unscheinbaren, winzigen Blüten von Alchemilla bis zu den grossen, weithin sichtbaren Blumen der Rosen finden sich mancherlei Übergänge. Ebenso verschiedenartig, selbst bei den Arten derselben Gattung, sind die Blütenstände: teils stehen die Blüten einzeln oder zu zweien (Mespilus-, Cydonia-, Dryas-, Geum- und Rosa-Arten u. =. w.), teils bilden sie mehr oder minder reichverzweigte, doldige, kopfige, traubige, trugdoldige oder rispige Blütenstände (Spiraea, Crataegus, Pirus, Sorbus, Alchemilla, Sanguisorba, Amygdalus, Prunus, Potentilla, Agri- monia etc.). Viele Rosaceen sondern Honig ab, und zwar an einer ring- förmigen Stelle der inneren Kelchwand. Die Menge des abgesonderten Nektars ist eine sehr verschiedene: von der reichliehen Absonderung sichtbarer Tropfen, z. B. bei Rubusarten und Geum rivale, bis zu der kaum mehr erkennbaren, aber von den Insekten noch gern beleckten Schicht bei Alchemilla und Potentilla finden sich mancherlei Zwischenstufen. Manche Arten sind völlig honiglos, einzelne sogar windblütig. Unsere Rosaceen gehören also folgenden Blumenklassen an: W: Sanguisorba minor. Po: Rosa, Ulmaria, Aruncus, Kerria. A: Alchemilla, Sibbaldia, Amelanchier vulgaris. AB: Amygdalns, Prunus, Geum, Potentilla, Spiraea, Crataegus. B: Rubus, Comarum, Sorbus, Fragaria, Persica. Es ist daher der Blütenbesuch bei den verschiedenen Arten ein sehr ver- schiedener: in erster Linie sind die Fliegen (besonders Schwebfliegen) und kürzer- rüsselige Bienen (Anthrena, Halietus) die Befruchter, zu denen in den augen- fälligeren und honigreicheren Blumen langrüsselige Bienen, sowie Käfer und 346 Rosaceae. selbst Schmetterlinge kommen. Bei eintretendem Insektenbesuche ist Fremd- bestäubung häufig durch Protogynie (Prunus, Amygdalus, Spiraea-Arten, Geum, Fragaria, Crataegus, Sorbus, Pirus), bei Homogamie (Persica-, Prunus-Arten, Rosa- und Potentilla-Arten) durch Abwendung der Staub- blätter von den Narben, selten durch Protandrie (Rubus caesius) oder teil- weise Diklinie (Sanguisorba minor) begünstigt oder gesichert. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche scheint in zweigeschlechtigen Blüten regelmässig spontane Selbstbestäubung einzutreten. 175. Amygdalus L. Hellrosenrote oder weisse, protogynische Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher vom unteren Teile des becherförmigen Kelches abgesondert wird. 801. A. communis L. (Prunus Amygdalus Stokes). Der Nektar wird, nach Kirchner (Flora S. 460, 461), innen an dem gelb gefärbten un- teren Teile des becherförmigen Kelches abgesondert. Gegen Regen und unbe- rufene Gäste wird er durch Wollhaare geschützt, welche den Fruchtknoten und den unteren Teil des Griffels bedecken. Die zahlreichen Staubblätter sind in sehr ungleicher Höhe dem Kelche eingefügt, so dass ihre Antheren zum Teil mit der Narbe gleich hoch stehen, zum Teil sie überragen. Dieselbe ist beim Öffnen der Blüte bereits entwickelt; später springen die Antheren allmählich auf und bedecken sich ringsum mit Pollen, so dass nun bei eintretendem Insektenbesuche sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung eintreten kann. Letztere kann auch spontan leicht erfolgen. Als Besucher sah ich (Bijdragen) an kultivierten Pflanzen: A. Diptera: Syrph:- dae: 1. Eristalis tenax L., sgd. und pfd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Bombus terrester L. © sgd.; 3. Halietus cylindrieus F. ©, sgd. Die Hummel setzte sich meist auf die Kronblätter und kroch dann unter die Staubblätter, um so zum Honig zu gelangen. Dabei streifte sie mit dem Rücken die Antheren, kam aber mit der Narbe gar nicht in Berührung. In selteneren Fällen flog sie auf die Blütenmitte, also auf die Narben und kroch dann zu den Staubblättern, so dass sie ihre Unterseite mit Pollen bedeckte; sie bewirkte in diesem Falle also Kreuzung. b) Vespidae: 4. Vespa sp., sgd. Ducke beobachtete bei Triest als häufigen Besucher die rotpelzige Mauerbiene Osmia cornuta Ltr. © J; Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Bombus terrester L.; 2. Xylocopa violacea L. | Die Laubblätter besitzen (Kirchner, Flora S. 461) Nektarien, welche von Ameisen und Wespen besucht werden, die der Pflanze Schutz gegen Raupen und andere schädliche Tiere gewähren. 802. A. nana L. (Prunus nana Stokes). Die Einrichtung auch dieser Art hat Kirchner (Neue Beobachtungen S. 36) nach Blüten kultivierter Pflanzen beschrieben. Die Länge der Kelchröhre beträgt bis zu ihrer Spaltung 10 mm, ihr Durchmesser am Schlunde 4 mm; nach unten zu verengt sie sich noch etwas. Der untere Teil ihrer Innenwand ist gelb gefärbt und sondert Nektar aus, welcher wie bei voriger Art dadurch gegen Regen und unberufene Gäste geschützt ist, dass der Fruchtknoten und der Griffel, soweit letzterer iu der Kelchröhre steekt, mit reichlichen wolligen Haaren besetzt sind. Der obere, Rosacene. 347 unbehaarte Teil des Griffels ragt 2—3 mm aus dem Kelche hervor. Auch hier sind die Staubblätter in sehr ungleicher Höhe dem Kelche (becherförmigen Blütenboden) eingefügt und die Staubfäden verschieden lang, so dass die An- theren der kürzesten mit der Narbe in gleicher Höhe oder etwas tiefer stehen, während die längeren sie überragen. Wenn die Blüte sich öffnet, sind die An- theren noch geschlossen; die bereits entwickelte Narbe wird anfangs von den senkrecht in die Höhe ragenden Staubblättern verdeckt. Später springen die Antheren nach ‘einander ohne erkennbare Reihenfolge auf und bedecken sich ringsum mit Pollen, so dass nunmehr auch spontane Selbstbestäubung leicht eintreten kann. Ob dieselbe von Fruchtbarkeit begleitet ist, erscheint zweifelhaft, da die von Kirchner zahlreich beobachteten Sträucher nur selten Früchte an- setzten. 176. Persica Tourn. Homogame, hellrosenrote Blumen mit verborgenem Nektar, der im Kelch- grunde abgesondert wird. 8083. P. vulgaris Miller (Prunus Persica Stokes, Amygdalus Persica L.. [H. M., Weit. Beob. II. S. 244; Kirchner, Neue Beob. S. 36, 37; Knuth, Bijdragen.] — Der becherförmige Teil des Kelches ist bis zur Trennung in die fünf Zipfel 8 mm lang; die untersten 5 mm sind, nach H. Müller, mit einer orangefarbigen Schicht ausgekleidet, welche Nektar aus- sondert. Die Blüten sind daher mehr für den Besuch langrüsseliger Insekten eingerichtet, als die übrigen Blumen dieser Familie. Nach Kirchner sind in den homogamen Blüten die Wurzeln der Staubfäden so gegen den Griffel ge- bogen, dass sie dicht neben einander liegend den Eingang zum Kelche und zu dem darin enthaltenen Nektar verschliessen. Die Blütengrösse ist je nach der Sorte sehr verschieden. Als Besucher beobachtete ich in Kieler Gärten die Honigbiene sgd., Bombus lapi- darius L. ® (sgd.) und B. terrester L. 2 (sga.). Kirchner sah in Württemberg Apis, Bombus sp., Vanessa urticae L. H. Müller beobachtete ausser Meligethes mehrere Bienen, nämlich: 1. Anthrena albicans Müll. 2 5, ped. und sgd.; 2. Bombus terrester L. 9, sgd.; b) Osmia cornuta Latr. 9 j', sgd.; 2. O. rufa L. /, sgd. Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Bombus terrester L.; 2. Xylocopa violacea L.; Plateau in Belgien: 1. Apis (hfg.); 2. Bombus lapidarius L.; 3. Osmia bieornis L. 177. Prunus L. Weisse, homogame oder protogynische Blumen mit halb oder ganz ver- borgenem Honig, welcher im Kelchbecher abgesondert wird. 804. P. Armeniaca L. Die weissen, mit rötlichem Anfluge versehenen honig- duftenden Blüten sind, nach Kirchner (Neue Beob. S. 37), homogam. Der rote Kelch bildet einen 7—8 mm tiefen Becher, dessen unterer orangegelber Wandteil den Nektar aussondert, so dass dieser ganz verborgen ist. Die Staub- blätter stehen gerade aufrecht oder sind etwas nach aussen gerichtet, so dass der Zugang zum Nektar nicht verschlossen ist. Fruchtknoten und unterer Teil des Griffels sind zum Honigschutz behaart, 348 - Rosaceae, Als Besucher beobachtete H. Müller (Weit. Beob. II. S. 244) ausschliesslich Hymenopteren, nämlich: a) Apidae: 1. Anthrena fasciata Wesm. 9, psd.; 2. A. parvula K. 2, psd.; 3. Halictus leucozonius Schrk. 2, sgd.; 4. H. sexstrigatus Schenck 9, psd.. sgd.; 5. Osmia rufa L. 5, zahlreich, sgd. b) Pteromalidae: 6. Chaleis sp., sgd. Schletterer sah bei Pola die Holzbiene Xylocopa violacea L. 805. P. domestica L. [Kirchner, Beitr. S. 35; H. M,, Befr. S. 216; Knuth, Bijdragen.] — Die weissen, etwas grünlich schimmernden Blüten sind, nach Kirchner, protogynisch, während H. Müller sie als homogam be- zeichnet. Der erste (weibliche) Zustand dauert, nach Kirchner, fast zwei Tage, dann erst springen die Antheren auf; in diesem zwittrigen Zustande ver- bleiben die Blüten drei Tage, so dass die Gesamtblühzeit fünf Tage beträgt. Fremdbestäubung ist daher im ersten Blütenzustande gesichert. Da die Narbe die inneren Staubblätter überragt, während die äusseren ihr an Länge gleich sind, so bewirken Insekten, welche den von der inneren fleischigen Wandung des Kelches abgesonderten Nektar saugen, vorzugsweise Fremdbestäubung, da sie in derselben Blüte Narbe und Antheren meist mit verschiedenen Seiten ihres Körpers berühren. In nicht ganz senkrecht stehenden Blüten kann bei aus- bleibendem Insektenbesuche im zweiten Blütenzustande durch Hinabfallen von Pollen aus den äusseren, längeren Staubblättern auf die Narbe leicht spontane Selbstbestäubung eintreten. Als Besucher sah ich bei Kiel: A. ia Syrphidae: 1. Eristalis tenax L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. ©, sgd.; 3. Bombus terrester L. 9, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris sp., sgd. Als Besucher von Prunus domestica, avium und cerasus nennt Herm. Müller (Befr. S. 216): A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., sgd.; 2. E. tenaxL.; 3. Rhingia rostrata L., sgd., häufig. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena albicans Müll. 2 , psd. und sgd., sehr zahlreich; 5. A. fulva Schrk. 9, sgd. und psd.; 6. Apis mellifica L. 8, sgd., sehr häufig; 7. Bombus hortorum L. 9, sgd.; 8. B. lapidarius L. 9, sgd.; 9. B. terrester L. 2, sgd.; 10. Osmia cornuta Latr. 2 Z, sgd.; 11. ©. rufa L. 9 G), sgd., häufig. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Pieris brassicae L., sgd.; 13. P. napi L., sgd.; 14. P. rapae L., sgd. Alfken beobachtete bei Bremen die Biene Anthrena tibialis K. 9. ; Mac Leod sah Prunus domestica in Flandern von Apis besucht. (Bot. Jaarb. VI. 8. 325). 806. P. cerasifera Ehrh. [Knuth, Bijdragen] scheint, nach Focke, isoliert ziemlich unfruchtbar zu sein. Als Besucher sah ich: Anthrena albicans Müll. ©, sgd. 807. P. insititia L. Nach Kirchner (Beitr. S. 35) stimmt die Blüten- einrichtung dieser Art mit derjenigen von P. domestica überein, doch ist Fremd- bestäubung dadurch mehr begünstigt, dass der Griffel zuweilen noch etwas länger als die längsten Staubblätter ist. Als Besucher sah ich (Bijdragen) in Kieler Gärten nur Anthrena albicans Müll. 9, sgd. 808. P. avium L. Die Angaben von Ch.K. Sprengel und H. Müller (Befr. S. 216) ergänzt ©. Kirchner (Beitr. S. 32—34) zu folgender Darstellung: Die rein weissen Blüten besitzen einen schwachen, angenehmen Duft. Die Blumenkrone breitet sich gewöhnlich nicht flach aus, sondern bildet em fast halbkugliges Glöekchen von 10-12 mm Tiefe und 17—25, durchschnittlich 22 mm Durchmesser, welches sich in der Regel auf einem herabhängenden Stiele nach unten öffnet. Durch diese Form und Stellung der Blüte werden die Staubblätter und der Stempel der Süsskirsche viel besser gegen Regen geschützt, als die Blüten unserer anderen Obstsorten. Die Zeitdauer des Blühens einer Blüte beträgt 7—--8 Tage. Die Blüten sind homogam, ohne dass spontane Selbstbestäubung regelmässig erfolgen kann. Die Staubblätter sind von ver- schiedener Länge:-die am weitesten nach innen stehenden sind nur 2—-3 mm, die äussersten 9—11 mm lang. Mit dem Öffnen der Blüte ist die Narbe entwickelt; sie steht mit den längsten Staubblättern etwa in gleicher Höhe. Diese sind nach den Seiten hin abgespreizt, ihre Antheren bis auf die von einigen kurzen (inneren) noch geschlossen ; der Pollen der geöffneten kann kaum auf die Narbe gelangen. Das Aufspringen der Antheren schreitet dann ziemlich unregelmässig nach aussen fort, so dass am zweiten Tage nach dem Aufblühen noch eine Anzahl der äusseren Staubbeutel geschlossen ist, die sich dann im Laufe dieses Tages nach aussen öffnen. Der Griffel überragt nun in der Blütenmitte die schräg nach aussen gespreizten Staubblätter. In dieser Lage bleiben die genannten Organe bis zum Verblühen, so dass spontane Selbstbestäubung nur zufällig und nicht häufig eintreten kann. Besuchende Insekten, welche den Kopf und Rüssel zur Erlangung des von der Innenseite des Kelches abgesonderten Honigs in den Blütengrund senken, werden in derselben Blüte meist mit entgegengesetzten Körperseiten Narbe und Pollen berühren, mithin meist Fremdbestäubung herbei- führen, während pollenfressende ebenso gut Fremd- als Selbstbestäubung bewirken. Als Besucher sah ich (Bijdragen) bei Kiel: A.Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., sgd.; 2. Rhingia rostrata L., sgd.. B. Hym RRORBETA: Apidae: 3. Apis mellifica L. 9, sgd.; 4. Bombus lapidarius L. @ j, sgd. Herm. Müller beobachtete bei Jena (Weit. Beob. II. S. 944): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Tetrops praeusta L. b) Chrysomelidae: 2. Haltica sp. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthophora aestivalis Pz. /' 7, sgd. und psd.; 4. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 5. Halietus maculatus Sm. 9, psd.; 6. Osmia aurulenta Pz. /' 9, sgd.; 7. O. fusca Christ. 9, psd. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 37): Hymenoptera: Apidae: l. Anthrena combinata Chr. 9, sgd.; 2. A. nigroaenea K. 9, sgd.; 3. A. pilipes F. 9, sgd.; 4. A. tibialis K. Z', sgd.; 5. A. varians K. f. helvola L. 9, sgd.; 6. Nomada alternata K. /'; 7. Osmia rufa L. „, sgd. MacLeod sah in Flandern Apis, Bombus terrester L. (Bot. Jaarb. VI. S. 323). 809. P. Cerasus L. Die Untersuchungen ©. Kirchners (Beitr. S. 34, 35) haben auch 'für diese Art nicht unbedeutende Abweichungen von der durch Sprengel und Müller gegebenen Darstellung der Blüteneinrichtung geliefert: Die nach Bittermandeln riechenden Blüten stehen der Mehrzahl nach: auf wage- rechten, nicht selten auch schräg aufwärts oder abwärts gerichteten Stielen. Ihre Kronblätter breiten sich flach aus, so dass der Blütendurchmesser 28— 31, im Durchschnitt 30 mm beträgt. Die Blühzeit der Einzelblüte ist 7—8 Tage. Die Blüten sind protogynisch, (H. Müller bezeichnete sie als homogam). Die Narbe steht mit den Antheren der längsten Staubblätter in etwa gleicher Höhe, 350 Rosaceae. Wenn die Blüte sich öffnet, ist die Narbe bereits entwickelt, aber sämt- liche Antheren sind noch geschlossen, so dass bei jetzt eintretendem Insekten- besuche Fremdbestäubung erfolgen muss. Indem die Blüte sich vollständig aus- breitet, beginnen schon im Laufe des ersten Tages die Antheren der inneren Staubblätter aufzuspringen. Das Aufspringen der Staubbeutel schreitet nun nach aussen fort, wobei die Staubblätter nach aussen spreizen, so dass in der grossen Mehrzahl der Blüten spontane Selbstbestäubung nicht erfolgen kann. Als Besucher sah ich (Bijdragen) bei Kiel eine kleine Biene: Anthrena albicans Müll. 9, sgd. Scehmiedeknecht beobachtete in Thüringen Bombus pratorum L. 9;Schenck in Nassau die Schmarotzerbienen Nomada fabriciana L., var. nigrita Schek. und N. rhenana Mor.; Alfken und Höpp.ner (H.) bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 9; 2. A. albiecrus K. 9; 2. A. argentata Sm. 9; 3. Bombus agrorum F. © (H.); 4. B. der- hamellus K. 2 (H.); 5. B. lapidarius L. 2 (H.); 6. B. terrester L. © (H.); 7. Nomada alboguttata H.-Sch. S'; 8. Osmia rufa L. 2 ; Friese in Mecklenburg Osmia rufa L., hfg.; Loew in Brandenburg (Beiträge S. 37): Anthrena propinqua Schek.; Plateau in Belgien: Anthrena fulva Schr. (= A. vestita F.); 2. Apis; 3. Osmia bicornis L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 53) wurden Apis und 1 Schmarotzer-Hummel als Besucher beobachtet. 810. P. spinosa L. [H. M., Befr. S. 215; Weit. Beob. II. S. 244; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 323—324; Knuth, Bijdragen.] — Die weissen, bei der Hauptform früher als die Blätter erscheinenden, duftenden Blüten bedecken in so grosser Zahl die dunklen Zweige des dornigen, stark verästelten Strauches, dass dieselben weithin sichtbar sind und zur Zeit der Blüte des Schwarzdorns die augenfälligste Erscheinung der Flora bildet. Die Blüten werden daher auch von zahlreichen Insekten besucht, die dem im Grunde des Kelches reichlich abgesonderten Nektar nachgehen oder Pollen sammeln. Sie sind protogynisch: beim Aufblühen sind die Antheren noch geschlossen, während der Griffel die um die Blütenmitte zusammenge- krümmten Staubblätter um einige mm überragt, so dass, da die Narbe bereits empfängnisfähig ist, durch anfliegende Insekten, welche schon eine ältere mit Pollen versehene Blüte besucht haben, Fremdbestäubung herbeigeführt werden muss. Später strecken sich die Staubblätter, spreizen auseinander und öffnen ihre Antheren. Auch der Griffel streckt sich noch, so dass er die kürzeren Staubblätter etwas überragt. Auch jetzt ist die Narbe noch empfängnisfähig, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung statt- finden kann. ' Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich (!): A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, hld. (1, !). B. Diptera: a) Bibionidae: 2. Bibio marei L., hld. (1). b) Empidae: 3. Empis rustica Fall., sgd. (1). ce) Museidae: 4. An- thomyiaarten, sgd. (1); 5. Chlorops, sgd. (1); 6. Musca domestica L., sgd. (!); 7. Scato- phaga merdaria F., sgd. (1); 8. S. stercoraria L., sgd. (1, !); 9. Sepsis, sgd., häufig (1). d) Syrphidae: 10. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (1); 11. E. intriacrius L., w. v. (1); 12. E. nemorum L., w. v. (1); 13. E. tenax L., w. v. (1,1); 14. Rhingia rostrata L., sgd. (!). C. Hymenoptera: a) Apidae: 15. Anthrena albicans Müll. 2 „, sgd. und psd. (1, )); 16. A. atriceps K. © S', sgd. (1); 17. A. dorsata K. Q,psd. (1); 18. A. fasciata Wesm. sgd. (1); 19. A. fulva Schrank 9, sgd. und psd. (1); 20. A. fulvierus K. 2 d. sgd. (1); 21. A. gwynana K. 9, sgd. und psd. (1); 22. A.parvula K. 9, w. v. (1, ); 28. A. eximia Rosacene, 351 Smith 9, w.v. (1); 24. A. schrankella Nyl. 9, psd. (1); 25. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd. (1, !); 26. Bombus lapidarius L. 5, sgd. (1); 27. Halietus albipes F. ©, häufig, sgd. und psd. (1); 28. H. eylindrieus F. 9, w. v. (1); 29. Nomada succineta Pz. /‘, sgd. (1); 30. Osmia rufa L J, sgd. (1). b) Tenthredinidae: 31. Dolerus gonager Kl., sgd. (1). D. Lepidoptera: Rhopalecera: 32, Vanessa io L., andauernd sgd. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius major L., mehrfach, sgd. b) Museidae: 2. Sarcophaga carnaria L., sgd. c) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.,$. hfg., sgd. und pfd.; 4. E. intriearius L., w. v.; 5, Helo- philus pendulus ],, w. v.; 6. Platycheirus albimanus F.; 7. Syritta pipiensL.; B. Hyme- noptera: a) Apidae: 8. Anthrena albicans Müll. © 5; 9. A. albierus K. Q 5; 10. A. extricata Sm. 9; 11. A. flavipes Pz. 9; 12. A. helvola L. 5; 13. A nitida Foure. 9; 14. A. varians K. 2 ; 15. Apis mellifica L. 9, s. hfg., sgd.; 16. Halietus flavipes F. 9; 17. H. morio F. 2; 18. H. nitidiusculus K. 9; 19. Nomada alternata K. 9: 20. N. Iineola Pz. 5, sgd ; 21. N. suceineta Pz. /'; 22. Osmia rufa L. ü. b) Tenthredinidae: 23. Hoplocampa ferruginea F.; 24. H. rutilicornis Klg.; Gerstäcker bei Berlin die Männchen der Mauerbiene Osmia aurulenta Pz., hfg. Sehiner beobachtete in Österreich die Schwebfliege Mallota fuciformis F.; v. Dalla Torre in Tirol die Biene Halictus smeathmanellus K. 9 /'; dieselbe giebt Schletterer für Tirol als Besucher an; derselbe beobachtete ferner bei Pola Hy- menoptera: a) Apidae: 1. Anthrena carbonaria L,, hfg.; 2. A. deceptoria Schmiedekn.; 3. A. thoracica F.; 4. Bombus terrester L. b) Vespidae: 5. Polistes gallica L. Schmiede- kneceht sah in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena congruens Schmiedekn.; 2, A. eximia Smith; Saunders in England die seltene Erdbiene Anthrena bucephala Steph. mit ihrem Schmarotzer, der schönen Nomada xanthostieta K.; Smith in England Anthrena bima- eulata K. 811. P. Padus L. [H. M., Befr. S. 215; Weit. Beob. II. 8. 244; Knuth, Bijdragen.] — Die Einrichtung der weissen, zu vielblütigen, meist hängenden Trauben vereinigten, stark riechenden Blüten stimmt, nach H. Müller, in Bezug auf die Protogynie mit derjenigen von P. spinosa überein; doch bleiben die Staubblätter während der ganzen Blütezeit etwas einwärts gekrümmt, so dass im zweiten (zwittrigen) Blütenzustande bei Insektenbesuch noch leichter Selbstbestäubung eintritt, als bei voriger Art. Die inneren Staubblätter öffnen ihre Antheren, während sie unter die Narbe hinabgekrümmt sind, so dass sie beim Aufrichten den Narbenrand streifen müssen, und so bei ausbleibendem Insektenbesuche regelmässig spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher der nach Trimethylamin riechenden Blüten sah ich bei Kiel an Gartenpflanzen nurMusciden: 1.Calliphora vomitoria L.; 2. Lucilia caesar L.; 3. Musca domestica L.; 4. Sarcophaga carnaria L., sämtlich sgd. Herm. Müller beobachtete: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Grammoptera ruficornis Pz., hid. b) Malaco- dermata: 2, Dasytes sp., hld. c) Mordellidae: 3. Anaspis rufilabris Gyll., hid. d) Niki. dulidae: 4. Meligethes, hid. B. Diptera: Empidae: 5. Empis livida L., sgd.; 6. E. rustica Fall., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena parvula K. 9, sgd. F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Goldwespe: Ellampus aeneus F. 812. P. Mahaleb L. Auch diese Art ist, nach Kirchner (Neue Beob. S. 37), schwach protogynisch. Von den anfangs aufrecht stehenden oder etwas nach innen gebogenen Staubblättern spreizen sich die äusseren später nach aus- wärts. Der Griffel, welcher beim Beginn des Blühens den kürzesten Staub- blättern an Länge gleichkommt, erreicht später die Länge der längsten. 352 Rosaceae. Schletterer beobachtete als Besucher bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena morio Brull.; 2. A. thoracica F.; 3. Bombus argillaceus Scop. b) Vespidae: 4. Polistes gallica L. : 178. Rosa Tourn. Homogame, zuweilen schön duftende, meist grosse, rosa oder weisse, seltener gelbe Blumen ohne Honig (einzelne Arten, vielleicht mit flacher Honigschicht am Kelchrande). Der Mangel an Nektar wird durch reichlichen Pollen ersetzt. 813. R. canina L. [H. M., Befr. S. 204; Weit. Beob. II. S. 239; Mae Leod, B. Jaarb. VI, S. 307-308; Heinsius, B. Jaarb. IV, S. 55— 57; Knuth, Nordfr. Ins. S. 70, 154.]| — Die hellrosa gefärbten, wohlriechenden Blumen sind homogam und auch wohl nektarlos.. Obgleich, nach H. Müller, der obere Rand der Kelchröhre innerhalb der Einfügung der Staubfäden einen dicken, fleischigen Ring besitzt, so scheint dieser doch keinen Nektar auszusondern. Dieser Ring hat, nach Heinsius, zwar den Bau eines Nektariums, aber die Honigabsonderung ist zu gering, als dass man die, Blüte zu den Honigblumen rechnen könnte Da die Staubblätter sich beim Öffnen der Blüte nach aussen biegen und die Kronblätter ziemlich aufwärts gerichtet bleiben, so bietet der erwähnte Ring nebst den in seiner Mitte hervorragenden Narben den besuchenden Insekten den bequemsten Anfliegeplatz, wodurch dann Fremdbestäubung bevorzugt ist. Bei ausbleibendem Insekten- besuche tritt in allen Blüten, welche nicht zufällig ganz aufrecht stehen, durch Hinabfallen von Pollen auf die Narbe spontane Selbstbestäubung ein. Als, Besucher sah ich auf der Insel Amrum die Honigbiene, psd.; Mac Leod in Flandern 1 Hummel, 1 Muscide, 2 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S. 308, 380); Heinsius in Holland 3 Schwebfliegen (Didea intermedia Loew 9, Eristalis arbustorum L. 9, E. horti- cola Deg. /'), 2 Musciden (Anthomyia sp. 5’, Aricia vagans Fall. Z') und 1 Käfer (Ce- tonia metallica F. = C. floricola Hbt.) als Besucher (B. Jaarb. IV. S. 57). Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) beobachteten: A. Goleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L., in den Blüten (2). b) Cerambyeidae: 2. Stenocorus inquisitor F. (1); 3. Strangalia maculata Poda (1). 4. St. nigra L., Antheren und zarte Blütenteile überhaupt benagend (1). ec) Chrysomelidae: 5. Luperus flavipes L. (1). d) Oleridae: 6. Trichodes alvearius F. 2 (2); e) Dermestidae : 7. Anthrenus pimpinellae F., häufig, pfd. (1); 8. A. scrophulariae L., w. v. (1). f) Mordellidae: 9. Anaspis frontalis L. (1); 10. Mordella aculeata L. (1). g) Nitidulidae: 11. Meligethes, häufig (1). h) Scarabaeidae: 12. Cetonia aurata L., Narben und Antheren abweidend und grosse Löcher in die Blumenblätter fressend (1. 2); 13. Oxythyrea stietica Poda, w. v. (1); 14. Phyllopertha horticola L., w.v. (1). i) Telephoridae: 15. Anthocomus fasciatus L. (1); B.Diptera: Syrphidae: 16 Helophilus floreus L., pfd. (1); 17. Syritta pipiens L., häufig, pfd. (1). ©. Hymenoptera: Apidae: 18. Anthrena albicans Müll. © Z, psd. und pfd. (1); 19. A. fucata Sm. 2, psd. (1); 20. Apis mellifica L. 8, psd: (1); 21. Halietus nitidus Scheuck 9, psd. (1); 22. Megachile eireumeinceta K. 9, psd. (1); 23. Osmia rufa L. 9, psd. (1); 24. Prosopis communis Nyl. © , pfd., häufig (1). Schenck sah in Nassau Anthrena labialis K. Z'; Redtenbacher bei Wien den Blattkäfer Cryptocephalus. 12 punctatus F. v. Dalla Torre und Schletterer be- obachteten in Tirol die Biene Anthrena propinqua Schek. 2. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 62) wurden Apis (häufig), 3Hummeln, 1 kurzrüsselige Biene, 1 Goldwespe, 1 Blattwespe, 2 Musciden und 5 Schweb- fliegen als Besucher beobachtet. Rosaceae. 353 814. R. repens Scopoli (R. arvensis Hudson). Die Einrichtung der weissen, duftenden, gleichfalle honiglosen Blüten stimmt, nach Kirchner, mit derjenigen der vorigen Art überein. Nach Kerner sind die Blüten von morgens 4 Uhr bis abends 9 Uhr geöffnet; ihre Blütedauer beträgt zwei Tage. 815. R. pimpinellifolia DC. (R. spinosissima Smith). [Knuth, Ndfr. Ins..S. 69, 70, 154.| — Die Blüteneinrichtung habe ich in den Dünen besonders der Insel-Röm untersuchen können, doch habe ich dort nur wenige Besucher zu beobachten Gelegenheit gehabt. Der Durchmesser der weissen Blunienkrone beträgt etwa 3 cm. Mit dem Aufblühen ist die gleichzeitige Ent- wickelung der Antheren und Narben verbunden. Die Staubblätter biegen sich zwar von den Narben ab, so dass bei eintretendem Insektenbesuche auch Fremd- bestäubung möglich ist, doch wird bei Ausbleiben desselben spontane Selbst- bestäubung eintreten, weil beim Anschlagen der kleinen Pflanze gegen den Boden infolge der auf den Inseln häufigen und heftigen Winde leicht Pollen auf die nahe Narbe übertreten kann. Als Besucher sah ich auf der Insel Röm mehrere pollenfressende Museiden, einige pollenfressende Käfer und Forficula. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Phyllo- pertha horticola L., hfg., pfdl. B.Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus terrester L. 1&, pad. 816. R. rubiginosa L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 239, 240; Knuth, Ndfr. Ins. S. 70, 154.] — Ausser den Blüten duften bei dieser Art auch die Laubblätter; letztere dienen also auch der Anlockung der Insekten. Die lebhaft rosa Blüten bieten den letzteren nicht nur Pollen, wie die anderen Arten dieser Gattung, sondern, wie bereits H. Müller nachwies, auch etwas Nektar, der in einer ganz flachen Schicht auf dem breiten fleischigen Rande des Kelches aus- geschieden wird. Auch die Blüten dieser Art sind schwach protogynisch, so dass bei Insekterbesuch anfangs Fremdbestäubung erfolgen muss. Im Beginn des Blühens ragen nämlich in der Blütenmitte zahlreiche ausgebildete Narben dicht aneinander gedrängt als polsterförmige Anschwellungen hervor und: bieten für die Insekten eine bequeme Anflugstelle und Standfläche. Die Staubblätter sind jetzt noch nach auswärts gebogen, und ihre Antheren sind noch geschlossen. Später krümmen sich die Staubfäden mit dem Aufspringen der Antheren über der Blütenmitte zusammen, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Nach Kerner sind die Blumen von 5 Uhr morgens bis 9 Uhr abends geöffnet. Als Besucher sah ich auf der Insel Amrum nur die Honigbiene psd. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Crytocephalus sericeus L., Blütenteile fressend; 2. Luperus flavipes L., häufig. b) Telephoridae: 3. Danacea pallipes Pz., in grösster Zahl in den Blüten. B.Diptera: Stratiomyidae: 4. Oxycera pulchella Mg., einzeln. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Bombus pratorum L. 8, psd.; 6. B. terrester L. 8, pad. | 817. R. alpina L. sah Herm. Müller (Alpenbl. S. 215) von einer kleinen Biene (Halietus) besucht. are 818. R. centifolia L. [H. M., Befr. S. 205; Weit. Beob. II. S, 239; Knuth, Bijdragen] und andere kultivierte, gefüllte Arten sah ich(!) ziemlich häufig Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 23 354 Rosaceae. von Insekten besucht; Herm. Müller (1) giebt eine noch grössere Anzahl von Besuchern von R. centifolia an: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Clytus arietis L., zarte Blütenteile, nament- lich Antheren, verzehrend (1); 2. Grammoptera ruficornis F., sehr zahlreich, w. v. (1); 3. Strangalia atra Laich., w. Olytus (1); 4. St. attenuata L., w. v. (1). b) Cistelidae: 5. Cistela murinaL., w. Clytus (1). c) Dermestidae: 6. Anthrenus fuscus’ Latr., selten (1); 7. A. pimpinellae F. (1); 8. A. scrophulariae L., häufig (1). d) Mordellidae: 9. Anaspis ruficollis F., w. Clytus (1); 10. Mordella aculeata L., w. v. (l). e) Xitidulidae: 11. Meli- gethes, in Menge (1, !). f) Scarabaeidae: 12. Cetonia aurata L., Blütenteile fressend (1, !); 13. Melolontha vulgaris L., w. v. (1, ); 14. Phyllopertha horticola L., w. v. (1, )). g) Telephoridae: 15. Anthocomus fasciatus L., häufig (1); 16. Dasytes sp., selten (1). Kohl giebt die Grabwespe Crabro peltarius Schreb. © 5’ als Besucher an. 819. R. alba L. Borbäs beobachtete in Gärten bei V&sztö (Ungarn) an Sträuchern mit gefüllten Blumen 2—3 ausgebildete Früchte, men keim- fähige Samen enthielten. 820. R. pomifera Hermann. Als Besucher beobachteten v.Dalla Torre und Schlettererin Tirol die Bienen: 1. Halietus albipes F.; 2. H. interruptus Pz.; 3. H. tumulorum L.; 4. Osmia leuco- melaena K.; 5. Prosopis sinuata Scheck. J. 179. Rubus L. Weisse oder rötliche, homogame oder schwach protandrische oder schwach protogynische, manchmal auch diöeische Blumen (R. Chamaemorus) mit ver- borgenem Nektar, welcher von einem fleischigen Ringe des Kelchrandes inner- halb der Staubblätter in reichlicher Menge abgesondert wird. Wie das Erkennen der neuerdings zahlreich unterschiedenen Rubus-Arten ein Spezialstudium erfordert, so werden es spätere Forscher vielleicht für nötig halten, die Blüteneinrichtung und die Blütenbesucher der einzelnen Arten zu unterscheiden, doch werden sich erhebliche Unterschiede kaum herausstellen. In der Blütenbiologie gilt vorläufig immer noch als Sammelname: 821. R. fruticosus L. [H. M., Befr. S. 206, 207; Weit. Beob. II. S. 240, 241; Kirchner, Flora 8.451; Loew, Bl. Fl.8. 391; Knuth, Rügen; Bijdragen etc.] — Nach Herm. Müllers Darstellung breiten sich die meist weissen Kronblätter flach aus, so dass die Augenfälligkeit eine ziemlich grosse ist. Die Staubblätter spreizen so weit auseinander, dass auch die kurzrüsseligsten Insekten den Kopf leicht zwischen Staubblättern und Stempeln hindurch bis zum honigabsondernden Ring in den Blütengrund senken. Von den weit auseinander stehenden Staub- blättern springen die Antheren der äussersten zuerst auf und kehren ihre pollen- bedeckte Seite nach oben. Gleichzeitig sind die Narben entwickelt; es bewirken daher die meisten Besucher Fremdbestäubung, so dass die meisten Blüten noch geschlossene Antheren haben, wenn sie bereits befruchtet sind. Spontane Selbst- bestäubung ist ziemlich erschwert; nur die aufgesprungenen Antheren der in- nersten Staubblätter kommen bisweilen mit den äussersten Narben in Berührung. Von derselben wird auch nur in den seltensten Fällen bei andauernd ungün- stiger Witterung Gebrauch gemacht, da sonst der Insektenbesuch ein sehr reich- Rosaceae, 355: licher ist. Die von Buddeberg in Nassau in grosser Anzahl auf den Blüten angetroffenen Halictus-Arten habe ich in Norddeutschland nicht bemerkt. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (l) und Buddeberg (2): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Clytus arietis L., bald hld., bald Blüten- teile fressend-(1); 2. Leptura livida F., w. v. (1); 3. L. maculicornis Deg., sehr zahl- reich in den Blüten (1); 4. Judolia cerambyeiformis Schrk. w. v. (1); 5. Strangalia armata Hbst., w. v. (1); 6. S. atra F,, w. v. (1); 7. S. melanura L., w. v. (1); 8. S. nigra L., w. v. (1). b) Cureulonidae: 9, Spermophagus cardui Stev., an den Antheren beschäftigt (1). e) Dermestidae: 10. Byturus fumatus F., sgd. und Blütenteile fressend (1). d) Elateridae: 11. Corymbites aeneus L., zarte Blütenteile fressend (1); 12. Lacon murinus L. (1); Limonius eylindricus Payk., w. Corymbites aeneus L. e) Mordellidae: 13. Mordella acu- leata L., in den Blüten (1, Thür.). f) Nitidulidae: 14. Meligethes, häufig. g) Oedemeridae: 15. Oedemera virescens L., hld. und zarte Blütenteile fressend (1). h) Scarabaeidae: 16. Phyllopertha horticola L., Blütenteile abweidend (1); 17. Trichius faseiatus L., zarte Blütenteile fressend (1). i) Telephoridae: 18. Cantharis rustica Fall., w. v. (1); 19. Ma- achius bipustulatus L., w. v. (1). B. Diptera: a) Conopidae: 20. Physocephala rufipes F., sgd. (1); 21. Sicus ferrugineus L., sgd. (1). b) Empidae: 22. Empis livida L., häufig, sgd. (1); 23. E. tesselata F., sgd. (1). c) Museidae: 24. Echinomya grossa L., sgd. (1); 25. Lueila sp., sgd. e) Syrphidae: 26. Ascia podagrica F., sgd. und pfd. (1); 27. Chry- sotoxum arcuatum L., w. v. (1); 28. Eristalis tenax L., w. v. (1); 29. Helophilus pen- dulus 1.., w. v. (1); 30. Rhingia rostrata L, w. v. (1); 31. Syritta pipiens L., w. v. (l); 32. Volucella inanis L., sgd. (2); 33. V. pellucens L., sgd. (1, 2). d. Stratyomidae: 34. Chrysomyia formosa Scop., sgd. (1); 35. Sargus cuprarius L, sgd. (1). f) Tipulidae: 36. Tipula oleracea L., sgd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 37. Anthrena albierus K. %, sgd. (1); 38. A. gwynana K. 9, sgd. (1); 39. A. thoracica F. 9, sgd. (1); 40. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd., sehr häufig (1); 41. Bombus agrorum F., sgd. und psd. (1, !); 42, B. hortorum L, 8, sgd. und psd. (1); 43. B. hypnorum L. /, häufig; sgd. (!); 44. B. lapidarius L. 5’, sgd. (!); 45. B. pratorum L. © , sgd., zahlreich (1); 46. B. serimshiranus K. 8, sgd. und psd. (1); 47. B. silvarum L. 9, sgd. und psd. (1). 48. B. soro@nsis F. var. proteus Gerst., sgd., häufig (!); 49. B. terrester L. @ , sgd, und psd. (1); 50. Coelioxys elongata Lep. 9 Z', sgd. (2); 51. C. rufescens Lep. 9, sgd. (1); Z', sgd. (1, 2); 52. Diphysis serratulae Pz. 9, sgd. (1); 53. Halietus albipes F. var. affinis Schenck., sgd. (1); 54. H. cylindrieus F. 2 j‘, sgd. (1); 55. H. flavipes F. 9, sgd. (2); 56. H. leucopus K. 9, sgd. (2); 57. H. leucozonius Schrk. 9, psd. (1); 58. H. lueidulus Schenck 9, sgd. (1); 59. H. malachurus K. 9, sgd. (2); 60. H. quadrieinetus K. 9, sgd. (2); 61. H. sexnotatus K. 9, sgd. (1,2); 62. H. smeathmanellus K. 2, sgd. (2); 63. H. villo- sulusK. 9, sgd. und psd. (1, 2); 64. H. zonulus Sm. 9, sgd. (1); 65. Macropis labiata Pz. /,, sgd. (1); 66. Nomada fabriciana L. 9, sgd. (1); 67. N. lateralis Pz. 9, sgd. (1); 68. N. lineola Pz. 5’, sgd. (1); 69. ruficornis L. j', sgd. (1); 70. Osmia fusca Christ. 9, sgd. (1); 71. Prosopis communis Nyl. 5‘, sgd. (1); 72. P. pietipes Nyl. j', sgd. (1); 73. P. variegata F. j', sgd. (1); 74. Psithyrus campestris Pz. 9, sgd. (1): 75. P. quadricolor Lep. j, sgd. (1, 1; 76. P. vestalis Fourer. 9, sgd. (1); 77. Stelis breviuscula Nyl. J', sgd. (1). b) Formieidae: 78. Formica pratensis Deg. 8, hld. (1); 79. F. sp., sgd. (!). c) Sphegidae: 80. Ammophila campestris Latr. 5, sgd. (1); 81. A. hirsuta Scop., hld. (1). 82. A. sabulosa L. 2 /, sgd. (1); 83. Cerceris quinquefasciata Rossi 5, sgd. (1); 84. C. rybiensis L. 9, hid. (2); 85. Crabro peltarius Schreb. 9 ZS, sgd. (1); 56. Oxybelus uniglumis L. © 5, sgd. (1). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 87. Ar- gynnis paphia L., sgd. (1); 88. Epinephele janira L., sgd. (1); 89. Erebia ligea L., sgd,, häufig (1); 90. Carterocephalus palaemon Pall., sgd. (1); 91. Melithaea athalia Esp., sgd., häufig (1); 92. Pieris crataegi L., sgd. (1); 93. P. napi L., sgd. (1); 94. Thecla ilicis Esp., sgd. (2). 938 356 -Bosaceae. Schenck beobachtete in Nassau die Apiden: 1. Anthrena florea F.; 2. A. trimmerana K.; 3. Coelioxys conoidea Ill. 2; 4. Halictus albipes F. 9; 5. H. calceatus Scop. ©; 6. H. morio F.; 7. H. pauxillus Schek. © j'; 8. H. sexnotatus K.; Dalla "Torre in Tirol: Bombus muscorum F. 8, Schletterer: B. variabilis Schmkn. Kohl bezeichnet daselbst die Grabwespe: Crabro peltarius Schreb. Q Jg und die Goldwespe: Hedychrum nobile Scop. als Besucher. | Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge 8. 33): A. Coleoptera: a) Cerambyei- dae: 1. Leptura livida F., hld.; 2. L. maculicornis Deg., hld.; 3. Strangalia bifasciata Müll, hid. b) Malacodermata: 4. Dasytes flavipes F., hld. e) Nitidulidae: 5, Meligethes sp. B. Diptera: a) Museidae: 6. Dexia rustica F., sgd. b) Syrphidae: 7. Eristalis intricarius L., sgd.; 8. E. tenax L., sgd.; 9. Helophilus floreus L.. sgd.; 10. H. pendulus L., sgd.; 11. Syrphus grossularie Mg., sgd.; 12. Volucella bombylans L., sgd.; 13. V. pellucens L., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 14. Diphysis serratulae Pz. 5, sgd.: 15. Macropis labiata Pz. %/', sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 16. Argynnis paphia L., sgd.; 17. Coenonympha arcania L., sgd.; 18. Hesperia comma L., sgd.; 19. Lycaena argiolus L., sgd.; 20. Melitaea parthenie Bkh., sgd.; 21. Epinephele jahira L., sgd.; 22. Pieris brassieae L., sgd.; 23. Polyommatus alciphron Rott., sgd.; 24. Vanessa prorsa L., sgd.; ferner daselbst (Beiträge S. 5l).. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus pra- torum L. &, sgd.; 2. B. scrimshiranus K. 5, sgd.; 3. B, soroönsis F. var proteus Gerst. J', Sgd. | Derselbe beobachtete in Mecklenburg (Beiträge S. 41): Hymenoptera: Apidae: 1. Prosopis confusa Nyl. 5‘, sgd.; 2. Pr. sp., sgd.; und in der Schweiz (Beiträge S. 60): Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena propinqua Scheck. 9, sgd.; 2. A. thoracica F. 9, sgd. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Aricia sp. b) Syrphidae: 2. Eristalis pertinax Scop.; 5. E. tenax L.; 4. Syrphus ribesi L.; 5. Volu- cella bombylans L. ©, auch var. plumata Mg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Apis mellifica L.; 7. Bombus agrorum F. 9; 8, B. lapidarius L. 8; 9. B. terrester L. 9; 10. Psithyrus quadricolor Lep. 5‘. b) Sphegidae: 11. Ammophila sabulosa L. J'. :C. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Argynnis paphia L., auch var. valesina Esp.; 13. Epine- phele janira L.; 14. Limenitis sibylla L.; 15. Pieris sp. Sämtlich häufig, sgd. Gerstäcker beobachtete bei Berlin die Mauerbienen: 1. Osmia acuticornis Duf. et Perr.; 2. O. leucomelaena K.; 3. O. uncinata Gerst. Alfken und Höppner (H.) beobachteten bei Bremen: A. Diptera: a) Asilidae: 1. Dioctria oelandieca L. Q@ g. b) Syrphidae: 2. Sericomyia borealis Fall.; 3. Volucella pellucens L. B.Hymenoptera: a) Apidae: 4. Anthrena albicans Müll. 9; 5. A. albierus K. 9; 6. A. tibialis K. 2; 7. Bombus agrorum F. © 8; 8. B. lucorum L. 8; 9. B. pra- 'torum L. 5; 10. B. proteus Gerst. 9; 11. B. silvarum L. 9; 12. Eriades truncorum L. S; 13. Halietus calceatus Scop. 9; 14. H. levis K. 9; 15. Macropis labiata K. 9 5; 16. Megachile eircumeinceta K. S'; 17. Nomada mutabilis Mor. © (H.); 18. N. ochrostoma K. 9; 19. N. roberjeotiana Pz. %' (H.); 20. N. similis Mor. © (H.); 21. Prosopis _bi- punctata F. 9; 22. P. communis Nyl. 2 5; 23.P. confusa Nyl. 9; 24.P. dilatataK. 9; 25. P. hyalinata Sm. 9; 26. P. nigrita F. 9; 27. P. pictipes Nyl. 9; 28. P. rinki Gorski Sf. b) Sphegidae: 29. Crabro subterraneus F. 9. Hoffer beobachtete in Steiermark Bombus hypnorum L. 8 als Besucher; Schiner in Dalmatien die Therevide Xestomyza kollari Egg.; Friese in. Ungarn die Apiden: ]. Anthrena albopunctata Rossi; 2. A. fucata Sm. und in Baden 3. Bombus jonellus K.; Mac Leod in Flandern Apis, 7 Hummeln, 7 kurzrüsselige Bienen, 1 Blatt- wespe, 5 Schwebfliegen, 6 andere Fliegen, 4 Käfer, 10 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 318. 319); in den Pyrenäen 3 Apiden, 1 Falter, 1 Käfer, 1 Schwebfliege als Besucher (A.a. O. III. S. 432); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1.Biene, Halictus cylindrieus. F. 2, als Besucher. “ Rosacene, 357 Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: XNitidulidae: 1. Meligethes viridescens F., sgd. und pfd., häufig. B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia radieum L., häufig. b) Syrphidae: 3. Eristalis pertinax Scop., sgd., häufig; 4. Platycheirus albimanus F., sgd.; 5. Syrphus balteatus Deg., pfd.; 6. S. topiarius Mg., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 7, Bombus agrorum. L., sgd., häufig; 8. B. hortorum L., w. v. D. Lepidoptera: a) Micerolepidoptera: 9. Simaöthis oxyacanthella L., w. v. b) Rhopalocera: 10. Pieris napi L., w. v. Saunders ($d.) und Smith (Sm.) beobachteten in England die Apiden: 1. Anthrena austriaca Pz. — rosae Saund. (Sd. Sm.); 2. A. bimaculata K., 2. Generat. — decorata Sm. = vitrea Sm. (Sd. Sm.); 3. A. carbonaria L. = pilipes F., 2. Generat. ($d.); 4. A. dorsata K. (Sd. Sm.); 5. Halietus sexnotatus K. 5’ (Sm.); 6. Prosopis bi- punctata F. — signata Pz. ($d.); 7. P. ecommunis Nyl. (Sd.); 8. P. confusa Nyl. (Sd.); 9. P. hyalinata Sm. (Sd. Sm.). Marquard beobachtete in Cornwall Anthrena austriaca Pz. und A. minutula K. als Besucher. 822. R. eaesius L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 66, 67, 154; Weit. Beob. 8. 233.] — Beim Öffnen der Blüte sind noch alle Antheren geschlossen und liegen mit einwärts gebogenen Fäden über der Blütenmitte. Alsdann biegen sich die äusseren Staubblätter gegen die Kronblätter zurück und öffnen ihre An- theren. Während das Aufspringen der Staubbeutel von den äusseren zu den inneren Staubblättern fortschreitet, wölbt sich der bis dahin flache Blütenboden mehr und mehr, die Griffel beginnen zu wachsen, und die Narben treten an Fig. 109. Rubus eaesius L, (Schematischer Blütenlängsschnitt in etwa zweifacher Ver- grösserung. Föhr, Juli 1892.) ]. Blüte vor, Beginn des ersten Stadiums: alle Antheren sind geschlossen und neigen über den gleichfalls unentwickelten Griffeln zusammen; der Fruchtboden ist flach. 2. Blüte im Beginn des männlichen Zustandes: Die Antheren der äusseren und nunmehr zurückgeschlagenen Staubblätter sind geöffnet; die Narben sind noch unentwickelt; der Fruchtboden hat sich zu wölben begonnen, 3. Blüte im Zwitterzustande: Die meisten Staubblätter sind zurückgebogen und haben ihre Antheren geöffnet, nur noch einige unentwickelte stehen mit gebogenen Fila- menten unterhalb der auf gestreckten Griffeln sitzenden, entwickelten Narben; der Fruchtboden ist stark gewölbt. p Fruchtboden. %k Kelehblatt. ce Kronblatt. a geschlossene, a’ geöffnete Antheren. s Narbe. ihrer Spitze hervor. Während dieser Zeit haben sich mehrere Reihen Staub- blätter mit aufgesprungenen Antheren gegen die Kronblätter geneigt, während diejenigen, deren Staubbeutel noch geschlossen sind, an gebogenen Filamenten unterhalb der Narbe bleiben. Bei Insektenbesuch wird daher beim Auffliegen auf die Blütenmitte Fremdbestäubung, sonst Selbstbestäubung erfolgen. Letztere tritt spontan ein, wenn die inneren Staubblätter sich aufrichten und dann un- mittelbar an den Narben aufspringen. 358 Rosaceae, Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia 9; 3. Drymeia hamata Fall.; 4. Lucilia caesar L.; 5. Lucilia sp.; 6. Musca sp.; 7. Onesia sepulcralis Mg.; 8. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 9, Eristalis arbustorum L.; 10. Helophilus floreus L. 9; 11. H. pendulus L.; 12. Syrphus ribesii L. C. Hymenoptera: Apidae: 13. Apis mellifica L.; 14. Bombus lapidarius L.; 15. B. ter- rester L.; 16. Coelioxys acuminata Nyl.; 17. C. rufescens Lep.; 18. Colletes pieistigma Thoms.; 19. Megachile centuncularis L. ©. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 20. Epine- phele janira L.; 21. Lycaena semiargus Rott. Dazu im Jahre 1897 auf der Insel Amrum die von mir bisher auf den nordfriesischen Inseln nicht bemerkte Grabwespe 22. Ammo- phila sabulosa L., sämtl. sgd. Alfken beobachtete auf Juist: A. Diptera: a) Stratiomyidae: 1. Sargus cuprarius L. b) Syrphidae: 2. Syrphus trilineatus L. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Bombus lucorum L. 8, hfg., sgd.; 4. B. muscorum F.3, hfg., sgd.; 5. B. terrester L. 8, hfg., sgd.; 6. Colletes marginatus L. 9, hfg., psd., sgd.; 7. Megachile maritima K. 9, sgd., psd., d' sgd. Verhoeff beobachtete auf Norderney eine kleine Muscide. Schenck beobachtete in Nassau die Apiden: 1. Ceratina cyanea K.; 2. Macropis labiata F. und die Varietät fulvipes F.; 3. Stelis breviuscula Nyl. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus variabilis Schmiedekn.; 2. Eucera interrupta Baer.; 3. Halietus minutus K.; 4. H. mor- billosus Krchb.; 5. H. quadrieinetus F.; 6. H. scabiosae Rossi; 7. H. variipes Mor.; 8. Osmia aurulenta Pz.; 9. Prosopis genalis Ths. b) Sphegidae: 10. Tachysphex nitidus Spin. H.de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 2 Hummeln: Bombus subterraneus L. 8 und B. terrester L. 8 als Besucher. 823. R. odoratus L. [Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung dieser aus Kanada stammenden, bei uns vielfach in Gärten als Zierstrauch an- gepflanzten Art ist folgende: Anfangs bedecken die zahlreichen noch ge- schlossenen Antheren die unentwiekelten Narben vollständig. Alsdann springen die Staubbeutel der äusseren Staubblätter auf, und in demselben Masse werden die Narben durch Vergrösserung des Blütendurchmessers frei, so dass ein auf die Blütenmitte auffliegendes, pollenbehaftetes Insekt Fremdbestäubung herbei- führen muss. Wenn es dann zu den randständigen, aufgesprungenen Antheren kriecht, bedeckt es seine Unterseite von neuem mit Pollen. Das Aufspringen der Antheren schreitet von aussen nach innen allmählich fort, so dass der Pollen der innersten schliesslich durch Hinabfallen noch spontane Selbst- bestäubung herbeiführt, falls Insektenbesuch ausgeblieben ist. Letzterer ist trotz der Grösse der Blüte, deren Durchmesser 40—50 mm beträgt und trotz der sattroten Farbe der Kronblätter ein geringer. Die spontane Selbstbestäubung ist bei uns aber nicht von Frfolg, denn ich beobachtete äusserst selten Fruchtbildung. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Bombus lapidarius L. 5’, psd., als Besucher; Loew in Schlesien (Beiträge 8. 51): Bombus hypnorum L. 8, sgd.; im bot. Garten zu Berlin: B. pratorum L. 8, ‚sgd. und psd. 824. R. Idaeus L. [H. M., Befr. S. 205, 206; Kirchner, Flora S. 450—451; Knuth, Rügen.] — Die kleinen schmalen Kronblätter, welche, nach Kerner, am zweiten Blühtage, abfallen, bleiben nach H. Müllers Darstellung aufrecht, wodurch die Staubblätter zwischen ihnen und den Stempeln Rosaceae. 359 so gedrängt sind, dass honigsuchende Insekten nur mit dem Rüssel in den Blütengrund eindringen können; dieselben werden dabei meist Fremdbestäubung bewirken, da sie die Griffel meist als Anflugstelle benutzen. Spontane Selbst- bestäubung tritt regelmässig ein, da ein Teil der Narben stets von selbst mit den Antheren in Berührung kommt. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L.; 2. Scatophaga merdaria L. b) Syrphidae: 8. Eristalis arbustorum L.; 4. E. pertinax Scop.; 5. E. sepulcralis-L.; 6. E. tenax L.; 7. Helophilus floreus L, J; 8. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 9. Bombus lapidarius L. 8; 10. B. terrester L. 2 8. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 11. Pieris sp., sämtlich häufig, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Coleoptera: a) Trizagidae: 1. Trixagus fumatus F., hfg. b) Cerambyeidae: 2. Strangalia nigra L., s. hfg. B. Diptera: a) Empidae: 3. Empis tessellata F., s. hfg. b) Syrphidae: 4. Ascia podagrica F.; 5. Syr- phus ribesii L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Anthrena albicans Müll. 9; 7. A. albicrus K. 9; 8. A. fucata Sm. 9, hfg., sgd., psd.; 9. A. fulvida Schek., sit. Q, sgd. u. psd.; 10. A. nigro-aenea K. 9; 11. A. parvula K. 9; 12. Api smellifica L.; 13. Bombus agrorum F. 2 8; 14. B. derhamellus K. 9, sgd., psd.; 15. B. hortorum L. 8, sgd.; 16. B. jonellus K. 9, sgd.; 17. B. lapidarius L. 9, psd., sgd.; 18.B. lucorum L. © 8; 19. B. muscorum F. 9, sgd., psd.; 20..B. pratorum L. 8 /', sgd., psd.; 21. B. proteus Gerst. 9 8, psd. j' sgd.; 22. B. silvarum L. 9; 33. B. terrester L. 9, sgd.. psd.; 24. Coelioxys quadridentata L. 5‘, sgd.; 25. C. elongata Lep. j'; 26. C. rufescens Lep. /, sgd.; 27. Eriades florisom- nis L. 2 J; 28. E. truncorum L. /; 29. Halictus calceatus Scop. 9; 30. H. leucopus K. 9; 31. H. levis K. 9; 32. H. minutus K. 9; 33. H. punctulatus K. 9; 34. H. quadri- notatulus Scheck. 9; 35. H. tumulorum L. 9; 36. Megachile centunecularis L. 9; 37. Pro- sopis communis Nyl. 5; 38. P. confusa Nyl. 9; 39. Psithyrus rupestris F. 9, sgd. b) Ichneumonidae: 40. Mesostenus ligator Gr., sgd. c) Vespidae: 41. Odynerus antilope Pz. 5; 42. O. parietum L. 2 /; 43. Vespa silvestris Scop. 9. Schenck beobachtete in Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena fucata Sm.; 2. A. varians K. b) Vespidae: 3. Vespa norwegica F. 19. Handlirsch verzeichnet die Grabwesp-e Gorytes mystaceus L. als Besucherin. v. Frieken beobachtete in Westfalen und Ostpreussen an Käfern: a) Nitidulidae: 1. Cychramus luteus Oliv. b) Byturidae: 2. Byturus fumatus F., s. hfg. ce) Malacodermata : 3. Dasytes niger L., n. slt. d) Cueurlionidae: 4. Anthonomus rubi Hbst., hfg. Herm. Müller beobachtete in Westfalen: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Pachyta 8 maculata F., hld. und Blütenteile fressend, häufig. b) Dermestidae: 2. Byturus fumatus L., Antheren fressend und hld. B. Diptera: Syrphidae: 3. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd.; 4. Volucella pellucens L., sgd. und pfd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Anthrena albierus K. j', sgd. (1); 6. A. nigroaenea K. /, sgd.; 7. Apis mellifica L. 8, äusserst häufig, sgd. und psd.; 8. Bombus agrorum F. 9, sgd., häufig; 9. B. hortorum L. 9, psd.; 10. B. pratorum L. 8 5, sgd. und psd., zahlreich; 11. B. muscorum F. 9, sgd.; 12. B.silvarum L. 9, sgd,; 13. Halictus lueidulus Schenck 9, sgd. b) Tenthredinidae: Macrophya rustica L. In den Alpen sah Herm. Müller 1 Schwebfliege, 7 Apiden, 1 Faltenwespe, 1 Falter. (Alpenbl. S. 215.) Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 33): Vespa media Retz. 9, .sgd.; Warnstorf in Brandenburg: zahlreiche Bienen und Hummeln. Mac Leod bemerkte in Flandern: 5 langrüsselige, 4 kurzrüsselige Bienen, 2 Faltenwespen, 1 Ameise, 3 Schweb- fliegen, 5 andere Fliegen, 5 Käfer, einige Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 317); Plateau in Belgien Apis, Bombus hypnorum L., B. lapidarius L., sowie zahlreiche Nachtfalter, z. B. Scoliopteryx libatrix L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 55) wurden Apis (häufig), 3 Hummeln und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 360 Rosaceae. Morawitz beobachtete bei St. Petersburg: Nomada ochrostoma K ; Friese in Mecklenburg die Apiden: 1. Anthrena fucata Smith, hfg.; 2. A. fulvida Schck., slt.; Hoffer in Steiermark die Apiden: 1. Bombus agrorum F. 2 8; 2. B. hypnorum L. 8, einzeln ; 3. B. pratorum L. © 8, s. hfg. J'; 4. B. terrester L. Z.. Schmiedeknecht verzeichnet nach 8. Brauns als Besucher: Bombus jonellus K. Jg‘. 825. R. spectabilis BER Als Besucher Bee Alfken bei Bremen folgende Apiden: 1. Apis mellifica L.®, hfg.; 2. B. jonellus K. 2; 3. B. lucorum L. 9; 4. B. mus- corum F. ar 5. Podalirius acervorum L. 9. Sämtlich sgd. und psd. 826. R. saxatilis L. Die weissen Blüten. sind, nach Hermann Müller (Alpenbl. S. 215,. 216), protogynisch mit langlebigen Narben: Beim Aufblühen sind die Narben bereits entwickelt; Alsdann springen von den etwa 40 Staubblättern zuerst die Antheren der äusseren auf, indem sie sich aufrichten, während die inneren noch nach innen gekrümmt bleiben und dadurch die Narben zunächst vor spontaner Selbstbestäubung schützen. Indem die Kronblätter über n Fig. 110. Rubus saxatilisL. (Nach Herm. Müller.) 4. Blüte von der. Seite gesehen. B. Blüte im Längsdurchschnitt. (Vergr. 7:1.) dem honigabsondernden Napfe zusammenneigen, bleibt zu demselben nur ein kleiner Eingang. Die Besuchenden bewirken anfangs Fremdbestäubung, später auch Selbstbestäubung. Letztere findet bei ausbleibendem Insektenbesuche ; immer spontan statt. (Müller, Warming.) Als Besucher sah H. Müller in der Schweiz 3 Bienen nd 1 Fliege (Empide). 827. R. Chaemaemorus L. Die Pflanze ist diöcischh In Grönland tritt sie, nach Vahl, streckenweise nur ‚weiblich, in anderen Gegenden nur männlich auf. Im Riesengebirge kommen, nach Schulz, weibliche Blüten mit annähernd normal ausgebildeten Staubblättern vor. Die weissen Blüten scheinen nur spärlich besucht zu werden, da Früchte selten beobachtet werden. Die Vermehrung BE nach Warming, be- sonders durch unterirdische Sprosse, Rosaceae. 361 - Als Besucher beobachtete Schneider (Tromso Museums Aarshefter 1894) im arktischen Norwegen Bombus alpinus L. und B. serimshiranus K. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 57) wurden 1 Empide und 3 Museciden als Besucher beobachtet. Ä 828. R. areticus I. Nach Warmings (Arkt. Vaext. Biol. S. 37—40) Untersuchungen in Bosekop (Norwegen) sind die dunkelrosenroten, sternförmig ausgebreiteten Blüten schwach protandrisch, Die Antheren der äusseren Staub- Fig. 111. Rubus arctieus L. (Nach E. Warming.) A. Eine Blüte von oben. B. Längsschnitt durch eine Blume; die Antheren der äussersten Staubblätter sind geöffnet. €, D. E. Staubblätter von verschiedenen Reihen. E. Ein äusserstes Staubblatt. F, Stempel. blätter sind früh geöffnet. Die Staubblätter schliessen über den Narben dichter zusammen als bei den anderen Arten dieser Gattung, so dass spontane Selbst- bestäubung erfolgen muss. Die Vermehrung erfolgt besonders durch Wurzelsprosse. 829, R. serpens Wh. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Apis (sgd. u. psd.) besucht. ’ 180. Dryas L. Weisse, protogynische, homogame oder protandrische. Blumen mit ver- borgenem Honig, der von einem fleischigen Ring innerhalb der Staubblattein- fügung abgesondert wird. Nicht selten Androdiöcie oder Andromonöcie. 830. D. oectopetala L. [Ricca, Atti XIV. 3; H. M., Alpenbl. S. 227, 228;:Schulz, Beitr.; Lindman a. a. O.; Warminga. a. O. — Ausser den nach Rieca, A. Schulz und Lindman protogynischen, nach H. Müller der Funktion nach protandrischen Zwitterblüten kommen auch andrödiöcisch (Müller) oder andromonöeisch (Schulz) verteilte eingeschlech- tige Blüten vor, und zwar sind auch diese männlichen Blüten durchschnittlich kleiner als die Zwitterblüten. Infolge der schrägen Stellung der Blüten muss bei ausbleibendem Insektenbesuche aus den die Narbe fast erreichenden Staub- blättern Pollen auf erstere hinabfallen, so dass alsdann spontane Selbstbestäu- bung erfolgt; bei Insektenbesuch wird dagegen infolge des Hervorragens der Narbe meist Kreuzung bewirkt. Kerner (Pflanzenleben II. S. 376) bezeichnet die Blüten als protogynisch und schildert ihre Einrichtung folgendermassen : Die in der Knospe eingeschlagenen 362 Rosaceae. Staubblätter strecken sich erst kurz vor dem Aufspringen der Antheren. Zuerst öffnen sich die Staubbeutel des äussersten Kreises, so dass anfangs infolge der Entfernung von Narbe und Antheren Autogamie ausgeschlossen ist, während jetzt besuchende Insekten, welche in der Blütenmitte anfliegen und von hier nach aussen fortschreiten, um Pollen zu sammeln oder Honig zu lecken, Fremd- bestäubung bewirken. Alsdann strecken sich auch die Staubblätter der inneren Kreise und öffnen ihre Antheren, welche nun mit den noch belegungsfähigen Narben in gleiche Höhe zu stehen kommen und diese um so sicherer autogam belegen, als die Griffel der äussersten Stempel sich auswärts neigen. Damit aber auch die Narben der innersten Stempel bei ausgebliebenem Insektenbesuche spontan befruchtet werden können, krümmen sich die Blütenstiele so weit, dass diese Narben in die Falllinie des Pollens kommen und am Sehlusse des Blühens noch belegt werden. Lindman beobachtete auf dem Dovrefjeld Protogynie mit darauf sich einstellender Homogamie, doch keine Diöcie, während Warming in Grönland beobachtete, dass die Blüteneinrichtung der dortigen Pflanzen mit e x ” a 1 u Q & a GRR BZ Fig. 112. Dryas integrifolia Vahl (von Grönland). (Nach E. Warming.)- A. Ganze Pflanze in */s natürlicher Grösse. B. Eine Zwitterblüte. C. Eine männliche Blüte. D. Protogynische Zwitterblüte. E. Ein Staubweg. F. Eine Griffelspitze mit keimenden Pollen- körnern. @. Staubbeutel. FH. Ein Laubblatt. derjenigen der europäischen übereinstimmt. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der geruchlosen, homogamen Blüten 10—25 mm. Spontane Selbstbestäubung ist möglich. | In den Alpen sah H. Müller als Besucher zahlreiche Bienen (besonders Halietusarten) und Fliegen (besonders Musciden), sowie einzelne Käfer und Falter; Frey beobachtete in der Schweiz: Ergatis heliacella H.-S. und Finagma dryadis Stgr. Rosaceae. 363 v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Biene Halictoides dentiventris Nyl. 9; dieselbe giebt auch Schletterer an. Lindman beobachtete auf dem Dovrefjeld 2.Fliegenarten; Holmgren auf Spitzbergen die Hymenopteren Hemiteles septentrionalis Holmgr. und Orthocentrus pedestris Holmgr., sowie die Dipteren Aricia (Spilogaster) dorsata Zett., A. (Chortophila) megastoma Bohem., Scaeva dryadis Holmgr.; Ekstam auf Nowaja Semlja mehrere kleine nnd mittelgrosse Fliegen. Mac Leod sah in den Pyrenäen 1 kurzrüsselige Biene, 1 Schwebfliege, 1 Muscide als Besucher. (B. Jaarb, III. S. 427.) 831. D. integrifolia M. Vahl. Nach Warming (Bestöveningsmaade S. 27—28), der diese Pflanze in Grönland beobachtete, kommen auch hier zweigeschlechtige und männliche Blüten vor. Die Zwitterblüten sind homogam oder schwach protogynisch oder auch schwach protandrisch; in ihnen kann spontane Selbstbestäubung leicht erfolgen. (Vgl. Fig. 112.) 181. Geum L. Gelbe, protogyne, seltener homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher im Kelchgrunde abgesondert wird. Zuweilen androdiöcisch oder andro- monöeisch. 832. G. rivale L. [H. M., Befr. 8.210, 211; Kerner, Pflanzenleben IL; Loew, Bl. Flor. S. 390; Schulz, Beitr. L. S. 33, 34; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdragen.] — In den mit braunrotem Kelche und Fig. 113. Geum rivale L. (Nach der Natur, vergrössert.) A. Blüte (nach Fortnahme der vorderen Kelch- und Kronblätter) im ersten Zustande mit ent- wiekelten Narben (x) und noch geschlossenen Antheren (a). B. Dieselbe im zweiten Zustande mit noch empfängnisfähigen Narben (s) und teils geöffneten (a?) teils noch geschlossenen (a') Antheren. hellgelben, rötlich überlaufenen Kronblättern ausgestatteten Blüten wird der Nektar in zahlreichen Tröpfehen am Grunde des Kelches abgesondert. Die Zwitterblüten sind, nach Herm. Müller, schwach protogynisch: anfangs über- ragen die schon ausgebildeten Narben die noch geschlossenen Antheren so, dass jetzt bei Insektenbesuch Fremdbestäubung eintreten muss; später strecken sich die Staubblätter so, dass die alsdann pollenbedeckten Antheren mit den äusseren 364 _ Rosaceae. Narben in gleicher Höhe stehen, mithin beim Schliessen der Blüte leiebt spontane Selbstbestäubung erfolgt. | Die besuchenden Insekten hängen sich meist von unten an die Blüten, indem sie sich mit den Mittel- und Hinterbeinen an denselben halten und den Kopf und die Vorderbeine in die Blüte stecken. Manche Hummeln, besonders Bombus terrester L., rauben auch den Honig von aussen, ohne für die Blume von Nutzen zu sein, indem sie den Rüssel zwischen Kelch und Kronblättern hindurchstecken. Ausser den Zwitterblüten kommen, nach A. Schulz, auch androdiöeisch oder andromonöcisch verteilte eingeschlechtige Blüten vor. Diese männlichen Blüten sind von derselben Grösse wie die zweigeschlechtigen; sie zeigen in der Blüten- mitte zwischen den Staubblättern ein: Köpfehen verkümmerter Pistille. Auch Warnstorf beobachtete Andromonöcie und Androdiöcie, jedoch die männlichen Blüten viel kleiner. Pollen schön gelb, sehr unregelmässig, schwach warzig, rundlichtetraädrisch oder brotförmig, bis 43 « lang und 25 « breit. Wird auch nach Warnsdorf sehr häufig von Hummeln besucht und erbrochen. Als Besucher sahen Herm. Müller (1) in Westfalen, Loew (2) in Branden- burg und ich (!) in Schleswig-Holstein folgende Insekten: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, häufig, gänzlich mit Pollen bedeckt (1,1). B. Diptera: Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L., pfd. (!); 3. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. (1,!). C. Hymenoptera: Apidae: 4 Anthrena helvola L. 9, vergeblich suchend (1); 5. Apis mellifica L. 5, die Blüten von aussen ansaugend, häufig (1, 2, !); 6. Bombus agrorum F. 9, sgd. (1, 2, 1; 7. B. confusus Schenck 9, sgd. (1); 8. B. distinguendus Mor. 9, sehr vereinzelt, sgd. (1); 9. B. hortorum L. 2 &, sehr häufig, sgd. (1); 10. B. hypnorum L. 9, sgd. (1); 11. B. lapidarius L. 9, sgd. (1, 2, 1); 12. B. pratorum L. 2, sgd., 8 auch psd. (1); 13. B. serimshiranus K. 3 9, sgd. (1); 14. B. muscorum F. 9, sgd. (1); 15. B. silvarum L. 9, häufig, sgd. und psd. (1); 16. B.terrester L. 9, sgd. (1). — In den Alpen sah Herm. Müller 2 Hummeln (Alpenbl. S. 227). Gerstäcker beobachtete bei Berlin: Osmia bicolor Schrk. 2 psd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8.54) wurden 2 Hummeln und 1 Schwebfliege (sehr häufig) als Besucher beobachtet. Schneider (Tromso Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen: Bombus hypnorum L. 85 © als Besucher. 833. @. urbanum L. [H. M., Befr. S. 211; Schulz, Beitr. I. S. 34; II.S.186; Knuth, Ndfr. Ins. S. 66.] — In den viel kleineren, goldgelben Blüten wird, nach H. Müller, der Nektar von einem grünen, fleischigen Ringe, der sich innerhalb der Staubfäden erhebt, ausgesondert. Wenn die Blüte sich öffnet, sind die Staubblätter nach innen gebogen, wobei die Antheren den äusseren Stempeln dicht anliegen, während die Narben der inneren Fruchtblätter ent- wickelt sind und aus der Blütenmitte hervorragen. Alsbald biegen sich erst die äussersten Staubblätter nach aussen, öffnen ihre Antheren und kehren die pollen- bedeckte Seite nach oben, worauf die weiter nach innen stehenden folgen und schliesslich‘ die innersten fast immer etwas Pollen auf die äussersten Narben gelangen lassen. Es ist daher Fremdbestäubung bei frühzeitig eintretendem Insektenbesuche gesichert und auch noch später durch die Stellung der Narben begünstigt. Meist wird jedoch von der Möglichkeit der spontanen Selbstbestäubung Rosacene. 365 Gebrauch gemacht, da der Insektenbesuch infolge der Blühzeit und des Standortes ‚der Pflanze zwischen zahlreichen augenfälligeren ein sehr spärlicher ist. Ausser den Zwitterblüten kommen, nach Schulz, auch männliche Blüten vor, die meist andromonöeisch, selten androdiöcisch verteilt sind. Derselbe Forscher beobachtete grossblumige und kleinblumige Formen; erstere sind meist ausge- prägt protogyn, letztere homogam. Beide Formen sind durch Zwischenformen verbunden. Be Als Besucher sah Herm. Müller: A. Coleoptera: Dermestidae: 1. Byturus fumatus F., pfd. B. Diptera: Syrphidae: 2. Melithreptus seriptus L., sgd. und pfd. — Bei Kiel beobachtete ich am 20. 6. 97: Bombus terrester L. Ü, sgd. Mac Leod bemerkte in Flandern 1 Museide. (Bot. Jaarb. VI. S. 310.) Verhoeff sah auf Norderney: A. Coleoptera: Malacodermata: 1. Dasytes plumbeus Müll., pfd. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Aricia incana Wiedem. (1) 2. b) Syrphidae: 3. Melanostoma mellina L. (1) 2, pfa. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 54) wurden 4 Museiden als Besucher beobachtet. 834. %. reptans L. [|H. M. Alpenblumen S. 225, 226.] — Die Zwitter- blüten sind ausgeprägt protogynisch; sie wachsen während des Blühens noch bedeutend, so dass der ursprüngliche Blütendurchmesser von 12—15 mm zu einem solchen von 50—35 mm wird. Nach Kerner treten die Zwitterblüten in zwei Formen, nämlich mit kurzen und mit langen Staubblättern auf. Ausser den zweigeschlechtigen Blüten finden sich auch solche, welche durch Verkümmerung der Stempel rein männlich geworden sind. Sie finden sich entweder auf eigenen Stöcken oder mit zweigeschlechtigen Blüten zusammen. 835. @. montanum L. [Ricca, Atti XIV, 5; Schulz, Beitr. I. S. 33; H. M., Alpenblumen S. 226, 227.] — Die Blüteneinrichtung dieser Art stimmt, mit derjenigen der vorigen völlig überein, nur sind die Blüten von G. montanum meist etwas kleiner. Auch hier unterschied Kerner 2 Formen. Ausser den Zwitterblüten kommen androdiöeisch und andromonöeisch verteilte eingeschlechtige Blumen vor (Schulz). Nach Kerner, Pflanzenleben II. S. 376 verhalten sich die Blüten wie diejenigen von Dryas octopetala, so dass anfangs Fremdbestäubung bevor- zugt ist, später aber noch Autogamie zu stande kommt. Dieselbe Blüteneinrich- tung zeigt G. coceineum. (Vgl. Nr. 830.) Als Besucher beobachtete Herm. Müller in den Alpen zahlreiche Fliegen (besonders Syrphiden und Musciden), sowie einzelne Apiden, Falter und Käfer; Mac Leod in den Pyrenäen 3 Hymenopteren, 4 Fliegen. (B. Jaarb. III. S. 427.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin einige Geum- Arten von folgenden Bienen besucht: 836. G&. eoceineum Sibth.: Halictus nitidiusculus K. 2, psd.; 837. G. japonieum Thbg.: H. sexnotatus K. 9, ped.; | 838. 6. inelinatum Schleich.: Apis mellifica L. 3, im Umkreis der Staubblätter Honig suchend. | 366 ‚Rosaceae, 182. Waldsteinia Willd. Protogynische Blumen mit verborgenem Honig, welcher dicht unterhalb der Insertionsstelle der Staubblätter vom oberen Rande der kreiselförmigen Blüten- achse abgesondert wird, 839. W. geoides W. [Loew, Blütenbiol. Beitr. IL. p. 14—16.] — Der Nektar wird bei dieser von Galizien und Siebenbürgen bis zur Krim verbreiteten Art durch kleine, im spitzen Winkel vom Grunde der Kronblätter abstehende herzförmige Plättchen verdeckt. Die Blüteneinrichtung ist derjenigen von Geum rivale ähnlich. Als Besucher beobachtete Loew im botan. Garten zu Berlin eine kleine Furchen- biene (Halictus nitidiusculus K.) und eine Blumenfliege (Anthomyia), beide sgd. 840. W. trifolia Koch. (Loew a. a. O.). Die Blüteneinrichtung dieser aus Siebenbürgen und Sibirien stammenden Art ist derjenigen der vorigen ähnlich, . doch fehlen die Honigdecken am Grunde der Staubblättter. Ebenso bei der in Nordamerika heimischen 841. W. fragaröides Tratt. Als Besucher beobachtete Loew (a. a. O.) dieselben Insekten wie an W. geoides, 183. Fragaria L. Weisse, protogyne Blumen mit verborgenem Honig; derselbe wird von einem schmalen, fleischigen Ringe des Kelchgrundes abgesondert, den die äusseren Stempel von innen und die Staubblätter von aussen bedecken. Es kommen auch eingeschlechtige Blüten vor. 842. F. vesca L. [H. M., Befr. S. 207; Weit. Beob. II. S. 241; Alpenbl. S.216; Schulz, Beitr. II. S. 187; Millardet, Note; Knuth, Bijdragen.| — Die Einrichtung der protogynischen Zwitterblüten hat Herm. Müller zuerst be- schrieben: Die Kronblätter sind in einer Ebene ausgebreitet und bieten daher den anfliegenden Insekten bequeme Anflug- und Haltestellen. Da die Antheren erst weit später aufspringen, als die Narben entwickelt sind, so bewirken die zum Honigringe vordringenden Insekten in der Regel Fremdbestäubung. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt wegen der schrägen Stellung der Blüte meist spontane Selbstbestäubung. Schulz beobachtete Gynomonöcie und Gyno- diöcie, sowie Andromonöcie und Androdiöcie. Nach Darwin kommen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika bei den zahlreichen Kulturformen der Erdbeere dreierlei Arten von Individuen vor, auf welche bei der Kultur Rück- sicht genommen wird, nämlich 1. weibliche, welche sehr reichlich Früchte liefern ; 2. zwitterige, die eine dürftige Ernte geben; 3. männliche, die natürlich keine Früchte ansetzen. Solche Formen lassen sich auch an den bei uns kultivierten Pflanzen unterscheiden, doch sind rein männliche Exemplare selten. Als Besucher der Erdbeerblüten sahen Herm. Müller (1) und Buddeberg (2): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Grammoptera ruficornis F., nicht selten, hld. und Antheren fressend, selbst in Paarung, das Weibchen an einer Anthere nagend (1). b) Dermestidae: 2. Anthrenus pimpinellae F., hld. (1); 3. A. scrophularia L., hid. (1). c) Telephoridae: 4. Dasytes flavipes F., hld. und Antheren fressend (1); 5. Malachius bipustulatus L., w. v. (1). d) Mordellidae: 6. Mordella aculeata L., hld. (1). e) Nitidulidae: Rosaceae. 367 7. Meligethes, häufig (1). B. Diptera: a) Empidae: 8. Empis chioptera Fall., sgd. (1); 9, E. livida L., sgd. (1). b) Museidae: 10. Anthomyia sp. (1); 11. Musca corvina F. (1); 12. Scatophaga merdaria Fall., sgd. (1). ec) Syrphidae: 13. Eristalis sepulcralis L., sgd. (1); 14. Melithreptus menthastri L., sgd. (1); 15. Paragus bicolor F., sgd. und pfd. (2); 16. Rhingia rostrata L., sgd. (1); 17. Syritta pipiens L., sgd., häufig (1); 18. Syrphus, sgd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 19. Anthrena dorsata K. 9, psd. (1); 20. Apis mellifica L. S, psd. (1); 21. Halictus leucopus K. 9, sgd. und psd. (2); 22. H. lucidulus Schenck 9, sgd. (1); 23. H. sexstrigatus Schenck 9 (1); 24. Nomada ruficornis L. 9, sgd. (1); 25. N. ruficornis-L. var. signata Jur. /', sgd. (1); 26. N. sexfasciata Pz. / (1); 27. Prosopis communis Nyl. 2 (1). b) Formieidae: 28. Myrmica levinodis Nyl. %, hld. (1). c) Sphegidae: 29. Oxybelus uniglumis L., hld. (1). D. Thysanoptera: 30. Thrips, häufig, sgd. (1). In den Alpen beobachtete H. Müller 6 Hymenopteren, 2 Käfer, 8 Fliegen und 1 Wanze an den Erdbeerblüten. Alfken beobachtete bei Bremen eine Syrphide (Pipiza spec.) hfg. als Besucher. Friese beobachtete in Mecklenburg Osmia caerulescens L., n. slt.; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Anthrena flessae Pz.; 2. Halietus albipes F. 9; 3.H. calceatus Scop.; 4. H. morio F.; 5. Osmia bicolor Schreck, Mac Leod bemerkte in den Pyrenäen eine Ameise und 1 Käfer in den Blüten (B. Jaarb. IIL. S. 432); in Flandern 1 kurz- rüsselige Biene, 2 Musciden, 1 Empide, 4 Käfer. (Bot. Jaarb. VI. S. 312, 380.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 57) wurden 1 Schweb- fliege und 2 Musciden als Besucher beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an der var. semperflorens Hayne: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis aeneus Scop., sgd.; 2. Syritta pipiens L., pfd. 843. F. elatior Ehrhart (F. moschata Duchesne). Die Blüten- einrichtung dieser Art entspricht, nach Kirchner (Flora S. 442), derjenigen der vorigen. Schulz (Beitr. II. S. 187) beobachtete Andromonöcie und Andro- diöcie, selten auch Gynodiöcie und Gynomonöcie. Diese Art ist stellenweise rein diöcisch, stellenweise nur männlich- oder weiblich-pleogam, an anderen Orten auch 10 °/o und mehr zwitterig. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in den Alpen: Käfer, 1 Faltenwespe, 1 Falter, 1 Bombylius, 4 Schwebfliegen (Alpenbl. S. 216); Loew im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Syrphidae: 1. Chrysogaster coemeteriorum L., sgd. 844. F. collina Ehrh. (F. viridis Duchesne). Die gelblich-weissen Blüten sind unvollkommen diöcisch; die scheinzwitterigen Pflanzen treten meist in überwiegender Anzahl auf. Schulz (Beitr. IL. S. 187) beobachtete Andro- diöcie und Gynodiöcie, aber auch Andromonöcie und Gynomonöcie. Nach Kirchner (Flora S. 441) sind die männlichen und weiblichen Blüten von gleicher Grösse, in den männlichen sind die Staubblätter doppelt so lang wie das Fruchtknotenköpfchen, in den weiblichen stehen die Antheren, die sich nicht öffnen, mit dem Fruchtknotenköpfchen in gleicher Höhe. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Syrphidae: 1. KEristalis nemorum L., pfd.; 2. E. sepulcralis L. 184. Comarum L. Protandrische, dunkelpurpurrote Blumen mit halb- bis ganz verborgenem Honig, welcher an der gewöhnlichen Stelle abgesondert wird. 845. C. palustre L. [Knuth, Ndfr, Ins, S. 67, 68, 154; Weit. Beob. S. 234] — Die etwa 2!/s cm grossen Blüten sondern den Nektar in einer 368 Rosaceae. grünen, wulstförmigen Scheibe, die zwischen den Staubblättern und den Stempeln liegt, reichlich ab. Einige Zeit nach der Entfaltung der grossen, innen dunkel- purpurroten bis fast braunen Kelchblätter und der erheblich kleineren, etwas heller gefärbten Kronblätter springen die Antheren seitlich auf. Die etwa 20, in zwei Kreisen angeordneten Staubblätter stehen alsdann senkrecht, und zwar befinden sich die Antheren der innersten Reihe über den Stempeln, so dass Pollen auf die Narben hinabfallen muss, doch ist derselbe noch unwirksam, da die Narben noch unentwickelt sind. Nachdem die Antheren abgefallen sind, biegen sich die Staubfäden gegen die Kelch- und Kronblätter zurück, so dass für die nunmehr an der Spitze mit kleinen, gelben Papillen besetzten und auch länger gewordenen Griffel in der Blütenmitte der Platz frei wird, welchen vorher die Staubblätter inne hatten. Es muss daher bei Insektenbesuch Fremdbestäubung eintreten, während Selbstbestäubung auch. spontan ausgeschlossen ist, es sei denn, dass noch etwas von dem herabgefallenen Pollen auf den Narben haften geblieben ist. | a Nach geschehener Befruchtung schlagen sich die breiten Kelchzipfel und mit ihnen die kleinen, zugespitzten, 5 mm langen und 1!/g mm breiten Kron- blätter nach oben zusammen, so dass der Blütenzugang verdeckt und dabei die weniger augenfällige, rötlich-grüne Unterseite der genannten Blätter wieder (wie in der Knospe) sichtbar ist, während die Aussenkelchblätter nach wie vor senk- recht zum Blütenstiel stehen. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, kugelig, glatt, 25—31 u diam. | Als Besucher sah ich auf der Insel Röm. die Honigbiene, sgd.; bei Kiel Musciden (besonders Aricia lardaria F.); auf der Insel Föhr eine andere Musecide (Nemoraea consobrina Mg.), sowie einen Falter (Epinephela janira L.). Heinsius beobachtete in Holland: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Aricia incana Wied. 5; 2. Lucilia caesar L. 5; b) Stratiomydae: 3%. Odontomyia viridula F. / De: c) Syrphidae: 4. Eristalis pertinax Scop. ©; 5. Helophilus lineatus F. Z'; 6. Tropidia milesiformis Fall. 9. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Bombus serimshiranus RB... 0, Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Epinephele janira L. (B. Jaarb. IV. S. 65.) Schneider (Tromsa Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen: Bombus nivalis Dahlb. 8 als Besucher. 185. Potentilla L. Meist homogame, gelbe oder weisse Blumen mit halbverborgenem Nektar, der meist nur in Form einer ringförmigen, flachen, glänzenden, keine eigent- lichen Tropfen bildenden Schicht an der inneren Kelchwand abgesondert wird, 846. P. Anserina L. . [H. M., Befr. S. 208; Weit Beob. I..S. 242; Schulz, Beitr. II. S. 187, 188; Knuth, Ndfr. Ins, S. 68, 154] — Die gelben Blüten sind, nach Herm. Müller, homogam, nach Aug. Schulz auch schwach protandrisch oder schwach protogynisch. Nach ersterem ist der ringförmige Teil der inneren Kelchwand, welcher die Staubfadenwurzeln umgiebt und sich durch dunkle, bisweilen rötlich-gelbe Färbung auszeichnet, von einer flachen Nektarschicht bedeckt. Besuchende Insekten fliegen bald auf die Blütenmitte, bald auf die Kronblätter. Im ersteren Falle werden sie Fremdbestäubung Rosaceae. 369 bewirken; im letzteren kommen sie häufig mit den alsdann zu weit nach innen liegenden Narben gar nicht in Berührung, sondern nur mit den allseitig mit Pollen bedeckten Antheren. Bei trüber Witterung schliessen sich die Blüten halb, während der Nacht ganz, so dass spontane Selbstbestäubung bei ausge- bliebenem Insektenbesuche erfolgen mus». ‚Schulz beobachtete auch Gynomonöcie und Gynodiöcie. Als Besucher sah ich auf der Insel Föhr 2 Fliegen (Eristalis und Anthomyia); auf der Insel Rügen Eristalis arbustorum L. j', pfd. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Anthrena pilipes Fbr. als Besucher. Herm. Müller beobachtete besonders kurzrüsselige Bienen: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes, häufig. b) Staphylinidae: 2. Tachy- porus sp., hid. c) Telephoridae: 3. Dasytes sp., hid. B. Diptera: Museidae: 4. An- thomyia sp. 9, sgd.; 5. Scatophaga merdaria F., sgd. C. Hemiptera: 6. Aphanus vulgaris Schill., sgd. D. Hymenoptera: a) Apidae: 7. > mellifica L. 9, sgd.; 8. Halietus flavipes F. 9, psd.; 9. H. sexstrigatus Schenck 9, psd.; 10. H. zonulus Sm. 9, sgd.; 11. Sphecodes gibbus L., sgd. b) Formieidae: 12. Lasius niger L. 9, hid. c) Sphegidae: 13. Oxybelus bellus Dhlb.; 14. O. uniglumis L. In den Alpen beobachtete Herm. Müller die Erdhummel, psd. (Alpenb]. S. 221); v. Dalla Torre in Tirol die Bienen: 1. Anthrena proxima K. j'; 2. Melecta luctuosa Scop. 9; letztere verzeichnet auch Schletterer daselbst. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 30): Pyrophaena rosarum F., sgd. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F. b) Staphylinidae: 1. Tachyporus hypnorum L. B. Diptera: a) Empidae: 2. Hilara quadrivittata Mg., sgd. b) Museidae: 3. Anthomyia spec., hfg., sgd. und pfd.; 4. Aricia incana Wiedem. j', sgd. und pfd.; 5. Calliphora erythrocephala Mg.; 6. Cyrtoneura hortorum Fall. 5, pfd.; 7. Lucilia caesar L. 2 j, sgd.; 8. Myospila meditabunda F.; 9. Scatophaga stercoraria L. 5; 10. Sepsis cynipsea L. c) Syrphidae: 11. Cheilosia spec. 9; 12. Chrysogaster macquarti Löw 9; 13. Eristalis arbustorum L. 9, sgd.; 14. E. intricarius L.; 15. Helo- philus pendulus L. 9; 16. Melithreptus menthastri L. 9, pfd.; 17. Pipizella virens F. 5); 18, Platycheirus elypeatus Mg. J', sgd.; 19. P. peltatus Mg. j'; 20. Syrphus ribesii L. d) Therevidae: 21. Thereva anilis L. f. C. Hymenoptera: a) Apidae: 22. Anthrena albicans Müll. 2, sgd. und psd.; 23. Colletes eunicularius L. 9, sgd. und "psd.: 24. Osmia maritima Friese. b) Chrysidae: 25. Holopyga ovata Dhlb. c) Formieidae: 26. Formica fusca L. 9, sgd.; 27. Lasius niger-L. 8, sgd. D. Lepidoptera: Lycaenidae: 28. Polyom- matus phlaeas L. — Leege bemerkte auf Juist: A. Diptera: Syrphidae: 1. Volucella bom- bylans L., s. bfg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena albicans Müll. j', sgd., hfg.; 3. A. albierus K. 9, sgd., psd., hfg.; 4. Colletes cunicularius L., selten; 5. Halictus rubicundus Chr. ©, einmal; 6. Nomada ruficornis L. /, einmal; 7. Prosopis brevicornis Nyl. 5, selten. b) Sphegidae: 8. Ammophila sabulosa L., selten, sgd..— Mac Leod sah in Flandern 3 Museiden als Besucher (Bot. Jaarb. VI. 8. 313). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 59) wurden mehrere Fliegen als Besucher beobachtet, 847. P. Wiemanniana Guenther et Schummel (P. Guentheri Pohl). Als Besucher beobachtete F.F. Kohl in Tirol die Goldwespe: Chrysis dichrora Kle. 848. P. reptans L. [H. M., Befr. S. 205; Weit. Beob. IL S. 241; Schulz, Beitr. II. S. 187, 188; Knuth, Bildengun] 2 Die Blüteneinrichtung stimmt mit. derjenigen von P. Anserina überein. Auch bei dieser Art be- obachtete Schulz Gynomonöcie und Gynodiöcie. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 24 370 ; Rosaceae, Als Besucher beobachtete ieh nur Volucella bombylans L. und Meligethes; Herm. Müller giebt folgende Besucherliste : A. Coleoptera: 1. Notoxys monoceros L., in Mehrzahl in den Blüten. B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis livida L., sgd. (Thür.); b) Museidae: 3. Aricia sp., sgd. (Thür.). c) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L., sgd. (Thür.); 5. Syritta pipiens L., sgd. und pfd. (Thür.); 6. Syrphus arcuatus Fall., pfd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 7. Anthrena albierus K. /; 8. A. nana K. 5‘, sgd.; 9. Halictus eylindricus F. 9, sgd.; 10. H. flavipes F. 9, sgd. und psd. (Buddeb.); 11. H. leucozonius Schranck 9, psd.; 12. H. maculatus Sm. © /, sgd. und psd.; 13. H. sexstrigatus Schenck. 2, sgd. und psd.; 14.H. tetrazonius Klg. 2 JS‘, psd. und sgd. (Thür., Buddeb.): 15. Nomada flavogut- tata K. 9, sgd. (Buddeb.); 16. N. succincta Pz. S', sgd.; 17. N. xanthostieta K. Z'. sgd.; 18. P. hyalinata Sm., sgd ; 19. Sphecodes gibbus L %', sgd. b) Sphegidae: 20. Ammo- phila sabulosa L. j'; 21. Oxybelus bellus DiIb., hld. Mac Leod beobachtete in Flandern 2 Schwebfliegen, 1 Muscide (Bot. Jaarb. VI. S. 313); in den Pyrenäen 1 Muscide in den Blüten (A. a. ©. III. S. 431). In Dumfriesshire (Schottland) (Secott-Elliot, Flora S.58) wurden Dolichopodiden, 1 Muscide und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 849. P. silvestris Neeker. (P. Tormentilla Sibth., Tormentilla erecta L.).. [H. M., Befr. S. 209; Weit. Beob. II. S. 242; Loew, Bl. Fl. S. 393; Schulz, Beitr. IL, S. 35; Knuth, Weit. Beob. S. 234.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von P. Anserina überein, doch ist, nach Müller, die Honigabsonderung reichlicher und die Antheren bedecken sich nur an den schmalen Aussenrändern und nicht ringsum mit Pollen. Die Blüten sind, nach Schulz, auch auf derselben Pflanze teils homogam, teils protogyn, teils schwach protandrisch. Die Blütengrösse, sowie die Zahl der ' Staubblätter und der Stempel ist sehr veränderlich. Besucher sind nach Herm. Müller: A. Diptera: a) Bombylidae: 2. Systoechus sulphureus Mikan., sgd. b) Syrphidae: 2. Cheilosia sp., pfd.; 3. Chrysostoxum bieinetum. L., in Mehrzahl; 4. Melithreptus seriptus L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena argentata Sm. 9, pfd.; 6. A. dentieulata K. © 5‘, sgd. und psd.; 7. A. parvula K. 9, psd. C. Lepidoptera: 8. Pieris rapae L., sgd. In den Alpen sah Herm. Müller (Alpenbl. S 222) 2 Falter, 1 Museide, 1 Käfer in den Blüten. Ich beobachtete auf der Insel Föhr Anthrena .tibialis K. 9, sgd. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge 8.49): Diptera: a) Leptidae: 1. Leptis sp. b) Syrphidae: 2. Syrphus cinetellus Zett., sowie (Beitr. S. 30) Didea intermedia Lw., sgd. Alfken und Höppner (H.) beobachteten bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena shawella K. 9, psd., sgd.; 2. A. tarsata Nyl. (H.); 3. Dufourea vulgaris Scheck. (H.); 4. Nomada jacobaeae Pz. © JS; 5. N. obtusifrons Nyl. © J; 6.N. solidaginis Pz. 2 J;; Verhoeff auf Norderney: A. Diptera: a) Dolichopodidae: 1. Dolichopus spec. b) Syrphidae: 2. Melithreptus taenıatus Mg. 1 5, pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Colletes eunicularis L. 1 9, psd. Mac Leod beobachtete in Flandern 7 kurzrüsselige Bienen, 2 andere kurzrüsselige Hymenopteren, 3 Syrphiden, 4 Museiden, 1 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S. 314); in den Pyrenäen 2 Syrphiden und 2 Musciden als Besucher (A. a. O. III. S. 432). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 58) wurden 1 Hummel, l kurzrüsselige Biene und mehrere Fliegen als Besucher beobachtet. Willis und Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachteten im mittleren Wales: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia radicum L., sgd.; 2. Lueilia cornieina F., sgd.; 3. Siphona genieulata Deg., sgd. b) Syrphidae: 4. Eristalis horticola L., sgd.; Rosacene. 371 5. Sphaerophoria scripta L., sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Polyommatus phlaeas L.; sowie in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Aphodius contaminatus Herbst., auf den Blüten sitzend. B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia radieum L., sgd. und pfd., sehr häufig; 3. Cyrtoneura curvipes Mcq., sgd.; 4. Hydrellia griseola Fall,, pfd.; 5. Hylemyia lasciva Ztt., pfd.; 6. Oseinis frit L., pfd. b) Syrphidae: 7. Sphaerophoria seripta L., pfd.; 8. Syritta pipiens L., pfd. 850. P. argentea L. |H. M., Weit. Beob. II. S. 242; Knuth, Ndfr. Ins. S. 154.] — Ale Besucher beobachtete ich auf der Insel Sylt nur Meli- gethes, die eigentlichen Bestäuber sind jedoch Bienen und Fliegen; solche beobachtete Herm. Müller (1) in Thüringen und Buddeberg (2) in Nassau: A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia quadripunctata L. (1, Thür.); 2. Corae- bus elatus F. (1, Thür.). b) Nitidulidae: 3. Meligetbes, hld. (1, Thür.). B. Diptera: a) Museidue: 4. Anthomyia sp. 9, sgd., häufig (1, Thür.); 5. Aricia sp., sgd. (1, Thür.); 6. Ulidia erythrophthalma Mg., sgd., in grosser Zahl (1, Thür.). b) Syrphidae: 7. Paragus bicolor F., sgd. (2). C. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena dorsata K. 9, sgd. und psd. (2); 9. Halictus leucopus K. 9, sgd (2); 10.H. maculatus Sm. 9, sgd. (1, Thür,); 11. H. morio F. 9, sgd. (2); 12. H. villosulus K. 9, sgd. und psd. (2); 13. Nomada fabriciana L. 9, sgd. (2); 14. Prosopis communis Nyl. 2, sgd. (1, Thür.); 15. Stelis breviuscula Nyl. 2, sgd. (1, Thür.). b) Eraniadae: 16. Foenus affectator F., hld. (1, Thür.). 851. P. procumbens Sibth. Mac Leod beobachtete in Flandern 3. Schwebfliegen, 1 Holzwespe (Bot. Jaarb. VI. 8. 313, 314) als Besucher; Verhoeff auf Norderney: Hymenoptera: Sphegidae: Oxybelus uniglumis L., sgd. r 852. P. minima Haller fil. [H. M., Alpenblumen S. 217.] — Die kleinen, gelben Blüten sind homogam, doch sind im Anfange der Blütezeit die Kronblätter noch nicht ganz ausgebreitet, so dass die Blütenmitte die bequemste Anflugstelle ist und Besucher, welche pollenbedeekt von einer älteren Blume kommen, sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirken können. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt spontane Selbstbestäubung, von der wohl häufig Gebrauch gemacht wird, denn als Besucher sah H. Müller nur 2 Museiden und einen Kleinschmetterling. (S. Fig. 114). 853. P. Salisburgensis Haenke (P. alpestris Haller, P. maculata Pourr.). [H. M., Alpenblumen S. 218.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein; doch sind die Blüten grösser und daher der Insektenbesuch reichlicher. ' So beobachtete Herm. Müller in der Schweiz 8 Musciden, 7 Syrphiden, 2 Käfer, _ 3 Bienen, 3 Falter (vgl. P. verna); Mac Leod in den Pyrenäen 1 kurzrüsselige Biene, 1 Syrphide und 1 Muscide als Besucher (B, Jaarb. III. S. 431). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 58) wurden 1 Empide und 2 Musciden als Besucher beobachtet. 854. P. aurea L. [H. M., Alpenblumen S. 218, 219; Schulz, Beitr. II. S. 68; Loew, Bl. Flor. S. 397.] — Die Blüteneinrichtung ist wieder dieselbe wie bei voriger Art, doch sind die Blüten noch grösser, mithin die Besucher noch zahlreicher. Schulz beobachtete Gynomonöcie und Gynodiöcie; nach demselben sind die Zwitterblüten im Riesengebirge schwach protogyn. H. Müller beobachtete 18 Musciden, 8 Schwebfliegen, 8 Käfer, 7 Bienen, 15 Falter; Loew sah 2 Schwebfliegen, 1 Muscide, 1 Falter, 1 Käfer. 94* 37 ; Rosaceae. = Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge 8. 57): A. Coleoptera: Malaco- dermata: 1. Dasytes alpigradus Kiesew. B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia sp. Pz. b) Syrphidae: 3. Cheilosia brachysoma Egg. (?); 4. Pelecocera scaevoides Fall. ©. Lepidoptera: Zygaenidae: 5. Zygaena exulans Hchw. 855. P. frigida Vill.e Die Blüteneinrichtung dieser alpinen Art stimmt, nach Kirchner (Beitr. $. 39), im wesentlichen mit derjenigen von P. minima überein, doch breitet sich die Blumenkrone nicht flach, sondern beckenförmig aus, so dass der Blütendurchmesser nur 7—10 mm beträgt, obgleich jedes der gelben, am Grunde mit orangegelbem Fleck versehenen Kronblätter 5 mm lang ist. Die Blüten sind homogam ; das Aufspringen der Antheren beginnt bei den äussersten Staubblättern und schreitet nach innen fort, so dass im Anfange der Blühzeit Fig. 114. Potentilla minima Haller fil. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte, geräde von oben gesehen. (7:1.) B. Längsschnitt durch dieselbe. (©. Oberer Teil eines Staubblattes mit seitlich aufgesprungenem Staubbeutel. (35:1.) bei Insektenbesuch Fremdbestäubung leichter ist als bei P. minima. Später ist, wenn auch die Antheren der inneren Staubblätter sich geöffnet haben, spontane Selbstbestäubung unvermeidlich. 856. P. multifida L. Die Blüteneinrichtung dieser gleichfalls alpirien Art stimmt (Kirchner a. a. O.) mit derjenigen der vorigen überein, doch sind beim Be- ginn des Blühens sämtliche Antheren aufgesprungen. Diese befinden sich in un- mittelbarer Nähe der Närben, so dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Als Besucher beobachtete Loew (Jahrb. d. bot. G. IV. S. 159) an kultivierten Pflanzen im botanischen Garten zu Berlin eine pollenfressende S chwebflie ge (Eristalis sepulcralis L.). 857. P. supina L. Auch die Blüteneinrichtung dieser Art, sowie das Vorkommen von .Gymomonöcie und Gynodiöcie bei derselben stimmt . mit P. Anserina überein (Schulz, 'Beitr. II, S. 187). Ä Rosaceae. 373 858. P. reeta L. Nach Kerner fallen die Kronblätter am zweiten Blüh- tage ab; das Öffnen geschieht zwischen 11 und 12 Uhr. 859. P. grandiflora L. [H. M., Alpenblumen $. 219, 220.] — Die Blüten sind noch grösser als bei P, aurea; ausserdem stehen sie auf höheren Stengeln, so dass die Augenfälligkeit noch bedeutend erhöht wird. Der Insekten- besuch ist daher noch mehr gesteigert. Die Blüten sind denn auch prötandrisch, so dass anfangs Kreuzung, bevorzugt ist und spontane Selbstbestäubung seltener eintritt. | Als Besucher beobachtete H. Müller 10 Musciden, 4 Syrphiden, 4 Käfer, 12 Bienen, 13 Falter. 860. P. verna L. Die Blüteneinricehtung stimmt, nach H. Müller (Befr. S. 207), mit derjenigen von P. Anserina überein; doch ist die Blütengrösse geringer. Nach Schulz sind die leuchtend-gelben, honigreichen Blüten schwach ' protogyn. Die Antheren der inneren Staubblätter ‘stehen über den Narben, so dass regelmässig spontane Selbstbestäubung eintritt. Als Besucher beobachtete Schulz in Mitteldeutschland zahlreiche Fliegen, Käfer und kleine Bienen; Lindman auf dem Dovrefjeld Fliegen, einen Käfer und einen Tagfalter. In den Alpen sah Herm. Müller (Alpenblumen S. 221) P. verna zusammen mit P. alpestris Hall. filius, der grossblütigen Form von P. salisburgensis (s. S. 371), von 17 Hymenopteren, 2 Dipteren, 1 Käfer, 2 Faltern besucht. In Schleswig-Holstein sah ich (Bijdragen) eine Biene (Anthrena albicans Müll. 9) und eine Schwebfliege (Eristalis tenax L.), beide sgd.. Hermann Müller giebt für Westfalen und Thüringen folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Spermophagus cardui Stev. b) Nitidulidae: 2. Meligethes hid., häufig. B. Diptera: a) Museidae: 3. Onesia cognata Mg., sgd.: 4. OÖ. floralis R. D., sgd.: 5. Pollenia vespillo F., sgd. b) Stratiomydae: 6. Odontomyia argentata F., sgd. c) Syrphidae: 7. Cheilosia modesta Egg., sgd.; 8. Ch. praecox Zett., häufig, sgd.; 9. Rhingia rostrata L., sgd.; 10. Syritta pipiens L., sgd.; 11. Syrphus sgd. ©. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Anthrena albicans Müll. © /, psd. und sgd., häufig; 13. A. albierus K. /, sgd.; 14. A. argentata Smith /', sgd.; 15. A. dorsata K. 9, psd.; 16. A. fulvierus K. /', sgd.; 18. A. nana K. /,, sgd.; 17. A. parvula K. 9, sgd.: 19. A. xantbura K. 9, sgd.; 20. Apis mellifica L.&, psd. und sgd.; 21. Bombus terrester L. 2, psd.; 22. Halictus albipes F. ©, sgd.; 23. H. eylindricus F. 2, psd.; 24. H. ee. F. 9. sgd.; 25. H. leucopus K. 9, sgd. und psd.; 26. H. macnlatus Sm. 9, psd.; 27. H. morio F. 9, sgd.; 28. H. nitidiusculus K. 9, sgd.; 29. H. semipunetatus Schenck 9, sgd.; 30. H. sexstrigatus Schenck 9, psd.; 31. Nomada ruficornis L. /; 32. Osmia fusca Christ. Q, sgd. und psd.. b) Formieidae: 33. Formica pratensis Deg. Nyl. 8, hid. Alfken beobachtete bei Bremen: 1. Anthrena albicans Müll. %, einzeln, sgd. und psd.; 2. A. albicrus K. 9, hfg., sgd. und psd.; 3. Nomada bifida Ths. 9, sgd. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena eyanescens Nyl.; 2.A. parvula K.; Sckenck in Nassau A. eingulata F.; zuant in Ungarn Anthrena genevensis Schmiedekn; und bei Innsbruck Osmia bicolor Schrk. 9, nur psd. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Bienen: 1. Anthrena parvula K. 9; 2. Halictus nanulus Scheck. /; 3. Osmia aurulenta Pz. / 9; 4. Prosopis borealis Nyl. 9; ausser diesen verzeichnet Schletterer noch Helietns; albipes F. und Prosopis communis Nyl. 861-862. P. einerea Chaix (P. arenaria Borkh.) und P, opaca 1 stimmen, nach Schulz (Beitr. II.S. 67, 68), mitP. vernäin der Blüteneinrichtung 374 Rosaceae, überein und werden von zahlreichen Insekten, besonders Fliegen, Käfern und kleineren, seltener auch von grösseren Bienen besucht. Die Mehrzahl der Besucher sammelt oder frisst Pollen, Als Besucher beobachtete Loew in Brandenburg an P. cinerea (Beiträge S. 38): A. Diptera: Syrphidae: 1. Cheilosia praecox Zett., pfd.e B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halietus morio F. 9, psd.; 3. H. tumulorum L. 9, psd.; 4. Osmia bicolor Sehr. 5, sgd.; Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena parvula K.; 2. Halietus calceatus Scop.; 3. H. interruptus Pz.; 4. H. levigatus K. 9; 5. H. malachurus K.; 6. H. morio F.; 7. H. quadrinotatus K.; 8. Osmia versicolor Ltr. 863. P. eaulesecens L. H. Müller (Alpenblumen S. 222) beobachtete als Besucher Apis, 1 Bombus, 1 Melithreptus. Die Blüten sind homogam, nach Kerner schwach protogyn. Die Besucher können Fremd- und Selbstbestäubung bewirken, letztere ist auch spontan möglich (Schulz). | 864. P. atrosanguinea Lodd. Nach Delpino (Ult. oss. 8. 233) sind die Blüten protogynisch mit kurzlebigen Narben. Anfangs sind die Staubblätter mit noch geschlossenen Antheren von der Blütenmitte abgebogen, während die bereits entwickelten Narben dieselbe einnehmen. Später richten sie sich zur Höhe der Narben auf. Als Besucher beobachtete Delpino kleine Bienen (Anthrena- und Halictus-Arten). 865. P. fruticosa L. [H. M., Befr. S. 208, 209; Knuth, Bijdragen.] — Nach Herm. Müller ist die Honigabsonderung eine so geringe, dass dieselbe in Tröpfehenform nicht erfolgt; doch wird der glatte, glänzende, die Staubfaden- wurzeln umgebende Ring des Kelchgrundes so häufig von Insekten, selbst von der Honigbiene, beleckt, dass sich hier ohne Zweifel eine dünne Honigschicht findet. Die Blüten sind homogam. Von anfliegenden Insekten werden bald die Narben bald die an den Seiten aufspringenden Antheren zuerst berührt, so dass Fremd- und Selbstbestäubung eine ziemlich gleiche Wahrscheinlichkeit haben. Bleibt Insektenbesuch aus, so tritt zuweilen spontane Selbstbestäubung ein, indem die verwelkenden Staubblätter sich zum Teil nach innen krümmen und dabei manchmal die noch mit Pollen versehenen Antheren mit den Narben in Be- rührung kommen. Der Insektenbesuch ist aber ein so reichlicher, dass die spontane Selbstbestäubung kaum erfolgen wird. Als Besucher sahen H. Müller (1) und ich (!): A. Coleoptera: a) Malacodermata: 1. Dasytes flavipes F., hld. und Antheren fressend (1). b) Nitidulidae: 2. Meligethes sehr häufig, pfd. (1). B. Diptera: a) Cono- pidae: 3. Sicus ferrugineus L., hld. (1). b) Culicidae: 4. Culex pipiens L., sgd. (1). c) Museidae: 5. Anthomyia, hld., sehr häufig (1): 6: Lucilia cornieina F., häufig, hld. (1); 7. L. silvarum Mg., w. v. (1); 8. Sarcophaga carnaria L., häufig, hld. (1); 9. Scatophaga merdaria F., w.v. (1); 10. Sepsis, sehr zahlreich, hld. (1); 11. kleinere Musciden, hld. (!); d) Stratiomydae: 12. Sargus cuprarius L., häufig, hld. und pfd. (1). e) Syrphidae: 13. Eristalis arbustorum L., häufig, hld. und pfd. (1); 14. E. nemorum L., sgd. od. pfd. (); 15. E. sepuleralis L., w. v. (1); 16. Helophilus floreus L., w. Eristalis arbustorum L. (1); 17. H. pendulus L., w. v. (1); 18. Melithreptus taeniatus Mg., w. v. (1); 19. Syritta pipiens L., w.v. (1); 20. Syrphus pyrastri L., sgd. od. pfd.(!); 21. Volucella bombylans L., dgl. (!); 22. V. pellucens L., w. v. (1). f) Tabanidae: 23. Chrysops coecutiens L. 5‘, hld. od. pfd. (l). C. Hymenoptera: a) Apidae: 24. Apis mellifica L. 8, häufig, hld. (1, !); 25. Ha- lietus zonulus Sm. 9, hid. (1). b) Sphegidae: 26. Oxybelus bellus Dhlb., sehr häufig, hld. (1); 27. O. uniglumis L., einzeln hld. (1). Rosaceae, 375 866. P. alehemilloides Lap. Die Einrichtung dieser Pyrenäenblume hat Mac Leod (Pyreneeönbl. S. 425—429) ausführlich beschrieben. Der Durchmesser der weissen Blüten beträgt 20 mm. Zwischen den Stempeln und dem Grunde der Staubblätter liegt eine von zwei Haarleisten umschlossene Honigfurche, welche an fünf Stellen am bequemsten zugänglich ist. Die Blüten sind beinahe ho- mogam: wahrscheinlich springen die Antheren kurz vor dem Heranreifen der Narben auf. Besuchende Insekten können sowohl Fremd- als Selbstbestäubung bewirken. Letztere kann nur schwierig spontan erfolgen, da die Antheren von den Narben abgewendet sind, doch wird sie zuweilen durch ein aufrecht bleibendes Staubblatt herbeigeführt. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen: Empiden (2) und Musciden (5). 867. P. sterilis (L.) Garcke. (Fragaria sterilisL., P. Fragariastrum Ehrh., P. Fragaria Smith). Die Einrichtung der weissen Blüten hat Mac Leod (B. Jaarb. III. S.429—430; VI. S. 314—315) in den Pyrenäen und in Belgien untersucht. An dem ersteren Standorte beträgt der Blütendurchmesser 20 mm, an dem letzteren nur 11—12 mm. Zwischen den Staubblättern und den Stempeln liegt ein fünfeckiger, behaarter, orangefarbiger (Belgien) oder rotbrauner (Pyrenäen) Nektar- ring. Zuletzt sind die Staubblätter so weit nach innen geneigt, dass spontane Selbstbestäubung in den (in Belgien anfangs schwach protogynen) Blüten durch Berührung der Antheren und Narben eintritt. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern: kleine Käfer und Fliegen, 1 Akaride (Bot. Jaarb. VI. S. 315); in den Pyrenäen: 1 Biene, 1 Museide, 1 Falter. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Co- leoptera: Curculionidae: 1. Apion nigritarse K., sgd. B. Diptera: a) Museidae: 2. Coelopa sp., pfd.; 3. Lueilia cornieina F., sgd.; 4. Onesia cognata Mg., sgd.; 5. Sepsis nigripes Mg., sgd.; 6. Siphonia geniculata Deg., sgd.; 7. eine andere Muscide; b) Phoridae: 8. Phora sp. C. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena clarkella K. /J 9; 10. A. gwynana K. 5’ sgd., © psd.; b) Formicidae: 11. Formica fusca L., sgd.; e) Ichneumonidae: 12. Drei kleine sp. 868— 874. P. pulchella R. Br., P. Sommerfeltii Lehmann, P. Ranun- eulus Lange, P. Vahliana Lehmann, P. emarginata Pursh, P. Frieseana Lange, P. tridentata. Diese arktischen Arten sind, nach Warming, wahr- scheinlich homogam, und es ist bei ihnen spontane Selbstbestäubung möglich. 875. P. nivea L. sah Lindman auf dem Dovrefjeld von einer mittel- grossen Fliege besucht. 876. P. rupestris L. Diese von Schulz (Beitr. II. S. 68) bei Bozen untersuchte Art ist der spontanen Selbstbestäubung fähig, da die Antheren der inneren Staubblätter sich etwas nach der Blütenmitte über die mit ihnen gleich- zeitig entwickelten Narben neigen und daher Pollen auf letztere hinabfällt. Da die Honigabsonderung nur eine geringe ist und die weissen Blüten wenig augen- fällig sind, so ist der Insektenbesuch nur ein geringer, Schulz beobachtete Fliegen, Käfer und Bienen; Mac Leod bemerkte in den Pyrenäen: 5 Syrphiden und 5 Museiden als Besucher (B. Jaarb. III. S. 431); Loew im bot. Garten zu Berlin: Apis, sgd. 376 Rosaceae. 877. P. alba L. Die Blüteneinriehtung dieser Art stimmt, nach Kirchner (Flora S. 447), mit derjenigen von P. verna, opaca und Anserina überein. 878. P. mierantha Ram. Nach Kerner bilden die Staubblätter einen Hohlkegel, welcher den honigabsondernden Blütenboden überdeckt. 879. P. hirta Vill. Schletterer beobachtete als Besucher bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena lucens Imh.; 2. A. thoracica F.; 3. Halictus fasciatellus Schek.; 4. H. vil- losulus K.; 5. Prosopis elypearis Scheck. b) Tenthredinidae: 6. Amasis laeta F. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an einigen Poten- tilla-Arten. folgende Besucher: 880. P. Delphinensis @. 6.: Apis, sgd. u. psd.; desgleichen an ss1. P. Kurdiea Boiss. et Hohen.; 882. P. ehrysantha Trev.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. Syritta pipiens L, pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 7, sgd. und psd.; 883. P. Mayeri Boiss. var. Fenzlii Lehm.: Prosopis communis Nyl. 9, pfd. | 186. Sibbaldia L. Homogame, grünlich-gelbe Blumen mit freiliegendem Honig, der an der gewöhnlichen Stelle abgesondert wird. 884. S. proeumbens L. [H. M., Alpenblumen S. 222.] — Der frei- liegende Honig wird von der breiten, fleischigen Scheibe abgesondert, welche die zehn Stempeln umschliesst. Er wird von kurzrüsseligen Insekten (Museiden, Ameisen, Ichneumoniden) gerne auf- gesucht, welche dabei Kreuzung und Selbst- bestäubung bewirken. Die Möglichkeit spon- taner Selbstbestäubung scheint ausgeschlossen zu sein, da die Staubbeutel mit den Narben zwar gleichzeitig entwickelt sind, aber so weit EL (Nacı Herm: Maler). YOn denselben entfernt stehen, dass der Pollen Be a nicht wohl von selbst auf ie Narben. gelangen (7:1.) kann. Nach Lindman ist an “den Pflanzen des skandinavischen Hochgebirges dagegen Auto- gamie sehr erleichtert. Dasselbe berichtet Warming von den grönländischen Exemplaren. 187. Alchemilla Tourn. Kleine, grünliche, kronblattlose Blumen mit freiliegendem Honig, der von einem fleischigen Ringe an der Innenwand des Kelches abgesondert wird. 885. A. vulgaris L. [H. M., Befr. S. 209, 210; Lindman.a. a. O.; Schulz, Beitr. I. S. 188; Kerner, Pflanzenleben H.; Loew, Bl FL Fig. 116. Alehemilla vulgaris L. (Nach Herm. Müller) 2 Blüte mit entwickelten Mtaubblättern und kurzem Grifiel, gerade von oben gesehen. 2. Die- ee Ben Aa en 3. Blüte mit einem entwickelten, 3 verkümmerten Btaub- iittern Als Besucher bemerkte Herm. Müller eine Schwebfliege (Xauthogramma eitrofaschata Dez), Lindman auf dem Dovrefjeld ebenfalls Fliegen. In den Alpen beohachtete Herm. Müller 3 Falter und 6 Fliegen an den Blüten (Alpenbl. 8. 223, 220); Loew im der Schweiz (Beitr. 8. 55) Melithreptus seriptus L.: Mae Leod in den Pyrenäen 1 Käfer, 5 Fliegen als Besucher (B. Jaarb. IIL 8. 433). Plateau bemerkte in Belgien Callipbora, Musea, Seatophaga, Syritta pipiens L. und ‚Jin Dumfriesskire (Schottland) (Sceott-Elliet, Flora 8. 539) wurden 1 langrüsselige Biene, 1 Blattwespe, 2 Empiden, mehrere andere Fliegen und 2 Falter als Besucher beobachtet. Ich habe trotz mehrfacher Überwachung keine Insekten an den Blüten wahrge- Duaumen. SS6-— 88, A.alpina L.. A. fissa Schummel, A. pentaphyliea L. stimmen, nach Herm. Müller (Alpenblumen 8, 222, 223) in der Blüteneinriebtung mit A. vulgaris und Sibbaldia proeumbens überein, dergleichen auch in der Geschlechierverteilung und der Verkümmerung einzelner Blütenorgane. Nicht selten finden sich auch direi- oder fünfzählige Blüten. (8. Fig. 117.) Als Besucher dieser Arten beobachtete Herm. Müller kleine Musciden, Käfer, Ameisen und Schlupfwespen. Als Besucher von A. alpina L. beobachtete Mae Leod im den Pyrenäen 2 Käfer, 4 Fliegen zis Besucher (B. Jaarb. III. 8. 433); Loew im bot. Garten zu Berlin eine kleine Biene (Sphecodes gibhms L. 2), agd. er kleine I 378 Rosaceae. 889. A. arvensis Scopoli. Die höchst unscheinbaren, grünen Blütchen sind zwar zu kleinen, dichten, sitzenden, geknäuelten Trugdolden vereinigt, doch ist die Augenfälligkeit trotzdem eine äusserst geringe. Nach Kirchner (Flora S. 449) ist das Nektarium zwar vorhanden, doch ist es grün und nicht fähig, Fig. 117. Alchemilla fissa Schummel. (Nach Herm. Müller.) A. Vierzählige Zwitterblüte; A’ Stempel derselben. B. Vierzählige rein weibliche Blüte; B‘ Stempel. C. Dreizählige Zwitterblüte mit einem verkümmerten Staubblatt; (’ Stempel. D. Blüte im Durchschnitt. ak Aussenkelch. %k Kelch. n Nektarium. Nektar auszusondern. Das einzige vorhandene Staubblatt steht schräg nach innen, so dass die Anthere über der Narbe liegt und spontane Selbstbestäubung eintreten muss. 890. A. acutiloba Stev. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Bombylidae; 1. Anthrax morio L., sgd. b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L., dgl. 188. Sanguisorba L. Kronblattlose, zu kopfigen Ständen vereinigte Blüten mit halbverborgenem Honig oder Windblütler. | 891. S. offiecinalis L. [H. M., Alpenblumen S. 224, 225.] — In den homogamen Blüten hüllt der Kelch in seinem untersten Teile den Fruchtknoten Fig. 118. Sanguisorba offieinalis L. (Nach Herm, Müller.) 4. Blüte gerade von oben gesehen. B, Dieselbe von der Seite gesehen. C. Dieselbe im Längsdurchschnitt. D. Einzelnes Perigonblatt von der Innenseite. (Vergr, 7:1.) ein, sondert etwa in der Mitte aus einem den Griffelgrund umgebenden Ringe Nektar aus und breitet sich am Ende in vier eiförmige, am Grunde hohle, Rosaceae, 379 oberwärts rot gefärbte Zipfel auseinander, welche somit als Safthalter und auch als Schauapparat dienen. Die 50—100 Blütchen eines Köpfehens blühen von unten nach oben in der Weise ab, dass immer nur eine Zone von einer einzigen Blütenreihe gleichzeitig im Blühen begriffen ist. Die Insekten stellen sich bei günstiger Witterung ziemlich reichlich ein und bewirken, da sie in der Regel Narben und Antheren mit verschiedenen Seiten des Kopfes berühren, Fremd- bestäubung, sonst Selbstbestäubung. Letztere kann auch leicht spontan erfolgen. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Musciden (4), Syrphiden (1), Falter (11); Loew daselbst eine Schwebfliege (Didea alneti Fall.) und im bot. Garten zu Berlin Syritta pipiens L.; Rössler bei Wiesbaden den Falter Lycaena euphemus Hb. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 60) wurden 5 Musciden als Besucher beobachtet. Nach Kerner werden die Blüten von Lycaena arcas Rott. besucht, deren Raupen auf der Pflanze leben. 892. S. minor Scopoli. (Poterium Sanguisorba L.). [Axell, S, 54.] Diese Art ist nektarlos, windblütig und, nach Kirchner (Flora S. 456, 457), cöno- monöeisch. Die männlichen Blüten stehen im kopfförmigen Blütenstande unten, die zweigeschlechtigen in der Mitte, die weiblichen oben. Schulz (Beitr. II. S. 69, 70, 188) beobachtete Gynomonöcie, Andromonöcie und auch reine Monöcie, Die Zwitterblüten sind meist homogam; die Verteilung der Geschlechtsformen auf die Einzelpflanzen ist eine sehr verschiedenartige. Bei Ruppin sind nach Warn- storf (Nat. V. des Harzes XI) meist nur die obersten Blüten der kopfförmigen Ähren weiblich (in der Minderheit), die übrigen männlich, öfter dazwischen mit einzelnen Zwitterblüten. Antheren gelb, auf langen rötlichen Filamenten pendelnd; in den Zwitterblüten nur wenige Staubblätter. Pollen schmutzig gelblich-weiss, rundlich polyedrisch, glatt, bis 37 « diam. Nach Ludwig wechselt in den männlichen Blüten, aus denen die Antheren an langen, dünnen Filamenten schlaff herabhängen, die Färbung der Staubblätter nicht selten individuell: meist sind die Antheren gelb und die Filamente weiss, doch kommen auch Stöcke mit roten Filamenten und gelbliehroten bis roten Antheren vor. In den weiblichen Blüten sind Griffel und die grossen, sprengwedelförmigen Narben rot bis wachs- gelb und weiss gefärbt. H. Müller (Befr. S. 210) sah eine Wespe (Odynerus parietum L. 2) an die Blüten fliegen, aber nach einigem Suchen sich wieder entfernen, Ich (Bijdragen) sah eine Schwebfliege (Melanostoma mellina L.) pfd. auf dem Blütenstande, In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 61) wurden 1 Blattwespe und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet, 893. S. alpina hat, ähnlich wie Thalietrum aquilegiifolium, keulig verdickte Staubfäden, wodurch sie selbst bei schwach bewegter Luft leicht ins Schwanken kommen und der Pollen ausgestreut wird. (Kerner, Pflanzen- leben S. 141). 894. Poterium spinosum L. ist nach Pirotta anemophil. (Ann. d. R, Istituto bot. di Roma III. 1887). Es finden sich zweigeschlechtige Blüten nur an kultivierten Pflanzen, während die wildwachsenden (von Sardinien) nur ein- geschlechtige besitzen, und zwar sind rein weibliche Blütenstände häufiger als polygamische, wobei die Zahl der männlichen Blüten selten grösser als die der 3850 ‚Rosaceae, weiblichen ist. Die kultivierten Pflanzen besitzen häufiger polygamische als rein weibliche Blütenstände., 895. P. polygama W.K.. Die Pflanze ist, nich Kerner, trimonöeisch. In den Zwitterblüten ist die Zahl der Staubblätter zuweilen von 8 auf 1 reduziert. 189. Agrimonia Tourn. Gelbe, homogame Pollenblumen mit Pseudonektarien. 896.. A. Eupatoria L. [H. M., Befr. S.209; Mae Leod, B. Jaarb. VI. S. 319—320; Kirchner, Flora, 8. 457; Knuth, Bijdragen.]| — Am Grunde der beiden Griffel ehnder sich ein fleischiger Ring, der das Aus- sehen eines Nektariums besitzt, an dem aber eine Honigabsonderung nicht zu bemerken ist. .Die am Rande: dieser Scheibe befindlichen 5—7 Staubblätter stehen mit den Narben in gleicher Höhe und öffnen ihre Antheren seitlich. Sie kommen, indem sie sich einwärts biegen, mit den Narben in Berührung. Die Blühzeit der Einzelblüte währt nur einen Tag, an welchem sie sich sehr früh öffnet. Die anfänglich weit auseinander gebreiteten Staubblätter krümmen sich im Laufe des Tages einwärts, bis sie sich gegenseitig und die Narben be- rühren. Der Insektenbesuch ist ziemlich spärlich und bewirkt sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung. Letztere tritt nach obiger Darstellung ein und ist offenbar von Erfolge. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich (!): A. Diptera: a) Musecidae: 1. Anthomyia sp., pfd. (1). b) Syrphidae: 2. Ascia podagrica F., pfd. (1); 3. Eristalis nemorum L., pfd. (); 4. E. tenax L., pfd. (1); 5. Melanostoma mellina L., pfd. (1); 6. Melithreptus dispar Loew, pfd. (1); 7. M. pietus Mg., pfd. (1); 8. M. seriptus L., pfd. (1); 9. M. taeniatus Mg., pfd. (1); 10. Rhingia rostrata L., pfd. (1); 11. Syritta pipiens L., pfd. (1); 12. Syrphus ribesii L., pfd. (). B. Hymenoptera: Apidae: 13. Apis mellifica L. 8, psd. (!); 14. Bombus terrester L. © 8, psd. (!); 15. Halietus, kleine Arten 9, psd. (1). Schletterer verzeichnet für Tirol Bombus pascuorum Scop. als Besucher. 897. A. odorata Mill. sah Alfken bei Bremen von Apis und: Prosopis sp. besucht. 190. Ulmaria Tourn. W eisse, zweigeschlechtige, nektarlose, homogame Pollenblumen. 895. U. pentapetala Gilibert (Filipendula Ulmaria Maxim, Spiraea Ulmaria L.) [H. M., Befr..S.. 211, 212; Weit. Beob. II. S. 243; Lindman a. a. O.; Schulz, Beitr. II. S. 186; Knuth, Weit. Beob. S. 234; Bijdragen.| — Die zu dichten, gedrängten Ständen vereinigten, gelblich-weissen Blüten locken auch durch ihren stark mandelartigen Duft zahlreiche Insekten zum Besuche an, wobei ihnen eine grosse Pollenmenge dargeboten wird. Die Staubblätter sind, nach Herm. Müller, anfangs in der Blütenmitte zusammen- gebogen, wodurch die Narben vollständig verdeckt werden. Alsdann richten sie sich allmählich von aussen nach innen fortschreitend auf und biegen sich sogar etwas nach auswärts, indem die Antheren aufspringen und sich ringsum mit Pollen bedecken. Haben sich auch die innersten Staubblätter aufgerichtet, so Rosaceae. 381 bildet die von den Narben eingenommene Blütenmitte die bequemste Anflugstelle für die Insekten, welche daher leicht Fremdbestäubung vollziehen können, aber . ebenso leicht Selbstbestäubung bewirken. Bei ausbleibendem Insektenbesuche findet spontane Selbstbestäubung statt; auch ist in den dichtgedrängten Blüten- ständen Befruchtung durch Hinabfallen von Pollen auf die Narben benachbarter Blüten desselben Standes, mithin spontane Fremdbestäubung möglich. Schulz beobachtete auch andromonöecische Stöcke. Als Besucher sah ich: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Gaurotes virginea L.; 2. Judolia‘ ‚cerambyeiformis Schrk.; 3. Leptura livida F.; 4. L. maculicornis Deg.; ö. Stenocorus mordax Deg. b) eukidse: 6. Oryptocophalus sericeus L. c) Scara- baeidae: 7. Trichius fasciatus L. B. Diptiera: Syrphidae: 8, Syritta.pipiens L., zahl- reich. Sämtl. pfd. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A, Coleoptera: a) Üerambyeidae: 1. Judolia cerambyeiformis Schrk.; 2. Leptura maculicornis Deg., Blütenteile fressend; 2. Pachyta quadrimaculata L., w. v.; 3. Antheren fressend; 4.Strangalia attenuata L., w.v.; 5. S. quadrifasciata L., Blütenteile fressend. b) Clerı- dae: 6. Trichodes apiarius L., w. v. ec) Dermestidae: 7. Anthrenus pimpinella F., w. v. d) Mor- dellidae: 8. Mordella aculeataL. e) Nitidulidae: 9. Cychramus luteus Oliv. f) Scarabaeidae: 10. Cetonia aurata L., w. v.; 11. Trichius fasciatus L, w. v. g) Telephoridae: 12, Mala- chius bipustulatus L., Antheren fressend. B. Diptera: a) Museidae: 13. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 14. Eristalis arbustorum L., sehr häufig, pfd.; 15. E. horticola Deg., w. v.; Fig. 119. Ulmaria pentapetala Gil. (Nach Herm. Müller.) ]. Jüngere Blüte. 2. Ältere Blüte. a Antheren. st Narbe, 16. E. nemorum L., w. v.; 17. E. sepuleralis L., w. v.; 18. E. tenax L., w. v.; 19. Helo- philus floreus L., w. v.; 20. Syritta pipiens L., w. v.; 21. Volucella bombylans L., w. en, 22. V. pellucens L., pfd.. C. Hymenoptera: a) Apidae: 23. Anthrena coitina K. (| psd.; 24. Apis mellifica L. ©, häufig, psd.; 25. Prosopis armillata Nyl. /‘, pfd., ri 26. P. clypearis Schenck /, pfd.; 27. P. communis Nyl. /, pfd.; 28. P. confusa Nyl 5 pfd.; 29. Xylocopa violaceaL. 9, psd. b) Chrysidae: 30. Chrysis ignita L.; 31. Ellampus auratus L.; 32. Hedrychum nobile Scop. c) Sphegidae: 33. Peniäkredöie unicolor F.; 34. Crabro larvatus Wesm. 9; 85. ©. wesmaeli v.d.L./. D. Lepidoptera: Zygasna pilosellae Esp., zu saugen versuchend. v.Fricken giebt für Westfalen und Ostpreussen die Cerambyciden: 1. Clytus figuratus Scop,; 2. Grammoptera. ruficornis F. und die Curculionide: Apoderus 382 Rosaceae. erythropterus Zschoch. = intermedius Ill. als Besucher an; Redtenbacher für Öster- reich die Bock käfer: 1. Molorchus minimus Scop.; 2. Obrium brunneum F. Alfken beobachtete bei Bremen: Bombus terrester L. 8; Loew in 'Schlesien (Beiträge 8.28): A.Coleoptera: a) Mordellidae: 1. Anaspis frontalis L. b) Nitidulidae: ' 2. Meligethes sp. ec) Scarabaeidae: 3. Cetonia aurata L., Antheren fressend. B. Diptera: a) Museidae: 4. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 5. Chrysogaster coemeteriorum L., pfd. C.Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Argynnis pandora S. V., nach Honig suchend (nutzlos!). Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: ; A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Epuraea melina Er., pfd.; 2. Meligethes aeneus F., pfd., häufig; 3. M. viridescens F., w. v. B. Diptera: a) Muscidae: 4. Anthomyia radicum L., w. v.; 5. Mydaea sp., pfd.; 6. Trichophthicus hirsutulus Ztt., pfd. b) Syr- phidae: 7. Eristalis aeneus Scop., pfd.; 8. E. horticola Deg., pfd.; 9. E. tenax L., pfd.; 10. Melanostoma mellina L., pfd. c) COhironomidae: 11. Corynoneura sp., pfd. In den Alpen sah Herm. Müller häufig Cetonia aurata L. auf den Blüten (Alpenbl. S. 228); Mac Leod in den Pyrenäen 1 kurzrüsselige Biene, 2 Käfer als Besucher (B. Jaarb. III. S. 426, 427); in Flandern Apis, 1 Hummel, 12 Schwebfliegen, 1 Blattwespe, 3 Käfer, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 321, 322, 380); Heinsius in Holland 2 pollen- fressende Fliegen (Helophilus floreus L. 2 und Cyrtoneura curvipes Macq. 9) als Be- sucher (Bot. Jaarb. IV. 8.57); endlich Lindman auf dem Dovrefjeld zahlreiche Fliegen. 899, U. Filipendula A. Br. (Spiraea Filipendula L., Filipen- «dula hexapetala Gilibert). Die viel kleineren, schwach duftenden Blüten- stände locken erheblich weniger Insekten an als die grossen der vorigen Art. Die Nägel der weissen Kronblätter sind, nach H. Müller (Beitr. II. S. 212), so «dünn, dass letztere sich sehr leicht abwärts biegen und nicht als Anflugstelle für Insekten dienen können; ausserdem biegen sie sich bei völliger Entfaltung der Blüte etwas nach unten zurück. Da sich auch die Staubblätter noch vor dem Aufspringen der Antheren weit nach aussen biegen, so bilden die 9—12 breiten, zweilappigen, sich in der Blütenmitte strahlig auseinander spreizenden Griffel die beste Anflugstelle für die Insekten, welche daher regelmässig Fremdbestäubung bewirken. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt spontane Selbstbestäubung, indem die innersten Staubblätter oft bis zum Aufspringen ihrer Antheren ein- wärts gebogen bleiben, so dass ihr Pollen mit den Narben in Berührung kommt. Spät blühende Stöcke sind, nach Schulz bisweilen andromonöeisch. Als Besucher sah Herm. Müller: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Schrank. 9, pfd. b) Oedemeridae: 2. Oedemera podagrariae L., pfd. c) Scarabaeidae: 3. Cetonia aurata L., Antheren durchkauend; 4. Trichius fasciatus L., die Staubbeutel rasch von unten nach oben durchkauend. B. Diptera: Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L., pfd.; 6. E. ne- morum L., pfd.; 7. Helophilus floreus L., pfd.; 8. Syritta pipiens L., pfd. C. Hyme- noptera: Apidae: 9. Halictus sexnotatus K. 9, psd.; 10. H. zonulus Sm. 9, psd. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L., pfl. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 9, psd. 191. Spiraea Tourn. Weisse oder rote, zweigeschlechtige, oft protogynische, meist weissdorn- ähnlich riechende Blumen mit halbverborgenem Honig, der von einem ring- förmigen, orangegelben Wulst der Innenwand des Kelches innerhalb der Ein- Rosaceae. 333 fügung der Staubblätter reichlich abgesondert wird. — Bei manchen Spiraea-Arten kommt, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 324), dadurch Geitonogamie zustande, dass zwar die Richtung des Griffels und die Lage der Narbe unverändert bleiben, aber die Staubfäden sich soweit strecken und krümmen, dass der Pollen auf die Narben der Nachbarblüten gelangen kann. 900. Sp. sorbifolia L. Diese aus Sibirien stammende, bei uns in Gärten und Anlagen als Zierstraueh angepflanzte Art lockt durch die grossen, duftenden Blütenstände, den Honig- und Pollenreichtum zahlreiche Insekten an. In den ausgeprägt protogynen Blüten sind, nach Herm. Müller (Befr. S. 213, 214), schon im Knospenzustande die breiten Narbenknöpfe mit entwickelten Papillen versehen und überragen die in der Blüten- mitte zusammengekrümmtenStaubblätter. _ Hat sich die Blüte geöffnet, so richten sich die Staubblätter allmählich auf und beginnen nach einander von aussen nach innen aufzuspringen. Im Anfange der Blütezeit erfolgt daher bei Insekten- besuch Fremdbestäubung, später wird, da die Narben bis zum Aufspringen der Fig. 120, Spiraea sorbifolia L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte, unmittelbar nach dem Aufblühen. 2. Ältere Blüte mit teilweise geöffneten Staub- blättern. a Aufgesprungene Antheren. st Narbe. n Nektarium, Antheren der innersten Staubblätter empfängnisfähig bleiben, auch Selbst- bestäubung bewirkt werden können. Jietztere ist auch spontan möglich, 384 Rosaceae. ‘Dieselbe Blüteneinrichtung haben auch 901. 902. Sp. salieifolia L. und Sp. ulmifolia L. |H. M., Befr. S. 213, 214; Weit. Beob. II. S. 243], welche mit voriger als Ziersträucher an- gepflanzt werden. Hermann Müller hat deshalb die Besucher dieser drei gleichzeitig blühenden Arten in einer einzigen Liste zusammengestellt: A. Coleoptera: a) ÜOerambyeidae: 1. Clytus arietis L., hld.; 2. Grammoptera ruficornis,. F., hld.; 3. Leptura livida F., sehr häufig, hld.; 4. Strangalia armata Hbst., hld.; 5. St. attenuata L., zahlreich, hld.: 6. St. nigra L., hid. b) Cistelidae: 7. Cistela murina L., zahlreich, Antheren und Blumenblätter fressend. ce) Dermestidae: 8. Anthrenus museorum L., sehr häufig, :hld.; 9. A. pimpinellae F., w.v.; 10. A. scrophulariae L., w. v.; 11. Attagenus pellio L., w. v.; 12. Byturus fumatus F., w. v. dı Elateridae: 13. Cardio- phorus cinereus Hbst., hld.; 14. Lacon murinus L., w.v. e) Lagrüdae: 15. Lagria hirta L., hld. f) Mordellidae: 16. Anaspis frontalis L., häufig, hld.; 17. A. maculata Fourec., hld. 8) Nitidulidae: 18. Meligethes, häufig. h) Scarabaeidae: 19. Cetonia aurata L.; 20. Phyllo- pertha horticola L.. Blütenteile abfressend; 21. Trichius faseiatus L., w. v. i) Telephori- dae: 22. Cantharis fulva Scop.; 23. Dasytes flavipes F.; 24. Malachius bipustulatus L., Antheren fressend. B. Diptera: a) Bibionidae: 25. Bibio hortulanus L., hld. b) Chiro- nomidae: 26. Ceratopogon, in grosser Anzahl, sgd. c) Conopidae: 27. Myopa polystigma Ron- dani, sgd.; 28. Physocephala rufipes F.,sgd. d) Empidae: 29. Empis opaca F., zahlreich, sgd.; 30. E. punctata F., sgd.; 31. E. tesselata F., sehr zahlreich, sgd. e) Museidae: 32. An- thomyiaarten ; 33. Cyrtoneura simplex Loew; 34. Echinomyia fera L.; 35. E. magnicornis Zett. (Borgstette); 36. Gymnosoma rotundata L.; 37. Lueilia cornicina F., sgd.; 38. L. sil- varum Mg;, sgd.; 39. Mesembrina meridiana L.; 40. Musca corvina F.; 41. Onesia cog- nata Mg.; 42. O. floralis R.-D.; 43. Sarcophaga carnaria L., sgd. f) Stratiomydae: 44. Odontomyia viridula F., sgd.; 45. Stratiomys riparia Mg., sgd. g) Syrphidae: 46. Ascia lanceolata Mg., sgd.; 47. A. podagrica F., sgd.; 48. Cheilosia gilvipes Zett., sgd. und pfd.; 49. Chrysogaster viduata L.; 50. Chrysotoxum festivum L.; 51. Eristalis arbustorum L., häufig, sgd. und pfd.; 52. E. intricarius L., w. v.; 53. E. nemorum L., w. v.; 54. E. per- tinax Scop., w. v.; 55. E. sepulcralis L., w. v.; 56. E. tenax L., w. v.; 57. Helophilus floreus L., sgd., zahlreich; 58. Melithreptus strigatus Staeg.; 59. Pipiza funebris Mg.; 60. Rhingia rostrata L., sgd., in grosser Zahl; 61. Syritta pipiens L., w. v.; 62. Syrphus excisus Zett. ; 63. S. ribesii L., pfd. ; 64. Volucella bombylans_L. var. plumata Mg.; 65. Xylota ignava Pz.; 66. X. lenta Mg.; 67.X. segnis L. h) Tabanidae: 68. Chrysops caecutiens L. y',sgd. i) Tipulidae: 69. Pachyrhina pratensisL., hld. C.Hymenoptera: a) Apidae: 70. Anthrena albicans Müll. 2, sgd. und psd., häufig; 71. A. albicrus K. © Z, w. v.; 72. A. dorsata K. 9, w.v.; 73. A. fucata Sm. 9, 'sgd. und psd.; 74. A. fulvierus K. Z', sgd.; 75. A. nigroaenea K. 5, sgd.; 76. A.parvulaK. ©. sgd. und psd., häufig; 77. A. schrankella Nyl. S', sgd.; 78. A. trimmerana K. 9, sgd.; 79. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; - 80. Bombus muscorum F.’Q, psd.; 81. B. serimshiranus K. 8, hastig über die Blüten- stände laufend und psd.; 82. B. terrester L. 9, sgp. und psd.; 83. Halietus flavipes F. 2; 84. H. sexnotatus K. 9, psd.; 85. H. sexstrigatus Schenck' 9, sgd.; 86. H. villo- sulus K. 2, sgd.; 87. Nomada ruficornis L. 9, sgd.; 88. Osmia rufa L. 9, psd. 89. Sphecodes gibbus L. Q, sgd. (Buddeberg). b) Chrysidae: 90. Hedrychum lucidulum F. S. ce) Evanidae: 91. Foenus sp., hld. (Buddeb.). d) Formicidae: 92. Lasius niger L. 5, hld.; 93. Myrmica levinodis Nyl. 8; 94. Zahlreiche kleine Ameisen lecken den Honig und erbeuten auch winzige schwarze Mücken, die sehr zahlreich Honig lecken. e) /chneumonidae: 95. Verschiedene. f) Sphegidae: 96. Ammophila sabulosa L.; 97. Cer- ceris arenaria L., nicht selten; 98. Crabro lapidarius Pz. /, sgd.; 99. Oxybelus bellus Dhlb., sehr häufig, sgd.; 100. O. uniglumis L., w. v.; 101. Passaloecus insignis Shuck. 2, sgd.; 102. Pompilus minutus Dhlb., sgd.; 103. Psen atratus Pz., sed. 8) Tenthredinidae: 104. Allantus temulus Scop., hid. h) Vespidae: 105. Odynerus spinipes L. Rosaceae. 385 D. Lepidoptera: 106. Adela croessella Scop., häufig, sgd.; 107. Diehrorampha plumbagana Tr. E. Neuroptera: 108. Agrion flog nicht selten auf Spiräablüten, schien sich aber nur zu sonnen; 109. Panorpa communis L., hld. F.Orthoptera: 110. Eetobia lapponica L., hld. (?). Loew beobachtete an Sp. salicifolia in Schlesien (Beiträge 8. 30): A. Cole- optera: a) Malacodermata: 1. Dasytes flavipes F., hld. b) Nitidulidae: 2. Meligethes sp. B. Hymenoptera: Vespidae: 3. Odynerus sinuatus F. 2, sgd.; Schenck in Nassau die Erdbiene Antbrena gwynana K. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) bemerkte in den Niederlanden 1 Biene, Apis mellifiea L. 9, und 1 Hummel, Bombus terrester'’L. 5‘, als Besucher. 903. Sp. opulifolia L. F. Ludwig spricht (Kosmos 1884, II. S. 203) die Ansicht aus, dass die Rotfärbung der Fruchtknoten nach dem Abblühen unberufene Gäste von den noch frischen, also unverfärbten Blüten abhält, Alfken beobachtete bei Bremen Apiden: Prosopis communis Nyl. 5‘; Anthrena albicans Müll. 9; F. F. Kohl in Tirol die Faltenwespe: Odynerus oviventris Wesm. 904. Sp. digitata W. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L., in zahlreichen Exemplaren Blütenteile abweidend; 2. Phyllopertha horticola L., w. v. B. Diptera: Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L., pfd.; 4. Helophilus floreus L., pfd. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L., psd. 192. Aruncus L. Gelblich-weisse, diöcische, zu grossen Blütenständen vereinigte, nektarlose Pollenblumen. 905. A. silvester Kosteletzky (Spiraea Aruncus L.) Die Blüten sind polygam-diöcischh Kerner unterschied scheinzwitterig-weibliche, schein- zwitterig-männliche, zwittrig-scheinzwittrig-männliche, rein zwitterige Stöcke. Herm. Müller (Befr. S. 213; Weit. Beob. I. S. 243) giebt folgende Besucherliste : A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus claviger Er., einzeln; 2. A. museorum L.; 3. A. pimpinellae F., sehr häufig; 4. A. scrophulariae L., nicht selten; 5. Attagenus schaefferi Herbst. b) XNitidulidae: 6. Meligethes häufig. B. Diptera: a) Museidae: 7. Anthomyia-Arten, pfd. b. Syrphidae: 8. Syritta pipiens L., pfd., sehr häufig. C, Hyme- noptera: a) Apidae: 9. Prosopis armillata Nyl.; 10. Pr. clypearis Schenck. 5, pfd., zahlreich; 11. Pr. communis Nyl. j, pfd., in Mehrzahl; 12, Pr. signata Pz. 2 dj, pfd. b. Sphegidae: 13. Oxybelus bellus Dhlb., pfd.; 14. O. uniglumis L. ce) Vespidae: 15. Ody- nerus sinuatus F., vergeblich suchend (?). — In den Alpen beobachtete Herm. Müller einen Bockkäfer an den Blüten. (Alpenbl. S. 228). Siekmann beobachtete bei Osnabrück Hymenoptera: Sphegidae: 1. Crabro cetratus Shuck.; 2. C. chrysostomus Lep., hfg.; 3. C. dives H.-Sch., selten; 4. C. leucostomus L., n. hfg.; 5. Psen atratus Pz., hfg.; v. Dalla Torre in Tirol die Bienen: 1. Anthrena albierus K. © /; 2. Osmia leucomelaena K. 5’ 9; 3. Prosopis borealis Nyl. © 5; 4. P. nigrita F.; 5. P. bipunctata Fbr.; dieselben führt auch Schletterer auf. 193. Kerria DC. Homogame Pollenblumen. 906. K. japonieca L. Die von Kirchner (Beitr. S. 40) geschilderie Blüteneinrichtung ist folgende: Schon in der Knospe haben sich die Antheren der am weitesten nach aussen stehenden Staubblätter geöffnet, und mit ihnen Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 25 386 Rosaceae. sind die Narben entwickelt. Die inneren Staubblätter sind um so kürzer, je weiter sie nach der Blütenmitte zu stehen. Anfangs sind sie eingebogen, später streeken sie sich. Zwischen ihnen stehen die stark auseinander gespreizten Griffel, welehe fast die Länge der grössten Staubblätter erreichen. Es muss daher spontane Selbstbestäubung erfolgen, und zwar scheint diese schon vor dem Öffnen der Blüte einzutreten. Nach Focke ist die Pflanze in Europa selbst- steril, setzt aber in ihrer Heimat (Öentralchina) saftige Früchte an. (Abh. N. V. Bremen XIV.) Die anfangs orangegelben Kronblätter werden unansehnlich, be- vor die innersten Antheren sich geöffnet haben. — Besucher sah Kirchner an den duft- und honiglosen Blüten. nicht. | 194. Mespilus L. Weisse, ansehnliche, homogame Zwitterblüten mit halbverborgenem Nektar, welcher von der Oberfläche eines gelben, fleischigen, innerhalb der Staubblätter befindlichen Ringes im Blütengrunde -abgesondert wird. 907. M. germanica L. In den weissen Blüten liegen, nach Kirchner (Flora $. 427), die fünf Griffel beim Öffnen der Blüte noch an einander, doch sind ihre Narben bereits entwickelt und nach aussen gerichtet. Die Staubblätter sind nach innen gebogen, und zwar liegen die innersten unterhalb der Narben, die Antheren der übrigen gleich hoch oder höher, so dass, da sie nach innen aufspringen, regelmässig spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Erst später ist auch Fremdbestäubung möglich, da sich alsdann die Staubblätter mehr nach aussen zurücklegen und die Griffel oben bogig auseinanderklaffen. 195. Crataegus L. Weisse, protogynische, nach Häringslake (Trimethylamin) _riechende Blumen mit halbverborgenem Honig, der von einem im Blütengrunde befind- lichen Ringe abgesondert wird. Ihr Geruch stellt sie in die Gruppe der ee blumen, die. besonders von. Fäulnis liebenden: Fliegen besucht werden. - 908. €. Oxyacantha L. [H. M., Befr. S. 203; Weit. Beob. IL S. 239; Kirchner, Flora S.426; Loew, Bl. Fl. S. 388, 389; Knuth, Weit. Beob. S. 234.] — Wenn die Blüten sich öffnen, ragen, nach Müllers Darstellung, die bereits ent- wickelten Narben in der Blütenmitte empor, während die Antheren noch sämtlich ge- schlossen sind; die äusseren Staubblätter. sind aufgerichtet und die inneren so weit einwärts gebogen, dass die Antheren sich unterhalb der Narben hefinden. Nach 1—2 Tagen beginnen die Antheren der äussersten Staubblätter aufzu- springen, wobei sie sich ringsum mit Pollen bedecken. Bei kaltem, trübem Wetter bleiben die inneren Staubblätter einwärts gekrümmt, die äusseren dagegen überragen die Narben und bleiben so nach innen gebogen, dass leicht spontane Selbstbestäubung eintritt. Im warmen Sonnenschein dagegen spreizen die Staub- blätter von den Narben ab, so dass der sonst von den an den Griffelwurzeln sitzenden Wollhaaren bedeckte Honig sichtbar wird. . Honigsuchende Insekten bewirken im Anfang der Blütezeit infolge der Protogynie immer, später vor- wiegend Fremdbestäubung. Rosaceae. 387 Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Pellworm (4. 6. 93): ; A. Diptera: a) Muscidae: 1. Scatophaga sp.; 2. Grössere und kleinere Musciden. ‚b) Syrphidae: 3. Helophilus pendulus L-; 4. Rhingia sp.; 5. Syritta pipiens L. B. Hy- menoptera: Apidae: 6. Anthrena elbicns Müll. 2; 7. Apis mellifica L.; 8. Bombus terrester L., sämtl. sgd.; Wüstnei auf der Insel Alsen Anthrena trimmerana K. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis ciliata F.; 2. E. opaca F.; 3. E. tessellata F. b) Museidae: 4. Cynomyia mortuorum L.:. 5..Cyrto- neura hortorum Fall.; 6. Lucilia caesar L.; 7. Scatophaga stercoraria L. ce) Syrphidae: 8. Ascia lanceolata Mg.; 9. A. podagrica F.; 10. Eristalis arbustorum L.; 11. Helophilus pendulus L.; 12. Malanostoma mellina L.; 13. Syritta pipiens L.; 14. Syrphus pyrastri L.; 15. S. ribesii L. B. Hymenoptera; a) Apidae: 16. Anthrena albicans Müll. 9; 17. A. albierus K. 9; 18. A. carbonaria L. 5; 19. A. cineraria L. 9; %. A. fucata Smith 5; 21. A. humilis Imh. 9; 22. A. nigroaenea K. 9; 23. A. parvula K. 9; 24. A. propinqua Scheck. 9; 25. A. trimmerana K. 9; 26. A. varians K. 9; 27. Bombus hortorum L. 2, psd.; 28. Eriades florisomnis L. 2 5; 29. Halietus calceatus Scop. var. elegans Lep. 9; 30. H. levis K. 9; 31. H. morio F. 9; 32. H. rubieundus Chr. 5, psd.; 33. H. sexnotatulus Nyl. 9; 34. Osmia rufa L. 9; 35. Psithyrus vestalis Fourer. 9, sgd. b) Tenthredinidae: 36. Pamphilus silvaticus L. c) Vespidae: 37. Vespa germanica F.; 38. V. silvestris Scop. 9. v.Fricken beobachtete in Westfalen und Ostpreussen die Cantharide Cantharis haemorrhoidalis F., den Bockkäfer Grammoptera ruficornis F. und die Chrysomelide Cryptocephalus vinlnehe F. ’ Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 36): A. Coleoptera: a) Ceram- byeidae: 1. Molorchus minor L. b) Dermestidae: 2. Anthrenus scerophulariae L. c) Mor- dellidae: 3. Anaspis frontalis L. d) Anobüdae: 4. Anobium paniceum F, e) Scarabaeidae: 5. Cetonia aurata L. f) Telephoridae: 6. Cantharis rustica Fall.; 7. Malachius bi- pustulatus L. B. Diptera: a) Empidae: 8. Empis sp. b) Museidae: 9. Antbomyia plu- vialis L.; 10. Hydrotaea ciliata F. c) Syrphidae: 11. Criorhina oxyacanthae Mg., sgd.; 12. Syritta pipiens L., sgd. C.Hymenoptera: Apidae: 13. Anthrena albicans Müll. 9, sgd.; 14. A. propinqua Schek. 9, sgd.; 15. A. tibialis K. 2, sgd.; 16. Halictus sexnotatus K. 9, sgd.; 17. Nomada ruficornis L., sgd.; 18. Osmia bicornis L. 9, sgd. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. (1). b) Cerambyeidae: 2. Clytus mysticus L., hld. (1); 3. Grammoptera ruficornis F., zahlreich, hld. (1). €) Chrysomelidae: 4. Clytra cyanea F., Blumenblätter verzehrend (1). d) Dermestidae: 5. Anthrenus claviger Er., einzeln, hld. (1); 6. A. pimpinellae F., sehr häufig, hld. (1); 7. A. scrophulariae L., häufig, hld. (1); 8. Attagenus pellio L., hid. (1). e) Mordellidae: 9. Anaspis frontalis L., hld. (1); 10. Mordellistena abdominalis F., hld. (1). f) Nitidulidae: 11. Epuraea sp., hld. (1); 12. Meligethes, hld., sehr häufig (1). g) Oedemeridae: 13. Asclera coerulea L. (1). h) Scarabaeidae: 14. Oxythyrea stictica L., Staubgefässe abfressend (1). i) Telephoridae: 15. Malachius (elegans Ol.?), Antheren abfressend (1); 16. Cantharıs testacea L. (1). B. Diptera: a) Bibionidae: 17. Bibio marei L., sgd. (1); 18. Dilophus vulgaris Mg., sehr häufig (1). b) Empidae: 19. Empis livida L., sgd., in grösster Menge (N); 20. E. opaca F., sgd., häufig :1); 21. E..punctata F., w. v. (1); 22. Micropharus velutinus Macg. (1); 23. Tachydromia connexa Mg., häufig (1). c) Muscidae: 24. Aricia serva Mg. (1); 25. Cyrtoneura sp. (1); 26. Echinomyia fera L. (1); 27. Graphomyia maculata Scop. 1); 28. Mesembrina meridiana L. (1); 29. Onesia floralis R.-D., sgd. (1); 30. O: sepul- cralis Mg.» sgd. (1); 31. Sarcophaga carnaria L., sgd. (1). d) Syrphidae: 32. Eristalis arbustorum L., sehr häufig, sgd, und pfd. (1); 33. E. intriearius L., sgd. und pfd. (1); 34. E. nemorum L., sehr häufig, w. v. (1); 35. E. pertinax Scop., w. v. (1); 36. E. sepul- eralis L., w. v. (1); 37. E. tenax L., w. v. (l); 38. Helophilus floreus L., häufig (1): 39. H. pendulus L., häufig (1); 40. Pipiza notata Mg. (1); 41. Rhingia rostrata L., sgd., häufig (1); 42. Xylota segnis L. (1). ©. Hymenoptera: Apidae: 43. Anthrena albicans 95* 388 Rosaceae. Müll. © 5, höchst zahlreich, sgd. und psd. (1); 44. A. atriceps K. © ‘, sgd. und psd. (1); 45. A. chrysosceles K. 9, sgd. und psd. (1); 46. A. connectens K. 9, w. v. (1); 47. A -dorsata K. 9, w. v. (1); 48.. A. fulva Schrk. 9, w. v. (1, 2); 49. A. fulvierus K. © J,, sgd. (1); 50. A. gwymana K. 2, sgd. und psd. (1); 51. A. helvola L. 9, sgd. (1); 52. A. nitida Fourer. 2 5‘, höchst zahlreich, sgd. und psd. (1); 53. A. parvula K. 9, sgd. und psd. (1); 54. A. schrankella Nyl. 4, sgd. (1, 2); 55. A. smithella K. 9, sgd. (2); 56. A. trimmerana K. 2 5, sgd. und psd. (1); 57. A. varians K. 9, w. v. (D); 58. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd., häufig (1); 59. Eucera longicornis L. Z‘, sgd. (1); 60. Halictus cylindrieus F. 9, sgd. (1); 61. Nomada ruficornis L. 2 JS, sgd. (1); 62. N. ruficornis L. var. signata Jur. © (1). Sickmann giebt für Osnabrück die Grabwespe Gorytes mystaceusL. als seltenen Besucher an. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen Anthrena fox Smith; Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. carbonaria L.; 3. A. fucata Smith; 4. A. labialis K.; 5. A. nigroaenea K.; 6. “ tibialis K.; 7. A. ER TEER K.; 8.A. variansK.; 9. Nomada lineola Pz.; 10.N. suceincta Pz.; Friese in Baden Anthrena combinata Chr. 1 9. Schenck beobachtete in Nassau die Mizlbendepe Odynerus melanocephalus Gmel. ; Schiner in Österreich: Diptera: a) Stratiomyidae: 1. Stratiomys furcata F.; b) Se phidae: 2. Criorhina asilica Fall., hfg.; 3. C. berberina F., sit.; 4. C. FORTE Mg., 5. C. oxyacanthae Mg., slt.; 6. Mallota fuciformis F.; 7. Plocota apiformis Schrk., s. slt.; c) Therevidae: 8. Thereva praecox Egg.; Redtenbacher in Österreich die Käfer: a) Cantharidae: 1. Cantharis sp. b) Chrysomelidae: 2. Cryptocephalus lobatus F. c) Dermesti- dae: 1. Hadrotoma nigripes F., slt. Mac Leod beobachtete in Flandern Apis, 1 kurzrüsselige Biene, 2 Schwebfliegen, 1 Empide, 1 Müscide, 8 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S. 305); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden die Honigbiene; Mac Leod in den Pyrenäen 1 kurz- rüsselige Biene, 1 Käfer, 2 Fliegen als Besucher (A. a. O. III. S. 433, 434). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 64) wurden Apis (häufig), 1 Hummel, 1 Dolichopodide und 1 andere Fliege als Besucher beobachtet. Hermann Müller beobachtete auch extraflorale Nektarien am Weissdorn: die jungen Zweigspitzen zeigen bisweilen frei hervortretenden süssen Saft, der von Hyme- nopteren (Anthophora pilipes F. 5, Bombus terrester L. ©, Anthrena sp. Y', Odynerus parietum L. ©) geleckt wird. H.Schütte in Elsfleth beobachtete am Weissdorn Vespa germanica F., in grosser Zahl dem Safte nachgehend, den die darauf lebenden Psylla-Larven ausschwitzten; auch sah er die Erdhummel diesen Saft lecken. 909. C. monogyna Jacquin. Die Blüteneinrichtung stimmt mit der- jenigen der vorigen Art überein. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Pellworm dieselben In- sekten wie bei der vorigen Art. 196. Cotoneaster Medikus. Weisse oder rote, homogame oder protogynische Blumen mit verborgenem Honig, welcher von der fleischigen Innenwand der Blütenglocke abgesondert wird. 910. C. integerrima Med, (C. vulgaris Lindley, Mespilus Coto- neaster L., eine Wespenblume mit langlebigen Narben. [H. M,, Alpenblumen S. 214, 215.] — Während die Blume in den Alpen protogynisch ist, beobachtete A. Schulz (Beitr. II. 70, 71) bei Halle und in Nordthüringen Homogamie bis Protogynie.. Kron- und Staubblätter neigen über dem Honig Rosaceae, 389 so dicht zusammen, dass nur ein kleiner Zugang bleibt. In den protogynen Blüten wird vor dem Aufblühen der Antheren bei Insektenbesuch Fremdbestäubung bewirkt werden, in den homogamen ist Selbstbestäubung unvermeidlich, weil die Narben un- mittelbar unter den Antheren der stets eingebogen bleibenden Staubblätter stehen. H. Müller beobachtete als Besucher in den Alpen nur eine Wespenart (Polistes biglumis L.). Auch Schulz sah in Mitteldeutschland Wespen als Besucher, aber auch einzelne andere Hymenopteren, einige Fliegen und Käfer. Morawitz beobachtete bei St. Petersburg Anthrena fucata Sm. Fig. 121. Cotoneaster integerrima Med, (Nach Herm. Müller.) A. Blüte, von der Seite und ein wenig schräg von oben gesehen. B. Dieselbe von oben ge sehen. (. Dieselbe im Längsdurchschnitt. (Vergr. 7:1.) 911. C. nigra Wahlenberg. (Crataegus nigra W.K., Mespilus nigra Willd... Nach dem Abblühen geht, nach Focke, die weisse Farbe der Kronblätter in Rosa über. 197. Amelanchier Medikus. Weisse, homogame, protogynische oder protandrische Blumen mit frei- liegendem Honig oder honiglose Pollenblumen (?). 912. A. vulgaris Moench. (A. rotundifolia CE. Koch, Mespilus Amelanchier L, Aronia rotundifolia Persoon). [H. M., Alpenblumen S. 213, 214] — Sowohl in den Alpen, als auch, nach Schulz (Beitr. II. S. 70, 72), in Mitteldeutschland sind die Blüten protandrisch, und zwar zuweilen so ausgeprägt, dass die Narben erst empfängnis- fähig werden, wenn sämtliche Antheren bereits abgefallen sind. Der Nektar ist unmittelbar sichtbar und daher auch den kurzrüsseligsten Insekten zugänglich. Letztere bewirken in den ausgeprägt protandrischen Blüten Fremdbestäubung, in den weniger ausgeprägten ebensowohl Selbstbestäubung; diese tritt bei ausbleibendem Insektenbesuche durch Hinabfallen von Pollen auf die Narbe spontan ein. Nach Rieca (Atti XIV.) entwickeln sich in den protogynischen, honiglosen Blüten die vier Staubblattreihen nach einander. Als Besucher salı H. Müller in den Alpen Käfer (7), Hymenopteren (1), Musciden (2) und Syrphiden (4); ebenso beobachtete A. Schulz in Mitteldeutschland Fliegen, Hymenopteren und Käfer. 913. A. canadensis Torrey et Gray. (A. Botryapium DC. Die von ©. Kirchner (Beitr. S. 38—39) an angepflanzten Sträuchern 390 Rosaseae, untersuchte Einrichtung der. zu augenfälligen traubigen Ständen vereinigten weissen, ähnlich wie Prunus Padus duftenden Blüten ist folgende: Sie sind schwach protogynisch, denn beim Öffnen sind die fünf Narben entwickelt _ımd stehen in der Blütenmitte, die noch geschlossenen Antheren 1—2 mm über- ragend. Aber noch bevor die Blüte sich völlig ausgebreitet hat, springen zu- nächst die Antheren der äussersten Staubblätter auf, indem sich die Staubfäden bis zur Höhe der Narbe aufrichten, aber dabei so weit nach aussen spreizen, dass sie einige mm von derselben entfernt sind. Später verfahren die inneren Staubblätter ebenso. In den schräg stehenden Blüten kann durch Hinabfallen von Pollen leicht spontane Selbstbestäubung erfolgen. Nektarausscheidung wurde nicht bemerkt, vielleicht aber nur deshalb nicht, weil am Beobachtungstage trübes Wetter war; es lässt die Behaarung der Innenseite des Kelche und der Griffel- wurzeln vielmehr vermuten, dass auf dem Blütenboden eine Honigabsonderung erfolgt. / 198. Cydonia Tourn. Rötlichweisse, ansehnliche, protogynische oder homogame Blüten mit halb- verborgenem Hong, der von einem Hleischigen Ringe am Grunde des Griffels abgesondert wird. | 914. C. japonica Persoon. (Uhaenomeles japonica Lind- ley). Nach. Müller (Weit. Beob. II. S. 238) sind die Blüten homogam, nach Stadler (Beitr.) protogyn und in der Länge des Griffels veränderlich. In den homogamen Blüten springen beim Öffnen zunächst die Antheren der äusseren Staubblätter auf, während die inneren noch einige Zeit unter den empfängnisfähigen Narben verharren. Da die meisten Besucher zunächst in die Blütenmitte eindringen und dabei zuerst die Narben berühren, so bewirken sie regelmässig Fremdbestäubung. Nur die Honigbiene drängt sich meist zwischen Kron- und Staubblättern zum Nektar, so dass sie ebensowohl Selbstbestäubung bewirkt. Bei ausbleibendem Insektenbesuche ist spontane Selbstbestäubung, nach Stadler, nicht ausgeschlossen, doch ist die Pflanze, nach Focke und Waite, selbstfertil. Grosse Früchte enthalten oft nur taube Kerne. Cydonia japonica Pers. ist, nach Focke (Abh. Nat. V. Bremen XIV. S. 303) andromonöeisch. Bestäubungen von Zwitterblüten mit Pollen der männ- lichen Blüten desselben Stockes schlagen fast stets fehl, während die Anwendung des Pollens eines anderen Stockes erfolgreich ist. Als Besucher beobachtete Herm. Müller: A.Coleoptera: Coceinellidae: 1. Rhizobius litura F., in den Blüten FREE, B. Diptera: Muscidae: 2. Lucilia cornieina F. C. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena ge Müll. 2, vergebens nach Honig suchend, dann pfd.; 4. A. fulva Schrk. 9, psd.; 5. A. gwynana K. 9, psd.; 6. Anthophora pilipes F. 5 9, sgd.; 7. Apis mellifica L. 8, SR sgd., bisweilen auch psd.; 8. Bombus muscorum F. 9, sgd.; 9. B. pratorum © 9, andauernd sgd.; 10. B. rajellus K. 9, sgd.; 11. B. terrester L. ©, andauernd sgd.; 12. Halietus rubicundus Chr. 9, psd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B. der- hamellus K. 9; 3. B. lucorum L. 9 8; 4. Halictus calceatus Scop. 9. SR Rosaceae, 391 - Sehletterer beobachtete bei Pola die südliche Hummel Bombus argillaceus Scop. „ab und zu an sonnigen windstillen Tagen im Jänner.* 915. C. vulgaris Persoon. (Pirus Cydonia L.). [Dodel-Port, Anat.-phys. Atlas d. Bot.; Kirchner, Flora S. 428.] — Die grossen, rötlich- weissen Blüten sind protogynisch. Der Nektar ist durch die Behaarung der Griffel und die einwärts gebogenen Staubfadenwurzeln gegen kleinere unberufene Gäste geschützt. Kleine -ankriechende Insekten werden durch die zurück- geschlagenen, unterseits drüsig behaarten Kelchzipfel und die bärtige Behaarung des Grundes der Kronblätter vom Eindringen in die Blüte abgehalten. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von Crataegus Oxycantha überein. Spontane Selbstbestäubung ist nicht ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymenop- tera: Apidae: Halictus nitidiusculus K. 9, psd. 199. Pirus Tourn. Weisse oder rötliche, ansehnliche, protogynische Blüten mit halbverborgenem Honig, der im Blütengrunde ausgeschieden wird. 916. P. Malus L. Die hervorragende Stellung der Narbe, durch welche Fremdbestäubung bevorzugt ist, hat zuerst F. Hildebrand (Geschl. S. 60) abgebildet; die Protogynie erkannte zuerst Herm. Müller; die eingehendste weitere Untersuchung der Apfelblüten verdanken wir OÖ. Kirchner (Beitr. S. 36—38): . Die Grösse der rötlichweissen bis rosa gefärbten, flach aus- gebreiteten Blumen schwankt nach der Apfel- sorte; durchschnittlich beträgt der Blütendurch- messer bei einer kleinblütigen Sorte 38 mm, bei einer grossblütigen 49 mm. Bei Tage duften die Blüten nur schwach nach Honig; bei Nacht dagegen hauchen sie (mach Mitteilung von Fig. 122. Pirus Malus L, Dr. Steudel in Stuttgart) einen angenehmen (ERER BrtehTant) Wohlgeruch aus, der zahlreiche Noktuiden "Ra ErgAidl, das anlockt. Die Staubblätter stehen dicht bei ein- ander, anfangs mit noch geschlossenen, gelben Antheren aufrecht in der Blütenmitte. Sie kommen den fünf vor ihnen entwickelten Narben an Höhe gleich oder sind bis zu 5 mm niedriger als sie (wie es Hildebrand abbildet). Etwa 2 Tage nach dem Aufblühen beginnen die Antheren der äusseren Staub- blätter, alsdann auch die der inneren aufzuspringen. Dabei spreizen sich die Staubblätter nur wenig nach aussen, so dass bei den Sorten mit längeren Staub- blättern leicht spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Auch beim Abblühen kann diese noch eintreten, da die Griffel sich dabei so stark nach aussen biegen, dass die Narben mit den wenig auseinandergespreizten Staubblättern in Berührung kommen, Die Blütendauer beträgt 5—6 Tage. Das Blüteninnere ist dem Regen meist schutzlos preisgegeben, und es scheint, als ob die Apfelblüten gegen Regen 392 Rosaceae, sehr empfindlich sind. Pirus Malus erfordert zum guten Fruchtansatz Fremd- bestäubuug. Nach Waite (pollination of flowers) bilden die Äpfel bei Selbst- bestäubung nur ausnahmsweise Früchte. (Vgl. Seite 393.) Als Besucher bemerkte ich (Bijdragen) in meinem Garten: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L. (14. 5. 96); 2. Syrphus balteatus Deg. (27, 5. 96); beide sgd. und pfd. B. Hymenoptera: 3. Anthrena parvula K. 9, sgd. und psd. Herm. Müller beobachtete (Befr. S. 201) an den Apfelblüten folgende Insekten: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Dilophus vulgaris Mg., in grosser Menge, sgd. b) Bombylidae: 2. Bombylius major L., sgd. c) Empidae: 3. Empis livida L., sgd. d) Museidae: 4. Onesia floralis R.-D., sgd. e) Syrphidae: 5. Rhingia rostrata L., höchst zahlreich, meist sgd., aber auch pfd.; 6. Syrphus pyrastri L., sgd. und pfd. B. Hyme- noptera: a) Apidae: 7. Anthrena albicans Müll. S 9, sgd. und psd.; 8. Anthophora pilipes F. 9, w. v.; 9. Apis mellifica L. 8, w. v.; 10. Bombus agrorum F. 9, sehr häufig, w. v.; 11. B. hortorum L. 9, w. v.; 12. B. lapidarius L., w. v.; 13. B. terrester L. 9, w. v.; 14. Halictus sexnotatus K. 9, sgd.; 15. Osmia rufa L. 5, sgd. b) Formicidae: 16. Verschiedene Arten, häufig, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 9; 2. A. albierus K. 9; 3. A. convexiuscula K. 9; 4. A. varians K. 9 ; 5. Bombus agrorum F. 9; 6. B. hortorum L. 9; 7. B. terrester L. 9; 8. Halictus calceatus Scop. 9; 9. H. levis K. 9; 10. Osmia rufa L. © JS; 11. Podalirius acervorum L. 9; ferner die Pseudoneuroptere Agrion minium Harr., hfg. an den Blüten beschäftigt, konnte aber nicht ermitteln, in welcher Weise sie thätig war. Krieger bemerkte bei Leipzig Bombus hortorum L. 2; Smith in England Anthrena fulva Schrk.; Plateau in Belgien Apis, Anthrena fulva Schrk., Bombus terrester L., Vespa germanica F., Calliphora vomitoria L., Musca domestica L., Lucilia caesar L., Eristalis tenax L. 917. Pirus communis L. Auf die ausgeprägte Protogynie hat Herm. Müller (Befr. S. 202) zuerst aufmerksam gemacht und auch die Blütenein- richtung kurz angedeutet; ©. Kirchner (Beitr. S. 35, 36) hat dieselbe ein- gehend beschrieben: Die Blütendauer der Einzelblüte beträgt 7—8 Tage. Die weissdornähnlich (nach Trimethylamin) oder, wie Kirchner sich ausdrückt, nach Maikäfern riechenden Blüten zeigen je nach der Sorte in Bezug auf Grösse und Form mannigfaltige Verschiedenheiten. Bisweilen sind die Blüten glockig gewölbt, indem die Kronblätter schräg aufwärts stehen; ihr Durchmesser beträgt dann durchschnittlich 18 mm. Bei anderen Sorten breitet sich die Krone flach aus, so dass ihr Durchmesser 42—48 mm beträgt. Beim Öffnen der Blüten stehen die Griffel mit bereits empfängnisfähigen Narben in der Mitte ziemlich aufrecht neben einander, während die sämtlichen Staubblätter so nach innen gebogen sind, dass ihre roten, noch geschlossenen Antheren auf einem Haufen in der Blütenmitte bei einander liegen und von den Narben ein wenig überragt werden. Sie versperren auch den Zugang zum Nektar. Besuchende Insekten werden daher meist auf die Narben fliegen und, falls sie bereits eine ältere Blüte besucht hatten, Fremdbestäubung bewirken. In diesem weiblichen Zustande bleibt die Blüte je nach der Witterung 2—4 Tage. Inzwischen beginnen die äussersten Staub- blätter allmählich sich aufzurichten, schräg nach aussen zu spreizen und dann ihre Antheren zu öffnen. Die inneren Staubblätter folgen in derselben Weise allmählich nach, bis nach 5—7 Tagen sich alle Antheren geöffnet haben. Bis- weilen fallen die Kronblätter schon früher ab, als die Antheren der innersten Rosaceae. 393 - fünf Staubblätter sich öffnen. Beim Verblühen behalten die Staubblätter ihre nach aussen gespreizte Stellung bei, die Griffel jedoch biegen sich so weit auseinander, dass die Narben wohl noch mit verwelkten Antheren, an denen noch Pollen haftet, in Berührung kommen, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Dem Regen sind auch die Birnblüten schutzlos preisgegeben, doch sind sie wenig empfindlich gegen denselben. Pirus communis erfordert unbedingt Fremdbestäubung. Diese zuerst von George Swayne (Hort. Trans. V. p. 208) veröffentlichte Erfahrung ist durch Merton B. Waite (The pollination of flowers; Washington 1895) bestätigt. Nach letzterem bilden die Birnen im allgemeinen nur bei Fremdbestäubung vollkommene Früchte, und es ist die Bestäubung mit dem Pollen eines anderen Baumes derselben Sorte nicht wirksamer als reine Selbstbestäubung. Waite (pollination of pear flowers. Washington 1894) kommt durch seine Bestäubungsversuche der Birnblüten zu folgenden Ergebnissen: 1. Viele der gewöhnlichen Birnsorten erfordern Kreuzung und zeigen’ bei Bestäubung mit dem eigenen Pollen keinen oder mangelhaften Fruchtansatz. 2. Einige Sorten sind fruchtbar mit dem eigenen Pollen, 3. Zur Kreuzung genügt nicht, Pollen von einem anderen Exemplar der- selben Sorte anzuwenden, sondern sie wird nur erreicht bei Anwendung des Pollens einer anderen Sorte. Pollen eines anderen Baumes derselben Sorte wirkt nicht besser als solcher desselben Individuums. 4. Diese Unwirksamkeit des Pollens ist keine absolute, sondern beruht nur auf dem Mangel einer Affinität zwischen Pollen und Ovula derselben Sorte. 5. Deshalb kann der Pollen zweier Sorten vollständig unwirksam sein bei Übertragung auf die Narbe der gleichen Sorte, aber zugleieh vorzüglich tauglich sich erweisen bei wechselseitiger Kreuzung. 11. Durch Selbstbefruchtung erzeugte Birnen zeigen mangelhaften Samen- ansatz, meist nur verkümmerte Samen ; die durch Kreuzung entstandenen führen wohlentwickelte, gesunde Samenkörner. 12. Selbst bei den Sorten, die mit dem eigenen Pollen fruchtbar sind, ist der Pollen anderer Sorten wirksamer, und wenn man nicht die Fremdbestäubung durch Hinderung des Insektenbesuches ausschliesst, so scheint die Mehrzahl der Früchte einer Kreuzung ihre Entstehung zu verdanken. 13. Die typischen Früchte und im allgemeinen die grössten und besten Exemplare aller Sorten verdanken ihr Dasein der Kreuzbefruchtung, gleichgültig ob die Sorte zu den selbst-sterilen oder zu den selbst-fertilen gehört. Waite hat seine Versuche auch auf Äpfel und Quitten ausgedehnt. Die Apfelsorten zeigen noch viel grössere Neigung zur Unfruchtbarkeit bei Bestäubung mit dem eigenen Pollen als die Birnen. Die Quitte dagegen zeigt bei der Selbst- bestäubung fast die gleiche Fruchtbarkeit wie bei der Fremdbestäubung. Als Besucher der Birnblüten sahen Herm. Müller (1) in Westfalen (Befr. S. 202) und ich (!) in Schleswig-Holstein (Weit. Beob. S. 234; Bijdragen): A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Coccinella conglobata L., hld. (1). b) Cureu- lionidae: 2. Rhynchites aequatus L., hld. (1). c) Nitidulidae: 3. Meligethes, häufig (1). 394 Rosaceae, d) Phaleridae: 4. Olibrus aeneus F., hld. (1). B. Diptera: a) Muscidae: 5. Anthomyia radicum L. /' 9, sehr häufig, sgd. (1); 6. A. sp. (!); 7. Calliphora erythrocephala Mg., sgd. (1); 8. Lueilia cornicina F., sgd. (1, !); 9. Musca corvina F., sgd. (1); 10. M. domestica L., sgd. (1, 1); 11. Pollenia rudis F., sgd. (1); 12. P. vespillo F., sgd. (1); 13. Sarcophaga carnaria L. (!); 14. Scatophaga merdaria F., sgd. und pfd. (l); 15. Sepsis sp., sgd. (1). b) Syrphidae: 16. Ascia podagrica F., häufig, sgd. und pfd. (1); 17. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (1); 18. E. ARTE L., w. v. (1): 19. E. ne- morum L., häufig, w. v. (1); 20. E. tenax L., w. v. (1, !); 21. Melanostoma mellina L,, sgd. und pfd. (1); 22. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd..(!;; 23. Syritta pipiens L., w.v. (1, !). ©. Hymenoptera: a) Apidae: 24. Anthrena albicans Müll. 2 Z', sgd. und psd., häufig (1, !); 25. A. Bari K. 2, w. v. (1); 26. A. gwynana K. 9, w. v. (1, 1); 27. A. parvula K. 9, w. v. (1, 1); 28. Apis mellifica L. 8, w.v. (1, 1); 29. Bombus terrester L. 9, sgd. (1); 30. Halictus rubicundus Chr. 9, sgd. und psd. (1). b) Formi- cidae: 31. Lasius niger L. 8, hld. (1). c) Tenthredinidae: 32. Dolerus gonager F., einzeln, sgd. (1); 33. Nematus capraeae L. (Nematus gallicola Steph.?), in Mehrzahl, sgd. (1). D. Thysanoptera: 34. Thrips, häufig (1). Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena nigroaenea K. J; 2. A. varians K. 9; 3. Bombus agrorum F. 9; 4..B. lucorum L. 9. 918. P. salieifolia L. Die Einrichtung der aus dem Orient stammenden; im botanischen Garten zu Hohenheim von Kirchner (Beitr. S. 38) unter- suchten Blüten stimmt, auch in Bezug anf die Protogynie, -mit derjenigen von P. communis überein. 200. Sorbus L. Weisse oder rosenrote, zu vielblütigen Doldenrispen vereinigte, homogame, protogynische oder protandrische Blumen mit halbverborgenem Honig, der von einem an der Griffelwurzel befindlichen Ringe abgesondert wird. 919. S. aucuparia L. Die Blüten sind, nach Herm. Müller (Befr. S. 202), protogynisch und stimmen in der Einrichtung mit Crataegus Oxyacantha, mit der sie auch den Duft (nach Trimethylamin) gemeinsam haben, überein. Durch die Vereinigung zu grossen, weithin sichtbaren Blüten- ständen werden zahlreiche Insekten angelockt. — Nach Warnstorf (Nat. V. d. Harzes XI) ist der Pollen weiss, unregelmässig, rundlich bis elliptisch, fast glatt, etwa 37 u lang und 25 wu breit. Als Besucher beobachteten H. Müller (1), Buddeberg (2) und ich (!, Bij- dragen): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Clytus arietis L., sgd. (1). b) Ohrysomelidae: 2. Lochmaea sanguinea F., sgd. (1). c) Cureulionidae: 3. Apion, sgd. (1); 4. Phyllobius maculicornis Germ., sgd. (1). d) Dermestidae: 5. Attagenus pellio L., einzeln (1); 6. By- turus, zu Hunderten (1). e) Elateridae: 7. Agriotes aterrimus L. (1); 8. Corymbites holosericeus L. (1); 9. Dolopius marginatus L. (1); 10. Limonius eylindrieus Payk. (1); ll. L. parvulus Pz. (1). f) Mordellidae: 12. Anaspis rufilabris Gylh. (1). g) Nitidulidae: 13. Epuraea, zu Hunderten (1); 14. Meligethes, w. v. (1). h) Scarabaeidae: 15. Cetonia aurata L., alle Blütenteile abweidend (1); 16. Melolontha vulgaris L., w. v. (1). i) Tele- phoridae: 17. Malachius aeneus F., hld. und Antheren fressend (1). k) Tenebrionidae: 18. Mierozoum tibiale F., (1). B.-Diptera: a) Bidionidae: 19. Dilophus vulgaris Mg., gemein, sgd. (1). b) Conopidae; 20. Myopa testacea L. (1). c) Empidae: 21. Empis livida L., sgd., häufig (1); 22. E. rustica Fall., w, v. (1). .d) Muscidae: 23. Echinomyia fera Rosaceae. 395 L. (1); 24. Lucilia caesar L., sgd. und pfd. (!); 25. Musca domestica L., w. v. (1); 26. Onesia floralis R.-D., gemein, sd. (1); 27. Sarcophaga carnaria L., sgd. und pfd. (!); 28. Scatophaga merdaria F., gemein, sgd. (1); 29. S. stercoraria L., w. v. (1, 1); 30. Sepsis, häufig (1). e) Syrphidae: 31. Eristalis arbustoram L., häufig, sgd. und pfd. (1); 31. E. horticola Deg., w. v. (1); 32. E. nemorum L., w. v. (1); 33. E. pertinax Scop., w. v. (!); 34. E. tenax L., w. v. (); 35. Helophilus floreus L., w. v. (!); 36. Melanostoma mellina L., w. v. (); 37. Rhingia rostrata L., w. v. (1); 38. Syritta pipiens L., w. v. (]). C. Hymenoptera: a) Apidae:-39. Anthrena albicans Müll. 5‘, sgd. (1, 2).; 40. A. albierus K. © JS, sgd. und psd. (1); 41. A. atriceps K. 9. w. v. (1); 42, A. convexiusculaK. 9, w. v. (1); 43. A. dorsata K. © J,, w. v. (1); 44. A. smithella K. 9, psd. (1); 45. Apis mellifica L. &, sgd. und psd., sehr zahlreich (1, !); 46. Halietus rubieundus Chr. 9, sgd. und psd. (1); 47. H. zonulus Sm. 9, w. v. (1); 48. Nomada ruficornis L. Q J', sgd. (1); 49. N. ruficornis L. var. signata Jur. 9, sgd. (l). b) Formicidae: 50. Formica pratensis Deg. 2 j, sgd., häufig (1); 51. F. rufa L. 8, hid. (1); 52. Lasius niger L. 9, sgd., häufig (1); 58. Myrmica sp. 5, w. v. (l). .D. Lepidoptera: Rhopalocera: 54. Thecla rubi L., sgd. (2). : Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 37): A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F. B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis punetata Mg., sgd.; 3. E. tessellata F., sgd. b) Stratiomydae: 4. Odontomyia tigrina F. c) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L., sgd.; 6. E. nemorum L., sgd.; 7. E. tenax L, sgd.; 8. Helo- philus floreus L., sgd.; 9. H. pendulus L., sgd.; 10. H. trivittatus F., sgd.; 11. Syrphus corollae F., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 12. Anthrena fulva Schrk. , 2 sgd.; 13. A. nigroaenea K. 9, sgd.; 14. A. varians K. f. helvola’L. 9, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Coleoptera: a) Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L.; 2. C. floricola Hbst. b) Cerambyeidae: 3. Cerambyx scopolii Fuessl. B. Hy- menoptera: a) Apidae: 4. Anthrena albicans Müll. 2 %; 5. A. albierus K. 9; 6. A. apicata Sm. 9; 7. A. cingulata F. j'; 8..-A. flavipes Pz. 9; 9. A. nigroaenea K. 9; 10. A. nitida Fourer. 9; 11. A. praecox' Scop. 9; 12. A. tibialis K. 9; 13. A. varians K. 9; 4. Bombus agrorum F. 9; 15. B. terrester L. 9; 16. Halictus nitidiuseulus K. 2. b) Vespidae:- 17. Odynerus parietum L. /. Mac Leod bemerkte in den Pyrenäen 1 Hummel als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 434); Redtenbacher in Oesterreich den Bockkäfer Rhopalopus insubricus Germ. .. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 2 Bienen: Apis mellifica L. 9 und Anthrena pilpes F. 2; Mac Leod in Flandern Apis (Bot. Jaarb. VI. S. 307). In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora S. 64) wurden 1 Hummel, 2 Empiden, 3 Musciden, 1 Schwebfliege, 1 Dolichopodide, Meligethes und 1 anderer Käfer als Besucher beobachtet. 920. S. Chamaemespilus Crantz (Pirus Cham. DC., Mespilus Cham. L., Crataegus Cham. Jacq.), Nach Schulz (Beitr. II. S. 72) sind die rosenroten Blüten homöogam oder schwach bis ausgeprägt protogyn. Da die Narben in der Fallrichtung des Pollens liegen, so tritt häufig spontane Selbstbestäubung ein, doch ist diese bei sonnigem Wetter entbehrlich, da die Honigabsonderung alsdann eine recht reichliche ist und die Blüten von zahl- reichen honigsaugenden oder pollenfressenden Insekten (langrüsseligen Fliegen, kleinen Käfern und besonders Bienen und Wespen) besucht werden. In den Blüten, welche ihre Kronblätter bereits verloren haben, die aber noch so frisch sind, dass sie reichlich Honig absondern, sieht man auch kurzrüsselige Fliegen und grössere Käfer saugen, welche von dem Besuche der jüngeren Blüten durch die auf- rechten und ziemlich dicht zusammenschliessenden Kronblätter abgehalten werden. 396 Granateae. — Önagraceae, 921. S. seandica Fr. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Malacodermata: 1. Dasytes flavipes F., hid. B. Diptera: Empidae: 2. Empis trigramma Mg., sgd. C. Hymenoptera: Apidce: 3. Apis melli- fica L. 8, sgd. und psd, 40. Familie Granateae Don. 201. Punica Tourn. Honig- und geruchlose, lebhaft rot gefärbte, homogame oder protandrische Pollenblumen. Ä 922. P. Granatum L. [Schulz, Beitr. II. S. 72, 73] — Kelch und Krone tragen zur Augenfälligkeit der Blumen bei. Ersterer ist korallenrot, sehr derbwandig, 26—30 mm lang, oben 20-—25 mm weit. Die hochroten, zarten, leicht abfallenden Kronblätter sind gleichfalls 20—30 mm lang, ihre Breite be- trägt 10—20 mm, Die zahlreichen Staubblätter, deren Filamente eine orange- . rote Färbung besitzen, sind nach innen gekrümmt und versperren so den Blüten- eingang. Der Griffel ist sehr kurz. Die Narbe ist entweder schon während des Verstäubens der Antheren empfängnisfähig oder wird es erst nach dem Aus- stäuben derselben. Spontane Selbstbestäubung ist in beiden Fällen durch zurück- bleibenden Pollen möglich. Als Besucher beobachtete Schulz in Südtirol zahlreiche Käfer aus den Gattungen Cetonia und Trichodes, Blütenteile fressend, dabei neben Selbst- auch öfter Fremd- bestäubung herbeiführend. 41. Familie Onagraceae Juss. 202. Epilobium L. Rote, seltener weisse, häufig zu grossen, augenfälligen, traubigen Ständen vereinigte, protandrische, homogame oder protogynische Blumen mit verborgenem Honig, der von der Oberseite des Fruchtknotens abgesondert wird. Die Pollen- zellen sind meist durch Viseinfäden mit einander verbunden. 923. E. angustifolium L. (E. spicatum Lam, Chamaenerion angustifolium Scop.) [Sprengel, S. 224—227; H.M., Befr.S.198, 199; Weit. Beob. II. S. 237; Lindmana.a. O.; Warming, Bestövningsmaade S. 32—33; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 291—292; Kerner, Pflanzenleben II.; Schulz, Beitr. II. S. 73; Knuth, Bijdragen; Loew, Bl. Fl. S. 394]. — Die purpurroten, selten weissen, sich nach Kerner zwischen 6 und 7 Uhr morgens öffnenden Blüten sind so ausgeprägt protandrisch, dass Selbstbestäubung ausgeschlossen ist, wie schon Sprengel auseinandergesetzt hat. Der von der grünen, fleischigen Oberseite des Fruchtknotens abgesonderte Honig ist gegen Regen dadurch geschützt, dass die ver- breiterten unteren Enden der Staubfäden zu einem Hohlkegel zusammenneigen, wel- cher den Griffelgrund und somit den Nektar umschliesst; an der Austrittstelle des Griffels aus diesem Kegel hindert die Behaarung des Griffels das Eindringen von Regentropfen, während ein Insektenrüssel leicht zum Nektar vorzudringen vermag. In jüngeren Blüten bilden die Staubblätter, welche mit dem durch Visein- fäden zusammenklebenden Pollen bedeckt sind, für die Insekten die einzig mög- Onagraceae. 397 liche Anflugstelle, indem die Griffel noch kurz und ihre Äste noch geschlossen sind. In älteren Blüten haben sich die verstäubten Staubblätter nach unten gebogen, während der inzwischen sehr verlängerte Griffel mit vier auseinander gespreizten und zurückgekrümmten Narbenästen die jetzt einzige Anflugstelle bilden, so dass Insekten, welche von einer jüngeren Blüte kommen, eine ältere bestäuben müssen. Nicht überall ist-die Blüteneinrichtung so wie oben geschildert, Nach Warming waren Pflanzen der Form leiostyla vom Isortokfjord schwach protogyn und daher der Selbstbestäubung fähig. Nach Schulz- sind die Blumen im Tieflande ausgeprägter protandrisch als im Gebirge (Tirol), wo die Blüten mancher Stöcke schon vor Beendigung der Pollenausstäubung entwickelte Narben besitzen. Nach Kerner streckt sich der anfangs kurze Griffel bereits nach 24 Stunden und spreizt seine Äste soweit auseinander, dass die Narben zuletzt durch Zurückrollung mit den noch mit Pollen versehenen Antheren in Berührung kommen, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Auch fand Kerner die Stöcke ‚nur an wenigen Standorten mit normalen Blüten. An schattigen Standorten fallen die Blüten im vertrockneten Zustande ab, auch suchen die Pflanzen sich diesem ungünstigen Standorte durch Bildung langer kriechender Ausläufer zu entziehen. Als Besucher beobachtete schon Spren gel verschiedene Hummeln. Ich be- obachtete honigsaugende Apiden: 1. Apis mellifica L. 8; 2. B. agrorum F. 9; 3. B. hortorum L. © 3; 4. B. lapidarius L. 9 8 /'; 5. B. terrester. L. © ®. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Strangalia melanura L., hld. (1). B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis livida L., sgd., häufig (1); 3. E. rustica Fall., w. v. (1). b) Stra- tiomydae: 4. Chrysomyia polita L., sgd. (2). c) Syrphidae: 5. Syrphus ribesii L., pfd. (1). 0. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd., in grösster Häufig- keit (1); 7. Bombus agrorum F. % 3 Z', sehr häufig, sgd. (1); 8. B. confusus Schenck 9, häufig, sgd. (1); 9. B. lapidarius L. 2 8, w. v. (1); 10. B. pratorum L.9 8 d, w.v. (D); 11. B. terrester L.O 3 5, w. v. (1); 12. Halietus flavipes F. 9, sgd. (2); 13. H. mala- churus K. 9, sgd, (2); 14. H, nitidus Schenck 9, sgd. (2); 15. Megachile versicolor Sm. 9, sgd. (1, Thür.); 16. Nomada jacobaeae Pz. 2 (1); 17. N. roberjeotiana Pz. 9, sgd. (1); 18, Psithyrus campestris Pz. 5‘, sgd. (1); 19. Spheeodes gibbus L. 9, sgd. (1). b) Sphegidae: 20. Ammophila sabulosa L., sgd. (1); 21. Cerceris labiata F., sgd. (1); 22. Cabro alatus Pz., sgd. (1); 28. C. cribrarius L. 5‘, sgd. (1). e) Tenthredinidae: 24. Allantus scrophulariae L., sgd. (1). D. Lepidoptera: 25. Ino statices L., sgd. (1); 26. Zyganea filipendulae L., sgd. (1). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. ©, sgd.; 2. Bombus rajellus K. /, sgd.; 3. Chelostoma nigricorne Nyl. 5, sgd.; im Riesengebirge: Bombus agrorum F. &, sgd.; in Schlesien: Hesperia comma L. Alfken beobachtete bei Bremen: 1. Bombus agrorum F.; 2. B. arenicola Ths.; 3. B. derhamellus K,; 4. B. distinguendus Mor.; 5. B. jonellus K.: 6. B. lapidarius L.; 7. B. proteus Gerst. 9; 8. B. terrester L.; 9. Halictus calceatus Scop. 9; 10. Macropis labiata F. 9 5; 11. Megachile centuncularis L. 5; 12. Podalirius furcatus Pz. /; Verhoeff auf Norderney: Hemiptera: Capsidae: Calocoris chenopodii Fall. 2 Z Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Bombus agrorum F. /; 2. Eriades nigricornis Nyl.; 3, Halictus smeaihmanellus K.; 4. Prosopis confusa Nyl.; Hoffer in Steiermark Bombus 398 Onagraceae. ‚distinguendus Mor. &' und B. hypnorum L. $, Psithyrus‘ vestalis Fourer. 5‘; Redten- bacher bei Wien den Blattkäfer Adoxus obscurus L. Schmiedeknecht giebt als Besucher an: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena fumipennis Schmiedekn.; 2. Bombus distinguendus Mor. %'; 3. B. hypnorum L. ;; 4. B. jonellus K. 5’; 5. B. mastrucatus Gerst. 5; 6. B. pratorum L. 5‘; 7. B. soroönsis F. S; 8. B. terrester L. /'; 9. Psithyrus vestalis Fourer. J. Frey-Gessner beobachtete in der Schweiz die Apiden: 1. Bombus pratorum L. © 8 d5 2. B. serimshiranus K. (= jonellus K.) j. In den Alpen bemerkte Herm. Müller 1 Käfer, 5 Fliegen, 11 Hymenopteren, 1 Falter in den Blüten (Alpenbl. S. 209). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 64) wurden Apis, 2 Hum- meln (häufig) und 1 Faltenwespe (häufig) als Besucher beobachtet. 924. E. Dodonaei Villars (E. rosmarifolium Haenke, E. an- gustissimum Weber). Die Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 73), meist ausgeprägt protandrisch, indem sich die vier Narbenäste erst dann aus- einander zu spreizen pflegen, wenn die Antheren keinen Pollen mehr besitzen, doch kommt es auch. vor, dass die Spreizung schon vor dem Ende des Ver- stäubens beginnt, so dass alsdann spontane Selbstbestäubung möglich ist. Als Besucher beobachtete Schulz honigsaugende und pollensammelnde Bienen, saugende Schmetterlinge und pollenfressende Fliegen. Herm. Müller (Alpenbl. S. 211) sah in den Alpen 4 Bienen und 2 Falter; Loew im bot. Garten zu Berlin Apis sgd. 925. E. Fleischeri Hochstetter (E. denticulatum Ulender). [H. M., Alpenblumen $. 209—211.] — Die Blüteneinrichtung stimmt in vielen Fig. 123. Epilobium Fleischeri Hochst. (Nach Herm, Müller.) 4A. Junge protandrische Blüte gerade von vorn gesehen. (2'/,:1.) B. Mitte derselben. (7:1.) C. Eine homogame. Blüte nach Entfernung eines Kelchblattes und 'zweier Kronblätter. (2!/3 : 1.) D. Griffel einer protogynen Blüte, in welcher sich‘eine Anthere zu öffnen beginnt. (7 :1.) E. Griffel einer Blüte, deren Antheren noch spärlich mit Pollen behaftet sind, (7:1) Stücken mit derjenigen von E. angustifolium überein, aber E. Flei- scheri. schwankt zwischen Protandrie, Homogamie und Protogynie, doch ist in Onagraceae. 399 allen drei Fällen Kreuzung dadurch begünstigt, dass entweder die auseinander ge spreizten Narbenäste oder die Staubblätter die bequemste Anflugstelle bilden. Bei ausbleibendem Insektenbesuch tritt jedesmal spontane Selbstbestäubung ein. - Als Besucher beobachtete H. Müller Syrphiden (1), Bienen (13), Grab wespen (2), Falter (4); Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: ‘A. Diptera: a) Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halictus minutissimus K. 9. 926. E.-hirsutum L. (E. grandiflorum Weber). Die Einrichtung der grossen, dunkelpurpurnen Blüten ist an den verschiedenen Standorten ver- schieden. Während H. Müller (Befr. S. 199, 200) nur homogame Blumen mit 25—30 mm Durchmesser kannte, beschreibt A. Schulz (Beitr. I. $. 35, 36) drei Blütenformen: 1. Grossblütige: Diese sind hälftig symmetrisch (zygo- morph) gebaut und ausgeprägt protandrisch und mit so langen, nach unten Fig. 124. Epilobium hirsu- Fig. 125. Epilobium parvitlorum Schreber. tum L. (Nach Herm. Müller.) (Nach Herm. Müller.) Blüte gerade von oben gesehen. Blüte von der Seite gesehen, nachdem der grösste a Antheren. st Narbe. Teil des Fruchtknotens, die beiden vorderen Kron- blätter und der grösste Teil des vorderen Kelch- blattes fortgeschnitten sind. a’ Längere, a? kürzere Staubblätter. st Narbe, herausgekrümmten Griffeln versehen, dass Selbstbestäubung ausgeschlossen ist 2. Mittelblütige: Diese sind (bei Halle und in Nordthüringen) seltener als die vorigen Stöcke. Die Blumen sind weniger zygomorph, meist schwach prot- andrisch, nur selten fast homogam. Der Griffel ist gerade; die Narbenäste krümmen sich, wenn Insektenbesuch ausbleibt, oft so weit zurück, dass sie mit den Antlieren der’ längsten Staubblätter in Berührung kommen, mithin. Selbst- befruchtung möglich ist. | | 3. Kleinblütige: Die Blüten sind noch kleiner als die der vorigen Form und homogam, so dass, da der Griffel mit den längsten Staubblättern in gleicher Höhe steht, spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Ausser den zweigeschlechtigen Stöcken kommen . weibliche vor, deren Blüten zwar Staubblätter enthalten, bei denen die Antheren aber nieht Schulz beobachtete Gynomonöcie, seltener Gynodiöcie. 400 ÖOnagraceae. Nach Kerner weicht die Blüteneinrichtung nicht wesentlich von der- jenigen von E. angustifolium ab, Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) bei Glücksburg: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L., pfd. B. Hymenoptera: 2. Apis mellifica L. 8, sehr häufig, sgd. und psd.; 3. Bombus agrorum F. 9, sgd. und psd.; 4. B. silvarum L. 9, w. v.; 5. B. terrester L. 9, w. v. C. Lepidoptera: 6. Pieris sp., häufig, sgd. Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, 1 Syrphide, 1 }Muscide, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 294, 380). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 65) wurden 1 Hummel und 1 kurzrüsselige Biene als Besucher beobachtet. 927. E. parviflorum Schreber. Auch bei dieser Art schwankt, nach Schulz (Beitr. I. S. 36, 37), die Länge und Entwickelungsfolge der Staubblätter und des Stempels. _In den meisten Fällen erreichen die Antheren die Spitze des Griffels oder überragen sie sogar, so dass infolge der Homogamie spontane Selbstbefruchtung unausbleiblich ist. In anderen, selteneren Fällen überragt der Griffel die Antheren, und die Narben sind zuweilen etwas früher entwickelt, als die Antheren aufspringen, doch sind die Blüten häufig homogam. Auch hier tritt oft Selbstbestäubung ein. Dieselbe erfolgt bei dieser Art, nach Kerner, bereits am ersten Blühtage. Nach Herm. Müller (Befr. S. 199) sind Narben und Staubblätter gleichzeitig entwickelt, und zwar stehen die vier kürzeren tiefer als die Narbe, dienen also der Fremdbestäubung, während die Antheren der vier längeren in gleicher Höhe mit der Narbe stehen und diese mit: Pollen bedeeken. Bei ein- tretendem Insektenbesuche werden die in der Blumenmitte stehenden Narben in der Regel zuerst berührt, so dass dann meist Fremdbestäubung erfolgt. (S. Fig. 125.) Die ziemlich kleinen, blassroten, vereinzelt stehenden Blüten erhalten ziemlich spärlichen Insektenbesuch. i Ich beobachtete nur die Honigbiene, sgd. und psd.; Herm. Müller nur Melige- "thes und einen Falter (Pieris rapae L., wiederholt, sgd); Mac Leod in Flandern Pie- ris sp. (Bot. Jaarb. VI, S. 298). 928. E. montanum L. Nach Schulz (Beitr. I. S. 37) sind die Blüten homogam. Da die Antheren der grösseren Staubblätter meist die Narbe erreichen, so erfolgt in diesen stets spontane Selbstbestäubung, welche nach Kerner schon am ersten Blühtage eintritt. In denjenigen Blüten, in welchen die längeren Staubblätter kürzer als die Narbe sind, ist sie ausgeschlossen. Besucher sind spärlich. Herm. Müller (Weit. Beob. II, S. 237) beobach- tete Fliegen (Anthomyia 9, psd.) und Pieris napi L., sgd. Schletterer giebt für Tirol Bombus pomorum als Besucher an. Mac Leod beobachtete in Flandern 1 Schwebfliege, 1 Käfer (Bot. Jaarb. VI, S. 298). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 65) wurden 2 Musciden und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 929. E. collinum Gmelin. Auch bei dieser Art erfolgt, nach Kerner, bereits am ersten Blühtage spontane Selbstbestäubung, indem die Staubblätter bis zur Berührung der Antheren mit den Narben heranwachsen. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 2 kurzrüsselige Bienen (Alpenbl. S. 213). Onagraceae. 401 930. E. roseum Retzius. In den nach Schulz homogamen Blüten ist’ spontane Selbstbestäubung in den meisten Fällen unausbleiblich, weil die langen Staubblätter die Länge des Griffels erreichen und sich an die nicht nach aussen ausbreitenden Narben anlegen. Als Besucher sah Mac Leod in Flandern Pieris napi L. (Bot, Jaarb. VI, S. 296). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott- Elliot, Flora S. 66) wurden 2 Schweb- fliegen und 1 Falter als Besucher beobachtet. 931. E. alpinum L. Nach Axell (S. 18, 109) sind die Blüten bei Insektenabschluss durch spontane Selbstbestäubung fruchtbar. Auch aus Grön- land stammende, in Kopenhagen kultivierte Pflanzen waren nach Warming der spontanen Selbstbestäubung in hohem Grade fähig. 932. E. alsinefolium Villars. (E. origanifolium Lmk.). [H, M, Alpenblumen S. 211—213; Lindman a. a. O.; Schulz, Beitr.] — Die Blüten Fig. 126. Epilobium alsinefolium Villars. (Nach Herm. Müller.) 4A. Jüngere Blüte kurz nach ihrer Öffnung. (Die oberen Teile der Kelch- und Kronblätter sind fortgeschnitten) B. Ältere Blüte nach Entfernung der beiden vorderen Kelch- und Kronblätter. (Vergr. 7: 1). sind in den Alpen regelmässig der spontanen Selbstbestäubung fähig, doch ist durch geringe Protogynie bei früh eintretendem Insektenbesuch auch Fremd- bestäubung möglich. Im skandinavischen Hochgebirge ist die Blüteneinrichtung die gleiche, doch sind die Blüten dort, nach Lindman, homogam, während Schulz (Beitr. I. S. 37) sie im Riesengebirge wieder schwach protogyn und auch der spontanen Selbstbestäubung angepasst fand, indem die Antheren der Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 26 402. Onagraceae. Narbe dicht anliegen. Wegen der röhrigen Blütenform ist der Nektar besonders für Falter leicht erreichbar, doch ist ein 6—7 mm langer Rüssel erforderlich. ‘Als Besucher sah H. Müller einen Falter (Argynnis) ke eine Schwebfliege (Syrphus). 933. E. adnatum 6Gris. (E. tetragonum auct.) |Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 296—297.] — Die bei sehr warmem Wetter (am 2. 7. 94) aus- geführten Untersuchungen liessen drei Entwickelungsstadien erkennen: 1. In den noch geschlossenen Blüten ragen die Spitzen der Kronblätter etwa 0,25 mm aus dem Kelche hervor. Die Antheren der 4 langen (episepalen) Staubblätter stehen in halber Höhe des Fruchtblattes und haben bereits den grössten Teil ihrer zu losen Tetraden vereinigten Pollenkörner entleert, und zwar haben einzelne derselben bereits Schläuche in den Stempel getrieben. Von den 4 kurzen (epipetalen) Staubblättern beginnen 2 ihre Antheren zu öffnen. 2. Die Kronblätter ragen bereits 2 mm weit aus der Knospe hervor. Die 4 kurzen Staubblätter sind länger geworden und haben den grössten Teil ihres Pollens auf den untersten Teil des Stempels entleert. Viele Pollenkörner haben lange Schläuche in den Stempel BettieheD> Im Blütengrunde findet sich eine ansehnliche Menge Nektar. 3. Die Blüte ist ganz geöffnet, Die 4 langen Staubblätter sind soweit gewachsen, dass ihre Antheren den Stempel überragen, während die der 4 kurzen in halber Höhe des letzteren stehen. Sämtliche Antheren sind braun und leer, auch der Stempel hat 'schon eine bräunliche Farbe ‚ die sich gewöhnlich bereits vor dem Aufblühen der Blume einstellt. Die Blüte schliesst sich gegen Ende der Blütezeit, wobei die Antheren gegen den Stempel gedrückt werden. Bei minder warmer Witterung scheint die Entwickelung der Fortpflanzungsorgane verzögert zu sein. In jedem Falle ist spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ; Kreuzbestäubung ist zwar nicht unmöglich, aber doch sehr unwahrscheinlich. Insektenbesuch ist bisher nicht beobachtet. 934. E. roseum Schreb. [Mac Leod, Bot. Jaarb. VI. S. 295—296.] — Schon bei Beginn des Blühens sind die Antheren der 8 Staubblätter geöffnet; diejenigen der 4 langen (episepalen) Staubblätter stehen dann bei einigen Exemplaren auf gleicher Höhe mit den empfängnisfähigen Narben, aber von diesen entfernt; die Antheren der 4 kurzen Staubblätter stehen !/?—1 mm tiefer als die Narben, sind aber weniger von ihnen entfernt als die erstgenannten. Spontane Selbst- bestäubung ist also unmöglich; durch Insekten kann ebensogut Fremd- als Selbst- bestäubung herbeigeführt werden. Bei anderen Exemplaren kleben die Antheren der 4 langen Staubblätter an dem Stempel, wenn sie den Pollen entlassen haben. Später werden die Staub- fäden zwar länger, aber die Antheren kommen von dem Stempel nicht los; infolge dessen werden die Staubfäden gespannt und nach innen gekrümmt. In einigen Fällen bleiben sie in diesem Zustande bis zum Ende der Blütezeit, so dass Kreuzung durch Insekten fast unmöglich ist. In anderen Fällen lösen sie sich allmählich yomStempel los, wobei der grösste Teil des Pollens auf dem Onagraceae, 403 Stempel zurückgelassen wird. Wenn die Blume sich schliesst, werden die Antheren gegen die Narben gedrückt, so dass dann Autogamie unvermeidlich ist. Als Besucher sah Mac Leod Pieris'napi L., sgd. 935. E. latifolium L. Diese hochnordische Art schwankt, nach Warming (Bestövningsmaade S. 143), in der Einrichtung ihrer grossen Blüten zwischen schwacher Protandrie und schwacher Protogynie Der auffallend kurze Griffel ist niedergebogen, so dass -die Narbe unterhalb der Antheren liegt und durch Hinabfallen-von Pollen spontane Selbstbestäubung erfolgen kann, , doch ist keine Fruchtbildung ermittelt. Die vegetative Vermehrung durch Wurzelsprosse ist reichlich. Dass auch Insektenbesuch in Grönland erfolgt, geht aus der Auffindung eines Bastardes zwischen E. latifolium und E. angustifolium (=E. am- biguum Th. Fr. et Lange) auf Disko hervor. 203. Lopezia Cav. Ausgeprägt protandrische Blumen, oft mit losschnellendem Staubblatt. Nach Delpino (Ult. oss. I. S. 124—126) finden sich an der knieartigen Umbiegung der beiden oberen Blumenblätter zwei Scheinnektarien, welche wie Honigtröpfchen glänzen, aber trocken sind (vergl. Parnassia). Das eigentliche, honigabsondernde Nektarium liegt am Grunde der beiden Staubblätter, von denen das eine steril und umgebildet ist (s. u.). 936. L. coronata Andr. [Hildebrand, Bot. Ztg. 1866, 8. 76.] — Von den ursprünglich zwei Staubblättern ist das eine in ein gestieltes, löffelförmiges Blatt umgewandelt, dessen beide Hälften anfangs die Anthere des normalen Staub- blattes umschlossen haben und wagerecht aus der Blüte hervorragen. Indem nun der Stiel des Löffels eine Spannung nach unten, der Staubfaden eine solche nach oben hat, so wird ein Insekt, welches sich auf den Löffel setzt, um zu den an der Umbiegung der oberen Kronblätter befindlichen Nektarien oder — nach Delpino — Scheinnektarien (s. 0.) zu gelangen, diese entgegengesetzten Spannungen lösen: der Löffel wird nach unten, das gerade über ihm befindliche Staubblatt nach oben schnellen und letzteres dabei seinen Pollen der Unterseite des Insektenkörpers andrücken. Das Staubblatt krümmt sich alsdann aus der Blüte heraus, während der Griffel heranwächst und nunmehr als Anfliegestange aus der Blüte hervorragt. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Als Besucher, welche das Losschnellen bewirkten, sah H. Müller (Befr. S. 198) in seinem Zimmer die Stubenfliege und die Stechmücke. 937. L. racemosa hat, nach Ogles Darstellung (Pop. Sc. Rev. 1869, S. 271), dieselbe Einrichtung. 938. L. miniata DC. [Hildebrand, Bot. Ztg. 1869 S. 478, 479.) — Hier liegt das nicht reizbare Staubblatt über dem löffelartig geformten Staminodium, 939. Onagra Simsiana. [Willkomm, Bohemia 1884.] — Diese aus Mexiko stammende Art ist eine Nachtblume. Sie wurde im botanischen Garten zu Prag durch Käfer befruchtet. 26* 404 “ Onagraceae. 204. Oenothera L. Protandrische Falterblumen, deren Nektar im Grunde der Kelchröhre ab- gesondert und geborgen wird. Nach Kerner krümmen sich die Blütenstiele in der Weise, dass der Blüteneingang seitlich liegt. Nach demselben sind auch bei ‘ dieser Gattung die Pollenzellen durch Viseinfäden verbunden. Häufig epinykte Blüten (s. u.). 940.0. biennisL. [Sprengel, S. 217—223; H.M., Befr. S. 200; Kerner, Pflanzenleben IL; Knuth, Nordfr. Ins. S. 151; Bijdragen.] — Die Blütenein- richtung dieser aus Virginien stammenden Pflanze hat schon Sprengel ein- gehend auseinandergesetzt. Die grossen, hellgelben, saftmallosen Blumen blühen des Abends auf und duften dann am stärksten, scheinen also besonders Abend- und Nachtschmetterlingen angepasst zu sein. Sie sind aber wegen ihrer lebhaft gelben Kronblätter auch bei Tage augenfällig und werden dann von lang- rüsseligen, honigsaugenden Bienen besucht, so dass die Blüten in die Über- gangsklasse FnH zu stellen sind. Die glatte, gelbe Honigdrüse im Grunde der Kelchröhre sondert Nektar aus, der von feinen Wollhaaren verdeckt wird. Er fliesst in den. oberen kahlen Teil der Kelchröhre und bleibt an dem Griffel haften, der hier an die unterste Wandung der Kelchröhre angedrückt ist. Die Blühzeit der Einzelblüte währt zwei Nächte Nach Kerner öffnen sich die Blüten kurz vor 6 Uhr abends und schliessen sich nach 24 Stunden (epinykte Blüten). Mit dem Öffnen der Blüte stäuben die Antheren, während die vier Narbenäste noch aneinander liegen. Am Morgen des nächsten Tages beginnen sie sich zu entfalten und sind in der zweiten Nacht völlig entwickelt, während die Staubblätter nunmehr verwelkt sind. Nach Kerner dient der Kronsaum nicht als Anflugstelle für die besuchenden Insekten, sondern nur als Schauapparat. Beim Einführen des Rüssels streifen die Besucher mit dem Kopfe die Antheren, wobei im Beginn des Blühens die Narben infolge einer Seitwärtsneigung des Griffels aus der Zugangslinie zum Nektar weggerückt sind Aber schon nach einer halben Stunde streckt sich, nach Kerners Darstellung, der Griffel gerade, dessen Narbenpapillen auseinanderspreizen, so dass durch besuchende, bereits mit Pollen behaftete Insekten Kreuzung herbeigeführt werden kann. Indem sich zuletzt die vier Narben bis zur Berührung mit den noch pollenbedeckten Antheren zurückrollen, findet bei ausgebliebenem Insektenbesuche spontane Selbst- 'bestäubung statt, Als Besucher beobachtete ich auf den nordfries. Inseln nur pollensammelnde oder -fressende Insekten (Apis, Bombus terrester L., Eristalis, Scatophaga). Bei Kiel sah ich auch saugende, nämlich Macroglossa stellatarum L. (in der Dämmerung) und Bom- bus hortorum L. @ (am Vormittage). Loew bemerkte im bot. Garten zu Berlin Apis psd. Herm. Müller giebt folgende Besucher an: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., pfd., sehr häufig; 2. E. ne- morum L., w. v.; 3. E. tenax L., w. v. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 5. Bombus agrorum F, 9, sgd.; 6. B. lapidarius L. 9, sgd.; 7. B. silvarum L. 9, sgd.; 8. Colletes daviesanus K. 9, psd.; 9. Panurgus calcaratus Scop. @ %. 0. Lepidoptera: Sphinges: 10. Macroglossa stellatarum L., sgd. Onagraceae. 405 Redtenbacher giebt für Österreich den Schnellkäfer Corymbites sulphuri- pennis Germ. als Besucher an. 941. 0. muricata L. Die Blüteneinrichtung dieser gleichfalls aus Nord- amerika stammenden Art schildert Kerner als mit derjenigen von O. biennis übereinstimmend. 941a, O0. biennis X muricata L. Als Besucher beobachtete Heinsius in Holland 3 saugende und bestäubende Hummeln (Bombus cognatus Steph. 9; B. hortorum L. 9 Z 8; B. rajellus K. 9), eine kleine saugende und dabei auch gelegentlich befruchtende Biene (Halictus leucozonnus Schrk. /) und ebenso verfahrende Empiden (Empis hyalipennis Fall. / 9 und E. pennaria Fall. 2) und Syrphiden (Eristalis nemorum L. 5‘). (B. Jaarb. IV. S. 115). 942. 0. Lamarckiana DC. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von OÖ. biennis überein: Das Nektarium dieser protandrischen, stark duftenden Falterblume kleidet, nach Stadler, den Grund der Kronröhre aus und ist gleich der Innenfläche der Röhrenwandung bis zu zwei Drittel seiner Länge mit einzelligen Sperrhaaren, weiter aufwärts mit Haarfilz besetzt. Der Honig wird so reichlich abgesondert, dass er meist bis zu einer Höhe von 5 mm emporsteigt. Die durch Viseinfäden verbundenen Pollenkörner bleiben zwischen den Antheren hängen. Selbstbestäubung ist durch die eigentümliche Fixierung des Pollens un- möglich gemacht. Jedes Pollenkorn entsendet nämlich aus den abgerundeten Polen zwei oder mehr kleine Büschel von Fäden, die sich mit jenen der be- nachbarten Körner verstricken und so in „Schnüren und Flocken wie in einem Spinngewebe gefangen“ an und zwischen den Antheren haften bleibt und weder durch den Wind, noch durch die Wirkung der Schwere ausgestreut werden kann. (Bot. Jb. 1886. I. S. 797.) Als Besucher sah Heinsius in Holland 4 saugende Hummeln (Bombus agrorum F. © 8; B. cognatus Steph.; B. hortorum L. 8; B. lapidarius L. 2 $) und 3 pollen- fressende Schwebfliegen (Eristalis horticola L. 9; E. intricarius L. 9; Pelecocera trieineta Meig. Z') (B. J. IV. S. 113—115). 943. 0. missouriensis. [Knuth, Bijdragen.] — Die unter diesem Namen in unseren Gärten kultivierte Art ist eine Nachtfalterblume, da sie abends sehr stark nach Citronen duftet, am Tage aber geruchlos ist. Ihre Kelch- röhre ist mehr als 10 cm lang; es ist daher keiner unserer Schwätmer im stande, mit dem Rüssel bis zum Blütengrunde einzudringen, denn der Rüssel von Sphinx convolvuli L. erreicht nur ausnahmsweise eine Länge von 8 cm. Die Blüten sind homogam. Die vierteilige Narbe überragt die Spitze der Antheren um 15 mm, so dass anfliegende Insekten zuerst die Narbe und dann die Antheren berühren, mithin stets Fremdbestäubnng bewirken. Die Blüten werden, nach Hitchcock (Bull. Torr. B. Cl. XX. 1893) von Deilephila lineata F. besucht. 944. 0. grandiflora Ait. Diese in Nordamerika heimische Art ist, nach Kerner, epinykt (vgl. OÖ. biennis). Beim Aufblühen treten die Kronblätter plötzlich auseinander und breiten sich innerhalb einer halben Stunde aus. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Cole- optera: Chrysomelidae: 1. Haltica oleracea L., am Eingang der Blumenröhre sitzend. 406 Onagraceae. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L.. 3, psd., belastet sich mit langen, von den Beinen herabhängenden Pollenfäden, welche das Fliegen erschweren. 945. 0. speciosa Nuttal. An den weissen, beim Verblühen roten, honig- reichen, schön duftenden Falterblumen beobachtete Wolfensberger (Ent. Nachr. 10. Jahrg. S. 201, 202) verschiedene Schwärmer (Deilephila elpenor L., S. porcellus L.) gefangen, indem der Rüssel derselben durch einwärts gerichtete Sperrhaare der Kronröhre festgehalten wurde. Glaser (a. a. O.) fand dagegen (bei Mannheim), dass die Schwärmer mit in die Blüte gesenktem Rüssel auf den Blumen schliefen, so dass der Anschein des Gefangenseins erweckt wurde. Nach Ansicht des letzteren Forschers sind Einrichtungen zum Festhalten des Schwärmerrüssels nicht vorhanden. 946. Godetia Lindleyana Spach. ist protandrisch und selbstfertil. (Comes Ult. stud.) 947. G. Cavanillesii Spach. Diese im mittleren Chile vorkommende Pflanze entwickelt, nach Philippi (Bot. Ztg. 1870, S. 104—-106), im Frühling kleistogame Blüten. 205. Circaea Tourn. Homogame Schwebfliegen-Blumen, deren Nektar im Blütengrunde abge- sondert wird. 948. C. lutetiana L. Die Blüteneinriehtung der in lockeren Trauben stehenden, kleinen, weissen, oft rötlich überlaufenen Blumen hat, nach Herm. Müller (Befr. S. 196, 197), grosse Ähn- lichkeit mit derjenigen von Veronica Chamaedrys (s. daselbst. Die zwei Staubblätter ragen, nach beiden Seiten hin auseinanderstehend, aus der senkrecht herabhängenden Blüte hervor; in ihrer Mitte befindet sich der noch etwas weiter aus der Blüte hervortretende Griffel mit der kopfförmigen Narbe an der Spitze. Diese drei Organe sind die Anfliege- stangen, * auf welche ein Insekt sich stützen muss, um zu dem Honig zu ge- langen, der im Blütengrunde von einem 3 die Griffelbasis umgebenden Ringe abge- Fig. 127. Circaea lufetliana L. sondert wird. Da der Griffel etwas tiefer (Nach Herm. Müller.) steht und auch etwas länger ist als die Blüte, schräg von oben gesehen. a Frucht- Staubblätter, so fliegen die Insekten vor- knoten. 5 Kelchblätter. ce Kronblätter. \ » 3 d Staubblätter.. e Griffel mail Nahe, zugsweise auf diesen. Sie werden daher Fremdbestäubung bewirken, wenn sie schon mit Pollen behaftet sind, den sie mit der Körperunterseite auf den zweilappigen y . . . . Narbenkopf bringen. Indem die Besucher nun weiter gegen den Honig vor- Onagracene. R | 4u7 rücken, umfassen. sie mit den Vorderbeinen den verdünnten und daher leicht ‚drehbaren Grund der Staubblätter und schlagen diese nach innen und unten, so dass die pollenbedeekten Antheren die Unterseite der Insekten berühren und von neuem mit Blütenstaub bedecken. Nicht selten fliegen die Insekten auf eines der beiden Staubblätter aut, fassen aber dann, da sich dasselbe durch die Belastung abwärts biegt, sofort mit den Vorderbeinen die Basis dieses Staubblattes und den Griffel. Wenn nun noch die Narbe die Unterseite des Insekts berührt, was meist geschieht, so wird, da sie die dem Staubblatt entgegengesetzte Seite des Insektenleibes be- rührt, ebenfalls Fremdbestäubung erfolgen, falls die Fliege bereits eine andere Blüte besucht hatte. Bei ausbleibendem Insektenbesuche ist spontane Selbstbestäubung meist ausgeschlossen; nur selten findet beim Verwelken eine unmittelbare Berührung der Antheren und der Narbe statt. Besucher sind ausschliesslich Fliegen, und zwar besonders Schwebfliegen, Ich sah: a) Museidae: 1. Lucilia cornieina F.; 2. Musca domestica L.; 3. Scatophaga stercoraria L. b) Syrphidae: 4. Aseia podagrica F.; 5. Eristalis nemorum L.; 6. Melanostoma mellina L.; 7. Syrphus sp.; sämtlich teils sgd., teils pfd. Herm. Müller giebt eine ähnliche Besucherliste: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Musca domestica L. b) Syrphidae: 3. Ascia podagrica F.; 4. Bacha elongata F.; 5. Melanostoma mellina L. Mac Leod beobachtete in Flandern 1 Anthrena, 1 Schwebfliege. (B. Jaarb. VI. S. 299). e Zu Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 67) wurde 1 Schwebfliege als Besucherin beobachtet. 949. C. alpina L. Die Blüteneinrichtung ist dieselbe wie bei voriger Art. Nach Kerner erfolgt spontane Selbstbestäubung gegen Ende der Blütezeit durch Anlegen von einer oder den beiden Antheren an die Narbe. | Besucher sind wiederum besonders Schwebfliegen, die in der bei der vorigen Art angegebenen Weise verfahren. Ich sah dieselben Besucher, die auch auf die Blüten von 950. €. intermedia Ehrhardt fliegen (wodurch die Annahme, dass C. intermedia ein konstant gewordener Bastard von C. lutetiana und C. alpina ist, Bestätigung findet), nämlich Melanostoma mellina L., Eristalis sp., mittelgrosse Musciden. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin Thrips. 951. Isnardia palustris L. In den grünen, unscheinbaren Blüten sind, nach Vaucher (Hist. phys. des pl. d’Eur. II. $. 338), im Anfange der Blüte- zeit die Antheren gegen die Narbe geneigt, worauf die verwelkten Staubbeutel und die Griffel bald abfallen. Die Pflanze kommt auch mit einhäusigen Blüten vor (var. paludosa Rabenhorst). ; 952. Gaura biennis L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus ribesiiL., pfd. B.Hymenoptera: a) Apidae 2. Apis mellifica L. 8, psd. b) Vespidae: 3. Odynerus parietum L. var. renimacula Lep. 9. 408 Onagraceae. — Gunneraceae, — Halorrhagidaceae. 953. Fuehsia sp. In Gärten sah Schneider (Troms# Museums Aarshefter 1894) im arktischen Norwegen Bombus pratorum L. $ und B. terrester L. $ als Besucher." Fuchsia-Arten sind nach Gaertner selbst£ertil. 206. Trapa L. Kleine, unscheinbare, weissliche Blüten, deren Nektarium, nach Caspary (de nectariis), ein drüsiger Ring in der Mitte des Fruchtknotens ist. 954. T. natans L. Gibelli und Buscalioni stellten an den Pflanzen des Lago maggiore fest, dass die Blütezeit von Ende Juni bis Anfang Sep- tember dauert und im August ihren Höhepunkt erreicht. Die Blüten öffnen sich regelmässig eine ganze oder halbe Stunde vor Sonnenaufgang und bleiben nur einige Stunden geöffnet. An heiteren und trockenen Tagen beginnen bereits nach 5—6 Stunden die Blütenstiele sich karpotropisch zu krümmen; an schwülen, wolkigen Tagen tritt diese Erscheinung später ein. Die Blüten öffnen sich fast immer an der Luft, selten unter Wasser. Einige der geschlossenen, unter Wasser gesammelten Blüten hatten geöffnete Antheren und belegte Narben, so dass diese Blüten als hydrokleistogame zu bezeichnen sind. Meist jedoch öffnen sich die unter Wasser noch geschlossenen Blüten, wenn die Pflanze aus dem Wasser gezogen wird. Dieses Öffnen geschieht durch die verlängerten Staubblätter, welche alsdann einen Druck gegen die Kronblätter ausüben und sie so zum Auseinandertreten zwingen. Doch wirkt auch die Temperaturerhöhung dabei mit. Meist erfolgt daher die Belegung der Narbe an der Luft und zwar autogam. Während Gibelli 1891 angegeben hatte, dass die Larve von Mesovelia furcata Mls. et Rey. vermutlich die Befruchtung vermittle, sind Gibelli und Buscalioni 1893 der Ansicht, dass die Gegenwart der Mesovelia-Larven im Innern der Blüte nur eine nebensächliche sei, da diese Tierchen nicht die ge- ringste Anpassung an den Bau der Blüte zeigen. Ebensowenig sehen die Be- obachter die in den Blüten hin und wieder angetroffenen Rüsselkäfer als die eigentlichen Befruchtuugsvollstrecker an, sondern höchstens als gelegentliche. Dieselbe Blüteneinrichtung besitzt (a. a. O.) 955. T. Verbanensis D. Nts. 42. Familie Gunneraceae Endl. 956. Gunnera manicata Lind. ist, nach Jonas (Diss. Breslau 1892), gynomonöcisch. Nektarien fehlen. Nur die Zwitterblüten werden (durch Wind- bestäubung) befruchtet und reifen Früchte. 43. Familie Halorrhagidaceae R. Br. Die Arten der hierher gehörigen Gattung Halorrhagidaceae. — Loasaceae, — Passifloraceae. 409 207. Myriophyllum Vaillant. sind windblütige und einhäusige Wasserpflanzen. Die Staubfäden sind leicht beweglich, und ihre Antheren enthalten vielen, leicht verstäubbaren Pollen. Die Narben sind gross und stark höckerig. Es kommen vielleicht auch wasserblütige Arten vor. 957. M. vertieillatum L. Die in blattwinkelständigen und ährigen Quirlen angeordneten kleinen, grünlich-gelben Blüten ragen aus dem Wasser hervor und werden durch Vermittelung des Windes bestäubt. Ausserdem kommen, nach Ludwig (Kosmos 1881, S. 7—12), untergetauchte Blüten vor, die sich durch Vermittelung des Wassers befruchten. Solche Blüten dürften sich aber nicht überall finden, wenigstens habe ich sie auf der Insel Föhr nicht beobachtet. 958. M. spieatum L. Die rötlichen Blüten haben, nach Ludwig (a. a. O.), dieselbe Einrichtung wie diejenigen der vorigen Art, doch sind untergetauchte Blüten nicht beobachte. Nach Kerner sind die weiblichen Blüten früher als die männlichen entwickelt. 959. M. alterniflorum DC. Auch hier sind bisher nur über dem Wasser- spiegel befindliche, windblütige Blüten beobachtet. 44. Familie Loasaceae Juss. 960. Cajophora lateritia ist, nach Delpino (Altri app.), ausgeprägt pro- tandrisch. Im ersten Blütenzustande öffnen sich die fünf Antheren nach einander und nehmen die Blütenmitte ein, worauf sie sich wieder gegen die Kronblätter zurückbiegen. Im zweiten Stadium entwickelt sich die Narbe und nimmt den ‚Platz ein, welchen bisher die Antheren inne hatten. Befruchter scheinen Bienen zu sein. 45. Familie Passifloraceae Juss. 208. Passiflora. Protandrische Hummel- (und Kolibri-)Blumen, deren Honig von einem im Kelehgrunde befindlichen, fleischigen Ringe abgesondert und durch drei Saft- . decken geschützt wird. 961. P. coerulea L. [Sprengel, S. 160—165; Warnstorf, Nat. V. d. Harzes XI. S. 3, 4.] — Die schöne grosse Blume ist sehr augenfällig. Die Kronblätter sind weiss, ebenso die innere Seite des Kelches. Als Saftmal dienen verschieden gefärbte konzentrische Ringe, welche durch einen grossen äusseren Strahlenkranz, einen kleinen inneren und die äussere Saftdecke gebildet werden. Da der Safthalter eine einzige ringförmige Öffnung bildet, so müssen die Be- sucher, wenn sie den ganzen Saftvorrat geniessen wollen, rings um den Saft- halter herumgehen. Grösseren Insekten, welche allein Kreuzung bewirken können, ist dies durch den grossen äusseren Strahlenkranz bequem gemacht, auf dessen 410 Passifloraceae. — Hippuridaceae. Strahlen sie wie auf den Speichen eines Rades herumlaufen und dabei den Rüssel in den Safthalter senken können. Im ersten Blütenzustande streift ein grösseres Insekt (etwa eine Hummel) beim Honigsaugen den Pollen mit dem Rücken von den nach unten geöffneten Antheren. Im zweiten Blütenzustande haben die Griffel sich soweit hinab- gebogen, dass die dann empfängnisfähigen Narben niedriger als die nunmehr staublosen Antheren stehen. Es werden also ältere Blumen durch ‘den Pollen jüngerer befruchtet. Ähnlich schildert Warnstorf die Blüteneinrichtung: Blütendauer einen Tag. Beim Öffnen der Blume sind die 5 Antheren in der Richtung der dicken, starren Filamente mit ihren bereits geöffneten Fächern nach aussen gerichtet; während der vollen Entfaltung der Blüte aber führen dieselben eine Drehung in der, in der Richtung der Staubfäden liegenden, senkrechten Ebene von 180° aus, so dass die mit Pollen bedeckten geöffneten Fächer nach dem Innern der Blüte gekehrt sind. Jetzt erfolgt eine zweite Drehung in einer, die erstere recht- winkelig schneidenden wagerechten Ebene von 90°, wodurch die Antheren schliesslich an der Spitze der Filamente rechtwinkelig zu diesen mit ihren geöffneten Fächern nach unten stehen, während die drei bogig nach oben gerichteten, purpur- gefleckten Griffel mit ihrer grünen kopfförmigen Narbe dieselben etwa um 10 mm überragen. Autogamie scheint unter solchen Verhältnissen ausgeschlossen zu sein; indessen möglich wäre es ja, dass, da sich die Blüten schon nach einem Tage schliessen, Narben und Antheren durch die Zusammenneigung der Blüten- blätter in direkte Berührung gebracht werden. Dies ist um so wahrscheinlicher, als Warnstorf in einem Gewächshause eine ausgebildete Frucht sah. Es läge dann hier ein Fall vor, wo eine offenbar chasmogame Blüte sich erst nach dem Schliessen befruchtet. — Pollen goldgelb, adhärent, kegeltetra&drisch, mit netz- förmig ineinander verlaufenden, niedrigen Leisten oder Falten, 63—75 u diam, Als Besucher und Befruchter hat Delpino (Sugli app. S. 31; Hildebrand, „Bot. Ztg. 1867. S. 284) Hummeln und Xylocopa violacea L. beobachtet. 962. P. princeps Lodd. (P. racemosa Brot.). Die Kronröhre ist, nach Delpino (Ult. oss. S. 170, 172), durch Strahlenkränze in drei Kammern geteilt, von denen die unterste den Honig enthält, so dass nur einsichtige Besucher zum Nektar gelangen können. : | Als Befruchter vermutet Delpino Kolibris. Solche sah Fritz Müller (H. M., Befr. S. 147) in der That in Brasilien an den Blüten von Passiflora- Arten saugen. Letzterer Forscher ist der Meinung, dass das Gitterwerk in der Kronröhre keineswegs zum Abhalten unbefugter Gäste, als zum Festhalten kleiner Insekten bestimmt ist, welche dann den Kolibris als Nahrung dienen, wobei letztere die Befruchtung vollziehen. | 46. Familie Hippuridaceae Link. 209. Hippuris L. Wasserpflanzen mit unscheinbaren, blattwinkelständigen, protogynischen Windblüten. Melastomaceae, — Lythraceae, 411 963. H. vulgaris L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 171, 172.] — Der aus dem Wasser hervorragende Stengelteil trägt an den oft 50 bis 60, selbst noch mehr Knoten je 10 quirlig gestellte Blätter, in deren Achseln je eine kleine Blüte sitzt. Anfangs ragt die weisse, stark papillöse Narbe 3 mm über dem Fruchtknoten 1. empor, während der alsdann ungestielte Staub- beutel noch geschlossen ist, Mit dem Vertrock- nen der Narbe entwickelt sich ein 1!/s mm langer, dünner Staubfaden, an dessen Spitze die aufgesprungenen Antheren ihren Blütenstaub \ dem Winde leicht zugänglich machen. Die An- Fig. 128. Hippuris vulgarisL. gabe von Vaucher (Hist. phys. d. pl. d’Eur. II. (Nach ee im mehrfacher S. 362), dass der ölige, gelbe Pollen unmittelbar rag un wa has = auf die Narbe gelangt, kann ich nicht bestätigen. stande: a Ungestielte geschlossene Ausser den zwittrigen Stöcken beobachtete Anthere, s papillöse Narbe. 2. Blüte r ” . up im zweiten (männlichen) Zustande: ich auf Föhr auch rein weibliche Pflanzen 4 Gestielte aufgesprungene Anthere. oder solche, an welche nur einzelne Blüten s Vertrocknete Narbe. Staubblätter besitzen. Auch Kirchner (Flora S. 419) beobachtete Gynodiöcie bei Stuttgart, ebenso Willis (Proc. Cambridge Phil. Soe. 1893) in England. 47. Familie Melastomaceae R. Br. 964. Heeria Schlecht. hat, nach Herm. Müller (Nature 1881. Vol. 24. S. 307, 308), zwei Arten von Staubblättern mit verschiedenen Funktionen: die eine dient zur Anlockung, die andere liefert Pollen. (Vgl. Bd. I. S. 130.) 965— 967. Die Melastomaceen Centradenia floribunda, Rhexia glandu- losa, Monochaetum ensiferum sind nach Darwin selbststeril. 968. Pleroma Sellowianum hat, nach Ludwig (Biol. Centralbl. Bd. 6, 1886), anfangs rein weisse, später purpurrote Blumen. (Vgl. Bd. I. S. 104.) Pleroma-Arten sind nach Darwin selbststeril. 48. Familie Lythraceae Juss. Diese Familie ist durch eine grössere Anzahl trimorpher und dimorpher Pflanzen ausgezeichnet. Als trimorph sind Lythrum salicaria L, L. Graefferi Ten., sowie Arten der Gattungen Nesoea und Lagerstroemia erkannt; dimorph sind L. thymifolia L. (nach Koehne ist diese Art ho- momorph) und noch etwa 20 Lythrum-Arten, sowie Arten der Gattungen Pemphis, Rotala, Nesoea, (Vgl. Bd. I. S. 61). Zahlreiche Arten sind homomorph; Koehne zählt nicht weniger als 340 homomorphe Lythrum- Arten auf, darunter auch unsere L. hyssopifolia L. 412 Lythraceae. Andere Arten kommen mit kleistogamen oder pseudokleistogamen Blüten vor. So ist nach Koehne Ammannia latifoliaL. oft kleistogam; Cuphea silenoides Nees, C. florıibunda Lehm, O. Melvilla Lindl. befruchten sich, nach Treviranus (Bot. Ztg. 1863), bereits vor der Blütenöffnung. (Vgl. Bad. I. S. 72.) / 210. Lythrum L. Rote, trimorphe, dimorphe oder homomorphe Blumen mit verborgenem Nektar, welcher im Kelchgrunde abgesondert wird. 969. L. salicaria L. Charles Darwin hat die Blüteneinrichtung in eingehendster Weise untersucht und durch zahlreiche Versuche den Beweis ge- liefert, dass die Staub- und Fruchtblätter verschiedener Länge „sich sowohl in der unmittelbaren Fruchtbarkeit, als in der Natur der erzeugten Nachkommen genau so zu einander verhalten wie die entsprechenden Organe verschiedener Arten derselben Gattung, dass mithin allgemein die gegenseitige Unfruchtbarkeit zweier Formen, in welchen man bis zu diesen Versuchen Darwins einen un- zweifelhaften Beweis ihrer Artverschiedenheit zu besitzen glaubte, als Beweis der Artverschiedenheit durchaus hinfällig ist, womit denn die letzte Schranke, welche man zwischen Arten und Varietäten aufrichten zu können meinte, gefallen ist.“ Bevor auf diese Versuche Darwins näher eingegangen wird, möge die Blüten- einrichtung beschrieben werden. Fig. 129. Lythrum salicaria L. (Nach Herm. Müller.) ]l. Langgriffelige Blüte nach Entfernung des vordersten Teiles des Kelchs, der Blumenkrone und der Staubblätter, von oben gesehen. Blütenstaub grün. 2. Mittelgriffelige Blüte, wie vor., Blütenstaub gelb. 3. Kurzgriffelige Blüte, wie vor., Blütenstaub gelb. £. Mittelgriffelige Blüte, schräg von vorn und von der rechten Seite gesehen. «a Griffel oder Staubblätter grösster Länge. 5 Griffel oder Staubblätter mittlerer Länge, ce Griffel oder Staubblätter ge- ringster Länge. d Honig. Der Nektar wird, nach Herm. Müller (Befr. S. 192—196), von dem fleischigen Grunde des Kelches abgesondert und umgiebt den kurzen Stiel des Fruchtknotens, indem er den Zwischenraum zwischen diesem und der Kelchwand ausfüllt. Als Saftmal dient die rote Farbe der Innenseite des Kelches, sowie die nach der Blütenmitte zusammenlaufenden dunkleren Adern der Kronblätter. Lythraceae. 413 Die meist sechs-, seltener fünfzähligen, wagerecht stehenden Blüten sind nicht genau strahlig-symmetrisch. Die Kronblätter stehen auf dem Rande der 5—7 mm langen, eylindrischen Kelchröhre, und zwar sind die drei unteren meist etwas länger als die oberen, welche eine Länge von 6—10 mm besitzen. Bei völliger Entfaltung der Blüte stellen sie sich etwas schräg nach vorn, während die oberen sich in einer senkrechten Ebene ausbreiten. Indem die Staubblätter und der Stempel an der unteren Seite-der Blüte verlaufen, kann ein zum Nektar vor- dringendes-Insekt nicht zwischen diesen Organen hindurch, sondern kann nur über sie hinweg den Rüssel in den Blütengrund schieben. Mit den Enden biegen sie sich aber wieder soweit aufwärts, dass das Insekt Narbe und An- theren berühren muss. Dass nun die dem Nektar nachgehenden Insekten in der Regel Kreuzung getrennter Stöcke bewirken, wird durch die Längenverhältnisse der Staubblätter Fig. 1350. Schema der bei Lythrum möglichen legitimen Verbindungen. (E. Loew nach Ch. Darwin.) A, Langgriffelige, B. mittelgriffelige, ©. kurzgriffelige Blütenform. Die Pfeillinien deuten an, aus welchen Antheren der Pollen auf die Narbe einer der drei Formen gelangen muss, um eine legitime Verbindung mit vollkommener Fruchtbarkeit zu ergeben. und des Griffels bewirkt.. In jeder Blüte nämlich nehmen die beiden Staub- blattkreise und der Griffel dreierlei Höhen ein: die kürzesten dieser Blütenteile sind im Kelche verborgen, die mittleren ragen 3—4 mm, die längsten 7—8 mm aus demselben hervor. Es finden sich also folgende drei Blütenformen : 1. langgriffelige Blüten: der Griffel ist länger als die Staubblätter, von letzteren ist die eine Hälfte mittellang, die andere kurz; 44 El Lythraceae. 2. mittelgriffelige Blüten: Griffel mittellang, die eine Hälfte der Staubblätter ist länger, die andere kürzer als derselbe; 3. kurzgriffelige Blüten: Griffel kurz, die eine Hälfte der Staub- blätter lang, die andere mittellang. Dabei sind die Antheren der längsten Staubblätter grün gefärbt (vielleicht eine Schutzfärbung gegen pollenfressende Insekten), die der mittleren und der kurzen sind gelb, und zwar haben die längsten Staubblätter die grössten, die mittleren mittelgrosse, die kürzesten die kleinsten Pollenkörner. Dementsprechend sind die Narbenpapillen der längsten Griffel bedeutend länger als diejenigen der mittellangen und kurzen Griffel. Darwins eben erwähnte Versuche haben nun gezeigt, dass von den 18 möglichen Befruchtungsweisen (s. Bd. I. S. 58), die sich ergeben, wenn jede der drei Narbenarten mit jeder der sechs Pollenarten bestäubt wird, nur die- jenigen sechs eine volle Fruchtbarkeit zur Folge haben, wenn jede Narbenart mit dem Pollen aus den mit ihr in gleicher Höhe stehenden Antheren belegt wird. („Legitime Befruchtung“, vgl. Fig. 130.) Insekten, deren Körpergrösse den Blütenverhältnissen entspricht (mittel- grosse Bienen, gewisse Schwebfliegen), werden denn auch in der That die „legi- time Befruchtung“ regelmässig ausführen, wenn sie zu dem von dem fleischigen Grunde des Kelches abgesonderten Honig vordringen. Sie halten sich auf den langen und mittellangen Staubblättern bezw. Griffeln fest, senken den Rüssel in den Blütengrund, wobei sie, nach Besuch der verschiedenartigen Stöcke, sich an drei verschiedenen Stellen des Rüssels und des übrigen Körpers mit Blüten- staub behaften, den sie an den entsprechend: hoch stehenden Narben abstreifen. Als Besucher ist in erster Linie eine Biene: Melitta melanura Nyl. 2 und G, zu nennen, welche Herm. Müller (Befr. S. 195) „überall, wo Lythrum sal. wächst, nicht selten sowohl sgd. als psd. beobachtete, und welche sich fast ausschliesslich auf den Besuch dieser einen Pflanzenart beschränkt.“ Trotzdem ich in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg und auf der Insel Rügen Lythrum salic. zu sehr wiederholten Malen und unter sehr günstigen Bedingungen (Windstille und Sonnenschein) beobachtete, ist es mir merkwürdigerweise niemals geglückt, diese Biene an den Weiderichblüten zu sehen. „Da ihr Rüssel, sagt Müller, nur 3—4 mm lang ist, so muss sie, um den Honig zu erlangen, einen grossen Teil des 2—3 mm breiten Kopfes mit in die Kelchröhre stecken; sie be- rührt dann mit der Unterseite des Kopfes die Antheren der kürzesten, mit der Unterseite der Brust die der mittleren, mit der Unterseite des Hinterleibes die der längsten Staub- blätter und passt so in ihren Körperdimensionen gerade für die Blume, sowie diese offen- bar der Melitta am besten gefällt, da sie sich fast ausschliesslich auf ihren Besuch beschränkt1).* Friese beobachtete in der Schweiz (Wallis) die seltene Melitta haemorrhoidalıs F. var, nigra Friese. Als sonstige Besucher von Lythrum salicaria beobachteten Herm. Müller (1), Buddeberg (2) und ich (!) folgende Insekten: (diejenigen Besucher, welche alle drei Arten der legitimen Befruchtung regelmässig vollziehen, sind durch einen vor- gesetzten Stern kenntlich gemacht; diejenigen, welche nur 2 oder 1 legitime Befruchtung 1) Herm. Müller beobachtete nur eine einzige Ausnahme, indem derselbe einmal ein 5’ von Melitta melanura an Thrincia hirta sgd. fand. Lythraceae, 415 regelmässig bewirken, sind ohne besonderes Zeichen gelassen; diejenigen, welche nur zufällig befruchten, dabei also ebenso gut legitime wie illegitime Befruchtung vollziehen, sind eingeklammert): A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. [Nanophyes Iythri F. (1)]. b) Nitidulidae: 2. [Meligethes (1, !)]. B. Diptera: Syrphidae: 3. Eristalis intricarius L., pfd. (1); 4. E. sp. (!); 5. *Helophilus pendulus L., sgd. (1, !); 6. *H. trivittatus F., sgd. (1); 7. |Melithreptus taeniatus Mg., pfd. (1)]; 8. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. (1, !); 9. Syritta_ pipiens L, sgd. und pfd. (1, !); 10. Syrphus balteatus Deg., w. v. (1,2, )); 11. S. ribesii L. (!); 12. Volucella bombylans L., sgd. und pfd. (!); 13. *V. bombylans L. var. plumata Mg., sgd. (1. C. Hemiptera: 14. [Capsus (1). D. Hymenoptera: Apidae: 15. *Apis mellifica L. 9, sgd. (1, !); 16. *Bombus agrorum F. 9 9, sgd,, nicht selten (1, !); 17. *B. derhamellus K. $ (Föhr, !); 18. *B. lapidarius L.Q 3 5, sgd. (1,!); 19. *B. silvarum L. 9, sgd. 2; 20. *B. terrester L. © 8, sgd. (1, !); 21. Che- lostoma nigricorne Nyl. 9, sgd. (2); 22. *Cilissa melanura Nyl. oe d, sgd. und psd. (1, 2); 23. [Halietus cylindrieus F. 2, psd. Dj; 24. [H. leucopus K. 9, sgd.] (2); 25. [H. leuco- zonius Schrk. 2 ', sgd. (2)]; 26. [H. minutissimus K. 9, sgd. (1)]; 27. [H. morio F. 9, sgd. (2)]; 28. Megachile centuncularis L. 5‘, sgd. (1); 29. *M. fasciata Sm. j', sgd. (1); 30. *Osmia adunca Latr. Z', sgd. (2); 31. *Saropoda rotundata Pz. J 9, sgd., nicht selten (1). E. Lepidoptera: a) @eometrae: 32. Timandra amata L., sgd. (2). b) Rho- palocera: 33. Pieris rapae L., sgd., häufig (1, !); 34. Rhodocera ht L., sgd., häufig (). F. Thysanoptera: 35. [Thrips (1)]. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 32): A. ensnobiere: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9, sgd. B. Lepidoptera: a) Microlepidoptera: 2. Unbestimmte Sp., sgd. bj Rhopalocera: 3. Pieris brassicae L., sgd.; Alfken bei Bremen: Coleo- ptera: 1. Nanophyes Iythri F., zahllos. Apidae: 2: Bombus derhamellus K. 3; 3. B. distinguendus Mor. ©, sgd.; 4: Halietus calceatus Scop. Z; Wüstnei in Schleswig Macropis labiata Pz. als Besucher. Als Besucher giebt Friese für Baden (B.), den Elsass (E.), Fiume (F.), Mecklen- burg (M.), die Schweiz (S.) und Ungarn (U.) an die Apiden: 1. Epeoloides caecutiens (F., M., s. slt., S.); 2. Eucera basalis Mor. (F.) (Nach Korleviec); 3. E. salicariae Lep., n. sit., (E. S. Tirol, U.); 4. Melitta melanura Nyl. (B. F. M. U. einz., E. slt.) Rössler beobachtete bei Wiesbaden die Falter: 1. Earias chlorana L.; 2. Orthosia lota Cl.; v. Fricken in Westfalen und Ostpreussen den Rüsselkäfer Nanophyes lythri F.; Schletterer in Tirol die Apiden: 1. Bombus variabilis Schmk.; 2. Halictus macu- latus Sm.; 3. Melitta melanura Nyl.; v. Dalla Torre daselbst gleichfalls Melitta mela- nura Nyl. Redtenbacher beobachtete bei Wien den Rüsselkäfer Nanophyes 1ythri F.; Ducke bei Aquileja (A.) und in Oesterr.-Schlesien (S.) die Blumenwespen: 1. Euenen (Macrocera) dentata Klug 5’ (A.); 2. E. (M.) salicariae Lep. © 5 (A.); 3. Melitta mela- nura Nyl. (S.); Heinsius in Holland: A.Hymenoptera: a) Apidae: 1. *Apis mellifica L. 9, sgd.; 2. *Bombus agrorum F. 5 8; 3. B. cognatus Steph.; 4. *B. terrester L. J; 5. *Cilissa melanura Nyl. 9; 6. Heriades nigricornis Nyl. /'; 7. Melecta luctuosa Scop., sämtlich sgd.; 8. *Psithyrus campestris Pz.; 9. *P. vestalis Fourer. j', sämtlich sgd. B. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 10. Lycaena icarus Rott. 5‘; 11. Pieris napi L. /; 12. P. rapae L. Z'; 13. Polyommatus dorilis Hfn. 5; 14. Papilio machaon L.; 15. Rhodo- cera rhamni L. 5 9. b) Noctuidae: 16. Euclidia glyphica L. Sämtlich sgd. C. Diptera: a) Muscidae: 17. Prosena siberita F. 9. b) Syrphidae: 18. Helophilus pendulus L. 9; 19. Rhingia campestris Meig. 5; 20. Syritta pipiens L. Sämtlich sgd. — Von diesen Besuchern bewirkten nur die Hummeln regelmässig die sämtlichen legitimen Befruch- tungen, während die übrigen Besucher besonders die längsten Staub- oder Fruchtblätter nicht berührten. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Hunımel, Bombus terrester L. 8, als Besucher; Mac Leod in Flandern 6 Hummeln, 5 Schweb- 416 | Lythraceae. fliegen, 5 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 393); Thomson in Schweden die seltene Melitta | melanura Nyl. : In Dumfriesshire (Schottland) [Scott-Elliot, Flora S. 68] wurden Apis, 2 Hummeln, 1 Schwebfliege und 1 Falter als Besucher beobachtet. Loew bemerkte im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Melanostoma mellina L., pfd.; 2. Syrphus pyrastri L., pfd.. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L.8, sgd., sowie an der var. angustifolia: Apis, sgd. und Bombus agrorum F. 5‘, sgd. 970. L. hyssopifolia L. Die kleinen, lila gefärbten, in endständiger Ähre zusammengestellten Blüten sind, nach Schulz (Beitr. I. S. 38), schwach protogynisch. Da die Antheren mit den Narben in gleicher Höhe und ihnen sehr genähert stehen, so findet regelmässig spontane Selbstbestäubung statt, wenn nicht durch Insektenbesuch gelegentliche Fremdbestäubung herbeigeführt wird. Als Besucher sah ich (Bijdragen) im botanischen Garten zu Kiel: A. Hyme- noptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd.; 2. Bombus lapidarius L. 8, sgd.; 3. B. terrester L. 8, sgd. B. Diptera: Syrphidae: 4. Eristalis tenax L., sgd. und pfd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Pieris rapae L., sgd. 211. Peplis L. Sehr kleine, unscheinbare, rosa Blüten mit freiliegendem Honig. 971. P. Portula L. [Henslow, Transact. Linn. Soc. Bot. I. 6. 8. 363; Mae Leod, B: Jaarb. VI. S. 303—304; Koehne, Bot. Jb. 1865. I. S. 39; Knuth, Ndfr. Ins. S. 73.] — Die Kronblätter erreichen, nach Koehne, eine Länge von nur 6 mm, sie sind hinfällig und fehlen öfter gänzlich. Die fünf oder sechs Staubblätter überragen den Kelch nicht. Die Narbe ist fast sitzend, so dass in den winzigen Blüten regelmässig spontane Selbstbestäubung durch Hinabfallen von Pollen erfolgt. Blüten, welche unter Wasser geraten, bleiben geschlossen und werden, da sie Luft enthalten, durch spontane Selbst- bestäubung pseudokleistogam befruchtet. Nach Mac Leod befindet sich am Grunde des Fruchtknotens ein kleines Nektarium, welches in nur geringer Menge Honig abscheidet. Während des Blühens ist die Blume weit geöffnet und ihre sechs Staubblätter sind ein wenig nach innen gebogen, doch ist das vorderste und hinterste Staubblatt infolge einer seitlichen Zusammendrückung der Blüte nicht so weit abgespreizt, wie die vier anderen. Daraus folgt, dass die Antheren des vordersten und hintersten Staub- blattes beinahe stets mit dem Stempel in Berührung kommen, mithin spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Schliesst sich die Blüte, so werden alle sechs Antheren gegen die Narbe gedrückt. Nach Willis und Burkill (Fl. a. ins. in Gr. Brit. I. p. 266) haben die kleinen, unansehnlichen, sitzenden Blüten einen Durchmesser von 3 mm. Die Narbe ist ein wenig vor den Antheren entwickelt, so dass alsdann bei Insekten- . besuch Fremdbestäubung möglich wäre, doch tritt regelmässig spontane Selbst- bestäubung ein, da die Staubblätter nach innen gebogen sind und die Narbe belegen. Alle Blüten entwiekeln- Samen. Besucher wurden nicht beobachtet. Lythraceae. — Tamaricaceae. 417 972. Cuphea purpurea ist nach Gaertner selbststeril, 973. C. eminens. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 343) sind die protandrischen Blüten mit ihrer Öffnung nach der Seite gewendet. Die Antheren öffnen sich an’ ihrer oberen, von der Narbe abgewendeten Seite, und der heraustretende Blütenstaub ist jetzt seiner Lage nach darauf berechnet, dass er von honigsaugenden Insekten abgestreift und zu Kreuzungen verwendet wird. Einige Tage später hebt sich der inzwischen um 11 mm verlängerte Griffel und stellt die Narbe in die Zufahrtslinie zum Honig ein, so dass besuchende pollen- bedeckte Insekten Kreuzung herbeiführen müssen. Bleibt Insektenbesuch aus, so krümmt sich das längste Pollenblatt bogenförmig zur Narbe empor und legt die pollenbedeckte Seite an dieselbe, so dass Autogamie erfolgt. 974. C. micropetala. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 235) sperrt der schräg gestellte Fruchtknoten den in der Aussackung am Grunde der Kron- röhre abgesonderten Honig bis auf zwei enge Zugänge ab, in welche die Kreuzungsvermittler ihren Rüssel stecken müssen. Ankriechende Insekten (Ameisen) werden durch klebrige Borsten am Kelehsaume von dem für die Blüte nutzlosen oder selbst schädlichen Eindringen in die Kronröhre abgehalten. 49. Familie Tamaricaceae Desvaux. 212. Myricaria Desvaux. Kleine, rote, schwach protogynische Blüten mit verborgenem Honig, welcher von”der" Innenseite der Staubfäden abgesondert wird. Fig. 131. Myricaria germanica Desv. (Nach Herm. Müller.) A. Eine geöffnete Blüte im Aufriss, von der Seite gesehen. B. Eine in spontaner Selbst- bestäubung begriffene Blüte im Aufriss, von der Seite gesehen. (©, Befruchtungsorgane einer Knospe mit schon empfängnisfähiger Narbe. D. Befruchtungsorgane einer bei Regen völlig geschlossenen Blüte. E. Ein Teil der Staubblätter von der Innenseite mit dem Nektarium (n). Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 27 418 Philadelphaceae. 975. M. germanica Desv. [H. M., Alpenblumen S. 164, 165.] — Schon vor dem Aufblühen sind die Narben empfängnisfähig, während die An- theren sich nach einander kurz nach dem Aufblühen öffnen, und nun bleiben die Staubblätter und die Narbe zugleich funktionsfähig, . so dass bei schlechtem Wetter in der halb oder ganz geschlossenen Blüte spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Bei günstiger Witterung können besuchende Insekten auch Kreuzung bewirken. (8. Fig. 131.) Als Besucher beobachtete H. Müller 1 Fliege und 1 Falter. 50. Familie Philadelphaceae Don. 213. Philadelphus L. Grosse, weisse, stark duftende Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher von einer dem unterständigen Fruchtknoten aufliegenden Scheibe abgesondert wird. 976. Ph. coronarius L. [Sprengel, S. 267; H. M., Befr. S. 200, 201; Weit. Beob. II. S. 237, 238; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Rügen.] — Wenn die Blüte sich öffnet, sind, nach Herm. Müller, die Narben bereits entwickelt, so dass pollenbedeckte Insekten jetzt Fremd- bestäubung herbeiführen müssen. Nach einiger Zeit springen die Antheren auf, und zwar zuerst die der äusseren Staubblätter. Da die zahlreichen Staubbeutel der Narbe sehr nahe stehen und diese in der Falllinie des Pollens liegen, so tritt bei ausbleibendem Insektenbesuche leicht spontane Selbstbestäubung ein. Finden sich erst dann Insekten ein, wenn die Antheren bereits aufgesprungen. sind, so kann ebensowohl Selbst- als Fremdbestäubuug erfolgen. — Der Pollen ist, nach Warnstorf, gelb, die normalen Körner elliptisch, dieht warzig, etwa 25 u lang und 12—13 u breit; sie sind mit viel kleineren, wahrscheinlich fehl- geschlagenen gemischt. Der starke Geruch und die grosse weisse Blüte locken nicht wenige In- sekten an: Mac Leod beobachtete in Belgien 2 Noktuiden; Herm. Müller (2) besonders Apiden, ich (1) in Schleswig-Holstein und auf Rügen fast nur Fliegen. Es ergiebt sich folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus pimpinellae F. (2); 2. A. serophu- lariae L. (2). b) Mordellidae: 3. Mordella aculeataL. (2). c) Nitidulidae: 4. Meligethes, pfd. (1, 2). d) Scarabaeidae: 5. Phyllopertha horticola L., Blütenteile abweidend (2). e) Telephoridae: 6. Dasytes, häufig (2); 7. Malachius bipustulatus L., Antheren fressend (2). B. Diptera: a) Muscidae: 8. Sepsis, sp. (2). b) Syrphidae: 9. Ascia podagrica. F,, sgd. und pfd., häufig (2); 10. Eristalis arbustorum L., pfd. (1); 11. E. pertinax Scop., pfd. (1); 12. E. tenax L., pfd. (1); 13. Helophilus floreus L., pfd. (2); 14. Rhingia rostrata. L., sgd. (1, 2); 15. Syritta pipiens L., pfd. (1, 2); 16. Syrphus ribesii L., sgd. und pfd. (1, 2); 17. Volucella bombylans L., pfd. (1, 2); 18. V. pellucensL. 9, dgl. (1). C. Hyme- noptera: a) Apidae: 19. Anthrena albicans Müll. /' 9, sehr zahlreich, sgd. und psd. (2); 20. A. dorsata K. 9, psd. (2); 21. A. fasciata Wesm. 2, psd. (2); 22. A. fulvierusK. ©, psd. (2); 23. A. nitida Fourer. 9, psd. (2); 24. A. tibialis K. ©, sgd. (2); 25. A. trimmerana K. 2, sgd. und psd. (2); 26. Apis mellifica 1.8, sgd. und psd., häufig (1, 2); 27. Bombus Cueurbitaceae. 419 agrorum F. (1), kurze Zeit sgd. (2); 28. B. lapidarius L. 9, sgd. (1); 29. B. pratorum L. $, sgd. und psd. (2); 30. Halictus leucozonius Schrk. 2, psd. (2); 31. H. sexnotatus K. 9, psd. (2); 32. Osmia rufa L. 9, psd., häufig (2); 33. Prosopis armillata Nyl. /, pfd. (2). 34. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd. b) Formieidae: 35. Lasius niger L. ©, sgd. (2). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 36. Pieris brassicae L., sgd. (2); 37. P. napi L., sgd. (2); 38. P. rapae L., sgd. (1). Cobelli (Giorn. bot. ital. XXV) bemerkte 9 von H. Müller nicht beobachtete Hymenopteren als Blütenbesucher. 977. Deutzia erenata Sieb. et Zuce. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Rügen: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. ; 2. Bombus terrester L. 9; 3. B. lapidarius L. 9,; sämtlich sgd. Alfken bemerkte bei Bremen Anthrena nigroaenea K. 9 /, sgd. 5l. Familie Uuenrbitaceae Juss. Knuth, Grundriss S. 55. Monöeische oder häufiger diöcische Pflanzen, deren männliche Blüten grösser sind als die weiblichen, so dass den ersteren in der Regel zuerst Insekten- besuch zuteil wird. Der Nektar wird von dem Boden eines nackten, fleischigen Napfes abgesondert, welcher durch die Verwachsung der unteren Teile von Kelch und Blumenkrone entstanden ist. Auf den Staubblättern vieler Cucurbitaceen finden sich zahlreiche Drüsen, welche, nach Halsted, den Zweck haben, beim Abbrechen ihrer Spitzen die Pollenkörner zu befeuchten und klebrig zu machen. Arcangeli (Atti Congr. bot. int. Genova 1893. S. 441—-454) beschreibt den Blütenbau und besonders die Honigdrüsen verschiedener Cucurbitaceen, namentlich Cucurbita maxima Duch., C. Pepo L.,, Lagenaria vulgaris Ser, Cuceumis MeloL., Benincasa, Ecballion, Momordica, Tricho- santhes. Als Befruchtungsvermittler sind besonders Bienen thätig; bei Benincasa cerifera wurde auch eine Hummel beobachtet. Lagenaria dürfte von Dämmerungsinsekten (vermutlich Sphingiden) besucht werden. Die Nektarien bestehen aus einem etwa 1 mm dicken Sekretionsgewebe mit Wasserspaltöffnungen an der Oberfläche. Der ausgeschiedene Nektar ist Stärke, welche vom Protoplasma oder durch ein besonderes Ferment in Zucker (Glykose) umgewandelt wird. (Nach Solla im Bot. Jb. 1893. I. S. 335). 214. Bryonia L. Monöeische oder diöeische, grünlich-gelbe Blumen mit verborgenem Honig, der, wie oben angedeutet, abgesondert wird. Zwei Paare der Staubfäden sind . verwachsen, der fünfte ist frei. 978. B. dioiea Jaequin. [H. M., Befr. S. 148, 149; Weit. Beob. II. S. 210; Ludwig, Bot. V. Brand. XXVI. S. XXI; Schmiedeknecht, Ap. Eur. I. S. 665; Knuth, Bijdragen.] — Die weiblichen Blüten sind nur halb so gross wie die männlichen. In den letzteren entspringen, nach Herm. Müller, am Rande des aus der Verwachsung des unteren Teiles von Kelch und Krone 27* 420 Cueurbitaceae. entstandenen Napfes die Staubfäden, welche so nach innen zusammenneigen, dass sie den Napf völlig verdecken. Fig. 132. (Nach Herm. Bryonia dioica L. Müller.) 1. 2. Autheren der männlichen Blüte. bezeichnen- die seitlichen Zugänge. grössert im Längsdurchschnitt. n Nektarium. 4. Die- selben etwas stärker vergrössert, von oben gesehen. Die Pfeile 3. Dieselben ver- 7u diesem führen zwischen den Staubfäden hindurch drei schmale, durch lange Haare verdeckte seitliche Zugänge, zu denen noch ein vierter Zu- gang von oben her zwischen den oberen Enden der Staubfäden kommt. Die Antheren springen in langen, schmalen Spalten auf, welche so gekrümmt sind, dass ihr grösster Teil einem der seitlichen Zugänge zugekehrt ist, während der oberste Teil gerade nach oben wird sich daher ein zum Nektar vordringen- des Insekt entweder an der Un- terseite des Körpers oder an beiden Seiten des Kopfes mit hin aufspringt. Es a Staubfaden. p Pollen. %& Farblose Kügelchen. Pollen behaften, den es beim Be- such einer weiblichen Blüte auf der Narbe absetzt. In den nur halb so grossen, daher in der Regel erst später besuchten weiblichen Blüten erhebt sich nämlich aus der Mitte des den Nektar bereitenden und aufbewahrenden Napfes der Griffel, welcher sich in drei divergierende Äste spaltet. Diese sind an den Enden stark verbreitert und gelappt und mit hervorragenden Spitzen versehen, so dass ein auffliegendes Insekt sie berühren muss. Der Pollen wird von den Besuchern auf weite Entfernungen übertragen. So beobachtete F. Ludwig die Bestäubung eines weiblichen Stockes durch den Pollen eines männlichen auf eine Entfernung von etwa 40 Metern. Von den Besuchern ist in erster Linie eine Biene, Anthrena florea F. 2 zu nennen, welche fast ausschliesslich die Blüten von B. dioica besucht (Müller, Ludwig, Schmiedeknecht): „sie ist die bei weitem häufigste Besucherin derselben und scheint ihren Bedarf an Blumennahrung ausschliesslich den Blüten dieser Pflanze zu entnehmen‘ (Herm. Müller). Auch Schletterer beobachtete bei Pola diese Biene als fast ausschliesslichen Befruchter dieser Pflanze, „sich fort und fort naschend in die Blüten versenken.“ — Es ist mir bisher nicht geglückt, diese seltene Biene zu fangen, obschon Br. dioica in der Umgebung von Kiel häufig ist und ich die Blüten wiederholt überwacht habe. Von den übrigen Besuchern kommen nur die saugenden als Kreuzungs- vermittler in Betracht, da die pollenfressenden oder -sammelnden regelmässig nur die männlichen Blüten besuchen und sich nur ausnahmsweise einmal zu einer (kleineren) weiblichen verirren. | Herm. Müller (1), Buddeberg (2) und ich (!) sahen folgende Blumengäste: A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Dasytes sp., nur an männl. Blüten, pfd. (1). B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis livida 9, sgd. (1). b) Syrphidae: 3. Ascia podagrica F., pfd. (1); 4. Eristalis tenax L., pfd. (!); 5. Rhingia rostrata L., dgl. (!); 6. Syrphus balteatus Deg., pfd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 7. Anthrena florea F. © ', sgd. und psd. (1); 8. A. fulvierus K. 5‘, sgd. (1); 9. A. nigroaenea K. © Z, w. v. (1); 10. Apis mellifica L.®, psd. (1, !); 11. Coelioxys simplex Nyl. ©, sed. (1); 12. Halictus eylindricus Cueurbitacene. 421 F. 9, sgd. (2); 13. H. morio F. /\, sgd. (2); 14. H. sexnotatus K. 9, psd. (1) 15. H. sexstrigatus Schenck 9, psd. (1). b) Sphegidae: 16. Ammophila sabulosa I.., sgd. (1); 17. Gorytes mystaceus L., sgd. (1). e) Vespidae: 18. Eumenes pomiformis F. /', sgd. (1); 19. Odynerus parietum L. 9, sgd. (1). Sehiner beobachtete in Österreich die Bohrfliege Orellia wiedemanni Mg.; Schletterer bei Pola die Grabwespe Pemphredon unicolor F.; Handlirsch die Grab- wespe Gorytes mystaceus L. 979. B. alba L. [Sprengel, S. 435—436.] — Die Pflanze ist monöecisch. Die Blüteneinrichtung entspricht derjenigen der vorigen Art. Nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1893. I. S. 30) erscheinen zuerst rein männliche Blütenstände, zu- letzt rein weibliche. Dazwischen bildet sich in einzelnen Blüten anstatt des männ- lichen das weibliche Geschlecht aus und umgekehrt. Als ausschliesslichen Besucher beobachteten Schmiedeknecht in Thüringen, Friese im Elsass, in Ungarn und in der Schweiz, Saunders und Smith in England: Anthrena florea F. Schenck beobachtete in Nassau die Apiden: 1. Anthrena eingulata F.; 2. A. florea F.; 3. A. fucata Sm.; 4. A. labialis K. j; 5. A. labiata Schek.; 6. Halietus morio F.; 7. H. sexnotatus’K. 9. 215. Sicyos L. Grünlich-weisse, monöcische Blumen mit freiliegendem Honig, welcher von einer mittelständigen Scheibe abgesondert wird. 980. S. angulata L. [Knuth, Herbstbeob.] — Die mehrere Meter hoch kletternde Pflanze entwickelt unansehnliche, grünlich-weisse Blüten. Die männ- lichen stehen in Doldentrauben, aus denen sich allmählich Trauben entwickeln. An jedem 10—20Oblütigen Blütenstande ist zur Zeit immer nur eine Blüte geschlechtsreif (selten zwei), so dass die Blütezeit bedeutend verlängert wird. Sind die Antheren entleert, so schliesst sich die Blüte wieder und fällt nach kurzer Zeit ab. Die männliche Einzelblüte hat einen Durchmesser von etwa 1 em; hiervon kommt etwa ein Drittel auf eine grosse, mittelständige, Honig absondernde Scheibe und der Rest auf die fünf weisslichen, mit grünen Adern durchzogenen Kronblätter. Aus der Mitte der Scheibe erhebt: sich die 1 mm hohe Staubfadensäule, welche an der Spitze die 2 mm im Durchmesser betra- gende Kugel der verwachsenen, gewundenen, schon im letzten Knospenzustande | aufspringenden Antheren trägt. Die erheblich kleineren weiblichen Blüten stehen in 15—20-blütigen Köpfchen, welche noch weniger auffallend sind, als die männlichen Blüten- stände, so dass letztere, wie Sprengel schon für Bryonia alba L. her- vorgehoben hat, von den besuchenden Insekten in der Regel zuerst bemerkt und aufgesucht werden und erst später nach deren Ausnutzung die weniger leicht zu findenden weiblichen Blüten. Von diesen sind alle in einem Blütenstande stehenden Blüten gleichzeitig entwickelt; es ist somit die Möglichkeit, bezüglich Wahrscheinlichkeit gegeben, dass durch ein mit Pollen versehenes Insekt alle weiblichen Blüten eines Köpfchens gleichzeitig bestäubt werden. Der Durch- messer der weiblichen Blüte beträgt nur 4—5 mm. In der Mitte der fünf, wie 422 ; Cuceurbitaceae. bei den männlichen Blüten gleichfalls weisslichen und mit grünen Adern durch- zogenen Blumenkronblättern erhebt sich aus einer kleinen, Honig absondernden Scheibe der 2 mm lange Griffel. Er trägt an der Spitze die drei kopfförmigen Narben, welche den Blüteneingang überragen, so dass ein Honig suchendes In- sekt sie unfehlbar berühren und, falls es Blütenstaub mitbrachte, belegen muss. Ich beobachtete als Besucher: A. Hymenoptera: 1. :Apis mellifica L.; 2. Vespa vulgaris L. B. Diptera: 3. Eristalis nemorum L.; 4. Lucilia caesar L.; 5. Onesia sepulcralis L.; 6. Sarcophaga carnaria L.; 7. Sepsis cynipsea L.; 8. Syrphus ribesii L. Alle häufig, sgd. Der überaus starke Insektenbesuch dieser unscheinbar grünlichen Blüten, sowie das starke Hervortreten derselben (sowie auch derjenigen von Bryonia dioica L.) auf der photographischen Platte, erweckte in mir die Vermutung, dass diese Blüten Anlockungsmittel besitzen, welche das menschliche Auge nicht wahrzunehmen vermag, wohl aber das Insektenauge. Ich sprach die Ansicht aus, dass der Blumenfarbstoff von Sieyos (und auch von Bryonia) ultraviolette Strahlen aussende; doch ist es auch möglich, dass die starke Einwirkung der Blüten- farben auf die photographische Platte durch Zurückwerfung des Lichtes durch die zahllosen, die Blüten bedeckenden Drüsen erfolgt (vgl. Bd. I. S. 105—106 und meine Mitteilungen in „Botan. Centralblatt“ 1891. Nr. 41 und Nr. 50/51: „Die Einwirkung der Blütenfarben auf die photographische Platte“ und „Weitere Beobachtungen über die Anlockungsmittel von Sieyos angulata L. und Bryoniadioica L.“ sowie „Photographische Mitteilungen“ 1892: „Über Blüten- photographie“.) 216. Cucumis L. Grosse, gelbe, monöcische Blüten mit derselben Einrichtung wie bei Bryonia. Zwei Paare der Staubfäden verwachsen, der fünfte frei. Antheren zusammen- neigend. 981. C. sativus L. [Sprengel, S. 435.] — Auch hier sind die männ- lichen Blüten viel grösser als die weiblichen und werden deshalb von Insekten in der Regel früher besucht. Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) bei Kiel nur die Honigbiene, sgd. Siekmann verzeichnet für Osnabrück die Grabwespe Crabro brevis v.d. L., s. hfg. 932. C. Melo L. Nach Aubert (Journ. Soc. nat. et centr. d’hort. de France. 1881) öffnen sich 5—6 Tage nach Entfalten der ersten männlichen Blüten die ersten weiblichen, also bei grossem Überfluss der $. Bei künstlicher Befruchtung zeigt sich schon nach 2-—3 Tagen der Erfolg, und nach 7—8 Wochen erscheinen die ersten reifen Früchte. (B. Jb. 1883. I. S. 490). 217. Cucurbita Juss. Sehr grosse, dottergelbe, monöcische Blüten mit derselben Art der Nektar- absonderung ‚wie bei Bryonia. 983. C. Pepo L. Die männlichen Blüten sind etwas früher entwickelt als die weiblichen, stehen auch auf etwas längeren Stielen, so dass sie früher als die weiblichen besucht werden. Cueurbitaceae. — Papayaceae, — Turneraceae. — Portulacaceae. 423 An den männlichen Blüten sind, nach Warnstorf (Bot. V, Brand. Bd. 38), am Grunde Krone und Kelch verwachsen und tragen hier einen mit wulstigen Rändern versehenen, reichlich Honig absondernden Napf, welcher von der Staubblattsäule vollkommen verdeckt ist und zu dem am Grunde der Staub- füden nur 2—4 Öffnungen führen; Antheren extrors. Pollen sehr gross, gelb, kugelig. igelstachelig und mit einer dünnen Ölschieht überzogen, daher ausser- ordentlich stark adhärent; Grösse durchschnittlich 163 « diam. Als Besucher sah ich (Bijdragen) bei Kiel die Honigbiene sehr häufig, sgd., oft zwei, selbst drei Bienen in einer Blüte, 984. Sechium edule besitzt, nach Arcangeli, je zwei Nektarien im Grunde sowohl der weiblichen als auch der männlichen Blüten. In den letzteren bilden sie kleine, enge, unscheinbare Taschen; in den ersteren sind sie grösser und auffallender. Dies findet seinen Grund vielleicht darin, dass die Besucher in den weiblichen Blüten nur Honig, in den männlichen aber auch noch Pollen gewinnen können. 985. Eeballium Elaterium Rich. zeigt, nach Hildebrand (Bot. Zig. 1893), die verschiedensten Anordnungen der männlichen und weiblichen Blüten- stände. Im Herbst werden zuletzt nur noch einzeln stehende weibliche Blüten entwickelt, welche durch den Pollen aus früher gebildeten männlichen Blüten befruchtet werden können. * 52. Familie Papayaceae Juss. 986. Papaya Carica L. ist, nach Baillon (B. S. L. Paris 1887), ge- wöhnlich zweihäusig, in der Kultur jedoch oft monöcisch. Eine aus Samen von Bourbon gezogene Pflanze gelangte zur Blüte und war im Treibhause immer männlich. Ins Freie verpflanzt, wurde die Endblüte einer Anzahl von Blüten- ständen weiblich, wurde befruchtet und die anfangs männlichen Pflanzen ent- wickelten später eine Anzahl guter und rasch wachsender Früchte. (B. Jb. 1887. I. S. 429.) 53. Familie Turneraceae H. B. K. Nach Urban (Bot. V. Brandenburg XXIV. 1882) sind etwa ®/s sämt- licher bekannten Arten der Turneraceen heterostyl-dimorph. 54. Familie Portulacaceae Juss. 218. Portulaca Tourn. Gelbe, homogame, kleine, nicht selten kleistogame oder pseudokleistogame Blüten, 987. P. oleracea L. [Kirchner, Flora S. 254; Kerner, Pflanzen- leben IL; Battandier, B. Jb. 1883, I. S. 472; Halsted, B. Jb. 1888, I. 424 Portulacaceae. 8. 562.] — Die goldgelben, honig- und duftlosen Blüten sind, nach Kerner, nur etwa 5 Stunden an einem sonnigen Vormittage geöffnet. Zwischen dem Grunde der Staubblätter und dem der Kronblätter findet sich ein fleischiger Wulst, der mit glashellen Papillen besetzt ist; diese secernieren zwar nicht, werden aber, nach Kerner, von den Insekten gern abgeweidet. Staubblätter und Narben sind gleichzeitig entwickelt. Nach Kirchner liegen letztere so zwischen den Antheren, dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Doch wird auch wohl gelegentlich Fremdbestäubung eintreten, da Fliegen und Ameisen als Besucher angetroffen sind. Nach Kerner tritt erst beim Schliessen der Blüte spontane Selbstbestäubung ein, wie diese denn auch bei schlechter Witterung in der pseudokleistogam geschlossen bleibenden Blüte erfolgt. Die Staubblätter sind, nach Halsted, reizbar, und zwar krümmen sie sich, nach Hansgirg, nach der Richtung, in welcher der Reiz erfolgt. Kleistogame Blüten sind von Battandier beobachtet. 988. P. grandiflora Lindl. entwickelt, nach De Bonis, kleistogame Blüten. 219. Montia Micheli: Kleine, weisse, oft pseudokleistogame Blüten. 989. M. minor Gmelin. Die offenen Blüten sind, nach Axell (8. 13), homegam. Bei schlechtem Wetter bleiben, nach Axell (a. a. O.) und nach Kerner (Pflanzenleben I.), zahlreiche Blüten pseudokleistogam geschlossen und befruchten sich mit Erfolg selbst. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 31) sind 2 Musciden als Besucher beobachtet. 990, Claytonia alsinoides. Die im botanischen Garten zu Cambridge blühenden Pflanzen sind, nach Willis (Contributions I.), protandrisch. Sie sondern den Nektar am Grunde der Staubblätter ab. Die anfangs aufrecht stehenden Staubblätter biegen sich später gegen die Kronblätter zurück, so dass nun der Zugang zur Narbe frei wird und kleine, mit Pollen beladene Insekten dieselbe belegen können. Selbstbestäubung ist nicht ausgeschlossen, doch scheint sie kaum von Erfolg zu sein. 991. C. sibiriea verhält sich ebenso. (A. a. ©.) 992. C. perfoliata Donn. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 361) erfolgt gegen Ende der Blütezeit dadurch Autogamie, dass beim Zusammenziehen des Perigons die pollenbedeckten Antheren an die Narbe gedrückt werden. 220. Calandrinia H.B. K. Beim Verwelken werden die Kronblätter „matsch“, d. h. ihre Oberfläche bedeckt sich durch Heraustreten des Zellsaftes aus dem Gewebe mit einer dünnen Flüssigkeitsschicht, welche besonders von Fliegen aufgesucht und geleckt wird, wobei die Narbe mit dem von anderen Blüten mitgebrachten Pollen belegt wird. (Kerner, Pflanzenleben II. S. 167.) f Paronychiaceae. 425 993. C, compressa. In den ephemeren Blüten stehen anfangs die An- theren von der Narbe ab; nach einiger Zeit legen sich die Staubbeutel beim Schliessen der Blüte auf dieselbe. (Kerner, Pflanzenleben II. S. 344.) 55. Familie Paronychiaceae St. Hilaire. Pflanzen - mit schr kleinen, homogamen, oft kleistogamen oder pseudo- kleistogamen Blüten. 221. Herniaria Tourn. Kleine, unansehnliche Blumen mit freiliegendem, im Blütengrunde abge- sonderten Honig. 994. H. glabra L. [H. M., Weit. Beob. II. 8. 223, 224; Schulz, Beitr. II. S. 74.] — Wenn auch den winzigen gelblichen Blütehen die Kron- blätter fehlen, so sind sie doch auf einige Entfernung augenfällig, weil sie in grosser Anzahl beisammen stehen. Nach H. Müller sind von den 10 Staub- blättern die Hälfte verkümmert und ganz ohne Antheren, Die Staubfäden sind am Grunde zu einem auf der Innenseite Nektar absondernden Ringe verwachsen, aus dessen Mitte sich der Stempel. erhebt. Kurz nach dem Aufblühen öffnen sich die Antheren und wenden die mit Pollen bedeckte Seite nach innen. Zwar liegen die beiden Griffel noch aneinander, doch spreizen ihre oberen Enden bereits etwas, und zwar sind die dort befindlichen Narben schon entwickelt, und nun kann spontane Selbstbestäubung erfolgen. Später, nachdem die Antheren entleert sind, spreizen sich die Griffel ganz auseinander. Bei Insektenbesuch ist Fremdbestäubung begünstigt. Nach Schulz breiten sich die Narben meist schon während des Verstäubens der wagerecht gestellten Antheren aus, so dass spontane Selbstbestäubung fast unvermeidlich ist. Besucher sind der Winzigkeit der Blüten entsprechend winzige Fliegen, Schlupf- wespen, Ameisen und Käfer (Schulz). | Herm. Müller sah eine honigleckende Ameise (Myrmica levinodis Nyl. ?) zahlreiche Blüten hintereinander besuchen und so Fremdbestäubung bewirken. 995. H. alpina Vill. ist, nach Kirchner, homogam mit leicht mög- licher spontaner Selbstbestäubung. 996. H. hirsuta L. Auch diese Art ist, nach Delpino (Bot. Jb. 1880, I. S. 182), homogam. Spontane Selbstbestäubung ist unausbleiblich, weil die Antheren den Narben anliegen. 997. Illecebrum vertieillatum L: Die silberweissen, knorpelartigen Deck- blättchen der Blüten enthalten, nach Warming, luftführende Tracheiden. In den homogamen Blüten erfolgt leicht spontane Selbstbestäubung. Auch in den unter Wasser geratenen Blüten erfolgt diese pseudokleistogam (Hansgirg) oder kleistogam (Hildebrand, Geschl. S. 77), immer in einer eingeschlossenen Luft- schicht (Kerner). 998. Polycarpon tetraphyllum L. Die winzigen, nur 2 mm grossen, stets knospenförmig geschlossenen Blüten besitzen, nach Batalin, 5 kahnförmige, 426. | Paronychiaceae. — Seleranthaceae. am Rücken geflügelte Kelchblätter, während die Kronblätter kaum bemerkbar sind. Die Befruchtung erfolgt kleistogam (Batalin). 999. Corrigiola litoralis L. [Warnstorf , Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die kleinen weissen, in gedrängten Wickeln stehenden Blütchen bleiben meist geschlossen (pseudokleistogam). Antheren dunkelviolett, seitlich aufspringend, die Narbe überragend und deshalb Autogamie bewirkend. Pollen blassgelb, glatt, kugel-tetraädrisch, nur 10—12 u. diam. 1000. Paronychia capitata Lam. Die weissen Blumen sah Mac Leod in den Pyrenäen von Hymenopteren (1) und Dipteren (1) besucht. 1001. Telephium Imperati L. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 307.] — Im Anfange des Blühens schliessen die Narben in der Mitte der Blüte noch fest zusammen, während die Antheren geöffnet sind und den Besuchern Pollen darbieten. Damit nun später, wenn die Narben belegungsfähig geworden sind und sich auseinanderlegen, keine Selbstbestäubung eintreten kann, rücken die ausgehöhlten Blumenblätter, welche bisher sternförmig ausgebreitet waren, zu- sammen und verhüllen die Antheren, so dass nur Fremdbestäubung möglich. ist. 56. Familie Seleranthaceae Link. 222. Scleranthus L. Knuth, Ndfr. Ins. S. 73. Unscheinbare, weissliche oder grünliche, krsnblättlche homogame, proto- gynische oder protandrische Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher von dem verdiekten Grunde der Kronblätter und dem am Grunde des Fruchtknotens sitzenden Ringe abgesondert wird. 1002. S. annuus L. [Knuth, Ndfr. Ins. S.73; Schulz, Beitr. I. S. 39; II. S. 76.] — Die grünen Blüten sind homogam. Zuerst sind die Staubblätter dem glockigen Kelche angedrückt, so dass alsdann bei Insektenbesuch Kreuzung er- folgen kann. Später richten sich die Staubblätter auf, so dass eine Berührung zwischen Antheren und Narben und somit spontane Selbstbestäubung eintritt. Die Honigabsonderung im Blütengrunde ist sehr gering. So fand ich die Blüten- einrichtung auf der Insel Amrum. Schulz beobachtete bei Halle auch schwache Protandrie, sowie Gynodiöcie und Gynomonöcie (5—10°/o), selten Andromonöcie und Androdiöcie. Nach demselben Forscher finden sich im Winter unter dem Schnee kleistogame, nach Hansgirg pseudokleistogame Blüten. Als Besucher beobachtete Mac Leod in, Flandern 1 Muscide (B. Jaarb. VI. Ss. 172); Plateau daselbst winzige Dipteren und Prosopis sp. 1003. S. perennis L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 73; H.M., Befr. S. 180; Weit. Beob. II. S. 224; Schulz, Beitr. II. S. 75, 76; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die breiten, weissgerandeten Kelchblätter sind zur Zeit der (zeschlechtsreife der Blüten ausgebreitet, wodurch diese eine viel grössere Augen- fälligkeit bekommen als die stets glockenförmigen von S. annuus. Auch wird Lt 1 Scleranthacene. — Crassulaceae. 427 im Grunde der Blüte eine weit grössere Menge Honig abgesondert. Die Staub- blätter liegen zunächst den ausgebreiteten Kelchblättern an, während die Griffel mit den gleichzeitig entwickelten Narben in der Blütenmitte emporragen. Sodann schliessen sich die Kelehblätter allmählich, wodurch die Antheren mit den Narben in Berührung kommen und, falls in der ersten Blütezeit durch Insekten keine Fremdbestäubung herbeigeführt ist, spontane Selbstbestäubung erfolgt. So fand ich die Blüteneinrichtung auf der Insel Amrum. In ähnlicher Weise schildert Herm. Müller dieselbe nach Pflanzen bei Lippstad. August Schulz beobachtete bei Halle, dass die Griffellänge der Zwitterblüten eine sehr verschiedene ist, nämlich zwischen 3/4 bis 2!/g mm schwankt. Die kurzgriffelige Form ist homogam oder schwach protandrisch und der spontanen Selbstbestäubung zugänglich, die langgriffelige dagegen oft ausgeprägt protan- drisch und daher der Kreuzung fähig. Die Staubblattzahl ist ebenfalls veränderlich, ebenso die Blütengrösse. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, warzig, durch- schnittlich 35 « diam. Als Besucher beobachtete Schulz zahlreiche Fliegen und Ameisen; Herm. Müller folgende Insekten: A. Diptera: Museidae: 1. Miltogramma intricata Mg., sgd. B. Hymenoptera: Vespidae: 2. Holopyga coriacea Dhlb., hid.. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Coenonympha pamphilus L., sgd. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia spec., sgd.; 2. Aricia incana Wiedem. 9, sgd.; 3. Cynomyia mortuorum L. j‘, sgd.; 4. Sarcophaga striata F. 9, sgd.; 5. Sepsis cynipsea L. b) Stratiomydae: 6. Chrysomyia formosa Scop. Z', sgd. ce) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L. 2 ', sgd.; 8. Platy- cheirus spec. B. Hymenoptera: Formicidae: 9. Lasius niger L. ®, sgd.; Mac Leod in den Pyrenäen eine Chryside, 4 Fliegen (B. Jaarb. III S. 381); Plateau in Belgien honigleckende Ameisen. 57. Familie Crassulaceae DC. Knuth, Ndfr. Ins. S. 73. Die Anlockung geschieht durch die Kronblätter, doch sind manche Blüten so klein (Tillaea, Bulliarda), dass sie höchstens gelegentlich Insektenbesuch er- halten, während bei grossblütigen Sempervivum- und Sedum-Arten durch aus- geprägte Protandrie Selbstbestäubung oft gänzlich ausgeschlossen und Insekten- besuch zur Befruchtung unbedingt nötig ist. Seltener ist Protogynie. Der Honig wird meist in Drüsen abgesondert, welche am Grunde des Fruchtknotens liegen. Die Bergung desselben ist bei unseren Arten eine ziemlich oberflächliche, so dass die meisten Blumen der Klasse AB zuzuzählen sind; manche ausländische Arten bergen den Nektar dagegen sehr tief. 1004. Tillaea muscosa L. Winzige, rötliche oder weisse, einzeln in den Blattachseln stehende Blütchen, welehe wahrscheinlich fast ausschliesslich der spontanen Selbstbestäubung unterworfen sind. 1005. Bulliarda aquatica DC. (Tillaea aquaticaL,, T. prostrata Schkuhr). Die winzigen, weissen, fast sitzenden Blütchen haben, nach 428 Crassulaceae. Ascherson, zwischen den Staubblättern und dem Fruchtknoten 4 Nektarien. In den Blüten der Pflanzen meines Herbars (Bijdragen) liegen die pollenbedeekten Antheren fast unmittelbar an der Narbe. 223. Rhodiola L. Diöeische, zuweilen triöcische Blumen mit halbverborgenem Honig; Zwitter- blüten protandrisch. 1006. Rh. rosea L. (Sedum Rhodiola L.). [Ricca, Atti XIV. 3; Schulz, Beitr. IL S. 188; Warming a. a. O.] — Die gelbrötlichen Blüten sind, nach Schulz, im Riesengebirge diöcisch mit den Resten des anderen Ge- schlechts in den männlichen und weiblichen Blüten; auch Axell fand nur diöcische Pflanzen, ebenso Lindman auf dem Dovrefjelde Rieca beobachtete in den Alpen auch protandrische Zwitterblüten, ebenso Warming in Grön- land, doch fand dieser Forscher hier auch triöeische Blüten. Nach Ekstam findet auf Nowaja Semlja an den honigduftenden Blüten reichliche Honigabsonderung statt. Als Besucher wurden dort kleine Fliegen beobachtet; Ricca beobachtete auch in den Alpen Fliegen und Ameisen. Desgleichen wurden in Dum- friesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S.68) 1 Empide und 1 Museide als Besucher beobachtet. 224. Sedum L. Protogynische, homogame bis ausgeprägt protandrische Blumen mit halb- verborgenem Nektar, welcher im Blütengrunde zwischen den. Kron- und Staub- blättern abgesondert wird. 1007. S. acre L. FH. M., Befr. 8. 90,::91; Mae Leod, B. Jaarb. VI. S.289; Knuth, Ndfr. Ins. S. 74, 154; Weit. Beob. S. 234.] — In den lebhaft gelb gefärbten Blüten sind von den zehn Staubblättern die fünf äusseren (vor den Kelchblättern stehenden) zuerst entwickelt und richten ihre etwa 5 mm langen Fila- mente schräg aufwärts. Sind sie verblüht, so biegen sie 1. Blüte im ersten Zustande, schräg von oben gesehen ; a 7 N je Ss B s Kelehblätter. p Kronblätter. a’ Äussere, a? innere wi den Kronblätiern ie Staubblätter. n Nektariun. ov Fruchtknoten. 2. Griffel- während die Antheren der spitze im ersten Blütenszutande,. 3. Dieselbe im zweiten Zu- u : ” stande, nachdem sich alle Antheren geöffnet haben. fünf AR Staubblätter Fig. 133. Sedum acre L. (Nach Herm. Müller.) aufspringen und an die Stelle der ersteren treten. Erst nachdem auch die inneren 'Staubblätter aus- geblüht haben, entwickeln sich die kleinen Narbenauf der Spitze der fünf Frucht- Crassulaceue. 429 blätter. Eine so ausgeprägt protandrische Blüteneinrichtung, welche Selbstbestäu- bung völlig ausschliesst, beobachtete ich auf der Insel Föhr. An anderen Orten sind die Blüten nicht so ausgeprägt protandrisch. Herm. Müller fand an westfälischen Pflanzen, dass die Narben sich entwickeln, bevor die fünf inneren Staubblätter verblüht sind, so dass spontane Selbstbestäubung bei ausbleibendem Insektenbesuche ‚möglich ist. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2, Calliphora scheie Mg.; 3. Lueilia sp.; 4. Nemotelus uliginosus L. 9; 5. Spilogaster carbonella Zett. b) Syrphidae: 6. Eristalis tenax L.; 7. Melithreptus teniatus Mg.; 8. Syritta pipiens L.; 9. Syrphus balteatus Deg. 5. B. Hymenoptera: 10. Anthrena nigriceps Kirby 9; 11. Bombus rajellus K. C. Lepidoptera: 12. Epinephele janira L.; sämtl. sgd.; auf Helgoland ausserdem: Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L.; 2. Scatophaga stercoraria L. b) Syrphidae: 3. Syrphus sp.; sämtl. sgd. Herm. Müller bemerkte in Westfalen: A. Diptera: Museidae: 1. Pyrellia aenea Zett., sgd. b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena eingulata K. 9, sgd.; 4. A. par- vula K. © /, häufig, sgd.; 5. Bombus rajellus K. 8, sgd.; 6. Cilissa trieineta K. 9, sgd.; 7. Megachile centuneularis L. 9, psd.; 8. M. circumeineta K. 9, sgd.; 9. Nomada ferruginata K. 9, sgd.; 10. Prosopis armillata Nyl. 5‘, sgd.; 11. P. brevicornis Nyl. /, sgd.; 12. P. variegata F. /, sgd.; 13. Sphecodes gibbus L. 9, wiederholt, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena parvula K. 9; 2. Halietus punctulatus K. 9; 3. Prosopis hyalinata Sm. 9. Syrphidae: 4. Melithreptus menthastri L.; Verhoeff auf Norderney: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Cynomyia mortuorum L. j, sgd.; 2, Lucilia caesar L. 5, sgd.; 3. Miltogramma spec., sgd.; 4. Sarcophaga striata F., sgd. b) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L. 9, sgd.; 6. E. sepuleralisL.1 9, sgd. B. Hymenoptera: Sphegidae: 7. Oxybelus uniglumis L.; Schenck in Nassau die Wollbiene Anthidium oblongatum Litr.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Glyphipteryx equitella Scop.; Frey auf dem Simplon: Lycaena orion Pall.; Herm. Müller in den Alpen 1 Hummel, 2 Fliegen, 3 Falter; Mac Leod in den Pyrenäen eine Museide; Seott-Elliot in Schottland 1 Hummel. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena limbata Ev.; 2. Crocisa major Mor.; 3. Halietus variipes Mor.; 4. H. virescens Lep.; 5. Osmia fulviventris Pz.; 6. O. versicolor Ltr.; 7. Prosopis elypearis Schek. b) Ichneu- monidae: 8. Anilasta rapax (Gr.) Ths. c) Sphegidae; 9. Trypoxylon figulus L. 1008. S. reflexum L. [H. M., Befr. S. 91; Weit. Beob. I. S. 295.] — Die Einrichtung der zitronengelben Blüten stimmt, nach Herm. Müller, in Bezug auf die unvollständig ausgeprägte Protandrie mit derjenigen der vorigen Art überein. Als Besucher beobachteten H. Müller (1) und Buddeberg (2): A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp., pfd. (2). b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax 1. (1); 3. Syrphus arcuatus Fall., sgd. (2). B. Hymenoptera: Apidae: 4. An- thidium oblongatum Latr. 5‘, sgd. (2); 5. A. enge Latr. 2 /', zgd., in Mehrzahl (2); 6. Halietus morio F. 9, sgd. (2); 7.H. sexnotatus K. 9, sgd. (2); 8. Megachile maritima K. 5 (li). €. Lepidoptera: Rhopalocera: 9. Epinephele janira L. /, sgd. (2); 10. Vanessa urticae L., sgd. (2). Friese beobachtete in Thüringen die Schmarotzerbienen: 1. Coelioxys elongata Lep.; 2. Stelis signata Ltr. und die Sammelbienen: 3. Anthidium lituratum Pz.; 4. A. punctatnm Lir. 430 Crassulaceae. 1009. S. boloniense Loiseleur. Nach Schulz (Beitr. I. S. 39) sind ın den gelben Blüten die Narben schon während des Ausstäubens der äusseren Staubblätter vollständig entwickelt. Spontane Selbstbestäubung ist leicht möglich, da sich die Staubblätter der Narbe zubeugen, doch wird von derselben wohl nur selten Gebrauch gemacht, da sowohl die gelbe Blütenfarbe, als auch der in derselben Weise wie beiS. acre reich- lich abgesonderte Nektar zahlreiche Insekten anlockt. B. 1010. S. alpestre Villars (S.repens Schlei- Fig. 134. Sedum alpestre Vill. (Nach Herm. cher). [H.M., Alpenblumen Müller.) ! .| — Diese hoch- A. Blüte im ersten (weiblichen) Zustande. (7:1.) B. Drei S °2 83 1 Diese hoc Stempel derselben nebst den ansitzenden Nektarien, von alpine Art ist protogyn, doch HUlRSON "BRRSRAB, bleiben die Narben bis zum Aufspringen der Antheren funktionsfähig, so dass bei RROSEIUENENEN Insektenbesuche spontane Selbst- bestäubung möglich ist. Als Besucher beobachtete H. Müller Hymenopteren (2), nn (1), Lepi- dopteren (2). 1011. S. albescens Haworth. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 2 Bienenarten (Bombus, Anthrena) und 1 Tagfalter (Lycaena). 1012. $S. annuum L. In den meist blassgelben Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 77), bei der Blütenöffnung die Narben schon empfäng- nisfähig und bleiben es während der ganzen Blühzeit. Bald darauf springen die Antheren der äusseren, dann auch die der inneren Staubblätter auf. Da Narben und Antheren einander genähert sind und gleich hoch stehen, so ist anfangs spontane Selbstbestäubung möglich, sogar unvermeidlich; gegen Ende der Blütezeit ist Fremdbestäubung durch Abbiegung der inneren Staubblätter begünstigt. Auch Lindman fand die Blüten erst protogyn, dann homogam und der spontanen Selbstbestäubung fähig. Nach Kerner dienen die äusseren Staubblätter der Selbst-, die inneren der Fremdbestäubung. Als Besucher beobachtete Schulz bei Bozen vereinzelte Fliegen und Schlupfwespen. | Nach Kerner überwintert diese einjährige Art, falls durch früh ein- tretenden Winter die Fruchtreife verhindert ist, durch rosettenförmige Ableger. 1013. S. atratum L, [Ricca, Atti XII. 3. S. 256; H. M., Alpen- blumen S. 79, 80; Kerner, Pflanzenleben IL] — Diese hochalpine Art ist, nach H. Müller, protogynisch mit langlebigen Narben, so dass spontane Selbst- bestäubung regelmässig und ziemlich zeitig erfolgt. Nach Rieca (Atti XII) sind Crassulaceae. 431 die Blüten protogynisch mit kurzlebigen Narben. Kerner fügt hinzu, dass in den vier Tage hindurch blühenden Blumen die äusseren Staubblätter der Fremd-, die inneren der Selbstbestäubung dienen, und dass die Honigschuppen am Ende zerschlitzt sind. : Als Besucher beobachtete Müller nur 1 Chrys de und 1 Pyralide. Fig. 135. Sedum atratum L (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im ersten (weiblichen) Zustande. B. Drei Stempel derselben von aussen. (, Blüte gegen Ende des zweiten (männlichen) Zustandes. D. Blüte nach dem Verblühen. (Vergr. 7:1.) 1014. S. Telephium L. [H. M., Befr. S. 91, 92.] — Die beiden Arten S.maximum Suter undS.purpureumLink, in welche S. Telephium jetzt gespalten ist, haben dieselbe Blüteneinrichtung, nur dass die inneren Staubblätter bei $. purpureum !/s6 über dem Grunde der Kronblätter eingefügt sind. Nach Herm. Müller springen erst die Antheren der fünf äusseren, dann die .der fünf inneren Staubblätter auf, und erst, wenn diese verblüht sind, entwickeln Fig. 136. Sedum Telephium L. (Nach Herm. Müller.) ]. Blüte von oben gesehen. 2, Dieselbe nach Entfernung des Stempels, um die 5 Saftdrüsen zu zeigen. sich die Narbenpapillen. Die Staubblätter liegen den weit auseinander gespreizten Kronblättern dicht an; es ist daher spontane. Selbstbestäubung auch dann aus- geschlossen, wenn die Antheren während der Narbenreife noch mit Pollen be- haftet sind. | Die Lage der Nektarien ist dieselbe wie S. acre, nur die Form ist etwas abweichend; bei S. Telephium sitzen sie an der Spitze länglicher Schüppchen 432 Crassulaceae. am Grunde der Kronblätter unter den Fruchtknoten. Honigsaugende oder pollensammelnde Insekten, welche auf den gedrängten Blütenständen umher- kriechen, berühren sowohl die Antheren als auch die Narben zahlreicher Blüten hintereinander und bewirken infolge der Protandrie Kreuzung, doch können sie in alten Blüten mit schon entwickelten Narben, aber noch mit etwas Pollen behafteten Antheren gelegentlich auch Selbstbestäubung hervorbringen. Als Besucher sah H. Müller: A. Diptera: Muscidae: 1. Echinomyia magnicornis Zett, sgd. B. Hyme- noptera: a) Apidae: 2. Bombus agrorum F. j', sgd.; 3. B. lapidarius L.®, psd.; 4. B, silvarum L. 9 8, in Mehrzahl, sgd.; 5. Halictus zonulus Sm. 9, sgd.; 6. Psithyrus cam- pestris Pz. S', sgd. b) Tenthredinidae: 7. Allantus arcuatus Forst. (Borgstette). Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen Bombus terrester L. ®, psd. und sgd. an den Blüten. (B. Jaarb. III. S. 419). Alfken beobachtete bei Bremen Bombus agrorum F. Z‘. Loew bemerkte im bot. Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L. B.Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L.8, sgd.; 3. Bombus silvarum L. 9, sgd.; 4. B. terrester L. 5’, sgd. 1015. S. dasyphyllum L. Nach Schulz (Beitr. I. S. 77, 78) sind die weissen, rötlich angehauchten Blüten protandrisch, doch schwankt der Grad der Protandrie je nach der Höhe des Standortes; besonders die Pflanzen niederer Gegenden zeigen sie ausgeprägter. Hier (z. B. im Etschthal) liegen zur Zeit der Blütenöffnung die Griffel mit den unentwickelten Narben noch aneinander; sie sind erst empfängnisfähig, wenn die Antheren schon vollständig verstäubt haben, oft sogar erst, wenn sie schon abgefallen sind, so dass spontane Selbstbestäubung fast ausgeschlossen ist. In höheren Gegenden (z. B. im Ortlergebiet) tritt die Narbenreife meist etwas früher ein, so dass hier beim Spreizen der Narben spon- tane Selbstbestäubung meist ziemlich leicht erfolgt. Nach Kerners Darstellung ist die Narbe schon beim Aufblühen em- pfängnisfähig, und es dienen die äusseren Staubblätter der Fremd-, die inneren der Selbstbestäubung. Es scheint daher auch Homogamie vorzukommen. Die Nektarien sind kleine, herzförmige, gestielte, gelbe bis orangerote Schüppchen vor je einem Fruchtknoten. Als Besucher: beobachtete Schulz zahlreiche, nicht näher bestimmte kurzrüsselige Insekten (Fliegen und kleinere Hymenopteren); Mae Leod in den Pyrenäen 1 Biene (B. Jaarb. III. S. 418). - 1016. S. altissimum Poir, Mac Leod sah die gelben Blumen in den Pyrenäen von einer Biene (Halictus morio) besucht. | 1017. 8. album L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 296; Alpenblumen S. 80, 81; Schulz, Beitr. L S. 77; Loew, Bl. Flor. S. 397.]| — In dieser ausgeprägt protandrischen Blume ist, nach H. Müller, Selbstbestäubung kaum möglich. In Tirol verhält sich, nach Aug. Schulz, die Blume ebenso. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Käfer (3), Fliegen (7), Bienen (2), Falter (3). Ferner beobachteten Herm. Müller (1) im Fichtelgebirge und Buddeberg (2) in Nassau folgende Insekten an den Blüten: > EN Crassulaceae. 433 A. Coleoptera: a) Byrrhidae: 1. Byrrhus pilula L., sgd. (1). b) Cerambyeidae: 2. Leptura maculicornis Deg., sgd., häufig (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 3. Bombylius canescens Mikan, sgd. (2). b) Muscidae: 4. Echinomyia fera L., sgd. (1); 5. E. grossa L., sgd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 6. Chelostoma campanularum K. 9, sgd. (2); 7. Halietus albipes F. /, sgd. (1); 8. H. flavipes F. 9, sgd. (1); 9. H. interruptus Pz. 9, sgd. (2); 10. Prosopis armillata Nyl. 9, sgd. (2); 11. P. signata Pz. ', sgd. (l); 12. Psithyrus quadricoler Lep. 5, sgd. (1). Friese giebt nach Schenck für Nassau die Schmarotzerbiene Stelis signata Ltr. an; Schenck die Wollbiene Anthidium lituratum Pz. | Fig. 137. Siedum album L. (Nach Herm. Müller.) A. Eben geöffnete Blüte. B. Blüte in der zweiten Hälfte des ersten (männlichen) Zustandes. ©. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. D. Blütenmitte nach Entfernung der Stempel. (Vergr. 7:1.) Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 57): A. Coleoptera: a) Ceram- byeidae: 1. Stenopterus rufus L.; 2. Strangalia armata Hbst.; 3. S. melanura L. b) Cleridae: 4. Trichodes apiarius L. c) Oedemeridae: 5. Oedemera coerulea L.; 6. 0. flavescens L.; 7. O. flavipes F. B. Hymenoptera: Apidae: 8. Prosopis alpina Mor. C. Lepidoptera: a) Sesüdae: 9. Sesia formicaeformis Esp. b) Zygaenidae: 10. Syntomis phegea L.; 11. Zygaena filipendulae L.; F. F. Kohl in Tirol die Faltenwespen: Vespa erabro L., Eumenes pomiformis F., Odynerus bidentatus Lep.; Mac Leod in den Pyre- nüen 2 Falter, 7 Käfer, 13 Fliegen als Besucher. (B. Jaarb. IIl. S. 419.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an einigen Sedum- Arten folgende Besucher: 1018. S. Aizoon L.: Bombus lapidarius L. $, sgd.; 1019. S, speetabile Bor.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halietus minutissimus K. 9. 1020. S. anglicum Hudson. Die weiss-rosa Blüten sah Mac Leod in den Pyrenäen von Bienen (1), Käfern (1), Syrphiden (1) und Musciden (1) besucht. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 69) wurden 2 Waffen- fliegen und 1 Muscide als Besucher beobachtet. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 28 434 Crassulaceae. 225. Sempervivum L. Protandrische, rote oder gelblich-weisse Blumen mit verborgenem Honig, welcher am Grunde der Fruchtblätter abgesondert wird. 1021. S. Wulfeni Hoppe. |H. M., Alpenblumen S. 83, 84; Schulz, Beitr. II. S. 79, 80.] — Nach H. Müller sind die Blüten so ausgeprägt prot- andrisch, dass spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen erscheint. Nach A.Schulsz, welcher gleichfalls Pflanzen des Ortler-Gebietes untersuchte, ist die Protandrie nicht so ausgeprägt, so dass spontane Selbstbestäubung, wenn auch nur selten, stattfindet. Der von einer unterweibigen Scheibe abgesonderte, reichliche Honig wird durch Haare gegen Regen geschützt. Er wird, nach Müller, besonders von Bienen (8 Arten), seltener von Schlupfwespen (1), Käfern (1) und Schweb- fliegen (2) aufgesucht, während, nach Schulz, zahlreiche Fliegen, Bienen und Falter, seltener Käfer die Besucher bilden. 1022. S. Funkii Braun. |H. M., Alpenblumen S. 84—86.] — Die Blüten sind, gleichfalls protandrisch, aber vereinzelte Narben entwickeln sich oft schon nach dem Abblühen der ersten Staubblätter, so dass Selbstbestäubung häufiger als bei der vorigen Art ist. (8. Fig. 138.) Als Besucher beobachtete Müller Käfer (2), Bienen (6), Falter (9), Fliegen (3). 1023. S. montanum L. [H. M., Alpenblumen 8. 86.| — Die Blüten- einrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Nach Kerner (Pflanzenleben II.) stäuben die Antheren der inneren Staubblätter erst nach dem Verwelken der Narbe, dienen also der Fremdbestäubung, während die äusseren Selbstbestäubung bewirken. Als Besucher beobachtete Müller im Heuthale Bienen (1) und Falter (4); Loew ebendaselbst 1 Noktuide (Agrotis ocellina S. V.); Alfken bemerkte bei Bremen Anthidium manicatum L. © dj, s. hfg., sgd. 1024. S. teetorum L. |H.M., Alpenblumen S. 86, 87.] — Die Blüten- einrichtung stimmt, nach H. Müller, mit derjenigen von S. Funkii überein. Nach A. Schulz (Beitr. II.S. 79) sind die Narben meist erst dann empfängnis- fähig, wenn die Antheren ihren Pollen ganz verloren haben, so dass Selbst- bestäubung dann ausgeschlossen ist. Als Besucher sah H. Müller Käfer (3), Bienen (6), Falter (7); A. Schulz Hummeln und andere :Hymenopteren, seltener Falter und Fliegen. 1025. S. arachnoideum L. [H. M,, Alpenblumen S. 87.] — Die Griffel konvergieren, nach Müller (in Graubünden), oft noch, wenn die Antheren bereits sämtlich entleert sind. Nach Schulz (Beitr.) sind (in Tirol) die Griffel zur Zeit der Blütenöffnung oft noch vollständig zusammengeneigt, doch spreizen sie sich allmählich bis in eine fast senkrechte Stellung auseinander; die Narben pflegen während des Verstäubens der letzten inneren Staubblätter empfängnis- fähig zu sein, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Als Besucher sah H. Müller Fliegen (8), Bienen (7), Falter (11); A. Schulz gleichfalls Falter (3), Bienen und Fliegen. Crassulaceae, 435 1026. S. ruthenieum K. Nach Kerner dienen die inneren Staubblätter der Fremdbestäubung, während die äusseren sich den Narben zubiegen und Selbstbestäubung bewirken. 1027. Bryophyllum ealyeinum Salisb. Die hängenden, langröhrigen Blüten sondern, nach Delpino (Alt. app. $. 56), mittelst 4 Drüsen reichlich Ah \ f ; Yin / Pr Fig. 138. Sempervivum Funkii Braun. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. (2?/s:1.) B. Ein Teil der Befruchtungsorgane im ersten (überwiegend männlichen) Zustande. (7:1.) C. Ein Teil derselben im zweiten (rein weiblichen) Zustande. D. Einige Stempel mit entwickelten Narben. Honig ab. Sie sind protandrisch; als Befruchter vermutet Delpino Kolibris trotz der unansehnlichen grünlichen bis bräunlichen Färbung. 1028. Cotyledon UmbilieusL. [Willis, Contributions IL] — Die Kron- röhre ist etwa 10 mm tief und 3 mm weit; in ihrem Grunde wird der Nektar von den 5 Fruchtblättern abgesondert. Die 10 Antheren springen auf, wenn die Blüte sich öffnet. Sie stehen mit den Narben zwar in gleicher Höhe, doch sind diese dann noch nicht voll entwickelt. Insekten, welche im ersten Blütenzustande zum Nektar vordringen, bedecken sich daher mit Pollen, den sie beim Besuch einer im zweiten Zustande befindlichen Blume auf deren Narbe bringen. Gegen Ende 28* 436 ? Cactaceae. der Blütezeit ist wegen der Nähe von Narbe und Antheren spontane Selbst- bestäubung unausbleiblich. Als Besucher bemerkte Willis nur Thrips. 58. Familie Caetaceae DC. Nach Hansgirg sind die zahlreichen Staubfäden vieler Kaktaceen an allen Seiten fast gleich gegen Stossreize empfindlich und krümmen sich infolge der Reizung nach innen, sich von der Krone gegen die Narbe hin bewegend, so bei Opuntia Ficus Indica, O. Engelmanni, OÖ. Camanchica, ®©. Rafinesquii. 226. Opuntia Tourn. Meist grosse, schwach protogynische, honiglose Blumen. 1029. 0. vulgaris Miller. (Caetus OpuntiaL.). [Schulz, Beitr. II. S. 80.] — Die honiglosen Blumen dieser in Südeuropa kultivierten Pflanze haben, nach Schulz, einen Durchmesser von 30—40 mm. Die äussersten Perigonblätter sind grünlichgelb, die inneren leuchtend schwefelgelb. Bei trüber Witterung und nachts neigen sie etwas nach innen. Zur Zeit der Blütenöffnung sind die Narben bereits empfängnisfähig. Die Staubfäden sind vor dem Aufblühen nach der Blütenmitte eingekrümmt, später stehen sie mehr oder minder aufrecht. Die ursprünglich auswärts gedrehten Antheren stehen später schräg oder wage- recht, selten sind sie einwärts gedreht. Die Staubfäden sind etwas reizbar; sie neigen sich bei Berührung durch Insekten oder auch spontan einwärts und über- schütten die Narben ganz dicht mit Pollen, so dass spontane Selbstbestäubung regelmässig eintritt, die immer von Erfolg ist. Die Blüten werden, nach Schulz, bei Bozen von zahlreichen Fliegen, Bienen und Käfern besucht, besonders von dem Bienenwolf (Trichodes apiarius L.. Schulz fand diesen Käfer, u Et ausser dem Pollen auch die Staub-, zuweilen auch die Kronblätter frisst, fast in jeder Blüte, in mancher sogar 5—10 derselben. 1030. 0. nana Vis. Diese in Südtirol und Dalmatien angepflanzte Art hat, nach Kerner (Pflanzenleben IT), nur eine so kurze Blühzeit, dass, wenn sie sich morgens zwischen 9 und 10 Uhr geöffnet hat, die Kronblätter am zweiten Tage bereits vergehen. Trotzdem ist die Blüte schwach protogynisch, indem die Narbe einige Stunden früher empfängnisfähig ist, als die Antheren aufspringen. Gegen Ende der Blühzeit erfolgt spontane Selbstbestäubung, indem die äusseren Antheren die aus einem schlangenförmigen, am Ende des Griffels befindlichen Wulst bestehende Narbe berühren. Grossulariaceae. 437 59. Familie Grossulariaceae DC. (Ribesiaceae Endl.) 227. Ribes L. Meist grünlichgelbe, seltener rote oder gelbe, häufig zu reichblütigen Trauben vereinigte Blumen mit freiliegendem bis verborgenem Honig, welcher von einer oberweibigen Scheibe abgesondert wird. Die Honigbergung ist zuweilen so tief (R.aureum), dass er nur langrüsseligen Bienen zugänglich ist. Zuweilen Gynodiöcie. Herm. Müller hat (Weit. Beob. I. S. 298—300) die bei uns wildwachsenden und angepflanzten Ribes-Arten in biologischer Hinsicht in folgende Reihenfolge gebracht: Am tiefsten steht Ribes alpinum, welches seinen Honig in ganz flachen Schalen auch kurzrüsseligsten Insekten leicht erreichbar darbietet. Schon weit tiefer ausgehöhlt ist die auf ihrem Boden mit Honig bedeckte Schale bei R.rubrum, sie ist hier ungefähr halbkugelig, nur nach aussen stärker erweitert. Die nach unten gerichteten Glöckchen der Stachelbeere, R. Grossularia, über- treffen diejenigen von R. rubrum kaum an Tiefe; sie sind aber gegen den Ein- gang hin etwas verengt, durch vom Kelchrande und vom Griffel starr abstehende, den Grund des Glöckehens mit einem Gitter verdeckende Haare und namentlich durch die nach unten gekehrte Stellung des Glöckchens Fliegen schwerer zu- gänglich und Bienen im höheren Grade angepasst. Merklich tiefer, fast kugelig, noch mehr auf Bienen beschränkt sind die ebenfalls nach unten gekehrten Blumenglocken von Ribes nigrum. Bereits röhrig, wenn auch kaum tiefer als bei R. nigrum (3 mm), aber durch die aufrecht stehenden Blumenblätter stärker verlängert (bis über 5 mm) sind die Blüten von R. sanguineum, die daher trotz ihrer ziemlich aufrechten Stellung ebenfalls in der Regel nur von Bienen besucht werden. Endlich bilden die Blüten von R. aureum 10—11 mm lange Röhren, welche durch die ebenfalls aufrecht stehenden Blumenblätter- noch um 3 mm verlängert werden und daher nur von sehr langrüsseligen Bienen aus- gebeutet werden können. Fremdbestäubung bei eintretendem Insektenbesuche ist bei R. alpinum durch Zweihäusigkeit, bei allen übrigen durch die ‚gegenseitige Stellung der Staubgefässe und Stempel gesichert, die in verschiedenen Blüten in wechselnder Weise von entgegengesetzten Seiten der Besucher gestreift werden. Bei den zwitterblütigen Arten scheint, da sie homogam sind, die Möglichkeit der spontanen Selbstbefruchtung nicht ganz ausgeschlossen. 1031. R. alpinum L. [H. M., Befr. S. 94.] — Blumenklasse A. — In den gelblichgrünen Blüten bewirken die Kelchblätter die Augenfälligkeit, da die sehr kleinen Kronblätter fast ganz unter denselben verborgen sind. Der Kelch bildet, nach H. Müller, eine ganz flache Schale, welche den Nektar absondert. Die Pflanze ist zweihäusig, und zwar sind die männlichen Blüten ein wenig grösser als die weiblichen, aber die gelblichgrüne Färbung der ersteren bewirkt, dass sie augenfälliger sind, als die mehr grün gefärbten weiblichen und daher früher als diese besucht werden. Die weiblichen Blüten besitzen verkümmerte Staubblätter, die männliche einen verkümmerten Stempel. 438 . Grossulariaceae. Als Besucher sah H. Müller: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Scatophaga mer- daria F.; 2. S. stercoraria L. b) Syrphidae: 3. Syritta pipiens L., alle drei häufig, sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena albicans Müll. @ Z', sgd. und pfd., sehr zahl- reich; 5. A. gwynana K.S', sgd.; 6. A. parvulaK. 5‘, sgd.; 7. Halictus nitidus Schenck Z, sgd.; 8. H. nitidiusculus K. 9, psd.; 9. Sphecodes gibbus L. 9, sgd. LS 7 N ; j Fig. 139. Ribes alpinum L. (Nach Herm. Müller.) 1. Weibliche Blüte, von oben. 2. Dieselbe nach Entfernung der vorderen Hälfte, von der Seite. 3. Männliche Blüte, ebenso. «a Antheren. a’ Verkümmerte Antheren. s Kelchblatt. p Kronblatt. st Narbe. st’ Verkümmerte Narbe. n Nektarium, 1032. R. nigrum L. [H. M., Befr. S. 94, 95; Mac Leod, Nouv. recherches.] — B. —- Die eigentümlich duftenden Blüten sind, nach Herm. Müller, homogam. Ihre Kelchzipfel sind rötlich, die kleinen Kronblätter weisslich, Die. nach innen aufspringenden Antheren sind durch die nach oben zusammenneigen- den Kronblätter der Narbe so genähert, dass ein zu dem im Blütengrunde abgesonderten Honig vor- dringender Insektenkopf mit der einen Seite eine oder zwei aufgesprungene Antheren, mit der anderen Fig. 140. Ribesnigrumd. die Narbe, welche die Staubbeutel etwas überragt, (Nach Herm. Müller) berühren, mithin Fremdbestäubung erfolgen muss. Der Blüte von der Seite gesehen. Insektenbesuch ist aber nur ein sehr spärlicher, und es erfolgt daher in der Regel spontane Selbstbestäu- bung, indem aus den Antheren Pollen auf den umgebogenen Narbenrand hinabfällt. Als Besucher der 5 mm tiefen Blütenglöckchen sah H. Müller Apis mellifica L. 8, ebenso Mac Leod in Belgien. Dieser letztere Forscher beobachtete, dass die Honigbienen nicht nur aus den offenen Blüten den Nektar gewinnen, sondern auch ältere Knospen mit ihren Fresswerkzeugen öffnen und dabei die bereits empfängnisfähige Narbe mit mitgebrachtem Pollen bestäuben. Mac Leod sah auch Ameisen an den Blüten von R. nigrum, wobei sie eine tiefer sitzende Blüte als Leiter benutzten, um den wegen der zurückgekrümmten Kelchzipfel der hängenden Blüten ihnen unzugäng- lichen Honig zu erreichen; von hier leckten sie dann das Narbensekret auf, da sie nicht bis in den Blütengrund gelangen können. Plateau bemerkte in Belgien Bombus terrester L. Schenck beobachtete in Nassau Bombus hypnorum L. @ und B. pratorum L. ©. 1033. R. rubrum L. [H. M., Befr. S. 95; Weit. Beob. I. S. 300.] — — B. — Die grünlich-gelben Blüten sind, nach H. Müller, homogam. Die Glöckchen sind ziemlich flach und weit geöffnet und daher der Nektar leicht zugänglich. Besuchende Insekten bewirken wie bei R. nigrum in der Regel Fremdbestäubung. Spontane Selbstbestäubung ist nur in schräg gerichteten Grossulariaceae. 439 Blüten durch Hinabfallen von Pollen aus den dann oben stehenden Staub- blättern auf die Narbe möglich. Als Besucher sah Herm. Müller: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. An- threna fulva Schrank 9, sgd. und psd., wieder- holt; 2. A. parvula K.', sgd.; 3. A. smithella K. d, sgd.; 4. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd., häufig. b) Tienthredinidae: 5. Pteronus hortensis Htg., sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: 1. Apis mellifica DL. 9; 2. Nomada borealis Zett. S; Fig. 141. Ribes rubrum L, (Nach beide sgd. der Natur.) Loew bebachtete in Brandenburg (Bei- 4, Blüte im Aufriss, B. Blüte von oben träge S, 37): Syrphus lunulatus Mg.; F.F.Kohl gesehen. ca Kelch. co Krone. a An- in Tirol die Goldwespen Chrysis austriaca there. 3 Narbe. Fabr., Chr. fulgida L. und die Faltenwespe Odynerus trifasciatus Fabr.; Plateau in Belgien Apis. 1034. R. aureum Pursh. [H. M., Weit. Beob.. I. S. 301; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Hh. — Die Kelchröhre ist 10—11 mm lang und wird durch die aufrecht stehenden Kronblätter noch um 3 mm verlängert, so dass der Honig nur langrüsseligen Bienen zugänglich ist. Die Blüteneinrichtung stimmt sonst mit derjenigen von R. rubrum überein. Warnstorf bezeichnet die Blüten als protogyn: Narbe schon in noch ge- schlossenen Blüten entwickelt und stark klebrig. Der Griffel überragt die Staubblätter, so dass Autogamie ausgeschlossen ist. Pollen weiss, unregelmässig rundlich-tetraädisch, bis 41 zw. diam, | Die anfangs hellgelben Blüten färben sich beim Verblühen von Griffel und Antheren karminrot. Delpino hat zuerst eine Erklärung dieses Farben- wechsels zu geben versucht, indem er meint, dass dadurch den Besuchern die bereits verblühten Blumen als solche bemerkbar gemacht werden, ihnen also ein vergebliches Probieren erspart bliebe. Dieser Erklärung gegenüber macht H. Müller mit Recht geltend, dass, wenn es bloss darauf ankäme, Blüten mit solehem Farbenwechsel vor solchen, die unmittelbar nach dem Verblühen welken oder abfallen, nicht das mindeste voraus haben. Die Bedeutung des Farben- wechsels ist vielmehr die, dass die ganzen Blütenstände durch das Bleiben und die leuchtendere Färbung der verblühten Blumen weit augenfälliger werden, wo- durch dann reichlicherer Insektenbesuch sich einstellt, der dadurch, dass die ver- blühten Blumen als solche leicht kenntlich sind, von vollem Nutzen ist, Als Besucher sah H. Müller Anthophora pilipes F. 9, sgd., die ihren 20 mm langen Rüssel leicht bis in den Blütengrund einführen kann. Delpino beobachtete in Italien dieselbe Biene; ich in Kieler Gärten desgleichen. Auch Warnstorf be- obachtete Bienenbesuch. Alfken beobachtete bei Bremen: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena apicata Sm. 9; 2. A. nigroaenea K. /; 3. A. varians K. j; 4. Nomada borealis Zett. j; 5. Osmia rufa L. 9. B. Diptera: Museidae: 6. Cynomyia mortuorum L.; Gerstäcker bei Berlin die Mauerbiene Osmia aurulenta Pz. /', hfg. 1035. R. sanguineum Pursh. [H. M., Weit. Beob. I. 8. 300.] — Hb. — Die Kelchröhre ist, nach H. Müller, 3 mm lang, aber durch die aufrecht stehenden 440 Grossulariaceae, Kronblätter bis über 5 mm verlängert. Die Blüteneinriehtnng entspricht sonst wieder derjenigen von R. rubrum. Warnstorf (Nat. V. des Harzes XI) be- zeichnet die Blumen als schwach protogyn. Der Griffel mit der gelben, stark klebrigen Narbe überragt die Staubblätter um 1 mm. — Pollen weiss, rundlich drei- bis fünfseitig bis obeliskenförmig, glatt, mit deutlich hervortretenden Keim- warzen, durchschnittlich 37 « diam. Die zuerst rein weissen Kronblätter werden nach der Befruchtung rosenrot, wodurch wieder, wie bei der vorigen Art, die Augenfälligkeit des Blütenstandes erhöht wird. Als Besucher sahH. Müller saugende Apiden: 1. Apis mellifica L. 8; 2. Bombus pratorum L. 8; 3. Osmia rufa L. 9; Alfken bei Bremen Anthrena trimmerana K. 9; Plateau in Belgien Apis, Osmia bicornis L. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire Bombus terrester L. 1056, R. petraeum Wulfen. [Ricca, Atti XIV.3; H.M., Alpenblumen ee Nach Ricca sind die Blüten schwach proto- gynisch, nach H. Müller dagegen homogam. Bei Insektenbesuch ist, wie bei den anderen Arten, Fremdbestäubung _be- günstigt, sonst erfolgt 1. B. leicht spontane Selbst- Fig.1142. Ribes petraeum Wulfen, (Nach Herm, Müller.) bestäubung. A. Blüte von oben. (7:1.) .B.?Dieselbe im Längsdurchschnitt. Als Besucher be- obachtete Müller zwei Schwebfliegen. 1037. Ribes niveum DC. [Loew, Blütenbiol. Beitr. I. S. 11—14.] — Als Besucher der protandrischen Blüten beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Bombus agrorum F. und Anthophora pilipes F., welche den Rüssel dicht über den Kronblättern in den zwischen den basalen Teilen der Staubfäden befindlichen Spalt einführten und dabei die Antheren an die Unter- seite ihres Körpers drückten, Bei Besuch einer im zweiten (weiblichen) Zustande befindlichen Blüte müssen sie den mitgebrachten Pollen auf die dann em- pfängnisfähige Narbe legen. 1038. R. Grossularia L. [H. M., Befr. S. 95; Weit. Beob. I. S. 300; Kirchner, Flora S. 409; Knuth, Bijdragen.] — B. Mit dem Öffnen der Blüte springen, wie schon H. Müller beobachtet hat, die Antheren auf, während die Griffel noch nicht zu ihrer vollen Länge entwickelt, die Narben noch nicht empfängnisfähig sind. Die mithin protandrischen Blüten besitzen einen grünen Kelch mit zurückgeschlagenen, meist rötlich angehauchten Zipfeln, während die senkrecht nach unten stehenden Kronblätter weisslich gefärbt sind. Im Grunde des glockenförmigen Kelches wird der Nektar abgesondert, dessen Zugang durch die Verengerung des Kelchsaumes und durch ‚starre, senkrecht vom Griffel abstehende Haare verdeckt wird. Die ursprünglich die Narben Grossulariaceae. 441 etwas überragenden Antheren stehen schliesslich mit den Narben in gleicher Höhe, so dass in wagerecht oder schräg stehenden Blüten spontane Selbst- bestäubung erfolgen muss, während bei Insektenbesuch Fremdbestäubung bevor- zugt ist. Nach geschehener Befruchtung schlagen sich die Kelchzipfel nach oben, A. C, B. Fig. 143. Ribes Grossularia L. (Nach der Natur.) 4. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: die Antheren sind geöffnet, die Narbe ist noch unentwickelt. B. Blüte im zweiten (Zwitter-) Zustande: auch die Narbe ist entwickelt. C, Blüte im Verblühen : die Kelchblätter schlagen sich nach innen. ov Fruchtknoten. ca Kelch. co Kronblätter. a Antheren, s Narbe, Ausser diesen Zwitterblüten beobachtete Kirehner Sträucher mit weib- lichen Blüten, deren Staubblätter so kurz sind, dass die sich nicht öffnenden Antheren in der Höhe der Kronblätter oder noch tiefer im Kelche stehen. Als Besucher beobachteten H. Müller (1), Buddeberg (2) und ich (!): A. Diptera: a) Museidae: 1. Calliphora erythrocephala Mg., sgd. (1); 2. Sarco- phaga carnaria ]ı., sgd. (); 3. Scatophaga stercoraria L., sgd. (1). b) Syrphidae: 4. Eristalis aeneus L., sgd. und pfd. (1); 5. E. tenax L., sgd. und pfd. (1,!); 6. Syrphus ribesii L., pfd. (. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena albicans Müll. / 9, sgd. und pfd. (1, 2); 8.A. fasciata Wesm. 7‘, sgd. (2); 9. A. fulva Schrank 9, sgd. und pfd. (1,2); 10. A. gwynanaK. 5 Q (1); 11. A. nigroaenea K. ', sgd. (2); 12. A. nitida Foure. 5‘, sgd. (1); 13. A. parvula K. 9, psd. (2, !); 14. A. smithella K. 9, sgd: (2); 15. Apis mellifica L.8, sgd. (1, !); 16. Bombus pratorum L. © (1); 17. B. serimshiranusK. 9 (1); 18. B. terrester L. © 8, sgd. (1, !); 19. Halietus eylindrieus K.®, psd. (2); 20. H. rubi- cundus Chr. 9, sgd. (1). Wüstnei sah auf der Insel Alsen die Biene Halictus flavipes Fbr. 2 als Besucher. Alfken und Höppner (H) beobachteten bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis pertinax Scop.; 2. Helophilus pendulus L.; 3. Syrphus ribesii L. B, Hyme- noptera: a) Apidae: 4. Anthrena albicans Müll. 5, sgd.; 5. A. propinqua Scheck. 9; sgd.; 6. A. trimmerana K. 5, sgd.; 7. A. varians K. © , sgd.; 8. Apis mellifica L.; 9. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 10. B. derhamellus K. © (H.); 11. B, jonellus K. 9, agd.; 12. B. lapidarius L. 9, psd. (H.); 13. B. lucorum L. 9, sgd.; 14. B. pratorum L. 9, sgd.; 15. B. silvarum L. © (H.); 16. B. terrester L. 9, sgd.; 17. Halietus calceatus Scop. 2 (H.); 18. Nomada alternata K. 2 Z'; 19. N. bifida Ths. 2 Z; 20. N. ruficornis L. 2 55 21. N. suceineta Pz. 2 /', sgd.; 22. N. xanthostieta K.Q J; 23. Osmia rufa L. d 2. b) Tenthredinidae: 24. Pteronus ribesii Scop. c) Vespidae: 25, Odynerus callosus Ths. ©. 443 Saxifragaceae. Friese beobachtete in Mecklenburg und in Baden die Apiden: 1. Anthrena carbonaria L., n. slt.; 2. A. fulva Schrk., Baden, einz.; 3. A. nigroaenea K., hfg.; 4. A. tibialis K., hfg.; 5. A. varians K., mit ihren Varietäten helvola L. und mixta Schenck, hfg.; Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Anthrena fulva Schrk.; 2. A. nitida Fourer.; 3. A. tibialis K.;‘ 4. A. trimmerana K.; 5. A. varians K.; 6. Bombus hypnorum L. 9; 7. B. lapidarius L. 9; 8. B. pratorum L. 9; 9. B. terrester L. 2; 10. Nomada alternata K. = marshamella K; 11. N. lineola Pz.; 12. Osmia rufa L.; Schmiedeknecht in Thüringen: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. fulva Schrk.; 3. A. propinqua Schek.; 4. A. trimmerana K. © 57; 5. A. varians K. @ JS; 6. Bombus hypnorum L. 9; 7. B. pratorum L. 9; 8. B. terrester L. 9; 9. Nomada fabriciana L.; 10. N. ochrostoma K., var. hillana K.; 11. N. ruficornis L., var. flava Pz.; Schenck in Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. eineraria L.; 3. A. combinata Chr.; 4. A. convexiuscula K.; 5. A. flavipes Pz.; 6. A. fulva Schrk.; 7. A. gwynana K.; 8. A. nitida Fourer.; 9. A. parvula K.; 10. A. propinqua Schek.; 11. A. tibialis K.; 12. A. trimmerana K.; 13. A. varians K., mit der Form A. helvola L.; 14. Bombus hypnorum L. 9; 15. B. pratorum L. 9; 16. B. terrester L. 9; 17. Halictus albipes F.; 18. H. calcaratus Scop.; 19. Nomada alternata K.; 20. N. ruficornis L., var. flava Pz. S; 21. N. succineta Pz. b) Vespidae: 22. Vespa germanica F. 9, s. hfg.; 23. V. vulgaris L. 2, hfg. Plateau bemerkte in Belgien: Anthrena sp., Apis, Bombus terrester L., Osmia bicornis L., Calliphora vomitoria L. Hoffer giebt für Steiermarck den Bombus terrester L. © an. v. Dalla Torre und Schletterer verzeichnen als Besucher für Tirol die Erdbienen: 1. Anthrena cineraria L., slt.; 2. A. tibialis K. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Diptera: Muscidae: 1. Scatophaga stercoraria L., sgd. B. Hymenoptera: Vespidae: 2. Vespa silvestris Scop., sgd. E. D. Marquard beobachtete in Cornwall Anthrena fulva Schrk. als Besucher. 60. Familie Saxifragaceae Ventenat. 228. Saxifraga L. H. M., Alpenblumen 8. 109—111. Rein weisse oder gelb bis purpurn besprenkelte oder schmutziggelbe, selten rosenrote oder blaue Blumen mit freiliegendem, selten halbverborgenem Nektar, welcher von der Aussenwand des Fruchtknotens abgesondert wird. Diese Lage des Honigs lockt zahlreiche kurzrüsselige Insekten herbei, unter denen die Fliegen so überwiegen, dass die meisten Arten der Blumenklasse D zuzurechnen sind. Der starke Insektenbesuch macht für viele Arten den Notbehelf der spontanen Selbstbestäubung entbehrlich und durch mehr oder minder ausgeprägte Dichogamie thatsächlich fast oder ganz unmöglich. Die meisten Arten sind: prot- andrisch, doch sind auch einige protogynisch (S. androsacea, muscoides, Seguieri). Bei den letzteren sind die Blüten im ersten, also weiblichen Zustande erheblich viel kleiner als im zweiten, männlichen Zustande, indem sich der Blütendurchmesser nach dem Verschrumpfen der Narben bis auf das Doppelte und noch darüber hinaus vergrössert, wodurch die Reihenfolge der Besuche, die Saxifragaceae. 443 ein und dasselbe Insekt ausführt, meist in der für die Befruchtung günstigsten Weise erfolgen wird. Eine ausgezeichnete Monographie der Gattung Saxifraga verdanken wir A. Engler. Dieser Forscher hielt die Arten sämtlich für protandrisch. Die Bewegung der Staubblätter gegen die Blütenmitte hatte bereits Treviranus (Bot. Ztg. 1863) beobachtet; dieser schloss daraus, dass die Saxifraga-Arten der spontanen Selbstbestäubung unterworfen seien. Da einige Arten dieser Gattung ein Saftmal besitzen, andere dagegen nicht, hat Engler die Richtigkeit der von Sprengel gegebenen Deutung des Saftmales bezweifelt. Herm. Müller bemerkt (Befr. S. 92) dazu, dass bei Pflanzen, deren Honig so zwischen völlig offener und versteckter Lage schwankt, ein gleiches Schwanken des Saftmals sehr natürlich sei, so dass dies kein Einwurf gegen Sprengels Deutung sein könne, zumal noch keine andere Deutung an ihre Stelle zu setzen versucht worden sei. 1039. S. Aizoon Jaequin. [H. M., Alpenblumen S. 100—102.] — — AD. — In den ausgeprägt protandrischen Blüten ist in den Alpen Selbst- Fig. 144, Saxifraga Aizoon’-Jacq. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im Beginn des ersten (männlichen) Zustandes. B. Dieselbe am Ende desselben Zu- standes, (. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. (Vergr. 3'/2 :1.) bestäubung ganz oder fast verhindert. Der reichliche Pollen und der leicht zu- gängliche Honig locken zahlreiche Besucher, besonders Fliegen herbei. In dem insektenarmen Grönland sind die Blüten zwar auch stark protandrisch, doch ist hier zuletzt erfolgreiche spontane Selbstbestäubung durch Berührung der noch pollenführenden Antheren mit den ausgespreizten Narben möglich. (Warming, Bot. Tidsskr. Bd. 16, S. 27—29.) Als Besucher sah H. Müller in den Alpen nicht weniger als 61 Fliegenarten (darunter 37 Museiden), ferner 5 Käfer, 11 Hymenopteren, 10 Falter. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 56): Cheilosia modesta Egg. (2): Mac Leod in den Pyrenäen 1 kurzrüsseligen Hautflügler, 5 Musciden als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 420). Loew bemerkte im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Museidae: 1. Ascia podagrica F., von Blüte zu Blüte, über jeder eine Zeit lang schwebend und sich dann zum Saugen niederlassend. b) Syrphidae: 2. Melithreptus scriptus L., w. v, 444 Saxifragaceae. 1040. S. mutata L. A.— Die Blüten sind, nach Stadler, protan- drisch, doch ist Selbstbestäubung nicht ausgeschlossen, Die Staubblätter führen zuerst eine centripetale, alsdann eine centrifugale Bewegung aus. | 1041. S. Burseriana L. Die Blüten sind, nach Kerner, protogynisch, doch tritt während der zwölftägigen Blühzeit zuletzt spontane Selbstbefruchtung infolge centripetaler Bewegung der Staubblätter ein. 1042. S. caesia L. [H. M., Alpenblumen 8. 102—104.] — AD. — Auf die Protandrie hat zuerst A. Engler (Saxifraga S. 266) hingewiesen. Auch bei dieser Art ist in den Alpen die Selbstbestäubung gänzlich verhindert. Be- Fig. 145. Saxifraga caesia L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. (4?/s: 1.) B, Blüte inmitten desselben Zustandes. ©. Blüte im zweiten (weiblichen Zustande. sucher sind ‚wieder in erster Linie Fliegen, von denen H. Müller innerhalb dreier Tage 15 Arten beobachtete, ferner drei Käfer, drei Hymenopteren und drei Falter. 1043. S. exarata Villars. — $. nervosa Lap.). [H. M., Alpenblumen S. 104.] — AD. — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art im wesentlichen überein. Auch hier ist in den Alpen durch ausgeprägte Prot- andrie Selbstbestäubung ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete H. Müller 4 Fliegenarten und 1 Ameise; Mac Leod in den Pyrenäen 1 Grabwespe und 1 Schwebfliege. 1044. S. oppositifolia L. [Ricca, Atti XIV. 3; Warming, Bot Tidsskr. Bd. 16, S. 29—33; Bestövningsmaade S. 13; H. M., Alpenblumen S. 98—100.] — BF. — A. Engler fand die Blüten protandrisch, Axell ($. 36) schwach protandrisch, Rieca (Atti) homogam, H. Müller am Piz Umbrail und auf dem Albula protogyn. Auch Schulz beobachtete Protogynie, ebenso Warming in Grönland und Lindman auf dem Dovrefjeld, Ekstam auf Nowaja Semlja dagegen Protandrie. Auf dem Dovre beobachtete Lindman eine gross- und eine kleinblumige Form. Bei ausbleibendem Insektenbesuche tritt häufig Selbstbestäubung ein, die wahrscheinlich von Erfolg ist, da die Blüten in Grönland trotz der frühen Blütezeit und des Insektenmangels reichlich Früchte 2 ee SR Eee Saxifragacene. 445 ansetzen; ebenso beobachtete Lindman auf dem Dovrefjeld reife Früchte, trotzdem. er keine Besucher sah. Schulz beobachtete in Tirol auch Gynodiöcie. Der Nektar ist so tief verborgen, dass er kurzrüsseligen Insekten nur mit grosser Mühe oder gar nicht erreichbar ist, während er für Falter bequem liegt. Fig. 146. Saxifraga oppositifolia L. (Nach Herm. Müller.) A. Eben geöffnete Blüte, von oben. B. Eine ältere Blüte, von oben. ©. Eine andere ältere Blüte, im Längsdurehschnitt. (5:1.) D. Eine Blüte mit entwiekelten Narben und noch ge- schlossenen Antheren, (3'/2:1.) Unter den von H. Müller beobachteten Besuchern finden sich daher letztere in Mehrzahl der Individuen (3 Arten), ferner 1 Käfer, 1 Syrphide, 3 Musciden; Rieca sah eine Hummel und mehrere Falter an den Blüten; Ekstam auf Nowaja Semlja Hummeln, deren einzige Zuflucht die Pflanze dort während des Sommers ist, und Fliegen; Schneider (Troms. Museums Aarshefter 1394) im botanischen Garten zu Christiania Anthrena sp. 1045. S. aizoides L. [H. M., Alpenblumen S. 94—98; Warming, Bot. Tidsskr. Bd. 16, S. 26—27.] — AD. — Die Protandrie dieser Art haben Axell ($S. 35) und A. Engler ($S. 219) zuerst hervorgehoben, doch ist die Gipfelblüte, nach A. Schulz (Beitr.), häufig weiblich. In den Zwitterblüten ist, nach H. Müller, auch hier durch die langsam auf einander folgende 446 Saxifragaceae. Entwiekelung der einzelnen Staubblätter und der Narben bei Insektenbesuch Fremdbestäubung hinlänglich gesichert; Selbstbestäubung ist nicht völlig aus- geschlossen. Auch in Grönland, Spitz- bergen und Finnmarken sind die Blumen, nach Warming, anfangs ausgeprägt prot- andrisch, dann homogam. Reife Früchte wurden bei Jacobshavn und Franz - Josefs- Fjord beobachte. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der ge- ruchlosen Blüten 10—12 mm. Als Besucher wurden dort kleine Fliegen und Ameisen be- obachtet. | \) | | = j 8: £ ® TIL og an Fig. 147. Saxifraga aizoides L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. B. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. (3!/2:1.) ©, Dieselbe im Längsdurchschnitt. (7:1.) H. Müller sah in den Alpen nicht weniger als 85 Fliegenarten (in Mehrzahl Museciden), ausserdem 8 Käfer, 20 Hymenopteren und 13 Falter; Loew (Bl. Fl. S. 397) in den Alpen eine Schwebfliege. Auch Lindman sah auf dem Dovrefjeld Fliegen, Hymenopteren und 1 Käfer; Mac Leod in den Pyrenäen 8 kurzrüsselige Hymenopteren, 1 Phryganide, 1 Käfer, 4 Syrpbiden, 19 andere Dipteren als Besucher (B. Jaarb. IIl. S. 420—422). 1046. S. Hireulus L. ist, nach Warming (Bot. Tidsskr. Bd. 16. 1866. S. 25), ausgeprägt protandrisch auf Spitzbergen. Nach Ekstam beträgt auf Novaja Semlja der Durchmesser der geruchlosen,: honiglosen (?), leicht protan- drischen Blüten 12—25 mm. Als Besucher wurden Fliegen beobachtet. 1047. S. rotundifolia L. [H. M., Alpenblumen S. 89, 90.] — AB.D. — Die weissen, mit purpurroten Punkten besprengten Blumen. sind so ausgeprägt protandrisch, dass spontane Selbstbefruchtung ausgeschlossen ist, während bei Insektenbesuch Kreuzung notwendig erfolgen muss, weil auch das kleinste zum Nektar vordringende Insekt in jüngeren Blüten die Antheren, in älteren eine der beiden Narben berührt. Saxifragaceae. 447 Als Besucher sah H. Müller fast ausschliesslich Fliegen (2 Empiden, 7 Museiden, 5 Syrphiden), ausserdem eine Schlupfwespe. Schiner bezeichnet die Syr- phide Sphegina elunipes Fall. als häufigen Besucher. Fig. 148. Sa’xifraga rotundifolia L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im Anfang des ersten (männlichen) Zustandes. B. Blüte gegen Ende desselben Zustandes. C. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. (Vergr. 4?/s : 1.) 1048. S. stellaris L. [H. M., Alpenblumen S. 90—92.] — AD. — In den sternförmig ausgebreiteten Blüten ist die Reihenfolge in der Entwicke- lung der Staub- und Fruchtblätter dieselbe, wie bei der vorigen Art, doch greifen die Reifezeiten der Staubblätter mehr ineinander über. In der Regel findet spontane Selbstbestäubung nicht statt, doch erfolgt sie vielleicht bei trübem Fig. 149. Saxifraga stellaris L. (Nach Herm. Müller.) A. Eine hälftig symmetrische Blüte inmitten des ersten (männlichen) Zustandes. B. Eine strahlig symmetrische am Ende desselben Zustandes. (. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. Wetter und ausbleibendem Insektenbesuche. Nach Schulz ist die Gipfelblüte häufig weiblich. Nach Ekstam sind die Blüten im schwedischen Hochgebirge bei Dovre und auf Nowaja Semlja protandrisch, bei Ronderne und Tronfjallet fast homogam. Auf dem Dovrefjeld sind dagegen, nach Lindman, die Blüten ausge- prägt protandrisch, dagegen fast homogam auf Tronfjeld und in’ Langlupladen, 448 Saxifragaceae. wo zuletzt Selbstbestäubung möglich ist. In Grönland beobachtete Warming (B. Tidsskr. Bd. 16. S. 10—14) neben Protandrie auch Homogamie und Proto- gynie. Reife Früchte fand er bei Sukkestoppen. Vom 63° n. Br. kommt eine Form eomosa Poir. vor, welche sich durch abfallende Blattrosetten, die aus vergrünten Blüten hervorgehen, vermehrt. Als Besucher sah H. Müller fast ausschliesslich Fliegen (1 Dolichopode, 1 Empide, 8 Musciden, 2 Syrphiden), sowie einzelne Käfer, Falter und Hymenopteren. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 72) wurden 1 Empide, 3 Musciden und 3 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 1049. S. aspera L. [|H. M., Alpenblumen S. 92, 93.) — AD. — Wie bereits A. Engler hervorhebt, sind die Blüten ausgeprägt protandrisch. Spon- tane Selbstbestäubung ist in der Regel ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete H. Müller 2 Museiden; Loew in Pontresina gleich- falls 1 Muscide. 1050. S. bryoides L. |H. M., Alpenblumen S. 93, 94.] — AD. bei dieser Art hat A. Engler die Protandrie zuerst nachgewiesen. Die Blüten- einrichtung stimmt im ganzen mit derjenigen von S. aspera überein. Nach Kerner dauert die Blühzeit acht. Tage. Als Besucher sah H. Müller wieder besonders Fliegen (1 Empide, 6 Musciden, 2 Syrphiden), sowie einzelne Käfer und Schlupfwespen. 1051. S. euneifolia L. — A. — Die ausgeprägte Protandrie dieser Art hat Delpino zuerst angegeben. Nach Kirchner (Beitr. S. 31, 32) schliesst sich die Blüteneinrichtung nach den von ihm bei Zermatt beobachteten Pflanzen am nächsten an diejenige von 8. stellaris an. Infolge der Protandrie ist Selbst- bestäubung ausgeschlossen: erst wenn alle Antheren verblüht und von den Staubfäden abgefallen sind, biegen sich die Griffel auseinander und bieten die Narben den Besuchern dar. Als solche beobachtete Kirchner 2 Fliegenarten. 1052. S. hieraciifolia W. K. Exemplaren beob- achtete Kerner, dass sich der Blütenstiel gegen Ende der Blühzeit abwärts krümmt, wodurch die Narben in die Falllinie des Pollens geraten und spontane Selbstbestäubung erfolgt. Auch an den grönländischen Pflanzen fand Warming, dass Selbstbestäubung leicht möglich ist. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der stark protandrischen, geruchlosen, unansehnlich grün- gelben Blüten 5—10 mm. Die grönländischen Pflanzen haben nach Warming (Bot. Tidsskrift Bd. 16. S. 16—22) mehr oder minder geschlossene Blüten. 1053. S. Seguieri Sprengel. [|H. M., Alpenblumen S. 105, 106.) — AD. Diese Art ist im Gegensatz zu den meisten anderen Arten dieser Gattung ausgeprägt protogynisch mit kurzlebigen Narben. Da erst nach dem Verschrumpfen der letzteren sich die äusseren Antheren zu öffnen beginnen, ist Selbstbestäubung ausgeschlossen. Besucher sind Fliegen. 1054. S. muscoides Wulfen. [H. M., Alpenblumen S. 106, 107.| — AD. Diese Art ist wie die vorige ausgeprägt protogynisch mit kurzlebigen Narben; auch hier ist Selbstbestäubung ausgeschlossen. Als Besucher sah H. Müller 6 Fliegen, 1 Käfer, 1 Schlupfwespe, 1 Falter. Y Saxifragaceae. 49 Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 kurzrüsselige Hymenopteren, 1 Käfer, 5 Fliegen als Besucher, (B. Jaarb. III. S. 422, 423). 1055. S. androsacea L. |H. M., Alpenblumen S. 107, 108.] — AD. — Dies ist eine dritte protogynische alpine Art, doch ist hier später Selbstbe- stäubung möglich, da die Narben bis zum Aufspringen der ersten Staubbeutel frisch bleiben. In einer Höhe von mehr als 3000 m fand H. Müller die Blumen noch von einer Schwebfliege (Eristalis tenax L.) besucht. 1056. S. deeipiens Ehrhart. (S.caespitosa Auct. non L.).. — A. — Die Blüten sind, nach Warming (B. Tidsskr. Bd. 16. S. 18—22), schwach protandrisch, homogam oder auch protogynisch. In denselben ist Selbstbestäu- bung möglich und auch von Erfolg, da auf Spitzbergen, dem Beeren-Eiland u. s. w. reife Früchte vorkommen. Ausser den Zwitterblüten sind auch weib- liche Blüten auf Spitzbergen, dem Dovrefjeld und in Grönland beobachtet. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A.Diptera: a) Museidae: 1. Lueilia caesar [.; 2. Scatophaga scybalaria L. b) Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L., sgd.; 4. Syritta pipiens L., sgd.. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Halietus minutissimus K. 9, sgd.; 6. H. nitidiusculus K. 9, sgd. 1057. S. eaespitosa L. — A. — Auf dem Dovrefjeld von Lindman homogam mit möglicher Selbstbestäubung und Fruchtbildung beobachtet. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja-Semlja der Durchmesser der schwach duftenden Blüten 5—12 mm. Bei den fast homogamen und’ den stark profandrischen Blüten ist Selbstbestäubung verhindert, bei den protogyn-homogamen möglich. Als Besucher wurden von Lindman zahlreiche Fliegen bemerkt. Holmgren beobachtete auf Spitzbergen als häufige Besucher die Hymenopteren Hemiteles septentrionalis Holmgr. und Orthocentrus pedestris Holmgr., sowie die Muscide Aricia (Chortophila) megastoma Bohem. - 1058. S. rivularis I. — AB. — [Warming, Bot. Tidsskr. Bd. 16. S. 7—10.] — Die unansehnlichen Blüten dieser hochnordischen Art sind, nach Lindman und Warming, zuerst schwach protogynisch und dann homogam mit leicht möglicher Selbstbestäubung. Die Fruchtbildung erfolgt frühzeitig und schnell. Warming beobachtete auf Spitzbergen auch rein weibliche Pflanzen mit den Überresten der Staubblätter. 1059. S. stenopetala Gaudin. [H. M., Alpenblumen S. 108, 109.] — AD. — In dieser ausgeprägt protandrischen Art ist Selbstbestäubung ausge- schlossen. (S. Fig. 150.) Auch hier sind als Besucher Fliegen beobachtet. 1060. S. adscendens L. (= S. controversa Sternb.) — A. —- Nach Kerner sind die Blüten protogynisch. Zuerst sind nur die Narben entwickelt, so dass Fremdbestäubung erfolgen kann; dann springen die Antheren der äusseren Staubblätter auf und geben ihren Pollen an die Narben, indem sie sich über diesen zusammenneigen, so dass bei ausgebliebenem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung möglich ist. Im dritten Blütenzustande schrumpfen die Narben ein, während die Antheren der inneren Staubblätter aufspringen und den Pollen den besuchenden Insekten darbieten. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie, II, 1. 29 . 450 | Saxifragaceae. Nach Lindman sind die Blüten auf dem Dovrefjeld homogam mit erfolg- reicher Selbstbestäubung. Nach Kerner ist 8. controversa trimonöeisch. 1061. S. longifolia Lap. — A. — Die zu grossen, reichblütigen Inflores- cenzen vereinigten, weissen Blumen sind, nach Mac Leod, in den Pyrenäen protandrisch, gegen Ende der Blütezeit homogam, so dass alsdann noch spontane Selbstbestäubung möglich ist. Die Blühzeit dauert, wie es scheint, mehrere Wochen, und die verschiedenen Blütenzustände folgen sehr langsam aufeinander. Als Besucher sah Mac Leod einige Musciden. (B. Jaarb. Ill. S. 425.) Fig. 150. Saxifraga stenopetala Gaud. (Nach Herm., Müller.) A. Blüte im Beginn des ersten (männlichen) Zustandes. B. Blüte gegen Ende desselben Zu- standes. C. Blüte im zweiten (weiblichen Zustande.) 1062. S. ajugifolia L. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 4 Fliegenarten, 1063. S. granulata L, [Sprengel S. 242—244; H. M., Weit. Beob. I. S. 296, 297; Knuth, Ndfr. Ins. S. 154; Bijdragen.] — Die weissen Blüten sind ausgeprägt protandrisch. Nach Sprengel befindet sich das grüne Nektarium oben auf dem Fruchtknoten. Der Kelch hält die Kronblätter so eng zusammen, dass sie eine Röhre bilden, in deren Grunde der Nektar vor Regen geschützt ist. Beim Öffnen der Blüte sind die Antheren noch geschlossen, ihre Staubfäden noch kurz. Alsbald verlängern sich zwei Filamente und stellen sich so schräg, dass ihre nunmehr geöffneten Antheren sich gerade über dem Stempel befinden. Haben diese ausgeblüht, so legen sie sich gegen .die Kronblätter zurück, und zwei bis drei andere treten an ihre Stelle. Während des etwa dreitägigen Blühens der Staubblätter liegen die Griffel mit unentwickelten Narben dicht an einander. Erst nachdem die Antheren ausgestäubt haben, verlängern sich die Griffel und spreizen sich auseinander, so dass ihre Narben jetzt da stehen, wo in dem ersten (männlichen) Blütenzustande sich die Antheren befanden. Die Blütengrösse wechselt, ohne dass, nach Kirchner, damit sonstige Unterschiede verbunden sind. Als Besucher sah ich bei Kiel eine Schwebfliege (Eristalis arbustorum L.), sgd., ferner Meligethes; Sprengel schildert die Befruchtung durch Calliphora vomitoria L. Saxifragaceae. 451 H. Müller (l) und Buddeberg (2) beobachteten: A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Miarus graminis Gyll. (2). b) Dermestidae: 2. Anthrenus scrophulariae L. (1). B. Diptera: a) Empidae: 3. Empis tesselata F., sgd. (1). b) Syrphidae: 4, Eristalis arbustorum L., sgd. (1. ©. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Anthrena schrankella Nyl. /'‘, sgd. (1); 6. Halictus malachurus K. 9, sgd. und psd. (1); 7. H. minutissimus K. 9, sgd. und psd. (1); 8. H. morio L. 9, sgd. und psd. (1); 9. H. nitidiusculus-K: 9, sgd. und psd. (1). b) Tenthredinidae: Cephus sp. (1). Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 kurzrüsselige Bienen, 4 Musciden als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 423, 424). Fig. 151. Saxifraga granulata L. (Nach der Natur.) 4. Blüte in der ersten Hälfte des ersten (männlichen) Zustandes: einige Antheren des äusseren Staubblattkreises sind aufgesprungen oder schon leer, die des. inneren noch geschlossen, die Narben sind noch unentwickelt. B. Blüte in der zweiten Hälfte desselben Zustandes: alle Antheren des äusseren Staubblattkreises sind leer, die des inneren teils pollenbedeckt, teils noch geschlossen, die Narben noch unentwickelt. C. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande: alle Antheren sind entleert, die Narben sind entwickelt. a! Antheren des äusseren, a? des inneren Staubblattkreises. s Narbe. 1064. S. tridaetylites L. Nach Sprengel (S. 244—246) stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen der vorigen Art vollständig überein; auch führt er die Bemerkung Linn&s an: „sub florescentia germen stylo stigmatibusque desti- tutum“, welche nicht anders gedeutet werden kann, als dass sich Griffel und Narben erst nach dem Verblühen der Antheren entwickeln. H. Müller (Weit. Beob. I. S. 297) beschreibt dagegen die kleinen weissen Blüten als schwach protogynisch: Sobald die Blüten sich öffnen, sind die Narben schon entwickelt, Die Antheren springen kurze Zeit nachher eine nach der anderen auf, und zwar zuerst die der äusseren, dann die der inneren Staubblätter. Dabei kommen sie regelmässig von selbst mit den Narben in Berührung, so dass spontane Selbstbestäubung früh eintritt und auch von voller Fruchtbarkeit begleitet ist. Bei trüber Witterung bleiben die Blüten geschlossen oder schliessen sich wieder, wenn sie vorher bereits geöffnet waren. Bei solcher Witterung secerniert das Nektarium, welches den Griffel als gelber fleischiger Ring umschliesst, nicht, während es bei Sonnenschein in den Mittagsstunden glitzernde Honigtröpfchen absondert. | Nach Kerner kommen ausser den Zwitterblüten auch scheinzwitterige 29* 452 Saxifragaceae. Pollenblüten und scheinzwitterige Stempelblüten auf demselben Stocke vor. Auch nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) finden sich neben den protogynen Zwitterblüten auf demselben Individuum auch häufig scheinzwitterige Pollen- und Stempelblüten, indem bald die Frucht-, bald. die Staubblätter abortieren. _ 1065. 8. trieuspidata Rottb. — A. Nach Warming (Bot. Tidsskr. Bd. 16. S. 22—-25) sind die sternförmig ausgebreiteten Blüten in Grönland anfangs kurze Zeit schwach protandrisch, dann homogam. Selbstbestäubung ist daher immer möglich, wenngleich in verschiedenem Grade leicht oder schwer. Sie ist von Erfolg, da reife Früchte beobachtet wurden. Ausser den Zwitterblüten beobachtete Warming auch rein weibliche Blüten. ® 1066. 8. flagellaris Willd. Von drei von Spitzbergen stammenden Exemplaren waren, nach Warming (Bot. Tidsskrift, Bd. 16. S. 25—26), zwei protogyn; in dem dritten lagen die Antheren der äusseren Staubblätter an der Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen musste. Nach Ekstam sind auf Nowaja-Semlja die geruchlosen Blüten schwach protandrisch oder homo- gam, wobei Selbstbestäubung leicht möglich ist. 1067. S. CGotyledon L. — A. — Nach Briquet (Etudes) finden in diesen protandrischen Blüten aufeinander folgende Bewegungen der äusseren und inneren Staubblätter gegen die Blütenmitte hin statt. Der Durchmesser der Krone beträgt bis zu 15 mm. Der Honig wird von der grünen Scheibe ausge- schieden. Die auf den Kronblättern anfliegenden Fliegen. bewirken regelmässig Fremdbestäubung. Kirchner fügt hinzu, dass die Blüteneinrichtung dieser Art bereits von Sprengel (Entd. Geheimnis $. 246) und von Lindman (Bihang till Kongl. Sv. Vet. Akad. Handlingar. XII. Band. Afd. III. Stockholm. 1887. S. 60) beschrieben worden ist. Auch auf dem Dovrefjeld sind die ziemlich stark nach Äpfeln duftenden Blüten, nach Lindman, ausgeprägt protandrisch. Dieselben wurden von zahl- reichen Fliegen, sowie von einer Hummel besucht. 1068. S. hypnoides L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 71) wurden 1 Empide und 3 Musciden als Besucher beobachtet. 1069. S. cernua L. — A. — Die ansehnlichen Blüten sind, nach Lind- man und nach Warming (Bot. Tidsskr. Bd. 16. S. 3—6), sowohl auf dem Dovrefjeld als auch in Grönland, Nordland, Finnmarken und auf Spitzbergen ausgeprägt protandrisch, doch zuweilen auch protogyn, vielleicht als Übergang zur weiblichen Blüte. Als Ersatz mangelhafter Fruchtbildung findet sowohl in den nordischen Gegenden, als auch, nach Kerner, in Tirol Vermehrung durch Bulbillen, die an Stelle der Blüten treten, statt. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der schwach mandelartig duftenden, augenfälligen Blüten bis 20 mm. Sie sind meist protogyn-homogam, zuweilen protandrisch-homogam. Als Besucherin wurde eine mittelgrosse Fliege beobachtet. 1070. S. nivalis b. — AB. — Die Blüten sind klein und unansehnlich, da die aufrecht stehenden Kronblätter wenig länger als der Kelch sind. Nach Saxifragaceae. ‚453 Warming (Bot. Tidsskr. Bd. 16. S. 14—17) ist die Protogynie schwach ausgeprägt, nicht selten findet sich Homogamie, an kultivierten Exemplaren auch Protandrie. Homogamie mit Neigung zu schwacher Protandrie beobachtete auch Lindman an den Pflanzen des Dovrefjelds.. Selbstbestäubung ist, nach Warming, bei den protandrischen Pflanzen unvermeidlich, dagegen bei den norwegischen wegen der zurückgebogenen Staubblätter weniger leicht möglich. Sowohl Lindman, als auch Warming beobachteten reife Früchte, Nach Ekstam sind auf Nowaja Semlja die Blüten, deren Durchmesser nach Kjellman im arktischen Sibirien 10 mm beträgt, protandrisch, teils jedoch homogam oder schwach protogyn-homogam. Als Besucher wurden mittelgrosse Fliegen beobachtet. 1071. Bei Saxifraga juniperifolia kommt, nach Kerner (Pflanzen- leben II. S. 324) dadurch Geitonogamie zu Stande, dass zwar die Richtung des Griffels und die Lage der Narbe unverändert bleiben, aber die Staubfäden sich so weit strecken und krümmen, dass der Pollen auf die Narben der Nachbar- blüten gelangen kann. 1072. S. umbrosa L. Plateau beobachtete Apis, Anthrena nana K., Megachile ericetorum Lep. (= fasciata Sm.), Odynerus quadratus Pz.(?), Melanostoma mellina L., Helophilus pendulus L., Syrphus corollae F., Lucilia caesar L. als Blütengäste. 1073. S. (Bergenia) erassifolia L. Die protogynischen Blüten sah H. Müller (Befr. S. 94; Weit. Beob. I. S, 298) von honigsaugenden Apiden (Apis, Bombus hortorum L. 9, B. pratorum L. 9) besucht und befruchtet. Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin B. terrester L. 9, sgd. 1074. Bergenia subeiliata A. Br. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Hyme- noptera: a) Apidae: 1. Anthophora pilipes F. 5‘, sgd.; 2. Apis mellifica L. 9, sgd.; 3. Osmia rufa L., sgd. b) Vespidae: 4. Odynerus parietum L. © /. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Colias rhamni L., sgd. 229. Chrysosplenium Tourn. Homogame, protogynische oder schwach protandrische, unansehnliche, gold- gelbe oder grünliche Blüten mit freiliegendem Nektar, der von einer die Griffel umgebenden Scheibe abgesondert wird. Die die Blüten’ umgebenden Laubblätter sind meist goldgelb überlaufen und tragen zur Augenfälligkeit bei. Ausser den Zwitterblüten kommen auch häufig rein männliche Blumen vor. 1075. Ch. alternifolium L. [Sprengel, 8.241; Ricca, Atti XIII. 3. S. 257; H. M,, Befr. S. 92—94; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 290—. 291; Kirchner, Flora S. 406; Warming, Arkt. Vaext. Biol. $. 7; Lindman a. a. O.; Kerner, Pflanzenleben II.; Knuth, Bijdragen.] — Die unschein- baren gelben Blüten sind, nach H. Müller, homogam, nach Rieca auch schwach protogynisch mit langlebigen Narben. Ekstam bezeichnet die Blumen von Nowaja Semlja als protogyn-homogam. Ich fand die Blüten bei Kiel nur homogam. Jede Blume bildet ein flaches Näpfchen von 5—7 mm Durchmesser, 454 Saxifragaceae. aus dessen Mitte die beiden, etwa 1 mm langen Griffel etwas nach aussen gebogen hervorragen. Sie tragen an der Spitze die etwas verdickte, glatte Narbe und ‘sind am Grunde ringsum von einer breiten, fleischigen, gelblichen Scheibe umgeben, auf welcher sich zahlreiche Nektartröpfehen zu einer ganz flachen Schicht ausbreiten. Die acht Staub- blätter stehen aufrecht; die Antheren er- heben sich etwa 1 mm über der Scheibe und stehen in gleicher Höhe mit den während der ganzen Blütezeit empfängnis- fähig bleibenden Narben. Sie öffnen sich einzeln nach einander und bedecken sich Fig. 152, Chrysosplenium alterni- “Alsbald ringsum mit Pollen. Da die Kron- folium L. (Nach E. Warming,) blätter fehlen und die vier Kelchblatt- Längsschnitt durch eine Blüte (8:1). zipfel sich flach auseinanderbreiten, so bilden die meist 6—12 oder mehr dicht trugdoldig zusammenstehenden Einzelblüten fast ‘eine Ebene, deren Verbreite- rung die obersten, goldgelben Laubblätter sind, so dass eine ansehnliche Fläche entsteht, ‘welche zahlreiche kleine kurzrüsselige Insekten anlockt. Indem diese meist mit der einen Körperseite ein oder mehrere Staubblätter, mit der an- deren die Narbe berühren, so bewirken sie: meist Fremdbestäubung, doch er- folgt durch die unregelmässig in den Blüten und auf der Blütenstandsebene umherkriechenden Insekten auch häufig Selbstbestäubung. Letztere kann nur dann spontan erfolgen, wenn ausnahmsweise die Blüten sich in senkrechter oder fast senkrechter Stellung befinden, so dass alsdann Pollen auf die Narben herab- fallen kann. Nach Kerner krümmt sich der Blütenstiel später abwärts, wo- durch die Blüten in eine niekende oder hängende Stellung gelangen, so dass die Narbe in die Falllinie des Pollens kommt, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Auch Lindman fand die Blüten des Dovrefjelds homogam, aber wegen der Entfernung der Antheren von der Narbe ist auch hier spontane Selbst- bestäubung kaum möglich. Die dort beobachteten Blumen hatten einen grösseren Durchmesser (7 mm), als die Pflanzen der Umgegend von Stockholm. Nach Kerner kommt in späteren Blütenstadien die Narbe dadurch in die Falllinie des Pollens, dass der Blütenstiel sich’ in entsprechender Weise krümmt. Ä H. Müller macht noch darauf aufmerksam, dass die Befruchtung des Milzkrautes auch gelegentlich durch Schnecken bewirkt werden kann. Er fand auf zahlreichen Blüten kleine Schnecken (junge Suceinea) bald umher- kriechend, bald einen Griffel oder ein oder einige Staubblätter verzehrend. In den von diesen Schnecken auf den Blüten hinterlassenen Schleimstreifen konnte Müller in der Regel Pollenkörner sehen, ja in mehreren Fällen unmittelbar die Verschleppung des Pollens auf die Narbe erkennen. Ich kann diese Be- obachtung insoferne bestätigen, als ich die Schnecken zwar nicht in ihrer Thätigkeit selbst beobachtet habe, wohl aber in den Blüten häufig kleine, Saxifragaceae, 455 offenbar von Schnecken herrührende Schleimstreifen bemerken konnte, sowie auch an zahlreichen Blüten und Blättern die Thätigkeit der Schnecken, indem ich Blattränder oder -Flächen oder auch Blütenteile abgeweidet fand. Ausser- dem bemerke ich zahlreiche Ameisen und winzige Musciden in den Blüten honig- leckend, doch habe ich die Arten nicht gesammelt und bestimmt. Als Besucher beobachtete Herm. Müller: A. Coleoptera: a) Colydiidae: 1. Corticaria gibbosa Hbst. b) Cureulionidae: 2. Apion onopordi K,; 8. A. varipes Germ. c) Phalacridae: 4. Olibrus aeneus F. B. Diptera: a) Ceeidomyidae: 5. 6 Exemplare, b) Chironomidae: 6. 3 Ex.; lauter winzige Arten. c) Mus- eidae: 7. Sciomyza cinerella Fall. d) Myeetophilidae: 8. 5 Ex. e) Simulidae: 9. Simulia sp. C. Hymenoptera: a) Cwmipidae: 10. Eucoila Westw. sp. b) Formieidae: 11. Lasius niger L. 9; 12. Myrmica levinodis Nyl. 5; 13. M. ruginodis Nyl. 9. Sämtl. hld. In den Alpen bemerkte H. Müller 12 Dipteren, 1 Ameise, 2 Schlupfwespen, 1 Käfer an den Blüten (Alpenbl. S. 89). Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthena gwynana K, 9 JS, sgd.; 2. A. parvula K. 9 5, sgd.; Mac Leod in Flandern 2 Mücken, 3 kurzrüsselige Hy- menopteren, 38 Käfer, 1 Netzflügler (Bot. Jaarb. VI. S. 291); Burkill (Fert. of Spring Fl.) an der Küste von Yorkshire: A. Coleoptera: 1. Lathrimaeum atrocephalum Gyli.; 2. Tachyporus chrysomelinus L. B. Diptera: Museidae: 3. Cecidomyia sp. und 3 andere kleine Fliegen. C. Hemiptera:4. 1 sp., sämtlich sgd. 1076. Ch. oppositifolium L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 298.] — Die Zwitterblüten sind, nach H. Müller, protogynisch mit langlebigen Narberr. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung, mit derjenigen der vorigen Art im ganzen überein, doch sind die Blüten und die sie umgebenden Hochblätter kleiner und weniger kräftig gefärbt; auch ist spontane Selbstbestäubung leicht möglich. Die Pflanze ist andromonöeisch, denn sie entwickelt, wenn sie in dichten Rasen wächst, nach Kobus (Deutsche Bot. Monatsschr. I. Nr. 5), zahlreiche rein männliche Blüten. Burkill (Fert. of Spring Flowers in Journ. of Bot. 1897) bemerkt, dass die Pflanze an der Yorkshire-Küste gynodiöeisch ist, und zwar ist die weibliche Pflanze durch das ganze Gebiet häufig. Sie ist leicht an ihren grünlichen Blüten kenntlich, da ihnen die goldgelbe Färbung der Zwitterblüten fast fehlt. Die weiblichen Blüten ‚sind kleiner als die zweigeschlechtigen; sie lassen keine Spur von Staub erkennen und auch die Antheren fehlen beinahe vollständig und sind funktionslos. Als Besucher sahH. Müller 2 Käfer und 2 Fliegen, welche den deutlich sicht- baren Honigtröpfehen nachgingen, nämlich: Coceinella bipunctata L. und impustulata L.; Chlorops scalaris Mg. und Musca domestica L. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachiete an der Küste von Yorkshire: A. Araneida: 1. 1 sp., auf der Lauer liegend. B. Collembola: 2. Lepidoeyrtus sp. C. Diptera: a) Museidae: 3. Lonchoptera sp.; 4. Sepsis nigripes Mg. b) Mycetophilidae: 5. Exechia sp.; 6. Sciara sp. c) Syrphidae: 7. Melanostoma quadrimaculata Verrall. d) Tipulidae: 8. Chironomus sp. D. Hymenoptera: Ichneumonidae: 9. eine kleine sp. E. Thysanoptera: 10. Thrips sp. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 72) wurden 1 Schlupf- wespe, 3 Musciden und 1 Käfer als Besucher beobachtet. 1077. Ch. tetrandrum Th. Fr. Warming (Arkt. Vaext. Biol. S. 4—7) untersuchte Pflanzen, die von Spitzbergen stammten: Die Blüten sind grün- 456 ; Saxifragaceae. lich, weniger offen als bei den vorigen Arten, und ihr Nektarium ist kaum ent- wickelt. Ausser Homogamie fand sich auch schwache Protandrie. Durch Be- rührung der Narbe mit den Antheren der beiden äusseren Staubblätter wird Fig. 153. Chrysosplenium tetrandrum Th. Fries. (Nach E. Warming.) A. Längsschnitt durch eine Blume, welche noch beinahe geschlossen ist. Antheren geschlossen ; Griffel kurz. B. Längsschnitt durch eine jüngere, aber in völler Blüte stehende Blume. Die Narben berühren z. T. die offenen Antheren, welche eine Menge Pollen auf sie abladen. (Vgl. D.) C. Eine befruchtete Blume. Frucht- und Samenbildung haben begonnen; die freien Teile erheben sich mehr und die Blumenblätter haben sich mehr geschlossen. D. Griffel von Fig. B, stärker vergrössert, die Narbe mit zahlreichen Pollenkörnern bedeckt. E. F. Sterile Staubblätter, das letzte in Verbindung mit seinem Blumenblatt. @. Längsschnitt durch ein steriles Staubblatt. 7. Normale Anthere. J. Nicht ganz reife Frucht. K. Längsschnitt durch eine ähnliche Frucht; die Samenkörner sind entfernt, aber die Funiceula sind noch teilweise vorhanden. (A. B. ©. J. K. Vergr, 8:1.) regelmässig spontane Selbstbestäubung herbeigeführt, die von Erfolg ist, da fast jede Blüte Frucht ansetzt. | 1078. Heuchera eylindracea Lindl, Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: | Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd.; 2. Halictus eylindricus F. 9, sgd. 1079. Tellima grandiflora Dougl. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: | A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., sgd. ; 1080. Tiarella cordifolia L. ist, nach Francke (Diss.), protogynisch. Die Antheren reifen nach langen Zwischenpausen. 230. Parnassia L. Weisse, ausgeprägt protandrische Blumen mit halbverborgenem Nektar. . Vor den Kronblättern stehen fünf drüsig gefranste Staminodien, deren Scheibe an der Innenseite in zwei flachen Aushöhlungen spärlich Nektar ziemlich offen absondert. ‚ Saxifragaceae. 457 1081. P. palustris L. [Sprengel, S. 166—173; Christ. Wilh. Ritter in Hoppes Bot. Taschenbuch (Regensburg) 1803. S. 181, Nachschrift; Del- pino, Ult. oss. S. 168; H. M., Befr. S. 144; Alpenbl. S. 111—113; Kerner, Pflanzenleben IL; Verhoeff, Norderney; Knuth, Nordfr, Ins. S. 34—35, 150; Notizen] — Protandrische Insektentäuschblume. — Die Blüteneinrich- tung wird schon von Sprengel in gründlicher Weise geschildert, doch ist er dar- über zweifelhaft geblieben, ob diese Art eine Tag- oder eine Nachtblume sei. Nach Sprengel haben Ritter, H. Müller u. a. sich mit dieser höchst interessanten Blüte beschäftigt; die Enträtselung der Bedeutung der einzelnen Blütenteile verdanken wir besonders H. Müller: Vor den fünf weissen, Fig. 154. Parnassia palustris L. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte nach Entfernung von 3 Kelch- und 4 Kronblättern, von oben gesehen, eben nach dem Aufblühen. Ein Staubblatt hat sich gestreckt, den Staubbeutel auf die Mitte des Stempels, dessen Narben noch unentwickelt sind, gelegt und ist im Begriffe aufzuspringen und seine nach oben liegende Aussenfläche mit Pollen zu bedecken. B. Blüte nach Entfernung von Kelch, Blumenkrone und Staminodien. Vier Staubblätter haben bereits ausgestäubt und sich zurückgebogen,, das fünfte, oben mit Pollen bedeckt, liegt auf dem (noch unentwickelten) Stempel. Ü. Dieselbe Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. Die Staubblätter haben sämt- lich ausgestäubt, die (hier dreistrahlig gezeichnete, sonst meist vierstrahlige) Narbe dagegen ist entwickelt. D. Staminodium. Stärker vergrössert. n Honig. mit vertieften, farblosen Adern durchzogenen Kronblättern stehen fünf eigen- tümliche, gelbgrüne Organe, Staminodien, von denen jedes einen kurzen, breiten Stiel besitzt, der sich zu einer Scheibe mit 7—13, selbst bis 25 gestielten, der Anlockung dienenden Drüsen erweitert. Zu jeder Seite des Stielansatzes wird etwas Nektar abgesondert. Wenn die Blüte sich öffnet, liegen die mit noch kurzen Staubfäden versehenen und geschlossenen Antheren dem kegelförmigen Stempel dicht an, dessen Narben gleichfalls noch unentwickelt sind. Nun reifen die Staubblätter eins nach dem anderen heran, indem der Staubfaden sich soweit streckt, dass die Anthere gerade auf der Spitze des Fruchtknotens liegt und dabei die aufgesprungene, pollenbedeckte Seite nach oben kehrt. Nach etwa einem Tage hat es ausgeblüht und biegt sich nach aussen, während ein anderes seine Stelle auf der Spitze des Stempels einnimmt u. s. f. Sind nach vier 458 : Saxifragaceae. Tagen alle Staubbeutel leer, so entfalten sich am fünften die: Narben auf der Spitze des Fruchtknotens, so dass sich diese jetzt genau an der Stelle befindet, wo im ersten (männlichen) Blütenzustande eine aufgesprungene Anthere lag. Die Drüsenknöpfehen der Staminodien locken durch ihren Glanz ‚Insekten herbei, denen sie das Vorhandensein von reichlichem Honig vorspiegeln. Klügere Insekten lassen sich hierdurch jedoch nicht täuschen, während dumme (Fliegen und Käfer) sich immer wieder herbeilocken lassen und, indem sie dem spärlichen Nektar nachgehen, Fremdbestäubung herbeiführen. Zwar gehen die kleineren Fliegen meist rings in der Blüte herum und lecken dabei von dem Nektar, ohne Pollen oder Narben zu berühren, und sind daher für die Blüte nutzlos; die grösseren dagegen setzen sich zum Zweck des Honigsaugens meist auf die Blüten- mitte und drehen sich im Kreise von einem Nektarium zum andern, so dass sie in jüngeren Blüten ihre Unterseite mit Pollen bedecken, den sie in älteren auf die Narbe bringen }). In den Alpen sind die Blüten sehr klein (Durchmesser 25>—13 mm), auch sind hier nur drei Narben vorhanden (s. Figur), während sich sonst vier finden. Auch im skandinavischen Hochgebirge sind, nach Lindman, die Blüten oft sehr klein, sinkt doch ihr Durchmesser hier sogar auf 11 mm. Nach demselben Forscher haben die Blumen dort einen angenehmen Honigduft. Eine merkwürdige Beobachtung machte ich an Blüten, welche ich (im September 1896) an einer vor Sonne geschützten Stelle in meinem Arbeitszimmer in Wasser gestellt hatte und so eine Woche blühend erhielt: Die Knospen ent- wickelten sich hier zu rein homogamen Blumen; die fünf Staubblätter standen sämtlich divergierend aus der Blüte hervor und hatten ihre aufgesprungenen An- theren nach aussen gewendet. Die Narbe war mit ihnen gleichzeitig entwickelt, so dass nun in den schräg gestellten Blüten Pollen auf dieselbe fallen konnte, was auch bei einzelnen geschah. Es verhielten sich also die Blüten im Zimmer durchaus anders als in der freien Natur,- und es bestätigt sich auch in diesem Falle die Richtigkeit der Mahnung Sprengel. (Entd. Geh. $. 22), sich nicht die Blumen aus den Gärten oder vom Felde holen zu lassen, sondern sie viel- mehr an ihren natürlichen Standorten zu untersuchen. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich (!): A. Coleoptera: Coceinellidae: 1. Coceinella conglobata L., sehr häufig, hld. (1); 2. C. septempunctata L., w.v.(1,!). B. Diptera: a) Museidae: 3. Aricia sp. (!); 4. Lucilia 1) Schon in meinem Werke: „Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln“ (8.34, 35) habe ich (1892) darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung „Insektentäusch- blume“ nicht ganz zutreffend ist, da Parnassia mindestens soviel Nektar absondert wie die meisten Umbelliferen. Dieser ziemlich reichlich abgesonderte Saft bringt allerdings auf der menschlichen Zunge ein Gefühl von Süssigkeit nicht hervor. Dass er jedoch den auch durch den ausgeprägten Honiggeruch. der,Blüten angelockten Insekten mundet, zeigt der Eifer, mit welchem sie ihm nachgehen, und auch die zahlreichen Verletzungen der „Saftmaschinen“ lassen auf ein Anbohren und Aussaugen des Nektariums schliessen. Prof. Ludwig in Greiz teilte mir brieflich mit, dass er meine Ansicht durchaus teile und fügt hinzu, dass er nicht begreifen könne, wie man die Blume als „Täuschblume* habe bezeichnen können. Saxifragacene. — Umbelliferae. 459 caesar L. (!); 5. Pollenia vespillo F., sgd. (1); 6. Sarcophaga carnaria L. (1,!); 7. Kleinere Museiden (1). b) Syrphidae: 8. Eristalis arbustorum L. (1, )); 9. E. nemorum L. (1, )); 10. E. pertinax L. (!); 11. E. tenax L. (!); 12. Helophilus floreus L., häufig, sgd. (1); 13. H. pendulus L., besonders häufig (!); 14. Melanostoma mellina L., sgd. (1, !); 15. Melithreptus menthastri L., sgd. (1); 16. M. scriptus L., sgd. (1); 17. M. taeniatus Mg., sgd. (1, !): 18. Syritta pipiens L., häufig, sgd. (1, !); 19. Syrphus balteatus Deg., sehr häufig, sgd., bisweilen auch pfd. (1, !); 20. 8. exeisus Zett., sgd. (1); 21. S, pyrastri L., häufig, sgd. (1, !); 22. S. ribesii L., häufig, wie sämtl. vor. sgd. (1, !). e) Tipulidae: 23. Tipula oleracea L. (1). €. Hymenoptera: a) Formieidae: 24. Formica sp. (!).. b) Ich- neumonidae: 25. Zahlreiche kleinere Arten, sgd. (1). c) Sphegidae: 26. Gorytes cam- pestris Müll. (1); 27. Pompilus viatieus L. (1). d) Tenthredinidae: 28. Tenthredo sp., sgd. (1). Alfken (l) und Leege (2) beobachteten auf Juist: A. Coleoptera: Telephoridae : 1. Cantharis fulva Scop., hfg. (1, 2). B. Diptera: a) Dolichopidae: 2. Dolichopus plumipes Scop. (2). b) Museidae: 3. Cynomyia mortuorum L. (1); 4. Lucilia caesar L. (1); 5. Spilogaster quadrum F., hfg. (1); 6. S. spec. (l). ec) Stratiomydae: 7. Nemotelus notatus Zett., hfg., pfd., sgd. (1); 8. Odontomyia viridula F., einzeln (1). d) Syrphidae: 9. Eristalis arbustorum L. (1); 10. Melithreptus strigatus Staeg. © /, hfg. (1); 11. Platy- cheirus spec. (1); 12. Syrphus balteatus Deg., hfg. (1); 13. S. trilineatus L., selten (1). C. Hymenoptera: a) Formieidae: 14. Lasius niger L. (1). b) Ichneumonidae: 15. Glypta fronticornis Gr. (2); 16. Lissonota commixta Hgr. (2). c) Scolüdae: (17. Tiphia femorata F. 2, einmal (1). D. Lepidoptera: a) Satyridae: 18. Hipparchia semele L., s. hfg., sgd. (lj. b) Noectuidae: 19. Plusia gamma L., hfg., sgd.; Verhoeff auf Norderney: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus L., einzeln. B. Diptera: Bibionidae: 2. Dilophus vulgaris Mg., s. hfg. Lindman beobachtete auf dem Dovrefjeld zahlreiche Fliegen, einen Käfer und 1 Falter; Herm. Müller in den Alpen 43 Fliegenarten, 2 Käfer, 8 Hymenopteren, 6 Falter; Mac Leod in den Pyrenäen 1 Schlupfwespe, 1 Falter, 1 Schwebfliege, 7 Mus- eiden als Besucher (B. Jaarb. III. S. 424, 425); Delpino bei Florenz eine Schwebfliege: Helophilus floreus L. Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete an der schotti- schen Ostküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes picipes Sturm, sgd. B. Diptera: a) Bibionidae: 2. Scatopse brevicornis Mg. b) Museidae: 3. Anthomyia brevicornis Ztt., pfd.; 4. A. radieum L., häufig, sgd.; 5. Calliphora erythrocephala Mg., sgd.; 6. Coelopa sp., pfd.; 7. Hydrellia griseola Fall.; 3. Phytomyza sp.: 9. Sarcophaga sp.; 10. Sepsis cynipsea L. c) Phoridae: 11. Phora sp. d) Syrphidae: 12. Eristalis tenax L.; 13. Helo- philus pendulus L., sgd.; 14. Melanostoma mellina.L.; 15. Platycheirus albimanus F.; 16. Sphaerophoria seripta L., sgd. e) Tipulidae: 17. Sciara sp. C. Hemiptera: 18. Eine sp. D. Hymenoptera: a) Formieidae: 19. Formica fusca L., sgd.; 20. Myrmica rubra L., sgd. b) Ichneumonidae: 2173: sp. 61. Familie Umbelliferae Juss. Sprengel, S. 153—159; H. M., Befr. S. 96, 97; Drude in Engler und Prantl, Die Natürl. Pflanzenfam. III. 8. S. 88 ff; Knuth, Flora von Schleswig-Holstein S. 326; Ndfr. Ins. S. 75, 76; Grundriss, S. 59, 60. Indem die kleinen Blüten zu ansehnlichen Blütenständen (meist zusammen- gesetzten und dabei oft strahlenden Dolden, seltener Köpfchen) zusammentreten, A460 Umbelliferae. werden ‚sie für die Insekten von weitem bemerkbar. Als weiteres Anlockungs- mittel dient bei nicht wenigen ein oft sehr starker, aromatischer Geruch. Der Honig wird von dem Stempelpolster abgesondert und liegt bei den Pflanzen mit zusammengesetzter Dolde frei in der Blütenmitte; bei denjenigen mit kopfigem Blütenstande (Eryngium u. s. w.) dagegen wird er im Grunde einer durch. die aufrecht stehenden Blumenkronblätter gebildeten Röhre geborgen. Es gehören daher die meisten Umbelliferen der Blumenklasse A, einige auch B’ an. — Durch protandrische Dichogamie ist bei Insektenbesuch Fremdbestäubung möglich ; die Reichlichkeit und Mannigfaltigkeit desselben steigert sich mit der Augen- fälligkeit der Blütenschirme. Protogynie ist selten (Echinophora spinosaL.); hin und wieder findet sich Homogamie. Kerner (Pflanzenleben II. S. 321) bezeichnet die Gattungen Eryngium und Hacquetia als protogynisch, weil die Pollenblätter anfangs noch haken- förmig einwärts gekrümmt und die Antheren noch geschlossen sind, während die bereits klebrigen, glänzenden Narben schon weit aus der Knospe hervorragen. Auch die Arten von Aethusa, Astrantia, Caucalis, Pachypleurum, Scandix und Turgenia bezeichnet Kerner (a. a. O.) als protogynisch, doch vermag ich diese Auffassung K erners nicht zu teilen, sondern stimme Kirchners Anschauung zu, welcher sich in einem Vortrage: „Die Blüten der Umbelliferen“ (Jahreshefte des Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1892, p. IXC—-XCDH in folgender Weise äussert: Diese Behauptung Kerners dürfte in Zweifel zu _ ziehen sein, da sie nicht näher begründet ist und bezüglich des grössten Teiles ihres Inhaltes mit den Angaben anderer sorgfältiger Beobachter im Widerspruch steht. Vergl. wegen Aethusa: Sprengel, Entd. Geheimn. $. 153; A. Schulz Beitr. II. S. 84; — Astrantia: H. Müller, Befr. d. Bl. d. Ins. S. 97; A. Schulz a. a. O.1. S. 41; — Caucalis: daselbst S. 59; — Eryngium: H. Müller a. a0. S. 97; A. Schulz a. a0. LS. 42; P. Knuth im Bot. Centralbl. Bd. 40 S. 273; — Pachypleurum: H. Müller, Alpenblumen S. 120; — Sanicula: H. Müller, Weit. Beob. I. S. 303; A. Schulz a.2.0. IS. 40; — Scandix: Henslow in Trans. Linn. Soc. Ser. 2. Vol. 1. 1877, S. 265; A. Schulz a. a. B; L. 61; — Turgenia: daselbst S. 60. — Von Astrantia major, Eryngium campestre und Sanieula europaea bemerkt A. Schulz ausdrücklich, dass die Griffel der Zwitterblüten schon frühzeitig aus der Blüte hervorragen, so dass der Anschein von Protogynie erweckt werde, die Narben seien aber in diesem Stadium noch nicht entwickelt. Überhaupt geht Kerner in der Annahme von protogynischer Dichogamie wohl mitunter zu weit, wenn er z. B. (a. a. O.) die Rosifloren und Crueiferen für ausschliesslich protogynisch erklärt und (8. 309) schon dann von Protogynie spricht, wenn die Antheren 10—15 Minuten, nachdem sich die Blüte geöffnet hat, aufspringen. | Daselbst äussert sich Kirchner über Protogynie bei Umbelliferen: Die erste Nachricht darüber rührt von A. F. Foerste (The Bot. Gazette, Bd. VO. 1882, S. 70—71) und W. Trelease (a. a. O. 8. 71) her und bezieht sich auf Eriginia bulbosa. Später wurde von Ch. Robertson (a. a.:O. Bd. XII. Umbelliferae, 461 1888, S. 193) die Protogynie dieser Art bestätigt und noch für vier weitere nordamerikanische Umbelliferen, nämlich Sanieula marylandica, Zizia aurea, Pimpinella integerrima und Polytaenia Nuttallii festgestellt. Kirchner hatte im Herbst 1891 das Glück, auf dem Lido bei Venedig auch bei einer europäischen Umbellifere ausgesprochene Protogynie zu beobachten, nämlich bei Echinophora spinosa, deren Narben sich entwickelt haben, bevor eine Anthere geöffnet ist. — In den protandrischen Zwitterblüten entwickeln sich zuerst die Staubblätter eines nach dem anderen. Beim Öffnen der Blüte springt ein Staubbeutel auf, wobei er an gebogenem Faden die Blütenmitte einnimmt. Hat er abgeblüht, so biegt sich der Faden gegen die Blumenkrone zurück, und ein zweites Staub- blatt tritt an die Stelle des ersten u.s.f. Die Griffel wachsen meist erst heran, wenn alle Staubblätter einer Blüte, ja sogar einer Dolde verblüht sind; dann spreizen sie auseinander, so dass die auf ihrer Spitze stehenden Narben nun- mehr die Blütenmitte einnehmen, Entsprechend der offeiien Lage des Honigs bei den meisten Arten sind die Blumengäste in überwiegender Mehrzahl kurzrüsselige Insekten (Fliegen, Käfer, Wespen, manche Bienen), während die langrüsseligen Schmetterlinge nur gelegentlich als Blütenbesucher auftreten, dagegen die zur Blumenklasse B’ ge- hörigen Umbelliferen häufiger aufsuchen. Die hochentwickelten Bienen (Honig- biene, Hummeln u. =. w.) finden sich auf letzteren gleichfalls in grösserer Zahl ein; auf den zur Klasse A gehörigen Umbelliferen sammeln sie meist nur Pollen, seltener lecken sie hier auch Honig. — Viele Arten sind andromonöeisch. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) bemerkt folgendes:“ Bei unseren einheimischen Dolden macht sich hinsichtlich ihrer Blütenverhältnisse eine ganz bestimmte Tendenz bemerkbar. Um dieselbe richtig würdigen zu können, sind sämtliche Blütenstände eines Stockes, resp. Astes in Betracht zu ziehen. Da zeigt es sich, dass weitaus in den meisten Fällen die Primärdolde in ihren Döldchen nur Zwitterblüten trägt, selten finden sich in der Mitte vereinzelte männliche Blüten oder sehr selten sind sämtliche Blüten durch Fehlschlagen der Antheren weiblich geworden; solche Exemplare zeichnen sich durch längere Griffel aus. Die meist kleineren Dolden 2. Ordnung tragen gewöhnlich nur an dem Aussenrande der Döldcehen Zwitterblüten, während die in der Mitte stehenden männlich sind, seltener sind sie sämtlich zwitterig wie in den Döldchen der Primärdolde. Die Döldchen in Dolden 3. Ordnung endlich zeigen ein weiteres Herabgehen der Zwitterblüten zu Gunsten der männlichen Blüten: entweder finden sich nur aussen vereinzelte Zwitterblüten oder sie sind ganz geschwunden, so dass die ganze Dolde oft rein männlich erscheint. Wird schon durch aus- geprägte Protandrie in hohem Grade Fremdbestäubung bei den Umbelliferen gefördert, so noch vielmehr durch die eigenartige Verteilung der Geschlechter bei denselben. Die Antheren unserer Dolden fand ich weder in-, noch extrors, sondern seitlich sich öffnend; dadurch aber, dass sich die beiden äusseren Antheren- klappen zu einander hinbewegen, während die beiden inneren ihre ursprüngliche Stellung beibehalten, erscheint die Pollenmasse nach aussen gekehrt. — 462 Umbelliferae. Der Grad der Protandrie ist ein sehr'verschiedener. Beketow (Petersb. Nat. V. 1890) fand die Protandrie bei Anthriseus silvestris und Carum Carvi am stärksten ausgeprägt, wo die Blüten zuerst rein männlich, dann rein weiblich erscheinen. Die erste, vom Hauptstengel getragene Dolde ist hier besonders schwach entwickelt, die Dolden der Seitenäste sind viel stärker entwickelt und kommen durch Verlängerung der Seitenzweige höher als die ersteren zu stehen. Die erste Dolde ist bereits rein weiblich, wenn die Seitendolden männlich sind. Durch den niedrigeren Stand der weiblichen Blüten wird ihre Bestäubung durch den Pollen der männlichen Blüten gesichert. Heracleum Sphondylium, Aegopodium Podagraria und An- gelica silvestris zeigen, nach Beketow, eine viel schwächer ausgeprägte Protandrie. Hier ist die Dolde des Hauptstengels grösser und steht höher als die Dolden der Seitenzweige. Es ist möglich, dass diese Beziehung zwischen dem Grade der Protandrie und der Entwickelung und Lage der verschiedenen Döldchen eine allgemeinere Verbreitung hat. (Rothert im Bot. Centralbl. Bd. 45, S. 381.) Schulz fasst seine Untersuchungen (Beitr. IH. S. 90—91) in etwa folgender Weise zusammen: | Am häufigsten sind neben den zweigeschlechtigen männliche Blüten vor- handen, und zwar befinden sich beide Blütenformen entweder auf derselben Pflanze oder auf getrennten Pflanzen. Wenn beide Blütenformen auf demselben Stocke auftreten, so kommen folgende zwei Arten der Verteilung in den Inflores- cenzen vor: | | 1. Die zweigeschlechtigen und männlichen Blüten sind entweder in sämtlichen Dolden der Pflanze, oder nur in einzelnen und dann gewöhnlich in den- jenigen höherer Ordnung vereinigt. Im letzteren Falle pflegen die Dolden der niederen Ordnungen ganz zweigeschlechtig zu sein. In den gemischt- blütigen Dolden sind meist in sämtlichen Döldehen beide Blütenformen vor- handen; ganz männliche Döldehen kommen bei den meisten Arten nicht häufig und in der Regel nur im Inneren der Dolden höherer Ordnung vor. Hin und wieder sind jedoch einzelne Dolden — bei manchen Arten, wie Oenanthe fistulosa, stets diejenigen der höchsten Ordnung — ganz männlich. Zu dieser Gruppe gehört die Mehrzahl der von Schulz unter- suchten Arten. In den- Döldchen stehen nun entweder a) die zweigeschlechtigen Blüten (mit Ausnahme der bei einzelnen Gattungen und nicht immer vorhandenen, gewöhnlich zweigeschlechtigen Terminal- blüte) an der, Peripherie, die männlichen im Centrum, oder b) die zweigeschlechtigen Blüten bald an der Peripherie, bald im Centrum (Sanieula europaea), oder in einer mittleren Zone zwischen peri- pheren und centralen männlichen Blüten (Astrantia major). 2. Die zweigeschlechtigen und männlichen Blüten stehen nur ganz aus- nahmsweise in derselben Dolde; die männlichen Dolden sind diejenigen der höheren Ordnungen oder nur diejenigen der höchsten Ordnung allein. Manchmal sind jedoch auch sämtliche Dolden einer Pflanze ganz zwei- Umbelliferae. 463 geschlechtig; selten treten in derselben Dolde und zwar in denselben oder in verschiedenen Döldchen zweigeschlechtige und männliche Blüten auf. ‘ Hierzu gehören z. B. Eryngium campestre und Laserpitium lati- folium L. Auf getrennten Pflanzen treten beide Blütenformen nur bei Trinia glauca Dum. auf. Es kommen jedoch stellenweise bei dieser Art auch Pflanzen vor, welche beide — die zweigeschlechtigen gewöhnlich in Minderzahl — entweder in allen Döldehen sämtlicher oder nur einzelner Dolden, oder nur in einzelnen Döldchen, in der Regel sämtlicher Dolden tragen, entweder neben männlichen und zweigeschlechtigen, oder nur neben männlichen Pflanzen, oder, wie es scheint, sogar ganz allein vor. Bei Trinia können an Stelle der zwei- geschlechtigen auch weibliche vorkommen. Viel seltener als die männlichen sind weibliche Blüten; wie es scheint, ist ihr Vorkommen bei keiner Art ein konstantes. Beobachtet wurden dieselben ausser bei Trinia glauca bei Eryngium campestre L., Pimpinella magna L., P. Saxifraga L. und Daucus Carota L. Bei Eryngiuüm campestre, Pimpinella magna und P. Saxifraga kommen die weiblichen Blüten allein oder mit geschlechtslosen, aber nie mit zweigeschlechtigen oder männlichen zusammen auf der Pflanze vor. Dasselbe ist in der Regel auch bei Daucus Carota der Fall; doch treten bei letzterer Art hin und wieder weibliche Blüten auch an der Peripherie von Döldehen, welche aussen zweigeschlechtige und im Innern männliche Blüten tragen, auf. Nicht selten tragen Pflanzen der vier erwähnten Arten, welche den ganzen Sommer hindurch nur Dolden mit zweigeschlechtigen oder auch zwei- geschlechtigen und männlichen oder endlich mit männlichen Blüten allein pro- duziert haben, im Spätherbst an Stelle der männlichen geschlechtslose Blüten. . Geschlechtslose Blüten finden sich ganz vereinzelt — stellenweise scheinen sie sogar zu fehlen — auch bei Orlaya grandiflora. Die zweigeschlechtigen Blüten sind bei der Mehrzahl der Arten protandrisch, und zwar bei manchen so ausgeprägt, dass die Griffel und Narben erst nach dem Abfallen der Staub- blätter und Blütenblätter ihre vollständige Entwickelung erlangen. Eine Reihe von Umbelliferen besitzt jedoch homogame oder ganz schwach protandrische Blüten. Es sind dies fast ausschliesslich solche Arten, welche, wie Aethusa Cynapium L., Caucalis daucoides L., Torilis infesta Hoffm, Scandix Peeten Veneris L. und Anthriscus, vulgaris Pers. infolge der geringen Anzahl und Grösse, sowie der unscheinbaren weissen oder grünlich- weissen Färbung der in der Dolde vereinigten Blüten die Aufmerksamkeit der Insekten nur in ganz geringem Masse auf sich lenken. An den Lieblings- standorten dieser Pflanzen, im Getreide oder in dichten Gebüschen, halten sich ausserdem auch nur wenige blütensuchende Insekten auf. Auffälliger ist es, dass auch Anethum graveolens L., dessen Blüten zwar auch nur kleine sind und wenig Honig produzieren, aber durch ihre kräftig gelbe Färbung recht in die Augen fallen, und welches ausserdem auch noch mit einem stark aromatischen Geruch ausgestattet ist, homogame Blüten besitzt. Den oben ge- nannten sich selbst befruchtenden Blüten füge ich noch Helosciadium 464 Umbbelliferae. inundatum (vgl. Knuth, Ndfr. Ins. S. 78), sowie Hydrocotyle vul- garis hinzu. — | Drude (in Engler u. Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien III. 8. S. 89—91) unterscheidet folgende Arten der Geschlechterverteilung und Entwickelungsfolge der Staub- und Fruchtblätter: A. Blüten monomorph, alle zweigeschlechtig (mit Ausnahme der schwach entwickelten Dolden höherer Verzweigungserfdnungen). 1. Blüten nahezu homogam durch rasch aufeinander folgende Ent- wickelung beider Geschlechter; z. B. Hydrocotyle vulgaris, Anethum, Aethusa u. s. w. | 2. Blüten streng protandrisch-dichogam (die der letzten Seitendolden durch Verkümmerung männlich). Der häufigste Fall. | B. Blüten in den Hauptdolden pleomorph, 8 und £. 3. Hierher die häufigen Fälle der Andrgmonöcie; z. B. Astrantia major, Chaerophyllum aromaticum, Scandix pecten veneris, Torilis An- thriscus u. s. w. 4. Ausgesprochene Monöcie; z. B. Echinophora. 5. Ausgesprochene Diöcie; z. B. Aretopus. C. Blüten in den Hauptdolden mit gleichmässig verküm- merndem & Geschlecht, die Seitendolden dagegen rein d. 6. Hierher die seltenen Fälle der Trimonöcie oder der monöcischen Polygamie; z. B. Ferula. Der Abteilung A wäre noch der von Kirchner entdeckte Fall der Protogynie (bei Echinophora spinosa L.) hinzuzufügen. Fasst man, sagt Drude (a. a. O.), alle unterschiedenen Einzelfälle noch- mals zusammen, so erkennt man in den Dolden der Umbelliferen die Neigung, durch überwiegende Entwickelung des 2 Geschlechtes in den zuerst erblühenden Blumen und durch Verkümmerung desselben Geschlechtes in den spät erblühenden eine sichere Kreuzbefruchtung zu erzielen, denn diese Neigung spricht sich sogar im Typus 3 mit untermischten 3 und 2 Blüten aus, weil auch hier die Primar- dolden wenig Z Blüten, die letztverblühenden dagegen fast nur solche besitzen. Über die bei den Doldenblütlern häufig vorkommende Geitonogamie ist schon Bd. I. S. 511—52 kurz berichtet worden. Kerner (Pflanzenleben II S. 321—323) schildert sehr mannigfaltige Einrichtungen dieser Art: BeiEryngium und Hacquetia kommen in den köpfchenartig zusammengestellten Blüten die pollenbedeckten Antheren beim Strecken der Filamente infolge der Spreizung der Griffel mit den belegungsfähigen Narben der Nachbarblüten in Berührung. Bei Sanicula, Astrantia und Laserpitium wird die Abweichung von der obigen Form der Geitonogamie dadurch bedingt, dass neben Zwitterblüten auch Pollenblüten vorkommen; doch findet auch hier die Bestäubnng der benachbarten Blüten durch Verlängern, Krümmen und Hinübergreifen des Griffels in das Gebiet der Nachbarblüten statt, so dass der Pollen durch die Narben abgeholt wird. Das Entgegengesetzte findet sich bei Pachypleurum, wo.sich die Staubblätter zuletzt fast sternförmig nach allen Seiten strecken und mit den Umbelliferae. 465 belegungsfähigen Narben der Nachbarblüten in Berührung kommen. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Siler, während bei Athamata, Meum und Chaero- phyllum durch das gleichzeitige Auftreten von Zwitterblüten und Pollenblüten der Vorgaug in der Weise sich vollzieht, dass nach dem Verblühen und Ab- fallen der Staubblätter der Zwitterblüten die Pollenblüten ihre Antheren öffnen und ihren Blütenstaub auf die noch empfängnisfähigen Narben der ursprüng- lichen Zwitterblüten sehütten. (S. Fig. 155 B.) Fig. 155. Geitonogamie von Chaerophyllum aromaticum. (Nach Kerner.). A. Die echten Zwitterblütten geöffnet, die scheinzwitterigen Pollenblüten noch geschlossen. B. Die echten Zwitterblüten ihrer Pollenblätter beraubt, die scheinzwitterigen Pollenblüten geöffnet und ihren Pollen auf die Narben der ersteren entleerend. Bei Anthriscus, Foenieulum, Coriandrum, Sium und Ferulago finden sich nach Kerner, zweierlei Blütenstände: die zuerst aufblühenden Dolden enthalten vorherrschend echte Zwitterblüten und diesen beigemengt vereinzelte Pollenblüten, während die später aufblühenden Dolden ausschliesslich Pollenblüten enthalten. Nachdem in den protandrischen Zwitterblüten die Pollenblätter ver- blüht und abgefallen sind, werden ihre Narben belegungsfähig und bleiben dies ein paar Tage. Inzwischen sind die Seitenstengel, welche von den Dolden mit Pollenblüten abgeschlossen werden, herangewachsen und haben eine solche Richtung genommen, dass ihre Dolden über die belegungsfähigen Narben der Zwitter- blüten zu stehen kommen, welche durch den Pollenregen aus den sich nun öffnenden Antheren der Pollenblüten belegt werden. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 30 466 Umbelliferae, 231. Hydrocotyle Tourn. Kleine, zu unvollkommenen Dolden vereinigte, weisse Blüten mit frei- liegendem Nektar. 1082. H. vulgaris L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 302, 303; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 257; Knuth, Ndfr. Ins. S. 76; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — In den äusserst unscheinbaren, zu nur 3—5 ein Döldchen bilden- den Blüten ist, nach H. Müller, die Prot- andrie so schwach ausgeprägt, dass bei aus- bleibendem Insektenbesuche spontane Selbst- bestäubung erfolgen kann. Die Staubbeutel springen zuerst zwar auch hier langsam einer nach dem anderen auf, doch verfrüht sich hier die Entwickelung der Narben so, dass das letzte Staubblatt noch mit Pollen behaftet ist, wenn die Narben empfängnisfähig geworden sind. Diese kommen alsdann mit dem Pollen von selbst in Berührung, so dass spontane Selbst- bestäubung erfolgt, die von voller Fruchtbar- > keit begleitet ist. Auch auf den nordfriesischen Fig. 156. a a isL. Inseln beobachtete ich Autogamie. Nach Warnstorf sind nicht selten durch Fehl 4A. Blüte am Schluss der Bestäubung ; ; mit abgefallenen Staubblättern und heeh schlagen der Antheren einzelne Blüten rein ne. E eg weiblich. — Pollenzellen blassgelb, unregel- Narben noch nicht empfängnisfähig. mässig, entweder einer Doppelpyramide oder (5:1.) ©. Pollenkörner trocken und . . . RT ® 5 Waiser geschwollen. (Aha 1 einer Pyramide mit kugelschaliger Grund fläche ähnlich, etwa 25 u lang und 18 u breit. 1083. H. americana wird, nach Henslow, in Kew von winzigen Musciden besucht. 232. Sanicula Tourn. Weisse, in knopfförmigen Döldchen stehende, andromonöcische Blumen mit freiliegendem Nektar. 1084. S. europaea L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 3058; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 257—259; Kirchner, Flora S. 375; Schulz, Beitr. U. S. 81, 82; Kerner, Pflanzenleben IL; Francke, Beitr.] — Nach H. Müller hat jedes Döldchen 1—3 protandrische Zwitterblüten, welche von 10-20 sich später entwickelnden rein männlichen Blüten umstellt sind. Das Nektarium der kleinen, hellrötlichen Blütchen bildet eine von einem ringförmigen Walle um- schlossene Vertiefung, welche ziemlich reichlich Honig absondert. Nach A. Schulz treten die männlichen Blüten auch in der Mitte des Döldchens auf und eilen den zweigeschlechtigen in der Entwickelung voraus. Von anderen Forschern, wie Kerner und Francke, sind die Blüten protogyn gefunden, so dass es scheint, als ob die Einrichtung in verschiedenen Gegenden verschieden sein kann. Kerner stimmt darin mit Müller überein, Umbelliferae. 467 dass sich in der Mitte des Döldehens zuerst Zwitterblüten entwickeln. Die Narben derselben können in diesem Zeitpunkte nur durch den Pollen anderer Stöcke, also durch Insektenvermittelung, befruchtet werden; dann strecken sich die Staubfäden so weit, dass die Antheren mit den Narben in gleicher Höhe stehen. Da aber die Griffel aufrecht stehen, die Filamente aber schräg nach aussen gerichtet sind, so kommen Antheren und Narben nicht in Berührung. Wenn so keine spontane Selbstbestäubung möglich ist, so kann doch nach dem Abfallen der Staubblätter spontane Fremdbestäubung der bisherigen Zwitterblüten durch den Pollen von Nachbarblüten eintreten, indem sich die Griffel so weit auseinander spreizen, dass sie in den Bereich der Antheren der benachbarten Blüten desselben Döldchens kommen. Als Besucher sah H. Müller kleine Fliegen und kleine Käfer (Meligethes); Mac Leod in Flandern 2 küurzrüsselige Bienen, 1 Empide (B. Jaarb. VI. S. 259). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 74) wurden 1 Faltenwespe, 2 Musciden und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 233. Astrantia Tourn. Zu einfachen Dolden zusammengestellte, weisse oder rötliche Blumen mit verborgenem Honig, der von einer dem Fruchtknoten aufsitzenden Scheibe ab- gesondert wird. Als Saftdecke dienen die aufgerichteten, nach innen umgeschlagenen Kronblätter, Andromonöeisch, auch androdiöcisch; Zwitterblüten protandrisch. 1085. A. major L. [H. M., Befr. S. 97, 98; Alpenbl. S. 116; Knuth, Herbstbeobachtungen; Schulz, Beitr. II. S. 90; Kerner, Pflanzenleben II; Ricca, Atti. XIV, 3; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die weissen oder rötlichen Blüten stehen, nach H. Müller, nicht in einer geschlossenen Fläche, wie bei den meisten Doldenblüten neben einander, doch wird die Augen- fälligkeit der Blütenstände durch die breiten, weisslichen Hüllblätter gesteigert: Jede Dolde enthält neben protandrischen Zwitterblüten zahlreiche am Rande und auch in der Mitte stehende männliche Blüten, welche, indem sie meist später zur Entwickelung kommen, zur Befruchtung der zuletzt entwickelten Narben der Zwitterblüten dienen. Die Verteilung der männlichen Blüten ist andromonöeisch oder androdiöcisch. Nach A. Schulz ist die Anzahl der männlichen Blüten stets grösser als die der zweigeschlechtigen. Rein weibliche Blütenstände sind selten. Die Protandrie ist, nach Schulz, so ausgeprägt, dass die Narben erst nach dem Verstäuben der Antheren empfängnisfähig werden. Nach Kerner sind die Zwitterblüten dagegen protogyn und werden, ähnlich wie diejenigen von Sanicula europaea durch den Pollen benachbarter männlicher Blüten befruchtet. Nach Warnstorf enthalten die Dolden 1. Ordnung Zwitter- und männ- liche Blüten unter einander, die der 2. Ordnung entweder nur einzelne zwitterige und zahlreiche männliche Blüten oder die Blüten sind sämtlich männlich, die letzteren später entwickelt. — Pollen weiss, elliptisch, warzig, 63 u« lang und 25 u breit. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich (): A. Coleoptera: Dermestidae: 1. Anthrenus pimpinellae F. (1). B. Diptera: a) Museidae: 2. Lucilia caesar L. (!); 3. L. cornieina F., hid. (1, 1); 4. Miltogramma 30* 468 Umbelliferae. punctata Mg. (1); 5. Onesia sepuleralis Mg., häufig (!); 6. Pollenia rudis F. (!); 7. Sarco- phaga carnaria L. (!); 8. Scatophaga merdaria L. (!); 9. S. stercoraria L., sehr zahl- reich (!). b) Syrphidae: 10. Eristalis arbustorum L., pfd. und hid. (1, !); 11. E. nemorum L., gemein (!); 12. Helophilus floreus L. (!); 13. Melanostoma gracilis Mg. (!); 14 Syritta pipiens L. (!); 15. Syrphus ribesii L. (!). ©. Hemiptera: 16. Lygus (Orthops) kalmii L. (!). D.Hymenoptera: a) Apidae: 17. Anthrena’albicrus K. 5’, sgd. (1); 18. Bombus lapidarius L. (!); 19. B. terrester L. (!); 20. Prosopis armillata Nyl. /, sgd. (1); 21. P. signata Pz. 5, sgd. (l). b). Sphegidae: 22. Cerceris arenaria L. (!); 23. Oxybelus uniglumis L. (!). ©) Vespidae: 24. Odynerus parietum L. (!); 25. Vespa silvestris Scop. (!). E. Lepidoptera: Rhopalocera: 26. Pieris sp. (!); 27. Vanessa atalantaL.(!). Sämtl. sgd. Fig. 157. Astrantia major L. (Nach Herm. Müller.) l. Männliche Blüte im Beginne des Aufblühens: ein Staubblatt hat sich erhoben, seine Anthere ist aber noch nicht aufgesprungen, die vier übrigen sind noch in die Blüte zurückgekrümmt. 2. Männliche Blüte mit aufgerichteten Staubblättern, von denen zwei ihre Antheren geöffnet haben. 3. Zwitterblüte im Beginn des Aufblühens: Zwei Staubblätter haben sich aufgerichtet, doch sind ihre Antheren noch geschlossen, die übrigen sind noch in die Blüte zurückgekrümmt. Die Griffel ragen zwar schon aus der Blüte hervor, doch sind ihre Narben noch unentwickelt. 4. Zwitterblüte im zweiten (weiblichen) Zustande: Die Staubblätter sind sämtlich abgefallen, die Griffel haben sich verlängert und ihre Narben entwickelt. ov Fruchtknoten. s Kelch- blätter. p Kronblätter. «a In die Blüte zurückgebogene Staubblätter. a’ Aufgerichtete Staub- blätter. a“ Staubblätter mit aufgesprungenen Antheren. st Noch unentwickelte, st’ ent- wickelte Narbe. In den Alpen bemerkte Herm. Müller 7 Käfer, 3 Fliegen, 2 Hymenopteren, 1 Falter an den Blüten. F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Faltenwespen: Odynerus parietum L. Wesm., O. trifasciatus Fabr., O. simplex Fabr.; Mac Leod in den Pyrenäen 3 Hymeno- pteren, 3 Käfer, 2 Musciden als Besucher (B. Jaarb. III. S. 417, 418). Loew beobachtete im: botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Graphomyia maculata Scop.; 2. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L.; 4. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Apis mellifica L., sgd. b) Sphegidae: 6. Cerceris variabilis Schrk. 9; sowie an der Form intermedia: Syrphus balteatus Deg., und an der Form involucrata Koch: A. Coleoptera: Ooceinellidae: 1. Coceinella quatuordecimpunctata L., hid. B. Diptera: Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Prosopis sp. 9, psd. b) Sphegidae: 4. Oxybelus uniglumis L. 2. Umbelliferae. 469 1086. A. minor L. |H. M., Alpenblumen $. 114—116.] — Die Zwitter- blüten sind protandrisch; sie zeigen Übergänge von Andromonöeismus zu Andro- diöcismus. (Fig. 158.) Als Besucher sah H. Müller einzelne Musciden. U n) E53 w >» une ma, n> Fig, 158. Astrantia minor L. (Nach Herm. Müller.) A. Zwitterblüte im ersten (männlichen) Zustande. B. Oberster Teil einer Zwitterblüte im zweiten (weiblichen) Zustande. C, Männliche Blüte mit den Überresten von Fruchtknoten und Griffe. D. Männliche Blüte ohne solche Überreste. E. Fleischiges Polster auf dem Fruchtknoten der männlichen Blüte mit 10 Nektargrübchen. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin einige Astrantia- Arten von folgenden Insekten besucht: 1087. A. helleborifolia Salisb.: Anthomyia sp.; 1088. A. neglecta C. Koch et Bouch.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. FE. tenax L. B. Hyme- noptera: a) Apidae: 3. Sphecodes gibbus L. 9, sgd. b) Sphegidae: 4. Crabro spinicollis H.-Sch. 9; 5. Oxybelus sericatus Gerst. /'; 6. Philanthus triangulum F. 9. C. Lepi- doptera: Rhopalocera: 7. Vanessa urticae L., sgd. 234. Eryngium Tourn. Blumenklasse B‘. — In kopfförmigen Dolden stehende, weissliche oder amethystblaue, protandrische Blumen mit verborgenem Honig, der von einer im Blütengrunde befindlichen zehnstrahligen Scheibe abgesondert und durch die nach innen umgeschlagenen Zipfel der aufrecht stehenden Kronblätter geschützt wird. Als fernere Schutzmittel dienen die starren, äusserst spitzen Hüll- und Kelch- blätter, sowie die starren, dornig-gezähnten Laubblätter der Pflanzen. Als An- loekungsmittel dienen ausser den Kronblättern zuweilen auch noch die Hüllblätter, zuweilen selbst die Blütenstiele (E. maritimum L. und amethystinum L.). 470 Umbelliferae. 1089. E. maritimum L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 76—78, 155; Loew, Bl. Fl. S. 390.] — Die protandrischen Blüten sind zu augenfälligen, dunkel- blauen, köpfchenartigen Dolden zusammengedrängt. Diese werden von einer aus dornigen Blättern gebildeten Hülle umgeben, welche es fast unmöglich macht, dass von unten herankriechende weichhäutige Tiere, wie Schnecken oder Raupen, als unberufene Gäste in die Dolde gelangen können. Die Hülle wird noch unter- stützt durch dreigablige Hochblätter, welche am Grunde jeder Einzelblüte sitzen, sowie durch die fünf in eine scharfe Spitze endigenden Kelchblätter. Im Knospenzustande sind die Staubfäden nach innen umgebogen, so dass die Staubbeutel in der etwa 4 mm langen Blumenkrone eingeschlossen sind. In diesem Stadium ist die bläuliche Färbung der Laubblätter noch nicht stark aus- geprägt, sondern die ganze Pflanze ist weisslich, also noch nicht so augenfällig wie später, wenn die Staubfäden sich gestreckt haben und die Blüte in ihren ersten Greschlechtszustand, den männlichen, eingetreten ist. Q Fig. 159. Eryngium maritimum L. (/—4 in vierfacher Vergrösserung photographiert, 5—7 nach der Natur gezeichnet.) 1. Dreigabliges Deckblatt. 2. Blüte gegen Ende des Knospenzustandes: Die Staubfäden sind noch eingekrümmt. 3. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: Die Antheren sind sämtlich auf- gesprungen, die Narbe ist noch unentwickelt. #. Blüte gegen Ende des zweiten (weiblichen) Zustandes: Kron- und Staubblätter sind abgefallen, die Narbe ist entwickelt. 5. Honigab- sondernde Scheibe. (8:1.) 6. Kronblatt von innen. (5:1.) 7. Dasselbe von der Seite. ov Fruchtknoten. s Kelch. p Kronblatt. a Staubblatt. st Narbe. g Griffelansatz. n Saftdrüse. Inzwischen hat die im Grunde der Blüte befindliche, zehnstrahlige Scheibe begonnen, Honig abzusondern. Die Kronblätter sind an der Spitze nach innen umgeschlagen und schliessen dicht zusammen, nur für den Durchtritt der Staub- fäden eine Lücke lassend. Dieses straffe Zusammenhalten der Blütenteile und die tiefe Lage des Honigs macht es nur kräftigen und mit mindestens 3—-4 mm langem Rüssel versehenen Insekten möglich, zum Honig zu gelangen; dem ent- sprechend beobachtet man fast nur grosse oder mittelgrosse Kerfe als Besucher. Dieselben werden sich an den die Blumenkrone etwa 3 mm überragenden Staub- beuteln mit Pollen bedecken, den sie beim Besuche einer im zweiten Geschlechts- stadium befindlichen Blüte auf die Narbe bringen müssen, da diese sich dann in der Höhe befindet wo im ersten die Staubbeutel stehen. In diesem zweiten Umbelliferae. 471 Zustande sind die Antheren abgefallen und die langen Narbenschenkel ragen weit aus der Blüte hervor. Selbstbestäubung ist also ausgeschlossen. Als Besucher und Befruchter beobachtete ich am Kieler Hafen und auf Sylt: A. Diptera: 1. Syrphus ribesii L.; 2. S. umbellatarum F. B. Hymenoptera: 3. Apis mellifica L.; 4. Bombus lapidarius L. ©. Lepidoptera: 5. Lycaena semiargus Rott.; 6. Polymmatus phlaeasL.; 7. Vanessa atalanta L.; 8. V. urticae L. Sämtl. sgd. Mac Leod sah in Belgien Apis, Vespa, Bienen und Schwebfliegen. Loew beobachtete in Mecklenburg (Beiträge S. 41): A. Diptera: Museidae: 1. Sarcophaga carnaria L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Bombus distinguendus Mor. 2 9 JS‘, sgd., 8 9, auch psd.; 3. B. soroönsis F. 9, sgd. b) Sphegidae: 4. Ammo- phila sabulosa L., sgd.; 5. Cerceris arenaria L. ', sgd. 1090. E. campestre L. [H. M., Befr. S. 98, 99; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 277, 310, 321; Schulz, Beitr. I. S.42; Knuth, Bijdragen.] — Die Einrichtung der (andromonöeischen) Blüten ist, nach Herm. Müllers Darstellung, derjenigen der vorigen Art sehr ähnlich: die Zwitterblüten sind protandrisch. Das Nektarium ist gleichfalls eine von einem zehnlappigen Walle umschlossene Vertiefung, welehe reichlich Nektar absondert und in ziemlicher Tiefe vollständig birgt, denn das Nektarium ist von den fünf steif aufrecht stehenden, oberwärts nach innen umgelegten, etwa 3 mm langen Kronblättern umgeben, welche ihrerseits von den fünf starren, steif- grannigen, äusserst spitzen Kelchblättern noch bedeu- tend überragt werden. Letz- tere bilden im Verein mit‘ den gleichfalls starren, stachelspitzigen Hüllblät- tern einen wirksamen Schutz gegen unberufene Gäste. Der Griffel ragt, wie Schulz zuerst hervorgehoben hat, Fig. 160. Eryngium campestre L. (Nach Herm. frühzeitig aus der Blüte Müller.) hervor, wodurch, wie auch J/. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. 2. Blüte im bei voriger Art, der Ein- druck von Protogynie her- vorgerufen wird. Kerner bezeichnet wohl aus diesem Grunde Eryngium in der 321), doch sagt er (a. a. S. zweiten (weiblichen) Zustande. 3. Letztere nach Entfernung der Kelch- und Kronblätter, sowie des Griffels. 4. Kron- blatt von der Innenseite. ov Fruchtknoten. s Kelchblatt, p Kronblatt. a’ aufgesprungene Antheren. st Unentwickelte, st‘ entwickelte Narbe. n Honigdrüse, That als protogynisch (Pflanzenleben IL. S. 310, 277) in Übereinstimmung mit den obigen Angaben von Müller u. s. w., dass sich im Anfange des Blühens aus sämtlichen Blüten nur pollenbedeckte Antheren, später dagegen nur narbentragende Griffel erheben. 472 Umbelliferae. Nach A. Schulz tragen die Dolden erster bis dritter Ordnung meist nur Zwitterblüten, die Dolden vierter Ordnung vorwiegend männliche Blüten. Als Besucher sah ich pollenfressende Schwebfliegen und saugende Apiden und Falter im botanischen Garten der Ober-Realschule zu Kiel: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 8; 4. Bombus lapidarius L. 9; 5. B. terrester L. @ 8. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Pieris rapae L.; 7. Vanessa atalanta L. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyiaarten; 2. Echinomyia fera L.; 3. Lueilia caesar L.; 4. Sarcophaga carnaria L. — sämtlich sgd. b) Syrphidae:: 5. Eristalis arbustorum L.; 6.. E. nemorum L.; 7. E. tenax L.; 8. Helophilus floreus L., alle vier häufig. B. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena rosae Pz. 9; 10. Apis mellifica L. 8; 11. Halietus eylindrieus F. 5‘; 12. H. longulus Sm. 5; 13. Nomada roberjeotiana Pz. 9. b) Chrysidae:: 14. Chrysis sp., sgd.. c) Sphegidae: 15. Ammophila sabulosa I,.., häufig; 16. Cerceris albofasciata Rossi, einzeln; 17. C. labiatz F., häufig; 18. C. variabilis Schrk., nicht selten; 19. Philantus triangulum F.; 20. Salius vareinglor Scop. F. 9; d) Scolüdae: 21. Tiphia femorata F. e) Vespidae: 22. Oäynerus parietum L. 9; 23. Polistes gallica L., äusserst häufig; 24. P. biglumis L., w. vor. (Die ganze Ordnung sgd.) Krieger beobachtete bei Yalneık die Goldwespe ar ka nobile Scop. und die Grabwespe Ammophila affinis K. Friese giebt für Ungarn .nach MON als häufigen Besucher Nomia femoralis Pall. an. F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Goldwespe: Chrysis rutilans Oliv. Rössler sah bei Wiesbaden den Falter: Agrotis vestigialis Rott.; Schiner. in Österreich: Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia albescens Zett.; 2. hin‘ buce- phala Mg.; 3. Melania bifasciata Mg.; 4. M. volvulus F.; 5. Oöypterk brassicaria Deg.; 6. Sarcophaga grisea Mg.; 7. Sareophila latifrons Fall.; 8. S. meigeni-Schin. b) Syrphidae: 9. Merodon analis Mg.; Plateau in Belgien Apis, Syritta, Eristalis arbustorum L. und E. tenax L. ; | 1091. E. Bourgati Kouan. In den Pyrenäen sah Mac Leod diese blauen, zur Klasse B/ gehörigen Blumen von zwei Hummelarten, einer Eristalis und zwei Musciden besucht. 1092. E. alpinum L. öffnet, nach Christ, die Hüllblätter mit Sonnen- aufgang und schliesst sie mit Sonnenuntergang. 1093. E. amethystinum L, Als Besucher beobachtete v. Dalla Torre in Tirol die Faltenwespe: Vespa norwegica Fabr.; F. F. Kohl daselbst die Faltenwespen: Eumenes pomiformis °F., Odynerus dantici Rossi, Polistes gallica L. 1094. E. giganteum M. B. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Bombus terrester L. Z', sgd. — Daselbst beobachtete derselbe an 1095. E. planum L.: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L.: 3. Syritta pipiens L.; 4. Syrphus corollae F. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 8, sgd. 235. Conium L. Weisse, zu zusammengesetzten Dolden vereinigte Blumen mit freiliegendem Honig. (Denselben biologischen Charakter haben die sämtlichen folgenden Um- Umbelliferae. 473 belliferengattungen, doch ist bei einzelnen die Blütenfarbe gelb oder grünlich, selten rötlich.) | 1096. C. maculatum L. [H. M., Befr. S. 107; Weit. Beob. I. S. 311; Knuth, Ndfr. Ins. S. 79, 156] möge als Beispiel für die protandrische Blüten- einrichtung, wie sie die meisten Umbelliferen zeigen, dienen. Mehrere hundert kleine, weisse Blüten sind zu einer grossen, zusammengesetzten, strahlenden Dolde vereinigt, wodurch die Pflanze sehr augenfällig wird, zumal die Blütenstände von einem meterhohen Stengel getragen werden. In den ausgeprägt protan- drischen Blüten liegen die Staubblätter nach Entfaltung der Knospe anfangs wagerecht und mit noch geschlossenen Antheren zwischen den Blumenkronblättern ; dann richten sie sich nacheinander so auf, dass die nach oben aufgesprungenen Staubbeutel über den (noch unentwickelten) Narben stehen. Ist ein Staubblatt abgeblüht, so kehrt der Staubfaden wieder in seine horizontale Lage: zurück, und ein anderes, ihm in der Entwickelung folgendes tritt an seine Stelle. Meist sind schon . alle Staubblätter' völlig “ ie abgefallen, wenn die Fig. 161. Conium maculatum L, (Nach Herm. Müller.) ; 1. Blüte im Anfange des ersten (männlichen) Zustandes. 2, Blüte Narben zur Entwicke: 4er Mitte desseiben Zustandes. 3, Blüte im zweiten (weib- lung gelangen. Sie wer- lichen) Zustande, a Staubblatt, st Narbe, n Honigdrüse, den alsdann durch einen 1 mm langen Griffel in die Höhe gehoben, so dass sie nun an der Stelle stehen, wo im ersten (männlichen) Blütenzustande sich die Staubbeutel befanden. Dem vom fleischigen Griffelpolster abgesonderten Honig gehen zahlreiche Insekten (Fliegen, Käfer, Bienen) nach und bewirken dabei Fremdbestäubung. Nach Kerner besitzen die Blüten zarten Honigduft, das Kraut dagegen widerlichen Mäusegeruch. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln die Honigbiene, mehrere Anthophiliden-Arten, Schwebfliegen (3), Musciden (4) und Meligethes. H. Müller (l) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus pimpinellae F. (1). b) Nitidulidae: 2. Meligethes, häufig (1). ce) Searabaeidae: 3. Trichius fasciatus L. (1). d) Telephoridae: 4. Cantharis fulva Scop., hld. (1). B. Diptera: a) Dolichopidae: 5. Gymnopternus germanus Wied,, sgd. (1). b) Museidae: 6. Anthomyiaarten (1); 7. Aricia vagans Fall. (2); 8. Calliphora vomitoria L. (1); 9. Cyrtoneura curvipes Macq., sgd. (1); 10. Lueilia cornieina F. (1); 11. Musca corvina F., sgd. (1); 12. M. domestica L. (1); 13. Phasia analis F, (2); 14. Scatophaga stercoraria L. (1); 15. Sepsis sp. (1). c) Stratiomydae: 16. Chrysomyia formosa Scop., sgd. (1); 17. Sargus cuprarius L. (1). d) Syrphidae: 18. Chrysogaster coemeteriorum L., sgd. (1); 19. Eristalis arbustoram L. (1); 20. E. nemorum L. (1); 21. Helophilus floreus L. (2); 22. Syritta pipiens L. (2); 23. Syrphus ribesii L., sgd. (1. C. Hemiptera: 24. Graphosoma lineatum L., sgd. (2). D. Hymenoptera: a) Apidae: 25. Anthrena lepida Schenck / (1). b) Ichneumonidae: 26. Verschiedene Arten. c) Sphegidae: 27. Crabro fossorius L. 2, hld. (2); 28. C. sub- 474 Umbelliferae. terraneus F. / (2); 29. Gorytes campestris Müll. hld. (2); 30. Pompilus gibbus F. © (1). d) Tenthredinidae: 31. Hylotoma eyaneocrocea Forst. hld. (2); 32. H. segmentaria Pz., hld. (2); 33. Nematus vittatus L. (1); 34. Tenthredoarten (unbestimmt) (1). E. Neuroptera: 35. Panorpa communis L., hld. (1). Alfken und Leege beobachteten auf Juist: A. Coleoptera: a) Alleeulidae: 1. Cteniopus sulphureus L , einzeln. b) Coccinellidae: 2. Coccinella septempunctata L., hfg.; 3. C. undecimpunctata L., hfg. B. Diptera: a) Stratiomydae: 4. Chrysomyia formosa Scop. b) Syrphidae: 5. Syrphus balteatus Deg., hfg. c) Museidae: 6. Lucilia caesar L., s. hfg. C. Hymenoptera: a) Vespidae: 7. Odynerus parietum L., mehrfach. b) Sphegidae: 8. Crabro (Crossocerus) wesma&li v. d. L. @, mehrfach. c) Scoliüidae: 9. Tiphia femorata F., selten. D. Neuroptera: Planipennia: 10. Chrysopa abbreviata Curt., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 82) wurden 1 Hummel, 1 Faltenwespe, 1 Blattwespe, 1 Muscide, 1 Schwebfliege und 1 Käfer als Besucher beobachtet. Friese giebt nach Korlevig für Fiume Anthrena figurata Mor. als seltenen Be- sucher an. 1097. Smyrnium Olusatrum L. | Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Braconide Bracon urinator F. und die Hungerwespen Gasteruption granulithorax Tourn. und G. rugulosum Ab. Plateau bemerkte an den gelblich-grünen Blüten im botanischen Garten zu Gent Calliphora vomitoria L. und Scatophaga sp. 236. Pleurospermum Hoffmann. 1098. P. austriacum Hoffm. ist im Riesengebirge von Schulz (Beitr. II. S. 90) nur mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten beobachtet. Selbst- bestäubung ist selten und tritt nur ausnahmsweise ein, wenn die Staubblätter zur Zeit der Narbenreife noch aufrecht stehen und ihre Antheren dann noch Pollen führen. 237. Cicuta L. 1099. C. virosa L. Döldchen der Dolden 1. Ordnung, nach Warns- torf, nur mit Zwitterblüten, die der Dolden 2. Ordnung aussen mit zwitterigen, innen mit männlichen Blüten; die der Dolden 3. Ordnung männlich. Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) 2 saugende Fliegen: Eristalis tenax L. und Lucilia caesar L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 75) wurden 1 Hummel (häufig), 1 Faltenwespe (häufig), 1 Grabwespe und zahlreiche Fliegen als Besucher. be- obachtet. 238. Apium L. 1100. A. graveolens L. Nach Kirchner sind die kleinen weisslichen Blüten selbstfertil, vielleicht infolge unvollkommener Protandrie. Als Besucher beobachtete ich Fliegen: a) Museidae:1. Scatophaga sp. b) Syrphidae: 2. Syritta pipiens L.; 3. Syrphus sp. 239. Petroselinum Hoffmann. 1101. P. sativum Hoffmann. Die gelblich-grünen Blüten sind, nach Schulz, bei Bozen ausgeprägt protandrisch. Henslow bezeichnet sie als homogam. Schulz beobachtete auch Andromonöcie. Nach Warnstorf sind Umbelliferae. 475 die Döldchen der Dolden 1. Ordnung zwitterblütig, die der 2. und 3. Ordnung haben aussen Zwitter-, innen männliche Blüten. Als Besucher beobachtete H. Müller (1) bei Lippstadt und Buddeberg (2) in Nassau: A.Diptera: a) Museidae: 1. Cyrtoneura simplex Loew (1); 2. Lueilia cornieina F. (1); 3. Sarcophaga carnaria L. (1). b) Syrphidae: 4. Cheilosia sp. (2); 5. Eristalis arbustorum L. (1); 6. E. sepulcralis L. (1); -7. Helophilus floreus L. (1); 8. Syritta pipiens L. (1); 9. Xanthogramma citrofasciata Deg. (1). B. Hymenoptera: a) Apidae: 10. Antlırena minutula K. 2 @2); 11. A. parvula K. © (2); 12. Halietus morio F. 9, hid. (1). 13. H. nitidus Schenck 9, hid. (1): 14. Prosopis communis Nyl. (2); 15. P. sinuata Schenck 9, hld. (1, 2); 16. Sphecodes gibbus L. @ f (1, 2); 17. Stelis breviuscula Nyl. /' (2). b) Chaleididae: 18. Leucaspis dorsigera F., hid. (2). c) Evaniadae: 19. Foenus sp. (2). d) Sphegidae: 20. Crabro clypeatus Schreb. 9, hld. (2). e) Vespidae: 21. Odynerus parietum L. / (2); 22. Polistes gallica L., bild. (2). Schletterer verzeichnet für Tirol Halietus levis K. als Besucher; Plateau für Belgien Apis, Eristalis tenax L., Musca domestica L., Lucilia caesar L. 240. Trinia Hffm. 1102. T. glauca Dum. ist, nach Henslow (Or. of fl. str. S. 227) und Schulz (Beitr. II. S. 90, 91, 189), vielfach diöcisch, doch auch androdiöeisch. Nach Schulz finden sich an Stelle der zweigeschlechtigen Blüten auch weibliche. 241. Helosciadium Koch. 1103. H. inundatum Koch. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 78.] — Die Blütchen haben einen Durchmesser von nur 2 mm. In den von mir auf der Insel Föhr beobachteten Pflanzen ist bei ursprünglich schwacher Protandrie spontane Selbstbestäubung möglich. Dieselbe ist von Erfolg. 1104. H. nodiflorum Koch. In den ausgeprägt protandrischen Blüten hört die Honigausscheidung "auf, wenn die Antheren vertrocknet sind und be- ginnt wieder, wenn die Narben sich entwickeln. Nach Abfallen der Kronblätter hört die Nektarbildung endgültig auf. Dieselben sah Mac Leod in Flandern von 2 Musciden und 1 Netzflügler besucht. (Bot. Jaarb. VI. S, 259—261). 242. Falcaria Rivin. 1105. F. vulgaris Bernh. (F. Rivini Host, F. sioides Ascherson, Sium Falcaria L.. Nach Schulz (Beitr. II. S. 190) andromonöcisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten, die Dolden erster Ordnung enthalten meist nur Zwitterblüten, diejenigen zweiter Ordnung nur hin und wieder 1 bis 3 männliche Blüten, die dann in der Mitte stehen, sich also zuerst entwickeln. Die ziemlich kleinen und spät blühenden Dolden dritter Ordnung haben nur männliche Blüten. Nach Warnstorf sind die Döldchen der Dolden erster Ordnung zwitter- blütig, die der zweiten Ordnung aussen mit Zwitter-, innen mit männlichen Blüten oder ganz männlich; selten haben sämtliche Dolden Zwitterblüten. — Warnstorf beobachtete Fliegen und Käfer als Besucher. 476 | Umbellitärse. 243. Ammi Tourn. | 1106. A. majus L. Die weissen Blüten sind, nach Schulz (Beitr.),. andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola: Hymenoptera: a) Ichneu-. monidae: 1. Trachynotus foliator F. b) Scolüidae: 2. Tiphia minuta v. d. L. 244. Aegopodium L. 1107. A. podagraria L. [H. M., Befr. S. 99; Weit. Beob. I. S. 303; Alpenbl. $S. 116; Knüuth, Ndfr. Ins. S. 78, 155; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 211-254; Loew, Bl. Fl.S. 388, 392.] — Nach Warnstorf sind bei Ruppin die Döldehen der Dolden 1. Ordnung mit Zwitterblüten, die der 2. Ordnung aussen zwitterig, innen männlich. Nach Mac Leod sind in Flandern die Blüten der Dolden 1. Ordnung zwitterig oder (bei schwächeren Pflanzen) zwitterig und männlich, die der Dolden 2. und höherer Ordnung an kräftigen Pflanzen 8, an schwächern d.. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr Schwebfliegen (4), Musciden (3) und Falter (1). | Loew beobachtete in Braunschweig (B.), Schlesien (S.), im Harzgebiet (Hr.) und im Riesengebirge (R.) (Beiträge S. 46): = A. Coleoptera: a) Oerambyeidae: 1. Cellidium violaceum L. (8.); 2. Leptura. livida F. (8.); 3. L. sanguinolenta F. (8.); 4. Pachyta octomaeulata F. (S.); 5 P. virginea L. (8.); 6. P. quadrimaculata L. (S.) ; 7. Strangalia arcuata Pz. (S.). b) Oede- meridae: 8. Chrysanthia viridis Schmidt. (S.); 9. Oedemera virescens L. (8.). c) Scara-- baeidae: 10. Hoplia philanthus Sulz. (B.). d) Telephoridae: 11. Dasytes niger F., hld. (S.); 12. Dietyoptera rubens Gyll. (S.); 13. Cantharis melanura F. (8.). B. Diptera: a) Asilidae: 14. Dioctria flavipes Mg. (B.) b) Conopidae: 15. Conops quadrifasciatus Deg. (B.); 16. Sieus ferrugineus L. (B.). ce) Museidae: 17. Echinomyia grossa L. (B.); 18. Graphomyia maculata Scop. (B.); 19. Lasiops apicalis Mg. (B.); 20. Macquartia. chalybeata Mg. (B.); 21. M. nitida Zett. (B.); 22. Nemoraea erythrura. Ms. (B.); 23. N. pellucida Mg. (B.); 24. Siphona cristata Fabr. (B.); 25. Zophomyia tremula Scop. (B.). d) Pipuneulidae: 26. Pipunculus rufipes Mg. (S.). e) Stratiomydae: 27. Chrysomyia formosa Scop. (B.); 28. Odontomyia hydroleon L. (B.); 29. Sargus infuscatus Mg. (B.). f) Syrphidae: 80. Brachyopa ferruginea Fall. (8.); 31. Cheilosia variabilis Mg. (B.); 32. Chrysochlamys. cuprea Scop. (B.); 33. Chrysogaster coemeteriorum L. (B.); 34. ‚Chrysotoxum festivum L. (B.); 35. Pipiza geniculata Mg. (B); 36. Platycheirus albimanus F. (8.); 37. Syrphus. balteatus Deg. (B., S.); 38. S. corollae F.(B.); 39. S. glaucius L. (B.); 40. S. grossulariae- Mg. (S.); 41. S. laternarius Mill. (B.); 42. S. linecla Zett. (B.); 43. S. pyrastri L. (B.); 44. S. ribesii L. (B.); 45. Volucella inanis L. (R.); 46. V. pellucens L. (B.). C. He- miptera: 47. Graphosoma lineatum L. (B.). D. Hymenoptera: a) Sphegidae: 48. Cerceris arenaria L. 5' (8.); 49. Crabro cribrarius L. JS’ (R.); 50. Gorytes mystaceus L. (B.);: 5l. Mutilla melanocephala F. 5 (8.); 52. Passaloecus corniger Shuck. (Hr.). b) Tenthre- dinidae: 53. Allantus bicinetus F. (B.); 54. Dolerus pratensis L. (B.); 55. Eriocampa. ovata L. (B.); 56. Hylotoma ustulata L. (B.); 57. Tenthredo flava Poda (B.); 58. T. livida L. (B.). c) Vespidae: 59. Eumenes coarctata L., sgd. (B.); 60. Polistes. gallica L. (R.); 61. Vespa austriaca Pz. 9, sgd.(S.); 62. Odynerus gracilis Brulle. (8.); 63. O. sinuatus F., sgd. (B.). E. Lepidoptera: Rhopalocera: 64. Argynnis paphia L. (R.). Ferner in Mecklenburg (Beiträge 8. 35): A. Coleoptera: a) Telephoridae: 1. Cantha- ris fulvicollis F.; 2. C. nigricans Müll. b) Oedemeridae: 3. Oedemera podagrariae L. B.Diptera: a) Muscidae: 4. Graphomyia maculata Scop., sgd. b) Syrphidae: 5. Tropidia milesiformis Fall., sgd. C. Hymenoptera: Sphegidae: 6. Crabro peltarius Schreb. 9, Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Helophilus floreus Umbelliferae., 47 L., s.hfg. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena nitida Fourer. 9, slt.; 3. A. parvula K: 9, sit; 4. A. proxima K. 9, n. slt.; 5. Prosopis communis Nyl. 2 /, hfg.: 6. P. confusa Nyl. -/', hfd. b) Tenthredinidae: 7. Hemichroa alni L. C. Coleoptera: Scarabaeidae: 8. Cetonia aurata L., hfg.; 9. Guorinnus nobilis L. slt. Auf der Insel Helgoland bemerkte ich (B. Jaarb. VIII. 8.34): Diptera: Museidae: 1. Coelopa frigida Fall., sgd. und pfd.; 2. Fucellia facorum Fall., dgl.; 3. Lucilia caesar L., w.v: Siekmann beobachtete bei Osnabrück: Hymenoptera: a) Mutillidae: 1. Methoca ichneumonides Ltr... 1.2} 2. Mutilla melanocephala F. 5. b) Seolüdae: 3. Tiphia minuta v. d. L., n. hfg. ec) Sphegidae: 4. Agenia hircana F., nicht hfg.; 5. Ammophila hirsuta Scop., nicht slt.; 6. Ceropales maculatus F., hfg.; 7. Crabro albilabris F., s. hfg.; 8. C. brevis v. d. L., s. hfg.; 9. C. chrysostoma Lep., hfg.; 10. C. clavipes L. Dhlb., n. hfg.; 11. C. fuseitasis H.-Sch., slt.; 12. C. lituratus Pz., slit.; 13. ©, pel- tarius Schreb., s. hfg.; 14. C. planifrons Thoms, s. slt.; 15. ©. podagricus v. d. L.,, hfg.; 16. ©. scutellatus Schev., zieml. hfg.; 17. C. sexeinctus F., hfg.; 18. C. spinicollis H.- Sch., hfg.; 19. C. vagabundus Pz., hfg.; 20. C. vagus L., hfg.; 21. C. wesmaßli v. d. L., n. hfg.; 22. Dinetus guttatus F., s. hfg.; 23. Dolichurus corniculus Spin., n. hfg.; 24. Gorytes campestris Müll., selten; 25. G. mystaceus L, hfg.; 26. G. quadrifasciatus F., hfg.; 27. Miscophus bicolor Jur., n. slt.; 28. Nysson maculatus F., zieml. hfg.; 29. N. spinosus Forst., zieml. hfg.; 30. Oxybelus uniglumis L., hfg.; 31. Passaloecus brevi- cornis A. Mor,, selten; 32. Pompilus nigerrimus Scop , hfg.; 33. P. spissus Schiödte, hfg.; 834. P. gibbus F., s. hfg.; 35. Psen atraius Pz., hfg.; 36. P. concolor Dhlb., n. hfg.; 87. Pseudagenia carbonaria Scop., s. hfg.; 38. Salius hyalinatus F., hfg.; 39. S. notatus Rossi, hfg.; 40. S. sepicola Sm., hfg.; 41. Trypoxylon attenuatum Smith, selten; 42. T. elavicerum Lep.; 43. T. figulus L., s. hfg.; Schmiedeknecht in Thüringen Anthrena combinata Chr.; Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Colletes daviesanus K.; 2. Prosopis communis Nyl.; 3. P. hyalinatz Sm.; 4. P. pictipes Nyl.; Mac Leod in Flandern Apis, 5 kurzrüsselige Bienen, 28 sonstige kurzrüsselige Hyme- nopteren, 12 Schwebfliegen, 16 andere Fliegen, 12 Käfer, 1 Falter, 1 Netzflügler (Bot. Jaarb. VI. S. 262—264); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Biene, Anthrena trimmerana K. 9. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 76) wurden 1 Grabwespe, 1 Faltenwespe, 2 Schlupfwespen und 2 Musciden als Besucher beobachtet. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1), Buddeberg (2) und Borg- stette (3): A. Coleoptera: a) Üerambyeidae: 1. Grammoptera ruficornis F. (1); 2. Leptura livida F. (1); 3. Pachyta octomaculata F. (3). b) Cistelidae: 4. Cistela murina L. (1). ce) Cureulionidae: 5. Spermophagus cardui Stev. (1). d) Cleridae: 6. Trichodes apiarius L. (1). e) Dermestidae: 7, Anthrenus pimpinellae F. (1); f) Elateridae: 8. Agriotes aterrimus L. (1); 9. Athous niger L. (1); 10. Lacon murinus L. (1). g) Mordellidae: 11. Anaspis rufilabris Gyll. (1); 12. A. frontalis L. (1); 13. Mordella aculeata L., sehr häufig (1); 14. M. fasciata F. (1). h) Nitidulidae: 15. Cychramus luteus Oliv. (1, 3). i) Oedemeridae: 16. Oedemera virescens L. (1). k) Searabaeidae: 17. Cetonia aurata L. (1); 18. Hoplia argenten Poda (l, in den Alpen); 19. Phyllopertha horticola L. (1); 20. Trichius fasciatus L. (1). 1) Telephoridae: 21. Dasytes flavipes F. (1); 22. Malachius bipustulatus L. (1); 23. Telephorus fuscus L. (1). m) Trizagidae: 24. Trixagus fumatus F. (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 25. Anthrax flava Mg. (1). b) Dolichopidae: 26. Gymnopternus chaerophylli Me. (1). e) Empidae: 27. Empis livida L. (1); 28. E. punctata F, (1). d) Museidae: 29. Anthomyiaarten (1); 30. Aricia obscurata Mg. (1); 31. Echinomyia fera L. (1); 32. Lucilia cornicina F. (1); 33. L. silvarum Mg. (1): 34. Musca corvina F. (1.); 35. Sarcophaga albiceps Mg. (1); 36. Scatophaga stercoraria L. (1); 37. 5 merdaria F. (1); 38. Sepsis, häufig (1); 39. Zophomyia tremula Scop. (1). e) Stratiomydae: 40. Chrysomyia formosa Scop. (1); 41. Sargus cuprarius L. (1); 42. Stratiomys chamaeleon Deg. (1). f) Syrphidae: 43. Chrysogaster chalybeata Mg. (1); 44. Ch. coemeteriorum L. (1); 45. Ch. viduata 478 Umbelliferae. L. (1); 46. Eristalis arbustorum L. (1); 47. E. nemorum L. (1); 48. E. tenax L. (1); 49. Helophilus floreus L., häufig (1); 50. Melithreptus taeniatus Mg. (1); 51. Pipizella. virens F. (1); 52. Syritta pipiens L., zahlreich (1); 53. Syrphus nitidicollis Mg. (1); 54. S. pyrastri L. (1); 55. 8. ribesii L. (1); 56. Volucella pellucens L. (3). g) Therevidae: 57. Thereva anilis L. (1). h) Tipulidae: 58. Pachyrhina crocataL. (1); 59. P. histrio F. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 60. Anthrena albicans Müll., sgd. (1); 61. A. albicrus K. 2. (1); 62. A. dorsata K. 9, psd. (1); 63. A. fucata Sm. 9, sgd. (1); 64. A. fulvago Christ. 9, psd. (1); 65. A. helvola L. 2 5, psd., sgd. (1); 66. A. parvula K.2 5 (ll); 67. A. pilipes F. 5)‘, sgd. (1); 68. A. proxima K. 9, sgd. und psd. (1); 69. Apis mellifica L. 8, psd. (1); 70. Halictus albipes F. 2 (1); 71. H. eylindricus F. © (1); 72. H. minutus K. 2 (1); 73. Prosopis elypearis Schenck 5’ (1); 74. P. communis Nyl. 5 (1). Sämtl. sgd. b) Chrysidae: 75. Hedychrum lucidulum F. 5‘, in Mehrzahl (1). ce) Evanidae: 76. Foenus affeetator F. (1); 77. F. jaculator F. (1). d) Ichneumonidae: 78. Zahlreiche Arten (1). e) Sphegidae: 79. Cerceris variabilis Schrk. 2 5‘, selten (1); 80. Crabro interrupte- fasciatus Retz. Z’ (1); 81. C. lapidarius Pz. © (1); 82. C. sexeintus F. f' (1); 8. C. vagus L. 2 (1); 84. Gorytes campestris Müll. 2 5‘, nicht selten (1); 85. G. latieintus Schuck. © (1); 86. Myrmosa melanocephala F. © (1); 87. Oxybelus lineatus F. 5’, zahlreich; 88. O. bellus Dhlb. 5’ (1); 89. O. bipunctatus Ol. S'; 90. ©. uniglumis L., sehr zahlreich (1); 91. Philanthus triangulum F. (1); 92. Pompilus minutus Dhlb. 2 (1); 93. P. niger- rimus Scop. 2 (3); 94. P. spissus Schdte. 2 (1). f) Tenthredinidae: 95. Abia sericea L. (1); 96. Allantus arcuatus Forst., häufig (1); 97. Hylotoma caeruleopennis Retz. (1); 98. H. melanochroa Gmel. (1); 99. H. rosae L. (1); 100. H. ustulata L. (1); 101. Selandria serva F., häufig (1); 102. Tenthredo atra.L. (2); 103. T. bifasciata Klg.. (= Allantus rossii Pz.) (1); 104. T. flavicornis F. (1); 105. T. spec. (1). g) Vespidae: 106. Odynerus elegans Wsm. © (1); 107. O. quinquefaseiatus F. 2. Sämtl. hld. D. Lepidoptera: Rhopa- locera: 108 Pieris napi L., sgd. (1). E. Neuroptera: 109. Panorpa communis L. (1). 1108. A. alpastre Ledb. Loew Beobächtötß im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Museidae: 1. Chloria demandata F. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena fasciata Wesm. 9, sgd. und psd. 245. Carum L. (Bot. Jb. 1890, I. S. 464) hebt hervor, dass die Protandrie so ausgeprägt ist, dass die Dolde der Hauptachse bereits rein weiblich ist, wenn in den Dolden der Seitenachsen die Blüten sich im männlichen Stadium befinden. Nach Warnstorf (Nat. V. d. Harzes XI) ist die Primärdolde zwitter- blütig oder durch Fehlschlagen der Pollenzellen in den, auf viel kürzeren Fila- menten sitzenden, weissen Antheren rein weiblich. Ist die Primärdolde nur weiblich, dann sind die übrigen Dolden zwitterig; häufig der ganze Stock durch Fehlschlagen der. Antheren weiblich. Die Pflanze ist bei Ruppin also gynodiöcisch. — Pollen weiss, biseuitförmig, in der Mitte etwas eingeschnürt, mit drei Längs- furchen, etwa 30 u lang und 12 u breit. Als Besucher der Blüten beobachtete ich auf Helgoland (9. 6. 97) Museiden (Lucilia caesar L.), Syrphiden (Eristalis- und Syrphus-Arten), Käfer (Cantharis). Lindman beobachtete auf dem Dovrefjeld Fruchtreife und als Besucher mehrere Fliegenarten und 1 Biene. Als Besucher beobachtete ER Müller (Befr. S. 100; Weit. Beob. I. S. 304): A.Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia atra Laich., hld. b) Chrysomelidae: 2. Crioceris duodecimpunctata L. c) Cureulionidae: 3. Bruchus, zahlreich; 4. Phyllobius oblon- Umpbelliferae, 479 gusL. d) Telephoridae: 5. Anthocomus faseiatus L.; 6. Dasytes flavipes F., hld.; 7. Mala- chius bipustulatus L.; 8. Telepborus fuscus L., hld.; 9. T. lividus L., hld.; 10. T. pellueidus F., hld.; 11. T. rusticus Fall. e) Mordellidae: 12. Anaspis rufilabris Gyll.; 13. Mordella pumila Gyll.; 14. M. pusilla Dej., alle drei hld. f) Staphylinidae: 15. Tachinus fimetarius Grv., hild.; 16. Tachyporus solutus Er., hld. B. Diptera: a) Bibionidae: 17. Bibio hortulanus L. b) Empidae: 18. Empis stercorea L., sgd. ce) Museidae: 19. Aricia incana Wiedem.; 20. Cyrtoneura hortorum Fall. 9; 21. Echinomyia fera L.; 22. Gymnosoma ' rotundata L.; 23, Lueilisarten; 24. Pyrellia aenea Zett.; 25. Sarcophaga carnaria L. und albiceps Mg.; 26. Scatophaga merdaria F.; 27. Zophomyia tremula Scop. d) Stratiomydae: 28. Chrysomyia formosa Scop.; 29. Btratiomys longicornis Scop. e) Syrphidae: 50, Chryso- toxum festivum L.; 31. Eristalis aeneus Scop.; 32. E. arbustorum L.; 38. E. horticola Deg.; 34. Helophilus floreus L., sehr häufig; 35. H. pendulus L.; 36. Melanostoma mellina L.; 37. Melithreptus taeniatus Mg.; 38. Pipizella virens F., 39. Platycheirus peltatus Mg.; 40. Pyrophaena spec., sgd.; 41. Syritta pipiens L.; 42. Syrphus ribesii L., sgd. f) Tipu- lidae: 43. Tipula, hid. C. Hemiptera: 44. Ein kleiner Capsus. D. Hymenoptera: a) Apidae: 45. Anthrena albicans Müll. 9 Z', sgd.; 46. A. fulvierus K. 9, sgd.; 47. A. minu- tula K. 9, sgd.; 48. A. nana K. ), sgd.; 49. A. nigroaenea K. 9, sgd.; 50. A. parvula K., sgd. und psd.; 51. Halictus albipes F. 9, psd.; 52. H. maculatus Smith 9, sgd., wiederholt; 53. H. sexnotatus K. 9, psd.; 54. Prosopis brevicornis Nyl. /; 55. P. com- munis Nyl. 5. b) Formieidae: 56. Formica fusca L. %; 57. Lasius niger L. 9; 58. Myr- mica rugulosa Nyl. 9; 59. M, levinodis Nyl. 9. c) Ichneumonidae: 60. Zahlreiche Arten. d) Pteromalidae: 61. Unbestimmte Art, hid. e) Sphegidae: 62. Pemphreden unicolor F., mehr- fach; 63. Crabro lapidarius Pz. 9; 64. Cr. scutellatus Schev. /'; 65. Or. vagabundus Pz. 9; 66. Gorytes campestris Müll. j. f) Tenthredinidae: 67. Athalia spinarum F.; 68. Cephus niger Harr. L.; 69. Abia sericea L.; 70. Dolerus pratensis L.; 71. Hylotoma caerulescens F.; 72. H. enodis L.; 73. H. femoralis Klg.; 74. H. rosarumi Klg.; 75. Selandria serva F.; 76. Tenthredo bifasciata Klg.; 77. Allantus vespa Retz. E. Lepidoptera: a) Tineidae: 78. Adela, sgd. F, Neuroptera: b) Planipennia: 79. Sialis lutaria L. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: a) Empidae: 1. Hilara quadrivittata Mg. b) Dolichopidae: 2. Dolichopus aeneus Deg. c) Museidae: 3. Anthomyia spec. 2 J; 4. A. spec., hfg.; 5. A. triquetra Wiedem. 1 /; 6. Aricia incana Wiedem.; 7. A. obscurata Mg. 1 5; 8. Cyrtoneura hortorum Fall. 1 9 1 /; 9. Hylemyia conica Wiedem. 1 5; 10. Limnophora quadrimaeulata Fall. 2 /; 11. Lueilia caesar L., hfg.; 12. Myospila meditabunda F.; 13. Onesia floralis R.-D.; 14. Psila villosula Mg.; 15. Sarco- phaga spec. 9; 16. Scatophaga stercoraria L. 1 9. d) Syrphidae: 17. Pipizella virens F.1'; 18. Syritta pipiens L.1 9. e) Thereridae: 19. Thereva anilis L.1 5. f) Tipulidae: 20. Pachyrhina scurra Mg. 12. B. Hymenoptera: Tenthredinidae: 21. Nematus spec. ; Alfken bei Bremen: Tenthredinidae: 1. Allantus temulus Scop.; 2. Arge enodis L.; 3. A. ustulata L.; 4. Dolerus fissus Htg.; 5. Macrophya quadrimaculata F.; 6. Pachy- protasis rapae L. In den Alpen bemerkte Herm. Müller 7 Dipteren, 4 Hymenopteren und 6 Falter an den Blüten (Alpenbl. S. 116); Schletterer und v. Dalla Torre verzeichnen für Tirol Prosopis borealis Nyl. als Besucher. Kohl giebt die Grabwespg Crabro scutellatus Schev. als Bescucher an; Mac Leod in den Pyrenäen 1 Biene, 2 2 Yrisgen (B. Jaarb. III. S. 413, 414). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 76) wurden 1 Blattwespe, 2 Schlupfwespen, 5 Musciden und mehrere Dolichopodiden als Besucher beobachtet. 246. Pimpinella L. 1110. Pı magna L. Nach Schulz (Beitr. L II.S.43; S.82—84, 91, 190) sind die Blüten in Deutschland und Tirol andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Ausserdem beobachteten Gelmi und Schulz in Südtirol eine 480 Umbelliferae. ausschliesslich weibliche Form, deren Antheren gänzlich oder teilweise verküm- merten Pollen besitzen und welche im Innern der Döldchen an Stelle der sonst männlichen Blüten geschlechtslose enthält. Nach Gelmi ist der Griffel der Zwitterblüten stets kürzer, an rein weiblichen Blüten dagegen länger als der Fruchtknoten. Dasselbe gilt von P. Saxifraga. Nach Warnstorf sind bei Ruppin die Döldchen der Dolden 1. Ordnung zwitterblütig, die der 2. a aussen zwitterig, innen männlich, die der 3. Ordnung männlich. Als Besucher sah H. Müller (Befr. S. 101) in Mitteldeutschland nur 2 Bienen: Anthrena parvula K. 9, sgd. und psd. oe A. rosae Pz. ©, sgd.; in den Alpen einen Bockkäfer: Pachyta quadrimaculata L. (Alpenbl. S. 116). Sickmann beobachtete bei Osnabrück zwei Grabwespen: 1. Crabro dives Lep., .slt.; 2. Mellinus sabulosus F. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Käfer, an der var. rosea (mit roten Blüten), 1 Blattwespe, 1 Käfer, 6 Fliegen als Besucher. (B. Jaarb. I1l. S. 413.) In den subalpinen Regionen besitzt diese Art gewöhnlich rosenrote Blüten (P. magna 8 rosea Koch—P. rubra Hoppe), deren Griffel und Narben Fig. 162. Pimpinelle magnaL. var. rosea Koch. (Nach Herm. Müller.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. .B. Stempel derselben. (. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. D. Stempel derselben. (Vergr. 7:1.) bereits im ersten (männlichen) Stadium so entwickelt erscheinen, dass man sie für empfängnisfähig halten könnte, doch erreichen sie erst später ihre volle Grösse. Als Besucher beobachtete H. Müller 6 Käfer, 7 Fliegen, 2 Hymenöpteren, 1 Falter. | v. Dalla Torre und Schletterer verzeichnen als Besucher in Tirol die Furchen- bienen: 1. Halietus major Nyl.; 2. H. tetrazonius Klug; 3. H. zonulus Sm. | 1111. P. Saxifraga L. [Loew, Bl. Fl. S. 379, 389, 393; H. M., Befr. S. 100; Weit. Beob. I S. 304; Knuth, Ndfr. Ins. S. 155; Schulz, Beitr. I. S. 44; II. S. 84, 91, 190.] — Nach Gelmi und nach Schulz verhält sich diese Art ebenso wie die Hauptform der vorigen, ist also meist andromonöecisch, hin und wieder auch gynodiöeisch. (Vgl. auch vorige Art.) Nach Warnstorf sind bei Ruppin die Döldchen der Dolden 1. Ordnung zwitterig, die der 2. Ordnung aussen zwitterig, innen männlich. Als Besucher sah Lindman auf dem Dovre eine Blattwespe. Herm. Müller und Buddeberg (2) beobachteten in Westfalen bzgl. Nassau: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura livida F., hld.; 2. Pachyta octo- maculata F., häufig (Sld.). b) Ooceinellidae: 3. Coceinella septempunctata L., auf den Blüten herumkriechend. c) Chrysomelidae: 4. Clytra scopolina L. d) Telephoridae: ö. Dasytes flavipes F.; 6. Telephorus melanurus F. B. Diptera: a) Asilidae: 7. Iso- pogon brevirostris Mg. b) Conopidae: 8. Conops quadrifasciata Deg. c) Syrphidae: 9. Eristalis horticola Mg.; 10. Syrphus nitidicollis Mg.; 11. S. pyrastri L. d) Tabanidae: Umbelliferae. 481 12. Chrysops caecutiens L.; 13. Tabanus micans Mg. C. Hymenoptera: a) Apidae: 14. Anthrena fulvescens Sm. 9; 15. A. parvula K., sgd. und psd.; 16. Spheeodes gibbus L., sgd. b) Ichneumonidae: Zahlreiche Arten. ec) Tenthredinidae: 17. Abia sericea L.; 18. Allantus arcuatus Forst., häufig (1, 2); 19. A. temulus Scop.; 20. Hylotoma rosae L.; 21. Selandria serva F. B. Neuroptera: Planipennia: 22. Panorpa communis L. Schletterer giebt Tiphia femorata F. (Dolchwespe) für Tirol als Besucher an. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Chrysotoxum festivum L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Prosopis communis Nyl. @ 5. b) Sphegidae: 3. Ceropales maculatus F., s. hfg.; 4. Crabro brevis v. d. L. @ j. ce) Tenthredinidae: 5. Allantus arewatus Forst.; 6. Athalia glabricollis Ths.; Sieckmann bei Osnabrück: Hymenoptera: Sphegidae: l. Crabro lituratus Pz.; 2. Gorytes tumidus Pz., n. hfg.; 3. Mellinus sabulosus F., slt.; Alfken auf Juist: A. Coleoptera: Alleeulidae: 1. Cteniopus sulphureus [.., hfg. pfd. B. Diptera: a) Museidae: 2. Lucilia caesar L.; 3. Nemoraea radicum F., s. hfg. pfd.; 4, Sarcophaga albiceps Mg. b) Syrphidae: 5. Eristalis tenax L. In Thüringen beobachtete ich (Thür. S. 32): A. Coleoptera: 1. Judolia cerambyciformis Schrk., häufig; 2. Leptura livida F,; 3. Strangalia melauura L.; 4. Trichius fasciatus L’ B. Diptera: a) Museidae: 5. Aricia serva Mg. bj) Syrphidae: 6. Syrphus lineola Zett.; 7. Volucella pellucens L. C. Lepi- doptera: 8. Zygaena pilosellag Esp. Loew beobachtete im Riesengebirge (Beiträge S. 48): A. Coleoptera: Ceram- byeidae: 1. Strangalia nigra L. B. Diptera: a) Museidae: 2. Meigenia floralis Mg. b) Syrphidae: 3. Cheilosia oestracea L.; 4. Eristalis rupum F. C. Hymenoptera: Ichneumonidae: 5. Unbestimmte Spez.; in Mecklenburg (Beiträge 8.37): Hymenoptera: a) Apidae: 1. Prosopis annularis Sm. 9; 2. Pr. sp. b) Chrysidae: Chrysis saussurei Chevr. c) Vespidae: 4. Odynerus spinipes L; 5 Pterocheilus phaleratus 'Pz.; Mac T,eod in Flandern 12 kurzrüsselige Hymenopteren, 10 Schwebfliegen, 14 andere Fliegen, Panorpa (B. Jaarb. VI. S. 265, 266); in den Pyrenäen 8 kurzrüsselige Hymenopteren, 4 Käfer, 10 Fliegen als Besucher (A. a. O. III. S. 412, 414). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 47) wurden 1 Blattwespe und zahlreiche Fliegen als Besucher beobachtet. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A.Coleoptera; a) Telephoridae: 1. Rhagonycha fulva Scop., sgd. b) Nitidulidae : 2. Epuraea melina Er., sgd.; 3. Meligethes sp., sgd. B.Diptera: a) Empidae: 4. Ram- phomyia tenuirostris Fall., sgd. b) Museidae: 5. Anthomyia radicum L., sgd., häufig; 6. A. sp.. sgd.; 7. Hyetodesia incana W., sgd.; 8. Lucilia caesar L., sgd.; 9. Morellia eurvipes Mcq., sgd.; 10. Phorbia floccosa Mcgq., sgd.; 11. Anthomyia radicum L., sgd.; 12, Themira minor Hal., sgd., häufig; 13. Lasiops cuncetans Mg., sgd. e) Phoridae: 14. Phora sp., sgd. d) Syrphidae: 15. Cheilosia sp., sgd.; 16. Chrysogaster splendida Mg., sgd.; 17. Eristalis aeneus Scop., sgd., häufig; 18. E. horticola Deg., w. v.; 19. E. tenax L., sgd.; 20. Orthoneura nobilis Fall., sgd.; 21. Sphaerophoria seripta L., sgd.; 22. Syritta pipiens L., sgd,; 23. Syrphus ribesii L., sgd., häufig. e) Tipulidae: 24. Boletina sp., sgd.; 25. Sceptonia nigra Mg., sgd.; 26. Sciara sp., sgd., häufig. C. Hemiptera: 27, Antho- coris sp., sgd. D. Hymenoptera:. Ichneumonidae: 28. 9 unbestimmte Arten. E. Lepi- doptera: Rhopalocera: 29. Pieris napi L., sgd. 1112. P. peregrina L. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola Hymenoptera: a) Evanidae: 1. Gasteruption granulithorax Tourn. b) Ichneumonidae: 2. Angitia armillata Gr.; 3. Linoceras macrobatus Gr. var. geniculata Krehb,; 4, Mesoleius eruralis Gr, e) Ten- thredinidae: 5. Cephus (Philoecus) parreyssini Spin, Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 31 482 Umbelliferae. 247. Berula Koch. 1113. B. angustifolia Koch. Alle Dolden mit Zwitterblüten; die mittleren Blüten der Döldehen häufig mit 3 Griffeln. (Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38). 248. Sium L. 1114. S. latifolium L. [H. M., Befr. S. 101; Weit. Beob. I. 8. 304; Schulz, Beitr. I. S. 44; II. S.190; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Kerner, Pflanzenleben II.; Knuth, Rügen; Ndfr.. Ins. S. 155.] — Nach Schulz andromonöeisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten; die Dolden höherer Ordnung vorwiegend oder ganz männlich. Nach Kerner werden die Narben der zuerst aufblühenden, ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten nach dem Abfallen der Antheren durch den in Klümpchen herabfallenden Pollen der sich später entwickelnden männlichen Blüten aus den emporgewachsenen Seitendolden, also durch spontane Fremdbestäubung, befruchtet. Nach Warnstorf sind bei Ruppin die Döldchen der Dolden 1. und 2. Ordnung zwitterig, die der 3. Ord- nung aussen zwitterig, innen männlich, oder ganz männlich. Als Besucher beobachtete de Vries in den Niederlanden die Honigbiene; Mac Leod in Flandern 3 kurzrüsselige Hymenopteren, 4 Schwebfliegen, 4 andere Fliegen, 1 Käfer (B. Jaarb, VI. S. 267); ich auf den nordfriesischen Inseln 2 Schwebfliegen und 1 Museide; auf der Insel Rügen: A. Coleoptera: a) Telephoridae: 1. Cantharis fulva Scop. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Aricia sp.; 3. Graphomyia maculata Scop. 9. b) Stratiomydae: 4. Odontomyia viridula F.; 5. Stratiomys furcata F. Q. C. Hymeno- ptera: Sphegidae: 6. Gorytes quadrifasciatus F. J'. Alfken bemerkte bei Bremen die Schlupfwespe Amblyteles laminatorius Wsm. Herm,. Müller giebt folgende Liste: A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Coceinella quatuordecimpunctata L., hld. b) Mordellidae: 2. Mordella fasciata F. c) Scarabaeidae: 3. Trichius fasciatus L. d) Tele- phoridae: 4. Telephorus melanurus F. B. Diptera: a) Dolichopidae: 5. Dolichopus aeneus Deg. b) Empidae: 6. Empis spec. c) Museidae: 7. Aricia incana Wied., zahlreich; 8. Calliphora vomitoria L.; 9. Cyrtoneura simplex Loew; 10. Lucilia caesar L.; 11. L. corni- eina F,; 12. L. silvaram Mg.; 13. Mesembrina meridiana L., sgd.; 14. Musca corvina F.; 15. Ocyptera brassicaria F.; 16. Sepsis spec.; 17. Tetanocera ferruginea Fall.; 18. Tephritis pantherina Fall., hld., 2 Exemplare. e) Syrphidae: 19. Eristalis aeneus Scop.; 20. E. arbustorum L.; 21.E. nemorum L.; 22. Helophilus floreus L.; 23. Syritta pipiens L.; 24. Syrphus ribesii L. d) Stratiomydae: 25. Stratiomys riparia Mg. C. Hemiptera: 26. Eine kleine Anthocoris-Art. D. Hymenoptera: Apidae: 27. Prosopis variegata F., hid. b) Ichneumonidae: 28. Zahlreiche Arten. c) Sphegidae: 29. Crabro dives H.-Sch. 5’; 30. Cr. lapidarius Pz. £ 9, wiederholt; 31. Cr. scutellatus Schev. '; 32. Cr. vagus L. ; 33. Gorytes quadrifasciatus F. 5’, sgd.; 34. Oxybelus uniglumis L., sgd. d) Ten- thredinidae: 35. Allantus arcuatus Forst.; 36. Athalia rosae L.; 37. Selandria serva F. Kohl bemerkte in Tirol die Grabwespe Crabro scutellatus Schev. als Besucherin. 249. Conopodium Koch. 1115. C. denudatum Koch. Als Besucher der weissen Blüten beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen Hymenopteren (5), Käfer (2), Fliegen (17), Falter (2). Umbbelliferae. 483 250. Bupleurum Tourn. 1116. B. stellatum L. |[H. M., Alpenblumen S. 117, 118] — Die Protandrie ist so ausgeprägt, dass die ganze Dolde zuerst ausschliesslich männlich, dann ausschliesslich weiblich ist; Selbst- bestäubung ist daher ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete H. Müller 8 Dipteren- und 8-Hymenopterenarten. 1117. B. ranuneuloidesL. |Kirch- ner, Beitr. S. 31.] — Die orange-gelben, später bräunlichgelben Blüten sind bei Zermatt ausgeprägt protandrisch., Es wurden nur Zwitterblüten beobachtet. 1118. B. longifolium L. Nach Schulz (Beitr. I. S. 46) sind, wie bei Fig, 163. Bupleurum stellatum L. allen übrigen deutschen Arten dieser Gat- (Nach Horm. Müller) tung, die Kronblätter in der Knospe Pie im rien inämlchen) Zustnd, vollständig eingerollt, so dass die Nek- (Vergr. 7:1.) tarien frei liegen. Auch die Antheren liegen mit eingekrümmten Staubfäden in der Knospe unbedeckt. In dieser Lage verbleiben die Kronblätter auch meist während des Blühens. Erst nach dem Verstäuben der Antheren entwickeln sich die Griffel und zwar oft sehr langsam (wie auch bei den anderen Arten), so dass zwischen dem Beginn des Blühens und der Befruchtung ein bedeutender Zeitraum liegt. | Es wurden nur Zwitterblüten beobachtet. 1119. B. tenuissimum L. Nach H. Schulz (Beitr. I. S. 46) stimmt die Blüteneinriehtung mit voriger überein. 1120. B. faleatum L. Nach Schulz (Beitr. I. S. 46) stimmt die Blüten- einrichtung gleichfalls mit voriger überein. Die trübgelben Blumen sah H. Müller in Thüringen von folgenden Insekten besucht: A. Coleoptera: Mordellidae: 1. ‘Mordella pumila Gyll., hld., sehr zahlreich. B. Diptera: a) Bombylidae: 2. Anthrax flava Mg., sgd. b) Museidae: 3. Gymnosoma rotundata L., hld., einzeln. c) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L., sgd.; 5. Pipizella annulata Macq., sgd.; 6. Syritta pipiens L., sehr zahlreich, sgd. und pfd. C. Hyme- noptera: a) Apidae: 7, Halictus interruptus Pz. 5, sgd. b) Ichneumonidae: 8. Ver- schiedene Arten, sgd. c) Tenthredinidae: 9. Hylotoma rosae L., sgd. d) Vespidae: 10. Polistes gallica L.; 11. P. biglumis L., beide sgd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 Hymenopteren als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 412). 1121. B. rotundifolium L. Als Besucher der gelben Blütchen, deren Nektar als glänzende Fläche mit blossem Auge erkennbar ist, beobachtete H. Müller (Weit. Beob. I. S. 304) in Thüringen: Besucher: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyiaarten; 2. Gymnosoma rotun- data L.; 3. Ulidia erythrophthalma Mg., sgd. b) Stratiomydae: 4. Chrysomyia formosa Scop. B. Coleoptera: Cureulionidae: 5. Bruchus olivaceus Germ., hld,; 6. Spermophagus 31* ABA Umbelliferae. cardui Stev,., hid.e C. Hymenoptera: a) Ichnmeumonidae: 7. Verschiedene Arten. b) Tenthredinidae: 8. Eine gelbe Art. c) Sphegidae: 9. Tiphia minuta v. d. L., sgd. D. Lepidoptera: 10. Lycaena bellargus Rott., sgd. oder versuchend. 251. Oenanthe L. 1122. Oe. fistulosa L. Nach Schulz (Beitr. I 8.47, 48) sind die Blüten andromonöeisch mit nicht sehr ausgeprägt protandrischen Zwitterblumen ; auch kommen einzelne rein männliche Pflanzen vor. Die männlichen Blüten stehen meist am Rande, selten im Innern der Döldchen. Als Besucher sah H. Müller (Befr. S. 101): A. Coleoptera: a) Scarabaeidae: 1. Trichius fasciatus L. B. Diptera: b) Empidae: 2. Empis livida L.; 3. E. rustica Fall. b) Leptidae: 4. Atherix ibis F. ec) Museidae: 5. Lucilia-Arten. d) Stratiomydae: 6. Stratiomys chamaeleon Deg. e) Syr- phidae: 7. Eristalis arbustorum L.; 8. E. nemorum L.; 9. E. sepuleralis L.; 10. Syritta pipiens L. C. Hymenoptera: Apidae: 11. Heriades truncorum L. 9, sgd.; 12. Macro- pis labiata F. 5‘, sgd.; 13. Prosopis spec. Mac Leod beobachtete in Flandern eine Schwebfliege (B. Jaarb. VI. S. 270); Schletterer bei Pola die Schlupfwespe Tryphon rutilator Gr. 1123. Oe. aquatica Lmk. (Oe. Phellandrium Lmk., Phelland- rium ag. L.), Nach Schulz (Beitr. II. S. 190) andromonöecisch mit protan- drischen Zwitterblumen. Auch Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) bezeichnet die Pflanzen der Umgebung von Ruppin als andromonöcisch: Döldehen der Dolden 1. Ordnung zwitterig oder am Rande mit vereinzelten männlichen Blüten ; die der 2. Ordnung zum Teil zwitterig, zum Teil aussen männlich, innen zwitterig, zum Teil ganz männlich; die der 3. Ordnung ganz männlich. Als Besucher beobachtete Herm. Müller (Befr. S. 101; Weit. Beob. I. S. 305): A. Coleoptera: a) Oerambyeidae: 1. Leptura livida L., zahlreich, sgd., pfd. b) Chrysomelidae: 2. Prasocuris phellandrii L. (Blüten fressend). ec) Coccinellidae: 3. Cocci- dula rufa Hbst., hld. d) Elateridae: 4. Adrastus pallens F. Er. B. Diptera: a) Muscidae: 5. Aricia vagans Fall.; 6. Cyrtoneura curvipes Macq. (nach der Bestimmung des Herrn Winnertz), sämtlich sgd.; 7. Lucilia cornieina F. b) Myecetophilidae: 8. Sciara thomaeL. c) Stratiomydae: 9. Odontomyia viridula F. d) Syrphidae: 10. Eristalis arbustorum L.; 11. Syritta pipiens L. und andere. C. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Prosopis variegata F. 5; 13. Sphecodes gibbus L. 5. b) Ichneumonidae: 14. Verschiedene Arten. c) Scolidae: 15. Tiphia ruficornis Klg. d) Sphegidae: 16. Oxybelus bipunctatus Ol. 2%; 17. Pompilus trivialis Dhlb. 2; 18. P. viaticus L. e) Tenthredinidae: 19. Athalia rosae L.; 20. Ten- thredo spec. D. Lepidoptera: 21. Vanessa c-album L. Ich beobachtete auf der Insel Föhr (Weit. Beob. S. 234) 2 saugende Schweb- fliegen (Eristalis sp., Syrphus sp.) und Musciden (Musca domestica L., Sarcophaga carnaria L., Scatophaga stercoraria L.); Alfken bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Chrysostoxum festivum L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena parvula K. 9. b) Sphegidae: 3. Ceropales maculatus F.; 4. Crabro brevis v.d.L. 2 5‘. c) Vespidae: 5. Odynerus parietum L. 9. Mac Leod sah in Flandern 6 kurzrüsselige Hymenopteren, 8 Schwebfliegen, 3 Museiden, 1 Käfer, 1 Falter. (B. Jaarb. VI. S. 269). 1124. Oe. peucedanifolia Pollich. Als Besucher sah Mae Leod in Flandern 1 Tenthredinide, 3 Musciden. (Bot. Jaarb. VI. 8. 271). 1125. Oe. erocata L. EEE CR TE EVER NE ET Umbelliferae. 485 In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 78) wurden 1 Hummel, 1 kurzrüsselige Biene, 1 Faltenwespe, 5 Schwebfliegen und 4 Museiden als Besucher be- obachtet. — Loew sah im bot. Garten zu Berlin 2 saugende Schwebfliegen (Syritta pipiens L. und Syrphus ribesii L.). ” 252. Aethusa L. 1126. Ae. Cynapium L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 305; Schulz, Beitr. II. S. 84, 90, 91; Kerner, Pflanzenleben II.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 35; Knuth, Ndfr. Ins. S. 155.] — Die Zwitterblüten sind, nach Schulz, schwach protandrisch oder homogam, während Kerner sie als proto- gynisch bezeichnet. Spontane Selbstbestäubung erfolgt regelmässig, indem _ die Staubfäden sich einwärts biegen. Nach Warnstorf sind bei Ruppin alle Dolden zwitterblütig, oder die Döldehen 3. Ordnung aussen zwitterig, innen männlich. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln 5 Syrphiden, 2 Museiden, 1 Käfer; Buddeberg in Nassau: A. Diptera: Syrphidae: 1. Ascia podagrica F., pfd., sehr zahlreich; 2. Helophilus floreus L., hld. und pfd.; 3. Paragus einctus Schiner et Egg., hld. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Prosopis communis Nyl. 9; 5. P. obscurata Schenck (punctulatissima Sm.) 5; 6. P. signata Pz. Z'; 7. P. sinuata Schenck j', alle 4 hid. b) Sphegidae: 8. Crabro vexillatus Pz. j', hld.; 9. Pompilus eoneinnus Dhlb. 9, hld. e) Tenthredinidae: 10. Allantus temulus Scop. L., hld.; Mac Leod in Flandern 4 Schwebfliegen, 2 Museciden, Trombidium. (Bot. Fass VI. S. 271, 380). Als Besucher verzeichnet Sickmann von Osnabrück die Grabwespe Pemphredon lugubris Ltr. 253. Foeniculum Tourn. 1127. F. vulgare Miller (F. capillaceum Gilibert, F. officinale Allioni, Anethum Foeniculum L.). Die kleinen, gelben Blüten sind, nach Schulz (Beitr. TI. S. 84, 190), andromonöeisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten. Nach Kerner (Pflanzenleben II.) werden die Narben der zuerst aufblühenden, ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten nach dem Abfallen ihrer Staubblätter durch den in winzigen, krümeligen Klümpchen zusammengeballt herabfallenden Pollen aus den später aufblühenden männlichen Blüten der be- nachbarten Seitendolden bestäubt (Geitonogamie, s. S. 465). Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin die Vespide: Eumenes coarctatus L. F. F. Kohl beobachtete in Tirol vier Goldwespen: Chrysis scutellaris Fabr., Chr. distinguenda Spin., Stilbum eyanurum Forst. var. calens Fabr., Hedychrum roseum Rossi und 10 Faltenwespen: Vespa germanica F., V. holsatica Fabr., Polistes gallica L., Eumenes pomiformis F., E. unguiculata Vill., Odynerus inuatus Fabr., O. bifasciatus L., OÖ. parvulus Lep., O. bidentatus Lep., O. modestus Sauss. Handlirsch giebt als Besucher die Grabwespe Gorytes pleuripunctata Costa an. Schletterer und v. Dalla’ Torre verzeichnen für Tirol als Besucher die Furchenbienen: 1. Halietus albipes F.; 2. H. costulatus Krehb. ; 3. H, sexeinctus F. 4. H. vulpinus Nyl. 486 Umbelliferae. 254. Seseli L. 1128. S. Hippomarathrum L. Nach Schulz (Beitr. I. S. 49) erfolgt die Entwickelung der Dolden sehr langsam. Es sind nur protandrische Zwitterblüten beobachtet. Einzelne Dolden dritter Ordnung kommen night zur Fruchtreife. 1129. S. annuum L. Auch hier fand Schulz (a. a. OÖ.) nur protan- drische Zwitterblüten. 255. Libanotis Crantz. 1130. L. montana Crtz. (Athamanta Libanotis L., Seseli Lib. -Koch). Schulz (Beitr. I S. 49) fand in den Dolden erster und zweiter Ord- nung nur Zwitterblüten. Die nicht immer vorhandenen Dolden dritter Ordnung sind vielfach ganz männlich. Nach Kerner (Pflanzenleben II.) sind die im Tieflande weissen Kronblätter auf den alpinen Höhen an der Unterseite rotviolett gefärbt. In Hohenzollern haben die Blüten eine ins Gelbliche stechende Farbe und sind etwas wohlriechend. X. Rieber (Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württemberg. 48. Jahrg. 1892) beobachtete in der Gegend von Haigerloch in Hohenzollern nach der Mitteilung von ©. Kirchner folgende Besucher: A. Coleoptera: a) Oerambyeidae: 1. Leptura testacea L.; 2. Molorchus minor L.; 3. Strangalia bifasciata Müll.; 4. S. melanura L.; 5. S. quadrifasciata L. b) Scarabaeidae: 6. Cetonia aurata L. B. Diptera: 7. 33 Verschiedene Fliegen, deren Spezies nicht mit Sicherheit angegeben werden kann. C. Hemiptera (weder Pollen noch Nektar aufsuchend, da die folgenden Raubinsekten sind): Pentatomidae: 8. Carpocors nigricornis F.; 9. Eurydema festivum L.; 10. E. oleraceum L.; 11. Eurygaster hottentotta H.-Sch.; .12. Graphosoma lineatum L.; 13. Palomena prasina L.; 14. Tropicoris rufipesL. D.Hyme- noptera: a) Apidae: 15. Anthrena hattorfiana F.; 16. Coelioxys rufescens Lep.; 17. No- mada lineola Pz.; 18. N. ochrostoma K. b) Ichneumonidae: 19. Amblyteles negatorius F.; 20. A. palliatorius Gr.; 21. Caenocryptus bimaculatus Grav.; 22. Ichneumon sareitorius L.; c) Tenthredinidae: 23. Allantus arcuatus Forst.; 24. A. schaefferi Klg.; 25. A. vespa Retz.; 26. Macrophyia albieineta Schrk.; 27. M. militaris Klg.; 28. M. diversipes Schrk ; 29. Tenthredo fagi Pz.; 30. T. flava Poda; 31. T. dispar Klg. d) Vespidae: 32. Odynerus parietum L.; 33. Polistes gallica L. E. Rhopalocera: 34. Argynnis paphia L.; 35. Limeni- tis sibylla L.; 36. Melanargia galatea L.; 37. Syrichthus alveus Hb.; 38. Thecla quergqus L.; 39. Vanessa io L. F.F. Kohl beobachtete in Tirol die Faltenwespe: Odynerus parietum L. Wesn., sowie die Grabwespe: Crabro rhaeticus Aich. et Krchb. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 5 kurzrüsselige Hymenopteren, 1 Falter, 3 Käfer, 9 Fliegen als Besucher. (B. Jaarb. IIl. S. 412). 256. Cnidium Cusson. 1131. C. venosum Koch (Seseli venosum Hoffmann). Nach Schulz (Beitr. IL. $. 49) andromonöeisch. Während stellenweise nur Zwitterblüten vor- kommen, besitzen in anderen Gegenden die Dolden zweiter Ordnung in der Regel einige männliche Blüten, selten sind sie ganz männlich. a ru PERF ae ri ana Umbelliferae, . 487 257. Athamanta L. 1132. A. eretensis L. Nach Kerner (Pflanzenleben II.) wird die mittelständige Zwitterblüte der Döldchen von scheinzwittrigen männlichen Blüten und weiter nach aussen wieder von Zwitterblüten umgeben, 258. Silaus Besser. 1133. S. pratensis Besser (Peucedanum Silaus L., Seseli pra- tense Crantz). A. Schulz (Beitr. I. S. 49) beobachtete nur Zwitterblüten, Als Besucher sah H. Müller (Befr. S. 102): Hymenoptera: a) Apidae: 1. Halictus longulus Sm. 5j', sgd. b) Sphegidae: 2. Pompilus viaticus L. 5, hld. ec) Tenthredinidae: 3. Allantus nothus Klg. Krieger beobachtete bei Leipzig die Grabwespe Mellinus sabulosus F. 9; F. F. Kohl in Tirol die Faltenwespen: Odynerus parietum L., O. trifasciatus Fahr. ; 259. Meum Tourn. 1134. M. athamanticum Jaequin. Nach Schulz (Beitr. II. S. 84, 85, 190) andromonöecisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten. 6258. M. Mutellina Gaertner (Phellandrium .Mut. L.) [Ricca, Aitı XIV, 3; H. M., Alpenbl. S. 116—120; Kerner, Pflanzenleben II,; Schröter, Beitr. in Ber. d. nat. Ges. St. Gallen.] — Die honigduftenden, rosa bis dunkel karminroten Blumen haben, nach Schröter, ausser den stark protandrischen Zwitter- blüten auch männliche Blüten, welche meist mit den zweige- Fig. 164. Meum Mutellina Gaertn. (Nach schlechtigen auf denselben ae a Stöcken auftreten, ausnahms- A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. B. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. weise aber auch in rein männ- lichen Stöcken vorkommen. Nach Kerner haben die Dolden eine mittlere Zone scheinzwittriger männlicher Blüten, Als Besucher bemerkte Herm. Müller in den Alpen 5 Käfer, 32 Dipteren, 5 Hymenopteren, 9 Falter. “ 260. Pachypleurum Ledebour. 1135. P. alpinum Ledeb. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Durchmesser der stark-protandrischen, zuweilen protogyn-homogamen Blüten, deren Geruch dem von Sambucus ähnlich ist, 1,5—2 mm. Als Besucher wurden dort Fliegen beobachtet. 488 Umbelliferae. 261. Crithmum L. 1136. C. maritimum L. Bei dieser Art ist, nach Kirchner (Jahresb. d. V. f. vaterl. Naturk. in Württ, 1892) die den Umbelliferen eigene Protandrie in hohem Grade ausgeprägt. Die kleinen, nur etwa 2 mm im Durchmesser enthaltenden Einzelblüten haben gelblichweisse Kronenblätter, welche immer nach innen eingerollt bleiben; die anfangs ebenfalls nach innen gebogenen Staubblätter spreizen sich während des Aufspringens der Antheren in der ge- wöhnlichen Weise ab, alsdann vertrocknen sie und fallen samt den Kronen- blättern von den Blüten herunter. Jetzt erst entwickeln sich die beiden Griffel, von denen im männlichen Stadium der Blüte noch keine Spur zu erkennen war, und die nur eine sehr geringe Länge erreichen. Gewöhnlich tritt in der ganzen Dolde das weibliche Blütenstadium erst ein, wenn sämtliche Staubblätter und Kronenblätter abgefallen sind, so dass also bei stattfindendem Insektenbesuch immer Kreuzung verschiedener Dolden erfolgen muss. Wegen der weissen Farbe der Griffelpolster in den einzelnen Blüten sehen die Dolden im weiblichen Zu- stande weisslich-grün aus, und sind unscheinbarer als in dem vorhergehenden männlichen Stadium. Als Besucher sind von Kirchner Fliegen (auf dem Lido bei Venedig) be- obachtet; Plateau bemerkte im botanischen Garten zu Gent Musca domestica L. und eine kleine Hemiptere (Miris sp.). 262. Gaya Gaud. 1137. G. simplex G@d. ist, nach Schulz (Beitr.), andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Nach H. Müller (Alpenbl. S. 120) stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von Meum Mutellina überein. Als Besucher beobachtete Herm. Müller 3 Dipteren. Fig. 165. Gaya simplex Gd. (Nach Herm, Müller.) A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. F IR B. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. 1138. C. tataricum Fischer (©. Fischeri Wimmer et Gra- bowsky). Nach Schulz (Beitr. IL. S. 190) andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. | Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp., sgd.; 2. Chloria demandata F.; 3. Pyrellia cadaverina L.; 4. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L., sgd.; 6. E. nemorum L.; 7. E, tenax L., sgd.; 8. Helophilus floreus L., sgd.; 9. Syritta pipiens L., sgd. B. Hymenoptera: Sphegidae: 10. Oxybelus bipunctatus Oliv. 9 g. ” 263. Conioselinum Fischer. 264. Levisticum Koch. 1139. L. offieinale Koch (Ligusticum Levisticum L). Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp., sgd. b) Syrphidae: 2. Helophilus trivittatus F.; 3. Syrphus Umbpbelliferae. 489 pyrastri L., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Apis mellifica L. 7, sgd. und psd. b) Sphegidae: 5. Crabro eribrarius L. /. — von Dalla Torre beobachtete in Tirol Bombus terrester L.; F, F. Kohl daselbst die Faltenwespe Ancistrocerus parietum L. 265. Ligusticum L. 1140. L. pyrenaicum Gouan. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 17 kurzrüsselige Hyme- nopteren, 16 Syrphiden, 26 Musciden und Empiden; Loew im bot. Garten zu Berlin 1 Schwebfliege (Fristalis arbustorum L.). 1141. 1. commutatum Rgl. IL,oew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Bombus terrester L. 7, sgd. 266. Selinum L. 1142. S. pyrenaeum Gouan. (Angelica pyrenaea Sprengel). Als Besucher der grünlichen Blüten beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 1 Käfer und 2 Fliegen. 1143. S. earvifolia L. (Angelica carvifolia Sprengel). Nach Schulz (Beitr. I. S. 49; II. S. 190) andromonöeisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten, von denen aber viele nicht zur Reife kommen. Die Dolden zweiter Ordnung sind oft ganz männlich. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) sind bei Ruppin die Döldehen der Dolden 1. Ordnung zwitterig, die der 2. Ordnung aussen zwitterblütig, innen mit männlichen Blüten. Als Besucher beobachtete Loew in der Schweiz (Beiträge S. 56): Hyme- noptera: a) Ichneumonidae: 1. Unbestimmte Spez. b) Tenthredinidae: 2. Tenthredo sp. Sickmann giebt für Osnabrück die schmarotzende Grabwespe Ceropales macu- latus F. an. | 267. Ostericum Hoffmann. 1144. 0. palustre Besser (OÖ. pratense Hoffmann, Angelica pratensis M. B.) ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 190), gleichfalls andro- monöcisch mit protandrischen Zwitterblüten. 268. Angelica L. 1145. A. silvestrisL. [Schulz, Beitr. I. S. 50.] — Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) sind bei Ruppin die Döldchen der Dolden 1. und 2. Ordnung zwitterig, die der 3. Ordnung aussen zwitterig. innen männlich, oder sämtliche Dolden durch Fehlschlagen der Staubbeutel weiblich. Herm. Müller (Befr. S. 101; Weit. Beob. I. S. 305) giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) ('oceinellidae: 1. Coccinella septempunctata L., sgd.; 2. C. quator- decimpunctata L., sgd. b) Dermestidae: 3. Anthrenus pimpinellae F. c) Nitidulidae: 4. Meli- gethes, häufig. d) Scarabaeidae: 5. Trichius fasciatus L., hid. e) Telephoridae: 6. Tele- phorus melanurus F, B. Diptera: Museidae: 7. Echinomyia fera L.; 8. Lucilia silvaram L.; 9. Mesembrina meridiana L.; 10. Sarcophaga spec.; 11. Scatophaga merdaria F.; 12. 8. stercoraria L.; 13. Tachina larvarım L. b) Syrphidae: 14. Eristalis pertinax Scop.; 15. Helophilus floreus L.; 16. Pipizella virens F.; 17. Syritta pipiens L. C. Hyme- noptera: a) Apidae: 18. Anthrena pilipes F. 9; 19. Prosopisarten, sgd, b) Evanidae: 490 Umbelliferae. 20. Foenus affeetator F. c) Jehneumonidae: 21. Verschiedene Arten, d) Sphegidae: 22. Crabro lapidarius Pz.' 9, häufig; 23. Philanthus triangulum F. e) Tenthredinidae: 24. Athalia rosae L.; 25. Tenthredoarten. f) Vespidae: 26. Odynerus debilitatus Sauss.; 27. Vespa rufa L. 8, sgd. D. Lepidoptera: 28. Argynnis paphia L. (sgd.?). E. Neuroptera: 29. Panorpa communis L., hld. | In den Alpen beobachtete Herm. Müller 4 Käfer, 1 Muscide, 2 Wespen in den Blüten. (Alpenbl. S. 120). Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: a) Leptidac: 1. Thereva nobilis F., sgd. b) Muscidae: 2. Cyrtoneura hortorum Fall., hfg.; 3. Frontina laeta Mg.; 4. Graphomyia maculata Scop., hfg.; 5. Nomoraea radicum F., hfg.; 6. Onesia sepuleralis Mg., hfg. c) Syrphidae: 7. Cheilosia variabilis Pz.; 8. Chrysotoxum bicinetum L. 9; 9. Eristalis intricarius L., s. hfg.; 10. Sericomyia borealis Fall., s. hfg.; 11. Syrphus balteatus Deg., s. hfg.; 12. S. corollae F., s. hfg.; 13. S. pyrastri L., hfg.; 14. Volucella bombylans L. B. Hymenoptera: a) Ichneumonidae: 15. Amblyteles occisorius F.; 16. Banchus faleator F., n. hfg.; 17. Metopius micratorius Gr.; 18. Ophion ramidulus Gr.; 19. Phygadeuon cephalotes Gr. b) Sphegidae: 20. Crabro eribrarius L. 2 Jg, s. hfg.; 21. C. fuscitarsis H.-Sch. 9, s. slt.; 22. C. vagus L..9, s. hfg. c) Tenthredinidae: 23. Abia sericea L., slt. d) Vespidae: 24. Odynerus parietum L. 5‘, s. hfg.; 25. O. sinuatus F. ', slt. Handlirsch giebt als Besucher an die Fossorien: 1. Gorytes bicinctus Rossi; 2. G. quadrifasciatus F.; 3. G. quinquecinctus F. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Faltenwespe: Leionotus minutus Fabr. Loew beobachtete im Riesengebirge (Beiträge S. 47): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Pachyta octomaculata F.; 2. P. quadrimaculatus L.; 3. Strangalia armata Hbst. b) Scarabaeidea: 4. Trichius fasciatus L. B. Diptera: a) Museidae: 5. Echinomyia fera L.; 6. E. grossa L. b) Mycetophilidae: 7. Sciara thomae L. c) Syr- phidae: 8. Kristalis nemorum L.; 9. Syrphus einetellus Zett. /; 10. S. glaueius L.; 11. Vollucella pellucens L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Psithyrus rupestris F. 9, sgd. b) Tenthredinidae: 13. Rhogogastera viridis L. c) Vespidae: 14. Vespa rufa L., sgd. D. Neuroptera: 15. Panorpa communis L.; derselbe in der Schweiz (Beiträge S. 55): A. Diptera: Tabanidae: 1. Tabanus infuscatus Lw. (?). B. Hymenoptera: Sphegidae: 2. Crabro cribrarius L. 9; 3. Gorytes campestris Müll. Sickmann beobachtete bei Osnabrück: A. Hymenoptera: a) Sphegidae: l. Ceropales maculatus F., einzeln; 2. Crabro cribrarius L., s. hfg.; 3. C. dives H.-Sch., selten; 4. C. sexeinetus v. d. L., hfg.; 5. C. vagus L., s. hfg.; 6. Gorytes bieinctus Rossi, 1%; 7.G. latieincetus Shuck., n. hfg.; 8.G. quadrifasciatus F.; 9. G. quinquecinctus F., selten; 10. Mellinus sabulosus F.; 11. Mimesa atra Pz.; 12. Pemphredon unicolor F. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden Apis mellifica L. 8, 1 Hummel, Bombus terrester L. 8, 1 Schmarotzerhummel, Psithyrus vestalis Fourer. 2, 1 Faltenwespe, Vespa germanica F. 8, und 1 Grabwespe, Crabro vagus L. 9; Mac Leod in Flandern Apis, 9 kurzrüsselige Hymenopteren, 10 Schweb- fliegen, 11 andere Fliegen, 2 Käfer, Panorpa (Bot. Jaarb. VI. S.273, 274, 380); derselbe in den Pyrenäen 8 Hymenopteren, 5 Käfer, 4 Fliegen (A. a. O. III. S. 407, 408). Willis (Flowers and Insects in ‚Great Britain Pt. T) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Diptera: a) Chironomidae: 1. Chironomus RR sgd.; 2. Ch. (Cricotopus) tre- mulus L., sgd. b) Museidae: 3. Anthomyia radicum L., sgd.; 4. A. sp., sgd.; 5. Caricea tigrina F., sgd.; 6. Aricia incana, Wied., sgd.; 7. A. lucorum Fall., sgd., häufig; 8. Lucilia caesar L., sgd., häufig; 9. L. sericata Mg., w. v.; 10. Cyrtoneura curvipes Megq., w. v.; 11. Mydaea sp., sgd.; 12. Myobia inanis Fall., sgd.; 13. Sarcophaga sp., sgd.; 14. Scatophaga stercoraria L., sgd.; 15. Spilogaster communis R-D., sgd. c) Mycetophilidae: 16. Glaphyroptera fasciola Mg., sgd.; 17. Sceptonia nigra Mg., sgd. d) Phoridae: 18. Phora sp., sgd. e) Syrphidae: 19. Cheilosia oestracea L., sgd.; 20. Eristalis horticola Deg., sgd.; Umbelliferae. 491 21. E. pertinax Scop., sgd., häufig; 22, Platycheirus peltatus Mg., sgd. B. Hemiptera: 23. Anthocoris sp., sgd.; 24. Calocoris fulvomaculatus Deg., sgd.. C.Hymenoptera: a) Apidae: 25. Bombus terrester L.., sgd.; 26. Halietus rubicundus Chr., sgd.; 27. Prosopis brevicornis Nyl., sgd. b) /ehneumonidae: 28. Acht unbestimmte Arten. e) Tenthredinidae: 29. Selandria serva F., sgd. d) Vespidae: 30. Vespa silvestris Scop., sgd., häufig. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 31. Polyommatus phlaeas L., sgd. Lindman bemerkte auf dem Dovrefjeld zahlreiche Fliegen und einige Bienen. 269. Archangelica Hoffmann. 1146. A. offieinalis Hoffm. (Angelica Archangelica L.. Die Zwitterblüten sind stark protandrisch, so in Tirol und Mitteldeutschland nach Schulz (Beitr. II. S. 190), in Grönland nach Warming. An den ersteren Standorten andromonöeisch und zwar die Dolden zweiter Ordnung zum Teil, die Dolden dritter Ordnung ganz männlich. Als häufige Besucher sah Plateau Apis, Chrysis ignita L., Odynerus quadratus Pz. (?), Calliphora, Musca, Lucilia. 270. Peucedanum L. 1147. P. Cervaria Cusson. Nach Schulz (Beitr. I. S. 50, 51) andro- monöeisch mit protandrischen Zwitterblüten; manchmal überwiegen letztere, manchmal die männlichen. Die Dolden zweiter Ordnung enthalten teils nur männliche, teils nur zwitterige, teils nur beide Arten von Blüten. Wenn Dolden dritter Ordnung vorhanden sind, enthalten sie.nur männliche Blüten. Als Besucher beobachtete H. Müller (Befr. S. 102) in Thüringen: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Müller. b) Chrysomeli- dae: 2. Clythra scopolina L. B. Diptera: a) Bombylidae: 3. Anthrax maura L. b) Mus- cidae: 4. Gymnosoma rotundata L., sehr zahlreich; 5. Phasia analis F., einzeln; 6. Ph. erassipennis F., häufig. C. Hymenoptera: a) Apidae: 7. Anthrena minutula K. 9, zahlreich, psd.; 8. Halietus leucozonius Schrk. / 9, sgd. und psd.; 9.H. quadri- einetus F. 9, sgd ; 10. Megachile lagopoda L. 9, ein einziges Mal, sgd. b) Chrysidae: 11. Hedychrum lucidulum F. f 9. c) Sphegidae: 12. Ammophila sabulosa L.; 13. Cero- phales maculatus F. 9; 14. C. variegatus F.Q JS‘; 15. Crabro eribrarius L. 2 5‘, häufig; 16. Cr. vagus L. 9; 17. Nysson maculatus F. 2; 18. Pompilus viaticus L. 5’; 19. Pri- ocnemis bipunctatus F. 9; 20. P. obtusiventris Schiödte 9; 21. Psammophila viatica L. 5; 22. Tachyphex nitidus Spin. 9; 23. T. pectinipes L. 9; 24. Tiphia femorata F., sehr zahlreich — sämtlich hld. d) Vespidae: 25. Polistes biglumis L.; 26. P. gallica L. Kohl giebt als häufigen Besucher in Tirol die Grabwespe Crabro cribrarius L. 2 d an. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Museidae: 1. Graphomyia maculata Scop. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., sgd.; 3.E. ne- morum L., sgd.; 4. E. tenax L., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Prosopis sp. 9, sgd. b) Tenthredinidae: 6. Allantus viennensis Pz. 1148. P. Oreoselinum Moench. (Athamanta Or. L.). Nach Schulz (Beitr. I. S. 52) andromonöcisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten ; meist überwiegen die männlichen Blüten. Die Dolden 1. Ordnung enthalten meist zweigeschlechtige, selten nur männliche Blüten; im letzteren Falle sind die Dolden 2. Ordnung nur zwitterig; sind Dolden 3. Ordnung vorhanden, so sind sie männlich. Auch Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) fand bei Ruppin 492 Umbelliferae. die Döldehen der Dolden 1. Ordnung zwitterig, die übrigen fast stets männlich, pur hin und wieder mit einer Zwitterblüte aussen an den Döldchen. Als Besucher beobachtete Loe w in Brandenburg (B.) und Mecklenburg (M.) (Bei- träge S. 37): A. Goleoptera: a) Alleeulidae: 1. Cteniopus sulphureus L. (B.). b) Oedemeridae: 2. Oedemera flavescens L. S' (B.); 3. O. flavipes F. Z' (B.); 4. O. lurida Marsh. (B.); 5. O. subulata Oliv. © (B.); 6. O. podagrariae L. (B.); 7. O. virescens L. (B.). c) Tele- phoridae: 8. Dasytes flavipes F. (B.); 9. Rhagonycha melanura F.(B.). B. Diptera: a) Mus- cidae: 10. Cynomyia mortuorum L. (M.); 11. Exorista lJucorum Mg. (M.); 12. Olivieria lateralis F. (M.). b) Syrphidae: 13. Kumerus ovatus Lw. © (M.). C. Hymenoptera: a) Apidae: 14. Colletes daviesanus K. 9, sgd. (M.); 15. C. fodiens K. 9, sgd. (M.). b) Ichneu- monidae: 16. Unbestimmte Spec. (B.). c) Scoliidae: 17. Tiphia minuta v. d. L. 2 (B.). d) Vespidae: 15. Odynerus trifaseiatus F. (M.). Derselbe beobachtete in der Schweiz (Beiträge 8. 56 : A. Coleoptera: a) Oleridae: 1. Trichodes apiarius L. b) Scara- baeidae: 2. Cetonia aurata L. var. lucidula; 3. Hoplia praticola Duft. B. Diptera: a) Museidae: 4. Ocyptera brassicaria F. b) Stratiomydae: 5. Stratiomys chamaeleon Deg.; 6. S. longicornis Scop. c) Syrphidae: 7. Syrphus diaphanus Zett. (?). d) Tabanidae: 8. Tabanus bromius L.; 9. T. infuscatus Lw. 0. Hymenoptera: Tenihredinidae: 10. Allantus viduus Ross.; 11. Hylotoma berberidis Schrk.; 12. Tenthredo sp. H. Müller beobachtete bei Kitzingen: Lepidoptera: Sphingidae: Zygaena meli- loti Esp., sgd. oder versuchend; Rössler bei Wiesbaden gleichfalls einen Falter: Chauliodes iniquellus Weck. 1149. P. offieinale L. ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 190) andro- monöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. 1150. P. venetum K. besitzt, nach Schulz (Beitr. II. S. 85, 90) stark protandrische Zwitterblüten; rein männliche Blüten hat derselbe nicht bemerkt. 1151. P. alsaticum L. Nach Schulz (Beitr. I. S. 190) andromonöecisch mit protandrischen Zwitterblüten. 1152. P. palustre Moench. (Selinum pal. L, Thysselinum pal. Hoffmann). Nach Schulz (Beitr. IL. S. 190) gleichfalls andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Als Besucher sah Herm. Müller (Weit. Beob. I. S. 306) bei Lippstadt: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Dilophus vulgaris Mg., hfg. b) Muscidae: 2. Aricia sp.; 3. Sepsis sp. c) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L., hld.: 5. Helophilus floreus L., hd. B. Coleoptera: Telephoridae: 6. Dasytes flavipes F., hld.; 7. Telephorus melanurus F., hld. C. Hymenoptera: a) Jchneumonidae: 8. Verschiedene Arten. b) Sphegidae: 9. Crabro brevis v. d.L. Z, in Mehrzahl sgd. ce) Apidae: 10. Pro- sopis clypearis Schenek 5‘, sgd.; Loew in Schlesien (Beiträge S. 30): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia armata Hbst. b) Telephoridae: 2. Dasytes flavipes F., hld. ce) Nitidulidae: 3. Meligethes sp. B. Diptera: Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Argynnis aglaja L, sgd.; 6. A. pandora S. V., sgd.; 7. A. paphia L., sgd. 1153. P. Ruthenicum M. B. Als Besucher beobachtete Loe w im botanischen Garten zu Berlin: A. Cole- optera: Coceinellidae: 1. Coceinella bipunctata L., hld.; 2. C. septempunctata L., hld. B. Diptera: a) Muscidae: 3. Anthomyia sp., sgd.; 4. Chloria demandata F.; 5. Pyrellia vadaverina L.: 6. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L.; 8. E. nemorum L., sgd.; 9. Helophilus floreus L., sgd.; 10. Syritta pipiens I., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 11. Prosopis armillata Nyl. 9, sgd.; 12. P. sp. 9, sgd. b) Sphegidae: 13. Crabro vexillatus Pz. 9; 14. Oxybelus bipunctatus Oliv. Q d. a N er Fe Umbelliferae. 4% 271. Tommasinia Bert. 1154. T. vertieillaris Bert. Als Besucher beobachtete Loew (Bl. Fl. S, 242) im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Anthocomus equestris F., hid. B. Diptera: Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L., sgd. ©, Hymenoptera: Apidae: 3, Apis mellifica L. 8, asd. - psd. 272. Ferulago L. 1155. F. montieola Beoiss. et Heldr. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera- a) Coceinellidae: 1. Coccinella septempunctata L. b) Dermestidae: 2. Anthrenus scerophulariae L., hld. B. Diptera: Bibionidae: 3. Bibio hortulanus L. 9, hld. C. Hymenoptera: Tenthredinidae: 4. Hylotoma berberidis Schrank 2, — Daselbst beobachtete Loew an 1156. F. silvatica Rehb.: Syritta pipiens L., sgd. 273. Imperatoria L. 1157. I. Ostruthium L. (Peucedanum Ost. Koch.). Nach Schulz (Beitr. IL. S. 190) andromonöcisch mit protandrischen Zwitterblüten. Nach H. Müller stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von Gaya überein. Als Besucher beobachtete Loew (Bl. Fl.S. 396) in den Alpen (im Heuthal) eine Fliege: Tabanus borealis F. /; Herm. Müller in den Alpen (am Fusse des Piz Alv) 9 Käfer, 11 Dipteren, 7 Hymenopteren, 1 Falter, 1 Neuropteron (Alpenbl. S. 121). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Dermesti- dae: 1. Anthrenus serophulariae L., hd. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L., sgd.; 4. Syritta pipiens L. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena schrankella Nyl. 9, sgd. und psd. 274. Anethum Tourn. 1158. A. graveolens L. (Peucedanum grav. Baillon). Die kleinen, gelben, honigarmen, aber stark duftenden, nach Schulz (Beitr. II. S. 85, 90, 91) homögamen und zwitterigen Blüten erhalten starken Insektenbesuch, der vor- wiegend aus Fliegen und Hymenopteren, selten aus Käfern besteht. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) sind bei Ruppin die Döldehen der Dolden 1. Ordnung zwitterig,, die der 2. und 3. Ordnung aussen mit Zwitter- innen mit männlichen Blüten. Herm. Müller (Befr. S. 102) giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Anthrax maura L. b) Muscidae: 2. Cyrtoneura eurvipes Macq. und simplex Loew (Beide nach der Bestimmung des Herrn Winnertz); 3 Gymnosoma rotundata L., häufig; 4. Luecilia cornieina F.; 5. Musca corvina F.; 6. Sepsis, häufig. c) Stratiomydae: 7. Chrysomyia formosa Scop., sgd. d) Syrphidae: 8. Cheilosia scutellata Fall.; 9. Eristalis arbustorum L.; 10. E. nemorum L.; 11. E. sepul- eralis L.; 12. E. tenax L. 13. Syritta pipiens L.; 14. Syrphus pyrastri L. (alle hild.). e) Tipulidae: 15. Tipula sp. B. Hymenoptera: a) Apidae: 16. Anthrena dorsata K. 9, psd.; 17. A. parvulaK. 9, psd.; 18. Prosopis armillata Nyl. 5% (Teckl., Borgstette); 19. Pr. 494 | Umbelliferae. communis Nyl. © 5 (Teckl., Borgstette); 20. Pr. sinuata Schenck %' 9; 21. Sphecodes gibbus L. 5 9, häufig. b) Chrysidae: 22. Chrysis bidentata L. 9; 23. Chr. ignita L. 9; 24. Hedychrum lucidulum F. Q 5‘, nicht selten. c) Evanidae: 25. Foenus affectator F.; 26. F. jaculator F. d) Formicidae: 27. Nicht selten. e) Ichneumonidae: 28. Zahlreiche Arten. fj Seolüidae: 29. Tiphia femorata F. 2. g) Sphegidae: 30. Cemonus unicolor F. 9; 31. Crabro dentricrus H.-Sch.; 32. Cr. podagricus H.-Sch. ©; 33. Cr. sexeinetus F. /; 34. Cr. vexillatus Pz. 2; 35. Cr. wesmaeli v. d. L. 5; 36. Mutilla melanocephala F.; 37. Oxybelus uniglumis L., häufig; 38. Pompilus einctellus Spin. 9; 39. P. neglectus Dhlb. 9; 40. Psen atratus Pz. @ JS; 41. Tachytes pectinipes L. 9; 42. Trypoxylon claviceerum Lep. 2. h) Tenthredinidae: 43. Mehrere Tenthredoarten. i) Vespidae: 44. Eumenes pomiformis F. 5; 45. Odynerus debilitatus Sauss.; 46. O. parietum L.; 47. Polistes gallica L. Siekmann beobachtete bei Osnabrück: Hymenoptera: Sphegidae: 1. Crabro lituratus Pz., selten. Nach Marshall (in Andre Spec. des hym. d’Eur. IV. S. 563) findet sich die Braconide Agathis umbellatarum Nees besonders auf Anethum graveolens. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 28—29): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura livida F., hld. b) Searabaeidae: 2. Cetonia aurata L., hld. c) Telephoridae: 3. Rhagonycha melanura F., hld. d) XNiti- dulidae: 4. Meligethes sp. e) Sülphidae: 5. Necrophorus vespillo L., anfliegend. B. Diptera: a) Musidae: 6. Anthomyia sp., sgd.; 7. Gymnosoma rotundata L., sgd.; 8. Lucilia caesar L., sgd.; 9. Phasia analis F., sgd.; 10. P. crassipennis F., sgd. b) Mycetophilidae: 11. Sciara thomae L. c) Stratiomydae: 12. Chrysomyia for- mosa Scop., sgd.; 13. Stratiomys chamaeleon Deg., sgd. d) Syrphidae: 14. Eristalis nemorum L., sgd.; 15. Helophilus floreus L., sgd.; 16. Melithreptus scriptus L., sgd.; 17. Syritta pipiens L., sgd. ©. Hymenoptera: a) Apidae: 18. Anthrena gwynana K. f. bicolor F. 9, sgd.; 19. A. lucens Imh. 9, sgd. und psd.; 20. A. pilipes F. J', sgd.; 21. A. propinqua Scheck. 9, sgd.; 22. A. tibialis K. 5’ (?); 23. Apis mellifica L. 8, sgd.; 24. Halictus sexnotatus K. 2, sgd.; 25. Sphecodes gibbus L. S', sgd. b) Chrysidae: 26. Chrysis viridula L. ce) Ichneumonidae: 27. Unbestimmte Spezies. d) Sphegidae: 28. Cerceris arenaria L., sgd.; 29. Crabro albilabris F., sgd.; 30. C. subterraneus F., sgd.; 31. C. vexillatus Pz., sgd.; 32. Oxybelus lineatus F. 9, sgd.; 33. O. mucro- natus F. 5 9, sgd.; 34. O. pulchellus Gerst. 5’, sgd.; 35. O. uniglumis L. 5‘, sgd.; 36. Pompilus viaticus L., sgd. e) Scolüdae: 37. Tiphia femorata F. 9, sgd. f) Ten- thredinidae: 38. Hylotoma ciliaris L. var. corrusca Zadd.; 39. Tenthredo sp. g) Vespidae: 40. Odynerus parietum L., sgd.; 41. Polistes gallica L., sgd.; 42. Vespa germanica F. 9, sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 43. Epinephele janira L., sgd.; 44. Polyommatus virgaureae L., sgd, 275. Pastinaca Tourn. 1159. P. sativa L. Die gelben Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 85, 93, 190) andromonöeisch . mit protandrischen Zwitterblüten. Die Dolden erster Ordnung sind zwitterig oder mit einer mittelständigen männlichen Blüte oder auch mehreren solchen in der Mitte der Dolde; die Dolden 2. Ordnung sind häufig aussen zwitterig, innen männlich, zuweilen auch ganz zwitterig; die Dolden höherer Ordnung enthalten zahlreichere männliche Blüten. Rein männ- liche Dolden sind selten. Auch nach Warnstorf sind bei Ruppin die Döldchen der Dolden 1. Ordnung zwitterig, die der 2. Ordnung aussen zwitterig, innen männlich, die der 3. fast ganz männlich. = be Umbbelliterae., 495 Die gelben Blüten werden nach Müller von Käfern nicht gern besucht ; ‚dagegen werden, nach Kerner, besonders Dungfliegen durch dieselben angelockt. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (l) und Buddeberg (2) (Befr. S. 102; Weit. Beob. I. S. 306): A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Anthra flava Mg. (1). b) Museidae‘ 2, Dexia rustica F. (1); 3. Lucilia silvaram Mg. (1); 4. Onesia sepuleralis Mg (1); 5. Sarcophaga carnaria L. (l). c) Syrphidae: 6. Chrysotoxum bieinetum L. (1); 7. Syritta pipiens L., pfd. (1,2. B. Hymeneptera: a) Ichneumonidae: 8. Zahlreiche Arten (1). b) Seolüdae: 9. Tiphia femorata F. (l). ec) Sphegidae: 10. Crabro sexeinetus F, /' (1); 11. Mutilla europaea L. © (1); 12. M. melanocephala F. 5 (2). d) Tenthredinidae: 13. Mehrere Tenthredoarten (1). e) Vespidae: 14. Odynerus parietum L, 5’ (1); 15. Polistes biglumis L. (1); 16. P. gallica L. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: A.Diptera: Muscidae: 1. Nemoraea erythrura Mg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena austriaca Pz. 9. b) Tenthredinidae: 3. Allantus omissus Först. Friese beobachtete im mittleren Saalthale: Hymenoptera: a) Jehneumonidae: 1. Amblyteles fossorius (Müll.) Wesm.; 2. A. fuscipennis Wesm.; 3. A. sputator (F.) Wesm.: 4. Exenterus apiarius (Gr.) Thoms.; 5. Exochus gravipes Gr.; 6. Ichneumon similatorius (F.) Thoms.; 7. Tryphon elongator Gr. b) Mutillidae: 8. Mutilla rufipes F. var. nigra Rossi. ec) Sphegidae: 9. Salius hyalinatus F.; 10. S. versicolor Scop. d) Vespidae: 11. Polistes gallica L. Schiner beobachtete in Be, Diptera: a) Conopidae: 1. Conops capitatus Loew. b) Museidae: 2. Alophora hemiptera F.; 3. Frontina laeta Mg.; 4. Germaria ruficeps Fall.; 5. Nemoraea radicum F.; 6. Phorocera punicata Mg. c) Syrphidae: 7. Chrysostoxum bieinetum L.; 8. C. elegans Löw.; 9. Eumerus sinuatus Loew; 10. Syrphus cinctellus Zett.; 11. S. einetus Fall. F.F.Kohl beobachtete in Tirol die Goldwespen:: Chrysis analis Spin., Hedychrum rutilans Dhlb., und die Faltenwespen: Odynerus parietum L. var. renimacula Lep., O. parvulus Lep., O. rossii Lep.; Schletterer daselbst Tiphia femorata F. (Dolchwespe). Loew beobachtete in Mecklenburg Anthomyia sp.; in Brandenburg Halietus eylindrieus F. 5‘, sgd.; in Steiermark Crabro sp.; Warnstorf in Brandenburg nicht näher bezeichnete Bienen; Mac Leod in Flandern 1 Schwebfliege, 2 Museiden, 1 kurz- rüsseligen Hautflügler. (B. Jaarb. VI. S. 275). 1160. P. opaca Bernh. ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 190), andro- monöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. 276. Heracleum L. 1161. H. Sphondylium L. Die duftenden Blüten sind meist weiss und strahlend, doch, nach Kirchner, auch grünlich, gelblich oder rötlich, und nicht strahlend. Nach Rieca und Schulz sind sie nur zwitterig und zwar ausgeprägt protandrisch. Auch in Brandenburg tritt diese gemeine Dolde, nach Warn- storf (Bot. V. Brand. Bd. 38), in Bezug auf Färbung und Ausbildung der Kronen- blätter in grösster Mannigfaltigkeit auf. (Vergl. Schriften des naturw. Ver. des Harzes, Jahrg. 1892, S. 64—66). Döldehen der Dolden 1. Ordnung zwitterig, die der 2. Ordnung aussen zwitterig, innen männlich, «ie der 3. Ordnung fast ganz männlich, oder durch Abortieren der Antheren sämtliche Blüten aller Dolden weiblich. Die Staubgefässe dieser letzteren Form sind an den Fruchtknoten zurückgeschlagen und zeigen verkümmerte Pollenkörner, welche nur etwa 25 u lang und 12—13 u breit waren, während die fruchtbaren Pollenzellen eine Länge 496 -Umbelliferae. von ea. 50 u und eine Breite von etwa 25 w besitzen. H. Sphondylium kommt bei Ruppin also andromonöcisch und gynodiöeisch vor. (Warnstorf.) Die riesigen Schirme werden von äusserst zahlreichen kurzrüsseligen Insekten besucht: | Herm Müller (1), Buddeberg (2) und Borgstette (3) beobachteten (Befr. S. 113; Weit. Beob. I. S. 306): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura maculicornis Deg., häufig (1); 2. L. testacea L. (2); 3. Pachyta octomaculata F. (1, 2); 4. Stenocorus mordax Deg. (1); 5. Strangalia armata Hbst. (2); 6. S. attenuata L. (2); 7. S. melanura L., sehr häufig (hld.) (1); 8. 8. nigra L. (1). b) Chryjsomelidae: 9. Cryptocephalus sericeus L. (1). c) Oleridae: 10. Trichodes apiarius L. (1). d) Coceinellidae: 11, Exochomus auritus Seriba (1). e) Dermestidae: 12. Anthrenus pimpinellae F. (1). f} Elateridae: 13. Agriotes ustulatus Schaller (1); 14. Corymbites holosericeus Oliv. (1); 15. C. purpureus Poda (1). g) Mordellidae: 16. Mordella fasciata F., hld. (1). h) Nitidulidae: 17. Meligethes, hfg. (1); 18. Thalycra fervida Gyll. (1). i) Oedemeridae: 19. Oedemera virescens L. (1). k) Scara- baeidae: 20. Cetonia aurata L., sehr häufig (1); 21. Hopiia philanthus Sulz., sehr zahl- reich (1); 22. Oxythyrea funesta Poda häufig (1); 23. O. hirt, Poda (2); 24. Trichodes fasciatus L., häufig (1). 1) Telephoridae: 25. Telephorus fuscus L. (1); 26. T. lividus L. (1); 27. T. melanurus F., sehr zahlreich (1). B.Diptera: a) Asilidae: 28. Dioctria reinhardi Wied., häufig (1). b) Bibionidae: 29. Dilophus vulgaris Mg., 2 häufig, 5’ spärlich (1). c) Bom- bylüidae: 30. Anthrax flava Mg. (1, 3); 31. A. hottentotta L. (2). d) Conopidae: 32. Myopa oceulta Mg. (1); 33. Zodion cinereum F., hld. (1). e) Empidae: 34. Empis livida L. (1). f) Muscidae: 35. Calliphora erythrocephala Mg. (1); 36. C. vomitoria L. (1); 37. Cynomyia mortuorum L., hld. (2); 38. Echinomyia fera L. (1); 39. E. grossa L. (1); 40. E. lurida F. (2); 41. E. magnicornis Zett. (1, 2); 42. Exorista vulgaris Fall. (1); 43. Graphomyia maculata Scop. (1); 44. Lucilia caesar L. (1); 45. L. cornieina F. (1); 46. L. sericata Mg. (1); 47. L. silvarum Mg. (1); 43. Mesembrina meridiana L. (1); 49. Musca corvina F. (1); 50. Nemoraea spec. (1); 51. Onesia floralis Rob.-Desv, (1); 52. ©. sepuleralis Mg. (1); 53. Phasia analis F. (1); 54. Pollenia vespillo F.(1); 55. Pyrellia aenea Zett. (1); 56. Sarcophaga carnaria L., häufig (1); 57. S. haemarrhoa Mg. (1); 58. Scatophaga mer- daria F., häufig (1); 59. Sepsis cynipsea L., häufig (1); 60.- Tachina erucarum Rond. (1). 8) Mycetophilidae: 61. Platyura sp. (1). h) Syrphidae: 62. Ascia lanceolata Mg. (1); 63. A. podagraria F. (1); 64. Cheilosia scutellata Fall. (1); 65. Ch. oestracea L., häufig (1); 66. Chrysogaster viduata L. (1); 67. Chrysostoxum bieinetum L., sld. (1); 68. Ch. festivum L. (3); 69. Eristalis aeneus Scop. (1); 70. E. arbustorum L. (1); 71. E. horticola Mg. (hld.) (1); 72. E. nemorum L. (1); 73. E. pertinax Scop. (1); 74. E. sepulcralis L. (1); 75. E. tenax L. (1); 76. Helophilus floreus L., häufig (1); 77. Melanostoma mellina L. (1); 78. Melithreptus menthastri L. (1); 79. Pipizella annulata Macg. (1); 80.P. virens F. (1); 81. Syritta pipiens L. (1); 82. Syrphus balteatus Deg. (1); 83. 8. glaucius L. (1): 84. S. pyrastri L (1); 85.8. ribesii L. (1); 86. Volucella pellucens L., hld. (2); 87. Xylota florum F., hld. (1). i) Tabanidae: 88. Tabanus micans Mg. (2); 89. T. rusticus L. (1). h) Tipulidae: 90. Pachyrhina histrio F. (1). C. Hemiptera: 91. Mehrere Wanzen (1). D. Hymenoptera: a) Apidae: 92. Anthrena argentata Sm. 9, psd. (1); 93. A. coitana K. 2, hid. (1); 94. A. fucata Sm. 9, sgd. und psd. (1); 95. A. nana K. 9, sgd. (1); 96. A. nitida K. 9, einzeln (2); 97. A. rosae Pz. 9, wiederholt (1); 98. A. tibialis K. 9, einzeln (2); 99. Apis mellifica 8, sgd. und psd. (1); 100. Bombus terrester L. 2, psd. (1); 101. Halietus eylindricus F, 9, psd. (1); 102. H. flavipes F. @ (1); 103. H. leucopus K.g (1); 104. H. lugubris K. 2, in Mehrzahl (1) ; 105. H. tetrazonius Klg. 2 (2); 106. Mega- chile centuneularis L. 2, psd. (1); 107. Nomada ferruginata K. 9, sgd. (1); 108. Pro- sopis armillata Nyl. © (1); 109. Sphecodes gibbus L. j', sgd. (1). b) Evanidae: 110. Foenus sp., hld. (2). c) Tehneumonidae: 111. Zahlreiche Arten (1). d) Sphegidae: 112. Cerceris quadrifasciata Pz. (1); 113. Ceropales maculatus F., nicht selten (1); Umbelliferae. 497 114. Crabro ceribrarius L. 2 5 (1); 115. Cr. lapidarius Pz. % /, in Mehrzahl (1); 116. Cr. vagus. L.@ 5 (1); 117. Dinetus pietus F. 9 /, in Mehrzahl (1); 118. Gorytes campestris Müll. @ 5 (1); 119. G. quadrifaseiatus F. 5 (1); 120. G. quinqueeinctus F. 9 /, häufig (1); 121. Mimesa bicolor Jur. (1); 122. M. unicolor v. d. 1. (1). d) Mu- tillidae: 123. Myrmosa melanocephala F.j' (1); 124. Nysson maculatus F. 9 (1); 125. N. spinosus Forst., hld. (1); 126. Odynerus parietum L., zahlreich (1); 127. O, sinuatus F. (1); 128. O. trifasciatus F. 9 (1); 129. Oxybelus uniglumis L., häufig (1); 130. Philanthus triangulum F. 2 (1);-131. Pompilus negleetus Dhlb. (1); 132. P. pectinipes v.d.L. / (1); 133. P. viatieus L. / (1); 134. Salius exaltatus F. (1). e) Seolüdae: 135. Tiphia femo- rata F., zahlreich (1). f) Tenthredinidae: 136. Abia sericea L., nicht selten (hld.) (1); 137. Allantus albicornis F. 2 (1); 138. A. bieinetus L. (2); 139. A. marginellus Klg. (2); 140. A. nothus Klg., nicht selten (1); 141. A. trieinctus F. (1); 142. Athalia annulata F. (1); 143. A. rosae L. (1); 144. Hylotoma caerulescens F, (1); 145. H. enodis L. (1); 146. H. femoralis Klg. (1); 147.H. rosarum Klg. (1); 148. H. ustulata L. (1); 149. H. vul- garis Kl (1); 150. Maerophya rufipes L. (1); 151. M. rustica L. (2); 152. Tenthredo bifasciata Klg. (Allantus rosii Pz.), häufig (1); 153. T. spec. (1). g) Vespidae: 154. Odynerus bifasci- atus 1.9 / (1); 155. O. gazella Pz. 5 (1); 156. O. parietum L., zahlreich (1); 157. O. sinuatus F. (1); 158. O. trifasciatus F. 9 (1); 159. Vespa germanica F. /' 8, häufig (1); 160. V. rufa L. @ (1); 161. V. silvestris Scop. j' (1); 162, V. vulgaris L. 3 (1). E. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 163. Thecla betulae L., sgd. (1). b) Tineina: 164. Hypo- nomeuta sp. (1); 165. Nemotois scabiosellus Scop. 2, sgd. (2). F. Neuroptera: Plani- pennia: 166. Panorpa communis L., hld., in Mehrzahl (1). In den Alpen bemerkte H. Müller 11 Käfer, 5 Dipteren, 5 Hymenopteren. (Alpenbl, S. 121, 122). Alfken beobachtete bei Bremen: A. Coleoptera: 1. Aromia moschata L.; 2. Cetonia aurata L. B. Diptera: a) Museidae: 3. Exorista vulgaris Fall.; 4. Musca domestica L.; 5. Olivieria lateralis F.; 6. Pollenia vespillo F.; 7. Trypeta winthemi Mg. b) Syrphidae: 3. Arctophila mussitans F.; 9. Ascia lanceolata Mg.; 10. A. podagrica F.; 11. Bacha elongata F.; 12. Chrysotoxum bieinetum L.; 13. C. festivum L.; 14. Helo- philus floreus L.; 15. Merodon albifrons Mg.; 16. Syrphus glaueius L.; 17. S. pyrastri L.; 18. Volucella bombylans L.; 19. Xylota segnis L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 20. Anthrena austriaca Pz. 9; 21. A. flavipes Pz. 9, 2. Gener.; 22. A. parvula K.Q dj; 23. Eriades nigricornis Nyl. 9; 24. Halietus calceatus Scop. /; 25. Prosopis communis Nyl. 9; 26. P. pietipes Nyl. 5; 27. P. punctatissimus Smith 5. b) Ichneumonidae: 28. Exyston einetulus Gr, ; 29. Glypta incisa Gr. ; 30. Ichneumon gradarius W esm. ; 31. Stylo- eryptus vagabundus F. c) Sphegidae: 32.Crabro brevis v. d.L. © 5; 33. C. subterraneus F. 9 5; 34. C. vagabundus Pz. 9. d) Tenthredinidae: 35. Allantus arcuatus Forst.; 36. A. omissus Först.; 37. A, vespa Retz.; 38. Athalia glabricollis Ths.; 39. A. spinarum F.; 40. Entodeceta pumila Klg.; 41. Selandria cinereipes Klg. e) Vespidae: 42. Odynerus elaripennis Thms. 9; 43. O. oviventris Wesm. 9; 44. O. parietum L. 9 d. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 29): A. Coleoptera; Telephoridae : 1. Anthocomus fasciatus L., hld.; 2. Axinotarsus pulicarius F., hld. B. Diptera: a) Empidae: 3. Rhamphomyia umbripennis Mg., sgd. b) Museidae: 4. Metopia leucocephala Ross,, sgd.; 5. Olivieria lateralis F.; 6. Tachina agilis Mg. c) Mycetophilidae: 7. Sciara thomae L. d) Stratiomydae: 8. Stratiomys chamaeleon Deg., sgd.; 9. S. equestris Mg., sgd.> 10. S. furcata F., sgd. e) Syrphidae: 11. Cheilosia mutabilis Fall.; 12. Helophilus floreus L., sgd.; 13. Syrphus balteatus Deg., sgd.; 14. S. seleniticus Mg., sgd.; 15. S. umbella- tarum F.,sgd. ©. Hymenoptera: a) Chrysidae: 16. Cleptes semiaurata L. b) Sphegidae: 17. Cerceris labiata F. 5, sgd ; 18. C. nasuta Ltr. 5, sgd.; 19. Crabro patellatus Pz., sgd.; 20. C. vexillatus Pz. ', sgd.; 21. Philanthus triangulum F. 5, sgd. ce) Tenthre- dinidae: 22. Dolerus pratensis L.; 23. Hylotoma enodis L., sd; 24. H. ustulata L., sgd. d) Vespidae: 25. Polistes gallica L., sgd. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie, II, 1. 32 498 Umbelliferae. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge 8. 36): A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Leptura testacea L. @ J. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Gymnosoma rotundata L.; 3. Phasia erassipennis F. C. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Halietus leucozonius Schrk. 9, sgd. b) Scolüidae: 5. Tiphia femorata F. Q 5%. ce) Sphegidae: 6. Crabro albilabris F. 9; 7.:C. subterraneus F. 9, sgd.; 8. Hoplisus quadrifaseiatus F., sgd.; 9. Mellinus arvensis L. 92; 10. Pompilus quadripunctatus F. d) Tenthredinidae: 11. Allantus scrophu- lariae L. d) Vespidae: 12. Vespa germanica F. 9, sgd. Loew beobachtete im Riesengebirge (R.), in Schlesien (8.) und in Glatz (G.) (Beiträge 8. 48): A. Coleoptera: a) (erambyeidae: 1. Clytus arietis L. (S.); 2. C. mysticus L. (S.); 3. Leptura testacea L. @ J’(S.); 4. Strangalia annularis F. (R.); 5. 8. bifasciata Müll. 9% (R.). b) Scarabaeidae: 6. Trichius fasciatus L. (R.). c) Telephoridae: 7. Cantharis alpina Payk.(S.). B. Diptera: a) Bibionidae: 8. Bibio pomonae F.(R.). b) Conopidae: 9. Conops quadrifasciatus Deg. (G.). e) Muscidae: 10. Gymnosoma rotundata L. (G.); 11. Leucostoma analis Mg. (G.). d) Pipuneulidae: 12. Pipunculus ruralis Mg. (G.). e) Syrphidae: 13. Cheilosia oestracea L. (S.); 14. Chrysotoxum octomaculatum Curt. (S.); 15. Syrphus glaueius L. (8... C. Hymenoptera: a) Apidae: 16. Halictus albipes F. ', sgd. (G.); 17. H. morio F. 9, sgd. (G.). b) Chrysidae: 18. Chrysis ignata L. (G.). c) Sphegidae: 19. Crabro eribrarius L.@ ’ (S.); 20. Mellinus arvensis L. (G.); 21. M. sabulosus F. (S.). Siekmann beobachtete bei Osnabrück: Hymenoptera: a) Sphegidae: 1. Ammo- phila sabulosa L., zieml. hfg.; 2. Calicurgus fasciatellus Spin., n. hfg.; 3. Crabro alatus Pz., n. hfg.; 4. C. cetratus Shuck., n. hfg.; 5. C. chrysostomus Lep., s. hfg.; 6. C. ceri- brarius L., s. hfg.; 7. C. dives H.-Sch., selten; 8. C. exiguus v. d. L., zieml. hfg.; 9. C. gonager Lep., s. slt.; 10. C. guttatus v. d. L. 1 9; 11. C. larvatus Wesm. 1 9; 12. C. lituratus Pz., slt.; 13. C. podagrieus v. d. L., hfg.; 14. C. sexeinctus F., s. hfg.; 15. C. spinicollis H.-Sch., hfg.; 16. C. subterraneus F., zieml. hfg.; 17. C. varius Lep., hfg.; 18. Dahlbomia atra Pz.; 19. Gorytes latieinetus Shuck., n. hfg.; 20. G. mysta- ceus L., hfg.; 21. G. quadrifasciatus F., hfg.; 22. Mellinus sabulosus F., hfg.; 23. Mimesa bicolor Jur.; 24. M. dahlbomi Wesm., sit.; 25. M. equestris F., s. hfg.; 26. Nysson maculatus F., zieml. hfg.; 27. Oxybelus uniglumis L., s. hfg.; 28. Pemphredon unicolor F., hfg.; 29. Pompilus abnormis Dhlb., slt.; 30. P. nigerrimus Scop., hfg.; 31. P. trivialis Dhlb. ; 32. Psen atratus Pz., s. hfg.; 33. Pseudagenia carbonaria Scop., s. hfg.; 34. Salius exaltatus F., s. hfg.; 35. S. notatus Lep., hfg.; 36. S. obtusiventris Schiödte, s. slt.; 37. Trypoxylon attenuatus Sm., slt. b) Mutillidae: 38. Myrmosa melanocephala F. '. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen: Hymenoptera: Apidae: 1. An- threna austriaca Pz.; 2. A. dubitata Schek., 2. Generat.; 3. A. fulvierus K. (= flavipes Pz.), 2. Generat.; 4. Nomada obtusifrons Nyl.; Krieger bei Leipzig von Hyme- nopteren: a) Apidae: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A. denticulata K. b) Sphegidae: 3. Mellinus sabulosus F. 9; 4. Mimesa atra F.; Friese in Baden die Apiden: 1. Anthrena austriaca Pz. 1 9; 2. Halictus minutus Schek. (= rugulosus Scheck.) 1 9; ferner in Thüringen: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A. coi- tana K. b) Ichneumonidae: 3. Amblyteles (Ctenichneumon) funereus Fourer.; 4. A. (Prot- ichneumon) fucipennis Wesm.; 5. Metopius mieratorius Gr. c) Mutillidae: 6. Mutilla rufipes F, var. nigra Rossi. d) Sphegidae: 7. Crabro alatus Pz.; 8. C. cribrarius L.; 9. C. lituratus Pz.; 10. Oxybelus nigripes Oliv.; 11. Pemphredon lugens Dahlb.; 12. Pompilus quadripunetatus F. e) Tenthredinidae: 13. Allantus marginellus F,; 14. A, vespa Retz. f) Vespidae: 15. Discoelius zonalis Pz.; 17. Odynerus erassicornis Pz.; 17. O. sinuatus F.; 18, Vespa austriaca Pz. | Schenck beobachtete in Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A, nana K.; 3, Halictus interruptus Pz.; 4. Prosopis trimacula Schek. b) Mutillidae: 5, Myrmosa melanocephala F. 2 Z. c) Scolüdae: 6. Tiphia femorata F.; 7. T. minuta v. d. L, d) Sphegidae: 8. Ceropales maculatus F.; 9. C. variegatus F.; 3 2 4 f > Q “ be 2 ‘ R" 4 * Umbelliferae. 499 10. Dahlbomia atra Pz.; 11. Gorytes levis Latr.; 12. G. mystaceus L.; 13. G. quadrifas- ciatus F.; 14. G. quinqueeinetus F.; 15. Pompilus anceps Smith; 16. P. trivialis Dhlb. 17. Pompilus uniccolor Spin.; 18. Psen atratus Pz.; 19. Tachysphex pectinipes L. Rössler beobachtete bei Wiesbaden den Falter: Grapholitha aurana F. ab. aurantiana Kollar. Schiner beobachtete in Österreich die Museiden: 1. Frontina laeta Mg.; 2. Homalomyia pretiosa Schin. v. Fricken-beöbachtete in Westfalen und Ostpreussen die Scarabaeide Hoplia philanthus Sulz. und die Cerambycide: Acmaeops eollaris L. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol eine Goldwespe: Chrysis austriaca Fabr.; und eine Faltenwespe: Odynerus minutus Fabr.; sowie die Bienen: 1. Eriades campanu- larım K. /; 2. Halietus morio Fbr.; 3. Osmia leucomelaena K. j. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Halietus morio F.; 2. Nomada suceineta Pz. und beobachtete bei Pola 3. die Scoliide Tiphia femorata F. Kohl beobachtete daselbst zwei Faltenwespen : Odynerus spiricornis Spin., Eumenes arbustorum Pz. var dimidiata Brull., und eine Goldwespe: Ellampus eaerulens Dhlb.; sowie die Grabwespen: Crabro ceribrarius L. und C. scutellatus Schev. Handlirsch verzeichnet als Besucher die Grabwespen: 1. Gorytes bilunulatus Costa, nach Schmiedeknecht. 2. G. quadrifaseiatus F.; 3. G. quinqueeinetus F.; Redten- bacher bei Wien den Bockkäfer: Callimus cyanus F., | Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S.56): A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Leptura maeulicornis Deg.; 2. Pachyta lamed L.; 3. P. quadrimaculata L.; 4. P. virginea L.; 5. Strangalia armata Hbst. B. Diptera: a) Museidae: 6. Echinomyia fera L.; 7. Hydrotaea dentipes F. 5; 8. Mesembrina meridiana L.; 9. M. mystaceaL. b) Syrphidae: 10. Eristalis rupium F.; 11. Melithreptus pietus Mg.; 12. Syritta pipiens L. C. Hyme- noptera: Sphegidae: 13. Gorytes sp.; 14. Myrmosa melanocephala F. Z. Auf der Insel Helgoland beobachtete ich (B. Jaarb. III. S.34): A. Diptera: Museidae: 1. Coelopa frigida Fall.; 2. C. pilipes Hall.: 3. Lueilia caesar L.; 4. Olivieria lateralis F'; 5. Scatella sp.; 6. Scatophaga stercoraria 'l.; 7. Mittelgrosse bis winzige Muscide. B. Hymenoptera: Vespidae: 8. Eine Vespide, welche entkam. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden: Hy- menoptera: a) Apidae: 1. Apis mellifica L. 9; 2. Bombus agrorum F. %; 3. B. sub- terraneus L. 7; 4. B. terrester I. 3 /; 5. Halietus eylindrieus F. 5. b) Sphegidae: 6. Crabro eribrarius L. 2. ce) Tenthredinidae: 7. Allantus trieinetus F. d) Vespidae: 8. Vespa germanica F. 9. Mac Leod sah in Flandern 3 kurzrüsselige Bienen, 1 Blattwespe, 1 Falten- wespe, 1 Schlupfwespe, 6 Schwebfliegen, 4 Musciden, 1 Falter, 2 Käfer. (Bot Jaarb. VI. Ss. 275—277, 380). Heinsius beobachtete in Holland 2 Museiden (Lucilia cornicina F. und Scatophaga stercoraria L. 2 5) und 1 Syrphide (Eristalis tenax L. 9). (Bot. Jaarb. IV. 8. 59). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 80) wurden Apis, 1 Hummel, 1 Faltenwespe, 4 Museiden und 4 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 1162. H. pyrenaicum Lmk. (H. montanum Schleicher). Die weissen Blüten sah Mac Leod in den Pyrenäen von 6 kurzrüsseligen Hymenopteren, 4 Käfern und 26 Fliegen (8 Syrphiden, 16 Museiden) besucht. 1163. H. sibirieum L. Die, nach Lindman, stark urinös riechenden Blüten werden auf dem Dovrefjeld von zahlreichen Fliegen und Hymenopteren besucht. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Cistelidae: 1. Cistela sulphurea L. b) Searabaeidae: 2. Cetonia aurata L., Blütenteile fressend; 3. Phyllopertha horticola L., w. v. B. Diptera: Syrphidae: 4. Eristalis 32* 500 Umbelliferae. arbustorum I., sgd.; 5. E. nemorum L., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 6. Apis mellifica L. $, sgd. und psd. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an einigen Herac- leum-Arten folgende Insekten: 1164. H. disseetum Ledeb.: Anthrena schrankella Nyl. 9, sgd. und pfd.; 1165. H. pubescens M. B.: A. Coleoptera: Scarabaeidae 1. Cetonia aurata L., Blütenteile fressend. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; sowie an der Form Wilhelmsii Fisch. et Lall.: Pollenia rudis F. 277. Tordylium Tourn. 1166. T. maximum L. ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 190), andro- monöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. 1167. T. apulum L. Als Besucher beobachtete Schletierer bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena carbonaria L.; 2. A. parvula K.; 3. A. taraxaci Gir,, n. hfg.; 4. Halictus calceatus Scop.; 5. H. levigatus K. 9; 6. H. minutus K.; 7. H. morio F.; 8. H. quadri- notatus K.; 9. H. variipes Mor. b) Braconidae: 10. Bracon urinator F. c) Chrysidae: 11. Chrysis angustifrons Ab.; 12. C. inaequalis Dhlb.; 13. Ellampus auratus L.; 14. He- dychrum longicolle Ab. d) Evanidae: 15. Gasteruption granulithorax Tourn.; 16. G. ter- restre Tourn. e) Ichneumonidae: 17. Amblyteles armatorius Forst. — fasciatorius F.; 18. Angitia armillata Gr.; 19. Anilasta notata Gr.; 20. Cryptus hellenieus Schmiedekn.; 21. C. viduatorius F.; 22. Hoplocryptus heliophilus Tschek ; 23. Ichneumon bilunulatus Gr. ; 24. I. finitimus Tischb.; 25. I. xanthorius Först.; 26. Omorga mutabilis Hgr.; 27. Pimpla instigator F.; 28. P. roberator F.; 29. Trychosis plebeja Tschek mit den Varietäten nigricornis Krehh. und nigritarsis Krehb. f) Pompilidae: 30. Pompilus minutus Dhlb. — cellularis Dhlb.; 31. P. sexmaculatus Spin.; 32. P. viaticus L.; 33. Salius fuscus F.; 34. S. parvulus Dhlb. g) Scolüdae: 35. Tiphia minuta v. d. L.; 36. T. morio F.; 37. T. femorata F. h) Sphegidae: 38. Cerceris quadrifasciata Pz.; 39. Crabro clypeatus L.; 40. C. meridionalis Costa; 41. Diodontus minutus F. 1 J'; 42. Gorytes pleuripunctatus Costa. i) Tenthredinidae: 43. Allantus fasciatus Scop.; 44. A. viduus Rossi; 45. Amasis ‚laeta F.; 46. Arge cyaneocrocea Först.; 47. A. melanochroa Gmel.; 48. Athalia annulata F.; 49. A. glabricollis Ths., hfg.; 50. A. spinarum F.; 51. A. rosae L. v. cordata Lep.; 52. Macrophya rustica L. k) Vespidae: 53. Polistes gallica L. 278. Siler Scopoli. 1168. 8. trilobum Scop. (Laserpitium aquilegifolium Jaequin). Nach Schulz (Beitr. I. S. 85—86, 190) andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Die männlichen Blüten sind zahlreich und sitzen in der Mitte der Döldchen. Nach Kerner (Pflanzenleben II.) bleibt die Richtung des Griffels und die Lage der Narbe unverändert, aber die fadenförmigen Träger der Antheren strecken und krümmen sich so, dass der Pollen auf die Narben der Nachbarblüten gelegt wird. Loew beobachtete in Steiermark (Beiträge S. 48) als Besucher: A. Coleoptera: 4: Anoncodes rufiventris Scop.; 2..Chrysanthia viridissima L.; 3, Oxythyrea »tietica L.; Umbelliferae. 501 4, Strangalia armata Hbst. B. Diptera: Museidae: 5. Clytia pellucens Fall.; 6. Ecbi- nomyia ferox Pz. U. Hemiptera: 7. Nabis sp.; 8. Graphosoma lineatum L.; 9. Unbe- stimmte Spez. Derselbe beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L., sgd.; 2. Syritta pipiens L., sgd.; 3. Syrphus ribesii L. B. Hy- menoptera: a) Apidae: 4. Anthrena tibialis K. 9, sgd. und psd.; 5. Apis mellifica L. 8, w. v.; 6. Prosopis communis Nyl. 9, sgd. b) Vespidae: 7. Odynerus parietum L. 279. Laserpitium Tourn. 1169. L. latifolium L. Die weissen, selten rötlichen Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 90, 94, 190), andromonöcisch mit ausgeprägt protan- drischen Zwitterblüten. Die‘ Dolden erster Ordnung tragen meist nur zweige- schlechtige, die Dolden höherer Ordnung vorwiegend männliche Blüten. ‘Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 295) finden sich in sämtlichen Döldchen kurz- gestielte scheinzwitterige männliche Blüten, welche von langgestielten wirklichen Zwitterblüten umgeben sind. 1170. L. prutenicum L. Die gelblich-weissen Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 190), wohl nur zwitterig und zwar ausgeprägt protandrisch. 1171. L. hirsutum Lam. Die weissen Blüten sind, nach H. Müller (Alpenbl. S. 122), protandrisch. Als Besucher beobachtete derselbe in den Alpen: 1 Käfer, 23 Fliegen (darunter 17 Musciden), 7 Hymenopteren, 3 Falter. 280. Daucus Tourn. 1172. D. Carota L. Die weissen Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 86—89, 91, 93, 190), andromonöecisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitter-. blüten, doch sind auch (in Holland) monöecische und (in Mitteldeutschland) rein weibliche Pflanzen beobachtet. Die randständigen Blüten sind, wie bei vielen Umbelliferen, auffallend vergrössert, besonders die nach aussen gerichteten Kron- blätter. In Mitteldeutschland und in Tirol konnte Schulz zwei Formen unter- scheiden: die häufigere hat weisse, zweigeschlechtige und männliche Blüten in demselben Döldehen, und zwar stehen letztere in der Mitte desselben und sind in den Dolden höherer Ordnung zahlreicher als in den Dolden niederer Ordnung, Die zweite, seltener auftretende Form hat oft grün oder rötlich angehauchte Blüten; ihre Döldchen haben entweder nur weibliche oder weibliche und ge- schlechtslose Blüten. Die Antheren enthalten in vielen Fällen normale Pollen- körner, oft aber auch kleinere und unregelmässig gestaltete, doch öffnen sie sich nur selten und verharren dabei in der Lage, welche sie in der Knospe inne hatten. Die Gipfelblüten sind entweder weiblich oder geschlechtslos. Nach Warnstorf sind bei Ruppin die Döldchen der Dolden erster Ord- nung zwitterig, die zweiter Ordnung aussen zwitterig, innen meist mit wenigen männlichen, die dritter Ordnung fast nur mit männlichen Blüten ;'Gipfelblüte in den DB. Umbelliferae. Döldehen der Dolden zweiter Ordnung häufig zwitterig; selten durch Fehlschlagen der Antheren alle Dolden weiblich. Eine höchst auffallende Erscheinung ist das Auftreten einer (selten mehrerer, selbst 5—10) vergrösserten, strahlig-symmetrischen, purpurroten Mittel- blüte, Sie findet sich: nicht überall, sie fehlt z. B., nach Buchenau (Flora der ostfries. Ins. S. 143), an manchen Stellen auf den ostfriesischen Inseln und, nach meinen Beobachtungen (Flora der nordfriesischen Inseln S. 67), ist sie auch auf den nordfriesischen Inseln nicht häufig anzutreffen. Nach Schulz findet sich ein Enddöldehen höchstens bei 3—5 °/o der Gesamtzahl, und von diesen besitzt nur ein kleiner Bruchteil eine oder einige purpurrote Blüten (Bot. Centralbl. IL. [1892] S. 12). Kronfeld bezeichnet diese Blüten als kleistogam und dabei fruchtbar; er fasst sie als eine vererbte Gallenbildung auf. (Vgl. B. Jb. 1892. I. S. 491.) | Beijerinck (Daucus Carota) hat in Holland bei Wageningen nur solche Pflanzen beobachtet, deren Döldchen entweder innen männliche und aussen weibliche Blüten enthalten oder im Mittelpunkte oft eine zweigeschlechtige End- blüte haben, welche von männlichen Blüten umgeben ist, an welche sich weib- liche Randblüten anschliessen. Staes (Bot. Jaarboek I. S. 124) hat in Belgien - bei Gent und Blankenberghe Pflanzen gefunden, deren Randblüten zweige- ‚schlechtig, aber nicht weiblich sind. Die von Beijerinek als physiologisch weiblich betrachtete Form mit rötlichen Blüten findet sich nicht selten mit zwei- geschlechtigen Blüten, kann also. unabhängig von der weissblühenden Form be- fruchtet werden. Schulz hat die von Beijerinck mitgeteilten Formen weder in Mitteldeutschland noch in Tirol beobachtet. W. Beijerinck (Nederl. Kruidk. Arch. 1885 S. 245 ff.) und G. Staes (Bot. Jaarboek I. S. 124 ff.) beschreiben von Wageningen, bezüglich von Gent und den Dünen von Blankenberghe diese beiden verschiedenen Formen der Dolden von Daucus Carota (Bot. Jaarb. I. S. 139) in folgender Weise: 1. Weissblühende Form: Nach Beijerink sind bei Wage- Nach Staes können bei Gent und ningen die randständigen Blüten jedes Blankenberghe die Staubblätter fehl. Döldchens staubblattlos, oder, wenn schlagen, doch sind sie meist fruchtbar. Staubblätter vorhanden sind, fallen. sie vor dem Aufspringen der Antheren ab. Diese Blumen sind also immer Diese Blumen können daher weiblich weiblich. sein, doch sind sie oft zweigeschlechtig. 2. Rotblühende oder grünlich-rosa Form: Bei Wageningen sind die Staub- Bei Gent und Blankenberghe haben blätter dieser Dolden oft mehr oder die Staubblätter, falls sie nieht umge- minder in Kronblätter umgewandelt; bildet sind, oft aufspringende Antheren. die Antheren springen niemals auf. | Umbbelliferae. 503 Die ganze Dolde ist weiblich. Die Dolde kann weiblich sein (in- folge umgebildeter Staubblätter oder geschlossen bleibender Antheren); sie ist aber oft zweigeschlechtig. Bei Wageningen kann die rot- Bei Gent und Blankenberghe kön- blühende Form sich nur mit Hülfe der nen sich die beiden Formen unab- weissblühenden vermehren. hängig von einander vermehren. Deichmann (Bot. Centralbl. IL. S. 271) macht darauf aufmerksam, dass in Dänemark durch häufige Kreuzung der kultivierten Varietät mit der wilden Form erstere einen schädlichen Rückgang erleidet. Als Besucher sah ich (Bijdragen) bei Glücksburg: A. Coleoptera: a) Coceinelli- dae: 1. Coceinella septempunctata L. b) Telephoridae: 2. Cantharis fusca L. B. Diptera: a) Muscidae: 3. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 4. Syrphus balteatus Deg. C. Hyme- noptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 9; 6. Bombus terrester L. 2. Sämtlich sgd. oder psd. oder pfd., die Hummel dabei mit grosser Geschwindigkeit über die Blütenschirme laufend. In Schleswig-Holstein sah ich (Ndfr. Ins. S. 155) ausserdem 4 Schwebfliegen, 1 Museide, 1 Hummel, 1 Grabwespe; ferner auf Helgoland (S. 35) 3 Musciden (Coelopa frigida Fall.; Fucellia fucorum Fall.; Scatophaga stercoraria L... Wüstnei sah auf der Insel Alsen die Biene Halictus nitidiusculus K. als Besucher. f Siekmann beobachtete bei Osnabrück: Hymenoptera: a) Sphegidae: 1. Astata minor Kohl., hfg.; 2. Cerceris labiata F., hfg.; 3. C. quinquefasciata Rossi, hfg.; 4. Ceropales maculatus F., hfg.; 5. Crabro alatus Pz.; 6. C. albilabris F,, s. hfg.; 7. C. armatus v. d. L.1J; 8 C. brevis v. d. L., hfg.; 9. C. clypeatus Schreb.; . 10.C. eribrarius L., s. hfg.; 11. C, distinguendus A. Mor.; 12. C. elongatus v. d.L., hfg.; 13. C. exiguus v. d.L., ziemlich hfg.; 14. C. palmarius Schreb., n. hfg.; 15. C.. peltarius Schreb., s. hfg.; 16. C. pygmaeus v.d.L., slt.; 17. C. scutellatus Schev.; 18. C. sexeinetus F,, hfg.; 19. C. vagabundus Pz., hfg.; 20. C. wesmaßli v. d. L., n. hfg.; 21. Gorytes fallax Handl. 1 9; 22. G. quadrifasciatus F.; 23, G. quinquecinctus F., slt.; 24. Mellinus sabulosus F., hfg.; 25. Mimesa equestris F., s. hfg.; 26. Oxybelus bipunctatus Oliv., hfg.; 27. O. nigripes Oliv., n. hfg.; 28. O. uniglumis L., s. hfg.; 29. Pemphredon shuckardi A.Mor., hfg.; 30. Pompilus pectinipes v. d. L. var. campestris Wesm., hfg.; 31. P. viaticus L., s. hfg.; 32. P. wesmaöli Thms., n. hfg.; 33. Psen atratus Pz., s. hfg.; 34. Pseudagenia carbonaria Scop., s. hfg.; 35. Salius affinis v. d. L., slt.; 36. S. exaltatus F., s. hfg.; 37. S. notatus Lep., hfg. ; 38. Trypoxylon figulus L., hfg. b) Scoliidae; 39. Tiphia femorata F., s. hfg.; 40. T. minuta v. d. L., n.hfg. c) Mutillidae: 41. Myrmosa melanocephala F. Z‘. Friese beobachtete im mittleren Saalthal: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anuthrena convexiuscula K.; 2. Bombus terrester L. b) Chrysidae: 3. Chrysis callimorphä Mocs.; 4. C. fulgida L.; 5. C. inaequalis Dahlb.; 6. C. splendidula Rossi; 7. C. suceincta L.; 8. C. viridula L.; 9. Cleptes nitidulus F.; 10. Ellampus scutellaris Pz.; 11. Holopyga curvata Först. c) Ichneumonidae: 12. Amblyteles oratorius (F.) Wesm.; 13. A. (Cten- ichneumon) repentinus (Gr.) Thoms.; 14. Hellwigia elegans Gr.; 15. Ichneumon leuco- melas (F.) Wesm.; 16. I, (Protichneumon) similatorius (F.) Thoms.; 17. Lissonota maculatoria Gr.; 18. Mieroeryptus curvus (Gr.) Thoms. d) Mutillidae: 19. Mutilla rufipes F. var. nigra Rossi. e) Scolüdae: 20. Scolia quadripunctata F. f) Sphegidae: 21. Astata boops Schrk.; 22. Didineis lunicormis F.; 23. Gorytes levis Ltr.; 24. Nysson maculatus F. g) Tenthre- dinidae: 25. Allantus marginellus F.; 26. Cladius pectinicornis Fourer.; 27. Cyphona furcata Vill. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena austriaca Pz. 9 d; 2. A. hattorfiana F. /; 3. A. parvula K. 9. Tenthredinidae: 4. Allantus omissus Först.; 5. Poecilostoma luteolum Klg.; 6. Tenthredo eoryli Paz. 504 Umbelliferae. Als Besucher giebt Krieger für Zwickau die seltene Grabwespe Nysson dimi- diatus Jur. an. (Nach v. Schlechtendal.) Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A. combinata Chr.; 3. A. lucens Imh.; 4. A. nana K. Loew beobachtete in Brandenburg (B.) und Mecklenburg (M.) (Beiträge S. 36): A. Diptera: Museidae: 1. Xysta cana Mg., sgd. (M.). B. Hymenoptera: a) Ichneu- monidae: 2. Unbestimmte Spez. (M.). b) Sphegidae: 3. Cerceris interrupta Pz. ©, sgd.(B.); 4. Mellinus sabulosus F., sgd. (M.); in Schlesien: Eristalis horticola Deg., sgd.; ferner in Steiermark (Beiträge S. 48): A. Diptera: Museidae: 1. Phasia analis F. B. Hyme- noptera: Apidae: 2. Anthrena parvula K. 9, psd.; sowie in der Schweiz (Beiträge S. 55): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura sanguinolenta L. b) Cleridae: 2. Trichodes apiarius L. B. Diptera: a) Stratiomydae: 3. Stratiomys longicornis Scop. Q var. b) Syrphidae: 4. Cheilosia impressa Lw.; 5. Syrphus lasiophthalmus Zett.; 6. S. umbellatarum F. c) Tabanidae: 7. Tabanus auripilus Mg. var. aterrimus Mg. 9; 8. T. infuscatus Lw. Schenck beobachtete in Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A. nana K.; 3. Prosopis variegata F. b) Sphegidae: 4. Ceropales macu- latus F.; 5.C. variegatus F.; 6. Gorytes levis Latr.; 7. Tachysphex pectinipes L. e) -Mu- tillidae: 8. Mutilla rufipes F. var. nigrita Pz. F. F. Kohl beobachtete in Tirol: Odynerus parietum L. Wesm., sowie Crabro cribrarius L. als Besucher. Handlirsch verzeichnet als Besucher die Sphegiden: 1. Gorytes levis Ltr.; 2. G. quadrifasciatus F. Schiner beobachtete in Österreich: Diptera: a) Museidae: 1. Alophora hemiptera F.; 2. Clairvillia ocypterina R.-D.; 3. Germaria ruficeps F.; 4. Miltogramma ruficornis Mg,; 5. Plesina nigrisquama Zett.; 6. Siphona geniculata Deg. b) Syrphidae: 7. Cheilosia impressa Lw. Mac Leod beobachtete in Flandern 9 kurzrüsselige Hymenopteren, 5 Syrphiden, drei andere Fliegen, 2 Käfer, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 278, 279); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Grabwespe: Ceropales maculatus F. und eine Dolchwespe Tiphia femorata F. Z' 2, als Besucher; Heinsius in Holland 4 Käfer (Agriotes obscurus L., Cistela sulphurea L., Coceinella septempunctata L., Cantharis fulva Scop. = Telephorus melanurus F.) und eine Waffenfliege (Stratiomys furcata F. ©) (Bot. Jaarb. IV. S. 59); Mac Leod in den Pyrenäen 12 Hymenopteren, 4 Käfer, 7 Fliegen (B. Jaarb. III. S. 407). Saunders beobachtete in England die Dolchwespe Tiphia femorata F. Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete an der schot- tischen Ostküste: A. Coleoptera: a) Ohrysomelidae: 1. Crepidodera ferruginea Scop. b) Nitidulidae: 2. Cercus rufilabris Latr.; 3. Meligethes pieipes Sturm. c) Staphylinidae: 4. Tachyporus obtusus L. B. Diptera: a) Museidae: 5. Anthomyia brevicornis Ztt.; 6. A. radicum L., sehr häufig; 7. Calliphora erythrocephala Mg., sgd.; 8.C. vomitoria L., sgd.; 9. Hydrellia griseola Fall.; 10. Lucilia comieina F.; 11. L. silvarum Mg.; 12. L. splendida Mg.; 13. Morellia sp.; 14. Oseinis frit L.; 15. Pollenia rudis F.; 16. Sarcophaga, 2 Arten; 17. Drosophila graminum Fall.; 18. Scatophaga stercoraria L., sgd.; 19. Sepsis cynipsea L. b) Fhoridae: 20. Phora sp. c) Syrphidae: 21. Eristalis arbustorum L., sgd.; 22. E. per- tinax Scop., sgd.; 23. E. tenax L., sgd.; 24. Melanostoma scalare F.; 25. M. harbifrons Fall.; 26. Paragus sp.; 27. Platycheirus albimanus F,; 28. Sphaerophoria scripta L.; 29. Syritta pipiens L., sgd.; 30. 8. ribesii L., sgd. d) Chironomidae: 31. Ceratopogon niger Winn. e) Psychodidae: 32. Pericoma sp. f) Mycetophilidae: 33. Sciara sp., häufig. C. Hy- menoptera: Apidae: 34. Bombus hortorum L., sgd., einmal. b) Formieidae: 35. Formica fusca L., sgd.; 36. Myrmica rubra L., sgd. c) Iehneumonidae: 37. 25 unbestimmte Arten. d) Sphegidae: 38. Priocnemis pusillus Schiödte. e) Tenthredinidae: 39. Allantus arcuatus Forst., sgd. Umebelliferae. 505 Herm. Müller endlich (Befr. S. 104; Weit. Beob. I S. 307) giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia armata Hbst. (1); 2.8. bifasciata ' Müller (1). b) Cleridae: 3. Trichodes apiarius L., hld. (2). ec) Coceinellidae: 4. Coceinella mutabilis Seriba, hld, (1); 5. C. quinquepunctata L., hid. (1). d) Cureulionidae: 6. Spermo- phagus cardui Stev. (1). e) Dermestidae: 7. Anthrenus pimpinellae F. (1). f) Elateridae: 8. Agriotes gallieus Lae. (1); 9. A. sputator L. (1); 10. A. ustulatus Schaller (1). g) Sca- rabaeidae: 11. Trichius fasciatus L. (1). h) Telephoridae: 12. Dasytes pallipes Pz. (1); 13. Telephorus melanurus F. in copula, hld. (1). i) Mordellidae: 14. Mordella aculeata L. (1); 15. M. fasciata F, (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 16. Anthrax flava Mg. (I). b) Museidae: 17. Gymnosoma rotundata L, (1); 18. Luciliaarten (1); 19. Phasia crassi- pennis F. (2); 20. Sarcophaga albiceps Mg. (1); 21. Sepsisarten (1). c) Stratiomydae: 22. Stratiomys chamaeleon Deg., häufig (1); 23. 8. riparia Mg., häufig (1). d) Syrphidae: 24. Ascia podagraria F. (1); 25. Cheilosia barbata Loew, sgd. (1); 26. Ch. soror Zett. (1); 27. Ch. variabilis Pz., sgd. (2); 28. Chrysogaster viduata L. (1); 29. Eristalis arbustorum L. (1); 80. E. sepuleralis L. (1); 31. Helophilus floreus L. (1); 32. Melithreptus scriptus L. (1); 33. Pipiza funebris F. (1); 34. Pipizella annulata Macgq. (1); 35. Syritta pipiens L. (1); 36. Syrphus pyrastri L. (1). C. Hemiptera: 37. Graphosomu nigrolineatum L., häufig (1). D. Hymenoptera: a) Apidae: 38. Anthrena nana K. 9, sgd. (I); 39. A. parvula K. (1); 40. Halictus albipes F. / (1); 41.H. levis K. /; 42. H. inter- ruptus Pz. © (1): 43. Nomada Jlateralis Pz. © (1); 44. Prosopis sinuata Schenck 5' (1); 45. P. variegata F. / (1); 46. Sphecodes gibbus L. 2. b) Chrysidae: 47. Hedychrum lucidulum F. 5' 9, häufig. ce) Ichneumonidae: 48. Verschiedene. d) Sphegidae: 49. Cer- ceris variabilis Schrk. © (1); 50. Ceropales maculatus F. (1). e) Mutillidae: 51. Mutilla europaea L. / (1); 52. Oxybelus bipunctatus Ol. (1); 53. O. uniglumis L., häufig (1); 54. Pompilus intermedius Schenck (1); 55. P. neglectus Dhlb. Z' (1); 56. P. niger F. / (); 57. P. viatieus L. SZ (1); 58. Prioenemis obtusiventris Schiödte (1) f) Scolüdae: 59. Tiphia femorata F., zahlreich (1). g) Tenthredinidae: 60. Allantus nothus Klg. (1, 2). 61. Athalia rosae L. (1); 62. Hylotoma femoralis Klg. (1); 63. H. rosarum Klg., hld. (2); 64. H. ustulata L. (1); 65. Selandria serva F. (1). f) Vespidae: 66. Odynerus sinuatus F.© (1). E. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 67. Hesperia lineola O., sgd. (1); 68. Spilo- thyrus alceae Esp. (2). b) Zineia: 69. Nemotois Hbn., spec., sgd. (l). F. Neuroptera: Planipennia: 70. Hemerobius (1). Herm. Müller bemerkte in den Alpen 1 Käfer, 2 Falter an den Blüten. (Alpenbl. S. 122). 281. Orlaya Hoffmann. 1173. 0. grandiflora Hoffm. [H. M., Weit. Beob. I. S. 307—310; Schulz, Beitr. II. S. 86, 91, 92, 190.] — Die weissen Blüten sind, nach A. Schulz, andromonöeisch, nach H. Müller auch gynomonöeisch, mit homo- gamen Zwitterblüten. In der Mitte der Döldchen stehen die männlichen Blüten, welche nur die Reste des Fruchtknotens, aber keine Griffel und Narben erkennen lassen; ihre Kronblätter sind klein und einwärts gekrümmt. Die Randblüten der Döldehen sind zwitterig, nach Müller zuweilen auch weiblich und fruchtbar; ihr nach aussen gerichtetes Kronblatt ist vergrössert. Zuweilen schlagen die Ge- schlechtsorgane der männlichen, weiblichen und zweigeschlechtigen Blüten ganz fehl. Die am Rande der ganzen Dolde stehenden Blüten vergrössern ihr nach aussen gerichtetes Kronblatt zu einer tief zweispaltigen, mehr als 1 cm langen Fläche, 506 Umbelliferae. Trotz des Standortes der Pflanze im Getreide ist sie infolge der ver- grösserten Randblüten sehr augenfällig, so dass die Blütenschirme von zahlreichen Insekten aufgesucht werden, welche beim Aufliegen auf den Doldenrand Kreuzung getrennter Dolden, häufig auch getrennter Stöcke bewirken. In den homogamen Zwitterblüten ist, nachSchulz, spontane Selbstbestäubung nur kurze Zeit möglich, da die Staubblätter sich schnell nach aussen biegen. Als Besucher sah A. Schulz in Tirol zahlreiche Käfer und Fliegen, seltener kleine Hymenopteren. H. Müller beobachtete in Thüringen: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Ploas grisea F., sgd. b) Empidae: 2. Empis livida L., sgd. «) Syrphidae: 3. Syritta pipiens L., häufig. d) Muscidae: 4. Anthomyiaarten; 5. Gymnosoma rotundata L., sgd.; 6. Ocyptera brassicaria F., sgd.; 7. Ulidia erythroph- thalma Mg., in grösster Menge sgd. B. Coleoptera: a) Telephoridae: 8. Danacea pallipes Pz., hld.; 9. Dasytes subaeneus Schh. b) Mordellidae: 10. Mordella fasciata F., hld., zahlreich. c) Cureulionidae: 11. Spermophagus cardui Stev. d) Cerambyeidae: 12. Strangalia bifasciata Müll, hld. C. Hymenoptera: a) Formicidae: 13. Mehrere Arten, b) Apidae: 14. Halictus maculatus Sm. 9, psd. D. Lepidoptera: Rhopalo- cera: 15. Coenonympha pamphilus L., sgd. F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Goldwespen: Chrysis rutilans Oliv., Chr. seutellaris Fabr., Hedychrum regium Fabr., und die Faltenwespen: Polistes gallica L., Eumenes pomiformis F., E. coarctata L., E. unguiculata Vill., Ancistrocerus parietum L., Leionotus simplex Fabr., L. dantiei Rossi, L. parvulus Lep., L. chevrieranus Sauss,., L. tarsatus Sauss. Schletterer beobachtete bei Pola und in Tirol (T.): Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena aeneiventris Mor. (T.); 2. Ceratina cueurbitina Rossi; 3. Halietus villosulus K.; 4. Prosopis elypearis Schek.; 5. P. hyalinata Smith. var. corvina Först.; 6. P. varie- gata F. b) Chrysididae: 7. Chrysis cuprea Rossi; 8.C. refulgens Spin.; 9. C. viridula L.; 10. Ellampus auratus L.; 11. Stilbum eyanurum Först. v. calens F. c) Evanidae: 12. Gasteruption granulithorax Tourn. d) Ichneumonidae: 13. Colpognathus celerator Gr.; 14. Ichneumon xanthorius Först. e) Pompilidae: 15. Pompilus tripunctatus Dhlb.; 16. P. viaticus L.; 17. Pseudagenia carbonaria Scop.; 18. Salius fuscus F. f) Scolüdae: 19. Scolia insubrica Scop.; 20. S. quadripunctata F.; 21. Tiphia morio F. g) Sphegidae: 22. Cerceris emarginata Pz.; 23. C. quadrifasciata Pz. h) Tenthredinidae: 24. Amasis laeta F. i) Vespidae: 25. Polistes gallica L. 282. Caucalis L. 1174. C. daucoides L. |Schulz, Beitr. II. S. 91, 94, 190; Kerner, Pflanzenleben II.] — Die weissen Blüten sind, nach Sehulz, andromonöeisch mit homogamen, seltener schwach protandrischen Zwitterblüten. In den Dolden und Döldchen stehen die männlichen Blüten meist in der Mitte. Die Enddolde hat in der Regel die meisten Zwitterblüten; in denselben ist Selbstbestäubung leicht möglich. Kerner bezeichnet die Blüten als protogyn. Nach demselben bestehen die mittelständigen Döldehen ausschliesslich aus scheinzwitterigen männlichen Blüten; die übrigen Döldehen besitzen 2 echte Zwitterblüten und 4—7 schein- zwitterige männliche Blüten. Selbstbestäubung erfolgt durch Einwärtsneigung “der gekrümmten Staubfäden. Umbelliferae. 507 Als Besucher sah H. Müller in Thüringen (Weit. Beob. I. S. 306) eine Wanze: Graphosoma nigrolineatum L. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Chrysidae: 1. Chrysis suceineta L. b) Evanidae: 2. Gasteruption kriechbaumeri Schlett. c) Jchneumonidae: 3. Mesoleius cruralis Gr. d) Tenthredinidae: 4. Cephus variegatus Stein, 283. Turgenia Hoffmann. 1175. T. latifolia Hoffm. (Tordylium latif. L.). Die Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 92, 191), andromonöeisch mit homogamen Zwitter- blüten; die Geschlechterverteilung ist dieselbe wie bei Caucalis. Kerner (Pflanzenleben II.) bezeichnet auch diese Blüten als protogyn. Nach demselben stehen 6—9 scheinzwitterige Pollenblüten in der Mitte und 5—8 strahlende echte Zwitterblüten am Rande der Döldchen. Selbstbestäubung erfolgt nach Kerner wie bei voriger Art. 284. Torilis Adanson. 1176. T. Anthriseus @melin. (Tordylium Anthriseus L.). Die weissen, oft rötlich überlaufenen Blüten sind, nach Schulz (Beitr. I. S. 60) andromonöeisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten.- In sämtlichen Döldehen befinden sich die kurzgestielten männlichen Blüten in der Mitte, und zwar steigt in den Dolden höherer Ordnung die Anzahl der männlichen Blüten. Die Dolden 3. und 4. Ordnung enthalten hin und wieder rein männliche Blüten. Nach Warnstorf (Bot. V: Brand. Bd. 38) sind bei Ruppin die Döldehen der Dolden 1. Ordnung aussen zwitterig, innen männlich, die der 2. Ordnung aussen mit wenigen zwitterigen, innen mit zahlreicheren männlichen Blüten, die der 3. Ordnung fast ganz oder ganz männlich. Als Besucher sahen H. Müller (l) und Buddeberg (2) (Befr. S. 103; Weit. Beob. I. S. 307; Alpenbl. S. 122): A.Coleoptera: a) Malacodermata: 1. Trichodes apiarius L., hld. (1). B. Diptera: a) Dolichopidae: 2. Gymnopternus germanus Wiedem., hld. (1). b) Museidae: 3. Gymno- soma rotundata L., in Mehrzahl (1). c) Syrphidae: 4. Ascia podagria F., hid. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Prosopis variegata F. 5 (1). b) Sphegidae: 6. Cerceris quinquefasciata Rossi Z', hld. (2); 7. Ceropales maculata F. 5 9, zahlreich (1); 8. Crabro eribrarius L. / (1); 9. Cr. sp. (1, Alpen), hld.; 10. Cr. vagus L. 9 (l); 11. Oxybelus bellicosus Ol. (1); 12. ©. uniglumis L., zahlreich (1). c) Tenthredinidae: 13. Tenthredo notha Kl. (2). d) Vespidae: 14. Odynerus parietum L, (1). D. Lepi- doptera: 15. Pieris rapae L. (1). Loew beobachtete in Mecklenburg (Beiträge S. 38): Vespa silvestris Scop. 5‘, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Lema duodecimpunctata L. b) Telephoridae: 2. Malachius aeneus L. B. Hymenoptera: a) Tenthredinidae: 3. Allantus temulus Scop.; 4. Arge enodis L.; 5. A. ustulata L.; 6. Dolerus fissus Htg.; 7. Macrophya quadrimaculata F.; 8. Pachyprotasis rapae L. Siekmann verzeichnet für Osnabrück die schmarotzende Grabwespe Üeropales maculatus F. Mac Leod sah in Flandern 3 kurzrüsselige Hymenopteren, 5 Schwebfliegen, 4 Musciden, 1 Falter. (Bot. Jaarb. VI. S. 279, 280). 508 Umbelliferae. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A.Diptera: a) Muscidae: 1. Agromyza flaveola Fall., sgd.; 2. Anthomyia radicum L., sgd.; 3. Hylemyia strigosa F., sgd.; 4. Phorbia floccosa Mceq., sgd.; 5. Stomoxys caleitrans L., sgd. b) Syrphidae: 6. Platycheirus albimanus F., sgd. B. Hemiptera: 7. Anthocoris sp., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Halictus sp., sgd. b) Ichneu- monidae: 9. 4 unbestimmte Arten. D. Lepidoptera: a) Noctwidae: 10. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 11. Epinephele janira L., sgd. c) Mierolepidoptera: 12. Simaöthis fabriciana Steph., sgd. g r 1177. T. nodosa Gaertner. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola: Hymenoptera: a) Chry- sidae: 1. Ellampus auratus L. b) Ichneumonidae: 2. Acoenites fulvicornis Gr.; 3. Anisobas spec. c) Tenthredinidae: 4. Arge rosae L. 1178. T. infesta Koch (T. helvetica Gmel., Scandix infesta L.) Nach Schulz (Beitr. II. S. 91, 191) andromonöcisch mit homogamen oder schwach protandrischen Zwitterblüten, in denen Selbstbestäubung leicht möglich ist. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Muscide als Besucher (B. Jaarb. Ill. S. 407); Schletterer bei Pola die Schlupfwespe Glypta pietipes Taschenb. 285. Scandix L. 1179. 8. peeten veneris L. |[Schulz, Beitr. IL 8. 91, 94, 191; Kirchner, Flora S. 394; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 280—282; Kerner, Pflanzenleben II; Knuth, Bijdragen.] — Die kleinen, weissen Blüten sind, nach Schulz, Kirchner und Mac Leod, andromonöeisch mit homogamen oder schwach protandrischen Zwitterblüten. Die langgestielten männlichen Blüten lassen keine Spur von Fruchtknoten und Griffel erkennen; meist stehen sie in der Mitte der Döldchen, doch sind die Dolden erster Ordnung oft rein zweigeschlechtig, die Dolden dritter Ordnung oft männlich; überhaupt nimmt die Zahl der männlichen Blüten in den Dolden höherer Ordnung zu. Nach Warnstorf (Nat. V. d. Harzes XI) sind in Brandenburg sämtliche Dolden in der Anlage zwitterig, aber durch zum Teil oder gänzlich fehlschlagende Antheren . teilweise weiblich. — Staubbeutel grüngelb; Pollen weiss, brotförmig, in der Mitte nicht eingeschnürt, mit drei Längsfurchen, glatt, etwa 10 4. breit und 30 wu lang. Die leicht mögliche Selbstbestäubung findet, nach Kerner, durch Ein- wärtskrümmen der Staubfäden statt, wobei sich die Antheren auf die Narbe legen. Kerner bezeichnet die Blüten als protogyn. Als Besucher sah ich in dem an die Insel Fehmarn grenzenden „Land Olden- burg“ nur eine Schwebfliege (Eristalis tenax L.), pfd.; Mac Leod in Flandern 1 Grabwespe, 3 Dipteren (Bot. Jaarb. VI. 8. 282). | 286. Anthriscus Hoffmann. 1180. A. silvestris Hoffmann. Die weissen Blüten sind, nach War- ming, Kirchner, Kerner, Schulz, Mac Leod, andromonöcisch mit aus- geprägt protandrischen Zwitterblüten. In den einzelnen Döldehen sind die inneren Blüten männlich, die äusseren zweigeschlechtig, und zwar nimmt, nach Schulz, Umbelliferae, 509 in den Dolden höherer Ordnung die Zahl der männlichen Blüten zu. Mac Leod giebt (B. Jaarb. VI. 8. 282—285) eine ausführliche Darstellung dieser Ver- hältnisse. Nach Schröter (Bot. Jb. 1889. I. S. 557) ist die ganze Pflanze protandrisch, indem alle Blüten desselben Stockes gleichzeitig erst männlich, Fig. 166. Anthriseus silvestris Hoffm. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte im ersten (rein männlichen) Zustande. a Noch nicht aufgesprungene, aus der Blüte herausgebogene Antheren. a’ Aufgesprungene, schräg aufwärtsstehende Antheren. Der Griffel ist noch nicht sichtbar, 2. Blüte im zweiteu (rein weiblichen) Zustande. Die Staubblätter sind abgefallen, die Griffel herangewachsen und ihre Narben (n) entwickelt. p Innere, p‘ äussere Kronblätter. ov Fruchtknoten. ® Nektarium, dann ungeschlechtlich, endlich weiblich sind. Kerner beobachtete dagegen die- selbe Art der Geitonogamie wie bei Sium und Foeniculum (s. daselbst). Herm. Müller (Befr. S. 105; Weit. Beob, I. S. 310) giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Clytus arietis L. (1); 2. Leptura livida F. (3); 3. Grammoptera ruficornis F. (1); 4. Pachyta collaris L. (1); 5. P. octomaeulata F. (1); b) Cistelidae: 6. Cistela murina L. (1). ce) Oleridae: 7. Trichodes apiarius L., hld., häufig (1). d) Coceinellidae: 8, Coceinella quatordecimpunctata L., hld. (1); 9. C. septempunctata L., hid. (1). e) Cureulionidae: 10. Bruchus, zahlreich. f) Dermestidae: 11. Anthrenus claviger Er., hid., häufig (1); 12. A. scrophulariae L., hld., häufig (1); 13. Tiresias serra F., hld,, häufig (1). g) Blateridae: 14. Athous niger L. (1); 15. Corymbites quercus Ol. (1); 16. Lacon murinus L., mehrfach (1); 17. Synaptus filiformis F. (1). h) Telephoridae: 18. Anthocomus fasciatus F., hld., häufig (1); 19. Axinotarsus pulicarius F., hld. (1); 20. Malachius aeneus L. (1); 21. M. bipustulatus L. (1); 22. Telephorus fuscus L. (1); 23. T. lividus L. (1); 24. T. rusticus Fall. (1). i) Mordellidae: 25. Mordella fasciata F. (1); 26. M. pumila Gyll. (1). k) Nitidulidae: 27. Epuraea sp. (1); 28. Meligethes (1). B. Diptera: a) Bibionidae: 29. Bibio hortulanus L. (1). b) Chironomidae: 30. Ceratopogon sp., sgd. (1). c) Empidae: 31. Empis punctata F. (1); 32. E. stercorea L. d) Muscidae: 33. Echinomyia fera L. (1); 34. Graphomyia maculata Scop. (1); 35. Lueilia sericata Mg. (1); 36. Musca corvina F. (1); 87. Platystoma seminationis F. (1); 38. Psila fimetaria L. (1); 39. Sarcophaga spec. (1); 40. Scatophaga merdaria F. (1); 41. S. stercoraria L., zahlreich (1); 42. Sepsis spec. (1). e) Stratiomydae: 43. Nemotelus pantherinus L. (1); 44. Statiomys chamaeleon Deg. (1); 45. Zophomyia tremula Scop. (1). f) Syrphidae: 46. Ascia podagrica F. (1); 47. Eri- stalis arbustoram L. (1); 48. E. pertinax Scop. (1); 49. Helophilus floreus L. (1); 50. Me- lithreptus pietus Mg. (1); 51. M. seriptus L. (1); 52. Syritta pipiens L. (1); 53. Syrphus corollae F, (1); 54. 8. ribesii L. (1); 55. Xylota lenta Mg. (8). g) Tipulidae: 56. Pachy- rhina crocata L. (1); 57. P. pratensis L. (1). C. Hemiptera: 58. Systellonotus trigut- tatus L., sgd. (l). D. Hymenoptera: a) Apidae: 59. Anthrena collinsonana K.Q (l); ‚60. A. dorsata K. 9, psd. (1); 61. A. fucata Sm. 2 (1); 62. A. parvula K. sgd. und 510 Umbelliferae. psd. (1); 63. Apis mellifica L. ®, psd. (1); 64. Chelostoma campanularum K. © /, hid. (1); 65. Colletes daviesanus K. 5, sgd. (1); 66. Halietus smeathmanellus K. 2 (l); 67. Prosopis annularis Sm. 2, hld. (1). b) Braconeidae: 68. Microgaster spec., hld. (1). c) Oynipidae: 69. Eucoela subnebulosa Gir. teste Schenck 9 (1). d) Formieidae: 70. Ver- schiedene Arten. e) Ichneumonidae: Desgl. f) Sphegidae: 71. Crabro cephalotes H.-Sch. Zs' (1); 72. C. sexeinetus F, 5 (D; 73. Gorytes latieinetus Lep. 2 (1); 74. Pom- pilus neglectus Dahlb. 2 (1); 75. P. viaticus L. 2 (1); 76. Psen atratus Pz. 9, hid. (1). g) Tenthredinidae: 77. Abia sericea L., in Mehrzahl (1); 78. Allantus nothus Klg. (1); 79. Amauronematus vittatus Lep. (1); 80. Athalia annullata F. (1); 81. A. rosae L. (1); 82 Dolerus fissus Htg. (1); 83. Hylotoma femoralis Klg. (1); 84. H. rosarum Klg., hld. (1); 85. Macrophya neglecta Klg. (1); 86. M. rustica L. (1); 87. Pachyprotasis rapae Kl. (1); 88. Pteronus myosotidis F. (1); 89. Selandria serva F. (1); 90. Tenthredo spec. (1). h) Vespidae: 91. Odynerus elegans H.-Sch. 2 (3). E. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 92. Thecla betulae L. (2). b) Tortrieina: 93. Grapholitha‘ compositella F., sgd. (1). F. Neuroptera: Planipennia: 94. Hemerobius sp. (1); 95. Panorpa communis L, hid. (1); 96. Sialis luteria L. (1). Auf der Insel Rügen beobachtete ich: A. Coleoptera: Malacodermata: 1. Strangalia maculata Poda. B. Hemiptera: 2. Calocoris norvegieus Gmel. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: a) Museidae: 1. Platystoma semi- nationis F. b) Bibionidae: 2. Bibio mareci L.; 3. Dilophus vulgaris Mg. e) Syrphidae: 4. Eristalis sepuleralis L.; 5. Rhingia rohtret L.; 6. Xylota ignava Pz. B. Hyme- noptera: a) Apidae: 7. Anthrena albicans Müll. 2; 8. A. chrysosceles K. 9, slt.; 9. A. labialis K. SZ; 10. A. nitida Fourer. 2, psd., 5’ sgd., sit.; 11. A. parvula K. 9, psd., sgd., Z' sgd., s. hfg.; 12. A. proxima K. 9, sgd., psd., 5 sgd., hfg. b) Ichneu- monidae: 13. Alomya ovator F. © g'; 14. Ichneumon extensorius L.; 15. I. fabricator F.; 16. Tryphon trochanteratus Hgr. c) Sphegidae: 17. Crabro chrysostomus Lep. J', hfg.: 18. C. nigrita Lep. Z', slt.; 19. C. planifrons Thms. 9, slt.; 20. C. vagabundus Pz. S'; n. slt.; 21. Psen concolor Dahlb. %, n. sit. d) Tenthredinidae: 22. Athalia glabricollis Ths.; 23. A. lugens Klg.; 24. A. rosae L.; 25. A. spinarum F.; 26. Poecilo- stoma luteola Klg.; 27. Pteronus myosotidis F.; 28. Selandria serva F.; 29. Tenthredo atra L.; 30. Tenthredopsis gibberosa Knw. e) Vespidae: 31. Odynerus oviventris Wesm. d', n. hfg.; 32. O, parietum L. 2 JS, hfg.; 33. O. spinipes L. 5‘, hfg. Friese beobachtete in Mecklenburg die Schmarotzerbiene Nomada guttulata Schek., n. hfg. und in Thüringen: Tenthredinidae : 1. Allantus fasciatus Scop.; 2. A. koehleri Klg.; 3. A. marginellus F.; 4. A. temulus Scop.; Verhoeff auf Norderney: A. Coleo- ptera: a) Elateridae: 1. Athous haemorrhoidalis F. b) Telephoridae: 2. Cantharis fusca L.; 3. Dasytes plumbeus Müll. c) Mordellidae: 4. Anaspis flava L. d) Nitidulidae: 5. Brachypterus gravidus Ill.; 6. Epurea aestiva L.; 7. Meligethes aeneus L.; 8. M. cora- einus Strm. e) Cureulionidae: 9. Phyllobius urticae Deg. B. Diptera: a) Bibionidae: 10. Bibio spec. b) C'hironomidae : 11. Chironomus spec. c) Dolichopidae: 12. Dolichopus aeneus Deg.; 13. D. brevipennis Mg. d) Empidae: 14. Empis stercorea L.; 15. Hilaria quadrivittata Me.; 16. Platypalpus flavipalpis Mg. e) Museidae: 17. Anthomyia muscaria Zett.; 18. A. spec.; 19. Aricia incana Wiedem.; 20. Calliphora erythrocephala Mg.; 21. Chlorops spec.; 22. Cynomyia mortuorum L. 1 5; 23. Cyrtoneura hortorum Fall. 1%; 24. Dryo- myza anilis Fall.; 25. Hylemyia conica Wiedem. 1 5‘; 26. Lucilia caesar L.; 27. Musca domestica L.; 28. Myospila meditabunda F. 5’ 2; 29. Nemopoda spec.; 30. Onesia floralis R.-D. S' 9; 31. Psila villosula Mg.; 32. Sapromyza rorida Fall.; 33. Scatophaga lutaria F.; 34. S. stercoraria L. %; 35. Sepsis eynipsea L.; 36. Spilogaster duplicata Mg. J; 37. Sp. vespertina Fall. %. f) Syrphidae: 38. Eristalis arbustorum L.; 39.. Helophilus pendulus L.; 40. Platycheirus albimanus F. 9; 41. Syritta pipiens L.; 42. Syrphus corollae F. Q %. g) Therevidae: 43. Thereva anilis L.1 %'. 'h) Tipulidae: 44. Ptychoptera contaminata L. C. Hymenoptera: a) Chaleidae:. 45. Torymus spee. b) Formieidae: 46. Lasius niger L. c) Tenthredinidae: 47. Pteronus monticola Ths. 21 241275 Ste en Umbelliferae. si Als Besucher erwähnt Sickmann die Grabwespe Gorytes quadrifasciatus F., einzeln bei Osnabrück. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen Anthrena chrysosceles K. Loew beobachtete in Brandenburg (B.), auf Rügen (R.) und in Mecklenburg (M.) (Beiträge S. 35): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Pachyta collaris L. (B.). b) Cihrysomelidae : 2. Crioceris duodeeimpunctata L. (B.). ce) Dermestidae: 3. Anthrenus scrophulariae L. (B.). d) Searabaeidae: 4. Cetonia floricola Hbst. var. metallica F. (B.) e) Telephoridae: 5. Rhagonycha_ testacea L. (B.); 6. Telephorus fulvicollis F. (B.); 7. T. fuseus L. (B.); 8. T. obscurus L. (B.); 9. T. rufus L. (B.); 10. T. rustieus Fall. (B.). B. Diptera: a) Bibionidae: 11. Bibio hortulanus L. © (B.). b) Dolichopidae: 12. Dolichopus sp. (B.). c) Empidae: 13. Empis fallax Egg. (B.). d) Syrphidae: 14. Melanostoma hyalinata Fall., sgd. (R.). €. Hymenoptera: a) Sphegidae: 15. Crabro cetratus Shuck. 9, sgd. (B.); 16. C. vagus L. (B.); 17. Gorytes campestris Müll. 2 5‘, sgd. (B.); 18. Nysson interruptus F. (B.); 19. Oxybelus uniglumis L. @ 5 (B.); 20. Pemphredon rugifer Dhlb. (B.). b) Tenthredinidae: 21. Rhogogastera viridis L. (M.); 22. Tenthredo livida L. (M.). Loew beobachtete in Schlesien (S.), Hessen (H.), im Riesengebirge (R.) und im Harzgebiet (Hr.) (Beiträge S. 29 und S. 47): A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus scrophulariae L., hld. (S.); 2. Byturus fumatus F,, hld. (S.). b) Telephoridae: 3. Rhagonycha melanura F. (S.). B. Diptera: a) Asilidae: 4. Dioctria atricapilla Mg. (H.). b) Museidae: 5. Miltogramma germari Mg. (Hr.). ce) Syrphidae: 6. Chrysotoxum fasciolatum Deg. (S.); 7. Mierodon devius L. (H.): 8. Spilomyia diophthalma L., sgd. (S.); 9. Volucella pellucens L. (R.). d) Tabanidae: 10. Tabanus micans Mg. (H.). C.Hymenoptera: a) Sphegidae: 11. Crabro wesmaöli v. d. L. © 5%, sgd. (S.). b) Vespidae: 12. Vespa rufa L. 8, sgd. (S.); 13. V. silvestris Scop. 9, sgd. (S.). Kohl giebt als Besucher dieGrabwespen: Crabro eribrarius L. und €. scutellatus Schev. an; Handlirsch verzeichnet die Grabwespe Gorytes quadrifasciatus F, als Besucher. Schletterer beobachtete bei Pola an Hymenopteren: a) Apidae: 1. Halietus minatus K.; 2. Prosopis elypearis Scheck. b) Ichneumonidae: 3. Amblyteles armatorius Forst.; 4. Pimpla examinator F. Loew beobachtete in der Schweiz (S.) und in Tirol (T.) (Beiträge 8. 55): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura sanguinolenta L. (T.); 2. Oxymirus eursor 1. (T.); 3. Pachyta collaris L. (T.); 4. P. oetomaeulata F. (T.); 5. P. quadrimaculata L.. (T.); 6. Strangalia armata Hbst. (T.); 7. S. attenuata L. (T.); 8. S. melanura L. (T.): 9. Toxotus meridianus L (T.). b) Scearabaeidae: 10. Hoplia praticola Duft. (T.); 11. Tri- chius fasciatus L. (T.). e) Telephoridae: 12. Malachius bipustulatus L. (T.); 13. Rhago- nycha terminalis Redt. (T.). B. Diptera: a) Stratiomydae: 14. Odontomyia viridula F. (T.). b) Syrphidae: 15. Cheilosia deceidua Egg. (?) (T.); 16. €. pigra Lw. (?) (T.); 17. Syrphus vittiger Zett. (T.). C. Hymenoptera:. a) Chrysidae: 18. Chrysis ignita L. var. angustula Schek. (T.). b) Tenthredinidae: 19. Allantus albicornis F. (T.); 20. Tenthredo flavicornis F. (T.). ec) Vespidae: 21. Leionotus simplex F. (T.); 22. Polistes gallica L. (S.). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Blatt- wespe, Dolerus haematodes Schrk., als Besucher; Mac Leod in Flandern 2 kurzrüsselige Hymenopteren, 13 Dipteren, 3 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S. 285, 286). Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: -Diptera: Museidae: Sepsis nigripes Mg., sgd. 1181. A. nitida Garcke. .. Als Besucher beobachtete Loew in Schlesien (im Altvatergebirge) (Beiträge 8.48): Hymenoptera: a) I/chneumonidae: 1. Unbestimmte Spez. b) Tenthredinidae ; 2. Pamphilius hortorum Klg.; 3, Tenthredopsis seutellaris F. 512 u. Umbbelliferae. 1182. A. Cerefolium Hoffm. Nach Warnstorf (Nat. V. des Harzes XI) sind die Primärdolden sämtlich zwitterig mit vereinzelten fehlschlagenden An- theren in den Blüten; Dolden zweiter Ordnung meist mit lauter scheinzwitterigen Pollenblüten; selten sind in den Döldchen einzelne Aussenblüten zwitterig, häu- figer schlagen auch in den sekundären Dolden die Antheren teilweise fehl. Pollen weiss, brotförmig, dreifurchig, mit einer Einschnürung und einem Gürtel in der Mitte, glatt, etwa 15 « breit und bis 35 zu lang. Als Besucher beobachtete H. Müller (Befr. S. 105)! A. Coleoptera; a) Cerambyeidae: 1. Grammoptera ruficornis F., hld. (1). b) Der- mestidae: 2. Anthrenus pimpinellae F. (1); 3. A. -scrophulariae L. (1), beide häufig; c) Mor- dellidae: 4. Anaspis frontalis L. d) Nitidulidae: 5. Meligethes, sehr häufig, hld. (1); e) Telephoridae: 6. Anthocomus fasciatus L. (1); 7. Malachius aeneusL. (1). B Diptera: a) Bibionidae: 8. Bibio hortulanus L. (1). b) Muscidae: 9. Anthomyia radicum L. (1); 10. Cyrtoneura simplex Loew (1); 11. Exorista vulgaris Fall. (1); 12. Gymnosoma rotun- data L. (1); 13. Sarcophaga dissimilis Mg. (1); 14. S. haemorrhoa Mg. (1); 15. Sepsis sp., hld. (1). c) Syrphidae: 16. Eristalis arbustorum L. (1); 17. E. nemorum L. (1); 18. Syritta pipiens L. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 19. Apis mellifica L. 9, psd. (1); 20. Prosopis armillata Nyl. © (1); 21. P. communis Nyl. 5 (1). b) Formieidae: 22. Mehrere Arten. c) Ichneumonidae: 23. Zahlreiche Arten. d) Sphegidae: 24. Oxybelus uniglumis L., häufig (1); 25. P. peetinipes v. d. L. 5’ (1); 26. P. spissus Schiödte (1). Schenck beobachtete in Nassau Anthrena proxima K. 9, s. hfg. Mac Leod sah in Flandern 1 Muscide, 1 Käfer. (Bot. Jaarb. VI. S. 286). Schletterer beobachtete bei Pola die Schlupfwespe Limneria (Angilia) fenestralis (Hgr.) Ths. 1183. A. vulgaris Persoon (Scandix AnthriscusL.). Die kleinen, grünlich-weissen Blüten sind, nach Schulz (Beitr. IL S. 89, 90, 91, 94), zwei- geschlechtig und homogam. Selbstbestäubung ist durch Einwärtsbiegen der Staubblätter unvermeidlich und auch von Erfolg. Sie erhalten nur vereinzelten und zufälligen Insektenbesuch (von Fliegen). 287. Chaerophyllum L. | 1184. Ch. temulum L. [Schulz, Beitr. I. S. 62; H.M., Befr. S. 106; Weit. Beob. I. S. 310; Knuth, Ndfr. Ins. S. 155.] — Die weissen Blüten sind, nach Schulz, andromonöeisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten. In den meisten Dolden stehen am Rande Zwitterblüten und ausserdem eine solche im Mittelpunkte; die übrigen Blüten der Döldchen sind männlich. Die Zahl der letzteren nimmt in den Dolden höherer Ordnung zu: die Dolden dritter Ordnung und zuweilen auch die inneren Döldehen der Dolden zweiter Ordnung sind meist männlich. | Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr 2 Syrphiden, 1 Pseudo- neuroptere. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucher an: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura lividaL. (1); 2. Obrium brunneum F., hld. (2); 3. Pachyta octomaculata F. (2, 3) b) Dermestidae: 4. Anthrenus pimpinellae F. (1); 5. A. serophulariae L. (1). ce) Mordellidae: 6. Anaspis rufilabris Gyll., hld. (1). d) Nitidulidae: 7. Epuraea aestiva L., hld. (1); 8. Meligethes aeneus F., hid. (1). B. Diptera: a) Muscidae: 9. Gymnosoma rotundata L. (1). b) Stratiomydae: 10. Chryso- EN N A ee N _Umbelliterae. 513 myia formosa Scop. (1). ce) Syrphidae: 11. Bacha elongata F. (1); 12. Cheilosia seutellata Fallen u. a. (1); 13. Ch. sp., pfd. (2); 14. Chrysogaster coemeteriorum L. (1); 15. Kristalis nemorum L. (1); 16. Helophilus floreus L., sgd., pfd. (1, 2); 17. Melanostoma mellina L. (1); 18. Melithreptus scriptus L. (1); 19. Syritta pipiens L. (1). ©. Hymenoptera: a) Apidae: 20. Anthrena parvula K. 9, sgd. (1); 21. Apis mellifica L. ©, ped. (1); 22. Prosopis armillata Nyl. 2 (1); 23. P. communis Nyl. / (l). b) Formieidae: 24. Mehrere Arten. c) /chneumonidae: 25. Zahlreiche Arten. d) Sphegidae: 26. Crabro dives H.-Sch. 5', hld. (1); 27. Oxybelus uniglumis L., häufig (1); 28. Pompilus pectinipes v.d.L. 5_(1);-29-P- Spissus Schiödte (1). e) Tenthredinidae: 30. Hylotoma caerulescens F., hid. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Chrysogaster coe- meteriorum L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena shawella K./. b) Ichneu- monidae: 3. Cumpoplex oxycanthae Boie.; Schenck in Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena proxima K. 9, s. hfg. b) Sphegidae: 2. Diodontus minutus F.; 3. Tachysphex nitidus Spin. ce) Sapygidae: 4. Sapyga clavicornis L.; F.F. Kohl in Tirol die Faltenwespe: Leionotus dufourianus Sauss., sowie die Grabwespe: Crabro eribrarius L. 9 g. Mac l,eod bemerkte in Flandern 6 Syrphiden, 1 Waffenfliege, 1 Mücke, 7 kurz- rüsselige Hymenopteren, 6 Käfer. (Bot. Jaarb. VI. S. 287). 1185. Ch. bulbosum L. Die Blüten sind, nach Kirchner (Flora S. 396), andromonöeisch mit ähnlicher Geschlechtsverteilung wie bei voriger Art. Die sich erst später entwickelnden Dolden vierter Ordnung sind fast immer ganz männlich. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin eine saugende Biene: Prosopis armillata Nyl. 9. 1186. Ch. aureum L. ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 191), gleichfalls andromonöcisch mit protandrischen Zwitterblüten. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 7 kurzrüsselige Hymenopteren, 5 Käfer, 6 Syrphiden, 17 andere Fliegen als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 415, 416.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus scrophulariae L., hid_ b) Scarabae- idae: 2. Cetonia aurataL. B. Diptera: a) Bibionidae: 3. Bibio hortulanus L. 9, sgd. b) Museidae: 4. Graphomyia maculata Scop. ce) Stratiomydae: 5. Stratiomys longicornis Scop. d) Syrphidae: 6. Eristalis nemorum L., sgd.; 7. Helophilus floreus L.; 8. Mela- nostoma mellina L., sgd.; 9. Platycheirus scutatus Mg., sgd.; 10. Syritta pipiens L., sgd.; 11. Syrphus ribesii L, sgd. v. Dalla Torre beobachtete im botanischen Garten zu Innsbruck die Biene Prosopis annulata L. 2 Jg. 1187. Ch. aromatieum L. ist, nach Sehulz (Beitr.), ebenfalls andro- monöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Nach Kerner (Pflanzenleben H. S. 318) besitzt jedes Döldchen eine mittelständige echte Zwitterblüte, welche von etwa 20 scheinzwitterigen männlichen Blüten eingeschlossen wird, die ihrerseits wieder von 3—5 echten Zwitterblüten umgeben sind. Die Zwitterblüten blühen früher als die männlichen; letztere öffnen ihre Antheren erst dann, wenn die Antheren der Zwitterblüten abgefallen sind, während ihre Narben empfängnis- fähig werden. Letztere gelangen alsdann in die Falllinie des Pollens der männ- lichen Blüten und werden so geitonogam befruchtet. (Abb. =. S. 465 und Bd. I. S. 52.) Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 33 514 Umbelliferae. 1188. Ch. hirsutum L. ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 191), gleichfalls andromonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Als Besucher beobachtete H. Müller (Befr. S. 106): A. Coleoptera: a) Elateridae: 1. Agriotes gallicus Lac. b) Oedemeridae: 2. Oedemera flavescens L. B. Diptera: a) Syrphidae: 3. Eristalis pertinax Scop. C. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Sphecodes ephippia L. b) Chrysidae: 5. Chrysis ignita L. ce) Evanidae: 6. Foenus affectator F. d) Sphegidae: 7. Crabro subterraneus F. 5; 8. Pompilus pectinipes v. d. L. e) Tenthredinidae: 9. Athalia rosae L.; 10. Hylo- toma enodis L,, in Mehrzahl; 11. H. segmentaria Pz.; 12. Allantus arcuatus Forst. 13. A. rossii Pz.; 14. Tenthredo spec. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Coc- einellidae: 1. Coceinella septempunctata L., hld. b) Scarabaeidae: 2. Cetonia aurata L. c) Telephoridae: 3. Malachius bipustulatus L., hld. B. Diptera: a) Bibionidae: 4. Bibio hortulanus L. 5, sgd. b) Muscidae: 5. Graphomyia maculata Scop.; 6. Onesia floralis Rob.-Desv. c) Syrphidae: 7. Eristalis sepuleralis L., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 8. Anthrena tibialis K. 5‘, sgd.; 9. Apis mellifica L., sgd. und psd. 1189. Ch. Villarsii Koch (Ch. hirsutum Vill). Nach Schulz (Beitr. II. S. 89—90, 191) andromonöcisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten. Die Dolden erster Ordnung sind aussen meist zweigeschlechtig, innen meist männlich, die Dolden zweiter Ordnung vorwiegend männlich. Als Besucher beobachtete Hermann Müller (Alpenbl. S. 123) in den Alpen 9 Käfer, 23 Dipteren, 4 Hymenopteren, 5 Falter, 1 Neuropteron. Loew beobachtete dort (bei Pontresina) (Beiträge S. 55): A. Coleoptera: a) ÜOerambycidae: 1. Callidium violaceum L.; 2. Strangalia melanura L.; 3. Tetropium luridum L. b) Telephoridae: 4. Dasytes alpigradus Kiesw.; ö. Rhagonycha nigripes Redt.; 6. R. denticollis Schumm. B. Diptera: a) Bombylidae: 7. Anthrax paniscus Ross. b) Syrphidae: 8. Chrysotoxum vernale Lw.; 9. Eristalis tenax L.; 10. Volucella bombylans L. e) Tabanidae: 11. Tabanus borealis F. j.. C. Hymenoptera: Tenthredinidae: 12. Tenthredo sp. D. Lepidoptera: a) Geometri- dae: 13. Odezia atrata L. b) Noctuidae: 14. Unbestimmte Spez. 288. Echinophora L. 1190. E. spinosa L. [Kirchner, Umbelliferen.] — Die weissen Blüten dieser im Habitus einer Distel ähnelnden Pflanze, die sich auf dem Lido bei Venedig sehr häufig vorfindet, sind zu flachen oder etwas konvexen Dolden vereinigt; die Einzel- döldehen enthalten etwa 12 Blüten, die am Rande der Dolden stehenden mehr, die mittleren weniger. In jedem Döldchen ist nur die Mittelblüte zwitterig, alle anderen sind männlich, entwickeln gar keine Griffel, einen rudimentären Frucht- knoten und einen auf dessen oberem Ende befindlichen, ringförmigen, hellen Wulst, welcher den Nektar aussondert. Die Filamente aller Blüten sind, bevor (lie Antheren sich öffnen, bogig nach innen gekrümmt, später spreizen sie sich einzeln nach aussen und ihre Antheren springen auf. Die weissen Kronenblätter sind tief zweilappig, in der Mitte des Ausschnittes mit einem nach innen ge- richteten Anhängsel versehen; an den inneren Blüten der ganzen Dolde und jedes Döldehens haben sie eine sehr geringe Grösse, die am Rande, besonders der Dolde, stehenden sind grösser und strahlend. Die beiden Griffel der Mittel- Umbelliferae. 515 blüten haben ihre Narben bereits entwickelt, bevor irgend ein Staubblatt des- selben Döldehens sich aufgerichtet hat; das Abspreizen der Filamente schreitet vom Rande nach der Mitte des Döldchens vor. Griffel und Narben der Zwitter- blüten bleiben frisch bis alle Antheren des Döldchens abgeblüht haben. Diese frühe Entwiekelung und Langlebigkeit der Narben sichern ohne Zweifel den Vollzug der Bestäubung in den verhältnismässig in geringer Anzahl ausgebildeten Zwitterblüten; spontane Selbstbestäubung dürfte bei der gegenseitigen Stellung der Geschlechtsorgane ausgeschlossen und auch entbehrlich sein, da die Blüten von Insekten reichlich besucht werden. Beobachtet wurden Fliegen, Schweb- fliegen, Bienen und mehrere Schmetterlinge (Lyeaena, Zygaena und ein Kleinschmetterling). 289. Myrrhis Scopoli. 1191. M. odorata Scop. [H. M., Befr. S. 106, 107; Weit. Beob. I. S. 311; Sehulz, Beitr. I. S.191] ist, nach A. Schulz, andromonöcisch mit prot- andrischen Zwitterblüten. Ebenso beschreibt H. Mül- ler die zuletzt entwickelten Blüten als rein männlich, - deren kleine Kronblätter abfallen, ohne dass ihre Fruchtknoten oder Griffel mit Narben sich entwickelt EN hätten. Sie liefern mithin Fig. 167. Myrrhis odorata Scop. (Nach Herm. Müller.) den für die Befruchtun fruc 8 I. Männliche Blüte, wie solche am Ende der Blütezeit er- der letzten Zwitterblüten scheinen. 2. Dieselbe nach dem Verblühen. 3, Zwitter- u nötieen Pollen. blüte im letzten (rein weiblichen) Zustande. ov Frucht- 5° knoten. p Kronblätter. a Geöffnete, a’ noch nicht auf- Als Besucher be- gesprungene Antheren. st Narbe. n Nektarium, obachteten Herm. Müller (1) bei Lippstadt und Borgstette (2) bei Tecklenburg: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Grammoptera ruficornis F., in Mehrzahl (1). b) Chrysomelidae: 2. Galeruca calmariensis L. (2). c) Dermestidae: 3. Anthrenus scrophu- lariae L., in grösster Zahl, hid. (1) d) Mordellidae: 4. Anaspis frontalis L., hid. (1). 5. Mordellistena pumila Gyll., hld., einzeln (1). e) Nitidulidae: 6. Epuraea sp., häufig (1); 7. Meligethes aeneus F., hid., einzeln (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 8. Bombylius major L. (2). b) Empidae: 9. Kmpis punctata F., sgd. (1); 10. E. stercorea L., sgd., häufig (1); 11. E. tessellata F. (2); 12. E. vernalis Mg. j/ (1); 13. Platypalpus candicans Fall. (1); 14. Rhamphomyia umbripennis Mg. © (1). ce) Museidae: 15. Anthomyia aterrima Mg. und andere Arten (1); 16. Calobata cothurnata Pz., in Mehrzahl (1); 17. Chlorops hypostigma Mg., häufig (1); 18. Coenosia intermedia Fallen (1); 19.Cordy- lura pubera L. (1); 20. Dryomyza flaveola F. (1); 21. Nemopoda cylindrica F. (1); 22. N. stercoraria Rob.-Dev. (1); 23. Piophila casei L. (1); 24. Psila fimetaria L., in Mehr- zahl (1); 25. Scatophaga lutaria F. (1); 26. Sepsisarten, in Mehrzahl (1). d) Syrphidae: 27. Xylota femorata L. (2). e) Tipulidae: 28. Tipulaarten (1). C. Hymenoptera: 33* 516 Umbelliferae. — Araliaceae. a) Apidac: 29. Halictus maculatus Sm. (2). b) Formicidae: 30. Lasius brunneus Latr. 8 und andere Ameisenarten (1). c) Ichneumonidae: 31. Mehrere Arten (2). c) Tenthre- dinidae: 32. Allantus temulus Scop., hld. (1); 33. Athalia rosae L. (1); 34. Rhogogastera viridis L., hld. (1); 35. Tenthredo flavicornis F., hld. (1). Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 4 kurzrüsselige Hymenopteren, 1 Käfer, 5 Fliegen als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 417). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 80) wurden 1 Blattwespe, 2 Empiden und: 6 Musciden als Besucher beobachtet. Loe w beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Scarabae- idae: 1. Cetonia aurata L., Blütenteile fressend. B. Diptera: a) Musecidae: 2. Chloria demandata F.; 3. Lucilia caesar L.; 4. Scatophaga merdaria. b) Syrphidae: 5. Eristalis nemorum L., sgd. 1192. Molopospermum Peloponnesiacum Koch. Loew beobachtete als Besucher im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus scrophulariae L., hld. b) Scarabae- idae: 2. Cetonia aurata L., Blütenteile fressend. c) Telephoridae: 3. Telephorus fuscus L., hid. B. Diptera: a) Bibionidae: 4. Bibio hortulanus L., sgd. b) Muscidae: 5. Echino- myia fera L., sgd:; 6. Scatophaga merdaria F. c) Stratiomydae: 7. Stratiomys longi- cornis Scop. d) Syrphidae: 8. Eristalis nemorum L., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena tibialis K. 9, sgd. und psd.; 10. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd. b) Tenthredinidae: 11. Hylotoma rosae L. Z. 1193. Prangos ferulacea Lindl. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Coccinellidae: 1. Coccinella bipunctata L., hld. b) Curecu- lionidae: 2. Ceutorhynchidius floralis Payk. c) Dermestidae: 3. Anthrenus scrophulariae L., hld. B. Diptera: a) Muscidae: 4. Graphomyia maculata Scop.; 5. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L.; 7. Helophilus floreus 4. C. Hymenoptera: a) Formicidae: 8. Lasius niger L., hld. b) Ichneumonidae: 9. Campoplex sp. 62. Familie Araliaceae Juss. 290. Hedera L. Grünliche, protandrische oder homogame Blumen mit freiliegendem Honig, der von einer die Griffel umgebenden Scheibe abgesondert wird. 1194. H. Helix L. [Delpino, Altri app. S. 52; H. M., Weit. Beob. I. S. 301, 302; Knuth, Herbstbeobachtungen; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 255 — 256; Kirchner, Flora S. 398; Macchiati, Bot. Centr. XXI. S. 8; Wittrock, a. a. OÖ. XXVL S. 124.| — Der Epheu gehört in Schles- wig-Holstein zu den am spätesten aufblühenden Pflanzen, so dass ich das Entfalten der ersten Knospen bei Kiel im Jahre 1890 erst am 1. November beobachten konnte; die Blütezeit dauerte bis Mitte Dezember. Etwa 20 grüne, duftende Blüten mit 1—1,5 em langen Stielen bilden einen halbkugeligen, dolden- förmigen Blütenstand, die im Verein mit dem schwachen, fast fauligen Geruch verschiedene winzige, sowie einige grössere Fliegen und Hymenopteren anlocken. Die Einzelblüten sind protandrisch. In der Mitte einer von den (meist) 5 (selten 6) herabgeschlagenen Blumenkronblättern umgebenen, Honig absondernden, gelblich- A 3 2 “ 2 P" > 24 E E > ng F Araliaceae. 517 grünen Scheibe von 4 mm Durchmesser erhebt sich der (durch Verwachsung von fünf Griffeln entstandene) kaum 1 mm hohe Staubweg mit der Narbe. Am Rande der Scheibe stehen auf 2—3 mm hohen Fäden die (meist) 5 (selten 6) nach innen gerichteten, hellgelben Staubbeutel. Nach dem Aufspringen erscheinen sie bräunlich-gelb und fallen bald ab. Die Narbe ist dann empfängnisfähig, und die mittelständige Scheibe sondert nunmehr stärker Honig ab als vorher, wodurch die durch den Verlust-der Staubbeutel verminderte Augenfälligkeit wieder erhöht wird. Die sich auf die im ersten (männlichen) Zustande befindlichen Blüten setzenden Insekten bestäuben sich an der Unterseite und übertragen den Pollen beim Besuch einer im zweiten (weiblichen) Stadium befindlichen Blüte auf die Narbe. Delpino bezeichnet die Blüten gleichfalls als protandrisch und beobachtete Befruchtung durch Fliegen; Müller und Kirchner ‘fanden sie jedoch homogam. Die diese Blumen besuchenden Insekten bewirken gleichfalls Fremd- bestäubung, da sie auf die in der Blütenmitte befindliche Narbe auffliegen und dann erst die divergierenden Staubblätter berühren. H. Müller und Kirchner fügen noch hinzu, dass der Honig so reichlich abgesondert wird, dass er, falls er nicht von Insekten abgeholt wird, nach dem Verblühen das Nektarium mit einer weissen Zuckerkruste bedeckt. — Wittrock macht darauf aufmerksam, ‚ dass der Epheu im mittleren Schweden nur selten zur Blüte kommt; der nörd- lichste Standort der blühenden Pflanze ist in Södermanland unter 58° 57. Der- selbe teilt ferner mit, dass der in einem Gewächshause in Stockholm alljährlich im Oktober blühende Epheu dort niemals fruktifiziert, wahrscheinlich weil die pollenübertragenden Insekten fehlen. Spontane Selbstbestäubung ist demnach ohne Erfolg. Als Besucher sah ich: A. Hymenoptera: 1. Vespa vulgaris L. B. Diptera: 2. Aricia lardaria F. C. Orthoptera: 3. Forficula auricularia L., Blütenteile fressend. H. Müller beobachtete: A. Diptera: Museidae: 1. Calliphora erythrocephala Mg.; 2. Echinomyia fera L., hfg.; 3. Lucilia cornieina F., häufig. Plateau bemerkte in Belgien Vespa germanica F., zahllos; Eristalis, Helophilus, Calliphora vomitoria L., hfg. Schletterer bemerkte bei Pola: Hymenoptera: a) Scolüdae: 1. Scolia hirta Schrk.: am 10. Okt. b) Vespidae: 2. Eumenes mediterranea Kriechb.; 3. Polistes gallica L.; 4. Vespa germanica F. Im Okt. Burkill und Willis (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. I) beobachteten bei Cambridge: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia, 2 sp.; 2. Aricia lucorum Fall.; 3. Calli- phora erythrocephala Mg., sehr häufig, sgd.; 4. Chloropisca ornata Mg.; 5. Hydrellia griseola Fall. ; 6. Limnophora sp.; 7. Lucilia sp., sgd.; 8. Onesia sepulcralis Mg., sgd.; 9. Phyto- myza sp.; 10. Aricia lardaria F.; 11. Pollenia rudis F., sgd., häufig; 12. Drosophila graminum Fall.; 13. Scatophaga stercoraria L., sgd.; 14. Siphona geniculata Deg., sgd.; 15. Trichophthieus eunetans Mg. b) Syrphidae: 16. Eristalis tenax L., sgd., häufig. ce) Mycetophilidae: 17. Bolitophila fusca Mg.; 18. Metriocnemus sp.; 19. Orthocladius sp.; 20. Sciara sp. B. Hymenoptera: a) Ichneumonidae: 21. Fünf unbestimmte Arten. b) Vespidae: 22. Vespa vulgaris L., sgd., häufig. C. Lepidoptera: Microlepido- ptera: Tortrix sp. 518 RI Cornaceae. 63. Familie Gornaceae DC. 291. Cornus Tourn. Homogame Blumen mit freiliegendem Honig, welcher von einem den. Griffel umschliessenden Ringe abgesondert wird. 1195. C.sanguinea L. [H.M., Befr.S. 96; Weit. Beob. I. 5.301; Kirchner, Flora S. 399; Knuth, Bijdragen; Rügen.] — Nach H. Müller sind Staubblätter und Narbe gleichzeitig entwickelt. Da die Antheren nach innen aufspringen und in gleicher Höhe in einigem Abstande von der Narbe stehen, so werden diejenigen grösseren Insekten, welche auf dem Blütenstande oder einer Einzelblüte stehen und den Kopf zur Honigscheibe bringen, in der Regel mit einer Seite des letzteren ein oder zwei Antheren, mit der anderen die Narbe berühren, mithin beim Weiter- schreiten auf demselben Blütenstande oder beim Besuche eines anderen vorwiegend Frenidbestäu- bung bewirken. Kleinere Fliegen und Käfer wer- den dagegen infolge ihres unregelmässigen Umher- kriechens in den Blüten bald Fremd-, bald Selbst- Fig. 168, Cornus sanguinea L. (Nach Herm. Müller.) bestäubung hervorbrin- J. Blüte von oben gesehen. 2. Blüte von der Seite gesehen. a en, Erstere kann, nach ov Fruchtknoten. p Kronblatt. «a Staubblatt. st Narbe. 5 5 j Da f n Nektarium. Müller, hin und wieder dadurch spontan ein- treten, dass manche Narben von den Antheren der sich streckenden Staub- blätter benachbarter Blüten desselben Blütenstandes berührt werden (Geitono- gamie, nach Kerner, Pflanzenleben II. S. 324). — Pollen, nach Warnstorf, im Wasser gross, rundlich, undurchsichtig, mit körnigem Plasmainhalt, 63 bis 75 u diam. Als Besucher der nach Trimethylamin riechenden Blüten sah ich bei Kiel mehrere saugende oder pollenfressende Schwebfliegen (Eristalis tenax L., E. arbus- torum L., Syrphus balteatus Deg., Volucella pellucens L.) und Musciden (lucilia caesar L., L. cornicina F.). H. Müller (1) und Buddeberg (2) beobachteten: A.Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Clytus arietis L. (2); 2. Grammoptera tabaeicolor Deg. (1); 3. Leptura livida F. (1); 4. Pachyta octomaculata F. (2);5. Strangalia armata Hbst. (1, 2); 6. S. atra Laich. (1); 7. S. attenuata L. (1). b) Cureulionidae: 8. Otiorhynchus pieipes F. (1). c) Dermestidae: 9. Byturus fumatus F. (1), d) Elateridae: 10. Athous niger L. (1); 11. Dolopius marginatus L. (1). e) Telephoridae: 12. Telephorus pellu- cidus F. (1). f) Nitidulidae: 13. Meligethes (1); 14. Thalycra sericea Strm. (1). B Diptera: a) Empidae: 15. Empis livida L. (1). b) (?) 16. Eine winzige Mücke in sehr grosser Zahl (1). c) Syrphidae: 17. Eristalis arbustorum L., psd. (1); 18. E. nemorum L., psd. (1); 19. Volucella pellucens L. (2). C. Hymenoptera: Sphegidae: 20. Pompilus sp. (1). Sämtliche Besucher an der fleischigen Scheibe leckend. Dre Cornaceae. — Capı ifoliaceae. 519 ‚Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Lepidoptera: Argynnis paphia L., kurze Zeit sgd.; Krieger bei Leipzig die Mauerwespe Odynerus spinipes L. und die Erdbiene Anthrena labiata Scheck. = schencki Mor.; Schmiedeknecht in Nassau A. carbonaria L.; v. Dalla Torre in Tirol A. albicans Müll. 9; Mac Leod in Flandern 1 Empis, Meligethes (B. Jaarb. VI. S. 256). 1196. C. mas L. [Sprengel, S. 85.] — Die gelben Blüten sind, nach Schulz (Beitr. II. S. 191), zweigeschlechtig und homogam; doch werden sie auch als diöeisch_oder-vielehig angegeben. Die Einrichtung der Zwitterblüten stimmt mit derjenigen von C. sanguinea überein. Geitonogamie erfolgt, nach Kerner (a. a. OÖ.) wie bei voriger Art. — Pollen, nach Warnstorf, blass- gelb, elliptisch bis brotförmig, fast glatt, 37 «u lang und 23—25 u breit. Als Besucher sah ich eine pollenfressende Schwebfliege: Kristalis nemorum L.; Loew im bot. Garten zu Berlin Apis. 1197. C. florida L. zeigt nach Kerner dieselbe Art der Geitonogamie wie vorige. 1198. C. sueeieca L. [Knuth, Bijdragen.] — Im Dravitholz zwischen Tondern und Lügumkloster im mittleren Schleswig hatte ich im Anfange des Juli 1891 Gelegenheit, die Blüteneinrichtung dieser Pflanze zu untersuchen: Die vier gelblichen, mit rötlichen Adern durchzogenen Hüllblätter übernehmen die Rolle der Kronblätter, wodurch eine Scheinblüte von fast 2 cm Durchmesser entsteht. Jedes Hüllblatt hat eine Länge von 1 em; je zwei einander gegenüber- stehende sind etwas breiter als die beilen anderen gegenüberstehenden, nämlich 8 bezüglich 6 mm. Aus der Mitte dieser Scheinblüte erheben sich gegen 20 zu einer Dolde vereinigten, nur 2 mm hohe, rote, eigentliche Zwitterblüten auf gleichfalls nur 2mm langen Stielen. Kelch- und Kronblätter sind zurück- geschlagen. Aus jeder Einzelblüte erhebt sich 1 mm hoch der Griffel mit der Narbe, während die vier 2 mm langen Staubblätter nach aussen spreizen. Ein auf die Dolde aufliegendes Insekt muss also zuerst die Narben und dann erst die Antheren berühren, mithin schon beim Besuch der zweiten Blüte Fremd- bestäubung bewirken. Es war mir nicht möglich zu entscheiden, ob die Blüten homogam mit langlebigen Narben oder protandrisch sind, da ich sie erst gegen Ende ihrer Blütezeit untersuchen konnte; doch waren die Antheren meist schon abgefallen, die Narben aber noch empfängnisfähig. Bei ausbleibendem Insektenbesuche ist durch den Pollen der spreizenden Staubblätter geitonogam die Befruchtung der Narben benachbarter Blüten durch spontane Fremdbestäubung möglich. Als Besucher sah ich einige Schwebfliegen: Eristalis arbustorum L. und Helophilus pendulus L., pfd. 64. Familie Gaprifoliaceae Juss. H. M., Befr. S. 367; Knuth, Grundriss S. 61, 62. Wie schon Herm. Müller bemerkt, sind die Geissblattgewächse in blütenbiologischer Hinsicht äusserst verschieden: Lonicera Caprifolium 520 Caprifoliaceae. besitzt bis 30 mm lange Blumenröhren, gestattet daher nur den langrüsseligsten Schwärmern den Genuss des Nektars; L. Perielymenum mit etwa 20 mm langer Röhre gewährt ausser Schwärmern auch langrüsseligen Bienen den Zu- tritt; L. coerulea ist Hummelblume; L. nigra Bienenblume, während bei L. tatarica und Xylosteum mit nur 7—3 mm langer Röhre der Honig neben Bienen auch gewissen Fliegen zugänglich ist; Symphoricarpus wird von Herm. Müller als eine Wespenblume aufgefasst (ich sah besonders Bienen, sodann auch Schwebfliegen als Blütenbesucher), ebenso verhält sich L. alpigena; die trichterförmige Krone von Linnaea gestattet auch ziemlich kurzrüsseligen Insekten den Zutritt; Viburnum besitzt völlig freiliegenden Honig, wird daher von kurzrüsseligen Insekten (Fliegen und Käfern) befruchtet, welche teilweise auch die honiglosen Sambucus-Arten besuchen; Adoxa endlich loekt mit seiner ganz flachen, offenen Honigschicht winzige Insekten verschie- dener Ordnungen (Fliegen, Hautflügler, Käfer) an. Spontane Selbstbestäubung ist bei denjenigen Arten vorzugsweise ermöglicht, welche den geringsten Insekten- besuch erhalten; bei eintretendem Insektenbesuche ist Fremdbestäubung ge- sichert. Unsere wichtigsten Caprifoliaceen verteilen sich also in folgender Weise auf die Blumenklassen: Po: Sambucus; A: Viburnum, Adoxa; B: Symphoricarpus, Linnaea, Lonicera alpigena, tatarica und Xylosteum; H: Lonicera coerulea und nigra; En: Lonicera Periclymenum und Caprifolium. 292. Adoxa L. Unscheinbare, ‘grünliche, homogame oder protogynische Blumen mit frei- liegendem Nektar, welcher von einem fleischigen Ringe am Grunde der Staub- blätter ‘abgesondert wird. 1199. A. moschatellina L. [H. M., Befr. S. 366, 367; Ricca, Atti XIII. 3; Mac Leod, B. Jaarb. V.S.389; Knuth, Bijdragen; Kerner, Pflanzenleben II.; Kirchner, Flora S. 668.]| — Die zu einem würfelförmigen Köpfchen ver- einigten Blüten duften schwach nach Moschus. In der vierzähligen Gipfelblüte sind, nach H. Müller, die Staubblätter gerade nach oben, in den vier fünfzähligen Seitenblüten nach aussen gerichtet. Die Antheren stehen mit den mit ihnen gleichzeitig entwickelten Narben in gleicher Höhe. Indem honigleckende oder pollenfressende Insekten über die Blüten kriechen, berühren sie mit den Füssen und dem Rüssel bald die Antheren, bald die Narben und bewirken dabei vor- wiegend Fremdbestäubung. Spontane Selbstbestäubung ist namentlich in den “ Seitenblüten durch Hinabfallen von Pollen auf die Narbenränder möglich, in der Gipfelblüte nur beim Neigen der Pflanze durch den Wind. Nach Kerner, welcher die Blüten als protogyn bezeichnet, sind die Antheren anfangs von den Narben entfernt; später biegen sich die Staubblätter ihnen zu, so dass durch Berührung von Narben und Antheren spontane Selbstbestäubung erfolgt. Caprifoliaceae. 521 Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37) sind die Blüten bei Ruppin schwach protogyn bis homogam, die acht- (selten auch zehn-) männige Gipfel- blüte sich zuerst öffnend, dann folgen nach einander je ein paar gegenständige Seitenblütehen; mitunter sind die Gipfelblüte und ein oder zwei Seitenblütehen Fig. 169. Adoxa moschatellina L. (Nach Herm. Müller.) 1. ‘Gipfelblüte von oben gesehen. (3"/2:1). 2. Dieselbe von unten. 3. Seitliche, noch nicht erschlossene Blüte gewaltsam geöffnet und ausgebreitet, die Griffel nach unten gedrückt, ge- rade von vorn gesehen. 4. Dieselbe von hinten (von der Seite des Stengels her) gesehen. 5. Stück der Blüte mit 2 (gespaltenen) Staubblättern. (7:1.) 6. Griffel der Gipfelblüte, von der Seite gesehen. a Antherenhälfte, noch nicht geöffnet. a’ Dieselbe, geöffnet. s Kelch- blätter. p Kronblätter der Gipfelblüte. p! Obere, p* untere, p® seitliche Kronblätter einer seitlichen Blüte. st Narbe. ov Fruchtknoten. n Nektarium. verkümmert; die 4—7 Narbenäste, sowie die Antheren mehrere Tage lebens- fähig; Antheren tiefer stehend als die Narben, daher Autogamie kaum möglich. Pollen hellgelb, in der Grösse sehr veränderlich, brotförmig, schwach warzig, bis 37 u lang und 18 « breit. Als Besucher beobachtete Warnstorf kleine Käfer; Herm. Müller: A. Coleoptera: Cureulionidae: 1. Apion columbinum Germ., hld. B. Diptera: a) Cecidomyidae: 2. Verschiedene Arten, hid. b) Museidae: 3. Borborus niger Mg.. hd. c) Mycetophilidae: 4. Verschiedene Arten von 1'/—4 mm Länge. d) Simulidae: 5. Simulia- arten. C. Hymenoptera: a) Jchneumonidae: 6. Pezomachus Grav., 2 Arten. b) Ptero- malini: 7. Eulophus 5; 8. 7 andere Arten; Mac Leod in Flandern 1 Hautflügler, 1 Fliege, 1 Käfer (Bot. Jaarb. V. S. 389). Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Coleoptera: (ureulionidae: 1. Apion apricans Hbst., sgd. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Scatopbaga stercoraria L.; 3. Sepsis nigripes Mg. b) Mwycetophilidae: 4. Exechia sp.; 5. Sciara sp. und 3 andere Arten. c) Rhyphidae: 6. Rhyphus sp. d) Syrphidae: 7. Melanostoma quadrimaculata Verral. C.Hymenoptera: Ichneumonidae: 8. Pezomachus sp. und eine andere kleine Ichneumonide. D. Thysanoptera: 9. Thrips sp., sämtlich sgd. 293. Ebulum Pontedera. Rötlich-weisse, duftende, zu flachen Doldenrispen vereinigte Blumen mit freiliegendem Honig, welcher auf der Spitze des Fruchtknotens abgesondert wird. 522 | Caprifoliaceae. 1200. E. humile Gareke (Sambucus Ebulus L.. Nach Bonnier (bei Müller, Alpenbl. S. 392) sondern die weissen, aussen rötlichen Blüten freien Honig ab. Der Durchmesser der Krone beträgt, nach Kirchner (Flora S. 670), 8 mm; aus derselben stehen die Staubblätter fast senkrecht hervor. Als Besucher sah H. Müller in der Schweiz: Apis, 2 Bombus, 1 Volucella; Borgstette (H.M., Weit. Beob. III. S. 76) in Mitteldeutschland 2 Fliegen (Leptis vitripennis Mg. und Aricia sp.). v. Dalla Torre und Schletterer geben für Tirol die Apiden: 1. Nomada ferruginata K. 9; 2. Sphecodes gibbus L. 5 als Besucher an. MacLeod beobachtete in den en 4 Musciden als Besucher. (B. Jaarb. IIl. S. 346.) | In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 84) wurden 1 Hummel, mehrere Fliegen und Falter als Besucher beobachtet. | Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Muscidae: 1. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L.; 3. Helophilus floreus L. 294. Sambucus Tourn. Weissliche, homogame oder protogynische, oft duftende, aber nektarlose Blumen, die zu grossen Trugdolden vereinigt sind. 1201. S.nigra L. |H. M., Befr.S. 365; Weit. Beob. III.S.76; Mae Dec, Bot. Jaarb. V.S.369; Knuth, Naltt. Ins. 8.80, 156; Kirchner, Flora S. 669; Warns- torf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die gelblich-weissen, stark duftenden, honiglosen Blüten sind homogam und zu grossen, etagenartig übereinander liegenden Flächen zusammengedrängt, wodurch die Augenfälligkeit eine sehr grosse wird. Trotzdem erhalten sie wenig Imsektenbesuch; vielleicht ist der scharfe Duft vielen ‘Insekten zuwider, vielleicht finden sie aber auch zu wenig Ausbeute. Die Staubblätter spreizen weit aus- Fig. 170. Sambueus nigra L. (Nach Herm. einander, während die Narben im Müller.) Blütengrunde dem Fruchtknoten 1. Blüte, gerade von vorn gesehen. 2. Blüte, dicht aufsitzen. Insekten, welche schräg von der Seite und vern. 3. Blüte, schräg von der Seite und hinten. (Vergr. 3'/2:1.) beim Pollenfressen oder -sammeln über die Blütenstände laufen, bewir- ken ebensogut Fremd- wie Selbstbestäubung; letztere tritt auch leicht spontan ein, da die Narben in der Falllinie des Pollens liegen. Nach Warnstorf stehen die Staubblätter im weiteren Verlauf der Blüte- zeit von der Narbe nach aussen ab und bewirken möglichenfalls Geitonogamie; Selbstbestäubung ist auch dadurch erschwert, dass die Antheren extrors sind. Pollen blassgelb, klein, elliptisch, dicht warzig, bis 31 « lang und 15—16 u breit, Als Besucher sah ich auf der Insel Föhr zwei pollenfressende Schwebfliegen: Eristalis tenax L. und Syrphus ribesii L.; auf Helgoland Lucilia caesar L., über die Trugdolden kriechend und so benachbarte Blüten befruchtend. Herm. Müller beobachtete in den Alpen einen Käfer, in Mittel- und Süd- ‚deutschland folgende Insekten: ne I Fe ar Ann Caprifoliaceae. 523 A. Coleoptera: Searabaeidae: 1. Cetonia aurata L., an Blumenblättern und anderen Blütenteilen nagend; 2. Gnorimus nobilis L., w. v.; 3. Oxythyrea stietica L., w. v.; 4. Phyllopertha horticola L., w. v.; 5. Trichius fasciatus L., w. v. B. Diptera; a) Stratiomydae: 6. Sargus cuprarius L., pfd. b) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L., pfd.: 8. E. horticola Deg., pfd.; 9. E. nemorum L., pfd.; 10. E. tenax L., pfd.; 12. Volu- eella pellucens L., pfd. C.Hymenoptera: a) Tenthredinidae: 12, Allantus nothus Klg. F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Goldwespe: Ellampus aeneus F.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Botys sambucalis Schiff; Mac Leod in den Pyrenäen: Cetonia aurata L.,-in den Blüten (B. Jaarb. III. S. 346). Nach Kirchner finden sich am Blattstiel nektarabsondernde Drüsen, welche Ameisen anlocken, die der Pflanze als Schutz gegen aufkriechende Tiere dienen. 1202. S. racemosa L. [Kirchner, Flora S. 670; Schulz, Beitr. II. S. 94—95; Kerner, Pflanzenleben IL] — Nach Kirchner sind die Blüten in Württemberg protogynisch mit langlebigen Narben, nach Schulz in Süd- tirol zwischen Protogynie, Homogamie und schwacher Protandrie schwankend. Der Geruch erinnert, nach Kerner, an Heringslake (Trimethylamin), nach Kirehner ist er mehlartig. Nach letzterem legen sich die Kronzipfel nach dem Aufblühen bald gänzlich nach hinten zurück, und die Staubblätter spreizen sich so auseinander, dass sie fast in einer Ebene liegen, doch sind ihre An- theren noch geschlossen, während die drei kurzen Narben bereits vollständig entwickelt sind. Alsdann wachsen die Kronzipfel noch etwas und nehmen eine gelbliche Färbung an, und die Antheren springen nach unten und aussen auf; die Narben sind jetzt noch frisch. Alle Blüten ein und desselben Blütenstandes befinden sich gleichzeitig ungefähr in demselben Entwickelungszustand. Indem die Blütenstände im ersten (weiblichen) Zustande eine unscheinbarere grünliche Farbe haben, als im zweiten (zweigeschlechtigen), werden die im letzteren befindlichen in der Regel zuerst von den Insekten besucht, welche dann den Pollen auf die weiblichen übertragen. Im zweiten Zustande ist in den vielen, nach allen Rich- tungen stehenden Blüten spontane Selbstbestäubung und auch spontane Fremd- bestäubung möglich. Die Geitonogamie kommt, nach Kerner, dadurch zu stande, dass sich in späteren Blütenstadien die Staubfäden strecken und krümmen, so dass der Pollen auf die Narben der Nachbarblüten gelangt. Redtenbacher beobachtete bei Wien die Boekkäfer: 1. Leptura virens L.; 2. Strangalia quadrifaseiata L. als Besucher. 1203. S. australis Cham. et Sehltdl. ist nach K. Müller (Ber. d. d. b. Ges. II) gynodiöcisch. 295. Viburnum L. Weisse, zu Doldenrispen zusammengestellte, aminoid duftende, homogame Blüten mit freiliegendem bis halbverborgenem Nektar, welcher in einer flachen Schicht auf der Oberfläche des Fruchtknotens dicht unter der Narbe im Blüten- . grunde abgesondert wird. | 1204. V. Opulus L. [Sprengel, S. 159; H. M., Befr. S. 364, 365; Weit, Beob. III. S. 75, 76; Knuth, Bijdragen.] — Die Bedeutung der ver- grösserten, randständigen, geschlechtslosen Blüten für die Erhöhung der Augen- 524 Caprifoliaceae. fälligkeit der ganzen Blütenstände hat schon Sprengel in klarer Weise aus- einandergesetzt. Nach H. Müller sind die Zwitterblüten homogam. Die Staubblätter ragen auseinanderspreizend aus der Blüte hervor, und ihre Antheren bedecken sich ringsum mit Pollen, welcher auch pollensammelnden Bienen gute Ausbeute liefert, während die flache Honig- schicht nur Fliegen und andere kurzrüsselige Insek- ten anlockt. Diese Besucher bewirken, indem sie über Ä die Blütenstände hinweg- Fig. 171. Viburnum Opulus_L. (Nach Herm, schreiten überwiegend Müller.) ; 1. Randblüte von oben gesehen, die Überreste der Antheren g “ und der Narbe zeigend. (2/3:1.) 2. Fruchtbare Blüte kurz auch vielfach Selbstbestäu- nach dem Aufblühen, schräg von oben gesehen. (4°/3:1.) hun Letztere kann auch 3. Dieselbe nach Entfernung des vorderen Teils der Kron- 5 3 i i und Staubblätter. (4? 3:1.) spontan eintreten, da in vielen Blüten die Narben senkrecht unter einer Anthere stehen. Nach Kerner erfolgt auch hier Geitonogamie. Fremdbestäubung , doch Als Besucher nennt bereits Sprengel Meligethes („Blütenkäfer*) und Phyllo- pertha horticola L. („kleiner Maikäfer‘). Ich beobachtete nur Bombus terrester L. 9, in den Randblüten vergeblich nach Honig suchend. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A.Coleoptera: a) Anisotomidae : 1. Anisotoma obesa Schmidt, hld. (? . b) Elateridae: 2. Athous vittatus F.; 3. Cryptohypnus pulchellus l.. c) Scarabaeidae: 4. Oxythyrea stietica L., zarte Blütenteile fressend, häufig; 5. Phyllopertha horticola L., Blumenblätter und andere Blütenteile fressend; 6. Trichius fasciatus L., w. v., häufig (Borgstette). B. Diptera: a) Empidae: 8. Empis tessellata F., sgd. (Buddeberg). b) Muscidae: 9. Echinomyia feraL. c) Syrphidae: 10. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd., häufig; 11. E. nemorum L., w. v.; 12. E. sepuleralis L., w. v.; 13. E. tenax L., w. v.; 14. Helophilus floreus L., w. v.; 15. H. pendulus L., w. v. d) XNitidulidae: 16. Meligethes, häufig. C. Hymenoptera: 17. Halictus sexnotatus K., psd. Alfken beobachtete bei Bremen die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll. 9, sgd. und psd.; 2. A. labialis K. 5; 3. A. tibialis K. ©. psd.; v. Frieken in Westfalen die Scarabaeide Trichius abdominalis Men. Mac Leod sah in Flandern 2 Schwebfliegen, 1 Empide, 1 Käfer, 1 Falter. (Bot. Jaarb. VI. S. 373). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 84) wurden 2 Schweb- fliegen als Besucher beobachtet. 1205. V. Lantana L. [Kirchner, Flora S. 671; Schulz, Beitr. II. S. 95; Kerner, Pflanzenleben.] — Nach Kirchner stimmt die Bestäubungs- einrichtung der weissen Blüten mit derjenigen der vorigen Art überein, doch ist spontane Selbstbestäubung dadurch noch erleichtert, dass die Antheren fast Caprifoliacene. | 525 senkrecht über den Narben stehen; auch ist die Honigabsonderung noch geringer als bei V. Opulus. Schulz bezeichnet die Blüten als protogyn mit lang- lebigen Narben; die anfangs nach innen gekrümmten Staubblätter neigen sieh später über den Rand der ausgebreiteten Krone hinaus, so dass spontane Selbst- bestäubung in der Regel nicht stattfindet. Nach Kerner erfolgt geitonogam spontane Fremdbestäubung durch den Pollen der Nachbarblüten. Als Besucher beobachtete Schulz zahlreiche Fliegen, Hymenopteren und Käfer. Loew bemerkte im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Bibionidae: Bibio laniger Mg. j', sgd. F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Faltenwespe Leionotus rossii Lep.; v. Dalla Torre und Schletterer daselbst Bombus pomorum Pz. 9. r 296. Weigelia Thunberg. Rote bis weisse, trichterförmig-glockige, homogame Bienenblumen, deren Nektar zwischen dem Grunde des Griffels und der Krone von einem grünen Knötchen abgesondert wird. 1206. W. rosea Lindley. [H. M., Weit. Beob. III. S. 73, 74; Knuth, Bijdragen.] — Nach Herm. Müller bildet die Krone in den ersten 12 mm eine enge Röhre von 2—3 mm Durchmesser, worauf sie sich plötzlich auf das Doppelte und Dreifache erweitert und so eine Länge von etwa 27 mm erreicht. Die Mündung hat einen Durchmesser von 8—10 mm, so dass eine Biene von der Grösse der Osmia rufa L. 2, welche Müller als besonders häufigen pollen- sammelnden oder honigsaugenden Besucher beobachtete, in der Blüte Raum zum völligen Hineinkriechen hat und dann mit ausgestrecktem Rüssel den Honig zu erreichen vermag; grössere Hummeln finden dagegen keinen Platz in der Blume. Indem nun die genannte Biene in den Blüteneingang kriecht, berührt sie zuerst den 2—5lappigen Narbenkopf, welcher die Staubblätter überragt, und behaftet ihn mit Pollen, den sie aus früher besuchten Blüten mitgebracht hat; alsdann streift sie die ringsum im Blüteneingange stehenden pollenbedeckten Antheren und behaftet ihr Haarkleid ringsum mit Blütenstaub. Stadler (Nektarien) bezeichnet die Blüten als protogynisch mit nicht ausgeschlossener spontaner Selbstbestäubung. Die Kronen bleiben noch längere Zeit nachher frisch und färben sich sogar noch dunkler rosenrot, als sie während der Zeit der Reife der Narbe und der Antheren waren. Die biologische Bedeutung dieses Vorganges ist dieselbe wie bei: Ribes sanguineum und aureum. (Vgl. S.439 und Bd. I. S. 104.) Ausser Osmia rufa L. © beobachtete H. Müller noch zwei Furchenbienen (Halietus leucopus K. 2 und H. sexnotatus K. 9), beide ganz in die Blüten kriechend, sowie einen pollenfressenden Käfer (Dasytes sp.). Alfken beobachtete im Blütenugrunde eine Maskenbiene: Prosopis hyalinata Sm., früh morgens darin schlafend. Ich sah in meinem Garten wiederholt Bombus agrorum F. 2, mit dem Vorderleibe in die Blüte kriechen, den Rüssel bis zum Nektar vorschieben und saugen. Trotzdem die Hummel auf diese Weise regelmässig Fremdbestäubung herbeiführte, habe ich niemals Fruchtansatz bemerkt. Dieselbe Hummel beob- achtete ich auch in Mecklenburg und Pommern als Besucherin der Weigelia-Blüte. 526 Caprifoliaceae. 1207. Diervillea japonica Thunb. (Weigelia versicolor 8. et Z.) ist nach Stadler (Beitr.) protogynisch; ebenso die Form amabilis (Francke, Beitr.). Desgleichen a 1208. D. canadensis W. [Francke, Beitr.; Loew, Blütenbiol. Beitr. II. S. 61, 63.] — Diese Art besitzt ebenso wie » 1209. D. floribunda 8. et Z. und andere verwandte Arten ein Nektarium, welches mit langen keulenförmigen Haaren besetzt ist. (Loew, a. a. O.; Behrens, Nektarien). 1210. Aucuba japonica Thunb. sah Plateau in Belgien von pollen- fressenden Fliegen (Calliphora vomitoria L. und Musca domestica L.) besucht. 297. Symphoricarpus Dill. Rötliche, glockenförmige, homogame Blumen mit verborgenem Honig. Die Absonderung geschieht nach Delpino von einer einseitigen, papillösen Aus- buchtung der Blumenkrone; Bonnier bezeichnet die Blütenteile überhanpt als sehr zuckerreich, doch erscheint ihm das Gewebe am Griffelgrunde nicht als Nektarium zu dienen, während H. Müller die fleischige Anschwellung des Griffelgrundes als solches ansieht. Diese Anschwellung scheint mir so sehr den Charakter eines Nektariums zu tragen, dass ich mich der letzteren Ansicht anschliesse. | 1211. S. racemosa Michaux. |H. M., Befr. S. 360, 361; Weit. Beob. III. S. 78; Knuth, Ndfr. Ins. S. 81; Blütenbesucher I. S. 16; Thüringen; Bijdragen, Mac Leod, Bot. Centralbl. Bd. 29, S. 119; Loew, Bl. Flor. S. 250; daselbst Anm.] -— Vorzugsweise Wespenblume. — Die schwach duftenden Blumen- kronglöckehen sind 7--8 mm lang und haben einen Durchmesser von 5 mm, so dass sie, nach H. Müller, einem Wespenkopfe, der 5 mm breit und 2—2!/a mm diek ist, bequem Raum bieten. In der That scheinen Wespen die zahlreichsten Besucher und Befruchter zu sein. Doch sind, meiner Ansicht nach, die Grössen- verhältnisse der Köpfe der anderen Besucher, wie der Schwebfliegen und Bienen, den Ausmessungen des Blüteninneren nicht minder entsprechend. Die Innenwand des herabhängenden Glöck- chens ist an der stärksten Ausbauchung mit zahlreichen, langen Haaren dicht bedeckt, welche von den fünf Kronlappen bis zur Mitte des Fig. 172. Symphoricarpus 2 weHRs . . » racemosa Mchx. (Nach Herm, löckehens reichen und so nicht nur.einen wirk- Müller.) samen Schutz des reichlich abgesonderten Nek- 1. Blüte von der Seite gesehen. tars gegen Regen gewähren, sondern auch dessen 2, Dieselbe im Längsdurchschnitt, er i & (Vergr. 23:1.) Herausfliessen verhindern. Etwa in der Mitte des Glöckchens ent- springen die 5 Staubblätter. Sie neigen so nach innen, dass die gleichfalls nach innen aufspringenden Antheren in dem der Blütenöffnung zunächst gelegenen, untersten Teile der dichten Behaarung stehen. Unmittelbar über derselben, die ah Öspiiiliene. | 597 Mitte des Glöckchens einnehmend, befindet sich die gleichzeitig mit den Antheren entwickelte Narbe. Indem nun ein honigsuchendes Insekt seinen den Grössenverhältnissen der Blüte entsprechenden Kopf in das Glöckchen senkt, streift dieser zuerst die fünf Antheren, bedeckt sich also ringsum mit Pollen, und streift alsdann mit einer Seite die Narbe. Es bleibt aber, nach Müller, auf dem Wege bis zur Narbe wenig oder gar kein Blütenstaub an ihm haften, teils weil derselbe wenig klebrig ist, teils weil etwa anhaftende Körner in dem dichten Haarbesatze, den sie zu passieren haben, ehe sie die Narbe erreichen, wieder abgestreift werden, Erst beim Zurückziehen aus dem Glöckehen behaftet sich der zum grossen Teil mit Nektar benetzte Kopf des Insektes reichlich mit Pollen, der dann beim nächsten Besuche zum Teil auf die Narbe gelegt wird, so dass bei Insektenbesuch Fremd- bestäubung erfolgt. Bleibt dieser aus, so ist nach der Stellung der Blüte und der Lage von Antheren und Narbe spontane Selbstbestäubung wohl immer ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete ich in Thüringen Bombus agrorum F. und Vespa saxonica F., sgd.; in Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Pommern habe ich, trotz ganz besonders aufmerksamer Beobachtung niemals eine Wespe als Besucherin gesehen, sondern nur saugende Apiden (Apis; Bombus terrester L.) und Schwebfliegen (Eristalis sp.; Syrphus ribesii L.; Syritta pipiens L., pfd.). (Nach Fertigstellung des Manuskripts sah ich am 20. Juli 1897 die Blüten bei Heringsdorf auf der Insel Usedom ausser von Apis mellifica L. 9, sgd. und Bombus lapidarius L. 9, sgd., auch von zahlreichen saugenden Vespa-Arten, besonders V. vulgaris L., V. media Retz. und V. silvestris Scop., besucht ) Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Diptera: Syrphidae: 1. Helophilus floreus L., sgd. (?) (1). B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Apis mellifica L. 9, sgd., häufig (1); 3. Bombus agrorum F. 7, sgd. (1); 4. B. pratorum L. 9, sgd. (1); 5. Eucera longicornis L. j', sgd. (1); 6. Halictus sex- notatus K. 9, sgd. und pfd., häufig (1, 2); 7. H. smeathmanellus K. 9, sgd. (2); 8. Megachile centuncularis L. /, sgd. (1). b) Sphegidae: 9. Ammophila sabulosa L., sgd. (1). c) Vespidae: 10. Eumenes pomiformis F., sgd. (2); 11. Odynerus sp., von aussen das Blumenglöckchen anbeissend (1); 12. Polistes diadema Ltr. (1); 13. P. gallica L.; 14. Vespa media Retz. (1); 15. V. rufa L. (1); 16. V. saxonica F. (1); 17. V. silvestris Scop. 9, sgd. (1, 2). Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 42): | A. Diptera: a) Muscidae: 1. Lauxania aenea Fall. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., sgd.; 3. Helophilus floreus L., sgd.; 4. Syritta pipiens L., sgd.; 5. Syr- phus balteatus Deg., sgd.; 6. S. corollae F., sgd.. B. Hymenoptera: a) Apidae: 7. Halietus eylindrieus F. 5, sgd.; 8. H. malachurus K. 5, sgd. b) Vespidae: 9. Eu- menes pomiformis F., sgd.; 10. Odynerus parietum L., sgd.; 11. O. parietum L. var. renimacula Lep. 9, sgd.; 12. Vespa silvestris Scop. }, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Apidae: 1. Antlırena convexiuscula K. 5; 2. Bombus agrorum F. 8; 3. B. derhamellus K. © 9; 4. B. hortorum L. 9; 5. B. jonel- lus K. 8 5‘, sgd.; 6. B. lucorum L. 8 5; 7. B. muscorum F. '; 8. B. pratorum L.9 J', sgd; 9. B. terrester L. 5’; 10. Podalirius parietinus F. 9 ; 11. Psithyrus vestalis Foure. 5. b) Vespidae: 13. Vespa media Retz. %; 13. V. silvestris Scop.; sowie mehrfach einen Bockkäfer (Judolia cerambyeiformis Schrk.); Schmiedeknecht bemerkte in Thüringen Anthrena combinata Christ; v. Dalla Torre in Tirol die Biene Halictus morio Fbr. 9, sehr zahlreich. — Mac Leod bemerkte in Flandern zahlreiche saugende Nacht- falter (B. C. Bd. 29); Chr. Schröder beobachtete bei Rendsburg abends zwischen 9 und 10 Uhr gleichfalls zahlreiche Noktuiden aus den Gattungen Agrotis, Mamestra und Plusia sgd. 528 Caprifoliaceae. 298. Linnaea Gronovius. Weisse, innen mit Saftmal versehene, homogame Blumen mit völlig ver- borgenem Nektar, der im Blütengrunde aus einer verdickten Stelle zwischen den Wurzeln der kürzeren Staubfäden abgesondert wird. 1212. L. borealis L. [H. M., Alpenblumen S. 393, 394; Loew, Bl. Fl. S. 249; Lindman, a. a. Ö.] — Durch die schräg abwärts gerichtete Stellung der Blüte wird der Nektar gegen Regen geschützt; die im Innern befind- findlichen Haare dienen vielleicht auch zum Schutz gegen ankriechende kleinere Insekten. Dadurch, dass die zweilappige, stark secernierende Narbe weit über die gleichzeitig mit ihr entwickelten Antheren hervorragt, ist Fremdbestäubung begünstigt. H. Müller hält spontane Selbstbestäubung nur in ungewöhnlich = \{) f IM \ NN y, j NN MN ) IN\ N N \\ Yu N N N ) | | \\ N ln \ N) : I \ NUN Fig. 173. Linnaea borealis L. (Nach Herm. Müller.) 4A. Blüte von der Seite gesehen, nachdem die rechte Hälfte von Kelch und Krone abge- schnitten. (7:1.) B. Untere Hälfte der Blumenkrone nebst den anhaftenden Staubblättern und dem Nektarium (n). steil herabhängenden Glöckehen für möglich; vielleicht aber bleibt auch Pollen in den Haaren der Innenseite der Blumenkrone haften, der auf die Naybe ge- langen kann. An den Exemplaren von Tegel bei Berlin beobachtete Loew (Bl. Fl. S. 250) nur sehr spärlichen, wahrscheinlich funktionslosen Pollen, da die be- treffenden Exemplare niemals fruktifizierten. Nach Loew ist möglicherweise ein antherenbewohnender Pilz die Ursache hiervon. | Die trichterförmige Erweiterung der, nach Kerner, vanilleduftenden, 10—12 mm langen Blüte gestattet auch ziemlich kurzrüsseligen Insekten den Zugang zu derselben. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 3 Fliegen und 1 Falter; Loew in Brandenburg (Beiträge S. 44) eine Dolichopode: Neurigona quadrifasciata F., sgd. ?). 2029. Lonicera L. Homogame, protogynische oder protandrische Bienen- oder Falterblumen, oder Blumen mit verborgenem Nektar, welcher im Grunde oder in einer Aus- sackung der Kronröhre abgesondert wird. RETTEN OR EEE ELHTEE UN. I \ Caprifoliacene. 529 1213. L. Perielymenum L. [H. M., Befr. S. 363; Weit. Beob. III. S. 75; Heinsius a. a. O.; Mac Leod, B. Jaarb. V. S.390—391; Knuth, Ndfr. Ins, S. 90, 156; Weit. Beob. S. 234, 235; Bot. Centralbl. Bd, 60. S. 41 ff.; Helgoland S. 33; Warnstorf, Nat. V. des Harzes XL] — Protandrische Nachtsehwärmerblume. -—— Hermann Müller beschreibt die Blüten dieser Art als homogam und giebt die folgende Abbildung, welche sowohl für L. Pe- rielymenum als auch für L. Caprifolium gilt, nur mit dem Unterschiede, dass die Kronröhre der letzteren Art 5—8 mm länger ist als die der ersteren. _ Fig. 174. Lonicera Perielymenum L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte in natürlicher Grösse, von der Seite gesehen. 2. Dieselbe, von-vorn gesehen. Die Narbe überragt die Antheren, wird also von den Besuchern zuerst gestreift, mithin mit fremdem Pollen belegt. Den in dieser Abbildung (Fig. 174) dargestellten Befund wird man auch regel- mässig am hellen Tage beobachten. Ich selbst habe in meinem Buche: „Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln“ S. 80 die Blüteneinrichtnng von L. Perielymenum ebenso beschrieben, weil ich die Blumen mittags unter- suchte und den in der Mittagstunde erfolgenden Besuch durch Macroglossa stellatarum L. beobachtete. Ende Juli 1894 untersuchte ich die inkmeinriehtung dieser langrüsseligen Nachtschwärmern (Sphingiden) angepassten Art in Nieblum auf der Insel Föhr, wo der angepflanzte Schlingstrauch sehr kräftig gedeiht und in jenem Jahre ganz besonders schön blühte. Hier fand ich nun sehr bemerkenswerte Abweichungen von der Darstellung Herm. Müllers: Die Knospen stehen senkrecht. Bereits am Nachmittage zwischen sechs und sieben Uhr sind die Antheren in denselben aufgesprungen; auch ist die Narbe zu dieser Stunde bereits empfängnisfähig. Doch kann eine spontane Selbstbestäubung nicht stattfinden, weil auch die längsten Staubblätter von der Narbe um 2 mm überragt werden, (Vgl. Fig. 175, 1.) Die ersten Blumen brechen etwa um 7 Uhr abends auf; um 8 Uhr sind die meisten Blüten bereits erschlossen. Zuerst löst sich die Unterlippe von der Oberlippe; dann treten die Staubblätter nach einander aus der Oberlippe hervor, während der Griffel noch an seiner Spitze von den kapuzenartig zusammen- haftenden Zipfeln derselben festgehalten wird. Seltener schnellt der Griffel früher als die Staubblätter hervor. Dabei senkt sich die Blüte allmählich und Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 34 530 Caprifoliaceae. geht aus der bisher senkrechten in die wagerechte Stellung über. Diese Drehung um 90° ist beendet, sobald Griffel und Staubblätter die Oberlippe verlassen haben und sich der Griffel zwischen den Staubblättern hindurch bis auf die noch fast wagerechte oder erst schwach gebogene Unterlippe gesenkt hat. Gleichzeitig tritt ein (am Tage sehr verschwindender) starker Duft auf. Sofort stellen sich Schwebfliegen (Syrphus sp.) ein, welche sich, um Pollen zu fressen, auf die Antheren niederlassen, häufig aber auch auf die Narbe fliegen und daher gelegentlich Fremdbestäubung herbeizuführen vermögen. Die in einem Punkte an den Staubfäden schaukelförmig befestigten Staubbeutel haben eine solche Lage vor dem Blüteneingange, dass ihre nach oben oder aussen gerichtete, aufgesprungene, pollenbedeckte Fläche von der Unterseite eines jeden Schwärmers 1. rn Fig. 174. Lonicera Perielymenum L. (Natürliche Grösse, nach der Natur.) 1. Knospe kurz vor der Entfaltung: Die Narbe ist bereits empfängnisfähig, die Staubbeutel sind aufgesprungen, jedoch ist spontane Selbstbestäubung wegen der senkrechten Stellung der Knospe und der die Staubblätter überragenden Länge des Griffels ausgeschlossen. 2. Blüte am ersten Abend: Die pollenbedeckten Antheren stehen vor dem Blüteneingange, der Griffel ist so stark abwärts gebogen ’ dass die Narbe von anfliegenden Schwärmerh nicht gestreift wird. Ober- und Unterlippe sind nur schwach gebogen (und sind weiss gefärbt.) 3. Blüte am zweiten Abend: Der Griffel ist soweit aufwärts gebogen, dass die Narbe vor dem Blüten- eingange steht, dagegen sind die Staubblätter abwärts gebogen und die Antheren verschrumpft. Ober- und Unterlippe sind durch Aufrollung verkleinert (und sind gelb gefärbt). «a Antheren, s Narbe. ; gestreift werden muss, welcher zu dem vom Fruchtknoten abgesonderten und in der etwa 25 mm langen, jetzt geraden Kronröhre beherbergt wird. Der gleich- falls 25 mm hervorragende Griffel dagegen ist, wie vorhin geschildert, in diesem ersten Blütenzustande soweit abwärts gebogen, dass eine Berührung der Narbe durch anfliegende Schwärmer unmöglich ist. (Fig. 175, 2). Am andern Morgen ist das Bild, welches die Blumen bieten, ein ganz anderes: Die Antheren besitzen, falls Insektenbesuch eingetreten war, keinen Pollen mehr, und der Griffel hat seine Stellung verändert; er ist in einer Auf- wärtsbewegung begriffen und steht nunmehr in den noch weisslich gefärbten Blüten zwischen oder wenig unter oder über den Staubblättern. Die Aufwärts- ‚bewegung ist zu der Zeit, wo neue Knospen aufspringen, also abends zwischen Caprifolincene. 531 7 und 8 Uhr, beendet; die Staubfäden sind dann abwärts gebogen und ihre Antheren dann soweit eingeschrumpft, dass sie nur noch kleine vertrocknete Häkchen bilden. Die Blüte ist nunmehr in den zweiten, rein weiblichen Zustand eingetreten: Der Griffel erstreckt sich oberhalb der, wie gesagt, nun abwärts gebogenen Staubblätter und ist seinerseits an der Spitze etwas aufwärts gebogen, so dass die Narbe jetzt den Blüteneingang beherrscht (Fig. 175, 3), mithin ein anfliegender Schwärmer dieselbe mit seiner Unterseite unfehlbar streifen und, falls er von einer im ersten Zustande befindlichen Blüte kam, mit Pollen belegen muss. Im Laufe des Tages haben sich an dieser Blüte noch einige weitere Ver- änderungen vollzogen : Ober- und Unterlippe haben sich mehr oder weniger auf- gerollt, so dass die der Augenfälligkeit dienende Fläche eine immer geringere geworden ist. Gleichzeitig ist auch allmählich eine Umfärbung erfolgt, indem die ursprünglich innen rein weisse, aussen rötliche Blumenkrone hellgelb ge- worden ist. Am Abend ist diese Umfärbung beendet, so dass man unmittelbar vor der Entfaltung der Knospen reinweisse Blüten nicht mehr findet. Die Bedeutung dieser Erscheinung für die Befruchtung ist offenbar die, dass die von weither durch den Duft der Blumen, in grösserer Nähe durch die augenfälligen Blütenstände angelockten Schwärmer in unmittelbarer Nähe zuerst die helleren, weissen und grösseren, im ersten Zustand befindlichen Blumen be- merken und besuchen und sich dann zu den weniger hellen, gelblichen und durch Aufrollung der Kronzipfel kleineren, im zweiten Zustand befindlichen be- geben und letztere mit den Pollen der ersteren belegen. Trotzdem die beiden Blütenformen sich so scharf gegen den klaren Abendhimmel abheben, dass man sie sehr deutlich von einander unterscheiden kann, konnte ich obige Vermutung dureh die Beobachtung unmittelbar nicht bestätigen, denn die Bewegungen der die Blumen besuchenden Schwärmer (Sphinx ligustri L. und Sphinx con- volvuli L.) sind so blitzschnell und das Herannahen ist so geräuschlos, dass es mir unmöglich war, zu unterscheiden, welcher Blütensorte sich diese Schmetter- linge zuerst näherten. Die Blüten des zweiten Zustandes, deren Kronröhre gebogen ist, nehmen im Laufe der folgenden Tage noch eine dunklere, schliesslich schmutzig-orange- bräunliche Färbung an, die Aufrollung der Kronzipfel wird noch stärker, der Duft verschwindet auch abends mehr und mehr, doch bleibt die Stellung der Staub- und Fruchtblätter dieselbe, auch findet noch etwas Honigabsonderung statt und die Narbe bleibt noch einige Zeit empfängnisfähig. Infolgedessen wird zwar der Schwärmerbesuch spärlicher werden, doch ist die Möglichkeit nach- träglicher Bestäubung noch einige Tage vorhanden. — Nach Warnstorf hat die Kronröhre innen in der unteren Hälfte unter- halb der schmalen alleinstehenden Unterlippe einen gelben, aussen durch eine Furche gekennzeichneten wulstigen Längsstreifen, welcher auf seiner Ober- fläche mit kleinen sitzenden Drüsen besetzt ist, die reichlich Honig in Tröpf- chen ausscheiden, welche sich am Grunde der Röhre sammeln. Es gehört deshalb ein mindestens 15 mm langer Rüssel dazu, wenn ein Insekt bis zu den 34* 532 Caprifoliaceae. ersten Honigtröpfehen gelangen will. Der Griffel mit seiner kopfförmigen Narbe ragt meist gegen 28 mm, die Staubblätter ragen dagegen nur 15—18 mm aus der Krone hervor. In solchen Blüten ist Selbstbestäubung sehr erschwert, wenn nicht ganz ausgeschlossen. Es kommen indessen auch Blüten vor, in denen die Narbe die Antheren nur um 1 mm überragt; hier ist selbstverständlich bei aus bleibendem Insektenbesuche Autogamie sehr erleichtert. Die Antherenöffnung erfolgt schon nach 30—40 Minuten, nachdem sich die Blüte erschlossen hat. — Pollen weiss, adhärent und cohärent, tetraödisch, durch zahlreiche kurze Stachel- warzen undurchsichtig, 88—100 u diam. Ä Die von mir beobachtete Aufblühstunde haben auch Kerner und Warnstorf angegeben; ersterer auch, dass der Duft von 6 Uhr abends bis Mitternacht am stärksten ist. Auch die nachträgliche Krümmung der Kron- röhre giebt dieser Forscher an und bemerkt dazu, dass hierdurch eine direkte Berührung von Narbe und Antheren, mithin eine nachträgliche spontane Selbst- bestäubung erfolge. Letzteres habe ich nieht beobachtet: bei den Blumen der Insel Föhr ist dies unmöglich, weil die Narbe die Antheren bedeutend überragt. Dass die Blüteneinrichtung nicht überall die gleiche ist, zeigen auch meine Beobachtungen auf der Insel Helgoland. Hier stehen die Knospen gleich wagerecht; nur bei frei- stehenden, nicht von anderen eingeengten Blütenständen stehen sie anfangs senk- recht und neigen sich später. Staubbeutel und Narben sind hier gleichzeitig ent- wickelt, und zwar sind drei Staubblätter ebenso lang wie der Griffel, so dass die pollenbedeckten Staubbeutel die Narbe mit Blütenstaub bedecken müssen, mithin spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Die beiden anderen Staub- blätter sind um eine Antherenlänge kürzer, dienen also nur der Fremdbestäubung. Die Honigabsonderung ist eine so bedeutende, dass die Kronröhre oft bis zur Hälfte ausgefüllt wird, der Nektar mithin auch kürzerrüsseligen Schmetter- lingen zugänglich ist, selbst von langrüsseligen Hummeln zum Teil a De werden kann, die dabei gleichfalls Fremdbestäubung bewirken. Als Besuche: sah ich ausser den genannten legitimen Befruchtern (Sphinx convolvuli und ligustri) auf Föhr noch weitere Sphingiden (Magroglossa stellatarum L.; Deilephila elpenor L.; Smerinthus ocellatus L.), sowie 1 Nachtfalter (Plusia) und pollen- fressende Schwebfliegen (Syrphus, Eristalis, Rhingia, Syritta), sowie auch Bombhus hor- torum L. 9, regelrecht saugend und befruchtend. Diese Hummel kann zwar den Nektar nicht ganz ausbeuten, erlangt aber einen ziemlich grossen Teil desselben. Auf der Insel Amrum beobachtete ich besonders zahlreiche Exemplare von Plusia gamma L., gleichfalls regelrecht saugend und befruchtend. Dieser Nachtfalter war so eifrig bei der Sache; dass ich ihn mit den Fingern von den Blüten fortnehmen konnte. | Heinsius beobachtete in Holland Bombus hortorum L. 5‘, sgd., sowie pollen- fressende Schwebfliegen; Mac Leod in Belgien zwei saugende Hummeln (Bombus hortorum L. und B. agrorum F.), sowie den Taubenschwanz (Macroglossa stella- tarum L.), sgd. a Herm. Müller sah nur Bombus hortorum L. 2 als Besucher, vermutete aber Nachtschwärmer. Über den Besuch der Gartenhummel äusserte dieser Forscher: Es verursachte der Hummel merklichen Zeitverlust, eine zum Saugen geeignete Standfläche zu gewinnen und sie kroch von der breiten Oberlippe her zum Blüteneingange, ohne zuerst die Narbe, dann die Staubgefässe zu berühren. Auch war ihre Honigausbeute jedenfalls nur gering; denn nach dem Besuche einiger Blüten verliess sie die in voller Ceprläclkisnie. 533 Blüte stehenden Stöcke gänzlich. Unsere langrüsseligen Bienen kommen also nur als zufällige Besucher in Betracht, welche für die Ausprägung der vorhandenen Blüten- eigentümlichkeiten von keinem Einflusse gewesen sind. Auf Helgoland beobachtete ich (Bot. Jaarb. 1896. S.44): Lepidoptera: a) Noctuidae: 1. Plusia zamma L.; 2. Kleine Noctuiden. b) Sphingidae: 3. Deilephila galii Reott.; 4. Macroglossa stellatarum L.; Heinsius in Holland Bombus hortorum L. /', zahlreich sgd., sowie eine gabe Sry Bchwobflisge Melanostoma hyalinata Fall. 9. (B. J. IV S. 115, 116). In Dünifriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 84) wurden 3 Falter als Besucher beobachtet. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: Bombus hortorum L. 9, sgd., häufig. Herm. Müller beobachtete an Pflanzen, welche unter „unnatürlichen Lebensbedingungen“, nämlich der Traufe eines Daches litten und wohl daran eingingen, eine Reduzierung. der Kronröhre von 22—25 mm Länge auf 6 mm. 1214. L. Caprifolium L. [H. M., Befr. S. 361-363; Kirchner, Flora S. 672; Kerner, Pflanzenleben II. —- Nachtschwärmerblume. — Die Blüteneinricehtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein (Müller, Kirchner, Kerner), nur ist die Kronröhre etwa 30 mm lang, so dass nur solehe Sphingiden den Nektar ganz ausbeuten können, deren Rüssel die ent- sprechende Länge besitzt.. Kerner bezeichnet die Blüten als schwach protogynisch während H. Müller sie homogam nennt. Nach Kirchner ist die anfangs aussen rosa überlaufene Blumenkrone im unbefruchteten Zustande innen weiss oder rötlich- weiss, später hellgelb gefärbt. Kerner sagt, dass der Blütenduft, wie bei vor,, zwischen sechs Uhr abends bis Mitternacht am stärksten und dass die Blüten- öffnung innerhalb einiger Minuten erfolgt und die Blütedauer drei Tage beträgt. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Einrichtung von L. Caprifo- lium sich ebenso verhält, wie ich sie von L. Perielymenum beschrieben habe. Es fehlte mir bisher an Gelegenheit, diese von mir schon 1894 ausgesprochene Vermutung durch die Beobachtung zu bestätigen. Nach Kerner findet bei ausbleibendem Insektenbesuch spontane Selbstbestäubung statt. Als Besucher beobachtete H. Müller folgende Schmetterlinge: a) Sphinges: 1. Sphinx convolvuli L. (Rüssellänge 65—80 mm); 2. S. iigustri L. (37—42 mm); 3. 8. pinastri L. (28—33 mm), alle drei den Honig ganz aussaugend;; 4. Deilephila elpenor 1;. (20—24 mm); 5. D. porcellus L. (20 mm), diese beiden den grössten Teil des Honigs saugend; 6. Smerinthus tiliae -L. (3 mm), vergebens zum Honig zu gelangen suchend, b) Noctuae: 7. Dianthoecia capsincola Hb. (23—25 mm), wie 4 und 5; 8. Cucullia um- bratica L. 2 (18—22 mm), dgl.; 9. Plusia gamma L. (15 mm), ebenso den Honig er- reichend. c) Bombyees: 10. Dasychira pudibunda L. (0 mm), wie 6. Mac Leod sah in Belgien einen Schwärmer (Deilephilus sp.) als Besucher. 1215. L. tatarica L. — B. — Die Kronröhre dieser aus Sibirien stam- menden, bei uns in Anlagen u. s. w. angepflanzten Art ist, nach H. Müller (Befr. S. 363, 364), 6—7 mm lang. Im Grunde derselben wird der Nektar abgesondert. Die hellroten Blüten sind homogam; die Antheren überragen die Narbe ein wenig. Insekten, welche zum Nektar vordringen, berühren ‚mit der einen Seite des Kopfes die Narbe, mit der anderen die pollenbedeckten Antheren 534 Caprifoliaceae. so dass bei wiederholten Blütenbesuchen Fremdbestäubung bevorzugt ist, doch kann natürlich auch Selbstbestäubung erfolgen. Letztere tritt auch spontan ein, indem sich nicht selten Blüten finden, in denen die Narbe ein oder zwei An- theren berührt. Als Besucher,sahen Herm. Müller (1) und ich (!) (Weit. Beob. $. 235; Bijdragen): A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L. (!, 1), sgd. und pfd., sehr häufig. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena albicans Müll. © (1), vergebens zu saugen ver- suchend; 3. Apis mellifica L.® (!, 1). sgd., häufig; 4. Megachile centuneularis L. 5 (1), sgd. Morawitz beobachtete häufig bei St. Petersburg die beiden Blattschneiderbienen: 1. Megachile willughbiella K.; 2. M. cireumeincta K.; Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Bombus derhamellus K. 2 ; 2. B. silvarum L. 2; 3. B. lucorum L. © ®&. 1216. L. Xylosteum L. — B. — Die gelblich-weissen Blüten sind, nach Herm. Müller (Befr. S. 364), homogam; ihre Kronröhre ist nur 3—4 mn lang, so dass der in einer schwachen, mit Haaren überdeckten Aussackung am Grunde derselben beherbergte Honig auch kurzrüsseligen Insekten zugänglich ist. Da Staubblätter und Narbe weit aus der Blüte hervorragen und erstere durch Auseinanderspreizen weit von letzterer entfernt sind, so werden besuchende Insekten die Antheren und die Narbe mit entgegengesetzten Seiten des Kopfes berühren und regelmässig Fremdbestäubung bewirken. Bei ausbleibendem In- sektenbesuche kann durch Herabfallen von Pollen auf die Narbe spontane Selbstbestäubung stattfinden. Von den besuchenden Insekten bewirken nur die Hummeln regelmässig. Fremdbestäubung, indem sie, wie oben geschildert, verfahren. Die Honigbiene und die Fliegen kommen, wie schon H. Müller bemerkt, zuweilen mit der Narbe gar nicht in Berührung. Kerner (Pflanzenleben II.) beschreibt die Blüten als protogyn, und zwar steht nach diesem Forscher die Narbe anfangs in der Zutrittslinie zum Nektar. Später krümmt sich der Griffel abwärts, während die Antheren die bisher von der Narbe inne gehabte Stelle einnehmen. Als Besucher sah Herm. Müller saugende Apiden (Apis mellifica L. 8; Bom- bus agrorum F. 9; B. pratorum L. 8), sowie einige Fliegen (Empis opaca F., sgd., häufig; Rhingia rostrata L., sgd., pfd.). Schmiedeknecht giebt den Bombus distinguendus Mor. 2 für Thüringen als Besucher an. Rössler beobachtete bei Wiesbaden den Falter: Grapholitha albersana Hb.; Schletterer und Dalla Torre in Tirol Bombus pomorum L. 92. 1217. L. nigra L. [H. M., Alpenblumen S. 394, 395.] — Eine Bienenblume. — Die Blüten sind homogam. Der Nektar ist durch zahlreiche Haare im Innern der Kronröhre gegen Regen geschützt. Die Narbe steht am weitesten aus der Blüte hervor, so dass sie von anfliegenden Insekten zuerst berührt wird, mithin Fremdbestäubung erfolgen muss. Da der Griffel nach unten gebogen ist, erfolgt bei ausbleibendem Insektenbesuche durch Pollenfall spontane Selbstbestäubung. (S. Fig. 176.) Als Besucher sah H. Müller Apis und. Halietus sp. Ricca (Atti XIV, 3) beobachtete zahlreiche Hummeln, Bienen und Fliegen. A Een he Caprifoliaceae. 535 1218. L. coerulea L. [Hildebrand, Geschl. $. 18; Ricca, Atti XIV. 5; H. M, Alpenblumen 8. 397, 398.] — Eine Hummelblume,. — Fig. 176. Lonicera nigra I. (Nach Herm. Müller.) A. Ein Blütenpaar von vorn gesehen. B. Unterer Teil einer Blüte im Längsdurchsehnitt, (Vergr. 7:1.) Die gelblich-weissen, hängenden Blüten sind nach Hildebrand homogam, nach Ricea protogyn. Die Länge der Kronröhre beträgt, nach Müller, etwa 10 mm; die Ausbeutung des Nektars gelingt am leichtesten langrüsseligen Bienen, namentlich Hum- meln, welche beim Ein- dringen in die Blüte zu- erst die Narbe, dann die Antheren berühren, mit- hin stets Fremdbestäu- bung bewirken. Bei schräg hängenden Blüten kann durch Pollenfall leicht spontane Selbstbe- stäubung eintreten. Als Besucher sah H. Müller 12 Hymeno- pteren (darunter5Hummel- Fig. 177. Lonicera coerulea L. (Nach Herm. Müller.) arten), 3Syrphiden, 2Käfer, 4. Ein herabhängendes Blütenpaar. B. Eine Blüte im Längs- 3 Falter. durchschnitt. (Vergr. 4:1.) Ricca beobachtete Bombus lapidarius L. noch in einer Höhe von 2000—2500 m als Besucher. 1219. L. alpigena L. [Kerner, Pflanzenleben II.; Schulz, Beitr. IH. S. 95—-97; H. M., Alpenblumen S. 395—397.] — Wespenblume. — Die 936 Caprifoliaceae, rötlich-braunen Blüten werden von Bienen, Hummeln und besonders Wespen aufgesucht und befruchtet. Die Ausbauchung der Kronröhre sondert sehr reichlich Nektar ab, der wieder durch starke Behaarung geschützt wird. Die schräg abwärts gerichtete Unterlippe bildet einen bequemen Halteplatz für die Besucher. Diese müssen alsdann zuerst die sich ihnen in den Weg stellende Narbe berühren und dann die Antheren, so dass sie Fremdbestäubung bewir- ken müssen. Während H.Mül- ıı\ . n ler die Blüten als homo- “ N Nm) gam bezeichnet, sind sie nach Kerner protogyn, und zwar ist nach letz- terem anfangs nur Fremd- M bestäubung möglich, spä- Fig. 178. Lonicera alpigena L. (Nach Herm. Müller.) ter dureh Berührung von Ein Blütenpaar kurz nach dem Aufblühen, von vorn gesehen. Narbe (4:1.) Die Blüte rechts hat ein überzähliges Staubblatt, aber R keinen überzähligen Kronabschnitt. spontane Selbstbestäu- bung unausbleiblich. Als Besucher sah H. Müller 9 Hymenopteren (darunter 2 Wespenarten in grosser Zahl), 2 Syrphiden, 2 Falter, 2 Käfer; Schulz beobachtete besonders Macroglossa. 1220. L. iberica M. B. Diese aus dem Kaukasus stammende Art untersuchte Kirchner (Beitr. S. 62—63) nach angepflanzten Exemplaren in Württemberg. Die hellgelben Blumen sind schwach protogyn; der untere Teil ihrer Röhre steigt 10 mm steil in die Höhe, der obere Teil hat eine Länge von 3 mm. Die 10 mm lange Unterlippe rollt sich nach unten zurück, worauf die Oberlippe sich aufrichtet und ausbreite. Die dem im Blütengrunde abge- sonderten Nektar nachgehenden Insekten berühren zuerst die Narbe, welche auch später die aufgesprungenen Antheren noch um 1—2 mm überragt, so dass auch dann noch Fremdbestäubung begünstigt ist. Als Besucher sah Kirchner Apis und Bombus lapidarius L. 1221. L. implexa Ait. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Schlupfwespe Graven- horstia pieta Boie = Anomalon fasciatum Gir. Ferner daselbst an 1222. L. etrusca Santi: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus argillaceus Scop. b) Braconidae: 2. Bracon (Vipio) castrator F. b) Vespidae: 3. Eumenes mediterraneus Krchbh. und Antheren Rubiaceae. 537 65. Familie Rubiaceae DO. Knuth, Ndfr. Ins. S. 81; Grundriss S. 63; Schumann, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 4. S. 8—9. Während unsere einheimischen Rubiaceen meist kleine, weisse oder gelbe, selten rote oder blaue, nur durch ihre Zusammenhäufung zu traubigen Blüten- ständen augenfällige Blumen. besitzen, welche den Honig meist in spärlicher Menge ai einer den Fruchtknoten aufsitzenden, fleischigen Scheibe absondern, bergen manche ausländische Arten den Nektar so tief, dass er nur für lang- rüsselige Schwärmer oder langschnäbelige Kolibris erreichbar ist (z.B. Manettia nach F. Müller). Von unseren Arten gehören nur Asperula taurina und azurea, vielleicht auch Sherardia arvensis zur Blumenklasse F, während die noch fehlenden Arten von Asperula zu B, die von Galium zu A gehören, Manche ausländische Arten sind dimorph, so z. B. Arten von Hedyotis (nach Treviranus), Borreria, Faramea und Manettia (nach Fritz Müller), Mitchella, Knoxia und Cinchona (nach Darwin), Chasalia, Nertera, Ophiorrhiza und Luculia (nach Kuhn). Darwin zählt (Diff. forms) 17 Gattungen mit dimorphen Blüten auf. Die Blüteneinrichtung der in Brasilien heimischen Posoqueria (Martha) fragrans beschreibt Fritz Müller in B. Ztg. 1866. S. 129—133. 300. Sherardia Dillenius. Hellviolette Blumen, welche vielleieht der Klasse F angehören, da der Nektar von der fleischigen Umwallung der Griffelbasis abgesondert, im Grunde eines engen Röhrchens geborgen wird und daher kleinen Faltern am leichtesten zugänglich sein wird. 1223. Sh. arvensis L. |[H.M., Weit. Beob. III. S.71, 72; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 385—386; Meehan, Bull. Torr. Bot. Cl. XIV; Schulz, Beitr. I. S. 64; Kirchner, Beitr. S. 61] ist, nach Herm. Müller, gynodiöcisch. Die zweigeschlechtigen Blüten sind etwas grösser als die weiblichen. Erstere sind unvollkommen protandrisch, indem sich die Staubblätter mit aufgesprun- genen Antheren aus der Blüte herausbiegen, ehe die Narben völlig entwickelt sind; doch kommen auch nicht selten Blüten vor, deren Narben bereits völlig entwickelt sind, während die pollenbehafteten Antheren mit ihnen in gleicher Höhe stehen, so dass spontane Selbstbestäubung leicht erfolgt. Die Kron- röhre der Zwitterblüten ist, nach Schulz, 2!/2---3’/2 mm lang. Herbstblüten befruchten sich in geschlossen bleibender Blüte. Schulz beobachtete auch Gynomonöcie. Kirchner fand die Zwitterblüten homogam, Die von H. Müller als Besucher vermuteten kleinen Falter sind bisher nicht beobachtet, wie denn überhaupt der Insektenbesuch der unscheinbaren Blüten ein sehr geringer ist. Es ist Kirchner geglückt, einige Besucher zu beobachten, nämlich: A. Diptera: a) Syrphida2: 1. Eristalis tenax 1.., häufig; 2. Platycheirus scutatus Mg., mehrfach; b) Muscidae: 3. Siphona cristata F.; 4. Caenaria sp.; 5. Chlorops sp. B. Hymenoptera: Apidae: 6. Bombus agrorum F. C. Hemiptera: 7. Calocoris se- ticornis F. 538 : Rubiaceae. 301. Asperula L. Weisse, rötliche, gelbe oder blaue, zu rispigen Ständen vereinigte Blumen mit verborgenem Nektar, oder seltener Falterblumen. 1224. A. eynanchica L. |H.M., Befr. S. 358, 359; Weit. Beob. III S. 72, 73; Kerner, Pflanzenleben II.; Schulz, Beitr. I.S. 65; Loew, Bl. Fl. S. 394.] —B. nach Müller, homogam. Sie bergen reichlich abgesonderten Nektar im Grunde einer 2 mm langen Kronröhre. In der Mitte derselben stehen die beiden Narben- knöpfe dieht neben einander, im Eingange die nach oben zusammenneigenden Antheren. Bei eintretendem Insektenbesuche ist Fremdbestäubung dadurch be- günstigt, dass die Insekten meist mit entgegengesetzten Seiten des Rüssels Pollen Die, nach Kerner, vanilleduftenden, weissen oder rötlichen Blüten sind, Fig. 179. Asperula cyn anchica L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte mit rein weissen, glatten Kronblättern, gerade von oben gesehen. (7:1.) 2. Die- selbe, nach Entfernung der vorderen Kronhälfte, von der Seite. 3. Blüte, deren Kronblätter mit rauhen und mit roten Linien verziert sind, von der Seite. $. Dieselbe, von oben gesehen. ov Fruchtknoten. n Nektarium. «a Staubblätter. st Narbe. und Narbe berühren. Spontane Selbstbestäubung kann durch Herabfallen von Pollen auf die Narbe leicht eintreten. H. Müller konnte in Thüringen zwei verschiedene Formen unterscheiden, nämlich eine mit glatten, weissen, ziemlich stumpfen Kronzipfeln, und eine andere mit solchen, welche oberseits rauh sind, je drei rote Linien haben und eine am Ende etwas zurückgekrümmte Spitze be- sitzen. — Pollen, nach Warnstorf, im Wasser gelb, klein, kugelig, zart ge- streift, durchscheinend, etwa 25 wu diam. Willis (Proc. Cambridge Phil. Soc. 1893) beobachtete in England Grynodiöcie. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in "Thüringen: A. Coleoptera: a) Elateridae: 1. Agriotes ustulatus Schall., unthätig auf den Blüten. b) Telephoridae: 2. Danacea pallipes Panz., w. v. (1); 3. Dasytes subaeneus Schh., sgd. (2); 4 Ebaeus thoraeicus Oliv. B. Diptera: a) Bombylidae: 5. Systoechus sulphureus Mik., sgd. b) Empidae: 6. Empis livida L., sgd., häufig; 7. Rhamphomyia sp., emsig sgd., in grösster Zahl. ec) Muscidae: 8. Siphona geniculata Deg., sgd., häufig; 9. Ulidia ' erythrophthalma Mg., sgd., häufig. d) Stratiomydae: 10. Nemotelus pantherinus L., sgd. e) Syrphidae: 11. Syritta pipiens L., anschwebend und Sgd. ©. Hymenoptera: Apidae: 12. Bombus agrorum F, &, flüchtig zu saugen versuchend. D. Lepidoptera: a) Geometrae: 13. Minoa murinata Scop., sgd. b) Rhopalocera: 14. Coenonympha arcania I, S8d. Rubiaceae. 539 Loew beobachtete in Steiermark (Beiträge 8. 5l): Exoprosopa pieta Mg., sgd.; Mac l,eod in den Pyrenäen 2 Fliegen als Besucher (B. Jaarb. Ill. S. 345). Die verwandte Art 1225. A. montana Willd. hat, nach Kirchner (Beitr. S, 59, 60), im Wallis eine 4—5!/ge mm lange Kronröhre. Sie ist homogam mit Griffeln von wechselnder Länge und langlebigen Narben. Bei der langgriffeligen Form ist Selbstbestäubung verhindert; bei der kurzgriffeligen ist sie leicht möglich. 1226. A. glauca Besser. Die weissen oder rötlich-weissen, duftenden Blumen sind, nach Schulz (Beitr.), homogam bis schwach protandrisch. Da die Antheren meist bis zum vollständigen Verstäuben über der Blütenmitte ver- harren, so ist spontane Selbstbestäubung unvermeidlich. Besucher sind, nach Schulz, zahlreiche kleinere Insekten aus den Ordnungen der Fliegen, Hymenopteren und Käfer; doch bewirken diese in vielen Fällen wohl nur Selbstbestäubung. 1227. A, odorata L. [Sprengel, S. 84; H.M., Befr. S. 359; Weit. Beob. III. S.73; Knuth, Bijdragen.] — Die nach Kumarin duftenden, weissen Blüten haben, nach H. Müller, dieselbe Einrichtung wie A. ceynanchiea. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, elliptisch, glatt, etwa 25 « lang und 12 bis 15 « breit. Als Besucher sahen H. Müller (1) und ich (!): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Grammoptera levis F. (1), nicht selten, wohl pfd. b) Telephoridae: 2. Dasytes spec. (1). c) Mordellidac: 3. Anaspis frontalis L. (1), häufig. d) XNitidulidae: 4. Meligethes (1), häufig. B. Diptera: a) Empidae: 5. Empis tessellata F. (1), sgd., einzeln. b) Muscidae: 6. Siphona geniculata Deg. (1), sgd., häufig. c) Syrphidae: 7. Eristalis nemorum L. (1), sgd.; 8. Rhingia rostrata L., sgd., einzeln (!); 9. Syritta pipiens L., sgd., wiederholt (1,!). ©. Hymenoptera: Apidae: 10. Apis mellifica L. 8 sgd., häufig (1, !); 11. Halictus cylindricus F. 9, sgd. (!). D. Lepidoptera: Microlepidoptera: 12. Elachista spec., sgd. (1). 1228. A. taurina L. 392.] — Fn. — Die weisse Farbe der Blumenkrone und die enge, 9—11 mm lange Kronröhre zeigen an, dass diese Art eine Nachtfalterblume ist. Sie ist andromonöeisch; die zwei- geschlechtigen Blüten sind ausgeprägt protandrisch. (Fig. 180.) Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 324) gelangen die Narben später durch Krümmung der Griffel den Antheren der benachbarten männlichen Blüten so nahe, dass spontane Fremdbestäubung geitonogam_ erfolgt. Die eigentlichen Befruchter hat H. Müller nicht beobachtet, sondern nur einige gelegentliche Besucher (1 Bombylius, 1 Empis, 1 Echinomyia, 1 Syritta und 2 Käfer). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Melithreptus seriptus L., pfd.. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena nitida Foure. 9, psd.; 3. Prosopis communis Nyl. j', in den Staubgefässen sitzend und pfd. 1229, A. azurea. [H. M., Weit. Beob. III. S. 73.] — Ft. — Die blauen Blüten bergen, nach H. Müller, den Nektar in einer ebenso engen und ebenso tiefen Röhre wie vor, doch zeigt die Blütenfarbe an, dass sie nicht von Nacht-, sondern von Tagfaltern befruchtet wird. i 1230. A. tinetoria L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 72; Schulz, Beitr. I. S. 65.] — Die Kronröhre ist, nach H. Müller, kaum 2 mm lang; im Eingange derselben stehen die Antheren, ein wenig unterhalb der Mitte die 540 Rubiaceae. beiden Narbenköpfe. Die Blüten sind ‚homogam. Honigsaugende Insekten streifen mit entgegengesetzten Seiten des Rüssels Narben und Antheren, be- wirken daher vorzugsweise Kreuzung getrennter Blüten und ‚getrennter Stöcke. Gegen Ende der Blütezeit neigen die Staubblätter in der Blütenmitte zu- sammen, so dass jetzt Pollen auf die Narbe fallen kann, mithin bei ausge- Fig. 180. Asperula taurina L. (Nach Herm. Müller.) A. Zwitterblüte von der Seite gesehen. B. Stempel und Nektarium derselben Blüte. ©. Andere Zwitterblüte mit deutlich hervortretender Narbe. D. Eine dritte Zwitterblüte mit langem Griffel. E. Halbverwelkte Blume mit noch weit länger hervorragenden Griffelästen. F. Ver- kümmerter Stempel einer männlichen Blüte. @. Eine dreizählige männliche Blüte. (Vergr. 7:1.) bliebenem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung als Notbehelf eintritt. Schulz beobachtete auch Protandrie. | Als Besucher sah H. Müller in Thüringen: A. Diptera: Museidae: 1. Ulidia erythrophthalma Mg., sgd. B. Hymenoptera: Ichneumonidae: 2. Mehrere kleine Arten. C. Lepidoptera: Microlepidoptera: 3. Eine kleine Motte aus der Gruppe der Gelechiden, sgd. — Rössler giebt für Wiesbaden den Falter Orobena limbata L. an. 1231. A. stylosa Briss. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Apis, sgd., besucht. 1232. 1233. A. scoparia und A. pusilla Hook. Diese beiden tasmani- schen Arten bezeichnet Treviranus (B. Ztg. 1863. 8. 6) als dimorph. Rubiacene, 54 302. Rubia Tourn. Kleine, grünliche, homogame Blumen mit freiliegendem Nektar. 1233. R. tinetorum L. [Kirchner, Beitr. S. 69.] — Trotzdem die Blüten zu rispigen Ständen vereinigt sind, ist ihre Augenfälligkeit wegen ihrer geringen Grösse und ihrer grünen Farbe sehr gering. Der Durchmesser der flachen Krone beträgt, nach Kirchner, 5 mm. Mit dem Öffnen derselben sind auch die fast sitzenden Antheren bereits aufgesprungen. Die beiden kuge- ligen Narbenköpfe stehen auf so kurzen Griffeln, dass sie etwa in der Höhe des unteren Teiles der Antheren stehen. Hier verharren sie noch einige Zeit nach dem Einschrumpfen der Antheren und bleiben auch noch frisch. Spon- tane Selbstbestäubung erfolgt sehr leicht und tritt regelmässig ein; doch be- obachtete Kirchner auch Insektenbesuch (kleine saugende Hyınenopteren und Fliegen), durch welchen auch Fremdbestäubung bewirkt werden "kann. Der Nektar wird im Grunde der nur !/g mm tiefen, schüsselförmigen Kronröhre all- gemein zugänglich abgesondert, 303. Galium L. H. M.,. Befr. S. 357. Weisse bis gelbe, zu rispigen Ständen vereinigte kleine Blumen mit frei- liegendem Honig. Nach H. Müller wird die Übertragung des Pollens auf die Narben in erster Linie durch die Fusssohlen und erst in zweiter Linie durch die Rüssel der auf den Blütenständen umherschreitenden besuchenden Insekten bewirkt. Wohl bei allen Arten ist spontane Fremdbestäubung der kleinen, dicht gedrängten Blumen durch Herabfallen von Pollen auf die Narben darunter stehender Blüten geitonogam möglich. 1235. G. Crueiata Seopoli. Nach Darwin (Verschiedene Blütenformen S. 248), dem sich Kirchner (Flora S. 666; Neue Beob. S. 65) anschliesst, sind die unscheinbaren, grünlichgelben, zu armblütigen Ständen vereinigten, honigduften- den Blüten andromonöecisch, und zwar die unteren männlich, die oberen zwitterig. Schulz (Beitr. I. S. 66) hat sehr zahlreiche Pflanzen von verschiedenen Stand- orten untersucht und nur ausnahmsweise die Verhältnisse so gefunden, wie sie Dar- win beschreibt. Vielmehr fand Schulz (a. a. O.), dass die zuerst aufblühenden Blüten jedes Haupt- und Seitenzweiges der Blütenstände (Schraubeln) zweigeschlech- tig sind, die späteren dagegen meist männlich. Die Zwitterblüten sind mehr oder minder ausgeprägt protandrisch, selten sind sie homogam; es ist daher auch Selbstbestäubung selten oder ausgeschlossen trotz der zentrifugalen Bewegung der Staubblätter. Als Besucher beobachtete Schulz Bienen; Schletterer bei Pola die Blatt- wespe Athalia rosae L. var. cordata Lep. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 84) wurden 7 Schwebfliegen und mehrere Dolichopodiden als Besucher beobachtet. 1236. G. Mollugo L. |H. M., Befr. S. 357, 358; Weit. Beob. III. S. 69, 70; Kmwuth, Ndfr. Ins; Rügen; Schulz, Beitr. I. S. 67; Kerner, 542 | Rubiaceae. Pflanzenleben II.] — Die weissen, zu augenfälligen Blütenständen vereinigten kleinen Blumen sind nach Herm. Müller protandrisch. Sie sondern, wie alle unsere Rubiaceen, den Nektar auf einer dem Fruchtknoten aufsitzenden, den Griffelgrund umgebenden Scheibe sehr spärlich ab, so dass er nur als eine dünne Schicht erscheint. In jüngeren Blüten stehen die Staubblätter aufrecht, ihre Antheren sind ringsum mit Pollen bedeckt, während die beiden Narbenköpfe noch dicht aneinanderliegen, aber schon befruchtungsfähig sind. Später spreizen Fig. 181. Galium Mollugo L. (Nach Herm. Müller.) 1. Jüngere Blüte mit aufrecht stehenden Staubblättern und Griffeln. 2. Ältere Blüte mit aus der Blüte herausgebogenen Staubblättern und auseinandergespreizten Griffeln. 3. Blütenmitte, von oben, stärker vergrössert. a Die beiden Narben. 5 Fleischige Scheibe des Fruchtknotens. sich die Staubblätter nach aussen und biegen sich schliesslich ganz aus der Blüte heraus, während die beiden Griffel auseinanderspreizen. Es ist also Fremdbestäubung bei Insektenbesuch im zweiten Zustande begünstigt. Nach Schulz sind namentlich Herbstpflanzen häufig homogam, so dass, da auch hier die Antheren anfänglich über den Narben stehen, Selbstbefruchtung ein- treten kann. Die der Autogamie dienende Einwärtskrümmung der Staubblätter, wie sie Kerner von dieser Art und von G. infestnm und tricorne beschreibt, habe ich niemals beobachtet. Als Besucher beobachtete ich (Weit. Beob. S. 235) auf der Inselt Sylt folgende saugende Museiden: 1. Coenosia tigrina F.; 2. Dolichopus aeneus Deg.; 3. Hylemyia sp.; 4. H. variata F.; 5. Sargus cuprarius L.; 6. Scatophaga stercoraria L.; 7. Spilogaster communis R.-D.; 8. S. duplaris Zett.; 9. S. duplicata Mg.; 10. Stomoxys stimulans Mg. 9; 11. Thereva nobilitata Fabr.; auf der Insel Rügen einen Käfer: Cantharis fulva Scop., pfd. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Oedemeridae: 1. Oedemera podagrariae L., pfd. (Thür.). B. Diptera: a) Bombylidae: 2. Anthrax flava Mg., hld., nicht selten (Thür.) ; 3. Systoechus sulphureus Mik., sgd., vermutlich das Nektarium anbohrend (hld., Thür.). b) Museidae: 4. Musca corvina F.; 5. Scatoplaga merdaria F., sgd. c) Stratiomydae: 6. Odontomyia viri- dula F., hld., nicht selten. d) Syrphidae: 7. Melithreptus sp., pfd. (Buddeberg); 8. Merodon aeneus Mg., pfd. (Thür.); 9. Syritta pipiens L., häufig, sgd. und pfd.; 10. Syrphus ribesii L., w. v. e) Tipulidae: 11. Pachyrhina crocata L., sgd. C. Hymenoptera: Sphegidae: 12. Ammophila sabulosa L. ©. Alfken und Leege beobachteten auf Juist: Lepidoptera: a) Pieridae: 1. Pieris napi L. b) Noctuidae: 2. Plusia gamma L.; Verhoeff auf Norderney: A. Coleoptera: Te- lephoridae: 1.Dolichosoma lineare Rossi. B. Diptera: a) Dolichopidae: 2. Dolichopus aeneus Deg. b) Empidae: 3. Hilara quadrivittata Mg. ce) Muscidae: 4. Anthomyia spec.; 5. Aricia incana Wied.; 6. Cynomyia mortuorum L., sgd.; 7. Hydrotaea spec. 1 5; 5. Lucilia caesar L., sgd.; 9. Miltogramma spec.; 10. Sarcophaga striata F., sgd.; 11. Sepsis eynipsea L. d) Syrphidae: 12. Eumerus sabulosus Fall. 9; 13. Melithreptus menthastri L. 2, sgd.; 14. Platycheirus elypeatus Mg.; 15. Syritta pipiens L., sgd. ae N ET a et a Fa EN Be LEE, Ah ee EEE a N ö Sn Zee we 543 d) Therevidae: 16. Tbereva anilis L., sgd. C. Hymenoptera: a) Formieidae: 17. Myr- mica rubra L.; 18. M. rugulosa Nyl. 1%; Arachnidae: Zrombiidae: 12. Rhyncholophus phalangioides D.-G. Als „wirklich stetigen Blumenbesucher* bezeichnet Verhoeff (Ent. Nachr. XVIII, 1892) die letztgenannte Milbe. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 29): A. Coleoptera: Oedemeridae: 1. Chrysanthia viridis Schmidt. B.Diptera: Syrphidae: 2. Melithreptus scriptus L., sgd.; Mac Leod in Flandern 3 Fliegen, 1 Käfer (B. Jaarb. V. S. 386); derselbe in den Pyre- näen 4 Musciden und 2 Syrphiden als Besucher. (A. a. O. Ill. S. 345). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 86) wurden 1 Empide und mehrere andere Fliegen als Besucher beobachtet. 1237. G. silvaticum L. Die kleinen, weissen Blüten sind, nach Kirchner (Flora S. 662) und nach Schulz (Beitr. I. S. 67), protandrisch und stimmen in ihrer Bestäubungseinrichtung mit derjenigen von G. Mollugo überein, nur schlagen sich die Staubblätter nicht nach aussen zurück, sondern bleiben nach innen gebogen, so dass spontane Selbstbefruchtung leicht eintreten kann. Als Besucher sah ich (Bijdragen) eine pollenfressende Schwebfliege (Syritta pipiens L.). Herm. Müller (Weit. Beob. III. S. 69) bemerkte in der bayerischen Oberpfalz: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura testacea L. 5, Antheren verzehrend. b) Zyeidae: 2. Dietyoptera sanguinea F., unthätig auf den Blüten sitzend. c) Oedemeridae: 3. Oedemera flavescens L., mit dem Munde an den Antheren beschäftigt. B. Diptera: a) Museidae: 4. Sarcophaga spec., Honig saugend, in Mehrzahl. b) Syrphidae: 5. Meli- threptus menthastri L., sgd. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 56): Diptera: Bombylidae: 1. Anthrax maura L., sgd.; 2. Argyromoeba sinuata Fall., sgd. b) Syrphidae : 3. Melanostoma barbifrons F. 1238. G. silvestre Pollich. [|H. M., Alpenblumen S. 389, 390: Schulz, Beitr. I. S. 67; Knuth, Bijdragen.] — Die Einrichtung der weissen Blüten stimmt im wesentlichen mit derjenigen von G. Mol- lugo überein, doch biegen sich die Staub- blätter nach dem Verstäuben weniger weit aus der Blüte heraus, Die Blüten schwan- ken zwischen Protandrie und Homogamie; im letzteren Falle ist spontane Selbstbe- stäubung leicht möglich. Die alpinen Pflanzen haben, nach H. Müller und A.Schulz, grössere Blüten (mit 5—7 mm Durchmesser), als die der Ebene. Als Besucher sah H. Müller 2 Syr- phiden, 12 Falter; A. Schulz Fliegen, Käfer, Fig. 182. Galium silvestre Pollich. kleinere Bienen und kleinere Falter, nament- lich Noktuiden. Ich sah bei Kiel nur Syritta pipiens L., pfd. | Eine zu G. silvestre Poll. ge- hörige Form, vielleicht G. Lapeyrou- (Nach Herm. Müller.) A. Jüngere Blüte. (7:1.) B. Stempel und Nektarium derselben. (16:1.) ©. Ältere Blüte. (7:1). D. Stempel und Nektarium derselben. (16:1.) sianum (?), hat Mac Leod in den Pyrenäen von Käfern (1), Musciden (3) und 544 Rubiaceae. Syrphiden (3) besucht gesehen. Er bezeichnet diese Art als zur Klasse B gehörig, während ja sonst die Galium-Arten zu A gehören. 1238a. G. verum X L. Mollugo L. (G.ochroleucum Wolff). [Knuth, Weit. Beob. S. 235.] — Auf der Insel Sylt beobachtete ich am 2. Juli 1893 zahlreiche Insekten die Blüten von G. verum L. und G. Mollugo L. nach einander besuchen und so Kreuzung derselben herbeiführen. Das zwischen diesen beiden Spezies wachsende G. ochroleucum Wolff liess erkennen, dass diese Kreuzung von Erfolg ist und letzteres der Bastard der beiden ersteren ist. Als Besucher beobachtete ich folgende saugende Musciden: 1. Coenosia tigrina Fabr.; 2. Dolichopus aeneus Deg.; 3. Hylemyia sp. 9; 4.H. variata Fabr.; 5. Spilogaster communis R.-D.; 6. Sp. duplaris Zett.; 7. Sp. duplicata Mg.; 8. Stomoxys stimulans Ms. 9. 1239. G. verum L. [H. M., Befr. S. 358; Weit. Beob. III. 8.70; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 387; Knuth, Ndfr. Ins. S. 82, 83; Rügen; Weit. Beob. S.235; Schulz, Beitr. I. S. 67.] — Die von mir auf der Insel Röm untersuchten Pflanzen zeigten folgende Blüteneinriehtung: Im Knospenzustande sind die Blüten geruchlos. Mit der Entfaltung der Blumenkrone tritt ein sehr starker Kumarinduft auf, (Kerner bezeichnet den Geruch als Honigduft). Die Blüten haben einen Durchmesser von nur 4 mm; doch werden sie durch ihre Zusammenhäufung zu Fig. 183. Galium verum L. (Nach Herm, Müller.) 1. Junge Blüte eines schr kleinblumigen Stockes mit pollenbedeckten Antheren und unent- wickelten Narben. (7:1.) 2. Altere Blüte desselben Stockes mit verblüliten, aus der Blüte herausgebogenen Staubblättern und entwickelten Narben. 3. Blüte eines grossblumigen Stockes inmitten ihrer Entwickelung, älter als I, jünger als 2. (7:1.) 4. Dieselbe von der Seite gesehen. diehten Ständen und ihre intensiv gelbe Farbe weithin sichtbar. Sie sind aus- geprägt protandrisch. Im ersten Blütenzustande biegen sich die 4 Staubblätter so weit zurück, dass der untere Teil ihrer Filamente zwischen den Zipfeln der flach ausgebreiteten Krone liegen; dabei richten sie den oberen Teil derselben bogig auf, so dass die aufgesprungenen Antheren sich etwaigen Besuchern ent- gegenstrecken. Nachdem die Staubbeutel ganz oder teilweise entleert sind, spalten sich die beiden bis dahin verwachsenen Griffel, wachsen ein wenig und erheben dadurch die jezt empfängnisfähigen Narben fast zu der Höhe, in welcher sich die Staubbeutel im ersten Blütenzustande befanden. Hin und wieder findet spontane Selbstbestäubung dadurch statt, dass sich die Staubfäden bis zur Berührung der Narbe durch die Antheren umbiegen. Spontane Fremedbestäubung findet häufig geitonogam durch Herabfallen von Pollen aus höher stehenden Blüten auf die Narben tiefer stehender statt. Endlich ist es bei den «licht gedrängten Blütenständen und dem nahen Aneinanderstehen Rubiaceae. 545 der einzelnen Stöcke möglich, dass der Wind etwas Pollen auf die Narben be- nachbarter Pflanzen überträgt. Herm. Müller beobachtete einen auffallenden Grössenunterschied der Blüten der verschiedenen Stöcke, was er auch in seiner Zeichnung zum Ausdruck gebracht hat (vgl. Fig. 183); ein solcher ist mir auf Röm und überhaupt auf den nordfriesischen Inseln, wo die Pflanze an und in den Dünen in ungeheurer Menge vorkommt, nicht aufgefallen. Auch Schulz fand bei Halle und in Thüringen bedeutende Unterschiede in der Blütengrösse; die Extreme sind durch eine grosse Reihe von Mittelstufen verbunden. Hier schwankt die Blütenein- richtung zwischen ausgeprägter Protandrie und völliger Homogamie. Im letzteren Falle ist spontane Selbstbestäubung möglich; später ist sie durch Herausbiegen der Staubblätter aus der Blüte ausgeschlossen. Als Besucher sah ich auf den Inseln Sylt und Föhr zahlreiche Musciden, sgd.: 1. Coenosia tigrina Fabr.; 2. Dolichopus aeneus Deg.; 3. Hylemyia sp.; 4. H. variata Fabr.; 5: Musca sp.; 6. Spilogaster communis R.-D.; 7. Sp. duplaris Zett.; 8. Sp. duplicata Mg.; 9. Stomoxys stimulans Mg., 1Schwebfliege (Syritta pipiens L., pfd.) und 1 Falter (Epinephele janira L., zu saugen versuchend); auf der Insel Rügen 1 Käfer (Strangalia melanura L., pfd.) und 1 Schwebfliege (Syritta pipiens L., pfd.). Auf Helgoland beobachtete ich (B. Jaarb. VIII. S. 34): Diptera: Museidae: 1. Coelopa frigida Fall.; 2. Lucilia caesar L.; 3. Scatophaga stercoraria L.; 4. kleine unbestimmte Musciden, sämtlich sgd. Alfken beobachtete bei Bremen als häufigen Besucher den Blattkäfer Agelastica halensis L. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Müll., Antheren ver- zehrend (Thür.). b) Elateridae: 2. Agriotes gallicus Lac. (Thür... ce) Mordellidae: 3. Mordella aculeata L. (Thür.); 4. M. fasciata F. (Thür.). d) Oedemeridae: 5. Oedemera podagrariae L., pfd.(Thür.). e) Scarabaeidae: 6. Cetonia aurata L., Blütenteile abweidend (Thür.). B. Diptera: a) Bombylidae: 7. Anthrax flava Mg., hld. (bayer. Oberpf.). b) Conopidae: 8. Conops flavipes L. (hld.). c) Museidae: 9. Ulidia erythrophthalma Mg., häufig, hld. (Thür.). d) Syrphidae: 10. Eristalis arbustorum L., pfd. (Thür.). C. Hyme- noptera: a) Apidae: 11. Halietus eylindricus F. 5, hld. (bayer. Oberpf.); 12. Prosopis sp. /, hld. (bayer. Oberpf.). b) Chrysidae: 13. Holopyga ovata Dhlb., hld. (Thür.). c) Tenthredinidae: 14. Pachyprotasis rapae K. (hld.).. D. Lepidoptera: Sphingidae: 15. Macroglossa stellatarum L., vergebl. nach Honig suchend (Thür.); 16. Zygaena lonicerae Esp. (Tbhür.). Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 Museiden als Besucher. (B, Jaarb. IIl. S. 345). In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora S. 85) wurden 2 Schweb- fliegen und 4 Musciden als Besucher beobachtet. 1240. G. boreale L. [Axell, S. 97; H. M., Befr. S. 358; Weit. Beob. III. S. 70; Alpenblumen S. 390; Schulz, Beitr. I. S. 66, 67] stimmt in der Honigabsonderung, der schwachen Protandrie und der gegenseitigen Stel- lung der Staubblätter und Stempel mit G. silvestre überein; daher ist auch ‘ebenfalls bei eintretendem Insektenbesuche Kreuzung begünstigt, bei ausge- bliebenem spontane Selbstbestäubung möglich. Mit G. Mollugo stimmt. das Herausbiegen der verblühten Staubblätter aus der Blüte überein. A. Schulz beschreibt, wie schon früher Axell, die Blüten gleichfalls Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. TI, 1. 35 546 Rubiaceae, als mehr oder weniger ausgeprägt protandrisch; doch fand derselbe sie im Riesen- gebirge homogam. Im letzteren Falle ist spontane Selbstbestäubung möglich ; später ist dieselbe jedoch wegen Auswärtskrümmung der Staubblätter ausge- schlossen, obgleich in sehr vielen Blüten die Narben noch während des Aus- stäubens der Antheren vollständig befruchtungsfähig werden. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37) bezeichnet die. Blüten als homogam oder (a. a. ©. Bd. 38) protogynisch. | Als Besucher sah H. Müller in den Alpen eine Schwebfliege und einen Falter, in Westfalen und Thüringen: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Müll., Antheren fressend. b) Chrysomelidae: 2. Luperus flavipes L.. c) Dermestidae: 3. Anthrenus claviger Er., hld. d) Mordellidae: 4. Mordelle aculeata L., hld., in Mehrzahl. B. Diptera: a) Museidae: 5. Ulidia erythrophthalma Mg. (Thür.). b) Syrphidae: 6. Tropidia mile- siformis Fall., hid. C. Hymenoptera: a) Apidae: 7. Prosopis brevicornis Nyl. 5, sgd. b) Tenthredinidae: 8. Tarpa cephalotes F., nur flüchtig verweilend. D. Lepi- doptera: Microlepidoptera: 9. Eine kleine Motte, sgd. 1241. 6. palustre L. [Axell, S. 97; Kirchner, Flora $. 664.] -— Auf die Protandrie hat Axell zuerst aufmerksam gemacht. Nach Kirchner ist die Möglichkeit der spontanen Selbstbestäubuug dieselbe wie bei G. silvaticum. Als Besucher beobachtete Verhoeff auf Norderney: Diptera: a) Empidae: 1. Hilara quadrivittata Mg. b) Muscidae: 2. Sepsis cynipsea L.; Mac Leod in Flandern 1 Schwebfliege, 1 Holzwespe, 1 Schlupfwespe, 1 Käfer (B. Jaarb. V. S. 488). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Eliot, Flora S. 85) wurden 2 Schwebfliegen und 2 Musciden als Besucher beobachtet. 1242. G. uliginosum L. [Axell, S. 97; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 387; Kirchner, Flora S. 665; Schulz, Beitr. I. S. 66.] — Die Protandrie auch dieser Art hat Axell zuerst erkannt. Die weissen Blüten haben, nach Kirchner, dieselbe Einrichtung wie G. Mollugo. Im Herbste finden sich, nach Schulz, Blüten, welche sich nicht öffnen, sondern sich kleistogam befruchten. Lindman beschreibt die Pflanzen des Dovrefjeld als zuerst protan- drisch, dann homogam. In den ähnlich wie G. verum riechenden Blüten neigen sich die pollenbedeckten Antheren zuerst über der Blütenmitte zusammen, während die Narbe noch nicht empfängnisfähig ist, es aber doch noch vor dem Verstäuben wird. Auch nach dem Verwelken der Antheren bleiben die Staubfäden nach innen gebogen, so dass erstere an letzteren schlaff herabhängen. Alsdann wächst der Griffel soweit empor, dass die Narben die vorher von den Antheren inne gehabte Stelle einnehmen.. Spontane Selbstbestäubung ist während des homogamen Zustandes leicht möglich. 1243. G. Aparine L. [Mac Leod, B. Jaarb. V.S. 388; Kirchner, Flora S. 665; Knuth, Bijdragen.] — Die kleinen weissen, unscheinbaren Blüten sind, nach Kirchner, protandrisch. Die Staubblätter krümmen sich aber nicht aus der Blüte zurück, so dass die später sich entwickelnden und ausbreitenden Narben immer mit den zwar schon trockenen, aber noch pollenführenden An- theren in Berührung kommen, mithin stets spontane Selbstbestäubung gesichert ist. Diese ist, nach Darwin, von Fruchterfolg begleitet. Rubiaceae. 547 Als Besucherin sah ich eine pollenfressende Schwebfliege: Syritta pipiens L. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Eliot, Flora S. 87) wurden 1 Faltenwespe, 1 Schlupfwespe und 1 Muscide als Besucher beobachtet. 1244. G. purpureum L. In den dunkelbraun-roten Blüten stehen, E Schulz (Beitr. II. S. 97), die Staubblätter aufrecht, so dass die Antheren sich über den mit ihnen gleichzeitig reifen Narben fast berühren. Letztere liegen daher in der Fallrichtung “des Pollens, so dass spontane Selbstbestäubung un- - vermeidlich ist. Ebenso werden die Besucher (Schwebfliegen, kleine Wespen und andere kleine Hymenopteren) meist Selbstbestäubung, gelegentlich auch wohl Fremdbestäubung bewirken. 1245. 6. tricorne Withering. Nach Herm. Müller (Weit. Beob. III. 8. 70, 71) wird zwar reichlich Nektar abgesondert, aber die weissen oder gelblich-weissen, vereinzelten Blüten sind zu klein, um viel Besuch zu erhalten. Es findet daher regelmässig spontane Selbstbestäubung statt, indem die Staub- blätter sich nicht auswärts biegen, sondern über der gleichzeitig entwickelten Narbe stehen bleiben. Nach Kerner findet spontane Selbstbestäubung durch Anlegen der Antheren an die Narbe infolge von Einwärtskrümmung der Staub- fäden statt. Als Besucher sah H. Müller nur eine Muscide (Anthomyia) honigleckend. 1246. G. lueidum Allioni. Die Einrichtung gleicht, nach Schulz (Beitr. II. S. 97, 88), derjenigen von G. Mollugo. Die Blüten sind stärker oder schwächer protandrisch. Selbstbestäubung ist infolge der Auswärtsbiegung der Staubblätter meist ausgeschlossen. Die Griffel verlängern sich während der Blüte bedeutend. Als Besucher sah Schulz viele kleinere Insekten (Fliegen, kleinere Hymenopteren, Käfer), welche auch häufig Selbstbestäubung herbeiführten. 1247. G. rubrum L. Die rosa bis dunkelrot gefärbten Blüten sind, nach Schulz (a. a. O.), homogam. Da die Staubblätter sich nach aussen drehen, so ist spontane Selbstbestäubung erschwert, aber die einzige Befruchtungsart von Bedeutung, da Schulz trotz wiederholter Beobachtung bei günstiger Wit- terung nur zwei Schwebfliegen als Besucher sah. 1248. G. rubioides L. Die von Kirchner (Beitr. S. 61) im bota- nischen Garten zu Bern untersuchten Pflanzen waren protandrisch, In den weissen, flach trichterförmigen Blüten stehen die Staubblätter anfangs aufrecht; später biegen sie sich nach aussen und ihre Antheren fallen ab. Erst dann strecken sich die Griffel, und die Narben spreizen auseinander. 1249. G. helveticum Weigel. In den sich zu einem Stern von unge- fähr 3!/.—5 mm ausbreitenden, weisslich-gelben oder grün-gelben Blumen ver- harren, nach Schulz (Beitr. II. S. 99), die Staubblätter meist während ihrer ganzen Blühzeit in fast senkrechter Stellung, so dass sich die Antheren über den mit ihnen gleichzeitig entwickelten Narben befinden, spontane Selbstbestäubung also unvermeidlich ist. Auch die besuchenden Insekten werden daher wohl stets Selbstbestäubung bewirken. Als Besucher sah Schulz in den > zahlreiche Fliegen, Käfer, kleinere Bienen und kleinere Falter. 35* 548 Rubiaceae. 1250. 6. saxatile L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 69; Knuth, Ndfr. Ins. S. 83; Rügen.] — Die von mir auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel beobachteten Pflanzen sind protandrisch und stimmen in der Blütenein- richtung im wesentlichen mit derjenigen von G. Mollugo überein. Die An- theren sind bereits aufgesprungen, bevor die Spaltung der Griffel erfolgt ist. In jungen Blüten stehen die Staubblätter aufrecht, spreizen sich aber mit dem Heranwachsen der Griffel so weit auseinander, dass sie zwischen den Zipfeln der Blumenkrone liegen, während die Narben die Stelle der Antheren einge- nommen haben. Spontane Fremdbestäubung ist geitonogam leicht möglich, in- dem sich die Narben teils bis zur Berührung mit den Antheren benachbarter Blüten krümmen, teils Pollen auf die Narben der Blüten desselben Stockes herabfällt. | Als Besucher sah Herm. Müller: A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Leptura livida F., Blütenteile verzehrend. B. Diptera: Syrphidae: 2. Syritta pipiens L., sgd. und pfd., häufig. Auf der Insel Rügen beobachtete ich die Syrphide: Eristalis sepuleralis L., sgd. und pfd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8.86) wurden 3 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 1251. 6. persicum DC. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von einem Kleinfalter (unbestimmten Pyralide) besucht. 1252. Ixora salieifolia DC. sondert, nach Willis (Proc. Cambridge Phil. Soc. 1892), den Nektar am Grunde einer langen Kronröhre aus, so dass er nur langrüsseligen Insekten zugänglich ist. Der Pollen wird auf die noch un- entwickelte Narbe entleert. Der als Anflugstange dienende Griffel streckt den Besuchern also im ersten Blütenzustande den Pollen, im zweiten die dann ent- wickelte Narbe entgegen. Ebenso verhält sich i 1253. J. coceinea. 1254. Phyllis Nobla, eine Rubiacee der canarischen Inseln, ist ausge- prägt windblütig.. (Delpino, Malpighia III.) 1255. Crueianella stylosa Trin. Nach Francke (Diss) wird der Pollen bereits im Knospenzustande entleert und später durch den verlängerten Griffel herausgeschoben. Alsdann erst entwickelt sich die Narbe. — Kerner (Pflanzenleben II. S. 264, 265, 329) schildert die Blüteneinrichtung in folgen- der Weise: Der lange, dünne, schlangenförmig gewundene Griffel trägt eine dicke Narbe, welche zwischen den Antheren festgeklemmt ist und diese mit Pollen bedeckt. Durch Streekung des Griffels wird die pollenbedeckte Narbe. bis unter die Kuppel der immer noch geschlossenen Blüte gehoben. Bei Insekten- besuch klappt der Kronsaum plötzlich auf und die hervorschnellende Narbe bestreut den Besucher von unten mit Pollen. Sodann ragt der Griffel mit der sich jetzt entwickelnden Narbe weit aus der Blüte hervor, so dass die besuchenden kleinen Hautflügler oder Fliegen diese zuerst berühren, mithin Fremdbestäubung bewirken müssen. Bleibt Insektenbesuch aus, so erfolgt das Aufklappen des Valerianaceae. 549 Blütensaumes und das Ausstreuen des Pollens von selbst, und der staubförmige Pollen gelangt durch die Luft auf die Narbe benachbarter Blüten. 1256. C. angustifolia L. Die sehr kleinen, grünlich-gelben Blüten sah Plateau von einem Käfer (Cassida nobilis L.) und einer Biene (Anthrena sp.) besucht. 1257. Coffea arabica L. bringt, nach Bernoulli (B. Ztg. 1869. S. 17), zu Anfang der Blütezeit kleine, rein weibliche, fruchtbare Blüten hervor. Die Zwitterblüten sind, nach Ernst, protandrisch. Als Befruchter beobachtete Bourdillon (Nature XXXVI) besonders Falter. 1258. Nertera depressa Bks. ist, nach Francke (Diss.), protogynisch mit ausgeschlossener Autogamie. 1259. Rondeletia strigosa Benth. besitzt, nach Penzig (Mlp. VIII. S. 466— 475), auf dem becherförmigen Teil der Blumenkrone dichtgehäufte gelbe Körnchen, welche Pollenkörnern sehr ähnlich sehen und wohl solche imitieren und zur Anlockung der Insekten dienen. 66. Familie Valerianaceae DU. Knuth, Grundriss S. 63. Die Blüten sind zu Trugdolden vereinigt, wodurch die Augenfälligkeit der an und für sich jmeist kleinen Blumen bedingt wird. Die Honigabsonderung und -bergung findet fast immer in einem Höcker oder Sporn an der Blumen- kronröhre statt; die meisten Arten gehören daher der Blumenklasse B’ an, die- jenigen der Gattung Centranthus sind ausgeprägte Falterblumen. Fremd- bestäubung wird durch Dichogamie, seltener durch Zweihäusigkeit (Valeriana dioica) gesichert. Bei kleineren Blüten tritt auch Homogamie auf. 304. Valeriana L. Weissliche, zu Trugdolden vereinigte, protandrische oder homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher über dem Grunde der Kronröhre in einer kleinen Aussackung mit grünem, fleischigen Boden abgesondert und be- herbergt wird. 1260. V. offieinalis L._ Wie schon Sprengel (S. 63—65) erkannt, Ricca (Atti XIV, 3) und H. Müller (Befr. S. 415; Alpenbl. S. 469, 470) bestätigt haben, sind die weisslichen oder fleischroten, stark riechenden kleinen, aber durch ihre Vereinigung zu grossen Infloresceenzen augenfälligen Blüten protandrisch. Als Saftmal besitzen sie fünf purpurfarbige Linien, welche an älteren Blüten verbleichen. Die Kronröhre ist 4—5 mm lang und hat !/, mm über dem Grunde eine das Nektarium enthaltende Aussackung, über welcher die Innenseite der Kronröhre mit einigen Haaren besetzt ist. Im ersten Blütenzustande ragen die rings mit Pollen bedeckten Antheren aus der Blüte hervor, im zweiten die drei auseinander gespreizten Narbenlappen des Griffels. 550 Valerianaceae. Besuchende Insekten werden daher in jüngeren Blüten ihre Füsse und ihre Unterseite mit Pollen bedecken, den sie auf die Narben älterer tragen. Da die Staubblätter im zweiten Blütenzustande nach aussen gebogen sind, ist spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) sind die Staubblätter nicht gleichzeitig, sondern nach ein- ander entwickelt, weit aus den Blüten hervorragend, später mit den nach PERS aussen geöffneten Antheren zurück- PT Ve Na ee use gebogen und deshalb leicht benach- A. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: Die barte Blütchen, die sich im zweiten, pollenbedeckten Antheren (a) stehen über der weiblichen Zustande befinden, be- Bine, die umenlketen Narbe) nach Mk er hrand. Pollen wein dicht sischel Zustande: Die Antheren (a) sind entleert und warzig, elliptisch, an dem einen Pol zur Seite gebogen, die entwickelte Narbe (s) i bi ] A steht über der Blüte. — n Nektarium. meist gestutzt, bis 75 a“ Jang un 44 u breit. Nach demselben (Nat. V. des Harzes XI) treten durch Fehlschlagen der Antheren mitunter auch rein weibliche Stöcke auf, die sich durch kleinere, dichter zusammengedrängte Blüten schon von fern bemerkbar machen; die Pflanze ist also gynodiöcisch. Als Besucher sah ich (Bijdragen) bei Kiel: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg., pfd.; 2. Eristalis tenax L., pfd.. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Pieris sp. sgd.; ferner auf Rügen: Diptera: a) Muscidae: 1. Aricia sp. b) Stratiomydae: 2. Odon- tomyia viridula F., gemein. c) Syrphidae: 3. Eristalis pertinax Scop. @. Sämtl. sgd. Herm. Müller (Alpenbl. S. 469) sah in den Alpen Käfer (1), Fliegen (16), Hymenopteren (6), Falter (15); Loew (Bl. Fl. 8.398) eine Museide (Spilogaster angelicae Scop.); Mac Leod in Flandern 4 Syrphiden, 1 Muscide, 1 Falter, 1 Käfer (B. Jaarb. V. S. 892); in den Pyrenäen 1 Falter, 3 Musciden und 2 Syrphiden als Besucher (A. a. O0. III. S. 346). Rössler beobachtete bei Wiesbaden den Falter: Limenitis camilla S. V.; Schenck in Nassau die Grabwespe Gorytes mystaceus L.; Lindmann auf dem Dovrefjeld mehrere Blattwespen und Fliegen, 1 Hummel, 2 Blumenkäfer. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Mitteldeutschland folgende Besucherliste (Befr. S. 415; Weit. Beob. III S. 98): A. Coleoptera: Elateridae: 1. Adrastus pallens Er., unthätig (1). B. Diptera: a) Conopidae: 2. Conops quadrifasciatus Deg., sgd. (1); 3. C. scutellatus Mg., sgd. (1); 4. Sicus ferrugineus L., sgd. (1). b) Empidae: 5. Empis livida L., in grösster Menge, sgd. (1); 6. E. rustica L., w. v. (l). c) Museidae: 7. Anthomyia sp., pfd. (2); 8. Calli- phora erythrocephala Mg., häufig, sgd. (1); 9. C. vomitoriaL., häufig, sgd. (1); 10. Echino- myia fera L., sgd. (1); 11. Lucilia cornieina F., häufig, sgd. (1); 12. Musca dome- stica L., w. v. (1); 13. Onesia floralis R.-D., w. v. (1); 14. Sarcophaga carnaria L., w. v. (1). d) Surphidae: 15. Chrysotoxum festivum L., bald sgd., bald pfd. (1); 16. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (1, 2); 17. E. horticola Deg., w. v. (1); 18. E. nemorum L,, Valerianaceae. 551 w. v. (1); 19. E, sepuleralis L., w. v. (1); 20. E. tenax L., sgd. (1); 21. Helophilus floreus L., häufig, bald sgd., bald pfd. (1); 22. H. pendulus L., w. v. (1); 23. Syritta pipiens L., w. v. (1); 24. Volucella bombylans L., w. v. (1); 25. V. inanis L., sgd. .(1); 26. V. pellucens L., sgd. und pld. (1). e) Tabanidae: 27. Tabanus luridus Pz. (1). C. He- miptera: 28. Pentatoma sp., sgd. (1). D. Hymenoptera: a) Apidae: 29. Apis melli- ficaL.®, häufig (1); 30. Bombus pratorum L. %, sgd. (1); 81. Chelostoma nigricorne Nyl. Z', sgd. (2); 32. Halictus malachurus K. 9 (2); 33. Kleine Halictus 9 d, sgd. (I); 34. Sphecodes gibbus L., sgd. (2). b) Sphegidae: 35. Crabro vexillatus Pz. 2 (1). E. Lepi- doptera: 36. Epinephele hyperanthus L., sgd. (1). Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin eine Schwebfliege (Eristalis ne- morum L.) und die Honigbiene, sgd.; ferner an der var. altissima Mchx.: A. Coleo- ptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L., Blütenteile verzehrend. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena albicans Müll. 9, sgd. und pfd.; 3. Apis mellificae L. 9, sgd. 1261. V. dioica L. Sprengel (S. 65—67) und später auch H. Müller (Befr. S. 115, 116) setzen auseinander, dass, da die männlichen Blüten er- heblich grösser sind, als die weiblichen, erstere von den anfliegenden Insekten fast immer früher besucht werden, als die weiblichen, so dass letztere durch den aus den ersteren mitgebrachten Pollen befruchtet werden. Die Röhre der oberwärts trichterförmig erweiterten männlichen Blüten ist etwa 3, die der weib- lichen nur 1 mm lang: der Honig ist also auch den kurzrüsseligsten Insekten zugänglich. Nach Kerner öffnen sich die scheinzwitterigen weiblichen Blüten 3—5 Tage früher als die scheinzwitterigen männlichen. Nach Müller kommen die eingeschlechtigen Blüten in verschiedener Grösse und verschiedener Aus- bildung der Überreste des anderen Geschlechtes vor. Es treten nämlich männ- liche Blüten ohne Stempelreste mit sehr grossen Kronen, und solche mit Stempel- rest und etwas kleineren Kronen auf; sodann finden sich weibliche Blüten mit kleinerem Pistill und grösseren Kronen und solche mit grösserem Pistill und sehr kleinen Kronen. In seltenen Fällen treten auch Zwitterblüten auf. Als Besucher sah ich bei Kiel nur die Honigbiene, sgd.; Herm. Müller beobachtete dieselbe, ferner eine andere Biene (Anthrena albicans Müll. 9), sowie Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L., sgd.; Rhingia rostrata L., pfd.), eine Tipula, sowie Pieris napi L., sgd., endlich Meligethes, sehr zahlreich. Mac Leod sah in Flandern 2 Musciden. (B, Jaarb. V S.-392.) 1262, V. montana L. [H. M., Alpenblumen $. 470, 471; Schulz, Beitr. II. S. 100, 101—102, 192] ist gynodiöeisch (in Graubünden), nach Schulz (in Tirol) trimonöeisch bis triöeisch. Es treten Stöcke mit gross- blütigen, ausgeprägt‘ protandrischen Zwitterblüten und solche mit kleinblütigen, rein weiblichen Blüten auf. Letztere besitzen Staubblätter, welehe äusserlich wenig verkümmert”erscheinen; doch enthalten ihre Antheren kein einziges ent- wickeltes Pollenkorn (Fig. 184). Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 2 Käfer-, 35 Fliegen-, 3 Hymenopterenarten und 1 Falter; Mac Leod in den Pyrenäen Syrphus pyrastri L. an den Blüten (B. Jaarb. III. S. 347); Schletterer in Tirol die Erdhummel. 1263. V. saxatilis L. ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 102—103, 193), trimonöeisch bis triöeisch, und zwar sind die weiblichen Blüten viel kleiner als die männlichen und die zweigeschlechtigen. Als Besucher beobachtete Schulz kleinere und mittelgrosse Fliegen. ‚552 Valerianaceae. 1264. V. supina L. ist, nach Kerner, gynodiöecisch. Ebenso 1265. V. saliunea All. 1266. V. tripteris L. [H. M., Alpenblumen S. 471—473] ist in Grau- bünden diöcisch, in Tirol, nach Schulz, gynodiöcisch und androdiöeisch, mit Fig. 185. Valeriana montana L. (Nach Herm. Müller.) A. Kleinhüllige, weibliche Blüte. B. Grossblütige, zweige- schlechtige Blüte im ersten (männlichen) Zustande. C. Gross- hüllige, zweigeschlechtige Blüte im zweiten (weiblichen) Zu- stande. (Vergr. 7:1.) 1268. V. eapitata Pall. protandrischen Zwitter- blüten. Nach Kerner öffnen sich die schein- zwitterigen weiblichen Blüten, wie bei V. dio- ica, 3—5 Tage früher als diemännlichen. Auch hier treten klein- und ® grossblumige Stöcke auf. Letztere sind rein männ- lich; sie enthalten zwar neben den 3 aus der Blüte hervorragenden Staubblättern einen Grif- " fel, doch bleibt dieser in der Blüte eingeschlos- sen. (Fig. 186.) Die Pflanzen auf dem Monte Baldo sind, nach Massa- longo (Soc. bot. ital. 1896), entweder mikran- drisch weiblich oder makrandrisch zwitterig, wie bei Valeriana montana. Als Besucher sah H. Müller 17 Fliegen- arten, 1 Käfer, 1 Biene, 3 Falter. 1267. V. cordi- folia L. ist, nach Ricca (Atti XIV, 3), ausge- prägt protandrisch. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja-Semlja der Blütendurchmesser 5—8 mm. Die heliotrop-duftenden Blüten sind teils stark protandrisch, teils homogam. Als Besucher wurden Fliegen, darunter Sarcophaga atriceps Zett. beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an einigen Valeriana- Arten folgende Besucher: 1269. V. exaltata Mik.: eine Muscide (Cynomyia mortuorum L.); an 1270. V. alliariaefolia Vahl.: Valerianaceae, 553 A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L., Blütenteile verzehrend. B. Diptera: a) Museidae: 2, Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 3. Eristalis tenax L. C. Hymenoptera: Apidae: 4, Bombus terrester L. $, sgd.; 1271. V, asarifolia Dufr.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Scatophaga merdaria F. b) Syrphidae: 2. Syritta pipiens_L. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena sp. 9, sgd. und psd.; 4. Osmia fulviventris Pz. 5‘, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Pieris brassicae L., sgd.; B. E Fig. 186. Valeriana tripteris L. (Nach Herm. Müller.) 4A. Kleinhüllige, weibliche Blüte. (7:1.) B. Narbe derselben. (80:1.) C. Grosshüllige männliche Blüte. (7:1.) _D. Eine andere grosshüllige Blüte im Längsschnitt; Fruchtknoten und Kelch sind fortgelassen. (7 :1.) E. Narbe derselben. (80:1.) 1272. V. Phu L.: A.Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Rhizotrogus solstitialis L., Blütenteile verzehrend. B. Diptera: Syrphidae: 2. Helophilus floreus L. C.Hymenoptera: Apidae: 3. Osmia rufa L. 2, psd. D. Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. 305. Centranthus DC. Rote oder weisse ausgeprägt protandrische (Delpino, Ult. oss. S. 127) Falterblumen, deren Nektar in einem am Grunde der Kronröhre befindlichen Sporn abgesondert wird. 1273. C. ruber DC. Die Blüten sind, nach Schulz (Beitr. IL. S. 103—104), wie diejenigen der übrigen Valerianaceen, asyınmetrisch. Ein Kronsaumzipfel bildet die Oberlippe, die 4 übrigen die Unterlippe.. Die enge, nach Kerner 554 Valerianaceae, durch eine dünne Haut der Länge nach in zwei Abteilungen geteilte Kronröhre ist 8—10 mm lang und besitzt einen 6—7 mm langen Sporn. Die Anthere des einzigen, rechts oder links von der Oberlippe stehenden Staubblattes ist intrors, doch stellt sie sich während des Verstäubens schräg oder selbst wagerecht. Anfangs ragt der Griffel nur wenig aus der Kronröhre hervor, doch verlängert er sich nach dem Verstäuben der Antheren so weit, dass er dann 5—6 mm aus derselben hervorsieht. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete ich an Gartenpflanzen auf der Insel Helgoland Macroglossa stellatarum L.; auch Loew sah bei Bellagio gleichfalls Macroglossa; Schulz bei Bozen vorwiegend Tagfalter (Papilio podalirius L., P. machaon L., Parnassias apollo L., Pieris brassicae L., P. rapae L.); Mattei bei Genua Tagfalter und Zygäniden. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Scara- baeidae: 1. Cetonia aurata L., Blütenteile verzehrend. B. Diptera: Syrphidae: 2. Syritta pipiens L., pfd. (?); 3. Syrphus luniger Mg., flüchtig besuchend. .C. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Vanessa urticae L., sgd. Ferner daselbst an 1274. C. angustifolius DC.: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1.. Cetonia aurata L., Blütenteile verzehrend. B. Diptera: Syrphidae: 2..Eristalis sepulcralis L., flüchtig besuchend; 3. E. tenax L., w. v. E. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd.; 5. Vanessa urticae L., sgd. 306. Valerianella Pollich. Bläulich-weisse, homogame oder protogyne, zu vielblütigen Trugdolden ver- einigte, aber wegen ihrer Kleinheit doch wenig augenfällige Blumen mit verbor- genem Honig, welcher in einer am Grunde der Kronröhre sitzenden Erweiterung abgesondert wird. 1275. V. olitoria Moench. [H. M., Weit. Beob. III. S. 98; Kirchner, Flora S. 675; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 392—393; Knuth, Bijdragen ; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38] — Nach Herm. Müller besteht die Blumenkrone der winzigen Blütchen aus einer Röhre, die in ihrem untersten, etwa !/3 mm langen Teile kaum !/a mm weit ist, sich dann plötzlich auf etwa ®/a mm erweitert und in einen meist 5- oder 6-lappigen Saum von 2 mm Durchmesser endigt. Im Grunde der Erweiterung werden winzige Nektar- tröpfchen ausgesondert. Die Blüten sind homogam. Kurz nachdem sie sich geöffnet haben, sind die drei Staubblätter gerade aus der Blüte hervorgestreckt, ihre Antheren rings mit Pollen bedeckt und die gleichzeitig entwickelte, tiefer stehende Narbe bereits mit einzelnen aus den Antheren herabgefallenen Pollenkörnern bedeckt. Allmählich streckt sich der Griffel so, dass die Narbe mit den Antheren in gleicher Höhe steht. Es ist daher spontane Selbstbestäubung unvermeidlich; bei eintretendem Insektenbesuche ist aber auch Fremdbestäubung möglich. Als Besucher sah ich nur einige Fliegen (Lucilia caesar L.; Syritta pipiens L.; Syrphus ribesii L., sämtl. sgd.) und Meligethes. H. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucher an: Valerianacese. — Dipsacaceae, 555 A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Lema cyanella L. (l). b) Elateridae: 2. Limonius eylindricus Payk. (1). e) Nitidulidae: 3. Meligethes, sehr zahlreich, pfd. (1). d) Staphylinidae: 4. Philonthus sp. (1). B. Diptera: a) Empidae: 5. Cyrtoma spuria Fall. (1); 6. Empis pennipes L., sgd., häufig (1); 7. E. trigramma Mg., sgd., in Mehr- zahl (1); 8. Hilara sp., sgd., in Mehrzahl (1). b) Lonchopteridae: 9. Lonchoptera punctum Mg.(l). c) Museidae: 10. Aricia incana Wiedem., sgd., häufig (1); 11. Lucila sp., wieder- holt (1); 12. Onesia sepulcralis Mg. (1); 13. Pollenia vespillo F., bild. (1); 14. Psila fimetaria L., sgd. (1); 15. Seatophaga stercoraria L. 9 /, in grosser, Zahl, sgd. (1); 16. Sepsis sp. tl); 17. Siphona geniculata Deg., sgd. (1). d) Syrphidae: 18. Ascia podagrica F., sgd. und pfd., sehr häufig (1); 19. Syritta pipiens L, w.v.(l1). e) Bibionidae: 20. Dilophus sp. (1). f) Myecetophilidae: 21. Sciara sp. (1). C. Hemiptera: 22, Eury- dema oleraceum L., sgd. (1). D.Hymenoptera: Apidae: 23. Anthrena albicans Müll. 2, sgd. (2); 24. A. collinsonana K. 9, sgd. (2); 25. A. convexiuscula K. 9, sgd. (2); 26. A. gwynana K. 9, sgd. (2); 27. A. nitida Fourer. 9, sgd. (2); 28. A. parvula K. 9, sgd. (2); 29. A. smithella K. 9, sgd. (2); 30. Halietus politus Schenck 9, sgd. (2); 31. Nomada ruficornis L. var. signata Jur. 5, sgd. (2); 32. N. sp., sgd. (2); 33. Sphe- codes gibbus L. 5‘, sgd. (2). E. Lepidoptera: a) Noctuidae: 34. Euclidia mi L., flüchtig sgd. (1). b) Rhopalocera: 35. Polyommatus dorilis Hfn. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: Bombus muscorum F. 9, sgd.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Adela rufifrontella Tr. 1276. V. Auricula DC. (V. rimosa Bastard, V. dentata DC.) Nach Kirchner stimmt die Blüteneinrichtung im wesentlichen mit derjenigen von V. olitoria überein. Kerner beschreibt die Blüten als protogynisch. Anfangs ist durch Abwärtskrümmung des Griffels beim Öffnen der Antheren spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen, doch tritt diese später durch Rück- krümmung des Griffels ein. AlsBesucherin sah H.Müller eine kleine Biene(Halietus longulus Smith 5 ),sgd. 1277. V. earinata Loisleur hat, nach Kerner, eine ähnliche Ein- richtung wie vor. 1278. V. dentata Pollich (= V. Morisonii DC... Die Blütenein- richtung ist, nach Müller, derjenigen von V. olitoria ähnlich. Kerner bezeichnet die Blüten wieder als protogyn. 67. Familie Dipsacaceae DC. Knuth, Grundriss S. 63, 64. Die kleinen Einzelblumen sind zu grossen, kopfigen Blütenständen ver- einigt, wodurch die grosse Augenfälligkeit und der damit verbundene starke In- sektenbesuch hervorgerufen wird. Bei unseren Arten ist in den Zwitterblüten durch ausgeprägte protandrische Dichogamie Fremdbestäubung gesichert. Der Honig wird von der Oberfläche des Fruchtknotens abgesondert und im Grunde der Blumenkronröhre geborgen. Sämtliche Arten gehören daher zur Blumen- klasse B‘. Häufig Gynodiöcie. 307. Morina L. Schwach protogynische Blumen, welche sich in der abendlichen Dämmerung öffnen, also Dämmerungs- und Nachtfalterblumen. 556 Dipsacaceae. 1279. M. Persica L. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 349) ist die protogynische Dichogamie auf nur eine halbe Stunde beschränkt, doch genügt diese, um anfangs Kreuzung zu ermöglichen. Sobald sich nämlich der Kronsaum ausgebreitet hat, wird dicht über der Zufahrt zum Honig die dicke, wulstige Narbe sichtbar, welche an ihrer Unterseite das belegungsfähige Gewebe trägt. Die zwei dahinterstehenden Antheren sind noch geschlossen, so dass ein bereits pollenbedeckter zum Honig vordringender Insektenrüssel die Narbe belegen muss. 1280. M. elegans hat, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1869, S. 488 bis 491), homogame Blüten, doch überragt die Narbe die Antheren, so dass bei Insektenbesuch erstere meist zuerst berührt wird, mithin Fremdbestäubung bevorzugt ist. Später krümmt sich die Narbe bis zur Berührung mit den Antheren abwärts, so dass alsdann noch spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. 308. Dipsacus Tourn. Weissliche oder lila, ausgeprägt protandrische, zu eiförmigen oder kuge- ligen Köpfen zusammengestellte Blüten. Steifborstige Spreublätter verhindern die besuchenden Insekten, über die Blütenstände zu kriechen, so dass die An- theren und Griffel nicht durch die Füsse der Insekten, sondern mit dem Kopfe derselben berührt werden. 1281. D. silvester Miller. [H. M., Befr. S. 367; Weit. Beob. III. S.76; Heinsius, B. Jaarb. IV.S. 81; Knuth, Bijdragen; Loew, Bl. Fl. S. 390.] — Die Röhre der lila Blüten ist, nach Herm. Müller, 9—11 mm lang. Im ersten Blütenzustande überragen die aufgesprungenen Antheren, im zweiten meist nur der eine Griffelast die Blüten, während der andere meist verkümmert ist. Als Erklärung für diese Erscheinung bemerkt H. Müller, dass, wenn eine Hummel den Kopf in eine Blüte senkt, ein Griffelast dem anderen im Wege sein würde, und dass eine viel vollkommenere Bestreifung der ganzen Narben- fläche des einen Astes durch den Hummelkopf möglich ist, wenn der andere Narbenast ganz wegfäll. Das Aufblühen erfolgt, nach Kirchner, von einer mittleren Zone des Köpfchens nach beiden Seiten. Als Besucher salı ich im botanischen Garten zu Kiel nur 2 saugende und pollensammelnde Hummeln (Bombus lapidarius L. 8 und B. terrester L. 2 8); Herm. Müller bemerkte in Westfalen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Volucella pellucens L., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F. © 8, sgd.; 3. B. lapidarius L. 2 $ 5’, häufig, sgd.; 4. Crocisa scutellaris F. 9, sgd.; 5. Halietus tetrazonius Klg. j', sgd.; 6. H. sexcinetus F. /, sgd.; 7. Megachile lagopoda L. © cf‘, sgd.; 8. M. maritima K. 2 d, sgd.; 9. Psithyrus rupestris F. Q, sgd.; Loew in Brandenburg (Beiträge S. 40): Bombus cognatus Steph. j', sgd. Schletterer giebt für Tirol die beiden Hummeln Bombus terrester L. und areni- cola Thoms., v. Dalla Torre B. muscorum F. 5 als Besucher an. Heinsius beobachtete in Holland: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis pertinax Scop. ©. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F. 5’; 3. B. rajellus K. 5; 4. Megachile maritima K. ; 5. Psithyrus campestris Pz. /; 6. P. vestalis Fourer. Z'. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Pieris rapae L. 5; 8. Rhodocera rhamni L. f' 9; Dipsacaceae, | 557 9. Vanessa Jo L.; 10. V. urticae L.; Mac Leod in Flandern 3 Hummeln, 1 Schweb- fliege, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 373). Kirchner erwähnt eine interessante Schutzvorrichtung gegen aufkriechende ungeflügelte Insekten: die Ansammlung von Regenwasser in den Trögen, welche die stengelständigen, mit ihren Basen zusammengewachsenen Blätter bilden. Dieselbe Vorrichtung zeigen auch D. laciniatus und D. fullonum Miller. 1282. D. fullonum Miller. Die weisslichen, ebenfalls protandrischen Blüten haben, nach Kirchner (Flora S. 678, 679), 12—14 mm lange Kronen, die in der unteren Hälfte kaum 1 mm dick sind und sich nach oben allmählich trichterförmig erweitern. Das Aufblühen schreitet, wie bei vor., von einer mitt- leren Zone nach oben und unten fort. Nachdem die Blüte sich geöffnet hat, ragen die Staubblätter mit ihren lilafarbigen Antheren 5—6 mm aus der Krone hervor. Wenn die Antheren verwelkt sind, streckt sich der anfangs in der Krone eingeschlossene Griffel, so dass die Narben die letztere um 2—4 mm überragen. Häufig ist auch bei dieser Art einer der beiden Narbenäste ver- kümmert. Als Besucher sah Kirchner in Württemberg Hummeln und kleine Blumen- käfer; ich (Bijdragen) beobachtete im Kieler botanischen Garten Bombus lapidarius L. und B. terrester L., sgd.; F.F. Kohl in Tirol die Faltenwespe: Ancistrocerus parietum L. 1283. D. laeiniatus L. Die bleich-lila, fast weissen, ausgeprägt protan- drischen Blüten haben, nach Kirchner (Beitr. S. 63), eine Krone von etwa 10 mm Länge, aus welcher die Staubblätter 5 mm weit hervorstehen und weit auseinanderspreizen. Nach dem Abfallen der Antheren wächst der Griffel aus der Kronröhre hervor und überragt sie dann um 4—5 mm. Auch hier ist von den beiden Narbenschenkeln meist der eine verkümmert; sind beide ausge- bildet, so breiten. sie sich bogig auseinander. Das Aufblühen der Blütenstände wie bei den beiden vorigen. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an einigen Cephalaria- Arten folgende Besucher: 1284. C. alpina Schrad.: Bombus hortorum L. 9, sgd. und B. terrester L. 8, psd. und sgd.; an 1285. C. radiata Grsb.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. E. tenax L.; 3. Syrphus albostriatus Fall.; 4. S. balteatus Deg ; 5. S. ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 6. Apis mellifica L. &, sgd. und psd.; 7. Bombus hypnorum L. 5, sgd.; 8. Halietus cylindricus F. 5, sgd.; an 1286. C. uralensis R. et Schult.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus ribesii L.; 2. Volucella pellucens L., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Bombus agrorum F. /', sgd.; 4. B. terrester L. 9, sgd.; 5. Psithyrus campestris Pz. var. rossiellus K. -/, sgd.; sowie an der var. cretacea 3 Apiden: 1. Bombus terrester L. 5‘, sgd.; 2. Prosopis communis Nyl. 9; 3. Psithyrus rupestris F. Z', sgd. 309. Knautia L. Lila oder weisse, zu augenfälligen, flach halbkugeligen Inflorescenzen ver- einigte Blumen der Klasse B‘. Gymnodiöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. 558 Dipsacaceae. 1287. K. arvensis Coulter (Scabiosa arvensis L, Trichera arvensis Schrader). [Sprengel, S. 84; H. M., Befr. S. 368—370; Alpen- blumen S. 399; Weit. Beob. III. S. 76, 77; Schulz, Beitr. II. S. 173, 192; Knuth, Ndfr. Ins. S. 83, 84, 156, 157; Weit. Beob. S. 235; Thüringen; Rügen; Bijdragen u. s. w.; Loew, Bl. Fl. S. 390, 394, 398.] — Etwa 50 Blüten sind in einem Köpfchen vereinigt, dessen Augenfälligkeit, wie H. Müller auseinandersetzt, durch die nach dem Rande immer grösser werdenden Blumenkronen erhöht wird. Die 4—-9 mm langen Kronröhren erweitern sich nach oben trichterförmig, und zwar um so mehr, je grösser sie sind. Der von der Oberseite des Fruchtknotens ab- gesonderte und durch die Behaarung der Innenseite der Kronröhre gegen Regen geschützte Honig ist auch für kürzerrüsselige Insekten leicht erreichbar. Ebenso ist auch der Blütenstaub bequem zugänglich. Im ersten (männlichen) Blüten- zustande nämlich ragen in den Zwitterblüten die Staubblätter 4—5 mm weit aus der Blüte hervor, indem die Antheren ihre pollenbedeckte Seite nach oben kehren, und zwar ge- langen die Staubblätter eins nach dem anderen zur Entwickelung, so dass dieser erste Zustand meh- rere Tage dauert. Nachdem sämt- liche Staubblätter ihre Entwicke- lung beendet haben, die Staub- beutel abgefallen und die Fäden zusammengeschrumpft sind, wächst der bisher im Blüteneingange ver- steckte Griffel so weit heran, bis Herm. Müller.) die sich nunmehr entwickelnde 1]. Zweigeschlechtige Blüte im ersten (männlichen) Zu- Narbe ebensoweit aus der Blume stande, nach Entfernung des Kronenlappens. (3'/, :1.) hervorragt, wie früher die Staub- 2. Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande. 3. Weib- “ i = liche Blüte nach Entfernung des Kronsaums. a Narbe. blätter. Obgleich das Aufblühen b noch in der Blüte eingeschlossene, c eben blühende, der Einzelblüten vom Rande nach d verblühte, e verkümmerte Staubblätter. i : > der Mitte hin fortschreitet, so beginnt die Streckung der Griffel und die Entwickelung der Narben erst, nachdem die sämtlichen Staubblätter eines Köpfchens verblüht sind, so dass der ganze Blütenstand anfangs rein männlich, später rein weiblich ist. Besuchende Insekten werden daher beim Hin- und Herkriechen auf einem Köpfchen sich entweder sehr reichlich mit Pollen behaften oder zahlreiche Narben gleichzeitig befruchten. Spontane Selbstbestäu- bung ist nicht gänzlich ausgeschlossen, da manche Narben beim Hervorwachsen von selbst mit den Antheren in Berührung kommen. Pollen, nach Warnstorf, im Wasser fast kugelig, weiss, ganz undurch- sichtig, mit drei grossen Keimwarzen, bis 137 ı. diam. Ausser den Pflanzen mit Zwitterblüten finden sich auch häufig solche mit weiblichen Blüten, besonders zu Anfang der Blütezeit. Der Grad der Verküm- Dipsacaceae., 559 merung der Staubblätter ist ein verschiedener. Der Blütenstandsdurchmesser ist durchschnittlich nicht geringer als der der zwittrigen Stöcke, doch kommen ‚auch solche weibliche vor, deren Durchmesser kaum 2 cm beträgt. Auch Mac Leod fand die Pflanze gynodiöcisch (in Flandern), ebenso Charles Darwin in England (Kent), Nach ‚Willis ist in Cambridgeshire (England) die weibliche Form häufiger als die zweigeschlechtige, Ausser Stöcken mit weiblichen Blüten beobachtete Lindman auf dem Dovrefjeld eine Form mit kürzeren Griffeln und verkümmerten Staubblättern ; ihre Blumenkronen waren sämtlich vergrössert und strahlig-symmetrisch (var. isantha L. M. Neumann). Diese Umbildung ist wahrscheinlich durch einen Pilz veranlasst. Als Besucher ist in erster Linie eine Biene: Anthrena hattorfiana F. zu nennen, welche fast ausschliesslich an Knautia fliegt; überall, wo die Pflanze vorkommt, tritt auch diese Anthrena auf. Ich beobachtete sie in Thüringen, auf Sylt und Föhr, in Schleswig, Holstein, Mecklenburg und auf der Insel Rügen; (hier fing ich an einem heissen Vormittage 6 Exemplare). Ausserdem bemerkte ich in Schleswig-Holstein (S. H.) und auf Rügen (R.): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia melanura L. (R.f. b) Cureulionidae: 2. Miarus campanulaeLL. (S.H.). c) Nitidulidae: 3. Meligethes aeneus F.(S.H.). Sämtl. pfd. B. Diptera: a) Conopidae: 4. Sicus ferrugineus L., sehr häufig (R.). b) Empidae: 5. Empis livida L. (S. H.); 6. E. opaca F. (S. H.); 7. E. tessellata F. (S.H.). c) Muscidae: 8. Aricia incana Wied. (S. H.); 9. Dexia canina F. (R.); 10. kleinere Musciden (S. H.). Sämtl. pfd. d) Syrphidae: 11. Eristalis anthophorinus Zett. 5%‘ 2 (R.); 12. E. arbustorum L. (S.H.); 13. E. horticola Deg. (S. H. u. R.); 14. E. intricarius L. (S. H. u. R.); 15. E. nemorum L. (S. H.); 16. E. pertinax Scop. (S. H.); 17. E. rupium F. (S. H.); 18. E. sepulcralis L. (R.); 19. E. tenax L. (S. H. u. R.); 20. Helopbilus pendulus L. (S. H.); 21. H. trivit- tatus F. (S. H.); 22. Sericomyia borealis Fall. 5/' (R.); 23. Syritta pipiens L. (S. H.); 24. Syrphus pyrastri L. © (R.); 25. S. ribesii L. (S.H.); 26. Volucella bombylans L. 2 5, auch var. plumata Mg. (R. u. S.H.). Sämtl. sgd. u. pfd. e) Tabanidae: 27. Haematopota pluvi- alis L. (R.). C. Hemiptera: 28. Calocoris roseomaculatus Deg. (S.H.). D. Hymeno- ptera: Apidae: 29. Anthrena gwynana K. (S. H.); 30. Apis mellifica L. $, sehr häufig (S. H. und R.); 31. Bombus agrorum F. 8 (S. H. und R.); 32. B. distinguendus Mor. (8. H.); 33. B. hortorum L. (S. H.); 34. B. lapidarius L. 5 92 (S. H. u. R.); 35. B. pratorum L. (S. H.); 36. B. rajellus K. (S. H.); 37. B. terrester L. (S. H.); 38. Dasypoda plumipes Pz. (S. H.); 39. D. thomsoni Schlett. 2 (R.); 40. Halietus fulvicornis K. (S. H.); 41. Megachile centuncularis L. 2 (R.); 42. Nomada armata H.-Sch., einzeln (R.); 43. Psithyrus vestalis Fourer. (S. H.) Sämtl. sgd., 29—42 auch psd. E. Lepidoptera: a) Noctuidae: 44. Plusia gamma L. (S. H.). b) Rhopalocera: 45. Ar- gynnis aglaja L. (S. H.); 46. A. ino L. (S. H.); 47. A. paphia L., sehr zahlreich (R.); 48. Epinephele janira L. (S. H. und R.); 49. Hesperis lineola Ochs. (S. H.); 50. Lycaena semiargus Rott. (S. H.); 51. Pieris sp. (R.); 52. Polyommatus phlaeas L. (S. H.); 53. Sa- tyrus semele L. ($. H.); 54. Vanessa atalanta L. (R.); 55. V. urticae L. (R. u. S. H.). c) Sphingidae: 56. Jno statices Esp. (R.); 57. Zygaena filipendulae L. (S. H.); 58. Z. 2sp. (R.). Sämtl. sgd. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen, sowie bei Eutin und Husum Anthrena hattorfiana L., ferner Nomada armata H.-S. auf Alsen als Besucher; Schenck in Nassau die Apiden: I. Anthrena hattorfiana F.; 2. Coelioxys conoidea Jll; 3. Stelis aterrima Pz. Schmiedeknecht giebt für Thüringen als Besucher an: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena hattorfiana F.; 2. Bombus derhamellus K. j'; 3. B. pratorum L. 5; 4. Psithyrus barbutellus K. /; 5. P. globosus Ev. 9 ; 6. P. quadricolor Lep. /; 7. No- mada armata H.-Sch. 560 u Dipsacaceae. In Thüringen beobachtete ich (Thür. S. 38): A.Coleoptera: 1. Judolia cerambyciformis Schrk. ; 2. Meligethes sp.; 3. Strangalia melanura L.; 4. Trichius fasciatus L., häufig, pfd. B. iukona: a) Empidae: 5. Empis tessellata bi sgd. und pfd. b) Museidae: 6. Aricia basalis Zett., häufig; 7. Homalomyia scalaris F., sgd. ce) Syrphidae: 8. Eristalis pertinax Scop. S'; 9. Syrphus annulipes Zett. ©; 10. Volucella bombylans L. var. plumata Mg.; häufig; 11. V. pellucens L. Sämtl. sgd. und pfd. C. Hymenoptera: 12. Bombus agrorum F. 9; 13. B. hyp- norum L. 5; 14. B. lapidarius L. 8; 15. B. soroönsis F. var. proteus Gerst. 8; 16. B. terrester L. 8; 17. Psithyrus barbutellus K. 5; 18. Ps. quadricolor Lep. var. luctuosus Hoffer.; 19. Ps. vestalis Fourch. j', häufig. Sämtl. sgd. 20. Halietus eylindricus F. 2, Feısen dicht mit violettem Pollen bedeckt. D. Lepidoptera: 21. Argynnis paphia L.; 22. Epinephele janira L.; 23. Ino statices L., häufig; 24. Zygaena pilosellae Esp.; 25. Z. trifoli Esp. Sämtl. sed. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Anthrax paniscus Rossi, s. hfg., sgd.; 2. Exoprosopis capucina F., n. sit., sgd. b) Conopidae: 3. Conops quadrifasciatus Deg., n. slt.; 4. Physo- cephala rufipes F., slt, sgd ; 5. Sicus ferrugineus L., s. hfg., sgd. ec) Musecidae: 6. Echi- nomyia tenselate, F.,.s. hfg. d) Syrphidae: 7. Eristalis anthophorinus Zett., slt.; 8. E. arbustorum L.; 9.’E. intricarius L. @ Z, s. hfg., sgd.; 10. E. pertinax Scop.; 11. E. sepulcralis L.; 12. R. tenax L. © d', Ss. hfg., sgd.; 13. Helophilus pendulus L.; 14. H. trivittatus . 15. Platycheirus peltatus Mg.; 16. Volucella bombylans L.; 17. V. pellu- censL. e) Tabanidae: 18. Tabanus rusticusL. B. Hymenoptera: a) Apidae: 19. Anthrena gwynana K. 9, 2. Generation, slt., psd.; 20. A. hattorfiana F., hfg, & sgd. und psd. Sg sgd.; 21. A. marginata F., slt, 2 sgd. und pfd., 5’ sgd.; 22. Bombus agrorum F., 8 .d5; 23. B. arenicola Thoms. 2 8 5; 24. B. derhamellus K. 9 8 J'; 25. B. hortorum L. 9, sgd.; 26. B. lapidarius L. Z', sgd.; 27. B. lucorum L. 8 %': 28. B. muscorum F., © d; 29. B. pratorum L. 5, sgd.; 30. B. proteus Gerst. © 8 hfg. sgd. u. pfd., fg. sgd.; 31. B. ruderatus F. 5‘, sgd.; 32. B. silvarum L. 5‘, sgd.; 33. B. terrester L. g, s. hfg., sgd.; 34. Coelioxys acuminata Nyl. 5; 35. C. conoidea Ill. 2 Z', slt., sgd.; 36. C. rufescens Lep. 9, sgd.; 37. Epeolus variegatus L. 9, slt.; 38. Eriades nigri- cornis Nyl. 2 ; 39. Halietus calceatus Scop. 9 ; 40. H. leucozonius Schrk. 9; 41. H. zonu- lus Sm. 9; 42. Megachile centuncularis L. S; 43 M. circumeincta K. %S; 44. Melitta leporina Pz. 5; 45. Nomada armata H.-Sch., s. slt., sgd.; 46. N. jacobaeae Pz. 2 5, sit., sgd.; 47. Psithyrus barbutellus K. © 5‘, n. slt., sgd.; 48. P. campestris Pz. 2 9, sgd.; 49. P. rupestris F. © JS‘, sgd.; 50. P. vestalis Fourer. 2 g’, sgd.; 51. Stelis phaeoptera K. (H. ö.). b) Sphegidae: 52. Ammophila campestris Ltr., sgd.; 53. A. sabulosa L. 2 J', hfg., sgd.; 54. Crabro scutellatus Schev.; 55. C. subterraneus F. 2 Z'. n. slt. c) Vespidae: 56. Odynerus oviventris Wesm. 5}; 57. O. parietum L. J‘. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S.40): Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena hattorfiana F. 9, sgd. b) Sphegidae: 2. Bembex rostrata L. 9, sgd.; 3. Tachytes obsoletus Ross. Q, sgd.; in Schlesien (Beiträge S. 52): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura maculicornis Deg.; 2. Strangalia bifasciata Müll. b) XNitidulidae: 3. Meligethes sp. c) Oedemeridae: 4. Oedemera flavipes F. J.. B. Diptera: a) Empidae: 5. Empis sp., sgd. b) Syrphidae: 6. Melithreptus scriptus L., sgd.; 7. Syrphus ribesii L., sgd.; 8. Volucella bombylans L., sgd.; 9. V. pellucens L., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 10. Apis mellifica L. 8, sgd.; 11. Bombus agrorum F. 9, sgd ; 12. Macropis labiata Pz. 5‘, sgd.; 1%. Megachile argentataF. 5’, sgd.; 14. Nomada jacobaeae Pz. 9, sgd.; 15. Psithyrus campestris Pz. 2, sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 16. Argynnis paphia L., sgd.; 17. Epinephele janira L., sgd.; 18. Rhodocera rhamni L., sgd.; 19. Vanessa urticae L., sgd.; ferner daselbst (Beiträge S. 26): A. Diptera: Conopidae: 1. Myopa fasciata Mg., sgd.; 2. Physocephala vittata F. Z', sgd.; 3. Zodion cinereum F., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Anthrena hattor- Dipsacacene, 561 fiana F. 2, sgd.; 5. Anthophora furcata Pz. 5, sgd.; 6. Apis mellifica L. 8, sgd.; 7 Coelioxys octodentata (L. Duf.) Lep. 5‘, sgd.; 8. Croeisa histrio F. 5, sgd.; 9. Dasypoda hirtipes F. 5 9, sgd., Q auch psd.; 10. Halietus leucozonius Schrk. 9, sgd.; 11. Nomada Jacobaeae Pz. 5‘, sgd.; 12. Psithyrus campestris Pz. 9, sgd. b) Sphegidae: 13. Bembex rostrata F., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Pieris brassicae L., sgd.; im Riesengebirge (R.) und in Schlesien (S.) (Beiträge S. 50): A. Diptera: a) Asilidae: 1. Dioetria flavipes Mg. (S.). b) Syrphidae: 2. Syrphus nitidieollis Mg. (8.). B. Hyme- noptera: Apidae: 3. Anthrena convexiuscula K. /, sgd. ($S.). C. Lepidoptera: Zugaenidae: 4. Zygaena achilleae Esp. (R.); 5. Z. minos 8. V. (R.). Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge 8. 59): A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis jugorum Egg.; 2. Volucella pellucens L. B. Hymenoptera: Zygaenidae: 3. Zygaena lonicerae Esp. Hoffer giebt für Steiermark die Schmarotzerbiene: Psithyrus barbutellus K. / an; Schletterer für Tirol Anthrena marginata F. und Kucera einerea Lep.; Friese beobachtete in Baden (B.), Mecklenburg (M.) und im Elsass (E.) die Apidens 1. Anthrena hattorfiana F. (B., E., M.), n. sit.; 2.A. marginata F. (M.); 3. Coelioxys acuminata Nyl. (M.), n. slt.; 4. C. conoidea Ill. (M. U.); 5. C. mandibularis Nyl. (M.), sit.; 6. Dasypoda argentata Pz. (M.), einzeln; 7. D. thomsoni Schlett. (M.), 5 einz., © s. slt.; 8. Nomada armata H.-Sch. (M.), einz.; 9. Stelis aterrima Pz. (E.), 1 2; ferner in Ungarn Eucera pollinosa Lep., mehrfach. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Biene, Halietus eylindricus F. 2, und 1 Hummel, Bombus agrorum F. /, als Besucher. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 4 Hummeln, 4 Falter, 4 Fliegen. (B. Jaarb. III. S. 347). Saunders (Sd.) und Smith (Sm.) beobachteten in England die Apiden: 1. Anthrena hattorfiana F. (Sd.. Sm.); 2. A. marginata F. (Sd., Sm.); 3. Nomada armata A.-Sch. (Sm.); 4. N. jacobaeae Pz. (Sm.); 5. Osmia spinulosa K. (Sm.). Auch im äussersten Westen von Cornwall findet sich, nach Marquard, Anthrena hattorfiana auf Knautia. Müller sah in den Alpen (Alpenbl. S. 399, 400) Käfer (4), Fliegen (9), Hyme- nopteren (10, darunter Anthrena hattorfiana F.), Falter (23). Für Nord- und Mitteldeutschland geben Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) folgende Liste: A. Coleoptera: a) ('erambyeidae: 1. Leptura livida F. (1); 2. Pachyta oetomaecu- lata F. (Sid.) (1); 3. Strangalia armata Hbst. (Siebengeb.) (1); 4. Str. atra Laich. (Siebengeb.) (1); 5. Str. attenuata L. (1); 6. Str. melanura L. (1); 7. Toxotus meridianus L. (Siebengeb.) (1), die Cerambyeiden teils Pollen und Antheren fressend, die schmalköpfigen, besonders Str. attenuata, auch sgd. b) Chrysomelidae: 8. Cryptocephalus sericeus L., Blütenteile fressend (1). c) Searabaeidae: 9. Hoplia philanthus Sulz. (Sid.), Blütenteile fressend (1); 10. Trichius fasciatus L., sehr häufig, Blumenblätter fressend. d) T'elephoridae: 11. Ma- lachius bipustulatus L., Antheren fressend (1). e) Nitidulidae: 12. Meligethes, häufig, pfd. (1). f) Phalaeridae: 13. Olibrus bicolor F., pfd. (1). B. Diptera: a) Conopidae: 14. Sieus ferrugineus L., zahlreich, sgd. (1). b) Empidae: 15. Empis livida L., äusserst zahlreich, sgd. (1); 16. E. tessellata F., w. v. (I). c) Museidae: 17. Echinomyia tessellata F., sgd. (1); 18. Micropalpus fulgens Mg., sgd. (1); 19. Ocyptera cylindrica F., sgd. (1): 20. Prosena siberita F., sgd., häufig (Liebenau) (1). d) Syrphidae: 21. Eristalis arbustorum L. (1); 22. E. intricarius L. (1); 23. E. nemorum L. (1); 24. E. tenax L. (1); 25. Pipiza festiva Mg., psd. (Lippstadt, 1); 26. Rhingia rostrata L. (1); 27. Syrphus ribesii L., psd. (1); 28. Volucella bombylans L. (1); 29. V. pellucens L.. (hld.) (1); 30. V. plumata L. (1); sämtliche genannten Syrphiden häufig und mit Ausdauer auf diesen Blüten be- schäftigt, bald sgd., bald psd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 31. Antlırena gwynana K., psd.; 32. A. hattorfiana F. X 2 (6-7), sowohl sgd., als psd, (1); 33. Apis melli- Knuth, Handbueh der Blütenbiologie, II, 1. 36 562 Dipsacacene. fica L. & (6), häufig, sgd., seltener sgd.; 34. Bombus agrorum F. 2, nur sgd. (1); 35. B. hor- torum L. J'8 9, sgd. (1); 36. B. hypnorum L. 5, sgd. (1); 37. B. lapidarius L. 8, sgd. (1); 38. B. pratorum L. 9 8’, sgd. (1); 39. B. rajellus K. 5’, sgd. (1); 40. B. silvarum L. 9 8, sgd. (1); 41. B. terrester L. @ Z', sgd. (1); 42. B. tristis Seidl. 8, sgd. (2); 43. Ceratina callosa F. 5‘, sgd. (2); 44. C. eyaneaK. © J', sgd. (Lippst.) (1); 45. Coelioxys conoidea Ill.?, sgd. (1); 46. C. quadridentata L. 5’ 9, häufig. sgd. (1); 47. Diphysis serratulae Pz. 5 9, sehr häufig, sgd. (1); 48. Halictus albipes F. 2 (1); 49. H. cylindrieus F. 2 £ (1); 50. H. leucozonius Schrk. %’ (1); 51. H. lugubris K. 9, sgd. (2); 52. H. malachurusK. 9, sgd. (2), psd., bayerische Oberpfalz; 53. H. quadrieinetus F. 9, sgd. (2); 54. H. quadristrigatus Latr. 2, sgd. (2); 55. H. sexcinetus F. 9, sgd. (2); 56. H. sexnotatus K. 2 (1). 57.H. xantbopus K. 9, sgd. (2), die Halietusarten bald saugend, bald psd.; 58. Heriades truncorum L. ', sgd. (1); 59. Megachile centuncularis L. 5‘, sgd. (1); 60. M. eircum- cineta K.Q ', sgd. (1); 61. M. maritima K. Z' 9, in Mehrzahl, sgd. (1); 62.M. willugh- biella K. S','sgd. (1); 63. Nomada armata H.-Sch. 9, sgd. (1); 64. N. fabriciana L. 9, sgd. (1); 65.N. jacobaeae Pz. 2, sgd. (1, 2); 66. N. lineola Pz. Q 5‘, sgd. (1); 67. Osmia aenea L. J', sgd. (1, 2); 68. O. fulviventris Pz. 9, psd. (1); 69. Prosopis signata Pz. 2 g' (2); 70. Psithyrus barkbutellus K. 5 9, sgd. (1); 71. P. campestris Pz. Q d, sgd. (); 72. P. rupestris L. 9, sgd. (1); 73. P. vestalis Fourc. @, sgd. (1); 74. Stelis aterrima Pz. %', sgd. (2); 75. St. breviuscula Nyl. 5%, sgd. (1). b) Ichneu- monidae: 76. Eine kleine Art, tief in die Blüten kriechend (2). c) Sphegidae: 77. Bem- bex rostrata L., sgd. (1); 78. Mimesa bicolor Jur. 5’ (2); 79. Philanthus trian- gulum F. 5‘, sgd. (2); 80. Psammophila affinis K. 9, sgd. (1); 81. P. viatica Deg. j', sgd. (1). d) Vespidae: 82. Odynerus parietum L. 9, sgd. (1). D. Lepidoptera: a) Microlepidoptera: 83. Nemotois scabiosellus Scop. 2 (2). b) Noctuae: 84. Euclidia glyphica L. (1); 85. Mamestra serena S. V. 2 (Th.). ce) Rhopalocera: 86. Argynnis latonia L., sgd. (bayerische Oberpf.) (1); 87. A. niobe L., sgd. (daselbst) (1); 88. Colias hyale L. (Th.), häufig (1); 89. Hesperia comma L., sgd. (Fichtelgebirge) (1), (Lausitz) (2), (Nassau); 90. H.lineola Ochs. (1); 91. Papilio machaon L. (2); 92. Pieris napi L., sgd. (Liebenau); 93. Epinephele janira L. (1); 94. Erebia aethiops Esp. (1); 95. Vanessa urticae L. d) Sphingidae: 96. Ino statices L.; 97. Zygaena carniolica Scop.; 98. Z. filipendulae L.; 99. Z. minos S. V.; alle drei finden sich nach Buddebergs Angaben fast nur auf Scabiosa arvensis und Carduus crispus; 100. Z. lonicerae Esp. (Thür.), häufig (1). e) Tineina: 101. Adela sp., sehr häufig, bisweilen zu 4 auf einem Köpfchen. 1288. K. silvatieaDuby. (Scabiosa silv. L, Trichera silv. Schrader). Die Einrichtung der rötlich-blauen Blumen stimmt, nach Kirchner (Flora S. 680), ganz mit derjenigen von K. arvensis überein, doch sind weibliche Stöcke sehr selten. Als Besucher nennt Ricca(Atti XIV, 3) besonders Falter; Kirchner Apiden, Käfer und gleichfalls besonders Falter; Herm. Müller (Alpenbl. S. 400) bemerkte in den Alpen Bienen (3), Fliegen (2), Falter (3), Käfer (1). Loew beobachtete in Steiermark (Beiträge S. 50): A. Diptera: a) Conopidae: 1. Occemyia atra F., sgd.; 2. Sicus ferrugineus L,., sgd. b) Syrphidae: 3. Cheilosia personata Lw.; 4. Rhingia rostrata Mg., sgd. B. Hymeno- ptera: Apidae: 5. Anthrena hattorfiana F. 9, psd.; 6. Ceratina eyanea K, 9, sgd.; 7. Halietus zonulus Sm. 9, psd.; 8. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd.; sowie in der Schweiz (Beiträge $. 59): Physocephala rufipes F. 310. Succisa Vaillant. Blaue, selten weisse, zu halbkugeligen Köpfchen vereinigte Blumen der Klasse B‘. Gynodiöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. E E Dipsaeacene. 563 1289. S. pratensis Moench. (Scabiosa Suceisa L.). [Sprengel, S. 84; H. M., Befr. S. 371, 372; Weit. Beob. III. S. 77; Magnus, Ber. d. naturf. Fr. Berlin 1881; Schulz, Beitr. II. S. 192; Knuth, Ndfr. Ins. S. 84, 157; Bijdragen S. 31 (43); Weit. Beob. S. 235.] — In den halbkugeligen Köpfen sind, nach Herm. Müller, 50—80 unter einander ziemlich gleiche, kleine Blüten vereinigt. Der wie bei allen Dipsacaceen auf der Oberfläche des Frucht- knotens abgesonderte Honig wird in dem verengten glatten Grunde der 3—4 mm langen, oberwärts innen abstehend behaarten Kronröhre, die sich oben bis auf 2 mm Durchmesser erweitert, aufbewahrt. Von den 4, selten 5 Saumlappen desselben ist der nach aussen gerichtete der grösste, mn Fig. 188. Suceisa pratensis Moeneh. (Nach Herm. Müller.) I. Blüte vor dem Aufspringen der Antheren (nach Entfernung des Aussenkelches). 2. Die- selbe nach dem Aufspringen der Antheren. #3. Dieselbe im weiblichen Zustande. Wenn die Blüte sich öffnet, strecken sich die in der Knospe einwärts gebogenen Staubblätter einzeln nach einander und öffnen ihre Antheren, während der Griffel noch kaum die Hälfte seiner Länge erreicht hat. Sind die Antheren verblüht, streekt sich auch der Griffel bis zu seiner vollen Länge, und als- dann wird auch die Narbe klebrig. Spontane Selbstbestäubung findet hiernach nicht statt. Ausser Stöcken mit Zwitterblüten finden sich solehe mit weiblichen Blüten. Letztere sind etwas kleiner als erstere; der Grad der Verkümmerung der Staub- blätter ist ein sehr verschiedener. Nicht selten sind diese Blüten auch gefüllt. Stellenweise sind die Stöcke mit weiblichen Blüten selten; an anderen Orten sind sie häufiger: so nach Magnus bei Homburg etwa 10°/o, nach Schulz bei Braun- schweig und Halle sogar etwa 30 0/o. —' Turner (Nature XL. 1889) bezeichnete die Pflanze als trimorph. — Pollen, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38), sehr gross, weiss, kugelig, durch niedrige Stachelwarzen adhärent, bis 93 « diam, Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) und ich (!) in Nord- und in Mitteldeutschland folgende Insekten: A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L., Blütenteile ver- zehrend (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 2. Exoprosopa capucina F., im Juli häufig (1). b) Empidae: 3. Empis livida L., sgd., sehr zahlreich (1). ce) Museidae: 4. Lueiliaarten (1); 5. Lueilia eornieina F. (1). d) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L., häufig, sgd. und 36* 564 Dipsacaceae. pfd. (I, D; 7. E. intricarius L. (1); 8. E. nemorum L., häufig, sgd. und pfd. (1); 9. E. tenax L., w. v. (I, D; 10. Helophilus pendulus L., w. v. (!, 1); 11. Rhingia rostrata I,., sgd.(!, 1); 12. Syrphus balteatus Deg., pfd. (!); 13.8. pyrastri L., sgd. und pfd. (1); 14.8. ribesii L., w. vor. (!); 15. Volucella plumata Mg., sgd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 16. Anthrena cetii Schrank 9, pfd. (1); 17. A. convexiuscula K. % (1); 18. Apis mellifica L. 8, sgd. und pfd., häufig (!, 1); 18. Bombus agrorum F. 9 5‘, sehr häufig, sgd. (1); 20. B. lapidarius L. 8 ), w. v. (I, 1); 21. B. muscorum F. 8 dd), w. v. (l); 22. B. pra- torum L., w. v. (1); 23. B. silvarum L. 9 8 ©, w. v. (1); 24. B. terrester L. 8 d, w. v. (1); 25. Halietus eylindricus F. 5‘, in Mehrzahl (1); 26. H. leucozonius Schrank 5, w. v. (1); 27. H. rubicundus Christ 9, psd. (1); 28. H. zonulus Sm. 9, sgd. (1); 29. Psithyrus rupestris L. 5‘, w. v. (1); 30. P. vestalis Fourec. © S', w. v. (1). D. Lepi- doptera: a) Pyralidae: 31. Botys purpuralis L., sgd. (1). b) Noctuidae: 32. Plusia gamma L., häufig, sgd. (!, 1). c) Rhopalocera: 33. Epinephele janira L., sgd. (!, 1); 34. Pieris brassicae L., sgd. (!); 35. P. rapae L., zahlreich, sgd., (!, 1); 36. Polyommatus phlaeas L., ”sehr häufig, sgd. (1). d) Sphingidae: 37. Zygaena filipendulae L., dgl. (!). Alfken und Höppner (H.) beobachteten bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena, mar- ginata F. Q J'; 2. Bombus agrorum F. 9 8 d; 3. B. arenicola Ths. 2% 8 d; 4. B. derhamellus K. O8 Sg, sgd.; 5. B. hortorum L. v. nigrieans Schm. 8; 6. B. jonellus K.8 &;7. B. lapidarius L. 9 8; 8. B. terrester L.3 5; 9. B. lucorum L. 9; 10. B. proteus Gerst. @ 8 ', 11. B. muscorum F. 9 8; 12. B. silvarum L.8 d; 13. B. variabilis Schmkn. © 8 5; 14. Halietus calceatus Scop. @ JS; 15. H. leucopusK. 9 5; 16. H. leuzozonius K. 5’; 17. H. rubieundus Chr. 9; 18. H, zonulus Sm. © 5; 19. Psi- thyrus barbutellus K. @ 5; 20. P. campestris Pz. © d; 21. P. rupestris F. 9 dj; 22. P. vestalis Fourer. © J'. Syrphidae: 23. Arctophila mussitans F. (H.), 2 d', 5. hfg., sgd.; 24. Eristalis tenax L.; Siekmann bei Osnabrück die Grabwespe Gorytes quadri- fasciatus F. 9. Als Besucher giekt Friese an für Mecklenburg (M.) und Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthrena bimaculata K., 2. Generation (M.); 2. A. marginata F. (M.) (nach Konow); 3. A. nigriceps K. (M.), s. selt.; 4. Epeolus variegatus L. (M.), einz.; 5. Nomada jaco- baeae Pz. (M.), n. slt.; 6. N. roberjeotiana Pz. (M.), einz.; 7. N. solidaginis Pz. (M.), einz.; 8. Prosopis dilatata K. (M.) einz., (U.) n. slt. Rössler beobachtete bei Wiesbaden die Falter: 1. Nemotois cupriacellus Hb.; 2. N. minimellus Z, Handlirsch verzeichnet als Besucher die Grabwespe Gorytes quadrifasciatus F. Mac Leod sah in Flandern 3 langrüsselige und 3 kurzrüsselige Bienen, 1 Falten- wespe, 9 Schwebfliegen, 1 Muscide, 6 Falter. (B. Jaarb. V. S. 395, 396.). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch: 1877) beobachtete in den Niederlanden 3 Hum- meln: Bombus agrorum F. 8, B. lapidarius L. 8 und B. subterraneus L. $ als Besucher. Heinsius beobachtete in Holland: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus rajellus K.g. B. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 2. KEpinephele janiraL. 2 ; 3. Pieris napi L. ;; 4. Polyommatus dorilis Hfn. 5% 2. b) Sphingidae: 5. Zygaena filipendulae L. %' 9, zahlreich ; 6. Z. trifolii Esp. Willis (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. T) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp., sgd.; 2. Mydaea sp., sgd. b) Syr- phrdae: 3. Kristalis intriecarius L., sgd.; 4. E. tenax L., sgd.;. 5. Helophilus pendulus L.., sgd. ; 6. Melanostoma scalare F., pfd., häufig; 7. Syrphus balteatus Deg., sgd. und pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 8. Bombus agrorum F., sgd., häufig; 9- B. pratorum L., w. v.; 10. B. terrester L., w. v.; 11. Halietus eylindrieus F., w. v.; 12. H. rubieundus Chr., sgd.: 13. Psithyrus campestris Pz., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Pieris napi L., sgd. | Dipsacaceae. | 565 Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete an der schot- tischen Ostküste: A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Crepidodera ferruginea Scop., sgd. b' Niti- dulidue: 2. Meligethes picipes Sturm, sgd.; 3. M. viridescens F., sgd. B. Diptera: a) Museidae: 4. Anthomyia brevicornis Zett., sgd.; 5. A. radicum L., pfd.; 6. Calliphora erythrocephala Mg., sgd.; 7. Lucilia cornieina F., sgd.; 8. Scatophaga stercoraria Mg., sgd.; 9. Siphona geniculata Deg., sgd. b) Syrphidae: 10. Eristalis tenax L., sgd.; 11. Melanostoma scalare #.; 13. Platycheirus manicatus Mg.: 13. Sphaerophoria scripta L.; 14. Syrphus balteatus Deg.; 15. S. ribesü L., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 16. Bombus agrorum F., sgd. und psd., sehr häufig; 17. B. hortorum L., sgd.; 18. B. lapidarius L., sgd. und psd. b) Formieidae: 19. Myrmica rubra L., sgd. D. Lepido- ptera: Noctuidae: 20. Plusia gamma L., sgd. Burkill und Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachteten im mittleren Wales: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Melegethes viridescens F., häufig. B. Diptera: a) Empidae: 2. Pachymeria palparis Egg.; 3. Rlamphomyia sp., pfd. b) Museidae: 4. Anthomyia sp., sgd.; 5. Hyetodesia incana Wied., häufig; 6. Hylemyia lasciva Ztt.; 7. H. strigosa F., häufig; 8. Lucilia cornieina F., pfd.; 9. Scatophaga stercoraria L.., sgd.; 10. Siphona geniculata Deg., häufig; 11. Trichophticus cunctans Mg., häufig. ec) Syrphi- dae: 12. Eristalis horticola Deg., sgd.; 13. E. intricarius L.; 14. E. pertinax Scop., sgd.; 15. E. rupium F., sgd.; 16. E. tenax L., sgd., sehr häufig; 17. Helophilus pendulus L., sgd.; 18. Melanostoma scalare F.; 19. Platycheirus manicatus Mg., sgd.; 20. Sericomyia borealis Fall., sgd.; 21. Vollucella pellucens L., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 22. Bombus agrorum L., sgd., häufig; 23. B. hortorum L., sgd.; 24. B. lapidarius L., sgd., häufig; 25. B. pratorum L., sgd.; 26. B. serimshiranus Kirby, sgd.; 27. B. terrester L., sgd. D. Lepidoptera: a) Noetuidae: 28. Charaeas graminis L., sgd.; 29. Luperina haworthii Curt., sgd.; 30. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 31. Coenonympha pam- philus L., sgd.; 32. Lycaena icarus Rott., sgd.; 33. Pieris rapae, L., sgd.; 34. Polyom- matus phlaeas L., sgd.; 35. Vanessa atalanta L., sgd.; 36. V. C-album L., sgd.; 37. V. urticae L., sgd., häufig. E. Thysanoptera: 38. Thrips sp., häufig. 1290, S. australis Rehb. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Muscidae: 1. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L. 311. Scabiosa L. Lilafarbige, rötliche oder weisse, selten gelbe, zu augenfälligen Köpfchen vereinigte Blumen der Klasse B‘. Gynodiöcisch mit protandrischen Zwitterblüten. 1291. S. Columbaria L. [Sprengel, S. 82—84; M. H., Befr. S. 372; Alpenbl. S. 400, 401; Knuth, Bijdragen.] — Ausser Gynodiöcie beobachtete Ludwig noch häufiger Gynomonöcie. Die Blüteneinrichtung der protandrischen Zwitterblumen hat Sprengel in trefflicher Weise beschrieben. Dieselbe stimmt mit derjenigen von Knautia arvensis (ausgenommen in der Fünf- statt der Vierzahl der Kronzipfel) überein. Im Köpfchen befinden sich 70—80 Blüten, von denen die Randblüten stark strahlend sind. Auf die biologische Bedeutung dieser vergrösserten Randblüten hat Sprengel bei der Besprechung von S. Columbaria ganz besonders hingewiesen. Herm. Müller hat Messungen der Blüten vorgenommen und gefunden, dass die Randblüten 6 mm lange Kron- röhren und 2—-2!/2 mm weite Eingänge haben, deren äussere Zipfel eine Länge 566 Dipsacaceae., von 7--8 mm, deren seitliche eine solehe von 6 mm und deren innere eine solche von 2-—-3 mm besitzen. Unmittelbar an diese Randblüten grenzen Scheiben- blüten mit 5 mm langen Röhren ünd 2 mm weitem Eingange, deren Kronzipfel nur 3, bezüglich 2 und 1!/g mm lang sind. Die mittelsten Blüten des Köpfchens haben nur noch 4 mm lange und 1!/a mm weite Kronröhren mit 1'/g mm langen Zipfeln. Dazu bemerkt H. Müller, dass infolge der geringen Grösse der mittleren Blüten und der geringen Steigerung der Grösse von der Mitte bis zum Rande des Köpfchens bei S. Columbaria auf dem gleichen Flächenraume weit zahlreichere Blüten Platz finden als bei Knautia arvensis. Auch die weiblichen Blüten, die sich zu Anfang der Blütezeit am häufigsten finden, stimmen mit denjenigen der letzteren Art überein; doch scheinen sie nur stellenweise vorzukommen, da H. Müller bei Lippstadt, wo allerdings die Pflanze nur in unerheblicher Menge vorkommt, sie nie gefunden hat. Als Besucher sah ich im botanischen Garten zu Kiel: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 3, sgd. und psd.; 2. Bombus agrorum F. 2 und 3. B. lapidarius L. ebenso. B. Diptera: Syrphidae: 4. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. C. Lepi- doptera: Rhopalocera: 5. Vanessa atalanta L.; 6. V. io L.; 7. V. urticae L., alle sgd. Herm. Müller beobachtete in den Alpen Fliegen (6), Hymenopteren (7), Falter (27); in Westfalen folgende Insekten: A. Diptera: a) Conopidae: 1.Sicus ferrugineus L., sgd. b) Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L., häufig, sgd. und pfd.; 3. E. tenax L., w. v.; 4. Helophilus trivittatus F., w. v. B. Hymenoptera: 5. Apis mellifica L. 8, sgd., häufig; 6. Bombus lapidarius L. 5‘, sehr zahlreich, sgd. loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 40): Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena schencki Mor. 9, psd.; 2, Halietus sexeinctus F. 5, sgd.; sowie im bota- nischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Helophilus floreus L.; 2. H. tri- vittatus F.; 3. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Bombus agrorum F. Sg, sgd.; 5. B. pratorum L. 9, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Argynnis latonia L., sgd.; 7. Colias rhamni L., sgd. Wüstnei beobachtete in Holstein Anthrena cetii Schrank als Besucher; Schmiedeknecht in Thüringen: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena cetii Schrk. — marginata F.; 2.Nomada brevicornis Mocs.; 3. Psithyrus barbutellus K. J; Schenck in Nassau die Erdbiene Anthrena marginata F. — Schletterer und v. Dalla Torre führen für Tirol als Besucher auf die Apiden: 1. Bombus mesomelas Gerst. J’; 2. B. soröensis F. 5‘; 3. Podalirius parietinus F.; 4. Psithyrus campestris Pz. 9. Frey bemerkte bei Zürich: Nemotois minimellus Z.; Mac Leod in den Pyre- näen 11 Hymenopteren (darunter Anthrena hattorfiana F.), 20 Falter, 4 Käfer, 13 Fliegen als Besucher (B. Jaarb. III. S. 347—349, 440). Die gelblichblühende Form von S. Columbaria: 1292. S. ochroleuca L. (als Art) ist, nach Schulz (Beitr. II. S. 192), gynomonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Auch Comes (Ult. stud.) bezeichnet die Blüten als protandrisch und als selbstfertil. Als Besucher giebt Friese für Ungarn an die Bienen: 1. Dasypoda argentata Pz. und var. braccata Ev., n. slt.; 2. Eucera pollinosa Lep., mehrfach; 3. E. sca- biosae Mocs. (Nach Mocsary). Derselbe sah in Thüringen Cilissa haemorrhoidalis F. Loew beobachtete in Steiermark Anthrena cetii Schrk. 9, psd. und Halietus eylindrieus F. Q, sgd.; sowie im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis intriearius L.; 2. E. nemorum L.; 3. E. tenax L.; 4. Pipiza festiva Mg.; ne la ned de u = 29 ud Br Kia mei us Dipsacaceae. 567 EB Syrphus balteatus Deg.; 6. S. ribesii L.; 7. Volucella pellucens L., sgd. B. Hyme- noptera: Apidae: 8. Apis mellifica L.9, sgd. C. Lepidoptera: a) Noctuidae: 9. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalacera: 10. Pieris brassicae L., sgd.; 11. P, rapae L., sgd. 1293. S. suaveolens Desfontaines. Nach Schulz (Beitr. I. S. 67, 68; IH. S. 192) gynomonöecisch, viel seltener gynodiöcisch, mit ausgeprägt prot- andrischen Zwitterblüten. Zuerst blühen die stark hälftig-symmetrischen Blüten der beiden _äusserer Reihen auf; dann entfalten sich die innersten Blüten des Köpfchens und zuletzt die der mittleren Zone. Durch diese Art des Blühens findet, nach Schulz, eine bedeutende Schädigung der Pflanze statt, indem sich in vielen Fällen die Narben der beiden äusseren Blütenreihen ganz entwickeln können, bevor die Antheren der folgenden Reihen ausgestäubt haben. Da nun die Narben und Antheren der Blüten zweier benachbarter Reihen sehr nahe bei einander stehen, so ist Befruchtung der äusseren durch die inneren, auch durch Insektenhülfe, leicht möglich. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) besitzen die auf sterilem Sandboden unter Kiefern am Altruppiner Schützenhause wachsenden Exemplare entweder lauter protandrische Zwitterblüten, oder ein Teil der zygomorphen Randblüten ist durch Abortieren der Antheren weiblich geworden. Mithin ist diese Art an dem genannten Standorte gynomonöeisch. Die Antheren sind ursprünglich intrors; während sich die Antherenfächer öffnen, machen dieselben aber eine Drehung von 90° und stehen auf den langen, weit aus den Blüten hervorragenden Filamenten wagerecht, ihren Pollen nach oben kehrend. Letzterer ist weiss, warzig, kugelig oder elliptisch, bis 112 «. lang und 88 4 breit. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Museidae: Echinomyia fera L.; Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Anthrena marginata F. = cetii Schrk.; 2. Nomada jacobaeae Pz.; 3.N. roberjeotiana Pz.; 4.N. Sg Pz. 1294. S. lueida Villars stimmt, nach Sch ulz (Beitr. I. S. 65; II. S. 192), in Bezug auf die Protandrie der Zwitterblüten, die Gynomonöcie, sowie die Art des Aufblühens mit voriger überein. Als Besucher sah Müller in den Alpen (Alpenbl. 3. 401) 4 Falterarten und 1 Schwebfliege; Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Helophilus pendulus L._ B.Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F. /', sgd.; 3. B. lapidarius L. /, sgd.; 4. Heriades truncorum L. /, psd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Argynnis aglaja L. 1295. S. gramuntia L. ist, nach Schulz (Beitr. Il. S. 192), bei Bozen gleichfalls gynomonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Schletterer sah bei Pola die Blüten von Halietus calceatus Scop. besucht. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an einigen Scabiosa- Arten folgende Besucher: 1296. S. Dallaportae Heldr.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Helophilus trivittatus F. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L.8, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Rhodocera rhamni L., sgd. ; 1297. S. daucoides Desf.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis aeneus Scop.; 2. E. intricarius L.; 3. Helo- philus trivittatus F.; 4. Pipiza festiva Mg. B.Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica 568 Dipsacaceae. — Compositae. L. 8, sgd.; 6. Bombus lapidarius L. S', sgd.; 7. B. terrester L. 5, sgd.; 8. Stelis aterrima Pz. 9, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 9. Pieris brassicae L., sgd.; 10. Vanessa urticae L., sgd.; 1298. S. Hladnikiana Host.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg.; 2. Volucella pellucens L., sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Pieris brassicae L, sgd.; | 1299. S. ueranica L.: eine Schwebfliege (Syrphus corollae F.). 1300. S. atropurpurea L. Plateau beobachtete in Belgien Apis, Bombus hypnorum L., Megachile ericetorum Lep., Eristalis tenax L., Syrphus-Arten, Vanessa c-album L., Pieris napi L. Diese Insekten besuchten ohne Auswahl relativ gleich häufig die purpurnen, roten, rosa und weissen Blütenköpfe, ebenso Vanessa io L., Pieris brassicae L. und napi L. eine Abart mit grösseren Köpfen (von 4—5 cm Durchmesser). 68. Familie Gompositae Adanson. Auf die vorteilhaften biologischen Eigentümlichkeiten der Korbblütler hat bereits Sprengel (Entdecktes Geheimnis S. 365) aufmerksam gemacht. Die Reizbarkeit der Staubfäden einiger Arten (von Centaurea, Onopordon, Ciehorium, Hieracium) hat schon vor ersterem Kölreuter (3. Fortsetzung S. 199, Leipzig 1766) beobachtet. Hildebrand!) hat die Griffeleinrichtungen zum Gegenstande einer eingehenden Untersuchung gemacht (Über die Geschlechts- verhältnisse bei den Kompositen. Verhdl. d. Leop. Carol. Ak. d. Naturf. 1869). Delpino gab 1870 eine Erörterung der biologischen Eigentümlichkeiten der Kompositenblüte, die Herm. Müller 1873 (Befr. S. 378—380) zu einem über- sichtlichen Bilde zusammenstellte: 1) Dieser Forscher behandelt hier folgende Arten: Taraxacum offieinale (S. 7 ff., Taf. I, Fig. 1—7); Cichorium intybus (Tafel I, Fig. 8$—10); Vernonia scaberrima (S. 14); Cacalia sonchifolia (S. 15, Tafel I, Fig. 11—13); Eupatorium riparium und cannabinum (S. 16, 17, Fig. 14—19); Liatris spicata (S. 17—19, Taf. I, Fig. 20—25); Dahlia varia- bilis (S. 19, 20, Taf. I, Fig. 26—29); Bidens tripartitus (Tafel I, Fig. 30, 31); Agathaea coelestis (S.20, 21, Taf. Il, Fig. 1—6); Solidago virga aurea (8. 22, 23, Taf. II, Fig. 7—10); Bellis perennis (S. 23, 24, Taf. Il, Fig. 11—15); Telekia speciosa (S. 24, 25, Taf. II, Fig. 16, 17); Doronieum macrophyllum (S. 25, 26, Taf. II, Fig. 18—28); Senecio populi- folius (S. 27, 28, Taf. II, Fig. 29—36); Gaillardia lanceolata (S. 28, 29, Taf. III, Fig. 1—5); Silphium doronieifolium (S. 29—31, Taf. III, Fig. 4—9); Calendula arvensis (S. 31—33, Taf. III, Fig. 10—17); C. officinalis (S. 33, Taf. III, Fig. 18—20): Melanopodium divari- catum (S. 33, 34, Taf. III, Fig. 21—25); Madaria elegans (S. 34, 35, Taf. IV, Fig. 26, 27); Petasites offieinalis (S. 35—40, Taf. IV, Fig. 1—19); Gnaphalium dioicum (S. 40—42, Taf. III, Fig. 26—32); Gazania ringens und speciosa (S. 42—44, Taf. IV, Fig. 20—26); Cryptostemma hypochondriacum (S. 44, 45, Taf. VI, Fig. 23—25); Arctotis acaulis (S. 45, Taf. VI, Fig. 21, 22); Lappa minor und andere Lappa-Arten (S. 46, Taf. V, Fig. 32); Echinops sphaerocephalus (S. 46—48, Taf. VI, Fig. 1-3); Xeranthemum annuum (S. 48—50, Taf. V, Fig. 24—30); Centaurea montana (S. 50—56, Taf. V, Fig. 1—23); C. scabiosa (S. 56, 57); C. dealbata (S. 59, 60, Taf. VI, Fig. 6—9); Cnicus benedictus (S. 57, 58, Taf. V, Fig. 31); Amberboa Lippü (Taf. VI, Fig. 4, 5); Jurinea alata (S. 58, 59); Silybum Marianum (8. 60-62, Taf. VI, Fig. 10—20). Compositae. Ä 569 Die vielen kleinen Blüten sind zu einem Körbehen vereinigt, welches im Knospenzustande fest von einem meist mehrreihigen Hüllkelehe umgeben: ist, der auch später als wirksames Schutzmittel gegen ankriechende Tiere, sowie zum Zusammenhalten der Blüten des Körbehens dient. Die Augenfälligkeit wird durch die Zusammenhäufung der Blütehen bewirkt und dadurch erhöht, dass teils sämtliche Blumenkronen nach aussen gebogen werden, teils «der Saum derselben in Form eines-angen Lappens nach aussen gerichtet wird, teils endlich, wie in den meisten Fällen dadurch, dass die Randblüten auf Kosten ihrer Staubblätter oder auch noch der Fruchtblätter sich zu langen, abstehenden, das Körbchen stark vergrössernden Zungen umbilden, welche noch dazu häufig eine andere Färbung besitzen, wie die Scheibenblüten, wodurch die Augenfälligkeit wiederum erhöht wird. In einigen Fällen (Carlina) übernehmen die inneren Blätter des Hüllkelches diese Rolle. Fig. 189. Griffel und Narben von Compositen. (Nach der Natur.) 1. Vergrösserte Griffelspitze von Bidens mit fast noch geschlossenen Asten, an der Aussenseite mit starken Fegezacken, die nach oben zu an Grösse abnehmen. 2. Dieselbe mit entfalteten Griffelästen, deren Innenseite dieht mit Papillen besetzt ist. 3. Vergrösserte, geschlossen bleibende Griffelspitze von Aster. Die kegelförmige Spitze ist dicht mit starken Fegezacken besetzt; darunter sieht man die Papillen. 4. Vergrösserte Griffelspitze einer Scheibenblüte von Chrysanthemum segetum L. im ersten (männlichen) Zustande. 5. Dieselbe stark vergrössert im zweiten (weiblichen) Zustande. 6. Vergrösserte Griflelspitze einer Randblüte derselben Pflanze mit auseinander gespreizten Narbenästen. 7. Stark vergrösserte Griffelspitze einer Scheibenblüte von der Innenseite ; in der Mitte eine mit Pollenkörnern gefüllte Griffelrinne. Durch die Zusammenhäufung wird auch ferner erreicht, dass zahlreiche Blüten desselben Blütenstandes bei dem Darüberhinlaufen der honigsuchenden oder pollensammelnden oder -fressenden Insekten gleichzeitig befruchtet werden, indem im ersten Blütenzustande der Pollen, im zweiten die Narbenpapillen so weit aus den Blüten hervorragen, dass sie von den Kerfen gestreift werden. Da- her ist Fremdbestäubung in hohem Grade wahrscheinlich; doch tritt in. vielen Fällen bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung ein, indem sich die Narbenpapillen durch die sich zurückbiegenden Griffeläste mit dem noch haften gebliebenen Pollen bedecken. 570 Compositae, Der Honig wird am Grunde des Griffels durch einen diesen ringförmig umgebenden Wulst in so reichlicher Menge abgesondert, dass er. in der Blumen- kronröhre emporsteigt und, gegen den Regen durch die oben zusammenschliessenden Staubfäden geschützt, sowohl lang- als kurzrüsseligen Insekten zugänglich ist. Die Kompositen sind daher das typische Beispiel für die Blumenklasse B’. In den ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten hat sich der Pollen be- reits im Knospenzustande in die den alsdann mit noch geschlossenen Narben ver- sehenen Griffel umgebende Staubbeutelröhre entleert. Indem dieser heranwächst, fegt er mit Hülfe von Haaren oder Zacken, welche er an seiner Oberfläche besitzt und welche in ihrer Gestalt und Anordnung für die Gattungen durchaus charakteristisch sind (s. Fig. 189), den Pollen vor sich her aus der Antherenröhre heraus, so dass er sich über dem Blüteneingange ansammelt. Besuchenden Insekten wird er sich am Bauche festsetzen, und zwar wird er dies um so sicherer thun, als die Staubfäden bei Berührung durch den an ihnen vorbeistreifenden, honigsaugenden Rüssel sich zusammenziehen ,. so dass die Staubbeutelröhre_ oft mehrere Millimeter hinabsinkt, und der darin enthaltene Pollen herausgepresst wird. Nachdem dies geschehen ist, breiten sich die Griffeläste aus und entfalten die meist auf ihrer Innenseite gelegenen Narbenpapillen. Eine weitere vorteilhafte Eigentümlichkeit der Kompositen ist, dass sich, wie schon Sprengel hervorgehoben hat, die Körbchen bei ungünstiger Witterung schliessen, Über die bei den Kompositen häufige Geitonogamie ist bereits Bd. I. S. 51 nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 316—321) kurz berichtet worden. (Vgl. auch Fig. 191.) A. Tubuliflorae Lessing. Scheibenblüten nicht zungenförmig. I. Corymbiferae Vaillant. Blüten alle röhrenförmig oder die randständigen meist strahlig. Griffel an der Spitze nicht verdiekt und dort ohne Haarkranz. a) Eupatoroideae Lessing. Griffel der zweigeschlechtigen Blüten walzig, zweispaltig, Schenkel verlängert, fast stielrund oder etwas keulenförmig, oberwärts weichhaarig. 312. Eupatorium Tourn. Protandrisch. Körbchen armblütig, zu dichten Ebensträussen vereinigt. Griffeläste so lang wie die Blumenkrone, im untersten Viertel jederseits mit einem Streifen Narbenpapillen besetzt, darüber ringsum dicht mit‘ Fegehaaren besetzt. Blumenklasse B’F. 1301. E. ecannabinum L. |[H. M., Befr. S. 403; Alpenbl. S. 450; Weit. Beob. III. $. 92; Mae Leod, B. Jaarb. III, V, VI; Hildebrand, Comp. Taf. I. Fig. 14—19, 8. 16—17; Kerner, Pflanzenleben II; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdragen; Herbstb.] — Jedes Köpfchen enthält, nach Herm. Müller; meist nur fünf, bisweilen sogar nur vier trübrötliche Blüten; da jedoch meist mehrere hundert solcher Köpfchen zu dichten, doldenrispigen Blüten- ständen zusammentreten, so werden sie doch recht augenfällig, zumal die weit hervor- 2 a an Fa an ee Compositae. 571 ragenden Griffeläste weiss und die Umrandung der Hüllblätter rötlich gefärbt sind. Die Kronröhre ist 2!/z mm lang, sie endet in ein kaum 2 mm langes Glöckehen, welches von den Griffelästen um 5 mm überragt wird. Im ersten Blütenzustande befindet sich das unterste, mit Narbenpapillen besetzte Griffelstück noch in der Kronröhre, nur die mit Fegehaaren besetzten oberen drei Viertel der Griffeläste ragen frei hervor und divergieren so weit, dass besuchende-Insekten mit ihnen in Berührung kommen und die an den Fegehaaren haftenden Pollenkörner abstreifen können. Im zweiten Blüten- Fig. 190. Eupatorium cannabinum L. (Nach Herm, Müller,) 1. Ein vierblütiges Körbehen im ersten (männlichen) Zustande, 2. Eine einzelne Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande, Von a bis 5 ist jeder Griffelast an jedem der beiden Ränder - mit einem Streifen Narbenpapillen, von 5 bis ce ringsum mit Fegehaaren besetzt. zustande treten auch die unteren papillösen Teile der Griffeläste aus dem Kron- glöckehen hervor, so dass in das Glöckchen eindringende honigsuchende Insekten die Narben berühren müssen. Warnstorf fügt hinzu, dass die Staubbeutel- eylinder nicht über die Blütchen emporgehoben sind und dass die Fegepapillen diek stumpf-konisch, mitunter zweizellig, zart gestreift und wagerecht abstehend sind. Pollen weiss, rundlich bis elliptisch, stachelig und durchschnittlich mit 25 u diam. — Tritt also hinreichend Insektenbesuch ein, so dass die Fegehaare 572 Compositae., des ihnen anhaftenden Pollens beraubt sind, ehe die Narben hervortreten, so ist Fremdbestäubung gesichert. Sind jedoch die Fegehaare noch mit Pollen be- haftet, wenn die unteren Teile der Griffel hervortreten, so ist bei Insektenbesuch ebenso gut Selbstbestäubung möglich. Letztere kann auch bei gänzlich aus- bleibendem Insektenbesuche nicht spon- tan eintreten, wohl aber Fremdbestäu- bung, da die Griffeläste sich so weit auseinanderspreizen, dass sie bisweilen die Narben benachbarter Blüten be- rühren. Auf diese Geitonogamie macht Kerner (Pflanzenleben II. S. 318) besonders aufmerksam. (Fig. 191.) Als Besucher sind in erster Linie Falter beobachtet. Ich sah bei Glücksburg 2 Tagfalter, sgd. (Vanessa io L. und Pieris napi L.) und 1 Schwebfliege (Kristalis tenax L.). Dieselben Besucher sah ich auch bei Kiel; hier ausserdem Apis. Herm. Müller bemerkte in den Alpen Fliegen (6), Hyme- nopteren (4) und Falter (6). Derselbe (1) und Buddeberg (2) beobachteten in Mittel- deutschland: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Dexia canina F. (1); 2. Echinomyia fera L. (1); 3. Lucilia albiceps Mg. (1). b) Syrphidae: Fig: 191 Geitonsgamia von er his- 4. Eristalis arbustorum L., häufig, pfd. (1); rium cannabinum L. (Nach Kerner.) 5. E. nemorum L., w.v. (D); 6. E. tenax L., w.v. (1). B. Hymenoptera: Apidae: Grifteliste Findet Befruchtung benachbarter 7. Apis mellifica L. 8, sgd. (1); 8. Psithy- Blüten statt. rus vestalis Fourc. j', sgd. (1). C. Lepi- doptera: a) Bombyeidae: 9. Callimorpha dominula L., sgd. (2). b) Rhopalocera: 10. Argynnis paphia L., häufig, sgd. (1, 2); 11. Erebia medusa 8. V., sgd. (1); 12. Hesperia lineola O., sgd. (1); 13. Lycaena sp., sgd. (1); 14. Melanargia galatea L., sgd. (1); 15. Pararge egeria L., sgd. (1); 16. Pieris rapae L., sgd. (1); 17. Thecla quereus L., sgd. (1); 18. Vanessa io L., häufig, sgd. (1, 2). D. Neuroptera: 19. Panorpa communis L., sgd. (1). Dalla Torre beobachtete in Tirol die Hummeln: 1. Bombus muscorum F. 8; 2. B. pomorum Pz. 9; 3. die Schmarotzerhummel Psithyrus campestris Pz. 5 und die Furchenbiene 4. Halietus leucopus K. Q, sowie die Faltenwespe 5. Vespa norwegica Fabr. F. F. Kohl bemerkte daselbst die Goldwespe Cleptes semiaurata L.; Schletterer daselbst die Apiden: 1. Bombus pomorum Pz.; 2. B. soroönsis L.; 3. B. variabilis Schmiedekn.; 4. Halictus leucopus K.; 5. Psithyrus campestris Pz.; Gerstäcker be- zeichnet für Kreuth die häufigste Schmarotzerhummel Psithyrus vestalis Fourc. als Besucher. Alfken beobachtete auf Juist: Hymenoptera: Apidae: Psithyrus rupestris F. -/; Sehiner in Österreich die Tabanide Silvius vituli F.; Frey in der Schweiz: Callimorpha hera L. und Tortrix inopiana Haw.; Mac Leod in Flandern Apis, 1 Muscide. (Bot. Jaarb. VI. $. 373), sowie 4 Schwebfliegen, 1 Muscide, 3 Falter. (B. Jaarb. V S. 410); in den Pyrenäen 3 Falter und 1 Muscide als Besucher. (A.a.O. 111.8. 359.) ng age Sa > Bun Fake Bun Compositae. 573 Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete an der schot- tischen Ostküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes pieipes Sturm, pfd. B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia brevicornis Ztt., pfd.; 3. A. radieum L., sgd. und pfd.; 4. Calliphora erythrocephala Mg., sgd.; 5. Lueilia cornieina F., sgd.; 6. Onesia sepuleralis Mg.; 7. Scatophaga stercoraria L ; 8. Siphona geniculata Deg. b) Syrphidae: 9. Eristalis horticola Deg., sgd.; 10. E. pertinax Scop., sgd.; 11. E. tenax L., sgd.: 12. Platycheirus manicatus Mg.; 13.-Sphaerophoria scripta L.; 14. Syritta pipiens I.; 15. Syrphus ribesii L. c) Phoridae: 16. Phora sp. C. Hymenoptera: a) Apidae: 17. Bombus lapi- darius L., sgd. b) Formieidae: 18. Myrmica rubra L., auf den Blütenständen umherlaufend. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Vanessa urticae L., sgd. 1302. E. riparium hat, nach Hildebrand (a. a. O.), dieselbe Blüten- einrichtung wie vor. 1303. E. ageratoides L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin als Besucher: Diptera: Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.; 4. E. nemorum L.; 5. Syritta pipiens L.; 6. Syrphus corollae F. 1304. E. purpureum L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. E. tenax L.; 3. Helophilus floreus L.; 4. Melithreptus seriptus L.; 5. Syritta pipiens L.; 6. Syrphus ribesii L.., am Griffel einzelner Blüten leckend und pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Hi mellifica L. 8, sgd.; 8. Bombus terrester L. 9 5, sgd.; 9. Psithyrus 'rupestris F. /, sgd.; 10. P. vestalis Foure. %. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 11. Pieris brassicae L., sgd.; 12. Vanessa Calbum L., sgd. — Ferner daselbst an 1305. Vernonia faseieulata Mehx.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L.9, sgd.; 3. Bombus lapidarius L. y', sgd.; 4. B. terrester IL. 5, sgd.; 5. Psithyrus vestalis Fourer. 5, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Pieris brassicae L., sgd.; sowie an 1306. V. praealta Ell.: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica 1. 9, sgd.; 2. Bombus terrester L. S, sgd.; 3. Psithyrus vestalis Fourer. 5, sgd. B. Lepitoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. 313. Adenostyles Cassini. Protandrisch. Körbehen armblütig, zu dichten Ebensträussen vereinigt. Die ganze Aussenseite des Griffels dieht mit Fegehaaren, welche kleine kurz- gestielte, drüsenartige Knöpfehen darstellen, besetzt; Innenfläche beider Griffel- äste mit winzigen Narbenpapillen dicht bekleidet. Nach Kerner fehlen einigen Arten die Fegezacken. — B’F. — 1307. A. alpina Bl. et Fing. (A. viridis Cass, Cacalia alpina L.).. [H. M., Alpenblumen S. 450—-452.] — Jedes Köpfchen enthält, wie bei Eupatorium cannabinum, nur 4—5 Einzelblüten, welche aus einer etwa 3 mm langen Röhre und einem ein wenig längeren Glöckchen bestehen. 574 - Compositae. Der Griffel spaltet sich, nachdem er häufig die Antherenröhre zersprengt hat, in zwei Äste, welche sich schliesslich soweit zurückkrümmen, dass die Narben- papillen mit den Fegehaaren der Aussenseite in Berührung kommen und, falls letztere noch Pollen enthalten, durch spontane Selbstbestäubung befruchtet werden können. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen besonders Falter (21), weniger häufig Käfer (14) und Hymenopteren (4); Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol die Erdhummel als Besucherin an. NN Fig. 192. Adenostyles alpina Bl. et Fing. (Nach Herm. Müller.) A. Ein Körbehen mit 4 Blüten: Die beiden mittleren im ersten (männlichen), die beiden äusseren im zweiten (weiblichen) Zustande. (7:1.) B. Einzelblüte, (7:1.) €. Stück eines Griffelastes. (80: 1.) 1308. A. albida Cass. (A. albifrons Rchb.). [H. M., Alpenblumen S. 452.| — Als Besucher sah H. Müller nur Fliegen (Echinomyia und Eristalis), doch sind die hauptsächlichsten Besucher wahrscheinlich wie bei vor. Falter. Loew sah im Altvatergebirge: A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Chrysomela eacaliae Schr. subsp. senecionis. B. Lepidoptera: Pyralidae: 2, Unbestimmte Spez., sgd. Compositae. 575 Nach Kerner fehlen die Fegezacken; es wird daher der Pollen durch die Griffelenden herausgepresst und herausgefegt. 1309. A. hybrida DC. (A. candidissima Cass=) [H. M., Alpen- blumen S. 452.] — Als Besucher beobachtete Müller nur Eristalis tenax L., sgd. u. pfd. 314. Homogyne Cassini. Ornaiionteisch mit protandrischen Zwitterblüten. Zahlreiche Blütehen in einem Körbchen vereinigt. Randblüten weiblich, fädlich; Scheibenblüten zwit- terig röhrig. Griffeläste der letzteren aussen mit Fegehaaren, innen mit Narbenpapillen besetzt. — B’F. — 1310. H. alpina Cass. (Tussilago al- pina L.) [H.M., Alpen- blumen S. 452 — 454; Rieca, Atti XII. 3; Kerner, Pflanzenleben Il.]| — Die Randblüten sind weiblich, honiglos, mit mehr oder minder verkümmertem Kron- Fig.193. Homogynealpina Cass. (Nach Herm. Müller.) saum. Die Scheibenblü- 4. Scheibenblüte im ersten (männlichen) Zustande, (Der Pappus En ‘snarhlach. ist fortgelassen.) B. Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande. Er Bine Auge sohlach C. D. E, Randblüten mit verkümmertem Kronsaum und lang tig und so ausgeprägt hervorragendem Griffel, protandrisch, dass in ihnen, nach Müller, spontane Belbeihersghbung gänzlich oder doch fast aus- geschlossen ist. Doch ist, nach Kerner, spontane Fremdbestäubung durch Auswärtskrümmung der pollenbedeckten Griffeläste geitonogam möglich. Als Besucher beobachtete Ricea Fliegen; H. Müller wieder in erster Linie Falter (28 Arten), ausserdem einige Fliegen (5) und 1 Hummel. 315. Tussilago Tourn. Monöecisch. Scheibenblüten männlich, mit verkümmerten Stempeln; Rand- blüten weiblich, mehrreihig, zungenförmig. Griffeläste der letzteren innen mit Narbenpapillen, aussen und an der Spitze mit (nutzlosen) Fegehaaren. Griffeläste der männlichen fast bis zur Spitze verwachsen bleibend, aussen oben dicht mit kurzen Fegehaaren besetzt. 1311. T. Farfara L. [Sprengel, S. 374—376; H.M., Befr. S. 402; Alpenbl. S.454, 455; Knuth, Ndfr, Ins. 8.85, 157; Kerner, Pflanzenleben I1.] — Dreissig bis vierzig goldgelbe, rein männliche Scheibenblüten werden von fast 300, in mehreren 576. Compositae, Reihen stehenden, ebenso gefärbten, rein weiblichen Randblüten umgeben, wo- durch ein im Sonnenscheine zu einer Scheibe von 20—25 mm sich ausbreitendes Köpfchen entsteht, welches sich in der Nacht und bei trüber Witterung schliesst. Die männlichen Blüten haben einen Fruchtknoten, dessen Samenknospe ver- kümmert ist, und am Griffelgrunde einen gelben Honigring. Der Pollen wird durch die Fegehaare zur Spitze des Antherencylinders herausgekehrt. Die weiblichen (randständigen) Blüten haben eine 3 mm lange, nektarlose Kronröhre mit einem 6—8 mm langen, schmal linealen, nach aussen gerichteten Saumlappen. Der Griffel ragt 2—3 mm weit hervor und teilt sich am Ende in zwei etwa !/, mm lange, an der Innenseite papillöse Äste. Die Narben der Randblüten sind erheblich eher entwickelt, als der Pollen aus den männlichen Blüten hervorgefegt wird; es findet daher bei hinreichendem Insektenbesuche stets Kreuzung getrennter Stöcke statt. Spontane Selbstbestäubung ist wegen der Eingeschlechtigkeit der Blüten natürlich ausgeschlossen. Nach Kerner tritt aber spontane Fremdbestäubung geitonogam ein, wenn die randständigen Zungenblüten sich nachmittags um 5—6 Uhr schliessen. Dabei krümmen sie sich so über die Scheibenblüter, dass eine Berührung mit den herausgefegten Pollenmassen der männlichen Blüten erfolgt. Dieser Blütenstaub haftet dann an den Zungenblüten und gleitet am anderen Morgen, wenn der Blütenstand sich wieder öffnet, zu den belegungsfähigen Narben hinab. — Pollen, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38), goldgelb, rundlich bis elliptisch, etwa . 44 u lang und 37 u breit, dicht igelstachelig. Nach Burkill (Spring Flowers in Journ. of Bot. 1897) enthalten die Köpfchen der Pflanzen an den Klippen der Yorkshire-Küste ungefähr 200 bis 300 weibliche und etwa 40 männliche Blüten bei einem Durchmesser von 20-—36 mm, während die an den Abhängen des Meeres wachsenden bis auf 15 mm Durchmesser herabsinken. Während der Blütezeit verlängert sich die Röhre der Scheibenblüten um 1 mm; gleichzeitig wachsen die Zungenblüten und auch der Blütenboden verbreitert sich. Es wird daher das Köpfchen etwas augenfälliger, wenn es von dem ersten zum letzten Stadium übergeht. Werden «die Köpfchen älter und hört das Wachstum der Blumenkronen auf, so verliert sich auch allmählich die Möglichkeit, die Blüten während der Nacht zu schliessen, was bekanntlich auf einem. ungleichmässigen Wachstum der Zungenblüten beruht. Daher sind die weiblichen Blüten besser gegen die Einflüsse der Witterung geschützt als die männlichen. Nach der Befruchtung der weiblichen Blüten behalten diese ihr frisches Aussehen bei, und erst, wenn die männlichen Blüten, welche sich erst lange nach der. weiblichen öffnen, ihren Pollen entleert haben, werden die Köpfchen unansehnlich. Als Besucher sah ich bei Kiel die Honigbiene, sgd. u. psd., sehr häufig; H. Müller beobachtete dieselbe in Westfalen, ferner noch einige Bienen (Anthrena fulvierus K. 9, sgd.; A. gwynanaK. 9. sgd. u. pfd.; A. parvula K. 2, ebenso), einzelne Fliegen (Bombylius major L., sgd.; Eristalis tenax L., pfd.) und Meligethes, pfd., zahlreich. In den Alpen beobachtete dieser Forscher 21 Fliegen, 3 Bienen, eine Ameise, 2 Falter. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Anthrena tibialis K. und A. rufierus Nyl., als Besucher; Alfken undHöppner (Hö) bei Bremen: A. Diptera: a) Conopidae: Compositae. 577 1. Myopa spec. b) Museidae: 2. Anthomyia spee.; 3. Lucilia caesar L., sgd. u. psd.; 4. Musca domestica L.; 5. Pollenia vespillo F., hfg., sgd. ce) Syrphidae: 6. Cheilosia spec.; 7. Eri- stalis tenax L., s. hfg., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena albicans Müll. /, n. slt.; sgd.; 9. A. albierus K. j. sit., sgd.; 10, A. apicata Sm. j' 9. (H6); 11. A. clarkella K. 9, n. slt., sgd.; 12. A. flavipes Pz. 2, mehrfach, sgd. u. pfd. j‘, hfg., sgd.; 13. A. gwynana K., n. slt., 9 sgd. und psd., /' sgd.; 14. A. lapponica Zett. j'; 15. A. morawitzi Ths. @ j', sgd. (Hö).; 16. A. nigroaenea K. 9 Z’ (Hö); 17. A. par- vula K., hfg., 2 sgd. u. psd,, 5’ sgd.; 18. A. praecox Scop. 2 J'; 19. A. rufitarsis Zett. 2 5; 20:A. thoraeica F, slt., 2 sgd. u. psd., /', sgd.; 21. A. tibialis K. 5 (Hö); 22. A. tibialis K. 9, slt., 23. A. varians K. © 5‘, slit.; 24. Apis mellifica L. 9, s. hfg., sgd. u. pfd.; 25. Bombus agrorum F. 2 (Hö); 26. B. jonellus K. 9, mehrfach; 27. B. terrester I. 2, mehrfach ; 28. Nomada bifida Ths. /', einzeln; 29. N. borealis Zett. 9 ', n. sit., sgd.; 30. N. fabriciana L. 2, einmal, sgd. /', mehrfach, sgd.; 31. N. flavoguttata K. var. höppneri Alfken 9 Z'. b) Sphegidae: 32. Ammophila sabulosa L. j, hfg. sgd.; 33. A. hirsuta Scop. 9 5, sgd. C. Lepidoptera: a) Nymphalidae: 34. Vanessa antiopa L., sgd. (Hö); 35. V.io L., hfg., sgd.; 36. V. urticae L., hfg., sgd. b) Pieridae: 37. Rho- docera rhamni L., mehrfach, sgd. Mac Leod sah in Flandern Apis, 1 kurzrüsselige Biene, 3 Fliegen (Bot. Jaarb. VI. 8. 373), Friese bei Fiume Anthrena taraxaci Gir. Nach Schneider (Tromse Museum Aarshefter 1894) sind im arktischen Norwegen Bombus hypnorum L. und B. terrester L. als Besucher beobachtet. Burkill (Fert of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Araneida: 1. Xysticus pini Hahn, bäufig auf der Lauer nach Fliegen liegend. B. Coleoptera: 2. Meligethes pieipes Sturm, pfd.; 3. Omalium florale Payk.; 4. Thya- mis fuseicollis Foudr. C. Diptera: a) Muscidae: 5. Calliphora (Onesia) cognata Mg.; 6. C. erythrocephala Mg., sgd.; 7. C. (Onesia) sepulecralis Mg., sgd.; 8. C. vomitoria L., sgd.; 9. Actora aestuum Mg., pfd.; 10. Coelopa sp. ; 11. Ephydra sp.; 12. Helomyza sp., sgd. u. pfd.; 13. Hylemyia sp.; 14. Lasiops sp., sgd.; 15. Lucilia cornicina F. sgd. u. pfd.; 16. Phor- bia sp.; 17. Pollenia rudis F.; 18. Scatophaga stercoraria L., sgd. u. pfd.; 19. Sepsis nigripes Mg., sgd. u. pfd. b) Phoridae: 20. Phora sp. c) Syrphidae: 21. Eristalis hor- ticola Deg.; 22. E. pertinax Scop., sgd. u. pfd.; 23. Melanostoma quadrimaculata Verral, sgd.; 24. Platycheirus sp.; 25. Syrphus lasiophthalmus Ztt.; 26. S. maculatus Zett. d) Sipulidae: 27. Cecidomyia sp. D. Hymenoptera: a) Apidae: 28. Anthrena clar- kella K. © Z', sgd.; 29. A. gwynana K. 2 Z'; 30. A. nigroaenea K. 2 Z; 31. Apis mellifica L., sgd. u. psd.; 32. Bombus agrorum F., sgd.; 33. B. terrester L., sgd. b) Formieidae: 34. Formica fusca L. c) Ichneumonidae: 35. Ichneumon sp., sgd. E. Le- pidoptera: Rhopalocera: 36. Vanessa urticae L., sgd. F. Tysanoptera: 37. Thrips sp. 316. Petasites Tourn. Diöeisch-polygamisch. Männliche Blüten mit glockenförmigem, regelmässig fünfzähnigem Saume; weibliche fadenförmig, mit schief abgeschnittenem Saume. Griffel besonders an den männlichen Blüten aussen mit Fegehaaren, an den weiblichen Blüten innen mit Papillen. Kerner hebt hervor, dass die ver- schiedengeschlechtigen Stöcke auch eine verschiedene Tracht haben. Der eine Stock besitzt zahlreiche scheinzwitterige Pollenblüten auf der Scheibe und eine geringe Anzahl Fruchtblüten auf dem Strahl; bei dem anderen Stock ist es umgekehrt. 1312. P. offieinalis Moench. (P. vulgaris Desf.; Tussilago Petasites L., die sog. zweigeschlechtige Pflanze; T. hybrida L., die weib- liche Pflanze). [Hildebrand, Comp. S. 35—40, Taf. IV., Fig. 1—19; Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 37 578 Compositae. Kirchner, Flora 8. 690; Kerner, Pflanzenleben Il; H. M., Weit. Beob. III. S. 92; Mac Leod, B. Jaarb. V. 8.411; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Blüten sind trübpurpurfarbig, selten blassrosa bis fast weiss. Die Pflanze tritt m 2 im Aussehen völlig von einander ver- schiedenen Stöcken auf. Die einen haben, nach Kerner, zahlreiche schein- zwitterige männliche Scheibenblüten und eine geringere Anzahl rein weiblicher Randblüten ; bei der anderen Stockform ist es umgekehrt. Die männlichen Stöcke haben kleinere Blütenstengel und einen gedrängten Blütenstand; die 22 bis 38 Blüten ihrer Köpfchen sind nach Kirchner, alle unter einander gleich und nektarhaltig, oder es befinden sich bis zu 3 Zwitterblüten unter ihnen; im Frucht- knoten ist die Samenknospe meist verkümmert; der Griffel hat unter den Ästen eine keulige, etwas flach gedrückte Verdickung, die mit Fegehaaren besetzt ist, seine beiden Äste biegen sich wenig auseinander, sind aussen mit kurzen Fege- haaren besetzt, innen ohne Narbenpapillen. Die Krone der männlichen Blüten ist unten röhrig und bildet oben ein Glöckchen mit 5 zurückgeschlagenen Zipfeln. Die weiblichen Pflanzen, fährt Kirchner fort, zeigen einen höheren, aber weniger dichten Blütenstand. Ihr Köpfchen enthält etwa 140 Blüten, von denen 1—3 mittelständige männlich sind. Die weiblichen Blüten sind ohne eine Spur von Staubblättern und nektarlos; ihre Krone besteht aus einer langen, engen Röhre, die in eine schmälere und eine breitere Lippe übergeht. Der Griffel ist fadenförmig, glatt, seine beiden Äste auf der Anussenseite mit nur kurzen Haaren besetzt, auf der Innenseite mit Narbenpapillen. Die 1—3 mittelständigen männlichen Blüten dieser Stöcke haben einen schwach oder garnicht verdickten, mit Fegehaaren besetzten Griffel mit 2 Ästen. Der Nektarring sondert reichlich Honig ab, die Antheren sind verkümmert und pollenlos.. Burkill (Fert. of Spring Flowers in Journ. of Bot. 1897) bemerkte an der Yorkshire-Küste nur männliche Blütenstände. — Auch in Brandenburg bei Neu-Ruppin kommt, nach Warnstorf, Petasites offieinalis Mnch. nur in der Form mit lauter scheinzwitterigen, unfruchtbaren Pollenblüten vor, deren weit hervortretende, mit Fegepapillen dicht besetzte und geschlossen bleibende Narbenäste nur den Zweck haben, die Pollenmassen aus dem Anthereneylinder zu fegen. Es tritt daher Petasites offieinalis hier nicht mit zweierlei Stöcken — aussen scheinzwitterige Pollenblüten, innen Frucht tblüten oder aussen Fruchtblüten innen scheinzwitterige Pollenblüten auf, sondern in 3 verschiedenen Blütenformen. — Pollenweiss, rundlich bis elliptisch, bis 37 u lang und 31 « breit, igelstachelig und darum an den Papillen der Narbe lange häftend. Als Besucher von Tussilago PetasitesL. sah ich bei Kiel die Honigbiene; Warnstorf bei Ruppin gleichfalls, Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Bombus terrester L. als Besucher; Alfken bei Bremen: 1. Bombus lucorum L. 9; 2. B. pratorum L. 9. Mac Leod beobachtete an P. officinalis Mnch. in Belgien Bienen (5), Falter (3) und kleine Fliegen. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an P. officinalis an der Küste von Yorkshire: A. Diptera: Syrphidae: 1. Chironomus sp. B. Hemiptera: 2. Hetero- cordylus sp. C. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena gwynana K. 9; 4. Bombus ter- rester L., sgd. ERAN 59 1313. P. albus Gaertner. (Tussilago alba L., die zweigeschlechtige Pflanze; T. ramosa Hoppe, die weibliche Pflanze). [H. M., Alpenblumen 8. 455—459.] — Die Pflanze ist zweihäusig mit viererlei Blütenformen: In den Blütenkörbehen der weiblichen Stöcke finden sich: 1. Honigblüten, 2. nicht Honig absondernde Geschlechtsblüten. In den Blütenkörbehen der Fig. 194. Petasites albus Gaertner. (Nach Herm. Müller.) A. Geschlechtsblüte des weiblichen Köpfchens (ov zerdrückter Fruchtknoten mit hervortreten- dem Samenknöspehen). 4A‘ Oberster Teil einer Blumenkrone. DB. Honigblüte des weiblichen Köpfchens. (. Dieselbe, der Länge nach gespalten. D. Geschlechts- und Honigblüte des männlichen Köpfehens. E. Ein Stück eines Griffelastes dieser Blüte. FF. Rückfallblüte des männlichen Köpfchens.. (A.—D. F. 7:1; E. 80:1.) männlichen Stöcke sind häufig nur solche Blüten vorhanden, welche sowohl Nektar absondern, als auch Pollen besitzen, doch kommen vielleicht ebenso häufig solche Körbehen vor, welche neben diesen Geschlechts- und Honigblüten 1 oder 2 Blüten enthalten, welche weder Nektar noch Pollen hervorbringen. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen Fliegen (6 Arten), Falter (nur 2 Arten, aber sehr zahlreiche Individuen), Käfer (2). 37* 580 Compositae. 1314. P. fragrans Presl. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: Diptera: a) Muscidae: 1. Lucilia cornicina F.; 2. Onesia cognata Mg., pfd.; 3. O. sepuleralis Mg., pfd. b) Syrphidae: 4. Eristalis pertinax Scop.; 5. Melanostoma quadrimaculata Verral als Besucher. 1315. P. frigida Fries. Nach Lindman ist die Diöcie dieser nordischen Art auf dem Dovrefjeld in geringerem Grade ausgeprägt als bei den vorigen. In den männlichen Köpfchen sind die Randblüten rein weiblich; aus den grossen, aber wenig zahlreichen männlichen Blüten ragt die rötliche Narbe hervor, welche nicht nur die Aufgabe hat, den Pollen hervorzufegen, sondern auch als Schau- apparat dient. Die weiblichen Köpfchen sind kleiner als die männlichen; ihre Scheibenblüten haben rudimentäre Staubblätter, ihre Randblüten sind rein weiblich. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Körbehendurchmesser etwa 10 mm. Die geruchlosen Blüten wurden dort von einer mittelgrossen Fliege besucht. b) Asteroideae Lessing. Griffelschenkel linealisch, spitz, auswendig fast flach, sonst wie vorige. 317. Aster L. Strahlblüten einreihig, weiblich, meist anders gefärbt als die gelben Scheiben- blüten. Griffeläste verbreitert, oberwärts mit Fegezacken besetzt, an den Seiten und innen mit Narbenpapillen, in den zweigeschlechtigen Blüten mit den Spitzen fast immer zusammenneigend. Nach Kerner kommen die Griffeläste der Randblüten mit den vorge- schobenen Pollenmassen der Scheibenblüten in Berührung. In letzteren findet nach demselben durch Verschränkung der Griffeläste spontane Selbstbestäubung statt. Letzteres habe ich nie beobachtet. 1316. A. alpinus L. [H. M., Alpenblumen S. 447, 448; Kerner, Pflanzenleben Il.; Loew, Bl. Flor. S.397; Knuth, Bijdragen.] — Gynomonöcisch mit protandrischen Zwitterblüten. Die 50—150 gelben Scheibenblüten werden von 24—40 violetten Strahlblüten umgeben, so dass das eine den Stengel krönende Köpfchen einen Durchmesser von 32-—-45 mm erhält. Aus den Rand- blüten ragt der Griffel mit 2 sieh auseinanderspreizenden Ästen 2—3 mm weit hervor. Aus den Glöckehen der Scheibenblüten tritt anfangs Pollen, dann die oben zusammenneigenden Griffeläste hervor. — Nach Kerner sind die Narben der weiblichen Blüten mehrere Tage vor dem Hervortreten des Pollens aus den benachbarten Zwitterblüten entwickelt. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Käfer (2), Bienen (2), Falter (36), Fliegen (9). Ich sah im Juli 1878 bei Andermatt 3 Schwebfliegen (Eristalis tenax L., Helophilus trivittatus F., Melanostoma mellina L., sgd. und pfd.), sowie zahlreiche Falter. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 58): A. Diptera: Syrphidae: 1. Cheilosia caerulescens Mg. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Lycaena sp. 1317. A. Tripolium L. [Knuth, Nordfries. Inseln S. 86, 87, 157; Weit. Beob. S. 235; Mac Leod, Bot. Centralbbl. Bd. 29.] — Zwanzig bis te A Br er er ae MM Compositae. 581 dreissig hellviolette, weibliche Randblüten mit etwa 11 mm langer und 2!/, mm breiter Zunge umgeben die ebenso zahlreichen, gelben, röhrenförmigen, zwei- geschlechtigen Scheibenblüten; das ganze Köpfchen hat einen Durchmesser von etwa 20mm. Durch die entgegengesetzte Färbung der Rand- und Scheiben- blüten und die Zusammenhäufung zahlreicher Köpfchen wird die Pflanze sehr augenfällig. Die Krone der Scheibenblüten ist unten auf eine Strecke von 4 mm Fig. 195. Aster Tripolium L. (Nach der Natur.) 1. Blüte im ersten (männlichen) Zustande: Der Pollen dringt zur Spitze des Anthereneylinders hervor; die Kronzipfel sind ausgebreitet. 2. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande: Der an der Spitze mit Fegezacken versehene und unter diesen papillöse Griffel ragt aus der Blüte hervor; der Staubbeuteleylinder hat sich in die Blumenkrone zurückgezogen, deren Zipfel jetzt emporgeschlagen sind. 3. Stark vergrösserte Griffelspitze einer Blüte im weiblichen Zustande: oben Fegezacken, unten Narbenpapillen. £. Ein Griffelast von aussen: oben und in der Mitte Fegezacken, unterwärts an den Seiten Papillen. 5. Derselbe von innen. stielartig zusammengezogen und oberwärts zu einem 2 mm langen Glöckchen erweitert. Der Pollen wird durch die zusammenschliessenden,. rhombischen, mit schräg aufwärts gerichteten Fegezacken versehenen Griffelspitzen herausgekehrt. Ist die Staubbeutelröhre leer, so treten die unterhalb der Fegehaare in einer Längsleiste des Aussenrandes und auf der Innenseite papillösen, oben geschlossen bleibenden Narbenäste 2 mm weit aus dem Antherencylinder hervor und über- ragen so den ganzen Blütenstand. Besuchende Insekten werden daher im ersten Blütenzustande ihre Unterseite mit Pollen behaften, den sie beim Besuche eines im zweiten Zustande befindlichen Köpfehens auf die Narben bringen. Spontane Selbstbestäubung ist bei ausbleibendem Insektenbesuche möglich, da immer etwas Pollen zwischen den Griffelästen haften bleibt. Nach der Befruchtung werden die Scheibenblüten missfarbig orange, schliesslich braun. Hin und wieder treten auch strahllose Köpfchen auf; diese besitzen, nach Mac Leod, 10 etwas grössere Scheibenblüten. Als Besucher sah Mac Leod in Belgien Apis und kleinere Bienen. Ich beobachtete bei Kiel (Nordfr. Ins. S. 157.; Weit. Beob. S. 235): A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp. 9; 2. Aricia obscurata Mg.; 3. Dolichopus sp. 9; 4. D. sp. /; 5. Lueilia caesar L.; 6. L. sp.; 7. Musca corvina F.; 8. Platycephala planifrons Fabr.; 9. Pollenia rudis F.; 10. Scatophaga litorea Fall.; 11. S. merdaria Fabr.; 12. 3. stercoraria L.; 13. Siphona cristata Fabr.; 14. Winzige Museiden. Sämtl. sgd. b) Syrphidae: 15. Melithreptus taeniatus Mg. 9; 16. Syrphus 582 Compositae. corollae F. 2. Beide sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 17. Apis mellifica L. 5 18. Bom- bus lapidarius L. Beide sgd. und psd. Leege sah auf Juist die Noctuide: Hydroecia nictitans Bkh. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 90) wurden 5 Hummeln, 6 Schwebfliegen, 12 Musciden, 1 Falter und Meligethes als Besucher beobachtet. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt.T) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F., häufig, sgd. und pfd. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia radicum L., häufig, sgd. und pfd.; 3. A. sp., sgd.; 4. Hyetodesia incana W., sgd. und pfd.; 5. Lucilia cornieina F., sgd.; 6. Onesia sepuleralis Mg., sgd.; 7. Scatophaga stercoraria L., häufig, sgd.; 8. Tephritis vespertina Lw., sgd. b) Syrphidae: 9. Eristalis aeneus Scop., häufig, sgd.; 10. E. horti- cola Deg., sgd.; 11. E. tenax L., häufig, sgd.; 12. Platycheirus manicatus Mg., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 13. Apis mellifica L., sgd.; 14. Bombus agrorum L., sgd.; 15. B. lapidarius L., sgd.; 16. B. pratorum L., sgd.; 17. B. terrester L., sgd. D. Lepi- doptera: Rhopalocera: 18. Polyommatus phlaeas L. 1318. A. Amellus L. [H. M., Befr. S. 402; Kirchner, Beitr. S. 63, 64; Loew, Bl. Flor. S. 258.] — Die vanilleduftenden Blüten bilden Köpfehen von etwa 35 mm Durchmesser, welche, nach Kirchner, aus 20 lila gefärbten, weiblichen Strahlblüten und doppelt so viel goldgelben, zweigeschlechtigen Scheibenblüten bestehen. Erstere haben eine 2 mm lange Röhre und eine etwa 13 mm lange Zunge ‚ ihr blau gefärbter Griffel breitet seine beiden Äste aus- einander. Die Scheibenblüten bestehen aus einer 21/e—3 mm langen Röhre und einem 3 mm langen Glöckchen. Der Griffel wächst etwa 3 mm weit über letzterem aus der Antherenröhre hervor. Seine Narbenschenkel sind derartig gebogen, dass sie mit der konkaven und papillösen Seite sich einander zuwenden und an der Spitze berühren ; später krümmt sich ihre Aussenseite noch stärker, so dass sie sich an einander vorbeibiegen. Als Besucher beobachtete H. Müller in Thüringen eine Schwebfliege (Eristalis arbustorum L., pfd.). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.; 4. E. nemorum L.; 5. Syrphus corollae F. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Halietus eylindricus F. 9, sgd. b) Sphegidae: 7. Ammophila sabulosa L. c) Vespidae: 8. Vespa germanica F. C.Lepidoptera: Rhopalocera: 9. Pieris brassicae L., sgd.; sowie daselbst an der var. Bessarabicus DC.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Sepsis annulıpes Mg., auf einer Randblüte sitzend. b) Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L.; 3. Helophilus floreus L.; 4. Syritta pipiens L.; 5. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Bom- bus terrester L. ©, sgd. b) Vespidae: 7. Vespa germanica F. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Epinephele janira L., sgd.; 9. Vanessa urticae L., sgd. 1319. A. novae Angliae Aiton. [Knuth, Herbstbeob.]. — Der 1!/2 m hoch werdende, ästige Stengel trägt zahlreiche, schwach duftinde Blütenköpfe von 31/a cm Durchmesser, wovon !/s auf die etwa 100 gelben Scheibenblüten und der Rest auf den meist mehrreihigen Kreis der 80—90 blauen Randblüten kommt. Letztere sind ungefähr 2 cm lang und 1!/2 mm breit. Abends und beim Regenwetter schliessen die Randblüten so zusammen, dass die Scheiben- blüten bedeckt sind. Die Blüten-Einrichtung ist dieselbe wie bei den übrigen Aster-Arten: Die herauswachsenden Narbenspitzen fegen mittelst kleiner Zacken Compositae. 583 den Pollen aus dem Staubbeuteleylinder heraus und strecken sich später so weit hervor, dass die papillöse Stelle frei wird. — Diese Art ist unter den von mir beobachteten Astern die am spätesten blühende: noch am 16. Oktober 1891 fanden sich ausser völlig abgeblühten noch zahlreiche Blütenköpfe im Knospen- zustande. An diesem Tage fanden sich auch noch alle unten mitgeteilten Besucher, sämtlich auf der Unterseite dicht mit Pollen bedeckt, auf den Blüten, nämlich: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L., sehr häufig (einzeln noch am 23. Oktober); 2. Bombus lapidarius L.; 3. B. terrester L.; 4. B. sp. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Vanessa io L ; 6. V. atalanta L.; 7. Argynnis sp. Sämtl. sgd. C. Diptera: Syrphidae: 8. Eristalis tenax L., sehr häufig (einzeln noch am 23. Oktober) ; 9. E. arbu- storum L.; 10. Helophilus pendulus L.; 11. Syritta pipiens L. b) Museidae: 12. Onesia sepulcralis Mg.; 13. Sarcophaga sp.; 14. Lucilia cornieina F., häufig; 15. Scatophaga ster- coraria L., häufig (einzeln noch am 23. Oktober); 16. S. merdaria L.; 17. Calliphora erythrocephala Mg.; 18. Pollenia rudis F. Sämtl. sgd. und pfd. x 1320. A. chinensis L. (Callistephus chinensis Nees) stimmt in der Blüteneinrichtung mit den vorigen gleichfalls im wesentlichen überein. Als Besucher sah H. Müller (Befr. S. 402) eine saugende Biene (Coelioxys simplex Nyl. 9), einen Tagfalter (Vanessa urticae L, sgd,) und 2 Schwebfliegen (Eri- stalis arbustorum L. und E. nemorum L., sgd. u. pfd.). Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol die Kegelbiene Coelioxys elon- gata Lep. 2 als Besucher an. Maecchiati(N.G.J.B. 1884) machte in Sardinien, Calabrien und Piemont folgende merkwürdige Beobachtung: Vor dem Aufblühen der Köpfchen lebt an den Blütenzweigen häufig eine Blattlaus, Aphis capsellae Kaltenbach, welche von vielen Ameisen beleckt wird. Wenn die Pflanze im Herbste aufblüht, entsteht gleichzeitig eine neue Generation von Blattläusen, nämlich die geflügelten Weibchen, welche sich in die geöffneten Blüten- köpfehen begeben. Dahin können ihnen die Ameisen nicht folgen, weil sie an den kleb- rigen Hüllblättchen der Köpfchen ein unübersteigliches Hindernis finden. Dies ist insofern für die Bestäubung von Bedeutung, weil die Ameisen die Kreuzungsvermittler verscheu- chen würden, während die Blattläuse mit ihrer Honigabsonderung ein Lockmittel für dieselben sind, gleichsam „lebendige Nektarien“ vorstellen. (B. Jb. 1884. I. S. 663—664.) 1321. A. salieifolius Scholler (A. salignus Willdenow). [Knuth, Herbstbeob.] — Der hohe, sehr ästige Stengel mit zahlreichen Blütenköpfen macht die Pflanze weither sichtbar und lockt eine so grosse Anzahl von Insektenarten an, wie kaum noch eine andere Herbstpflanze. Die Einzelköpfehen bestehen aus 20 bis 30 15 mm langen Randblüten mit blauer, 10 mm langer und 2 mm breiter Zunge und 30 bis 40 gelben, 9 mm langen Scheibenblüten, und zwar kommen hiervon 2mm auf den Fruchtknoten, 4mm auf den zusammen- gezogenen Teil der Blumenkronröhre, 2 mm auf das honigbergende Glöckchen mit !/s mm Durchmesser und endlich 1mm auf die Blumenkronzipfel. Die Blüteneinrichtung entspricht ganz derjenigen von Aster Tripolium L. und A. Amellus L., nur dass der Durchmesser des Glöckchens ein grösserer ist und daher der Honig auch Insekten mit stärkerem Rüssel oder dickerer Zunge bequem zugänglich ist. Nach Ludwig (Bot. Jb. 1886. I. S. 806) nehmen die Scheibenblüten der älteren Köpfchen eine lebhaft rote Farbe an; ebenso die- jenigen von A. parviflorus Nees. Als Besucher beobachtete ich: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 534 Compositae, 2. Calliphora vomitoria L.; 3. Lucilia caesar L.; 4. L. cornicina F.; 5. Pollenia vespillo F.;6. Sepsis eynipsea L. Sämtl. sgd. b) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L.; 8. E.nemorum L.; 9. Helophilus floreus L.; 10. H. pendulus L.; 11. Melanostoma gracilis Mg. Sämtl. sgd. und pfdl. B. Hymenoptera: 12. Bombus terrester L., sgd. C. Lepidoptera: 13. Vanessa io L., sgd. — Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin eine Schweb- fliege (Helophilus pendulus L. @ J). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Aster-, Biotia- und Galatella-Arten folgende Blütenbesucher: 1322. A. abbreviatus N. E.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L.; 3. Sarco- phaga carnaria L. b) Syrphidae: 4. Eristalis nemorum L.; 5. Syritta pipiens L.; 6. Syr- phus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Apis mellifica L. 8, sgd. u. pfd.; 1323. A. azureus Lindl.: Diptera: a) Muscidae: 1. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 2. Eristalis aeneus Scop.; 8. E.,nemorum L.; 4. Syritta pipiens L.; 1324. A. brumalis N. E.: Eine Apide (Halictus leucozonius Schrk. Z', sgd.); 1325. A. coneinnus W.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 3 Eristalis aeneus Scop.; 4. E. tenax L.; 5. Melanostoma mellina L.; 6. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 7. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd. b) Sphegidae: 8. Ammophila sabulosa L.; 1326. A. floribundus W.,: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbusto- rum L.; 3. E. nemorum L.; 4.E. tenax L.; 5. Syritta pipiens L.; 6. Syrphus luniger Mg. B. ones Rhopalocera: 7. Pieris Kaas L., sgd.; 1327. A. laevis L.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Tchinämerih feraL.; 2. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.; 4. E. nemorum L.; 5. Helorhilue floreus L. B. Hyme- noptera: Sphegidae: 6. ee uniglumis L.; 1328. A. lanceolatus W.: A.Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. E.nemorum L.; 3. E. tenax L.; 4. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Prosopis communis Nyl. 9, sgd.; 1329. A. Lindleyanus Torr. et Gr.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Echinomyia fera L.; 2. Pyrellia cadaverina L.; 3. Sarcophaga carnaria L. b) Stratiomydae: 4. Chrysomyia formosa Scop. ce) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L.; 6. E. nemorum L.; 7. E. tenax L.; 8. Helophilus floreus L.; 9. H. pendulus L.; 10. H. trivittatus F.; 11. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Halietus rubieundus Chr. 5, sgd. b) Vespidae: 13. Vespa crabro' L. ®. ©. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Pieris brassicae L., sgd.; 1330. A. Novi Belgii L.: Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 2. Syritta pipiens L.; 1331. A. paniculatus Ait.: Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 3. Syritta pipiens L.; 1332. A. panieulatus Ait. var. pubescens: A. Diptera: a) Museidae: 1. Pyrellia cadaverina L.; 2. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L.; 4. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 6. Bombus terrester L. J', sgd. b) Sphegidae: 7. Ammophila sabulosa L. c) Vespidae: 8. Vespa crabro L. 8; Compositae. 585 1333. A. phlogifolius Mühlb.: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. Syritta pipiens L.; 1334. A. prenanthoides Mühlbg.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Melithreptus menthastri L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Halictus cylindricus F. /', sgd. b) Vespidae: 3. Vespa germanica F.; 1335. A. sagittifolius W.: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Calliphora vomitoria L.; 3. Lucilia caesar L.; 4. Sareophaga carnaria L. b) Syrphidae: 5. Eristalis aeneus Scop.; 6. E. ne- morum iu 7. E. tenax L.; 8. Helophilus floreus L.; 9. Melithreptus scriptus L.; 10. Syritta pipiens L. B.Hymenoptera: a) Apidae: 11 Ana mellifica L. 2; 12. Bombus terrester L. 9, sgd.; 13. Sphecodes gibbus L. 9, sgd. b) Sphegidae: 14. Ammophila sabulosa L.; 1336. A. sparsiflorus Meh.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera = 3. Sarco- phaga carnaria L. b) Syrphidae: 4. Eristalis aeneus Scop.; 5. E. nemorum e 6. Helo- philus floreus L.; 7. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 8. Apis ae L. &, sgd. und psd.; 9. Bombus terrester L. 9, sgd.; 10. Halictus sexnotatus K. 9, sgd.; 1337. A. squarrulosus N. E.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L.; 3. Helophilus floreus L. B. Hymenoptera: Vespidae: 4. Odynerus parietum L. @ ZJ. Ferner daselbst an 1338. Biotia commixta DC.: Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L.; 3. Lucilia caesar L.; 4. Pyrellia cadaverina L. b) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L.; 6. E. nemorum L.; 7. Helophilus floreus L.; 8. Syritta pipiens L.; 9. Syrphus ribesii L.; 1339. B. corymbosa DC.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Echinomyia fera L.; 2. Pyrellia cadaverina L. b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.; 4. E. nemorum L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Halietus eylindrieus F. 5‘, sgd. b) Sphegidae: 6. Ammophila sabulosa L. c) Vespidae: 7. Vespa crabro L. 8; 1340. B. macrophylla DC.: A. Diptera: Museidae: 1. Echinomyia fera L. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Polyommatus phlaeas L., sgd.; 1341. B. Schreberi DC.: A. Diptera: a) Museidae: 1. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 2. Eristalis nemo- rum L.; 3. E. tenax L. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd.; 5. Vanessa urticae L., sgd. Ferner daselbst an 1342. Galatella dracuneuloides N. E.: Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis aeneus Scop.; 2. E. nemorum L.; 3. Helophilus trivittatus F.; 1343. G. hyssopifolia L.: A. Diptera: Museidae: 1. Lucilia caesar L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd.; 3. Prosopis communis Nyl. ©, sgd. b) Sphegidae: 4. Ammo- phila sabulosa L.; 5. Oxybelus quattuordeeimnotatus Jur. /'; 6. O. uniglumis L. c; 1344. G. punetata Lindl.: A. Hemiptera: 1. Aphanus lynceus F.; 2. Eurydema oleraceum LiB; Lepi- doptera: Rhopalocera: 3. Pieris brassicae L., sgd. 586 Compositae. 318. Chrysocoma L. Strahlblüten geschlechtslos -oder fehlend, sonst wie vorige. 1345. Ch. Linosyris L. (Aster Linosyris Bernhardi, Linosyris vulgaris Cassini, Galatella Lin. Rehb. fil). Die goldgelben Blüten des zu flachen Ständen vereinigten Köpfchens sind, nach Herm. Müller (Befr. S. 400), sämtlich unter einander gleich. Sie sind wieder protandrisch. Die im ersten (männlichen) Zustande befindlichen Blüten breiten ihre Zipfel auseinander und sind daher augenfälliger, als die im zweiten (weiblichen) Zustande befindlichen, deren Kronzipfel aufgerichtet sind. Die 1!/s mm langen Gniffel- äste sind an den Aussenrän- dern bis etwas über die Mitte mit je einer Leiste von Narben- papillen besetzt, die darüber befindlichen Teile der Griffel- äste verbreitern sich und sind an «der Aussenseite und den Rändern dicht mit Fegehaaren bedeckt. ‘Ihre Spitzen breiten sich nicht auseinander, sondern bleiben andauernd zusammen- geneigt, doch biegen sich, wie bei Aster, die mittleren Teile Fig. 196. Chrysocoma Linosyris L. (Nach Herm. der Griffeläste auseinander. Müller.) Besuchende Insekten werden 1. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. 2. Blüte im daher auf den im ersten Sta- zweiten (weiblichen) Zustande. nNarbenpapillen. p Pollen. ; B - / Fegehaare. a Antheren. ov Fruchtknoten. dium befindlichen Blüten ihre Unterseite mit Pollen behaften, den sie beim Besuche der im zweiten Zustande befindlichen Blüten auf die Narben bringen. Da alle Blüten eines Köpfchens sich in demselben Ent- wickelungsstadium befinden, so werden zahlreiche Blüten auf einmal befruchtet. Als Besucher beobachtete H. Müller: A.Diptera: a) Muscidae: 1. Ocyptera cylindrica F., sgd. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd., sehr häufig; 3. E. nemorum L., w. v.; 4. Syritta pipiens L., w. v. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Halietus albipes F. 5‘, sehr zahlreich, sgd.; 6. H. cylindricus F. j, häufig, sgd.; 7. H. flavipes F. j', sgd.; 8. H. nitidiusculus K. ', in Mehrzahl, sgd. C. Lepidoptera: a) Noctuae: 9. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopa- locera: 10. Lycaena alsus W. V., sgd.; 11. Polyommatus dorilis Hfn., sgd. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Üoceinel- lidae: 1. Coccinella impustulata L. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia sp.; 3. Chloria demandata F.; 4. Echinomyia fera L.; 5. Onesia sepulcralis Mg.; 6. Pyrellia cadaverina L. b) Syrphidae: 7. Eristalis nemorum L.; 8. E. sepulcralis L.; 9. E. tenax L.; 10. Melanostoma mellina L.; 11. Melithreptus seriptus L.; 12. Syrphus balteatus Deg.; 13. S. pyrastri L.; 14. S. ribesii L. u, Sal al ab A Compositae, 587 319. Bellidiastrum Cassini. Strahlblüten weiss, weiblich; Scheibenblüten gelb, zweigeschlechtig. Die Griffeläste der letzteren oben meist zusammenschliessend, oben an der Innen- und Aussenseite mit Fegehaaren, unten am Aussenrande mit Papillen. Griffeläste der weiblichen Blüten ohne Fegehaare, divergierend, am Rande und an der Spitze mit Papillen. 1346. B. Michelii Cass. (Doronicum Bell. L., Arnica Bell. Villars, Aster Bell. Scopoli). [H. M., Alpenblumen S. 449, 450.] — Gynomonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Meist weit über 100 gelbe Scheibenblüten werden von 40—50 weissen Randblüten umgeben, wodurch eine Fläche von 30 und mehr mm entsteht. Die Blütenentwickelung schreitet langsam von innen nach aussen fort, so dass sich immer nur ein schmaler Ring blühender Scheibenblüten findet. Nach Kerner (Pflanzenleben II.) sind die Narben der weiblichen Blüten mehrere Tage vor dem Ausstäuben der benachbarten Zwitter- blüten reif. Als Besucher sah H. Müller Käfer (5), Fliegen (20), Bienen (2), Falter (14). 320. Bellis Tourn. Strahlblüten weiss, einreihig, weiblich; Scheibenblüten gelb, glockenförmig, zwitterig. Griffel der letzteren kurz, breit eiförmig, auf der Aussenseite bis zur breitesten Stelle dicht mit Fegezacken besetzt, unterhalb derselben am Aussen- rande jederseits mit einem kurzen Streifen Narbenpapillen. Griffel der weiblichen Blüten länglich ohne Fegezacken, Narbenpapillen zahlreicher als bei den Zwitterblüten. 1347. B. perennis L. [Sprengel, S.377; Hildebrand, Comp. S. 23, 24, Taf. II. Fig. 11—15; H.M., Befr. S.401, 402; Weit. Beob. III. S.92; Knuth, Ndfr. Ins. S. 87, 157; Kerner, Pflanzenleben II.] — Gynomonöeisch. Die goldgelben, zweigeschlechtigen Scheibenblüten sind, nach Herm. Müller, nur 1—2 mm lang; die weissen, oft rot angehauchten, weiblichen Strahlblüten be- sitzen einen etwa 5 mm langen Saum. Der Durchmesser der Köpfchen beträgt durchschnittlich etwa 16mm, doch kommen erheblich grössere und kleinere Köpfchen vor; auf den nordfriesischen Inseln sah ich den Durchmesser auf 10mm und noch weniger herabsinken. Die an dem heranwachsenden Griffel der Scheibenblüten sitzenden Haare drängen den Pollen teils vor sich her, teils halten sie ihn auf sich fest und bieten ihn so der Berührung besuchender In- sekten dar. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) sind die Narben der weiblichen Blüten vor der Pollenreife der Scheibenblütchen empfängnisfähig ; letztere centripetal aufblühend. Pollen blassgelb, rundlich, igelstachelig, 21—25 u diam. messend. Nach erfolgter Befruchtung ziehen sich die Griffeläste wieder in das Blütenglöckchen zurück. Bei trüber Witterung und nachts schliessen sich die Köpfchen. Als Besucher sah ich (Nordfr. Ins. S. 157): Apis, Schwebfliegen (4), Musciden (4), Tagfalter (1), Meligethes; auf Helgoland (Bot. Jaarb. 1896. S.38): Diptera: a) Museidae: 588 Compositae. 1. Coelopa frigida Fall.; 2. Homalomyia scalaris F. 5; 3. Lucilia caesar L.; 4. Winzige Musciden. b) Syrphidae: 5. Eristalis tenax L.; in Thüringen eine Syrphide: Melithreptus sp. und eine kleine Muscide: Anthomyia sp. Sämtl. sgd.; Alfken bei Bremen: A. Diptera: Museidae: 1. Lucilia caesar L., s. hfg.; 2. Musca domestica L., einzeln; 3. Pollenia rudis F.; 4. P. vespillo F., selten. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena parvula K. © d', hfg., sgd.; 6. Halietus morio F. 9, sgd. und psd.; 7. H. nitidiusculus K. ©, hfg., sgd.; 8. Nomada flavoguttata K. var. höppneri Alfken @ JS‘, mehrfach, sgd.; 9. Sphecodes ephippius L.; 10. 3. spec. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 30—31j: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., sgd.. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Trypetes truncorum L. 9, psd.; Verhoeff auf Norderney: A. Diptera: a) Empidae: 1. Hilara quadrivittata Mg. b) Muscidae: 2. Anthomyia sp.; 3. Onesia floralis R.-D. B. Lepidoptera: Pieridae: 4. Pieris brassicae L., sgd.; Krieger bei Leipzig: Halietus nitidiusculus K. Herm. Müller beobachtete in den Alpen 4 Musciden, 2 Schwebfliegen, 2 Falter. Für Westfalen giebt dieser Forscher folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura livida L., pfd. b) Nitidulidae: 2 Meligethes, pfd. c) Oedemeridae: 3. Oedemera virescens L. d) Phalaeridae: 4. Olibrus sp. B. Diptera: a) Empidae: 5. Empis livida L., sgd., sehr häufig; 6. E. opaca F., sgd. b) Muscidae: 7. Lucilia cornieina F., pfd., zahlreich; 8. Musca corvina F., w. v.; 9. Scatophaga merdaria F., w. v.; 10. S. stercoraria L., w. v.; 11. Zophomyia tremula Scop., pfd. c) Syrphidae: 12. Ascia podagrica F., pfd ; 13. Eristalis arbustorum L., pfd., sehr häufig; 14. E. pertinax Scop., w. v.; 15. E. sepulcralis L., w. v.; 16. E. tenax L., w. v.; 17. Melithreptus seriptus L., pfd.; 18. Rhingia rostrata L., pfd., sehr häufig; 19. Syritta pipiens L., w. v., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 20. Anthrena nitida Foure. 9, flüchtig sgd.; 21. A. parvulaK. 9, psd.; 22. Apis mellifica L. 8, psd., in Mehr- zahl; 23. Halictus albipes F. 9, sgd.; 24. H. ceylindricus F. ©, sgd.; 25. H. minutissimus K. 2, psd., in Mehrzahl; 26. Nomada flavoguttata K. Z', sgd.; 27. N. lineola Pz. 5, sgd.; 28. Osmia rufa L. ©, sgd. und psd.; 29. Sphecodes gibbus L. Q, sgd. b) Formieidae: 30. Myrmica levinodis Nyl., zu saugen versuchend. D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 31. Coenonympha pamphilus L., sgd.; 32. Polyommatus dorilis Hfn., flüchtig sgd. b) Ti- neidae: 33. Adela violella Tr. Z', sgd. Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena carbonaria L.; 2. A. parvula K.; 3. A. thoracica F.; 4. Halietus calceatus Scop.; 5. H. malachurus K. Als Besucher giebt Schmiedeknecht für Florenz nach Pieccioli an: Anthrena florentina Magr. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Biene, 1 Falter, 3 Schwebfliegen, 6 Museiden als’ Besucher (B. Jaarb, III. 360); in Flandern Apis, 9 Anthrena-, 6 Halietus- Arten, 4 andere kurzrüsselige Bienen, 5 Schwebfliegen, 10 Musciden, 5 Falter, 3 Käfer (B. Jaarb. V. S. 412—414); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Biene: Halietus leucozonius Schrk. 9. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 91) wurden 1 BoBweb- fliege und 2 Musciden als Besucher beobachtet. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachiete an der Küste von Yorkshire: A. Araneida: 1. Xysticus pini Hahn, auf der Jauer liegend. B. Coleoptera: a) Cureulionidae: 2. Apion striatum K. b) Nitidulidae: 3. Meligethes sp. C. Diptera: a) Bibionidae: 4. Dilophus albipennis Mg. b) Museidae: 5. Eine Ephydride; 6. Helomyza sp.; 7. Lueilia cornieina F., sgd. und pfd.; 8. Onesia cognata Mg.,: sgd. und pfd.; 9. Pollenia rudis F.; 10. Seatophaga stercoraria L., sgd. und pfd.; 11. Sepsis nigripes Mg., pfd. ce) Syrphidae: 12. Eristalis pertinax Scop., pfd.; 13. Melanostoma quadrimaculatum Verral; 14. Syrphus lasiophthalmus Zett. D. Hymenoptera: a) Apidae: 15. Anthrena celarkella K. 5‘, sgd.; 16. A. gwynana K. 9; 17. Bombus terrester L. b) /chneumonidae: Compositae. | 583 18. Ichneumon sp. E.Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Pieris rapae [.., sgd.; 20. Vanessa urticae L., sgd. 321. Stenactis Cassini. Strahlblüten, schmal, weisslich, weiblich, zweireihig; Scheibenblüten gelb, glockenförmig, zwitterig. Griffel ähnlich wie bei Aster. 1348. St. annua Nees. (S. bellidiflora A. Br, Aster annuus L, Erigeron annuus Persoon). Gegen 100 Strahlblüten umgeben die zahl- reichen Scheibenblüten und bilden, nach Kirchner (Beitr. S. 64, 65), ein Köpfchen von 15—20 mm Durchmesser. Die Zungen der Strahlblüten sind 5—6 mm lang; im Anfange des Blühens sind sie etwas nach hinten zurückgebogen, später breiten sie sich flach aus und richten sich schliesslich beim Abblühen (sowie auch abends) in die Höhe. Der Scheibendurchmesser beträgt 5—6 mm. Die Krone der Scheibenblüten ist 2!/g mm lang; sie wird von dem Griffel noch um !/» mm überragt. Die Narbenschenkel bleiben bis zum Ende der Blütezeit konkav gegen einander gebogen. 1349. Diplopappus amygdalinus Torr. et Gr. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleo- ptera: a) Coccinellidae: 1. Coceinella impustulata L. b) Cureulionidae: 2. Apion miniatum Germ. B. Diptera: a) Muscidae: 3. Anthomyia sp.; 4. Chloria' demandata F.; 5. Echinomyia fera L.; 6. Graphomyia maculata Scop.; 7. Pyrellia cadaverina L. b) Syrphidae: 8. Eristalis nemorum L.; 9. E. tenax L.; 10. Helophilus floreus L.; 11. Syritta pipiens L.; 12. Syrphus balteatus Deg.; 13. S. corollae F.; 14. S. ribesii L. C.Hymenoptera: a) Apidae: 15. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 16. Bombus terrester L. 2, sgd.; 17. Halietus eylindricus F. 5‘, sgd ; 18. Prosopis communis Nyl. © ', sehr zahlreich, sgd.; 19. P. confusa Nyl. 9, sgd.; 20. Sphecodes ephippius L. 5, sgd. b) Ichneumonidae: 21. Foenus sp. c) Sphegidae: 22. Cerceris arenaria L. 9; 23. Crabro vexillatus Pz. 9; 24. Oxybelus bipunctatus Oliv. 2 5; 25. O. quattuordecimnotatus Jur. S; 26. O. uniglumis L. © 5. d) Vespidae: 27. Eumenes coarctatus L.; 28. Odynerus parietum L. © 5; 29. O. parietum L. var. renimacula Lep. 9;30. O. trifasciatus F. 9; 31. Vespa erabro L. 9. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 32. Vanessa urticae 1,., sgd. F. F. Kohl beobachtete in Tirol die Faltenwespen: Eumenes pomiformis F., E. coarctatus L. 322. Erigeron L. Randblüten mehrreihig, weiblich, sämtlich zungenförmig oder die inneren röhrenförmig; Scheibenblüten zweigeschlechtig, röhrenförmig. Griffel an der Aussenseite der Zwitterblüten mit Fegehaaren, der weiblichen Blüten ohne solche; Narbenschenkel auch gegen Ende der Blütezeit nur klaffend, nicht zurückgerollt. Nach Kerner ist durch Verschränkung der Griffeläste und Berührung mit dem Pollen derselben Blüte später spontane Selbstbestäubung möglich. 1350. E. eanadeusis L. Der obere Durchmesser der nur 5mm langen und 3 mm dicken Blütenköpfchen beträgt 3 mm. Die Krone der sehr zahlreichen weiblichen Randblüten hat, nach Kirchner (Beitr. S. 65), eine Länge von 3 mm, wovon weniger als 1 mm auf die fadenförmig schmale, weissliche, auf- gerichtete Zunge kommt. Die oberwärts gelb gefärbten, 3 mm langen Scheiben- 5% Compositae. blüten sind sämtlich zwitterig, schmal röhrenförmig. Spontane Selbstbestäubung scheint trotz der Unscheinbarkeit der Blütenköpfchen nicht zu erfolgen. (Vgl. oben die Bemerkung von Kerner). Als Besucher beobachtete Schenck in Nassau Halietus pauxillus Scheck. .. 1351. E. alpinus L. [H. M., Alpenblumen S. 445—447.] — Die Pflanze ist gynomonöcisch mit zwei Formen der weiblichen Blüten. Die gelbe Scheibe hat 5—7 mm Durchmesser und ist von einem Kranze schmaler, lilarötlicher Blüten mit 5 mm langen Zungen umgeben. In diesen Köpfchen finden sich drei Arten von Blüten: 1. Weibliche Randblüten, deren Zunge der Augenfällig- keit und deren Stempel der Fruchtbildung dienen. 2. Weibliche zungenlose Blüten zwischen dem Rande und der Mitte der Scheibe, welche nur der Frucht- bildung dienen. 3. Zweigeschlechtige Blüten in der Mitte des Köpfchens, welche Honig bereiten, Pollen erzeugen und mit ihren Narben der Kreuzung oder bei ausbleibendem Insektenbesuche wahrscheinlich auch der spontanen Selbstbestäubung dienen. Nach Kerner sind die Narben der weiblichen Blüten einige Tage vor dem Hervortreten des Pollens der in demselben Blütenstande befindlichen Zwitter- blüten entwickelt. Als Besucher sah H. Müller Fliegen (1) und Falter (2); Mac Leod in den Pyrenäen einen Falter (B. Jaarb. III. 8.359); auch Lindman beobachtete auf dem Dovre- fjeld einen Falter als Besucher. 1352. E. acer L. Der Durchmesser der Blütenköpfchen beträgt 8 bis 10 mm. Sie zeigen, nach Kirchner (Beitr. S. 65), denselben Bau und denselben Dimorphismus der weiblichen Blüten, welchen H. Müller von E. alpinus beschrieben hat. Die 30—40 weiblichen Strahlblüten haben eine 3—4 mm lange Röhre und eine ebenso lange schmale, lilafarbige Zunge. Auf diese folgt nach der Mitte der Scheibe zu eine grosse Anzahl ebenfalls weib- licher, weisslich gefärbter, aber zungenloser Blüten. Die Mitte des Köpfchens wird von 6—12 und mehr gelben Zwitterblüten eingenommen, deren Narben- schenkel zuletzt klaffen. Nach dem Verblühen färben sich die Zwitterblüten schmutzig dunkelrot. 1353. E. uniflorus L. [H. M., Alpenblumen S. 447.] — Gynomonöeisch mit nur einer weiblichen Blütenform. Die gelbe Scheibe hat nur 3—4 mm Durchmesser; durch die weissen oder hellroten Zungen der zahlreichen Rand- blüten vergrössert sie sich zu einer Fläche von 8—15 mm. Als Besucher beobachtete H. Müller Käfer (1), Fliegen (1), Hymenopteren (1) und Falter (10). 1354. E. speeiosus DC. sah Loew im botanischen Garten von Eristalis arbustorum L. besucht, 1355. E. Villarsii Bell. Der Bau der Blütenköpfchen stimmt, nach Kirchner (Beitr. S. 66), welcher die Pflanze bei Zermatt untersuchte, mit denen von E. alpinus im wesentlichen überein: Etwa hundert weibliche Strahlblüten - vergrössern mit ihren lilafarbigen, 3 mm langen Zungen den Durchmesser des ausgebreiteten Köpfchens auf etwa 15 mm. Auf diese folgen röhrenförmige weibliche, ein- oder mehrreihige Scheibenblüten, während die Mitte der Scheibe Compositae. 591 von Zwitterblüten eingenommen wird, deren Zahl schwankt und selbst bis auf eine einzige reduziert sein kann. : 323. Solidago L. Griffelbau der Scheibenblüten ähnlich wie bei Chrysocoma. Nach Kerner werden die Randblüten ähnlich wie bei Aster durch die Scheibenblüten geitonogam_ befruehtet. 1356. S. virga aurea 1. [Hildebrand, Comp. S. 22, 23, Taf. II. Fig. 7—10; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; H. M., Befr. S. 401; Knuth, Herbstbeob.; Bijdragen.] — Gynomonöeisch. Die Zungen der gold- gelben weiblichen Randblüten sind 5—7 mm lang; ihre Griffeläste besitzen fast keine Fegehaare und sind an den Rändern der Innenseite mit Narbenpapillen besetzt. Der Durchmesser der Blütenkörbehen beträgt 14—19 mm. Nach Warnstorf sind die Narben der weiblichen Randblüten und die der äusseren Reihe der Zwitterblüten des Mittelfeldes fast gleichzeitig entwickelt. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche kann leicht Pollen der am oberen Teile der Narben- äste haftenden Pollenhäufchen auf die Ränder der unteren Narbenpartie gelangen und so Selbstbestäubung erfolgen. Pollenzellen gelb, rundlich bis elliptisch, grob stachelwarzig, bis 31 « lang und 23 w breit. Als Besucher sah ich: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L., sgd.; 2. Musca domestica L., sgd. b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L., pfd.; 4. E. nemo- rum L., pfd.; 5. E. pertinax Scop., pfd.; 6. E. tenax L., pfd.; 7. Syritta pipiens L., pfd.; 8. Syrphus sp., pfdl. B. Hymenoptera: Apidae: 9. Apis mellifica L. , sgd. und psd.; 10. Bombus lapidarius L. 9, w. v.; 11. B. terrester L. ®, w. v. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 11. Epinephele janira L., sgd. Herm. Müller bemerkte: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., pfd., häufig: 2. E. nemorum I;, w. v. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena denti- eulata K.Q /‘. psd. und sgd. (Borgstette); 4. Apis mellifica L. j', sgd., häufig; 5. Bom- bus terrester L. j', sgd.; 6. Psithyrus campestris L. /', sgd.; 7. P. rupestris L. /, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Thecla ilieis Esp., sgd. In den Alpen beobachtete Herm. Müller 1 Käfer, 22 Fliegen, 6 Bienen, 1 Falten- wespe, 27 Falter. (Alpenbl. S. 444, 445). Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena denticulata K. /; 2. A. gwynana K. © (2. Generation); 3. Bombus agrorum F. /'; 4. B. derhamellus K. J; 5. B. lapidarius L. /'; 6. Halietus flavipes F. /; 7. H. leucozonius Schrk. 5. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen die Apiden: 1. Bombus hypnorum L. /; 2. B. lapidarius L. /; Hoffer in Steiermark Bombus lapidarius L. 9 ® 5 und B. hypnorum L. S; Friese in Baden die Apiden: 1. Halietus calceatus Scop. J', n. sit.; 2. H. flavipes F. /, hfg.; 3. Nomada solidaginis Pz., hfg.; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Bombus confusus Schek. © /; 2. Halietus calceatus Scop. f'; 3. H. flavipes F. J; 4 H. rubieundus Chr. 5; 5. H. tetrazonius Kle. j. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Anthrena parvula K.; 2 Bombus mastrucatus Gerst.; 3. B. terrester L.; 4. Halietus albipes F.; 5. Psithy- rus campestris Pz.; 6. P. globosus Ev.; 7. P. rupestris F.; 8. P. vestalis Fourer. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Syrphide und 3 Musciden als Besucher (B. Jaarb. III. S. 359); in Flandern Apis, 3 Hummeln, 5 kurzrüsselige Bienen, 1 Schlupfwespe, 1 Grabwespe, 9 Schwebfliegen, 9 Musciden, 6 Falter (B. Jaarb. V. S. 414, 415); Lind- man auf dem Dovrefjeld den Besuch von Fliegen, Hummeln und einem Falter. 592 Compositae. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 91) wurden Apis, 1 Schmarotzerhummel und mehrere Fliegen als Besucher beobachtet. 1357. S. ecanadensisL. [H. M., Befr. S. 401; Weit. Beob. III. S. 92; Knuth, Bijdragen.] Als Besucher sah ich: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd.; 2. Helophilus pendulus L., w.v.; 3. Syritta pipiens L.,, w.v.; Herm. Müller: A.Coleoptera: Phalacridae: 1. Phalacrus corruscus Payk., einzeln. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Calliphora erythrocephala Mg.; 3. Lucilia caesar L.; 4. L. cornieina F.; 5. Musca corvina F.; 6. M. domestica L.; 7. Sarcophaga carnaria L., pfd.; 8. Zahlreiche kleinere Musciden. b) Syrphidae: 9. Cheilosia scutellata Fall.; 10. Eristalis arbustorum L., pfd., häufig; 11. E. nemorum L.,, w. v.; 12. E. pertinax Scop.; 13. E. tenax L.; 14. Helophilus floreus L.; 15. H. pendulus L.; 16. Syritta pipiens L., pfd., häufig. C. Hymenoptera: a) Apidae: 17. Halictus cylindricus F. 5’, zahlreich; 18. H. zonulus Sm. © g’, sgd., pfd. und psd., sehr zahlreich; 19. Sphecodes gibbus L. 2 ', sgd. und pfd., sehr zahlreich. b) Formieidae: 20. Formica fusca L. 8, sehr zahlreich. ce) Sphegidae: 21. Ammophila sabulosa L. 9, sgd.; 22. Pompilus niger F. 9, sgd. D. Neuroptera: 23. Panorpa communis L., in Mehrzahl; Loew im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L.; 3. Pyrellia cadaverina L. b) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L.; 5. E. nemorum L.; 6. Syrphus ribesii L. Alfken beobachtete die Männchen der Erdbiene Anthrena denticulata K.; einmal, s. hfg. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Solidago-Arten folgende Blütenbesucher: 1358. S. ambigua Ait.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Echinomyia fera L.; 3. Pyrellia cadaverina L. b) Suyrphidae: 4. Eristalis nemorum L.; 5. Syritta pipiens L. B. Hyme- noptera: Apidae: 6. Bombus terrester L. 9, sgd.; 1359. S. bicolor L.: Diptera: a) Muscidae: 1. Calliphora erythrocephala Mg.; 2. Lueilia caesar L. b) Syrphidae: 3. Syrphus balteatus Deg.; 1360. S. caesia L.: A. Diptera: Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Onesia sepuleralis Mg. B. Hyme- noptera: Apidae: 3. Oxybelus uniglumis L. ; 1361. S. carinata Schrad.: Einen saugenden Tagfalter: Vanessa C-album L.; 1362. S. Drummondii Torr. et Gr.: Hymenoptera: a) Sphegidae: 1. Ammophila sabulosaL. b) Vespidae: 2. Eumenes coarctatus L.; 3. Odynerus parietum L.; 1363. S. fragrans W.: A. Coleoptera: Lagrüdae: 1. Lagria hirta L. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Calliphora vomitoria L.; 3. Echinomyia fera L.; 4. Onesia sepulcralis Mg.; 5. Pyrellia cadaverina L.; 6. Sarcophaga carnaria L.; 7. Sarcophila latifrons Fall. b) Syrphidae: 8. Eristalis aeneus Scop.; 9. E. arbustorum L.; 10. E. nemorum L.; 11. E. tenax L.; 12. Helophilus floreus L.; 13. H. trivittatus F.; 14. Syritta pipiens L. C. Hyme- noptera: a) Apidae: 15. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 16. Bombus terrester L. 9, sgd.; 17. Halietus cylindricus F. @, sgd. b) Sphegidae: 18. Ammophila sabulosa L. c) Vespidae: 19. Vespa crabro L. 8; 20. V. germanica F.; 1364. S. glabra Dsf.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Chloria demandata F.; 3. Echino- myia fera L.; 4. Lucilia caesar L.; 5. Pyrellia cadaverina L.; 6. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L.; 8. E. nemorum L.; 9. Helophilus floreus L.; Compositae. 593 10. Syritta pipiens L.; 11. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 12. Halietus eylindricus F. ', sgd.; 13. Prosopis armillata Nyl. 9, sgd.; 14. P. com- munis Nyl. 9, sgd.; 15. Sphecodes ephippius L. /‘, sgd. b) Sphegidae: 16. Ammophila sabulosa L. @ %; 17. Cerceris variabilis Schrk. 9; 18. Crabro vexillatus Pz. 9; 19. Oxybelus bipunctatus ÖOliv. 9; 20. O. uniglumis L. e) Vespidae: 21. Odynerus parietum L.; 22. Vespa germanica F.; 1365. S. graminifolia Ell.: Coleoptera: Stephilinidae: Xantholinus linearis Ol.; 1366. S. juncea Ait.: Diptera: Bibionidae: Dilophus vulgaris Mg.; 1367. S. lateriflora Ait.: A. Coleoptera: Scarabaeidea: 1. Cetonia aurata L. B. Diptera: a) Museidae: 2. Calliphora erythrocephala Mg.; 3. Echinomyia fera L.; 4. Luecilia caesar L. b) Syr- phidae: 5. Syritta pipiens L. C.Hymenoptera: a) Apidae: 6. Bombus terrester L. /', sgd.; 7. Prosopis communis Nyl. 9, sgd. b) Sphegidae: 8. Ammophila sabulosa L. ce) Vespidae: 9. Vespa germanica F. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 10. Epinephele janira L.; 1368. S. latifolia L.: Diptera: Muscidae: Anthomyia sp.; 1369. S. lithospermifolia W.: A. Diptera: Muscidae: 1. Anthomyia sp. B.Hymenoptera: Vespidae: 2. Vespa germanica F.; . 1370. 8. livida W.: A. Diptera: Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Lueilia caesar L.; 3. Sarcophaga carnaria L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Halictus eylindrieus F. j', sgd.; 5. H. rubieundus Chr. 9, sgd. und psd.; 6. Prosopis communis Nyl. 5‘, sgd. b) Sphegidae: 7. Crabro vexillatus Pz. 9; 8. Oxybelus uniglumis L. Z'.; 1371. S. Missouriensis Nutt.: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. E. nemorum L.; 3. E. tenax L.; 4. Helophilus floreus L.; 1372. S. Ohicensis Ridd.: Diptera: Museidae: Anthomyia sp.; 1373. S. Ridellii Frank.: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Spilogaster urbana Mg. b) Syr- phidae: 3. Syritta pipiens L.; 4. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Halietus eylindrieus F. /', sgd.; 6. Prosopis communis Nyl. 5, sgd. b) Vespida e 7. Vespa germanica F.; 1374. S. rigida L.: Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L.; 3. E. nemorum L.; 4. Helophilus floreus L.; 5. Syritta pipiens L.; 1375. S. ulmifolia Mühlb.: A.Diptera: Museidae: 1. Anthomyia sp. B. Hymenoptera: Vespidae: 2. Vespa germanica F. 1376. Mieropus IL. Nach Kerner besitzen die Stöcke neben schein- zwitterigen männlichen Blumen reine weibliche Blüten, doch keine echten Zwitterblüten. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 38 594 Compositae, 324. Telekia Baumgarten. Die kolbenförmig verdickte Griffelspitze trägt Fegezacken; die Narben- papillen bilden auf der Innenseite des Griffels eine Längsrinne. 1377. T. speeiosa Baumg. [|Hildebrand, Comp. S. 24, 25, Taf. II. Fig. 16, 17.] — Die anfangs gelben Scheibenblüten werden später braun. Nach Kerner erhebt sich der zuerst flache Blütenboden während des Blühens, so dass die empfängnisfähigen Narben der äusseren Blüten in die Falllinie des Pollens der inneren kommen. Ebenso verhält sich 1378. Buphthalmum salieifolium L. (B. grandiflorum L.). Als Besucher beobachtete Herm. Müller in den Alpen 3 Fliegen, 6 Hymeno- pteren, 6 Falter (Alpenbl. S. 444); Schiner in Österreich die Bombylide Exoprosopa cleomene Egg. und die Conopide Myopa variegata Mg., einzeln. 325. Dahlia Cav. Griffelschenkel aussen von der Spitze ab etwa bis zur Hälfte mit Fege- haaren besetzt, welche etwas unter der Mitte am längsten sind. Die Narben- papillen bilden zwei randständige Streifen. | 1379. D. variabilis Desf. [Hildebrand, Comp. S. 19, 20, Taf. 1. Fig. 26—29.]| — Die weiblichen Randblüten enthalten meist rudimentäre Staubblätter. | Die ungefüllte Form sah ich (Notizen) am 10.9. 97 im Garten der Ober-Realschule zu Kiel von zahlreichen Honigbienen besucht, welche beim Honigsaugen ihre Unterseite dicht mit Pollen bepuderten. Alfken beobachtete bei Bremen 4 Hummeln: 1. Bombus agrorum F. 9 4; 2. B. lapidarius L. 5; 3. B. ruderatus F. 5; 4. B. terrester L. J'. 13850. D. Cervantesii Lag. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Syrphus balteatus Deg. und Bombus terrester L. g, sgd., besucht. Daselbst beobachtete Loew Silphium- Arten von folgenden Insekten besucht: 1381. S. Asterisceus L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Syritta pipiens L. B. Hyme- noptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 4. Bombus terrester L. 5', sgd.; 5. Halietus leucozonius Schrk. 9, sgd.; 6. H. sexnotatus K. 2, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Rhodocera rhamni L.; 8. Pieris brassicae L., sgd.; 1382. S. connatum L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus terrester L. /', sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Pieris brassicae L., sgd.; 1383. S. dentatum EIl.: Diptera: Syrphidae: Eristalis tenax L.; 1384. S. erythrocaulon Bernh.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. E. tenax L.; 3. Melithreptus seriptus L. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L. &, sgd. und psd.; 5. Bom- bus terrester L. g', sgd.; 1385. S. gummiferum EIl.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus terrester L. 5’, sgd.; 1356. S, perfoliatum L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Kristalis tenax L. B. Lepidoptera: Rhopuloeera: 2. Pieris brassicae L., sgd.; 1387. 8. terebinthinaceum L.: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Syrphus ribesii L. 1388. 8. trifoliatum L.: | A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Cassida nebulosa L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. Ü, sgd. und psd.; 3. Bombus terrester L. /, sgd.; 4. Psi- thyrus vestalis Fourer. 5, sgd. 326. Inula L. Strahlblüten einreihig, weiblich; Scheibenblüten zweigeschlechtig. Die im pontischen Formengebiete gesellig lebenden Alante: I! Oculus Christi L., I. ensifolia L., I. germanica L., I. saliecina L. kommen, nach Kerner, in einer bestimmten Reihenfolge im Hochsommer zur Blüte und zwar so, dass die eine Art immer erst zu blühen anfängt, wenn eine andere schon in voller Blüte steht. In jedem Köpfchen dieser Alante finden sich zungenförmige, scheinzwitterige, weibliche Strahlblüten und röhrenförmige, echt zwitterige Scheibenblüten. Die ersteren entfalten sich früher als die letzteren, so dass es für jede dieser Arten eine kurze Zeit giebt, in welcher die Narben der randständigen nur mit Pollen von anderen Arten durch besuchende Insekten versehen werden können, da eigener Pollen noch nicht vorhanden ist. 1389. I. hirta L. [H.M., Weit. Beob. III. S. 91.]*— Etwa 200 röhrige, in schmale Glöckchen erweiterte, dunkelgelbe Blütchen bilden, nach Müller, die Scheibe von 13—15 mm Durchmesser. Sie ist von etwa 40 goldgelben Randblüten mit 15 mm langen Zungen umgeben, so dass ein Stern von 40—45 mm Durchmesser entsteht. Die Röhre der Scheibenblüten ist 3—3!/s mm, das Glöckchen 2 mm lang und 1 mm weit. Da der Nektar bis in letzteres empor- steigt, so ist er auch sehr kurzrüsseligen Insekten zugänglich. Aus den Scheiben- blüten ragen die beiden Griffeläste 1 mm weit hervor und spreizen 45—60° auseinander. | Als Besucher sah H. Müller in Thüringen: A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Müll., Antheren fressend. B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis sp., sgd. b) Museidae: 3. Aricia sp., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Coelioxys conoidea Ill. /', sgd.; 5. Megachile centun- eularis L. -/, sgd.; 6. Nomada ruficornis L. 9, sgd.; 7. Osmia spinulosa K. 9, eifrig psd., höchst zahlreich; 8. Stelis breviuscula Nyl. 5, sgd. b) Tenthredinidae: 9. Tarpa cephalotes F., sgd., häufig. D.Lepidoptera: Rhopalocera: 10. Coenonympha pamphilus L., sgd.; 11. Melitaea athalia Rott, sgd., sehr häufig; 12. Thecla ilicis Esp., sgd. 1390. I. Helenium L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 91.] Als Besucher sah Buddeberg in Nassau: g A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., pfd.; 2. Volucella inanis L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthidium manicatum L. 5, sgd. (?); 4. Anthrena minutula K. 9, sgd.; 5. Chelostoma nigricorne Nyl. j', sgd.; 6. Coelioxys rufescens Lep. 2 S, sgd.; 7. Epeolus variegatus L., sgd.; 8. Halietus leucopus K. j', sgd.; 9. H. sexeinetus F. Z 9, psd. und sgd.; 10. H. tetrazonius Klg. 9, w. v.; 11. Osmia 38* 596 Compositae. claviventris Thoms. 9, psd. und sgd.; 12. Stelis aterrima Pz. © Z’, sgd., sehr zahlreich; 13. S. phaeoptera K. 9, sgd., einzeln. Handlirsch giebt dach Assmuss die Grabwespe: aba fuscatus Pz. an. 1391. I. britanniea L. [H. M., Weit. Beob. IH. S. 92.] Als Besucher sah Buddeberg in Nassau: A. Diptera: Syrphidae: 1. Kristalis arbustorum L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthidium manicatum L. g', sgd.; 3. Epeolus variegatus L. @ Z', sgd.; 4. Panurgus calcaratus Scop. © S', sgd. und pfd.; Alfken bei Bremen: Psithyrus vestalis Fourer. 9, sgd. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hemiptera: Eurygaster maura L. 1392. I. salieina L. [Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Narben der weiblichen Randblüten sind noch frisch, wenn die äusseren Zwitter- blüten des Mittelfeldes sich öffnen, daher ist gegenseitige Bestäubung ohne Insek- tenhülfe leicht möglich. Die Narbenäste der Röhrenblütchen sind verflacht und verbreitern sich gegen die Spitze ein wenig, wodurch, so lange beide noch in der Staubbeutelröhre zusammengepresst sind, oben eine kolbenartige Verdickung ent- steht, welche genügt, um den Pollen aus derselben herauszustossen. Fegehaare sind nur sehr wenige an der äussersten Spitze vorhanden, und durch die eigen- tümliche Konstruktion der Narbenäste auch fast überflüssig geworden. Innen sind dieselben mit sehr niedrigen Befruchtungspapillen besetzt und zuletzt spreizen sie sich bis zu einem Winkel von 90°, ohne sich indes zurückzurollen. Da sie verhältnismässig lang sind, so kann bei ausbleibendem Insektenbesuch leicht Pollen jüngerer auf Narben älterer Blütchen gelangen, so dass Geitonogamie eintritt. Pollen gelb, polyedrisch, auf den Kanten stachelwarzig, etwa 23 u diam. messend. Als Besucher beobachtete Loew in Braunschweig (Beitr. S. 50): Zygaena ono- brychis S. V., sgd. 1393. I. thapsoides DC. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2 E. nemorum L.; 3. Syrphus ribesii L. B. Hemiptera: 4. Aelia acuminata L. 1394. I. (Cupularia) viscosa Godr. et Gren. sah Delpino (Ult. oss. in Atti. XVII) von Pieris, Vanessa und anderen Tagfaltern besucht und gekreuzt. 1395. I. ensifolia. L. Als Besucher beobachtete Schiner in Österreich die Bohrfliege Myopites inulae v. Roser. 1396. I. Conyza DC. (Conyza squarrosa L.). Als Besucher beobachtete Schenck in Nassau die Blattschneiderbiene Mega- chile centuncularis L.; Sehiner. in Österreich die Bohrfliege Tephritis zelleri Löw. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol die grosse Furchenbiene Halietus sexcinctus F. als Besucher an. 327. Pulicaria Gaertner. Strahlblüten einreihig, weiblich ; Randblüten röhrenförmig, zwitterig. Griffel- äste an der ganzen Innenseite mit Papillen besetzt, oberstes Drittel der Aussen- seite mit schräg aufwärts gerichteten Fegehaaren. RBB 597 1397. P. dysenterica Gaertner. (Inula dysenterica L.). [H. M,, Befr. S. 399; Weit. Beob. III. S. 90; Giard, Bot. Jaarboek II. S. 334—337; Knuth, Bijdragen.] — Gynomonöeisch. Über 600 gelbe Scheibenblüten sind von etwa 100 gleichfalls gelben Randblüten umgeben. Nach Müller ist die Kronröhre etwa 4 mm lang. Der Griffel tritt nur mit seinen beiden, etwa !/s mm langen Narbenästen aus dem Staubbeuteleylinder hervor, die nun wagerecht auseinander und nach unten zurückgebogen werden, so dass alsdann die Narben diejenige Stelle einnehmen, wo sich im ersten (männlichen) Blütenzustande der Pollen befand. Indem besuchende Insekten über das Köpfchen schreiten, belegen sie also die zahlreichen im weiblichen Zustande befindlichen Blüten gleichzeitig. Die das obere Antherenende bildenden dreieckigen Klappen haben einen Besatz von Haaren, die viel länger und dicker sind, als die Fegehaare; sie halten den aus der Antherenröhre gedrängten Pollen. Giard entdeckte 1877 bei Boulogne-sur-Mer (Pas de Oalaiı) mehrere Exemplare von Pulicaria dysenterica mit anormalen Köpfchen, welche teils strahllose (weibliche), teils unvollkommen strahlige (männliche) Köpfchen besassen, deren Blüten entweder verkümmerte Staubblätter oder Stempel ent- hielten und auch in den übrigen Blütenteilen Rückbildungen zeigten. Giard entfernte zehn Jahre hindurch sämtliche normale Pflanzen dieses Standortes und verwandelte so die sonst gynomonöeische Pflanze in eine rein diöcische, Als Besucher sah ich nur einen Tagfalter (Vanessa urticae L., sgd.). Herm. Müller bemerkte: A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Cassida murraea L., nicht selten auf den Blüten umherkriechend. B. Diptera: Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., pfd., sehr häufig; 3. E. sepulcralis L., w. v.; 4. Melithreptus scriptus L., pfd.; 5. Syritta pipiens L., pfd. C. Hymenoptera: Apidae: 6. Halictus albipes F. 5‘, sgd.; 7. H. cylindricus F. ', sgd.; 8. H. longulus Sm. , sgd.; 9. H. maculatus Sm. 5j', sgd.; 10. H. nitidus Schenck 5, sgd.; 11. Heriades truncorum L. © 5‘, sehr zahlreich. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Hesperia thaumas Hfn., sgd.; 13. Lycaena sp.; 14. Polymmatus dorilis Hfn. Mac Leod sah in Flandern 1 Halictus, 6 Schwebfliegen, 3 Museiden. (B. Jaarb. V. S. 416). Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete an der schotti- schen Ostküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F., pfd. und beinahe damit bedeckt; 2. M. obscurus Er.; 3. M. pieipes Sturm; 4. M. viridescens F., w. M. aeneus. B. Diptera: a) Museidae: 5. Anthomyia brevicornis Ztt., pfd.; 6. A. radicum L., pfd., sehr häufig; 7. Calliphora erythrocephala Mg.; 8. Coelopa sp-, pfd.; 9. Drymeia hamata Fall., sgd. und pfd.; 10. Hylemyia strigosa F.; 11. Lucilia cornieina F.; 12. Morellia sp.; 13. Phorbia lactucae Bouch&, pfd.; 14. Scatophaga stercoraria L.; 15. Siphona geniculata Deg., häufig, sgd. und pfd. b) Syrphidae: 16. Eristalis arbustorum L.; 17. E, pertinax Scop., sgd.; 18. E. tenax L., sgd.; 19. Platycheirus albimanus F.; 20. P. manicatus Mg.; 21. Sphaerophoria scripta L.; 22. Syritta pipiens L.; 23. Syrphus ribesii L. C. Hyme- noptera: a) Apidae: 24. Bombus lapidarius L., sgd. b) Ichneumonidae: 25. Zwei un- bestimmte Arten D. Lepidoptera: Mierolepidoptera: 26. Plutella xylostella L., sgd.; 27. Simaöthis fabriciana Steph., sgd. E. Thysanoptera: 28. Thrips sp. c) Senecionideae Lessing. Griffel der zweigeschlechtigen Blüten walzlich, mit linealischen, an der Spitze pinselförmigen und gestutzten Schenkeln. 598 Compositae. 328. Xanthium Tourn. x Männliche und weibliche Blüten in verschiedenen Köpfchen auf derselben Pflanze. Männliche Blüten mit verkümmerten Griffeln (Kirchner). Weibliche Blüten sich bedeutend früher als die männlichen entfaltend (Kerner). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Helenium- Arten folgende Besucher: | 1398. H. autumnale L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. E. tenax L.; 3. Helophilus floreus L.; 4. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L.8, sgd. und psd.; 6. Halietus cylindricus F. 5‘, sgd.; 7. H. rubicundus Chr. 9, sgd. und psd.; 8. Heriades truncorum L. 2, psd. 0. Lepidoptera: Rhopalocera: 9. Pieris brassicae L., sgd.; 10. P. rapae L., sgd.; 1399. H. cealifornieum Dougl.: Apis, sgd. und psd. 1400. H. deeurrens Vatke: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Syritta pipiens L. B. Hyme- ‚noptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 4. Heriades truncorum L. 9, psd. 1401. Silphium perfoliatum L. Sprengel, (S. 383—384) glaubt, dass die in die Blume hineinkriechenden Insekten „zugleich die ihnen im Wege stehende Anthere in die Blume hineinschieben“, so dass dann die pollenbedeckte Griffelbürste hervortreten muss. 329. Bidens Tourn. Strahlblüten bei unseren Arten zuweilen fehlend, sonst zungenförmig, ge- schlechtslos und ebenso gefärbt wie die zweigeschlechtigen, röhrenförmigen Scheiben- blüten. Griffeläste an der Aussenseite der lanzettförmigen Spitze mit starken Fegezacken, än der Innenseite mit zahlreichen Narbenpapillen. 1402. B. tripartitus L. [Hildebrand, Comp. S. 67, Taf. I. Fig. 30, 31; Mae Leod, B. Jaarb. V. S. 416--417; Knuth, Nordfriesische Inseln S. 88, | 1 | PJ 157.| — Strahlblüten fast stets fehlend. Durchmesser des Köpfchens höchstens 1 cm. Die Fegezacken sind an der Spitze des Griffels ziemlich lang, die darauf folgenden sind kürzer, die untersten am längsten. Sie fegen den Pollen aus dem Antherencylinder hervor, worauf sich letzterer ganz in die Kronröhre Fig. 197. Bidens tripartitus ß, Zürückzieht. Alsdann entfalten die Narben- (Nach der Natur.) äste ihre papillöse Innenseite, indem sich 1. Griffelspitze mit den Fegezacken in gleichzeitig die bisher ausgebreiteten Kron- der aufbrechenden Blüte. 2. Dieselbe nel: wied in’ die Höh Hi ] . . . um 7 are! e) « „ = >) $ I mit entfalteten, innen papillösen Griffel- zipiel wieder etwas ın die Höhe schlagen unc ‚ästen einer Blüte im weiblichen Zu- die rückwärts stacheligen Kelchzähne aus- stande. (Vergr. 20:1.) e B einanderspreizen, so dass der Durchmesser des Köpfchens oben schliesslich 21/2 em wird. Die ursprünglich. gelben Blumen färben sich gegen Ende der Blütezeit unansehnlich braun. Als Besucher sah Mac Leod in Belgien 2 Bienen (Bombus, Anthrena). Kssneiiih , | 599 Ich beobachtete bei Kiel 3 Schwebfliegen (Melithreptus taeniatus Mg.; Platycheirus manicatus Mg.; Syrphus balteatus Deg.) und eine Wanze (Calocoris bipunctatus F.). 1403. B. cernuus L. [H.M., Weit. Beob. III. S. 88; Mac Leod, a.a. O,; Knuth, Bijdragen; Herbstbeob.] — Etwa hundert gelbe Blüten bilden ein Köpf- chen. Jede Scheibenblüte besitzt, nach H. Müller, eine etwa 1!/s mm lange Röhre und ein fast ebenso langes, 1 mm weites Glöckchen. Aus diesem ragt im ersten Blütenzustande die mit Pollen bedeckte Antherenröhre etwa 1 mm weit hervor, im zweiten Zustande spreizen sich die gleichfalls 1 mm langen Griffeläste aus- einander, Der Bau derselben stimmt mit dem der vorigen überein. Die Narben- papillen sind so breit, dass am Rande leicht Pollenkörner aus derselben Blüte haften bleiben, so dass bier wie auch bei der vorigen Art, spontane Selbst- bestäubung ermöglicht ist. Die Pflanze tritt in drei Formen auf: a) discoideus Wimmer. Strahlblüten fehlend. b) radiatus DC. Köpfe mit grossen Strahlblüten (Coreopsis Bidens L.). c) minimus L. (als Art). Pflanze niedrig (mit nur 4—10 cm hohem Stengel), meist nur einköpfig; Köpfe klein. Als Besucher sah H. Müller bei Lippstadt nur die Honigbiene; ich beobachtete bei Kiel Bombus terrester L. 2 sgd. und Lueilia cornieina F., pfd. 1404. Actinomeris helianthoides Nutt. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Bombus lapidarius L. 3, sgd., besucht. 1405. Boltonia glastifolia L’Her. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A.Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp.; 2. Lucilia silvarum Mg.; 3. Pyrellia cadaverina L. b) Syrphidae: 4. Kristalis arbustorum L.; 5.E. nemorum IL.; 6. E. tenax L.; 7. Helophilus floreus L.; 8. Melithreptus seriptus L.; 9. Syritta pipiens L.; 10. Syrphus ribesii L. B. H ymenoptera: a) Apidae: 11. Apis mellifica L., sgd. b) Vespidae: 12. Vespa germanica F. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 13. Vanessa urticae L., sgd. 330. Helianthus L. Strahlblüten geschlechtslos; Scheibenblüten zwitterig. 1406. H. annuus L. [Sprengel, S. 378—380.] — Der Durchmesser der Blütenköpfe beträgt bis !/sm. Die Strahlblüten sind gelb, die Scheibenblüten braun. Als Besucher sah ich Apis mellifica L. 8, Bombus lapidarius L. und B. terrester L. 2 8, sgd. und psd.; ferner 2 Fliegen, pfd. (Eristalis sp., Pollenia rudis F.), 2 Halbflügler (Calocoris bipunctatus F. und Lygus pabulinus L.), sowie Forficula auricularia L., Blüten- teile fressend. Den Ohrwurm giebt auch Sprengel als häufigen Besucher an. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 5}; 2. B. hor- torum L. 9, sgd., /' sgd.; 3. B. hypnorum L. /; 4. B. lapidarius L. 5; 5. B. pomorum Pz. j; 6. B. ruderatus F. Z', sgd.; 7. B. silvarum L. © ', sgd.; 8. B. terrester L. 9; 9. Coelioxys acuminata Nyl. 2, sgd.; 10. Megachile eircumeincta L. 9; 11. Psithyrus campestris Pz. 5; 12. P. rupestris F. /, sowie bei Bozen: Xylocopa violacea L. 9, einzeln, sgd.; und die Pentatomide: Carpocoris baccarum L., hfg., sgd., erstere noch abends um 10 Uhr von einem Blütenkörbehen zum anderen fliegend. Siekmann verzeichnet für Osnabrück als Besucher Pseudagenia carbonaria ' Scop., slt. Schletterer giebt für Tirol die Schinalbiene Halictus alternans Ill. (teste Schlet- terer) als Besucher an. 600 Coinpositae. 1407. H. multiflorus L. Im ersten Blütenstadium tritt der Pollen aus der Staubbeutelröhre hervor, im zweiten die Narbenäste. Als Besucher beobachtete Delpino eine Biene (Heriades truncorum L.); H. Müller sah zwei Bienen (Megachile centuncularis L., psd. und Halietus zonulus Sm. ©, sgd. und pfd.) und 3 pollenfressende und honigsaugende Schwebfliegen (Eristalis tenax L., Syrphus pyrastri L., 8. ribesii L.). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Helianthus-Arten folgende Besucher: 1408. H. atrorubens L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. E. tenax L.; 3. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 5, Bombus terrester L. ', sgd.; 6. Psithyrus vestalis Fourer. S', sgd.; 1409. H. decapetalus L.:. A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 3. Bombus pratorum L. 5’, sgd.; 4. B, terrester 1.0: SEd; 1410. H. divaricatus L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L; 2. Melithreptus scriptus L.; 3. Syritta pipiens L.; 4. Syrphus corollae F. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Pieris brassicae L., sgd.; 1411. H. lactiflorus Pers.: Eristalis tenax L.; 1412. H. Maximiliani Schrad.: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. ®, sgd. und psd.; 2. Bombus ter- rester L. 8, sgd.; 1413. H. mollis Lam.: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus pratorum L. 5', sgd. ; 2. B. terrester L. 9’, sgd. ; 1414. H. trachelifolius W.: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Helophilus trivittatus F. Loew beobachtete daselbst an 1415. Echinacea purpurea Mnch.: Bombus terrester L. Z', sgd.; 1416. Heliopsis laevis P.: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus pratorum L. 5, sgd.; 2. B. terrester L. 5), sgd.; 3. Halietus sexnotatus K. 9, sgd.; 1417. H. seabra Dun.: A. Diptera: Museidae: 1. Calliphora vomitoria L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus terrester L. 8, sgd. 1418. H. patula. Schletterer giebt Bombus confusus Scheck. für Tirol als Besucher an. v. Dalla Torre beobachtete im botanischen Garten zu Innsbruck die Biene: Trypetes truncorum L. 9 c. 1419. Chrysostemma tripteris Less. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., sgd.; ferner daselbst an: 1420. Coreopsis auriculata L.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Echinomyia fera L.: 2. Graphomyia maculata Scop. Compositae. 601 b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.; 4. Syritta pipiens L.; 5. Syrphus luniger Mg.; 6.8. ribesiiL B.Hymenoptera: Apidae: 7. Halictus eylindricus F. /', sgd. Daselbst an 1421. C. lanceolata L.: A. Diptera: a) Museidae: 1. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L.; 3. E. tenax L.; 4. Melithreptus scriptus L.; 5. Syritta pipiens L.; 6. Syr- phus balteatus Deg.; 7.S. corollae F. B.Lepidoptera: a) Noctuidae: 8. Plusia triplasia L., sgd. b) Rhopalocera: 9. Pieris brassicae L., sgd. 331. Rudbeckia L. Strahlblüten lang, zungenförmig, geschlechtslos; Scheibenblüten zwei- geschlechtig. 1422. R. laciniata L. [Knuth, Herbstbeob.; Bijdragen.] sah ich im Garten der Ober-Realschule zu Kiel von 2 saugenden Hummeln (Boınbus lapidarius L. und B. terrester L.), sowie von 1 Schwebfliege (Syritta pipiens L.) und 1 Muscide (Pollenia vespillo F.) besucht. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Helophilus floreus L.; 3. Syritta pipiens L.; 4. Syrphus balteatus Deg.; 5. S. corollae Fk B. Hymenoptera: Apidae: 6. Apis mellifica L. $, sgd. und psd.; 7. Bombus terrester L. 5, sgd.; 8. Chelostoma nigricorne Nyl. 2, psd.; 9. Coelioxys elongata Lep. 9, sgd.; 10. Heriades truncorum L. 9, psd.; 11. Megachile centuncularis L. 9, psd. Ferner daselbst an: 1423. R. speeiosa Wend.: A. Diptera: a) Museidae: 1. Pyrellia cadaverina L. b) Syrphidae: 2. Helophilus floreus L..; 3. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Apis mellifica L. 8, psd.; 5. Halietus sexnotatus K. 9, sgd. b) Vespidae: 6. Eumenes coarctatus L. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Pieris brassicae L., sgd. 332. Filago Tourn. Randblüten weiblich, fadenförmig, zwei- bis mehrreihig; Scheibenblüten zwitterig, röhrenförmig. 1424. F. minima Fries. [Knuth, Bijdragen.] — Die gelblich-weissen Blütenköpfe sah ich von einer pollenfressenden Schwebfliege (Melanostoma mellina L.) besucht. 333. Antennaria Gaertner. Zweihäusig. Griffel der männlichen Blüten ohne Papillen, aber oben dicht mit Fegehaaren besetzt, der der weiblichen mit wenigen Haaren, doch an der Innenseite jederseits mit einem Streifen Narbenpapillen versehen. 1425. A. dioieca Gaertner. (Gnaphalium dioicum L.). [Hilde- brand, Comp. S. 40—42, Taf. III., Fig. 26—32; H. M., Alpenbl. S. 436; Lindmann a. a. O.; Kerner, Pflanzenleben II.; Kirchner, Flora S. 703; Knuth, Bijdragen.] — Diöcisch. Die weissen oder rosa Hüllblätter bewirken die Augenfälligkeit der Köpfchen. Die weiblichen Blüten sind fadenförmig, die männlichen röhrenförmig; beide Blütenarten enthalten Nektar. Nach Hilde- 602 : Compositae. brand enthält der Fruchtknoten der männlichen Blüten keine Samenknospe, der Griffel derselben endet in 2 kurze, stumpfe Äste ohne Narbenpapillen, dagegen ist der ganze obere Teil des Griffels mit Fegehaaren besetzt, von denen die an der Spitze stehenden die längsten sind. Die unten röhrige Krone endet in ein Glöckchen mit etwas zurückgeschlagenen Zipfeln. Die Staubfäden sind reizbar, indem sie sich bei Berührung krümmen. Dadurch wird der Anthereneylinder herabgezogen, und es tritt aus seinem oberen Ende Pollen hervor. Die Kron- röhre der weiblichen Blüten ist lang und dünn; sie werden von der Griffelspitze überragt, deren Äste an der Aussenseite nur an der Spitze kurzhaarig sind, während die Innenseite jederseits mit einem Streifen von Narbenpapillen ver- sehen ist. Als Besucher sah Lindman auf dem Dovrefjeld einige Falter; Herm. Müller in den Alpen 1 Schwebfliege, 1 Grabwespe, 9 Falter. Ich beobachtete bei Tondern eine pollenfressende Schwebfliege (Eristalis tenax L.) und einen saugenden Tagfalter; Mac Leod in den Pyrenäen 2 Museiden (B. Jaarb. III. S. 363). 1426. A. margaritacea R. Br. (Gnaphalium marg. L.) Als Besucher beobachtete ich (Notizen) am 12.9. 97 zwei pollenfressende Schweb- fliegen (Eristalis tenax L. und E. intricarius L.), sowie Coccinella quinquepunctata L. und C. quattuordecimpunctata L.; ausserdem fand sich Thrips in den Blüten. 1427. A. alpina Gaertner. (Gnaphalium alpinum L.). Diöcisch. Laestadius hat 1842 nach Hartman (Handbok ı Skand. Flora S. 7) männ- liche Pflanzen dieser nordischen Art gefunden. Vahl, Lange und Warming kennen dagegen keine solchen, vermuten vielmehr, dass die Pflanze partheno- genetisch ist, da sie an mehreren Stellen mit Früchten beobachtet ist. 334. Gnaphalium L. Strahlblüten weiblich, fadenförmig, mehrreihig; Scheibenblüten zwei- geschlechtig, röhrenförmig; Griffelspitze mit büscheligen Fegehaaren. 1428. G. Leontopodium Scopoli (Leontopodium alpinum Cassini). IH. Müller, Alpenblumen S. 434—436; Kerner, Pflanzenleben IL; Mac Leod, Pyreneeönbl. S. 363.] — Monöeisch. Zwanzig bis dreissig männliche Scheiben- blüten und erheblich mehr weibliche Randblüten sind in einem Köpfchen von 4 mm Durchmesser vereinigt. Die Augenfälligkeit wird durch die den Eben- strauss der winzigen Köpfchen umgebenden, dicht weissfilzig behaarten Stengel- - blätter erhöht, wodurch ein weisslicher Stern von 20 bis 40 oder 50 mm Durchmesser entsteht. Die Randblütchen bilden ein enges, keinen Nektar absonderndes Röhrchen von 2!/'o—-3mm Länge, aus welchem 1 mm weit der an der Innenseite dicht mit Papillen versehene Griffel hervorragt; an seiner Aussenseite trägt er kurze Fegehaare bis weit unter seiner Spaltung. Der Griffel der ınännlichen Blüten spaltet sich nicht in zwei Äste, besitzt daher keine Spur von Narbenpapillen, sondern stellt nur einen eylindrischen, an seinem Ende rings mit Fegezacken umgebenen Stab dar, welcher nur als Cylinderbürste dient, um den Pollen aus der Antherenröhre herauszukehren. Diese scheinzwitterigen männlichen Blüten Compositae, 603 besitzen eine etwa 2 mm lange Kronröhre mit kaum 1 mm langem Glöckchen, aus dem Antheren und Griffel hervorragen; an dem Griffelgrunde wird Honig ausgesondert. — Nach Schröter (Ber. Schweiz. Ges. Bd. V. 1895) finden sich auch Honigblüten, welche den Z ähnlich sind, einen verkümmerten Griffel mit ganz kurzen Fegehaaren und keine Staubblätter besitzen, Nach Kerner sind die Narben der weiblichen Blüten mehrere Tage vor dem Hervortreten-des Pollens «der benachbarten scheinzwitterigen Pollenblüten belegungsfähig. In den Pyrenäen tritt die Pflanze, nach Mac Leod, schon in der subalpinen und der untersten Bergregion auf, wo ihr Aussehen sich bedeutend Fig. 198. Gnaphalium Leontopodium Scop. (Nach Herm. Müller.) A. Blütengesellschaft von 7 Köpfchen. (Nat. Gr.) B. Weibliche Randblüte, ohne den Pappus. (7:1.) €. Männliche Scheibenblüte, dgl. (7:1.) D. Griffelende (als Fegestange dienend) der männlichen Blüte. (80:1.) E. Griffelende der weiblichen Blüte. (80:1.) f Fegehaare, st Narbenpapillen. po Pollenkörner. gr Griffel. ov Fruchtknoten. abändert: sie ist dort kräftiger, die Köpfehen sind zahlreicher, lockerer zusammen- stehend, und die wollig-behaarten Blätter, welche den ganzen Blütenstand um- geben, sind länger. 2 Der Besuch ist ein sehr schwacher: Mac Leod sah eine Muscide; H. Müller 1 Käfer, 1 Muscide und Thrips. 1429. G. luteo-album L. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) verlängern sich die zahlreichen sehr engen, röhrigen, weiblichen Randblütchen, deren Narbenäste sich vor den wenigen (8—-10) Zwitterblüten des Mittelfeldes entwickeln, nach der Bestäubung und schliessen die Narben vollständig wieder ein. Geitonogamie nur zwischen den inneren weiblichen und äusseren Zwitter- blüten möglich. Pollen gelb, rundlich, igelstachelig, von durchschnittlich 25 « diam. Als Besucher beobachtete H. Müller (Befr. S. 398) bei Lippstadt: A. Diptera: Museidae: 1. Lucilia, in Mehrzahl; 2. Pollenia rudis F., pfd. Syrphidae: 3. Melanostoma mellina L., pfd.; 4. Melithreptus scriptus L., pfd.. B. Hyme- 604 Compositae. noptera: a) Apidae: 5. Halictus quadrinotatulus Schenck Z’ 9, sgd.; 6. Sphecodes gibbus L. ' 9, verschiedene Var., auch ephippius L., sgd. b) Sphegidae: 7. Ceropales maculatus F., sgd.; 8. Pompilus viaticus L., sgd. 1430. G. silvatieum L. [Knuth, Nordfr. Ins. S. 89; Kirchner, Beitr. S. 66.] — Die ährenförmig am Stengel angeordneten, länglichen Köpfchen sind wenig augenfällig. Sie sind, nach Kirchner, 5—6 mm lang; ihr oberer Durchmesser beträgt nur 1!/’.—2 mm. Jedes derselben enthält 60—70 weib- liche, und in der Mitte einige, meist nur 3—4 zweigeschlechtige Blüten. Bei beiden Blütenarten ist die Krone 4 mm lang, auch ist der Stempel gleichartig gebaut; er enthält eine Samenknospe und am Grunde des Griffels einen Nektar- kragen. Der Griffel der weiblichen Blüten ist kahl und breitet über der Kron- röhre seine beiden dünnen, ziemlich langen Narbenäste bogig aus. Der Griffel der Zwitterblüten ist am oberen Ende mit Fegehaaren besetzt. Diese kehren den Pollen heraus und spreizen dann die beiden Narbenäste auseinander, so dass die papillöse Innenseite sichtbar wird. Dabei ist, wie ich auf den nordfriesischen Inseln beobachtete, spontane Selbst- oder Fremdbestäubung möglich, indem die noch in den Fegezacken sitzenden stacheligen Pollenkörner auf die Papillen der- selben oder benachbarter Blüten fallen können. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 92) wurden 1 Musecide als Besucherin beobachtet. 1431. G. uliginosum L. [Knuth, Nordfr. Inseln S. 89; Kirchner, Beitr. S. 67.] — Die in dicht gedrängten, beblätterten Knäueln zusammen- stehenden, kugelig-eiförmigen Köpfchen haben einen oberen Durchmesser von 1!/e—2 mm. Die Einzelblüten sind gleichfalls nur 1!1/e—2 mm lang. Kirchner zählte etwas über 100 weibliche und meist 6 zwitterige Blüten im Köpfchen ; ich bemerkte nur etwa 30. Die Blüteneinrichtung stimmt sonst mit derjenigen der vorigen Art überein. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) drücken die Hüllblätter der kleinen Köpfchen mit ihren die weiblichen Randblüten etwas überragenden Spitzen die aus denselben hervorstehenden Narbenäste nach der Mitte an den Pollen der wenigen Zwitterblütchen und bewirken so Selbstbestäubung. Pollen blassgelb, elliptisch, stachelwarzig, etwa 25 « lang und 19 u breit. “ Als Besucher sah H. Müller eine Biene (Sphecodes ephippia L.) sgd. 335. Helichrysum Gaertner. Randblüten weiblich, fadenförmig, einreihig; Scheibenblüten zwitterig, röhrenförmig. 1432. H. arenarium DC. (Gnaphalium ar. L.). Die citronengelben Blätter des Hüllkelches machen die Köpfchen augenfällig. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) kommt bei Neu-Ruppin nur die Form ohne weibliche fadenförmige Randblütchen vor; die Form mit orangeroten Hüllblättchen ist nicht selten. Die Narbenäste haben an der Spitze einen Büschel Fegepapillen und darunter innen Befruchtungspapillen. Der Griffel ist anfänglich über die Staubbeutelröhre wenig oder gar nicht emporgehoben, daher Compositae. 605 befinden sich die spreizenden Narbenäste zwischen den Abschnitten des Staub- beuteleylinders; durch gegenseitige Berührung derselben ist Geitonogamie gesichert. Pollen goldgelb, rundlich bis elliptisch, igelstachelig, bis 31 « lang und 23 u breit. _ Als Besucher sah Herm. Müller (Weit. Beob. III. S. 89) in Brandenburg einen Käfer: Coceinella quattuordecimpunctata L., auf den Blüten sitzend, wiederholt. 1433. H. braeteatum Willd, [Knuth, Herbstbeob., Notizen] sah ich in Kieler Gärten von einer Faltenwespe (Vespa vulgaris L.) und 2 Schwebfliegen (Eristalis arbustorum-L., Helophilus pendulus L.) besucht; ferner von Coceinella quinque- punctata L. und besonders C. quattuordecimpunctata L. Ausserdem fand sich Forficula auf den Blütenköpfchen, diese zerfressend. Schletterer giebt für Tirol die rotafterige Schmarotzerhummel Psithyrus rupestris F. und die Holzbiene Xylocopa violacea L. als Besucher an. 1434. H. angustifolium DC. Schletterer beobachtete als Besucher bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Eriades truncorum L.; 2. Eucera interrupta Baer; 3. Halictus leucozonius Schrk.; 4. H. quadrieinetus F.; 5. H. scabiosae Rossi; 6. Megachile muraria L. b) Seolüdae: 7. Seolia birta Schrk.; 8. S. insubrica Scop. 336. Artemisia L. Windblütler bis Pollenblumen. Delpino (Studi sopra un lignaggio anemo- filo delle Composte ete. Firenze 1871) hat, wie Kirchner (Beitr. S. 67) auseinandersetzt, gezeigt, dass die von ersterem als Artemisiaceen zusammen- gefasste Gruppe der Korbblütler windblütig ist. Diese Blütengesellschaften sind unscheinbar geworden, ihre Blütenköpfe hängen oft herab, die Blüten enthalten keinen Nektar, der Pollen ist trocken und verstäubt von selbst. Die Anpassung an die Windblütigkeit lässt, nach Delpino, verschiedene Grade erkennen: sie befindet sich erst in den Anfängen bei der Gattung Arte- misia selbst, doch ist sie noch innerhalb derselben Unterabteilung bei der Gattung Oligosporus Cassini vollkommen, ebeuso auch bei den Gruppen Iveae und Ambrosieae. Innerhalb der Gattung Artemisia einschliesslich Oligosporus unter- scheidet Delpino folgende Abstufungen: Artemisia im engeren Sinne umfasst die Arten, deren Köpfchen neben weiblichen auch zweigeschlechtige Blüten ent- halten; die Narbenäste der letzteren breiten sich in normaler Weise aus und krümmen sich zuletzt nach rückwärts. Oligosporus ist rein monöeisch: in jedem Köpfchen kommen neben weiblichen Blüten rein männliche vor, deren Fruchtknoten verkümmert ist und deren papillöse Griffeläste sich nicht ausbreiten. Die Gattung Artemisia im engeren Sinne zerlegt Delpino in 3 Unter- gattungen: 1. Absinthium (A. AbsinthiumL. und camphorata Villars) mit den Anfängen der Windblütigkeit, d. h. mit staubigem, von selbst herab- fallendem Pollen, aber noch kurzen Narben der weiblichen Blüten, lebhaft ge- färbten Kronen der Zwitterblüten und nicht immer herabhängenden Köpfchen. 2. Evartemia Delp. mit stärkerer Ausprägung der Windblütigkeit, d. h. mit langen, geschwänzten und vorragenden Narben der weiblichen Blüten, unansehn- lichen, bräunlich gefärbten Kronen und eiförmigen oder bauchigen, nickenden 606 Compositae, Köpfchen. 3. Seriphidium Bess. mit abweichender Weiterbildung der Wind- blütigkeit, nämlich wenigblütigen Köpfchen mit zwitterigen, homogamen Blüten. Kirchner hebt mit Recht hervor, dass es richtiger sei, zwischen die normalen Senecionideen und die Artemisia-Arten der Delpino’schen Untergattung Absinthium noch eine besondere Gruppe derjenigen Arten von Artemisia als Mittelglieder einzuschalten, bei welcher, wie bei A. glacialis L., A. MutellinaL. und A. spicata Wulfen, die Annäherung an die normalen insektenblütigen Kompositen eine so grosse ist, dass man sie mit grösserem Rechte zu diesen als zu den windblütigen rechnen dürfte. Über die Blüteneinrichtung von A. Absinthium, vulgaris und cam- pestris äussert sich Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) in folgender Weise: Die Blüten der kleinen Köpfchen sind sämtlich röhrig; die randständigen weib- lichen zeigen eine unten etwas weitere Röhre, welche sich nach oben allmählich verengt und hier in einen nicht abgesetzten fünfteiligen Saum übergeht. Die Narbenäste derselben sind vor den Zwitterblüten in der Mitte der Köpfchen bereits entwickelt, werden bei A. vulgaris und campestris verhältnismässig lang und zeigen an der Spitze keine Verbreiterung und eigentliche Fegepapillen, sondern sind nur dicht mit Narbenpapillen besetzt; später spreizen sie und biegen sich mehr oder weniger nach aussen, um nicht mit Pollen des eigenen Köpfchens in Berührung zu kommen. Zur Zeit der Pollenreife öffnen die oben glockig erweiterten, gelben oder rötlichen Zwitterblütchen ihren Saumzipfel, und die fünf pfriemenförmigen Anhängsel am oberen Teil der Staubbeutelröhre treten hervor, während die beiden dieht zusammenschliessenden, oben verbreiterten und an der Spitze eine trichterförmige, rings mit langen Fegepapillen besetzte Vertiefung bildenden Narbenäste noch innerhalb derselben stehen, aber den Pollen bereits herausgefegt haben. Letzterer lagert nur kurze Zeit zwischen den Antheren- anhängseln und wird bald wegen seiner Kleinheit und mangels aller Haftorgane von der Luft fortgetragen; auch die Stellung der Köpfchen ist dem Verstäuben durch den Wind ausserordentlich günstig. Nun erheben sich die Narbenäste über den Kronensaum und breiten sich bogig auseinander, das innere Narben- gewebe nach oben kehrend, und die Anhängsel des Antherencylinders ziehen sich in die Krone zurück. Pollenzellen klein, gelblich, rundlich bis elliptisch, warzig, durchschnittlich 25 «u lang und 18 wu breit. 1435. A. glacialis L. von Zermatt hat zwar, nach Kirchner (Beitr. S. 67, 68), sehr kleine Einzelblütchen, doch sind die Blütenstände keineswegs unscheinbar, da die Kronen goldgelb gefärbt, etwa 30—40 Blütchen zu einem aufrechten Köpfchen von 4—6 mm Durchmesser vereinigt sind und meist 5—7 solcher Köpfchen dicht beisammen stehen. Die Blüten sind gynomonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. In jedem Köpfchen sind die randständigen Blüten weiblich. Der Pollen der mittelständigen Zwitterblüten wird durch die beiden aneinander liegenden Narbenäste herausgekehrt, welche an ihrem oberen Ende etwas verbreitert und mit Fegehaaren, weiter‘ unten auf der Innenseite mit Narben- papillen besetzt sind. Die verhältnismässig breiten und langen Narbenäste biegen sich später auseinander und bogig nach unten. Der gelbe Pollen ist nicht mehlig und verstäubt nicht, sondern bleibt zusammengeballt oben auf der Antheren- röhre haften. Die Blüten sind nektarlos; auch der Nektarkragen am Griffel- grunde fehlt. 1436. A. Mutellina Villars untersuchte Kirchner (Beitr. $. 69) ebenso wie die vorige bei Zermatt. Sie ist gleichfalls pollenblütig mit Übergang zur Windblütigkeit. Die Blütenköpfchen sind kleiner und auch wegen ihrer traubigen Anordnung am Stengel weniger augenfällig. Das Köpfchen besteht gewöhnlich aus 8—16 goldgelben Blüten, von denen die 5—8 randständigen weiblich sind, Sie haben bereits entwickelte Narben, bevor der Pollen der Zwitterblüten des- selben Köpfchens hervortritt, so dass sie in der Regel durch Pollen aus älteren Köpfchen, nach Kerner geitonogam, bestäubt werden. 1437. A. Absinthium L. [Knuth, Nordfr. Inseln S. 89, 90.) — Po. mit Übergang zu W.— Die zahlreichen, fast kugeligen Blütenköpfehen von etwa 4 mm Durchmesser sitzen dicht gedrängt an den vielen rutenförmigen, vom Winde leicht beweglichen Ästen des über meterhohen Stengels. Sie werden durch die gelbe Färbung der etwa zu 50 in einem Köpfchen vereinigten winzigen gelben Blütchen ziemlich augenfällig. Jedes derselben ist einschliesslich des Fruchtknotens nur 2 mm lang. Die an der Spitze mit wenigen Fegehaaren ver- sehenen Griffeläste der mittelständigen weiblichen Blüten rollen sich nach Ent- fernung des Pollens in einer aus dem Glöckchen hervorragenden kreisförmigen Windung auf und machen ihre papillöse Innenfläche den anfliegenden oder durch Insekten übertragenen Pollenkörnern zugänglich. Die zwar geringe Augenfällig- keit und der aromatische Duft der Pflanze locken hin und wieder pollenfressende Insekten an. Ich beobachtete (Bijdragen) bei Kiel eine Schwebfliege (Syrphus ribesii L.), pfd.; Rössler giebt für Wiesbaden auch den Falter Grapholitha pupillana Cl. als Besucher an; Schletterer beobachtete in Tirol Anthrena combinata Chr. 1438. A. Draeuneulus L. Als Besucher beobachtete Borgstette in Nassau eine pollenfressende Schwebfliege (Melanostoma mellina L.). 1439. A. maritima L. [Knuth, Nordfr. Inseln S. 90.] — Die kurz- gestielten, eiförmigen Köpfchen der aromatisch riechenden Pflanze werden vom Winde leicht bewegt. 1440. A. vulgaris L. [A. a. O., S. 90.] — Die sehr kleinen, eiförmigen Blütenköpfehen sind 6mm lang und halb so breit; sie bestehen aus etwa 20 Blütchen von 4 mm Länge. — Mac Leod giebt B. Jaarb. S. V. 420 eine Abbildung der Blüten. 1441. A. campestris L. Rössler giebt folgende Falter: 1. Conchylis dipoltella Hb.; 2. Crambus alpinellus Hb.; 3. Euryereon turbidalis Tr.; 4. Grapholitha lacteana Tr. als Besucher (bei Wiesbaden) an, ohne ihre Thätigkeit weiter anzudeuten. 337. Cotula L. Köpfchen goldgelb, einzelständig. Randblüten weiblich, unfruchtbar, mit aufgeblasener Röhre; Scheibenblüten zweigeschlechtig, mit vierzähnigem Saum. 608 Compositae. 1442. C. eoronopifolia L. Trotzdem Roth (Englers Jahrb. für Syst. V, 1884) in Holstein (bei Lütjenburg) wiederholt seine Aufmerksamkeit darauf richtete, bestäubungsvermittelnde Insekten zu beobachten, ist es demselben nie gelungen. Die Köpfchen sind trotz ihres dichten Zusammenstehens wenig augenfällig. Auch sind sie duftlos und scheinen fast keinen Honig zu führen. Sollte vielleicht bei uns, fragt Roth, ein passendes Insekt fehlen, dagegen in Kali- fornien vorhanden sein, und hierdurch das dortige rapide Vordringen der Pflanze begreiflich, und der fast unveränderte Stillstand auf den im fernen Norden Europas in Besitz genommenen Stellen erklärt werden? — Diese Frage scheint mir nicht gerechtfertigt, da die Honigbergung eine wenig tiefe ist, so dass der Nektar den meisten unserer blumenbesuchenden Insekten zugänglich sein dürfte. Es wird sich im vorliegenden Falle um eine nicht hinreichende Beobachtung handeln. 1443. Ammobinm alatum R. Br. Als Besucher beobachtete ich (Notizen) im botanischen Garten zu Kiel Cocecinella quattuordeeimpunnctata L. (einzeln). 338. Achillea L. Gynomonöeisch. Köpfchen klein. Randblüten weiss oder selten rosa, weiblich, mit rundlicher Zunge, ihr Griffel ohne Fegehaare; Scheibenblüten meist gelblich, zweigeschlechtig, ihr Griffel an der Spitze mit divergierenden Fegehaaren, an der Innenseite mit Papillen, welche in der Mitte von einem Streifen. durch- zogen sind. 1444. A. Millefolium L. [H.M., Befr. S. 391—394; Alpenbl. S. 428; Weit. Beob. III. S. 84; Lindman a. a. O.; Knuth, Ndfr. Ins. S. 90, 157, 158; Weit. Beob. $S. 236; Verhoeff, Norderney; Heinsius a. a. O,; Mac Leod, B. Jaarb. III. S. 363; V. 8. 421—423; Loew, Bl. Flor. S. 390, 395.] — Sehr zahlreiche, oft über hundert Blütenköpfchen sind doldenrispig zu einer Ebene zusammengestellt, wodurch nicht nur die Augen- fälligkeit bewirkt wird, sondern auch die Möglichkeit gegeben ist, dass durch einen einzigen Insektenbesuch zahlreiche Blüten gleichzeitig befruchtet werden, indem die besuchenden Insekten auf den aneinanderstossenden Zungenblüten der benachbarten Köpfchen gleichsam wie auf verbindenden Brücken von einem Körbchen zum anderen gehen, ohne sich erst zum Fluge erheben zu brauchen. Ein Köpfehen enthält, nach Herm. Müller, etwa 20 Scheibenblüten mit kaum 2 mm langer Röhre, die sich in ein etwa 1 mm langes nektarhaltiges Glöckchen fortsetzt. Die beiden Griffeläste liegen, wenn die Blüte sich öffnet, dicht zusammen in dem untersten Teile der Antherenröhre, welche sie alsdann durchwachsen und den Pollen mittelst ihrer Fegehaare vor sich herschieben. Alsdann biegen sie sich auseinander und kehren ihre papillöse Seite nach oben, wobei sie das Glöckchen ein wenig überragen, während sich die entleerten Antheren etwas zurückziehen. Diese etwa 20 Scheibenblüten sind von meist 5 staubblatt- losen Randblüten mit grossen Kronlappen umgeben; sie vergrössern den Durch- messer des Körbchens auf 9—10 mm. Bleibt Insektenbesuch aus, so erfolgt in den Scheibenblüten durch Hinab- fallen des Pollens aus den Fegezacken auf- die sich ausbreitenden Narbenpapillen spontane Selbstbestäubung. Soll auch bisweilen gynodiöeisch vorkommen. Als Besucher sah Lindman auf dem Dovrefjeld einige Falter, sowie eine Hummel und eine Fliege; Herm. Müller in den Alpen Fliegen (4), Hymenopteren (2), Falter (24). Fig. 199. Achillea Millefolium L. (Nach Herm. Müller.) ]. Einzelnes Blütenkörbehen von oben gesehen, a Narben der rein weiblichen Randblüten. b Narben im zweiten Zustande befindlicher Scheibenblüten. c Staubbeuteleylinder im ersten Zustande befindlicher Scheibenblüten. d Dem Aufblühen nahe Knospe. 2. Einzelne Scheiben- blüte, eben aufblühend, im Längsdurchschnitt. e Fruchtknoten. f Honigdrüse. g Griffel. 4 Kronröhre. i Staubfäden. %k Griffeläste. ! Griffelspitze mit den Fegehaaren. m Antheren- eylinder. n Kronglöckchen. o Endklappen der Staubbeutel. 3. Einzelne Scheibenblüte etwas weiter entwickelt: der Pollen tritt aus dem Antherencylinder hervor. #4. Ältere Scheibenblüte mit auseinandergespreizten, hervorragenden Narben; der Anthereneylinder hat sich wieder in das Blütenglöckehen zurückgezogen. 5. Griffelspitze einer im ersten (männlichen) Zustande befindlichen Scheibenblüte. — %k‘ Narbenpapillen der beiden Griffeläste. ! Fegehaare. p Pollen- körner. Chrysanthemum Leucanthemum L.: 6. Scheibenblüte im ersten (männlichen) Zustande. — p Pollenkörner. 7. Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande, &. Spitze eines Griffelastes, von innen. (60: 1.) Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein (S.-H.) und auf dem Oberland von Helgoland (H.): | A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1, Apion marchicum Hbst. (S.-H.). b) Nitidulidae : 2. Meligethes sp, (S.-H.). c) Telephoridae: 3. Cantharis fulva Scop. (S.-H.). Sämtl. pfd. B. Diptera: a) Museidae: 4. Anthomyia sp. (S.-H.); 5. Aricia incana Wied. 9 (S.-H.); 6. Do- lichopus plumipes Scop. (S.-H.); 7. Leucostoma aenescens Zett. (S.-H.); 8. Lucilia caesar L. (S.-H.); 9. Musca corvina F. (S.-H.); 10. Nemotelus uliginosus L. (S.-H.); 11. Olivieria late- ralis F., sgd. (H. und S.-H.); 12. Onesia sp. (S.-H.); 13. Pollenia sp. (S.-H.); 14. Sarcophaga carnaria L. (S.-H.); 15. S. striata Fabr. (S.-H.); 16. Scatophaga lutaria F. (S.-H.); Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 39 610 Compositae. 17. S. merdaria F. (S.-H.); 18. 8. stercoraria L. (S.-H. und H.); 19. Spilogaster carbonella Zett. (S.-H.). Sämtl. sgd. b) Syrphidae: 20. Eristalis arbustorum L. (S.-H.); 21. E. perti- nax Scop. (S.-H.); 22. E. tenax L. (S.-H.); 23. Helophilus pendulus L. (S.-H.); 24. Syritta pipiens L. (8.-H.). Sämtl. sgd. und pfd. C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 25. Epinephele janira L. (S.-H.); 26. Pieris sp. (8.-H.); 27. Polyommatus phlaeas L. (S.-H.). b) Sphingidae: 28. Zygaena filipendulae L. (8.-H.). Sämtl. sgd. D. Orthoptera: 29. Forficula auricu- laria L., Blütenteile fressend (H.). Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Hedychrum nobile Scop. als Besucher; Verhoeff auf Norderney: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Dilophus vulgaris Mg., nicht selten. b) Museidae: 1. Aricia incana Wiedem.; 2. Calliphora erythrocephala Mg. 9; 3. Cynomyia mortuorum L., nicht selten; 4. Cyrtoneura simplex Loew 5’; 5. Lucilia latifrons Schin., s. hfg.; 6. Scatophaga stercoraria L.; 7. Stomoxys calecitrans L. c) Syrphidae: 8. Eristalis arbustorum L., s. hfg.; 9. Platycheirus manicatus Mg. 9; 10. Syrphus balteatus Deg., einzeln; 11. 8. corollae F. B. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Prosopis communis Nyl.; 13. Sphecodes cirsii Verh. 5, einzeln. b) Vespidae: 14. Odynerus parietum L., einzeln; Alfken auf Juist: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L.; 2. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L.; 4. Syritta pipiensL.; Schmiedeknecht in Thüringen die 2. Generation von Anthrena flavipes Pz.; Krieger bei Leipzig: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena flavipes Pz.; 2. Halictus maculatus Sm.; 3. Nomada roberjeotiana Pz.; 4. N. solidaginis Pz.; 5. Prosopis communis Nyl.; 6. P. nigrita F. b) Chrysidae: 7. Chrysis neglecta Shuck.; . 8. Hedychrum nobile Scop. c) Sphegidae: 9. Cerceris labiata F.; 10. C. quinquefasciata Rossi. d) Vespidae: 11. Eumenes coarctatus L.; Sickmann bei Osnabrück die schma- rotzende Grabwespe Ceropales maculatus F. (einmal); Friese im Elsass (E.) und in Mecklenburg (M.); 1. Colletes daviesanus K. (E.); 2. C. impunctatus Nyl. (M.); 3. Pro- sopis variegata F. (M.), sowie in Thüringen die Grabwespe Dinetus guttatus F. Gerstäcker beobachtete bei Berlin die Grabwespe Oxybelus quattordecim- notatus Jur. als Besucher; Alfken bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis anthophorinus Zett., n. sl. B, Hymenoptera: a) Apidae: 2. Colletes daviesanus K.Q d, slt.; 3. C. marginatus L.Q ), slt.; 4. Eriades truncorum L. 9, slt.; 5. Mega- chile argentata F. 5, sit.; 6. Stelis breviuscula Nyl., n. slt. b) Sphegidae: 7. Crabro quadrimaculata Spin., slt. und die Käfer: a) Cerambyeidae: 1, Leptura livida L.; 2. Stenopterus rufus L. b) Silphidae: 3. Neerophorus vespillo L.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Adela tombacinella H.-8.; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Halictus albipes F.; 2. H. morio F.; 3. Nomada furva Pz.; 4. Prosopis bipunctata F.; 5. P. brevicornis Nyl.; 6. P. nigrita F.; Schiner in Österreich: Diptera: a) Muscidae: 1. Besseria melanura Mg.; 2. Gymnosoma nitens Mg.; 3. Lauxania ceylindricornis F.; 4. Metopia argentata Macq.; 5. Miltogramma ruficornis Mg.; 6. Saltella scutellaris Fall.; 7. Tephritis flavipennis Loew; 8. Urophora stigma F.; F.F.Kohl in Tirol die Goldwespe: Hedychrum regium Fabr. Loew beobachtete in Brandenburg (B.) und Mecklenburg (M.) (Beiträge S. 39): A. Diptera: a) Conopidae: 1. Zodion cinereum F. (M.). b) Stratiomydae: 2. Ne- motelus uliginosus L. © /' (M.). ce) Syrphidae: 3. Eristalis aeneus Scop. (B.); 4. E. sepul- eralis L. (B.). B. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Colletes fodiens K. 5, psd. (M.); 6. Prosopis dilatata K. 5, sgd. (M.). b) Ichneumonidae: 7. Unbestimmte Spec. (M.). e) Sphegidae: 8. Oxybelus bellus Dhlb. (M.); ferner in Schlesien (Beiträge S. 25—26): A. Diptera: a) Muscidae: 1. Cistogaster globosa F., sgd.; 2. Gymnosoma rotun- data L., sgd.: 3. Ocyptera brassicaria F., sgd. b) Syrphidae: 4. Eristalis intricarius L., sgd.; 5. E. tenax L., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Cilissa trieincta K. 5‘, sgd.; 7. Coelioxys octodentata Lep. ', sgd. b) Chrysidae: 8. Hedychrum lucidulum F. ec) Sphegidae: 9. Cerceris nasuta Dhlb., sgd.. C. Lepidoptera: 10. Polyommatus virgaureae L.; ausserdem (Beiträge S. 49): A. Diptera: Syrphidae: 1. Chrysogaster coemeteriorum L. B. Hymenoptera: Tenthredinidae: 2. Tenthredo sp. und (Beiträge 8. 30): A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Leptura testacea L., hid. B. Diptera: Compositae. 611 a) Stratiomydae: 2. Odontomyia viridula F., sgd. b) Syrphidae: 3. Syritta pipiens L., sgd.; 4. Volucella bombylans L., sgd. C. Lepidoptera: ARhopalocera: 5. Argynnis aglaja L., sgd.; 6. A. pandora S. V., sgd ; 7. Coenonympha arcania L., sgd. Heinsius beobachtete in Holland: Sphingidae: 1. Ino statices L. Rhopalocera: 2. Lycaena aegon Schn. /'; Mac Leod in Flandern 6 Hymenopteren, 5 Schwebfliegen, 7 andere Fliegen, 4 Falter, 3 Käfer (B. Jaarb. V. S. 428); in den Pyrenäen 2 Hyme- nopteren, 4 Käfer, 11 Fliegen als Besucher (A.a. O. III. 8.362); Smith in England die Seidenbienen: 1. Colletes daviesanus K.; 2. C. marginatus L.; Saunders in England die Apiden: I, Colletes pieistigma Thoms.; 2. Prosopis cornuta Smith; 3. P. dilatata K.; 4. P. masoni Sd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 95) wurden zahlreiche Hymenopteren, Fliegen, Falter und Käfer als Besucher beobachtet. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Cercus rufilabris Latr., sehr häufig, pfd. b) Staphylinidae: 2. Quedius boops Grav., pfd. B. Diptera: a) Bibionidae: 3. Cricotopus sp., pfd. b) Museidae: 4. Anthomyia radicum L., sgd. und pfd., häufig; 5. A. sp.; 6. Hydrellia griseola Fall., pfd.; 7. Hyetodesia incana W., sgd.; 8. Lucilia sericata Mg., sgd. und pfd.; 9. Olivieria lateralis F., sgd.; 10. Phorbia floccosa Meq., pfd.; 11. Seato- phaga stercoraria L., pfd.; 12. Spilogaster communis Dsv., sgd. c) Syrphidae: 13. Eristalis pertinax Scop., pfd.; 14. E. tenax L., sgd.; 15. Sphaerophoria scripta L., häufig, sgd.; 16. Syritta pipiens L., sgd.; 17. Syrphus balteatus Deg., sgd. C. Hemiptera: 18. An- thocoris sp., häufig, sgd.; 19. Calocoris bipunctatus F., sgd.; 20. C. fulvomaculatus Deg., häufig, sgd. D. Hymenoptera: a) Microlepidoptera: 21. Choreutis myllerana F., sgd.; 22. Simaöthis fabriciana Steph., sgd. b) Noctuidae: 23. Hydroecia nictitans (L.) Bkh., sgd. c) Rhopalocera: 24. Pieris napi L., sgd.; 25. P. rapae L., sgd.; 26. Polyommatus phlaeas L., sgd. Herm., Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Achillea millefolium und A. Ptarmica in Westfalen, Thüringen und Nassau eine Besucherliste: A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia millefolii F. (2); 2. A. nitidula L, (1, Thür., 2). b) Cerambyeidae: 3. Leptura livida F., pfd. (1); 4. L. testacea L., pfd. (1); 5. Strangalia bifasciata Müll. (1, Thür.); 6. S. melanura L., pfd. (1, bayer. Oberpf.) c) Chrysomelidae: 7. Cryptocephalus sericeus L., Blütenteile fressend (l). d) Coccinellidae: 8. Coceinella mutabilis Scrib., häufig auf den Blüten (1); 9. C. septempunctata L., w. v. (1); 10. Exochomus auritus Scriba, häufig (1). e) Elateridae: 11. Agriotes gallicus Lac., pfd. (1, Thür.); 12. A. ustulatus Schall., pfd. (1, Thür., bayer. Oberpfalz). f) Mordellidae: 13. Mordella fasciata F. (1). g) Oedemeridae: 14. Oedemera podagrariae L., pfd. (1, Thür.). h) Searabaeidae: 15. Cetonia aurata L.. Blütenteile fressend (1, Thür.) i) Tele- phoridae: 16. Telephorus melanurus F., w.v. (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 17. Exopro- sopa capucina F., in Mehrzahl (1). b) Conopidae: 18. Conops flavipes L., wiederholt, sgd. (1); 19. C. scutellatus Mg., sgd. (1, bayer. Oberpf., Fichtelgeb.); 20. Physocephala vittata F., wiederholt, sgd. (1). c) Empidae: 21. Empis livida L., häufig (1). d) Museidae: 22. Aricia vagans Fall. (1); 23. Echinomyia ferox Pz., sgd. (1, bayer. Oberpf.); 24. E. tessellata F., sgd. (1); 25. Gonia capitata Deg., sgd. (1); 26. Gymnosoma rotundata Pz., sgd. (1, 2); 27. Oeyptera cylindrica F., sgd. (1); 28. Phasia crassipennis F. (1, Thür., 2); 29. Scatophaga stercoraria L., pfd. (2); 30. Trypeta pantherina Fall. (2); 31. Ulidia erytrophthalma Mg., sehr zahlreich (1, Thür.). e) Syrphidae: 32. Chrysotoxum bicinetum L., pfd. (1, bayer. Oberpf.); 33. Eristalis arbustorum L., häufig, sgd. und pfd. (1); 34. E. horticola Deg., pfd. (2); 35. E. nemorum L., häufig, sgd. und pfd. (1); 36. E. sepul- cralis L., w. v. (1); 37. E. tenax L., w. v. (1); 38. Eumerus sabulonum Fall. (1); E 39. Helophilus floreus L., pfd. (1); 40. Melithreptus scriptus L. (1); 41. M. taeniatus Mg. (1); 42. Paragus bicolor L., pfd. (2); 43. Syritta pipiens L., sgd. und pfd., häufig (1); - 44. Syrphus ribesii L. (1, bayer. Oberpf.); 45. Volucella bombylans L. (1); 46. V. pellucens 39* 612 Compositae. L. (1, Almetbal). f) Stratiomydae: 47. Odontomyia viridula F., häufig (1). g) Tabanidae: 48. Tabanus rusticusL., mehrfach (1). ©. Hymenoptera: a) Apidae: 49. Anthrena albicans Müll. Z', sgd. (1); 50. A. argentata Sm. J’, sgd. (1); 51. A. chrysosceles K. 2 (1); 52. A. denticulata K. 5’, sgd. (1); 53. A. dorsata K. © Z, sgd. und psd., in Mehrzahl (1); 54. A. fulvierus K. Q d', w. v. (1). 55. A. fuscipes K. J' (1); 56. A. lepida Schenck J', sgd. (1); 57. A. nana K. J', sgd. (1); 58. A. nigripes K. 9, sgd. (1); 59. A. pilipesF. Z', sgd. (1); 60. A. schrankella Nyl. 5 (2); 61. Chelostoma nigricorne Nyl. 5’, sgd. (1); 62. Colletes daviesanus K. 2 j', sgd. und psd., sehr häufig (1, bayer. Oberpf., 2); 63. C. fodiens K. 2 Z', psd., pfd. und sgd., sehr häufig (1); 64. Halietus eylindricus F. 9 , psd. und sgd. (1); 65. H. interruptus Pz. 2, psd. (1, Thür.); 66. H. leucozonius Schrk. 9, psd. (1); 67. H. maculatus Sm., psd. (1); 68. H. morio F. 2 5, psd. und sgd. (1, 2); 69. H. quadrieinetus F. @ Z,, w. v. (1, 2); 70. H. rubicundus Chr. /, sgd. (1); 71. H. smeathmanellus K. 9, sgd. (2); 72.H. villosulus K. 9, sgd. und psd. (1, 2); 73. Heriades truncorum L. © g'. w. v. (1); 74. Nomada ruficornis L. 9, sgd. (1); 75. N. zonata Pz. 2, sgd. (1); 76. Osmia leucomelaena K. 9, psd. (1); 77. O. spinulosa K. 9, .psd. (1); 78. Prosopis pietipes Nyl. @ g', sgd. und Blütenstaub mit dem Munde einnehmend (1); 79 P. confusa Nyl. 2 5’ (2); 80. P. variegata F. Q Z', sehr zahlreich, wie P. pictipes (1, 2); 81. Rhophites quinquespinosus Spin. Z', sgd., häufig (1, bayer. Oberpf.); 82. Sphe- codes gibbus L. und Var. 2 ', sgd. (1, 2); 83. Stelis breviuscula Nyl. 2. 5, sgd. (1). b) Chrysidae: 84. Hedrychum lucidulum F. 2 Z, in Mehrzahl (1). c) Evaniadae: 85. Foenus sp. (2). d) Sphegidae: 86. Ammophila sabulosa L. (1); 87. Cerceris arenaria L., nicht selten (1); 88.C. labiata F., häufig (1);.89. C. variabilis Schrk., sehr häufig (1); 90. Ceropales maculatus F., in Mehrzahl (1); 91. Crabro alatus Pz. 2 Z‘, häufig (1); 92. C. subterraneus F. @ (1); 93. C. vexillatus Pz. 5’ (2); 94. Dinetus pietus F. (1); 95. Lindenius albilabris F., in Mehrzahl (1); 96. Oxybelus bellus Dhlb., zahlreich (1); 97. O. nigripes Oliv. @ (1); 98. O. trispmosus F., zahlreich (1); 99. O. uniglumis L., zahlreich (1); 100. Philanthus triangulum F. © Z, in Mehrzahl (1); 101. Pompilus chalybeatus Schiödte @ (1); 102. P. plumbeus FL. Q Z (l); 103. P. rufipes L. 9 g (1); 104. P. trivalis Dhlb. Z’ (1); 105. P. viaticus L. 5 (1). e) Tenthredinidae: 106. Allantus nothus Klg., häufig (1, 2): 107. A. scrophulariae L. (1); 108. Athalia rosae L., in Paarung auf den Blüten (1, 2); 109. Mehrere H. M. unbekannte Tenthredo- arten (1). fj Vespidae: 110. Odynerus parietum L. 2 (1, 2); 111.0. sinuatus F.Q (]); 112. O. spinipes L. @ (2); 113. Pterocheilus phaleratus Latr. @ (1). D. Lepidoptera: a) Crambina: 114. Botys purpuralis L., sgd. (1). b) Rhopalocera: 115. Coenonympha arcania L., sgd. (1, Thür.); 116. Epinephele janira L., sgd. (1); 117. Hesperia lineola O., sgd. (1, bayer. Oberpf.); 118. H. silvanus Esp., sgd. (1); 119. Lycaena aegon Schn. (1); 120.L. icarus Rott., sgd. (1, bayer. Oberpf.); 121. Melanargia galatea L., sgd. (2); 122. Pieris napi L. (1); 123. P. rapae L., sgd. (1); 124. Polyommatus phlaeas L. (1); 125. Coeno- nympha pamphilus L. (1). c) Tineidae: 126. Pleurota schlaegeriella Z., sgd. (2). 1445. A. Ptarmica L. [H. M., a. a. O.; Knuth, Ndfr. Ins. S. 90, 158; Weit. Beob. S. 236; Mac Leod, B. Jaarb. V.] — Die Blütenköpfchen sind grösser als bei A. Millefolium, doch stehen sie in nicht so grosser Gesellschaft beisammen, wodurch die Augenfälligkeit der beiden Arten etwa die gleiche ist. Sie werden daher auch, da sie, nach H. Müller, in Westfalen an denselben Standorten gleichzeitig und gleich häufig blühen, auch von den- selben Insekten gleich häufig besucht, namentlich auch von Prosopis-Arten, welche besonders von dem Geruch der Pflanzen angelockt werden. An anderen Orten z. B. in Schleswig-Holstein ist A. Ptarmica erheblich seltener als A. Mille- folium, daher auch der Insektenbesuch ein viel geringerer. A. Ptarmica besitzt nach H. Müller, 80—100 Scheibenblüten von | Compositae, 613 kaum 2!/s mm Länge im Köpfchen, welche eine Fläche von 6—7 mm Durch- messer bilden. Diese wird durch die 8—12 Randblüten mit 4—6 mm langen und fast so breiten Zungen auf 15—18 mm vergrössert, Als Besucher beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln Falter (1), Fliegen (3), Käfer (1), in Thüringen einen pollenfressenden Käfer (Cetonia aurata L.); Mac Leod in Belgien 2 Fliegen (Bot. Jaarb. V. S. 424). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Museidae: 1. Echinomyia fera L._b)-Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L.; 3. Syritta pipiens L. In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora 8. 95) wurden 1 Schwebfliege und 1 Muscide als Besucher beobachtet. — Die Besucherliste von H. Müller s. 8.611—612. 1446. A. moschata Wulfen. [H. M., Alpenblumen S. 426—428.] — Gynomonöeisch (im Oberengadin) mit protandrischen Zwitterblüten. Der Durch- messer der gelben Scheibe beträgt 3—5 mm, der des gesamten Körbchens 10—14 mm. Zahlreiche Körbchen sind zu einem Ebenstrausse vereinigt. Die Fig. 200. Achillea moschata Wulfen. (Nach Herm. Müller.) A. Ein Blütenkörbehen, inmitten seiner Entwickelung. B. Einzelne Scheibenblüte im ersten (männlichen) Zustande. C. Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande. D. Ende eines Griffel- astes, E. Griffel mit zurückgerollten Ästen. (Vergr. A. B. ©. E. 7:1; D. 80:1.) 20—25 zwitterigen Scheibenblüten blühen von aussen nach innen auf. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche erfolgt leicht spontane Selbstbestäubung teils durch Hinabfallen von Pollen aus den Fegezacken auf die sich ausbreitenden Innenflächen der Narben, teils durch Zurückrollung der Griffeläste bis zur Berührung mit dem Griffelstamm. Als Besucher der duftenden Pflanze sah H. Müller Käfer (1), Fliegen (9), Bienen (2), Falter (10). 614 Compositae. 1447. A. nana L. |[H. M., Alpenblumen S. 428.] — Die Blütenein- richtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein, doch sind nur 6—9 _ Blütenkörbehen zu einem Ebenstrausse von 12—20 mm zusammengedrängt. Die Scheibe enthält etwa 20, der Rand 7—10 Blütchen. Als Besucher beobachtete H. Müller 10 Fliegenarten. 1448. A. atrata L. [A. a. O., S. 428, 429.] — Die Blüteneinrichtung stimmt gleichfalls mit derjenigen von A. moschata überein. Etwa 50 Scheiben- blüten und 9—12 Randblüten bilden ein Köpfchen von 12—18 mm Durch- messer. 3—8 solcher Köpfchen sind zu einem Ebenstrausse zusammengestellt. Als Besucher sah H. Müller Käfer (5), Fliegen (91), Hymenopteren (1), Falter (2). 1449. A. macrophylla L. [A. a. O., S. 429, 430.] — Gleichfalls gyno- monöecisch mit protandrischen Zwitterblüteri. Jedes Körbchen besteht aus etwa 20 Scheiben- und meist 5 Randblüten. Der Durchmesser beträgt 10 mm, und 6—12 solcher Körbchen sind zu einem lockeren Ebenstrausse von 25—40 mm Durchmesser zusammengestellt. Spontane Selbstbestäubung ist leicht möglich. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Achillea-Arten folgende Besucher: 1450. A. coronopifolia W.: Eine Grabwespe (Dinetus pietus F. J'); 1451. A. dentifera DC.: Eine Schwebfliege (Eristalis arbustorum L.); 1452. A. filipendulina Lam.: A. Coleoptera: Coceinellidae: 1. Coccinella quattuordeeimpunctataL. B.Diptera: Syrphidae: 2. Syritta pipiens L. C. Hemiptera: 3. Calocoris spec.; 4. Corizus parum- punctatus Schill. D. Hymenoptera: Vespidae: 5. Eumenes coarctatus L.; 1453. A. grandifolia Friv.: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L.; 3. E. nemorum L.; 4. Helophilus floreus L.; 5. Syritta pipiens L. B. Hymeno- ptera: Sphegidae: 6. Eumenes coarctatus L. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Pieris brassicae L., sgd.; 1454. A. nobilis L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum I..; 2. E.nemorumL. B. Hyme- noptera: Apidae: 3. Sphecodes gibbus L. 9, sgd.; 1455. A. tanacetifolia All. var. dentifera DC.: Diptera: Syrphidae: Syritta pipiens L. 339. Anthemis L. Strahlblüten weiss oder gelb, länglich; Körbchen grösser wie bei voriger Gattung; Griffelbau wie bei Achillea. 1456. A. arvensis L. [H. M., Befr. S. 396; Knuth, Ndfr. Ins. S. 90, 158.] — Die Köpfehen haben, nach Müller, einen Durchmesser von 21—27 mm; derjenige der gelben Scheibe beträgt 5—7 mm. Die Zahl der die letztere zusammensetzenden Blütchen beträgt mehrere Hundert, die der Randblüten nach Ludwig, meist 5, 8 oder 13. Die Fegehaare ‚der weiblichen Blüten sind be- deutend kürzer als die der zweigeschlechtigen. (S. Fig. 202, 8.) Compositae. 615 Spontane Selbstbestäubung ist, wie bei Achillea Millefolium, regel- mässig möglich. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein Bienen (2) und Fliegen (5); auf Helgoland Lucilia caesar L. H. Müller giebt folgende Liste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura livida L. b) Cureulionidae: 2. Bruchus sp. ce) Elateridae: 3. Athous niger L. B. Diptera: a) Museidae: 4. Echinomyia tessel- lata F., pfd.; 5. Scatophaga merdaria F., pfd.; 6. S. stercoraria L., pfd. b) Stratiomydae: 7. Nemotelus pantherinus L., äusserst zahlreich. ec) Syrphidae: 8. Eristalis arbustorum L., pfd.; 9. E. nemorum L., pfd.; 10. E. sepulcralis L., pfd.; 11. E. tenax L., pfd. C, Hymenoptera: a) Apidae: 12, Anthrena fulvicrus K. 9, sgd. und pfd.; 13. A. minu- tula K. /; 14. A. nana K. 9, sgd.; 15. A. nigroaenea K. 9, sgd. und psd.; 16. A. schrankella Nyl. 9, w. v.; 17. Apis mellifica L.-&, sgd.; 18, Colletes daviseanus K. Q JS), sgd. und psd., häufig; 19. Halictus lucidulus Schenck 9; 20. H. nitidiusculus K. 9. b) Sphegidae: 21. Cerceris variabilis Schrk. /'; 22. Crabro alatus Pz. 2 J'; 23. C. eri- brarius L. 9. c) Tenthredinidae: 24. Allantus nothus Klg. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Colletes davieseanus K. als Besucher; Schmiedeknecht in Thüringen Osmia montivaga Mor. Redtenbacher beobachtete in Österreich die Cistelide Podonta nigrita F.; Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthrena convexiuscula K. var. fuscata K.; 2. A. cyanescens Nyl.; 3. A. nana K.; 4. Eriades truncorum L.; 5. Halictus calceatus Scop. 6. H. fasciatellus Schek.; 7. H. tetrazonius Klug; 8. Prosopis byalinata Smith var. corvina Först. Kohl giebt als Besucher in Tirol die häufigste Siebwespe Crabro cribrarius L. an. 1457. A. tinetoria L. [H.M., Befr. S. 396; Weit. Beob. III. S. 86—88; Knuth, Bijdragen.] — Der Durchmesser der goldgelben Scheibe beträgt 12—18 mm. Sie besteht, nach Herm. Müller, aus 300 bis mehr als 500 röhrigen zwitterigen Blüten und ist von 30—35 weiblichen, meist gleichfalls goldgelben Strahlblüten umgeben, wodurch eine kreisförmige Fläche von 25—40 mm Durchmesser ent- steht. Die Strahlblüten blühen zuerst auf, spreizen ihre beiden Griffeläste aus- einander und rollen sich etwas zurück. Dann folgen zonenweise nach der Mitte fort- schreitend die Scheibenblüten, deren Einrichtung mit derjenigen von Achillea Millefolium übereinstimmt. Da die Röhrchen der Scheibenblüten nur 2 mm, die Glöckchen, bis zu welchen der Nektar emporsteigt, nur 1 mm lang sind, so ist derselbe auch den kurzrüsseligsten Insekten, deren Rüssel eine entsprechende Dicke hat, zugänglich. Als Besucher sah ich an kultivierten Pflanzen einige saugende und pollen- sammelnde Bienen (Apis, Halictus eylindricus F.), pollenfressende Syrphiden (Eristalis arbustorum L., E. tenax L., E. nemorum L., Helophilus pendulus L.) und saugende Musciden (Lucilia caesar L., L. cornieina F., Scatophaga stercoraria L.). Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. (2). b) Cerambyeidae: 2. Strangalia bifaseiata Müll. © Z/, pfd. (1, Thür.). c) Ohrysomelidae: 3. Cryptocephalus sericeus L., Antheren fressend (1, Thür.) d) Elatevidae: 4. Agriotes gallicus Lac. (1). e) Mordellidae: 5. Mordella aculeata L. (1); 6. M. fasciata F. (1). f) Oedemeridae: 7. Oedemera flavescens L., pfd. (1, Thür.). B. Diptera: a) Bombylidae: 8. Exoprosopa capueina F. (2). b) Conopidae: 9. Myopa sp., sgd. (1). c) Museidae: 10. Anthomyia sp., pfd. (2); 11. Aricia sp., pfd. (1, Thür.); 12. Gymnosoma rotundata L. (1); 13. Ocyptera brassicariae F., sgd. (1, Thür.); 14. Ulidia erytbrophthalma Mg., sehr häufig (1, Thür.). 616 Compositae. d) Syrphidae: 15. Eristalis arbustorum L., pfd. (1); 16. Helophilus floreus L., pfd. (1, Thür.); 17. Melithreptus taeniatus Mg., pfd. (1); 18. Syritta pipiens L., sgd. und pfd. (1,2). C. Hemiptera: 19. Calocoris chenopodii Fall., sgd. (1, Thür.). D. Hymenoptera: a) Apidae: 20. Colletes daviesanus K. 2. sgd. und psd. (1, 'Thür.), 5’ sgd. (2); 21. C. marginatus L. 5’, sgd. (1); 22. Halietus maculatus Sm. g', sgd., 5' psd. (1, 2); 23. Heria- des truncorum L. 9, psd. (1); 24. Osmia spinulosa K. 5’, sgd. (2); 25. Prosopis propingua Nyl. /, sgd. (2); 26. Rhophites quinquespinosus Spin. Z', sgd. (2). b) Ichneumonidae: 27. Verschiedene (1). c) Tenthredinidae: 28. Tarpa cephalotes F., sehr häufig (1, Thür.). d) Vespidae: 29. Vespa rufa L. 8, anfliegend, aber alsbald weiter (1, Thür.). E. Lepi- doptera: a) Rhopalocera: 30. Epinephele janira L., sgd. (l, Thür.); 31. Lycaena corydon Scop., sgd. (1, Thür.); 32. Melanargia galatea L., sgd. (1, Thür.); 33. Thecla ilicis Esp., sgd. (1, Thür., 2). b) Sphingidae: 34. Zygaena achilleae Esp., sgd. (1, Thür.). ce) Tineidae: 35. Nemotois dumeriliellus Dup., sgd. (2). _ Anthemis tinctoria sah Delpino (Ult. oss. in Atti XVII) von Lomatia belzebub F. besucht. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Coceinel- lidae: 1. Coccinella impustulata L.; 2. C. quattuordecimpunctata L. B. Diptera: a) Muscidae: 3. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 4. Eristalis nemorum L.; 5. Helophilus floreus L.; 6. Syritta pipiens L.; 7. Syrphus ribesii L. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Pieris brassicae L., sgd. 1458. A. rigescens W. ‚Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L.; 3. Melanostoma mellina L.; 4. Syritta pipiens L. 1459. A. Cotula L. Die, nach Ludwig, meist 8 oder 13 weissen Strahlblüten sind geschlechtslos. 340. Matricaria L. Randblüten zungenförmig, weiss oder fehlend;; Scheibenblüten zweigeschlechtig, gelb. Griffelbau wie bei Achillea. (S. Fig. 202, 10.) 1460. M. Chamomilla L. [Ogle, Pop. Sc. Rev. 1870, S. 160—164; H.M., Befr. S. 395, 396; Weit. Beob. III. S. 86; Knuth, Ndfr. Ins. 8. 91, 158; Mac Leod, B. Jaarb. V.| — Der Durchmesser des ganzen Köpfchens be- trägt 18—24 mm, derjenige der Scheibe 6—8 mm. In dem Grade, wie die Entwickelung der Blüten von aussen nach innen fortschreitet, erhebt sich, wie Herm. Müller auseinandersetzt, der Blütenboden zu einem Cylinder, dem oben ein abgerundeter Kegel aufsitz. Der verblühte Teil des Köpfchens bildet den Cylindermantel, der noch nicht aufgeblühte Teil den abgerundeten Kegel und der gerade blühende Teil die Grenze zwischen beiden. Letztere wird natürlich von den anfliegenden Insekten zuerst berührt, so dass die Besucher stets auf die für ihre Ausbeute und für die Befruchtung der Blumen günstigste Stelle gelangen. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen von Anthemis arvensis überein. Besucher sind in erster Linie Fliegen, während den Bienen (mit Ausnahme der Prosopis-Arten) der starke Geruch der Blütenköpfchen nicht angenehm ist. Ich beobachtete auf den nordfriesischen Inseln Apis, Fliegen (9), Falter (1), Käfer (1); Schletterer bei Pola die Bauchsammlerbiene Eriades truncorum L.; Mae | £ t 3 2 Compositae. 617 Leod in Flandern 1 Hummel, 2 Falter, 7 Käfer (Bot. Jaarb. V. S. 424); Saunders in England die beiden Seidenbienen Colletes daviesanus K. und C. pieistigma Thoms. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura livida L., nicht selten (1); 2. Strangalia attenuata L., w. v. (ll. b) Nitidulidae: 3. Meligethes, häufig (1). B. Diptera: a) Empidae: 4. Empis livida L., sgd. (1). b) Museidae: 5. Lucilia cornieina F. (1); 6. Pollenia vespillo F., pfd. (1); 7. Sarcophaga carnaria L., pfd., häufig (1); 8. S. haemorrhoa Mg., pfd. (1); 9. Spilogaster nigrita Fall. (1). c) Stratiomydae : 10. Nemotelus pantherinus L., sehr häufig, sgd. (1). d) Syrphidae: 11. Eristalis arbustorum L., pfd., sehr häufig (1); 12. E. nemorum L., w. v. (1); 13. E. sepuleralis L., w. v. (1); 14. Syritta pipiens L., w. v. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 15. Colletes daviesanus K. 5‘, sgd., in Mehrzahl (2); 16. Halictus nitidus Schenck Z', sgd. (2); 17. Prosopis signata Pz. 9 /,, ab- und zufliegend, häufig (1, 2); 18. Sphecodes gibbus L. @ 5 (l). b) Vespidae: 19. Oxybelus uniglumis L., häufig (1). Krieger beobachtete bei Leipzig die häufigste Seidenbiene Colletes daviesanus K. 1461. M.inodora L. Fl. suec. (Chrysanthemum inodorum L. spee.). [Knuth, Ndfr. Ins, S. 91,158; H. M., Befr.S. 395; Weit. Beob. III. S. 86.] — Die Blüteneinriehtung ist im wesentlichen dieselbe wie bei Anthemis arvensis. Die fast geruchlosen Blütenköpfchen haben, nach Ludwig, meist 13 oder 21 Strahlblüten. Nach Kerner erhebt sich der anfangs wenig’ gewölbte Blüten- boden später so, dass die Narben der äusseren Röhrenblüten in die Falllinie des Pollens der inneren ‚geraten und so Geitonogamie eintritt. Als Besucher beobachtete Herm. Müller eine Chryside (Hedychrum luci- dulum F. /) und eine Museide (Ulidia erythrophthalma Mg.). Ich beobachtete in Schleswig-Holstein: A. Diptera: a) Dolichopidae: 1. Gymnopternus nobilitatus L. b) Museidae:; 2. Lueilia caesar L.; 3. L. cornicina F.; 4. Pollenia rudis F.; 5. Scatophaga merdaria F.; 6. kleinere Musciden. Sämtl. sgd. b) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L.; 8. E. sp.; 9. E. tenax L. Sämtl. sgd. und pfd. B. Hymenoptera: 10. Colletes daviesanus K., sgd. Auf Helgoland bemerkte ich (Bot. Jaarb. 1896, S. 40): Diptera: Museidae: 1. Coelopa frigida Fall.; 2. Fucellia fucorum Fall.; 3. Luecilia caesar L.; 4. Olivieria lateralis F. Sämtl. sgd. € In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 94) wurden zahlreiche Bienen, Fliegen und Falter als Besucher beobachtet. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Oureulionidae: 1. Anthonomus rubi Herbst, häufig. B. Diptera: a) Bibionidae: 2. Scatopse brevicornis Mg., sgd., häufig, b) Museidae: 3. Anthomyia radicum L., sgd. und pfd., sehr häufig; 4. A. sp, pfd.; 5. Hydrellia griseola Fall., sgd. und pfd.; 6. Oscinis frit L., pfd., häufig; 7. Drosophila graminum Fall., sgd., häufig; 8. Spilogaster communis Dsv., sgd.; 9. Themira minor Hal., sgd., häufig. c) Myceto- philidae: 10. Sciara sp., sgd., häufig. d) Syrphidae: 11. Ascia podagrica F., sgd., häufig; 12. Eristalis pertinax Scop., sgd.; 13. E. tenax L., sgd.; 14. Sphaerophoria scripta L., sgd. C. Hemiptera: 15. Calocoris bipunctatus F., häufig; 16. C. fulvomaculatus Deg., w. v. D. Hymenoptera: Apidae: 17. Bombus lapidarius L.; 18. Halictus cylindrieus F.; 19. H. rubicundus Chr.; 20. Odynerus pietus Curt., häufig; 21. Prosopis brevicornis Nyl.; 22. Sphecodes affinis Hag., häufig; sämtlich sgd. E. Lepidoptera: a) Micro- lepidoptera: 23. Choreutis myllerana F.; 24. Sima&this fabriciana Steph. b) Rhopalocera: 25. Polyommatus phlaeas L., häufig; sämtlich sgd. 618 Compositae. Eine interessante Form des Meeresstrandes: M. maritimaL. (als Art) (Chrysanthemum maritimum Persoon) habe ich (a. a. O.) bei Kiel untersucht: Durch die zahlreichen, grossen Blütenköpfe, welche der ästige, aus- gebreitete, niederliegend-aufsteigende Stengel der Pflanze entwickelt, wird sie sehr augenfällig, und ein schwacher (beim Reiben viel stärker hervortretender), fast kamillenartiger Geruch besonders lässt Fliegen als Bestäuber vermuten. Die weisse Zunge der 20 bis 30 weiblichen Strahlblüten ist, wie bei der Hauptart, etwas über 1cm lang und oberwärts etwa 4mm breit. Sie umschliessen einige hundert gelbe, röhrenförmige Scheibenblüten, deren Fläche einen gleichfalls etwas über 1 cm betragenden Durchmesser besitzt, so dass der Durchmesser des gesamten Köpfchens etwa 31/2 cm beträgt. Die über dem Fruchtknoten stehende Blumen- krone der Scheibenblüten hat ungefähr die Länge von 2 mm, wovon kaum die Hälfte auf ein unten weisses, oben mit gelben Zipfeln versehenes, wenig Honig haltendes Glöckchen kommt. Die kleinen Einzelblüten sind im ersten Blütenstadium männlich, der Pollen ist dann durch die wachsenden, geschlossenen Griffeläste zur Spitze des Staubbeutelcylinders hinausgedrängt und bedeckt die Oberfläche der Blüten. Im zweiten (weiblichen) Zustande sind die ihre empfängnisfähige Innenseite aus- breitenden Griffeläste an die Stelle des Blütenstaubes getreten, so dass durch die auf der Oberfläche des Blütenstandes kriechenden Insekten entweder Blüten- staub oder Narbenpapillen berührt werden und gleichzeitige Fremdbestäubung einer grösseren Anzahl herbeigeführt wird. Bleibt diese aus, so berühren die sich allmählich umbiegenden Griffeläste den an seiner Stelle gebliebenen Pollen, so dass spontane Selbstbestäubung die Folge ist. Da das Aufblühen (wie ja bei allen Kompositen) centripetal stattfindet, so sind die am Rande stehenden Scheibenblüten früher entwickelt als die nach der Mitte zu stehenden, und man bemerkt an den in voller Entwickelung be- findlichen Blütenköpfen am Rande bereits abgeblühte Glöckchen, dann folgen im weiblichen Zustande, hierauf im männlichen Zustande befindliche und endlich in der Mitte noch Knospen. In dem Masse, als das Abblühen nach innen zu fortschreitet, wölbt sich der ursprünglich spitzbogige, gemeinschaftliche Blüten- boden und wird kugelig, so dass die noch zu bestäubenden, bezüglich Pollen liefernden Blüten erheblich höher stehen als die abgeblühten. Die anfliegenden Insekten werden daher ausschliesslich die ersteren, auf der Höhe stehenden Blüten aufsuchen, dagegen die auf der abschüssigen Kugelfläche stehenden, letzteren vermeiden. Hierdurch wird ausserdem, wie bei der Hauptform, Geitonogamie begünstigt. Als Besucher sah ich 2 Fliegen: Eristalis arbustorum L. und Scatophaga merdaria F., beide sgd. 1462. .M. discoidea -DC. (Matricaria suaveolens Buchenau, Chrysanthemum suav. Ascherson). Strahlblüten fehlen. Die Einrichtung der gelben Scheibenblüten dürfte dieselbe sein, wie bei den beiden vorigen Arten. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) beschreibt die Blüteneinrichtung in folgender Weise: Viele sehr kleine, etwa !/g mm hohe zwitterige Röhren- Compositae. 619 blütchen bilden einen fast kugeligen, gelblich-grünen Kopf; dieselben ergrünen nach der Pollenreife und werden grösser, wodurch natürlich auch die ganzen Köpfchen bedeutend an Grösse zunehmen. Der Pollen wird durch die Narbenäste nicht über die Blütenglöckchen emporgehoben, sondern lagert zwischen den Saumabschnitten, die ihn gegen Entführung schützen; durch die sich später ausbreitenden Narbenäste ist bei der Kleinheit der Blütchen Geitonogamie unaus- bleiblich. Pollen gelb, polyedrisch, stachelwarzig, etwa 25 « diam. Als Besucher beobachtete ich: Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., sgd. und pfd.; Muscidae: 2. Scatophaga stercoraria L., sgd. 341. Tanacetum Tourn. Strahlblüten bei manchen Arten fehlend, sonst zungenförmig, weiss. Sonst wie vorige. | 1463. T. vulgare L. (Chrysanthemum Tanacetum Karsch). [H. M., Befr. S. 397, 398; Mac Leod, B. Jaarb. V.; Knuth, Ndfr, Ins. $. 91, 158, 159.] — Die Lage der Blütenkörbehen in einer Ebene bietet den Vorteil, dass die besuchenden Insekten, wie bei Achillea, ohne sich zum Fluge zu erheben, über die ganze Fläche hinschreiten und äusserst zahlreiche Blüten gleich- zeitig befruchten können. Durch diese Zusammenhäufung zahlreicher Blüten- körbchen wird die Pflanze so augenfällig, dass sie trotz des geringen Durch- messers des strahllosen Einzelkörbehens recht augenfällig ist und daher von zahlreichen Insekten besucht wird. Mehrere hundert gelbe Blütchen setzen, nach H. Müller, ein Köpfchen zusammen, Die Glöckchen der Kronen sind nur Iimm tief. Der Griffel ist wie bei Achillea gebaut; er trägt an der Spitze seiner Äste einen knopf- förmigen Büschel divergierender Fegehaare, welche im ersten Blütenzustande den Pollen aus der Antherenröhre herauskehren. Im zweiten Blütenzustande breitet er seine auf der Innenseite mit Papillen dicht besetzten Äste so auseinander, dass sie in derselben Höhe stehen, wie früher die Pollenmassen. Als Besucher sah ich (Nordfr. Ins. S. 158, 159) Apis, 2 Hummeln, 1 kurz- rüsselige Biene, 1 Blattwespe, 3 Falter, 5 Schwebfliegen, 6 Musciden, 1 Käfer. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Colletes daviesanus Kby., Halictus albipes Fbr. /', H. morio Fbr., H. nitidiusculus Kby. als Besucher. Friese beobachtete in Mecklenburg die Apiden: 1. Colletes daviesanus K., s. hfg.; 2.C. fodiens K., hfg.; 3. C. marginatus Sm., slt.: 4. Epeolus productus Ths., n. slt.; 5. E. variegatus L.; in Thüringen Colletes daviesanus K.; Alfken auf Juist: A. Diptera: Mus- eidae: 1. Lucilia caesarL. B. Hemiptera: Capsidae: 2. Calocoris norvegicus Gmel., s. hfg., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 3. Colletes daviesanus K. 9, einzeln; Sickmann bei Osnabrück: Hymenoptera: Sphegidae: 1. Ceropales maculatus F., einzeln; 2. Dinetus pietus F., hfg.; 3. Mellinus sabulosus F,, hfg.; Alfken bei Bremen: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Gymnosoma rotundata L., sit. b) Syrphidae: 2. Eristalis anthophorinus Zett., s. slt.; 3. Melanostoma mellina L., hfg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Bombus derhamellus K. 8; 5. B. muscorum F. 8; 6.B. terrester L. /‘, sgd.; 7. Colletes daviesanus K. 9, s. hfg., sgd. und psd., %' s.hfg., sgd. (Unter den Apiden ist diese Seidenbiene der häufigste Besucher); 8. C. fodiens K. hfg., 9 sgd. und psd., /' sgd.; 9. C. pieistigma Ths., slt., Q sgd. und psd., Z' sgd.; 10. Epeolus variegatus L. 9 J, hfg., sgd.; 11. Eriades nigri- 620 Compositae. cornis Nyl. 9, slt.; 12. E. truncorum L. 2 J', hfg.; 13. Halictus rubicundus Chr. 9, slt.; 14. Melitta leporina Pz. 5’; 15. Psithyrus barbutellus K. 9; 16. Stelis breviuscula Nyl. © Z', mehrfach. b) Sphegidae: 17. Ammophila affinis Kirby 9, n. slt., sgd.; 18. Diodontus tristis v. d. L. 2. c) Tenthredinidae: 19. Athalia glabricollis Ths.; 20. A. spinarum F.; 21. Dolerus pratensis Fall.; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Colletes fodiens K.; 2. Halictus minutulus Schek.: 3. H. nitidiusculus K.; 4. H. pauxillus Scheck. ; 5. Nomada rhenana Mor.; 6. N. ruficornis L.; 7. Prosopis bipunctata F.; 8. P. nigrita F.; Mac Leod in Flandern Apis, 4 kurzrüsselige Bienen, 4 Schwebfliegen, 6 Museciden 1 Falter (B. Jaarb. V. S. 426, 427); sowia 1 Muscide, 1 Faltenwespe, 1 Käfer (Bot. Jaarb. VI. S. 374). An eingeführten Pflanzen beobachtete Schneider (Tromse® Museums Aars- hefter 1894) Bombus terrester L. S' 2 zu Hunderten (1890), ferner B. lapponicus L. und B. scrimshiranus K. Smith beobachtete in England die Apiden: 1. Colletes davieseanus K.; 2. C. fodiens K.; 3. Epeolus variegatus L. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Coceinellidae: 1.'Coceinella bipunctata L.; 2. C. quinquepunctata L. B.Diptera: a) Museidae: 3. Sarcophaga carnaria L. b) Stratiomydae: 4. Odontomyia viridula F., häufig. c) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L., pfd., häufig; 6. E. nemorum L., w. v.; 7. Melithreptus taeniatus Mg., pfd.; 8. Syritta pipiens L., sgd. und pfd., sehr zahlreich; 9. Syrphus ribesii L., pfd., häufig. C.Hemiptera: 10. Mehrere Wanzenarten. D. Hymenoptera: a) Apidae: 11. Anthrena denticulata K. ©, psd.; 12. A. fulvierus K. Z, sgd.; 13. Apis mellifica L. 8, sgd.; 14. Colletes daviesanus K. /' 9, sgd. und psd., ausserordentlich häufig; 15. C. fodiens K. Z' 9, sgd. und psd., sehr häufig; 16. Halietus maculatus Sm. Z' 9, sgd. und psd., sehr häufig; 17. Sphecodes gibbus L. 5 9, verschiedene Varietäten, einschliesslich ephippius L., sgd. und sich mit etwas Pollen bedeckend. b) Sphegidae: 18. Crabro sp.; 19. Dinetus pietus F. © Z', in Mehr- zahl; 20. Mellinus arvensis L. c) Vespidae: 21. Odynerus parietum L. J. E. Lepi- doptera: a) Orambina: 22. Botys purpuralis L., sgd. b) Noctuae: 23. Hadena didyma Esp. 5, sgd. c) Rhopalocera: 24. Polyommatus dorilis Hfn., sgd.; 25. P. phlaeas L., sgd.; 26. Vanessa atalanta L., sgd. F. Neuroptera: 27. Panorpa communis L., wiederholt. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Muscidae: 1. Tephritis elongatula Lw. B. Hemiptera: 2. Unbestimmte Hemipterenlarve. 1464. T. corymbosum Schultz bip. (Chrysanthemum corymb. L., Pyrethrum corymb. Willd.. Kerner hat vergleichende Kulturen dieser Pflanze im Wiener botanischen Garten und auf dem Blaser in Tirol angestellt und dabei beobachtet, dass die Tieflandsexemplare grössere Blütenköpfchen (von 26 mm Durchmesser) und grössere Strahlblüten mit 8 mm langen und 4 mm breiten Zungen entwickeln, als die Hochgebirgspflanzen, deren Köpfchen nur 20 mm Durchmesser mit 7 mm langen Strahlblüten besitzen. Als Besucher sah Herm. Müller in Thüringen: A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. b) Cerambyeidae: 2. Strangalia bifasciata Müll. @ Z', zahlreich. 3. S. melanura L., beide pfd. ce) Cur- eulionidae: 4. Spermophagus cardui Stev. d) Mordellidae: 5. Mordella aculeata L. e) Oedemeridae: 6. Oedemera marginata F.; 7. O. virescens L., pfd. f) Telephoridae: 8. Danacea pallipes Pz.; 9. Dasytes flavipes F. B. Diptera: a) Bombylidae: 10. An- thrax morio L. b) Empidae: 11. Empis livida L., sgd., häufig. c) Museidae: 12. Ari- cia spec.; 13. Ulidia erythrophthalma Mg., in grösster Zahl. d) Stratiomyidae: 14. Nemotelus pantherinus L., sgd. C. Hemiptera: 15. Capsus sp., sgd.; 16. Phyto- coris ulmi L., sgd. D. Hymenoptera: a) Apidae: 17. Halictus maculatus Sm. Q, Cormpositae. 621 sgd. und psd, häufig; 18. Prosopis confusa Nyl. /'; 19. P. variegata F. 9 /, sgd. und pfd., auch in Paarung auf den Blüten. b) Chrysidae: 20. Cerceris variabilis Schrk. 9; 21. Hedychrum lueidulum F. /. c) Tenthredinidae: 22. Tarpa cephalotes F., sgd.? E. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 23. Melitaea athalia Esp., sgd.; 24. Thecla spini S. V., sgd. b) Sphingidae: 25. Zygaena spec., sgd. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Sphegidae: Dinetus pietus F. 1465. T. Parthenium Schultz bip. (Chrysanthemum Parth. Bern- hardi, Matricaria Parth. L., Pyrethrum Parth. Smith). [Knuth, Nordfr. Inseln S. 93, 159.] — Der Griffel der weissen, weiblichen Strahlblüten hat keine Fegehaare an der Spitze, während die gelben Scheibenblüten eben solche Fegehaare besitzen wie Matricaria Chamomilla, doch spreizen sich die Griffeläste im zweiten Blütenzustande nicht so weit auseinander. (S. Fig. 202, 9.) Sie ragen, wie Kirchner (Flora S. 711) bemerkt, garnicht aus den Kronen hervor, nachdem die Antherenröhre sich zurückgezogen hat. Als Besucher bemerkte ich auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel Bienen (2) und Fliegen (6). Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben (Befr. S. 396; Weit. Beob. III. S. 96) folgende Besucher an: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Halietus smeathmanellus K. 9, sgd. (1,2). b) Evanidae: 2. Foe- nus spec., sgd. (1, 2). B. Lepidoptera: Sphin- ges: 3. Sesia tipuliformis L., sgd. (1). Schletterer be- obachtete bei Pola die Fur- chenbienen: 1. Halictus levi- gatus K. 9; 2. H. patella- tus Mor., sowie die Erd- biene: 3. Anthrena carbo- naria L. 1466. T.alpinum Schultz bip. (Chry- santhemum alp. L.). [H. M., Alpenblumen S. 430—432.] — Gyno- monöcisch mit protan- Fig. 201. Tanacetum alpinum Schultz bip. (Nach drischen Zwitterblüten. Herm. Müller.) Die weit über hundert 4. Blütenkörbchen in nat. Gr. B, Scheibenblüte im ersten (männ- Ibe Scheibenblü lichen) Zustande. (7:1.) C. Dieselbe im zweiten (weiblichen) BRD eibenblüten Zustande. (7:1.) D. Dieselbe im Aufriss; der Fruchtknoten bilden einen Kreis von ist fortgelassen, (7:1.) E. Randblüte (7:1). F. Pollenkorn. 10 mm Durchmesser, welcher durch die etwa 30 weissen Randblüten auf 30—34 mm vergrössert wird. Die Entwickelung der Blüten schreitet von aussen nach innen vor. Die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung ist gesichert. 622 Compositae. Als Besucher beobachtete H. Müller Käfer (3 Arten), Fliegen (35), Hymeno- pteren (4), Falter (14). Loew (Bl. Fl. S. 397) sah am Piz Umbrail eine Muscide (Anthomyia sp.). 1467. T. atratum Schultz bip. (Chrysanthemum atratum Jacgquin, Chr. coronopifolium Villars). [H. M., Alpenblumen S. 432.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art vollständig überein. Als Besucher sah H. Müller 7 Fliegenarten. 1468. Tanacetum (Pyrethrum) macrophyllum W, Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Co- leoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus scrophulariae L. b) Scarabaeidae: 2. Cetonia aurata L., zahlreich. B. Diptera: Museidae: 3. Lucilia caesar L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 5. Prosopis communis Nyl. 9, sgd. b) Vespidae: 6. Odynerus parietum L. — Ferner daselbst an: 1469. Tanacetum (Phyrethrum) partheniifolium W. var. pulveru- lentum: A: Diptera: a) Muscidae: 1. Ocyptera brassicaria F. b) Syrphidae: 2. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Heriades truncorum L. 9; an 1470. T. (Pyr.) tanacetoides DC.: Einen Käfer (Coceinella bipunctata L.). 342. Chrysanthemum Tourn. Strahlblüten gelb oder weiss; sonst wie Anthemis. 1471. Ch. segetum L. [Knuth, Nordfr. Inseln S. 91—93, 159.] — Der Durchmesser des goldgelben Blütenköpfchens beträgt 4—5 cm, wovon ein Drittel auf die Scheibe entfällt. Die 12—16 Randblüten sind weiblich. Aus der 4 mm langen Kronröhre ragt die Narbe ein wenig hervor. Die senkrecht von der Röhre abstehende Platte ist 11/e—2 cm lang und fast 1 cm breit. Etwa 300 Blütchen bilden die Scheibe. Jedes derselben ist 6—7 mm lang, ein- schliesslich des 2 mm hohen Fruchtknotens, so dass 2!/a mm auf die Röhre und 2 mm auf das Glöckchen kommen. Aus letzterem ragt im ersten Blütenstadium die geschlossene, pollenbedeckte Griffelspitze, im zweiten die papillöse Innenfläche der Narbenäste ein wenig hervor. Der Durchmesser der stacheligen Pollenkörner ist etwas geringer als die die papillöse Innenfäche der Narbenschenkel durch- ziehende Rinne. Die Griffeläste der Randblüten haben kürzere Fegezacken als die der Scheibenblüten. Bemerkenswert für Chrysanthemum segetum ist noch, dass die Oberseite der Kronglöckchen sowohl der Rand- als auch der Scheibenblüten mit zahllosen, mikroskopischen, papillenartigen Erhebungen besetzt ist. Bei ausbleibendem Insektenbesuche fällt der Pollen von selbst auf die sich ausbreitenden Innenflächen der Narbenäste.e Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 37) sind die meist ellipsoidischen, gelben, dichtstacheligen Pollen- körner durchschnittlich 30 w breit und 37,5 u lang. Buddeberg beobachtete nach Herm. Müller (Weit. Beob. III. S. 86) 1 Sphe- gide (Sapyga decemguttata Jur. 5’, sgd.) als Besucher. Ich sah auf der Insel Föhr und bei Kiel: Compositae, 623 A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L.; 2.L. cornieina F.; 3. Scatophaga merdaria L.; 4. Sepsis cynipsea L. Sämtl. sgd. b) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L.; 6. E. nemorum L.; 7. E. tenax L.; 8. Helophilus pendulus L.; 9. Syritta pipiens L. Sämtl. sgd. und pfd. B. Hemiptera: 10. Calocoris roseomaculatus Deg.; 11. Lygus pabu- linus L.; 12. L. pratensis F. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 13. Vanessa io L., sgd. eds beobachtete bei Bremen eine pollenfressende Muscide: Pyrellia cada- verina L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora $.94) wurde 1 Schmarotzer- hummel, 2 Schwebfliegen und 4 Musciden als Besucher beobachtet. 9 10 Fig. 20%, -Chrysanthemum segetum L. (Nach der Natur.) I. Scheibenblüte im ersten (männlichen) Zustande: aus dem Antherencylinder ist der Pollen hervorgetreten. 2. Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande. 3. Weibliche Randblüte, 4. Vergrösserte Griffelspitze einer Scheibenblüte im ersten (männlichen) Zustande (mit ge- schlossenen Narbenästen). p Narbenpapillen. 5. Stark vergrösserte Griffelspitze einer Scheiben- blüte im zweiten (weiblichen) Zustande mit halbkreisförmig auseinander gespreizten Narben- ästen. 6. Vergrösserte Griffelspitze einer Randblüte mit auseinander gespreizten Narbenästen, 7. Stark vergrösserte Griffelspitze einer Scheibenblüte von der Innenseite; in der Mitte die mit Pollenkörnern gefüllte Griffelrinne. Anthemis arvensis L.: &. Vergrösserte Griffel- spitze einer Scheibenblüte mit mehr als halbkreisförmig auseinander gespreizten Narbenästen. Tanacetum Parthenium L.: 9. Wie vorige, Griffelspitzen (mit einigen Pollenkörnern) wenig gebogen. Matricaria Chamomilla L.: 10. Wie vorige, Griffelspitzen etwas mehr gebogen als bei 9. 1472. Chr. Leucanthemum L. (Leucanthemum vulgare Koch, Tanacetum Leuc. Schultz bip.). [H. M., Befr. S. 394; Weit. Beob. II. » S.85; Alpenbl. S. 432; Mac Leod, B. Jaarb. V.; Loew, Bl. Flor. S. 394, 397; Knuth, Ndfr. Ins. S. 93, 195; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Der Durchmesser der gelben Scheibe beträgt 12—15 mm; dieselbe wird von einem ebenso breiten oder noch breiteren Strahlenkranze weisser Randblüten umgeben, so dass der Gesamtdurchmesser des Körbehens 40 mm und mehr beträgt. Die Kronlänge der 400—500 Röhrenblütchen erreicht, nach H.Müller, kaum 3 mm; die Zunge der, nach Ludwig, meist 13 oder 21 Strahlblüten ist 14—18 mm 624 Compositae. lang und 3—6 mm breit. Der Nektar steigt bis in die kaum 1 mm langen Glöckehen der Scheibenblüten hinauf. Diese bieten im ersten Zustande den Pollen, im zweiten die ausgebreiteten Narben den besuchenden Insekten dar, so dass durch letztere wieder zahlreiche Fremdbestäubungen auf einmal vollzogen werden müssen. Der Griffelbau ist derselbe wie bei voriger Art. (S. Fig. 199, 6—8.) Auch die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung ist die gleiche: ist der Pollen aus den Fegezacken noch nicht durch Insekten entfernt, so wird er aus denselben auf die sich ausbreitenden papillösen Innenflächen der Narbenschenkel fallen, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgen. — Pollenzellen, nach Warn- storf, gelb, polyedrisch, mit starken Stachelwarzen, von 25—31 u diam. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln Apis, Bombus (2), sonstige Bienen (1), Syrpbiden (7), Musciden (4), Falter (2). Warnstorf sah in Brandenburg zahlreiche kleine nollantibosiehgetde Staphylinen. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 31): Meligethes sp.; im Riesengebirge (Beiträge 8. 50): A. Diptera: Conopidae: 1. Conops quadrifasciatus Deg. B. Hyme- noptera: Apidae: 2. Prosopis armillata Nyl. 2, sgd. C. Lepidopterä: Rhopalocera: 3. Melanargia galatea L., sgd. In Thüringen beobachtete ich (Thür. S. 36): A. Coleoptera: 1. Judolia cerambyciformis Schrk.; 2. Leptura maculicornis Dg.; 3. Strangalia melanura L.; 4. Tri- chius fasciatus L., häufig. Sämtl. pfd. B. Diptera: a) Museidae: 5. Anthomyia sp.; 6. Aricia basalis Zett.; 7. Hydrotaea sp. Sämtl. sgd. b) Syrphidae: 8. Melithreptus sp; 9. Syrphus annulipes Zett. 2; 10. Volucella pellucens L. Sämtl. sgd. und pfd. C. Lepidoptera: 11. Epinephele janira L.; 12. Zygaena trifolii Esp. Beide sed. Ferner auf Helgoland (Bot. Jaarb. 1896. S. 40): Diptera: Muscidae: 1. Lucilia caesar L.; 2. Scatophaga stercoraria L. Beide pfd.; Alfken bei Bremen: Apidae: Eriades truncorum L. 5, sgd. und Hemiptera: Calocoris roseomaculatus Deg., s. hfg., sgd.; Krieger bei Leipzig: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Halictus zonulus Smith. b) Sapygidae: 1. Sapyga celavicornis L. c) Sphegidae: 3. Cerceris labiata F.; Rössler bei Wiesbaden den Falter Butalis laminella H.-S.; v. Fricken in Westfalen und ÖOstpreussen den Blattkäfer Cryptocephalus vittatus F., hfg.; Loew in der Schweiz: Empis tessellata F.; Herm. Müller daselbst Käfer (6), Fliegen (20), Wanzen (1), Hymenopteren (7), Falter (34) (Alpenbl. S.432—434); Delpino bei Florenz (Ult. oss. in Atti XVII) eine Fliege, Lomatia belzebub F.; Schletterer in Tirol die Holzbiene Xylocopa violacea L. Kohl verzeichnet Crabro cribrarius L. als Besucher in Tirol. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 3 Hymenopteren, 1 Falter, 3 Käfer, 21 Fliegen als Besucher (B. Jaarb. III. S. 360—862); in Flandern 5 Hymenopteren, 6 Schwebfliegen, 14 andere Fliegen, 6 Falter, 7 Käfer (B. Jaarb. V. S. 425, 426). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 93) wurden 4 Musciden als Besucher beobachtet. Herm. Müller (1) undBuddeberg (2) geben für Westfalen und Nassau folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambycidae: 1. Leptura livida F., sehr zahlreich (1); 2. L. testacea L. (Fichtelgebirge, 1); 3. Pachyta octomaculata F. (1); 4. Strangalia armata Hbst,, psd. (Thüringen, 1 und 2); 5. S. atra F. (1); 6. S. attenuata L. (1); 7. S. melanura L., häufig (1). b) Chrysomelidae: 8. Clytra quadripunctata L. (Kitzingen, 1). c) Dermestidae: 9. Anthrenus pimpinellae F., pfd. (1). d) Elateridae: 10. Agriotes ustulatus Schall., pfd., (Thüringen, 1); 11. Athous niger L. (1). e) Mordellidae: 12. Mordella aculeata L., häufig (1); 13. M. fasciata F. (1). f) Nitidulidae: 14. Meligethes, sehr häufig (1). g) Oede- meridae: 15. Oedemera podagrariae L., pfd: (Thüringen, 1). h) Scarabaeidae: 16. Cetonia aurata L, (Sauerland, 1): 17. Gnorimus nobilis L. (1); 18. Trichius faseiatus L., häufig (1). Compositae. | 625 i) Telephoridae: 19. Dasytes flavipes F., 1; 20. Malachius aeneus L. (l). k) Üleridae: 21. Trichodes apiarius L. (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 22, Bombylius canescens Mikan, sgd., (1 und 2). b) Conopidae: 23. Conops flavipes L., sgd. (1); 24. Sieus ferru- gineus L., sgd. (1). c) Empidae: 25. Empis rustica F., sgd. (1). d) Museidae: 26. Echi- nomyia tessellata F. (1); 27. Lucilia eornicina F. (1); 28.L, silvarum Mg. (1); 29. Mac- quartia praefica Mg. (l); 30. Musca corvina F. (1); 31. Pollenia vespillo F., pfd. und sgd. (1);-32. Pyrellia aenea Zett. (1); 33. Scatophaga stercoraria L., sgd. (1); 34. Sepsis sp., sgd. (1). e) Stratiomydae: 35. Nemotelus pantherinus L., äusserst zahlreich, sgd. (1); 36. Odontomyia viridula F., sehr häufig, sgd. (1). f) Syrphidae: 37, Cheilosia fraterna Mg. (1); 38. Eristalis aeneus Scop., sehr häufig, pfd. (1); 39. E. arbustorum L., w. v.(l); 40. E. horticola Deg., w. v. (Sld.) (1); 41. E. nemorum L., w. v. (1); 42. E. sepuleralis L., w.v. (1); 43. Helophilus floreus L., pfd. (1); 44. H. pendulus L. (1); 45. Melithreptus taeniatus Mg., pfd. (1); 46. Paragus bicolor F., pfd. (1 und 2); 47. Pipiza lugubris F. (1); 48, Syritta pipiens L., sgd. (1); 49. Syrphus nitidieollis Mg., pfd. (1); 50. Volucella pellucens L. (Sld.) (1), C. Hymenoptera: a) Apidae: 51. Anthrena nigroaenea K. 9, psd. (1); 52. A. schrankella Nyl. 5, sgd. (1 und 2); 53. A. xanthura K. 9, sgd. (1); 54. Bombus terrester L. 7. sgd. (1); 55. Colletes daviesanus K. 2 j', psd. und sgd., sehr häufig (1); 56. Halietus albipes F. 5', sgd. (1); 57. H. eylindrieus F. 2 5, psd. und sgd,, sehr häufig {l); 58. H. leucozonius Schrk. 9, psd. (1); 59. H. lugubris K. 9, psd. (1 und 2); 60. H. maculatus Sm. 2 9, psd. und sgd., zahlreich (1); 61. H. rubicundus Chr. 2, psd. (1); 62. H. villosulus K. 2 5, psd. und sgd. (1 und 2); 63. Prosopis com- munis Nyl. 2 (1); 64. Sphecodes gibbus L. und Var. 2 5‘, alle verschiedene Varietäten, einschliesslich ephippius L. (1 und 2). b) Jchneumonidae: 65. Verschiedene (1). ce) Sphe- gidae: 66. CGerceris variabilis Schrk. (1); 67. Crabro. cephalotes F. 2 (1); 68. C. eribrarius L. 5, in Mehrzahl (1); 69. C. dives H.-Sch. / (1 und 2); 70. Oxybelus trispinosus F. (1); 71. O. uniglumis L., häufig (1). d) Tenthredinidae: 72. Abia sericea L. (1); 73. Allantus nothus Klg., sgd. (1); 74. A. scrophulariae L. (1); 75. Mehrere unbestimmte Tenthredo- arten (l). D. Lepidoptera: a) Noctuae: 76. Anarta myrtilli L., sgd. (1). b) Rhopalocera: 77. Epinephele janira L, w. v. (1); 78. Hesperia thaumas Hfn., w. v. (1); 79. Melitaea athalia Esp., w. v. (1); 80. Pieris napi L., w. v. (l); 81. Polyommatus phlaeas L., w.v. (1); 82. Syrichthus alveolus Hb., w.v. (1). ce) Sphinges: 83. Ino statices L., wiederholt (1). Ludwig fand bei Regenwetter auf Hunderten von Blütenköpfehen eine Schnecke (Limax laevis Müller). Vgl. Bd. I. S. 96. Auch Clessin beobachtete, nach Ihering, inRio Grande do Sul eineSchnecke (Limax brunneus Drap.) als gelegentlichen Kreuzungsvermittler von Chrysanthemum Leucanthemum. 343. Doronicum L. Scheibenblüten zwitterig; Narbenschenkel dicht unter der äussersten Spitze von einem Kranze von schräg aufwärts gerichteten Fegehaaren umgeben, von denen die äussersten die längsten sind, Innenfläche ganz mit Narbenpapillen besetzt. Randblüten zungenförmig, weiblich, aussen fast ganz ohne Fegehaare. 1473. D. macrophylium Fischer. Diese aus Persien stammende Art hat, nach Hildebrand (Comp. S. 25, 26, Taf. II. Fig. 18—28), eine nicht so vollkommene und zweckentsprechende Fegevorrichtung wie die meisten anderen Kompositen, weniger durch den Bau des Griffels selbst, als dadurch, dass dieser beim Öffnen der Antheren mit seiner Spitze schon ein Stück oberhalb ihres Grundes liegt. Die Randblüten haben Rudimente der fünf Staubblätter; ihr Nektarium ist ebenso stark ausgebildet wie bei den Scheibenblüten. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 40) 626 Compositae. . 1474. D. Pardalianches L. verhält sich, nach Hildebrand (a. a. O. S. 26), wie vorige Art. Auch hier haben die Randblüten Staubblattrudimente und ein ebenso stark entwickeltes Nektarium wie die Zwitterblüten. — Pollen, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38), goldgelb, kugelig bis elliptisch, stachelwarzig, von etwa 25—31 u diam. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus scrophularie L. b) Nitidulidae: 2. Meligethes aeneus F., zahlreich. B. Diptera: a) Muscidae: 3. Anthomyia sp.; 4. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L.; 6. E. nemorum L.; 7. He- lophilus floreus L.; 8. H, pendulus L.; 9. Platycheirus albimanus F. 5; 10. Syritta pipiens L. C. Hymenoptera: Apidae: 11. Chelostoma nigricorne Nyl. S', sgd;; 12. Heriades truncorum L. 9, psd.; 13. Osmia fulviventris Pz. 9, psd. 1475. D. cordatum C. H. Schultz bip. [Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Randblüten weiblich, ihre Narben früher entwickelt als die der zwitterigen Scheibenblütchen ; die äusserste Reihe der letzteren mit meist fehl- schlagenden Staubblättern; Röhrenblüten centripetal aufblühend. Pollen dunkel- gelb, rundlich bis elliptisch, igelstachelig, von 30—37 u diam. 1476. D. austriacum Jaeg. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia quadripunctata L. b) Nitidulidae: 2. Meligethes sp. B. Diptera: a) Museidae: 3. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 4. Eri- stalis arbustorum L.; 5. EB. nemorum L.; 6. Helophilus floreus L.; 7. Syritta pipiens L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena faseiata Wesm. 5%, sgd.; 9. Halietus eylin- dricus F, 9, psd.; 10. H, leucozonius Schrk. 2, psd.; 11. H. sexnotatus K. 9, psd.; 12. Heriades truncorum L. &' sgd., 9 psd.; 13. Megachile centuneularis L. 5, sgd.; 14. Osmia fulviventris Pz. 9, psd.; 15. Prosopis armillata Nyl. 2 5‘, sgd.; 16. P. com- munis Nyl. 5‘, sgd.; 17. Sphecodes ephippius L. ©, sgd.; 18. 8. gibbus L. 9, sgd.; 19. Stelis aterrima Pz. 2, sgd.; 20. S. phaeoptera K. 9, sgd. b) Tenthredinidae: 21. Cephus sp. 5‘. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 22. Pieris brassicae L., sgd. Ferner beobachtete Loew daselbst an 1477. D. caucasicum M. B.: A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Coceinella bipunctata L. b) Xitidulidae: 2. Meligethes sp. B. Diptera: Syrphidae: 3. Eristalis aeneus Seop. C. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena nitida Foure. 9, sgd. und psd.; 5. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 6. Halictus nitidiusculus K. 9, psd.; 1478. D. maerophylium Fisch.: A. Coleoptera: Elateridae: 1. Limonius eylindricus Payk. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halietus eylindricus F. 9, psd.; 1479. D. plantagineum L.: A.Coleoptera: Dermestidae: 1. Anthrenus scrophulariaeL. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Halietus leucozonius Schrk. 9, psd. b) Sphegidae: 3. Cerceris variabilis Schrk. ©. 344. Aronicum Necker. Griffel der Scheibenblüten am Ende der Aussenseite mit langen, spitzen ne ; : i . . . D Fegeborsten, Innenfläche einschliesslich des nach aussen hervorschwellenden Compositae. 67 Randes mit Narbenpapillen dieht besetzt; Griffel der Randblüten ebenso, aber mit kürzeren Fegeborsten. 1480. A. Clusii Allioni (einschliesslich A. glaciale Rehb.). [H. M,, Alpenblumen S. 437, 438.] — Gynomonöeisch mit protandrischen Zwitterblüten. Die orangegelben Köpfehen haben eine Scheibe von 15--20 mm Durchmesser, weleher dürch die Randblüten auf 40—60 mm vergrössert wird. Als Besucher beobachtete H. Müller Fliegen (11), Bienen (1), Falter (5). Bei der Form A. glaciale Rehb. (als Art = Doronieum glac. Nyman) werden, nach Kerner (Pflanzenleben II.), durch nachträgliche Erhöhung des Blütenbodens die empfängnisfähigen Narben der äusseren Blüten in die Falllinie des Pollens der inneren gebracht, so dass durch Geitonogamie spontane Fremdbestäubung erfolgt. Auch sind die Narben der Randblüten, nach Kerner, mehrere Tage vor den Zwitterblüten desselben Köpfehens entwickelt. 1481. A. scorpioides Koch verhält sich, nach Kerner, in Bezug auf Geitonogamie wie vorige Art. Mac Leod beobachtele in den Pyrenäen 1 Falter und 2 Musciden als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 360.) 1482. Ligularia macrophyllum DC. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymeno- ptera: Apidae: Megachile eentuncularis L. 9, psd. Ferner daselbst an 1483. L. speeiosa Fisch. et Mey.: Hymenoptera: Apidae: Coelioxys elongata Lep. 7, sgd. 345. Arnica Rupp. Randblüten weiblich, zungenförmig; Scheibenblüten zweigeschlechtig, röhren- förmig. Griffel der letzteren auf seiner ganzen Aussenfläche nebst seiner etwas verbreiterten Spitze mit starren, schräg aufwärts gerichteten Fegezacken, auf seiner Innenfläche dieht mit Narbenpapillen besetzt. Randblütengriffel ohne Fegehaare. 1484. A. montana L. |[H. M., Alpenblumen S. 436; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37; Knuth, Nordfr. Inseln S. 93, 159, 160.] — Der Durchmesser der orangefarbigen Köpfchen beträgt auf den nordfriesischen Inseln bis 7em, wovon fast ein Drittel auf die Scheibe entfällt. Jede der 50—90 Blüten der letzteren besteht aus einer 4 mm langen Röhre, welche sich zu einem 5 mm tiefen Glöckchen mit 1 mm langen Zähnchen erweitert. Aus diesem ragt im ersten Blütenzustande der aus dem Staubbeuteleylinder hervorgepresste Pollen, im zweiten der Griffel mit den sich allmählich kreisförmig aufrollenden Narben- ästen hervor. Die Röhre der etwa 20 Randblüten ist 5 mm- tief, ihre Zunge 2—2!/s em lang und 5—7 mm breit. Aus der ersteren erhebt sich der zuerst ungeteilte, später die Narbenpapillen entfaltende Griffel. Herm. Müller stellte in den Alpen ähnliche Zahlen fest. Er fand gleich- fallze 50—90 Scheibenblüten, welehe eine Fläche von etwa 20 mm Durchmesser ein- nehmen, sowie gleichfalls gegen 20 Randblüten, welche den Köpfehendurchmesser auf 60—70 mm erweitern. Warnstorf fügt hinzu, dass die rundlichen, gelben, 40* 628 Compositae. dicht stachelwarzigen Pollenzellen durchschnittlich 31 « diam. messen. Indem sie durch die geschlossenen Narbenäste aus der Staubbeutelröhre der Scheiben- blütchen herausgestossen werden, fallen sie auf die am Rande rings mit grossen, stumpfen Papillen dicht besetzten Zipfel des Kronensaumes, wodurch sie auf demselben festgehalten werden. Bald nach dem Austreten der beiden langen Narbenäste aus der Staubbeutelröhre treten dieselben auseinander und krümmen sich bogig zurück, wobei sie nicht allein mit ihren ‚inneren belegungsfähigen Flächen mit eigenen Pollenkörnern, sondern auch häufig mit denen benachbarter Blütchen in Berührung kommen und so Selbst- und Fremdbestäubung aus eigener Kraft zu bewirken imstande sind. Auch nach Kerner findet durch Zurückrollen der Griffeläste schliesslich Autogamie statt. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln und bei Tondern Bienen (3), Falter (5), Fliegen (10), Käfer (1). Herm. Müller beobachtete in den Alpen Käfer (3), Fliegen (5), Hymenopteren (5), Falter (34). Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge 8. 58):. Diptera: a) Muscidae: 1. Spilogaster duplicata Mg. b) Syrphidae: 2. Cheilosia antiqua Mg.; Kriechbaumer in den Alpen die Schmarotzerhunmel Psithyrus quadricolor Lep. d; Schiner in Österreich die Bohrfliege Tephritis arnicae L. Schletterer giebt als Besucher für Tirol au die Alpenhummel Bombus alti- cola Krehb. und die Schmarotzerhummel Psithyrus quadricolor Lep. Erstere bemerkte dort auch v. Dalla Torre. 1485. A. Chamissonis Less. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis aeneus Scop.; 2. E. tenax L. B. Hymeno- ptera: Apidae: 3. Heriades truncorum L. Q, psd.; 4. Megachile centuncularis L. 2, psd. 1486. Cacalia hastata L. Die stark honigduftenden Blütenköpfchen sah ich (Notizen) am 12. 9. 97 in Kieler Gärten von zahlreichen saugenden Insekten besucht: A. Diptera: Syrphidae: 1. Kristalis intricarius L.; 2. E. tenax L.; 3. Syrphus corollae F.; 4. 8. ribesii L.; 5. Volucella pellucens L. (einzeln. B. Hymenoptera: Apidae: 6. Apis mellifica L. 8; 7. Bombus agrorum F, 2 (einzeln); 8. B. lapidarius L. 5; 9. B. terrester L. 9. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 10. Vanessa io L.; 12. V. urticae L. Alle (bis auf 5 und 7) sehr häufig. 346. Senecio Tourn. Hildebrand Comp. S. 27, 28, Taf. II. Fig. 29—36 (S. populifolius). Randblüten weiblich, zungenförmig, gelb, zuweilen fehlend; Zungenblüten gelb, zweigeschlechtig, röhrenförmig. Griffeläste mit einem Büschel von Fege- haaren an der Spitze, innen und am Rande ganz mit Narbenpapillen besetzt, 1487. S, vulgaris L. [H. M., Befr. S. 399; Weit. Beob. III. S. 90; Knuth, Ndfr. Ins. S. 94; Bijdragen.] — Zungenförmige Strahlblüten fehlen. In einem Köpfchen sind, nach H. Müller, 60--80 Blütchen mit 3!1/e—4 mm langer Röhre und 1—1!/a mm langem Glöckchen vereinigt. Der Nektar steigt bis in letzteres empor, ist also sehr leicht zugänglich. Bei der Kleinheit der Köpfchen (— Durchmesser nur 4 mm —) und der geringen Augenfälligkeit der Compositae, 629 Pflanze findet sehr geringer Insektenbesuch statt. Die Pollenkörner, welche von den in einem Büschel am Ende der Griffeläste sitzenden Fegehaaren heraus- gekehrt sind, bleiben beim Auseinanderspreizen der Griffeläste teils an den randständigen Papillen haften, teils fallen sie auf die papillöse Innenfläche. Es tritt daher regelmässig spontane Selbstbestäubung ein, die ohne Zweifel von Erfolg ist. Doch fand Bateson, dass die durch Kreuzung entstandenen Pflanzen grösser und fruchtbarer als die durch Selbstbestäubung hervorgegangenen waren. Als Besucher sah ich einmal eine Schwebfliege (Melanostoma mellina L.) pfd.; H. Müller beobachtete in einem Zeitraum von 15 Jahren nicht selten gleichfalls eine Schwebfliege (Syritta pipiens L.) und sodann eine Wanze (Pyrrhocoris apterus L., sgd.); Buddeberg in Nassau 2 Bienen (Halietus morio F, 9, sgd. und Heriades truncorum L. , sgd.); Verhoeff beobachtete auf Norderney Syritta pipiens L.; Mac Leod in Flandern 4 Hymenopteren, 5 Syrphiden, 4 Museiden, 1 Falter (B. Jaarb. V. S. 427, 428; v1. 8. 374). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott- Elliot, Flora S. 97) wurde 1 Muscide als Besucherin beobachtet. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire 1 Musecida, Anthomyia sp., auf den Blüten. 1488. S. viscosus L. Nach Kerner krümmen sich die Griffeläste zuletzt halbkreisförmig so weit abwärts, dass ihre Papillen mit Pollen in Be- rührung kommen, der an den verlängerten Pappushaaren derselben Blüte haften geblieben ist. Als Besucher sah Buddeberg (H. M., Weit. Beob. III. S. 90) eine Biene: Panurgus calcaratus Scop. 9, sgd. und psd., 5’ sgd. 1489. 8. silvatieus I. [Knuth, Nordfr. Ins. S. 94.] —- Der Durch- messer der gelben Blütenköpfehen beträgt nur 5 mm; die wenigen (9—12) Rand- blüten haben sehr kleine, sich bei Trockenheit aufrollende Zungen. Die etwa 40 Scheibenblüten haben eine Länge von 8 mm einschliesslich des 2 mm langen Fruchtknotens. Ihre nur an der Spitze mit Fegehaaren besetzten Griffel biegen sich im zweiten Blütenstadium halbkreisförmig um, wobei die noch an den Fege- zacken haftenden Pollenkörner auf die so freigelegten Narbenpapillen hinab- fallen und bei ausgebliebener Fremdbestäubung spontane Selbstbestäubung herbei- geführt wird. Als Besucher beobachtete Buddeberg (H. M., Weit. Beob III. S. 90) in der Oberpfalz 2 pollenfressende Fliegen (Echinomyia magnicornis Zett. und Melithreptus scriptus L.). Siekmann giebt für Osnabrück als Besucher die Grabwespe Mellinus arven- sis L. an. 1490. S. Doronieum L. [H. M., Alpenblumen S. 438 —440.] — Die 100—200 weiblichen Blüten bilden eine orangegelbe Scheibe von 10— 20 mm Durchmesser. Sie wird durch die etwa 20 Strahlblüten zu einem Stern von 36—58 mm Durchmesser vergrössert. Der männliche Zustand der Scheibenblüten dauert nur sehr kurze Zeit, denn die äusserste Reihe derselben spreizt die Griffel- äste schon auseinander, ehe die zweite Reihe aufgeblüht ist. Der weibliche Zustand dauert länger, indem die Narben der äussersten Reihe noch frisch sind, wenn die mittelsten Scheibenblüten sich schon im weiblichen Zustande befinden. 630 Compositae. Nach Kerner ist durch Wölbung des Fruchtbodens Geitonogamie wie bei Aronicum glaciale möglich. (S. 8. 627.) Als Besucher sah H. Müller Käfer (1), Fliegen (14), Hymenopteren (4), Falter (39). Loew beobachtete in der Schweiz: Merodon cinereus F., sowie im botanı- schen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Heriades truncorum L. 9, psd.; 2, Osmia fulviventris Pz. 2, psd.; 3. Stelis phaeoptera K. Z', sgd. 1491. S. paludosus L. Als Besucher beobachtete Heinsius bei Wageningen Eristalis horticola Dg. 5 und Meligethes aeneus F. 1492. S. nemorensis L. |H.M., Befr. S. 399; Weit. Beob. III. S. 90; Alpenblumen $. 440, 441.| — Ein Blütenkörbchen besteht aus 10—13 Scheiben- und 5-—-6 Randblüten ; der Gesamtdurchmesser desselben ist nur 4—-6 mm. Da aber 20—30 und mehr Körbchen zu einem lockeren Ebenstrausse zusammen- gestellt sind, ist die Augenfälligkeit doch eine ziemlich grosse. Durch Zurück- rollung der Griffeläste ist, nach Kerner, spontane Selbstbestäubung möglich. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Fliegen (4), Bienen (4), Falter (10); in Mitteldeutschland beobachtete derselbe folgende Insekten: A. Diptera: a) Conopidae: 1. Conops scutellatus Mg., sgd. b) Leptidae: 2. Leptis tringaria L., sgd. ec) Museidae: 3. Aricia spec.; 4. Echinomyia fera L., sgd. (?). d) Syr- phidae: 5. Eristalis pertinax Mg., pfd.; 6. Volucella inanis L., pfd.; 7. Xylota spec., pfd. B. Hymenoptera: a) Apidac: 8. Bombus hypnorum L. 5, sgd.; 9. B. muscorum F.Q 3, sgd.; 10. B. pratorum L. 9 8, sgd.; 11. B. terrester L. 5’ (Thür.); 12. Halictus cylindricus F. 5, sgd.; 13. H. lucidus Schenck 2 5, sgd.; 14. Psithyrus quadricolor Lep. 5, sgd.; 15. P. vestalis Fourer. 5‘, sgd. b) Vespidae: 16. Vespa rufa L. 8. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 17. Erebia ligea L., sgd. Loew beobachtete im Riesengebirge (Beiträge S. 51): Cheilosia canicularis Pz.; Frey in den Alpen den Falter Grapholitha hepaticana Tr. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Coceinel- lidae: 1. Halyzia quattuordecimpunctata L. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Echinomyia fera L.; 3. E. tessellata F.; 4. Pyrellia cadaverina L.; 5. Sarcophaga albiceps Mg.; 6. S. car- naria L. b) Syrphidae: 7. Eristalis aeneus Scop.; 8. E. arbustorum L.; 9. E. nemorum L.; 10. E. sepulcralis L.; 11. E. tenax L.; 12. Syritta pipiens L.; 13. Syrphus balteatus Deg.; 14. S. cinctellus Zett.; 15. S. ribesii L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 16. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 17. Bombus terrester L. 5’, sgd.; 18. Halictus sp. j', sgd.; 19. Heriades truncorum L. 9, psd.; 20. Prosopis armillata Nyl. Jg’, sgd.; 21. Stelis phaeoptera K., sgd. b) Sphegidae: 22. Ammophila sabulosa L. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 23. Pieris brassicae L., sgd. 1493. S. sarracenieus L. [Knuth, Herbstbeob.| sah ich ım botan. Garten zu Kiel von Apis, Vanessa io L. und 2 Schwebfliegen (Eristalis nemorum L. und Syritta pipiens L.), sämtl. sgd., besucht. 1494. S. Fuchsii @mel. ist, nach Kerner, in derselben Weise autogam, wie S. nemorensis. lLoew sah die Blumen im bot. Garten zu Berlin von einem saugenden Tagfalter, Polyommatus phlaeas L., besucht. 1495. S. earniolieus Willd. |H. M., Alpenblumen S. 441, 442.] — Der Durchmesser der 3—10 zu einem Ebenstrausse zusammengestellten Blüten- körbehen beträgt 20—30 mm. Jedes derselben besteht aus 5—10 Scheiben- blütehen und meist 3—5 Randblüten, doch können letztere auch ganz fehlen. ar Compositae. 631 Sie sind dadurch merkwürdig, dass sie Übergänge zu den röhrenförmigen Scheiben- blüten zeigen. (S. Fig. 203.) Als Besucher sah Herm. Müller Käfer (1), Fliegen (3), Falter (2). 1496. S. cordatus Koch. (Cineraria cordifolia L. fil). [H. M,, Alpenblumen S. 442.] — Der Durchmesser der Scheibe beträgt 12—18 mm. Sie besteht aus-150—200 Blütehen und wird durch mehr als 20 Randblüten zu einem Stern von 50—60 mm Durchmesser vergrössert. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von S. Doronieum überein, auch in Bezug auf die Wölbung des Blütenbodens und die dadurch mögliche Geitonogamie (Kerner). Als Besucher sah Herm. Müller Fliegen (2) und Falter (2); von Dalla Torre in Tirol die Alpenhummel Bombus alticola Kriechb. Fig. 203. Senecio earniolieus Willd. (Nach Herm. Müller.) A. Normale Randblüte (ohne den Pappus). B.—E. Verschiedene andere Formen der Rand- blüten. F. Normale Scheibenblüte (ohne den Fruchtknoten). s 1497. 8. abrotanifolius L. [H. M., Alpenblumen S. 442, 443.] — Der Durchmesser des Blütenkörbehens beträgt 25 — 35 mm; da zahlreiche. solcher Körbchen in einer Ebene zusammenstehen, so ist die Augenfälligkeit der Pflanze eine grosse. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 8—10 mm; sie besteht aus 60—80 Blütehen. Die Griffel derselben biegen sich im zweiten Blüten- stadium soweit auseinander, dass sie fast das obere Ende der Staubfadenröhre berühren; doch sah H. Müller nie spontane Selbstbestäubung eintreten. Als Besucher beobachtete H.M. Käfer (2), Fliegen (7), Falter (18), Hemipteren (1). Es ist bemerkenswert, das die orangeroten Blüten mit Vorliebe von rotgefärbten Tag- faltern aufgesucht werden. (Vgl. Crepis aurea und Hieracium aurantiacum.) 632 Compositae. 1498. S. nebrodensis L. Nach Kerners Versuchen auf dem Blaser in Tirol wird die sonst einjährige Pflanze ausdauernd, wenn ihre Samen im ersten Jahre nicht reifen können. Als Besucher sah Herm. Müller in den Alpen Fliegen (8), Bienen (5), Falter (11). (Alpenbl. S. 444). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp. 'b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., 3. E. nemorum L.; 4. Syritta pipiens L. B. Hemiptera: 5. Pyrrhocoris apterus L. C. Hymenoptera: Apidae: 6. Halietus nitidiusceulus K. 9, psd. — Daselbst beobachtete Loew als Besucher von 1499. S. macrophyllus M. B.: A. Coleoptera: Coceinellidae: 1. Coceinella bipunctata L. B. Diptera: a) Mus- cidae: 2. Echinomyia fera L.; 3. Pyrellia cadaverina L.; 4. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L.; 6. E. nemorum L.; 7. Helophilus floreus L.; 8. H. trivittatus F.; 9. Syritta pipiens L. C. Hymenoptera: Apidae: 10. Apis melli- fica L. @, sgd. und psd.; 11. Halietus eylindricus F. 2, sgd.; 12. Psithyrus vestalis Fourer. S, sgd. 1500. S. Jacobaea L. |[H. M., Befr. S. 398; Weit. Beob. III. S Knuth, Ndfr. Ins. S. 94, 160; Mac Leod, B. Jaarb. III; "V.|-— Wie die übrigen Arten gynomonöecisch. Der Durchmesser der Scheibe beträgt, nach H. Müller, ?7—10 mm; sie besteht aus 60--80 Blütchen mit 2!/e—3 mm langer Röhre und ebenso langem Glöckchen. Die 12—15 Randblüten vergrössern den Durch- messer des Blütenkörbchens auf etwa das Dreifache des Scheibendurchmessers. Da die Köpfehen zu ziemlich dichten Doldenrispen vereinigt sind, so ist die Augenfälligkeit der Pflanze eine erhebliche und der Insektenbesuch ent- sprechend. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel A Bom- bus (1), Syrphiden (4), Musciden (3). Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Westfalen und Nassau folgende Besucherliste: N: A. Coleoptera: Oedemeridae: 1. Oedemera virescens L., pfd. (1). B. Diptera: a) Conopidae: 2. Zodion cinereum F., sgd. (2). b) Empidae: 3. Empis livida L., sehr häufig, sgd. (1). ec) Muscidae: 4, Aricia incana Wiedem., sgd. (1); 5. Gymnosoma rotun- data L. (2); 6. Lucilia sp., sgd. (1); 7. Olivieria lateralis Pz., sehr zahlreich, sgd. (1); 8. Onesia floralis R.-D., sgd.-(1); 9. O. sepuleralis Mg., sgd. (1); 10. Phasia analis R.i2); 2 FT. erähshkedninie F. (2); 12. Polleria rudis F., sgd. (1). d) Mycetophilidae: 13. Sciara thomae L., sgd. (1). e) Stratiomydae: 14. Odontomyia viridula F., sgd. und pfd., sehr häufig (1). _f) Syrphidae: 15. Ascia podagrica F., w.v. (1); 16. Cheilosia bar- bata Loew., sgd. und pfd. (2); 17. C. praecox Zett., sehr zahlreich (Borgstette, Tecklen- burg); 18. C. soror Zett. (1); 19. Eristalis aeneus Scop., sebr häufig, sgd. und pfd. (1); 20. E. arbustorum L., w. v. (1, 2); 21. FE. nemorum L., w. v. (1); 22. E. sepulcralis L., w. v. (D); 23. E. tenax L.,: w. v. (1); 24. Paragus tibialis Fallen, sgd. und pfd. (2); 25. Syritta pipiens L., w. v. sehr häufig (1,2). C. Hymenoptera: a) Apidae: 26. An- threna denticulata K. 2, psd. (1); 27. A. dorsata K., psd. (2); 28. A. fulvicrus K. 9, psd. (1); 29. Apis mellifica L.!, psd. (1); 30. Bombus lapidarius L. 9 5, sgd. und psd. (1); 31. B. pratorum L. 5 $£', w. v. (1); 32. Halictus albipes F. 5, sgd. (1); 33. H. eylindricus F. © 5‘, sgd. (1, 2); 34. H, longulus Sm. 5‘, sgd. (2); 35. H. macu- latus Sm. /, sgd. (1); 36. H. malachurus K. 9, psd. (2); 37. H. nitidus Schenck J', sgd. (1); 38. H. villosulus K. 2, sgd. und psd.-(2); 39. H. zonulus Sm. 9, psd. (2); . 29. Vgl Compositae. ER 633 40. Heriades truncorum L. 2 9. sgd. und psd. (l, 2): 41. Nomada ferruginata K. 9, sgd. (1); 42. N. furva Pz. 2, sgd. (1); 43. N. jacobaeae Pz. j, sgd., in Mehrzahl (2); 44. N. varia Pz. 9, sehr zahlreich, sgd. (1); 45. N. zonata Pz. 9, sgd. (1); 46. Osmia spinulosa K. 9, psd. (1, Thür.); 47. Psithyrus campestris Pz. 5, sgd. (1). b) Tenthre- dinidae: 48. Tarpa cephalotes F. (1, Thür... D. Hemiptera: 49. Capsus sp., sgd. (1). E. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 50. Epinephele hyperanthus L, sgd. (1); 51. Melitaea athalia L., sgd. {2}; 52. Polyommatus phlaeas I., sgd. (1); b) Sphinges: 53. Sesia asili- formis Rott., sgd. (1, Thür.). Gerstäcker beobachtete bei Berlin die Grabwespen: 1. Oxybelus lineatus Dhlb.; 2. O. serieatus Lep.; Wüstnei auf der Insel Alsen Antlırena listerella Kby., ausschliesslich auf dieser Pflanze; ferner Nomada roberjeotiana Kby.; Alfken auf Juist: A. Hymenoptera: Sphegidae: 1. Mellinus arvensis L., selten. B. Lepidoptera: a) Satyridae: 2. Hipparchia semele I. b) Noctwidae: 3. Plusia gamma |L.; ferner mit Höppner (Hö.) bei Bremen: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena convexiuscula K. 2, sit.; 2. A. denticulata K. 9; 3. A. fuseipes K. (Hö.); 4. Coelioxys elongata Lep. 9, sgd.; 5. Colletes pieistigma Ths. 2 (Hö.); 6. Dufourea halictula Nyl. © (Hö.); 7. Eriades nigricornis Nyl. 2 5; 8. E. truncorum L. 9; 9. Halictus calceatus Scop. 9 j, 8. hfg., sgd. und psd.; 10. H. flavipes F., s. hfg., sgd. und psd.; 11. H. morio F., n. slt.; 12. N. jacobaeae Pz. 2 5, mehrfach, sgd.; 13. Stelis breviuscula Nyl. 5. b) Sphegidae: 14. Crabro (Entomognathus) brevis v. d. L. 9 J. Siekmann beobachtete bei Osnabrück: Hymenoptera: Sphegidae: 1. Crabro eribrarius L., s. hfg.; 2. C. seutellatus Schev.; 3. C. sexeinetus F., slt.; 4. C. vagus L.; 5. C. wesma@li v. d. L., n. hfg.; 6. Gorytes mystaceus I.., hfg.; 7. G. quadrifasciatus F., hfg.; 8. Pompilus viatieus L., s. hfg.; 9. Salius exaltatus F., s. hfg.; 10. 8. notatus Lep., hfg.; Schmiedeknecht in Thüringen: Hymenoptera: Apidae: 1. An- threna listerella K.; 2. A. nigripes K.; 3. Nomada brevicornis Mocs.: 4. N. fabrieiana L., 2. Generation; 5. N. ferruginata K.; 6. N. fucata Pz., 2. Generation; 7. N. jacobaeae Pz.; 8. N. rhenana Mor.; 9. N. roberjeotiana Pz.; Friese in Baden (B.) und Mecklenburg (M.) die Apiden: 1. Halictus calceatus Scop. (B.) g', n. slt.; 2. Nomada fucata Pz. (M.), 2. Generation; 3. N. jacobaeae Pz. (M.), n. slt.; 4. N. solidaginis Pz. (M.), einzeln; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Anthrena carbonaria L.; 2, A. denticulata K.; 3. A. flavipes Pz., 2. Generat.; 4. Colletes fodiens K.; 5. Epeolus variegatus L.; 6. Eriades truncorum L.; 7. Halictus albipes F. 5; 8. H. calceatus Scop.; 9. H. flavipes F.; 10. H. levigatus K. /; 11: H. nitidiuseulus K ; 12. H. pauxillus Schek. © /; 13. H. rubicundus Chr. 5; 14. H. tetrazonius Klg. /;; 15. Nomada furva Pz.; 16. N. jacobaeae Pz.; 17. N. lineola Pz.; 18. N. rhenana Mor.; 19. N. roberjeotiana Pz.; 20. N. ruficornis L.; 21. N. sexfasciata Pz. 2 5; 22. N. solidaginis Pz.; 23. N. zonata Pz.; 24. Osmia spinulosa K.; Rössler bei Wiesbaden folgende Falter: 1. Grapholitha hepaticana Tr.; 2. G. trigeminana Stph. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol als Besucher an die Hummeln: 1. Bombus hortorum L. 2 3; 2. B. mastrucatus Gerst. 9; 3. B. soroönsis F. $, sowie die Erdbiene: 4. Anthrena collinsonana K. J; Loew in Brandenburg (Beiträge S. 40): Nomada jacobaeae Pz. 9, sgd.; ferner in Schlesien (Beiträge S. 32): Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena fulvierus K. 5‘ 2, sgd., 2 auch psd. b) Chry- sidee: 2. Hedrychum lucidulum F. c) Sphegidae: 3. Ammophila sabulosa L. 9, sgd.; 4. Crabro cribrarius L. 9, sgd.; 5. Psammophila viatica Deg. 2. sgd. 1 H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Biene, Colletes fodiens K., und 1 Hummel, Bombus terrester L., als Besucher: Mac Leod in Flandern 5 Schwebfliegen, 2 Falter (B. Jaarb. V. S. 427); in den Pyrenäen 1 Biene, 1 Schwebfliege, 2 Musciden (A. a. O. Ill. S. 360). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 98) wurden 2 Hummeln, 3 kurzrüsselige Bienen, mehrere Fliegen und 1 Käfer als Besucher beobachtet. 634 Compositae., Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: | A.Coleoptera: a) Öryptophagidae: 1. Antherophagus nigricornis F., pfd. b) Niti- dulidae: 2. Meligethes sp., pfd., häufig. B. Diptera: a) Bibionidae: 3. Bibio pomonae F., sgd, häufig;.4. Dilophus sp., sgd. b) Museidae: 5. Anthomyia radicum L., sgd. und pfd., häufig; 6. Calliphora erythrocephala Mg., sgd.; 7. Hyetodesia incana Wied., sgd.; 8. Lucilia caesar L., sgd., häufig; 9. L. sericata Mg., sgd., häufig; 10. Morellia sp., sgd.; 11. Mydaea sp. sgd. und pfd., häufig; 12. Olivieria lateralis F., sgd., häufig; 13. Phyto- myza geniculata Macq., pfd.; 14. Sarcophaga carnaria L,, sgd ; 15. Scatophaga sterco- raria L., sgd., häufig; 16. Trichophthieus cunctans Mg., sgd. c) Syrphidae: 17. Arcto- phila mussitans F., sgd.; 18. Cheilosia sp., sgd.; 19. Eristalis aeneus Scop., sgd. und pfd,, häufig; 20. E. horticola Deg., w.v.; 21. E. pertinax Scop., w.v.; 22. Helophilus pendulus L., sgd.; 23. Sphaerophorea scripta L., sgd. und pfd.; 24. Syrphus balteatus Deg., pfd.; 25. 8. ribesii L., pfd ; 26. S. topiarius Mg., sgd. C. Hemiptera: 27. Acocephalus sp.; 28. Anthocoris sp., häufig; 29. Calocoris bipunctatus F.. häufig. D. Hymenoptera: a) Apidae: 30. Anthrena nigriceps K., sgd.; 31. Apis mellifica L., sgd., häufig; 32. Bom- bus argrorum F., sgd., häufig; 33. B. cognatus Steph., sgd.; 34. B. hortorum L., sgd., häufig; 35. B. lapidarius L., sgd.; 36. B. pratorum L., sgd., häufig; 37. Halictus albipes K., sgd., häufig; 38. H. rubicundus Chr., sgd., häufig; 39. Psithyrus quadricolor Lep., sgd., häufig. b) Formicidae: 40. Myrmica rubra L., sgd., häufig. c) Jchneumonidae: 41. Mehrere Arten. d) Vespidae: 42. Odynerus pietus Curt., sgd. E. Lepidoptera: a) Microlepidoptera: 43. Crambus sp., häufig; 44. Choreutis myllerana F.; 45. Plutella eruciferarum Zell.; 46. Simaöthis fabriciana Steph., häufig. b) Noctuidae: 47. Charaeas gra- minis L. c) Rhopalocera: 48. Epinephele janira L.; 49. Pieris rapae L.; 50. Polyommatus phlaeas L., häufig; sämtlich sgd. Saunders (Sd.) und (Smith) Sm. beobachteten in England die Apiden: 1. An- threna denticulata K. (Sd.); 2. A. tridentata K. (Sd. Sm.); 3. Golletes fodiens K. (Sd. Sm.); 4. Halietus calceatus Scop. 5’ (Sm.); 5. Nomada jacobaeae Pz. (Sd., Sm.); 6. N. rober- jeotiana Pz. (Sd., Sm.); 7. N. solidaginis Pz. (Sd., Sm.), sowie die Grabwespe: 8. Oxy- belus mucronatus F. 1501. 8. vernalis W. et K. Als Besucher beobachtete Loew in Brandenburg (Beiträge S. 40): A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp. B. Diptera: Museidae: 2. Onesia floralis Rob.-Desv. | 1502. Senecio vulgaris X vernalis Ritschel. [Warnstorf, Bot. V. des Harzes XT.] — Durchmesser der Blütenköpfchen etwa 10 —12 mm (bei S. vernalis 22—25 mm); Strahlblüten 8—12 (bei S. vernalis 12—13), klein, Zunge halbröhrig, etwa 4 mm lang, nach oben löffelförmig hohl und 3zähnig, an den Rändern mit deutlich vortretenden Papillen. Bei S. vernalis ist die Zunge vom Grunde an flach, 8—10 mm lang, an der abgerundeten Spitze schwach ausgerandet und an den Rändern nicht papillös. Die Pollenzellen des Bastards sind goldgelb, sehr unregelmässig und von verschiedener Grösse, rund- lich bis elliptisch, dicht stachelwarzig und haben einen Durchmesser von 23—24 u. Die Pollenkörner von S. vernalis sind regelmässiger und durchschnittlich 37 « lang und 25 « breit. Die Zungen der Randblütchen rollen sich gegen Abend beim Bastarde nicht, oder nur zum Teil zurück, während die von S. vernalis sich sämtlich stark zurückrollen. _ Nach dem Ausstreuen des Pollens werden die Scheibenblütchen des Bastards sehr bald von dem Pappus überragt. — Die Strahlblüten von Seneecio vulgaris X vernalis sind unzweifel- haft metamorphosierte 5 zähnige Scheibenblütchen, die ein Mittelding zwischen Rand- und Röhrenblüten darstellen, was auch daraus hervorgeht, dass man an einzelnen Blüten noch unmittelbar über dem Röhrenteile der Zunge einen vierten Zahn bemerkt, während sonst gewöhnlich 2 Zähne zu einer Röhre ver- schmolzen sind und der verlängerte löffelförmige Teil derselben an der gestutzten Spitze 3 zähnig erscheint. (Warnstorf.) 1503. S. erueifolius L. Die Blüteneinrichtung ist, nach Kirchner (Beitr. S. 70), dieselbe wie bei S. Jacobaea: Der Gesamtdurchmesser des Köpfchens beträgt etwa 30 mm, derjenige der Scheibe 10 mm. Die Zahl der Strahlblüten beträgt 12—14. Die Narbenschenkel der Scheibenblüten biegen sich am Ende des zweiten Blütenstadiums, wenn sie zu verwelken beginnen, so weit nach unten zurück, dass sie mit der Spitze den Griffel berühren. Als Besucher beobachtete Kirchner Eristalis tenax L.; Schenk in Nassau die Apiden: 1. Epeolus variegatus L.; 2. Nomada jacobaeae Pz.; 3. N. roberjeotiana Pz.; 4. N. ruficornis L.; 5. N. sexfasciata Pz.; 6. N. solidaginis Pz.; 7. N. zonata Pz. 1504. S. uniflorus All. Bei Zermatt beträgt der Durchmesser des Blütenköpfehens, nach Kirchner (Beitr. S. 70), 30 mm. Die Zahl der Strahl- blüten ist 12—15. Der Bau der zahlreichen Scheibenblüten entspricht dem- jenigen der verwandten Arten; ihre Narbenschenkel biegen sich gegen Ende der Blütezeit nur halbkreisförmig zurück , so dass spontane Selbstbestäubung nicht erfolgen kann. 1505. 8. aquaticus Hudson. Als Besucher sah Heinsius in Holland 2 Musciden: Lueilia cornieina F. 9, und Scatophaga stercoraria L. 5 2 und eine Syrphide: Eristalis stenax L. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S.98) wurden 1 Schwebfliege und 5 Musciden als Besucher beobachtet. - 347. Calendula L. Randblüten strahlend, weiblich; ihr Griffel aussen fast glatt, innen an jedem Rande mit einem Narbenstreifen. Scheibenblüten röhrenförmig, männlich ; ihr Griffel an der Spitze kegelförmig mit Fegehaaren, ohne Spur von Narben- papillen. Nach Kerner krümmen sich die Griffeläste der Randblüten bis zur Berührung des Pollens der Scheibenblüten. 1506. C. arvensis L. Monöcisch. Die unteren Fegehaare der Scheiben- blüten sind, nach Hildebrand (Comp. S. 31—33, Taf. III. Fig. 10-17), länger als die oberen. Die Blütenköpfehen öffnen sich vormittags 9 Uhr und schliessen sich mittags 12 Uhr (Linn& in Upsala). Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena hie K.; 2. Ha- lietus calceatus Scop. als Besucher. 1507. C. offieinalis L. stimmt, nach Hildebrand (a. a. O.S. 33, Taf. III. Fig. 18—20), in Bezug auf die Blüteneinrichtung mit voriger Art überein, nur ist die Spitze des Griffels plötzlich verdickt und mit ziemlich gleichlangen Fegehaaren besetzt. Nach Kerner sind die Narben der weiblichen 636 Compositae. Randblüten eher reif als der Pollen aus der Antherenröhre der männlichen - Scheibenblüten hervorgepresst wird. Die Blütenköpfehen öffnen sich vormittags zwischen 9 und 10 Uhr und schliessen sich nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr (Kerner in Innsbruck). Als Besucher sah ich (Herbstbeob.) in Gärten bei Kiel Apis, 1 Hummel (Bombus silvarum L.), |3 Schwebtliegen (Eristalis arbustorum L., E. tenax L., Syrphus ribesii L.), 1 Museide (Calliphora erythrocephala Mg.), sämtl. sgd.; Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Megachile centuncularis L., M. eircumeincta Kby. und Coelioxys acuminata Nyl. als Besucher. Il. Cynareae Lessing. Griffel der zweigeschlechtigen Blüten oben in einen Knoten verdickt, am Knoten oft kurzhaarig; sonst wie I. 348. Echinops L. Griffeläste am Grunde aussen von einem Ringe längerer Fegehaare um- geben, über demselben mit kurzen Härchen besetzt; Innenflächen papillös. 1508. E. sphaerocephalus L. [Hildebrand, Comp. S. 46—48, Taf. VI. Fig. 1—3; H.M., Befr. S. 381, 382; Weit. Beob. III. S. 79; Knuth, Bijdragen ; Herbstbeob.] — Der Nektar steigt, nach H. Müller, in der 5—6 mm langen, Fig. 204. Echinops sphaerococephalus L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte am Ende des ersten (männlichen) Zustandes. 2. Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande. 3. Längsdurchschnitt des Griffels und der ihn umschliessenden Kronröhre, «a Staub- fäden. db Staubbeutel. ce Griffelbürste. d Narbe. e Honigdrüse. vom Griffel fast ganz ausgefüllten Kronröhre bis in den Grund des Glöckchens. Dieses ist fast bis zu demselben in 5 lineale Zipfel zerspalten, so dass der Nektar auch Insekten mit sehr kurzem Rüssel zugänglich ist. Nach dem Hervor- Compositae, 637 treten des Griffels aus der Antherenröhre bleiben seine Äste noch eine Zeitlang geschlossen, so dass von besuchenden Insekten der Pollen vor dem Auseinander- breiten der Narbenflächen entfernt werden kann. Als Besucher sah ich im botanischen Garten zu Kiel Apis (sgd.) und zwei saugende Hummeln: Bombus lapidarius L. / 2 und B. terrester L. 9, sowie 2 Falter (Pieris sp., Vanessa io L.), 2 Schwebfliegen (Eristalis sp., Syritta pipiens L.) und 2 Museiden (Lueilia cornieina F., Pollenia rudis F,); Loew im bot. Garten zu Berlin Bombus terrester L. Q, sgd. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) beobachteten in Thüringen und Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus lapidarius L. 7, sgd. (1); 2. B. muscorum F. $&, w. v. (l); 3. B. silvarum L. 9, w. v. (1); 4. B. variabilis Schmied. ©, w. v. (2); 5. Ha- lietus eylindricus F. @ 5, sgd., sehr zahlreich (2); 6. H. interruptus Pz. /', sgd. (2); 7. H. maculatus Sm. 2, sgd. (2); 8. H. minutissimus K. 9, sgd. (2); 9. H. morio F, 9, sgd. (2); 10. H. quadrieinetus F. 9 5, sgd. (1); 11. H. rubieundus Chr. 5, sgd. (1); 12. Prosopis communis Nyl. 2, sgd. (2). b) Vespidae: 13. Polistes gallica L. (1); 14. P. diadema Ltr., häufig, sgd. (1). 1509. E. Ritro L. [Sprengel, S. 384-385; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd, 38.] — Diese schöne Pflanze besitzt Köpfe von 5—6 em Durchmesser, die durch ihre amethystfarbenen Blüten der Köpfe 1. Ordnung, sowie durch reichlichen Honig zahlreiche Insekten anzulocken imstande sind. Die Blütenentwickelung schreitet oben von der Mitte der kugeligen Köpfe in Kreisen nach unten fort. Der Saum der Röhrenblüten ist fast bis zum Grunde in 5 schmale, hellblaue, sich oben sternförmig ausbreitende Zipfel geteilt, deren weisser, unterer Teil bauchig nach aussen tritt und einen ovalen oder kugeligen Honigbehälter bildet, welcher oben durch eine an den Saumzipfeln befindliche Haarleiste zum Teil verdeckt und gegen Regen geschützt wird. Die blaue Narbe zeigt aussen zahlreiche kleine Härchen, welche den herausgestossenen Pollen nur längere Zeit festzuhalten be- stimmt sind, während der unmittelbar unter der Narbengabel aus längeren Haaren gebildete Haarkranz das Herausfegen des Pollens aus dem Antheren- ceylinder zu bewirken hat. Das Narbengewebe auf der inneren Fläche der dicht zusammenschliessenden Narbenäste ist um diese Zeit noch ganz unentwickelt, und erst nach mehreren Tagen, wenn die Narbe ihre Reife erlangt hat, spreizen sich die Narbenäste, nachdem längst der Pollen durch Insekten oder Wind von den betreffenden Blüten entfernt worden ist, und die Kronenzipfel biegen sich nach oben und stehen jetzt aufrecht. Auf diese Weise ist nur Fremdbestäubung durch Insekten möglich, die den Pollen aus Blüten im ersten (männlichen) Zu- stande auf solche im zweiten (weiblichen) Zustande übertragen. Pollen zwei- gestaltig, weiss, mit niedrigen Stachelwarzen, rundlich und etwa 56 « diam. oder elliptisch und 88 « lang und 50 « breit. 1510. E. banaticus Roch. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus albostriatus Fall.; 2. S. einetellus Zett.; 3. 8. corollae F. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Apis mellifica L. 8. sgd. und psd.; 5. Bombus ter- rester L. 5, sgd. b) Sphegidae: 6. Philantbus triangulum F. /. — Ferner daselbst an 1511. E. exaltatus Schrad.: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Chloria demandata F. b) Syrphidae: 3. Eristalis nemorum L.; 4. Syrphus balteatus 638 8, Compositae. Deg.: 5. 8. corollae F.; 6. 8. pyrastri l. C.Hymenoptera: Apidae: 7. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 8. Bombus hypnorum L. 9, sgd.; 9. B. terrester L. 5% 8, sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 10. Colias rhamni L., sgd. 349. Cirsium Tourn. Blüten sämtlich röhrenförmig, zweigeschlechtig oder zweihäusig. Griffeläste fast oder ganz geschlossen bleibend, an der Aussenseite von der Spitze bis zu ihrer Spaltung dicht mit kleinen spitzen Fegehaaren besetzt, unmittelbar unter der Spaltung mit einem Ringe längerer Zacken; Ränder der Griffeläste mit Narbenpapillen. 1512. C. arvense Scop. |[H. M., Befr. S. 387—389; Weit. Beob. IH. S. 81; Alpenbl. 8.422; Knuth, Ndfr. Ins. S. 94, 95, 160; Weit, Beob. S. 236; Halligen; Bijdragen u. s. w.; Verhoeff, Norderney; Mac Leod, B. Jaarb. V; Heinsius a.a.0. IV.; Loew, Bl. Flor. S. 390, 394.] — Gynodiöcisch. In den RN IN Tr a SS d ML IH / Fig. 205. Cirsium arvense Scop. (Nach Herm. Müller.) I. Einzelblüte im ersten (männlichen) Zustande. 2. Einzelnes Pollenkorn von aussen gesehen. (400 :1.) 3. Dasselbe im optischen Durchschnitt. 4. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande; einzelne Pollenkörner haften noch am Griffel. 5. Oberstes Stück des Griftels. (88:1.) a An- thereneylinder. 5 Lange, e kurze Fegehaare, d Narbenpapillen. e Pollen. zwitterigen Köpfchen stehen, nach H. Müller, über 100 lilafarbige Blütchen mit 8--12 mm langen Kronröhren, die sich oben in 1—1!/a mm tiefe Glöckchen mit fünf schwach divergierenden, 4—5 mm langen, linealen Zipfeln erweitern. In dem unteren, von den Deckblättern umschlossenen Teile beträgt der Durch- Compositae. 639 messer der Köpfehen kaum 8 mm, in dem oberen, von den divergierenden Kron- zipfeln gebildeten Teile ist er jedoch 20 und mehr mm, und da meist zahlreiche soleher Blütenköpfehen auf einer Pflanze vereinigt sind, so ist die Augenfällig- keit und der Insektenbesuch gross. Letzterer wird besonders noch dadurch be- günstigt, dass der Nektar bis in die Kronglöckchen emporsteigt, also auch Insekten mit sehr kurzem Rüssel zugänglich ist. Der Griffel besitzt zwei fast 2 mm lange Äste, welche auch im zweiten Blütenzustande geschlossen bleiben ; es treten dann nur ihre mit Narbenpapillen besetzten Ränder nach aussen, während im ersten eine reichliche Menge Blütenstaub aus dem Antherenceylinder hervorgefegt wird. Der klebrige und mit spitzen Vorsprüngen versehene Pollen haftet leicht an der behaarten Unterseite der über die Blütenstände schreitenden Insekten; er wird bei günstiger Witterung von den Besuchern bald abgefegt, so dass alsdann Fremdbestäubung gesichert ist. Tritt dagegen Insektenbesuch erst dann ein, wenn die Narbenpapillen hervorgetreten sind, so ist auch Selbst- bestäubung möglich. Letztere kann bei gänzlich ausgebliebenem Insektenbesuche auch spontan durch Herabfallen von Pollenkörnern aus den Fegehaaren auf die Narbenpapillen erfolgen. In den Dünen von Blankenberghe ist die Pflanze, nach Mac Leod, gynodiöcisch, ebenso, nach Warnstorf, bei Neu-Ruppin. Kerner bezeichnet die Geschlechtsverteilung sehr treffend: scheinzwitterige Fruchtblüten und scheinzwitterige Pollenblüten auf getrennten Stöcken. Als Besucher sah ich in Schlewig-Holstein (S. H.), auf Rügen (R.), auf der Düne von Helgoland (H.) und in Thüringen (Th.): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Pachyta virginea L. (Th.). b. Coeeinellidae: 2. Coceinella septempunctata L. (H.). ce) Scarabaeidae: 3. Triehius fasciatus L., sehr häufig, pfd. oder träge auf dem Blütenstande hockend (Th.). d) Telephoridae: 4. Psilo- thrix cyanea Ol., gemein (H.). B. Diptera: a) Museidae: 5. Anthomyia sp. (Th.); 6. Aricia jacana Wied. (S. H.); 7. Calliphora vomitoria L. (H.); 8. Coleopa frigida Fall. (H.); 9. Lucilia caesar L. (S. H. u. A.); 10. Nemotelus uliginosus L. (S. H.); 11. Ri- vellia syngenesiae Fabr. (S. H.). 12. Sarcophaga carnaria L. (S. H.); 13. S. merdaria Fabr. (S.H.); 14. S. stercoraria L. (S.H.). Sämtl. sgd. b) Syrphidae: 15. Eristalis aeneus Scop. 5‘, (S. H.); 16. E. arbustorum L. (S. H.); 17. E. intricarius L. %/ (S. H.); 18. E. nemorum L. (S.H.); 19. E. pertinax Scop. (S.H.); 20. E. tenax L.(S.H.); 21. Helophilus pendulus L. (S. H.); 22. Melithreptus taeniatus Mg. (S.H.); 23. Syritta pipiens L.(S. H.); 24. Syrphus areuatus Fall. © (H.); 25. S. ribesii L. (8. H.); 26. Volucella bomby- lans L. var. plumata Mg. (Th); 27. V. pellucens L., häufig (Th.). Sämtl. sgd. GC. Hymenoptera: a) Apidae: 28. Anthophora quadrimaculata Fabr. © (S. H.); 29. Apis mellifica L. (S. H. und R.); 30. Bombus agrorum F. % (Th.); 31. B. cognatus Steph. 3 (S. H.): 32. B. lapidarius L. © 3 (Th. u. S. H.); 33. B. soro@nsis F., var. proteus Gerst. 9 (Th.); 34. B. terrester L. (S. H. und Th.), sämtl. sgd. und psd.; 35. Psi- thyras quadricolor Lep., sgd. (Th.) b) Sphegidae: 36. Ammophila sabulosa L.., häufig (R.). c) Tenthredinidae: 37. Allantus nothus Klg. (S. H.). d) Vespidae: 38. Odynerus parie- tinus L. (S. H.); 39. O. trifasciatus F. 5 (S. H.); 40. Vespa vulgaris L. (S.H.). D. Lepi- doptera: a) Noctuidae: 41. Plusia gamma L.. (S. H.). b) Rhopalocera: 42. Argynnis adippe L. (Th.); 43. Epinephele janira L. (Th. u. S. H.); 44. Pieris brassicae L. (8. H.); 45. P. napi L. (S. H.); 46. P. rapae IL. (S. H.); 47. P. sp. (Th.); 48. Polyommatus phlaeas L. (S. H.); 49. Vanessa urticae L. (S. H.) ec) Sphingidae: 50. Zygaena filipendulae L. (S. H.). Sämtl. sgd. 640 Compositae. Herm. Müller (1), Buddeberg (2) geben für Westfalen (W.), Nassau (N.), Thüringen (Th.) und Oberpfalz (b. O.) folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Carabidae: 1. Lebia erux-minor L., auf den Blüten sitzend (1, b. O.). b) Cerambyeidae: 2. Leptura testacea L., pfd. (1, b. O.); 3. Strangalia mela- nura L., pfd. (1, b. O.). ec) Ohrysomelidae: 4. Cryptocephalus sericeus L., unthätig auf den Blüten sitzend (1, b. O.). d) Oleridae: 5. Trichodes apiarius L. (1, b. O.) e) Cureu- lionidae: 6. Bruchus sp. (1); 7. Larinus jacobaeae L. (1, Th.); 8. L. obtusus Schh. (1, b. O.). f) Elateridae: 9. Agriotes gallicus Lac. (1, Th.); 10. A. ustulatus Schaller (1, Th.); 11. Corymbites holosericeus L. (1, b. O.). g) Zyeidae: 12. Dietyoptera sanguinea F. (1, b. O.). h) Mordellidae: 13. Mordella aculeata L., wiederholt (1); 14. M. fasciata F., w. v. (1). i) Oedemeridae: 15. Oedemera podagrariae L., pfd. (1, Kitzingen). k) Scara- baeidae: 16. Cetonia aurata L., Blütenteile abweidend (1, b. O.); 17. Trichius fasciatus L. (1). 1) Telephoridae: 18. Telephorus melanurus F., äusserst zahlreich, den Kopf in die Blumenglöckchen senkend (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 19. Anthrax flava Mg. (1, Th). b) Conopidae: 20. Conops flavipes L. (1); 21. C. quadrifasciatus Deg., sgd. (1, b. O.); 22. Physocephala. rufipes F., sgd. (1, b. ©. u. W.). c) Empidae: 23. Empis livida L., sgd. (1). d) Muscidae: 24. Lucilia cornicina F., häufig, sgd. (1), 25. L. sericata Mg. (1); 26. Musca corvina F., sgd., zahlreich (1); 27. Ocyptera brassicaria F., w. v. (1); 28. O. eylindrica F., w. v. (1); 29. Olivieria lateralis F., sgd. (1); 30. Onesia floralis R.-D. (1); 31. Platystoma seminationis F. (1); 32. Sarcophaga carnaria L., sgd. (1). e) . Stratiomydae: 33. Odontomyia viridula F., nicht selten, sgd. (1). f) Syrphidae: 34. Cheilosia oestracea L. (1, Fichtelgeb.); 35. Eristalis aeneus Scop., häufig, sgd. (1); 36. E. arbustorum L., w. v. (1); 37. E. intricarius L. (1); 38. E. nemorum L,, häufig, sgd. (1, W. und b. O.); 39. E. sepuleralis L., w. v. (1); 40. E. tenax L., w. v. (l); 41. Melithreptus taeniatus Mg., w. v. (1); 42. Syritta pipiens L., häufig (1); 43. Syrphus sp., häufig, sgd. (1); 44. Volucella inanis L., pfd. (1, Fichtelgeb.); 45. V. pellucens L., pfd. (1, Fichtelg.); 46. V. bombylans L. var. plumata L., pfd. (1, Fichtelgeb.). g) Tabanidae: 47. Tabanns bromius 1.. (1, b. O.); 48. T. rusticusL. (1, Th.). C. Hymenoptera: a) Apidae: 49. Anthrena dorsata K. 2 5‘, in Mehrzahl, sgd. (1); 50. A. fulvierus K. 9, sgd. (]); öl. A. gwynanaK. % 5‘, wiederholt, sgd. (1); 52. A. nana K. J', sgd. (1); 53. A. pilipes F. %', sgd. (1); 54. A. bimaculata K. var. vitrea Sm. (1, Cassel) ; 55. Apis mellifica L., in grösster Menge, sgd., einzeln auch sgd. (1); 56. Bombus hortorum L. 5‘, sgd. (1); 57. B. lapidarius L. 8, sgd. (1); 58. Cilissa leporina Pz. 5, sgd., wiederholt (1); 59. Dasytes hirtipes F. 2% ,sgd.und psd., die 5‘, häufig (1); 60. Halietus albipes F.Z', sgd. (1, 2); 61.H. eylindricus F. 9 5‘, zahlreich, sgd. (1); 62. H. flavipes F. 2, sgd. (1); 63. H. longulus Sm. ', sgd. (1); 64. H. maculatus Sm. 9, sgd. (1, 2); 65. H. minutus K. 9, sgd. (1); 66. H. nitidius- culus K. 5, sgd. (1); 67. H. nitidus Schenck 5, sgd. (1); 68. H. rubicundus. Chr. ', sgd. (1); 69. H. tarsatus Schenck 9, sgd. (1); 70. Heriades truncorum L. 9, sgd. (1); 71. Macropis labiata Pz. &' (1, b. O.); 72. Nomada jacobaeae Pz. 2 5, zahlreich, sgd. (1); 73. N. lineola Pz. © 5%, w. v. (1); 74.N. fabricianaL. var. nigrita Schenck %', sgd. (1); 75. N. roberjeotiana Pz. 2 &', sgd. (1); 76. N. solidaginis Pz. 2 5’, sgd. (1); 77. Prosopis communis Nyl. 9, häufig, sgd. (1); 78. P. confusa Nyl. © c', sgd. (1); 79. P. sinuata Schenck 5’, sgd. (1); 80. P. variegata F. © 5‘, zahlreich, sgd. (1, 2); 81. P. sp. J', sgd. (1, b. O.); 82. Sphecodes gibbus L. 2 5, sgd., in verschiedenen Varietäten, einschliess- lich ephippius L. (1). b) Chrysidae: 83. Hedychrum lucidulum F. 2, sgd. (1). e) Ich- neumonidae: 84. Verschiedene (1). d) Sphegidae: 85. Ammophilia Ssabulosa L., sgd. (1); S6. Bembex rostrata L. 9, sgd. (1); 87. Cerceris arenaria L. © 5, nicht selten, sgd. (1); 88.C. nasuta Dhlb. 2 5‘, häufig, sgd. (1, 2); 89. C. variabilis Schrk. 2 5‘, sehr häufig, sgd. (1), 90. Crabro alatus Pz. © %, sehr zahlreich (1); 91. C, eribrarius L. 9 Jg, sgd., häufig (1, W. u. b. O.); 92. C. vagus L. 5‘, sgd. (1, b. O.); 93. Dinetus pietus F. 2 cd, sgd. (1); 94. Gorytes quinqueeinctus F., sgd., häufig (1, b. O.); 95. Lindenius albi- labris F. @ Z, sgd. (1); 96. Oxybelus trispinosus F. 2, sgd. (D; 97. O. uniglumis L. N u | rs Fe ee RER REG Compositae. 61 9 d, häufig, sgd. (1); 98. Philanthus triangulum F. /‘, sgd. (1, W. u. b. O.); 99. Salius sanguinolentus F., sgd. (1). e) Tenthredinidae: 100. Allantus nothus Klg., sgd. (1); 101. Mehrere unbestimmte Arten, sgd. (1). f) Vespidae: 102. Eumenes pomiformis F. Q (1, b. O.); 103. Polistes diadema Latr. (1, b. O.). D. Lepidoptera: a) Noctuidae : 104. Hydroecia nietitans Bkh. var. erythrostigma Haw., sgd. (1). b) Rhopalocera: 105. Epi- nephele hyperanihus L., sgd. (1, Fichtelgeb.); 106. E. janira L., sgd. (1, Fichtelgeb. und W.); 107. Hesperia lineola O., sgd. (1, b. O.); 108 H. silvanus Esp., sgd. (1); 109. Pieris brassicae L., wiederholt, sgd. (1); 110. Rhodocera rhamni L., sgd. (1); 111. Thecla rubi L., sgd. (1); 112. Vanessa urticae L., sgd. (1). e) Sphingidae: 113. Ino statices L., sgd. (1, Fichtelgeb.); 114. Zygaena anrminllen TRRen sgd. (1, Th.); 115. Z. minos 8. V,, sgd. (1, Fichtelgeb.). Herm. Müller beobachtete in den Alpen Käfer (4), Fliegen (6), Hyme- nopteren (8), Falter (15). Alfken beobachtete auf Juist: A. Coleoptera: Coceinellidae: 1. Coccinella sep- tempunctata L. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Calliphora vomitoria L.; 3. Cynomyia mortuorum L.; 4. Lucilia caesar L.; 5. Nemoraea radicum F. b) Syrphidae : 6. Eristalis arbustorum L.; 7. E. tenax L., s. hfg.; 8. Syrphus pyrastri L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Bombus arenicola Ths. 9, einmal; 10. B. hortorum L. 9; 11. B. lapidarius L. ©, hfg.; 12. B. ruderatus F. j; 13. B. terrester L.9, hfg. b) Sphegidae : 14. Oxybelus mueronatus F.; 15. O. uniglumis L., selten. D. Lepidoptera: a) Nymphalidae: 16. Argynnis aglaja L.; 17. A. niobe L. b) Lyeaenidae: 18. Lycaena icarus Rott.; 19. Polyommatus phlaeas L.; Verhoeff auf Norderney: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Calliphora erythrocephala Mg. 9, nicht selten; 2.,Cynomyia mortuorum L. © d; 3. Lueilia latifrons Schin., s. hfg.; 4. Sarcophaga carnaria L.; 5. Scatophaga stercoraria L. 2; 6. Stomoxys caleitrans L. 9. b) Syrphidae: 7. Eristalis arbustorum L. 9, hfg.; 8. E. tenax L. 9, einzeln; 9. Helophilus pendulus L. 2; 10. Platycheirus manicatus Mg. 9, einzeln; 11. Syritta pipiens L., einzeln; 12. Syrphus balteatus Deg. /; 18. S. pyrastri L. J. B. Hymenoptera: a) Apidae: 14. Bombus silvarum L. /, einzeln; 15. Psithyrus vestalis Fourer. 5; 16. Sphecodes eirsii Verh. 5’, einzeln. b) Formieidae: 17. Formica fusca L. 9, hfg. ce) Vespidae: 18. Odynerus parietum L.2 %; Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena flavipes Pz. 2; 2. A. nigriceps K. 9; 3. Bombus agrorum F. 2 8; 4. B. derhamellus K. 2 J; 5. B, lapidarius L. 9; 6. B. lucorum L. 5; 7. B. proteus Gerst. 5’; 8. Osmia solskyi Mor. 2; 9. Prosopis hyalinata Smith 9; 10. Psithyrus rupestris F. 2, sgd.; 11. P. vestalis Fourer. 5. Muscidae: 22. Aricia basalis Zett. Siekmann giebt als seltenen Besucher für Osnabrück die Grabwespe Passaloecus brevicornis A. Mor. an, sowie für Wellingholthausen dieselbe und die Raubwespe Cerceris arenaria L. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena fumi- pennis Schmiedekn. 5; 2. Bombus terrester L. 5; Schenck in Nassau: Hymeno- ptera: a) Apidae: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A. florea F.; 3. Coelioxys conoidea Ill.; 4. Macropis labiata F.; 5. Prosopis hyalinata Sm. b) Sphegidae: 6. Cerceris rybiensis L. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 31): A. Coleoptera: a) Searabaeidae: 1. Cetonia aurata L., Blütenteile verzehrend. b) Telephoridae: 2. en melanura F‘, B. Diptera: a) Conopidae: 3. Conops quadrifasciatus Deg. /' 9, sgd. b) Museidae: 4. Nemoraea pellucida Mg., sgd.; 5.N. strenua Mg., sgd. ec) are 6. Odontomyia hydroleon L., sgd.; 7. O. viridula F., sgd. d) Syrphidae: 8. Eristalis intricarius L., sgd.;- 9. E. nemorum L., sgd.; 10. Syritta pipiens L., sgd.; 11. Volucella bombylans L., sgd, C. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Apis mellifica L. 9, sgd. b) Chrysidae: 13. Hedy- chrum lucidulum Dhlb.; 14. Holopyga amoenula Dhlb. ce) Sphegidae: 15. Scolia bieineta Ross. 9 5‘, sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 16. Hesperia comma L., sgd.; 17. Me- lanargia galatea L., sgd.; 18. Epinephele janira L., sgd.; 19. Pieris brassicae L., sgd.; in Brandenburg (Beiträge S. 39): Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2, E, Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 41 642 Compositae. nemorum L.; 8. E. tenax L.; in Braunschweig (Beiträge S. 50): Diptera: Syrphidae: 1. Volucella bombylans L.; 2. V. pellucens L., sgd. Kohl verzeichnet Crabro cribrarius L. als Besucher; Schletterer für Tirol die Steinhummel und beobachtete bei Pola Osmia fulviventris Pz. Sehiner giebt für Österreich die Bohrfliege Trypeta ruficauda F. an. Heinsius beobachtete in Holland: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L. S' 2, sehr zahlreich. b) Museidae: 2. Scatophaga stercoraria L. @. B. Hymeno- ptera: a) Apidae: 3. Apis mellifica L. $; 4. Macropis labiata F. %; 5. Psithyrus quadricolor Lep. 5. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Vanessa io L., andauerud saugend. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 2 Hummeln: Bombus subterraneus L.8 und B. terrester L. 5’; Mac Leod in Flandern 7 langrüsselige und 6 kurzrüsselige Bienen, 1 Blattwespe, 1 Goldwespe, 7 Faltenwespen, 15 Schwebfliegen, 12 andere Fliegen, 6 Falter, 2 Käfer (B. Jaarb. V. S. 407, 408); in den Pyrenäen 1 Hummel und I Schwebfliege als Besucher (A. a. O. III. S.350); Smith in England Macropis labiata F. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 100) wurden 1 Hummel, 1 Blattwespe, 1 kurzrüsselige Biene und mehrere Bienen als Besucher beobachtet. 1513. C. lanceolatum Scopoli. (Carduus lanceolatusL.). [H.M,, Befr. S. 389; Weit. Beob. III. S. 82; Knuth, Ndfr. Ins. S. 94, 169; Weit. Beob. S.236; Heinsius, B. Jaarb. IV.; Mac Leod, a. a. O. IH; V.; Loew, Bl. Flor. S.390; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Bestäubungseinrichtung der hellpurpurnen Blüten ist, nach H. Müller, wie bei Ö.arvense. Der Nektar ist jedoch weniger leicht zugänglich, denn die auf 16—-18 mm langen Kronröhren sitzenden Glöckchen. sind 4—6 mm tief, so dass ein bedeutend längerer Rüssel als bei C. arvense dazu gehört, zu dem im Grunde derselben befindlichen Honig zu kommen. Warnstorf giebt die Masse etwas anders an: Kronenröhre etwa 23mm und der mit 3 seichteren und 2 tieferen Einschnitten versehene Saum 11 mm lang; Griffel mit der Narbe aus dem zurückgezogenen Staubblatt- cylinder 8mm hervorragend, so dass die Griffellänge 42 mm beträgt. Pollen weiss, kugelig bis elliptisch, grobstachelig, von etwa 56 « diam. Die Besucher sind daher meist langrüsselige Bienen. Als Besucher beobachtete Loew in Mecklenburg (Beiträge S. 40): Megachile lagopoda L. 9, psd. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbusto- rum L.; 3. E. nemorum L.; 4. E. tenax L. Sämtl. pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L.; 6. Bombus cognatus Steph. 8; 7. B. lapidarius L.; 8. B. terrester L. Sämtl. psd. und sgd. ©. Lepidoptera: Rhopalocera: 9. Pieris brassicae L., sgd.; ferner auf Helgoland (Bot. Jaarb. 1896. S. 40): A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Psilothrix cyanea Ol. B. Diptera: Museidae: 2. Coelopa frigida Fall.; 3. Scatophaga stercoraria L. Sämtl. pfd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. D. Ortho- ptera: 5. Forficula auricularia L., Blütenteile fressend. Alfken beobachtete auf Jaib: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus hor- torum L. 5, bfg. b) Sphegidae: 2. Ammophila sabulosa L. B. Lepidoptera: a) Pieridae: 3. Pieris brassicae L. b) Noctwidae: 4. Plusia gamma L.; ferner bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. '; 2. B. hortorum L. 9; 3. B. silvarum L. 8; 4. B. ter- rester L. 5’; 5, Megachile centuneularis L. @ /; 6. Psithyrus rupestris F. 9, sgd. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Westfalen und Nassau folgende Besucher an: A. Diptera: a) Conopidäe: 1. Physocephala rufipes F., sgd. (1). b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., pfd. und sgd., sehr häufig (1); 3. E. nemorum L,, w. v. (]); Compositae, , 643 4. E. tenax L., w.v. (1). B. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Apis mellifica L. &, häufig, sgd. (1); 6. Bombus agrorum F,% 5, w.v. (1); 7. B. lapidarius L. 8 5%, häufig, sgd. (1); 8. B. terrester L.9 S, w. v. (1); 9. Halietus eylindricus F. 9, psd., „ vergeblich suchend (2); 10. H. maculatus Sm. 9, psd. (2); 11. H. malachurus K. 9, psd., (2); 12, H. tetrazonius Klg. 9, psd. (2); 13. H. zonulus Sm. 5%, vergeblich suchend (2); 14. Megachile maritima K. 9, psd. (1); 15. Stelis aterrima Pz. 9, sgd. (2). b) Vespidae: 16. Polistes gallica L. (1); 17. P, diadema Latr., beide wiederholt (ob sgd.?) (1); 18. Psi- thyrus campestris Pz. 5', sgd., (ll. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Hesperia sp., sgd. (1); 20. Pieris brassicae L., häufig, sgd. (1); 21. P. napi L., sgd. (2). In den Alpen beobachtete Herm. Müller 1 Käfer, 7 Bienen, 8 Falter. (Alpenbl. S. 425, 426). Schenck beobachtete in Nassau die Schmarotzerbiene Coelioxys conoidea Ill.; Mac Leod in den Pyrenäen 3 langrüsselige Bienen als Besucher (B. Jaarb. III. S. 349); in Flandern Apis, 9 Hummeln, 3 Schwebfliegen, 1 Falter. (B. Jaarb. V. S. 404). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus agrorum F. %/, und 1 Schmarotzerhummel, Psithyrus vestalis Fourer. 5', als Besucher; Heinsius in Holland: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis horticola Deg. 9. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halictus leucozonius Schrk. 9. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Epinephele janira L.; 4. Vanessa urticae L. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 100) wurden 2 Hummeln, 1 andere langrüsselige Biene, 1 Empide, 3 Schwebfliegen, 2 Musciden und 1 Falter als Besucher beobachtet. 1514. C. palustre Scopoli. |H. M., Befr. S. 389; Weit. Beob. III. S. 82, 83; Alpenbl. S. 425; Heinsius a. a. O.; Loew, Bl. Flor. S. 394.] — Gynodiöeisch. Die purpurroten Blüten stehen, nach Müller, in Bezug auf die Zugänglichkeit des Honigs und die dadurch bedingte Mannigfaltigkeit des Insekten- besuches zwischen den beiden vorigen Arten, da die Kronglöckchen 2!/s mm tief sind. Die weiblichen Stöcke sind seltener als die zweigeschlechtigen. Warn- storf (Bot. V. Brand. Bd. 38) fügt hinzu, dass die äusseren Hüllblätter der Köpfe in der Mitte des oberen Teiles mit einer Schwiele versehen sind, die zur Blütezeit einen sehr klebrigen Stoff secerniert, dessen Zweck unbekannt ist. Röhre der Blumenkrone etwa 7 mm, ebenso der Saum, Griffel 4—5 mm darüber hinausragend; Filamente der Staubblattröhre in der oberen Hälfte behaart. Pollen kugelig, weiss, grob-stachelig, durchschnittlich von 52 « diam. Als Besucher beobachtete Loew in Braunschweig (Beiträge 8.50): A. Coleo- ptera: Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus bipunctatus L.; 2. C. moraei L.; 3..C. vittatus F. B. Diptera: Museidae: 4. Herina frondescentiae L.; in Schlesien (Beiträge 8. 31): A. Diptera: Syrphidae: 1, Eristalis intricarius L., sgd. B. Lepidoptera: Sphingidae: 2. Zygaena achilleae Esp., sgd.; 3. Z. minos S. V., sgd. Herm. Müller beobachtete in Mittel- und Süddeutschland folgende Insekten: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia melanura L. (Sauerland), häufig. b) Elateridae: 2. Agriotes ustulatus Schaller (Sid... B. Diptera: a) Conopidae: 3. Conops quadrifasciatus Deg., sgd, einzeln; 4 C. scutellatus Mg., sgd., häufig; 5. Sicus ferrugineus L., sgd. b) Museidae: 6. Echinomyia fera L. c) Syrphidae: 7. Eristalis tenax L., sgd. und pfd.; 8. Rhingia rostrata L.; 9. Syrphus ribesii L.; 10. S. trieinetus Fallen, pfd.; 11. Volucella bombylans L., desgl.; 12. V. inanis L., sgd. und pfd.; 13. V. pellucens L., w. v. C. Hymenoptera: a) Apidae: 14. Anthrena coitana K. 9, sgd.; 15. A. denti ceulata K. 2, sgd.; 16. A. gwynana K. /, sgd.; 17. Apis mellifica L. ®, sgd. und psd. sehr zahlreich; 18. Bombus lapidarius L, @ 5, psd. und sgd.; 19. B. pratorum L. j,, 41* 644 Compositae, sgd.; 20. B. rajellus K. 8, sgd.; 21. Halietus eylindrieus F. @ 5‘, psd. und sgd., sehr zahlreich; 22. H. spec. 5‘, sgd.; 23. Heriades truncorum L. S', sgd.; 24. Megachile centuneularis F. 5, sgd.; 25. M. maritima K. 5, sgd.; 26. Psithyrus quadricolor Lep. S, sgd., häufig; 27. P. vestalis Fourc. 2, sgd. b) Sphegidae: 28. Cerceris labiata F. 5‘, vergeblich suchend; 29. Lindenius albilabris F. D. Lepidoptera: a) Noctuae: 30. Plusia gamma L., sgd., nicht selten. b) Rhopalocera: 31. Argynnis paphia L., andauernd sgd.; 32. Epinephele hyperanthus L., sgd.; 33. E. janira L., sgd.; 34. Erebia ligea L., sgd., häufig; 35. Hesperia silvanus Esp.; 36. Pieris brassicae L., sgd., zahlreich; 37. P. rapae L., zahlreich; 38. Vanessa urticae L., sgd., in Mehrzahl. c) Sphingidae: 39. Zygaena minos S. V., sgd.; ferner in den Alpen 5 Bienen und 6 Falter. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F.'; 2. B. distin- guendus Mor. © 3; 3. Halictus zonulus Sm. 9; Schmiedeknecht in Thüringen die Apiden: 1. Bombus hypnorum L. 5‘, 2. B. pratorum L. 8 5; 3. Psithyrus quadricolor Lep., hfg. | Hoffer giebt für Steiermark die Schmarotzerbiene Psithyrus quadricolor Lep. 5 als Besucher an. Schiner beobachtete in Österreich die Bohrfliegen (I'rypetinae): 1. Trypeta rufi- cauda F.; 2. T. winthemi Mg.; 3. Urophora stigma Löw. Schletterer verzeichnet für Tirol als Besucher die Apiden: 1. Megachile ligniseca K. (auch Dalla Torre); 2. M. pacifica Pz.; 3. Psithyrus quadricolor Lep. Heinsius beobachtete in Holland: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L. 2. b) Syrphidae: 2. Volucella bombylans L. 5. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Bombus agrorum F. 8; 4. B. serimshiranus K. 8. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Vanessa urticae L.; H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden Bombus agrorum F. 5‘, und Apis mellifica L. 8; Mac Leod in Flandern 13 lang- rüsselige und 4 kurzrüsselige Bienen, 1 Grabwespe, 8 Schwebfliegen, 2 Empiden, 7 Falter (Bot. Jaarb. V. S. 404, 405). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 100) wurden 2 Hummeln, 1 Faltenwespe, 1 Empide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 1515. C. eriophorum Scopoli. (Carduus eriophorus L.) Die pur- purnen Blüten bergen, nach Mac Leod (Pyreneeenbl. S. 349— 350), den Nektar sehr tief. Die Kronröhre ist 20 mm lang, das Glöckchen 9 mm tief mit fünf Kronzipfeln von 4,5 mm Länge. Einer der 5 Schlitze zwischen den Kronzipfeln ist ungefähr 2 mm tiefer als die vier anderen, so dass eine Hummel mit Hülfe dieses Zu- ganges den Kopf 1—2 mm tief in das Glöckehen stecken und bei einer Rüssel- länge von 7—8 mm den Grund der Honigglocke erreichen kann. Durch diese tiefe Bergung des Nektars ist er nur langrüsseligen Bienen oder Faltern erreichbar. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen nur Hummeln (6 Arten); H. Müller in Thüringen gleichfalls eine langrüsselige Biene (Megachile lagopoda I. 2, psd. und sgd. ', sgd.), in den Alpen (Alpenbl. S. 425) 2 Hummel- und 2 Falterarten. Schiner beobachtete in Österreich die Bohrfliegen: 1 Trypeta acuticornis Löw; 2. Urophora eriolepidis Löw, s. hfg. 1516. C. heterophyllum Allioni. (Carduus het. L.). |H. M., Alpen- blumen 8. 424, 425.| —- Zwei- bis dreihundert Blüten mit roten, 8 mm langen Glöckehen setzen ein Köpfchen zusammen. Im ersten Blütenzustande wird der Pollen aus dem Antherencylinder hervorgekehrt, im zweiten breiten sich die beiden Griffeläste an der Spitze ein wenig auseinander und die papillösen Ränder der Innentlächen quellen etwas hervor. Spontane Selbstbestäubung ist bei aus- Compositae. 645 bleibendem Insektenbesuche dadurch möglich, dass das Hervorquellen der papil- lösen Ränder bis zur Berührung mit dem an den Fegehaaren haften gebliebenen Pollen erfolgt. Als Besucher sah H. Müller Bombus mesomelas Gerst. 7, sgd. und psd. In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora 8. 101) wurden 2 Hummeln und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. Schneider (Troms® Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen besonders Bombus agrorum F. als Besucher. l,oew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A, Coleoptera: Telephoridae: 1. Dasytes flavipes F., zahlreich. B. Hymeno- ptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 9, sgd.; 3. Bombus hortorum L. 7, stetig sgd.; Osmia fulviventris Pz. 9, psd. 1517. C. acaule Allioni. (Carduus acaulis L.). Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38, S. 38, 39) beschreibt die Blüteneinrichtung der bei Neu-Ruppin immer zweigeschlechtigen Pflanze ausführlich in folgender Weise: Die Kronröhre ist 20—22, Saum bis 15 mm lang; letzterer oben durch drei etwa 5—6 mm und zwei bis 10 mm tiefe Einschnitte in 5 schmale, oben kappenförmige, auf- recht-abstehende Zipfel gespalten. Der am Grunde mit haarähnlichen Anhängseln versehene Staubbeuteleylinder ist, wenn der Pollen durch die geschlossenen Narben- äste, von unten gedrängt, oben heraustritt, etwas über den Kronensaum empor- gehoben; zur Zeit aber, wenn der Griffel vollkommen ausgewachsen ist, hat sich die Staubblattröhre bereits durch Kontraktion der Filamente zwischen die Kronen- zipfel zurückgezogen. Die Narbenäste zeigen aussen überaus dicht stehende, sehr kurze, auch unter der Lupe kaum erkennbare Fegehaare, die nur unter der Narbengabel etwas grösser sind. Im zweiten Blütenstadium biegen sich die inneren, mit Narbenpapillen besetzten Ränder der Narbenäste etwas nach aussen, so dass nun Fremdbestäubung durch Insekten, oder falls noch Pollen an den Härchen der Narbenäste haften geblieben sein sollte, auch Selbstbestäubung "eintreten kann. Pollen weiss, rundlich bis elliptisch, grob-igelstachelig, bis 63 ga diam. messend. An anderen Standorten tritt die Pflanze gynodiöeisch auf. Die weiblichen Stöcke haben, nach Ljungström (Bot. Jb. 1884. I. S. 675), in Schweden kleinere Köpfe, als die zweigeschlechtigen. Die purpurroten Blüten sah H. Müller in den Alpen von Bienen (7) und Faltern (6) besucht. (Alpenbl. S. 422). Rössler beobachtete bei Wiesbaden den Falter: Depressaria incarnatella Z.; Mac Leod in den Pyrenäen 2 Hummeln als Besucher (B. Jaarb. III. S. 349, 350). 1518. C. rivulare Link. Als Besucher verzeichnet Hoffer für Steiermark Bombus lapidarius L. Z'. 1519. €. oleraceum Seopoli. (Cnieus oleraceus L.). [H. M., Befr. S. 389; Knuth, Herbstbeob.; Bijdragen; Loew, Bl. Flor. S. 260, 397; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Warnstorf beobachtete bei Neu- Ruppin ausschliesslich Zwitterblüten, deren Kronröhre etwa 15 mm beträgt, mit 6—?7 mm langem Saum. Der Griffel ragt darüber 7—8 mm hinaus. Der Anthereneylinder besitzt am Grunde haarähnliche Anhängsel, und die Filamente 646 Compositae. sind in der oberen Hälfte behaart. Pollen weiss, rundlich-elliptisch, grobstachelig, bis 62 u diam. messend. Ä Eine interessante Beobachtung hat Koehne (Bot. V. d. Pr. Brand. XX VIII, S. VI und VII) veröffentlicht. Derselbe fand in Pommern die gelblich-weissen Blütenköpfe von sehr zahlreichen Exemplaren des Citronenfalters umschwärmt, dessen Färbung und Flügelform eine gewisse Übereinstimmung mit den bleich- gelben, aufwärts gerichteten Hüllblattspitzen der Pflanze zeigt, so dass hier ein Fall von Mimikry vorliegen dürfte. (Vergl. Bd. I. S. 171—172.) Als Besucher sahen H. Müller (1) in Westfalen und ich (!) in Schleswig- Holstein: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis hellen: L.8 (!, D, sgd.; 2. Bombus agro- rum F. (!), sgd.; 3. B. lapidarius L. (!), sgd.; 4. B. terrester L.3 5’ (1), sgd.; 5. Psithyrus vestalis Foure., sgd. (!). B. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 6. Pieris sp. (!), sgd. b) Noctuae: 7. Euclidia glyphica L. (1), sgd. Herm. Müller sah in den Alpen (Alpenbl. S. 424) 3 Hummeln; Loew daselbst eine Muscide: Spilographa meigenii Lw. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Bombus latreillellus Kby. als Besucher; Alfken bei Bremen 2 Hummeln (sgd.): Bombus arcenicola Ths. 5 und B. proteus Gerst. Z'; Schmiedeknecht in Thüringen die Apiden: 1. Psithyrus barbutellus K. cd; 2. Osmia solskyi Mor. 2; Hoffer in Steiermark die Apiden: 1. Bombus lapidarius L. 5; 2. Psithyrus barbutellus K. 5’, s. hfg. Schletterer und v. Dalla Torre verzeichnen die Trauerbiene Melecta luctuosa Scop. 2 für Tirol als Besucher. Loew beobachtete an der var. amarantinum im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Üetonia aurata L., Blütenteile verzehrend. B. Diptera: Syrphidae: 2. Syrphus balteatus Deg.; 3. S. Frollssiii C. Hymenapiere: Apidae: 3. Bombus pratorum L. 5'; 4. Psithyrus vestalis Fourer. g'. C.:oleraceum X acaule (C. decolorans Koch). [Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Gynodiöeisch; Blüteneinrichtung wie bei C. acaule; Kronensaum weiss oder schwach lila, Länge der Röhre etwa 10 mm; Narbenäste weiss. Pollen weiss, rundlich, stachelig, von etwa 50 w. diam. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Psithyrus vestalis Fourer. 5‘, sgd. B. Lepido- ptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., sgd., zahlreieh; sowie an dem Bastard C. acaule X oleraceum: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus terrester L. S', sgd.; 2. Psithyrus campestris Pz. S', sgd. C. oleraceum X palustre (Ö. hybridum und lacteum Koch). Pollen der Form mit nicht herablaufenden Blättern und schwieligen Hüllblättern, weiss, kugelig bis elliptisch, in der Grösse sehr schwankend zwischen 37 und 56 u diam. (Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38). 1520. C. spinosissimum Seopoli. [H. M., Alpenblumen $. 423, 424.] — Die sehr wehrhafte Pflanze trägt eine Anzahl gelblich-weisser Blütenköpfe, deren Augenfälligkeit durch die ebenso gefärbten Deckblätter erhöht wird. Die Kron- röhre der Einzelblüte ist 8—9 mm lang; sie endet in ein 4—5 mm tiefes, mit a ra Compositae, 647 fünf etwa 5 mm langen Zipfeln versehenes Glöckchen. Die Einrichtung ist ähnlich wie bei ©. heterophyllum. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Käfer (6), Fliegen (6), Hyme- nopteren (15), Falter (14); Loew (Bl. Fl. S. 398) daselbst im Heuthale (Beiträge S. 58): Lepidoptera: a) Hesperidae: 1. Hesperia comma L., sgd. b) Noctuidae: 2. Agrotis ocellina S. V. c) Zygaenidae: 3. Zygaena exulans Hchw. et Rein. Dalla Torre beobachtete in den Ötzthaler Alpen Bombus mastrucatus Gerst. 9. Schmiedeknecht giebt für Tirol Osmia confusa Mor. (nach Morawitz) als Besucher an, ebenso v. Dalla Torre und Schletterer. Letztere geben ferner an die Hummeln: 1. Bombus alticola Kriechb. 9, im stärksten Regen sammelnd; 2. B. horto- rum L. © und 3. die Schmarotzerhummel Psithyrus globosus Ev. 1521. C. ochroleueum Allioni. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 4 Hummelarten und 1 Tag- falter. (Alpenbl. S. 425.) 1522. C. monspessulanum Allioni. Der Stengel trägt, nach Mae Leod (B. Jaarb. III. S. 350—351), 3—4 purpurfarbige Blütenköpfehen, die einen Durchmesser von je 25—-30 mm besitzen. Die Kronröhre ist 7—8 mm lang, das Glöckehen 6—7 mm tief mit 3—4 mm langen Zipfeln. Es gehört also zur Erreichung des Nektars ein 6 mm langer Rüssel. Die von Mac Leod in den Pyrenäen beobachteten Besucher sind dem ent- sprechend Hummeln (4 Arten), Falter (9) und Syrphiden (3). Loew sah im bot. Garten zu Berlin einen saugenden Falter (Pieris brassicae L.). 1523. C. glabrum DC. Die gelblich-weissen Blütenköpfehen fand Mac Leod in den Pyrenäen von Bombus hortorum L. $ besucht. (B. Jaarb. III. S. 352.) 1524. C. serrulatum M. B. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Hyme- noptera: a) Apidae: 1. Psithyrus rupestris F. /', sgd. b) Sphegidae: 2. Ammophila sabulosa L. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Rhodocera rhamni L., sgd.; 4. Pieris bras- _ sicae L., sgd.; sowie an der Form ucranicum Bess.: Hymenoptera: Apidae: 1. Psithyrus campestris Pz. 5‘, sgd.; 2. P. vestalis Fourc. 5‘. 1525. Kentrophyllum lanatum DC. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die seltene Furchenbiene Halictus quadrinotatus K. 350. Silybum Vaillant: Am Grunde der Griffeläste ein meist etwas schräg verlaufender Ring von Fegehaaren, über demselben an der Aussenseite der Äste ganz kurze Fegehaare; Griffeläste im zweiten Blütenzustande nur an der Spitze klaffend. 1526. S. Marianum Gaertner, (Carduus MarianusL.) Sprengel, S. 371—372.] — Die Blüten sind purpurrot. In frühzeitig entwickelten Köpfen ist, nach Hildebrand (Comp. 8. 60—62), der Pollen bisweilen verkümmert. Als Besucher sah Buddeberg (H. M., Weit. Beob. III. S. 81) in Nassau: Hymenoptera: Apidae: 1. Chelostoma nigricorne ®Nyl. 5‘, sgd.; 2. Halietus sexcinctus F, 9, sgd. und psd.; 3. H. tetrazonius Klg. 9, sgd.; 4. Megachile fasciata Sm. /, sgd.; 5. Osmia adunca Latr. 5‘, sgd.; 6. O. fulviventris Pz. 9, sgd.; 7. Stelis phaeoptera K. 5, sgd. 648 Compositae. 351. Carduus Tourn. Blüten röhrenförmig, zweigeschlechtig; Griffeläste nur an der Spitze sich auseinanderthuend, aussen am Grunde der Äste mit einem Ringe von Fegehaaren, an den später hervortretenden Rändern mit Narbenpapillen besetzt. 1527. .C. erispus LI. [H. M., Befr. 8.390; Weit. Beob. IH: 8. 83; Knuth, Ndfr. Ins. S.95, 161; Heinsius, B. Jaarb.IV.; Loew, Bl. Flor. S.395.] — Nach H. Müller sind 35—80 hellpurpurne Blütchen zu einem Köpfchen von 10 mm Durchmesser vereinigt, doch sind sie so nach aussen gebogen, dass oben eine rote Fläche 25—30 mm Durchmesser entsteht. Die Einzelblüte besitzt ein 21/»—3 mm langes, bauchiges Glöckchen mit 4—5!/s mm langen, wenig diver- gierenden, linealen Zipfeln. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit der- jenigen der Zwitterblüten von Cirsium arvense überein, doch ist natürlich durch die Tiefe des Glöckehens einer beschränkteren Anzahl Insekten der Genuss des Nektars möglich. In Schweden sind von Ljungström (Bot. Jb. 1884. I. S. 675) rein weibliche Pflanzen beobachtet. Als Besucher sah ich auf der Insel Föhr 4 Bienen, 3 Falter, 2 Schwebfliegen. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 39): Conops quadrifasciatus Deg., sgd.; Wüstnei in der Marsch von Schleswig-Holstein Bombus cullumanus (Kby.) Thomson; Alfken bei Bremen: Megachile centuncularis L. 2, sgd.; Schmiedeknecht in Thüringen: Bombus soroönsis F. &' und B. confusus Scheck. Jg. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Bakucherliste: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L., sgd., zahlreich (2). b) Museidae: 2. Cynomyia mortuorum L., sgd: (2). c) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd. (2); 4. E.tenax L., sgd. und pfd., häufig (1). B.Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena gwynana K. 9, sgd. (2); 6. Apis mellifica L. 5, sgd., zahlreich (2); 7. Bombus agrorum F., sgd. (1 und 2); 8. B. lapidarius L. 8 5, sgd., beide häufig (1 und 2); 9. B. terrester L. 9, sgd. (1 und 2); 10. Chelostoma nigricorne Nyl. 5‘, sgd. (2); 11. Coelioxys conoidea Il. 2, sgd. (2); 12. Halictus albipes F. 5’, sgd. (2); 13. H. cylindrieus F. ZJ' 9, sgd., (1 und 2); 14. H, leucozonius Schrk. 2, sgd. (2); 15. H. sexnotatus K. 9, sgd. (2); 16. Megachile lagopoda K. S’ 2, sgd. (2); 17. Osmia einig Pz. 2, psd. (1); 18. Psithyrus barbu- tellus K. 5, sgd. (2); 19. Stelis aterrima Pz. 2, sgd. (1 und 2). C. Lepidoptera: a) Pyralidae: 20. Eurycreon verticalis L., sgd. (1). b) Rhopalocera: 21. Hesperia comma L,., w. v.(2); 22. Melanargia galatea L., RT häufig (2); 23. Pieris napi L., sgd. (1); 24. P. rapae L. (l). ce) Sphingidae: 25. Zygaena carniolica Scop., häufig (2); 26. Z. filipendulae L., w. v. (2); 27. Z. minos S. V., w. v., (2). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 3 Hummeln: Bombus hypnorum L. <'‘, B. subterraneus L. 5‘ und B. terrester L. 5, und 2 Schmarotzerhummeln: Psithyrus rupestris F. ' und P. vestalis Fourer. /', als Besucher; Heinsius in Holland: A. Diptera; a) Empidae: 1. Empis livida L. 5‘ 2. b) Muscidae: 2. Scatophaga stercoraria L. 5. c) Syrphidae: 3. Melanostoma mellina I. J. B. Hy- menoptera: Apidae: 4. Bombus pomorum Pz. Z'; 5. B. terrester L. 5; 6. Halictus cylindrieus F. 5’; 7. H. flavipes F. 7‘. 1528. C. glaueus Bmg. Als Besucher beobachtete Loew in Steiermark (Beiträge S. 49) einen Tagfalter: Melanargia galatea L., sgd. 1529. C. acanthoides L. [H. M., Befr. $. 390; Weit. Beob. IIL.S. 83; Alpenbl. S. 417; Knuth, Bijdragen; Herbstbeob.| — Die gleichfalls hell- Compositae. 649 purpurnen Blütenköpfehen sind augenfälliger als die von C, erispus, da, nach Müller, die linealen Zipfel der Glöckehen 7—-8 mm lang sind. Da ausserdem die nektarhaltigen Glöckehen etwas weiter, aber weniger tief (nur 2 mm) als bei Carduus crispus sind, so ist der Besuch ein reichlicher. Die sonstige Blüten- einrichtung, also auch die Sicherung der Fremdbestäubung bei eintretendem, und die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung bei ausgebliebenem Insektenbesuche stimmt vollständig mit Carduus erispus und Cirsium arvense überein. Als Besucher beobachtete ich im botanischen Garten zu Kiel 2 saugende Hum- meln (Bombus lapidarius L. © @ und B. terrester L.) und 2 saugende Falter (Pieris brassicae L. und Vanessa io L.); H. Müller in den Alpen 4 Hummeln, 3 eleepear, 1 Käfer; in Mitteldeutschland folgende Insekten: A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L. b) Cureulioni- dae: 2. Larinus jaceae F.; 3. Spermophagus cardui Stev., in grösster Menge in den Blüten. c) Elateridae: 4. Corymbites holosericeus L. d) Scarabaeidae: 5. Trichius fas- eiatus L. B. Diptera: a) Conopidae: 6. Conops scutellatus Mg., sgd.; 7. Physocephala rufipes F., sgd. b) Syrphidae: 8. Eristalis arbustorum L., sgd. C. Hemiptera: 9. An- thocoris sp. D. Hymenoptera: a) Apidae: 10. Bombus agrorum F. %, sgd.; 11. B. lapidarius L. 9, sgd.; 12. B. pratorum L. /, sgd.; 13. B. silvarum L. 9 9, sgd.; 14. Ci- lissa trieineta K. 9, sgd.; 15. Chelestoma campanularuım L. 2 Z, sgd. und pfd.; 16. Dasypoda hirtipes F. 9, sgd.; 17. Halietus albipes F. 5‘, häufig, sgd.; 18. H. ceylin- dricus F. j/, sgd.; 19. H. interruptus Pz. /', sgd.; 20. H. leucozonius Schrk. 5 9, sgd. und psd.; 21. H. longulus Sm. 5‘ 9, sgd.; 22. H. lucidulus Schenck 9, sgd.; 23. H. maculatus Sm. 5 Q9, sgd.; 24. H. minutus K. 5‘, sgd.; 25. H. nitidiusculus K. Z' 9, 26. H. quadrieinetus F. 5 9, sehr häufig, sgd.; 27. H. quadrinotatus K. /, einzeln, sgd.; 28. H. rubicundus Chr. / 9, in Mehrzahl, sgd.; 29. H. smeathmanellus K. 9, sgd.; 30. Heriades truncorum L. 2 , sgd. und psd.; 31. Megachile centuncularis L. Z', sgd.; 32. M. lagopoda L. 2 /, sgd. und psd.; 33. M. versicolor Sm. 9, sgd.; 34. Osmia aenea L. 5‘, sgd.; 35. O. aurulenta Pz. 2, sgd. und psd.; 36. O. fulviventris F. OO, 37. Prosopis punctulatissima Sm. 9, sgd.; 38. Stelis aterrima Pz. 2 /', in Mehrzahl, sgd.; 39. St. breviuscula Nyl. 9, sgd.; 40. St. phaeoptera K. 9, nicht selten, sgd. b) Vespidae: 41. Cerceris variabilis Schrk. 9, sgd. E. Lepidoptera: a) Noctuae: 42. Plusia gamma L,, sgd. b) Rhopalocera: 43. Argynnis aglaja L., sgd.; 44. Epinephele janira L., sgd.; 45. Dickie brassicae L., sgd. c) Sphinges: 46. Zygaena carniolica Scop., sgd. Schmiedeknecht giebt für Tirol Osmia confusa Mor. (nach Morawitz) als Besucher an. Schletterer verzeichnet für Tirol als Besucher die beiden Bauchsammler-Bienen Osmia confusa Mor. und Megachile willughbiella K. Schiner beobachtete in Österreichs die Bohrfliege Oxyphora miliaria Schrk. 1530. C. defloratus L. [H. M., Alpenblumen S. 418—422.] — Der Durchmesser des aus 100—200 purpurnen Blüten bestehenden Köpfchens be- trägt an der Einschnürung nur 20 mm, von oben gesehen 25—30 mm, da sich die Kronen nach aussen biegen. Die Kronröhre 7—8 mm lang, das Glöckchen etwa 5 mm tief mit fünf linealen, divergierenden Zipfeln von 6—7 mm Länge. Beiderseits des untersten Zipfels ist das Glöckchen bis auf 3 mm Tiefe gespalten, so dass Insekten mit 3mm langem Rüssel Zutritt zu dem bis in das Glöckchen emporsteigenden Honig haben. Im ersten Blütenstadium bedeckt der bläuliche Blütenstaub in reichlicher Menge die Blütchen, im zweiten thun sich die beiden Griffeläste an den Spitzen 650 Compositae. etwas auseinander, auch quellen die mit Narbenpapillen - besetzten Ränder der Äste nach aussen hervor. Dieses letztere Stadium dauert erheblich länger als | das erste. Bleibt Insektenbesuch aus, so kann spontane Selbstbestäubung durch stärkeres Hervorquellen der Narbenränder bis zur Berührung mit haften gebliebenem Pollen erfolgen. Doch wird Autogamie kaum eintreten, da H. Müller in der Schweiz sehr zahlreiche Insekten (nicht weniger als 103 Arten) als Besucher be- obachtete, nämlich Käfer (8), Fliegen (10), Hymenopteren (31), Falter (54). Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge 8. 58): A. Diptera: a) Bom- bylidae: 1. Argyromoeba sinuata Fall., sgd. b) Empidae: 2. Empis tessellata F. c) Tabanidae: 3. Tabanus bromius L. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Ha- lietus quadrieinctus F. 9; 5. Osmia vil- losa Schek. © J', sgd., @ auch pad. C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 6. Parnassius delius Esp. b) Zygaenidae: 7. Zygaena exulans Hchw. et Rein. Ferner im bot. Garten zu Berlin: Bom- bus terrester L. JS’, sgd. Fig. 206. Carduus defloratus L. (Nach 1531. C. Personata Jaequin. y R n a es (Arctium PersonataL.). [H.M,, , erer Teil des Griffels. (17:1. . Unterer N Teil der Kronröhre (aufgeschnitten),. (7:1). Alpenblumen S. 417, 418.] — Etwa ©. Durchschnitt der Antherenröhre kurz vor dem 6 klettenähnliche, purpurrote Blüten- Aufblühen der Blumen. (7:1.) D. Unterster könfch Tyısch Teil der Kronröhre (offen gespalten). E. Unterster öpfehen von 30—40 mm Durch- Teil des Griffels. (7:1.) messer stehen am Ende des Stengels. Ä Jedes der 150—200 Blütchen eines Köpfchens besitzt eine 7”—9 mm lange Röhre und ein etwa 3 mm langes, unten bauchiges Glöckchen. Die Staubfäden sind in hohem Grade reizbar. Im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit C. defloratus völlig überein, dessen Staub- fäden aber wenig oder gar nicht reizbar sind. Als Besucher sah H. Müller Käfer (2), Fliegen (6), Hummeln (3), Falter (6). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: l. Apis mellifica L. 8, sgd.; 2. Osmia fulviventris Pz. 9, psd. 1532. C. nutans L. [Sprengel, S. 370—371; H.M., Befr. S. 390; Weit. Beob. III. S.83, 84; Loew, Bl. Flor. S.390; Kirchner, Flora S. 390.] — Mehrere Hundert purpurrote Blüten sind, nach Kirchner, zu einem duftenden Köpfchen vereinigt, dessen, obere Fläche einen Durchmesser von etwa 40 mm hat. Die Röhre der Einzelblüte ist 10 mm, das Glöckchen 5 mm lang; die Länge der Zipfel Compositae. : 651 desselben wechselt zwischen 5 bis 8 mm. Im übrigen stimmt ‚die Blütenein- richtung mit derjenigen von Cirsium arvense überein. Als Besucher beobachtete Loew in Brandenburg (Beiträge S. 39): Megachile lagopoda L. 9, psd.; in Schlesien (Beiträge S. 31): Parnopes grandior Pall., sgd. Herm. Müller beobachtete in Mitteldeutschland: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L., pfd.; 2. Syrphus ribesii L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L., sgd., zahlreich; 4. Bombus hortorum L. /, sgd.; 5. B. hypnorum L. 8, sgd.; 6. B. pratorum L. 9 5‘, sgd.; 7. B. silvarum L. © 8, sgd.; 8. B. vestalis Fourc., sgd.; 9. Halietus cylindrieus F. 5‘, sgd.; 10. H. leu- cozonius Schrk. 9, psd.; 11. H. malachurus K. 9, sgd.; 12. H. quadrinotatus K. j', sgd. (Thür.); 13. H. sexeinetus F. 9, sgd. und pfd.; 14. H. zonulus Sm. 9, sgd. (Thür.). C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 15. Argynnis aglaja L,, sgd., in Mehrzahl; 16. A. paphia L., sgd.; 17. Epinephele janira L., sgd. (Thür.); 18. Hesperia lineola O., sgd. b) Sphinges: 19. Zygaena lonicerae Esp., sgd.; Schmiedeknecht in Khäringen die Schmarotzerhummeln: 1. Psithyrus globosus Ev. 5; 2. P. rupestris F. 5; Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Bombus arenicola 'Ths. /; 2. B. distinguendus Mor. 9; 3. B. lapi- darius L. 8; 4. B. ruderatus F. 9, sgd.; 5. B. terrester L. /'; 6. Halietus calceatus Seop. 9; 7. Osmia solskyi Mor. 9; 8. Psithyrus barbutellus K. 2 /; 9. P. campestris Pz. 5; 10. P. rupestrisF./. Schiner bemerkte in Österreich die Bohrfliegen: 1. Oxy- phora miliaria Schrk.; 2. Urophora solstitialis L.; 3. U. stylata F. Schletterer verzeichnet für Tirol (T.) als Besucher und beobachtete bei Pola: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena florea F., psd.; 2. Bombus hypnorum L. (T.); 3. B. mesomelas Gerst. (T.); 4. B. terrester L. (T.); 5. Ceratina nigroaenea Gerst.; 6. Ha- lictus levigatus K. 9; 7. H. morbillosus Krehb.; 8. H. quadrieinetus F.; 9. H. scabiosae Rossi; 10. Osmia fulviventris Rossi; 11. Psithyrus rupestris F. (T.) b) Secolüdae: 12. Scolia insubrica Rossi. 1533. C. medius @ouan. Der Durchmesser der purpurroten Blüten- köpfehen ist, nach Mac Leod (Pyreneeönbl. S. 352—354), in den Pyrenäen 30 mm. Die Kronröhre ist 10—11 mm lang, das bauchige, honighaltige Glöck- chen 4—5!/sg mm tief. Es können daher Insekten mit 4—5 mm langem Rüssel den Nektar aussaugen, während -die Käfer, sowie kurzrüsselige Fliegen und Hymenopteren nur pollenfressend auf den Köpfchen angetroffen werden. Als Besucher beobachtete Mac Leod Hymenopteren (14), Falter (16), Käfer (6), Syrphiden (3), Musciden (9). 1534. C. carlinoides @ouan. Der Durchmesser der purpurnen Blüten- köpfchen beträgt, nach Mac Leod (B. Jaarb. III. S. 354—356), in den Pyrenäen 25—30 mm. Die Kronröhre ist 7—8 mm lang, das Glöckchen 3—-4 mm tief. Wie die vorige wird auch diese Art vornehmlich von langrüsseligen Insekten besucht. Als Besucher beobachtete Mac Leod Hymenopteren (14), Falter (2), Käfer (1), Museiden (1), Empiden (1), 1535. C. pyenocephalus Jaeq. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium septemdentatum Lir.; 2. Anthrena lucens Imh.; 3. Ceratina cucurbitina Rossi; 4. Osmia fulviventris Pz.; 5. O. spinolae Schck.; 6. Prosopis hyalinata Sm. v. sub- quadr abs F. b) Chrysidae: 7. Holopyga amoenula Dhib. c) Sphegidae: 8. Pemphredon unicolor F.; 9. Tachytes obsoleta Rossi. 652 | Compositae. 352. Onopordon Vaillant. Blüten zweigeschlechtig, röhrenförmig. Griffeläste sich nicht auseinander- breitend, an den Aussenrändern mit Streifen von Narbenpapillen, unter der Spaltung mit einem Ringe ziemlich kurzer, schräg aufwärts gerichteter Fegehaare. 1536. 0. Acanthium L. |H. M., Befr. S. 385, 386; Weit. Beob. III. S. 81; Alpenbl. S. 417; Kerner, Pflanzenleben Il; Knuth, Herbstb.; Rügen; Bijdragen.] — Die hellpurpurnen Blüten haben, nach Müller, eine 10—12 mm lange Kronröhre, an welche sich das 3 — 4 mm tiefe Glöckehen mit fünf linealischen, 6—8 mm langen, nicht divergierenden Zipfeln anschliesst. Der Nektar steigt bis in das Glöckehen empor. Im ersten Stadium bedeckt der hervorgekehrte Pollen die Blüten, im zweiten überragt die Narbe 5--7 mm die Kronzipfel, indem sich dann die Narbenpapillen stärker nach aussen gekehrt haben. — Kerner bemerkt über die mechanische Reizbarkeit der Staubfäden von Onopordon, dass, wie bei anderen Kompositen, der Pollen durch den Antherencylinder gegen Regen und nächtlichen Tau geschützt wird, durch das Herabziehen des Antheren- cylinders aber das obere Griffelende entblösst und so der auf ihm abgelagerte Pollen freigelegt wird. Als Besucher sah ich im botanischen Garten zu Kiel saugende Hummeln (Bombus agrorum F., B, hortorum L., B. lapidarius L., B. terrester L.) und Tagfalter (Pieris napi L., Vanessa atalanta L., V. io L., V. urticae L.), ‚sowie 1 Muscide (Calli- phora erythrocephala Mg.). Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Pieris sp. Herm. Müller (l) und Buddeberg (2) Beben für Mitteldeutschland folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Coceinellidae: 1. Coceinella mutabilis Seriba, vergeblich nach Honig suchend (1). B. Hemiptera: 2. Capsus, 2 verschiedene Arten, sgd. (1); 3. Ly- gaeus equestris L., sgd. (1, Thür... C.Hymenoptera: a) Apidae: 4. Anthrena schran- kella Nyl. © (1); 5. Bombus lapidarius L. 8, sgd. (1); 6. B. rupestris F. 9, sgd. (1); 7. B. terrester L. 9, sed. (1); 8. Sa conoidea Ill. 2, sgd. (1); 9. Halietus cylindrieus F. © (2); 10. H. leucozonius Schrk. ©, sgd. (1, Thür.); 11. H. maculatus Sm., psd. (1, Thür.); 12. H. quadrieinetus F. 9, sgd. (2); 13. H. quadristrigatus Latr. 9, sgd. (1); 14. H. sexeinetus F. 5' (2); 15. H. tetrazonius Se 9 (2); 16. Megachile lago- podaL. 2 5‘, psd. und sgd. (1, 2); 17. M.ligniseca K. 9, sgd. und psd. (2); 18. Osmia aurulenta Pz. ©, psd. und sgd. (1, Thür.); 19. O. fulviventris Pz. ©, sgd. und psd., häufig (2); 20. Saropoda bimaculata Pz. 9, sgd. (1); 21. Stelis aterrima Pz. @ Z, sgd. (l, 2); 22. 8. phaeoptera K. 9, sgd. (2). b) Sphegidae: 23. Psammophila affinis K. 9, sgd. (l. D. Lepidoptera: a) Ahopalocera: 24. Hesperia silvanus Esp., sgd. (1, Thür.); 25. Melanargia galatea L., sgd. (1); 26. Vanessa cardui L., sgd. (1, Thür.); 27. V. urticae L., sgd. (1). b) Sphinges: 28. Macroglossa stellatarum L., sgd. (1). In den Alpen sah Herm. Müller eine Hummel auf den Blüten. Gerstäcker beobachtete bei Berlin Osmia fulviventris Pz. 9; Schmiede- knecht in Thüringen: Osmia solskyi Mor. 9; Friese in Ungarn die Langhornbiene Eucera nigrifacies Lep.; Schiner in Österreich die Bohrfliege Tephritis postica Löw. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Apiden: 1. Bombus hypnorum L. &; 2. B. muscorum F, 5; 3. Anthrena cetii Schrk. 9; 4. Halietus sexeinetus Fbr. 9; 5. Stelis phaeoptera K. Q; Schletterer daselbst: 1. Anthrena marginata F.; 2. Bombus hypnorum L.; 3. Halietus sexeinetus F.; 4. Stelis phaeoptera K. 2 ee = 0 Zr 353. Lappa Tourn. Blüten röhrenförmig, zweigeschlechtig. Griffeläste sehr kurz, auf der Innen- seite mit Papillen, auf der Aussenseite mit kurzen, spitzen, schräg aufwärts gerichteten Fegezacken besetzt, die sich bis unter die Spaltung fortsetzen und an ihrer unteren Grenze mit einem Ringe längerer Fegehaare abschliessen. 1537. L. minor DC. [Hildebrand, Comp. S. 46, Taf. V. Fig. 32; H. M., Befr. S. 391; Weit. Beob. III. S. 84; Knuth, Ndfr. Ins. S. 161.] — Die Augenfälligkeit der ziemlich kleinen, meist nur etwa haselnussgrossen Blüten- köpfchen wird durch die rötliche Färbung der inneren Hüllblätter etwas erhöht. Das Glöckehen der oben purpurn gefärbten Blumenkrone ist, nach Müller, 3 mm lang; die Kronzipfel sind aufrecht, dreieckig und nur 1 mm lang. Im ersten Blütenzustande tritt wieder der Pollen aus dem Anthereneylinder hervor, im zweiten der Griffel 1—2 mm unterhalb des Ringes der längeren Fegehaare. Er spreizt seine innen mit Papillen besetzten Äste dann vollständig auseinander. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel Apis und 2 Falter (Pieris sp., Plusia gamma L.) sgd.; Herm. Müller in Westfalen zwei Apiden (Bombus agrorum F. , sgd. und Halietus longulus Sm. $, sgd.); Buddeberg in Nassau 2 Apiden (Halietus eylindricus F. 9 /, sgd. und Stelis aterrima Pz. 9 5‘, sgd.), sowie eine Grabwespe (Ammophila sabulosa L. 2, sgd.); Alfken bei Bremen Bombus proteus Gerst. Z. | Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen eine Hummel als Besucherin. (B. Jaarb, Ill. S. 359.) 1538. L. tomentosa Lmk. Als Besucher beobachtete Herm. Müller (Befr. S. 391) folgende Bienen: 1. Apis sgd. und psd.; 2. Bombus agrorum F. 9 /, sgd.; 3. B. silvarum L. %, sgd.; 4. Psithyrus campestris Pz. 5, sgd.; 5. Megachile centuneularis L. 9, sgd.; sowie 1 Noktuide (Plusia gamma L.), sgd. Die letzte der genannten Apiden beobachtete Loew auch im botanischen Garten zu Berlin an den Blüten. Derselbe sah in der Schweiz (Beiträge S. 59): Trypeta tussilaginis F. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 2 Hum- meln, Bombus agrorum F. 9 und B. subterraneus L. 5‘, und 1 Schmarotzerhummel, Psithyrus campestris Pz. /, als Besucher. 1539. L. major Gaertner sah Herm. Müller (Alpenbl. S. 426) in den Alpen von Apis, 3 Hummeln, 3 Faltern besucht. 354. Carlina Tourn. Blüten zweigeschlechtig.. Die weisslichen inneren Hüllblätter vertreten die Stelle der Strahlblüten, doch dienen sie ausser zur Erhöhung der Augenfälligkeit zum Schutze der Blüten, indem sie bei feuchter Witterung über dem Köpfchen zusammenschliessen („Wetterdistel“). Der Griffel besitzt an der Aussenseite seiner verkehrt-keulig verdickten Spitze zahlreiche bis unter die Spaltung hinab- gehende Fegehaare; die sehr kurzen Äste bleiben fast geschlossen und lassen längs ihrer äusseren Berührungslinie einen Streifen Papillen hervortreten. — Die stacheligen äusseren Hüllblätter bilden einen wirksamen Schutz gegen auf- kriechende Tiere. 654 Compositae. 1540. C. acaulis L. [H. M., Alpenblumen S. 414, 415; Knuth, Herbstbeob. ; Bijdragen.] — Mehrere Hundert, unter einander gleichgebaute Blütchen setzen das an und für sich unscheinbare, dem Boden anliegende Köpfchen zusammen, dessen Durchmesser 20—40 mm beträgt. Durch die 60—80 trockenen, starren, glänzend weisslichen, bandförmigen inneren Hüllblätter von je 35 —40 mm Länge und 2!/a—3 mm Breite entsteht jedoch ein weithin glänzender Stern von 75—80 mm Durchmesser. Die Kronröhre der Einzelblütehen ist 4—5 mm, das Glöckchen 5-6 mm lang. Der Griffel hat zwei kurze, stumpfe, kaum 1 mm lange Äste, die auf der Aussenseite unter den kurzen Fegehaaren hinter der Spaltung noch einen Kranz längerer Fegehaare besitzen. Die Blüten öffnen sich bei Innsbruck, nach Kerner, zwischen 7 und 8 Uhr vormittags und schliessen sich zwischen 6 und 7 Uhr nachmittags. Als Besucher sah ich im Berner Oberland Bombus lapidarius L., sgd.; im bo- tanischen Garten zu Kiel ausserdem noch B. hortorum L., B. terrester L., Apis, sowie 1 Falter (Vanessa io L.) und 1 Schwebfliege (Eristalis arbustorum L.). Sämtl. sgd. Herm. Müller beobachtete in den Alpen 3 Hummel- und 2 Falterarten. In Thüringen beobachtete Herm. Müller (Befr. S. 382) folgende Besucher: A.Coleoptera: Cureulionidae: 1. Larinus senilis F.; Larven und Puppen finden sich im gemeinsamen Blütenboden der Körbchen, die fertigen Käfer auf den blühenden Körbehen und auf anderen Teilen der Pflanze. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bom- bus agrorum F.', sehr zahlreich, sgd.: 3. B. confusus Schenk ', w. v.; 4. B. lapidarius L. d\, w. v.; 5. B. muscorum F. Z', w. v.; 6. B. silvarum L. JS’, w. v.; 7. B. terrester L. g', w.v.; Halietus spec. besonders 8. Halietus eylindricus F. S'; und 9. H. quadrieinetus F. 5; 10. Psithyrus rupestris L. /. Redtenbacher sah in Österreich den Rüsselkäfer Larinus senilis F.; Hoffer in Steiermark Bombus pomorum Panz. var. mesomelas Gerst. (elegans Seidl.). Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen die Apiden: 1. Bombus pomorum Pz. 5; 2. Psithyrus rupestris F. J'. Mac Leod sah in den Pyrenäen 1 Hummel, 1 Ameise, 1 Museide als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 358). | 1541. C. acanthifolia Allioni. Die gelben Blütenköpfe, deren Augen- fälligkeit durch die umgebenden goldgelben Hochblätter noch erhöht wird, sah Mac Leod in den Pyrenäen von einer Hummel besucht. (B. Jaarb. III. S.358—359.) 1542. C. vulgarisL. [Knuth, Nordfr. Ins. S. 161; Weit. Beob. S. 236; Mac Leod, Bot. Jaarb. V.S.402; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Pflanze trägt auf der Insel Sylt meist nur 1, selten bis 5 Blütenkörbehen von je 40 mm Durchmesser. Das aus mehreren hundert Einzelblüten bestehende Köpfchen ist von mehreren Reihen starker, dorniger, schützender Hüllblätter umgeben, an welche sich nach innen zu ein Kranz strohgelb gefärbter, 20 mm langer und 1!/’a—2 mm breiter, trockenhäutiger, nicht bewehrter Hüllblätter anschliesst, welehe die Rolle des Strahles so gut spielen, dass die sonst sehr unscheinbaren Köpfehen weithin sichtbar werden. Bei trüber Witterung und während der Dunkelheit legen sich diese Hüllblätter nach innen und oben zusammen und bilden so ein schützendes Strohdach. Darunter liegt danm noch ein zweites kegelförmiges Dach, welches von den die Blüten um mehrere mm überragenden Spreuborsten gebildet wird. ® er % Pe Compositae, 655 Der Pollen wird, wie bei allen Kompositen, bereits im Knospenzustande in die Antherenröhre entleert und dann durch die starren, schräg aufwärts ge- richteten Fegehaare hervorgekehrt. Ist der Anthereneylinder leer, so treten die an den Seiten befindlichen Narbenpapillen hervor. Warnstorf fügt noch folgendes hinzu: Kronensaum zur Blütezeit dunkel- violett und seine Zipfel am Rande mit einfachen und unregelmässig verästelten kurzen Härchen besetzt, welche den herabfallenden Pollen festzuhalten bestimmt sind. Blütchen etwa 10—11 mm lang, Staubbeutelröhre bis 3mm weit aus denselben hervorragend; letztere durch Kontraktion der Filamente später ganz in den Saum zurückgezogen, wodurch die schmutzig-gelblichen Pollenzellen voll- ständig freigelegt werden. Narbenäste kurz, aussen mit Fegehaaren, welche sich unter der Narbengabel etwas verlängern, und innen mit Narbenpapillen; später in einem spitzen Winkel auseinander tretend. Die inneren strohfarbenen, schmal linealischen Hüllblätter vertreten hier die Strahlblüten anderer Kompositen und bewirken durch ihr periodisches Öffnen und Schliessen, dass Narben älterer Blüten mit dem Pollen von nebenstehenden jüngeren in Berührung kommen und bestäubt werden. Sollte also Insektenbesuch ausbleiben, so ist Vorsorge getroffen, dass die Pflanze sich selbst befruchtet. Pollen rundlich, mit niedrigen Stachelwarzen, von etwa 50 u diam. Nach Kerner öffnen sich die Köpfchen morgens um 7—8 Uhr und ‚schliessen sich 12 Stunden später. Als Besucher sah ich 3 saugende RR: Bombus derhamellus K, B. lapi- darius L. und B. terrester L., 1 Schwebfliege (Syrphus balteatus Deg. 5‘) und 2 Mus- ciden (Olivieria lateralis Fabr. 18 Anthomyia 9), sämtl. pfdl. Herm. Müller (1) (Befr. S. 382; Weit. Beob. III. S. 79) und Buddeberg (2) beobachteten in Thüringen und Nassau: Hymenoptera: a) Apidae: 1. B. lapidarius L. ' (1); 2. B. terrester L. /' (}); 3. B. tristis Seidl. 5 (1, bei Schwiebus); 4. Coelioxys acuminata Nyl. © (1); 5. C. quadri- dentata L. 2 (1); 6. Halictus cylindricus F. 5‘, s. hfg. (1); 7. H. quadrieinctus F. 5 (1, 2), hfg.; 8. Megachile circumeineta K. 2 (1); 9. M. lagopoda L. 5‘, einmal (1). b) Sphe- gidae: 10. Ceropales maculatus F. 2 (1). Sämtl. sgd. Schletterer giebt für Tirol Bombus derhamellus K. als Besucher an. Mac Leod beobachtete in den et 3 Hummeln und 1 Falter. (B. Jaarb. III. S. 358). 355. Saussurea DC. Blüten zweigeschlechtig. Aussenfläche der Griffeläste ganz mit langen, spitzen Fegehaaren besetzt, am Grunde die längsten; Innenfläche mit Papillen; Griffeläste sich zurückrollend. 1543. S. alpina DC. [H. M., Alpenblumen 8. 413, 414.] — Das Einzel- köpfehen besteht aus 11—17 Blüten mit 7—8 mm langer, weisslicher Röhre und 2 mm langem, violettem Glöckehen. Fünf bis neun solcher Köpfchen stehen dicht beisammen. Die veilchen- oder vanilleduftenden, protandrischen Blüten werden, nach Müller, vermutlich von pollenfressenden Fliegen und pollen- sammelnden und saugenden Bienen besucht, doch beobachtete derselbe nur eine 656 Compositae. Schwebfliege. Lindman beobachtete auf dem Dovrefjeld Fliegen, eine Blatt- wespe und eine Hummel als Besucher. 1544. S. albescens Hook. fil. et Th. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymeno- ptera: a) Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd.; 2. Bombus hortorum L. 5’, sgd.; 3. Ha- lietus nitidiusculus K. /, sgd. b) Chaleididae: 4. Unbestimmte Chalcidide,, auf den Blüten herumsuchend. 356. Jurinea Cassini. 1545. J. mollis Rehb. [v, Wettstein, Compos. d. österr.-ungar. Flora.] — Die Spaltöffnungen der jungen, noch geschlossenen Köpfchen sondern Nektar aus, der Ameisen (— bei Wien und Budapest meist Camponotus_ silvaticus Oliv. var. aethops Latz., seltener Aphenogaster struetor Latz. —) anlockt, welche ihrerseits schädliche Insekten von den Blütenköpfehen fernhalten. Die Nektar- absonderung hört mit dem Beginn der Anthese auf. 1546. J. alata hat, nach Hildebrand ER S. 58, 59), einen ähn- lichen Griffelbau wie Centaurea montana. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin eine pollen- sammelnde Biene: Osmia fulviventris Pz. 9. 1547. Alfredia cernua Cass. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Bombus terrester L. 9, psd., besucht. 1548. Rhapontiecum pulchrum Fisch. et Mey.: Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin als Besucher: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Dasypoda hirtipes F. j', sgd.; 2. Osmia fulviventris Pz. Q, psd.; 3. Stelis aterrima Pz. 2, sgd. b) Vespidae: 4. Odynerus parietum L. 357. Serratula 1. Blüten zweigeschlechtig oder diöcisch. 1549. S. tinetoria L. [Kirchner, Flora S. 727; H. M., Befr. S. 391; Knuth, Herbstbeob.] — Gynodiöeisch. Zwischen der weiblichen und der zwei- geschlechtigen Form giebt es, nach Kirchner (Flora S. 727), Übergänge. Als Besucher der purpurroten Blüten sah Herm. Müller (Befr. S. 391) in Thüringen 1 Hummel (Bombus agrorum F. © S', sgd.) und 1 Tagfalter (Colias hyale L., sgd., häufig). Ich beobachtete im botanischen Garten zu Kiel 6 Schwebfliegen pfd. und sgd. (Eristalis horticola Deg., E. pertinax Scop. Platycheirus sp., Syritta pipiens L., Syrphus ribesii L., S. umbellatarum L.) und 2 Museciden pfd. (Calliphora erythrocephala Mg., Musca corvina F.), sowie 2 Falter sgd. (Pieris sp., Vanessa Jo L.). Schiner beobachtete in Österreich die Bohrfliege Trypyta ruficauda F. 1550. S. quinquefolia M. B. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymeno- ptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. „'; 2. B. terrester L. 9, sgd. 1551—1552. S. 1ycopifolta VilL, und 8. eentauroides Host. (—= M.B.) sondern, nach Deu, (a. a. O.), an den Hüllschuppen der jungen, noch geschlossenen Köpfchen aus den Spaltöffnungen reichlich Nektar aus, welcher S,radiata Coupoaktals. 657 zur Anlockung von Ameisen dient, welche wie bei Jurinea schädliche Insekten von den Knospen fernhalten. An S. Iycopifolia beobachtete W ettstein ER exsecta Nyl., Fabr., Lasius niger L. und Myrmica lobicornis Nyl.; alienus Först. F, rufibarbis an 8. centauroides Lasius ‘ 358. Cnicus Vaillant. Griffel der Zwitterblüten demjenigen von Centaurea(montana)sehr ähnlich. 1553. C. benedietus L. Fig. 31.] — Die ersten Blüten besitzen, trotzdem die Antheren nörmal aussehen, keinen Pollen. Die geschlechtslosen Rand- blüten sind so klein, dass sie gegen die Scheibenblüten fast verschwinden. 359. Centaurea L. Randblüten geschlechts- los, röhrenförmig, strahlend. Scheibenblüten zweigeschlech- tig. Staubfäden stark reizbar. Griffel unterhalb der kurzen breiten Äste mit einem Ringe schräg aufwärts gerichteter Fegehaare, darüber mit kurzen Härchen besetzt, innen mit Narbenpapillen. — Kerner hebt hervor, dass der Pollen bis zur Zeit des Insektenbesuches in dem von den Antheren gebildeten Futteral versteckt ist, was den Vorteil für ihn hat, dass er so gegen Regen und Nachttau geschützt ist. Durch den Reiz, welcher durch den Rüssel des honigsuchenden Insektes die Staubfäden ausgeübt wird, sich letztere zusammen, so dass der krümlige Pollen, nach- dem er kaum hervorgetreten ist, auf ziehen [Hildebrand, Comp. S. 57, 58, Taf. V. Fig. 207. (Nach J. Mac Centaurea Cyanus L. Leod.) 1. Eine Scheibenblüte im ersten (männlichen) Zustande. Der Griffel ist noch in dem von den Staubfäden (h) ge- tragenen Staubbeuteleylinder (cdba) verborgen. ab ist der oberste, geteilte, durch die Staubbeutelanhängsel ge- bildete Teil des Cylinders. 2. Oberster Teil (ab) von Fig. I, im Längsschnitt. Die beiden Griffeläste sind noch gegen einander gedrückt, an ihrem Grunde sitzt ein Haarring, über welchem sich der Blütenstaub be- findet. 3. Narbe im zweiten Zustande; ihre Aste sind gespreizt; der Haarring ist noch mit Pollenkörnern be- laden; einige Polienkörner kleben auch an der papillösen Innenfläche der Griffeläste. 4. Scheibenblüte im zweiten (weiblichen) Zustande, halbschematisch. Der Griffel ist aus der Spitze des Staubbeuteleylinders hervorgetreten. wh Haarring. ab Staubbeutelanhängsel. be Eigentliche Staubbeutel. A Staubfüden. st Griffel. & Kronzipfel. de Kronröhre. Die Honigdrüse (nicht abgebildet) be- findet sich bei e. auch schon von den Insekten abgestreift wird. Nach Entfernung desselben ist kurze Zeit hindurch nur Kreuzung möglich, dann rollen sich die Griffeläste so Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. I, 1. 4? 658 Compositae. zurück, dass die Narbenpapillen mit dem an den Fegehaaren zurückgebliebenen Pollen in Berührung kommen und so spontane Selbstbestäubung erfolgt. Diese Zurückrollung habe ich nicht bemerkt. — Einige Arten (CO. alpina nach Wett- stein, ©. montana nach Delpino in den Apeninnen, dagegen nach Wett- stein nicht bei Wien) zeigen ähnliche Honigausscheidungen wie Serratula lycopifolia und centauroides und Jurinea mollis an den Hüllschuppen der Köpfchen im Knospenzustande.e An C. alpina bemerkte Wettstein in Istrien Camponotus silvaticus Oliv. var. aethiops Latz. 1554. C. Jacea L. [H. M., Befr. S. 382—384; Weit. Beob. III. S. 79, 80; Alpenbl. S. 415; Loew, Bl. Fl. S. 390, 393, 397; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 401—402; Knuth, Herbstbeob. ; Bijdragen.] — Triöeisch. Die meist hellpurpur- nen Blüten stehen, nach Müller, zu 60 bis über 100 in einem Köpfchen’ zusammen, welches unten auf 8—10 mm Durchmesser zusammengedrängt ist, oben aber sich zu einer Fläche von 20—30 mm Durchmesser ausbreitet. Die Randblüten dienen ausschliesslich zur Erhöhung der Augenfälligkeit; sie sind unfruchtbar und in grosse, nach aussen gerichtete Trichter umgewandelt. Die Scheibenblüten sind zweigeschlechtig; ihre Röhre ist 7—10 mm lang, das Glöckchen 3—4!/a mm; es besitzt 5 linealische, 5 mm lange Zipfel. Die behaarten Staubfäden sind reiz- bar; sie krümmen sich bei Berührung durch den Rüssel besuchender Insekten, wodurch die Antherenröhre hinabgezogen wird. Es wird daher die kranzförmige Griffelbürste den im Antherencylinder enthaltenen Pollen hinausfegen. Später wächst der Griffel aus der Staubbeutelröhre hervor, und die papillöse Innenseiten der Griffeläste klaffen etwas auseinander. Spontane Selbstbestäubung ist, nach Müller, ausgeschlossen (vgl. oben die Angabe von Kerner), dagegen kann Selbstbestäubung durch Insektenvermittelung dann erfolgen, wenn beim Her- vortreten der Narbenpapillen der Pollen noch nicht vollständig abgeholt ist. Bei hinreichendem Insektenbesuche ist aber kein Blütenstaub mehr auf den im zweiten Zustande befindlichen Köpfchen, so dass Fremdbestäubung erfolgen muss. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, elliptisch, gefurcht, mit niedrigen Stachel- warzen, etwa 56 u lang und 30 u breit. Müller beobachtete auch Pflanzen mit männlichen und weiblichen Köpf- chen mit vergrösserten Strahlblüten, Mac Leod in Belgien neben den zwei- geschlechtigen Köpfchen mit geschlechtslosen Randblüten auch weibliche Köpf- chen ohne Randblüten. Die männlichen Köpfchen haben eine blassere Färbung; ihre Randblüten sind sehr vergrössert, das Nektarium ist verkümmert, die Griffel- äste bleiben immer zusammen. Die Blüten der weiblichen Köpfe sind dunkler gefärbt und kleiner, ihre Antheren sind verschrumpft und ohne Pollen. Als Besucher sah ich bei Glücksburg Pieris napi L., sgd., sehr zahlreich; bei Kiel 5 Apiden (Apis mellifica L., Bombus lapidarius L., Psithyrus rupestris F.), 4 Schweb- fliegen (Eristalis nemorum L., Helophilus hybridus Loew, H. pendulus L., Rhingia cam- pestris L.), sowie 4 Falter (Lycaena sp., Pieris sp., Plusia gamma L., Vanessa io L.). Sämtlich sgd. In den Alpen beobachtete H. Müller 3 Bienen und 3 Falter als Besucher. Für Mitteldeutschland geben Müller (1) und Buddeberg (2) folgende Besucherliste: Compositae. 659 A. Diptera: a) Conopidae: 1. Conops flavipes L., sgd. (1); 2. Physocephala vit- tata F., sgd. (1); 3. Sieus ferrugineus L., sgd. (2). b) Empidae: 4. Empis livida L., sgd. (1, 2); 5. E. rustica F., sgd. (1). ce) Syrphidae: 6. Eristalis intricarius L., sgd. (l); 7.E. tenax L., bald pfd., bald den langausgestreckten Rüssel in die einzelnen Glöckchen senkend (1); 8. Helophilus pendulus L., sgd. (1); 9. Rhingia rostrata L., sgd. (1); 10. Syrphus balteatus Deg., pfd. (2). B. Hymenoptera: a) Apidae: 11. Anthidium strigatum Pz., psd. (1, Thür.); 12. Anthrena pilipes F. 9, psd,. (1); 13. Apis mellifica L. ©, häufig, sgd. und psd. (1); 14. Bombus agrorum F. 9, sgd. (1); 15. B. lapidarius L. 8, sgd. (1); 16. B. pratorum L. /', sgd. (1); 17. B. silvarum L. 9 8, sgd. (1); 18. Dasypoda hirtipes F. /', sgd., in Mehrzahl (1); 19. Halietus albipes F. 5, sgd. (1); 20. H. eylindrieus F. 9 /‘, sgd. und psd., sehr häufig (1); 21. H. interruptus Pz. 5, sgd. (1); 22. H. leucozonius Schrk. © j', sgd. und psd. (1); 23. H. longulus Sm. 2 % (1); 24. H. lucidulus Schenck 9, sgd. und psd. (1); 25. H. maculatus Sm. 9 %', psd. und sgd. (1); 26.H. malachurus K. 9, sgd. und psd. (2); 27. H. minutus K. 5, sgd. (1); 28. H. nitidiusculus K. / 9, psd. und sgd. (1); 29. H. quadrieinetus F. 2 %, sgd. und psd., häufig (1, 2); 30. H. rubieundus Chr. 2% 5, sgd. und psd. (l); 31. H. sex. einetus F. 9, sgd. (2); 32. H. smeathmanellus K. 9, sgd. und psd. (1); 33. H. tetra- zonius Klg. 2 %', sgd. (2); 34. H. villosulus K. 9, sgd. und psd. (2); 35. H. zonulus Sm. j', sgd. (1); 36. Megachile centuncularis L. 2% Z, psd. und sgd. (1, 2); 37. M. lagopoda L. 9, psd. (1, Thür.); 38. Osmia spinulosa K. 9, pfd. (1, Thür.); +39. Psi- thyrus barbutellus K. 5, sgd. (1); 40. P. campestris Pz. 5, sgd.-(1); 41. P. rupestris F. 9 S, sgd. (1); 42. P. quadricolor Lep. 5‘, sgd. (1); 43. Saropoda bimaculata L. j', sgd. (1, Liebenau bei Schwiebus). b) Sphegidae: 44. Ammophila sabulosa L. 9, sgd. (1). ec) Vespidae: 45. Pollistes gallica L. (1, Thür.). C. Lepidoptera: a) Noctuae: 46. Plusia gamma L.(l). b: Rhopalocera: 47. Coenonympha pamphilus L. (1); 48. Colias hyale L. (1); 49. Epinephele janira L. (1); 50. Hesperia thaumas Hfn. (1); 51. Lycaena corydon Scop., sgd. (1, Thür.); 52. L. sp. (1); 53. Melanargia galatea L., sgd., in Mehrzahl (1); 54. Pa- rarge megaera |. (1); 55. Pieris brassicae L. (1); 56. P. napi L. (1); 57. Polyommatus phlaeas L. (1). e) Sphinges: 58. Zygaena carniolica Scop. (1, Thür.); 59. Z. lonicerae Esp. (1). Rössler beobachtete bei Wiesbaden folgende Falter: 1. Grapholitha hohenwarthiana Tr.; 2. Zygaena meliloti Esp.; Friese in Thüringen die Furchenbiene Halietus sexeinctus F.; Loew in Brandenburg (Beiträge 8.39): Eristalis sepuleralis L.; in der Schweiz (Beiträge S.58): A. Hymenoptera: Apidae : 1. Bombus pascuorum Scop. 8, psd. B. Lepidoptera: Zygaenidae: 2. Zygaena carniolica Scop.; in Steiermark (Beiträge 8.49): Hymenoptera: Apidae: 1. Halietus zonulus Sm. 9, psd.; 2. Megachile melanopyga Costa 9, psd. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Anthrena lucens Imh.; 2. Bombus pasceuorum Scop.; 3. Halietus albipes F.; Dalla Torre daselbst die Goldwespe: Chrysis analis Spin. Hoffer beobachtete in Steiermark die Schmarotzerbiene Psithyrus barbutellus K. g'; Mac Leod in Flandern 7 langrüsselige und 5 kurzrüsselige Bienen, 6 Schweb- fliegen, 1 Muscide, 1 Empide, 13 Falter (B. Jaarb. V. S. 401, 402); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1377) in den Niederlanden 2 Bienen, Megachile argentata F. 9 und M. spinulosa K. 2, and 2 Hummeln, Bombus subterraneus L. 5 und B. terrester L. 5 8, als Besucher. 1555. C. nigra L. Die Einrichtung der bläulich-roten Blüten stimmt, nach Kirehner (Beitr. S. 70), mit derjenigen von C. Jacea überein. Da jedoch vergrösserte Randblüten stets fehlen, so ist der obere Durchmesser des Köpfchens nur etwa 25 mm. Jede der über 100 Einzelblüten besitzt eine 10 mm lange Röhre und ein 4—5 mm langes Glöckchen mit fünf eben so langen Zipfeln. Als Besucher sah Kirchner Hummeln und eine Schwebfliege (Eristalis tenax L.). 42* 660 Compositae. Heinsius beobachtete in Holland: A. Diptera: Conopidae: 1. Sicus ferrugineus L. J. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F. d5 3. Coelioxys conica L. 9; 4. Megachile centuncularis L. 2. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Pieris brassicae L. /; Mac Leod in den Pyrenäen 12 Hymenopteren, 18 Falter, 1 Käfer, 6 Fliegen als Besucher (B. Jaarb. Ill. S. 356, 357). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 8. 101) wurden Apis, 7 Hummeln, 1 andere langrüsselige Biene, 5 Bchwebiliegen, 3 Musciden und 5 Falter als Besucher beobachtet. E.D. Marquard bemerkte in Cornwall Anthrena dentieculata K. als Besucher ; Saunders in England die Apide Rophites quinquespinosus Spin. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meligethes viridescens F., pfd., sehr häufig. b) Scarabaeidae: 2. Crepidodera ferruginea Scop. B. Diptera: a) Museidae: 3. Antho- myia radicum L., pfd.; 4. A. sp., häufig; 5. Hylemyia strigosa F., sgd,; 6. Trichophthicus cunctans Mg., sgd. b) Syrphidae: 7. Eristalis aeneus Scop., sgd., häufig; 8. E. pertinax Scop., pfd.; 9. E. tenax L., sgd.; 10. Platycheirus albimanus Mg., pfd.; 11. P. manicatus Mg., pfd.; 12. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd., häufig; 13. Sphaerophoria scripta L., sgd.; 14. Syrphus balteatus Deg., pfd., häufig. C. Hemiptera: 15. Anthocoris sp.; 16. Calocoris bipunctatus F.; 17. C. fulvomaculatus Deg. D. Hymenoptera: Apidae: 18. Anthidium manicatum L.; 19. Apis mellifica L.; 20. Bombus agrorum F.; 21. B. hor- torum L., häufig; 22. B. lapidarius L.; 23. B. pratorum L.; 24. B. scrimshiranus Kirb,., häufig; 25. B. terrester L., sämtl. sgd. E. Lepidoptera: a) Microlepidoptera: 26. Cram- bus sp. b) Rhopalocera: 27. Argynnis aglaja L.; 28. A. sp.; 29. Epinephele janira L.; 30. Pieris napi L., häufig; 31. P. rapae L.; 32. Bolvanımans phlaeas L., häufig; 33. Ya nessa urticae L., lich sgd. 1556. C. montana L. Die trichfarfghnigen Randblüten sind geschlechts- los, die Scheibenblüten zweigeschlechtig. Die längeren Fegehaare des Griffels der letzteren liegen, nach Hildebrand (Comp. S. 50—56, Taf. V, Fig. 1—23), nicht in gleicher Höhe, sondern in einem Bogen unterhalb der Äste. Der heran- wachsende Griffel fegt den Pollen vor sich her zunächst in den leeren Kegel der Antherenkämme, dann aus der Spitze derselben hervor. Bei Insektenbesuch ziehen sich die vom Rüssel berührten.Staubfäden zusammen, so dass nun grössere Pollenmassen hervortreten und sich an den Bauch des Insekts heften. Alsdann tritt der Griffel hervor und entfaltet seine papillösen Innenflächen. Über die Honigaussonderung der Hüllschuppen s. S. 658. Als Besucher sah ich (Bijdragen) im botanischen Garten zu Kiel Bombus hor- torum L. ©, sgd.; in Westfalen bei Iserlohn B. lapidarius L. 9, sgd. Schenck beobachtete in Nassau die Apiden: 1. Coelioxys quadridentata L.; 2. Megachile centuneularis L.; 3. M. ericetorum Lep.; 4. Stelis phaeoptera K.; Dalla Torre und Schletterer in Tirol Bombus pratorum L.; Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd.; 2. Osmia fulviventris 2. BU, 1557. C. axillaris Willdenow. Kirchner (Beitr. S. 71) hatte am Simplon Gelegenheit, die Blüteneinrichtung zu untersuchen; er fand dieselbe mit derjenigen von ©. montana übereinstimmend. Die 9—12 geschlechtslosen Rand- blüten besitzen eine so stark vergrösserte Krone, dass sie 25—35 mm aus der Köpfchenhülle hervorstehen. Die Röhren der Scheibenblüten sind 9 mm, die l Lars Glöckchen 3 mm, ihre Zipfel 7 mm lang; die m ” mm lange Antherenröhre über- ' Compositae. 661 ragt den Blüteneingang. Der Griffel wächst noch 4 mm über sie hinaus und krümmt im zweiten Zustande seine Äste bogig zurück. Als Besucher sah Kirchner Hummeln; Loew im botanischen Garten zu Berlin die Honigbiene. 1558. C. phrygia L. Als Besucher sah Müller in den Alpen 2 Falter (Alpenbl. S. 415); Loew im bot. Garten zu Berlin Psithyrus vestalis Fourer. 5, sgd. 1559. C. Müreti Jord. (= C. maculosa Aut. pro parte). Als Besucher bemerkte H. Müller (a. a. O.) in den Alpen .1 Hummel und 3 Falter. 1560. €. Cyanus L. [Sprengel, S. 371—373; H.M., Befr. S. 385; Weit. Beob. III. S. 80, 81; Knuth, Ndfr. Ins. S. 96, 161; Mae Leod, B. Jaarb. V. S. 398—401]. -— Auch hier dienen die, nach Ludwig, meist ‚8 Randblüten ausschliesslich zur Anlockung der Insekten; sie sind unfruchtbar und in grosse Trichter umgewandelt, welche nach aussen gerichtet sind und so die blaugefärbte Fläche des Körbehens von 2 auf 5 cm Durchmesser vergrössern, dasselbe zugleich nach allen Seiten augenfällig machend. (Vgl. die Beobachtungen von Plateau, Bd.I. S. 396.) Die Scheibenblütchen besitzen, nach H. Müller, eine 5—6 mm lange Röhre, welche sich zu einem nur 3 mm tiefen, sich in fünf lineale Zipfel spaltenden Glöckchen, bis zu dessen Grunde der Honig empor- steigt, erweitert. Die Scheibenblüten sind wenig zahlreich; sie bilden keine ebene Fläche, sondern lassen die Antherenröhren in weiten Abständen hervortreten. Die Staubfäden sind in hohem Grade reizbar. (Abb. s. Fig. 207, S. 657.) Als Besucher bemerkte ich auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel Apis, 3 Hummeln, 1 Falter, 6 Schwebfliegen; Alfken bei Bremen: Apidae: Apis, hfg., psd. und Megachile maritima K. 9, sgd.; Krieger bei Leipzig: Halictus smeathmanellus K.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Chariclea delphinii L.; Friese im Elsass (E.), in Mecklenburg (M.), Thüringen (Th.) und Ungarn (U.) die Apiden: 1. Eucera hunga- rica Friese (U.), n. slt.; 2. Osmia claviventris Thoms. 5 (E., M., Th., U.); 3. Osmia papaveris Ltr. (M., Th., einzeln, U.). Herm. Müller giebt für Westfalen und Thüringen folgende Besucher an: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L., sgd., häufig. b) Syrphidae: 2. Eris- talis arbustorum L., pfd.; 3. Helophilus pendulus L., pfd.; 4. Melithreptus scriptus L., pfd.; 5. Rhingia rostrata L., sgdl. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Apis mellifica L. &, häufig, sgd. und psd.; 7. Bombus lapidarius L. ©, sgd.; 8. B. silvarum L. 9, sgd.; 9. Halietus tetrazonius Klg. 9, sgd.; 10. Megachile maritima K. j', sgd.; 11. Saropoda bimaculata Pz. 9, sgd. und psd., andauernd; 12. Stelis breviuscula Nyl. 2, sgd. b) Sphe- gidae: 13. Psammophila affinis K., sgd. C. Lepidoptera: a) Noctuwae: 14. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 15. Lycaena aegon S. V. /',sgd.; 16. L. damon S. V., sgd. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: A. Diptera: Syrphidae: 1. Volucella bombylans L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L.; 3. Bombus agrorum F.; 4. B. lapidarius L. 5 8. Sämtl. sgd. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge 8. 3l): A. Diptera: a) Asilidae: 1. Dioctria flavipes Mg. b) Musecidae: 2. Anthomyia sp. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L., @ psd.; Mac Leod in Flandern Apis, 2 Hummeln, 1 Halietus, 6 Schwebfliegen, 1 Empis, 2 Falter (B. Jaarb. V. S. 400, 401); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1867) in den Niederlanden Apis mellifica L. 9. 1561. C. Scabiosa L. [Hildebrand, Comp. S. 56, 57; H. M., Befr. S. 384, 385; Weit. Beob. III. S. 80; Alpenbl. S. 416; Ljungström, ‚Bot. ‚Ib. 662 | Compositae. ° 1884. I. S. 675; Loew, Bl. Fl. S. 393; Knuth, Rügen; Bijdragen; Herbst- beob.]| -— Die Bestäubungs-Einrichtung der meist trübpurpurnen Blüten stimmt, nach H. Müller, im ganzen mit derjenigen der Zwitterblüten von C. Jacea überein, doch sind die Randblüten geschlechtslos, ohne Glöckchen und erheblich grösser, mit 16—22 mm langen Röhren, auch ist der Honig noch leichter zugänglich, denn die Kronröhre der Scheibenblüten ist 11—12 mm lang, das Glöckchen dagegen 3!/e.—4 mm tief. Pollen, nach Warnstorf, wie bei C. Jacea, doch bis 75 u lang und 44 u breit. — In Schweden sind von Ljungström auch rein weibliche Pflanzen mit verkümmerten Staubblättern der Scheibenblüten beobachtet. Als Besucher sah ich bei Glücksburg 2 Bienen (Apis, Bombus lapidarius L. 2 9) und 1 Schwebfliege (Eristalis tenax L.), sgd.; bei Kiel ausserdem eine Schmarotzer- hummel (Psithyrus vestalis Foure.), 8 Schwebfliegen (Eristalis sp., Helophilus pendulus L., Platycheirus peltatus Mg.), 4 Falter (Lycaena sp., Plusia gamma L., Vanessa io L.), sämtlich sgd., sowie Meligethes. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen Bombus derhamellus K. S'; Schiner in Österreich: Diptera: a) Museidae: (T'rypetinae): 1. Trypeta cornuta F.; 2. T. tussi- laginis F. b) Bomdylidae: 3. Phtiria gaedii Mg. Schletterer und Dalla Torre verzeichnen als Besucher für Tirol die Apiden: 1. Anthrena eximia Sm.; 2. A. propinqua Schck.; 3. Halictus leucopus K. Z'; 4. H. sexeinetus F. 5; 5. H. sexnotatus K. 9; 6. Osmia spinulosa K. J". | Für Westfalen, Thüringen und Nassau geben Müller (l) und Buddeberg (2) folgende Besucher an: A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L., unthätig auf den Blüten sitzend (1). B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis sp., sgd., häufig (1, Thür.). b) Muscidae: 3. Trypeta cornuta F. (1). c) Syrphidae: 4. Eristalis borticola Deg., pfd. (2); 5. E. nemorum L. (1). C. Hemiptera: 6. Capsus sp., sgd. (1). D. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthidium manicatum L. © JG, psd. und sgd. (1); 8. Apis mellifica L. 8, sgd., zahlreich (1); 9. Bombus agrorum F. 5’ 9, sgd. und pfd. (1); 10. B. confusus Schenck g', sgd. (1); 11. B. lapidarius L. Z', sgd. (1); 12. B. silvarum L. 5, sgd. (1); 13. B. terrester L. 5’ (1); 14. Coelioxys conoidea Ill. 5, sgd., wiederholt (1); 15. Halietus maculatus Sm. Q©., psd. (1); 16. H. quadricincetus F. 2 j', sehr häufig, sgd. (1); 17. Mega- chile argentata F. 5‘, sgd. (1, Strassburg); 18. M. ligniseca K. 5‘, sgd. (1); 19. Osmia aenea L. 5’ 9, psd. und sgd. (1); 20. O. rufa L. 2, sgd. und psd. (1, Strassburg); 21. O. spinulosa K. 9, psd. (1); 22. Psithyrus rupestris F. 5, sgd. (1). E. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 23. Epinephele janira L. (1); 24.. Lycaena corydon Scop., sgd. (1); 25. Melanargia galatea L., sgd., in Mehrzahl (1); 26. Melitaea athalia Esp. (1). b) Sphinges: 27. Zygaena carniolica Scop. (1). Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus lapi- darius L. 2; 2. B. silvarum L. 8; 3.B. terrester L. 8, sämtl. sgd. Loew sah in Steier- mark (Beiträge 8. 49): Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus pratorum L. Z', sgd.; 2. B. variabilis Schmdk. 8, psd.; 3. Megachile melanopyga Costa 9, psd.; H. Müller in der Schweiz 2 Käfer, 2 Schwebfliegen, 12 Bienen, 2 ‘Falter; Mac Leod in den Pyre- näen 4 Hummeln und 2 Falter (B. Jaarb. III. S. 358). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Apis mellifica L., sgd.; 2. Bombus terrester L. 5, sgd. b) Vespidae: 3. Eumenes coarctatus L. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Argynnis latonia L., sgd.; 5. Pieris brassicae L., sgd.; 6. Vanessa urticae L., sgd.; sowie an der Form: spinulosa: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L.; 2. Syr- phus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Psithyrus rupestris F. 5‘. sgd. 2 ET Fe 663 1562. €. nervosa Willdenow. [H. M., Alpenblumen $. 415, 416.] — Die roten Köpfchen haben einen Durchmesser von 60—70 mm. Die etwa 20 Randblüten sind geschlechtslos, dafür aber in je eine 22mm lange Röhre mit fünf 15—-20 mm langen Zipfeln verwandelt. Die gegen 100 Scheibenblüten haben eine 8—9 mm lange Röhre und ein 5 mm langes Glöckehen. Im übrigen stimmt die Blütsneinrichtung mit derjenigen von C. Cyanus überein. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Hummeln (5 Arten), Falter (14). 1563. C. Caleitrapa L. [Knuth, Bijdragen] sah ich im botanischen Garten zu Kiel von Bombus lapidarius L. 9, sgd., besucht. Friese giebt für Istrien die Schmarotzerbiene Crocisa major Mor. an. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Crocisa major Mor.; 2. Halietus leucozonius Schrk. 9; 3.H. scabiosae Rossi; 4. Megachile apicalis Spin. b) Sphegidae: 5. Crabro elypeatus L. 1564. C. rhenana Boreau. (C. paniculata Jaeq., C. maculosa Aut, non Lmek.). Als Besucher beobachtete Loew in Schlesien (Beiträge S. 26—27): A. Coleoptera: Chrysomelidae : 1. Crytocephalus sericeus L. B. Diptera: a) Bombylidae: 2. Bombylius minor L., sgd.; 3. Systoechus sulphureus Mikan, sgd. b) Conopidae: 4. Myopa fasciata Mg., sgd.; 5. Physocephala nigra Deg. 9, sgd.; 6. P. truncata Lw. j', sgd.; 7.P. vittata F. j', sgd. c) Stratiomydae: 8. Odontomyia hydroleon L., sgd. d) Syrphidae: 9. Eristalis tenax L., sgd.; 10. Syrphus lineola Zett., sgd.; 11. S. pyrastri L., sgd.; 12. Volucella bombylans L., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 13. Anthrena pilipes F. 9, sgd. und psd.; 14. Bombus rajellus K.$, psd.; 15. B. variabilis Schmdkn. 8, psd.; 16. Coelioxys punctata Lep. © Z', sgd.; 17. Dasypoda hirtipes F.Q SZ, sgd., 2 eifrig psd.; 18. Eucera (Tetralonia) pollinosa Lep. 2, sgd.; 19. Halietus leucozonius Schrk. 2, sgd.; 20.H. quadristrigatus Latr.Q , sgd.; 21. Megachile argentata F. /', sgd.; 22. M. fasciata Sm. j', sgd.; 23. M. maritima K. 9, psd.; 24.M. octosignata Nyl. 9, psd.; 25. Nomada jacobaeae Pz. 9 j, sgd.; 26. Osmia solskyi Mor. 9, sgd.; 27. Psithy- rus rupestris F, 9, sgd.; 28. Saropoda rotundata F. 9, sgd. b) Sphegidae: 29. Bembex rostrata F. 9 /, sgd. D. Lepidoptera: a) Noctuidae: 30. Acronycta aceris L., sgd.; 31. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 32. Argynnis aglaja L., sgd.; 33. Melanargia galatea L., sgd.; 34. Papilio machaon L., sgd.; 35. Pieris brassicae L., sgd.; 36. P. daplidice L., sgd.; 37. Vanessa cardui L., sgd.; 38. V. urticae L., sgd. c) Sphingidae: 39. Ino statices L., sgd. In Tirol beobachtete derselbe (Beiträge S. 58): Coleoptera: Cerambyeidae : 1. Clytus ornatus F.; 2. C. plebeius F.; 3. Mylabris floralis Pall. Gerstäcker beobachtete bei Chiavenna und Meran die Apiden: 1. Ceratina eueurbitina Rossi, hfg., psd.; 2. C. gravidula Gerst. 9, psd.; 3. Megachile melanopyga Costa 9, psd. Dalla Torre und Schletterer geben dieselben Bienen als Besucher in Tirol an. 1565. €. arenaria M. B. Als Besucher beobachtete Schletterer in Tirol die Apiden: 1. Anthidium manicatum L.; 2. A. septemdentatum Ltr.; 3. Epeolus tristis Sm. = luetuosus Ev.; 4. Melitta leporina Pz. Friese giebt Eucera dentata Klg. (in den Alpen), E. graja Ev. (in Ungarn) an. Alfken beobachtete bei Bozen: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium laterale Ltr., zahllos, fast jeder Blütenknopf trug ein Exemplar, 9 sgd. und psd., S sgd.; 2. A. manicatum L., seltener, @ ; 3. A. septemspinosum L., selten; 4. Anthrena cırbonaria L. ©, s. hfg., sgd. und psd.; 5. Eriades erenulata Nyl. 9, hfg., psd.; 6. Eucera dentata Klug /, slt.; 7. Megachile apicalis Spin. @ /', zahllos, erstere sgd. und psd.; letztere 664 Compositae. sgd.; 8. M. lagopoda L. ©, sgd. und psd.; 9. M. pilicrus Mor. 9; 10. Xylocopa violacea L., einz. Hemiptera: Pentatomidae: 11. Carpocoris nigricornis L. 1566. €. Bibersteini. Friese beobachtete in Ungarn die Schmarotzerbienen: 1. Ammobates vinetus Gerst., mehrfach; 2. Pasites minutus Mocs. und die Sammelbienen: 3. Camptopoeum frontale F., hfg.; 4. Eucera graja Mor.; 5. Lithurgus chrysurus Fonse.; 6. L. fuscipennis Fonse.; 7. Osmia bidentata Mor.; 8. O. dives Mocs.; 9. O. spinulosa K.; 10. Podalirius bimaculatus Pz. 1567. C. valesiaca Jord. Friese beobachtete in der Schweiz Podalirius bimaculatus Pz. und die seltene Schmarotzerbiene Stelis frey-gessneri Friese. 1568. C. solstitialis L. Friese beobachtete in Ungarn die Apiden: 1. Lithurgus chrysurus Fonse.; 2. L. fuscipennis Fonsc.; 3. Osmia bidentata Mor.; 4. O. dives Mocs., einzeln; 5. O. spinulosa K.; Schletterer bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Orocisa major Mor.; 2. Halietus calceatus Scop.; 3. Lithurgus chrysurus Fonsc. b) Sphegidae: 4. Crabro clypeatus L. 1569. C. amara L. | Schletterer beobachtete die kleine Pelzbiene, Podalirius bimaculatus Pz., bei Pola als Besucherin. 1570. C. nigreseens Willd. Schletterer verzeichnet als Besucher für Tirol die Apiden: 1. Anthidium oblongatum Ltr.; 2. Anthrena nitida Fourer.; 3. Halictus calceatus Scop. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Centaurea-Arten folgende Blütenbesucher: 1571. C. argentea L.: 2 Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L. und E. nemorum L.); 1572. C. astrachanieca Spr.: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus terrester L. S', sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., sgd.; 1573. C. atropurpurea W. K.: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus pratorum L. JS‘, sgd.; 2. B. terrester L. S, sgd.; sowie an der var. ochroleuca: Bombus terrester L. J', sgd.; 1574. C. ealocephala W.: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L. B. Diptera: Syrphidae: 2. Eristalis tenax L.; 3. Syritta pipiens L. CO. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Vanessa urticae L., sgd.; 1575. C. conglomerata C. A. Mey.: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus terrester L.%,sgd. B. Lepidoptera: “ Rhopalocera: 2. Epinephele janira L., sgd.; 1576. C. dealbata M. B.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus pyrastri L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 3. Megachile centuncularis L. @, psd.; 4. Osmia fulviventris Pz. 9, psd.; 5. Prosopis communis Nyl. 5‘, sgd.; 1577. C. Endressi Hochst.: Diptera: Syrphidae: Syrphus corollae F.; 1578. C. Fiseheri Willd.: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9, pfd.; 2. Apis mellifica L. 2, sgd.; 3. Megachile lagopeda L. 5, sgd.; 4. Osmia fulviventris Pz. JS, sgd.; Compositae. 665 5. O. papaveris Latr. /', sgd.; 6. Stelis phaeoptera K. 9, sgd. b) Vespidae: 7. Odynerus parietum L. 9 d; 1579. C. Fontanesii Spach.: Diptera: Syrphidae: Syrphus balteatus Deg.; 1580. €. leucolepsis DC.: Hymenoptera: Apidae: Bombus pratorum L. j, sgd.; 1581. C, mieroptilon 6. G.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halietus eylindricus F. Z', sgd.; 1582. C. ochroleuca W.: Hymenoptera: Apidae: Osmia fulviventris Pz. j', sgd.; 1583. C. orientalis L.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. Pe balteatus Deg. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. $. sgd.; 4. Psithyrus rupestris F. 5, sgd.; 5. P. vestalis Fourer. /', sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Vanessa urticae L., sgd.; 1584. C. rigidifolia Bess.: Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis intricarius L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Psithyrus rupestris F. j‘, sgd.; 1585. €. rupestris L.: A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus terrester L. JS‘, sgd.; 1586. C. ruthenica Lam.: e A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L.; 2. Syrphus corollae F. B.Hyme- noptera: 3. Bombus terrester L. 5, sgd.; 4. Megachile lagopoda L. 9, psd.; 1587. C. salieifolia M. B.: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus terrester L. 8, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Argynnis latonia L., sgd.; 3. Pararge megaera L.; 1588. C. Salonitana Vis.: A.Hymenoptera: Apidae: 1. Osmia fulviventris Pz. Q,psd. B.Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., sgd.; 1589. €. stereophylla Bess.: Hymenoptera: Apidae: Psithyrus vestalis Fourer. 5’, sgd. 360. Xeranthemum Tourn. Griffel der Zwitterblüten (des Mittelfeldes) an der kurz kegelförmigen Spitze bis zur Spaltung dicht mit schräg aufwärts gerichteten Fegeborsten besetzt, innen mit Narbenpapillen. Griffel der geschlechtslosen Randblüten ohne Narbenpapillen und ohne Fegehaare. 1590. X. annuum L. Sprengel (S. 371) sah die Randblüten als weiblich an, doch enthält, nach Hildebrand (Comp. S. 48—50, Taf. V. Fig. 24—30), der ziemlich stark entwickelte Fruchtknoten niemals eine Samen- knospe. Im zweiten Blütenzustande treten die Narbenschenkel auseinander und bieten ihre inneren, papillösen Flächen den Besuchern dar. B. Liguliflorae Lessing. (Cichoriaceae Juss.). Blüten sämtlich zungenförmig und zweigeschlechtig; Griffel nicht gegliedert, seine Schenkel faden- 666 | Compositae. förmig zurückgerollt, kurz-weichhaarig, — Kirchner bemerkt, dass die Arten dieser Gruppe eine grosse Übereinstimmung in Bezug auf die Bestäubungsein- richtungen zeigen. Der Blumenkrone ist nämlich vor ihrer Entfaltung eine oben geschlossene Röhre, welche an der der Köpfchenmitte zugekehrten Seite aufreisst und sich zu einer zungenförmigen Ebene ausbreitet. Indem der Griffel durch die Antherenröhre hindurchwächst, schiebt er den Pollen nicht vor sich her, sondern er bedeckt sich mit demselben auf seiner mit Fegehaaren besetzten Aussenseite, In Bezug auf die Thätigkeit der die Ligulifloren (Cichoriaceen) besuchenden Insekten bemerkt H. Müller, dass, da die Staubbeuteleylinder meist mehrere mm und der Griffel aus diesen noch einige weitere mm hervortreten, die meisten be- suchenden Insekten mehr zwischen als über den Griffelenden umherkriechen, daher mehr mit ihren Seiten- als mit ihren Bauchflächen die Übertragung des Pollens bewirken. Die gleichzeitige Befruchtung zahlreicher Blüten findet daher bei den meisten Ligulifloren in beschränkterem Masse statt, als bei den- jenigen Senecionideen und Asteroideen, bei welchen erst der hervor- gedrängte Blütenstaub, dann die Narbenflächen in einer Ebene liegen. Dagegen sind die Blüten der Cichoriaceen gleichzeitig imstande, von den besuchenden Insekten fremden Blütenstaub mit ihren Narben zu entnehmen und eigenen den Insekten anzuheften. Die gelbblühenden Arten dieser Gruppe werden besonders gern von Panurgus-Arten besucht. 361. Lampsana Tourn. Blüten gelb. Griffel an der Aussenseite weitläufig mit Fegezacken, innen dicht mit Narbenpapillen besetzt. 1591. L. communis L. |H. M., Befr. S. 412; Weit. Beob. III. S. 97, 98; Kirchner, Flora S. 733; Mac Leod,. B. Jaarb. DI; V.; Knuth, Ndfr. Ins. S. 96, 191; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38] — Die einzeln stehenden Köpfchen sind wenig augenfällig, da, nach Müller, nur 8—17 Blüten mit 11/s—2!1/g mm langen Röhren und 4—6 mm langen Zungen in ihnen vereinigt sind, so dass der ganze Blütendurchmesser nur 8—10 mm beträgt. Der Griffel, welcher 1!/’a—2 mm weit aus der die Kronröhre 2--3 mm überragenden Antherenröhre hervortritt, spaltet sich im zweiten Blütenstadium in zwei nur !/g mm lange Äste, die sich weit auseinanderbiegen, so dass sie sich, falls nicht besuchende Insekten den Pollen entfernt haben, regelmässig spontan bestäuben. Nach Kerner öffnen sich die Köpfchen bei günstiger Witterung zwischen 6 und 7 Uhr morgens und schliessen sich bereits zwischen 10 und 11 Uhr vormittags; bei ungünstiger Witterung bleiben sie gänzlich geschlossen. Nach Warnstorf öffnen sich die Köpfehen bei Neu-Ruppin zwischen 6—7 Uhr morgens und schliessen sich zwischen 3—4 Uhr nachmittags. — Pollen gelb, polyedrisch, auf den Kanten stachelwarzig, durchschnittlich von 31 « diam. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln 3 Schwebfliegen; Herm. Müller in Westfalen 3 pollenfressende Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L., E. nemo- morum L., E. sepuleralis L.); Buddeberg in Nassau 1 Schwebfliege (Ascia podagrica a0 Sl Compositae. 667 F., pfd.) und 3 Bienen (Halietus leucozonicus Schrk, 9, psd., B. morio F. /, sgd., H. smeathmanellus K. 9, sgd.); Mac Leod in Flandern 1 Schwebfliege, 3 Musciden, 1 Falter (B. Jaarb. V.S.428); in den Pyrenäen 1 Muscide (B.'Jaarb. III. S. 364). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 108) wurden 1 kurzrüsselige Biene, 1 Schwebfliege und 3 Museiden als Besucher beobachtet. 1592. Aposeris foetida Less. (Hyposeris foet. L, Lampsana foet. Scop.). Nach Briquet (Etudes) beträgt der Durchmesser des aus 10—25 gelben Blumen bestehenden Köpfehens 25— 30 mm. In den Einzelblüten, welche eine 13—15 mm lange Zunge und eine 2—2!/s mm lange Röhre haben, ragt der Griffel um etwa 4 mm aus der eben so langen Antherenröhre hervor und rollt seine beiden Narbenschenkel zuletzt so weit ein, dass sie mit eigenen Pollen belegt werden können. Die spärlichen Besucher sind Käfer, Dipteren, Vespiden und auch Hummeln, welche Fremd- und Selbstbestäubung bewirken. (Nach Kirchner). 362. Arnoseris Gaertner. Köpfchen klein, gelb. Griffel an der Aussenseite dicht mit kurzen, wage- recht abstehenden Fegehaaren besetzt, doch ist die Spitze, soweit sie gespalten ist, frei davon; Innenseite mit Narbenpapillen. 1593. A. minima Link. (A. pusilla Gaertner, Hyoseris minima L.). [|Knuth, Ndfr. Ins. S. 96, 161; Weit. Beob. S. 229.] — Die von mir auf der Insel Föhr untersuchten Köpfchen besitzen einen Durchmesser von 8 mm; sie bestehen aus ” 1 20—25 Blütchen von je 6 mm Länge; ihre g f Zunge ist 3mm lang und 1!/s mm breit. Im N zweiten Blütenzustande breiten sich die Griffel- \ äste halbmondförmig aus. Als Besucher sah ich auf Föhr 2 Schweb- bit fliegen und winzige Museiden; Mac Leod in Flan- Fig. 208. Aruoseris minima Lk. dern 1 kleine Fliege (Bot. Jaarb. VI. S. 374). (Nach der Natur, vergrössert.) . . . 1]. Narbenäste (n)geschlossen. g Grif- 1594. Hy oseris radiata sah Delpino felbürste. 2, Dieselben ausgebreitet. (Ult. oss. S. 125) von Megachile centuncularis ? Pollenkörner auf der Griffelbürste. L. besucht. 1595. Anandria hat, wie schon Linn& bekannt war, kleistogame Blüten. (H. v. Mohl, Bot. Ztg. 1863). 363. Cichorium Tourn. Blüten blau, selten rosenrot oder weiss. Griffel an der Aussenseite bis weit unter die Spaltung mit starken, schräg aufwärts gerichteten Fegezacken besetzt, innen papillös. 1596. C. Intybus L. [Hildebrand, Comp. S. 10, Taf. I, Fig. 8-10; H. M., Befr. S. 411; Weit. Beob. III.S. 97; Loew, Bl. Flor. S. 390; Knuth, Bijdragen; Herbstbeob.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38] — Die im 668 | Compositae. Sonnenscheine zu einer meist blauen Scheibe von etwa 30 mm ausgebreiteten Köpfehen enthalten nur verhältnismässig wenig Blüten, doch sind ihre Zungen 12—14 mm lang, während die Röhre nur eine Länge von 3 mm besitzt. Im zweiten Blütenzustande rollen sich die Griffeläste spiralig in 1—2 Umgängen auf, so dass die mit Narbenpapillen besetzten Innenflächen mit den in den Fegehaaren haften gebliebenen Pollenkörnern in Berührung kommen, also spontane Selbstbestäubung bei ausgebliebenem Insektenbesuche erfolgt. — Die Blüten öffnen sich, nach Linn6, in Upsala um 5 Uhr morgens und schliessen sich um 10 Uhr vormittags; in Innsbruck öffnen sie sich, nach Kerner, erst um 6— 7 Uhr morgens und schliessen sich um 2—3 Uhr nachmittags. Bei Neuruppin findet die Blütenöffnung, nach Warnstorf, zwischen 6—7 Uhr morgens statt. Pollen weiss, polyedrisch, auf den Kanten mit Stachelwarzen, durchschnittlich von 46 u diam. 2) Als Besucher sah ich bei Kiel 6 saugende und pollenfressende Schwebfliegen: Eristalis sp., Melanostoma sp., Platycheirus podagratus Zett., Syrphus balteatus Deg. 7‘, S. ribesii L. und S. umbellatarum F. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Eriades nigricornis Nyl. 9; 2. Ha- lietus calceatus Scop. S’; 3. H. flavipes Pz. 9; 4. H. morio F. 9; Schenck in Nassau dieApiden: 1. Anthidium punctatum Ltr.; 2. Halictus leucozonius Schrk.; 3. H. lucidulus Schek.; 4. H. sexnotatulus Nyl. (= quadrifasciatus Schek.); Friese Panurgus banksianus K. und im Elsass Dasypoda plumipes Pz.; Loew in Brandenburg (Beiträge 8. 39): A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis sepuleralis L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Dasypoda hirtipes F. 5‘, sgd.; 3. Halietus cylindricus F. /, sgd.; 4. H. sexnotatus K. 5, sed. H. Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Westfalen und Nassau folgende Besucher an: A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Malachius bipustulatus L., pfd., häufig (1). B. Diptera: a) Conopidae: 2. Sicus ferrugineus L., sgd. (1). b) Syrphidae: 3. Eristalis tenax L., sgd. und pfd. (1); 4. Syritta pipiens L., w. v. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena fulvicrus K. 9, psd. (1); 6. Apis mellifica L. 8, sgd., häufig (1); 7. Chelostoma campanularum IL. © (2); 8. Dasypoda hirtipes F. 5, sgd. (1); 9. Halietus albipes F. 5’, sgd. (1); 10. H. ceylindricus F. ©, sgd. (1); 11. H. interruptus Pz. 9, sgd. (1, Thür.); 12. H. leucozonius Schrk. 5‘, sgd. (2); 18. H. longulus Sm. 9, sgd. (1); 14. H. nitidiusculus K. 5‘, sgd. (1); 15. H. quadrieinetus F. 5, sgd. (1); 16. H. rubieundus Chr. 5‘, sgd. (1); 17. H. smeathmanellus K. 9, sgd. (1, bayer. Oberpf.); 18. H. tetra- zonius Klg. ©, sgd. (1, bayer. Oberpf.); 19. Osmia adunca Pz. /, sgd. (1, Kitzingen); 20. OÖ. spinulosa K. 9, sgd. und psd., nicht selten (1, Thür.); 21. Prosopis nigrita F. S', sgd., in Mehrzahl (1, bayer. Oberpf.). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 22. Colias hyale L., sgd. (1, Thür.). 1597. C. Endivia L. [Knuth, Herbstbeob.) sah ich in Gärten von 1 Schwebfliege (Eristalis sp.) und 1 Falter (Pieris sp.) besucht. Die Blüten- einrichtung stimmt mit derjenigen von C. Intybus überein: Die zu bedeutender Grösse entwickelten blauen Blüten richten ihre Zungen nach aussen, so dass diese der Anlockung dienen, während die Geschlechtsorgane in der Mitte des Blütenstandes einen Kreis bilden. Bei beiden Arten beträgt die Länge der Zungen etwa 2 cm, ihre Breite 6—7 mm. Der Durchmesser des Köpfchens ist bei ©. Endivia 4—5 cm, bei C. Intybus durchschnittlich wohl etwas geringer. Compositae. | 669 Die Zahl der Blüten eines Blütenstandes beträgt bei ersterer Art 20—30, bei letzterer 12—20. 1598. Thrineia hirta Roth. (Leontodon hirtus L.). Als Besucher beobachteten Alfken und Höppner bei Bremen: Apidae: 1. Bom- bus agrorum F. 2; 2. B. arenicola Ths. 9; 3. B. lapidarius L. 8; 4. B. silvarum L. 9; 5. B. variabilis Schmkn. 9; 6. Halicetus calceatus Scop. 2 5; 7. H. flavipes F. 9 5; 8. H. leucozonius Schrk. © 5; 9. H. rubieundus Chr. 2 J'; 10. H. zonulus Sm. 9 J. Herm. Müller giebt (Befr. S. 410, 411; Weit. Beob. Ill. S. 97) für Westfalen und die bayerische Oberpfalz folgende Besucher an: A. Coleoptera: Buprestidae: 1. Anthaxia quadripunctata L., in Paarung auf den Blüten. B. Diptera: Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfdı, häufig; 3. E. sepulcralis L., pfd.; 4. E. tenax_L., sgd. und pfd., häufig; 5. Syrphus balteatus Deg., w. v. C. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Anthrena denticulata K. 9, sgd. un dpsd. (Sld., Thür.); 7. A. fulvago Chr. 9, psd. (Thür.); 8. A. fulvescens Sm. 9, psd. (Thür.); 9. A. ful- vierus K. 9, psd.; 10. Bombus confusus Schenck 5, sgd.; 11. B. tristis Seidl. j', sgd. (Liebenau bei Schwiebus); 12. Cilissa melanura Nyl. 9; 13. Dasypoda hirtipes F. /', sgd. (Liebenau bei Schwiebus); 14. Dufourea vulgaris Schenck 2 /,, psd. und sgd.; 15. Ha- lietus eylindrieus F. 9 JS, w. v.; 16. H. flavipes F. 5, sgd.; 17. H. leucozonius Schrk. 2 /‘, sgd. und psd., sehr zahlreich (Thür.); 18. H. lugubris K. 5‘, sgd.; 19. H. . maculatus Sm. ', sgd.; 20. H. sexeinetus F. 9, sgd. und psd.; 21. H. smeathmanellus K. 2, psd.; 22. H. villosulus K. 9, psd.; 23. Panurgus calcaratus Scop. 2 5‘, psd. und sgd., häufig. b) Sphegidae: 24. Cerceris variabilis Schrk. 9, sgd. C. Lepidoptera: a) Noetuae: 25. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 26. Pieris napi L., sgd. Mac Leod beobachtete in Flandern 2 Hummeln, 5 Schwebfliegen, 1 Museide, 3 Falter als Besucher. (Bot. Jaarb. V. S. 428—429). 364. Leontodon L. Blüten gelb. Griffel aussen bis weit über die Spaltung ziemlich dicht mit spitzen Fegezacken, auf der Innenseite der zuweilen nicht ganz auseinander- tretenden Äste dicht mit Papillen besetzt. — Nach Kerner findet durch Spreizung der Griffeläste spontane Fremdbestäubung durch den Pollen innerer Blüten statt. Nach demselben Forscher findet spontane Selbstbestäubung auch durch nachträgliche Verlängerung der zungenförmigen Krone und die dadurch erfolgende Hebung des an derselben haftenden Pollens statt. 1599. L. autumnalis L. [H. M., Befr. S. 409, 410; Weit. Beob. III. S. 96, 97; Knuth, Ndfr. Ins. S. 96, 97, 161; Halligen S. 37; Weit. Beob. S. 236, 237; Rügen; Bijdragen ete.; Lindman a. a. O.; Verhoeff, Norderney; Mac Leod, B. Jaarb. V.] — Die Köpfchen breiten sich im Sonnenscheine zu einer goldgelben Scheibe von 20—30 mm Durchmesser aus; sie ziehen sich bei Regen- wetter auf 5mm im Durchmesser zusammen. Jedes Köpfchen besteht, nach H. Müller, aus 40-70 Einzelblüten mit 2'!/—5 mm langen Röhren und 7—12 mm langen Zungen. Aus der Röhre, bis in deren weiteren Teil der Nektar emporsteigt, ragt der Griffel noch 3—4 mm weit hervor. Findet recht- zeitig hinreichender Insektenbesuch statt, so wird der Pollen von den Fegehaaren entfernt, bevor sich die Narbenflächen entfalten; später können Insekten auch Selbstbestäubung bewirken. Letztere kann schliesslich auch spontan erfolgen, 670 | Compositae. indem bei ausgebliebenem Insektenbesuche die Narbenflächen mit Pollen in Be- rührung kommen. Als Besucher beobachtete Lindman auf dem Dovrefjeld zahlreiche Fliegen, 1 Hummel, mehrere Falter; Schneider im arktischen Norwegen besonders Bombus scrimshiranus K. Ich beobachtete in Schleswig-Holstein (S.-H.), auf Rügen (R.) und auf der Düne und dem Oberland von Helgoland (H.): A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Crytocephalus sericeus L. pfd. (R.). b) Tele- phoridae: 2. Psilothrix cyanea Ol., pfd. (H.). B. Diptera: a) Muscidae: 3. Antho- myia sp. (8.-H.); 4. Aricia incana Wied. (S.-H.); 5. Coleopa frigida Fall. (H.);_ 6. Lucilia caesar L. (H.); 7. Sarcophaga sp. (S.-H.); 8. Scatophaga stercoraria L. (S.-H.); 9. Kleinere Musciden (S.-H.). b) Syrphidae: 10. Eristalis arbustorum 1: #8=H); 11: Ei 8p.(8.-B.)5 12 E. tenax L. (S.-H.); 13. Helophilus pen- dulus L. (S.-H.); 14. H. trivittatus Fabr. 2 (S.-H.); 15. Syrphus balteatus Deg. (S.-H.); 16. S. ribesi L. (S.-H. und R); 17. Volucella bombylans L. (S.-H.). Sämtl, sgd. oder pfd. ©. Hyme- noptera: Apidae: 18. Apis mellifica L. (S.-H.); 19. Bombus agrorum F. (S.- H.); 20. B. derhamellus K. © (S.-H.); 21. B. lapidarius L. (S.-H.); 22. Colletus daviesanus K. (S.-H.); 23. Dasypoda plumipes Paz. (S.-H.); 24. Panurgus bank- sianus K. (S.-H.); 25. P. calcaratus Scop. (= lobatus F.) (S.-H. und R.). Sämtl. sgd. oder psd. D. Lepidoptera: a) Hesperidae: 26. Hesperia lineola O. (R.). b) Microlepidopterae: 27. Tortrix sp. (S.-H.). ce) Noctwidae: 28. Plusia gamma L. (8.-H.). d) Rhopalocera: 29. Argynnis adippe L. (R.); 30. A. paphia L. (R.); 31. Epinephele janira L. (S.-H.); 32. Pieris sp. (8.-H.); 33. Po- lyommatus phlaeas L. (S.-H.). e) Sphin- gidae: 34. Zygaena filipendula L. (S.-H.); i Z. 2 sp. (R.). Sämtl. sgd. Fig. 209. Leontodon autumnalis L. (Nach Ferner in Thüringen (Thür. S. 36;) Herm. Müller.) A. Diptera: a) Museidae: 1. Äri- 1. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande, nach cia basalis Zett. häufig; 2. A. serva Mg. Entfernung von Keleh und Fruchtknoten. (7:1.) b) Syrphidae: 3. Eristalis pertinax Scop. 2. Griffelende derselben. (35 :1.) a Fegehaare,. O0; 4. Syrphus annulipes Zeit. 9; 5. S. b Narbenpapillen. ce Pollenkörner. ribesii L. Z. Sümtl. sgd. oder pfd. B. Hymenoptera: 6. Bombus lapi. darius 9; 7. B. soroönsis F. var. proteus Gerst. 8; 8. B. terrester L. 9; 9. Halictus leucozonius Schrk. 9. Sämtl. sgd. oder psd.; 10. Psithyrus vestalis Fourer. 5, sgd. C. Lepidoptera: 11. Argynnis adippe L.; 12. A. paphia L.; 13. Epinephele janira L.; 14. Pieris sp.; 15. Vanessa urticae L. Sämtl. sgd. Compositae. 671 Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Kxoprosopis capueina L. b) Syrphidae: 2. Eris- talis anthophorinus Zett.; 3. E. intricarius L.; 4. Helophilus pendulus L.; 5. Mela- nostoma mellina L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Anthrena argentata Sm. 9; 7. A. combinata Chr. /; 8. A. denticulata K. 9, sgd. und psd., mehrfach; 9. A. flavipes K. 2. Generat , hfg., 2 sgd. und psd., / sgd.; 10. A. marginata F. /; 11. A. parvula K. 9; 12. A. propinqua Schek. 2. Generat. @ %J': 13. A. shawella K. Q df: 14. A. tarsata Nyl. © /; 15. Bombus agrorum F. 9; 16. B. derhamellus K. 7, ped.; 17. B. distinguendus Mor. 9 5; 18. B. lapidarius L 5 5; 19. B. lucorum L. &; 20. B. muscorum F. 9; 21. B. proteus Gerst. © /; 22. B. silvarım L.; 23. Coelioxys acumi- nata Nyl. 5; 24. Colletes daviesanus K. @ %; 25. Dasypoda plumipes Pz., hfg. 9, sgd. und psd., 5 sgd.; 26. Dufourea vulgaris Schck., s. hfg. 9, sgd. und psd.; 27, Epe- olus variegatus L. 5‘; 28. Eriades truncorum L. 9, psd.; 29. Halietoides inermis Nyl. j'; 30. Halietus calceatus Scop. @ 5‘, s. hfg.; 31. H. brevicornis Scheck. 9, slt.; 832. H. flavipes F. 2 5‘, hfg.; 33. H. levis K. 9 Z'; 34. H. leucopus K. 9; 35. H. leucozonius Schrk., s. hfg. 9, sgd. und psd., 5 sgd.; 36. H. malachurus K. 5‘; 37. H. minutissimus K. /'; 38. H. minutus K. /'; 39. H. punctulatus K. 9 j, s. hfg.; 40. H. rubicundus Chr. 5; 41. H. quadrinotatulus Scheck. 9; 42. H. semipunctulatus Schek. 9; 43. H. sex- notalus Nyl. 9; 44. H. tumulorum L. 5; 45. H. zonulus Sm. 9; 46. Megachile maritima K. 9, psd. 47. Melitta leporina Pz., slt. ©, psd. 5 sgd.; 48. Nomada fuseicornis Nyl. 9 9; 49. N. solidaginis Pz. 2, sgd.; 50. Osmia solskyi Mor. 9; 51. Panurgus bank- sianus K. 9 J), s. hfg.; 52. P. calcaratus Scop. 9 f', s. hfg.; 53. Psithyrus barbutellus K. 5; 54. P. rupestris F. /'; 55. P. vestalis Fourer. /'; 56. Trachusa serratulae Pz. 5. b) Sphegidae: 57. Crabro albilabris F. 9; 58. C. palmarius Schreb. 9; 59. Diodontus tristis v. d. L. 5; Siekmann bei Osnabrück die Grabwespe Mellinus arvensis L.; Verhoeff auf Norderney: Diptera: Syrphidae: 1. Melithreptus menthastri L. 9; 2. Syr- phus ribesii L. 9. Herm. Müller giebt für Westfalen und die Oberpfalz folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Systoechus sulphureus Mikan, sgd. b) Conopidae: 2. Sieus ferrugineus L., sgd. c) Musecidae: 3. Sarcophaga cammaria L., sgd. d) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L., sehr häufig, bald sgd., bald pfd.; 5. E. sepuleralis L., w. v.; 6. E. tenax L., w. v.; 7. Melithrepius taeniatus Mg., bald sgd., bald pfd.; 8. Syrphus balteatus Deg., w. v.; 9. S. nitidicollis Mg., w. v.; 10. S. pyrastri L., häufig, w. v.; 11. Volucella bombylans L., bald sgd., bald pfd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 12. An- threna fulvierus K. 9, psd.; 13. Apis mellifica L. 9, sgd.; 14. Bombus agrorum L. 9, sgd.; 15. B. lapidarius L. 9, sgd.; 16. Dasypoda hirtipes F. 9, psd.; 17. Diphysis serra- tulae Pz. 2 5, einzeln, sgd.; 18. Dufourea vulgaris Schenck 9 5, psd. und sgd.; 19. Halietus cylindrieus F. 5, sgd.; 20. H. leucopus K. 9, sgd. und psd.; 21. H. leuco- zonius Schrk. 9, w. v.; 22. H. longulus Sm. 9, w. v.; 23. H. maculatus Sm. /', sgd.; sgd.; 24. H. morio F. 5‘, sgd.; 25. H. smeathmanellus K. 5, sgd.; 26. H. villosulus K. 2, sgd. und psd.; 27. Panurgus banksianus K. 9, psd.; 28. P. calcaratus Scop., sgd. und psd., oft träge zwischen den Blüten liegend (H. M. und Buddeberg); 29. Prosopis armillata Nyl. 5, sgd.; 30. Sphecodes gibbus L. 2 5, sgd. und pfd. b) Sphegidae: 31. Pompilus viatieus L., sgd. C. Lepidoptera: a) Noctuae: 32. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 33. Argynnis aglaja L., sgd., häufig; 34. Colias hyale L., sgd. (Thür.). v. Dalla Torre beobachtete im botanischen Garten zu Innsbruck die Biene Halietus leucozonius Schrk. Z'. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 11 Apiden als Besucher: 1. Bombus subterraneus L. 8; 2. B. terrester L. 9; 8. Chelostoma flori- somne L. 5; 4. Halietus eylindrieus F. 5; 5. H. leucozonius Schrk. 9; 6.H. nitidiusculus K. 5; 7. H. villosulus K. 9; 8. H. zonulus Sm. 9; 9. Nomada fabriciana L. j'; 10, Pa- nurgus banksianus K. 5; 11. Prosopis communis Nyl. 9; Mac Leod in Flandern 3 Hummeln, 2 Halietus, 6 Schwebfliegen, 3 Falter (B. Jaarb. V. S. 429). 672 Compositae. In Dumfriesshire (Schottland) (Scött-Elliot, Flora S. 102) wurden 2 Hummeln und zahlreiche Bienen und Fliegen als Besucher beobachtet. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Curculionidae: 1. Sitones puncticollis Steph. B. Diptera: a) Museidae: 2. Anthomyia radicum L.; 3. A. sp.; 4. Hydrellia griseola Fall.; 5. Tri- chophthieus cunctans Mg. b) Mycetophilidae: 6. Sciara sp. c) Syrphidae: 7. Brachyopa bicolor Fall.; 8. Eristalis aeneus Scop.; 9. E. pertinax Scop.; 10. E. tenax L.; 11. Platy- cheirus manicatus Mg.; 12. Sericomyia borealis Fall.; 13. Sphaerophoria scripta L.; 14. Syrphus ribesii L.; 15. S. sp. C. Hemiptera: 16. Acocephalus sp.; 17. Calocoris bipunctatus F.; 18. C. fulvomaculatus Deg.; 19. Miris levigatus L. ° D. Hymeno- ptera: a) Apidae: 20. Bombus agrorum F.; 21. B. terrester L.; 22. Halictus rubicundus Chr. b) Ichneumonidae: 23. Ichneumon sp. E. Lepidoptera: a) Microlepidoptera: 24. Crambus sp.; 25. Simaöthis fabriciana Steph. b) Rhopalocera: 26. Lycaena icarus Rott. 1600. L. hastilis L. (erw... (L. hispidus und hastilis L.).. Die Köpfchen enthalten, nach Kirchner (Flora S. 735), 40 bis über 80 Blüten und breiten sich vormittags bei sonnigem Wetter zu einer goldgelben Scheibe von 20—25 mm aus. Die Kronröhre ist 4—6 mm lang, die Zunge 8—-12 mm. Die Antherenröhre ragt 3—4 mm aus der Kronröhre hervor, der Griffel noch weitere 4—5 mm. Die 2 mm langen Äste des letzteren rollen sich zuletzt bis auf 1!/2 Umgänge zurück. — Pollen, nach Warnstorf, sattgelb, polyedrisch, igelstachelig, etwa 37,5 u diam. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 9 Bienen, 7 Falter, 3 Käfer, 7 Musciden. Frey-Gessner giebt.als Besucher für die Schweiz die seltene Bauchsammler- biene Eriades grandis Nyl. an. Schenck beobachtete in Nassau die Mauerbiene Amis leucomelaena K. Herm. Müller giebt (Befr. S. 410) folgende Besucherliste für Westfalen an: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Systoechus sulphureus Mikan, sgd. (Sld.). b) Co- nopidae: 2. Sicus ferrugineus L., sgd. c) Syrphidae: 3. Cheilosia spec.; 4. Eristalis arbustorum L., pfd. und sgd., sehr häufig; 5. E. horticola Deg., pfd. und sgd.; 6. Meli- threptus taeniatus Mg., psd. und sgd.; 7. Sericomyia lappona I.., sgd. (Sld.); 8. Volucella pellucens L., sgd., in Mehrzahl (Sld.. B. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena coitana K. 2 5, sgd. und psd.; 10. A. fulvescens Sm. 9, sgd. und psd., sich stark mit Pollen behaftend; 11. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd.; 12. Bombus pratorum L. 8, sgd. und psd.; 13. Halietus albipes F. 9, psd.; 14. H. eylindricus F. 9, psd., häufig; 15. H. leucozonius Schrk. ©, psd.; 16. H. smeathmanellus K. Q, psd.; 17. H. villosulus K. 9, psd. b) Tenthredinidae: 18. Tenthredo sp., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Hesperia silvanus Esp., sgd. In den Alpen sah Herm. Müller Leontodon hastilis, L. pyrenaeus u. a. von 6 Käfern, 21 Fliegen, 29 Hymenopteren, 43 Faltern besucht. (Alpenbl. S. 466—468). Loew beobachtete auf der Insel Rügen (Beiträge S. 40): Panurgus lobatus F. 5‘, sgd.; in Schlesien (Beiträge S. 32): A. Diptera: Syrphidae: 1. Pipiza noctiluca L. (?). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthidium strigatum Pz.; im Riesengebirge (R.) und in Schlesien (S.) (Beiträge S. 51): A. Diptera: Syrphidae: 1. Cheilosia canicularis Pz., sgd. (R.). B.Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena shawellaK. 9, sgd. (S.); Loew in der Schweiz (8.) und in Tirol (T.) (Beiträge 8. 59): A. Diptera: Surphidae: 1. Cheilosia antiqua Mg. (S.); 2. Merodon cinereus F. (S.); 3. Syrphus confusus Egg. (?) (8.). B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena proxima K. © (T.). C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Argynnis pales 8. V. (8.); 6. Colias phiecomone Esp. (8.); 7. Erebia medea 8. V. (8.); 8. Melitaea parthenie H. S. (8). Compositae. 673 Loe w beobachtete ausserdem im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Sysphidae: 1. Kristalis arbustorum L.; 2. E. nemorum L.; 3. E. tenax L.; 4. Syrphus balteatus Deg.; 5. S. ribesii L.. B. Hemiptera: 6. Strachia oleracea L. C. Hyme- noptera: Apidae: 7. Halietus villosulus K. 9, sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Pieris brassicae L., sgd.; 9. Vanessa urticae L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 102) wurden Apis, 1 Hummel, 1-Muscide als Besucher beobachtet. 1601. L. asper FPoir. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus ribesii L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halietus villosulus K. 9, psd.; 3. Heriades truncorum L. 9, psd. — Ferner daselbst an 1602. L. erispus Vill.: Hymenoptera: Apidae: 1. Halictus villosulus K. 2, psd.; Psithyrus campestris Pz. S, sgd. 1603. L. pyrenaieus Gouan (?) Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 1 Syrphide und 1 Museide. 365. Picris L. Blüten gelb. Fegehaare und Narbenpapillen wie bei Leontodon. 1604. P. hieraeioides L. Nach Hermann Müller [Befr. S. 408, 409; Weit. Beob. IIL S. 96] setzen 44—75 von der Mitte nach dem Rande an Grösse zunehmende Blüten ein Köpfchen zusammen, welches bei sonnigem Wetter sich zu einer goldgelben Scheibe von 24— 36 mm Durchmesser ausbreitet, bei trüber Witterung sich dagegen auf 7 mm zusammenzieht. Da zahlreiche Körbchen auf meterhohem Stengel vereinigt sind, ist die Pflanze sehr augenfällig. Die Kronröhre ist 4—6 mm lang, die Zunge 8&—12 mm. Die Antherenröhre ragt aus ersterer 5 mm, der Griffel noch weitere 2!/2 —3!/ge mm hervor. Beim Auseinanderspreizen der 2 mm langen Griffeläste kommt es manchmal vor, dass sie sich aneinander vorbeibiegen, wobei spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) in Westfalen und Budde- berg (2) in Nassau: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L., sehr zahlreich, sgd. (2). b) Syr- phidae: 2. Chrysogaster viduata L., sgd. und pfd. (1); 3. Eristalis arbustorum L., w. v., sehr häufig (1); 4. E. nemorum L., w. v. (1); 5.E. sepulecralis L., w. v. (1); 6. E. tenax L, w.v. (1); 7. Melithreptus scriptus L., sgd. und pfd. (1); 8. M. taeniatus Mg., w. v. (1); 9. Syrphus balteatus Deg., w.v.(1). B. Hymenoptera: a) Apidae: 10. Dasypoda hirtipes F.Q Z, sgd. und psd. (2); 11. Halietus albipes F. 5‘, sgd. (1); 12. H. eylindrieus F. 5‘, sgd. (1, 2); 13. H. leucozonius Schrk. 2, sgd. und psd. (1); 14. H. longulus Sm. 9, sgd. und psd., /' sgd. (l); 15. H. maculatus Sm. 9, sgd. und psd. (1, 2); 16. H. minutus K. 9, sgd. und psd., /' sgd. (1); 17. H. nitidiusculus K. 5‘, sgd. (1); 18. H. quadricinetus F. /, sgd. (1); 19. H. rubicandus Chr. 5‘, sgd. (1); 20. H. sexnotatus K., w. v., sgd. (1); 21. H. smeathmanellus K. 9, sgd. und psd. (1); 22. H. zonulus Sm. 9, w. v. (l); 23, Heriades truncorum L. 9, psd. (1); 24. Osmia leucomelaena K. 9, sgd. (1, Thür.); 25. O. spinulosa K. 9, psd. (1, Thür.); 26. Panurgus calcaratus Scop. Q J, sgd. und psd., häufig (1, 2); 27. Dufourea vulgaris Schenck 9, zahlreich, 5 spärlich (1, Thür.). b) Sphegidae: 28. Crabro sexeinetus F. 9 (1). c) Vespidae: 29. Vespa silvestris Scop. 8, mit dem Kopf tief in die Blüten wühlend (1). €. Lepidoptera: Rhopalocera: Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. IH, 1. 43 674 Compositae. 30: Pieris brassicae L., sehr häufig, sgd. (1); 31. P. rapae L., w. v. (1); 32. Epinephele janira L., sgd. (1). Loew sah im bot. Garten zu Berlin einen saugenden Tagfalter (Argynnis latonia L.) als Blütengast. Friese beobachtete in Baden (B.), im Elsass (E.), in Mecklenburg (M.) und Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthrena bimaculata K. (U.), 2. Generat., n. slt.; 2. Dasypoda plu- mipes Pz. (E.), hfg,; 3. Dufourea vulgaris Schek. (B.), n. sit. (U.); 4. Eriades truncorum L. (M.) hfg., (U.); 5. Osmia villosa Scheck. (B.), n. slt.; 6. Panurgus banksianus K. (B.); 7. P. calcaratus Scop. (B.). Schenck beobachtete in Nassau die Apiden: 1. Dasypoda plumipes Pz.; 2. Du- fourea vulgaris Schck.; 3. Eriades truncorum L.; 4. Halictes albipes F. 5; 5. H. levigatus K. C, 6. H. levis K.; 7. H. villosulus K. (— punctulatus K.); 8. Macropis labiata F.; 9. Panurgus calearatus Scop.; 10. Stelis breviuscula Nyl.; 11. S. ornatula Klug 1 %. Schletterer führt als Besucher für Tirol die Furchenbiene Halictus albipes F. auf. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 5 Apiden als Besucher: 1. Bombus agrorum F. 5‘; 2. B. terrester L. 8; 3. Halietus eylindricus F. 5‘; 4. H. leucozonius Schrk. 5; 5. Osmia spinulosa K. 9; Mac Leod in den Pyre- näen 1 Hummel, 2 Panurgus-Arten, 2 Käfer, 3 Fliegen (B. Jaarb. III. S. 366). 366. Helminthia Juss. Wie vorige Gattung. 1605. H. echioides Gaertner. Im Sonnenscheine breiten sich, nach Kirchner (Beitr. S. 71, 72), die goldgelben Blütenköpfchen zu einer Scheibe von 20 mm Durchmesser aus. Gegen Ende der Blütezeit rollen sich die Griffel- schenkel bis zu 1'!/—1%/a Windungen schneckenförmig nach unten zurück, wobei die papillösen Narbenflächen leicht mit Pollen, welcher noch in den Fege- haaren haftet, in Berührung kommen können. Als Besucherin beobachtete Sprengei (8. 367) die Honigbiene. 367. Tragopogon Tourn. Blüten gelb, seltener violett, zweigeschlechtig, zungenförmig. Griffel aussen mit Fegehaaren, innen mit Narbenpapillen, die Schenkel sich später aufrollend. — Nach Kerner kommen die Griffeläste der äusseren Blüten durch Spreizung und Zurückrollen mit dem Pollen von inneren Blüten in Berührung. Diese Geitonogamie wird noch dadurch gefördert, dass die Blüten des äusseren Kreises genau zwischen zwei Blüten des anstossenden inneren Kreises stehen. Es wird daher der eine der beiden spreizenden Griffeläste den pollenbedeckten Griffel der rechts von ihm stehenden Blüte, der andere denjenigen der linken Blüte berühren. 1606. T. pratensis L. Die Köpfe enthalten, nach Kirchner (Flora S. 737), 20—50 goldgelbe Blüten und sind vormittags bei sonnigem Wetter bis auf einen Durchmesser von 60 mm ausgebreitet, nachmittags und bei trüber Witterung geschlossen. Nach Linn& öffnen sich die Blütenköpfe bei Upsala morgens um 3—5 Uhr und schliessen sich um 8-10 Uhr vormittags. Die Kronröhre der Randblüten ist 6—7 mm lang, ihre Zunge bis 30 mm ; die mittleren Blüten sind kleiner (Kronröhre 5, Zunge 7 mm). Die 3 mm langen Griffeläste Compositae. 675 biegen sich später soweit zurück, dass sie mehrere Umgänge machen, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgt, wenn noch Pollen in den Fegehaaren haftet. — Pollen, nach Warnstorf, goldgelb, polyedrisch, stachelwarzig, bis 56 « diam. Als Besucher sah ich (Bijdragen) in Schleswig-Holstein : A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, pfd., häufig. B. Diptera: a) Museidae: 2. Calliphora erythrocephala Mg.; 3. Scatophaga merdaria F. b) Syrphidae: 3. Meli- threptus taeniatus Mg., sämtl. pfd.; 5. Syrphus balteatus Deg., dgl. C. Hymenoptera: Apidae: 6. Anthrena sp., psd.; 7. Bombus agrorum F., sgd.; 8. Halictus morio F., psd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 9. Pieris rapae L., sgd. Schiner beobachtete in Österreich die Bohrfliege Trypeta falcata Scop. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Eliot, Flora S. 102) wurde 1 Muscide als Besucherin beobachtet. 1607. 1608. T. orientalis L. und T. floccosus W. et K. öffnen die Blütenköpfe bei Innsbruck, nach Kerner, morgens um 6—7 Uhr und schliessen sie um 10—11 Uhr vormittags. Loew beobachtete an den Blütenköpfen von T. orientalis in der Schweiz (Bei- träge S. 60): Spilogaster angelicae Scop.; Schletterer in Tirol Halietus calceatus Scop.; Loew an denjenigen von T. floeccosum im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia sp. b) Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L.; 3. E. tenax L.; 4. Syritta pipiens L.; 5. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Halictus cylindrieus F. 9, psd.; 7. Osmia fulviventris Pz. 9, psd. b) Vespidae: 8. Odynerus parietum L. 1609. T. major Jaeg. Als Besucher beobachtete Schiner in Österreich die Bohrfliege Trypeta fal- eata Scop. 1610. Urospermum Dalechampii Desf. (Tragopogon Dalech. L.) sah Schletterer bei Pola von Halietus calceatus Scop. besucht. 368. Scorzonera Tourn. Blüten gelb, seltener lila oder rosenrot. Griffelbau wie bei voriger Gattung. — Nach Kerner findet ähnliche Geitonogamie wie bei Tragopogon statt, indem die Griffeläste der äusseren Blüten durch Spreizung und Zurückrollung mit dem Pollen innerer Blüten in Berührung kommen. 1611. S. humilis L. [Knuth, Nordfr. Ins. S. 97.] — Bei ausbleibendem Insektenbesuche ist durch Zurückrollen der Griffel spontane Selbstbestäubung möglich. Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) an kultivierten Exemplaren in Kieler Gärten: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, häufig. B. Diptera: a) Museidae: 2. Lueilia cornica F., pfd. b) Syrphidae: 3. Eristalis tenax L., pfd.; 4. Syrphus balteatus Deg., pfd. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Halictus cylindricus F., sgd.; 6. Panurgus sp., psd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Pieris brassicae L. und 8.P. rapae L., sgd., häufig. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Scorzonera- Arten folgende Blütenbesucher: 1612. S. hispanieca L.: Einen Käfer (Anthaxia quadripunctata L.); sowie an der var. glastifolia Willd. eine Biene (Osmia fulviventris Pz. 2, psd.); ferner an 43* 626 Compositae. 1613. S. parviflora Jacg.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Halictus eylindricus F. 9, psd.; 3. Osmia fulviventris Pz. 9, psd. 369. Hypochoeris L. Blüten gelb, sonst wie vorige Gattung, doch ist die Zurückrollung der Griffel geringer. — Nach Kerner findet spontane Selbstbestäubung durch nachträgliches Wachstum der Blütenzunge statt, wodurch der an dieselbe angeklebte Pollen mit dem Narben in Berührung kommt. | 1614. H.radicata L. [Sprengel, S. 369— 370; Kirchner, Flora S. 739; H. M., Befr. S. 441; Weit. Beob. III. S. 97; Alpenbl. S. 469; Knuth, Nordfr. Ins. S. 97, 161, 162; Weit. Beob. S. 237; Mac Leod, B. Jaarb. III; V; Verhoeff, Norderney; Loew, Bl. Flor. S. 394.] — Das sich vormittags im Sonnenscheine auf 20—30 mm Durchmesser ausbreitende Köpfchen, enthält, nach Kirchner, 50 bis mehr als 100 Blüten mit 9—12 mm langen Zungen. Die Kronröhre ist 5—8 mm lang und wird von der Antherenröhre um 4—-5, von dem Griffel noch weiter um 5—6mm überragt. Die 1 mm langen Griffeläste krümmen sich nicht soweit zurück, dass spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. — In den FIRMEN finden sich besonders häufig Panurgus- Arten. Als Besucher beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L., sgd. b) Muscidae: 2. Anthomyia sp. 9; 3. Coenosia sp.; 4. Trypeta sp.; 5. Eine kleine Muscide. c) Syrphidae: 6. Chryso- toxum festivum L ; 7. Eristalis arbustorum L.; 8. E. tenax L.; 9. Helophilus pendulus L. Sämtl. sgd. und pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 10. Apis mellifica L., sgd. und psd.; 11. Colletes daviesanus K.; 12. Dasypoda plumipes Ltr.; 13. Panurgus ater Ltr.; 14. P. lobatus F. Sämtl. psd. und sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 15. Coenonympha pamphilus L.; 16. Epinephele janira L.; 17. Polyommatus phlaeas L. Sämtl. sgd. Verhoeff sah auf Norderney: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Onesia floralis R.-D. b) Syr- phidae: 2. Chrysogaster sp., einzeln; 3. Platycheirns albimanus F. 2; 4. Syrphus corollae F.9 5. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Bombus lapidarius L. 8 , hfg., sgd.; Alfken auf Juist: Hymenoptera: Apidae: Bombus muscorum F. 8. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicrus K. 9; 2. A. humilis Imh. 9; 3. A. tarsata Nyl. 9; 4. Bombus lapidarius L. 8; 5. Dasypoda plumipes Pz. 2 5; 6. Dufourea vulgaris Scheck. 2 5; 7. Eriades florisomnis L. Z'; 8. E. trun- corum L. 9; 9. Halictus calceatus Scop. 9; 10. H. leucozonius Schrk. 9; 11. H. morio F. 2 5; 12. H. nitidiusculus K. 9; 13. H. punctulatus K. 9; 14. H. tomentosus Schek. 9; 15. H. tumulorum L. 9; 16. H. zonulus Sm. 9; 17. Megachile centuncularis K. 5’ 9; 18. Nomada brevicornis Mocs. 9; 19. Nomada fuscicornis Nyl. 9; 20. Osmia solskyi Mor. 9; 21. Panurgus banksianus K. 9 d; 22. P. calceatus Scop. 2 di; 23. Prosopis communis Nyl. J; 24. P. confusa Nyl. ©; Krieger bei Leipzig die Apiden: ]. Halietus rubicundus Chr.; 2, Panurgus banksianus K. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Westfalen und Nassau folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Conopidae: 1. Sieus ferrugineus L., sgd. (1). b) Musecidae: 2. Demoticus plebeius Fall., sgd. (1); 3. Ocyptera brassicariae F., sgd. (2). c) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L. (1); 5. E. nemorum L. (1); 6. E. sepulcralis L., pfd. (1); 7. Pipiza funebris Mg., pfd. (2). B. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena denticulata K. 2 5, psd. und sgd. (1, Thür., Borgstette); 9. A. fulvago Chr. 9, psd. (1, Thür.); 10. A. fulvescens Sm. 9, sgd. und psd. (1, Thür, bayer. Oberpfalz); 11. A. xanthura Compositae. 677 K. 9, sgd. (1, 2); 12. Apis mellifica L. 8, psd. (1); 13. Bombus lapidarius L. 8, sgd. (1); 14. Colletes daviesanus K. @ /, psd. und sgd., zahlreich (1); 15. Dasypoda hirtipes F. 9, psd., häufig (1, 2); 16. Diphysis serratulae Pz. j', sgd. (1); 17. Halictus brevicornis Schenck /, sgd. (1); 18. H. eylindricus F. 2 5, psd. und sgd. (1); 19. H. flavipes F. £ (1); 20. H. leucozonius Schrk. 2 5, psd. und sgd. (1); 21. H. lugubris K. 5 (Il); 22. H. malachurus K. 9, psd. (1); 23. H. quadricinetus F. 9, sgd. und psd. (2); 24. H. rubieundus Chr. ©, psd. (1); 25. H. sexeinctus F. 9, sgd. und psd. (2); 26. H. sexstri- gatus Schenck 9, psd. (1); 27. H. villosulus K. 9, psd. (1); 28. Panurgus banksianus K. © ZS, sgd. und psd. (1); 29. P. calcaratus Scop. 9 5‘, psd. und sgd., häufig (1, 2); 30. Dufourea vulgaris Schenck 9, sgd. und psd. (1); 31. Sphecodes gibbus L. 9 / (1). b) Sphegidae: 32. Lindenius albilabris F., sgd. (2). C. Lepidoptera: Rhopalocera: 33. Rhodocera rhamni L., sgd. (1, Fichtelgeb.). Hermann Müller sah in den Alpen 4 Bienen, 2 Schwebfliegen, 1 Käfer. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 31): A. Coleoptera: a) Chryso- melidae: 1. Cryptocephalus hypochoeridis L. @ 5. b) Oedemeridae: 2. Oedemera flavipes F. 55 3. O. virescens L. B. Diptera: Syrphidae: 4. Cheilosia sp., pfd.; 5. Melithreptus seriptus L.; 6. Syrphus balteatus Deg. C. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena nana K. 9, psd.; 8. Diphysis serratulae Pz. 9, psd.: 9. Halietus cylindricus F. 9, psd.; 10. H. leucozonius Schrk. %, psd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 11. Vanessa urticae L., sgd.; ferner in Schlesien (S.), besonders bei Glatz (G.) (Beiträge S 50): A. Diptera: a) Bi. bionidae: 1. Bibio pomonae F. (S.). b) Syrphidae: 2. Cheilosia variabilis Pz.(S.).. B. Hy- menoptera: Apidae: 3. Anthrena convexiuscula K. 9, psd. (S.); 4. A. fulvescens Sm. 9 psd. (S.); 5. Dufourea vulgaris Schek. © S', sgd., 2 auch psd. (G.); 6. Halictus flavipes F. 2, psd. (S.); 7. H. malachurus K. 9 (8.); 8. H. punctulatus K. 2 (S.); 9. H. smeath- manellus K. 2 (S.); 10. H. xanthopus K. 9, psd. (S.); 11. Panurgus banksianusK. 9 , sgd., @ psd. (S.); 12. Prosopis sp..(S.). Mac Leod sah in Flandern 9 kurzrüsselige Bienen (darunter 2 Panurgus), 8 Schwebfliegen, 4 Museiden, 3 Falter (B. Jaarb. V. S. 430, 431); ferner in den Pyre- näen 7 Bienen (darunter 2 Panurgus-Arten), 5 Käfer, 5 Falter, 11 Fliegen als Besucher (A. a. O. III. S. 364, 365). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott- Elliot, Flora S. 103) wurden 2 Musciden als Besucher beobachtet. 1615. H. glabra L. [H. M., Befr. S. 411.] Als Besucher beobachtete Herm. Müller in Westfalen: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena fulvescens Sm. 9, psd.; 2. Dufourea vulgaris Schenck 9, psd. und sgd.; 3. Halietus eylindricus F. 9, dsd.; 4. H. nitidius- eulus K. 2 (Tecklenburg, Borgst.); 5. Sphecodes gibbus L. © %', sgd. und sich dabei mit Pollen bedeckend. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) sah in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus subterraneus L. 8, als Besucher. 370. Achyrophorus Scopoli. Wie vorige Gattung. 1616. A. maculatus Scop. (Hypochoeris mac. L.. Nach Linn& öffnen sich die Köpfchen bei Upsala um 6 Uhr morgens und schliessen sich um 4—5 Uhr nachmittags; nach Kerner öffnen sie sich beiInnsbruck um 7—8 Uhr morgens und schliessen sich um 6—7 Uhr nachmittags. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Osmia fulvi- ventris Pz. 9, psd. 1617. A. uniflorus Bl. et Fing. (Hypochoeris helvetica Jacgq.; Hyp. unifl. Vill.), Die Griffeläste biegen sich, nach Müller (Alpenbl, S, 468), 678 Compositae. allmählich so weit nach aussen zurück, dass die auf ihrer Innenseite befindlichen Narbenpapillen sich mit dem etwa noch in den Fegezacken haften gebliebenen Pollen behaften, mithin bei ausgebliebenem Insektenbesuche spontane Selbst- bestäubung möglich ist. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen Käfer (3), Fliegen (2), Bienen (4), Falter (14). Loew sah in den Alpen 1 Zyganide: Zygaena exulans Hchw. et Rein; im Altvater- gebirge zahlreiche Schwebfliegen: 1. Cheilosia canicularis Pz.; 2. C. sp.; 3. Didea intermedia Lw.; 4. Platycheirus manicatus Mg.; 5. Sericomyia borealis Fall.; 6. Syrphus annulipes Zett.; 7. 8. cinctellus Zett.; 8. S. corollae F.; 9. S. lunulatus Mg.; 10. S. pyrastri L.; 11. S. topiarius Mg., sämtlich sgd. 371. Taraxacum Juss. Blüten gelb. Griffel an der Aussenseite bis weit unter der Spaltung dicht mit schräg aufwärts gerichteten Fegehaaren besetzt, innen mit Narbenpapillen ; Griffeläste sich stark aufrollend. — Nach Kerner kommen die Griffeläste der äusseren Blüten mit dem Pollen innerer Blüten dadurch in Berührung, dass sie sich stark spreizen und zurückrollen. 1618. T. offieinale Weber. (Leontodon TaraxacumL.. [Hilde- brand, Comp. S. 7—13, Taf. I. Fig. 1-7; H. M., Befr. S. 407; Weit. Beob. III. S. 94, 95; Alpenbl. S. 464; Loew, Bl. Flor. S. 390, 394, 398; Lindmana.a.O.; Kerner, Pflanzenleben II.; de Vriesa.a.O.; Mac Leod, B. Jaarb. III; V.; Knuth, Ndfr. Ins. S. 97, 98, 162; Helgoland; Warnstorf, Bot. V. Brand. S. 38, 39, 40.] — Der Durchmesser der gelben, im Sonnenschein ausgebreiteten Köpfchen beträgt 30-—50 mm; auf dem Dovrefjeld beobachtete Lindman sogar übermässig grosse, lebhaft gelbrote Köpfe, deren Durchmesser bis 60 mm betrug, mit stark vergrösserten Randblüten. Nachts und bei trüber Witterung sind die Blütenköpfe geschlossen. Bei Upsala öffnen sie sich, nach Linn&, um 5—6 Uhr morgens und schliessen sich bereits um 8—10 Uhr; bei Innsbruck geschieht, nach Kerner, das Öffnen um 6—7 Uhr morgens und das Schliessen um 2—3 Uhr nachmittags. Nach Benecke (Ber. d. d. b. Ges. II.) schlagen sich beim Aufblühen der Blütenköpfchen von Taraxacum officinale zuerst die Blätter des äusseren Hüllkelches infolge stärkeren Wachstums ihrer Innenseite zurück. Die Blätter des inneren Hüllkelches werden nur passiv durch die Entfaltung der Blütenblätter nach aussen gedrängt, und zwar sowohl beim ersten Blühen als auch beim jedesmaligen Öffnen der Köpfchen am Morgen, während sie sich abends infolge der Elastizität ihrer Blätter wieder schliessen. Ein Blütenköpfchen besteht, nach H. Müller, aus 100— 200 Einzelblüten, deren Kronröhren 3—?7 mm und deren Zungen 7—15mm lang sind. Die Antherenröhre ragt 2!/j.—5 mm weit aus der Kronröhre hervor, der Griffel über- ragt erstere noch um 3—5 mm. Im zweiten Blütenstadium biegen sich die 1!/s—2 mm langen Griffeläste nach aussen und rollen sich soweit zurück, dass sie 1!/e Umläufe bilden, so dass, falls der Pollen noch nicht durch besuchende Insekten abgeholt ist, spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Nach Kerner nl 22 Compositae. 679 tritt auch spontane Fremdbestäubung ein, indem die Griffeläste der äusseren Blüten durch Spreizung und Zurückrollung mit dem Pollen innerer Blüten in Berührung kommen. Hansgirg hat auch pseudokleistogame Blüten beobachtet. — Pollenkörner, nach Warnstorf, goldgelb, polyedrisch, igelstachelig, etwa 37 u diam, Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln Apis, 3 Hummeln, 8 Schweb- fliegen, 2 Musciden, 4 Falter, Meligethes; ferner auf Helgoland: A. Coleoptera: Tele- phoridae: 1. Psilotrix eyanea Ol., sehr häufig. B. Diptera: a) Museidae: 2. Coelopa frigida Fall., sehr häufig; 3. Lucilia caesar L., gemein; 4. Scatophaga stercoraria L., häufig. b) Syr- phidae: 5. Helophilus pendulus L. 9, einzeln. Sämtl. sgd. und pfd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 6. Pieris brassicae L., einzeln, sgd. D. Hymenoptera: Apidae; 7. Anthrena labialis K. 9, sgd.; 8. Eucera diffieilis (Duf.) Per. 5, sgd., zahlreich; Verhoeff auf Nor- derney: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Dilophus vulgaris Mg. 1 9, 15. b) Empidae: 2. Hilara quadrivittata Mg. 1 j. c) Museidae: 3. Calliphora erythrocephala Mg., sgd.; 4. Cynomyia mortuorum L. 2 J'; 5. Cyrtoneura hortorum Fall 1 5; 6. Hylemyia variata Fall. 1.7; 7. Lueila caesar L. @ JS}; 8. Limnophora protuberans Zett. 2 '; 9. Micropeza sp.; 10. Myospila meditabunda F. d) Syrphidae: 11. Helophilus pendulus L.; 12. H. tri- vittatus F. 1 ©; 13. Rhingia rostrata .. B. Hymenoptera: Apidae: 14. Bombus lapi- darius L. 9, sgd.; 15. B. terrester L. © 8, sgd.; 16. Colletes cunicularius L. 9, sgd. und psd.; 17. Psithyrus vestalis Fourer. 2. C. Lepidoptera: Pieridae: 18. Pieris brassieae L., sgd.; 19. P. napi L., sgd.; Alfken auf Juist: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus hortorum L. 5; 2. B. ruderatus F. J'. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen die Apiden Cilissa trieineta K., An- threna tibialis K., A. chrysosceles K., Halietus cylindrieus Fabr. 5%, Nomada fabriciana L. und bei Flensburg Anthrena labialis K. als Besucher. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: a) Bibionidae: 1]. Bibio mareci L., n. sit. b) Empidae: 2. Eucera ciliata L., bfg.; 3.E. opaca F., zahllos, sgd. c) Syrphidae: 4. E. arbustorum L., hfg., sgd.; 5. E. intricarius L., hfg., sgd.; 6. E. pertinax Scop., hfg., sgd.; 7. E. sepuleralis L,, n. slt., sgd.; 8. E. tenax L., s. hfg., sgd.; 9. Helophilus pen- dulus [., s. hfg., sgd.; 10. Leucozona lucorum L., slt., sgd.; 11. Sericomyia borealis Fall., hfg., sgd.; 12. Spilomyia vespiformis L., s. slt.; 13. Syrphus trieinctus Fall., sgd.; 14. S. venustus Mg., s. hfg., sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 15. Anthrena albicans Müll., s. hfg., 2 sgd. und psd., 5 sgd. Der häufigste Befruchter; man sieht ihn mit wahrer Wollust, auf der Seite liegend, in den Körbehen wühlen; 16. A. albicrus K.Q JS, n. sit.; 17. A. apicata Sm. © /, slt., hauptsächlich ein Weidenbesucher; 18. A. argen- tata Sm. 9, slt.; 19. A. carbonaria L. 2 Z, slt.; 20. A. chrysosceles K. 9 J, slt.; 21. A. cineraria L, 9, hfg. sgd. und psd., /' s. hfg., sgd.; 22. A. cingulataF. 2 5, s. sit. ; 23. A. convexiuscula K. © j, sit.; 24. A. dorsata K. 5‘, einmal; 25. A. extricata Sm. 9, n. sit., sgd. und psd., / s. hfg., sgd.; 26. A. flavipes Pz. 9, zahllos, sgd. und psd., 5 desgl., sgd.; 27. A. fucata Sm. 9, s. slit.; 28. A. fulvaga Chr. S'; 29. A. gwy- nana K. 9, n. slt., sgd. und psd., / n. slt., sgd.; 30. A. helvola L.Q 5), s. slt.; 31. A. humilis Imh. © /, meistens stylopisierte Exemplare; 32. A. labialis K. Q j\, slt.; 33. A. labiata Scheck. ©, s. sit., sgd. und psd.; 34. A. morawitzi Ths. © Z', n. slt.; 35. A. nigro- aeneaK. 9, s. hfg., sgd. und psd., / s. hfg., sgd.; 36. A. nitida Fourer. 2, s. hfg., sgd. und psd., / s. hfg., sgd.; 37. A. ovina Klg. 9, n. hfg., sgd. und psd., 5’ sit., sgd.; 38. A. parvula K. 9, s. hfg., sgd. und psd., Sn. hfg., sgd.; 39. A. praecox Scop. 9, n. hfg., sgd. und psd., eigentlich Besucher der Weiden, 5 slt.; 40. A. propinqua Scheck. (Hö.); 41. A. proxima K. 9 Z, sit.; 42. A. rufitarsis Zett. 9, mehrfach, sgd. und psd., 5 s. slt.; 43. A. tho- racica F. 9, sit., sgd. und psd., / slt., sgd.; 44. A. tibialis K., sit, 2 sgd. und psd., Sg sgd.; 45. A. trimmerana K., sit., © sgd. und psd., 5’ sgd.; 46. A. varians K. 9 J), slt.; 47. Bombus agrorum F. 9, n. sit., sgd. und psd.; 48. B. arenicola Ths. 9, slt.; 680 Compositae. 49. B. derhamellus K. 9, hfg., sgd. und psd.; 50. B. distinguendus Mor. P, n. slt., sgd. und psd,; 51. B hortorum L. 9, slt., 5 slt., sgd. an den im Herbste blühenden Exem- plaren von Taraxacum offic.; 52. B. jonellus K. 2, slt., sgd. und psd., typischer Weiden- sucher; 53. B. lapidarius L. @, s. hfg., sgd. und psd.; 54. B. lucorum L. 9, dsgl.; 55. B. muscorum F. 9 8, n. sit., sgd. und psd.; 56. B. pratorum L. 9, sgd.; 57. B. ruderatus F. 9, slt., sgd. und psd.; 58. B. silvarum L. 9, n. slt., sgd. und psd.; 59. B. terrester L., s. hfg., sgd. und psd.; 60. Colletes eunicularius L. 2, slt., psd.; 61. Eriades florisomnis L. @© d}; 62. Eucera diffieilis (Duf.) Per. 5; 63. Halietus calceatus Seop. und v. elegans Lep. 9, slt., sgd. und psd.; 64. H. flavipes F. 2, hfg., sgd. und psd.; 65. H. levis K. 9,n. sit, sgd. und psd.; 66. H. malachurus K., s. slt.; 67. H, morio F. @, n. slt., sgd. und psd.; 68. H. nitidiusculus K. 2, s. hfg., sgd. und psd.; 69. H. punctatissimus Scheck. 9, hfg., sgd. und psd.; 70.H. punctulatus K. 9, s. hfg., sgd. und psd.; 71. H. quadrinotatus K. 9, s. slt.; 71a. H. quadrinotatulus Schek., einmal; 72. H. rubieundus Chr. 2, s. hfg., sgd. und psd. Die Frühlingsweibchen besuchen fast ausschliesslich diese Pflanze; 72a. H. sexnotatulus Nyl. 9, slt., sgd. und psd.; 73. H. zonulus Smith. 9, slt., sgd. und psd.; 74. Melecta armata Pz. 9, slt., sgd.; 75. Nomada alternata K. © 5‘, hfg., sgd.; 76. N. bifida Ths. © ), s. hfg., sgd.; 77. N. borealis Zett. 2 SS‘, n. slt., sgd.; 78. N. fabriciana L. 9 dg, s. slt.; 79. N. Havoguttata K.Q Zn. slt., sgd.; 80. N. fucata Pz. @ Z', n. slt., sgd.; 81. N. lathburiana K. @ d), slt., sgd.; 82. N. lineola Pz. © J), sit., sgd.; 88. N. ruficornis L. Q d', slt., sgd.; 84. N. suceincta L. @ J', hfg., sgd.; 85. N. xanthosticta K, 9 5‘, sit., sgd.; 86. Osmia caerulescens L. 2 <', slt.; 87. O. rufa L. Q@ J), slt.; 88. O. solskyi Mor., n. slt., sgd.; 89. Podalirius acervorum L. 9, einmal; 90. Psithyrus barbu- tellus K. 9, hfg., sgd.; 91. P. campestris Pz. 9, hfg., sgd.; 92. P. quadricolor Lep. 9, einmal; 93. P. rupestris F. ©, n. slt., sgd.; 94. P. vestalis Fourer. 9, s. hfg., sgd. b), Tenthredinidae: 95. Dolerus pratensis Fall.; 96. Emphytus einctus L.; 97. Pachypro- tasis rapae L. c) Vespidae: 98. Odynerus callosus Ths. Krieger sah bei Leipzig die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. flavipes Pz.; 3. A. gwynana K.; 4. A. nigroaenea K.; 5. Halictus calceatus Scop.; Schmiede- knechtin Thüringen die Apiden: 1. Anthrena extricata Smith; 2. A. flavipes Pz.; 3. A. hu- milis Imh.; 4. A. nitida Fourer.; 5. A. parvula K.; 6. A. tibialis K.; 7. Bombus hypnorum L. 2; 8. Psithyrus quadricolor Lep. 2; Friese in Mecklenburg (M.), Baden (B.), im Elsass (E.), bei Fiume (F.), Triest (T.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll., (M.), n. slt.; 2. A. carbonaria L. (M.), n. slt.; 3. A. cineraria L. (M.), 1. Generat., n. slt.; 2. Gen. 1 9 (U.), einz.; 4. A. extricata Smitb (M.), n. slt.; 5. A. flavipes Pz. (M.), hfg. (B., E.); 6. A. fucata Pz. (E.), n. slt.; 7. A. gwynana K. (M.), hfg.; 8. A. humilis Imh. (T., U.), hfg.; 9. A. taraxaci Gir. (T., U.), hfg.; 10. A. tibialis K. (M.), hfg ; 11. A. tho- racica F. (E.), 1 2; 12. Halictus rubicundus Chr. (M.), hfg.; 13. H. xauthopus K. (M.), einz.: 14. Nomada lathburiana K. (M.), einz.; 15. N. succincta Pz. (M.), hfg.; 16. N. trispinosa Schmiedekn. (U.), hfg.; 17. N. zonata Pz. (F., U.); 18. Osmia rufohirta Lep. 9, psd. (U.), hfg.; ferner in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena cineraria L.; 2. Halietus rufocinetus (Sich.) Nyl.; 3. H. xanthopus K. Schletter verzeichnet als Besucher für Tirol (T.) und beobachtete bei Pola (P.) die Apiden: 1. Anthrena congruens Schmiedekn. (T.); 2. A. convexiuscula K. (P.); 3. Bombus hortorum L. (T.); 4. Dasypoda hirtipes Pz. (T.); 5. Halietus calceatus Scop. (P.); 6. H. malachurus K. (P.); 7. H. morio F. (P.); 8. H. vulpinus Nyl. (T.).. Herm. Müller beobachtete in den Alpen Käfer (9), Fliegen (26), Hymenopteren (30), Falter (35). Redtenbacher giebt für Österreich als Besucher an: Coleoptera: a) Bupresti- dae: 1. Anthaxia nitidula L. b) Telephoridae: 2. Malachius gracilis Mill. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge 8. 40): A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. b) Nitidulidae: 2. Meli- gethes sp. B. Diptera: a) Stratiomydae: 4. Cheilosia praecox Zett.; 5. Helophilus pendulus L, C. Hymenoptera: Apidae; 6. Anthrena albicans Müll. 9, psd.; 7. A. Compositae. 681 albierus K. 9, psd.; 8. A. cineraria L. 9, psd.; 9. A. combinata Chr. 9, psd.; 10. A. nigroaenea K. 9, psd.; 11. A. pilipes F. 9; 12. A. ventralis Imh. 9, psd.; 13. Che- lostoma maxillosum L. /', sgd.; 14. Dasypoda hirtipes F. 9, psd.; 15. Halietus eylindricus F. 9, sgd.; 16. H. levis K. 9, psd.; 17. H. maculatus Sm, 9, psd.; 18. H. minutus K. 2, psd.; 19. H. punctulatus K. 9, psd.; 20. H. quadristrigatus Latr. @ j, sgd., ® auch psd.; 21. H. sexcinetus F. 5‘, sgd.; 22. Nomada fucata Pz. 5, sgd.; 23. Sphe- codes gibbus L., sgd.; 24. Trypetes truncorum L. 9, psd.; in Hessen (Beiträge 8. 51): Anthrena chrysosceles K. 9, psd.; in der Schweiz (Beiträge S. 59): A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus hypochoeridis L. B. Diptera: Syrphidae: 2 Cheilosia canieularis Pz.; 3. C. plumulifera Lw. (2); 4. Eristalis nemorum L.; 5. Merodon einereus -F.; 6. Syrphus lineola Zett.; 7. S. vittiger Zett. (?); 8. Xylota triangularis Zett. C. Hy- menoptera: Tenthredinidae: 9. Tarpa spissieornis Klg.; Schenck in »Nassau die Apiden: 1. Anthrena chrysosceles K.; 2. A. extrieata Sm.; 3. A. flavipes Pz.; 4. A. fulvago Chr.; 5. A. nitida Fourer.; 6. A. proxima K. %; 7. A. tibialisK.; 8, A. trim- merana K.; 9. Halietus flavipes F.; 10. H. levigatus K.; 11. H. rubicundus Chr. 9; 12. H. rufoeinetus (Sich.) Nyl.; 13. H. tetrazonius Klg. 9; Scehiner in Österreich die Bohr- fliege Tephritis conjuneta Löw.; Mac Leod in den Pyrenäen 9 Hymenopteren, 4 Falter, 1 Käfer, 10 Fliegen (B. Jaarb. III. S. 366, 367). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 12 Apiden als Besucher: 1. Anthrena albicans Müll. 9; 2. A. albicrus K. 9; 3. A. fasciata Wesm. ; 4. A. nigroaenea K. 9; 5. Apis mellifica L.8; 6. Chelostoma florisomne L. 9; 7. Halietus eylindrieus F. 9; 8. H. leucozonius Schrk. 9; 9. H. rubieundus Chr. 9; 10. H. seladonius Fab. 9; 11. H. villosulus K. 9; 12. Psithyrus vestalis Fourer. @; Mac Leod in Flan- dern Apis, 4 Hummeln, 19 kurzrüsselige Bienen, 1 Holzwespe, 3 Syrphiden, 2 Empiden, 8 Musciden, 2 Falter, 2 Käfer (B. Jaarb. V. S. 432, 433). Schneider (Troms# Museums Aarsbefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen Bombus alpinus L.8, B. hypnorum L. 8, B. lapponieusL.8 /, B. pratorum L.3 5, B. serimshiranus K.3 5‘, B. terrester L. 8 /', Psithyrus quadricolor Lep. /', P. vestalis Fourc, /' als Besucher; Warming in Grönland den Falter Colias boothi H.-Schl. = C. hecla Lef.); Lindman auf dem Dovrefjeld zahlreiche Fliegen, mehrere Falter, 1 Hummel. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 104) wurden 4 kurzrüsselige Bienen, 1 Empide und 3 Musciden als Besucher beobachtet. Smith beobachtete in England die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. angustior K.; 3. A. nitida Fourer.; 4. A. nigroaenea K.; Saunders in England die Apiden: 1. Anthrena extricata Sm.; 2. A. humilis Imh.; 3. A. labialis K. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Apion sp, b) Nitidulidae: 2. Meligethes pieipes Sturm, sgd. und pfd. B. Diptera: a) Bibionidae: 3. Dilophus albipennis Mg., pfd. b) Muscidae: 4. Calliphora erythrocephala Mg.; 5. Helomyza sp., sgd.; 6. Lucilia cornieina F., sgd.; 7. Scatophaga stercoraria L., sgd. und pfd.; 8. Sepsis nigripes Mg. sgd.; 9. Stomoxys sp., pfd. c) Syrphidae: 10. Eristalis arbustorum L., sgd.; 11. E. per- tinax Scop., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 12. Anthrena clarkella K.; 13. A. gwynana K., sgd.; 14. Apis mellifica L., sgd., selten; 15. Bombus agrorum F., sgd.; 16. B. terrester L., sgd.; 17, Nomada borealis Zett., sgd., einmal. b) Ichneumonidae: 18. Ichneumon sp., sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Pieris rapae L., sgd.; 20. Vanessa urticae L., sgd. E. Thysanoptera: 21. Thrips sp. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) endlich geben für Westfalen und Nassau folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. (1). b) Chrysomelidae: 2. Gastrophysa polygoni L., in Paarung auf den Blüten (1). c) Coceinellidae: 3. Cocceinella septempunctata L., vergeblich zu saugen versuchend (1). d) Elateridae: 4. Corymbites haematodes F., mit dem Kopfe tief in die Blüten gesenkt (1); 5. Limonius cylindricus 682 Ä Compositae. Payk., w. v. (1). e) Nitidulidae: 6. Meligethes, in grösster Menge in den Blüten (1). f) Telephoridae: 7. Malachius bipustulatus L., pfd. (1); 8. M. elegans Oliv. 5’, pfd. (1). B. Diptera: a) Empidae: 9. Empis livida L., häufig, sgd. (1); 10. E. opaca F., sggd. (1); 11. E. punctata F. in Menge, sgd. (1). b) Muscidae: 12. Cyrtoneura hortorum Fall. 9, sgd. und pfd. (1); 13. Onesia floralis R.-D., zahlreich (1); 14. Pollenia vespillo F., pfd. (1); 15. Sarcophaga carnaria L., pfd. (1); 16. Scatophaga merdaria F., sgd. und pfd., häufig (1); 17. 8. stercoraria L., w. v. (1). c) Syrphidae: 18. Ascia lanceolata Mg., sgd. (1); 19. A. podagrica F., häufig, pfd. (1); 20. Cheilosia chloris Mg., pfd. (1); 21. Ch. vernalis Fall., pfd. (1); 22. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd., häufig (1); 23. E. intricarius L., w. v. (1); 24. E. nemorum L., w. v. (1); 25. E. pertinax Scop., w.v. (1); 26. E. se- pulcralis L., w. v. (1); 27. E. tenax L., w. v. (1); 28. Melithreptus menthastri L. pfd. (1); 29. M. taeniatus Mg., pfd. (1); 30. Rhingia rostrata L. (1); 31. Syrphus nitidicollis Mg., pfd. (1); 32. S. pyrastri L., pfd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 33. Anthrena albicans Müll. 2, sgd. und pfd., 5'(1); 34. A. albierusK., w. v. (1); 35. A. argentata Sm. g', sgd., häufig (1); 36. A. atriceps K. 9, sgd. und psd., 5’ sgd. (1); 37. A. cineraria L., w. v. (1); 38. A. cingulata K. 5, sgd. (1); 39. A. connectens K. 9, sgd. und psd. (1); 40. A. convexiuscula K. 9, w. v. (1); 41. A. dorsata K. 9, sgd. und psd., 5’ sgd. (1); 42. A. fasciata Wesm., w. v. (1); 43. A. flavipes Pz. (= 46) 9, sgd. und psd. (1); 44. A. fulva Schrk. ©, w. v. (l); 45. A. fulvescens Sm. 9, w. v. (1); 46. A. fulvierus K. 2 w.v.g sgd., sehr häufig (1); 47. A. gwynana K., w. v. (1); 48. A. helvola L.,, w.v. (1); 49. A. mixta Schenck 9, sgd. und psd. (Var. der vor.) (1); 50. A. nigroaenea K. 9, sgd. und psd. (1); 51. A. nitida Foure. @. w.v., g’ sgd. (1); 52. A. parvula K., w. v., häufig (1); 53. A. pratensis Nyl., © sgd. und psd. (1); 54. A. smithella K. 9, w. v., J’ sgd. (1); 55. A. trimmerana K. 9, w. v. (1); 56. A. varians K. 9, w. v., nicht selten (1); 57. Apis mellifica L. 3, sgd. und psd., sehr zahlreich (1); 58. Bombus agrorum F. 9, sgd. (1);. 59. B. confusus Schenck 9, sgd. (1); 60. B. lapidarius L. ©, sgd. (1); 61. B. sil- varum L., 9, sgd. (1); 62. B. terrester L. ©, sgd. (1); 63. Halictus albipes F. 9, häufig, sgd. und psd. (1); 64. H. cylindricus F. 9, w.v.(1); 65. H. flavipes F. ©, sgd. und psd. (1); 66. H. leucopus K. 9, sgd. und psd. (1); 67. H. leucozonius Schrk. 9, w. v., häufig (2); 68. H. longulus Sm. 9, sgd. und psd. (1); 69. H. lueidulus Schenck 9, w. v. (1); 70. H. maculatus Sm. 2, w. v. (1); 71. H. malachurus K. 9, sgd. (1); 72. H. minutissimus K. 9, sgd. und psd. (1); 73. H. morio F. 9, w.v. (1); 74. H. nitidiusculus K. 9, w. v., häufig (1); 75. H. nitidus Schenck 9, sgd. und psd. (1); 76. H. rubicundus Chr. 9, w. v. (1); 77. H. sexnotatus K. 9, w. v., häufig (1); 78. H. sexsignatus Schenck 9, w. v. (1); 79. H. smeathmanellus K. 9, sgd. und psd., einzeln (2); 80. H. villosulus K. Q, sgd. und psd. (1); 81. H. zonulus Sm. 9, w. v. (1); 82. Megachile centuncularis L. d', sgd. (2); 83. Nomada alternata K. 9, sgd. (1); 84. N. flavoguttata K. j', sgd. (1); 85. N. lathburiana K. 9, sgd. (1); 86. N. lineola Pz. 2, sgd. (1); 87. N. ruficornis L. Q d', sehr zahlreich, sgd. (1); 88. N. ruficornis L. var. signata Jur. @ Z', sgd. (1); 89. N. suceincta Pz. © Z', sgd. (1); 90. N. varia Pz. © JS’, häufig, sgd. (1); 91. Osmia aenea L. d', sgd. (2); 92. O. aurulenta Pz. 2, sgd. (1, Thür.); 93. O. fusca Chr. 9, psd. (1); 94. O. rufa L. J', sgd. (1); 95. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd. (1); 96. B. vestalis Foure. Q, sgd. (1); 97. Sphecodes gibbus L. Q, sgd. und psd. (1); 98. Stelis aterrima Pz. J', sgd. (2); 99. S. minuta Lep. ', sgd. (2). b) Formieidae: 100. Formica congerens Nyl. 8, häufig, sgd. (1); 101. Lasius niger L. 8, häufig (1). c) Sphegidae: 102. Oxybelus uni- glumisL., sich tiefin die Blüten wühlend (1). d) Tenthredinidae: 103. Cephus pallidipes Klg. (2); 104. C., kleine Art, zahlreich (1). e) Vespidae: 105. Odynerus parietum L. 5’ (1). D. Hemiptera: 106. Pyrrhocoris apterus L., sgd., häufig (1). E. Lepidoptera: Rho- palocera: 107. Parage megaera L., sgd. (1); 108. Pieris brassicae L., sgd. (1); 109. P. napi L., sgd. (1); 110. Rhodocera rhamni L., sgd. (1); 111. Syrichthus alveolus Hb., sgd. (1); 112. Vanessa io L., sgd., häufig (1); 113. V. urticae L., häufig, sgd. (1). F. Thysano- ptera: 114. Thrips, häufig (1). Compositae. 683 1619. T. salinum Poll. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. Syrphus ribesii A. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Halietus zonulus Sm. 5‘, sgd. 1620. T, phymatocarpum Vahl. Nach Ekstam beträgt auf Nowaja Semlja der Körbehendurchmesser 35 mm. Die weissen und hellvioletten Blüten sind schwach duftend. Durch spiralige Drehung der Griffeläste ist Autogamie oder Geitonogamie möglich. Als Besucher wurden dort eine kleine Spinne und eine mittelgrosse Fliege beobachtet. 372. Chondrilla Tourn. Gelb. Narbenäste sich halbkreisförmig zurückrollend. — Nach Kerner findet Geitonogamie in derselben Weise wie bei Taraxacum statt. 1621. Ch. juncea L. Nach Kirchner (Beitr. S. 72) enthält ein Blütenköpfehen nur 7—12, meist 11 goldgelbe Blüten, welche sich so aus- breiten, dass der Durchmesser des Köpfehens 17 mm beträgt. Alle Blüten des- selben sind gleichzeitig entwickelt. Die Antherenröhre ragt aus der Kronröhre 3—4 mm weit hervor und wird später noch um 3 mm durch den Griffel überragt. Dieser rollt seine beiden Narbenäste nur halbkreisförmig zurück, so dass spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Dagegen kommt, nach Kerner, spontane Fremdbestäubung dadurch zu Stande, dass die Griffeläste der äusseren Blüten sich soweit zurückspreizen, dass sie mit dem Pollen der inneren in Berührung kommen. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) öffnen sich die Blüten bei Neu-Ruppin gegen 10 Uhr vormittags und schliessen sich zwischen 2—3 Uhr nachmittags. Pollen goldgelb, kugelig, dicht stachelwarzig, ungleich gross, bis 50 u diam. 1 Schletterer giebt für Tirol die häufigste Hosenbiene Dasypoda plumipes Pz. als Besucher an und beobachtete bei Pola die Grabwespe Notogonia pompiliformis Kohl. 373. Prenanthes L. Purpurrot. Griffel an der ganzen Aussenseite bis weit unter der Spaltung mit spitzen, schräg aufwärts gerichteten Fegehaaren besetzt, innen mit Narben- papillen; Griffeläste sich stark zurückrollend. Dabei findet, nach Kerner, Geitonogamie statt, indem sich beim Verblühen die Griffeläste benachbarter Blüten verschlingen, mithin die Narben mit dem Pollen benachbarter Blüten belegt werden müssen, falls noch solcher vorhanden ist. 1622. P. purpureaL. Nach Herm. Müller (Weit. Beob. III. S. 95, 96) besteht das ganze Blütenkörbehen nur aus 4—6 Blüten. Die Hülle des Köpfchens ist 12—14 mm lang und nur 2 mm breit; die daraus hervorragenden purpur- roten Blüten haben eine Zunge von 10 mm Länge und 3—4 mm Breite, wodurch die Augenfälligkeit eine ziemlich grosse ist. Aus der 5—6 mm langen und kaum 3/4 mm breiten Antherenröhre ragt der Griffel später 7 mm weit hervor. Zuletzt 684 Compositae. breiten sich seine beiden 3 mm langen Äste aus und rollen sich bis zu 1!/a und 2 Umläufen zurück, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbst- bestäubung stattfindet. Als Besucher sah H. Müller in der. bayerischen Oberpfalz 1 Käfer (Agrilus coeruleus Rossi), 1 Muscide (Sarcophaga carnaria L., pfd.) und 2 Bienen (Apis, sgd. und psd., zahlreich; Anthrena dentieulata K. 9). Hoffer beobachtete in Steiermark den Bombus hypnorum L. S'; Dalla Torre und Schletterer in Tirol Bombus confusus Schek. und B, mastrucatus Gerst. 9; Mac Leod in den Pyrenäen eine Muscide (B. Jaarb. Ill. S. 368); Loew im botanischen Garten zu Berlin Apis, sgd. 374. Lactuca Tourn. Gelb, selten lila. Griffelbau wie bei voriger Gattung. Beim Verblühen findet, nach Kerner, Geitonogamie statt. Der Milchsaft vieler Arten ist, nach Kerner, ein Schutzmittel gegen pflanzenverwüstende Tiere. 1623. L. Scariola L. Der Durchmesser der ausgebreiteten zwanzig- blütigen, gelben Köpfchen beträgt, nach Kirchner (Beitr. S. 72), etwa 20 mm. Schon ehe das Köpfchen sich ganz ausgebreitet hat, wächst der pollenbedeckte Griffel zur Antherenröhre hinaus, worauf sich die Narbenschenkel bald auseinander- legen und sich so strecken, dass letztere etwa 11/a mm über der Antheren- röhre und 5 mm über dem Eingange zur Kronröhre stehen. Gegen Ende der Blütezeit rollen sich die Griffeläste in 1!/g Windungen nach unten zurück, so dass spontane Selbstbestäubung eintreten muss, wenn in den Fegehaaren noch Pollen haftet. Nach Kerner öffnen sich die Köpfchen in Innsbruck um 8—9 Uhr vormittags und schliessen sich um 3—4 Uhr nachmittags. Als Besucherin sah Kirchner eine kleine Apide. 1624. L. sativa L. Die Blüteneinrichtung ist, nach Kirchner (Beitr. S. 73), derjenigen von L. Scariola sehr ähnlich. Jedes Köpfchen enthält 10—16 gleichzeitig entwickelte, gelbe Einzelblüten, deren 11mm lange Zungen sich schräg nach aussen legen, so dass der Durchmesser des ausgebreiteten Köpfchens etwa 15mm beträgt. Aus der 4'!/g mm langen Kronröhre ragt die Antherenröhre 4 mm weit hervor. Etwa 2 mm über derselben breitet der Griffel seine Äste aus; diese rollen sich schliesslich bis zu einer ganzen Umdrehung zurück, so dass durch Berührung der Narbenpapillen mit den in den Fegehaaren haftenden Pollenkörnern spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Nach Linn& öffnen sich die Köpfchen in Upsala um 7 Uhr morgens und schliessen sich um 10 Uhr vormittags; die entsprechenden Zeiten sind, nach Kerner, für Innsbruck 8—9 Uhr vormittags und 1—2 Uhr nachmittags. Als Besucher sah Kirchner verschiedene Fliegenarten. 1625. L. muralis Lessing (Prenanthes muralis L.). Jedes Köpf- chen enthält, nach Kirchner (Beitr. $. 73), nur 5, selbst auch nur 4 hoch- gelbe Blüten, welche ihre Zungen wagerecht ausbreiten oder auch etwas nach unten zurückbiegen, so dass der Durchmesser des Köpfchens 13—14 mm beträgt. Auch bei dieser Art entwickeln sich die Blüten eines Köpfchens gleichzeitig. Compositae. 685 Schon bevor das Köpfchen sich ganz ausgebreitet hat, ragen die Griffel bereits aus der Antherenröhre hervor. Alsdann wachsen sie in schräger Richtung soweit aus derselben hervor, dass ihre Spitze etwa 5mm über der Köpfchen- fläche steht. Die anfangs bogig auseinandergelegten beiden Narbenschenkel rollen sich später nach unten, jedoch nicht soweit, dass sie mit dem in den Fegezacken noch haftenden Pollen in Berührung kommen. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) beobachtete jedoch die Einrollung der Griffeläste bis zur Berührung der Narben mit dem Pollen, so dass Auto- gamie eintreten muss. Geitonogamie ist dagegen nur in geschlossenen Köpfchen möglich. — Pollen gelb, polyedrisch, auf den Kanten stachelwaizig, von 40—43 u diam. ; Bei Neu-Ruppin öffnen sich die Köpfchen morgens zwischen 6—7 Uhr und schliessen sich nachmittags zwischen 4—5 Uhr. Nach Kerner öffnen sie sich bei Innsbruck um 7—8 Uhr vormittags und schliessen sich um 2—3 Uhr nachmittags. Als Besucher beobachtete Kirchner bei Stuttgart 2 Fliegenarten, 1 kleine Biene, Meligethes; Herm. Müller (Weit. Beob. III. S. 96) im Fichtelgebirge 1 Mus- eide (Echinomyia grossa L., pfd.) und 1 Biene (Halictus albipes F., sgd.); Mac Leod in den Pyrenäcn 1 Panurgus in den Blütenköpfchen (B. Jaarb. III. S. 367.) 1626. L. perennis L. |H. M., Alpenblumen S. 463, 464]. — Jedes Blütenköpfchen besteht aus etwa 16 Blüten, welche in der Mittagssonne ihre 16—18 mm langen Zungen ausbreiten, so dass ein violetter Stern von etwa 40 mm Durchmesser entsteht. Die Griffeläste rollen sich schliesslich oft so weit zurück, dass ihre papillöse Innenfläche mit der häufig noch pollenbedeckten Aussenseite in Berührung kommt. Wie bei den vorigen Arten sind die Blüten eines Köpfchens gleichzeitig zuerst männlich, dann weiblich, so dass bei Insekten- besuch Kreuzung getrennter Köpfchen erfolgen muss. Nach Kerner öffnen sich die Köpfchen bei Innsbruck um 6—7 Uhr morgens und schliessen sich um 5—6 Uhr nachmittags. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 1 Fliege, 1 Käfer. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Tele- phoridae: 1. Dasytes flavipes F. B. Diptera: Syrphidae: 2, Syrphus luniger Mg. C.Hymenoptera: Apidae: 3. Chelostoma nigricorne Nyl. 5‘, sgd. — Daselbst beobachtete Loew an 1627. L. viminea Presl.: A. Coleoptera: Buprestidae: 1. Anthaxia quadripunctata L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Megachile centuncularis L. 5, sgd.; 3. Prosopis armillata Nyl. 9, sgd.; 4. Stelis aterrima Pz. 9, sgd. 375. Mulgedium Cassini. Blüten blau. Griffel auf der Aussenseite mit sehr spitzen, dornförmigen Fegehaaren besetzt, und zwar auf dem Stamm weitläufig, auf den Ästen dichter; Innenseite der Äste mit Narbenpapillen. -—— Nach Kerner spreizen die Griffeläste beim Verblühen so weit, dass sie mit den noch pollenbedeckten Aussenseiten 686 Compositae. der Griffeläste benachbarter Blüten in Berührung kommen, mithin Geitonogamie herbeigeführt wird. 1628. M. alpinum Cassini. (Sonchus alpinus L.) [H. M., Alpen- blumen S. 459, 460.] — Etwa 20 Blüten bilden ein Köpfchen von nur 4 mm Durchmesser im geschlossenen Zustande, von 20--30 mm im Sonnenscheine. Die beiden 2 mm langen Äste des Griffels spreizen sich im zweiten Stadium auseinander, doch rollen sie sich nie so weit zurück, dass spontane Selbstbe- stäubung erfolgen könnte. Als Besucher sah H. Müller in den Vogesen 1 Hummel, 1 Falter, 1 Käfer; Lindman auf dem Dovrefjeld eine Hummel. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus lapidarius L. © 8, sgd.; 2. Chelostoma nigricorne Nyl. 5‘, sgd.; 3. Halictus sexeinctus F. 2, sgd.; 4. Osmia fulviventris Pz. Z' 9, sgd.; 5. O. rufa L. 9, psd.; 6. Stelis phaeoptera K. 5%‘, sgd. — Daselbst beobachtete Loew an 1629. M. macrophyllum DC.: A. Diptera: Öyrphidae: 1. Melanostoma mellina L. B. Hymenoptera:; Apidae: 2. Chelostoma nigricorne Nyl. 5, sgd.; 1630. M. prenanthoides DC.: Diptera: Syrphidae: 1. Didea intermedia Lw., sgd.; 2. Syrphus balteatus Deg., den Griffel ableckend. 1631. M. Plumieri DC. (Sonchus Pl. L.). Nach Kerner öffnen sich die Blütenköpfchen bei Innsbruck um 6—7 Uhr morgens und schliessen sich um 8—9 Uhr abends. Ä 376. Sonchus Tourn. Blüten gelb. Griffel aussen mit schräg aufwärts gerichteten Fegehaaren, innen mit Papillen. 1632, S. oleraceus L. [Kirchner, Flora S. 745; H. M., Befr. S. 408; Knuth, Nordfr. Ins. S. 98, 162] — Die sich zu einem Durchmesser von etwa 20 mm ausbreitenden Köpfchen enthalten, nach Kirchner, ungefähr 120 hellgelbe Blüten, von denen die randständigen aussen rötlich-grau angelaufen sind. Die Kronröhre ist 10 mm, die Zunge 6 mm lang; die Antherenröhre ist orangegelb, der Griffel nebst den beiden kaum 1 mm langen Ästen aussen mit schwärzlichen Fegehaaren. Die Griffeläste krümmen sich schliesslich halbkreis- förmig auseinander. — Die Köpfchen öffnen sich nach Linn& in Upsala um 5 Uhr morgens und schliessen sich um 11—12 Uhr mittags; die ent- sprechenden Zeiten sind nach Kerner für Innsbruck 6—7 Uhr morgens und 1—2 Uhr mittags. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein 1 Hummel, 2 Schwebfliegen, 1 Falter; Herm. Müller in Westfalen drei Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L., Syrphus arcuatus Fall., S. balteatus Deg., alle 3 sgd. und pfd.) und 1 Falter (Pieris brassicae I. sgd.). Schletterer beobachtete bei Pola die kleine Furchenbiene Halictus villosulus K. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora $. 108) wurden 2 Schweb- fliegen und 3 Museiden als Besucher beobachtet. Compositae. | 687 1633. S. arvensis L. Die Köpfchen enthalten, nach Kirchner (Flora S. 745), über 200 goldgelbe Blüten und breiten sich zu einem Durchmesser von 40—50 mm aus. Die Kronröhre ist 8—12 mm, die Zunge 8—14 mm lang. Die Griffeläste rollen sich zuletzt soweit zurück, dass sie 3 Umgänge machen; dabei erfolgt natürlich spontane Selbstbestäubung. Bei trübem Wetter schliessen sich die randständigen Blüten zusammen. Das Öffnen der Köpfchen bei hellem Wetter geschieht nach Linn& in Upsala um 6—7, bei Innsbruck nach Kerner um 7—8 Uhr morgens, das Schliessen um 10 Uhr vormittags bezw. um 12--1 Uhr mittags. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein (Nordfr. Ins. S. 162; Weit, Beob. S. 237): | A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L.; 2. E. tenax L.; 3. Syrphus balteatus Deg.; 4. S. pyrastri L.; 5. S. ribesii L. Sämtl. sgd. und pfd. B. Hymeno- ptera: Apidae: 6. Apis mellifica L., sgd. und psd.; 7. Dasypoda plumipes Pz., psd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Pieris napi L., sgd.; 9. P. rapae I., w. v.; ferner auf Helgoland (Bot. Jaarb. 1896. S. 40): Diptera: Museidae: 1. Lucilia caesar L., gemein; 2. Kleine Musciden. Alfken beobachtete auf Juist: A.Diptera: a) Muscidae: 1. Cynomyia mortuorum L. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Bombus lapidarius L. 8; 4. B. muscorum F. 5‘; 5. B. terrester L.; 6. Dasypoda plumipes Pz. 9, psd., hfg. bj Sphegidae: 7. Oxybelus mucronatus F., s. hfg.; 8. O. uniglumis L., selten. C. Lepidoptera: Pieridae: 9. Pieris brassicae L.; sowie bei Bremen: Apidae: 1. Bom- bus lapidarius L. 9; 2. B. muscorum F. 5‘; 3. B. terrester L. 8; 4. Dasypoda plumipes Pz. 2 J; H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Hummel; Mac Leod in Fandern 2 Schwebfliegen (B. Jaarb. V. S. 434). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 103) wurden mehrere Fliegen als Besucher beobachtet. Herm. Müller giebt für Westfalen (Befr. S. 408) folgende Besucher an: A. Coleoptera: a) Oureulionidae: 1. Spermophagus cardui Stev., in grosser Zahl. b) Telephoridae: 2. Malachius sp., pfd.. B. Diptera: a) Conopidae: 3. Sicus ferrugineus L., sgd. b) Syrphidae: 4. Cheilosia sp., pfd.; 5. Kristalis arbustorum L., sgd. und pfd., häufig; 6. E. tenax L., w. v. C. Hymenoptera: Apidae: 7. Apis mellifica L. &, sgd. und psd., sehr häufig; sie bestäubt sich über und über; 8. Bombus sp., sgd.; 9. Halietus flavipes F. 9, psd.; 10. H. lugubris K. 5‘, sgd.; 11. H. quadrieinetus F. 9, psd.; 12. H., rubicundus Chr. 9, psd. und sgd.; 13, Megachile centuncularis L. 9, psd. und sgd.; 14. Nomada varia Pz. 9, sgd.; 15. Osmia spinulosa K 9, psd. und sgd. (Thür.); 16. Panurgus banksianus K. © 5‘, nicht gerade sehr häufig; 17. P. calcaratus Scop. 2 J, sgd. und psd., sehr häufig. D, Lepidoptera: Rhopalocera: 18. Hesperia sp., sgd. 1634. S. asper Allioni. Die gelben Blüten sah Buddeberg in Nassau (H. M., Weit. Beob. III. S. 96) von folgenden Insekten besucht: A. Diptera: Museidae: 1. Anthomyia sp., pfd.. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Chelostoma campanularum L. /‘, sgd.; 3. Coelioxys rufescens Lep. /, sgd.; 4. Ha- lietus morio F. 5‘, sgd.; 5. H. smeathmanellus K. 9, sgd.; 6. Prospis armillata Nyl. j, sgd.; 7. Stelis aterrima Pz. 9, sgd. Schletterer beobachtete bei Pola die Mauerbiene Osmia rufohirta Ltr. Mac Leod beobachtete in Flandern 2 kurzrüsselige Bienen, 3 Schwebfliegen, 2 Museiden, 1 Falter. (B. Jaarb. V. 8. 433). Alfken beobachtete auf Juist: Dasypoda plumipesPz. /'; Verhoeff auf Norderney Bombus lapidarius L. j'. 688 Compositae. 377. Crepis L. Blüten gelb. Griffeläste auf der ganzen Aussenseite und am Rande ebenso der Griffelstamm, soweit er aus der Antherenröhre hervorragt, mit stachelig spitzen Fegehaaren weitläufig besetzt; Innenfläche der Griffeläste bis gegen den Rand mit Narbenpapillen. — Nach Kerner kommen die Griffel- äste der äusseren Blüten durch Spreizung und Zurückrollung mit dem Pollen innerer Blüten in Berührung. Ausser dieser Geitonogamie findet auch spontane Selbstbestäubung durch Verlängerung der Zungen der Blumenkrone und die dadurch bewirkte Hebung des an ihnen haftenden Pollens bis zur Berührung mit dem Narbenpapillen statt. 1635. C. biennis L. Nach Kirchner (Flora S. 747) bilden die gold- gelben Blüten ein Köpfchen, dessen obere Fläche im ausgebreiteten Zustande einen Durchmesser von 35—40 mm hat. Die Kronröhre ist fünf, die Zunge 12—16 mm lang. Die Griffeläste rollen sich zuletzt so zurück, dass sie 2 Um- gänge machen, mithin bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäu- bung erfolgen muss. Als Besucher beobachtete H. Müller (Befr. S. 406; Weit. Beob. III S. 93, 94): A. Coleoptera: a) Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L., Antheren fressend (Thür.). b) Nitidulidae: 2. Meligethes, in Menge. B. Diptera: a) Muscidae: 3. Gonia capitata Fall., sgd. (Thür.). b) Syrphidae: 4. Cheilosia chrysocoma Mg., pfd.; 5. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd., sehr häufig; 6. E. nemorum L.,, w. v.; 7. E. sepuleralis L., w. v.; 8. E, tenax L., w. v.; 9. Syritta pipiens L., w. v.; 10. Syrphus sp. pfdl. C. Hymenoptera: a) Apidae: 11. Anthrena denticulata K. Q 5‘, psd. und sgd.; 12. A. dorsata K. 9, psd.; 13. A. fulvago Chr. 9, psd. (Thür.); 14. A. fulvescens Sm. 9, psd. (Thür.); 15. A. parvula K. JS, sgd.; 16. A. zonalis K. 5‘, sgd. (Thür.); 17. Apis mellifica L. 8, sgd.; 18. Chelostoma campanularum K. © 5, sehr zahlreich, psd. und sgd.; 19. Dasypoda hirtipes F. 5‘, häufig, noch Abends auf den Blüten sitzend; 20. Halictus albipes F. ©, sgd. und psd.; 21. H. eylindricus F. 2, w. v., ‘5’ sgd., häufig; 22. H. flavipes F. 5‘, sgd.; 23. H. leucopus K. 9, psd. (Nassau, Buddeberg); 24. H. leu- cozonius Schrk. Q, sgd. und psd., 5’ sgd., häufig; 25. H. longulus Sm. 9, w. v.; 26. H. lugubris K. 5‘, sgd.; 27. H. maculatus Sm. 9, sgd. und psd.; 28. H. nitidus Schenck 9, w. v.; 29. H. quadricinetus F. 5’, sgd., häufig; 30. H. rubicundus Chr. 5‘, sgd.; 31. H. sexeinetus F. 2, sgd. (Thür.); 32. H. villosulus K. 9, sgd. und psd, sehr zahlreich (Thür.); 33. H. zonulus Sm. 9, psd. (Thür.); 34. Heriades truncorum L. © 5, sgd. und psd., sehr zahlreich; 35. Osmia spinulosa K. Q 5‘, sgd. und psd., sehr zahlreich (Thür.); 36. Panurgus banksianus K. © 5‘, psd., sgd., sich in den Blüten wälzend, häufig; 37.P. calcaratus Scop. @ ', w. v.; 38. Dufourea vulgaris Schenck % ', sehr zahlreich (Thür.); 39. Stelis breviuscula Nyl. g', sgd. (Thür.); 40. S. phaeoptera K., sgd. (Thür.). b) Tenthredinidae: 41. Tarpa cephalotes F., sgd., häufig (Thür... D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 42. Argynnis latonia L., sgd. (bayer. Oberpf.); 43. Epinephele janira L., sgd. (Thür.); 44. Lycaena sp., sgd. (Thür.); 45. Melitaea athalia Esp., sgd. (Thür.); 46. Thecla sp., sgd. (Thür.). b) Sphingidae: 47. Zygaena lonicerae Esp., sgd. (Thür.). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Dasypoda hirtipes F. 5‘, in mehreren Exemplaren sgd.; 2. Osmia fulviventris Pz. 9, psd.; Alfken bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., hfg.; 2. E. nemorum L., hfg.; 3. E. pertinax Scop., hfg.; 4. E. sepuleralis L., hfg.; 5. Syrphus pyrastri L., hfg.; 6. Volucella bombylans L., var. bombylans Mg., hfg. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena albicans Müll. 2; 8. A. flavipes Pz. 2; 9. A. parvula K. 2; 10. Bombus hortorum L. %; 11. B. lapidarius L. 8; 12. Eriades trancorum L. 9; 13. Eucera diffieilis (Duf.) Per. 5; 14. Halietus leueozonius Schrk. 9, hfg., psd. ; 15. Osmia solskyi Mor. 2, einzeln, psd.; 16. Panurgis banksianus K. @ ; 17. Psithyrus rupestris F. 2, sgd.; Schmiedeknecht in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena flessae Pz.; 2. A. humilis Imh.; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Anthrena fulvago Christ.; 2. Osmia caerulescens L. j. 1636. ©. virens Villars. Als Besucher beobachtete Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena dentieu- lata K. 9; 2. A. fucata Smith 9; 3. Dasypoda plumipes Pz. 2; 4. Eriades truaucorum L. 2; 5. Halietus leucozonius Schrk. 9 ; 6. H. punctatissimus Scheck. 9 ; 7. H. punctulatus K. 9; 8. Nomada flavoguttataK. 9 Z'; 9. N. fuscicornis Nyl. 2; 10. Osmia solskyi Mor. 9; 11. Panurgus banksianus K. 9 5; 12. P. calcaratus Scop. © „j'; H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 2 Hummeln, Bombus subterraneus L. 8 und B. terrester L. 9; Mac Leod in Flandern 1 Hunmel, 6 kurzrüsselige Bienen (dar- unter 2 Panurgus), 8 Schwebfliegen, 4 Musciden, 6 Falter (B. Jaarb. V. S. 434); in den Pyrenäen 4 Hymenopteren (darunter 1 Panurgus), 1 Käfer, 6 Fliegen (A. a. O. III S. 368.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 104) wurden 3 kurzrüsselige Bienen, 1 Blattwespe, mehrere Fliegen und 1 Käfer als Besucher beobachtet. Herm. Müller (l) (Befr. S. 407; Weit. Beob. Ill. S. 94) und Buddeberg (2) geben für Westfalen und Nassau folgende Besucher an: A. Coleoptera: Mordellidae: 1. Mordella fasciata F. (1). B. Diptera: a) Cono- pidae: 2. Occemyia atra F., sgd. (1); 3. Sicus ferrugineus L., sgd. (1). b) Syrphidae: 4. Cheilosia chrysocoma Mg., pfd. (Borgstette); 5. Eristalis tenax L., pfd. (1); 6. Meli- threptus scriptus L., pfd. (1); 7. M. taeniatus Mg., pfd. (1); 8. Syrphus areuatus Fall., pfd. (1); 9. S. balteatus Deg., pfd. (1); 10. S. ribesü L., pfd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 11. Anthrena denticulata K. 9, psd. (1, Borgstette); 12. A. dorsata K. /, sgd. (1); 13. A. fulvago Chr. 2, sgd. und psd. (2); 14. A. xanthura K. 9, psd. (2); 15. Che- lostoma campanularum L. 9, sgd. (2); 16. Dasypoda hirtipes F. 5, nicht selten, sgd. (1, 2); 17. Dufourea vulgaris Schenck © /‘, psd. und sgd. (1, bayer. Oberpfalz); 18. Ha- lietus eylindrieus F. 9, psd. (1); 19. H. lucidus Schenck 9, sgd. (2); 20. H. minutus K. 9, psd. (1); 21. H. morio F. 5 (2); 22. H. smeathmanellus K. 9, sgd. und psd. (2); 23. H. villosulus K. 9, psd. (1); 24. H. zonulus Sm. 9, psd. (2); 25. Panurgus bank- sianus K. 9 j', selten (1); 26. P. calcaratus Scop. / 9, sgd. und psd., sich in den Blüten wälzend, häufig (1, 2); 27. Prosopis propinqua Nyl. 9, sgd. (2); 28. Stelis ater- rima Pz. 9, sgd. (2). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 29. Pieris rapae L., sgd. (1, bayer. Oberpfalz). 1637. C. teetorum L. Die Blüteneinrichtung beschreibt Warnstorf -(Bot. V. Brand. Bd. 37) in folgender Weise: Die langen Narbenäste sind aussen rings mit aufrecht abstehenden Fege- stacheln versehen, durch welche die polyedrischen, mit Öltröpfehen bedeckten, auf ihren Kanten mit Stachelwarzen besetzten Pollenzellen aus der Staubbeutelröhre nicht nur herausgehoben, sondern auch festgehalten werden. Im zweiten Blüten- stadium rollen sich die Narbenäste spiralig nach unten ein und kommen dadurch mit den noch an den Fegestacheln des Griffels sitzenden Pollenkörnern so in Berührung, dass, wenn Fremdbestäubung durch Insekten ausgeblieben sein sollte, Eigenbefruchtung ermöglicht wird. Als Besucher beobachtete H. Müller (1) (Befr. S. 407; Weit. Beob. III. S. 94) in Westfalen, Buddeberg (2) in Nassau und Borgstette (3) in Tecklenburg: , Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 1. 44 6% Compositae. A. Diptera: Syrphidae: 1. Cheilosia chrysocoma Mg., pfd. (3); 2. Eristalis sepul- cralis L., pfd. (2). B. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Anthrena chrysopyga Schenck, pfd. (1, Thür.); 4. A. dentieulata K. 2 5 (8); 5. A. fulvierus K. 9, psd. (1); 6. Halictus malachurus K. 9, sgd. und psd. (2); 7. H. quadrieinetus F. 5‘, häufig (1); 8. H. rubi- cundus Chr. 5‘, sgd. (1); 9. H. villosulus K. 2, psd. (1); 10. Heriades truncorum L. ', sgd. (1); 11. Osmia spinulosa K. 9, psd., häufig (1); 12. Dufourea vulgaris Schenck O g, psd. und sgd. (1). b) Sphegidae: 13. Pompilus viaticus L. 9, sgd. (1). Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 31): | A. Hymenoptera: Apidae: 1. Halietus punetulatus K. 5, sgd. B. Lepido- ptera: Rhopalocera: 2. Polyommatus virgaureae L., sgd.; sowie in der Schweiz (Beiträge S. 58): Halictus vulpinus Nyl. 9, psd. 1638. C. pulchra L. Die Köpfchen öffnen sich nach Kerner bei Innsbruck um 6—7 Uhr morgens und schliessen sich um 9—-10 Uhr vormittags. 1639. C. Jaequini Tausch. (Hieracium chondrilloides L.. Die Köpfchen öffnen sich nach Linn& bei Upsala um 9 Uhr vormittags und schliessen sich um 1 Uhr mittags. 1640. C. rubra L. Diese südeuropäische Art öffnet bei Innsbruck nach Kerner die Köpfchen um 7—8 Uhr morgens und schliesst sie um 6—7 Uhr nachmittags. | v. Dalla Torre und Schletterer beobachteten in Tirol die Bienen: 1. An- threna albicrus K. 2 5; 2. Halietus sexnotatus K. 9; 3. Prosopis annulata L. Q als Besucher. 1641. C. aurea Cassini. (Hieracium aureum Scopoli, Leon- todon aureum L.). [H. M. Alpenblumen S. 462, 463.] — Meist mehr als hundert Blüten setzen ein Köpfchen zusammen, welches im Sonnenschein einen Durchmesser von 35-—60 mm besitzt. Aus der Kronröhre ragt der Staubbeutel- cylinder bis 6—?7 mm, aus diesem im zweiten Blütenstadium der Griffel noch um 51/g mm hervor. Die 3mm langen Äste des letzteren spreizen sich bogen- artig auseinander, doch nur in einzelnen Blüten so weit zurück, dass spontane Selbstbestänbuug möglich ist. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Käfer (2 Arten), Fliegen (4), Hymenopteren (3), Falter (19). Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 58): A. Diptera: Bombylidae: 1. Nemeophila plantaginis L. B. Lepidoptera: a) Noctuwidae: 2. Agrotis ocellina S. V. b) Rhopalocera: 3. Argynnis selene S. V. Dalla Torre beobachtete in Tirol Bombus mastrucatus Gerst. S; Schletterer daselbst die Apiden: 1. Bombus mastrucatus Gerst.; 2. Halictus levis K. = fulvicornis K.; 3. H. smeathmanellus K. als Besucher. Bemerkenswert ist, dass die orangeroten Blüten mit Vorliebe von rot- gefärbten Tagfaltern (Argynnis, Melitaea, Polyommatus-Arten) aufgesucht werden. (Vergl. Senecio abrotanifolius und Hieracium aurantiacum und die Bemerkung Bd. I. S. 171.) 1642. C. paludosa L. (Hieracium paludosum L.). Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen einen Falter; Buddeberg in Nassau (H. M., Weit. Beob. III. S. 94) 6 Bienen: 1. Anthrena fulvago Chr. 9, sgd.; 2. Halietus leucozonius Schrk. 9; 3.H. quadrieinctus F. 9, sgd. und psd.; 4. H. tetrazonius Klg., sgd. und psd.; 5. Osmia aenea L. ', sgd.; 6. O. rufa F. QO,sgd.; Mac Leod in den Pyrenäen 1 Muscide (B. Jaarb. III. S. 369). | Compositae. 691 In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 105) wurden 1 Blatt- wespe, 4 Schwebfliegen und 1 Muscide als Besucher beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Crepis- Arten folgende Besucher: 1643. C. montana Tausch.: Hymenoptera: Apidae: 1. Chelostoma nigricorne Nyl. 5, sgd.; 2. Osmia fulvi- ventris Pz. 2, psd.; 1644. C. rigida W. K.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L.; 2. E. tenax L. B. Hyme- noptera: Apidae: 3. Megachile centuncularis L. 9, psd.; 1645. €. sibiriea L.: Hymenoptera: Apidae: Stelis phaeoptera K. 9, sgd.; 1646. €. suceisaefolia Tausch.: Kine pollensammelnde Biene: Osmia fulviventris Pz. 2. 1647. C. albida Villars. Als Besucher der gelblichen Köpfchen sah Mac Leod in den Pyrenäen Bienen (4 Arten), Falter (1), Käfer (4), Syrphiden (1), Musciden (2). 1648. C. grandiflora Tausch. Kerner (Pflanzenleben II.) hat beob- achtet, dass die sich am Abend schliessenden Blütenköpfchen von kleineren Käfern (Cryptocephalus, Meligethes) und kleinen Bienen (Panurgus ursinus Latr.) als Nachtherberge aufgesucht werden, weil im Innern der geschlossenen Köpfchen während der Nacht eine höhere Temperatur als im Freien herrscht. Sobald die Sonne kommt, verlassen die Tiere ihr Nachtquartier, wobei sie abgestreiften Pollen mitnehmen, den sie auf andere von ihnen besuchte Blüten übertragen. — Autogamie kommt, nach Kerner, durch schraubige Drehung und Verschränkung der Griffeläste bis zur Berührung mit dem eigenen Pollen zu stande. 378. Hieracium Tourn. Blüten meist hell- bis goldgelb, selten orange. Ganze Aussenseite des Griffels, soweit sie aus dem Staubbeuteleylinder hervorragt, mit stachelig-spitzen Fegehaaren besetzt; Innenfläche der Äste mit Narbenpapillen. — Nach Kerner findet Geitonegamie wie bei Crepis statt; auch die spontane Selbstbestäubung ist wie bei Crepis dureh nachträgliche Verlängerung der Blumenkrone möglich. 1649. H. Pilosella L. [H. M., Befr. S. 406; Weit. Beob. III. S. 93; Alpenbl. S. 460; Knuth, Ndfr. Ins. S. 98, 162; Bijdragen; de Vries a.a. O.; Mac Leod, B. Jaarb. III; V; Loew, Bl. Flor. S. 390, 398.] Vergl. Fig. 210. — Nach Herm. Müller setzen 42—64 Blüten das Köpfchen zusammen. Sie sind hellschwefelgelb, die randständigen aussen meist rötlich gestreift. Bei sonnigem Wetter breitet sich das Köpfehen (nach Linn& etwa von 7 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags) bis zu einer Fläche von 20 mm Durchmesser aus. Abends und nachts, sowie bei trüber Witterung ist es geschlossen. Die Blüten nehmen von der Mitte nach dem Rande an Grösse zu; ihre Kronröhre ist 3—6 mm, ihre Zunge 4—8 mm lang. Im ersten Blütenstadium kehren die Fegehaare des 44* 692 Compositae. Griffels den gesamten Pollen aus dem Anthereneylinder hervor, alsdann krümmt der Griffel seine beiden Äste allmählich so zurück, dass spontane Selbst- bestäubung möglich ist. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel Panurgus sp., Pieris sp., Schwebfliegen, kleinere Museciden; auf Helgoland gleichfalls kleine Musciden. In Thüringen beobachtete ich (Thür. S. 38): A. Coleoptera: 1. Cryptocephalus sericeusL. B. Diptera: Syrphidae: 2. Syrphus balteatus Deg., pfd. C. Hymenoptera: 3. Bombus soroönsis F. var. proteus Gerst., sgd., @ auch psd. D. Lepidoptera: 4. Pieris sp., sgd.; Friese daselbst Anthrena polita Sm.; Alfken und Höppner (H.) bei Bremen: A. Coleoptera: Buprestidae: 1. Anthaxia quadripunctata L., hfg. B. Diptera: Syrphidae: 2. Cheilosia soror Zett., sgd.; 3. Eristalis tenax L., sgd., hfg.; 4. Helo- philus trivittatus F., sgd., s. hfg. C. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Anthrena albi- cans Müll. © 5, slt.; 6. A. albicrus K. 5’, hfg., sgd.; 7. A. argentata Sm. 9, sit, psd.; 8. A. chrysopyga Schek. 5’, slt.; 9. A. convexiuscula K. 2 Z', slt.; 10. A. fulvago Chr., s. slt., 2 sgd., psd., J' sgd.; 11. A. fulvida Schek. 9, s. slt.; 12. A. humilis Imh., der häufigste Besucher, © zahllos, psd., sgd., Z' ebenso hfg., sgd. und nach Art der Zottelbiene in dem Blütenkörbchen wühlend; 13. A. labialis K. 5‘, slt.; 14. A. parvula K. 9, sit., sgd., psd.; 15. A. praecox Scop. ?, slt.; 16. A. proxima K.Q dj), slt., sgd.; 17. A. xanthura K. © 5, slt.; 18. Bombus variabilis Schmiedekn. @ (H.); 19. Eriades florisomnis L. @ 5; 20. Halietus calceatus Scop. 9, s. hfg., sgd. und psd.; 21. H. fla- vipes F. 9, s. hfg., sgd. und psd.; 22. H. leucozonius Schrk. 9, ein äusserst häufiger Be- sucher, sgd. und psd.; 23. H. minutus K.-9, slt.; 24. H. nitidiusculus K. © , hfg., psd. und sgd.; 25.H. punctatissimus Scheck. 9, n. slt.; 26. H. punctulatus K. 9; nimmt man einen der kl. schwarzen Halictus von einem Hieracium pilosella, so kann man in den meisten Fällen darauf rechnen, einen H. punctulatus vor sich zu haben; zahllos, sgd. und psd., oft 4—5 in einer Blüte; 27. H. rubicundus Chr., hfg., sgd. und psd.; 28. H. zonulus Sm., sit., sgd. und psd.; 29. Megachile cireumeincta K. S; 30. Nomada bifida Thoms,, slt.; 31. N. ferruginata K. 5, s. slt.; 32. N. flavoguttata K. Z', hfg., sgd.; 33. N. och- rostoma K. © 9), slt., sgd.; 34. Osmia claviventris Ths. 9, einmal; 35. O. solskyi Mor. @ cd, slt.; 36. Panurgus banksianus K. 9, sgd. und psd., 5’ sgd. b) Tenthredini- dae: 37. Cephus nigrinus Thoms. 2 ', sgd.; Verhoeff auf Norderney: A. Coleo- ptera: Scarabaeidae: 1. Phyllopertha horticola L., pfd.. B. Diptera: a) Empidae: 2. Hilara quadrivittata Mg. b) Museidae: 3. Anthomyia spec.; 4. Cyrtoneura hortorum Fall.; Schmiedeknecht in Thüringen die Apiden: ]. Anthrena fulvago Chr. 9; 2. A. humilis Imh.; Friese in Baden (B.), Mecklenburg (M.), Ungarn (U.) und im Elsass (E.) die Apiden: 1. Anthrena fulvago Chr. (B., M.), slt.; 2. A. humilis Imh. (B., E., U. slt., M. häufiger); 3. Nomada alboguttata H.-Sch. (M., U.), sit. In Westfalen und Nassau beobachteten Herm. Müller (1) und Buddeberg (2): A. Coleoptera: a) Buprestidae: 1. Anthaxia nitidula L. (2). b) Cerambyeidae: 2. Leptura livida L. (1). c) Ohrysomelidae: 3. Cryptocephalus moraei L. (bayerische Ober- pfalz, häufig, 1); 4. C. sericeus L., w.v. (1). d) Oedemeridae: 5. Oedemera lurida Marsh., pfd. (2). B. Diptera: a) Bombylidae: 6. Bombylius canescens Mikan (Sld.), sgd. (1). b) Conopidae: 7. Sicus ferrugineus L., sgd. (bayerische Oberpfalz) (1). c) Syrphidae: &. Helophilus floreus L., pfd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena cyanes- cens Nyl. 2, sgd. und psd. (1); 10. A. fulvago Chr. ©, sgd. und psd., in Mehrzahl (1, 2); 11. A. fulvescens Sm. 9, psd., sgd. (1); 12. Ceratina callosa F. 9, sgd. (2); 13. C. cyanea K. 5‘, sgd. (einzeln) (1, 2}; 14. Diphysis serratulae Pz. 5, sgd. (einzeln) (1); 15. Ha- lictus eylindrieus F. 9, sgd. (bayerische Oberpfalz) (1); 16. H. leucopus K. 9, sgd. und psd. (2); 17. H. leucozonius Schrk. 2, psd. (bayerische Oberpfalz) (1); 18. H. maculatus Sm, 2, sgd. und psd., daselbst (1); 19. H, nitidus Schenk, ©, w. v.,, daselbst (1); 20. H, Compositae. 693 tetrazonius Klg. 9, sgd. (2); 21. H. villosulus K., sgd. und psd. (1, 2); 22. Nomada fabriciana L. 9, sgd. (1); 23. Osmia aenea L. S, sgd. (2); 24. Panurgus banksianus K. / 9, sgd. und psd. (bayerische Oberpfalz, Thür.) (1); 25. P. calcaratus Scop. ? J, psd. und sgd., häufig (1); 26. Prosopis armillata Nyl. 9, sgd. und psd., daselbst (1); 27. Sphecodes gibbus L. 9, sgd. (bayerische Oberpfalz) (1). b) Tenthredinidae: 28. Cephus, kleine _Art, -zahllos (1). D. Lepidoptera: a) Noetuae: 29, Euelidia mi L., sgd. (1). b) Rhopalocera: 30. Lycaena argiolus L., sgd. (1); 31. Pieris brassicae L., sgd. (1); 32. Polyommatus dorilis Hfn., sgd. (2). Loew beobachtete in Anhalt (A.) und in Brandenburg (B.) (Beiträge S. 40): Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 9, psd. (A.); 2. A. fulvescens Sm. /', sgd. (A.); 3. A. ventralis Imh. @ 5, sgd. (A.); 4. Halictus leucozonius Schrk. 9, psd. (B.); 5. H. quadrieinetus F. 9, psd. (A.); 6. H. sexeincetus F. 9, psd. (B.); in Schlesien (Beiträge 8.31): A. Coleoptera: Chrysomelidae: 1. Cryptocephalus sericeus L. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Echinomyia tessellata F. b) Syrphidae: 3. ee, octomaculatum Curt., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 4. Dasypoda hirtipes F. 9, psd.; 5. Panurgus lobatus F. j' 2, 2 psd.; 6. Prosopis communis Nyl. /'; 7. P. sinuata Bohek: d. D. Lepidoptera: Biopaloera: 8. Rhodocera rhamni L., sgd. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an und beobachtete bei Pola (P.) die Apiden: 1. Anthrena marginata F. = cetii Schrk.; 2. Dufourea vulgaris Schek.; 3. Halietoides dentiventris Nyl.; 4. Halietus fasciatellus Scheck. (P.); 5. H. flavipes F.; 6. H. longulus Sm.; 7. H. minutus K. Dalla Dorre bemerkte daselbst die ersten 3. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 59): A. Coleoptera: = Chry- sochus pretiosus F. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena fulvago Chr. 9, psd.; 3. Panurgus banksianus K. 5‘, sgd. Daselbst sah Herm. Müller 1 Käfer, I Tagfalter, 2 kurzrüsselige Bienen. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 Panurgus-Arten, 1 Ameise, 1 Falter, 6 Käfer, 1Syrphide, 6 Musciden als Besucher (B. Jaarb. III. S. 369, 370); in Flandern 1 lang- Füsselige und 6 kurzrüsselige Bienen, 1 Holzwespe, 3 Schwebfliegen, 2 Musciden, 1 Käfer, 3 Falter (B. Jaarb. V. S. 435); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Nieder- landen 5 Apiden als Besucher: 1. Apis mellifica L. 8; 2. Halietus eylindricus F. 9; 3.H. leucozonius Schrk. 9; 4. H. villosulus K. 9; 5. Nomada ruficornis L. ©. Smith beobachtete in England die Apiden: 1. Anthrena albierus K.; 2. A. ful- vago Chr.; 3. A. humilis Imh. — fulvescens Sm.; sowie an „mouse ear hawk weed“ (= Kisten pilosella, nach Mitteilung von J. H. Burkill) die Bienen: Dasypoda plu- mipes Pz.; Epeolus variegatus L.; Panurgus calcaratus Scop.; Saunders in England Anthrena angustior K.; E.D. eräuerdhn Cornwall Anthrena fulvescens Sm. als Besucher. 1650. H. Aurieula L. Nach Linn& öffnen sich die Köpfehen bei Upsala um 8 Uhr vormittags und schliessen sich um 2 Uhr nachmittags. Als Besucher sah H. Müller (Alpenbl. S. 460, 461) in den Alpen Käfer (2), Musciden (3), Bienen (1), Falter (8); IL,oew im botanischen Garten zu Berlin eine Mus- cide (Anthomyia sp.). 1651. H. aurantiacum L. Die orangeroten Blumen werden, wie H. Müller (Alpenbl. S. 461), hervorhebt, ebenso wie die ähnlich gefärbten Senecio abrotanifolius und Crepis aurea mit Vorliebe von rotgefärbten Tagfaltern aufgesucht. (Vgl. Bd. I. S. 171.) Als Besucher beobachtete der- selbe in den Alpen 3 Argynnis-, 1 Melitaea- und 1 Polyommatus-Art, sowie 1 Zygaena. Nach Kerner öffnen sich die Köpfchen bei Innsbruck um 6 bis 7 Uhr morgens und schliessen sich um 3—4 Uhr nachmittags. 1652. H. villosum L. [H. M., Alpenbl. S. 461, 462.] Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Hymenopteren (3), Falter (2), Fliegen (3). 694 Compositae, 1653. H. glanduliferum Hoppe. (A. a. O. S. 462). Besucher in den Alpen 2 Fliegenarten (Müller). 1654. H. albidum Villars. (H. intybaceum Wulfen). Besucher in den Alpen 1 Hummel, 1 Falter (a. a. O.). 1655. H. staticefolium Villars. (A. a. ©. S. 461). Besucher in den Alpen (1), Fliegen (13), Bienen (7), Falter (19) (Müller). Schletterer beobachtete in Tirol die Sandbiene Anthrena propinqua Scheck. 1656. H. laevigatum Willdenow. Als Besucher sah Loew in Brandenburg (Beitr. S. 40) einen Käfer (Crypto- cephalus sericeus L.). 1657. H. vulgatum Fries. Als Besucher sah ich (Herbstbeob.) bei Kiel 1 Schwebfliege (Helophilus pen- dulus L., sgd. und pfd.), 1 Muscide (Musca sp.), 1 Kleinfalter (Tortrix sp.). Herm. Müller (Befr. S. 406; Weit. Beob. III. S. 93) giebt folgende Besucher an: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L., pfd. (bayer. Oberpfalz). B. Hyme- noptera: Apidae: 2. Anthrena coitana K. 5‘, sgd.; 3. A. denticulata K. 5‘, sgd.; 4. A. fulvescens Sm. 9, psd.; 5. Bombus rajellus K. 9, sgd.; 6. B. silvarum L. 9, w. v.; 7. B. terrester L. 9, w. v.; 8. Halictus cylindricus F. 2 Z’, psd. und sgd., häufig; 9. Panurgus calcaratus Scop. 2 5, psd. und sgd., häufig. C. Lepidoptera: Rhopalo- cera: 10. Epinephele hyperanthus L., sgd. (bayer. Oberpfalz); 11. E. janira L. sgd., da- selbst; 12. Erebia ligea L., sgd. (Fichtelgebirge); 13. Lycaena icarus Rott., sgd.; 14. Melitaea athalia Esp., sgd. (Thür.). Mac Leod beobachtete in Flandern 1 Bombus, 5 kurzrüsselige Bienen, 1 Holz- wespe, 14 Schwebfliegen, 6 Musciden, 4 Falter, 2 Käfer (B. Jaarb. V. S. 435—437); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1897) in den Niederlanden 1 Apide, Chelostoma flori- somne L. 5‘, als Besucher. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Megachile centuncularis L. 9, psd.; 3. Osmia fulviventris Pz. 9, psd. 1658. H. murorum L. Nach Linn& öffnen sich die Köpfchen bei Upsala um 9 Uhr morgens und schliessen sich um 1 Uhr mittags. Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) in Thüringen 1 Käfer (Cryptocephalus sericeus l.). 2 Apiden (Bombus soroönsis F. var. proteus Gerst., sgd.; Halietus punctu- latus K. 9, sgd. und psd.) und 1 Falter (Pieris napi L., sgd.). Loew (Beitr. S. 58) beobachtete in den Alpen eine kurzrüsselige Biene (Anthrena fulvago Chr. 9, psd.) an den Blütenköpfen. Borgstette sah bei Tecklenburg 1 Biene: Anthrena listerella K. 9, psd.; Buddeberg in Nassau 2 Bienen: Halictus albipes F. 5, sgd. und H. tetrazonius Klg. ©, sgd. als Besucher. (H. M., Weit. Beob. 8. 93.) Noch am 9.10. 97 sah ich bei Lauterberg im Harz Kristalis rupium F., pfd., auf den Blütenköpfen. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena denticulata K. %'; 2. Dasy- poda plumipes Pz. 2 %y; 3. Dufurea halietula Nyl. 2; 4. D. vulgaris Schek. 2 d’; d. Halictus flavipes F. Z'; 6. H. leucozonius Schrk. 5’; 7. Panurgus banksianus K.Q J; 8. P. calceatus Scop. @ 5; 9. Prosopis communis Nyl. 2. Schletterer giebt für Tirol Bombus soroönsis F. als Besucher an. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Coelioxys rufescens Lep. 9, sgd.; 2. Osmia fulviventris Pz. 9, psd. Lindman sah auf dem Dovrefjeld Hummeln und 1 Falter, sowie Fliegen an den Blüten, 1659. H. umbellatum L. [H. M., Befr. S. 404—406; Weit. Beob. II. S. 92; Knuth, Ndfr. Ins. $. 98, 163; Verhoeff, Norderney; de Vries a. a. Ö.] — Der Durchmesser des ausgebreiteten Köpfchens beträgt 25 mm. Die Kronröhre der goldgelben Einzelblüten ist, nach H. Müller, 3—5 mm, die Zunge 8—16 mm lang. Der Griffel wächst mit seinen beiden 2!/g mm langen Ästen und noch mit einem 3/2 mm langen Stücke aus der Antheren- röhre hervor, fegt dabei den ganzen Pollen aus derselben heraus und behält ihn in seinen stacheligen Fegehaaren. Im zweiten Zustande spreizen sich seine Äste auseinander und biegen sich allmählich so weit zurück, dass die Narben- papillen mit den Fegehaaren in Berührung kommen, mithin bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung eintreten muss. Nach Linn& öffnen sich die Köpfchen bei Upsala um 6 Uhr morgens und schliessen sich um 5 Uhr nachmittags. Als Besucher beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln Apis, 1 Bombus, 1 Panurgus, 1 Schwebfliege, 1 Tagfalter. Herm. Müller be- obachtete bei Lippstadt fol- gende Besucher: A. Coleoptera: 1. Coceinella quinquepunc- tata L. B. Diptera: a) Conopidae: 2. Occemyia atra F., sgd.; 3. Sicus fer- rugineus L., sgd. b) Syr- phidae: 4. Eristalis arbus- torum L., pfd. und sgd., sehr häufig; 5. E. nemo- rum L., sgd.; 6. E. tenax L., pfd. und sgd., sehr häu- fig; 7. Syrphus balteatus Deg., w. v.; 8. S. ribesii L., pfd. C. Hymeno- ptera: a) Apidae: 9. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd., häufig; 10. Bombus lapidarius L. 8, sgd.; 11. Coelioxys conoidea Ill. 9, sgd.; 12. C. simplex Nyl. {ao Q, sgd.; 13. Dasypoda / hirtipes F. 2%, sgd. und Fig. 210. Hieracium umbellatum L. (Nach Herm. psd.; 14. Halietus ceylin- dricus F. 5‘, sgd.; 15. H. leucozonius Schrk. 9 5, psd. und sgd.; 16. H. vil- losulus K. 9 ', sgd. und psd.; 17. H. zonulus Sm. 9; 18. Megachile argen- tata F. 9, sgd.; 19. M. Müller.) 1. Blüte im zweiten Zustande. (7:1.) 2. Die Griffeläste, noch weiter zurückgerollt, so dass Autogamie erfolgt. 3. Stück ab des linken Griffelastes in /. 60:1.) H. pilosellal. 4. Blüte sich selbst bestäubend. (7:1). e Narbenpapillen. d Fege- haare. e Pollenkörner. f Anthereneylinder. g Staubfäden. h Griffel. i Krenröhre. k Einseitiger Kronsaum, ! Haar- keleh. m Fruchtknoten. : willughbiella K. 5, sgd.; 20. Panurgus calcaratus Scop. 2 5‘, psd. und sgd.; 21. Sphe- eodes gibbus L. /, sgd. b) Chrysidae: 22. Hedychrum lueidulum F. /. D. Lepido- 696 Compositae. ptera: Rhopalocera: 23. Hesperia sp., sgd.; 24. Lycaena icarus Rott., sgd.; 25. Pieris napi L., häufig; 26. P. rapae L., sgd.; 27. Polyommatus dorilis Hfn., sgd.; 28. Pararge megaera L., w. v.; 29. Vanessa urticae L., nicht selten, w. v. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: Syrphidae: 1. Kristalis arbustorum L. , hfg.; 2. Syrphus corollae F. 5‘, hfg.; 3. 8. nitidicollis Mg. 9, einzeln. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Bombus lapidarius L. 8 S', hfg.; 5. B. terrester L. 8; 6. Psithyrus rupestris F. J. C. Lepidoptera: Nymphalidae: 7. Argynnis latonia L., einzeln; Alfken auf Juist: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Cynomyia mortuorum L.; 2. Echinomyia tessellata L.; 3. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 4. Eristalis tenax L.; 5. Melithreptus spec.; 6. Platycheirus manicatus Mg. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Bom- bus distinguendus Mor.; 8. B. hortorum L. 5‘; 9. B. lapidarius L.8 5; 10. B. muscorum F. 8 d; 11. B. terrester L. 5‘; 12. Dasypoda plumipes Pz. 2, s. hfg., oft 3—4 in einem Blütenköpfehen, sgd., psd., 5 sgd. b) Sphegidae: 13. Ammophila sabulosa L.; 14. Oxy- belus mucronatus F. C. Lepidoptera:. a) Lycaenidae: 15. Lycaena icarus Rott.; 16. Polyommatus phlaeas L. b) Pieridae: 17. Pieris brassicae L.; 18. P. napi L. c) Satyridae: 19. Epinephele janira L ; ferner bei Bremen: 1. Anthrena gwynana K. 5‘, 2. Generat.; 2. A. humilis Imh. 9; 3. Bombus distinguendus Mor. 8; 4. B. hortorum L.8; 5. B. muscorum F. 8; 6. Dasypoda plumipes Pz. © Z'; 7. Melitta leporina Pz. %j'; 8. Pa- nurgus banksianus K. © 5; 9. P. calceatus Scop. 9 d. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis aeneus Scop.; 2. E. arbustorum L.; 3. E. nemorum L.; 4. E. tenax L.; 5. Helophilus floreus L.; 6. Syritta pipiens L.; 7. Syrphus albostriatus Fall. B. Hyme- noptera: a) Apidae: 8. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 9. Dasypoda hirtipes F. J‘, sgd. und psd.; 10. Halietus leucozonius Schrk. 2 S', sgd. b) Sphegidae: 11. Ammophila sabulosa L. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Rhodocera rhamni L., sgd.; 13. Pieris brassicae L., sgd.; 14. P. rapae L., sgd. | H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus subterraneus L. 8, als Besucher. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Hieracium- Arten folgende Besucher: 1660. H. australe Fr.: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 2. Bombus agro- rum F. 5’, sgd.; 3. Halictus leucozonius Schrk. 9, sgd.; 1661. H. boreale Fr.: . Eine saugende Biene: Prosopis armillata Nyl. 9; 1662. H. brevifolium Tausch.: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia sp. b) Syrphidae.: 2. Helophilus floreus L. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. &, sgd. und psd.; 4. Bombus terrester L. 2, sgd.; 5. Halietus eylindricus F. 5‘, sgd.; 6. Halietus nitidiusculus K. j, sgd.; "7. Panurgus calcaratus Scop. 2, sich zwischen den Blüten wälzend und dicht mit Pollen ‚behaftet; 1663. H. bupleuroides Gmel.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Helophilus pendulus L. B. Hy- menoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 4. Heriades truncorum L. g', sgd.; 5. Prosopis sp. 9, sgd.; 1664. H. erinitum Sibth. et Sm.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Kristalis nemorum L.; 2. E. tenax L.; 3. Helophilus loreus L.; 4. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 6. Halietus eylindrieus F. 5’, sgd.; 7. H. leucozonius Schrk. 9, sgd.; 1665. H. eymosum 1L.: Diptera: Syrphidae: Syrphus balteatus Deg.; 01 4 0 a A Compositae. — Stylidiaceae. 697 1666. H. echioides Lumn.: Hymenoptera: Apidae: Osmia fulviventris Pz. 9, psd.; 1667. H. foliosum W. K.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Pipiza festiva Mg. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Chelostoma campanularum _K. 9, psd.; 1668. H. hirsutum Bernh.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Psi- thyrus vestalis Fourer. Z', sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Vanessa io L., sgd.; 1669. H. porphyritae F. Schultz.: Hymenoptera: Apidae: Stelis aterrima Pz. 9, sgd.; 1670. H. pratense Tauseh.: Diptera: Syrphidae: Syrphus balteatus Deg.; 1671. H. pulmonarioides Vill.: Hymenoptera: Apidae: Apis mellifica L. $, sgd. und psd.; 1672. H. Retzii arsb.: Hymenoptera: Apidae: Osmia fulviventris Pz. 9, ped.; 1673. H. virosum Pall.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd.; 3. Halictus eylindricus F. 5‘, sgd.; 4. H. nitidius- culus K. 9, sgd. 69. Familie Stylidiaceae R. Br. Nach der von Delpino (Ult. oss. S. 125, 126) an getrockneten Pflanzen vorgenommenen Untersuchung sind die hierher gehörigen Arten ausgeprägt pro- tandrisch; sie sind wahrscheinlich auf Insektenbesuch angewiesen. Berichtigung. Hypecoum L. (S. 68) ist nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 174) Honigblume. -. ” ; \ Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 45 KnutH, BLÜTENBIOLOGIE, I, 2. Hiller GJ HANDBUCH DER BLUTENBIOLOGIE UNTER ZUGRUNDELEGUNG VON HERMANN MÜLLERS WERK: „DIE BEFRUCHTUNG DER BLUMEN DURCH INSEKTEN“ BEARBEITET VON DR. PAUL KNUTH PROFESSOR AN DER OBER-REALSCHULE ZU KIEL, MITGLIEDE DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH- CAROLINISCH DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER, KORRESPONDIERENDEM MITGLIEDE DER BOTANISCHEN GESELLSCHAFT DODONAEA ZU GENT IL. BAND: DIE BISHER IN EUROPA UND IM ARKTISCHEN GEBIET GEMACHTEN BLÜTEN- BIOLOGISCHEN BEOBACHTUNGEN 2. TEIL: LOBELIACEAE BIS GNETACEAE MIT 210 ABBILDUNGEN IM TEXT, EINER PORTRÄTTAFEL, EINEM SYSTE- MATISCH-ALPHABETISCHEN VERZEICHNIS DER BLUMENBESUCHENDEN TIERARTEN UND DEM REGISTER DES II. BANDES LEIPZIG VERLAG VON WILHELM ENGELMANN 1899. PA .r . « ei Alle Rechte, insbesondere das. der Übersetzung vorbehalten. Druck der Kgl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz in Würzburg. = & Vorwort. Das verspätete Erscheinen des 2. Teiles von Band II dieses Hand- buches ist darauf zurückzuführen, dass ich noch während des Druckes der letzten Bogen eine wissenschaftliche Forschungsreise um die Erde antrat und die Herren Dr. J. D. Alfken in Bremen und Dr. OÖ. Appelin Königsberg (jetzt Charlottenburg) das Lesen der Korrektur übernahmen. Trotzdem das Manuskript sorgfältig vorbereitet war, wurden doch häufige Anfragen erforderlich, wodurch die Verzögerung im Erscheinen sich er- klärt. Ich sage den genannten Herren auch an dieser Stelle für ihre Mühe nochmals meinen herzlichen Dank. Ä Nachdem ich nun von meiner Weltreise, auf der ich auf Java, in Japan und in Kalifornien ein reiches Material zusammenbrachte, zurück- gekehrt bin, werde ich unverzüglich an die Ausarbeitung des dritten, die aussereuropäischen blütenbiologischen Beobachtungen umfassenden Bandes gehen, doch kann ich einen bestimmten Zeitpunkt über die Ausgabe desselben jetzt noch nicht angeben. Kiel, den 10. August 1899. P. Knuth. Inhaltsübersicht des zweiten Bandes zweiter Teil. Seite Lobeliaceae bis Gnetaceae . . . et E: Systematisch-alphabetisches Verzäichnis de im Eee Bande Kufaefuer blumen- besuchenden Tierarten nebst Angabe der von jeder Art besuchten Blumen 559 Register zu Band II. . . . N EA Re Re ea Berichtigungen zum Haupttext des IT. Bandes, r a en En re ir Berichtigungen zu den Besucherlisten des II. Bandes . . . . 2 2 2.2.2... 702 35 Fe EM Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blütenbiologischen Beobachtungen. Il. 70. Familie Lobeliaceae Juss. 379. Lobelia L. Hildebrand, Geschl. S. 64, 65. Blüten hälftig-symmetrisch, durch Drehung mit zweiteiliger Oberlippe und dreiteiliger Unterlippe; Kronröhre der Länge nach gespalten. — Ausgeprägt protandrisch. Der Pollen wird schon in der Knospe in den Antherencylinder entleert und liegt dem Narbenknopf eng an. Er wird von diesem beim Wachsen des Griffels aus dem Anthereneylinder hinausgebürstet und von besuchenden Insekten entfernt oder fällt herunter. Die wenigen dem Narbenkopf an- haftenden Pollenkörner können keine spontane Selbstbestäubung bewirken, da sie bei der weiteren Entwickelung des Narbenkopfes durch die sich umrollenden Ränder der Narbe vollständig von der empfänglichen Narbenfläche abgeschlossen werden. Es muss daher zur Befruchtung der Pollen aus einer jüngeren Blüte auf die Narbe einer älteren übertragen werden. (Hildebrand für Siphocampylus mit welchem, nach Farber, Lobelia in allen wesentlichen Stücken überein- stimmt.) (8. Fig. 211.) 1674. L. Erinus L. [Delpino, Ult. oss. $. 102—111; Hildebrand a.a.O.; T.H. Farber, Ann. and Mag. of Nat. Hist. 1868; Knuth, Bijdragen.] — Nach Hildebrand kommt es nicht selten vor, dass die Griffelspitze die festgeschlossene Antherenröhre nicht zu durchbrechen vermag und so die sich dann innerhalb der letzteren öffnenden Narbenlappen durch den vorhandenen Pollen befruchtet werden. Im ersten Blütenzustande fegt sonst eine Griffelbürste den Pollen aus dem Antherencylinder heraus; im zweiten tritt die Griffelspitze aus der Staubbeutelröhre hervor und entfaltet zwei ziemlich grosse papillöse Narbenlappen. (Fig. 211.) Als Besucher beobachtete ich in meinem Garten: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus corollae F. 9; 2. 8. sp; 3. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena sp.; 5. Apis mellifica L. 9; 6. Bombus terrester L. 9; 7. Halictus minutus Schrk. 2%. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Vanessa urticae L.; 9. Pieris sp. Sämt- lich sgd. Deiyiui beobachtete kleine Bienen (Halietus); Ducke in Österr.-Schlesien die schöne Schmarotzerbiene Crocisa seutellaris F. 2 als Besucher. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. Il, 2. 1 3 Lobeliaceae, 1675. L. syphilitica L. Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Urban (Jahrb. d. bot. Gartens zu Berlin, Jahrg. I. 1881), mit derjenigen der vorigen Art im wesentlichen überein. Delpino (Ale. app. S. 16) sah als häufige Be- sucher Hummeln (Bombus italicus und B. terrester L.). 1676. L. Dortmanna L. Die in armblütigen Trauben stehenden Blumen haben eine weissliche Krone mit 7—8 mın langer und 1!/e—2 mm breiter Röhre. Trotz vielfacher Überwachung am Einfelder See bei Neumünster gelang es mir nicht, Besucher zu beobachten. Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Mac Leod (B. Jaarb. V.S. 442; B. ©. Bd. 29), im wesentlichen mit derjenigen von L. Erinus überein. | 1677. L. fulgens. Delpino (Alec. app. S. 16) vermutet Kolibris als Besucher. d: ‘ 2. 8. Fig. 211. Lobelia Erinus L. (Nach der Natur.) I. Blüte im ersten (männlichen) Zustande, von vorn gesehen. a Die im Blüteneingange stehenden pollenbedeckten Antheren, 2. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande, nach Ent- fernung der Blumenkrone. n Nektarium, a Die zu einer Röhre verwachsenen Antheren, aus welcher die empfängnisfähige Narbe s hervorgetreten ist. 3. Blüte im ersten Zustande, nach Entfernung der Kron- und Staubblätter. n Nektarium. s Die noch unentwickelte, mit Fegeborsten umgebene Narbe. 1678. Siphocampylus bicolor hat, nach Hildebrand (Geschl. S. 64), dieselbe Blüteneinrichtung wie Lobelia. Delpino vermutet Kolibris als Be- fruchter, 1679. Isotoma axillaris hat. nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1869, S. 476), eine ähnliche Einrichtung, doch besitzen die beiden unteren Antheren einen An- hang welcher von den Besuchern angestossen wird, wodurch sie mit Pollen be- streut werden. — Isotoma- und Lobelia-Arten sind selbststeril, so L. fulgens (Gaertner), L. ramosa (Darwin), L. cardinalis (Focke). 1680. Heterotoma ist, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1870, S. 639), gleichfalls ähnlich eingerichtet; doch sind die Kronzipfel nach unten gebogen und in einen Sporn verlängert, und die Staubfäden sind nur ein Stück unter- 4 2 5. Bi Bruniacene. — Goodeniacene, — Cyphiaceae. — Campanulaceae. 3 halb der Antheren mit einander verwachsen, Die Arten der in Afrika heimischen Gattung 1681. Monopsis sind homogam und haben, nach Urban (Jahrb. d. bot. Gartens zu Berlin I. 1881), eine tellerförmige Griffelbürste, durch welche der Pollen aus der Antherenröhre hinausgefegt wird. 71. Familie Bruniaceae R. Br. Die Einrichtung der kleinen, zu Köpfchen vereinigten Blüten ist derjenigen der Kompositen ähnlich. Nach Delpino (Ult. oss. S. 98) und Hildebrand (Bot. Ztg. 1870, S. 636) trägt das Griffelende nämlich einen zweilappigen, un- behaarten Sammelbecher, welcher durch die Antherenröhre hindurchwächst und dabei den Pollen aufnimmt. Später tritt die Narbe an demselben hervor. Eine ähnliche Einrichtung findet sich bei der 72. Familie @oodeniaceae R. Br. Hier ist der Sammelbecher bis auf eine schmale, meist durch Haare be- deckte Öffnung geschlossen, so dass er sich in den Eingang der meist wage- rechten Blüten hinabbiegen kann. Besuchende Insekten stossen an die Haare des Sammelbechers, worauf dieser etwas Pollen auf die Besucher hinabfallen lässt. Schliesslich wächst die Narbe aus dem Becher hervor und nimmt daher die Stelle ein, wo vorher sich der Pollen befand. (Fritz Müller, Bot. Ztg. 1868, S. 115; Delpino, Ult. oss. S. 91—98; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870, S. 634—636; Bentham, Proc. Linn. Soc. 1869, Bot. S. 203—206). 1682. Lechenaultia tubiflora ist nach Darwin selbststeril. 73. Familie Cyphiaceae. Der Narbenkopf ist mit einem Haarbüschel gekrönt, welcher bis an die Antheren reicht. Diese liegen dicht zusammen und entleeren den Blütenstaub in Form einer grossen Pollenmasse. Besuchende Insekten drängen die Antheren auseinander, wobei ihre Unterseite mit Narbe und Pollen in Berührung kommt. (Delpino, Ult. oss. S. 100—102; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870). 74. Familie Campanulaceae Juss. Knuth, Grundriss S. 68; S. Schönland, Campanulaceae in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilien IV. 5. S. 44. Die bisher untersuchten Arten sind ausgeprägt protandrisch, diejenigen der Gattung Campanula sind Bienenblumen (Hb), diejenigen der Gattungen Phyteuma und Jasione gehören wegen der Zusammenhäufung der Blüten zu kopfigen Inflorescenzen zu den Blumengesellschaften (B°). 1* 4 Campanulacene. Über die Blüteneinrichtungen der Campanulaceen hat O. Kirchner (Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württ. 1897, 8. 193 bis 228) sehr ausführlich berichtet. Er schliesst seine Untersuchungen mit fol- genden Betrachtungen : | Von grossem Interesse ist es, zu verfolgen, wie die Einzelzüge, welche bei der grössten Familie der Blütenpflanzen, den Kompositen, miteinander vereinigt auftreten, um „die gelungensten aller Blumen“ zu bilden, getrennt von einander im wesentlichen schon bei den verschiedenen Gattungen der Campanulaceen aus- ausgebildet sind. Mit allen Campanulaceen- haben die Compositen die ausge- prägte Protandrie und die Art und Weise gemeinsam, wie der Pollen auf der Aussenseite des Griffels den Insekten zur Abholung dargeboten wird; ebenso kommt die Ermöglichung von spontaner Selbstbestäubung durch Krümmung der Narbenäste zu der pollentragenden Region des Griffels bei beiden Familien. sehr häufig vor. Die Vereinigung zahlreicher kleiner Blüten zu Köpfchen mit Aussen- hüllen finden sich bei Phyteuma und Jasione, welche ausserdem mit den Compositen die allgemeine Zugänglichkeit des Nektars und das freie Hervor- ragen der Geschlechtsorgane aus den Blüten teilen; die Verwachsung der An- theren zu einer den Griffel umgebenden Röhre ist bei Jasione angedeutet, bei Symphyandra durchgeführt; die bei den Kompositen so häufige röhrige Ge- stalt des unteren Teiles der Krone, worin der Nektar emporsteigen kann, hat auch Trachelium ausgebildet und der den Nektar absondernde, die Griffel- basis umgebende Kragen tritt bei Adenophora auf. 380. Campanula L. Wie schon Sprengel (S. 109—112) hervorhebt, sind die Arten bis auf die verschiedenen Grössenverhältnisse der Blüten von übereinstimmender Ein- richtung, nämlich ausgeprägt protandrisch, und zwar werden die Blumen, wie Herm. Müller (Befr. S. 373, 374) hinzufügt, besonders von Bienen besucht. In den meist blauen Blumen wird, nach letzterem, der Nektar von einer dem Fruchtknoten aufsitzenden, den Griffel umgebenden, gelben, fleischigen Scheibe abgesondert. Er wird durch die dreieckig verbreiterten untersten Teile der Staubfäden überdeckt und noch durch Haare, welche über den fünf zwischen den Klappen frei bleibenden Spalten zusammenschliessen, geschützt. Die drei kurzen Griffeläste liegen anfangs zu einem Cylinder zusammengeschlossen. Dieser ist von langen abstehenden Haaren dicht besetzt und wird in der Knospe von den fünf Antheren so dicht umgeben, dass letztere einen die Griffelbürste um- schliessenden Hohleylinder darstellen. Indem die Antheren alsdann nach innen aufspringen, geben sie den sämtlichen Pollen an die Griffelbürste ab, die dann pollenbedeckt aus dem Antherencylinder hervorwächst. Die Blüte öffnet sieh nun, indem die verschrumpften Staubblätter sich in den Blütengrund zurück- ziehen, so dass sich den hereinkriechenden Bienen in der Blütenmitte die mit Pollen behaftete Griffelbürste darbietet; die Besucher werden so nach und nach den Blütenstaub mit ihrem Haarkleide abstreifen. Im zweiten Blütenstadium entfalten die drei Griffeläste ihre papillöse Innenseite, so dass sich nunmehr die Narben dort befinden, wo vorher der Pollen durch die Besucher abgestreift wurde. Es ist also Fremdbestäubung bei Insektenbesuch durch diese Protandrie gesichert. Bleibt solcher aus, so wird durch weiteres Zurückkrümmen der Griffel- äste spontane Selbstbestäubung ermöglicht. Wie schon Kerner bemerkt, dienen die glockenförmigen Blumen nicht wenigen Insekten als Herberge. Einige ausländische Arten haben auch kleisto- Fig. 212. Campanula L. (Nach Herm. Müller.) A. Junge Knospe von Campanula pusilla L. im Aufriss. B. Befruchtungsorgane einer dem Aufblühen nahen Knospe. C. Befruchtungsorgane einer Blüte im ersten (männlichen) Zustande. D. Dieselben einer Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. sd Die durch die verbreiterten und am Rande dicht bewimperten Basen der Staubfäden gebildete Saftdecke. grb Griflelbürste. grb‘ Dieselbe nach Einschrumpfung der Haare. (Vergr. 4:1.) Die übrigen Buchstaben haben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 213. game Blüten, so C. canescens Wallr. und C. colorata Wallr. in Ost- indien (H. v. Mohl, Bot. Ztg. 1863, S. 315), sowie C. dimorphanta Schwf. in Nubien und Oberägypten. Kirchner (a. a. O. $. 200) hebt hervor, dass trotz der grossen Überein- stimmung der Campanula-Arten in Bezug auf die eigentliche Blüteneinrichtung die Grösse, Färbung und Gestalt der Blüten, sowie die natürliche Stellung und ihre Zusammenordnung zu Blütenständen doch eine grosse Verschiedenheit inner- halb der Gattung zeigen. Derselbe gruppiert (a. a. O. 5. 214, 215) die bisher untersuchten Arten in folgender Weise: A. Blüten mit ausgestreckten oder auswärts gebogenen Kronzipfeln und offenem Blüteneingang. I. Blüteneingang aufwärts gewendet. a) Krone radförmig oder beekenförmig ausgebreitet, tief gespalten. 1. Blüten einzeln stehend: cenisia. 2. Blüten in Trauben: garganica, Elatines, elatinoides. 6 Campanulaceae. b) Krone trichterig, glockig oder röhrenförmig vertieft. @) Griffel aus der Krone hervorragend, Blüten zusammengedrängt. 1. Blüten blau: Cervicaria, glomerata. 2. Blüten hellgelb: thyrsoides, petraea. 8) Griffel aus der Krone nicht hervorragend. aa) Einblütige Arten. 1. Mit glockiger Krone: Morettiana, Allionii, uniflora, pratensis. 2. Mit trichterförmiger Krone: Aucheri, ciliata, spathulata. 66) Armblütige Arten. aa) Blüten einzeln zwischen den Verzweigungen des Stengels. 1. Krone trichterförmig: libanotica. 2. Krone glockig: drabifolia, cashmiriana. 3. Krone walzig-röhrenförmig: Erinus, stricta, canes- cens, colorata. bb) Blüten in Trauben. I 1. Grossblütige Arten: Raineri, carpathica. 2. Kleinblütige Arten: Waldsteiniana, pauciflora. yy) Blüten in traubigen reichblütigen Inflorescenzen. 1. Krone trichterförmig: Rapuneulus, patula, pyramidalis. 2. Krone glockig: tomentosa, laciniata, Trachelium, Grossekii, nobilis, latifolia, lactiflora. 3. Krone röhrig: Celsii. dd) Blüten ährenförmig angeordnet: spicata, multiflora, grandis. | ge) Blüten kopfig zusammengestellt: capitata. II. Blüteneingang abwärts gerichtet. a) Griffel gerade. a) Einblütige Arten: pulla, excisa. 6) Blüten in traubigen Blütenständen. aa) Krone glockig. 1. Narbenäste drei, Krone mittelgross: rotundifolia, Scheuch- zeri, pusilla, caespitosa, carnica. 2. Narbenäste fünf, Krone gross: Medium. bb) Krone triehterförmig-glockig: sibirica, bononiensis, ra- punculoides. ce) Krone eng trichterförmig: Jaubertiana. b) Griffel umgebogen: americana. | | B. Blüteneingang durch die zusammenneigenden Kronzipfel geschlossen: Zoysil. 1683. C. rotundifolia L. [Sprengel, S. 109—112; Herm. Müller, Befr. S. 374; Alpenbl. $. 403; Mac Leod, Bevruchting der Bloemen 8. 287; Kirchner, Flora 8. 652; Knuth, Nordfries. Inseln S. 100, 163; Notizen.] — Die Farbe der Blüten ist meist eine trüb himmelblaue, doch wechselt sie stellen- weise, z. B. auf den nordfriesischen Inseln, von tief Dunkelblau bis Weissblau. ee In 2 „+ I u ae Campanulaceae. 7 Die Grösse der nickenden Blüten ist eine verschiedene. Im Blütengrunde spielen die weissen Staubfadenbasen die Rolle des Saftmales. Bei ausbleiben- dem Insektenbesuche kann durch Zurückrollung der Narbenäste Autogamie er- folgen. — Pollen, nach Warnstorf, weisslich, kugelig, dicht stachelwarzig, etwa 31 « diam. Als Besucher und Befruchtungsvermittler ist in erster Linie die Biene Melitta haemorrhoidalis F. zu nennen, welche wohl überall, wo die Pflanze auftritt, sich an den Blumen einstellt. Auch Eriades campanularum K. und Halictoides dentiventris Nyl. sind in vielen Gegenden Europas stetige Gäste dieser Blüten. — Ich beobachtete auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel (Nordfries. Ins. S. 163; Weit. Beob. S. 237) als-Be- sucher: A. Coloptera: 1. Miarus campanulae L., zahlreich im Blütengrunde. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia sp.; 3. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L., pfd. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena shawella K. 9; 6. Apis mellifica L.; 7. Bombus derhamellus K. 9; 8. B. lapidarius L. #; 9. B. sp.; 10. Halietus flavipes Fabr. 9; 11. Melitta haemorrhoidalis Fabr. /. D. Lepidoptera: Sphingidae: 12. Zygaena filipendulae L.; auf der Insel Rügen Melitta haemorrhoidalis F. / 9; in Thüringen zwei Hummelarten: Bombus hypnorum L. 5 und B. soroönsis F. var. pro- teus Gerst. 9. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Cilissa haemorrhoidalis F. und Osmia claviventris Thoms. (— O. interrupta Schenck) als Besucher; Alfken bei Bremen: Apidae: ]. Authrena gwynana K. 9, 2. Generat.; 2. A. morawitzi Ths. /, 2. Generat.; 3. A. propinqua Scheck. 9, 2. Generat.; 4. Bombus agrorum F. /;; 5. B. derhamellus K. 5; 6. B. lapidarius L. 8; 7. B. lucorum L.8 /'; 8. B. proteus Gerst. 9 8, sgd., psd., sgd.; 9. Dufourea vulgaris Schek. sgd., psd., 5 sgd.; 10. Eriades campanularum K.Q ; 11. E. nigricorius Nyl. © 5; 12. Halietoides dentiventris Nyl. /;; 13. H. inermis Nyl. 5’; 14. Megachile maritima K. 9; 15. M. willughbiella K. 9; 16. Melitta haemorrhoidalis F. 2 5; 17. Psithyrus rupestris F. 5, sgd.; 18. Stelis phaeoptera K. 9, sgd.; Sick- mann bei Osnabrück die Grabwespe Ammophila viatica L. Dhlb. nicht selten; Friese in Mecklenburg die Apiden: 1. Anthrena gwynana K., 2. Generation; 2. A. nigriceps K., s. slt.; 3. A. shawella K., n. slt.; 4. Eriades campanularum K., n. slt.; 5. E. nigri- cornis Nyl., hfg.; 6. Halictoides dentiventris Nyl., hfg.; 7. H. inermis Nyl., hfg ; 8. Me- litta haemorrhoidalis F., hfg. Schmiedeknecht und Friese beobachteten in Thüringen Anthrena curvungula Thoms.; Schenck in Nassau die Api Bpn: Halictoides dentiventris Nyl. und Melitta haemorrhoidalis F. Loew beobachtete im Riesengebirge (Beiträge S. 52): Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus pratorum L. 8, psd.; Cilissa haemorrhoidalis F. 9, sgd.; Mac Leod in Flandern 2 Hummeln und 1 kleine Muscide (B. Jaarb. V. S. 441, VI. S. 374); in den Pyrenäen 1 Hummel, 2 Musciden und 2 Empiden als Besucher. (A.a.O. Ill. S. 371, 372.) Herm. Müller (1) giebt für Westfalen (W.), Sauerland (Sld.), Thüringen (Th.), Buddeberg (2) für Nassau (Befr. S. 374; Weit. Beob. III. S. 77) folgende Besucher an: A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Gymnetron campanulae L. (1); 2. Otiorhyn- chus ovatus L. (1). b) Staphylinidae: 3. Anthobium (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 4. Systoechus sulphureus Mikan, sgd. (Sld., 1). b) Empidae: 5. Rhamphomyia plumipes Fallen, häufig (l). ec) Syrphidae: 6. Melithreptus taeniatus Mg. (bayer. Oberpf., 1). C. LSNOFLSER: a) Apidae: 7. Anthrena coitana K. 5' (l, W. und bayer. Oberpf.); 8. A. gwynana K. 5 (l, W., 2); 9. Apis mellifica L. 8, sgd. (1, W.); 10. Bombus lapi- darius L. 9, psd. ER sgd., in Mehrzahl (1, bayer. Oberpf.); 11. B. pratorum L. &, sgd. (1, W.); 12. Chelostoma campanularum L., sgd. und psd., häufig (1, W.); 13. Ch. nigri- corne Nyl. 2 5, w. v. (1, W.); 14. Cilissa haemorrhoidalis F. @ 5, sgd. und psd. 8 Campanulaceae. (1, W.); 15. Halictoides dentiventris Nyl. Z'Q (1, W.); 16. Halietus albipes F. 9, sgd. (2); 17. H. smeathmanellus K. dg (1, W.); 18. Nomada furva Pz. (minuta F. 5) (1, Th.). C. Lepidoptera: 19. Ino statices L. (1, S1d.). In den Alpen sah Herm. Müller an 9 Bienen (darunter Cilissa melanura Nyl.) und 3 Falter in den Blüten. (Alpenbl. S. 403). Morawitz merkte in Tirol Anthrena alpina Mor.; dieselbe geben v. Dalla Torre und Schletterer an. E. D. Marquard verzeichnet für Cornwall Anthrena albierus K. als Besucher. Saunders und Smith beobachteten in England die Apiden: 1. Eriades cam- panularum K.; 2. Melitta haemorrhoidalis F.; Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp., sgd., häufig. B. Diptera: Muscidae: 2. Anthomyia radicum L., sgd., häufig. C. Hymenoptera: Apidae: 3. Bombus terrester L.,, w.v. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Vanessa urticae L., sgd. E. Thysanoptera: 5. Thrips, sgd., häufig. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 110) wurden 2 Hummeln, 1 kurzrüsselige Biene, 3 Musciden, mehrere Dolichopodiden, 1 Falter und Meligethes als Besucher beobachtet. Lindman sah an der Form aretica (mit einer bis 30 mm langen Kronröhre) auf dem Dovrefjeld 1 Hummel, 1 Käfer, 1 Kleinfalter, mehrere Fliegen in den Blüten. 1684. C. caespitosa Scop. |Kirchner, a.a. O.S. 210.] — Die Kronen der traubig oder rispig angeordneten Blüten sind länglich glockenförmig, 14 bis 16 mm lang, in der Mitte am weitesten, unter den Zipfeln etwas verengt. Sie haben eine hellviolette Farbe mit einem Stich ins Rötliche und sind inwendig von einem deutlichen Adernetz durchzogen. 1685. C. pulla L. [|Kirchner, a. a. O.] hat nach unten hängende, auf kurzen Stengeln endständige grosse Blüten. Die dunkelblaue, glockenförmige Krone hat eine 16 mm lange Röhre und 6 mm lange, ziemlich gerade vorge- streckte Zipfel, der Blüteneingang ist ca. 12 mm weit. Der 12 mm lange Griffel rollt seine Narbenäste schliesslich nur halbkreisförmig zurück, so dass sie die Gegend des Griffels, auf welchem der Pollen abgesetzt ist, nicht erreichen. 1686. C. exeisa Schleicher [Kirchner, a. a. O.|, durch die bogig ausge- schnittenen Kronbuchten ausgezeichnet, hat steif aufrechte Stengel, auf deren Ende die einzelne Blüte wagerecht nickt; die Krone ist viel kleiner als bei C. pulla, 1687. C. cenisia L. Die Blüteneinrichtung dieser hochalpinen Art be- schreibt Kirchner [a. a. O. S. 201] in folgender Weise: Die Blüten stehen einzeln auf dem Ende kurzer, liegender Äste und haben eine aufrechte oder schräg aufwärts gerichtete Stellung. Die hellblaue Krone hat einen trichter- förmigen Tubus von 4 mm Länge und 10 mm lange, ausgebreitete, am Ende nach aussen umgebogene Zipfel; der obere Durchmesser der Blüte beträgt 15 bis 20 mm. Der hellblaue, 10 mm lange Griffel steht in der Mitte der Blüte auf- recht und ragt noch etwas aus dem Blüteneingang hervor; er teilt sich im späteren Blütenstadium an seiner Spitze in drei (bisweilen vier) hellgelbe Narbenäste. Die auf dem Fruchtknoten ausgeschiedenen Nektartröpfehen werden von den ver- breiterten bläulichweissen Filamentbasen, welche an den Rändern mit Zotten- haaren besetzt sind, völlig verdeckt. Spontane Selbstbestäubung findet in den Blüten nicht statt, da die Narbenäste auch zuletzt nur bogig auseinanderklaffen, sich aber nicht nach hinten zurückrollen. Campanulaceae. 9 41688. C. pyramidalis L. Die Narbenäste machen, nach Kerner, zu- letzt 1—1!/2 Umgänge, so dass alsdann spontane Selbstbestäubung möglich ist. 1689. C., capitata Sims. [Kirchner, a. a. O. 8. 208.] — Die Krone hat eine 35—40 mm lange, eng trichterförmige Gestalt; der Griffel ragt nicht hervor. Zu ihrer Bestäubung scheint die Mithülfe besonders langrüsseliger In- sekten erforderlich. . 1690. C. Scheuchzeri Villars. Als Besucher der 25—30 mm langen Blüten beobachtete H. Müller in den Alpen Bienen (9 Arten, darunter 7 Hummeln), und Falter (3). (Alpenbl. $. 403, 404.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Musecidae: 1. Pyrellia cadaverina L., aussen an der Blumenkrone sitzend. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd. 1691. C. pusilla Haenke. Nach Kirchner (a. a. O. $. 210) bleiben die Narbenäste bis zuletzt nur klaffend, ohne sich nach hinten zurückzurollen, so dass spontane Selbstbestäubung höchstens durch Herabfallen von Pollen auf «ie Narbenränder stattfinden könnte. Die nickenden Blüten sah Müller in den Alpen von Fliegen (2), Bienen (8, dar- unter 4 Hummeln), Faltern (2) besucht. (Alpenbl. S. 403.) 1692. C. bononiensis L. Nach Warnstorf [Bot. V. Brand. Bd. 38] geben die gelblichen Antheren meist schon in der noch geschlossenen Blüte ihren Pollen an den behaarten Griffel ab. Die Narbenäste entfalten sich, nach Schulz (Beitr.), früh und kommen dabei häufig mit dem auf der Aussenseite liegen gebliebenen Pollen in Berührung, indem sich die 3, selten 4 kurzen Narben- äste später schneckenförmig einrollen und lange lebensfähig bleiben. — Pollen, nach Warnstorf, weisslich, kugelig, dicht mit niedrigen Stachelwarzen bedeckt, bis 44 u diam. Als Besucher beobachtete H. Müller in Thüringen (Befr. S. 375; Weitere Beob, Ill. S. 78): A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Gymnetron campanulae L., zahlreich. b) Nitidulidae: 2. Meligethes, zahlreich. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Chelostoma campanularım K. © 5, häufig; 4. Ch. florisomne L. © 5, in Mehrzahl; 5. Ch. nigri- Es corne Nyl. 2 5'; 6. Cilissa haemorrhoidalis F. 5; 7. Halictus flavipes F. 9. Dalla Torre beobachtete in Tyrol Bombus agrorum F. 9 8; auch Schletterer giebt Bombus agrorum F. an. 1693. C. rapuneuloides L. [Kerner, Pflanzenleben II; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 39.] — Nach Kerner ‚machen die Griffeläste der nicken- den Blüten beim Zurückrollen mehr als 2 Umgänge. Ich habe dies an den Pflanzen der Insel Föhr nieht bemerkt. Auch nach Warnstorf beschreiben die kurzen Narbenäste beim Einrollen kaum eine Windung, und es kommen daher die mit Narbenpapillen besetzten Innenflächen derselben in den meisten Fällen wohl kaum mit noch an den Griffelhaaren haftendem Pollen in Berührung, weshalb Autogamie in der Regel verhindert sein dürfte. Pollenzellen weiss, kugelig, dicht stachelwarzig, im Durchschnitt etwa 50 «4 diam. aufweisend. Als Besucher beobachteten Herm. Müller (1) in Westfalen und Buddeberg (2) in Nassau (H. M., Befr. S. 374; Weit. Beob. III. 8. 77): 10 Campanulaceae. A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., sgd., mit bestäubtem Rücken wieder aus der Blüte kommend (1, 2). B. Hymenoptera: 4Apidae: 2, Anthrena aestiva Sm. © (2); 3. A. gwynana K. Z’ 2 (1); 4, Apis mellifica L. 8, sgd. (1); 5. Bombus lapidarius L. 8, sgd. und psd. (1); 6. Chelostoma campanularum K. G', sgd. (1, 2); 7. Ch. nigricorne Nyl. 5% 9, zahlreich (1, 2 mit 5); 8. Cilissa haemor- rhoidalis F. © Z’ (1); 9. Halictus albipes F. 9 (1); 10. H. leucozonius Schrk. 9, sgd. (1); 11. H. maculatus Sm. 5 (1); 12. H. sexnotatus K. 9, sgd. und psd., häufig (2); 13. Prosopis communis Nyl. 9 (2); 14. Pr. hyalinata Sm. 5 9, zahlreich (1). Schenck beobachtete in Nassau die Apiden: Halictoides dentiventris Nyl. und Melitta haemorrhoidalis F. In den Alpen bemerkte Herm. Müller 1 Hummel als Besucher. (Alpenbl. S. 404.) Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 3 langrüsselige Apiden als Besucher. (B. Jaarh. 11.8.8321), 1694. C. Trachelium L. (C. urticifolia Schmidt). Nach Kerner öffnen sich die Blüten bei Innsbruck morgens um 6—7 Uhr und schliessen sich nachmittags um 6—”7 Uhr. Nach demselben ist die Blütenfarbe in der Um- gebung des Brenners weiss, in den östlichen Kalkalpen blau. Die Griffeläste krümmen sich nur halbkreisförmig zurück, wobei sie durch den an den Haaren der Blütenglocke haftenden Pollen belegt werden, falls nicht durch Insekten bereits Fremdbestäubung herbeigeführt war. Auch nach Warnstorf rollen sich die Griffeläste bis zur Berührung mit dem haften gebliebenen Pollen zurück. — Pollenzellen gelb, kugelig, stachelwarzig, etwa 37 u diam. Als Besucher sahen Herm. Müller (1) (Befr. S. 374: Weit. Beob. III. S. 77) und ich (!) (Bijdragen): A. Coleoptera: a) Oryptophagidae: 1. Antherophagus sp. (1). b) Oureulionidae: 2. @ymnetron campanulae L. (1, Thür.). e) Nitidulidae: 3. Meligethes, in grösster Menge (1). B. Diptera: Syrphidae: 4. Chrysochlamys ruficornis F., pfd. (1); 5. Rhingia rostrata L., sgd. (!); 6. Syrphus balteatus Deg., pfd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 7. An- threna coitana K. 2 ', die S' sehr häufig (1); 8. A. fulvierus K. g' (1); 9. A. gwynana K. 2 5‘, häufig (1); 10. Apis mellifica L. 8, sgd. (!, 1); 11. Bombus lapidarius L. 8, psd. (!, 1); 12. Chelostoma campanularum L. (1); 13. C. nigricorne Nyl. 5, sgd. (1); 14. Cilissa haemorrhoidalis F, © 5‘, sgd. und psd., die j' sehr häufig (!, 1); 15. Halictoides dentiventris Nyl. © /, die 5’ sehr häufig (1); 16. Halietus eyindricus F. 9, psd. (1); 17. Prosopis hyalinata Sm. © Z', zahlreich (1); 18. Xylocopa violacea L. 2, .sgd. (1, Würzburg). In den Alpen sah H. Müller 1 Hummel in den Blüten. (Alpenbl. S. 404.) Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol die Furchenbiene Halietus costu- latus Kriechb. als Besucher an. Wüstnei bemerkte auf der Insel Alsen Cilissa haemorrhoidalis F. als Besucher. Sickmann verzeichnet für Osnabrück die Grabwespe (irabro chrysostomus Lep. Krieger beobachtete Leipzig die Apiden: 1. Eriades nigricornis Nyl.; 2. Halietus morio F.; 3. H. smeathmanellus K.; 4. Melitta haemorrhoidalis F.; 5. Trachusa serra- tulae Pz.; Schmiedeknecht in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena alpina Mor.; 2. A. gwynana K., 2. Generation; 3. A. shawella K.; Schenk beobachtete in Nassau Halietoides dentiventris Nyl. 1695. C. sibiriea L. (Kirchner, a.a. O. S.211.] — Die Blüten stehen zahlreich in Rispen, ihre Kelchzipfel sind 7—-8 mm lang und liegen in auf- rechter Stellung der Krone an, die zwischen ihnen stehenden Anhängsel sind zurückgeschlagen; die violette Krone ist 28—30 mm lang, wovon 8—10 mm &. Campanulaceae. | 11 auf die Kronzipfel kommen; der Griffel hat die Länge der Kronröhre, seine Narbenäste rollen sich zuletzt bis zu zwei Windungen ein, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Als Besucher bemerkte Kirchner eine nicht näher bestimmte Bienenart. 1696. C. Erinus L. Die von Kirchner (a. a.O. S. 204) nach Exem- plaren des botanischen Gartens zu Hohenheim beschriebene Blüteneinrichtung ist folgende: Die Blüten sind von geringer Grösse und sitzen zwischen den Gabelästen des Stengels; die blattähnlichen Kelchzipfel sind so lang wie die Krone, diese hat eine walzenförmige Gestalt mit erweitertem Grunde, eine Länge von 6—7 mm bei einer Weite von 3 mm und eine bläulichweisse Farbe mit hellblauem Saume. Die fünf (bisweilen nur vier) Kronzipfel sind 2 mm lang und breiten sich etwas aus, so dass der obere Durchmesser der Blüte etwa 5 mm beträgt. Da der Griffel eine Länge von 4 mm hat, so breiten sich seine drei Narbenschenkel in der Höhe des Blüteneinganges aus. Das Verstäuben der hell- gelben Antheren und die Absonderung und Bergung des Nektars bieten keine Abweichung von der Regel. Spontane Selbstbestäubung scheint trotz der Klein- heit der Blüten nicht stattzufinden. Als Besucher beobachtete Kirchner die Honigbiene. 1697. C. Rapunculus L. [Kirchner, Flora S. 653.] — Die ansehn- liche Rispe trägt zahlreiche Blüten mit blauen, trichterförmigen, 20—25 mm langen Kronen, deren 7—9 mm lange Zipfel zugespitzt sind. Gegen Ende der Blütezeit rollen sich die Griffeläste auf 1—1!/a Umgänge zurück, so dass bei - ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher beobachtete ich Apis und Bombus lapidarius L. 8, beide ganz in die Blüten kriechend, sgd. und psd. Schenck beobachtete in Nassau die Bauchsammler-Biene Eriades campanularum K. 1698. C. persieifolia L. Nach Kerner machen die Griffeläste beim Zurückrollen 1!/»—2 Umdrehungen. Nach Warnstorf dagegen spreizen die Narbenäste später nur, rollen sich aber nicht ein, so dass Autogamie ausgeschlossen ist. — Pollen gelblichweiss, kugelig, klein stachelwarzig, 31—35 u diam. Als Besucher sahen Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) (Befr. 8. 375; Weit. Beob. III. S. 78), ersterer in Westfalen und Thüringen, letzterer in Nassau: A. Coleoptera: a) Ourculionidae: 1. Gymnetron campanulae L., häufig (1, Thür.). b) Nitidulidae: 2. Meligethes spec., häufig (1, Thür... B. Hymenoptera: Apidae: 3. Chelostoma campanularum L. 2 5, psd. und sgd. (1, Thür.); 4. Ch. nigricorne Nyl. JS %, sgd. (1, Thür., 2, N.); 5. Prosopis communis Nyl 9 (2, N.); 6. Pr. confusa Nyl. o (@, N.); 7. Pr. hyalinata Sm. © 5 (1, Westf.). C. Orthoptera: 8. Forfieula auri- eularia L. (1, Westf... D. Thysanoptera: 9. Thripus, zahlreich (1, Thür.). Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen Anthrena gwynana K., 2. Generat.; Alfken bei Bremen Eriades nigricornis Nyl. 9, sgd. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena gwynana K. 2 (Sommergeneration); 2. Eriades nigricornis Nyl. 9; Loew in Schlesien (Beiträge S. 34): Dasytes niger L., im Grunde der Blüte hld. und (Beiträge S. 51): Halietoides dentiventris Nyl. 5‘, im Blütengrunde. Schletterer verzeichnet für Tirol als Besucher die Apiden: 1. Colletes balteatus Nyl.; 2. Megachile (Chalicodoma) pyre- naica Lep. 9; letztere giebt auch Dalla Torre an. ; 18 ' Campanulaceae. 1699. C. thyrsoidea L. [H. M., Alpenblumen S. 405, 406.] — Wahr- scheinlich gegen kleine ankriechende Insekten sind die Kronzipfel, sowie der Griffel mit 3—5 mm langen Haaren besetzt. Spontane Selbstbestäubung ist wohl ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete H. Müller Hymenopteren (3), Falter (3), Fliegen (1). 1700. €. Cerviearia L. Nach Kerner bleiben die Blüten aufrecht. 1701. C. glomerata L. Die immer aufrechten Blüten öffnen sich nach Kerner periodisch. Als Besucher beobachtete Schenck bei Weilburg (H. M., Weit. Beob. II. S. 78): Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena curvungula Thoms. besucht bei Weilburg ausschliesslich diese Blume, in deren Glocken sie eine überaus grosse Menge von Pollen sammelt; keine andere Anthrenaart beladet sich so mit Pollen wie diese; 2. Apis melli- fica L. 8; 3. Ceratina coerulea K.; 4. Coelioxys quadridentata L.; 5. Heriades campanula- rum L. Schenck beobachtete in Nassau die Apiden Anthrena curvungula Thoms. und Ösmia papaveris Ltr. Schletterer und Dalla Torre verzeichnen für Tirol als Besucher die Apiden: 1. Halietus quadricinetus F. 2; 2. H. sexnotatus K. 9; 3. Osmia adunca Ltr. 9, s. hfg. Loew bemerkte im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Pipiza bimaculata Mg., pfd.. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Chelostoma nigricorne Nyl. 5‘, sgd., dabei ganz in die Blüte hineinkriechend. 1702. C. barbata L. [H. M., Alpenblumen $. 404, 405.] — Als Schutz- mittel gegen ankriechende Tiere dienen 3-5 mm lange Haare an den Kron- lappen. Nach Müller ist durch Zurückbiegen der Griffeläste spontane Selbst- bestäubung möglich; die Zurückrollung derselben beträgt, nach Kerner, 1 bis 1!/2 Umgänge. Als Besucher sah Müller in den Alpen Käfer (1), Fliegen (2), Hymenopteren (11), Falter (4); Ricca (Atti XIV.) beobachtete noch in 2600 m Höhe Hummeln als Besucher. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol Bombus soroönsis F. als Be- sucher an. Loew beobachtete im Altvatergebirge (Beiträge S. 52): A. Coleoptera: (ureu- lionidae: 1. Gymnetron campanulae L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus lapi- darius L. S', sgd.; 3. B..soroönsis F. 9 8, sgd. 1703. C. Medium L. Die klebrige Beschaffenheit des Griffels dient, nach Ludwig (Bot. Centralbl. Bd. 18, $. 145), dazu, unberufene Gäste abzu- halten, da derselbe z. B. Fliegen (besonders Empis aestiva Lev.) an demselben angeklebt sah. Als Besucher vermutet Delpino (Ult. Oss. I. 2, 8. 30) Käfer (Cetonia). 1704. C. spieata L. Nach Kirchner (Beitr. S. 59), welcher diese Art bei Zermatt untersuchte, stimmt die Einrichtung der zu langen, ansehnlichen Ähren vereinigten Blüten mit derjenigen der übrigen Arten überein. Die hell- violette, am Grunde weissliche Blumenkrone ist etwa 30 mm lang, vom Grunde allmählich und gleichmässig zu einem Trichter erweitert; ihre sich in der Rich- tung des letzteren fortsetzenden Zipfel sind etwa 12 mm lang. Gegen Ende der Blütezeit rollen sich die drei Narbenschenkel schneckenförmig nach unten bis zu 2 Windungen auf, so dass bei ausgebliebenem Insektenbesuche, wie schon Kerner bemerkt, wohl spontane Selbstbestäubung möglich ist. Campanulacese, 13 1705. C. uniflora L. Die Blüten dieser nordischen Art sind, nach Warming (Bestövningsmade S. 52—54), dunkelblau, aufrecht oder etwas nickend. Der Griffel ragt wenig hervor; die Antheren sind schon in der Knospe geöffnet und auch die Narben alsdann bereits empfängnisfähig, so dass in der noch ge- schlossenen Blüte pseudokleistogam die Narben belegt werden und auch zahlreiche Pollenkörner auf denselben keimen. Später öffnen sich die Blüten in normaler Weise, so dass also eine anfangs kleistogame Blüte später chasmogam wird, ein Fall, der bisher einzig dasteht. 1706. ©. latifolia L. Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) die Honigbiene, sgd., ganz in den bis zur Spaltung 35 mm langen Blumenglocken verschwindend und pollenbedeckt wieder hervorkommend. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 2. Bombus pratorum L. 9, völlig in die Blüte hinein- kriechend. In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora S. 109) wurde eine Hummel als Besucherin beobachtet. Die Var. serotina sah Loew im botanischen Garten von einer beim Saugen ganz in die Blüte hineinkriechende Biene (Chelostoma nigricorne Nyl. 2) besucht. 1707. C. patula L. Nach Kerner rollen sich die Griffeläste zü mehr als zwei Umgängen auf. Nach demselben hängen die Blüten bei schlechtem Wetter über. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, kugelig, mit zahlreichen Stachel- warzen und 25—31 u diam. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Belgien 1 Biene (Chelostoma) und 1 Falter (Pieris). (B. Jaarb. V. S. 441.) Herm. Müller beobachtete in Westfalen, Thüringen und in der bayerischen Oberpfalz (Befr. S. 375; Weit. Beob. III. S. 78.): Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena coitana K. © (bayer. Oberpfalz); 2. A. gwynana K.j' 9, sgd. und psd; 3. A. labialis K. 5, sgd (Jena); 4. Chelostama nigri- corne Nyl./' 9, sgd. und psd.; 5. Cilissa haemorrhoidalis F. 5 9, sgd. und psd. (bayer. Oberpf.\; 6. Halictoides dentiventris Nyl. 2 j', sgd. (Unterfranken'; 7. Rophites quinque- spinosus Spin. 5, sgd. (bayer. Oberpf.).,. Mac Leod sah in Flandern 1 kurzrüsselige Biene nnd 1 Falter (B. Jaarb. V. S. 441); in den Pyrenäen 2 Museciden in den Blüten (B. Jaarb. III. S. 371). Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: Eriades nigricornis Nyl. 9 5 und E. truncorum L. 9, sgd.; Schmiedeknecht in Thüringen Anthrena eurvungula Thoms. ; dieselbe bemerkte Krieger bei Leipzig. v. Dalla Torre und Schletterer verzeichnen für Tirol als Besucher die Apiden: 1. Halictus levigatus K 9 = lugubris K.; 2. Osmia leucomelaena K. 2 Jg. 1708. C. carpatica Jaeg. [Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Narbenäste sind ausserordentlich lang, im weiblichen Blütenstadium spreizend oder schwach bogig nach unten gekrümmt, aber sich nicht einrollend; Autogamie > deshalb wohl ausgeschlossen. — Pollen graugrünlich, stachelwarzig, von im © Mittel 37 u diam. — Diese Art ist, nach Darwin, selbststeril. 5 Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymeno- ptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 2. Chelostoma campanularum K. 9, ganz in die Blüte hineinkriechend und sgd.; 3. C. nigricorne Nyl. 2, w. v., auch psd.; 4. Megachile lagopoda L. 9, in die Blüte hineinkriechend, sgd. und psd.; 5. Pro- sopis communis Nyl. 2, in dıe Blüte hineinkriechend. 14 Campanulaceae. 1709. C. Zoysii Wulf. Nach den von Kirchner (a. a. O.$. 213, 214) im botanischen Garten zu Hohenheim untersuchten Pflanzen stehen die Blüten ver- einzelt am Ende oder auch an den Seitenzweigen der niedrigen, aufrechten Stengel und nehmen eine schräg nach unten gerichtete Lage ein. Die hellblaue Krone ist 16—18 mm lang, ihre Röhre von der Gestalt eines abgestumpften Kegels, 12 mm lang, am Grunde 8—9 mm weit, nach der Spitze zu allmählich auf 4!/o mm Weite zusammengezogen. Die fünf Kronzipfel neigen über dem Blüten- eingange so zusammen, dass sie sich mit ihren Spitzen und Seitenrändern be- rühren und so den Eingang der Blüte vollständig verschliessen. Zwischen’ je zwei Zipfeln bildet der Kronsaum eine dreieckig nach aussen vorspringende Falte, so dass die Kronröhre an ihrem oberen verengerten Ende durch eine aufgesetzte fünfstrahlige Pyramide abgeschlossen wird, deren Grundfläche einen Durchmesser von 6—7 mm hat und deren Höhe etwa 6 mm beträgt. Die Kronzipfel sind durch weisse Haare bärtig, und diese Haare machen den Verschluss zwischen den Seitenrändern der Kronzipfel noch dichter, doch lassen sich letztere leicht, z. B. durch einen eindringenden Insektenkopf auseinanderbiegen. Der 15 bis 16 mm lange, weisse, kräftige Griffel ist an seinem Grunde von einem orange- gelben Nektarium umgeben und vor seinem Ende im ausgewachsenen Zustande plötzlich fast rechtwinkelig umgebogen, so dass er in der Krone eingeschlossen bleib. Wenn die Blütenknospe eine Länge von etwa 10 mm erreicht hat, so . ist der Griffel erst ca. 8 mm lang und wird hier von den fünf ebenso langen Staubblättern dicht umgeben; deren hellgelbe Antheren springen nach innen auf und setzen ihren hellgelben Pollen in die Haare ab, welche die Aussenseite der drei köpfehenförmig aneinander liegenden kurzen Narbenlappen dicht überziehen. Nachher verschrumpfen die Staubblätter und ziehen sich in den Blütengrund zurück, während der Griffel sich streckt und an seinem Ende sich umbiegt; dann klaffen endlich die Narbenlappen etwas auseinander, aber spontane Selbst- bestäubung scheint nicht stattfinden zu können. (Kirchner.) Als Besucher der Blüten bemerkte Kirchner nur Thrips. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin noch einige Campa- nula-Arten von folgenden Insekten besucht: 1710. €. lactiflora M. B.: Hymenoptera: Apidae: Prosopis communis Nyl., in die Blüte hineinkriechend. Dieselbe Biene verfuhr ebenso bei 1711. C. Hostii Baumg. 1712. C. rhomboidalis L.: Hymenoptera: Apidae: Chelostoma nigricorne Nyl. 9, sgd. und psd., dabei ganz in die Blüte hineinkriechend. 381. Symphandra DC. unterscheidet sich, nach Kirchner (Campanulaceen S. 215), von Cam- panula nur dadurch, dass die Antheren seitlich verwachsen sind, mithin eine Röhre bilden, durch welche der Griffel hindurchwächst, indem er gleichzeitig den Pollen auf seinen Sammelhaaren mitnimmt. Campanulaceae, 15 382. Specularia Heister. Protandrische Blumen mit verborgenem Nektar. Blumenkrone radförmig. Blüteneinrichtung ähnlich wie bei Campanula: im ersten Blütenzustande wird der Pollen an die Griffelhaare abgegeben, im zweiten entfalten sich die Narben. — Zuweilen kleistogame Blüten. Wohl die sämtlichen amerikanischen Arten haben kleistogame Blüten. 1713. Sp. Speeulum Alph, DC. (Campanula Speculum L.) Nach Kerner [Pflanzenleben II. S. 212 f., 365 f.] öffnet sich die violette Blüte um 7—8 Uhr morgens und schliesst sich um 3—4 nachmittags. Das Schliessen wird durch Zusammenlegung der radförmigen Blumenkrone in regelmässigen Längsfalten möglich. Dabei nehmen die einspringenden Längsfalten etwas Pollen auf, den sie bei Wiederholung des Schliessens an die inzwischen entfalteten Narben abgeben. Die Antheren springen auf, sobald die Knospe sich öffnet. Die besuchenden Insekten benutzen in diesem ersten Blütenzustande den pollen- bedeckten Griffel als Anflugstelle und bedecken ihre Unterseite mit Blütenstaub, den sie beim Besuche einer im zweiten Zustande befindlichen Blume auf die dann entwickelten und als Anflugplatz dienenden Narbenäste übertragen. Die Zurückrollung derselben ist, nach Kirchner, vor dem Verblühen so stark, dass die papillösen Innenflächen mit ihren Spitzen den Griffel erreichen und sich, wenn an diesem noch Pollen haftet, spontan selbstbestäuben. Die Autogamie kann also in doppelter Weise erfolgen: durch Zusammenfalten der sich schliessen- den Krone und durch Zurückrollung der Narbenäste. Die Menge des ausge- schiedenen Honigs fand Kirchner [Jahresh. V. f. vaterl. Nat. Württ. 1897, S. 196] sowohl an den Pflanzen des botanischen Gartens zu Hohenheim, als in Südtirol auch an sonnigen Tagen nur spärlich. Schletterer beobachtete bei Pola die 3 Furchenbienen: 1. Halictus quadrino- tatus K.; 2. H. variipes Mor.; 3. H. vestitus Mor. als Besucher. Es sind auch kleistogame Blüten beobachtet, so von Kirchner [a. a. O.] an sämtlichen Exemplaren des botanischen Gartens zu Hohenheim, welche aus Samen erwachsen waren, die aus dem Pariser botanischen Garten stammten. Sie waren denjenigen von 1714. Sp. perfoliata DC. ähnlich, welche schon Linn& kannte und welche 1863 von H.v. Mohl in eingehender Weise beschrieben wurden. [Vgl. Bd. I. S.65.] 1715. Sp. hybrida DC. hat nach den von Kirchner [a. a. O. S. 196, 197] im botanischen Garten zu Hohenheim untersuchten Pflanzen eine ganz ähnliche Einrichtung wie Sp. Speeulum, doch sind die Blüten bedeutend kleiner. Zwischen den fünf langen Kelchzipfeln steht die Krone gerade nach oben und breitet sich auf einen Durchmesser von 5'/z mm flach trichterförmig aus. Sie ist lila, im Grunde hell grünlichgelb gefärbt, und ihre 2!/s mm langen Zipfel besitzen eine dunklere Mittellinie. Wenn die Blüte sich öffnet, springen die 5 blau oder hellgelb gefärbten Antheren auf und setzen den hellgelben Pollen - an den von ihnen dicht eingeschlossenen Griffel ab. Alsdann schrumpfen sie _ etwas zusammen und entfernen sich vom Griffel, der nun bald seine drei Narben- Der 16 Campanulaceae. äste bogig nach unten ausbreitet. Die Nektarabsonderung im Blütengrunde ist spärlich. Die Blüten schliessen sich abends in derselben Weise wie diejenigen von Sp. Speeulum. Ausser bisweilen vorkommenden vierzähligen Blüten beobachtete Kirchner auch solche mit einem Krondurchmesser von nur 3 mm, doch stimmen diese in der Blüteneinrichtung mit den normalen Blüten überein. 383. Adenophora Fisch. Nach Kirchner [Campanulaceen S. 215, 216] erhebt sich die nektar- absondernde epigyne Scheibe an ihrem Rande ringförmig, so dass der Griffel- grund von einem ähnlich wie bei den Ne gebildeten „Nektarkragen“ umgeben ist. 1716. A. liliifolia Ledeb. Bei den im botanischen Garten zu Hohenheim ; kultivierten Pflanzen bilden, nach Kirchner (a. a. O.), die hellblauen oder bläulich- 2 weissen, narzissenartig duftenden Blüten eine lockere Traube, indem sie auf langen, schräg aufwärts gerichteten Stielen nach abwärts hängen. Die schmalen, grünen, am Rande mit wenigen drüsigen Zähnen versehenen Kelchzipfel sind bogig zurück- gekrümmt. Die Krone hat eine glockenförmige Gestalt, ungefähr wie bei Cam- panula rotundifolia L., mit einem grössten Durchmesser von ca. 12 mm; die Kronröhre ist 10 mm lang, die fünf dreieckigen Zipfel sind etwas nach aussen ge- bogen und 6mm lang. Die weissen, wollig behaarten Filamente sind in ihrem 4—5mm langen Basalteil verbreitert und liegen dort seitlich und mit ihren Haaren verflochten dicht aneinander; die Antheren sind hellgelb, die Basis des Griffels ist von einem weissen, 2 mm hohen, 1!/g mm im Durchmesser haltenden N ektarkragen umgeben, der in seiner inneren Höhlung mit Nektar angefüllt ist, aber auch an seiner Aussenseite Nektartröpfchen absondert. Der Griffel wird schliesslich 24 mm lang, ragt also weit aus der Krone hervor, er ist an seinem Basalende weiss, oben blau gefärbt und verdickt sich allmählich gleichmässig von der Basis nach der Spitze; oben spaltet er sich in drei bogig auseinander gespreizte weisse Na arben- äste. Die protandrische Einrichtung ist dieselbe wie bei Campanula; der Ü weissliche Pollen wird kurz vor dem Aufgehen der Blüte von den nachher sich zurückziehenden Staubblättern in die Behaarung des Griffels abgesetzt. Zuletzt biegen sich die drei Narbenäste so weit zurück, dass sie mit ihrer Spitze den Griffel berühren. (Kirchner.) 1717—1721. Die übrigen Arten von Adenophora, welche nicht genauer untersucht sind, werden, nach Kirchner (a. a. O.), jedenfalls im wesentlichen dieselbe Blüteneinrichtung haben; sie zeigen Unterschiede in der Verzweigung und Blütenzahl der Blütenstände, auch in der Grösse und Form der Krone. Diese ist bald mehr von einer glockigen, bald von trichteriger Gestalt, bei A. vertieillata Fisch. röhrenförmig-glockig und nur 9mm lang. Der Griffel ragt bei mehreren Arten, wie A. verticillata Fisch, A. stylosa Fisch, A. periplocifolia DC. und A. coronata DC., in einer ähnlichen Weise wie bei A. liliiflora aus der Krone hervor, bei den übrigen Arten ist er ungefähr so lang oder kürzer als die Krone, Der Nektarkragen ist besonders gross bei A. 8 Campanulacene cene | 17 coronata DC.; hier hat er eine Länge von 7 mm, ist von cylindrischer Form, an der Spitze gezähnt und behaart; bei A. Lamarekii Fisch. und A. stylosa Fisch. ist er reichlich so lang, wie bei A. liliifolia, bei den übrigen Arten niedriger. (Kirchner.) Als Besucher von A. stylosa Fisch. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin zwei Schwebfliegen: Melanostoma mellina L. (aussen an der Blüte) und Platycheirus sceutatus Mg. (pfd.) 384. Hedraeanthus DC. 1722. H. tenuifolius DC. Die Pflanzen des botanischen Gartens zu Hohenheim zeigten, nach Kirchner [Campanulaceen S. 217], im wesentlichen dieselbe protandrische Blüteneinrichtung wie Campanula. Die hellblauen Blüten sind zu grossen endständigen Köpfen zusammengedrängt. Der Griffel hat die Länge der Krone und spaltet sich an seinem Ende in zwei Narbenäste, die sich zwar bogig nach unten krümmen, aber die Oberfläche des Griffels mit ihrer Spitze nicht erreichen, so dass anscheinend spontane Selbstbestäubung nicht statt- finden kann. Als Besucher beobachtete Kirchner die Honigbiene. 385. Trachelium L. Protandrische Falterblumen. Die Arten dieser Gattung sind nach Delpino [Ult. oss. S. 71—74] und Hildebrand [Bot. Zig. 1870, S. 624] gleichfalls ausgeprägt protandrisch. Im ersten Blütenzustande haftet der Pollen an dem behaarten Narbenknopfe, welcher in der Knospe zwischen den Antheren hindurchwächst und dabei den bereits entleerten Pollen mitnimmt. Indem die Haare des Narbenknopfes sich dann einziehen, wird der Pollen leicht von den besuchenden Insekten entfernt, Im letzten Blütenzustande tritt die Narbe mit papillöser Oberfläche hervor. 1723. T. eoeruleum L. Die Blüteneinrichtung schildert Kirchner (Campanulaceen S. 217—218) meist nach Delpino (Ult. oss. I. 2. S. 22 ff.) in folgender Weise: Die Blüten sind im Gegensatz zu Campanula klein, aber in aufrechter Stellung zu ebenen Trugdolden von bedeutenden Dimensionen zu- sammengestellt und auch durch ihre blaue Farbe hinreichend augenfällig. Auf dem Fruchtknoten steht die 4—6 mm lange, enge und zarte Krone mit trichter- förmigem Saume und verhältnismässig langem, sehr dünnen, röhrigen Tubus. Bevor die Blüte sich öffnet, befinden sich die auf feinen Filamenten stehenden Antheren in dem engen Schlunde der Krone und füllen ihn ganz aus; der riffel ist an seinem Ende kopfig verdiekt und daselbst mit aufrechten und festen einzelligen Haaren besetzt, welche vermittelst eines zwiebelförmigen Grundes in die Oberhaut eingefügt sind. Das Griffelende steht jetzt in der Kronröhre unterhalb des Antherenkreises. Alsdann beginnt der Griffel schnell heranzu- wachsen und stemmt sich, da sein Ende das durch die Antheren gebildete Hin- - dernis nicht überwinden kann, mit starker Spannung und indem er sich dabei _ Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2 B) 18 Campanulaceae. oft krümmt, gegen die Antheren, welche um diese Zeit aufspringen. Die Spannung des Griffels wird durch dessen weitere Streckung noch erhöht und endlich da- durch ausgeglichen, dass die Krone sich öffnet; infolge davon fährt das Griffel- ende mit lebhafter Bewegung mitten zwischen den Antheren hindurch, wobei es den Pollen wegfegt und in seiner Behaarung festhält, und der Griffel streckt sich weit aus dem Schlunde der Krone hervor. Der Pollen sitzt zunächst auf dem Griffelende so fest zwischen den Sammelhaaren, dass man ihn durch Darüber- streichen mit dem Finger nicht entfernen kann; alsbald aber beginnen die Haare, wie bei Campanula, sich in ihre Basis zurückzuziehen und dadurch den Pollen freizugeben. Dieser wird jetzt in der Regel durch besuchende Insekten fort- geführt und hierauf beginnt eine Art Hervorsprossen von Narbengewebe auf den Griffelende, wobei sich dieses spaltet und ein undeutlich dreilappiger Narben- körper hervorwächst, welcher sich zu drei sehr kurzen, weissen Narbenästen ent- wickelt. Da zu dieser Zeit auf der Narbe nichts mehr von dem eigenen Pollen vorhanden ist, so kann nur Fremdbestäubung durch Insektenbesuch eintreten ; spontane Selbstbestäubung ist unmöglich. Die Einzelblüten eines Blütenstandes bieten verschiedene Stadien der Entwickelung dar, doch dauert der Zustand, in welchem der Pollen dargeboten wird, viel weniger lange, als der, während dessen die Narbe entwickelt ist. Die halbdurchsichtige Kronröhre ist bis zur Hälfte mit Nektar angefüllt, welcher von den die Bestäubung vermittelnden Insekten — Delpino beobachtete verschiedene Arten von Pieris (sgd.) und eine kleine pollensammelnde Biene (Halictus) — ausgebeutet wird. Die interessanten Modifikationen, welche Trachelium gegenüber Campanula und den ihr ähnlichen Gattungen zeigt, sind demnach: Hervorfegen des Pollens aus den ge- öffneten Antheren durch die mit Sammelhaaren besetzte Spitze des Griffels, Dar- bietung des Pollens und später der Narbe oberhalb der Blüte, Verkleinernng und Verengung der Krone, welche dadurch geeignet wird, in einer engen, nur für einen Schmetterlingsrüssel zugänglichen Röhre den Nektar zu bergen und zugleich dem Rüssel als Führung zu dienen, und endlich Zusammenstellung sehr zahlreicher kleiner Einzelblüten in eine ebene Fläche, wodurch der Besuch und die Befruchtung vieler Blüten in kurzer Zeit ermöglicht wird. Diese Abände- rungen sichern der Art offenbar so wirksam den Eintritt von Fremdbestäubung durch Vermittelung von Insekten, dass sie auf die Möglichkeit spontaner Selbst- bestäubung verzichten konnte (Kirchner.) 386. Wahlenbergia Schrader. Wie Campanula, doch wird der Pollen am Griffel durch eine ausge- sonderte klebrige Flüssigkeit festgehalten (Schönland). 1724. W, hederacea Rehb. Nach den Untersuchungen von Willis und Burkill im mittleren Wales (Fl. a. ins. in Gr. Brit. I. p. 263) ist die Krone der auf- recht stehenden, röhrig-glockenförmigen Blüte etwa 10 mm tief und an der Öffnung 3-4 mm weit. Sie ist blassblau, mit dunkleren Adern durchzogen und geruchlos. Die Staubblätter besitzen nicht den breiten Grund und den schmalen Faden wie die Campanulaceae. | 19 Campanula-Arten, sondern verbreitern sich allmählich nach unten, wo sie behaart sind. Die Blüteneinrichtung ist dieselbe wie bei Campanula, nur verwelken die Antheren nach ihrer Entleerung auf dem Griffel, während die Staubfäden als Honig- decke stehen bleiben. Fremdbestäubung ist bei dem gelegentlich eintretenden In- sektenbesuch gesichert; bleibt solcher aus, so ist spontane Selbstbestäubung möglich, weil die Narben zuletzt immer so weit zurückgebogen sind, dass sie den Pollen an ihrem eigenen Griffel berühren. Als Besucher beobachteten Willis und Burkill 2 Musciden, von denen die eine gerade gross genug war, um die Narbe zu streifen; ferner Thrips (sehr häufig) und eine in den Blüten umherkriechende Hemiptere. 387. Phyteuma L. Sprengel S. 113—115; H. Müller, Alpenblumen S. 406—409. Protandrische Blumengesellschaften. Wie bei Campanula ist auch bei Phyteuma (und Iasione, s. folgende Gattung) der obere Teil des Griffels anfangs von dichten, abstehenden Haaren Fig. 213. Phyteuma L. (Nach Herm. Müller.) A. Junge Knospe von Phyteuma Michelii nach Entfernung der Blumenkrone und eines Staubgefässes. B. Blüte im ersten (männlichen) Zustande. C. Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande. (Vergr. 7:1.) ca Kelch. s Kelchzipfel. co Krone. p Kronzipfel. fi Staubfaden. a Staubbeutel. po Pollen. st Narbe. sd Saftdecke. fh Griffelbürste (Fegehaare). umgeben, in welche die Antheren bereits während des Knospenzustandes der Blüte den Pollen abgeben. Ähnlich wie bei Kompositen wird letzterer durch den wachsenden Griffel aus einer Röhre hervorgefegt, doch ist dies nicht die 2° 20 Campanulaceae. Antherenröhre, sondern sie wird durch die anfangs zusammenhaftenden, langen, bandförmigen Zipfel der Blumenkrone gebildet, während die Staubblätter sich nach Abgabe des Pollens wellig kraus zusammenziehen. Auch die unteren, freien Teile der Kronzipfel biegen sich nach auswärts, sodass die oberen Teile herab- gezogen werden. Indem nun der Griffel gleichzeitig wächst, wird der Pollen durch die Griffelbürste nicht nur in die Höhe gehoben, sondern auch der darüber abgelagerte aus dem oberen Ende der Kronzipfelröhre hervorgefegt. Hat die wachsende Griffelspitze das obere Ende der Kronzipfelröhre erreicht, so beginnt er seine bis dahin dicht aneinander liegenden Äste auseinanderzu- spreizen und sprengt dadurch jene in ihrem unteren Teile schon gespaltene Röhre auseinander, so dass sie vom Griffel heruntergleitet. Die drei Griffeläste | spreizen bald soweit auseinander, dass ihre papillösen Innenflächen sich gerade da befinden, wo im ersten Blütenzustande die Pollenmassen angehäuft waren. Da von den besuchenden Insekten die Bienen und Hummeln an den Blüten- ständen aufwärts zu klettern pflegen, so kreuzen sie nicht nur, wie alle Besucher, . regelmässig ältere Blüten mit dem Pollen jüngerer, sondern auch, da das Auf- blühen im Blütenstande von unten nach oben erfolgt, also die älteren unter den jüngeren sitzen, regelmässig getrennte Stöcke mit einander. Bleibt bei ungünstiger Witterung Insektenbesuch aus, so ist, nach Kerner, durch Zurückrollen der Griffeläste bis zur Berührung mit dem noch auf dem Griffel abgelagerten Pollen spontane Selbstbestäubung möglich. Durch die Vereinigung der meist blauen oder violetten Blüten zu kugeligen, eiförmigen oder länglichen Köpfchen ist die Augenfälligkeit sehr erhöht. Die Häufigkeit des Insektenbesuches entspricht im allgemeinen der Grösse der Köpfchen. -— Wie Kirchner [Campanulaceen 8. 219 u. 220] hervorhebt, passt die obige Schilderung Herm. Müllers nur auf die Arten der Sektion Hedranthum G. Don mit sitzenden Blüten und mit Kronen, welche sich erst im Verlaufe des Blühens allmählich vom Grunde nach der Spitze hin in die einzelnen Zipfel teilen. Auch die Arten der Sektion Synotoma G. Don haben zu Gesell- schaften vereinigte Blüten. Die Untergattungen Podanthum G. Don, Petro- marula DC. und Cylindrocarpa Regel haben rispige und traubige Blüten- stände mit Einzelblüten, welehe in Gestalt und Bestäubungsweise sehr wesentlich von den zu Blumengesellschaften vereinigten abweichen, so z. B. 1725. Ph. canescens W, K., zur Sektion Podanthum gehörig. Diese Art hat (Kirchner, Campanulaceen S. 219, 220, nach Pflanzen des botanischen Gartens zu Hohenheim): Blüten, welche in einer langen, lockeren Traube stehen und in ihrer Einrichtung noch eine grosse Verwandtschaft mit Campanula zeigen. Der Kelch besitzt grüne, pfriemliche Zipfel von 5 mm Länge. Die fünf (bisweilen vier) Kronblätter sind 10—15 mm lang, 2—2!/a mm breit und hängen an ihres Basis kaum zusammen; sie breiten sich fast flach zu einem Stern von ca. 20 mm Durchmesser auseinander und sind violett gefärbt mit einer dunkleren Mittellinie und weisslichem Grunde. In der herangewachsenen Knospe öffnen sich die fünf grauen, 6 mm langen Antheren, welche auf 3 mm Campanulaceae. \ 21 langen, nach unten verbreiterten bläulichweissen Filamenten stehen, an ihrer Innen- seite, und setzen den grauen Pollen in die Behaarung des Griffels ab. In der offenen Blüte sind die Staubblätter verschrumpft und der mit Pollen beladene, 10—12 mm lange Griffel steht aus der jungen Blüte mit zusammengelegten Narbenästen hervor. Später, wenn der Pollen der Hauptmenge nach abgeholt ist, entfalten sich die drei Narbenäste und rollen sich schliesslich bis zur Be- rührung des Griffels nach hinten um, so dass, wenn noch nicht sämtlicher Pollen von Insekten abgeholt ist, nun spontane Selbstbestäubung eintreten kann. Nektar wird im Blütengrande im Umkreise der Griffelbasis ausgeschieden. Delpino beobachtete als Besucher der Blüten zahlreiche Hymenopteren; Loew im botanischen Garten zu Berlin eine Schwebfliege (Syrphus balteatus Degl.) und Apis, sgd. Ganz ähnlich wie bei Ph. canescens ist der Bau der Blütenstände und Blüten und ohne Zweifel auch die Bestäubungseinrichtung der letzteren bei 1726. 1727. Ph. limoniifolium Sibth. et Sm. mit kleineren Blüten, und bei Ph. eampanuloides M. B, (Kirchner a. a. O.). Die folgenden Arten gehören zu der Untergattung Hedranthum (Blumen- klasse BP). 1728. Ph, betonicaefolium Villars. Kirchner (Campanulaceen $. 233) bemerkt, dass sich (an Pflanzen bei Locarno) zu Ende des Blühens die drei Narbenschenkel bis zu einem Kreisumfang zurückbiegen, meistens aber den Griffel. der ausserdem zu dieser Zeit gar keinen Pollen mehr trägt, nicht erreichen. Spontane Selbstbestäubung kann demnach höchstens ausnahmsweise eintreten und ist bei dem reichlichen Insektenbesuche gewiss auch nur in Ausnahmefällen erforderlich. — Köpfchen etwa 100blütig. Als Besucher beobachtete Loew (Beitr. S. 59) in der Schweiz 2 Bienen (Bombus rajellus K. 9, sgd.; Megachile analis Nyl. 9, psd.) und eine unbestimmte Noktuide; Mac Leod in den Pyrenäen (Pyr. S. 371) 2 Hummeln, 1 Schwebfliege, 1 Muscide. 1729. Ph. spiecatum L. Köpfchen durchschnittlich aus etwa 100 Blüten bestehend. Sie sind gelblich-weiss mit grünlicher Spitze und duften schwach nach Vanille. Nach Kerner ist später Autogamie durch Zurückrollung der Griffeläste möglich. Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) auf dem Inselsberge in Thüringen (16. 7. 94) folgende Apiden sgd.: 1. Apis mellifica L. 8; 2. Bombus agrorum F. 9; 3. B. lapidarius L. 2 /; 4. B. pratorum L. /'; Herm. Müller im Teutoburger Wald (Weit. Beob. II. S. 78): A. Coleoptera: a) Elateridae: 1. Agriotes (pallidulus 111.?). b) Nitidulidae: 2. Meligethes aeneus F. c) Staphylinidae: 3. Anthobium sorbi Gyll., in grösster Zahl in den Blüten. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L. 9 sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: Bombus proteus Gerst. und B. agrorum F, 1730. Ph. nigrum Schmidt, Köpfchen durchschnittlich 40 blütig. Die Blüten sind schwarzblau, der Pollen ist nach Kirchner (Flora 8. 651) dunkelrot. Als Besucher sah ich (Bijdragen) in Westfalen Bombus lapidarius L. 9, sgd.; Buddeberg in Nassau (H. M., Weit. Beob. III. S. 78, 79): A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena convexiuseula K. 9, sgd.; 3. A. hirtipes Schenck 9, sgd.; 4. Halietus malachurus K. 9, sgd. und psd., in Mehrzahl; 5. H. tetrazonius Klg. (quadrieinetus K.) 9, sgd.; 6. H. longulus Sm. Q, sgd. 22 Campanulaceae. 1731. Ph. orbieulare L. Köpfchen etwa 15—30blütig. (Kirchner.) Als Besucher sah H. Müller (Alpenbl. S. 410, 411) in den Alpen Käfer (1), Fliegen (3), Hummeln (8), Falter (36). Loew beobachtete in der Schweiz 1 Biene (Halictus) und 4 Falter (Noctuidae: Agrotis ocellina S. V.; Ithopalocera: Polyommatus virgaureae L.; Zygaenidae: Ino geryon Hb. L. var. chrysocephala Nick. und Zygaena exulans Hchw. et Rein.). Mac Leod bemerkte in den Pyrenäen (Pyr. S. 371) 4 Hummeln, 1 Grabwespe und 1 Muscide als Besucher. Die Narbenäste rollen sich, nach Kirchner [Camp. 8. 223] trotz des starken Insektenbesuches bis auf etwa 1!/a Umgänge ein, so dass spontane Selbst- bestäubung erfolgen kann. 1732. Ph. hemisphaeriecum L. Köpfchen aus 8--16, bisweilen noch weniger Blüten bestehend (Kirchner. Nach Kerner ist spontane Selbst- bestäubung durch Zurückrollung der Griffeläste möglich. Besucher in den Alpen: Fliegen (1), Bienen (9), Falter (21). (Müller, Alpenbl. S. 409, 410.) Dalla Torre bemerkte in Tirol Bombus mastrucatus Gerst. als Besucher. 1733. Ph. humile Schleicher. Autogamie, nach Kerner, wie bei voriger. Als Besucher sah Herm. Müller ın der Schweiz 6 Falterarten. (Alpenbl. S. 410.) 1734. Ph. paueiflorum L. Köpfchen mit nur 5—6, seltener bis 8 kleinen Blüten. (Kirchner) Kirchner (Camp. S. 224) bemerkt, dass die drei (bisweilen auch vier) Narbenäste am Ende des Blühens nur ausnahmsweise sich so weit zu- rückrollen, dass sie mit ihren Spitzen den auf dem Griffel abgelagerten Pollen erreichen, dass also trotz der Unansehnlichkeit der Blüten und trotz des ungünstigen Standortes, an welchem die Pflanze wächst, spontane Selbstbestäubung nur selten eintritt. Als Besucher sah Ricea (Atti XIIT) noch in 2900 m Höhe Hummeln. 1735. Ph. Scheuehzeri Allioni. Köpfchen, nach Kirchner, etwa 15—30blütig.. Autogamie, nach Kerner, wie bei Ph. hemisphaerieum. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in der Schweiz 3 Hymenopteren, darunter 2 Hummelarten und 1 Falter. (Alpenbl. S. 411.) Friese beobachtete in Tirol die alpinen Apiden: 1. Dufourea alpina Mor., zahl- reich; 2. Halietoides paradoxus Mor., slt., letztere Biene daselbst auch Morawitz; ebenso geben Dalla Torre und Schletterer dieselbe an. Dalla Torre beobachtete ausserdem Bombus alpinus Fabr. (noch in 2500 m Höhe). 1736. Ph. Michelii Allioni. Köpfchen durchschnittlich etwa 100 blütig. Autogamie wie bei voriger Art. Besucher in der Schweiz: Käfer (1), Fliegen (8), Bienen (17), Falter (42). (H. M., Alpenbl. S. 411.) 1737. Ph. Halleri All. Köpfchen durchschnittlich etwa 4Oblütig. Auto- gamie wie bei voriger. Besucher in den Alpen: Fliegen (5), Bienen (3), Falter (4). (H.M., Alpenbl. S. 413.) 1738. Ph. comosum L. bildet die Untergattung Synotoma G. Don, welche durch doldenförmigen Blütenstand und dauerndes Zusammenhängen der Kronzipfel an ihrer Spitze charakterisiert ist. Kirchner giebt (Campanulaceen S. 224 u. 225) folgende Beschreibung von der Blüteneinrichtung dieser Art nach Ommpiuelgeen Pflanzen in Südtirol: Während der ganzen Blütezeit bis zum Verwelken der Blumen bleibt die Krone immer röhrenförmig geschlossen. Die duftlosen Blüten stehen auf einem etwa 2mm langen Stiel und bilden meist zu 8—20 eine halb- kugelige, köpfchenähnliche Dolde; es kommen in derselben auch weniger oder mehr Blüten vor, es fanden sich als Extreme 3 und 25. Der unterständige Frucht- knoten ist 5 mm lang und trägt auf seinem oberen Ende die 4 mm langen, pfriemlichen Kelchzipfel. Die Krone hat eine Länge von 16mm; sie ist am Grunde bauchig aufgeblasen und 5 mm dick, verengt sich nach oben und endet in eine wenig über 1imm dicke, 8mm lange cylindrische Röhre. Das röhren- förmige Ende, welches in fünf kleine Zähne ausläuft, ist schwarz-violett, der untere Teil hellblau gefärbt. Oben aus der Öffnung der Krone, und diese fast ganz ausfüllend, wächst der schwarzviolette Griffel weit hervor; er wird ausser- halb der Krone noch 16 mm lang, spaltet sich an seinem Ende in zwei (bisweilen drei) 5mm lang werdende Narbenäste und ist auf seiner ganzen Länge mit Pollenkörnern belegt. Beim Beginn des Blühens liegen die Narbenäste noch aneinander, dann breiten sie sich bogig aus und rollen sich endlich bis auf 1'/a Windungen zur Ermöglichung von spontaner Selbstbestäubung ein. Die fünf Staubblätter haben bläulichweisse, 6 mm lange Filamente und dunkle, ebenso lange Antheren, welche vor dem Aufgehen der Krone an der Innenseite auf- springen und den Pollen in die Behaarung des Griffels absetzen. Dieser bietet bei seiner Streekung anfänglich den Pollen allein dar, bis die Narbenäste sich von einander spreizen. Auch nach der Entleerung der Antheren behalten die Staubblätter im Innern der Krone ihre aufrechte Stellung bei. Nektar wird im Blütengrunde von einem schwarzvioletten Ringe abgesondert, welcher die Basis des unterwärts bläulichweissen Griffels umgiebt. Der Nektar ist nur von der Mün- dung der Krone her, also nur für einen dünnen und hinreichend langen Rüssel, wie ihn Schmetterlinge besitzen, erreichbar und obwohl es Kirchner nicht gelang, In- sektenbesuch an den Blüten zu beobachten, so zweifelte derselbe nicht daran, dass die Bestäubung durch Schmetterlinge vollzogen wird. — Die Zugehörigkeit zweier in Form und Einrichtung der Blüten so ausserordentlich verschiedener Arten, wie Phyteuma comosum L. und Ph. canescens W.K. zu einer und der- selben Gattung, fügt Kirchner dieser Beschreibung hinzu, ist ein besonders schlagendes Beispiel dafür, wie unsicher ein Schluss von der nahen systematischen Verwandtschaft von Arten auf eine Gleichheit der Bestäubungseinrichtung derselben häufig ist. 388. Iasione L. Protandrische Blumengesellschaften. — Die Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vorigen Gattung überein, doch nähert sich Iasione insofern den Kompositen mehr, als das Futteral des pollenbedeckten Griffels nicht durch die zusammenhaftenden Kronzipfel, sondern durch die mit ihrem Grunde verwachsenen Staubbeutel gebildet wird. — Nach Beyer laden kleinere Insekten den Pollen an den Seiten ihres Körpers auf. Grössere Insekten 24 Campanulaceae. berühren und bestäuben beim Besuche gleichzeitig mehrere der kleinen, dicht 4 beisammenstehenden Blüten. 1739. I. montana L. [Sprengel S. 115—118; H.M., Befr. S. 375—377; Weit. Beob. III. S. 79; Verhoeff, Norderney; de Vriesa.a.O.; Mac Leod, Pyr. S.371; Knuth, Ndfr. Ins. S.99, 100, 163; Weit. Beob.S. 237; Rügen; Kirchner, Flora 8. 649; Campanulaceen S. 226, 227.] — Die Blüteneinrichtung ist schon Fig. 214. (Nach Herm. Iasione montana L. Müller.) ] Befruchtungsorgane einer jüngeren Knospe: Die noch nicht aufgesprungenen Antheren sind ausein- ander gedrückt, um die von ihnen umschlossene Griffelbürste zu zeigen. 2 Dieselben einer älteren Knospe: Die Antheren haben sich entleert, ihren Pollen an die Griffelbürste abgegeben und sind zu dünnen, schmalen Läppchen zusammengeschrumpft, die an ihrem Grunde zu einem den Griffel um- schliessenden Ringe vereinigt bleiben. 3 Blüte im ersten (männlichen) Zustande. 4 Blüte im zweiten (weiblichen) Zustande, nach Entfernung von Kelch und Krone. ov Fruchtknoten. s Kelch. p Krone. fi Staubfaden. po Pollen. «a Antheren. gr Griffel. / Fegehaare,. st Narbe. von Sprengel in sorgfältiger und genauer Weise beschrieben. Die Kronen der 100—200 blauen Blüten eines Köpfchens sind bis zu ihrem Grunde in fünf schmale linealische Zipfel zerspalten, so dass den verschiedenartigsten In- sekten der Zutritt zu dem von der Oberseite des Fruchtknotens ab- gesonderten Honig gestattet ist. Im zweiten Blütenzustande sch win- den die Griffelhaare und mit ihnen der Pollen, während der sich über die Kronzipfel erhebende Griffel seine zweilappige Narbe entfaltet. Spontane Selbstbestäubung ist da- her ausgeschlossen, Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein (S.-H.) und auf - Rügen (R.): A. Coleoptera: Cerambyei- dae: 1.Strangalia melanura L., pfd.(R.). B. Diptera: a) Muscidae: 2. Aricia incana Wied. (S.-H.); 3. Nemoraea consobrina Mg. (S.-H.); 4. Onesia sepulcralis L. (8.-H.); 5. Scatophaga - stercoraria L. (S.-H.); 6. Spilogaster carbonella Zett. (8.-H.); 7. S. com- munis R.-D. (S.-H.). b) Syrphidae: 8. Eristalis arbustorum L. (8.-H.); 9. E. sp. (S.-H.); 10. E. tenax L. (S.-H.); 11. Helophilus pendulus L. (8.-H.); 12. Syritta pipiens L. (S.-H.); 13. Syrphus sp. (S.-H.); 14. Volucella bombylans L., var. plumata Mg.(S.-H. und R.). Sämtl.sgd. C. Hymeno- ptera: Apidae: 15. Apis mellifica L. (S.-H.); 16. Bombus terrester L. (5.-H); 17. Halictus malachurus K. © (R.). Sämtl. sgd. und psd. D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 18. Argynnis paphia L. (R.); 19. Epinephele janira L, ($.-H. und R.); 20. Lycaena semiargus L. (S.-H.); 21. Pararge maera L. (8.-H.); 22. Polyommatus phlaeas Campannlacene. 25 L. (8.-H.); 23. Vanessa urticae L. (S.-H.). b) Sphingidae: 24, Zygaena filipendula L. (8.-H.); 25. Z. sp. (R.). Sämtl. sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Chrysotoxum festivum L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthidium strigatum Ltr. j'; 3. Anthrena denticulata K.Q 5; 4. A. flavi- pes Pz. (2. Generation);-5. A. gwynana K. 9 (2. Generation); 6. A. marginata F. 9; 7. A. nigriceps K. % Z; 8. A. propinqua Schek. 9; 9. .A. shawella K,.9 dJ; 10. A. tarsata Nyl. © S; 11. A. tibialis K. 9 S (2. Generation); 12. Bombus agrorum F. 5‘; 13. B. hortorum L. 8, sgd.; 14. B. lapidarius L. 8; 15. B. lucorum L. 3; 16. B. proteus Gerst. 8; 17. Coelioxys acuminata Nyl. 2 5, sgd.; 18. C. mandibularis Nyl. 9, sgd.; 19. Colletes marginatus L. 9; 20. Dasypoda argentata Pz. 9; 21. D. plumipes Pz. 9 j' nur sgd.; 22. Dufourea halictula Nyl. 9; 23. D. vulgaris Scheck. 9 5; 24. Epeolus variegatus 1. 2 ; 25. Eriades campanularum K. 9; 26. E. nigricornis Nyl. 2; 27. Ha- lietoides inermis Nyl. 9 /'; 28. Halietus calceatus Scop. @ J'; 29. H. flavipes F. 9; 30. H. leucozonius Schrk. 9; 31. H. levis K. 5; 32. H. punetulatus K.Q 5; 33. H. rubi- eundus Chr. @ J'; 34. H. tumulorum L. 9; 35. H. zonulus Sm. 9; 36. Megachile cen- tuneularis L. 5’; 37. Nomada brevicornis Mocs 5; 38. N. flavoguttata K. 2 (2. Generat.); 39. N. fuscieornis Nyl. 2; 40. N. jacobaeae Pz. 2 g'; 41. N. obtusifrons Nyl. 2 J'; 42. N. similis Mor. © 5; 43. N. solidaginis Pz. 2 ', sgd.; 44. N. roberjeotiana Pz. 5 j'; 45. Podalirius bimaculatus Pz. © J'; 46. P. furcatus Pz. 9; 47. P. vulpinus Pz. 9; 48. Prosopis communis Nyl. © 5°; 49. P. confusa Nyl. 2 Z'; 50. P. genalis Ths. @ J;; 51. P. pietipes Nyl. © Z'; 52. Psithyrus quadricolor Lep. 5. b) Sphegidae: 53. -Ammo- phila eampestris Ltr. 5; 54. Crabro subterraneus F. 9 J.. Alfken beobachtete auf Juist: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L., s.hfg. B. Hymenoptera: Api- dae: 2. Bombus lapidarius L. 8 S', s. hfg., sgd.; 3. B. muscorum F. C. Lepidoptera: a) Lycaenidae: 4. Polyommatus phlaeas L. b) Satyridae: 5. Satyrus semele I. c) Noetu- idae: 6. Plusia gamma L.; Verboeff auf Norderney: A. Diptera: a) Museidae: 1. Echi- nomyia tessellata F. 9; 2. Lucilia latifrons Schin. © ',, s. hfg. b) Syrphidae: 3. Helo- philus trivittatus F. 2; 4. Melithreptus scriptus L. 9; 5. M. strigatus Staeg. /'; 6. Platy- cheirus sp.; 7. Syrpus carollae F. 5‘, hfg.; 8. Syritta pipiens L.f'. B.Hymenoptera: a) Apidae: 9. Bombus lapidarius L.3 5, s. hfg.; 10. Coelioxys spee.; 11. Prosopis com- munis Nyl. ©. b) Sphegidae: 12. Ammophila lutaria F. (= affınis K.) 9, sgd. Vgl. Verhoeff, Acta, pag. 160). C. Lepidoptera: a) Nymphalidae: ‘13. Argynnis latonia L. b) Satyridae: 14. Pararge megaerä L.. einzeln. Friese bemerkte in Mecklenburg die Urbiene Prosopis dilatata K., einzeln, und in Baden die Schmarotzerbiene Nomada obtusifrons Nyl. 5; Siekmann bei Osnabrück: Hymenoptera: Sphegidae: 1. Crabro subterraneus F., ziemlich hfg.; 2. Oxybelus bipunctatus Oliv., einzeln; 3. Salius minutus v. d. L.; Gerstäcker bei Berlin die Blattschneider- Biene Megachile argentata F., samt ihrem Schmarotzer, der kleinen Kegelbiene Coelioxys brevis Ev. = erythropyga Foerst. Schmiedeknecht giebt für Thüringen als Besucher die Schmarotzerbiene Nomada similis Mor. 9 an. Krieger beobachtete bei Leipzig die Grabwespe Cerceris labiata F.; Schenck in Nassau die zierliche Furchenbiene Halietus (Nomioides) pulchellus Scheck. Kohl verzeichnet für Tirol die Grabwespe Crabro peltarius Schreb. 2 5 als Besucher. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 32): A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Leptura maculicornis Deg., hid. B.Diptera: Conopidae: 2. Physocephala nigra Deg. 2. sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Poly- ommatus hippono&@ Esp., sgd.: ferner (Beitr. S. 25): A. Coleoptera: 1. Cryptocephalus sericeus L., hide B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Megachile argentata F. 4, sgd.; 3. Saropoda rotundata Panz. 9, sgd. und psd. b) Sphegidae: 4. Ammophila sabulosa L., sgd.; 5. Bembex rostrata L. 9 „', sgd. 26 Campanulaceae. Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, 3 Syrphiden, 1 Muscide (Bot. Jaarb. VI, S. 374); ferner 2 Hummeln, 8 andere Hymenopteren, 8 Schwebfliegen, 4 andere Dipteren, 1 Käfer, 7 Falter (Bot. Jaarb. V. S. 438, 439). H. de Vries (Ned. Kruid. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 2 Hum- meln: Bombus pratorum L. /' und B. terrester L. 8, als Besucher; Mac Leod in den Pyrenäen 1 Halietus, 1 Falter, I Käfer, 1 Schwebfliege (B. Jaarb. III. S. 370). E. D. Marquard beobachtete in Cornwall Anthrena nigriceps K. und Nomada ob- tusifrons Nyl. Burkill und Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachteten im mittlereren Wales: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes viridescens F., pfd. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia radicum L., pfd., häufig; 3. A. sp., w. v.; 4. Lucilia corni- _ eina F.; 5. Oscinis sp.; 6. Scatophaga stercoraria L., sgd. b) Syrphidae: 7. Eristalis tenax L., sgd.; 8. Helophilus pendulus L.; 9. Melanostoma scalare F., sgd.; 10. Platy- cheirus manicatus Mg. C. Hymenoptera: a) Apidae: 11. Bombus agrorum F., sgd.; 12. B. terrester L., sgd. b) Formieidae: 13. Formica fusca L., sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Pieris rapae L.; 15. Polyommatus phlaeas L. | Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) bemerkte in der Nähe der schottischen Südküste Pieris napi L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 109) wurden 1 Hummel, 1 kurzrüsselige Biene, 2 Musciden und 3 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) endlich geben, ersterer für Westfalen, Thüringen und die bayerische Oberpfalz (b. O.), letzterer für Nassau folgende Besucher an: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura livida L., in Mehrzahl, hld. (1); 2. Stran- galia melanura L., sgd., häufig (1, Thür.). b) Chrysomelidae: 3. Cryptocephalus sericeus L. (1). ce) Oedemeridae: 4. Oedemera virescens L. (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 5. Exoprosopa capueina F., nicht selten, sgd. (1). b)} Conopidae: 6. Myopa fasciata Mg., sgd. (1); 7. Physocephala rufipes F., zahlreich, sgd. (1); 8. P. vittata F. sgd. (1); 9. Sieus ferrugineus L., sgd. (1); 10. Zodion rostratum Mg., sgd. (1). c) Empidae: 11. Empis livida L., sehr häufig, sgd. (1). d) Muscidae: 12. Anthomyia sp., pfd. (1): 13. Echino- myia ferox Pz., sgd. (1); 14. E. tesselata F., sehr häufig, sgd. (1); 15. Ocyptera brassi- caria F., sehr zahlreich, sgd. (1); 16. ©. eylindrica F., w. v. (1): 17. Oliviera lateralis Pz., w. v. (1). e) Syrphidae: 18. Eristalis aeneus Scop., sgd. (1); 19. E. arbustorum L., sgd. (1); 20. E. tenax L., sgd. (1); 21. Eumerus sabulonum Fall., sgd. (1); 22. Helophilus pendulus L., sgd. (1); 23. Melanostoma mellina L., sgd. (1); 24. Melithreptus dispar Loew, pfd. (1); 25. M. menthastri L., sgd. (1); 26. M. scriptus L., sgd. (1); 27. Paragus tibialis Fall., pfd. (1); 28. Pipizella sp. (1); 29. Rhingia rostrata L., sgd. (1); 30. Syritta pipiens L., sgd. (1); 31. Syrphus pyrastri L., sgd. (1); 32. S. ribesii Mg., sgd. (2); 33. Volucella bombylans L., sgd. (1).; die Syrphiden z. T. auch pfd. f) Tabanidae: 34. Tabanus rusti- cus F., sgd. (1, b.O.). C. Hymenoptera: a) Apidae: 35. Anthrena argentata Sm. j' (1); 36. A. coitana K. J'Q (1); 37. A. dorsata K. © Z, häufig (1); 38. A. fulvago Chr. 9 (1); 39. A. fulvierus K. © (1); 40. A. hattorfiana F. /, einmal (1); 41. A. helvola L. 2 (1); 42. A. pilipes F. Z' (1); 43. A. fulvescens K. , sgd. (1); 44. Anthidium stri- gatum Ltr. 5’ (1); 45. Bombus hortorum L. © 8, sgd. (1); 46. B. silvarum L. 8, sgd. (1); 47. Ceratina cureurbitina Rossi F. /, sgd. (2); 48. C. cyanea K. © 5, in Mehr- zahl, sgd. und psd. (1); 49. Chelostoma campanularum K. © (1); 50. Cilissa leporina Pz. 2 (1); 51. Coelioxys conoidea Il}. (punctata Lep) 2 (1); 52. C. quadridentata 1 9 22-860: (1)3 88,0: simplex Nyl. 2 5‘, sgd. (1); 54. Colletes marginatus L. JS (1); 55. Dasypoda hirtipes F. 5, in Mehrzahl (1); 56. Diphysis serratulae Pz. 2 (l); 57. Epeolus variegatus L. 9 &, im Mehrzahl (1); 58. Halictus albipes F. x (1); 59. H. eylindricus F. @ (1); 60. H. fasciatus Nyl. © (l); 61. H. flavipes F. > (1); 62. H. leucozonius Schrk. © (1); 63. H. lucidulus Schenck 9 (1); 64. H. macu- latus Sm. Q@, sgd. (2); 65. H. malachurus K. Q, sgd. (2); 66. H. villosulus K. © (1); | Campanulacene. 27 67. Megachile argentata F. /' 9, sgd. und psd., häufig (1); 68. M. maritima K. -/ (1); 69. Nomada fabriciana 1.. (1); 70. N. fuscicornis Nyl. 2, sgd. (1); 71. N. jacobaeae Pz. (1); 72. N. lineola Pz. 5 (1); 73. N. nigrita Schenck 5 (1); 74. N. roberjeotiana Pz. 2 j (1); 75. N, ruficornis L. 9 5 (1); 76. N, rhenana Mor., sgd. (1); 77. N. varia Pz. (1); 78. Prosopis communis Nyl. 2 5, häufig (1); 79. P. dilatata K. 5 (1); 80. P. hyalinata Sm. 9, häufig (1); 81. P. pietipes Nyl. ©, selten (1); 82. P. variegata F. Q j,, sehr PRuRG (1,b.O. und W.); 83. Psithyrus rupestris L. 2, sgd. (1); 84. Rhophites halietula Nyl. 9, sgd. (1); 85. Saro- poda bimaculata Pz. 2 5‘, sehr zahlreich, sgd. und psd. (1); 86. Sphecodes gibbus L. 2 (var. rufescens Fourec.), sgd. und psd. (1); 87. Stelis aterrima Pz. 5 (l). b) Chrysidae: 88, Hedychrum lucidulum F., sgd. (1). c) Evaniadae: 89. Foenus sp., sgd. (1). d) Sphe- gidae: 90. Ammophila sabulosa L. , in Mehrzahl (1); 91. Cerceris arenaria L. 2 d), häufig (1); 92. C. labiata F. 9, sgd. (1, b. O. und W.); 93. C. nasuta Kl. 5, sgd. (1); 94. Ceropales maculatus F., in Mehrzahl (1); 95. Crabro alatus Pz. 2 j', sehr häufig (1); 96. C. patellatus Pz. 9, nicht selten (1); 97. C. pterotus Pz. 9 J', w. v. (1); 38. C vexillatus Pz. 2 (2); 99. Lindenius albilabris F. (1); 100. Mellinus sabulosus F., in Mehrzahl (1); 101. Miscus campestris Ltr. 2 (1); 102. Oxybelus bellicosus Ol. (1); 103. O. mandibularis Dhlb., (1); 104. O. uniglumis L., häufig (1); 105. Philanthus triangulum F. (1); 106. Pompilus rufipes L. %' (1); 107. P. viaticus L. 5 (1); 108. Psammophila affinis K. 5 9, sehr zahlreich (1); 109. Tachytes pectinipes L. (1); die Sphegiden alle sgd. D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 110. Coenomympha pampbilus L., sgd. (1).; 111. Epine- phele janire I. häufig, sgd. (1); 112. Hesperia thaumas Hfn., sgd. (1); 113. Lycaena aegon W.V. , sgd. (1); 114. Pieris napi L., sgd. (1); 115. Polyommatus dorilis Hfn., wiederholt, sgd. (1); 116. P. phlaeas L., sgd., häufig (1). b) Sphingidae: 117. Ino statices L., sgd. (1); 118. Zygaena lonicerae Esp., sgd. (1). Herm. Müller fügt (Befr. S. 377) dieser Liste folgende Bemerkung hinzu: In Bezug auf Reichlichkeit und Mannigfaltigkeit des Insektenbesuches gehört Tasione montana zu den bevorzugtesten einheimischen Blumen; nur einige Umbelliferen und Kompositen, welche die vorteilhaften Eigentümlichkeiten: Allgemeinzugänglichkeit des Honigs und Vereinigung zahlreicher Blüten mit frei hervorragenden Staub- und Fruchtblättern zu geschlossenen, augenfälligen Blüten- ständen, mit Tasione teilen, wetteifern mit ihr auch in Bezug auf Mannigfaltigkeit der Besucher. Allen diesen ist Fremdbestäubung völlig gesichert, spontane Selbst- bestäubung daher völlig entbehrlich und die Möglichkeit derselben daher auch in der That verloren gegangen. 1740. I. perennisL. [Kirchner, Campanulaceen S8. 227; Mac Leod, Pyr. S. 370.] — Die von Kirehner im botanischen Garten zu Hohenheim unter- suchten Pflanzen haben eine sehr ähnliche Blüteneinriehtung wie die vorige Art, doch sind die hellblauen Blütenköpfe von bedeutenderer Grösse als bei I.montana, da ihr Durchmesser etwa 30 mm beträgt. Wie bei I. montana ist beim Öffnen der Blüte das Griffelende kolbig mit dem rötlichen Pollen beladen, der Griffel selbst kürzer oder ungefähr ebenso lang, wie die aufgerichteten Kronzipfel. Diese breiten sich nachher unregelmässig auseinander, so dass man im Blütengrunde die weisslichen, verschrumpften Antheren sieht. Der blaue Griffel, der anfangs ca. 6mm lang ist, streckt sich nun bis auf ca. 12mm und entfaltet, nachdem sämtlicher Pollen von seiner Aussenseite entfernt worden ist, seine weisse Narbe; spontane Selbstbestäubung ist auch bei dieser Art unmöglich. (Kirchner.) Die Blüten wurden von Schmetterlingen (Vanessa urticae L., Epinephele janira L.) besucht; in den Pyrenäen beobachtete Mac Leod 1 Biene, 1 Falter, 2 Fliegen und 1 Käfer als Besucher. 28 Gesneriaceae. — Vacciniaceae. 75. Familie Gesneriaceae Endl. Die ungewöhnliche Farbenpracht vieler Gesneriaceenblüten, sagt Fritsch (Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 3b. S. 139— 140), welche nament- lich das grell leuchtende Rot in allen möglichen Schattierungen zeigt, weist im Verein mit den zygomorphen Blüten darauf hin, dass sie insektenblütig, manche vielleicht auch kolibriblütig sind, | Die Blüten sind ausgeprägt protandrisch. (Delpino, Sugli app. 8. 33; W. Ogle, Pop. Sc. Rev. 1870. 8. 51, 52.) 1741. Episeia maculata. Nach Oliver bleibt der Schlund der (in Kew blühenden) protandrischen Blume fest verschlossen. Da durch die Lage von Antheren und Narbe Autogamie ausgeschlossen ist, wird wahrscheinlich durch eine sehr langrüsselige Biene der festaufsitzende Blütendeckel geöffnet und dadurch Befruchtung herbeigeführt. Künstliche Befruchtung war von Erfolg. Durch extra- florale Nektarien werden Ameisen vom Besuche der Blüte abgehalten. 76. Familie Vaceiniaceae Lindley. 389. Vaccinium L. Schwach protandrische oder homogame Bienenblumen oder Blumen mit ver- borgenem Honig, welcher nach Sprengel von einem dem Fruchknoten aufsitzen- den Wulste abgesondert wird. Die Arten haben entweder seitwärts oder gerade ausgestreckte Antherenanhänge, welche von besuchenden Insekten angestossen die Ausstreuung des Pollens ermöglichen. H. Müller (Befruchtung S. 355) bezweifelte anfänglich die Richtigkeit der Angabe Sprengels über die Lage des Nektarium, da er den Wulst nie- mals mit Honig benetzt fand; er hielt vielmehr den verdickten äusseren Grund der Staubfäden für die honigabsondernden Organe. Diese letztere Ansicht vertritt auch Kerner (Pflanzenleben II). In den „Alpenblumen“ (S. 381) giebt Müller aber Sprengel Recht; auch Ricca [Atti XIV, 3] hat sich überzeugt, dass die Honigabsonderung durch den den Griffelgrund umgebenden Wulst geschieht. Nach Kerner ist bei den Arten die Gattung Vacceinium zuletzt spontane Selbstbestäubung möglich, indem die anfangs wagerecht stehenden Blütenglöckchen eine hängende Stellung einnehmen und dann Pollen auf die Narbe hinab- fallen kann. 1742. V. Myrtillus L. [Sprengel, S. 230; H.M., Befr. S. 355, 356; Alpenbl. S. 381; Lindmanna.a. O.; Mac Leod, B. Jaarb. Ill. S. 374; V. 8.447, 448; Loew, Bl. Fl. 8.395; Knuth, Bijdragen.] — Schwach pro- tandrische Bienenblume. Die hellgrünen, rötlich überlaufenen geruchlosen Blüten sind zwar sehr unscheinbar, aber sehr nektarreich. Der Honig wird, nach Sprengel, von dem weissen, den Griffel ringförmig umgebenden, auf dem Fruchtknoten sitzenden Wulste abgesondert. Vaceiniaceae. 29 Die nach unten hängenden Kronen sind stark ausgebaucht und an der Mündung so verengt, dass nur Bienen, deren Rüssel bis zum honigführenden Blütengrund reicht, als Besucher und Befruchter auftreten. Der Narbenkopf ragt ein wenig aus der Mündung des Glöck- chens hervor; er-wird daher von dem Kopfe eines befruchtenden Insekts eher berührt, als dieses an die im Glöckchen verborgenen An- theren stösst. Letztere liegen nämlich hinter dem Narbenkopfe um den Griffel herum. Sie öffnen sich an der Spitze und haben je zwei / lange, divergierende Fortsätze, welche bis an die Glöckcehenwand reichen. Eine den Rüssel in das Glöckchen senkende Biene müss mit ersterem an einen der Antherenfortsätze stossen, wodurch der trockene pulverige Aalen heraus- Herm, Müller.) fällt und auf den in der Blütenöffnung be- 1 ee astra Te sehe findlichen Kopf des Insektes gestreut wird. vergrössert, von der Seite gesehen, Bleibt Insektenbesuch aus, so fällt schliess- 2 Blüte von V. uliginosum L, nach Entfernung des vorderen Teils der lich von selbst Blütenstaub auf den Narben- Krone, von der Seite gesehen. (7 :1.) rand, und es erfolgt spontane Selbstbestäubung. Als Besucher beobachtete ich im Sachsenwalde die Honigbiene und 3 Hummeln (Bombus agrorum F. 9; B. lapidarius L. 9; B. terrester L. 9) saugend, häufig. Herm. Müller sah in Westfalen: Hymenopteren: Apidae: 1. Anthrena nigroaenea K. 5‘, vergeblich den Honig zu erreichen suchend (3'/; mm langer Rüssel); 2. Apis mellifica L. 8, sehr häufig, sgd.; 3. Bombus agrorum F. 2, häufig, sgd., sich dabei von unten an die Glöckchen hängend, die Blüten von Vaceinium Myrt. andauernd aufsuchend; 4. B. lapidarius L. 9, nicht so häufig, sonst w. v.; 5. B. serimshiranus K. 9, w. v.; 6. B. terrester L. 9, w. v. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge 8.54): Hymenoptera: Apidae: 1. Bom- bus latreillellus K. 5, sgd.; 2. B. pratorum L. 8, sgd.; 3. B. variabilis Schmdk. &, sgd.; Alfken und Höppner (H.) bei Bremen: A. Diptera: a) Asilidae: 1. Laphria flava L. f, sgd. (H.). b) Conopidae: 2. Conops vesicularis L. 9 /, hfg., sgd. (H.); 3. Physo- cephala nigra Deg. j', sgd. (H.); 4. P. rufipes F. c) Syrphidae: 5. Eristalis alpinus Pz. 9, sgd. (H.). d) Museidae: 6. Sarcophaga carnaria L. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena albicans Müll. 2 (H.); 8. A. convexiusceula K. 5; 9. A. gwynana K. 9; 10. A. lapponica Zett. 9, sgd., psd. 5‘, sgd.; 11. A. nigroaenea K. (H.); 12. A. parvula K. 9; 13. A. varians K. 2 J'; 14. Apis mellifica L. 8; 15. Bombus agrorum F. 9 ; 16. B. derhamellus K. 9 5; 17. B. hortorum L 9; 18.B. jonellusK. 8, s. hfg. sgd. u. psd. cd; 19. B. lapidarius L. 2 9; 20. B. muscorum F. 9; 21. B pratorumL. 9 8,sgd.; 22. B. pro- teus Gerst. 9; 23. B. terrester L. © 8, sgd., psd.; 24. Halictus calceatus Scop. 9; 25. H. flavipes F. © (H.); 26. Nomada bifida Ths. 9; 27. N. borealis Zett. 2 (H.), sgd.; 28. N. lineola Pz. (H.), sgd.; 29. N. ruficornis L. var. flava Pz. 9; 30. N. suceincta Pz. © (H.), sgd.; 31. Osmia rufa L.; 32. O. uncinata Gerst. /, sgd.; 33. Psithyrus campestris Pz. Q sgd.; 34. P. vestalis Fourer. 9, sgd. Schmiedeknecht beobachtete in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena -lappo- nica Zett.; 2, Bombus jonellus K. 9; 3. B. mastrucatus Gerst. 9; 4. Osmia corticalis Gerst.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Halia brunneata Thnbg.; Friese in Baden (B.), Thüringen (Th.), und im Elsass (E.), die Apiden: 1. Anthrena lapponica Zett. (B.), Fig. 215. Vaeceinium L. (Nach 30 Vacciniaceae. n. slt.; 2. Bombus mastrucatus Gerst. (B.) 8, einz. (E.) 9, einz.; 3. Osmia corticalis Gerst. (Th.); 4. ©. vulpecula Gerst. (Th.). Frey-Gessner verzeichnet für die Schweiz die Biene Osmia nigriventris Zett. (eorticalis Gerst.) Z'; Schletterer und Dalla Torre in Tirol Bombus mastrucatus Gerst., desgl. Hoffer in Steiermark. Morawitz beobachtete bei St. Petersburg Anthrena fucata Sm.; Mac Leod in Flandern Bombus agrorum F. © (B. Jaarb. V. S. 448); in den Pyrenäen 3 Hummeln als Besucher (B. Jaarb. III. S. 374). Willis und Burkill (Flowers and Insekts in Great Britain Pt. I.) beobachteten im mittleren Wales: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F., sgd., häufig; 2. B. terrester L., w. v. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 110) wurden 2 Hummeln als Besucher beobachtet. Schneider (Tromse Museums Aarshefter 1894) bemerkte im arktischen Nor- wegen Bombus lapponicus F., B. pratorum L. und B. serimshiranus K. als Besucher. Auch Lindmann sah auf dem Dovrefjeld eine Hummel an den Blüten. 1743. V. uliginosum L. [H. M., Befr. S. 355, 356; Weit. Beob. II. S. 67; Alpenbl. S. 381; Knuth, Ndfr. Ins. S. 100, 113; Kerner, Pflanzen- leben II; Loew, Bl. Fl. S. 399.] — Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Hermann Müller bis auf folgende Punkte mit derjenigen der vorigen Art überein: Die Blüten von V. uliginosum stehen an höheren Büschen, sind zahlreicher und auf der Sonnenseite rotgefärbt, so dass die Augenfälligkeit eine viel grössere ist; ferner ist die Blütenöffnung 3 mm weit, so dass kleinere Insekten mit dem Kopf und der ganzen vorderen Körperhälfte in die Blumenkrone ein- dringen können. Damit nun die kleineren Bienen (An- threna-, Halietus-, Nomada- Arten) auch regelmässig die Narbe berühren, bevor ihr Kopf mit Pollen bestreut wird, ragt diese nicht aus der Blüte hervor, wie bei V.Myrtillus, sondern steht ein wenig innerhalb des Blü- tenglöckchens. (Fig. 215.) Fig. 216. Vaccinium uliginosum L., var. micero- f Somit lab N. Myr- phyllum Lange. (Nach E. Warming.) tillus für den Besuch eines A Blüte von der Seite, B Dieselbe von unten. C Blüte kleineren Kreises langrüs- im Aufriss. D Dieselbe von unten. E Dieselbe im Längs- caalioa : - schnitt. F, @ Staubblätter. H Griffelspitze mit Narbe. Au Sraigen renen, 2 (A—E Veıgr. 4!a:1; F, G, H Vergr. 12:1.) uliginosum dagegen für denjenigen einer grösseren Gesellschaft teils lang-, teils kurzrüsseliger Insekten geeignet. Die direkte Beob- achtung hat dies, wie Herm. Müller hervorhebt, bestätigt. Die Blüten der arktischen Form von Vace. uliginosum var. miero- phyllum Lege. sind, nach Warming (Bot. Tidsckrift 1895, 8. 47—49), schwach protandrisch, dann homogam; sie sind etwas kleiner als die der Haupt- Ba a sn ne Vaceiniaceae. 31 form. (Fig. 216.) Sowohl Fremd- als Selbstbestäubung ist möglich; letztere er- folgt vielleicht schon in der Knospe pseudokleistogam, Fruchtbildung ist, auch ohne Insektenbesuch, reichlich. Die Blüten der Dovrefjeldpflanzen haben, nach Lindman, einen starken, gewürzhaften Duft, welcher an den Geruch von Pfeffer erinnert. Ihre Kronlänge ist veränderlich (von 5 bis 7 mm). Die Antheren sind zwar etwas früher als die Narbe entwickelt, doch sind erstere noch mit Pollen versehen, wenn letztere empfängnisfähig ist. Die kleineren Blüten haben eine grössere Narbe und ein grösseres Nektarium als die grösseren. Nach Ekstam sind die Blüten im schwedischen Hochgebirge schwach protandrisch, fast homogam. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln: Apis, 1 Hummel, 1 Schweb- fliege; Loew beobachtete in den Alpen (am Albula) 2 Hummeln (Bombus alpinus L. 2 und B. alticola Krehb. 8) und 1 Schwebfliege (Sericomyia lappona L.). Frey bemerkte in Graubünden den Falter Phoxopteryx myrtillana Tr. Verhoeff beobochtete auf Norderney: A. Diptera: Museidae: 1. Lucilia caesar L., 1 9, sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Bombus hortorum L., 1 9, sgd.; 3. B. lapidarius L., 2 9, sgd.; 4. B. proteus Gerst., 1 9, sgd.; 5. B. terrester L. 1 9, sgd.; 6. Psithyrus rupestris F., 1 9, sgd.; 7. P. vestalis Fourer. 9, hfg., sgd. b) For- mieidae: 8. Formica fusca L., Rasse fusca Forel 9, sgd. Herm. Müller sah in den Alpen 3 Hummeln, in Westfalen folgende Besucher: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis opaca F., sgd., ausserordentlich zahlreich. b) Museidae: 2. Echinomyia fera L., sgd., wiederholt. c) Syrphidae: 3. Eristalis arbusto- rum L., in grösster Menge, sgd.; 4. E. horticola Deg., einzeln, sgd.; 5. E. intricarius L., w. v.; 6. Rhingia rostrata L., sgd., häufig. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Anthrena atriceps K. ', sgd.; 8. A. fulva Schrank. 9, sgd.; 9. A. gwynana K. 9, sgd.; 10. A. nigroaenea K. © 5‘, sgd.; 11. A. pilipes F. /', sgd.; 12. Apis mellifica L. 3, häufig, sgd.; 13. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 14. B. confusus Schenck 9, sgd.; 15. B. hortorum L. 8, sgd.; 16. B. silvarum L. 9, sgd.; 17. B. pratorum L. 9, sgd.; 18. B. silvarum L. 2, sgd.; 19. B. terrester L. 9, in Mehrzahl, sgd.; 20. Colletes eunicularius L. 9, sgd.; 21. Halictus eylindricus F. 9, sgd.; 22. H. flavipes F. 9, sgd.; 23. H. rubicundus Chr. 9, sgd.; 24. H. sexnotatus K. 9, sgd.; 25. H. sexstrigatus Schenck 9, sgd.; 26. H. zonulus Sm. 9, sgd., einzeln; 27. Nomada ferruginata K. 9, sgd.; 28. N. ruficornis L. Q, sgd.; 29. N. sexeineta K. j', sgd.; 30. N. suceineta Pz. 9, sgd., einzeln; 31. Osmia rufa L. 9, sgd.; 32. Psithyrus campestris Pz. 9, sgd.; 33. P. vestalis Foure. 9, w. v. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 34. Lycaena argiolus L., sgd.; 35. Thecla rubi L., sgd. Schneider (Tromso Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen Bombus lapponicus F., B. pratorum L. und B. serimshiranus K. als Besucher; Lind- mann auf dem Dovre eine Hummel. 1744. V. Vitis idaea L. [H. M., Alpenblumen S. 380, 381; Warming, Bestövningsmade S.7; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Riecca Atti XIV 3.] — Homogam. In den weissen, oft rötlich überlaufenen, weit geöffneten, schräg gestellten Blütenglöckchen wird der Zugang zu dem wieder an derselben Stelle wie bei den vorigen Arten abgesonderten Honig durch die Staubblätter verdeckt, deren Fäden aussen und an den Seiten mit langen, abstehenden Haaren bekleidet sind und deren Antheren den Griffel dicht um- schliessen. Die Staubbeutel sind röhrenartig verlängert; sie öffnen sich an der Spitze und lassen bei jedem Stosse, den sie (durch besuchende Insekten) erleiden, 39 Vaceiniaceae. losen Pollen herausfallen. Die Narbe, welche mit den Antheren gleichzeitig entwickelt ist, überragt die letzteren, so dass sie von den besuchenden Insekten zuerst berührt wird; erst nachher bestreuen sie sich mit Pollen, indem sie die Staubblätter auseinander drängen. Es ist also Fremdbestäubung bei Insekten- besuch gesichert. Nach Warnstorf sind die Blü- ten protogyn, und der Griffel ist bald nur von der Länge der Staubblätter, bald so lang wie die Krone, bald weit aus der Krone hervorragend; Stempel nicht selten fehlschlagend und die Blüten in diesem Falle männlich. Die weissen Filamente sind nicht nur an den Rän- dern, sondern auch auf der Oberfläche (Nach. Herm. Müller.) weisshaarig und zwar dienen die inneren x . A Blüte im Längsdurchschnitt. (5:1). DB Staub- Haare zum Schutze des Honigs.. — blatt von der Innenseite. (7:1.) C Dasselbe Pollen weiss, sehr unregelmässig tetra- von der Aussenseite. ov Fruchtknoten. s Kelch. p Krone. a Staubblatt. st Narbe. n Nektarium. Fig. 217. Vaceinium Vitis idaea L. ödrisch oder von unbestimmter Form, warzig gestrichelt, bis 44 wu diam. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Usedom, wo die Pflanze grosse Strecken bedeckt, ausser der Honigbiene drei Hummeln (Bombus hortorum L. 2, B. lapi- darius L. 8, B. terrester L. 8), sämtlich sgd. und häufig. In Thüringen sah A. Röse (H. M., Alpenbl. S. 381) gleichfalls die Garten- und die Erdhummel als Besucher. Alfken bemerkte bei Bremen: Apidae: 1. Bombus jonellus K. 9; 2. B. muscorum F. 9; 3. B. proteus Gerst. 9; 4. B. terrester L. 2; Friese in Thüringen: Osmia nigri- ventris Zett. Herm. Müller beobachtete in den Alpen Apis und 3 Hummeln. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-El- liot, Flora S. 111) wurden 1 Empide und 1 Muscide als Besucher beobachtet. Diearktische Form var. pumilum Hor- nemann (Grönland, Labrador) ist von War- ming (Bot. Tidsskr. 1895, S. 44—46) unter sucht: Die Blütengrösse Fig. 218. Vaceinium Vitis idaeaL. (Nach E. Warming.) jst wechselnd, indem die A—@ $ pumilum, von Grönland. A, B Grössere Blumen, Blumen zuweilen um €, D kleinere Blumen, E, F Ein Staubblatt von A. @ Nek- lie Hälf kleiner 1 tarium, H Hauptform, von Stockholm, (A—D, H 4:1.) al allte a verhältnismässig weiter sind, als bei der Hauptform. Bei diesen kleineren Blüten reicht der Griffel nur bis zur Mündung der Blumenkrone, in welcher auch die Antheren stehen, so | Vaceiniaceae. 33 dass leicht Selbstbestäubung erfolgen kann. In den Blüten, welche grösser als die Hauptform sind, ragt der Griffel soweit wie bei letzterer aus der Blüte her- vor. (Fig. 218.) Nur in warmen Jahren werden die Früchte reif. Nach Ekstam beträgt der Durchmesser der geruchlosen, schwach prot- andrischen Blüten 4—8 mm. 1745. V. Oxycoccos L. (OÖxycoccos palustris Persoon). [Sprengel, S. 228, 229;.H. M., Weit. Beob. III S. 67—69; Warming a.a. O.; Kerner, Pflanzenleben II; Warnstorf a. a. O.] — Schon Sprengel hat die Blüten- einrichtung dieser Art trefflich beschrieben, jedoch nicht bemerkt, dass bei Bienen- besuch Kreuzung unausbleiblich erfolgt. Die rote, radförmige Blumenkrone ist zurückgeschlagen. Die Blütezeit der einzelnen Blumen beträgt nach Sprengel 18 Tage. Der wie bei den übrigen Arten abgesonderte Nektar ist gegen Regen durch die nach unten gerichtete Stellung der Blüten, gegen nutzlose Gäste, nach Kerner, durch die um den Griffel dieht zusammenschliessenden Staubblätter geschützt. Durch letztere werden, nach Müller, auch die zur Bestäubung der Blume geeigneten Bienen zur Vermittlung der Kreuzung genötigt. Die Staub- fäden sind nämlich so stark verbreitert, dass sie eine den Griffel umschliessende Röhre bilden. Ihre ganze Aussenseite ist von nur kurzen Härchen rauh; ihre dicht aneinander liegenden Ränder aber sind mit längeren krausen Haaren besetzt, die sich so dicht in einander filzen, dass kein honigsuchendes Insekt mit Erfolg den Versuch machen wird, zwischen den Staubfäden hindurch zum Nektar vor- zudringen. Die Antheren sitzen an der Innenseite der Staubfäden und verlängern sich in zwei ihnen selbst an Länge gleichkommende, am Ende geöffnete und dem Griffel gleichfalls dicht anliegende Röhren. Die zum Honig vordringenden Bienen müssen sich daher von unten an die Blüten anklammern und dann ihren Rüssel zwischen die Staubblattröhren schieben, so dass alsdann aus letzteren Pollen auf ihren Kopf herabfällt. Da die Narbe am weitesten aus der Blüte hervorsteht, so wird sie von dem nun mit Pollen bedeekten Kopfe der anfliegenden Biene zuerst berührt, so dass Fremdbestäubung erfolgen muss. Spontane Selbst- bestäubung ist, nach Lindman, bei der Form pusilla Rupr. wegen des grossen Abstandes der Narbe von den Antheren ziemlich unsicher, doch tritt sie, nach Warming, in Grönland vielleicht schon in der Knospe ein, da die Frucht- bildung hier eine sehr reichliche ist. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, bis 50 u diam. Besucher habe ich, trotz langer und sorgfältiger Überwachung, bisher noch nicht beobachten können; ebensowenig ist dies H. Müller gelungen, welcher dazu bemerkt, dass die Honigbienen, welche in unmittelbarer Nähe der Blüten an den von Wasser durchtränkten Sphagnumpolstern ihren Durst löschten, sich nicht um die Blüten kümmerten. Derselbe bringt die oben erwähnte, sehr lange Blütezeit der Pflanze mit der Spärlichkeit des Insektenbesuches in Zu- sammenhang. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 111) wurden 2 Musciden als (offenbar nutzlose) Besucher beobachtet, Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. UI, 2. 3 34 Ericaceae. 77. Familie Erieaceae Lindley. Knuth, Grundriss S. 70; Drude, in Engler u. Prantl, Nat. Pflanzen- fam. IV. I. 8. 25. — Die meist traubig, selten doldig (Andromeda) angeordneten Blüten bergen den Honig im Grunde der Blumenkrone. Die Antheren haben meist je zwei bis an die Kronwand reichende Fortsätze, welche, von den besuchenden Insekten angestossen, als Hebelarme zur Ausstreuung des Pollens auf dieselben dienen. Letzterer besteht bei vielen Arten aus lose zusammenhängenden Tetraden. 390. Arctostaphylos Adanson. Homogame oder schwach protogynische Hummelblumen, deren Nektar von einem den Fruchtknoten umgebenden fleischigen Ringe abgesondert wird. Nach Kerner erfolgt schliesslich spontane Selbstbestäubung. wie bei Vacceinium. 1746. A, Uva ursi Sprengel. (A. officina- lis Wimm. et Grab,, Arbutus Uva ursi L.). |H. M., Alpenblumen S. 385 bis 388.] — Die Kronen der in kurzen endständigen Trauben stehenden Blüten bilden hängende, fast kegel- förmige Grlöckchen. Der ‚Nektar bleibt nicht am Nek- tarıum haften, sondern wird in 10 das Nektarium um- gebenden Gruben im Grun- de der Krone beherbergt. Am Herablaufen wird er durch starke Behaarung der Staubfäden und der Innen- fläche der Kronwand ver- Fig. 219. Arctostaphylos Uva ursi Spr. (Nach hindert. Gegen unberufene Herm. Müller.) A Blüte von der Seite gesehen. (3:1.) B Dieselbe von unten gesehen. © Dieselbe kurz vor dem Aufblühen im durch lange abstehende Aufriss. (7:1.) D Staubblatt. (15:1.) F Blüte unter ee u BT den Staubblättern quer durchschnitten, von unten gesehen. Haare an deı Kronöffnung (7:1.) F Kelch, Fruchtknoten, Nektarium, von unten ge- geschützt. Die 10 Staub- sehen. (7:1.) @ Fruchtknoten und Nektarium in umge- ° g31 er iiter Basis kehrter Stellung, von der Seite gesehen. (7:1.) H Von ee ea gran Bombus mastrucatus angebissene Blüte. (3: 1.) Bedeutung schmal, schwellen dann der Buchstaben wie in Fig. 213, Gäste wird er ausserdem plötzlich so stark an, dass sie einen den Fruchtknoten dicht umschliessenden Ring bilden, worauf sie sich wieder verschmälern, jedoch noch eine Strecke weiter abwärts dem Frucht- Ericaceae. 35 knoten dicht anliegend bleiben. Ihre Enden überragen, indem sie dem Griffel gleichlaufen, den Fruchtknoten und tragen je zwei nach innen gerichtete Pollen- taschen, die sich nach unten mit einem Loche öffnen und welche je einen langen, schwanzartigen Anhang tragen, der sich bis an die Kronwandung erstreckt. Nur die geschiektesten unter den Insekten, die Hummeln und Bienen, vermögen rasch und leicht zum Honig zu gelangen, indem sie sich von unten an die Blüte hängen und den Rüssel durch die kleine Kronöffnung bis zum Nektar einführen. Dahei streift der Rüssel fast unvermeidlich die etwas über dem Blüteneingange stehende, mit zäher, klebriger Flüssigkeit bedeckte Narbe, welche, falls der Rüssel pollenbedeckt war, belegt wird. Alsdann stösst er an einen oder mehrere der 20 schwanzartigen Antherenanhänge, wodurch ein Teil der in Tetraden lose zusammenhängenden, glatten Pollenkörner ausgestreut wird und teilweise auf den Rüssel der Hummel oder Biene fällt. Es ist also bei eintretendem Insektenbesuche Fremdbestäubung gesichert. Nach Kerner sind die Blumen ganz schwach protogynisch. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche fällt nach demselben gegen Ende der Blütezeit Pollen auf die tiefer stehende Narbe, so dass noch spontane Selbstbestäubung möglich ist. Die von Lindman auf dem Dovrefjeld beobachteten Pflanzen haben stark wohlriechende Blüten. Die Antherenanhänge sind hier viel kürzer als bei den alpinen Pflanzen, dagegen ist aber die Narbe lappiger ausgebreitet, so dass spontane Selbstbestäubung leichter zu stande kommen kann. Auch in den von Warming (Arkt. Vaext. Biol. S. 18—21) in Grönland untersuchten Pflanzen ist spontane Selbstbestäubung leicht möglich, die auch von gutem Erfolge ist. Bereits in der Knospe der dort homogamen Blüten sind die Antheren aufgesprungen und ist die Narbe entwickelt. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 3 Hummelarten normal saugend, eine den Nektar durch Einbruch gewinnend, en 1 Falter und als unnütze Blumen- gäste die Larven von Thrips. Lindmann beobachtete 2 Hummelarten. Auch Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen eine Hummel als Besucherin. (B. Jaarb. III. S. 374.) Höppner beobachtete bei Bremen Bombus agrorum F. 9, sgd. 1747. A. alpina Sprengel. (Arbutus alpina L.) Diese Art ist bisher an alpinen Standorten noch nicht untersucht, sondern nur an nordischen. Die in kurzen, endständigen Trauben stehenden, hängenden, eiförmigen, 5—6 mm langen Blüten sind, nach Warming (Arkt. Vaext. Biol. S. 13—18), in Grön- land homogam oder schwach protogynisch. Die Art blüht hier schon sehr früh- zeitig in der Nähe der Schnee- und Eisfelder und trägt auch reichlich Frucht. Sie neigt hier stark zur Autogamie, indem der Blütenstaub sehr leicht auf die unter den Antheren stehende, grosse, klebrige Narbe fällt, die sich schon kurz nach der Blütenöffnung mit Pollen belegt finde. Das Herausfallen des letzteren wird durch die enge Kronmündung und die in derselben sitzenden Haare ver- hindert. Die Antherenanhänge sind hier schwächer ausgebildet als bei voriger Art; sie fehlen den grönländischen Pflanzen bisweilen sogar gänzlich. Vgl. Fig. 220. 3* R Ericarese. 36 A 1748. Arbutus Unedo L. [Sprengel S. 240— 241]. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola: 1. den schönen Bombus argil- laceus Scop., im November und Dezember an schönen Tagen; 2. die Erdhummel im September, Oktober, Novem- ber hfg. „An sonneheiteren, windstillen Tagen erscheint sie auch im Jänner ab und zu. So traf ich sie wiederholt von den Weihnachtstagen bis Ende Jänner auf Spätlings- blüten des Erdbeerstrauches.“ 1749. A. Andrachne Mill. Entleutner (Österr. Bot. Ztschr. 1889) bemerkte bei Meran im Grunde einiger Blüten einen kleinen Ein- dringling aus der Ordnung der Dipteren, der aber von den Filzhaaren festgehalten, seine Naschhaftigkeit mit dem Tode büssen musste. Ferner erwähnt er, dass auch Insekten den „Blüten- krug dicht neben dem Fig. 220. Arctostaphylos alpina (L.) Spreng. (Nach Kelch durchbissen“. E. Warming.) A, B Eine Blume von aussen und im Längsdurchschnitt; der Pollen ist bereits aus den Antheren herausgefallen, ob- 391. Phyllodoce wohl diese eben erst geöffnet sind. (4:1.) C Eine An- : there dieser Blume; Hörner fehlen. D Längsdurchschnitt Salisbury ; durch eine Blume mit ziemlich kurzem Griffel. (8: 1.) Eiförmiee blaue oder E, F, G@ (20:1) Antheren und Staubträger in verschiedener ; ET £ Stellung und verschiedenem Alter. H, I (20:1) Antheren rote, meist hängende Bienen- einer Knospe. K Längsdurchschnitt durch eine Blume mit langem Griffel. ZL Der Rand und der Schlund der ’ : Blume von oben; unten in demselben sieht man die Narbe, Honig ‚ welcher von einem (die Breite des Randes beträgt ca. 2!/a mm, die der Mün- l ekerbten Ri dung 1 mm). M Pollentetrade. &° ben, en bte Ringe as Grunde des Fruchtknotens abgesondert wird. 1750. Ph. taxifolia Salisb. (Erica coerulea Willd., E. aretica Waitz, Ph. coerulea Babington). Diese nordische Pflanze ist nach War- ming |[Bot. Tidsskrift 1885. Bd. 15, S. 20—25] in Grönland schwach protogyn. Die Antheren haben keine Anhänge. Bereits in der Knospe ist die Narbe klebrig. Die Griffellänge ist veränderlich. In den kurzgriffeligen Blüten stehen Narben und Antheren in gleicher Höhe, so dass spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Die enge Kronöffnung und die meist hängende Stellung der Blüten lassen darauf schliessen, dass sie der Befruchtung durch Bienen angepasst sind, doch sind solche bisher ‘nicht als Besucher beobachtet, sondern nach Bessels ein Falter (Colias boothii H.-Sch. — C. hecla Lef.). Vgl. Fig. 321. blumen mit verborgenem . Erieaceae. 37 Die von Lindman auf dem Dovrefjeld untersuchten Blumen stimmten in ihrer Einrichtung mit den grönländischen im wesentlichen überein, doch be- obachtete Lindman dort eine Form, bei welcher der Griffel nur 2-mm lang war, so dass die Antheren die Narbe überragten, mithin spon- tane Selbstbestäubung nicht erfolgen kann. Die Pflanze ist nach Ekstam im schwe- dischen Hochgebirge pro- togynisch-homogam. 392.AndromedaLl. Meist homogame Phyllodoce taxifolia Salisb. (Nach E. Warming.) Fig. 221. (Nach grönländischem Material, A Eine junge Blume, eben geöffnet. sich bereits Pollen. Die Behaarung auf Blume und Stiel ist fortgelassen. B Eine andere Blume, in welcher Antheren und Narbe in gleicher Höhe stehen, Die meisten Staubblätter sind fortgenommen. € Eine dritte junge Blume; auch in dieser lagen die Poren der Staubblätter und die Narbe in gleicher Höhe, ungefähr zwischen dem oberstem und dem mittleren Fig. 4, B, ©, D.3!/ı:1.) Auf der Narbe findet Blumen mit verborgenem Honig, der am Grunde des Fruchtknotens aus- gesondert wird. Drittel der Kronenlänge. sehen. Staubblatt von vorn, D Dieselbe, von der Mündung ge- E Pistill und Nektarium, von oben gesehen. F Ein @ Eine Pollentetrade. H Grund des Blütenstiels mit Vorblättern. 1751. A. polifolia L. Fünf oder mehr überhängende zierliche Blüten stehen in fast doldiger An- ordnung am Ende des Stengels. Die lebhaft rot ge- färbten Blütenstielesind drei- mal länger als die etwa 5mm langen und ebenso breiten Blüten, deren glockenförmi- ger Kelch rot gefärbt ist, wäh- rend die Kronblätter weiss sind und fünf rötliche Längs- streifen besitzen. Das Blü- tenglöckchen hat, nach Loew (Bl. Fl. S. 270), eine fünfeckige, von den ganz kurzen, zurückgeschlagenen Kronzipfeln gebildete Öff- nung, deren Durchmesser etwa 1!/g mm beträgt. Die Innenseite der Blüte und die Staubfäden sind mit Haaren besetzt, welche dem . Fig. 222, Andromeda polifolia L. (Nach E, Warming.) A Diagramm von den äusseren und den Vorblättern der Blume. B Die Spitze eines blühenden Zweiges ; unten zwei Laubblätter, welche kleine vegetative Knospen stützen ; über ihnen ein (hier entferntes) Laubblatt, welches die kräftigste vegetative Knospe stützt. Uber derselben sieht man teils ein Hochblatt, welches eine noch nicht entfaltete Blume stützt, teils eins, das eine Blüte stützt; das Ganze wird durch einige dicht zusammengeschlossene Hochblätter abgeschlossen. (3:1.) € Längsdurchschnitt durch eine voll entwickelte Blume. D Eine Blume von oben gesehen. (4:1.) E Eine Anthere. (20:1) F Pollen. @ Frucht- knoten mit Nektarium und 2 Staubblättern. (8:1.) H, I Griffelende und Narbe, 38 | Ericaceae. von 10 am Grunde des Fruchtknotens sitzenden wulstigen Höckern abgesonderten Honig als Schutz dienen und auch das Herausfallen des Pollens aus dem Bliitenglöckchen hindern. Im Blüteneingange steht die bereits beim Aufblühen klebrige Narbe; sie überragt die dunkelbraunen Antheren, die an den von Loew untersuchten märkischen Pflanzen gleichzeitig mit der Narbe entwickelt sind. Die Poren der Antheren sind an der normal gestellten Blüte nach innen, die Antherenanhänge nach aussen gerichtet. Um den Honig zu gewinnen, genügt ein 4-—-4,5 mm langer Rüssel. Bei ausbleibendem Insektenbesuch kann, nach Warming (Arkt. Vaext. Biol. S. 19-—-21), in den von ihm untersuchten arktischen Pflanzen spontane Selbstbestäubung durch Hinabfallen von Pollen auf die die enge Kron- mündung ganz ausfüllende Narbe eintreten. Auch Lindman fand bisweilen Pollen auf dem Rande der mit fünf kleinen tropfenartigen Höckern besetzten Narbe, die auf dem Dovrefjeld bereits in der Knospe klebrig war. Derselbe fand auch zuweilen auf der Unterseite der Narbe Pollen, was auf Insektenbesuch schiessen lässt. Alfken beobachtete bei Bremen als Besucher: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus lapidarius L. 9, n. hfg., sgd.; 2. B. muscorum F. 9, hfg., sgd., beharrlich diese Pflanze besuchend, andere nahestehende, honigbergende Pflanzen, wie Ajuga, meidend. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Thecla rubi L., s. hfg., sgd. 393. Cassiope Don. Glockenförmige, hängende Blumen mit verborgenem Honig, welcher am Grunde des Fruchtknotens von gelben Nektarien abgesondert wird. 1752. C. tetragona Don. Diese arktische Art ist, nach Warming (Bot. Tidsskrift Bd. 15. 1885. S. 25—29), vielleicht eine Abendfalterblume. Die gelblichweissen Blüten rie- chen besonders gegen Abend mäiblumenartig. Die Aus- streuung des Pollens wird durch Anstossen des In- sektenrüssels gegen die ab- stehenden Antherenhörner bewirkt. Bei Insektenbe- such ist Fremdbestäubung “möglich; doch erfolgt bei Fig. 223. Cassiope tetragona (L.) Don. (Nach E. Warming.) A Blüte im Aufriss von der Seite. (4:1.) B Ein Staub- den grönländischen Exem- blatt. 10:1.) C Diagramm. _D Blüte im Längsschnitt. plaren noch in der geschlos- (4:1.) E Staubblätter und Narbe von unten betrachtet. . “ (10:1.) senen Blüte meist spontane Selbstbestäubung. 1753. C. hypnoides Don. (Andromeda hypn. L.. Die Blüten sind, nach Warming (a. a. O. S. 29—31), weiss mit purpurroten Kronspitzen; sie sind mehr geöffnet als bei voriger Art und duften, nach Lindman, ziemlich stark. Letzterer fand sie auf dem Dovrefjeld anfangs protogynisch, dann homogam, ersterer in Grönland gleich homogam. Wahrscheinlich erfolgt schon in der Ericacene. 39 geschlossenen Blüte durch Herabfallen von Pollen auf die deutlich abgesetzte, von einem zähen, harzartigen Schleime bedeekte Narbe spontane Selbstbestäubung, welche reichliche Fruchtbildung zur Folge hat. (S. Fig. 224.) 394. Calluna Salisbury. Rosenrote, selten weisse, zu langen, traubigen Blütenständen vereinigte, schwach protandrische Blumen mit verborgenem Honig, welcher von acht mit den Staubfäden abwechselnden Knötchens im Grunde der Blu- menkrone abgesondert wird. 1754. dC. vulgaris Salisb. (Erica vulg. L.) [Sprengel, S. 230; H. M,, Befr. S. 353, 354; Alpenbl. S. 382; Weit. Beob. III. S. 67; . Lindman,a.a.O.; Verhoeff, ig 224. ee" ee (L.) Don. (Nach Norderney; deVries, a.a.O.; 4 Blüte im Längsschnitt, von der Seite. (4:1.) B Die- Mac Leod, B.Jaarb. III.; V.; selbe von unten betrachtet. (4:1.) € Giiffel. (5:1.) D Ein Staubblatt, von der Seite. E Ein Staubbeutel. Knuth, Ndfr. Ins. S. 101,163; #3 Siusbhlsk yon Innen. Weit. Beob. S. 227, 238; Ker- ner, Planzenleben II.; Loew, Bl. Fl. S. 390; Warns- torf, Bot. V. Brand. Bd. 38.| — Die Anlockung der die Kreuzbefruchtung vermit- telnden Insekten geschieht durch den vergrösserten roten, selten weissen Kelch und die Fig. 225. Calluna vulgaris Salisb. (Nach Vereinigung der Blüten zu Herm. Müller.) diehten, einseitswendieen .. 1 Ältere Blüte fast gerade von unten gesehen. 2 Jüngere i g° Trau Blüte nach Entfernung des Kelches und der Krone, von ben, sowie nicht zum gering- der Seite. 3 Einzelnes Staubblatt.e a Kelchblätter. sten durch das massenhaf b Kronblätter. ce Staubbeutelanhängsel. d Nektarium, " e Antherenöffnung. f Staubfüden. g Griffel. ce Beisammenstehen der Pflanzen. Die Blüten sind, nach H. Müller, schwach protandrisch und bilden Glöckehen von 2—3 mm Länge. Staubblätter und Stempel biegen sich in den oberen Teil der fast wagerecht stehenden Blüten hinauf, sodass von unten ein bequemer Zugang zum Nektar entsteht. Grössere Insekten (Bienen, Hummeln) ziehen zwar, indem sie sich an die Blüte hängen, dieselbe durch ihre Schwere hinunter und saugen von unten, kleinere dagegen stecken den Kopf oder Rüssel von vorn in die Blüten und müssen daher in den unteren Teil der- selben eindringen, um zum Honig zu gelangen, wobei sie sich von oben mit Pollen bestäuben. Bereits in der Knospe öffnen sich die Antheren und sperren ihre rauhen, mit sparrig abstehenden Haaren besetzten Anhänge so weit nach aussen, dass. 40 Ericaceae. sie von jedem zum Nektar vordringenden Insektenrüssel angestossen werden müssen, wodurch Pollen aus den Antheren ausgestreut wird. Die vierlappige, an der Spitze des die Antheren bedeutend überragenden Griffels stehende Narbe ist in der Regel erst nach der Entleerung der Antheren völlig entwickelt, doch kann sie schon früher Pollen auf sich haften lassen. Fremdbestäubung ist also bei Insektenbesuch gesichert; spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Nach Kerner ist Calluna nur anfangs für Insektenbestäubung, später für Windbestäubung eingerichtet. Es hört dann die Nektarabsonderung auf, die Staubfäden verlängern sich, so dass die vorher in der Krone eingeschlossenen Antheren entblösst werden und der Pollen vom Winde auf die Narbe jüngerer Blüten geführt wird. Vgl. Bd. 1. S. 86. — Pollinien nach Warnstorf 3—4zellig, Pollen weisslich, unregelmässig, dicht warzig gestrichelt, von 37—44 u diam. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L.; 2. Syritta pipiens L.; 3. Syrphus balteatus Deg.; 4. S. sp. Sämtl. sgd. oder pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis melli- fica L.; 6. Bombus cognatus Steph. 8; 7. B. terrester L. 8; 8. Psithyrus rupestris F. Z'. Sämtl. sgd. C. Lepidoptera: a) Noctuidae: 9. Plusia gamma L. b) Rhopalocera: 10. Coenonympha pamphilus L.; 11. Polyommatus phlaeas L. Sämtl. sgd. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Musecidae: 1. Sarcophaga carnaria L., sgd.; b) Syrphidae: 2. Chei- losia longula Zett.; 3. C. scutellata Fallen, sgd.; 4. Chrysotoxum octomaculatum Curt., sgd.; 5. Melithreptus scriptus L.. sgd.; 6. Sericomyia borealis Fallen, sgd. (Thür.); 7. Sy- ritta pipiens L,, sgd ; 8. Syrphusarten, sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Anthrena dorsata K. 2, sgd. und psd.; 10. A. fulviecrus K. 9, sgd.; 11. A. fuscipes K.Q d', sgd.; 12. A. lapidarius L. 8, sgd.; 13. A. parvula K. 9, sgd. und psd.; 14. A. simillima Sm. 9‘, w. v.; 15. Apis mellifica L. $, äusserst zahlreich, sgd.; 16. Bombus terrester L. 98 G, sgd., (auch in den Alpen); 17. Diphysis serratulae Pz. 9, sgd.; 18. Halietus ceylindricus F. 5, sgd.; 19. Saropoda bimaculata Pz. 2, sgd., mit Pollen von Calluna in den Sammelhaaren; 20. Sphecodes gibbus L. ©, sgd. b) Vespidae: 21. Vespa holsatica . F.8, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 22. Hesperia thaumas Hfn. (linea W. V.), sgd. D. Thysanoptera: 23. Zahlreiche Thrips. Alfken und Höppner (H) beobachteten bei Bremen: A. Diptera: a) Bom- bylidae: 1. Systoechus sulphureus Mikan. b) Muscidae: 2. Echinomyia grossa L.; 3. E. tessellata FL. c) Syrphidae: 4. Arctophila mussitans F.; 5. Chrysotoxum festivum L.; 6. Syrphus pyrastri L.; 7. Volucella bombylans L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena argentata Sm. 2 ; 9. A. fuseipes K. 9 5; 10. A. nigriceeps K.Q Z; 11.A. thoraeica F. 2 sgd. II. Generat.; 12. Apis mellifica L., s. hfg.; 13. Bombus agrorum F.% 928; 14. B. arenicola Ths. 8 %' (H.); 15. B. confusus Schek. %'; 16. B. derhamellus K. Sg; 17. B. distinguendus Mor. 2 sgd. (H.); 18. B. hortorum L. var. nigricans Schmied, (kl. ©) sgd.; 19. B. jonellus K. 5 sgd., in grossen Mengen, noch Ende September fliegend, Q 8; 20. B. lapidarius L. 8 Z'; 21. B. lucorum L. 8; 22. B. muscorum F. 9 8 dj; 23. B. proteus Gerst. 5'; 24. B. terrester L. S'; 25. B. variabilis Schmied. 2 8% (H.); 26. Colletes suceinetus L. © sgd., psd. S' sgd.; 27. Dufourea vulgaris Scheck. Q sgd. psd. 5 sgd.; 28. Halictoides inermis Nyl. /'; 29. Halictus calceatus Scop. @ J'; 30. H. leucozonius Schrk. 5‘; 31. H. punctulatus K. j'; 82. H, rubicundus Chr. /; 33. H. sexno- tatulus Nyl. /'; 34. Nomada brevicornis Mocs. 5 sgd.; 35. N. jacobaeae Pz. @ sgd.; 36. N. obtusifrons Nyl. © sgd.; 37. N. roberjeotiana Pz. © sgd.; 38. .N. solidaginis Pz. 9 0, sgd.; 39. Prosopis pietipes Nyl. 5‘; 40. Psithyrus campestris Pz. © (H.); 41. P. rupestris F. 5. b) Srhegidae: 42. Cerceris arenaria L. Q &' sgd.; 43. Mellinus arvensis L. 2 5, sgd. ce) Tenthredinidae: 44. Athalia lugens Ths.; 45. A. rosae L. Ericaceae. 41 Sieckmann bemerkte als Besucher bei Osnabrück die Grabwespe Mellinus arven- sis L., sowie bei Hollingholthausen M. sabulosus L. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Dilophus vulgaris Mg., hfg. b) Museidae: 2, Calliphora erythrocephala Mg., hfg. 3. Lucilia latifrons Schin., hig. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Bombus lapidarius L. 9 9 /, hfg. sgd.; 5. B terrester L. 9, nicht selten, sgd.; 6. Psithyrus rupestris F. /, sgd. I,oew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 41): Bombus agrorum F. 5, sgd.; Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Anthrena fuscipes K. % 5; 2. Bombus hypnorum L. 8; 3. B soro&nsis F. 8 5; 4. B. terrester L. 9 5; 5. B. variabilis Schmiedekn. /; 6. Nomada solidaginis Pz.; 7. Psithyrus vestalis Fourer. % %; Schmiedeknecht in Thüringen: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena argentata Smith; 2. A. pubescens K. (= fuseipes K.); 3. Bombus terrester L. 5; 4. Nomada solidaginis Pz.; Rössler bei Wiesbaden den Falter Agrotis castanea Esp. und bemerkt dabei: „Dieser Falter bestätigt den vielfach zutreffenden Satz, dass die Schmetterlinge meist zur Zeit der Blüte ihrer Nährpflanzen zu erscheinen pflegen“; Friese in Baden, B., bei Fiume, F., in Mecklen- burg, M. und in Ungarn, U. die Apiden: 1. Anthrena Bee K.—B., n. sit. M., hfg.; 2. Colletes suceinetus L. — F. u. M., hfg. U., einz.; 3. Epeolus variegatus L. — B. u. M., einz.; 4. Nomada jacobaea Pz. — B. 1 2; Schiner in Oesterreich die Raupen- fliege Siphona geniculata Mg.; Frey in der Schweiz: Grapholitha mendiculana Tr.; Phoxopteryx unguicella L.; Gelechia ericetella Hb.; Pleurota bicostella Cl. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Bombus alticola Krehb.; 2. B. confusus Schek.; 3. B. mastrucatus Gerst.; 4. B. silvarum L.; 5. B. varia- bilis Schmiedekn.; 6. Colletes suceinetus L.; 7. Sphecodes ephippius L. v.Dalla-Torre beobachtete in Tirol die Apiden: 1. Bombus alticola Kriechb. 8 5; 2. B. confusus Scheck. 3 5; 3. B. muscorum F. j'; 4. B. silvarum L. 8; 5. B. mastru- atus Gerst.; 6. Colletes suceinetus L. @; 7. Sphecodes ephippius L. 9%; Ducke in Österreich -Schlesien die Erdbiene Anthrena simillima Smith; Hoffer in Steiermark Anthrena argentata Smith, psd.; Gerstäcker in Oberbayern die alpine Hummel Bombus alticola Kriechb. 9 f; Mae Leod in Flandern Apis, 3 Hummeln, 3 andere Hymenop- teren, 9 Syrphiden, 5 andere Fliegen, 7 Falter (B. Jaarb. V. S.449, 450); in den Pyre- näen nur Syritta als Besucher (A. a. O. III. S.373); Herm. Müller in den Alpen 1 Hum- mel und Plusia; H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 3 Apiden: 1. Apis mellifica L. 9; 2. Bombus subterraneus L. 8; 3. B. terrester L. / 8; Lindman auf dem Dovrefjeld eine Hummel; Morawitz bei St. Petersburg die Apiden: 1. Anthrena argentata Smith; 2. A. nigriceps K. Smith beobachtete in England Colletes suceinetus L. Willis und Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) verzeichnen für das mittlere Wales: A.Diptera: a) Museidae: 1. Calliphora erythrocephala Mgn.; 2. Onesia cognata Mgn.; 3. OÖ. sepuleralis Mgn.; 4. Lueilia cornieina F., häufig; 5. Pollenia rudis F. b) Syrphidae: 6. Eristalis tenax L., sgd., häufig; 7. Melanostoma scalare F., sgd.; 8. Platycheirus manicatus Mgn.; 9. Sericomyia borealis Fin. B. Hymenoptera: a) Apidae: 10. Bombus agrorum F., sgd.; 11. B. hortoram L., sgd ; 12. B. lapidarius L., sgd.; 13. B. lapponicus F., sgd.; 14. B. scrimshiranus Kirby, sgd.; 15. B. terrester L., sgd., häufig. b) Formi- eidae: 16. Formica fusca L., sgd.; c) Vespidae: 17. Vespa vulgaris L, sgd. C. Lepi- doptera: a) Rhopalocera: 18. Coenonympha pamphilus L., sgd.; 19. Lycaena icarus Rott., sgd.; 20. Polyommatus phlaeas L., sgd.; 21. Vanessa urticae L, sgd.; b) Mierolepido- ptera: 22. Unbestimmte Arten, sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Klliot, Flora S. 112.) wurden Apis, 4 Hummeln und mehrere Fliegen und Falter als Besucher be- obachtet. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: 42 Ericaceae. A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia radieum L., sgd.; 2. A. sp., pfd.; 3. Lim- nophora sp., pfd.; 4. Scatophaga stercoraria L., pfd., häufig; 5. Themira minor Hal., sgd. häufig. b) Syrphidae: 6. Platycheirus albimanus F., sgd. und pfd., häufig; 7. P. manicatus Mgn., sgd., häufig; 8. Sericomyia borealis Fln., pfd., häufig. B. Hymenoptera: Apidae: 9. Apis mellifica L., sgd., sehr häufig; 10. Bombus agrorum F., sgd., häufig; 11. B. pratorum L., sgd.; 12. B. scrimshiranus Kirb., sgd.; 13. B. terrester L., sgd., häufig C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 14. Polyommatus phlaeas L., sgd. b) Tortri- eidae: 15. Teras aspersana Hub., sgd. : 395. Erica Tourn. Die Arten dieser Gattung gehören den Blumenklassen H, F, FH, B und W an. 1755. E. Tetralix L. [H. M., Befr. S. 352, 353; Weit. Beob. IIL S. 67; Mac Leod, B. Jaarb. V.S.450—451; Schulz, Beitr.; Knuth, Nordfr. Ins. 8. 161, 163; Weit. Beob. S. 238.] —- Bienenblume. Die zu kopfig-doldigen Inflorescenzen vereinigten, roten, herabhängenden Blütenglöck- chen machen die Pflanze recht augenfällig. Die Bestäubungseinriehtung stimmt, nach Herm. Müller, mit derjenigen von Vaceinium Myr- tillus und uliginosum überein. Das Blüten- glöckchen ist ” mm lang und in der Mitte 4 mm weit. Der im Blütengrunde sitzende Frucht- knoten ist an seiner Basis von einem schwärz- lichen Nektarium ringförmig eingeschlossen; der von demselben abgesonderte Nektar sammelt sich dort an. In der Mitte der nur 2 mm weiten Öffnung der Blüte steht die schwärzliche klebrige Narbe, eben aus der Öffnung hervorragend, so dass ein besuchendes, sich an die Blüte hängen- des und mit dem Rüssel zum Nektar vordringen- falls es des Insekt diese zuerst streifen und, Fig. 226. Erica Tetralix L: (Nach Herm. Müller.) Blüte, von welcher der vordere Teil der Blumenkrone entfernt ist. a Kelch. b Blumenkrone ce Zu- rückgeschlagene Saumlappen der- selben. d Staubblätter (z, T. aus ihrer Lage gerückt). e Nach unten gekehrte Öffnungen der Antheren. / Staubbeutelhörner, an welche der in den Blütengrund vordringende von einer anderen Blüte kam, mit Pollen be- legen muss; gleichzeitig behaftet es auch seinen Rüssel mit der klebrigen Narbenfeuchtigkeit und macht ihn zur Aufnahme von neuem Pollen ge- eignet. Die Öffnungen der acht Antheren liegen nach unten gekehrt etwas über der Narbe; ihre je zwei langen, spitzen, divergierenden, dornigen Fortsätze reichen bis an die Wand des Glöck- Insektenrüssel stösst, 9 Nekta- ae i vium. A Fruchtknoten. “i Griffel. hens, so dass ein honigsuchendes Insekt, un- k Narbe. mittelbar nachdem es die Narbe berührt hat, mit dem Rüssel an einige der Staubbeutelfort- sätze stossen und dadurch «das Herausfallen von trocknem, pulverförmigem Blütenstaub aus den Antherenöffnungen bewirken muss, der ihm auf den Vor- derkopf fällt und an derjenigen Stelle haftet, welche durch die Berührung mit Ericaceae. 43 der Narbe klebrig gemacht worden ist. Beim Besuch jeder folgenden Blüte wird also Kreuzung erfolgen, gleichzeitig wird der Kopf von neuem mit Pollen bestreut. Bleibt Insektenbesuch aus, so tritt durch Hinabfallen von Pollen auf den Rand des Narbenkopfes spontane Selbstbestäubung ein. — Ob diese Art gegen Ende der Blütezeit windblütig ist, habe ich nicht untersucht. Zur Erlangung des Nektars ist ein 7 mm langer Rüssel erforderlich. Da der Rüssel der Honigbiene nur 6 mm lang ist, so ist dieser eifrige Blütenbesucher nicht im stande, den Grund des Glöckchens auf normalem Wege zu erreichen; sie beisst letzteres daher etwa in der Mitte von aussen an und raubt den Nektar durch die gebissene Öffnung. H. Müller beobachtete an Herbstblüten die Honigbiene normal saugend; er spricht die Vermutung aus, dass diese Blüten vielleicht ein wenig kleiner sind als die in der wärmeren Jahreszeit entwickelten ; es würde alsdann der Rüssel der Honigbiene zur Erlangung des Honigs gerade lang genug sein. (Vgl. meine Bemerkung unten.) Als Besucher sah Herm. Müller in Westfalen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., sgd., sehr häufig; 2. Volucella bombylans I,, häufig, sgd.; 3. V. haemorrhoidalis Zett., einzeln, sgd.; 4. V. plumata L,, wiederholt, sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 8 ist wegen ihres nur 6 mm langen Rüssels nicht imstande den Grund des Glöckchens auf normalem Wege zu erreichen, die Glocken deshalb in der Mitte von aussen anbeissend und durch das gebissene Loch sgd.; einmal auch normal sgd.; 6. Bombus agrorum F. 2 , sehr häufig, sgd., von unten sich an die Glöckchen hängend und die Rüsselspitze in die Oeffnung derselben steckend;; 7. B. muscorum F.Q 8 d\, w. v.; 8. B. rajellus K. 8, w. v.; 9. B. silvarum L. © 8, w. v.; 10. B. terrester L. 9, w. v., ganz kleine $ die Blumenglocken anbohrend und durch den Einbruch den Honig gewinnend, damit abwechselnd an Calluna vulgaris sgd.; 11. Nomada solidaginis Pz. 5, einmal, wahrscheinlich vergeblich sgd. C. Lepidoptera: Noctwidae: 12, Plusia gamma L., sgd., in grösster Menge. D. Thysan- optera: 13. Thrips, häufig in den Blüten. Ich beobachtete in Schleswig-Holstein: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis sp.: 2. Helophilus pendulus L.; 3. Volucella bombylans L. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena pubescens K. 9; 5. Apis mellifica L.; 6. Bombus agrorum F.; 7. B. cognatus Steph.; 8. B. derhamellus K.; 9. B. distinguendus Moraw.; 10. B. lapidarius L.; 11. B. terrester L. C. Lepidoptera: a) Noctuidae: 12. Plusia gamma L. b) Rhopalocera: 13. Epinephele janira L. c) Sphin- gidae: 14. Zygaena filipendulae L. Ich sah am 26. Juli 1897 bei Norddorf auf der Insel Amrum zahleiche Exemplare der Honigbiene normal sgd. Obgleich das Blütenglöcken 7 mm lang ist, während der Rüssel von Apis nur 6 mm Länge besitzt, mussten die Bienen doch ausreichend Nektar erlangen, denn sie flogen stetig von Blüte zu Blüte und verweilten an jeder mehrere Sekunden. Einzelne begaben sich hin und wieder an den Blütengrund, offenbar um ein Loch in denselben zu beissen und so den Nektar zu stehlen, doch gelang dies nur wenigen, die meisten kehrten vielmehr bald wieder zum Blüteneingang zurück und setzten ihre Saugversuche auf normalem Wege fort. Wüstnei beobachtete auf der Insel Sylt Anthrena nigriceps K. als Besucher; Alfken bei Bremen: A. Diptera: Museidae: 1. Echinomyia grossa L. B. Hymen- optera: a) Apidae: 2. Bombus derhamellus K. ?; 3. B. distinguendus Mor. 9; 4. B. jonellus K. 8; 5. B. lucorum L. 8; 6. B. muscorum F. %; 7. B. terrester L. 9; 8. B. varia- bilis Schmiedekn. 3; 9. Halietus lineolatus Lep. (— canescens Scheck.) 9; 10. Megachile analis Nyl. © 5; 11. M. eireumeincta K. © Z'; 12. Psithyrus campestris Pz. 9. b) Sphegidae: 13. Mellinus arvensis L. 2 „, sgd. 44 Ericaceae. Smith beobachtete in England Podalirius bimaculatus Pz. Willis und Burkill (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. I.) bemerkten im mittleren Wales: | A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F., sgd.; 2. B. lapidarius L., sgd.; 3. B. terrester L., sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Coenonympha pam- | philus L., sgd. | Willis (Flowers and Insecets in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L., sgd., häufig; 2. Bombus agrorum F., sgd., sehr häufig; 3. B. hortorum L, sgd., häufig. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot. Flora S. 113) wurden Apis, 3 Hum- meln, 1 Muscide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 1756. E. einerea L. Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Ogle (Pop. Sc. Rev. 1870, S. 170) ganz mit derjenigen von E. Tetralix überein. Die Blüten werden nach Powell (Bot. Jb. 1886 I. S. 828) und Schulz (Beitr.) gleichfalls bisweilen von Hummeln erbrochen. Willis und Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachteten im mittleren Wales als Besucher: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F., sgd.; 2. B. terrester L., sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Polyommatus phlaeas L., sgd.; 4. Vanessa urticae L., sgd. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) bemerkte in der Nähe der schottischen Südküste: A. Diptera: a) Museidae: 1. Trichophticus cunctans Mg., pfd. b) Syrphidae: 2. Platycheirus albimanus F., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L., sgd., sehr häufig; 4. Bombus agrorum F., w. v.; 5. B. lapidarius L.., w.v.; 6. B. latreil- lellus Kirb. var. distinguendus Mor., sgd.; 7. B. pratorum L., sgd., häufig; 8. B. terrester L., w. v.; 9. Psithyrus campestris Pz., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 10. Epine- phele janira L., sgd., häufig. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 112) wurden Apis, 7 Hum- meln, 1 kurzrüsselige Biene und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 1757. E. seoparia L. Diese südeuropäische, auch in Dalmatien und Frankreich heimische Art ist, nach Delpino (Bot. Jahrb. 1890. I. S. 470), windblütig. 1758. E. arborea L. Diese Art habe ich (Capri 8. 11) auf der Insel Capri nicht fruktifizierend beobachtet. Noch im April ragte die klebrige Narbe aus den Blüten hervor, während die Antheren sämtlich leer. waren. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena carbonaria L., zahlr; 2. A. morio Brull., hfg. b) Vespidae: 3. Polistes gallica L. als Besucher. 1759. E. ecarnea L. [H. M., Alpenblumen 8. 382—-385.] — Trotz der glockenförmigen Blumenkrone, deren enger Eingang nach unten gerichtet ist, gehört diese Art nicht zu den Bienenblumen, sondern wird von Müller als eine Tagfalterblume angesehen. Die prächtige rote Farbe und die Engigkeit des Blüteneiganges, der von den Staubblättern so weit ausgefüllt ist, dass nur noch der dünne Rüssel eines Falters neben oder zwischen ihnen hindurch kann, lassen die Falterblume erkennen. Ericaceae. 45 Bereits im Sommer oder Herbste entwickeln sich die nächstjährigen Blüten als grüne Knospen; diesen Zustand beschrieb Linn& als eine besondere Art, E. herbacea. Es kann daher mit dem Aufthauen des Schnees auch das Auf- blühen sofort erfolgen. Die Augenfälligkeit der Blumen wird nicht nur durch die lebhaft roten Kelch- und Kronblätter bewirkt, sondern auch durch die noch lebhafter gefärbten Blütenstiele, sowie durch den aus der Blüte weit hervorragenden roten Fig. 227. Erica carnea L. (Nach Herm, Müller.) A Knospe für nächstes Jahr. (7:1.) B Dieselbe nach Entfernung zweier Kelchblätter. Ü© Dieselbe nach Entfernung des Kelches und des vorderen Teiles der Krone und gewaltsamer Zurückbiegung von drei Staubblättern. (7:1.) D Vierlingspollenkörner der Knospe, (Stark vergrössert.) E Blüte von der Seite, (7:1.) F Dieselbe nach Entfernung des vorderen Teiles von Kelch und Krone und der vorderen Staubblätter. @ Blüte, gerade gegen den Eingang gesehen. H Staub- und Fruchtblätter mit den Nektarien. .J/ Antheren von der Seite, von innen, von aussen. (7:1.) Griffel. Auch die schwarzbraunen, hörnerlosen Staubbeutel ragen aus derselben hervor, so dass anfliegende Insekten zuert die Narbe berühren, dann die Antheren anstossen und sich mit den zu Tetraden vereinigten Pollenkörnern bestreuen müssen. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen, da die narbentragende Griffelspitze nicht knopfförmig erweitert, sondern gerade abgeschnitten ist. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen fast ausschliesslich den Distelfalter (Vanessa cardui L.) und nur ganz vereinzelt Hummeln; A. Schulz (Beitr.) bemerkte letztere in Tirol häufiger. 46 Ericaceae. ,— Diaspensiaceae, Friese beobachtete bei Innsbruck Osmia bicolor Schrk. @ dj‘, nur sgd., sowie bei Fiume Anthrena extricata Sm. | Ich (Bijdragen) beobachtete im botan. Garten zu Kiel die Gartenhummel, sgd. Nach Kerner findet man gegen Ende der Blütezeit Bestäubung durch den Wind statt (wie bei Calluna). 396. Bruckenthalia Reichenbach. Glockenförmige honiglose Blumen, deren Bestäubung sowohl durch Insekten als auch durch den Wind vermittelt wird. | 1760. B. spieuliflora Rehb. (Erica Bruckenthaliana Sprengel). Diese in Griechenland, Siebenbürgen, Ungarn heimische Pflanze hat Loew (Bl. Fl. S. 269) nach kultivierten Exemplaren des botanischen Gartens zu Berlin untersucht: Die zu 1!/e em langen Träubchen vereinigten kleinen rosa gefärbten Blüten bilden etwa 3 mm lange und 2 mm weite rundliche Glöckehen. Aus diesen ragt der Griffel etwa 2 mm weit hervor. Der Blüteneingang wird durch die braunen, hörnchenlosen Antheren, welche auf dünnen, am Grunde durch einen ganz schmalen Ring verbundenen Staubfäden stehen, völlig ausgefüllt. Der aus den abwärts gerichteten Löchern austretende Blütenstaub, der keine Tetraden bildet, stäubt stark. Die etwas vor dem Öffnen der Antheren empfängnisfähige, rote, kreisförmige Narbe besitzt auf ihrer Oberfläche vier kleine, punktförmige, secernierende Höcker. Sie wird durch ihre Stellung gegen herabfallende Pollen- körner geschützt. Ausser durch Insekten scheint die Bestäubung auch in hervor- ragendem Grade durch den Wind vermittelt zu werden. 78. Familie Diaspensiaceae. 1761. Diaspensia lapponica L. Diese hochnordische Art ist, nach Warming (Bestövningsmade S. 34—36; Grönl. Blomster S. 35), in Grönland | schwach protogynisch. Da die Entfernung der Narbe von den Antheren eine ziemlich grosse ist, so ist spon- tane Selbstbestäubung erschwert, doch sprin- gen die Antheren zu- | weilen schon in der Fig. 228. Diaspensia lapponica L. (Nach E. Warming.) Knospe auf, sodass als- Nach grönländischem Material. 4A Eine ganz geöffnete Blume, dann Autogamie beim von oben, welche zeigt, wie die Antheren entfernt von der Narbe A j » eigt, ; ufblühen stehen. B Krone mit Staubblättern, von der Seite gesehen. ( Griffel Ä 5 mit Blumenblatt von derselben Blüte. D, E Pollenkörner. FEine Der Nektar wird in junge Blume, deren Krone noch nicht ganz entfaltet ist; die An- theren sind uffen, die Narbe reif und hat bereits Pollen auf sich; ER da die Antheren so nahe bei ihr stehen, wird die Selbstbestäubung völlig geborgen am vielleicht sehr leicht stattfinden können, @ Eine junge Blume; die N : VE E a runde des Frucht- Antheren sind geöffnet, die Narbe ist reif. FH Dreiteiliger Griffel. G (4, B,C Vergr. 2!/a:1;-@ 31:1.) knotens abgesondert. erfolgt. reichlicher Menge und Rhodoracene. 47 Nach Lindman sind die Blüten auf dem Dovrefjeld protogynisch. Die anfangs einwärts gekrümmten Staubblätter richten sich später auf, doch ist Autogamie ausgeschlossen, da die Narbe die Antheren in den immer aufrechten Blüten überragt. Als Besucher RR Ekstam im schwedischen Hochgebirge Fliegen. 79. Familie Rhodoraceae Klotzsch. Homogame oder protogynische Blumen der Klassen A, AB, H., 397. Ledum Rupp. Weisse oder rosenrote, zu doldigen Blütenständen vereinigte homogame oder schwach protogynische Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher vom Grunde des Fruchtknotens abgesondert wird, 1762. L. palustre L. [Warming, Bot. Tidsskr. 1885, S. 39. —44; Loew, Bl. Fl. S. 271; Knuth, Bijdragen.] — Die ganze Pflanze riecht stark aromatisch. Die weissen oder rosenroten Kronblätter sind flach ausgebreitet. Der von einem zehnlappigen Wulste am Grunde des Fruchtknotens abgesonderte Honig ist daher leicht zugänglich; doch wird er durch Haare, die sich über dem Grunde der Staubblätter finden, geschützt. Nach Warming ist die Pflanze in Grönland und Norwegen schwach protogyn, doch tritt wahrscheinlich schon in der Knospe spontane Selbstbestäubung ein. Später ragen die Antheren an langen Staubfäden weit aus der Blüte hervor. Als Besucher der var. decumbens sah Warming bei Jakobshavn 1 Falter (Argynnis chariclea Schneid.). Die von mir ins Auge gefassten Pflanzen von der Insel Wollin habe ich auf ihre Blüteneinriehtung leider nicht genauer untersucht, sondern ich habe dort vielmehr auf die Besucher geachtet und eine Muscide (Sarcophaga carnaria L.) beobachtet. Ich habe deshalb die Blüteneinrichtung der Exemplare des botani- schen Gartens zu Kiel untersucht: Ihre Blüten sind homogam, doch sind die Narben langlebig, so dass dieselben noch frisch sind, wenn die Antheren bereits keinen Pollen mehr enthalten. Die divergierenden Staubfäden sind 6 mm lang; die Narbe steht einen mm tiefer. Es ist daher spontane Selbstbestäubung in seitlich stehenden Blüten durch Pollenfall möglich. Als Besucher sah ich hier eine Schwebfliege (Syritta pipiens L.) pfd., nur gelegent- lich die Narbe berührend. Ausserdem fand ich in vielen Blüten kleinere Musciden am Griffel und am Fruchtknoten festkleben: in den etwa 20 Blüten einer Dolde zählte ich oft 15—20 solcher kleiner Fliegen, welche so fest sassen, dass ich sie nicht entfernen konnte, ohne sie zu zerreissen. Es schien fast so, als ob die Pflanze dieselben verdaute, da zuletzt die Form der Fliegen nicht mehr zu erkennen war, sondern sich nur noch schwärzliche Chitinmassen vorfanden. 1763. L. groenlandieum Oeder ist vielleicht nur eine Varietät der vorigen. Die Blüteneinrichtung ist, nach Warming (Bot. Tidsskr. 1885, S. 39—44), dieselbe, doch findet Homogamie statt. Die Antheren sind bereits in der Knospe geöffnet. Sowohl Selbstbestäubung als auch Fremdbestäubung ist möglich, und 48 . Rhodoraceae, zwar nicht nur durch Insekten, sondern auch durch den Wind da dieser den Blüten- staub aus den Antheren auf die Narbe derselben oder der benachbarten Blüten zu übertragen vermag. 398. Azalea L. Rosenrote, in armblütigen Dolden stehende, protogyne Blumen mit frei- liegendem Honig, welcher von einem am Grunde des Fruchtknotens sitzenden Ringe abgesondert wird. 1764. A. procumbens L. (Loiseleuria procumbens Desvaux). [Ricca Atti XIV, 3; Kerner, Pflanzenleben II; Lindman, a. a. O; War- ming, Bestövningsmade S. 6-—7; Bot. Tidsskrift 1885, S. 31—35; H. M., Alpen- blumen S. 377, 378 und S. 171, 172 als Empetrum nigrum L.] — Die ihren Kopf oder Rüssel zwi- schen Fruchtknoten und Staubblätter zum Nek- tarıum einführenden In- sekten berühren leicht einerseits die pollenbe- deckte Innenseite der Antheren, andrerseits die Narbe, so dass sie, von Blüte zu Blüte fliegend, Fremdbestäubung bewir- ken, die auch durch die schwache Protogynie be- günstigt ist. Spontane Selbstbestäubung kann wohl bei schlechter Wit- terung in sich schliessen- den und geschlossen blei- u benden Blüten erfolgen. Fig. 229. Azalea procumbens L. (Nach Herm. Müller.) Nach Kerner kommt A Blüte im ersten (weiblichen) Zustande. B Dieselbe, im Auf- Spontane Selbstbestäu- riss. (€ Blüte im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande. D Blüte ng durch Neigung der im dritten (männlichen) Zustande. Bedeutung der Buchstaben er ; wie in Fig. 213. Staubblätter gegen die Narbe zu stande; sie findet bei schlechtem Wetter auch pseudokleistogam statt. An den Pflanzen des Dovrefjeldes beobachtete Lindman gleichfalls die Bewegung der Staub- blätter gegen die Narbe und die dadurch bedingte Selbstbestäubung. Hier wie in Grönland, Finmarken und Nordland sind die Blumen schwach protogyn, dann homogam. An den letzteren drei Standorten beobachtete Warming, dass die Antheren der Narbe näher stehen, als bei den alpinen Pflanzen ; häufig bemerkte derselbe eine direkte Berührung dieser Organe, so dass vorwiegend spontane Rhodoraceae, 49 Selbstbestäubung erfolgt, die von Erfolg zu sein scheint. Nach Ekstam sind die Blüten im schwedischen Hochgebirge homogam. Die von Rieca im Val Camonica beobachteten Blüten waren so ausgeprägt protogynisch, dass die Narbe meist schon vertrocknet war, ehe die Antheren aufsprangen. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen (a. a. O. S. 378) Fliegen (3 Arten), Hummeln (2), Falter (5) und (a. a. O. S. 172) Fliegen (7), Hummeln (2), Ameisen (1), Falter (5); Warming beobachtete in Grönland kleine Fliegen, Wormskiold Falter. 399. Rhododendron L. Meist lebhaft gefärbte, protandrische Hummelblumen, deren Nektar von einem ringförmigen Wulste des Fruchtknotens abgesondert wird. Selten proto- gynische Blumen. Die Pollentetraden sind, nach Kerner, bei vielen Arten durch Viseinfäden verbunden. 1765. R. ferrugineum L. [Ricca, Atti XIII. 3; H. M., Alpenblumen S. 378, 379.] — Der reichlich abgesonderte Honig sammelt sich im Grunde der fast wagerecht stehenden Kronröhre, besonders in einer schwachen Aussackung an der oberen Seite derselben. Als Saftdecke dienen abstehende Haare auf den Staub- fäden. Die zum Nektar vordringen- den Hummeln und Bienen müssen über die Staub- blätter und die Narbe in den Blü- tengrund kriechen, so dass sie ihre Unterseite auf den im ersten Siadium befindlichen Blü- ten mit Pollen be- Fig. 230. Rhododendron L. (Nach Herm. Müller.) - A Eben sich öffnende Blüte von Rh. ferrugineum L. (Nat. Gr.) Kaften, den j Se B Etwas ältere Blüte (dgl). C Jüngere (im männlichen Zustande be- beim Besuch einer findliche) Blüte von Rh. hirsutum L., nach Entfernung der Blüten- s ß . hüllen und der vorderen Staubblätter. (7:1.) D Altere (im weib- Ber; gegen Biadıum lichen Zustande befindliche) Blüte, ebenso. A Honig. n Nektarium, befindlichen auf st Narbe, die Narbe legen. Letztere wird von den längsten Staubblättern überragt, so dass bei ausgebliebenem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung möglich ist. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 7 Hummelarten und die Honig- biene normal saugend und dabei Kreuzung bewirkend, ferner Käfer (1), Fliegen (4), Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 4 50 _ Rhodoraceae. Ameisen (1), Falter (9) als unnütze Blütengäste. Auch Rieca beobachtete noch in 2200 m Höhe Hummeln als Besucher. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 3 Hummeln, Halictus und 1 Museide als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 373.) 1766. R. hirsutum L. Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Müller (a. a. O.), vollständig mit derjenigen der vorigen Art überein. Hansgirg be- obachtete Pseudokleistogamie. Als Besucher sah Müller in den Alpen fast dieselben Insekten wie an voriger Art. Frey-Gessner verzeichnet als Besucher von Rhododendron für die Schweiz: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus alpinus L. 8; 2. B. mastrucatus Gerst.; 3. B. mendax Gerst.; 4. B. montanus Lep.; 5. Osmia nigriventris Zett. (= corticalis Gerst.); Schletterer für Tirol Bombus pratorum L. 1767. R. lapponicum Wahlb. Nach Warming (Bot. Tidsskrift 1885, 8. 35—39) sind die Staubblätter dieser homogamen Hymenopterenblume so stark seitwärts gerichtet, dass die Antheren die Narbe kaum zu berühren vermögen, also Selbstbestäubung sehr erschwert, a anUnE meist nötig ist. Warming beobachtete häufig reife Früchte. 1768. R. praecox, aus dem Himalaja stammend, sah ich (Bijdr.) im Kieler botanischen Garten von saugenden Apiden (Apis mellifica L. 8 und Bombus terrester L. 2) besucht. 1769. R. Chamaeeistus L. Die rosenrote Blumenkrone ist nicht trichter- förmig wie bei den vorigen Arten, sondern radförmig. Anfangs ist, nach Kerner, in den protogynischen Blüten Fremdbestäubung unvermeidlich, wobei die be- suchenden Insekten die drehbaren Staubfäden als Anflugstangen benutzen und im ersten Blütenstadium die Narbe belegen, im zweiten die durch Viseinfäden verbundenen Vierlingspollenkörner abstreifen. Später wird spontane Selbstbe- stäubung dadurch möglich, dass durch Senkung der Blüte die Narbe in die Falllinie des Pollens kommt. 400. Rhodora Duhamel. Homogame Blumen mit verborgenem Honig, deren Narbe anfangs durch den Mittelzipfel der Oberlippe kapuzenartig umschlossen wird. 1770. R. canadensis L. (Rhododendron Rhodorae Don) hat Hildebrand (Flora Bd. 39, 1881) beschrieben: Die Blumenkrone besitzt zwei untere, fast bis zum Grunde von einander getrennte Zipfel und eine dreizipfelige Oberlippe, deren Mittelzipfel bei der Blütenöffnung die Narbe kapuzenartig über- deckt und derartig festhält, dass der sich verlängernde Griffel in seinem mittleren Teile sich stark nach unten biegt. Von den zehn Staubblättern sind die oberen kürzer und mit ihren Spitzen abwärts geneigt, die unteren längeren dagegen etwas aufwärts gebogen. Die Antheren erhalten dadurch eine solche Lage, dass ihre an der Spitze befindlichen pollenbedeckten Öffnungen den Blüteneingang umgeben, so dass ein besuchendes Insekt sich mit Blütenstaub bedecken muss. Später streckt sich der Griffel so, dass er aus der Kapuze herausschnellt und nun Rhodoraceae, — Pirolaceae. 51 die Narbe die Antheren überragt, mithin ein besuchendes Insekt erstere zuerst berühren und, falls es mit Pollen bedeckt ist, : dieselbe belegen muss. Selbst- bestäubung ist nicht absolut ausgeschlossen, doch werden die Bestäuber meist den Pollen schon entfernt haben, wenn die Narbe hervortritt, so dass eine Über- tragung desselben auf diese fast immer unmöglich gemacht ist. 401. Kalmia L. Die Antheren sitzen in Vertiefungen der Blumenkrone und schnellen in Folge Berührung der elastischen Staubfäden durch besuchende Insekten hervor. — Drude (in Engler und Prantl, die natürl. Pflanzenfam. IV. I. S. 25) be- schreibt die Blüteneinrichtung in folgender Weise: Die Antheren liegen fest eingeschlossen in Gruben der radförmig ausgebreiteten Blumenkronen, welche durch vortretende Ränder ein voreiliges Hervorschnellen derselben verhindern, obgleich die Staubfäden stark nach innen vorgewölbt mit Federkraft wirken. Im warmen Sonnenschein nimmt die Elastizität der Staubfäden zu; vielleicht verkürzen sie sich auch etwas, so dass bei leichten Berührungen ein Hervor- schnellen der Staubblätter mit geöffneten Antheren stattfindet und eine Wolke von Pollen fliegend ausgestreut wird. Dieses Hervorschnellen beobachtete Drude im botanischen Garten zu Dresden niemals durch Insekten hervorgebracht, welche merkwürdigerweise die leuchtend roten Blüten nicht besuchten, sondern es geschah bei günstigem Wetter spontan, worauf auch Ansatz von Samen erfolgte. Der Pollen trifft weit leichter die Narbe der Nachbarblüte als die der eigenen, ob- gleich Autogamie nicht ausgeschlossen ist. (B. Jb. 1889. I. S. 517.). 1771. K. polifolia Wanham. (K. latifolia L.). Sprengel (S. 238— 240) deutete die Blüteneinrichtung auf Selbstbestäubung. Nach Delpino (Ult. oss. S. 169) und Hildebrand (Bot. Ztg. 1870, S. 669) werden die Insekten von den hervorschnellenden Antheren getroffen und übertragen den Pollen auf andere Blüten. W.J.Beal (Amer. Nat. 1868) beobachtete die Honigbiene als Besucherin, welche das Losschnellen bewirkte und Kreuzung herbeiführte. Nach Beal sind die Blüten selbststeril. 80. Familie Pirolaceae Lindley. (Hypopityaceae Klotsch.) Teils nektarhaltige, teils nektarlose, meist homogame Blumen. 402. Pirola Tourn. Meist weisse Blumen, teils ohne Nektar, teils mit reichlicher Nektarab- sonderung im Grunde der Blüte. Pollenkörner zu je vier verbunden. Antheren mit Löchern zum Pollenausstreuen. Blüten meist in allseitiger Traube, selten einzeln. 4* 59 Pirolaceae. 1772. P. minor L. Ricca (Atti XIII, 3) bezeichnet die honiglose Blume als protandrisch; Warming (Bidrag S. 122—124), H. Müller (Alpenbl. S. 376. 377), Mac Leod (B. Jaarb. V. S. 452) und ich fanden sie homogam. Die fünf Narben- lappen sondern reichlich eine klebrige Flüssigkeit aus, welche von den Besuchern in Ermangelung von Nektar wahrscheinlich zuerst beleckt wird, worauf sie Pollen suchen und dabei die Kreuzung vollziehen. Die Antheren stehen in der Knospe aufgerichtet, kippen aber dann so zurück, dass die basalen Löcher, mit denen sie sich öffnen und deren Umgebung orangerot gefärbt ist, nach unten gerichtet sind. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche erfolgt durch Hinabfallen von Pollen auf den um- gebogenen Narbenrand regelmässig spontane Selbstbestäubung, Warming be- obachtete Blüten von verschiedener Form und Weite: Bei den einen schliessen die Kronblätter zu einem kugeligen Glöckchen mit enger Mündung zusammen und ihre Staubblätter reichen in der Blüte höher hinauf; die anderen sind weiter geöffnet und ihre Staubblätter sind weniger hoch. — Die vierzelligen, tetraödrischen Pollinien nach Warnstorf von 30—44 u diam. | Besucher stellen sich sehr spärlich ein. Bisher beobachtete nur Herm. Müller (a. a. OÖ. S. 377) in Westfalen einen blumensteten Käfer (Dasytes flavipes F., in Mehr- zahl), der zuerst an der Narbe, dann an den Antheren beschäftigt war, mithin Kreuzung bewirkte; ausserdem sah derselbe einige kleine Blumenkäfer (Meligethes), sowie 2 Mus- cidenarten (Anthomyia sp. und Opomyza germinationis L.). In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora S. 113) wurden 1 Hummel, 1 Muscide, 1 Kleinfalter und 1 Käfer als Besucher beobachtet. 1773. P. rotundifolia L. [Warming, Bidrag S. 124; H. Müller, Alpenblumen S. 376; Lindman, a.a.O.; Knuth, Nordfr. Inseln S. 102, 103; Warnstorf, Nat. V. d. Harzes XL. S. 7]. — Die weissen, offen -glockigen, = ZW, Fig. 231. Pirola rotundifolia L. (Nach Herm, Müller.) A Blüte gerade von vorn gesehen. (3'/2:1). B Stempel von der Seite gesehen. (C Einige Staubblätter. (7:1). — s Kelch. ov Fruchtknoten. gr Griffel. st Narbe. nektarlosen, schwach duftenden, homogamen (nach Warnstorf stark protan- (rischen) Blüten der von mir bei Kiel beobachteten Pflanzen sind anfangs für Fremdbestäubung, später meist für spontane Selbstbestäubung eingerichtet. In vielen Blüten bemerkte ich nämlich eine allmähliche Änderung in der Wachs- tumsrichtung des Griffels, indem das Griffelende in jüngeren Blüten fast senk- Pirolaceae, 53 recht nach unten gerichtet oder schwach bogig aufwärts gekrümmt ist, so dass die Falllinie des Pollens etwa 8 mm weit von der Narbe vorüber geht. Später biegt sich die Griffelspitze aufwärts, so dass die Narbe senkrecht unter den Staubbeutel- löchern liegt und somit durch Hinabfallen von Pollen auf dieselbe spontane Selbst- bestäubung erfolgt. (Fig. 232.) Auch die Pflanzen des Dovrefjelds haben, nach Lindman, später die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung, indem die anfangs basal gestellten Antherenöff- nung dann in’ die, für Selbstbestäu- bung geeignete Stellung gelangen. Der Narbenkopf ist auch hier reichlich mit einer klebrigen Flüssigkeit überzogen, aus welcher fünf kegelför- mige Spitzen hervorragen. Ebenso sind auch hier die Öffnungen der gelben Staubbeutel von einer orangegelben Zone umgeben. — Pollentetraden nach Fig. 232. Pirola rotundifolia L, (Nach der Natur.) I Staub- und Fruchtblätter im ersten Zustande der Blüte: die Falllinie des Pollens trifft die Narbe nicht 2 Dieselben im zweiten Blüten- zustande: die Narbe liegt senkrecht unter der den Pollen ausstreuenden Spitze der Staub- beutel, Warnstorf 37 u. Besucher sind auch bei dieser Art sehr selten. Auf dem Meimersdorfer Moor bei Kiel, wo die Pflanze mit Parnassia palustris zusammen blüht, sah ich am 11, 9. und 14. 9. 1892 letztere von sehr zahlreichen Insekten besucht, während ich an Pirola rotundifolia, welche doch eine ebenso grosse Augenfälligkeit besitzt wie erstere, trotz langer Überwachung keinen einzigen Insektenbesuch beobachten konnte. An Blüten, welche ich in mein Arbeitszimmer mitgenommen hatte, bemerkte ich mehrere Stubenfliegen, welche Narben, Antheren und Kronblätter betupften, jedoch bald wieder von der Blüte abliessen, als sie nach einigen vergeblichen Versuchen keinen Honig fanden. Alfken bemerkte auf Juist trotz mehrtägiger Beobachtung keinen Insektenbesuch. Die Form arenaria Koch hat Warming an Herbariumsexemplaren . untersucht; es scheint, als ob wegen der Nähe der Antheren und Narbe spontane Selbstbestäubung leichter als bei der Hauptform möglich sei. Auf Norderney konnte Verhoeff an dieser Form keinen Insektenbesuch beobachten. 1774. P. media Swartz. In den weissen Blumen kommt, nach Kerner (Pflanzenleben II), dadurch spontane Selbstbestäubung zu stande, dass sich der Griffel so krümmt, dass er mit dem in Vertiefungen der Kronblätter aufgenommenen Pollen in Berührung kommt. 1775. P. seeunda L. Nach Kerner (Pflanzenleben II) findet im Grunde der Krone Nektarabsonderung statt. Die Blüten sind hängend. Die zum Pollen- ausstreuen dienenden Löcher der Antheren sind nach oben gerichtet und die S förmig gekrümmten Staubfäden in dieser Lage durch die Kronblätter fixiert. Indem ein honigsuchendes Insekt die Staubblätter berührt, werden die Antheren umgekippt, so dass der Pollen auf den Besucher fällt und ihn bestäubt. Beim Besuche einer anderen Blüte wird dann der Pollen auf deren Narbe. gebracht. 54 Pirolaceae. Nach Ricca (Atti XIV) sind die Blüten schwach protogynisch. Auch Warnstorf (Nat. V. d. Harzes XI. S. 7—8) bezeichnet sie als protogyn. Nach demselben überragt im ersten (weiblichen) Zustande der Blüte der Griffel mit der dicken, klebrigen Narbe die Blütenglöckchen etwa um 2mm, während die auf S-förmig gebogenen Filamenten sitzenden weissen, feinbehaarten Antheren noch geschlossen und mit ihren Öffnungen nach dem Innern der Blüte gekehrt sind. Wird in diesem Stadium ein Insektenrüssel eingeführt, dann kippen die Antheren um und streuen ihre mehlartig weissen, brotförmigen, glatten Pollen- zellen, welche etwa 25 4 lang und 12 « breit sind, dem Kopf des Insekts auf und werden dann beim Besuch einer anderen Blüte auf die hervorstehende Narbe übertragen. Findet kein Insektenbesuch statt, dann strecken sich die einge- schlossenen Filamente gerade, die Antheren treten aus der Blüte hervor, die Blütenöffnung durch Zurückdrängen der Kronenblätter erweiternd und kippen selbstständig um, wobei Pollen von höher stehenden auf Narben tiefer stehender Blütchen gelangen kann. | ; 1776. P. uniflora L. (Monesis grandiflora Salisbury, Chimophila uniflora G. Mayer). [Ricca, Atti XIV, 3; H. M., Alpenblumen S. 375, 376; Kerner, Pflanzenleben IL; Warming, Bot. Tidsskrift Bd. 15. 1895, S.15—18; Lindman, a.a. Ö.]| — Die grossen, weissen, nach unten ge- kehrten, honiglosen Blü- ten sind, obwohl sie einzeln am Ende des Schaftes stehen, ziem- lich augenfällig, da sie sich zu einer Fläche von 20 mm Durchmesser aus- breiten. Als bequemste Anflugstelle dient die am weitesten abwärts Fig. 233. Pirola uniflora L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte gerade von unten gesehen. (3:1). B Griffel der- en Narbe. d selben, von der Seite gesehen. (3:1). C' Einzelne Anthere. (7:1.) an Dan ererne eee N abere Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. nassglänzende Stellen (die Ricca für Nektar hält) von den Besuchern beleckt und, falls ihr Rüssel bereits mit Pollen behaftet ist, belegt wird. An der Griffelstange in die Höhe steigend, werden sie, da sie keinen Honig finden, von den orangegelben Antherenhörnern angelockt, sich zum Pollen begeben und dabei ihren Rüssel mit solchem behaften. Fremd- bestäubung wird also bei Insektenbesuch leicht erfolgen, spontane Selbstbestäubung ist, nach Müller, bei der vorragenden Stellung der Narbe in der Regel aus- geschlossen. Nach Kerner ist dies nur anfangs der Fall; es krümmt sich ragende in fünf Spitzen Pirolaceae, 55 zuerst der Blütenstiel so, dass der Griffel senkrecht nach unten gerichtet ist, während die Antherenlöcher nach oben gekehrt sind, so dass ein Hinabfallen von Pollen auf die Narbe unmöglich ist. Anfliegende Insekten streifen zuerst die Narbe und kippen dann die An- theren um, wodurch der Pollen auf die Besucher ausgestreut wird. Später streckt sich der Blüten- stiel so, dass die Blüte eine mehr nickende Lage erhält, wodurch der Grif- fel eine schräg abwärts gerichtete Stellung ein- nimmt und die Narbe unter die Antheren gerät. Da gleichzeitig die Träger der: Ieizieren eine ent A Blume von der Seite. B Dieselbe von vorn. (2:1). Ü' Blüten- gegengesetzte Krümmung knospe im Schutz des Stützblaties. D, E, F Staubblätter einer angenommen haben, so älteren Blume. (8:1.) @ Narbe von oben. H, I Staubblätter 1 ” einer Knospe, bevor sie sich umkehren. (8:1.) K Blume von dass ihre Löcher nach P. rotundifoliaL. (2:1.) unten gerichtet sind, fällt in diesem zweiten Blütenzustande leicht Pollen auf die Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung eintritt. Bei den grönländischen Pflanzen ist, nach Warming, spontane Selbst- bestäubung leichter als bei P. rotundifolia, da der Abstand zwischen Narbe und Antheren geringer ist. (Fig. 234.) Die Blüten der Pflanzen vom Dovrefjeld haben, nach Lindman, einen geringeren Durchmesser (13 mm) als die der Alpen- pflanzen. Nach Ekstam schwankt die Blütengrösse im schwedischen Hoch- gebirge von 12 bis 20 mm. Auch auf Novaja Semlja beträgt, nach Ekstam, der Durchmesser der schwach duftenden Blüten 10—20 mm. Der Blütenbau stimmt mit dem der von Warming beschriebenen überein und erinnert zuweilen an denjenigen von P. rotundifolia. Honigabsonderung ist nicht vorhanden, Fig. 234. Pirola uniflora L. (Nach E. Warming.) 403. Monotropa L. Homogame Blumen mit verborgenem Nektar, welcher nach Kerner aus dem fleischig verdiekten Grunde der Krone abgesondert wird. 1777. M. Hypopitys L. Die wie die ganze Pflanze blassgelben, homogamen Blüten sind zu Trauben vereinigt. Die Endblüte ist fünfzählig, die Seitenblüten sind vierzählig. Erstere hat, nach Kirchner (Flora S. 530), 10, letztere haben 8 kleine längliche Nektarien am Grunde des Fruchtknotens, welche in die hohlen Aussackungen der Kronblätter hineinragen und in diesen den Nektar bergen. Die aufrecht stehenden, gezähnelten, etwa 15 mm langen Kronblätter schliessen seitlich dicht aneinander, so dass ein 4—5 mm weiter Eingang zur Blüte bleibt, ‘56 Epacridaceae. —, Aquifoliaceae. — Oleaceae, welcher durch den 3—3!/a mm breiten N arbenkopf fast völlig geschlossen wird. Es gehört daher ein mindestens 10 mm langer Rüssel dazu, um den Nektar zu erreichen. Der Narbenkopf hat in der Mitte eine grubige Vertiefung, welche rings von den sehr klebrigen Narbenpapillen wallartig umgeben ist. Unterseits ist der Narbenkopf von weissen Haaren umschlossen, welche verhindern, dass der eigene Pollen auf die Narbe gelangt. Die Antheren stehen nämlich in der Höhe dieser Haare etwas unterhalb der Narbe und springen nach aussen auf. Besuchende Insekten müssen mit dem Kopfe zuerst die Narbe berühren, wobei sie diese be- legen, falls sie von einer anderen Blüte herkommen; gleichzeitig machen sie die Berührungsstelle des Kopfes oder Rüssels an der Narbe klebrig, so dass der weisse Pollen, den sie unmittelbar nach der Berührung der Narbe streifen, an ihnen haften bleibt. Fremdbestäubung ist also gesichert, spontane Selbstbestäubung scheint ausgeschlossen. — Pollen, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 17), weiss, kugelig, glatt, etwa 25 u diam. | Als Besucher beobachtete ich (Bijdragen) auf der Insel Wollin eine saugende Hummel: Bombus agrorum F, 9 (Rüssellänge 10—15 mm). 81. Familie Epacridaceae R. Br. Nach Delpino (Ult. oss.) sind einzelne Arten der Gattung Epacris protogynisch. 1778. Cystante sprengeloides R. Br. ist, nach Borzi (Contrib. alla biologia vegetale Vol. II. Fasc. II.) windblütig. 82. Familie Aquifoliaceae DU. 404. Ilex L. Weisse, oft zweihäusige Blumen mif freiliegendem “Honig, der im Blüten- grunde abgesondert wird. 1779. I. aquifolium L. ist nach Vaucher und Darwin diöcisch, doch fand A. Schulz, dass die von ihm untersuchten Gartenexemplare normal aus- gebildete zweigeschlechtige Blüten besassen, welche auch Früchte ansetzten. Mac Leod (B. Jaarb. VI. S. 246— 247) bezeichnet die belgischen Pflanzen als zweihäusig. Die männlichen Blüten besitzen die Rudimente des Stempels. Wenn die Blüte sich öffnet, springen die Antheren auf. Die weiblichen Blüten haben einen viel grösseren, grünen Fruchtknoten. Die Honigabsonderung ist in beiden Blütenformen eine sehr geringe. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden Apis mellifica L. 3 als sehr häufige Besucherin. 83. Familie Qleaceae Lindley. Bei den insektenblütigen Pflanzen dieser Familie findet die Anlockung durch die Blumenkrone, sowie durch die Zusammenhäufung der Blüten zu rispigen ‚Oleacene. | 57 Blütenständen und den oft kräftigen Duft statt. Der vom Fruchtknoten ab- gesonderte Honig wird in der mehr oder minder langen Kronröhre geborgen. Einige Arten sind windblütig (Fraxinus excelsior). 405. Ligustrum Tourn. Homogame, in gedrängten Rispen stehende Blumen mit verborgenem Honig, welcher vom Fruchtknoten abgesondert wird. | 1780. L. vulgare L. [H. M., Befr. S. 340, 341; Weit. Beob. III. S. 62, 63; Knuth, Nordfr. Ins. S. 103, 163, 164.] — Die stark duftenden, weissen Blumen besitzen, nach H. Müller, eine kaum 3 mm lange Kronröhre, die sich oben in Fig. 235. Ligustrum vulgare L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte schräg von oben gesehen. 2 Eine weniger geöffnete Blüte, gerade von oben gesehen. 3, 4 Blüte nach Fortnahme des vorderen Teiles der Blumenkrone, von der Seite gesehen. (Vergr. 3!/2: 1.) einen vier-, selten fünflappigen Saum ausbreitet. Die zweilappige Narbe steht im Blüteneingange, während die zwei, selten drei Staubblätter frei aus demselben hervorstehen. Ihre Antheren springen seitlich auf, öffnen sich aber soweit, dass die ganze innere Seite mit Pollen bedeckt ist. Die Stellung der Antheren zur Narbe ist eine verschiedene: bald stehen sie weit auseinander, so dass ein be- suchendes Insekt in der Regel mit der einen Seite seines Rüssels eine Anthere, mit der entgegengesetzten die Narbe berührt, also Fremdbestäubung bewirkt; bald neigen sie über der Narbe zusammen, so dass bei Insektenbesuch auch Selbst- bestäubung leicht möglich ist, letztere auch leicht spontan erfolgen kann. Als Besucher sah ich auf der Insel Föhr 6 Schwebfliegen, 2 Falter, 2 Museiden ; auf der Insel Rügen beobachtete ich Bombus terrester L. 8, sgd. Herm. Müller (1) beobachtete in Westfalen und Thüringen (Th.), Buddeberg (2) in Nassau: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Cerambyx cerdo L. (soll wohl Scop. heissen), öfters auf die Blüten kriechend, ohne ihnen etwas zu entnehmen (2) b) Cleridae: 2, Trichodes apiarius L., den Kopf zwischen den Blüten vergrabend (2). c) Nitidulidae: 3. Cercus pedi- eularius L., sgd. (1). d) Searabaeidae: 4, Cetonia aurata L., Blütenteile abweidend (1, Thür., 2). B. Diptera: a) Empidae: 5. Empis livida L., sgd., häufig (1). b) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L., sgd. (1, Th.); 7. E. nemorum L., sgd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 8. Apis mellifica L. 5, sgd. (1, Th.); 9. Heriades truncorum L., sgd. (1); 10. Nomada suceineta Pz. 9, sgd. (1, Th... D. Lepidoptera: a) /'yralidae: 11. Scoparia ambigualis Tr., sgd. (2). b) Rhopalocera: 12. Coenonympha arcania L., sgd. (1, Th.); 13. C. pam- pbilus L., sgd. (1, Th.); 14. Epinephele janira L, sgd. (1, Th.); 15. Melitaea athalia Esp., sgd. (1, Th.); 16. Thecla pruni L., sgd. (1, Th., 2). ec) Sphingidae: 17. Sesia asiliformis Rott. 9, sgd. (1, Th.). 58 Oleaceae, Rössler beobachtete bei Wiesbaden folgende Falter: 1. Limenitis camilla S. V.; 2. Doloploca punctulana S. V.; 3. Aedia funesta Esp. Schletterer verzeichnet Anthrena carbonaria L. als Besucher für Tirol. Mac Leod sah in Flandern kleine Fliegen und Meligethes. (Bot. Jaarb. VI. S. 372). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L 8, sgd. 406. Phillyrea Tourn. ist nach Kerner protogynisch. 1781. Phillyrea latifolia L. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Holzbiene Xylocopa vio- laceae L. 407. Syringa L. Homogame, seltener protandrische oder protogynische, zu grossen augen- fälligen Blütenständen vereinigte Blumen mit verborgenem Honig, welcher im Grunde der Kronröhre vom Fruchtknoten abgesondert wird. 1782. S. vulgaris L. [Sprengel S. 47, 48; H.M,, Befr. S. 339, 340; Weit. Beob. II. S. 62; Kirchner, Flora 8. 537; Warnstorf, Nat. V. des Harzes XI.; Knuth, Ndfr. I. S. 103, 164.] — Die wie bei den beiden folgenden bläulich-lila, seltener weissen, wohl- riechenden, zu grossen, augen- fälligen Blütenständen vereinigten Blumen, sind meist homogam, sel- tener, nach Batalin (Bot. Ztg. 1870, S. 54, 55), protandrisch oder protogynisch. Die Kron- röhre ist 8—10 mm lang; ihr Durchmesser beträgt etwa 2 mm. Sie wird in ihrem unteren Teile auf 2—4 mm von dem reichlich Fig. 236. Syringa vulgaris L. (Nach Herm,. Vom Fruchtknoten abgesonderten Müller.) Honig angefüllt. Die im Blüten- 1 Blüte nach Entfernung des vorderen Teiles der eingange stehenden Antheren wer- Blumenkrone. 2 Blüte von oben gesehen. 3 Ein- | ß d Kcch | gang der Blüte, unmittelbar nachdem sie sich ge- (en von dem Anse tenrüssel zu- öffnet hat. 4 Derselbe, etwas später. s Kelchblätter. erst gestreift, dann die darunter p Kronblätter. fi Staubfäden. a Staubbeutel. po Pollen. & ER Fruchtknoten. = Nukbe, pP : stehende Narbe. Wenn trotzdem Ä auch in homogamen Blüten keine Selbstbestäubung bewirkt wird, so ist der Grund darin zu suchen, dass der Pollen beim Hineinschieben des Rüssels nicht an demselben haftet, sondern erst beim Herausziehen, weil er dann mit Nektar benetzt ist. Honigsuchende Insekten werden daher regelmässig Fremdbestäubung, pollenfressende dagegen wohl immer Selbstbestäubnng bewirken. Letztere tritt bei ausbleibendem In- sektenbesuch durch Hinabfallen von Pollen auf die Narbe regelmässig spontan ein. Dieselbe ist, nach Kerner, in den ersten Blühtagen dadurch verhindert, dass die Antheren nach aussen gewendet sind; später ist sie aber beim Ein- 'Oleacene, 59 schrumpfen derselben leicht möglich. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, dicht netzig-warzig, unregelmässig elliptisch bis brotförmig, längsfurchig, bis 50 u lang und 30 « breit. Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln und bei Kiel die Honig- biene, 2 Hummeln, 3 Pierisarten, 4 Schwebfliegen. Herm. Müller beobachtete in Westfalen folgende Insekten an den Fliederblüten: A. Dipterä: a) Bombylidae: 1. Bombylius major L., sgd. b) Syrphidae: 2. Eristalis arbustorum L., pfd.; 3. E. sepulcralis L., pfd.; 4. Rhingia rostrata L., in grösster Häufig- keit, sgd. und pfd.; 5. Syritta pipiens L., pfd.; 6. Xylota segnis L., vergeblich zu saugen versuchend, dann pfd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 7. Anthophora pilipes F. 9 d), häufig, sgd.; 8. Apis mellifica L. 7, zahlreich, sgd. und pfd.; sie hält im Fluge, ohne sich zu setzen, vor verschiedenen Blüten, bis sie eine in geeignetem Zustand befind- liche trifft; 9. Bombus hortorum L. © 8, sehr zahlreich, sgd.; 10. B. lapidarius L.? 9, zahlreich, sgd.; 11. B. terrester L. 9 ©, sgd.; 12. Eucera longicornis L. j', sgd.; 13. Halietus albipes F. 9, sgd.; 14. Osmia rufa L. 9, häufig, sgd. b) Vespidae: 15. Ody- nerus sp., vergeblich nach Honig suchend und sich alsbald wieder entfernend. C. Lepi- doptera: a) Rhopalocera: 16. Anthocharis cardamines L.; 17. Papilio machaon L.; 18. P. podalirius L.; 19. Pieris brassicae L, häufig; 20. P. napi L., häufig; 21. P. rapae L., häufig; 22. Vanessa io L., sgd.; 23. V. urticae L., häufig. b) Sphingidae: 24. Macroglossa fuciformis L., in Mehrzahl, sgd.; 25. M. stellatarum L., w. v. Chr. Schröder beobachtete bei Rendsburg sehr zahlreiche Exemplare von Sphinx ligustri L., Deilephila elpenor L.. D. porcellus L., sowie zahlreiche Noktuiden, sämtl. sgd., als Besucher. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Coleoptera: Elateridae: 1. Corymbites peetinicornisL. B.Hymenoptera: a) Apidae: 2. Apis mellifica L.; 3. Bombus hortorum L. 9; 4. silvarum L. 9; 5. B. terrester L. 9; 6. Podalirius retusus L. 9; 7. Psithyrus barbutellus K. 9; 8. P. vestalis Fourer. ©. b) Tenthredinidae: 9. Trichiosoma betuleti Klg. c) Vespidae: 10. Vespa germanica F. 92. Schenck bemerkte in Nassau die parasitisch lebende Trauerbiene Melecta armata Pz.; Friese bei Strassburg Xylocopa violacea L. © und 5, hfg. 1783. S. chinensis Willdenow. Nach Kirchner (Flora S. 538) stimmt die Blüteneinrichtung dieser Art mit derjenigen der vorigen, auch in Bezug auf Homogamie und schwache Protogynie oder Protandrie, überein. Die Blüten sind, nach Kirchner, bei uns immer unfruchtbar. — F.F.Kohl beobachtete in Tirol die Faltenwespe Leionotus nigripes H.-Sch. als Besucher. 1754. S. persica L. [H.M., Weit. Beob. III. S. 62; Kirchner, Flora S. 538; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüten sind gynomonöeisch. Innerhalb der- selben Inflorescenz beobachtete H. Müller zwittrige und weibliche Blüten. Erstere treten in überwiegender Zahl auf; sie sind homogam und grösser, ihre Narbe steht in der Mitte der Kronröhre, ihre Antheren im Eingange derselben. Die weiblichen kommen in geringerer Anzahl vor; sie sind kleiner, ihre Antheren sind verkümmert und stehen meist in gleicher Höhe mit den Narben, zuweilen jedoch auch höher oder tiefer als dieselben. Die weiblichen Blüten haben zuweilen nur 3 Kronzipfel; auch solche mit nur einem Staubblatt kommen vor. Kirchner fand ausser den grossblütigen Zwitterblumen hin und wieder etwas kleinere mit nicht aufspringenden Antheren. Als Besucher sah ch Pieris napi L., sgd.; Herm. Müller Osmia rufa L. 9, sgd.; Loew im botanischen Garten zu Berlin Bombus hortorum L. 9, sgd. 60 ‚Oleaceae. 408. Forsythia Vahl. Gelbe, homogame, vor den Blättern erscheinende Blumen mit verborgenem Honig. — Die Forsythia-Arten sind, nach Darwin (diff. forms), heterostyl, doch finden sich in unseren Gärten, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1894), von F. suspensa nur die kurzgriffelige und von F. viridissima nur die lang griffelige Form, Die von der ersteren Art geernteten Samen gehören stets dem Bastard F. intermedia (= suspensa X viridissima) an. 1785. F. viridissima Lindley. [H. M., Weit. Beob. III. S. 63] — Die Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen von Ligustrum überein. Der Griffel überragt die Staubblätter meist um die Länge der letzteren, so dass besuchende Insekten zuerst die Narbe und dann die mit ihr gleichzeitig ent- wickelten Antheren berühren müssen, mithin Fremdbestäubung erfolgt; doch kommen auch Blüten mit so kurzem Griffel vor, dass die Narben von den Antheren berührt werden, mithin spontane Selbstbestäubung eintritt. Als Besucher sah H. Müller in Lippstadt 2 Apiden (Anthrena fulva Chr. 9, sgd. und Bombus pratorum L. ©), sowie Meligethes (tief in den Blüten); Alfken bei Bremen Apis nicht selten. 1786. F. suspensa Vahl. [Knuth, Bijdragen.] Als Besucherin sah ich die Honigbiene sgd. 409. Fraxinus Tourn. Blüten polygamisch. Kronblätter 2, 4 oder fehlend. Teils wind-, teils insektenblütig. & 1787. F. excelsior L. [Kirchner, Flora 8.538, 539; Mac Leod, B. Jaarb. V.8.381; Schulz, Beitr.; Kerner, Pflanzenleben II; Knuth, Ndfr. Ins. S. 104.] — Die Blüten werden durch Vermittlung des Windes bestäubt; sie sind daher vor den Blättern entwickelt. Die weiblichen Blüten besitzen, nach Kirchner, Staub- blätter, welche aber früh abfallen und deren Antheren sich weder öffnen, noch ausgebildeten Pollen enthalten. Hin und wieder findet man an weiblichen Bäumen einige Blüten mit vollkommenen Staubblättern. Die meisten männlichen Blüten enthalten Stempel, doch fallen diese bald ab. Von den zweigeschlechtigen Blüten sind manche unfruchtbar. Die Pflanze ist, nach Schulz, andromonöecisch, gynodiöcisch und gynomonöeisch, sowie triöeisch, und zwar kommen meist alle Formen mit Zwitterblüten zusammen vor, so dass sich in Mitteldeutschland mindestens 10 in Bezug auf die Geschlechterverteilung verschiedene Arten von Individuen unterscheiden lassen. Auch beobachtete Schulz nicht selten einen Geschlechtswechsel an ein und demselben Baume oder an einzelnen Ästen eines solchen in verschiedenen Jahren. Nach Kerner ist die Pflanze protogynisch. Die grosse fleischige Narbe ist 2—4 Tage früher entwickelt als die auf kurzen, dicken Staubfäden stehenden Antheren, deren mehliger Pollen durch Windstösse entführt wird. 1788. F. Ornus L. Die ähnlich wie Weissdorn riechenden Blüten sind, nach Kerner, zum Teil scheinzwittrig. Als Besucher sah.Delpino (Ult. oss, in Atti XVII) Melolontha farinosa (sicher — Hoplia argentea Poda) in grosser Zahl. Oleaceae, — Asclepiadaceae. 61 410. Jasminum Tourn. Nach Treviranus (Bot. Ztg. 1863) befruchtet sich Jasmin um selbst, indem sich der Griffel gegen die Antheren zurückbiegt. Nach Kuhn (Bot. Ztg.1867) enthält diese Gattung dimorphe Arten. 1789. J. revolutum Sims. ist, nach Pirotta (Rend. d. R. Ist. Lomb. Ser. II. Vol. XVIIT. Fasc. XIV. Milano 1885), heterostyl-dimorph. Im bota- nischen Garten zu Rom sind beide Formen protandrisch. Als Besucher sind kleine Käfer und Fliegen, sowie Bienen und andere Hymeno- pteren beobachtet. 1790. J. Sambae Ait. duftet besonders stark nach Sonnenuntergang. 1791. J. noctiflorum Afz. wird vermutlich durch Nachtfalter bestäubt; ebenso die drei folgenden Arten, welche wohlriechende grosse Blüten mit langen Kronröhren besitzen: | 1792. Nyetanthes arbor tristis L. wirft die meisten Blüten bei Sonnen- aufgang ab; 1793. 1794. Monodora longiflora Eng. und M. pubens Gray öffnen ihre wohlriehenden, hellgelben Blüten am Abend. Die Blüten von 1795. Nathusia duften am Abend besonders stark, dürften daher auch von Nachtfaltern besucht werden. 84. Familie Aselepiadaceae R. Br. Bei der Unterfamilie der Cüynanchoideen sind die Staubfäden der fünf Staubblätter verbreitert, meist in eine Röhre verwachsen, aussen mit Anhäng- seln versehen, welche eine Nebenkrone bilden; Antheren meist mit einem end- ständigen häutigen Anhängsel; Pollen zu Pollinien zusammengeballt; diese sind den fünf Klemmdrüsen des grossen Narbenkopfes paarweise angewachsen. Die Klemmkörper heften sich an die Beine der besuchenden Insekten, wenn die honigabsondernden Stellen gleichsinnig mit den Staubblättern gestellt sind (Asclepias), oder an den Rüssel der Besucher, wenn die honigabsondern- den Stellen mit den Staubblättern abwechseln (Vincetoxiecum, Stapelia, Bucerosia, Arauja). Die mittelst der Beine oder des Rüssels aus ihren Taschen herausgezogenen Klemmkörper werden auf die Narbe anderer Blüten verschleppt. (Klemmfallenblumen.) Diese äussert verwickelten Blütenein- richtungen sind den besuchenden Insekten in sehr vollkommener Weise angepasst, so dass sie in dieser Hinsicht den Orchideen an die Seite gestellt werden können, wenngleich sie denselben an Mannigfaltigkeit der Blütenformen weit nachstehen, — Die Unterfamilie der Periplocoideen weist, nach K. Schumann (in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilien IV, 2), eine nicht zu verkennende Analogie in den Bestäubungseinrichtungen mit den Ophryoideen auf. 411. Vincetoxicum Moench. | Gelblichweisse, zu blattwinkelständigen, gestielten Dolden vereinte Klemm- fallenblumen, deren Befruchtung durch den Rüssel der Insekten bewirkt wird, 62 'Asclepiadaceae. 1796. V. offieinale Moeneh. (Asclepias Vincetoxieum L, Cynanchum Vincetoxicum R. Br.) [Sprengel 8. 139—150; Delpino, Ult. oss. 8. 224--228; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870, S. 604, 605; Müller, Alpenbl. S. 350—352; Kirchner, Flora $. 546.]| — Die von einer fleischigen, durch die Verwachsung der Staubblätter gebildeten Säule umschlossenen Frucht- knoten sind von einem fleischigen Knopfe bedeckt, unter welchem sich fünf Zugänge zu den Narben befinden. Die umschliessende, durch die Verwachsung der Staubfäden gebildete Säule trägt an ihrem oberen Ende die fünf Staubbeutel, sowie nach aussen fünf mit einander verwachsene und so eine gewölbte Neben- krone darstellende Anhängsel. Jede der dicht um den fleischigen Knopf herum- Fig. 237. Vincetoxieum officinale Mnch. (Nach Herm. Müller.) A Blüte nach Entfernung der 5 Kronblätter. (7:1.) B Dieselbe (auch ohne Kelch), gerade von oben gesehen. (14:1.) C Das von den Antheren umschlossene kopfige Griffelende. Die in den Antheren geborgen liegenden Pollenplatten und die Stränge, die sie mit dem Klemm- körper verbinden, sind durch punktierte Linien angedeutet. D Ein Klemmkörper und die mit ihm verbundenen Pollenplatten von der Innenseite. (80:1.) E Derselbe von der Aussen- seite. a Kopfiges Griffelende. 5b Häutiger Konnektivfortsatz, der sich auf den Griffelkopf legt. ce Aussenseite der Pollentasche. d Flügelartiger Seitenrand der Antheren, der mit dem anstossenden flügelartigen Seitenrande der benachbarten Anthere den unten erweiterten Spalt x umschliesst. e Saftgrube. f Klemmkörper, an dem mittelst der beiden Stränge g die beiden Pollenplatten h befestigt sind. i Saftblätter, liegenden Antheren beherbergt in zwei nach dem Knopfe zu geöffneten Taschen zwei, je eine dünne Platte bildende Pollinien, legt sich mit einem häutigen Lappen auf die Oberfläche des Knopfes und breitet sich nach rechts und links in eine aufwärts gleichmässig verschmälerte und am oberen Rande des Knopfes spitz zulaufende blattartige Fläche aus, welche von der Säule senkrecht absteht und sich mit der anstossenden, blattartigen Fläche der benachbarten Anthere so dicht zusammenlegt, dass zwischen beiden nur ein schmaler, am unteren Ende erweiterter Schlitz bleibt, hinter welchem an der Unterseite des Knopfes die bestäubungs- fähige Stelle, die Narbenkammer, liegt. Im oberen Ende eines jeden Schlitzes liegt, von aussen sichtbar, ein hälftig-gleichgestalteter, schwarzer, glänzender Asclepiadaceae. 63 Körper, der aus einer dünnen, hornartig harten Platte besteht, die in der Mitte ihres unteren Randes einen aufwärts verschmälerten Spalt hat und sich in ihrer ganzen Länge nach vorn so zusammenbiegt, dass ihre Ränder dieht an einander schliessen. An diesen „Klemmkörper“ sind vermittelst zweier in den Antheren liegender Stränge zwei Staubkölbehen so befestigt, dass der linke Strang das rechte Staubkölbehen der links liegenden Anthere trägt und der rechte Strang das linke Staubkölbehen der rechts anstossenden. Indem nun die besuchenden Fliegen den Honig aus einer der 5 gerade unter den fünf Klemmkörpern liegenden, safthaltigen Gruben der Nebenkrone zu holen suchen, wird ihr hineingesteckter, mit abstehenden Borsten besetzter Rüssel in dem Schlitze aufwärts geführt, so dass er sich unvermeidlich in dem Klemmkörper festklemmt. Zieht nun das Insekt den Rüssel mit einem kleinen Ruck heraus, so reisst es den Klemmkörper und die ihm anhaftenden zwei Pollinien mit los und nimmt sie mit sich fort. Unmittelbar nach dem Heraus- ziehen aus den Antherentaschen stehen die beiden Pollinien weiter auseinander; aber indem die beiden Stränge, durch welche sie an den Klemmkörper geheftet sind, an der Luft troeknen und sich dabei drehen, rücken die beiden Pollinien so dicht an einander, dass sie mit Leichtigkeit in einen Schlitz eingeführt werden können. Indem daher das Insekt weitere Blüten besucht, führt es die Staub- kölbehen leicht in einen Schlitz einer anderen Blüte ein, schleift sie, durch den Schlitz geführt, in die Narbenkammer, reisst sie, indem es den Rüssel wieder durch einen kleinen Ruck loszieht, von den Strängen, welche sie mit dem Klemm- körper verbinden, ab und bewirkt so Fremdbestäubung, während der Klemm- körper der neuen Blüte nebst den ihm anhängenden Strängen am Rüssel des Insekts befestigt wird. Nur Musciden klemmen sich fast regelmässig die Klemm- körper an den Rüsselborsten fest, andere Besucher (wie Empiden, Syrphiden, Wespen u. s. w.), denen solche Borsten fehlen, nehmen nur ausnahmsweise einen Klemmkörper an der Rüsselspitze mit. Vincetoxieum offieinale wird, nach F. Heim (Bull. mens. soc. Linn. Paris 1896), durch grosse Dipteren bestäubt, welche indess meist nicht zum Nektar gelangen. Ausserdem kommen in den Blüten kleine Fliegen vor, welche an den Blumenkörpern haften bleiben und dadurch die Anwendung der Pollinarien zur Bestäubung verhindern. Somit ist hierdurch der Insektenbesuch nicht nützlich, sondern eher schädlich. Heim glaubt, dass gegen solche unwillkommene Gäste der Blüten die Spinnen einen Schutz bilden und nimmt daher bei denselben Arachnophilie an. (B. Jb. 1894, I. S. 275). Dasselbe gilt von Apocy- num Venetum L. Als Besucher der honigduftenden Blüten beobachtete schon Sprengel Fliegen, welche am Rüssel mit Klemmkörpern behaftet waren, H. Mülller beobachtete in den Alpen 12 Museiden mit Pollinien meist an den: Rüsselborsten, als weitere für die Blume nutzlose Gäste 1 Empide, 1 Syrphide, 2 Bienen, 1 Grabwespe, 1 Faltenwespe, 2 Falter, 4 Käfer. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 4 kurzrüsselige Hymenopteren, 3 Käfer und 3 Musciden an den Blüten, doch keiner der Besucher war mit Pollinien beladen. (B. Jaarb. IIL S. 344.) 64 Asclepiadaceae. A Fig. 238. Asclepias syriaca L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte nach Entfernung der Kelch- und Kronblätter, von oben gesehen. (31/2:1.) 2 Dieselbe von der Seite. 3 Dieselbe nach Entfernung der Honigblätter. (7:1.) # Dieselbe nach Entfernung eines Staubblattes. 5 Das fortgenommene Staubblatt, von aussen gesehen. 6 Dasselbe, von der Innnenseite. 7 Ein Honigbehälter. (31/2: 1). & Derselbe im Längsdurchschnitt, um den auf den Staubbeutel sich legenden kegelförmigen Fortsatz zu zeigen. 9 Frisch herausgezogene Staubkölbehen, von aussen gesehen. (7:1.) ° 10 Dieselben nach halbvollendeter Drehung ihrer Träger. 11 Dieselben nach ganz vollendeter Drehung. 12 Klemmkörper und Staubkölbchen- träger, stärker vergr., von aussen 13 Dieselben von innen, 14 Längsdurchschnitt durch die Blüte nach Entfernung des Kelches, der Krone und der Honigbehälter. a Honigbehälter, 5 Kegel- förmiger Fortsatz desselben. c Oberer häutiger Teil des Staubblattes. d Aussenseite des unteren, die Staubkölbehen umschliessenden Teils des Staubblattes. e Seitliche Ausbreitung des Staub- blattes, welche mit der anstossenden seitlichen Ausbreitung des benachbarten Staubblattes zu- sammen den Schlitz f bildet, in welchem der Insektenfuss und später ein Staubkölbehen sich fängt. g Klemmkörper am oberen Ende des Schlitzes, an welchem mittelst der Träger (h) ein Staubkölbchen (?) jedes benachbarten Staubblattes befestigt ist. k Taschen des Staubblattes, in welchem ursprünglich 2 Staubkölbchen sitzen. 2 Konnektiv der beiden Taschen desselben Staubblattes. m Die den Fruchtknoten umschliessende Säule, welche die Honiggefüsse und Staub- blätter trägt. n Anheftungsstellen der Honiggefässe. o Narbenkammer. p Fleischiger Kopf, durch welchen die Pollenschläuche aus der Narbenkammer in den Fruchtknoten (g) gelangen. Asclepiadaceae., 65 1797. V. medium Desc. (V. latifolium Koch) sah Plateau im botanischen Garten zu Gent von Melanostoma mellina besucht; ferner daselbst 1798. V. purpuraseens Morr. et Dese. von Musca domestiea, 412. Asclepias L. Klemmfallenblumen. Die Befruchtung wird durch die Beine der Insekten bewirkt. 1799. A. syriaca L. (A. Cornuti Decaisne). [Delpino, Sugli app. S. 6—15; Hildebrand, Bot. Ztg. 1866, No. 40; 1867, Nr. 34--36; J. P. Mansel Weale, in Journ. Linn. Soc. Bd. 13. $. 48; H. M. Befr. S. 334—337; Weit Beob. III. S. 61; Corry, Transaet. Linn. Soc. 1884; Stadler, Beiträge] — Die Art und Weise, wie diese Pflanze durch Insekten befruchtet wird, hat F. Hildebrand am eingehendsten beschrieben; von Herm. Müller ist die Blüteneinrichtung zuerst abgebildet. (Fig. 238.) Dieselbe stimmt mit derjenigen von Vincetoxieum offieinale im wesentlichen überein. Fig. 239. Asclepias Cornuti Dene. (K. Schumann nach Payer.) A Blüte von der Seite gesehen. ca Kelch. co Krone. B Blüte nach Entfernung von Kelch und Krone, von einer Wespe besucht, welche bereits Pollinien an den Füssen hat. ( Blüte im Längsschnitt. st Staubblätter. a Krone. anth Anthere. na Narbenkopf. fr Fruchtknoten, Während aber Vincetoxicum officinale Mnch. eine Fliegen- Klemmfallenblume ist, deren winzige Klemmkörper sich an die Rüsselborsten honigsuchender Fliegen ansetzen, ist Asclepias syriacaL. eine honigduftende Bienen-Klemmfallenblume, deren Klemmkörper sich an die Krallen der Besucher anklemmen, worauf die an den Klemmkörpern befestigten Pollenplatten in die Narbenkammern geschleift werden. Auch bilden bei Asclepias syriaca die kronblattartigen Antherenanhänge fünf mit den Klemmkörpern abwechselnde, fleischige Honigtaschen, aus deren Grunde sich eine über den Griffelkopf gebogene, hornige Spitze erhebt. Indem nämlich die Besucher dem Nektar nachgehen, gleiten sie beim Umherschreiten auf den zu einer Dolde vereinigten, glatten Blüten so lange ab, bis sie mit den Krallen in die untere Erweiterung des Schlitzes geraten, in der sie dann einen Halt finden. Versuchen sie dann zum Weiter- Knuth, Handbueh der Blütenbiologie. II, 2. 5 66 Asclepiadaceae. schreiten die Füsse wieder herauszuziehen, so werden die Krallen in dem Schlitze aufwärts geführt, so dass der Klemmkörper am Fusse haften bleibt. Beim Weiter- schreiten führt er dann die Staubkölbehen in einen Schlitz ein, bewirkt also Fremdbestäubung und behaftet sich von neuem mit einem Klemmkörper. Die Entwickelung der Pollinien ist von Corry untersucht. Derselbe fand auch, dass die Blüten nicht nur mit dem eigenen Pollen, sondern auch mit dem- jenigen von Pflanzen, welche von demselben Stocke auf vegetativem Wege er- halten waren, unfruchtbar sind. Eine erfolgreiche Bestäubung findet nur statt, wenn Blüten gekreuzt werden, welche von Samen verschiedener Pflanzen stammen. Stadler untersuchte die anatomischen Verhältnisse der Honigabsonderung und fand, dass der Nektar nicht nur vom Grunde der auf dem Rücken der Staub- blätter sitzenden kronblattartigen Anhängen, den „Tuten“ abgesondert wird, sondern auch von inneren Nektarien in den Narbenkammern von den inneren Wänden derselben. Als Saftdecke der letzteren dienen die unterwärts genäherten Ränder der Befruchtungsspalten. Sprengel beobachtete eine mit Klemmkörpern an einem Beine behaftete Fliege. Herm. Müller giebt (Befr. S.337) eine Zusammenstellung von ihm (1) in Thüringen, von Hildebrand (2) in Freiburg und von Delpino (3) in Florenz beobachteten Besucher und fügt (Weit. Beob., III. S. 61) noch weitere Besucher (meist in seinem Garten) hinzu. Die mit Klemmkörpern an den Krallen beobachteten Besucher sind mit ! versehen: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L., sgd., Pollinien herausziehend. 'b) Museidae: 2. Lucilia sp., w. v. (1, W. und Th.); 3. Ocyptera brassicaria F. (2). c) Syr- phidae: 4. Eristalis arbustorum L. (!), (1, Th.); 5. E. nemorum L. (!), (1, Th.); 6. E. tenax L. (!), (1, Th., 2); 7. Melithreptus scriptus L., sgd., ohne mit den Füssen in Schlitze zu geraten (1, Th.); 8. M. taeniatus Mg., w.v. (l, Th... B. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Apis mellifica L. 8 ()), (1, Th., 3); 10. Bombus agrorum F. 5, sgd. und befruchtend, häufig (1, Würzburg); 11. B. hypnorum L. 8 (!), (2); 12. B. italicus L. (!), (3); 13. B. terrester L.8 % (!), (2); 14. Coelioxys conoidea Ill. 2 5‘, sgd. und befruchtend, häufig N), Di 15.0. sp. @ SZ (), (2); 16. :Halietus eylindrieus F. 5 (l), (2); 17. H. quadri- einetus F. © (!), (2); 18. H. scabiosae Rossi Q (!), (2); 19. Mehrere kleine Halictusarten, die sich niemals in den Schlitzen fingen (1); 20. Stelis aterrima Pz. © (!), (2), b) Formi- eidae: 21. Verschiedene Arten, sich in den Schlitzen fangend (1, Th.); 22. Myrmica levinodis Nyl.8&, w.v.(l). c) Sphegidae: 23. Ammophila sabulosaL. 2 (!), (2); 24. Scolia hirta Schrk. (!), (8); 25. S. flavifrons F. (!), (8); 26. S. quadripunctata F. 9 (l), (2); 27. Psammophila affınis K. 2 (!), (2). d) Vespidae: 28. Polistes diadema Ltr. (!), (1, Th.); 29. P. gallica L. @ (!), (1, Th, 2). C. Lepidoptera: a) Noctuidae: 30. Hypena proboscidalis L., sgd., aber die Pollinien nicht herausziehend (1); 31. Plusia gamma L,, w. v, abends (1). D. Neuroptera: 32. Panorpa communis L., sgd. und Pollinien heraus- ziehend (1). 1800. A. fruticosa L. beschreibt Sprengel (a. a. O., S. 139—150) sehr eingehend. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Als Besucher der honigduftenden Blüten beobachtete Sprengel eine Menge Fliegen und Wespen mit Klemmkörpern an den Füssen (22. 8. 1789 im Schlossgarten zu Charlottenburg). 1501. A. eurassavica L. ist gleichfalls schon von Sprengel untersucht. In ihrer Heimat (Südamerika) wird die Blume, nach Fritz Müller, besonders von Asclepiadaceae. 67 Schmetterlingen befruchtet. Sein Bruder Hermann Müller bildet einen mit 11 Klemmkörpern und 8 Staubkölbehen behafteten Schmetterlingsfuss ab. (Fig. 240.) 1802. A. tenuifolia sah Hildebrand (Bot. Ztg. 1871, $. 746), durch einen Kohlweissling be- fruchtet. 413. Stapelia L. Nach Aas stinkende Fig. 240. Asclepias curassavica L. (Nach Herm. Müller.) Klemmfallenblumen, welche 11 Klemmkörper (k) und 8 Staubkölbehen (st) an einem Fäulnis liebende Fliegen Schmetterlingsfuss. anlocken, die durch ihren Rüssel die Fremdbestäubung vollziehen. Zuweilen kleistogame Blüten (Kuhn). 1803. St. hirsuta L. und 1504. St. grandiflora Masson, beide vom Kap stammend, sah Delpino durch die Schmeissfliege (Sarcophaga carnaria L.) und der Brummfliege (Calliphora vomitoria L.) besucht und befruchtet. 1805. Gomphocarpus hat eine ähnliche Blüteneinrichtung; die Klemm- körper setzen sich an den Krallen besuchender Hymenopteren. (Delpino, Sugl. app. S. 3—14; Hildebrand, Bot. Ztg. 1867, S. 266—269). 1806. Arauja (Physianthus) albens Brot. Befruchter sind (a. a. O.) Hummeln, an deren Rüssel die Klemmkörper haften. A. Rogenhofer (Zool.-bot. Ges. Wien XL. 1890. Sitzungsber. $. 67 bis 68) sah Plusia gamma an den Klemmkörpern dieser Blume tot hängen, während kräftige Hummeln nicht festgehalten werden, sondern die Klemmkörper abreissen. 1807. Bucerosia hat nach Delpino (a. a. O.) eine ähnliche Einrichtung wie vorige. Bei 1508. 1509. Centrostemma und Hoya setzen sich (a. a. O.) die Klemm- körper an die Beine der Besucher. 1810. Stephanotis. Die Kronröhre ist lang, so dass nur Nachtschmetter- linge die Befruchtung bewirken, an deren Rüssel sich die Klemmkörper ansetzen (a. a. O©.). 1811. Ceropeja elegans hält [Delpino, Ult. oss. S. 224—228; Hilde brand, Bot. Ztg. 1870, S. 604, 605] die Besucher (kleine Fliegen wie Gym- nopa opaca Rondani) im Blütenkessel anfangs vermittelst steifer Haare einen Tag gefangen, worauf die Haare schlaff werden, so dass die mit Klemm- körpern am Rüssel behafteten Fliegen entweichen können und neue Blüten besuchen, die sie alsdann befruchten. 1812. Periploca graeca [Delpino, Sugli app. S. 14, 15; Hilde- brand, Bot. Ztg. 1867, S. 273]. — Die Blüteneinriehtung weicht von derjenigen der übrigen Aselepiadaceen ab. Die 5 löffelförmigen Retinakeln sind in der Richtung der Blütenlängsachse den 5 Kanten des Narbenkopfes eingesenkt. 5* 68 Apocynaceae, Der schaufelförmig erweiterte Teil der Retinakeln liegt unter zwei Pollenfächern zweier benachbarter Antheren und bedeckt sich kurz vor der Blütenöffnung mit einer klebrigen Masse, so dass beim Öffnen der Antherenfächer die Schaufel sich mit Pollen behaftet. Die besuchenden Fliegen behaften ihren Rüssel gleich- falls mit Klebstoff, welcher sich an dem Stiel des Löffels befindet und nehmen so den Löffel mit Pollen mit, den sie beim Besuche einer anderen Blüte auf die Narbe bringen. 85. Familie Apoeynaceae R. Br. K. Schumann, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilien (IV. 2, S. 115—117). 414. Vinca L. Herkogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher am Grunde des Frucht- knotens abgesondert wird. 1813. V. minor L. [Sprengel, S. 135— 137; H. M., Befr. S. 338, 339; Weit. Beob. III. S. 62; Mac Leod, B. Jaarb. V. 8. 384—385; Kirchner, Flora S. 544; Baillon, Bull. Soc. Linn. Paris 41, 1882, 8. 323 — 325; Darwin, -Ganl. Chr. 1861,.8.552,8315 GW C., Royal Bot. Gard., Kew; Gard. Chr. 186i, BD ne brasa 0.507902, Delpıno, Sugli. app. S. 15—17; Hildebrand, Bot. Zitg. 1867, S. 274; Humphry, Botan. Gazette X. 1885, S.296; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung Fig. 241. Vinca minorLl. (Nach Herm. Müller.) Blüte nach Fortnahme des vorderen Teiles der Blumen- krone. a Fruchtknoten, b Gelbe Honigdrüsen. e Grif- fell. d Trennungsstelle des Staubfadens von der Kron- röhre, von aussen als Ein- druck sichtbar. de Knie- förmig einwärts gebogener Staubfaden. ef Nach innen aufspringender Staubbeutel. g Verdickung des Griffels. h Scheibenförmiger ringsum mit Klebstoff versehener Grif- felaufsatz. dessen untere Kante als Narbe fungiert. %k Der Narbenscheibe aufsitzender Haarschopf, welcher den aus den Antheren hervortreten- den Pollen aufnimmt. hat schon Sprengel beschrieben, jedoch auf Selbstbe- stäubung gedeutet. Darwin und Delpino haben un- abhängig von einander für die Vinca-Arten die rich- tige Deutung gegeben: Der von 2 neben dem Frucht- knoten befindlichen gelben Drüsen abgesonderte Nektar wird im Grunde der 11 mm langen Kronröhre ge- borgen und durch im Blüteneingang befindliche Haare vor Regen geschützt. Etwa in der Mitte der Kron- röhre verdickt sich der Griffel kegelförmig und endet in etwa ?/s Höhe der Kronröhre in eine kurzeylindri- sche, wagerechte Platte, deren Seitenfläche als Narbe dient und mit Klebstoff bedeckt ist. Auf dieser Platte befindet sich ein Haarschopf, welcher den aus den Antheren hervortretenden Pollen aufnimmt. Aus der Mitte der Kronröhre treten nämlich die knieförmig ge- bogenen Staubfäden hervor und sind auf ihrer inneren. Seite mit Haaren besetzt, und auch die dicht oberhalb der Griffelscheibe liegen- den, nach innen aufspringenden Antheren tragen an ihrem Rande Haare, so dass der Pollen nur auf den Haarschopf des. Griffels fallen kann. Honigsuchende Apocynaceae. 69 Insekten können den Kopf mehrere Millimeter tief bis zum Haarschopf in die Kronröhre stecken, so dass ein etwa 8 mm langer Rüssel zur Erreichung des Honigs genügt. Der Rüssel beschmiert sich beim Hereinstecken an dem Narben- rand mit Klebstoff und behaftet sich beim Hinausziehen mit Pollen, durch den bei weiteren Besuchen Fremdbestäubung bewirkt werden muss, Spontane Selbst- bestäubung ist ausgeschlossen. Als Besucher sah ich auf dem Kirchhofe zu Kiel am 26. 4. 96 Bombus hortorum . L. 9, sgd., einzeln, aber zahlreiche Blüten hinter einander besuchend; Sprengel hatte nur Thrips gefunden. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: Bomdylidae: 1. Bombylius discolor Mik., sehr häufig, normal sgd.; 2. B. major L., w.v. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthophora pilipes F. Q Z, sehr häufig, sgd. ; 4. Apis mellifica L,$, ziemlich häufig, in kleineren Blüten allen, in grösseren einen 'Teil des Honigs ausbeutend; 5. Bombus agrorum F. ©, sehr häufig, sgd.; 6. B. hortorum L., w. v.; 7. B. hypnorum L. 9, sgd,, einzeln; 8. B. lapidarius L. 9, sehr häufig, sgd.; 9. B. pratorum L. 9, sgd., in Mehrzahl (H. M., Borgstette Tecklenb.) ; 10. B. terrester L. 2, sgd.; 11. B. vestalis Foure. 9, einzeln, sgd.; 12. Osmia fusca Chr. 2, andauernd sgd.; 13. O. rufa L. Z', sgd. C. Thysanoptera: 14. Thrips, häufig. Alken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Osmia rufa L. @ JS; 2. Podalirius acervorum L. %'; Schletterer bei Pola: Anthrena deceptoria Schmiedekn. 1814. V. major L. [Sprengel, S. 136—137; Darwin, Gard. Chr. 1861, S. 552; H. M., Befr. 339; Knuth, Bijdragen; Baillon, Bull. de la Soe. Linn. de Paris 1882.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Die Kronröhre ist 15—16 mm lang; es genügt ein 11mm langer Rüssel, um den Honiggrund zu erreichen. Die Blüten sind selbststeril. Darwin erhielt in England durch künstliche Befruchtung (mit Hülfe einer feinen Borste) gute Früchte. Baillon giebt eine ausführliche Beschreibung der Blüteneinrichtung, welche mit derjenigen der übrigen Arten dieser Gattung übereinstimmt. Als Besucher sah wieder ich Bombus hortorum L. 9, wiederholt sgd. Herm Müller beobachtete Bombus agrorum F., © an zahlreichen Blüten saugend. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus argillaceus Scop., sgd.; 2. B. terrester L.; 3. Eucera celypeata Er.; 4. E. longicornis L.; 5. Podalirius acervorum L.; 6. P, erinipes Sm. b) Ichneumonidae: 7. Bassus laetatorius F. 1815. V. rosea L. (Lochnera rosea Rehb.) Der künstliche Befruch- tungsversuch, den Darwin an voriger Art vornahm, wurde von G. W. ©. mit Er- folg an den selbststerilen Blüten dieser Art wiederholt. Die Blüteneinrichtung stimmt, nach Delpino, mit derjenigen der übrigen Arten dieser Gattung überein. 1816. V. herbacea L. hat dieselbe Blüteneinrichtung wie V. minor. 1817. Rhynehospermum jasminoides hat, nach Hildebrand, eine ähnliche Blüteneinrichtung wie Vinca. 1818. Tabernaemontana echinata Aubl. ist, nach Fritz Müller (Bot. Ztg. 1870, S. 274), nur mit dem Pollen anderer Stöcke fruchtbar. 415. Apocynum Tourn. Homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher im Blütengrunde abgesondert und aufbewahrt wird. 70 \ Apocynaceae. 1819. A. androsaemifolium L. hat, nach Ludwig (Bot. Centralbl 1881, Bd. 8, S. 184, 185), glockenförmige, weissliche, innen mit einem aus roten Strichen bestehenden Saftmal versehene Blüten, in deren Grunde sich fünf, einen wider- lich-süsslich riechenden Nektar absondernde Drüsen befinden. Die Staubfäden sind kurz und mit Haaren besetzt, welche als Saftdecke dienen. Die 5 Antheren liegen kegelförmig zusammen und umschliessen einen knopfförmigen Aufsatz des Griffels. Letzterer zerfällt nämlich durch einen Ring in einen oberen Aufsatz und einen unteren, als Narbe dienenden Teil. Die Staubblätter sind etwas über ihrer Mitte auf der Innenseite mit diesem Ringe verwachsen, so dass der Pollen in die so gebildete Kammer fällt, ohne die Narbe zu berühren. Die Rückseite (der Antheren besteht aus derben, scharfkantigen Holzplatten, welche die Insekten hindern, durch Wegfressen des oberen Teiles der Staubblätter und des Griffels sich einen bequemeren Weg zum Nektar zu erzwingen. Ausserdem aber klemmen sie in ihrer sich nach oben verengernden Berührungsfuge solche Insekten, welche der Blume keine Dienste leisten können, fest. Die eigentlichen Kreuzungsver- mittler (grössere Syrphiden, Musciden und auch Apiden) ziehen nach dem Genuss des Nektars den Rüssel zwischen den Antheren heraus, wobei sie notwendiger- weise in die Klemme gelangen, aus der sie sich nur durch einen kräftigen Ruck befreien können. Hierbei kommen sie erst an die Narbe, dann an dem klebrigen Rande vorbei in die Pollenkammer, wo sie den körnig-klebrigen Pollen mitnehmen, den sie dann in einer zweiten Blüte unterhalb des Griffelringes absetzen. Kleinere und schwächere Insekten, welche nicht die Kraft besitzen, bis zur Pollenkammer vorzudringen, also der Pflanze keinen Gegendienst zu leisten im stande sind, bleiben gefangen und kommen in der Klemme um. Ludwig beobachtete von solchen gefangenen und umgekommenen Insekten besonders Musciden (Spilogaster carbonella Zett., Scatophaga merdaria F., Anthomyia pluvialis L.), Syrphiden (Syritta pipiens L.), zuweilen auch kleinere Hymenopteren und vereinzelte Falter. Die von zahlreichen toten Fliegen sowie Fliegen-Rüsseln und -Beinen erfüllten Blüten zeigen, dass es eine grosse Menge solcher ungewitzigter Besucher giebt. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: . A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Halyzia quattuordecimpunctata L., auf der Blüte sitzend. b) Nitidulidae: 2. Meligethes sp., im Grunde der Blüte hld. c) Ptinidae: 3. Anobium striatum Ol., im Grunde der Blüte. B. Diptera: a) Muscidae: 4. Antho- myia sp., in der Blüte sich mit dem Rüssel fangend; 5. Onesia floralis Rob.-Desv., w. v. b) Syrphidae: 6. Melanostoma mellina L., fängt sich mit dem Rüssel in der Blüte; 7. Platycheirus scutatus Mg., w. v.; 8. Syritta pipiens L., w. v. 1820. A. hyperieifolium Ait. hat, nach Ludwig (a. a. O.), bedeutend kleinere, unscheinbarere, grünliche oder gelblich-weisse Blüten ohne Saftmal. Der Geruch ist noch widerlicher als bei voriger. Die Blüteneinrichtung stimmt sonst mit derjenigen von A. androsaemifolium überein. Entsprechend der trüberen Färbung stellen sich nur Fliegen als Besucher ein, von denen sich kleinere Syrphiden und Museiden in Menge in den Klemmen fangen. Ludwig (Kosmos 1887, I.) beobachtete, dass von 56 Blüten von früh bis nachmittags 3 Uhr 88 kleinere Museiden und Syrphiden gefangen und ge- tötet wurden. Apocynaceae, — Gentianaceae. 71 1821. A. Venetum L. Über die angebliche Arachnophilie vgl. Vince- toxicum officinale ($. 63). 1822. Lyonsia hat, nach Loew (B. C. Bd. XXVII. S. 255) eine ähn- liche Blüteneinrichtung wie A. androsaemifolium. Schumann (a. a. O.) beobachtete das Töten von Fliegen durch die Blüten von Arten dieser Gattung. 416. Nerium R. Br. Homogame Falterblumen. 1823. N. odorum Ait. [Ludwig, Bot. Centralbl. 1881. Bd. 8.8. 185— 188]. — Die grosse, trichterförmige, oben radförmig ausgebreitete, duftende Krone besitzt eine Narbenkrone mit zerschlitztem Rande, sowie ein Saftmal in Form dunkelroter Streifen, welche bis zum nektarhaltigen Blütengrund führen. Im Innern der Kronröhre findet sich, ähnlich wie bei voriger Gattung, ein aussen durch Holz- platten bedeckter Antherenkegel, der innen mit dem Rande des Narbenkopfes verwachsen ist und so wieder eine Pollenkammer bildet. Unter diesem Hohl- raume befindet sich der allein als Narbe dienende Teil des oberen Griffelendes. Die hölzernen Antherenplatten sind nach unten mit spitzen Zipfeln versehen und längs ihres Rückens behaart. Nach oben ist jedes Staubblatt in einen am Grunde fädigen, dann sich verbreiternden, fiedrigen, langen Fortsatz verlängert. Diese fünf Fortsätze sind oben zusammengedreht und bilden einen die Mitte des Blüteneinganges einnehmenden, 8—9 mm langen, 4 mm breiten, locker wolligen, weiss- lichen Kolben, welcher mit der Nebenkrone den Eingang derart verschliesst, dass nur langrüsselige Schmetterlinge den nektarführenden Blütengrund erreichen können. Im Innern der Blüte haben die Falter dieselben Schwierigkeiten zu über- winden, wie bei Apocynum die Kreuzungsvermittler. Ihr Rüssel kann nur in den engen, haarfreien Rinnen zwischen ‚den Staubfäden bis zum von dem Antherenkegel an etwa 10 mm tiefen Blütengrund gelangen und muss von da in der nach oben sich immer mehr verengernden Spalte der Antherenplatten zurück. Hier wird er zunächst die Narbe berühren und, falls er schon mit Pollen behaftet war, diese belegen, alsdann mittelst der klebrigen Flüssigkeit des oberen Narbenrandes nach Sprengung der Pollenkammer neue Pollenklümpchen aufnehmen. Hierzu besitzen nicht alle Besucher die nötige Kraft und Ausdauer; auch hier werden unberufene Gäste gefangen und getötet, und die Beobachtung zweier solcher gefangener Gäste war es, welche Ludwig auf die Bestäubungs- einrichtung der Oleanderblüte aufmerksam machte. Als Besucher und Befruchter sind grössere Falter, besonders Sphinx Nerii bekannt. 1824—1827. N. Oleander L., N. cupreum, N. Grangeanum und N. Ricciardianum haben, nach Ludwig (a. a. O.), dieselbe Blüteneinrichtung wie vorige Art. 86. Familie Gentianaceae Juss. Die teils homogamen, teils protandrischen oder protogynischen Blüten be- sitzen meist eine grosse, lebhaft gefärbte Blumenkrone. Einige Arten sind meist 72 Gentianaceae. id dimorph (Menyanthes trifoliata, Linmanthemum nymphaeoides, zuweilen Erythraea Centaurium). Die Arten der Gattungen Erythraea und Chlora scheinen keinen Nektar abzusondern; die übrigen enthalten Honig, welcher teils allgemein zugänglich (Gentiana lutea), teils verborgen ist und zwar häufig so versteckt wird, dass er nur Hummeln oder Faltern zugänglich ist. Es gehören daher die untersuchten Gattungen und Arten folgenden Blumen- klassen an: Po (?): Erythraea, Chlora; A: Gentiana lutea; B: Menyanthes, Limnanthemum, Sweertia; Hh: Gentiana punctata, acaulis, asclepiadea, ciliata, purpurea, Amarella; Hh F: Gentiana tenella, nana, campestris, obtusifolia, involucrata: Ft: Gentiana nivalis; Fts: Gentiana verna, bavarica. 417. Menyanthes Tourn. Meist dimorphe Blumen mit verborgenem Honig, welcher am Grunde des Fruchtknotens abgesondert wird. 1828. M. trifoliata L. [Sprengel, S. 102, 103; Warming, Bestövnings- made S. 13—15; Heinsius, B. Jaarb. IV. S. 71; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 383; Kerner, Pflanzenleben IL; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Fig. 242. Menyanthes trifoliata L. (Nach der Natur.) ] Kurzgriffelige Blütenform, nach Entfernung des vorderen Kronblattes und Staubblattes. (Nat. Gr.) 2 Langgriffelige Form. (Wie vor.) 3 Narbenpapillen der längeren Griffel. (Etwa 4:1.) 4 Narbenpapillen der kürzeren Griffel. (Desgl.) 5 Pollenkorn der langen Staubblätter, (Etwa 70:1.) 6 Pollenkorn der kurzen Staubblätter. (Desgl.) Ndfr. 1.S. 104, 105.] — Die in Trauben stehenden, fleischfarbigen Blumen sind be- sonders durch die dicht mit Fransen besetzten Kronzipfel merkwürdig. Diese er- höhen nicht nur die Augenfälligkeit, sondern dienen auch zum Schutz des Honigs gegen Regen und unberufene Gäste. Sprengel sah nur die langgriffelige Form und bildete sie ab. Die Pflanze ist nicht überall heterostyl, sondern, nach W arming, in Westgrönland (zwischen 61— 69° n. Br.) homostyl. Antheren und Narbe stehen in gleicher Höhe oder letztere ein wenig höher. Es ist hier also spontane Selbst- bestäubung leicht möglich. (Fig. 243.) Gentianaceae, 73 Auch Warnstorf fand bei Ruppin Pflanzen der langgriffeligen Form, deren Griffel zur Zeit, wenn die Krone sich erschliesst, mit den Staubgefässen gleiche Länge besitzen, so dass Narbe und Antheren in derselben Ebene liegen, in welchem Falle dann sehr leicht Selbstbestäubung eintreten kann. Der Pollen ist in Menge schön orangegelb; die einzelnen Pollenkörner sind rundlich bis oval und zeigen sehr zarte, dicht neben einander liegende, häufig parallel laufende Streifen, welche sich nach den beiden Pol- enden allmählich verlieren. Merkwürdiger- weise zeigen auch die Zellwände der Haare auf der Innenfläche der Kronenzipfel, wenn auch schwächer, ähnliche Streifungen. (Warns- torf.) Heinsius hat die ovalen Pollenkörner gemessen: Die der langgriffeligen Form sind durehschnittlich 96 « lang und 50 z« breit, die der kurzgriffeligen Form 120 « lang und 63 u breit. Fig. 243. MenyanthestrifoliataL. In den von mir bei Kiel beobachteten (Nach E. Warming.) Blumen steht die Narbe der kurzgriffeligen Fine isostyle Blume von Julianehaab Form im Blüteneingange, die der langgrif- in Grönland, im Längsschnitt, feligen einige Millimeter über demselben. Die schwalbenschwanzartig spreizenden Antheren nehmen in den beiden Formen natür- lich die entgegengesetzten Höhen ein; sie wenden ihre pollenbedeckten Seiten der Blütenmitte zu. Heinsius bezeichnet die auffallend langen Narbenpapillen als nicht wesentlich verschieden, doch scheinen sie mir der Unterschied in der Grösse der Narbenpapillen etwa demjenigen in der Grösse der Pollenkörner zu entsprechen. Auch fand ich die Narbe der langgriffeligen Form nicht unerheblich grösser als die der kurzgriffeligen. Heinsius bemerkt noch, dass, obwohl die Pflanzen der gleichen Form meist gruppenweise neben einander vorkommen, doch häufig die der „legitimen“ Befruchtung entsprechenden Pollenkörner der entgegen- gesetzten Form sich auf den Narben finden. Nach Kerner und Warnstorf sind die Blüten nicht nur dimorph, sondern auch schwach protogyn. Spontane Selbstbestäubung ist nach dem ersteren Forscher in der geschlossenen Blüte pseudokleistogam möglich. Schon Sprengel bezeichnet Hummeln als Besucher, welchen auch die Blüten- grösse entspricht. Ich habe bei Kiel nur Meligethes in den Blüten gesehen; auch Warnstorf bemerkte bei Ruppin nur kleine Käfer und Fliegen; Heinsius sah in Holland Pieris rapae L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 119) wurden Apis und 1 Hummel als Besucher beobachtet. 418. Limnanthemum Gmelin. Dimorphe Blumen mit verborgenem Honig, welcher im Blütengrunde an 5 Stellen zwischen den Wurzeln der Staubfäden abgesondert wird. 74 Gentianaceae, 1829. L. nymphaeoides Link. (Menyanthes nymph.L,., Villarsia nymph. Ventenat). [Kuhn, Bot. Ztg. 1867, S. 67; Heinsius, Bot. Jaarh. IV. S. 72—76.] — Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 167) werden die Kronblätter beim Verwelken „matsch“, d. h. ihre Oberfläche bedeckt sich durch Heraustreten des Zellsaftes aus dem Gewebe mit eimer dünnen Flüssigkeitsschicht, welche be- sonders von Fliegen aufgesucht wird, wobei die Narbe mit dem von anderen Blüten mitgebrachten Pollen belegt wird. Der Dimorphismus dieser Art ist von Kuhn entdeckt. Die grosse, hellgelbe, sternförmig ausgebreitete Blumenkrone besitzt, nach Heinsius, an der Grenze zwischen der Kronröhee und den Kron- zipfeln einen Kranz schräg aufwärts gerichteter, bis an den Fruchtknoten reichender fransenförmiger Anhänge, durch welche der Eingang zur Kronröhre völlig abgeschlossen wird. Der Griffel der longistylen Form ist etwa 1!/s mal so lang, doch ebenso breit wie der Griffel der brevistylen Form. Es verhält sich nämlich die Höhe der beiden Stempel zu einander wie 28:20; die Höhe der Staubblätter in den beiden Blütenformen ist dementsprechend 20:27. Die stumpf-dreieckigen Pollenkörner sind bei der langgriffeligen Form etwa 24—37 u, bei der kurzgriffeligen 43—46 u gross. Die Blütenknospen entwickeln sich unter Wasser und erheben sich zur Blütezeit aus demselben. Haben sie ausgeblüht, so krümmen sich die Stiele wieder, und die Frucht reift unter der Wasseroberfläche. Heinsius fand auf den Narben häufig Pollenkörner der entgegengesetzten Form, ein Beweis für die er- folgte „legitime“ Befruchtung. Als Besucher beobachtete Heinsius: 1. Apis mellifica L. 8, welche die Antheren der kurzen Staubblätter bezw. die Narbe der kurzen Griffel mit dem Thorax, die entsprechenden Teile der langgriffeligen Form mit dem Abdomen streifte. Ebenso verhielt sich eine Schwebfliege: 2. Platycheirus peltatus Mg. 5. Ausserdem beobachtete Heinsius: 3. Helophilus lunulatus Mg. 2 und zwei Musciden: 4. Anthomyia pratensis Mg. ja‘ und Anthomyia sp. 5, ferner 2 Hummeln, wahrscheinlich Bombus agrorum F. und B. serimshiranus K. 1830. L. Humboldtianum ist, nach Fritz Müller (Bot. Ztg. 1868. S. 13), gleichfalls dimorph. 419. Chlora L. Nektarlose Blumen, welche zu fast ebensträussigen Blütenständen ver- einigt sind. 1831. Chl. perfoliata L. (Gentiana perf. L.). [Vaucher, Hist. phys. d. pl. d’Eur. III. S. 404]. — Die gelben Blüten sind, nach Vaucher, nachts geschlossen. Die Kronröhre liegt dem Fruchtknoten dicht an. Die beiden zweilappigen, papillösen, dieken Narben werden direkt von dem Pollen der eigenen Blüte bestäubt. 420. Sweertia L. Mehr oder weniger protandrische Blumen mit verborgenem Honig, welcher im Blütengrunde in kleinen, von zahlreichen, mit einander verwebten Fransen : Gentianasene, 75 umgebenen Näpfchen ausgeschieden wird, die zu je 2 am Grunde jedes Kron- blattes liegen. 1832. S. perennis L. [Schulz, Beitr.; Kerner, Pflanzenleben II.; Francke, Beitr.] — In den stahlblauen, grauweissen bis hellgelben, von zahlreichen Streifen durchzogenen Blumen verkümmern nach Schulz, hin und wieder einzelne Staubblätter oder Stempel, selten sind sie rein gynodiöcisch oder androdiöeisch. In den Zwitterblüten öffnen sich die Antheren erst kürzere oder längere Zeit nach der Entwickelung der Narben. Die Staubblätter sind soweit zurückgebogen, dass, nach Francke und Schulz, Selbstbestäubung ausgeschlossen is. Kerner beobachtete jedoch, dass Autogamie zuletzt dadurch stattfindet, dass die Staubblätter sich wieder gerade strecken und sich gegen die Narben bewegen, so dass, da sie noch Pollen führen, diese belegt werden, Nach Francke und Schulz ist dies nur ausnahmsweise möglich, da die An- theren dann meist keinen Pollen mehr besitzen. Als Besucher beobachtete Schulz im Riesengebirge kleine Fliegen und Käfer. 1833. S. punetata Baumg. Die Blüteneinrichtung dieser in Ungarn und Siebenbürgen heimischen Art ist, nach Kerner, dieselbe wie diejenige der vorigen. 421. Gentiana Tourn. Blaue, seltener gelbe oder rote Blumen, deren Honig meist so tief geborgen ist, dass er nur Hummeln oder Faltern zugänglich ist, seltener Blumen mit frei- liegendem Nektar (vgl. S. 72). Die Absonderung des Honigs geschieht teils vom Grunde des Fruchtknotens, teils aus dem Grunde der Blumenkrone Herm. Müller unterscheidet daher (Alpenbl. S. 329—349) 5 Gruppen, nämlich: 1. Arten mit offenem, allgemeinen zugänglichen Honig: *Gentiana lutea, 2. Arten, die aus dem Grunde des Fruchtknotens Honig absondern und mit einer den Hummeln angepassten Blumenglocke versehen sind. (Humelblumen, Untergattung Coelanthe): G. purpurea, panno-: nica, *punetata, eruciata, *ascelepiadea, Pneumonanthe, Froe- lichii, frigida, *acaulis. 3. Arten, die aus dem Grunde des Fruchtknotens Honig absondern und mit ihren zu einer Scheibe erweiterten Narben die verlängert-röhren- förmige Krone so dicht verschliessen, dass nur langrüsseligen Faltern der Honig bequem zugänglich ist. (Falterblumen; Untergattung Cyclo- stigma): *G. bavarica, *verna, aestiva, imbricata, pumila, utrieulosa, *nivalis. 4. Arten, die aus dem untersten Teile der Blumenkrone Honig absondern und der Befruchtung durch Hummeln angepasst sind. (Hummelblumen; Untergattung Crosso petalum): *G. eiliata. 5. Arten, welche aus dem untersten Teile der Blumenkrone Honig absondern und gleichzeitig der Befruchtung durch Hummeln und Falter angepasst sind, (Hummel- und Falter-Blumen; Untergattung Endotricha): 76 Gentianaceae.' *G, campestris, germanica, amarella, *obtusifolia, *tenella, *nana. Von diesen Arten hat H. Müller die in obiger Übersicht mit * bezeichneten in seinen „Alpenblumen“ in meisterhafter Weise geschildert, durch Abbildungen erläutert und die Besucher genannt. Ich verweise daher auf jene Darstellungen und füge im folgenden einige frühere Mitteilungen Müllers sowie diejenigen einiger anderer Forscher hinzu. — Wegen der engröhrigen Honigzugänge zahlreicher Arten (z. B. G. acaulis, G. angustifolia, G. Clusii) bezeichnet Kerner die Blüten als „Revolver- blüten.“ (Vgl. auch die Bemerkung bei der Gattung Convolvulus.) 1834, 6. lutea L, [H. M. Alpenbl. S. 329—330.] — Gelbe homo- game Blume mit freiliegendem Honig mit der Möglichkeit spontaner Selbst- befruchtung. Als Besucher sah Herm. Müller Käfer (3), Fliegen (14), Hymenopteren (6), Falter (2). 1535. G. punctata L. [a. a. O. S. 330—332.]| — Gelbe, schwarz punktierte, protogyne Hummelblume. Fig. 244. Gentiana lutea L. (Aus Spontane Selbstbestäubung ist meist Herm. Müller, Alpenbl.) ausgeschlossen. Kerner bezeichnet die Blume als protandrisch. | Besucher: Käfer (2), Fliegen (2), Hymenopteren (7, darunter 5 Hummelarten) Falter (3). Nur die Hummeln sind Kreuzungsvermittler. (Müller.) 1836. G. purpurea L. [Kirchner, Beitr. S. 47—49]. Die Blütenein- richtung stimmt, nach Kirchner, mit derjenigen der vorigen Art im wesent- lichen überein; die Blüte ist gleichfalls eine schwach protogynische Hummel- blume. Die stark würzig duftenden, schräg oder gerade aufwärts gerichteten Blüten sind aussen hell oder dunkel purpurn, nach dem Grunde zu aussen und innen weisslichgelb, auf der Innenseite ausserdem mit grünen Längsadern als Saftmal versehen. Die keulig gestaltete, nach innen längsgefaltete Blumen- krone ist 35 mm lang, wovon 10 mm auf die 6 Zipfel entfallen. Da wo sich die Krone gegen den Grund verengt, trennen sich die Staubfäden von den Längsfalten, an welche sie weiter unten in der Weise seitlich angewachsen sind, dass sie als hohe, bis an den Fruchtknoten reichende Längskanten nach innen vorspringen und so 6 enge röhrenförmige Zugänge zum Nektar lassen, welcher von 6 grünen, am Grunde des Fruchtknotens zwischen den Staubfäden sitzenden Drüsen abgesondert wird. Die Antheren sind gänzlich mit einander verwachsen und öffnen sich nach aussen. Sie umschliessen den Griffel, dessen 2 Narben sich oberhalb der Antheren und zwar etwas früher entwickeln als die Staubbeutel aufspringen. Wenn auch die Narben sich später zu mehr als einem Umgange | Gentianaceae, 7 aufrollen, so kommen sie doch nicht mit den Antheren in Berührung, so dass spontane Selbstbestäubung nicht erfolgt. Die eigentlichen Bestäuber sind nach der Grösse und Gestalt der Blüte Hummeln, doch sah Kirchner bei Zermatt solche niemals als Besucher, sondern häufig Fliegen, welche im Innern der Blüte hin und her flogen und dabei gelegentlich Antheren und Narbe berührten. 1837. 6. pannonica Scopoli ist, nach Kerner, protandrisch. 1838. G. erueiata L. Die protandrischen Blüten öffnen sich, nach Kerner, um 8—9 Uhr vormittags und schliessen sich um 7—8 Uhr abends. Schulz beobachtete in Mitteldeutschland Einbruch durch Hummeln. 1839. @. aselepiadea L. [H. M., Alpenbl. S. 336, 337; Delpino, Ult. oss. S. 166, 167; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870, S. 668, 669.] — Protandrische Hummelblume, in welcher Selbstbestäubung in der Regel ausgeschlossen ist. Müller beobachtete die eigentlichen Befruchter nicht, sondern sah nur Bombus mastrucatus durch Einbruch Honig rauben. Während Müller sich davon über- zeugte, dass das Öffnen der Blüten nicht von der Wirkung des Lichtes, sondern von der der Wärme abhängig ist, indem er einen Strauss abgepflückter ge- schlossener Blüten in ein dunkleres aber wärmeres Zimmer stellte und bereits hier nach 25 Minuten das Sichöffnen der Blumen wahrnahm, behauptet Kerner, dass die Blütenöffnung durch Lichtwirkung erfolgt, und zwar geschieht dies um 8—9 Uhr vormittags. Beim Schliessen der Krone erfolgt, nach Kerner, in derselben Selbstbestäubung wie bei der folgenden Art. Hoffer beobachtete in Steiermark Bombus gerstaeckeri Mor. 8, psd. und B. latreillellus Kirby 9, sgd. 1840. G. Pneumonanthe L. [Sprengel, S. 150—152; Warming, Arkt. Vaext, Biol. S.10; H.M., Befr. S. 332, 333; Schulz, Beitr.; Mac Leod, B. Jaarb. V.S. 381—382; Kirchner, Flora S. 540; Kerner, Pflanzenleben II.; Knuth, Ndfr. J.S. 105; Weit. Beob. S. 238.] — Protandrische Hummelblume. Die grosse, tiefblaue, aussen mit 5 grünen Streifen versehene Blumenkrone ist 25 bis 30 mm lang und im Eingange 8—10 mm weit. Im Grunde derselben wird von der Basis des Fruchtknotens Nektar abgesondert. Er wird vor Regen da- durch geschützt, dass sich die Krone bei trüber Witterung schliesst. Dasselbe geschieht auch während der Nacht. Die Innenseite der Krone zeigt Saftmale in Gestalt zahlreicher kleiner weisslicher Kreise mit bräunlichem Mittelpunkt, an welche sich nach dem Grunde zu abwechselnd blaue und weissliche Längs- streifen anschliessen. Unterhalb ihrer Mitte verengt sich die Kronröhre plötzlich, indem die von hier bis in den Blütengrund mit der Krone verwachsenen Staub- fäden dem Fruchtknoten dicht anliegen. Es kann daher eine Hummel bis zur Blütenmitte hineinkriechen; sie streift dabei in jüngeren Blüten die bereits auf- gesprungenen Antheren, welche die noch unentwickelte Narbe dicht umgeben, in älteren berührt sie mit der pollenbehafteten Stelle die Narbenpapillen, da sich der Griffel inzwischen über die Antheren hinaus verlängert und seine beiden Äste soweit zurückgebogen hat, dass sie ihre papillöse Innenflächen der Be- rührung darbieten. Es werden daher besuchende Insekten, deren Grössen- 78 Gentianaceae. verhältnisse den Ausmessungen des Blüteninnern entsprechen, unvermeidlich Kreuzung bewirken. Spontane Selbstbestäubung ist, nach Kerner, in späteren Blütenzuständen dadurch möglich, dass beim Schliessen der Blüte die noch pollenbehafteten Antheren an die nach innen vorspringenden Falten der Blumen- krone Blütenstaub abgeben, der durch nachträgliches Wachstum der Kronröhre bis zur Höhe der Narben emporgehoben wird, so dass beim Schliessen der Blumenkrone Pollen an die Narben abgegeben wird. — Pollen, nach Warnstorf, gelblich, brotförmig, mit einer Rinne, zart papillös, gestreift, durchschnittlich 50 « lang und 25 « breit. — Graebner beobachtete in einem Garten bei Kol- berg gelegentlich kleistogame Blüten. Als Besucher sah Herm. Müller 2 Hummeln Bombus agrorum F. 2 (mit 12—15 mm langem Rüssel) und B. muscorum F. 2 (Rüssellänge 11—15 mm), sgd., beide häufig. Schulz beobachtete bei Halle häufig Einbrüche durch Hummeln. Nach Kerner finden kleine Käfer in den Blüten Herberge. E. Möller schickte mir (Weit. Beob. S. 238) von der Insel Sylt folgende Be- sucher von Gent. Pn., von denen jedoch nur 1, 2 und 5 zum Honig gelangen konnten: ‚A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus cognatus Steph. 2 5‘, sgd.; 2. B. derha- mallus K. 9, sgd.; 3. B. terrester L., honigstehlend (bis Anfang Oktober 1893); 4. Apis mellifica L. 8, wie vor.; 5. Psithyrus vestalis Fourer. 5', sgd: B. Diptera (sämtlich nur pollenfressend): a) Syrphidae: 6. Platycheirus scutatus Mg. 9; 7. P. manicatus Mg. 9. b) Museidae: 8. Aricia incana Wied. 9; 9. An- thomyia sp.; 10. Pol- lenia rudis Fabr. Ich bemerkte am 1. August 1897 auf den sandigen Wiesen nörd- lich von Norddorf auf der Insel Amrum als Besucher: Bombus lapi- darius L. ', sgd. Alfken beobach- tete bei Bremen die Apide: Halictus flavipes F.Q,psd.; H.de Vries (Ned.Kruidk.Arch. 1877) in den Niederlanden eine Hummel, Bombus agro- rum F. 8, als Besucher. 1841. &. acau- lis L.. [H.M., Al- penbl. S. 332—336; Ricca, Atti XIV, 3; Fig. 245. Gentiana acaulis L. (Aus Herm. Müller, Kerner, Pflanzen- Alpenbl.) leben II., einschliess- lich excisa Presl). — Protandrische, duftlose Hummelblume, in. welcher Selbstbestäubung in der Regel ausgeschlossen ist. Nach Kerner nehmen die „Revolverblüten“ bei ungünstiger Gentianaceae, 79 Witterung eine hängende Stellung an, wobei ausgefallener Pollen in den durch die Falten der Krone gebildeten Rinnen abwärts gleitet und so auf die Narbe gelangend, spontane Selbstbestäubung bewirkt. Das Schliessen und Öffnen der Blüte hängt, nach H. Müller, nicht von der Ab- und Zunahme des Lichtes, sondern der Wärme ab. Nach Kerner öffnen sich die Blüten um 7—8 Uhr vormittags und schliessen sich um 6—7 Uhr nachmittags. Als Besucher sah Müller Bienen (8, darunter 5 Hummelarten), Falter (3), Fliegen (1), Käfer (1), doch sind nur die Hummeln als Befruchter thätig. Auch Ricca fand die Blüten von Hummeln besucht und befruchtet. Müller fand 90°/o der Blüten durch Bombus mastrucatus Gerst. angebissen. Kerner sah kleine Käfer die Blüten als Herberge benutzen. 1842, 1843. G. angustifolia und Clusii sind gleichfalls Revolverblüten. Bei ihnen findet, nach Kerner, in gleicher Weise wie bei voriger Art durch Hinabgleiten von Pollen in den durch die Falten der Blumenkrone gebildeten Rinnen Autogamie statt. 1844. 6. Froelichii Hladn. ist, nach Kerner, eine protandrische Hummel- blume. 1845. G. bavarica L. [H. M., Alpenbl. S. 341, 342; Kerner, Pflanzen- leben II.] — Homogame (nach Kerner protogyne), geruchlose Falterblume, deren Honig 20—22 mm tief geborgen ist. Die Besucher können zwar auch Selbstbestäubung bewirken, doch wird der eigene Pollen durch den fremden in der Wirkung überholt. Nach Kerner ist in den sich sehr schnell öffnenden Blüten nur der Narbenrand papillös. Als hauptsächlichsten Befruchter sah H. Müller Macroglossa stellataruni L. (mit 25-28 mm langem Rüssel, in wenigen Minuten hunderte von Blüten besuchend). 1846. 6. verna L. |H. M., Alpenbl. S. 340, 341; Kerner, Pfanzen- leben II.; Delpino, Ult. oss. S. 168; Mac Leod, Pyreneeönbl.] — Homo- game (nach Kerner protogyne) Falterblume, deren Honig 23 mm tief ge- borgen ist. Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein. Auch die Blüten dieser Art öffnen sich nach Kerner sehr schnell, Als eigentlicher Befruchter wurde von Herm. Müller in den Alpen, von Mac Leod in den Pyrenäen Macroglossa stellatarum L. beobachtet. Hoffer bemerkte in Steiermark Bombus mastrucatus Gerst. 2 als Besucher. 1847. G. prostrata Haenke. [Kerner, Pflanzenleben T.] — In den protandrischen Blüten wird, nach Kerner, der Nektar vom Grunde des Frucht- knotens abgesondert. Bei ungünstiger Witterung erfolgt in der geschlossenen Blüte pseudokleistogam spontane Selbstbestäubung. 1848. G. utrieulosa L. Die Blüten öffnen sich nach Kerner um 8 bis 9 Uhr vormittags und schliessen sich um 3—4 Uhr nachmittags. 1849. G. nivalis L. [H.M., Alpenbl. S. 342, 343; Kerner, Pflanzen- leben II.; Warming, Arkt. Vaext. Biol. S.8—9; Lindman.] — Homogame Falterblume. Die Augenfälligkeit ist nur gering: H. Müller sah keinen zur Gewinnung des Honigs befähigten Falter als Besucher. Es ist daher spontane Selbst- bestäubung leicht möglich, indem die Antheren sich an die Narbe legen. Auch die grönländischen Blumen und die des Dovrefjeld stimmen, nach Warming 80 | Gentianaceae. “und Lindman, in Bezug auf die leichte Möglichkeit der Selbstbestäubung mit den alpinen überein; Warming beobachtete sogar oft die Verbindung von Antheren und Narbe durch Pollenschläuche. Nach Kerner öffnen und schliessen sich die Blüten im Laufe einer Stunde mehrmals. Fig. 246. Gentiana verna L. (Aus Herm. Müller, Alpenbl.) 1850. 6. tenella Rottboel. (G. glacialis Vill) [H. M., Alpenbl. S. 345; Kirchner, Beitr. S. 49; Warming, Arkt. Vaext. Biol. 8. 9.] — lid 0 R IM I. —- E SI\ E EL ZTINA = MN Fig. 247. Gentiana tenella Rottb. (Aus Herm, Müller, Alpenbl.) Schwach protogyne (oder nach Kirchner homo- game) Hummel- und Falter-Blume mit zu- letzt regelmässig eintreten- der spontaner Selbstbestäu- bung, die nach Kerner bei ungünstiger Witterung in geschlossener Blüte pseudo- kleistogam erfolgt. Nach letzteren wird die richtige Rüsselführung der Besucher dadurch bewirkt, dass die Fransen derSchlundklappen mit spitzen Dörnchen besetzt sind, mithin das Einführen des Insektenrüssels zwischen ihnen verhindert wird. Die Pflanzen des Dovrefjeld sind nach War- ming gleichfalls autogam. Gentianacene, 8 1851. G. nana Wulfen. |H. M., Alpenbl. S. 345, 346; Kerner, Pflanzenleben II.] — Homogame Hummel- und Falter-Blume mit zuletzt regelmässig eintretender spontaner Selbstbestäubung. Ihre Schlundklappenfransen verhalten sich, nach Kerner, wie diejenigen von G. tenella. Fig. 248. Gentiana nana Wulfen. (Aus Herm. Müller, Alpenbl.) Bedeutung der Buchstabeu wie in Figur 213. 1852. G. involuerata Rottb. Hummel- und Falter-Blume. Diese nordische Art, ist nach Warming (Arkt. Vaext. Biol. S. 10—12), in Finmarken und bei Tromsö protandrisch, doch erfolgt spontane Selbstbestäubung im zweiten Blütenzustande durch Berührung der noch pollenbedeckten Antheren mit der Narbe. 1853. 6. serrata ist nach Aurivillius in Grönland Falterblume, viel- leicht auch Hummelblume. 1854. G. ecampestris L. [H. M., Alpenbl. S.346—348; Schulz, Beitr. II. S. 107, 214; Lindman, a.a.O.; Warming, Arkt. Vaext. Biol. S. 12; Kerner, Pflanzenleben II.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37.]| — Hummel- und Falter-Blume. In Graubünden (Müller), in Norwegen (Lindman), in Island (Warming) schwach protogyn, später homogam, in Westfalen und Thüringen nach Schulz stark protandrisch. Überall ist später spontane Selbst- bestäubung möglich. Dieselbe erfolgt, nach Kerner, dadurch, dass die Blumen- krone nachträglich wächst, wodurch die an derselben befestigten Staubblätter mit den Narben in Berührung kommen; bei schlechtem Wetter findet sie pseudokleistogam in geschlossener Blüte statt. In Norwegen sind die Blüten der Pflanzen höher gelegener Standorte grösser, die Narbe steht nicht über den Antheren, sondern mit ihnen in gleicher Höhe oder selbst tiefer, so dass Selbstbestäubung leichter möglich ist. Anders verhalten sich die alpinen Pflanzen, bei denen die Narbe die Antheren anfangs überragt und die Narbenäste, nach Müller, sich erst später soweit zurückbiegen, dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Nach Schulz ist dieselbe dagegen nicht häufig. — Pollen, nach Warnstorf, gelb- Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 6 8 Gentianaceae. lich, brotförmig, mit mehreren Längsfurchen, dieht papillös, durchschnittlich 63 u lang und 37,5 w breit. Als Befruchter beobachtete Lindman Hummeln, Müller Hummeln und Falter, sowie auch Einbruch durch Bombus mastrucatus Gerst. Hummeln und Falter, sowie Einbruch durch Hummeln beobachtet auch Schulz in Mitteldeutschland. 1855. G. Ama- rella L. [H. M., Befr. S. 333; Warming, Arkt. Vaext. Biol. S. 12; Schulz, Beitr.] — Ho- mogame Hummelblume. Die 16—18 mm lange Kronröhre besitzt einen 6 mm weiten Blütenein- gang, so dass eine Hum- mel ihren Kopf bequem in denselben hinein- Fig. 249. Gentiana campestris L. (Aus Herm. Müller, stecken kann, mithin ein Alpenbl.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. Rüssel von 10—12 mm Länge genügt, um den im Blütengrunde zwischen je 2 Staubblättern abgesonderten Honig zu erreichen. Durch lange, an der Grenze zwischen Kronröhre und -saum nach innen ge- richtete Haare ist er gegen unberufene Gäste (Fliegen) geschützt; dadurch, dass die Krone sich bei trüber UN schliesst, ist sie vor dem Zutritt von Regen bewahrt. Mit der Blütenöffnung springen auch die Antheren auf, und zwar ist ihre pollenbedeckte Seite nach oben gerichtet, so dass ein eindringender Hummel- kopf sie berühren muss. Gleichzeitig sind auch schon die beiden Narben aus- gebreitet, so dass, da letztere die Antheren überragen, Fremdbestäubung be- günstigt, doch Selbstbestäubung ‘nicht ausgeschlossen ist. — Die Pflanzen des Dovrefjeld und aus Nordland sind, nach Lindman bezw. Warming, der spontanen Selbstbestäubung leicht fähig, da die Antheren meist die Narbe be- rühren. — Pollen, nach Warnstorf, weisslich, ellipsoidisch, dicht papillös, etwa 44 u breit und 56 u lang. Als Besucher beobachtete H. Müller eine Hummel (Bombus silvarum L., Rüssel 12--14 mm), sgd. 1856. G. germanieca Willdenow. [Ricca, Atti XIIL, 3; Schulz, Beitr.; Kerner, Pflanzenieben II.] — Die grosse, durchschnittlich 28—32 mm lange Blume ist violett, öfter mit weisslicher Röhre, selten ganz weiss, noch seltener gelb. Sie ist eine nach Schulz schwach oder ausgeprägt protandrische, . nach Kerner (s. u.) protogyne und heterostyle Hummel- und Falterblume. Die Nektarien haben dieselbe Lage wie bei voriger Art. Die anfangs nach innen ge- richteten Antheren drehen sich, nach Schulz, allmählich nach aussen. In den Gentianaceae, 8 homogamen oder schwach protandrischen Blüten ist spontane Selbstbestäubung infolge der gleichhohen Stellung von Narbe und Antheren möglich, doch ist sie durch die nach aussen gerichtete Stellung der Antheren erschwert. In den Alpen ist die Blüte homogam, doch ist hier Selbstbestäubung wegen der höheren Stellung der Narbe unmöglich. Als Besucher beobachtete Rieca die Honigbiene und Hummeln, Sehulz beobachtete Hummeleinbruch. Die alpine Unterart: G. rhaetica Kerner ist, nach Kerner, heterostyl und protogynisch. 18357. G. obtusifolia Willdenow. [H. M., Alpenbl. S, 348; Schulz Beitr.] — Protandrische Hummel- und Falterblume. Nach Schulz gyno- monöeisch. In der Regel überragt der Griffel die Antheren bis zu der Stelle, wo er sich spaltet; doch finden sich auch kürzere Griffel, so dass sie dann durch Zurückrollen der Narbenpapillen mit den noch mit Pollen versehenen Antheren in Berührung kommen, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher sah H. Müller Hummeln (3, darunter Bombus mastrucatus Gerst. und B. terrester L. den Honig durch Einbruch gewinnend) und Falter (1). 1858. G. eiliataL. [H. M., Alpenbl. S. 343—344; Delpino, Ult. oss. S. 166—167; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870. S. 668—669; Schulz, Beitr.; Kerner, Pflanzenleben II. | — Protandrische, veilchenduftende Hummelblumen, nach Schulz zuweilen auch homogam, nach Kerner tri- monöeisch. Die Antheren sind ursprünglich nach innen ge- richtet, springen aber von aus- sen auf und bedecken sich im ersten Blütenzustande auf der Aussenseite mit Pollen. Meist sind die Antheren schon ent- leert, wenn die Narbenlappen sich ausbreiten, so dass nur hin und wieder spontane Selbst- bestäubung erfolgt. Besuchen- de, zu dem von 5 erhabenen, Fig. 250. Gentiana eiliataL. (Aus Herm, Müller, länglichen, grünlich - glanz- Alpenbl.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. losen Flecken im Krongrunde abgesonderten Honig vordringende Bienen oder Falter werden regelmässig Kreuzung bewirken. Schulz beobachtete Bienen, seltener Falter als Besucher. Hummel- einbruch wurde sowohl von Müller als von Schulz bemerkt. Nach Kerner dienen die Blüten kleinen Käfern als Herberge. 422. Erythraea Richard. Meist rosenrote, selten weisse, homogame, seltener schwach protandrische oder schwach protogynische Blumen ohne Nektar, doch wohl mit saftreichem, 6* 84 Gentianaceae. von den Insekten angestochenem Gewebe im Grunde der Blüte!). Häufig Heterostylie. 1859. E. Centaurium Persoon. (Gentiana Cent. L.). [Sprengel, S. 152; H. M,., Befr. 8. 333; Weit. Beob. III. S. 61; Kirchner, Flora S. 543; Neue Beob. S.63; Schulz, Beitr. I. S. 71; Kerner, Pflanzenleben II; Mac Leod, Bot. Jaarb. V.S.382—383; Wilson, Nature Nr. 462, S.509; Warns- torf, Bot. V. Brand. Bd.38; Knuth, Ndfr. I. S. 105, 106, 164.] — Die von mir auf den nordfriesischen Inseln untersuchten Pflanzen sind homogam. Nachdem die Blüten sich geöffnet haben, sind auch die Narben entwickelt, ebenso springen die Antheren zu dieser Zeit nach einander auf;-doch findet jetzt keine spontane Selbstbestäubung statt, da die Narbe seitwärts gebogen ist und die Staubblätter sich in dem Masse, in welchem ihre Antheren sich öffnen, sich nach der ent- gegengesetzten Seite biegen. Später richten sich die Staubblätter 4 mm hoch und mit ihnen der etwas kürzere Griffel auf, so dass die noch pollenbedeckten Antheren über der Narbe stehen und so durch Pollenfall spontane Selbstbestäubung erfolgt, die jedoch auch häufig unmittelbar nach dem Aufblühen eintritt, da die Seitwärtsbiegung der Staub- und Fruchtblätter nicht selten unterbleibt. Spontane Selbstbestäubung ist auch dadurch unvermeidlich, dass die Kronzipfel bei ungün- stiger Witterung und beim Abblühen sich zusammenneigen. Die von Wilson in England beobachtete Heterostylie und die damit verbundene Zweigestaltigkeit der Pollenkörner bemerkte ich auf den nordfriesischen Inseln nicht, ebensowenig Schulz und Kirchner in Mittel- und Süddeutschland. Dagegen hat nach diesen beiden Forschern der Griffel auf verschiedenen Pflanzenstöcken, selten ‚auf derselben Pflanze verschiedene Längen: bei der langgriffeligen Form steht die Narbe in der Höhe der Antheren, in den meisten Fällen jedoch tiefer, bei der kurz- griffeligen steht sie im Blüteneingange. Diese Formen sind durch zahlreiche Mittel- stufen mit einander verbunden. Schulz beobachtete ausser Homogamie auch schwache Protandrie; Townsend bei der Form E. capitata Willd. Protogynie. Die sich periodisch schliessenden Blumen haben, nach Kerner, eine fünf- tägige Dauer. Schulz und Kirchner heben die Veränderlichkeit der Blüten- grösse hervor. H. Müller macht darauf aufmerksam, dass die spiralige Drehung der Staubbeutel (geradeso wie die schraubenförmige Drehung der Narbe bei Dianthus Oarthusianorum u. a.) eine Anpassung an den dünnen Rüssel von Schmetterlingen zu sein scheint; er vermutet, dass die Schmetterlinge in den honiglosen Blüten mit den spitzen Vorsprüngen ihrer Rüsselspitze saftiges Gewebe im Blüten- grunde anbohren. Die Blüten öffnen sich, nach Warnstorf, zwischen 6—7 Uhr morgens und fangen bereits mittags zwischen 12—1 Uhr an sich zu schliessen. Pollen gelb, brotförmig, dicht warzig und undurchsichtig, bis 44 u lang und 23 u breit. !) Beim Behandeln der Blüten von Erythraea Centaurium L. mit Fehling- scher Lösung und mit Orthonitrophenylpropiolsäure (vgl. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L.) ergab sich (am 17. 8. 98) nur mit dem ersteren Reagenz die Ausscheidung einer geringen Menge Kupferoxydul im Blütengrunde, mit dem letzteren dagegen keine Bildung von Indigo, so dass auf eine nur sehr geringe Menge von Saft an der bezeich- neten Stelle geschlossen werden kann. Gentianaceae. — Bignoniaceae. 8 Als Besucher beobachtete ich eine pollenfressende Schwebfliege (Syrphus balteatus Deg.). Herm. Müller giebt für Thüringen (Th.) und Westfalen folgende Besucher an: A. Diptera: Empidae: 1. Empis livida L., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena aestiva Sm. 9, psd.; 3. A. gwynana K. 9, psd.; 4. Halictus morio F. 9, psd C. Lepidoptera: a) Noctuidae: 5. Agrotis pronuba L., in Mehrzahl, andauernd sgd.; 6 Plusia gammaL., w. v. b) Rhopalocera: 7. Hesperia lineola O., sgd.; 8. Lycaena damon S. V., sgd.; 9. Melitaea athalia Esp., sgd.; 10. Pieris rapae L., sgd. c) Sphin- gidae: 11. Macroglossa stellatarum L., sgd. (Th.); 12. Zygaena camiolica Scop. sgd. Alle diese Falter bohren das Gewebe des Blütengrundes an, Mac Leod sah in Flandern Eristalis arbustorum L. (B. Jaarb. V. S. 383). Handlirsch verzeichnet als Besucher die Grabwespe Gorytes tumidus Pz. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 118) wurden 1 Empide, 1 Schwebfliege und 2 Muscide als Besucher beobachtet. 1860. E. linariifolia Persoon. [Knuth, Ndfr. I.S. 106.]— Die Blüten- einrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein, doch ist das Ab- wenden der Narbe von den Fruchtblättern weniger stark. 1861. E. pulchella Fries. (E. ramosissima Pers.) [Knuth, Ndfr. I.S.106; Schulz, Beitr.; Kerner, Pflanzenleben II.] — Die Blüteneinrichtung dieser Art entspricht derjenigen der vorigen. Auch hier ist das Abwenden der Narbe von den Antheren nicht so ausgeprägt wie bei E. Centaurium, sondern die Staub- und Fruchtblätter stehen wie bei voriger fast immer senkrecht in der Blüte, so dass bei etwaigem Insektenbesuch sowohl Fremd- als auch Selbstbe- stäubung möglich ist, sonst aber letztere spontan erfolg. Nach Schulz ist in Mitteldeutschland die kurzgriffelige Form besonders häufig. Nach Kerner kommt Autogamie durch nachträgliches Wachstum der Krone zu stande, indem so die Antheren bis zur Höhe der Narbe gehoben werden. Nach demselben Forscher beträgt die Blütedauer 6 Tage; die Blütenöffnung ae vormittags um 10—11 Uhr, das Schliessen nachmittags 3—4 Uhr. Nach Gilg (Ber. d. d. Bot. Ges. 1895) sind die Blüten von 1862. Hockinia montana Gard. pleomorph. Nach Knoblauch (a. a. O.) lassen sich alle von Gilg beobachteten Blumenformen auf 2 zurück- führen, so dass die Art nicht pleomorph, sondern dimorph ist. 1863. Halenia Rothrockii Gray besitzt, nach Gilg, neben chasmo- gamen zwei Arten von kleistogamen Blüten. Ähnliche Verhältnisse finden sich bei 1864 —65. H. multiflora Benth. und parviflora H.B.K. (= Exadenus viridiflorus Benth.). Kleistogame Blüten fand Gilg noch bei folgenden Arten: 1866—72. H. elliptica Don, H. sieirica Borekh., H. Perrottetii Griseb., H. deflexa Griseb., H. Schiedeana Griseb., H. brevicornis H. B. K., H. aselepiadea Griseb, 87. Familie Bignoniaceae R. Br. Die Arten der Gattung Catalpa haben, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 280), zweilippige reizbare Narben, ähnlich wie Mimulus, 86 | Hydrophyllaceae. — Hydroleaceae., 88. Familie Hydrophyllaceae DC. A. Peter, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilien IV. 3a. S. 57. 1873. Phacelia tanacetifolia Benth., [Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37, 38.] — Die Blüten sind schwach protandrisch; die Antheren öffnen sich etwas früher, als die anfänglich bogig nach innen gekrümmten, nur an der äussersten Spitze Narbenpapillen tragenden langen Griffel sich nach aussen strecken. Die Pollenzellen sind blassbläulich, biskuitförmig, glatt und mit mehreren Längsstreifen versehen; sie messen etwa 16—19 u in der Breite und 37,5 u in der Länge. Als Besucher sah Herm. Müller (Weit. Beob. III. S. 9) in seinem Garten: A. Coleoptera: 1. Dasytes flavipes F. pfd.; 2. Meligethes spec., pfd. Staphy- linidae: 3. Tachyporus obtusus L., mit dem Munde an den Antheren beschäftigt. B. Di- ptera: Syrphidae: 4. Rhingia rostrata L. sgd. und pfd.; C. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 9, sgd., in grösster Menge; 6. Bombus hortorum L. 2 8, sgd., häufig; 7. Halictus sexnotatus K. @, sgd., häufig; 8. Osmia rufa L. 9, sgd., häufig. Auch Warnstorf beobachtete die Honigbiene als Besucherin. Nach Willis (Journ. Linn. Soc. Bot. XXX) sind die Blüten dieser Art als auch diejenigen von 1874. Ph. divariecata der spontanen Selbstbestäubung fähig. | 1875—77. Ph. ecampanularia, Ph. Whitlavia und Ph. Parryi haben, nach Willis (a. a. O.), grosse, lebhaft gefärbte Blüten, welche für Fremdbe- stäubung eingerichtet sind. 423. Hydrophyllum L. Protandrische Blumen, mit völlig verborgenem Honig, welcher vom Grunde des Fruchtknotens abgesondert und. in einem Hohlraum der Kronblätter ange- sammelt wird. 1878. H. virginieum L. [Francke, Beitr.; Loew, Blütenb. Beitr. 1. S. 21—24.] — Nach Loew steigt der im Blütengrunde bereitete Nektar in der prismatischen Röhre empor, welche von je einem Paar Längsleisten und der Mittelrippe des Blumenblattes gebildet wird. (B. J. 1893. I. S. 362.) Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Apis und Bombus terrester L. 9, vergeblich zu saugen versuchend. Als eigentliche Befruchter der fast ausschliesslich allogamen Blumen sieht Loew freischwebende Insekten, also Bombyliden oder Sphingiden, an. _ 1579. Nemophila maculata Benth. [|Willis, Contributions II.] — Die sehr augenfälligen Blumen sind protandrisch und werden in England besonders von Bienen besucht. 89. Familie Hydroleaceae Endl. 1850. Hydrolea spinosa L. Die blauen, geruchlosen Blumen sind, nach Willis (Contributions II), in England der Selbstbestäubung angepasst, die auch von Erfolg ist. 1881. Wigandia caracasana Kth. ist, nach Francke (Diss.), protogynisch, Polemoniaceae. 87 90. Familie Polemoniaceae Lindley. A. Peter, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 3a. S. 43. 424. Polemonium Tourn. Protandrische Blumen mit verborgenem Honig bis Bienenblumen. Honig- absonderung am Grunde des Fruchtknotens. Zuweilen Gynomonöie. 1882, P. eoveruleum L, [Sprengel, S. 109; Axell, 8. 33; H. M,, Alpenbl. S. 257—259; Weit. Beob. III. S. 8, 9; Kerner, Pflanzenleben II.; Knuth, Bijdragen]. — Etwa 20 blaue oder weisse Blumen von 30 mm und mehr Durchmesser sind am Ende des Stengels rispenartig vereinigt, so dass die Pflanze weithin augenfällig ist. Als Saft- mal dient (an den von N ; mir in Kiel untersuchten Fig. 251. Polemonium coeruleum L. (Nach der Natur.) Gartenexemplaren) eine 4 Blüte im ersten (männlichen) Zustande, gerade von vorn in den Blütengrund wei- gesehen. B Blüte im zweiten (zwitterigen) Zustande, wie vor. a Antheren. s Narbe. (Natürl. Gr.) sende Striehzeichnung, doch scheint diese nicht überall aufzutreten, da Herm. Müller als Saftmal an Gartenexemplaren von Lippstadt nur den weisslichen Blütengrund bezeichnet. Fig. 252. Polemonium coeruleum L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte im ersten (männlichen) Zustande. 4A’ Befruchtungsorgane derselben. (7:1.) B Blüte im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande. B* Befruchtungsorgane derselben. (7: 1.) Der Nektar wird am Grunde des Fruchtknotens von einem '/s mm hohen, wellig gebogenen, grünen, fleischigen Ringe ausgesondert und in der gegen 2 mm 88 Polemoniaceae. tiefen, durch wollige Haare verschlossenen Kronröhre geborgen, so dass nur klügere Blumengäste, besonders Bienen, den Weg zum Nektar leicht finden. Beim Anfliegen klammern sich die Besucher an die aus der Blüte herausragenden Staubblätter und den Griffel. Da im ersten Blütenzustande nur die Antheren geöffnet sind, im zweiten über die Staubblätter hinausragend die Narbe ihre 3 Äste so ausgebreitet hat, dass die papillösen Innenflächen von den anfliegenden Gästen früher berührt werden müssen, als die Antheren, so findet stets Kreuzung statt. Spontane Selbstbestäubung scheint demnach ausgeschlossen, Nach Kerner kommt jedoch bei der später hängenden Stellung der Blüte die Narbe in die Falllinie des Pollens.. Während die Blumen in den Alpen immer zwei- geschlechtig auftreten, fand Müller in seinem Garten in Lippstadt ausserdem rein weibliche Blüten. Nach Ekstam beträgt auf Novaja Semlja der Durchmesser der schwach honigduftenden, tiefblauen Blüten 30—35 mm. Diese sind protogynisch oder protogyn-homogam mit grosser Mannigfaltigkeit in der Entwickelung der Ge- schlechtsorgane. Als Besucher beobachtete Lindman auf dem Dovrefjeld eine Hummel; Herm. Müller in den Alpen Käfer (1), Fliegen (2), Apis, Hummeln (6). An Gartenpflanzen sah ich die Honigbiene sgd. und psd. als häufigen Besucher, die Körbchen dicht mit orangefarbigem Pollen bedeckt. Sie klettert an dem Griffel und den Staubblättern bis zum Nektar empor, bewirkt also regelmässig Fremdbestäubung. Ebenso verfahren die besuchenden Hummeln: Bombus hortorum L. &, B. lapidarius L. 9, B. terrester L. 9. Herm. Müller (1) beobachtete in Westfalen, Buddeberg (2) in Nassau fol- sende Besucher: \ A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Dasytes flavipes F., häufig in den Blüten (1). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8 sgd. (1); 3. Chelostoma campanu- larum K. 5‘, sgd. (2); 4. Ch. nigricorne Nyl. 5’, sgd. (2); 5. Coelioxys spec. g', sgd. (1); 6. Osmia rufa L. 9, sgd. u. psd. (2) 27./6. 73; 7. Megachile spec. Q sgd. (1). An Gartenpflanzen beobachtete Schneider (Tromso Museums Aarshefter 1894) im arktischen Norwegen Bombus pratorum L. 8 und B. terrester L. ®. 1883. P. pulchellum Bunge hat, nach Ekstam, auf Novaja Semlja einen starken, äusserst unangenehmen Bockgeruch. Die Blumen sind homogam. Der im Blütengrunde abgesonderte Honig wird durch Drüsenhaare in der Kron- röhre geschützt. Meist ist Autogamie möglich. Als fleissige Besucher wurden mittelgrosse Fliegen beobachtet. 425. Phlox L. Protandrische Falterblumen. 1884. Ph. panieulata L. [Sprengel, S..105, 106; H.M., Befr. S. 264; Knuth, Bidjragen; Weit. Beob. S. 238.] — Der Honig wird am Grunde des Fruchtknotens ausgesondert und in der 18-—22 mm langen und in der Mitte 3 mm starken Kronröhre geborgen. Wenn die Blüte sich entfaltet, stehen die ge- öffneten Antheren im Blüteneingang, während die noch geschlossene Narbe sich etwa in der Mitte der Kronröhre befindet. Allmählich wächst der Griffel heran und entfaltet, wenn er in der Höhe der inzwischen ihres Pollens beraubten Antheren Polemoniaceae. 89 steht, seine inneren papillösen Äste. Besuchende Insekten werden daher den Pollen aus jüngenen Blüten auf die Narbe älterer bringen. Als Besucher sah ich in Gärten zu Nieblum auf der Insel Föhr am 22. Juli 1898 Macroglossa stellatarum L., zahlreiche Blüten nach einander besuchen. Auch in meinem Garten bemerkte ich den Taubenschwanz als Besucher dieser Blüten. Die Form der Kronröhre entspricht auch derjenigen des Falterrüssels, da sie schwach gebogen ist. Sprengel beobachtete gleichfalls Schmetterlinge; Mac Leod (B. C. Bd. 29) Plusia gamma L., _sgd: Herm. Müller sah an den Blüten nur zwei Fliegen: Conops flavipes L., sgd. (doch mit ihrem 4—5 mm langen Rüssel kaum Nektar erlangend) und Eristalis tenax L., pfd. v. Dalla Torre und Schletterer beobachteten in Tirol die Bienen: 1. An- thidium strigatum Latr. 9 ; 2. Halictus smeathmanellus K. 9. Loew sah im botan. Garten zu Berlin als nutzlosen Blütengast eine Musecide: Echinomyia fera L., ferner daselbst an 1885—86. Ph. reptans Mehx. und Ph. subulata L. die Honigbiene. 1887. Ph. setacea ist, nach Francke (Diss.), protandrisch. Selbstbestäu- bung durch Wind oder Insekten möglich. 1888. Cobaea penduliflora wird, nach A. Ernst (Kosmos Bd. 7), von Sphingiden befruchtet. 1889. C. seandens Cavanilles wird, nach J. Behrens (Flora 1880. Bd. 38), von Hummeln befruchtet. Die von mir (Bijdragen) im botanischen Garten der Ober-Realschule zu Kiel beobachteten Blüten waren, wenn sie sich öffneten, grünlich- weiss, also wenig augenfällig. Anfangs sind in diesen offenen Blüten weder die Antheren aufgesprungen, noch ist die Narbe entwickelt. Allmählich stellt sich eine schwache Purpurfärbung auf den unteren Kronzipfeln ein, doch ist erst mit dem Aufspringen der Antheren die Purpurfärbung der ganzen Blüte vollständig erfolgt. Die Weite der Krone scheint mir für Hummeln viel zu beträchtlich, als dass Insekten dieser Grösse in der Heimat der Pflanze, Mexiko, die Befruchtung vermitteln sollten; ich vermute vielmehr dort grössere Kolibris als Befruchter. Kerner (Pflanzenleben II, S. 378, 379) schildert die Blüteneinrichtung in etwa folgender Weise: Anfangs sind die pollenbedeckten Antheren so in den Blüteneingang gestellt, dass die zu dem honigreichen Blütengrunde vordringenden Tiere den Pollen streifen und mitnehmen müssen, während die Narben noch nicht berührt werden können, da der kurze Griffel noch mit seinem freien Ende unter den Antheren versteckt ist und seine drei an ihrer Innenseite das Narben- gewebe tragenden Äste noch dieht aneinander liegen. Alsdann legen sich die Antheren in Folge einer Verlängerung der Staubfäden auf den unteren Rand der Blumenöffnung, während der Griffel sich bogig aufwärts biegt und seine drei Narben entfaltet, so dass diese jetzt dort liegen, wo im ersten Blütenzu= stande sich die Antheren befanden. Bleiben befruchtungsvermittelnde Tiere fern, so erfolgt als Notbehelf noch Autogamie, indem die bis dahin nickenden Blüten hängend werden, der Griffel und die Staubfäden sich noch stärker krümmen und so Narben und Antheren in unmittelbare Berührung kommen. 1890. C. macrostemma Pav, öffnet, nach Herm. Ross (Flora oder allg. Bot. Zeitung 1898, S. 125—123), die Blüten abends und scheint der Be- fruchtung durch Schwärmer angepasst. Bei ausbleibendem Besuch führt der Griffel 90 | Convolvulaceae, rotierende Bewegungen aus, durch welche die Narben an die Antheren geführt werden, so dass spontane Selbstbestäubung eintreten muss, die auch von Erfolg ist. 1891. Collomia grandiflora Lindley hat nach F. Ludwig (Bot. Ztg. 1877) und Scharlok (B. Ztg. 1878) kleistogame Blüten. 1892. C. linearis Nutt. ist nach Comes (Ult. stud.) selbstf£ertil. 91. Familie Gonvolvulaceae_Juss. Blüten meist lebhaft gefärbt und dem Besuche verschiedenartiger Insekten angepasst. Vielfach bleiben die Blumen nur einen Tag oder einige Stunden geöffnet, um sich dann für immer zu schliessen. Dabei welken die Ränder der Blumenkrone in der Weise ab, dass sie sich einwärts rollen und die Kron- röhre mit dem Fruchtknoten schützen. Viele (ausländische) Arten haben extra- florale Nektarien, welche solche Insekten von Blüten abhalten, welche für die Übertragung des Pollens ungeeignet sind (z. B. Ipomoea-, Pharbitis-, Calo- nycetion-, Quamoclit-Arten.. (A. Peter, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 3a. S. 9.) 426. Convolvulus Tourn. Homogame, seltener protandrische oder protogynische Blumen mit verborgenem Honig oder homogame Falterblumen. Honigabsonderung von der Unterlage des Fruchtknotens.. Zuweilen Gynodiöcie.e Kerner bezeichnet die Blüten von Convolvulus wie die von Gentiana (s. S. 76) wegen der engröhrigen Honig- zugänge als „Revolverblüten“. 1893. C. arvensis L. [Sprengel, S$. 107, 108; H. M., Befr. S. 262, 263; Weit. Beob. III, S. 6; Kirehner, Flora S. 548—549; Burgerstein, Ber. d. d. bot. Ges. VII; Schulz, Beitr. II. S. 110; Mae Leod, B. Jaarb. I. S. 110; IL S. 310; V. 8. 328-329; Schilberszky, Ung. nat. Ges. 1892; Blütendimorphismus der Ackerwinde im Beihefte zum Bot. Centralbl. 1893, S. 447--450 und Bot. Centralbl. 1895, Nr. 24, S. 342; Loew, Bl. Fl. S. 277, 278; Knuth, Nfr. I. °8..106, 164; Weit. Beob. S. 238; Helgoland; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die duftenden Blumen schliessen sich bei schlechter Witterung und abends. Nach Burgerstein öffnen sie sich bei Wien und Prag um 7—-9 Uhr morgens und schliessen sich gegen 5 Uhr nachmittags. Bei Ruppin öffnen sich die Blüten, nach Warnstorf, zwischen 9-—10 Uhr vormittags und fangen an sich zwischen 6--7 Uhr abends zu schliessen. Pollen weiss, elliptisch, zart warzig, bis 88 u lang und 56 « breit. Die Blütezeit dauert einen Tag. Die trichterförmige Blumenkrone ist entweder rötlich mit fünf weissen Längsstreifen oder ganz weiss (var. hololeucus Knuth), ihr Grund ist gelb. Der Honig wird von der orangegelben Unterlage des Fruchtknotens abgesondert und durch die verbreiterten untersten Teile der Staubfäden bis auf fünf enge Zugänge abgeschlossen. Die Staubfäden sind an ihren Berührungslinien dicht mit kleinen steifen Hervorragungen besetzt, welche die Insekten hindern, den Rüssel zwischen den Staubfäden hindurchzuzwängen ; Convolvulaceae, 9 derselbe kann daher nur in einen der fünf engen Saftzugänge gesenkt werden. Da nun die den Griffel umschliessenden Staubblätter ihre Antheren nach aussen öffnen, so werden sie von jedem grösseren honigsaugenden Insekt berührt, und da die beiden Narbenäste die Staubblätter überragen und über denselben ihre papillösen Flächen nach aussen spreizen, so werden sie von den Besuchern früher berührt als die pollenbedeekten Antheren, so dass Fremdbestäubung schon vom Besuche der zweiten Blüte an erfolgen muss, während die erste beim Zurückkriechen des Insekts der Selbstbestäubung unterworfen ist. Letztere kann bei ausbleiben- dem Insektenbesuche spontan erfolgen, da sowohl beim Abwärtsbiegen der Blüte gegen Ende der Blütezeit, als auch beim Abfallen der Blumenkrone Pollen auf die Narbe fallen kann, aber auch in noch blühenden aufrechten Blumen ein Staubblatt so weit heranwächst, dass seine Anthere die Narbe berührt. Die Blüten treten in verschiedenen Formen auf. So beobachtete Kirchner bei Stuttgart eine kleinblütige Herbstform mit so kurzen Staubfäden, dass die gelbbraunen Antheren fast sitzen; diese bleiben unbefruchtet, da die Antheren zuweit von der Narbe entfernt sind, um eine spontane Selbstbestäubung möglich zu machen und Insektenbesuch kaum noch erfolgt. Es ist dies dieselbe Form, welche Schilberszky bei Budapest mit vielfachen Übergängen zu weiblichen Blüten beobachtete. Ausser dieser durch einen Pilz hervorgerufenen Kümmerform beobachtete Burgerstein bei Prag und Wien noch zwei andere Formen, nämlich Blüten mit grosser Blumenkrone, langen Staubblättern und violetten Antheren, sowie Blüten mit mittelgrosser Blumenkrone, kürzeren Staublättern und weissen Antheren. Schulz beschreibt zwei durch ihre Bestäubungseinrichtung verschiedene Formen: die kleinblütige, nach Schulz meist von Bienen besuchte Form ist homogam oder schwach protogyn, ihre Narbenschenkel greifen meist zwischen die pollenbehafteten Antheren hindurch, so dass spontane Selbstbestäubung die Regel ist; die grossblütige, nach Schulz meist von Hummeln besuchte Form ist stark protandrisch, die Narbenschenkel stehen immer über den Antheren, so dass Fremdbestäubung nötig ist. Diese letztere, mit roten oder violettroten Saft- malflecken oberhalb der Saftzugänge versehene Form beobachtete ausser Kirchner (in Tirol) auch Mac Leod in Belgien. Überhaupt fand Mae Leod in den Dünen bei Blankenberghe nicht weniger als vier verschiedene Formen: 1. die von Sprengel und Müller wie oben beschriebene Form; 2. eine grossblütige Form mit einem Durchmesser von 35 mm, deren oben hellrötliche Krone im mittleren und gelblichen Teile von einem breiten, roten, geflammten Bande um- geben ist; 3. eine kleinblütige Form mit ähnlicher Färbung und Zeichnung, welche am Grunde des aufrechten Teiles der Staubfäden je 2 gekrümmte An- hänge besitzen, die jedoch reduziert oder ganz fehlen können; auch sind hier die kleinen steifen Hervorragungen an den Kanten der Staubfäden wenig ausge- bildet, vielmehr schliessen die etwas mit einander verwebten Staubfäden die Saft- löcher. 4. Eine weibliche Form mit kurzen Staubblättern und verkümmerten Anthe- ren. — Auch Schulz beobachtete, wenn auch selten, Gynomonöcie und Gynodiöcie. Nach Ed. Heckel (eit. nach Ludwig, Lehrbuch der Biologie der Pflanzen S. 30) erzeugt ein Brandpilz (Thecaspora hyalina Fingerh. 92 Convolvulaceae. —= Th. capsularum Desm.) auf Convolvulus arvensis einen Blüten- dimorphismus, und zwar ist das Auftreten desselben und das Vorkommen der Thecaspora in den verschiedensten Gegenden Frankreichs an die Anwesenheit einer Spinne, Thomisus onustus, gebunden, welche die Bestäubungsvermittler tödtet. Offenbar wird die durch die Spinne der Bestäubungsvermittler beraubte und zur Selbstbefruchtung gezwungene Pflanze durch Inzucht geschwächt und so dem Pilzparasiten zugänglich gemacht, der jene Umänderung der Blüte bewirkt. Mit dieser Ansicht Heckels stimmen die Erfahrungen von Schilberszky nicht überein. Dieser unterschied neben normalen makrandrischen Blüten nicht- normale mikrandrische, so dass man von Heterandrie sprechen könnte, doch ist diese eine rein teratologische, bez. pathologische. Diese ist mit Homostylie verbunden. In den mikrandrischen Blüten fand Schilberszky sowohl am Nektarring als auch an den Antheren die Konidienform eines Brandpilzes, und zwar nicht nur in geöffneten Blüten, sondern auch in zahlreichen geschlossenen Blüten- knospen, und selbst auch in ganz jugendlichen, was jedenfalls nicht möglich wäre, wenn Heckels Mutmassung richtig wäre. Wenn, fährt Schilberszky fort, durch eine derartige Inzucht zu stande kommende Schwächung der Pflanze eine Thatsache wäre, so müssten doch auf ein und derselben Pflanze sämtliche Blüten gleichartig sein. Dies ist aber nicht der Fall, sondern es finden sich, besonders wenn mehrere Zweige vorhanden sind, normale und infizierte Blüten zusammen auf einem Stocke. Die Infektion tritt schon bei der ersten Keimung des Samens auf, da dieser oft von einer ganzen Kruste keimender Sporenknäuel umgeben ist; das Mycel dringt dann in das wachsende Stengelgewebe ein und gelangt schliesslich durch die Blütenstiele in die Knospen, wo es zuerst Konidien, dann Chlamydosporen bildet. In Bezug auf die Anwesenheit der Spinne Thomisus onustus in der Blüte der Ackerwinde bemerkt Schilberszky, dass dieselbe auch in Ungarn sehr verbreitet ist und im Innern der Blüten verschiedener Pflanzen auf Insekten lauert Ihr Vorkommen steht aber ausser Zusammenhang mit dem Auftreten mikrandischer Blüten bei Convolvulus arvensis. Auch Warnstorf fand bei Neu-Ruppin zahlreiche Antheren von der Konidienform des Brandpilzes Thecaphora capsularum befallen. Hier schlagen auch sämtliche Pollenzellen fehl; allein die Staubbeutel erscheinen dann schmutzig-bräunlich und sitzen: auf kurzen Filamenten am Grunde der Krone. Bisher sıh Warnstorf nur die kleinblütige Form von dem Pilz befallen; da derselbe indessen auch Hunderte von kleinblütigen Stöcken mit normal entwickelten Antheren angetroffen hat, so kann nach seiner Ansicht unmöglich der Pilz als Ursache der Kleinblütigkeit betrachtet werden. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis sp.; 2. E. tenax L.; 3. Helophilus pendulus L.; 4. Syrphus balteatus Deg. Sämtl. pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica l.; 6. Bombus sp.; 7. B. terrester L. Sämtl. sgd. und psd. Auf dem Oberland von Helgoland sah ich: A. Diptera: Muscidae: 1. Coelopa frigida Fall., honigsaugend, ohne die Wechsel- Convolvulaceae. 93 befruchtung zu bewirken; 2. Lucilia eaesar L. (desgleichen). 11.7.95. B. Orthoptera: 3. Forficula auricularia L. Blütenteile fressend. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Halietus morio F. 9 S'; 2. Prosopis communis Nyl. 9; 3. P. hyalinata Sm. J'. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura livida L., Pollen und Antheren fressend. b) Cureulionidae: 2, Spermophagus cardui Stev., sich in den Blütengrund drängend. c) Nitidulidae: 3. Meligethes, sehr häufig in den Honigzugängen. d) Oede- meridae: 4. Oedemera virescens L., pfd. e) Telephoridae: 5. Malachius viridis F., pfd. B. Diptera: a) Bombylidae: 6. Bombylius canescens Mik., sgd. b) Empidae: 7. Empis livida L., sgd., äusserst häufig, den Rüssel der Reihe nach in die fünf Saftzugänge der Blüte versenkend. c) Muscidae: 8. Oliviera lateralis Pz., sgd.; 9. Sepsis, häufig an den Honigzugängen; 10. Ulidia erythrophthalma Mg., in den Blüten umherlaufend, auch an den Saftlöchern sitzend. d) Syrphidae: 11. Eristalis arbustorum L., sgd. und pfd.. 12. Helophilus floreus L., w. v.; 13. Melithreptus scriptus L., pfd.; 14. M. taeniatus Mg., pfd., 15. Syrphus balteatus Deg., pfd.; 16. S. nitidicollis Mg., pfdl. C. Hemip- tera: 17. Nabis, sgd. D. Hymenoptera: a) Apidae: 18. Anthrena cingulata F. 9, sgd.; 19. Apis mellifica L. 9, sehr häufig, sgd. und psd. Um zu saugen kriecht sie auf der Wand des Blumenkronentrichters in den blütengrund und bestäubt sich daher Kopf und Rücken, nachdem sie vorher in jeder Blüte mit denselben Teilen die Narbe gestreift hat; 20. Chelostoma campanularum K. 5', sgd.; 21. Halietus leucozonius Schrk. 9, psd.; 22. H. longulus Sm. 9, psd.; 23. H. malachurus K. 9, psd.; 24. H. morio F. 9, sgd. und psd.; 25. H.nitidiusculus K. 5‘, sgd.; 26. H. smeathmanellus K. 9, sgd.; 27. H. tetra- zonius Klg. 9, sgd.; 28. H. villosulus K., psd.; 29. Panurgus banksianus K. 5, sgd. b) Formieidae: 30. Lasius niger L. 9, an den Saftlöchern sitzend und, wohl vergeblich, mit dem Kopf in dieselben sich drängend. c) Sphegidae: 31. Entomognathus brevis v. d. L. /, sgd. E. Lepidoptera: Rhopalocera: 32. Argynnis latonia L., sgd. (bayer. Oberpf.); 33. Epinephele janira L., sgd.; 34. Pieris napi L., sgd.; 35. P. rapae L., sgd F. Thysanoptera: 36. Thrips, sehr zahlreich. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 26): A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Anthra xmaura L., sgd.; 2. Systoechus sulphureus Mikan, sgd. b) Stratiomydae: 3. Odontomyia viridula F., sgd. c) Syrphidae: 4. Chryso- toxum festirum L., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Systropha spiralis Oliv. / Q'), sgd., dass © an den Haarbüscheln des Hinterleibs dicht mit Pollen bestreut; beide Ge- schlechter auch im Grunde des Blumentrichters übernachtend. C. Lepidoptera: a) Noctuidae: 6. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 7. Argynnis dia L.; 8. Pieris brassicae L., sgd. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden Apis mellifica L. 3 als Besucher; Mac Leod in Flandern Apis und 2 Pieris (B. Jaarb. V. S. 329); Ducke bei Triest die Mauerbiene Osmia papaveris Ltr. 2; Schletterer bei Pola die Maskenbiene Prosopis hyalinatus Sm. var. subquadrata F.; Mac Leod in den Pyre- näen (B. Jaarb. III. S. 310) eine Schwebfliege. Friese beobachtete an Convolvulus arvensis und sepium in Ungarn, Österreich, Thüringen und der Schweiz die Apiden: 1. Systropha curvicornis Scop. nur in Ungarn; 2. S. planidens Gir., hfg. Alfken beobachtete bei Bozen als häufigen Besucher die Spiralhornbiene: 1. Systro- pha curvicornis Scop., sgd. und psd., die Seiten des Hinterleibes dicht mit Blütenstaub bedeckt, als seltenen Besucher den Schmarotzer der erwähnten Apide: 2. Biastes brevi- cornis Pz., bei Triest die Halietus-Arten: 3. H. cephalicus Mor. 9 j', sgd.; 4. H. morio F.9 Z': 5. H. subauratus Rossi; 6. H. leucozonius Schrk. 9, s. hfg.; 7. H. morbillosus ı) Diese Biene scheint an vielen Orten ein steter Begleiter der Ackerwinde zu sein. (Vgl. A. Karsch, Insektenwelt S. 272.) 94 | | Convolvulaceae. Krehb. © /'; 8. H. scabiosae Rossi, s. hfg., sgd. und psd., als häufigsten Befruchter im österr. Küstenlande; 9. Prosopis spee. 1594. U. sepium L. (Calystegia sepium A. Br.) [Sprengel, S. 106; Delpino, Alcuni appunti S. 17; Bot. Ztg. 1869, S. 794; F. Buchanan White, Journ. of: bot. 18735 DH. M., Beir.-8. 269: Wal. -Beob. EH..8, 6, 7; Alpenbl. 8.257; Kirchner, Flora 8.548; L. Vuyck, Nederl. Kruidk. Arch. Ser. II. Deel I. S. 1—45; Knuth, Herbstb.; Bijdragen; Mac Leod, B Jaarb. VI. S. 370—371; Burgerstein, Ber d. d. b.G. 1889. 8. 370; Focke, Kosmos I. S. 291; Schwarz und Wehsarg, in Pringsheims Jahrb. XV.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38, S. 43. — Homogame Nachtschwärmerblume. Trotz ihrer Augenfälligkeit erhalten die grossen, weissen, geruchlosen Blüten bei Tage nur geringen Insektenbesuch. Bei Regen- wetter schliessen sie sich; in mondhellen Nächten bleiben sie dagegen geöffnet. Die Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vorigen Art überein. Die Nektarabsonderung und -bergung ist die gleiche wie bei vor., die verbreiterten untersten Enden der fünf Staubblätter schliessen den Honig bis auf fünf enge Zugänge ab, indem die Staubfäden sich weiter oben dicht aneinander legen und sich zur Blütenmitte hinüberbiegend, den Griffel eng um- geben. Die nach aussen aufspringenden Antheren werden von den beiden Narbenästen überragt, so dass grössere, zum Nektar vordringende Insekten zu- erst die Narben, dann die pollenbedeckten Antheren berühren, mithin schon von der zweiten besuchten Blüte an Fremdbestäubung bewirken müssen. Bleibt Insektenbesuch aus, so kann beim Abfallen der Blumenkrone oder beim Abwärtsbiegen derselben spontane Selbstbestäubung erfolgen. Warnstorf fügt hinzu, dass die weissen Antheren extrors sind und meist tiefer stehen als die Narbe, seltener fast in gleicher Höhe mit derselben; auf der Innenseite haben sie Klebstofftröpfehen wie die vorige. Mitunter schlagen einige oder alle Antheren fehl, ohne dass etwa ein Pilz: Thecaphora capsu- larum (Fr) Desm. = T. hyalina Fingerh. (vgl. P. Magnus, Verhandl. d. Bot. V.d. Prov. Brandenb. XXXVII, 1895, S. 80) die Ursache wäre. Aller- dings ist letzterer auch häufig. am Abortieren der Antheren schuld, da seine Konidienform in denselben lebt. Solche Blüten sind kleiner und die schmutzig- bräunlichen Antheren sitzen meist auf kurzen Filamenten. Pollen weiss, kugelig, dicht und kleinwarzig, mit Keimwarzen 88—93 u. Der Besucher und legitime Befruchter ist Sphinx convolvuli L, und zwar ist die Abhängigkeit der Pflanze von dem Schwärmer eine so grosse, dass ihr Vorkommen durch dasjenige des Schmetterlings bedingt zu sein scheint. Da nun (dieses Insekt stellenweise ziemlich selten ist, folgt daraus, dass an solchen Orten auch die Befruchtung von Convolvulus sepium selten eintritt; es würde diese Pflanze dort mithin aussterben, wenn sie sich dann nicht auf vege- tativem Wege vermehrte. Nach L. Vuyck bringt sie zwei Arten von Stengeln hervor, nämlich ausser den gewöhnlichen auch nicht windende, welche meist die unteren Äste bilden, aber auch in höheren Teilen der Pflanze entstehen können und dann direkt gegen den Boden wachsen. Dabei erreichen sie zuweilen eine ausserordentliche Länge, indem sie hin und wieder Wurzeln schlagen. Convolvulaceae. 95 F. Buchanan White bemerkt, dass in England der Windenschwärmer selten ist und die Heckenwinde dort selten Früchte bildet. In Schottland fehlt dieser Falter gänzlich, und es wird dort Convolvulus sepium selten wild angetroffen. Herm. Müller fügt hinzu, dass es erklärlich sei, wenn das Ver- breitungsgebiet der Zaunwinde über das des Windenschwärmers etwas hinaus- greift, da auch andere Insekten, wenn auch in untergeordneter Weise, als Pollen- überträger auftreten. | Sphinx convolvuli L. ist als Besucher von Convolvulus sepium beobachtet von Delpino bei Florenz, von Müller in Westfalen, Alfken bei Bremen, mir bei Kiel. Ausserdem sind von Vuyck folgende von Ritzema bestimmte Arten bemerkt: A. Hymenoptera: 1. Bombus terrester L. 9; 2, B. bypnorum L. /'; 3. B. agrorum F. 9; 4. Megachile centuncularis L. 9; 5. Halietus eylindricus F. 9; 6. Vespa rufa L. 8. B. Diptera: 7. Kristalis tenax L. @ J'; 8. E. arbustorum L. 5; 9. E. horticola Deg. 9; 10. Syrphus balteatus Deg. ZJ 9; 11. S. ribesii L.f 9; 12. 8. pyrastri L. 9; 13. S. corollae F. 9; 14. Helophilus pendulus L. 9; 15. Rhingia cam- pestris Mg. 9: 16. Empis livida L. 5 9; 17. Sarcophaga albiceps Mg. 5; 18. Lueilia eornieina Fabr. f'; 19. Anthomyia spec. 9. Die genannten Hummeln, besonders Bombus agrorum F., nehmen einen bedeuten- den Anteil an der Befruchtung der Blumen; auch die Schwebfliegen, welche die Blüten zum Pollenfressen aufsuchen, thun dies, doch bewirken sie meist Selbstbestäubung. Die übrigen Insekten, zu denen noch der Ohrwurm (Forficula aurieularia L.) kommt, sind nutz- lose Blumengäste. Als solchen sah ich bei Kiel auch Meligethes. Mac Leod beobachtete in Flandern 2 Schwebfliegen, 1 Empide und 1 kurzrüs- selige Biene. (B. Jaarb. VI. S. 371.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 120) wurden 2 Hummeln und 1 Empide als Besucher beobachtet. Ducke beobachtete bei Triest die Langhornbiene Eucera (Macrocera) malvae Rossi. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben noch folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp., ungemein zahlreich, pfd. und sich nach den Saftlöchern drängend (1). B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis sp., den Rüssel in die Saftzugänge senkend (1); 3. E. tessellata F., sgd. (l). b) Syrphidae: 4. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. (1). C. Hymenoptera: Apidae: 5. Chelostoma nigrieorne Nyl. /, sgd., wiederholt beobachtet (1); 6. Halietus eylindricus F. /, w. v. (1); 7. H. zonulus Sm. 9, psd. (1); 8. Megachile centuncularis L. 5, sgd. (1); 9. Stelis aterrima Pz. /, sgd. (2). D. Thysanoptera: 10. Thrips, sehr zahlreich (1). 1895. C. eantabrieus L. Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena nana K.; 2. Cera- tina cucurbitina Rossi; 3. Crocisa major Mor.; 4. Halictus variipes Mor.; 5. H. villo- sulus K. als Besucher. 1896. C. Soldanella L. Die in den Dünen von Blankenberghe von Mac Leod untersuchten Pflanzen sind gynodiöcisch. Die Blüteneinrichtung der zweigeschlechtigen Blumen ist derjenigen von C. arvensis ähnlich. Sie sind rosa mit fünf weissen Längsstreifen und haben einen Durchmesser von 40 bis 50 mm. Die gegenseitige Länge der Staubblätter und des mit zwei dicken, papillösen Narbenlappen besetzten Griffel ist sehr veränderlich, indem die Narbe bis 5 mm über den Antherenspitzen stehen kann, so dass spontane Selbstbe- stäubung verhindert ist, oder die Narbe tiefer als die Antheren steht, so dass Autogamie unvermeidlich ist. Zwischen diesen beiden Formen finden sich zahl- reiche Übergänge, 96 Convolvulaceae. Die weiblichen Blüten besitzen einen langen Griffel und auch kurze Staub- blätter, deren Antheren dieselbe Form haben wie die der Zwitterblüten, jedoch nicht aufspringen und vom Grunde an verdorren. Sowohl die zweigeschlechtigen als auch die weiblichen Blüten sind fruchtbar. Als nutzlose Besucher sah Mac Leod Meligethes, 1 kleine Biene und Forfi- cula (Antheren fressend). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 2 Hum- meln, Bombus agrorum F. 8 und B. terrester L. 8, als Besucher. 1897. C. Sieulus. Diese im mittelländischen Florengebiet heimische Art hat, nach Kerner (Pflanzenleben II, S. 331), einen in zwei lange fadenförmige Narben auslaufenden Griffel. Die eine derselben ist aufrecht und bildet die gerade Fortsetzung des Griffels, während die andere unter einen Winkel von 60° abspreizt und sich wie ein Schlagbaum in die Einfahrt zum Blütengrunde stell. Die Staubblätter sind dem Griffel angeschmiegt und ihre Antheren liegen schon beim Öffnen der Blumenkrone der aufrechten Narbe an, doch ist beim Aufspringen der Staubbeutel anfangs dadurch Autogamie verhindert, dass die Risse nach aussen gewendet sind, während zum Honig vordringende Insekten den Pollen abstreifen und beim Besuche einer anderen Blüte auf die querge- stellte Narbe bringen müssen. Später schrumpfen die Antheren ein, wobei sie sich allseitig mit Pollen bedecken, so dass dieser dann unvermeidlich auf die senkrechte Narbe kommen muss, mithin schliesslich doch noch Autogamie erfolgt. 1898. €. tricolor L. Die Blüten dieser im Mittelmeergebiet heimischen, bei uns kultivierten Art sind ephemer; sie öffnen sich, nach Kerner, um 7—8 Uhr morgens und schliessen sich um 6--8 Uhr abends. Nach Comes (Ult. stud.) sind sie selbstfertil. i 1899. Ipomea purpurea L. Die von Burgerstein (Ber. d. d. bot. Ges. VII) und Kerner (Pflanzenleben II) untersuchten kultivierten Pflanzen waren protogyn. Die Staubblätter liegen dem Griffel meist an; sie sind von ungleicher Länge, so dass die Antheren sich nicht gegenseitig verdecken, sondern auf einer verhältnismässig langen Strecke Pollen vorhanden ist. Anfangs wird nicht nur durch die Protogynie, sondern auch dadurch, dass die Narben die Antheren überragen, spontane Selbstbestäubung verhindert. Später tritt sie jedoch, nach Darwin und Kerner, dadurch ein, dass die Staubblätter sich so weit verlängern, dass die zwei oder drei längsten die Narbe berühren. Nach Kerner wird sie auch dadurch unvermeidlich, dass die Blumenkrone sich beim Verblühen einrollt und dabei die Antheren an die Narbe gedrückt werden. 1900. I. pes tigridis hat kleistogame Blüten. [Dillenius, Bot. Ztg. 1863, S. 310.] 427. Cuscuta Tourn. Kleine unscheinbare, knäuelartig gehäufte oder zu ährenförmigen Rispen vereinigte, meist homogame Blüten mit verborgenem Honig, welcher vom untersten Teile des Fruchtknotens abgesondert wird. Nach Kerner erfolgt Autogamie durch Einwärtskrümmung der Staubfäden. Häufig Kleistogamie. Convolvulaceae. — Borraginacese. 97 1901. C. Epithymum Murray (einschliesslich ©. Trifolii Babington). [H.M., Weit. Beob. III, S.7,8; Mac Leod, B. Jaarb. V.S. 330; Kirchner, Flora 5.550; Warnstorf, Bot. V. Brand, Bd.38; Knuth, Nordfr. Ins. $. 106, 107.] — In den weisslichen oder rötlichen, meist fünf-, aber auch vier-, drei- und zweizähligen Blüten wird der Honig durch fünf und weniger sich über dem Fruchtknoten zu- sammenbiegende Schuppen gegen Regen geschützt. Die anfangs schräg aufwärts gerichteten Kronlappen breiten sich später wagerecht auseinander, Die mit den Narben gleichzeitig entwickelten Staubblätter sind erheblich länger als die beiden Griffel (und zwar besonders bei der Form €. Trifolii Bab.). Letztere sind meist unregelmässig gebogen, in ihrem oberen als Narbe dienenden Teile purpurn gefärbt. Bei eintretendem Insektenbesuche ist Fremdbestäubung dadurch be- günstigt, dass Narben und Antheren von den Besuchern meist mit entgegenge- setzten Rüsselseiten berührt werden. Bleibt Besuch aus, so tritt dadurch leicht Selbstbestäubung ein, dass die Narben in der Falllinie des Pollens liegen. — Nach Warnstorf sind die weisslichen oder rötlichen Blütchen schwach protan- drisch; die purpurnen Narbenäste erreichen erst nach dem Verstäuben der gelben, an den Seiten bräunlichen Antheren, welche seitlich aufspringen, ihre volle Reife und ragen aus der geöffneten Krone hervor, während die Kronenzipfel und Staubblätter nach aussen gebogen sind; daher ist Selbstbestäubung mindestens sehr erschwert, Pollen goldgelb, elliptisch, dicht warzig, bis 31 « lang und 18 bis 20 « breit. — Die von mir auf der Insel Amrum beobachteten Blüten öffneten sich nicht oder kaum; die eintretende spontane Selbstbestäubung hatte ausgiebige Fruchtbildung zur Folge. Als Besucher bemerkte H. Müller 2 Grabwespen: Crabro elongatulus v. d. L. /, sgd,, einzeln; Philanthus triangulum F. 5, sgd., mehrfach; Kohl in Tirol die Faltenwespe Polistes gallica L. 1902, C. europaea L. (C. major DC.). [Kirchner, Flora S. 550; Cosson et Germain, Altas flore Paris 1882. pl. XIV; Mac Leod, Bot. Jaarb. V. S. 330—331.] -- Die Einrichtung der meist rötlichen Blüten ist, nach Kirchner, derjenigen der vorigen Art ähnlich, doch sind die Blüten etwas grösser. Nach Kerner (Pflanzenleben IT) findet spontane Selbstbestäubung sowohl in den ge- öffneten, als auch in den bei schlechtem Wetter geschlossenen Blüten (dann also pseudokleistogam) statt. — Pollen, nach Warnstorf (a. a. O.), goldgelb, elliptisch, dicht warzig, etwa 35 u lang und 22 « breit. 1903. Calonyetion Chois. Die Blüten sind, nach Darwin, selbststeril. 1904. Diehondra repens L. hat unscheinbare, grünliche, zuweilen kleistogame Blüten. (B. Jb. 1891. I. S. 424). 1905. Mina lobata Leb. I. ist nach Mattei (Nuov. giorn. bot. Ital. XI. 1890), der Wechselbefruchtung durch Vögel angepasst. Auch Arten von 1906. Quamoelit sind ornithophil. 92. Familie Borraginaceae Desvaux. H. M., Befr. S. 274; Alpenbl. S. 265—267; Knuth, Ndfr. I. S. 107; Grundriss S. 76, 77; Loew, Ber. d. d. bot. Ges. IV. $S. 152; M. Gürke, in Engler und Prantl, die natürl. Pflanzenfam. IV. 3a, S. 78. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 7 98 | Borraginaceae. Die zu mehr oder minder reichblütigen Wickeln vereinigten, radförmigen oder röhrig-glockigen oder auch trichterförmigen ‘Blumen sondern den Honig an der Unterlage des Fruchtknotens ab und bergen ihn in der Kronröhre, welche zu dem Zwecke häufig durch Schlundschuppen geschlossen ist. Unsere Arten gehören daher zur Blumenklasse B, bezüglich H, wenn sie fast ausschliesslich von Bienen besucht werden. Bei eintretendem Insektenbesuche ist Fremdbe- stäubung gesichert oder doch begünstigt: bei Pulmonaria durch Dimorphie, bei Echium und Borrago durch ausgeprägte Protandrie, bei Cerinthe, Sym- phytum und Anchusa durch die hervorragende Stellung der Narbe, bei Lithospermum, Echinospermum, Myosotis und Omphalodes durch die Engigkeit der Kronröhre, welche bewirkt, dass ein besuchendes Insekt Narbe und Antheren mit entgegengesetzten Seiten des Rüssels berühren muss. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche ist spontane Selbstbestäubung um so leichter mög- lich, je geringer die Augenfälligkeit und der Honigreichtum der Art ist: Cerinthe, Echium und Pulmonaria erhalten infolge ihrer grossen Augenfälligkeit und ihres Honigreichtums einen so reichlichen Insektenbesuch, dass spontane Selbst- bestäubung ausgeschlossen ist, während, nach Müller, andererseits die kleinen, honigarmen Blüten von Lithospermum arvense, Myosotis intermedia, M. hispida u. a. höchst selten von Insekten besucht werden und daher fast regelmässig sich selbst bestäuben. Zwischen diesen äussersten Stufen liegen zahl- reiche Übergänge. Zahlreiche Arten gestatten den Zutritt zum Honig fast oder ganz aus- schliesslich Bienen: so Pulmonaria durch Verlängerung der Kronröhre, Anchusa durch Verschluss des Blüteneinganges, Echium durch die Form der Krone, Borrago durch die Umkehrung der Blüten und die Zusammenlegung der Antheren zu einem den Blüteneingang verschliessenden Kegel, Symphytum und Cerinthe ausserdem noch durch die Verlängerung der Kronröhre. Die Arten mit kürzerer Kronröhre aus den Gattungen Myosotis, Omphalodes, Echinospermum, Asperugo, Heliotropium, Lithospermum, Cyno- “ glossum werden von Bienen, Faltern und Fliegen, besonders Schwebfliegen besucht. Nach Kuhn (Bot. Ztg. 1867) sind auch Arten der Gattungen Amsickia, Arnebia, Eritrichium, Hockinia, Lithospermum dimorph. Nach Darwin (Diff. forms) ist dies bei den erstgenannten beiden nicht der Fall, sondern die Arten zeigen nur eine grosse Veränderlichkeit in der Länge von Griffel- und Staubblättern. 428. Heliotropium Tourn. Duftende, kurzröhrige, homogame Blumen mit sehr geringer oder keiner Nektarabsonderung. 1307. H. europaeum L. [Kirchner, Beiträge S. 49, 50.] — Die nach Kerner vanilleduftenden, nach Delpino jasminduftenden, kleinen, unansehn- lichen Blüten sind homogam. Die Krone ist im Schlunde gelb gefärbt; ihrı Saum breitet sich auf 3—3!/g mm Durchmesser aus, ihre 2 mm lange Röhre steckt ganz im Kelche. In der Mitte der Kronröhre befinden sich die gelben, Borraginaceae. 9 oben in eine Spitze ausgezogenen Antheren; sie werden von dem Griffel über- ragt, der sich oben in zwei spitzliche Narben teilt, die mit den Antheren gleichzeitig entwickelt sind. Bei Eintritt von Insektenbesuch ist daher Fremd- bestäubung begünstigt, doch dürfte dieser nur spärlich eintreten, zumal Kirchner an den Pflanzen des Wallis auch keinen Nektar auffinden konnte, 1908. H. peruvianum L. [Sprengel, S. 87; Knuth, Bijdragen.] — Die vanilleduftenden, weissbläulichen, homogamen Blumen sah ich bei Kiel in Gärten wiederholt von der Honigbiene, welche den Rüssel in den Blüten- grund senkte, sowie auch von Calliphora vomitoria L. (sgd.) besucht. Errera und Gevaert beobachteten Tagfalter und Macroglossa stellatarum L. als Besucher. 429. Asperugo Tourn. Homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher von der Unterlage des Fruchtknotens abgesondert wird. 1909. A. procumbens L. [Kirchner, Beitr. S. 50; Knuth, Flora von Helgoland.] — Die vereinzelt am Stengel stehenden und wenig auffallen- den Blumen haben bei Zermatt eine weissliche, kaum 2 mm lange Kronröhre und einen dunkelbraunen Saum mit violettem Schlundringe. Innerhalb desselben befinden sich fünf weissliche, den Eingang zur Röhre verengende Buckeln, welche durch Einstülpungen der Aussenseite der Krone gebildet sind. Der Kronsaum ist meist schräg aufwärts gerichtet, sein Durchmesser beträgt dann nur 3 mm; seltener ist er flach ausgebreitet, alsdann beträgt der Durchmesser 5 mm. Da der Griffel nur !/g mm lang ist, steht die Narbe unterhalb der fünf mit ihr gleichzeitig entwickelten Antheren, welche mit den Schlundbuckeln ab- wechseln und dicht unter denselben sitzen. Die Antheren springen nach innen auf, so dass leicht spontane Selbstbestäubung durch Herabfallen von Pollen auf die Narbe eintreten kann. Trotz andauernder Überwachung bei günstiger Witterung habe ich auf Helgoland, wo die Pflanze auf dem Oberlande sehr häufig ist, keinen Insekten- besuch beobachtet!), Es erfolgt jedoch ausnahmslos Fruchtbildung, so dass an der Selbstfertilität der Pflanze nicht gezweifelt werden kann. 430. Echinospermum Swartz. Homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher von der fleischigen Grundlage des Fruchtknotens abgesondert wird. 1910. E. Lappula Lehmann. (Lappula Myosotis Moench, Myo- sotis Lappula L.). [H.M,, Weit. Beob. III, S. 19; Alpenbl. S. 261; Kirchner, Flora S. 553.] — So lange die Krone in der Knospe eingeschlossen ist, ist sie weiss, beim Hervortreten aus dem Kelche blassrot, alsdann blass himmelblau. Als Saftmal des glockig zusammenschliessenden Saumes dienen ausser fünf den Blüteneingang verengenden weissgelblichen Aussackungen, deren Innenrand von ı) Nach Fertigstellung des Manuskripts beobachtete ich am 5. 6. 97 auf Helgo- land eine kleine saugende Biene, Anthrena labialis K. /, an den Blüten. 7° 100 | Borraginaceae. oben gesehen gelb erscheint, noch 10 weisse radiale Streifen, Insekten, welche zu dem im Grunde der kurzen Kronröhre geborgenen Honig vordringen, müssen die nahe aneinander stehenden und gleichzeitig entwickelten Narben und Antheren mit entgegengesetzten Seiten des Rüssels streifen, so dass alsdann Fremdbe- stäubung bevorzugt ist. Bleibt Insek- tenbesuch aus, so ist wegen der Nähe von Antheren und Narbe spontane Selbstbestäubung unvermeidlich. Zur Ausbeutung des Nektars ist ein 6 bis 7 mm langer Rüssel erforderlich. Als Besucher sah Müller in den Alpen kleine Schwebfliegen und 2 Falter- arten; in Thüringen: A. Diptera: a) Mus- cidae: 1. Anthomyia spec., sgd. b) Syr- Fig. 253. Ecehinospermum LappulaL. phidae;' 2, Syribta pipiens D., agd., mehr- (Nach Herm. Müller.) fach. B. Hymenoptera: a) Apidae: A Blüte gerade von oben gesehen. B Die- % Anthrena sp. J', sgd. b) Sphegidae: selbe im Aufriss. (Vergr. 7:1.) a Antheren, #. Cerceris variabilis Schıik., andauernd sgd,, n Nektarien. mehrfach. 431. Cynoglossum Tourn. Meist homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher von der fleischigen Grundlage des Fruchtknotens abgesondert und im Grunde der Kronröhre ge- borgen wird. 1911. C. offieinale L. [Sprengel, S. 89—90; H. M., Weit. Beob. IH, 8. :19; "Kirchner; Flora’ 8. 553; Doew, Bl. Fl. 8.391; Knuth, Bijdragen.] — Die Kronröhre der schmutzig-purpurfarbigen Blumen ist 3 mm lang und etwa ebenso weit, doch wird der Zugang zum Honig durch fünf taschenartige Hohlschuppen im Blüteneingange auf 1 mm verengt. Durch ihre dunklere Färbung dienen dieselben zugleich als Saftmal und durch ihre samt- artige Behaarung auch als Saftdecke. Der. in der Blütenmitte sich erhebende Griffel ist 2 mm lang; die auf seiner Spitze befindliche Narbe wird von den fünf nach innen aufspringenden und mit ihr gleichzeitig entwickelten Antheren überragt, so dass bei ausbleibendem Besuche durch Pollenfall spontane Selbst- bestäubung eintreten muss. Ein in den honigführenden Blütengrund geführter Insektenrüssel berührt Pollen und Narbe mit entgegengesetzten Seiten, so dass Fremdbestäubung bevorzugt ist. Als Besucher sah ich bei Kiel die Honigbiene und Bombus terrester L. ', beide sgd.; Loew in Norddeutschland eine Osmia; Herm. Müller in Thüringen folgende Besucher: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena nigroaenea K. 9, sgd., sehr lange (über !/: Min.) an einer Blüte verweilend; 2. Apis mellifica L. 8, sgd., häufig; 3. Halictus tetrazonius Klg. 9, sgd., in Mehrzahl. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Lycaena aegon 8. V. 5, sgd. ©. Thysanoptera: 5. Thrips, sehr häufig in den Blüten. Gerstäcker beobachtete bei Berlin die Mauerbiene Osmia adunca Ltr. 1912. C. pietum Ait. ist, nach Kerner, schwach protogyn. 1913. C. Columnae Ten. sah Loew im bot. Garten zu Berlin von Apis und Bombus pratorum L. $, beide sgd., besucht. Borraginaceae, * 101 432. Omphalodes Tourn. Wie vor. 1914. 0. verna Moench. (Cynoglossum Omph. L.) [H. M., Befr. S. 273.] — Die Einriehtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen von Echi- nospermum überein. Die Kronröhre ist 3 mm lang, der Kronensaum breitet sich zu einer blauen Fläche von 15—18 mm Durchmesser aus, Bei Insekten- besuch ist Fremdbestäubung bevorzugt, bei Ausbleiben desselben spontane Selbst- bestäubung unausbleiblich. Als Besucher beobachtete H. Müller zwei saugende Bienen: Bombus terrester L. 2 und Osmia rufa L. J. 1915. Eritrichium villosum Bunge. Nach Ekstam wurden auf Novaja Semlja die wohlriechenden Blüten von Fliegen besucht. 1916. Rindera tetraspis Pall, Friese führt nach Becker für Sarepta als Besucher auf die Sammelbienen: 1. Eucera albofasciata Friese; 2. E. velutina Mor. 1917. Caceinia strigosa Boiss. [Loew, Ber. d. d. bot. Ges. IV. 8. 166—168.]| — Die Kronröhre ist etwa 14 mm lang und 2!/g mm weit. Die fünf Staubblätter sind verschieden lang: eins derselben erreicht die Länge des weit aus der Kronröhre hervorragenden Griffels, zwei andere Staubblätter sind etwa 2 mm kürzer als der Griffel, die letzten beiden sind noch kürzer. Da die vier kürzeren Staubblätter zuerst stäuben, so ist anfangs Selbstbestäubung aus- geschlossen und — bei Insektenbesuch — Fremdbestäubung gesichert. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche kann schliesslich, wenn sich die Anthere des langen Staubblattes geöffnet hat, spontane Selbstbestäubung erfolgen. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Bombus hortorum L. 2 %, sgd., sich an der Unterseite mit Pollen bestäubend. 1918. Arnebia echioides DC. [Loew, Ber. d. d. b. Ges. IV. S. 164 bis 166] ist dadurch besonders interessant, dass die auf der Blumenkrone be- findlichen schwarzvioletten Saftmalpunkte nach ein- bis dreitägiger Blütezeit der betreffenden Blume allmählich verschwinden, d. h. die Honigsignale treten nur zeitweilig auf, nämlich auf den jüngeren Blüten. Da der Nektar recht tief geborgen ist und ausserdem Loew Bombus hortorum L. 2 sgd. an den Blüten sah, so dürfte die Blume zur Klasse Hh gehören. Das eine langgriffelige Exemplar im bot. Garten zu Berlin ist, nach Loe w (Ber. d. d. b. Ges. IV), nicht selbststeril, sondern zeigt eine allerdings stark ge- schwächte Fruchtbarkeit bei Bestäubung mit dem eigenen Pollen, 1919. Psilostemon orientale DC. (Borrago orientalisL.) [Loew, Ber. d. d. b. Ges. S. 155—157] ist vielleicht falterblütig. 433. Borrago Tourn. Protandrische Bienenblumen, deren Nektar von der Unterlage des Frucht- knotens abgesondert und in einer kurzen, von den Wurzeln der Staubfäden gebildeten Röhre geborgen wird. 102 Borraginaceae. 1920. B. offieinalis L. [Sprengel, S. 94—98; H. M., Befr. S. 266, 267; Weit. Beob.. IL, 8. 14; Kirchner, Flora 8. 554, .556;. Kerner, Pflanzenleben II; Knuth, Bijdragen.] — Die abwärts hängenden Blüten breiten ihre himmelblaue Krone, von welcher sich der schwarze Antherenkegel abhebt, fast flach aus. Die zu diesem Kegel zusammengeneigten Antheren springen all- mählich von der Spitze nach dem Grunde zu nach innen auf, so dass der glatte, pulverige Pollen in die Spitze des geschlossenen Antherenkegels hinabfällt. Dieser umschliesst auch den Griffel mit der Narbe, doch ist letztere noch un- entwickelt, so dass spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Nach der durch honigsaugende Insekten erfolgten Entleerung des Antherenkegels wächst der Griffel aus demselben hervor und entwickelt die Narbe. Es gelingt nur Bienen, den Blütenverschluss zu öffnen. Wenn solche, indem sie sich von unten an die Blüte hängen, in einer im ersten Zu- ja stande befindlichen Blume mit SS ä ihrem Rüssel zum Nektar vor- N , 2 x 2 } WENN FREE dringen, müssen sie ihn zwischen N (dt me zwei Staubfäden hindurchführen, Se i 7, wodurch zwei Antheren verscho- N ben werden. Hierdurch öffnet 2 sich die Spitze des pollenführen- den Kegels, so dass die an der Blume hängende Biene an ihrer Unterseite mit Blütenstaub be- Fig. 254. Borrago a L. (Nach Herm. sr SEE ande Mer ] Blüte nach Entfernung der Staubblätter gerade schiebung des Antherenkegels von unten gesehen. 2 Ein Staubblatt in natürlicher findet auch bei wiederholten Bie- Stellung von der Seite gesehen. a Aussackungen s de der Blumenkrone. 5b Wurzeln der abgeschnittenen nenbesuchen nicht statt, weil die Staubblätter. c Fruchtknoten. d Fleischig ver- Staubfäden kurz, breit und flei- dickter Staubfaden. e Fortsatz desselben. f An- iheranalfnunn. schig sind und die starren äusseren zahnartigen Anhänge derselben und die nach innen gerichteten Aussackungen der Blumenkrone, welche die Basis des Antherenkegels umgeben den Kegel in die alte Lage zurückführen. Der von jüngeren Blüten mitgebrachte Pollen wird von den Bienen beim Be- suche einer im zweiten (weiblichen) Zustande befindlichen Blüte auf die Narbe gelegt. Bleibt Insektenbesuch aus, so kann spontane Selbstbestäubung in beschränk- tem Masse dadurch stattfinden, dass in den Antheren verbliebener Pollen auf die Narbe hinabfällt, doch ist diese Autogamie, nach Darwin, nur von be- schränktem Erfolge. Den oben erwähnten zahnartigen Fortsatz der Staubfäden erfassen die be- suchenden Bienen, nach Kerner, mit ihren Krallen, wodurch die Antheren aus ihrer Lage gebracht werden, so dass der Pollen ausfällt. Letzterer, nach Borraginaceae. 103 Warnstorf, weiss, zwei zusammenstossenden Halbkugeln ähnlich, in der Mitte eingeschnürt, glatt, bis 43 z. lang und 25—28 u breit. Als Besucher sah ich Apis mellifica L. 8 und Bombus terrester L. j', beide sgd. Herm. Müller (1) beobachtete in Westfalen und Buddeberg (2) in Nassau: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium oblongatum Ltr. 9, sgd. (2); 2. Apis mellifica L. ®, sehr zahlreich, sgd. und psd. (1); 3. Bombus pratorum L. 9 9, sgd. und psd. (1, 2); 4. Halietus sexnotatus K. 9, sgd., wiederholt (1); 5. H. zonulus Sm. 9, sgd. (1); 6. Megachile centuneularis L. /', sgd., in Mehrzahl (1, 2); 7. M. fas- ciata Sm. /', sgd., in Mehrzahl (2); 8. Osmia fulviventris Pz. /, sgd., in Mehrzahl (2); 9. O. rufa L. 9, sgd. (2). b) Vespidae: 10. Odynerus parietum L. j', sgd. (?). B. Le- pidoptera: Noectuidae: 11. Plusia gamma L., sgd., abends (1). Friese beobachtete in Ungarn die L,anghornbienen Eucera crininipes Sm. und E. nitidiventris Mocs. 434. Anchusa L. Homogame Bienenblumen, deren Nektar von der vierteiligen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert und im unteren Teile der Kronröhre geborgen wird. 1921. A. offieinalis L. [Sprengel, S. 89; H. M., Befr. S. 269; Weit. Beob. IH, S. 15. 16; Alpenbl. S. 261; Loew, Bl. Fl.S. 391; Knuth, Rügen; Tullberg, Bot. Notiser 1868, S. 14.] — Der anfangs hohle und violett ge- färbte Kronsaum breitet sich später zu einem tiefblauen, fünflappigen Stern von 10 mm Durchmesser aus. Der Eingang der 7 mm langen Kronröhre ist durch fünf dicht zusammenschlies- sende, rauhhaarige, taschenför- mige Aussackungen gegen Re- gen und unberufene Blumen- gäste (Fliegen) geschützt. Diese Aussackungen, welche an der Aussenseite des Grundes der Saumlappen als schmale Querspalten erscheinen, dienen gleichzeitig als Saftmal. Unter diesen Aussackungen steht die Narbe, etwa in der Mitte der Müller.) Kronröhre die gleichzeitig mit 7 Bjüte von oben gesehen. 2 Dieselbe nach Entfernung der Narbe entwickelten An- des vorderen Teiles von Kelch und Krone von der Seite. n Nektarium. Fig. 255. Anchusa officinalis L. (Nach Herm. theren, welche nach innen auf- springen. Besuchende Bienen (oder auch Falter) werden beim Eindringen in die Blüte daher zuerst die Narbe berühren, diese, falls sie bereits eine Blume dieser Art besucht haben, mit Pollen belegen und dann die pollenbedeekten Antheren anstossen, mithin Fremdbestäu- bung herbeiführen. Ist kein Insektenbesuch erfolgt, so streifen beim Ablösen und Abfallen der Blumenkrone von ihrer Einfügungsstelle die noch pollenbedeckten Antheren die Narbe, so dass als Notbehelf alsdann noch spontane Selbstbe- stäubung erfolgt. 104 Borraginaceae. Ausser diesen Zwitterblüten sind, wenn auch selten, gynomonöcisch oder gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten beobachtet; sie treten, nach Schulz (Beitr.), nur stellenweise in grösserer Zahl auf und sind aus einer kleinblütigen Zwitter- form durch Verkümmerung der Staubblätter entstanden. Auch die Zwitterblüten haben, nach Schulz, nicht überall dieselbe Ein- richtung. Sie sind nicht nur verschieden gross, sondern die gegenseitige Höhe der Antheren und der Narbe ist selbst in Blüten desselben Pflanzenstockes eine wechselnde, indem die Narbe bald über (wie oben, nach Sprengelund Müller, geschildert und auch von mir nur so auf Rügen beobachtet), bald unter den An- theren, bald mit ihnen in gleicher Höhe steht. Warming beobachtete in Dänemark sogar Heterostylie; eine solche fand Schulz an deutschen und tiroler Pflanzen nicht ausgeprägt, während Kirchner an kultivierten Pflanzen ausgeprägten Dimorphismus beobachtete: der Griffel der einen Form war 4!/2 mm, derjenige der anderen Form 8 mm lang. Bei den Blüten, deren Narbe so hoch oder tiefer als die Antheren steht, ist spontane Selbstbestäubung noch leichter möglich, als bei den Blüten mit längerem Griffel, indem einfach durch Pollen- fall Autogamie herbeigeführt wird. Meist wird jedoch von dieser Möglichkeit kein Gebrauch gemacht, weil der Insektenbesuch ein sehr reichlicher ist. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Rügen: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 8; 2. B. hortorum L. 9 8; 3. B. lapidarius L.3 9; 4. B. rajellus K. 8; 5. B. silvarum L. 3. Sämtl. sgd. Hermann Müller beobachtete in Westfalen (W.) und Thüringen (Th.): A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthophora aestivalis Pz. 9, sgd. (Th.); 2. A. quadrimaculata Pz. © J', sgd. (Th.); 3. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd., zahl- reich (W. und Th.); 4. Bombus agrorum F. © 8 d, sgd. (W. und Th.); 5. B. lapidarius L. d' 8, sgd. (W.); 6. B. pratorum L, © 8 J', sgd. und psd. (W. und Th.); 7. B. muscorum F. (W.) © 8, sgd. (W. und Th.); 8. B. silvarum L. &, sgd. und psd. (W.); 9. B. tristis Seidl. 8, sgd. (Th.); 10. Coelioxys conoidea Ill. 5. sgd. (Th.); 11. Melecta luetuosa Scop. ©, sgd. (Th.); 12. Osmia caementaria Gerst. 5‘, sgd. (Th.); 13. O. emarginata Lep. (mustelina Gerst.) 9, sgd. (Th.); 14. Psithyrus rupestris F. ©, sgd. (Th.); 15. Saro- poda bimaculata Pz. © 5, sgd. (Th.). b) Formieidae: 16. Ameisen, vergeblich in die Blüte einzudringen versuchend (Th.). B. Lepidoptera: Noctwidae: 17. Plusia gamma L., äusserst zahlreich, sgd. (W.) Schmiedeknecht bemerkte in Thüringen die Apiden: 1. Anthrena nasuta Gir.; 2. B. hypnorum L. 9; 3. B. pratorum L. 5; Gerstäcker bei Berlin die beiden Mauer- bienen Osmia adunca Ltr. und spinolae Scheck. Friese beobachtete bei Fiume (F.), in Mecklenburg (M.), der Schweiz (S.), Tirol (Ti.) bei Triest (T.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthidium interruptum F. (U.); 2. A. variegatum F. (U.); 3. Anthrena nasuta Gir. (M.), einz. «U.), hfg.; 4. Colletes nasutus Sm, (U.), hfg.; 5. Eucera bibalteata Dours. (U.), n. hfg.; 6. E. chrysopyga Per. (U.), hfg.; 7. E. hungarica Friese 5 (U.), n. slt.; 8. E. interrupta Baer. (U.), n. sit.; 9. E. longicornis L. (M.), hfg.; 10. E. nitidiventris Moes. (U.), hig.; 11. E. paradoxa Moes. (U.), n. hfg.; 12. E. seminuda Brull& 5’ (U.), einz.; 13. E. semistrigosa Dours (U.), hfg.; 14. E. trieincta Er. (T.); 15. Halietus morbillosus Kriechb. (U.), s. hfg.; 16. H. patellatus Mor. (F.) (nach Korlevie) (U.), n. slt.; 17. H. xanthopus K. (T., U.); 18. No- mada nobilis Mor. (F., M.), n. slt.; 19, N. sexfasciata Pz. (M.); 20. Nomia femoralis Pall. (F. U.), einz.; 21. Osmia caerulescens L. (M.), n. slt.; 22. O. notata F. (U.), hfg.; 23. O. spinolae Scheck. (U.); 24. Podalirius albigenus Lep. (Ti., S., U.), n. sit.; 25. P. crinipes Sm. (U.), hfg,; 26. P. magnilabris Mor. (F., U.), einz.; 27. P. pubescens F. (S., Tı.), hfg. Borraginaceae. 105 (U.), n. sit.; 28. P. quadrifasciatus Vill. (F., T., U.), n. slt.; 29. P. salviae Mor. (F., U.), n. hfg.; 30. P. vulpinus Pz. (M.) hfg., (F. U.), n. sit. Hoffer sah in Steiermark Bombus hypnorum L. 2 als Besucher. Schulz bemerkte bei Bozen Einbruchslöcher durch Bombus terrester L. Schletterer und v. Dalla Torre verzeichnen als Besucher für Tirol die Apiden; 1, Bombus agrorum F.; 2. B. silvarum L.; 3. Osmia caerulescens L.; 4. O. rufa L., s. hfg.; 5. Podalirius acervorum L.; 6. P. aestivalis Pz. 9. Friese beobachtete in Ungarn die Langhornbiene Eucera curvitarsis Mocs. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 43): Bombylius minor L.; in Schlesien (Beiträge S. 27 und 33): A. Diptera: Bombylidae: 1. Systoechus sulphurens Mikan, sgd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthrena nasuta Gir. 9, sgd. und psd.; 3. Bombus cognatus Steph. 9, sgd.; 4. B. distinguendus Mor. 9, sgd.; 5. B. lapidarius L. 8, sgd.; 6. B. latreillellus K. 2, sgd.; 7. B. rajellus K. 9, sgd.; 8. B. silvarum L. 9, sgd.; 9. B. terrester L.9, sgd.; 10. Coelioxys punctata Lep. 9, sgd.; 11. Colletes nasutus Sm. © /, zahlreich, sgd, d. @ auch psd.; 12. Epeolus variegatus L. @ j', sgd.; 13. Megachile maritima K. j, sgd.; 14. Psithyrus campestris Pz. 9, sgd.; 15. P. ru- pestris Pz. 9, sgd.; 16. Tetralonia pollinosa Lep. 9, stetig von Blume zu Blume, sgd. b) Sphegidae: 17. Bembex rostrata L. 2 dj, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 18. Pieris daplidice L., sgd.; 19. Vanessa cardui L., sgd. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden Bombus agrorum F. ö an den Blüthen. 1922. A. sempervirens L. (Caryolopha sempervirens Fischer et Trautvetter). Diese in England, Spanien, der Lombardei heimische Art hat Loew (Bl. Fl. S. 280) nach Exemplaren des Berliner botanischen Gartens untersucht: Die Kronröhre der himmelblauen Blüten ist etwa 4 mm lang und durch weisse, sehr dicht schliessende stark rauhhaarige Hohlschuppen verschlossen. Die Narbe steht zwischen den in der Röhre eingeschlossenen Antheren, so dass Selbstbestäubung zuletzt unvermeidlich ist. Bei Insektenbesuch ist Fremdbe- stäubung bevorzugt. Als Besucher sah Loew Apis und Pieris. 1923. A. ochroleuca M. B. [Loew, Ber. d. d. b. Ges. IV. S. 162, 163] stimmt in der Blütheneinrichtung mit A. offieinalis im wesentlichen überein. Als Besucher sah Loew im botanischen Garten zu Berlin teils saugende, teils pollenraubende Apiden: 1. Apis mellifica L. 3, sgd.; 2. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 3. B. hortorum L. 8, sgd.; 4. B. lapidarius L. 9, sgd.; 5. B. pratorum L. 9, sgd.; 6. Osmia rufa L. 5, sgd.; 7. Prosopis armillata Nyl. 9, pfd. 1924. A. panieulata Ait. (A. italica Retz.) Als Besucher verzeichnen Schletterer und v. Dalla Torre für Tirol die Apiden: 1. Anthrena thoracica F. 9; 2. Megachile muraria L. 9; 3. Osmia rufa L. 9, s. hfg.; 4. Prosopis bipunctata F. 435. Lycopsis L. Wie vor., aber Kronröhre in der Mitte gekrümmt. 1925. L. arvensis L. (Anchusa arvensis M. B) [H. M., Befr. S. 270; Weit. Beob. III, S. 16; Kirchner, Flora 8. 555; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 331; Knuth, Ndfr. I. S. 107, 164.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von Anchusa offieinalis überein: Honigabsonderung und -bergung, Saftmal und Saftdecke, die Bevorzugung der Fremdbestäubung bei 166 Borraginaceae. Inscktenbesuch durch die Überragung der Antheren durch die Narbe und die Möglichkeit spontaner Selbsthestäubung gegen Ende der Blütezeit durch Loslösen der Kronröhre und Abstreifen des Pollens an der Narbe ist dieselbe wie bei der Hauptform von Anchusa offieinalis. Als Besucher beobachtete Heinsius in Holland: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F.8 9, zahlreich; 2. B. horto- rum L. 8; 3. B. lapidarius L. 9; 4. B. rajellus K.; 5. B. serimshiranus K. /'; 6. Megachile maritima K. 5%; 7. Melecta luctuosa Scop. 9; 8. Psithyrus barkbutellus K. J; 9. P. campestris Pz. 5; 10. P. rupestris F. Z; 11. P. vestalis Fourer. Z‘. B. Lepi- doptera: a) Rhopalocera: 12. Hesperia lineola OÖ. 5. 13. H. thaumas Hfn. 5 9; 14. Pararge megaera L. Z'; 15. Pieris brassicae L. 9; 16. P. rapae L. 9; 17. Vanessa urticae L. (Bot. Jaarb. IV.) Ich sah auf der Insel Röm nur eine Schwebfliege (Helophilus pendulus L.), sgd.; Herm. Müller in Thüringen einen Falter (Hesperia thaumas Hfn.), sgd. 1926. Nonnea pulla DC. (Nonnea ereeta Bernhardi, Lycopsis pulla 1.). Die dunkel- bis hellpurpurbraunen, selten bis hellgelben oder fast weissen Rlumen sah Schulz (Beitr.) bei Halle hin und wieder mit Einbruch- löchern. Ä Als Besucher giebt Friese für Nonnea die Bienen: 1. Eucera hungarica Friese Sg; 2. E. diffieilis Perez; 3. E. interrupta Baer; 4. E. nitidiventris Mocs. 5; 5. E. parvi- cornis Mocs.; 6. E. clypeata Er. 5‘; 7. E. chrysopyga Perez 5 in Ungarn an. 436. Symphytum Tourn. Homogame Bienenblumen, deren Nektar von dem wulstig angeschwollenen Grunde des Fruchtknotens abgesondert und im Grunde der Krone beherbergt wird. —- Nach Kerner krümmt sich der Blütenstiel später abwärts, wodurch die Blütsn in eine nickende oder hängende Stellung gelangen, so dass die Narbe in die Falllinie des Pollens kommt, mithin spontane Selbstbefruchtung erfolgen muss. 1927. 8. offieinale L. [Sprengel, S. 93, 94; H. M. Befr. 5. 268; Weit. Beob. III. S. 14; Kerner, Pflanzenleben II.; Kirchner, Flora S. 556; Knuth, Bjidr.; Schulz, Beitr. IL; Loew, Bl. Fl. S. 279, 280.] — Die Bestäubungseinrichtung der weissen oder violettpurpurnen, hängenden Blüten hat Ähnlichkeit mit derjenigen von Borrago. Die Länge der glockenförmigen Krone beträgt 14 mm, sie ist oben auf eine Strecke von 8 mm verengt, so dass nur langrüsselige Insekten den Nektar auf normalem Wege erreichen können. An der Grenze des engeren und des weiteren Teiles der Kronenglocke sitzen dieieckige Hohlschuppen, welche die Zwischenräume zwischen je zwei Staub- blättern verdecken; sie nötigen die Insekten, den Rüssel beim Hineinstecken in den Biütengrund mit Pollen zu bedecken, da die stacheligen Spitzen der Hohl- schuppon die Besucher verhindern, den Honig zwischen den Staubfäden hin- durch zu holen. Die den Griffel umschliessenden, kegelförmig zusammenneigenden Antheren springen in der Knospe nach innen auf, wobei der Pollen zum Teil in den An- theren haften bleibt, zum Teil in die Spitze des Kegels fällt. Ein den Rüssel Borraginaceae. 107 zum Nektar vorschiebendes Insekt drängt die Antheren auseinander, so dass Pollen herausfäll. Da die Narbe am weitesten nach unten ragt, wird sie zuerst von dem Besucher gestreift, der sich dann erst mit Pollen bestreut. Es ist daher bei Eintritt von Insektenbesuch Fremdbestäubung gesichert; bleibt er aus, so tritt wahrscheinlich spontane Selbstbestäubung ein. Nach Kerner erfolgt diese dadurch, dass die anfangs wagerecht stehenden Blüten durch spätere Krümmung des Blütenstieles hängend werden und so die Narbe in die Falllinie des Pollens gelangt. Um zwischen den Staubbeuteln hindurch zum Nektar zu gelangen, ist ein mindestens 11 mm langer Rüssel nötig; um den Honig zwischen den Staub- fäden hindurch zu holen, braucht er nur A B 8 mm lang zu sein. Der letztere Weg ist aber, wie mitgeteilt, durch die am Rande mit kleinen Stacheln besetzten Hohlschuppen versperrt. Es werden daher Insekten, deren Rüssel kürzer als 11 mm ist, den Honig nur durch Einbruch ge- winnen können. Solche Einbrüche werden durch Bombus terrester L. 3 (Rüssellänge 7—9 mm), B. pratorum L. 8 (8—9), B. lapidarius L. 8 (9—10) ausserordent- lich häufig ausgeübt, und die Honigbiene saugt durch die von den Hummeln ge- machten Löcher, doch wird, nach Loew, Fig. 256. Symphytum offieinale L. hierdurch den Blüten nur ein geringer rien Schaden bereitet. — Pollen, nach Warns- n re kr Äe A ei 22 en torf, weiss, elliptisch, glatt, durchschnitt- vor die Hohlschuppen. s Narbe, lich 33 « lang und 27 u breit. Als Besucher sah ich bei Kiel normal saugend: 1, Bombus agrorum F. 9; 2. B. hortorum L 9; 3. B. lapidarius L. 9; 4. B. rajellus K. 7; als Honigräuber: 5. Apis; 6. Bombus lapidarius 9; 7. B. terrester L. ©. v. Frieken beobachtete in Westfalen und ÖOstpreussen die Nitidulide Meli- gethes symphyti Heer an den Blüten. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. °; 2. B. areni- cola Ths. %; 3. B. derhamellus K. &; 4. B. lucorum L. 9; 5. B. ruderatus F. 9, sgd. Krieger sah bei Leipzig: Eucera longicornis L. J. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes. B. Diptera: Syrphidae: 2. *Rhingia rostrata L., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 3. *Anthophora personata Ill., sgd.; 4. *A. pilipes F. 9; 5. Apis mellifica L. 8, die Blüten sorgfältig an der Basis unter- suchend, niemals anbeissend, nur schon vorhandene (von Bombus terrester gebissene) Löcher benutzend und durch diese sgd. (W. und Strassh.); 6. Bombus agrorum F. 9 9, normal sgd., sehr häufig (W. und Strassburg); 7. B. lapidarius L. 9. den engen Teil der Blumenröhre von aussen anbeissend; 8. B. pratorum |. 9, w. v.; 9. *B. rajellus K. 99; 10. *B. silvaruam L. © 9; 11. B. terrester L, 9, w. B. lapidarius verfahrend (W. und Strassb.); 12. Eucera longicornis L. 5, ganz in die Blüte kriechend; 13. Halietus sex- notatus K. 9, durch die von Hummeln gebissenen Löcher sgd.; 14. *Osmia aeneaL. 9, 108 Borraginaceae. sgd. (Strassburg); 15. *Xylocopa violacea L. 2 5’, sgd. (Strassburg). Nur die mit * be- zeichneten saugen normal und wirken befruchtend. Mac Leod beobachtete in Flandern 8 Hummeln, Eucera, Apis (honigstehlend), 1 Schwebfliege, 1 Falter. (B. Jaarb. V. S. 333.) H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) sah in den Niederlanden 3 Hummeln als Besucher: 1. Bombus agrorum F. 8; 2. B. hypnorum L. 9; 3. B. pratorum L. var. subinterruptus K. 2. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 123) wurden 3 Hummeln als Besucher beobachtet. | Im botanischen Garten zu Berlin beobachtete Loew: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L., die von den Hummeln gebissenen Einbruchslöcher benutzend; 2. Anthrena nitida Fourec. ©, psd.; 3. Anthophora pilipes F. ©, sgd.; 4. Apis mellifica L. 8, durch Hummellöcher sgd.; 5. Bombus agrorum F. 8, sgd.; 6. B. hortorum L. 9, normal sgd.; 7. B. hypnorum L. 8, sgd.; 8. B. lapidarius L. 8, sgd. und einbrechend; 9. B. terrester L. 8, von aussen einbrechend; 10. Halictus sexnotatusK. 9, in die Blüten hineinkriechend und zu saugen versuchend. Ferner an der var. coceineum Hort.: Bombus pratorum L. 8, vergeblich sgd. 1928. S. cordatum Waldstein et Kitaibel. Diese in Ungarn heimische, gelblichweisse Art hat, nach Loew (Bl. Fl. S. 280), welcher die Pflanze nach Exemplaren des botanischen Gartens untersuchte, kürzere Blüten als die vorige Art, doch sind die Stacheltrichome auf den Hohlschuppen länger. 1929. S. tuberosum L. Ducke beobachtete bei Triest und in Österr.-Schlesien und Friese bei Fiume und in Ungarn als typischen Besucher die Erdbiene Anthrena symphyti Per. @ sgd. und psd., ' sgd. Als Besucher sah Loew (Ber. d. d. bot. Ges. IV. S. 160) im botanischen Garten zu Berlin die Apiden: 1. Anthophora pilipes F., stetig sgd.; 2. Apis mellifica L. 8, psd.; 3. Bombus hortorum L. 9, sgd.; 4. B. lapidarius L. 9, sgd. (?). Dieselben Be- sucher beobachtete Loew (a. a. O.) dort an 1950. S. grandiflorum DC. 1931. S. asperrimum M. B. Als Besucher beobachtete Morawitz im Kaukasus die Apiden: 1. Bombus vorticosus Gerst.; 2. Podalirius parietinus F.; ferner Loew im bot. Garten zu Berlin: Apis mellifica L. 8, durch Hummellöcher sgd. und Bombus terrester L. ©, vergebl. (?) sgd. Ferner beobachtete Loew daselbst an: 19532. S. caucasicum M, B.: Anthophora pilipes F. 9, sgd.; an 1933. 8. peregrinum Ledebh.: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 2, durch die Hummellöcher sed.; 2. Anthophora pilipes F. Z', sgd.; 3. Bombus agrorum F. 8, sgd. und psd.; 4. B. hortorum L. 2 9, sgd., dann auf S. officinale übergehend; 5. B. hypnorum L. 8, normal sgd.; 6. B. pratorum L. 8, einbrechend; 7, B. terrester L. 3, zuerst normal zu saugen versuchend, dann durch Hummellöcher den Rüssel einführend. 437. Pulmonaria Tourn. Heterostyl-dimorphe, meist homogame Hummelblumen, deren Nektar von der vierlappigen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert, im untersten Teile der Kronröhre geborgen und «durch einen im Kronschlunde sitzenden Haarring gegen Regen geschützt wird. Borraginacsee. 109 1934. P. offieinalis L. [Sprengel, S. 91; Hildebrand, Bot. Zig. 1865, S. 13—15; H. M., Befr. S. 270, 271; Weit. Beob. III, S. 16; Kirchner, Flora S. 558, 559; Schulz, Beitr.; Loew, Bl. Fl. S. 392; Knuth, Bijdr.] — Die anfangs roten, später blauvioletten Blumen erweitern sich am Eingange ein wenig, so dass Insekten, den Kopf einige Millimeter weit in den obersten Teil der Kronröhre stecken können und ein 8 mm langer Rüssel genügt, um den honigführenden Blütengrund zu erreichen, In den Blüten der kurzgriffeligen Form (— Sprengel bemerkte nur diese, die langgriffelige nicht —-) stehen die Staubblätter im Eingange der 10—12 mm langen Kronröhre, während sich die Narbe etwa in der Mitte derselben befindet; in den Blüten der langgriffeligen Form steht die Narbe auf 10 mm langem Griffel im Blüteneingange, die Staub- blätter in der Mitte der Kronröhre. Die Pollenkörner der kurzgriffeligen Form sind grösser als die der langgriffeligen. Besuchende, honigsaugende Bienen oder auch Falter berühren mit dem Kopfe oder der Wurzel des Rüssels die im Blüteneingange stehenden Antheren oder Narben, ungefähr mit der Rüsselmitte die in der Mitte der Kronröhre stehenden Organe und vollziehen so legitime Kreuzungen. Kleinere, in den Blüten herumkriechende Insekten bewirken teils legitime teils auch illegitime Befruchtungen. Da die Blüten wegen ihres Nektarreichtums, ihrer Augenfällig- keit und ihrer frühen Blütezeit, zu welcher wenige andere Blumen ihnen Kon- kurrenz machen, sehr reichlich von Insekten besucht werden, so besitzen sie weder die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung (— nach Kerner ist sie in der langgriffeligeen Form möglich —), noch auch die Wirksamkeit illegitimer Be- frachtung. Hildebrands künstliche Befruchtungsversuche haben nämlich ergeben, dass bei der Bestäubung jeder der beiden Blütenformen mit dem eigenen Pollen oder mit Pollen anderer Blüten derselben Form gar keine Früchte, bei der Bestäubung durch Pollen der entgegengesetzten Form aber etwa eine solche Fruchtbarkeit wie in der Natur eintritt. Auch die Versuche von Cobelli (N. G. B. J. 1893) zeigen, dass bei Fernhaltung von Besuchern kein Frucht- ansatz stattfindet. An den in der freien Natur von Hildebrand untersuchten Exemplaren bildeten manchmal die ersten Blüten der Pflanze und fast regel- mässig die letzten jedes Zweiges keine Früchte aus. Als Erklärung für die erstere Erscheinung nimmt Hildebrand an, dass die Befruchter anfangs noch fehlen; die letztere Erscheinung erklärt dasselbe dadurch, dass der Nahrungszu- fluss nach der Zweigspitze nicht genügt, weil die weiter unten stehenden Früchte die Nahrung für sich in Anspruch nehmen. Neben Homogamie beobachtete Schulz auch Protandrie. Als Besucher beobachtete ich folgende Apiden: 1. Apis mellifica L. 9 (2. 5. 96, sehr zahlreich, normal sgd.); 2. Anthophora pilipes F. 9% „ (25. 4. 95); 3. Bombus agrorum F. 9 (28.4.96); 4. B. hortorum L. © (25.4. 95); 5. B. lapidarius L. 9 (28.4. 96), sämtlich normal sgd. Bail (Bot. Centralbl. Bd. 9) beobachtete in Westpreussen Anthocharis carda- mines L.; Loew in Brandenburg (Beiträge S. 46): Hymenoptera: Apidae: ]. Antho- phora pilipes F. 5‘, sgd.; 2. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 3. B. lapidarius L. 9, sgd.; sowie im botanischen Garten zu Berlin: Anthrena nitida Fourcr. 9, psd., sowie an einer 110 Borraginaceae. Varietät: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. Bombus hortorum L. 9, sgd., dann auf P. angustifolia übergehend; 3. Osmia rufa L. 2, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B. pra- torum L. 9; 3. Osmia rufa L. @ d'; 4. Podalirus acervorum L. © 5; Schmiede- knecht in Thüringen die Apiden: 1. Bombus hortorum L. 9; 2. B. pratorum L. 9; Friese bei Innsbruck Osmia uncinata Gerst., einzeln; Hoffer in Steiermark Bombus agrorum F. 9. Schulz bemerkte Einbruch durch Bombus terrester L. Auch Loew beobachtete Anthophora und 2 Hummeln als normal saugende Be- sucher; ein B. lapidarius L. 2 besuchte in etwa 4 Minuten 100 Blüten. Herm. Müller endlich giebt für Westfalen und Thüringen (Th.) folgende Be- sucher an: A. Coleoptera: Staphylinidae: 1. Omalium florale Payk., häufig, in den Blüten herumkriechend. B. Diptera: a) Bombylidae: 2. Bombylius discolor Mg., häufig, aber nur bei warmem Sonnenschein, flüchtig sgd.; 3. B. major L., w. v. b) Syrphidae: 4. Rhingia rostrata L., sehr häufig, sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena gwynana K. 9, psd. (Th.); 6. Anthophora pilipes F. 5 9, sgd. und psd., zahlreich (W. und Th.); 7. Bombus agrorum F. 9, sgd., häufig; 8. B. hortorum L. 9, sehr häufig; 9. B. lapidarius L. 9, sgd.; 10. B. pratorum L. 9, sgd. (W. und Th.); 11. B. rajellus K. 9, sgd. (W. und Th.); 12. B. muscorum F. 2, sgd.; 13. B. silvarum L. 9, sgd., häufig (W. und Th.); 14. B. terrester L. 9, sgd. (W. und Th.); 15. Halietus eylindricus F. 9. psd.; 16. Osmia fusca Christ, © 5%, sgd. und psd, häufig; 17. O. pilicornis Sm. J' 9, sgd. und psd.; 18. O. rufa L. 5‘, sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Rhodocera rhamni L., sgd., häufig. Herm. Müller (Kosmos VII. 1883 8. 214 ff.) beobachtete, dass Antho- phora pilipes F. 2 fast nur rote oder im ersten Übergange von Rot in Blau begriffene Blüten besuchte Nur eine einzige Pelzbiene ging anfangs an die blauen Blüten. Ausser Anthophora besuchten an demselben Standorte der Pflanze auch ein Bombus hypnorum L. und ein B. hortorum L., sowie zwei Osmia rufa L. die Blüten des Lungenkrauts, und zwar nicht nur die roten, sondern auch die blauen Blumen, vielleicht nur, weil sie bei ihrem flüchtigen Aufenthalt die nötige Erfahrung noch nicht gewonnen hatten. Demnach bringt die blaue Farbe der älteren Blüten des Lungenkrautes wohl einen doppelten Vorteil: einerseits die Augenfälligkeit der Blütengruppe zu steigern, andererseits auch zugleich den ein- sichtigsten Kreuzungsvermittlern zu zeigen, auf welche Blumen sie zu ihrem eigenen und der Pflanze Besten ihre Besuche zu beschränken habe. 1935. P. angustifoliaL. (P. azurea Besser). [Hildebrand, Geschl. S. 37; H. M., Alpenblumen, S. 263, 264; Mac Leod, Pyr. 8. 310; Schulz, Beiträge II, S. 113—-115.] — Die von Müller in Graubünden beobachteten Pflanzen sind homogam und ausgeprägt heterostyl-dimorph, und zwar zeigen die beiden Blütenformen ausser der Verschiedenheit der Befruchtungsorgane auf- fallend starke sekundäre Unterschiede. Diese letzteren hat Schulz in Tirol weniger deutlich ausgeprägt gefunden, zum Teil fehlten sie auch vollständig. So waren an den Tiroler Exemplaren die Grössenverhältnisse der Blütenteile nicht erheblich verschieden ; ferner stimmten in der Regel die Nektarien und die Frucht- knoten der Blüten beider Formen überein. Schulz fand die Griffel der kurz- gritfeligen Blüten 4 bis 4'/g mm, die der langgriffeligen 8—9 mm lang; auch schienen die Narbenpapillen der kurzgriffeligen Blüten grösser als die der lang- Borraginaceae. 111 griffeligen zu sein. Die Blumen zeigen denselben Farbenwechsel wie P. offici- nalis, doch ist das Blau von P. angustifolia viel intensiver und dunkler. Als Besucher sah Herm. Müller 6 Hummelarten, 1 Bombylius, 1 Rhingia, 1 Vanessa; Schulz gleichfalls Hummeln und Falter; der letztere beobachtete auch Hummeleinbruch; Mac Leod in den Pyrenäen eine Hummel; Loew im b-tanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Cheilosia pulchripes Lw., aus en an der Blumenkrone sitzend; 2. Syrphus corollae F., w.v. B. Hymenoptera: Apid e: 3. Apis mellifica L. 3, ohne Erfolg sgd.; 4. Bombus hortoram L. 9, sgd.; 5. Halictus nitidius- eulus K. 9, in die Blüte hineinkriechend; 6. Osmia rufa L. 5 2, sgd. Ferner daselbst an dem Bastard P. angustifolia X offieinalis: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, vergeblich sgd.; 2. Bombus tr rester I. 9, sgd.; 3. Osmia rufa L. 5’, sgd. A. * . D. F. 2 Fig. 257. Pulmonaria angustifolia L. (Nach Herm. Müller.) A Langgriffelige Blüte. (1',3:1.) B Dieselbe im Längsdurchschnitt. € Fruchtknoten un! Nektarium. (4?/s:1.) D Kurzgriffelige Blüte. (1'/s:1). E Dieselbe im Längsdurchschnitt. F Fruchtknoten und Nektarium derselben. (4?/,:1). @ Blumenkronsaum derselben, dicht über den Staubblättern abgeschnitten, von oben gesehen, um die Saftdecke zu zeigen. (4°/3: 1), Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. 1936. P. tuberosa Schrank. (P. angustifolia Koch). Bei Kreı:x- nach beobachtete Haussknecht langkelchige, gynodynamische und kurzkelchig;s, androdynamische Pflanzen. 1937. P. montana Lejeune. (P. mollis Wolff). [Kirchner, Flora, S. 560.] — Die Blüten stimmen mit P. offieinalis in Bezug auf Farbenwechsel und Bestäubungseinrichtung überein, doch sind sie in allen Teilen bedeutend grösser. Der Kelch ist bis zu seiner Spaltung in die 3—4 mm langen Zipfel 11—14 mm lang. So lange die Blumenkrone rot gefärbt ist, sind ihre Zipfel aufgerichtet; ihr Durchmesser beträgt dann nur 7—10 mm. Später, wenn sich die violette Färbung eingestellt hat, haben sich die Zipfel ausgebreitet, so dass der Krondurchmesser alsdann 15 mm beträgt. Die Länge der Kronröhre ist bis zum Schlunde 11—17 mm, und zwar sind die unteren 8—9 mm gleich- mässig eylindrisch. und 1!/g—2!/g mm weit, während sich der obere Teil all- mählich trichterförmig erweitert. In den kurzgriffeligen Blüten stehen die Anther n 9—13, die Narben 5—8 mm hoch, in den langgriffeligen die Antheren 5 — 7, die Narben 11—13 mm über dem Blütengrunde Loew (Bl. Fl. S. 281) fügt hinzu, dass die bei Pulmonaria in systematischen Werken nicht erwähnten 112 Borraginaceae. Hohlschuppen als sehr niedrige, kleine, behaarte Doppelhöcker innerhalb der Kronröhre deutlich erkennbar sind. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Apis ver- geblich sgd. 1938. 0. saecharata Mill. | sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Apiden (Melecta armata Pz. 9, sgd. und Osmia rufa L. 5‘, sgd.) besucht. 438. Onosma L. Homogame oder schwach protandrische Falterblumen, deren Nektar von einer unter dem Fruchtknoten sitzenden Scheibe abgesondert und im Grunde der röhrenförmigen Krone geborgen wird. 1939. 0. stellulatum Waldst. et Kit. [Schulz, Beiträge II S. 112.] — Die im oberen Teile kräftiger, im unteren heller gelblichweisse Kronröhre ist 20 bis 26 mm lang und hat an der weitesten Stelle einen Durchmesser von 6 bis 8 mm. Die kurz zweiteiligen Spitzen der Antheren befinden sich mit dem Saume der Kronröhre in etwa gleicher Höhe; die Wurzeln derselben sind seit- lich auf eine kurze Strecke mit einander verwachsen. Die Antheren öffnen sich in der Regel gleich nach der Blütenöffnung nach innen; sie umschliessen den 20—27 mm langen Griffel, welcher anfangs wenig oder garnicht zwischen ihnen hervorragt, sich während des Blühens soweit verlängert, dass er gegen Ende der Blütezeit die Antheren um 1—3 mm überragt. Die Narbe ist mit den Antheren oder kurze Zeit nachher entwickelt. Nur Schwärmner sind im stande, den Nektar auf normalem Wege zu erlangen, und in der That sah Schulz bei Bozen abends grössere Schwärmer als Besucher, doch vermochte er sie wegen der ungünstigen Terrainverhältnisse nicht einzufangen. Diese Besucher werden beim Anfliegen zuerst die Narbe berühren, dann den Antherenverschluss aufheben, mithin meist Fremdbestäubung bewirken. Bleibt Insektenbesuch aus, so wird wegen der grossen Nähe der Narbe und Antheren gleich nach dem Aufblühen hin und wieder spontane Selbst- bestäubung möglich sein. “ Meist erst gegen Ende der Blütezeit löst sich die Krone los, so dass die Narbe zwischen den Antheren hindurchgezogen wird und so Autogamie stattfindet. i | Schulz sah die Blüten mehrfach am Grunde von Bombus_ terrester angebissen. Ducke und Graeffe beobachteten bei Triest als häufigen und ausschliesslichen Besucher die sehr langrüsselige Mauerbiene Osmia macroglossa Gerst. 1940. 0. Vaudense Gremli. Nach Briquet (Etudes) werden die schwefel- gelben, nach Honig duftenden und reichlichen Nektar aus fünf Schüppchen des Kronengrundes absondernden Blüten von Hummeln, Bienen und Schmetterlingen besucht, die regelmässig Fremdbestäubung bewirken. Der Durchmesser der wage- rechten Krone, die mit einem 5 mm weiten Eingange versehen ist, beträgt 20 bis 23 mm. Die den langen, dünnen, 5 mm weit aus der Krone hervorragen- den Griffel umgebenden Antheren sind an ihrem Grunde seitlich mit einander Borraginaceae. 113 zusammengewachsen. Spontane Selbstbefruchtung kann nur bei Ausbleiben von Insektenbesuch während des Abfallens der Krone eintreten. (Nach Kirchner.) 439. Cerinthe Tourn. Homogame Bienen- und Hummelblumen, deren Nektar von dem fleischig angeschwollenen Grunde des Fruchtknotens abgesondert und im obersten Teile der hängenden Kronglocke beherbergt wird. Nach Kerner krümmt sich der Blütenstiel später abwärts, wodurch die Blüten in eine nickende oder hängende Stellung gelangen, so dass die Narbe in die Falllinie des Pollens kommt, mithin spontane Selbstbefruchtung_ er- folgen muss, 1941. C. alpina Kit. (C. glabra Gaudin.) [H. M,, Alpenblumen S. 264-—266.] — Die herabhängenden Blumenglocken werden von Hummeln mit mindestens 9 mm langem Rüs- sel befruchtet; sie hängen sich von unten an die Blüte und schieben den Rüssel in die enge Kronöffnung. Da- bei berühren sie zu- erst die weit her- vorstehende Narbe, darauf stossen sie mit dem Rüssel an die Staubblät- ter, durch welche sie mit Pollen be- streut werden. | Als Besucher Fig. 258. Cerinthe alpina Kit. (Nach Herm, Müller.) beobachtet H. Mül-__A Blüte kurz nach dem Aufblühen. B Dieselbe im Aufriss. C Die- ler Bombus alticola Selbe bei stärkerer Vergrösserung. D Blüte nach völliger Entfaltung. Krehb, in Orschen- Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. (A BD Verg. 4:1; Fo i C Vergr. 7:1.) 1942. C. minor L. [H. M., Weit. Beob. III, S. 9—14.] — Der Honig ist weniger tief geborgen, als bei voriger Art, so dass Bienen mit mindestens 6 mm langem Rüssel den honigführenden Blütengrund zu erreichen vermögen. Sie halten sich dabei mit den Vorder- und Mittelbeinen an den Kronzipfeln der auszubeutenden Blume fest, während die Hinterbeine sich auf dieselbe oder die benachbarte Blüte oder die Deckblätter stützen. Die auf kurzen, steifen Staub- fäden sitzenden Antheren legen sich mit ihren Spitzen dem Griffel dicht an, indem sie sich mit ihren Seitenrändern berühren; an ihrem Grunde trägt jede Pollentasche einen fadenförmigen Anhang, der mit dem fadenförmigen Anhange der benachbarten Pollentasche zusammenhaftet. So bilden die fünf Antheren Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. TI. 2. 8 \ 114 Borraginaceae. eine ringsum geschlossene, mit der Spitze nach unten gerichtete Pyramide, deren Achse der Griffel ist. Sie füllt sich mit dem von den Antheren entlassenen, weissen, pulverförmigen Pollen. Da die Kronzipfel zusammenneigen, führen die Besucher den Rüssel in den Spalt zwischen zwei derselben ein und drängen dann zwei Staubfäden etwas auseinander. Hierdurch wird die Antherenpyramide geöffnet und ein Teil des pulverigen Pollens fällt auf die Unterseite des Bienenkopfes hinab. Da die Narbe aus der Blüte hervorragt, so wird sie von der besuchenden Biene oder Hummel zuerst gestreift und der aus früher besuchten Blüten mitgebrachte Pollen an derselben abgesetzt. Es ist daher bei Insektenbesuch Fremdbestäubung ge- sichert, und zwar wird durch die Form des Blütenstandes Kreuzung getrennter Stöcke oder wenigstens getrennter Zweige bewirkt. Der im Verlaufe des Blühens sich immer mehr streckende Blütensıand ist jederzeit, soweit er Fruchtkelche trägt, schräg aufwärts gerichtet soweit er Blüten und Knospen trägt, in der Weise nach unten umgebogen und eingerollt, dass nur alte, dem Abfallen nahe Blüten schwach schräg aufwärts oder wagerecht stehen, frische dagegen schräg oder senkrecht abwärts gerichtet, die Knospen noch eingerollt sind. Die besuchen- den Hummeln hängen sich nur an schräg oder senkrecht abwärts gerichtete Blüten und ziehen erstere durch ihr Gewicht gleichfalls senkrecht nach unten; die Honigbiene hängt sıch nur an senkrechte Blüten. Alle Besucher hängen also beim Saugen von unten an dem Glöckchen; sie müssen daher, wenn sie dasselbe verlassen, fliegend eine andere Blume aufsuchen. Sie fliegen daher stets erst eine Strecke weiter, an einen anderen Zweig oder Stock ; wenigstens sah H. Müller niemals, dass die Besucher unmittelbar nach einander an zwei Blüten desselben Blütenstandes gesaugt hätten. Bei ausbleihendem Insektenbesuche fällt in den homogamen Blüten aus der schliesslich an der Spitze sich öffnenden Antherenpyramide zwar von selbst Pollen heraus, doch gelangt dieser nicht auf die Narbe, da die Blüte nicht mehr senkrecht herabhängt, sondern bereits schräge oder wagerecht steht. Erst beim Abfallen der Krone streifen die Antheren an der Narbe vorbei, so dass schliess- lich noch spontane Selbstbestäubung möglich ist. Nach Kerner erfolgt sie wegen der hängenden Stellung der Blüte durch Pollenfall. Als Besucher beobachtete H. Müller in seinem Garten die Honigbiene und 2 Hummeln (Bombus agrorum F. 8 und B. terrester L. 8), eifrig und andauernd sgd.; Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. und psd.; 2. Bombus agrorum F. 8, sgd. und psd.; 3. B. lapidarius L. 8, sgd. und psd.; 4. Osmia rufa L. 8, sgd. und psd.. Schulz beobachtete Hummeleinbruch. 1943. C. major L. [Knuth, Capri.] Als Besucher dieser homogamen Hummelblume beobachtete ich im April 1892 im Krater der Solfatara bei Neapel zwei langrüsselige Bienen: Anthophora pilipes F. und A. femorata Oliv. Morawitz beobachtete im Kaukasus Osmia cerinthidis Mor. In seinen „Alpenblumen“ hat Herm. Müller Cerinthe alpina irrtümlich unter der Bezeichnung C. major angeführt. 1944. C. aspera Roth ist selbstfertil. [Comes, Ult. studii.] Borraginaceae. 115 440. Echium Tourn. Meist protandrische Bienenblumen, deren Nektar von der fleischigen Unter- lage des Fruchtknotens abgesondert und in dem verengten Grunde der trichter- förmigen Kronröhre geborgen wird. Zuweilen Gynodiöcie, selten Gynomonöeie. 1945. E. vulgare L. [Sprengel, 8. 99—101; H. M., Befr. S. 264 — 265; Alpenbl. S. 262; Weit. Beob. III. S. 14; Schulz, Beitr. I.; Kirchner, Flora, S. 557, 558; Jordan, Ber. d. d. bot. Ges. 1892, S. 583 —586; Knuth, Grundriss S. 77, 78; Bijdr.; Loew, Bl. Fl. S. 391, 399.] — Die grossen blauen Blüten machen die Pflanze weithin augenfällig, so dass sie von äusserst zahlreichen Insekten, be- sonders Bienen, Schwebfliegen, Tag- und Nachtschmetterlingen aufgesucht werden. Diesen sämt- lichen, an Grösse sehr verschie- denen Besuchern wird der Zutritt zum Honig, selbst die blosse Ent- nahme des Blütenstaubes nur gegen den Vollzug der Fremd- bestäubung gestattet. In den RN protandrischen Blüten steht das fig. 259. Echium vulgare L. (Nach Herm. den Honig umschliessende engste Müller.) Stück der Krone (der natürlichen 7 Ältere Blüte von der Seite gesehen. (Sie ist wage- Bi . Bi DR recht zu denken.) 2 Querdurchschnitt der Blüte an iegung eines Bienenrüssels ent- jhrer’ Basis, (Stärker vergrössert.) k Kelchblätter. sprechend) schräg aufwärts; an bl Blumenkrone, st Staubblätter. g Griffel. n Narbe. seiner Innenwand sind auf 4 mm a Länge die verbreiterten untersten Enden der fünf Staubfäden angewachsen. An der Stelle, wo sich diese von der Kronröhre frei ablösen, erweitert sich dieselbe plötzlich stärker, so dass auch die grössten Hummeln bequem mit dem Kopfe und einem Teile der Brust, kleine da- gegen vollständig in der Blüte Platz haben. Die fünf Staubfäden verlaufen von da, wo sie sich von der Kronröhre getrennt haben, nahe der unteren Wand der- selben in wagerechter Richtung neben einander, die vier unteren ragen als be- queme Anfliegestangen für Hummeln noch 7 mm über den unteren Rand des Blüteneinganges hervor. Der obere Staubfaden dagegen biegt sich dort, wo er frei wird, sogleich nach unten und teilt dadurch den Eingang zu dem honig- führenden Blütengrund in zwei Öffnungen; alsdann verläuft er ebenfalls wage- recht, aber nur bis in den Blüteneingang. Da alle Staubfäden ihre freien Enden schwach aufwärtsbiegen und die zugleich mit dem Aufblühen der Blume sich öffnenden Antheren ihre pollenbedeckte Seite nach oben kehren, so kann keine Biene anfliegen, ohne ihre Unterseite mit Blütenstaub zu behaften, denn die grösseren Hummeln stützen dabei die Unterseite ihrer Brust, die kleineren die Unterseite ihres Hinterleibes auf die längeren Staubblätter, noch kleinere Bienen 8* 116 Borraginaceae. bringen ihre Unterseite wenigstens mit dem mitten im Blüteneingange stehenden fünften Staubblatt in Berührung. Der Griffel verläuft zwischen den fünf Staub- blättern und spaltet sich am Ende in zwei kurze, narbentragende Äste. “Beim Aufblühen der Blume ist er noch so kurz, dass er kaum den Blüteneingang erreicht ; sein Ende ist dann gerade vorgestreckt, seine beiden Äste liegen noch dieht aneinander. Im Verlaufe des Blühens streckt er sich aber, bis er den Blüteneingang 10 mm weit überragt, biegt sein Ende schwach aufwärts und spreizt seine beiden Äste auseinander, so dass er nun die am weitesten hervor- ragende und am stärksten aufwärts gebogene Anflugsstelle bildet und weder grössere noch kleine Insekten jetzt in die Blüte einfliegen können, ohne mit ihrer Unterseite eine der beiden Narben zu streifen. (In seltenen Fällen beob- achtete Schulz Homogamie.) Die so zu stande kommende Fremdbestäubung ist wegen dieses weiten Hervorragens der Narben selbst dann gesichert, wenn zur Zeit der Reife der Narbe die Antheren noch mit Blütenstaub behaftet sind, und zwar erfolgt, wie Jordan (Ber. d. d. bot. Ges. X. 1892) hervorhebt, die Befruchtung teils beim Anfluge, teils beim Rückfluge der Insekten. Ausser diesen zweigeschlechtigen Blüten kommen selten Stöcke mit weib- lichen Blüten mit viel kleinerer Krone vor, auch ist ihr Griffel kürzer als in den Zwitterblüten; ihre Staubblätter sind kurz mit unbrauchbarem Pollen. Es finden sich auch Übergangsformen zwischen den weiblichen und den beschriebenen Zwitter-Blüten, bei denen ein, zwei oder drei Staubblätter voll entwickelt, die übrigen verkümmert sind. Nach Schulz sind die weiblichen Stöcke sehr ver- breitet, zuweilen machen sie */a der vorkommenden Pflanzen aus, ja sie finden sich stellenweise sogar ausschliesslich, so z. B. Cölleda. Die Grösse der Blüten schwankt beträchtlich, so dass die Krone der grösseren weiblichen Blumen 11 bis 14 mm, die der kleinen 7—9 mm lang ist. Die weiblichen Stöcke fand Schulz häufig auffallend kräftig. Die Entstehung der weiblichen Blüten sucht derselbe dadurch zu erklären, dass die Pflanzen infolge der Ausbildung sehr blütenreicher Infloresceenzen an Bau und Nährstoffen erschöpft sind. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein Apiden (Apis; Bombus agrorum F. 2; B. lapidarius L. 2 8; B. hortorum L. © 8; B. rajellus K. 9), Syrphiden (Rhingia rostrata L.), Falter (Pieris napi L., Plusia gamma L.), sämtlich saugend. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen die Biene Halietus quadristrigatus Ltr. Herm. Müller (l) und Buddeberg (2) geben, ersterer für Westfalen und Thüringen (Thür.), letzterer für Nassau folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Oedemeridae: 1. Oedemera virescens L., Honig suchend (1). B. Diptera: a) Conopidae: 2. Physocephala rufipes F., sgd. (1); 3. P. vittata F., sgd. (1); 4. Sicus ferrugineus L., sgd. (2). b) Syrphidae: 5. Helophilus trivittatus F., pfd. (1); 6. Melanostoma ambigua Fall., pfd. (1); 7. Microdon devius L., pfd. (2); 8. Rhingia rostrata L., sgd. (1); 9. Syrphus arcuatus Fall., pfd. (1); 10. 8. pyrastri L., pfd. (1). C. Hymenoptera: a) Apidae: 11. Anthrena albierus K. j', sgd. (1); 12. A. fulvierus K. JS‘, sgd. (1); 13. A. hattorfiana F. Z', sgd. (1, Thür.); 14. A. labialis K. J', sgd. (1); 15. Anthidium manicatum L. 5‘, sgd. (2); 16. A. oblongatum Ltr. 9, sgd. (2); 17. An- thophora furcata Pz. 9 5, sgd. und psd. (1, Thür.); 18. A. quadrimaculata F. 9 5’, w. v., häufig (1, Thür.); 19. Apis mellifica L. &, in grösster Anzahl, sgd. (1); 20. Bom- Borraginaceae., 117 bus agrorum F. 2 8, sgd. (1); 21. B. hortorum L. 9 3 Z, sgd. (1); 22. B. hyp- norum L. 9, sgd. (1); 28. B. lapidarius L. 9 8 Z', sgd. (1); 24. B. pratorum L. 9, sgd. (1); 25. B. rajellus K. 9, sgd. (1); 26. B. silvarum L. 9 8, sgd. und psd. (1); 27. B. terrester L. 9 j', sgd. (1); 28. Ceratina albilabris F. 9, sgd. (2); 29. C. cyanea K. 9, sgd. (1); 30. Chelostoma nigricorne Nyl. /' 9, sgd. (1); 31. Coelioxys conoidea Klg. 9, sgd. (1); 32. C. quadridentata L. Q Z, sgd., häufig (1); 33. C. simplex Nyl. Q, sgd. (1); 34. C. umbrina Sm. 9, sgd. (1); 35. Diphysis serratulae Pz. 9 /, sgd. und psd., sehr häufig (1); 36. Eucera longicornis L. /', sgd. (1); 87. Halictus albipes F. 7, sgd. (1), 2 pfd. (2); 38. H. cylindrieus F. 9 j', sgd. (1); 39. H. nitidiusculus K. 9, psd. (1); 40. H. nitidus Schenck 9, sgd. (1); 41. H. sexnotatus K. 9, sgd. (1); 42. H. smeathmanellus K. 9, sgd. (1, Thür.); 43. Megachile eircumeincta K. 9, sgd. und päd. (1); 44. M. willughbiella K. /, sgd. (1); 45. Melecta luctuosa Scop. 9, sgd. (1, Thür.); 46. Nomada sexfasciata Pz. 9, sgd. (1); 47. Osmia adunca Ltr. 9, sehr häufig, sgd. und psd. (1, 2); 48. O. aenea L. 2 j', sgd. und psd..(1); 49. O. caementaria Gerst. 9, sgd. und psd. (1, 2), ihre Brutzellen in Vertiefungen der Steine mauernd und ausschliesslich mit Honig und Blütenstaub von Echium versorgend (1); 50. O. fusca Christ. 7, sgd. und psd. (1); 51. O. leucomelaena K. 9, psd. (1); 52. O.rufa L. 9, sgd. (1, 2); 53. Prosopis hyalinata Sm. 9, sgd. (1); 54. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd. (1); 55. P. campestris Pz. 2 d\, sgd. (1); 56. P. rupestris F. 9, sgd. (1); 57. P. vestalis Fourc. 9, sgd. (1); 58. Saropoda bimaculata Pz. 2 j', sehr häufig, sgd. (1); 59. Stelis breviuscula Nyl. 5‘, sgd. (1); 60. S. phaeoptera K. 9, sgd. (1). b) Chrysidae: 61. Cleptes semiauratus L., sgd. (1). ec) Sphegidae: 62. Ammophila sabulosa L. 9, sgd. (1); 63. Crabro patellatus v.d.L.9 JS, sgd. (1); 64. Psammophila affinis K. 9, sgd. (1). d) Vespidae: 65. Odynerus parietum L. 5’, sgd. (1). D. Lepidoptera: a) Noctuidae: 66. Plusia gamma L., häufig, sgd. (1,2). b) Rhopalocera: 67. Colias hyale L., sgd. (1, Thür.); 68. Epinephele janira L., sgd. (1); 69. Hesperia comma L., sgd. (2); 70. H. silvanus Esp., sgd. (1); 71. Lycaena euphemus Hb., sgd. (2); 72. L. sp., sgd. (1); 73. Melitaea cinxia L., sgd. (1); 74. Pieris brassicae L., sgd. (1); 75. P. rapae L., sgd. (1, Thür.); 76. Vanessa urticae L., sgd. (2); ce) Sphingidae: 77. Macroglossa stellatarum L., sgd. (1, 2); 78. Zygaena lonicerae Esp., sgd. (1, Thür.). Herm. Müller fügt (Befr. S. 266) dieser Besueherliste noch folgende Bemerkung hinzu: Die bei weitem grösste Anzahl der Besucher sucht nur den Honig und benutzt die Staubblätter dafür nur als Anflugstangen. Die Weibchen der Bauchsammler unter den Bienen streifen jedoch regelmässig beim Anfliegen, ohne besonders darauf gerichtete Arbeit, auch Blütenstaub mit ihrer Bauchbürste ab und füllen sie durch wenige Besuche völlig mit Blütenstaub an. Ihnen sind daher diese Blüten in dem Grade bequem und ausgiebig, dass wir mehrere Bauchsammler (Osmia adunca und caementaria) sich für ihre eigene Ernährung und für die Versorgung ihrer Brut ganz ausschliesslich auf Echium beschränken sehen. Ausserdem machen sich auch Schwebfliegen häufig den Blütenstaub zu nutze, während dagegen die Schenkel- und Schienensammler unter den Bienen nur sehr ausnahmsweise auch einmal Pollen sammeln und alle übrigen Insekten ausschliess- lich saugen. In den Alpen beobachtete Herm. Müller 17 Bienen- und 5 Falterarten als Besucher. v. Fricken bemerkte in Westfalen und Ostpreussen die Nitidulide Meligethes tristis Strm.; Gerstäcker bei Berlin die Apiden: 1. Coelioxys quadridentata L.; 2. Osmia adunca Ltr.; 3. O. spinolae Scheck. Loew beobachtete in Mecklenburg (M.) und in Brandenburg (B.) (Beiträge S. 43): A. Diptera: Tabanidae: 1. Tabanus rusticus L. 5‘, sgd. (B.). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthophora nidulans F. 2 (B.); 3. A. quadrimaculata F. 2 (M.); 4. Bombus distinguendus Mor. 2 5‘, sgd. (M.); 5. B. silvarum L. 9, sgd. (M.); 6. Coelioxys tricus- pidata Först. 2, sgd. (M.); 7. Heriades nigricornis Nyl. 2, sgd. (M.); 8. Megachile argen- 118 Borraginaceae. tata F. © Z, sgd. (M.); 9. M. centuncularis L. Q,sgd. (M.); 10. M. maritima K. J', sgd. (M.); 11. Osmia adunca Ltr. 2, psd. (M.); 12. O. aurulenta Pz. 2, psd. (M.); 13.0. caementaria Gerst. /', sgd. (M.); 14. O. solskyi Mor. 2, psd. (M.); 15. O. bicornis L. 9, sgd. (B.); 16. Prosopis confusa Nyl. 2, sgd. (M.);. ferner in Schlesien (Beiträge 8. 27): A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius minor L., sgd. b) Syrphidae: 2. Syrphus seleniticus Mg. B. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Apis mellifica L. 8, sgd.; 4. Bombus cognatus Steph. 8, psd.; 5. B. confusus Scheck. 8, psd.; 6. B. rajellus K. 8, psd.; 7. B. silvarum L. 9, sgd.; 8. Coelioxys octodentata Lep. &', sgd.; 9. C. punctata Lep. 9, sgd.; 10. Colletes nasutus Sm. © 5‘, sgd., @ auch psd.; 11. Megachile maritima K. Z), sgd.; 12. Osmia adunca Ltr. 2 d', sgd., @ psd.; 13. O. tridentata Duf. et Perr. 5' (?), sgd.; 14. Psithyrus rupestris F. 9, sgd.; 15. Saropoda rotundata Pz. j', sgd. b) Sphe- gidae: 16. Bombex rostrata L. 2 J', sgd.; 17. Cerceris arenaria L. C. Lepidoptera: a) Hesperidae: 18. Hesperia comma L., sgd. b) Noctuidae: 19. Plusia festucae L., sgd.; 20. P. gamma L., sgd. c) Rhopalocera: 21. Aporia crataegi L., sgd.; 22. Vanessa urticae L., sgd.; in der Schweiz (Beiträge S. 61): A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bom- bus silvarum L. &, sgd.; 2. B. variabilis Scheck. var. tristis Seidl. 8, sgd. B. Lepido- ptera: Zygaenidae: 3. Zygaena pilosellae Esp. Alfken beobachtete bei Bremen die Apiden: 1..Coelioxys rufescens Lep. 9 G); sgd.; 2. Eriades nigricornis Nyl. @ X ; 3. Halietus morio F. 9; 4. Osmia rufa L. 9; 5. O. adunca Ltr. 2 og; 6. Podalirius bimaculatus Pz. 2; Schmiedeknecht in Thüringen die Apiden: 1. Osmia adunca Ltr.; 2. O. spinolae Scheck. (== caementaria Gerst.); Schenck ın Nassau die Apiden: 1. C. cucurbitina Rossi; 2. Ceratina cyanea K.; 3. Osmia adunca Ltr.; 4. OÖ. spinolae Schck.; 5. Podalirius bimaculatus Pz. Als Besucher giebt Friese für Ungarn (U.), Baden (B.), Bozen, Innsbruck (I.), Mecklenburg (M.) und die Schweiz (S.) an die Apiden: 1. Biastes brevicornis Pz. © (Bozen, Siders, (U.), n. slt.; 2. Crocisa major Mor. (U.), einz.; 3. C.ramosa Lep. (Bozen, T.U.); 4. C. truncata Per. (U.) 1 5; 5. Eucera tricincta Er. (M.), nach Konow; 6. Osmia adunca Ltr. (B.M. U.), hfg.; 7. O. claviventris Ths. (M. T.); 8. O. insularis Schmiedekn. (Mal- lorca) ; 9. O. lepelletieri Per. (I. 8.), hfg.; 10. O. spinolae Schek. (B.), 9, /' (M.); 11. Po- dalirius crassipes Lep. (8.), 19; 12. P. quadrifasciatus Vill. (T. U.), n. slt.; 13. P. vul- pinus Pz. (B.), n. slt., (M.), hfg. | Frey-Gessner beobachtete in der Schweiz: Hymenoptera: Apidae: 1. Os- mia rufa L.; 2. O. dalmatica Mor. % 5; Friese in Ungarn Eucera dalmatica Lep.; Morawitz im Kaukasus die Apiden: 1. Bombus haematurus Kriechb.; 2. Eucera similis Mor.; 3. E. spectabilis Mor.; 4. Podalirius raddei Mor.; 5. P. tarsatus Spin.; Smith in England die Apiden: 1. Ceratina cyanea K.; 2. Megachile argentata F. v. Dalla Torre beobachtete in Oberösterreich die Hummeln: 1. Bombus arenicola Thoms.; 2. B. hortorum L.; 3. B. senilis Fabr. (B. variabilis Schmiedekn.) und in Tirol die Bienen: 1. Anthrena thoracica Fbr. %; 2. Nomada lateralis Pz. 9; sowie die Hummeln: 1. Bombus ruderatus F.; 2. B. silvarum L. © 8, massenweise. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an und beobachtete bei Pola (P.), die Apiden: 1. Anthrena thoracica F.; 2. Bombus agrorum F.; 3. B. pomorum L.; 4. B. ruderatus F.; 5. B. silvarum L.; 6. B. terrester L. (P.); 7. Ceratina cucurbitina Rossi (P.); 8. Megachile lefeburei Lep. (P.); 9. Nomada xanthosticta K. Kohl verzeichnet die Grabwespe Crabro peltarius Schreb. @ 5 als Besucher in Tirol. Ducke beobachtete bei "Triest die Mauerbienen: 1. Osmia adunca Ltr. © 9', hfg.; 2. O. notata F. 9, hfg.; 3. O. spinolae Schek. © d', sit. Hoffer beobachtete in Steiermark die Apide Rhophites quinquespinosus Spin. Dours beobachtete bei Paris Anthrophora femorata Ltr. (= Podalirius femoratus Oliv.), häufig. Heinsius sah in Holland saugende Hummeln (Bombus agrorum F. 58; B. terrester L. 5’; Psithyrus vestalis Fourer. ; P. campestris Pz. 2 < ), eine kurzrüsselige Biene RR ERE | 119 (Halictus sexeinctus F. /', sgd.); zwei Schwebfliegen (Rhingia campestris Mg. j‘, sgd.; Melanostoma hyalinata F. /', pfd.); zwei Tagfalter (Rhodocera rhamni L. 9; Pieris rapae L. 9; sgd.) (B. Jaarb. IV. S. 108, 109); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B. elegans Seidl. 5; 3. B. terrester L. /; 4. Psithyrus campestris Pz. 5‘; 5. P. vestalis Fourer. J; Mac Leod in Flandern 4 Hummeln, Apis, 1 kurzrüsselige Biene, 1 Schwebfliege, Plusia (B. Jaarb. V. 8.334, 355); in den Pyrenäen (a. a. O., ll. S. 310) als Besucher der Forma Pyrenaica zahlreiche langrüsselige und einzelne kurzrüsselige Apiden, sowie einige Falter, Bombyliden und Syrphiden. 1946. E. rosulatum Lge. [Loew, Ber. d. d. b. Ges. IV. S. 153—155] hat eine ähnliche Blüteneinrichtung wie E. vulgare, doch ist die Blumenkrone von E. rosulatum mehr stiel-glockig, auch ist sie länger und durch besondere Einschnürungen unzugänglicher als die von E. vulgare, so dass der Rüssel eines honigsaugenden Insekts mindestens 9—10 mm lang sein muss, um den Nektar auszubeuten. Als Besucher beobachtete Loew im botan. Garten zu Berlin Bombus agrorum F. und B. hortorum L. normal sgd., B. terrester L., dagegen den Nektar durch Einbruch gewinnend; ferner zwei pollenfressende Schwebfliegen: Pipiza chalybeata Mg. und Syritta pipiens L. 1947. E, altissimum Jacg. sah Friese in Südungarn von Eucera dalmatica Lep. besucht. Schletterer beobachtete bei Pola die seltene Furchenbiene Halictus variipes Mor. 1948. Caryolopha sempervirens L. [Loew, Ber. d. d. b. Ges. IV. S. 163, 164.] — Die himmelblauen Blumen dieser in Südeuropa und England vorkommenden Pflanze haben fünf weisse Schlundklappen, welche so eng zusammen- schliessen, dass eine nur ®/a mm weite Öffnung zwischen ihnen frei bleibt. Als Saftdecken dienen vier, im unteren Teile der Kronröhre befindliche, nach innen gerichtete kurze, behaarte Vorsprünge, welche den Zuganpg zu den darunter liegenden Nektarien noch mehr erschweren, Eine Biene, welche ihren Rüssel in den engen Blüteneingang steckt, berührt mit der einen Seite den Narbenkopf, mit der anderen die Antheren, so dass sie bei weiteren Besuchen, ähnlich wie bei Lithospermum, leicht Fremdbestäubung bewirken kann. Bei ausbleiben- dem Insektenbesuche tritt spontane Selbstbestäubung ein. Als Besucher bemerkte Loew im botan. Garten in Berlin besonders häufig Apis sgd., so dass die Blume wohl zur Klasse Hb zu rechnen ist; seltener stellten sich Osmia rufa L. und Halietus eylindrieus F. 2 ein. Auch ein Falter (Pieris brassicae L.) senkte den Rüssel in den Honiggrund. 441. Lithospermum Tourn. Schwach protogynische oder homogame Blumen mit verborgenem Honig welcher vom Fruchtknoten abgesondert und im Grunde der Kronröhre geborgen wird. Zuweilen Hummelblumen. 1949. L. arvense L. [Sprengel, S. 88; H. M., Befr. S. 270; Weit. Beob. III.S.16; Kerner, Pflanzenleben II.; Kirchner, Flora, S. 560; Mac Leod, B. Jaarb. V.S. 335; Knuth, Bijdragen.] — Die wenig augenfälligen kleinen Blüten sind meist weiss, doch tritt, nach Loew, eine lokal verbreitete blaublütige Nebenform auf. Unterhalb der Mitte der 41/2 mm langen und 1 mm weiten Kronröhre sind auf 120 ; Borraginaceae. kurzen Stielen die fünf Staubblätter eingefügt, deren Antheren bereits vor dem Öffnen der Blüte nach innen aufspringen; (nach Kerner ist die Blume dagegen schwach protogyn). Über denselben stehen Haare, welche das Eindringen von Regen verhin- dern. Der Griffel ist etwa 2 mm lang und endet mitzwei glatten, abgerundet-kegelförm- igen, dicht an einander liegenden Lappen; unter diesen befindet sich ein ringförmiger, dicht mit Narbenpapillen besetzter Wulst, welcher mitten zwischen den Antheren steht, so dass der Blüteneingang vollständig aus- gefüllt ist und ein in den Blütengrund ein- dirngender Insektenrüssel sich zwischen Narbe und Antheren hindurchzwängen muss. Greschieht dies im Anfange der Fig. 260. Lithospermum arvense L. Blütezeit, so bewirkt ein an der Narbe vor- (Nach Herm. Müller.) ; ö Be : beistreifender, pollenbehafteter Insekten- 1 Griffelspitze der Knospe. (36: 1.) st Narbe. R { 2 Lage der Befruchtungsorgane in der Blüte. rüssel Fremdbestäubung und behaftet sich wiederum mit Pollen. Bald jedoch quillt der Pollen so stark aus den Antheren hervor, dass die Narbe damit bedeckt wird, mithin spontane Selbstbestäubung unvermeidlich ist. Der Insektenbesuch ist ein sehr geringer. Als Besucher sah ich saugende Apiden (Apis mellifica L. 8, Bombus lapidarius L. 2) und Tagfalter (Pieris brassicae L.); Sprengel beobachtete gleichfalls den „gemeinen weissen Schmetterling.“ Herm. Müller beobachtete: A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L.; 2. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 8, sgd.; 4. Bom- bus agrorum F. 9, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Pieris brassicae L.; 6. P. napi L.; 7. P. rapae L., sämtlich sgd.; Mac Leod in Flandern 1 Falter (Bot. Jaarb. Y1..8.34): 1950. L. eanescens Lehmann. Die Blüten sind, nach Darwin, hetero- styl oder sehr variabel. 1951. L. purpureo-eoeruleum L. [Kirchner, Beitr. 8. 51; Loew, Bl. Fl. S. 282.] — Die ziemlich grossen Blüten zeigen einen ähnlichen Farben- wechsel wie Pulmonaria; sie sind anfangs purpurot, später blau. Kirchner fand die Pflanzen der Schwäbischen Alb schwach protogynisch, indem die An- theren sich kurze Zeit nach der Blütenentfaltung öffnen, die Narbe aber mit derselben empfängnisfähig ist. Beide Organe stehen in gleicher Höhe dicht unter dem Eingange in die cylindrische Kronröhre, 7 mm über dem Blüten- grunde. Nach Loew ist die Kronröhre 8 - 9 mm lang, und im Umkreise ihres Einganges liegen fünf radiäre weisse Längsfalten als Andeutung der Hohl- schuppen. Als Besucher sah Loew im Berliner botanischen Garten zwei langrüsselige saugende Bienen: Anthophora pilipes F. 5 und Osmia aenea L. 1952. L. offieinale L. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Megachile willughbiella K. 9, sgd., besucht. Schletterer beobachtete bei Pola die Furchenbiene Halictus variipes Mor. Borraginaceae. 121 1953. L. (Batschia) longiflorum Pursh hat nach Darwin kleisto- game Blumen. 442, Mertensia Rth. Blumen mit verborgenem Honig. Nach Darwin (Diff. forms) dimorph. 1954. M. maritima Don. (Stenhammeria maritima Rchb.). Nach Warming (Bestövningsmade S. 5-—6) sind die Blüten in Grönland kleiner als in Norwegen. Da die Staubblätter mit den Narben in gleicher Höhe stehen, so erfolgt regelmässig spontane Selbstbestäubung. 1955. M. virginica DC. [Loew, Beitr. II. S. 54 —56.] — Diese nord- amerikanische Art sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Anthophora pilipes F. d' (normal sgd.) besucht. Kleine Bienen (Halietus nitidiusculus K.) sammelten Pollen. 443. Myosotis Dill. Meist blaue, selten rosa oder weisse, homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher von der fleischigen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert und im Grunde der kurzen Kronröhre aufbewahrt wird Als Saftmal und gleich- zeitig als Saftdecke dienen gelbe, taschenförmige Einsackungen im Blütenein gange; diese nötigen ausserdem die Besucher, den Rüssel so in den Blütengrund zu senken, dass Narbe und Antheren berührt werden. — Nach Kerner (Pflanzen- leben II. S. 391) sollen die Arten heterostyl sein. Fig. 261. Myosotis silvatica Hoffmann, (Nach Herm. Müller,) I Blüte von oben gesehen. 2 Dieselbe im Längsdutehschnitt. (7:1.) 3 Pollenkörner. a Hellblaue Saumlappen 5 Weisse Strahlen. c Gelbe Kronmitte. d Staubblätter. e Narbe. / Nektarium. 1956. M. silvatica Hoffmann. |H. M., Befr. S. 272, 273; Weit. Beob. III. S. 16, 17; Kirchner, Flora S. 561, 562.] — Innen an der Wand der 2—3 mm langen Kronröhre stehen die Antheren über der mit ihnen gleich- zeitig entwickelten Narbe, indem sie sich etwas zusammenneigen. Mit dem Öffnen der Blüte springen sie nach innen auf, so dass besuchende Insekten den Rüssel zwischen Narbe und Antheren hindurchstecken müssen. Dabei berühren 122 Borraginaceae. sie mit der einen Seite die Narbe, mit der anderen die Antheren, so dass Fremd- bestäubung eintritt, falls sie den Rüssel nur einmal in die Blume senken. Da namentlich die besuchenden Fliegen den Rüssel aber meist mehrmals in dieselbe Blüte stecken, so bewirken sie auch häufig Selbstbestäubung. Letztere erfolgt sonst regelmässig spontan, indem Pollen auf die Narbe fällt. Nach Kerner ist dies nicht gleich anfangs möglich, sondern erst später, weil die Blüten zuerst seit- lich gestellt und erst später aufgerichtet sind. Die Selbstbestäubung ist, nach Axells Versuch, von voller Fruchtbarkeit begleitet. Auch auf dem Dovrefjeld sind die Blüten durch spontane Selbstbestäubung fruchtbar. Als Besucher sah H.-Müller: | A. Coleoptera: a) Dermestidae: 1. Anthrenus serophulariae L., sitzt auf den Blüten, hat den Mund am Blüteneingange, kann aber nicht hinein. b) Nitidulidae: 2. Meligethes sp., kriechen an den Blüten herum; ich sah sie aber nie im Innern der Blumenkronenröhre. c) Telephoridae: 3. Anthocomus fasciatus L., vergeblich suchend. B. Diptera: a) Conopidae: 4. Myopa sp., sgd. b) Empidae: 5. Empis opaca F., sgd.; 6. E. vernalis Mg., sgd. c) Museidae: 7. Anthomyia radicum L. % „; 8. Calobata cothurnata Pz., sgd.; 9. Chlorops scalaris Mg.; 10. Echinomyiaarten; 11. Musca cor- vina F., sgd.; 12. M. domestica L., sgd.; 13. Opomyza germinationis L., sgd., zahlreich; Fig. 262. Myosotis alpestris Schmidt. A Kleinblumigere dunkelblaue Form. B Dieselbe im Längsdurchsehnitt. (Ü Grossblumige blassere Form. D Einzelnes Staubblatt vor dem Aufspringen. (4—Ü Vergr, 7:1; D 35:1.) ov Fruchtknoten. n Nektarium, 14. Onesia floralis R.-D., sgd.; 15. O. sepuleralis Mg., sgd.; 16. Pollenia vespillo F., sgd.; 17. Scatophaga merdaria F., sgd.; 18. 8. stercoraria L.; 19. Sepsis atriceps Macq., in Copula auf den Blüten; 20. Siphona genieulata Deg., sgd. d) Syrphidae: 21. Eristalis arbustorum L., häufig, sgd.; 22. E. sepulcralis L., w. v.; 23. Rhingia rostrata L., sgd.; 24. Syritta pipiens L., sehr häufig, sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 25. Anthrena albicans K. 2, andauernd sgd.; 26. A. pilipes F. 9, sgd.; 27. A. varians Rossi 9, sgd.; 28. Apis mellifica L. 9, sgd., häufig; 29. Megachbile fasciata Sm. 5, sich auf den Blüten sonnend; 30. Osmia rufa L. 9, ein Exemplar, sgd. D. Lepidoptera: Rho- palocera: Pieris sp., sgd. Borraginaceae. 123 Bail (Bot. Centralbl. Bd. 9) bemerkte in Westpreussen 2 Schwebfliegen (Eri- stalis, Helophilus) und 2 Falter (Pieris papi L., Polyommatus phlaeas L.) als Besucher. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 122) wurde 1 Schweb- fliege als Besucherin beobachtet. 1957. M. alpestris Schmidt. (M. silvatica var. £. alpestris Koch.) [H. M., Alpenbl. S. 259, 260.] — Die Blüten dieser alpinen Art sind häufig viel intensiver und dunkler blau gefärbt, als die Arten der Ebene, doch finden sich auch blassere Blumen, sowie klein- und grossblütige Pflanzen. (S. Fig. 262). Die Bestäubungseinrichtung stimmt mit derjenigen von M. silvatica überein: bei In- sektenbesuch ist Kreuzung bevorzugt; bleibt derselbe aus, so erfolgt spontane Selbstbestäubung. Magnus beobachtete eine Bildungsabweichung (eine Form mit stark überzähligen Blüten), welche bei der Kultur konstant blieb und daher auf fortgesetzte Autogamie schliessen liess. Nach Ekstam wurden auf Novaja Semlja die wohlriechenden Blüten von Fliegen besucht. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen besonders Falter (33 Arten), seltener Fliegen (18), selten Bienen (1) und Käfer (1). Loew bemerkte. in der Schweiz (Beiträge S. 60): Melithreptus scriptus L.; im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 9, sgd.; 3. Osmia rufa L. 9, stetig saugend. Plateau sah im botanischen Garten zu Gent gleichfalls Apis und Osmia an den Blüten. 1958. M. intermedia Link. |H. M., Befr. S. 273; Weit. Beob. Ill. S. 17; Kirchner, Flora, S. 562; Knuth, Bijdr.) — In den kleinen, himmel- blauen, homogamen Blüten steht die Narbe mit den Antheren in gleicher Höhe, so dass ‚ein zum Nektar vordringender Insektenrüssel noch weniger als bei voriger Art mit derselben Seite Narbe und Antheren berühren kann. Ferner setzt sich das Konnektiv nach oben in eine breite An- schwellung fort, welche die Antheren von oben bedeckt, so dass ein Behaften der eindringen- den Rüsselspitze mit Pollen, welcher dann leicht Fig. 263. inter- media Link. Myosotis (Nach Müller.) auf die Narbe derselben Blüte abgesetzt werden könnte, verhindert ist. Diese beiden Eigentüm- lichkeiten sichern also bei eintretendem Insekten- besuche noch mehr die Fremdbestäubung als bei vor.; bleibt solcher aus, so erfolgt regelmässig spontane Selbstbestäubung. I Blüte im Längsdurchschnitt. (7:1.) 2 Staubblatt, stärker vergrössert, von der Seite geschen, um den breiten, auswärtsgebogenen Konnek- tivanhang zu zeigen. Bedeutung ' der Buchstaben wie bei M. sil- vatica. Als Besucher sah ich die Honigbiene und 2 Schwebfliegen (Eristalis arbus- torum L., Syritta pipiens L.), sgd. Hermann Müller beobachtete folgende Besucher: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius major L., sgd. b) Museidae: 2. Aricia in- cana Wiedem., sgd., häufig; 3. Limnophora sp., sgd.: c) Syrphidae: 5. Ascia podagrica F., sgd.; 6. Chrysogaster viduata L., sgd.; 4. Pollenia vespillo F., saugend. 7. Syritta pipiens L., sgd., häufig. B. Hymenoptera: Apidae: 8. Anthrena albicans Müll. 9, sgd.; 124 Borraginaceae. 9. A. fasciata Wesm. j', sgd.; 10. A. nana K. Z', sgd.; 11. A. parvula K. 9, sgd., in Mehrzahl; 12. Apis mellifica L. 8, zahlreich, sgd. Senkrecht oder schräg rückwärts übergeneigt hangend, lenkt sie die Zungenspitze mit grosser Sicherheit in die kleine Blumenöffnung; 13. Sphecodes gibbus L. 9, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Coenonympha pamphilus L., sgd., häufig; 15. Pieris napi L., sgd.; 16. P. rapae L,, saugend. | Mac Leod beobachtete in Flandern 1 Muscide und Apis. (B. Jaarb. V. S. 338; 1 Be Ay Rh 1959. M. hispida Schlechtendahl pat. |[H. M., Befr. S. 273; Weit. Beob. III. S. 18, 19.] — Die Bestäubungseinrichtung der winzigen hellblauen, homogamen Blüten stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vor. Art überein. In der kaum 2 mm langen Kronröhre neigen sich die Antheren über der Narhe zusammen und überschütten sie schliesslich mit Pollen. Tritt aber Insektenbe- such ein, so erfolgt nach Müllers Darstellung in folgender Weise Fremdbe- stäubung: durch die gelben, taschenförmigen, als Saftmal dienenden Einsackungen wird der Blüteneingang so verengt, dass der Insektenrüssel von oben her nur gerade in die Mitte der Kronröhre einzudringen vermag. Schon !/a mm unter- halb des Einganges enden die Konnektivanhänge der Antheren und führen den eindringenden Insektenrüssel zwischen sich in der Richtung der Blütenachse weiter, so dass er unvermeidlich die Narbe trifft und an ihrer Rundung vorbei- gleitend, sie mit Pollen früher besuchter Blüten behaftet, ehe er den Honig erreicht. Beim Zurückziehen aus der Blüte streift er die Innenseite der An- theren und behaftet sich mit Pollen. Als Besucher sah H. Müller in Westfalen eine Muscide (Anthomyia sp.) sgd., Borgstette bei Tecklenburg eine Biene (Halictus zonulus Sm. 9) sed. Verhoeff bemerkte auf Norderney Halictus minutus K. 9, sgd.; Mac Leod n Flandern 1 Falter (Bot. Jaarb. V. 8: 338). Schletterer beobachtete bei Pola die Dolchwespe Scolia hirta Schrk. 1960. M. versicolor Smith. [H. M., Weit. Beob. III. 8. 17, 18; Mac Leod, B. Jaarb. V. S.538—339; Kirchner, Flora S. 562, 563.] — Die sich eben öffnenden Blumen haben eine hellgelbe Farbe und sind für Fremdbestäubung eingerichtet; später färben sie sich blau und dann erfolgt un- vermeidlich spontane Selbstbestäubung. Im ersten Zustande ist die Kronröhre nämlich nur 2 mm lang, so dass die in dem oberen Teile derselben eingefügten Antheren von dem schon völlig ausgewachsenen fast 3 mm langen Griffel überragt werden und die entwickelte Narbe sogar etwas aus der Blüte hervorragt. Alsdann wächst die Kronröhre, indem sich der Kronsaum himmelblau färbt, so dass die “ Antheren mit der Narbe in gleicher Höhe stehen und sie mit Pollen belegen. Als Besucher sah H. Müller 1 Hummel (Bombus agrorum F., nur kurze Zeit sgd.), 2 Bienen (Halictus sexnotatus K. 9, sgd.; H. zonulus Sm. 2, ebenso), 2 Schweb- fliegen (Rhingia rostrata L., andauernd sgd.; Syritta pipiens L., sgd.) Mac Leod beobachtete in Flandern 1 Anthrena, 1 Pieris. (Bot. Jaarb. VI. 8. 371). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora $S. 123) wurden mehrere Museiden und Dolichopodiden als Besucher beobachtet. 1961. M. palustris Withering. [Sprengel, S. 88; H. M., Befr. S. 273; Knuth, Bijdragen.] — Abgesehen von der bedeutenderen Grösse der Blume, deren Kronröhre 3 mm lang ist, stimmt die Bestäubungseinrichtung mit Borraginacene. — Solanaceae. 125 derjenigen von M. intermedia überein. Nach Kerner sind die Blüten an höher gelegenen Gebirgsstandorten tiefer blau gefärbt als in der Ebene. Mac Leod beobachtete bei Gent Gynodiöcie, Als Besucher bemerkte ich eine Schwebfliege (Syrphus ribesii L., sgd., häufig; Herm. Müller eine Empide (Empis opaca F., sehr häufig sgd.) und einen Tag- falter (Lycaena icarus Rott., sgd.) Sickmann giebt für Osnabrück als Besucher Sapyga quinquepunctata F. an. Mac Leod (Bot. Jaarb. V S. 335—337) beobachtete in Flandern die Honigbiene, eine kurzrüsselige Biene, fünf Syrphiden, sechs Museiden, einen Tagfalter und einen Käfer. In Dumfriessbire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 121) wurden 3 Schweb- fliegen und 2 Musciden als Besucher beobachtet. 1962. M. ceaespitosa Schultz. [Mac Leod, B. Jaarb. V. 8. 337.] — Blüteneinrichtung ähnlich wie bei M. palustris, doch Blüten kleiner. Spontane Selbstbestäubung möglich. 1963. M. sparsiflora Mikan. [Schulz, Beiträge II. S. 115.] — Die in armblütiger Traube stehenden hellblauen, selten weissen Blumen sind homogam; der Griffel ragt bis zur Mitte der Antheren empor, so dass spontane Selbst- bestäubung unvermeidlich ist. Bei Insektenbesuch ist Kreuzung möglich. Als Besucher sah Schulz zwei Fliegen, darunter Rhingia rostrata L. 1964. M. pyrenaica Pourret. Als Besucher sah Mac Leod in den Pyrenäen Bienen (2), Falter (5), Bomby- liden (1), Syrphiden (2), Musciden (7). (Bot. Jaarb. III. 8. 311-312.) 1965. Cordia L. ist, nach Darwin (Diff. forms), dimorph, doch ist der Grössenunterschied zwischen den Staub- und Fruchtblättern der beiden Formen sehr gering. Dasselbe gilt von den Pollenkörnern. 93. Familie Solanaceae Juss. Knuth, Ndfr. Ins. S. 106; R. v. Wettstein, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 3b. 8. 8. Teils Pollenblumen (Solanum), teils Blumen mit verborgenem Honig (Lyeium), teils auch Hummel- (Atropa, Scopolia) oder Falterblumen (Nieotiana). Die Absonderung des Nektars erfolgt unterhalb des Fruchtknotens, Fremdbestäubung ist durch Protogynie oder bei Homogamie meist durch die hervorragende Stellung der Narbe gesichert oder begünstigt, spontane Selbstbe- stäubung gegen Ende der Blütezeit meist durch Stellungswechsel der Blüte oder der Staub- und Fruchtblätter ermöglicht. 444. Lycium L. Homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher vom Fruchtknoten abgesondert und im Grunde der Kronröhre aufbewahrt wird. 1966. L. barbarum I. (L. vulgare Dunal). [H.M., Befr. S. 275; Weit. Beob. III. S. 23, 24; Kirchner, Flora S. 565; Knuth, Ndfr. I. S. 108, 109, 164; Weit. Beob. S. 238.] — Die trübviolette Krone ist mit dunkelvioletten Linien im helleren Schlunde versehen, welche als Saftmal dienen. 126 | Solanaceae. Die 7—10 mm lange Kronröhre erweitert sich am Ende trichterförmig und breitet sich zu einem Saum von 16—22 mm Durchmesser auseinander. Die Kronröhre ist innen glatt, doch trägt sie im Schlunde eine dicht wollige Behaarung, welche den Nektar gegen Regen und un- nütze Blumengäste schützt. Narbe und Staubblätter sind gleichzeitig entwickelt und meist auch gleichlang, wobei die Narbe bisweilen über die Staubblätter hinaufge- bogen ist; doch steht sie in der Regel in unmittelbarer Berührung mit denselben, so dass bei eintretendem Insektenbesuche ebensowohl Fremd- als Selbstbestäubung erfolgen kann. Letztere muss spontan eintreten, falls Insektenbesuch ausbleibt. Fig. 264. Lyeium barbarum L. (Nach Herm. Müller.) I Blüte gerade von vorn gesehen. 2 Die- selben im Längsdurchschnitt. a Saftdecke. st Narbe. Nach Kerner werden in kurzgriffeligen Blüten in 24 Stunden die An- theren durch nachträgliches Wachstum der Blumenkrone um !/2 cm bis zur Berührung mit der Narbe vorgeschoben, so dass Autogamie erfolgt. Eine andere Einrichtung beobachtete ich an langgriffeligen Blüten be- sonders aus der Umgebung von Kiel: Der Griffel ist anfangs etwas länger als 2 die Staubfäden. Dabei ist die 1 sad entwickelte Narbe fast regel- mässig nach unten gerichtet, während die Staubblätter mit pollenbedeckten Antheren nach oben gebogen sind. Die an- fliegenden Bienen klettern an Griffel und Staubblättern in die Höhe bis zum Blütenein- gange, wobei sie zuerst die Narbe, dann die Antheren be- rühren, also Fremdbestäubung hervorrufen, Später, wenn die Blüten schon anfangen, ihre vio- lette Färbung zu verlieren, sind die Staubfäden soweit heran- Fig. 265. Lyeium barbarum L. (Nach der Natur im dreifacher Vergrösserung photographiert.) ] Blüte im ersten Zustande: Die Staubfäden der auf- gewachsen, dass sie die an der gesprungenen Antheren sind nach oben, der Griffel der empfängnisfähigen Narbe ist nach unten gebogen. (Fremdbestäubungszustand.) 2 Blüte im zweiten Zustande: Antheren und Narbe sind so genähert, dass dureh unmittelbare Berührung spontane Selbstbestäubung erfolgt. ce Krone. a Anthere. s Narbe. (Die Blüten sind um 90° nach links gedreht zu denken.) Spitze des alsdann gerade ge- Griffels befindliche Narbe berühren, also spontane Selbstbestäubung eintritt. streckten Als Besucher sah ich auf den nordfriesischen Inseln die Honigbiene, 5 Hummeln (Bombus agrorum F., B. cognatus >teph., B. lapidarius L., B. pratorum L., B. terrester L.), einige Anthophiliden und 1 Tagfalter (Pieris), sämtlich sgd.; auf der Insel Rügen Podalirius aestivalis Pz. 2. Solanaceae. 127 Herm. Müller beobachtete in Westfalen Apis und 2 Hummeln (Bombus agro- rum F. 9, B. lapidarius L. 2); sein Sohn in Thüringen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthophora aestivalis Pz. 5 sgd., © sgd. und psd.; 3. A. quadrimaculata Pz. @ /, in Mehrzahl, sgd.; 4. Apis mellifica L. 8, sgd.; 5. Bombus agrorum F. 8, sgd.; 6. B. rajellus K. 2 9, sgd. und psd.: 7. B. silvarım L. 9, sgd.; 8. B. tristis Seidl. 2, sgd.; 9. Eucera longicornis L. 5’ sgd., 2 sgd. und psd.; 10. Melecta luetuosa Sep. dd. Alfken und Leege (L.) beobachteten auf Juist: A. Diptera: a) Museidae: 1. Nemoraea radicam F. b) Syrphidae: 2. Pipizella virens F. B. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Bombus distinguendus Mor. 3, psd., sgd.; 4. B. hortorum L.; 5. B. lucorum L. 9 0; 6. B. muscorum F. @ 5; 7. B. terrester L. 8 /'; 8. Podalirius vulpinus Pz., 9, selten. b) Chrysididae: 9. Cleptes nitidulus F. 9, selten. C. Lepidoptera: Noetuidae: 10. Plusia chrysitis L., einmal (L.). Friese giebt als Besucher an die Schmarotzerbienen: 1. Crocisa major Lep. für Bordeaux, nach P6rez; 2. C. ramosa Lep. für Ungarn: 3. C. seutellaris F. für Deutsch- land (Merseburg).; 4. C. truncata Per. für Ungarn, 1 9. 445. Solanum L. Homogame bis protogyne Pollenblumen, z. T. vielleicht auch mit saft- reichem Gewebe im Blütengrunde. 1967. S. tuberosum L, [Sprengel, S. 129; H. M., Befr. S. 274, 275; Mac Leod, Bot. Jaarb. V. S. 339; Kirchner, Flora, S. 566; Knuth, Bijdragen.] — Die weissen oder blassvioletten Blüten hängen, nach Kerner, infolge einer Krümmung ihres Stieles während der Nacht und richten sich am Tage wieder auf. Da- bei stellen sich die Blütenstiele annähernd wage- recht, so dass die Kronen nahezu senkrecht stehen. Die Blüten sind, nach Kerner, zwischen 6 und 7 Uhr morgens und 2—3 Uhr nachmittags Fig. 266. Soelanum tuberosumL. geöffnet. (Die von mir beobachteten Blumen (Nach der Natur.) waren den ganzen Tag geöffnet, Aus der Blüte von vorn gesehen. a An- Krone ragen die fünf kegelförmig zusammen- therenöffnungen. s Narbe. neigenden gelben Antheren gerade hervor und umschliessen den Griffel, dessen narbentragendes Ende die Staubbeutel überragt, indem es sich mehr oder weniger abwärts biegt. Die Antheren springen an der Spitze auf und lassen beim Anstossen eine kleine Menge Pollen fallen. Da die Narbe hervorragt und sich abwärts neigt, wird sie bei eintretendem Insektenbesuche meist zuerst berührt; es ist mithin Fremdbestäubung begünstigt. Infolge der Nektarlosigkeit und des geringen Pollengehaltes der Blüte ist der Insektenbesuch aber ein sehr spärlicher, so dass spontane Selbstbestäubung nötig ist. Diese erfolgt nach Kerner dadurch, dass Pollen auf der Krone hängen bleibt und beim Einfalten derselben auf die Narbe gelangt; nach Müller ist die Abwärtskrümmung des Griffelendes oft so stark, dass die Narbe in die Fall- linie des Pollens kommt. 128 Solanaceae. Einige Varietäten sind selbststeril (Tinzmann), andere Kultursorten sind selbstfertil (Woodstock, Kidney, Grampian etc.). Ausserdem kommen Kartoffel- varietäten vor, die niemals Blüten erzeugen (Ashleaf); andere, deren Knospen vor der Entfaltung abfallen (International); andere, die einzelne Blüten öffnen, aber diese nebst den Knospen fast unmittelbar fallen lassen (Schneeflocken) ; andere, die ihre Blüten öffnen, aber, da sie pollenlos sind, niemals Samen tragen (Early Rose, Beauty of Hebron); wieder andere, die sich ebenso verhalten, ob- gleich sie reichlich mit Pollen versehen sind (King of potatoes). [Bot. Jb. 1880. I. $. 161 nach Gardeners’ Chronicle.] Als Besucher der bei Kiel meist protogynen Blumen sah ich nur eine pollen- fressende Schwebfliege (Syıphus balteatus Deg.) und Meligethes, Herm. Müller be obachtete zwei andere Syrphiden (Eristalis tenax L. und Syritta pipiens L.). Auf Helgoland beobachtete ich zwei Musciden: Coelopa frigida Fall., pfd., und Lucilia caesar L., pfd. Mac Leod bemerkte in Flandern Meligethes, sowie einen zu saugen versuchenden Falter (Pieris brassicae L.). 1968. S. Dulcamara L. [Sprengel, 8. 129; Delpino, Ult. oss. II. S. 295; H. M., Weit. Beob. III. S. 20—22; Alpenbl. 8.266; Mae Leod, Bot. Jaarb. V. S. 339; Kirchner, Flora S. 566, 567; Knuth, Ndfr. Ins. S. 109; Bijdr.] — Die homogamen, violettgeaderten, schwach angenehm duftenden Blüten scheinen, nach Müller, InsektenTäuschblumen zu sein, während Delpino sie zum Borrago-Typus, also zu den Bienenblumen stellt. (Vgl. Bd. I. S. 22 und 24.) Der napfförmige Blütengrund, aus welchem der goldgelbe Antherenkegel auf kurzen, steifen, aussen dunkel gefärbten Staub- fäden senkrecht hervorsteht, ist von blauschwarzer Farbe und so glänzend, als wenn er mit einer dünnen Flüssigkeitsschicht überzogen wäre. Auf den Wurzeln der Kronzipfel stehen paarweise grüne, weiss gesäumte, knopfförmige Höcker, welche den Rand des napfförmigen Blütengrundes ringsum besetzen und eben- falls wie benetzt aussehen, so dass H. Müller sie als Scheinnektarien auffasst. In der That hat die direkte Beobachtung ergeben, dass bisweilen Fliegen erst diese grünen Höcker und den Blütengrund, dann die Narbe und die Pollen liefernde Spitze des Antherenkegels mit ihren Rüsselklappen betupften und, indem sie dieses an verschiedenen Blüten wiederholten, Kreuzung herbeiführen. Andererseits wird auch die Auffassung Delpinos durch die Beobachtungen Hoffers gestützt. Nach diesem Forscher (Kosmos 1885) dürften die gras- grünen, weiss eingefassten Tüpfel auf den Kronblättern sich als wirkliche Saft- male entpuppen !). Derselbe beobachtete nämlich folgende, teilweise durch 30 bis 40 gleichzeitig an einem Strauche schwärmende Individuen vertretene Arten als zum Teil saugende Besucher an, nämlich: ‚ A. Hymenoptera; a) Apidae: 1. Apis mellifica L. 8; 2. Bombus agrorum F. 8; 3. B. confusus Scheck. 8; 4. B. hortorum L. 8; 5. B. hypnorum L. 8; 6. B. lapidarius L.; 7. B. pratorum L. 5; 8. B. terrester L.; 9. Osmia sp. b) Vespidae; 10. Vespa silvestris Scop. 8 (flüchtig). B. Diptera: Syrphidae: 11. Rhingia rostrata L. (pfd.); 12. Volu- cella bombylans L. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 13. Argynnis paphia L. ') Diese Anschauung findet durch meine chemische Untersuchung der Blüte eine Stütze. (Vgl. die Bemerkung bei Leucojum vernum L,) re ER N Solanaceae. 129 Als sonstige Blumengäste finde ich nur Käfer angegeben: v. Fricken beobachtete in Westfalen und Ostpreussen die Nitidulide Pria dulcamarae Ill. und die Curcu- lionide Cionus solani F.; Redtenbacher bemerkte bei Wien gleichfalls Pria dulca- marae Ill. Von den oben genannten Hummeln giebt Hoffer ausdrücklich an, dass sie ausser Pollen nebenbei nach irgend einer Flüssigkeit am Grunde der Blumenkrone suchen, sowie- auch, dass der Falter die grünen Flecke mit dem Rüssel betastet. Ich habe es mir angelegen sein lassen, die Blumengäste auch in Norddeutsch- land festzustellen. Bei wiederholtem langen Überwachen beobachtete ich sowohl pollen- fressende Sch webfliegen (Syritta pipiens L., Eristalis tenax L.), als auch pollen- sammelnde Bienen (Apis mellifica L. 9, Bombus terrester L. $), so dass die Blume in der That beiden Besuchergruppen angepasst erscheint. In den Alpen beobachtete Herm. Müller 1 Bombus, 1 Syrphus und 1 Pieris als Blütengäste. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 312) eine Musecide an den Blüten. Pollen, nach Warnstorf, weiss, sehr klein, rundlich oder elliptisch, glatt, etwa 15 u lang und 10—12 u breit. 1969. S.nigrum L. [Sprengel,S. 129; H. M., Befr. S. 275; Weit. Beob. IILS.23; Kirchner, Flora, S. 567; Mac Leod, B. Jaarb. V.S. 240; Knuth, Ndfr. Ins. 109, 164; Bijdragen.] — Die nektarlosen, homogamen Blüten sind schräg oder senkrecht nach unten gerichtet. Die nachts geschlossene Krone ist meist rein weiss gefärbt, doch kommen auch zuweilen Blüten vor, welche auf den Spitzen der Kronlappen einen blauen Fleck besitzen, von dem sich manchmal noch eine schmale, blaue Mittellinie zu dem dann gewöhnlich orangegelb ge- färbten Schlund zieht. Diese Färbung betrachtet Herm. Müller als vielleicht die ersten Anfänge einer Anpassung an Kreuzung vermittelnde Fliegen. Die Kronzipfel sind zurückgeschlagen; in der Richtung der Blütenachse steht der orangegelbe Antherenkegel hervor. Derselbe wird von der Narbe nur wenig überragt; er lässt bei kräftiger Erschütterung Blütenstaub aus den offenen An- therenenden herausfallen. Die besuchenden Insekten klammern sich von unten an abstehende, etwas krause Haare der kurzen, steifen Staubfäden. Als Besucher beobachtete ich Bienen (Apis, Anthophora sp., Bombus agrorum F., B. terrester L.9); Müller und Buddeberg sahen dagegen pollenfressende Schweb- fliegen als Kreuzungsvermittler: Ersterer Melithreptus scriptus L. und Syritta pipiens L., letzterer Ascia podagrica F. und Syritta. Sprengel dagegen hat, ebenso wie ich, Bienen als Besucher beobachtet: „Sie stiessen, sagt er, mit Heftigkeit an die Antheren, damit der Staub herausfiele, hatten auch an den Hinterbeinen weisse Staubkügelchen sitzen.“ Mac Leod bemerkte in Flandern Syritta an den Blüten. (Bot. Jaarb. VI S. 371.) 1970. S. rostratum hat, nach H. Müller (Kosmos VII. 1883), Blumen mit rechts oder links gewendetem Griffel. Eine eingehendere Darstellung der Blütenverhältnisse habe ich Bd. I. S. 129 gegeben. 446. Physalis L. Protogynische Blumen mit verborgenem Honig, welcher am Grunde des Fruchtknotens abgesondert und im Grund der Kronröhre beherbergt wird. Nach Kerner „Revolverblüten“. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 9 130 Solanaceae. 1971. Ph. Alkekengi L. [Sprengel, 8. 127; Kirchner, Flora S. 569; Kerner, Pflanzenleben II.] — Die schmutzigweissen, protogynischen Blüten hängen abwärts oder sind schräg abwärts geneigt. Als Saftmal dienen grünliche Adern auf den flach ausgebreiteten Kronzipfeln; über den Einfügungs- stellen der Staubblätter findet sich ausserdem eine Anzahl grüner, zu einem Kreise angeordneter Flecken. Der in spärlicher Menge im Grunde der Kron- röhre vorhandene Nektar wird durch Haare, welche am Grunde der Staubfäden von der Kronröhre entspringen, vor unnützen Besuchern geschützt. Nach Kerner finden sich in der Kronröhre fünf Rinnen, welche sich dadurch zu Röhren gestalten, dass sie gegen die Blütenmitte zu von den zottigen Staubfäden eingefasst sind („Revolverblüte“). Die Antheren sind mit der pollenbedeckten Seite so vor die Mündung der Röhre gestellt, dass die Insekten sie bei dem Einführen des Rüssels streifen müssen. Nach Kirchner, ist die Narbe bereits entwickelt, wenn die Blüte sich öffnet; sie überragt dann die noch geschlossenen Antheren um 4 mm. Die anfangs nach aussen geneigten Staubblätter öffnen auch ihre Antheren anfangs nach aussen. Später nähern sie sich etwas der noch empfängnisfähigen und sie auch noch überragenden Narbe, so dass nun durch Pollenfall leicht spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Nach Kerner findet ein nachträgliches Wachs- tum der Blumenkrone statt, wodurch die Antheren bis zur Narbe vorgeschoben werden und so Autogamie erfolgt. 447. Nicandra Adanson. Blumen mit verborgenem Honig, welcher vom untersten Teile des Frucht- knotens abgesondert wird. | 1972. N. physaloides Gärtner. [Sprengel, S. 126; Kerner, Pflanzenleben II.] — Die weisslichen, mit hellblauem Saume versehenen, glockigen Blüten öffnen sich, nach Kerner, um 11— 12 Uhr vormittags und schliessen sich um 3-—-4 Uhr nachmittags. Durch halbkreisförmige Abwärtskrümmung der Staubfäden, bis zur Berührung der Staubbeutel mit der: Narbe erfolgt spontane Selbstbestäubung. Schon eine Stunde, nachdem Pollen auf die Narbe gelangt ist, welkt letztere und bräunt sich; alsbald löst sich auch der ganze Griffel vom Fruchtknoten ab, indem gleichzeitig die Blumenkrone welkt. Nach Sprengel sind die Antheren am Grunde dicht mit Haaren bedeckt, welche als Saftdecke dienen. Als Saftmal besitzen die Blumen fünf dunkelblaue, mit den Staub- fäden abwechselnde Flecke am Grunde der Krone unmittelbar über der Saftdecke. Als Besucher sah ich (Notizen) am 10. 9. 97 im Garten der Ober-Realschule zu Kiel Honigbienen, welche zum Honigsaugen ganz in die Blüte heineinkrochen und dabei Fremdbestäubung bewirkten. 448. Atropa L. Protogynische Hummelblumen, deren Nektar von der Unterlage des Frucht- knotens abgesondert und im untersten engsten Teile der glockenförmigen Krone geborgen wird. Solanacene. 131 1973. A. Belladonna L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 24—26; Kirchner, Flora S. 569, 570; Knuth, Bijdragen; Kerner, Pflanzenleben IL.] — Der Saum und der obere bauchig erweiterte Teil der Blumenkrone ist schmutzig braunrot gefärbt, der untere schmutzig gelbgrün. Die Ausmessungen der Blüten- glocke entsprechen der Körpergrösse und Form einer mittelgrossen Hummel. Die Blüten sind bald schräg abwärts, bald wagerecht, bald aufwärts gerichtet, so dass das Blüteninnere nicht immer gegen Regen geschützt ist. Gegen kleinere, für die Blüte nutzlose Insekten ist der Nektar durch starke, senkrecht abstehende Haare geschützt, welche jeden Staubfaden auf eine Strecke von 4 mm be- deeken; in gleicher Höhe mit dem obersten Teile dieses Haarverschlusses be- finden sich auch an der Kronwand dicht gestellte, starre, abstehende Härchen. Die Staubblätter werden von der Narbe erheblich überragt. Letztere ist mit der Blütenöffnung bereits entwickelt, und zwar nimmt sie eine solche Lage ein, dass eine in die Blüte kriechende Hummel sie sofort berühren muss. Der Griffel ist nämlich unten schwach abwärts, an seinem narbentragenden Ende aber wieder schwach aufwärts gerichtet. Die Antheren sind jetzt noch geschlossen; sie liegen innerhalb der Kronglocke, da ihre Staubfäden unterhalb der Staub- beutel umgebogen sind. Später springen letztere auf und bedecken sich ganz mit Pollen, wobei sich die Staubfäden etwas strecken; sie bleiben aber immer einwärts gebogen, so dass sie stets von der Narbe überragt bleiben, mithin letztere bei Insektenbesuch immer früher berührt wird als die here also stets Fremdbestäubung gesichert ist. Fig. 267. Atrops Bella- Da der Griffel mit der Narbe im unteren Teile donnaL. (Nach der Natur.) der Kronglocke liegt, erstere daher von den Besuchern Blüte nach Entfernung des stets mit der Bauchseite gestreift wird, so haben die vorderen Teiles der Blumen- ] ; krone und des Kelches. oberen Antheren für die Kreuzung kaum irgend wel- n Nektarium. a Antheren. chen Nutzen; sie werden vielmehr der spontanen Selbst- e’NRERe. bestäubung dienen, welche durch Pollenfall als Notbehelf bei ausgebliebenem Insektenbesuch erfolgt. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, rundlich-polyedrisch, zart papillös gestrichelt, durchschnittlich 50 « diam. Den von Kerner angegebenen Platzwechsel von Antheren und Narbe, nach welchem letztere im ersten Blütenzustande in der Blütenmitte steht und die noch geschlossenen Antheren der Kronwand anliegen, im zweiten Blütenzu- stande die umgekehrte Stellung eintritt, habe ich nicht bemerkt, trotzdem ich die Blüten daraufhin untersucht habe. Nach Kerner verwelkt die Blumenkrone schon eine Stunde nach erfolgter Bestäubung und auch der Griffel löst sich dann vom Fruchtknoten los. Als Besucher sah ich die Honigbiene, sowie zwei Hummeln (Bombus agrorum F. 8, B. terrester L. 2), sgd.; Herm. Müller in Münster die Honigbiene sgd. und Thrips; Loew im botanischen Garten zu Berlin Bombus lapidarius L. 9 und B. terrester 9* 132 Solanaeeae. L. 8, beide sgd.; Buddeberg in Nassau: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena gwynana K. 9, sgd.; 2. Anthophora furcata Pz. 9, sgd.; 3. Apis mellifica L. 8, sgd., zahlreich; 4. Bombus pratorum L. 8, sgd., sehr häufig; 5. Cilissa leporina Pz. 5‘, sgd.; 6. Halictus eylindricus F. 9, sgd., häufig; 7. H. leucopus K. 9, sgd., in Mehrzahl; 8. H. malachurus K. 9, sgd., sehr zahlreich; 9. Megachile centuncularis L. 9, sgd. und psd., in Mehrzahl. B. Thysanoptera: 10. Thrips, zahlreich in den Blüten, bis zum Honige vordringend. Plateau bemerkt bei Gent gleichfalls Apis als Blütenbesucher. 449. Mandragora Tourn. Protögynische Blumen mit verborgenem Honig, welcher von der Unterlage des Fruchtknotens abgesondert wird. 1974. M. vernalis Bertoloni. (M. offieinalis Miller). [Hildebrand, Geschlechterverteilung; Loew, Bl. Fl. S. 265; Kerner, Pflanzenleben I.] — Die nachtschattenduftenden Blüten der im Mittelmeergebiet heimischen Art sind aufgerichtet, nach Kerner nachts und bei regnerischem Wetter durch die Kronzipfel geschlossen. Sie sind, nach Loew, aussen gelbgrün geadert und mit eigentümlich gebauten Drüsenzotten besetzt; innen sind sie trübbläulich. Sie stehen dicht am Erdboden. Als Honigschutz gegen unberufene Gäste dienen dichte Haarbüschel über dem Grunde der Staubfäden. Nach Kerner findet hier ein Platzwechsel zwischen Narbe und Antheren statt, indem erstere anfangs in der Blütenmitte steht, während die Staubblätter mit noch geschlossenen An- theren der Kronwand anliegen. Nach 2 Tagen hat sich der Griffel seitlich ge- bogen und liegt nun seinerseits der Kronwand an, während die jetzt pollenbe- deekten Antheren nunmehr in der Blütenmitte stehen. (Vgl. Hyoscyamus, Atropa und Sceopolia). Loew (Blütenbiol. Beitr. II. $. 48) sah Mandragora vernalis im botanischen Garten zu Berlin von der Honigbiene besucht, doch sammelte diese nur Pollen. 1975. Jocroma tubulosum Bentham, in Mexiko heimisch, ist nach Delpino (Altr. app. S. 60) protogynisch mit langlebigen Narben und wird viel- leicht durch Kolibris befruchtet. 1976. J. macrocalyx Benth. wird durch Kolibris befruchtet. [Lager- heim, B. d. d. b. Ges. 1891, S. 348—351.] 450. Scopolia Jacquin. Protogynische Hummelblumen, deren Nektar von einem unterhalb des Fruchtknoten sitzenden Ringe abgesondert wird. 1977. 8. atropoides Schultes. (S. carniolica Jacquin, Hyosceya- mus Scopolia L., Atropa carniolica Scopoli). [Hildebrand, Geschl. S. 18; Kerner, Pflanzenleben II; Loew, Bl. Fl. S. 284; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38]. — Die hängenden, aussen braunen, gelb geaderten, innen mattgelben Blütenglocken sind, nach Loew, etwa 25 mm lang und 15 mm weit. Die Antheren werden von der kugligen Narbe überragt. Diese Organe wechseln, nach Kerner, in ähnlicher Weise den Platz wie bei Mandra- gora. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, rundlich-tetraödrisch, glatt, bis 50 « diam. Solanaceae. 133 Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin eine rostrot behaarte Grabbiene (Anthrena fulva Schrk. 9), ganz in die Blüte hineinkriechend und saugend. 451. Hyoscyamus Tourn. Homogame Hunmelblumen, deren Nektar vom Grunde des Fruchtknotens abgesondert und in der Kronröhre geborgen wird. 1978. H. niger L. [Sprengel, S. 124, 125; H. M., Befr. S, 275, 276; Kirchner, Flora S. 571; Ludwig, Bot. Centralbl. Bd. 8, Nr. 42; Warns- torf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Kerner, Pflanzenleben II; Knuth, Bijdragen.] — Die schmutzig blassgelbe, schräg nach unten gerichtete, schwach hälftig- symmetrische Blumenkrone trägt violette Saftmale. Die Staubfäden sind über ihrer Einfügungsstelle behaart; sie legen sich an den nach unten gebogenen Griffel an. Am Grunde derselben finden sich drei durch Haare verschlossene Zugänge zum Nektar, Da die Narbe die Antheren überragt, so ist bei ein- tretendem Insektenbesuche Fremdbestäubung begünstigt. Nach Kerner stehen die Antheren anfangs etwa 7 mm unterhalb der Narbe, doch sind sie schon am Abend bis zur Narbe vorgeschoben, indem die Krone nachträglich gewachsen ist, so dass nun Autogamie eintritt, Antheren und Narbe wechseln, nach Kerner ähnlich wie bei Mandragora, Scopolia u. s. w. die Stellung. — Ludwig, (Botan. Centralbl. Bd. VIIL.S. 89) beobachtete an bereits völlig in Frucht stehenden Pflanzen der Form b) agrestis Veit, dass die letzten Blüten am Ende der Infloreseenz und an Seitenzweigen derart verkümmerten, dass die untersten noch kleistogam-autokarp waren und der Blütenstand mit leeren oder völlig sterilen, reduzierten Kelehen endete. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, elliptisch, dieht warzig, etwa 44 u lang und 36 w breit. Als Besucher sah bereits Sprengel Hummeln; ich beobachtete drei Arten der- selben: B. agrorum F. 8, B. lapidarius L. $ und B. terrester L. 9, sämtlich saugend. Herm. Müller sah nur eine kleine Biene (Halictus cylindricus F. 2), pfd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 124) wurde 1 Hummel als Besucherin beobachtet. 1979. H. albus L. [Knuth, Capri S. 11.] — Die gelblichweisse Blumenkrone ragt 2 cm aus dem etwa 1,5 cm langen, zottigen und klebrigen Kelche hervor. Gleich nach dem Aufblühen ist die Narbe empfängnisfähig; dann springen auch schon die Antheren der obersten der fünf Staubblätter auf und belegen die Narbe. Die übrigen Staubblätter entwickeln sich nach einander, indem sie sich dabei der Narbe nähern. Spontane Selbstbestäubung ist daher unausbleiblich; nach Comes (Ult, stud.) ist sie von Erfolg. 1980. Petunia violacea ist nach Darwin selbststeril. 1981. P. nyetaginifolia Juss. ist bei Insektenabschluss unfruchtbar. (Comes, Ult. stud.). 134 | Solanaceae. 452. Nicotiana Tourn. Protogyne oder homogame Blumen mit verborgenem Honig oder Falter- blumen. Der Nektar wird vom unteren Teile des Fruchtknotens abgesondert und in der Kronröhre aufbewahrt. 1982. N. Tabacum L. [Kirchner, Flora S. 572, 573; Knuth, Bijdragen.] — Die Blumenkrone ist 50—70 mm lang; ihr oberer Teil ist glockig erweitert mit einem Schlunde von 10 mm Durchmesser und rosa gefärbt mit dunklerer Mittellinie auf den ausgebreiteten Kronzipfeln. Die Kronröhre ist etwa 30 mm lang und 7 5 mm weit; sie füllt sich in ihrem unteren Teile um ein bedeutendes Stück mit dem reichlich ausgesonder- ten Nektar. Die Staub- fäden sind unten mit der Kronröhre verwachsen und auf der Verwachsungs- strecke mit weichen Haaren | besetzt. B Wenn die Blüte sich öffnet, ist die Narbe em- pfängnisfähig, und die An- theren sind dann bei man- chen Varietäten noch ge- schlossen, bei anderen sind sie gleichzeitig mit der Narbe entwickelt. Auch das Län- Fig. 268. Nicotiana Tabacum L. (Nach der Natur.) genverhältnis zwischen A Blüte von der Seite gesehen. (Etwas vergrössert.) B Die- Stanbbläigefn und grtreh selbe im Aufriss. ist bei den verschiedenen Abarten verschieden. Eine der fünf Antheren steht immer unterhalb der Narbe und zwar ziemlich viel tiefer als diese; die übrigen vier stehen entweder in gleicher Höhe und zwar so hoch wie die Narbe (oder eine etwas tiefer), oder es stehen zwei Antheren höher als die Narbe und zwei mit ihr gleich hoch. Bei eintretendem Insektenbesuch ist Fremdbestäubung, aber nur in den schwach protogynischen oder denjenigen homogamen Blüten, etwas bevorzugt, bei welchen die Narbe die Antheren überragt. Spontane Selbstbestäubung ist leicht möglich, meist unvermeidlich. Sie ist von Erfolge. Kerner fand, dass die Blumenkrone nachträglich um fast !/a em wächst, so dass auf diese Weise Autogamie wie bei Hyosceyamus zu stande kommt. Als Besucher beobachtete ich am 29. 8. 1896 im botanischen Garten zu Kiel Macroglossa stellatarum L., sgd. Ferner sah ich am 16. August 1897 im Garten der Ober-Realschule zu Kiel mehrere Exemplare der Honigbiene in die Blüten hineinkriechen und einige Sekunden Solanaceae, 135 darin verweilen, so dass anzunehmen ist, dass es ihnen gelang, Honig zu saugen. Dabei konnten sie Fremdbestäubung herbeiführen. 1983. N. rustica L. [Sprengel, S. 125; Kirchner, Flora 8. 573.] — Die gelblichgrüne Blumenkrone hat eine kurze Röhre. In derselben biegen sich die Staubfäden über dem Fruchtknoten gegen den Griffel, von dem sie sich weiter abwärts wieder entfernen. Sie sind in ihrem unteren Teile mit weichen Haaren besetzt, welche den Nektar gegen Regen schützen und nur fünf Zugänge zu ihm lassen. Nicotiana rustica L. ist selbstfertil (Comes, Ult. stud.). Focke (Kosmos, Bd. IV. S. 473) beobachtete, dass Bastarde aus Nieotiana rustica und M. paniculata von Hummeln besucht wurden, welche den Nektar durch Einbruch gewannen. Die Stammart N. rustica liessen sie unbeachtet. 1984. Physochlaena orientalis @. Don. [Loew, Blütenbiol. Beitr. II. S. 50—52.] — Die trübviolette, netzig geaderte Krone bildet eine 18—20 mm lange, sich allmählich erweiternde Röhre, deren Durchmesser im unteren Teile etwa 4 mm, im oberen 12 mm beträgt. Der Griffel überragt die aus dem Blütenschlunde hervortretenden Antheren um 6 mm. Die Honigabsonderung erfolgt durch einen am Grunde des Fruchtknotens befindlichen Wulst. Durch die Länge des Griffels und ausgeprägte Protogynie ist bei Insektenbesuch Fremdbestäubung gesichert. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymeno- ptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, psd.; 2. Halietus eylindrieus F. 9, psd. 453. Datura L. Homogame Nachtfalterblumen, deren Nektar vom Grunde des Frucht- knotens ausgeschieden und zwischen den Wurzeln der Staubfäden ge- borgen wird. 1985. D. Stramonium L. [Sprengel, S. 122—123; Schulz, Beitr. I.S. 73, 74; Kerner Pflanzen- leben II.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Kirchner, Flora S. 571, 572; Knuth, Bijdragen. ] — Die Fig. 269. Datura Stramonium I. (Nach Blüte schliesst sich, nach Kerner, E der Natur), periodisch; a ek ae Blüte im Aufriss, etwas nad zwischen 7 und 8 Uhr. Nach Kirchner blüht sie nur einen Tag. Die Blume besitzt einen starken, widrigen, moschusartigen Geruch, welcher abends bei der frisch erblühten Blume stärker als am Tage ist. Bei trüber Witterung schliesst sie sich, indem sieh die trichterförmige Krone zusammenfaltet. Als Nachtblume besitzt sie kein Saftmal und ist auch meist ganz weiss, doch hat sie mitunter einen Stich ins Rötliche oder Bläuliche. Sie bildet eine 55 bis 65 mm lange Röhre, die sich zu einem Saume verbreitert. Zum Nektar führen nur fünf lange, röhrenförmige Zwischenräume zwischen den Staubfäden, indem letztere 136 Solanaceae, — Scrofulariaceae. in ihrem unteren Teile mit einer schmalen hinteren Kante an die Kronröhre angewachsen sind und sich nach ihrer Vorderseite so verbreitern, dass sie mit ihren Seitenkanten einander berühren („Revolverblüte“). Ihre Innenseite ist mit kurzen, in die Höhe gerichteten Haaren besetzt. Die Narbe steht ungefähr in gleicher Höhe mit den Antheren. Da die Blüten ziemlich aufrecht stehen, so tritt spontane Selbstbestäubung bei ausbleibendem Insektenbesuche, besonders beim Schliessen der Blumenkrone unvermeidlich ein. Nach Schulz überragt aber die Narbe die Antheren auch bisweilen. Derselbe fand in den Blüten keinen Nektar. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, unregelmässig rundlich polyedrisch, durchschnittlich von 56 u diam. Als Besucher sah ich nur Meligethes, häufig. 1986. Nierembergia filicaulis Lindl. ist, nach Francke (Diss.), proto- gynisch. Die Antheren werden von der Narbe überdacht. 1987. Saracha viscosa Schrd. ist, nach Francke (Diss.), protogynisch, doch ist zuletzt Autogamie möglich. | 94. Familie Serofulariaceae R. Br. H.M., Befr. S. 304, 305; Alpenbl. S. 303—307; Knuth, Grundriss S. 79; R. v. Wettstein, in Engler und Prantl, die nat. Pflanzenfam. IV. 3b. S. 39 ft. Die buntgefärbte Blumenkrone dient als Schauapparat; die Augenfälligkeit wird meist durch die traubigen Blütenstände erhöht. In der Blütenfarbe herrschen gelb und rot vor; in tropischen Gegenden finden sich oft scharlach- rote Arten. Manche Arten zeigen Farbenwechsel der Blüten, am auffallendsten bei Linaria. So besitzen L. virgata meist purpurne, L. reflexa gewöhnlich gelbe Blumen, doch sind sie im Gebirge weiss. (Wettstein.) Die meisten Arten der Gattung Verbascum sind Pollenblumen; bei den Arten der übrigen Gattungen wird der Honig am Grunde des Fruchtknotens abgesondert, bei Pentstemon an-der Basis der Staubblätter. In Bezug auf die Honigbergung gehören sie verschiedenen Blumenklassen an: B (Veronie a), H (Digitalis, Linaria, Euphrasia, Alectorolophus, Melampyrum, Bartsia, Pedicularis), F (Rhinanthus alpinus), D (Tozzia alpina),. Herm. Müller unterscheidet folgende vier Gruppen: l. Kurzröhrige,offeneBlüten (Verbaseum, Veronica) mit frei her- vorragenden Staub- und Fruchtblättern, welche die besuchenden Insekten meist an beliebigen Stellen, jedoch mit der Narbe in der Regel früher als mit den Staubbeuteln, berühren. Befruchter sind Bienen und Fliegen. 2. Kurzglockige, weitgeöffnete, bräunliche Blüten (Scerofu- laria) mit reichlichem, leicht sichtbaren Honig, welche Narbe und Staubblätter nach einander entwickeln und von unten der Berührung der besuchenden In- sekten darbieten. Besucher: hauptsächlich Wespen. 3. Blüten mit langen Blumenkronröhren, die entweder offen (Digitalis) oder geschlossen (Antirrhinum, Linaria) sind, daher die besuchenden Serofulariaceae. | 137 Insekten ganz oder zum grossen Teile in sich aufnehmen und ihre Oberseite mit Staubblättern und Narben berühren. Befruchter: grössere Bienen. 4. Blüten mit engen Blumenkronröhren (Tozzia, Euphrasia, Rhinanthus, Melampyrum, Pedieularis), die sich in einedie Antheren schützende Oberlippe und eine als Halteplatz der anfliegenden Insekten dienende Unter- lippe teilen und dieselben mit glattem, pulverigen Blütenstaub bestreuen, Be- fruchter--der kurzröhrigsten Formen (Tozzia): Fliegen, der mittelröhrigen: Bienen und Fliegen, der langröhrigen: fast ausschliesslich Hummeln. — | Bei Insektenbesuch ist bei allen Arten Fremdbestäubung dadurch gesichert, dass die Narbe zuerst berührt werden muss, in manchen Fällen auch durch Dichogamie. Bleibt Insektenbesuch aus, so erfolgt vielfach spontane Selbstbe- stäubung. Bei einigen Arten ist Insektenbesuch und dadurch regelmässige Fremd- bestäubung in dem Grade gesichert, dass spontane Selbstbestäubung nicht mehr vorkommt. 454. Verbasum L. Teils Pollenblumen, teils Blumen mit Honig, der dann in spärlicher Menge an der Innenseite der Kronblätter in kleinen Tröpfehen ausgeschieden wird. Die Staubfadenhaare dienen, nach meiner Ansicht, zur Erhöhung der Augenfälligkeit der Blüte, wenigstens da, wo die Färbung derselben von der- jenigen der Kronblätter abweicht. Sodann aber bilden sie, wie auch Delpino hervorhebt, Handhaben zum Anklammern der blütenbesuchenden Insekten. End- lich werden sie, nach Kerner, auch von Insekten abgeweidet oder, nach Müllers Beobachtungen, beleckt. Häufig wird die Augenfälligkeit auch durch die abweichende Färbung der Antheren noch erhöht. Hauptsächlich wird sie aber dadurch bewirkt, dass zahl- reiche Blüten zu langen Ständen vereinigt sind. 1988. V. thapsiforme Schrader. [H. M., Alpenbl. S. 267; Kirchner, Flora S. 575; Schulz, Beitr.; Maury, Observ. s. la fec. de Verb., Bull de la Soc. bot. de Fr., 1886. S. 529—536; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot. V. Brand Bd. 38.] — Die zu langen Blütenständen vereinigten, goldgelben, honig- und saftmallosen Blumen sind schwach protogyn bis homogam. Der Durchmesser der auch im Regen ausgebreiteten Blüten beträgt etwa 40 mm. Als Anflugstelle dient der unterste Kronzipfel, der grösser als die vier anderen, in der Mitte vertieft und etwa 20 mm breit ist. Die drei oberen Staub- blätter sind mit weissen Haaren besetzt und etwas nach oben gebogen; die beiden unteren ragen um etwa 4 mm weiter aus der Blüte hervor, und ihre Antheren springen der Länge nach an der dem Griffel zugewendeten Seite auf. Der Griffel steht in den fast senkrechten Blüten tiefer als alle fünf Staubblätter; seine etwas nach oben gebogene Narbe überragt um etwa 4 mm die beiden unteren Staubblätter, so dass durch besuchende grössere Insekten die Narbe zuerst berührt wird, mithin Fremdbestäubung erfolgen muss, die auch durch die allerdings nur schwach ausgeprägte Protogynie bevorzugt ist, während, nach 138 Scrofulariaceae. Kirchner, spontane Selbstbestäubung garnicht stattzufinden scheint. — Pollen, nach Warnstorf, schön orangerot, elliptisch, dicht warzig, 37—40 u lang und 25—27 u breit. Nach Maury stäuben sowohl bei V. thapsiforme als auch bei V. Thapsus, phlomoides, floccosum, Lychnitis, Blattaria, blatta- roides die Antheren bereits beim Öffnen der Blüte aus, indem sie dabei die Narbe berühren. Doch findet eine Befruchtung nicht statt, weil die Narben- papillen noch nicht entwickelt sind. Hiermit hängt auch der Umstand zusammen, dass das Leitungsgewebe des Griffels zu dieser Zeit noch sehr fest ist und dem‘ Eindringen der Pollenschläuche grossen Widerstand entgegensetzt, sowie auch, dass die Samenknospen alsdann noch nicht völlig entwickelt sind. Erst später ist die Befruchtung von Erfolg, die dann durch Insekten oder beim Abfallen der Blumenkrone durch Berührung der Narbe mit. den pollenbedeckten Staub- fadenhaaren herbeigeführt wird. Schulz beobachtete Gynomonöcie, selten Gynodiöcie. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen Museiden (8), Sryphiden (1), Hummeln (3), Faltenwespen (1). und Falter (3). Ich sah an Gartenexemplaren pollensammelnde Hummeln (Bombus agrorum F. 8, B. terrester L. 8) und pollenfressende Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L., Syritta pipiens L., Syrphus balteatus Deg.). 1989. V, Thapsus L. [Sprengel, S. 121; H.M., Befr. S. 278, 279; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 340, 341; Kirchner, Flora S. 576.] — Die Blüten sind nur halb so gross wie bei vor., auch sind sie heller gelb. Spontane Selbst- bestäubung ist nach Darwins Versuchen von vollkommenem Erfolge. Als Besucher sah ich gleichfalls pollensammelnde Hummeln (Bombus agro- rum F. 9) und pollenfressende Schwebfliegen (Syritta pipiens L., Syrphus ribesii L.). Hermann Müller beobachtete: | A. Diptera: Syrphidae: 1. Ascia podagrica F., pfd.; 2. Helophilus floreus L., pfd.; 3. Syritta pipiens L., pfl. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Anthrena parvula K. &‘, schien zu saugen; 5. Apis mellifica L. 8, psd.; 6. Bombus hortorum L. 9, psd.; 7. B. serimshiranus K. 9, psd.; 8. Halietus eylindricus F. /, schien zu saugen; 9. H. smeathmanellus K. @, psd. bh) Vespidae: 10. Polistes gallica L. 9, schien zu saugen (Thür.). v. Fricken beobachtete in Westfalen und Ostpreussen die Curculioniden Cionus verbasei F. und C. thapsus F.; Redtenbacher bei Wien den Rüsselkäfer Cionus blattariae F. Heinsius bemerkte in Holland eine pollensammelnde Hummel (Bombus terrester L. 9) und eine pollenfressende Schwebfliege (Syritta pipiens L.) als Besucher. (Bot. Jaarb. IV. S. 57—59). 1990. V. phlomoides L. Schon Gärtner beobachtete in den vierziger Jahren unseres Jahrhunderts, dass die Staubblätter bei dieser Art und auch bei V. nigrum, Blattaria, blattaroides, phoeniceum und speciosum verkümmern. Schulz bezeichnet die Art als gynomonöeisch, selten gynodiöeisch. Nach Comes ist die Pflanze selbstfertil. Vgl. auch V. thapsiforme (Maury). 1991 V. Lyehnitis L. flore albo. [H. M., Befr. S. 279; Weit. Beob. III. S. 26—28; Kirchner, Flora 8. 577.] — In den homogamen, honiglosen Serofulariaceae. 139 Blüten ist der unterste Kronzipfel der längste, die beiden oberen sind am kürzesten; trotzdem dient ersterer nicht als Anflugstelle, da nach dem Öffnen der Blüte die Kronblätter sich etwas nach hinten zurückschlagen. Es stehen daher die steifen, mit gelblichen, an der Spitze keulig verdiekten Haaren be- setzten Staubblätter gerade aus der Blüte hervor und zwar die beiden unteren, etwas längeren unterhalb der Blütenmittee Zwischen diesen beiden steht in gleicher Höhe oder etwas tiefer abwärts gerichtet der die fünf Staubblätter über- ragende Griffel, so dass die Narbe zuerst von den besuchenden Insekten berührt werden muss, mithin Fremdbestäubung gesichert ist. Spontane Selbstbestäubung ist während des Abblühens möglich, indem sich dann die Staubblätter nach oben und hinten krümmen, während der Griffel sich weiter nach unten biegt und auch die Krone sich nach vorn etwas zusammenkrümmt. (Vgl. V. thapsi- forme). Als Besucher sah Herm. Müller in Thüringen: A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Cionus hortulanus Marsh., einzeln auch in den Blüten; 2. Gymnetron tetrum F., w. v. b) Telephoridae: 3. Danacea pallipes F., in den Blüten häufig, pfd. (?). B.-Diptera: Museidae: 4. Anthomyia sp., pfd. C. Hemiptera: 5. Anthocoris sp. €. Hymenoptera: Apidae: 6. Halietus leucopus K. 9; 7. H. minutissimus K. 9, psd.; 8. H. nitidus Schenck 9, psd. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Tenthre- dinidae: Allantus scrophulariae L. 1992. V. nigrum L. [Sprengel, S. 122; H. M., Befr. S. 277, 278; Weit. Beob. III. S. 26; Kirchner, Flora 8. 576, 577; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37, 38]. — Die Augenfälligkeit der zu langen Blütenständen vereinigten gelben Blüten wird durch die violetten Staubfadenhaare und die orangeroten Antheren noch erhöht. Zwischen den Basen je zweier Staubblätter hat die Blumen- kronmitte fünf kastanienbraune Flecke, welche Sprengel als Saftmale deutete, obgleich er keinen Nektar in den Blüten finden konnte. Dass die Vermutung Sprengels richtig war, zeigt die Beobachtung H. Müllers, welcher eine kleine Motte (Ephestia elutella Hübn.) an den Blüten an dieser Stelle saugen sah. Derselbe fand denn auch in manchen Blüten an der glatten, glänzenden Innen- wand der kurzen Kronröhre winzige Honigtröpfehen. Die Bestäubungseinrichtung der homogamen, fast senkrecht stehenden Blüten stimmt bis auf die geringere Grösse im wesentlichen mit derjenigen von V. thapsi- forme überein. Die fünf Staubblätter ragen fast wagerecht aus der Blüte hervor, indem sie nur schwach aufwärts gebogen sind und nur wenig auseinander- treten. Sie sind ungleich lang: das oberste ist das kürzeste, die beiden untersten sind am längsten. Die Antheren springen an der Aussenkante auf und bedecken sich ringsum mit Pollen. Der Griffel, dessen Narbe sich gleichzeitig mit den Staubbeuteln entwickelt, ist etwas kürzer als die untersten Staubblätter, aber meist etwas nach unten gebogen, so dass ein auf das unterste Kronblatt auf- fliegendes und sich den Antheren zuwendendes Insekt in der Regel zuerst die Narbe berührt. Es ist daher bei eintretendem Insektenbesuche Fremdbestäubung bevorzugt. Bleibt letzterer aus, so kann leicht spontane Selbstbestäubung er- folgen, da die Narbe häufig in der Falllinie des Pollens liegt; doch ist diese, 140 Serofulariaceae. nach Gärtner und Darwin, gänzlich ohne Erfolg. — Pollen, nach Warn- storf, orangerot, biskuitförmig, mit Längsfurche, dicht und zart papillös, 19 bis 20 u breit und 37,5 u lang. Als Besucher sah Herm. Müller: A. Coleoptera: Nitidulidae : 1. Meligethes häufig. B. Diptera: a) Bombylidae: 2. Systoechus sulphureus Mik., sgd. b) Syrphidae: 3. Eristalis arbustorum L., abwechselnd pfd. und die Staubfadenhaare mit den Rüsselklappen bearbeitend; 4. Syritta pipiens L., w. v.; 5. Syrphus balteatus Deg.'), w. v. C. Hymenoptera: Apidae: 6. Anthrena pilipes F. 9, psd.; 7. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 8. B. terrester L. 9, sgd. und psd.; 9. Halietus sexnotatus K. 9, sgd.;,10. Prosopis communis Nyl. 9, pfd.; 11. P. signata Pz. 2, pfd. D. Lepidoptera: Microlepidoptera: 12. Ephestia elutella Hübn., sgd. E. Neuroptera: 13. Panorpa communis L., an verschiedenen Blütenteilen leckend. F. Thysanoptera: 14. Thrips, häufig. — Warnstorf bemerkte in den Blüten nur kleine pollenfressende Käfer; Alfken bei Bremen Apiden: ]. Anthrena gwynana K. 2 (2. Generation); 2. Coelioxys rufescens Lep. 9, sgd.; 3. Eriades truncata L. 9; 4. Halictus quadrinotatulus Scheck. 9, psd., sgd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 3 Hummeln und eine Schwebfliege an den Blüten. (B. Jaarb. Ill. S. 322.) 1993. V. phoeniceum L. |Kölreuter, zweite Fortsetzung S. 10, 11; dritte Fortsetzung S. 41; Sprengel, S. 122; Darwin, Effects of Cross and Self-fertilisation; H. M., Befr. S. 278; Kerner, Pflanzenleben Il.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein, doch scheinen die Blüten nach Müller und Sprengel, gänzlich honiglos zu sein. Nach Kerner erfolgt dagegen die Ausscheidung von Honig auf dem unteren grossen Kronabschnitte in Form zahlreicher über das Mittelfeld dieses Blattes zerstreuter Tröpfchen, welche aus je einer Spaltöffnung hervortreten, so dass es zur Zeit des Öffnens der Blüte wie mit Tau beschlagen erscheint. Schon Kölreuter fand die Blüten dieser Art mit dem eigenen Pollen zeitweilig völlig unfruchtbar. Darwins Untersuchungen haben die Selbststeri- lität bestätigt. Gärtner beobachtete Verkümmerung der Staubblätter (vergl. V. phlomoides), wodurch die von Kölreuter bemerkte, von Zeit zu Zeit ein- tretende Unfruchtbarkeit ihre Erklärung finden würde, wenn man, wie Loew bemerkt, annehmen dürfte, dass Kölreuter teils gynodiöeisch-weibliche, teils gynomonöcische Versuchspflanzen gehabt hätte. Verbascum phoeniceum ist auch nach Gärtner und Focke oft selbststeril. Als Besucher sah H. Müller Bienen (Apis psd., Bombus agrorum F. 9, psd., Anthrena, dorsata K. 9, psd., A. fulva Schrank ©, vergeblich nach Honig suchend, Halietus sexnotatus K. 9, psd.) und eine Schwebfliege (Rhingia rostrata L., pfd. und die Staubfadenhaare beleckend, zahlreich). 1994. V. Blattaria L. [Sprengel, S. 121; Kerner, Pflanzenleben II. S. 173, 363; Kirchner, Flora S. 578.] — Der Honig wird, nach Kerner, in derselben Weise wie bei V. phoeniceum abgesondert; nach Kirchner ist die Blüte honiglos. Da der Griffel mit der Narbe, welche gleichzeitig mit den Antheren entwickelt ist, die letzteren überragt, ist bei eintretendem Insektenbesuche Fremdbestäubung bevorzugt. Gegen Ende der Blütezeit ist aber spontane Selbst- 1) Über das Benehmen dieser Art beim Blumenbesuch s. Bd. I. 8. 212. Serofulariacene 141 bestäubung vorbehalten. Damit sie erfolgen kann, schlagen sich, nach Kerners Darstellung, zuerst die beiden bisher vorgestreckten längeren Staubblätter über den Kroneingang, wodurch ihre noch immer pollenführenden Antheren hinter die Narbe zu stehen kommen. Nun löst sich die Blumenkrone vom Blütenboden ab und sinkt an dem Griffel entlang, an dem sie aber noch längere Zeit auf- gehängt bleibt, dreht sich an demselben etwas nach rechts und links und fällt schliesslich mit drehender Bewegung ab. Dabei ist es unvermeidlich, dass die Narbe eine der beiden vor die Blütenmündung geschlagenen Antheren streift und sich mit Pollen bedeckt. (Vergl. auch V. phlomoides.) Redtenbacher beobachtete bei Wien den Rüsselkäfer Cionus blattariae F. als Besucher, 455. Calceolaria. Die Nektarien der Calceolaria-Blüten besitzen, nach Correns (Jahrb. f. wiss. Bot. XXII), langgestielte Drüsenhaare, welche ein eigenartiges Sekret aussondern und welche in ihren Stielzellen bei einigen Arten Chloroplasten (seltener Chromoplasten) führen. Nach Correns Ansicht dienen die letzteren mehr dazu, die Nektarien auffälliger zu machen, als um durch Assimilation die zur Bereitung des Sekretes nötigen Stoffe zu liefern. Die Staubblätter der Cal- ceolarien zeigen eine gewisse Ähnlichkeit mit denjenigen von Salvia offi- einalis, doch sind die Gelenke derselben viel einfacher gebaut und auch ohne spezifisch mechanische Zellen. 1995. C. hybrida (?). Das Konnektiv ist, nach Correns (a. a. O.), ganz unbeweglich mit dem Filament verbunden. Der Griffel ragt schräg nach unten zwischen den Antherenpaaren hervor, die gewölbte Oberlippe ist schützend darüber vorgezogen. Die Unterlippe liegt der Oberlippe nicht an, so dass ein besuchendes Insekt erst die Narbe, dann die Antheren berühren und somit Kreuzung herbei- führen wird, ohne die Unterlippe wesentlich zu bewegen. 1996. C. scabiosaefolia hat, nach Correns, dieselbe Blüteneinrichtung, wie C. pinnata (s. unten. ÖOber- und Unterlippe schliessen (von vorne gesehen) vollständig an einander. 1997. C. Pavonii. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 374, 375.] — Die protogynischen Blüten dieser südamerikanischen Art stehen anfangs fast wage- recht. Die empfängnisfähige Narbe liegt der ausgehöhlten Unterlippe auf, deren schalenförmig vertiefter Mittelzipfel den Honig absondert. Die obere Wand des- selben wird von kurzrüsseligen Hautflüglern als Anflugstelle benützt, und in demselben Augenblicke, in welchem sie sich dort niederlassen, senkt sich die Unterlippe, so dass nicht nur der Rachen der Blüte weit aufgesperrt, sondern auch der bisher verborgene, honigabsondernde Lappen hervorgekehrt wird. Bei dieser Gelegenheit streift das Insekt die Narbe mit seinem Rücken und belegt sie, falls es schon eine andere, ältere Blüte besucht hatte. In solchen sind nämlich die Antherenfächer geöffnet, deren Konnektiv mit den Staubfäden in einer gelenkartigen Verbindung steht und zwar so, dass die Antheren beim An- stossen in eine schaukelnde Bewegung versetzt werden und mehligen Pollen auf 142 Serofulariaceae. die Besucher fallen lassen, um so mehr, als sich die Antherenträger inzwischen so weit verlängert haben, dass die oberen Antherenfächer auf die oberste Wölbung der Unterlippe zu liegen kommen. Bleibt Insektenbesuch aus, so fällt ein Teil des Pollens von selbst auf diese Wölbung, und da sich bald darauf der Stiel der Blüte bogenförmig abwärts krümmt, so gleitet der Pollen auf der nunmehr eine schiefe Ebene darstellenden oberen Wand der Unterlippe bis zu der noch immer belegungsfähigen Narbe hinab. 1998. C. pinnata L. Diese aus Peru stammende Art besitzt, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1867. S. 284) und Correns (Jahrb. z. wiss. Bot. 1890. S. 241 ff.), zwei Antheren, welche, wie bei Salvia, in zweiarmige Hebel umge- wandelt sind: der eine Arm mit der pollenlosen Antherenhälfte steht im Blüten- eingange; er wird von besuchenden Insekten so gedreht, dass der andere Hebel- arm mit der pollenhaltigen Antherenhälfte aus dem ihn umschliessenden oberen Teile der Blüte heraustritt und der Pollen auf das Insekt gestreut wird. Bei ausbleibendem Insektenbesuche findet beim Abfallen der Blumenkrone spontane Selbstbestäubung statt. 1999. Schizanthus Rz. et P. haben, nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1866. S. 76), zwei bei Insektenbesuch aus der Unterlippe hervorschnellende Staubblätter, deren Pollen sich den Besuchern anheftet. Sodann streckt sich der Griffel, so dass die Narbe nun von den Besuchern früher berührt wird, als der Pollen, mithin Fremdbestäubung erfolgt. Juel (Vetenskaps-Akad. Stockholm Förh. 1894) schildert die Schizan- thus-Blüte so, dass die Staubblätter vor dem Insektenbesuche der Unterlippe angeleimt sind. Ihre Spannung ist nur durch Turgor bedingt, da in den Staub- fäden keine spezifisch mechanischen Elemente vorhanden sind. 2000. Browallia elata. Der Blüteneingang ist, nach Delpino (Ult, oss. S. 140—143) und Hildebrand (Bot. Ztg. 1870 S. 654, 655), durch die verbreiterten Fäden der beiden oberen Staubblätter bis auf zwei enge Zugänge geschlossen. Ein in diese eingeführter Insektenrüssel streift den Pollen und die Narbe. Letztere giebt im ersten Blütenstadium Klebstoff an den Rüssel ab, im zweiten nimmt er den Pollen von ihm. | 2001. Salpiglossis sinuata R. et Pav. entwickelt, nach De Bonis, kleistogame Blüten. | 2002. S. variabilis entwickelt, nach E. Hackel (Bot. Centralbl. Bd. 60), auf magerem lehmigen Boden kultiviert, kleistogame Blüten. 2003. Celsia eoromandelina Vahl ist nach Comes selbstfertil. 456. Scrofularia Tourn. Fast ausnahmslos protogynische Wespenblumen. Der Nektar wird im Grunde des kugeligen, weit geöffneten Blumenglöckchens von einem ringförmigen Wulst abgesondert, welcher nach Kerner, in zwei symmetrisch gestellte Lappen gesondert ist, und zwar ist derselbe hinten am stärksten entwickelt. Er sondert Scrofulariaceae, 143 den Honig in Form grosser Tropfen ab. Nach Kuhn kommen auch kleistogame Blüten vor. 2004. S. nodosa L. [Sprengel, S. 322—324; H.M., Befr. S. 281— 283; Weit. Beob. III. S. 30; Alpenbl. 8.267; Kirchner, Flora S. 578, 579; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 341, 342; Knuth, Blütenbesucher 1.; Bijdragen.] — Als Saft- mal der blassgrünen Blumenkrone dient die braune Färbung besonders der Innen- seite der Oberlippe. Durch ihre Stellung ist die Blüte gegen das Eindringen von Regeniropfen geschützt. Der Durchmesser der Blüte beträgt etwa 5 mm, In der- selben bietet sich im ersten Blütenzustande die Narbe, im zweiten die pollenbedeckten Antheren den besonders aus Wespen bestehenden Besuchern von unten her dar. Fig. 270. Serofularia nodosa L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte im ersten (weiblichen) Zustande, gerade von vorn gesehen. (7:1.) 2 Dieselbe von unten gesehen. (3'/2:1.) 3 Altere, sich selbst bestäubende Blüte, von der Seite gesehen. 4—7 Rückfall des umgewandelten fünften Staubblattes in seine ursprüngliche Form in ver- schiedenen Zwischenstufen. (12:1.) a Kelchblätter. 5b Kronblätter. ce Staubblätter. e Um- gewandeltes fünftes Staubblatt. d Fruchtknoten. e Griffel. f Narbe. g Saftdrüse. A Honig- tropfen. i Schwarzes Blättchen. k Anthere. Dadurch ist das fünfte Staubblatt unnötig geworden und in ein kleines schwarzes Blättchen an der oberen Wand der Blumenkrone umgewandelt. Dieses veran- lasst die Besucher, immer genau in der Mittellinie der Blüte vorzudringen. In- dem sich die besuchenden Insekten mit allen sechs Beinen an der Aussenseite der Blüte festklammern, stecken sie den Kopf in die kugelige Blumenkrone und streifen dabei in einer im ersten Zustande befindlichen Blüte die Narbe und in einer im zweiten Zustande befindlichen die Antheren. Sie werden daher bei fortgesetztem Blütenbesuche immer Fremdbestäubung bewirken. Der erste (weibliche) Zustand der Blüte dauert zwei Tage. Während des- selben sind die Antheren noch geschlossen und an gekrümmten Staubfäden im Blütengrunde eingeschlossen, während der Griffel etwas aus der Krone hervor- ragt und mit ihm die etwas in die Höhe gerichtete, bereits entwickelte Narbe. Nachdem dieser Zustand etwa zwei Tage gewährt hat, beginnen die Staubfäden sich gerade zu strecken, die befruchtete Narbe biegt sich über die Unterlippe und wird welk, während die aufspringenden Antheren nunmehr den Platz ein- nehmen, den vorher die Narbe inne hatte. Auch dieser Zustand dauert zwei 144 Serofulariaceae. Tage. Da die Besucher (Wespen) die Gewohnheit haben, zuerst an den oberen (jüngeren) Blüten zu saugen und dann an den unteren (älteren), so befruchten sie, wie schon Sprengel festgestellt hat, regelmässig jüngere Blüten mit dem Pollen älterer. Tritt kein Insektenbesuch ein, so bleibt die unbestäubte Narbe frisch und gerade vorgestreckt, so dass die sich alsdann über ihr öffnenden Antheren sie mit Pollen bedeeken, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgt, die auch von vollständigem Erfolge ist. — Pollen, nach Warnstorf, weisslich, brotförmig, dichtwarzig, etwa 37 u lang und 18—21 wu breit. Nicht nur in Europa, sondern auch in Nord- Amerika sind besonders Wespen als Blütenbesucher beobachtet. Es scheint aber, als ob dieser Besuch nicht an allen Orten und zu jeder Jahreszeit gleichmässig ist. So fand ich, dass diese Blume im Anfange ihrer Blütezeit auch im östlichen Holstein sehr eifrig von Wespen besucht wurde, während späterhin fast ausschliesslich Honigbienen und Hummeln die Besucher waren. Eine ähnliche Beobachtung machte Charles Robertson in Illinois, doch fand dieser Forscher Ende August und Anfang September, wenn die Anzahl der Blumen beschränkt ist, wieder Wespen als einzige Besucher. Robertson schliesst hieraus, dass Wespen die für die Blüte eigentümlichen Besucher sind; „This seems to be significant, for when any flower becomes reduced in numbers, its proper visitors are apt to be the last to leave it.“ (Transactions of the St. Louis Academy of Science. Vol. V. Nr. 3 S. 587.) Bei uns habe ich einen nachträglichen stärkeren Wespenbesuch nicht beobachten können, weil die Blume ihre Blütezeit im August meist schon beendet hat.) Schiesslich möchte ich noch bemerken, dass die gelben Staubbeutel und die bräunliche Oberlippe dieser Blume mit der Färbung der besuchenden Wespen eine merkwürdige Übereinstimmung zeigen. Als Besucher sind beobachtet von Mac Leod in Belgien 3 Hummeln, 1 Ha- lictus, 2 Faltenwespen; Heinsius 1 Hummel und Wespen. Ich beobachtete in Schleswig-Holstein die Honigbiene sgd., saugende Hummeln (Bombus agrorum F. 8, B hortorum L. 8, B. lapidarias L. 8, B. terrester L. 8) und Faltenwespen (Vespa vulgaris L. und germanica F.), sowie eine pollenfressende Schwebfliege (Syritta pipiens L.) v. Fricken beobachtete in Westfalen (W.) und Ostpreussen (O.-P) die Cur- ceulioniden Cionus blattariae F. (O.-P.) und C. scrofulariae L. (W., O.-P); Alfken bei Bremen Bombus hortorum L. 8, sgd., B. lapidarius L. 8, sgd.; Heinsius in Holland von Wespen und von Bombus agrorum F. 8 (B. Jaarb. IV. S. 76); Mac Leod in Flandern 3 Hummeln, 1 Halicetus, 3 Faltenwespen (Bot. Jaarb. V S. 342); Plateau daselbst Apis und Vespa holsatica F. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 117) wurden 2 Hummeln, 1 Faltenwespe und 1 Blattwespe als Besucher beobachtet. Saunders bemerkte in England als seltenen Besucher Halictus sexnotatus K. !) Nach Fertigstellung dieses Teiles des Manuskripts bemerkte ich am 14. August 1896, nachdem infolge wiederholter starker Regengüsse die sonst bereits verblühte Scrofularia nodosa noch einige frische Blüten entwickelt hatte, diese von zahl- reichen Exemplaren von Vespa vulgaris L. besucht, indem sie alle übrigen benachbarten Blumen verschmähten. Ich bemerkte dazu, dass die Wespen in der Nachbarschaft des Standortes der Pflanzen ihr Nest hatten. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9 9, sgd. (l); 2. B, pratorum L. 9, sgd., zahlreich (1, Fichtelg.); 3. Halictus eylindricus F. 9, sgd. (2); 4. H. flavipes F. /, sgd. (1); 5. H. sexnotatus K. 9, sgd. u. psd., in Mehrzahl (1, 2); 6. H. zonulus Sm. 7‘, sgd. (1). b) Vespidae: 7. Hoplopus levipes Shuck. 9, die Pflanze in Menge umfliegend, an die Blüten anfliegend und sgd. (2); 8. Vespa germanica F., sgd., sehr häufig (1, 2); 9. V. holsatica F., w. v. (1); 10. V. media Deg., w. v. (l); 11. V. rufa L., w. v. (1); 12. V. silvestris Scop. 8, sgd., zahlreich (1, bayer. Oberpf.); 13. V. vulgaris L., sgd., sehr häufig (1). In den Alpen sah H. Müller Bombus senilis 9 als Besucher. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, stetig sgd. und psd.; 2. Halietus nitidiusculus K. 9, psd. b) Tenthredinidae: 3. Allantus scrophulariae L. c) Vespidae: 4. Vespa germanica F.$, sed. Ferner daselbst an 2005. S. vernalis L.: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. $, stetig sgd. und psd.; 2. Halictus nitidiusceulus K. 9, psd. Die Blüteneinrichtung dieser Art stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vorigen überein, doch unterscheidet Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) drei Blütenzustände, nämlich ausser dem ersten (weiblichen) zwei männliche: Im zweiten Blütenstadium schieben sich nämlich zuerst die längeren Staubblätter bis zur Narbe oder etwas darüber hinaus hervor und zwar so, dass die Antheren unter die Narbe zu stehen kommen; hier öffnen sie ihr Fach nach unten, so dass Selbstbestäubung jedenfalls sehr erschwert ist. Im dritten Blütenstadium endlich richtet sich der Griffel nach oben, und es treten nun auch die kürzeren Staubblätter hervor, die aber nur mit ihren Antheren bis vor die Narbe gelangen. Die Pflanze hat einen angenehmen Melissengeruch und wird eifrig von Hummeln besucht, welche sich von unten an die Blüten hängen. Pollen gelblich, brot- förmig, warzig, etwa 43 u lang und 25—31 u breit. 2006. S. aquatica L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 30; Knuth, Bij- dragen.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art über- ein, nur ist die Blumenkrone dicker angeschwollen und der Griffel biegt sich im zweiten Blütenstande weiter nach unten zurück. Besucher sind wieder besonders Wespen (mit Ausnahme von Vespa crabro L.); ferner beobachtete Buddeberg in Nassau Halictus eylindrieus F. /, und ich sah in Ostholstein die Honigbiene, sgd. Plateau bemerkte in Belgien Apis, Vespa silvestris Scop., Odynerus quadratus Pz., Helophilus, Syrphus, Rhingia campestris Mg.; Rössler bei Wiesbaden folgende Falter: 1. Timandra amata L.; 2. Gnophos furvata F.; Redtenbacher bei Wien den Rüsselkäfer Cionus hortulanus Marsh. 2007. S. umbrosa Dumortier. (S. alata Gilibert, S. Ehrharti Steven). Kirchner, Flora S. 579.] — Das schmutziggrüne, auf dem Rücken braune Glöckchen ist dieker angeschwollen als das von $8. nodosa; im übrigen stimmt die Blüteneinrichtung mit derjenigen der letzteren Art überein. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymeno- ptera: a) Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd. b) Vespidae: 2. Vespa silvestis Scop., sgd. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 10 146 Scrofulariaceae, Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) verkümmern mitunter einzelne oder sämtliche Staubblätter. — Pollen gelb, brotförmig, diehtwarzig, bis 44 u lang und 25 u breit. 2008. S. lueida L. Diese auf den griechischen Inseln heimische Art be- sitzt, nach Medicus, eine reizbare Narbe. 2009. S. Hoppei Koch. [Schulz, Beiträge II. S. 115, 116] — Die Blüteneinriehtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen von S. nodosa über- ein, doch ist spontane Selbstbestäubung dadurch sehr erschwert oder ganz un- möglich gemacht, dass der Griffel sich gewöhnlich vor dem Hervortreten der inneren Staubblätter, wenigstens vor dem Verstäuben ihrer Antheren aus seiner ursprünglichen, mehr oder weniger horizontalen Stellung in eine senkrecht ab- wärts gerichtete begiebt, oder dass er sich vielfach noch ein wenig nach rück- wärts krümmt, mithin die Narbe unter die Krone zu stehen kommt. Oft kehrt er nach dem Ausstäuben der . Antheren fast in seine ursprüngliche Stellung zurück. Als Besucher beobachtete Schulz bei Predazzo und San Martino Wespen, vereinzelte Schlupfwespen und Fliegen. 2010. S. eanina L. [Mac Leod, Pyreneeönbloemen S. 40, 41.] — Die dunkelviolette Blume ist ihrer Form nach eine Bienenblume, aber der Blütenein- gang ist weit und die Kronröhre wenig tief. Sie wird niemals von langrüsseligen Bienen besucht, sondern erhält im Gegenteil zahlreiche Besuche von Syrphiden und kleinen kurzrüsseligen Bienen. Letztere kriechen gewöhnlich ganz in die Blüte hinein. Als Besucher sah Mac Leod in den Pyrenäen 3 Bienen (Halictus), 1 Schlupf- wespe, 5 Schwebfliegen. Schletterer beobachtete bei Pola die Furchenbiene Halictus variipes Mor. 2011. S. lateriflora Trautv. [Urban, Einseitswendige Blütenstände; Loew, Blütenb. Beitr. I. S. 24—-27.] — Diese im Kaukasus einheimische Art ist eine ebenso ausgeprägt protogynische Wespenblume wie S. nodosa; die Blüteneinrichtung gleicht derjenigen dieser Art. 2012. S. peregrina L. ist selbstfertil. (Comes, Ult. stud.). 2013. S. Scopolii Hoppe sah Plateau von Apis besucht. 2014. S. orientalis L. sah Plateau bei Gent von Apis, Allantus trieinetus Chr. und Odynerus quadratus Pz. besucht. 2015. S. alpestris @ay. [Mac Leod, Pyreneeönbloemen S. 41.) — Als Besucher der gelben und violetten Blume beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen besonders eine Wespe (Vespa silvestris Scop.), ferner 2 Hummelarten. “457. Antirrhinum L. Homogame Bienen- oder Hummelblumen mit Klappmechanismus. Der Blüten- eingang wird durch die Ober- und Unterlippe völlig verschlossen. Letztere besitzt zwei höckerartige Anflugstellen, welche in zwei Vertiefungen der Oberlippe genau passen. Die dicht unter der Oberlippe sitzenden, von der Blumenkrone einge- schlossenen Antheren entleeren zwei rundliche Pollenballen, welche, nach Kerner, Sorofülariacene. 147 dem Rücken einer in die Blüte eindringenden Hummel auf einmal aufgeladen werden. Der Honig wird vom Grunde des Fruchtknotens ausgesondert, Die Narbe ist, nach Medieus, reizbar. 2016. A. majus L. [Sprengel, S. 320, 321; H. M., Befr. S. 280; Weit. Beob. III. S. 29, 30; Schulz, Beiträge; Kirchner, Flora 8. 580; Knuth, Bijdragen.] — Wie schon Sprengel angiebt, wird der Honig in den hellpurpurnen, selten weissen, mit gelbem Gaumen versehenen Blüten von dem glatten, grünen, fleischigen, vorn am meisten angeschwollenen Grunde des weiss- lichen, im übrigen feinbehaarten Fruchtknotens abgesondert. Er bleibt über dem kurzen Horn an dem glatten, nach vorn gerichteten Grunde der vorderen Staubfäden und am Nektarium selbst haften, fliesst aber nicht, wie Sprengel, angiebt, in das Horn selbst hinab. Letzteres ist kurz und weit; es gestattet den besuchenden Hummeln nur von unten her den Rüssel zum Honig vorzu- schieben, da der Zutritt zu demselben von oben und vorn durch einen Besatz steifer, mit einem kugeligen Köpfchen versehener Haare an der Umbiegungsstelle der vorderen Staubfäden versperrt ist. Befruchter sind auschliesslich langrüsselige Bienen, besonders Hummeln, welche den Blütenverschluss mit Leichtigkeit öffnen und dann ganz in die Blüte hineinkriechen, aus welcher sie dann rückwärts gehend mit bestäubter Oberseite wieder herauskommen. Sie bewirken dabei sowohl Fremd- als auch Selbstbe- stäubung. Kleinere Bienen (Halietus-Arten) sah H. Müller von Blüte zu Blüte fliegen, aber überall an den verschlossenen Thüren wieder umkehren, bis sie an alte Blüten kamen, die sich durch Welken etwas geöffnet hatten und ihnen daher den Eintritt gestatteten. Solcher Besuch ist aber ohne Nutzen für die Blume, Bombus terrester L. beisst, nach Schulz, zuweilen den Sporn an und raubt so Nektar, manchmal saugt diese Hummel auch normal. Spontane Selbstbestäubung ist möglich, aber von geringerem Erfolge als Fremdbestäubung, Nach Darwin ist die Pflanze teils steril, teils selbstfertil: Die rote Varietät ist bei Insektenbesuch doppelt so fruchtbar wie bei Insektenabschluss; die weisse Varietät ist mehr selbstfruchtbar als die vorige; die pelorische Form ist bei künst- licher Selbstbefruchtung vollkommen fertil. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein nur Hummeln; 1. Bombus agrorum F. © 9; 2. B. hortorum L. 9 8 J': 3. B. lapidaris L. 8 9; 4. B. terrester L. 2 8%, sämtlich (auch 4) normal sgd.; Loew im botanischen Garten zu Berlin Bombus agrorum F. 9, sgd. Hermann Müller sah in Westfalen und Thüringen folgende Besucher: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium ananicatum L. 9; 2. Bombus agrorum F.; 3. B. hortorum L.; 4. B. lapidarius L.; 5. B. silvarum L.; 6. B. terrester L.; 7. Me- gachile fasciata Sm. ; 8. Osmia rufa L. 9. Über diese Bienen bemerkt H. M.: Die Weibchen und Arbeiter und im Spätsommer auch die Männchen kriechen ganz in die Blüten hinein und kommen rückwärts gehend mit bestäubter Oberfläche wieder aus den- selben heraus, um sofort andere aufzusuchen. Von Zeit zu Zeit bürsten sie mit den Fersenbürsten der Vorder- und Mittelbeine vom Thorax, mit denen der Hinterbeine vom Hinterleibe den angehefteten Pollen ab, da dies jedoch nicht nur die Weibchen und Arbeiter, sondern ebenso auch die Männchen thun, so lässt sich mit Bestimmtheit an- nehmen, dass es mehr zur Reinigung als zur Pollengewinnung geschieht, obgleich 10* 148 : Serofulariaceae, Weibchen und Arbeiter sich natürlich den abgebürsteten Pollen zu Nutze machen, indem sie ihn auf die Aussenfläche der Hinterschienen bringen. Nur ganz ausnahms- weise dringen kleinere Bienen, die dann für die Pflanze nutzlos sind, in noch frische Blüten ein, ich sah dies nur ein einziges Mal der Megachile centuncularis L. 2 ge- lingen; dagegen sah ich wiederholt zahlreiche kleine Halietus (morio F,. 9, smeath- manellus K. 9, zonulus Sm. 2) von Blüte zu Blüte fliegen und überall an den ver- schlossenen Thüren wieder umkehren, bis sie an alte Blüten kommen, die sich durch Welken etwas geöffnet hatten; in diese krochen sie hinein, um den etwa noch vor- handenen Honig zu saugen. Diese Halictus zeigen deutlich, in wiefern das feste Schliessen des Blüteneingangs der Pflanze nützlich ist. Denn wäre derselbe von Anfang an so undicht verschlossen, wie er es beim Verwelken wird, so würden die Halictus sehr häufig sämtlichen Honig stehlen und die Blumen dann natürlich von Hummeln viel weniger eifrig besucht werden. Douglas (Ent. Monthly Mag. XXIII. 1886) sah folgende Apiden an den Blüten: 1. Apis mellifica L. 8; 2. Bombus derhamellus K. 2 8; 3. B. terrester L. var. lucorum L.8; 4. B. terrester L. var. audax Harr. (virginalis Foure.) 2 8; 5. Megachile centuncu- laris L. Die Arten 2, 3, 5 wurden schon 1850 von Neumann als Besucher genannt. Schletterer giebt für Tirol als Besucher die Steinhummel an. P. Magnus bemerkt (Naturwiss. Rundschau 1891), dass die Hummeln an den durch Einbruch eröffneten Nektarien nur kurze Zeit saugen können, wogegen sie bei normalem Besuche lange saugend verharren, was als eine deutliche Anpassung dieser Blume an Hummeln anzusehen sei. (B. Jb. 1891. I. S. 419.) 2017. A. sempervirens Lap. [Mac Leod, Pyreneeönbloemen S. 41.] — Nur Hummeln sind kräftig genug, die Unterlippe nach unten zu drücken. Die Blüten sind weiss mit blassgelbem Höcker auf der Unterlippe. Die Oberlippe hat einen blassvioletten Fleck als Saftmal. Der Sporn wird durch eine Wand in zwei Teile geteilt, und zwar enthält nur der obere Teil den vom Fruchtknoten abgesonderten Honig. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen Bombus hortorum L. 2018. A. Orontium L., eine homogame Bienenblume. [Knuth, im B. €. Bd. 71 Nr. 12.] — Die roten, selten weisslichen, mittelgrossen Blumen stehen in wenigblütigen Trauben, sind daher nicht besonders augenfällig. Die 8—10 mm breite, rosa gefärbte (selten weissliche) Oberlippe ist mit dunkelroten Linien geziert, welche in den durch den Gaumen der Unterlippe geschlossenen Blüteneingang gerichtet sind. Die Unterlippe ist ebenso gefärbt wie die Ober- lippe, doch ist ibre Strichzeichnung schwächer, und auf ihrer Kuppe befindet sich ein schwaches gelbliches Saftmal, von welchem aus nach beiden Seiten des den Blütenverschluss bildenden Randes der Unterlippe, falls diese rosa ist, eine weiss- gefärbte Zone verläuft. Öffnet man den Blütenverschluss durch Herabdrücken der Unterlippe, so sieht man, dass sich die dunkelrote Strichzeichnung der Ober- und Unterlippe bis in die nur 6—7 mm lange Kronröhre, welche an ihrem unteren Ende etwas spornartig erweitert ist, fortsetzt. Die Oberlippe greift mit einem Kiel in eine entsprechende Vertiefung der Unterlippe, wodurch die Sicher- heit des Blütenverschlusses noch erhöht wird. Die Seitenwände der Unterlippe fallen fast senkrecht ab, so dass auffallende Regentropfen der Blüte nicht schaden können. An der Innenseite der Oberlippe befinden sich unmittelbar unter dem vorspringenden Kiele die vier Antheren, von denen die der beiden längeren Staub- Serofulariaceae. 149 blätter die Narbe überragen, die der beiden kürzeren tiefer als diese stehen, so dass die Narbe an dem an der Spitze etwas hakig umgebogenen Griffel die Lücke zwischen den beiden Antherengruppen ausfüllt. An derjenigen Stelle der Innenseite der Unterlippe, welche in der geschlos- senen Blüte die Antheren berührt, sitzen zahlreiche, dicht stehende, etwas verfilzte gelbe Härchen, in welche sich der Pollen der aufgesprungenen Antheren entleert. Diese Haare setzen sich in zwei Reihen starrer, senkrechter, gelber, an der Spitze ein Knöpfchen tragender Borsten bis in den Blütengrund fort; letztere dienen daher zur Führung des zum Nektar vordringenden Bienenrüssels. Der Honig wird vom Grunde des Fruchtknotens von einem an den Seiten und nach dem Sporn zu stärker entwickelten Wulst in nur geringer Menge abgesondert und in der spornartigen Anschwellung der Unterlippe geborgen. Fig. 271. Antirrhinum Orontium L. (Nach der Natur.) I Blüte von vorn, in natürlicher Grösse. 2 Blumenkrone von der Seite, ebenso. 3 Blüte mit heruntergeklappter Oberlippe von vorn. (Vergr. 2:1.) a Antheren der längeren, b An- theren der kürzeren Staubblätter. ce Narbe. d Die zur Führung des Bienenrüssels dienenden zwei Reihen senkrechter Haare im Blütengrunde. e Die zur Aufnahme des Pollens dienenden Haare der Innenseite der Unterlippe. $ Stempel von der Seite gesehen. (2:1.) n Nektarium. Den Blütenverschluss zu öffnen und regelrechte Bestäubung herbeizuführen sind nur Bienen im stande. Indem sie mit ihrem Kopfe in die 4 mm weite Blütenöffnung eindringen und den Rüssel zum Honig vorschieben, streifen sie erst die etwas vorstehende Narbe und bedecken dann die Oberseite ihres Rüssels oder ihre Stirn mit dem Pollen erst der längeren, dann der kürzeren Staub- blätter, führen also schon beim Besuche der zweiten Blüte Fremdbestäubung herbei. Bleibt Insektenbesuch aus, so erfolgt durch den in der wolligen Be- haarung der Innenseite der Unterlippe haftenden Pollen spontane Selbtbestäubung. Als Besucher und Befruchter sah ich am 8. August 1897 auf Äckern bei Kiel mehrere Exemplare von Apis mellifica L. 9, welche stetig von Blüte zu Blüte flogen und so Kreuzung herbeiführten. Der etwa 6 mm lange Rüssel der Honig- biene entspricht der Tiefe der Honigbergung in der Blüte. Am 12, August sah ich ausserdem zwei Hummeln, Bombus terrester L. 3 und B. lapidarius L. 5, die Blüten be- besuchen und ebenso verfahren wie die Honigbiene; die 7—8, bezw. 8—10 mm langen Rüssel dieser Hummeln sind zur Ausbeutung des Honigs reichlich lang genug. Als sonstige Blütengäste, die aber niemals Fremdbestäubung bewirkten, bemerkte ich zahl- reiche Thrips. a er ar A ee ee” 2 rl A ee FL ET 1 ar ne Da a a VETEWer. a "2 u EI ui 1A ou 150 Serofulariaceae, 458. Linaria Tourn. Meist homogame Bienen- oder Hummelblumen, deren Gaumen den Schlund meist schliesst. Die Honigabsonderung erfolgt von der fleischigen Unterlage des Fruchtknotens, die Aufbewahrung desselben im Grunde des Sporns. Als An- flugsstellen dienen zwei Höcker am Gaumen. — Nach Kuhn kommen kleistogame Blüten vor. 2019. L. vulgaris Miller. (Antirrhinum Linaria L.) [Sprengel, S. 317—320; H. M., Befr. S. 279, 280; Delpino, Sugli app. S.32; Kirchner, Flora S. 581; Knuth, Bijdragen; Ndfr. Ins. S. 164; Weit. Beob. 8. 238; Notizen; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 343—345; VL; Verhoeff, Norder- ney.| — In den ee mit orangegelbenı Saftmal auf der Unterlippe ver- sehenen Blüten gleitet der von der Fruchtknoten- unterlage bereitete Nektar in einer schmalen, glatten Furche, die sich vom Nektarium an zwischen den beiden vorderen Staubblättern hin- durch bis in die Spitze des Sporns zieht und von kurzen, steifen Haaren umgeben ist, gleich- mässig bis in die äusserste Spitze des 10—13 mm langen Sporns hinab, diese meist 5—-6 mm weit damit ausfüllend. Von dieser Müller’schen Fig.272. Linaria vulgaris Mill. Darstellung weicht diejenige Sprengels ab, (Nach der Natur.) Blüte in natürlicher Grösse nach £ : : £ Entfernung der Unterlippe. Unter Weise in den Sporn hinabfliesst, indem „er so der etwas gewölbten Oberlippe be Jange an der Öffnung stehen bleibt, bis er zu finden sich die zwei Paar Staub- } ; blätter und zwischen den Antheren ner gewissen Menge angewachsen und dann die Narbe, plötzlich hinabsteigt“, so dass er in einiger Ent- _ fernung von der dann mit Luft gefüllt bleiben- den Spornspitze stehen bleibt. H. Müller hat unter mehreren hundert Blüten nur zwei gefunden, welche der Beschreibung Sprengels entsprachen, so dass man wohl annehmen darf, dass letzterer eine Ausnahme als Regel beschrieben hat. — Die beiden Vorderlappen des Nektarium sind, nach Jordan, stärker entwickelt als die beiden Hinterlappen. Die Länge des Sporns schliesst kurzrüsselige Bienen von dem Genusse des Honigs aus, durch das feste Zusammenschliessen von Ober- und Unterlippe ist Fliegen, Faltern und Käfern der Zugang zur Blüte versperrt. Es können also nur. langrüsselige Bienen auf normalem Wege zum Nektar gelangen und die Befruchtung vermitteln. Sie drücken die Unterlippe abwärts und kriechen soweit in die Blüte hinein, als es ihre Körpergrösse gestattet, bezw. bis sie den Honig saugen können. Dabei streifen sie, da Griffel und Staubblätter innen unter der Oberlippe liegen, mit ihrer Körperoberseite die Narbe und die mit der- selben gleichzeitig entwickelten Staubbeutel. Da erstere zwischen den Antheren der kürzeren und der längeren Staubblätter liegt, so erfolgt bei Insektenbesuch ebenso leicht Fremd- wie Selbstbestäubung, doch ist diese nach den Unter- indem letzterer vermutete, dass der Saft ruck- PER TREE 151 suchungen von Darwin, wie auch die natürlich leicht mögliche Autogamie, ohne Erfolg. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, in Wasser fast kuglig, glatt. Wie ich (Notizen) hervorgehoben habe, ist für die Führung des zum Honig vordringenden Insektenrüssels in trefflicher Weise gesorgt. Öffnet eine nektar- suchende Hummel den Blütenverschluss durch Herabdrücken der Unterlippe, so findet sie zu beiden Seiten der Mitte der letzteren je ein orangefarbenes Saftınal. Dieses ist aber nicht wie gewöhnlich durch blosse Strichzeichnung, welche in das Innere des honigbergenden Spornes zeigt, gebildet, sondern durch je einen Wulst fast senkrecht stehender, dichter, orangefarbiger Haare, welche einen glatten, unbehaarten Raum von etwa 1 mm Breite zwischen sich lassen. Den Hummeln und Bienen ist es unmöglich, diese Haarwälle mit dem Rüssel zu durchdringen; sie sind vielmehr genötigt, denselben in der glatten Mittelrinne vorzuschieben, wodurch die Oberseite von Kopf, Vorder: und Mittelbrust die Narbe und die Antheren streifen. Ich beobachtete in Schleswig-Holstein: 1. Apis mellifica L. 8; 2. Bombus agrorum F. 8; 3. B. hortorum L. 9 8; 4. B. terrester L. 9; teils normal sgd. (auch 1), teils (bis auf 3) den Honig auch durch Einbruch gewinnend. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Coleoptera: a) Nitidulidae: 1. Meli- gethes spec. (Dieb). b) Cureulionidae: 2. Gymnetron pilosum Schönh. B. Diptera: a) Museidae: 3. Calliphora erythrocephala Mg. (Dieb); 4. Cynomyia mortuorum L. (Dieb); 5. Lueilia latifrons Schin. (Dieb). b) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L. (Dieb); 7. Syritta pipiens L. (Dieb); 8. Syrphus corollae F. (Dieb). C. Hymenoptera: a) Apidae: 9. Bombus hortorum L. 5, s. hfg. normal saugend — 9, nicht selten, nor- mal sgd. — 9, Sporn durchbeissend, dann sgd., also Dieb; 10. B. lapidarius L. 9, (Dieb); 11. B. terrester L. 2 und -/', nicht selten, 8, hfg. (Dieb). b) Formieidae: 12. Formica fusca L., Rasse fusca Forel 3 (Dieb). c) Vespidae: 13. Odynerus parietum L. (Dieb). Alfken beobachtete auf Juist: Hymenoptera: Apidae: Bombus hortorum L. selten, sgd.; ferner bei Bremen: a) Apidae: 1. Bombus agrorum F. %; 2. B. hor- torum L. 89 5, sgd., nebst var. nigricans Schmdk. 9, sgd.; 3. B. pomorum Pz. 8; 4. B. proteus Gerst. 8; 5. B. silvarım L. ©. b) Vespidae: 6. Odynerus clavipennis Thms. 9. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 28): Bombus rajellus K. 9, sgd.; v. Fricken in Westfalen und Ostpreussen die Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Gym- netron linariae Pz. b) Nitidulidae: 2. Brachypterus gravidus Ill. als Schädlinge; Dalla Torre in Tirol Bombus mastrucatus Gerst. 8. Schletterer verzeichnet die Hummeln: 1. Bombus alticola Krehb.; 2. B. rudera- tus F. als Besucher für Tirol. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 126) wurden Apis und 2 Hummeln beobachtet. Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 343—345) bemerkte in Flandern die Gartenhummel cf 8, zahlreich, mit Blütenstaub, bedeckt; ferner 1 Halictus (honigstehlend) und drei Schwebfliegen (teils vergebens den Blüteneingang suchend, teils pfd.); ferner einen Käfer (Cetonia) ganz in die Blüte kriechend (Bot. Jaarb. VI. S. 371). Herm. Müller giebt folgendes über die Besucher an: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena gwynana L. 9, psd.; 2. Anthidium manicatum L. 2 Jg, häufig, sowohl sgd., als (2) psd.; 3. Apis mellifica L. 9, sehr zahlreich. Um Honig zu saugen, kriecht sie fast ganz in die Blüte hinein und steckt den Kopf in den erweiterten Eingang des Sporns, den sie nun bis auf 2—3 mm ent- leert. Mit bestäubter Oberseite wieder hervorkommend, sucht sie häufiger seitlich ge- legene Blüten benachbarter als höher gelegene derselben Stöcke auf, sie bewirkt daher 152 | Scerofulariaceae. vorwiegend Kreuzung getrennter Stöcke. In andern Fällen sah ich die Honigbiene, über- einstimmend mit Sprengels Angabe, ein Loch in den Sporn beissen und durch dieses ihn ganz entleeren. Ihr Benehmen beim Pollensammeln hat schon Sprengel richtig be- schrieben: „Sie entfernt die Unterlippe der Krone ein wenig von der Oberlippe und steckt den Kopf so weit hinein, dass sie die Antheren berühren und ihren Staub er- halten kann.“ 4. Bombus hortorum L. © 8 dZ', sah ich wiederholt andauernd die Blüte ihres Honigs entleeren, was ihm mit dem 17—21 mm langen Rüssel rascher gelang als Bombus terrester. Auch die 5’ fegten dann und wann den Pollen mit den vorderen Beinen von Kopf und Vorderrücken teilweise ab und hatten stets in den Fersenbürsten aller Beine eine Menge Pollenkörner sitzen; 5. B. terrester L. 9, normal sgd. Sie kriecht mit Kopf, Brust und Vorderbeinen in die Blüte, reicht dann mit ihrem 7—9 mm langen Rüssel fast bis in die Spitze des Sporns und kommt mit dicht be- stäubter Oberseite des Kopfes, der Vorder- und Mittelbrust wieder aus der Blüte hervor. Bisweilen bürstet sie einen Teil des Blütenstaubes mit den Fersenbürsten der Vorder- und Mittelbeine ab und bringt ihn an die ‚Hinterschienen. Sprengels Ansicht, „dass die grossen Hummeln in den natürlichen Eingang nicht hineinkommen können“, ist dem- nach irrig: 6. Megachile maritima K. 5', sgd.; 7. Osmia aenea L. ©, wiederholt, sgd. und psd.; 8. OÖ. leucomelaena K. 9, psd. b) Formiceidae: 9. Verschiedene Arten, häufig, saugend. 2020. L. minor Desfontaines. [H. M., Weit. Beob. III.S.28, 29; MacLeod, B. Jaarb. V.S.345; Kirchner, Flora 8.582; Kerner, Pflanzenleben II.] — Die Blüteneinrichtung der kleinen, wenig augenfälligen, hellvioletten, mit blassgelbem Gaumen versehenen Blumen stimmt im wesentlichen mit derjenigen von L. vul- garis überein, doch ist Insektenbesuch bisher nicht beobachtet; es findet vielmehr regelmässig spontane Selbstbestäubung statt. Mit dem Öffnen der Blüte springen die Antheren der beiden längeren Staubblätter auf; mit ihnen ist gleichzeitig die Narbe entwickelt, die bald darauf von dem aus den Antheren hervorquellenden Pollen bedeckt wird, indem gleichzeitig die Antheren der beiden kürzeren Staub- blätter aufspringen. Nach Kerner kommt die spontane Selbstbestäubung durch eine nachträgliche Verlängerung der Krone zu stande, indem dann die Antheren die Narbe streifen. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, eiförmig, glatt, etwa 25 u lang und 19 uw breit. 2021. L. litoralis W. [Kerner, Pflanzenleben II.] — Diese in Kroatien ete. heimische Art hat dieselbe Art der spontanen Selbstbestäubung wie vorige. 2022. L. striata DC. [Kirchner, Beiträge 8. 53; Loew, Bl. Fl. S. 292.]| — Die hellbläulichen, mit blauen Linien versehenen Blumen sind er- heblich kleiner als diejenigen von L. vulgaris, mit welcher sie in der Blüten- einrichtungkübereinstimmen. Die heller gefärbte Unterlippe ist in der Mitte mit goldgelben Haaren besetzt. Der Sporn ist nur 2—3 mm lang. Als Besucher sah Loew im botanischen Garten zu Berlin. A. Diptera: Syr- phidae: 1. Syritta pipiens L., anfliegend.. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis melli- fica L. 8, sgd.; 3. Bombus agrorum F. d, 8gd. 2023. L. alpina Miller, eine Hummelblume [H. M., Alpenblumen S. 275—377; Mac Leod, Pyreneeönbloemen 8. 47.] — Die Blüteneinrichtung stimmt bis auf die Färbung im wesentlichen mit derjenigen von L. vulgaris überein. Der Hohlraum der Blume ist eben weit genug, um einen Hummelkopf Sorofulariaceae. 153 aufzunehmen. Die Möglichkeit der Selbstbestäubung ist dieselbe wie bei L. vulgaris. Während der Blumen in den Alpen blauviolett sind und meist ein orangefarbiges Saftmal auf der Unterlippe haben, ist die Färbung in den Pyre- näen dunkler, während das Saftmal meist nur als kleiner gelber Fleck erscheint. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 2 Hummelarten normal saugend, ferner einen Nachtschmetterling, zu saugen versuchend und den Taubenschwanz, flüchtig saugend. Letzteren beobachtete Mac Leod auch in den Pyrenäen. H. Müller fand auch Einbruchslöcher, wahrscheinlich von Bombus mastrucatus Gerst. herrührend. D n ou wel fh Fig. 273. Linaria alpina Miller. (Nach Herm. Müller.) A Blüte im Längsdurchschnitt. B Obere Blütenbälfte von unten gesehen. €’ Der mittlere Teil der vorigen Figur, stärker vergrössert. D Stempel, obere (kürzere) Staubblätter, Nek- tarium. fi! Kürzere Filamente, a' deren Antheren. fi? Längere Filamente, a? deren Antheren. Bedeutung der übrigen Buchstaben wie in Fig. 213. (A, B Vergr. 5:1; C, D 7:1.) 2024. L. pyrenaica DC. [Mac Leod, Pyreneeönbloemen 8. 321, 322.] — Die blassgelben, an der Unterlippe mit orangefarbigem Saftmal versehenen Blumen haben im wesentlichen denselben Bau wie diejenigen von L. alpina. Die zur Erreichung des Honigs notwendige Rüssellänge beträgt 15—20 mm. Mac Leod beobachtete auch Einbruchslöcher, wahrscheinlich von Bombus mastrucatus oder B. terrester herrührend. ; 2025. L. origanifolia DC., eine Bienenblume mit Bombylidenthür (?) [Mac Leod Pyreneeönbloemen S. 42—46.] — Die Oberlippe ist zweilappig, die Unterlippe besteht aus drei zweiteiligen Lappen. Die Blüte ist violett ge- färbt, die Oberlippe zeigt dunklere Adern. Die Unterlippe hat ein gelbes Saftmal und ist mit sechs unregelmässigen, feinstacheligen Leisten besetzt, welche sich in das Innere der Blumenkrone fortsetzen; doch ist die mittlere dieser Fortsetzungen innerhalb der Blüte stachellos.. Zu dieser letzteren unbestachelten Mittellinie 154 Serofulariaceae. führt zwischen der Oberlippe und den beiden Mittelhöckern des Gaumens eine Eingangspforte. Der plattgedrückte Sporn ist 3,5 mm lang. Die Unterlippe ist schlaff, so dass sie nicht erst mit mehr oder minder grosser Kraftanstrengung seitens des honigsuchenden Insekts geöffnet zu werden braucht. Diese Ein- richtung sieht Mac Leod als eine Anpassung an Wollschweber (Bombyliden) an, doch beobachtete er solche nicht an den Blüten, sondern als Besucher nur einen für die Blüte unnützen Rüsselkäfer. 2026. L. arvensis Desf. [H. M., Weit. Beob. IH. S. 29] — Die winzigen Blüten sind ausschliesslich autogam; auch bei günstiger Witterung be- obachtete Müller trotz wiederholter Überwachung keinen Insektenbesuch. 2027. L. italica Trev. [Schulz, Beiträge IL] — Die Blüteneinrich- tung stimmt mit derjenigen von L. vulgaris überein. Als Besucher beobachtete Schulz bei Bozen recht zahlreiche Bienen, darunter Bombus terrester L., zum Teil den Nektar durch Einbruch gewinnend. 2028. L. spuria Miller. [Kirchner, Flora S. 583.] — Die Oberlippe ist dunkel purpurbraun, die Unterlippe eitrongelb, meist saftmallos, zuweilen aber dunkelpurpurbraun gefleckt; der € mm lange honigführende Sporn ist hellgelb. Die vier Staubblätter liegen wie gewöhnlich an der Innenseite der Oberlippe, und zwar sind die zwei kürzeren gerade ausgestreckt, während die zwei längeren kurz vor dem Grunde der Antheren sich scharf nach oben umbiegen, so dass die Antherenspitzen nach hinten stehen und ihre ursprünglich untere Seite nach oben gerichtet ist. Alle vier Antheren sind mit einander verklebt, und mitten zwischen ihnen liegt die mit ihnen gleichzeitig entwickelte Narbe. Die Antheren tragen an den Stellen, an welchen sie mit einander zusammenhängen, Büschel von kurzen Sammelhaaren und öffnen sich nach innen, also gegen die Narbe hin, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Nach Michalet und Ascherson (Verh. der bot. V.d. Pr. Brand. 1886. S. XXI) bilden sich in den Achseln der unteren Blätter kurze, dünne, gedrehte Zweige, welche sich in die Erde eingraben und hier Blüten mit verkümmerter Krone und kleistogamischer Befruchtung bilden. 2029. L. Cymbalaria L. [Kirehver,. Flora 87582; HZM.,: Weit. Beob. III. S. 29.] — Die Einrichtung der lila gefärbten, mit zwei orangegelben Flecken an der weisslichen innen bis zum Anfang des Sporns gleichfalls orange Unterlippe gezierten Blumen stimmt, nach Kirchner, im wesentlichen mit der- jenigen von L. vulga ris überein, doch ist der Sporn nur 3 mm lang, innen gefurcht, aber ohne Haare; dagegen ist die Wurzel der beiden längeren Staub- blätter mit Härchen besetzt. Als Besucher beobachtete Borgstette bei Tecklenburg: A. Diptera: Syr- phidae: 1. Helophilus hybridus Loew. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd., häufig; 3. Anthrena albicans Müll. ©, sgd.; 4. Halictus albipes F. , sgd.; 9. H. cylindriceus F. Q, sgd., mehrfach ; 6. H. sexnotatus K. 2, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Pieris rapae L., sgd. 2030. L. genistifolia Mill. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Apis melli- fica L. 9, stetig sgd. Ferner daselbst an Scrofulariaceae. 155 2031. L. purpurea Mill.: Apis sgd. und Bombus agrorum F. j', sgd. 2032. Phygelius capensis. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 377.] — Die Blütenstiele dieser im Kaplande heimischen Art sind hakenförmig gekrümmt, und auch die jungen, eben geöffneten Blüten sind fast rechtwinklig abwärts geneigt. Da die Blumen protogynisch sind, kann am ersten Blühtage nur Pollen aus älteren Blüten auf die Narbe gebracht werden, und zwar ist der Griffel anfangs so gekrümmt, dass die Narbe vor der Einfahrt zu dem honigführenden Blüten- grunde steht und von dem Besucher gestreift werden muss. Am folgenden Tage streckt sich der Griffel, wodurch die Narbe aus ihrer bisherigen Stellung entfernt wird, die jetzt von den geöffneten Antheren eingenommen wird. Indem sich nun gleichzeitig der Blütenstiel krümmt, wird die röhrenförmige Blumenkrone der Hauptachse des Blütenstandes genähert. Dadurch wird die Narbe unter die schrumpfenden Antheren gestellt, so dass sie durch Pollenfall belegt wird. Sollte aber der Pollen dennoch sein Ziel verfehlen, so kommt Autogamie doch noch dadurch unvermeidlich zu stande, dass die Narbe, welche durch die abfallende Blüte hindurchgeschleift wird, die Antheren berührt und die letzten Reste des etwa noch vorhandenen Pollens aufnimmt. 459. Erinus L. y Homogame Falterblumen. 2033. E. alpinus L. [Loew, Bl. Fl. S. 50]. — Die von Loew an kultivierten Pflanzen untersuchten Blüten besitzen eine enge, etwa 5 mm lange Kronröhre, an deren Grunde sich der von einem Ringe am Grunde des Frucht- knotens abgesonderte Honig ansammelt. In den homogamen Blüten ist Selbst- bestäubung möglich. Als Besucher der rötlich-violetten Blume sah Mac Leod in den Pyrenäen 2 Falter und 1 Fliege. 460. Gratiola L. Weisse oder rötliche Blumen mit verborgenem Honig, welcher aus einer unter dem Fruchtknoten sitzenden Scheibe abgesondert wird. 2034. G. offieinalis L. [Vaucher, Hist. phys. des plantes d’Europe III; Loew, Blütenbiol. Flor. S. 289, 290.] — Die nach Linn@ und Medicus reiz- bare Narbe öffnet ihre beiden verdünnten und papillösen Lappen spät und schliesst sie bald. Die beiden fruchtbaren Staubblätter sind am oberen Ende behaart und wenden ihre aufgesprungene Seite der Narbe zu, so dass letztere von dem Pollen derselben bedeckt wird, doch wird derselbe durch eine halb- durchsichtige Haut zurückgehalten. 461. Mimulus L. Homogame Bienenblumen mit reizbarer Narbe. 2035. M. luteus L. (M. guttatus DC.) Nach Batalin (Bot. Ztg. 1870, S. 53, 54) streifen die in die Blüte eindringenden Bienen zuerst den 156 Serofulariaceae. abwärtsgerichteten, die Antheren verdeckenden unteren Narbenlappen und belegen ihn mit Pollen, wenn sie bereits eine andere Blüte besucht und sich hier mit Blütenstaub behaftet hatten. Nach dieser Berührung richtet sich der reizbare Narbenlappen auf, so dass die unter ihm befindlichen pollenbedeekten Antheren frei und von der besuchenden Biene berührt werden, sie sich mithin von neuem mit Pollen behaftet. Ähnlich verhalten sich 2036. M. Tillingii, nach Behrens (Progr. Elberfeld 1877/78) und 2037. M. (Diplacus) glutinosus Wendl. var. 8. (D. puniceus Nutt.) nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1867, S. 284). Auch 2038. Glossostigma elatinoides hat, nach Cheeseman, eine ähnliche einlippige, reizbare Narbe. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 280.] — Desgleichen haben Arten der Gattungen Rehmannia und Torenia zweilippige reizbare Narben. 2039. Collinsia bicolor. [Delpino, Ult. oss. S. 151, 152; Hilde- brand, Bot. Ztg. 1870, S. 658.] — Die Blumen haben, nach Delpino, Ähn- lichkeit mit einer Schmetterlingsblüte. Staubblätter und Griffel liegen an der Unterseite, das Nektarium befindet sich an der Oberseite der Blüten. Bei Insekten- abschluss sind sie, nach Hildebrand, autogam und mit dem eigenen Pollen fruchtbar. Dieselbe Einrichtung hat 2040. C. verna. 2041. C. Canadensis besitzt, nach: Breitenbach (Kosmos 1884), dreierlei Blüten: grosse zwittrige, kleine weibliche und solche, bei denen eine Anthere verkümmert ist. 2042. Vandellia pyxidaria Maximoviez (Lindernia pyx. All.) |Urban, Studien; Loew, Blütenb. Floristik S. 290.] — Die Pflanze tritt in drei Formen auf: 1. chasmogam mit grosser, den Keleh um das Doppelte überragender Blumenkrone (Maximovicz); 2. kleistogam (Lindernia pyxidaria All.) mit kleiner, von den Kelchzähnen überragter Blumenkrone (Maximoviez); 3. intermediär mit kaum geöffneter, die Kelchzähne kaum überragender Blumenkrone (Urban). Die Formen 1 und 2 können an derselben Pflanze vorkommen. In den chasmogamen Blüten liegen die Antheren der beiden längeren Staubblätter infolge der Biegung ihrer Staubfäden oberhalb der Antheren der fast um die Hälfte kürzeren kleinen Staubblätter; die Staubblatt- anhänge sind lang, und der Griffel überragt die Antheren bedeutend. Dagegen waren die Anhänge der Staubblätter der kleistogamen Blüten desselben Exemplars (von Regensburg) sehr kurz; die vorderen Staubblätter mit geraden Staubfäden waren wenig länger als die hinteren, deren Filamente schwach gebogen erschienen, und die Antheren lagen der Narbe des um das Dreifache kürzeren, geraden Griffels an. Beide Blütenformen zeigen an mittel- und südeuropäischen Pflanzen freie Staubbeutel, während bei asiatischen Pflanzen die Antheren meist aneinander kleben, indem gleichzeitig die Staubfäden so gekrümmt sind, dass die Antheren unter der Oberlippe paarweise zusammentreffen. Dies bedeutet eine stärkere Anpassung an Fremdbestäubung. Serofulariaceae.. 157 In der gemässigten Zone von Europa und Asien finden sich .vorwiegend kleistogame Blüten; selten treten kleisto- und chasmogame Blüten an derselben Pflanze auf. Im südlichen und westlichen Europa finden sich neben zahlreicheren kleistogamen nur chasmogame Blüten. In Vorderindien blüht die Pflanze aus- schliesslich chasmogam. 2043. Hysanthes gratioloides Benth. [Urban, Studien; Loew, Blüten- biol. Floristik S. 290, 291.] — Diese in Nordamerika heimische, in Frankreich eingeschleppte Art besitzt gleichfalls chasmogame und kleistogame Blüten. Letztere besitzen eine blassgefärbte, von den Kelehzähnen bedeutend überragte Krone, in weleher sich die beiden hinteren Staubblätter etwas gegen einander und nach der Blütenmitte hinbiegen. Hierdurch kommen die Antheren zu beiden Seiten des Griffels zu liegen und somit auch an beide Seiten der sich kaum von einander trennenden Narbenlappen, an denen der Pollen fest haftet und Schläuche in dieselben treibt. Die beiden vorderen Staubblätter sind in Staminodien umge- wandelt, welehe in den chasmogamen Blüten lineale, oberwärts etwas verdickte, den Staubblattanhängen entsprechende, kurze Fäden bilden, die aus einer drüsigen Leiste der unteren Kronröhre entspringen und ebenfalls mit Drüsen besetzt sind. Von ihnen geht in wechselnder Höhe das eigentliche Staminodium als ein noch viel dünneres Fädchen unter einem rechten oder stumpfen Winkel ab. Die kleistogamen Blüten besitzen statt der drüsigen Anhänge nur eine unscheinbare Schwiele oder ein kleines Knöpfchen, und das Staminodium erscheint als kurzes, schräg gerichtetes Fädchen hinter dem Knöpfchen oder der Schwiele. 2044. Limosella aquatica L. Die kleinen, fleischfarbigen Blüten bleiben, wenn sie überflutet werden, geschlossen und befruchten sich, nach Kerner, pseudokleistogam selbst. 462. Digitalis Tourn. Protandrische Hummelblumen, in denen der Nektar von einem den Grund des Fruchtknotens umgebenden Ringe abgesondert wird. 2045. D. purpurea L. [Sprengel, S. 325; Ogle, Pop. Sc. Rev. 1870, S.49; H.M., Befr. S. 2833—285; Ludwig, Kosmos 1885, S. 107; Kirchner, Flora S. 585; Knuth, Thüringen; Blütenbesucher II.; Rügen; Bijdragen.] — Die grossen roten Blumen sind zu einseitswendigen traubigen Blütenständen von grosser Augenfälligkeit vereinigt. Sie bilden einen schräg abwärts gerichteten, oben ausgezogenen, etwas abgeplatteten, unten schräg abgeschnittenen Cylinder von 4!/a bis 5'/g cm Länge und 1,5 bis 1,7 em Querdurchmesser. (S. Fig. 274.) Durch diese Stellung und Form der Blumenkrone sind die inneren Blütenteile vor Regen geschützt. Die Innenseite der Krone ist auf der unteren, etwas vorgezogenen Fläche mit einem Saftmal versehen, welches aus dunkelpurpurnen Flecken besteht, die von weissen Ringen umgeben sind. Dieser Teil ist mit Haaren von 5 mm Länge besetzt, welche, nach Kirchner, kleinere, für die Blüte nutzlose Insekten vom Nektar ausschliessen, doch scheinen mir die Haare so locker zu stehen und so wenig weit in die Blüte hineinzuragen, dass sie kleinere Insekten nicht 158 | Serofulariaceae. hindern können, in die Blüte zu kriechen. Ich halte die Haare für Handhaben, an welchen sich die anfliegenden Insekten festhalten sollen. Der von dem ringförmigen Wulste unterhalb des Fruchtknotens abgeson- derte Honig sammelt sich im Grunde 4 der Kronröhre. Die Ausmessungen des Blüteninneren entsprechen der Grösse einer Hummel, und in der That sind es allen Hummeln, welche dem Nektar in der Blüte des roten Fingerhutes nach- gehen und dabei die Befruchtung be- wirken. Antheren und Narbe liegen näm- lich auf dem Wege zum Honig, denn die Staubblätter und der Griffel liegen der Innenseite der oberen Fläche der Krone dicht an, so dass eine ganz in die Blüte hineinkriechende und den mit dem Rücken die Antheren Antheren der beiden längeren Staubblätter auf, dann die der bei- B. Fig. 274. Digitalis purpurea. L. (Nach Plateau.) Blüte in natürlicher Grösse, Rüssel zum Nektar vorschiebende Hummel und die Narbe streifen muss. Zuerst springen die den kürzeren, und dann erst breiten sich die Narbenlappen aus- einander. Bei reich- lichem Hummelbe- such werden alle vier Antheren ihres Pol- lens beraubt sein, ehe die Narbe entwickelt ist, so,dass alsdann immer Fremdbestäu- Fig. 275. Digitalis purpurea L. (Nach Herm. Müller.) bung erfolgt. Bleibt 1 Junge Blüte, deren längere Staubblätter ihre Antheren eben dagegen Hummelbe- öffnen, nach Entfernung der rechten Hälfte von Kelch und Krone, . such aus, so sind von der rechten Seite gesehen. Man denke sich die Figur rechts herumgedreht, bis der Pfeil senkrecht steht 2 Griffelspitze der- selben Blüte vergrössert: die Narbenlappen schliessen noch zusam- men. 3 Etwas ältere Blüte, deren längere Staubblätter ihre An- theren bereits entleert haben, während die der kürzeren sich ge- öffnet haben, nach Fortnahme der unteren Hälfte von Kelch und Krone, von unten gesehen. 4 Griffelspitze derselben Blüte, ver- grössert, von der Seite gesehen. 5 Entleerte Staubblätter und aus- einander getretene Narbenlappen einer alten Blüte, von unten gesehen. die Antheren noch mit Pollen bedeckt, wenn die Narbenlappen sich ausbreiten, so dass spontane Selbstbe- stäubung möglich ist. Diese ist wahrscheinlich von Erfolg, da auch bei andauernd regnerischer Witterung die Blüten fast ausnahmslos fruchtbar sind. Darwin bezeichnet die Blüten Serofulariaceae, 159 jedoch als selbststeril. Die Blütedauer der Einzelblüte beträgt, nach Kerner, 6 Tage. Ausser diesen protandrischen zweigeschlechtigen Blüten beobachtete Ludwig kleinblütige weibliche Stöcke, welche um Kleinschmalkalden etwa 1°/o aus- machen. Die weiblichen Blüten sind kleiner als die zweigeschlechtigen, wenig hälftig-symmetrisch; ihre Staubblätter sind verkümmert und enthalten verschrumpfte Pollenkörner. Diese weiblichen Stöcke sind überhaupt auch in allen ihren vege- tativen Teilen kümmerlich. Als Besucher beobachtete ich sowohl an Gartenexemplaren in Schleswig-Hol- stein, Mecklenburg und Pommern (Insel Rügen), als auch an wildwachsenden in West- falen und Thüringen ausschliesslich Bombus hortorum L. 9, sgd. Auch Sprengel beobachtete (ausser Thrips) eine Hummel, welche er auf dem Titelkupfer abbildet; es scheint Bombus terrester L. zu sein. Herm. Müller giebt als Befruchter 3 Hummeln an (B. agrorum F. 9, B. hor- torum L. © und B. terrester L. 9), sowie als unnütze Blumengäste 2 kleinere Bienen (Anthrena coitana K. @ und Halictus cylindricus F. 2) und 3 Käfer (Antherophagus pallens Ol., Dasytes sp., Meligethes sp.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Anthidium manicatum L. 5‘, ganz in die Blüte hineinkriechend und sgd.; Plateau im botanischen Garten zu Gent: Bombus terrester L., B. muscorum F., Megachile erice- torum Lep., Anthidium manicatum L., Oxybelus uniglumis L., Odynerus quadratus Pz., Musca domestica L. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) verzeichnet für die Niederlande Bombus hortorum L. ®. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes häufig. B. Hy- menoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F., sgd.; 3. B. hortorum L., sgd.; 4. B. ter- rester L., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Pieris sp., sgd. 2046. D. lutea L. [H. M., Alpenblumen 8. 273—275; Schulz, Beiträge; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung dieser Art stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vorigen überein, doch ist die gelbe Kron- röhre so eng, dass nur der Hummelkopf darin Platz finden kann. Da sie nun 13—14 mm lang ist, können die kurzrüsseligsten Hummeln, wie Bombus terrester (mit 8 mm langem Rüssel) den Nektar nur eben erreichen, aber nicht völlig ausbeuten, während langrüsselige Hummeln besonders B. hortorum (Rüssellänge 18—21 mm) dies bequem thun können. In den Vogesen fand Herm. Müller die Blüten in einer Höhe von unter 1000 m ausgeprägt protandrisch, im Suldenthal bei 1500—1800 m fand derselbe Forscher die Narbe gleichzeitig mit dem zweiten Staubblattpaar ent- wickelt und hier trat bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbe- stäubung ein. In Tirol (bei Bozen) fand A. Schulz die Blüten ausgeprägt protandrisch, so dass Selbstbestäubung ausgeschlossen war. Hier traf Schulz auch kleinere weibliche Blüten mit Zwitterblüten auf demselben Stocke an; sehr selten beob- achtete er auch Gynodiöcie. Besucher ist ausschliesslich B. hortorum L. 2 8 (Müller, Schulz, Loew, Knuth). Bombus terrester L. 3 raubt den Honig durch Einbruch (Müller, Schulz). 160 Serofulariaceae. 2047. D. ambigua Murray. (D. ochroleuca Jacequin, D. grandi- flora Lmk.) [H. M., Alpenblumen $. 275; Weit. Beob. IH & 30, 31; Kirchner, Flora S. 585, 586; Ludwig, Kosmos 1885; Schulz, Beitr.; Loew, Bl. Fl. S. 395.] — Die Blüteneinrichtung ist derjenigen von D. pürpurea ähnlich. Als Saftmal besitzt die trübgelbe Blumenkrone auf der Unterfläche der Innenseite ein Netz brauner Linien. Die Blüte ist so weit, dass Hummeln jeder Grösse bequem hineinkriechen und zum Nektar gelangen können. Der Blüteneingang ist 20—22 mm breit und 12 mm hoch; es berühren daher auch kleinere Hummeln Antheren und Narbe. Dabei ist durch ausgeprägte Protandrie Fremdbestäubung gesichert, zumal auch, weil die Hummeln die Gewohnheit Fig. 276. Digitalis lutea L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte im ersten (männlichen) Zustande von der Seite gesehen. B Dieselbe, gerade von vorn gesehen. ( Dieselbe nach Entfernung des grössten Teiles der Blumenkrone, von unten gesehen. D Stempel derselben, von der Seite gesehen. F Die Befruchtungsorgane während des Ausstäubens der Antheren der beiden längeren Staubblätter. F Dieselben während des Ausstäubens der Antheren der beiden kürzeren Staubblätter. Die beiden kurzen Griffeläste breiten ihre papillösen Flächen aus. (Vergr. 3'/2: 1.) haben, die Blütenstände von unten nach oben auszubeuten, was auch bei D. ambigua der Fall ist. Bleibt Insektenbesuch aus, so kann vielleicht durch die dann noch mit Pollen behafteten Antheren spontane Selbstbestäubung er- folgen. Ausser diesen zweigeschlechtigen Pflanzen beobachtete Ludwig klein- blütige weibliche Stöcke mit kümmerlichen vegetativen Teilen, die bei Greiz und Plauen etwa 2°/o ausmachen. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen eine Anthophora, H. Müller jun. B. hortorum 5; dieselbe Art bemerkte Loew im Altvatergebirge. Bei Kitzingen sah H. Müller sen. noch einige pollensammelnde Bienen (An- threna coitana K. 9, Halietus sp. 2, Dufourea vulgaris Schenck 9). Schulz beobachtete B. terrester in Tirol normal saugend und Honig durch Ein- bruch gewinnend. Serofulariaceae. 161 Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge 8. 52): Bombus hortorum L. 9, sgd. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol Bombus pomorum Pz. 9 als Besucher an. 463. Pentstemon Mitch. Delpino, Ult. oss. L; Errera, Bull. de la Soc. Roy. de Bot. de Belg. XVII; Loew, Blütenb. Beitr. I. S. 31—40. Protandrische Blumen mit verborgenem Honig, mit Ortsveränderung der Staubblätter und des Griffel. Das Nektarium ist vom Grunde aus scharf ab- wärts gebogen, durchzieht in schräger Richtung die Kronröhre und liegt mit seinem freien Ende auf dem Mittellappen der Unterlippe. 2048. P. Hartwegi Benth. Im botan. Garten zu Brüssel untersuchte Errera drei Varietäten dieser Art, sowie zwei Formen von 2049. P. gentianoides 6. Don. Diese fünf Varietäten werden von Apis, Bombus, Eristalis tenax besucht, und zwar flogen die Apiden fast nur an die violett blühende Form von P. gentianoides. Nach F. Pasquale (Congr. botan. Genova) ist letztere Art fast ausschliesslich autogam; eine Bestäubung durch Insekten ist kaum vorhanden, und alle bisherigen Angaben hierüber be- ruhen, nach Pasquale, nur auf ungenauer Beobachtung. 2050. P. eampanulatus Willd. [Delpino, Ulteriori osservazioni 1. S. 149, 150; Hildebrand, Bot. Zeit. 1870. S. 667; W. Ogle, Pop. Science Rev. Jan. 1870. S. 51; H. M., Weit. Beob. III. S. 30.] Delpino hat als Besucher Bombus, Anthidium und Apis beobachtet; Herm. Müller sah in seinem Garten Bombus lapidarius L. © 8, sgd. und Kreuzung ver- mittelnd, und Halictus sexnotatus K. 9, sgd. 2051—53. P. pubescens Sol. (?), P. ovatus Dougl., P. procerus Doug]. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von der Honigbiene besucht, doch gelang es ihr nur bei der kleinblumigsten (P. procerus) zum Honig zu gelangen. Im Blütenschlunde pollensammelnd beobachtete Loew Anthrena combinata Chr., Halictus sexnotatus K. ? und Osmia rufa L. 2. 464. Chelone L. Delpino, Ult. oss. I. Protandrische Hummelblumen. Nektarabsonderung und -bergung wie bei vor., sowie auch dieselbe Ortsveränderung der Staubblätter und des Griffels, wie bei vor. 2054. Ch. glabra L. [Loew, Blütenb. Beitr. I. $. 28—31.] — Diese aus Nordamerika stammende Art sah Loew im botan. Garten zu Berlin von Bombus hortorum L. £ besucht. | 2055. Maurandia Ort. hat die gleiche Lagenveränderung des Griffels und der Staubblätter wie vor. 465. Veronica Tourn. Blaue, seltener rote oder weisse Blumen mit verborgenem Honig, welcher von einer unter dem Fruchtknoten sitzenden Scheibe abgesondert und im unteren Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2, 11 162 Serofulariaceae. Teile der kurzen Kronröhre aufbewahrt wird. Die grossblütigen Arten sind meist homogame oder dichogame Schwebfliegenblumen, indem Staubblätter und Griffel als Anflugstangen dienen. Nach Kerner tritt bei den Arten mit ährigem Blütenstande Geitonogamie ein. | 2056. V. Chamaedrys L. [Sprengel, S. 51; H. M., Befr. S. 285; Alpenbl. S. 272; Weit. Beob. III. 8. 31; Kirchner, Flora S. 586, 587; Loew, Bl. Fl. 8.391; Knuth, Ndfr. Inseln 8. 111, 164; Bijdragen.] — Homo- game Schwebfliegenblume. Die hellblauen, mit dunkleren Linien und heller Mitte gezierten Blumen sind zu ziemlich augenfälligen traubigen Blütenständen vereinigt. Der von einer gelben, unter dem Fruchtknoten sitzenden, fleischigen Scheibe abgesonderte Honig wird durch Haare, welche von der Kronröhre aus- gehen, überdeckt und so gegen Regen geschützt. Der Griffel ist schräg ab- wärts gerichtet, während die zwei Staubblätter sich nach beiden Seiten auseinander- spreizen, so dass spontane Selbstbestäubung unmöglich ist, obgleich Narbe und Antheren gleichzeitig entwickelt sind. Der untere Kronzipfel bildet den be- quemsten Anflugplatz; es wird daher die Narbe von der Unterseite des besuchen- Fig. 277. Veroniea Chamaedrys L. (A nach Herm. Müller; B, CO, D nach der Natur.) A Blüte von vorn gesehen. B Blüte mit zusammengelegten Staubblättern, wie sich eine Schwebfliege dieselben unter den Körper schlägt. C Blüte mit Aseia podagrica, welche die Staubblätter sich unter dem Leibe zusammengeschlagen hat. D Stempel mit Nektarium, (Vergr. 3:1.) den Insekts zuerst berührt, worauf dasselbe mit den Vorderbeinen die dünnen . Wurzeln der leicht nach innen drehbaren Staubfäden erfasst, so dass es sich die Staubfäden unter dem Körper zusammenschlägt und sich hier mit Pollen behaftet. Bei jedem weiteren Blütenbesuche wiederholt sich dieser Vorgang, so dass jedesmal Fremdbestäubung erfolgt und das Insekt sich immer wieder mit Pollen behaftet, »Selbst beim Auffliegen auf einem der beiden seitlichen Kron- blätter schlagen sich die besuchenden Schwebfliegen zuweilen das hier befindliche Staubblatt unter den Leib. — Nach Kerner findet bei schlechtem Wetter spon- tane Selbstbestäubung in der geschlossenen Blüte statt. Nach demselben öffnen sich die Blüten um 9—10 Uhr vormittags und schliessen sich um 5—6 Uhr nachmittags. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Anthrena cingulata F. als Besucher; Alfken bei Bremen und Hannover: A. Coleoptera: Byrrhidae: 1. Cistela sericea Först. Serofulariacene. 163 B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis tessellata F., sgd. b) Syrphidae: 3. Ascia poda- grica F.. s. hfg., sgd.; 4. Syrphus balteatus Deg., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Anthrena chrysopyga Scheck. j', einzeln; 6. A. cingulata F. 2, sgd. und psd., 5’ sgd., einzeln; 7. A. convexiuscula K.Q 5; 8. A. flavipes Pz. /'; 9. A. gwynana K. 9, psd.; 10. A. minutala K. 9, sgd. und psd., 5 sgd., s. hfg.; 11. A. nitida Fourer. 9, einmal; 12. A. xanthura K. 7, sit., sgd.; 13. Apis mellifica L. 8, psd.; 14. Bombus jonellus K. 8, psd.; 15. Halietus calceatus Scop. 2, sgd. und psd.; 16. H. flavipes F. 9, sgd. und psd.; 17. H. leucopus K. 9; 18. H. leucozonius Schrk. 9; 19. H. major Nyl. 2 (Hannover); 20. HB. minutus K. 9; 21. H. morio F. 9; 22. H. nitidiuseulus K. 9, sgd. und psd.; 23. H. punctatissimus Schek. 9; 24. H. sexmaculatus Schck. 9; 25. H. sexnotatus K. Q (Hannover); 26. H. sexnotatulus Nyl. 9, mehrfach, sgd. und psd.; 27. H. villosulus K. 9; 28. Nomada flavoguttata K. 9 , sgd.; 29. N. ochrostoma K. 9, sgd.; 30. Po- dalirius retusus L. 5‘, sgd: b) Formieidae: 31. Lasius fuliginosus Ltr. 8. ce) Sphegidae: 32. Pompilus viaticas L. hfg. D. Neuroptera: a) Odonata: 33. Agrion minium Harr., den Kopf in die Blüte senkend, mehrfach; Verhoeff auf Norderney: Diptera: a) Mus- eidae: 1. Anthomyia muscaria Zett. @ j', hfg. b) Syrphidae: 2. Melithreptus menthastri L. /, sgd.; Schmiedeknecht in Thüringen Anthrena cingulata F.; ebenso Krieger bei Leipzig. Schenk beobachtete in Nassau die zierlichen Erdbienen Anthrena cingulata F. und cyanescens Nyl.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Adela fibulella F. Friese bemerkte in Baden (B.), im Elsass (E.), in Mecklenburg (M.) und Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthrena chrysopyga Scheck. (E.) J, M.n. sit. (U.) einz.; 2. A. chrysosceles K. (M.), einz., (U.), selt.; 3. A. cingulata F. (B.), einz., (M.), hfg.; 4. A. cyanescens Nyl. (Fiume, B.), hfg., (M.), n. slt.; 5. A. labiata Schek., einz.; 6. A. xanthura K., hfg.; 7. Nomada corcyrea Schmiedekn. (U.), einz.; 8. N. guttulata Scheck. (U.). Ich beobachtete bei Kiel ausser der Honigbiene folgende Schwebfliegen (sgd.): Ascia podagrica L., Rhingia rostrata L., Syrphus balteatus Deg., S. pyrastri L. Herm. Müller (1), Buddeberg (2) und Borgstette (3) sahen in Westfalen, Nassau und bei Tecklenburg: A.Coleoptera: a) Alleculidae: 1. Hymenalia rufipes F., Antheren fressend (1). b) Ni- tidulidae: 2. Meligethes sp., häufig, sich in die Blüten drängend (1). B. Diptera: a) Bombylidae: 3. Bombylius eanescens Mik., sgd. (2). b) Empidae: 4. Cyrtoma spuria Fallen, sgd. (1). c) Muscidae: 5. Anthomyia sp., sgd., einzeln (1). d) Syrphidae: 6. Ascia podagrica F., sehr zahlreich, Fremdbestäubung bewirkend (1); 7. Melanostoma mellina L., w. v. (1); 8. Rhingia rostrata L., sgd., wiederholt (1, 2); 9. Syritta pipiens L., sgd. (2). C. Hymenoptera: Apidae: 10. Anthrena cingulata F. 2 J, sgd. (2); 11. A. cyanescens Nyl. © 5, sgd. (2); 12. A. fulvicrus K. 9, sgd. und psd. (1); 13. A. gwynana K. 9, sgd. (1); 14. A. minutula K. 9 , sgd. u. psd. (2); 15. A. parvula K. 9, psd. (1, Thür.); 16. Apis mellifica L. 8, psd. (1); 17. Halictus cylindricus F. 9, sgd. (1); 18. H. longulus Sm. 9, w. v. (1); 19. H. villosulus K. 9, sgd. (2); 20. H. zonulus Sm. 7, sgd. (1, Thür.); 21. Melecta armata Pz. 5, sgd. (1, Strassburg) ; 22. M. luctuosa Scop. ©, sgd. (2); 23. Nomada germanica Pz. j, sgd. (2); 24. Osmia aenea L. J', sgd. (1, Thür.); 25. Sphecodes gibbus L. 9, sgd. (2). In den Alpen sah Herm. Müller 2 Schwebfliegen, 2 Falter, 1 Hummel an den Blüten. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge 8. 42): A. Diptera: Syrphidae: 1. Ascia podagrica F., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena cyanescens Nyl. 2, psd.; H.d. Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 3 Apiden als Besucher: 1. Anthrena cingulata F. /; 2. A. parvula K. 9; 3. Apis mellifica L. @; Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 346, 347) in Flandern 4 kurzrüsselige Bienen, # Empiden, 2 Schwebfliegen und 3 Museciden; in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 312) einzelne kurzrüsselige Bienen, Bombyliden und Empiden als Besucher. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 130) wurden 1 Hummel, 1 Schwebfliege und 3 Musciden als Besucher beobachtet. ty 164 Serofulariaceae. Saunders ($d.) und Smith (Sm.), beobachteten in England die Apiden: 1. An- threna eingulata F. (Sd., Sm.); 2. A. parvula K. (Sm.); 3. A. minutula K. (Sd.). 2057. V. offieinalis L. [H. M. Befr. S. 287; Alpenbl. S. 272; Kirchner, Flora 8. 587; Knuth, Nädfr. Inseln $.111, 164; Loew, Bl. Fl. S. 391, 399.] — Die hellblauen, mit dunkleren Adern durchzogenen Blüten öffnen sich auch im Sonnenscheine nicht so weit wie bei voriger. Die Blüten sind teils homogam, teils dichogam. In den ersteren stehen die an ihrem Grunde wieder stark verdünnten Staubblätter gerade aus der Blüte hervor und spreizen sich etwas auseinander, so dass sie von dem unter ihnen stehenden Griffel entfernt sind. Insekten, welche dem in derselben Weise wie bei der vorigen Art abgesonderten Nektar nachgehen, berühren mit verschiedenen Stellen ihres Körpers in ungeregelter Weise bald die Narbe bald die Antheren, bewirken also ebensowohl Selbst- als Fremdbestäubung. Bei ausbleibendem Insektenbe- suche drehen sich beim beginnenden Verwelken der Blüte die Staubblätter in Folge der Verdünnung ihres Grundes so weit nach innen und unten, dass die Antheren sich unter einander und die Narbe berühren, mithin spontane Selbst- bestäubung erfolgt. (H. Müller in Westfalen.) In England beobachtete Stapley protandrische Blüten, in denen sich die Narbe beim Öffnen der Blüten oberhalb der Antheren aufrichtet, wodurch spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Kirchner beobachtete bei Stuttgart ausgeprägt protogynische Blüten, bei welchen der Griffel mit entwickelter Narbe um etwa 2 mm aus der noch ge- schlossenen Krone herausragt, und auch nachdem diese sich ausgebreitet hat, bleiben die Antheren noch einige Zeit geschlossen und stehen wie in den homo- gamen Blüten oberhalb der Narbe. Auch bei Ruppin sind, nach Warnstorf, die Blüten protogyn: noch bei geschlossenen Blüten ragt der Griffel mit entwickelter Narbe bereits mehrere Millimeter aus der Krone hervor. — Pollen weiss, brotförmig, mit gestutzten Polenden, dicht- und kleinwarzig, bis 50 «u lang und 25 u breit. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein eine Schwebfliege (Syritta pipiens L., sgd.); Herm. Müller in Westfalen 1 Empide (Empis livida L., sgd., häufig), zwei Syrphiden (Helophilus floreus L., sgd.; Syritta pipiens L., dgl.), 1 kleine Biene (Halictus albipes F., psd.) und 2 Schmarotzerhummeln (Psithyrus vestalis Fourer. 9, sgd. und P. barbutellus K. 9, letztere nur kurze Zeit sgd.), in den Alpen Bombus mendax Gerst. 8, sgd. In Thüringen sah ich (Thür. S. 32) eine saugende, die Befruchtung besorgende Fliege Empis truncata Mg.; Loew in Brandenburg (Beiträge S. 42): Diptera: a) Bom- bylidae: 1. Bombylius minor L., sgd. b) Conopidae: 2. Dalmannia punctata F., sgd.; in der Schweiz (Beiträge S. 61): Syrphus luniger Mg.; Mac Leod in Flandern 4 kurz- rüsselige Bienen, 2 Syrphiden, 3 Musciden, 3 Empiden (B. Jaarb. V. 8. 347.) In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 129) wurde ein Hummel als Besucherin beobachtet. 2058. V. montana L. [H. M., Alpenblumen S. 272; Weit. Beob. III. S.32, 33; Kirchner, Flora S. 587, 588.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von V. Chamaed rys überein, doch sind die Blüten und die Blüten- stände grösser und augenfälliger, werden daher von zahlreicheren Insekten besucht. Als Besucher sah Herm. Müller in den Alpen Apis und Ammophila. In Westfalen beobachteten er und sein Sohn an nur 2 Tagen: | Scrofulariaceae. 165 A. Diptera: a) Muscidae: 1. Anthomyia spec. sgd., in Mehrzahl. b) Syrphidae: 2. Ascia podagrica F. sgd., in Mehrzahl; 3. Syritta pipiens L., sgd., in grösster Häufig- keit. 4. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd., beim Saugen in der Regel die Staubblätter unter sich zusammenschlagend. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthophora retusa L. (haworthana K.) 5‘, sgd.; 6. Apis mellifica L. 8, sgd., zahlreich. 7. Bombus pra- torum L. Eine kleine Arbeiterhummel dieser Art saugte und flog jedesmal nach dem Aussaugen einer einzelnen Blüte behend an eine andere Blütentraube. Sie schien die Erfahrung gemacht zu haben, dass der Bau der Blüten und Blütenstände viel zu zart ist, um nach Art einer Labiate behandelt werden zu können. 8. Chelostoma nigricorne Nyl. 5‘, sgd.; 9. Eucera longicornis L. 5‘, sgd.; 10. Halictus malachurus K. 9, psd.; 11. H. nitidus Schenck 9, psd.; 12. H. smeathmanellus K. 9, sgd.; 13. H. sexnotatus K. 9, sgd.; 14. H. sexstrigatus Schenck 9, sgd.; 15. H. zonulus Sm. 9, psd. u. sgd.; 16. Prosopis confusa Nyl.; 17. P. hyalinata Sm. /, sgd.; 18. Psithyrus quadricolor Lep. 9, kriecht unbeholfen von Blüte zu Blüte, saugt, von unten an den durch ihr Gewicht herabgezogenen Blütentrauben hängend, ziemlich langsam an den einzelnen Blüten der- selben und fliegt dann an eine andere Traube. b) Sphegidae: 19. Cerceris variabilis Schrk. Q d, sgd., in Mehrzahl; 20. Passaloecus gracilis Curt. (tenuis Mor.) j‘, sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 130) wurden 2 Schweb- fliegen und 5 Musciden als Besucher beobachtet. 2059. V. urtieifolia Jaequin. (V. latifolia Scop.) [H. M., Alpen- blumen S. 271, 272; Schulz, Beitr.; Knuth, Bijdr.] — Die Blüteneinrichtung | stimmt mit derjenigen von V. Chamaedrys im wesentlichen überein, nur ist der Griffel kürzer, und es fehlen die den Nektar überdecken- den Härchen in der kurzen Kronröhre. Die von mir im botanischen Garten der Ober - Realschule zu Kiel untersuchten Pflanzen zeigten eine bei weitem nicht so vollkommene Blüten- einrichtung wie V. Chamaedrys. Die Nach Herm. Müller.) * * s * ®. . . 2 . u er, % len Blü- Fig. 278. Veronieaurtieifolia Jacg. (Nac er A Blüte gerade von oben gesehen. B Dieselbe nach Fortnahme ten beobachteten Be- der Yorderen Hälfte von Keleh und Krone, von der Seite gesehen. sucher (Apis, häufig; s Kelchblätter. p Kronblätter. n Nektarium. a Staubblätter. Syrphus ribesii L., st Narbe. (Vergr. 7:1.) seltener) fassten nur hin und wieder beide Staubblätter gleichzeitig und drehten sie sich unter den Körper; meist ergriffen sie nur eins derselben und den Griffel. Dabei führten sie meist Fremdbestäubung herbei und behafteten sich von neuem mit Pollen. Zuweilen klammerten sie sich auch an zwei Kronblätter, wobei sie nicht selten das benachbarte Staubblatt und den Griffel vor sich herschoben, also eine Befruch- tung nicht bewirkten, sondern den Honig ohne Nutzen für die Pflanze entnahmen. 166 Serofulariaceae. Als Besucher beobachtete Schulz in Südtirol Fliegen und kleine Bienen. 2060. V. Anagallis L. Spontane Selbstbestäubung ist leicht möglich. [Mac Leod, B. J. V. 8. 347.] Als Besucher sah Heinsius in Belgien Syritta pipiens L.; Loew in Schlesien Helophilus lineatus F., sgd. Herm. Müller (Weit. Beob. III S. 33) sah in Thüringen: 1 Empide (Empis livida L., sgd.), 1 Muscide (Anthomyia sp., sgd.), 2 Schwebfliegen (Ascia und Syritta, sgd. und pfd.), 1 Ameise (Lasius niger L., honigleckend). _ Die Form ‚b) aquaticaL. ist, nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38), protogyn. Die Staubblätter überragen die Narbe etwas und sind beim Auf- springen der Antheren an dieselbe geschmiegt, wodurch leicht Selbstbestäubung erfolgen kann. — Pollen weiss, brotförmig, kleinwarzig, bis 50 « lang und 20 u breit. 2061. V. Beccabunga L. [H. M., Befr. S. 286; Weit. Beob. III. S. 33; Kirchner, Flora S. 588; Knuth, Bijdragen.] — Die tief himmel- blauen Blüten sind protogynisch; in Be- zug auf die Abson- derung ünd Bergung des Honigs stimmen sie mit V. Chamae- Fig. 279. Veronica Beccaleunga L. (Nach Herm Müller.) drys überein. Im 1 Blüte schräg von oben gesehen. 2 Blumenkrone nach Ent- Sonnenschein breiten fernung der Staubblätter, gerade von vorn gesehen. 3 Stempel : . und Nektarium, von der Seite gesehen. a Kelchblätter. 5b Blumen- sich die Blüten fach krone. c Staubfaden. d Fruchtknoten. e Griffel. f Narbe. aus, wodurch die g Saftdrüse. A Saftdecke. (1, 2 Vergr. 3:1; 3 Vergr. 7:1.) Staubblätter etwas nach oben und aus- einandergerückt und die Staubbeutel schon vor ihrem Aufspringen von der Narbe entfernt werden. Bei ungünstiger Witterung öffnen sich die Blüten nur halb, so dass die aufgesprungenen Antheren mit der Narbe in Berührung bleiben, also spontane Selbstbestäubung erfolgt. Als Besucher sind in erster Linie zwei Schwebfliegen (Syritta pipiens L. und Ascia podagrica L.) zu nennen, welche wohl überall pollenfressend und honigsaugend auf den Blüten dieser Pflanze angetroffen werden. Ich sah sie in Holstein, Mecklen- burg, Pommern, Thüringen und H. Müller in Westfalen. Das von diesem Forscher be- _ schriebene Benehmen der genannten Insekten beim Besuche der Bachbungenblüten habe ich Bd. I. S. 213 mitgeteilt. H. Müller fährt dann fort: Bald setzt sie sich auf die unter ihrer Last sich neigenden drei Anfliege- stangen (die beiden Staubblätter und den Griffel, um nach ein paar Schritten vorwärts den 3 mm langen Rüssel in das nur 1 mm lange Kronröhrchen zu senken, bald fliegt sie auf den unteren oder einen seitlichen Kronzipfel auf und biegt mit den Vorderbeinen ein Staubblatt soweit herunter, dass sie mit ihren Rüsselklappen den Pollen einmahlen kann; bisweilen schreitet die Fliege auch unmittelbar von einer Blüte auf eine andere hinüber, So bringt sie die ver- schiedensten Körperteile mit Staubbeuteln und Narbe in Berührung und bewirkt bald Fremd-, bald Selbstbestäubung. Am regelmässigsten bewirkt sie erstere, . folgt eine regellose Sireblletincnse. 167 wenn sie auf die drei Anfliegestangen auffliegt, indem sie dann sofort die Narbe mit einem schon bestäubten Teile der Unterseite berührt. Als Besucher beobachtete ich die Honigbiene und drei Schwebfliegen (Ascia, podagrica F., Syritta, Eristalis tenax L.). Herm. Müller sah folgende Besucher: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Scatophaga stercoraria L., sgd. und pfd., ausser- dem mehrere kleinere Musciden. b) Syrphidae: 2. Ascia podagrica F.; 3. Eristalis se- puleralis L., sgd. und pfd.; 4. Syritta pipiens L., eifrig sgd., in Mehrzahl. B. Hymeno- ptera: Apidae: 5. Anthrena parvula K. 9, sgd. und psd.; 6. Apis mellifica L. 9, sgd.; 7. Halietus sexstrigatus Schenck 9, sgd. und psd. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena minutula K. /; 2. Halietus calceatus Scop. 9; 3. H. flavipes F. 9; 4. H. minutus K. 9; 5. H. villosulus K. 9; v.Friceken in Westfalen und Ostpreussen an Coleopteren: a) Chrysomelidae: 1. Pra- socuris junei Brahm. b) Cureulionidae: 2. Gymnetron beccabungae L.; Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 347) in Flandern 2 kurzrüsselige Bienen und 1 Schwebfliege. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 129) wurden 1 Empide, 4 Schwebfliegen und 3 Musciden als Besucher beobachtet. 2062. V. Teuerium L. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 313) einen Halictus als Besucher. 2063. V. bellidioides L. [H.M., Alpenblumen S. 269, 270]. — Die dunkelblauen Blüten sind homogam. Die Staubfäden sind am Grunde nicht verdünnt, und es er- Ä Berührung von An- theren und Narbe durch die spärlichen Besucher, durch wel- che daher sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung be- wirkt werden kann. Letztere tritt bei aus- bleibendem Insekten- besuch regelmässig spontan ein, indem in halbgeschlossenen Fig. 280. Veronica bellidioides L (Nach Herm. Müller.) Blüten die Antheren 4 Blüte gerade von vorn gesehen. (4:1.) B Blüte von der Seite mit der Narbe in Be- gesehen, nach Fortnahme der vorderen Seite von Kelch und Krone, (7:1.) n Nektarium. rührung kommen. Als Besucher sah H. Müller eine Empide, einen Tag- und einen Nachtfalter. 2064. V. saxatilis Jacquin. (V. fruticans Jacquin). [H. M., Alpen- blumen 8. 267—269.] — Sowohl in den Alpen (Müller), als auf Grönland (War- ming) sind die blauen Blumen homogam und besitzen im wesentlichen die Ein- richtung von V. Chamaedrys, doch beobachtete H. Müller nur zufällige und unregelmässige Kreuzung durch die aus Fliegen, Bienen und Faltern 168 Serofulariaceae, bestehenden Besucher. Bei trüber Witterung erfolgt in den halb geschlossen bleibenden Blüten Autogamie. (S. Fig. 281.) Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 312, 313) eine pollen- fressende Muscide in den Blüten. 2065. V. spuria L. [Kerner, Pflanzenleben II., 8. 324.] — Die in ährenförmigen Blütenständen gedrängt beisammenstehenden Blüten dieser Art und ihrer nächsten Verwandten (V. longifolia und V, spicata) sind im Beginne ihrer Blütezeit durch Protogynie für Fremdbestäubung eingerichtet. Nach | einigen Tagen haben sich die Staub- blätter der ersten (also an den Ähren untersten) Blüten sehr verlängert, wo- durch ihre nunmehr aufspringenden An- theren dorthin gelangt sind, wo anfäng- lich die Narben standen. Kurz bevor das Aufspringen stattfand, haben sich jedoch die Griffel knieförmig nach unten gebogen, so dass spontane Selbstbe- stäubung nicht erfolgen kann. Später jedoch, wenn dieser Pollen infolge des Schrumpfens der Antheren abgefallen oder durch blütenbesuchende Insekten fortgetragen ist, strecken sich die Griffel wieder gerade, so dass sie fast wage- recht aus der Blüte und dem Blüten- stande hervorstehen. Indem nun die Fig. 281. Veronica saxatilis Jacgq. ? . R : (Nach Herm. Müller.) b Entwickelung in den oberen Blüten A Blüte ziemlich gerade von vorn gesehen. denselben Verlauf nimmt, nur natürlich (4:1). B Stempel und Nektarium von der mit einigen Tagen Verspätung, so wird Seite gesehen, (7:1.) C Blüteneingang mit der Saftdecke (sd) und der Wurzeln (fi) der ZU derselben Zeit, in welcher die Griffel Staubfäden. (7:1.) der tiefer gestellten Blüten sich wieder gerade strecken, aus den verschrumpfen- den Antheren der höher gestellten Blüten Pollen auf die noch frischen Narben der unteren Blüten fallen. Dieselbe Einrichtung für Geitonogamie besitzt, nach Kerner, auch 2066. V. longifolia L. (V. maritima Fries). [Knuth, Bijdragen.] — An Gartenexemplaren fand ich die Blüteneinrichtung mit derjenigen der folgenden Art (V. spiecata) im wesentlichen übereinstimmend, doch sind die Blüten homogam. Anfangs ragen die 2 Staubblätter etwa 5 mm weit und ein wenig divergierend aus der Blüte hervor und kehren die aufgesprungenen Flächen der Antheren nach unten. Die Narbe ist zu dieser Zeit zwar schon entwickelt, doch liegt sie an dem jetzt knieförmig nach unten gebogenen und noch kurzen Griffel ausserhalb der Falllinie des Pollens. Während die Staubbeutel vertrocknen, verlängert sich der Griffel und streckt sich gerade, so dass die Narbe sich jetzt etwa an der Stelle befindet, wo vorher die pollenbedeekten Antheren waren. Serofulariaceae. 169 Dadurch kommt sie in die Falllinie des Pollens der Antheren der über ihr stehenden jüngeren Blüten. Die besuchenden Bienen kriechen honigsaugend an den dichten und langen, sehr augenfälligen Blütenständen von unten nach oben empor, so dass sie die Narben der unteren (älteren) Blüten mit dem Pollen belegen, den sie von früher besuchten Stöcken- mitgebracht haben, während sie in den oberen (jüngeren) Blüten des Blütenstandes sich von neuem mit Pollen bedecken. Die anfliegenden Schwebfliegen erheben sich fast immer von neuem zum Fluge, wenn sie eine Blüte besucht haben und bewirken so zwar vorwiegend Fremdbestäubung, doch auch Selbstbestäubung, da sie die Narbe in den pollenhaltigen Blüten trotz ihrer tiefen und versteckten Lage hin und wieder streifen, und zwar berühren sie Antheren und Narbe mit verschiedenen Teilen ihres Körpers und schlagen die Staubblätter niemals unter ihrem Leibe zusammen, da die Staubfäden am Grunde nicht verdünnt sind. Auch die besuchenden Musciden bewirken regellos meist Fremd-, seltener Selbstbestäubung. Letztere ist spontan unmöglich. Als Not- behelf bei ausgebliebenem Insektenbesuch erfolgt die schon von Kerner be- schriebene Geitonogamie. Als Besucher sah ich bei Kiel: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis melli- fica L. 9, sehr häufig; 2. Bombus terrester L. © 8, häufig. B. Diptera: a) Syrphidae: 3. Syrphus ribesii L. b) Museidae: 4. mittelgrosse Fliege. Sämtl. sgd. oder pfd. Saunders beobachtete in England die Schmarotzerbiene Stelis phaeoptera K. 2067. V. spicata L. [Sprengel, S. 49—50; Knuth, Ndfr. Inseln S. 111—113; H. M., Befr. S. 287, 288; Alpenbl. S. 272; Weit. Beob. IH. S. 33; Kerner, Pflanzenleben II. S. 324.] — Die von mir von der Insel Röm mitgebrachten und in den botanischen Garten der Oberrealschule zu Kiel verpflanzten Exemplare sind ausgeprägt protogynisch, und zwar geschieht das Aufblühen von unten nach oben, wobei die unteren Blumen schon verblüht sind und Früchte angesetzt haben, wenn die obersten noch Knospen sind. Zwischen den Knospen und den Früchten findet sich stets ein etwa 2 cm breiter Ring .geschlechtsreifer Blumen, so dass jede Ähre sämtliche Blütenzustände zeigt: oben geschlossene Knospen (die obersten noch vom Kelche umhüllt), dann Blüten im weiblichen Zustande, dann solche im männlichen Zustande, darunter Blüten mit vertrockneten Staub- und Fruchtblättern, endlich schon zu reifen beginnende Früchte. Bereits aus der noch nicht völlig entfalteten Blüte ragt die Narbe hervor, während die Antheren dann noch geschlossen unter dem dachartig zusammen- gefalteten oberen Kronzipfel liegen. Mit dem vollständigen Aufblühen erreicht die Blüte einen Durchmesser von 8 mm. Nun treten die beiden Staubblätter 5 mm weit aus der Blüte hervor und öffnen ihre Antheren, während der auf 8 mm verlängerte Griffel sich schräg über den unteren Kronzipfel legt. Nach Kerner findet dieselbe Geitonogamie statt wie bei V.spuria und longifolia, In Thüringen beobachtete H. Müller, dass die Pflanze zwischen pro- tandrischer und protogynischer Dichogamie schwankt, indem an manchen Stöcken, wie oben geschildert, die Griffel schon vor dem völligen Öffnen der Blüten aus denselben hervorragen, sich abwärts biegen und ihre Narben vollständig entwickeln, 170 | Serofulariaceae. ehe die Antheren aufspringen. In anderen Stöcken überragen die Antheren die Narbe anfangs bedeutend, und letztere erreicht ihre volle Ausbildung erst, wenn die Staubbeutel bereits entleert sind. Ausserdem beobachtete Müller an beiderlei Stöcken nicht selten Blüten mit verkümmertem Griffel, der dabei zuweilen eine Verdoppelung erfuhr. Dem Honig, welcher von der fleischigen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert, in der 2—3 mm langen Kronröhre beherbergt und durch einen Ring weisser Haare gegen das Eindringen von Regentropfen geschützt wird, gehen zahlreiche Insekten nach, welche durch die zu langen, augenfälligen Blütenständen vereinigten blauvioletten Blumen angelockt werden. Die Besucher bewirken in- folge der Protogynie oder Protandrie regelmässig Fremdbestäubung, sowie auch deshalb, weil die Narbe die Staubblätter im entwickelten Zustande überragt. EN TOD Fig. 282. Veronica spicata L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte kurz vor dem Aufspringen der Antheren (a); die Narbe (b) ist noch unentwickelt und wird von den Staubblättern weit überragt o Oberes, u unteres Kronblatt, ss seitliche. 2 Dieselbe etwas weiter geöffnet, von der Seite gesehen. 3 Dieselbe nach dem Verblühen der Staubblätter; die Narbe hat sich entwickelt und steht unter und vor den Staubblättern. 4 Junge Blüte eines anderen Stockes; der Griffel ragt bereits aus der Blüte hervor, seine Narbe ist ziemlich entwickelt. Pollen bleibt auf ihr haften; die Antheren sind noch geschlossen, die Staubblätter in der Blüte verborgen. 5 Eine andere etwas ältere Blüte desselben Stockes; die Narbe ist völlig entwiekelt; die Antheren sind im Begriffe aufzuspringen. (3/2 : 1.) 6 Fruchtknoten und Nektarium (h) 7 Nektarium, von oben gesehen. 8 Ein Fruchtknoten mit zwei verkümmerten Griffeln. (7:1.) Als Besucher beobachtete ich Apis, 2 Hummeln, 1 Falter, 3 Schwebfliegen ; Herm. Müller in Westfalen Bienen (Apis, psd. und sgd.; Prosopis communis Nyl. 90, sgd., häufig), Grabwespen (Psammophila viatica L. S, sgd.; Cerceris labiata F. O Z,, sgd., häufig; C. quinquefasciata Rossi, sgd.), in Thüringen einen Falter (Zygaena carniolica Scop., sgd.); Gerstäcker (Entomol. Nachr. 1872. S. 272) fand die Blüten bei Bozen von Xylocopa cyanescens Brulle, X. valga Gerst. und X. violacea L. besucht. Herm. Müller sah in den Alpen Apis und Bombus alticola Kriechb. 5, sgd., an den Blüten. Friese beobachtete in Ungarn Anthrena braunsiana Friese, /' hfg., 5’ selten. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Anthrena pec- toralis Per., s. slt.; 2. B. argillaceus Scop.; 3. B. variabilis Schmiedekn.; 4. Halictus major Nyl.; 5. Xylocopa valga Gerst. ee Dalla Torre beobachtete in Tirol die Bienen: 1. Halictus major Nyl. 9; 2. Xylocopa violacea L. @ 5. Alfken beobachtete bei Bozen die Dolchwespe Scolia hirta Schrk. © /, n. slt., sgd. und Xylocapa violacea L. 9, psd. 2068. V. serpyllifolia L. [H. M., Befr. $. 288, 289; Kirchner, Flora S. 590; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die weisslichen, bläulich Serofulariaceae. 171 gestreiften Blüten sind meist homogam, zuweilen protogynisch, nach Warnstorf protandrisch. Die Staubblätter stehen ziemlich dicht über und zu beiden Seiten der Narbe und kehren ihr die aufge- sprungene Seite zu, und zwar stehen sie ihr oft so nahe, dass der hervorquellende Pollen sie bedeckt und spontane Selbst- bestäubung erfolg. Nach Warnstorf überragen jedoch die Griffel die Staub- Ä N7Z gefässe und sind beim Aufspringen der Fig. 283. Veronica serpyllifolia L. Antheren in der geöffneten Blüte abwärts San TERFIE USFLRE) gebogen, so dass Selbstbestäubung min- 7 Blüte von vom gechen. 2 Bit destens sehr erschwert, wenn nicht ganz ce Kronblätter. d Kelchblätter. unmöglich ist. Besuchende Insekten kön- nen wegen der Nähe von Narbe und Antheren ebensogut Selbst- wie Fremdbe- stäubung bewirken. Als Besucher beobachtete Herm. Müller an Pflanzen im Zimmer eine Mus- cide (Calliphora erythrocephala Mg.) sgd. In Dumfrisshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 125) wurde 1 Muscide als Besucherin beobachtet. 2069. V. aphylla L. [H. M., Alpenblumen S. 270, 271; A. Schulz, Beiträge II. S. 117, 118.] — Die in der Färbung, dem Saftmal und in der Gestalt der Staub- blätter mit V. Cha- maedrys überein- stimmenden Blüten sind schwach proto- gynisch. Trotz der Verdünnung des Grundes der Staub- blätter berühren die sich bei sonnigem Wetter einstellenden Insekten Antheren und Narbe in regel- Fig. 284. Veronica aphylla L. (Nach Herm Müller.) loser Weise, so dass r A Völlig geöffnete Blüte. B Halb geschlossen gebliebene Blüte, ebensowohl Fremd- in Selbstbestäubung begriffen. (Vergr. 7:1.) als auch Selbstbe- stäubung erfolgen kann. Letztere tritt in der bei trüber Witterung halbge- schlossenen Blüte unvermeidlich spontan ein. — Nach Kerner ist die Blütedauer zweitägig. | Als Besucher beobachtete H. Müller auf dem Stilfser Joch eine Muscide, eine Syrphide, einen Käfer. 2070. V. alpina L. [H. M., Alpenblumen S. 270; Schulz, Beiträge IL "8. 117.] — Die winzigen Blumen von kaum 4 mm Durchmesser sind homogam, 172 Serofulariaceae. zuweilen schwach protogynisch. Auf dem Dovrefjeld fand Lindman die Blüten erst protogyn, dann homogam. Auch die grönländischen Exemplare stimmen, nach Warming, mit den alpinen überein- Bei ungünstiger Wit- terung bleiben die Blumen geschlossen, IN und es erfolgt durch unmittelbare Berühr- ung von Antheren und Narbe spontane Fig. 285. Veronica alpina L. (Nach Herm. Müller.) Selbstbestäubung. A Blüte, gerade von vorn gesehen. B Dieselbe von oben gesehen, Der Insektenbesuch C Stempel und Nektarium. (Vergr. 7:1.) ist sehr gering. Als Besucher sah Herm. Müller nur eine Muscide. 2071. V.arvensis L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 35; Kirchner, Flora S. 591.] — Die tief himmelblaue Krone ist mit dunkleren Strichen und einem weisslichen Saftmal geziert, doch besitzt sie keine Saftdecke. Im ausgebreiteten Zustande beträgt ihr Durchmesser 5 mm. Die Staubfäden sind am Grunde nicht verdünnt. Antheren und Narben stehen in gleicher Höhe und sind so wenig von einander entfernt, dass spontane Selbstbestäubung leicht eintreten kann und besuchende Insekten sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirken. Als Besucher sah H. Müller bei Lippstadt kleine honigsaugende Bienen: 1. Anthrena ceingulata F. ©; 2. Halictus albipes F. 9; 3. H. punctatissimus Schenck 0; 4. H. zonulus Sm. 9; 5. Sphecodes gibbus L. 2 J.. Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Halictus calceatus Scop.; 2. H. malachurus K. | 2072. V. peregrina L. [Kirchner, Flora S. 591.] — Die kleinen weissen, saftmallosen Blüten sind meist pseudokleistogam geschlossen. Auch bei sonnigem Wetter öffnen sich nur einzelne, wobei sie sich nicht flach ausbreiten, sondern kleine Glöckchen bilden, indem die vier lanzettlichen, unter einander gleichen Abschnitte nach oben aufgerichtet sind und nur einen kaum 1 mm weiten Eingang in die Blüte offen lassen. In den homogamen Blüten ist eine Nektarabsonderung nicht festzustellen; eine Saftdecke fehlt. Der Griffel ist so kurz, dass die Narbe fast auf dem Fruchtknoten sitzt und unterhalb der beiden Antheren steht. Die unausbleibliche spontane Selbstbestäubung ist ohne Zweifel die Regel und, wie die zahlreichen Früchte zeigen, von Erfolg. 2073. V. verna L. Als Besucher giebt Schletterer für Tirol die Zangenbiene Eriades flori- somnis L. an. 2074. V. triphyllos L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 35; Kirchner, Flora S. 590.] — Die tiefblauen, mit dunkleren Linien und einem weissen oder gelblichen Grunde gezierten Blumen sind homogam; sie besitzen eine nur schwach ausgebildete Saftdecke. Die weissen Staubfäden sind am Grunde nicht verdünnt; die blauen Antheren stehen nit der Narbe gleichhoch, so dass beim Schliessen Serofulariaceae. 173 der Blüte spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Das Schliessen erfolgt nachmittags und bei trüber Witterung. Die besuchenden Insekten bewirken regellos Fremd- oder Selbstbestäubung. Als Besucher beobachtete H. Müller in Thüringen 2 Apiden: Anthrena gwynana K. 9, sgd. und Apis mellifica L. 8, psd. (und sgd.?); Alfken bei Bremen Halictus-moriö F. 9, sgd. 2075. V. agrestis L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 33—35; Kirchner, Flora S 593.] — Die Blüteneinrichtung ist im wesentlichen dieselbe wie bei V. Chamaedrys, doch ist sie unvollkommen ausgebildet: die einzeln stehenden, homogamen Blüten sind erheblich kleiner und daher wenig augenfällig, so dass sie vielfach auf den Notbehelf spontaner Selbstbestäubung angewiesen sind. Die milchweisse Blumenkrone hat einen bläulichen Anflug und als Wegweiser zum Nektar nach der Blütenmitte zusammenlaufende Linien; Nektarium, Safthalter und Saftdecke sind wie bei V, Chamaedrys. Die beiden Staubblätter und der Griffel ragen gerade und gleichweit aus der Blüte hervor. Die Staubfäden sind am Grunde schwach verdünnt und etwas nach aussen gebogen. Bei trüber Witterung öffnen sich die Blüten weniger weit, so dass Antheren und Narbe einander berühren und spontane Selbstbestäubung erfolgt, die auch ohne Zweifel von Erfolg ist. Als Besucher sah H. Müller in Thüringen: A. Diptera: Museidae: 1. An- thomyia sp., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena parvula K. 9, sgd. und psd.; 3. Apis mellifica L. 8, psd.; 4. Bombus agrorum F. 9, kurze Zeit sgd. 2076. V. opaca Fries. [H. M., Weit. Beob. III. S. 33.] Als Besucher sah H. Müller in Westfalen eine langrüsselige Biene: Osmia rufa L. /, sgd. 2077. V. Tournefortii @melin. (V. persica Poiret, V. Buxbaumii Tenore) [Kirchner, Flora 8. 592.] — Die sich, nach Kirchner, um 8—9 Uhr vormittags öffnenden und nachmittags um 5—--6 Uhr schliessenden, himmelblauen Blüten sind, nach Kirchner, homogam. Nektarium und Saft- decke sind wie bei V. Chamaedrys. Die Antheren und auch die am Grunde etwas verdünnten Staubfäden sind blau gefärbt. Der Griffel ist etwas nach unten gebogen. Bei völlig geöffneter Blüte stehen die beiden nach vorn ge- richteten Staubblätter etwa um 3 mm divergierend auseinander. Ist die Blüte nicht völlig geöffnet, so liegen beide Antheren der Narbe dicht an, und es erfolgt spontane Selbstbestäubung. Als Besucher beobachtete Kirchner einen Tagfalter: Vanessa urticae L. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol die Sandbiene Anthrena den- ticulata K. © als Besucherin an. Burkill (Fert. of. Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia cornicina F.; 2. Sepsis nigripes Mg. b) Phoridae: 3. Phora sp. B. Hymenoptera: Apidae: 4 Anthrena clarkella K. 5; 5. A. gwynana K. 2. C. Lepidoptera: RKhopalocera: 6. Vanessa urticae L. 2078. V. polita Fries. [Kirchner, Flora S. 592.] — Die blauen, mit dunkleren Linien und einem gelblich-weissen Grunde gezierten Blüten sind homo- gam. Die weissen, amı Grunde etwas verdünnten Staubfäden tragen blaue Antheren. Nektarabsonderung und Saftdecke sind wie bei V. Chamaedrys, 174 Scrofulariaceae. Die Blüte öffnet sich nur im hellen Sonnenscheine so weit, dass die Staubblätter etwas divergieren ; gewöhnlich neigen sie so zusammen, dass die beiden Antheren einander und die Narbe berühren, mithin spontane Selbstbestäubung unausbleib- lich ist. Die von Kerner auf dem Blaser in Tirol kultivierten Pflanzen bil- deten noch im September keimfähige Samen aus. Als Besucher sah Kirchner einen Tagfalter: Vanessa urticae L. 2079. V. hederifolia L. [H, M., Befr. S. 288; Weit. Beob. III. S. 33; Kirchner, Flora S. 593.] — Die kleinen, einzeln stehenden, blassen Blüten sind sehr wenig augenfällig. Nektarium und Saftdecke sind wie bei V. Cha- maedrys, die Staubfäden sind am Grunde nicht verdünnt. In den eben ge- öffneten Blüten sind die Antheren bereits aufgesprungen und umschliessen die mit ihnen gleichzeitig entwickelte Narbe, so dass auch bei Insektenbesuch Fremd- bestäubung vor Selbstbestäubung in keiner Weise bevorzugt ist. Letztere erfolgt sonst stets spontan. Sie ist, nach H. Müllers Versuchen, durchaus von Erfolg. Bei Regenwetter bleiben die Blüten geschlossen und befruchten sich pseudo- kleistogam. Als Besucher beobachtete H. Müller: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Me- legithes spec. (Thür.). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena parvula K. 9, sgd. (Thür.); 3. Apis mellifica L. 8, flüchtig saugend, daselbst; 4. Halictus albipes F. 9, sgd., zahlreich, daselbst; 5. H. leucopus K. 9, w. v.: 6. H. lucidulus Schenck 9, sgd. (Thür.); 7. H. nitidiusculus K. 9, sgd., sehr zahlreich. Burkill (Fert. of. Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Co- leoptera: Cwurculionidae: 1. Apion nigritarse K., sgd. B. Diptera: Muscidae: 2. Sepsis nigripes Mg., sgd. C. Hemiptera: 3.1 sp, sgd. D. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Anthrena gwynana K. 9, sgd. b) Formicidae : 5. Formica fusca L., sgd. c) Ichneumonidae: 6. 2 sp., sgd. E. Thysanoptera: 7. Thrips sp., sgd. 2080. V. Ponae Gouan. [Mac Leod, Pyreneeönbloemen S. 38.] Als Besucher der rötlichvioletten Blumen beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 4 Fliegenarten (1 Bombylius, 2 Syrphiden, 1 Empis). 2081. V. gentianoides Vahl. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Grarten zu Berlin: Coleo- ptera: Dermestidae: Anthrenus scrophulariae L. 2082. V. Sandersoni hat, nach Ludwig (Biol. Centralbl. Bd. 6. 1886), protandrische Blüten, welche anfangs eine lebhaft rote Krone, rote Staubfäden und Griffel von etwa ” mm Länge haben. Später werden die genannten Organe weiss, wobei der Griffel eine Länge von 13 mm erreicht. 2083. Paederota Bonarota L. |Loew, Blütenb. Floristik S. 50; Kerner, Pflanzenleben IL] — Diese in Krain, Kärnten u. s. w. heimische Art unter- suchte Loew nach kultivierten Exemplaren: Die Blüten sind homogam. Die Kronröhre ist 4 mm lang. Nach Kerner erreichen die Antheren die Narbe anfangs nicht, später erreichen sie dieselbe durch Streckung der Staubfäden, so dass dann spontane Selbstbestäubung erfolgt. 2084. P. Ageria L. [Kerner, Pflanzenleben IL] — Diese in Krain und Untersteiermark heimische Pflanze ist nach Kerners Beobachtungen im botanischen Garten zu Innsbruck bei Kultur unfruchtbar. Spontane Selbst- bestäubung ist ausgeschlossen. Serofulariaceae. 175 2085. Wulfenia earinthiaca Jaequin. — Diese in Oberkärnten hei- mische Art ist nach Untersuchungen kultivierter Pflanzen durch Hildebrand und Loew protogyn. Selbstbestäubung ist vielleicht ausgeschlossen. 466. Tozzia Micheli. Homogame oder schwach protogyne Fliegenblume, deren Nektar vom Grunde des Fruchtknotens abgesondert wird. 2086. T. alpina L. [H. M., Alpenblumen S. 277—279; Kerner, Pflanzenleben II.] — Die leuchtend gelben, mit schwärzlich purpurnen Saftmal- flecken auf den drei unteren Kronzipfeln gezeichneten Blumen sondern reichlich Fig. 286. Tozzia alpina L. (Nach Herm. Müller.) A Eben erst aufgeblühte Blume B Dieselbe von der Seite gesehen. (C' Eine ein wenig ältere Blüte, nach Entfernung des Kelches und des rechten oberen und seitlichen Kronblattes.. D Er- wachsene Blüte. E Dieselbe im Aufriss. F Fruchtknoten und Nektarium (n). @ Desgleichen im Längsdurchschnitt. (Vergr. 7:1.) st Narbe. Nektar aus, der Insekten mit nur einige Millimeter langem Rüssel leicht zugänglich ist. In den homogamen oder schwach protogynen Blüten überragt anfangs der Griffel die Staubblätter bedeutend, so dass die Narbe von den Besuchern früher als die Antheren berührt wird. Durch nachträgliches Wachstum der Blüte rückt der Griffel immer weiter zurück, so dass er schliesslich hinter den Antheren liegt. Nach Kerner ist dadurch spontane Selbstbestäubung möglich, dass der in den Vertiefungen der Krone aufgespeicherte Pollen infolge nachträglicher Krümmung des Griffels mit der Narbe in Berührung kommt. 176 Serofulariaceae. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen nur Fliegen (4 Mus- ciden, 4 Syrphiden). 467. Melampyrum Tourn. Homogame Hummelblumen, deren Nektarium einen einseitigen Lappen am Grunde des Fruchtknotens bildet. Die Oberlippe bildet ein die Antheren gegen Regen schützendes Dach. Die Hochblätter sind bei den Arten mit der längsten Kronröhre (M. arvense und nemorosum), welche also nur von den lang- rüsseligsten Kreuzungsvermittlern befruchtet werden können, bunt gefärbt und Fig. 287. Melampyrum pratense L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte von der Seite gesehen. (3:1.) 2 Dieselbe von oben gesehen. : $ Dieselbe von vorn gesehen (7:1.) 4 Das von den Antheren gebildete Pollenbehältnis, von hinten gesehen. ö Dasselbe, nachdem es sich geöffnet hat, von vorn gesehen. 6 Die beiden Staubblätter der rechten Blütenhälfte, von der linken Seite gesehen. 7 Gegenseitige Lage von Narbe und Pollenbehältnis. «a Seitliche Einfaltung des vorderen Teiles der Blumenkrone. Db Saftmal. e Narbe. d Haarbesatz des Pollenbehältnisses. e Spitzenbesatz der Staubfäden. f Dorn- anhänge der Antheren. dienen somit als Schauapparat. Auf ihnen befinden sich, nach Räthay (Bot. Centralbl. 1880. S. 45), bei einigen Arten (M. arvense, nemorosum, pratense, barbatum) nektarabsondernde Trichome, „extraflorale“ Nektarien, welche zur Anlockung von Ameisen dienen. 2087. M, pratense L. |H.M., Befr. S. 296—299; Weit. Beob. III. S. 36; Kirchner, FloraS.594,595; Mac Leod, B.J.V.S.354— 356; Loew, Bl. Fl.S.399; Knuth, Rügen; Bijdr.] — Die wagerecht stehenden Blüten haben eine gelblich-weisse, PEAK 177 dreikantige, 14—15 mm lange Kronröhre, die in ihrem Grunde den in so reichlicher Menge abgesonderten Honig birgt, dass er dieselbe auf 2—3 mm Länge anfüllt. Das Nektarium erweitert sich nach der Unterlippe zu in einen weisslichen, rundlichen Körper, an dessen beiden Seiten je eine honigabsondernde Rinne verläuft. Der Honig ist durch einen vor ihm gelegenen Ring zusammenneigender Haare gegen Regen geschützt, welcher trotz der wagerechten Stellung der Blüte wegen der hervorragenden Unterlippe in dieselbe gelangen kann. Die Kronröhre ist vorn auf 4—5 mm Länge so stark erweitert, dass sie einen Hummelkopf bequem dort aufnehmen kann. Der untere Teil der Seitenwände ist in dieser Erweiterung durch eine eingedrückte Falte so an die untere Fläche angedrückt, dass der Blüteneingang kaum noch 3 mm breit ist. Derselbe wird durch zwei als Saftmal dienende, dunkelgelbe Aussackungen der Unterlippe und durch eine Einschnürung hinter der Oberlippe zu 1—2 ınm Höhe verengt. Da die beiden Falten der Seitenwände durch einen eindringenden Hummelkopf auseinandergetrieben werden, so hat derselbe in dem Vorraum Platz. Es ist daher zur Gewinnung des Honigs ein Rüssel von 10—11 mm nötig, und einen solchen besitzen alle unsere Hummeln mit Ausnahme von B. terrester und, wie H. Müller hinzufügt, kleine Arbeiter einiger anderer Arten. Solche kurzrüsselige Hummeln und die Honigbiene rauben den Honig oft durch Einbruch. Die Staubfäden sind mit dem engen Teile der Kronröhre verwachsen; sie lösen sich erst im erweiterten Teile von ihr ab und treten dann als breite, steife, an der Innenseite mit starren Spitzen besetzte Stäbe schräg aufsteigend in den erweiterten, kapuzenförmigen Teil der Oberlippe ein, wo sie die Antheren tragen. Letztere legen sich sämtlich mit ihren Rändern aneinander, so dass alle vier ein einziges Pollenbehältnis bilden. Die Antherenfächer besitzen nach unten gerichtete Dornanhänge, durch deren Auseinanderbiegen das Pollenbehältnis geöffnet werden kann. Die Antheren sind nämlich in starrer Verbindung mit ihren Filamenten und mit ihren hinteren und oberen Rändern dicht aneinander gefügt, während die mit Haaren ein- gefassten unteren und vorderen Ränder bei geringem seitlichen Stosse auseinander- klaffen, so dass alsdann der in dem Behältnis enthaltene Pollen herausfällt. Indem ein in die Blüte dringender Hummelrüssel an eine der starren Dorn- anhänge der Antherenfächer stösst, öffnet sich also das Pollenbehältnis, und der Rüssel wird mit feinpulverigem Pollen bestreut. Die Einführung des Rüssels in die Kronröhre muss gerade in die Mitte und oben, an den weichen Zotten des Randes der Oberlippe und dem Haarbesatze des Pollenbehältnisses erfolgen; jedes Abweichen von dieser Richtung würde durch eine schmerzhafte Berührung der zarten Tastspitzen des Hummelsrüssels mit dem Stachelbesatz der Staubfäden bestraft werden. Beim Eindringen in die Kronröhre wird aber, bevor das Pollen- behältnis geöffnet wird, die Narbe gestreift, so dass bei Hummelbesuch Fremd- bestäubung gesichert ist. Der Griffel, welcher längs der oberen Kante der Kronröhre verläuft, biegt sich vorn über das Pollenbehältnis hinab, so dass die Narbe im obersten Teile des Blüteneinganges zwischen den Zotten der Oberlippe herabhängt, mithin von dem Hummelrüssel zuerst gestreift und, falls derselbe bereits mit dem Pollen einer anderen Blüte dieser Art bestreut war, belegt wird. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2 12 178 Serofulariaceae. Bleibt Hummelbesuch aus, so erfolgt als Notbehelf spontane Selbst- bestäubung. Die Griffelspitze biegt sich alsdann immer weiter abwärts und zuletzt einwärts, so dass die Narbe unter die schliesslich sich von selbst öffnen- den Spalten des Pollenbehältnisses zu liegen kommt und mit eigenem Pollen bestreut wird. Die Nektaraussonderung an den Hochblättern dauert, nach Lundström, bis zur Fruchtreife fort und lockt Ameisen zum Besuche an, welche die Samen, die in Grösse, Gestalt, Farbe und Gewicht den Puppen der Ameisen, den sog. Ameiseneiern, sehr ähnlich sind, aus den Kapseln hervorholen und in ihre Nester tragen, wo die Samen alsdann keimen. (B. Jb. 1887. I. S. 449.) Als Besucher beobachtete ich in Thüringen drei Hummeln: 1. Bombus agrorum F. © 8, sgd.; 2. B. hortorum L. 9, sgd.; 3. B. terrester L. 9, die Kronröhre anbeissend und honigraubend. Auf Rügen sah ich gleichfalls B. hortorum L. 8, auch in der Färbung tricuspis Schmkn., sgd. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) beobachteten in Westfalen und Nassau folgende Blumengäste: A. Diptera: Stratiomydae: 1. Oxycera pulchella Mg. (1), vergeblich nach Honig und wahrscheinlich auch vergeblich nach Pollen suchend. B.Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. $, sehr häufig (1); 3. Bombus agrorum F. © 8, normal sgd. und erst vorsichtig den Rüssel einführend, dann zu einem andern Stocke übergehend und so Kreuzung bewirkend; 4. B. hortorum L., 8, normal sgd., gerade w. v. (1, Siebengebirge) ; 5.B. lapidarius L. 2 8, durch Einbruch Honig raubend, in Mehrzahl (1); 6. B. pratorum L.9 d, w. v. (1, Siebengebirge); 7. B. silvarum L. 2, sgd. (1, Fichtelgebirge); 8. B. ter- rester L. 2, w. B. lapidarius verfahrend, in Mehrzahl (Luisenburg); in Wöllershof in der bayer. Oberpfalz vergeblich zu saugen versuchend (1); 9. Megachile eircumeincta K. Q, normal sgd. (einmal) (1). Als Besucher giebt Schmiedeknecht Bombus mastrucatus Gerst. 8 an. Alfken bemerkte bei Bremen Apiden: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B. terrester L. 9, die Kronröhre anbeissend, saftraubend; der Biss erfolgt schräg von oben her. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge S. 34): Bombus agrorum F. 3, sgd.; in der Schweiz (Beiträge S. 62): Diptera: a) Stratiomydae: 1. Sargus flavipes Mg., wohl nutzlos. b) Syrphidae: 2. Chrysotoxum bieincetum L., desgl.; Mac Leod in Flan- dern 3 Hummeln, 2 Falter (B. Jaarb. VI. S. 356). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 133) wurden 3 Hummeln als Besucher beobachtet. 2088. M. arvense L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 36, 37; Kirchner, Flora S. 596; Schulz, Beitr.; Loew, Bl. Fl. 8. 399; Knuth, Rügen.] — Die Blüteneinrichtung der trübpurpurnen, mit gelbem Gaumen versehenen und durch die purpurroten Hochblätter sehr augenfälligen Blumen stimmt mit der- jenigen von M. pratense überein, doch ist die Kronröhre länger, nämlich 21—22 mm lang. Ihr unterster, 8—9 mm langer Teil ist aufrecht, dann steigt sie schräg aufwärts und ist dabei nach unten gebogen, so dass ihre Form der bequemsten Saugestellung des Hummelsrüssels entspricht. Ferner unterscheidet sich M. arvense noch dadurch von M. pratense, dass die Unterlippe der ersteren sich aufwärts biegt und sich mit den Rändern lose an die Oberlippe legt, so dass ein Verschluss entsteht, welcher unbefugte kleinere Insekten ver- hindert, in die Blüte zu kriechen und Honig zu stehlen. Bei ausbleibendem Hummelbesuch erfolgt spontane Selbstbestäubung wie bei voriger Art. Kurz- Serofulariacene. 179 rüsselige Hummeln rauben zuweilen den Honig durch Einbruch —- Pollen, nach Warnstorf, weiss, kugelig, gestreift, etwa 25 u diam. Als Besucher sah Loew in den Alpen 2 Hummeln. Herm. Müller sah in Thüringen gleichfalls Bombus hortorum L. 9, sgd. Ausserdem beobachtete H. Müller dort noch folgende, vergeblich nach Honig suchende Gäste an den Blüten: A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Dasytes subaeneus Schh. B. Diptera: a) Conopidae: 2. Physocephala rufipes F. b) Museidae: 3. Ulidia erythrophtalma Mg. C. Hemiptera: 4. mehrere unbestimmte Wanzenarten. D. Hymenoptera: a) Apidae: 5. Prosopis armillata Nyl. 5 9, zahlreich, besonders die 5; 6. Antho- phora aestivalis Pz. (haworthana K.) 2 (Rüssellänge 15 mm) versuchte an einer ein- zigen Blüte vergeblich den Honig zu erlangen und flog dann weg. b) Chrysidae: 7. Hedychrum lueidulum F. 5. c) Ichneumonidae: 8. Foenus spec. d) Sphegidae: 9. Cerceris labiata F. 5; 10. Ceropales albieinetus Rossi. e) Vespidae: 11. Odynerus minutus F. E. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Melitaea athalia Rott. Auf der Insel Rügen beobachtete ich: Bombus terrester L., psd., mit grossen, orangegelben Pollenmassen an den Fersen. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 62): Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus rajellus K. 9, sgd.; 2. B. variabilis Schmdk. 9, sgd. Buddeberg sah die Blüten bei Nassau von Bombus agrorum F. 2 und Bombus silvarum L. besucht. Da ihr Rüssel aber nur 15 mm lang ist, können sie nur vergeb- liche Saugversuche gemacht haben. Schulz beobachtete Hummeleinbruch ; ebenso Ricca (Atti XIV). 2089. M. nemorosum L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 38, 39; Schulz, Beitr.; Loew, Bl. Fl. S. 395; Knuth, Rügen.] — Die schön goldgelben Blüten stechen von den prächtig blauen oberen Hochblättern und den dunkelgrünen Laubblättern der Pflanze auffallend ab. Doch finden sich hin und wieder Pflanzen vor, deren Hochblätter eine bleiche, fast weisse Farbe besitzen. Solche beobachtete H. Müller im Walde bei Kitzingen und ich in den Wäldern an der Ostküste der Insel Rügen. Die Blüteneinrichtung stimmt wieder im wesentlichen mit derjenigen von M. pratense überein, doch ist die Kronröhre wieder länger, fast so lang wie diejenige von M. arvense, nämlich 18—20 mm. Die ersten 5 mm sind schräg aufwärts gerichtet, der übrige Teil ist ziemlich wagerecht auswärts gebogen. Die Unterlippe liegt oft ziemlich dicht an der Oberlippe, doch ist häufig ein Zwischenraum von 3—4 mm vorhanden. Gegen Ende der Blütezeit der Einzelblüte findet ein Farbenwechsel statt, indem die goldgelbe Färbung der Unterlippe und des vorderen Teiles der Röhre sich in ein bräunliches Orangegelb umwandelt, wodurch die Augenfälligkeit des ganzen Blütenstandes nicht vermindert, vielleicht sogar noch etwas erhöht wird; gleichzeitig werden aber so einsichtige Blütenbesucher, wie es die Hummeln sind, veranlasst, diese Blüten zu meiden, die ihnen doch keine Ausbeute mehr liefern. Mit diesem Farbenwechsel neigt sich die Blume tiefer abwärts, wodurch die Narbe in die Falllinie des Pollens gerät, so dass nun, falls bisher keine Fremd- bestäubung erfolgt war, noch spontane Selbstbestäubung eintritt. Kurzrüsselige Hummeln erbrechen die Blüte und stehlen aus den Ein- bruchslöchern Nektar, 12* 180 Serofulariaceae. Als Besucher sah ich auf der Insel Rügen: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 3, häufig, sgd.; 2. B. rajellus K. 9, sgd. Herm. Müller sah in der bayerischen Oberpfalz (O.), im Fichtelgebirge (F.), in Thüringen (Th.) und bei Kitzingen (K.) folgende Besucher: A. Coleoptera: Telephoridae: 1. Dasytes spec., in die Blüten kriechend (O.). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L.®, durch Einbruch sgd. (K.); 3. Bombus lapidariusL. 2 8, beide saugen durch ein Loch, welches sie einige Millim. über dem Kelch- rande in die obere Kante der Blumenkrone beissen (O.); 4. B. hortorum L. 8, normal sgd.! (K., O.); 5. B. agrorum F. 8, durch Einbruch sgd., wie B. lapidarius (O.); 6. B. pra- torum L. © Jg’, durch Einbruch sgd. (F.); 7. B. terrester L. © 9, durch Einbruch sgd., auch psd., häufig (K.), S' durch Einbruch sgd. (F.); 8. Psithyrus rupestris F. 9, durch Einbruch sgd., daselbst. C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 9. Leucophasia sinapis L., vergeblich zu saugen versuchend (O.): 10. Melitaea athalia Rott., desgl. (K.). b) Sphingi- dar: 11. Zygaena meliloti Esp., desgl., daselbst. D. Thysanoptera: 12. Trips, sehr zahlreich in den Blüten (Th., O.). Loew beolachtete in Braunschweig (B)., Steiermark (S.) und im Riesengebirge (R.) (Beiträge 8. 55): A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. ®, sgd. (R.); 2. Bombus pratorum L. 5, sgd. (R.); 3. Megachile circumeincta K. 9, sgd. (R.); 4. M. melanopyga Costa @, sgd. (8.); 5. Psithyrus rupestris F. 9, sgd. (B.); 6. P. vestalis. Foure. ©, sgd. (B.). B. Lepidoptera: a) Noctuidae: 7. Plusia gamma L,., sgd. (R.). b) Rhopalocera: 8. Epinephele janira L., sgd. (R.) Als Besucher giebt Schmiedeknecht Bombus mastrucatus Gerst. $ an. 2090. M. ceristatum L. [H. M. Weit. Beob. III. S. 39; Kirchner, Flora 8. 595; Schulz, Beiträge II. 8. 217.] — Die Augenfälligkeit der Blüten- stände wird durch die hellpurpurnen Hochblätter erhöht, doch sind diese stellen- weise blassgelb, z. B. in Tirol (nach Kerner). Die Blüteneinrichtung der gelb- lichen, rötlich überlaufenen Blumen mit dunklerer Unterlippe stimmt wieder mit derjenigen von M. pratense und der beiden anderen eben beschriebenen Arten überein. Wenn auch die Kronröhre etwas kürzer ist, als bei M. pratense, so erfordert sie doch zur regelrechten Ausbeutung des Nektars einen mindestens ebenso langen Rüssel wie dieses. Die Kronröhre steigt nämlich mit ihrem 5—6 mm langen untersten Teile gerade in die Höhe, biegt sich dann plötzlich wagerecht um und verläuft so noch 7—7!/a mm weiter.. Vorn erweitert sie sich dann von kaum 1 mm Breite und etwas über 1 mm Höhe auf 2 mm und 4 mm Höhe, so dass ein Hummelkopf höchstens in diesen erweiterten Teil eindringen kann. Es muss daher der Rüssel mindestens 12 mm lang sein, um den Honig aussaugen zu können. Der Zutritt unnützer Gäste wird dadurch verhindert, dass die Unterlippe sich ziemlich dicht an die kapuzenartige Oberlippe andrückt. Auch bei dieser Art beobachtete A. Schulz Hummeleinbruch. Als Besucher beobachtete H. Müller im Walde bei Kitzingen: A. Hymeno- ptera: Apidae: 1. Bombus lapidarius L. 2 (Rüssellänge 12—14 mm), normal sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Melitaea athalia Rott.; vergeblich zu saugen ver- suchend. 2091. M. silvatieum L. [Sprengel, S. 315—316; H.M., Weit. Beob. III. S. 39—41; Schulz, Beitr. II. S. 218; Loew, Bl. Fl. S. 399.] — Die Röhre der kleinen dunkelgelben Blumenkrone ist etwa 1 mm weit; sie steigt auf eine Länge von etwa 3 mm schräg auswärts auf, biegt sich dann wagerecht um und verläuft noch 5 mm weit in dieser Richtung. Dabei erweitert sie sich allmäh- Serofulariaceae. 181 lich und spaltet sich in die mit breitem, von herabhängenden Fäden zottigem Rande umsäumte, dachförmige Oberlippe und die eine dreilappige Anflugstelle bildende Unterlippe. Eine Verengerung des Blüteneinganges wie bei den anderen Arten dieser Gattung findet nicht statt, sondern er erweitert sich ziemlich gleich- mässig zu einer Öffnung von 3 mm Höhe und Breite. Die Staubfäden liegen der Aussenwand der Kronröhre dicht an und biegen sich unter der Oberlippe so nach innen zusammen, dass alle vier Antheren dicht hinter dem zottigen Raume der Oberlippe aufsteigen und so neben einander liegen, dass sie ihre auf- gesprungene Seite nach unten kehren. Der Griffel liegt zwischen den Staub- füden und hinter den Staubbeuteln; er biegt seine narbentragende Spitze so nach vorn und unten, dass die Narbe im Blüteneingange steht. Es muss daher ein in denselben eindringender Insektenrüssel zuerst die Narbe und dann die pollen- bedeekte Seite der Antheren streifen, so dass Fremdbestäubung erfolgen muss. Ein besonderes Nektarium konnte H. Müller nicht auffinden: der Honig scheint vielmehr in sehr spärlicher Menge vom untersten Teile des Fruchtknotens abge- sondert zu werden. Wahrscheinlich als Rudimente der Saftdecke sind die von der Innenwand des wagerecht nach aussen gebogenen Teiles der Kronröhre zu deuten. Bei ausbleibendem Insektenbesuche tritt dadurch spontane Selbstbestäubung ein, dass die Narbe unter die Antheren zu liegen kommt und mit Pollen bestreut wird. Derselbe ist nicht so trocken und pulverig wie beiM. arvense und den anderen Arten; er bleibt daher längere Zeit an der Unterseite der sich öffnenden Antherentaschen haften. | Als Besucher sind beobachtet: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus senilis Sm. (muscorum F.) 9, sgd. (Buddeberg in Nassau). b) Vespidae. 2. Vespa rufa L.$, an mehreren Blüten (H. M. in der Oberpfalz). Schulz beobachtete im Riesengebirge Einbruchslöcher. Loew sah in den Alpen als illegitime Besucher 3 Schwebfliegen : l. Chrysotoxum octomaculatum Curt.; 2. Syrphus luniger Mg., sgd.; 3. S. lunulatus Mg. 468. Pedicularis Tourn. Rote oder gelbe homogame, selten protogynische Hummelblumen, deren Nektar von einem einseitigen Wulst an der Unterseite des Fruchtknotens ab- gesondert wird. — Ekstam (Vet. Akad. Forh. Stockholm 1894) hat auf Nowaja Semlja an den Pedicularis-Blüten niemals Insektenbesuch beobachtet. 2092. P. silvatica IL. [Sprengel, S. 316, 317; Hildebrand, Bot. Ztg. 1866, S. 73; Ogle, Pop. Science Rev. 1870, S. 45—47; H. M., Befr. S. 299—303; Weit. Beob. III. S. 41; Kirchner, Flora S. 597; Knuth, Ndfr. Inseln S. 113, 165; Schulz, Beiträge II. S. 218.] — Den Blütenmechanis- mus hat Herm. Müller unter Berichtigung der von Sprengel, Hildebrand und Ogle übersehenen oder falsch gedeuteten Einrichtung in etwa folgender Weise zusammenfassend beschrieben: Die rosenroten Blüten besitzen eine 10 bis 14 mm lange Kronröhre, die seitlich so stark zusammengedrückt ist, dass eine Hummel nur mit dem vordersten, verschmälerten Teile ihres Kopfes in dieselbe einzudringen vermag. Die Kronröhre setzt sich in eine etwas weitere Oberlippe 182 | Serofulariaceae. fort, deren kapuzenförmiges, vorgezogenes Ende die Antheren umschliesst, dagegen die Griffelspitze mit der Narbe schräg nach unten gerichtet hervortreten lässt. Die Unterlippe verschliesst mit ihrem Grunde die untersten 3—5 mm der Blüten- öffnung, während ihre als Anflugstelle und Halteplatz dienende Unterlippe un- symmetrisch schräg von rechts nach links abfällt, so dass der rechte Lappen Fig. 288. Pedicularis silvatica L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blumenkrone von vorn gesehen. 2 Ganze Blüte, von hinten gesehen. 3 Oberster Teil der Blumenkrone, nach Entfernung der linken Hälfte und Auseinanderschiebung der Antheren, von der linken Seite gesehen, 4 Querdurchschnitt der Blumenkrone bei ce, 1, 2. (Vergr. 1, 2,3 31:1; 4 7:1.) a Einfügungsstelle der vorderen Staubfäden. 5 Einfügungsstelle der Unterlippe, c Stelle des Blüteneinganges, bis zu welcher die Unterlippe aufrecht angedrückt ist. d Umgerollter, mit Stacheln besetzter Rand des Blüteneinganges (Rolle). e Weiteste Stelle des Blüteneinganges, in welche die Hummel ihren Rüssel und Kopf einführt f Die Kapuze, welche die Antheren umschliesst. g Herabhängende Zipfel der Kapuze. h Harte Leiste der Seitenwand der Blumenkrone, welche sich bei e mit der Rolle vereinigt. % Kürzere, ! längere Staubblätter. 2--8 mm höher steht als der linke. Zieht man die Unterlippe herab, so erblickt man den Blüteneingang als einen 8—10 mm langen Spalt, der von unten an auf 5—7 mm nur 1—2 mm breit ist, sich aber oben etwa 3 mm unterhalb seiner Spitze plötzlich auf 4 mm erweitert, dann aber plötzlich sich wieder zu- sammenzieht, so dass etwas über 1 mm unter seinem oberen Ende zwei spitze Zipfel der Kapuze sich fast berühren, wodurch der Spalt in eine sehr kleine Serofulariaceae. 183 obere und eine lange untere Abteilung geteilt erscheint. Aus dem kleinen oberen Teile des Spaltes ragt der Griffel mit der kopfförmigen Narbe an der Spitze schräg abwärts gerichtet hervor; der im Inneren der Kronröhre befindliche Griffelteil liegt der hinteren Wand derselben dicht an. Von den vier Antheren legen sich je zwei gegenüberliegende mit den Rändern dicht aneinander, so dass alle vier-ein einziges Pollenbehältnis bilden, das von der kapuzenförmigen Ober- lippe umschlossen und von den Seitenwänden zusammengehalten wird. Der längere untere Teil des eben beschriebenen Spaltes dient dem Hummelkopf als Eingang; doch sind die Ränder des Spaltes, so weit dieser nur 1—2 mm weit ist, sehr stark nach aussen eingerollt, und der Innenrand ist dicht mit spitzen Hervorragungen besetzt, während die Ränder der darüber liegenden Erweiterung glatt sind. An jeder Seite der Oberlippe befindet sich auf der Aussenfläche eine rötlich gefärbte Leiste, welche am unteren Ende der erweiterten Stelle beginnt und von da im spitzen Winkel nach unten und hinten verläuft. Was bewirken nun, fährt H. Müller in der Schilderung der Blütenein- richtung dieser Art fort, alle diese Eigentümlichkeiten ? Was hat die aufwärts angedrückte Basis der Unterlippe, die Schrägstellung ihrer dreilappigen Fläche, die Zusammenrollung des Randes der Eingangsöffnung, ihr stachlicher Besatz, ihre plötzliche Erweiterung mit glattem Rande, was haben die rötlich gefärbten Leisten an den Seiten der Oberlippe mit der Befruchtung durch Hummeln zu thun? Sind es zufällige Unregelmässigkeiten, von denen man absehen muss, wie es Sprengel, Hildebrand und Ogle gethan haben? Wenn man die besuchenden Insekten aufmerksam beobachtet, wird man anderer Ansicht. Mit lang vorgestrecktem Rüssel kommt eine Hummel summend angeflogen, lenkt, durch den spitzzackigen Besatz des schmalen Spaltes vor diesem gewarnt, schon im Anfliegen die mit zarten Tastern versehene Rüsselspitze in die weiteste Stelle der Blumenöffnung, fasst dann, mit der Oberseite des Kopfes die kaum 2 mm über der weitesten Stelle frei hervorragende Narbe streifend, und durch die schräg abfallende Anflugfläche zu eben so schräger Kopfstellung veranlasst, mit den Vorderfüssen den Basalteil der Unterlippe, mit den Mittelfüssen den hinteren Teil der Kronröhre in etwa gleicher Höhe mit der Unterlippe, während die Hinterfüsse sich auf tiefer stehende Blätter oder Blüten stützen, und steckt nun auch ihren 2!/s—3 mm dicken, 5 mm breiten Kopf an der auf 4 mm erwei- terten Stelle des Einganges und gerade in derjenigen Schrägstellung, in der es überhaupt möglich ist, ihn in die Erweiterung zu bringen, in dieselbe hinein, um mit der Rüsselspitze den Honig zu erreichen. Dabei werden die oberen spitzen Fortsätze der Kapuze, welche die beiden Hälften des Pollenbehältnisses unten zusammenhielten, auseinander gerückt, da der zackige Rand und die Aussenleisten sich nicht biegen. Hierdurch klaffen die Staubbeutel auseinander und lassen einen Teil des pulverigen Pollens auf dieselbe Stelle des Hummel- kopfes fallen, welche kurz vorher die Narbe gestreift und mit dem aus der zuletzt besuchten Blüte mitgebrachten Pollen belegt hatte. Ein seitliches Ver- streuen des herabfallenden Pollens wird durch die von den längeren Staubfäden in senkrechter Ebene abstehenden Haare verhindert, welche die Zwischenräume 184 A Serofulariaceae. je zweier über einander liegender Staubblätter von aussen decken und nach unten etwas über die auseinander klaffenden Ränder hervorragen. Von unseren einheimischen Hummeln können alle bis auf B. terrester und kleine Arbeiter einiger anderer Arten mit der Rüsselspitze den honigführenden Blütengrund erreichen. Je länger der Rüssel ist, desto weniger tief braucht natürlich der Kopf in den Blüteneingang gesteckt zu werden, je kürzer er ist, desto tiefer muss die Hummel den Kopf in die Oberlippe hineindrücken. Da sich die Anflugfläche selbst noch 3—5 mm abwärts drücken lässt, so reicht schliesslich ein Rüssel von 10 mm Länge bis in den Blütengrund. Die durch die Hummel hinabgedrückte Unterlippe kehrt nach dem Aufhören des Druckes wieder in ihre frühere Lage zurück. Kleinere Bienen sind von dem Genuss des Honigs ausgeschlossen; sie würden auch ohne Nutzen für die Pflanze sein, da sie die Narbe nicht berühren würden. Durch die Verwachsung der Antheren in der Oberlippe sind die Blüten vor pollenfressenden Fliegen und Käfern ge- schützt. Der kurzrüsselige B. terrester raubt den Honig durch Einbruch, doch ist dies ohne wesentlichen Nachteil für die Blüte, da die angebissenen Blumen von den eigentlichen Befruchtern nicht verschmäht werden. H. Müller fand die Einbruchsstelle stets auf der linken Blütenseite. Die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. — Pollen, nach Warnstorf, blassgelb, warzig, bis 43 «u lang und 25 w breit. Als Besucher beobachtete ich 2 saugende Hummeln (Bombus lapidarius L. 2 und B. agrorum F.); Herm. Müller folgende Apiden: 1. Anthophora retusa L. © (Rüssellänge 16—17 mm, normal sgd.): 2. B. agrorum F. (12—15 mm, ebenso); 3. B. hortorum L. 2 (20—21, dgl.); 4. B. lapidarius L. @ (12-14, dgl.); 5. B. scrimshiranus K. 2 (10, dgl.); 6. B. silvaram L. © (12—14, dgl.); 7. B. terrester L. @ (7—9), durch Einbruch sgd. Höppner beobachtete bei Bremen 6 Bienen: Apis mellifica L. S, Bombus agro- rum F. 2, B. muscorum F. 9, B. rajellus K. 2, B. terrester L. @ und Podalirius retusus L. 2 und g. Als sehr seltenen Besucher verzeichnet Schmiedeknecht Bombus mastru- catus Gerst. 1 OD. + In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 133) wurden 2 Hummeln als Besucher beobachtet. 2093. P. palustris L. [H. M., Alpenblumen S. 291—293; Kirchner, Flora S.598; Schulz, Beiträge II. S. 218; Knuth, Nordfr. Ins. S. 113, 114; Loew, Bl. Fl. S. 399.] — Die Bestäubungseinrichtungen der rosenroten Blüten ist derjenigen von P. silvatica sehr ähnlich, doch ist die Kronröhre der fast wage- recht stehenden Blumen nur 10—11 mm lang, so dass schon Hummeln den Honig erreichen können, deren Rüssel 8—9 mm lang ist, wenn sie den vordersten Teil des Kopfes in die Blüte stecken. Dementsprechend ist der offene Spalt der Krone über dem Stachelbesatze seines unteren Teiles kaum über !/a mm weit, so dass durch den hineingedrängten Rüssel oder Kopf einer Hummel eine merkliche bis bedeutende Erweiterung entsteht. Ferner "sind die Ränder der Oberlippe über der Stelle, wo der eingerollte Rand und die Aussenleiste sich mit einander vereinigen, ebenfalls zu einer Leiste verdickt, wodurch beim Ein- dringen der Hummel in den Spalt dieser mit Sicherheit bis zur Spitze geöffnet wird Serofulariacene. 185 und ein Herausfallen des Pollens unausbleiblich ist. Sodann wird durch die fast wagerechte Stellung der Blüten erreicht, dass die eindringende Hummel sofort die Narbe streift und mit mitgebrachtem Pollen belegt, obwohl sie den Rüssel tiefer unten einführt. PARERN, erfolgt die Ausstreuung des Pollens so dicht über dem Hummel- kopfe, dass Vor- richtungen gegen das seitliche Ver- streuen nicht nötig sind; es sind daher die Antheren ganz unbehaart und die längeren Staub- fäden nur spärlich behaart. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, warzig, etwa 31—35 u lang und 25 u breit. Schulz beobach- tete Bombus terres- Fig. 289. Pedicularis palustris L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte von der linken Seite gesehen. (3'’s:1.) B Dieselbe nach Entfernung des Kelches, der Unterlippe und des grössten Teiles der ter durch Einbruch jinken Hälfte der Oberlippe, von der linken Seite gesehen. (3"/2: 1.) . C Blüte nach Entfernung des Kelches und des grössten Teils der nı - Honig raubend. Unterlippe von vorn gesehen. (5:1.) D Querdurchschnitt der Ober- AlsBesucher lippe bei ed. (7:1.) E Fruchtknoten (ov) und Nektarium (n), von sah Lindman auf dem Dovrefjeld eine der Seite. F Dasselbe, von vorn. (7: 1.) Bedeutung der übrigen Buchstaben wie in Fig. 213. Hummel; Herm. Müller in den Alpen 1 Hummel (B. pratorum L. 9); Loew daselbst (Beiträge S. 62): Bombus alticola Krehb. $, sgd.; Heinsius in Holland Bombus agrorum F. (normal sgd., regelrecht befruchtend) ; B. scrimshiranus K. 8 (Honig durch Einbruch gewinnend) (B. Jaarb. IV. S. 109--111). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 133) wurde 1 Hummel als Besucherin beobachtet. 2094. P. recutita L. [H. M., Alpenblumen S. 293—295; Kerner, Pflanzenleben ILS. 272.] — Die Unterlippe der roten Blume ist ganz symme- trisch gestellt und mit ihrem Grunde nur auf eine kurze Strecke der Oberlippe angedrückt. Auf ihrer Mittellinie findet sich eine zum Honig hinabführende Rinne, welche, nach Müller, den Hummelrüssel bequem in den honighaltenden Blütengrund führt, während sie, nach Lindman, hierfür zu eng is. Hummeln mit 8—9 mm langem Rüssel können den Nektar ausbeuten. Da die Antheren zwischen den Seitenwänden der Oberlippe eingeklemmt sind, so ist, nach Kerner, das Ausstreuen nur dadurch möglich, dass die anfliegenden und mit den Vorder- beinen die vorgestreckte helmförmige Oberlippe umfassenden Hummeln letztere um einen Winkel von 30° herabbiegen. Dies hat zur Folge, dass die bisher straffen Seitenwände der Oberlippe sich auseinander biegen und dadurch auch die Pollen- taschen sich öffnen, so dass der Blütenstaub auf das Insekt hinabfällt (S. Fig. 290). 186 Serofulariaceae. 2095. P. Oederi Vahl (P. flammea Wulfen?) [Warming, Bot. Tids- krift Bd. 17. 8. 204.] — Diese nordische, gelb oder weissgelb blühende, an der Spitze der Oberlippe inwendig dunkelrot gefärbte Art stimmt in Bezug auf die Blüteneinrichtung, nach Warming, ziemlich mit derjenigen von P. recutita überein. Die 20 mm lange Kronröhre besitzt eine ähnliche von der Mittellinie der Unterlippe ausgehende Rinne wie P. recutita, doch dient sie nicht zur Führung des Insektenrüssels, sondern dieser wird in einen höher gelegenen Spalt ein- geführt, welcher durch die sehr genäherten Ränder der Oberlippe gebildet wird. Fig. 290. Pedieularis reeutita L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte, kurz vor dem Aufblühen, von der Seite gesehen. B Oberster Teil derselben nach dem Aufblühen C Ausgewachsene Blüte, von der Seite gesehen. D Oberer Teil derselben. von vorn. E OÖberster Teil der Blumenkrone, nachdem die linke Seite derselben abgespalten und nach links heruntergebogen ist. F Fruchtknoten und Nektarium. @ Durchschnitt der Oberlippe bei xy. (Vergr. 5:1.) (Bedeutung der Buchstaben s. Fig. 213 und H. Müller, Alpenbl. S. 293—295.) Die Narbe ragt meist aus der Oberlippe hervor, so dass sie zuerst von der be- suchenden Hummel berührt und, falls diese bereits mit Pollen bestreut war, belegt wird. Doch erfolgt auch häufig Selbstbestäubung, weil der Griffel nicht selten bedeutend kürzer ist und selbst die Höhe der Antheren nicht erreicht. Als Besucher beobachtete Lindmann mehrere Hummeln. 2096. P. Oederi Kerner. (P. flammea Wulfen?) [Kerner, Pflanzen- leben II. S. 371.] — Diese am Brenner in Tirol häufige Art besitzt, nach Kerner, eine abgestutzte Oberlippe, vor welcher gegen Schluss der Blüte die Narbe zu stehen kommt. Die Blumenkrone besitzt nämlich eigentümliche rippenartige Vorsprünge, welche, nach Art eines Hebelwerkes wirkend, die Oberlippe zuletzt so stark herabdrücken, dass sie wie geknickt erscheint. Diese Bewegung macht natürlich auch der in der Oberlippe befindliche Griffel mit, so dass nun die Narbe nicht mehr vor den Antheren steht, sondern unterhalb derselben zu stehen kommt. Da nun die bisher fest zusammenschliessenden Antheren auseinander weichen, so bestreuen sie nunmehr die Narbe mit Pollen. Bei Beginn des Blühens ist, wie bei P. recutita, nur Kreuzung möglich. Serofulariacene. 187 2097—98. Eine ähnliche Selbstbestäubungseinrichtung besitzen, nach Kerner, die Arten P. foliosa L. und eomosa L. 2099. P. incarnata Jacquin. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 370, 371.] — ‚Die Antheren sind in der Oberlippe geborgen; der Griffel ragt aus der recht- winkelig gebogenen Oberlippe hervor, so dass die Narbe vor dem Blüteneingang steht, mithin von besuchenden Hummeln zuerst gestreift werden muss. Ausser- dem ist sie früher entwickelt als die Antheren; es kann daher in diesem ersten Blütenzustande nur die Narbe belegt werden. Später, wenn die Antheren auf- gesprungen sind, trägt das besuchende Insekt auch wieder Pollen mit fort, indem solcher auf den Kopf desselben ausgestreut wird. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erschlaffen in den letzten Blühtagen die Staubblätter, die Antheren weichen aus- einander und der Pollen fällt von selbst auf die Innenfläche der röhrenförmigen, knieartig gebogenen Oberlippe. Gleichzeitig nimmt diese eine senkrechte Stellung ein, indem sie sich noch stärker nach unten biegt, so dass der Pollen diese Röhre hinab und auf die jetzt senkrecht darunter stehende Narbe fällt. Zu- weilen wird die Narbe bei der Stellungsänderung der Oberlippenröbre in diese hineingezogen, so dass dann die spontane Selbstbestäubung innerhalb dieser Röhre stattfindet. Eine ähnliche Selbstbestäubungseinrichtung besitzen, nach Kerner, auch die Arten Pedieularis asplenifolia Flörke, Porten- schlagii Saut, rostrata L. und tuberosa L. 2100. P. rostrata L. [Ricca, Atti XIII, 3; H.M., Alpenblumen S. 298 bis 300; Kerner, Pflanzenleben IL S. 270, 271.] — Die Unterlippe ist, nach Fig. 291. Pedieularis rostrata L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte von der linken Seite gesehen. (3:1.) B Über xx gelegener Teil der Blumenkrone von der linken Seite gesehen. Ü Oberer Teil der Blumenkrone von der linken Seite gesehen, im Aufriss. D Die beiden Staubblätter der linken Blumenhälfte von aussen. (Vergr. 5:1.) (Bedeutung der Buchstaben s. Fig. 213 und H. M., Alpenbl. S. 298— 300). Müller, wie bei P. silvatica schräg gestellt. Die unter der Wölbung der Oberlippe versteckten Antheren können nicht unmittelbar von den Besuchern 188 Serofulariaceae. berührt werden. Letztere drängen, nach Kerner, beim Eindringen in die Blüte die Staubfäden auseinander, wodurch auch die dornenlosen Antheren auseinander- gedrängt werden, so dass die Hummeln mit Pollen bestreut werden. Selbst- bestäubung erfolgt durch Hinabgleiten des Pollens in den Schnabel der Ober- lippe (vgl. P. incarnata). - Als Besucher beobachtete Ricca Hummeln; H. Müller sah nur die Honigbiene. 2101. P. asplenifolia Flörke. [|H. M., Alpenblumen S. 300, 301; Kerner, Pflanzenleben II. 8.371.] — Auch die Blüten dieser Art besitzen eine schräg gestellte Unterlippe, und zwar ist diese Schrägstellung so stark, dass die Unterlippe fast senkrecht steht. Die Kronröhre ist nur 7 mm lang. Die Ober- Fig. 292. Pedicularis asplenifolia Flörke. (Nach Herm. Müller.) A Blüte von der linken Seite gesehen. (3:1.) B Dieselbe Blüte nach Entfernung des Kelches, der Unterlippe und der Jinken Hälfte der Oberlippe von der linken Seite gesehen. Ü Frucht- knoten (ov), Nektarium (n) und Griffelwurzel derselben. D Griffelspitze mit Narbe, E Ein Staubblattpaar. (7:1.) F Blumenkrone nach Entfernung der Unterlippe von vorn gesehen, (3: 1.) lippe ist wie bei P. rostrata in einen Schnabel verlängert. Fremdbestäubung ist durch die hervorragende Stellung der Narbe gesichert. Auch das Ausfallen des Pollens erfolgt, nach Kerner, wie bei P. incarnata, P. rostrata, des- gleichen die Autogamie. Als Besucher beobachtete H. Müller 2 Hummelarten und 1 Nachtfalter. 2102. P. foliosa I. [H. M,, Alpenblumen S. 302, 303; Kerner, Pflanzenleben II. S. 371.] — Die Oberlippe ist schnabellos; aus ihr ragt die Narbe hervor. Die Unterlippe ist schräg gestellt und besitzt eine Mittelrinne. Beim Eindringen eines Hummelkopfes werden die Ränder der Oberlippe aus- einander gedrängt, wodurch die Antheren getrennt werden, so dass Pollen auf die Hummel hinabfällt. Spontane Selbstbestäubung scheint, nach Müller, ausgeschlossen, erfolgt, nach Kerner, wie bei P. recutita. Als Besucher sah H. Müller drei Hummelarten. 2103. P. vertieillata L. [Warming, Bot. Tidskrift Bd. 17, 8. 215; H. M., Alpenblumen 8. 295—298.] — Die Blüteneinrichtung ist derjenigen u. a ige Serofulariaceae, 189 von P. reeutita ähnlich, doch ist die Blüte wagerecht oder schräg abwärts gestellt. Der in einer Rinne vordringende Hummelkopf drängt die Oberlippe auseinander, wodurch Pollenausstreuung herbeigeführt wird. Eine seitliche Ver- streuung wird durch Haare an den längeren Staubfäden verhindert. Die Kron- röhre ist etwa 3 mm hindurch gerade und biegt sich dann rechtwinklig um. Hierdurch wird nieht nur das Abfliessen des reichlich vorhandenen Honigs un- möglich, sondern es wird auch der räuberische Bombus mastrucatus verhindert, Fig. 293. Pedicularis vertieillata L, (Nach Herm. Müller.) A Blüte von der Seite gesehen. B Blüte gerade von vorn. Ü Blüte nach Entfernung des Kelches, Abschneidung der Unterlippe und eines Teils der rechten Hälfte der übrigen Blumen- krone von der rechten Seite gesehen. D Linke Hälfte der Basis der Blumenkronenröhre. E Fruchtknoten nebst Nektarium. F Oberlippe und Blüteneingang, schräg von vorn und unten gesehen. @ Ende der Oberlippe einer älteren Blüte mit dem hervorragenden Griffel, (Vergr. 4?/s:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. Honig zu stehlen, da es ihm schwerlich gelingt, den eingedrungenen Rüssel um die scharfe Biegung der Kronröhre zum Honig zu bringen. Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Als Besucher sah H. Müller 7 Hummel- und 7 Falterarten sowie 1 Bom- bylius; Loew (Bl. Fl. S. 399) im Heuthal Bombus alticola Krehb. 8, sgd.; Mac Leod in den Pyrenäen eine normal saugende Hummel an den Blüten (B.J. III. S. 315). 2104. P. tuberosa L. [H. M., Alpenblumen S. 301, 302; Kerner, Pflanzenleben II. S. 371.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von 190 Serofulariaceae. P. asplenifolia ziemlich überein, doch ist die Unterlippe weniger schräg gestellt. Deshalb ist der oberste Teil der Staubfäden zur Verhütung seitlicher Pollenverstreuung be- haart. Die Kronröhre ist 9mm lang. Auto- gamie ist, nach Ker- ner, ähnlich wie bei P. incarnata. Als Besucher beobachtete H. Müller 3 Hummelarten, 1 Tag- falter; Loew in der Schweiz (Beiträge 8.62): Zygaena exulans Hchw. i j et Rein. Fig. 294. Pedieularis tuberosa L. (Nach Herm. Müller.) 2105. P. lap- Oberlippe im Längendurchsehnitt. .11° Längeres, kk’ kürzeres 5 p Staubblatt. ponica L. [War- ming, Bot. Tidsskrift Bd. 17,8. 219-—220.] — Die Blüteneinrichtung der rosenähnlich duftenden Blumen ist, nach Warmings Untersuchungen auf dem Dovrefjeld, derjenigen von P. Oederi Vahl ähnlich. Da die Unterlippe aber noch schräger gestellt ist, so erscheint P.lJapponica noch stärker der Befruchtung durch Insekten angepasst als die anderen verwandten Arten. Demgemäss ragt der Griffel, nach Aurivillius, weit aus der Blüte hervor, so dass bei Insektenbesuch die Narbe zuerst berührt werden muss, mithin Fremdbestäubung gesichert ist. Bei der wagerechten Stel- lung ist es indess vielleicht, möglich, dass Pollen auf die Narbe hinabfällt, also spontane Selbstbestäubung erfolgen kann. Lindman beobachtete Fruchtreife. Ausserdem vermehrt sich die Pflanze ausgiebig durch unterirdische Sprosse. Als Besucher beobachtete Lindman auf Södra Kundskö bei 1500 m Höhe Bombus alpinusL. Auch Feilden fand die Blüten im arktischen Amerika in Grinnell- Land reichlich von Hummeln besucht. Schneider (Troms® Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen B. lapponicus F. © als Besucher. Den hocharktischen Falter Colias heela Lef. sah er auf den Blüten ruhend. 2106. P. euphrasoides Steph. [Warming, Bestövningsmade S. 44; Bot. Tidsskrift Bd. 17, S. 218, 219.| — Die duftenden Blüten haben, nach Warming, auf dem Dovre eine ähnliche Einrichtung wie diejenigen der vorigen Art, doch ragt der Griffel nicht soweit aus der Oberlippe hervor. 2107. P. flammea L. Nach Warmings (Bestövningsmade $. 47) Be- obachtungen auf dem Dovrefjeld ist der Griffel immer von der Oberlippe ein- geschlossen. Dabei liegt die Narbe dicht über den Antheren, so dass spontane Selbstbestäubung leicht erfolgt. Fruchtbildung dort beobachtet. 2108. P. hirsuta L. [Warming, Bestövningsmade 8. 44—47.] — Diese wie die drei vorigen, arktische Art ist dem Blütenbau nach, wie die übrigen Arten der Gattung Pedicularis eine Hummelblume. Da jedoch auf Spitz- Serofulariaceae. 191 bergen die Hummeln wahrscheinlich fehlen, so hat sich diese Art (wie auch die folgende), nach Aurivillius, zahllose Generationen hindurch selbst befruchtet. Da dies ohne Einbusse an Samenertrag- und Lebensfähigkeit erfolgt ist, so würde hierdurch der Knight- Darwin’sche Satz, dass „kein organisches Wesen eine unbegrenzte Zahl von Generationen hin- durch sich durch Selbst- befruchtung zu erhalten vermöge, sondern dass gelegentliche, wenn auch erst nach sehr langen Zwischenräumen _erfol- gende Kreuzung uner- lässliche Bedingung für den Fortbestand der Art sei“, widerlegt sein. (Vgl. 54. E 9.71.) In älteren Blüten Fig. 295. Pedieularis hirsuta L. (Nach E. Warming.) von P.hirsuta krümmt A Blüte von der Seite. B, K Dieselbe von vorn, ( Griffel r : ‚ot mit Narbe. D, F Antheren. E, O Lage der Staubblätter und KM der Griffel so weit des Griffels in der Ölerlippe. G Narbenpapillen. H Pollen- zurück, dass Narbe und körner (das eine sprossend). ]/ Narbe und Antheren in der : _ Oberlippe. L, P Fruchtknoten mit Honigdrüse, von der Seite. Antheren : einander be M, P Dieselben von vorn. N Pelorienbildung. mit sechslappiger rühren, mithin spontane Krone, vier gleichlangen Staubblättern und einem Griffel. hr Fig. A, B, C—F, K—N nach grönländischem Material; I nach Selbstbestäubung erfolgt. norwegischem; O und P nach Material von Spitzbergen. — Diese ist, nach War- 4, N:®i; PL-®h; L 0: Hı. ming, auch in Grönland von Erfolg, da hier ebenso wie auf Spitzbergen reichliche Fruchtbildung beobachtet ist. 2109. P. sudetica Willd. [Warming, Bot. Tidsskrift Bd. 17. S. 215.] — Nach Ekstam sind auf Nowaja Semlja die jasminduftenden roten Blüten protogynisch, doch dürfte dadurch Selbstbestäubung möglich werden, dass die langlebige, hervorragende Narbe in der Falllinie des Pollens liegt. Als Besucher beobachtete Ekstam 1895 eine kleine Fliege, sowie Bombus hyperboraeus Schönh., während er 1891 überhaupt keinen Lnsektenbesuch bemerkt hatte. 2110. P. Sceptrum Carolinum L. [Warming, Bot. Tidsskrift Bd. 17. S. 215—218.] — Die Blüten von der Halbinsel Kola und von Österdalen (Nor- wegen) stimmen in der Blüteneinrichtung völlig überein. Warming schildert dieselbe nach getrocknetem Material in folgender Weise: | Der hohe, reich blühende Stengel mit den grossen gelben, auf der Unter- lippe schmutzig-rötlichen Blumen macht die Pflanze weithin augenfällig. Die Blumen sind weit grösser als bei den anderen Arten, nämlich bis zu 32 mm lang. Sie stehen aufrecht, die stützenden Hochblätter sind dicht angedrückt und jede einzelne Blume scheint ausserdem ganz geschlossen zu sein. Die Unterlippe 192 Serofulariaceae. (Fig. E) ist aufrecht, 14—15 mm lang, und dicht an die Oberlippe gedrückt, welche etwas länger ist (16 mm) :und den Schlund ganz schliesst, aber sich nicht ganz niederdrücken lässt. Die besuchenden Insekten müssen offenbar grosse, kräftige Tiere sein, wie Hummeln oder Nacht- schwärmer, welche, ähnlich wie bei Antirrhinum und Linaria, ihren Körper oder Kopf zwischen die beiden Lippen klemmen, wobei sie zuerst die Narbe berühren müssen. Fig. B zeigt, dass, nachdem die Unterlippe fort- genommen ist, die Narbe soweit vorspringen kann, dass eine Berührung als Fig. 296. Pedicularis Sceptrum Carolinum L - unvermeidlich bezeichnet (Nach E. Warming.) A Blume in natürlicher Stellung (*/,).. B Dieselbe nach 2 ; z Fortnahme der Unterlippe (dazu gehört D), C Teil einer 8T0SSe Tiere sein müssen, 25 mm langer Blume, von vorne gesehen; die Narbe ragt welche die Kreuzbestäubung weniger hervor als bei dem Ex. B. Die Antheren sind noch nicht geöffnet (siehe F); dazu gehören die Griffel- vornehmen, scheint auch spitzen in 4. E Unterlippe von B. G Fruchtknoten. daraus hervorzugehen, dass : ee, der Abstand von der Narbe zum Nektarium 2'e cm betragen kann. Ich habe auch mehrere Male Staubblätter aus der Oberlippe ausgerissen gesehen, was offenbar mit Gewalt dureh ein grösseres Tier geschehen war. In einer von den gezeichneten Blumen (C) waren die Antheren noch nicht offen, und da die Narbe reif erscheint (H), herrscht Protogynie.e Wenn die Antheren sich später geöffnet haben (D), muss das Insekt offenbar dadurch, dass es an die Staubfäden stösst, den Pollen über sich schütten. Es ist bemerkens- wert, dass sowohl die Staubfäden, als die Antheren, Griffel und die „Rollen“ vollständig glatt sind, so dass keine besondere Einrichtung vorhanden ist, durch ihren Widerstand die Erschütterung zu verstärken. Dagegen finden sich Haare, deren Bedeutung möglicherweise ist, ein Ausfallen der Pollenkörner nach der Seite zu verhindern, auf den Rändern des oberen Teiles der Oberlippe, ein ähn- licher Platz also wie sonst, aber auf einem anderen Organ. Im übrigen findet sich auch hier ein Unterschied in der Weite der Ober- lippenspalte und in dem Grade des Hervorragens der Narbe. Während diese in einigen Blumen (B) weit (1—1!/a mm) hervorragt, thut sie es in anderen (C) nicht und in noch anderen Blumen selbst noch weniger. Als Beispiel für die verschiedene Weite der Spalte und im ganzen für die verschiedene Form des ganzen oberen Teils der Oberlippe wird hingewiesen auf Fig. 296, B—C. Die Erklärung für diese Verschiedenheiten ausfindig zu machen, muss ich denjenigen überlassen, welche die lebenden Exemplare zu studieren Gelegenheit haben. werden - muss. Dass es 2 . # Serofulariaceae., 193 Selbstbestäubung scheint nur mit Schwierigkeit vor sich gehen zu können. Da diese Art in einer so nördlichen Gegend wie bei Alten (c. 70° n. B.) reich- liche Frucht ansetzt, müssen es gewisse Hummeln sein, welche die Bestäubung besorgen. (Warming.) __ - 2111. P.-lanata Cham. [Warming, Bestövningsmade $. 47; Bot. Tids- skrift Bd. 17. S. 214—215.] — Auch diese nordische Art ist dem Blütenbau nach eine Hummelblume und stimmt, nach Warming, in der Blüteneinrichtung mit derjenigen von P. hirsuta im wesentlichen überein, so dass spontane Selbst- bestäubung unvermeidlich ist, die auch auf Spitzbergen von Erfolg ist. Da sich hier, wie bei voriger Art auseinandergesetzt, wohl keine Hummeln finden, und diese allein kräftig und geschickt genug sind, auf normalem Wege zum Nektar zu gelangen, so gilt für P. lanata in noch höherem Masse das von P. hirsuta Gesagte. 2112. Castilleja pallida Kth. [Warming, Bot. Tidsskrift. Bd. 17. S. 220 —223.] — Diese gleichfalls hochnordische Art ist von Warming untersucht. Zwischen der aufrechten Ober- und Unterlippe bleibt nur eine enge Eingangs- öffnung frei. Es finden sich langgriffelige und kurzgriffelige Blüten. In ersteren ist Selbstbestäubung erschwert, in letzteren tritt sie leicht ein. 469. Alectorolophus Haller. Homogame Hummelblumen, selten Falterblumen (A. alpinus), oder zugleich Hummel- und Falterblumen (A. major. Rehb. b) hirsutus Allioni als Art —= Rhinanthus Aleetorolophus Pollich in den Alpen). Der Honig wird von der nach vorn vorgezogenen, fleischigen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert und im Grunde der Kronröhre aufbewahrt. Die Besucher werden von oben her mit pulverigem Blütenstaube bestreut, wenn sie den Rüssel (nicht auch den Kopf) in die Blüte stecken. Die Antheren sind durch die dachförmige Oberlippe gegen Regen geschützt. Die Staubfäden sind mit Spitzen besetzt, welche von den ein- dringenden Insektenrüsseln vermieden werden. Der Weg zum Nektar führt zwischen den mit weichen, die seitliche Pollenbestreuung hindernden Antheren- haaren hindurch. — Der aufgeblasene und zusammengedrückte, bleibende Kelch dient weniger dazu, den Einbruch durch Hummeln zu verhindern, als vielmehr als Windfang, indem er vom Winde leicht geschüttelt wird, wobei die von ihm umschlossenen Kapseln hin und her bewegt werden und die geflügelten Samen herausgeschüttelt werden. 2113. A. major Rehb. (Rhinanthus crista galli var. b. L.) [Sprengel, S. 313; H. M., Befr. S. 294—296; Delpino, Ult. oss. S. 130 bis 133; Vaucher, Hist, phys. des pl. d’Eur. 1871, III. S. 539; Warming, Bot. Tidsskrift Bd. 17. S. 223—226; Knuth, Ndfr. Ins. S. 114, 165; Weit. Beob. S. 238.] — Die Kronröhre der hellgelben, mit violetten Zähnen an der Öberlippe versehenen Blüte ist 9—10 mm lang und daher nur Hummeln mit mittellanger oder langer Zunge zugänglich. Hummeln mit kürzerem Rüssel stehlen den Honig durch Einbruch. In der helmartigen Oberlippe liegen die Knuth, Handbueh der Blütenbiologie II, 2 13 194 Serofulariaceae. zu einer Bestreuungsmaschine vereinigten Staubbeutel der vier Staubblätter. Jede Anthere der einen. Blütenhälfte liegt der entsprechenden der anderen mit seinen Rändern so dicht an und öffnet sich an der Berührungsfläche so vollständig, dass beide zusammen je ein einziges, durch verfilzte Haare noch dichter. ver- schlossenes Pollenbehältnis bilden. Diese beiden Pollenbehältnisse werden von steifen Staubfäden getragen, von denen die vorderen unten einander genähert und an der Innenseite mit Spitzen besetzt sind, während sie oben unbewehrt sind und so weit auseinander stehen, dass eine Hummel die Spitze ihres Rüssels bequem dazwischen einführen kann. Indem sie dann weiter vordringt, drängt sie die Staubfäden auseinander und öffnet damit die Pollenbehältnisse, so dass der Pollen ihr gerade auf den Rüssel fällt, da ein seitliches Verstreuen durch den Haarbesatz der unteren Staubbeutelränder verhindert ist. Fig. 297. Aleetorolophus major Rehb. und minor Wimm. et Grab, (Nach Herm. Müller.) 1 Staubblätter von vorn gesehen. 2 Dieselben nebst dem Griffel, von der Seite gesehen. 3 Einzelnes Staubblatt von der Innenseite. 4 Fruchtknoten nebst Griffelbasis, Honigdrüse (n) und sitzen bleibender Basis der Blumenkrone (co). 5 Blüte von A. minor, nach Entfernung der rechten Hälfte des Kelches, von der Seite gesehen. 6 Oberer Teil derselben, zu Anfang der Blütezeit, von vorn gesehen. 7 Derselbe zu Ende der Blütezeit. & Griffel von A. minor. 9 Griffel von A. major. (l—3 Vergr. 7:1; 4—9 3!/2:1.) | Der Griffel liegt innen und oben der Wand der Oberlippe an; er ragt so aus der Blüte hervor, dass er von den anfliegenden Hummeln immer zuerst gestreift wird, mithin Fremdbestäubung unausbleiblich ist. Der Hummelbesuch ist ein recht häufiger. Diese Häufigkeit des Besuches ist durch die ziemliche Augenfälligkeit der zu traubigen Ständen vereinigten Blüten bedingt, und zwar wird dieselbe noch durch die bleichen Deekblätter der Blüten erhöht. Der Griffel bleibt bis zum Schlusse des Blühens gerade vorgestreckt und verlängert sich dabei noch, so dass spontane Selbstbestäubung unmöglich ist. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, im Wasser kugelig, glatt, etwa 56 wu diam. Als Besucher beobachtete schon Sprengel Bienen und Hummeln. Ich sah in Schleswig-Holstein 1. Bombus hortorum L. @, normal sgd.; 2. B. cognatus Steph. 9; 3. B. derhamellus K. 9; 4. B. distinguendus Morawitz 9; ferner Serofulariaceae. 195 auch auf der Insel Rügen Bombus hortorum L. 8, sgd.; 5. B. terrester L. und 6. Apis, den Honig stehlend. ‘ _Herm Müller hat folgende Hummeln beobachtet: 1. Bombus hortorum L. 2 8 (Rüssellänge 19—21 mm, normal sgd.); 2. B. hypnorum L. 8 (10—12, normal sgd., psd.); 3. B. muscorum F. © & (14 bis 15 mm, dgl.); 4. B. pratorum L. 3 (8 mm, den Honig durch Einbruch gewinnend, psd.); 5. B. rajellus K. © (12—13 mm, normal sgd.); 6. B. silvarum L. © 8 (10—14 mm, normal sgd.); 7. B. serimshiranus K. & (10 mm, dgl.); 8. B. terrester L. @ 8 (7-9 mm, psd., Honig dureh Einbruch gewinnend); 9. Psithyrus barbutellus K. 2 (12 mm, normal sgd.). Ausserdem sah H. Müller eine Eule (Euclidia glyphica L.), sgd., ohne Nutzen für die Pflanze. Alfken bemerkte bei Bremen Bombus arenicola Ths. Q, derhamellus K. und silvarum L. 2. B. derhamellus K. beobachteten auch Schletterer und Dalla Torre in Tirol. .H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden eine Hummel, Bombus subterraneus L. %; Mac Leod in Flandern Bombus hortorum L.; in den Pyrenäen 6 Hummeln und Plusia als Besucher (B. Jaarb. III. S. 313, 314), . sowie eine honigraubende Hummel (Bombus mastrucatus Gerst.) an den Blüten. (A. a. 0. 8. 314.) In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 8.132) wurden 3 Hummeln als Besucher beobachtet. Die Form: b) hirsutus All. (als Art) hat, nach Kirchner (Flora S. 599), dieselbe Blüteneinriehtung wie die Hauptar. Herm. Müller beschreibt aber (Alpen- blumen 8. 289—291) Rhinanthus Alecto- rolophusL. (der mit A. hirsutus identisch ist) als eine Blume, welche gleichzeitig für den Be- such von Hummeln und von Faltern eingerichtet ist. Er besitzt nämlich unmittelbar unterhalb der Narbe eine „Falterthür“, durch welche die be- we suchenden Falter den Fig. 298. Rhinanthus Aleetorolophus L. Rüssel stecken und da- (Nach Herm. Müller.) bei Kreuzun : 4A Blüte nach Entfernung des Kelehes im Längsdurchschnitt. 4 8 bewirken, B Oberster Teil der Blüte, nach Entfernung der rechten Hälfte und etwas darunter eine der Blumenkrone, von der rechten Seite gesehen. © Der obere ‚lthi; - Teil der Blüte von vorn gesehen. D Derselbe nach Entfernung Hi > - „Hu mmelthürf, bei wel- zer Unterlippe. Ath Hummelthür. fth Falterthür. n Nek- cher die Hummeln so tarium, ov Fruchtknoten. st Narbe. (Vergr, 3"/2:1.) verfahren. Müller be- obachtete den Besuch von zwei Falter- und sechs Hummelarten (Bombus mastrucatus Gerst. aber den Nektar auch durch Einbruch gewinnend.) Nach Kerner (Pflanzenleben II. 8. 362) überragt die Narbe anfangs die Antheren, so dass bei Insektenbesuch Fremdbestäubung erfolgt. Bleibt der Besuch aus, so verlängert sich die Kronröhre, so dass die derselben angewach- 13* 196 Serofulariaceae. senen ‚Staubblätter vorgeschoben werden, während die Narbe an ihrer ursprüng- lichen Stelle bleibt. Der Griffel gleitet dann neben den Antheren vorbei und streift dabei den Pollen ab, welcher aus den erschlaffenden Pollenbehältern aus- gefallen ist und an den Antherenhaaren und den eingebogenen Falten der Blumenkrone hängen geblieben ist. Dieselbe Einrichtung besitzt 2114. A. angustifolius &mel. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 360; Schulz, Beiträge IL. 8. 125, 218.] — Schulz beobachtete, dass Bombus terrester L. den Nektar durch Einbruch gewann. | 2115. A. alpinus Walpers. |H. M., Alpenblumen S. 285—289.] — Diese Art ist eine protogynische Falterblume. Die „Hummelthür“, welche die übrigen Arten dieser Gattung besitzen, ist geschlossen, nnd statt dessen ist eine n ; Fig. 299. Alectorolophus alpinus Walpers. (Nach Herm, Müller.) A Ganz junge Blüte von der Seite gesehen. B Etwas weiter entwickelte Blüte, nach Ent- fernung des Kelches im Aufriss. CÜ Ältere Blüte im Aufriss. D Blüte B gerade: von vorn. (Vergr. 31/2 :1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213 und 298. „Falterthür“ vorhanden, durch welche nur Falter ihren dünnen Rüssel zu stecken vermögen, während sie für alle übrigen Insektenrüssel zu eng ist. Diese un- mittelbar unter der ein wenig aus der Oberlippe hervorragenden Narbe befind- liche Öffnung ist nämlich noch nicht einen mm lang und kaum !/a mm breit. Beim Einfädeln des Schmetterlingsrüssels streift dieser zuerst die Narbe und belegt sie, falls er schon mit Pollen behaftet war; alsdann wird er, nachdem er sich im Blütengrunde mit Honig benetzt hat, in den im zweiten Zustande befind- lichen Blüten beim Zurückziehen mit Pollenkörnern beklebt. Beim Heraus- ziehen aus der Blüte berührt er die Narbe nicht, da die pollenbehaftete Spitze sofort nach unten sinkt. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 7 Falterarten, doch waren nur zwei mit Rüsseln ausgestattet, welche bis in den Blütengrund reichten ;- ferner 10 Hummelarten, welche die verschlossene Hummelthür gewaltsam aufbrachen; endlich einen Blütenteile fressenden Käfer. 2116. A. minor Wimm. et Grab. (Rhinanthus erista galli var. a. L.) [Sprengel, 8. 313—315; H. M,, Befr. $. 295; Alpenblumen, 8. 284, 285; Warming, Bot. Tidsskrift. Bd. 17. S. 223—226; Kerner, Pflanzen- Serofulariacene. 197 leben IL; Schulz, Beiträge; Kirchner, Flora $S. 600; Knuth, Bijdragen S. 53.] — Herm. Müller schliesst sich aus blütenbiologischen Gründen der Ansicht Linn&s an, dass diese Pflanze und A. major nur Formen einer und derselben Art sind. In der That ist die Blüteneinrichtung der beiden Spezies völlig übereinstimmend, nür besitzt der kleinblütige, weniger augenfällige und daher von Insekten nur selten besuchte A. minor die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung. Die Zähne an der Oberlippe der goldgelben Krone sind weisslich oder violett. Die Kronröhre ist nur 7—8 mm lang, so dass auch unsere kurzrüsseligste Hummel (Bombus terrester L.) mit ihrem 7—9 mm langen Rüssel den Nektar ganz ausbeuten kann, während die Honigbiene (mit 5 bis 6 mm langem Rüssel) dies auch bei dieser Art nicht vermag. Der Blüten- eingang ist ein 6—7 mm langer Spalt, welcher durch die mit ihrem Grunde aufrecht angedrückte Unterlippe auf etwa 4 mm verkürzt wird. Hinter diesem freibleibenden Teile befinden sich die Antheren. Der Griffel biegt sich so weit über die Staubbeutel hinab, dass ein eindringender Hummelrüssel zuerst die Narbe streifen muss und dann erst die Staubfäden, wie bei voriger Art, aus- ‚einanderbiegt, so dass er an derselben Stelle mit Pollen bestreut wird, welche soeben die Narbe berührt hatte. Bei ausbleibendem Hummelbesuche erfolgt dadurch spontane Selbstbestäubung, dass sich der Blüteneingang im weiteren Verlaufe des Blühens erheblich weiter öffnet, indem die Ränder der Oberlippe etwas weiter auseinanderklaffen und die Unterlippe sich etwas weiter nach unten biegt. Der Griffel streckt sich in gleichem Grade und biegt sich weiter nach unten um, so dass die Narbe unter oder selbst zwischen die beim Verwelken von selbst auseinander weichenden Antheren zu liegen kommt. Schulz be- obachtete Hummeleinbruch. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen Bombus mastrucatus Gerst. 9, die Kronröhre durchbeissend (B. Jaarb. III. S. 314). Ich sah in Schleswig-Holstein Bombus terrester L., normal sgd.; in Thüringen B. agrorum F., sgd.; Herm. Müller beobachtete dieselben Besucher wie an A.major. In den Alpen sah dieser Forscher Rhinanthus minor von 4 Hummeln und 3 Faltern besucht. Im schwedischen Hochgebirge sah Ekstam Argynnis sp. als Besucher. 2117. Erinus alpinus L. | sah Mac Leod in den Pyrenäen von 2 Faltern und 1 Bombylius besucht (B. Jaarb. Ill. S.313). 470. Bartschia L. Homogame oder .protogynische Hummelblumen, deren Nektar von der nach unten stärker entwickelten Unterlage des Fruchtknotens abgesondert und im Blütengrunde aufbewahrt wird. Stellenweise treten lang- und kurzgriffelige Formen auf. Eine nachträgliche Verstreuung des Pollens durch den Wind ist nicht ausgeschlossen. 2118. B. alpina L. [Ricca, Atti XIV, 3; H. M., Alpenblumen S. 283, 284; Warming, Bestövningsmade S. 7—10; Bot. Tidsskrift Bd. 18, S. 226; Kerner, Pflanzenleben II. S.329; Schulz, Beiträge II, S. 118—119.] — Nach Rieca und Müller sind die Blüten in den Alpen protogynisch. Die Bestäubungs- ein richtung schliesst sich in Bezug auf die Bildung der Krone an diejenige von 198 ‚Serofulariaceae. Melampyrum pratense, in Bezug auf die gegenseitige Stellung von Narbe und Antheren an Aleetorolophus major an; Selbstbestäubung ist in den alpinen Blüten also ausgeschlossen. | Die von Schulz im Riesengebirge beobachteten Pflanzen sind fast homogam oder schwach protogynisch. Zur Zeit der Blütenöffnung ist die Krone 12—16 mm lang; sie verlängert sich im Ver- laufe des Blühens auf 17—20 mm, während sich der Griffel nur wenig verlängert. Dadurch wird die anfangs die Antheren überragende . Narbe mit denselben in Berührung gebracht, so dass spontane Selbstbe- stäubung erfolgen muss. Die von Lind- man auf dem Dovrefjeld beobachteten Pflanzen hatten homogame Blüten, deren Narbe und An- theren sich bereits in der Fig. 300. Bartschia alpina L. (Nach Herm, Müller) Knospe entwickelten. A Blüte von der Seite gesehen. (3'/a:1.) .B Querdurchschnitt Das Griffelende tritt hier derselben nach der Linie ab. CU Oberer, D unterer Teil der- selben im Aufriss. E Die beiden Antheren der linken Blüten- hälfte von der Innenseite. (7:1.) F Blüteneingang gerade AUS der Blüte hervor, von vorn gesehen. (7:1.) Bedeutung der Buchstaben wie „nämlich auf 1—5 mm. Fe Meist sind die Antheren ‘von der Blüte eingeschlossen, und dann sind die Blüten der Fremdbestäubung unterworfen. Zuweilen treten aber die Antheren aus der Blumenkrone hervor, wodurch dann die Bestäubung der Narbe mit dem trockenen, pulverförmigen Blütenstaub durch Vermittlung des Windes erfolgt. Warming fand die Blüten in Grönland schwach protogynisch, doch öffnen sich die Antheren bald nach der Entwickelung der Narbe. Beide Organe bleiben dann während der Blütezeit funktionsfähig. Auch Warming beobachtete eine verschiedene Griffellänge: teils ragt der Griffel weit aus der Blüte hervor, teils ist er so kurz, dass die Narbe mit den Antheren in Berührung ist, mithin spon- tane Selbstbestäubung erfolg. Nyhuus fand diese letztere Form bei Tromsö auf den Dalfjeld in grösserer Höhe ausschliesslich vor, die langgriffelige re an den tiefer gelegenen Standorten vorherrschend. Nach Kerner ist die Blüte anfangs für Kreuzung eingerichtet; später, nach dem Aufhören der Honigabsonderung ist eine Bestäubung durch den Wind möglich. Beim Verwelken von Griffel und Antheren fällt der noch nicht von in wechselnder Länge Serofulariuceae. 199 Insekten entführte Pollen aus den Antherenfächern heraus und wird durch den Wind in Form kleiner Wölkchen auf die noch belegungsfähigen Narben jüngerer Blüten geführt. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 3 Hummelarten und zwei für die Blüten nutzlose Falter. Auch Lindman beobachtete Hummelbesuch; ebenso Mac Leod in den Pyrenäen.eine Hummel (B. Jaarb. III. S. 313). Schletterer und v. Dalla Torre geben für Tirol Bombus alticola Krehb. 9 / als ziemlich häufigen Besucher an. 471. Euphrasia Tourn. Dichogame, meist protrogynische Bienenblumen bis Blumen mit verborgenem Honig, der von dem unteren Teile des Fruchtknotens abgesondert und im Grunde der Kronröhre aufbewahrt wird. 2119. E. Odontites L.(OÖdontites rubra Pers.) [H. M., Befr.S. 289— 291; Schulz, Beiträge IL. S. 119—121; Kerner, Euphrasieen; Kirchner, Flora S. 601; Loew, Bl. Fl.S. 391; Knuth, Ndfr. Inseln S. 115, 116, 165; Halligen. Fig. 301. Euphrasia Odontites L. (Nach Herm., Müller.) 1 Knospe mit weit hervorgehender Narbe. (3'!/2:1.) 2 Blüte mit zwischen die Staubbeutel rückender Narbe. 3 Blüte mit weit über die Staubbeutel hinweggewachsenem Griffel. 4 Blüte mit seitlich liegendem Griffel. 5 Die beiden Staubblätter der linken Blütenhälfte von der Innen- seite gesehen. 6 Fruchtknoten. a Unterster sitzenbleibender Teil der Blumenkrone. 5b Honig- drüse. ce Oberer, behaarter Teil des Fruchtknotens. d Griffel. e Haare, welche die Staub- beutel zusammenfilzen. f Haare, welche ein seitliches Verstreuen des herausfallenden Pollens hindern (Streuhaare) g Spitzen, welche die Biene abhalten, den Rüssel zwischen dem unteren Teile der Staubfäden hindurch zu stecken. Ah Weg des Bienenrüssels. (Die Blüten 2 und 4 stehen mehr schräg nach vorn geneigt als die Abbildung darstellt.) — Blumenklasse BH. Die schmutzig rosa (sehr selten weisse) Blumenkrone be- sitzt am Grunde der Unterlippe purpurrote Flecke als Saftmal. Die Kronröhre ist 4—5 mm lang. In ihrem Eingange stehen die sich fast berührenden, an ihrer Innenseite mit spitzen Vorsprüngen besetzten Antheren. Diese werden z. B. auf den nordfriesischen Inseln (mit Ausnahme der Halligen) von der aus der Blüte hervorstehenden Narbe überragt, so dass eine anfliegende Biene diese zuerst be- rührt und, falls sie bereits eine Blume dieser Art besucht hatte, mit Pollen belegt. Als Anfliege- und Halteplatz dient die Unterlippe. Die Einführung des Rüssels geschieht dicht unter den Antheren, wobei die Biene unvermeidlich an die schräg 200 Serofulariaceae. abwärts gerichteten Spitzen einiger der 4 Staubbeutel anstösst. Da nun diese 4 hinten durch zusammengefilzte Haare verbunden sind, so fällt beim Anstossen aus allen etwas pulveriger Pollen heraus, und zwar muss er auf den Rüssel der Biene fallen, weil ein seitliches Verstreuen durch die an den Rändern der An- theren befindlichen, nach unten gerichteten Haare verhindert wird. An Pflanzen, welche an sonnigen Standorten wachsen, also einen reich- lichen Insektenbesuch zu erwarten haben, ragt, wie oben gesagt, der Griffel mit der entwickelten Narbe aus der Blüte hervor, und zwar meist schon aus der dem Aufblühen nahen Knospe, so dass diese schon durch Fremdbestäubung befruchtet werden kann. Bei Pflanzen an versteckten Standorten oder im Schatten wachsende Pflanzen oder solche, welche (wie auf den Halligen) wegen der Insektenarmut der Gegend, keinen oder nur geringen Insektenbesuch zu erwarten haben, bleibt das Wachstum des Griffels hinter dem nachträglichen Wachstum der Krone zurück, so dass die Narbe zwischen die Antheren der längeren Staub- blätter zu stehen. kommt, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Diese ist auch von Erfolge. An Pflanzen, welche an sonnigen Standorten wachsen, findet ein nachträgliches Wachsen nicht nur der Blumenkrone, sondern auch des Griffels statt, so dass die Narbe die Antheren immer überragt, mithin spontane 'Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Nach Kerner ist die Blüteneinrichtung derjenigen von Bartschia ähnlich. Nach Loew (Bl. Fl. $S. 296, 297) unterscheidet Kerner 3 Blütenstadien: Im ersten ist die Narbe weit vorgeschoben und empfängnisfähig, während die An- theren noch geschlossen sind. Durch interkalares Wachstum würden darauf Kronröhre und Staubfäden, der Rand der Oberlippe bis zur Narbe vorgeschoben, wodurch die vorderen Antheren ihre Stellung unterhalb der Narbe, bekommen. Auch jetzt noch ist spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen, da der Griffel in- folge der Verfilzung der vorderen Antheren nicht hinabzugleiten vermag. Indem sich die Blumenkrone noch weiter streckt, wird in dem jetzt eintretenden dritten Blütenstadium die Narbe über die hinteren, nicht verfilzten Antheren vor- geschoben, so dass sie mit dem Pollen desselben belegt wird. Beim Welken der Krone ist auch Bestäubung durch den Wind möglich, indem dann die Risse der Antheren häufig nach aussen zu liegen kommen und nun der Wind den Pollen auf die Narben höher stehender, noch im ersten Stadium befindlicher Blüten entführen kann. Nach der gegenseitigen Stellung der Antheren und Narbe unterscheidet Schulz sogar fünf verschiedene Formen, von denen sich vielfach mehrere auf derselben Pflanze finden. Er gruppiert sie in folgender Weise: A. Der Griffel ragt mit entwickelter Narbe schon aus der Knospe mehr oder weniger hervor. I. Der Griffel wächst während des Blühens weiter, so dass er stets ein Stück aus der sich ebenfalls vergrössernden Blumenkrone hervorragt und seine Narbe nie mit den Antheren in Berührung kommt, d.h. es ist Fremdbestäubung nötig, spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen. Serofulariaceae. 201 a) Der Griffel wächst in demselben Masse wie die Kron- und Staub- blätter, so dass derselbe am Ende des Blühens eben so weit wie bei Beginn desselben aus der Krone hervorragt. b) Der Griffel wächst nicht ganz so bedeutend wie Krone und Staub- blätter; er steht daher am Ende des Blühens höchstens halb so weit -— als bei Beginn desselben aus der Krone hervor. II. Der Griffel streckt sich während des Blühens viel weniger als die Krone und die Staubblätter, oder er ‚streckt sich auch gar nicht, so dass die Narbe mit den Antheren in Berührung kommt. a) Krone und Staubblätter verlängern sich wenig oder ziemlich langsam, so dass die Narbe erst dann, wenn sie vertrocknet ist, mit den Antheren in Berührung kommt. Es ist daher auch hier Fremd- bestäubung nötig, dagegen spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen. b) Krone und Staubblätter verlängern sich so schnell und stark, dass Narbe und Antheren sich bald nach dem Aufspringen der Antheren ' berühren. Es ist daher spontane Selbstbestäubung möglich. Honig- absonderung oft kaum vorhanden. | B. Der Griffel ragt nicht aus der Knospe hervor. Die vor dem Ausstäuben der Antheren empfängnisfähige Narbe berührt dieselben gleich beim Auf- blühen oder steht diebt vor ihnen. Spontane Selbstbestäubung ist also unausbleiblich. Honigabsonderung oft fast fehlend. Es entsprechen daher die drei ersten der von A. Schulz aufgestellten Formen der ersten Müller’schen Form und die beiden letzten der zweiten. Bei meinen Untersuchungen der Formen der auf den nordfriesischen Inseln allge- mein verbreiteten var. b) litoralis Fries (E. verna Bellardi) habe ich nur 2 Blütenformen unterschieden: eine für ausschliessliche Fremdbestäubung und eine auch für spontane Selbstbestäubung eingerichtete, die im wesentlichen den beiden Müller’schen Formen entsprachen. Die genannte var. litoralis stimmt sonst in Bezug auf die Blüteneinrichtung mit der Hauptform voll- ständig überein. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein Apis und 2 Hummeln (Bombus agrorum F. und B. lapidarius L.), sgd. Herm. Müller beobachtete Apis (sgd., teils oberhalb, teils unterhalb der Staub- blätter eindringend, zuweilen auch unentfaltete Blüten mit hervorragendem Griffel auf- brechend) und 2 Hummeln (Bombus lapidarius L. © 8, sgd. und B, silvarum L. 9 98, sgd.); Loew in Mecklenburg (Beiträge S. 43): Bombus silvarum L. $, sgd. und psd. Alfken beobachtete auf Juist: Hymenoptera: Apidae: Bombus muscorum F. 9 8 Z, sehr hfg. sgd.; ferner bei Bremen Apiden: 1. Bombus arenicola Ths. 8 d'; 2. B. lapidarius L. 8 5; 3. B. muscorum F. 9 8 5; 4. B. silvarım L. 8 dj; 5. B. terrester L. 9 „'; 6. B. variabilis Schmiedekn. 3 5. Sämtlich sgd. Als seltenen Besucher verzeichnet Friese nach Brauns für Mecklenburg An- threna denticulata K.; für Elsass, Fiume, Mecklenhurg, Thüringen, Sachsen und Ungarn Melitta melanura Nyl. v. Dalla-Torre beobachtete in Tirol Bombus muscorum F. j‘. Schletterer verzeichnet für Tirol Bombus variabilis Schmiedekn. als Besucher. 202 Serofulariaceae. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden Bombus subterranneus L. 8; Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 350—352) in Flandern Apis, 4 Hummeln (fast ausschliesslich ®) und 1 Schwebfliege als Besucher. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 132) wurde 1 Hummel als Besucherin beobachtet. 2120. E. offieinalis L. [Sprengel, S. 315; H. M., Befr. S. 291—293; Alpenbl. S. 279; Weit. Beob. III. S. 35; Warming, Bot. Tidsskr. Bd. 17. S. 226-227; Kirchner, Flora $. 602, 603; Schulz, Beiträge II. S. 121 bis 124; Mac Leod, B. J. V. S. 352—354; Knuth, Ndfr. Inseln S. 114, 115, 165.] — Blumenklasse: BH. Auch bei dieser Art unterscheidet H. Müller zwei Formen: eine grossblumige für Fremdbestäubung eingerichtete und eine klein- blumige für spontane Selbstbestäubung eingerichtete. Zwei solche Formen konnte ich auf den nordfriesischen Inseln unterscheiden. Kirchner giebt sie für die Umgebung von Stuttgart an und identifiziert die erstere mit E. pratensis Fries (= E. Rostkoviana Hayne) und die letztere mit E.nemorosa Persoon. Ebenso traf Lindman in Skandinavien sowohl die kleinblumige autogame wie auch die grossblumige (von einer Hummel besuchte) allogame Form. Warming fand in Grönland nur die erstere. Diese beiden Hauptformen zerlegt A. Schulz in nicht weniger als sieben verschiedene Formen, nämlich: A. Der Griffel ragt mit entwickelter Narbe bereits aus der Knospe hervor. Krone, Staubblätter und Griffel wachsen während des Blühens noch bedeutend, doch etwa in demselben Masse, so dass die gegenseitige Stellung von Narbe und Antheren unverändert bleibt. In den ziem- lich grossen, 8—10 mm langen Blüten ist daher Fremdbestäubung nötig, spontane Selbstbestäubung dagegen ausgeschlossen. Das Nek- tarıum bildet eine grosse, dunkelgrüne Längsschwiele. Blüten meist ziemlich gross. Krone 8—10 mm lang, 8--9 mm breit, 7—9 mm hoch. (Form I.) B. Der Griffel ragt mit entwickelter Narbe gleichfalls schon aus der Knospe hervor, doch fast nie so weit wie Form I. a) Der Griffel verlängert sich nur wenig, während Krone und Staub- blätter bedeutend an Länge zunehmen, so dass die dann meist nicht mehr empfängnisfähige Narbe dicht an die Antheren zu liegen kommt, Selbstbestäubung nur ausnahmsweise möglich. Nektarium und Blütengrösse wie bei voriger Art. (Form II.) b) Der Griffel verlängert sich fast gar nicht, die Krone aber meist sehr schnell; die vollständig lebensfrische Narbe rückt daher noch wäh- rend des Verstäubens der Antheren bis an den Grund derselben heran oder reicht selbst bis auf sie hinauf, Es ist mithin anfangs Fremd-, zuletzt Selbstbestäubung möglich, Nektarium undeutlicher als bei I und II; Blütengrösse etwa dieselbe. (Form III) C. Der Griffel liegt fast rechtwinklig gebogen auf den oberen Antheren, so dass die schon vor dem Aufblühen empfängnisfühige Narbe vor ‚Serofulariaceae. 203 den Grund der oberen, seltener der unteren Antheren zu stehen kommt. a) Die Narbe behält ihre ursprüngliche Stellung bei, wenn während des Blühens Krone und Griffel gleichmässig wachsen, so dass spontane -Selbstbestäubung schon vom Beginn des Blühens an unvermeidlich ist, Nektarium oft ganz verschwunden, ebenso natürlich auch die Honigaussonderung. Blüten erheblich kleiner als bei den vorigen Formen; Krone 5!/e—7 mm lang, 5—5!/a mm breit, 5—6 mm hoch. (Form IV.) b) Die Narbe wird noch ein Stück auf die Antheren hinaufgezogen, indem der Griffel wenig oder gar nicht wächst. Möglichkeit der Selbstbestäubung, Ausbildung des Nektariums, Blütengewebe wie bei voriger Art und auch bei den folgenden. (Form V.) D. Die Narbe liegt schon beim Aufblühen auf den Antheren und ist meist erst gleichzeitig mit dem Aufspringen der Antheren empfängnis- fähig. Blütengrösse, Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung, Ausbil- dung des Nektariums, Honigabsonderung, Blütengrösse wie bei IV und V. a) Krone und Griffel vergrössern sich während des Blühens gleich stark, oder der Griffel bleibt sogar etwas hinter der Krone zurück. (Form VI,) | b) Der Griffel verlängert sich während des Blühens etwas stärker als die Krone, so dass die Narbe gegen Ende des Blühens vorgerückt ist. (Form VII.) Nach Schulz entspricht Form I vollständig der ersten Müller’schen Form, Form VII ungefähr der zweiten. Alle Formen stimmen in den übrigen Blüteneinrichtungen überein: Die weisse oder blassblaue Krone trägt als Saftmal violette, nach dem gelbgefleckten Blütengrunde zusammenlaufende Streifen. Die Oberlippe bildet ein gewölbtes Dach, welches Antheren und Nektar gegen Regen. schützt und ausserdem das Eindringen des Rüssels der besuchenden Bienen oberhalb der Antheren ver- hindert. Die unteren Fächer der oberen Antheren sind mit den oberen Fächern der unteren Antheren verwachsen, und die beiden oberen sind fest miteinander verbunden. Nach Müller, dem sich auch Kirchner anschliesst, ist das obere Fach jeder Anthere. ohne Spitze, die untere dagegen hat einen spitzen, steifen Dorn, und zwar sind die zwei unteren Dornen erheblich länger als die oberen und ragen in den Blüteneingang hinab, so dass sie von den besuchenden Bienen angestossen werden. A. Schulz fand in den zahlreichen von ihm untersuchten Blüten, dass die beiden Fächer der oberen Staubblätter sowie das obere Fach der unteren je eine kurze Spitze trägt, das untere Fach der unteren Antheren eine viel längere Spitze besitzt. Die glatten und schmalen Staubfäden liegen den Seitenwänden der Krone an, so dass die besuchenden Insekten den Kopf in den Blüteneingang stecken 204 -Serofulariaceae, können. Dabei stossen sie die Antherenfortsätze an, so dass aus den Staub- beuteln Pollen heraus und auf den Kopf der Insekten fällt, da ein seitliches ER | | Verstreuen durch die Behaarung der oberen Antheren verhindert wird. Nach Ker- ner findet bei der Form E. Rostko- viana Hayne dieselbe Art spon- taner Selbstbestäu- bung durch nach- trägliches Wachs- tum der Kronröhre statt, wie er bei 5 Alectorolophus Fig. 302. Euphrasia offieinalis L. (Nach Herm, Müller) .hirsutus und 1 Blüte der kleinblumigen Form, von vorn gesehen. (7:1.) 2 Die angustifolius beiden Staubblätter der rechten Blütenhälfte von der Aussenseite. geschildert hat (vgl. 3 Dieselben stärker vergrössert von der Innenseite.- 2 Blüte der , grossblumigen Form im ersten Aufblühen. a Narbe. b Obere Hälfte 5.195, 196). Eben- des oberen Staubblattes, ce untere Hälfte des oberen vereinigt mit der so verhalten sich oberen Hälfte des unteren Staubblattes, d untere Hälfte des unteren \ : Staubblattes. e Griffel. Euphrasia tri- cuspidataL. und E. versicolor Kerner. Darwin (Cross. S. 368) fand E. officinalis durch spontane Selbstbestäubung fruchtbar. Die Blütengäste stellen sich natürlich mit Vorliebe auf den grossblumigen, augenfälligen und honigreichen Formen ein. Als Besucher von E. officinalis sind beobachtet: Von mir auf der Insel Röm die Honigbiene und eine Schwebfliege (Helophilus pendulus L.); in Thüringen eine Hummel: Bombus soro@nsis F. var. proteus Gerst. 8. Herm. Müller beobachtete: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Systoechus sul- phureus Mik. b) Syrphidae: 2. Melithreptus taeniatus Mg.; 3. Syrphus sp. B. Hymeno- ptera: Eh 4. Apis mellifica L. 8, zahlreich; 5. Bombus agrorum F. 8; 6. B. pra- torum L. 8; 7. Halictus minutissimus K. 2: ganz in die Blüten kriechend; 8. Nomada lateralis Pz. 2. Sämtlich sgd. Alfken beobachtet auf Juist: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus ribesi L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus lapidarius L. 8, sgd.; 3. B. muscorum F. 8, sgd.; 4. Colletes impunctatus Nyl., slt., sgd.; 5. C. marginatus L., hfg. psd., sgd.; 6. Epeolus variegatusL.; ferner bei Bremen drei saugende Hummeln: 1. Bombus hortorum L. 8; 2. B. muscorum F. 98 cd; 3. B. lapidarius L. 8. Hoffer giebt für Steiermark die Schmarotzerbiene: Psithyrus et F.Q an. Friese bemerkte bei Innsbruck Halictoides paradoxus F. Mor. © als Besucher (von E. Rostkoviana). v. Dalla-Torre beobachtete in Tirol die Hammeln: 1. Bombus agrorum F.; 2. B. soroönsis F. Letztere beobachtete daselbst auch Schletterer. Serofulariareae, 205 In den Alpen beobachtete Herm. Müller 5 Fliegen, 11 Bienen, 8- Falter als Besucher der grossblütigen Form; Mac Leod in den Pyrenäen an beiden Blütenformen 1 Falter und 1 Schwebfliege. (B. Jaarb. III. S. 314, 315.) In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 132) wurden 2 Hummeln, 1 kurzrüsslige Biene, 1 Blattwespe, 4 Schwebfliegen und 1 Museide als Besucher beobachtet. 2121. E. salisburgensis Funk. [H. M., Alpenblumen $. 280, 281.] — Blumenklasse: BH. An Grösse und Augenfälligkeit gleichen die protogynen Blumen der klein- blütigen Form von E. officinalis. Bei eintretendem Insektenbesuche wird durch die hervorragende Stellung der Narbe Fremdbestäubung bewirkt. Bleibt Besuch aus, so rückt die Narbe durch nachträgliches Wachs- tum der Krone häufig mitten zwi- schen die Antheren, so dass als- dann noch spontane Selbstbestäu- bung erfolgt. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 2 Syrphiden, 3 Apiden, 7 Falter. 2122, E. lutea L. (Odon- tites lutea Rehb.) [H.M., Befr. S. 293, 294; Kerner, Pflanzen- leben IL; Kirchner, Flora S. 602.] — Blumenklasse: BH. Die Kron- röhre der goldgelben Blume ist nur 2!/2 mm lang. Sie ist innen unbehaart, aber am Eingange mit abstehenden Härchen besetzt, welche als Saftdecke dienen. Die vier Staubblätter sind von einander ge- trennt; doch werden sie bei der Kleinheit der Blüten von den. be- suchenden Insekten alle gleichzeitig berührt. Die Blüten sind nach Müller homogam, doch ragt der Griffel zuweilen schon im Knospen- zustande weit hervor, während er in Fig. 303. Euphrasia salisburgensis Funk. (Nach Herm. Müller.) A Junge Blüte, von der Seite gesehen. (7: 1.) B Dieselbe nach Entfernung der Oberlippe und eines grossen Teiles des Kelchs. (7: 1.) Ü' Frucht- knoten mit Nektarium (n). (16:1.) D Oberster Teil des Griffels. (16:1) Fig. 304.. Euphrasia lutea L. (Nach Herm. Müller.) 1. Blüte von der Seite gesehen. (3'/2:1.) 2. Die- selbe gerade von vorn. gesehen. 3. Knospe, von der Seite 4. Staubblatt. anderen Fällen erst mit den Antheren gleichzeitig hervortritt. Da die Narbe unter und vor den Antheren steht, so wird sie von den besuchenden Insekten zuerst berührt und mit fremdem Pollen belegt. Bei ausbleibendem Insektenbesuche 206 Serofulariaceae. erfolgt meist durch Hinabfallen von Pollen auf die Narbe spontane Selbstbe- stäubung. Nach Kerner ist die Blüteneinrichtung von Euphrasia lutea der- jenigen von Tozzia ähnlich: Das Nektarium bildet (Loew, Bl. Fl. S. 297) eine Längsfurche im Grunde des Fruchtknotens. Die Staubfäden sind stark gekrümmt; die Antheren sind getrennt, nicht verfilzt und mit einem nach unten gerichteten Spitzchen versehen. In den protogynen Blüten steht die bereits empfängnisfähige Narbe anfangs vor dem noch engen Blüteneingang, während die Antheren noch nicht aufgesprungen sind, so dass Selbstbestäubung aus- geschlossen ist. Im zweiten Stadium öffnet sich die Blumenkrone weiter, so dass sie einer Veronica-Blüte ähnelt. Dabei strecken sich die Staubfäden bedeutend und drehen sich in verschiedener Weise, wobei sich die Antheren umkehren; loch krümmt sich der Griffel nach unten, so dass die Narbe unter die Einfahrts- stelle der Blüte hinabgerückt wird, mithin durch einfahrende Insekten nicht gestreift werden kann. Im dritten Blütenzustande krümmen sich auch die Staub- fäden nach unten, der Griffel dagegen wieder nach oben, so dass schon bei leisester Erschütterung Pollen auf die Narbe hinabfällt. Als Besucher beobachtete Herm. Müller Bombus agrorum F. 8, sgd. 2123. E. minima Jacquin. [H. M., Alpenblumen S. 281—283; Kerner, Pflanzenleben I. S. 349; Schulz, Beiträge II. S. 124, 125.) — Blumenklasse: BH. Die gelben Blumen gleichen, nach H. Müller, im Bau und in der Ent- wickelungsfolge im wesentlichen der kleinblütigen Form von E. offieinalis: durch die anfangs hervorragende Stellung der Narbe ist bei Insektenbesuche Fremdbestäubung gesichert, bei Ausbleiben desselben erfolgt dadurch spontane Selbstbestäubung, dass der Griffel weiter wächst und sich bis unter die Antheren biegt, aus denen dann Pollen auf die Narbe herabfällt. Nach Schulz liegt die Narbe bereits in der Knospe in den meisten Fällen völlig entwickelt unter den oberen und sogar unter den unteren Antheren und gelangt in der Regel, da der Griffel sich während des Blühens nicht in (iemselben Masse vergrössert wie die Krone, später etwas auf die oberen Antheren hinauf. Spontane Selbstbestäubung ist. wohl in allen Fällen gegen Ende der Blütezeit unausbleiblich. Nach Kerner findet jedoch keine Verlängerung der Krone statt, sondern der Griffel biegt sich gegen Ende der Blütezeit so weit abwärts, dass die Narbe in die Falllinie des Pollens kommt. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 1 Muscide, 1 Syrphide, 1 Falter. 2124. Trixago apula Stev. [Kerner, Pflanzenleben II. 8. 349.] — Die Antheren dieser in Dalmatien heimischen Art besitzen je einen nach unten gerichteten Fortsatz, welcher von den besuchenden Insekten zur Seite gedrängt wird, wodurch die Pollenbehälter sich öffnen und der Blütenstaub auf den Kopf und den Rücken der Besucher gestreut wird. Serofulariaceae, 207 472. Lathraea L. Protogynische Bienenblumen, deren Nektar von einer an der Unterseite des Fruchtknotens liegenden Drüse von der Form eines breitgequetschten Beutels — Stadler — abgesondert und im Grunde der Kronröhre aufbewahrt wird. — Nach Kerner sind die Blüten nur anfangs für Befruchtung durch Hülfe von Insekten eingerichtet, gegen Ende der Blütezeit dagegen sind die windblütig. 2125. L. Squamaria L. [Behrens, Lehrbuch; Knuth, Orobancheen; Kerner, Pflanzenleben II. S. 337—329; Warnstorf, Nat. V. des Harzes XL] — Die Blüten werden bereits in der Erde angelegt. Die Blütenstandsachse ist Fig. 305. Euphrasia minima Schleich. (Nach Herm. Müller.) A Blüte im ersten Stadium, von vorn und etwas schräg von oben gesehen. B Eine noch kleinere Blüte im ersten Stadium gerade von vorn gesehen. ( Ältere Blüte, deren Narbe sich unter die oberen Antheren biegt. .D Dieselbe schräg von der rechten Seite und vorn gesehen. E Noch ältere Blüte, deren Narbe bereits reichlich mit eignem Pollen bestreut ist. F Die beiden rechten Staubblätter von aussen gesehen, stärker vergrössert. @ Dieselben von der Innenseite, H Ovarium nebst Nektarium. (Vergr. 4A-E, H 7:1.) Bedeutung der Buch- staben wie in Fig. 213. dabei an ihrer Ursprungsstelle umgebogen, und die Blütenknospen sind dicht | von den dachziegelartig gelagerten, hellvioletten, noch kleinen Hochblättern be- deckt. Auch der bereits aus der Erde hervorgetretene Blütenstand ist noch | gebogen; er richtet sich in dem Masse auf als die Blüten geschlechtsreif werden, ist also erst dann gänzlich gerade, wenn die oberste Blüte entwickelt ist. Auch dann ragt nur der einseitswendige Blütenstand einige em aus der Erde; es ist daher die Augenfälligkeit der Pflanze eine nur geringe, da sie unter den Blättern der benachbarten Pflanzen verborgen ist. Trotzdem wird sie von den die Be- stäubung vermittelnden Hummeln leicht bemerkt, welche, von Pflanze zu Pflanze 208 Serofulariaceae, fliegend, die Blütenstände von unten nach oben ausbeuten. Indem man den Hummeln folgt, wird man leicht zu anderen Stöcken der Pflanze geführt. Steht die Schuppenwurz dagegen frei, so ist ihre Augenfälligkeit eine ziemlich grosse. Dieselbe wird von der Rückseite des Blütenstandes durch die grossen, rotvioletten, weisslich gesäumten, zweizeilig stehenden Hochblätter bewirkt, an der Vorderseite durch die dicht gestellten Blüten mit violettem Kelch, aus welchem die rote Ober- und weisse Unterlippe, sowie im ersten Blütenzustande die grosse, gelbe, kopfförmige Narbe, im zweiten die weisslichen, behaarten oberen Staubbeutel hervorragen. Die ungeteilte Oberlippe schliesst dachartig zusammen. Die etwas kürzere, dreilappige Unterlippe liegt der Öberlippe dicht an und bildet mit jedem ihrer drei Abschnitte je eine Rinne, von denen’ die mittlere in der Kronröhre ihre Fortsetzung findet und zu der grossen, honigabsondernden, rundlich-drei- eckigen und etwas lappigen Drüse am Grunde des Fruchtknotens führt. Dieser Rinne entspricht eine Furche am Fruchtknoten und am unteren Teile des Griffels; auch diese reicht bis zur Drüse, deren reichlich abgesonderter Honig sich in Form eines Tropfens in dem Winkel zwischen Nektarium und Fruchtknoten ansammelt. Die Fäden der vier Staubblätter sind während des ersten (weiblichen) Zu- standes der Blüte noch umgebogen; die Antheren liegen dann im Innern der Unterlippe und sind von aussen noch nicht sichtbar. Dagegen ragt die Narbe bereits aus der Oberlippe hervor, wenn die Blüte sich kaum geöffnet hat. Die Narbe ist an den von mir in der Umgebung von Kiel beobachteten Pflanzen, nach welchen ich diese Beschreibung der Blüteneinrichtung gebe, gelb gefärbt, während sie Behrens als rot bezeichnet. In diesem Zustande ist bei Insekten- besuch nur Fremdbestäubung möglich, indem die Narbe nur mit dem Pollen anderer, schon weiter vorgeschrittener Blüten belegt werden kann. In dem darauf folgenden Übergangsstadium sind die Blüten kurze Zeit zweigeschlechtig, indem die Narbe noch glänzend gelb und empfängnisfähig ist, die Staubfäden sich aber gestreckt. und den trockenen Pollen in das Innere des aus den Antheren- fächern gebildeten Pollenbehältnisses entleert haben. Dieses Pollenbehältnis wird durch dichte Behaarung so fest verschlossen, dass der Blütenstaub nur dann herausfallen kann, wenn die kurzen, stumpfen Spitzchen der Staubbeutel ange- stossen werden. Dies geschieht durch die besuchenden Hummeln, welche, indem sie mit ihrem Rüssel zum Nektar vordringen, sich mit dem pulverigen Blütenstaube bestreuen. Während dieses Übergangsstadiums zum zweiten (männlichen) Zu- stande ist beim Zurückkriechen der Hummel Selbstbestäubung möglich, doch kann sie spontan nicht erfolgen. Während des zweiten (männlichen) Zustandes ist der Griffel eingeschrumpft und die Narbe missfarbig und trocken geworden. Die vorher 3 mm lange Kron- röhre ist noch um 3 mm gewachsen, ebenso die ursprünglich 5 mm lange Ober- und 4 mm lange Unterlippe um je 1 mm, während der Griffel sich nicht ver- längert hat, so dass jetzt die Narbe von der Oberlippe bedeckt ist. Infolge der Streckung der Staubfäden liegt jetzt das Antherenbehältnis in dem Blütenein- gange; «dieses wird, wie vorhin geschildert, von den besuchenden Hummeln Serofulariaceae. 209 angestossen und dadurch zum Ausstreuen von Pollen veranlasst. Ein seitliches Verstreuen wird wieder durch die Antherenhaare verhindert. Der richtige Weg zum Honig, auf welchem sowohl die Berührung der Narbe (im ersten Blüten- zustande) als die der Antherenhörnchen (im zweiten Stadium) notwendig erfolgen muss, ist dem Insektenrüssel einmal durch die eingangs erwähnte Honigrinne an Kronröhre und Stempel vorgezeichnet, dann aber auch dadurch, dass die Staubfäden unterhalb der Antheren mit feinen Zacken besetzt sind, welche jedes Abweichen von der vorgeschriebenen Richtung durch schmerzhafte Verletzung des Insektenrüssels bestrafen würden. Die besuchenden Hummeln halten sich zunächst an mehreren Blüten fest, umklammern dann mit den Vorderbeinen die Unterlippe und senken den Kopf in den Blüteneingang, welcher durch die Staubblätter zu einem nur etwa 1 mm breiten Spalt verengt ist, wobei sie in den Blüten mit entwickelten Antheren sich mit Pollen bestreuen, in den Blüten mit empfängnisfähiger Narbe diese mit der bestreuten Stelle berühren. Kerner fügt noch eine dritte Entwickelungsstufe hinzu. Während nun Griffel nnd Narbe völlig verwelken, verlängern sich die Staubblätter noch, so dass die Antheren aus der Blüte hervortreten. Nun hört der bisherige Zusammen- hang zwischen den Staubbeuteln auf, und der Pollen wird, falls er nicht schon von Insekten abgeholt, in Form feiner Wölkchen von dem anprallenden Winde entführt. Er wirbelt dann zu den noch belegungsfähigen Narben der oberen Blüten empor und befruchtet sie so geitonogam. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, rundlich-elliptisch, glatt, mit drei Längsfurchen, durchschnittlich 46 u lang und 30 zw breit. Als Besucher beobachtete ich bei Kiel unsere drei häufigsten Hummelarten: 1. Bombus hortorum L. 9; 2. B. terrester L. 9; 3. B. lapidarius L. 9, sämtlich sgd.; Höppner bei Bremen Bombus agrorum F. 9; Alfken daselbst Myrmica spec. Stadler (Nektarien) giebt B. terrester L. und B. muscorum F. als Besucher an. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 329) ist die Blüteneinrichtung und der Bestäubungsvorgang von 2126. Clandestina rectiflora Lam. mit demjenigen von Lathraea squamaria in hohem Grade übereinstimmend. Loew (Blütenbiol. Floristik S. 302, 303), welcher die Blüten dieser in Belgien, Westfrankreich und Süd- europa heimischen Art an Exemplaren des Berliner botanischen Gartens unter- suchte, fand sie schwächer protogyn als bei Lathraea. Der röhrige Kelch ist etwa 19 mm lang, die helmförmige, violette Oberlippe der Krone 22 mm, die dreilappige, dunkelbraunviolette Unterlippe 13 mm lang. Aus der Ober- lippe ragt die Narbe an dem hakig nach unten umgebogenen Griffel 4 mm weit hervor. Im ersten (weiblichen) Blütenzustande umschliesst die Oberlippe die Antheren vollständig, so dass die Narbe jetzt nur mit fremdem Pollen belegt werden kann. Im zweiten (männlichen) Stadium entfernen sich die bisher bis auf einen engen Spalt geschlossenen Ränder der Oberlippe, so dass der Zugang zu den nun entwickelten Antheren frei wird. Letztere haben je zwei zugespitzte und behaarte Dornen und hängen oberseits paarweise durch kurze Haarbüschel Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 14 | 210 . Orobanchaceae. zusammen. Der Fruchtknoten ist seitlich zusammengedrückt und mit einer Längsfurche versehen. An der Vorderseite seiner Basis trägt er das dreilappige Nektarium. Während des ersten Blütenzustandes beschränkt sich der Zugang zum Nektar auf eine tiefe Furche in der Mittellinie an der Innenseite der Unterlippe, in deren Verlängerung nach aufwärts sich die Narbe befindet, mithin von den Besuchern gestreift werden muss. Im zweiten Blütenzustande ist der Eingang so weit geöffnet, dass eine honigsuchende Hummel mit ihrem Rüssel auch die Antherenfortsätze anzustossen vermag, wodurch der pulverige Pollen ausgestreut wird. Es ist daher bei Insektenbesuch Fremdbestäubung gesichert. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin Bombus hortorum L. 95. Familie Orobanchaceae Richard. 473. Orobanche L. Homogame, seltener protogynische Bienenblumen, welche jedoch nur zum Teil Nektar im Blütengrunde absondern, zum Teil aber auch honiglos sind. 2127. 0. earyophyllacea Smith. (0. Galii Duby.) [Kirchner, Flora S. 642—643.]| — Die nach Kirchner nelkenartig, nach Kerner ben- zoloid duftenden Blüten sondern im Blütengrunde Nektar ab. Die Kronröhre ist etwas gebogen und vom Grunde nach der Mündung allmählich erweitert; die Unterlippe ist dreilappig, gegen die Oberlippe hin und zu beiden Seiten ihres Mittellappens mit vier nach innen vorspringenden Falten versehen, durch welche der Blüteneingang so verkleinert wird, dass besuchende, den Kopf unter die Ober- lippe steckende Insekten Narbe und Antheren berühren müssen. Die Blüten sind homogam. Die grosse, schwach zweilappige Narbe überragt die Antheren, so dass erstere bei Insektenbesuch zuerst berührt wird, mithin schon die zweite Blüte durch Fremdbestäubung befruchtet wird. Die vier Antheren sind seitlich mit einander verwachsen ; jedes Fach ist mit einem starren, spitzen, nach unten gerichteten Fortsatz versehen. Werden diese hinter der Narbe stehenden Fort- sätze angestossen, so fällt der hellgelbe, pulverige Pollen aus den Fächern heraus, und die Besucher werden damit auf dem Rüssel oder Kopf bestreut. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. 2128—31. 0. Rapum Genistae Thuill,, O0. rubens Wallr., 0. Epithy- mum DC. und 0. eruenta Bert. beobachtete Schulz (Beiträge II. S. 219) bei Siegen in Westfalen, beziehungsweise bei Halle, bei Bozen und Oberbozen in Tirol mit Einbruchslöchern. Bei der zuletzt genannten Art rührten sie von Bombus terrester L. her. 2132. 0. elatior Sutt. (0. major L.) [Knuth, Orobancheen.] — Die Blüten sind ihrem Baue nach Bienenblumen, doch sind sie (von den von mir bei Heiligenhafen in Land Oldenburg beobachteten Pflanzen) geruch- und honig- los und unscheinbar braun gefärbt. Die Narbe überragt anfangs die Antheren, wird aber dann von ihnen erreicht, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Orobanchaceae. 211 2133. 0. speeiosa DC. [Knuth, Herbstbeobachtungen.] — Diese in Frankreich und Italien heimische Art habe ich im botanischen Garten zu Kiel, wo sie auf Vicia Faba L. schmarotzend angesäet ist, beobachten können. Ober- halb des Einganges zu der 2 cm langen, gebogenen Kronröhre befindet sich die grosse, zweiknotige Narbe, und hinter dieser, schon innerhalb der Kronröhre, liegen die vier Antheren, so dass spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Ein in die Blüte hineinkriechendes grösseres Insekt streift zuerst die Narbe und stösst dann an die nach unten gerichteten Antherenfortsätze. Die erst besuchte Blüte wird beim Zurückkriechen des Insektes mit dem eigenen Pollen belegt. Die folgenden Blüten werden dagegen durch Fremdbestäubung befruchtet werden. Als Besucher beobachtete ich die Honigbiene. Bevor sie in die Blumen- krone hineinkroch, untersuchte sie erst eine Anzahl Blüten von aussen, indem sie von einer zur andern flog und, ohne eine zu berühren, nach Art der Syr- phiden einige Zeit vor dem Blüteneingange schwebte. Sodann kroch sie, die grosse Unterlippe als Anflugstelle benutzend, tief in die Blüte hinein, berührte dabei, wie vorhin beschrieben, zuerst die Narbe und dann die Antheren, kam aber bald wieder heraus, um an einer Anzahl anderer Blüten den Versuch, Honig zu erlangen, zu wiederholen, dabei Kreuzung bewirkend. In der That sondert diese Orobanche-Art am orangegelb gefärbien Grunde des Fruchtknotens etwas Nektar ab. 2134. 0. ramosa L. (Phelipaea ramosa C. A. Meyer.) [Knuth, Herbstbeobachtungen; Kirchner, Flora S. 644; Warnstorf, Nat. V. Brand. Bd. 37.] — Die Blüteneinrichtung dieser Art, welche ich im botanischen Garten zu Kiel auf Hanf schmarotzend zu beobachten Gelegenheit hatte, ist die gleiche wie bei voriger Art, doch ist die Kronröhre nur 12 mm lang. Nach Kirchner und Warnstorf sind die geruchlosen Blüten schwach protogyn. Die drei- lappige Unterlippe hat seichtere Furchen als diejenige von O. caryophyllacea. Der Blüteneingang ist 3-—4 mm breit und 21/«—3 mm hoch, durch Ausstülpen der Falten kann er jedoch bedeutend erweitert werden. Die nicht mit einander verwachsenen, in zwei Reihen liegenden Antheren endigen in je zwei spitze Fort- sätze und werden von der Narbe überragt. Es ist daher Fremdbestäubung an- fangs begünstigt, doch ist Insektenbesuch bisher nicht beobachtet. Die Mög- lichkeit spontaner Selbstbestäubung ist dadurch gegeben, dass das vordere Ende des Griffels sich bogenförmig herabkrümmt, wobei die Narbe mit dem Pollen der beiden vorderen Antheren in Berührung kommt. ——- Die Pollenzellen sind, nach Warnstorf, klein, weiss, brotförmig, zartwarzig und zeigen eine Länge von etwa 30 u und eine Breite von 16—19 u. 2135. 0. (Phelipaea) lutea Desf. fand Trabut (Bull. soe. bot. de Fr. 1886. S. 536—539) in der Provinz Oran in Algier mit unterirdischen, kleisto- gamen Blüten, deren röhrenförmige Krone geschlossen war. 2136. 0. purpurea Jaequin.. (OÖ. coerulea Villars, Phelipaea coe- rulea ©. A. Meyer) [Knuth, Örobancheen.] — Diese am Nordufer der Eckernförder Bucht auf Achillea millefolium schmarotzende Pflanze sah ich trotz der Augenfälligkeit ihrer grossen, blauen, in Trauben stehenden Blüten 14* 212 Acanthaceae, von Insekten nicht besucht. Dem Baue nach sind die duft- und honiglosen Blumen Hummelblumen. Anfangs überragt die Narbe die Antheren; bald jedoch erreichen letztere die Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. 96. Familie Acanthaceae R. Br. Die meist lebhaft gefärbten, nektarhaltigen und oft zu grossen Ständen vereinigten Blumen locken Besucher an. Die Entleerung des stäubenden Pollens erfolgt, nach G. von Beck (Engler und Prantl, die natürl. Pfanzenfam. IV, 3b, 8. 127), durch Stoss der die protogynischen Blüten besuchenden Tiere an die abwärts gerichteten Spitzen der Pollenbehälter auf den Rücken der Tiere und die Befruchtung durch Abstreifen des Pollens in einer andern Blüte an der stets nach vorwärts gekrümmten Narbe. Die die Antheren an ihrer Spitze oft umgebenden Haare verhindern ein vorzeitiges Verstreuen des Pollens. 474. Acanthus L. E. E. Haare, in „Natur und Haus“ VI. Heft 12. S. 183—184. Protandrische Hummelblumen, deren verkümmerte Oberlippe durch das obere, die ganze übrige Blüte überdeckende Kelchblatt ersetzt ist. Das am Fruchtknotengrunde sitzende Nektarium sondert, nach Loew, den Honig in eine durch Haare geschützte Aus- höhlung am Blütengrunde ab, die den Safthalter bildet. 2137. A. spinosus L. [Delpino, Ult. oss. 8. 33; Kerner, Pflanzenleben 1. S. 272; Knuth, Bijdragen.] — Die grosse, sich an das oberlippenartige Kelchblatt an- lehnende, dreilappige Unter- lippe dient als bequeme An- fliegestelle. Die Staubfäden stellen starke, gebogene Stangen dar, welche nur von grossen, kräftigen Hummeln auseinan- Fig. 306. Acanthus spinosus L. (Nach der Natur.) P der gedrängt werden können, Blüte im ersten (mänulichen) Zustande von oben ge- i ge E sehen, nach Entfernung des oberen, deckenden Kelch- MOBureN dann die Pollenbe blattes und der verkümmerten Oberlippe. B Dieselbe hälter geöffnet und die Hum- im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande, von unten 1 meln von 1 t l gesehen, nachdem auch noch die Unterlippe entfernt ” - = ee wurde, ” Nektarium. a Antheren. s Narbe, bestreut werden. Die Antheren bilden je eine einfächerige, lange, schmale Nische, die am Rande mit kurzen Haaren besetzt ist, durch welche h y) > > ’) a ip : > . . . die Pollenbehälter dicht verschlossen werden. Anfangs liegt der Griffel dem Acanthaceae. 213 Blütendache dicht an; später biegt er sich abwärts, wodurch die Narbe in die Zufahrtslinie zum Nektar zu stehen kommt. Als Besucher beobachtete ich im botanischen Garten zu Kiel zwei Hummein (Bombus terrester L. 2 und B. hortorum L. 9), welche ganz unter das oberlippen- artige Hochblatt krochen und-Jlängere Zeit honigsaugend in der Blüte verweilten. Ausserdem _fand-ich Forficula aurieularia L. in den Blumen, Blütenteile fressend. | Auch Delpino sah 2 Hummelarten (B. italicus F. und B. terrester L.) als Be- fruchter dieser Art, sowie auch von 2138—39. A. mollis L. Dieser hat wie auch A. longifolius Host. nach Kerner dieselbe Blüteneinrichtung wie A. spinosus. 2140. Cryphiacanthus barbadensis Nees (Ruellia clandestina L.) hat, wie schon Dillenius nachwies, kleistogame Blüten (H. v. Mohl, Bot. Ztg. 1863. S. 310). Auch 2141—45. Aechmanthera Nees, Dipteracanthus Nees, Doedala- eanthus Anders., Eranthemum L., Ruellia L. (z. B. R. tuberosa) kommen mit kleistogamen Blüten vor. 2146. Aphelandra eristata. [Delpino, Ult. oss. S. 231, 232.] -— Von den vier Kronblattzipfeln umschliessen zwei die Antheren, während die beiden anderen eine den Blüteneingang verschliessende Thür bilden. Wird sie geöffnet, so gehen auch die beiden anderen Kronzipfel auseinander, so dass die Antheren frei werden und Pollen auf die Besucher ausstreuen. Als Besucher vermutet Delpino Kolibris. 2147. Rhinacanthus communis Nees. [Delpino, Altri app. S. 55, 56.] — In den ausgeprägt protandrischen Blüten öffnen sich im ersten Zustande die Antheren der beiden von oben in den Blüteneingang hinabgebogenen Staub- blätter, während die noch unentwickelte Narbe aufwärts gebogen ist. Im zweiten Zustande ist die Narbe entwickelt und stellt sich den Rüsseln der Besucher in den Weg, während die Staubblätter nach den Seiten hin gebogen sind. Als Besucher vermutet Delpino Falter. 2148. Thunbergia alata. [Hildebrand, Bot. Ztg. 1867. S. 285.] — Indem ein Insekt in die Blüte eindringt, streift es mit dem Rücken zuerst die Narbe, dann die Antherendornen der Staubblätter, so dass es mit Pollen be- streut wird, den es beim Besuch einer anderen Blume auf die Narbe bringt. 2149. Meyenia erecta Benth. [Irwin Lynch, Journ. Linn. Soc. Bot. 1880. Vol. 17. S. 145—147.] — Die Blüten dieser in Westafrika heimischen Art stehen fast wagerecht. Die Narbe befindet sich im Blüteneingange und ist zweilippig; nur ihr oberer Teil ist empfängnisfähig und zu einer Röhre auf- gerollt. Der unter Teil der Narbe stellt sich den Besuchern entgegen und wird von diesen so niedergedrückt, dass der empfängnisfähige obere Teil auf den Rücken des Insektes gelangt und, falls dieses bereits mit Pollen bedeckt war, belegt wird. Dringt dasselbe weiter in die Blüte ein, so bestäubt es seinen Rücken von neuem mit Pollen, da die Antheren in der Mitte der Kronröhre stehen und mit Haaren versehen sind, welche den ausgetretenen Pollen auf- nehmen. Kriecht das Insekt aus der Blüte zurück, so verhindert der untere Teil der Narbe, dass der obere mit dem eigenen Pollen belegt wird. 914 Acanthionee, — Iignenlieene — Tahlaten, 2150, Strobilanthus (Goldfussia) anisophylia Noos, orten, 1 Bull, de PAe, des Se de Brux 1831, Vol 6 p 69-71; Mm, de D’Ao, des Se, de ru, 1838 Vol 1%] — Auch hier steht die Blüte fast wagerecht, Nur die Untemeite der Narbe ist anpfängaifähle, und da der Gnftel aufwärts gebogen it, wo kommen die Besucher zuerst mit den Narbenpapillen in Berührung, Nach der Benihnung steckt sich der Gaftel gerade, wo dass er sich an die Unterseite der Krone anlegt Das weiter in die Blüte hineinkriechende Insekt bedeckt sich wit Aiischem Pollen, den es nun nicht auf die eigene Narbe bringen kann. Morren deutete die Blüteneinnichtung jedoch auf Selbstbestäubung, indem er meinte, dass der auf die Krone herabgelällene Pollen die Narbe belege, 2151, Cystanthera Pohliana Nees ist, nach Stadler (Nektanen S 16 bis 19), schwach protandrisch, 97, Familie Rigmenlaceae, 215% Bignonia hat, nach Delpino (Uli os S 149) protandrische Blüten, deren Staubblätter und Grftel sich entgegengesetzt bewegen. Selbube- säubung IN ausgeschlossen, weil die Narbenlappen sich schliessen, bevor der eigene Pollen auf sie gebracht wenden kann, Dasselbe gilt vom 2153. Martynia |Delpino, Se app S 32, 33; Hildebrand, Bor, Zi 1867 SS SE] 98, Fame Labiatae Juss. Sprengel, S 308, ou HM, Beir S 331, 332; Knuth, Ndir, Inseln S. 116; Grumdiiss S. 83; Briques im Enger und Prantl, Nat. Pilanzen- familien IV 3a S200, 201. Die zu mont sohr aupenüllieen Blütenständen vereinigten Blumen locken sahlnaiche Insekten am, woldhe, wie Henm, Müller harvorhabt, je nach der Länge der Kromröhre, in daran Geumde dier am Firuchikmoten albgeesomdarte Honig goborgen wörd, wahr wandhiedenen Gruppen angehören Die kure- vöhrieen Blomen von Mentha wand Lyeopus warden überwiegend won Miogen besuchtz bai Thymas und Origanıum treten meben diesen die Bienon mehr umd mahr in den Vordergrund; bei Betomica zpielen Bionen und Miagen aine wngelähr gleich wichtige Rolle; bei Stachys palastris and silvation überwiegen entschieden die Bianen; Lavendula, Salria, Galeoddolon, Lamium, Galeopsis, Ballora, Touerium, Ajuga endlich worden fast ausuchliossiich won Bianen baftuchtet, nur einige Sahmeittarliinge umd die Iangrüsseliesten Mfagen traten himza, ER schären daher die \owapenannteon rar Blumenklasse A, die antganmmnten zu B. Scutellaria (amd auch Tewucrium pIVoRRIcHhm) besitzon noben dar Hiummallhür auch aine Aalterdhür, gehören ae va AR md FR — AR bayuame Antlupstalle für die Insekten dient die Unterlippa, während die Obarlinpe Amtharen wnd Nie im winer Ibesimmiten 1 einander hält und gleichzeitig als Schutzdach für die Staubblätter dient. t letztere, »o wird sie häufig durch die über den Blüten stehenden Hoch- bitter vertreten. Die Kronröhre ist vielfach so gebogen, dass ihre Krümmung derjenigen eines Hummelrüssels entspricht. Bei vielen ist spontane Selbstbe- stäubung durch Diehogamie ganz oder teilweise verhindert, andere sind homogam, und hier findet die gänzliche oder zeitweilige Verhinderung der Autogamie durch die gegenseitige Stellung der Staub- und Fruchtblätter statt. Briquet unterscheidet zwei blütenbiologische Typen: Im ersten, dem Schmet- terlingstypus ist der vordere Teil der Blumenkrone gefördert, Staubblätter ‚und Griffel liegen auf der Unterlippe. Die Honigabsonderung wird bisweilen auf die Oberseite der Blüten verlegt; der Pollen wird dann auf die Bauchseite und die Beine der Insekten gestreut. Dieser Typus wird auf vier Arten verwirklicht: 1. Die Oei- moideen sind durchgehends nach dem geschilderten Plane gebaut, Sie sind vielfach protandrische Bienen- und Hummelblumen. 2, Durch Torsion des Blütenstiels sind die Blüten resupiniert, wodurch eine umgekehrte Stellung der Oberlippe und der Staub- und Fruchtblätter bewirkt wird (z. B. Lophantus chinensis). 3, Die Resupination erfolgt durch Torsion der Kronröhre (Ajuga orientalis, Teu- erium spinosum, T. resupinatum, bei allen Arten von Satureja aus der Gruppe Cyelotrichium). 4. Die Blüten stehen auf hängenden Stielen, so dass die Oberlippe nach unten zu stehen kommt und als Unterlippe fungiert (Salvia nutans), Der zweite Typus umfasst die eigentlichen Lippenblütler, bei welchen die Oberlippe ein Dach für die Staub- und Fruchtblätter bildet. Hier erfolgt die Honigabsonderung stets auf der Unterseite der Blüten, und der Pollen wird auf den Rücken des Insekts gelegt. Manche südamerikanische Arten (Salvia gesneriifolia, 8. splendens) sind ornithophil. Häufig finden sich neben den Zwitterblüten auch gynomonö- eisch, seltener gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten. Nicht selten ist z. B. in England Gynodiöeie bei Labiaten beobachtet. So fand F, Darwin und später auch J. C. Willis (Proc. Cambridge Phil. Soc. 1892, 1893) die Blüten von Origanum vulgare öfters mit verkümmerten Staub- blättern. Letzterer beobachtete Gynodiöcie auch an Thymus serpyllum, Nepeta Glechoma, N. Cataria, Brunella vulgaris, sowie an folgenden Gartenpflanzen: Mieromeria juliana, Nepeta longiflora, Hyptis pec- tinata, Bystropogon punctatus, Mentha crispa, Satureja hortensis, 8, montana — Schulz fasst seine Untersuchungen (Beitr. II. 8. 138—141) in etwa folgender Weise zusammen : Die zweigeschlechtigen Blüten der Mehrzahl der Labiaten schwanken an demselben Standorte, diejenigen einiger Arten hin und wieder sogar auf derselben Pflanze recht bedeutend in der Grösse, Bei mehreren Arten kommen in vielen Gegenden mehrere — meist zwei — bestimmte Grössenformen der Blüte vor, welche gar nicht oder nur durch vereinzelte Zwischenglieder mit einander ver- bunden sind; in anderen Gegenden tritt nur eine dieser Grössenformen auf, in 216 Ä Labiatae. noch anderen endlich ist es wegen der grossen Zahl der Zwischenglieder nicht möglich, bestimmte Grössenformen zu unterscheiden. Die zweigeschlechtigen Blüten der meisten der von Sehulz behandelten Arten sind mehr oder weniger protandrisch, nur wenige, wie Stachys annua und Galeopsis ochroleuca besitzen stets vollständig homogame Blüten. Einige Arten, z. B. Salvia pra- tensis, Brunella grandiflora, B. vulgaris, Ajuga reptans, schwanken zwischen schwacher Protandrie und Homogamie; bei ersterer findet sich das Schwanken sogar häufig bei den Blüten derselben Pflanze. Bei einigen der wenigen Arten mit homogamen oder schwach protandrischen Blüten findet stets spontane Selbstbestäubung statt, bei andern ist dieselbe durch die ungünstige Stellung der Befruchtungsorgane zu einander sehr erschwert. In den ausgeprägt zygomorphen Blüten, in welchen die ungefähr in einer Ebene stehenden Staub- blätter ganz oder zum Teil der Oberlippe anliegen oder sich wenigstens dicht vor derselben befinden, besitzen die meist zu beiden Seiten der Mediane in ab- steigender Folge verstäubenden Antheren eine introrse Stellung, d. h. sie wenden ihre pollenbedeckte Seite der Unterlippe zu. In den fast aktinomorphen Blüten dagegen, wie sie z. B. die Gattung Mentha besitzt, in welchen die Staubblätter nicht ungefähr in eine Ebene zusammengedrängt vor der Oberlippe, sondern entsprechend ihrer Insertion vor den einzelnen Kelchzipfeln stehen, stellen sich die am Filament bequem beweglich inserirten Antheren meist wagerecht und zwar so, dass sie ihre Spitze der Blütenperipherie zuwenden und bedecken sich auf ihrer Oberseite mit Pollen. Gegen Ende ihres Ausstäubens oder erst nach demselben krümmen sie sich in der Regel, indem sich ihre Spitze und Basis ein wenig senken. In beiden Fällen stossen die grösseren der besuchenden Insekten fast ausnahmslos direkt an die pollenbedeckte Seite der Antheren; nur bei einigen Salvia-Arten bedarf es wegen der Weite der Kronenöffnung zur Berührung einer besonderen, in einem Hebelapparat bestehenden Einrichtung, welche den Blüteneingang sperrt und deshalb von den Insekten bei ihrem Besuch stets angestossen und zurückgedrängt werden muss. Bei vielen Arten treten weibliche Blüten auf. Dieselben stehen gewöhnlich auf besonderen Stöcken, viel seltener, bei einzelnen Arten sogar ausserordentlich selten, sind sie mit den zweigeschlechtigen auf derselben Pflanze und zwar ge- wöhnlich in derselben Inflorescenz vereinigt. Im letzteren Falle besitzt jede Blütenform entweder eine besondere Stellung, oder es kommen beide ordnungslos untereinander vor. Die Stöcke mit ausschliesslich weiblichen und diejenigen mit weiblichen und zweigeschlechtigen Blüten sind bei manchen Arten in der gleichen oder annähernd der gleichen Anzahl wie die rein zweigeschlechtigen vor- handen; bei anderen sind sie seltener, bei noch anderen treten sie nur vereinzelt hier und da auf. Die weiblichen Blüten sind bei allen Arten kleiner als die grösseren der zweigeschlechtigen; wie diese schwanken sie beträchtlich in der Grösse. Bei einigen Arten treten auch mehrere Grössenformen auf, welche den- jenigen der zweigeschlechtigen Stammformen vollständig entsprechen. In den kleineren weiblichen Blüten pflegen die Narben gleich beim Aufblühen voll- ständig konzeptionsfähig zu sein; in manchen der grösseren Blüten vieler Arten, Labiatae, 217 deren zweigeschlechtige Blüten ausgeprägt protandrisch sind, ist zur Zeit der Blütenöffnung der Griffel noch nicht ausgewachsen und die Narbe nicht voll- kommen entwickelt. Diese Eigenschaft lässt deutlich die Abstammung der weib- lichen Blüten von den protandrischen zweigeschlechtigen erkennen. Der Honig wird -bei- der Mehrzahl der Arten in der Regel in grosser Menge abgesondert und erfüllt in den mehr aufrecht stehenden Blüten den ganzen Blütengrund, oft mehrere Millimeter hoch, bei den wagerecht oder fast wagerecht ‚ abstehenden bedeckt er den Boden der Kronröhre meist in Gestalt eines oder mehrerer grosser Tropfen. Gegen das Eindringen der Nässe oder das Ausfliessen — bei wagerecht abstehenden Blüten — ist der Honig durch Haare, welche die Kronröhre auskleiden und meist auch den Grund der Staubfäden bedecken, geschützt. Die Nektarien der weiblichen Blüten sind, entsprechend der geringeren Grösse derselben kleiner als diejenigen der zweigeschlechtigen Blüten. Die Besucher setzen sich, da die Blüten in Grösse, Gestalt und Färbung sehr verschieden sind, aus sämtlichen Gruppen der blütenbesuchenden Insekten zusammen; am seltensten treten Käfer, am häufigsten Apiden und Schmetterlinge auf. In den Blüten vieler Arten können nur die langrüsseligsten Apiden (besonders Hummeln) und die Falter den Honig erreichen; letztere jedoch meist ohne Nutzen für die Blüten. Manche Arten werden von Hummeln, welche den Honig wegen der bedeutenden Tiefe der Kronröhren auf normale Weise nicht oder nur mit Mühe auszubeuten vermögen, durch Einbruch ihres Nektars beraubt. 2154. Oeymum L. Der Honig wird in der Kronröhre durch Haare an den oberen Staubfäden geschützt. Im ersten Blütenzustande biegen sich die Staubblätter aufwärts, der Griffel abwärts, im zweiten Stadium ist es umgekehrt, so dass besuchende Insekten entweder nur die Antheren oder nur die Narbe berühren, mithin Fremdbestäubung bewirken. (Delpino, Ult. oss. $. 147, 148.) Als Besucher sah Delpino nur Bienen (aus den Gattungen Apis, Bombus, Anthidium und Halictus). 2155. Pleetranthus fruticosus L’Herit. [Hildebrand, Bot. Ztg. 1870. S. 657, 658.] — In den protandrischen Blüten liegt der Griffel anfangs mit unent- wickelten Narben zwischen den Staubblättern versteckt, welche sich unterhalb des Einganges zu dem eine spornartige Aussackung am Grunde der Blumen- krone bildenden Honigbehälters befinden. Später haben sich die Staubblätter nach unten gebogen, während der Griffel die Narbenäste auseinander spreizt und nun nur diese der Berührung durch die Besucher ausgesetzt sind. 2156. P. glaucocalyx Max. [Loew, Ber. d. d. b. Ges. IV. 1889. S. 129—131.] — Diese in Ostasien heimische Pflanze besitzt kleine weissliche Blumen, welche oberseits vom Blüteneingange mit meist vier blauen Saftmal- punkten versehen sind. Die Kronröhre ist 3 mm lang, so dass die Blumen zur Klasse B zu stellen sind. Im ersten Blütenzustande liegen Griffel und Staub- blätter auf der Unterlippe, ersterer mit noch geschlossenen Ästen. Im zweiten Stadium bewegt sich der Griffel aufwärts, der obere, längere Griffelast biegt sich ziemlich stark nach oben, der untere, kürzere bleibt wagerecht. 918 Labiatae. Erf Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Museidae: 1. Echinomyia fera L.; 2. Lucilia caesar L. b) Stratiomydae: 3. Chry- somyia formosa Scop. ce) Syrphidae: 4. Eristalis arbustorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica 9, sgd.; 6. Halictus eylindrieus F. Sf, sgd.; 7. H. sexnotatus ER 2157. P. striatus ist, nach Breitenbach (Kosmos 1884), in den bota- nischen Gärten zu Marburg und Göttingen protandrisch; die oberen Blüten sind weiblich. 475. Lavandula L. Protandrische, stark duftende Bienenblumen. Die Staubblätter und der Griffel sind in der zweilippigen Krone eingeschlossen. Die Honigabsonderung erfolgt wie bei allen Lippenblütlern von der Unterlage des Fruchtknotens. Gynodiöcie. — Nach Medicus und Heckel sind die Narben von L. dentata, latifolia und bicolor reizbar. 2158. L. offieinalis Chaix. (L. spica var. a. L, L. vera DC. [H. M., Befr. S. 330, 331; Weit. Beob. III. S. 59, 60; Kirchner, Flora S. 606, 607; Schulz, Beiträge II. S. 194; Knuth, Bijdragen.] — Die aromatisch duftenden, kleinen, blauen Blüten sondern aus dem stark entwickelten Nektarium reichlichen und duftenden Nektar ab, welcher im Grunde der 6 mm langen Kronröhre aufbewahrt und durch einen Haarring gegen Regen geschützt wird, Die Blüten sind, nach Schulz, gynodiöcisch. Die Antheren der Zwitterblüten liegen bereits bald nach der Blütenöffnung aufgesprungen auf der Unterlippe, indem sie die pollenbedeckte Seite nach oben kehren. Anfangs reicht der Griffel mit noch unentwickelter Narbe nicht bis zur Mitte der Kronröhre, so dass be- suchende Insekten zwar Pollen abholen, aber keine Befruchtung bewirken können. Während des Abblühens der Staubblätter streckt sich der Griffel um das 1?/e- fache seiner ursprünglichen Länge, wobei an den noch immer geschlossenen Narbenlappen leicht Pollen hängen bleibt. Alsdann entfalten sich die Narben- lappen, so dass bei Insektenbesuch Fremdbestäubung erfolgt, da der eigene Pollen dann von den Besuchern entfernt ist. Bleibt jedoch Insektenbesuch aus, so findet schliesslich spontane Selbstbestäubung statt, indem der sich streckende Griffel die beiden unteren Antheren erreicht. Als Besucher sah ich in Kieler Gärten nur die Honigbiene (sgd., häufig). Herm. Müller sah in Thüringen zahlreiche Insekten an den Blüten: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9 d', sgd., häufig besonders die Männchen; 2. Anthophora quadrimaculata Pz. © Jg‘, häufig, sgd.; 3. Apis mellifica L. 8, sgd., in grösster Zahl; 4. Chelostoma nigricorne Nyl. Z', sgd.; 5. Coe- lioxys conoidea Ill. 2, zahlreich sgd.; 6. C. rufescens Lep. @ J', w. v.;:7. Crocisa scu- tellaris F. 2 5‘, w. v.; 8. Megachile centuncularis L. j', sgd.; 9. M. fasciata Sm. Q dj, sgd., die Männchen zahlreich; 10. M. willughbiella K. 5‘, sgd., in Mehrzahl; 11. Melecta armata Pz. ©, sgd.; 12. Osmia adunca Latr. 5, sgd.; 13. O. aenea L. 2 d', sgd., die > zahlreich; 14. O. fulviventris Pz. Q, sgd.; 15. O.rufa L. 9, sgd. B. Lepidoptera: l. Macrolepidoptera: a) G@eometridae: 16. Acidalia virgularia Hhn., abends sgd.; 17. Halia wauaria L., w.v. b) Noctwidae: 18. Agrotis exclamationis L., w.v.; 19. A.latens Labiatae, 219 Hbn., w. v.; 20. Plusia gamma L., w. v.; 21. Pl. triplasia L. w. v. c) Rhopalocera: 22. Pieris sp., sgd.; 23. Epinephele janira L., sgd. II. Microlepidoptera: Pyra- lidae: 24. Eurrbypara urticata L., abends sgd. C. Thysanoptera: 25. Thrips, häufig in Blüten. 2159. L. Stoechas L. Diese südeuropäische Art hat, nach Kerner, auf- fallende, die Blüten überragende, blaue Deckblätter an dem oberen Teile der Ähre, wodurch die Augenfälligkeit bedeutend erhöht wird. '2160. Elssholzia eristata Willd. (E. Patrini Garcke, Mentha Patrini Lepechin.) Der minzenartige Geruch der ganzen Pflanze trägt zur Anlockung der Insekten bei. Die hellvioletten Blütchen stehen in einseits- wendigen, nach aussen gerichteten Trauben. Die schwach gebogene Kronröhre ist im Blüteneingange 2 mm, am Grunde kaum 1 mm weit und nur 3 mm lang, so dass der Nektar auch den kurzrüsseligsten Insekten zugänglich ist. Durch Protandrie ist anfangs Selbstbestäubung verhindert; später kann sie auch spontan eintreten, da die Narbe dann zwischen den oberen (kürzeren) noch pollen- bedeekten Antheren steht. | Als Besucher sah ich am 30. 8. 98 im botanischen Garten zu Kiel ausser Thrips nur saugende Fliegen, teils Syrphiden (Ascia podagrica F., Eristalis tenax L.), teils Museiden (Lucilia caesar L., Sarcophaga carnaria L., mehrere mittelgrosse Arten). 2161. Coleus (Blumei Benth.?) [Delpino, Ult. oss. S. 143, 144; H. M., Weit. Beob. III S. 58, 59.] — Die Blüte weicht erheblich vom Labiaten- typus ab und nähert sich dem Bau der Schmetterlingsblüten. Wie Delpino und H. Müller auseinandersetzen, ist die Oberlippe in eine Art Schiffchen unigewandelt, welches Staubblätter und Griffel umschliesst, während der untere Teil des Kronsaumes eine kleine Fahne bildet. Unterhalb dieser befindet sich der Eingang zu dem im Grunde der Kronröhre geborgenen Honig. Eine sich auf das Schiffehen setzende und den Rüssel in die Kronröhre senkende Biene dreht das leicht bewegliche Schiffehen abwärts und berührt mit der Körper- unterseite die zuerst hervortretende Narbe, alsdann die pollenbedeckten Antheren, so dass sie stets Fremdbestäubung bewirkt. 476. Mentha Tourn. Gynodiöcische oder gynomonöecische, zu augenfälligen Quirlen vereinigte Blüten mit verborgenem Honig, welcher wie gewöhnlich abgesondert wird. Zwitterblüten protandrisch, grösser als die weiblichen Blüten; letztere zu An- fang der Blütezeit am häufigsten. Einige Arten sind nach Darwin dimorph. Blätter und Blüten stark aromatisch duftend. 2162. M. arvensis L. [H. M. Befr. S. 329, 330; Kirchner, Flora S.610; Schulz, Beiträge IL.; Knuth, Bijdragen.] — Das unter dem Fruchtknoten befindliche, sehr grosse Nektarium sondert reichlich Honig ab, welcher im Grunde der Kronröhre geborgen wird. Letztere ist bei den zweigeschlechtigen Blüten etwa 3 mm, bei den weiblichen etwa 2 mm lang; die Öffnung besitzt reichlich 1!/2 bezw. 1 mm Durchmesser. Der durch lange, von der Innenwand der Kronröhre bis zur Mitte derselben reichende Haare gegen Regen geschützte 0 Laabiatae. _—_ Nektar ist daher auch Insekten mit sehr kurzem Rüssel zugänglich. Die grösseren und daher augenfälligeren zweigeschlechtigen Stöcke werden nach Herm. Müllers direkter Beobachtung zuerst von den Insekten besucht und dann erst die kleineren, weniger augenfälligen weiblichen. Gynomonöcische Stöcke sind stellenweise selten, stellenweise treten sie aber auch allein auf; die zweigeschlechtigen und die weiblichen Stöcke kommen ungefähr gleich häufig vor. | Auch Möwes (Englers Jahrb. Bd. IV. 1883) fand die Blüten gynodiöcisch mit grossblütigen Zwittern und kleinblütigen weiblichen Stöcken. Fie. 30”. MenthaL. (Nach Herm. Müller.) 1—4 Mentha arvensis. 1] Weibliche Blüte. 2 Zweigeschlechtige Blüte im ersten (männ- lichen) Zustande. 3 Dieselbe im zweiten (weiblichen) Zustande. 4 Fruchtknoten (ov) und Honigdrüse (n). 5 Mentha aquatica. Weibliche Blüte schräg von vorn gesehen, um die Staubblattrudimente zu zeigen, daher bedeutend verkürzt- (Die erste und fünfte Figur denke man sich bis in wagerechte Lage rechts herumgedreht!) Nach Schulz ist die Pflanze gynomonöeisch und gynodiöcisch, und zwar treten weibliche Stöcke stellenweise zu 50°/0 und mehr auf. An anderen Orten kommen rein gynomonöeische Pflanzen vor, Auch Warnstorf beobachtete bei Ruppin Gynomonöcie und Gynodiöcie. Nach Schulz ist der Insektenbesuch der weiblichen Blüten ein ebenso reichlicher wie derjenige der zweigeschlechtigen. Als Besucher beobachtete ich: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Lucilia caesar L., sgd. b) Syrphidae: 2. Syritta pipiens L., sgd. u. pfd.; 3. Syrphus balteatus Deg. d', wie vor.; 4. 8. ribesiüi L., dgl. B. Hymenoptera: Apidae: 5. Apis mellifica L. 8, sgd., sehr häufig; 6. Bombus terrester L. 8, sgd. Verhoeff sah auf Norderney eine Museide (Lucilia latifrons Schin.) auf den Blüten. Herm. Müller giebt folgende Besucher an: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lu- cilia albiceps Mg., nicht selten; 2. L. cornicina F., w. v.: 3. L. silvarum Mg, w. v.; 4. Onesia floralis R.-D., häufig; 5. O. sepulcralis Mg., w. v.; 6. Pyrellia cadaverina L., nicht selten. b) Stratiomydae: 7. Odontomyia viridula F. c) Syrphidae: 8. Eristalis sepulcralis L., sehr häufig; 9. Melitreptus scriptus L., sgd., nicht selten; 10. M. taeniatus Mg. w. v.; 11. Syritta pipiens L., häufig. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Epi- nephele janira L. Alle Insekten nur honigsaugend. Mac Leod sah in Flandern 1 Schwebfliege. (B. Jaarb. V. S. 364). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S$. 135) wurden mehrere Musciden und Käfer ale Besucher beobachtet. Labiatae. 22i 2163. M. piperita L. [Knuth, Herbstbeob.] sah ich in Gärten bei Kiel von der Honigbiene (sgd.), 1 Schwebfliege (Eristalis sp., sgd.) und 1 Falter (Pieris sp., sgd.) besucht. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: a) Alleeu- lidae: 1. Cteniopus sulphureus I. b) Coecinellidae: 2. Coceinella bipunctata L. B. Diptera: a) Museidae:-3. Echinomyia ferra L., zahlreich; 4. Lucilia caesar L.; 5. Sarcophaga carnaria L. b) Syrphidae: 6. Eristalis arbustorum L.; 7. E. nemorum L.; 8. Helophilus floreus L.; 9. Syritta pipiens L.; 10. Syrphus corollae F. 2164. M. aquatica L. |H. M., Befr. S. 330; Weit. Beob. III. 8. 58; Kirchner, Flora S. 609; Schulz, Beiträge II. S. 126, 174, 195; Loew, Bl. Fl. S. 390; Knuth, Bijdragen.] — Ausser den protandrischen Zwitterblüten finden sich, nach Schulz, auch bei dieser Art gynomonöeische und noch häufiger gyno- . diöeische Blüten. Möwes (Englers Jahrb. Bd. IV. 1883) fand die Blüten der var. capitata Wimm. mit grossblütigen Zwittern und kleinblütigen weiblichen Stöcken. Die Kronröhre der zweigeschlechtigen Blüten ist 4—5 mm lang, ihr Eingang 2 mm weit. Die sonstige Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen von M. arvensis überein. Die Stöcke mit Zwitterblüten kommen bedeutend häufiger vor als die kleinblumigen weiblichen (letztere nach Schulz meist nur 5—15/o). Trotz der etwas tieferen Bergung des Nektars ist der Insektenbesuch von M. aquatica wegen der grösseren Augenfälligkeit der Blütenstände grösser als bei M. arvensis, Als Besucher beobachtete ich nur Bombus silvarum L. 9, sgd. (bei Glücksburg). Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Leptura testacea L. B. Diptera: a) Em- pidae: 2. Empis livida L., häufig, sgd.; 3. E. rustica Fallen, w. v.; 4. E. tessellata F., w. v.; b) Museidae: 5. Lucilia caesar L., w. v.; 6. Musca corvina F., w. v.; 7. ÖOnesia floralis R.-D., w. v.; 8. O. sepulcralis Mg., w. v.; 9. Sarcophaga carnaria L., w. v. c) Syrphidae: 10. Ascia podagrica F., sgd.; 11. Eristalis aeneus Scop., sehr häufig, sgd. und pfd.; 12. E. arbustorum L., w. v.; 13. E. intricarius L. 9, sgd., häufig; 14. E. nemorum L., sehr häufig, sgd. und pfd.; 15. E. pertinax Scop., sgd.; 16. E. sepulcralis L., sehr häufig, sgd. und pfd.; 17. Helophilus floreus L., sgd.; 18. H. pendulus L., hfg., bald sgd., bald pfd.; 19. H. trivittatus F., bald sgd., bald pfd.; 20. Melanostoma mellina L., häufig, w. v.; 21. Rhingia rostrata L., sgd.; 22. Syritta pipiens L., häufig, bald sgd., bald pfd.; 23. Syrphus pyrastri L., w. v. d) Tabanidae: 24. Chrysops caecutiens L., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 25. Apis mellifica L. 9, sgd., häufig; 26. Halietus cylindricus F. 5, sgd., häufig; 27. H. longulus Sm. 9, sgd.; 28. H. maculatus Sm. d', häufig, sgd.; 29. H. nitidiusculus K. /', sgd. b) Ichneumonidae: 30. Verschiedene Arten zum Teil ganz in die Blüten hineinkriechend. D. Lepidoptera: Tortrieidae: 31. Tor- trix sp., sgd. E. Neuroptera: 32. Panorpa communis L., sgd. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 41): Melithreptus scriptus L., sgd.; Mac Leod in Flandern Apis, 6 Syrphiden, 2 Musciden, 5 Falter, 1 Netzflügler (B. Jaarb. V. 8. 364; VI. 8. 371). H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) bemerkte in den Niederlanden 1 Hummel, Bom- bus agrorum F.°; E.D. Marquard in Cornwall Anthrena fulvierus K. und A. pilipes Rossi. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste : A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Crepidodera ferruginea Scop., häufig, Pollen und Antheren fressend. b) Nitidulidae: 2. Meligethes sp., sgd. und pfd. B. Diptera: a) Empidae: 3. Rhamphomyia sp., sgd. b) Museidae: 4. Anthomyia radicum L., sgd, und pfd.; 5. Mydaea sp., pfd.; 6. Trichopthicus eunctans Mg., sgd., häufig. c) Syrphidae: 299 Labiatae. 7. Eristalis aeneus Scop., häufig, sgd.; 8. E. horticola Deg., w. v.; 9. E. tenax L., w. v.; 10. Volucella pellucens L., sgd. C. Hymenoptera: Apidae: 11. Bombus agrorum F., sgd., häufig; 12. Halietus rubieundus Chr., sgd.; 13. Psithyrus campestris Pz., sgd. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 14. Pieris napi L., sgd.; 15. Polyommatus phlaeas L., sgd.; 16. Vanessa urticae L., sgd. Burkill (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der schot- tischen Ostküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Cercus rufilabris Ltr., sgd.; 2. Meligethes aeneus F., sgd.; 3. M. pieipes Sturm; 4. Pria dulcamara Scop., sgd. B. Diptera: a) Bibionidae: 5. Bibio lepidus Lw.; 6. Scatopse brevicornis Mg., sgd. und in copula. b) Museidae: 7. Anthomyia brevicornis Ztt., sgd.; 8. A. radicum L., sgd. und pfd.; 9. Calliphora ery- throcephala Mg., sgd.; 10. Coelopa sp., sgd. und pfd.; 11. Ensina sonchi L.; 12. Loncho- ptera sp.; 13. Lucilia cornieina F., sgd. und pfd.; 14. Morellia importuna Hal., sgd.; 15. Oscinis frit L., sgd.; 16. Sarcophaga carnaria L., sgd.; 17. S. sp., sgd.; 18. Scato- phaga stercoraria L.; 19. Sepsis cynipsea L.; 20. Siphona geniculata Deg., sgd. und pfd.; 21. Stomoxys caleitrans L., sgd. und pfd. c) Phoridae: 22. Phora sp. d) Syrphidae: 23. Arctophila mussitans F., sgd.; 24. Eristalis arbustorum L., sgd.; 25. E. horticola Deg., sgd.; 26. E. pertinax Scop., sgd.; 27. E. tenax L., sgd.; 28. Helophilus pendulus L., sgd.; 29. Platycheirus albimanus F.; 30. P. manicatus Mg.; 31. P. scutatus Mg., sgd.; 32. Syritta pipiens L., sgd.; 33. Syrphus balteatus Deg.; 34. S. corollae F.; 35. S. ribesii L. e) Tipu- lidae: 36. Anopheles sp., scheinbar sgd.; 37. Pericoma sp.; 38. Sciara sp. C. Hemiptera: 39. Heterocordylus sp., auf den Blütenständen umherkriechend, häufig. D. Hymeno- ptera: a) Apidae: 40. Bombus agrorum F., sgd.; 41. B. hortorum L., sgd.; 42. B. lapi- darius L., sgd. b) Ichneumonidae: 43. Zwölf unbestimmte Arten. E. Lepidoptera: a) Noctuidae: 44. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 45. Vanessa urticae L., sgd. c) Mierolepidopterae: 46. Chilo (Crambus) furcatellus Ztt., sgd.; 47. Plutella cruciferarum Zett., sgd.; 48. Mimaeseoptilus pterodactylus L., sgd. F. Thysanoptera: 49. Thrips sp., sehr häufig. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8.135) wurden 2 Hummeln, 5 Schwebfliegen, mehrere Musciden, 3 Falter und mehrere Käfer als Besucher beobachtet. Loew sah im botanischen Garten zu Berlin: Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 2. Syritta pipiens L. 2165. M. gentilisL. [Schulz, Beiträge II. S. 126— 127; Kirchner, Flora S. 609.| — Fr. Möwes fand ähnliche Unterschiede in der Grösse der zweige- schlechtigen und weiblichen (gynodiöcischen) Blüten wie bei den beiden vorigen Arten. Da diese jedoch steril sind, betrachtet Möwes (Jb. f. Syst. 1883. 1. S. 189 ff.) M. gentilis nicht als eine Art, sondern als den Bastard von M. aquatica X arvensis. Nach Schulz herrscht die weibliche Form stellenweise (z. B. in Thüringen) vor oder ist selbst allein vorhanden. Nach diesem Forscher finden sich auch hin und wieder Blüten mit normalen Staubblättern. 2166. M. rotundifolia L. tritt nach Schulz (Beiträge II. S. 195) gyno- monöeisch ‘und gynodiöcisch mit protandrischen Zwitterblüten auf. 2167. M. silvestris L. [H.M., Alpenbl. S.325; Schulz, Beiträge II. S. 195; Loew, Bl. Fl. S. 398.] — Auch diese Art tritt, nach Schulz, gynomonöecisch, seltener gynodiöcisch mit ausgeprägt protandrischen Zwitterblüten auf. Letztere sind etwa 3 mm lang. Die weiblichen Blüten sind nur wenig kleiner; sie be- sitzen verkümmerte Staubblätter. Stellenweise treten nur gynomonöcische Stöcke auf. Nach Heinsius sind die Zwitterblüten in Holland homogam; ausserdem treten hier auch rein weibliche Stöcke auf. Labiatae. 223 Als Besucher beobachtete Heinsius in Holland: A. Diptera: a) Conopidae: 1. Conops quadrifasciatus Deg. /'. b) Museidae: 2. Echinomyia magnicornis Zett. /'; 3. E. tessellata F. 2; 4. Sarcophaga sp. 9. c) Syrphidae: 5. Eristalis arbustorum L. 5 9; 6. E. nemorum L. /'; 7. Melithreptus dispar Löw. /. B. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena nigriceps K. 9; 9. Apis mellifica L. 9; 10. Halietus flavipes F. 9; 11. H. zonulus Smith 5; 12. Psithyrus vestalis Fourer. /; 13. Sphecodes gibbus L. J. b) Sphegidae: 14. Ammopbila sabulosa L.; 15. Ceiceris variabilis Schrank; 16. Oxybelus trispinosus F. 5. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 17. Coenonympha pamphilus L.; 18. Epinephele hyperanthus L.; 19. Lycaena aegon W. V. 9; 20. Pieris napi L. Z. Herm. Müller beobachtete in den Alpen 8 Fliegen, 5 Hymenopteren, 3 Falter. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Halictus morbil- losus Krehb.; 2. Sphecodes gibbusL.; v. Dalla Torre daselbst die Faltenwespe Eumenes pomiformis F. Loew bemerkte in Tirol (Beiträge S. 60): Volucella inanis L.; Mac Leod in den Pyrenäen 4 Hymenopteren, 5 Falter, 2 Käfer, 4 Schwebfliegen und 4 Musciden als Besucher (B. Jaarb. III. S. 324, 325.) Loew sah im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 2. Eristalis nemorum L.; 3. Syritta pipiens L.; 4. Syrphus balteatus Deg. B. Hymenoptera: Vespidae: 5. Odakerus parietum L. var. renimacula Lep. Ferner daselbst an der Form: Abyssinica eine Schwebfliege: Syritta pipiens L.; sowie an der Form: nemorosa W. eine andere: Eristalis nemorum L. 2168. M. Pulegium L. [Schulz, Beiträge II. S. 195.] — Auch diese Art besitzt ausser den protandrischen Zwitterblüten gynomonöeisch und gynodiöeisch verteilte weibliche Blüten. 477. Lycopus Tourn. Gynomonöeische oder gynodiöcische Blumen oder protandrische Zwitter- blumen mit verborgenem Honig. Weibliche Blüten meist kleiner als die zwei- geschlechtigen. 2169. L. europaeus L. [H. M., Befr. S. 328, 329; Schulz, Beiträge II. S. 125, 126; Knuth, Ndfr. Inseln S. 117, 165. Bijdragen; Kirchner, Flora S. 610.]| — Die kleinen weissen Blüten besitzen meist ein Saftmal in Form einiger roter Punkte auf der Unterlippe. Die Kronröhre der Zwitterblüten ist nur 3—4 mm lang, am Eingange etwa 2!/s mm und im Grunde kaum 1 mm weit. Die Honigabsonderung erfolgt wieder von der grossen fleischigen Unter- lage des Fruchtknotens, Der Nektar wird durch einen dichten Besatz von der Innenwand der Kronröhre abstehender Haare gegen Regen geschützt. Infolge der Kürze und der Weite der Kronröhre ist der Honig auch sehr kurzrüsseligen Insekten zugänglich. Im ersten Blütenzustande ragen die zwei ausgebildeten Staubblätter mit pollenbedeckten Antheren aus der Blüte hervor, während die beiden Griffeläste noch geschlossen sind. Im zweiten Blütenzustande sind die Staubblätter verwelkt und abwärts gebogen, und die entwickelte Narbe steht im Blüteneingange. Spon- tane Selbstbestäubung ist daher ausgeschlossen. Die Verkümmerung des zweiten Staubblattpaares ist, nach H. Müller, lediglich durch die geringe Blütengrösse bedingt. D4 Labiatae. Häufig sind alle vier Staubblätter verkümmert. Diese weiblichen Blüten sind oft nur !/a—1 mm lang. Sie treten teils auf gesonderten Stöcken auf, teils kommen sie zusammen mit Zwitterblüten vor. Die rein weiblichen oder zum grossen Teile weiblichen Stöcke sind vegetativ kräftiger als die rein oder fast rein zwitterigen Stöcke. | Fig. 308. Lyeopus europaeus L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte im ersten (männlichen) Zustand, von unten gesehen. 2 Dieselbe, im zweiten (weib- lichen) Zustande, von der Seite gesehen. (Man denke sich diese Figur bis in die wagerechte Lage rechts herumgedreht.). 3 Dieselbe im ersten Zustande, nach Entfernung der Unterlippe aus- einander gebreitet und von unten gesehen. a Antherenrudimente, n Nektarium, a' entwickelte Antheren vor dem Aufspringen, a? dieselben blühend, a? dieselben verblüht, st! Narbe, noch unentwickelt, st? dieselbe entwickelt. Als Besucher sah ich in Schleswig-Holstein eine Hummel (Bombus silvarum L. 2, sgd.), eine Schlupfwespe (Bassus tarsatorius Pz., sgd.) und 2 Schwebfliegen (Syritta pipiens L., Syrphus ribesii L., sgd.). Herm. Müller beobachtete in Westfalen und Thüringen folgende Besucher: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lucilia cornieina F., sgd., in Mehrzahl; 2. L. sil- varum Mg., w. v.; 3. Pollenia vespillo F., sgd.; 4. Sarcophaga albiceps Mg., häufig, sgd. Ausserdem zahlreiche kleine Mücken von 1!/’; mm Länge. b) Syrphidae: 5. Melithreptus scriptus L., sgd. und pfd.; 6. Syritta pipiens L., sehr häufig, sgd. und pfd. B. Hemi- ptera: 7. Einige ihm unbekannte Wanzenarten. C. Hymenoptera: Vespidae: 8. Po- listes gallica L.; 9. P. diadema Ltr., beide sgd., in Mehrzahl (Thür... D. Lepidoptera: 10. Adela ‚spec., sgd. E. Thysanoptera: 11. Thrips, sehr zahlreich. Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 365, 366; IV. 372) bemerkte in Flandern Apis, 1 Hummel, 3 kurzrüsselige Bienen, 5 Schwebfliegen, 4 Musciden, 3 Faltenwespen und 1 Falter als Besucher. 2170. L. exaltatus L. fil. ist nach Schulz (Beiträge II. S. 195) gyno- diöcisch (nach Herbarexemplaren). 478. Salvia L. Sprengel, S. 58—62; Hildebrand, Salvia; Correns, Salvienblüte; Kerner, Pflanzenleben II. Meist protandrische, selten homogame, häufig gynodiöcische Hummel- oder Bienenblumen mit zwei Staubblättern, deren Konnektive in zweiarmige Hebel umgewandelt sind. Meist ist das obere pollenhaltige Antherenfach unter der Oberlippe verborgen und so gegen Regen geschützt. Es wird durch eine zu ’ Labiatae, 225 dem im Blütengrunde von der Unterlage des Fruchtknotens abgesonderten Honig vordringende Hummel dadurch zum Hervortreten veranlasst, dass der Kopf des Insekts das meist pollenlose untere, im Blüteneingange stehende Antherenfach vor sich herdrängt. Dabei wird das obere, pollenführende Fach dem Rücken der die Unterlippe als Halteplatz benutzenden Hummel angedrückt und dieser mit Blütenstaub bedeckt, welcher auf die Narbe einer im zweiten Stadium befind- lichen Blüte getragen wird, indem dann die Narbenpapillen sich entfaltet haben und im Blüteneingange stehen, so dass sie von den Besuchern zuerst gestreift werden müssen. Die vollkommenste Ausbildung dieser Hebeleinrichtung hat wohl S. glu- tinosa erfahren. Bei anderen Arten ist das „Schlagwerk“, wie Kerner, oder der „Schlagbaummechanismus“, wie Müller die Einrichtung nennt, weniger voll- kommen ausgebildet, indem entweder nicht die Konnektive, sondern die Oberlippe selbst beweglich ist (S. verticillata) oder Griffel und Antherenhälften nicht von der Blüte eingeschlossen sind (S. tubiflora). Diejenigen Arten, welche eine bewegliche Verbindung von Filament und Konnektiv besitzen, verhalten sich, nach Correns, insofern verschieden, als bei der einen Gruppe derselben die untere Konnektivhälfte meist nicht nur als Stossfläche dient, sondern auch die Saftdecke bildet (S. pratensis, silvestris, Horminum, hispanica, tilifolia), während bei einer zweiten Gruppe noch eine besondere Saftdecke vorhanden ist (S. glutinosa u. s. w.). Einige Arten besitzen nach Delpino eigentümliche „Klebstoffkügelchen“ an den Antheren (S. vertieillata, officinalis, Sclarea), welche dazu dienen sollen, die Pollenkörner besser an den Besuchern haften zu lassen. Nach Correns’ Untersuchungen beruht diese Ansicht aber auf einem Irrtume; es handelt sich hier um gewöhnliche Drüsenhaare, welche bei anderen Salbeiarten an den verschiedensten Teilen der Blüten auftreten und zwar auch an solchen, welche von den Insekten niemals berührt werden. Es ist demnach die von Delpino ausgesprochene Vermutung über die biologische Bedeutung dieser Gebilde nicht haltbar. Bei manchen Arten (S. Horminum, silvestris, Sclarea) dienen buntgefärbte Hochblätter zur Erhöhung der Augenfälligkeit. 2171. S. pratensis L. [Sprengel, S. 58—62; Axell, S. 45, Anm,; Hildebrand, Salvia; H. M., Befr. S. 321, 322; Alpenblumen S. 315 bis 317; Weit. Beob. IH. S. 55; Kirchner, Flora S. 616; Schulz, Beiträge 1. S. 78; I. S. 127—129; Loew, Bl. Fl. S. 392, 400; Correns, Salvienblüte; Knuth, Bijdragen.] — Die meist dunkelblaue Blumenkrone steht wagerecht. Die Kronröhre birgt den von der gelben, fleischigen Unterlage des Frucht- knotens abgesonderten Honig. Die Unterlippe bildet eine bequeme Anflugstelle und einen sicheren Halteplatz für die nektarsuchenden Bienen, Die helmförmige Oberlippe ist ein Schutzdach für die pollenführenden Antherenfächer. Der Ein- gang zur Kronröhre, ist durch die beiden im Laufe der Blütenentwickelung mit einander verwachsenden plattenförmigen, pollenlosen, löffelartigen Konnektiv- schenkel geschlossen. Der pollenführende ist etwa dreimal so lang wie der Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 15 226 | Labiatae, pollenlose. Die Verbindung. des Staubfadens mit dem Konnektiv ist, wie schon Sprengel bemerkte, eine bewegliche. Diese Verbindung ist, nach Correns, kein eylindrisches Ge- lenk, sondern ein echtes Torsionsgelenk, welches sich durch auffallende Dehnbar- keit auszeichnet: es gestattet bei künst- licher Drehung eine Torsion von 180°, während die besuchen- den Insekten nur eine Drehung von 35 —60° bewirken. Dieses Tor- sionsgelenk wird durch Fig. 309. Salvia pratensis L. (Nach Herm. Müller.) 1 Blüte von rechts gesehen. 2 Staubblätter von rechts und vorn gesehen. (Vergr. 2:1.) «a Staubfaden. 5 Oberer Arm des Kon- ; 4 9a nektivs, c unterer Arm des Konnektivs. d Obere Antherenhälfte, eine muschelförmige e untere Antherenhälfte, zu einer die Blumenröhre verschliessenden . $ Platte umgewandelt. Verwachsungspunkt der beiden unteren Verbreiterung der Ge Antherenhälften, g Griffel im ersten Stadium, 9’ Griffel im zweiteu lenkenden, ein „Ge- Stadium. Die punktierte Linie b‘ d’ bezeichnet die Stellung der . “: : hervorgedrehten Antheren. lenkkissen Ray ege Lage fixiert. Durch einen in die Blüte eindringenden Insektenkopf werden die beiden verschliessen- den Platten nach oben und hinten gedrängt, dagegen die fertilen Schenkel, Fig. 310. Salvia pratensis L. (Nach Herm. Müller.) A Grossblumige Form, nach Entfernung eines Teils der Blumenkrone. (2:1.) B Klein- blumige Form. (2:1.) C Die letztere im Aufriss bei stärkerer Vergrösserung. D—K Staub- blätter in verschiedenen Graden der Verkümmerung. (7:1.) L Ein Staubblatt von Salvia offieinalis. Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213, welche die auf ihrer unteren Seite mit Pollen bedeckten Antherenhälften ‚tragen, nach vorn und unten gedreht. Auf diese Weise wird also nicht nur der Ein- | 1 Labiatae. 7 gang zum Nektar frei, sondern die pollenhaltigen Antherenfächer senken sich auf den Rücken des Besuchers und bedecken ihn an der berührten Stelle mit Blütenstaub. Wenn das Insekt nun seinen Kopf wieder aus der Blüte zurück- zieht, so kehren die Konnektive und die Antheren in ihre frühere Lage zurück. In älteren Blüten streift das eindringende Insekt zuerst die dann vor dem Blüten- eingange stehenden Narbenflächen. Diese entwickeln sich erst, wenn die Antheren bereits verstäubt haben; nach Müller ist daher spontane Selbstbestäubung aus- geschlossen. Ausser dieser grossblumigen, zweigeschlechtigen Form beobachtete H. Müller in den Alpen kleinblumige weibliche Stöcke, deren Hebelwerke in verschiedenen Graden verkümmert sind. Die weniger verkümmerten werden von den Hummeln in Bewegung gesetzt, doch natürlich ohne Nutzen für die Pflanze; die verkümmertsten Staubblätter stellen kleine Läppchen dar. (Fig. 310.) Nach Correns bleibt in diesen kleinhülligen Blüten der Konnektivlöffel erhalten, wenn auch die übrigen Teile der Staubblätter verkümmert sind. Dadurch ist nicht nur der Nektar gegen unberufene Grösse geschützt, sondern es werden auch die besuchenden Bienen gezwungen, diese kleinhülligen Blüten in derselben Weise auszubeuten, wie die grosshülligen, wobei dann die Narbe der verkümmerten Blüten mit Pollen aus den Blüten der vollkommen ausgebildeten belegt werden muss. Ausser den zweigeschlechtigen und weiblichen Stöcken kommen auch gynomonöcische vor. Schulz unterscheidet vier in Deutschland auftretende Formen : (. Grossblütige Zwitterblumen: Krone 27—29 mm lang, Öffnung derselben 9—10 mm, Länge des Konnektivs 15—18 mm, des Stempels 32 bis 42 mm; protandrisch oder homogam; im letzteren Falle ist spontane Selbst- bestäubung möglich, da sich die Narbe in der Fallrichtung des Pollens befindet. Diese Form ist mit der folgenden durch Übergänge verbunden. 2. Kleinblütige Zwitterblumen: Krone 16—23 mm lang, ihre Öffnung 6—8 mm, Konnektiv 8— 16 mm, Stempel 25—35 mm; meist homogam oder schwach, selten ausgeprägt protandrisch; bei Langgriffeligkeit spontane Selbstbestäubung leicht möglich. 3. Grossblütige weibliche Blumen: Krone 19—24 mm lang, Höhe 6-—7 mm, Länge des Stempels 28—34 mm, der Konnektive durch- schnittlich 6 mm; das Hepelwerk mehr oder minder reduziert; Antheren zu- weilen normal, aber ohne entwickelten Pollen. 4. Kleinblütige weibliche Blumen: Krone 10—15 mm lang, 5 bis 6 mm hoch, Konnektive gewöhnlich 3—4 mm lang, doch auch zuweilen ganz verschwunden, Antheren winzig. Stempel 20—25 mm lang, infolge der geringen Blumengrösse oft weit hervorragend. Neben Stöcken, welche nur eine dieser vier Formen tragen, kommen auch solche vor, welche weibliche und zweigeschlechtige gleichzeitig besitzen. Die ver- schiedenen Blütenformen stehen entweder in verschiedenen Quirlen, und dann stehen die weiblichen gewöhnlich an der Spitze des Blütenstandes, oder sie stehen 15* 298 Labiatae. in denselben Quirlen, und dann sind gewöhnlich die Seitenblüten der meist dreiblütigen Halbquirle weiblich. In den niederen Gegenden Südtirols fand Schulz die Blüten durehschnitt- lich kleiner als in Deutschland: die Länge der Krone schwankt hier meist zwischen 18 und 22 mm, die Höhe des Blüteneinganges zwischen 6 und 9 mm, die Länge des Griffels zwischen 23 und 36 mm. Zuweilen sinkt die Blütengrösse auf 12, ja auf 10 mm herab. Die Blüten sind in den niederen Gegenden Süd- tirols teils schwach protandrisch, teils homogam. Spontane Selbstbestäubung ist sowohl in Blüten mit sehr kurzem als auch in solchen mit bedeutend verlängertem Griffel möglich, da im ersten Falle die Narbe unmittelbar mit den Antheren in Berührung kommt, im zweiten sie durch Abwärtsbiegung des Griffels in die Fallrichtung des Pollens gelangen kann. Diese Möglichkeit spontaner Selbst- bestäubung ist für beide Formen wichtig, denn bei beiden wird durch die be- suchenden Insekten nicht leicht Fremdbestäubung herbeigeführt: im ersteren Falle reichen die Narben nicht bis auf den Rücken der Besucher herab, im zweiten legen sie sich meist an die nicht mit Pollen bedeckte Seite des Be- suchers an. In den höheren Gegenden Südtirols nimmt die Blütengrösse wieder zu. Weibliche Stöcke finden sich in Südtirol und Norditalien stellenweise ebenso häufig wie zweigeschlechtige; ebenso treten vielfach gynomonöecische Pflanzen auf. Die Grösse und Gestalt der Nektarien ist gleichfalls wechselnd : in kleinen Zwitterblüten und in weiblichen Blüten sind sie schwächer entwickelt, doch ist die Honigabsonderung eine ebenso starke wie in den grossblütigen. Auch der Insektenbesuch ist in den verschiedenen Formen ein gleichmässiger. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, im Wasser fast kugelig, glatt, bis 56 u diam. Eine merkwürdige monströse Form var. apetala, welche Wetterhahn entdeckte und zuerst beschrieb, ist von F. Pax nach Pflanzen, welche seit Jahren im botanischen Garten zu Berlin kultiviert werden, genauer untersucht worden. Die Bezeichnung „var. apetala“ entspricht nicht dem thatsächlichen Verhalten, denn beide Blütenhüllkreise sind vorhanden. Der Kelch bildet eine glockige Röhre, die Krone ist vergrünt und wird von vier lanzettlichen oder eiförmigen Blättehen gebildet. Staubblätter fehlen; aus der Krone ragen eine Anzahl griffelähnlicher Fäden hervor. Samenbildung erfolgt-natürlich nicht; die Pflanze vermehrt sich nur auf vegetativem Wege « Auch Geisenheyner (Deutsche bot. Monatsschr. XV) beobachtete (bei Kreuznach) eine Umformung des Staubblattes von Salvia pratensis. Es fehlte die schlagbaumartige Hebelvorrichtung, mithin auch das Scharniergelenk an der Spitze des Filamentes. Der Staubfaden trug nämlich ein nur nach der Seite der Oberlippe hingewendetes, sichtlich aus zwei Fäden verwachsenes Kon- nektiv, das sich an der Spitze in zwei etwas ungleiche Teile spaltete, davon jeder ein freies Fach trug. Das dem längeren Teile anhaftende war schon aufge- sprungen und hatte den Pollen fast ganz entleert; das andere war noch nicht ganz eröffnet, aber dicht mit Pollen angefüllt. Als Befruchter treten ausschliesslich langrüsselige Bienen auf, die sonstigen Besucher sind für die Blüten nutzlos. Bereits Sprengel beobachtete eine Hummel als Besucher und Befruchter, ebenso Hildebrand. Auch Schulz sah Hummeln als Be- fruchter. Ich sah im botanischen Garten zu Kiel zwei langrüsselige Apiden (Bombus agrorum F. 9, sgd. und Eucera longicornis L. 9 J, sgd. Herm. Müller beobachtete in den Alpen 5 Hummeln, 1 Käfer, 10 Falter (dar- unter auch Pieris, den schon Sprengel als unnützen Blütengast bezeichnet). In Mittel- und Süddeutschland beobachteten Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) folgende Besucher: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius canescens Mik., sgd. (1, Thür.). b) Conopidae: 2. Dalmannia punctata F., an den Blüten (2). B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena sp., S', sgd. (1, Strassburg); 4. Anthidium manicatum L. 9 „', sgd., sehr wiederholt (1): 5. Anthophora personata Ill. 2 , sgd. (1, Strassburg); 6. Bombus agrorum F. 5, sgd. (1, Strassburg) ; 7. B. pratorum L. 9, sgd. (1, Thür.); 8, B. silvarum L. 2 9, sgd. (1);.9. Chelostoma nigricorne Nyl. 5, sgd. (1, Strassburg, 2); 10. Eucera longicornis L. 5, sgd. (2); 11. Halietus villosulus K. 9, in die Blüten kriechend (2); 12. Megachile centuncularis L. 5, sgd. (1, Strassburg); 13. M. fasciata Sm. 5, sgd. (1); 14. M. sp. ', sgd. (1, Strassburg); 15. Osmia adunca Latr. /, sgd. (1, Strass- burg, 2); 16. O. aenea L, 9. sgd. (1, Strassburg), 17. O. rufaL. 9, sgd. (1); 18. Xylo- copa violacea L., sgd. (1, Strassburg). Von unnützen Gästen sind Weisslinge (Sprengel) und Plusia gamma L. (1) beobachtet. Ausserdem sah H. M. häufig kleine Bienen (Halietus morio F. 9, H. nitidiusculus K. 9, H. nitidus Scheck. 9, H. sexstrigatus Schek. 9, Prosopis communis Nyl. / _) mit geringer und nutzloser Drehung des Hebelwerks zum Honig gelangen. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 45): A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora aestivalis Pz. 5‘, sgd.; 2. A. pilipes F. 9, sgd. und psd.; 3. Bombus hortorum L. 9, sgd. und psd.; 4. Halictus xanthopus K. 9, psd. B. Lepi- doptera: Sphingidae: 5. Macroglossa bombyliformis O., sgd.; in Tirol (Beiträge $. 62): Chalicodoma muraria Retz. 2, sgd. und psd.; Schmiedeknecht in Thüringen: Hymeno- ptera: Apidae: 1. Bombus latreillellus K. (= subterraneus L.); 2. B. rajellus K. = derhamellus K. 9); 3. B. ruderatus F.; 4. B. soroönsis F. 9; Friese daselbst Bombus variabilis Schmiedekn.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Agrotis ypsilon Rott.; Hoffer in Steiermark die Apiden: 1. Bombus derhamellus K. 9; 2. B. argil- laceus Scop. Friese giebt für Fiume, Mehadia und Triest Podalirius dufouri Lep. als Be sucher an (nach Korlevis); Ducke beobachtete bei Triest gleichfalls dieselbe Biene. Schletterer führt als Besucher für Tirol auf die Apiden: 1. Bombus mastru- catus Gerst.; 2. B. muscorum F.; 3. B. subterraneus L.; 4. Melecta luctuosa Scop.; Dalla Torre ausserdem B. silvarım L. ®. Ferner beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. /, sgd., 9 mehrere Blüten besuchend und dann auf S. pratensis fl. albo übergehend; 2. Bombus hortorum L. $, am Kelch sich ansetzend, dann aber normal sgd. An der Form variegata sah Loew daselbst: A. Diptera: Syrphidae: 1. Platycheirus scutatus Mg., längere Zeit über einer Blüte schwebend, dann sich auf der Unterlippe niederlassend. B. Hymenoptera: Apidae: 2, Anthidium manicatum L. 5, sg.; 3. Apis mellifica L. 5, erfolglos sgd. 2172. S. silvestris L. [H. M., Befr. S. 325; Weit. Beob. III. S. 56; Correns, Salvienblüte; Delpino, a. a. O.; Schulz, Beiträge IL 8. 78—79; Knuth, Herbstbeob.] —- Die Blüteneinrichtung stimmt im ganzen mit derjenigen 230 Labiatae. von 8. pratensis überein, doch ist die Kronröhre nur 4 mm lang, so dass auch kurzrüsselige Hymenopteren mit Leichtigkeit zum Nektar kommen können, Die von Correns untersuchte kleinhüllige Form stimmt auch in Bezug auf die Staubblätter mit der entsprechenden von S. pratensis überein. Die An- therenhälften des freien Konnektivschenkels sind unbeweglich; die 3 mm langen Konnektive werden kaum in Bewegung gesetzt. Zwar sind die Löffelenden ver- bunden, doch reisst das Gelenk zwischen Filament und Konnektiv leicht ab. Sehulz unterschied in Mitteldeutschland folgende Formen: 1; Grossblütige Zwitterblumen: Kronlänge 10—12 mm. Meist ausgeprägt protandrisch. 2. Mittelgrosse Zwitterblumen: Ganz homogam; Stempel auffallend kurz; Narben völlig zwischen den Antheren liegend, daher spontane Selbstbe- stäubung unvermeidlich. (So z. B. bei Halle.) 3. Kleinblütige Zwitterblumen: Kronlänge 7—8 mm. Schwach protandrisch oder ganz homogam. | / 4. Grossblütige weibliche Blumen: Kronlänge 9— 11mm; Antheren wenig kleiner als die normalen, doch pollenlos. 5. Kleinblütige weibliche Blumen: Kronlänge 5—8 mm; Staub- blätter zuweilen ganz verkümmert. Die beiden weiblichen Formen pflegen auf verschiedenen Stöcken vorzu- kommen. Auch gynomonöcische Pflanzen haben meist nur grosshüllige oder kleinhüllige Blüten. Als Besucher beobachtete ich im botanischen Garten zu Kiel Bombus ter- rester L., sgd.; Herm. Müller in Thüringen : 1. die Honigbiene (mit 6 mm langem Rüssel) psd., den Scheitel sich mit Pollen bestäubend; 2. eine Grabwespe, Psammo- phila affinis K., ©, mit 4mm langem Rüssel, hfg., sgd.; ferner zwei Weisslinge, für die Blume unnütze Besucher: 3. Pieris rapae L. und 4. P. napi L. sgd. Schulz beobachtete hin und wieder Hummeleinbruch. Als Besucher giebt Friese für Siebenbürgen an die Sammelbienen: 1. Eucera armeniaca Mor.; 2. Podalirius borealis Mor. und für Ungarn: 3. Eucera trieincta Er.; 4. Meliturga clavicornis Ltr. | Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: Apis mellifica L. 8, sgd., Thorax dicht bestäubt. Dieselbe dort auch an der Form nemorosa. 2173. S. glutinosa L. [Sprengel, S. 63; H. M., Befr. S. 324; Alpen- blumen S. 317, 318; Ogle, Pop. Sc. Rev. 1869; Darwin, Cross. S. 427; Kerner, Pflanzenleben II. S. 261; Correns, Salvienblüte; Knuth, Bijdragen.] — In den grossen gelben Blumen ist das untere Antherenfach gänzlich pollenleer und völlig in die Kronröhre zurückgezogen. Letztere ist so lang, dass nur Hummeln mit einem etwa 14 mm langen Rüssel den Honig auf normalem Wege ausbeuten können. Die Kronröhre ist nämlich (an den Exemplaren des bota- nischen Gartens zu Kiel) 18— 19 mm lang, am Eingange jedoch 4—5 mm tief erweitert, so dass der Hummelkopf ganz in den Blüteneingang einzudringen vermag. Nach Correns unterscheidet sich S. glutinosa von S. pratensis und verwandten Arten dadurch, dass die unteren Konnektivhälften nicht mehr gleich- zeitig als Saftdecke dienen, sondern noch eine besondere Saftdecke vorhanden Labiatae. 231 ist; sie kehren den Besuchern nicht die Fläche, sondern die Kante der Konnek- tivplatte entgegen. Die Verbindungen zwischen den beiden Antheren und den beiden sterilen Konnektivflächen sind sehr veränderlich. Die Membranen des Gelenkstückes sind auch hier äusserst dehnbar; die Gelenke verschiedener Blüten setzen der Torsion einen verschiedenen Widerstand entgegen. Als Besucher beobachtete schon Sprengel Hummeln. Ogle fand zuerst Hum- meleinbruch, doch konnte er die Art nicht feststellen. H. Müller beobachtete in Grau- bünden und ich im Berner Oberland (zwischen Interlaken und Grindelwald) Bombus mastrucatus Gerst. als Honigräuber, indem diese Hummel die Kronröhre oben anbiss und durch das gebissene Loch den Honig saugte. Dieselbe sah auch Frey-Gessner. Als normal saugende Besucher sah ich im botanischen Garten zu Kiel Bombus agrorum F. 9 und Bombus hortorum L. 9. Gerstäcker beobachtete bei Kreuth die Apiden: 1. Bombus mastrucatus Gerst. © 8; 2. Psithyrus vestalis Fourc. Schletterer giebt als Besucher für Tirol an die Apiden: 1. Bombus argil- laceus Scop.; 2. B. derhamellus K.; 3. Xylocopa violacea L.; Dalla Torre B. ma- strucatus Gerst. Auch Loew (Ber. d. d. b. Ges. IV. 1886. S. 128, 129) beobachtete im botanischen Garten zu Berlin Bombus hortorum L. als Besucher; doch scheint nicht regelmässig die Befruchtung vollzogen zu werden, denn Loew bemerkte, dass im Herbst (Mitte September) ein f dieser Hummel bei dem hinter einander ausgeführten Besuche von etwa 50 Blüten desselben Stockes nicht ein einziges Mal mit dem dicht bestäubten Rücken die Griffelspitze streifte. Bei der Mehr- zahl der Blüten waren die Konnektivplatten getrennt. Die klebrigen Drüsenhaare der Blüte bilden, nach Loew, ohne Zweifel einen Schutz gegen unberufene Gäste, da er an mehreren Kelchen Musciden und Ameisen angeklebt fand. ! 2174. S. Sclarea L. [Hildebrand, Jb. f. wiss. Bot. 1865; H.M., Befr. S. 322; Correns a. a. O.; Schulz, Beiträge] — Die Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen von S. pratensis überein. Correns fand jedoch die Verbindung zwischen Filament und Gelenk fester: Die nach dem Filament zu gelegenen Epidermiszellen des Gelenkes zeigen nämlich eine erheblich stärkere Verdickung ihrer Membran als diejenigen Zellen, welche an das Konnektiv grenzen. Die Konnektivlöffel verschliessen den Honigzugang nicht vollständig; dafür ist in der Kronröhre eine verkümmerte Saftdecke in Form einer kleinen, fransig gewimperten Schuppe vorhanden. Ausser protandrischen Zwitterblüten beobachtete Schulz weibliche Stöcke. Morawitz beobachtete im Kakausus die Apiden: Bombus haematurus Kriechb.; 2. Eucera similis Mor.; 3. Eucera spectabilis Mor.; 4. Podalirius raddei Mor.; 5. P. tarsatus Spin. als Besucher. 2175— 79. 8. aethiopiea (8. Aethiopis L.?), S. argentea L., S. vir- gata Ait., S. pendula Vahl., S. rubra Spr. haben nach Hildebrand (a. a. O.) eine ähnliche Blüteneinrichtung wie S. pratensis. Als Besucher von 8. argentea L. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin Megachile fasciata Sm. 5, sgd.; von S. virgata Ait. daselbst Apis sgd. 2180. S. nutans L. weicht, nach Hildebrand (a.a.O.) und Correns (a. a. O.), dadurch von S. pratensis ab, dass die Konnektive vollkommen 232 Labiatae. gerade, nicht gebogen sind und daher die Staubblätter auch viel schwächer hervor- treten. Da die Blüten zu hängenden Trauben vereinigt sind, mithin eine um- gekehrte Stellung haben, so setzen sich die Besucher auf die Oberlippe und werden auf diese Weise von den schwach hervortretenden Antheren an der Unterseite des Körpers bestäubt. 2181. S. splendens Hildebrand. Nach Hildebrand (a. a. O.) sind die unteren Antherenhälften keine nach vorn zusammengebogenen, sondern ein- fache Platten, welche fast ganz miteinander verwachsen sind. 2182. S. Grahami Bentham besitzt, nach Hildebrand (a. a. O.), homo- game Blüten, deren Griffel die Antheren kaum überragt. 2183. S. lanceolata Brouss. hat dieselbe Einrichtung, wobei der untere Narbenlappen, nach Hildebrand, zwischen den Antheren liegt, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgt. 2184. S. hirsuta Jacq. ist, nach Hildebrand (a. a. O.), gleichfalls der spontanen Selbstbestäubung fähig, indem sich der stark verbreiterte untere Narben- lappen soweit zurückkrümmt, dass er mit beiden Antheren in Berührung kommt. Diese Autogamie ist nach Hildebrands Versuchen durchaus von Erfolg. 2185. S. offieinalis L. [Sprengel, S. 62—64; Hildebrand, a. a. O.; Delpino, Ult. oss.; H.M, Befr. S. 323; Weit. Beob. III. S.55—56; Ogle, Pop. Se. Rev. 1869; Knuth, Bijdragen; Grundriss $. 83, 84; Kirchner, Flora S. 618, 619; Correns, a. a. O.; Schulz, Beiträge II. S. 195 und 217.] — Die violetten, protandrischen Blüten besitzen auf der Unterlippe dunkel- violette und weissliche Streifen als Saftmal. Als Saftdecke dient ein Haarring in der Kronröhre unmittelbar über dem Nektar. Die Blüteneinrichtung weicht in folgendem von derjenigen von 8. pra- tensis ab: Die Oberlippe ist kurz, aber so breit, dass sie den Blüteneingang vor Regen schützt. Die beiden Konnektiv- schenkel sind viel kürzer, als bei S. pra- tensis. Auch das untere Antherenfach Fig. 311. Salvia officinalis L. enthält meist noch etwas Pollen, doch ist (Nach Herm. Müller.) Blüte nach Entfernung der rechten Hälft us : ? = . hand eng Blumenkrone; Su enthält ein viertel, höchstens bis halb so der rechten Seite gesehen. Bedeutung der viel Pollenkörner wie das obere; selten ist en oe an es ganz verkümmert. Der untere Konnektiv- Anthere. I Saftdecke. schenkel ist daher auch nicht zu einer den Blüteneingang verschliessenden Platte um- gebildet, sondern nierenförmig, fast wie der obere gestaltet, nur etwas kleiner. Es ist daher das „Schlagwerk“ dieser Art als weniger vollkommen anzusehen als das- jenige von 8. pratensis. Die beiden Antherenhälften stehen im Blütenein- gange, die oberen etwas weiter nach vorn gerichtet als die unteren. Sie liegen so fest aneinander, dass beide immer gleichzeitig abwärts gedreht werden und auch gemeinsam in ihre ursprüngliche Lage zurückkehren. Die in die Blüte eindringenden Bienen gelangen zwischen den auseinandergespreizten Staubfäden es stets viel kleiner als das obere und Labiatae. 233 leicht zum Honig, nachdem sie mit dem Kopfe gegen die beiden unteren Antheren- hälften gestossen haben und unmittelbar darauf von den sich alsdann herab- senkenden oberen auf dem Rücken bestäubt sind. Während in jüngeren Blüten die Narbe mit noch zusammengelegten Ästen nur wenig aus der Oberlippe hervor- ragt, hängt sie in älteren-se im Blüteneingange, dass die besuchenden Bienen den mitgebraehten Pollen an den auseinandergetretenen Narbenästen abstreifen müssen. Schulz beobachtete bei Bozen rein weibliche Stöcke. Derselbe fand die Blüten auch zuweilen von Bombus terrester L. erbrochen. Als Besucher sah ich im Garten der Ober-Realschule zu Kiel: A. Hymeno- ptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, sgd.; 2. Bombus hortorum L. 2 9, sgd., 3. B. lapidarius L. © 9 J', sgd.; alle drei beim Verlassen der Blüte mit einem Pollenstreifen auf dem Rücken. B. Diptera: Syrphidae: 4. Syrphus pyrastri L., pfd. C. Lepi- doptera: Rhopalocera: 5. Pieris napi L., sgd., ohne Narbe oder Antheren zu berühren. Die Honigbiene ist schon von Sprengel und von Hildebrand beobachtet. Herm. Müller (1), Borgstette (2) und Buddeberg (3) geben folgende Be- sucher an: A. Diptera: Syrphidae: 1. Melanostoma ambigua Fall., pfd. (1). B. Hymeno- ptera: Apidae: 2. Anthidium manicatum L. 9, sgd. (1); 3. Anthophora aestivalis Pz. 9, sgd. (1); 4. Bombus agrorum L. 9, sgd. (1, Strassburg, 2); 5. B. hortorum L. 9, sgd. (1, Thür.); 6. B. pratorum L. 9 8, sgd. (1, Thür.); 7. B. pomorum Pz. 9, sgd. und psd. (1, Thür.); 8. B. rajellus K. 9, w. v. (1, Thür.); 9. B. silvarum L. 9, sgd. (1); 10. Chelostoma campanularuım K. 5/, sgd. und psd. (1, Thür.); 11. C. nigricorne Nyl. /, sgd. (1, Thür., 3); 12. Eucera longicornis L. 2 j', sgd. (1, Thür., 2); 13. Halietus sexnotatus K. 9, psd. (1); 14. Osmia aenea L. 9, sgd. (2); Q J, sgd. und psd., sehr häufig (1, Strassburg) ; 15. O. caementaria Gerst. 5‘, sgd. (3); 16. O. rufa L. 9, sgd. (3); 17. Prosopis communis Nyl. (2); 18. Psithyrus barbutellus K. 9, sgd. (l, Thür.) ; 19. Xylocopa violacea L. 5, sgd., häufig (1, Strassburg). C. Lepidoptera: 20. Ein Schmetterling als unnützer Besucher. (Hildebrand.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9, sgd.; Apis mellifica L. &, stetig sgd.; Rössler bei Wiesbaden den Falter: Coleophora ornatipennella Hb. Schletterer giebt als Besucher für Tirol (T.) an und beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthrena limbata Ev.; 2. Bombus argillaceus Scop. (T. und P.); 3. B. ter- rester L. (T.); 4. Eucera longicornis L. (T.); 5. E. (Macrocera) ruficollis Brull.; 6. Po- dalirius retusus L. v. meridionalis Per. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Biene Eucera longicornis Scop. 5’ (in Gärten). 2186. S. porphyrantha gleicht, nach T. H. Corry, 8. offieinalis in der Blüteneinrichtung. Auch hier sind die unteren Antherenhälften mit einer geringen Menge Pollen gefüllt. 2187. 8. triangularis Thunb. hat, nach Hildebrand (a. a. O.), un- bewegliche Konnektive, die fast gerade von vorn nach hinten gestreckt sind und je eine pollengefüllte Antherenhälfte an jedem Ende tragen. Da die beiden vorderen etwas vor, die beiden hinteren etwas hinter dem Blüteneingange stehen, so streifen die in die Blüte eindringenden Besucher zuerst die vorderen mit dem Rücken, sodann die hinteren mit den Seiten. Im zweiten Blütenzustande über- ragt die Narbe die vorderen Antherenhälften, wird also von den Insekter zuerst gestreift. Eine ähnliche Einrichtung besitzt .234 Labiatae. 2188. 8. tubiflora Smith, doch führen die hinteren Antherenhälften keinen Pollen, sondern sind in je eine längliche, der Oberlippe anliegende Platte umgewandelt. (Hildebrand a. a. O.) 2189. S. nilotiea Jaeg. stimmt, nach Hildebrand (a.a. O.) und Correns (a. a. O.), mit S. offieinalis in der Blüteneinrichtung fast gänzlich überein, doch liegen die beiden unteren Konnektivschenkel lose neben einander, so dass sich jedes für sich allein drehen lässt. 2190. S. vertieillata L. [Sprengel, S. 64; Hildebrand, a. a. O.; Delpino, Sugli app. $. 33, 34; H. M., Befr. S. 324; Weit. Beob. III. S. 56; Alpenbl. $S. 317; Schulz, Beiträge I. S. 80, 81; II. S. 129, 130; Kirchner, Flora S. 617; Loew, Bl. Fl. S. 395; Correns, a. a. O.] — Die hellvioletten Blüten sind teils protandrische Zwitterblumen, teils sind sie. gynodiöcisch oder gynomonöeisch. Die Blütengrösse ist sehr schwankend, doch lassen sich keine bestimmten Stufen unterscheiden. Die Oberlippe der Krone ist gerade vorge- streckt, nach unten zu verschmälert und eingeschnürt und so mit der Kronröhre verbunden, dass sie zurückgeklappt werden kann und die Antheren wie eine bewegliche Kapuze umgiebt. Die Konnektive sind dagegen unbeweglich an ihren Filamenten befestigt. Bei Insektenbesuch wird die Oberlippe angestossen und zurückgeklappt, wobei die beiden oberen Antherenhälften frei und von den Bienen berührt werden. Nach dem Aufhören des durch die Besucher verursachten Druckes kehren sie meist wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück. Der untere Kon- nektivschenkel ist sehr verkleinert; er bildet nur einen kleinen, nach unten ge- richteten, 0,7 mm langen Zahn. ° Die beiden oberen Konnektivschenkel, deren Antherenfächer mit Pollen angefüllt sind, liegen in der Fortsetzung der Fila- mente dicht neben einander in der Oberlippe. Der Griffel ist zuerst auf die Unterlippe zurückgeschlagen; er biegt sich so, dass die Narbe im Blüteneingange liegt. Anfangs ist er kurz und die Narbenäste sind noch geschlossen. Alsdann verlängert sich der Griffel und richtet sich etwas in die Höhe, während sich die Narbenäste auseinanderbiegen,. so dass dieselben nunmehr vor dem Blüten- eingang stehen. Honigsuchende Bienen drücken die Oberlippe der Krone zurück und behaften sich dabei in jüngeren Blüten mit Pollen, den sie in älteren Blüten auf die Narben bringen. Während die Kronlänge der Zwitterblüten, nach Schulz, 10—15 mm beträgt, besitzen die weiblichen Blüten Kronen nur von 5-9 mm Länge. Die unteren Quirle des Blütenstandes sind gewöhnlich ganz zweigeschlechtig, die oberen ganz weiblich, oder es sind auch einzelne Seitenblüten der einseitswen- digen Halbquirle im unteren Teile des Blütenstandes weiblich, oder es sind in allen Halbquirlen einzelne Seitenblüten weiblich. In den weiblichen Blüten sind die Konnektive und Filamente ganz geschwunden, so dass die pollenlosen An- theren auf der Krone selbst sitzen. Schulz beobachtete Bisslöcher. Als Besucher beobachtete Loew (Bl. Fl. 8. 395) in Steiermark Bombus hortorum b., sgd.; Buddeberg in Nassau: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd., in grösster Menge; 2. Bombus pratorum L. 9, sgd.; 3. B. silvarum L. 2 8, sgd.; 4. B. tristis Seidl. 9, sgd.; 5. Coelioxys rufescens Lep. 9 J', sgd.; 6. Halietus albipes F. f' 9, sgd., häufig; 7. H. leucopus K. 9, sgd.; 8. H. longulus Sm. ', sgd., häufig; 9. H. nitidiusculus K. 9, sgd.; 10. H. nitidus Schenck 9, sgd.; 11. H. quadristrigatus Ltr. ©, sgd.; 12. H. sexnotatus K. 9, sgd.; 13. H. xanthopus K. 9, sgd., häufig; 14. Osmia adunca Ltr. j', sgd.; 15. O. aenea L. 9, sgd.; 16. O. caementaria Gerst. 9, sgd.; 17. Prosopis armillata Nyl. 5, sgd.; 18. Saropoda bimaculata Pz. /', sgd.; Gerstäeker bei Kreuth die Apiden: 1. Bombus jonellus K.; 2. B. mucidus Gerst.; 3. B. subterraneus L.; 4. Psithyrus vestalis Foure. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Bombus jonellus K. 2. B. mesomelas Gerst.; 3. B. subterraneus L.; 4. Eriades florisomnis L.; 5. Halictus leucozonius Schrk. v. Dalla Torre ausserdem Anthophora furcata Pz. 9. 2191. S. Verbenaca L. (S. verbenacea L.) kommt, nach Willis (Contributions II), in England mit kleistogamen Blüten vor. Als Besucher sah Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Melithreptus scriptus L., anfliegend; 2. Syritta pipiens L., w.v. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthidium manicatum L. 9, sgd.; 4. Apis mellifica L. 9, stetig sgd. C. Lepi- doptera: Rhopalocera: 5. Pieris brassicae L., sgd. 2192. S. elandestina L. (Vielleicht nur eine Form der vorigen Art.) Schletterer beobachtete bei Pola die langrüsseligen Apiden: 1. Bombus argil- laceus Scop.; 2. Podalirius crinipes Sm. als Besucher. 2193. S. Regeliana Trautv. [Correns a. a. O.] — Diese weissblühende Art ist in ihrer Blüteneinrichtung S. verticillata sehr ähnlich, doch ist das Konnektiv kleiner, der sterile Schenkel (im Verhältnis) kürzer und stumpfer. 2194. S. Horminum L. Die beiden sterilen Konnektivhälften sind, nach Correns (a. a. O.), ihrer ganzen Länge nach mit einander verbunden. Hier- durch wird eine sehr vollkommene Absperrung des Blüteninnern bewirkt. Diese Verbindung der einander zugekehrten Kanten der sterilen Konnektivschenkel wird durch verschieden lange Papillen hergestellt; sie ist so fest, dass eher das Gelenk zerreisst, als dass sich die beiden Hälften trennen liessen. Der Hebel- apparat nebst dem Torsionsgelenk ist den entsprechenden Einrichtungen von 8. pratensis ähnlich, aber einfacher und fester. 2195—96. Die Blüteneinrichtung von 8. hispaniea Vahl. und 8. tili- folia L. ist, nach Correns, derjenigen von S. Horminum ähnlich. 2197. S. austriaca L. [Hildebrand, a. a. O.; Delpino, a. a. O.; Schulz, Beitr.] — In den protandrischen Zwitterblüten stehen, nach Hilde- brand, die Antherenhälften weit von einander entfernt aus der Oberlippe hervor. Die oberen Konnektivschenkel liegen zu beiden Seiten der Oberlippe und neigen sich bei Berührung der Konnektivplatten so gegen einander, dass die Antheren- fächer einander vor dem Blüteneingange berühren. Später liegt hier die Narbe, indem der Griffel sich nachträglich krümmt. Hildebrand vermutet Nacht- falter als Befruchter. Nach Schulz kommen ausser den zweigeschlechtigen auch rein weibliche Stöcke vor. 2198. Auch bei $, patens Cav. ragen, nach Hildebrand (a. a. O.), die Antheren ganz oder teilweise aus der Oberlippe hervor. Der Griffel sitzt so zwischen den oberen Konnektivschenkeln, dass er die Drehung der Konnek- 236 Labiatae. tive mitmachen muss. Dadurch kommt die die Antherenfächer überragende Narbe zuerst mit dem Rücken des Besuchers in Berührung, so dass Fremdbe- stäubung gesichert ist. Der Rücken des sich auf die Unterlippe setzenden In- sektes wird, nach Ogle, zuerst an zwei Stellen getroffen, nämlich von der Narbe und etwas weiter nach der Brust zu von den Antherenhälften. Kriecht das Insekt nun weiter in die Blüte hinein, so rücken Narbe und Antheren weiter nach der Hinterleibsspitze des Insektes zu, so. dass die Narbe nicht mit dem eigenen Pollen in Berührung kommt. Erst beim Besuch einer zweiten Blüte trifft daher die Narbe auf eine mit (fremdem) Pollen bedeckte Stelle des Insekten- rückens. In solchen Blüten, in welchen der Griffel nicht lang genug ist, kann Selbstbestäubung bewirkt werden. Nach Ogle findet die Honigabsonderung bei dieser Art von Drüsenhaaren statt, welche über dem untersten Teile der Kronröhre stehen. 2199. S. carduacea B. [Hildebrand, Ber. d. d. bot. Ges. I.] — Die Oberlippe ist nicht helmförmig, sondern flach ausgebreitet. Die beiden Staub- fäden sind sehr kurz, ihre Antherenhälften stehen auf einem kürzeren oberen und einem weit aus der Blüte hervorragenden unteren Schenkel. Die an den letzteren sitzenden Antherenhälften springen seitlich auf, so dass die besuchen- den Insekten beiderseits mit Pollen bedeckt werden. Im zweiten Blütenzustande nehmen die beiden Narbenlappen die Stelle ein, welche im ersten die Pollen- fächer inne hatten; es treten also die Narbenäste nicht wie gewöhnlich nach oben und unten, sondern nach rechts und links auseinander, 2200. S. cleistogama de Bary et Paul. Die aus Afrika nach Halle verpflanzten Exemplare erzeugten, nach Ascherson (Bot. Ztg. XXIX.), in den ersten fünf Jahren nur kleistogame Blüten, später entwickelten sie auch offene, 2201. S. splendens Sellow (S. colorans Hort.). Diese in Brasilien heimische Art wird, nach W. Trelease, von Kolibris befruchtet. Die bei unseren Salbeiarten als Anflugstelle für die Hummeln dienende Unterlippe ist daher klein und unentwickelt. Die Krone ist etwa 6 em lang und birgt in ihrem Grunde eine sehr reichliche Menge Nektar. Sie ist, wie auch der Kelch, scharlachrot gefärbt und fast wagerecht gestellt; ihre Röhre ist etwas seitlich zusammengedrückt. Aus derselben ragt der Griffel mit der Narbe wie bei unseren Arten hervor. Die Staubfäden sind etwa da eingefügt, wo sich Ober- und Unterlippe von einander trennen. Die Konnektive bilden, ähnlich wie bei den hummelblütigen Arten, einen gleicharmigen Hebel; dieser trägt am vorderen Ende die entwickelten Antheren, während das antherenlose hintere Ende auf der unteren Innenwand der Krone liegt. Bienen und Hummeln sind für diese Blüteneinrichtung zu klein, ihr Rüssel ist zu kurz, um den Honig zu erreichen ; Schmetterlinge sind zu schwach, um den Hebelapparat in Bewegung zu setzen, höchstens könnten kräftige Nachtschmetterlinge dies bewirken, doch spricht die bei Nacht unsichtbare Farbe dagegen. Es muss also angenommen werden, dass Kolibris als Bestäuber wirken. Fritz Müller hat in der That scharlachrote Salvia-Arten in Süd-Brasilien von Kolibris besucht gesehen, welchen beim Honig- Labiatae, 237 saugen der Pollen auf die Stirn gestreut wurde, den sie dann beim Besuch einer im zweiten (weiblichen) Zustande befindlichen Blüte auf die Narbe brachten. 2202. S. Bertolini Vis. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthidium manicatum L.; 2. A. septemdentatum Lir.; 3. Anthrena flavipes Pz.; 4. A. limbata Ev.: 5. A. parvula K,; 6. Bombus argillaceus Scop.; 7. B. terrester L.; 8. Eucera hispana Lep.; 9. E. interrupta Baer.; 10. E. longicornis L.; 11. E. ruficollis Brull.; 12. Megachile argentata F.; 13. M. manicata Gir.; 14.M. muraria Retz.; 15. Nomada imperialis Schmiedekn.: 16. Osmia aurulenta Pz.; 17. O. pallicornis Friese; 18. O. rufohirta Ltr.; 19. Podalirius erinipes Sm.; 20. P. dufourii Lep.; 21. P. retusus L. var. meridionalis Per. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9, psd.; 2. B. hortorum L. 9 $, stetig sgd.; 3. Megachile centuncularis L. 9, sgd.: 4. M. fasciata Sm. 9, sgd. 2203 —4. S. Tenori Spr. und eoceinea Juss. sind nach Darwin selbststeril. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Salvia-Arten folgende Besucher: 2205. S. Baumgarteni Grsb.: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9, sgd.; 2. Bombus horto- rum L. 2, sgd. und sich den Rücken stark bestäubend;; 3. Megachile fasciata Sm. /, sgd.; 2206. S. eontroversa Ten.: Bombus hortorum L., 9 sgd.; 2207. S. lanata Mch.: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9, sgd.; 2. Bombus agro- rum F. 8, stetig sgd.; 2208. 8. selareoides Brot.: A.Diptera: Syrphidae: 1. Pipiza chalybeata Mg., anfliegend. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus hortorum L. /', sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Rhodocera rhamni L., sgd.; 4. Pieris brassicae L., stetig von Blüte zu Blüte fortschreitend und sgd. 2209. Monarda didyma L. Die Blüteneinrichtung von Monarda (ciliata ?) ist von L&o Errera und Gustav Gevaert (Sur la structure et les modes de fecondation des fleurs. Bulletin de la Soc. royale de botanique de Belgique. t. XVII. 1878. p. 128—132) sehr eingehend erörtert und als der Kreuzung durch Schwärmer angepasst nachgewiesen worden. Monarda didyma sah Herm. Müller (Weit. Beob. IH. S. 55) abends von einer Eule, Plusia gamma L,, besucht. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 9, durch Hummellöcher sgd.; 2. Bombus terrester L. 8, am Grunde der Blumenröhre einbrechend. 2210—11. M. Kalmiana Pursh. und M. fistulosa L. haben, nach Willis (Journ. Linn. Soe. Bot. XXX.), gleichfalls protandrische Blüten, doch sind diese kleiner als bei voriger Art. An Monarda fistulosa L. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin als Besucher: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus terrester L. 8, anscheinend normal sgd.; 2. Halictus sexnotatus K. 9, ohne Erfolg zu saugen versuchend; 3. Psithyrus vestalis Fourer. 5‘, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. Ferner an den Formen: 238 Labiatae, albicans: Bombus terrester L. J', sgd.; mollis: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, zu saugen versuchend; 9, Bombus terrester L. /, sgd.; 3. Psithyrus vestalis Fourer. 5',sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd-; 5. Vanessa urticae L., sgd.; purpurea: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 5, normal sgd.; 9, B. terrester L. /, normal sgd.; 3. Psithyrus vestalis Fourer. 5, sgd. 479. Origanum Tourn. Protandrische Zwitterblumen mit verborgenem Honig, welcher von der grossen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert, im. glatten Krongrunde ge- borgen und durch einen Haarring vor Regen geschützt wird. Oft Gynodiöcie und Gynomonöcie. 2212. 0. vulgare L. [Darwin, Cross. S. 94; H. M., Befr. S. 328; Weit. Beob. III. 8. 57, 58; Alpenblumen 8. 322; Kirehner, Flora S. 611; Schulz, Beiträge; Kerner, Pflanzenleben II. S. 311 und 314; Knuth, Bijdragen.] — Die zweigeschlechtigen Blüten sind gross (etwa 7 mm lang) und protandrisch, die weiblichen sind erheblich kleiner (4—5 mm lang). Letztere treten, nach Schulz, stellenweise ebenso häufig auf, als erstere. Bei Cambridge _ fand Willis etwa 6°o weibliche Blüten. Diese haben, nach Kerner, vor den Zwitterblüten einen Vorsprung von acht Tagen und mehr, weshalb Kerner, die Pflanze als protogyn bezeichnet. Er fügt hinzu, dass für die im Umkreise einiger Kilometer zuerst aufblühenden Stöcke Pollen nicht zu haben ist. Die Blüten stehen in gedrängten Halbquirlen, welche zu Scheinähren ver- einigt sind, wodurch die schmutzig-purpurnen Blumen recht augenfällig werden und einen ausgiebigen Insektenbesuch erhalten. Staubblätter und Griffel ragen frei aus der Blüte hervor, doch ist Selbstbestäubung wegen des Vorauseilens der Antheren ausgeschlossen. In den weiblichen Blüten fehlen die Antheren oft gänzlich. Die Besucher gehören sehr verschiedenen Insektengruppen an; auch können sie recht kurzrüsselig sein, da die Kronröhre ziemlich weit und dabei recht kurz ist (bei den zwittrigen 4—5 mm, bei den weiblichen 3—4 mm) sie bestäuben sich beim Blütenbesuche an verschiedenen Stellen ihres Körpers mit Pollen und berühren auch die Narbe unregelmäsig bald mit diesem, bald mit jenem Körperteil, dabei Fremdbestäubung herbeiführend. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein die Honigbiene (sgd.), saugende Hummeln (Bombus terrester L., B. lapidarius L.), pollenfressende oder saugende Schwebfliegen (Eristalis tenax L., E. nemorum L., Syrphus balteatus Deg., Melithreptus taeniatus Mg.) und saugende Falter (Pieris napi L., Vanessa urticae L.); auf der Insel Rügen: Lepidoptera: a) Rhopalocera: 1. Epinephele janira L. b) Zygaenidae: 2. Zygaena sp. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Mitteldeutschland folgende Besucherliste: R A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius canescens Mik., sgd. (2). b) Conopidae: 2. Myopa polystigma Rondani, sgd. (1); 3. M. variegata Mg., sgd. (1); 4. Physocephala rufipes F., sgd. (2); 5. Sicus ferrugineus L., sgd. (1). c) Empidae: 6. Empis livida L., sehr häufig, sgd. (1); 7. E. rustica Fall., w. v. (1). d) Muscidae: 8. Ocyptera brassicaria F., sgd., sehr häufig (1); 9. O. eylindrica F., w. v. (1); 10. Prosena siberita F., sgd., häufig (l). e) Syrphidae: 11. Ascia podagrica F., pfd., häufig (1); 12. Eristalis arbus- torum L., sgd. und pfd., häufig (1); 13. E. horticola Deg. (2); 14. E. nemorum L., sgd. und pfd. (1); 15. E. pertinax Scop. (2); 16. E. tenax L. (1, 2); 17. Helophilus floreus L., sgd. und pfd. (2); 18. H. pendulus L., sgd. (1); 19. Syrphus pyrastri L., sgd. und pfd. (2); 20. Volucella bombylans L., w. v. (2); 21. V. inanis L. w. v. (1); 22. V. pellucens L., w. v. (1); 23. V. plumata L., w. v. (2). B. Hymenoptera: Apidae: 24. Apis mellifica L,, 9, sgd., in Mehrzahl (1); 25. Bombus terrester L. / 92, sgd. (1); 26. Coe- lioxys rufescens Lep. j', sgd. (2); 27. Epeolus variegatus L. /, sgd. (2); 28. Halietus albipes F. 5, sehr zahlreich, sgd. (1); 29. H. eylindrieus F. /, sgd., sehr zahlreich (1, 2); 30. H. flavipes F. 9 JS), w. v. (1); 31. H. nitidus Schenck /', sgd. (1); 32. H. quadrieinetus F., sgd. (2); 33. H. rubicundus Sm. 9, sgd. (1); 34. H. smeathmanellus KK. 9, sgd. (2); 35. Nomada jacobaeae Pz. j' 9, sgd., häufig (1); 36. Osmia aurulenta Pz. 9, w. v. (1); 37. Saropoda bimaculata Pz. @ JS, sgd. (2). C. Lepidoptera: Rhopalocera: 38. Argynnis paphia L., sgd., häufig (1); 39. Epinephele hyperanthus L. sgd. (1); 40. E. janira L., sgd. (l, 2); 41. Lycaena sp., w. v. (l); 42. Pieris napi L., w. v. (1); 43. Vanessa urticae L., sgd. (1). Alfken beobachtete bei Bremen: Bombus silvarum L. X; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Coelioxys conoidea Ill.; 2. Halictus tetrazonius Klg. (= quadrieinctus K.); Rössler bei Wiesbaden die Falter: Callimorpha hera L. und Mesophleps sila- cellus Hb. In den Alpen sah Herm. Müller 2 Hummeln, 1 Falter, 1 Schwebfliege an den Blüten; Mac Leod in den Pyrenäen 6 Hymenopteren, 10 Falter, 3 Syrphiden und 2 Museiden als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 325.) Frey beobachtete in der Schweiz: Callimorpha hera L. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Anthidium septemdentatum Ltr.; 2. Bombus lapidarius L.; 3. B. soroönsis F.; 4. B. terrester L.; 5. Podalirius vulpinus Pz.; v. Dalla Torre ausserdem die Goldwespe Chrysis analis Spin.; Gerstäcker bemerkte bei Kreuth die Schmarotzerhummel Psithyrus vestalis Fourc., zahlreich. Scehmiedeknecht giebt nach Jullian für Marseille die Schmarotzerbiene Nomada nobilis H.-Sch. an. Burkill und Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachteten bei Cambridge: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes aeneus F., pfd. B. Diptera: a) Muscidae: 2. Anthomyia sp.; 3. Homalomyia canicularis L.; 4. Scatophaga stercoraria L.; 5. Siphona geniculata Deg. b) Syrphidae: 6. Eristalis horticola Deg.; 7. E. pertinax Scop.; 8. E. tenax L.; 9. Myiatropa florea L.; 10. Syrphus balteatus Deg.; 11. 8. ribesii L.; 12. S. vitripennis Mg. C. Hemiptera: 13. Anthocoris sp.; 14. Calocoris bipunctatus F. D. Hymenoptera: a) Apidae: 15. Anthrena sp., sgd.; 16. Apis mellifica L., sgd., häufig; 17. Bombus hortorum L., w. v.; 18. B. pratorum L., w. v.; 19. B. terrester L., w. v.; 20. Halietus minutissimus Kirby, sgd.; 21. Psithyrus quadricolor Lep., sgd.; 22. P. vestalis Foure., sgd. b) Sphegidae: 23. Odynerus sp., sgd. E. Lepidoptera: a) Rho- palocera: 24. Pieris brassicae L., sgd., häufig; 25. P. napi L., w. v.; 26. P. rapae L., w. v.; 27. Polyommatus phlaeas L., w.v.; 28. Vanessa urticae L., w.v. b) Microlepido- ptera: 29. Botys pupuralis L. var. ostrinalis Hb., sgd. | Loew bemerkte im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: a) Muscidae i 1. Echinomyia fera L. b) Syrphidae: 2, Eristalis tenax L.; 3. Syritta pipiens L. f B. Hymenoptera: Apidae: 4. Bombus terrester L. 9, sgd.; 5. Halietus eylindricus 3 F. 5‘, sgd.; 6. H. rubicundus Chr. 9, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Lycaena adonis S. V., sgd.; 8. L. alexis S. V., sgd. 2213. 0. Majorana L. [Kirchner, Beiträge S. 54, 55; Knuth, Bij- dragen.] — Die beobachteten kultivierten Pflanzen sind protandrisch. Die kleinen, 940 Labiatae. weissen Blüten ragen zwischen den ‚grünen, vierzeilig angeordneten Deckblättern sehr wenig hervor; es ist nur der Kronensaum und der Blüteneingang sichtbar, während die 4 mm lange, nach oben sich trichterförmig. erweiternde Kronröhre zwischen den Deckblättern versteckt ist. Aus der fast gleichmässig vierzipfeligen Krone ragen die Staubblätter hervor, von denen die beiden längeren nach beiden Seiten auseinanderspreizen. Beim Öffnen der weissen Antheren ist der Griffel mit der noch unentwickelten Narbe in der Kronröhre verborgen. Sind die Antheren vertrocknet, so streckt sich der Griffel so weit, dass er 2 mm aus der Krone hervorragt und hier seine dann auseinander gebreiteten Narbenäste den Besuchern darbietet. Als solche sah ich die Honigbiene, Bombus lapidarius L., beide sgd. 2214. Satureja hortensis L. [Darwin, Diff. forms; H. M., Weit. Beob. III. S. 56.] — Nach Breitenbach (Kosmos 1884) kommen dreierlei Blüten vor: grosse zwittrige, kleine weibliche und solche, bei denen zwei Antheren verkümmert sind. Nach Darwin ist die Pflanze gynodiöceisch, und zwar sind die weiblichen Blüten fruchtbarer als die zweigeschlechtigen. Als Besucher beobachtete Herm. Müller: A. Diptera: sSyrphidae: 1. Eristalis sepuleralis L., sgd.; 2. Helophilus floreus L., desgl.; 3. Syritta pipiens L., sgd., sehr zahlreich. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Äpia mellifica L. $, in grosser Zahl, andauernd sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Pieris rapae L., sgd. Ä 2215. S. montana L. Schletterer beobachtete bei Pola Hymeientäkae a) Apidae: 1. Bombus argillaceus Scop., Sept. und Okt.; 2. B. terrester L., Sept. bis Nov., hfg.; 3. Halietus calceatus Scop. b) Tiiheumcniie: 4. Platylabus pedatorius Gr., 1 5. b) Seolüdae: 5. Scolia hirta Schrk. d) Vespidae: 6. Polistes gallica L.; Mac Leod in den Pyrenäen 4 Hummeln und 3 Falter als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 327.) 480. Thymus Tourn. Auch triöcisch, sonst wie Origanum. 2216. Th. Serpyllum L. [Sprengel, 8. 311; Delpino, note erit.; Hildebrand, Geschl. S. 26; H. M., Befr. $. 326, 327; Weit. Beob. II. S. 56, 57; Alpenbl. S. 322; Warming, Bestövningsmaade S. 10—13; Knuth, Rügen; Ndfr. Inseln S. 117, 165;: Weit. Beob. 8. 234; Kirchner, Flora S: 612.| — Ausser den pretandrischen Zwitterblüten finden sich kleinere weib- liche Blüten, männliche sind selten. Die hellpurpurnen, selten weissen Blüten duften stark und haben, nach Müller, einen würzig schmeckenden Nektar. Sie sind zu kopfartigen Blütenständen vereinigt und stehen oft so dicht, dass sie, wie z. B. auf den nordfriesischen Inseln, grosse violette Polster auf der Heide und an den Heidewegen bilden, welche eine grosse Augenfälligkeit be- besitzen, so dass der Insektenbesuch ein sehr reichlicher ist. Die Blütenein- richtung ist im wesentlichen dieselbe wie bei Origanum vulgare. Die Staub- blätter und der Griffel ragen frei aus der Blüte hervor; in den Zwitterblüten wird der Griffel anfangs von den Staubblättern überragt; später streckt er sich Alte. 241 und öffnet seine beiden Narbenäste erst dann, wenn dieselben über den Antheren stehen. Spontane Selbstbestäubung ist daher nicht möglich. In Deutsch- land sind bisher nur weibliche und zweigesehlechtige Blüten auf ver- schiedenen Stöcken beobachtet. Del- pino fand die Pflanze bei Florenz triöcisch. Auch Ogle beobachtete in England Über- güänge von rein männlichen Blüten neben zweige- schlechtigen und weiblichen. Mö- wes (Bastarde) en 1—3 Th Ss 11 1 Zweigeschlechtige Blüte im erste = , _- mus Serpyllum. wei echti üte im ersten öfter mit ganz oder (oieullahsn) Ph 2 Dieselbe im ER (weiblichen) Zustande, zum Teil verküm- 3 Weibliche Blüte. 2—6 Thymus vulgaris. 4 Weibliche Blüte. 5 Stempel der zweigeschlechtigen Blüte im ersten Zustande. 6 Der- merten Staub- selbe im zweiten Zustande. ov Fruchtknoten. n Honigdrüse. (Vergr. 7:1.) blättern. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein: A. Coleoptera: Carabidae: 1. Carabus cancellatus L. (Blütenteile fressend). B. Diptera: a) Museidae: 2. Lucilia sp. b) Syrphidae: 3. Anthrax 2 sp.; 4. Volucella bombylans L. ce) Tabanidae: 5. Tabanus sp. C. Hymenoptera: Apidae: 6. Apis mellifica L., sehr häufig; 7. Bombas agrorum F.; 8. B. distinguendus Mor.; 9. B. lapi- darius L.; 10. B. terrester L.; 11. Psithyrus vestalis Foure. D. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Epinephele janira L.; 13. Pieris napi L.; 14. Polyommatus phlaeas L.; 15. Satyrus semele L. Sämtlich sgd. Auf der Insel Rügen beobachtete ich ferner: A. Diptera: Syrphidae: 1. Volucella bombylans L.; 2.V. pellucensL. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Bombus lapidarius L. 9; 4. Psithyrus quadricolor Lep. 5. C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 5. Argynnis paphia L.; 6. Coenonympha pamphilus L.; 7. Epinephele janira L. b) Zygaenidae: 8. Zygaena 2 sp. Sämtlich sgd. In Thüringen bemerkte ich endlich (Thür. S. 34): A. Hymenoptera: Langrüsselige Bienen: 1. Bombus hypnorum L. 9; 2. B. soroönsis F. var. proteus Gerst. 5, häufig; 3. B. terrester L. /. B. Lepido- ptera: 4. Argynnis adippe L.; 5. Pieris sp.; 6. Vanessa urticae L. Sämtlich sgd. Wüstnei sah in Holstein Saropoda rotundata Pz. als Besucher. Alfken beobachtete bei Bremen: A. Diptera: Bombylidae: Systoechus sulphureus Mikan. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Autbrena nicriceps K. 9% ; 3. Bombus areni- cola Ths. 9; 4. B. confusus Schek. /; 5. B. derhamellus K. /; 6. B. hortorum L. 4; 7. B. jonellus K. 2; 8. B. lapidarius L. 9 5; 9. B. lucorum L. 9; 10. B. muscorum F. 8 d; 11.B. proteus Gerst. 9 3 d; 12. B. silvaram L. $; 13. B. terrester L. 9; Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 16 av Fig. 312. Thymus L. (Nach Herm. Müller.) 242 | “ Labiatae. 14. Coelioxys quadridentata L., 5’ sgd.; 15. Halictus flavipes F. 2; 16. H. rubieundus Chr. 0; 17. Megachile argentata F. @ 5; 18. Melitta haemorrhoidalis F. 5; 19. Podalirius bimaculatus Pz. © d; 20. Psithyrus barbutellus K. 5; 21. P. vestalis Fourer. 5; b) Sphegidae: 22. Ammophila sabulosa L. 9; Siekmann bei Osnabrück: Hymeno- ptera: a) Apidae: 1. Biastes emarginatus Schek., s. slt. b) Sphegidae: 2. Cerceris arenaria L., hfg.; 3. C. labiata F.; 4. C. quinquefasciata Rossi, hfg.; 5. C. rybiensis L., hfg.; 6. Crabro alatus Pz.; 7. C. albilabris F., s. hfg.; 8. C. brevis v. d. L., hfg.; 9, C. panzeri v. d. L., n. hfg.; 10. C. peltarius Schreb., s. hfg.; 11. Dinetus pietus F., s. hfg.; 12. Mellinus sabulosus F.; 13. Oxybelus nigripes Oliv., n. hfg.; 14. O. uni- glumis L., hfg.; Rössler bei Wiesbaden die Falter: 1. Coleophora lixella Z.; 2. Agrotis vestigialis Hfn.; Friese in Baden (B.), im Elsass (E.), bei Fiume (F.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Biastes emarginatus Schek.; 2. B. truncatus Nyl. (B.), s. slt.; 3. Colletes hylaeiformis Ev. (U.), n. hfg.; 4. Epeolus productus Ths. (F., U.) slt.; 5. E. tristis Sm. (F. U), slt.; 6. Halietus calceatus Scop. 5 (B.), n. slt.; 7. H. carinaeventris Mor. © 5 (U.); 8. H. flavipes F. (B.), hfg.; 9. H. smeathmanellus K. (B.), hfg.; 10. H. villosulus K. (B., E.), hfg.; 11. Nomia diversipes Ltr. (U.), n. slt.; 12. N. femoralis Pall. (U.); 13. Pasites maculatus Jur. (U.), n. sit; Hoffer in Steiermark Bombus hortorum L. d; Frey in der Schweiz: Pempelia ornatella S. V., in Engadin: Gelechia distinc- tella Z.; Frey-Gessner in der Schweiz die Ackerhummel, Bombus agrorum F. und die beiden Dolchwespen Scolia hirta Schrk. und quadripunctata F.; Schiner in Öster- reich die Syrphiden: 1. Merodon cinereus F.; 2. Sericomyia borealis Fall. Loew beobachtete in Schlesien (Beiträge 8. 33): A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Systoechus sulphureus Mik., sgd. b) Muscidae: 2. Echinomyia fera L. c) Syrphidae: 3. Volucella pellucens L., sgd.. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Bombus variabilis Schmdk. 8, sgd.; 5. Megachile maritima K. 9, sgd.; 6. Psithyrus campestris Pz. 9, sgd.; b) Sphegidae: 7. Ammophila sabulosa L., sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 8. Argynnis pandora S. V., sgd.; 9. Melanargia galatea L., sgd.; 10. Epinephele janira L., sgd.; 11. Pieris brassicae L., sgd.; 12. Polyommatus virgaureae L., sgd.; 13. Rho- docera rhamni L., sgd.; ferner in Braunschweig (B.) und im Riesengebirge (R.) (Beiträge S. 5l): Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius minor L., sgd. (B.). b) Museidae: 2. Echinomyia ferina Zett. (R.). ce) Syrphidae: 3. Volucella pellucens L., sgd. (B.); sowie in der Schweiz (S.) und in Tirol (T.) (Beiträge 8.60): 1. Diptera: Syrphidae: ]. Chry- sotoxum vernale Lw. (8.); 2. Merodon ceinereus F. (8); 3. Volucella inanis L. (T.). B. Hymenoptera: Apidae: 4. Osmia sp. (S). C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Me- jitaea parthenie Bkh. (8.). v. Frieken bemerkte in Westfalen den Blattkäfer Cryptocephalus pygmaeus F.; Seitz bei Darmstadt unsere grösste Goldwespe Parnopes grandior Pall. sehr vereinzelt im Juli; Ducke in Österreich-Schlesien die Erdbiene Anthrena simil- lima Smith; v. Dalla Torre in Tirol die Bienen: I. Anthidium punctatum Ltr. 9; 2. Bombus muscorum F. 8; 3. Chalicodoma manicata Gir. 9. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an und beobachtete bei Pola (P.) die Apiden: 1. Anthidium punctatum Ltr. ; 2. Bombus terrester L.; 3. B. variabilis Schmiedekn. ; 4. Podalirius vulpinus Pz.; 5. Sphecodes gibbus L. (P.). Handlirsch verzeichnet die Grabwespe Bembex integra Pz. als Besucher. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 11 Hymenopteren, 2 Käfer, 8 Falter, 11 Fliegen (B. Jaarb. III. S. 326, 327); in Flandern (Bot. Jaarb. V. S. 366, 367, VI. S. 372) Apis, 3 Hummeln, 1 andere langrüsselige Biene, 2 kurzrüsselige Bienen, 3 Schwebfliegen und 6 Falter als Besucher. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) bemerkte in den Niederlanden 2 Hummeln, Bombus agrorum F. £ und B. terrester L. 8. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott- Elliot, Flora S. 136) wurden Apis (häufig), ‘ 2 Hummeln und 3 Musciden als Besucher beobachtet. E. D. Marquard sah in Cornwall Anthrena coitana K. ‘ als Damickoh Labiatae. 243 Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) endlich geben folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Anthrax flava Mg., sgd. (1, Thür.); 2. Bombylius canescens Mik., sgd. (1, Thür.); 3. Exoprosopa capueina F., häufig (1); 4. Systoechus sulphureus Mik., sgd. (1); b) Conopidae: 5. Conops flavipes L., sgd. (1); 6. Myopa testacea L. sgd. (1); 7. Physocephala rufipes F., sgd. (1, Thür.); 8. Sieus ferrugineus L., sgd. (1). ec) Empidae: 9. Empis Tivida L., sgd. (1, Thür.). d) Museidae: 10. Echinomyia fera L., sgd. (1); 11. E. ferox Pz. (1); 12. E. grossa L., häufig (1); 13. E. tessellata F., sgd. (1); 14. Gonia capitata Deg., sgd. (1, Thür.); 15. Gymnosoma rotundata L., sgd. (1); 16. Lu- eilia cornicina F., sgd. (1); 17. Nemoraea rudis Fall., sgd. (1); 18. Ocyptera brassicaria F., häufig, sgd. (1); 19. O. eylindrica F., sgd., häufig (1); 20. Sarcophaga albiceps Mg., sehr häufig, sgd. (1); 21. S. carnaria L., sgd., sehr häufig (1); 22. Ulidia erythroph- thalma Mg., in grösster Zahl in den Blüten (1, Thür.). e) Syrphidae; 23. Eristalis arbus- torum L., sehr häufig, sgd. (1); 24. E. pertinax Scop., sgd. und pfd. (1); 25. E. sepuleralis L., sgd. (1); 26. Merodon aeneus Mg., sgd. (1, Thr.); 27. Syritta pipiens L., sgd., häufig (1); 28. Volucella bombylans L., sgd. (1). f) Tabanidae: 29. Chrysops caecutiens L. /, sgd. (1, Thür.); 30. Tabanus rusticus L., höchst zahlreich (1). B. Hymenoptera: a) Apıdae: 31. Anthrena nigroaenea K. 9, sgd. (1); 32. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd., häufig (l); 33. Bombus pratorum L. 9, w. v. (1); 34. B. silvarum L. 8, sgd. (I, Thür.); 35. Cilissa leporina Pz. 2 J', sgd. (2); 36. Coelioxys sp. ', sgd. (1); 37. Epeolus variegatus L. 9, sgd. (2); 38. Halietus cylindriceus F. 9, sgd. (2); 39. H. interruptus Pz. 9, sgd. (2); 40. H. morio F. 9, sgd. (2); 41. H. smeathmanellus K. 9 (2); 42. Me- gachile centuncularis L. 5, sgd. (2); 48. M. eircumeincta K. 5, sgd. (1); 44. Nomada germanica Pz. 9, sgd. (1); 45. Psithyrus barbutellus K. j', sgd. (1); 46. P. quadricolor Lep. f', sgd. (1); 47. Saropoda bimaculata Pz. © 5, häufig (1). b) Ichneumonidae: 48. Verschiedene Arten, sgd. (1, Thür.). c) Sphegidae: 49. Ammophila campestris Ltr. d, sgd. (1, Thür.); 50. A. sabulosa L. © /, sgd., häufig (1, Thür.); 51. Cerceris varia- bilis Schrk. 2 JS, sgd. (1); 52. Lindenius albilabris F., sgd. (1). C. Lepidoptera: a) Microlepidoptera: (Pyralidae): 53. Botys purpuralis L., sgd. (1, Thür.). b) Noectuidae: 54. Acontia luctuosa W. V., sgd. (bei Tage), (1, Thür.). e) Rhopalocera: 55. Argynnis aglaja L., sgd. (1); 56. A. niobe L., sgd. (1); 57. Lycaena aegon 8. V. 5‘, sgd. (1, Thür.); 58. L. corydon Scop., sgd., häufig (1, Thür.); 59. L. icarus Rott., sgd. (1); 60. Melitaea athalia Esp., sgd. (1); 61. Pieris napi L., sgd. (1, Thür.); 62. Satyrus (Coenonympha) arcania L., sgd. (1); 63. S. (Epinephele) hyperanthus L., sgd. (1); 64. S. hyperanthus L. var. arete Müll., sgd. (1, Thür.); 65. S. Epinephele janira L., sgd. (1); 66. S. (Erebia) ligea L., sgd. (1); 67. S. (Pararge) maera L., sgd. (1); 68. S. (Coenonympha) pamphilus L., sgd. (1, Thür.); 69. Theela ilicis Esp., sgd. (1, Thür.); 70. T. spini S. V., sgd. (1, Thür.). d) .Sphinges: 71. Sesia empiformis Esp., sgd. (1); 72. S. tipuliformis Cl., sgd. (1). In den Alpen beobachtete Herm. Müller 30 Dipteren, 27 Hymenopteren, 65 Falter an den Blüten. Die Form a) Chamaedrys Fries (als Art) ist, nach Schulz (Bei- träge I. S. 81 und 82; II. S. 130), gynodiöcisch (häufig 40—50°/o weibliche Blüten), sehr selten gynomonöeisch, stellenweise auch androdiöeisch (in Italien nach Delpino, in England). Im Riesengebirge beobachtete Schulz stellen- weise nur weibliche Pflanzen (zwischen Schmiedeberg und Krummhübel); an anderen Stellen waren sie wieder äusserst selten (z. B. im Riesengrunde). Auch in Mittelthüringen und bei Halle fand Schulz ein gleiches Verhalten. Nach Ludwig sind zu Anfang der Blütezeit die weiblichen Stöcke in grösserer Anzahl in Blüte als später. Schulz konnte jedoch eine Veränderung in der Häufig- keit des Vorkommens der beiden Blumenformen nach der Jahreszeit nicht er- kennen. Die Grösse der meist protandrischen selten bis homogamen Zwitterblüten 16* DA Labiatae. ist, nach Schulz, sehr veränderlich. Trotzdem sie mindestens ebenso häufig von Insekten besucht werden wie die weiblichen Blüten, so bringen sie doch verhältnismässig wenig reifen Samen. Nach Darwin sind die Samen der 7witterblüten leichter als diejenigen der weiblichen. Dies ist zwar von Errera und Gevaert bestritten, doch fand Schulz, dass in vielen Fällen eine gleiche Anzahl Samen der weiblichen Form etwas schwerer als die der zweigeschlech- tigen war | Aıs Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen. Bombus agrorum F. (B. Jaarb. III. S. 338.) Schletterer giebt für Tirol und Istrien die Erdhummel als Besucherin an und beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthidium manicatum L.; 2. A. septemdentatum Ltr.; 3. Anthrena albopunctata Rossi; 4. A. carbonaria L.; 5. A. convexiuscula K. v. fuscata K.. © A. dubitata Schk.; 7. A, flavipes Pz.; 8. A. flessae Pz.; 9. A. labialis K.; 10 A zıpata Ev.; 11. A. lucens Imh.; 12. A. morio F.; 13. Ceratina nigroaenea Gerst.; 14. Coelioxys aurolimbata Foerst.; 15. Colletes fodiens K.; 16. C. lacunatus Dours.; 17. C. niveofasciatus Dours.; 18. Eucera interrupta Baer.; 19. E. parvula Friese; 20. E. ruficollis Brull.; 21. Halictus fasciatellus Schek.; 22. H. leucozonius Schrk. 9; 23. H. mala- churus K.; 24. H. morbillosus Krehb.; 25. H. scabiosae Rossi; 26. H. sexeincetus F.; 27. H. tetrazonius Klg.; 28. H. variipes Mor.; 29. H. villosulus K.; 30. Megachile argen- tata F.; 31. M. muraria L.; 32. Melecta funeraria Sm.; 33. Nomada flavoguttata K.; 34. N. imperialis Schmiedekn.; 35. Osmia aurulenta Pz.; 36. O. papaveris Ltr.; 37. O. scutellaris Mor.; 38. O. vidua Gerst.; 39. Podalirius retusus L. var. meridionalis Per. Die Form b) prostrata Hornemann ist in Island und Grönland, nach Warming, gynodiöcisch mit protandrischen Zwitterblüten. Infolge der Kleinheit der Blüten sind Narbe und Antheren einander so genähert, dass die Möglichkeit der Selbstbestäubung erhöht ist. Die isländischen Pflanzen haben bedeutend längere Staubblätter und Griffel als die grönländischen. Die weiblichen Blüten ein und derselben Pflanze zeigen häufig alle Grade der Verkümmerung der Staubblätter. Die Form ce) angustifolius Persoon (als Art) ist, nach Schulz (Bei- träge I. S. 83), gynodiöcisch, auch häufiger gynomonöecisch. Zuweilen finden sich auf einer Pflanze alle Grade der Staubfadenverkümmerung. Die Form d) pannonicus Allioni (als Art) ist, nach Schulz (Bei- träge II. $. 130, 131), in Südtirol und Norditalien gynodiöcisch, selten gyno- monöcisch. Die Blütengrösse ist sehr veränderlich. Der Insektenbesuch ist ein. reichlicher. Schletterer und Dalla Torre geben für Tirol die Trauerbiene Melecta armata Pz. als Besucherin an. 2217. Th. dalmatieus (vielleicht nur eine Form von Th. Serpyllum) sah Schletterer bei Pola von folgenden Insekten besucht: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena albopunctata Rossi; 2. A. carbonaria L.; 5. A. combinata Chr.; 4. A. convexiuscula K. v. fuscata K.; 5. A. deceptoria Schmiedekn.; 6. A. flavipes Pz.; 7. A. humilis Imh.; 8. A. labialis K.; 9. A. limbata Ev.; 10. A. lucens Imh.; 11. A. morio Brull.; 12. A. nana K.; 13. A. parvula K.; 14. Bombus terrester L.; 15. Colletes niveofasciatus Dours.; 16. Eucera interrupta Baer.; 17. E. longicornis L.; 18. Halictus fasciatellus Schek.; 19. H. interruptus Pz.; 20. H. levigatus K. 9; 21. H. leucozonius Schrk. 2; 22. H. malachurus K.; 23. H. minutus K.; 24. H. morbillosus Krehb.; 25. H. patellatus Mor.; 26. H. rufocinetus Nyl. 1 9, 15; 27. H. scabiosae Rossi; 28. H. Labiatae, 245 sexeinctus F.; 29. H. tetrazonius Klg.; 30. Lithurgus chrysurus Fonse,; 31. Megachile muraria Retz.; 32. M. septemdentatum Ltr.; 33. Melecta funeraria Sm.; 34. M. luctuosa Scop.; 35. Nomada braunsiana Schmiedekn.; 36. N. femoralis Mor.; 37. N. ruficornis L.; 38. N. sexfasciata Pz.; 39. Osmia rufohirta Ltr.; 40. O. versicolor Ltr.; 41. Podalirius tarsatus Spin. b) Pompilidae: 42. Pompilus viaticus L. c) Seoliidae: 43. Scolia haemor- rhoidalis F.; 44. S. hirta Schrk. d) Sphegidae: 45. Cerceris quadrifasciata Pz. e) Vespidae; 46. Polistes gallica L. 2218. Th. vulgaris L. [Sprengel, S. 310— 311; H.M., Befr. 8. 328; Schulz, Beiträge II. S. 195; Kirchner, Flora S. 613; Knuth, Bijdragen.] — Gynodiöeisch mit denselben protandrischen Zwitterblüten wie Th. Serpyllum. Die weiblichen Blüten bilden ungefähr doppelt so viele Früchte wie die zweige- schlechtigen. An kultivierten Pflanzen in Halle beobachtete Schulz etwa 20 °/o weibliche, ne Als Besucher beobachtete ich an Gartenexemplaren die Honigbiene (sgd.), eine pollenfressende und saugende Schwebfliege (Eristalis tenax L.) und einen Tagfalter (Pieris brassicae L., sgd.). Herm. Müller sah in seinen Garten: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L., sgd. b) Museidae: 2. Sarcophaga albiceps Mg., sgd., häufig. c) Syrphidae: 3. Syritta pipiens L., sgd. und pfd., häufig. B. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Apis mellifica L. 9, sgd.; 5. Halietus, kleine Arten, sgd. und psd. b) Sphegidae: 6. Ammophila sabulosa L. 2 Z\, sgd. C. Lepidoptera: Sphinges: 7. Sesia tipuliformis Cl., sgd. F. F. Kohl sah in Tirol die Faltenwespe: Ancistrocerus renimacula Lep. 481. Satureja Tourn. Wie Origan um. 2219. S. hortensis L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 56; Schulz, Bei- träge II. S. 196.] — Die lila oder weissen, im Schlunde mit roten Punkten als Saftmal versehenen Blüten sind gynodiöcisch mit protandrischen Zwitter- blüten. Im Garten bei Halle fand Schulz 15—20°/o weibliche Blüten. Als Besucher beobachtete Herm. Müller die Honigbiene (sgd.), 3 saugende Schwebfliegen (Eristalis sepulcralis L., Helophilus floreus L., Syritta pipiens L.), sowie einen Tagfalter (Pieris rapae L., sgd.). 482. Calamintha Moench. Protandrische Bienen- oder Hummelblumen. Absonderung und Aufbe- wahrung des Nektars wie gewöhnlich. Oft Gynodiöcie, seltener auch Gynomonöeie. 2220. C. Acinos Clairville. (Thymus A.L.) [H. M., Befr. S. 325.] — Die Pollenzellen sind, nach Warnstorf, weiss, rundlich, mit mehreren Furchen versehen und dicht papillös, dabei etwa 44 u breit und 50 u lang. Als Besucher der hellvioletten Blüten sah H. Müller in Thüringen die Honig- biene sgd. und psd. und eine Bombylide (Systoechus sulphureus Mikan) sgd. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol Bombus muscorum F. 8; Schletterer da- selbst Bombus variabilis Schmiedekn.; sowie bei Pola die beiden Wollbienen Anthidium manicatum L. und septemdentatum Lir. 2221. C. alpina Lmk. (Thymus alpinusL.) [H.M., Alpenbl. S. 319 bis 321; Schulz, Beitr. IL S. 131, 132.] — H. Müller unterschied gross- und kleinblütige Stöcke mit protandrischen Zwitterblumen. Schulz fand in 946 Labiatae. Tirol dagegen drei Formen mit verschieden grossen Zwitterblüten, von welchen die zwei grösseren (Blütengrösse 12—16 mm, bezgl. 9—12 mm) protandrisch und für Fremdbestäubung eingerichtet sind, die kleinblütige (Blütengrösse 5—7 mm) schwach protandrisch oder homogam und autogam ist. Ausser diesen Zwitter- blüten treten, nach Schulz, oft Pflanzen mit weiblichen Blüten auf, und zwar lassen sich hier wieder drei Formen unterscheiden, deren Blütengrösse etwa 3/a— 4/5 der zweigeschlechtigen beträgt. Als Besucher beobachtete H. Müller Bienen und Hummeln (12 Arten), Schweb- fliegen (4), Falter (15); Schulz besonders Falter (etwa 30 Arten), seltener Bienen. Beide Forscher beobachteten Einbruch durch. Bombus mastrucatus Gerst. und B. terrester L. Loew (Bl. Fl. S.399) sah die Blüten bei Pontresina von einer langrüsselige Bienen (Osmia caementaria Gerst. @, psd.) und einer Faltenwgspe (Celonites abbreviatus Vill., sgd.) besucht. Mac lLeod beobachtete in den Pyrenäen 2 Apiden, 2 Falter, 1 Bombylius, 1 Empis als Besucher. (B. Jaarb. III. S. 327.) Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9, sgd.; 2. Apis mellifica L. 9, sgd.; 3. Bombus agrorum F.8 g, sgd.; 4. B. hortorum L.; 5. B. hortorum L. var. nigricans Schmied. 5, sgd.; 6. B. terrester L. 8, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Pieris brassicae ],., sgd. 2222. C. offieinalis Moench. (Melissa Calamintha L.) [Schulz, Beiträge II. S. 196; Knuth, Bijdragen; Herbstbeob.]| — Die Blüten sind protandrisch und zeigen keine solche Schwankungen in der Blütengrösse wie vorige Art. Als Besucher sah ich im botanischen Garten zu Kiel (28. 8. 96): Bombus terrester L. 5‘, sgd., häufig; ferner die Honigbiene und eine Schwebfliege (Eristalis sp.). Schletterer und v. Dalla Torre geben für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Bombus lapidarius L.; 2. Halietus major Nyl. 2223. C. Nepeta Clairville. (Melissa Nepeta L.) [H. M., Alpenbl. S. 321; Schulz, Beitr. II. S. 196.] — Die Pflanze ist gynodiöcisch mit grossen Zwitterblüten und kleinen weiblichen Blüten. Nach Schulz tritt die Pflanze n Südtirol gynomonöeisch auf; hier sind etwa 25°/o der Blüten weiblich. Als Besucher beobachtete Herm. Müller 5 Hummeln, 1 Fliege, 5 Falter. Loew sah im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, sgd.; 3. Bombus agrorum F. 5’, sgd.; 4. B. terrester L. J', sgd.; 5. Psithyrus vestalis Fourer. © J', sgd. 2224. C. grandiflora Mneh. Nach Schulz sind die Zwitterblüten kulti- vierter Exemplare dieser in Kroatien und Siebenbürgen heimischen Art protan- drisch. Ausserdem kommen weibliche Stöcke vor. 2225. C. umbrosa Bth. sah Loew im botanischen Garten zu Berlin von Bombus agrorum F. 8, sgd. und psd., besucht. 483. Clinopodium Tourn. Protandrische, selten bis homogame Bienenblumen. Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. Gynodiöeie und Gynomonöcie. 2226. C. vulgare L. (Calamintha Clino podium Spenner.) IH. M. Befr. S. 325; Alpenbl. S. 321; Schulz, Deir 1: 8.887118 1938 154 und 196; Kirchner, Flora 8. 614; Kn uth, Bijdragen.]| — Die Kron- röhre der purpurroten Blüten ist, nach Müller, 10—13 mm lang; sie ist nicht selten bis 3 mm mit Honig angefüllt. Der untere Griffelast bildet eine. breite, lanzettliche, sich nach unten umbiegende Platte ohne deutliche Papillen, der obere ist viel schmäler und kürzer, selbst fast gänzlich verschwindend. Die Zwitter- blüten treten, nach Schulz, in zwei verschiedenen Formen auf, nämlich 1. gross- blumig (16—17 mm lang), ausgeprägt protandrisch, 2. kleinblumig (12—13 mm lang), schwach protandrisch, selten bis homogam. Die weiblichen Blüten schwanken gleichfalls in der Grösse; sie kommen teils mit den Zwitterblüten auf derselben Pflanze vor, zuweilen aber ausschliesslich auf besonderen Stöcken. Schulz sah die Blüten zuweilen von Bombus terrester L. und B. lapi- darius L. erbrochen. Als Besucher beobachtete ich Pieris rapae L.; Herm. Müller gleichfalls zwei saugende Falter (Pieris brassicae L. und Epinephele hyperanthus L.); Loew im Riesen- gebirge Pieris brassicae L. In den Alpen beobachtete Herm. Müller ausser 4 Faltern 3 normal saugende Hummeln und 1 Halietus; Mac Leod in den Pyrenäen 4 Hummeln und 2 Falter als Besucher (B. Jaarb. III. S. 331, 332). v. Dalla Torre sah in Tirol die Bienen: 1. Anthidium manicatum L. 9; 2. Halietus leucozonius Schrk. (im botanischen Garten zu Innsbruck). Dieselben giebt auch Schletterer an, sowie Anthidium variegatum F. bei Pola. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 8. 136) wurde 1 Hummel als Besucherin beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 5‘, sgd.; 2. B. terrester L. /', sgd. B. Lepidoptera: Rhopa- locera: 3. Pieris brassicae L., sgd. 484. Melissa Tourn. "Protandrische oder protogynische bis homogame Bienenblumen. Zuweilen Gynodiöcie oder Andromonöcie. 2227. M. offieinalis L. [Schulz, Beitr. II. S. 196; Knuth in B. C. Bd. 72. Nr. 3.] — Die stark eitronenduftenden Laubblätter tragen zur An- loekung der kreuzungsvermittelnden Insekten in erheblichem Masse bei. Die kleinen weisslichen Blüten lassen kein Saftmal erkennen (wenigstens nicht die Ende August im Garten der Ober-Realschule zu Kiel blühenden). Der breite Mittellappen der Unterlippe ist dieht mit kurzen, starren, eylindrischen Haaren besetzt, welche eine vertiefte Mittelrinne für den einzuführenden Insektenrüssel frei lassen; die Zwischenräume zwischen diesen Haaren sind mit miskroskopisch kleinen Papillen dicht besetzt. Die wenig gewölbte Oberlippe trägt an dem Eingange zur Kronröhre gleichfalls Härchen, die aber länger sind und lockerer stehen, als die der Unter- lippe. Dieser Haarbesatz erstreckt sich auch auf die obere Innenseite der 8 mm langen, nach unten gebogenen Kronröhre, so dass dem Insektenrüssel sein Weg zu dem im Blütengrunde abgesonderten und beherbergten Nektar ganz genau vorgeschrieben ist. Die Kronröhre ist in ihrem oberen Teile auf eine Strecke von etwa 2 mm zu einer 2!/s mm hohen und ebenso breiten Öffnung erweitert, 948 Labiatae. so dass ein kleiner Insektenkopf in dieselbe hineingezwängt werden kann und alsdann ein Rüssel von 6 mm Länge genügt, um den Honig auszubeuten. Die Narbe scheint meist etwas früher reif zu sein. als die Antheren auf- springen, doch zeigen viele Blüten auch Homogamie. Von den vier Antheren springen die der beiden längeren Staubblätter eher auf als die der beiden kürzeren. Die Narbe steht mit ihren beiden sich hakig von einander spreizenden Ästen meist zwischen den Antheren der beiden längeren Staubblätter, zuweilen überragt sie dieselben, in anderen Fällen ist sie Fig. 313. Melissa offieinalisL. lü "ad 'hen, ia ; Er eg RR ne ne stäuben der Antheren auch der kleineren Staub- theren der beiden kürzeren, oben blätter empfängnisfähig, häufig ist sie dann schon die der beiden längeren Staubblätter, naar = ; % Er dazwischen der Griffel mit. der Narbe gänzlich vertroeknet. Nicht wenige Blüten liessen (Vergr. 3!/a:1.) 2 Die aus dem überhaupt keinen Griffel und keine Narbe er- Kelche heraus Blüt 5 ee nr ee ne m ir kennen. Ob diese wechselnden Verhältnisse er... sich auch bei den früher blühenden Blumen finden, kann ich nicht sagen, da ich die Untersuchung solcher versäumt habe. etwas kürzer. Manchmal bleibt sie bis zum Aus- Honigsuchende Insekten werden also beim Besuche einer im rein weib- lichen Zustande befindlichen Blüte im Anfliegen die Narbe streifen und diese mit mitgebrachten Pollen belegen, beim Besuche einer im zweigeschlechtigen oder rein männlichen Zustande befindlichen sich wieder mit Blütenstaub behaften. Es wird durch die regelrecht Honig saugenden Besucher also Kreuzung herbei- geführt werden; in den im Zwitterzustande befindlichen Blüten können solche Besucher aber auch Selbstbestäubung bewirken. Letztere kann, wenn die Narbe hinreichend lange empfängnisfähig bleibt, durch Berührung oder Pollenfall in solchen Blüten erfolgen, in welchen die Narbe sich in gleicher Höhe mit den Antheren der beiden längeren Staubblätter befindet oder etwas tiefer als diese steht. Schulz beobachtete bei Bozen vereinzelte gynodiöcische Stöcke neben solchen mit protandrischen Zwitterblüten. Als Besucher bemerkte ich am 26. August 1897 im Garten der Ober-Realschule zu Kiel: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, mit Anstrengung saugend, einzeln, Kreuzung herbeiführend; sie konnte mit ihrem 6 mm langen Rüssel den Blüten- grund offenbar nicht erreichen, da sie den Kopf nicht in den erweiterten Teil der Kron- röhre hineinzuzwängen vermochte; 2. Bombus terrester L. 5‘, saugend, zahlreich, Kreuzung bewirkend. Diese Hummel vermag mit ihrem 7—8 mm langen Rüssel den honigführen- den Blütengrund zu erreichen. B. Diptera: Syrphidae: 3. Rhingia rostrata L., saugend, häufig. Der 10—11 mm lange Rüssel dieser Schwebfliege verschwindet beim Honigsaugen nicht ganz in der Kronröhre, wird daher in 2—3 mm Entfernung von seiner Wurzel mit Pollen behaftet, während Apis und Bombus die Stirn mit dem Pollen und der Narbe in Berührung brachten. 4. Syritta pipiens L. und 5. Syrphus balteatus Deg., beide pollenfressend und dabei teils Fremd-, teils Selbstbestäubung herbeiführend. C. Thysano- ptera: 6. Thrips, zahlreich in den Blüten, gelegentliche Selbstbestäubung bewirkend. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin drei Apiden: 1. Apis mellifica L. 9, sgd.; 2. Bombus agrorum F. 9‘, sgd.; 3. B. terrester L. 8, sgd. nee 249 485. Horminum L. Protandrische Bienenblumen. Gynodiöcie, selten Gynomonöicie. 2228. H. pyrenaicum L. (Kerner, Schutzmittel S. 225; H. M., Alpen- blumen 8. 318, 319;-Schulz, Beiträge IL S. 134— 136; Mac Leod, Pyre- neeönblosmen 8. 327 — 331.] — Die Zwitterblumen sind in den Alpen so stark protan- drisch, dass spontane Selbst- bestöubung ausgeschlossen ist. Die Blütengrösse ist, nach Schulz, wechselnd. Neben den Zwitterblüten treten häufig kleinere weibliche Blüten mit verkümmerten Antheren auf, und zwar meist auf getrennten Stöcken, selten mit Zwitter- blüten zusammen. Auch in den Pyrenäen kommen, nach Mac Leod, ausser den prot andrischen Zwitterblüten gyno- monöcisch verteilte kleinere weibliche Blüten, vor und zwar sind meist die in den untersten Scheinquirlen stehenden Blüten A Basalhälfte der Blüte, nach Entfernung der unteren weiblich und blühen später auf, Hälfte des Kelches und der Blumenkrone von unten als. :die: ' unmitäelber darüber gesehen. (7:1.) B Endhälfte der Blüte, nach Ent- ; i fernung der Unterlippe von unten gesehen. (3'/2: 1). stehenden zweigeschlechtigen C Die Enden der beiden oberen Staubfäden mit ihren Fig. 314. Horminum pyrenaicum L. (Aus Herm. Müller, Alpenblumen.) Blüten Fortsätzen von vorn gesehen. (3'/2:1.) D Blütenein- E gang von der Seite gesehen. (3'/2:1.) Bedeutung der Als Befruchter beobach- Buchstaben wie iu Fig. 213. tete H. Müller 4 Bienen und 5 Hummeln, als sonstige Besucher 1 Schwebfliege, 1 Käfer, 2 Falter. Die an diesen Blüten meist saugenden Bombus mastrucatus Gerst. und B. terrester L. beobachtete Schulz auch Honig durch Einbruch gewinnend. 2229. Rosmarinus offieinalis L. ist, nach Delpino (Ult. oss.), protan- drisch. Im zweiten Blütenzustande nimmt die Narbe die Stelle ein, welche im ersten die Antheren inne hatten. Als Besucher beobachtete Friese in Ungarn die Apiden: ]. Eucera caspica Mor.; 2. Megachile manicata Gir.; 3. Xylocopa eyanesceus Brulle; ferner bei Fiume die ersten beiden. Schletterer bemerkte bei Pola und in Tirol (T.): Hymenoptera: a) Apidae: l. Anthrena carbonaria L.; 2. A. flavipes Pz.; 3. Bombus argillacens Scop., sgd.; 4. B. pascuorum Scop. (T.); 5. B. terrester L.; 6. Halictus leucozonius Schrk. 9; 7. H. levigatus K. 9; 8. H. malachurus K.; 9. H. scabiosae Rossi; 10. H. xanthopus K., einige 9 11. Megachile manicata Gir.; 12. Nomada lineola Pz. v. subcornuta K.; 13. N. sexfasciata Pz.; 14. N. succineta Pz.; 15. Osmia rufa L.; 16. Podalirius acervorum L.; 17. P. crinipes Sm. b) Vespidae: 18. Polistes gallica L. 250 | Labiatae, 486. Hyssopus Tourn. Protandrische Bienenblumen, deren Honig, nach Sprengel, von der Unterlage des Fruchtknotens ausgesondert wird. 2230. H. offieinalis L. (Sprengel, S. 301; Kirchner, Beiträge S. 55, 56; Knuth, Bijdragen.] — Die tiefblaue, selten weisse Blumenkrone hat eine 10 mm lange Röhre, deren untere Hälfte einen dünnen, schräg aufwärts ge- richteten Hohleylinder darstellt. In der Mitte biegt sich die Kronröhre, sich triehterförmig erweiternd, etwas abwärts. Unterhalb dieser Biegung besitzt der untere Teil der Kronröhre zwei nach innen vorspringende Längsfalten, welche den Cylinder noch mehr verengen, so dass ein sehr schmaler Zugang zum Blüten- grunde entsteht. Aus dem ausgebreiteten Kronsaume ragen anfangs nur die etwas auseinander spreizenden Staubblätter hervor (die oberen 3 mm, die unteren 6 mm) und bieten den Pollen nach vorn dar. Erst wenn die Antheren nicht mehr stäuben, wächst der bis dahin kaum aus der Oberlippe hervorragende Griffel so weit heran, dass er schliesslich mitten aus der Krone hervorragt und die nun entfalteten Narbenäste den Blüteneingang beherrschen. Es ist daher beim Besuch passender Insekten Fremdbestäubung gesichert. Spontane Selbst- bestäubung ist nicht leicht möglich, selbst wenn an den verwelkten Antheren noch Pollenkörner haften. Weibliche Blüten konnte Kirchner nicht finden, Als Besucher beobachtete Kerner die Honigbiene. Ich sah an Pflanzen des botanischen Gartens zu Kiel zwei Hummeln als Blütenbesucher, nämlich Bombus lapi- darius L. 5’ und B. terrester L. 2. Die erstere beschäftigte sich andauernd sgd. an den Blüten, woraus auf die Anwesenheit von Honig geschlossen werden muss. Doch konnte ich solchen weder mit der Lupe noch mittelst des Geschmackes wahrnehmen. 487. Nepeta L. Protandrische Bienen- oder Hummelblumen, selten Falter- und Hummel- blumen. Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. Gynomonöcie und Gynodiöeie. 2231. N. Cataria L. [H. M., Alpenbl. S. 315; Schulz, Beiträge I. S.84., II. S. 196.] — Die Zwitterblüten sind etwa 7—8 mm lang. Die Narbe überragt bald die Antheren, bald steht sie in gleicher Höhe mit ihr, doch ist auch im letzteren Falle durch ausgeprägte Protandrie Selbstbestäubung aus- geschlossen. Die weiblichen Blüten sind 5—6 mm lang. Sie kommen meist mit den Zwitterblüten auf denselben Pflanzen vor (bis zu 50°/0), selten stehen sie auf getrennten Stöcken. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen Bombus agrorum F. 8, sgd.; ich sah im Garten der Ober-Realschule zu Kiel (12. 8.98) Bombus terrester L. 8, sgd., stetig. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Osmia aenea L. 9, sgd. 2232. N. nudaL. [H. M., Weit. Beob. III. S. 53—55; Schulz, Beitr. II. S. 196.] — Die wohlriechenden, zu weithin sichtbaren Blütenständen vereinigten Labiatae. 251 Blumen besitzen, nach Müller, am Blüteneingange zahlreiche lebhaft purpur- rote Flecke, welche den Zugang zum Nektar anzeigen. Dieser wird in reich- licher Menge von der sehr grossen Unterlage des Fruchtknotens abgesondert. Der untere, verengte Teil der Kronröhre ist 3 mm lang und erweitert sich zu einem gleichfalls 3 mm langen oberen Teile, welcher dem Kopfe des besuchen- den Insektes Eingang gestattet. Die Oberlippe ist kurz und daher nicht im stande, den Pollen gegen Regen zu schützen; ihre Länge reicht aber aus, die Staubfäden und den Griffel so zu halten, dass eine besuchende Biene die Antheren und (im späteren Stadium) die Narbe berühren muss. Die Unterlippe ist weit vorgestreckt und dient als bequeme Anflugstelle. Auf ihrem Grunde und im Blüteneingange stehen Haare, welche dem Regen das Eindringen in die Blüte unmöglich machen oder doch erschweren. Dagegen fehlt im Inneren der Kron- röhre der sonst häufige Haarkranz. Im Anfange der Blütezeit ragen nur die pollenbedeckten Antheren aus den Blumen hervor. Später wächst der Griffel über die Staubblätter hinaus und entfaltet die Narbenpapillen. Es ist daher spontane Selbstbestäubung wahr- scheinlich ausgeschlossen. Ausser den protandrischen Zwitterblüten beobachtete Schulz vereinzelte weibliche Stöcke. Als Besucher beobachtete H. Müller in Thüringen: A. Coleoptera: a) Mordellidae: 1. Anaspis frontalis L., nutzloser Gast. b) Niti- dulidae: 2. Meligethes sp., w. v. B. Diptera: Bombylidae: 3. Bombylius canescens Mik., sgd., ohne zu befruchten. C. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthidium punctatum Ltr. /‘, sgd.; 5. Anthophora quadrimaculata F. /‘, sgd.; 6. Apis mellifica L. 9, sgd., in sehr grosser Zahl; 7. Bombus agrorum F. © 8, sgd.; 8. B. pratorum L. 9 9, sgd.; 9. Halictus flavipes K. 9, psd. in den Blüten; 10. H. malachurus K. 9, sgd.; 11. Osmia adunca Ltr. /', sgd., in Mehrzahl; 12. Prosopis communis Nyl. 9, einzeln. D. Lepi- doptera: Rhopalocera: 13. Epinephele janira L., sgd. Loew beobachtete in botanischen Garten zu Berlin: A. Coleoptera: Telephori- dae: 1. Dasytes flavipes F., in die Blüte hineinkriechend. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthidium manicatum L. 9, sgd.; 3. Megachile centuncularis L. 9, sgd. 2233. N. Mussini Henck. Die an drei Stellen etwas erweiterte Kronröhre dieser im Orient heimischen Art ist, nach Loew (Ber. d. d. b. Ges. IV. 1886. S. 121—123), etwa 10 mm lang. Anfangs liegen die Narbenäste noch aneinander, während die Antheren schon stäuben. Alsdann verlängert sich der Griffel etwas und die Staubfäden krümmen sich zur Seite, so dass regel- recht anfliegende Besucher jetzt die nun entwickelte Narbe berühren müssen, mithin Kreuzung bewirken. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus luniger Mg., von Blüte zu Blüte, pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena dorsata Sm. 7, psd.; 3. Anthidium manicatum L. 2 5, sgd.; 4. Anthophora parietina F.j' 9, sgd.; 5. A. pilipes F. 9, sgd. und psd.; 6. A. quadrimaculata F. 9, w. v.; 7. Apis mellifica L. 9, stetig sgd.; 8. Halietus niti- diusculus K. 9, psd.; 9. H. sexcinetus F. 9, sgd.; 10. H. sexnotatus K. 9, pfd.; 11. Melecta armata Pz. 9, sgd.; 12. Osmia adunca Ltr. 2, sgd. und psd.; 13. O. aenea L. 2, sgd. und psd.; 14. O.rufa L. 9, sgd. C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 15. Pieris brassicae L., sgd.; 16. Vanessa album L., sgd. b) Sphingidae: 17. Ino statices L., sgd. 252 Tiabialäe. 2234. N. melissifolia Lam. Diese südeuropäische Art hat, nach Loew (Ber. d. d. bot. Ges. IV. 1886. S. 123), dieselbe Blüteneinrichtung wie N. Mussini. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 5‘, sgd.; 2. Anthophora furcata Pz. 2, sgd. und psd.; 3. A. parietina F. 9; 4. A. quadrimaculata F. 9, sgd. und psd.; 5. Bombus hortorum L. 9, sgd.; 6. Osmia rufa L. 9, sgd. Breitenbach (Kosmos 1884) fand Nepeta mussini und N. mel- lissifolia in den botanischen Gärten zu Marburg und Göttingen gynodimorph. 2235 - 36. N. nepetella und N, pannonica Jacg. 2237. N. maerantha Fisch. [Loew, Ber. d. d. bot. Ges. IV. 1886. S. 124, 125; Blütenbiol. Floristik 8. 314.] — Diese in Sibirien heimische Art hat Loew nach Exemplaren des botanischen Gartens zu Berlin untersucht. Die blauen, mit dunkleren Längslinien versehenen, schräg aufsteigenden oder wage- recht stehenden Blüten haben eine 20 mm lange Kronröhre, die nach oben bauchig erweitert ist, sich unten aber zu 1 mm Durchmesser zusammenzieht. Die nach vorn gerichtete Unterlippe ist am Grunde behaart und überragt die Ober- lippe. Es ist daher anzunehmen, dass diese Blume, wie Betonica grandi- flora, eine Mittelstellung zwischen Hummel- und Falterblumen einnimmt. Hier- mit stimmt auch der von Loew im. botanischen Garten zu Berlin beobachtete Insektenbesuch überein. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: l. Pipiza chalybeata Mgn., pfd.; 2. Syrphus pyrastri L., pfd.. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthidium manicatum L. 2, mit den Vorderbeinen Pollen sammelnd und ihn mittelst der Mittel- und Hinterbeine auf die Bauchbürste übertragend, nicht sgd.; 4. An- thophora quadrimaculata F. 9, sgd., dann auf N. melissaefolia übergehend; 5. Bombus hortorum L.8 G', normal sgd.; 6. Psithyrus vestalis Fourer. 5‘, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 7. Pieris brassicae L., normal sgd. Daselbst beobachtete Loew an 2238. N. lophantha Fisch.: A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus balteatus Deg. B.Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F. 5‘, sgd.; 3. Halictus sexnotatus K. 9, psd.; 4. Psithyrus vestalis Fourer. 5‘, sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Pieris brassicae L., sgd.; 2239. N. granatensis Boiss.: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 5‘, sgd.; 2. Anthophora quadrimaculata F. ©, sgd. und psd.; 3. Bombus hortorum L. 8, sgd. 488. Glechoma L. Protandrische Hummelblumen. Nektarium vorn stärker entwickelt. Oft gynomonöeisch oder gynodiöcisch. | 2240. G. hederacea L. (Nepeta Glechoma Benth.) [Sprengel, 5. 301—302; H. M.,. Befr. 8. 319—321; Weitere Beob. III. S. 52; Schulz, Beiträge II. S. 196 und 220; Kirchner, Flora 8. 620; Mac Leod, B. Jaarb, V. S. 367— 368; Oudemans, Ned. Kruidk. Arch. 1872; Loew, Bl. Fl. S. 391; Knuth, Bijdragen.] — Die meist blauvioletten, selten weissen oder rosa Blüten haben auf dem Mittellappen der Unterlippe als Saftmal Labiatae. 253 purpurfarbige Flecke, auch der weitere Teil der Kronröhre ist innen und unten purpurn und weisslich gefleckt. Die untere Innenseite der Kronröhre ist durch aufrechte, steife Haare verengt, so dass ein in die Blüte eindringender Insektenrüssel die unter der Oberlippe liegenden Antheren bzw. die Narbe streifen muss, In den grössblütigen Zwitterblüten, deren Kronröhre 13—16 mm lang und am Eingang 2!/s—4!/g mm breit ist, bieten, nach Müller, im ersten Stadium die Antheren ihren Pollen dem Rücken der Besucher dar, indem sie nach unten aufspringen. Während dieses Zustandes ragt der Griffel über die Antheren und über den Vorderrand der Oberlippe hervor, doch liegen die beiden Narbenäste noch dieht an einander. Ist der Pollen verstäubt, so streekt sich der Griffel und die beiden Narbenäste entfalten sich, wobei sich der untere noch etwas nach unten biegt. Indem also bei Insektenbesuch ältere Blüten mit dem Pollen jüngerer belegt werden müssen, ist Selbstbestäubung ausgeschlossen. Die grossblumigen Blüten werden häufig von den Honigbienen, auch von kurz- rüsseligen Hummeln durch Einbruch des Nektars beraubt. Die Kronröhren der kleinblütigen weiblichen Blumen sind nur 61/,—8 mm lang und am Eingange 1!/a— 2!/a mm weit. Die Staubblätter lassen verkümmerte Überreste erkennen. Der Griffel besitzt die Länge der Oberlippe, seine Äste sind gleich anfangs auseinander gebogen. Schulz fand 35—40°/o gynomo- nöcisch oder gynodiöcisch verteilte weibliche Blüten. Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) fand die Pflanze bei Ruppin gynodiöcisch; Möwes (Bastarde) beobachtete öfter Blüten mit ganz oder zum Teil verkümmerten Staubblättern. Willis beobachtete bei Cambridge zu Anfang der Blütezeit an einem Standorte 86 °/o weibliche, gegen Ende 24°/o, an einem anderen anfangs 50°/o, zuletzt 28°/o. Auch an der Yorkshire-Küste ist die Pflanze gynodiöeisch. (Burkill, Fert. of Spring Fl.) Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein 4 saugende Hummeln (Bombus agrorum F., B. lapidarius L., B. hortorum L., B. terrester L., letztere jedoch den Nektar meist durch Einbruch raubend) und 1 Falter (Pieris rapae L., sgd.). Wüstnei bemerkte auf Alsen gleichfalls Bombus hortorum L. Herm. Müller giebt folgende Besucher an: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bom- bylius discolor Mgn., sgd. und nur zufällig befrachtend; 2. B. major L., häufig, w. v. b) Syrphidae: 3. Eristalis intricarius L., pfd.; 4. Rhingia rostrata L., sgd. B. Hyme- noptera: Apidae: 5. Anthrena albicans Müll. 5, vergeblich nach Honig saugend; 6. A. fulva Schrk. 9, w.v.; 7. A. fulvierus K. 9, psd.; 8. Anthophora pilipes F. 9 j', sehr häufig; 9. Apis mellifica L. 9, an weibl. (kleinblumigen) Blüten normal sgd., an zwei- geschlechtigen (grossblumigen) die Blumenröhre anbohrend oder die von Bombus ter- rester gebissenen Löcher zum Einbruch benutzend; 10. Bombus agrorum F. 8 9, nor- mal sgd.; 11. B. confusus Schenck 9, w. v.; 12. B. hortorum L. 8 9, w. v.; 13. B. lapi- darius L. 2 2, w.v. (an der grossblumigen Form); 14. B. pratorum L. 9, normal sgd.; 15. B. rajellus K. 9, w. v.; 16. B. silvarum L. 9. w. v.; 17. B. terrester L. 9, stets aus den zweigeschlechtigen, meistens auch aus den weibl. Blüten Honig durch Einbruch ge- winnend; 18. Halietus lucidulus Schenck 9, vergeblich nach Honig suchend; 19. Nomada varia Pz. 5, an weibl. Blüten normal sgd.; 20. Osmia aenea L. 9, einzeln, sgd.; 21. O. fusca Christ. 9; 22. O. rufa L. 2 Z, an beiderlei Blüten normal sgd.; 23. Psithyrus barbutellus K. 9, w.v.; 24. P. rupestris F. 9, w. v.; 25. P. vestalis Fourc. 2, normal sgd. C. Lepidoptera: a) Ahopalocera: 26. Pieris brassicae L., sgd. und nur zufällig auch 954 Labiatae. befruchtend; 27. P. rapae L., w. v. b) Sphinges: 28. Macroglossa fuciformis L., w. v.; 29. M. stellatarum L., w. v. Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 43): A. Diptera: Bombylidae: 1. Bombylius major L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena parvula K. 9, psd.; 3. Anthophora aestivalis Pz. 5’, sgd.; 4. A. parietina F. 5‘, sgd.; 5. A. pilipes F. dj‘, sgd.; 6. Bombus pratorum L. 9, sgd. und psd.: 7. B. terrester L. 2, w. v.; 8. Halictus morio F. ©, psd.; 9. Melecta punctata K. 5 9, sgd; 10. Osmia aenea L. 9, sgd. Alfken beobachtete bei Bremen folgende Apiden saugend: 1. Bombus agrorum F. 2; 2. B. derhamellus K. 2; 3. B. hortorum L. 9; 4. B. jonellus K. 9; 5. B. lapi- darıus L. 9; 6. B. muscorum F. 9; 7. B. silvarım L. 9; 8. Melecta armata Pz. dj; 9. Osmia aurulenta Pz. 2 J'; 10. O. caerulescens L. S'; 11. O. rufa L. 5; 12. O. solskyi Mor.; 13. Podalirius acervorum Pz. 2 J'; 14. P. parietinus F. %; 15. P. retusus L. 9 d;; Friese in Baden (B.) und Mecklenburg (M.) die Apiden: 1. B. agrorum F.Q (B.). s. hfg.; 2. B. jonellus K. @ (M.), slt.; 3. Osmia cornuta Ltr.; 4. O. rufa L.; 5. O. un- cinata Gerst. (M.) 5; 6. Podalirius retusus L. (B.), u. slt.; 7. Xylocopa violacea L.; ferner bei Fiume die Apiden: 1. Bombus agrorum F.; 2. Osmia caerulescens L.; 3. Xy- cocopa cyanescens Brull.; Seitz bei Giessen die Pelzbiene Podalirius acervorum L., sehr häufig; Schletterer in Tirol die hummelähnliche Pelzbiene Podalirius tarsatus Spin., hfg. Mac Leod bemerkte in Flandern Apis, 6 Hummeln, 3 kurzrüsselige Bienen, 1 Schwebfliege, 1 Falter (B. Jaarb. V S. 368); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 4 Hummeln: 1. Bombus agrorum F. © 8; 2. B. hortorum L. 9 5; . 38. B. subterraneus L. 9; 4. B. terrester L. 9. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 137) wurde 1 Hummel (häufig) als Besucherin beobachtet. Burkill (Fert. of Spring FI.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Coleo- ptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Bombus agrorum F., sgd. C. Thysanoptera: 3. Thrips sp. E. D. Marquard sah Melecta armata Pz. (sgd.) in Cornwall als Besucher. Smith beobaehtete in England die Mauerbiene Osmia nigriventris Zett. —= xan- thomelaena K. = corticalis Gerst. 489. Dracocephalum L. Hummelblumen mit protandrischen Zwitterblumen und gynodiöcisch ver- teilten weiblichen Blüten. 2241. D. austriacum L. [Schulz, Beiträge II. S. 196.] — Im Vintsch- gau in Südtirol fand Schulz bis 10°/o weibliche Blüten. 2242. D. Ruyschiana L. [Schulz, Beiträge II. S. 196.] — Nach einem Herbarexemplar aus Östpreussen gynodiöeisch. 2243. D. Moldavieca L. [Schulz, Beiträge I. S. 196; Knuth, Bij- dragen.] — Kultivierte Exemplare eines Gartens in Leipzig gynodiöcisch. Als Besucher beobachtete ich im botanischen Garten zu Kiel drei saugende, stetig von Blüte zu Blüte fliegende Hummeln: 1. Bombus agrorum F. 9 8; 2. B. lapi- darius L. @ 9; 3. B. terrester L. 9. 2244. Pycnanthemum pilosum Nutt. [Loew, Ber. d. d. b. Ges. IV. 1886. S. 126, 127.] — Die zahlreichen, dicht zusammengedrängten, weissen, gesprenkelten Blüten dieser nordamerikanischen Art sind protandrisch. Ihre Kronröhre ist etwa 6 mm lang. Die Sprenkelflecke deuten auf Fliegenbesuch. Labiatae, 255 2245. P. lanceolatum Pursh. [Loew, Ber. d. d. b. Ges. IV. 1886. S. 127, 128.] — Die im botanischen Garten zu Berlin kultivierte Pflanze besitzt nur rein weibliche Blüten. 2246. Lophanthus rugosus Fisch. et Mey. ist, nach Loew (Ber. d. d. b. Ges. IV.-1886. 8. 125, 126), schwach protandrisch. Die zahlreichen, dicht zusaimmengedrängten, stark aromatisch duftenden Blüten locken zahlreiche Besucher an. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: l. Eristalis tenax L.; 2. Syritta pipiens L. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis melli- fica L. 9, sgd.; 4. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 5. B. pratorum L. 9, sgd.; 6. Psithyrus vestalis Fourer. ', sgd. Ferner daselbst an 2247. L. anisatus Bth. Bombus agrorum F. , sgd.; sowie an 2248. L. serophularifolius Benth. Hemiptera: 1. Corizus parumpunctatus Schill.; 2. Sehirus biguttatus L.L B. Hy- menoptera: Apidae: 3. Bombus agrorum F. 9, stetig sgd. 2249. Ziziphora capitata L. [Willis, Contributions IL] — Die kleinen, wenig augenfälligen Blüten dieser Labiate befruchten sich in England regelmässig selbst. Nach der Länge der Kronröhre (9 mm) sind sie Bienen oder Schweb- fliegen angepasst. / 490. Melittis L. Protandrische Hummel- oder Nachtfalterblumen mit Revolverblüten. 2250. M. Melissophyllum L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 52; Stad- ler, Beiträge S. 12—16; Schulz, Beiträge IL. S. 136—138; Bonnier, Neetaires S. 31, 54; Kerner, Pflanzenleben IH. S. 189.] — Die Blüten sind, nach Kerner, in Südtirol nur weiss, in Niederösterreich und Ungarn nur weisspurpurn, bei Zürich, nach Stadler, rötlich oder weiss mit purpurnem Saftmal auf der Unterlippe. Die stark und angenehm duftenden Blüten sind ausgeprägt protandrisch, &o dass Selbstbestäubung meist ausgeschlossen ist. Während des Verstäubens der Antheren, welche im oberen Teile des Blüten- einganges stehen und sich unterwärts öffnen, ist der Griffel so kurz, dass die noch unentwickelte Narbe zwischen den Antheren der kurzen Staubblätter oder etwas höher liegt. Meist erst nach dem Verstäuben oder gegen Ende desselben streckt sich der Griffel und krümmt sich gewöhnlich ein wenig so nach unten, dass die nun entwickelte Narbe unter den Antheren der längeren Staubblätter oder ein wenig vor denselben steht. Wenn Bonnier angiebt, diese Pflanze habe ein verkümmertes Nektarium, so bezeichnet Schulz diese Angabe als tendenziöse Erfindung. Schulz fand als Nektarium einen etwa cylindrischen, selten vorn etwas verdickten Wulst unter dem Fruchtknoten, welcher überaus reichlich Honig. aussonderte, so dass die 25—35 mm lange Kronröhre 7—10 mm hoch mit Nektar angefüllt wurde. Auch Stadler fand, dass das Nektarium vorn bedeutend stärker entwickelt war als auf den anderen Seiten. Als Saftdecke findet sich ein dichter Haarbesatz über 256 Labiatae. dem Nektar. Da die Kronröhre durch zwei Paar Längsfalten verengt ist, denen die Staubfäden angewachsen sind, entstehen zwei, im Schlunde drei übereinander- liegende enge Zugänge zum Nektar. Solche Einrichtung hat Kerner als Revolverblüten charakterisiert. (Vgl. z. B. Gentiana 8.76, Convolvulus 8. 90.) Als Befruchter treten Hummeln und Nachtschwärmer auf. H. Müller filius beobachtete Bombus hortorum L. als Besucher. Die langrüsseligen Hummeln brauchen, nach Schulz, nicht weit in die Krone einzudringen, um zum Nektar zu gelangen; die kurzrüsseligen dagegen müssen sich oft tief hineinzwängen und erreichen bei der Länge der Kronröhre doch den Honiggrund nicht ganz. Die weissblütige var. albida Guss. scheint besonders für die Befruchtung durch Nachtsehwärmer eingerichtet zu sen. Schulz fing bei Bozen Deilephila euphorbiae L., D. elpenor L. und Sphinx convolvuli L. Ausserdem bemerkte der- selbe grössere Nachtschmetterlinge (Noktuiden und Bombyceiden?), ohne sie ein- fangen zu können. Als unnütze Blütenbesucher stellen sich auch Käfer, Fliegen, kleine Hymenopteren und Blasenfüsse ein. Hin und wieder fand Schulz die Blüten am Grunde angebissen. Stadler beobachtete Bombus terrester L. als Einbrecher. | 491. Lamium Tourn. Rote oder weisse homogame Hummel- oder Bienenblumen, deren Nektar von der fleischigen Unterlage des Fruchtknotens, welche sich nach der Unter- lippe zu meist stärker ausbreitet, abgesondert und im Grunde der Kronröhre aufbewahrt wird. Als Saftdecke findet sich meist ein dichter Haarring über dem Honig. Die helmförmige Oberlippe dient als Schutzdach für die Antheren, die Unterlippe als bequeme Anflugstelle für die Besucher. Nach Schulz ver- kümmern bei fast allen deutschen Arten hin und wieder die Staubblätter. Zuweilen Kleistogamie. 2251. L. album L. [Sprengel, S. 302—304; H.M., Befr. S. 309 bis 311; Alpenbl. S. 311; Weit. Beob. III. S. 64; Schulz, Beiträge II. S. 221; Knuth, Ndfr. Inseln S. 117; Mae Leod, B. Jaarb. V. S. 369; Kirchner, Flora S. 621; Loew, Bl. Fl. S. 391, 399.] — Die weisse (selten rosa gefärbte) Blumenkrone hat eine schwach blassgelbe Unterlippe mit olivenfarbigen Punkten. Das unter dem Fruchtknoten befindliche Nektarium breitet sich nach der Ober- lippe zu in einen fleischigen Lappen aus, der die beiden vorderen Fruchtknoten- viertel bis zur Mitte ihrer Höhe umgiebt. Der Nektar sammelt sich im untersten, engsten Teile der 10 mm langen Kronröhre und wird durch einen dichten Haar- ring überdeckt. Über diesem erweitert sich die Kronröhre plötzlich und biegt sich aus der bisher schrägen aufwärts gerichteten Stellung senkrecht in die Höhe. Der Nektar ist wegen der Länge der Kronröhre nur langrüsseligen Hummeln und Bienen zugänglich. Diese berühren dabei zuerst den unteren Narbenast und dann erst die mit der Narbe gleichzeitig entwickelten Antheren. Der eine der beiden Griffeläste setzt sich nämlich in der Richtung des Griffels fort, liegt also zwischen oder über den Antheren, der andere biegt sich mitten zwischen a RE ir den Antheren nach unten, so dass seine narbentragende Spitze unter die Antheren hinabreicht, mithin früher von den besuchenden Hymenopteren berührt wird als die Antheren. Bleibt Insektenbesuch aus, so erfolgt spontane Selbstbestäubung in- folge der gleichzeitigen Entwiekelung und der gegenseitigen Stellung von Narbe und Antheren, doch wird wegen des häufigen Insektenbesuches wohl selten davon Gebrauch gemacht. — Pollen, nach Warnstorf, blassgelb, ellip- tisch, zart warzig, 4] u lang und 27 u breit. Befruchter sind lang- rüsselige Hymenopteren, beson- ders Hummeln; der Kopf der- selben wird bequem von zwei zwischen Kronröhre und Unter- lippe liegenden, die Seitenwände 2 Fig. 315. Lamium album _L. (Nach Herm. der Kronröhre fortsetzenden auf- Müller.) rechten Lappen aufgenommen. 7 Blüte von der Seite. 2 Dieselbe nach Entfernung Beim Saugen halten sie mit den des Kelchs. 3 Fruchtknoten und Saftdrüse. (7:1.) } 4 Spitze des Griffels. (7:1.) a Saftdrüse, 5 Unter- Vorderbeinen am Grunde der lippe, c Seitenlappen, welche den Hummelkopf Unterlippe und mit den Mittel- zwischen sich nehmen. d Nutzlose Anhänge. e Ober- rien an -denbeiden lippe (Wetterdach). f re 9 Unterer Grif- Lappen der Unterlippe, so dass sie dann mit einem mindestens 10 mm langen Rüssel bis in den honigführenden Blütengrund gelangen können. Beim Saugen füllt die Brust der Hummel oder bei kleineren Arbeitern auch noch die Basis des Hinterleibes den Raum zwischen Öber- und Unterlippe so genau aus, dass die Oberseite des Hummelleibes von der Öberlippe fest umschlossen und die Narbe und die Antheren der Oberseite des Körpers dicht angedrückt sind. Hummeln, deren Rüssel zu kurz ist, rauben den Honig durch Einbruch, indem sie die Kronröhre anbeissen (so Bombus terrester L). Kurzrüsselige Bienen, darunter auch die Honigbiene, gewinnen den Nektar durch die von B. terrester gebissenen Löcher. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein Apis (honigraubend) und 2 Hummeln (Bombus lapidarius L., sgd.; B. terrester L., honigraubend). Auch Schulz sah die Blüten von B. terrester angebissen. Herm. Müller giebt folgende Besucher an: A.Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena albicans Müll. 9, psd.; 3. A. nitida Foure. ©, durch die von Bombus terrester gebissenen Löcher sgd.; 4. Anthidium manicatum L. 9 , sgd. (Strassburg); 5. Anthophora personata Ill. 2 5, sgd. (Strassburg); 6. A. pilipes F. 9 %, sgd.; 7. Apis mellifica L. 9, durch die von Bombus terrester gebissenen Löcher Honig ge- winnend; 8. Bombus agrorum F.5 9, sgd., den Pollen von der Oberseite in die Sammel- körbehen fegend; 9. B. hortorum L. $ 9, w. v.; 10. B. lapidarius L.8 9, w.v;; 11. B. muscorum F. 2, w. Bombus agrorum; 12. B. pratorum L. 9, w. v.; 13. B. rajellus K. 9, w. v.; 14. B. scrimshiranus K. 2 9, w. v., sehr weit in die Blüten kriechend; 15. B. silvarum L. 9, w. v.; 16. B. terrester L. 9, Honig durch Einbruch gewinnend; Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 17 4 258 Labiatae. 17. Eucera longicornis L. /', sgd.; 18. Halictus levigatus K. 2, psd.; 19. Meleeta armata Pz. ©, sgd.; 20. Xylocopa violacea L. 2 ', sgd. (Strassburg). In den Alpen sah derselbe 6 Hummeln als Besucher. Alfken beobachtete bei Bremen zahlreiche saugende Apiden: 1. Anthidium manicatum L. 9; 2. Bombus agrorum F. © 8; 3. B. arenicola Thoms. 9; 4. B. der- hamellus K. 9; 5. B. distinguendus Mor. 2 sgd., ® sgd.; 6. B. hortorum L. 9, sgd. (häufig), 9 sgd.; 7. B. hortorum L. var. nigricans Schmiedekn. 9, sgd.; 8. B. jonellus K.®, sgd.; 9. B. lapidarius L. 2; 10. B. lucorum L. 9; 11. B. muscorum F. 9 8; 12. B. pra- torum L. 8, sgd.; 13. B. ruderatus F. 9, sgd.; 14. B. silvarum L. © 8 5; 15. B. sub- terraneus L. 9; 16. B. terrester L. @, sogar die Blütenknospen anbeissend; 17. B. varia- bilis Schmiedk. 5; 18. Osmia caerulescens L. 2 g'; 19. O. rufa L. 9; 20. Psithyrus barbutellus K. 2, sgd.; 21. P. vestalis Fourer. 2, sgd. Höppner sah dort ferner An- threna convexiuscula K. und Bombus proteus Gerst. Schmiedeknecht bemerkte in Thüringen die Apiden: 1. Bombus agrorum F. 2; 2. B. hortorum L. 9; 3. B. hypnorum L. 9; 4. B. jonellus K. 9; 5. Osmia aurulenta Pz. @ S'; Friese daselbst Bombus hortorum L.; Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Anthidium manicatum L.; 2. Crocisa seutellaris F.; 3. Melecta armata Pz. (= punctata K.); 4. Osmia rufa L.; 5. Podalirius vulpinus Pz.; Hoffer in Steiermark die Apiden: 1. Bombus agrorum F. © 8; 2. B. argillaceus Scop. 9; Friese in Baden und im Elsass Podalirius acervorum L. und in Ungarn Halictus xanthopus K. Q d. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Bombus argillaceus Scop.; 2. B. hortorum L.; 3. B. variabilis Schmiedekn.; 4. Eriades florisomnis L.; 5. Osmia xanthomelaena K. = fuciformis Gerst. v. Dalla Torre beobachtete dort ausserdem Bombus mesomelas Gerst. und B. muscorum F. | Loew bemerkte in Brandenburg (Beiträge S. 44): Hymenoptera: Apidae. 1. Bombus hortorum L. 8, sgd. und psd.; 2. Osmia bicornis L. Q, sgd.; ferner in der Schweiz (Beiträge S. 61): Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora sp. 9, sgd.; 2. Bombus silvarum L. 8, sgd.; Mac Leod sah in Flandern 6 Hummeln, 2 Schweb- fliegen (B. Jaarb. V S. 369) und 1 Falter (Bot. Jaarb. VI S. 372). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 140) wurden 3 Hummeln und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. g’' 9, sgd.; 2. Apis mellifica L. 3, ohne Erfolg sgd., Kopf und Thorax mit Pollen bestäubt; 3. Bombus pratorum L. 8, psd.; 4. B. terrester L. 8, ohne Erfolg sgd. Ferner an der Form verticillatum: Bombus lapidarius L. 9, psd. 2252. L. maculatum L. [H. M. Befr. S. 311, 212; Alpenbl. S. 311; Weit. Beob. III. S. 46, 47; Kirchner, Flora S. 622; Loew, Bl. Fl. S. 391; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüten sind purpurrot; die Unterlippe besitzt als Saftmal eine dunkler rote und weisse Zeichnung Die Einrichtung stimmt ganz mit derjenigen von L. album überein, doch ist die Kronröhre 15—17 mm lang, so dass eine Hummel, welche ihren Kopf 5 mm tief in die Erweiterung der Kronröhre steckt, einen 10—12 mm langen Rüssel haben muss, um bis zum Blütengrund kommen zu können. | Auch die Blumen dieser Art wurden von Bombus terrester L. angebissen. Als Besucher beobachtete ich in Westfalen zwei Hummeln: Bombus hortorum L., normal sgd.; B. terrester L., den Honig durch Einbruch gewinnend. Letztere Hummel beobachtete auch Schulz als Honigdieb. Noch am 11. Oktober 1897 sah ich auf der Rosstrappe bei Thale im Harz Bombus hortorum L. an den Blüten saugend. Herm. Müller (1) und Buddeburg (2) geben folgende Besucherliste: A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., vergeblich zu saugen versuchend, dann pfd. (1). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthophora aestivalis Pz. 9, sgd. und psd., häufig (1, Thür.); 3. A. pilipes F. 9 /, sgd. (1, Thür.); 4. Apis mellifica L. $, psd., indem sie von oben kommt und sich an der Oberlippe festhält (1, Thür.); 5. Bom- bus agrorum F. 9, sehr häufig‘, sgd. (l, auch in den Alpen); 6. B, hortorum L.9 9, w. v. (1); 7. B. rajellus K. 9, die von Bombus terrester gemachten Löcher zum Honig- diebstahl benutzend (1); 8. B. terrester L. 2, Honig durch Einbruch gewinnend (1); 9. Halictus Tugubris K. 9, in die Blüte kriechend (2). Loew beobachtete in Brandenburg (B.) und in Anhalt (A.) (Beiträge 8. 44): Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora aestivalis Pz. j', sgd. (B.); 2. A. pilipes F. 9, sgd. (B.); 3. Eucera longicornis L. 5‘, sgd. (A.); 4. Osmia aenea L. Z, (B.). Friese bemerkte in Thüringen Anthrena spinigera K. und Bombus pomorum Pz. var. rufescens Ev.; Schmiedeknecht daselbst Bombus agrorum F. 2 %, sehr häufig; denselben sah Hoffer in Steiermark an den Blumen sgd.; Schletterer giebt für Tirol (T.) als Besucher an und beobachtete bei Pola Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus argillaceus Scop. ; 2. B. hortorum L. (T.); 3. B. lapidarius L. (T.); 4. B. mastrucatus Gerst. (T.); 5. Eucera longicornis L.; 6. Halietus sexeinctus F. (T.); 7. Nomada furva Pz.; 8. Podalirius acervorum L.; 9. B. crinipes Sm. b) Ichneumonidae: 10. Pimpla inquitisor Scop. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Hummeln: 1. Bombus hortorum L. 8; 2. B. lapidarius L.; 3. B. mastrucatus Gerst. 8, ferner Halictus sexeinctus F. 9. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Diptera: Syrphidae: 1. Pipiza chalybeata Mg., pfd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 2. Anthophora pilipes F. /, sgd., die Stirn mit Pollen bestäubt: 3. Apis mellifica L. 8, psd., vergeblich sgd.; 4. Bombus hortorum L. 9, sgd., dann auf L. orvala übergehend. b) Vespidae: 5. Vespa germanica F. 9, an Kelchen, deren Blumenkrone bareits abgefallen, Honig sgd. C. Lepidoptera: Microdepidoptera: 6. Unbestimmte Pyralide, sgd. (?). Ferner an der Form hirsutum: Hymenoptera: Apidae: 1. Bom- bus hortorum L. 8, sgd.; 2. Halietus nitidiusculus K. 9, psd.; 3. Osmia rufa L. 9, sgd. 2253. L. purpureum L. [Sprengel, S. 304—306; H. M., Befr. S. 312; Weit. Beob. IIL S. 47; Kirchner, Flora S. 622; Loew, BI. Fl. S. 391; Knuth, Nordfr. Ins. S. 118, 165.] — Die hellpurpurne Blumenkrone besitzt dunkelrote Flecke auf der Unterlippe und dunkelrote Linien in der Blüten- öffnung. Die Einrichtung ist mit derjenigen von L. album übereinstimmend, doch ist die Kronröhre nur 10—11 mm lang und in den oberen 4—5 mm so erweitert, dass ein Bienenkopf darin Platz findet. Es ist zur Ausbeutung des Honigs also ein Rüssel von 6 mm Länge ausreichend, wie ihn z. B. die Honig- biene besitzt. Bei ausbleibendem Insektenbesuche tritt spontane Selbstbestäubung ein, welche, nach H. Müllers Versuchen, von Erfolg ist. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, glatt, elliptisch, etwa 30 « lang und 20—25 u breit. Als Besucher beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln Apis und 2 Hummeln. Herm. Müller (1) und Buddeberg (3) geben folgende Besucherliste: A. Diptera: Bombylidae: 1. Bombylius major L., sgd. (1). B. Hemiptera: 2. Pyrrhocoris apterus L., vergeblich nach Honig suchend (1). C. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthophora pilipes F. J 9, sgd., 2 bisweilen auch psd. (1, 2); 4. Apis mellifica L. 8, sgd. und bisweilen auch den Pollen sich vom Kopfe abfegend und sammelnd (1); 5. Bombus agrorum F. 9, w. v. (l); 6. B. hortorum L. 9, w. v. (]); 7. B. lapidarius L. 2, sgd. (1); 8.B. pratorum L. 9, w. Apis mellifica (1); 9. B. rajellus K. 9, sgd. (1); 10. B. terrester L. 9, sgd. und bisweilen auch Honig durch Anbohren raubend (1); 11. Chelostoma florisomne L. 9, sgd. (2); 12. Eucera longicornis L. 5‘, sgd. (2); 13. Halietus cylindricus F. 9, vergeblich nach Honig suchend (1); 14. H. leu- copus K. 9, w. v. (l); 15. H. sexnotatus K. 2, w. v. (1); 16. Melecta armata Pz. 2 Jg‘, 12? 7 5 ä h: Kirchner, Flora 629; Knuth, Bijdragen.] — Die Kronröhre der purpurnen, duftenden Blüte ist 7 mm lang. Sie ist oberwärts nicht erweitert, da ihre geringe Länge allen unseren Hummeln die Ausbeutung des Nektars gestattet. Ihre Krümmung entspricht derjenigen eines Hummelrüssels. Sie ist innen in ihrem unteren Teile nackt, darüber mit abstehenden, als Saftdecke dienenden Haaren besetzt. Bald nach dem Öffnen der Blüte springen die Antheren auf, während das bereits gespaltene Griffelende zwischen und. hinter den Antheren der beiden kürzeren Staubblätter liegt. Dann streckt sich der Griffel und tritt zwischen den beiden kürzeren Staubblättern hervor, wobei in der Regel spontane Selbstbestäubung stattfindet. Schliesslich überragt die Narbe die Antheren ziemlich bedeutend, so dass ein besuchendes Insekt diese früher streifen muss, als es die Antheren berührt. Müller nennt die Blüten daher protandrisch; Schulz, bezeichnet sie als stärker oder schwächer protandrisch bis homogam. Schulz beobachtete in einem Falle Hummeleinbruch. Sr a a a ee At ! 5 Ei: x = Be. Ausser den Zwitterblüten beobachtete Schulz ganz vereinzelte gynomo- nöeisch verteilte weibliche Blüten. . Als Besucher beobachtete ich nur Bombus lapidarius L. 9, sgd. Wüstnei bemerkte auf der Insel Alsen Anthidium manicatum L.; Schenck in Nassau die Apiden:- 1. Anthidium manicatum L.; 2. Bombus agrorum F.; 3. B. con- fusus Scheck. % ©; 4. B. muscorum F. 5 5; 5. B. variabilis Schmiedekn. (— autumnalis Schek.); 6. Rophites quinquespinosus Spin. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis horticola Mg., pfd.; 2. Volucella bombylans L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthidium manicatum L. © J, sgd. (Würz- burg); 4. A. oblongatum Latr. 9 5, sgd. (Würzburg); 5. Bombus agrorum F. 9 9, häufig, sgd.; 6. B. lapidarius L. 9, sgd. (Würzburg); 7. B. sp. 3 (klein, ganz schwarz), wohl B. variabilis Schmdk., sgd. (Würzburg); 8. Saropoda bimaculata Pz. 2 J', sgd. (bayer. Oberpf.). C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 9. Epinephele hyperanthus L., sgd. (Kitzingen); 10. Hesperia comma L., sgd. (Kitzingen); 11. Pieris sp., sgd. (Kitziugen). b) Sphingidae: 12. Zygaena lonicerae Esp., sgd., in Mehrzahl (Thür.); 13. Z. meliloti Esp., sgd. (Kitzingen). Fig. 318. Betoniea offieinalis L. (Nach Herm. Müller.) I Blüte im ersten (männlichen) Zustande, von der Seite gesehen. (2'/,:1.) 2 Vorderer Teil derselben, stärker vergrössert. (7:1.) 3 Blüte im zweiten weiblichen Zustande von der Seite gesehen. (2!/2:1.) #£ Vorderer Teil derselben, stärker vergrössert. 5 Fruchtknoten (ov) und Honigdrüse (n) (7:1). Mac Leod sah in den Pyrenäen Bombus hortorum L. 5’, normal sgd. an den Blüten. (B. Jaarb. III. S. 332.) In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 138) wurden 3 Hummeln als Besucher beobachtet. 2281. B. grandiflora Steph. besitzt, nach Loew (Ber. d. d. b. Ges. IV. 1886. p. 117—119), eine 22—25 mm lange Kronröhre, so dass der Nektar für keine unserer einheimischen Apiden ausbeutbar ist. Diese Pflanze ist durch die „weissen Kügelehen“ auf den Antheren interessant, die sich auch bei Salvia © wverticillata, Marrubium und Sideritis romana finden. Nach Delpino (Ult. oss. S. 144—146) enthalten diese Kügelchen einen Klebstoff, welcher das Knuth, Handbuch der Blütenbiologie, II, 2, 18 974 Labiatae. bessere Haften des Pollens an dem Insektenrüssel bewirken soll. Bei Betonica grandiflora befinden sich solche Klebstoffkügelchen in spärlicher Anzahl an der papillös zackigen Oberfläche der Pollenbeutel. Sie gehören zu der Kategorie der Hautdrüsen und bestehen aus einer kurzen Stielzelle und einer Drüsen- schuppe, welche eine ölartige Flüssigkeit enthält. Zu derselben Ansicht über den Bau dieser Klebstoffkügelchen, welche Loew 1886 ausgesprochen hat, ist Correns (Pringsheims Jahrb. XXIL) 1891 bei der Untersuchung solcher Organe an den Antheren von Salvia offieinalis und S. verticillata gekommen; auch hier handelt es sich um gewöhnliche Drüsenhaare, und zwar finden sich, nach Correns, solche an den verschiedensten Teilen der Salvia-Blüten, auch an solchen, welche von den die Blüte besuchenden Insekten niemals berührt werden, so dass die von Delpino-ausgesprochene Ansicht über die biologische Bedeutung dieser Gebilde kaum haltbar sein dürfte. Als Besucher beobachtete Morawitz im Kaukasus Rophites eaucasieus Mor. Loew bemerkte im botanischen Garten zu Berlin: A.Hymenoptera: Apidae: l. Anthidium manicatum L. 9, psd., vergeblich zu saugen versuchend; 2. Apis mellifica L. 8, vergeblich sgd.; 3. Prosopis communis Nyl. 9, an den Staubgefässen sitzend und psd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Vanessa atalanta L., sgd. Ferner daselbst an: 2282. B. alopeceurus L.: Anthidium manicatum L. 5’, sgd.; dieselbe Biene an 2283. B. hirsuta L.; 2284. B. orientalis L.: Hymenoptera: Apidae: Bombus hortorum L. 9, sgd.; 2285. B. rubieunda Wend.: Ä A. Diptera: Syrphidae: 1. Syrphus »balteatus Deg., pfd.. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthidium manicatum L. 5, sgd.; 3. Bombus terrester L. Z', sgd. C. Lepi- doptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. 497. Phlomis L. Homogame oder protandrische Bienenblumen mit Charniergelenk an der ÖOberlippe. Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. 2286. Ph. tuberosa L. [Pammel, Transact. St. Louis Ac. V.; Loew, Bl. Floristik S. 313.] — Die Einrichtung dieser in Südosteuropa heimischen Art beschreibt Loew nach Pflanzen des botanischen Gartens in Berlin. Die hell- rosa Blüten haben auf der Unterlippe eine dunkelrote Zeichnung als Saftmal. Die 9—11 mm lange Kronröhre ist fast gänzlich von dem stachelspitzigen Kelche eingeschlossen; sie trägt innen einen Haarkranz. Das zum Aufklappen der Oberlippe dienende Charniergelenk ist mit einer bauchigen Gelenkschwiele ver- sehen. Klappt man an einer sich eben öffnenden Blüte die Oberlippe zurück, so kehrt sie durch die Federkraft des Charniers von selbst in ihre ursprüngliche Lage zurück; später ist die Federkraft des Gelenkes geringer, doch bleibt die Beweglichkeit erhalten. Der Rand der Oberlippe ist stark bewimpert und ge- zähnt. Anfangs ragt nur der untere, stärker entwickelte Narbenast durch diesen diehten Haar- und Zahnbesatz hindurch. Die beiden oberen Staubfäden sind ar a en unter ihrer Anheftungsstelle in je einen 4 mm langen, gekrümmten Fortsatz verlängert. Diese beiden Fortsätze sind wahrscheinlich Aussteifungsvorrichtungen ; ‚sie liegen nämlich einem innerhalb der Kronröhre vorspringenden Kiele auf und verhüten wohl wie Sperrfedern das Einknieken der Wand der Kronröhre, welche bei Belastung der Unterlippe durch den zu schweren Körper eines Besuchers sonst eintreten könnte. Während Pammel die Blüten als protandrisch be- zeichnet, waren die von Loew untersuchten homogam. Als Besucher beobachtete Loew Hummeln und Bienen mit 9—16 mm langem Rüssel, nämlich B. agrorum F. 8 (Rüssel 12—13 mm lang), B. hortorum L. 9 (14—16), Anthidium manicatum L. (9—10). Auch Pammel beobachtete in Amerika gleichfalls 3 Hummelarten mit 11—16 mm langem Rüssel. Trotz ihres fremden Ursprungs wird also die Blume sowohl in Nordamerika als auch in Norddeutschland von den dort hei- mischen Insekten in normaler Weise besucht und durch Fremdbestäubung befruchtet. 2287. Ph. Russeliana Lag. besitzt, nach Loew (Ber. d. d. b. Ges. IV. 1886. S. 113— 117), eine ähnliche Blüteneinrichtung wie die vorige Art. Die Oberlippe kann durch ein Charniergelenk auf- und abwärts geklappt werden. Wird sie durch eine zu dem im Blütengrunde abgesonderten Honig vordringende Hummel gehoben, so kehrt sie, nachdem das Insekt die Blüte verlassen hat, von selbst durch die Spannung der Gelenkvorrichtung wieder in ihre Anfangs- lage zurück und verschliesst den Blüteneingang wieder. Zur Ausbeutung des Honigs ist ein mindestens 16 mm langer Rüssel nötig; alsdann muss die Hummel noch den Kopf in den oberen Teil der Kronröhre drängen. Zu einer bequemen Ausbeutung ist eine Rüssellänge von 20 mm erforderlich. Es kann daher Bombus hortorum L. 2 (mit 19—21 mm langem Rüssel) den Honig bequem erreichen, während es dem % dieser Art (Rüssellänge 16 mm) einige Mühe ver- ursacht, wie Loew im botanischen Garten zu Berlin zu beobachten Gelegenheit hatte. Bombus terrester L. versuchte vergebens die Oberlippe zu heben und zum Honig vorzudringen. Bombus hortorum L. ist demnach die einzige unserer einheimischen Hummeln, welche im stande ist, die Blüten normal auszubeuten und, indem sie zuerst den Narbenast und dann die Antheren streift, zu kreuzen. Alle übrigen Insekten sind nicht fähig, die Charnierklappe zu heben. Es ist daher Phlomis Russeliana das Beispiel einer monotropen Blume, d. h. einer solchen, welche ausschliesslich einer einzigen Bestäuberkategorie angepasst ist. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten "zu Berlin: Hymeno- ptera: Apidae: 1. Bombus hortorum L. 9, die den Blüteneingang verschliessende Ober- lippe aufklappend und sgd.; 2. B. terrester L. 9, vergeblich die Oberlippe zu heben versuchend. Ferner daselbst an 2288. Ph. armeniaca W.: Hymenoptera: Apidae: 1, Anthidiam manicatum L. j, sgd.; 2. Bombus hor- torum L. 9, stetig sgd.; 3. Osmia aenea L. 9, sgd.; 2289. Ph. Kashmeriana Royle.: Bombus agrorum F. 9, sgd. 2290. Sideritis romana L. [|Delpino, Ult oss. S. 144—146.] — Die - kleine, schwarzbraune, von gelben Deckblättern gestützte Krone umschliesst mit 18* 276 Labiatae. ihrer Röhre die Staubblätter und den sehr kurzen Griffel. Von den vier Staub- blättern besitzen die beiden kürzeren ein halbkreisförmiges Konnektiv, welches an der einen Seite ein pollenloses, an der anderen ein pollenführendes Antheren- fach trägt. Die Konnektive sind so an einander gelegt, dass sie einen geschlos- senen Ring bilden, durch welchen hindurch der Weg zum Honig führt. Steckt ein Insekt seinen Rüssel hinein, so berührt dieser den nach innen gelagerten Pollen und zwar wird der Blütenstaub durch Klebstoffkügelchen an den Rüssel angeschmiert. (Vgl. S. 273---274 die Bemerkung bei Betonica grandiflora.) Besucht das Insekt eine zweite Blüte dieser Art, so wird der an den Rüssel angeklebte Pollen durch die becherförmig ausgehöhlte Narbe abgeschabt. 2291. S. montana L. hat, nach Kerner, denselben Habitus der Blüten wie vorige Art. 2292. S. hyssopifolia L. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 5 Hummeln, 1 Falter, 1 Fliege an den Blüten (B. Jaarb. III. 8. 333). Loew sah im bot. Garten zu Berlin als Blumengäste:; Apis und Bombus terrester L. 5. sgd. Ferner daselbst an 2293. S. scordioides L.: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 5‘, sgd.; 2. Bombus ter- rester L. 5, sgd. Diese Art sah ich (Bijdragen) im bot. Garten zu Kiel von B. lapi- darius L. @ und B. terrester L. 9, beide sgd., besucht. 498. Marrubium Tourn. Homogame oder schwach protandrische Bienenblumen, deren Staubblätter und Griffel in der Kronröhre eingeschlossen sind. Honigabsonderung und -ber- gung wie gewöhnlich. Die Antheren besitzen, nach Delpino, Klebstoffkügelchen (Vgl. S. 273—274 die Bemerkung bei Betonica grandiflora.) Zuweilen Grynodiöcie. 2294. M. vulgare L. [Sprengel, 8. 309;. H. M., Weit. Beob. IH. S. 50, 51; Kirchner, Flora 8. 630.] — Die weisse, saftmallose Krone besitzt eine flache, geteilte Oberlippe; die beiden Lappen der letzteren sind gerade in die Höhe gerichtet, dienen also zur Erhöhung der Augenfälligkeit, während die sonst der Oberlippe zukommende Aufgabe für die Antheren und die Narbe ein Schutzdach zu bilden und sie gleichzeitig in einer bestimmten Stellung zu halten, hier wegfällt, weil Antheren und Narbe in der Kronröhre eingeschlossen sind. Der Nektar wird in derselben Weise wie bei allen Lippenblütlern abgesondert; als Saftdecke dient wieder ein Haarring in der Kronröhre. Letztere ist in der Mitte weiter als oben; an ihrer oberen Seite stehen oben die Antheren zu je zwei hinter einander; darunter die mit ihnen gleichzeitig entwickelte Narbe. Die Fremdbestäubung wird dadurch bewirkt, dass Bienen, welche mit ihrem Rüssel zum Nektar vordringen, zwar zuerst die Antheren berühren, aber ihn nur wenig mit Pollen behaften, weil der Rüssel die pollenbedeckten Seiten der schräg ab- wärts aufspringenden Antheren noch mehr nach unten dreht. Nachdem der Rüssel dann die Narbenpapillen des unteren Griffelastes berührt und mit fremdem Pollen belegt hat, behaftet er beim Zurückziehen des Rüssels denselben mit Labiatae. 277 Pollen, indem die Antheren dabei nach oben gedreht werden. Bleibt Insekten- besuch aus, so erfolgt durch Hinabfallen von Pollen auf die tiefer stehende Narbe spontane Selbstbestäubung. Nach Kerner kommen auch rein weibliche Stöcke vor. Als Bestäüber nalike nur Bienen ; ; sonstige Besucher sind nutzlose Blumengäste. Als Besucher wurden von Herm. Müller beobachtet: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp., in den Blüten (Thür.). B. Di- ptera: Empidae: 2. Empis livida L., sgd. (Thür... C. Hemiptera: 3. Eine rote Wanze, sgd. (bayer. Oberpf.). D. Hymenoptera: a) Apidae: 4. Anthidium manicatum L. j', sgd. (bayer. Oberpf.); 5. Apis mellifica L. 8, sgd. (Thür. und bayer. Oberpf.); 6. Coelioxys vectis Curt. (punctata Lep.) Q, sgd. (bayer. Oberpf.); 7. Saropoda bimaculata Pz. J), sgd. (bayer. Oberpf.). b) Chrysidae: 8. Hedychrum lucidulum Ltr. 5 (bayer, Oberpf.). Alfken beobachtete bei Bremen: Halictus tomentosus Schek. 9; Mac Leod in den Pyrenäen Bombus terrester L. 8 als Besucher (B. Jaarb. III. S. 333); Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthrena carbonaria L.; 2. Bombus argillaceus Scop.; 3. B. terrester L.; 4. Eucera alternans Brull.; 5. Halictus sexeinetus F.; 6. Megachile seri- cans Fonsc, . 2295. M. candidissimum L. Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthidium diadema Lir.; 2. A. septemdentatum Lir.; 3. Anthrena carbonaria L.; 4. Bombus argillaceus Scop.; 5. B. terrester L.; 6. Coelioxys aurolimbata Först.; 7. Eucera hispana Lep.; 8. Halietus patellatus Mor.; 9. H. quadricinetus F.; 10. H. sexeinetus F.; 11. Megachile lefeburei Lep.; 12. M. maritima K.; 13. M. muraria Retz.; 14. M. sericans Fonse.; 15. Osmia fulvi- ventris Pz.; 16. Xylocopa violacea L. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Marrubium- Arten folgende Apiden als Blumengäste: 2296. M. anisodon C. Koch.: Bombus terrester L. '. sgd.; 2297. M. propinquum Fisch. et Mey.: Anthidium manicatum L. 9, sgd.; Als Besucher bemerkte Leow im bot. Garten zu Berlin Apis, sgd.; ferner Mocsary nach Friese in Ungarn die seltene Kegelbiene Coelioxys polycentris Foerst. 2298. M. ereticum Miller. (M. peregrinum L.) [Schulz, Beiträge I. S. 85.] — Die Blüten sind schwach protandrisch. Die Röhre der 5—5!/s mm langen Krone ist etwa 2 mm vom Grunde bis zur Öffnung behaart. Unmittel- bar hinter dem Blüteneingang liegen die Antheren, ihn fast ausfüllend, so dass ein eindringender Insektenrüssel sie stets streifen muss. Erst nachdem die An- theren fast ausgestäubt haben, wächst der Griffel heran und entfaltet seine beiden Äste, Selbst noch dann, wenn die Blüte schon zu vertrocknen beginnt, wächst * der Griffel weiter, so dass er zuweilen eine Länge von 4 mm erreicht. Indem die Narbe zwischen den Antheren hindurchwächst, tritt wohl meist spontane Selbst- bestäubung ein. 499. Physostegia. Protandrisch, mit entgegengesetzter Bewegung von Staubblättern und Griffeln. (Delpino, Ult. oss. S. 148.) 278 | Labiatae. 2299. Ph. virginiana. [Delpino, a. a. O.] — Die äusseren Antheren- klappen besitzen randständige Zähne, welche das völlige Entleeren des Pollens durch die Besucher begünstigen. | Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Hyme- noptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 5‘, zu saugen versuchend; 2. Halictus eylin- dricus F. 9, tief in die Blüte hineinkriechend; 3. Prosopis communis Nyl. 2, in die Blüte hineinkriechend. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. 500. Ballota L. Protandrische Bienenblumen. Nektarabsonderung und -bergung wie ge- wöhnlich. Oft Gynomonöcie, seltener Grynodiöcie. 2300. B. nigra L. [Sprengel, S. 309; H. M., Befr. S. 308, 309; Weit. Beob. III. 8.46; Schulz, Beiträge I. S.85; Kerner, Pflanzenleben II. $. 360; Kirchner, Flora S. 631; Loew, Bl. Fl. S. 391, 394, 399; Knuth, Herbst- beob.; Rügen.] — Die schmutzig rote Blüte besitzt auf der Unterlippe weissliche, in die Kronröhre weisende Linien als Saftmal. Die Unterlippe bildet, wie bei den meisten Lippenblütlern, den Bienen eine bequeme Anflugstelle und gestattet ihnen, die Seitenlappen als Haltpunkte für die Vorder- und Mittelbeine zu benutzen; eine Längs- rinne auf der Unterlippe dient als Führung für den Rüssel. Die 7 mm lange, oben ein wenig erweiterte Kronröhre birgt in ihrem Grunde den von der Unterlage des Fruchtknotens abgeson- derten Honig, welcher einem 6 mm langen Rüssel zugänglich ist, da die Erweiterung des Blüteneinganges dem Bienenkopfe den Eintritt auf etwa 1 mm gestattet. Über dem Nektar (Nach Horn Malien Ba sich ein Kranz steifer Haare, re Teen chinnsordahe sanurtpen Sprengel als Saftdecke deutet, doch ist eine Blüte, schräg von vorn gesehen. (7:1.) Solche wegen der wagerechten Stellung der Blüte Tea ee an en und der Wölbung der Oberlippe Auneup) M üller Honigdrüse (n). fasst den Haarkranz, welcher einen Bienen- rüssel leicht hindurchlässt, dem breiten Rüssel von Fliegen aber den Durchgang verwehrt, als Schutzmittel gegen honigsuchende Fliegen auf, welche der Pflanze keinen Nutzen zu gewähren vermögen. Fig. 319. Ballota nigra, L. Zu Anfang der Blütezeit liegen die noch fast zusammenschliessenden Narbenäste hinter den Antheren. Haben diese ausgestäubt, so biegt sich der heranwachsende Griffel abwärts, indem sich gleichzeitig die papillösen Narben- flächen entfalten, so dass diese von den besuchenden Bienen zuerst gestreift werden. Wird der Pollen nicht durch Insekten abgeholt, so bleibt ein grosser Teil desselben in dem Haarpelz an den Rändern der Oberlippe hängen, und der zwischen den Haaren sich abwärts biegende untere Griffelast wird dann mit dem aufgespeicherten Pollen auf seiner ganzen Länge einschliesslich der Narbenpapillen bedeckt, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Ausser den zweigeschlechtigen Blüten finden sich, nach Schulz nicht selten gynomonöcisch verteilte weibliche (oft bis 15/0); Gynodiöcie ist selten. Als Besucher beobachtete ich bei Kiel die Honigbiene (sgd.), 3 saugende Hummeln (Bombus lapidarius L., B. pratorum L., B. terrester L.) und 2 saugende Falter (Vanessa io E., Pieris sp.); ferner auf der „Greifswalder Oie* bei der Insel Rügen zwei saugende, langrüsselige Apiden: Podalirius (Anthophora) aestivalis Pz. © und P. vul- pinus Pz. 2 (Anthophora quadrimaculata Pz.), beide häufig. — Loew beobachtete in Mecklenburg (M.) und in Brandenburg (B.) (Beiträge 8. 43): Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 2 «, sgd., 2 auch psd. (M.); 2. Anthophora furcata Pz. /', sgd. (M.); 3. A. quadrimaculata F. 9, sgd. (B.); 4. Bombus agrorum F. j', sgd. (B.); 5. B. silvarum L. /', sgd. (B.); 6. Tetralonia salicariae Lep. j', sgd. (B.); in Schlesien (Beiträge 8. 34): Saropoda rotundata Pz. J', sgd. Wüstnei bemerkte auf der Insel Alsen Anthophora quadrimaculata F. und Anthidium manicatum L.; Alfken bei Bremen : 1. Bombus agrorum F. ', sgd.; 2. Podalirius vulpinus Pz. 2, sgd.; Krieger bei Leipzig die Apiden: 1. Anthidium manicatum L.; 2. Podalirius vulpinus Pz.; 3. Rophites quinquespinosus Spin.; Schenck in Nassau die Apiden: 1. Anthidium manicatum L.; 2. Biastes emarginatus Schek.; 3. Bombus agrorum F.; 4. Epeoloides coecutiens F.; 5. Halietus elypearis Scheck, © hfg., j' einmal; 6. Podalirius furcatus Pz.; 7. P. retusus L.; 8. P. vulpinus Pz.; Friese im Saalthale die Apiden: 1. Anthidium manicatum Gir.; 2. Bombus hortorum L. /'; 3. B. hypnorum L. 9; 4. B. lucorum 1.; 5. B. subterraneus L. var. borealis Schmiedeknecht; 6. Rophites quinquespinosus Spin.; Gerstäcker bei Kreuth in grosser Anzahl Bombus mendax Gerst. 9. Schletterer verzeichnet als Besucher für Istrien (l.) und Tirol (T.) die Apiden: 1. Anthidium septemdentatum Ltr. (I.); 2. Bombus mastrucatus Gerst. (T.); 3. B. mendax Gerst. @ , s. slt. (T.). v. Dalla Torre beobachtete in Tirol Bombus mastrucatus Gerst. j'; ebenso Hoffer in Steiermark; Ducke bei Aquileja und in Österr.-Schlesien die Blumen- wespen: 1. Podalirius pubescens F. 2 J'; 2. P. quadrifasciatus Vill.@ ZJ'; 3. Rophites quinquespinosus Spin. 9 d. Loew beobachtete in Braunschweig (B.) und in Steiermark (S.) (Beiträge $. 52) die Apiden: 1. Anthophora furcata Pz. 9, sgd. (B.); 2. Bombus rajellus K. j', sgd. (S.); 3. Halictus albipes F. 9, psd. (8.); in Tirol (Beiträge S. 61): Bombus pascuorum Scop. J', sgd. Als Besucher giebt Friese für Deutschland Anthidium manicatum L., für Baden, den Elsass, Thüringen und die Schweiz Rophites quinquespinosus Spin., n. hfg. und für Nassau (nach Schenck) Biastes emarginatus Scheck. an. Gerstäcker giebt für die bayerischen Alpen den Bombus mendax Gerst. an. Burkill und Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachteten bei Cambridge: A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., sgd.; 2. Syritta pipiens L., sgd.; 3. Syrphus sp., sgd. B.Hymenoptera: Apidae: 4. Bombus agrorum F., sgd.; 5. B. cognatus Steph., sgd.; 6. B. Jatreillellus Kirby, sgd.; 7. Halictus sp., sgd. C. Lepidoptera: a) Noctuidae: 8. Plusia gamma L., sgd. b) Rhopalocera: 9. Pieris rapae L., sgd. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben für Ballota nigra folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius sp., sgd. (2). b) Syrphidae: 2. Rhingia rostrata L., sgd. (2). B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthidium manicatum L. 9, sgd. und psd., 5’ sgd. (1, 2); 4. A. punctatum Latr. Z’, sgd. (2); 5. Anthophora furcata Pz. 2 dj, sgd. und psd. (1, 2); 6. A. quadrimaculata Pz. 2 /', sgd. und psd., sehr häufig (1, 2); 7. Apis mellifica L. 9, sgd. (1); 8. Bombus agrorum F. 9, sgd, (1); 9. B, hypnorum L. 9, sgd. (1); 10. B. lapidarius L. 9, sgd. (1); 11. B. rajellus K. 9, 280 ’ Labiatae. sgd. und psd. (1); 12. B. muscorum F. 8, sgd. (2); 13. B. silvarum L. 8, sgd. (1, 2); 14. B. tristis Seidl. 8, sgd. (2); 15. Crocisa scutellaris F. 9, sgd. (2); 16. Megachile argentata F. 9, sgd. (2); 17. M. fasciata Sm. 5’ 9, sgd. (1, 2); 18. M. lagopoda K. J', sgd. (1, bayer. Oberpf.); 19. Osmia adunca Pz. 2 d', sgd. (2); 20. O. aenea L. 9, sgd. (1, 2); 21. O. aurulenta Pz. 9, sgd. (1, 2); 22. O. fulviventris Pz. 9, sgd. (1, Thür.); 23 Psithyrus rupestris F. 9, sed. (1); 24. Rhophites quinquespinosus Spin. j', sgd., in Mehrzahl (2); 25. Saropoda bimaculata Pz. 2 5‘, sgd., häufig (2). C. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 26. Argynnis paphia L., sgd. und befruchtend (1); 27. Colias hyale L., w. v. (1); 28. Pieris brassicae L., w. v. (1); 29. P. rapae L., w. v. (l); 30. Vanessa cardui L., w.v. (1); 31. V. urticae L., w. v. (1). b) Sphinges: 32. Macroglossa stellatarum WER Verh: Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: l. Anthidium manicatum L. 2 sgd., J' um die Blüten herumschwärmend und nach 9 suchend; 2. Bombus agrorum F. 5, sgd.; 3. Osmia rufa L. 9, sgd. Die Form b) foetida Luck. sah Mac Leod in Belgien gleichfalls von einer Hummel besucht (B. Jaarb. V. S. 375); H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) bemerkte in den Niederlanden Bombus agrorum F. 5; Mac Leod in den Pyrenäen 4 Hummeln, 2 Anthophora-Arten, 1 Falter, 1 Schwebfliege als Besucher (B. Jaarb. III. S. 333). 501. Leonurus L. Protandrische bis homogame Bienenblumen. Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. 2301. L. Cardiaca L. [Sprengel, S. 310; H. M., Weit. Beob. II. S. 48; Alpenbl. S.312; Knuth, Bijdragen; Loew, Bl. Fl. 8.391; Kirchner, Flora S. 632.] -— Die blassrote Krone besitzt auf der Unterlippe, den Staub- fäden und der Mündung der Oberlippe ein Saftmal in Form dunkelpurpurfarbener Flecken. Die beiden vorderen Staubblätter krümmen sich nach dem Ausstäuben seitwärts. Die Kronröhre ist nur 4 mm lang. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, brotförmig, zartwarzig, etwa 35 u lang und 15—18 u breit. Als Besucher sah Sprengel Hummeln. Ich beobachtete Bombus lapidarius @ 5’ sgd.; Loe w in Brandenburg (Beiträge S. 44): Coelioxys rufescens Lep. 5’, sgd.; im bot. Garten zu Berlin an der var. villosa: Bombus agrorum F. 5‘, sgd.; H. Müller in der bayerischen Oberpfalz die Honigbiene und 3 Hummeln (Bombus agrorum F. 8, B. pratorum L. 8, B. tristis Seidl. 8), sgd.; in den Alpen Bombus lapidarius L. 8, sgd. 2302. L. Marrubiastrum L. (Chaiturus Marr. Rehb.) Nach Warns- torf (Bot. Verein Brand. Bd. 38) sind die gelben Antheren auf kurzen Fila- menten in der Krone eingeschlossen, mit Klebstoffkügelchen besetzt. Autogam. Pollen weiss, unregelmässig tetraödrisch, schwachwarzig, durchschnittlich 37 u diam. messend. — Die schwach gebogene Kronröhre ist 5 mm lang. Als Besucher sah ich im botanischen Garten zu Kiel die Honigbiene (sgd.) und 2 saugende Hummeln (Bombus hortorum L. © var., B. pratorum L.). Sodann beobachtete ich daselbst Bombus lapidarius L., 1 8, sgd., am 30. 8. 98 vormittags zwischen 8 und 9 Uhr trotz heftiger Regengüsse und starken Windes die Blüten je eines Quirls nach einander besuchend und stetig von Pflanze zu Pflanze fliegend. Gerstäcker beobachtete bei Berlin die Kegelbiene Coelioxys aurolimbata Foerst. 2303. L. lanatus P. | . Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Coleo- ptera: Coceinellidae: 1. Coccinella bipunctata L., aussen am Blüteneingang sitzend. ER Labiatge, | 231 B. Hymenoptera: Apidae: 2, Anthidium manicatum L. Q, sgd.; 3. Apis mellifica L. &, sgd.; 4. Bombus agrorum F.? Z', sgd.; 5.B. terrester L. 9, sgd.; 6. Psithyrus rupestris F. d', sgd. 502. Scutellaria L. Homogame bis protandrische Bienenblumen, wahrscheinlich mit Falterthür., Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. 2304. S. galerieulata L. [Sprengel, S. 312; H. M., Befr. $. 318; Kirchner, Neue Beob. S. 58; Schulz, Beiträge II. S.196, 222; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Mac Leod, B.C. Bd. 29; B. Jaarb. IH. S. 375—516.] — Die blauviolette Krone hat als Saftmal auf der ziemlich flach ausgebreiteten Unter- lippe einen weissen Fleck und in demselben drei dunkelviolette Linien, deren mittlere sich in die Kronröhre hineinzieht. Die Oberlippe ist dreispaltig, sie hat zwei tiefe seitliche Einfaltungen, durch welche ein schmaler, seitlich zusammengedrückter, aufrechter, mittlerer Abschnitt gebildet wird, zu dem ein schmaler Eingang führt, welcher Antheren und Narbe umschliesst. Die beiden Seitenlappen der Ober- lippe liegen nahe über der Unterlippe, so dass noch ein zweiter Eingang zur Blüte entsteht: einer über und einer unter den Seitenzipfeln derOber- lippe. Der obere dient, nach Kirchner, ver- mutlich als Eingang für den Rüssel be- suchender Falter. Be- Fig. 320. Seutellaria galericulata L. (Nach der Natur.) suchende Bienen drän- 4 Blumenkrone, von der Seite gesehen, vergrössert. _B Dieselbe, von vorn gesehen. ht Hummelthür. ft Falterthür, gen den Kopf und Vorderleib in die Blüte hinein, wobei sie die Falten der Oberlippe so ausweiten, dass der Insektenkörper in die Blüte aufgenommen wird. Hierdurch werden die Antheren und die gleich- zeitig mit ihnen entwickelte Narbe auf den Leib der Biene hinabgezogen. Die beiden Antherenpaare liegen hintereinander in dem helmartigen Teile der Ober- lippe; die abwärts gebogene Griffelspitze mit der Narbe liegt vor den Antheren der beiden kürzeren Staubblätter, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen muss, Bei Insektenbesuch ist die Wahrscheinlichkeit der Selbst- und der Fremd- bestäubung gleich gross. Nach Warnstorf haben die längeren Staubblätter ein, die kürzeren zwei Antherenfächer. Die Antheren der längeren Staubgefässe sind nach unten gerichtet und springen auch so auf; die der kürzeren öffnen sich nach oben und unten. Die Narbe hat nur einen ausgebildeten unteren Ast, welcher zwischen den vorderen und hinteren Antheren gelegen ist, so dass Selbst- bestäubung sehr erschwert ist. Blüten häufig erbrochen. Pollen weiss, elliptisch, zartwarzig, bis 31 u lang und 18—21 u breit. Die zweigeschlechtigen Blüten sind nach Sehulz protandrisch. Ausser den Zwitterblüten beobachtete derselbe gynomonöeisch und gynodiöeisch verteilte weib- 282 Labiatae. liche Blüten (bei Halle bis 5°/o). Auch beobachtete derselbe Einbruch durch Bombus terrester L. Herm. Müller beobachtete als Besucher einen Tagfalter (Rhodocera rhamni L.), sgd.; Mac Leod in Flandern 1 Schwebfliege, pfd. (Bot. Jaarb. VI. 8. 372). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 131) wurden 2 Hummeln als Besucher beobachtet. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthidium manicatum L. 9, sgd.; 2. Bombus terrester L. 5‘, sgd. 2305. S. minor L. Die violetten Blumen sind kleiner als diejenigen der vorigen Art und ihre ganze Einrichtung unvollkommener. Nach Mac Leod (B. Jaarb. V. S. 377) ist der Blüteneingang weit geöffnet, so dass Narbe und Antheren von der Vorderseite nicht bedeckt werden. Die schon bei $. galeri- culata schwache Zurückklappbarkeit der Oberlippe ist hier fast ganz verschwun- den. Da die Kronröhre kürzer ist als bei voriger Art, so ist der Nektar auch kurzrüsseligen Insekten zugänglich, 2306. 8. hastifolia L. fand Schulz (Beiträge II. S. 196, 222) gyno- diöeisch mit protandrischen Zwitterblüten (bei Leipzig). Derselbe beobachtete auch . vereinzelte Einbrüche durch Hummeln. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin eine lang- rüsselige Biene: Anthidium manicatum L. 9, sgd. 2307. S. alpina L. [Mac Leod, Pyreneeönbl. S. 58—61 in B. Jaarb. III. S. 333—-336.] — Die Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen von S. galericulata überein. Die Oberlippe kann auch hier durch eine Charnier- vorrichtung nach hinten gedrückt werden; nach dem Aufhören des durch das be- suchende Insekt bewirkten Druckes kehrt die Oberlippe in ihre frühere Lage zurück und umschliesst Antheren und Narbe aufs neue. Die obere enge Öffnung des Ober- lippenschnabels bildet auch bei dieser Art wohl eine Falterthür. Eine Hummel kann mit ihrem Kopfe etwa 5—6.mm tief in den obersten verbreiterten Teil der Kronröhre eindringen, wodurch der Abstand von dem honigführenden Blüten- grund noch 10—12 mm beträgt. Die Honigdrüse befindet sich am Grunde des Nektariums an dessen Vorderseite. In den Alpen sind die Blüten blauviolett, und das orangefarbene Saftmal des Unterlippenhöckers ist grösser als in den Pyrenäen, wo die Blüten dunkler sind. Als Besucher beobachtete Mac Leod eine Hummel (wahrscheinlich B. horto- rum L. 8). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Scutellaria- Arten folgende Besucher: 2308. S. peregrina L.: Bombus hortorum L. 8, sgd., mit stark bestäubtem Kopf. 2309. 8. albida L.: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus cognatus Steph. 9, sgd.; 2. B. terrester L. ©, sgd.; 3. Osmia aenea L. 9. sgd. b) Tenthredinidae: 4. Athalia rosae L., an der Blüte aussen sitzend. 2310. S. altissima L.: Labiatae. 283 er Hymenoptera: Apidae: Chelostoma nigricorne Nyl. 9, ganz in die Blüte hinein- kriechend und sgd. 508. Brunella Tourn. Protandrische oder homogame Bienenblumen. Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. Zuweilen Gynomonöcie oder Gynodiöcie, 2311. B. vulgaris L. [Sprengel, S. 312; H.M., Befr. S.318, 319; Alpen- blumen S. 315; Weit. Beob. III. S. 51, 52; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Mac Leod, B.C. Bd. 29; B. Jaarb. V. S.377— 378); Kirchner, Neue Beob. 8.58; Knuth, Ndfr. Inseln S. 118, 166; Weit. Beob. S. 239; Ogle, Pop. Se. Rev. 1870; Schulz, Beiträge I. S.85; Loew, Bl. Fl. S. 394.] — Die Blumen sind violett gefärbt. Die Kronröhre der grossblumigen, zweigeschlechtigen Blüten ist 7—8 mm lang. Die Antheren stehen hier in zwei Reihen hintereinander unter der Ober- lippe. Die längeren Staubfäden besitzen unter den Antheren einen spitzen, nach aussen gekehrten Zahn, der sich mit seinem freien Ende an die gewölbte Fläche der Oberlippe anlehnt. Dadurch wird den nach unten geöffneten Antheren, nach der Deutung von Ogle und von Müller, die- jenige Lage zur Seite der in der Mittellinie liegenden Griffeläste gesichert, in welcher sie der Berührung der besuchenden Insekten am meisten ausgesetzt sind. Die kürzeren Staub- 2 fäden zeigen gleichfalls je einen Zahn, der demselben Zwecke dient, doch ist derselbe viel kürzer als bei den längeren. Die Blüten sind teils homogam, teils (nach Schulz) 3 stärker oder. schwächer protandrischh Der 7; © 301 Dimaalie Yelsıch L. Rücken der besuchenden Hummeln berührt (Nach Herm. Müller.) zuerst die Narbenpapillen des am weitesten 1 rg Blüte von vorn ge- . sehen. Oberer Teil eines längeren, nach unten ragenden unteren Griffelastes und BE Yorseren Bisuhhlattes. behaftet sich dann erst mit Pollen. Bei In- sektenbesuch wird daher Fremdbestäubung eintreten. H. Müller beobachtete keine spontane Selbstbestäubung; nach Axell tritt sie jedoch ein und ist auch von Erfolg. Ausser den zweigeschlechtigen Blüten finden sich häufig auch weibliche, nach Schulz bis 50°%,, meist 10—-20°/,, und zwar sind dieselben teils gyno- monöeisch, teils gynodiöeisch verteilt. Kirchner beobachtete (Flora S. 635) zwei Formen der kleinblütigen weiblichen Stöcke: die eine besitzt Kronen von der gewöhnlichen Gestalt, die Staubblätter, deren Antheren weiss sind und sich nicht öffnen, haben auch die gewöhnliche Lage und Stellung, und der Griffel ist so lang wie die Oberlippe. Die andere weibliche Form hat mehr verkümmerte Staubblätter, die Unterlippe ist so weit in die Höhe gerichtet, dass der Blüten- eingang nur 1 mm hoch ist, und die Narbe aus der Oberlippe weit hervortritt. 984 Labiatae. Bei Gent beobachtete Mac Leod ausser den grossblumigen Zwitterblüten eine kleinblumige, die fast kleistogam erschien. Zwischen diesen beiden Formen finden sich mannigfaltige Übergänge. Die halb kleistogamen Blüten befruchten sich selbst. Rein weibliche Blüten beobachtete Mac Leod nicht. Warnstorf unterschied bei Neu-Ruppin drei Formen: 1. Krone der grossblütigen Form vom Grunde der Röhre bis zur Spitze der Oberlippe 15—16 mm lang, weit geöffnet, Röhre länger als der Kelch, Unterlippe stark‘ unregelmässig fransig-gezähnt. Zwitterig; Griffel meist von der Länge der grösseren Staubblätter; Autogamie findet durch Einrollung der Narbenäste statt. Pollen weiss, elliptisch, warzig, etwa 50—56 u lang und 37—43 u breit. 2. Krone der mittleren Form 10—12 mm lang, weit geöffnet; Griffel bald so lang wie die längeren Staubblätter, bald kürzer als dieselben ; kommt zwitterblütig, mit z. T. fehlgeschlagenen Antheren oder auch mit vollkommen abortierten Staubbeuteln vor. 3. Krone der kleinblütigen Form nur etwa 8 mm lang; Unterlippe nach innen eingebogen und die Oberlippe niedergedrückt, daher der Blüteneingang sehr eng; Griffel meist kürzer als die längeren Staubblätter. Zwitterig oder durch Fehlschlagen der Antheren weiblich. Die gross- und mittelblütigen Stöcke herrschen bei Ruppin vor; die klein- blütige Form scheint besonders Grasplätze in Gärten und Anlagen zu bevor- zugen. Nicht immer umfassen die gekielten Seitenzähne der Oberlippe, wie in den Floren angegeben wird, die Unterlippe, sondern stossen häufig nur mit dieser zusammen. Auffallend ist die Entwiekelung der Blüten. Von den beiden sich gegenüberliegenden dreiblütigen Halbquirlen öffnet sich stets zuerst die Mittel- blüte der nächstoberen Halbquirle und zu gleicher Zeit die beiden seitenständigen Blüten der nächstunteren, so dass sich immer je drei offene Blüten gegenüber- stehen. (Warnstorf.) Als Besucher beobachtete Warnstorf nicht näher bezeichnete Hummeln. Ich sah auf den nordfriesischen Inseln die Honigbiene und 3 Hummeln (Bombus rajellus x. B. lapidarius L., B. terrester L.), sgd.; auf Helgoland Bombus agrorum F. 8, sgd.; in Thüringen: Hymenoptera: a) Langrüsselige Bienen: 1. Bombus agrorum F. 9; 2. B. hortorum L. forma hortorum L.; 3. B. soroönsis F. var. proteus Gerst. 8; 4. B. ter- vester L. 2 und 8. b) Kurzrüsselige Bienen: 5. Halictus punctulatus K. 9; Alfken bei Bremen Psithyrus campestris Pz. , sgd. Höppner daselbst: 1. Anthi- dium strigatum Pz. 9; 2. Anthrena convexiuscula K. ©; 3. Bombus arenicola Thoms. 9; 4. B. hortorum L. 9; 5. B. jonellus K. 8; 6. B. silvarum L. © 8 d; 7. B. terrester L. 2; 8 B. variabilis L. @ ; 9. Megachile cireumeineta K. 9; 10. M. willughbiella K. 9; 11. Podalirius borealis Mor. © 5; 12. P. furcatus Pz.Q /; 13. P. retusus 2 Z. Loew bemerkte im Riesengebirge (Beiträge 8. 52): Pieris brassicae L., sgd.; in Schlesien (Beiträge 8. 34): Pieris brassicae L., sgd. und Polyommatus aleipkron Rott. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Bombus confusus Schek.; 2. B. muscorum F.; 3. B. soroönsis F.; 4. Megachile ericetorum Lep. Letztere beobachtete dort auch v. Dalla Torre. H.de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 4 Hummeln < x I ac . air» Ar ae ıY 7 ‘ nn als Besucher: l. Bombus agrorum F. 9 J'; 2. B. silvarum L. 5; 3. B. subterraneus L.8 3; 4. B. terrester L. 8. Labiatae, 285 Mac Leod sah in Flandern Apis, 4 Hummeln, 1 Halietus, 1 Schwebfliege, 5 Falter (B. Jaarb. V. S. 378); in den Pyrenäen 7 Hummeln, 1 Bombylide, 1 Syrphide als Besucher (A. a. O. Ill. S. 337). Willis (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A-Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F., sgd., häufig; 2. B. terrester L., w. v. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 3. Pieris napi L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 137) wurden 2 Hummeln als Besucher beobachtet. An eingeführten Pflanzen beobachtete Schneider (Tromsa Museums Aars- hefter 1894) Bombus agrorum F. als Besucher. Herm. Müller endlich giebt folgende Besucherliste für Mittel- und Süd- deutschland: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora furcata Pz. /', normal sgd.; 2. Apis mellifica L. &, sgd.; 3. Bombus lapidarius L. @ 3 S\, sgd.; 4. B. pratorum L. 9, sgd.; 5. B. silvarum L. 8, sgd.; 6. B. terrester L. 8, sgd.; 7. Cilissa haemorrhoidalis Pz. 5, sucht vergeblich an der grossblumigen Form zu saugen, behaftet dabei ihre Oberseite mit Pollen, befruchtet, wenn sie zur kleinblumigen übergeht, deren Blüten; 8. Halietus morio F. 9, psd.; 9. H. leucopus K. 9, psd. (bayer. Oberpf.): 10. Megachile willugh- biella K. /, normal sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 11. Hesperia silvanus Esp., sgd., nur zufällig befruchtend; 12. Lycaena argiolus L., w. v.; 13. L. icarus Rott., sgd.; 14. Melithaea athalia Esp., sgd., nur zufällig befruchtend; 15. Pieris napi L., sgd. (Thür.). Derselbe beobachtete in den Alpen 1 Schwebfliege, 5 Hummeln, 10 Falter als Besucher. Schulz beobachtete Einbruch durch Hummeln. 2312. B. grandiflora Jacquin. [H. M., Alpenblumen S. 312 —314; Weit. Beob. III. S. 52; Schulz, Beiträge I. S. 86; Kirchner, Flora S. 634.] — Fig. 322, Brunella grandiflora Jaeq. (Aus Herm. Müller, Alpenblumen.) 4 Blüte im ersten männlichen Zustand, nach Entfernung des Kelches, gerade von vorn ge- sehen. B Blüte im zweiten weiblichen Zustand, von der Seite gesehen. (' Blüte nach Ent- fernung des Kelches und des vorderen Teils der Blumenkrone. (Vergr. 2,8:1). D Staub- blätter und Griffel der Blüte €. (7:11.) E Nektarium (n) Fruchtknoten (ov) und Griffel (gr). (7:1) _ _Gynomonöeisch oder gynodiöcisch mit protandrischen (nach Schulz auch hin und wieder homogamen) Zwitterblüten. Die Kronröhre ist in ihrem untersten 986 Labiatae. Teile schräg aufwärts gerichtet. Sie erweitert sich über dem als Saftdecke die- nenden Haarkranze stärker und biegt sich fast senkrecht nach oben. Die. Ent- fernung des Blüteneinganges von dem Haarkranze beträgt 9—10 mm. Dieser obere Röhrenteil ist so weit, dass er einem Hummelkopfe bequeme Aufnahme bietet. Die Unterlippe ist napfförraig hohl; die Oberlippe beherbergt im ersten (männlichen) Zustande die Antheren und den Griffel. Erstere liegen nicht wie gewöhnlich in zwei Reihen hinter einander, sondern alle vier in eimer Reihe neben einander. Die beiden äusseren werden, wenn eine Biene ihren Rüssel zum Nektar vorschiebt, durch einen Hebelapparat nach unten gekehrt, wobei dann der Pollen dem Insekt auf den Rücken gelegt wird. Die beiden inneren Staubbeutel sind unbeweglich und werden nur von grösseren Hummeln berührt. Im zweiten (weiblichen) Zustande tritt der Griffel mit der Narbe aus der Ober- lippe hervor und biegt sich in älteren Blüten so weit nach unten, dass er selbst den Rücken der kleineren Besucher, welche nur durch Vermittelung des Hebel- werkes bestäubt werden, berührt. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Die weiblichen Blüten sind kleiner; ihr Griffel ragt aus der Krone hervor; ihre Antheren sind weiss und pollenlos. Sie sind (bis zu 20°/e) gynomonöcisch oder gynodiöcisch. Die Blüten werden häufig von Bombus mastrucatus Gerst. und B. terrester L. angebissen. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 4 Hummel- und 2 Falterarten. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Hummeln: 1. Bombus hypnorum L. 9; 2. B. pratorum L. 8. Dieselben giebt dort Schletterer an. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 Hummeln und 1 Falter als Besucher (B. Jaarb. III. S. 337); Loew sah im botan. Garten zu Berlin eine pollenfressende Schwebfliege: Platycheirus peltatus Mg. 2313. B. alba Pallas (B. laciniata L.) ist, nach Sehulz, gynodiöcisch (bei Bozen bis 5/0) mit protandrischen Zwitterblüten. Vereinzelte Hummel- einbrüche wurden beobachtet. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 2 Hummeln als Besucher. (B.Jaarb. III.S. 337.) 2314. B. hyssopifolia L. | Als Besucher sah Loew im botanischen Garten zu Berlin eine Apide: Anthidium manicatum L. 5’, sgd. 2315. Prostanthera besitzt an den Konnektiven lange Anhänge, welche von den Besuchern angestossen werden, wodurch die Ausstreuung des Pollens auf die- selben erfolgt. (Delpino, Ult. oss. 8.150; Hildebrand, B. Ztg. 1870 8. 658.) 504. Ajuga L. Meist homogame, seltener protandrische oder auch protogynische Hummel- blumen mit sehr kurzer Oberlippe, wofür die höher stehenden Blüten und Deck- blätter als unvollkommener Schutz des Blüteninnern eintreten. Kronröhre mit Haarring. Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. Vereinzelt Gynomonöcie. 2316. A. reptans L. [Sprengel, 8. 299-300; H. M., Befr. $. 307, 308; Weit. Beob. III. 8. 45, 46; Alpenblumen S. 309; Kirchner, Neue Beob. S. 59; Schulz, Beiträge I. S. 87; II. S. 138, 139, 222; Mac Leod, B. Jaarb. III. S. 337; V. SS. 378—379; B. C. Ba. 23; Loew, Bi. Fl. Labiatae. % 287 S. 391; Knuth, Bijdragen.] — Die blauen, selten rosa oder weissen Blüten haben auf der Unterlippe ein Saftmal in Form heller Linien. Sie sind meist homogam, zuweilen aber auch protandrisch oder protogynisch., Die 9 mm lange Kronröhre ist in _den- untersten 2!/2 mm bauchig erweitert. Hier wird der Nektar aufbewahrt, der von einer dieken, gelben, fleischigen Drüse ausgesondert wird, welche an der der Unterlippe zugekehrten Seite des Fruchtknotens liegt. Da die Oberlippe fast gänzlich fehlt, so treten Antheren und Narbe frei aus der Blüte hervor; sie werden durch das Deckblatt der darüber stehenden Blüten gegen Regen geschützt. Meist treten schon in den eben sich öffnenden Blüten die Griffeläste ebenso weit auseinander, wie in älteren Blüten, wobei sich der unterste Ast auf die dicht an einander liegenden Antheren der beiden kürzeren Staubblätter stützt. Er wird daher, wenigstens beim Besuche kleinerer Bienen, welche die Staubblätter nicht gewaltsam auseinander drängen, anfangs nicht berührt werden, während die Besucher ihren Rücken mit dem Pollen bedecken, welchen die mit ihrer pollenbedeckten Fläche nach unten und vorn gerichteten Antheren darbieten. Später treten die Staubblätter etwas auseinander, und der Griffel sinkt jetzt zwischen ihnen hindurch, so dass der untere Griffelast mit seiner papillösen Fläche im Blüteneingange steht, mithin von den Besuchern eher berührt wird als die Antheren. Die Griffellänge schwankt aber, so dass die Narbe sich nicht nur über den Antheren befindet, sondern zuweilen auch hinter oder vor den- selben. Es ist daher bald Fremd-, bald Selbstbestäubung mehr begünstigt. Auch die Entwickelungsfolge von Narbe und Antheren ist veränderlich, indem diese Organe nicht nur gleichzeitig entwickelt sein können, sondern teils die Narbe früher als die Antheren, teils letztere früher als erstere; doch ist die Homo- gamie bedeutend häufiger als die Protogynie, und diese häufiger als die Protandrie. Bei ausbleibendem Insektenbesuche tritt häufig spontane Selbstbestäubung ein, indem der an der Unterseite der Antheren in dichten Massen sitzende Pollen mit der papillösen Spitze der zwischen ihm hindurchgleitenden Narbe in Berüh- rung kommt, doch ist die Autogamie von geringerem Erfolge als die Allogamie. Es findet nicht selten Hummeleinbruch statt. Ausser der eben beschriebenen Form beobachtete Mac Leod bei Gent in Belgien noch eine zweite, grossblumige, ausgeprägt protandrische Form mit leb- hafterer Blütenfarbe. Ihre Kronröhre ist 11—12 mm lang, die Unterlippe 8 bis 9 mm breit. Im zweiten (weiblichen) Blütenzustande legen sich die Staubblätter nach hinten zurück, während sich der Griffel so nach vorn biegt, dass die Narbe den Blüteneingang beherrscht. Als Besucher beobachtete ich in Schleswig-Holstein die Honigbiene, sgd. und 3 Hummeln (Bombus agrorum F. 9, B. hortorum L. 9, B. lapidarius L. 5), sgd. und auch einen saugenden, aber für die Blüte nutzlosen Tagfalter (Pieris napi L.). Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Bombus hortorum L. und Anthrena trimmerana K.; Alfken und Höppner (H.) bei Bremen die Apiden: 1. Bombus agrorum F. 9, sgd., s. hfg.; 2. B. arenicola Ths. 2 (H.); 3. B. derhamellus K. 9, sgd., hfg.; 4. B. distinguendus Mor. 9, slt., sgd.; 5. Bombus hortorum L. 9, sgd.; 6. B. jonellus K. 2 8 (H.); 7. B. muscornm F. {9 (H.); 8. B. silvarum L. 2 (H.); 9. Melecta 288 x Labiatae. luctosa Scop. © Z‘. sgd. (H.); 10. Nomada alboguttata H.-Sch. © (H.); 11. N. ochrostoma K. © (H.); 12. Podalirius acervorum L. 9, hfg., sgd.; 13. P. retusus L. © , sgd., (H.); 14. Psithyrus barbutellus K. 2, sgd.; Schmiedeknecht in Thüringen: 1. Bombus muscorum F.; 2. B. subterraneus L.; 3. Osmia caerulescens L. (= aenea L.); 4. OÖ. emar- ginata Lep.; Krieger beı Leipzig Eucera longicornis L. 5’; Friese giebt für Baden (B.), den Elsass (E.), Fiume (F.), Mecklenbnrg (M.), Triest (T.) und Ungarn (U.) als Besucher an die Apiden: 1. Melecta armata Pz.; 2. Osmia aurulenta P. (M.), slt.; 3. O. emar- ginata Lep. (F., T., U.); 4. Podalirius acervorum L. (B., E., hfg.); 5. P. parietinus F. (M.); 6. P. retusus L. (B., E.), einz. M., n. selt.; 7. Stelis nasuta Ltr. (U.); 8. Xylocopa violacea L. 9 (E.). Frey-Gessner bemerkte in der Schweiz die Bauchsammlerbiene Osmia rufo- hirta Lep. Ducke beobachtete bei Triest die Mauerbiene: 1. Osmia aurulenta Pz.; 2. O. bicolor Schreck. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Bombylidae: 1. Bombylius sp., sgd. (Nassau, Buddeberg). b) Syrphidae: 2. Eristalis tenax L., pfd. (Thür.); 3. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd., beim Saugen sich den Kopf bestäubend; 4. Syrphus balteatus Deg., pfd. (Thür.). B.Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena labialis K. 5‘, nicht zum Honig gelangend (?); 6. A. nitida Foure. 9, w. v.; 7. Anthophora aestivalis Pz. S' sgd., 9 sgd. und pfd. (Thür.); 8. A. pilipes F. 2 5%, normal sgd. und sich den Kopf bestäubend; 9. Apis mellifica L.8, den grössten Teil des Kopfes mit in die Blumenröhre steckend; 10. Bombus agrorum F. 9, sgd. und sich den Kopf bestäubend; 11. B. confusus Schenck 9, w. v.; 12. B. hortorum L. 2 8, sgd. und psd.; 13. B. lapidarius L. 9, sgd. (auch in den Alpen); 14. B. pratorum L. 9, sgd. und psd., 8 sgd. und sich den Kopf bestäubend; 15. B. silvarum L. 9, sgd. und sich den Kopf bestäubend; 16. B. terrester L. 2, normal sgd.; 17. Crocisa scutellaris F. 2 5, sgd. (Thür.); 18. Eucera longicornis L. %', sgd., © sgd. und psd. (Thür.); 19. Halietus zonulus Sm. 2, wahrscheinlich nicht zum Honig gelangend; 20. Osmia aenea L. 9, normal sgd. und sich den Kopf bestäubend; 21. O. aurulenta Pz. 5 9, sgd. (Thür.); 22. O. fulviventris Pz. 5, sgd. (Thür.); 23. O. fusca Chr., normal sgd. und sich den Kopf bestäubend; 24. O. rufa L. Z', w. v. C. Lepi- doptera: a) Noctuidae: 25. Plusia gamma L., von unten aufsteigend sgd. b) Rhopa- locera : 26. Coenonympha pamphilus L., sgd.; 27. Syrichthus alveolus Hb., sgd. ; 28. Nisoniades tages L., sgd. (Buddeberg, Nassau); 29. Papilio podalirius L., sgd.; 30. Pieris brassicae L., sgd.; 31. P. napi L., sgd.; 32. P. rapae L., sgd.; 33. Rhodocera rhamni L., sgd. c) Sphinges: 34. Macroglossa fuciformis L., sgd. Ä Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge 8. 42): A. Diptera: Tabanidae: 1. Tabanus tropieus L. 5’, sgd. (mit Erfolg?). B.Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena schencki Mor. 9, psd.; 3. Anthophora aestivalis Pz. j', sgd.; 4. A. pilipes F. 9, sgd.; 5. Bombus cognatus Steph, 9; 6. B. confusus Schek. 9; 7. B. rajellus K. 9; 8. Eucera longicornis L. 5, sgd.; 9. Halietus quadristrigatus Latr. 2, psd.; 10. H. xanthopus K. 9, sgd.; 11. Melecta luctuosa Scop. 9, sgd.; 12. Osmia bicornis L. 9, sgd.; 13. OÖ, uncinata Gerst. 9, sgd.; 14. Sphecodes fuscipennis Germ. 9, sgd.; Mac Leod in Flandern 4 Hummeln, 1 kurzrüsselige Biene, 1 Ameise, 1 Käfer (B. Jaarb. V. S. 379); in den Pyrenäen 1 Syrphide und 1 Bombylide als Besucher (A. a. O. III. S. 337). In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora 8. 141) wurden 1 Hummel und 2 Schwebfliegen als Besucher beobachtet. 2317. A. pyramidalis L. [Sprengel, S. 299; H. M., Alpenblumen S. 307, 308; Schulz, Beiträge II. S. 197; Rieca, Atti XIII, 3.] — Gyno- monöcisch mit Zwitterblumen,. die nach Müller, schwach protandrisch, nach Rieca homogam sind. Der anfangs über den Staubblättern liegende Griffel biegt sich nach dem Aufspringen der Antheren zwischen diesen hindurch, so Labiatae. 289 dass alsdann die Narbe im Blüteneingange liegt und von jedem zum Honig vor- dringenden Besucher zuerst berührt wird. Es ist also Fremdbestäubung bei In- sektenbesuch gesichert; bleibt derselbe aus, so findet spontane Selbstbestäubung wie bei A. reptans statt. — Ausser solchen protandrischen Zwitterblüten beobachtete Schulz in Süd- tirol vereinzelte gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 3 nslarise (mit 9—13 mm langen Rüsseln, sgd.) und 1 Schwebfliege (pfd.). Loew beobachtete an dem Bastard A. pyramidalis x reptans im bot. Garten zu Berlin: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9, stetig sgd. b) Tenthre- dinidae: 2. Athalia rosae L., zahlr. Exempl. an Blüten und Blättern, nicht sgd. Fig. 323. Ajuga pyramidalis L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte in voller Entwickelung, nach Entfernung des Kelches, von der Seite gesehen. (4:1). B Dieselbe Blüte mit Keleh von oben gesehen. C Unterer Teil der Blumenkronenröhre im Aufriss. (7:1.) CC’ Desgleichen von A. genevensis. (7:1.) D Gegenseitige Stellung der Staubblätter und der Narbe einer jüngeren Blüte, E einer in voller Entwiekelung begriffenen (A), F einer älteren. (7:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213, 2318. A. genevensis L. [H. M., Alpenblumen S. 308, 309; Schulz, Beiträge II. S. 222; Kirchner, Flora S. 636—637.] — Die Einrichtung der pro- tandrischen blauen, zu langen, augenfälligen Blütenständen vereinigten Zwitter- blumen ist ähnlich wie bei A. pyramidalis, indem der anfangs über den Antheren liegende Griffel später etwas zwischen ihnen hindurchsinkt. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche erfolgt daher leicht spontane Selbstbestäubung. Das wie bei den übrigen Arten dieser Gattung an der der Unterlippe zugekehrten Seite des Fruchtknotens befindliche Nektarium ist auffallend stark entwickelt und daher die Honigabsonderung äusserst reichlich. (Vgl. Fig. 323, C’.) Schulz beobachtete Hummeleinbruch. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 3 Hummel- und 2 Falterarten; Friese in Thüringen Anthrena carbonaria L. und Osmia anthrenoides Spin. Schletterer beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium septemdentatum Litr.; 2. Anthrena carbonaria L.; 3. A. convexiusceula K. v. fuscata K.; 4. A. flavipes Pz.; 5. A. parvula K.; 6. A. thoraeica F.; 7. Ceratina cucurbitina Rossi; 8. Eucera interrupta Baer.; 9. E. longicornis L.; 10. Halietus calceatus Scop.; 11. H. quadri- einetus F.; 12. H. scabiosae Rossi; 13. H. tetrazonius Klg.; 14. Megachile (Chalicodoma) Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 19 290 Labiatae, mıanicata Gir.; 15. M.(C.) muraria Retz.; 16. Osmia caerulescens L.; 17. O. emarginata Lep.; 18. O. versicolor Ltr.; 19. Podalirius acervorum L.; 20. P. crinipes Smith; 21. P. retusus L. v. meridionalis Per.; 22. P. tarsatus Spin. b) Tenthredinidae: 23. Athalia rosae L. var. cordata Lep.; 24. A. spinarum F. 2319. A. Chamaepitys Schr. Schletterer beobachtete bei Pola die Sammelbienen: 1. Anthidium manicatum L.; 2. A. oblongatum Ltr.; 3. Osmia anthrenoides Spin. und die Schmarotzerbiene: 4. Pasites maculatus Jur. 505. Teucrium L. Protandrische Bienenblumen, deren Öberlippe scheinbar fehlt, indem sie tief zweispaltig ist, wodurch ihre Abschnitte auf den Rand der Unterlippe gerückt sind. Kronröhre ohne Haarring, Nach Kerner überwölbt der Mittellappen der Unterlippe in der Knospe Antheren und Narbe in Form einer Hohlkugel; beim Aufblühen schlägt sich dann die Unterlippe hinab. Honigabsonderung und -bergung wie gewöhnlich. Zuweilen Gynomonöcie. 2320.. T. Scorodonia L. [Delpino, Ult. oss.; H. M., Befr. S. 306, 307; Weit. Beob. III. 8. 44; Kirchner, Flora $. 637,638; Schulz, Bei- träge I. 8. 222; Mac Leod, B, C. Bd. 23; B. Jaarb. V. S. 379-381: Knuth, Bijdragen.] — Die grünlich -gelben Blüten sitzen in end- und blatt- winkelständiger, einseitswendiger Traube. Die Kronröhre ist 9—10 mm lang und im untersten Teile oft bis 4 mm hoch mit Nektar angefüllt.. Bei der Öff- nung der Blüte ragen die der Wand der oberen Kronröhre anliegenden Staub- blätter gerade aus ihr hervor, ebenso die Griffel, deren Narbe ihre Äste bereits etwas entfaltet hat. Letz- tere stehen aber noch hinter den Antheren, so dass der Kopf eines zum Honig vordrin- genden Insekts in > N diesem ersten Blüten- Fig. 324. Teuerium ScorodoniaLl. (Nach Herm. Müller) zustande nur die An- 1 Blüte im ersten (männlichen) Zustande. (31/j2:1.) 2 Dieselbe theren berührt. Als- im Anfang des zweiten (weiblichen) Zustandes. 3 Dieselbe zu Ende des zweiten Zustandes. dann biegen sich die Staubblätter nach oben und schliesslich nach hinten abwärts, während sich der Griffel nach vorne beugt, so dass seine sich jetzt weiter öffnenden Äste nun die Stelle einnehmen, welche vorher die Antheren inne hatten. Wenn die unteren Blüten eines Blüten- standes sich im letzten (weiblichen) Zustande befinden, sind die oberen männlich, so dass eine die Blumen an den Blütenständen von unten nach oben aussaugende Biene regelmässig Kreuzung getrennter Stöcke bewirkt. In der That verfahren die Hummeln so; wie schon H. Müller hervorhebt, gehen sie mit grösster Labiatae. 291 Regelmässigkeit an den einseitswendigen Blütenständen von unten aufwärts, ohne eine einzige zu überschlagen. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt nur ausnahmsweise spontane Selbstbestäubung, indem zuweilen die Narbe die noch pollenbehafteten Antheren streift. | Nach Mae Leod tritt die Pflanze in Luxemburg gynodiöeisch auf. Schulz beobachtete hin und wieder Hummeleinbruch. Als Besucher beobachtete ich in Westfalen nur die Honigbiene; diese aber in sehr grosser Zahl sgd. Loew im bot. Garten zu Berlin Bombus terrester L. Z', sgd. Herm. Müller (1) und Buddeberg (2) geben folgende Besucherliste: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L., pfd., nur zufällig auch einmal befruchtend (1). B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthophora quadrimaculata Pz. 9 dj), sgd. (1, 2); 3. Bombus agrorum F. 3 9, sgd., sehr zahlreich (l, 2); 4. B. hypnorum L. SZ 8, sgd. (1); 5. B. lapidarius L. 8, sgd. (1, 2); 6. B. muscorum F. 8, sgd. (1); 7. B. pratorum L. 8 9, sgd., häufig (1); 8. B. silvarum L. 5, sgd. (2); 9. Halietus morio F., in die Blüten kriechend (2); 10. Osmia aurulenta Pz. 9, sgd. (2); 11. Psithyrus barbutellus K. /', sgd., in Mehrzahl (1); 12. Saropoda bimaculata Pz. 2 /, sehr häufig, sgd. (1). Alfken beobachtete bei Bremen die Apiden: 1. Bombus agrorum F. 8; 2. B. arenicola Thoms. 9; 3. B. proteus Gerst. 9; 4. B. silvarum L. 8; 5. B. variabilis Schmied. 9; 6. Megachile willughbiella K. 9; 7. Podalirius borealis Mor. 9 J; 8. P. furcatus Pz. j'; 9. P. vulpinus Pz. 2 J'; 10. Psithyrus vestalis Fourer. 9, sgd.; Höppner ebenda: 1. Apis mellifica L. %; 2. Bombus agrorum F.{$; 3. B. arenicola Ths. 9; 4. B. hortorum L.; 5. B. lapidarius L.; 6. B. silvarum L.; 7. Eucera diffieilis (Duf.) Per.; 8. Podalirius borealis Mor. 2 /'; 9. P. furcatus Pz. 9; 10. P. retusus L.9; 11. P. vulpinus Pz. 9; Schenck in Nassau die Wollbiene Anthidium manicatum L. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 3 Hummeln (B. Jaarb. III. S. 337, 338); in Flandern 13 langrüsselige Bienen, 1 Schwebfliege, 1 Falter (B. Jaarb. V. S. 380, 381); Plateau in Flandern: Apis, hfg.; Bombus terrester L., s. hfg.; B. muscorum F. dgl.; Coelioxys conica L.; Eucera longicornis L.; Epinephele janira L.; Pieris napi L.; H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) in den Niederlanden 1 Hummel, Bombus agrorum F. 9. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F., sgd., häufig; 2. B. hortorum L., sgd.; 3. B. terrester I.., sgd., häufig; 4. Psithyrus campestris Pz., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 141) wurden Apis, 5 Hummeln und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 2321. T. Chamaedrys L. [H. M., Alpenblumen S. 309--311; Schulz, Beiträge U. S. 197, 222; Loew, Bl. Fl. 8.400; Kirchner, Flora S. 638.] — Die Bestäubungseinrichtung der purpurroten Blüten stimmt im wesentlichen mit derjenigen ven T. Scorodonia überein, doch ist die Rückwärtsbewegung der Staubblätter nicht so kräftig wie bei letzterer Art. Nach H. Müller ist der Griffel etwa so lang wie die kurzen Staubblätter; nach Sehulz überragt er selbst die langen Staubblätter hin und wieder um 1—3 mm, so dass in solchen Blüten spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. In den kurzgriffeligen kann sie aber dadurch eintreten, dass die zwischen den Antheren hindurch- gleitende Narbe sich mit Pollen bedeckt, welcher noch an den. Staubbeuteln haftet. Zur Ausbeutung des Honigs ist ein 7—10 mm langer Rüssel erforderlich. 19* 292 Laabiatae. Ausser solchen protandrischen Zwitterblüten beobachtete Schulz ver- einzelte weibliche Blüten unter den ersteren. Derselbe fand auch einzelne Blüten von der sonst meist normal saugenden Erdhummel erbrochen. Als Besucher beobachtete Müller in den Alpen 4 langrüsselige Bienen und 1 Falter; Loew daselbst eine langrüsselige Biene (Anthophora sp., sgd.). Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus agrorum F. 9 ,'sgd.; 2. B. terrester L. 5’, sgd.; 3. Psithyrus rupestris F. 5‘, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 4. Pieris brassicae L., sgd. Friese beobachtete in Thüringen und Ungarn die seltene Schmarotzerbiene Dioxys tridentata Nyl.; v. Dalla Torre in Tirol die Apiden: 1. Bombus hortorum L. 8; 2. B. variabilis Schmiedekn. (= tristis Sdl.), s. zahlr.; 3. Halietus major Nyl. 9. Schletterer giebt für Tirol (T.) als Besucher an und beobachtete bei Pola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthidium diadema Ltr.; 2. A. florentinum F. 1 9; 3. A. variegatum F.; 4. Bombus hortorum L. (T.); 5. B. terrester L.; 6. B. zonatus Sm. 1 Ex.; 7. Coelioxys aurolimbata Först.; 8. C. conoidea 1ll.; 9. Eucera interrupta Baer.; 10. Halietus major Nyl. (T.); 11. Megachile lefeburei Lep.; 12. Melecta funeraria Sm.: 13. M. luctuosa Scop.; 14. Podalirius retusus L. var. meridionalis Per. b) Scolüdae: 15. Scolia haemorrhoidalis F. Mac Leod bemerkte in den Pyrenäen Bombus agrorum F. .(B. Jaarb. III. S. do Fig. 325. Teuerium Chamaedrys_L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte im ersten (männlichen) Zustand, von der Seite gesehen. B Blüte im Übergang aus dem ersten (männlichen) in den zweiten (weiblichen) Zustand, gerade von vorn gesehen. Ü Befruchtungsorgane derselben Blüte, von der Seite gesehen. D Blüte im zweiten (weib- lichen) Zustand, von der Seite gesehen. (Vergr. 4:1.) «a Antheren. aa Oberste Lappen der Blumenkrone. 5b Zwischenraum zwischen aa. st Narbe. 2322. T. montanum L. [H. M., Alpenblumen S. 311.] — Die weiss- lichen Blüten sind gleichfalls protandrisch, doch ist die Bewegung der Staub- blätter und des Griffels noch schwächer als bei voriger Art. Die zur Aus- beutung des Honigs erforderliche Rüssellänge beträgt 6 mm, so dass auch die Honigbiene denselben erlangen kann. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen die Honigbiene, 6 Hummel- arten, 1 Falter. Friese beobachtete in Thüringen die Sammelbienen: 1. Osmia anthrenoides Spin.; 2. O. montivaga Mor. und die seltene Schmarotzerbiene: 3. Stelis nasuta Ltr., sowie die Vespide Celonites abbreviatus Vill. Schmiedeknecht beobachtete dort gleichfalls Okknia anthrenoides Spin. Labiatae, 293 2323. T. Botrys L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 45; Kirchner, Flora S. 369; Knuth, Bijdragen.] — Die hellpurpurnen, auf dem Mittelabschnitt der Unterlippe gelblich-weiss und purpurn gefleckten Blüten sah H. Müller in Thüringen von zwei Bienen besucht: 1. Anthidium manicatum L. JS sgd., 2. A. punctatumLair, S' sgd. Die von mir im botanischen Garten zu Kiel untersuchten Pflanzen waren (am 29. 8. 96) fast verblüht, so dass ich die ersten Blütenzustände nicht be- obachten konnte: Ein Zurückbiegen der Staubblätter findet nicht statt, denn die Narbe liegt gegen Ende der Blütezeit zwischen den Antherenpaaren, so «dass Pollen auf dieselbe hinabfallen kann, mithin spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Die ganz von dem bauchigen Kelche eingeschlossene Kronröhre ist 5 mm lang. B v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Biene Sphecodes fuscipennis Grm. 9; dieselbe giebt Schletterer an. 2324. T. Scordium L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 44, 45.] — Die purpurroten Blüten haben eine nur 4 mm lange, ganz vom Kelche umschlossene Kronröhre. Die als Anflugfläche dienende Unterlippe ist 7—8 mm lang; ihre 3 mm langen, spitzen Seitenlappen dienen zur Führung des zum Honig vor- dringenden Bienenrüssels. Die Blüten sind ausgeprägt protandrischh Aus der Kronröhre ragen schräg aufwärts gerichtet die Staubblätter und der Griffel hervor und zwar anfangs in derselben gegenseitigen Stellung wie bei T. Scoro- donia. Im zweiten (weiblichen) Blütenzustande biegen sich aber die Staub- blätter nur soweit zurück, dass die Antheren senkrecht über der sich etwas nach unten biegenden Narbe stehen, mithin spontane Selbstbestäubung durch Pollen- fall eintreten kann. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, brotförmig, zartwarzig, bis 56 « lang und 25 w breit. Als Besucher sah H. Müller 2 Bienen: Apis mellifica L. 8, sgd. und Saropoda bimaculata Pz., sgd. 2325. T. pyrenaicum L. [Mac Leod, Pyr. S. 63—68; in B. Jaarb. II. S. 338—343.]| — Eine Bienenblume mit Falterthür (?). Die Unter- lippe ist blassgelb, beinah weiss; die aufrechten Kronabschnitte violett, zu- weilen blassgelb. Die seitlichen Abschnitte sind sichelförmig gebogen und ge- furcht, der unterste besitzt an seinem Grunde in der Mitte eine Vertiefung. Diese drei Furchen laufen nach dem Eingange zur Kronröhre zusammen und setzen sich nebst zwei behaarten Leisten in diese hinein fort. Die Vorderränder der beiden obersten Kronabschnitte bilden eine Art Helm, welcher zwei Eingänge in das Blüteninnere aufweist: Der untere, dreieckige ist für Hummeln bestimmt, doch ist er so eng, dass eine besuchende Hummel die oberen Kronabschnitte mit Gewalt nach oben drücken muss; mit Hülfe eines elastischen, als Charnier dienenden Nervs kehren sie wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück. Der obere, schmal-längliche, mit nach aussen gerichteten steifen Haaren versehene Eingang wird von Mac Leod als Falterthür gedeutet. Die Blüten sind homogam. Der Griffel ist länger als die Staubblätter, so dass bei Insektenbesuch erst die Narbe und dann die Antheren berührt 294 Labiatae, — Verbenaceae. werden, mithin Fremdbestäubung erfolgen muss. Spontane Selbstbestäubung ist meist ausgeschlossen. \ Als Besucher beobachtete Mac Leod 4 Hummelarlen. 2326. T. canum Fisch. et Mey. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A.Diptera: Syrphidae: 1. Melithreptus menthastri L., pfd.; 2. Syritta pipiens L., pfd.; 3. Syrphus pyrastri L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthidium manicatum L. 9 5; 5. Anthophora quadrimaculata F. 2, sgd.; 6. Bombus agrorum F. Z' 9, sgd.; 7. B. cog- natus Steph. 9, sgd.; 8. B. terrester L. 8 Z', sgd.; 9. Psithyrus rupestris F. 5'; 10. P. vestalis Fourer., sgd. ©. Lepidoptera: Rhopalocera: 11. Pieris brassicne L., sgd. 2327. T. orientale L. Als Besucher beobachtete Morawitz im Kaukasus Podalirius siewersi Mor. 2328. T. flavum L. Schletterer beobachtete bei Pola die Apiden: 1. Anthidium diadema Ltr.; 2. Ceratina cucurbitina Rossi; 3. Kucera hispana Lep.; 4. Megachile argentata F.; 5. Podalirius quadrifasciatus Vill. var garrulus Rossi. 2329. T. Polium L. Schletterer beobachtete hei Tola: Hymenoptera: a) Apidae: 1. Anthrena morio Brull.; 2. Halietus variipes Mor.; 5. H. vestitus Mor.; 4. Megachile sericans Fonse. b) Chaleididae: 5. Leucaspis gigas F., n. slt. ce) Scoli’dae: 6. Scolia hirta Schrk.; 7. 8. insubrica Scop., hfg.; 8. S. quadripunctata F.; 9. S. quinqueeincta F., n. slt. d) Sphegidae: 10. Ammophila heydeni Dahlb.; 11. Cerceris cornigera Dblb.; 12. Splex maxillosus F. e) Vespidae: 13. Odynerus modesius Sauss.; 14. Polistes gallica L. 2330. Blephilia hirsuta Benth. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: A. Hy- menoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 5, sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., sgd. 99, Familie Verbenaceae Juss. Die einzige in Mittel- und Nordeuropa und in Nordamerika vorkommende Gattung dieser Familie ist 506. Verbena Tourn. Homogame Bienenblumen, deren Nektar von der Unterlage des Frucht- knotens abgesondert und im Grunde der kurzen Kronröhre beherbergt wird. Als Schutzdecke gegen nutzlose Blütengäste dient ein die Kronröhre fast ver- schliessender Haarring. 2331. V. offieinalis L. [Sprengel, S. 57; H. M., Weit. Beob. II. S. 42—44; Alpenblumen 8. 307; Mac Leod, B. Jaarb. V. 8. 362—363; Kirchner, Flora S. 645; Knuth, Herbstbeob.] — Die kleinen, in vielblütigen, sehr lockeren, rispig angeordneten, langen Ähren stehenden, blassvioletten Blumen haben eine 3-—-4 mm lange Kronröhre, welche im unteren, honigführenden Teile schräg aufwärts gerichtet ist, in ihrer oberen Hälfte aber wagerecht steht. Diese Krümmung schützt nicht nur Antheren, Narbe und Honig gegen Regen, sondern sr en Verbenaceae. 295 entspricht auch der bequemsten Saugestellung eines Bienenrüssels.. Die Saum- lappen der Blumenkrone stellen eine etwa 3 mm hohe und 4 mm breite Fläche dar, welche aus 5 Saumlappen besteht. Der unterste bildet einen Anflugplatz und eine Haltestelle für honigsuchende kleine Bienen. Vier Reihen schräg aufwärts gerichteter Borsten nötigen die Besucher, den Rüssel in den Zwischenräumen vorzuschieben. Der so in die Blüte eingeführte Rüssel streift zwar zuerst die von einem Haarkranz überdeckten Antheren und dann die Narbe, doch wird derselbe nieht oder nur wenig mit Pollen behaftet, da die aufgesprungenen Flächen der Antheren schräg abwärts nach dem Blütengrunde ‚gerichtet sind, so dass der eindringende Bienenrüssel die pollenbedeckten Seiten der Antheren noch etwas mehr nach hinten zu umdrehen muss. Beim Zurückziehen des Rüssels werden infolge der Engigkeit der Kronröhre die Antheren eine entgegen- gesetzte Drehung erfahren, mithin die pollenbedeckten Seiten mit dem Rüssel in Berührung kommen und ihn mit Blütenstaub bedecken, und zwar wird dies um so leichter erfolgen, als seine Spitze jetzt mit Honig benetzt ist. Beim Besuche einer zweiten Blüte wird ein Teil des an der Rüsselspitze haftenden Pollens an der hinter den Antheren in der Kronröhre befindlichen Narbe ab- gestreift, worauf sich der Rüssel beim Zurückziehen aus der Blüte von neuem mit Pollen behaftet. Bei Insektenbesuch erfolgt also in der Regel Fremdbestäubung. Von den vier Antheren liegen die beiden unteren so nahe an der Narbe, dass ein Teil ihres Pollens leicht von selbst auf letztere gelangt, mithin bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung eintritt, die auch von Erfolg ist. Ausser Blüten mit vier entwickelten Antheren kommen auch solche mit nur zwei pollenhaltigen Staubbeuteln vor. Falls die beiden längeren Staub- blätter verkümmert sind, ist natürlich Selbstbestäubung bevorzugt, sind die beiden kürzeren verkümmert, ist nur Fremdbestäubung möglich. Als Besucher beobachtete Buddeberg in Nassau 4 saugende Bienen: Halietus flavipes K. /'; H. lugubris K. /; H. nitidus Schenck 9; H. quadrieinetus K. ?; Herm. Müller in den Alpen Apis, 1 Bombus, 1 Epinephele. Ich sah bei Kiel 1 Hummel (Bombus pratorum L., sgd.) und 2 Schwebfliegen (Eristalis sp., Syritta pipiens L., sgd.) als Besucher. Schenck beobachtete in Nassau die kleine Schmalbiene Halictus pauxillus Schek. ; Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Anthidium strigatum Pz.; 2. Ceratina cucur- bitina Rossi. Alfken bei Aquileja die Apiden: 1. Ceratina cucurbitina Rossi 2 5, sgd.; 2. C. cyanea K.@ Z', sgd.; Halietus morio F. £ gi 4. H. virescens Lep. 9, s. hfg., sgd. und psd. 5‘, sit. sgd. Mac Leod bemerkte in den Pyrenäen 5 Hummeln, 5 Halietus-Arten, 3 Tagfalter, 3 Syrphiden und 1 Bombylide (B. Jaarb. III. S. 323, 324). Burkill und Willis (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. T) beobachteten bei Cambridge: A. Diptera: Syrphidae: 1. Platycheirus sp., sgd.; 2. Syrphus sp., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L., sgd., häufig; 4. Bombus agrorum F., w. v. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 5. Lycaena icarus Rott., w. v. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd.; 2. Halietus cylindricus F. 5, sgd. Ferner daselbst an 2332. V. hastata X offieinalis: Apis und Halietus sexnotatus K. 9, beide sgd.; 296 ° Lentibulariaceae. 2333. V. urtieifolia L.: Bombus terrester L. 8, sgd. 2334—35. Aegiphila elata Sw. und Ae. mollis Humb. Bonpl. et Kunth sind, nach Darwin (different forms) dimorph. 2336. Ae. obdurata ist diöeischh (Darwin Proc. Linn. Soc. VI). 100. Familie Lentibulariaceae Richard. 507. Utricularia L. Gelbe, herkogame Schwebfliegen- und Bienenblumen (?) mit reizbarer Narbe. Die Unterlippe legt sich so an die Oberlippe an, dass der Blüteneingang ver- schlossen ist. FErstere dient als Anflugstelle der Insekten und klappt bei Be- lastung durch einen Besucher nach unten; sie trägt den honigführenden Sporn. Die Oberlippe dient als Schutzorgan für die Antheren und die Narbe. Letztere ist reizbar und klappt sich nach der Berührung durch das Insekt nach oben. 2337. U. vulgaris L. [Buchenau, Botan. Ztg. 1865, 8. 93 ff.; Hildebrand, Bot. Z. 1869, S. 505—507; Heinsius, Bot. Jaarb. IV. S. 78 bis 79; Kirchner, Flora S. 640—641; Kerner, Pflanzenleben II.; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 359—360.] — Die dottergelbe Krone besitzt auf dem Gaumen Fig. 326. Utrieularia vulgaris L. (Nach F. Hildebrand.) ]. Blüte in natürlicher Grösse. Die punktierte Linie deutet die Lage an, welche der Sporn beim Abwärtsdrücken der Unterlippe einnimmt. 2. Staubblätter und Stempel kurz vor der Blütenöffnung, von unten gesehen. 3. Dieselben, von der Seite gesehen. 4. Dieselben, von oben gesehen. 5. Dieselben aus einer eben geöffneten Blüte, von der Seite gesehen. Der Narbenlappen hat sich nach unten gebogen. 6. Dieselben, von unten gesehen. 7. Dieselben, von oben gesehen. $8--10. Der Stempel nach einem auf den Narbenlappen ausgeübten Reiz und nach Entfernung der Blumenkrone, wobei der Narbenlappen, von der Blumenkrone nicht mehr gehindert, sich stark nach oben umgeschlagen hat. orangefarbene Streifen als Saftmal. Die Unterlippe trägt den grossen, dicken Sporn, welcher mit der Längsachse einen Winkel von 75° bildet. Bei Insekten- g besuch klappt sich die Unterlippe so weit abwärts, dass der Sporn senkrecht Lentibulariaceae, 297 nach unten zu stehen kommt. Eine zu dem im Sporn abgesonderten und beher- bergten Nektar vordringende Biene streift mit dem Kopfe und dem Rücken die dicht unter der Oberlippe liegende Narbe und die beiden Antheren. Letztere besitzen breite, bogige Staubfäden und liegen an einander. Hinter ihnen, dicht an der Innenwand der ©berlippe liegt der Fruchtknoten, dessen Griffel die Staubblätter überragt, so dass die Narbe von den Besuchern zuerst berührt und, falle sie von einer anderen Blüte Pollen mitbringen, belegt wird. Die Narbe besteht aus zwei Ästen, von denen der obere, der Oberlippe anliegende, ganz kurz und zahnartig, der untere dagegen lang und zungenartig ist und auf seiner oberen Fläche die Narbenpapillen trägt. Nachdem sich die Blüte geöffnet hat, biegt sich gleichzeitig mit dem Auf- springen der Antheren der zungenförmige Griffelast nach unten und bietet seine papillöse Fläche den Besuchern dar, welche sie mit Pollen belegen. Infolge des durch diese Berührung ausgeübten Reizes klappt sich der untere Griffelast so weit nach oben, dass die papillöse Fläche abgeschlossen ist. Es kann daher beim Zurückziehen des Insektenkörpers kein eigener Pollen auf die Narbe ge- langen. Auch spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen oder doch ohne Erfolg, da die Blüten selten Samen bilden. Nach Kerner tritt Autogamie bei ausbleibendem Insektenbesuche dadurch ein, dass der Narbenrand mit den Antheren in Berührung kommt. Die Narbe ist, nach Heinsius, stumpf und am oberen Rande mit steifen Härchen besetzt, welche wie Kämme wirken, indem sie beim Umklappen der Narbe die Haare des Besuchers streifen und aus diesen die Pollenkörner herauskämmen, die dann wieder durch die aufwärts gerichteten Papillen aufge- fangen werden. Die Pollenkörner lassen sich besonders leicht aus den Haaren der Besucher herauskämmen, weil sie mit zahlreichen meridionalen Längsfurchen versehen sind und deshalb leicht anhaften. So komplizierte Blüteneinrichtungen wie die eben geschilderten pflegen nur von Bienen ausgelöst werden zu können. Nach den Beobachtungen von Hein- sius sind es in diesem Falle jedoch Schwebfliegen. Sie setzen sich auf die Unterlippe, drängen mit dem Kopfe gegen die Oberlippe, so dass die erstere nach unten gedrückt und der Zugang zum Nektar frei wird. Sie saugen einige Sekunden und begeben sich alsdann auf eine andere Blüte dieser Art. So verfuhren Helophilus lineatus F. (zahlreich) und Rhingia campestris Meig. (einzeln). Heinsius folgert aus seinen Beobachtungen, dass Syrphiden mit langem Rüssel die normalen Befruchter der Blüte sind und meint, dass der Blüteneingang für die meisten Bienen auch zu eng ist, als dass solche als Besucher in Frage kommen könnten. Er fügt hinzu: es folgt hieraus ferner, dass genannte Schweb- fliegen intellektuell so hoch entwickelt sind, den Weg in eine vollkommen ge- schlossene Blume zu finden. 2338. U. negleeta Lehmann hat, nach Buchenau, eine ähnliche Ein- richtung wie vorige. 2339. U. Bremii Heer hat, nach Buchenau, einen kleineren, stumpf kegelförmigen, senkrecht zur Blütenachse stehenden Sporn. 298 _ Lentibulariaceae, 2340. U. minor L. hat, nach Buchenau, eine ähnliche Blüteneinrich- tung wie U. Bremii. 508. Pinguicula Tourn. Blaue oder weisse, homogame oder protogynische Bienen- oder Fliegen- klemmfallenblumen ohne reizbare Narbe. Die Unterlippe dient als Anflugstelle. Der Sporn sondert in seinem Ennde entweder Nektar ab und beherbergt ihn dort, oder er enthält kleine gestielte Knöpfchen als Genussmittel. 2341. P. vulgaris L. [Sprengel, S. 54—56; Warming, Arkt. Vaext. Biol, 8. 31 ff.; Axell, S. 42, 43; Hildebrand, Bot. Z. 1869; # M,, Alpenblumen 8. 354-—355.] — Eine Bienenblume. In den tiefblauen, wagerechten Blüten wird im Grunde des langen, dünnen, abwärts gebogenen Spornes Nektar abgesondert. Unter der zweispaltigen Oberlippe liegen Antheren Fig. 327. Pinguicula vulgaris L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte schräg von oben gesehen. (2:1.) B Dieselbe von der Seite gesehen. Ü Die Ge- schlechtstejle im Längsdurchschnitt. (7:1.) .D Geschlechtsteile einer andern Blüte von unten gesehen. E Haare von der unteren Fläche der Innenseite der Blumenkrone. (40:1.) Be- deutung der Buchstaben wie in Fig. 213. und Narbe; die grossen Lappen der letzteren überdecken die ersteren. Es ist daher die ganze Blüteneinrichtung derjenigen von Utricularia ähnlich, doch ist der die Antheren überdeckende Narbenlappen nicht reizbar. Das in die Blume kriechende Insekt, z. B. eine den Grössenverhältnissen der Blüte ent- sprechende Biene, berührt beim Eindringen in dieselbe zuerst den papillösen Narbenlappen und belegt ihn, falls der Besucher von einer anderen Blüte Pollen mitbrachte. Beim tieferen Eindringen bedeckt die Biene dann ihren Kopf und Rücken mit neuem Pollen, den sie beim Zurückkriechen aber nicht an die Narbenpapillen abgiebt, weil der papillöse Narbenlappen beim Rückzug nach Lentibulariceae, 299 oben gedrückt wird. Es ist also auch hier Fremdbestäubung bei Insektenbesuch gesichert, Selbstbestäubung dagegen nicht möglich. Doch kann solche nach Kerner ähnlich wie dieser Forscher es für Utrieularia angiebt, spontan erfolgen. Buchenau beobachtete immer reichliche Samenbildung, doch ist nach demselben Autogamie ausgeschlossen, weil der Narbenlappen die Antheren über- deekt. -Wärming schliesst sich der Ansicht von Kerner an, dass durch Ein- rollung des Narbenlappens dieser zuletzt mit den Antheren in Berührung kommt, mithin schliesslich doch spontane Selbstbestäubung erfolgt. Lindman beobachtete auf dem Dovrefjeld Blüten, welche fast kleistogam waren. Als Befruchter beobachtete H. Müller in den Alpen 1 Biene Osmia caementaria Gerst. /', sgd., deren Körpergrösse und Rüssellänge gerade für die Blume passt. Als nutzlose oder schädliche Besucher sah Müller 2 Käfer und 1 Falter. 2342. P. grandiflora Lam. Mac Leod sah diese Bienenblume in den Pyrenäen nicht von den eigentlichen Kreuzungsvermittlern besucht, sondern bemerkte den Käfer Anthobium atrum Heer. in zahlreichen Exemplaren im Sporn. (B. Jaarb. III. S. 322.) art? N za \E Bee RAN Fig. 328. Pinguieula alpina L. (Nach Herm. Müller.) X. Blüte von der Seite gesehen. XI. Dieselbe im Längsdurchschnitt. (342:1.) XI. Ge- schlechtsteile derselben. (7:1.) XIII. Obere Hälfte einer Blüte, deren Staubblätter noch geschlossen sind... (3Y/2:1.) XIV. Befruchtungsorgane derselben. (7:1.) XV. Dieselben einer Blüte, deren Staubbeutel sich geöffnet haben. XVI. Untere Hälfte der Blüte D. XVII. Zwei der gestielten Knöpfehen, mit denen die innere Spornwand ausgekleidet ist. (80:1.) Be- deutung der Buchstaben wie in Fig. 213. 2343. P. alpina L. [Hildebrand, Bot. Ztg. 1869; Warming, Arkt. Vaext. Biol. S. 31 ff.; H. M., Alpenbl. S. 352—354.]| — Die Einrichtung dieser Fliegen-Klemmfallenblume habe ich Bd. I. S. 158—159 mitgeteilt. Als Besucher sah Müller in den Alpen 15 Fliegen, 5 Bienen, 3 Falter, Meligethes. 300 Lentibulariaceae. -- Globulariaceae. 2344. P. lusitanica L. befruchtet sich, nach Henslow, selbst. 2345. P. villosa L. Falterblume (2) Nach Warming (Arkt. Vaext. Biol. S. 27—31), welcher die Blüteneinrichtung dieser Art bei Bosekop unter- suchte, haben die ziemlich kleinen Blumen einen sehr engen Sporn und einen ebenso beschaffenen Blüteneingang, so dass wohl nur der dünne Rüssel eines Falters in das Blüteninnere einzudringen vermag. Da der Vorderrand des vorderen Narbenlappens den Pollen der gleichzeitig mit ihm entwickelten An- theren berührt, so ist spontane Selbstbestäubung unvermeidlich, Warming beobachtete auch vielfach, dass Pollenschläuche in die Narben eingedrungen waren. 101. Familie Globulariaceae DC. 509. Globularia L. H. M., Alpenblumen S. 326, 327. Blaue Falterblumen. Zahlreiche kleine Blütchen sind zu kugeligen Köpfchen vereinigt. Sie sondern aus der fleischig verdickten Unterlage des Fruchtknotens Nektar ab, der in einer so engen Kronröhre beherbergt wird, dass er nur für den Fig. 329. Globularia Tourn. (Nach Herm. Müller.) 4—F Globularia vulgarisL, 4 Blüte, deren Staubblätter alle 4 aufgesprungen sind, von oben gesehen. B Die Blumenkrone derselben Blüte in eine Ebene auseinander gebreitet. (7: 1.) C' Nektarium und Fruchtknoten. 7) Griffelspitze einer Blüte, in der sich die beiden längeren Staubblätter geöffnet haben. E, F Zustände der Griffelspitze einer Blüte, deren sämtliche 4 Staub- blätter sich geöffnet haben. (O—F Vergr. 35:1.) G@—JGlobularia eordifolia. @ Knospe nach Entfernung des Kelches, von oben gesehen. H Blüte von oben gesehen. J Altere Blüte nach Entfernung des Kelches, von der Seite gesehen. (7:1.) K Globularia nudicaulis. Blüte von oben gesehen. (7:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. "ckalsrieieee © Pilsullorae, 301 dünnen Rüssel von Faltern bequem erreichbar ist. Jede Kronröhre teilt sich in zwei kürzere, obere und drei längere, untere lineale Zipfel, zwischen denen zwei kürzere obere und zwei längere untere Staubblätter stehen. Wenn diese auch divergierend die Kronröhren weit überragen, so müssen honigsaugende Falter doch mit dem-Rüssel oder dem Kopfe Narben und Staubbeutel streifen, mithin Fremdbestäubung herbeiführen. Letztere kann ausser durch Falter auch wohl durch Pollen sammelnde Bienen oder Pollen fressende Fliegen bewirkt werden, doch gelingt es nur Faltern, zum Nektar zu kommen. 2346. G. vulgaris L. (H.M., Alpenblumen S. 327— 328) ist protandrisch. Es ist bei Insektenbesuch der Pollen bereits abgeholt, wenn die Narben sich entwickeln, so dass Fremdbestäubung eintreten muss. Bei ausbleibendem Insekten- besuch erfolgt leicht spontane Selbstbestäubung, indem der Pollen höher stehender Blüten auf die Narben tiefer stehender fällt. Als Besucher beobachtete H. Müller 1 Falter, 2 Bienen, Meligethes. Schletterer und v. Dalla Torre geben für Tirol Prosopis hyalinata Sm. als Besucher an. 2347. G. eordifolia L. (Rieca, Atti XIIL; H. M., Alpenblumen $. 328; Kerner, Pflanzenleben Il.) ist protogyn mit langlebigen Narben. Schon in jungen Blüten überragt der Griffel mit entwickelter Narbe die dann noch ge- schlossenen Antheren. Wenn letztere aufgesprungen sind, wachsen die Staub- fäden so weit heran, dass sie den Griffel an Länge erreichen oder selbst noch etwas überragen. Es ist also im ersten Blütenzustande bei Insektenbesuch Fremd- bestäubung gesichert, im letzten Stadium Selbstbestäubung möglich. Nach Kerner schliessen sich die Antheren bei feuchter Witterung wieder, wodurch der Pollen vor Verderben durch Nässe geschützt ist. Als Besucher beobachtete H. Müller 5 Falter, 2 Bienen, 1 Fliege. 2348. G. nudicaulis L. (H. M., Alpenblumen $. 328, 329) ist protogyn mit langlebigen Narben, stimmt im übrigen ganz mit G. vulgaris überein. Als Besucher sah H. Müller in den Alpen 4 Falter, 1 kleine Biene, 1 Schweb- fliege; Mac Leod in den Pyrenäen 2 Halietus, 2 Falter, 1 Schwebfliege, 2 Musciden (B. Jaarb. III. S. 323). 102. Familie Primulaceae Ventenat. H. M., Alpenbl. S. 373, 374; Knuth, Nfr. Ins. S. 120; Grundriss S. 86. Die buntgefärbte Blumenkrone dient der Anlockung. Die Blütenformen bieten mannigfache Abstufungen von offenen, honiglosen Blumen zu solchen, die durch die Art ihrer Honigbergung und ihren ganzen Blütenbau einem be- stimmten Kreise langrüsseliger und blumeneifriger Insekten (Bienen, Faltern) angepasst sind. Es gehören zu Po: Trientalis, Lysimachia, Anagallis, Centuneulus, Samolus (mit Scheinnektarium); zuB: Glaux(?), Hottonia, Androsace, Soldanella pusilla var. inelinata; zu Hb: Soldanella pusilla var. pendula, S. alpina; zu HhFt: Primula elatior, offi- einalis, acaulis; zu Ft: Primula integrifolia, farinosa, viscosa, 302 Primulaceae. longiflora (Tagschwärmerblume). Die Arten der Gattungen Hottonia und Primula sind meist dimorph. | 510. Trientalis Rupp. Protogynische, stellenweise, nach Schulz, bis homogame, offene Pollen- blumen. Der fleischig verdickte Ring, welcher den Fruchtknoten umschliesst und die Staubblätter trägt, ist aber so saftreich, dass H. Müller annehmen zu dürfen glaubte, dass derselbe von manchen Besuchern des Saftes wegen angebohrt wird. 2349. T. europaea L. [H. M., Weit. Beob. III. S. 65—66; Schulz, Beiträge I. S. 88.] — Die weissen Kronblätter breiten sich, nach H. Müller, zu einem flachen Sterne von 12—15 mm Durchmesser aus. Die Staubblätter sind schräg aufwärts nach aussen gerichtet, ihre Antheren bleiben anfangs meist noch geschlossen, während die mit den Staubblättern in gleicher Höhe stehende Narbe gleich nach dem Entfalten der Blüte empfängnisfähig ist. Die von Schulz im Riesengebirge untersuchten Blüten waren homogam oder nur sehr schwach protogynisch. Die Antheren öffnen sich nach oben und innen, so dass ein Insekt, welches den Kopf in den Blütengrund senkt, mit der einen Seite des- selben den Pollen, mit der anderen ‘die Narbe berührt, mithin beim Besuche mehrerer Blüten regelmässig Fremdbestäubung bewirken muss. Im Verlaufe des Blühens streckt sich der Griffel noch etwas, so dass er gegen Ende desselben die Antheren, mit denen die Narbe anfangs gleich hoch stand, deutlich überragt. Beim Abblühen 'schliesst sich die Blüte wieder, wobei die Staubblätter gegen den Griffel gedrückt werden, so dass nun leicht etwas Pollen auf die Narbe fallen kann oder letztere mit solchem Pollen in Berührung kommt, welcher auf die Kronblätter gefallen ist. Als Besucher beobachtete H. Müller nur Meligethes. 511. Lysimachia Tourn. Gelbe, homogame Pollenblumen. 2350. L. vulgaris L. |H. M., Befr. S. 348; Weit. Beob. III. S. 65; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 443-—444; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Ndfr. I. S. 120, 121; Weit. Beob. 229, 230; Bijdragen; Kirchner, Flora S. 531, 532.]| — Die goldgelben Blüten kommen in drei verschiedenen biologischen Formen vor: a) aprica Knuth. Kronzipfel etwa 12 mm lang und 6 mm breit, gold- gelb, am Grunde rot gefärbt, an der Spitze nach aussen zurückgebogen; Staub- fäden gegen das Ende rot gefärbt; Griffel der beiden längeren Staubfäden um einige mm überragend. Fremdbestäubung daher bei Insektenbesuch gesichert; spontane Selbstbestäubung erschwert. — So an sonnigen Standorten (des Fest- landes, auf den nordfriesischen Inseln z. B. fehlend). b) umbrosa Knuth. Kronzipfel gegen 10 mm lang und 5 mm breit, einfarbig hellgelb, nicht zurückgebogen, schräg aufwärts gerichtet; Staubfäden e e ve E- “ N E ;e 4 . E H Primnlaedek: | 308 grünlich gelb; Griffel so lang wie die beiden längeren Staubblätter. Bei aus- bleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung daher unvermeidlich. —- So an schattigen Standorten. ec) intermedia Knuth. Kronzipfel 10 mm lang und 5 mm breit, ein- farbig hellgelb, “zuweilen am Grunde etwas rötlich gefärbt, abstehend; Staubfäden meist rötlich gefärbt; Griffel etwas länger als die beiden längsten Staubblätter. Spontane Selbstbestäubung daher leichter als bei a), schwieriger als bei b) möglich. — Diese an mittleren Standorten (z. B. an sonnigen Grabenrändern) auftretende Form nähert sich bald der einen bald. der anderen der beiden aus- geprägten Form a) und b). — Pollen, nach Warnstorf, gelb, brotförmig, grobwarzig, etwa 37 u lang und 23 « breit. Als Besucher und Befruchter ist in erster Linie eine Biene: Macro- pis labiata Pz. 2!) zu nennen, deren Vorkommen in einer Gegend an dasjenige von Lysimachia vulgaris gebunden zu sein scheint. So fand ieh diese Biene auf den sonst insektenarmen nordfriesischen Inseln in nicht geringer Zahl mit ungeheuren Pollenballen an den Hinterschienen auf den: Blüten von Lysimachia vulgaris, während das Insekt auf den ostfriesischen Inseln, wo diese Pflanze fehlt, nicht beobachtet wurde, obwohl das Gebiet in entomologischer Hinsicht ziemlich gut durchforscht ist. Ich fand dieselbe Biene auf Lysimachia vulgaris in Ostholstein, Mecklenburg, auf Rügen und in Thüringen, Mac Leod in Belgien, Buddeberg in Nassau, H. Müller in Westfalen, Krieger bei Leipzig, Alfken bei Bremen, Friese in Mecklenburg, Baden, im Elsass, bei Fiume, Triest, in Ungarn, Nylander in Finnland, Morawitz bei St. Petersburg, endlich auch Delpino (Ult. oss. in Atti XVII) in Toskana. Herm. Müller fügt hinzu, dass er die Biene an den an sonnigen Standorten wachsenden Blütenformen ziemlich zahlreich beobachtet habe, wenigstens die Weibchen, welche er nur an den Blüten dieser Pflanze fand, emsig über die Blüten fegend und sich dicke Ballen durchfeuchteten Pollens rings um die Hinterschienen anhäufend. Es ist rätselhaft, woher sie den Saft nehmen, mit welchem sie den Pollen durch- feuchten; es wäre zu vermuten, dass sie saftiges Zellgewebe der Blüte anbohren, aber ihre Kieferladen sind stumpf und am Ende lang bewimpert, so dass viel- leihet die Spitze, mit welcher ihre im übrigen kurze, stumpfe Zunge besetzt ist, den Dienst leistet, welcher sonst von den Kieferladen ausgeführt wırd. Als weitere Besucher beobachtete Herm Müller: A.Diptera: Syrphidae: 1. Syritta pipiens L., an Form b) pfd., dabei teils Selbst-, teils Fremdbestärbung bewirkend; 2. Syrphus balteatus Deg., pfd. B. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Anthrena denticulata K. 5, einzeln, vergebl. nach Honig suchend; 4. Halictus zonulus Sm. 5‘, einzeln, w. v.; 5. Macropis labiata Pz. var. fulvipes F. 9, (bayer. Oberpf.). b) Vespidae: 6. Odynerus parietum L. 9, einzeln, vergeblich nach sgd. und psd. Honig suchend. Auf der Insel Rügen beobachtete ich ausser Macropis labiata F. auch Crabro palmarius Schreb.; Alfken bei Bremen auch Halietus calceatus Scop. und morio F. Friese giebt als weitere Besucher an für Fiume (F.) und Triest (T.) die 1) Ducke beobachtete bei Triest auch die seltene Macropis frivaldskyi Mocs. 304 | Primulaceae, Apiden: 1. Anthrena korleviciana Friese (F. T.), n. sit. (Korlevic); 2. Maeropis frivaldskyi Mocs. (U.), einz. (F.), hfg. (Korlevic). 2351. L. nemorum L. [Kirchner, Flora S. 532; Mac Leod, B. Jaarh. V.S. 444; Knuth, Bijdragen.| — In den dottergelben Blüten sind die diver- gierenden Staubblätter gleich lang und von der etwas tiefer stehenden Narbe entfernt; doch findet, nach Kerner, durch Berührung von Antheren und Narbe spontane Selbstbestäubung statt. | Als Besucher sah ich eine pollenfressende Schwebfliege: Syrphus balteatus Deg. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 115) wurden 1 Muscide. und mehrere Dolichopodiden als Besucher beobachtet. 2352. L. Nummularia L. [Darwin, Variation; Kirchner, Flora S.532; Mac Leod, B. Jaarb. V. S.444; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdragen.| — Die grossen, goldgelben Blüten sind innen braundrüsig- punktiert. Ihre Staubblätter sind ungleich lang. Obwohl Insektenbesuch und mithin Fremdbestäubung bei der Grösse der Blüten wahrscheinlich ziemlich häufig ist, auch spontane Selbstbestäubung leicht eintreten kann, so erfolgt, wie schon Darwin bemerkte, doch kaum Samenbildung, wahrscheinlich weil, nach Warming, alle Pflanzen derselben Gegend Teilstücke desselben Stockes sind. Nach Warnstorf sind die Blüten bei Ruppin protogynisch. Zur Pollen- reife stehen die Antheren meist in gleicher Höhe mit der Narbe, so dass Auto- gamie unvermeidlich ist. — Pollen gelb, sehr unregelmässig und in der Grösse veränderlich, elliptisch, eiförmig bis tetraödrischh 25—30 u diam., mit netzförmig verbundenen Warzen. ' Als Besucher sah ich die Honigbiene, psd. 2353. L. thyısiflora L. [Warming, Bidrag; Kerner, Pflanzenleben II. S. 324; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Blüten sind protogynisch. Der Fruchtknoten ist mit Wärzchen besetzt, welche, nach Kerner, dem Be- sucher als Nahrung dienen. Nach Warnstorf ragt die belegungsfähige Narbe schon aus den noch geschlossenen Blüten hervor. In der geöffneten Blüte stehen die Staubblätter aufrecht von der Narbe ab und zwar entweder in gleicher Höhe mit derselben oder sind wenig kürzer. Pollen gelb, brotförmig, fein warzig, bis 31 «u lang und 19 u breit. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt, nach Kerner, Geitonogamie, indem die Richtung des Griffels und die Lage der Narbe zwar unverändert bleiben, aber die Staubfäden sich strecken und so krümmen, dass sie den Pollen auf die Narben der Nachbarblüten bringen. Als Besucher sah ich eine pollenfressende Schwebfliege: Syritta pipiens L. 2354. L. eiliata L. hat, nach Kerner, gleichfalls Wärzchen auf dem Fruchtknoten, die von den Besuchern verzehrt werden. 512. Anagallis Tourn. Homogame Pollenblumen. 2355. A. arvensis L. (A. phoenicea Lmk.) [Delpino, Ale. app.; H. M., Befr. S. 349-350; Kerner, Pflanzenleben II,; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 442—443; Kirchner, Flora 8. 535; Knuth, Ndfr. Ins. $S. 121.] — Primulaceae. 305 Aus den sich im Sonnenscheine etwa von 9 (7) Uhr morgens bis 3 (2) Uhr mittags zu einer Scheibe von 10—12 mm Durchmesser ausbreitenden, roten Blüten treten die fünf Staubblätter hervor, indem sich ihre Antheren ringsum mit Pollen bedeeken. Der Griffel biegt sich so zwischen den Staubblüten hin- durch nach unten, dass die gleichzeitig mit den Antheren entwickelte Narbe von einem auf den untersten Teil der Krone auffliegenden Insekt zuerst berührt werden, mithin Fremdbestäubung erfolgen muss, wenn das Insekt bereits mit Pollen behaftet ist. Nachmittags schliesst sich die Krone, wobei die Narbe mit den Antheren der drei untersten Staubblätter in Berührung kommt, so dass nun regelmässig spontane Selbstbestäubung eintritt, von welcher die Pflanze ausgiebigen Gebrauch macht, da Insektenbesuch bisher nicht beobachtet ist. 24 s > 04 Dr = Fig. 330. Anagallis arvensis L. und ceoerulea Schreb. (Nach Herm. Müller.) I Völlig geöffnete Blüte von A. arvensis. 2 Halbgeschlossene Blüte derselben. 3 Völlig geöffnete Blüte von A. coerulea. 4. Dieselbe, nach Entfernung des vorderen Teiles des Kelches und der Blumenkrone, von der Seite gesehen. (Vergr. 3'/2:1.) s sepala, p petala, a Antheren, st Narbe. Nach Kerner findet das Öffnen und Schliessen jeder Blüte dreimal statt, alsdann öffnet sich die Blüte nicht wieder; bei diesem periodischen Schliessen der Krone findet dann die Autogamie in der Weise statt, dass der an den ein- gefalteten Kronblättern hängengebliebene Pollen mit der Narbe in Berührung kommt. Ist die Witterung ungünstig, so erfolgt die Befruchtung in der pseudo- kleistogam geschlossen bleibenden Blüte. (S. Fig. 330.) Es ist möglich, dass’ die zarten, am Ende keulig verdiekten Haare, mit welchen die Staubfäden besetzt sind, den Besuchern ausser dem Pollen als Nahrung dargeboten werden. Smith beobachtete in England Halietus morio F. an den Blüten. 2356. A. coerulea Schreber. [H. M., a. a.0.] — Die Blüteneinrichtung der himmelblauen Blumen stimmt mit derjenigen der vorigen Art vollständig überein. Sie ist schon deshalb als besondere Art anzusehen, weil sie nach Clos bei der Kreuzung mit A. arvensis keinen fruchtbaren Samen giebt. 2357. A. tenella L. Die von Mac Leod auf den Dünen Flanderns beobachteten Pflanzen haben weisse oder rötliche, mit einigen rotvioletten Längs- Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II. 2. 20 I gu» Saiezes er 306 Primulaceae. streifen auf den Kronzipfeln gezierte Pollenblumen; ihre Kronröhre ist tiefer als die der beiden vorhergehenden Arten. Dieselbe ist ganz mit den Staubfaden- haaren ausgefüllt. Da die Narbe die Antheren um 2—3 mm überragt, so ist spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen. 513. Centunculus Dillenius. Unscheinbare, homogame Pollenbumen. 2358. GC, minimus L. [Ascherson, Bot. Z. 1871. S. 553; H. M,, Befr. S. 349; Kirchner, Flora S. 535; Kerner, Pflanzenleben Il.; Knuth, Ndfr. I. S. 121; Weit. Beob. S. 230.]| — Die sehr kleinen, weissen oder röt- lichen Blüten befruchten sich regelmässig selbst, indem bei ungünstiger Witterung die Antheren in der geschlossen bleibenden Blüte pseudokleistogam die Narbe mit Pollen belegen; doch ist auch gelegentliche Fremdbestäubung dadurch ermög- licht, dass die Blüten sich im hellen Sonnenscheine kurze Zeit (nach Kerner) zwischen 10 und 11 Uhr öffnen. Auf der Insel Föhr beobachtete ich zahlreiche Blüten rein kleistogam. 514. Androsace Tourn. F. M., Alpenblumen S. 357, 358. Homogame (nach Kerner auch protogyne) Blumen mit verborgenem Honig, der von der Oberfläche des Fruchtknotens (aber nur bei günstiger Witterung) . abgesondert und in der nur wenige (1!/’—2) Millimeter tiefen Kronröhre ge- | borgen ist. Diese verengt sich nach oben zu einer sehr engen Öffnung, so dass der Nektar trotz der geringen Tiefe seiner Ber- gung nur von klügeren In- sekten gefunden wird, wo- bei ihnen meist ein orange- farbiges Saftmal die Lage desselben andeutet. Indem die Falter, Bienen oder ein- Fig. 331. Androsace septentrionalis L. (Nach sichtigeren Fliegen den Herm. Müller,) / A Blüte gerade von oben gesehen. B Dieselbe im Längs- durchschnitt: C Fruchtknoten schräg von oben gesehen. 5 (Vergr. 7:1.) sie mit der einen Seite die Narbe, mit der anderen die Antheren, so dass Fremdbestäubung gesichert ist. Bei ausbleibendem Insekten- besuche erfolgt wegen der Nähe und gleichzeitigen Entwickelung von Narbe Rüssel in die enge Blüten- öffnung stecken, berühren und Antheren spontane Selbstbestäubung. Die Enge der Kronröhre schützt den Pollen gegen Regentropfen, welche nicht einzudringen vermögen, weil sie die Luft nicht verdrängen können. Primulaceae, 307 Nach Kerner sind manche Arten heterostyl. 2359. A. septentrionalis L. [H. M., Alpenblumen S. 358; Kerner, Pflanzenleben II.]| — Die weissen Blüten haben einen Durchmesser von nur 6 mm. (S. Fig. 331.) Nach Kerner erfolgt durch Berührung von Narbe und Antheren schliess- lich spontane Sebstbestäubung. Als Besucher beobachtete H. Müller Empiden (1), Syrphiden (1) und Museiden (3). 2360. A. Chamaejasme Host. [H. M., Alpenblumen S. 358—359.] — Der Blütendurchmesser beträgt 7—8 mm. Das anfangs gelbe Saftmal wird nach eingetretener Bestäubung karminrot. Letztere erfolgt bei ausbleibendem Insektenbesuche spontan durch Pollenfall. (S. Fig. 332.) Als Besucher beobachtete H. Müller Fliegen (15), Falter (4), Bienen (1). 'Fig. 332, Androsace Chamaejasme Host. (Nach Herm. Müller.) A Blüte gerade von oben gesehen. B Dieselbe im Längsschnitt. C' Älterer Fruchtknoten schräg von oben. (Vergr. 7:1.) D Jüngerer Fruchtknoten. 2361. A. obtusifolia All. [H. M., Alpenblumen S. 360.] — Die weissen Blüten haben einen Durchmesser von mehr als 8 mm. Auch bei dieser Art tritt Autogamie leicht ein. Als Besucher sah H. Müller Fliegen (10), Falter (3). 2362. A. glacialis Hoppe. (A. alpina Lam.) [H. M. Alpenblumen S. 360.] — Der Durchmesser der weissen oder rosenroten, saftmalgezierten Blüten beträgt 5 mm. Die homogamen Blüten sind bei ausbleibendem Insektenbesuche autogam. Auch ' 2363—65. A. helvetica Gaudin, A. imbrieata Hoppe (Aretia glacialis Schleicher) unn A. pubescens DC. sind (a. a. OÖ.) homogam und bei ausbleibendem Insektenbesuche autogam. 2366. A. lactea L. Nach Briquet (Etudes) beträgt der Durchmesser des weissen, im Schlunde gelben Kronensaumes 11—-12 mm; der Eingang zu der 3mm langen, 2 mm weiten Kronröhre ist !/g mm weit. Da die Blüten homogam sind und die kopfige Narbe von den fünf sie beinahe berührenden Antheren überragt wird, so tritt spontane Selbstbefruchtung regelmässig ein, und 20* 308 ‚Primulaceae. auch die besuchenden Dipteren und kleinen Schmetterlinge bewirken Selbstbe- stäubung. Briquet fand keine Nektarabsonderung auf der Oberfläche des Fruchtknotens, wie sie von Kerner angegeben wird. Kirchner fügt hinzu, dass er die von Kerner im allgemeinen für die Gattung Androsace gemachten Angaben bezüglich A. lactea und A. villosa bestätigen kann: beide sondern auf der flachen Oberseite des Fruchtknotens Nektartröpfehen ab. Die Blüten von A. laetea haben einen angenehmen Duft. 2367. A. villosa L. Nach Briquet (Etudes) ist die Krone etwas grösser, anfangs am Schlunde fleischfarben, später ganz weiss; sonst stimmen die Blüten ganz mit denen von A. lactea überein. Besucher wurden nicht bemerkt. Kirchner fügt hinzu, dass an den von ihm untersuchten Exemplaren der Kronsaum nur einen Durchmesser von 8—9 mm hatte und im Schlunde bei Beginn des Blühens goldgelb, an älteren Blüten pfirsichblütrot war. Nach Mac Leod (Pyreneeönbl. $. 372) haben die weissen oder rosa, mit purpurnem oder gelblichem Saftmal gezierten Blüten eine ee e mm tiefe, etwas bauchige, am Schlunde verengte Kronröhre. Als Besucher beobachtete Mac Leod Fliegen (3), Falter (1). 2368. A. Vitaliana K. 8. ist, nach Treviranus (Bot. Ztg. 1863. 8. 6), dimorph. 515. Primula L. Ch. Darwin „On the two forms or dimorphie condition in the species of Primula and on their remarkable sexual relations“, 1862; Treviranus, Bot. Z. 1863; Hildebrand, Bot. Ztg. 1864; Scott, Primulaceae 1864; Pax, Primula, in Englers Bot. Jahrb. X. — Meist heterostyl-dimorphe und homogame, zuweilen homostyle, selten protandrische Falter- oder Hummel- (Bienen-) Blumen, zuweilen auch Hummel- und Falterblumen gleichzeitig. Der Nektar wird vom Grunde des Fruchtknotens abgesondert und in der Kronröhre beherbergt. Die Pollenkörner der langen Staubblätter sind grösser als die der kurzen, und die Papillen der Narben der längeren Griffel sind ec als diejenigen der Narben der kürzeren. Die Untersuchungen Darwins über die Gattung Primula zeigten, dass die „legitime“ Befruchtung, d. h. diejenige, bei welcher die Narben der längeren (kürzeren) Griffel durch den Pollen der (mit ihnen gleich hoch stehenden) längeren (kürzeren) Staubblätter belegt, eine sehr viel grössere Fruchtbarkeit zur Folge hat, als eine „illegitime“. (Vgl. Bd. I. 59.) Ch. Darwin fand P. offieinalis, sinensis und Auricula bei In- sektenabschluss sehr unfruchtbar, bei Insektenzutritt und bei künstlicher Befruch- tung durchaus fruchtbar, und zwar die legitimen Befruchtungen etwa 1!/s mal so fruchtbar als die illegitimen. Diese Ergebnisse fanden durch die Versuche von F. Hildebrand eine Bestätigung. Dieser Forscher erweiterte die von Darwin gefundenen Resultate dadurch, dass derselbe die Narben mit dem Pollen der eigenen Blüte bestäubte, wobei sich herausstellte, dass diese Befruchtungsart den geringsten Erfolg hatte. Primulaceae, 309 Indem nun Hildebrand die erhaltenen Samen gesondert aussäete, fand er, dass durch die Kreuzung zweier langgriffeliger Blüten vorwiegend wieder lang- griffelige, durch die Kreuzung zweier ‘ kurzgriffeliger Blüten vorwiegend ” g* wieder —kurzgrilfelige Blüten ent- / stehen; bei Kreuzung von beiderlei Blüten erhielt Hildebrand wieder \ beiderlei Formen in etwa gleicher ‘ j Häufigkeit. Diese Untersuchungen der ge- nannten beiden Forscher warfen ein ganz .neues Licht auf die Bedeutung der Kreuzung und der Sexualität überhaupt. _ 2369. P. elatior Jaeq. [H. M., Befr. S. 346, 347; Alpenbl. R e Fig. 333. Schema der bei Primula möglich S. 369; Weit. Beob. III. S. 64—65; legitimen und illegitimen Verbindungen. ai Schulz, Beiträge II. 8. 145—146; Charles Darwin.) Kirchner, Flora $. 533—534; Durch die geraden (wagerechten) Pfeillinien wer- ke den die legitimen, durch die gekrümmten die Knuth, Bijdragen; Mac Leod, illegitimen Verbindungen angedeutet. B. Jaarb. V. S. 444—446.]| — Eine heterostyle Hummel-Falterblume. Die Länge und Form der Kronröhre der blassgelben, am Schlunde dottergelb gefärbten, erst gegen Ende der Blüte- zeit ihre völlige Grösse erreichenden Blüten ist für die kurz- und die langgriffelige Form verschieden: _ a) brachystyla. Die Kronröhre ist 15 bis 17 mm lang; sie verschmälert sich allmählich ein wenig bis dieht (3—5 mm) unter den flach ausgebreiteten Saum, wo sie sich in einer Höhe von 12—13 mm erweitert und die 5 Antlıeren mit den kurzen, am Grunde verbreiterten Filamenten trägt. Erstere reichen bis zur Mündung der Kronröhre und neigen hier mit ihren oberen Enden zusammen. Pollenkörner noch einmal so gross wie bei b). Der verhältnismässig dicke Griffel ist etwa halb so lang wie die Kronröhre; die ihn krönende Narbe ist breiter als hoch und mit kurzen Papillen ausgestattet. b) maerostyla. Die Kronröhre ist 12— 14 mm lang; sie erweitert sich etwa in der Mitte, an der Einfügungsstelle der Staubblätter, und verengert sich weiter aufwärts“ allmählich wieder. Die Pollenkörner haben nur etwa den halben Durchmesser als bei a). Der im oberen Teile ziemlich dünne Griffel ist so lang, dass die kugelige Narbe im Blüteneingange steht. Die Papillen der letzteren sind etwa 5mal so lang wie die von a). Beide Blütenformen treten in etwa gleicher Häufigkeit auf getrennten Stöcken auf. Die auf normalem Wege zum Nektar vordringenden Hummeln berühren beim Saugen mit dem Kopfe die im Blüteneingange stehenden Organe, mit den Kieferladen die in der Mitte der Kronröhre sitzenden, bewirken daher, indem 310 Primulaceae. sie sich an den genannten Stellen mit Pollen behaften und diesen auf die in gleicher Höhe stehenden Narben der anderen Blütenform bringen, regelmässig „legitime“ Kreuzungen. Da die Hummeln ihren etwa 5 mm langen Kopf ganz in die Kronröhre sowohl der kurz- als auch der langgriffeligen Form stecken können, so gehört ein 12 mm Janger Rüssel dazu, um den Honig aus den lang- röhrigsten Blüten zu erlangen; ein mindestens 7 mm langer würde genügen, um den Nektar der kurzröhrigsten Blüten auszusaugen. Ausser durch Hummeln wird auch durch den Citronenfalter regel- mässig legitime Befruchtung herbeigeführt. Die erste Beobachtung dieser Art . rührt von A. Mülberger her, welcher darüber an H. Müller schreibt: Für die Citronenfalter in meinem Schwarzwaldthale (Herrenalb) ist Primula elatior das erste und längere Zeit einzige Jagılgebiet, auf dem sie sich tummeln können. Sie besuchen die lang- und kurzgriffeligen Formen anscheinend ohne jeden Unter- schied. Die gelbe Farbe dieser Primel und des Citronenfalters sind in der Regel völlig gleich. Bei den kurzgriffeligen Blüten ist es gewöhnlich leicht zu entscheiden, ob schon ein Falterbesuch stattgefunden hat oder nicht. Im ersteren Falle zeigen die den Kronschlund genau verschliessenden Staubbeutel eine kleine, von der Einsenkung des Rüssels herrührende Lücke. — Auch Herm. Müller beobachtete bei Lippstadt den Besuch des Citronenfalters. Auch ich sah diesen Schmetterling (21. 3. 96) bei Kiel eifrig von Blüte zu Blüte fliegen. Der Ein- druck, den der eingesenkte Rüssel zurücklässt, ist überall deutlich wahrzunehmen. Als ebenso häufigen Besucher sah ich Bombus hortorum L. 2. Beide Insekten besuchten die drei neben einander wachsenden Primula-Arten (P. elatior, P. offieinalis, P. acaulis) ‘mit gleichem Eifer, so dass sie sowohl Kreuzung als auch Bastardierung bewirkten. Nicht selten findet man die Kronröhre dicht über dem Kelche von Hum- meln (Bombus terrester L.) erbrochen. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Belgien zwei langrüsselige Bienen: Anthophora pilipes F. und Bombus hortorum L., normal sgd., eine kurzrüsselige Biene (Authrena gwynana K. 9) Pollen sammelnd, die Honigbiene kurze Zeit sgd.; Bombus terrester L., den Honig durch Einbruch gewinnend. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: Staphylinidae: 1. Omalium florale Payk., zahlreich in den Blüten umherkriechend. B. Diptera: Bombylidae: 2. Bombylius discolor Mg., sgd., zahlreich; 3. B. major L,, viel seltener, meistens wahrscheinlich nicht bis zum Honig gelangend. C. Hymenoptera: Apidae: 4. Anthrena gwynana K. ?, an kurzgriffeligen Blüten psd., häufig, langgriffelige sofort wieder verlassend; 5. Anthophora pilipes F. % 5, normal sgd. und psd., sehr zahlreich; 6. Apis mellifica L. 8, flüchtig sgd.; 7. Bombus eonfusus Schenck 9, normal sgd.; 8. B. hortorum L. 2 8, normal sgd. und psd., sehr zahlreich; 9. B. lapidarius L. 2, normal sgd.; 10. B. silvarım L. ©, w. v.; 11. B. teırester L., durch Anbeissen der Blumenröhre Honig raubend; 12. Osmia rufa L. 5’, flüchtig sgd. In den Alpen sah Herm. Müller eine Hummel und eine Schwebfliege als Blumengäste. Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena cineraria L. 9; 2. Bombus agrorum F. 2; 3. B. hortorum L. 9; 4. B. pratorum L. 9; 5. Osmia rufa L. d;; 6. Podalirius acervorum L. Jg". Primulaceae. ns 3ıl 2370. P. officinalis Jaequin. [Darwin, diff. forms; Hildebrand, Geschl. S. 34; H. M., Befr. 347; Weit. Beob. III. S. 65; Kirchner, Flora S. 534; Beiträge S. 51; Schulz, Beiträge II. S. 141—142; Ljungström, eine Primula-Exkursion nach Möen; Loew, Bl. Fl.S. 392; Knuth, Bijdragen.] — Eineheteröstyle Hummel-Falterblume. Die gelben, meist mit orange- roten Flecken im Schlunde gezierten Blumen (— von Kirchner in Württemberg und von Appel (nach brief- licher Mitteilung) bei Würzburg ohne Saftmal beobachtet —) haben dieselbe Blüteneinrich- tung wie vorige Art. Sie erreichen, nach den Messun- gen von Schulz, erst gegen Ende der Blütezeit ihre völ- lige Grösse. Die langgrif- felige Form verlängert während des nachträglichen Wachstums Fig. 334. Primula offieinalis Jaeq. (Nach | Hildebrand.) gewöhnlich auch den Griffel; a Langgriffelige, b kurzgriffelige Blütenform. doch unterbleibt dies zuweilen völlig, wodurch dann Narbe und Antheren schliesslich auf gleicher Höhe stehen. Solche gleichgriffelige (isostyle) Blüten beobachteten Breitenbach und Schulz. Die kuzgriffelige Form, deren Griffel in der Länge nicht wesentlich . differiert, ist, nach Schulz, etwas kleiner als die langgriffelige Kirchner be- obachtete in Württemberg eine gross- und eine kleinblütige Form. E. Ljungström beobachtete auf der Insel Möen Formen, deren Kelch in Bezug auf die Länge der Kronröhre besonders kurz oder lang erschien, die er daher als var. brevicalyx und longicalyx bezeichnete. Ebenso fand er Variationen in Betreff der Breite der Kronsaumlappen, so dass sich die Formen latiloba und angustiloba unterscheiden liessen. Namentlich bei Blüten mit kurzem Kelch war die Krone oft sehr gross, schön schalenförmig gestaltet und von prächtig gelber Farbe. Umgekehrt kamen langer Kelch und kleinere, oft blassere Krone nicht selten zusammen vor. Die Kronröhre wird nicht selten von Hummeln erbrochen. Als Besucher beobachtete ich Rhodocera rhamni L. und Bombus hortorum L. (vgl. P. elatior). Loew beobachtete in Brandenburg (Beiträge S. 45): Bombus hortorum L. 9, sgd.; Mac Leod in deh Pyrenäen Bombus rajellus K. 2 als Besucher (B. Jaarb. III. S. 372). Herm. Müller giebt folgende Besucher an: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes, pfd. B. Diptera: Bombylidae: 2. Bombylius discolor Mg., sgd. C. Hymenoptera: 3. Anthrena gwynana K. 9, an kurzgriffeligen Exemplaren psd., die langriffeligen nach kurzem Besuche wieder ver- lassend, in Mehrzahl; 4. Anthophora pilipes F. 2 j', sgd., häufig; 5. Bombus agro- rum F. 9, sgd.; 6. Halictus albipes F. © w. Anthrena gwynana; 7. H. cylindricus SW V Primulaceae. 312 Loew sah an der var. colorata im bot. Garten zu Berlin Anthophora pilipes F. 5, sgd. 2371. P. acaulis Jacquin. (P. vulgaris Hudson.) [Darwin, diff. forms; Lange, Bot. Tidsskr. 1885; Correns, Ber. d. d. bot. Ges. 1889; Focke, Nat. V. Bremen 1884; Cobelli, Osservazioni 1892; Ljungström, Bot. Centralbl. 1888, Bd. 35, Nr. 31/32; Knuth, Bot. Centralbl. 1893, Nr. 34; Bd. 55, Nr. 8; 1895, Bd. 63, Nr. 30/31.] — Eine heterostyle Hummel- Falter-Blume. Die von mir in Schleswig- Holstein untersuchten Pflanzen 2 7 sd e& A | | | = = = Ss)! —=] = == = | = =/ F SWw/, Ü / ll Fig. 335. Primula acaulis Jaeq. (Blütenlängsschnitte, zweifache Vergrösserung.) 1 Langgriffelige Form. 2 Kurzgriffelige Form. 3 4 5 6 0 0) SW er, Grössenverhältnis der Pollenkörner Grössenverhältnis der Narbenpapillen 5 der langgriffeligen Form, 3 der kurzgriffeligen Form, 4 der langgriffeligen Form. 6 der kurzgriffeligen Form. haben eine schwefelgelbe Blüte mit einem dunkleren Saftmal am Grunde jedes Kronzipfels.. Der Durchmesser dieser Blüten schwankt zwischen 21/2 und 4 cm, meist beträgt er etwa 3 cm. Ebenso ist die Länge der Kronröhre eine wechselnde, nämlich von 1!/a—2!/g em, meist ist sie ungefähr 2 em lang. Bei der langgriffeligen Form steht die Narbe am Blüteneingange, während die Antheren etwa in der Mitte der Kronröhre befestigt sind. Letztere ist bis zur Anheftungsstelle der Staubbeutel erweitert. Bei der kurzgriffeligen Form stehen dann natürlich umgekehrt die fünf Staubbeutel in der Öffnung der hier etwas trichterförmig erweiterten Blumenkronröhre, während der Griffel mit der Narbe etwa die halbe Länge derselben besitzt. Die Länge der Staubbeutel und die Form der Narbe scheint mir in den beiden Blütenformen, makroskopisch erkennbar, etwas verschieden zu sein. Bei der kurzgriffeligen Form ist Primulaceae, 313 die Länge der Staubbeutel meist etwas mehr als 2 mm, bei der langgriffeligen Form dagegen meist etwas weniger. Ferner fand ich die Narbe der letzteren meist kugelig mit einem Durchmesser von 1,1 mm, die Narbe der kurzgriffeligen Form war dagegen meist ziemlich platt, etwa 1,2 mm breit und 0,9 mm hoch. Mit Hülfe der Lupe sind die Narbenpapillen der langgriffeligen Form deut- lich zu erkennen; sie stellen Hervorragungen von 0,07 mm Länge und 0,01 mm Durchmesser vor, während die Narbenpapillen der kurzgriffeligen Form mittelst der Lupe kaum wahrnehmbar sind und 0,02 mm lang und fast so stark sind. Die Pollenkörner von Primula acaulis sind fast kantig-eiförmig; die der lang- griffeligen Form sind 0,025 mm lang und 0,02 mm breit, die der kurzgriffeligen Form fast 0,04 mm lang und 0,025 mm breit. Ljungström beobachtete auf Möen wieder die Formen brevicalyx und longicalyx, sowie latiloba und angustiloba. Ausserdem tritt auf jener Insel eine fast milchweiss blühende Form (f. lactea) und eine andere, die mit Ausnahme der gelben Sternfigur und des bisweilen weisslichen Aussen- randes purpurviolette Kronen hat (f. colorata). Als Besucher sah ich bei Kiel (am 25. 4. 1895) mehrere Exem- plare von Bombus hortorum L. 2 eifrig von Blüte zu Blüte fliegen, den Rüssel in die Kronröhre senken, in den langriffeligen Formen mit den Kieferladen, in den kurzgriffeligen mit dem Kopfe die Antheren berühren und diese Körper- teile mit Pollen behaften, so dass die entsprechend hoch stehenden Narben belegt und regelmässig Kreuzbestäubung herbeigeführt wurde. Die genannten Hummeln besuchten aber nicht bloss die Blüten von Primula acaulis, sondern auch die in der Nähe stehenden sowohl von P. offiecinalis Jaeq. als auch diejenigen von P. elatior Jacq., so dass nicht nur die Wechselbefruchtung der genannten Arten vollzogen wurde, sondern auch die Bildung zahlreicher Bastardformen erfolgen musste. Ebenso wie Bombus hortorum L. verfuhr in einzelnen Fällen auch Anthophora pilipes F. ?, doch bevorzugte diese Bienen die in der Nähe wachsende Pulmonaria officinalis L. Der 18—21 mm lange Rüssel der beiden besuchenden Insekten reicht bequem bis in den honigbergenden Blütengrund der drei Primelarten, denn die Länge der Kronröhre beträgt bei P. acaulis durchschnittlich 20 mm, während sie bei P. offieinalis und P. elatior noch erheblich kürzer ist. Dabei können die Bienen ihren etwa 5 mm langen Kopf in die Erweiterung der Kron- röhre hineinzwängen, so dass die beiden letzteren Arten auch von kürzer- rüsseligen Bienen legitim befruchtet werden können. In der That sind von Hermann Müller auch noch andere Hummelarten mit entsprechend langem Rüssel als Bestäuber von P. officinalis und P. elatior beobachtet. Ausser durch Hummeln wird die Befruchtung der drei Primelarten auch durch den Citronenfalter (Rhodocera rhamni L.) vermittelt. Cobelli sah ihn an P. acaulis, Mülberger und H. Müller an P. elatior, ich be- obachtete ihn an allen drei Arten (am 26. 4. 1896). Cobelli sah ferner Bombylius medius L. als Besucher; auch die beiden anderen Primelarten werden von Bombyliden besucht, doch sind von diesen 314 | Primulaceae. nur die mit besonders langem Rüssel ausgestatteten im stande, bis zum Nektar vorzudringen. Am 21. 3. 1896 sah ich Vanessa urticae L. stetig von Blüte zu Blüte fliegen (achtzehn Blüten hintereinander besuchend). Dieser Falter strengte sich beim Saugen des Nektars stark an, wobei es ihm offenbar gelang, einen Teil desselben zu erreichen. Wenn er auch für die kurzgriffelige Form nutzlos war, so belegt er doch die Narbe der langgriffeligen mit dem Pollen der ersteren. Auch die Honigbiene besuchte mehrere Blüten hinter einander, und da sie sich gleichfalls stark anstrengte, so erreichte sie vielleicht die oberste Honig- schicht. —- Wüstnei beobachtete auf Alsen Anthophora acervorum L. Endlich fand Cobelli noch kleine Käfer in den Blüten, welche aber nur als zufällige Fremdbestäuber auftreten können. Es schliesst sich daher P. acaulis den beiden vorigen Arten an: Alle drei sind in erster Linie der Befruchtung durch langrüsselige Hymenopteren angepasst, denen sich der Citronenfalter als ein gleichwertiger Besucher an- schliesst, während die Bombyliden, der kleine Fuchs und die Honig- biene erst als Besucher zweiter Ordnung anzusehen sind. Während ich die Übertragung des Pollens durch die Besucher auf die kurze Entfernung von wenigen Metern durch direkte Beobachtung feststellen konnte, hat Focke einen Bastard von P. acaulis und P. offieinalis be- obachtet, zu dessen Entstehung die Übertragung des Pollens aus einer Ent- fernung von 1 km geschehen sein musste. Nach Gibson (Flora of St. Kilda) wird die Primel auf St. Kilda, der äussersten Insel der schottischen Westküste (ausgenommen the barren Rockall), wo Falter und Bienen (sowie Wespen) fehlen, wahrscheinlich durch Fliegen be- fruchtet, da sich hin und wieder Früchte ausbilden. Archer Briggs (Trans. Plymouth Inst. IV) bemerkte als Besucher in England niemals grössere Hummeln, sondern nur Anthophora acervorum L. (häufig) und kleinere Bienen (Anthrena gwynana K.), sowie den Citronenfalter (Rhodo- cera rhamni L.) und einen Wollschweber (Bombylius medius L., häufig). Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Co- leoptera: 1. Anthobium (Eusphalerum) primulae Fauv. (= triviale Er.), Antheren fressend; 2. Meligethes pieipes Sturm, sgd. B. Hymenoptera: 4Apidae: 3. Authrena gwynana K. 2, Honig suchend, aber unfähig, ihn zu erreichen. C. Thysanoptera: 4. Thrips sp., häufig. ' Darwin (Forms of Flowers) beobachtete nur Thrips; Scott-Elliot Bombus hortorum L.; Christy (Transact. Essex Field Club III. 1884. p. 195) in Essex Anthophora acervorum 5. Bombus-Arten, Apis mellifica L., Syrphus sp., Rhodocera rhamni L., Pieris rapae L., Meligethes pieipes Stnrm. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Anthophora pilipes F., stetig sgd. und psd., wiederholt absetzend. Ljungström stellt die Verwandtschaft der drei Arten graphisch durch ein ungleichseitiges Dreieck dar, wo die drei Arten die Ecken einnehmen und Primulaceae. 315 die Seite acaulis-elatior die kürzeste, die Seite acaulis-offieinalis die längste ist. elatior a Ir acaulis -— — offieinalis Dieser graphischen Darstellung entspricht die Fertilität der Bastarde, indem entferntere Verwandtschaft der Eltern grössere (Pollen-) Sterilität der Hybriden bedingt. Ljungström erhielt nämlich aus der Untersuchung des Pollens fol- gende Ergebnisse: P. acaulis X offieinalis: 26,5—33/o gute Pollenkörner, 73,5—67 Jo verschrumpft, untauglich. Fig. 336. Primula integrifolia L. (Nach Herm. Müller.) A Kurzgriffeliges, _B langgriffeliges Exemplar in natürlicher Gr. ( Kurzgriffelige, D lang- griffelige Blüte im Aufriss in nat. Gr. E Narbenpapillen der kurzgriffeligen, F. @ desgl. der langgriffeligen Blüte. H Narbe der kurzgriffeligen, J desgl. der langgriffeligen Blüte. (7: 1.) K Angefeuchtete Pollenkörner der kurzgriffeligen, L, der langgriffeligen Blüte. P. elatior X offieinalis: 31—36°/o gute Pollenkörner, 69—--63 Jo verschrumpft, untauglich. P. elatior (Exemplar aus Schonen, Mittelwert): 33 %/e gute Pollenkörner, 67/0 verschrumpft, untauglich. P. elatior X per-officinalis (aus Schonen): 45°'o gute Pollenkörner, die übrigen verschrumpft, untauglich. 316 Primulaceae. P. acaulis x elatior: 66—69°Jo gute Pollenkörner. P. per-acaulis x elatior: 78°/o gute Pollenkörner. Die Samenbildung scheint ziemlich auf dasselbe Ergebnis hinzuweisen. 2372. R. integrifolia L. [H. M., Alpenblumen S. 350—362.] — Eine dimorph heterostyle Tagfalterblume. Die Kronröhre «er purpurroten Blumen ist 10— 14 mm tief; diejenige der kurzgriffeligen Stöcke ist meist merk- lich länger als die der langgriffeligen, auch ist der Kronsaum umfangreicher. (S. Fig. 336.) | Als Besucher beobachtete H. Müller Falter (7), Bombyliden (1), Käfer (1). Redtenbacher giebt für Österreich als Besucher die Staphylinide Anthobium robustunı Heer an. 2373. P. villosa Jacquin. (?) [H. M., Alpenblumen S. 362 -- 363.] — Eine dimorph-heterostyle Tagfalterblume. Nach Pax (Monographie der Gattung Primula in Eng- lers Jahrb. X. S. 227) ist die von H. Müller als P. villosa Jacg. beschrie- bene Art wahrscheinlich P. hirsuta All., da die echte P. villosa Jacg. nur in Steiermark vor- kommt. Nach Gremli (Exkursionsflora für die Schweiz, 6. Aufl., 1889, S.- 358). ist Pi hirsuta Fig. 337. Primula villosa Jacg.() All. mit P. viscosa V ill. (Nach Herm. Müller.) A Kurzgriffelige, B langgriffelige Blüte in nat. Gr., von . . der Seite gesehen. C Kurzgriffelige, D langgriffelige Blüte Koch und auch nicht mit in nat. Gr., von oben gesehen. E Kurzgriffelige, F lang- P. villosa Jacg. identisch. griffelige Blüte im Längsdurchschnitt. (3!/2: 1.) Da ayseschrn des satt violett-roten Blumen ist 10—13 mm lang und kaum 1!/a mm weit, so dass die Ausbeutung des Nektars nur Faltern möglich ist. (S. Fig. 337.) H. Müller beobachtete als Befruchter 3 Tagfalter, als Schädling 1 Käfer. 2374. P. viscosa All. (P. latifolia Koch, P. graveolens Heg.) [H. M., Alpenblumen S. 367—369.] — Eine dimorph-heterostyle Tag- falterblume. Die Kronröhre ist so eng, dass zwischen ihr und der Narbe ein Zwischenraum von kaum !/a mm bleibt, so dass nur ein Falterrüssel auf normalem Wege bis zum Honig vordringen kann und dabei Narbe und Antheren berühren muss. Die nötige Rüssellänge ist 12—14 mm. (8. Fig. 338.) Als Besucher beobachtete H. Müller nur nutzlose (Rhingia campestris Mg., pfd.) und feindliche Gäste (Bombus mastrucatus Gerst., honigstehlend). 2375. P. farinosa L. [Darwin, forms of flowers S. 45; H. M., Alpen- blumen 8. 363—367; Mac Leod, Pyreneeönbl. 8. 372.] — Dimorph-hete- aber nicht mit P. villosa Primulaceae. 317 rostyle Falter- oder Hummelblume. Diese Art ist dadurch besonders interessant, dass sie in den falterreichen Alpen eine Falterblume, in dem falter- ärmeren, aber bienenreicheren Vorpommern eine Bienenblume is. Herm. Müllers Untersuchungen-der Blumen von den beiden genannten Standorten haben nämlich folgende Unterschiede ergeben: 1. Die Alpenexemplare sind durchschnittlich etwas grossblumiger und lebhafter gefärbt als die pommerschen. 2. Dagegen sind bei den pommerschen Exemplaren die Kronlappen durchschnitt- lich breiter als bei den alpinen. 3. Der Blüteneingang und der oberste Teil der Kronröhre sind durchschnittlich bei den pommerschen Exemplaren bedeutend weiter als bei den alpinen. (S. Fig. 339.) Als Besucher in den Alpen beobachtete Herm. Müller Falter (42), Bomby- liden (3), Syrphiden (2), 1 Hummel, 1 Wespe. In den Pyrenäen beobachtete Mac Leod Falter (2), Bombyliden (1). T.. i Fig. 338. Primula viscosa All. (Nach Herm. Müller.) A Kurzgriffelige, B langgrifielige Blüte im Aufriss, (2:1.) C Narbe einer kurzgriffeligen, D einer langgriffeligen Blüte. (7:1.) EZ Narpenpapillen einer kurzgriffeligen, F einer lang- griffeligen Blüte. @ Trockne Pollenkörner einer kurzgriffeligen, H desgl. einer langgriffeligen Blüte. J/ Feuchte Pollenkörner einer kurzgriffeligen, K desgl. einer langgriffeligen Blüte. L Querdurchschnitte einer langgriffeligen Blüte dieht über der Narbe, (7:1.) 2376. P. minima L. [H.M., Alpenbl. S.369; Schulz, Beitr. II. S. 148, 223; Kerner, Pflanzenleben II. S. 301.] — Heterostyle Tagfalterblume. Die innen behaarte Kronröhren der rosenroten Blüten sind, nach Müller, 10 bis 12 mm lang und mit verengtem Eingange versehen, so dass nur ein Falterrüssel bequem in «den Blütengrund gelangen kann. Schulz beobachtete auch Falter als Besucher. Nach Kerner ist in den kurzgriffeligen Blüten durch Hinabfallen von Pollen spontane Selbstbestäubung möglich. 2377. P. longiflora L. [Darwin, forms of flowers S. 50; H. M,, Alpenblumen S. 369; Schulz, Beiträge II. S. 146—147, 223; Pax, Primula; Ricca, Atti XIII. S. 260; Kerner, Pflanzenleben II. S. 389—390.] — Tagschwärmerblume. Dies Art ist, nach Darwin, homostyl und nach 318 Primulaceae, Ricca und Pax protandrisch. Ihre Kronröhre ist 16—24 mm lang, so dass nur die am Tage fliegenden Schwärmer im stande sind, den Nektar der lang- röhrigsten Blumen auszusaugen. Schulz beobachtete denn auch den Tauben- schwanz (Macroglossa stellatarum L. mit 25 —28 mm langem Rüssel) als Besucher. Nach Kerner sind die Blumen dagegen heterostyl, und zwar blühen die kurzgriffeligen Stöcke eher auf, als die langgriffeligen. Im ersteren ist Auto- gamie durch Pollenfall möglich. 2378. P. Allionii Loisl.(?) [Schulz, Beiträge II. S. 148—149, 223.] — Nach Pax (Primula S. 230) ist diese von Schulz bei San Martino di Castrozza beobachtete Pflanze wahrscheinlich P: tirolensis. Schott, da P. Allionii sich dort nicht findet. Die heterostylen Blüten wurden von Fal- tern besucht. 2379. P. Aurieulal. [Spren- gel, S. 102; Schulz, Beiträge II. S.148; Kerner, Pflanzenleben II. S. 390; Knuth, Bijdragen.] — Die Stöcke mit langgriffligen Blüten blühen früher auf als diejenigen mit kurzgriffligen Blüten. In ersteren erfolgt gegen Ende der Blütezeit Autogamie, indem beim Abfallen der Blumenkrone die Narbe durch den Antherenkranz hindurchgezogen und so mit Pollen belegt wird. Fig. 339. Primula farinosa L.. (Nach Als Besucher beobachtete ich . Müller. ] 4 nn Se R Rhodocera rhamni L., sgd.; Schulz Eine kurzgriffelige Blüte der Alpen, von» oben N . . gesehen. B Dieselbe im Aufriss, der Saum ge- Rue a ner waltsam aufwärts gebogen. Ü Langgriffelige Blüte 2380. P. glutinosa Wulf. Ya liche Weite des "Elogangen) der langgriftligen [KCNEr &. a. O.] — Die Autogamie Blüten bei den norddeutschen Exemplaren. (7:1.) erfolgt in den langgriffeligen Blüten = g a en ee no * in derselben Weise wie bei voriger Art. griffelig von den Alpen. a Antheren. st Narbe. 2381. P. scotiea Hook. Homostyle Falterblume f}). Narbe und Antheren stehen meist in gleicher Höhe und dicht aneinander, sowohl in den Pflanzen des Dovrefjeld (Lindman), als auch in denjenigen von Tromsoe (Warming). Selten finden sich Blumen, in denen die Antheren die Griffel überragen. Spontane Selbstbestäubung ist daher unausbleiblich, die auch von Erfolg ist, da Fruchtreife beobachtet wurde, dagegen nur ein flüchtiger Falter- besuch, Scott bezeichnet dagegen die Art als selbststeril. 2382. P. strieta Hornemann. Falterblume. In den von Warming (Bestövningsmaade S. 7; Arkt. Vaext. Biol. S. 21—25) untersuchten grönlän- dischen Pflanzen stehen Narbe und Antheren in gleicher Höhe; es ist daher Primulaceae. 319 infolge von Homogamie spontane Selbstbestäubung unvermeidlich, Die nor- wegischen Exemplare sind schwach protandrisch und die Narbe steht in wechselnder Höhe etwas über den Antheren; kurzgrifflige Blüten wurden nicht beobachtet. Es ist daher Autogamie erschwert. Auch auf dem Dovrefjeld wurde nur eine Form beobachtet; “deren Narbe etwas über den Antheren stand. Nach Seott ist die Pflanze heterostyl. 2383. P. sibiriea Jaeqg. Heterostyle oder homostyle Falter- blume (%). Warming (Arkt. Vaext. Biol. S. 25— 27) beobachtete neben aus- geprägt heterostylen Pflanzen von Altenfjord auch ein homostyles Exemplar am Kafjord, in welchem Narbe und Antheren in gleicher Höhe standen, wodurch spontane Selbstbestäubung unvermeidlich war. 2384. P. egaliksensis Wormskj. ist nach Warming homostyl. 2385. P. saccharata Mill. sah Loew im bot. Garten zu Berlin von Anthophora pilipes F. %', sgd., besucht. 2386. P. sinensis Lindl. Ljungström (Bot. Notiser 1884) sah im Garten- hause kleistogame Blüten mit glockenförmigem Kelche und ganz kurzer, einge- schlossener, blassgelblichgrüner, röhrenförmiger Krone mit schwachen Andeutungen von Zipfeln.. Antheren sehr klein, ebenso die Pollenkörner (etwa 14 u lang, gegenüber 32 und 24 u bei den chasmogamen, resp. lang- und kurzgriffeligen Formen). Ein Exemplar war langgrifflig, der Griffel in der Mitte umgebogen und darum in der Krone eingeschlossen. Das kurzgriffelige Exemplar hatte einen geraden Griffel. Frucht und Same nicht beobachtet. 516. Hottonia Boerhaave. Heterostyl-dimorphe Blumen mit verborgenem Honig, welcher vom Grunde des Fruchtknotens abgesondert und in der Kronröhre aufbewahrt wird. Zu- weilen Kleistogamie. 2387. H. palustris L. [Darwin, Diff. forms; Sprengel, S. 103; John Seott, Observations; H. M., Befr. S. 350— 352; Weit. Beob. III. S. 65; Knuth, Bijdragen; Mac Leod, Bot. Jaarb. V. S. 446—447.] -—— An dieser Pflanze hat Sprengel die Heterostylie entdeckt: „Einige Pflanzen haben lauter solche Blumen, deren Staubgefässe innerhalb der Kronenröhre befindlich sind, deren Griffel aber aus derselben hervorragt, und andere lauter solche Blumen, deren Griffel kürzer, deren Staubgefässe aber länger sind, als die Kronröhre. Ich glaube nicht, dass dieses etwas Zufälliges, sondern eine Ein- richtung der Natur ist, ob ich gleich nicht im stande bin, die Absicht derselben anzuzeigen.“ (Entd. Geh. S. 103.) Die Kronröhre der weissen oder rötlichen Blüten ist 4—5 mm lang. Im Blüteneingange stehen die kürzeren Befruchtungsorgane, während die längeren die Kronröhre um 3—4 mm überragen. Die besuchenden, zum Nektar vor- dringenden Insekten berühren die längeren Befruchtungsorgane mit einem und die kürzeren mit einem anderen Teile ihres Körpers, bewirken daher stets legi- time Befruchtung. Pollensammelnde oder -fressende Besucher berühren in den 320 Primulaceae, kurzgriffeligen Blüten nur die Antheren, nicht aber die Narbe, können dabei aber auf letztere Pollen hinabstreuen; in den langgriffeligen Formen müssen sie den Kopf in den Blüteneingang stecken, wobei sie die Narbe streifen, mithin illegitime Befruchtung herbeiführen. Die von Darwin mit Arten der Gattung Primula angestellten künst- lichen Befruchtungsversuche haben John Scott (1864) und H. Müller (1867) an Hottonia palustris wiederholt; beide Forscher sind zu demselben Ergeb- nisse wie Darwin gelangt, dass nämlich der Pollen der längeren Staubblätter auf die Narbe des längeren Griffels und der Pollen der kürzeren Staubblätter auf die Narbe des kürzeren Griffels gebracht die grösste Fruchtbarkeit zur Folge hat. Fig. 340. Hottonia palustris L. (Nach Herm. Müller.) 1 Langgriffelige Blüte. 2 Narbenpapillen derselben. 3 Kurzgriffelige Blüte. £ Narbenpapillen derselben bei gleicher Vergrösserung wie 2. Müller fand ferner, dass Kreuzung zwischen Blüten desselben Stockes und Selbstbefruchtung noch weit schlechtere Ergebnisse liefern, als illegitime Kreuzung verschiedener Stöcke; dagegen ergab sich die abweichende Thatsache, dass illegitime Kreuzung zwischen verschiedenen Stöcken der langgriffligen Form bei Hottonia ebenso hohe Fruchtbarkeit ergiebt als legitime Kreuzungen. An Orten mit tieferem Wasser fand OÖ. Appel (nach einer brieflichen Mitteilung an mich) in Sümpfen bei Schweinfurt zahlreiche Exemplare, welche den Wasserspiegel nicht erreichten und welche trotzdem normale Früchte ange- setzt hatten. Die Blüten befruchten sich dabei nachweislich vor dem Öffnen, nachher gehen die Blumenblätter auseinander, dieselben erreichen aber nicht die (Grösse der normalen Blüten und bleiben auch etwas blasser. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Belgien die Honigbiene, 1 Eristalis, 1 Tagfalter (Pieris), 1 Käfer. Ich beobachtete nur eine saugende und dabei legitime Befruchtung herbeiführende a Eristalis tenax L.!). ') Nach Berkiertelling des Manuskripts sah ich am 31. 5. 98 zwischen Plön und Eutin als Besucher noch den Aurorafalter (Antocharis cardamines L. 5) sgd.; ferner zahlreiche Schwebfliegen, sgd., in den kurzgriffeligen Blüten auch pfd.: 1. Eristalis intricarius L.; 2. E. tenax L.; 3. Rhingia rostrata L.; 4. Syrphus sp. Primulaceae. 321 Herm. Müller hat folgende Besucher beobachtet: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis chioptera Fall. 2, sgd.; 2. E. livida L., häufig; 3. E. pepnipes L., häufig, sgd.; 4. E. rustica Fall., sgd.; 5. E. vernalis Mg., häufig. b) Museidae: 6. Anthomyia spec., sgd.; 7. Aricia incana Wiedem., sgd.; 8. Siphona geniculata Deg., sgd. c) Syrphidae: 9. Eristalis arbustorum L., nicht selten, bald sgd., bald pfd.;-10-E. nemorum L., w. v.; 11. Rhingia rostrata L.; sgd., häufig. B. Hy- menoptera: Sphegidae: 12. Pompilus viaticus L., sgd. 2388. Cortusa Matthioli L. ist, nach Kerner, protogyn: schon in der Knospe ist die Narbe entwickelt und ragt aus der hängenden, noch geschlossenen Blüte hervor. Andere Arten dieser Gattung sind, nach Treviranus (Bot. Z. 1863), autogam, indem sich der Griffel gegen die Antheren zurückbiegt; doch ist die Pflanze, nach Seott, selbststeril. 2389. Dionysia-Arten sind, nach Kuhn (Bot. Z. 1867), dimorph. 2390. Gregoria vitaliana L. ist, nach Kuhn und nach Kirchner, heterostyl. 517. Dodecatheon L. Wohl Pollenblumen mit Pollenmal. — Dodecatheon hat, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 332), dieselbe Art der Selbstbestäubung wie Soldanella. (S. unten.) 2391. D. integrifolium Mehx. [Loew, Blütenb. Beitr. I. S, 17—19.] — Die Blüteneinrichtung dieser nordamerikanischen Art ist derjenigen von Cyelamen (s. S. 324) ähnlich. Durch Aufrichten der Blüte während des Verblühens kann beim Auseinanderweichen der Antheren Pollen auf die Narbe fallen, so dass sich die anfängliche Allogamie in Autogamie verwandelt. Als Besucher sah Loew eine kleine Biene (Anthrena fulva Schrk. 9) an die Staubgefässpyramide fliegen und dieselbe nach kurzem Besuche, wohl ohne Ausbeute, wieder verlassen. 518. Soldanella L. Meist homogame, selten protogynische Bienenblumen, zuweilen Blumen mit verborgenem Honig (S. pusilla var. inelinata). Dieser wird von einem Ringe unterhalb des Fruchtknotens abgesondert und im Grunde der Kronglocke beherbergt. 2392. S. alpina L. [Kerner, Schutzmittel $. 232; Pflanzenleben II. S. 232; Ricca, Atti XIV, 3; H. M., Alpenblumen S. 369—371; Schulz, Beiträge II. S. 149, 150.] — Eine Bienenblume. — Aus den violetten Glöckchen ragt die Narbe ein wenig hervor, so dass sie von anfliegenden Hum- meln früher als die Antheren berührt wird, mithin dabei Fremdbestäubung er- folgen muss. Müller fand die Blüten homogam; Rieca und Kerner be- zeichneten sie als protogyn. Bei ausbleibendem Insektenbesuche kann, nach Müller, spontane Selbstbestäubung durch Pollenfall in senkrecht stehenden Blüten erfolgen, oder es kann, nach Kerner, beim Abfallen der Blumenkrone Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 21 Primulaceae. 322 Pollen Ei: die Narbe gelangen, indem letztere dabei durch die Antheren hin- = ig. 341.) durchgezogen wird. SU Soldanella alpina I: Müller.) A Stempel nebst dem halben Kelch von der Seite gesehen. (3!/2:1.) B Blumenkrone im Aufriss. (3Y/e:1.) C Blüte dieht unter der Saftdecke quer durchgeschnitten und von unten gesehen. (7 :1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. es Fie. 341. (Nach Herm. Fig. 342. A=Blüte gerade von unten gesehen. (3: 1.) Soldanella pusilla Baumg. Stück der Blnmenkrone im Längsdurchschnitt. (7 :1.) Adurchgeschnitten und von unten gesehen. (7 :1.) B Dieselbe im Längsdurehschnitt. D Blüte dicht unter E Ein Staubblatt von Soldanella minima. AlsBesucher beobach- tete H. Müller Hummeln (4), Falter (4), Syrphiden (1); Ker- ner Hummeln (4) und Apis; Mac Leod in den Pyrenäen nur eine Muscide (B. Jaarb. III. Ss. 373). 2393. 8. pusilla Baumgarten. [HE M., Alpenblumen 8.371373; Schulz, Beiträge II. S.150, 151.] — Diese homogame Art tritt, nach Müller, in den Alpen in zwei morpho- logisch und biologisch ver- schiedenen Formen auf. Die Form pendula ist eine Bienenblume, in der Form inclinata (Fig. 343) ist der Honig kurzrüsseligen und weniger einsichtigen Be- suchern zugänglich. Erstere INN il I ı\ » Im A 1) N ji ll (Nach Herm. Müller.) (3:1) C Ein der Safıdecke Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. sk al ee ei a a et - Primulaceae. 323 Form besitzt nämlich ein verhältnismässig langes, enges, herabhängendes Glöck- chen, während die Glöekchen der letzteren Form offener und meist weniger steil abwärts geneigt sind. In beiden Formen ist spontane Selbstbestäubung durch Pollenfall möglich. __-— Als Besücher sah H. Müller bei der Form pendula 1 Hummel und 1 Käfer, bei der Form inclinata 3 Musciden und 1 Motte. Schulz beobachtete zahlreiche Bienen (20 Arten, darunter auch Bombus alticola Kriechb.) und vereinzelte Fliegen uud Käfer. 2394. S. minima Hoff- mann. [Schulz, Beiträge II. S. 191.] — Die kegelförmigen, 8—15 mm langen Blüten stehen meist fast senkrecht von der Hauptachse ab, so dass spon- tane Selbstbestäubung trotz der Homogamie erschwert ist. Als BesuchersahSchulz Bienen (2) und Fliegen (7). 519. Cyclamen Tourn. Protandrische Pollenblu- men, deren Besucher vielleicht Jas zarte Gewebe im Blüten- grunde, namentlich die Kron- Fig. 345. Soldanella pusilla Baumg., forma röhren anbohren und so Saft inelinata. (Nach Herm. Müller.) gewinnen. Die Antheren bil- A Ganze Pflanze in natürl. Grösse, B Glöckehen in Aufriss, von der Seite gesehen. den einen Streukegel, ähnlich wie bei Borrago. Der Pollen tritt aus den Antherenhälften aus einer Öffnung an der Spitze hervor. Sie haben starre Spitzen, welche sich den Besuchern in den Weg stellen. Spontane Selbstbestäubung wird zuletzt durch stärkere Abwärtsbiegung des Blütenstieles erreicht, wodurch die Narbe in die Falllinie des Pollens kommt. (S. Fig. 344.) Nach Hildebrand (Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 15. 8. 292—298) sind die Cyclamen-Arten anfangs auf Insektenbestäubung, dann auf Windbestäubung _ in derselben Weise eingerichtet, wie es Kerner (Pfanzenleben II. S. 128) schon für Calluna vulgaris, Erica earnea und Bartsia alpina nachgewiesen hat. Anfangs sind nämlich die Pollenkörner durch ölige Beschaffenheit klebrig, später pulverförmig, indem dann die Klebkraft des Öles schwindet. Wenn auch die Antheren meist schon in der Knospe sich öffnen, so kann teils wegen der anfänglichen Klebrigkeit des Pollens, teils wegen der Lage der Narbe der Pollen nicht auf letztere gelangen. Bei C. ibericum und C. Coum wird der herabfallende Pollen durch einen Schutzkranz oberhalb der Narbe festgehalten. Wahr- scheinlich liefern die am Grunde des Fruchtknotens stehenden Keulenhaare den Insekten Nahrung. 21* Primulaceae., 324 2395. C. europaeum L. [Kerner, Pflanzenleben II. S: 373, 374.] — Am ersten Blühtage ist der Blütenstiel fast rechtwinklig umgebogen. Tag für Tag nimmt der Neigungswinkel etwa 10° ab, so dass gegen Ende der Blütezeit das herab- at el N u R 4 7 ne [4 S d/’ N a W I & Fi N / 4 z N E \ N F \ / \ / \e 4 \ f \ B / x d/ t 4 N > \ ! \ ; f x Pi \ \ / N , \ > \ f, A \ ER N / \ ] \e C ! \ Fig. 344. Cycelamen. (Ascherson nach Kerner.) A Schema der Lage der Blütenteile von C. persicum Mill. im Beginn der Blütezeit. Die Fallrichtung des Pollens geht weit an der Narbe vorüber. B Dasselbe Schema zur Zeit der vollen Anthese. Infolge Verkleinerung des vom Blütenstiel gebildeten Winkels geht die Falllinie des Pollens schon dichter an der Narbe vorüber. ( Dasselbe am Schluss der Blütezeit: Die Falllinie des Pollens trifft die Narbe. a Blütenstiel. 5 Antherenkegel. c Fall- richtung des Pollens. d Richtung des unteren, e des oberen Teiles i des Blütenstiels (sowie des Griffels). Als Besueher beobachtete Hildebrand im bot. Garten Auch eine kleine Hummel wurde psd. Honigbienen, teils wie es schien sgd., teils psd. - Blüten gebogene kurze End- stück und das auf- rechte lange Stück des Blütenstieles fast parallel liegen. Es kann daher anfangs keine Autogamie statt- finden, wohl aber bei Insektenbesuch Fremdbestäubung, da die Narbe die An- theren überragt. Zu- letzt erfolgt dagegen spontane Selbstbe- stäubung wegen der beschriebenen Krüm- mungdes Blütenstieles durch Pollenfall. Coulter (B.G.1883) beobachtete kleisto- game Blüten. 2396. C. per- sieumMill. [Ascher- Ber. d..d. bot. son, Ges. X. 8. 226— 235, 314—318.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen. der vorigen Art voll- kommen überein. Die sind, nach Darwin, selbststeril. zu Freiburg zahlreiche beobachtet, während Xylocopa violacea L. die Blüten nur flüchtig besuchte. 2397. C. repandum wurde dort gleichfalls von Apis und von Bombus sp., wohl sgd., besucht; ferner 2398. C. iberiecum gleichfalls von Apis, psd. 2399. C. hederifolium Kit. [Knuth, Capri 8. 10—13.] — Die Blüten- einrichtung auch dieser Art ist mit derjenigen von ©. europaeum übereinstimmend. Primulaceae. 325 Die zurückgeschlagenen Kronzipfel umgeben den 5 mm weiten Blüteneingang, aus welchem der Griffel mit der kleinen Narbe 2—5 mm weit hervorragt, während die fünf Staubblätter im Inneren der fast halbkugelförmigen Kron- röhre kegelförmig zusammenneigen und den Griffelgrund fest umgeben. Trotz des häufigen -Vorkommens der augenfälligen Pflanze unterhalb des Monte St. Michele an der Ostküste der Insel Capri beobachtete ich keine Besucher an den schwach duftenden Blüten. 2400. C. neapolitanum Tenore. (Knuth, a. a. O.) hat dieselbe Blüten- einrichtung wie vor. 520. Samolus Tourn. Unansehnliche, weisse, homogame Pollenblumen mit Scheinnektarium. 2401. S. Valerandi L. [Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 447; Schulz, Beiträge I. S.89; Kerner, Pflanzenleben IH.; Knuth, Bijdragen.] — Die von mir in Schleswig-Holstein untersuchten Pflanzen stimmen in ihrer Blütenein- richtung mit den von Mac Leod in Belgien beschriebenen überein. Der in der nur 1!/g mm tiefen Kronröhre verborgene Fruchtknoten trägt einen Ring, welcher ganz die Form und Lage eines Nektariums besitzt, aber keinen Nektar absondert. Die Antheren stehen in der Kronröhre in gleicher Höhe mit der gleichzeitig mit ihnen entwickelten Narbe. Sie öffnen sich nach innen, indem sie gegen die Narbe zusammenneigen, so dass spontane Selbstbestäubung unver- meidlich ist. Diese ist von Frfolg, da Insektenbesuch äusserst selten ist und die Blüten doch vollkommen fruchtbar sind. Die fünf weissen Schlundanhängsel dürften vielleicht der Erhöhung der Augenfälligkeit dienen. Als Besucher sah ich ein einziges Mal eine kleine Schwebfliege (Syritta pipiens L.), pfdl. Sie bewirkte bei der Nähe von Antheren und Narbe ebenso leicht Selbst- wie Fremdbestäubung. 521. Glaux Tourn. Kleine, blassrosenrote Blumen mit verborgenem Honig!), welcher in sehr geringer Menge im Grunde der Blüte abgesondert und aufbewahrt wird. (Verhoeff.) 2402. G. maritima L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 120; Francke, Beiträge (1883).] — Die ven mir in Schleswig-Holstein untersuchten Blüten sind homogam. Unmittelbar nach dem Aufblühen sind Antheren und Narbe entwickelt. Da diese gleich hoch stehen und erstere ihre pollenbedeckte Seite der letzteren zu- wenden, so ist in den kleinen Blüten spontane Selbstbestäubung unvermeidlich. 1) Ich habe in den Blüten niemals freien Honig auffinden können, weder in solchen von Pflanzen bei Kiel (Juni 92), noch von Nordstrand (Mai 93), noch von Sylt. (Juli 98). Durch die Behandlung mit Orthonitrophenylpropionsäure zeigten sie jedoch eine hellviolette Färbung, welche in dem mittleren Teile der Perigonblätter, wo diese an den Fruchtknoten stossen, am stärksten auftrat, so dass hier zuckerhaltiges Gewebe angenommen werden muss. (Vgl. die Bemerkung bei Leucojum aestivum L.). 396 Plumbaginaceae. Dieselbe ist auch von Erfolg, da der Insektenbesuch äusserst gering ist und doch alle Blüten ohne Ausnahme Früchte bilden. Nach Francke sind die Blüten jedoch protandrisch und die Antheren von der Narbe entfernt, so dass Selbstbestäubung unmöglich ist. Über die Art der Befruchtung teilt derselbe jedoch nichts mit. Als Besucher sah ich auf der. Insel Nordstrand (31. 5. 93) eine winzige Muscide: Siphonella palposa Fall., den Kopf tief in die Blüten senkend. Verhoeff beobachtete auf Norderney: A. Diptera: a) Empidae: 1. Hilara quadrivittata Mg., sgd. b) Museidae: 2. Anthomyia spec., sgd.; 3. Aricia incana Wiedem., sgd.; 4. Cynomyia mortuorum L. 2 j', sgd.; 5. Lucilia caesar L., sgd.; 6. Onesia floralis R.-D. 1 9, sgd. 103. Familie Plumbaginaceae Juss. eh Nordfr. i8. 122. Die kleinen, aber lebhaft gefärbten Blüten sind zu augenfälligen, köpf- chenartigen oder ebensträussigen Blütenständen vereinigt. Die Honigabsonderung und -bergung geschieht im Blütengrunde ; die Blüten gehören daher zur Klasse B oder B‘. Manche Arten der Gattungen Plumbago und Statice sind, nach Fritz Müller (Bot. Ztg. 1868 8. 113), dimorph. 522. Armeria Willd. Rote Blumen mit verborgenem Honig, welche in schraubelförmig ange- ordneten, ein ee darstellenden Wickeln stehen, mithin zur Blumenklasse B‘ gehören. _ 2403. A. vulgaris L. (Statice Armeria L, $. elongata Hoffm.) |Sprengel, $. 174- 175; Treviranus, Bot. Z. 1863; Mac Leod, Bot. Centralbl. 1887; Knuth, Bot. Centralbl. 1891; Vergl. Beob.; Ndfr. J. S. 122, 123; Weit. Beob. S. 239; Halligen; Kerner, Pflanzenleben II. S. 354; Schulz, Beiträge S. L. 89—90.]| — Die von mir auf den nordfriesischen Inseln untersuchten Pflanzen gehören der Form maritima Willd. (als Art) an. Die cumarinduftenden Blüten haben einen etwa 5 mm langen, kegel- förmigen Kelch, der an der Spitze in einen häutigen, wie die Blumenkrone hellviolett gefärbten Saum ausläuft, der durch fünf starre, an der Spitze rötlich gefärbte, mithin zur Augenfälligkeit beitragende Zähne gestützt wird. Mit diesen Zähnen wechseln die fünf nur am Grunde zusammenhängenden, 8 mm langen und 3 mm breiten Kronzipfel ab, welche je einen starken, dunk- leren Mittelnerven und zwei schwächere Seitennerven besitzen. Die Kronzipfel werden durch den Kelch zu einer oben sich trichterförmig erweiternden, etwa 7 mm tiefen Röhre zusammengehalten. Vor den Kronblättern steht je ein 4—5 mm langes Staubblatt.e. Auf dem Fruchtknoten sitzt ein fünfstrahliges, grünes Nektarium, aus dessen Mitte sich die fünf staubfadenlangen Griffel er- heben. Das unterste Drittel derselben ist mit abstehenden weissen Härchen besetzt, die nach oben zu besonders ‚zahlreich und lang sind, so dass sie ein 2 ai re io a 2 Plumbaginaceae. 327 dichtes Geflecht bilden, welches - einen wirksamen Honigschutz biete. Das oberste Drittel des Griffels ist sammetartig papillös. Nach Mac Leod besitzt jedes Kronblatt am Grunde eine Nektardrüse, Die Blüten sind (auf der Insel Sylt) schwach protandrisch, fast homogam. Mit dem Öffnen der Blüte entleeren die aufrecht stehenden Staubblätter ihren Pollen, so dass die zu dem honighaltigen Blütengrund vordringenden Insekten sich mit Pollen bedecken müssen. Alsbald jedoch kommen sie mit den ent- wickelten Narben in Berührung, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. (Nach Mac Leod ist diese aber erschwert, weil dann die Antheren ihren Pollen grösstenteils schon verloren haben.) Die bis dahin nach aussen gebogenen Griffel wechseln nämlich mit den Staub- blättern den Platz, so dass diese jetzt von den Be- 4 suchern gestreift werden, mithin noch Fremdbestäubung Fig. 345. ArmeriaL, erfolgen kann. Schliesslich flechten sich, nach Mac (In vierfacher Vergrösserung Leod, die Staubblätter und Griffel so durcheinander, r Pe Blüte, nachdem Krone, Staub- dass spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Die blätter und Griffel abgefallen besuchenden Insekten behaften sich beim Honigsaugen ne a re Br entweder auf der Oberseite, wenn sie zwischen Blumen- strahliges Nektarium. krone und Staubblättern in die Blüte eindringen, oder allseitig, wenn sie zwischen den Staubblättern in den Blütengrund kriechen, mit Pollen. Die Darstellung des Bestäubungsvorganges, welchen Schulz von der Hauptform A vulgaris entwirft, stimmt mit der obigen nicht ganz überein, was wohl daran liegen mag, dass es bei dieser Pflanze zuweilen schwierig ist, jüngere und ältere Blüten von einander zu unterscheiden. Anfangs bewegen sich die Griffel nach aussen, wobei sie, da die Blüten homogam sind, die An- theren berühren, also Autogamie erfolgt. Auch die Staubblätter bewegen sich zuerst nach innen, dann nach aussen. Gegen Ende des Blühens verschlingen sich die Griffel in mannigfacher Weise mit den Staubblättern und bilden mit ihnen einen festen Knäuel; doch soll hierdurch keine Autogamie erfolgen können, da dann oft kein Pollen mehr vorhanden ist und auch die Griffelspitzen häufig aus dem Knäuel hervorragen. Nach Kerner erfolgt aber gerade hierdurch spontane Selbstbestäubung, indem sich die schraubig gedrehten Griffel um die gleichfalls gedrehten Staubblätter schlingen. Als Besucher beobachtete ich auf den nordfriesischen Inseln: A. Coleoptera: 1. Cantharis fusca L. (den Kopf in den Blüten), B. Diptera: a) Museidae: 2. Aricia lardaria F.; 3. A. vagans Fll.; 4. Lucilia caesar L.; 5. Sarcophaga carnaria L.; 6. S. sp.; 7. Scatophaga stercoraria L.; 8. Trypeta sp.; 9. 4 Arten kleinerer Musciden. b) Syrphidae: 10. Eristalis intricarius L.; 11. E. tenax L.; 12. Helophilus pendulus L.; 13. H. trivittatus F.; 14. Volucella bombylans L. Sämtl. sgd. oder pfd. Hymenoptera: Apidae: 15. Apis mellifica L.; 16. Bombus agrorum F.; 17. B. distin- guendus Mor.; 18. B. lapidarius L.; 19. B. terrester L.; 20. Dasypoda plumipes Pz.; ‚21. Panurgus ater Pz.; 22. P. lobatus F. Sämtl. sgd. oder psd. D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 23, Argynnis aglaja L.; 24. Epinephele janira L.; 25. Lycaena semiargus Rott.; 26. Pieris sp.; 27. Satyrus semele L. b) Sphinges: 28. Ino statices L.; 29. Zygaena filipendulae L. Sämtl. sgd. Be: | Plumbaginaceae. Auf Helgoland beobachtete ich (Bot. Jaarb. 1896. S. 41): A. Diptera: a) Mus- cidae: 1. Lucilia caesar L. b) Syrphidae: 9. Eristalis sp.; 3. E. tenax L.; 4. Syritta pipiens L. B. Lepidoptera: Noctwidae: 5. Plusia gamma L. Am 5. 6. 97 beobachtete ich den eigentlichen Bestäuber dieser Blume auf Helgo- land, nämlich Anthrena carbonaria L., sgd. Die Grössenverhältnisse dieser Biene entsprechen ganz den Ausmessungen der Blüte, wenn das Insekt den Kopf in dieselbe hineinsteckt. Ausserdem sah ich als gelegentliche Bestäuber Pieris brassicae L. 5, sgd., Lucilia caesar I., sgd. und Scatophaga sp., sgd. Leege bemerkte auf Juist: Lepidoptera: Noctuidae: Hydroecia nictitans L.; Verhoeff auf Norderney und Juist (J.): A. Coleoptera: Scarabaeidae: 1. Phyllopertha horticola L., pfd. (J.).. B. Diptera: a) Bibionidae: 2. Dilophus femoratus Mg. 9, sgd.; 3. D. vulgaris Mg. 2 J', sgd. b) Empidae: 4. Hilara quadrivittata Mg. © J', s. hfg., sgd. c) Muscidae: 5. Aricia incana Wiedem., Q@ 5‘, sgd.; 6. Cynomyia mortuorum L. . d) Syrphidae: 7. Eristalis intricarius L.; 8. Platycheirus sp. Z', sgd. C. Hymenoptera: 9. Colletes eunicularius L. ©, psd. (J.); Heinsius in Holland verschiedene Fliegen (Ceratopogon sp. 9; Dilophus vulgaris Meig. /'; Hilara chorica Fall. (?); Rhamphomyia sp. 2), eine kurzrüsselige Biene (Prosopis communis Nyl. '); einen Tagfalter (Coeno- nympha pamphilus L.) (B. J. IV. S. 84. 85). In ‚Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora $S. 142) wurde 1 Hummel], 1 Empide, 1 Museide, 1 Schwebfliege und mehrere Dolichopodiden als Besueher beobachtet. | 2404. A. alpina W. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 354; Mac Leod, B. Jaarb. III. S. 373.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art vollständig überein. Nach Mac Leod ist anfangs Fremdbestäubung, zuletzt spontane Selbstbestäubung gesichert. Zuerst stehen, nach Kerner, die Staubblätter so, dass in den homogamen Blüten die zu dem in reichlicher Menge abgesonderten Honig vordringenden Insekten die pollenbedeckten Antheren streifen müssen, während die fünf Griffel mit den Narben noch aufgerichtet sind. Als- dann wechseln Antheren und Narben den Platz, indem die ersteren gegen die Blütenmitte rücken, die letzteren sich gegen die Peripherie bewegen. Bleibt Insektenbesuch aus, so drehen sich die Griffel zuletzt schraubig, bewegen sich dabei wieder gegen die Blütenmitte und verschlingen sich mit den ebenfalls schraubig gedrehten Staubblättern, so dass die Narben mit dem noch an den ersteren haften gebliebenen Pollen in Berührung kommen. 523. Statice L. Blauviolette, zu ebensträussigen, augenfälligen Ständen vereinigte Blumen mit verborgenem Honig, welcher im Blütengrunde abgesondert und aufbewahrt wird. Zuweilen Heterostylie. 2405. St. Limonium L. (S. Behen Drejer, S. scanica Fries.) [Mac Leod, Bot. Centralbl. 1887; Knuth, Ndfr,. Inseln. S. 124, 125; Weit. Beob. S. 239; Bijdragen.] — Die von mir auf den nordfriesischen Inseln untersuchten Pflanzen waren protandrisch. Aus den. Blüten, deren Kronzipfel durch einen wie bei Armeria gestalteten Kelch zusammengehalten werden, ragen zuerst die pollenbedeckten Antheren 1—2 mm weit hervor. Nachdem diese verwelkt sind, wachsen die am Grunde unbehaarten Griffel so weit hervor, dass die nunmehr entwickelten Narben den Blüteneingang überragen. Bei ein- Plumbaginaceae. — Plantaginaceae. 329 tretendem Insektenbesuche ist daher Fremdbestäubung gesichert; bleibt derselbe aus, so ist spontane Selbstbestäubung durch Pollen möglich, welcher aus den Antheren in die Blüte hinabgefallen und liegen geblieben ist. Derselbe wird beim Neigen der Blüten in dem auf den Inseln sehr häufigen und heftigen Winden leicht auf die Narbe fallen können. Es scheint sogar durch den Wind Pollen von einer Blüte zu benachbarten übertragen werden zu können, denn es finden sich nicht selten auf und an den Blüten Pollenmassen. Mac Leod beobachtete an der belgischen Küste (bei Ter Neuzen und bei Nieuwport) drei verschiedene Blütenformen (während ich auf den nord- friesischen Inseln immer nur eine Blütenform fand): a) forma macrostyla n. f.: Griffel 7—8 mm lang; Narbenpapillen 2—2'/s mm des Griffelendes einnehmend, wenig vorstehend; Staubblätter kurz; Aussenhaut der Pollenkörner mit polygonaler Zeichnung. b) forma brachystyla n. f.: Griffel 4—5 mm lang; Narbenpapillen nur 3/ı—1 mm des Griffelendes einnehmend, klein, mehr vorstehend ; Staub- blätter lang; Aussenhaut der Pollenkörner ohne polygonale Zeichnung. c) forma isostylan. f.: Staubblätter und Griffel ungefähr gleich lang. Bei der Form e) ist spontane Selbstbestäubung fast unvermeidlich; auch bei der Form b) kann der Pollen leicht aus den Antheren auf die Narbe fallen; bei der Form a) erfolgt durch Krümmung des Griffels nach unten zuweilen Autogamie, Mac Leod beobachtete ausserdem zahlreiche Blüten mit unfruchtbaren Staubblättern, so dass die Pflanze auch zur Gynodiöcie neigt. Als Besucher sah ich auf der Insel Amrum nur einige winzige Museiden und eine Strauchwanze (Lygus pratensis F.), offenbar nicht die den Grössenverhältnissen und der Honigbergung entsprechenden Besucher, da zur Erlangung des Nektars ein 5—6 mm langer Rüssel erforderlich ist. Auf der Insel Sylt bemerkte ich die Honigbiene in ungeheurer Menge sgd. in den Blüten, ferner Bombus terrester L. (sgd.), sowie eine Schwebfliege (Melithreptus nitidieollis Zett.), sgd., endlich auf der Hallig Langenes mittelgrosse Dipteren. Willis (Flowers and Insects in Great Britain Pt. I.) beobachtete in der Nähe der schottischen Südküste: A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes sp., pfd. B. Hymenoptera; Apidae: 2. Bombus hortorum L., sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 142) wurden 1 Hummel und Meligethes als Besucher beobachtet. 104. Familie Plantaginaceae ‚Juss. Knuth, Ndfr. Inseln S. 125; Grundriss S. 87. Protogynische Windblütler mit langen, leicht beweglichen Staubfäden und fiederförmigen Narben. Blüten zweigeschlechtig oder einhäusig. 330 Plantaginaceae, 524. Litorella Bergius. Blüten einhäusig. In den männlichen Blüten sind die vier Staubblätter, der Kronröhre eingefügt; die weiblichen Blüten sitzen zu zwei am Grunde der ' männlichen. 2406. L. juncea Bergius. (L. lacustris L.) [Knuth, Ndfr. Ins. S. 125; A. Braun, Betrachtungen $. 45.] — Die Staubbeutel sind nur an einem Punkte an den dünnen, oft 2 em weit aus der Blüte hervorragenden Fäden befestigt und schaukeln bei jedem Luftzuge, welcher mit Leichtigkeit den pulverigen Pollen entführt. Die lang hervorragenden, fiedrigen Narben der am Grunde der männ- lichen Blüten sitzenden weiblichen sind früher entwickelt, als die Antheren der männlichen Blüten ihrer Pflanze sich öffnen. Unter Wasser befindliche Pflanzen blühen nicht, sondern vermehren sich durch (bis 1 dm) lange Ausläufer. Nach A. Braun geschieht dies in nassen Jahren immer, da dann die Pflanzen sämt- lich untergetaucht bleiben. Willis und Burkill (Fl. a. ins. in Gr. Brit. I. p. 265) fügen meiner Beschreibung hinzu, dass die Blüten in Gruppen zu 3 stehen, und zwar eine gestielte männliche in der Mitte und 2 sitzende weibliche an deren Grunde. Die Staubfäden sind lang und biegsam, die Antheren leicht beweglich, die Narben lang und pinselförmig. Die beiden weiblichen Blüten entwickeln sich früher als die zu derselben Pflanze gehörigen männlichen, so dass Selbstbestäubung verhindert ist. 525. Plantago L. Knuth, Ndfr. Ins. S. 125—126. Blüten zweigeschlechtig, protogynisch, mit langlebigen Narben. Zuweilen Gynomonöcie oder Gynodiöcie, selten Andromonöcie oder Androdiöcie. Einige Arten sind, nach Darwin (Proc. Linn. VI. S. 77— 99), dimorph, andere haben, nach Kuhn (Bot. Ztg. 1867, S. 67), kleistogame Blüten (z. B. P. virginica). Die von mir untersuchten Arten zeigten an den ährigen Blütenständen immer nur einen Kranz entwickelter Blüten. Aus letzteren ragen die feinen, leicht beweglichen Staubfäden einige Millimeter weit hervor und tragen an der Spitze die nur auf dem Rücken schaukelförmig befestigten Antheren. Diese haben bei P. major eine meist bräunliche, bei P. lanceolata und are- naria eine weissliche, bei P. maritima und P. Coronopus eine gelbe, bei P. media eine violette Färbung. Durch diesen braunen, weissen, gelben oder violetten Kranz werden die Blütenstände ziemlich augenfällig, besonders bei P. media, wo die violetten Staubfäden zur Erhöhung der Augenfälligkeit erheb- lich beitragen. Man beobachtet daher, wenn auch selten, pollenfressende oder pollensammelnde Insekten an den Blüten, so dass auch gelegentlich Bestäubung durch Insekten erfolgen kann. Meist sind Fliegen die Besucher; bei P. media sind die Lockmittel durch den feinen Duft der Blüte so erhöht, dass sıch Hummeln und die Honigbiene einstellen. Bei weitem häufiger erfolgt aber die Befruchtung der Wegerich- Arten durch den Wind. Die etwas federigen Narben ragen schon aus der sonst noch völlig Plantaginaceae, 331 geschlossenen Knospe hervor; dann entwickeln sich die Staubblätter, während die Narben noch empfängnisfähig bleiben, so dass bei ausbleibender Fremd- bestäubung spontane Selbstbestäubung eintritt. Erstere braucht auch nicht von Blüten verschiedener Pflanzenstöcke bewirkt zu werden, sondern kann bei den im ersten-Stadium befindlichen Blüten auch durch die etwas weiter unten an derselben Ähre stehenden, schon mit entwickelten Staubblättern ausgerüsteten Blüten geschehen. Bei P. maritima beobachtete ich ausserdem noch regel- mässig die Erscheinung, dass die Narben den ganzen Zwitterzustand der Blüte nicht nur überdauerten, sondern sich nach dem Abblühen der Staubblätter noch um mehrere Millimeter verlängerten 1 und noch einige Zeit empfängnisfähig blieben. Hier kann also im letzten Blütenstadium noch Geitonogamie erfol- gen, indem der Pollen aus den höher gelegenen Blüten auf die Narben der unteren hinabfällt, | Nach Kerner sind die Antheren beim Ausstäuben nach oben gerichtet und öffnen sich mit einem nur kurzen Spalt; dadurch wird erreicht, dass einige Tage vergehen, ehe der Pollen aus den Antheren herausgeschüttelt ist. Die aufgesprungenen Antherenfächer schlies- sen sich in taureichen Nächten und bei Fig. 346. Plantago maritimaLl. (Nach der Natur.) I Blüte im ersten weiblichen Zustande: Aus den noch nach oben zugeschlagenen Kron- zipfeln ragt die bereits empfängnisfähige Narbe hervor. 2 Dieselbe im zweigeschlechtigen Zu- stande: Neben der papillösen Narbe ragen die Staubblätter mit aufgesprungenen Antheren aus der Blüte hervor; die Kronzipfel sind wagerecht ausgebreitet. 3 Blüte im zweiten weiblichen Zustande: Aus der Blüte ragt die gestreckte, noch immer papillöse Narbe, sowie noch ein antherenloser Staubfaden hervor; die Kronzipfel sind herabgeschlagen. feuchter Witterung, so dass ein Ver- derben des Pollens durch Nässe nicht erfolgen kann. Pollensammelnde Bienen befeuchten die trockenen Pollenkörner mit ausgespieenem Honigsaft. 2407. P. major L. [Schulz, Beiträge; II.S. 152—153, 197; Kirchner, Flora S. 647.] — Nach Schulz schwankt diese Art zwischen Homogamie und Protogynie; auch ist häufig die Länge der Griffel eine verschiedene. Die meisten Stöcke haben bräunliche Blumenkronen, weisse Staubfäden und rotbraune An- theren; doch kommen, nach Ludwig, auch solche vor mit gelben oder grünlich- gelben Antheren, die etwas grösser und breiter sind und- eine oben mehr ab- gerundete Form besitzen. Selten sind Stöcke mit weissen Antheren. Schulz beobachtete Gynomonöcie und .Gynodiöcie; doch ist die Zahl der wabiichen Blüten gering und übersteigt selten 10 °/o. 2408. P. lanceolata L. [Delpino, Applicazione S. 6; H. M., Befr. S.342—344; Mac Leod, B. Jaarb. V.S. 362; Schulz, Beiträge L. S. 90—92; II. S. 174—198; Kirchner, Flora S. 646, 647; Knuth, Blütenbesucher S. 9; Thüringen; Bijdragen.] — Gynodiöcisch und gynomonöeisch mit protogyni- schen Zwitterblüten. Aus den Zwitterblüten ragt die empfängnisfähige Narbe bereits vor Entfaltung der Kronzipfel etwa 1 mm weit hervor, während die An- theren mit noch kurzen Filamenten von der Knospe umschlossen werden. Wenn 332 Plantaginaceae. die Narbe einzuschrumpfen beginnt, wachsen die Staubfäden heran und treten mit der Entfaltung der durchscheinenden Kronzipfel 5-—6 mm weit aus der Blüte hervor, indem ihre Antheren sich öffnen und den Pollen ausstreuen. Nach Schulz sind die Zwitterblüten jedoch nieht immer so ausgeprägt protogyn, sondern die Narben entwickeln sich bei manchen Blüten erst dann, wenn diese sich zu öffnen beginnen. Die Länge der Griffel ist eine ver- änderliche. Ludwig unterschied (1879) zwei Formen: eine mit weissen, herz- förmigen Antheren und eine mit läng- lichen, grünlichen bis schwefelgelben Antheren und zum grossen Teil ver- kümmerten Pollenkörnern. H. Müller beschrieb zwei, durch Zwischenformen verbundene Formen: 1, niedrige, an sonnigen, bergigen Standorten wachsende Pflan- zen, deren Ährenstiele zuweilen kaum 10 em lang sind und kugelige Ähren von nur 5 mm Durchmesser tragen ; Fig. 347. Plantago lanceolata L. die Antheren überragen die Blüte (Nach Herm. Müller.) um 5—6 mm; 2. hohe, auf Allu- 1 Blüte im ersten (weiblichen) Zustande; Blumen- vialwiec blätter und Staubblätter noch in Knospe. 2 Die- vialwiesen wachsende Pflanzen, deren selbe nach Entfernung des Kelches. 3 Ein Staub- Ährenstiele eine Länge von 30 bis gefäss aus dieser Blüte. 4 Blüte im zweiten. 44 em erreichen und deren Ähren (männlichen) Zustande. 5 Die zusammengewach- senen unteren Kelchblätter. 6 Ein seitliches eine Länge von 15—30 mm be- Kelehblait. sitzen; die Antheren. überragen die Blüte um 6—7 mm. Delpino unterschied drei Formen: 1. hochschäftige, auf Wiesen wach- sende Pflanzen mit weisslichen, sehr breiten, im Winde zitternden Antheren, die ausschliesslich windblütig zu sein scheinen, da Delpino sie niemals von Insekten besucht sah. 2. Pflanzen mit weniger hohem Schaft, die auch fast ausschliesslich windblütig zu sein scheinen, da Delpino nur einmal einen Halietus _ pollensammelnd auf den Blütenständen beobachtete. 3. Zwerghafte Bergform mit kurzen Ähren und weniger langen Staubblättern; Delpino beobachtete zahlreiche pollensammelnde Bienen als Besucher, welche dabei Kreuzung be- wirkten. Den Honigbienen gelang es, den Blütenstaub einzusammeln, während der erwähnte Halietus bei der zweiten Form nur einen geringen Teil des Pollens zu sammeln vermochte, da der meiste Blütenstaub dabei zur Erde fiel. Delpino schloss aus dieser letzten Beobachtung, dass der Bau der Blüte für pollensammelnde Bienen ungeeignet sei. H. Müller bemerkt jedoch mit Recht, dass Delpino möglicherweise bloss auf Grund des erfolgreicheren Pollen- sammelns der Honigbiene, welche durch ihre Gewohnheit, den einzusammelnden Plantaginacene. 333 Pollen mit Honig zu benetzen, bedingt ist, bei der dritten Form, an welcher er die Honigbiene Pollen sammeln sah, Anpassungen, welche thatsächlich nicht vorhanden sind, vorausgesetzt hat. Ausser den Zwitterblüten kommen hin und wieder gynomonöecisch oder gynodiöeisch_ verteilte weibliche Blüten vor. Nach Schulz treten dieselben meist zu 20—25°/o, zuweilen aber auch bis auf 50°o auf. Die Blüten der rein weiblichen Stöcke haben entweder gelbe Antheren mit verkümmertem Pollen oder sie besitzen gar keine Antheren. Sie sind fruchtbarer als die zweigeschlechtigen Blüten und treten, nach Ludwig, erst gegen Ende der Blütezeit auf. Die gynomonöeischen Stöcke lassen in den Ähren verschiedene Zonen von Blüten erkennen: in der einen stehen rein weibliche Blüten, in einer anderen zweigeschlechtige, in einer dritten mittleren Blüten mit einzelnen reduzierten Staubblättern. Als Besucher und Befruchter hat H. Müller in Westfalen und ieh in Schleswig-Holstein die Honigbiene beobachte. H. Müller schildert die auch von mir beobachtete Art des Blütenbesuches derselben in folgender Weise: Mit vorgestrecktem Rüssel fliegt die Honigbiene summend an eine Blütenähre heran und speit freischwebend etwas Honig auf die frei hervorstehenden Staub- beutel. Dann bürstet sie, immer noch frei schwebend und summend, mit den Vorderfersen mit einer plötzlich vorwärts greifenden und wieder zurückziehenden Bewegung (wobei der Summton eben so plötzlich sich erhöht) Pollen von den Antheren ab. In demselben Augenblicke sieht man ein Wölkchen von Blüten- staub von den erschütterten Staubblättern aus sich in der Luft verbreiten. Die Biene wiederholt nun, nachdem sie den Blütenstaub an die Hinterschienen ab- gegeben hat, dasselbe Geschäft an derselben oder einer anderen Ähre oder fasst, wenn sie ermüdet ist, festen Fuss auf der freischwebend abgebürsteten und kriecht an derselben aufwärts. Da der frei einherschwebende Blütenstaub zum Teil auch auf Narben desselben oder benachbarter Stöcke gelangt, so werden in diesem Falle Windblüten auch durch Insektenthätigkeit befruchtet. Bei windigem Wetter verhält sich die Honigbiene, wenn sie den Pollen von Plantago lanceolata sammeln will, wesentlich anders, als oben beschrieben ist. Sie fliegt Jann direkt auf die Blütenähren auf, geht an derjenigen Zone derselben, deren Blüten sich öffnen, einmal ringsum und fegt dabei mit den Beinen über die hervorragenden Antheren. So gelingt es ihr, nachdem der lose sitzende Blüten- staub durch den Wind bereits- verstreut ist, doch noch Ausbeute zu erlangen. — Auch individuelle Verschiedenheiten bieten die Honigbienen in ihrem Verhalten diesen Windblüten gegenüber dar. So beobachtete Herm. Müller ein Fxem- plar, das zwar ebenfalls summend mit ausgestrecktem Rüssel vor den blühenden Ähren schwebte, aber dann zum Pollensammeln jedesmal festen Fuss auf den Ähren fasste. (H. M., Weit. Beob. III. S. 63, 64.) Als weitere Besucher beobachtete ich auf der Insel Röm eine pollenfressende Schwebfliege (Helophilus pendulus L.), in Thüringen Bombus terrester L. ©, psd. (bei Friedrichsroda, Juli 1894). Hermann Müller giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: Syrphidae: 1. Melanostoma mellina L., pfd., sehr häufig; 2. Syrphus ribesii L., pfd., wiederholt; 3. Volucella pellucens L., pfdl. B. Hymenoptera: Apidae: 334 | „Plantaginaceae. 4. Apis mellifica. L. $, sehr häufig, psd.; >. Bombus pratorum L. &, psd.; 6. Halietus sp., an den Antheren beschäftigt. Mac Leod sah in Flandern gleichfalls Melanostoma pfd. (Bot. lead, Nı8. 821). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 143) wurde Amer 1 Hummel, 1 Schwebfliege (selten) und 1 Falter als Besucher beobachtet. 2409. P. media I. [Darwin, forms of flowers S. 307; Ludwig, Zeitschr. f. d. ges. Nat. 1879. S. 441—-449; H. M., Befr. 8. 344—346; Alpenbl. S. 357; Weit. Beob. IIL S. 64; Knu th, Blütenbesucher S. 9—10; Herbst- beob.; Bijdragen; Kirchner, Flora S. 647, 648; Schulz, Beiträge I. S. 92—-93; II. S. 198.] -—— Windblume. Gymnodiöeisch, gynomonöcisch, andromonöeisch und androdiöcisch mit protogynen Zwitterblüten. Diese Pflanze bildet eine Über- Fig. 348. Plantago media L. (Nach Herm. Müller.) A (1—5) Eine Form von Plantago media, welche an trocknen sonnigen Rändern am Abhange des Rixbecker Hügels bei. Lippstadt wächst. 1 Knospe. 2 Aufgehende Blüte. 3 Völlig entwickelte Blüte. £ Blumenkrone 5 Stempel. s = Kelchblätter, p = Blumenblätter, a — Staubgefässe, st = Narbe. B (6—8) Eine andere Form derselben Art, welche ebenfalle am Abhange des Rixberger Hügels, aber an feuchten etwas schattigen Stellen, oft wenige Schritte von der andern wächst, 6 Entwickelte Blüte. 7 Blumenkrone. & Stempel dieser Form. ov Fruchtknoten. gangsform von den Windblütlern zu den Insektenblütlern, weshalb ich sie als eine Windblume bezeichnet habe. (Vgl. Bd. I. S. 86.) Die violette Färbung der Staubblätter und der feine Duft der in einen Kranz gestellten blühenden Blüten locken nicht wenige Besucher an, darunter auch Hummeln und die Honig- bienee IH. Müller hat zwei Formen zu unterscheiden versucht, ‚von denen die eine vorwiegend. windblütig, die andere vorwiegend insektenblütig ist: Ar Te SE Eh a ne a Ei ee Plantaginacene. 335 a) forma anemophila Knuth. Sie hat höhere Ährenstiele mit etwa 4 cm langen Ähren, die sich während des -Abblühens auf 7—8 cm verlängern ; die schwach gebogenen Staubfäden sind weiss und ragen 7—9 mm weit aus den Blüten hervor; der Blütenstaub ist wie bei der folgenden Form pulverig, doch etwas weniger leicht anhaftend als hei der zweiten; die Narben sind lang; die Kronzipfel sind spitz und breiten sich auseinander. b) forma entomophila Knuth. Die Ährenstiele sind kürzer, nur etwa 15 em lang; die straffen Staubfäden sind kürzer und rötlich; der Blüten- staub ist leichter anhaftend als bei a, doch sind die Pollenkörner auch hier so glatt und trocken, dass sie leicht vom Winde fortgeführt werden. Diese Pflanze besitzt, nach Ekstam, auch im schwedischen Hochgebirge Wohlgeruch und rötliche Ähren als Anlockungsmittel, wodurch, nach Ekstams Auffassung, die Insekten betrogen werden, wie Hummeln und Fliegen. Die Narben ragen nur wenig hervor; die Kronzipfel sind rundlich und schräg aufwärts gerichtet. Beide Formen sind protogynisch ; doch ist die Protogynie weniger ausge- prägt als bei P.lanceolata, da die Narben noch empfängnisfähig sind, wenn die Antheren den Pollen entlassen. Nach Schulz ist der Grad der Protogynie ein wechselnder; nach demselben sind die Blüten zuweilen selbst homogam. Darwin beobachtete in England, Ludwig in Thüringen Gynodiöcie- Schulz fand nicht nur Gynodiöcie, sondern auch Gynomonöcie, sowie Andro- -monöcie und Androdiöcie. Als Besucher sah Lindman auf dem Dovrefjeld einen honigsuchenden Nacht- falter. Ich beobachtete in Thüringen (bei Eisenach, Coburg und Schwarzburg) und in der Aue bei Kassel im Juli 1894: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Müll. b) Nitidulidae: 2. Meligethes. Beide pfd. B. Diptera: Syrphidae: 3. Eristalis sp.; 4. Melanostoma mellina L.; 5. Rhingia rostrata L.; 6. Syrphus balteatus Deg.; 7.8. sp.: 8. Volucella pellucens L. Sämtlich pfdl. €. Hymenoptera: Apidae: 9. Apis mellifica L.; 10. Bombus lapidarius L. 8; 11. B. terrester L. © 8; 12. Halietus eylindricus F. Sämtlich psd. Ferner im botan. Garten zu Kiel einen vergeblich nach Honig suchenden Falter (Vanessa io L.). Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Müll., pfd. (Thür.): 2. Str. niera L., in Mehrzahl, Antheren benagend. b) Telephoridae: 3. Anthocomus faseiatus L., w. v.; 4. Malachius aeneus L., w. v. c) XNitidulidae: 5. Meligethes, nicht selten. d) Oedemeridae: bir Oedemera marginata F., Antheren fressend (Thür.). B. Diptera: a) Museidae: 7. Spilogaster semicinerea Wied., sehr häufig, pfd. b)?Stratiomydae: 8. Chrysomyia formosa Scop. ce) Syrphidae: 9. Ascia podagrica F., pfd.; 10. Chrysotoxum festivum L., pfd. (Kitz.); 11. Eristalis arbustorum L., sehr häufig, psd.; 12. Helophilus floreus L., psd. (Thür.); 13. Melanostoma ambigua Fall., pfd.; 14. M. mellina L., pfd.; 15. Rhingia rostrata L., psd. (H. M., Buddeberg); 16. Syrphus balteatus Dee., pfd.; 17.8. ribesii L., pfd. C. Hymenoptera: Apidae: 18. Anthrena sp. 9, wiederholt psd.; 19. Bombus terrester L. 9, psd., häufig; 20. Eucera longicornis L. S. vergeblich nach! -Honig suchend; 21. Halietus albipes F. > wiederholt psd.; 22. H. eylindricus F. 2%, w. v.; 23. Megachile eircumeincta K. 2. D. Lepidoptera: Mieropterygidae: 24. Mirdeikryx spec., zahlreich (Buddeberg). In den Alpen bemerkte Herm. Müller 2 Käfer, 5 Fliegen, 4 Bienen an den Blütenständen. 336 Plantaginaceae, Mac Leod sah diese Windblume in den Pyrenäen von 2 kurzrüsseligen Bienen und einer Fliege besucht. (B. Jaarb. III. S. 323.) 2410. P. montana Lam. [Schulz, Beitr. IL S. 198] — Die von Schulz untersuchten Herbarexemplare hatten zum Teil weibliche Blüten und schienen protogyne Wind- blütler zu sein. 2411. P. alpina L. [H. M., Alpenbl. S: 356, 357: Loew, Bl. Fl. S. 396; Kirch- ner, Beiträge S. 58.] — Die rötlichen Kronzipfel machen diese windblütige Pflanze etwas augen- fällig, so dass pollen- sammelnde Insekten hin und wieder angelockt werden und gelegentliche Befruchtung herbeiführen können. Die Entwicke- lungsfolge der Staub- blätter und der Narbe schwankt zwischen Ho- Fig. 349. Plantago alpinaLl. (Nach Herm. Müller.) A Eine Knospe mit hervorragender Narbe, von der Seite ge- kein und Protogynie. sehen. (7:1.) .B Dieselbe auseinander gelegt. C Eine homo- Die von Kirchner bei game Blüte. D Pollenkörner bei stärkerer Vergrösserung. 7 it beohachtei E Ein Stück der Narbe. br Deekblatt. Bedeutung der übrigen a a en Buchstaben wie in Fig. 213, Pflanzen waren protogy- nisch mit langlebigen Narben, die noch frisch sind, wenn die Antheren stäuben. Als Besucher beobachtete H.Müller 1 Hummel, 1 Schwebfliege (Melanostoma mellina L.), 3 Falter, 1 Forficulalarve. Loew sah in der Schweiz Didea intermedia Löw, pfd. 2412. P. serpentina Vill. (Kirchner, Beiträge S. 58) stimmt mit voriger Art überein, nur ist sie in allen Teilen grösser. 2413. P. maritimaL. [Knuth, Nrdfr. I. 8.125—126; Schulz, Bei- träge II. S. 198.] — Die Narben ragen bereits aus der Knospe hervor; sie überdauern an den von mir auf den nordfriesischen Inseln beobachteten Pflanzen die Entwickelung der Staubblätter und sind noch empfängnisfähig, wenn die Antheren bereits abgefallen sind. Schulz beobachtete Gynomonöcie und Gyno- diöcie, meist 5—10, selten bis 20°/o. 2414. P. Coronopus L. [Knuth, Nordfr. 1. 8.125; Ludwig, Lehrbuch.] — Auch diese Art ist auf den nordfriesischen Inseln ausgeprägt protogynisch mit langlebigen Narben. Ludwig beobachtete Übergänge zu Gynodiöcie. Auch n- % = Plantaginaceae. — Amarantateae. 33, fand derselbe Heterantherie, d. h. zweierlei Arten von Antheren, ähnlich wie bei P. major. 2415. P. borealis L. ist nach Warming wimlblütig. 2416. P. arenaria L. [Kirchner, Beiträge S. 58; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung der (kultivierten) Pflanzen stimmt mit derjenigen der Zwitterblüten von P. lanceolata im wesentlichen überein. Aus der knospen- artig geschlossenen Blüte ragt im ersten Zustande die fadenförmige rötliche Narbe 3 mm weit hervor, während die An- theren noch auf kurzen Staubfäden im Grunde der Blüte sitzen. Später öffnet sich der Kelch, die unscheinbare Krone entfaltet sich und die aufgesprungenen Staubbeutel ragen an den entwickelten, nach oben stark verdünnten Fäden 4 mm weit aus der Blüte hervor, wäh- rend die Narben bereits verwelkt sind. Als Besucher sah ich Melanostoma mellina L., pfd. (an Exemplaren des botan. Gartens in Kiel). 2417. P. Cynops L. [Kirchner, Beiträge S. 58, 59.] — Die Blüten- einrichtung ist dieselbe wie bei der vorigen Art, Fig. 350. Plantago maritimaL. (Nach der Natur.) 1] Blüte im ersten weiblichen Zustande: Aus den noch nach oben zugeschlagenen Kron- zipfeln ragt die bereits empfängnisfähige Narbe hervor. 2 Dieselbe im zweigeschlechtigen Zu- stande: Neben der papillösen Narbe ragen die Staubblätter mit aufgesprungenen Antheren aus der Blüte hervor; die Kronzipfel sind wagerecht ausgebreitet. 8 Blüte im zweiten weiblichen Zustande: Aus der Blüte ragt die gestreckte, noch immer papillöse Narbe, sowie noch ein antherenloser Staubfaden hervor; die Kronzipfel sind herabgeschlagen. Im ersten (weiblichen) Zu- stande überragt die Narbe die Blüte um 4 mm im zweiten (männlichen) Zu- stande überragen die Antheren die Krone um 8 mm. 2418. P. lagopus ist gynodiöcisch. [Ludwig, Bot. Centralbl. III. S. 829.) 2419. P. virginica. Kultivierte Pflanzen hatten kleistogame Blüten. . (Ludwig; Bot. Centralbl. III. p. 862, 863). 105. Familie Amarantaceae Juss. 2420. Albersia Blitum Kth. ist (Warnstorf, Bot. W. Brand. Bd. 38) protogyn und anemophil. männlichen. Die weiblichen Blüten sind viel zahlreicher als die Papillen der Narben keulenförmig und dreizellig. Pollen blass- gelblich, unregelmässig polyedrisch, warzig, durchschnittlich von 25 u diam. 2421. Amarantus retroflexus L. Die kleinen, grünlichen diklinischen (einhäusigen) Blüten sind, nach Warnstorf (a. a. O.), anemophil. Die männ- lichen befinden sich unter den zahlreicheren weiblichen. letzteren sind mit sehr grossen Papillen besetzt. schlaffen Filamenten. Die drei Narben der Antheren grünlich, auf zarten Pollen weisslich, unregelmässig rundlich, mit zahlreichen Keimwarzen auf der Oberfläche, von 31—33 u diam. Plateau bemerkte eine Fliege (Musca domestica L.) und einen Käfer (Cassida nobilis L.) als Besucher. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 22 338 Chenopodiaceae, 106. Familie Chenopodiaceae Ventenat. Knuth, Nordfr. I.*S. 126. Die zweigeschlechtigen oder durch Fehlschlagen zweihäusigen Blüten haben ein kleines, unansehnliches, kelchartiges Perigon, zuweilen sind sie ganz nackt. Insektenbesuch tritt daher sehr selten ein, die Pflanzen sind vielmehr meist auf spontane Selbstbestäubung oder auf Befruchtung durch den Wind angewiesen. Sprengel (die Nützlichkeit der Bienen S. 7) bezeichnet Chenopodium und Beta als windblütig.. Volkens (in Engler und Prantl, Natürl. Pflanzen- familien, III, 1a, S. 47) spricht sich für Insektenblütigkeit aus, indem er ausführt: Zunächst meine ich, dass Windbestäubung jedenfalls nur von einer untergeordneten Bedeutung sein kann. Gegen diese spricht dreierlei. Erstens besitzt der Pollen keineswegs eine sehr leichte Verstäubbarkeit. Zweitens mangeln in der Familie die schwanken, schlaffen, biegsamen Staubfäden, Blütenstiele oder Blütenstandsachsen, wie sie den Windblütlern eigentümlich sind. Drittens lässt sich damit auch die Aufblühfolge nicht vereinigen. Windblütler öffnen nicht nur ihre Blüten mehr oder weniger gleichzeitig, auch die Antheren stäuben fast alle auf einmal. Nichts von dem bei den von mir geprüften Chenopodiaceen. Betrachtet man gegen den Herbst hin einen Chenopodium- oder Atriplex-Stock, so fällt zunächst auf, dass von den Hunderten, vielleicht Tausenden von Blüten, die ihn bedecken, immer nur ganz wenige voll geöffnet sind. Wochenlang dauert diese Art des Blühens fort, und da die Weiterent- wickelung der Ovarien meist ausserordentlich schnell geschieht, giebt es gegen Ende der Vegetationsperiode kaum eine Zeit, wo man nicht alle Stadien von der Knospe bis zur reifen Frucht zur gleichen Stunde an einer Pflanze vorfände. — Ebenso geschieht das Öffnen der Einzelblüten nicht etwa plötzlich. Dem Gange der Spirale folgend, spreizt sich in ziemlich langen Intervallen ein Blüten- hüllblatt nach dem andern ab und mit ihm gleichzeitig das vorgelegene Staub- blatt, um im selben Augenblick zu platzen und den Pollen zu entlassen. — Sind die angeführten Momente geeignet, gegen Windbefruchtung zu sprechen, so deutet auf Tiervermittelung bei der Pollenübertragung die grosse Anziehungs- kraft, die wenigstens die einheimischen Vertreter ganz sicher auf Insekten ver- schiedener Art ausüben. Kaum wird man bei uns im Freien eine Pflanze, sei es welcher Art, antreffen, die nicht in ihrer Blütenregion von einer überaus grossen Zahl kleiner Wanzen, Aphiden, Dipteren und anderer meist sich kriechend oder schlängelnd fortbewegender Tiere heimgesucht wäre. Ob diese nun bloss durch die trefflichen Schlupfwinkel angelockt werden, die ihnen die dicht- gedrängten knäuligen Blüten bieten, oder ob der drüsige Diskus besonders der Beta- und Chenopodium-Arten bezw. die mit Papillen bedeekten Diskus- eifigurationen vieler Salsoleae auch Nahrung für sie produzieren, muss ich dahin- gestellt sein lassen. Kirchner (Jahresh. d. V. f. vaterl. Naturk.. in Württ. 1893. S. 109) stimmt «diesen Betrachtungen von Volkens zu, ohne allerdings die Annahme der Insektenblütigkeit auf alle Arten der ganzen Familie auszudehnen. Chenopodiaceae, 339 Kirehner beobachtete an sonnig stehenden Exemplaren von Chen o- podium album im Blütengrunde eine geringe „Nektarausscheidung. Bei Chenopodium Vulvaria findet sich ziemlich viel Nektar. 526. Chenopodina Moquin-Tandon. Blüten zweigeschlechtig, nektarlos. 2422. Ch. maritima, Moq.-Tand. (Suaeda maritima Dumortier, Chenopodium marit. L.) (Warming, Excursioner; Knuth, Ndfr. I. S. 126) ist homogam oder schwach protandrisch, Spontane Selbstbestäubung leicht möglich. 527. Salsola L. Wie vor. 2423. S. KaliL. (Kirchner, V. f.vaterl. Naturk. in Württ. 1893. 8. 110; Knuth, Ndfr. I. S. 126; Helgoland $. 32) ist homogam oder protogynisch. Spontane Selbstbestäubung möglich. Nach Kirchner ragen die Narben bereits aus der noch geschlossenen Blüte hervor. — Auf Helgoland fand ich die Blüten homogam, doch sind die in ihrem oberen Teile ringsum, in dem unteren Teile nur an der Innenseite stark papillösen Narben noch empfängnisfähig, wenn die Antheren bereits entleert sind. Letztere überragen die Narben, so dass durch Hinabfallen des Pollens spontane Selbstbestäubung eintreten kann. Zwar sind die fünf Staubfäden starr, doch ist der Blütenstaub. so fein, dass er leicht ver- stäubt wird. Es ist daher die Pflanze wohl vorwiegend windblütig, doch dürfte auch ein gelegentlicher Insektenbesuch nicht ausgeschlossen sein. Salsola Kali L. wird von Kirchner (Jahresh. d. V. f. vaterl. Naturk. in Württ. 1893, S. 110) gleichfalls für insektenblütig gehalten. Hier ragen die beiden fadenförmigen Narben ebenfalls bereits aus der Blütenknospe heraus und das Perigon öffnet sich, um die sich schnell streckenden Staubblätter hervor- treten zu lassen, erst dann, wenn die Narben bereits vertrocknet sind; die weissen Staubfäden stehen aufrecht, der von den gelben Antheren entlassene, ebenso gefärbte Pollen ist nicht staubartig, sondern etwas zusammenhaftend. Nektar- aussonderung konnte in den Blüten nicht wahrgenommen werden. In einzelnen öffnen sich die Antheren schon ehe die Narben verwelkt sind, so dass in ihnen spontane Selbstbestäubung stattfinden kann. — Pollen, nach Warnstorf, schwefelgelb, kugel-polyedrisch, Flächenkanten zu fünf- und sechsseitigen regel- mässigen Feldern verbunden, dazwischen grubig vertieft, 25—31 wu diam, Plateau sah pollenfressende Schwebfliegen (Eristalis arbustorum L. und Syritta pipiens L.) als Besucher. Auch die blassgrünen Blüten von 2424. S. Soda L. | ei sah derselbe von Syritta und von winzigen Museiden besucht; ebenso 2425. S. erassa Bieb. von Syritta pipiens L. und anderen pollenfressenden Syrphiden. 22° 340 Chenopodiaceae. 528. Salicornia Tourn. Blüten zweigeschlechtig, nektarlos. 2426. S. herbacea L. [Warming, Exkurs; Knuth, Ndfr. I. S. 126; Schulz, Beiträge I. S.93.] — Die Blüten sind, nach Schulz, schwach proto- gynisch, doch besitzen sie langlebige Narben, so dass bei der Nähe der Antheren spontane Selbstbestäubung leicht möglich ist. 529. Kochia Roth. Wie vorige Art. Grynomonöcie. 2427. K. scoparia Schrader wird man, nach Kirchner (Jahresh. d. V. £f. vaterl. Naturk. in Württ. 1893. S. 110), für windblütig halten dürfen, wenn man die zerstreute Stellung der sehr unscheinbaren Blüten und die Struktur von Narbe und Pollen in Betracht zieht. Die Blüten dieser Pflanze sind gyno- monöcisch verteilt, am unteren Teile des Stengels und der Zweige sitzen in den Blattachseln kleine weibliche Blüten, meist zu zwei beisammen, an den oberen Enden der Zweige sind die grösseren Zwitterblüten angeordnet. Alle Blüten haben ein grünes, fünfblätteriges Perigon, aus den weiblichen ragen zwei lange, weisse, mit reichlichen Seitenhaaren besetzte, fadenförmige Narben hervor. Die Zwitterblüten sind ausgeprägt protogynisch, ihre zwei Narben von derselben Struktur, wie die der weiblichen Blüten, sind vollständig entwickelt, bevor das Perigon sich öffnet. Nachdem sie verwelkt sind, strecken sich die Staubblätter und drängen dabei anfangs die Perigonblätter auseinander, wachsen dann aber, wenn sich die Antheren oberhalb der Perigonblätter befinden, zwischen diesen, die sich wieder an den Fruchtknoten anlegen, eines nach dem andern hervor und öffnen ihre roten Antheren durch zwei Längsrisse. Die Filamente sind straff und schräg aufgerichtet, der gelbe pulverige Pollen fällt aus den aufge- sprungenen Antheren als ein kleines Wölkehen vollständig heraus, wenn die Pflanze erschüttert wird. Die Pflanze ist windblütig. Ausser den ausgeprägt protogynen Zwitter- blüten finden sich gynomonöcisch verteilte weibliche Blüten. 530. Echinopsilon Moqg.-Tand. Wie vorige Art. 2428. E. hirsutus Moq.-Tand. (Salsola hirsuta L, Kochia hirs. Nolte). [Warming, Exk.; Knuth, Ndfr. I. S. 126.] — Die Blüten sind homogam oder protogyn mit der Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung. 531. Chenopodium Tourn. Meist ausgeprägt protogynische, selten homogame (nur Ch. ambrosioides), unscheinbare, fast immer nektarlose Pollenblumen, welche nur gelegentlich In- sektenbesuch erhalten und meist wohl durch Vermittlung des Windes befruchtet Chenopodiaceae. 341 werden, obgleich weder die Blüten, noch die Staubblätter leicht beweglich sind. Zuweilen Andromonöcie oder Androdiöcie. 2429. Ch. ambrosioides L. [Hildebrand, Geschl. 8. 62.] — Die Blüten sind homogam. Die Antheren stehen über den Narben, so dass durch Pollenfall leicht spontane Selbstbestäubung eintritt. 2430. Ch. Botrys L. [Kirchner, Beiträge S. 13.] — Die Blüten sind, wie die dre folgenden Arten, ausgeprägt protogynisch. Schon aus den nicht ganz herangewachsenen Knospen ragen die Narben empfängnisfähig hervor. Erst wenn diese verwelkt sind, entwickeln sich die fünf Staubblätter einzeln nach einander, indem sich jedesmal nur dasjenige Perigonblatt abspreizt, vor welchem das geschlechts- reife Staubblatt steht. Nach dem Verwelken des- selben legt es sich wieder an den Fruchtknoten an. \ 2431. C. hybridum L. [Kirchner, Beitr. Fig. 351. Chenopodium S. 13, 14.] — Die Blüteneinrichtung ist derjenigen mare) So ie der vorigen Art ähnlich, doch hat das Perigon schon giüte aufrecht und daher sein Grössenwachstum beendet, wenn die entwickelten der Selbstbefruchtung fähig, Narben aus demselben hervorragen. Sind diese ver- "ei die iberragen. Narbe trocknet und abgefallen, strecken sich die Staub- blätter nach einander, wobei sich jedesmal das zugehörige Berigonblatt abspreizt. Nachdem sich auf diese Weise das ganze Perigon geöffnet hat, schliesst es sich nach dem Vertrocknen der sämtlichen Staubblätter wieder. 2432. Ch. album L. [H. M, Weit. Beob. II. S. 221; Mae Leod, B. Jaarb. VL S. 376—378; Kirchner, Flora S. 221; V. f. vaterl. Ntk. in Württemberg 1893. S. 109; Neue Beob. S. 16.] — Die unscheinbaren, geruch- losen Blüten sind ausgeprägt protogynisch, zuweilen aber auch homogam. Die drei, seltener zwei fadenförmigen Narben sind bereits empfängnisfähig, wenn die Blüte kaum die Hälfte ihrer schliesslichen Grösse erreicht hat. Die über der Blüte zusammenschliessenden Perigonblätter lassen an ihrer Spitze eine kleine Öffnung, welche den Narben den Durchtritt gestatten. Während dieser Zeit sind die Staubblattanlagen kaum erkennbar. Erst nach dem Vertrocknen der Narben entwickeln sich die fünf Staubblätter und stehen aus der Blüte, deren Perigonblätter sich auseinanderbreiten, hervor. Alsdann springen die Staubbeutel auf, worauf sich das Perigon wieder schliesst, so dass die Staubfäden zwischen den Perigonzipfeln eingeklemmt werden. Innerhalb der Blütenknäuel sind Blüten der verschiedensten Entwickelungsstadien vereinigt. Zuweilen ist eines der fünf Staubblätter verkümmert; alsdann spreizt sich das zugehörige Perigonblatt nicht ‚nach aussen, sondern bleibt dem Fruchtknoten anliegend. Kirchner beobachtete eine Pflanze mit Honigabscheidung. Als Besucher beobachtete Buddeberg in Nassau eine Muscide (Anthomyia sp.), pfd. | 2433. Ch. polyspermum L. [Kirchner, Neue Beob. $. 17; Flora 8. 223.] — Die Blüteneinrichtung ist derjenigen der vorigen Art ähnlich. Im 342 Chenopodiaceae, ersten (weiblichen) Zustande ragen aus der Spitze der den Fruchtknoten voll- ständig umschliessenden Perigonblätter. die beiden Narben hervor. Nach dem Verwelken der letzteren entwickeln sich die drei Staubblätter eines nach dem anderen, wobei sich die zugehörigen Perigonblätter nach aussen zurückbiegen. Die zwei Perigonblätter, vor denen sich keine Staubblätter befinden, biegen sich nicht nach aussen, sondern bleiben dem Fruchtknoten anliegend. 2434. Ch. murale L. [Kirchner, Neue Beob. S. 17; Flora S. 222; Schulz, Beiträge I. S. 93—94.]| — Die Blüteneinrichtung stimmt ganz mit derjenigen von Ch. album überein, nur sind die beiden Narben sehr kurz und, nach Schulz, auch so kurzlebig, dass sie häufig gar nicht bis zum Anfang des Blühens erhalten bleiben. | | 2435. Ch. glaueum L. [Kirchner, Flora S. 222; Schulz, Beiträge.] — Die Blüteneinrichtung ist derjenigen von Ch. album ähnlich, doch ent- wickeln sich die ziemlich kurzen Staubblätter wie bei Ch. polyspermum sofort, nachdem die gleichfalls ziemlich kurzen Narben vertrocknet sind. Schulz be- obachtete andromonöcische (bis 50°/o), selten androdiöcische Blüten. 2436. Ch. rubrum L. [Schulz, Beiträge L] — Auch diese Art ist aus- geprägt protogynisch, indem die Narben bei der Öffnung der Antheren bereits vertrocknet sind. Schulz beobachtete auch hin und wieder rein männliche Pflanzen. 2437. Ch. Bonus Henricus L. |Warming, Bot. Tidsskrift 1877; Kirchner, Neue Beob. S. 17; Flora S. 223, 224.] — In der schon von Warming hervorgehobenen Protogynie stimmt diese Art mit den meisten ihrer Gattungsgenossen überein. Zuerst ‘entwickeln sich wieder die zwei oder drei, selten vier, ziemlich langen Narben, bald nachdem diese verwelkt sind, ent- wickeln sich die Staubblätter, deren Fäden nur so lang sind, wie die sich wenig auseinander breitenden Perigonblätter. In den Einzelähren findet eine ziemlich gleichmässige Entwickelung der Einzelblüten statt, so dass die benachbarten Blüten einer Inflorescenz sich ungefähr in demselben Stadium befinden. 2438. Ch. Vulvaria L. [Kirchner, V. f. vaterl. Naturk. in Württ. 1893. S. 107; Schulz, Beiträge II. S. 198.] — Ausser den (nach Kirchner) aus- geprägt protogynischen Zwitterblüten kommen männliche Blüten, dieeinzeln zwischen den zweigeschlechtigen stehen und, nach Schulz, bis zu 50°/o auftreten. Rein männliche Stöcke sind selten. Bei dieser Art beobachtete Kirchner wie bei Ch. album Nektarabsonderung in den Blüten. Nach Hildebrand (Geschl. S. 62) sind die Zwitterblüten homogam, so dass hier ein Schwanken zwischen Homogamie und Protogynie sattzufinden scheint. 2439. Ch. fieifolium Sm. ist, nach Kirchner, ausgeprägt protogynisch. 2440. Ch. urbieum L. ist, nach Kirchner, ausgeprägt protogynisch. 532. Blitum Tourn. Nach Kirchner stimmt die Blüteneinrichtung von Blitum Tourn. mit derjenigen von Chenopodium überein. B. virgatum L. und B. capita- Chenopodiacene. — Polygonaceae. 343 tum L. sind daher gleichfalls als insektenblütig anzusehen. Auf den Blüten der ersteren Art beobachtete Kirehner Blasenfüsse, auf denen der letzteren Aphiden. 6; 533. Beta Tourn. Blüten zweigeschlechtig. 2441. B. maritima L. Nach Mac Leod, welcher die Pflanze auf Jersey in Frankreich beobachtete, sind die kleinen, grünen Blüten stark protandrisch, so dass Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Der Fruchtknoten ist von einem honigabsondernden Ringe umgeben, welcher die kurzen Staubblätter trägt. Als Besucher beobachtete Mac Leod mehrere kleine Fliegen, kurzrüsselige Bienen und Schlupfwespen; Plateau Prosopis sp. und Anthrenus sp., sgd. 2442. B. vulgaris L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 221.] Buddeberg beobachtete in Nassau Melanostoma mellina L., pfd. 534. Obione Gaertner. Einhäusig, 2443. 0. portulacoides Mog.-Tand. (Knuth, Halligen) ist vielleicht windblütig.. Ebenso 2444. 0. peduneulata Mogq.-Tand. 535. Atriplex Tourn. Einhäusig. Infolge der gedrängten Blütenstände ist Geitonogamie ermög- licht. Nach Volkens (Engler und Prantl, Natürl. Pflanzenfam. III. 1a) sind die Blüten der Befruchtung durch Insekten angepasst, da die Blütezeit wochenlang andauert und daher die Möglichkeit des Insektenbesuches lange erhalten bleibt. | 2445. A. litorale L. (Knuth, Halligen) ist wahrscheinlich windblütig mit gelegentlicher Befruchtung durch Insekten. Volkens (Chenopodiaceae in Engler und Prantl, nat. Pflanzenfam. III. 1a) ist der Ansicht, dass Atriplex-Arten insekten- blütig sind, da das Blühen wochenlang andauert. Nach meinen Beobachtungen ist aber der Insektenbesuch eine äusserst geringer, was bei der Unscheinbarkeit der Blüten auch nicht anders zu erwarten ist. Als Besucher beobachtete ich am Kieler Hafen Syrphus balteatus Deg., pfd. 2446. A. hastatum L. [Knuth, Halligen.] — Wie vor. 107. Familie Polygonaceae Juss. Knuth, Ndfr. L. S. 127; Grundriss S. 88. Die meisten zweigeschlechtigen Blüten besitzen ein blumenkronartiges Perigon, welches der Anlockung dient. Die Zusammenhäufung der Blüten zu ährigen oder rispigen Blütenständen erhöht die Augenfälligenkeit. Je grösser dieselbe ist und je honigreicher die Blüten sind, desto grösser ist auch die Zahl 344 Polygonaceae. und Häufigkeit der Besucher. Damit steigert sich denn auch die Wahrschein- lichkeit der Fremdbestäubung, während die Wichtigkeit der spontanen Selbst- bestäubung herabsinkt. Manche Arten sind dimorph. 536. RumexL. Blüten zweigeschlechtig oder zweihäusig oder vielehig. Protandrische, homo- game oder protogyne Windblütler mit gelegentlichem Insektenbesuch. Staub- fäden und Blütenstiele meist leicht beweglich. Narben pinselförmig. Infolge der meist dieht scheintraubigen Blütenstände ist Geitonogamie möglich. — Haussknecht hebt hervor, dass durch das gesellige Auftreten der Arten Kreuzung durch Vermittelung des Windes leicht erfolgen kann. An brennend rot gefärbten Rumex-Früchten sah Herm. Müller in den Alpen wiederholt ähnlich gefärbte Tagfalter (Polyommatus- und Argynnis-Arten) anfliegen und längere Zeit an ihnen sitzen bleiben (Alpenbl. S. 182). 2447. R. erispus L. [Axell, 8.57; Schulz, II. Beitr. S.155; Kirchner, Flora S. 209.]| — Protandrische Windblüten, zuweilen gynomonöcisch oder androdiöeisch; weibliche Blüten kleiner als die zweigeschlechtigen. In letzteren sind, nach Schulz, die Narbenschenkel zur Zeit des Stäubens der Antheren zwischen den Perigonblättern versteckt, so dass sie infolge der hängenden Stellung der Blüte dem Pollen derselben Blüte nicht zugänglich sind. Nachdem die Antheren abgefallen sind, treten die drei Narbenbüschel frei hervor. Die weib- lichen Blüten enthalten die Überreste der sechs Staubblätter. In den Zwitter- blüten sind zuweilen einige Staubblätter verkümmert. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd. 38) tritt die Pflanze bei Ruppin in drei Formen auf: 1. Mit grösseren Zwitterblüten, deren Narben nicht zwischen den Perigon- blättern hervortreten ; homogam! | 2. Mit kleineren weiblichen und denselben untermischten zwittrigen Blüten und 3. mit sehr kleinen rein weiblichen Blüten, deren Narben zwischen den Perigonblättern weit hervorragen. — Pollen weiss, kugel-tetraädrisch, glatt, 37,5 bis 44 u diam. 2448. R. obtusifolius L. [T. Tulberg, Botaniska Notiser 1868. S. 12; H. M, Befr. S. 180; Weit. Beob. II. S. 222; Kirchner, Flora S. 210; Schulz, Beiträge; Kerner, Pflanzenleben H.] — Nach Kirchner stimmt die Blüteneinrichtung dieser Art mit derjenigen der vorigen überein. Nach Tulberg sind die Blüten ausgeprägt protandrisch: erst nach dem Abfallen wird die Narbe durch Zurückbiegen der sie bisher verdeckenden Perigonblätter zu- gänglich. Kerner bezeichnet die Pflanze dagegen als protogynisch, Schulz beobachtete Gynomonöcie und Androdiöcie. Pollen, nach Warnstorf, weiss, unregelmässig polyedrisch, warzig, bis 44 u diam. messend. H. Müller sah an den Antheren eine Biene (Halictus cylindricus F. 9) beschäftigt. Polygonaceae. 345 2449. R. sanguineus L. (R. nemorosus Schrader.) [Schulz, Beitr. I. S. 95.] Schulz bezeichnet diese Art als schwach protandrisch, Kerner als protogynisch. Ausser den zweigeschlechtigen beobachtete ersterer andromonöeische und androdiöcische Blüten. In ‘den Zwitterblüten ist spontane Selbstbestäubung wohl nicht möglich, da der Pollen schwer auf die Narbe gelangen kann. In zahlreichen Blüten richten sich die Perigonblätter nicht auf, so dass sie un- befruchtet bleiben, da die Narben unter ihnen verborgen bleiben. 2450. R. conglomeratus Murray. [Schulz, Beitr. I. $. 95.] — In den Zwitterblüten sind die verhältnismässig kleinen Narben meist gleichzeitig mit den Antheren entwickelt, zuweilen etwas nach, selten vor denselben. Nach der Lage und Entwickelung der genannten Organe ist spontane Selbstbestäubung unausbleiblich. Ausser den Zwitterblüten beobachtete Sch ulz andromonöeische Blüten. Nach demselben ist diese Art nieht windblütig, da die Blüten nicht an biegsamen Stielen hängen. Dasselbe gilt von 2451. R. maritimus L. (R. aureus Withering.) [Schulz, Bei- träge I. S. 94.] — Die Blüten sind homogam. Die inneren Perigonblätter be- sitzen in ihrem unteren Drittel je zwei zahnartige Fortsätze, auf denen in der Knospe die Narben liegen. Letztere befinden sich zur Blütezeit unmittelbar unter den Antheren, und da beide Organe meist gleichzeitig entwickelt sind, so ist spontane Selbstbestäubung unausbleiblich. Die Fortführung des Pollens geschieht wohl nur selten, da die Antheren nicht oder nur wenig über die Perigonblätter hinausragen, und da die Blüten nicht an beweglichen Stielen hängen, sondern wagerecht oder aufrecht sind. Zuweilen Gynomonöcie und Androdiöcie. 2452. R. pulcher L. [Schulz, Beiträge II. S. 153 und 154.] — Da die Antheren nicht oder nur wenig aus dem fast geschlossen bleibenden Perigon hervorragen und die Narben unter denselben stehen, so ist spontane Selbst- bestäubung unausbleiblich und wohl die einzig mögliche Befruchtungsart, zumal sich die Perigonblätter gegen Ende des Stäubens der Antheren meist wieder eng um die Antheren zusammenziehen. Zuweilen Gynomonöcie und Androdiöcie. 2453. R. alpinus L. [Schulz, Beiträge II. S. 154; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 314, 326.] — Zuerst verstäuben die Antheren. Während dieser Zeit entwickeln sich die drei Narben, welche schliesslich soweit aus der Blüte hervorragen, dass sie mit dem aus jüngeren Blüten ausstäubenden Pollen leicht belegt werden. Dies wird noch dadurch erleichtert, dass während des Aus- stäubens die Blütenstiele biegsam sind, und die Blüten daher leicht vom Winde geschüttelt werden. Nach dem Ausstäuben werden die Blütenstiele aber ziemlich steif, so dass die Blüten während des weiblichen Zustandes nur wenig durch den Wind bewegt werden können. | Zuweilen Gyno- und Andromonöcie. Die weiblichen Blüten sind meist erheblich kleiner als die zweigeschlechtigen und die männlichen. Nach Kerner treten bei dieser Art, wie auch bei R. sanguineus und ‚R. obtusifolius, in den Blütenständen vorwiegend weibliche und männnliche Blüten, neben diesen spärlich zweigeschlechtige auf. Die Narben sind schon einige 346 “ Polygonaceae. Zeit empfängnisfähig, bevor die Antheren der Blüten desselben Stockes sich ge- öffnet haben. Es muss daher Kreuzung durch den Wind erfolgen. Auch ist Geitonogamie möglich, indem die anfangs im Perigon versteckten Narben der zweigeschlechtigen Blüten durch Zurückschlagen der Perigonzipfel frei werden und dann aus benachbarten jüngeren Blüten Pollen auf sie hinabfallen kann. 2454. R. domesticus Hartm. besitzt, nach Ekstam, protogyne, dann homogame Zwitterblüten, deren Bestäubung durch den Wind bewirkt wird. Zu- weilen Gynomonöcie. 2455. R. seutatus L. [Schulz, Beiträge II. S. 154, 155.] — Die Zwitter- blüten sind ausgeprägt protandrisch. Die Narben werden meist erst nach dem Ausstäuben der Antheren empfängnisfähig, so dass Selbstbestäubung ausgeschlossen erscheint. Bestäubung durch Vermittelung des Windes ist dagegen leicht, denn die grossen, sprengwedelförmigen Narben sind dem Luftzuge leicht zugänglich. Zuweilen Gynomonöcie und Androdiöcie. 2456. R. Acetosella L. [Hoffmann, B. Ztg. 1885; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 140; Schulz, Beiträge II. S. 198.] — Die Zwitterblüten sind, nach Lindman, auf dem Dovrefjeld zuerst protogyn, dann homogam. Ausser den zweigeschlechtigen finden sich hier auch gynomonöcische Blüten. Nach Schulz sind die Blüten meist diöcisch, beide Geschlechter gleich häufig, viel seltener gynomonöcisch oder zweigeschlechtig. Appel beobachtete nach brieflicher Mitteilung auf der frischen Nehrung rein männliche Pflanzen. 2457. R. Acetosa L. [Schulz, Beitr. II. S. 198; Knuth, Beitr.] — Wie vor. | Als Besucher sah ich am 30. 7. 1896 bei Glücksburg zahlreiche Honigbienen, eifrig psd., stetig von Blüte zu Blüte fliegen und am ganzen Körper grau von Pollen. 2458. R. arifolius Allioni (Schulz, Beitr. II. S. 198) ist, wie die beiden vorigen, meist diöcisch (beide Geschlechter ungefähr gleich häufig), viel seltener gynomonöeisch, andromonöcisch oder zweigeschlechtig. 537. Rheum L. Insektenblütler mit halbverborgenem Honig. 2459. R. Rhaponticum L. [Axell, S. 57; Knuth Beiträge 1] sah ich an Garten-Exemplaren von Syrphus sp., pfd., besucht. 2460. R. undulatum L. (?) [H. M., Weit. Beob. II. S. 222, 223.] — Die dicht zusammenstehenden, grünlich-gelben Blüten sind ziemlich augenfällig. Sie sondern im Grunde zwischen den Wurzeln der Staubfäden eine geringe Menge Honig ab. Sie sind ausgeprägt protandrisch. Die Narben entwickeln sich erst, wenn die Antheren verblüht sind, so dass Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Bei eintretendem Insektenbesuche erfolgt wenigstens Kreuzung getrennter Blüten. Als Besucher sah H. Müller in Westfalen: A. Coleoptera: a) Cureulionidae: 1. Spermophagus cardui Stev. b) Dermestidae: 2. Anthrenus museorum L. B. Diptera: a) Empidae: 3. Empis spec., sgd. b) Museidae: 4. Anthomyia, verschiedene Arten. ce) Syrphidae: 5. Ascia podagrica F., mehrfach; 6. Cheilosia spec.; 7. Eristalis nemorum L.; 8. Helophilus floreus L.; 9. Syritta pipiens Polygonaceae. 347 L., häufig. — Loew beobachtete im bot. Garten zu Berlin einen pollenfressenden Käfer: Cetonia aurata L. Ferner daselbst an 2461. Rh. hybridum Murr.: Coleoptera: Elateridae: Lacon murinus L., Antheren abweidend. 2462. Rh. tatarieum L. (?): sah Plateau von pollenfressenden Käfern (Cantharis fusca L., Pbyllopertha horticola L., Trichius abdominalis Men., zahlreichen Anthrenus) besucht. 538. Oxyria Hill. Zweigeschlechtige oder gynomonöeische Windblüten. 2463. O0. digyna Campdera. (Rumex digynus L.) [Lindman, S. 36; Schulz, Beitr. IH. S. 199; Kerner, Pflanzenleben II. S. 295.] — Nach Schulz und Kerner in Tirol gynomonöeisch, desgleichen nach Lindman auf dem Dovrefjeld. Nach letzterem sind die Zwitterblüten zuerst protogyn dann homogam; ebenso auf Novaja Semlja (Ekstam). 539. Polygonum Tourn. H. M., Befr. S. 179, 180; Knuth, Ndfr. I. S. 127, 128. Meist homogame oder protandrische Blumen der Klassen Po, AB und B, Perigon meist blumenkronartig; die Blüten häufig zu augenfälligen Inflorescenzen vereinigt. Honigabsonderung im Blütengrunde oder fehlend. Zuweilen Dimor- phismus. Öfters Gynodiöcie oder Gynomonöeie. Zahlreiche Arten z. B. P. Per- siecaria, aviculare, hydropiper haben (nach Meehan, Contributions IV) kleistogame Blüten. Herm. Müller bemerkt, dass die Polygonum-Arten deutlich erkennen lassen, wie mit der Augenfälligkeit der Blüten und mit ihrem Honigreichtum die Zahl und die Häufigkeit ihrer Besucher und damit die Wahrscheinlichkeit der Fremdbestäubung durch dieselben sich steigert und die Wichtigkeit der spon- tanen Selbstbestäubung herabsinkt, und wie umgekehrt mit der Unscheinbarkeit und Honigarmut der Blüten die Zahl ihrer Besucher herabsinkt und die Wichtig- keit der spontanen Selbstbestäubung sich steigert. Zugleich aber zeigt Poly- gonum aviculare, dass die Häufigkeit einer Pfanzenart keineswegs durch die Sicherung der Fremdbestäubung allein bedingt ist. 2464. P. Fagopyrum L. (Fagopyrum esculentum Moench.) [Hildebrand, Geschl. S. 40; Jordan, a. a. O.; H. M, Befr. S. 174, 175; Knuth, Ndfr. Ins. S. 129, 166, 167; Kirchner, Flora S. 213; Schulz, Beiträge II.] — Dimorphe Blume mit freiliegendem bis halbverborgenem Honig. Wegen der grossen Augenfälligkeit der dicht gedrängt stehenden, weissen oder rötlichen Blüten, wegen des Honigduftes und des grossen Honigreichtums_ ist der Insektenbesuch ein sehr reichlicher; es ist daher Fremdbestäubung durch Heterostylie gesichert, während die Möglichkeit der spontanen Selbstbestäubung nur in einzelnen Fällen möglich ist. Der Durchmesser der Einzelblüte beträgt etwa 5 mm. Am Grunde des Fruchtknotens stehen acht (zuweilen’ auch neun) grosse, gelbe, durch ein Polster 348 Polygonaceae. mit einander verbundene Honigdrüsen, welche reichlich Nektar absondern, der die Insekten immer wieder in Scharen herbeilockt. Die langen Staub- und Fruchtblätter sind reichlich 3 mm, die kurzen fast 2 mm lang. Es überragen daher in langgriffeligen Formen die weit aus der Blüte hervorragenden Narben die Antheren fast um die Länge der Staubblätter; in den kurzgriffeligen. stehen die Narben etwa in der halben Höhe der Staub- blätter. Die Pollenkörner der kurzgriffelign Form übertreffen diejenigen der langgriffeligen an Grösse. Diese beiden Formen scheinen (wenigstens auf der Insel Föhr) nicht durch einander zu wachsen, sondern die langgriffelige wächst auf dem einen, die kurzgriffelige auf einem anderen Stücke des Feldes. Fig. 352. Polygonum Fagopyrum L. (Nach Herm. Müller). 1] Langgriffelige, 2 kurzgritfelige Blütenform nach Entfernung zweier Perigonblätter. a An- theren, st Narbe, n Nektarium. Von den acht Staubblättern umstehen nach Jordan drei die Griffel, indem ihre Antheren die pollenbedeckte Seite nach aussen kehren; die fünf anderen sind mehr nach aussen gebogen und wenden die pollenbedeckte Seite ihrer Antheren nach innen. Die zum Nektar vordringenden Insekten werden sich daher auf beiden Seiten ihres Körpers mit Pollen behaften, und zwar streifen die Besucher in langgriffeligen die Antheren meist mit dem Kopfe, in kurz- griffeligen meist mit der Brust. Da natürlich die mit den Antheren gleich hoch stehenden Narben‘ mit den entsprechenden Stellen des Insektenkörpers in Be- rührung kommen, so erfolgt meist legitime Befruchtung. Doch sind auch illegitime "Befruchtung und spontane Selbstbestäubung leicht möglich, doch ist der Erfolg derselben ein geringerer als derjenige der legitimen Befruchtung. Nach Schulz kommen auch gynomonöeische, selten gynodiöcische, ver- einzelt andromonöcische, sehr selten androdiöcische Blüten vor. Nach Jordan kehren von den acht Staubblättern drei die pollenbedeckte Seite ihrer Antheren nach aussen, die fünf anderen, welche den Perigonblättern mehr zugebogen sind, nach innen, so dass die zum Nektar vordringenden In- sekten sich an beiden Seiten ihres Körpers bestäuben. Als Besucher beobachtete ich (Nordfr. Ins. S. 166. 167) Apis, 2 Hummeln, > Tagfalter, 9 Syrphiden, 2 Musciden. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Diptera: a) Museidae: 1. Lueilia cormicina F., sgd.; 2. Musca corvina F., w. v.; 3. Pollenia vespillo F., w. v.; 4. Sarcophaga carnaria L., w. v. b) Stratiomydae: Polygonacene. 349 5. Odontomyia viridula F., w.-v.: 6. Stratiomys chamaeleon Deg., häufig; 7. Str. riparia Mg., saug. c) Syrphidae: 8. Cheilosia scutellata Fallen, saugend und Pollen fressend; 9. Chrysotoxum festivum L., w. v.; 10. Eristalis arbustorum L., w. v.; 11. E. intricarius L., w. v.; 12. E. nemorum L., w. v.; 13. E. pertinax Scop., w. v.; 14. E. sepulcralis L., w. v.; 15. E. tenax L., w. v.; 16. Helophilus floreus L., w. v.; 17. Melithreptus seriptus L., w. v.; 18. Pipiza-funebris Mg., w.v.; 19. Syritta pipiens L., w. v.; 20. Syr- phus pyrastriL., w.v. B. Hymenoptera: a) Apidae: 21. Apis mellifica L. 9, äusserst zahlreich, saugend und psd., wohl neun Zehntel aller Besucher ausmachend ; 22. Anthrena albierus K. 9, sgd.; 23. A. bicolor F. (aestiva Sm.) /, w. v.; 24. A. dorsata K. 9, w. v.; 25. A. fulvicras K. /' 9, häufig, saugend und Pollen sammelnd; 26. A. helvola L. 9, saugend; 27. A. nana K., w. v.; 28. A. pilipes F. 9, w. v.; 29. A. varians K. 9, w. v.; 30. Bombus lapidarius L. 2 8, saugend; 31. Sphecodes gibbus L., w. v. b) Sphegidae: 32. Cerceris labiata F. 9, w. v.; 33. C. nasuta Dlb. (quinquefasciata Ross.) c', sgd.: 34. Pompilus trivialis Klg., w. v. €) Tenthredinidae: 35. Athalia spinarum F., sgd. C. Lepidoptera: 36. Pieris brassicae L., w. v.; 37. P. napi L., w. v.; 38. Polyom- matus phlaeas L., w. v.; 39. Vanessa urticae L., w. v. Schletterer beobachtete bei Pola die Dolchwespe Scolia hirta Schrk. Mac Leod sah in Flandern Apis, 2 kurzrüsselige Bienen, 1 Blattwespe, 7 Schweb- fliegen, 5 Musciden, 3 Falter, 1 Käfer (B. Jaarb. VI. S. 142). 2465. P. tataricum L. (Fagopyrum tataricum Gaertner) Die grünen Blüten sind, nach Schulz, homogam. Zuweilen Gynomonöcie und Gynodiöcie. 2466. P. Bistorta L. [Ricca, Atti XIV.S. 3; H.M. Befr. S. 175, 176; Weit. Beob. II. S. 221; Alpenbl. S. 179; Schulz, Beiträge I. 95; Warns- torf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Kerner, Pflanzenleben II: Knuth, Bijdragen.] — Blumenklasse B. Die lebhaft rötlich-weiss gefärbten, zu einer dichten Ähre vereinigten Blüten bedingen eine so hohe Augenfälligkeit derselben, dass der Insektenbesuch ein reichlicher ist; Fremdbestäubung ist daher durch ausgeprägte protandrische Dichogamie gesichert, spontane Selbstbestäubung dagegen ansgeschlossen. Der Nektar wird, nach Müller, in 8 am Grunde der Staubblätter sitzenden, fleischigen, rötlichen Drü- sen ausgesondert und im Grunde der Perigonröhre aufbewahrt. An- fangs ragen nur die Staubblätter Fig. 353. Polygonum Bistorta L. (Nach aus den sich nicht weit öffnenden DER Sn ei r.) R ven .. üte i t iche m zwei Blüten hervor, und erst nach dem are rar en Abfallen der Staubblätter entwickeln sich die Griffel völlig, so dass dann die Narben etwa in derselben Höhe das Perigon überragen, in welcher es vorher die Antheren thaten. Nach Schulz kommen ansser den protandrischen Zwitterblüten im Riesen- gebirge und in den Alpen, selten dagegen in der Ebene, auch gynodiöcisch, sel- tener gynomonöeisch verteilte weibliche Blüten vor, nnd zwar meist nur bis 5°/o, 350 Polygonaceae, Im Riesengebirge beobachtete Schulz ausser der oben beschriebenen Form, bei welcher die Staubblätter das Perigon überragen, auch Blüten mit kürzeren Staub- blättern. Nach Kerner setzt sich der ährige Blütenstand aus Trugdöldchen zu- sammen, welche nur aus je 2, selten 3 Blüten bestehen, und zwar ist die eine derselben zweigeschlechtig und langgriffelig, die andere männlich, aber mit ver- kümmertem Griffel versehen. In jedem dieser so zusammengesetzten Trugdöldchen öffnet sich zuerst die Zwitterblüte, das Auflühen schreitet von unten nach oben fort, und in derselben Weise öffnen sich später die sämtlichen männlichen Blüten, welche dann ihren Pollen an die noch frischen Narben der benachbarten Zwitter- blüten abgeben. Nach Ludwig (d. bot. Menlenche VI finden sich in einem jugendlichen Blütenstande neben den rötlichen Blütenknospen noch ganz unentwickelte blasse Knöspchen, welche erst nach dem gänzlichen Abblühen der primären Blüten zur Entfaltung kommen. Ludwig unterscheidet folgende Stadien: 1. Männliches Stadium der primären Blüten, und zwar entwickeln sich erst 4, dann die anderen 4 Staubblätter. 2. Weibliches Stadium der ersten Generation. Die Antheren sind abge- fallen, die Narbenäste entfaltet, Die Blüten schliessen sich und färben sich etwas lebhafter. Die Blüten der zweiten Generation sind noch unentfaltet, aber ihre Stiele sind verlängert. 3. Die Stiele der in der Fruchtbildung begriffenen ersten Blütengeneration liegen der Achse an. Die Blütenstiele der zweiten Generation sind soweit ver- längert, dass sie die der ersteren weit überragen. Männliches Stadium der zweiten, meist blasseren Blütengeneration. 4. Weibliches Stadium der zweiten Generation. Oft entwickeln sich noch weitere Blüten. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, krystallisch-glänzend, ellip- tisch-prismatisch, glatt, etwa 37 wu breit und 63 wu lang. Ludwig beobachtete namentlich Empiden als Besucher. Herm. Müller giebt folgende Besucherliste: A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Coceinella quattuordecimpunctata L. b) Scara- baeidae: 2. Trichius fasciatus L., Blütenteile verzehrend (Vogesen). c) Telephoridae: 3. Malachius bipustulatus L., Antheren fressend. d) Xitidulidae: 4. Meligethes. B. Diptera: a) Bibionidae: 5. Bibio hortulanus L. b) Empidae: 6. Empis livida L., sgd. c) Museidae: 7. Sarcophaga carnaria L. d) Syrphidae: 8. Ascia podagrica F., pfd.; 9. Eristalis arbustorum L., mit Sicherheit saugend; 10. Rhingia rostrata L., w. v;; 11. Syritta pipiens L., pfd. und mit geringer Sicherheit saugend; 12. Syrphus ribesü L. CsHymenoptera: a) Apidae: 13. Anthrena albicans Müll. 2; 14. Apis mellifica L. 9; 15. 5.4. Prosopis signata Pz. Z', ohne Ausbeute zu erlangen. b) Sphegidae: 16. Cerceris variabilis Schrk.; 17. Oxybelus uniglumis L., beide ohne Ausbeute zu finden. c) Tenthre- dinidae: 18. Tenthredo spec., zu saugen versuchend (Vogesen). D. Lepidoptera: Rhopalocera: 19. Botys purpuralis L., sgd.; 20. Pieris brassicae L., sgd. In den Alpen bemerkte H. Müller 1 Käfer, 10 Dipteren, 5 Hymenopteren, 22 Falter an den Blüten. Frey beobachtete in der Schweiz: Polyommatus hippotho& L. und Agrotis ocellina S. V.; im Ober-Engadin: Mithymna imbecilla Fab.; Koch auf der Seiser Alp Polygonacene. 351 in Süd-Tirol an Dipteren: a) Museidae: 1. Loxocera elongata Mg. b) Stratiomydue: 2. Odontomyia personata Loew. c) Syrphidae: 3. Eristalis intricarius L. Loew bemerkte in Schlesien (Beiträge S. 5l): A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Leptura virens L.; 2, Pachyta clathrata F.; 3. Strangalia melanura L. b) Chryso- melidae: 4. Clytra diversipes Letzn. c) Staphylinidae: 5. Anthophagus spectabilis Heer. B. Hymenoptera: Sphegidae: 6. Crabro quadrimaculatus F. 9 Z. C. Lepidoptera: Noetuidae: 7. Agrolis conflua Tr.; Loew m der Schweiz (Beiträge S. 66): Diptera: a) Empidae: 1. Rhamphomyia anthracina Mg. b) Muscidae: 2. Cyrtoneura podagrica Lw.; 3. C. simplex Lw. c) Syrphidae: 4. Eristalis rapium F.; im bot. Garten zu Berlin: Anthomyia sp., sgd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen eine Blattwespe, 1 Empide und 1 Muscide als Besucher (B. Jaarb. III. S. 374); in Flandern 1 Hummel, 1 Halictus, Syritta, Empis, 1 Muscide, 1 Käfer, 1 Falter (Bot. Jaarb. VI. S. 376). In Dumfriessbire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 149) wurden 1 Blatt- wespe, 1 Empide und 2 andere Fliegen als Besucher beobachtet. 2467. P. viviparum L. [Axell, S. 27; Rieca, Atti XIV. 3; H.M. Alpenblumen S. 180—182; Schulz Beiträge; Warming, Bestovningsmade S. 31—33.] — Blumenklasse B. Die Länge und die Entwickelung der Staub- blätter und Griffel ist in den verschiedenen Gegenden sehr verschieden. Axell beobachtete in Schwaben neben zwitterigen, ausgeprägt protandrischen Stöcken auch rein weibliche. H. Müller fand in den Alpen teils zwitterige, aber homo- game, teils rein weibliche Stöcke. Schulz beobachtet in den Alpen Gynodiöcie, Fig. 354, Polygonum viviparum L. (Nach Herm. Müller.) A Zwitterblüte. B Dieselbe, gewaltsam auseinandergebreitet. C' Weibliche Blüte nach Ent- fernung der vorderen Perigonblätter. D Weibliche Blüte mit noch längeren Griffeln. a Innere Antheren. p Obere Perigonblätter. n Nektarium. Bedeutung der übrigen Buchstaben wie in Fig. 213. (Vergr. 7:1.) seltener Gynomonöcie, auch Androdiöce mit homogamen Zwitterblüten. Lind- man bezeichnet die Pflanzen des Dovrefjeld als gynodiöcisch und gynomonö- eisch mit homogamen Zwitterblüten. Warming fand in Grönland zweigeschlech- - tige und rein weibliche Stöcke, erstere mit verschieden langen Griffeln und ; Staubblättern. Ekstam bezeichnet die Pflanzen des schwedischen Hochgebirges ; gleichfalls als homogam. | 2 Trotz des nicht seltenen Insektenbesuches und der in den Zwitterblüten leicht möglichen spontanen Selbstbestäubung ist Fruchtbildung nur selten. Die Pflanze vermehrt sich vielmehr fast regelmässig auf vegetativem Wege durch Bulbilln. Nach Ekstam sind auf Nowaja Semlja die schwach duftenden Blüten protogyn-homogam. Gewöhnlich sind die meisten in Bulbillen umgewan- 352 | Polygonaceae. delt. Nach Lindman kommen auf dem Dovrefjeld teils zweigeschlechtige, teils häufiger weibliche Blüten mit rudimentären Antheren vor. Auf Novaja Semlja sind zweigeschlechtige Blüten viel häufiger als die weiblichen. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen Empiden (1), Syrphiden (1), Bienen (2), Falter (10), Käfer (1); Schulz gleichfalls Fliegen, Bienen und Falter; Lindman mittelgrosse Fliegen. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge S. 60): Empis tessellata F. Schneider (Troms& Museums Aaarshefte 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen Bombus lapponicus F. 8 5‘, B. nivalis Dahlb. 8, B. pratorum L. 8 J'\, B. scrim- shiranus K. 8 d', B. terrester L. 8 /', Psithyrus quadricolor Lep. 5’, P. vestalis Fourer. d' als Besucher. | 2468. P. amphibum L. [Kirchner, Flora S. 216; Schulz, Beitr. II; Knuth, Weit. Beob. S. 239.] — Blumenklasse B. Die rosen- bis purpur- roten, honigduftenden Blüten sind dimorph. Sie sondern an der Basis des Frucht- knotens in fünf orangegelben Nektarien Honig ab und bergen ihn im Grunde des etwa 5 mm langen Perigons. Letzteres ist bei der kurzgriffeligen Form zur Blütezeit so weit trichterförmig geöffnet, dass ein etwa 4 mm weiter Eingang entsteht, in welchem die beiden kugeligen Narben stehen, während die fünf Antheren sie um 1!/a—2 mm überragen. Die Perigonblätter der langgriffeligen Form schliessen zu einem viel engeren Blüteneingange zusammen, aus welchem die beiden Griffel etwa 1!/g mm weit hervorragen, während die beiden Antheren etwa 1 mm weit unter der Blütenöffnung stehen. Schulz beobachtete oft sehr häufige, stellenweise sogar allein vorkommende Gynomonöcie oder Gynodiöcie. Die Landform (var. terrestre Leers) besitzt auf den Stengeln kurze Haare, welche eine als Schutz gegen ankriechende Insekten dienende kleberige Flüssigkeit aussondern; die Wasserform (var. natans Moench) ist kahl, da das umgebende Wasser nur anfliegende Insekten zulässt. Als Besucher beobachtete ich auf der Insel Föhr: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Aricia incana Wied. g'; 2. Coenosia tigrina Fabr. 9; 3. Lucilia sp.; 4. Scatophaga merdaria Fabr.; 5. S. sp. b) Syrphidae: 6. Eristalis sp. Sämtlich pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 7. Apis mellifica L. 8, psd. und sgd.; 8. Halicetus eylindricus Fabr. ©, psd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 9. Coenonympha pamphilus L., sgd.; Mac Leod in Flandern Kristalis tenax L. (Bot. Jaarb. VI. S. 375). In Dumfriesshire (Schottland) (Sceott-Elliot, Flora S. 149) wurde 1 Muscide, 1 Schwebfliege und mehrere Dolichopodiden als Besucher beobachtet. 2469. P. Persiearia L. [H.M., Befr. S. 176—178; Knuth, Ndfr. Ins. S. 128, 166; Verhoeff, Norderney; Schulz, Beiträge; Kirchner, Flora S. 216, 217.] — Blumenklasse B bis AB. Die kleinen, geruchlosen, weissen oder rötlichen, ziemlich honigarmen Blüten sind zu gedrängten Inflorescenzen ver- einigt, wodurch eine gewisse Augenfälligkeit bedingt wird, so dass der Insekten- besuch ein nicht gerade geringer ist; es ist daher Fremdbestäubung möglich, doch tritt auch häufig spontane Selbstbestäubung ein. Am Grunde jedes der acht Staubblätter befindet sich eine Honigdrüse; doch ist die Nektaraussonderung eine nur geringe. Von den acht Staubblättern sind meist drei verkümmert oder ganz verschwunden; doch finden sich nicht selten Blüten mit sechs, sieben oder Polygonaceae. 353 acht völlig entwickelten Staubblättern. Die zwei, seltener drei Narben sind mit den Antheren gleichzeitig entwickelt und stehen mit ihnen in gleicher Höhe. Anfangs sind die Perigonblätter und die mit ihnen abwechselnden fünf pollen- führenden Staubblätter so naeh aussen gebogen, dass die Nar- ben nicht berührt werden. Sind mehr als fünf Staubblätter entwickelt, so biegen sich diese nach der Mitte zu und bringen durch Berührung mit Fig. 355. Polygonum Persicaria L. (Nach der Narbe spontane Selbst- Herm. Müller.) bestäubung zu stande. Aber I Eine Blüte mit 5 Staubblättern. 2 Stempel. 3 Eine Es ur E . Blüte mit 7 Staubblättern. a Die 5 äusseren, a‘ die auch in denjenige n Blüten, in inneren Antheren, a+ Staubfadenrudiment, ov Frucht- welchen nur fünf Staubblätter knoten, st Narbe, n Nektarium, entwickelt sind, findet später spontane Selbstbestäubung statt, welche von Erfolg ist, da sich fast alle Blüten zu Früchten entwickeln. | Bei eintretendem Insektenbesuche kann ebenso gut Selbst- wie Fremd- bestäubung erfolgen, da bei der Kleinheit der Blüten die Besucher beim Hinein- senken des Kopfes Narben und Antheren gleichzeitig berühren müssen. Bei einmaligem Hineinsenken werden sie also Fremd-, bei mehrmaligem Selbst- bestäubung bewirken. Als Besucher sah ich in Holstein und Pommern (Rügen) die Honigbiene und eine Schwebfliege (Syritta pipiens L.); Verhoeff auf Norderney einen Nachtfalter (Plusia gamma L.); Alfken auf Juist: Bombus hortorum L. 3 and Pieris brassicae L. Herm. Müller in Wetfalen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Ascia podagrica F., sehr häufig; 2. Eristalis arbusto rum L., sgd. und pfd.; 3. E. sepulcralis L., verhältnismässig häufig; 4. E. tenax L. wiederholt; 5. Melithreptus scriptus L., sgd. und pfd.; 6. M. taeniatus Mg., w. v. 7. Syritta pipiens L., als häufigsten Besucher. B. Hymenoptera: Apidae: 8. Anthrena dorsata K. 2, nur in einzelnen Exemplaren und sgd.; 9. Halictus albipes F. 2, w. v. 10. Prosopis armillata Nyl. /, w. v. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 11. Pieris rapae L., flüchtig saugend. | Mac Leod sah in Flandern Apis und 2 Schwebfliegen (Bot. Jaarb. VI. S. 145). In Dumfriesshire rn (Scott-Elliot) wurden 2 Musciden als Besucher beobachtet. 2470. P. Inuathifoiium L. (H. M., Befr. S. 178: Schulz, II. Beiträge 8.199; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 145.] — Blumenklasse B bis AB. Die Blüten- einrichtung der homogamen Blumen stimmt mit derjenigen der vorigen Art voll- ständig überein. Meist sind fünf Staubblätter vorhanden, von denen nicht selten ein oder mehrere mit den Narben in Berührung kommen, indem sie sich nach innen biegen. Als Besucher sah Herm. Müller drei saugende Schwebfliegen: Ascia podagrica F.; Eristalis sepuleralis L.; Syritta pipiens L. 2471. P. Hydropiper L. [Kirchner, Flora S. 218; Kerner, Pflanzen- leben IIL.S. 385; Schulz, II. Beitr. S. 199.] — Die kleinen, unscheinbaren, aussen Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 23 354 Polygonaceae. grünen, an der Spitze rosa gefärbten Blüten sind, nach Kirchner, nektarlos, da die Nektarien gänzlich verkümmert sind. Von den acht Staubblättern sind meist zwei rudimentär; die Antheren der übrigen stehen mit der Narbe in gleicher Höhe, so dass bei der gleichzeitigen Entwickelung dieser beiden Organe spontane Selbstbestäubung regelmässig eintritt. Nach Kerner bleibt in einzelnen Blüten das Perigon unter Umständen geschlossen, und es findet dann die Befruchtung pseudokleistogam statt. Schulz beobachtete vereinzelte gynomonöcische Blüten. 2472. P. mite Schrank. (P. laxiflorum Weihe.) [Kirehner, Flora S. 218; Kerner, Pflanzenleben II. S. 385.] — Die homogamen Blüten sind ein wenig augenfälliger als diejenigen der vorigen Art, da sie etwas grösser sind und nur am Grunde eine grüne, oberwärts eine rosarote oder weisse Färbung besitzen. Am Grunde der 5—8 Staubblätter sitzt, nach Kirchner, je eine Honigdrüse. Da die Blüten sich nur wenig öffnen und die Antheren etwas höher als die mit ihnen gleichzeitig entwickelten beiden Narben stehen, so ist spontane Selbstbestäubung unvermeidlich- Nach Kerner findet auch bei dieser Art zuweilen pseudokleistogame Befruch- tung statt. Ebenso auch bei 2473. P. minus L. [H. M., Befr. S. 178; Kerner, Pflanzenleben II. S. 385], — dessen Blüteneinrichtung mit derjenigen Fig. . a ae Huds. der yorpen Art übereinstimmt; doch fin- l Blüte schräg von oben gesehen. 2. Die- den sich meist us seltener 5 Staub- selbe nach Entfernung der beiden vorderen blätter, welche in den kleinen, rosa, sel- en re en, tener weiss gefärbten Blüten in etwa glei- Figur. cher Höhe mit den gleichzeitig mit den Antheren entwickelten 3 Narben stehen. Als Besucher beobachtete Herm. Müller vier Schwebfliegen: 1. Ascia podag- rica F., sgd.; 2. Melithreptus menthastri L., sgd. und pfd.; 3. M. pietus Mg., dgl.; 4. Syritta pipiens L., sgd. 2474. P.aviculare L. [H. M., Befr. S. 178, 179; Mac Leod, B. Jaarb. VI. S. 144; Kirchner, Flora $S. 216; Verhoeff, Norderney; Knuth, Beiträge.| — Die sehr kleinen grünen, am Rande purpurroten oder weissen Blüten haben einen Durchmesser von kaum 21/2 mm. Da sie geruch- und honiglos sind und einzeln in den Blattwinkeln stehen, so besitzen sie nur eine äusserst geringe Anlockungsfähigkeit und erhalten daher nur ganz selten Insek- tenbesuch, sind vielmehr fast ausschliesslich auf spontane Selbstbestäubung ange- wiesen, die von gutem Erfolge ist, da fast alle Blüten Früchte entwickeln. Von den 8 Staubblättern biegen sich die 5 mit den sich weit auseinander faltenden Perigonblättern abwechselnden den letzteren zu, während sich die 3 anderen nach innen biegen, so dass diese über den 2 mit ihnen gleichzeitig entwickelten Narben stehen. Es ist daher spontane Selbstbestäubung durch Pollenfall unaus- bleiblich. Etwaige Besucher können ebenso gut Selbst- wie Fremdbestäubung B: E: E u, 2 E E 3 = B- e 3 x * ee Polygonaceae, 355 bewirken. Wenn auch die Staubfäden am Grunde fleischig verdiekt sind, so ist Honigabsonderung doch nicht wahrzunehmen, vielmehr wird den Insekten doch Pollen geboten, obgleich H. Müller beobachtete, dass Syritta pipiens nicht nur Pollen frass, sondern den Rüssel auch in den Blütengrund senkte: entweder suchte sie hier vergeblich nach Honig oder leckte eine flache Honigschicht ab, Als Besucher. sah Verhoeff auf Norderney eine Schwebfliege (Syrphus corollae F.); ich bei Kiel Syrphus balteatus Deg., pfd.; Herm. Müller in Westfalen: 1. Ascia poda- Fig. 357. Polygonum avieulareL. grica F., pfd.; 2. Melithreptus menthastri L., a (Nach Herm. Ba N . i ipi : iellei Blüte von oben gesehen. iese ar ag pipiens L., pfd. und vielleicht eh Dakkese dat bald? Ts Perigonblätter und der Hälfte der Staub- 2475. P. Convolvulus L. [Kirch- blätter, von der Seite gesehen. a Die ner, Flora S. 212; Knuth, Nordfries. . ugs Betkerlädigen eg Ins. S. 166.] — PBlumenklasse B. bis AB. Die Blüten sitzen zwar büschelig in den Blattwinkeln, doch sind sie wegen ihrer Kleinheit und der grünen Färbung ihres weissberandeten Perigons so wenig augenfällig, dass sie nur sehr geringen Insektenbesuch erhalten. Sie sind daher, nach Kirchner, fast ausschliesslich auf spontane Selbstbestäubung angewiesen. Antheren und Narben sind gleichzeitig entwickelt; doch öffnen sich die Blüten anfangs so weit, dass sich diese Organe nicht berühren. Allmählich biegen sich jedoch die Staubblätter so weit nach innen, dass die Antheren, von denen zuweilen 3 geschlossen bleiben, während die anderen nach innen aufspringen, den Pollen auf die Narbe legen. Dem am Grunde der Staubblätter in geringer Menge aus- geschiedenen Nektar sah ich bei Kiel an einem heissen Nachmittage nach längerer Regenzeit 2 Bienen (Apis mellifica L. 3 zahlreich sgd. und Halietus flavipes F. 2 einzeln sgd.) nachgehen, welche dabei ebenso gut Selbst- als auch Fremdbestäubung bewirkten. Mac Leod sah in Flandern Syritta (B. Jaarb. VI. S. 146). i Kirchner beobachtete an den Blattstielen grubenförmige Nektarien. 2476. P. dumetorum L. [Kirchner, Flora S. 214.] — Die grünen FE büschelig in den Blattwinkeln stehenden, homogamen Blüten breiten sich im Sonnenscheine auseinander. Sie stimmen in der Blüteneinrichtung mit derjenigen der vorigen Art überein, indem die‘ 8 Staubblätter sich anfangs nach aussen und erst später nach innen biegen, so dass erst dann die 8 nach innen geöff- neten Antheren die mit ihnen gleichzeitig entwickelte und gleich hoch stehende Narbe spontan belegen können. 2477. P. euspidatum Sieb, et Zuce. [Knruth, Notizen.] — Die duft- losen, aber zu grossen, dicht beisammenstehenden, daher sehr augenfälligen Trauben vereinigten Blüten sah ich am 11. 9. 87 im Garten der Oberrealschule zu Kiel von zahlreichen saugenden Musciden besucht, welche dabei ihre Unter- seite mit Pollen bestäubten, den sie leicht auf die Narben anderer Blüten über- tragen konnten. Es waren dies folgende Arten: 1. Anthomyia sp.,: 2. Calli- 23* 356 a Polygonaceae. — .Nyetaginaceae. phora erythrocephala Mg., 3. C. vomitoria L., 4. Lucilia caesar L., 5. L. corni- cina F., 6. Musca corvina F., 7. M. domestica L., 8. Sarcophaga carnaria L., 9. Scatophaga stercoraria L.; Loew im bot. Garten zu Berlin gleichfalls Mus- ciden: Graphomyia maculata Scop. und Lucilia caesar L. 2478. Koenigia islandica L. — B. — Die sehr kleinen Blüten be- sitzen, nach 'Axell, drei verhältnismässig grosse, wulstige, gelbe Nektarien, welche mit den drei Staubblättern abwechseln. Infolge der gleichzeitigen Ent- wickelung, der gleichen Höhe und der Nähe von Antheren und Narbe ist Selbst- bestäubung die Regel. 108. Familie \yetaginaceae Juss. 2479. Oxybaphus viscosus L’Her. zeigt, nach Heimerl (Verh. Z. B. G. Wien. Bd. 38. 1888), drei Stadien der Blütenentwickelung: 1. Die Narbe ist empfängnisfähig; 2. die Antheren öffnen sich, wobei Selbstbestäubung eintreten kann; 3. die noch pollenbedeckten Antheren streifen die Narbe. 2480. Mirabilis Jalappa L. hat, nach Heimerl, dieselbe Einrichtung. Sie öffnet, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 309) abends zwischen 7 und 8 Uhr die Blüten. Alsdann ist die Narbe bereits empfängnisfähig, während die Antheren sich 10—15 Minuten später öffnen, so dass also zwischen dem ersten und zweiten Blütenzustande nur ein sehr geringer Zeitunterschied liegt. In dieser Nachtblume findet durch Einrollen der Staubfäden und Griffel zuletzt Autogamie statt, worauf die „matsch“ werdende Blütenhülle eine Art Pfropfen über den aus den fadenförmigen Antherenträgern und dem Griffel entstehenden Knäuel bilde. (Kerner, Pflanzenleben II. S. 354.) Junger (H. M., Weit. Beob. II. S. 223) beobachtete besonders Sphinx convolvuli LI. als Besucher. 2481. M. longiflora L. ist, nach Heimerl, wahrscheinlich Nacht- schwärmerblume; Sprengel (S. 121) schliesst aus dem Saftmal, dass sie Tages- blume ist, doch ist dies wegen des nachts auftretenden Duftes zweifelhaft. 2482. Pentacrophys Wrigthtii A. Gray hat (a. a. O.) kleistogame Blüten. | 2483. Ambronia umbellata Lam. ist (a. a. O.) der Selbstbefruchtung fähig. 540. Allionia L. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 303) ist die Narbe anfangs am Ende des weit vorgestreckten Griffels vor den Antheren, so dass ein anfliegendes Insekt sie zuerst streifen muss: Später biegt sich der Griffel unter einem Winkel von 80—90° zur Seite, wodurch die Narbe aus der zum Honig führenden Zu- fahrtslinie geschafft wird und nun die anfliegenden Insekten die pollenbedeckten Antheren berühren. Cytinaceae. — Proteacene. — Thymelaecacene. 357 2484. A. violacea hat protogynische Blüten, in welchen nach wenigen Stunden durch Einrollen der Staubfäden und Griffel Autogamie erfolgt. (Kerner, Pflanzenleben II. S. 354.) 2485. Pisonia hirtella ist, nach Delpino (Altri app.), protogynisch. Im ersten Blütenzustande ragen die Narben, im zweiten die Antheren einige Milli- meter aus der Blüte hervor. 2486. Neea theifera Oerst. ist, nach Warming (bidrag) und Oersted (Bot. Ztg. 1869. Bd. 27. S. 217—222) diklinisch. 109. Familie Cytinaceae Brogn. 2487. Brugmansia Zippelii Blume wird, nach Delpino (Ult. oss.), von Fleischfliegen befruchtet, welche in den Blüten einige Zeit gefangen gehalten werden. Darwin (Effeets of Cross) ist dagegen der Ansicht, dass Brug- mansia von langschnäbeligen Kolibris befruchtet wird, während kurzschnäbelige den Nektar durch Einbruch rauben. 2488—90, Rafflesia Arnoldi R. Br., R. Horsfieldi R. Br., R. Patma Bl. werden, nach Delpinos (Ult. oss.) Vermutung von Fleischfliegen befruchtet. 110. Familie Proteaceae Juss. Die Arten sind, nach Delpino (Ult. oss.), protandrisch. Selbstbestäubung ist wohl ausgeschlossen, weil der Pollen meist schon durch Besucher entfernt sein wird, bevor die Narben sich entwickeln. Als Besucher vermutet Delpine für verschiedene Arten honigsaugende Vögel. 111. Familie Thymelaeaceae ‚Juss. 541. Daphne L. Homogame Blumen, deren Nektar im Grunde der Kronröhre abgesondert und beherbergt wird. Je nach der Länge derselben ist der Honig Fliegen, Bienen oder nur Faltern zugänglich, so dass die Blumen den Klassen B bis F angehören. 2491. D. Mezereum L. [H.M., Weit. Beob. II. S. 236; Alpenbl. S. 207; Schulz, Beitr. II.S. 159—160; Kerner, Pflanzenleben II.; Kirchner, Flora S. 423; Ludwig, Adynamandrie; Knuth, Bijdragen.] — Die hellpurpurnen | Blütenbesitzen einen starken Duft, welcher zahlreiche Bienen, Fliegen und Falter - anlockt, zumal die dicht gedrängt an den Zweigen sitzenden Blüten nicht von ° Laubblättern verdeckt werden; der Nektar wird von der Unterlage des Frucht- > knotens abgesondert. Ein zu demselben vordringender Insektenrüssel streift, _ nach Müller, ohne sich mit Pollen zu behaften, die in zwei Reihen in der 358 Thymel aencene. Kronröhre sitzenden Antheren und dann die darunter stehende Narbe. Falls der Rüssel bereits mit dem Pollen einer anderen Blüte behaftet war, wird dabei die Narbe belegt. Zieht alsdann das Insekt den nun mit Nektar benetzten Rüssel zurück, so bleibt der Pollen nun an demselben haften; der dann auf die Narbe einer später besuchten Blüte abgesetzt wird. Bleibt Insek- tenbesuch aus, so erfolgt spontane Selbstbestäubung durch Pollenfall ; doch scheint letztere nicht immer von a Erfolg zu sein, da nicht alle Blüten U: 7058, ee T. (Nach Tyüchte ansetzen. Nach Kerner Eine von Faltern, Bienen und Fliegen besuchte tritt die Autogamie Se der Me Blume. rechten Stellung der Blüten nur selten ein. Schulz beobachtete Gynomonöcie, selten Grynodiöcie; auch fand derselbe die Blüten bei Halle mit dem eigenen Pollen fruchtbar. Ludwig beobachtete dagegen bei Greiz Adynamandrie: dieser Forscher hatte seit acht Jahren zwei Stöcke von verschiedenen Stellen des Waldes in seinen Garten verpflanzt, und beide trugen alljährlich reichlich Früchte, bis der eine der beiden einging. Trotz reichlichen Insektenbesuches und trotz künstlicher Übertragung des normalen Pollens auf die wohlentwickelten Narben setzte derselbe jetzt keine Frucht an. Ludwig fügt hinzu: Es verdient dieser Fall von Adynamandrie ganz besondere Beachtung, da A. Schulz bei Halle a. S. den Kellerhals mit eigenem Pollen fruchtbar fand — die Selbstbestäubung war dort stets von vollständigem Erfolg gekrönt. Die Adynamandrie scheint hiernach gleich der Dichogamie und anderen biologischen Anpassungen bei ein und derselben Pflanze von Ort zu Ort anders zur Ausbildung gekommen zu sein. Von vorne herein könnte man vermuten, dass Adynamandrie an Orten reichlichen Insektenverkehrs nach dem Schnee- schmelzen und grosser Häufigkeit der Daphne an Pflanzen xenokarpen Ursprungs zur Ausbildung gelangt wäre, während sie an insektenarmen Orten u. s, w. mit Vernichtung der Art gleichbedeutend sein würde. Mitgeville (B. S. B. France XXXV.) beschreibt kleine fruchtbare und grosse unfruchtbare Blüten von Daphne Mezereum. Als Besucher sind von mir (!), Herm. Müller (1) und F. Ludwig (2) fast dieselben Insekten beobachtet worden; es ist dies bei der frühen Blütezeit nicht zu ver- wundern, zu welcher erst eine spärliche Anzahl von Faltern, Bienen und Fliegen auf- treten, welche die so sehr augenfälligen Blüten des Kellerhalses fast sämtlich aufsuchen: A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis tenax L. (!), sgd.; 2. E. sp. (1), sgd. B. Hyme- noptera: Apidae: 3. Antbophora pilipes F. J' 2 (!, 1), wiederholt und andauernd sgd.; 4. Apis mellifica L. 8 (!, 1, 2) wie vor., hfg.; 5. Bombus hortorum L. 9. sgd. (!); 6. Halietus eylindrieus F. © (!, 1); 7. H. leucopus K. © (1); 8. H. minutissimus K. %; 9. H. nitidus Schenck 9, sämtlich sgd.; 10. Osmia fusca Chr. %' (1); 11. ©. rufa Thymelaeacene. 359 L.2 S (l), beide sgd. C. Lepidoptera: Rhopalocera: 12. Rhodocera rhamni L. (!, 2), sgd.; 13. Vanessa urticae L. (!, 1), sgd. Heinsius sah in Holland zwei langrüsselige Bienen: Anthophora pilipes F. / und Bombus terrester L. © (B. J. IV. S. 79. 2492. D. striata Tratinnick [H. M., Alpenblumen S.207—209; Schulz Beiträge H. 8. 160—161.] — Eine homogame Falterblume. Die fliederduftenden Blüten haben dieselbe Einrichtung wie die vorige Art, doch ist die Kronröhre so lang und eng, dass nur Falter den Honig ausbeuten und dabei die Bestäubung bewirken können. Spon- j tane Selbstbestäubung ist durch Pol- lenfall möglich. Als Besucher beobachtete H. “ Müller zahlreiche Falter (9 Arten), ebenso A. Schulz. 2493. D. Laureola L. [Mac E Leod, Pyr. S.440]. — Migeville (B. S. B. France) beschreibt wie bei | D. Mezereum kleine fruchtbare Fig. 359. Daphne striata L. (Nach Herm. und grosse unfruchtbare Blüten. Eine Müller.) Falterblume. Die gelblichen Blüten Eine nur von Faltern besuchte Blume, sah Mac Leod in den Pyrenäen von einem Falter besucht. Bonnier bemerkte Apis. 2494. D. Cneorum L. Nach Briquet (KEtudes) werden die roten an- genehm duftenden Blüten häufig von Schmetterlingen besucht. Der Durch- messer des Perigonsaumes beträgt 10—20 mm, in der nach oben verjüngten Röhre ‘stehen um 3—4 mm über einander die Antheren in 2 Reihen, etwa 4 mm tiefer der Narbenkopf. Die untere Partie der Innenwand der Perigon- röhre scheidet süsse Tröpfehen aus. Die besuchenden Schmetterlinge bewirken Fremd- und Selbstbestäubung, in aufrecht stehenden Blüten kann von selbst Pollen auf die Narbe fallen. Kirchner fügt hinzu, dass Pflanzen von Tutt- lingen (Württemberg) und von Mte. Salvatore bei Lugano am Grunde des Fruchtknotens eine dunkelgrüne, drüsige Scheibe zeigten, die Nektar abson- derte, wie dieses auch bei Daphne Mezereum und D. striata der Fall ist. (Kirchner). 2495. D. alpina L. Nach Briquet (Ftudes) breiten die milchweissen Blüten ihre 4 Perigonlappen auf einem Durchmesser von etwa 10 mm aus. In der Perigonröhre stehen die 8 Antheren in 2 um 1-—1!/s mm von einander entfernten Röhren, etwas tiefer um die kopfige Narbe. Es wurde weder Nektar noch ein Nektarium bemerkt. Die Besucher der Blüten, die reichliche Früchte ansetzen, sind Schmetterlinge und Fliegen, die Selbstbestäubung vollziehen müssen, (Nach Kirchner). 360 Thymelaeaceae. — Lauraceae. — Elaeagnaceae. 542. Thymelaea Tourn. Blumen mit verborgenem Honig. 2496. Th. calyeina Meissn. [Passerina calyce. DC.| Als Besucher der grünlich-gelben Blüten sah Mac Leod in den Pyrenäen eine Fliege und einen pollenfressenden Käfer. 2497. Th. Passerina Cosson et Germain. [Stellera Passerina L, Passerina annua Wikstroem]l. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 361) findet in den kleinen, honigduftenden Blüten anfangs keine Selbstbestäubung statt, da der haftende klebrige Pollen nicht von selbst auf die Narbe fällt. In dieser Zeit ist durch besuchende Insekten Fremdbestäubung möglich. Erst gegen Ende des Blühens werden durch Zusammenziehen des Perigons die Antheren an die Narbe gedrückt, so dass nun Autogamie erfolgt. Bei ungünstiger Witterung bleiben die Blüten geschlossen und es findet in ihnen hemikleistogame Befruch- tung statt. 2498—99. Passerina dioica und P. nivalis. Miegeville (B. S. B. France 35) beschreibt kleine unfruchtbare und grosse fruchtbare Blüten. 2500. Leucosmia ist nach Darwin (Diff. forms) und Hildebrand (Geschl.), dimorph. | 2501. Pimelia decussata R. Br. Die geruchlosen Blumen sind, nach Willis (Contributions II) protandrisch. Sie werden im botan. Garten zu Cam- bridge von Fliegen besucht. 112. Familie Lauraceae Vent. 2502. Laurus nobilis L. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Furchenbiene Halictus calceatus Scop. var. obovatus K. und die Ichneumonide Bassus laetatorius F. Alfken beobachtete bei Bozen Apis mellifica L. 8, s. hfg. sgd., Polistes gallicus L. © d, hfg., Cerceris quinquefasciatus Rossi, hfg. und Helophilus floreus L., s. hfg., sgd. und pfd. 113. Familie Elaeagnaceae R. Br. 543. Hippophae L. Windblütig, diöcisch. | 2503. H. rhamnoides L. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 109). In den männlichen Blüten fällt der staubförmige Pollen bereits in der Knospe aus den 4 Staubbeuteln heraus in den Blütengrund. Auch nach dem Aufblühen wird der Blütenstaub durch die beiden schalenförmigen, am Scheitel verbunden bleibenden Hüllblätter vor Regen geschützt. Nur an den Seiten treten die Hüllblätter auseinander, so dass auf jeder Seite derselben ein Spalt entsteht, aus dem der Pollen durch Windstösse entfernt und auf die weiblichen Blüten übertragen werden kann. Verhoeff beobachtete auf Norderney einen Syrphus ribesii L. an dieser honiglosen Pflanze nach Pollen suchend. Tr Ja hi a 7 1 ah Zu ra a Elaeagnaceae. — Santalaceae. 361 544. Elaeagnus Tourn. Insektenblütig, zweigeschlechtig. 2504. E. angustifolius L. [H. M. Weit. Beob. II. S. 234.] Als Besucher der aussen silberweiss-schülferigen, innen eitronengelben Blüten beobachtete H: Müller an Gartenexemplaren die Honigbiene sgd. und eine Schwebfliege (Syritta pipiens L., sgd.). 114. Familie Santalaceae R. Br. 545. Thesium L. Homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher im Grunde der Blüten- röhre abgesondert wird. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 123) schliessen sich die bei trockenem Wetter aufgesprungenen Antheren bei Feuchtigkeit wieder. Zuweilen Heterostylie. 2505. Th. alpinum L. [H.M., Alpenbl. S. 206, 207; Schulz, Beitr. II. S. 161; Kerner, Pflanzenleben II. S. 124; Ewart, Bot. Centralbl. 53 S. 249, 250.] Die Blumenröhre der homogamen Blüten ist nur 2 mm tief. Bei Insekten- besuch ist, nach Müller, dadurch Fremdbestäubung bevorzugt, dass Antheren und Narbe mit entgegengesetzten Seiten des Insektenkörpers in Berührung kommen. Bleibt Besuch aus, so tritt spontane Selbstbestäubung beim Zusammenschliessen der Blüte gegen Ende der Blütezeit durch Berührung von Narbe und Antheren ein. Nach Schulz bei den Pflanzen des Riesengebirges erschwert, Nach Kerner schliessen sich die Antheren, wenn sie befruchtet werden in einer halben Minute. Die Befeuchtung der Antherenwand wird durch ein eigentüm- liches, vom Perigon ausgehen- des Haarbüschel vermittelt, das Kerner ungefähr folgender- massen schildert: Die Blüten- öffnung ist immer, auch nachts und bei schlechtem Wetter, nach oben gerichtet. Die von oben hineinfallenden Regen- tropfen, sowie der Tau kom- men daher unvermeidlich auf die offenen Blüten. Bei der Form des Saumes und infolge 7 R h Fie. 360. Thesium alpinum L. (Nach Herm. der Unbenetzbarkeit des Ge- Müller.) webes desselben lagern Regen A Blüte von oben gesehen. B Dieselbe im Aufriss. und Tau in Form von Tropfen (Vergr. 13:1.) sh Saftfalter. n Nektariuımn. auf dem Saume, ohne dass die Antheren anfänglich unmittelbar getroffen werden. Trotzdem schliessen sich diese sehr rasch nach der Auflagerung der Wassertropfen, weil die Perigonblätter 362 - Santalaceae., mit den vor ihnen stehenden Antheren durch ein Bündel gedrehter Haare ver- bunden sind, welches nicht nur leicht benetzbar ist, sondern ebenso wie ein Docht das Wasser zu der Anthere hinleitet und dadurch das Schliessen der Antheren- wände schon in 30 Sekunden veranlasst. Diese Haare sind von Miss M. F. Ewart anatomisch untersucht. Die- selbe unterscheidet zwei Arten von solchen: . Kurze, dicke, abwärts gegen den Griffelgrund gerichtete Haare; : Lange, dünne, aufwärts gegen die Antheren gerichtete Haare. Erstere stehen zu beiden Seiten der Antheren und entspringen der Innen wand des Perigons; die anderen stehen hinter jedem Staubbeutel. Beide Arten sondern ein Harz ab, welches die längeren Haare oft an die Antheren anklebt. Ausserdem besitzen manche Arten lange, von den Perigonzipfeln herabhängende Fäden. Es lassen sich zwei durch Übergänge verbundene Gruppen unterscheiden: 1. Solche Arten, welche, wie Th. spicatum und capituliflorum, ab- wärts gerichtete, kurze Haare zu beiden Seiten der Antheren und lange, vom Perigon herabhängende Fäden besitzen. Diese Arten haben kurze Griffel und stark verdickte Blütenhüllzipfel. 2. Solche Arten, welche, wie Th. debile und paniculatum, aufwärts, lange, hinter den Antheren stehende Haare und kurze oder kleine Fäden am Perigon besitzen. Diese haben lange Griffel und kaum verdickte Blütenhüllzipfel. Die Haarbüschel der Blumen der ersten Gruppe dienen, nach Miss Ewart, wahrscheinlich zum Festhalten des Pollens mittelst des austretenden Harzes, während die herabhängenden Fäden das besuchende Insekt gegen die tiefstehende Narbe leiten. Bei den Blumen der zweiten Gruppe fällt infolge der Länge des Griffels die Notwendigkeit dieser Fäden fort. Die hinter den Antheren stehenden Fäden (dienen, nach Miss Ewarts Meinung, nicht als Stütze für die Antheren, sondern verhindern wahrscheinlich das Fehlgehen der zum Nektar vordringenden Insekten und halten auch den Pollen nahe an dem Blüteneingange zurück. Als Besucher von Th. alpinum beobachtete Schulz im Riesengebirge gegen 50 meist kleinere Hymenopteren, etwa ebensoviele Fliegen und einige kleinere Käfer. H. Müller sah in den Alpen keinen einzigen Besucher. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen 1 Muscide als Besucher (B. Jaarb. III. S. 440). 2506. Th. intermedium Schrader. |Schulz, Beiträge II. S. 161—163.] — Heterostyl, homogam. Bei der langgriffeligen Form reichen die Antheren etwas über die Mitte des Griffels; es ist also spontane Selbstbestäubung hier schr erschwert. Bei der kurzgriffeligen Form stehen die Antheren dicht über der Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung durch Pollenfall unvermeid- lieh ist. Pollenkörner und Narbenpapillen der beiden Formen zeigen keine wesentlichen Grössenunterschiede. Auch finden sich vereinzelte gleichgriffelige Blüten. 1 an he EA a a a ei a 2 Er na EEE NE Santalaceae. — Loranthaceae. 363 Trotz des für den Menschen nicht besonders starken Honigduftes der Blüten ist derselbe für Bienen ein so verlockender, dass, nach den Beobach- tungen von Schulz, diese Insekten jede andere, noch so farbenprächtige Blüte, wenn sie nicht so _honigreich ‚wie Th. intermedium ist, unbeobachtet lassen. Dieser Forscher sah Bienen aus einer Entfernung von 40—50 und noch mehr Metern, aus welcher derselbe nichts von dem Kraute oder gar von den Blüten dieser Pflanze wahrnehmen konnte, direkt auf diese losfliegen und zwar über zahlreiche blau- und rotgefärbte, von ihnen sonst nicht verschmähte Blüten hin- weg. Schulz schliesst daraus, dass nicht hauptsächlich die Farbe, wie meist angenommen wird, sondern der spezifische Geruch des Honigs resp. der Blüte die Insekten zum Besuche veranlasst. Als Besucher beobachtete Schulz bei Halle und in Südtirol zahlreiche kleinere Bienen, Fliegen, Käfer und einzelne Falter. 2507. Th. pratense Ehrh. [Kirchner, Flora S. 521; H. M., Weit. Beob. II. S. 235.] — Das aussen grüne, innen weisse Perigon hat einen Durch- messer von 5—6 mm. Die Blüten sind homogam, doch ist die Narbe lang- lebig: sie überdauert die Staubblätter und ist noch frisch, wenn die Antheren bereits vertrocknet und abgefallen sind. Letztere springen nach innen auf und bedecken sich alsdann ringsum mit Pollen. Da die Staubbeutel mit der Narbe in gleicher Höhe stehen und nur wenig von ihr entfernt sind, wird durch In- sekten, welche zu dem im Blütengrunde abgesonderten Honig vordringen, ebenso leicht Selbst- wie Fremdbestäubung bewirkt werden können. Bleibt Besuch aus, so ist bei der gleichzeitigen Entwickelung und der Nähe von Narben und Antheren spontane Selbstbestäubung leicht möglich. | Als Besucher beobachtete Müller die Honigbiene sgd. 2508. Th. montanum Ehrh. [Kirchner, Flora S. 522.] — Die Blüten- einrichtung ist derjenigen der vorigen Art ähnlich, doch überragt die Narbe die Antheren etwa um 1 mm, so dass bei eintretendem Insektenbesuche Fremd- bestäubung bevorzugt, dagegen spontane Selbstbestäubung bei ausbleibendem erschwert ist. 5 115. Familie Loranthaceae Don. 546. Viscum L. Zweihäusige, insektenblütige Pflanzen mit freiliegendem bis halbverborgenem Nektar. 2509. V. album L. [Kölreuter, Fortsetzung S. 70—72; Loew, Bot. Centralbl. 43.] — Schon Kölreuter hat 1762 ausdrücklich hervorgehoben, dass die Mistel insektenblütig ist, doch galt die Pflanze lange Zeit für wind- blütig, bis Loews Untersuchungen die Insektenblütigkeit ausser Zweifel setzte Bei dem Interesse, welches die Kölreutersche Darstellung beansprucht, möchte Eich dieselbe hier anführen: 364 : Loranthaceae. „Ich will noch mit wenigen Worten einer Beobachtung gedenken, die ich im letztverwichenen Frühling an den Misteln gemacht habe. Sie betrifft den ganz besonderen Bau derjenigen Werkzeuge, die den Samenstaub enthalten, und ihn nach erfolgter Reife von sich geben, und das einzige Mittel, dessen sich hier die Natur zur Bestäubung der weiblichen Pflanzen bedient. Man würde einen sehr uneigentlichen Ausdruck wählen, wenn man jene Werkzeuge, wie bev den meisten anderen Pflanzen, Staubkölbehen nennen wollte. Sie sind nichts anders, als ein erhabener schwammichter Theil von weisslichter Farbe, der bey dem Männchen die innere Fläche der Blumeneinschnitte grössten- theils einnimmt und fest daran angewachsen ist. Er besteht aus einem zellichten Gewebe, das von innen mit vielen hohlen Gängen von unterschiedlicher Wendung versehen ist, die unter einander Gemeinschaft haben, und den Saamenstaub, wenn er nach und nach aus der zellichten Substanz hervorkömmt, aufzunehmen und ihn endlich durch gewisse rundlichte Öffnungen, die sich allenthalben auf der Oberfläche dieses Werkzeuges zeigen, in die Höhle der noch geschlossenen Blumen auszusondern bestimmt sind. Die männlichen Blumen öffnen sich nicht auf einmal, und gleichsam mit Gewalt, sondern allmälig, und setzen den in ihnen ruhig liegenden Saamenstaub der freyen Luft aus. Der schwefelgelbe Saamenstaub ist oval und auf seiner Oberfläche mit sehr feinen und kurzen Stacheln besetzt, die das meiste dazu beytragen, dass er so stark unter sich zusammenhängt. Das Bestäuben der weiblichen Pflanzen, sie mögen nun mit den männ- lichen zugleich auf einem Baume stehen, oder auch in einer grossen Entfernung von einander auf verschiedenen Bäumen wachsen, geschieht allein durch Insekten, und zwar vornehmlich durch mancherley Gattungen Fliegen, die den männlichen Saamen und die beyderley Blüten befindliche süsse Feuchtig- keit als eine ihnen von der Natur bestimmte Nahrung begierig aufsuchen, und bey dieser Gelegenheit den an ihrem haarichten Leibe hängen bleibenden Saamen- staub von den männlichen Pflanzen in die Blumen der weiblichen übertragen. Wer die Beschaffenheit und Quantität des Saamenstaubes in Betrachtung zieht, und auf das, was sich während der Blütezeit bey diesen Pflanzen zuträgt Achtung giebt, der wird leicht einsehen, dass man hier das Bestäuben von dem Winde vergebens erwarten würde. Ich zähle daher den Mistel ohne Bedenken unter diejenigen Pflanzen, deren Bestäubung allein durch Insekten geschieht; und so viel ich weiss, ist derselbe auch im ganzen Pflanzenreiche die erste Pflanze, von der man sagen kann, dass ihre Befruchtung von Insekten und ihre Fortpflanzung von Vögeln abhängt, und folglich ihre Erhaltung auf «las Daseyn von zweyerley Thieren aus ganz verschiedenen Klassen, und ohne Zweifel auch hinwieder die Erhaltung von diesen in Ansehung ihres notdürftigen Unterhalts auf das Daseyn von jener begründet ist: ein neues Beyspiel, woraus die genaue und nothwendige Verbindung aller Dinge sattsam erhellet.“ Diese treffliche Darstellung, welche erst etwa 130 Jahre später durch die von den obigen unabhängigen Untersuchungen von Loew ihre Bestätigung Loranthaceae. 365 fand, ist ein weiteres Zeugnis von dem Scharfsinne, sowie von der Gründlich- keit und Feinheit der Beobachtungen Kölreuters. Loew beschreibt die Blüteneinrichtung etwa folgendermassen: Das vier- zählige, lederartige, gelblich-grüne Perigon ist bei den männlichen Blüten grösser als bei den weiblichen: die Perigonzipfel der ersteren sind etwa 3 mm lang und etwas weniger breit, die der letzteren nur 1 mm und etwa ebenso lang. An der Innenseite des becherförmigen Perigons der männlichen Blüten stehen zahlreiche Pollenkammern, deren Pollen nicht pulverig-trocken ist, sondern eine kohärente Beschaffenheit besitzt. Derselbe ist, wie schon Mohl angiebt, mit feinen, kurzen Stacheln besetzt. Die innere Aushöhlung des Perigongrundes ist mit einem honig- absondernden Nektarium überzogen. Die Perigonzipfel der kleineren weiblichen Blüten neigen gegen den dicken, kurzen, im Querschnitt abgerundet-rechteckigen Narbenkopf von etwa 0,5 mm Höhe zusammen. Das Nektarium bildet hier einen schwach drüsigen Ring, welcher zwischen dem Perigongrunde und dem halsförmig eingeschnürten Grunde des Narbenkopfes liegt. Ausser der Honigabsonderung spricht für die Insektenblütigkeit auch der auffallende, orangenartige Geruch der Blüten. Dazu kommt die Beschaffenheit und die verhältnismässig geringe Menge des Pollens, sowie der Umstand, dass die männlichen Blüten grösser sind und vielleicht auch etwas stärker duften als die weiblichen. In ersteren liegt der Nektar 3—4 mm tief; er ist für ein von oben her eindringendes Insekt ohne weiteres zugänglich, so dass die männlichen Blüten, nach Loew, zur Blumenklasse A gehören. In den kleineren weiblichen Blumen bedecken die Perigonzipfel das Nektarium von oben her meist so, dass nur die obere Fläche des Narbenkopfes von aussen zugänglich ist; Loew rechnet daher die weiblichen Blüten der Mistel zur Blumenklasse AB. Die Bestäuber hat Loew nicht zu beobachten vermocht; doch vermutet derselbe, dass kurzrüsselige Bienen als solche auftreten: eine Bienenart mit 3 bis 4 mm langem oder noch kürzerem Rüssel würde bei Ausbeutung des Nektars der männlichen Blüten bei der Enge des Blumeneinganges (2 mm) und der dichten Bekleidung des Perigoninnern mit Pollen sich an Kopf und Rüssel mit solchem bedecken und denselben auf die Narbe der weiblichen Blüten ablegen müssen, wenn sie den Rüssel zwischen Perigonzipfel und Narbenkopf zum Honig vorschiebt. Loew vermutet, dass die Bestäuber früh fliegende Anthrena-Arten sind, von denen einige (A. albicans, tibialis, praecox, parvula, fulva u. a.) bereits Mitte März, also zur Blütezeit der Mistel, erscheinen. Wie die von diesen Bienen sonst in der Regel besuchten Weidenarten locken die Mistelbüsche ihre Besucher ebenfalls nur durch den Wohlgeruch des Honigs an, da in einer so frühen Jahreszeit bei der Seltenheit bunter Blumen die gewöhnlichen Schauapparate ent- behrlich erscheinen. Wie oben erwähnt, hat Kölreuter „vornehmlich mancherley Gattungen Fliegen“ als Besucher wahrgenommen; auch diese sind im stande, den nur wenige Millimeter tief liegenden Nektar zu ‘erlangen und dabei in der von Loew an- gegebenen Weise die Befruchtung zu bewirken. En SE A a a Se zu | en TE N er SEN RE en ne Bu 1 San u pa ZB 366 Loranthaceae. — Aristolochiaceae. Nach Lindman ist die Mistel bei Stockholm monöecisch. Den Geruch der Mistelblüte vergleicht Lindman (Bot. Centralbl. 1890. Nr. 47) mit demjenigen von Äpfeln oder vielmehr von Apfelmus, und zwar zeigten die männlichen Blüten denselben viel stärker als die weiblichen. Die jungen Äste sind ziemlich grell ockergelb, wodurch die Pflanze eine gewisse Augenfälligkeit erhält; als ein ganz ausgezeichneter extrafloraler Schauapparat ist das grosse dicke Internodium unterhalb des kleinen Blütenstandes anzusehen. Kirchner (Jahreshefte d. V. f. vaterl. Naturk. in Württ. 1893. S. 104) bestätigt die Angabe Lindmans über den Duft. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blüten sondern, nach Kirchner, deutlich Nektar aus, und zwar enthalten die männlichen Blüten im allgemeinen weniger Honig, während derselbe bei den weiblichen bisweilen oben an den Perigonzipfeln hervordringt. Die Perigonzipfel der ersteren sind bei Beginn des Blühens so aufgerichtet, dass der bröckelige, aus den Pollenkammern hervorquellende Pollen den Zugang zum Blütengrunde sperrt und also am Rüssel Nektar suchender Insekten haften bleiben muss. Im Verlaufe der Blütezeit breiten sich die Perigonzipfel weiter auseinader. Als Besucher beobachtete Kirchner die Honigbiene, doch besuchte diese immer nur die männlichen Büsche und liess die kleineren, schwach duftenden und pollen- losen weiblichen Blüten unbeachtet. Die Bestäubung wird aber von Fliegen (Pollenia rudis F., häufig, P. vespillo F., häufig, Spilogaster duplicata Mg., seltener) vollzogen, welche beiderlei Blüten besuchen. Auch Bonnier sah Apis an den Blüten. 116. Familie Aristolochiaceae ‚Juss. 547. Aristolochia L. Protogynische Kesselfallenblumen, welche meist eine geringe Nektaraus- scheidung (vielleicht aus den Spaltöffnungen des Kessels) zeigen. 2510. A. Clematitis L. |[Sprengel, S.418—429; Hildebrand, Jahrb. f. wiss. Bot.. V; Delpino, Ult. oss.: 8. 228, 229; H. M.,' Befr.: S. :109; Correns, Jahrb. f. wiss, Bot. XXII und Bot. Centralbl. Bd. 42.] — Die Blüteneinrichtung ist durch Sprengels scharfsinnige Untersuchungen enträtselt, so dass die Nachuntersuchung derselben durch Hildebrand nur die von Sprengel übersehene Protogynie und die dadurch bedingte Fremdbestäubung als Ergänzung brachte. Correns hat der Anatomie und Physiologie der den Eingang zum Blütenkessel verschliessenden Haare seine Aufmerksamkeit zugewendet. Das Perigon der hellgelben Blüten besteht in seinem mittleren Teile aus einer Röhre, welche sich nach unten zu einem kugeligen Kessel erweitert, während sie nach oben in einen ziemlich flachen Saum ausläuft. Bei Entfaltung dieses Saumes steht die Blüte aufrecht, ihre Röhre ist innen mit schräg abwärts ge- richteten Haaren besetzt, welche kleinen Insekten (winzigen Fliegen und Mücken) zwar das Eindringen gestatten, das Hauskriechen aber unmöglich machen, Während dieses Zustandes ist zwar die Narbe schon entwickelt, doch sind die a a a au Aristolochiaceae. 367 sechs der Säule des Narbenkopfes angewachsenen Staubbeutel noch geschlossen. Bei den vergeblichen Versuchen, Honig zu finden oder ihre Freiheit wieder zu erlangen, werden die Insekten, falls sie von einer anderen Blüte Pollen mit+ brachten, die Narbe belegen, also Fremdbestäubung vollziehen. Alsdann springen die Antheren auf, während gleichzeitig der bis dahin aufrecht stehende Stiel der Blüte sich hinabzuneigen beginnt und dann die’ den Blüteneingang verschliessen- den Haare einschrumpfen, so dass den kleinen Gefangenen der Ausgang nicht mehr versperrt wird. Über und über mit Blütenstaub bedeckt, verlassen sie ihr Gefängnis und bringen den Pollen in eine andere, im ersten Zustande befindliche Blüte. Schliesslich klappt 'sich der Endlappen des Perigons so herab, dass die Kronröhre der nunmehr völlig umgekehrten Blüte gänzlich verschlossen wird, also Insekten nicht mehr zugänglich ist. st Fig. 361. Aristolochia Clematitis L. (Nach Sachs.) Ein Stammstück (st) mit Blattstiel (5), in dessen Achsel neben einander verschiedene Blüten stehen. ] Junge noch unbefruchtete, 2 befruchtete abwärts geneigte Blüte. %k Kesselförmige Erweiterung der Kronröhre r. f Unterständiger Fruchtknoten. (Natürl. Gr.) A Blüte vor, B nach der Bestäubung im Längsschnitt. (Correns bemerkt in Pringsh. Jahrb. 1891. S. 169. Anm., dass Sprengels Zeichnung besser ist, als die hier gegebene von Sachs, der die Kesselhaare wie kleine Stacheln zeichnet und die Reusenhaare beim Eintritt des zweiten Stadiums absterben lässt.) Die den Eingang zum Kessel zeitweilig verschliessenden „Reusenhaare“ stehen, nach Correns, je näher dem Kessel, desto dichter, nehmen jedoch an Grösse kaum zu. Sie lassen, nach Correns’ Untersuchungen, drei Teile unter- scheiden: den Fuss, das Gelenk und das eigentliche Haar. Der Fuss sitzt in 368 . Aristolochiaceae. je einer seichten Vertiefung der Perigonwand; die Fusszelle ist dieckwandig. Das Gelenk, in welchem die Biegung des ganzen Haares erfolgt, wird aus einer sehr zartwandigen Zelle gebildet. Diese erhält die zum Tragen des Haares nötige Festigkeit durch den in ihr herrschenden hydrostatischen Druck, den Correns auf nicht weniger als bis 22 Atmosphären nachwies. Das eigentliche Haar besteht aus mehreren zartwandigen, scheibenförmigen Zellen. Auch hier wird die nötige Steifigkeit durch hohen Turgordruck (bis 15 Atmosphären) bewirkt. Das in ‚normaler Lage schräg nach unten gegen den Kessel gerichtete Haar wird durch ein in die „Reuse“ eindringendes kleines Insekt noch weiter nach unten gebogen, so dass das Insekt hindurchschlüpfen kann und schnellt dann in seine frühere Lage zurück. Dem zurückkriechenden Tierchen wird der Aus- tritt durch eine schon von Hildebrand bemerkte Arretiervorrichtung unmöglich gemacht, indem der Haargrund nach oben in einen Buckel vorgezogen ist, welcher gegen die Perigonwand stösst. Diese Arretiervorrichtung ist aber nur eine unvoll- kommene, da der Buckel die Perigonwand nur in einem Punkte berührt, so dass ein schiefer Druck das Haar an die Wand pressen kann, indem die Gelenkzelle eine Torsion erleidet. Der hauptsächlichste Grund, welcher das Entkommen der kleinen Insekten verhindert, ist in dem Umstande zu suchen, dass die Reusen- haare bedeutend länger sind, als die halbe Weite der Perigonröhre; sie greifen daher meist schon vor der Arretierung so zusammen, dass ein Entkommen un- möglich ist. Haben die Reusenhaare ihre Aufgabe erfüllt, so schrumpfen sie zu einem kurzen, braunen Rest zusammen. Dies ist nur dadurch möglich, dass die Wände der Haarzellen nicht verdickt sind, obgleich eine starke Verdickung derselben den Haaren dieselbe Steifigkeit verleihen würde, wie der Turgor, da solche dick- wandigen Zellen später beim Welken nicht beseitigt werden könnten; vielmehr sind die Haare sehr dünnwandig und erhalten die nötige Steifigkeit durch den bereits oben erwähnten stark erhöhten Turgor, wodurch es möglich ist, dass sich die Haare später wie eine Ziehharmonika zusammenziehen und ihre winzigen Reste den zurückkriechenden Insekten kein Hindernis mehr sind. Dieses Ein- schrumpfen erfolgt durch Absterben der Haare im Alter von der Spitze nach dem Grunde zu, ohne dass der Eintritt oder das Ausbleiben der Bestäubung darauf von Einfluss wäre. | Auch der Kessel ist mit Haaren ausgekleidet, und zwar finden sie sich hauptsächlich zwischen den sechs Hauptnerven, abwechselnd dichter auf drei Streifen. Im zweiten Blütenzustande verkleben diese Kesselhaare häufig, wobei sie dann in grossen Büscheln zusammenhängen und diese Büschel wieder an der Spitze verklebt sind. Dieses Verhalten führte Correns zu der Annahme einer wenn auch nur spärlichen Nektarabsonderung. Vielleicht stehen die wenigen Spaltöffnungen, die sich im Kesselinneren finden (besonders um das Gynostenium herum), zu dieser supponierten Nektarsekretion in Beziehung. Die Kesselhaare sterben nicht mit den Reusenhaaren ab, sondern verlängern sich mit Eintritt der zweiten Blütenperiode noch merklich. in Da u Kt re a DT Biken Aristolochiaceae, 369 Als Besucher treten, wie schon Sprengel hervorhob, zahlreiche winzige Fliegen auf; doch ist, nach Correns, trotz reichlichen Insektenbesuches die Fruchtbildung nur selten. Schon Sprengel und später Hildebrand haben nämlich gefunden, dass die Fliegen den Pollen auf dem Rücken aus der Blüte heraustragen, was, nach Correns, dafür spricht, dass sie sich etwas an der Kesselwand (und nicht etwa am Gynostenium) zu schaffen machen. Herm. Müller nennt folgende, von Winnertz bestimmte Arten: a) Bibionidae: 1. Scatopse soluta Loew-inermis Ruthe. b) Chironomidae: 2. Ceratopogon sp.; 3. Chiro- nomus sp. Delpino (Ult. oss.) beobachtete in den Blüten: Oscinis dubia Macq., Ceratopogon lucorum Mg., C. aristolochiae Rond., Campylomyza lucorum Rond. Nach Kny (Botan. Wandtafeln) ist Aristolochia Clematitis durch die ganze Einrichtung ihrer Blüte der Wechselbefruchtung durch kleine Fliegen angepasst (besonders durch Ceratopogon pennicornis Zett.); doch ist Selbstbestäubung beim Ausbleiben der Kreuzungsvermittler nicht ausgeschlossen, da die Pollen- körner derselben Blüte keimen und zu langen Pollenschläuchen auswachsen, welche auf die Narbe gelangen. 2511. A. Sipho L., L’Heritier. [Hildebrand, a. a. O.; Delpino, a.a. O.; H.M,. a.a. O.; Correns, a. a. O.] — Dieser aus Nord-Amerika stammende Zierstrauch hält seine Blüte während der ganzen Blütezeit in der- selben pfeifenkopfartig erst nach unten, dann senkrecht aufwärts gerichteten Stellung. Die Blüteneinrichtung ist dieselbe wie bei der vorigen Art; auch die Besucher sind dieselben. Die zum Kessel führende Röhre hat aber keine Sperr- haare, und es erscheint zunächst rätselhaft, weshalb die kleinen Besucher so lange in demselben verweilen, bis die Antheren aufgesprungen sind. Delpino und Hildebrand meinen, dass die Glätte der inneren Perigonwand anfangs so gross sei, dass die Fliegen nicht in die Höhe kriechen können und dass ihnen dies erst später möglich wird, wenn gegen Ende der Blütezeit die Wand einzuschrumpfen beginnt und daher nicht mehr so glatt ist. Herm, Müller wendet gegen diese Erklärung mit Recht ein, dass sie nur dann richtig sein kann, wenn die Wand des vom Eingange senkrecht abwärts führenden Röhren- teiles erheblich glatter ist, als die Wand des vom tiefsten Teile der Blüte senk- - recht aufwärts in den Kessel führenden Röhrenteiles; denn, bemerkt dieser Forscher, bei gleicher Glattheit beider würden die Fliegen vom untersten Teile - der Röhre eben so wenig in den Kessel, als in den Blüteneingang hinaufkriechen - können. Herm. Müller hat bei Arum wiederholt gesehen, dass die kleinen ‘ Mücken nicht kriechend, sondern dem Hellen zufliegend aus dem Gefängnis herauszukommen suchten, wobei sie dann an dem Haargitter zurückprallten. - Noch wahrscheinlicher wird die Müllersche Ansicht durch die Beobachtung, ‘ dieich an Arisarum vulgare auf Capri machte; diese Pflanze unterscheidet 4 sich von den Arten der Gattung Arum wie Aristolochia Sipho von 2 A. Clematitis, nämlich durch das Fehlen der Reusenhaare. Bei Arisarum sah ich nämlich die in die Blüte hineingekrochenen zahlreichen winzigen Mücken Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2 24 rt, ER 370 Aristolochiaceae, und Fliegen bei dem Bestreben, wieder ins Freie zu gelangen, immer wieder gegen die fensterartig durchscheinenden hellen Streifen der Blütenscheide an- fliegen; erst wenn sie abgemattet langsam an dem Kolben in die Höhe krochen, gelang es einigen, dem Gefängnis zu entkommen, Dieser Verschluss, welcher der Dummheit der Fliegen Rechnung trägt, ist so gut, dass man die Pflanze längere Zeit mit sich herumtragen kann, ohne dass es einer der Fliegen gelingt, aus der Scheide zu entkommen; erst wenn man diese aufschneidet, fliegen sie eilig davon. Ebenso ist esbei Aristolochia Sipho. Wenn, sagt Hermann Müller, die ganze Innenwand der Röhre so glatt ist, dass die in den tiefsten Teil der Röhre gelangten Fliegen weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin aufwärts kriechen können, so ist der Grund ihrer Gefangenschaft ledig- lich in der Biegung der beiden Röhrenenden zu suchen, indem der nach dem Blütenstiele hin aufsteigende Teil der Röhre sich in unveränderter Richtung in den Kessel fortsetzt, während der nach dem Blüteneingang hin aufsteigende Teil der Röhre sich am oberen Ende so nach aussen umbiegt, dass die dem Hellen zufliegenden Fliegen an der Umbjegung anprallen und zurückfallen müssen. Die Befreiung der Gefangenen wird dann allerdings durch das Runzligwerden der Wandung bewirkt, welche ein Herauskriechen ermöglicht. Correns efklärt diese Annahmen des Verweilens der Fliegen. im Blüten- kessel für unzureichend; die Entscheidung dürfte sich nach ihm kaum in Europa finden lassen, sondern nur durch Beobachtung der Pflanze in ihrer nordameri- kanischen Heimat. Nach Correns besitzt der „Reusenteil“ der Perigonröhre zwar keine eigentlichen Reusenhaare, aber dicht gedrängt stehende, nach unten gerichtete Papillen, welche vielleicht in Zusammenhang mit dem Verweilen der Insekten im Blütenkessel stehen. Letzterer zerfällt in zwei Teile: den kahlen „Vorhof“ und den eigentlichen, in den unteren zwei Drittel schwarzpurpurn gefärbten, weissbehaarten Kessel. Die „Kesselhaare“ sind mit Hakenhaaren, sog. „Klimmhaaren“, untermischt; im Alter zerfallen sie leicht von der Spitze aus durch Trennung der Querwände in einzelne und paarweise zusammenhängende Zellen. Gorrens konnte die Nektarabsonderung durch Fixieren der Blüte in umgekehrter Stellung während ein paar Stunden direkt nachweisen. Als Besucher beobachteten H. Müller: A. Diptera: a) Museidae: 1. Myodina vibrans L.; 2. Sapromyza apicalis Loew, sehr häufig. b) Phoridae: 3. Phora pumila Mg, Delpino (Ult. oss.) beobachtete in den Blüten Phora nigra Mg., Ceratopogon aristiolochiae Rond., Lonchaea tarsata Fall., Phora pumila Mg. (von Rondani bestimmt.) W, Burek (Annales du Jardin bot. de Büitenzorg. VIII. 1890) ist der Ansicht, dass die Aristolochia-Blüten der Selbstbestäubung angepasst sind; doch hält Gorrens die sämtlichen Einwände Burceks gegen die Fremd- bestäubung dieser Blüten teils für geradezu verfehlt, teils für nicht genügend begründet. Burck hat übersehen, dass die von ihm auf Java untersuchten Arten aus Amerika stammten und dass häufig Pflanzen, welche in ihrer Heimat der Fremdbestäubung angepasst sind, in anderen Gegenden bei Mangel der die Befruchtung vermittelnden Insekten autogam und autokarp, selbst kleistogam werden. E, Ule hat („Die Natur“ 1898. Nr. 18) einige brasilianische Aristo- ‚ Aristolochiaceae. 371 lochia-Arten (A. macroura, A. Brasiliensis, A. elegans) bei Rio de ‚Janeiro genauer untersucht und gefunden, dass die besuchenden und einige gefangen gehaltene Fliegen die Narben wirksam belegen. | 2512. A.-altissima Desf. (Delpino, Ult. oss. $. 28) weicht in der Blüteneinriehtung nur wenig von A. Clematitis ab. Als Besucher beobachtete Delpino: 1. Ceratopogon lucorum Mg.; 2. Phora pumila Mg.; 3. Ph. pulicaria Fall. (von Rondani bestimmt). Ebenso stimmt diejenige von 2513—14. A. rotunda L. und A. pallida W. (Delpino,a a. ÖO.; Correns, a, a. OÖ.) damit überein. Die Gelenkzelle der Reusenhaare ist auf der Unterseite dünnwandig, auf der Oberseite meist verdickt und dicht vor der Scheidewand gegen die Fusszelle mit einer verdünnten, porusartigen Stelle ver- sehen, was nach Correns, vielleicht eine Schutzeinrichtung gegen ein Einknicken der Druckseite darstellt. Die Blüten der letzteren Arten sind, nach Correns, grösser als diejenigen von A. Clematitis. Die einzeln stehenden, stets aufrechten Blumen haben ein grünliches Perigon, welches dem Ausschnitte gegenüber einen halbmond- förmigen, braunschwarzen Fleck besitzt. Von demselben gehen fünf oder sechs ebenso gefärbte Streifen in die trichterförmige Perigonröhre bis zu dem kurz Loew beobachtete in Brandenburg an Salix caprea (Beiträge S. 38); A. Diptera: Muscidae: 1. Scatophaga stercoraria L. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena albicans Müll. S', sgd.; 3. A. fulva Schrk. 9, sgd.; 4. A. fulvierus K.QO d: 5. A. morawitzi Thoms. J'; 6. A. nigroaenea K. J', sgd.; 7. A. ovina Klg. 9, sgd.; &. A. pilipes F. , sgd.; 9. A. praecox Scop. 9, sgd.; 10. A. trimmerana K. 5; 11. Apis mellifica L. 8, sgd.; 12. Bombus terrester L. 9, sgd.; 13. Colletes cunicularius L. 59, sgd.; 14. Halietus eylindricus F. 9, sgd.; 15. Nomada lineola Pz. 5%, sgd.; 16. Osmia bicomis L. 5. Ferner im bot. Garten zu Berlin Apis, sgd. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an S. caprea L. an der Küste von Yorkshire: A. Acarina: 1. Eine kleine Akaride, auf den @ Kätzchen umherlaufend. B. Diptera: a) Bibionidae : 2. Scatopse notataL., auf Pflanzen mit @ und 5’ Kätzchen. b) Empidae: 3. Empis sp., auf Pfl. mit @ Kätzchen. c) Muscidae: 4. Actora aestuum Me., auf Pfl. mit 2 und 5 Kätzchen: 5. Calliphora erythrocephala Mg., auf Pfl. mit 2 Kätzchen; 6. Lucilia cornieina F., auf Pflanzen mit ZJ' und mit © und 5’ Kätzchen; 7. Phorbia muscaria Mg., auf Pfl. mit © und cs Kätzchen; 8. P. sp., w. v.; 9. Pollenia rudis F., auf Pfl. mit 5‘ und mit © Kätzchen; 10. Scatophaga stercoraria L., auf Pfl. mit 5 Kätzchen; 11. Sepsis nigripes Mg., auf Pfl. mit @ Kätzchen; 12. Eine andere kleine Muscide, w. v. d) Stratiomydae: 13. Lasiopa sp., auf Pfl. mit @ und 5’ Kätzchen. e) Syrphidae: 14. Eristalis pertinax Scop., auf Pfl. mit Z' und mit @ Kätzchen, sgd.; 15. Melanostoma quadrimaculata Verral, auf Pfl. mit S, © und Z’ und ® Kätzchen. Salieaceae. 395 C. Hymenoptera: a) Jpidae: 16. Anthrena clarkella K. /, auf Pfl. mit 9 Kätzchen; 17. A. gwynana K. 9, auf Pfl. mit 5’ und mit 9 und 5’ Kätzchen, psd.; 18. Apis mellifica L. &, auf Pfl. mit / und mit @ Kätzchen; 19. Bombus hortorum L., auf Pfl. mit @ und mit j' und 9 Kätzchen; 20. B. terrester L., auf Pfl. mit / und mit 9 Kätzchen, sgd. und psd., häufig. b) Ichneumonidae: 21. Ichneumon sp., auf Pfl. mit 2 und / Kätzchen. D..Lepidoptera: Rhopalocera: 22. Vanessa urticae L., auf Pfl. mit j und mit Q@ und 5 Kätzchen, sgd. S. einerea L. (Warnstorf, Nat. V. d. Harzes XI.) Pollen dunkel- gelb, brotförmig, diehtwarzig, durchschnittlich 30—35 u lang und 17 « breit. Als Besucher beobachtete Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena apicata Smith © /'; 2. A. clarkella K. 9 J; 3. A. nigroaenea K. 9 j; 4. A. trimmerana K. © d; 5. Bombus jonellus K. 9; 6. B. terrester L. 9; 7. Nomada lineola Pz. j; 8. N. ruficomis L.Q %'; 9. N. suceineta Pz. 2 J', sgd.: Friese in Mecklenburg die Apiden: 1. Anthrena apicata Sm.; 2. A. morawitzi Ths., n. slt. var. paveli Mocs., slt., auch in Ungarn; 3. A. praecox Scop., ferner: 4. Anthrena albicrus K.; 5. A. mora- witzi Ths. 9, psd.; 6. A. nigroaenea K.; 7. A. tibialis K.; sowie bei Fiume: 8. A. Iu- cens Imh. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 5, sgd.; 2. Apis mellifica L. 9, sgd. Ferner daselbst an den Bastarden S. ecinerea X purpurea (2) und S. cinerea X nigricans (9) die Honig biene sgd. Dieselbe dort auch an S. caprea X silesiaca (9); endlich an S. aurita X purpurea: Bombus terrester L. 9, sgd. 2585. S. alba L. Als Besucher beobachtete Loew in Brandenburg Bibio marei L. J' 9, sgd.; v. Dalla Torre und Schletterer beobachteten in Tirol die Erdbiene Anthrena praecox Scop. J'; Friese im Saalthale die Blattwespe Amauronematus histrio Lep. Alfken beobachtete an Salix alba, fragilis und anderen Arten bei Bremen: A. Diptera: a) Bibionidae: 1. Bibio marei L. b) Bombylidae: 2. Bombylius major L. c) Conopidae: 3. Myopa buccata L.; 4. M. polystigma Rond.; 5. M. testacea L. d) Museidae: 6. Gonia fasciata Mg.; 7. G. ornata Mg.; 8. Musca domestica L.; 9. Pollenia rudis F.; 10. Scatophaga stercoraria L. e) Syrphidae: 11. Brachypalpus valgus Pz.; 12. Cheilosia flavicornis F.; 13. C. praecox Zett.; 14. Eristalis intricarius L.; 15. E. sepul- cralis L.; 16. Platycheirus albimanus F.; 17. Syrphus pyrastri L. B. Hymenoptera: a) Apidae: 18. Anthrena albicans Müll. © Z; 19. A. albierus K. 2 J'; 20. A. apicata Smith 2 5; 21. A. argentata Sm. © Z'; 22.A. carbonaria L.Q Z'; 23. A. chrysosceles K.Q Z; 24. A. cineraria L. © ZJ'; 25. A. clarkella K. Q J'; 26. A. convexiuscula K.Q co; 27. A. eximia Sm. 9 J'; 28. A. extricata Sm. 2 Z'; 29. A. flavipes Pz. 9 J; 30. A. gwynana K. © 5; 31. A. lapponica Zett. J; 32. A. morawitzi Ths. 9 J; 33. A. nigroaenea K. @ ZJ; 34. A. nitida Fourer. 2 Z'; 35. A. ovina Klg. 2 d; 36. A. parvula K. 9 Z'; 37. A. praecox Scop. © J'; 38. A. propinqua Scheck. @ J; 39. A. rufitarsis Zett. @ '; 40. A. thoracica F. 2 y; 41. A. tibialis K. Q %; 42. A. trimmerana K. 2 J; 48. A. varians K. Q Z; 44. A. xanthura K. 2 5, stylopisiert, nur sgd.; 45. Bombus derhamellus K. 2; 46. B. jonellus K. 9; 47. B. lapidarius L. 2; 48. B. lucorum L. 9; 49. B. muscorum F. 9; 50. B. terrester L. 2; 51. Colle- tus cunicularius L. @ f; 52. Halictus brevicornis Schek. 9; 53. H. calceatus Scop., var. elegans Lep. 2; 54. H. flavipes F. 9; 55. H. levis K. Ths. 9; 56. H. minutus K. 9; 57. H. morio F. 9; 58. H. nitidiusculus K. 9; 59. H. quadrinotatulus Scheck. 9; 60. H. rubicundus Chr. 9; 61. Nomada albogutta H.-Sch. © „'; 62.N. alter- nata K. 2 ; 63. N. bifida The. © Z; 64. N. borealis Zett. 2 j'; 65. N. fabrieiana L..2 5; 66. N. fucata Pz. © 5; 67. N. lathburiana K.Q 5; 68. N. lineola Pz. 2 J'; 396 Salicaceae. 69. N. obscura Zett. 9; 70. N. ruficornis L. Q@ d; T1.N. suceineta Pz. Q Z', sgd.; 72. N. xanthostieta K. 9 d', sgd.; 73. Osmia cornuta Ltr. d; 74.0. rufa L.Q dd’; 75. Podalirius acervorum L. %'; 76. Psithyrus vestalis Fourer. ©, hfg. b) Ichneumonidae : 77. Banchus falcator F., sgd.; 78. lIchneumon sareitorius L. 9, sgd.; 79. I. suspieiosus Wesm. 9, sgd. c) Tenthredinidae: 80. Amauronematus fähraei Thms.; 81. A. viduatus Zett.; 82. A. vittatus Lep.; 83. Dolerus coruscans Knw.; 84. D. fissus Htg.; 85. D. fu- mosus Zadd.; 86. D. gonager F.; 87. D. hasmaloden. Schrk.; 88. D. madidus Klg.; 89. D. puncticollis Thms.; 90. D. rugosus Knw. (rugosulus D. T.); 91. Tomostethus fuliginosus Schrk.; 92. Pteronus brevivalvis Ths. d) Vespidae: 93. Vespa callosus Thms. 9; 94. V. a 1 2586. S. fragilis L. [H. M., Weit. Beob. II. S. 211.] — Als Besucher sah H. Müller bei Jena: A. Coleoptera: a) Nitidulidae:‘ 1. Meligethes spec., hld. b) Oedemeridae: 2. Oedemera coerulea L., hid. B. Hymenoptera: a) Apidae: 3. Anthrena parvula K. 9, sgd. und pfd.; 4. Apis mellifica L. 8, w. v.; 5. Halietus maculatus Sm. 9, w. v. b) Formieidae: 6. Formica rufa L. 8, hld. Seemen (Österr. bot. Ztg. 1895) und zahlreiche ae Autoren beohach- teten an verschiedenen Weidenarten sehr verschiedene abnorme Blütenformen, woraus hervorgeht, dass die Weiden grosse Fähigkeit und Neigung haben, die Blüten zu verändern, und zwar durch Vermehrung oder Verminderung der Staub- oder Fruchtblätter, durch Ersetzung von Organen des einen Geschlechts durch solche des andern, durch Übergangsbildungen von einem Geschlecht zum an- dern u. s. f. 2587. S. amygdalina L. Als Besucher beobachtete Loew in Brandenburg (Beiträge S. 38): Anthrena albicans Müll. 9, sgd. Herm. Müller (Weit. Beob. II. S. 211) sah folgende Besucher: A. Diptera: a) Bibionidae: 1: Dilophus vulgaris Mg. 2 J', häufig. b) Empidae: 2. Empis opaca F., sgd. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena albicrus K. 3, sgd.; 4. A. spec., w. v.; 5. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd., zahlreich. Friese sah im Saalthale Anthrena ventralis Imh.: Alfken beobachtete bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicrus K. 9; 2. Halictus rubieundus Chr. 9; 3. H. quadrinotatulus Scheck. 9, sgd. Frey beobachtete in der Schweiz: Pygaera anastomosis L. 2588. S. pentandra. L. Schmiedeknecht führt für Thüringen Anthrena eximia Sm. als Besucher auf. 2589. S. viminalis L. Als Besucher beobachtete Burkill (Fert. of Spring Fl) an der Küste von Yorkshire: A. Diptera: a) Muscidae: 1. Actora aestuum Mg., auf Pfl. mit © Kätzchen; 2. Onesia cognata Mg., w. v.; 3. Helozyma sp., w. v.; 4. lmyie BB... Wi. Ws 5. Scatophaga stercoraria L., w. v.; 6. Simulia sp., w. v.; 7. Tephrochlamys rufiventris Mg., w. v.; 8. Eine andere Muscide, w. v. b) Rhyphidae: 9. Rhyphus fenestralis Scop., w. v. c) Ötratiomydae: 10. Lasiopa sp., w. v. d) Syrphidae: 11. Melanostoma quadri- maculata Verral, w. v.; 12. Syrphus lasiophthalmus Ztt., w. v. B. Hemiptera: 13. 1 sp., w. v. C. Hymenoptera: a) Apidae: 14. Anthrena clarkella K. J', w. v. b) Ichneumonidae: 15. Ichneumon sp., w. v. Alfken sah bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. albierus K.; 3. A. chrysosceles K.; 4. A. eineraria L.; 5. A. extricata Sm.; 6. A. fulvicrus K.; 7. A. Salicncene. 397 nitida Fourer.; 8. A. ovina Klug; 9. A. praecox Scop.; 10. Bombus agrorum F. 9; 11. B. pratorum L. 9; 12. B. terrester L. 9; 13. Colletes cunieularius L. 2 sgd., psd., d sgd.; 14. Halietus calceatus Scop.; 15. H. flavipes F.; 16. Nomada alternata K. 5; 17. N. bifida Thoms. 9 j'; Friese in Mecklenburg die Apiden: 1. Anthrena mora- witzi Ths. 9, psd. j'; 2.A. praecox Scop. 9, ped. Z'; 3. A. propinqua Scheck. 9, psd. 5. Schmiedeknecht giebt für Thüringen die Schmarotzerbiene Nomada bifida Thms. als Besucher an. 2590. S. purpurea L. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire folgende Besucher: A. Coleoptera: Staphylinidae: 1. Tachyporus hypnorum F., an Pfl. mit 5 Kätzchen. B. Diptera: a) Museidae: 2. Actora aestuum Mg., w. v.; 3. Hylemyia sp., w. v.; 4. Limnophora septemnotata Ztt., w. v.; 5. Phorbia sp., w. v.; 6. Drosophila graminum Fall., w.v.; 7.Scatophaga stercoraria L., an Pfl. mit /‘ und mit © Kätzchen, sgd.; 8. Sepsis nigripes Mg., an Pfl. mit 5 Kätzchen; 9. 1 sp., an Pfl. mit 2 Kätzchen; 10. 3 andere kleine Fliegen, an Pfl. mit 5 Kätzchen. b) Syrphidae: 11. Eristalis pertinax Scop., w. v.; 12. Melanostoma quadrimaculata Verral, w. v. C. Hymenoptera: Apidae: 13. Anthrena gwynana K. 9, w. v. Schenck beobachtete in Nassau Anthrena clarkella K. und eximia Smith. Alfken bemerkte bei Bremen: Anthrena chrysosceles K. 9. Schmiedeknecht giebt für Thüringen Anthrena eximia Sm. und Bombus hypno- rum L. & als Besucher an. Ducke beobachtete bei Triest Anthrena (Biareolina) neglecta Dours. 2591. S. arctica Pall. Nach Ekstam wurden auf Nowaja Semlja mittelgrosse Fliegen beobachtet. 2592. S. incana Schrk. Schiner beobachtete in Österreich die Schwebfliege Criorhina ruficauda Deg. 2593. S. nigricans Sm. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Hyme- noptera: Apidae: 1. Anthrena fulva Schrk. 9, sgd.; 2. Apis mellifica L. ©, sgd.; 3. Bombus terrester L. 9, sgd. An Salix-Arten beobachtete Friese iin Baden (B.), im Elsass (E.), bei Fiume (F.), in Mecklenburg (M.), bei Triest (T.) und in Ungarn die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll. (B. E.), n. slt., (M. U.) s. hfg.; 2. A. albicrus K. (M.), n. slt.; 3. A. apicata Smith (B. E.), einz., (M. U.) nicht slt.; 4. A. bimaculata K. (M.) einz., (F. T. U.) n. slt.; 5. A. bucephala Steph. (B.), n. slt.; 6. A. carbonaria L. (E.) 1; 7. A. cineraria L. (M. U.), hfg.; 8.A. clarkella K. (E.) 1 5, (M.), hfg.; 9. A. combinata Chr. (B.); 10. A. congruens Schmiedekn. (F. U.), hfg.; 11. A. convexiuscula K. (B. E. M.), hfg.; 12. A. croatica Friese (F.), hfg.; 13. A. dubitata Scheck. (E.) einz., (U.) s. hfg.; 14. A. eximia Sm. (B. E. T. U.); 15. A. extricata Sm. (B. E.), hfg.; 16. A. flavipes Pz., (M.) hfg. (B. E.); 17. A. fulva Schrk. (B.), einz.; 18. A. gwynana K. (M.), hfg., (B.) s. hfg., (E.) seltener, (U.) hfg.; 19. A. lucens Imh. (F.); 20. A. mitis Schmied. (E.) 1 9, (F. U.) n. sit.; 21. A. morawitzi Thms. (U.), s.slt.; 22. A. neglecta Dours. (F.), hfg.; 23. A. nigroaenea K. (M.), hfg.; 24. A. nitida Fourer. (B.), slt.; 25. A. nycthemera Imh. (E.) n. sit., (U.) sit. (Wien); 26. A. ovina Klug (B. E.) einz., (M.) n. sit., psd., (U.) s. hfg.; 27. A. parviceps Kriechb. (U.), hfg.; 28. A. parvula K. (B.), s. hfg., (M.) hfg.; 29. A. paveli Mocs. (U.); 30. A. praecox Scop. (E.), n. slt., (M.) s. hfg., (U.) hfg.; 31. A. propinqua Scheck. (E.), n. slt.; 32. A. rufula Per. (F. U.); 33. A. sericata Imh. (B. E.), slt., (U.) n. slt.; 34. A. spinigera K. = dragana Friese (F.), einz.: 35. A. taraxaci Gir. (F. T. U.), n. sit.; 36. A. tibialis 398 Salieaceae. K. (B.) slt., (E.) hfg., (U.) n. slit.; 37. A. trimmerana K. (B. U.), hfg.; 38. A. tscheki Mor. (U.); 39. A. varians K. (U.), n. slt., var. helvola L. (B.) hfg., (U.) n. slt., var. mixta Schek. (U.), n. slt.; 40. A. ventralis Imh. (E. M.), hfg.;; 41. Bombus agrorum F. © (B.), hfg.; 42. B. hynorum L. (B.) 19; 43. B. pratorum L.2 (B.), hfg.; 44. B.terrester L. 2 (B.), hfg.; 45. Colletes eunieularits L. (M. U.), s. hfg.; 46. Halictus calceatus Scop. (B.), hfg.; 47. H. rufocinctus Nyl. @ (B. E.); 48. H. xanthopus K. (E.) I 9; 49. Megachile muraria Retz. (F.T.U.), einz.; 50. Nomada bifida Ths. (B.), n. slt.; 51. N.ifabrieiana L. (B.) 14; 52. N. flavoguttata K. (M.), einz.; 53. N. guttulata Schek.; .54..N, lathburiana K. (E.); 55. N. ruficornis L. (B.), hfg.; 56. N. suceincta Pz. (E.), n. slt.; 57. N. trispinosa Schmiedekn.; 58. N. xanthostieta K. (M.), n. hfg., (E.) n. slt.; 59. N. zonata Panz.; 60. Osmia cornuta L. (E.), n. slt.; 61. O. rufa L. (B.) hfg., (F. U.); 62. Podalirius acer- vorum L.; 63. P. retusus L. (E.) 1 %'; 64. Sphecodes gibbus L. © (B. E.), hfg.; 65. Xylocopa violacea L. 2 J” (E.), hfg. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. clarkella K.; 3. A. praecox Scop.; 4. Bombus scrimshiranus K.; 5. B. terrester L.; 6. Halietus albipes Fbr. 9; 7. N. borealis Ztt.; Schmiedeknecht in Thüringen: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. cineraria L.; 3. A. nitida Fourer.; 4. A. ovina Klug; 5. A. propinqua Schck.; 6. A. thoracica F. ; 7. A. ventralis Imh.; 8. Bombus hypnorum L. 9; 9. B. scrimshiranus K. ( = jonellusK.) 9; 10. B. terrester L. 9; 11. Nomada bifida Ths.; 12. N. borealis Zett.; 13. N. fabrieiana L.; 14. N. lateralis Pz. (= xanthostieta K.); 15. N. ruficornis L.; 16. Osmia bicornis L. (= rufa L.). Frey-Gessner giebt für die Schweiz die Biene Anthrena humilis Imh. an. Schiner beobachtete in Österreich die Syrphiden: 1. Cheilosia flavicornis F.; 2. Criorhina floccosa Mg.; 3. C. oxyacanthae Mg. Nylander giebt als Besucher an für Finnland Colletes cunicularius L. und nach Zetterstedt für Lappland Bombus alpinus L. Morawitz beobachtete bei St. Petersburg die Apiden: 1. Anthrena rufitarsis Zett. = ruficrus Nyl.; 2. Colletes cunicularius L. 9, psd.; 3. Nomada ruficornis L. E.D.Marquard beobachtete in Cornwall Anthrena spinigera 5’ und Nomada bifida Ths.; Saunders ($d.) und Smith (Sm.) in England die Apiden: 1. Anthrena apicata Sm. = lapponica Saund. (Sd.); 2. A. bimaculata K., I. Generat. (Sd. Sm.); 3. A. combinata Chr. (Sm.); 4. A. dorsata K. (Sd.); Saunders in England die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. apicata Sm.; 3. A. bimaculata K.; 4. A. carbonaria L. (pilipes F.); 5. A. eineraria L.; 6. A. clarkella K.; 7. A. dorsata K.; 8. A. flavipes Pz. (= fulvicrus K.); 9. A. fulva Schrk.; 10. A. gwynana K.; 11. A. helvola L.; 12. A. minutula K. (= par- vula K.); 13. A. nigroaenea K.‘ 14. A. nitida Fourer.; 15. A. praecox Scop.; 16. A. rosae K. (= austriaca Pz.); 17. A. thoracica F.; 18. A. tibialis K.; 19. A. trimmerana K.; 20. A. varians K.; 21. Colletes cunieularius L. Schenck beobachtete in Nassau die Apiden: 1. Anthrena albicans Müll.; 2. A. apicata Sm.; 3. A. convexiuscula K.; 4. A. eximia Sm.; 5. A. extricata Sm.; 6. A. flavipes Pz.; 7. A. gwynana K.; 8. A. nigroaenea K.; 9. A. nitida Fourer.; 10.A. ovina Klg.; 11. A. parvula K.; 12. A. praecox Scop.; 13. A. tibialis K.; 14. Colletes cunieularius L.; 15. Halietus calceatus Scop. 9; 16. H. rubicundus Chr. 9; 17. Nomada alternata K.; 18. N. ruficornis L. var. flava Pz. S'; 19. N. succincta Pz.; 20. Osmia bicolor Schrk.; 21. O. cornuta Ltr.; 22. O. rufa L. v. Dalla Torre beobachtete in Tirol die Bienen: 1. Anthrena atriceps K. ‘; 2. A. nitida K. d; 3. A. ovina Klug. %; 4. A. rosae Pnz. 5; 5. Anthophora pilipes Fbr. 5 (Pr. R.); 6. Osmia cornuta Ltr. Z'; 7. Sphecodes rufescens Fourer. = ephippiusL. Schletterer verzeichnet als Besucher für Tirol die Apiden: 1. Anthrena austriaca Pz.; 2. A. ovina Klg.; 3. A. tibialis K.; 4. Osmia cornuta Ltr.; 5. Podalirius acervorum L. BE 1 air ne EZ Hoffer beobachtete in Steiermark Xylocopa violacea L. /; Ducke bei Triest die Erdbienen: 1. Anthrena dubitata Scheck. @ Z; 2. A. mitis Perez 9 f'; 3. A. spinigera K. d. 2594. S. repens L. [H. M., Befr. S. 150, Knuth, Bijdragen.] Als Besucher beobachtete ich (am 9, 5. 1896) Apis und Bombus terrester L. 2, sgd. und psd., mit grossen Pollenmassen an den Hinterbeinen. Herm. Müller giebt folgende Besucher an: A. Diptera: 1. Bombylius major L., sgd.; 2. Myopa buccata L., sgd. B. Hy- menoptera: a) Apidae: 3. Anthrena albicans Müll. 9, psd.; 4. A. gwynanaK. 9, psd.; 5. A. pratensis Nyl. 9, psd.; 6. A. ventralis Imh., 2 psd., / sgd.; 7. Apis mellifica L. 8, sgd., häufig; 8. Bombus terrester L. @, psd. b) Tenthredinidae: 9. Dolerus eglanteriae F., sgd. C. Lepidoptera: 10, Vanessa io L., sgd. Als nicht seltenen Besucher giebt Friese für Mecklenburg Bombus jonellus K. 9 (nach Brauns) an. Leege beobachtete auf Juist: A. Coleoptera: a) Coceinellidae: 1. Coceinella undeeimpunctata L.. b) Cureulionidae: 2, Sitona lineata F. e) Elateridae: 3. Cardiophorus griseus Hbst.; 4. Limonius ceylindricus Rossi, Gyll. d) Hydrophilidae: 5.Cereyon haemor- rhoidalis F, e) Nitidulidae: 6. Epurea aestiva L.; 7. Meligethes aeneus F, B. Diptera: a) Bibionidae: 8. Bibio marei L. © , s. hfg., sgd.; 9. Dilophus vulgaris Meig. 2 Z, s. hfg., sgd. b) Museidae: 10. Anthomyia lucidiventris Zett.; 11. Aricia lucorum Fall.; 12. Borborus equinus Fall.; 13. Chortophila cinerella Fall.; 14. C. latipennis Zett.; 15. Cleigastra flavipes Fall.; 16. Coenosia decipiens Mg.: 17. Cynomyia mortuorum L., selten, sgd.; 18. Exorista fimbriata Mg.; 19. Gonia fasciata Mg.; 20. G. ormata Mg.; 21. Hydrellia spec.; 22. Hylemyia cinerosa Zett.; 23. H. pullula Zett.; 24. Lucilia caesar L., hfg., sgd.; 25. L. sericata Mg.; 26. Nemoraea intermedia Zett.; 27. Scatophaga stercoraria L. 2 J', 8. hfg., sgd.; 28. Sepsis cymipsea L., s. hfg., sgd.; 29. Siphona flavifrons Zett.; 30. Spilogaster depuncta Fall.; 31. S. duplicata Mg. c) Syrphidae: 32. Cheilosia praecox Zett., zahllos, sgd.; 33. Eristalis arbustorum L., seltener, sgd.; 34. E. intricarius L., zahllos, sgd.; 35. E. pertinax Scop., hfg., sgd.; 36. E. tenax L.. mehrfach, sgd.; 37. Melithreptus scriptus L.; 38. Pipizella virens F., hfg.; 39. Platycheirus manicatus Mg.; 40. Syrphus ribesiü L., selten, sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 41. Anthrena albicans Müll. /', einzeln, sgd.; 42. Bombus distinguendus Mor. 9; 43. B. lucorum L. 9; 44. B. muscorum F. 9; 45. Colletes eunicularius L. 2 5‘, zu Tausenden, sgd., psd.; 46. Psithyrus vestalis Fourer. 2. b) Tenthredinidae: 47. Amauronematus viduatus Zett. © %, nicht selten. D. Hemiptera: a) Cimicidae: 48. Anthocoris silvestris L., selten, sgd. b) Pentatomidae: 49. Gnathoconus albomarginatus F., hfg. Verhoeff bemerkte auf Norderney: A.Coleoptera: a) Elateridae: 1. Limonius aeruginosus Oliv., 1 Ex., sgd. b) Nitidulidae: 2. Epurea aestiva L., 2 Ex.; 3. Meligethes aeneusF.,2Ex. B.Diptera: a) Bibionidae: 4. Bibio marei L. 2, selten; 5 nicht selten, sgd.; 5. Dilophus vulgaris Mg. 9, s. hfg., / nicht selten, sgd. und pfd.; 6. Scatopse notata L., 1 2. b) Museidae: 7. Anthomyia muscaria Zett. 5, mehrfach; 8. A. spec., 1%; 9. Aricia dispar Fall., 1’; 10. Calliphora erythrocephala Mg. 2, mehrmals; 11. Cyno- myia mortuorum L., 2 5‘, 19; 12. Homalomyia spec., 1 5; 13. Hydrotaea bispinosa Zett., 1 5’; 14. Limnophora litorea Fall. 9 /; 15. Lueilia caesar L. 2, nicht selten, fg hfg.; 16. Sepsis cynipsea L., 1 9. b) Syrphidae: 17. Eristalis arbustorum L., 1 5; 18. E. intricarius L., 1 Ex. pfd.; 19. Helophilus trivittatus F., 2 9, pfd., sgd.; 20. Me- lanostoma mellina L. /; 21. Platycheirus clypeatus Mg. d', pfd., sgd. c) Therevidae: 22. Thereva anilis L., 1 f. B. Hemiptera: a) Cimieidae: 23. Thriphleps minuta L. b) Pentatomidae: 24. Corimelaena scarabaeoides L. C. Hymenoptera: a) Apidae: 25. Colletes cunieularius L. ©, sgd. und psd., / sgd.; 26. Bombus lapidarius L., 1 9, sgd.; 27. B. terrester L., 17; 28. Psithyrus vestalis Fourer., 1 9, sgd.; 29. Osmia mari- tima Friese, 1 9, sgd. b) Tenthredinidae: 30. Pachynematus capreae Pz., 19. D. Lepi- 400 A ‚Salicaceae. doptera: Lycaenidae: 31. Polyommatus phlaeas L.; Alfken bei Bremen: Hymeno- ptera: a) Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 2 5; 2. A. albierus K.Q %S; 3. A. argen- tata Sm. @ &; 4. A. cineraria L. %; 5. A. convexiuscula K. 9 J'; 6. A. morawitzi Ths. © s. hfg., sgd. und psd. 5’; 7. A. nigroaenea K. 2 Z; 8. A. propinqua Schck. O0 JS; 9. A. thoracica F. 2 J'; 10. Halictus calceatus Scop. ©, psd., sgd.; 11. H. flavipes F. 2, psd., sgd.; 12.H. rubicundus Chr. 2, psd., sgd., s. hfg.; 13. Nomada albo- guttata H.-Sch. 5; 14. N. suceineta Pz. 2 J', sgd.; 15. Osmia rufa L. 5‘. b) Tenthre- dinidae: 16. Dolerus madidus Klg.; 17. D. picipes Kleg. 2595. S. herbacea L. [H. M., Alpenblumen S. 162, 163; Kerner, Pflanzenleben II] — Die kleinen, zu unansehnlichen Ähren vereinigten Blüten sind sehr honigreich und werden daher trotz ihrer geringen Augenfälligkeit von Insekten aufgesucht. Nach Kerner sind die weiblichen Pflanzen früher ent- Fig. 365. Salix herbacea L. (Nach Herm. Müller.) A Männliche Pflanze in natürl. Gr. B Männliche Ähre mit 5 Blüten. (€ Männliche Blüte nach Entfernung des Deckblattes von aussen. D Männliche Blüte von innen. E Weibliche Ahre mit 6 Blüten. F Weibliche Blüte von innen. (@ Dieselbe nach Entfernung des Deck- blattes von aussen. n Grosses, n’ kleines Nektarium. (B—@ Vergr. 7:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. wickelt, als die benachbarten männlichen. Warming hält die früh blühenden und schnell fruchtansetzenden grönländischen Weiden, wie S. herbacea etc, für windblütig, da der Pollen leicht durch den Wind verstreut wird. Doch werden die duftenden Kätzchen dort, nach Kornerus, auch vereinzelt von Insekten besucht. H. Müller beobachtete in den Alpen nur einmal eine Motte und einmal eine Muscide als Besucher; Lindman auf dem Doyrefjeld Fliegen und Hummeln. 2596. S. polaris Wg. (Lindman a. a. O.) Auch bei dieser Art ist die Honigabsonderung reichlich. Besucher sind gleichfalls einige Fliegen und Hummeln. 2597. S. reticulata L. [H. M., Alpenblumen S. 163; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 312.] — Nach Kerner entwickeln die weiblichen Blüten ihre Narben einige Tage früher als die Antheren der benachbarten männlichen Blüten sich öffnen. Als Besucher beobachtete H. Müller einen vereinzelten Tagfalter. Balloacıse. — RER 401 2598. S. retusa L. [H. M., Alpenblumen S. 163; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 312.] — Auch bei dieser Art eilen, nach Kerner, die weiblichen Blüten den männlichen um einige Tage voran, Als Besucher beobachtete H. Müller eine einzelne Faltenwespe. Mac Leod beobachtete an den Salix-Arten, deren Blüten vor den Blättern erscheinen, in Flandern Apis, 3 Hummeln, 18 kurzrüsselige Hymenopteren, 4 Schweb- fliegen, 14 andere Fliegen, 2 Käfer, 1 Nachtfalter (B. Jaarb. VI. S. 131—133). An den Weidenarten, deren Blüten mit den Blättern erscheinen, sah derselbe in Flandern Apis, 3 kurzrüsselige Bienen, 6 Schwebfliegen, 3 andere Dipteren (B. Jaarb. VI. S. 133). Schneider (Tromsea Museums Aarshefter 1894) beobachtete im arktischen Nor- wegen Salix nigricans, 8. glauca, S. lapponica und 8. phyllicifolia von folgenden Hummeln besucht: Bombus agrorum F. var. areticus Acerbi, B. alpinus L., B. hypnorum L., B. lapponicus F., B. nivalis Dahlb., B. pratorum L., B. serimshiranus K., Psithyrus quadricolor Lep., P. vestalis Fourec. 571. Populus Tourn. Zweihäusige Windblütler. Die Pollenausstreuung erfolgt, nach Kerner, wie bei Juglans. 2599. P. nigra L. [Warnstorf, Nat. V. des Harzes XI.] — Die gelb- lichen Deekschuppen der männlichen Blütenähren sind am Rande kahl, auf der Rückseite etwas ausgehöhlt und rings am Rande mit einem niedrigen Wulst versehen, wodurch jedenfalls das Herabgleiten des Pollens erschwert werden soll. — Pollenzellen blassgelb, unregelmässig poly@drisch, warzig, 30—40 u diam. Burkill (Fert. of Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire 1 Muscide, ÖOnesia cognata Mg., honigsuchend auf 5' Blüten. 2600. P. tremula L. Sprengel (Entd. Geheimn. S. 439) sah die männ- lichen Blüten am 15. März 1790 bei Potsdam von zahlreichen pollensammelnden Honigbienen besucht. „An dem starken Summen dieser Insekten konnte man schon in einiger Entfernung die männlichen Bäume erkennen und sie von den weiblichen unterscheiden.“ 2601. P. pyramidalis Roz. sah Herm. Müller (Weit. Beob. II. S. 211) in Thüringen von Tausenden von pollen- sammelnden Honigbienen besucht. 131. Familie Myrieaceae Richard. 572. Myrica L. 2602. M. Gale IL. Meist diöcisch, zuweilen monöeisch oder auch teilweise oder rein zweigeschlechtig.. (Schulz, Ber. d. d. bot. Ges. 1892 S. 409 Anm.) Nach Mac Leod (B. Jaarb. VI S. 125—129) sind die Z Kätzchen augen- fälliger als die 2; letztere machen fast den Eindruck, als ob sie noch nicht ent- wickelte ZJ Kätzchen wären. Jede Z Blüte hat vier dem Grunde der Kätzchen- schuppe eingefügte Staubblätter, deren Antheren pulverförmigen Pollen enthalten. Jede 2 Blüte besteht aus einem Fruchtblatt mit 2—4 Schüppchen. Der Pollen wird ähnlich wie bei Potamogeton und Triglochin vorläufig auf den ge- wölbten Kätzchenschuppen deponiert, bis der Wind ihn in Wolken hinausbläst. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 26 402 „ Hydröcharitaceae, II. Klasse Monoeotydonen. 132. Familie Hydrocharitaceae DC.) Vgl. Bd. LS. 83, 84; Ascherson und Gürke, Hydrocharitaceae in Engler und Prantl, die Natürl. Pflanzenfamilien II. 1. S. 244—245. Einhäusige, zweihäusige, dreihäusige oder zweigeschlechtige Insekten- oder Wasserblütler. 573. Hydrilla Richard. Einhäusige Wasserblütler. 2603. H. vertieillata Caspary. [Ascherson und Gürke, Hydro- charitaceae in Engler und Prantl, Natürl. Pflanzenfam.]| — Die männlichen Blüten sind kurzgestielt und stehen einzeln. Zur Befruchtungszeit lösen sie sich von der untergetauchten Pflanze los und schwimmen auf der Oberfläche des Wassers. Die weiblichen Blüten haben eine fadenförmig verlängerte Kelchröhre (— nach Ascherson Fruchtknoten —) und besitzen drei fadenförmige Narben, welche von den schwimmenden männlichen Blüten befruchtet werden. 574. Elodea Richard et Michaux. Triöeische Wasserblütler. 2604. E. canadensis Rich. et Mich. [Ascherson und Gürke, a. a.O.] — Bekanntlich ist in Europa nur die weibliche Pflanze eingeschleppt, und diese vermehrt sich hier in reichlicher Weise auf vegetativem Wege. In Nordamerika. ist die Pflanze triöcisch und wasserblütig. Wie bei vor. lösen sich dort die männlichen Blüten von den Pflanzen ab und schwimmen an der Wasserober- fläche, wohin auch die weiblichen, an den fadenförmig verlängerten, unter- ständigen Fruchtknoten befestigten Blüten gelangen, so dass ihre purpurnen Narben von dem Pollen der männlichen Blüten dort befruchtet werden. 575. Vallisneria L. Zweihäusige Wasserblütler. 2605. 0. spiralis L. [Delpino, Ult. oss. II.] — Diese in Südeuropa heimische untergetauchte Pflanze entlässt ihre zahlreichen, an kurzem, grund- ständigen Stiele sitzenden Pollenblüten zur Befruchtungszeit, so dass sie zur Wasseroberfläche emporsteigen. Die Samenblüten rollen zur Blütezeit ihre fäd- lichen, spiralig aufgerollten Stiele ab, so dass sich die Blüten bis zur Wasser- ı) Die Darstellung der Bestäubungseinrichtung von Vallisneria !spiralis, V. alternifolia, Enalus acoroides, Hydrilla verticillata, Elodea cana- densis und Arten der Gattung Lagarosiphon nach Kerner (Pflanzenleben II Ss. 129—131) ist im ersten Band meines Werkes (8. 84) mitgeteilt. ul a 2 or le php Ede it, u le Hydrocharitacese. 403 oberfläche erheben und hier von den Pollenblüten befruchtet werden. Nach geschehener Befruchtung rollen sich die Blütenstiele wieder auf, so dass die Blüten wieder unter das Wasser gelangen und hier die Früchte reifen. (Vgl. Bd. L S. 84.) 576. Stratiotes L. Zweihäusige, weisse Blumen mit halbverborgenem Honig. 2606. St. aloides L. [Sprengel, S. 441-—442; Nolte, Botan. Be- merkungen, Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 286; Ascherson, Verbreitung; Knuth, Bijdragen.] — Die 5 Blumen haben, nach Mac Leod, ungefähr 12 fruchtbare Staubblätter und 15—30 unfruchtbare, welche als Honigdrüsen dienen und zwischen den ersteren und den Kronblättern stehen. Die Honig- drüsen der ® Blüten haben denselben Bau wie die der f. In manchen Gegen. den, z. B. in Skandinavien und Dänemark, tritt nur die weibliche Pflanze auf, auch in Nordschleswig scheint nur die weibliche Pflanze vorzukommen, während in Holstein die männliche nicht selten ist. Die Nektarien der beiden Blüten- arten bestehen aus zahlreichen drüsigen, hellgelben Fäden. Nach Nolte findet Frucht- und Samenbildung auch ohne Befruchtung statt, reichliche vegetative Ver- mehrung durch Wurzelbrut. Als Besucher beobachtete ich eine Schwebfliege (Eristalis tenax L.). 577. Hydrocharis L. Zweihäusige Blumen mit halbverborgenem Honig. 2607. H. Morsus ranae L. [Delpino, Ult. oss. II.; Ascherson und Gürke, a. a. O.; Mac Leod, B. Jaarboek V. S. 285—286; Knuth, Bij- dragen; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die weissen Kronblätter haben am Grunde der Innenseite ein Honigschüppchen. Die Blüten besitzen die Überreste des anderen Geschlechts. Nach Warnstorf haben die gelben Staubblätter breite, papillöse Filamente; die Antheren öffnen sich seitlich durch einen Schlitz. — Pollen gelb, kugel-tetraödrisch, stachelwarzig, lange unter sich und an den Wänden der Antheren haftend; Narben der weiblichen Blüten gelb, innen gefurcht, oder gabelig geteilt und dicht mit langen Papillen besetzt. Als Besucher beobachtete ich zahlreiche Honigbienen, sgd. 133. Familie Alismaceae Juss. Knuth, Nfr. IL S. 133. Blüten zweigeschlechtig oder einhäusig, selten zweihäusig. Der innere Blattkreis des Perigons oder beide sind blumenkronartig und dienen daher zur Anlockung. 26* 404 . Alismacese; 578. Alisma L., Zweigeschlechtige, homogame, weisse oder rötliche Blumen mit halbver- borgenem Honig, welcher von einem am Grunde der Staubblätter befindlichen Ringe abgesondert wird. 2608. A. Plantage L. [H. M. Befr. 8. 88, 89; Kirchner, Flora S. 183; Knuth, Ndfr. I. S. 133; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die in pyramidenförmiger Rispe stehenden, homogamen Blüten haben am Grunde ihrer drei weissen oder rötlichen Kron- blätter ein gelbes Saftmal und breiten sich zu einer Fläche von etwa 10 mm Durchmesser auseinander. Der Honig wird, a nach Müller, ın Form von 12 Tröpfchen von der Innen- seite eines fleischigen Ringes, der durch die Verwachsung der verbreiterten untersten Enden der sechs Staubfäden gebildet wird, abgesondert. Die Staub- blätter sind schräg aufwärts und auswärts gerichtet und kehren ihre pollenbedeckte Seite nach aussen, während die sechs Narben in der Blütenmitte em- porragen. Besucher sind meist Schwebfliegen, welche, indem Fig. 366. Alisma Plantago L. (Nach Herm. sie auf die Blütenmitte fliegen, Müller.) Fremdbestäubung herbeiführen, 1] Blüte gerade von oben gesehen. 2 Dieselbe nach Ent- wenn sie von einer anderen fernung der Blumenblätter, von’ der Seite gesehen. a Honigtröpfchen. 5b Narben. Blüte herkommen, dagegen Selbstbestäubung bewirken können, wenn sie auf ein Kronblatt fliegen. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, polyedrisch, durchschnittlich 25 « diam. Als Besucher beobachteten H. Müller (1) und ich (!): Diptera: Syrphidae: 1. Ascia podagrica F. (1), sehr zahlreich; 2. Eristalis arbustorum L. (!); 3. E. sepulcralis L.; 4. Melanostoma mellina L. (! 1); 5. Melithreptus sceriptus L. (1); 6. Syritta pipiens L. (! 1); 7. Syrphus ribesii L. (!); sämtlich bald sgd., bald pfd. Mac Leod sah in Flandern 1 kurzrüsselige Biene, 4 Syrphiden, 5 Musciden (BI N 289), In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 8. 164) wurden 1 kurzrüsselige Biene, 8 Schwebfliegen, 5 Musciden und 1 Falter als Besucher beobachtet. Alismaceae., Ä 405 2609. A. ranuneuloides L. (Echinodorus ranune. Engelmann.) [Knuth, Ndfr. I. S. 133.] — Jedes der drei weissen, leicht rosa angehauchten, am Grunde mit einem gelben Fleck versehenen Kronblätter ist etwa 8 mm lang und an der breitesten Stelle etwa 10 mm breit; der Blütendurchmesser beträgt daher ungefähr 15mm. Da nur wenige solcher Blüten zu rispigen Ständen vereinigt sind, auch die Honigabsonderung nur gering ist, finden sich offenbar nur selten Besucher ein. Dafür ist spontane Selbstbestäubung gesichert, indem die sechs kurzen Staubblätter senkrecht aufgerichtet sind und die mit ihnen gleich- zeitig entwickelten Narben überragen, so dass Autogamie durch Pollenfall erfolgen muss. Bei etwaigem Insektenbesuche ist sowohl Fremd- als auch Selbstbestäu- bung möglich. 2610. A. natans L. (Echinodorus natans Engelmann, Elisma natans Buchenau.) Nach Hildebrand (Geschl. S. 90) und nach Kerner befruchten sich unter Wasser geratene Blüten pseudokleistogam selbst. 579. Sagittaria L. Einhäusige Pollenblumen ? 2611. S. sagittifolia L. Der Durchmesser der männlichen Blüten beträgt an den von mir bei Kiel untersuchten Pflanzen 2 cm; die weiblichen Blüten haben voraussichtlich einen kleineren Durchmesser. Die weissen Blumenblätter haben an ihrem Grunde ein lebhaft rot gefärbtes Mal, welches die Anwesenheit von saftreichem Gewebe vermuten lässt. Beim Behandeln der frisch abgeschnit- tenen männliehen Blüten mit Fehlingscher Lösung und mit Orthonitrophenyl- propiolsäure (vgl. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L.) ergab sich jedoch keine Einlagerung von Farbstoff. Die Pflanzen der Umgegend von Kiel scheinen protogynisch zu sein, da die weiblichen Blüten bereits verblüht waren, als die Pollenblumen sich öffneten. Fruchtansatz ist spärlich. Schon Kölreuter macht (dritte Fortsetzung) darauf aufmerksam, dass Windblütigkeit unwahrscheinlich, mindestens sehr zweifelhaft se. Hildebrand (Geschl. S. 9) beobachtete eine Pflanze, deren männliche und weibliche Blüten nicht normal ausgebildet waren. Nach demselben (Bot. Ztg. 1893) sitzen männ- liche und weibliche Blüten an verschiedenen Wirteln. Nach Warnstorf (Bot. Verein Brand. Bd. 38) erschliessen sich die unteren weiblichen Blüten des Blütenstandes zuerst, danach folgen die darüber stehenden scheinzwitterigen Pollenblüten, so dass die Pflanzen der Umgegend von Neu-Ruppin protogynisch auftreten. Antheren schön dunkelbraun und sich seitlich öffnend. Pollen gelb, kugel-polyedrisch, dicht mit kurzen Stachelwarzen bedeckt und deshalb an den geöffneten Antherenfächern haftend, etwa mit 27—31 u diam. Derselbe unterschied bei Ruppin folgende Abänderungen im Blütenstande: 1. Die dreizähligen Blütenquirle bestehen nur aus einzelnen Blüten, von denen die untersten drei, seltener auch 1—2 des nächstoberen Quirles 406 Butomaceae, weiblich sind, während die übrigen scheinzwitterige Pollenblüten dar- stellen. | 2. Statt der einen weiblichen Blüte im untersten Quirl steht dort ein Zweig scheinzwitteriger Pollenblüten, sonst wie 1. 3. Im basalen Quirl steht nur eine einzige weibliche Blüte und statt der beiden anderen weiblichen Blüten finden sich zwei Äste mit lauter schein- zwitterigen Pollenblüten. So dort selten. 4. Der unterste Quirl zeigt ebenfalls nur eine weibliche Blüte, aber ausser- dem finden sich in demselben eine einzelne scheinzwitterige Pollenblüte und zwei Blütenäste mit lauter Pollenblüten. 5. Statt der einen weiblichen Blüte findet sich im untersten Quirl eine scheinzwitterige männliche Blüte und in der Achsel ihres Vorblattes ein Zweig mit scheinzwitterigen Pollenblüten. 6. Der untere Quirl besteht nur aus einer einzigen weiblichen Blüte, aus drei männlichen Einzelblüten und zwei männlichen Blütenästen. So dort sehr selten. Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern drei Musciden (Bot. Jaark. V. S. 288). 134. Familie Butomaceae Richard. 580. Butomus Tourn. Homogame bis protandrische Blumen mit halb verborgenem Honig, welcher am Grunde des Fruchtknotens ausgesondert wird. 2612. B. umbellatus L. [Sprengel, S. 234; H. M., Weit. Beob. I. S. 293; Kirchner, Flora S. 182—183; Schulz, Beiträge L; Knuth, Ndfr. I. S. 133—135.] — Die Blüteneinrichtung dieser Pflanze scheint in ver- schiedenen Gegenden verschieden zu sein; es weichen nämlich die Beschreibungen von Sprengel, H. Müller, A. Schulz nicht unerheblich von einander ab. Ich gebe daher zunächst eine Darstellung der Blüteneinrichtung, wie ich sie in Schleswig-Holstein beobachtet habe: Eiwa 20 Blüten bilden eine endständige Dolde. Der Durchmesser der Einzelblüte beträgt etwa 4cm. Sowohl die Kelch- als auch die Kronblätter sind blassrosa, in der Mitte und nach dem Grunde zu dunkler gefärbt. Die Staubblätter und im zweiten Blütenzustande auch die Fruchtblätter sind dunkelrot gefärbt; sie tragen mithin zur Augenfälligkeit der Blüten bei. Ich fand die Blumen sowohl auf der Insel Föhr als auch in der Umgegend von Kiel ziemlich ausgeprägt protandrisch. Von den neun Staub- blättern öffnen zuerst die sechs nicht vor den Kronblättern stehenden ihre An- theren, indem sie sich nach aussen zurückbiegen. Sind diese sechs verblüht, so springen die Antheren der drei noch fehlenden Staubblätter auf, doch biegen sie sich nicht so weit zurück, wie die zuerst aufgesprungenen, sondern bleiben ziemlich senkrecht stehen. Nunmehr entwickeln sich auch die Fruchtblätter. Die bis dahin nur an dem äusseren Rande rosa gefärbten Fruchtknoten nehmen Butomaceae. 407 eine dunkelrote Färbung an, die Narben öffnen sich in Form von Spalten, die sich allmählich so weit ausdehnen, dass sie unterhalb der noch mit Pollen be- deckten Antheren der zuletzt entwickelten drei Staubblätter stehen. Es wird daher bei Insektenbesuch im ersten Stadium des Zwitterzustandes der Blüte Fremdbestäubung eintreten,- wenn das Insekt von einer anderen Blüte Pollen mitbringt-und sich auf die in der Blütenmitte befindliche Narbe niederlässt. Im zweiten Stadium des Zwitterzustandes wird bei Insektenbesuch sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung möglich sein; bleibt derselbe aus, so erfolgt durch Pollenfall spontane Selbstbestäubung. Letzteres konnte ich in meinem Labora- Fig. 367. Butomus umbellatus L. (Nach der Natur.) I Blüte im ersten (männlichen) Zustande: Von den 9 Staubblättern sind 6 entwickelt; sie haben sich von der Blütenmitte zurückgebogen und ihre Aniheren geöffnet. Die Narben (s) sind noch geschlossen. 2 Blüte im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande: Die Antheren sind sämtlich aufgesprungen, die Staubblätter auch des innersten Kreises haben sich ein wenig zu- rückgebogen. Die Narben (s) sind entwickelt. (Der Pollen ist auf den aufgesprungenen An- theren nicht angedeutet.) torium beobachten, in welchem ich eine Anzahl Blumen zum Aufblühen brachte: der Pollen der inneren drei Staubblätter fiel in so reichlicher Menge auf die Fruchtblätter, dass nicht nur die Narbenpapillen damit dicht bedeckt waren, sondern noch ein grosser Teil des Pollens an der inneren Seite der Fruchtknoten bis in den Blütengrund hinabrollte. Im ersten, rein männlichen Blütenstadium findet man solche Pollenmassen stets in Menge in den muldenförmig vertieften Kelch- und Kronblättern liegen, aus welchen er durch Windstösse entführt wird. Doch ist es bei der flachen Gestalt der Narben wohl kaum möglich, dass solche Pollenmassen auf dieselben durch den Wind geführt werden. Der Honig wird an den Fruchtblättern in so reichlicher Menge abge- sondert, dass sich stets je ein grosser Tropfen in der Spalte zwischen je zwei Fruchtknoten findet. Sprengel weicht darin von meiner Darstellung ab, dass nach ihm die sämtlichen neun Antheren ihren Pollen bereits verloren haben, wenn die Narben sich entwickeln, so dass spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen erscheint. 408 Butomaceae. -— Juncaginaceae. Herm. Müller sagt dagegen, dass die sämtlichen neun Antheren bis zur vollen Entwickelung der Narben noch reichlich mit Pollen behaftet bleiben und zum Teil von selbst mit den Narben in Berührung kommen, so dass auf diese Weise Autogamie erfolgt. A. Schulz fand bei Halle die Blüten gewöhnlich homogam oder schwach protandrisch, seltener ausgeprägt protandrisch. Oft sind dort die Narben schon beim Öffnen der Blüte ausgebreitet und papillös; gewöhnlich sind sie jedoch erst völlig entwickelt, wenn schon einige Antheren sich geöffnet haben. Die am Grunde gekrümmten Staubblätter sind kürzer als die Stempel; es stehen daher die seitlich aufspringenden Antheren 2—-4 mm tiefer als die Narbe, so dass in den meist aufrecht stehenden Blüten spontane Selbstbestäubung meist ausge- schlossen erscheint und nur in vereinzelten Fällen möglich ist, wo Narben und Antheren in gleicher Höhe stehen. Jordan hebt noch hervor, dass die drei Kronblätter die Anflugstelle der Besucher bilden, von denen aus sich der Eingang zwischen den Staubblättern zur Blütenmitte hinzieht. Pollen, nach Warnstorf, safrangelb, biskuitförmig, dichtwarzig, etwa 25 u breit und bis 37,5 wu lang. Als Besucher beobachtete H. Müller nur 1 Grabwespe (Gorytes fargei Shuck. — G. campestris L.) J', sgd. Ich beobachtete (Nordfr. Ins. S. 167) 3 Schwebfliegen, mehrere Anthophiliden und 2 Tagfalter; Heinsius (B. Jaarb. IV. S. 68) in Holland: A. Diptera: a) Empidae: 1. Empis livida L. /. b) Museidae: 2. Anthomyia sp. J'; 3. Onesia floralis Rob.-D. Z'; 4. Pyrellia cadaverina L. 9; 5. Scatophaga stercoraria L. ©. B. Hymenoptera: a) Apidae: 6. Halictus leucopus K. 2. b) Sphegidae: 7. Crabro ceribrarius L. J' 9. H. de Vries (Ned. Kruidk. Arch. 1877) beobachtete in den Niederlanden 2 Hum- meln, Bombus subterraneus L. ® und B. terrester L. ". Mac Leod sah in Flandern 2 Schwebfliegen (B. Jaarb. V. S. 291). Schiner giebt für Österreich die Schwebfliege Melithreptus formosus Egg. als Besucher an. Nach Egge:r. i 135. Familie Juncaginaceae Richard. Meist windblütige und protogynische Pflanzen mit zweigeschlechtigen Blüten, deren Perigon aus zwei dreiblätterigen, meist kelchartigen Blattkreisen besteht. 581. Scheuchzeria L. Wahrscheinlich windblütig und protogynisch. 2613. Sch. palustris L. [Buchenau, in Englers Jahrb. f. Syst. II. S. 493, 494.| — Die trüb-bräunlich-grünen Perigonblätter sind ungleichmässig ausgebreitet. Die oben verdünnten Filamente tragen umgekippte Antheren; letztere enthalten glatten, leicht stäubenden Pollen. Die Narbe bildet eine zwei- zeilige Bürste mit langen, glashellen Papillen und erstreckt sich von der Spitze des Fruchtknotens eine Strecke an demselben abwärts. Die Narbe ist wohl früher als die Antheren entwickelt. Se a Fr FE, areas lee ul SE Zune Juncaginaceae. — Potameae. 409 582. Triglochin L. Axell, S. 38; Knuth, Nordfr. I. S. 135; Kerner, Pflanzenleben II. S. 146; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 291. Protogynische Windblütler. Das sechsblätterige, kelchartige Perigon dient als Tasche zur vorläufigen Aufnahme des aus dem darüber stehenden Staub- blatte herausfallenden Pollens. Zuerst stäuben die Antheren des unteren Staub- blattkreises, dann die des oberen aus. Nach Kerner sind die Narben 2 bis 3 Tage früher als die Antheren entwickelt. 2614. T. maritima L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 135, 136.] — Im ersten Blütenzustande treten die etwas federig zerschlitzten, papillösen Narben aus den zunächst noch knospenartig geschlossen bleibenden, grünlichen, an der Spitze rötlich gefärbten, kahnförmigen Perigonblättern hervor. Diese werden alsdann durch den anschwellenden Fruchknoten aus einander gedrängt, und nun biegen sich zunächst die drei äusseren derselben etwas zurück, doch so, dass ihre sich allmählich braun färbende Spitze stets in Berührung mit dem Fruchtknoten bleibt. Auf diese Weise entstehen drei halbmondförmige Taschen, hinter welchen sich je ein Staubbeutel öffnet und den Pollen teilweise in dieselbe entleert. Bei leiser Berührung und durch jeden Windstoss verstäubt der Pollen aus den Taschen und aus den Antheren, falls diese noch solchen enthalten; ebenso leicht lösen sich auch die nunmehr trockenhäutig gewordenen äusseren Perigonblätter los und werden sowohl mit dem noch in ihnen liegenden Pollen als auch mit den mit ihnen am Grunde verbundenen Antheren durch jeden Luftzug entführt. Ist der äussere Perigonblattkreis auf die Weise entfernt, so wiederholt sich der eben beschriebene Vorgang mit dem inneren. — Pollen, nach Warnstorf, gelblich-weiss, sehr unregelmässig tetraödrisch, warzig, 25>—31 u diam. 2615. T. palustris L. (Knuth, Ndfr. Ins. S. 136) hat dieselbe Blüten- einrichtung wie vor. — Pollen, nach Warnstorf, weisslich, kugelig'bis eiförmig, dichtwarzig, durchschnittlich von 31 « diam., 136. Familie Potameae ‚Juss. Meist protogynische Wind- oder Wasserblütler, 583. Potamogeton Tourn. Axell, S. 38; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 283—285; Knuth, Ndfr. Ins. S. 136, 137. Protogynische, windblütige, zweigeschlechtige Wasserpflanzen. Perigon fehlend, dafür vier schuppenförmige, perigonartige Konnektive. Nach Kerner fällt der Pollen zunächst in eine Aushöhlung des Konnektives (wenigstens bei P. erispus). 2616. P. natans L. [Knuth, a. a. O. S. 137.] — Etwa 50 Blüten von je 4—5 mm Durchmesser bilden eine dichtgedrängte, im ersten (weiblichen) 410 Potameae. Zustande etwa 4 cm lange, im zweiten (männlichen) Zustande etwa 6 em lange Ähre, die eben aus dem Wasser hervorragt. Die vier grünen perigonartigen Konnektive sind anfangs briefeouvertartig ge- schlossen und lassen nur die vier bürstenförmigen Narben hervortreten, welehe durch den Pollen benachbarter, bereits im männlichen Stadium ER befindlicher Blüten durch Vermittelung des Win- des bestäubt werden. Alsdann entfalten sich die Konnektive und nun springen die acht sitzen- den Staubbeutelfächer auf und entleeren reich- 3 Fig.368. Potamogeton natansL. (Nach der Natur.) lich den staubförmigen ‚kollen, Blüte im ersten (weiblichen) Zu- 2617. P. perfoliatus L. [|Warnstorf, stande von oben gesehen. s Ent- Bot. V. Brand. Bd. 37.) — Der Nagel der wickelte Narbe. p Schuppenförmi Kelchblätter der ges Konnektiv. (Vergr. etwa 6:1.) protogynischen Windblüten steht zur Zeit der Pollenreife senkrecht zum Fruchtknoten, während die Platte zu demselben die parallele Richtung ange- nommen hat; die vier Blütenhüllblätter dienen daher als ausgezeichneter Fang- schirm für den durch den Wind herbeigetragenen Pollen. Pollenkörner eiförmig bis elliptisch, weiss, wenig durchsichtig, zart netzig-warzig, etwa 44—50 u lang und 37,5 u breit. 2618. P. erispus L. [A.a. O. Bd. 38.] — Protogyn; Antheren extrors. Pollen weiss, kugelig bis eiförmig, fast glatt, von 37—47 u diam. Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 284 — 285) giebt eine ausführliche Darstellung der Blüten- einrichtung, welche der von mir über P. natans gegebenen im allgemeinen ent- spricht. 2619. P. lucens L. Pollen weisslich, unregelmässig-tetraödrisch, von 25 bis 28 u diam. (A. a. O.) Ä 2620. P. gramineus L. a. gramineus Fr. Pollen weiss, unregel- mässig-tetraödrisch, fast netzig-warzig, von 31—35 u diam. (A. a. O.) 2621. P. pusillus L. Pollen mehlartig weiss, tetraädrisch, dicht warzig und undurchsichtig, in der Grösse wechselnd, durchschnittlich 25 w diam. Aa, O0) 584. Ruppia L. Zweigeschlechtige, meist protandrische Wasserblütler. Pollen ohne Exine. 2622. R. maritima L. (R. spiralis Dumortier.) [Delpino und Ascherson Corrispondenza; H. Schenk, Biologie der Wassergewächse S. 123; Roze, Bull. d. 1. soc. bot. de France 1894.] — Die perigonlosen Blüten be- stehen nur aus zwei Staub- und vier Fruchtblättern. Der Kolben besteht nur aus zwei solcher Blüten, welche an der entgegengesetzten Seite der Blütenstands- achse sitzen. Im ersten Stadium ist der Kolben männlich; er ist dann kurz und ragt kaum aus der Scheide des Tragblattes hervor. Die Antheren entlassen dann unter Wasser ihre Pollenzellen, welche eine knieförmig eylindrische Gestalt Potameae. 411 haben und keine Exine besitzen, Infolge ihres geringen spezifischen Gewichtes steigen sie sofort zur Meeresoberfläche empor. Im zweiten (weiblichen) Zustande des Kolbens hat sich der Kolbenstiel so stark gestreckt, dass die jetzt empfängnisfähigen Fruchtknoten die Wasserober- fläche erreichen, -wo der Wind ihnen den Pollen zutreibt. In ähnlicher Weise wie bei Vallisneria zieht sich der Kolbenstiel nach geschehener Befruchtung wieder unter die Oberfläche des Wassers zurück, wo die Früchte heranreifen. 2623. R. rostellata Koch. (Delpino und Ascherson a. a. O,; Schenck a. a. O.). Der Blütenbau und die Entwickelungsfolge der Narben und Antheren sind wie bei voriger Art, doch wird diese Art auch als homogam oder protogyn bezeichnet. Der Kolbenstiel bleibt kurz und windet sich nicht spiralig auf, sondern bleibt gerade. Die Befruchtung erfolgt wohl ebenfalls durch schwimmenden Pollen, doch fehlen darüber direkte Beobachtungen. 585. Zannichellia Micheli. Einhäusige Wasserblütler. Pollen ohne Exine. 2624. Z. palustris L. [|Kerner, Pflanzenleben Il. S. 105; Roze, fecond. du Zann.] — Durch den von Tritzschke geführten Nachweis, dass das Pollenkorn keine äussere Hülle (Exine) besitzt, ist es höchst wahrscheinlich, dass Zannichellia hydrophil ist. Die männlichen Blüten bestehen aus einem nackten Staubblatt, die weiblichen aus einer becherförmigen Hülle mit vier Fruchtblättern, welche je einen kurzen Griffel besitzen, dessen Narben zu einem schiefen Trichter zusammentreten. So lange sich die Pollenzellen in den ge- schlossenen Antheren befinden, haben sie eine kuglig Form. Nachdem sie aus den Antheren hervorgetreten sind, werden sie zu Schläuchen, welche zu den Narben hingetrieben werden. Letztere bilden je einen dreieckigen, ziemlich grossen Lappen; indem nun drei oder vier solcher Lappen zusammentreten, bilden sie, nach Roze, einen Trichter, welcher ein Auffanggefäss für den schwimmenden Pollen bildet. 586. Zostera L. Einhäusige Wasserblütler. Pollen ohne Exine. 2625. Z. marina L. [Clavaud, f&condation du Zostera, Bordeaux 1878; A. Engler, Bot. Ztg. 1879. S. 654, 655; H. Schenck, Biologie der Wasser- gewächse S. 127; Delpino, Ult. oss. II] — Die eingeschlechtigen, perigon- losen Blüten sitzen zahlreich an einer häutigen, blattförmigen Spindel und sind von einer in ein lineales Blatt auslaufenden Blütenscheide umgeben. Die Blüten sind an der Spindel in Form einzelner Antheren und Fruchtknoten in zwei Längsreihen angeordnet und zwar so, dass die männlichen mit den weiblichen Blüten über einander und neben einander abwechseln. Diese Stellung lässt auch die Auffassung zu, dass je zwei neben einander stehende Antheren und Frucht- knoten zusammen eine Zwitterblüte bilden. Die Blütenstände sind protogyn. 412 Potameae. — Najadaceae. Im ersten Stadium treten die beiden fädlichen, gabelförmigen Narben 3 mm weit aus der Blütenscheide hervor, während die Antheren noch geschlossen sind. Alsdann öffnen sich die Antheren plötzlich und entleeren die Pollenzellen des ganzen Faches gleichzeitig. Diese sind ohne Exine und bilden fadenförmige, flockige Massen, welche auf der Wasseroberfläche umherschwimmen und von den Narben der noch im ersten (weiblichen) Zustande befindlichen Pflanzen aufgefangen werden. Die Narbenschenkel werden von keilförmigen, nach aussen gekrümmten Zellen gebildet, welche an der Stelle, wo eine Pollenzelle sich an- gehängt, erweichen und dem vorher als kurzer, stumpfer Fortsatz angelegten Pollenschlauch das Eindringen ermöglichen. Nach geschehener Befruchtung fallen die Griffel ab. 2626. Z. nana Roth. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 138.] — Die Blütenein- richtung stimmt wohl mit derjenigen der vorigen Art überein, doch ist. es mir bisher niemals gelungen, blühendes Zwerg-Seegras zu finden, obgleich ich be- sonders im Watt der Halligen äusserst zahlreiche Pflanzen untersucht habe. Das Zwerg-Seegras vermehrt sich hier sehr reichlich auf vegetativem Wege. 2627. Posidonia L. |Delpino, Ult. oss. II. 8. 6-—7] ist protogynisch, . 157. Familie Najadaceae Link. 587. Najas L. Ein- oder zweihäusige Wasserblütler. Pollen ohne Exine, in der geschlossenen Anthere kugelig oder elliptisch-eylindrisch, im Wasser schlauchförmig. 2628. N. major Allioni. [Magnus, Najas; Jönsson, Najas; Kerner, Pflanzenleben II. S. 105.] —- Zweihäusig. Die männliche Blüte besteht aus nur einem Staubblatt, welches eine aus vier Fächern bestehende, endständige Anthere darstellt und von zweischeidig geschlossenen Hüllen umgeben wird, von denen die äussere in einen gezähnten Schnabel ausgewachsen ist, während die innere mit der Antherenwand fast bis zur Spitze verwachsen ist. Indem letztere in vier sich zurückrollende Klappen zerreisst, gelangt der Pollen in das Wasser. Da, nach Jönsson, die Pollenzellen infolge ihres starken Gehaltes an Stärke- körnern spezifisch schwerer als das Wasser sind, so sinken sie unter und werden von den Narben der nur aus einem Fruchtknoten mit 2—3 Narbenschenkeln bestehenden weiblichen Blüten aufgefangen. Die Pollenkörner haben, nach den Beobachtungen von Magnus, bereits in der geöffneten Anthere Schläuche getrieben. 2629. N. flexilis Rostkovius et Schmidt. (Caulinia flexilis Willd.) IJönsson, a. a. ©.; Magnus, a. a. O.] — Einhäusig. Die innere, mit der Antherenwand verwachsene Hülle der männlichen Blüten, welche, nach Jönsson, höher an der Pflanze sitzen als die weiblichen und zahlreicher als diese sind, klafft in zwei Lappen auseinander. Die weibliche Blüte trägt zwei Narben- und zwei Stachelschenkel. I de m a Va ln u nn ta a EEE = a Al 2 Fall nu Dur 2 Lemnaceae, 413 138. Familie Lemnaceae Link. 588. Lemna L. Ludwig, Süsswasserflora S. 38—40; Trealease, Proc. of the Bost. Soe. of Nat. Hist. XXI. 8. 410—415; Hegelmaier, Lemnaceen; Delpino, Rivista bot; Knuth, Ndfr. I. S. 138; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38. Zweigeschlechtige oder einhäusige Pflanzen, welche bei uns selten Blüten entwickeln. Die Vermehrung geschieht daher fast ausschliesslich durch Sprossung des thallusartigen, meist linsenförmigen, schwimmenden Stammes. Lemna (Wolffia) arrhiza L. blüht bei uns überhaupt nicht, sondern nur in wärmeren Gegenden. — Die Angaben der verschiedenen Forscher über die Bestäubungsein- richtungen widersprechen sich zum Teil, doch können sie, nach Ludwigs Ansicht, recht wohl zugleich richtig sein, da die Blüteneinrich- tung derselben Pflanze in verschiedenen Gegenden verschieden sein kann. Da ich niemals blühende Lemna-Arten zu beobachten Gelegenheit gehabt habe, so gebe ich zunächst die Schilderung der blüten- biologischen Verhältnisse von Lemna minor, wie der va sie Ludwig an Exemplaren der Umgegend von Greiz Fig. 369. Lemna tri- sowohl in einem ruhig gelegenen Teiche als auch im sulcaL. (Nach A. Engler.) Zimmer vom Mai bis in den Juli beobachtete: Der Blütenstand in zwei aufein- einhäusige Blütenstand besteht dort entweder aus einem 4nder folgenden Stadien, höher stehenden kurzgriffeligen Stempel und zwei tiefer stehenden, wie jener nach oben gerichteten Staubblättern, oder Stempel und Staub- blätter befinden sich, von einer unregelmässig zerreissenden Hülle umschlossen, an verschiedenen Stellen des Thalloms. Die beiden Staubblätter entwickeln sich nach einander, doch erheblich früher als die Narbe. Es ist daher durch diese protandrische Diehogamie und durch die gegenseitige Stellung von Narbe und Antheren spontane Selbst- bestäubung ausgeschlossen. Auch ist es undenkbar, dass der Wind bei der Kürze und Starrheit der Staubblätter und der geringen Pollenmenge als Über- träger des Pollens eine Rolle spielen könnte. Trotz des gänzlichen Mangels an Anlockungsmitteln hält Ludwig die Pflanze für tierblütig und zwar von den auf der Wasseroberfläche sich tummelnden Wassertieren, besonders den stossweise rudernden, geselligen Wasserläufern (Hydrometra-Arten), besucht. Für die Insekten- blütigkeit spricht die Beschaffenheit der Pollenkörner, denn diese sind stachelig und mit zahlreichen Hervorragungen besetzt. Der Durchmesser eines Pollen- kornes ist 26 « und die Länge ihrer Stacheln beträgt etwa 1 @. Die Pollen- körner haften daher leicht an dem Körper der über die Antheren streifenden Insekten und können von diesen leicht auf die etwas konkave Narbenscheibe übertragen werden. Da die auf oder zwischen den Lemnarasen sich tummeln- den Insekten sowohl mit den Antheren als auch mit der Narbe ohne weiteres in Berührung kommen, so bedarf die Pflanze keiner besonderen Lockmittel und 0) 414 Lemnaceae. keiner Gegenleistung (— vielleicht ist die Gewährung eines festen Untergrundes als solche anzusehen). Die Lemna erreicht daher dasselbe, was die „Blumen“ durch Entwickelung von Farbenpracht, von Nektar und Duft erzielen. Trealease fand die Pflanze protogynisch. Derselbe meint, dass die "Lemnarasen durch Wasserströomungen und Wind zusammengedrängt waren, dass dabei die im weiblichen Stadium befindlichen Pflänzchen leicht mit solchen im männlichen Zustande befindlichen in Berührung kommen und so die Befruchtung erfolgt. Nach demselben Forscher ist an den von ihm beobachteten Pflänzchen Selbstbestäubung nicht ausgeschlossen, da das eine Staubblatt drei Tage nach der Narbe entwickelt und letztere alsdann noch empfängnisfähig war; das zweite Staubblatt öffnete sich nach abermals drei Tagen. Hegelmaier bezeichnet Lemna minor gleichfalls als protogynisch ; doch ist die Narbe zur Zeit des Öffnens der Antheren noch empfängnisfähig, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt, während Fremdbestäubung unwahr- scheinlich. ist. Delpino schliesst sich der von Ludwig gebrachten Deutung der Be- stäubungseinrichtung an; er vermutet, dass auch Wasserschnecken als Befruchter in Betracht kommen. Nach Kalberlan (Zeitschr. f. Naturwiss. 1894) ist Lemna protogynisch und wird wahrscheinlich von Insekten befruchtet. L. Vuyck (Bot. Jaarb. VII. S. 72) fand im Sommer 1894 in Holland blühende Lemna-Pflanzen. Sie waren immer protogynisch-diöcisch. Die Blüten- stände stimmten genau 'mit der Beschreibung, welche Hegelmaier gegeben hat, doch fand Vuyck, dass die Narbe, welche hier eine trichterförmige Er- weiterung des Pistills darstellt, eine stark zuckerhaltige Flüssigkeit absondert, mithin die Narbe gleichzeitig Nektarium ist. In diesen einfach gebauten Pflänzchen ist die Arbeitsteilung nur wenig vorgeschritten, denn hier übernimmt ein Organ Leistungen, welche in anderen Blüten mehreren zukommen. Demnach ist die Blüte oder vielmehr der Blütenstand entomophil; doch hat Vuyck keinen Insektenbesuch wahrgenommen. Auch die stacheligen Pollen- körner weisen auf Insektenblütigkeit hin. Wegen der Seltenheit der Blüten- bildung kommt jedoch Fortpflanzung auf geschlechtlichem Wege kaum zu stande; dafür ist die vegetative Vermehrung eine ausserordentlich reiche. Die Pflanze kann daher eines Sexualaktes entbehren, doch bleibt es, nach der Meinung von Vuyck, fraglich, ob sich nicht ein Generationswechsel vorfindet, wobei nach einigen ungeschlechtlichen Generationen ein Copulationsakt notwendig sei, um kräftige Pflanzen zu erhalten. Nach Warnstorf zeigt das Primärstämmchen unserer Lemna-Arten bei der vegetativen Vermehrung über dem Grunde zwei seitliche Laubspalten, aus welchen, von der Mediane des Laubes entspringend, zwei gleichwertige Seiten- sprosse hervorgehen, die sich auf ähnliche Weise verhalten wie die Primärsprosse. So entstehen jene fortlaufenden Ketten zusammenhängender Individuen, wie wir sie bei L. trisulca zu beobachten Gelegenheit haben. Bei blühenden Exem- plaren tritt diese Tendenz der Sprossbildung bedeutend zurück und die Seiten- Lemnacene. 415 sprosse treten in sehr beschränktem Masse auf. L. trisulca, minor und gibba entwickelten aus der rechts oder links liegenden Laubspalte in der Regel nur einen sekundären Laubspross, welcher bei L. trisulea, abweichend von sterilen Pflanzen, stets ungestielt bleibt; der diesen gegenüberliegende Seitenspross dagegen war fruchtbar und in einen von einem zarten Hüllblatte eingeschlossenen - Blütenstand umgewandelt, welcher aus einem endständigen Stempel und zwei unmittelbar unter dem Fruchtknoten stehenden Staubblättern besteht. Selten schlägt derselbe ganz fehl oder es sind nur entweder der Stempel oder die Staubgefässe ausgebildet. Zuerst tritt immer der zarte Griffel mit einer trichterförmigen Narbe aus dem Laubspalt hervor und während sich derselbe nach oben biegt, hebt der Narbentrichter zugleich ein Tröpfehen Wasser empor, welches wie eine Krystall- kugel auf demselben ruht. Nur etwa !/g mm erhebt sich der Griffel über die Wasseroberfläche und ist, wenn das erste Staubblatt zur Reife gelangt und hervortritt, meist verschwunden, mitunter aber noch empfängnisfähig, so dass in diesem Falle leicht Autogamie eintreten kann. Erst wenn die Anthere des ersten Staubblattes ihre stacheligen, adhärenten, tetraädrischen, etwa 25 u diam. mes- senden Pollenzellen ausgestreut, tritt aus dem Laubspalt das zweite Staubgefäss hervor. Während nun die Blüte des Primärsprosses verblüht, schiebt sich der gegenüberliegende Seitenspross weiter und weiter aus dem Laubspalt heraus und zeitigt einen zweiten Blütenstand, ähnlich dem ersten, und zwar entwickelt sich derselbe in dem links liegenden Laubspalt, wenn das Sekundärsegment rechts aus dem ersten Laubstück hervorgeht und umgekehrt, wenn. es aus dem linken Laubspalt sprosst. Niemals sah Warnstorf an blühender Lemna, dass sich in beiden Laubspalten Blütenstände entwickelt hätten, sondern stets war nur der eine Spross in einer der zwei Spalten in einen Blütenzweig umgewandelt. Auffallend ist, dass das Primärsegment blühender L. trisulca mit seiner oberen Hälfte immer bogig nach unten gerichtet ist und ins Wasser taucht, während die mittlere und untere Partie auf dem Wasser schwimmen. Durch genaue Beobachtung blühender Wasserlinsen im Zimmer stellte Warnstorf folgendes fest: 1. Unsere Lemnaceen (L. trisulca, L. minor und L. gibba) sind aus- geprägt protogyn. 2. Da mitunter die Narbe noch frisch ist, wenn das erste Staubblatt seinen Pollen verstreut, so kann in diesem Falle leicht Autogamie eintreten. 3. Bei dem dicht gedrängten Beisammenleben der Lemnaceen kannz leicht Pollen von Blüten im zweiten männlichen Stadium auf solche im ersten weiblichen Stadium durch gegenseitige Berührung verschiedener Individuen gelangen und dadurch Fremdbestäubung erfolgen. | 4. Der Wind kann den etwa im Wasser schwimmenden Pollen leicht in die trichterförmige Narbe spülen oder auch entfernte Individuen in verschiedenen Blütenstadien so nähern, dass gegenseitige Bestäubung eintritt. 416 Araceae. 5. Es ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, 'dass Pollen durch kleine Wasserspinnen, Wasserkäfer und Schnecken (Planorbis) auf die Narbe übertragen wird. So wirken bei der Befruchtung der Lemnaceen vielleicht in gleichem Masse Wind, Wasser und Tiere mit; es ist aber auch keineswegs bei dem ge- selligen Zusammenleben derselben Fremdbestäubung ohne äussere Hülfe, ja nicht einmal Autogamie ausgeschlossen. 2630. L. polyrrhiza L. (Spirodela polyrrhiza Schleiden.) [George Engelmann, Bull. Torr. Bot. Club 1870. S. 42, 43; Henry Gillmann, Amer. Nat. 1881. S. 896, 897.) — Nach Engelmann ist diese Art prot- andrisch. Gillmann beobachtete, dass sich die etwa um 4 Uhr nachmittags entfaltenden Staubblätter nachts zurückbewegten und sich am andern Morgen zwischen 7 und 9 Uhr wieder öffneten. 139. Familie Araceae Juss. Engler, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam. III. 3. S. 108—119; Knuth, Grundsiss S. 94. | . Diese zwei- oder eingeschlechtigen Blüten stehen dicht gedrängt auf einer fleischigen Spindel und bilden einen meist von einer Blütenscheide umhüllten Kolben. Als Schauapparat dient teils die Blütenscheide, teils der Blütenstand, teils eine gefärbte, keulige Verlängerung des Kolbens oder mehrere dieser Teile gleichzeitig. 589. Arum\\l. Einhäusige protogynische Kesselfallenblumen. 2631. A. maculatum L. [Delpino, Ult. oss. S. 17—21; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870. S. 589, 591; H. M, Befr. S. 72, 73; Mac Leod, B. Jaarb. V.S. 292—293; Kirchner, Flora S. 86; Christy and Corder, Arum; Knuth, Bidragen.] — Der obere Teil der Blütenscheide dient nebst dem aus demselben hervorragenden, schwarzroten, dieken Kolbenende als Anlockungsmittel für winzige Mücken, besonders aus der Gattung Psychoda. Als weiteres An- lockungsmittel dient der zur Blütezeit faulig urinöse Geruch des Blütenstandes. Der untere, bauchig zusammengezogene Teil der Blütenscheide bildet ein zeit- weiliges Gefängnis für die kleinen Blumengäste. Indem diese nämlich an dem hervorragenden, rotbraunen Kolbenende abwärts kriechen, kommen sie in der Höhe der Verengerung der Scheide an mehrere Reihen dicht übereinander stehender, starrer Borsten, welche von dem hier bereits wieder zusammengezogenen Kolben ausgehen und bis zur inneren Scheidenwand reichen. Die kleinen Mücken kriechen durch dieselben hindurch, der Wärme und der gleichfalls rotbraunen Färbung der Innenfläche der von hier ab zu einem Kessel erweiterten Blüten- scheide nach. Aus diesem Kessel finden sie vorläufig den Rückweg nicht. Zwar würden diese Fäden sie nicht hindern, zwischen ihnen wieder zurückzukriechen, 417 aber die kleinen Mücken versuchen den Rückweg fliegend zu machen, und dabei erreichen sie ihr Ziel nicht, sondern prallen, indem sie dem hellen, oberen Teile des Kessels zufliegen, immer wieder an dem Gitterwerk der Borsten- reihen ab. Die gefangenen-kleinen Mücken finden im ersten Blütenzustande ent- wickelte Narben vor, auf welche sie bei den Versuchen, wieder ins Freie zu gelangen, den von einem anderen Blütenstande mitgebrachten Pollen bringen. Alsdann vertrocknen die Narben und an Stelle derselben erscheint ein winziges Honig- tröpfchen, welches den Mücken als Entgelt für ihr Warten und die Befruchtung der Narben dar- geboten wird. Nun öffnen sich auch die Antheren und lassen ihren Pollen heraustreten, so dass er in Mengen den Grund des Kessels erfüllt und die kleinen Gäste sich mit demselben be- Fig. 370, Arum maculatum L. (Nach Herm. deeken, worauf die den Aus- gang versperrenden Borsten schlaff werden, die Blütenscheide sich auseinander thut und die Be- sucher ihr zeitweiliges Gefäng- nis ohne Mühe verlassen. Wie ich öfter beim Aufschneiden einer Blütenscheide beobachtete, fliegen die Mücken unmittelbar zu einer anderen Pflanze und kriechen Müller.) VI. Blütenstand von aussen gesehen. (1:3.) VII. Der- selbe mit aufgeschnittenem Blütenkessel. (1:3.) VIII. Derselbe fast in natürlicher Grösse, IX. Quer- durchschnitt dicht über dem Eingangsgitter des Blü- tenkessels. a Fahne und Eingangszelt. 5b Schwarz- purpurne Anlockungs- und Leitstange. c Eingangs- gitter des Blütenkessels (umgebildete Staubblätter). d Noch geschlossene männliche Blüten (Antheren), e Umgebildete weibliche Blüten (Ovarien), ohne er- kennbaren Lebensdienst, vielleicht bloss durch Kor- relation des Wachstums mit den oberen Staubblättern umgebildet. f Weibliche Blüten (Ovarien), jetzt empfängnisfähig. wieder in den Kessel hinab. Sie werden daher beim Verlassen der Blume sich zu einer anderen begeben und hier die Narben mit dem mitgebrachten Pollen belegen). 1) Nach Fertigstellung des“ Manuskripts habe ich in der „lllustr. Zeitschrift für Entomologie* 1898, Bd. III. S. 201 folgende Bemerkung veröffentlicht: Schon früher hatte ich in dem Kessel von Arum maculatum L. zuweilen hunderte von Exemplaren von Psychoda phalaenoides L. gefunden, so bei Iserlohn in Westfalen und bei Eutin. Die mir am 8. Juni d. J. aus dem Schlossgarten von Plön zugesandten Pflanzen ent- hielten in ihren Blütenkesseln eine so grosse Anzahl dieser kleinen Fliegen, wie ich es noch niemals vorher gesehen hatte. Die Blütenscheide war unterhalb des Haargitters so dieht von den Tierchen angefüllt, dass ihnen eine freie Bewegung unmöglich war, sie vielmehr dicht an einander: gedrückt waren. Ein einziger Blütenkessel enthielt nicht weniger als 6 cem Fliegen. Ich breitete denselben auf einer Fläche von 1 qdm möglichst gleichmässig aus und zählte die Fliegen, welche auf 1 gem lagen, wobei sich die Zahl 40 Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 37 418 Araceae. Als Besucher beobachtete H. Müller (nach der Bestimmung von Winnertz) oft hunderte von Exemplaren Psychoda phalaenoides L. (= Ps. nervosa Mg., nach Schiner vielleicht auch = Tipula nervosa Schrank.). Auch ich habe in den Wäldern der Umgegend von Eutin dieselbe Art in derselben Menge in den Blüten- scheiden angetroffen. 2632. A. italicum L. [Delpino, a. a. O.; Knuth, Capri 16—21.] — Die Blüteneinrichtung entspricht vollständig derjenigen von A. maculatum. Im Knospenzustande ist der Blütenstand fest von der grossen, noch grünen Hülle umgeben. Allmählich wird sie heller, und ihr oberer Teil entfaltet sich, so dass die gelbe Kolbenspitze sichtbar wird. Im entwickelten Zustande erreicht der Kolben der Pflanzen von Capri eine Länge von 8, selbst von 10 em, und zwar sind zwei Drittel oder drei Viertel desselben gelb gefärbt und erreichen einen Durch- messer von 1,5 cm, während das unterste Drittel oder Viertel stielartig auf etwa 6 mm zusammengezogen und in dem gleichfalls zusammengezogenen Teile der Blütenscheide verborgen ist. | Unterhalb der engsten Stelle des Kolbens befinden sich mehrere Reihen rudimentärer Blüten, welche mit einer Verdickung an dem Kolben befestigt sind und in schräg nach unten gerichtete, 5 mm lange, steife, bis an die Kessel- wand reichende Borsten auslaufen. Ein wenige Millimeter langes Kolben- stück trennt sie von den zahlreichen, in 5—7 Kreisen sitzenden, nur aus einem einzigen Staubblatte bestehenden männlichen Blüten. Unmittelbar unter diesen befinden sich wiederum in mehreren Reihen auftretende, verkümmerte weibliche Blüten mit fast senkrecht abstehenden, etwa 5 mm langen, griffelartigen Fort- sätzen, und unter diesen endlich die gleichfalls in 5—7 Reihen angeordneten weiblichen Blüten. Jede dieser letzteren besteht nur aus einem schräg aufwärts gerichteten Fruchtknoten, mit einer nach aussen gestellten Narbe, welche als ein rundlicher Fleck von nicht ganz 1 mm Durchmesser erscheint. Schon in der noch geschlossenen Blütenscheide sind die weiblichen Blüten entwickelt, während die männlichen erst nach dem Einschrumpfen des Frucht- knotens ihren Pollen entleeren. Die bis dahin weisslich-gelbe, sich in der Färbung kaum vom Fruchtknoten unterscheidende Narbe: ist dann bräunlich gefärbt, während der Pollen den Grund des Kessels in grosser Menge er- füllt. Nachdem die Antheren den Pollen ausgestreut haben, wird die Blüten- hülle welk, und es fällt zunächst meist nur der obere gelbe Teil des Kolbens ab. Mit dem Einschrumpfen der Verschlussborsten fällt dann auch der untere zusammengezogene Teil des Kolbens nebst den männlichen Blüten ab, die Blüten- scheide verwelkt gänzlich und die Früchte reifen heran. als Durchschnitt herausstellte, so dass der Gesamtinhalt eines einzigen Blüten- kessels nicht weniger als etwa 4000 Fliegen betrug. Mit welcher Begierde die Fliegen die Blütenstände von Arum aufsuchen, geht aus dem Umstande hervor, dass die beim Aufschneiden der Kessel entweichenden sofort wieder in einen vorgehaltenen Blütenstand hineinschlüpfen und in demselben ver- schwinden. Ich möchte noch bemerken, dass sämtliche Exemplare von Arum, welche so übermässig mit Psychoda angefüllt waren, sich im zweiten (also männlichen) Blüten- stadium mit bereits vertrockneten Narben und geöffneten Antheren befanden. Araceae. 419 Als Besucher beobachtete Delpino (Ult. oss.) folgende, von Rondani be- stimmte Dipteren als Besucher: Ceratopogon pietellum Rond., Chironomus byssinus Schrk., Drosophila funebris Fabr., Limosina pygmaea Zett. (= erassimana Hal.), Psychoda nervosa Schrk., Seiara nervosa Mg. Ich habe auf Capri, wo ich die oben geschilderte Blüten- einrichtung von A. italicum niederschrieb, gleichfalls zahlreiche winzige Dipteren und auch einen etwa 4 mm langen Kurzflügler beobachtet. Arcangeli (Nuovo Giorn. bot, Ital. XV. 1883) giebt an, dass die Blüten- stände sich gegen 1 Uhr mittags öffnen und ihre volle Entwickelung zwischen 3 und 5 Uhr nachmittags erreichen. Die Entwickelungsstadien sind dieselben wie bei Dracunculus vulgaris. Der Geruch ist nicht wahrzunehmen. Arcangeli bezeichnet ihn als ein Gemisch von Mäuse- und Citronengeruch und dem Geruch zersetzter Pflanzenteile. Die Blütenscheide besitzt am Grunde auch einen Magnolien- oder Fruchtgeruch. Die Bestäubungsvermittler sind kleine, sich von zersetzten Pflanzenstoffen nährende Fliegen. Arcangeli zählte in 56 Blütenständen 239 kleine Dipteren, von denen 159 der Gattung Psychoda angehörten. Von 239 Fliegen waren nur 17 mit Pollen bedeckt, die anderen hatten den mitgebrachten Blütenstaub bereits an die Narben abgesetzt. In Bezug auf die Blüten von Arum italicum giebt Aroenasli an, dass die Temperaturerhöhung bereits 9 Uhr morgens, also mehrere Stunden vor dem Aufblühen der Inflorescenzen bemerkbar ist. Ihr Maximum (40° C.) erreicht sie zwischen 6 und 8!/a Uhr abends. Der Kolben verliert dabei bedeutend an Gewicht. ) Kraus (Abh. Naturf. Ges. Halle. XVI. 1882) beobachtete, dass die Wärmeentwickelung innerhalb der Blütenscheide bis zu 40—43 —44,7° C. steigt, bei einer Lufttemperatur von 17,7° C. Die Selbsterwärmung beginnt meist an der Spitze des Kolbens und schreitet von dort bis zu seinem Grunde fort. Die biologische Bedeutung dieser Wärmeentwickelung ist, dass die pollenübertragen- den Mücken veranlasst werden, in den warmen Kessel hinabzusteigen. Und da die Besucher die Kolbenspitze als Anflugstelle benutzen, so ist diese zuerst und am stärksten erwärmt. Die Wärmeentwickelung findet nur während des ersten (protogynischen) Zustandes des Blütenstandes statt und dauert auch nur so lange wie dieser, 2633. A. ternatum Thunberg. [Breitenbach, Bot, Zig. 1879; H. Müller dgl.] — Die Blütenstände sind protogynisch. Der Pollen der männ- lichen Blüten fällt auf die gefangenen kleinen Insekten (wahrscheinlich Fliegen), welche dann aus einer kleinen Öffnung entweichen können. 2634. A. erinitum Aiton. [Schnetzler, Kosmos VII, VIIL] -— Die Blüteneinrichtung gleicht derjenigen von A. maculatum. Die Anlockung von Aasfliegen geschieht durch einen starken Geruch nach faulem Fleisch. Die kleineren Besucher können den Kessel nicht wieder verlassen, sondern werden von klebrigen Haaren dort festgehalten und durch deren Sekret verdaut. Arcangeli (Nuovo Giorn, bot. Ital. XV. 1883) beobachtete als Besucher besonders Fliegen : in einer einzigen Blütenhülle 385 Dipteren, von denen 107 der Art Lucilia caesar L. angehörten. Die Blütenhülle ist in ihrem oberen 97% 420 Araceae, Teile knieförmig gebogen, so dass nur ihr unterer Teil die „Hochzeitskammer“ bildet. Der obere Teil trägt dicht stehende, schräg abwärts gerichtete, purpur- rote Reusenborsten. Die Narben sind ebenso kurzlebig wie bei Dracunculus vulgaris. Die Pflanze ist also der Befruchtung durch Dipteren angepasst. Eine so starke Anhäufung der Besucher in einer einzigen Blütenscheide, wie Arcangeli es beobachtete, tritt wohl in der Natur nicht ein, sondern erfolgt an den unter- suchten Pflanzen wohl nur infolge der geringen Anzahl der kultivierten Pflanzen. Diese Überfälle der Besucher ist der Pflanze sogar schädlich, da die in der Hochzeitskammer eingeschlossenen Insekten sich unter einander beschädigen und sterben, so dass nur eine geringe Anzahl derselben in der vierten Blütenperiode wieder ins Freie gelangen. 2635. A. pietum L. fil. Arcangeli (Ricerche 1886) fand in einem Blüten- stande im bot. Garten zu Pisa 95 Insekten, darunter 86 Borborus (Copromyza) equinus Fall,, drei Aphodiu smelanostietus Schmidt, ein Oxytelus nitidulus Grav., vier andere kleinere Fliegen und ein wahrscheinlich auf Borborus schmarotzendes Hymenopteron. Die Besucher wurden offenbar von der dunkelpurpurfarbigen Blütenhülle und dem ebenso gefärbten Kolbenende, sowie von dem an faulende Früchte erinnernden Geruch des Blütenstandes angelockt. Martelli (N. G.B. J. 1890) fügt hinzu, dass die protogynischen Blüten- stände sich morgens öffnen. Dann sind die Narben frisch und belegungsfähig, doch die Antheren noch nicht geöffnet. Der fäkale Geruch ist am intensivsten, und zwar stinkt der Osmophor am meisten in seinem oberen Teile, wohin die Besucher anfliegen. Am folgenden Tage öffnen sich die Antheren der männ- lichen Blüten der von einer kapuzenartigen Spatha bedeckten Blütenstände. 2636. A. Dioscoridis Sibth. et Sm. öffnet, nach Caleri, früh morgens seine Blütenscheide; zwischen 8 und 9 Uhr fliegen zahlreiche Fliegen (besonders Mus- ciden) heran. Alsdann schliesst sich die Blütenscheide, wobei auch der Geruch verschwindet, Am zweiten Tage wird den Gefangenen die Freiheit wieder gegeben. Die protogynen Blüten haben also nur sehr kurze Zeit empfängliche Narben. 2637. A. Arisarum L. (Arisarum vulgare Kunth.) [Delpino, Ult. oss. S. 21, 22; Knuth, Capri S. 18—25.] — Zwar konnte ich auf der Insel Capri (im März 1892) den allerersten Blütenzustand dieser interessanten Art wegen zu weit vorgeschrittener Entwickelung der Pflanze nicht mehr be- obachten, doch liess sich die Blüteneinrichtung noch klar erkennen. Zur An- lockung der in zeitweiliger Gefangenschaft gehaltenen Insekten dient die mit Strichzeichnung versehene Blütenscheide und das aus derselben hervorragende Kolbenende. Im jugendlichen Zustande sind diese beiden Organe grünlich ge- färbt (die Scheide unterhalb der gewölbten Spitze grünlich und weiss längsge- streift). In einem späteren Stadium ist die umgebogene, aus der Scheide 1,5 bis 2 cm hervorragende Kolbenspitze schwach bräunlich gefärbt, und auch die bisher grünlichen Teile der Scheide nehmen dieselbe Färbung an, so dass der obere gewölbte Teil derselben braun, der untere ceylindrische etwa zwanzigreihig braun und weisslich gestreift erscheint. Die Honiganlockung geschieht aber wohl durch den geradezu impertinenten, fauligen Geruch des Blütenstandes. Die Blütenscheide hat eine Höhe von etwa 4 em und ungefähr denselben Umfang. Oben ist sie ein wenig zusammengezogen und wird durch einen helm- artig überneigenden, zugespitzten, dunkel gefärbten Lappen bedacht, welcher den Eintritt des Lichtes in den Kessel verhindert. Etwa zehn weibliche Blüten stehen am Grunde des Kolbens. Über ihnen stehen in lockerer, 1,5 em langer Ähre die viel zahlreicheren (— ich zählte bis 40 —) männlichen Blüten, von denen jede aus einem einzigen kurz gestielten Staubbeutel besteht. Der Blütenstand ist protogynisch, doch sind die Narben noch empfängnisfähig, wenn die Antheren aufspringen, so dass spontane Selbst- bestäubung durch Pollenfall mög- lich ist. Die angelockten In- sekten kriechen entweder an dem aus der Blütenscheide heraus- hängenden Kolben in den Kessel oder gelangen in denselben, indem sie an ihr empor laufen. Meist nehmen sie einen längeren, un- freiwilligen Aufenthalt im Blüten- kessel, weil sie die Öffnung nicht wieder finden können, da diese, wie oben angedeutet, von dem dunkel gefärbten Dache überwölbt und beschattet ist. Bei dem Be- streben, wieder ins Freie zu ge- ee rer Dee Fig. 371. Arum Arisarum L. (Nach der Natur.) gegen die fensterartig durchschei- |, miätenstand mit Blütenhülle. TV? Derselbe ohne nenden, etwa zehn hellen Streifen Blütenhülle. der Scheide, und meist gelingt es ihnen erst nach vielfachen Versuchen durch Zufall, wenn sie abgemattet langsam an dem Kolben in die Höhe kriechen, die Freiheit wieder zu gewinnen. Wie gut dieser Verschluss ist, ergiebt sich schon daraus, dass man die Pflanze lange mit sich herumtragen kann, ohne dass die im Kessel befindlichen Insekten denselben verlassen; sobald man ihn jedoch aufschneidet, fliegen sie aus der Schnittöffnung eilig davon. Nach geschehener Befruchtung schrumpft der hervorragende Kolbenteil zusammen, der gewölbte Lappen der Scheide klappt sich nieder und verschliesst den Zugang zum Innern vollständig. Gleichzeitig verschwindet der Gestank, die Färbung der Hülle wird unansehnlich blass-rötlich, und schliesslich fällt letztere nebst dem oberen Teile des Kolbens ab. Als Besucher beobachtete ich auf Capri winzige Fliegen und Mücken, kleine Ameisen und einen Ohrwurm (Forficula decipiens Gene). 422 Araceae. 2638. Arisarum proboseideum Savi wird, nach Arcangeli (Nuova Giorn. Bot. Ital. XIII. 1895), hauptsächlich durch die pilzbewohnenden Nemocera unter den Fliegen befruchtet. Der obere Teil des Kolbens dient teils dazu, den Insekten den Austritt zu versperren, teils später wohl auch als Nahrung für dieselben. 2639. Dracuneulus vulgaris Schtt. (Arum Dracunculus L.) Die Blüten dieser in Südeuropa heimischen Art werden, nach Delpino (Ult. oss. S. 238), von Fleischfliegen besucht und befruchtet. Arcangeli (Nuovo Giorn. bot. Ital. XV. 1883) beobachtete in Italien als Besucher aber besonders Aaskäfer: in fünf Blütenständen 463 Käfer, davon 377 Saprinus nitidulus F.; er bezeichnet daher die Pflanze als „nekrokoleopterophil“. Wie bei Arum italieum lassen sich vier Blütenzustände unterscheiden: 1. Die Blütenscheide öffnet sich, die Antheren sind noch geschlossen, die Narben sind empfängnisfähig und werden durch Käfer bestäubt, welche, durch den Aasgeruch angelockt, pollenbedeckt herbeieilen. 2. Die Narben welken; die Antheren sind noch geschlossen. 3. Zu Beginn des zweiten Tages öffnen sich die Antheren ; die besuchenden Aaskäfer bedecken sich wieder mit Pollen. 4. Der untere Teil des Kolbens, welcher bisher spiegelnd glatt war, wird runzelig, so dass die Aaskäfer an ihm emporklettern, wieder ins Freie gelangen und dann neue Blüten bestäuben können. Delpino und Mattei (Malpighia 1890) bemerken, dass thatsächlich Fliegen (Calliphora vomitoria L., Sarcophaga carnaria L., Lucilia-Arten u. s. w.) als Bestäubungsvermittler anzusehen sind, mithin die Pflanze sapromyiophil ist, In den Kesseln der sporadisch in Wäldern wachsenden Pflanzen finden sich, nach Delpino und Mattei, nämlich nur Fliegen. Die wenig flugtüchtigen. glatten Käfer dürften kaum im Stande sein, den Pollen dieser, wie es scheint, adynamandrischen Pflanze zu übertragen. Die von Fliegen besuchten wilden Pflanzen sind, nach den genannten Forschern, sehr fruchtbar, während die fast ausschliesslich von Aaskäfern besuchten Gartenpflanzen oder Geartenflüchtlinge unfruchtbar bleiben. Der Grund, weshalb die Fliegen diese Pflanzen nicht besuchen, scheint in der Anwesenheit (Geruch?) der Aaskäfer zu liegen. Letztere scheinen eher den gefangenen Fliegen als dem Aasgeruch der Blüte nachzugehen und sich erst nachträglich an Arum Dracunculus gewöhnt zu haben, weil sie hier Beute finden. (Nach Ludwigs Ref. im Bot. Centralbl. Bd. 46. p. 38, 39.) Demgegenüber bemerkt Arcangeli (Malpighia 1890), dass er mehrere Fälle einer direkten Befruchtung durch Vermittlung der Käfer beobachtet habe. Auch Vinassa (Atti Soc. Toscana 1891) beobachtete dasselbe. Als Besucher sah Walker in Gibraltar (Ent. M. Mag. XXV) zahlreiche Be- fruchtung vermittelnde Insekten, besonders Aasfliegen (Calliphora vomitoria L., Scato- phaga, Creophilus maxillosus L., Dermestes vulpinus F., Saprinus 3 sp.). Das Maximum der Wärmeentwickelung in der Blütenscheide wird um 2!/a Uhr nachmittags mit 270 C. (gegen 24,60 der umgebenden Luft) erreicht. Araceae., 423 In einer späteren Untersuchung (Bull. d. Soc. Bot. Ital 1897.58. 293 bis 300) hat Arcangeli die Maximaltemperatur zwischen 8 und 10 Uhr vorm, gefunden, wobei in der Blütenscheide 28° herrschten; ein zweites Maximum stellte sich am Nachmittage ein. Die Lufttemperatur schwankte dabei zwischen 20,5 ° und 21,8 °., Von im der Hochzeitskammer gefangenen (149, 21, 200) Insekten waren diesmal nur eine verschwindend kleine Anzahl Käfer; die meisten ‘waren Bor- boriden (Dipteren), besonders die Arten: Limosina simplicimana Rond., Borborus equinus Fall., Sphaerocera pusilla Fall., denen die Pollenübertragung oblag, während die Gegenwart einiger Brakoniden von nebensächlieher Bedeutung war. Reife Früchte beobachtete Arcangeli nicht. 2640. Dracuneulus eanariensis Kunth. befruchtete sich im botanischen Garten zu Pisa selbst; doch ist, nach Arcangeli (Nuovo Giorn. bot. Ital. XV. 1883), Kreuzbefruchtung nicht ausgeschlossen. Als Befruchter dürften obst- fressende Insekten, wohl karpophile Käfer (Cetonia, Oxythyrea a. a.) anzunehmen sein, da zur Zeit der Anthese ein Duft nach Ananas und Melone wahrnehmbar ist. E. Baroni (N. Giorn. bot. Ital. 1897. Vol. IV) berichtet über extra- nuptiale Nektarien einiger aus China stammenden und im botanischen Garten zu Florenz kultivierter Araceen aus der Gattung Arisaema. Hier finden sich in den Winkeln der einzelnen Blattabschnitte Honigbehälter, welchen wohl eine Bedeutung für die Kreuzbefruchtung zukommt. Die betreffenden Arten besitzen nämlich besonders am Ende der Blattsegmente ein ähnliches Anhängsel wie das Ende der Spatha. Die Insekten kriechen leicht in der Richtung des Anhängsels zu den Nektarien, während andere, von der Ähnlichkeit des Gebildes verleitet, über die Spatha kriechend bis zu dem Kolben gelangen, wo dieser jene auf der Innenseite berührt. Von da gelangen die Insekten am Kolben weiter kriechend in die Hochzeitskammer, wo sie die Übertragung des Pollens besorgen. (Nach dem Ref. von Solla in Beih. z. Bot. Centralbl. 1897.) 2641. Helicodiceros museivorus (L. fil.) Engler wird, nach Arcangeli, durch Fliegen (Somomyia- und Calliphora-Arten) befruchtet, und zwar wurden in einem Blütenstande 378 Insekten (darunter 371 Fliegen und 7 Käfer) bemerkt. Entgegen Schnetzler ist Arcangeli der Ansicht, dass die die Blütenstände besuchenden Insekten ausschliesslich der Kreuzung und nicht auch der Pflanze zur Nahrung dienen, da dem Blütenstande die notwendigen Sekretionsorgane fehlen und die sich im Blütenstande entwickelnden Fliegenlarven längere Zeit am Leben bleiben. (Fig. 372 S. 424.) 2642. Sauromatum guttatum Schott. hat, nach Delpino (Malpighia IV)» eine ähnliche Blüteneinrichtung wie Arum italicum und maculatum. 2643. Amorphophallus Rivieri Dur, Nach Pirotta (N. G. B. J. 1889) ist die Pflanze im botanischen Garten zu Rom nekrocoleopterophil, denn es wurden im Blütenstande einmal 122 Aaskäfer gefunden, welche neun Arten in sechs Gattungen angehörten ; am häufigsen war Saprinus nitidulus F. (65 Stück), dann S. aeneus F. (30). 424 Araceae. 2644. A. Titanum. Becc. [Beccari, Bull. soc. Toscana ortieult. 1889.] — Diese „grösste Blume der Welt“ besitzt eine riesige Blütenscheide in Form eines hellgrünen, oben weissen Trichters, dessen Innenfläche gesättigt weinrot ist. Aus diesem 1,20 cm breiten ‚Becken er- hebt sich der bis 1!/e m hohe, rahm- gelbe Kolben, des- sen durchdringen- ‘ der Fleischgeruch in der Heimat der Pflanze , (Sumatra) Schwärme von Fliegen anlockt, welche dabei in den unteren Teil der Blütenscheide gelangen und so die Befruchtung vermitteln. 2645. A.cam- panulatus Bl. (Arum camp. Rxb.) Delpino Fig. .372. Helicodiceros museivorus (L.) Engl. (Ult. oss. S. 238) (Nach A. Engler.) Unterer Teil des Kolbens mit dem unteren Teil der Spathe. (Der noch fehlende obere Teil des Kolbenanhanges ist ebenso beschaffen £ wie der untere.) mische Art durch Fleischfliegen be- fruchtet wird. Nach Arcangeli (Oss.) sind die Besucher fast ausschliess- lich Aas liebende Käfer aus den Gattungen Saprinus, Dermestes und Oxytelus. 2646. A. variabilis Blume wird nach Delpinos Vermutung (Ult. oss. durch Schnecken befruchtet. Dasselbe gilt (a. a. O.) von 2647—51. Typhonium cuspidatum Decaisne, Arisaema filiforme Blume, Atherurus tripartitus Blume, Anthurium-Arten und Alocasia odora C. Koch. Delpino vermutet, dass die Schnecken durch eine schmale Öffnung zu den von der Scheide umschlossenen, zuerst entwickelten weiblichen Blüten kriechen, indem sie durch einen angenehmen Geruch angelockt werden. Sie werden daher die Narben belegen, wenn sie von Blütenständen herkommen, welche sich im zweiten Stadium befanden und in denen daher die Antheren entwickelt sind. Nach geschehener Befruchtung schliesst sich die Öffnung, welche zu den weiblichen Blüten führt und die noch in dem Hohlraum vorhandenen Schnecken werden durch einen ätzenden Saft, der jetzt im Inneren der Blütenscheide abgesondert wird, getötet und so am Verzehren der Blütenstände gehindert. vermutet, dass diese in Östindien hei- 425 Anthurium Pothos ist, nach Delpino (Altri app, S. 62) protogynisch mit kurzlebigen Narben. 2652. Ambrosinia Bassii L. |Delpino, Ult. oss. S. 230, 231.] — Da die Narben aussen am Ende des Kolbens, die Antheren dagegen im Inneren der Blütenscheide sitzen, so müssen besuchende Fliegen zuerst die Narben und dann die Antheren berühren. Sie bewirken daher stets Fremdbestäubung. 2653 — 54. Stylochiton hypogaeus Lepr, und St, laneifolius Kotschy et Peyritsch. Die aus männlichen und weiblichen Blüten bestehenden Inflores- cenzen sind, nach Engler (Pflanzenleben unter der Erde), von einer Scheide umschlossen und bleiben unter der Erde. Nur die Spitze ragt aus derselben hervor, und in diese kriechen die die Befruchtung vermittelnden Insekten bis zu einem fleischigen Kolben den männlichen und weiblichen Blüten hinab. Ähnlich sind 2655 —56. Biarum Schett. und Cryptocoryne Fisch. eingerichtet. 590. Calla L. Protogynische, zweigeschlechtige, an dicht gedrängt stehende Blumen mit flacher Blütenscheide. 2657. €. palustris L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 283, 284; Warming, Smaa biol. bi ; Engler und Prantl, Nat. Pflanzen- fam.; Knuth, Botan. Centralbl. 51; Bei- träge 1.] — Die grosse, aussen grünliche Blüten- scheide umschliesst im Knospenzustande den kurzgestielten Blütenstand. Nach ihrer Ent- faltung hat die Scheide eine Breite von etwa 3 cm und eine Länge von etwa 4 cm, dabei in eine fast 1 cm lange, tutenförmig zusam- mengezogene Spitze auslaufend. Diese grosse, eiförmige, innen weiss mit einem schwachen Stich ins Grünliche gefärbte Platte dient als „Aushängeschild“. Die Augenfälligkeit wird noch durch den kurz gestielten, kolbigen Blütenstand von etwa 1,5 em Länge und 0,8 mm Durchmesser erhöht. Die Blüten sind ausgeprägt protogy- nisch. Die 30—50 Narben erheben sich im ersten Blütenstadium als kleine, weissliche, stark papillös-klebrige Kreise auf dem Frucht- knoten. Die der unteren sind unmittelbar nach Entfaltung der Blütenscheide empfäng- nisfähig. Die Antheren springen erst dann Fig. 373. Calla Rs L. (Nach Herm. Müller.) III. Blütenstand in ®/s nat.Gr. IV. Ein- zelblüte im ersten (weiblichen) Zustande: ‚Die Antheren sind noch nicht aufge- sprungen; der Fruchtknoten (ov) endet in einen ovalen Kegel, dessen Abstütz- fläche die Narbe (st) bildet; sie ist jetzt frisch, von grünlicher Färbung und empfängnisfähig. (5:1.) V. Einzelblüte im zweiten (weiblichen) Zustande: Die Narbe (st) ist braun geworden; die Antheren sind zum Teil noch geschlossen (a!), zum Teil geöffnet mit nach oben gelegten Pollen (a?), eins ist schon ent- leert (a®); der Fruchtknoten ist bereits so stark angeschwollen, dass er bei bb mit den Fruchtknoten der benachbarten Blüten zusammenstösst und sich ab- plattet. (5:1.) auf, wenn einzelne Narben bereits vertrocknet sind. Die Antheren sind im ersten 426 Araceae. Blütenzustande ungestielt; im zweiten entwickeln sich kurze Stiele, so dass sie mit den Narben in gleicher Höhe liegen. Das Öffnen der Antheren geschieht, wie Engler hervorhebt, ganz regellos, indem sich gleichzeitig die Antheren tiefer und höher stehender Blüten öffnen, während die Entwickelung der Narben regelmässig von unten nach oben erfolgt, und zwar so, dass die Narben der obersten Blüten und die der Scheide zugewandten mit dem eigenen Pollen be- fruchtet werden können, während die untersten auf Fremdbestäubung ange- wiesen sind. Als Besucher der, nach Müller, unangenehm riechenden und daher als Ekel- blume aufzufassenden Blütenstände (Vgl. Bd. I. S. 156) habe ich nur vereinzelte kleine Fliegen wahrgenommen. H. Müller beobachtete zahlreiche kleine Dipteren, wie Drosophila graminum Fall., Hydrellia griseola Fall. und Arten. aus den Gattungen Chironomus und Tachydromia; ferner sah H. Müller als flüchtige Besucher einige kleine Käfer: Cassida nobilis L., Aphthona coerulea Payk., Meligethes sp., Hypera polygoni L., Sitona sp. Warming nimmt Schnecken als gelegentliche Befruchter an, welche, indem sie über die dicht gedrängt in einer Fläche liegenden Antheren und Narben hinweg- kriechen, leicht Pollen auf die Narben verschleppen können. Ich sah am 4. August 1897 im Garten der Oberrealschule zu Kiel ein junges Exemplar von Helix hortensis L. auf dem Blütenstande umherkriechen. Eine Unter- suchung ihres Fusses ergab das Vorhandensein von Pollenkörnern an demselben, so dass die Möglichkeit der Übertragung von Pollenkörnern durch Schnecken auch an dieser Aracee nachgewiesen ist. 591. Acorus_L. Protogynische, zweigeschlechtige Blüten an einem kugelig- walzenförmigen Kolben sitzend, 2658. A. Calamus L. [Kerner, Pflanzenleben II; Ludwig, Süss- wasserflora S. 128; Knuth, Ndfr. Ins. S. 139, 140.] -— Der trugseitenständige, bis 10 cm lange, 1!/a cm dicke kolbige Blütenstand trägt mehrere Hundert (7—800) dicht zusammenstehende Blüten mit sitzender punktförmiger Narbe und je sechs Staubblättern von 12 mm Länge, so dass die Blütenstandsachse gänzlich von den Blüten bedeckt ist. Eine Ausbildung der Beerenfrüchte ist in Europa bekanntlich niemals beobachtet worden, während in Japan und Indien sich solche ausbilden. Ludwig schreibt dies dem Umstande zu, dass alle europäischen 'Kalmuspflanzen von dem einen Stocke abstammen sollen, den Clusius ein- geführt hat. Hiernach wäre der Kalmus also adynamandrisch. Dieser Erklärungsversuch scheint mir mehr Wahrscheinlichkeit als der- jenige Kerners, nach welchem der Kalmus in Europa deshalb keine Früchte ausbildet, weil die die Bestäubung vermittelnden Insekten in Europa fehlen. Infolge ausgeprägter Protogynie ist zwar Autogamie völlig ausgeschlossen; nach Kerner kann aber auch keine Geitonogamie durch Pollenfall spontan eintreten, da der Pollen haftend ist, sondern letztere kann nur durch Insektenbeihülfe erfolgen. Nach dem Baue des Kalmuskolbens würden unsere sämtlichen Dipteren und Hymenopteren zur Pollenübertragung fähig sein; doch ist Insekten- besuch bisher bei uns nicht beobachtet. — Pollen, nach Warnstorf, gelblich, EN Typhuceae. 427 sehr klein, ellipsoidisch bis oval, glatt; etwa 12 zw breit und 18—22 u lang. Vergl. Loew 8. 363. 140. Familie Typhaceae Juss. Knuth, Ndfr. I. S. 139. Einhäusige, in kopfigen oder walzigen Kolben stehende Windblütler. Die oben stehenden männlichen Blüten sind später entwickelt als die unten stehenden weiblichen. (In Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam., wird Typha und Sparganium als protandrisch bezeichnet.) 592. Typha Tourn. Einhäusige, in walzigen Kolben stehende, protogynische Windblütler. 2659. T. latifolia L. [Knuth, Ndfr. I. S. 139; Kronfeld, Bot. Centr. Bd. 39 S. 248.] — Die männlichen Blüten stäuben erst nach dem Eintrocknen der Narben und enthalten noch Pollen, wenn die weiblichen Blüten bereits Früchte angesetzt haben. Kronfeld bemerkt, dass Typha latifolia zur Entwickelung eingeschlechtiger Pflanzen neigt und dass Dietz im botanischen Garten zu Pest ein rein männliches Exemplar beobachtete. Pollenkörner sind, nach Warnstorf, schwefelgelbe Pollinien, welche meist aus vier, seltener aus zwei oder drei rundlichen undurchsichtigen Zellen bestehen und bis 50 w diam. zeigen. 2660. T. angustifolia L. (Knuth, a. a. O.) Die Blüteneinrichtung ist dieselle wie bei voriger Art. Eingeschlechtige Pflanzen sind bisher nicht be- obachtet. | 2661. T. minima Funk. Nach Kerner (Pflanzenleben II.) beträgt der Zeitunterschied in der Entwickelung der weiblichen und männlichen Blüten neun Tage. 593. Sparganium Tourn. Protogynische, einhäusige, in kugeligen Kolben stehende Windblütler. — Pollen, nach Warnstorf, bei allen Arten von gleicher Grösse und Form, gelblich, kugel-tetraädrisch, netzig-warzig, durchschnittlich von 20 w diam. 2662. S, ramosum Hudson. (S. ereetum L. S. J.) [Kirchner, Flora S. 83; Knuth, Ndfr. IL S. 139.] — Die kugeligen weiblichen Kolben stehen unter den männlichen und sind früher als diese entwickelt: die Narben beginnen schon einzutrocknen, wenn die Antheren der kleinen männlichen Kolben sich öffnen. Die 1 mm langen Antheren sitzen der Länge nach auf beweg- lichen, etwa 3 mm langen Fäden. Einige hundert Staubblätter gehören zu einem männlichen Kolben, 100—150 Narben zu einem weiblichen. Die Bestäubung durch den Wind erfolgt leicht, weil die Narbenäste 3 mm lang sind und auf einem 2 mm hohen Griffel sitzend weit hervorragen. Dadurch wird der Durch- 428 Taccaceae, — Pontederiaceae, — Commelinaceae. messer des weiblichen Kolbens auf 1!/s cm vergrössert; der des männlichen beträgt nur die Hälfte. 2663. S. simplex Hudson. |Behrens, Bot. Jb. 1879 S. 99; Knuth; Ndfr. I. S. 139.] — Die Blüteneinrichtung ist dieselbe wie bei voriger Art, doch sind die männlichen und weiblichen Kolben kleiner und bestehen aus einer ge- ringeren Anzahl Blüten. 141. Familie Taceaceae Benth. et Hook. 2664. Ataceia (Tacca) eristata Jaeg. |Delpino, Ult. oss. S. 13—16; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870 S. 589.| — Die Narbe verschliesst den Blüten- kessel bis auf einige kleine Öffnungen, in welche, nach Delpinos Vermutung, kleine Mücken kriechen und sich dann mit Pollen bedecken. Fliegen sie nun auf eine andere Blüte, so berühren sie zuerst die Narbe, bewirken also Fremd- bestäubung. Eine ähnliche Einrichtung hat (Delpino, Ult. oss. S. 8—13; Hildebrand, Bot. Ztg. 1870 S. 588) Aspidistra elatior, deren Blüten- einrichtung Buchenau (Bot. Ztg. 1867 S. 220—222) nicht enträtselt hatte. 142. Familie Pontederiaceae Benth. et Hook. 2665. Monochoria L. kommt, nach Kuhn (Bot. Ztg. 1867), mit kleisto gamen Blüten vor. 2666. Pontederia L. ist, nach Fritz Müller (Jen. Zeitschr. Bd. 6), trimorph. 2667. Heteranthera reniformis Ruiz. et Pav. hat, nach H. Müller (Kosmos VII), verschiedenartige Staubblätter: ein langes Staubblatt mit blass- blauen Antheren und zwei kurze Staubblätter mit gelben Pollen. Beim Öffnen der kleinen weissen Blüten biegt sich das erstere nach links, der Griffel nach rechts. Bleibt Insektenbesuch aus, so erfolgt Selbstbestäubung, was Hilde- brand (Ber. d. d. b. Ges. I) bestätigt. 2668. H. zosterifolia Mart. [Hildebrand, Jahrb. f. Syst. VI. 1885.] — Spontane Selbstbestäubung ist anfangs ausgeschlossen, später kann sie beim Schliessen der Blüte erfolgen. Hier ist die Anthere des grossen Staubblattes gleich denjenigen der kleineren gelb. 2669. H. Kotsehyana Fenzl. besitzt, nach Kirk, kleistogame Blüten. Solms-Laubach fand auch an mehreren anderen, teils aus Amerika, teils aus Afrika stammenden Arten der Pontederiaceen kleistogame Blüten. 143. Familie (ommelinaceae Benth. et Hook. 2670. Commelina bengalensis L. hat, nach Weinmann (Bot. Ztg. 1863), unterirdische kleistogame Blüten. .Commelinaceae. — Palmae. ‘ 429 2671. Commelina tuberosa L. (Mac Leod, Bot. Jaarb. II. S. 118—147) und andere Arten dieser Gattung (C. Karawinskii?, C. communis?) sind bei Gent fruchtbar. Als Besucher beobachtete Mae Leod dort Apis, Bombus agrorum F., Halietus sp., Syritta, Eristalis tenax L., Pieris napi L. 2672. C. eoelestis Willd. In den ephemeren Blüten findet, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 353), durch Einrollen der Filamente und Griffel zuletzt Autogamie statt. Über Commelina hat auch Herm. Müller in „Kosmos“ 1883 8. 241 bis 259 berichtet; ferner Breitenbach a. a. O. 1885 S. 40 ff. Vgl. über die Arbeitsteilung der Staubblätter bei dieser Gattung und bei Tinnantia Bd. I. S. 130. 594. Tradescantia L. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 167) werden die Kronblätter beim Verwelken „matsch“, d.h. ihre Oberfläche bedeckt sich durch Hervortreten des Zellsaftes aus dem Gewebe mit einer dünnen Flüssigkeitsschicht, welche besonders von Fliegen aufgesucht und geleckt wird, wobei die Narbe mit dem von anderen Blüten mitgebrachten Pollen belegt wird. 2673—74. T. cerassula Link et Otto und virginica L. sind, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 306) protandrisch. 144. Familie Palmae Bartl. 2675. Sabal Adansoni Guerus. ist, Delpino (Altri app. S. 61), insekten- blütig. Die honighaltigen, protogynischen, mit milchweissem Perigon versehenen Blüten sah Delpino von Hymenopteren (Halictus-Arten, Polistes gallica) be- sucht und befruchtet. 2676. Chamaedorea Wlld. ist (a. a. O.) gleichfalls insektenblütig. 2677—78. Cocos L. und Syagrus Mart. sind (a. a. OÖ.) windblütig. 2679. Phoenix daetylifera L. ist windblütig. Wahrscheinlich haben schon die alten Assyrier künstliche Befruchtung der weiblichen Blüten durch Bestäubung mit Pollen aus den männlichen Zapfen verstanden. (E. B. Tylor, Fertilisation of the Date-Palm in Ancient Asyria; C. Sterne in Prometheus II, 675—678.) 2680. Chamaerops humilis L. ist windblütig. Im Jahre 1751 teilte Gleditsch (Hist. de l’acad. roy. des sc. et des lettres ä Berlin, für 1849) einen Versuch über die künstliche Befruchtung der Palma tactylifera folio flabelliformi mit, worunter Chamaerops humilis zu verstehen ist. Unsere Palme in Berlin, berichtet Gleditsch (nach Sachs’ Geschichte der Botanik S. 425, 426), die vielleicht 80 Jahre alt sein mag, ist rein weiblich; sie hat nach der Behauptung des Gärtners niemals Früchte getragen, und auch Gleditsch selbst fand in 15 Jahren keinen fruchtbaren Samen an derselben. Da es in Berlin keinen männlichen Baum dieser Art gab, liess Gleditsch den Pollen aus dem 430 Scitaminaceae, — Örchidaceae. Garten des Kaspar Bose in Leipzig kommen. Auf dem neuntägigen Trans- port war bereits der grösste Teil des Pollens aus den Antheren gefallen und Gleditsch fürchtete schon, er könne verdorben sein. Aber die Nachricht des Leipziger Botanikers Ludwig, der in Algier und Tunis erfahren hatte, dass die Afrikaner gewöhnlich trockenen und einige Zeit aufbewahrten Pollen zur Befruchtung verwenden, liess ihn auf Erfolg hoffen. Obgleich der weibliche Baum schon beinahe abgeblüht hatte, streute er den ausgefallenen Pollen dennoch auf dessen Blüten und befestigte den schon verschimmelten männlichen Blüten- stand an einem nachträglich blühenden weiblichen Spross. Das Ergebnis war, dass im folgenden Winter Früchte erschienen, welche im Frühjahre 1750 reiften. Ein zweiter.in ähnlicher Weise ausgeführter Versuch ergab ein gleich günstiges Resultat. | 145. Familie Seitaminaceae R. Pr. 2681. Roscoea purpurea Sm. hat, nach Lynch (Journ. Linn. Soc. Bot. Vol. XIX. London 1892) eine ähnliche Bestäubungseinrichtung wie Salvia. 146. Familie Orchidaceae Juss. Darwin, Orchids; H. M., Befr. S. 74—76; Pfitzer, in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilien II. 6. p. 52 ff.; Knuth, Grundriss S. 95, 96; Kirchner, Flora S. 163. Die Orchideen sind durch eine so grosse Mannigfaltigkeit der Blütenformen ausgezeichnet, wie keine andere Pflanzenfamilie. Dabei sind diese mannigfaltigen Blütenformen in so hervorragender Weise der Fremdbestäubung durch die Ver- mittelung der Insekten angepasst, dass sich der Blütenbau bis in die kleinsten Einzelheiten den Körpereigentümlichkeiten der Besucher anschliesst. Es kommt daher spontane Selbstbestäubung nur ausnahmsweise vor (z. B. Ophrys apifera ist selbstferti, Darwin), sie ist vielmehr infolge der gegenseitigen Stellung von Narbe und Antheren meist ausgeschlossen; doch sind diese Gegensätze «durch eine ununterbrochene Kette von Zwischenstufen mit einander verbunden, wie die folgende von H. Müller aufgestellte Reihe zeigt. Es finden sich: 1. Kleistogame Blüten bei Schomburgkia, Cattleya, Epidendrum (nach H. Crüger), Dendrobium (nach Anderson). 2. Offene, regelmässig sich selbst befruchtende Blüten bei Ophrys apifera, Neotinea intacta, Gymnadenia tridentata, Platanthera hyperborea (nach Darwin), Epipactis viridiflora (nach H. Müller), Epidendrum (nach F. Müller). 3. Gelegentlich oder nur ausnahmsweise sich selbst befruchtende Blüten bei Neottia nidus avis (häufig) und Listera ovata (ausnahmsweise) (nach Darwin). Orchidaceae., 431 4. Niemals sich selbst befruchtende, aber mit dem eigenen Pollen durchaus fruchtbare Blüten. # 5. Mit dem eigenen Pollen durchaus unfruchtbare, mit fremdem Pollen nieht nur derselben Art, sondern selbst anderer Arten derselben Gattung frucht- bare Blüten bei Oneidiaum-Arten (nach J. Scott). 6. Durch den auf die Narbe gebrachten Pollen derselben Pflanze getötete Blüten bei Arten von Oneidium, Notylia, Gomeza, Stigmatostalix, Burlingtonia (nach Fritz Müller). Ridley (J. L. S. London 1888) bezeichnet eine noch grössere Anzahl Orchideen als kleistogam oder der Autogamie angepasst: Oececlades macu- lata Lindl, Thrichopilia fragrans Ldl, Dendrobium roseum Rolfe (kleistogam). Daselbst giebt Ridley folgende Fälle der Selbstbefruch- tung bei Orchideen an: 1. Der sich ablösende Pollen fällt direkt auf die Narbe oder in die Lippe, welche mit derselben in Berührung kommt: Ophrydeae, Neottieae, Thely- mitra nuda, T. longifolia, T. paueiflora, Spiranthes australis. 2. Fallen ganzer Pollenmassen vom Clinandrium auf die Narbe: Phajus maculatus Blume, Chiloglottis diphylla Fitz, Arundina speciosa Blume. 3. Herausfallen der Pollinien aus dem Clinandrium oder der Antheren- hülle, caudieulus und glans bleiben am Säulchen befestigt: OphrysapiferaL, Oeceoelades maculata, Trichopilia fragrans, Eria sp.,, Spatho- glottis Paulinae Fitz. 4. Überfluten der Narbe: Aphalanthera pallens Rich., Epipactis viridiflora Rchb., Spiranthes australis, Phajus Blumei; ferner Spathoglottis plicata Bl., Schomburgkia, Epidendrum, Cattleya, Thelymitra, Orthoceras u. s. w. Selbstbefruchtende Arten sind also weit verbreitet. (B. Jb. 1888. L S. 561—562.) Die drei Perigonblätter des äusseren Kreises und die beiden oberen des inneren bilden häufig als „Helm“ ein Schutzdach für die inneren Blütenteile. Meist ist von den ursprünglich drei Staubblättern nur eins vorhanden (selten zwei), welches einem Säulchen aufsitzt, das auf der vorderen, oberen Seite die Narbe als ein drüsig-klebriges Grübehen trägt. Über der Narbe läuft das Säulchen oft in einen Fortsatz, das Schnäbelchen, aus. Hinter der Narbe finden sich ein oder zwei von einer kappenartigen oder elastischen Haut ganz oder teilweise bedeckte Drüsen, welche einen zähen, klebrigen Saft enthalten. Der Staubfaden ist mit dem Schnäbelchen völlig verwachsen, so dass nur die Anthere sichtbar ist. Diese besteht aus zwei der Länge nach aufspringenden Fächern, welche je ein Pollinium enthalten. Dieses besteht aus Päckchen zusammenge- wachsener Pollenkörner, welche durch feine elastische Fäden zu keulen- oder birnförmigen, zusammenhängenden Pollenmassen vereinigt sind. An ihrem unteren Ende sind die Pollinien mit den Klebdrüsen fest verwachsen. Die meisten Orchideenblüten, sagt Pfitzer, sind durch eine überaus lange Blühzeit ausgezeichnet. Nur ganz wenige, wie die Blüten von Sobralia, 432 Orchidaceae. Restrepia, Cirrhopetalum, verwelken schon innerhalb weniger Tage: Bei den meisten Gattungen bleibt die einzelwe Blüte 30, 40, ja in einigen Fällen 70—80 Tage lang vollkommen frisch, wenn sie nicht bestäubt wird. Es ist dadurch den Insekten sehr lange Zeit hindurch Gelegenheit zur Bestäubung geboten: Eine bestäubte Blüte welkt dagegen sehr schnell, da für sie längeres Frischbleiben keinen Nutzen hat. In der Regel werden sehr zahlreiche Blüten gleichzeitig geöffnet. Bei Paphiopedilum u. a. kommt es aber auch vor, dass bei langtraubigem Blütenstand zur Zeit immer nur eine Blüte offen ist. Da diese nun etwa einen Monat frisch bleibt, so kann die Pflanze ohne Erschöpfung Jahre lang andauernd je eine Blüte den Insekten darbieten. Bei unseren einheimischen Orchideen beträgt die Blütedauer, nach Maury (C. R. Paris 1886), dagegen meist nur !/a—2 Monate. Die Insekten, fährt Pfitzer fort, werden zum Besuch der Blüten ver- anlasst, teils durch deren schön gefärbte grosse Blüte, teils auch durch besonderen Geruch, und zwar finden sich nicht nur viele sehr wohlriechende Arten, sondern auch solche, welche durch den Gestank nach faulem Fleisch Schmeissfliegen anlocken: Bulbophyllum Beccarii Rchb. f. übertrifft in dieser Hinsicht die Araceen und Stapelien. Der Nektar ist in sehr verschiedener Weise, meist im Grunde eines Sporns geborgen; doch enthält der Sporn auch zuweilen keinen freien Honig, sondern dieser muss erst erbohrt werden (z. B. Orchis). Um den anfliegenden Insekten einen bequemen Landungs- und Halteplatz zu gewähren, drehen die meisten Orchideen die in der Knospe nach aufwärts gerichtete Lippe nach unten, so dass sich die Blüten kurz vor dem Aufblühen um 180° drehen. Einige Arten besitzen zwei verschiedene Blütenformen, z. B. Renanthera Lowii Rchb. f., bei welcher die obersten Blüten der sehr langen Blüten- stände gelb mit kleinen braunen Flecken sind, während die übrigen fast ganz braun sind und eine andere Gestalt besitzen. Am auffallendsten ist diese Er- scheinung bei Cataselum, wo dieselbe Pflanze bald in verschiedenen Jahren Blüten verschiedener Gestalt hervorbringt, bald auch alle Blütenformen in dem- selben Blütenstand neben einander vorkommen. (B. Jb. 1888. I. S. 561.) Die Besucher unserer Orchideen gehören nicht nur den verschiedensten Insektengruppen an, sondern es treten (bei Cypripedium- Arten) vielleicht auch Schnecken als Bestäuber auf. Von den bekannteren Arten werden be- fruchtet durch Hummeln: Orchis-Arten, Epipogon aphyllus, Goodyera repens, Spiranthes autumnalis; durch Bienen: Orchis-AÄrten, Epi- pactis palustris, Cypripedium-Arten; durch Wespen: Epipactis lati- folia; durch Schlupfwespen: Listera ovata; durch Nachtfalter: Platanthera bifolia, Gymnadenia conopea; durch Fliegen: Orchis- Arten, Epipactis palustris, Neottia nidus avis; durch Käfer: Listera ovata. Die Untersuchung der Blüteneinrichtung der Orchideen ist von Darwin in einem „bahnbrechenden Meisterwerke On the various contrivances by which british and foreign Orchids are fertilised by insects and on the good effeets of intererosses (London 1862), welches unbedingt von jedem, der sich über die Be- stäubungsvorrichtungen der Orchideen orientieren will, gelesen zu werden ver- dient“, niedergelegt worden. Ich gebe daher im folgenden nur Andeutungen der Blüteneinrichtungen der europäischen Orchideen. 595. Orchis L. Von den sechs Perigonblättern bilden, wie bei vielen anderen Gattungen dieser Familie, die drei des äusseren Kreises und die beiden oberen des inneren Kreises ein Schutzdach für die inneren Teile der Blüte. Die mit einem Saftmal versehene Unterlippe bildet eine bequeme Anflugstelle für die Besucher. Der eylindrisch-kegelförmige Sporn derselben sondert zwar keinen Nektar ab, bietet aber den Besuchern einen im Gewebe eingeschlossenen Saft!), welcher von den Insekten erbohrt wird. Die beiden Antherenfächer sind mit dem Säulchen fest verwachsen und besitzen jede eine besondere Klebscheibe, welche von einem zweifächerigen Beutel- chen bedeckt werden. Zwischen den beiden Antherenfächern be- findet sich ein Schnä- belchen. Dadurch sind die beiden An- therenfächer aus ein- ander gerückt; nach vorn sind sie der gan- zen Länge nach durch einen Spalt geöffnet, so dass die Pollinien vorn frei liegen. Letz- a tere sind nach unten stielartig zusammen- gezogen und hier der Öberhaut des Beutel- chens angewachsen, Ein den Rüssel in den Sporn senken- des Insekt stösst mit Fig.374. ABlüte von Orchis maeulataL. (Nach J, Mac Leod.) 1, 2, 3 Die drei den Helm bildenden Perigonblätter. 4, 5 Seit- liche Perigonblätter. 6 Unterlippe. öz Seitenzipfel der Unter- lippe. sp Eingang in den Sporn, st Narbe. Ah Beutelchen. v! Häu- 2 Anhängsel von h. sz Geöffnete Tasche mit Pollinium, Oberster Teil der Helmverbindung. B Pollinium von Or- ehis mascula L. (J. Mae Leod nach Charles Darwin.) a Pollinium, unmittelbar nachdem es aus dem Beutelchen heraus- geholt (hier mittelst einer Bleifeder). 5 Dasselbe, nachdem es einige Zeit der Luft ausgesetzt war, umgebogen, dem Kopfe an das Beutelehen, wodurch dessen Oberhaut zerreisst und die zwei kleinen, runden Klebscheiben am Grunde der Pollinienstiele sich dem Insektenkopfe ankleben und durch sofortige Erhärtung ihres Klebstoffes an demselben festhaften, Das den Kopf aus dem Sporn zurückziehende Insekt nimmt daher die Pollinien ı) Vgl. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 28 434 | Orchidaceae, auf seinem Kopfe mit fort, worauf die aus ihren Behältern hervorgezogenen Pollenmassen an der freien Luft erhärten und sich mit ihren Stielen immer weiter nach vorn biegen. (Diesen Vorgang kann man mit Hülfe eines spitzen Stäbchens leicht nachahmen.) Schliesslich haben die Pollinien eine Drehung von fast 90° gemacht, so dass sie, wenn ihr Träger eine andere Orchisblüte besucht, gerade auf die Narbenfläche gestossen werden, die sich unterhalb des Beutelchens im Sporneingange befindet. Da die Klebrigkeit der Narbe stärker ist, als der Zusammenhang der Pollenpäckchen, so bleiben alle mit der Narbe in Berührung kommenden Pollenpäckchen an ihr kleben, wenn das Insekt seinen Kopf aus dem Sporn zurückzieht, so dass also die Pollinien dabei zerreissen. Bei Insektenbesuch tritt daher stets Fremdbestäubung ein und zwar wird nicht nur Kreuzung getrennter Blüten, sondern auch getrennter Stöcke erfolgen, wenn das Insekt während der zum Abwärtsbiegen der Pollinien erforderlichen Zeit eine andere Pflanze aufgesucht hat. Bleibt Insektenbesuch aus, so erfolgt keine Be- fruchtung, weil spontane Selbstbestäubung nicht möglich ist. 2682. 0. latifolia L. [Sprengel, S. 401—404; Darwin, Orchids S. 15; H. M., Befr. S. 85; Alpenblumen S. 63; Knuth, Bijdragen.] Als Besucher beobachteten H. Müller (1) und ich (!): Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. ® (!, 1); 2. Bombus agrorum F. (1); 3. B. confusus Schenck (1); 4. B. distinguendus Mor. (1); 5. B. hortorum L. 9 (I, 1); 6. B. lapidarius L. 2 (!, 1); 7. B. muscorum F. (1); 8. B. terrester L. (!, 1); 9. Eucera longicornis L. (!, 1); 10. Halietus leucozonius Schrk. 2 (1); 11. Nomada sexfasciata Pz. @ (D); 12. Osmia fusca Chr. (= O. bicolor Schrk. 2) (1). Darwin beobachtete auch Dipteren als Besucher. In den Alpen sah Herm. Müller 2 Hummeln. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 165) wurden 1 Empide und 1 Schwebfliege als Besucher beobachtet. 2683. 0. mascula L. [Darwin, Orchids; H. M., Befr. S. 85.] Als Besucher giebt Herm. Müller folgende Hummeln an: 1. Bombus agrorum F.; 2. B. confusus Schenck; 3. B. hortorum L.; 4. B. lapi- darius L.; 5. B. pratorum L.; 6. B. terrester L.; 7. Psithyrus campestris Pz. (Die dritt- letzte von einem Freunde Darwins, die übrigen von H. Müller beobachtet.) 2684. 0. morio L. [Sprengel, S. 404---405.| Als Besucher beobachteten Charles Darwin (1) und Herm. Müller (2): Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8 (1, 2); 2. Bombus agrorum F. (1); 3. B. confusus Schenck (2); 4.B. hortorum L. (2); 5. B. lapidarius L. (2); 6. B. pratorum L. (2); 7. B. silvarum L. (2); 8. Eucera longicornis L. (1); 9. Osmia rufa L. (2). 2685. 0. maculata L. [Darwin, Orchids S. 15; H. M., Befr. S. 85; Alpenbl. S..63; Weit. Beob. I. 8. 291; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 37.] — Gestielte Pollenmassen, nach Warnstorf, grünlich, aus vielzelligen Pollinien zusammengesetzt, welche die Form einer abgestumpften Pyramide oder eines stumpfen Kegels zeigen und bis 300 wu hoch sind. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in Mitteldeutschland: A. Coleoptera: Cerambyeidae: 1. Strangalia atra Laich. B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis livida L.; 3. E. pennipes L., beide vonGeorge Darwin, dem Sohne Ch. Darwins, beobachtet, die Staubkölbehen an die Augen kittend. b) Syrphidae: 4. Eristalis horticola Deg.; 5. Volucella bombylans L., sehr häufig; beide sich die Staub- Orchidaceae. 435 kölbchen auf den Vorderkopf kittend. C. Hymenoptera: Apidae: 6. Bombus pra- torum L. 8. In den Alpen beobachtete H. Müller 2 Hummeln an den Blüten. Alfken bei Bremen Bombus agrorum F. 9. Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 316—323) beobachtete in Flandern: A. Coleo ptera: Cerambyeidae: 1. Leptura melanura L., zahlreich. B. Diptera: a) Empidae: 2. Empis decora Meig., saugd. b) Museidae: 3. Lucilia sp. C. Hymenoptera: 4. kleine Ameisen. 2686. 0. globosa L. [H. M., Alpenblumen S. 61—76.] — Eine Tag- falterblume. Als Besucher beobachtete H. Müller 8 Schmetterlinge. Fig. 375. Orchis globosa L. (Nach Herm, Müller.) A Blüte von unten gesehen. (7:1.) B Blüte fast gerade von vorn gesehen. (7:1.) Ü Blüte nach Entfernung aller Perigonblätter mit Ausnahme der Unterlippe, schräg von der Seite gesehen. (7:1.) D Befruchtungsorgane und Wurzel der Unterlippe gerade von vorn ge- sehen (27 :1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. 2687. 0. purpurea Hudson (O. fusca Jacgq.) hat (nach Darwin, Orchids) dieselbe Blüteneinrichtung wie O. mascula u. s.w. 2688. 0. ustulata L. [Darwin, Orchids; H. M., Alpenbl. S. 59—61.] — Eine Falterblume. Der sehr enge Eingang zu dem kaum 2 mm langen Sporn lässt kleine, kurzrüsselige Tagfalter als Besucher vermuten. 2689. L. tridentata Scopoli. [Weit. Beob. I. S. 291.] Als Besucher beobachtete H. Müller jun. bei Jena Bombus hortorum L. 9, sich Pollinien an die Stirn kittend. | 2690. 0. sambueina L. Als Besucher giebt Hoffer für Steiermark den Bombus mastrucatus Gerst. 9 an. Über den Geruch einiger Arten finden sich folgende Angaben: O.pal- lens L. besitzt, nach Kerner, Hollunderduft; O. fragrans Poll. nach dem- 28* 436 | Orchidaceae. selben einen abgeänderten Bocksduft, nach Bourdette ist sie dagegen wohl- riechend. O. coriophora L. riecht nach demselben wanzenartig. Holmgren Mi, IM ad Fig. 376. Orchis ustulata L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte gerade von vorn gesehen. (7 :1.) B Dieselbe im Längsdurchschnitt. (© Unterlippe an der Wurzel abgeschnitten, von oben gesehen. * D Befruchtungsorgane und Wurzel der Unterlippe gerade von vorn gesehen. (16:1.) E Ein auf eine Nadel gekittetes Staubkölbchen nach vollendeter Abwärtsdrehung. (35:1.) F Ältere Blüte von der Seite. (7:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in voriger Figur. beobachtete an getrockneten (nicht gepressten) Exemplaren von O. militaris L. bisweilen auch einiger anderer Orchideen einen starken Vanilleduft und nach dessen Aufhören einen ebenfalls starken Cumaringeruch. 596. Anacamptis Richard. Falterblumen mit langem, dünnem Sporn. 2691. A. pyramidalis Rich. (Orchis pyr. L.) [|Darwin, Orchids; H. M., Befr. S. 82; Kirchner, Flora S. 169.] — Die karminroten oder fleischfarbigen, angenehm duftenden Blumen stimmen in der Blüteneinrichtung mit derjenigen der Orchis-Arten überein; doch sondern sie freien Honig ab, der in einem so engen Sporne geborgen wird, dass er nur für den dünnen Rüssel eines Falters erreichbar ist. Als Führung desselben dienen zwei Längs- leisten auf der Unterlippe Zu beiden Seiten des Beutelchens befinden sich zwei getrennte, runde Narbenflächen. Entsprechend der Form des Falterrüssels, U Orchidaceae, 437 an den sich die Pollinien anheften sollen, ist die Klebdrüse von sattelförıniger Gestalt. Sie heftet sich, wenn durch den Rüssel eines besuchenden Falters die Haut des Beutelchens zerrissen wird, mit den beiden Pollinien so auf dem Rüssel fest, dass derselbe beim Eintroeknen der Klebmasse ringsum umfasst wird. Dabei neigen sich die beiden Pollinien gleichzeitig nach aussen und vorn, so dass sie, wenn- der mit ihnen belastete Falter eine andere Blüte dieser Art besucht, sie gerade auf die beiden Narbenflächen gedrückt werden. Als Besucher beobachtete Darwin 23 Arten Tag- und Nachtfalter, deren Rüssel er mit Pollinien dieser Blume behaftet fand. 597, Gymnadenia R. Br. Falterblumen. 2692. G. conopsea R. Br. (Örchis conopsea L.) [H. M., Alpenblumen S. 683—65; Darwin, Orchids S. 88; Kirchner, Flora S. 170.] — Die nelkenduftenden Blüten sind meist purpurrot, selten weise. Im ersteren Falle sind sie mehr der Bestäubung durch Tagfalter, im letzteren durch Nachtfalter angepasst. Der i3—15 mm lange Sporn enthält oft so reichlich Nektar dass Fig. 377. Gymnadenia conopsea R. Brown. Fig. 378. Gymnadenia odoratis- (Nach Herm. Müller.) simaRichard. (NachHerm.Müller.) A Blüte von Gymnadenia conopsea von unten ge-- Blüte nach Entfernung aller Kelch- sehen. (3:1.) B Befruchtungsorgane derselben ge- und Blumenblätter mit Ausnahme des rade von vorn gesehen. (20:1.) Bedeutung der Buch- Sporns der Unterlippe von vorn ge- staben wie in voriger Figur. sehen. (7:1.) D Blüte derselben G. von unten gesehen. (3:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in voriger Figur. er hoch hinauf damit angefüllt ist. Dicht vor dem sehr engen und daher nur für Falterrüssel passierbaren Sporneingange stehen die beiden langen, schmalen, nackten Klebdrüsen. Die durch den Falterrüssel herausgerissenen Pollinien krümmen sich sehr schnell und stark. Die Blüteneinrichtung stimmt sonst im wesentlichen mit derjenigen von Anacamptis pyramidalis überein. Selbst- bestäubung ist ausgeschlossen. — Pollenmassen, nach Warnstorf, grau-grün- lich, aus vielzelligen Pollinien zusammengesetzt, welche bald einem sphärischen 438 Orchidaceae. Dreieck ähneln, bald stumpf vierkantig, bald stumpf kegel- oder pyramidenförmig erscheinen und in ihrer Höhe sehr verschieden sind: Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 26 verschiedene Falter- arten. George Darwin beobachtete mehrere Nachtfalter; Loew in Schlesien (Bei- träge S. 54): Cantharis albomarginata Märk. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 168) wurden 1 Schweb- fliege und 1 Falter als Besucher beobachtet. 2693. @. odoratissima Richard, (Örchis od. L.) [H. M., Alpenblumen S. 65, 66.| — Die vanilleduftenden, blassrosa Blüten haben eine ähnliche Blüteneinrichtung wie die der vorigen Art, doch ist der Sporn nur 4—5 mm lang und etwa bis zur Hälfte mit Nektar gefüllt. Die blassere Farbe und der stärkere Duft locken besonders Nachtfalter an. H. Müller beobachtete 3 Arten Falter als Besucher. 2694. G@. albida Richard. (Orchis albida L., Habenaria albida Swartz) [Darwin, Orchids S. 68; H. M., Alpenbl. S. 66.]| — Die (auch im arktischen Gebiete, nach Warming) duftenden, weissen Blüten haben einen Fig. 379. Gymnadenia albida L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte von der Seite gesehen. (7:1.) B Von unten, Ü von vorn gesehen. Bedeutung der Buchstaben wie in voriger Figur. so engen Sporneingang, dass nur ein Falterrüssel in denselben einzudringen vermag. Die weisse Blütenfarbe lässt auf Nachtfalter, die Kürze des Sporns (2 mm) auf Kleinschmetterlinge schliessen. 598. Nigritella Richard. Falterblumen. 2695. N. angustifolia Richard. (Örchis nigra Swartz, Satyrium nigrum L.) [H. M. Alpenblumen S. 66—-69; Ricca, Atti XIV, 3; Kerner, Pflanzen II.] — Die dunkelpurpurroten, selten rosenroten, stark vanilleduftenden Blüten haben einen nur 2 mm langen und 1 mm weiten Sporn. Sonst stimmt die Blüteneinrichtung in Bezug auf den Honigreichtum, die Klebscheibchen mit den aufsitzenden Pollinien, welche sich beim Herausziehen nach vorn und aussen biegen, mit den übrigen Falter-Orchideen überein; nur ist die Lage der Blüten- Orchidaceae. 439 teile umgekehrt, so dass sich die Pollinien der Unterseite des Rüssels ankleben und dann auf die unter dem engen Sporneingang liegenden Narben gebracht werden. Selbstbestäubung ist ausgeschlossen, Als Besucher beobachtete H. Müller nicht weniger als 53 Insekten, darunter 48 Falter. Loew beobachtete in der Schweiz (Beiträge 8. 68): Lepidoptera: Bhopalocera: 1. Argynnis pales S. V.; 2. Melitaea parthenie Bkh. Fig. 380. Nigritella angustifolia Rich. (Nach Herm. Müller.) 4A Blüte von der Seite gesehen. (2!/Js:1.) B Blüte gerade von vorn gesehen. (7:1.) ( Be- fruchtungsorgane und Nektarium, schräg von oben gesehen. (15:1.) Bedeutung der Buch- staben wie in voriger Figur. 2696. N. suaveolens Koch. (N. angustifolia X Gymnadenia conopea.) [H. M., Alpenblumen 8. 69, 70.] — Ein Bastard zweier Falter- blumen. Die Blüten besitzen eine zwischen Karminrot und Rosenrot stehende Farbe. Die Möglichkeit, dass durch Falter ein Bastard zwischen zwei Blumen entsteht, von denen die eine ihre Pollinien der Oberseite, die andere der Unter- seite des Rüssels ankittet, ist dadurch gegeben, dass zuweilen die Blüten der Eltern halb umgedreht sind und so die Übertragung der Pollinien möglich wird. 599. Platanthera Richard. Nachtfalterblumen. 2697. P. bifolia Rich. (P. solstitialis Boenn., Orchis bif. L. Habenaria bif. R.Br, Gymnadenia bif.G. Meyer.) [Darwin, Orchids S. 73; H. M,, Befr. S. 81; Alpenblumen $. 70—72; Kirchner, Flora S. 171; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 323; Sprengel, $. 405—406.] — Die besonders bei Nacht stark nelkenduftenden, weissen Blumen haben einen 13—21 mm 440 Orchidaceae. langen, dünnen Sporn, der oft bis zu drei Viertel seiner Länge mit Nektar angefüllt wird. Die Pollinien kitten sich dem Rüssel der besuchenden Nacht- faltern ‘rechts und links an. Durch Zusammenziehung der Stielehen wenden sich die Pollinien nach einwärts und unten, so dass sie von den Besuchern, Fig. 381. Nigritella suaveolens Koch. (Nach Herm. Müller.) ea A Einige Blüten in natürl. Grösse und Stellung. 1 Links gedrehte, 2, 3 rechts gedreht, 4 ungedreht. B Blüte schräg von oben links gesehen, vergrössert. C Blüte in natürl. Stellung. D Befruchtungsorgane und Nektarium. (7:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in vor. Figur. Fig. 382, Platanthera bifolia Rich. (Nach Herm. Müller.) A Blüte von der Seite gesehen (fast 2:1). B Dieselbe gerade von vorn gesehen. (4: 1.) C Befruchtungsorgane nebst Sporneingang gerade von vorn gesehen (fast 16:1). D, E Staub- kölbehen nach vollendeter Drehung, nebst ihren Klebscheiben (d) (fast 16:1). Bedeutung der Buchstaben wie in voriger Figur. a Va ed m din Shrrae ng H9ıL al, TE Pau ra aan Zi ande ‚ Orchidaceae. 441 denen sie sich an den Rüsselgrund anhaften, auf die zwischen den beiden Kleb- drüsen stehende Narbe gebracht werden. Nach Ant. de Bonis (Rio. ital. se, nat. XIII. 1893), wird die Pflanze gelegentlich durch Vermittelung des Windes befruchtet. Als Besucher und Befruchter beobachtete Ch. Darwin Noktuiden; Rogen- hofer Sphinx pinastri-L. (mit Pollinien an den Palpen), ebenso Heinsius in Holland, nämlich: Hadena monoglypha Hfn. / © und Plusia gamma L. (B. J. IV. 8, 116—117). In Dumfriesshire (Schottland) (Scott- Elliek; Flora S. 168) wurden grössere Motten als Besucher beobachtet. 2698. P. hyperborea Lindl. Die, nach Wa r- ming, vanilleduftenden Blüten befruchten sich, nach Darwin, regelmässig selbst. 2699. P. ehlorantha Custer. (P. montana Rehb. fil) [Darwin, Orchids S. 69; H. M., Alpen- blumen S. 72; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 323; Kirchner, Flora S. 171.] — Die fast duftlosen, grünen Blüten sind grösser als bei voriger Art, und ihr Sporn besitzt eine Länge von 23—43 mm, doch kommen auch (sehr selten) ganz spornlose Blüten vor. Den besuchenden Nachtfaltern setzen sich die Pollinien, deren Stielehen mit den Klebdrüsen durch ein trommel- förmiges Füsschen verbunden sind, auf den Augen fest, da die Klebdrüsen tiefer an dem Sporneingang stehen. Als Besucher beobachtete Darwin eine Plusia, welche ein Pollinium am Rande eines Auges trug und eine Mamestra dentina Esp. mit einem Pollinium auf einem Auge. 2700. Peristylus viridis Lindl. (Darwin, Fig. 383. Platanthera Orchids; H. M., Alpenbl. S. 72) wird wahrscheinlich SBIOTAnERR Far en durch Vermittelung kleiner Nachtschmetterlinge be- 4 pjüte. fruchtet. B Pollinarium. 600. Ophrys L. Zum. Teil Fliegenblumen. Häufig spontane Selbstbestäubung. Blüten- stände infolge der Drehung der Fruchtknoten einseitswendig. 2701. 0. museifera Hudson. (O. myodes Jacq.) [Darwin, Orchids; H. M., Weit. Beob. I. S. 285—291; Kirchner, Flora S.172.] — Die läng- liche Lippe ist schwärzlich-purpurn-samtartig und trägt einen fast viereckigen, kahlen, fahl-bläulichen Fleck in der Mitte. Sie sondert kurz nach der Blüten- öffnung auf einem mittleren Längsstreifen eine kurze Zeit lang kleine Nektar- tröpfchen ab; später ist sie nur von einer dünnen Feuchtigkeitsschicht glänzend, die aber auch alsbald verschwindet. Als weiteres Anlockungsmittel dient je ein knopfförmiger, fast‘ metallisch glänzender Vorsprung zu beiden Seiten des Lippengrundes. Es erscheint daher das Fliegenblümchen als eine dem Besuche 442 Orchidaceae. fäulnisliebender Fliegen angepasste Täuschblume. H. Müller beobachtete Sarcophaga als Besucher; doch ist der Blütenbesuch ein sehr geringer, so dass die Blumen meist unbefruchtet bleiben. Derselbe Forscher sah auch eine Grabwespe (Gorytes mystaceus L.) an einer Blüte, aber ohne dass sie etwas erlangte oder sich Pollinien ankittete. 2702. 0. apifera Hudson. [Rob. Brown, Transact. Linn. Soc. XVI; Ridley, Bot. Jb. 1888. I. S. 562; Darwin, Or- chids; Kirchner, Flora 8. 172, 173.] — Die dunkelbraun - sammtartige Lippe besitzt eine gelbliche Zeichnung und am Grunde einen halbmondförmigen, purpurbraunen Fleck. Insektenbesuch ist wohl sehr selten, da sol- cher bisher nicht beobachtet ist; es findet Fig. 384. Ophrys apifera Huds. (Nach Darwin.) A Blüte von der Seite nach Entfernung der oberen und der beiden unteren Perigonblätter. Ein Pollinium sitzt mit seiner Klebscheibe noch im Beutel und ist im Begriffe, aus dem Antheren- fach herauszufallen ; das andere ist fast in seiner ganzen Länge herausgefallen und befindet sich der verdeckten Narben- fläche gegenüber. B Pollinium in der Stellung, in welcher es eingebettet liegt. (Noch stärker vergrössert.) die Fortpflanzung daher durch spontane Selbst- bestäubung statt, indem die Pollinien an ihren . sehr langen Stielen bald nach dem Aufblühen der Blume aus den Antherenfächern heraus- hängen und sich allmählich so weit hinab- senken, dass sie die Narbe berühren. Die Autogamie ist, nach Darwin, von vollkom- mener Fruchtbarkeit begleitet. 2703. 0. arachnites Murr. [Darwin, Orchids]| pflanzt sich. nach Eckstein (Bot. Jb. 1887. I. S. 427) und Cromans (Bot. Jb. 1884. I. S. 682) gleichfalls durch spontane Selbstbestäubung fort. Nach ersterem setzt sich der an einem ziemlich langen, wie ein Schmetterlingsrüssel eingerollten Staubfaden sitzende Pollen beim Aufblühen der Blume an der Narbe fest, nachdem sich vorher die Spirale aufgerollt hatte. 2704. O0. cornuta Stev. Die beiden auf der Oberlippe stehenden Hohl- kegel dienen, nach Kerner, als Stützpunkt für anfliegende Insekten. Auf der Insel Capri habe ich zahlreiche Ophrys-Arten überwacht, doch niemals Insektenbesuch an ihnen beobachtet, dasselbe berichtet Appel von OÖ. Bertoloni Morett und O. arachnites Murr. aus der Gegend von Riva und Grargnano am Gardasee. 601. Chamaeorchis Richard. Kleinkerfblume. | 2705. Ch. alpina Rich. (Ophrys alpina L, Herminium alpinum Lindley.) [H. M., Alpenblumen S. 73—75.] — Die kleinen, duftlosen, grün- lichgelben Blüten werden, nach- Müllers Vermutung, von kleinen Schlupf- wespen oder von winzigen Fliegen oder Käfern besucht und gekreuzt. Spontane Selbstbestäubung ist nach demselben verhindert. (Abb. S. 443.) Orchidaceae. 443 602, Herminium R, Br. Kleinkerfblume. 2706. H. Monorchis R. Br. (Ophrys Monorchis L.) [Darwin, Orchids S. 59—62; H. M., Alpenblumen $. 72—73; Kerner, Pflanzenleben II. S. 257.] — Kleinkerfblume oder Schlupfwespenblume. (Vgl. Bd. I. S. 147 und 164.) Die kleinen, grünlich- gelben, stark honigduftenden Blumen sah George Darwin von winzigen Hyme- nopteren, Fliegen und Käfern (besonders Tetrastichus diaphanthus Walk., Pteromalini, Malthodes brevicollis Payk.), H.Müller von Zwergschlupfwespen besucht. Dabei heften sich die Pollinien an die Schenkel eines der Vorderbeine und werden, nachdem sie sich abwärts gebogen haben, gegen die Narbe einer später besuchten Blüte gedrückt. (Abb. S. 444.) | == Fig. 385. Chamaeorchis alpina Rich. (Nach Herm. Müller.) A Seitenansicht einer (längst verblühten) Blume. B Eine junge Blüte nach Entfernung der Blütenhüllblätter mit Ausnahme der Unterlippe gerade von vorn gesehen. Ü Etwas ältere Blüte der Pollinien bereits beraubt. D Noch weiter vorgerückte Blüte von der Seite gesehen, (A—D Vergr. 7:1). @ Die Mitte einer jungen Blüte von vorn gesehen. E Einzelnes Staub- kölbehen von der Seite, F dasselbe von vorn gesehen. E—@ Vergr. 35:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. 444 Orchidaceae, 603. Himantoglossum Sprengel. Bienenblume (?). | | 2707. H. hircinum Sprengel. (Sartyrium hire. L.) [Hildebrand, Bot. Ztg. 1871. S. 746.] — Der weisse Helm ist innen purpurrot und grün gestreift. Die. mit sehr langem Mittellappen ver- sehene, weisslich - grüne Lippe ist rötlich punk- tiert. Die ganze Blüte verbreitet einen Bocks- geruch (nach Kerner riecht sie nach Kapron- säure). AlsBesucher und Kreuzungsvermittler be- obachtete Hildebrand (Bot. Ztg. 1874. S. 748) eine Apide. 604. Aceras R. Br. Wie Orchis. 2708. A. an- ‚Fig. 386. Herminium Monorchis R. Brown. (Nach thropophora R. Br. Herm. Müller. B ; (Ophrysanthr. L.) hat, A Blüte von der Seite gesehen, (7:1.) B Dieselbe mit ge- x s waltsam ausgebreiteten Blumenblättern. (© Dieselbe Blüte in nach Darwin (Orchids), natür. Stellung von der Seite gesehen. ]) Herausgezogene Pol- im sentlichen dieselbe linien. (32:1.) E Befruchtungsorgane und Basis der Unter- Fl a \ lippe. (32:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. Blüteneinrichtung wie Orchis maseula u. s. w. 605. Epipogon Gmelin. Bienenblume. | 2709. E. aphyllus Swartz. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 257, 284; Rohrbach, Epipogium.] — Die vanilleduftenden Blüten haben ein gelbliches Perigon mit fleischrotem Sporn. Die helmartig gewölbte, innen Honig absondernde Lippe ist nach oben gerichtet, Die fünf anderen, nach unten gerichteten Perigon- zipfel sind lang, schmal und etwas aufwärts gebogen, so dass sie einen Raum einschliessen, in dessen Mitte die aus Narbe und Antheren gebildete Be- fruchtungssäule als eine sanft ansteigende Anflugplatte steht. Die zum Honig vordringenden Hummeln berühren, nach Kerner, indem sie über die Anflugs- platte nach oben klettern, mit der Unterseite ihres Körpers jene Platte. Das nach unten gerichtete Säulenende trägt zunächst die Anthere, dann folgt das Orchidacene. 45 Schnäbelehen mit sehr klebriger Warze und endlich noch weiter aufwärts die als steile Wand sich erhebende Narbe. Die eiförmigen Pollinien sind mittelst langer, zäher Fäden an die klebrige Warze des Schnäbelchens gekittet und von einer häutigen, den Antheren angehörigen Kappe überdeckt. Die in schattigen Wäldern fliegende Hain-Hummel (Bombus lucorum L.) benutzt die range. säule als Anflugstelle, dringt von dem unteren Rande derselben zum Nektar der helmartigen Lippe vor und ‘kommt dabei mit dem verdeckten Pollinium nicht sofort in unmittelbare Berührung, kittet sich aber die klebrige Warze des Schnäbel- chens an die Körperunterseite an. Wenn sie dann die Blüte verlässt, schlägt sich die die Pollinien bedeckende Kappe zu- rück, so dass die beiden, an dem Klebe- körper hängenden Pollenkölbchen heraus- gerissen und mit fortgenommen werden. Dabei kippen sie um, so dass sie nun an ihren Fäden wie zwei Kirschen an ihren Stielen nach unten hängen. Hier- durch wird das ganze herausgerissene Ge- bilde etwas länger, so dass die Kölbchen auf der Narbe einer anderen Blüte abge- setzt werden können. Die Narbe befindet sich nämlich über dem Schnäbelchen, und nur, wenn die Kölbchen langgestielt sind, können sie von den anfliegenden Hummeln an die Narbe gedrückt werden. Nach Rohrbach, welcher die Blü- teneinrichtung sehr eingehend beschrieben hat, dient der Sporn und der obere Lippen- rand als Anflugstelle für das Insekt, wor- auf es über die Spitze der Lippe auf diese selbst kriecht. Von hier gelangt es ig 387. Epipogon aphylius Sw. auf die nach unten gerichteten Perigon- (Nach Pfitzer.) blätter, richtet den Kopf nach oben, 4 Ganze Pflanze. B Blütenlängsschnitt. hängt nun bequem an der Lippe, indem C Säulenlängssehnitt. D Pollinarium, es die Aussackung des Nektariums vor sich hat, und durchbohrt die Innenseite desselben, um den Saft auszusaugen. Bei Verlassen der Blüte muss das Insekt an der nach unten hängenden Säule herabklettern, wobei es mit dem Kopfe gegen das Beutelchen stossen muss, so dass dessen Oberhaut platzt und der Klebsaft hervortritt. Dieser befestigt nun die Stiele der Pollinien an der Stirn des Insektes, so dass die Pollenmassen aus ihren Behältern gezogen werden. Um ein Zerreissen der von den Behältern 446 Orchidaceae. ” fest umschlossenen Pollinien zu verhindern, liegt die ursprüngliche Spitze der Anthere auf dem Beutelchen. Wenn das Insekt die Oberhaut desselben berührt => = N" Br AT N) KL Pr Zomsnppupriih 2, W GEAR, Fig. 388. Epipogon aphyllus Sw. (Nach P. Rohrbach.) 1 Blüte von vorn. (Vergr. 41/2:1.) 2 Blüte von der Seite, nach Entfernung des Helms. Auf der Sporn und Unterlippe verbindenden Linie lassen sich die Insekten nieder. x be- zeichnet das wahre Nektarium. (4!/2:1.) 3 Längsschnitt einer Blüte. Aus dem Fruchtknoten sind die Eichen entfernt. Die Leiste am Grunde des Sporns ist durchschnitten. Die punk- tierten Linien bezeichnen die Gefässbündel. (5:1.) 4 Säule und Fruchtknoten einer offenen Blüte. (10:1.) 5 Dasselbe im Längsschnitt. (10:1.) 6 Dasselbe nach Entfernung der An- there, (10:1.) s Kelchblatt. p Kronblatt. Z Lippe. n Nektarium. cl Clinandrium. a An- there. ap Antherenspitze. po Pollenmasse. ce Caudieula. r Retinaculum. st Narbe. # Lei- tendes Zellgewebe. pl Placenta. Orehidacene. _ 447 hat und durch den hervortretenden Klebstoff die Pollinienstiele sich an der Stiru befestigt haben, so stösst es beim Wiederaufrichten, also im nächsten Augen- blicke, an die Antherenspitze. Diese wird dadurch etwas in die Höhe gehoben, wodurch ein hinlänglich breiter Spalt entsteht, um die Pollinien unversehrt heraus- zuziehen. Da das Insekt unmittelbar nach dem Herausziehen der Pollinien die Blume verlässt, ist ein äusserst schnelles Erhärten des Klebstoffes nötig, damit die Verbindungen der Pollinien nicht beim Fluge von der Stirn abreissen. Meist werden beide Pollinien gleichzeitig von dem Besucher entfernt; bleibt aber eines derselben in seinem Behälter, so ist dies für die Befruchtung nicht hinderlich, da schon ein kleiner Teil einer Pollenmasse zur Befruchtung genügt. Da die Pollinien sich zwischen den Augen und der Stirn des Insektes anheften und ihre Stiele äusserst dünn sind, so werden letztere durch die Schwere der Pollenmassen herabgezogen und legen sich platt auf den Kopf des Insektes, so dass die Pollinien nun wie ein Paar keulenförmiger Fühler nach vorn stehen. Das beim Besuch einer zweiten Blüte den Kopf nach dem Nektarium aufwärts biegende Insekt streift die vorspringende Narbe, wobei ein Teil der Pollenmassen an dieser haften bleibt und die Befruchtung geschehen ist. Auch Rohrbach beobachtete Bombus lucorum L. als Besucher. 606. Limodorum Tourn. 2710. L. abortivum Swartz. (Orchis abortiva L.) [Pedieino, Limodorum (Ace. d. Se. di Napoli. 1874); Freyhold, Limodorum (Bot. V. Brand 1877).] — Nach Pedicino findet regelmässig spontane Selbstbestäubung statt. Freyhold beobachtete an einem Gartenexemplar nur geschlossene Blüten, die jedoch im übrigen normal gebildet und gefärbt waren; dieselben befruchteten sich selbst und brachten auch reichliche Früchte hervor. Die in der Umgegend von Freiberg i. B. wild wachsenden Pflanzen schienen sich ebenso zu verhalten. Freyhold beobachtete an dieser auffallend pollenreichen Pflanze häufig das Auftreten überzähliger Staubblätter, welche bald dem inneren, bald dem äusseren Staminalkreise angehörten. 607. Cephalanthera Richard. 2711. C. grandiflora Babington. (C. pallens Rich.) [Darwin, Orchids; Kirchner, Flora S. 174; Ridley; Bot. Jb. 1888. I. S. 562.] — Darwin, Ridley und Kirchner bezeichnen die Blüte als autogam. Der Pollen ist locker und zerreiblich; die einzelnen Körner sind fast gänzlich von einander getrennt und nur durch wenige, schwache Fäden verbunden, Schon vor der Entfaltung der Blüte öffnen sich die Antheren, worauf sich die Pollen- massen an den oberen Rand der unter ihnen befindlichen Narbe legen, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Es ist jedoch auch Fremdbestäubung mit Hülfe von Insekten möglich. Denselben dient der vordere, rechtwinkelig 448 . .. Orchidaceae: vom Grunde abstehende Teil der Lippe als Halteplatz. Die Besucher werfen dann in der aufrecht stehenden Blüte den Pollen durcheinander, behaften sich damit und können ihn so auf die Narbe einer anderen Blüte bringen. Nach geschehener Befruchtung richtet: sich der Endlappen der Lippe auf und ver- schliesst den Blüteneingang. 2712. C. xiphophyllum Rehb. fil. (C. ensifolia Rich.) [Kirchner, Beitr. S. 10, 11; Delpino, Ult. oss. II. S. 149.] — Die weissen Blüten be- sitzen an der Spitze .der Lippe einen gelbbraunen Fleck, der sich nach. hinten in einige ebenso gefärbte, nach. dem Blütengrunde verlaufende, erhabene Leisten fortsetzt. In dem hinteren, sack- förmig vertieften ‘Gliede der Lippe wird wahrscheinlich Nektar abgeson- dert. Der Vorderteil der Lippe, dessen Seitenränder nach oben ge- bogen sind, lässt sich leicht nach unten klappen und kehrt dann elastisch in seine frühere Lage zu- rück. Delpino hebt hervor, dass diese Art nur mit Hülfe von Insek- ten befruchtet werden kann und be- schreibt die Art und Weise etwa folgendermassen: Die Geschlechts- säule ist geneigt und in den Schlund der Blüte derart hinabgebogen, dass der Besucher, wenn er sich zurück- zieht, um fortzufliegen, sich eine N kurze Strecke des Rückens und des Fig. 389. Cephalanthera grandiflora Bab. Kopfes mit dem reichlichen und (Nach Darwin.) : . 2 zähen Schleim der Narbe beschmiert. 4 Blüte schräg von vorn. B Säulchen von vorn nach Entfernung sämtlicher Perigonblätter. Ü Das- Dieser mit Klebstoff bedeckte Teil selbe von der Seite E der Pollen ist zwischen der kommt unmittelbar nachher mit Anthere und der Narbe oben zu sehen. «a An- L there. o Rudimentäre Anthere. p Pollenmassen. den Pollenmassen in Berührung, s Narbe. ! Endteil der Unterlippe. so dass diese dort festhaften. Beim Besuch einer anderen Blüte wird dann ein Teil dieser mitgebrachten Pollenmassen auf die Narbe gelegt werden. Es ist leicht, diesen Vorgang nachzuahmen: Berührt man die Narbe mit einer Nadel, so bleibt etwas von dem Narbenschleim daran haften, und wenn man dann damit sofort die Pollenmassen berührt, so bleiben sie mit genügender Festigkeit daran hängen. Bringt man dann diese Pollenmassen mit der Narbe derselben oder einer anderen Blume in Berührung, so bleiben dieselben an der Narbe kleben. Offenbar vollziehen die besuchenden Insekten die Bestäubung dieser Art in ähnlicher Weise. Ein hinreichender Insektenbesuch ergiebt sich daraus, dass in mancher Ähre sämtliche Pollinien entfernt waren. Spontane Selbst- bestäubung erscheint ausgeschlossen. 2713. C. rubra Richard. Orchidaceae. 449 (Serapias rubra L.) [Kirchner, Neue Beob. S. 12; Beitr. S. 12; Flora S. 173.] — Die Blüteneinrichtung der schön purpurroten, selten weissen Blumen stimmt mit derjenigen von C, grandiflora im wesentlichen überein. herausgeschlagene Teil- ist je- doch länger als bei C. gran- diflora. Die rötlich gefärbten Pollenmassen liegen dem hin- teren Narbenrande an und lösen sich frei aus den Antheren- fächern heraus. Die Narbe ist stark klebrig. Kirchner beobachtete bei Überlingen, dass die Pollenmassen manchen Blüten entfernt waren, Es hatte also Insektenbesuch stattgefunden. — Pollenmassen, nach Warnstorf, ungestielt, bis zum Grunde zweiteilig. Pollenzellen nicht verklebt, einzeln und nur lose zusam- menhängend, rundlich tetra- @drisch, blassbläulich, warzig, durchschnittlich 31 « diam. aus 608. Epipactis Richard. Honig halbverborgen. 2714. E. palustris Crantz. [Darwin, Orchids S.95; Kirchner, FloraS$.176; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 324—325.] — In den wagerecht stehenden Blüten dient der die übrigen Perigon- blätter überragende Teil der Lippe als Anflug- und Halte- platz für die besuchenden Insekten. Er ist mit dem, Der vordere, als Halteplatz für die Insekten dienende, Fig. 390. Epipaectis palustris Crtz, (Nach Darwin.) A Blüte von der Seite, nach Entfernung der unteren Perigonblätter. B Dieselbe, der vordere Teil der Unter- lippe so niedergedrückt, wie ein besuchendes Insekt es thut. C Blüte von der Seite, stärker vergrössert, nach Entfernung sämtlicher Perigonblätter mit Ausnahme der nach hinten gerichteten Seite der Unterlippe.. D Säul- chen von vorn, stärker vergrössert, nach Entfernung sämtlicher Perigonblätter; das Rostellum steht in Wirk- lichkeit noch etwas höher. a Anthere mit 2 offenen Fächern. a’ Rudimentäre Anthere. r Rostellum. s Narbe. ! Unterlippe. einen nektarhaltigen Napf darstellenden, unteren Teile derselben durch ein Gelenk verbunden; er ist elastisch beweglich und etwas aufwärts gekrümmt. Der untere Teil der Narbe ist zweilappig; an ihrem Scheitel sitzt eine kleine, fast kugelförmige Klebdrüse, welche mit ihrer Vorderseite etwas über die Narbe Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 29 450 | Orchidaceae. hinausragt und mit einer weichen, elastischen, innen klebrigen Kappe bedeckt ist. Diese kann durch einen von unten und innen ausgeübten Druck leicht abgehoben werden. Noch bevor die Blüte sich entfaltet, öffnet sich die Anthere der Länge nach, so dass die beiden ungestielten Pollinien frei daliegen. Ihre Pollenkörner sind durch elastische Fäden zu Päckchen verbunden und die Fäden sind zu Strängen vereinigt, welche an den hinteren Lappen der Klebdrüsenkappe befestigt sind. Die auf den vorderen Teil der Lippe auffliegenden Insekten drücken diesen herab, so dass sie beim Eindringen in die Blüte die Klebscheibe nicht berühren. Erst wenn sie zurückkriechen, streifen sie dieselbe, da der untere Teil der Lippe inzwischen wieder nach oben geschnellt ist, wobei sie die Pollen- massen am Kopfe oder am Rücken mitnehmen und beim Besuch einer anderen Blüte an die Narbenfläche anstreichen und so die Kreuzung vollziehen. Als Besucher beobachtete W. E. Darwin auf der Insel Wight ausser der die Befruchtung regelmässig vermittelnden Honigbiene auch Fliegen (Sarcophaga carnaria L. und Coelopa frigida Fall.), sowie eine Grabwespe (Crabro brevis v.d. L.). 2715. E. latifolia Allioni. [Darwin, Örchids S. 102; Kirehner, Flora S. 177; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 325; Kerner, Pflanzenleben I. S. 255; Webster, Bot. Jb. 1887. I. S. 425; Knuth, Bijdragen.]| — Eine Wespenblume. Die Pflanze tritt in zwei Formen auf: a) viridans Crantz mit breit-ei-herzförmiger, rötlich-violetter Lippe, deren Höcker glatt oder schwach gefurcht sind oder auch zuweilen fehlen; b) varians Crantz (=E. viridi- flora Rehb.)miteiförmiger, rötlich und weiss gefleckter Lippe, deren Höcker un- deutlich, meist glatt sind, aber auch: zuweilen fehlen. Beide Formen haben die- selbe Blüteneinrichtung, wel- che ganz derjenigen der Hal i. vorigen Arten entspricht. Blüte von der Seite, nach Entfernung der Perigonblätter 5 $ ;r mit Ausnahme der Unterlippe. (Vergrössert.) a Anthere. Das Endglied der Lippe 1st r Rostellum. s Narbe. 2 Unterlippe. jedoch kleiner und. besitzt / kein Gelenk, sondern ist dem. Lippengrunde fest verbunden; dafür wird aber die Narbe von der Kleb- drüse weiter überragt. ‘Spontane Selbstbefruchtung ist demnach ausgeschlossen, doch erfolgt, nach Webster, durch die besuchenden Insekten häufiger Selbst- bestäubung, als Kreuzung. Als Besucher sind fast ausschliesslich Wespen beobachtet, so Vespa silvestris Seop. (Darwin), V. austriaca Pz. (Kerner). Ich sah V. vulgaris L. die Blüten be- suchen; Loew in Brandenburg (Beiträge S. 42): Vespa rufa L. ®, sgd. Webster beobachtete ausser Wespen auch Hummeln. Für das deutsche Mittelgebirge verzeichnet Gerstäcker als Besucher die lang- köpfige Gartenhummel; Schletterer giebt für Tirol ebenfalls Bombus hortorum L. an. lm \\ y Fig. 391. Epipactis latifolia All. (Nach Darwin.) Orchidaceae, 451: Herm. Müller giebt (Befr. S. 81) für E. viridiflora Rchb. (= E. palustris latifolia All « varians Crantz, vergleiche Max Schultze, die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Österreichs und der Schweiz, Gera 1894, Nr. 52) an, dass sie den Vorteil eines Klebstoff enthaltenden Beutelchens (rostellum) gänzlich eingebüsst hat; nur winzige Pollenklümpchen können durch kleine Insekten gelegentlich übertragen werden, dafür aber be-. fruchtet sie sich in noch weit stärkerem Grade als die folgende (E. miero-, phylla) regelmässig selbst. 2716. E. microphylla Swartz, [Darwin, Orchids; H. M., Befr. S. 81.] — Es tritt regelmässig Selbstbestäubung ein, doch kann durch Insekten auch Kreuzung bewirkt werden, indem ein Teil des Pollens mittelst des im Schnäbelchen enthaltenen Klebstoffes sich an die Besucher ankitten kann. 2717. E. rubiginosa Gaud. (E. atrorubens Schultes.) [Ridley, Bot. Jb. 1888. I. S. 562; Knuth, Beiträge.] — Die dunkelpurpurroten, nach Vanille mit einem Beigeruch nach Nelken duftenden Blüten besitzen wie die beiden vorigen Arten über den Klebdrüsen eine durch leichten Druck von unten entfernbare Kappe, wie ich mich an zahlreichen Exemplaren der Dünen von Usedom überzeugte. Weitere Notizen habe ich mir aber damals (1883) nicht gemacht; auch habe ich damals keine Besucher beobachtet. Nach Ridley be- fruchtet sich die Pflanze selbst, indem von den Pollinien aus direkt Pollen- schläuche nach der Narbe getrieben werden. 2718. Serapias longipetala Poll. sah Delpino (Appl. S. 10) in Ligurien von Bienen besucht. | 2719. S. oceultata Gay befruchtet sich, nach Nicotra (Malpighia I) selbst, doch ist Heterogamie nicht ausgeschlossen. Bei 2720. S. Lingua L. ist dagegen Selbstbefruchtung durch die Lage der Pollinien sehr erschwert, da die herausfallenden Pollen nicht. auf die Narbe gelangen können. Beide Arten. zeigen in ihrer Blüteneinrichtung einige Über- einstimmung mit derjenigen von Epipactis. 609. Listera R. Brown. Honig freiliegend. 2721. L. ovata R. Br. [Sprengel, S. 406—411; Darwin, Orchids S. 139—152; H. M., Befr. S. 78, 79; Mac Leod, B. Jaarb. II. S. 309 bis 310; V.S 326—328; Kirchner, Flora 8. 178.] — Eine Schlupfwespen- blume. (Vgl. Bd. I. S. 146.) Die grünlich-gelben, wenig auffallenden Blüten besitzen in der Mitte der schmalen, langen, nach unten umgebogenen Lippe eine lange honigabsondernde Rinne. Das grosse, dünne, blattartige, zugespitzte Schnäbelchen enthält einen Klebstoff, welcher bei der geringsten Berührung als zäher, weisser Tropfen hervortritt. Schon in der Knospe öffnet sich die hinter dem Schnäbelchen gelegene Anthere, so dass die Pollenmassen mit der. Blüten- öffnung ganz frei daliegen, sich vorn auf dem Rücken, mit ihrer Spitze an das obere Ende des Schnäbelchens anlehnend. Letzteres krümmt sich alsdann langsam über die Narbenfläche. 29* 452 | Orchidaceae. Die kleineren, besonders aus Schlupfwespen bestehenden Besucher benutzen das untere Ende der Unterlippe als Anflugstelle, kriechen langsam aufwärts, indem sie die Honigrinne von unten nach oben auslecken, und stossen, wenn sie oben angekommen sind und den Kopf in die Höhe heben, an das Schnäbelchen, welches nun sofort zwei Tröpfchen Klebstoff aussondert. Diese fliessen zu- sammen und heften sich einerseits dem Insektenkopfe, andererseits den Spitzen der Pollinien an, so dass sie von dem Insekt fortgetragen werden. Nach der Entfernung der Pollinien krümmt sich das Schnäbelchen ganz über die Narbe, so dass eine Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Alsdann bewegt es sich lang- sam zurück und macht die Narbe wieder frei. Letztere wird inzwischen sehr klebrig und die leergeleckte Honigrinne füllt si@ı wieder mit Nektar. Besucht \\ AN | IN Fig. 392. Listera ovata R. Brown, (Nach Herm. Müller.) ] Stück einer jungfräulichen Blüte von der Seite gesehen. 2 Blüte von vorn gesehen, nach- dem die Pollenmassen (po) aus der Anthere (4) herausgenommen sind und das blattförmige Rostellum (r) sich nach vorn geneigt und die Narbe (st) zum Teil verdeckt hat (nur halb so stark vergrössert als I). n = nectarium, Honig absondernde Furche. Bedeutung der übrigen Buchstaben wie in Fig. 22. 3 Die einer Nadel angekitteten Pollenmassen, (20:1.) % Kleb- stoff, po Pollenmassen. 4 Grammoptera laevis mit zahlreichen Pollenmassen auf der Stirn. das Insekt nun eine solche Blüte, deren Pollinien bereits entfernt waren, so wird die Narbe von den Pollenmassen' getroffen und mit einem Teil derselben belegt. Es erfolgt also stets Kreuzung und zwar meist auch getrennter Stöcke. — Pollinien, nach Warnstorf, vierzellig, 50—56 u diam. Als Besucher sah schon Sprengel „einen kleinen Käfer mit schwarzem Kopf und Brustschild und braunen Flügeldecken, welcher sich einen solchen Kopfschmuck (Pollinien) aus einer Blume geholt hatte“ Es ist dies wahrscheinlich Grammoptera laevis F., der ein regelmässiger Besucher der Blüten ist. Sprengel beobachtete auch wiederholt Schlupfwespen als Besucher, „welche an ihrem Kopfe ein Staubkölbchen- paar sitzen hatten.* Herm. Müller sah Braconiden- und Schlupfwespenarten die Be- fruchtung vermitteln. Nach der Bestimmung von Kaltenbach waren dies folgende: l. Alysia sp.; 2. Campoplex sp.; 3. Cryptus 3 Arten; 4. Amblyteles uniguttatus Grav.; 9. Microgaster rufipes Nees; 6. Phygadeuon sp.; 7. Tryphon sp. Ausserdem beobachtete derselbe Bombus agrorum F. honigleckend, ohne jedoch sich mit Pollenmassen zu behaften. . Orechidacene. 453 Mac Leod beobachtete in Belgien eine Biene (Anthrena), 2 sonstige Hymeno- pteren und 1 Käfer; Plateau daselbst Melanostoma mellina L.; in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 309) einen Käfer (Rhagonycha fulva Scop. [melanura F.]), hid. an den Blüten; Darwin in England zwei Hymenopteren (Hemiteles und Cryptus) mit Pollinien an der Stirn. 2722. L. cordata L. hat, nach Darwin (Orchids), im wesentlichen dieselbe Blüteneinriehtung wie L. ovata. Besucher sind, nach Darwin, kleine Dipteren und Hymenopteren. 2 610. Neottia L. Blumen mit freiliegendem bis halbverborgenem Nektar. 2723. N. nidus avis Richard. (Ophrys nidus avis L.) [H. M,, Befr. S. 80; Darwin, ÖOrchids; Kirchner, Flora S. 179; Kerner, Pflanzen- Fig. 393. Neottia nidus avis Richard. (Nach Herm. Müller.) ] Blüte von der Seite gesehen. 2 Unterlippe von der Seite gesehen. 3 Unterlippe von oben gesehen. Die kleinen Kreise bezeichnen die Honigtröpfehen. #4 Befruchtungsorgane, von der Seite gesehen. dr —= bractea, Blütendeckblatt, co = columna, Geschlechtsäule. Bedeutung der übrigen Buchstaben wie in Fig. 22. leben IL S. 190; Loew, Bl. Flor. S. 344.| — Die bleich-gelbbraune Färbung der Pflanze genügt, nach Kerner, um die Pflanze von dem dunklen Wald- boden abzuheben und so augenfällig zu machen. Loew hält dem entgegen, dass die Färbung derjenigen des abgestorbenen Laubes ähnlich und die Pflanze zwischen solchem daher oft schwer auffindbar ist. Nach Ansicht des letzteren liegt hier weniger eine Schau- als eine Schutzfärbung vor. Die Blüteneinrichtung stimmt im wesent- lichen mit derjenigen von Listera ovata gig 394, Neottia nidus avis Rich. überein, doch ist der Honig in der eine flache (Nach Herm, Müller.) Schale bildenden Unterlippe geborgen, daher 4 Blüte. B Säule. a Anthere. Rostel- nicht ganz so frei liegend wie bei Listera. re egige Ausserdem kitten sich die Pollinien unvoll- kommener und weniger sicher an. Es tritt daher bei ausbleibendem Insekten- besuche nicht selten spontane Selbstbestäubung ein, indem der sehr bröckelige Pollen von selbst über die Narbe hinabfällt. 454 Orchidaceae. Als Besucher beobachtete H. Müller eine honigleckende Fliege (Helomyza "affınis Mg.), welche sich die Pollen an den vordersten Teil des Thorax haftete. 611. on Richard. Honig verborgen. 2724. Sp. autumnalis Richard. (Ophrys spiralis L.) [Darwin, Orchids S. 127; Kirchner, Flora S. 180, 181.] — Die kleinen, weisslichen Blüten besitzen einen Hyazinthenduft. Sie stehen wagerecht. Der vordere, zurückgeschlagene Teil der Lippe bildet einen Halteplatz“für die besuchenden Insekten, welche an dem unteren Teil der Lippe zwei kugelige, reichlich Honig absondernde Nektarien finden, deren Sekret sich in einem kleinen darunter befindlichen Behälter ansammelt. Der Zugang zu diesem ist durch die Nektarien und den hervorragenden Narbenrand sehr verengt. Das Schnäbelchen, welches eine lange, dünne, flache Verengerung bildet, ist mit der Narbe durch zwei auseinandertretende Sei- tenränder verbunden. Der mittlere Teil der hin- teren Seite des Schnäbel- chens bildet einen etwas gestreckten Behälter für Klebstoff. Die Vorder- seite des Schnäbelchens ist auf einer Längslinie über der Mitte dieses Fig. 395. Spiranthes autumnalis Rich. (Nach Darwin.) Klebstoffbehälters ‚A Blüte von der Seite nach Entfernung der beiden unteren z - ; chwach ausgehöhlt. Bei Perigonblätter. Die Unterlippe ist vorn gefranst. B Blüte 5 Ri von der Seite, noch stärker vergrössert, nach Entfernung aller schwacher Berührung Perigonblätter. Die Lage der Unterlippe und des oberen Peri- zeisst diese Vorderseite gonblattes ist durch puuktierte Linien angedeutet. Ü Narbe S ä und Rostellum von vorn mit der eingeschlossenen, brotförmigen der Länge nach auf, so Scheibe. D Dasselbe nach Entfernung der Scheibe. E Die aus dass etwas Klebstoff dem Rostellum entfernte Scheibe, noch stärker vergrössert, von \ hinten gesehen, mit den anhängenden elastischen Fäden der austritt. Alsdann setzt Pollenmassen, die Pollenkörner sind aus den Fäden entfernt : a . : sich der Riss auf der a Anthere. p Pollenmassen. t Fäden der Pollenmassen. cl Rand x ; % des Clinandriums. r Rostellum. s Narbe. n Nektarbehälter. Rückseite des Schnäbel- chens fort, wodurch der Behälter frei wird. Jedes Antherenfach enthält zwei sehr zerbrechliche Pollinien ; dieselben sind oben von einander getrennt, in der Mitte durch elastische Fäden verbunden. Schon vor der Blütenentfaltung öffnet sich der obere Teil der gegen den Rücken des Schnäbelchens gedrückten Antherenfächer, wodurch die Pollinien mit dem Rücken des Klebstoffbehälters in Berührung kommen. Die unter dem 'Schnäbelchen liegende Narbe ragt mit ihrer schief stehenden Oberfläche hervor. Die von Darwin als Blütenbesucher beobachteten Hummeln behaften sich am Orchidaceae. 455 Rüssel mit den Klebstoffbehältern und den daran gekitteten Pollinien ; es bleiben daher vom Schnäbelehen nur noch die seitlichen gabelförmigen Teile stehen. Nachdem die Blume einen oder zwei Tage aufgeblüht war, entfernt sich die Lippe ein wenig vom Schnäbelchen ; hierdurch wird der Zugang zur Narbe weiter, so dass die von den Hummeln mitgebrachten Pollinien in solehen Blüten auf die Narbe treffen. Es wird dabei nicht blos Kreuzung getrennter Blüten, sondern meist auch getrennter Stöcke bewirkt, da die Hummeln die Gewohnheit haben, die Blütenstände von unten nach oben auszubeuten. 612. Goodyera R. Brown. Honig verborgen. 2725. G. repens R. Br. (Satyrium repens L.) [Darwin, Örchids S. 103; H. M., Alpenblumen S. 75—77; Kirchner, Flora S. 179, 180.] — Fig. 396. Goodyera repens R. Brown. (Nach Herm. Müller.) „1 Blüte von der Seite gesehen. B Dieselbe nach Entfernung der beiden seitlichen Kelch- blätter und der Drüsenhaare. Ü Oberes Kelchblatt (s,) von der Innenseite. D Rechtes Blumenblatt (p) von aussen. E Befruchtungsorgane und Unterlippe in nat. Lage, von der Seite. F Befruchtungsorgane nach Entfernung der Pollinien nebst Klebstoff. (A—F Vergr. 7:1.) @ Narbe nebst Rostellum, von unten gesehen. (24:1.) H Die Befruchtungsorgane von der - Seite. (24:1.) J/ Die herausgezogenen Pollinien (po) nebst Klebstoff von unten, (35:1.) Die übrigen Buchstaben wie in Fig. 213. Die kleinen, weisslichen, schwach wohlriechenden, wagerecht stehenden Blumen sind zu einer etwa 2Oblütigen, einseitswendigen Ähre vereinigt. Das schild- förmige, fast viereckige Schnäbelchen überragt die Narbe ein wenig. Die Ober- fläche dieser Hervorragung sondert bei leichter Berührung eine klebrige Flüssig- keit aus und lässt sich leicht aufwärts drücken. Dabei nimmt sie einen Haut- streifen mit sich, an dessen hinterem Ende die Pollinien anhaften. 456 Orchidaceae. Bereits in der Knospe öffnen sich die Antherenfächer, die Pollinien heften sich mit ihrer Vorderseite dem Rücken des Schnäbelchens an und liegen alsdann fast ganz frei. Der hintere, napfförmige Teil der Lippe ist honighaltig; der vordere rinnenförmig vertiefte und nach unten gebogene dient als Anflugstelle. Infolge der Verengung des Eingangs zur Narbe zwischen Lippe und Sehnäbelchen stösst ein zum Nektar vordringender Insektenrüssel gegen das Schnäbelchen ‚und behaftet sich mit den Pollinien. Beim Besuch einer etwas älteren Blüte, bei welcher sich die Lippe etwas von der Geschlechtssäule entfernt hat, werden die Pollenmasse mit der Narbe in Berührung gebracht. AlsBesucher sind bisher nur Hummeln beobachtet, nämlich Bombus pratorum L. vonR.B.Thomson in Nordschottland und B. mastrucatus Gerst. von H.Müller in den Alpen. Letzterer ist trotzdem geneigt, kleinere kurzrüsselige Insekten als die eigent- lichen Kreuzungsvermittler, denen sich die Blume angepasst hat, anzusehen. 613. Coralliorhiza Haller. Honig verborgen. 2726. C. innata R. Brown. (Ophrys CoralliorhizaL.) [H.M., Alpen- blumen $. 77, 78.] — Die grünlich-gelben Blüten haben eine weisse Lippe und sind am Schlunde dunkelrot punktiert. Ihre geringe Grösse lässt darauf schliessen, dam SI Fig. 397. Coralliorhiza innata R. Brown. (Nach Herm. Müller.) A Blüte von vorn gesehen. B Dieselbe nach Entfernung’ aller Keleh- und Blumenblätter mit Ausnahme der Unterlippe, von der Seite gesehen. C Unterlippe auseinandergebreitet. D Frucht- knoten und Geschlechtssäule (col) nach Entfernung aller übrigen Teile von vorn gesehen. Die Bedeutung der übrigen Buchstaben wie in vor. Fig. dass sie von kleinen Insekten besucht werden, welche den vorderen, nach unten gebogenen Teil der Lippe als Anflugstelle benutzen und von hier zu dem an dem steil abwärts gebogenen Grunde der Lippe abgesonderten und verborgenen Honig schreiten. Dabei stossen sie an das hervorragende Schnäbelchen, behaften Orchidacene. 457 dadurch ihre Oberseite mit den Pollinien, welche sie alsdann auf eine andere Blüte tragen. 614. Malaxis Swartz. Kleine, unscheinbare Insektenblumen. 2727. M. paludosa Swartz. (Ophrys pal. L.) [Darwin, Orchids.] — Die kleinen, unscheinbaren, grünlichen Blüten haben infolge der Drehung des Frucht- knotens die als Anflugstelle dienende Lippe nach oben gerichtet. Der Unterrand derselben umfasst die Säule, wodurch ein röhrenförmiger Blüteneingang entsteht. Narbe und Antheren werden durch die Stellung der Lippe teilweise geschützt. Die Säule ist der Länge nach dreiteilig; der mittlere Teil der oberen Hälfte ist das Schnäbelchen. Der obere Rand des unteren Teiles der Säule ragt da, wo er an den Grund des Schnäbel- ckens befestigt ist, vor und bildet eine tiefe Falte, die westentaschenartige Narben- höhle. Der mittlere Teil, das Schnäbelchen, ist ein mit dünnem Klebstoff über- zogener, hoher, häutiger Vorsprung, der hinten etwas vertieft ist und dessen Kamm von einer kleinen zungen- förmig vorspringenden Kleb- stoffmasse überragt wird. Die Säule mit Narbe und Schnäbelchen ist beiderseits mit einer grünen häutigen Ausbreitung verbunden, welche aussen gewölbt und innen vertieft ist. Diese beiden Häute stehen mit Fig. 398. (Nach Darwin.) A Blüte von der Seite gesehen. B Säulchen von vorn gesehen, um das Rostellum, die taschenartige Narbe und die vorderen seitlichen Teile des Clinandrium zu zeigen. Ü Rückenansicht des Säulchens einer Knospe, um die An- there mit den eingeschlossenen birnförmigen (undeutlich durchscheinenden) Pollinien und die hinteren Ränder des Clinandrium zu zeigen. D Rückenansicht einer entfalteten Blüte mit der verschrumpften Anthere und den freiliegen- den Pollinien. E Die beiden Pollinien an der (durch Wein- geist erhärteten) klebrigen Substanz angeheftet. a Anthere. p Pollen. el Clinandrium. /! Labellum, v Spiralgefässe. r Rostellum. s Narbe. u Das bei den meisten Orchideen an der oberen Seite der Blüte stehende Perigonblatt. (Alle Figuren vergrössert.) Malaxis paludosa Sw. dem Fusse der Pollinien in Verbindung und bilden auf diese Weise einen tiefen Napf, welcher die Pollenmassen schützen soll. 458 Orchidaceae. Bereits in der Knospe öffnet sich die Anthere und schrumpft dann ein, so dass die Pollinien in der völlig geöffneten Blüte ganz nackt erscheinen mit Ausnahme ihres breiten Unterendes, welches je in einem kleinen Napfe steht. Das obere Pollinienende ruht auf dem Kamm des Schnäbelchens. Wenn ein Insekt seinen Rüssel oder Kopf in den engen Raum zwischen der aufrechten Lippe und dem Schnäbelchen schiebt, so berührt es unvermeid- lich die kleine hervorragende Klebmasse und führt dann, wie man sich durch einen Versuch leicht überzeugen kann, beim Weiterfliegen die bereits an der Klebmasse befestigten, im übrigen aber losen Pollinien mit sich. Beim Besuche einer zweiten Blüte werden die sehr dünnen, an dem Rüssel oder Kopfe des Insekts parallel befestigten Pollenblätter hineingezwängt und ihre breiten Enden dringen in die taschenförmige Narbe ein. Trotz ihrer Kleinheit und Unscheinbarkeit locken die Blumen von Malaxis doch die Insekten in hohem Grade an. Darwin fand stets alle Blüten einer Ähre, mit Ausnahme von einer oder zwei unmittelbar unter den Knospen stehen- den, der Pollinien beraubt; ebenso fand er Pollenblätter auf den Narben zahl- reicher Blumen, doch gelang es ihm nicht, die Besucher zu ermitteln. Nach Darwin ist bei Arten von Mierostylis die Blüteneinrichtung ähnlich. 615. Calypso Salisb. Vielleicht Hummelblume. 2728. C. borealis Salisb. [Lundström, Bot. Centr. 38, S. 699.] — Die vanilleduftenden Blüten werden nur selten von Insekten besucht. Lundström beobachtete bei Piteä in Norwegen einmal eine Übertragung der scheibenförmigen, ungestielten Pollinien durch eine Hummel, doch konnte er durch künstliche Befruchtung mehrfach reife Früchte erzeugen; solche sind in der Natur sehr selten. 2729. Stanhopea tigrina Bateman. Nach Willis (Contributions II) sind die Blumen im botanischen -Garten zu Cambridge selbstfertil. Sie wurden dort von Apis, Bombus-Arten und Schwebfliegen besucht. 616. Cypripedium L. Lippe bauchig aufgeblasen. Die Arten werden teils durch Bienen, teils durch Fliegen, teils vielleicht durch Schnecken befruchtet. 2730. C. Calceolus L. [H. M., Befr. S. 76—78; Baxter, fert. of Cypripedium; Webster, fert. of Cypr.; Darwin, Orchids; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 246.] — Die etwas zusammengezogene Lippe ist gelb, die übrigen Perigonblätter sind purpurbraun gefärbt. Durch diese Färbung und den Honig- duft werden kleine Bienen aus der Gattung Anthrena angelockt und kriechen in die bauchige Lippe, an deren Boden sie saftreiche, zuweilen auch einige winzige Honigtröpfehen absondernde Haare finden, an denen sie lecken oder A RE Orchidaceae, 459 kauen, Als’ Zugänge zu dem Innern der Lippenhöhle dienen drei Öffnungen, nämlich je eine rechts und links von der Befruchtungsäule und eine weitere, ovale in der Mitte vor derselben. Sie wählen ausschliesslich die letztere als Einsteigestelle. Nachdem die kleinen Bienen sich in der Höhle gesättigt haben, versuchen sie wieder aus derselben herauszukommen, doch sind die Wände ihres Gefängnisses 50 stark gewölbt, dass es ihnen nicht gelingt, aus der Einsteige- öffnung zu entkommen, sondern sie zwängen sich schliesslich, nachdem sie unter der Narbe durchgekrochen sind, durch eine der beiden engen seitlichen Öffnungen. Ss Fig. 399. Cypripedium Calceolus L. (Nach Herm. Müller.) ] Blüte in nat. Stellung der Teile, von vorn und oben gesehen. 2 Dieselbe nach Entfernung der Kelchblätter und der beiden oberen Blumenblätter im Längsdurchschnitt. Die Unterlippe ist etwas abwärts gebogen, um die Ausgangsöffnung ex deutlich zu zeigen. 3 Die Befruchtungs- organe von unten gesehen. ov — Fruchtknoten, s = sepala, Kelchblätter, p = Blumen- blätter. p? = umgewandeltes Blumenblatt, labellum, Unterlippe, a = antherae Staubblätter, a’ — umgewandeltes Staubblatt, st = stigma, ? = introitus, Eingang, er = exitus, Ausgang. Dabei streifen sie mit der einen oder der anderen Schulter an den weichen, schmierigen Pollen derjenigen Anthere, welche den inneren Rand des von ihnen benutzten Ausganges bildet. In einer zweiten Blüte werden sie beim Hindurch- kriechen unter der breiten rauhen Narbe den mitgebrachten Pollen an diese abgeben, während sie sich beim Herauskriechen aus der Höhle wieder mit Pollen behaften, so dass regelmässig Kreuzung erfolgt. Das Hinauskriechen wird durch die saftführenden Haare des Bodens der Lippe etwas erleichtert, indem die Be- sucher an diesen emporklimmen können. (Vgl. Bd. I. S. 158.) Als Befruchter beobachtete H.Müller 5 Anthrena-Arten, nämlich: 1. A. albi- cans Müll. 9; 2. A. atriceps K.” (=tibialis K.); 3. A. fulvierus K. 9; 4. A. nigroaenea K. 9; 5. A. pratensis Nyl. ©. Kleinere Bienen sind zu schwach, grössere Fliegen zu dick, sich aus der Öffnung hinauszuzwängen ; sie kommen daher in dem Gefängnis um, 460 Orchidaceae. So fand H. Müller wiederholt die kleine Anthrena parvula K. 9, ferner mehrere Fliegen (Empis punctata F., Cheilosia sp., Anthomyia sp., Spilogaster semicinerea Wied.) tot in der Lippe. Die kleinen Blütenkäfer (Meligethes) gelangen, nach H. Müller, zuweilen ohne Anstoss wieder aus derselben heraus, doch bleiben sie auch zuweilen an dem klebrigen Pollen haften und zappeln sich hier zu Tode. 2731. C. barbatum Lindl. wird nach Delpino (Ult. oss. S. 176, 229; Appl. S. 19, 20) wahrscheinlich von Fliegen befruchtet, da dieser Forscher in der _ Unterlippe von Treibhauspflanzen Fliegen fand und dort auch Fruchtbildung beobachtet. | 2732. C. caudatum Lindl. wird nach Delpinos Vermutung (Ult. oss. S. 177) durch Hülfe von Schnecken befruchtet. 2733. Angraecum sesquipedale Pet. Th. hat, nach Darwin (Orchids) einen so langen Sporn, dass ein Insekt einen etwa 25 cm langen Rüssel haben muss, um zum Nektar zu gelangen. W. A. Forbes hat (Nature 1873. Vol. IL. S. 121) ein solches nachgewiesen. 2734. Masdevallia muscorum Rehb. hat, nach Oliver (Ann. of Bot. I. 1888) eine bewegliche Lippe, welche das besuchende kleine Insekt in einem Hohlraum sperrt, aus dem es nur mit Pollen beladen wieder herauskommt. Beim Besuche einer zweiten Blüte belegt es die Narbe. 2735. Bulbophyllum macranthum Lindl. wird, nach Ridley (Ann. Bot. vol. 4), durch Vermittelung einer kleinen Fliege befruchtet. 2736. Zygopetalum maxillare Lodd. Die Blüteneinrichtung wird anonym in Illustr. Monatsschrift für die Gesamtinteressen des Gartenbaues, Jahrg. II, oder: Neuberts Deutsches Garten-Magazin, Jahrg. 36, 1883, ausführlich ge- geschildert. Desgleichen von 2737. Nephelaphyllum pulchrum Blume und 2738. Dendrobium sanguinolentum Lindl. Ein Abdruck findet sich im B. Jb. 1883, I, S. 492—493. Von sonstigen ausländischen Orchideen beschreibt Darwin mehr oder ‚minder eingehend Arten aus folgenden Gattungen: a) Epidendreae: Cattleya, Epidendrum, Coelogyne, Sophronitis, Burkenia, Laelia, Leptotes, Phajus, Evelyna, Bletia. b) Malaxideae: Pleurothallis, Stelis, Masdevallia, Microstylis Bulbophyllum, Calaena, Dendrobium. c) Vandeae: Maxillaria, Aerides, Oncidium, Rodriguezia, Pha- laenopsis, Calanthe, Acropera, Catasetum (mit Myanthus und Monachan- thus), Mormodes, Cyenoches, Sarcanthus, Galeandra, Vanda, Cym- bidium, Trichopilia, Odontoglossum, Brassia, Miltonia, Stanhopea (St. Devoniensis ist in einem Anhange von dem Übersetzer G. H. Bronn beschrieben), Warrea, Zygopetalum, Lycaste, d) Ophrydeae: Bonatea. Zingiberaceae. — Marantaceae. — Cannaceae. — Musaceae, 461 147. Familie Zingiberaceae Lindl. 2739—40. Hedycehium König und Alpinia L. Die besuchenden Falter be- rühren zuerst die Narbe, dann die Antheren, bewirken also Kreuzung. (Delpino, Sugli app. S. 22; Altri app. S. 57; Hildebrand, Bot. Ztg. 1867. S. 277.) 2741. Zingiber offieinale Roxb,. Durch die hervorragende Stellung der Narbe ist, nach Hildebrand (Geschl. S. 69), bei Insektenbesuch Fremd- bestäubung gesichert. 148. Familie Marantaceae Lindl. 617. Maranta L. Der Griffel wird von einem kapuzenförmigen Blatte an der Unterseite der fast wagerecht stehenden Blume festgehalten, und auf den Narbenkopf wird bereits in der Knospe der Pollen abgelagert. Bei Insektenbesuch schnellt der Griffel aus der Kapuze hervor und krümmt sich so, dass der von dem Insekt mitgebrachte Pollen auf die Narbenpapillen kommt, worauf das Insekt seine Unterseite von neuem mit Pollen behaftet. Untersucht sind 2742—43. M. (Calathea) Zebrina Meyer und M. discolor Lindley von Hildebrand (Bot. Ztg. 1870. S. 617—620) und 2744—46. M. bieolor Ker-Gawl. und M. cannaefolia von Delpino. Nach demselben hat Thalia dealbata Fraas eine ähnliche Blüteneinrichtung. Die Blumen wurden bei Florenz von Apis besucht. 149. Familie Cannaceae Link. 618. Canna L. Der von den Antheren auf die Griffelplatte abgelagerte Pollen wird, nach Delpino (Sugliapp. S. 23), von Insekten abgeholt und auf die Narben anderer Blüten gebracht. Nach Hildebrand (Bot. Ztg. 1867. S. 277; Geschl. S. 69) tritt bei der Pollenablagerung auch häufig spontane Selbstbestäubung ein. 150. Familie Musaeeae Lind]. 2747. Strelitzia reginae Ait. Die Besucher berühren beim Anfliegen die Narbe, beim Eindringen in die Blüte werden die die fünf Antheren um- schliessenden beiden inneren, unteren Kronblätter auseinander gedrückt, und der Pollen bedeckt die Unterseite der Besucher. Als solche vermutete Delpino (Ult. oss. S. 232; Appl. S. 4; Hildebrand, Bot. Ztg. 1869. S. 508) Kolibris, was durch Darwins Beobachtungen bestätigt wurde. A. Wagner (Ber. d. d. b. Ges. 1894) hat die Anatomie und Biologie der Blüten eingehend behandelt. 462. | Iridaceae; 151. Familie Iridaceae Juss. Ausser den beiden buntgefärbten Blattkreisen des Perigons dienen zuweilen auch die drei blattartigen Narben zur Erhöhung der Augenfälligkeit. 619. Crocus Tourn. Protandrische Falterblumen. 2748. C. vernus Allioni. (C. albiflorus Kit.; C. sativus b. ver- nus L) [Sprengel, S. 68—69; Ricca XII, 3; H. M., Befr. S. 70; Alpenblumen S. 56—59; Knuth, Bijdragen.] — Die Pflanze tritt in zwei Formen auf: a) parviflorus Gay mit kleineren, meist weissen Blüten, deren Narben kürzer oder so lang als die Staubblätter; b) grändiflorus Gay mit grösseren, weissen, oder namentlich in Gärten violet- [ \ h ten, lila oder gestreiften Blüten, deren \ Narben meist länger als die Staubblätter sind. Die erstere Form kann sich daher gegen Ende der Blütezeit selbst bestäuben, bei letzterer ist dies nur ausnahmsweise der Fall. Zu dem vom Fruchtknoten abgeson- derten Honig führt ein Weg, welcher nur für den langen, dünnen Rüssel eines Fal- ters zugänglich ist, da die lange, enge Kronröhre vom Griffel fast ausgefüllt wird. - Als Schutz des Nektars dienen abstehende Härchen an der Trennungsstelle der Staub- fäden. Der Honig steigt in der Röhre so weit in die Höhe, dass langrüsselige Hummeln die oberste Schicht desselben Fig. 400. Crocus vernus Allioni. auszulecken vermögen. (Nach Herm. Müller.) | Anfangs sind die Narben zwischen 4A Blüte in nat. Grösse, nach Entfernung den Staubfäden verborgen, so dass nur die B Die are ebene Wi) u pollenbedeckten Antheren von den Be- Stückehen der Saftdeeke (7:1), sowie ein suchern berührt werden. Später treten die Staubfaden an der Stelle, wo er sich von Narben hervor, so dass bei Insektenbesuch der Blumenkrone trennt, durchschnitten. ü Kreuzung erfolgt. Ist solcher ausgeblieben, so erfolgt spontane Selbstbestäubung. Nach Kerner drehen sich die Antheren gegen Ende der Blütezeit nach aussen, und die Perigonröhre und die Antheren verlängern sich nachträglich so, dass die Antheren auch am Rande an den höher stehenden Narben vorbeistreifen, so dass letztere belegt werden. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 3 Falter, 2 Hummeln, 1 Käfer, 1 Schwebfliege. Ricca sah die Blumen von Bienen, Hummeln und Faltern besucht. Ich sah an Gartenpflanzen (am 29. 3. 1894 und 21. 3. 1896) die Honigbiene häufig und eifrig Pollen sammeln. REES IN OR NABEE SU ARSRO ARM Iridacene, 4653 Appel (briefl. Mitt.) beobachtete im April 1898 bei Gossensass einzelne Hummeln, 14 Tage später im Val di Ledro äusserst zahlreich Bienen von Blüte zu Blüte fliegend. Alfken bemerkte bei Bremen Podalirius acervorum L. 5; Friese bei Innsbruck Osmia bicolor Schrk. 2, psd. und in Mecklenburg gleichfalls Podalirius acervorum L., hfg. Burkill (Fert. of. Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire die Honigbiene sgd. und psd.; sie schien bei grosser Anstrengung die Oberfläche des Honigs erreichen zu können. Heinsins Bööbachtete in Holland Anthophora pilipes F. 5 (sgd.) und Bombus terrester L. 2 (psd.) (Bot. Jaarb. IV. S. 117. 118). 2749. C. variegatus Hoppe. Als Besucher beobachtete Schletterer bei Pola die Apiden: 1. Eucera longicornis L.; 2. Halictus calceatus Scop.; 3.H. malachurusK.; 4. Podalirius acervorum L.; 5. P. retusus L. v. meridionalis Per.; 6. Xylocopa violacea L. 620. Gladiolus Tourn. Protandrische Hummelblumen. Nach Treviranus soll durch Zurück- biegen des Griffels zuletzt Autogamie erfolgen. 2750. 6. segetum Ker. [Delpino, Ult. oss. S.384; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 247, 302; Loew, Bl. Flor. S. 347, 348; Grassmann, Septaldrüsen ; Urban, Einseitw. Blütenstände; Jordan, Diss.] — Die purpurroten Blüten be- sitzen, wie die der folgenden Arten, einen weissen, purpurrot eingefassten Saftmal- streifen auf den drei unteren Perigonzipfeln. Die Länge der Blüte beträgt 35 —45 mnı. Nach Loew klaffen die Perigonzipfel an den Rändern ein wenig und springen an der Unterseite weiter nach vorn vor, als an der Oberseite. Die schwach gebogenen, mit etwa 10 mm langer und 3 mm weiter Perigonröhre versehenen Blüten sind der Form und der Grösse nach für Hummeln eingerichtet, welche in ihnen bequem Platz finden. Dabei streifen diese Besucher in Blüten, die sich im ersten Stadium befinden, mit ihrem Rücken den Pollen von den unter dem dachförmigen oberen Perigonzipfel liegenden Antheren ab und bringen ihn in Blüten, deren Narben durch Verlängerung des Griffels in der Zufahrtslinie zum Pollen liegt, auf die hautartige, stark papillöse, nach unten und vorn ausgebreitete Narbe. Der Zugang zu dem vom Fruchtknoten abgesonderten Honig erfolgt, nach Grass- mann, durch je ein rechts- und linksliegendes, von den Staubfäden gebildetes Saftloch. Diesen beiden Saftlöchern wenden, nach Jordan, die beiden seit- lichen Staubblätter infolge einer Drehung ihre pollenbedeckte Seite zu. Auch das vordere Staubblatt ist ursprünglich nach aussen gedreht, doch wird es nach hinten übergebogen, wodurch der Griffel an das hintere Perigonblatt gedrückt wird. Urban hat über die nachträgliche Drehung der Blüten und den Zusam- menhang ihrer Stellung mit dem Insektenbesuch eingehende Mitteilungen gemacht. Ausser zweigeschlechtigen Blüten beobachtete Delpino rein weibliche. AlsBesucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin ausser normal saugenden und dabei Kreuzung bewirkenden Hummeln kleinere für die Blüte nutzlose Apiden (Apis, Anthrena). Daselbst beobachtete er an 2751. G. triphyllos Sibth.: Apis, vergeblich sgd. 464 . Inridaceae. 2752. G. Gandavensis Hort. (G. cardinalis X psittacinus) wird durch langrüsselige Hummeln bestäubt, welche den Pollen auf dem Rücken fort- tragen und auf die Narbe bringen. (Mägöscey-Dietz, F. K. 1890.) 2753. G. palustris Gaudin. [H. M., Weit. Beob. I. S. 283; Knuth, Bijdragen.] — Die Blüteneinriehtung ist dieselbe wie bei G. segetum. Als Besucher beobachtete Borgstette in Tecklenburg und ich in Gärten bei Kiel: Bombus hortorum L. 8, sgd. 2754. G. communis L. |H. M., Weit. Beob. I. S. 283.] Als Besucher sah Buddeberg in Nassau 2 Bienen: Osmia rufa L. 2 und O. adunca Latr. j', sgd. Schletterer giebt für Tirol als Besucher an die Apiden: 1. Bombus argillaceus Scop.; 2. Xylocopa violacea L. 621. Iris Tourn. Kölreuter, Vorläufige Nachricht S. 21; Sprengel, S. 69—70. Herkogame Hummel- oder Schwebfliegenblumen mit grossen, gewölbten, blumenblattartigen Griffelschenkeln. 2755. I. Pseudacorus L. [Sprengel, S. 69—78; H. M., Befr. S. 67 bis 70; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 315—316; Ludwig, Biol. Centralbl. VI. 1887. Nr. 24; Kirchner, Flora 8.80; 4 Knuth, Bijdragen.] — Die grossen, gelben, geruchlosen Blüten haben auf den äusseren Perigonblättern ein Saftmal in Form eines dunkelgelben Fleckes, welcher von einer braunen Zickzacklinie eingefasst wird; ausser- dem führen ebenso gefärbte Linien in das Fig. 401. Iris Pseudacorus L. (I—3 nach Herm. Müller; 4 nach der Natur.) ] Querdurchsehnitt durch den röhrigen Teil der Blkr. 2 Querdurchschnitt durch die Bikr. an der Stelle, wo ihre sechs Blätter frei werden. 3 Querdurchschnitt durch eine noch etwas höher gelegene Stelle der Blkr., um die Lage der 3 Paar Saftzugänge zu den Griffelblättern und äusseren Blumenblättern zu zeigen. «a Griffel. a’ a’ a’ Die drei blattartig verbreiterten Griffeläste (Griffelblätter). 5 Safthalter. cce Unterer Teil der Staubfäden, mit den äusseren Blumenblättern verwachsen. ddd Grosse, äussere Blumenblätter. d‘ d’ d‘ Kleine, innere, aufrecht stehende Blumenblätter. ee Die beiden Leisten jedes äusseren Blumenblattes, welche mit der Basis der Staubfäden zusammen die Saftzugänge umgrenzen. £ Blüte von der Seite gesehen (1:2), eine der drei blattförmigen Griffel ist emporgehoben, um die Narbe (s) und die Anthere (a) zu zeigen. p Äusseres Perigonblatt mit dem Saftmale, p‘ inneres Perigonblatt. Blüteninnere nach dem vom Grunde des Perigons abgesonderten und in der Röhre zwischen diesem und dem Griffel beherbergten Honig. Der Zugang zu dem- Iridansas, 465 selben führt nur zwischen den drei grossen, als Anflugstelle dienenden, äusseren Perigonblättern und den darüber liegenden drei Griffelschenkeln hindurch. Jeder dieser drei Zugänge wird durch mit den Perigonblättern verwachsene Staub- fäden in zwei getrennte Röhren geteilt. Die dem Nektar nachgehenden Besucher kriechen auf dem Anfliegeblatt vorwärts unter das Griffelblatt, wobei sie die Oberseite des als Narbe dienenden Läppchens nach hinten umbiegen, so dass sie dieselbe mit dem von einer anderen Blüte mitgebrachten Pollen bestäuben. Beim Weiterkriechen streifen sie die nach unten in zwei Längsstreifen auf- gesprungene Anthere und bedecken ihren Rücken wieder mit Pollen. Nachdem sie vom Nektar genossen haben, kriechen sie rückwärts wieder heraus, wobei sie die wieder nach oben geklappte Oberseite des Narbenläppchens nicht von neuem streifen können. Es erfolgt also regelmässig Fremdbestäubung, ausnahms- weise auch wohl mal Selbstbestäubung; spontan kann letztere nicht eintreten. Zur Erreichung des Nektars ist ein 7 mm langer, zur Ausbeutung desselben ein 15 mm langer Rüssel nötig. Die Blumen treten in zwei blütenbiologischen Formen auf: a) bombophila Knuth. Das Griffelblatt steht 6—10 mm über dem zugehörigen Perigonblatt. Diese Entfernung entspricht der Höhe einer kriechen- den Hummel, während kleinere Besucher, insbesondere die sich häufig ein- stellende Schnabelfliege (Rhingia rostrata L.) weder den Narbenlappen zurück- klappt, noch die Anthere berührt, sondern sie marschiert, wie es Hermann Müller beschreibt und auch ich häufig beobachtet habe, auf einem der äusseren Perigonblätter bis zu den Saftzugängen, senkt ihren 11 mm langen Rüssel erst in den einen, dann in den anderen derselben hinein und geht, wenn sie getrunken hat, einige Schritte rückwärts, um auch zu essen. Sobald sie sich unter der Anthere befindet, richtet sie den Kopf in die Höhe, streckt ihren langen Rüssel bis zu derselben empor und frisst Pollen. — Es ist also ihr Besuch den Blüten dieser Form nieht nur nicht von Nutzen, sondern sogar von Nachteil. b) syrphophila Knuth. Das Griffelblatt liegt dem zugehörigen Perigonblatt dicht an. Unter dem Narbenläppchen bleibt dann infolge der Wölbung des Griffelblattes ein kleiner Eingang in den von den beiden Blättern umschlossenen Hohlraum frei. Letzterer reicht für die Aufnahme einer mittel- grossen Schwebfliege, insbesondere der oben erwähnten Rhingia aus, während eine Hummel nicht einzudringen vermag. Genau in derselben Weise, wie eine Hummel in der Form a), so kriecht die Schwebfliege in der Form b) unter das Griffelblatt, streift zuerst das Narbenläppchen, dann die Antheren mit dem Rücken, trinkt aus beiden Saftgängen und zieht sich dann rückwärts schreitend, ohne Pollen zu fressen, aus der Blüte zurück und fliegt auf eine andere. Ebenso wie die Rhingia der vorigen Blütenform keinen Vorteil, sondern nur Nachteil brachte, sind die Hummeln für die Form b) gleichfalls nur nachteilig. H. Müller beobachtete eine grosse Schmarotzerhummel (Psithyrus vestalis Foure. 2) von 25 mm Länge und 10 mm Dicke wiederholt an den Blüten herumbiegen und den Rüssel über dem Grunde der freien Teiles eines äusseren Perigonblattes Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2, 30 466 Iridaceae. seitlich in einen der beiden Saftzugänge stecken und saugen, so dass weder die Anthere noch die Narbe berührt wurde. c) intermedia Knuth. Der Abstand der äusseren Perigonblätter und des Griffelblattes ist ein mittlerer. Diese Form ist selten. Nach Herm. Müllers Beobachtungen ziehen sich die Hummeln aus der Blütenform a) nicht rückwärts kriechend zurück, wie es schon von Sprengel angegeben wird, und wie ich es mehrfach gesehen habe, sondern sie kürzen sich nach Aussaugung der einen der drei zu einer Blüte gehörigen Doppelröhren den Weg zu einer anderen dadurch bedeutend ab, dass sie seitwärts nach einem der beiden benachbarten äusseren Perigonblätter hinübergreifen und auf dasselbe übergehen. Darauf drängen sie sich unter das Griffelblatt, saugen Honig und verfahren bei dem dritten Honigbehälter ebenso. Alsdann fliegen sie auf eine andere Blüte, um diese in derselben Weise auszubeuten. Auf diese Weise bewirken sie natürlich nur Fremdbestäubung. Nur an den Blüten der Form ce) sah H. Müller die Hummeln rückwärts schreitend aus der von dem Griffel- und Perigonblatt gebildeten Höhle sich zurückziehen und dann auf ein anderes äusseres Perigonblatt oder eine andere Blüte fliegen. Diese Mittelform vereinigt die Nachteile der beiden extremen Formen, denn sie ist weder vor Pollenraub durch Rhingia, noch vor Honigraub durch Bombus geschützt. Daraus erklärt sich auch ihre verhältnismässige Seltenheit. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, im Wasser kugelig, netzig-warzig, sehr gross, durchschnittlich 125 u diam. Als Besucher sind von H. Müller (1) und mir (!) beobachtet: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 2 (!, 1), vergeblich nach Honig suchend oder höchstens die oberste Schicht erlangend, seitlich wieder herauskriechend; 2. Bombus agrorum F. 9 2 (!, 1), hsgd., von mir viel häufiger als die folgende gesehen; 3. B. hortorum L. © 8 (l, 1), dsgl.; 4. B. rajellus K.Q (1), sgd.; 5. Osmia rufa L.Q (1), honigsaugend, ohne zu befruchten, weil zu klein; 6. Psithyrus vestalis Fourc. Q, honig- raubend. B. Diptera: Syrphidae: 7. Rhingia rostrata L., sgd. und pfd. (!, 1). 2756. I. pyrenaica Bubani. (I. xyphioides Ehrh.) [Mae Leod, Pyreneeenbl. S. 306—309.] — Bienenblume. Die grossen blauen Blüten besitzen als Saftmal gelbe Streifen auf den äusseren Perigonblättern. Die Blüten- einrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein; die zur Ausbeutung des Honigs nötige Rüssellänge beträgt jedoch nur 7 mm. Es lassen sich jedoch eigentlich keine biologische Formen wie bei I. Pseudacorus unterscheiden, da zwischen den Blumen mit grösserem und mit kleinerem Abstand der Narben- blätter von den äusseren Perigonblättern zahlreiche Übergänge vorkommen. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen Bombus hortorum L. 8; diese Hummel kroch beim Verlassen der Blüte rückwärts heraus. Loew sah im bot. Garten zu Berlin Apis, vergeblich sgd. 2757. I. pumiia L. [Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38. S. 55, 56.] — Die Antheren stehen bald unter der Unterlippe der Narbenblätter, bald ragen sie darüber hinaus. Im ersteren Falle müssen die die Blüten besuchenden Insekten beim Hineinkriechen zuerst die innen mit Papillen bedeckte Unter- lippe eines Narbenblattes berühren, während sie in den anderen Blüten nur mit der nach aussen sich öffnenden Anthere in Berührung kommen und sich Iridaceae. 467 auf der Oberseite mit Pollen bedecken. — Blütendauer nur einen Tag. Pollen sehr unregelmässig, gross, weiss, mit hohen, oft leistenartig verbundenen Warzen, bis 100 u diam. messend. 2758. I. gramineal. [Knuth, Bot. Centralbl. Bd. 75.]| — Der Ab- stand des-Narbenblattes von dem grossen saftmalgeschmückten Perigonblatte ist ein so geringer, dass die Honigbiene sich nur mit Mühe dazwischen zu drängen vermag, um bis zum Honig vorzudringen. Dabei streift sie den Narbenlappen und belegt die sich herabklappende Oberseite desselben mit mitgebrachtem Pollen, den sie bei weiterem Eindringen in die Blüte durch Streifen der auf- gesprungenen Anthere erneuert. Die Honigröhre ist 5—5'/2 mm lang, entspricht also ganz genau der 5—6 mm betragenden Länge des Rüssels der Honigbiene. Die schön violettblau gefärbten, honigduftenden (nach den Pflanzen- katalogen soll der Geruch an denjenigen von Pflaumen erinnern) Blüten sah ich am 18. Juni 1898 im Garten der Oberrealschule zu Kiel von zahlreichen Exemplaren von Apis mellifica L. $ besucht, welche, wie oben beschrieben, die Befruchtung vermittelten. Meist krochen sie nach dem Saugen seitwärts aus der Blüte heraus, in vielen Fällen, wenn der seitliche Ausgang eng war, aber auch rückwärts aus dem Eingange, doch verursachte ihnen letzteres offenbar ziemlich grosse Mühe. 2759. LI. sibirieca L. [Loew, Blütenb. Fl. S. 346, 347; Dodel-Port, Iris sib.] — Die angenehm duftenden, blauen Blumen haben bogenförmig ge- krümmte, 46—51 mm lange äussere Perigonblätter mit schöner Saftmalzeichnung. Sie sind blau mit dunkleren Gabeladern und an ihrem stark verschmälerten Grunde gelb mit violetten Queradern, einigen mittleren blauen Längsadern und blauen Strichen auf weissem Grunde; weiter oberwärts befindet sich ein grösseres weisses Feld mit blauer Aderung,. An-dem Grunde der äusseren Perigonblätter befindet sich zu beiden Seiten eine etwa 3 mm hohe, weisse Leiste mit bläu- licher Zeichnung; sie legt sich jederseits an-einen kleinen zahnartigen Vorsprung des verschmälerten Grundes der inneren Perigonblätter an. . Diese stehen auf- recht und sind blau mit zarter Aderung. Die drei blumenblattartigen Griffel- blätter liegen den äusseren Perigonblättern ziemlich dicht an; sie überragen die unter ihnen befindlichen Staubblätter um 6—9 mm. Die Blüten, nach Loew und nach Dodel-Port, protandrisch. Mit dem Aufblühen der Blumen sind die Antheren aufgesprungen, während die obere Fläche der dreieckigen Narbenläppchen noch dem sie überdachenden Griffelblatte angedrückt ist. Später biegt sich das Narbenblättchen abwärts, so dass seine papillentragende Oberseite von den einkriechenden Hummeln gestreift und belegt wird, während dies im ersten Blütenstadium nicht geschehen kann, sondern nur die pollenbedeckte Anthere gestreift wird. Es ist daher Fremdbestäubung ge- sichert. F Als Besucher beobachtete Loew (Bl. Fl. S. 391) im Bredower Forst bei Nauen Hummeln: Bombus variabilis Schmiedeknecht und Psithyrus campestris Pz.; ferner im bot. Garten zu Berlin Bombus hortorum L. 9, sgd. — Daselbst beobachtete Loew an 30* 468 Iridaceae. -— Amaryllidaceae. 2760. I. germanica L.: . Bombus hortorum L. 9, sgd. 2761. Aristea pusilla Ker-Gkawl. ist, nach Francke (Diss.) homogam, doch ist Autogamie durch die Stellung von Narbe und Antheren ausgeschlossen. Die Bestäubung erfolgt durch Wind oder Insekten. 622. Sisyrinchium L. Hansgirg bezeichnet die sämtlichen von ihm untersuchten Sisyrinchium- Arten als Eintagsblumen. (Bot. Centralbl. XLIII. p. 415.) 2762. S. anceps Lamarck. [Loew, a. a. OÖ. S. 346; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 208, 385.] — Die Blütedauer dieser aus Nordamerika stammenden Art beträgt nur einen Tag, und zwar öffnet sich die Blume, nach Kerner, vormittags von 10—11 Uhr und schliesst sich um 4—5 Uhr nachmittags. Die blauen, am Grunde grüngelb gefleckten, flach ausgebreiteten Perigonzipfel ziehen sich zu einer etwa 1 mm langen Röhre zusammen, welche, nach Kerner, innen Honig absondert, der, nach Loew, aber nicht in freien Tröpfchen hervortritt. Die den Griffel umschliessende Staubfadenröhre trägt die nach aussen gerichteten Antheren, welche bereits in der Knospe aufgesprungen sind und anfangs von den Griffelästen überragt werden. Gegen Ende der Blütezeit ist Autogamie möglich, indem eine nachträgliche Verlängerung des Perigons stattfindet, wodurch die Narben mit Pollen in Berührung kommen, welcher sich an der Innenseite des Perigons angeklebt hatte. Bei ungünstiger Witterung erfolgt, nach Kerner, pseudokleistogam in der geschlossen bleibenden Blüte spontane Selbstbe- stäubung. Ä Als Besucher beobachtete Loew. im botanischen Garten zu Berlin kleine Bienen (Halictus minutissimus K. 9, sgd.). 2763. Tigridia pavonica Red. beginnt, nach Duchartre, meist zwischen 5 und 6 Uhr morgens, mit der Blütenöffnung. Diese ist um 10 Uhr beendet. Das Abblühen beginnt schon zwischen 2 und 3 Uhr nachmittags und ist um 5 Uhr beendet. 2764. Hermodaetylus tuberosus Mill. hat, nach Arcangeli (Bull. d. Soc. bot. ital. 1895), geruchlose, bereits im Februar blühende Blumen, deren dunkle Flecke aus der Ferne wie grössere Bienen erscheinen. Durch diese Mimiery wird in der That Xyloeopa violacea L. angelockt und vollzieht alsdann die Kreuzung der Blüten. 152. Familie Amaryllidaceae R. Br. Knuth, Grundriss S. 99; Pax in Engler und Prantl, Nat. Pflanzen- familien II. 5. S. 100—101. Die beiden Blattkreise des oberständigen, blumenkronartigen Perigons dienen als Schauapparat. Bei.Nareissus und Tazetta wird die Augenfällig- a nr a nn Amaryllidaceae. 469 keit noch durch eine Nebenkrone erhöht, durch welche gleielaciäg, eine tiefere Bergung des Nektars bewirkt wird. 623. Narcissus L. Homogame ‘bie schwach protogyne Hummel- oder Falterblumen, deren Nektar im Grunde der Perigonröhre abgesondert und geborgen wird. Zuweilen Di- bis Polymorphismus. Loew (Blütenbiol. Beitr. II. S. 84) unterscheidet nach den PR le einrichtungen folgende Gruppen: 1. Hummelblumen: Nebenkrone gross, glockenförmig; Pecisinsöhun am Ende trichterförmig erweitert, durch die Antheren wenig oder nicht verengt: N. odorus, N. Pseudo-Nareissus. | 2. Mittelbildung zwischen Hummel- und Falterblume: Neben krone becherförmig, mässig tief; Perigonröhre eng, mässig, lang; obere Antheren aus derselben hervorragend, untere eingeschlossen: N. triandrus. ..3. Falterblumen: Nebenkrone flach schüsselförmig, am Rande gekerbt; Perigonröhre lang, durch die Antheren sehr verengt N, poöticus, N. tri- florus. 4. Hummel- und Falterblumen: Nebenkron€ becherförmig; Perigon- röhre mässig lang, oberwärts etwas erweitert; Blumen klein; Perigonblätter kürzer als die Röhre: N. Tazetta, N. polyanthus, N. primulinus. 5. Falterblume: Nebenkrone flach schüsselförmig; Perigonröhre sehr lang und dünn, durch die Antheren am Eingange noch mehr verengt: N. Jon- quilla. 5 2765. N. po@tieus L. [Kirchner, Flora S. 73; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 186.] — Eine Falterblume. Die weissen, nickenden, stark nelkenduftenden, nektarreichen Blüten besitzen eine schüsselförmige, grünlich- gelbe, am Saume gekerbte und zinnoberrotgefärbte Nebenkrone. Sie sind, nach Kirchner, homogam, nach Kerner schwach protogyn. Die Perigonröhre ist etwa 30 mm lang. In ihrem Eingange stehen die sechs Antheren in zwei Reihen dicht unter einander, und zwar sind die drei oberen kleiner, als die drei tiefer stehenden. Die sechs Antheren springen nach innen auf und müssen, da sie den Blüteneingang fast vollständig ausfüllen, ebenso wie die Narbe von den Besuchern berührt werden. Letztere steht im Eingange zur Blumenröhre zwischen den drei oberen Antheren, so dass bei ausbleibendem Besuche spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Nach Kerner verkürzen sich die ursprüng- lich etwa 11 mm langen Antheren nach dem Ausstäuben auf. 4 mm. 2766. N. biflorus Curt. [Loew, Blütenb. Beitr. II. S. 82.] — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art überein, doch ist die Perigonröhre nur 26 mm lang, bei einer oberen Weite von 5 mm und einer unteren von 4 mm. Die Art erscheint daher der Bestäubung durch Abendfalter angepasst, 470 \ Amaryllidaceae. 2767. N. Pseudo-NareissusL. [Knuth, Bijdragen.| — Eine Hummel- blume. Die blassgelben Blüten besitzen eine goldgelbe, etwas trichterförmig erweiterte Nebenkrone. Nach Burkill (Fert. of Spring Fl. in Journ. of Bot. 1897) ist der Durchmesser der Blumenkrone 40—50 mm, die Tiefe der Kron- röhre 45 mm, ihre Breite an der Öffung 15 mm. Die Narbe und die von ihr um 4—5 mm überragten Staubblätter werden von der Krone umschlossen. Die Antheren springen unmittelbar nach der Blütenöffnung nach innen auf und entleeren ihren Pollen auch zum Teil auf den Griffel. Grössere Insekten berühren beim Eindringen in die Blüte zuerst die Narbe, später die pollen- bedeckten Antheren und den Griffel. Da die Blüten homogam sind, ist für die Befruchtung einer Blume ein Insektenbesuch hinreichend. Die Zugänge zu den drei Nektarien im Blütengrunde liegen zwischen den Filamenten; sie sind 1—1!/a mm weit und vom Nektar 6 mm entfernt, so dass ein 6 mm langer Rüssel denselben erreichen kann. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, unregel- mässig brotförmig, warzig, bis 63 wu lang und 30 w breit. Als Besucher beobachtete ich in Gärten bei Kiel eine langrüsselige Biene: Anthophora pilipes F. 2, welche, mit dem Kopfe und der Brust in die Blüte eindringend mit ihrem 19—21 mm langen Rüssel den Honig auszubeuten vermochte und so Kreuzung herbeiführen konnte. Ferner Meligethes, tief im Blütengrunde, ohne Nutzen für die Blume, höchstens gelegentlich Selbstbestäubung bewirkend. Höppner beobachtete bei Bremen eine saugende Biene: Osmia rufa L.; Schenck in Nassau Osmia rufaL. 5; v. Fricken in Westfalen und Ostpreussen die Nitidulide Epurea aestiva L. Delpino (Ult. oss. in Atti XVII) sah eine langrüsselige Biene als Besucher und Befruchter. Burkill (Fert. of. Spring Fl.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: ‚A.Acarina: 1.1Sp. auf den Blüten umherkriechend. B. Diptera: a) Museidae: 2. Phorbia muscaria Mg., ohne Erfolg auf jedem Teil der Blüte Honig suchend, dabei wahrschein- lich zuweilen Selbstbefruchtung bewirkend; 3. Eine andere Muscide, Honig suchend. b) Syrphidae: 4. Eristalis pertinax Scop., Honig suchend. C. Hymenoptera: Apidae: 5. Anthrena clarkellaK.92, vergeblich Honig suchend. D. Thysanoptera: 6. Thrips sp. 2768. N. ealathinus L. (N. reflexus Loisl.) [Cri&, polymorph. du Nareisse.] — Die auf den Glönansinseln vorkommenden Pflanzen treten in drei verschiedenen Formen auf: einer langgriffeligen, einer kurzgriffeligen uud einer mit drei entwiekelten und drei verkümmerten Staubblättern. 2769. N. triandrus L. (Wolley Dod, polym. of N. tr.; Loew, Blüten- biol. Beitr. II. S. 81, 82).ist, nach Loew, protandrisch und erscheint nach dem Blütenbaue sowohl langrüsseligen Apiden als auch Faltern angepasst. Auch diese, in Spanien heimische Art ist, nach Wolley Dod, polymorph, und zwar lassen sich in Bezug auf das gegenseitige Verhältnis der Länge von Staub- blättern und Griffeln drei Hauptformen unterscheiden. 2770. N. odorus L. [Loew, Bl. Fl. S. 348, 349.] — Eine Hummel- blume. Die Perigonröhre der schwefelgelben Blume ist 19 mm lang und nach oben trichterförmig erweitert. Die glockenförmige, mit sechs stumpfen Lappen versehene Nebenkrone ist 12 mm lang und 17 mm weit. Da die Narbe ober- halb der Antheren steht, wird sie von passenden Besuchern früher als letztere Amaryllidacene. 471 gestreift. Beide Organe ragen weit in die Nebenkrone hinein, versperren daher den Eingang zu der Perigonröhre, die in ihrem Grunde den Nektar beherbergt, nicht. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin eine lang- rüsselige Biene: Antophora pilipes F. 2771. N. Jonguilla L. [Loew, Blütenbiol. Beitr. II. S. 83, 84.] — Die Perigonröhre ist sehr lang (30 mm) und eng (2 mm). Die drei oberen Antheren überragen die Narbe um etwa 2 mm und lassen nur drei sehr enge Eingänge zur Perigonröhre frei; die unteren sind mit der Spitze etwa 4 mm vom Ein- gang entfernt. Die protogynischen Blüten sind wohl der Befruchtung durch Falter angepasst. 2772. N. polyanthos Lois. sah Loew (Blütenbiol. Beitr. II. p. 83) im botan. Garten zu Berlin von Anthophora pilipes F. 2 besucht. 2773. N. primulinus R. P. [Loew, Blütenbiol. Beitr. II. S. 83.] — Die Antheren der drei oberen Staubblätter lassen nur drei enge Zugänge zur Blüte und überragen die Narbe um etwa 1 mm. Letztere steht etwas höher als die unteren, ziemlich tief in der Kronröhre stehenden Antheren. 2774. N. juneifolius Reg. ex Lag. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 373) sind die Blüten anfangs seitlich gestellt, während sie später aufwärts gewendet sind, so dass alsdann Autogamie durch Pollenfall eintreten kann. 2775. N. Tazetta L. [Delpino, Altr. app. S. 59; Arcangeli, Com- pendio della Flora italiana, S. 677; Loew, Blütenbiol. Beitr. II. S. 83; Knuth, Bijdragen.] — Von den sechs Antheren ragen die drei oberen etwas mehr als die drei unteren hervor. Sie schliessen den Schlund bis auf sechs enge Zugänge. Nach Loew steht die Narbe ziemlich tief unter den Antheren; nach Arcangeli ist der Griffel nur wenig kürzer als die oberen Staubblätter. Loew fand die Blüten protogynisch. Die duftenden, gelben oder weissen Blumen mit gelber oder orangefarbiger Nebenkrone glaubt Delpino hauptsächlich von Nacht- oder Dämmerungsfaltern besucht, doch beobachtete derselbe Anthophora pilipes F. als Besucher. Dieselbe Biene sah ich auch an Gartenpflanzen bei Kiel. 2776. Crinum 1. Eine protandrische Art mit weissen, duftenden, 15 cm langen Blüten, aus welchen Staubblätter und Narbe weit hervorragten, sah Delpino (Altri app. S. 56, 57) bei Florenz von Faltern besucht. Er ver- mutet, dass in der Heimat der Pflanze auch honigsaugende Vögel an der Be- fruchtung beteiligt sind. 2777. Pancratium maritimum L. birgt, nach Delpino (Altri app. S. 56) den Nektar so tief, dass nur langrüsselige Abend- und Nachtfalter und Antho- phora pilipes als Besucher (bei Florenz) auftreten. * 624. Leucojum L. Weisse, unter der Spitze der Perigonblätter grün gefleckte Blumen, welche 2 keinen freien Nektar abzusondern scheinen, sondern welche am Griffelgrunde | einen Wall saftreichen Gewebes besitzen. r- k; g 3 2 h R\ s En 472 Astufpikiänenne. 2778. L. vernum L. [Sprengel, S. 181—182; Kerner, Pflanzen- leben II; Knuth, Bijdragen; B. C. Bd. 74.] — Durch die herabhängende Stellung der Blüte und durch die dachige Anordnung der Perigonblattreihen werden .die inneren Teile gegen Regen geschützt. Sprengel betrachtete den mittleren Teil des Griffels als das honigabsondernde Organ. „An dieser Stelle,“ sagt er, „habe ich bey allen Blumen, die sehr alten ausgenommen, Saft gefunden. So ungewöhnlich nun diese Bestimmungen des Griffels ist, ebenso ungewöhnlich und bloss hieraus erklärbar ist sowohl seine Gestalt, da er so dick ist, als auch das [grüne] Saftmal, mit welchem er [an der Spitze] geziert ist“ Kerner (Pflanzenleben II. S. 166) bezeichnet den fleischigen Blütenboden als die den Besuchern gebotene Nahrung. Da sämtliche Blumenblätter längsgestreift sind a und alle diese farblosen Streifen daher in den Blüten- grund weisen, so wird diese Annahme, welche ich durch direkte Beobachtung allerdings nicht bestätigen kann, noch wahrscheinlicher. Da auch die Perigonblätter an ihrem Grunde ein wenig angeschwollen sind und am Rande des Wulstes, dem auch die Staubblätter ein- gefügt sind, stehen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das ganze Gewebe des Blütengrundes safthaltig ist und von den Besuchern angebohrt wird. Freie Nektar- absonderung konnte ich nirgends wahrnehmen. Über die wahrscheinliche Lage des Nektariums vgl. L. aesti- A, ER N vum. Die jüngeren Blüten riechen ziemlich stark Vergr. 2:1.) veilchenartig, die älteren haben einen unangenehmen Blüte im Aufriss nach Ent- Geruch, welcher entfernt an denjenigen von bitteren fernung der Perigonblätter und der drei vorderen Staub- Mandeln erinnert. blätter. fk Fruchtknoten, Die nickenden Blüten sind homogam. Die An- b schwammiger, zuckerhal- therenfächer der sechs Staubblätter öffnen sich nach tiger Blütenboden. «a An- SR | i r there, s Narbe. unten und lassen schon bei leisem Anstoss ein Pröbchen gelben Pollens fallen, so dass besuchende Insekten sich damit bestreuen ‚müssen, sobald sie in die Blüten eindringen. Da die Narbe die Antheren ein wenig überragt, wird sie von den Besuchern zuerst berührt, so dass Fremdbestäubung eintritt. In den geöffneten Blüten sind die Antheren soweit von der Narbe entfernt, dass spontane Selbstbestäubung nicht eintreten kann. Beim abendlichen Schliessen der Blüten erfolgt letztere jedoch, indem die Antheren und auch die meist mit Pollen bestreuten Innenseiten der Perigonblätter mit der Narbe in Berührung kommen. | | AlsBesucher beobachtete ich zahlreiche saugende und pollensammelnde Honig- bienen, sowie auch (21. 3. 96) Vanessa urticae L., sgd.; Mac Leod in Flandern gleich- falls die Honigbiene (B. J. V. S. 315). ‚ 2779. L. aestivum L. [Loew, Bl. Fl. S.. 349; Knuth, Bijdragen; B. C. Bd. 75.] — Die Blüteneinrichtung ist dieselbe wie bei voriger Art, doch ist der Griffel erheblich dünner und etwas länger, so dass die Narbenspitze die Antheren um 3 mm überragt, mithin Fremdbestäubung bei Insektenbesuch in a0 Amaryllidaceae. 473 noch höherem Grade gesichert ist, als bei L. vernum. Bleibt solcher aus, so kann beim Schliessen der Blüten auf die Weise spontane Selbstbestäubung erfolgen, dass der in den Perigonblättern haften gebliebene Pollen an die Narbe gedrückt wird. Das Nektarium suchte ich auf dieselbe Weise wie bei L. vernum!), doch behandelte ich diesmal nicht die einzelnen Blütenteile, sondern die ganzen Blüten teils mit Fehlingscher Lösung, teils mit der von Hoppe-Seyler zuerst als Zuckerreagenz angegebenen O-Nitrophenylpropiolsäure ?), welche beim Erhitzen mit reduzierenden Substanzen Indigo abscheidet. Bei der Behandlung einer Anzahl abgeschnittener grüner Pflanzenteile hatte ich nämlich gefunden, dass jede frische Schnittfläche die Reduktion der Reagentien bewirkt und sich an ihr entweder Kupferoxydul oder Indigo ausschied. Indem ich nun die ganzen Blüten mit den Reagentien behandelte, vermied ich frische Schnitt- stellen, deren austretenden Saft die Reduktion hätte bewirken können). Dabei !) B. C. Bd. 74. Nr. 6. 2) Zeitschrift für physiologische Chemie. Bd. VII. S. 83. 3) In derselben Weise habe ich noch eine Anzahl anderer Blüten, in welchen die Lage der Nektarien eine zweifelhafte ist, untersucht. Ich liess die ganzen Blüten erst 24 Stunden in den Reagentien liegen, erhitzte sie darauf bis zum Aufkochen und wusch sie alsdann sofort mit kaltem Wasser aus. Es zeigte sich dabei folgendes: 1. Tulipa silvestris L.: die am Grunde der Staubfäden befindlichen Haare zeigen besonders an der Innenenseite eine starke Farbstoffeinlagerung; auch die entwickelten Narbenpapillen sind mit Indigo bedeckt. 2. Tulipa Gesneriana L.: der Grund der Perigonblätter ist auf eine Strecke von etwa 1'!/s cm mit Indigo durchsetzt; ferner sind die Spitzen der Staubfäden und die Narbenpapillen gebläut. 3.Orchis latifolia L.: die mit den Reagentien behandelten Blüten zeigten den Sporn (aber keinen anderen Blütenteil) ganz mit Indigo bezw. Kupferoxydul angefüllt, so dass auf diese Weise der Nachweis von Zucker in dem Gewebe völlig gelang. 4. Majanthemum bifolium Schmidt zeigte nur zuweilen eine tiefe Blaufärbung von Blütengrund, Fruchtknoten und Narbe, so dass geschlossen werden muss, dass die Honigbildung auch in den Blüten desselben Stand- ortes eine wechselnde ist. 5. Polygonatum officinale All.: das Gewebe im oberen Teile der Blumenkrone, also unterhalb des grünen Saftmals der Perigonzipfel, war von eingelagertem Indigo, bezw. Kupferoxydul tief blau, bezw. rot gefärbt, so dass hier der Sitz des Honigs zu suchen ist, während die Fruchtknotenwand keine Einlagerung er- kennen liess. 6. Convallaria majalis L.: der Grund der Perigonblätter und der Blütenboden zeigten reichliche Einlagerung der Farbstoffe, so dass bier zuckerhaltiges Gewebe vorhanden sein dürfte. 7. Nymphaea alba L.: die Narben der mit den Reagentien behandelten Blüten zeigten eine Auflagerung von Farbstoff. 8. Cytisus Laburnum L.: der die Einfügungsstelle der Fahne nach vorn umschliessende Wulst färbte sich beim Behandeln der Blüten mit Nitrophenylpropiolsäure von eingelagertem Indigo dunkel, so dass hier saftreiches Gewebe vorhanden ist. 9. Vitis viniferaLL.: Alle Blütenteile (mit Ausnahme der Antherenfächer) zeigten sich nach dem Behandeln mit obiger Säure stark mit Farbstoff durchzogen, während bei der Einwirkung von Fehlingscher Lösung die Nektarien stark, die Narbe schwach ziegelrot erschienen, die übrigen Blütenteile aber ungefärbt blieben. Diesen verschiedenem Verhalten den beiden Reagentien gegenüber ist vielleicht der Schluss gerechtfertigt, dass vorzugsweise die Nektarien honighaltig sind. 10. Symphoricarpus racemosa Mchx.: Nach Be- handlung der Blüten mit Nitrophenylpropiolsäure zeigte sich, dass das ganze Gewebe 474 | Amarjllidacene. stellte sich heraus, dass die Blüten von Leucojum aestivum sowohl mit Fehlingscher Lösung, als auch mit dem Hoppe -Seylerschen Reagenz nur in der Mitte der Perigonblätter unterhalb des grünen Fleckes an der Spitze eine Einlagerung von Kupferoxydul, bezw. Indigo zeigten, sowie in geringerem Masse auch der ganze Griffel unterhalb der verdickten, grünlichen Spitze, so dass an den genannten Stellen die Honigabsonderung stattfinden dürfte. Demnach erscheint es auch notwendig, die ganzen Blüten von Leucojum vernum und wohl auch von Galanthus nivalis, bei welchen ich abge- schnittene Blütenteile mit den genannten Reagentien behandelt hatte, nochmals zu untersuchen. Als Besucher und Befruchter von Leucojum aestivum beobachtete ich in Kieler Gärten wiederholt die Honigbiene, doch konnte ich die Art ihrer Thätigkeit in den Blüten nicht feststellen. Loew bemerkte im botanischen Garten zu Berlin Podalirius acervorum L. 9, psd. 625. Galanthus L. Wie vor.; Saftmal nur an der Spitze der inneren Perigonzipfel. 2780. G. nivalis L. [Sprengel, S. 177—180; H. M., Befr. S. 71; Kerner, Pflanzenleben I; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 315; Stadler, Beiträge; Delpino, Bot. Centr. Bd. 39. S. 124; Kirchner, Flora S. 73, Knuth, Bijdragen; B. C. Bd. 74.] — Die weissen Blüten sind homogam. Die inneren, kürzeren Perigonblätter besitzen an der Aussenseite je eine gelbgrüne, mondförmige Querbinde, an der Innenseite eine Anzahl grüner Längslinien als Saftmal. Nach Müller und Kerner wird der Nektar in den Furchen der Innenseite ‘der inneren Perigonblätter abgesondert; ich habe Querschnitte der letzteren mikroskopisch untersucht, hier aber keine secernierenden Zellen finden können. An der Aussenseite findet sich eine Schicht stark hervorragender Zellen, welche farbloses Protoplasma führen und die weisse Farbe der Aussen- seite bedingen; darunter liegt Assimilationsgewebe. Die Ober- und Unterseite des Perigonblattes ist durch parenchymatische Zwischensubstanz mit kleinen Ge- fässbündeln verbunden. An der Unterseite findet sich eine Reihe dünner, luft- führender Zellen, welche das Assimilationsgewebe durchscheinen lassen. An den des Blütengrundes bis hinauf zu den Härchen und auch das die Samenknospen um- webende Gewebe des Fruchtknotens starke Einlagerungen von Indigo, so dass hier der erbohrbare Nektar zu suchen ist. 11. Solanum dulcamara L.: Die mit den Re- agentien behandelten Blüten liessen eine starke Einlagerung von Farbstoff in dem den Fruchtknoten umgebenden Gewebe des Blütenbodens erkennen, so dass hier auf das Vorhandensein von Saft geschlossen werden muss. 12. Glaux maritima L.: Die mit Nitrophenylpropiolsäure behandelten Blüten nahmen eine halbviolette Färbung an, welche im mittleren Teil der Perigonblätter, wo diese an den Fruchtknoten stossen, am stärksten war, so dass hier zuckerhaltiges Gewebe anzunehmen ist. — Eine eingehende Darstellung dieser Untersuchungen und ihrer Ergebnisse habe ich in der Abhandlung: „Über den Nachweis von Nektarien auf chemischem Wege‘ im B. C. Bd. 76 gegeben. Amaryllidaceae, 475 Einbuchtungen findet sich aber kein Blattgrün in den dahinter befindlichen Zellen, wodurch die abwechselnd grün und weisse Streifung der Innenseite bedingt ist, — Stadler betrachtet die den Griffel umgebende Scheibe als Nektarium ohne freie Honigabsonderung. Del- pino sieht die herzförmigen grünen Flecken und die6—7 grünen Längs- streifen der Innenseite der inneren Perigonblätter als Nektarien an. Fer- ner wird aus dem sehr kleinen, kreis- förmigen Grübchen am Grunde des Griffels eine geringe Menge Nektar hervorgebracht. Auch Sprengel betrachtet die inneren Perigonblätter gleichzeitig als Safthalter und als Saftdrüse, .„Sie sondern aber nicht auf ihrer ganzen inneren Seite den Saft ab, sondern nur in der Mitte, soweit sie grün sind.“ In den um 8 Uhr morgens in mein Laboratorium gebrachten, A B c Fig. 403. Galanthus nivalis L. (Nach der Natur.) A Blüte von der Seite nach Entfernung der vor- deren Perigonblätter. a Anthere. s Narbe. p Inneres Perigonblatt von innen mit Saftmal. B Blüte mit längsdurchschnittenem Fruchtknoten nach Entfernung der Perigonblätter und der drei vorderen Staubblätter. a Antheren. s Narbe. C Einzelnes Staubblatt, stärker vergrössert, mit noch geschlossenen Blüten des Schnee- geöffneter Anthere. glöckchens konnte ich nirgends freien Nektar auffinden. Als sich die Blüten nach einiger Zeit infolge der Wärme des Zimmers geöffnet hatten, bemerkte ich in der That in den Vertiefungen der Innenseite der inneren Perigonblättter sämtlicher Blüten eine deutliche Nektar- ausscheidung, die ich auch durch den Geschmack wahrnehmen konnte. Durch die herabhängende Stellung der Blüte sind die inneren Teile gegen Regen geschützt. Die Antheren bilden einen, den Griffel umgebenden, nach unten gerichteten Streukegel. Sie springen mit einer nach unten und innen gerichteten, lanzettlichen Öffnung auf. Sie enden mit je einer borstenartigen Verlängerung, welche durch besuchende Insekten angestossen werden, wobei etwas Pollen auf die Besucher hinabfällt. Da die Narbe die Antheren ein wenig überragt, wird erstere zuerst berührt, so dass bei Insektenbesuch Fremd- bestäubung erfolgt. — Pollen, nach Warnstorf, dunkel goldgelb, brot- bis fast bohnenförmig, durchschnittlich 37 u lang und 25 « breit, ohne sichtbare Keim- warzen. Als Besucher beobachtete bereits Sprengel die Honigbiene. Bei sonnigem Wetter sieht man sie in Scharen dem Pollen und dem Saft des Schnee- glöckens nachgehen. Bei solcher Witterung treten die sonst die inneren Perigon- blätter eng umschliessenden äusseren auseinander und lassen‘ das grüne 'Saftmal erkennen. Wie H. Müller eingehend auseinandersetzt, benutzt die Honigbiene eines der äusseren Perigonblätter als Anflugstelle und wendet sich von dort zum Blüteneingange. Zum Pollensammeln steckt sie den Kopf und die Vorder- und „ Mittelbeine in die Blüte hinein und hält sich mit den Hinterbeinen an der 676 Haemadoraceae. ‚„— Diöseoreaceae. — Liliaceae. Aussenseite eines inneren Perigonblattes fest. In dieser Stellung bürstet sie mit den Fersenbürsten der Vorder- und Mittelbeine die Antheren ab und streift den so erhaltenen Pollen in die Sammelkörbchen der Hinterschienen. Beim Saugen hält sie sich meist auch mit den Vorder- und Mittelbeinen von aussen an den Perigonblättern fest. 2781. Sternbergia lutea Ker. hat, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 368) protogynische Blüten, so dass anfangs Insektenbesuch zur Befruchtung not- wendig ist. Auch wenn die Antheren sich geöffnet haben, streifen die zu dem im Blütengrunde befindlichen Honig vordringenden Insekten zuerst die Narbe, weil diese die Antheren überragt, und belegen sie mit mitgebrachtem Pollen; beim weiteren Vordringen bedecken sie sich an den Antheren wieder mit Blüten- staub. Abends schliessen sich die Blüten, wobei Pollen an die Innenseite der Perigonblätter geklebt wird. Dieser wird nun am folgenden Abende dadurch an die Narbe gebracht, dass die Perigonzipfel während des Tages stark gewachsen sind, also ihre pollenbedeckte Stelle mit der Narbe alsdann in gleicher Höhe steht und so Autogamie erfolgen kann. | 2782. Agave Jacquiniana Schult. ist, nach Stadler (Nektarien S. 5. bis 9), ausgeprägt protandrisch, so dass Autogamie ausgeschlossen ist. Besucher sind Musciden. 153. Familie Haemodoraceae Benth. et Hook. Pax in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfamilie II. 5, S. 92—94. 2783. Wachendorfia paniculata L. ist nach Wilson (Transact. and proceed. of the er Society Edinburgh Vol. XVII, part. I. . 73—--77, Taf. 1; Bot. Jaarb. II. S. 158—161) dimorph. 154. Familie Dioseoreaceae R. Br. 2784. Tamus communis L.: Plateau sah die grünlichen Blüten von Apis, Anihrena sp., Calliphora vomitoria L., Trichius abdominalis Men. besucht. 155. Familie Liliaceae DC. H. M., Fertilisation of flowers S. 558, 559; Knuth, Grundriss S. 99, 100. Die beiden Blattkreise des unterständigen, blumenkronartigen Perigons dienen, oft im Verein mit den Staubblättern, als Schauapparat. Kleinere Blumen sind zu traubigen, kopfigen, doldigen oder ährigen Blütenständen vereinigt. Die einzelnen Arten sind teils Pollenblumen, teils sondern sie Honig ab und zwar entweder am Grunde der Fruchtblätter oder der Perigonblätter. Die Pollenblumen locken entweder pollensammelnde oder -fressende Insekten an (Tulipa-Arten, Convallaria, Narthecium) oder sind vielleicht Täusch- blumen, welche dumme, aasliebende Fliegen anlocken (Paris). Von den am Liliaceae., 477 Fruchtknoten Honig absondernden oder hier doch mit saftigem Gewebe aus- gerüsteten Blumen gehören zur Klasse: A: Tofieldia, Anthericum ; AB: Ornithogalum; B: Allium, Hyaecinthus z. T.; Hb: Hyaecinthus z. T., Muscari, Polygonatum z. T.; Hh: Polygonatum z. T.; F: Paradisia. Auch die den Nektar am Grunde der Perigonblätter absondernden Blumen lassen ähnliche Abstufungen erkennen. Es gehören zur Klasse: A: Veratrum, Gagea-Arten; Lloydia; AB: Gagea-Arten; B: Fritillaria ; F: Lilium. 626. Tulipa Tourn. Teils homogame Pollenblumen, teils Blumen mit verborgenem Honig. 2785. T. silvestris L. [Kirchner, Flöra S. 56; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 212, 240; Loew, Bl. Flor. S. 353, 354; Mattei, I tulipani di Bologna.] — Die wohlriechenden, gelben Blumen sind homogam. Nach Kerner sondern sie am Grunde der Staubblätter Nektar ab, und zwar ist jeder Staub- faden an der dem Perigonblatt zugekehrten Seite mit einer Grube versehen, welche den Honig aussondert und aufbewahrt. Diese Grube ist durch einen Haarbüschel völlig verdeckt, so dass die zum Nektar vordringenden Insekten das Staubblatt in die Höhe heben müssen. Auch Kirchner giebt diese Stelle als Nektarium an; ebenso hebt Mattei das Auftreten von freiem Honig an dieser Stelle hervor. Nach Loews Untersuchungen zeigen die norddeutschen Pflanzen dieser Art jedoch keine Nektarabsonderung am Grunde der Staub- blätter!. Loew fand, dass die Blüten sich im hellen Sonnenscheine zu einem Sterne von etwa 8 em Durchmesser ausbreiten und dass auch die Staubblätter sich fast rechtwinkelig vom Fruchtknoten abbiegen. Die Staubfäden sind nicht nur an der ausgehöhlten Unterseite ihres Grundes mit einem Haarbüschel ver- sehen, sondern auch auf der Oberseite; doch liess sich hier kein freier Nektar erkennen. Vielmehr sonderte die als höchster Punkt des Blütenstandes erscheinende, gelb gefärbte Narbe kleine Flüssigkeitströpfehen aus, und die besuchenden kleinen Bienen (Anthrena- und Halictus-Arten) flogen zuerst auf diese, und dann erst begaben sie sich auf die tiefer stehenden und wegen. ihrer dunklen Färbung weniger auffälligen Antheren, um Pollen zu sammeln. Sie bewirkten daher fast regelmässig Fremdbestäubung. Loew beobachtete niemals, dass diese Besucher sich an den Grund der Staubblätter begaben, um nach Honig zu suchen, sondern sie schoben zuweilen ihren Rüssel versuchsweise nach dem Grunde des Frucht- 1) Vgl. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L. 478 Liliaceae. knotens. Ausser diesen Bienen stellten sich auch einige Fliegenarten ein, die gleichfalls die Tröpfehen auf der Narbe ableckten. Bei ausbleibendem Insektenbesuch kann, nach Kerner, spontane Selbst- bestäubung erfolgen, indem sich später der Blütenstiel so abwärts krümmt, dass die Narbe in die Falllinie des Pollens kommt. Als Besucher sah Loew (Blütenbiol. Beitr. II. p. 72. 73) kleine pollensammelnde Bienen (Anthrena fulva Schrk., A. extricata Sm., Halictus sp.) und pollenfressende Fliegen (Eristalis nemorum L., Syrphus ribesii L., Myopa testacea L., Anthomyia). 2786. T. Oculus solis St.-Am. [Kirchner, Beiträge S. 5; Knuth; Bijdragen.] — Die Blüteneinrichtung dieser in Süddeutschland heimischen Art hat Kirchner nach verwilderten Pflanzen ‘des exotischen Gartens zu Hohen- heim beschrieben: Die nektarlosen, schwach duftenden, im Geruch an den von Taraxacum erinnernden Blumen sind homogame Pollenblumen. Sie stehen auf- recht; ihre scharlachroten Perigonblätter sind am Grunde glänzend und haben hier einen grossen, schwarzen, gelblich berandeten Fleck; die drei inneren Perigon- blätter haben einen gelblichen Mittelstreifen. Die Staubfäden sind unbehaart, am Grunde gelb, an der Spitze schwärzlich ; die Antheren enthalten schwarzen Pollen. Die Narbe steht mit der Spitze der Antheren meist in gleicher Höhe, doch wird sie auch nicht selten von den letzteren um etwa 5 mm überragt. Spontane Selbstbestäubung ist bei der Stellung der Blumen ausgeschlossen, zumal die Antheren 5—8 mm von der Narbe entfernt sind. Als Besucher sah ich an Gartenexemplaren bei Kiel die Honigbiene, psd. 2787. T. Gesneriana L. [Tieghem, Recherches; Knuth, Bijdragen.] — Die schwach duftenden, durch ihre lebhaft gefärbten Perigonblätter sehr augen- fälligen Blumen, breiten sich im Sonnenscheine zu einem Kern auseinander. Sie sind homogame Pollenblumen; doch sind, nach Tieghem; im Fruchtknoten Nektarien angedeutet, aber nicht aussen geöffnet!). Ihre Blüteneinrichtung stimmt im wesentlichen mit derjenigen der vorigen Art überein; doch ist spon- tane Selbstbestäubung beim Schliessen der Blüten bei trüber Witterung möglich. Als Besucher sah ich in Kieler Gärten die Honigbiene, psd. (26. 4. 96), aber ohne die Narbe zu berühren. 2788. T. Didieri Jord. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin; A. Coleo- ptera: Scarabaeidae: 1. Cetonia aurata L., im Blütengrunde pfdl. B.Hymenoptera: Apidae: 2. Halictus eylindrieus F. ©, im Blütengrunde dicht mit Pollen behaftet liegend. 627. Gagea Salisbury. Geruchlose, aussen grüne, innen gelbe, daher nur im geöffneten Zustande augenfällige Blumen mit freiliegendem bis halbverborgenem ‚Honig. Letzterer wird am Grunde der Perigonblätter im Winkel zwischen diesen und dem davor stehenden Staubblatt abgesondert. Nach Schulz findet bei fast allen Arten zuweilen ein Fehlschlagen der Staubblätter oder des Griffels statt. Meist Pro- togynie. !) Vgl. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L. .Liliaceae. 479 2789. G. lutea Schultes. (G. silvatica Pers.) [H. M., Weit. Beob. I. S. 274; Kerner, Pflanzenleben II. S. 384; Knuth, Bijdragen.] — Die offenen Blüten sind, nach Müller, schwach protogynisch. Wenn sie sich öffnen, sind die Narben bereits mit langen Papillen bekleidet, doch springen die Antheren bald danach auf und bleiben während der ganzen Blütezeit mit den Narben zugleich funktionsfähig. Nach Kerner haben die Antheren nach dem Aus- stäuben nur noch etwa ein Drittel ihrer ursprünglichen Länge. Bei Insekten- besuch ist Fremdbestäubung im ersten Blütenzustande gesichert, im späteren kann ebenso gut Selbstbestäubung erfolgen. Letztere kann dann auch spontan eintreten. Nach Kerner findet bei schlechtem Wetter in der geschlossen bleiben- den Blüte pseudokleistogam Autogamie statt. Als Besucher beobachtete H. Müller in Westfalen kleine Käfer und Bienen: in einer Blüte sassen nicht weniger als 3 Exemplare Meligethes, jedes in einem anderen Honigwinkel und in einen 4. Honigwinkel kam noch ein Halietus nitidus Schenck 9 ge- flogen; in einer anderen Blüte waren neben einander eine Anthrena gwynana K. © und 2 Halictus leucopus K. 2 mit Honigsaugen beschäftigt. Ich sah als häufigen Besucher die Honigbiene, sgd. Wüstnei beobachtete auf der Insel Alsen Anthrena chrysosceles K. 2790. G. arvensis Schultes. [H. M., Weit. Beob. I. S. 274—275; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Nach Warnstorf, sind die Blüten protogynisch. Die Staubblätter sind bald länger, bald kürzer als der Griffel, bald stehen die Antheren in gleicher Höhe mit der Narbe. Als Besucher beobachtete H. Müller in Thüringen: A. Bienen: 1. Anthrena albierus K. 5‘, sgd.; 2. A. gwynana K. 9, sgd.; 3. Apis mellifica L. ©, sgd.; 4. Halictus albipes F. 9; 5. H. cylindricus F. 9; 6. H. flavipes F. 9; 7. H. nitidiusculus K. 9, alle 4 sgd. und psd. B. Ameisen: 8. Lasius niger L. ©, andauernd in demselben Honigwinkel sitzend, als Kreuzungsvermittler nutzlos. C. Käfer: 9. Meligethes, hld. 2791. G. pratensis Schult. Nach Warnstorf [Bot. V. Brand. Bd. 38] sind die Blüten schwach protogynisch. Die Staubblätter stehen in gleicher Höhe mit der Narbe oder sind etwas kürzer; beim Schliessen der Blüte (nach 5 Uhr nach- mittags) tritt leicht Autogamie ein. Pollen goldgelb, fast brotförmig, bis 90 u lang und 37 u breit; Plasmainhalt in Schwefelsäure an einem Pole nur langsam austretend. Als Besucher sah Loew in Brandenburg (Beitr. S. 34) Anthrena albicans Müll. JS‘, sgd. 2792. G. saxatilis Koch. [Schulz, Beiträge] — Auch diese Art ist schwach protogynisch. Bei trüber Witterung findet auch hier pseudokleistogam Autogamie statt. Die Ausbildung von Früchten unterbleibt zuweilen. 2793. @. Liottardi Schult. [H. M., Alpenblumen S. 43.] — Die Blüten- einrichtung ist dieselbe wie bei G. lJutea, doch sind die Blumen homogam. Bei ausbleibendem Insektenbesuche erfolgt Autogamie, doch stellen sich bei sonnigem Wetter zahlreiche Besucher ein. | H. Müller beobachtete 3 Hymenopteren, 17 Dipteren, 2 Falter, Thrips. 2794. G. spathacea Salisb. Als Besucher beobachtete Alfken bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. 9; 2. A. parvula K.Q '; 3. Halietus minutus K. 9; 4. Nomada fabrieiana L. Z'. 480 Liliaceae, 628. Fritillaria L. Grosse, protogynische Blumen mit verborgenem Honig, welcher von den Perigonblättern abgesondert wird. Zuweilen Neigung zu Andromonöcie. (F. im- perialis, F. atropurpurea.) 2795. F. Meleagris L. (Knuth in „Humboldt“, Bd. 6, S. 393; Bd. 8, S. 55; Loew, Bl. Fl. S. 353.] -—— Die Blüteneinrichtung und die Besucher dieser schönen Blume habe ich in Wulfshagen bei Gettorf, wo sie zu Tausen- den auf einer Wiese wächst, untersuchen können. Die grosse, hängende Blumen- glocke ist, nach Loew, 37 mm lang und 20 mm weit; nach unten ist sie eiförmig zusammengezogen. Wegen ihrer Form, Grösse und Zeichnung heisst sie hier allgemein „Kibitzei“. Sie zeigt nämlich auf weiss-rötlichem Untergrunde kleine dunkel- und hellpurpurne Quadrate, welche in senkrechten und wage- rechten Reihen angeordnet sind. Selten fand ich die Blüten rein weiss oder mit einigen Purpurflecken am Blütenstiel geziert. Durch die herabhängende Stellung der Blüte und das dichte Aneinanderschliessen der Perigonblätter sind die inneren Teile gegen Regen geschützt. Der Honig wird in einer Längsfurche eines jeden Perigonblattes ausgesondert, und zwar beginnt diese etwa 8 mm über dem Grunde desselben und setzt sich als flache Vertiefung fast bis zur Spitze fort. Die Blüten von Wulfshagen waren protogynisch; dasselbe beobachtete Loew an kultivierten Exemplaren des botanischen Gartens zu Berlin. Die Narbenpapillen sind mit der Blütenöffnung bereits entwickelt, während die An- theren noch geschlossen sind. Als Besucher und Befruchter beobachtete ich am 15. Mai 1887 im Verlaufe einer Stunde in mehr als 20 Fällen Bombus terrester L. $ 8. Beim Anfliegen setzt sich die Hummel auf die äussere Seite eines Perigonblattes, kriecht dann um den unteren Rand desselben herum in das Innere der Blüte und klettert an der Innenseite des Perigonblattes in die Höhe, bis sie bequem Nektar lecken kann. Dabei streift sie mit dem Rücken in jüngeren Blüten die bereits empfängnisfähige Narbe und belegt sie mit dem Pollen, den sie aus älteren mitgebracht hat, bewirkt also Kreuzung getrennter Stöcke. Auch in älteren Blüten ist bei Insektenbesuch Fremdbestäubung gesichert, weil die Narbe die Antheren ein wenig überragt, daher zuerst von der besuchenden Hummel ge- streift wird; beim Höherklettern bestäubt sie ihren Rücken dann wieder mit Pollen. Die eben beschriebene Art des Benehmens der Hummel war die häufigste; doch konnte ich ausser dieser noch eine andere Besuchsweise beobachten: das Insekt kroch dann nicht an der Innenseite der Perigonblätter hoch, sondern kletterte an dem Griffel und den Staubblättern in die Höhe und suchte nun vergebens am Grunde derselben nach Honig. Dabei streifte sie nun natürlich mit der Körperunterseite Narbe und Antheren und bewirkte auf diese Weise Kreuzung. Ist während der, nach Kerner, fünftägigen Blütedauer der Einzelblume keine Fremdbestäubung erfolgt, so tritt als Notbehelf spontane Selbstbestäubung ‚in. Eines der sechs Staubblätter verlängert sich dann ‚gewöhnlich, so dass die Liliacene. 481 Anthere mit der noch empfängnisfähigen Narbe gleich hoch steht, und springt dann erst auf, während die übrigen fünf kürzer bleiben und auch ihren Pollen bereits entleert haben. Eine spontane Selbstbestäubung durch Pollenfall aus diesen letzteren fünf ist ausgeschlossen, weil sich die papillösen Narbenflächen an der Innenseite=der Griffeläste befinden. Ausser diesen normalen Blüten kommen bei Wulfshagen einzelne Blumen mit verwachsenblätterigem Perigon vor. Diese besitzen vom Stiel bis zur Spitze einen gleichen Umfang, sind also cylindrisch; sie sind von den Knospen, aus denen sich später normale Blüten entwickeln, leicht zu unterscheiden, da letztere eine kegelförmige Gestalt haben. Diese anormalen Blüten mit verwachsen- blätterigem Perigon können durch Hummeln nicht befruchtet werden, da sie nur eine ganz enge Eingangsöffnung besitzen, welche diesen Insekten den Eintritt nicht gestattet. Es ist daher möglich, dass hier ein kleistogamer Nebentypus der normalen Blüte vorliegt; doch habe ich nicht untersuchen können, ob diese Blüten fruchtbar sind. 2796. F. imperialis L. [Sprengel, S. 189—191; H.M., Weit. Beob, I. S. 275; Knuth, Bijdragen.] — Borbäs (Österr. Bot. Ztg. 1885) bemerkte Heterostylie. Als Besucher beobachtete Borgstette in Nassau die Honigbiene. Sie benutzt die Narbe als Anflugstelle, kriecht alsdann über die Antheren nach dem hbonigführenden Blütengrund und verlässt die Blüte freischwebend, um eine andere zu besuchen, deren Narbe sie dann mit dem mitgebrachten Pollen belegt. Auch ich beobachtete als Blüten- besucher in Kieler Gärten wiederholt die Honigbiene. | Loew (Blütenbiol. Beitr. II. p.68) sab die Blüten im bot. Garten zu Berlin ausser von der Honigbiene von Anthophora pilipes F. 9, sgd. und Bombus hortorum L. 9, sgd., besucht. Anthrena fulva Schrk. @ sammelte Pollen. Ferner beobachtete derselbe daselbst an 2797. F. Kamtschatcensis Gawl. Diptera: Muscidae: Calliphora erythrocephala Mg., in die Blüte bis zu den Nektarien hineinkriechend und mit gelb bestäubtem Thorax wieder herauskriechend. 2798. F. latifolia W. | | Hymenoptera: Apidae: Anthrena fulva Schrk. 9, ganz in die Blüte hinein- kriechend, psd. 2799. F. lutea M. B. Bombus terrester L. ?, in die Blüte hineinkriechend und psd. 629. Lilium Tourn. Homogame oder schwach protandrische oder protogynische Falterblumen, deren Nektar in einer Rinne am Grunde je eines Perigonblattes abgesondert wird. 2800. L. Martagon L. [Sprengel, 187—189; Delpino, Ult. oss. II. 2. S. 283—284; H.M., Alpenbl. S. 47—48; Nature XII. S. 50—51; Kosmos III; Weit. Beob. I. S. 275— 277; Dodel-Port, Phys. Atlas der Botanik; Kerner, Pflanzenleben II; Knuth, Bijdragen.] — Vornehmlich Nachtfalterblume, in ‘geringerem Grade ‚auch Tagfalterblume. Die nickenden Blüten sind homogam (oder, nach Kerner) unvollkommen protogynisch. Als Anlockungs- mittel für Tagfalter dient das schmutzig-hellpurpurne, mit dunkleren, selten Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II. 2. 31 4 Liliaceae. zusammenlaufenden Purpurflecken gezierte Perigon, welches am Tage einen nur schwachen Geruch verbreitet; die Nachtfalter werden durch den am Abend viel stärker auftretenden Honigduft angelockt. Vom Grunde jedes Perigonblattes erstreckt sich eine 10—15 mm lange Nektarrinne, welche durch Zusammentreten ihrer Ränder und durch einen dichten Besatz von rötlichen Haaren zu einer engen, honiggefüllten Röhre zusammen- schliesst. Am äusseren Ende lässt sie eine Öffnung von nur 1 mm Durch- messer frei. Die dem Nektar nachgehenden Nachtschwärmer berühren beim Anfliegen mit der Körperunterseite zuerst die die Antheren etwas überragende Narbe und dann die pollenbedeckten An- theren. Letztere sind, wie bei Lonicera Perielymenum, nur in einem Punkte mit den Staubfäden verbunden und ge- raten daher bei der Berührung durch die Beine des frei vor der Blüte honigsaugenden Fal- ters in schaukelnde Bewegung, wodurch die Unterseite des- selben von neuem mit Pollen Fig. 404. Lilium Martagon L. (Nach Herm. behaftet wird. Muller) Besuchende Tagfalter A Blüte in nat. Grösse und Stellung von der Seite ge- : : : 6 sehen. B Einzelnes Perigonblatt. (2:1.) n Nektarium. sind Po erfolgreiche Ban st Narbe. zungsvermittler, da sie, nach H. Müllers Beobachtungen in den Alpen, an den Blüten Dnhier kriechen und sitzend Honig saugen. Sie bewirken nur gelegentlich Kreuzung. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Vogesen und in den Alpen den Taubenschwanz (Macroglossa stellatarum L.) Denselben Schwärmer sah ich auch in Gärten bei Kiel andauernd von Blüte zu Blüte fliegen und in kurzer Zeit eine grosse Anzahl von Blumen befruchten. Delpino beobachtete eine Sphingide, wahrscheinlich Deilephila euphorbiae L. Als weitere Besucher sah H. Müller in den Alpen noch 10 Falterarten. Bleibt Insektenbesuch aus, so ist spontane Selbstbestäubung durch Pollen- fall möglich. Nach Kerner tritt diese gegen Ende der Blütezeit dadurch ein, dass durch stärkere Krümmung des Griffels die Narbe mit einer oder zwei An- theren in Berührung kommt; doch erfolgt eine solche Kreuzung nicht, wenn vorher Fremdbestäubung eingetreten war. Diese Autogamie ist, wie schon Sprengel nachwies, von Erfolg. — Pollen, nach Warnstorf, rotbraun, biskuit- förmig, mit einer Furche und netzförmigen Leisten; 31 w. breit und 100 w lang. 2801. L. bulbiferum L. [Sprengel, $. 189; H. M., Alpenblumen S. 45—47; Focke, Beob.; Neubert, Verf. d. N. u. Ä.; Kerner, Pflanzen- leben IT. 8. 486; Knuth, Bijdragen.] — Eine Tagfalterblume. Trotz der Liliacene. 483 feuerroten, im Sonnenscheine weithin leuchtenden Färbung des Perigons locken die duftlosen Blüten nur selten Tagfalter zum Genusse des in den Honigrinnen der Perigonblätter reichlich abgesonderten Nektars an. Staubbeutel und Narbe sind gleichzeitig entwickelt und in gleicher Höhe stehend; letztere ist ein wenig unter erstere hinabgebogen. Ein auf das untere Perigonblatt auffliegender und von hier zum Nektar “vordringender Falter wird daher zuerst die Narbe streifen und dann die Antheren berühren, mithin regelmässig Fremdbestäubung bewirken. Bleibt Insektenbesuch aus, so ist zuweilen spontane Selbstbestäubung möglich, indem ein Staubbeutel die Narbe berührt; doch ist dieselbe nur selten oder auch nicht von Erfolg. Nach Neubert ist L. bulbiferum überhaupt selbst- steril. Nach Focke (Österr. bot. Zeitschr. 1878) ist die Form L. eroceum Chx. selbststeril, ja sogar auch dann noch unfruchtbar, wenn sie mit dem Pollen von Pflanzen gleicher Herkunft belegt wird, und nur dann fruchtbar, wenn der Pollen von Pflanzen verschiedener Herkunft stammt. Bei der Form L. Buchenavii Focke, einer in Bezug auf die Frucht zwischen L. bulbiferum und L. ero- ceum stehenden Abart, sind Wechselbefruchtungen von Erfolg. Als Erklärung Fig. 405. Lilium bulbiferum L,. (Nach Herm. Müller.) A Blüte im Aufriss, ®°/s nat. Grösse. B Basalteil eines Perigonblattes. (1'/2:1.) C Quer- durchschnitt durch die Basis eines Perigonalblattes, (5'/s:1.) st Narbe. n Nektarium, h Honigrinne. Av Haarverschluss, 1 Leisten desselben. dieses Verhaltens von L. eroceum nimmt Focke an, dass die unter sich unfruchtbaren Pflanzen sämtlich auf vegetativem Wege von einem einzigen Exemplare hervorgegangen sind. Nach Kerner bringt L. eroceum regel- mässig Früchte und keimfähige Samen hervor, dagegen keine Brutzwiebeln in den Achseln der Laubblätter, was bei L. bulbiferum fast regelmässig der Fall ist, während letztere Pflanze selten Früchte ansetzt.e. Nach Maximoviez entstehen durch Kreuzung von L. dahurieum und L. eroceum auf letzterem Früchte, welche denjenigen der ersteren entsprechen, und umgekehrt. Als Besucher beobachtete ich in Gärten bei Kiel das Tagpfauenauge (Vanessa io L... H. Müller sah in den Alpen gleichfalls saugende Tagfalter, 31* 484 Liliaceae. und zwar aus den Gattungen Polyommatus und Argynnis, die ebenso gefärbt sind wie die Feuerlilie selbst. 2802. Lilium eandidum L. [Knuth, Bijdragen; Beiträge VI.] — Die Blüteneinrichtung dieser schon seit Jahrhunderten in unseren Bauerngärten kultivierten Pflanze schildere ich nach Exemplaren aus Kieler Gärten: Die sehr grossen weissen, trichterig-glockigen Blüten stehen wagerecht. Sie duften am Tage schwach, abends entschieden stärker, fast maiglöckchenartig. An dem verschmälerten, rinnenförmig zusammengezogenen, grün gefärbten Grunde der inneren Perigonblätter wird je ein ziemlich grosser Honigtropfen ausgesondert. Trotz Homogamie ist spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen, da die Narbe die Antheren um 20—25 mm über- ragt. Die weisse Farbe, der abends stärker auftretende Duft, die schaukelartige Befestigung der Antheren lassen darauf | x schliessen, dass die Blumen Fig. 406. Lilium candidum L. (Nach der Natur.) Nachtschwärmern angepasst Die Perigonblätter und 4 von den 6 Staubblättern sind ind ] shall fortgenommen. Die empfängnisfähige Narbe überragt SING, "Zumal allen A6shaln, "wei die Antheren um 25 mm. Natürliche Grösse. keine anderen Insekten den Grössenverhältnissen der Blü- ten entsprechen und eine Standfläche für die Besucher nicht vorhanden ist. Beim Anfliegen müssen sie die infolge schwacher Aufwärtsbiegung des vorderen Teiles des Griffels den Blüteneingang beherrschende Narbe berühren und, falls sie bereits eine andere Blüte besucht hatten, belegen. Alsdann legen sich beim weiteren Eindringen in die Blüte die 14 mm langen und 4 mm breiten, sehr pollenreichen Antheren an die vordere Unterseite des Besuchers und bedecken sie von neuem mit zahlreichen dottergelben, netzig-warzigen Pollenkörnern von durchschnittlich 90 u Länge und 60 « Breite. — Nach Tinzmann ist die Pflanze selbststeril. Besucher: Die eigentlichen, legitimen Befruchter, also Sphingiden, habe ich trotz sorgfältiger Überwachung auch an warmen, windstillen Sommerabenden nicht wahrgenommen. Auf der Insel Rügen bemerkte ich. im ‚Juli 1896 eine pollenfressende Schwebfliege (Syrphus pyrastri L.), aber nur den auf die Perigon- blätter gefallenen Pollen fressend, ohne Narbe oder Antheren zu berühren ; ferner in Kieler Gärten im August 1898 Apis mellifica L. 8, pollensammelnd, einzeln, sowie kleine Blumenkäfer (Meligethes), kleine schwarze Ameisen und Thrips, sämtlich zahlreich. Diese letztgenannten vier Blütengäste können bei ihren Besuchen nur gelegentlich sowohl Selbst- als auch Fremdbestäubung bewirken. 2803. Lilium testaceum Lindley. (Knuth, Beiträge zur Biologie der Blüten VT) stimmt in der Blüteneinrichtung im wesentlichen mit L. Martagon L. überein, doch sind die Blüten protandrisch. An einem stark abwärts gekrümmten Blütenstiele haben die grossen, schwach duftenden Blüten eine schräg nach unten gerichtete Stellung. Die zurückgerollten, innen mit einer Längsrinne versehenen Perigonblätter der Pflanzen des botanischen Gartens der Ober-Realschule zu Kiel sind hell wachsgelb gefärbt und zeigen in ihrem unteren Teile zahlreiche dunkel 485 Liliaceae, orange, erhabene Längsstrichelehen. Honigaussonderung findet ziemlich reichlich am Grunde der sechs Perigonblätter statt. Die an 30—35 mm langen Fila- menten hängenden, etwa 16 mm langen und 5 mm breiten Antheren sind bald nach dem Öffnen der Blüte dicht mit orangerotem Pollen bedeckt, dessen Körner durchschnittlich 80 u lang und 50 wu breit sind, in Bezug auf die Form und die Oberflächenbeschaffenheit mit denen der vorigen Art übereinstimmen. Im Anfange der Blütezeit ist die Narbe noch unentwickelt und befindet sich an geradem Griffel zwischen den bereits geöffneten und pollenbedeckten Antheren. Später streckt sich der Griffel ein wenig und biegt sich so, dass die nun entwickelte Narbe seitwärts von den Staubblättern hervortritt, doch ist sie so zwischen den letzteren hindurch- gegangen, dass sie stets schon pollenbe- deckt ist, wenn sie sich den anfliegen- den Besuchern entgegengestellt, immer- Fig. 407. Lilium testaceum Lindley. (Nach der Natur.) hin dürfte bei so eintretender Fremdbe- stäubung der fremde Pollen überwiegen. Besucher habe ich nicht wahr- genommen, doch dürften dies bei Tage fliegende Schwärmer (also Macroglossa) sein, da eine Standfläche fehlt und der Blüte im zweiten (zweigeschlechtigen) Zustande. Die Perigonblätter und 3 Staubblätter sind fortgenommen. Die entwickelte Narbe über- ‚ragt die in der Figur etwas zurückgeschlagenen Antheren nur wenig. Natürliche Grösse. Die Staubblätter sind etwas aus ihrer Lage ge- rückt; in Wirklichkeit hängen die Antheren mehr. Nektar nur für frei vor der Blüte schwebende Insekten mit langem Rüssel erreichbar ist. Dassebe gilt von 2804. L. chaleedonieum L. [Knuth, Beiträge zur Biologie der Blüten VI.) — Diese Art blüht vormittags auf. Die zurückgerollten, scharlachroten Perigon- blätter besitzen von der Umbiegungsstelle an erhabene Längsstreifen und sondern den Nektar wieder am rinnenförmigen Grunde der Blumenblätter ab. Auch die sonstige Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art im wesentlichen überein, doch ist die Protandrie eine nur geringe, und die Narbe bleibt während der ganzen Blütezeit mit den 14 mm langen und 5 mm breiten pollenbedeekten Antheren in Berührung, so dass spontane Selbstbestäubung noch sicherer eintritt als bei voriger. Der orangerote, netzig-warzige Pollen ist durchschnittlich 90 u lang und 50 « breit, 2805. L. tigrinum Gawl. purpurnen Flecken und an dem Wege zu dem an der gewöhnlichen Stelle ab- gesonderten Honig mit fast stacheligen Warzen versehenen Perigonblätter sind zurückgeschlagen. Die an der Spitze eines 6 cm langen Griffels sitzende, grosse, dunkelbraune Narbe steht anfangs zwischen den sechs 2 em langen und 4 mm breiten, dicht mit dunkelbraunem Pollen bedeekten Antheren, doch kann spontane Selbstbestäubung nicht erfolgen, da die Staubbeutel von der Narbe mehrere Centimeter entfernt sind und auch die Falllinie des Pollens an ihr vorbeigeht. Später biegt sich der Griffel aufwärts, wobei die Narbe mit einem pollenbedeckten Staubbeutel in Berührung komm, also Autogamie erfolgen kann. Bei dieser Die orangeroten, mit zahlreichen schwarz- 486 Liliaceae. Aufwärtsbewegung macht der Griffel, wie es scheint, rotierende Nutationen, durch welche es um so leichter gelingt, die Narbe an eine der beiden oberen Antheren zu bringen. Besucher habe ich an dem heissen, windstillen Vormittage des 16. August 1898 im Garten der Ober-Realschule zu Kiel nicht bemerkt. Auch die Honig- biene und Bombus terrester L. 8, welche die benachbarten Blüten anderer Pflanzen eifrig saugend und pollensammelnd besuchten, verschmähten die (duft- losen) Blüten dieser Lilie. In ihrer Heimat (China, Japan) dürften sie von Tagschwärmern befruchtet werden. | Durch grosse schwarze Brutzwiebeln in den Achseln der Blätter sorgt die Pflanze für vegetative Vermehrung. 2806. L. auratum Lindl. ist, nach Stadler (Nektarien $. 38-42) protogynisch und sowohl Dämmerungs- als auch Tagfaltern angepasst. 2807. L. umbellatum Pursh. schliesst sich, nach Stadler (a. a. O.) im Bau der Nektarien an L. bulbiferum und L. Martagon an. 630. Lloydia Salisbury. Protandrische Blumen mit freiliegendem Honig. 2808. L. serotina Sa- lisb. [Rieca, Attı XII; H. M., Alpenbl. S. 43—45.] — Eine Fliegenblume. Die Blüten sind schwach (Müller) bis ausgeprägt (Ricca) protandrisch und dadurch bei Insektenbesuch Fremdbestäubung begünstigt. Der Honig wird von einer dieken Leiste am Grunde der Perigonblätter abgesondert und ist kurzrüsseligen Insekten zu- gänglich. Spontane Selbstbe- # | stäubung tritt hin und wie- Fig. 408. Lloydia serotina Salisb. (Nach Herm. 5 Müller.) | der ein. A Blüte im Aufriss,. (5:1.) B Basis eines Perigon- Als Besucher beobach- blattes mit dem Nektarium. (7:1.) ov Fruchtknoten. tete H. Müller in den Alpen st Narbe. po Pollen. n Nektarium. d Dunkelgelbe 7Dipteren, 1 Käfer, 3 kurzrüsselige Anschwellung, die sich oben (bei n) mit Honig bedeckt. Hymenopteren. 631. Erythronium L. Bienen- und Falterblumen. 2809. E. dens canis L. [Calloni, Erythr. d. can.; Kerner, Pflanzen- leben II. S. 310; Loew, Bl. Fl. S. 354, 355.] — Diese in den Bergwäldern Lilineeae. 487 von Krain, Steiermark, Böhmen, Ungarn u. =. w. heimische Art besitzt hell- purpurne, seltener weisse, hängende Blüten. Die Perigonblätter neigen unter- wärts glockig zusammen und bilden so eine kurze, honighaltige Röhre, oberwärts sind sie zurückgeschlagen. Die inneren Perigonblätter tragen am Grunde je eine Schwiele, welche_durch‘ Furchen in Vorsprünge geteilt ist. Nach Callon ist diese das Nektarium; Loew betrachtet diese „kragenartige Ligularbildung“ jedoch nur als die Saftdecke, welche den vom Perigongrunde unterhalb der genannten Bildung abgesonderten Nektar am Herabfliessen hindert, was bei der hängenden Stellung der Blüte sonst erfolgen würde. Als Zugänge zum Honig dienen, nach Loew, enge, von den Staubfäden bedeckte Rinnen in der Mitte der inneren Perigonblätter. Die Blüten sind nach Calloni homogam, nach Kerner unvollkommen protogyn. Ersterer hält die Pflanze wegen der lang hervorragenden Staubblätter und der breiten Narbe für windblütig, wegen der bunten Blütenfarben und der Honigabsonderung gleichzeitig für insektenblütig. Loew ist der Ansicht, dass die ganze Blüteneinrichtung nur auf Insektenblütigkeit hinweist und zwar wegen des sehr erschwerten Honigzuganges auf «en Besuch von blumentüchtigen Bienen und von Faltern schliessen lässt. Wegen der mit einander nicht übereinstimmenden Angaben von Calloni und Loew über die Blüteneinrichtung von Erythronium dens canis hat Briquet (M&m. de la Soc. nationale d. sc. nat. et math. de Cherbourg 1896) die Blüte nochmals untersucht, wobei er im wesentlichen die Angaben von Loew bestätigen konnte: Das lebhaft gefärbte Perigon besitzt ein deutliches Saftmal Am Grunde der drei äusseren Perigonblätter befindet sich je ein grubenförmiges Nektarium, welches mit einem vom Grunde der inneren Perigonblätter gebildeten Nektargang in Verbindung steht. Eine kragenförmige Ligularbildung an der Basis der inneren Perigonblätter bildet die Saftdecke, welche gleichzeitig den Nektargang überdeckt. Besucher sind Bienen. Diese vollziehen vornehmlich Fremdbestäubung, welche durch die schwache Protogynie der Blüte begünstigt wird. Als Besucher sah Loew im bot. Garten zu Berlin Apis, vergeblich sgd. 2810. E. Smithii Hook. besitzt, nach Briquet (a. a. O.), eine ähnliche Blüteneinrichtung. — Einige amerikanische Arten haben dagegen abweichende Einrichtungen. 2811. Dracaena Goldieana hort. ist, nach Marion, Nachtblume. Sie öffnet ihr weisses Perigon. gegen Abend und verbreitet dann einen durchdringen- den, angenehmen Lilienduft. Sie ist ausgeprägt protogynisch. 632. Yucca L. Nach Riley (Transact. Acad. Se. St. Louis 1873, 1878, 1880) wird der Pollen durch die Yucca-Motte (Pronuba yuccasella Riley) in die Narbe aller kapseltragenden Arten dieser Gattung gestopft, damit die aus den Eiern aus- schlüpfenden Larven die zur Erhaltung der Art nötige Nahrung finden. Die 488 Liliaceae, Motte legt nämlich die Eier in den Stempel der Blüten in der Nähe der Samen- anlagen ab. (Vgl. Bd. I. S. 123—125.) 2812. Eremurus spectabilis M.B. Die Blüten verlieren, nach Hildebrand (Flora 1881), ihre Färbung bereits vor der Reife von Antheren und Narbe. Nach Herm. Müller (Bot. Ztg. XL. 1882) besteht der biologische Vor- teil dieses frühzeitigen Farbenwechsels der Blüten von E. spectabilis, welche im geschlechtsreifen Zustande unscheinbar ist, darin, dass wie bei Weigelia, Lantana u. a. dümmere, ihnen nutzlose Gäste zum grossen Teil auf die augenfälligeren, unentwickelten, ausbeutelosen Blüten abgelenkt werden und den Ausbeute liefernden und der Kreuzung bedürftigen Blüten, denen sie nur schaden könnten, fernbleiben, wogegen die eigentlichen Kreuzungsvermittler (Bienen, Falter) einsichüig genug sind, um durch die Unscheinbarkeit der ihrer Ein- wirkung harrenden Blüten an rascher und sicherer, richtiger Blumenauswahl nicht gehindert zu werden. Hildebrand (Ber. d.d. bot. Ges. 1892) beobachtete im botanischen Garten zu Freiburg i. Br. als Besucher von Eremurus specta- bilis die Honigbiene sgd.; es ist daher anzunehmen, «ass die Pflanze auch in ihrer Heimat von Bienen befruchtet. 2813. E. altaicus Pall.e. sh Dammer (Flora 1888) von Syrphus pyrastri L. befruchtet. Sowohl bei dieser Art als auch bei Ä 2814—15. E. caucasieus Stev. und tauriecus Stev.rollen sich, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 167) die Kronblätter ein, sobald die Antheren aufspringen, werden welk und bilden einen schmutzig rotbraunen Knäuel, von dem sich die saft- reichen Kiele der Rückseite der Kronblätter als sechs grünliche dicke Schwielen abheben. Letztere machen den Eindruck von Blattläusen, und eine Schweb- fliege, Syrphus pyrastri, scheint sie auch dafür zu halten, denn sie stösst auf die eingerollten Blumen der Eremurus-Arten gerade so los wie auf Blattläuse. Bei dieser Gelegenheit beladet sie sich mit Pollen von den vor den Blüten stehenden Antheren, den sie dann auf die Narben anderer Blüten überträgt. Für E. caucasicus fügt Kerner (Pflanzenleben II. S. 325) hinzu, dass Geitogamie zustande kommt, indem die an der Spitze der sich streckenden Griffel stehenden Narben zuweilen mit den pollenbedeckten Antheren höher stehender Blumen desselben Blütenstandes in Berührung kommen, doch streifen manche auch an den Antheren vorbei, so dass, da auch Insektenbefruchtung selten ist, nur wenige Früchte angesetzt werden. Um das Zustandekommen der Befruchtung möglichst zu erreichen, sind die Narben äusserst langlebig, indem sie von dem Augenblicke der Blütenöffnung an bis lange nach dem Abblühen der Antheren und dem Einrollen der Perigonblätter belegungsfähig bleiben. 633. Paradisia Mazz. Nachtfalterblumen, deren Nektar vom Fruchtknoten abgesondert wird. 2816. P. Liliastrum Bert. [H. M., Alpenblumen S. 48—50; Kerner, Pflanzenleben II. S. 222.] — In den schneeweissen Blüten überragt die Narbe Liliacene. 489 die Antheren, so dass anfliegende Insekten erstere früher als letztere berühren und so Kreuzung herbeiführen. Als Besucher beobachtete H. Müller die Gammaeule; ausserdem besuchten noch je eine Biene, eine Blattwespe, eine Muscide und 2 Käfer die Blüten, ohne ibr zu nützen. 634. Anthericum L. Weisse Blumen mit freiliegendem Honig, welcher am oberen Teile des Fruchtknotens abgesondert wird. — Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 303) steht bei Phalangium Juss. (= Antherieum L.) die Narbe anfangs am Ende des weit vorgestreeckten Griffels vor «den Antheren, so dass ein anfliegendes Insekt sie zuerst streifen muss. Später biegt sich der Griffel unter einem Winkel von 80—90° zur Seite, wodurch die Narbe aus der zum Honig führenden Zufahrtslinie geschafft wird und nun die anfliegenden Insekten die pollenbedeckten Antheren berühren. 2817. A. ramosum L. |Spren- gel, S. 196—198; H. M., Befr. S. 63, 64; Weit. Beob. I. S. 282; Kirchner, Flora S. 65; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die homogamen (nach Warnstorf protogynen) Blumen breiten sich zu einem Sterne von etwa 25 mm Durchmesser aus. Die Narbe überragt die Antheren ein wenig, so dass die zu dem frei daliegenden Nektar vordringenden Insekten zuerst die Narbe und dann die Antheren berühren, mithin Fig.409. Paradisia Liliastrum Bertolon. Fremdbestäubung bevorzugt ist. Bleibt Insektenbesuch aus, so kann in schräg abwärts gerichteten Blüten.durch Pollen- fall spontane Selbstbestäubung erfolgen. — Pollen, nach Warnstorf, gross, brotförmig, mit zugespitzten Polenden, (Nach Herm. Müller.) A Blüte nach Entfernung der rechten Hälfte des Perigons, von der rechten Seite gesehen in nat. Gr. B Querdurchsehnitt durch den unteren Teil der Blüte in der Höhe des Frucht- knotens. x Die mutmasslichen Nektarien. Die Bedeutung der übrigen Buchstaben wie in Fig. 213. netzig-warzig, bis 87 u lang und 36 breit. Als Besucher beobachtete Herm. Müller in Mitteldeutschland: A. Coleoptera: a) Cerambyeidae: 1. Strangalia bifasciata Müll., sgd. b) Zele- phoridae: 2. Dasytes flavipes F., sgd. c) Oedemeridae: 3. Oedemera virescens L., sgd. B. Diptera: a) Empidae: 4. Empis livida L., sgd., häufig. b) Museidae: 5. Anthomyia sp., sgd. c) Syrphidae: 6. Merodon aeneus Mg., sgd. und pfd., auch in copula; 7. Volu- cella bombylans L., sgd. C. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Apis mellifica L. 9, sgd. und pfd., sehr häufig; 9. Bombus pratorum L. $, sgd.; 10. Halietus albipes F. 5‘, sgd.; 11. H. longulus Sm. /', sgd.; 12.H. maculatus Sm. 9, sgd. und psd.; 13. H. pauxillus Schenck 5‘, sgd. b) Formicidae: 14, Formica fusca L.%, hld.; 15. Lasius niger L. 9, hld., 4 Liliaceae. beide sgd. c) Sphegidae: 16. Cerceris quinquefasciata Rossi, sgd.; 17. C. variabilis Schrk. D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 18. Coenonympha arcania L., sgd.; 19. Melitaea athalia Rott., sgd.; 20. Papilio machaon L., sgd.; 21. Pieris rapae L., sgd. b) Sphingidae. 22. Ino globulariae Hbn., sgd.; 23. Zygaena achilleae Esp., sgd.; 24. Z. lonicerae Esp., sgd. 2818. A. Liliago L. [H. M., Weit. Beob. I. S. 282; Kirchner, Flora S. 66.| — Die Blüteneinrichtung stimmt mit derjenigen der vorigen Art voll- ständig überein, nur sind die Blumen grösser und ihr Durchmesser beträgt 35—40 mm. Nach Ricca (Atti XIV) überragt in den nur wenig Nektar enthaltenden Blüten die Narbe die Antheren. Als Besucher beobachtete Riecca Bienen, H. Müller in Thüringen: A. Coleoptera: Elateridae: 1. Agriotes gallicus Lac., sgd. B. Diptera: Empidae: 2. Rhamphomyia sp. sgd. ©. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis mellifica L. 8, sgd. und psd. Mac Leod sah in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 304) eine Schwebfliege als Besucher. 635. Asphodelus Tourn. Weisse, meist protogynische, in traubigen Ständen stehende Blumen mit verborgenem Honig, welcher vom Fruchtknoten ausgesondert wird. 2819. A. albus Mill. [Mac Leod, Pyr. S. 301—304.] — Die sechs Staubblätter verbreitern sich in ihrem Grunde und bilden durch Zusammen- schliessen ihrer Ränder eine Honigkammer, welche den von den drei Ecken des Fruchtknotens reichlich abgesonderten Honig umschliesst. Zu derselben führen sechs Öffnungen im Umkreise des Griffels, zwischen je zwei Staubblättern eine. Diese Zugänge zum Honig sind so eng, dass Mac Leod die Blumen zur Klasse F zu rechnen geneigt ist. Sie sind schwach protogynisch. Anfangs sind die Perigonabschnitte einander genähert, so dass von den Besuchern nur die Narbe berührt wird. Bald breiten sich jedoch die Perigonzipfel aus, und die Antheren springen auf, nachdem die Staubfäden sich weit nach aussen gerichtet haben. Da die Narbe die Antheren etwa um 4 mm überragt, so ist Selbst- bestäubung wohl ausgeschlossen. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen nur 2 Fliegen, die normalen Besucher (Falter) sah er nicht. 2820. A. fistulosus L. [Knuth, Capri S. 3.] — Der Besuch der Pflanze durch Insekten ist auf der Insel Capri nur ein sehr spärlicher, da die reich- blütigen, ästigen Blütenstände immer nur wenige Früchte ansetzen. Daraus folgt auch, dass spontane Selbstbestäubung nicht möglich oder doch nicht von Erfolg ist. 2821. A. luteus L. ist, nach Franck e (Diss.), einige Stunden protogyn, dann homogam. 636. Ornithogalum Tourn. Kirchner, Flora S. 58; Grassmann, Septaldrüsen. Blass gelbgrüne oder innen weisse und aussen meist grün gefärbte Blumen mit halbverborgenem Honig, welcher von drei Septaldrüsen des Fruchtknotens Liliaeene. 491 abgesondert wird. Diese verengen sich nach oben zu einem schmalen, nach aussen führenden Gange, durch welchen der in der Drüse gebildete Honig aus- tritt und in den Furchen des Fruchtknotens hinabläuft. Zuweilen Gynodiöecie. 2822. 0. umbellatum L. [Kerner, Pflanzenleben II; Kirchner, Flora $S. 59; Mac-Leod; Warnstorf, Nat. V.d. Harzes XI.] — Die Perigon- blätter sind innen milchweiss und aussen grün mit schmalem, weissen Rande. Bei sonniger Witterung breiten sie sich zu einem Sterne von 30—-45 mm Durch- messer aus. Die Blüten sind protogynisch, doch ist die Narbe noch zur Zeit des Öffnens der Antheren empfängnisfähig. Von den sechs Staubblättern öffnen, nach Kirchner, zuerst die drei äusseren ihre Antheren, darauf die drei inneren. Anfangs stehen die sämtlichen Staubblätter gerade ausgestreckt; nach dem Auf- springen der Antheren biegt sich die obere Hälfte der Staubfäden allmählich nach aussen, während die untere Hälfte derselben dem Fruchtknoten anliegend bleibt. Auf diese Weise entstehen sechs enge Kanäle, von denen die drei den Septaldrüsen anliegenden nektarführend sind. Nachmittags und bei trüber Witterung schliessen sich die Blüten, so dass nun in älteren Blüten durch Berührung von Antheren und Narben spontane Selbstbestäubung erfolgt. Nach Kerners Darstellung der Blüteneinrichtung öffnen sich umgekehrt die Antheren der inneren, längeren Staubblätter einen Tag früher als die der äusseren, kürzeren, was ich nach den Pflanzen des Gartens der Ober-Real- schule bestätigen kann. Infolge der etwa 2 mm betragenden Entfernung der Antheren von der Narbe ist zur Befruchtung anfangs Insektenbesuch nötig; gegen Ende der Blütezeit neigen sich die Staubblätter so weit nach innen, dass eine Berührung von Antheren und Narbe stattfindet, mithin spontane Selbst- bestäubung erfolgt. Kirchner beobachtete Stöcke, in deren Blüten die Antheren stets geschlossen bleiben, die also der Funktion nach weiblich sind. — Pollen, nach Warnstorf, hellgelb, schwach warzig, brotförmig, längsfurchig, bis 70 u lang und 30 w breit, lange an den Wänden der Antherenklappen haftend, Als Besucher beobachtete Mac Leod in Flandern Apis, 3 kurzrüsselige Bienen, 1 Empide, Meligethes (B. J. V. S. 309). 2823. O0. nutans L. (Myogalum nutans Lk.) [Sprengel, S. 189 bis 191; Kerner, Pflanzenleben II. S. 375.] — Die während des Knospen- zustandes aufrechten, während des ersten Blütenzustandes wagerechten Blüten werden erst gegen Ende der Blütezeit nickend. Sie sind protandrisch. Mit der Blütenöffnung sind auch die Antheren der drei vor den honigabsondernden Grübchen dles Fruchtknotens stehenden Staubblätter aufgesprungen und haben dabei eine solche Stellung, dass sie von honigsuchenden Insekten gestreift werden müssen. In einem späteren Blütenzustande ist die Narbe empfängnisfähig, und die Staubblätter biegen sich gegen die Perigonblätter zurück, so dass sie den Be- suchern „sozusagen aus dem Wege gehen“. Die von jüngeren Blüten kommen- den, pollenbedeckten Besucher streifen nun beim Honigsuchen die Narbe, bewirken mithin Kreuzung. Im dritten und letzten Blütenzustande krümmt sich der Blütenstiel so, dass die Blume „niekend“ wird. Nun sind die Staubblätter wieder gegen die 492 Liliaceae. Blumenmitte gebogen, und die Narbe steht nun dicht unterhalb einer der An- theren der kürzeren Staubblätter, welche noch immer Pollen enthalten, da sie erst im zweiten Blütenstadium aufgesprungen sind und von den honigsuchenden Insekten des Pollens nicht beraubt werden konnter weil sie ihnen aus dem Wege gegangen waren. Die Antheren schrumpfen run allmählich ein, wobei durch Pollenfall noch spontane Selbstbestäubung erfolgt. Bei jetzt noch ein- tretendem Insektenbesuche ist sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung möglich. 2824. 0. Bucheanum Aschs. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin: Coleo- ptera: Telephoridae: Cantharis rustica Fall., anfliegend.. — Daselbst beobachtete derselbe an 2825. 0. affine Hort. Ber. Hymenoptera: Apidae: 1. Anthophora pilipes F. 5‘, den Rüssel zwischen den Staubbeuteln einführend; 2. Apis mellifica L. &, sgd., den Rüssel zwischen dem Grunde der erweiterten Staubbeutel einführend. 2826. 0. refractum W. K. Schletterer beobachtete bei Pola die kleine Sandbiene Anthrena parvula K. als Besucher. | 2827. O0. pyrenaicum L. (OÖ. sulfureum Schult.) Die blassgrünen Blüten sah Plateau in Belgien von Apis und Prosopis sp. besucht. 637. Scilla L. Meist blaue (selten lila oder weisse), homogamıe oder protogynische Blumen mit freiem bis halbverborgenem Honig, welcher von den Septaldrüsen des Frucht- knotens ausgesondert wird und sich zwischen dem letzteren und dem Grunde der Staubfäden ansammelt. 2828. S. bifolia L. [Kirchner, Flora S. 59.] — Die schräg oder wage- recht stehenden Blüten breiten sich zu einem Sterne von etwa 20 mm Durch- messer auseinander. Die mit grauem Pollen bedeckten Antheren stehen mit der gleichzeitig entwickelten Narbe in gleicher Höhe, sind aber so weit von ihr ent- fernt, dass spontane Selbstbestäubung anfangs nicht erfolgt, sondern durch be- suchende kleine Insekten sowohl Fremd- als auch Selbstbestäubung bewirkt wird. Beim Verwelken schliesst sich die Blüte, so dass durch Berührung von Narbe und Antheren Autogamie eintritt. Als Besucher sah Kirchner kleine Fliegen. 2829. S, sibirica Andrews. [H. M., Weit. Beob. I. S. 279; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Nat. V. d. Harzes XI] — Nach Warnstorf proto- gynisch. Die drei Reihen divergierender Narbenpapillen stehen in gleicher Höhe mit den schön blauen, sich nach innen öffnenden Antheren; Filamente in der Mitte des Rückens der Staubbeutel . eingefügt. — Pollenzellen blau, undurch- sichtig, unregelmässig brotförmig, bis 65 zw. lang und 30 « breit. Als Besucher sah H. Müller in Thüringen häufig die Honigbiene, sgd. Im botan. Garten zu Kiel sah ich (29. 3. 94) Apis mellifica L. 8 und (21. 3. 96) Vanessa urticae L., beide sgd., häufig. Liliaceae. 493 Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin Apis, Saft mit den Kiefer- laden am Grunde der Fruchtknoten bohrend. Alfken bemerkte bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. '; 2. Bombus jonellus K. 9; 3. B. lucorum L. 9; 4. B. pratorum L. 9; 5. B. terrester L. 9; 6. Osmia cornuta Ltr. 9; 7. O. rufa L. 2 f'; 8. Podalirius acervorum L. /. Als sehr häufigen Besucher giebt Friese für Baden Anthrena gwynana K. an. 2830. S. maritima L. |H. M., a. a. ©. S. 378.] Als Besucher sah H. Müller jun. bei Jena zahlreiche honigsaugende Bienen: l. Anthophora aestivalis Pz. (haworthana K.) 5 %, sgd. und psd.; 2. Anthrena parvula K. 9, sgd.; 3. Chalicodoma muraria Retz. 5, sgd.; 4. Eucera longieornis L. 5 9, sgd.; 5. Halictus maculatus Sm. 9, sgd.; 6. Melecta luctuosa Scop. J %, sgd.; 7. Osmia aenea L. „'; 8. O. aurulenta Pz. 2 Z'; 9. O. fusca Chr. (bicolor Schrk.), alle drei sgd.; 10. Sphecodes gibbus L. 9, sgd. 2831. S. verna Hudson. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 306) 1 Biene und 3 Fliegen als Besucher. 2832. S. amoena L. [Sprengel, S. 195—19b.] Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin an Seilla-Arten folgende Besucher: Apis mellifica L. 9, Saft mit den Kieferladen am Grunde der Fruchtknoten bohrend; ebenso an 2833. S. cernua Hffgg. 2834. S. ecampanulata Ait. A. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis arbustorum L., pfd. B. Hymenoptera: Apidae: 2. Apis mellifica L. 9, wie bei den vor. 2835. S. italica L. A.Diptera: a) Muscidae: 1. Scatophaga merdaria F., an der Blumenkrone aussen sitzend. b) Syrphidae: 2. Eristalis aeneus Scop. B. Hymenoptera: Apidae: 3. Apis, wie bei den vorigen Arten. 2836. S. nutans Sm. Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis nemorum L., pfd.; 2. Syritta pipiens L.., pfd. 2837. 8. patula DC. A. Hymenoptera: Apidae: 1. Bombus hortorum L. 9, anscheinend sgd. B. Lepidoptera: Rhopalocera: 2. Pieris brassicae L., deutlich die Rüsselspitze am Grund des Fruchtknotens einführend. 2838. 8, tricolor Hort, Belvedere. . Apis, Saft erbohrend. 2839. Seubertia (Brodiaea) laxa Kunth ist, nach A. Borzi (Contri- buzioni alla biologia vegetale. Vol. II. Fase. II. S. 3—4), protandrisch. Die Blüten wurden von kleinen pollensammelnden Bienen (Halictus) besucht. Der Nektar wird im Blütengrunde abgesondert. 2840. S. (Brodiaea) Douglasii Wats. hat (a. a. O.S. 4) eine ähnliche Blüteneinrichtung. 2841. Colliprora (Brodiaea) lutea Lindl. hat, nach Borzi (a. a. 0.8.4 bis 6), in derselben Blüte zwei Arten von Nektarien, welche nach Lage, Ursprung und: Zeit: verschieden sind, indem die Blüten in den beiden Perioden des Geschlechtslebens je ein besonderes Nektarium besitzen, ein Fall, der bisher sonst wohl noch nicht beobachtet: ist. 494 Liliaceae. 2842. Brodiaea multiflora Benth. [Borzi, a. a. OÖ. S. 7—8.| — Der enge Weg zu dem im Blütengrunde abgesonderten Honig führt zwischen der Perigonwand und dem Fruchtknoten hindurch. Die drei inneren Staubblätter sind in drei petaloide Blättchen umgewandelt, welche mit den drei fertilen Staub- blättern abwechseln und ihre konkave Seite der Blütenmitte zuwenden. Dadurch entsteht eine Einrichtung, welche eine grosse Übereinstimmung mit derjenigen der Asclepiadeen aufweist. 2843. B. ixioides S. Wats. Nach Willis (Contributions II) werden die Blüten der im botanischen Garten: zu Cambridge gezogenen Pflanzen von Meligethes, Thrips und Fliegen besucht. Die Blumen sind protandrisch. 2844. Brewortia coceinea Wats. hat (a. a. O. S. 8—9) eine ähnliche Einrichtung. Auch diejenige von 2845. Stropholirion ealifornieum Torr. unterscheidet sich nur durch die geringere Länge der Perigonröhre. (A. a. O. S. 9.) 638. Allium L. Protandrische (selten protogynische), meist zu augenfälligen, kugeligen Dolden vereinigte Blumen mit verborgenem Honig, welcher, nach Grassmann, von drei doppelten Septaldrüsen des Fruchtknotens abgesondert wird und aus Kanälen heraustritt, welche sich etwa in halber Höhe des Fruchtknotens befinden. Der Nektar sammelt sich dann in den Zwischenräumen zwischen dem Grunde N, B Fig. 410. Allium Vietorialis L. (Nach Herm. Müller.) A Blüte im ersten (männlichen) Zustande, von der Seite gesehen. «! Äussere, a? innere Antheren. B Blüte etwas weiter entwickelt, nach Entfernung desselben Perigons. € Be- fruchtungsorgane im zweiten (weiblichen) Zustande. D Stengel einer Blüte im ersten Zu- stande. Ah Nektartropfen. Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. des Fruchtknotens und den Basen der drei inneren Staubblätter. Ausserdem zuweilen Honigabsonderung am Fruchtknotengrunde — Viele Arten (wie A. Scrorodoprasum, vineale, Moly, carinatum, oleraceum, sativum) mit Brutzwiebeln in den Achseln der oberen Deckblätter. 2846. A. Vietorialis L. [Sprengel, S. 187; H: M., Alpenblumen S. 50, 51; Kerner, Pflanzenleben II. S. 283, 325.] — Aus den zu kugeligen Dolden vereinigten, gelblich-weissen Blumen treten im ersten Blütenzustande_ die Liliaceae. 49% pollenbedeekten Antheren, im zweiten die Narbe hervor, so dass die honig- suchenden Besucher entweder die letztere oder die ersteren berühren und so Kreuzung bewirken. Selbstbestäubung ist infolge ausgeprägter Protandrie aus- geschlossen. “ —_ Kerners Mitteilungen weichen von der obigen Darstellung H. Müllers ab: Nach ersteren klebt der Pollen schon zu einer Zeit den Narben an, wo diese ihre Papillen noch nicht entwickelt haben und noch nicht im stande sind, das Treiben von Pollenschläuchen zu bewirken. Nach Kerner enthält ferner jede Dolde Blüten verschiedener Entwickelungsstufen. In jüngeren Blüten sind die Antheren noch geschlossen und von den Perigonblättern verdeckt, während ihre Narben bereits entwickelt sind und aus dem Perigon hervorragen. In älteren Blüten derselben Dolde stehen dagegen die pollenbedeckten Antheren über dem Perigon, so dass, wenn nun die jungen, bisher kurzgestielten Blüten durch Verlängerung ihrer Stiele in die Höhe gehoben werden, ihre Narben die pollenbedeckten Antheren der älteren streifen, mithin geitonogam befruchtet werden. Nach dieser Darstellung Kernefs sind also die von ihm beschriebenen Blumen ausgeprägt protogynisch, während die von H. Müller im Heuthale am Bernina untersuchten ausgeprägt protandrisch sind. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 1 Käfer, 25 Dipteren, 4 Hymenopteren, 11 Falter; Loew im bot. Garten zu Berlin Apis, sgd. 2847. A. ursinum L. [H. M. Befr. S. 63; Kirchner, Flora S. 60, 61.] — Das schneeweisse Perigon breitet sich sternförmig aus. Von den sechs Staubblättern öffnen zuerst die drei inneren, dann die drei äusseren ihre An- theren nach einander. Während dieser Zeit streckt sich der anfangs nur 2—3 mm lange Griffel auf 6 mm Länge und bildet die Narbe aus. Die zum Nektar vordringenden Antheren berühren mit der einen Körperseite die nach oben geöffneten Antheren, mit der anderen die Narbe, so dass Fremdbestäubung bevorzugt ist. Bleibt Insektenbesuch aus, so kann in einzelnen Blüten dadurch spontane Selbstbestäubung erfolgen, dass sich der Griffel zu den Antheren hinüberbiegt. Als Besucher beobachtete H. Müller in Westfalen Bombus pratorum 9, rasch von Blüte zu Blüte fliegend, in jede den Rüssel zum Honigsaugen senkend und nach kaum 2 Sekunden weiter fliegend; Loew im bot. Garten zu Berlin Apis, sgd. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora S. 172) wurden Apis (sehr häufig) und mehrere Musciden und Dolichopodiden als Besucher beobachtet. 2848, 3. acutangulum Schrader. [Schulz, Beiträge I. S. 98; IL S. 165.] — Die roser.oten, selten weissen, honigreichen Blumen sind in verschiedenem Grade protaadrisch: bei Halle schwach, bei Bozen stark ausgeprägt. Von den sechs Antheren springen die der inneren Staubblätter früher auf als die der äusseren. Bei Halle beobachtete Schulz in der geschlossenen Blüte meist Selbst- bestäubung. Als Besucher beobachtete derselbe Fliegen, Bienen und Falter. 2849. A. fallax Schultes. (A. senescens und montanum A. W. Schmidt.) [Seh ulz, Beitrag II. S. 165; Knuth, Bijdragen.] —- Die wie vorige gefärbten Blumen fand Sehulz bei Bozen schwach protandrisch. Das Perigon 496 (äliaceae. wird von Antheren und Narbe überragt. Spontane Selbstbestäubung ist wegen der Nähe dieser Organe während des geschlossenen Zustandes der Blüte leicht möglich. Als Besucher beobachtete Schulz Fliegen, Bienen und Falter; ich die Honig- biene, sgd. Mac Leod beobachtete in den Pyrenäen (B. Jaarb. III. S. 306) 1 Hummel und drei Fliegen als Besucher. 2850. A. nutans L. [Knuth, Bijdragen.] Als Besucher sah ich im botan. Garten zu Kiel Podalirius vulpinus Pz. 9, sgd. 2851. A. Porrum L. [Sprengel, S. 186; Kirchner, Flora S. 63.| — Die weisslichen oder hellrosa Blüten sind zu sehr grossen, kugeligen Blüten- ständen vereinigt, deren Durchmesser bis zu 12 cm beträgt und welche aus 2—-3000 glockenförmigen Einzelblüten bestehen. Von den 6 Antheren öffnen sich erst die der inneren, dann die der äusseren Staubblätter einzeln nach ein- ander, indem sie etwa 1 mm weit aus dem Perigon hervorstehen Der während des Stäubens der Antheren kurze und in der Einsenkung des Fruchtknotens versteckte Griffel erreicht später, wenn die dann pollenlosen Staubblätter sich nach aussen biegen, eine Länge von etwa 3 mm, so dass er etwa 2 mm aus dem Perigon hervorragt. Als Besucher beobachtete Kirchner die Honigbiene und Käfer. 2852. A. rotundum L. |H. M., Weit. Beob. I. S. 279—282.| — Die kleinen, purpurroten, duftenden, protandrischen Blüten sind zu einer kugeligen Dolde von 30-40 mm Durchmesser zusammengedrängt. Der Nektar, welcher von drei schildförmigen, vertieften Honigdrüsen am Grunde des Fruchtknotens abgesondert wird, liegt sehr versteckt, indem er von den inneren, verbreiterten Staubfäden völlig bedeckt wird. Zuerst öffnen sich nach einander die Antheren (ler drei inneren, dann die der drei äusseren Staubblätter. Erst nach dem Ver- blühen der letzteren hat der Griffel seine volle Länge erreicht, und seine Narbe ist dann empfängnisfähig. Doch ist die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung bei ausbleibendem Insektenbesuche dadurch erhalten, dass die Antheren der drei äusseren, mit schmalen Filamenten versehenen Staubblätter noch mit Pollen be- haftet sind, wenn die Narbe bereits entwickelt ist. Durch Streckung des Griffels kommt sie dann leicht von selbst mit dem Pollen in Berührung oder wird durch Pollenfall belegt. Die Besucher drängen ihren Kopf von oben hinter die Saftdecke und be- rühren dabei in jüngeren Blüten die pollenbedeckten Antheren, in älteren die empfängnisfähige Narbe, so dass Kreuzung gesichert ist. Als Besucher beobachtete H. Müller am Mühlberger Schlossberg in Thüringen: A. Coleoptera: a) Oureulionidae: 1. Bruchus olivaceus Germ., nicht selten in der Blüte. b) Telephoridae: 2. Danacea pallipes Pz., w. v. B. Diptera: a) Museidae: 3. Gonia capitata Deg., wohl saugend; 4. Ocyptera cylindrica F., w. v.; 5. Olivieria jateralis Pz., w. v.; 6. Ulidia erythrophthalma Mg., vergeblich nach Honig suchend. b) Tabanidae: 7. Tabanus rusticus F., wiederholt, saugend (?). C. Hymenoptera: a) Apidae: 8. Anthrena labialis K. 5‘, sgd.; 9. Apis mellifica L. 3, sgd. und psd.; 10. Halietus leucopus K. ©, sgd.; 11. H. maculatus Sm. 9, sgd. und psd.; 12. Prosopis + angustata Schenck 5’, sgd.; 13. P. eommunis Nyl. © 5, häufig, w. v.; 14. P. obscurata Liliaceae. 497 Schenck 5%, w. v. b) Formieidae: 15. Lasius niger L. 9, läuft lange an den Blüten umher, ohne sich in eine hineinzufinden. c) Sphegidae: 16. Cerceris labiata F. j', sgd., wiederholt. D. Lepidoptera: a) Rhopalocera: 17. Lycaena damon 9. V., sgd. b) Sphingidae: 18. Zygaena achilleae Esp., sgd. 2853. A. sphaerocephalum L. [H. M., Alpenblumen S. 52; Schulz, Beiträge II. S. 165—166.] — Die rotvioletten oder rosaroten Blüten sind noch etwas weniger ausgeprägt protandrisch als die der vorigen Art, indem der Griffel beim Aufspringen der Antheren der inneren Staubblätter zwar noch kurz, bei der Reife der inneren Staubbeutel dagegen schon verlängert und die Narbe em- pfängnisfähig ist. Es ist daher bei geschlossenem Perigon leicht spontane Selbst- bestäubung möglich. Als Besucher beobachtete Schulz Hymenopteren, Fliegen, Falter und Käfer; H. Müller in den Alpen 1 Biene, 2 Fliegen, 1 Falter; Loew im bot. Garten zu Berlin eine Sphegide: Lindenius albilabris F. 9. F. F. Kohl bemerkte in Tirol die Faltenwespe: Eumenes unguiculata Vill. 2854. A. Chamaemoly L. [Kerner Pflanzenleben I. S. 302, 379.] — Die kleinen und weissen, honigduftenden Blüten stehen auf kurzen Stielen und sind daher nur wenig von der Erde entfernt. Anfangs ist ihre Öffnung nach oben gerichtet, und sie sind dann zwischen den bandförmigen Laubblättern fast versteckt. Der Fruchtknoten sondert in drei Furchen reichlich Nektar ab. Die Blüten sind, (— abweichend von den übrigen bisher untersuchten Allium-Arten —) nach Kerner, protogynisch. Im ersten Blütenzustande sind die Staubblätter mit noch geschlossenen Antheren den Perigonblättern angedrückt, und die em- pfängnisfähige Narbe steht in der Blütenpforte. Im zweiten Stadium neigen sich die sämtlichen Staubblätter der Blütenmitte zu, indem sie ihre Antheren öffnen, so dass ein dichter Knäuel von pollenbedeckten Staubbeuteln in der Blütenmitte steht, welcher von den zum Honig vordringenden Insekten mit der- selben Körperstelle berührt wird, mit welcher die Narbe einer im ersten Zustande befindliche Blüte gestreift wir. Es muss also bei Insektenbesuch Kreuzung erfolgen. Im dritten Stadium endlich biegt sich der Blütenstiel bogenförmig nieder, so dass die Blüte auf der Erde liegt und spontane Selbstbestäubung durch Pollenfall oder durch solchen Pollen, welcher auf den Perigonblättern liegt, möglich wird. 2855. A. vineale L. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 143, 144, 167; Warns- torf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die Pflanze trägt auf etwa !/s m hohem Schaft einen fast kugelförmigen Blütenstand von 21/2 em Durchmesser, der aus zahlreichen dunkelvioletten Blüten untermischt mit Brutzwiebeln zusammengesetzt ist. Die Blüten sind protandrisch. Im ersten (männlichen) Zustande ragen die Staubfäden mit quergestellten Antheren aus den spitzeiförmigen, durch die zu- sammenneigenden Perigonblätter geschlossenen, 5 mm langen und an der stärk- sten Stelle 3 mın breiten Blüten etwa 3 mm weit hervor, während der Griffel mit der noch unentwickelten Narbe in der Blüte verborgen ist. Nachdem der aus der Blüte hervorragende Teil der Staubfäden verwelkt ist und die nunmehr gänzlich entleerten Antheren dadurch in die Blüte hineingezogen sind, tritt die Narbe an dem heranwachsenden Griffel aus dem Perigon hervor, so dass sie Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 32 498 Liliaceae. schliesslich gleichfalls 3 mm über der Blüte steht. Am Grunde des Fruchtknotens findet sich in beiden Blütenzuständen Honig, welcher sich in einer kleinen Tasche am Grunde der Perigonblätter ansammelt. — Pollen, nach Warnstorf, bläulich-weiss, zartwarzig, brotförmig, etwa 44 u lang und 23 uw breit. Als Besucher und Befruchter beobachtete ich zwei Hummeln: Bombus lapi- darius L. und B. pratorum L., hsgd. Ausserdem sah ich auch Musciden auf den Blüten, welche aber nicht dem Nektar nachgingen, sondern nur die Blüten betupften und dabei gelegentlich pollenübertragend wirkten. 2856. A. oleraceum L. [Schulz, Beitr. I. S. 98; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — Die anfangs grünlich - weissen Blüten färben sich während des Blühens kräftiger rosa. Sie sind wie die der übrigen Arten dieser Gattung protandrisch. Von den sechs Antheren springen die der inneren Staubblätter zuerst auf; ihre Filamente strecken sich ein wenig, und die Staubbeutel treten über den Rand der Blütenglöckchen hervor; sodann reifen nach einander die des äusseren Kreises. Der Griffel ist um diese Zeit noch kurz und die Narben- papillen noch nicht entwickelt; erst nach etwa 8—10 Tagen, während welcher Dauer die Blüten ununterbrochen geöffnet bleiben, ist der Griffel vollkommen ausgewachsen. (Warnstorf.) — Pollen weiss, brotförmig, sehr zartwarzig, etwa 56 u lang und 25 u breit. 2857. A. carinatum L. [Sprengel, 8. 183--186.] — Schon Sprengel erkannte die Protandrie dieser Art. Als Besucher beobachtete er die Honigbiene. 2858. A. Scehoenoprasum L. [Sprengel, S. 185.]| b) sibiricum Willd. [Schulz, Beiträge I. S. 98.] — Die honigduftenden Blüten sind im Riesengebirge schwach protandrisch, so dass spontane Selbstbestäubung in den sich abends schliessenden Blüten möglich ist. Vergl. auch Axell (S. 35). Die Form e) alpinum fand Ricea (Atti XIV, 3) protandrisch und noch in 2000 m Höhe von zahlreichen kleinen Faltern aus der Gattung Crambus besucht. 2859. A. Cepa L. [Sprengel, S. 184; H. M., Befr. 63; Kirchner, Flora S. 62; Knuth, Bijdragen.] — Die weisslichen Blüten sind ausgeprägt protandrisch: Zuerst öffnen sich wieder die Antheren der drei inneren, dann die der äusseren Staubblätter, indem sie aus dem weit geöffneten Perigon gerade hervorstehen. Der anfangs nur 1 mm lange Griffel streckt sich während des Stäubens der Antheren auf 5 mm Länge und entwickelt erst nach dem Ver- trocknen derselben die Narbe. Als Besucher sah ich Apis, sgd. und eine pollenfressende Schwebfliege: Eristalis tenax L. H. Müller beobachtete: A. Diptera: Empidae: 1. Empis livida L. B. Hy- menoptera: a) Apidae: 2. Bombus terrester L. Sy; 3. Halietus eylindricus F. J'; 4. Prosopis punctulatissima Sm. b) Sphegidae: 5. Miscus campestris Latr. Sämtlich sgd. Alfken bemerkte bei Bremen drei Apiden: 1. Prosopis brevicornis Nyl. ©, slt.; 2. P. communis Nyl. @ Jg‘. s. hfg.; 3. P. pietipes Nyl. © Zn. slt.; Schenck in Nassau die Urbienen l’rosopis confusa Nyl. und punctulatissima Sm.; F. F. Kohl bei Bozen in Gärten die Goldwespen: Chrysis rutilans Oliv., Chr. distinguenda Spin., Parnopes grandior Pall., Ellampus spina Lep. = productus Dhlb. und die Faltenwespen: Vespa rufa L,, Liliacene. 499 Eumenes pomiformis F. (in Tirol), E. unguiculata Vill., Leionotus dantiei Rossi, L. bidentatus Lep., Epipona spiricornis Spin., Aneistrocerus parietum L. 2860. A. fistulosum L. [Sprengel, S. 183—186.] — Auch diese Art ist protandrisch. Als Besucher beobachtete Sprengel die Honigbiene. 639. Hyacinthus L. Bienenblumen mit saftreichem Gewebe am Grunde des Fruchtknotens oder Blumen mit verborgenem Honig, welcher an derselben Stelle abgesondert wird. 2861. H. orientalis L. |[Sprengel, S. 200; H. M., Befr. S. 63; Fert., S. 554, 555; Weit. Beob. I. S. 278; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot. V. d. Harzes XI.] — Nach Sprengel besitzt der Fruchtknoten oberwärts drei weissliche Stellen, welche je ein Safttröpfehen absondern. Auch nach Warnstorf wird Honig in drei grossen kugeligen Tropfen am oberen Teile des Frucht- knotens in drei mit den übrigen Verwachsungsrinnen der Fruchtblätter alternieren- den Rinnen ausgeschieden. H. Müller konnte jedoch keine freie Honig- absonderung bemerken; doch fand derselbe den Grund der Perigonwandung saftreich, so dass sie wahrscheinlich von besuchenden langrüsseligen Insekten angebohrt wird. Die Perigonröhre ist 12—15 mm lang. Sie umschliesst in ihrem unteren Drittel den Fruchtknoten mit kurzem Griffel und dreilappiger Narbe. Darüber ist sie ein wenig eingeschnürt und trägt im zweiten Drittel die mit der Narbe gleichzeitig entwickelten Antheren. Insekten, welche den Rüssel in den Blütengrund senken, berühren mit der einen Seite die Antheren, mit der anderen die Narbe, wodurch Fremdbestäubung begünstigt ist. Spontane Selbstbestäubung ist durch die meist wagerechte Stellung der Blüte verhindert, sie kann höchstens in zufällig aufrecht stehenden Blüten erfolgen. Pollenzellen brotförmig, schwefelgelb, sehr fein papillös, durchschnittlich 75 u lang und 25 w breit. \ Als Besucher sahen H. Müller (1), Buddeberg (2) und ich (!): A. Coleoptera: Nitidulidae: 1. Meligethes (1), in grosser Anzahl, vermutlich pfd. B. Diptera: Syrphidae: 2. Cheilosia sp., vergeblich nach Honig suchend (1); 3. Eristalis sp., psd.(l). C. Hymenoptera: Apidae: 3. Anthrena albicans Müll. 5 (2); 4. A. fulva Schrk. 9, sgd.; 5. Anthophora pilipes F. 2 5, häufig, sgd. (1, 2); 6. Apis mellifica L. 8 (!, 1); 7. Bombus hortorum L. 9 (!), sgd., einzeln; 8. B. terrester L. 9, sgd. (1); 9. Halictus albipes F. 9, psd. (2); 10. Osmia cornuta Latr. 5 , sgd. (L.; 2); 11. O. rufa L. 9 Z', sgd., sehr häufig (1). D. Lepidoptera: 12. Khodocera rhamni L., sgd., häufig (1); 13. Vanessa io L., sgd. (1); 14. V. urticae L., sgd., nicht selten (!). Alfken bemerkte bei Bremen: Apidae: 1. Anthrena albicans Müll. Z'; 2. Bombus pratorum L. 9; 3. B. terrester L. 9; 4. Osmia rufa L. © J'; 5. Podalirius acervorum L. 5 ; Friese in Mecklenburg die Apiden: 1. Melecta armata Pz.; 2. Osmia rufa L., hfg.; 3. Podaliris acervorum L., häufig. Schletterer und v.Dalla Torre verzeichnen die Trauerbiene Melecta luctuosa Scop. /' für Tirol als Besucher. Burkill (Fert. of Spring Fi.) beobachtete an der Küste von Yorkshire: A. Hy- menoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L., sgd.; 2. Bombus terrester L., sgd. B.Lepi- doptera: Rhopalocera: 2. Vanessa urticae L., sgd. 32* 500 Liliaceae. Loew beobachtete im botanischen Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Anthrena fulva Schrk. 5, sgd.; 2. Apis mellifica L. ®, sgd. oder Saft bohrend?; 3. Osmia ıufa.L. 5, w. v. 2862. H. candicans Baker. (Galtonia cand. Des.) [Knuth, Bijdragen.]| — Die Blüten der bei uns als Gartenpflanze vorkommenden, aus Südafrika stammenden Art sind ausgeprägt protandrisch. Anfangs stehen die pollenbedeckten Staubbeutel in der Blütenmitte zusammengeneigt. Nach dem Abfallen der Antheren biegen sich die Staubfäden gegen das Perigon zurück. Der bisher von denselben umschlossene Griffel wird auf diese Weise frei und die Narbe an dessen Spitze entwickelt ihre Papillen. Letztere stehen dann an der Stelle, wo sich vorher die Antheren befanden, so dass beim Besuche ent- sprechend grosse Insektenkreuzung erfolgen muss. Die Besucher benutzen die Staubblätter bezüglich im zweiten Blütenzustande den Griffel als Anflugstangen. Nektar wird reichlich von der Unterseite des Fruchtknotens abgesondert und im Blütengrunde aufbewahrt. Zwischen den verbreiterten Wurzeln der Staubfäden finden sich sechs etwa 8 mm tiefe Zugänge zu demselben. Als Besucher beobachtete ich in Kieler Gärten: Honigbiene und Erd- hummel 9 8, beide andauernd sgd. 2863. H. amethystinus L. [Mac Leod, Pyreneeönbl. S. 45—47.] — Die blauen, etwas überhängenden Blüten sind protandrisch. Die Länge der Perigonröhre beträgt 9—-11 mm, die ihrer Abschnitte etwa 2,5 mm. Im ersten Blütenzustande öffnen sich die Antheren der drei längeren Staubblätter; sie überragen die Narbe um 2,5 mm, so dass schon infolge der hängenden Stellung der Blüte spontane Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. Im zweiten Stadium haben sich die Antheren der drei kürzeren Staubblätter geöffnet, welche durch Heranwachsen des Griffels mit der sich jetzt entwickelnden Narbe in gleicher Höhe stehen, so dass nun spontane Selbstbestäubung erfolgen muss. Absonderung freien Nektars ist nicht beobachtet. Als Besucher beobachtete Mac Leod 2 Fliegen (Eristalis, Bombylius), 1 Falter (Aurora). 2864. Gloriosa (Methonica) superba L. In den nach unten gekehrten Blüten spreizen Staubblätter und Griffel sich wagerecht nach aussen un dienen, nach Delpinos Vermutung (Sugli app. 23, 24) den besuchenden Insekten als Anfliegestangen. Hildebrand (Bot. Ztg. 1867) ergänzt dies, indem er nach- weist, dass in jüngeren Blüten die Griffel, in älteren die Staubblätter als An- fliegestangen dienen, so dass die jüngeren Blüten mit dem Pollen älterer belegt werden. 640. Muscari Tourn. Bienenblumen mit saftreichem Gewebe am Grunde des Fruchtknotens und des Perigons. Nach Grassmann wird von den Septaldrüsen des Fruchtknotens Honig abgesondert. An der Spitze des Blütenstandes finden sich meist lebhaft gefärbte, langgestielte, oft knospenartig geschlossen bleibende, geschlechtslose Blüten, welche nur der Anlockung dienen. A a a En dan Dina rat rel tl Zn a le ze Su u 1 Liliaceae, 501 2865. M. botryoides Miller. (Hyacinthus botr. L.) [H. M., Weit. Beob. I. S. 277, 278; Kirchner, Flora $S. 65.] — Über den dunkelblauen, mit weisslichen Zähnen versehenen, herabhängenden bis wagerechten Blüten mit ausgebildeten Staub- und Fruchtblättern befinden sich eine Anzahl schräg auf- wärts gerichtete, hellblaue, sich nicht öffnende Blüten mit verkümmerten inneren Organen. Ihre Aufgabe ist daher, den Blütenstand augenfälliger zu machen. Schon mit dem Öffnen der mit ausgebildeten Staub- und Fruchtblättern ver- sehenen Blüten sind die genannten Organe entwickelt. Da sich die Antheren nach innen öffnen, so werden die das saftige Gewebe im Grunde der fast kugeligen, nur mit kleiner Öffnung versehenen Blüte anbohrenden Besucher mit der einen Seite ihres Körpers einige Antheren, mit der anderen die Narbe berühren, mithin in der Regel Fremdbestäubung bewirken. Als Besucher beobachtete H. Müller die Honigbiene; Loew im botanischen Garten zu Berlin: A.Diptera: Syrphidae: 1. Eristalis aeneus Scop., sich aussen an die Blumenkrone ansetzend. B.Hymenoptera: Apidae: 2. Anthrena fulva Schrk. %, sgd.; 3. Apis mellifica L. 9, Saft bohrend. 2866. M.comosum Miller. (Hyacinthus comosus L.) [Knuth, Capri S. 25—27; Schulz, Beiträge II. S. 170; Sprengel, S. 201.] — Die von mir auf der Insel Capri beobachteten Pflanzen hatten einen während des Knospen- zustandes nur wenige Centimeter langen, ährenförmig zusammengezogenen Blüten- stand, aus welchem durch Streekung der Achse allmählich eine Traube von 20 bis 30 em Länge entsteht. Die obersten 20-—-30 Blüten bleiben unfruchtbar; sie besitzen eine tiefblaue Farbe und entwickeln nach oben gerichtete Stiele von 1--2 em Länge von derselben Färbung. Sie sind völlig geschlossen und geschlechtslos. Unter ihnen sitzen einige offene Blüten mit verkümmertem Stempel und endlich unter diesen 30—40 Blumen mit ausgebildeten Staub- und Fruchtblättern. Die Färbung ihres Perigons wird von Schulz (bei Bozen) als fahlhellgelb, nach dem Rande zu hellbraun, metallisch glänzend bezeichnet. Die von letzterem beobachteten Blüten hatten ein 7—12 mm langes und 4 bis 12 mm weites Perigon; die Blüten von Capri waren durchschnittlich 8 mm lang. Sie sind homogam, und zwar stehen die Antheren dicht unter der Narbe, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuche spontane Selbstbestäubung erfolgt. Tritt dagegen solcher ein, so ist Fremdbestäubung bevorzugt. Als Besucher sah Schulz in Südtirol Falter und langrüsselige Bienen. Ich beobachtete auf Capri (Anfang April 1892) zwei Pelzbienen: Anthophora femorata Oliv. und A. pilipes F. © 5: Mit langgestrecktem Körper fliegen sie hellsummend in schnellstem Fluge auf die entwickelten Blüten zu, berühren sie meist nur flüchtig mit den Vorder- beinen (seltener hängen sie sich an die Blüte) und senken den langen, weit vorgestreckten Rüssel schnell tief hinein, um dann ebenso schnell, wie sie gekommen wieder zu ent- eilen und eine entfernt stehende Pflanze derselben Art aufzusuchen. Nur mit Mühe gelang es mir, einige dieser Bienen einzufangen. Friese beobachtete bei Fiume Anthrena julliani Schmiedekn. und A. tscheki Mor 2867. M. tenuiflorum Tausch. |Schulz, Beiträge I. S. 99; II. S. 200.] — Die graugrünlichbraunen, etwas violett angehauchten Blüten sind schwach proto- gynisch. Da die Narbe dicht unterhalb oder zwischen den Antheren steht, so ist 502 Liliaceae. spontane Selbstbestäubung leicht möglich. Auch bei dieser Art befinden sich oberhalb der Blüten mit ausgebildeten Staub- und Fruchtblättern solche mit ver- kümmerten Stempeln und ganz oben völlig geschlossene, knospenartige lang- gestielte Blüten, welche nur der Anlockung dienen. 2868. M. racemosum Miller. (Hyacinthus rac. L.) |H. M., Weit. Beob. I. S.278; Schulz, Beiträge II. S. 168—170.] — Das etwa 6 mm lange und halb so weite Perigon ist dunkelviolett gefärbt. Die Blüten sind protogynisch: schon vor dem Aufblühen sind die Narben entwickelt. Die anfangs dem Perigon anliegenden Antheren neigen sich später gegen die Narbe, so dass spontane Selbstbestäubung erfolgt. Die dem in geringer Menge abgesonderten Honig nach- gehenden Insekten bewirken anfangs vorzugsweise Fremdbestäubung, indem sie Narbe und Antheren mit entgegengesetzten Körperteilen berühren. Über den normal ausgebildeten Blüten befinden sich auch hier teilweise verkümmerte, ganz oben 3—9 völlig geschlechtslose, offene Blüten. Als Besucher beobachtete H. Müller im Thüringen die Honigbiene, sgd. oder auch psd., zahlreich; Vanessa urticae L., sgd., einzeln. Schletterer beobachtete bei Pola die Langhornbiene Eucera longicornis L.; Friese bei Fiume (F.), Triest (T.) und in Ungarn (U.) die Apiden: 1. Anthrena albo- fasciata Ths. (F.); 2. A. croatica Friese (F.), mehrfach; 3. A. julliani Schmiedekn. (F.), n. slt.; 4. Eucera caspica Mor. (U.), s. hfg.; var. perezi Mocs. (U.), hfg.; 5. Halictus fasciatellus Scheck. © (U.); 6. H. obseuratus Mor. (F. T. U.), n. sit.; 7. Nomada fabrieiana L.; 8. N. verna Mocs. (F. U.). Loew bemerkte im bot. Garten zu Berlin: Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, Saft bohrend; 2. Osmia rufa L. 5, Saft bohrend. — Ferner daselbst an anderen Muscari-Arten folgende Besucher: 2869. M. neglectum Guss. Osmia rufa L. g', Saft bohrend. 2870. M. Lelievrii Bor. et Jord. Hymönoptera: Apidae: Anthrena fulva Schrk. 9, sgd. 2871. M. pallens Bess. Apis, Saft bohrend. 641. Hemerocallis L. Blumen mit glockig-trichterig, kurzröhrigem Perigon, dessen Grund Nektar beherbergt, welcher nur langrüsseligen Tagfaltern zugänglich ist. 2872. H. fulvaL. [Sprengel, S. 43, 203; Kerner, Pflanzenleben I. S. 208, 300, 3938; Maximovicz, Bot. Jahrb. 1888 I. S. 555.] — Die rot- . gelben, duftenden Blumen sind Eintagsblüten; sie öffnen sich, nach Kerner, um 6—7 Uhr morgens und schliessen sich um 8—9 Uhr abends. Sie sind nur eine halbe Stunde protogynisch. Die Narbe ragt schon im entwickelten Zustande aus dem noch geschlossenen Perigon hervor. Öffnet sich letzteres etwa eine halbe Stunde später, so springen auch schon die Antheren auf. Da der Griffel die letzteren aber bedeutend überragt, wie auch Baillon (Bull. mens. Soc. Linn. Paris 1881) hervorhebt, so ist Selbstbestäubung ausgeschlossen, während Insekten, welche zu dem im Perigongrunde aufbewahrten Nektar vordringen, zuerst die Narbe Liliaceae, 503 streifen und mit mitgebrachtem Pollen belegen und dann sich von neuem mit Pollen behaften. Nach Kerner ist der Nektar, trotzdem die Perigonröhre nur 2 cm lang ist, nur langrüsseligen Tagfaltern zugänglich, weil ihr Eingang so sehr verengt ist, dass nur ein borstenartig dünner Rüssel eingeführt werden kann. Solche Besucher sind in den europäischen Gärten bisher nicht beobachtet; die Pflanze setzt, wie schon Sprengel hervorhebt und Kerner bestätigt, bei uns niemals Früchte an, so dass höchst wahrscheinlich ist, dass die Befruchter in der ursprünglichen Heimat dieser Pflanze, dem östlichen Asien, solche Tag- falter sind, welche bei uns fehlen. Nach Maximoviez ist auch eine künst- liche Befruchtung erfolglos: in Europa bringen die Blumen überhaupt keine reifen Samen hervor. Sprengel, welcher die Blume mit ihrem eigenen Staube künstlich befruchtete, erhielt auch keine Früchte. 2873. H. flava L. |Sprengel, S. 202; Kerner a. a. O. $. 300.] — Die Blüteneinrichtung der, wie bei voriger Art, seitlich gerichteten, gelben, duft- losen Blumen ist dieselbe; es ist daher auch hier Autogamie ausgeschlossen. Die Blütendauer beträgt über 6 Tage. Diese Art ist wie auch 2874—75. H. Dumortieri Morr. und serotina nach Focke selbststeril. 2876. Bei Funckia Spreng. sind (Kerner, Pflanzenleben II. S. 302) die Narben anfangs hinter den Staubblättern versteckt; später krüämmen sich die Staubfäden zurück, so dass die Narben frei werden. 642. Narthecium Moehring. Homogame Pollenblumen. Staubfäden mit schräg aufwärts gerichteten Haaren besetzt. 2877. N. ossifragum Hudson. [Knuth, Ndfr. Ins. S. 142, 143, 167; Weit. Beob. S. 239.] — Auf den nordfriesischen Inseln setzen 8—15 gelbe, 1 Fig. 411. Nartheecium ossifragum Huds. (Nach der Natur, schematisch.) I Blüte von oben gesehen (in der Mitte der Fruchtknoten). 2 Blüte von der Seite gesehen (nach Fortnahme des vorderen Perigon- und Staubblattes). p Perigonblatt. a Staubblatt. s Narbe. (Vergr. 2'/s:1). mit roten Antheren versehene Blüten eine Ähre zusammen. Eine Honigab- sonderung findet nicht statt, doch besitzen die Blüten einen an den von Platan- 504 Liliaceae. thera bifolia erinnernden Duft. Bald nachdem die Blüten sich geöffnet haben, sind Antheren und Narbe gleichzeitig entwickelt, doch ist spontane Selbstbestäu- bung ausgeschlossen, da keine Berührung dieser ‚Organe stattfindet, sondern die 6 Antheren etwa 3 mm weit von der Narbe entfernt sind. So lange ich nur ganz vereinzelt die Honigbiene als Blütenbesucher beobachtet hatte, war ich der Ansicht, dass sowohl spontane Selbstbestäubung möglich, als auch die Bestäu- bung durch Vermittelung des auf jenen Inseln äusserst heftigen Windes wahr- scheinlich sei, wobei die Staubfadenhaare eine Rolle zu spielen schienen. Die 3—4 mm langen Filamente sind nämlich mit sehr zahlreichen, dicht stehenden, schräg aufwärts gerichteten, fast 1 mm langen, gelben Haaren besetzt, welche nicht nur die Augenfälligkeit der Blüten erhöhen, sondern auch als Handhaben für anfliegende Insekten dienen und endlich als Reusen zum Auffangen des Blütenstaubes gute Dienste leisten. Teils kann der Pollen der eigenen Blüte wenn er die Narbe verfehlt hat, hier vorläufig deponiert werden, um später durch einen neuen Windstoss auf die Narbe geführt zu werden, so dass in diesem Falle spontane Selbstbestäubung eintritt, — teils wird der Pollen durch den Wind auf die Blüte einer benachbarten Pflanze geführt, wo er wiederum zuerst von den Staubfadenhaaren aufgefangen und von hier gelegentlich auf die Narbe gebracht wird, so dass nunmehr Fremdbestäubung erfolgt. Dass dies nicht ge- rade selten ist, geht daraus hervor, dass zahlreiche Pollenmassen, welche sich durch ihre gelbrote Farbe scharf von den gelben Staubfadenhaaren abheben, nicht nur an der dem Blüteninnern zugekehrten Seite der Staubblätter liegen, sondern sich auch nicht wenig an der Aussenseite der Staubfäden von den Haaren aufgefangen finden, welche also nur von Blüten anderer Pflanzen her- stammen können. Nachdem ich aber auf den nordfriesischen Inseln verschiedene Bienen und Fliegen als eifrige und wiederholte Besucher dieser Blumen beobachtet habe, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass der eben geschilderte Vor- gang nur als die Ausnahme anzusehen ist, und dass vielmehr die Übertragung des Pollens durch Insekten die Regel ist. Nach Kerner findet Autogamie gegen Ende der Blütezeit durch Pollenfall ein. Willis und Burkill (Fl. a. ins. in Gr. Brit. I. p. 267) fanden die Blüteneinrichtung im mittleren Wales so, wie ich sie nach den Pflanzen der nordfriesischen Inseln beschrieben hatte; doch beobachteten sie häufig spontane Selbstbestäubung, indem die Blüten sich so spät öffneten, dass die Antheren be- reits aufgesprungen waren und die Narbe belegten. Diese Erscheinung mag ihre Erklärung darin finden, dass die Pflanze nahe am Ende ihrer Blütezeit stand. Das Gewebe am Grunde der Staubfäden ist, nach Willis und Burkill, saftig und wird vielleicht von Bienen, wenn solche die Blüten besuchen, an- gebohrt. Als Besucher beobachteten Borgstette (1) (H. M., Weit. Beob. I. S. 274) bei Tecklenburg und ich (!) auf der Insel Föhr: A. Diptera: Museidae: 1. Cynomyia mortuorum L., sgd. (1); 2. Lucilia caesar L. (1); 3. Pyrellia cadaverina L. (1). B. Hymenoptera: Apidae: 4. Apis mellifica L. 8, psd. (1, 1); 5. Colletes daviesanus K. © (!); 6. Halictus albipes F. 9, psd. (1); Liliacene, 505 7. H. eylindrieus F. © (!); 8. H. malachurus K. 9, psd. (1): 9. H. rubicundus Chr. 9, psd. (1). Willis und Burkill (Flowers and Inseets in Great Britain Pt. I) beobachtete im mittleren Wales: A. Diptera: a) Museidae: 1. Anthomyia radieum L., pfd., häufig; 2. Hydrellia griseola Fall., w. v.; 3. Hylemyia lasciva Ztt., w. v. b) Syrphidae: 4. Platycheirus manicatus Mg., pfd. B. Hemiptera: 5. Eine sp., selten. C. Hymenoptera: a) Formicidae: 6. Myrmica rubra L., pfd. b) Ichneumonidae: 7. Eine sp. In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot, Flora $. 172) wurden Apis (häufig) und 2 Hummeln als Besucher beobachtet. 643. Asparagus Tourn. Zweihäusige, selten zweigeschlechtige Blumen mit verborgenem Nektar welcher im Grunde des Perigons aufbewahrt wird. 2878. A. offieinalis L. [H.M., Befr. S. 64, 65; Weit. Beob. IL. S. 282, 283; Breitenbach, Bot. Ztg. 1878, S. 163—167; Schulz, Beiträge II. S. 199; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd.38; Kirchner, Flora S. 662; Knuth, Bijdragen.] — Die weisslich-grünen, hängenden Blumenglöckchen besitzen einen eigentümlichen Geruch. Die meisten Stöcke sind eingeschlechtig, doch besitzt jede Blüte die Fig. 412. Asparagus officinalis L. (Nach Herm. Müller.) ] Männliche Klüte, von unten. 2 Dieselbe, nach Entfernung des halben Perigons, von der Seite. 3 Weibliche Blüte von unten. 4 Dieselbe, nach Entfernung des halben Perigons, von der Seite. a Verkümmerte Staubblätter, 5 verkümmerter Fruchtknoten. Überreste des anderen Geschlechts. Die männlichen Blüten, welche von den Insekten zuerst aufgesucht werden sollen, sind grösser und daher augenfälliger, als die weiblichen: ihr Perigon ist 6 mm lang, das der letzteren nur 3 mm. Ausser den rein männlichen und rein weiblichen Stöcken kommen, wie zuerst Breitenbach hervorgehoben hat, auch zwitterblütige Stöcke vor, doch sind diese nicht rein zweigeschlechtig, sondern es finden sich ausser solchen Blüten auch Zwischenstufen, welche in verschiedenem Grade Verkümmerungen des Stempels aufweisen. Dagegen beobachtete Breitenbach keine Zwischen- 506 Liliaceae. stufen zwischen weiblichen und zweigeschlechtigen Blüten, also keine Stöcke, welche ausser Zwitterblüten auch Blumen mit pollenlosen Staubblattüberresten besitzen. Nach Schulz finden sich jedoch häufig rein männliche und rein weib- liche, seltener auch rein zwitterige Stöcke oder zwitterige mit weiblichen und zwitterige mit männlichen Blüten an demselben Standorte. — Pollen, nach Warnstorf, gelb-rötlich, brotförmig, fast glatt, etwa 37 «lang und 19—21 u breit. AlsBesucher beobachtete ich wiederholt. die Honigbiene, sgd. und psd. Ausser derselben beobachtete H. Müller: A. Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 3, sgd. und psd., sehr häufig; 2. Halietus sexnotatus K. 2, psd.; 3. Megachile centuncularis L. 2, sgd.; 4. Osmia rufa L. 9, sgd.; 5. Prosopis dilatata K. 9, sed. Plateau bemerkte in Belgien Megachile ericetorum Lep.; Friese in Ungarn Anthrena rufohispida Dours; Loew in Schlesien (Beiträge 8. 32): Hymenoptera: Apidae: 1. Apis mellifica L. 8, sgd.; 2. Halictus sexnotatus K. 9, sgd.; 3. Megachile octosignata Nyl. 5‘, sgd.; sowie auch im botanischen Garten zu Berlin: Halictus sexno- tatus K. 9, sgd. v. Frieken beobachtete in Westfalen und Ostpreussen die Blattkäfer: l. Crioceris asparagi L., s. hfg.; 2. ©. duodecimpunctata L., n. hfg.; dgl. Kedten- bacher bei Wien. 2879. A. acutifolius L. Die bleichgrünen Blüten sah Plateau von Megachile ericetorum Lep. eh kleinen Syrphiden besucht. Dieselben Besucher wurden an 2880. A. amarus Dee. bemerkt, sowie Apis. 2881. Ruseus aculeatus L. ist, nach Hildebrand (Ber. d. d. b. Ges. 1896), monöcisch. Die vielleicht hierher gehörige 2882. Rohdea japonica Roth sah Delpino (Ult. oss. S. 239, 240; Hilde- brand, Bot. Ztg. 1870) von Schnecken (Helix aspersa Müll., H. vermieulata Müll. u. a.) besucht und befruchtet. Sie verzehrten das diekfleischige Perigon und krochen dann auf einen anderen Kolben. Fruchtbildung trat nur an den von den Schnecken besuchten Blüten ein. , Nach Baroni (Nuovo Giornole bot. Ital. 1893) sollen ausser Schnecken und Insekten vielleicht auch Ringelwürmer die Befruchter sein. Künstliche Be- fruchtung war von Erfolg. 644. Convallaria L. Schwach protandrische Pollenblumen, welche am Grunde des Frucht- knotens saftreiches Gewebe besitzen!). Septaldrüsen fehlen (nach Grassmann). 2883. C. majalis L. [Hildebrand, Geschl. S. 62; H. M., Befr. S. 65 bis 66; Alpenbl. S. 54; Kerner, Pflanzenleben II; Mac Leod, B. Jaarb. V. 5.310—311; Schulz, Beitr. II. S.167—168; Ludwig, Deutsche bot. Monatsschr. 1883. 8.106; Kirchner, Flora 8. 70; Knuth, Bijdragen; Warnstorf, Bot. V. Brand. = — Die honiglosen !) Blüten besitzen einen lieblichen Duft. In 1) Val. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L. Liliaceae., 507 den hängenden Glöckehen überragt der Griffel die Antheren bis zu 2 mm. Pollensammelnde Insekten berühren daher zuerst die Narbe und dann die An- theren, so dass bei Insektenbesuch Fremdbestäubung gesichert ist. Bleibt der- selbe aus so erfolgt spontane Selbstbestäubung, indem Pollen auf den papillösen Rand der Narbe hinabfällt. Ausser der gewöhnlichen Form mit hellgelben Antheren und rein weissem Perigon beobachtete Ludwig in Thüringen eine andere mit lebhaft gelb gefärbten Staubbeuteln und einzelnen rot ge- färbten Blütenteilen, wie Perigon- grund, unterweibiger Scheibe, Staub- fadenbasis, Nach Ludwig sondert diese grossblütige Form freien Nektar an der unter dem Fruchtknoten be- findlichen Scheibe ab, so dass sie in höherem Grade insektenblütig er- Fig. 413. Convallaria majalis L. (Nach scheint als die gewöhnliche Form. a Maar) Nach Schulz ist die jedoch nicht 1,Blie grade von une. „3 Bits, nach Eat der Fall, sondern beide Formen haben mit den drei daran sitzenden Staubblättern, von dieselbe Blütengrösse und bei beiden 4er ge er ggg Selle ist die unterweibige Scheibe mit zuckerhaltigem Saft versehen, ohne dass freier Nektar ausgeschieden würde. Als Besucher beobachtete ich wiederholt die Honigbiene, psd. Auch H. Müller sah dieselbe als Blütenbesucher, sowie in den Alpen einen Bockkäfer (Acmaeops collaris L.). 645. Polygonatum Tourn. Weisse, an der Spitze grünliche, homogame Hummel- oder Bienenblumen, deren Nektar von den Septaldrüsen des Fruchtknotens meist in reichlicher Menge abgesondert und im Perigongrunde aufbewahrt wird. | 2884. P. vertieillatum Allioni. (Convallaria verticillata L.) [H. M., Alpenblumen S. 52, 53; Schulz, Beiträge II. S. 166, 224; Grassmann, Septaldrüsen; Kirchner, Flora S. 71.] — Eine Bienenblume. Die senk- recht herabhängenden Blumenglöckchen sind 8—10 mm lang. Sie sondern in ihrem Grunde reichlich Nektar aus. Die demselben nachgehenden und sich von unten an die Blüten hängenden Bienen berühren mit der einen Körper- seite die nach innen aufgesprungenen Staubbeutel, mit der anderen die mit den Antheren gleichzeitig entwickelte und mit ihnen gleichhoch stehende Narbe, be- wirken also Fremdbestäubung. Honigsaugende Falter berühren mit ihrem dünnen Rüssel nicht notwendig die beiden Organe. Bleibt Bienenbesuch aus, so erfolgt wegen der Nähe von Antheren und Narbe spontane Selbstäubung. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 2 Hummeln und 2 Falter. Schulz sah zahlreiche Hymenopteren und kleine Falter als Besucher. Auch beobachtete derselbe Einbruchslöcher. 2885. P. offieinale Allioni. (Convallaria Polygonatum L.) [Sprengel, S. 198; H. M., Alpenbl.. S, 53, 54; Grassmann, Septaldrüsen ; FRE NER ES oe E = 5 508 Liliaceae. Almquist, Bot. Centr. 38. 8. 663; Kirchner, Flora S. 70.] — Eine Hummelblume. Die nach bitteren Mandeln duftenden Blüten bergen den Honig!) im Grunde einer 14—17 mm langen Perigonglocke, so dass er nur den langrüsseligsten Bienen zugänglich ist. Der Blüteneingang wird durch die Narbe fast ausgefüllt. Da die Antheren etwa 3 mm über derselben stehen, so wird sie von den besuchenden Hummeln eher berührt, als der Pollen, so dass Fig. 414. Polygonatum vertieillatum Allioni. (Nach Herm. Müller.) A Blüte gerade von unten gesehen. (7:1.) B Dieselbe im Längsdurchschnitt. (€ Stempel. Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. alsdann Fremdbestäubung erfolgen muss. Bleibt Hummelbesuch aus, so tritt durch Pollenfall spontane Selbstbestäubung ein. Almquist fand in den von ihm bei Stockholm beobachteten Blüten keinen freien Nektar, dagegen enthält die Fruchtknoten- und Perigonwand Honigsaft, der also erst erbohrt werden musst). Die Perigonröhre wird in den Alpen oft von Bombus mastrucatus ange- bissen, welcher dann den Nektar raubt. Das von dieser Hummel gemachte Loch benutzen dann auch andere Insekten zum Honigraub. An Blüten in Norddeutschland habe ich niemals Bisslöcher bemerkt. Als Besucher sah Loew im bot. Garten zu Berlin Bombus lapidarius L. 8, sgd. 2886. P. latifolium Desf. (Conv. lat. Jacquin.) [Jordan, Honig- behälter.] — Auch bei dieser Art liegt der Eingang zwischen den sich nach innen öffnenden Antheren und der Narbe, so dass passende Blütenbesucher vor- wiegend Kreuzung bewirken müssen. 2887. P. multiflorum Allioni. (Conv. multifl. L) [H. M. Befr. S. 66; Weit. Beob. I. S. 283; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 311—313; Grass- mann, a. a O.; Kirchner, Flora8. 71; Almquist, a. a. O.; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38; Knuth, Bijdragen.] — Eine Hummelblume. Der etwas Honig führende Grund der 11—18 mm langen Perigonröhre ist nur lang- rüsseligen Bienen erreichbar; zumal der Blüteneingang durch die Narbe und die !) Vgl. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L. Liliaceae. \ 509 sie dicht umgebenden Antheren geschlossen wird und die Staubfäden behaart sind. Besuchende Hummeln berühren wieder mit der einen Körperseite die Narbe, mit der anderen einige pollenbedeckte Antheren, bewirken also regel- mässig Kreuzung. Gleichzeitig drücken sie aber auch die entgegengesetzte Seite der Narbe gegen die anstossenden Antheren und bewirken so auch Selbst- bestäubung. Jsetztere tritt spontan ein, wenn passender Insektenbesuch ausbleibt. Auch bei dieser Art konnte Almquist keinen freien Nektar erkennen, sondern fand nur zuckerhaltiges Gewebe. Auch Warnstorf konnte keinen Honig in den Blüten auffinden. Nach demselben sind die Narbenpapillen schon in noch geschlossenen Blüten empfängnis- fähig. Der Griffel ist von verschiedener Länge, entweder sehr kurz, oder etwa die Mitte der Kronröhre erreichend, oder auch in gleicher Höhe mit den An- theren. Individuen mit zwitter-- und männlichen Blüten sind nicht selten. — Pollen weiss, elliptisch, glatt, durchschnittlich 65—70 u lang und 31 « breit. Geisenheyner (Ber. d. d. b. Ges. 1895) bemerkte bei Kreuznach und anderen Orten Neigung zur Ausbildung männlicher Blüten. Als Besucher sah Herm. Müller: A. Diptera: Syrphidae: 1. Rhingia rostrata L., pfd., sehr häufig. B.Hymeno- ptera: Apidae: 2. Anthrena fasciata Wesm. 9, sgd. und psd.; 3. Bombus agrorum F. 9, sgd.; 4. B. hortorum L., sgd. Mac Leod (Bot. Jaarb. V. p. 311—313) beobachtete in Flandern eine Hummel. 646. Majanthemum Weber. Protogynische Blumen mit geringer (oder keiner) Honigabsonderung im Blütengrunde!). Fruchtknoten mit Septaldrüsen (Grassmann). 2888. M. bifolium Schmidt. (Convallaria bifolia L.) — [Kirchner, Flora S. 69; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 313—314; Schulz, Beiträge II. S. 168.] — Die kleinen, weissen, duftenden Blüten spreizen anfangs ihre Perigon- zipfel und Staubblätter weit nach aussen; die Antheren sind alsdann noch geschlossen, die Narbe ist dagegen bereits empfängnisfähig. Alsdann schlagen sich die Perigonzipfel nach hinten zurück, und die Antheren der schräg nach oben gerichteten Staubblätter springen nach innen auf. Bei Insektenbesuch ist bei dem Abstande von Narbe und Antheren Fremdbestäubung begünstigt. Bleibt derselbe aus, so kann bei der fast senkrechten Stellung der Blüte leicht Pollen auf die frisch bleibende Narbe fallen. Es ist daher spontane Selbstbestäubung leicht möglich. — Pollen, nach Warnstorf, weiss, brotförmig, fast glatt, bis 50 « lang und 19 u breit. Als Besucher beobachtete Schulz kleine Fliegen. 647. Streptopus Richard. | Homogame oder schwach protogyne Bienenblumen, deren Nektar am - Grunde der Perigonblätter abgesondert wird. ı) Vgl. die Anmerkung bei Leucojum aestivum L. 510 Liliaceae. 2889. St. amplexifolius DC. (Uvularia amplexifolia L.) |Warming, Bot. Tidsskrift. 1886. Bd. 16. 8.39 —40; Schulz, Beiträge I. S. 98—99; II. S. 224.] — Die weisslichen, hängenden Blüten sind innen und an den Rändern der äusseren Perigonblätter, welche die inneren überragen und sie einschliessen, rot gesprenkelt oder gefleckt. Von den sechs Staubblättern haben die drei äusseren über dem Grunde zwei seitliche Zähne. Die Antheren sind an den von Schulz im Riesengebirge untersuchten Arten mit der Narbe gleichzeitig entwickelt; nach Warming sind die Blüten in Grönland jedoch schwach protogynisch. Im späteren Blütenzustande überragt die Narbe die Antheren ein wenig. Selbst- bestäubung durch Pollenfall ist wegen der Stellung der Blüte leicht möglich. Der Zugang zum Nektar ist nur durch drei enge Kanäle möglich, was auf Hummelbesuch schliessen lässt, doch sind die normalen Besucher noch nicht beobachtet. | 648. Paris L. Ausgeprägt protogynische Pollenblume, welche, nach H. Müller, Insekten- täuschblume ist. 2890. P. quadrifolia L. [H. M., Befr. S. 65; Weit. Beob. I. S. 283; Kerner, Pflanzenleben II; Mac Leod, Bot. Jaarb. V. S. 314; Kirchner, Flora S. 72.] — Vielleicht Fliegentäuschblume. (Vgl. Bd. I. S. 161.) In den honig- und geruchlosen Blüten sind die Narben schon reif, wenn die Blume | sich öffnet; die gelben Antheren öffnen sich erst einige Tage später, doch bleiben die Narben noch frisch. Im ersten Blütenzustande bietet die wenig augen- fällige Blume besuchenden Insekten keine Nahrung dar, doch werden Aas- fliegen durch den zuweilen glänzenden, meist aber matten, dunkelpurpurnen Fruchtknoten und die ebenso gefärbten Narben, die ihnen das Vorhandensein faulenden Fleisches vortäuschen, zum a Par uadritete ED ach Besuche angelockt. Später bietet die der Natur.) Blüte den Besuchern staubförmigen Blüte in natürlicher Grösse im ersten (weib- Pollen dar, welcher schon bei leisem een Sum die Saren 0 Ad Brei Anstoss an. die Staubblätter in Form ca Kelchblatt. co Kronblatt. eines Wölkchens davonfliegt. Da als- dann die Narben noch frisch sind, so kann auch Selbstbestäubung erfolgen, und zwar erfolgt diese, nach Kerner, durch Anlegen der Antheren an die Narbe. Zuweilen finden sich weibliche Blüten mit antherenlosen Staubblättern, welche dann den inneren Perigonblättern an Gestalt und Färbung gleichen. — Pollen, nach Warnstorf, gelb, unregelmässig, rundlich bis elliptisch, klein warzig, etwas 47—50 u lang und 35 u breit. Liliaceae. 51 Besucher stellen sich sehr selten ein. Ich habe die Pflanze oft stundenlang unter den günstigsten Bedingungen überwacht, aber niemals einen Besucher gesehen. Herm. Müller beobachtete einzelne Fliegen (darunter Scatophaga merdaria F.), Kirehner eine Motte. 649. Trillium L. Sämtliche Arten sind, nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 330) proto- gynisch, so dass anfangs Fremdbestäubung begünstigt ist. Bei T. grandiflorum sind (a. a. O.) in jedem der drei von den spreizenden Narben gebildeten Winkel je zwei Antheren eingelagert, und es wird aus jeder geöffneten Anthere nur der Pollen der nach innen gewendeten Antherenhälfte zur Autogamie verwendet, während der Pollen der nach aussen sehenden Antherenhälfte auch nach erfolgter Autogamie von Insekten abgeholt werden kann. 2891. T. ereetum L. betrachtet Loew (Blütenbiol. Beitr. II. S. 78, 79) als Ekelblume, 2892. T. grandiflorum Sm. ist dagegen keine. 2893. T. sessile L. sah Loew im bot. Garten zu Berlin von Cetonia aurata L. besucht, im Blütengrunde an den Staubblättern fressend. 2894. Kniphofia aloides Mnech, (Tritoma UvariaL,.) ist, nach Stadler (Nektarien S. 1—5), protogynisch, dann homogam. Nach Errera und Gevaert (Bull. de la Soc. Bot. de Belg. 1878) sind Tagfalter die Befruchter. 2895. Aphyllanthes monspeliensis L. Nach Kerner (Pflanzenleben II. S. 338) berühren anfangs die Antheren die Narbe nicht, weil die Staubblätter abstehen. Später neigen letztere aber nach innen, wobei die Antheren der drei kürzeren Staubblätter die drei unteren Narbenzipfel, die der drei längeren Staub- blätter die drei oberen Narbengipfel berühren, mithin Autogamie erfolgt. 2896. Veltheimia viridiflora Jaeq. ist, nach Bailey (B. Torr. B. C. XIII. 1886), protandrisch. 2897. Camassia Fraseri Torr. Die Blüteneinrichtung hat Loe w (Blüten- biol. Beitr. S. 236, 237) beschrieben. Als Besucher beobachtete derselbe im botanischen Garten zu Berlin: A. Co- leoptera: Telephoridae: 1. Cantharis fusca L., anfliegend.. B. Hymenoptera: 4Apidae: 2. Apis mellifica L. 8, psd. und am Grunde des Fruchtknotens Saft bohrend; - 3. Osmia fulviventris Pz. 5, Saft bohrend. | 2898. Albuca corymbosa Batt. Nach Wilson (Bot. Jaarb. III) drücken Hummeln die inneren Blumenblätter nach aussen, dringen mit der Brust zwischen die inneren Antheren und die Narbe und bewirken Kreuzbestäubung. - Autogamie ist ausgeschlossen. Durch Versuche wurde nachgewiesen, dass der 3 Pollen der inneren Antheren das beste Ergebnis liefert. “ 2899. A. (Faleonera) fastigiata Dryand. [Wilson a. a O0.) — Autogamie ist ausgeschlossen. Künstlich herbeigeführte Selbstbestäubung ist erfolglos. 512 Colchieaceae. 2900. Aspidistra elatior Blume. Während Delpino diese Art als mikro- myophil ansieht (vergl. Bd. I. S. 18), ist Wilson (Tr. Edinb. 1889) der An- sicht, dass die Befruchtung durch Schnecken vollzogen wird, welche durch kleine Öffnungen in die Blüten schlüpfen und hier wohl meist Selbstbestäubung her- beiführen. 156. Familie Golehieaceae DC. Auch bei dieser Familie dienen die beiden Blattkreise des Perigons der Anlockung. Die grossen Blüten von Colehicum (und Bulbocodium) stehen einzeln, die kleineren von Veratrum und Tofieldia sind zu traubigen oder ährigen Inflorescenzen vereinigt. Die Nektarabsonderung erfolgt im Blüten- grunde, und zwar teils von der Aussenseite der Staubfäden (Colchicum, Bulbocodium) teils vom Perigongrunde (Veratrum) oder seitlichen Furchen des Fruchtknotens (Tofieldia). In Bezug auf die Bergung desselben gehört Colehieum, Bulbocodium zur Blumenklasse B, Tofieldia und Veratrum zu A und AB. 650. Colehicum Tourn. Protogynische Blumen mit verborgenem Nektar, welcher von der ver- diekten Aussenseite des untersten Endes der freien Staubfadenteile abgesondert und in den von Wollhaaren bedeckten, 3—5 mm langen Furchen am Grunde der Perigonblätter aufbewahrt wird. 2901. C. autumnale L. [Sprengel, S. 206—208; H.M., Befr. S. 62; Kirchner, Flora 8.67; Schulz, Beitr. I. S.99—100; Kerner, Pflanzenleben II; Mac Leod, B. Jaarb. V. 307--308; Knuth, Herbstbeobachtungen; Notizen ; Warnstorf, Bot. V. Brand. Bd. 38.] — In den grossen, hellvioletten Blüten sind die Narben meist vor den Staubblättern entwickelt, bleiben jedoch bis zur Reife der letzteren frisch und aufnahmefähig. Bei früh eintretendem Insekten- besuche ist daher Fremdbestäubung gesichert; bei erst später eintretendem ist auch Selbstbestäubung möglich, jedoch dadurch erschwert, dass die Antheren ihre mit Pollen bedeckte Fläche nach aussen kehren und auch dadurch, dass die anfangs griffellangen Staubblätter später oft von den Narben überragt werden. Spontane Selbstbestäubung ist beim Schliessen der Blüten und bei gleich hoher Stellung von Narben und Antheren möglich. Ausser Protogynie ist an den sich periodisch öffnenden und schliessenden, etwa von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends geöffneten Blüten auch Homo- gamie oder selbst Protandrie beobachtet. Kerner beobachtete auch Heterostylie und unterschied lang-, mittel- und kurzgriffelige Blüten. Die Perigonzipfel wachsen nachträglich so stark, dass in den langgriffeligen Blüten die drei längeren Perigonzipfel sich um 9 mm, die drei kürzeren sich um 12,6 mm verlängern. In den mittelgriffeligen Formen betragen die entsprechenden Verlängerungen 13,5 und 18,5 mm, in den kurzgriffeligen 10 und 15 mm. In den letzteren di heil a "nahe az 2 Eu ale E ; E f 3 = ’ Colehieaeeae. ; 513 kommt gegen Ende der Blütezeit spontane Selbstbestäubung nicht nur durch solchen Pollen zu stande, welcher auf der Innenseite der Perigonabschnitte ge- fallen ist, sondern auch durch unmittelbare Berührung der Narbe mit den Spitzen der pollenbedeckten Antheren. Auch Warnstorf fand die Griffel in den Blüten derselben Knolle bald so lang, bald-länger als die Staublätter, an der Spitze mit kurzer, sich nach innen etwas herabziehender violetter Narbe. Antheren auf konischen_ steifen Filamenten leicht beweglich und seitlich aufspringend. — Pollen goldgelb, geölt, haftend, unregelmässig-tetraädrisch, warzig, mit bis 43 u diam. Die Blüten sind meist hälftig-symmetrisch, indem ein Perigonblatt länger und breiter als die anderen und das ihm gegenüberstehende am kürzesten ist. Als Besucher beobachtete H. Müller Bombus hortorum L. S hagd. Diese Hummel streifte dabei mit der einen Körperseite die Narben, mit der anderen die Antheren, bewirkte also Kreuzung. Jceh beobachtete ausserdem besonders die Honig- biene als Blütenbe- sucher. Sie begnügte sich nicht damit, in geöffneten Blüten nach Honig zu suchen, sondern drängte sich durch die enge Öff- nung im Aufblühen begriffener Blüten, deren bereits ent- wickelte Narben sie belegte, da sie von Blüten, deren An- theren bereits aufge- sprungen waren, gänz- lich mit Pollen be- Fig. 446. Colehieum autumnale L. (Nach der Natur.) deektherkam. Ausser- ca Blüte in natürlicher Grösse nach Entfernung je eines äusseren dem ‚beohischtäde ick und eines inneren Perigonblattes nebst den daran sitzenden Staub- blättern. Die drei Narben überragen die Antheren. 5 Ein inneres als Blütenbesucher Perigonblatt in natürlicher Grösse mit dem dazu gehörigen Staub- Musta "domestida X; blatte und das verdickte, gelbe, honigabsondernde, freie Ende des f ° Staubfadens. Hinter demselben die zur Honigbergung dienende sgd. (?) und zahlreiche Furche des Kronblattes. winzige, 1!/amm lange Musciden und, in den Blüten umherkriechend, zwei Falter (Vanessa io L. und V. urticae L.). Am 9. 9. 97 beobachtete ich ausserdem zahlreiche pollenfressende Schweb- fliegen als Blumengäste, nämlich Eristalis tenax L., Syritta pipiens L., Syr- phus arcuatus Fall, S. corollae L., S. pyrastri L. Die Falter und Fliegen be- rührten beim Anfliegen nicht regelmässig die Narben, sondern flogen meist gleich auf die Antheren oder auch auf die Kronblätter, doch genügte dieses Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 33 514 Colchicaceae. gelegentliche Berühren der Narbe vollständig, um die Belegung aller herbei- zuführen, denn ich fand die Narben sämtlicher aufgeblühter Blumen dicht mit Pollenkörnern bedeckt. Vielfach wird allerdings, namentlich durch die erwähnten winzigen Museiden, auch Selbstbestäubung herbeigeführt. Letztere konnte bei den von mir beobachteten Blumen wegen des starken Hervorragens der Narben über die Antheren nicht spontan erfolgen. Über die Besuche einer Nacktschnecke, Limax cinerea (?), in den Blüten der Herbstzeitlosen habe ich im 1. Bande dieses Werkes, S. 96 Anm., berichtet. Die Arten der Gattung 651. Uvularia L. sind, nach Kerner, sämtlich protogynisch und zwar verhält sich 2902. U. grandiflora Sm. genau so wie Trillium grandiflorum. (8:8. DKL.) 2903. U. flava Sm. Als Besucher beobachtete Loew im botanischen Garten zu Berlin eine kleine Biene; Halietus eylindricus F. 9, psd. 2904. Trieyrtis pilosa Wall. [Kerner, Pflanzenleben II. S. 348.] — An- fangs ist durch Protogynie und durch den Abstand der Narbe von den Antheren Selbstbestäubung ausgeschlossen und nur durch Vermittelung von Insekten Fremdbefruchtung möglich. Später kann durch Abwärtskrümmung des Griffels Autogamie erfolgen. 652. Bulbocodium L. Homogame Blumen mit verborgenem Honig, welcher an der Aussenseite der dem Perigon angewachsenen Staubfäden nahe am Grunde derselben ab- gesondert wird und sich im Grunde einer aüf jedem Perigonblatte befindlichen Spalte ansammelt. 2905. B. autumnale Spr. (Merendera Bulbocodium Ram.) [Mac Leod, B. Jaarb. III. S. 298—301.] — In den blassrosa, mit sehr verlängerten Nägeln an den Perigonblättern versehenen Blüten wechselt die gegenseitige Stellung von Narben und Antheren. Anfangs befinden sich die Narben über den sich nach aussen öffnenden Antheren, so dass jetzt spontane Selbst- bestäubung ausgeschlossen ist. Alsdann werden die Antheren durch nachträg- liches Wachstum der Perigonblätter bis zur Höhe der Narbe gehoben, so dass nun, da auch gleichzeitig die Antheren sich etwas nach innen drehen, noch Autogamie erfolgen kann. Als Besucher beobachtete Mac Leod in den Pyrenäen 2 Hummeln, 1 Falter, 1 Fliege. 653. Veratrum Tourn. Protandrische Blumen mit freiliegendem Nektar, welcher mit Vorliebe von Fliegen (Musciden) aufgesucht wird. Derselbe wird von dem verdickten Grunde der Perigonblätter abgesondert. Zuweilen Andromonöcie bis Androdiöcie. a a a a u ee ne 3 Cölchicaceae. 515 2906. V. album L. [H. M., Alpenblumen S. 41--43; Schulz, Bei- träge; Knuth, Bijdragen.| — Die trüb-schmutzig-gelben Blumen haben in den Alpen protandrische Zwitterblumen. Von den sechs Staubblättern öffnen zuerst die drei äusseren, dann die drei inneren ihre Antheren nach aussen und unten, an Eee ee 7 4 / de 7 708 ie — u ZZ AL —— Kilo AR L I N IN \ INNEN! I) 1 Fig. 417. Veratrum album L. (Nach Herm. Müller.) A Zwitterblüte im ersten, männlichen Zustande, nach Entfernung der drei vorderen Perigon- blätter. (3!/a:1.) B Die Befruchtungsorgane einer im ersten männlichen Zustande befind- lichen Zwitterblüte, von oben gesehen. (7:1.) C Dieselben im Längsdurchschnitt. (7:1.) D Die Befruchtungsorgane einer im zweiten weiblichen Zustande befindlichen Zwitterblüte. (7:1.) E Männliche Blüte gerade von oben geseheu. (3:1.) F Dieselbe Blüte im Längs- durchschnitt. (7:1.) Bedeutung der Buchstaben wie in Fig. 213. so dass die honigsuchenden Insekten sich Kopf und Rücken mit Pollen bedecken. Alsdann richten sich die Staubblätter auf, und die drei Griffel richten nun ihre entwickelten Narben nach aussen und unten, so dass die pollenbedeckten Be- 4 sucher sie streifen und belegen müssen. 33* 516 Colehieaceae. Ausser den Zwitterblüten kommen andromonöcisch oder androdiöeisch ver- teilte männliche Blüten vor. Die Form b) Lobelianum Bern. hat, nach Schulz, dieselbe Blüteneinrichtung wie die Hauptform in den Alpen, doch ist sie zuweilen auch homogam. Alsdann erfolgt wegen der senkrechten Stellung der Blüten spontane Selbstbestäubung. Als Besucher beobachtete Herm. Müller Käfer (4), Musciden (13), Ameisen (1), Schlupfwespen (1), Falter (5), dagegen niemals Bienen oder Schwebfliegen. Ich sah im botan. Garten zu Kiel eine Muscide: Musca corvina F. Schletterer und v. Dalla Torre geben für Tirol die Gartenhummel als Besucher an. | ö 2907. V. nigrum L. sah Plateau im bot. Garten zu Gent von Musca domestica L., Lucilia caesar L. und Calliphora vomitoria L. besucht. 654. Tofieldia Hndsen: Protogynische oder homogame, gelbliche Blumen mit halbverborgenem Nektar, welcher im Grunde der drei Furchen zwischen den Fruchtblättern aus- geschieden wird. 2908. T. calyculata Wahlenberg. [H. M., Alpenblumen S. 39, 40; Kerner, Pflanzenleben II. S. 332.] — In den gelblichen Blüten sind die Narben vor den Antheren entwickelt, so dass bei rechtzeitig eingetretenem Insektenbesuch Fremdbestäubung er- folgt. Ist diese nicht eingetreten, so tritt später als Notbehelf spontane Selbstbestäubung durch Herabfallen von Pollen auf die frisch gebliebenen Narben ein. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen Käfer (3), Flie- gen (6), Bienen (1), Ameisen (1), Falter (3). Fig. 418. Tofieldia calyceulata Wahlenb. - Tat = BT Dorenire Wohlenn a He 2909. T. borealis Wahlen Müller.) berg; IH.-2M2.°0. 8..02,..8..40: A Blüte von T. calyeulata. B Blüte von T. bore- Kerner, a. a. O.] — Die Blüten alis gegen Abend. Ü' Desgl. am Morgen. (Vergr. 7:1.) a Geschlossene, a’ geöffnete Antheren. NT st Narbe. n Nektarium. erhalten daher, trotzdem sie in den Winkeln zwischen allen sechs Staub- blättern und dem Fruchtknoten Nektar absondern, nicht so reichlichen Besuch wie vor. Statt Protogynie beobachtet man, nach Müller, Homogamie, so dass hier von Beginn des Blühens an die Möglichkeit spontaner Selbstbestäubung vorliegt. Kerner, bezeichnet die Blumen aber als protogynisch. Tritt Insekten- besuch ein, so ist Fremdbestäubung bevorzugt, indem die Besucher meist mit der einen Körperseite die Narbe, mit der anderen die Antheren streifen. Als Besucher beobachtete H. Müller in den Alpen 2 Musciden, 1 Kleinfalter sind kleiner als die der vorigen Art, Yf wi ET, „o> a, = iR: Sl Se ee a ri Colehieaeeae. — Juneneeae. Dli 2910. Zygaedenus elegans Pursh. Die schmutzig-weissen, grün gefleckten Blüten sah Plateau von Ameisen, anderen kleinen Hymenopteren und Syrphiden besucht. 157. Familie Juneaceae Bartling. Durch die beiden Arbeiten von F. Buchenau: „Monographia Juneacearum“ (Englers Bot. Jahrb. XII) und „Über die Bestäubungsverhältnisse bei den Juncaceen“ (Pringsheims Jahrb. f. wiss. Bot. XXIV) hat die genannte Familie eine so eingehende Bearbeitung gefunden, dass ich mich im folgendem ganz an diese Abhandlungen anschliesse. Meine Darstellungen bilden einen Auszug aus den letztgenannten Arbeiten, ergänzt durch einige Mitteilungen von Herm, Müller und O. Kirchner. Die Juncaceen sind Windblütler. Meist ist durch protogynische Dicho- gamie (bei einigen südamerikanischen Gattungen — Distichia, Oxychloe, Patosia — durch Diklinie oder Diöcie) Selbstbestäubung verhindert, Fremdbestäubung ermög- licht. Selten kommt Homogamie vor. -— So bezeichnet Schulz (Beitr. I. S. 171) Juncus squarrosus L. als homogam, „da sofort nach dem Aufblühen auch die Antheren der drei Staubblätter aufspringen,“ während Kirchner (Neue Beob. S. 10) die Art als schwach protogyn beschreibt. Nach letzterem ist aber Juncus areticus Willd. entschieden homogam (bei Zermatt), doch stehen die Antheren auf so kurzen Filamenten, dass ihre Spitze die Narben nicht erreicht, mithin Selbstbestäubung vermieden wird. Bei den protogynen Arten ist die Dauer des (ersten) weiblichen Zu- standes sehr verschieden; sie schwankt, nach Buchenau (Bestäubungsverhält- nisse S. 367), von wenigen Stunden (Juncus tenuis) bis zu mehreren Tagen (die im Frühjahre blühenden Luzula-Arten). Auf diesen weiblichen Zustand folgt meist ein Zwitterzustand, doch sind bei einigen Arten (Luzula cam- pestris, L. spadicea) die Narben längst vertrocknet, wenn die Antheren auf- springen, so dass dann auf das weibliche Blütenstadium ein geschlechtsloses und dann das männliche folgt. Zuweilen schliesst sich an den Zwitterzustand ein Zustand an, in welchem die Narben noch empfängnisfähig sind, wenn der Pollen bereits gänzlich verstäubt ist und sich — bei den chasmogamen Blüten — das Perigon geschlossen hat. Alsdann kann, wenn ein Teil der Narben ein- geschlossen wird, durch den auf den Perigonblättern etwa liegen gebliebenen Pollen spontane Selbstbestäubung erfolgen. Kleistogamie kommt gelegentlich vor. Nach F. v. Müller blüht der australische Juncus homalocaulis F. v. M., wie es scheint, ausschliesslich kleistogam, vielleicht auch die nordamerikanischen Arten J. setaceus Ro stk. und J. repens Michx.. Sonst finden sich kleistogame Blüten bei Juncus bufonius (häufig), bei J. Chamissonis Kth., J. capitatus Weigel, J. capillaceus Lam, Luzula purpurea Mass. (gelegentlich), auch wohl noch bei anderen Arten. - 518 Juncaceae. Damit sich kleistogame Blüten bilden, müssen Griffel und Narben nur kurz sein; meist schwinden auch die inneren drei Staubblätter. Die Bedeutung des Fehlens der letzteren besteht, nach Buchenau (Bestäubungsverhältnisse S. 371), darin, dass das Aufblühen des Perigons auf der Turgescenz des Blüten- grundes, einschliesslich des Grundes der Staubblätter, beruht (s. u.), mithin durch das Fehlen der inneren Staubblätter notwendig die Kraft, mit welcher die Turgeseenz die Blüten öffnet, vermindert wird. Eine höchst merkwürdige Erscheinung bei vielen Arten ist das Blühen in Pulsen. Man findet (Buchenau, Monographia S. 41) bei diesen in der Blütezeit an einem Tage eine grosse Anzahl von Blüten (1/s bis selbst 1/3) ge- öffnet, dann an 10, 12, 14, selbst bis 21 Tagen trotz günstiger Witterung keine offene Blüte, dann wieder an einem Tage eine grosse Anzahl geöffnet u. s. w. Eine bestimmte Beziehung dieser Erscheinung zur Witterung ist nicbt ermittelt worden. Dieses Blühen in Pulsen hat (Buchenau, Bestäubungsverhältnisse S. 369) .in biologischer Beziehung gewiss die Bedeutung, dass dadurch die Kreuzung in hohem Grade gefördert wird, indem dann jedesmal eine Menge Blüten gleichzeitig geöffnet sind. Daraus würde sich auch erklären, dass diese Art des Blühens bei Arten mit reichblütigen Blütenständen, sowie bei den meist gedrängtblütigen Blütenständen von Luzula nicht vorzukommen scheint, während die Erscheinung am deutlichsten bei den einzelblütigen Juncus- Arten, sodann bei Arten mit armblütigen Köpfchen auftritt. Die Aufblühfolge ist (Buchenau, Monographia S. 41) bei grossen Blüten- ständen und ebenso innerhalb der einzelnen Köpfchen aufsteigend; doch ist das Endährchen oder der Endkopf gegen die seitlichen gefördert. Ebenso ist bei einzelständigen Blüten die Endblüte gegenüber den zu ihr gehörigen Seiten- blüten gefördert. Die Dauer der Anthese ist (B hen Bestäubungsverhältnisse S. 370) sehr verschieden: Sie währt zuweilen nur wenige Stunden (Juncus tenuis, J. filiformis, J. Chamissonis, J. balticus), meist einen Tag, doch auch bis zu neun Tagen und vielleicht mehr (Luzula campestris). Jede Blüte öffnet sich nur einmal. Das Aufblühen beruht (Buchenau Monographia S. 41; Bestäubungsverhältnisse S. 372) auf einer meist nur kurze Zeit andauernden Turgescenz des der Achse angehörenden Blütenbodens, des Grundes der Staubfäden und der inneren Fläche der Perigonblätter, und zwar verteilt sich diese Anschwellung bei den verschiedenen Arten sehr ungleich auf die genannten Organe. Nicht alle Juncaceen-Blüten sind unscheinbar, sondern eine grosse Anzahl Arten besitzen lebhaft gefärbte Blüten — Buchenau zählt (Be- stäubungsverhältnisse S. 373—374) 41 Arten auf —, und diese werden dann wohl insektenblütig sein, da sie auch reichliche Mengen Blütenstaub bilden und durch die prallen, glänzenden, safterfüllten Zellen des Grundes der Blüte (— Scheinnektarien —) sehr wohl geeignet sind, Insekten anzulocken. Von unseren mitteleuropäischen Arten sind fast nur Luzula lutea L. und L. nivea L. mit einem lebhafter gefärbten Perigon ausgestattet, und werden auch Juneaceae, 519 von Insekten besucht. Herm. Müller (Alpenbl. S. 38, 39) sah die erstere der beiden genannten Arten in Graubünden von einer pollensammelnden Hummel und einer pollenfressenden Schwebfliege besucht; ein Falter (Zygaena) sass müssig an den Blüten. Luzula-.nivea sah H. Müller bei Chur häufig von einem Blumenkäfer (Anthobium) besucht. Über die bei den Juncaceen wirklich vorkommenden Bestäubungs-Verhält- nisse giebt Buchenau (a. a. O. 8. 378, 379) folgende Übersicht: I. Autogamie. Befruchtung der Blüte durch den eigenen Pollen findet gewiss sehr häufig und mit gutem Erfolge statt. a) Kleistogame (meist auch kleistantherische) Blüten. Anscheinend ausschliesslich bei Juncus homalocaulis, vielleicht auch bei J. repens und setaceus; neben Ghasmogamie bei J. bufonius, capitatus, pygmaeus (?), Chamissonis, ecapillaceus, Luzula purpurea und wahrscheinlich auch noch bei anderen Arten. b) Chasmogame Blüten. 1. Solche, deren Narben und Antheren sehr genähert sind. (Blüten sich oft nur wenig öffnend): Junecus tenuis, CUhamissonis, pygmaeus, triglumis, Luzula purpurea, Prionium serratum. 2. Solche, deren Narben beim Schliessen des Perigons noch frisch sind und dann in Berührung mit dem auf den Perigonblättern verstreuten Pollen- körnern derselben Blüte kommen. Luzula- Arten. 3. Solche,. deren Narben und Antheren zwar nicht sehr stark genähert sind, bei denen aber während des Zwitterzustandes der Pollen beim Aufspringen der Antheren oder durch Wind oder Erschütterung auf die Narbe derselben Blüte gelangt: zahlreiche Arten. II. Geitonogamie, seltener Xenogamie, kann natürlich nur bei chasmo- gamen Blüten vorkommen und wird durch die (mehr oder minder ausgeprägte) Protogynie sehr befördert. Sie ist bei Luzula eampestris (und L. spadicea?) notwendig, wenn durch vollständige Heterogamie die Blüten zuerst weiblich, dann geschlechtslos und danach männlich sind. a) Anemophilie. Der Pollen wird durch den Wind oder ebenso wirkende mechanische Erschütterungen auf die Narben benachbarter Blüten gebracht: dieser Fall ist gewiss sehr häufig; auf ihn weisen schon die meist ungewöhnlich langen, glashellen Narbenpapillen hin, mit denen meist glatter, umherstäubender Pollen verbunden ist. b) Die Narbe einer Blüte ragt in den offenen Raum einer Nachbarblüte hinein und berührt dort die Antheren: häufig bei Luzula. c) Der Pollen rollt in den von den Perigonblättern gebildeten glatten Hohlkehlen hinab und gelangt so auf die Narben tiefer stehender Blüten: Luzula nivea, nemorosa und gewiss noch andere Arten. i d) Entomophilie. Durch ansehnliche Grösse und lebhafte Färbung der Blüten, durch reichlichen Pollen und durch das glänzende Schwellgewebe werden Insekten angelockt, welche den Pollen auf andere Blüten derselben oder anderer Pflanzen der betreffenden Art übertragen: zahlreiche alpine Juneus- 520 Juncaceae, Arten, namentlich aus dem Himalaya; Luzula nivea, lactea, elegans etc. (S;: 8.) III. Diöcie. Xenogamie ist notwendig: Patosia, Oxychloö, Distichia. Die einzelnen Arten haben nach Buchenau (Bestäubungsverhältnisse S. 380-412, 418, 419), folgende Blüteneinrichtung: 2911. Juncus acutiflorus Ehrh. Blütezeit wohl eintägig. Ausgeprägt protogynisch: in der Regel am Vormittage weiblich, am Nachmittage zwei- geschlechtig. Wahrscheinlich in ausgeprägten Pulsen blühend. Narben hell- purpurrot oder rosenrot mit langen glashellen Papillen. 2912. J. alpinus Vill. var. genuinus Buchenau. Der weibliche Zu- stand dauert meist zwei Tage. Im darauf folgenden Zwitterzustande findet die Blütenöffnung früh morgens oder vormittags, die Schliessung nachmittags oder abends statt. Alsdann tritt der weibliche Zustand ein, welcher von zwei-, selbst dreitägiger Dauer ist. 2913. J. anceps Loh. var. atricapillus Buchenau. Dauer der Anthese meist weniger als 24 Stunden, zuweilen kaum 12 Stunden. Pulse deutlich Narben grünlich mit sehr langen glashellen Papillen. 2914. J. areticus Willd. Pulse deutlich. Der weibliche Zustand tritt am frühen Vormittag ein und dauert 2—3 Stunden; dann folgt das Öffnen des Perigons, kurz darauf springen die Antheren auf. Gegen Abend sind die Blüten wieder völlig geschlossen, so dass die Anthese an einem Tage beendet ist und bei der Armblütigkeit jeder Stengel nur an zwei, höchstens drei Tagen blüht. Die Narben sind blassrosa mit glashellen Papillen. 2915. J. atratus Krocker. Pulse deutlich. Blütedauer 30—32 Stunden, von denen der weibliche Zustand etwa 25 Stunden währt. Narben blasspurpurrot mit glashellen Papillen. 2916. J. baltieus Willd. In ausgezeichneten Pulsen blühend: nur an wenigen Tagen sind geöffnete Blüten zu finden. Dauer der Anthese eintägig. 2917. J. bufonius L. Nach Batalin (Bot. Ztg. 1871, S. 388—392) hat diese Art in Russland nur drei Staubblätter und befruchtet sich dort immer kleistogam. Ascherson (Bot. Ztg. 1871, 8. 551-—555) beobachtete bei Halle a. S. ausser dreimännigen kleistogamen, endständigen Blüten auch sechsmännige, sich öffnende, seitenständige Blüten. Das Auftreten chasmogamer Blüten wurde durch Haussknecht (Bot. Ztg. 1871, S. 802— 807) insofern bestätigt, als dieser Bastarde zwischen J. bufonius und dem immer chasmogamen J. sphaero- carpus auffand.. Nach Buchenau ist bei hellem Wetter die Anzahl der geöffneten Blüten grösser als bei trüber, feuchter Witterung. Zwischen den stern- förmig geöffneten, sechsmännigen und den geschlossen bleibenden (kleistogamen), meist dreimännigen Blüten kommen auch Zwischenformen vor, indem sich manche Blüten etwas öffnen, sich aber kleistantherisch befruchten, während andere ge- schlossen bleiben, aber ihre Beutel öffnen und sich chasmantherisch befruchten. In den ‘chasmogamen Blüten (mit nicht immer deutlichen Pulsen) bleiben die Narben im Perigon. Dieses öffnet sich zwischen 5 und 6 Uhr morgens; nach etwa zweistündiger Dauer des weiblichen Zustandes tritt der zweigeschlechtige Juncaceae. 521 ein; gegen Mittag sind die Blüten bereits wieder geschlossen. Dabei ist spontane Selbstbestäubung möglich, indem die sich schliessenden Perigonblätter den auf ihrer Innenseite lagernden Pollen auf die Narbe bringen. Letztere ist weiss oder blass-rosa mit sehr langen glashellen Papillen 2918, J. capillaceus Lam. Diese südamerikanische Art hat ausser den sechsmännigen chasmogamen auch dreimännige kleistogame Blüten. 2919. J. capitatus Weigel tritt teils kleistogam mit ganz kurzem Griffel auf, teils chasmogam mit einem Griffel von der halben Länge des Fruchtknotens. Die Anthese der chasmogamen Blüten ist eintägig. Auch Zwischenformen finden sich: diese unvollkommen kleistogamen Blüten öffnen sich ein wenig, so dass man von oben her die Spitzen der Narben erblicken kann. Wenn die Antheren aufspringen, fällt ihr Pollen auf die Narben. Letztere sind gelblich-weiss mit glashellen Papillen. 2920. J. castaneus Sm. Die Blütedauer der nur trichterförmig geöff- neten Blüten beträgt 2-3 Tage: am Vormittage des ersten Tages treten die Narben hervor, am Vormittage des zweiten springen die Antheren auf. 2921. J. Chamissonis Kunth. Blüht mehr oder weniger kleistogam, aber chasmantherisch. Sämtliche Phasen verlaufen an einem Vormittage. Bei den am weitesten geöffneten Blüten weichen die Spitzen der Perigonblätter soweit auseinander, dass die oberen Hälften der Narbenschenkel sichtbar werden, mithin Fremdbestäubung zwar nicht unmöglich, aber doch höchst unwahrscheinlich ist. 2922—23. J. eompressus Jaequin und J. Gerardi Loisl. blühen zwar meist in Pulsen, doch sind an den dazwischen liegenden Tagen immer einige Blüten geöffnet. Anthese eintägig, Narben purpurrot mit glashellen Papillen. Nach Warnstorf hat Juneus compressus Jacq. sich nur bei Sonnen- schein öffnende Zwitterblüten, deren Narbenäste sehr lang und spiralig gedreht und langlebig sind. Die Staubblätter sind kurz, nur von der Länge des Frucht- knotens, so dass Autogamie ausgeschlossen ist. — Pollen tetraödrisch, schwach- warzig, durchschnittlich 27 u diam. messend. 2924. J. effusus L. Pulse sehr ausgeprägt. Anthese von kurzer Dauer. Am frühen Morgen (vor 5 Uhr) öffnet sich das Perigon und entfalten sich die Narben, um 7 Uhr springen die Antheren auf, um 3 Uhr nachmittags haben sich die meisten Blüten bereits wieder geschlossen, und die Pollenkörner haben lange Schläuche in das Narbengewebe getrieben. Schulz (Bestäubungseinrich- - tungen IL) bezeichnet die Blüten als homogam, — Die Narben sind hellpurpurn mit weitabstehenden glashellen Papillen. 1 In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 173) wurde 1 Falten- wespe an den Blüten beobachtet. 2925. J. faseieulatus Schousboe. Der Fruchtknoten ist in einen langen Griffel ausgezogen, durch welchen die Narben zur Blütezeit über das Perigon hinausgeschoben werden, 2926. J. filiformis L. Die Protogynie hat bereits Axell (S. 38) er- kannt und durch eine Abbildung erläutert. — Pulse weniger ausgeprägt als bei J. baltieus und effusus. Anthese von kurzer Dauer. Der weibliche Zu- 5292 Juncaceae. stand währt etwa von 5—6 oder 6!/2 Uhr morgens, dann öffnen sich die An- theren nach einander; gegen Mittag sind die Perigonblätter bereits wieder fest- geschlossen. Schulz bezeichnet die Blüten als homogam. — Die Narben sind blassrot mit glashellen Papillen. 2927. J. Fontanesii kay. Keine Pulse. Blütenöffnung frühmorgens, weibliches Stadium bis 10 Uhr. Die Antheren springen zwischen 10 und 12 Uhr auf. Am Abend schliesst sich das Perigon, doch bleiben die vorgestreckten Narben noch einen Tag frisch. Bei kühlfeuchtem Wetter bleiben die Blüten 2 Tage geöffnet, und der weibliche Zustand dauert dann 24 Stunden. 2928. J. glaueus Ehrhart. Pulse sehr ausgeprägt. Anthese ähnlich wie bei J. effusus, doch bleiben die Blüten länger geöffnet. Bei kühlfeuchter Witterung tritt wohl auch Kleistogamie auf. Narben schön purpurrot mit all- seitig abstehenden glashellen Papillen. 2929. J. homalocaulis F. v. Müller. Die aus den von Ferd. Müller an Buchenau gesandten Samen lieferten streng kleistogamische und kleist- antherische Pflanzen. Niemals beobachtete Buchenau früher eine Öffnung der Perigonspitzen, als bis diese infolge des Reifens der Früchte auseinander gedrängt wurden. Narben weiss. 2930. J. Jaequini L. Pulse he ausgeprägt. Anthese eintägig. Narben dunkel- und blasspurpurrot, durch die langen Papillen aber rosenrot erscheinend. 2931. J. lamprocarpus Ehrhart. Teils in Pulsen, teils ohne solche blühend. Das weibliche Stadium dauert meist nur vom frühen Morgen bis Mittag. Abends schliessen sich die Blüten wieder, doch bleiben die Narben vorgestreckt und. sind noch bis zum nächsten Tage frisch. Diese ausgeprägte Protogynie hat bereits Schulz (Beitr. II. S. 171) hervorgehoben und darauf hingewiesen, dass Autogamie bei dieser Art wohl selten, dagegen Kreuzbestäubung durch Ver- mittelung des Windes wohl häufig ist. — Narben weisslich oder blassrot mit langen glashellen Papillen. 2932. J. lomatophyllus Sprenkel, Pulse ganz ausgezeichnet. Anthese dreitägig. Auf den Zwitterzustand des zweiten Tages folgt noch ein kurzer weib- licher Zustand. Narben purpurrot mit weit abstehenden glashellen Papillen. 2933. J. maritimus Lam. Pulse.scheinen nicht aufzutreten. Die Blüte- dauer der Einzelblüte beträgt etwa 36 Stunden. Der weibliche Zustand dauert den ganzen Tag. Narben schön purpurrot mit sammetartigen Papillen. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora 175) wurde 1 Faltenwespe an den Blüten beobachtet. 2934. J. obtusiflorus Ehrhart. Die Pflanze blüht in ausgezeichneten Pulsen mit je drei- bis viertägigen Intervallen, während deren keine Blüte ge- öffnet ist. Anthese eintägig; weiblicher Zustand zwei- bis vierstündig. Narben weiss mit einem ganz schwachen Stich ins Rötliche; Papillen mässig lang. 2935. J. pelocarpus E. M. Diese nordamerikanische Art, welehe Buchenau nach Herbarexemplaren untersuchte, zeigte zahlreiche sternförmig geöffnete Blüten, so dass die Pflanze wahrscheinlich in ausgesprochenen Pulsen blüht. Bevor das u a u a A Du a 1 0 a Eh a Be 5 Bl uuE are Du Te ie De Juncaceae. 523 Perigon sich öffnet, schieben sich die verlängerten Narben aus der geschlossenen Blüte hervor. 2936. J. punetorius Thunb. Die Anthese ist derjenigen von obtusi- florus ähnlich. Deutliche Pulse sind nicht beobachtet. Narben wie bei J. obtusiflorus. - 2937. J. pygmaeus Thuill. Die Blüten öffnen sich zwischen 6 und 7 Uhr vormittags und schliessen sich bereits am Mittage wieder; die Antheren springen um # Uhr auf. Die völlig geöffnete Blüte nimmt nur Tulpenform an. Beim Schliessen des Perigons werden Staubblätter und Narben so dicht an ein- ander gedrückt, dass es so scheint, als seien die Blüten kleistogam, doch wird auch wirkliche Kleistogamie stattfinden. Narben hellpurpurn mit langen abstehen- den Papillen. 2938. J. repens Michx. Diese auf Cuba und in den südlichen Ver- einigten Staaten von Nordamerika heimische Art untersuchte Buchenau nach Herbarexemplaren. Sie scheint kleistogam zu sein. 2939. J. setaceus Rostkovius. Diese Art der südöstlichen Vereinigten Staaten scheint (nach Herbariumspflanzen) stets kleistogam zu sein. 2940. J. squarrosus L. Das Blühen erfolgt offenbar in Pulsen. Blüte- dauer weniger als 12 Stunden. Am frühen Morgen ist die geöffnete Blüte weib- lich; von 8 Uhr morgens springen die Antheren auf. Bald nach Mittag schliesst sich die Blüte wieder. Narben ziegelrot mit langen glashellen Papillen. — Nach Schulz (Beitr. I. S. 102) sind die Blüten im Riesengebirge homogam oder sehr schwach protogynisch. Die Narbe kommt in vielen Fällen erst nach dem Öffnen der Perigonblätter zur vollständigen Reife. Meist ist sie noch nach dem Aus- stäuben der Antheren befruchtungsfähig. Bei trübem Wetter scheinen sich die Blüten wenig zu öffnen; manche verblühen dann pseudokleistogam. 2941. J. striatus Schousboe. Keine Pulse. Die Narben traten schon aus den noch ungeöffneten Blüten hervor. Dieses weibliche Stadium ist eintägig. Das Zwitterstadium in der geöffneten Blüte dauert weniger als 12 Stunden. Am dritten Tage ist die wieder geöffnete Blüte wieder weiblich. Am vierten . Tage verblüht sie. Narben blasspurpurn mit langen Papillen. 2942. J. supinus Mnch. Pulse deutlich. Die Narben treten nicht aus der Perigonspitze hervor. Blütedauer !/g bis 1’/s Tage. Weiblicher Zustand etwa zweistündig. Narben blassrot mit sehr langen glashellen Papillen. 2943. J. Tenageja Ehrhart. Nicht in deutlichen Pulsen blühend. Die Narben treten nicht aus dem Perigon hervor. Anthese eintägig. Weibliches Stadium drei- oder mehrstündig. Wahrscheinlich gelegentliche Kleistogamie, doch 3 chasmantherisch. Narben blassgelblich-weiss mit glashellen Papillen. 2944. J. tenuis Willd. Pulse ausgeprägt. Anthese äusserst kurz (etwa 3 von 7 oder 8 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags). Weibliches Stadium einstündig. - Die Narben treten nicht aus dem Perigon hervor. 2945. J. trifidus L. Ausgeprägt protogynisch mit zweitägigem weiblichen 4 Zustande; Zwitterzustand wahrscheinlich von gleicher Dauer. Narben grünlich- _ weiss mit langen, dicht gestellten Papillen. 524 Juneaceae. 2946. J. valvatus Link. Diese portugiesische Art blüht nicht in Pulsen, sondern kontinuierlich. Die sich nur trichterförmig öffnenden Blüten sind am ersten Tage weiblich, am zweiten Tage zwitterig und dann noch einen oder mehrere Tage bei geschlossenem Perigon wieder weiblich, Narben weiss mit glashellen Papillen. | 2947. J. triglumis L. Nach Kerner (bei Buchenau a. a. O. 8. 398, 399) protogynisch. Im ersten Stadium ist Allogamie möglich. Im zweiten (zwitterigen) Zustande findet Autogamie durch Berührung von Narben und An- theren statt. 2948. Luzula campestris DC. var. vulgaris Gaud. Keine Pulse. Die Anthese beginnt mit dem Vorstrecken der langen, grünlich-weissen Narben aus der Spitze des noch geschlossenen Perigons. Dieser weibliche Zustand dauert einen oder mehrere Tage. Bevor die Blüte sich öffnet, sterben die Narben fast immer vollständig ab, und es folgt ein mehr(4- bis 7-)tägiger geschlechts- loser Zustand, so dass sich das Perigon erst am 5. bis 9. Tage nach dem Vorstrecken der Narben öffnet. Am folgenden (also 6. bis 9.) Tage öffnen sich die Antheren, und der Pollen stäubt bei Erschütterungen umher. Das Perigon ist also reichlich 36 Stunden geöffnet und schliesst sich gewöhnlich in der auf den 6. bis 9. Tag folgenden Nacht. — Die Haupterscheinungen hat schon Meehan (Proc. Acad. Phil. 1858, S. 156) beschrieben. Auch Schulz (Beitr. I. S. 102) giebt die Haupterscheinungen richtig an. In Dumfriesshire (Schottland) (Scott-Elliot, Flora S. 176) wurden 1 Schweb- fliege und 1 Falter (Spanner) als Besucher beobachtet. Nach diesem Forscher ist 2949. L. nigricans Pohl (= L. camp. var. sudetica Öelak.) (a. a. O. S. 103) weniger protogynisch: Die meisten Narben verbräunen vor dem Auf- blühen nur an der Spitze ein wenig, viele sind auch noch ganz frisch. Sofort nach der Blütenöffnung verstäuben die Antheren, deren Spitzen mit denen der Perigonblätter in gleicher Höhe stehen, so dass spontane Selbstbestäubung wohl fast immer eintritt, 2950. L. flavescens Gaudin. Keine Pulse. Ausgeprägt protogynisch. Die Spitzen der gelbgrünen, mit glashellen Papillen ausgestatteten Narben treten bereits aus dem noch fest geschlossenen Perigon hervor. Nachdem dieser weib- liche Zustand 3—4 Tage gedauert hat, öffnet sich das Perigon sternförmig, und es tritt auf einige Stunden ein Zwitterstadium ein. 2951. L. Forsteri DU. Keine Pulse. Nach einem rein weiblichen Zu- stande von vier- bis fünftägiger Dauer öffnet sich das Perigon für einige Stunden, worauf die Antheren aufspringen und endlich, nach 5—6 Stunden, die Blüte sich wieder schliesst. Narben weiss, schwach gelblich oder grünlich. — Nach Schulz (Beitr. II. $. 171) zeigen die Blüten in Norditalien alle Stufen von ausgeprägter bis zu schwacher Protogynie. 2952. LI. glabrata Hoppe. Keine Pulse. Zuerst sind die Blüten bei noch geschlossenem Perigon 1—3 Tage lang weiblich. Dann öffnet sich das Juncaceae. 525 Perigon auf höchstens 24 Stunden. Mit dem Schliessen desselben trocknen die Papillen der weissen Narben ein. 2953. L. lutea DC, Die blassgoldgelben Blüten dieser alpinen Art haben ein weibliches Stadium von ein- bis zweitägiger Dauer, worauf sich das Peri- gon öffnet und nun ein Zwitterzustand von zwei- bis viertägiger Dauer folgt. Nach 3 bis 4 Tagen sind die blassgrünlich-weissen, mit kurzen, sammetartigen Papillen besetzten Narben nicht mehr empfängnisfähig, so dass die Blüten zuletzt rein männlich sind. Wäh- rend des Zwitterzustandes ist reichlich Ge- legenheit zu Autogamie oder Geitonogamie gegeben, indem der Pollen bei Erschütterungen in Wölkchen umherstäubt, zu den tiefer stehen- den Blüten hinabrollt und auch durch direkte Fig. 419. Luzula lutea DC. (Nach Berührung der Antheren mit den Narben be- Herm. Müller.) nachbarter Blüten auf jene gelangt. A Eben sich öffnende Blüte. B Ge- öffnete Blüte. (Vergr. 7:1.) Bedeutung Nach Herm. Müller (Alpenbl. S. 38, der Buchstaben wie in Fig. 213. 39) ist dagegen Protogynie kaum noch in einer schwachen Andeutung vorhanden: Die Narben sind noch nicht vollständig entwickelt, wenn die Blüte sich schon zu öffnen beginnt. Erst wenn sie sich völlständig geöffnet hat, sind die Narben empfängnisfähig. Kurz darauf öffnen sich aber auch schon die Antheren, so dass spontane Selbstbestäubung leicht möglich ist. Alsdann schliessen sich die Blüten wieder, und die Narben ver- schrumpfen. Die glatten und losen Pollenkörner werden zwar leicht vom Winde fortgeführt, doch haften sie auch am Insektenkörper, so dass die Übertragung des Pollens auch gelegentlich durch Insekten erfolgen kann. Wie eingangs mit- geteilt, beobachtete H. Müller in der That einige Blütenbesucher. 2954. L. nemorosa E. Meyer (L. albida DC., L. angustifolia Garcke). Buchenau fand diese Art (auch die Form rubella Hoppe im Riesengebirge) stark protogynisch. Der weibliche Zustand 1 oder 2, vielleicht zuweilen sogar 3 Tage. Alsdann öffnen sich die Blüten in 1 oder 2 Stunden, und der nun beginnende Zwitterzustand dauert regelmässig 2 Tage. Am Morgen des 3. Tages sind die Narbenpapillen verschrumpft. Es ist also sowohl Auto- gamie möglich, doch Geitonogamie wahrscheinlicher. Auch ist es wohl möglich, dass die weissen Blütenstände Insekten anlocken., Von dieser Darstellung weichen die Angaben von Schulz (Beitr. I. S. 102) sehr erheblich ab: Die Protogynie ist nach demselben nur schwach ausgebildet. Die Blüten öffnen sich sehr bald, nachdem sich die kurzen Narben nur ein wenig aus der Blüte vorgestreckt haben. Bald nach dem Aufblühen verstäuben die ‘ Antheren. In vielen Fällen öffnen sich die Blüten nicht weit, und da die An- - theren die Perigonblätter nicht überragen, so kann der Pollen nur durch stärkeren - Wind aus der Blüte entfernt werden. 596 Juncaceae. Die Form rubella beobachtete Schulz im Riesengebirge oft vollständig homogam, indem die Narben sich erst beim Aufblühen entwickelten und die Antheren bald nachher ausstäubten. Narben weiss mit kurzen, sammetartigen Papillen. 2955. L. nivea DC. Das weibliche Stadium währt 1—3 Tage, das darauf folgende Zwitterstadium 1—4 Tage, worauf sich zuweilen noch ein männliches anschliesst. Narbe wie bei voriger Art. -Autogamie ist zwar möglich, doch ist Geitonogamie durch Berührung der Narben einer Blüte mit den Antheren einer benachbarten wohl häufiger; auch können wie Kerner hervorhebt, leicht Pollen- körner auf der glatten, hohlen Innenseite der Perigonblätter hinabrollen und so auf die Narben tiefer stehender Blüten gelangen. Die schneeweissen Perigon- blätter locken auch hin und wieder Gäste an, so dass die Übertragung des Blüten- staubes auch durch Insekten erfolgen kann. So beobachtete, wie eingangs erwähnt, Herm. Müller (Alpenbl. S. 39) häufig einen kleinen Blumenkäfer in den Blüten. | 2956. L. pedemontana L. Narben wie bei L. nemorosa. 2957. L. pilosa Willd. Schon Hildebrand (Geschl. S. 18) erwähnt die Protogynie dieser Pflanze. — Nach Buchenau ist das weibliche Stadium von mehr (bis 7-) tägiger Dauer; das sich anschliessende Zwitterstadium ist schon an dem Tage beendet, an welchem sich die Antheren öffnen. Narben grünlich- weiss mit langen, glashellen Papillen. Nach Warnstorf (Nat. V. d. Harzes XI.) überragen die drei Narben- äste schon vor der Blütenöffnung die Antheren bedeutend und sind mit langen Papillen besetzt. Da die Spirrenäste beim Öffnen der Antherenfächer zum grossen Teile nach abwärts gebogen sind, so kann leicht Autogamie eintreten. — Pollen weisslich, tetra&drisch, glatt, etwa 37 wu diam. Ä 2958. L. purpurea Masson. Kontinuierlich, nicht in Pulsen blühend. Blüten z. T. echt kleistogamisch, jedoch chasmantherischh Die chasmogamen Blüten öffnen sich früh morgens und sind dann kurze Zeit weiblich; .das sich anschliessende Zwitterstadium ist gleichfalls nur kurz. Nachmittags 3 Uhr sind die Blüten schon wieder fest geschlossen. Narben blassgrün mit sehr langen, glashellen Papillen. 2959. L. rufescens Fischer. Nach Herbariumexemplaren verläuft die Anthese offenbar ähnlich wie bei L. pilosa und L. flavescens. 2960. L. silvatica Gaud. Nicht in Pulsen blühend. Ausgezeichnet proto- gynisch: Bereits aus dem noch geschlossenen Perigon ragen die Narben weit und vollständig hervor. Dieser weibliche Zustand währt 1 oder 2 Tage. Dann öffnen sich die Blüten und die Antheren springen auf. Bei dem nun erfolgenden Schliessen des Perigons sind die Narben noch ganz oder teilweise frisch, so dass auf das Zwitterstadium anscheinend noch wieder ein weibliches folgt. Narben blassgrün mit kurzen, glashellen Papillen. 2961. L. spadicea DC. Die in der freien Natur wachsenden Pflanzen zeigen, nach Schulz (Beitr. II. S. 171) und Buchenau, ein ziemlich lange andauerndes weibliches Stadium, welches jedoch schon mit der Öffnung des d 4 F Juncaceae. — 'yperaceae. 527 Perigons beendet ist, so dass nach einem kurzen geschlechtslosen Intervall ein männliches Stadium folgt. — Bei den von Buachenau kultivierten Pflanzen folgte dagegen auf das weibliche Stadium ohne Intervall das Zwitterstadium. Narbe grünlichweiss mit ziemlich kurzen, aber nicht sammetartigen Papillen. 2962— 2964. Distichia muscoides Nees et Meyen, D. filamentosa Buchenau, D. tolimensis Buch. Diese in den Anden Süd-Amerikas in der Nähe der Schneegrenze wachsenden Arten sind diöcisch. Die weiblichen Blüten sind sehr unscheinbar. Die männlichen Blüten der erstgenannten beiden Arten sind unbekannt, die der letzten Art haben ein kräftig braungefärbtes Perigon und öffnen sich trichterförmig. 2965. Distichia Philippi (aus der Wüste Atakama) ist zweihäusig: weib- liche Blüten kurz, männliche länger gestielt, beide sich anscheinend trichterförmig öffnend. 2966-2967. Marsippospermum grandiflorum Hook. fil., M. gravile Buchenau. Die sehr grossen, sich trichterförmig öffnenden Blüten dieser ant- arktischen Arten sind anscheinend protogynisch. 2968. Patosia Buchenau. Zweihäusige Pflanze der chilenischen Cor- dillere, Weibliche Blüten völlig in der Achsel eines Laubblattes verborgen, die Narben. mit Hülfe eines sehr langen Griffels vorstreckend. Männliche Blüten mit schlankem Stiel. 2969. Prionium serratum Drege. Die Blüten dieses im Kaplande heimischen Strauches sind zweigeschlechtig und öffnen sich flach schalenförmig. 2970. Rostkovia magellanica Hooker fil. Diese in Feuerland u. s. w. heimische Art hat grosse zweigeschlechtige Blüten, welche sich anscheinend bis sternförmig öffnen. 158. Familie Gyperaceae Juss. Zu den im Litteraturverzeichnisse angeführten Quellen, kommen für diesen Abschnitt zahlreiche Mitteilungen von Appel. Die sämtlichen Arten dieser Familie sind windblütig. Bei allen bisher untersuchten Arten ist Fremdbestäubung durch Protogynie, seltener durch Prot- andrie oder Diöcie begünstigt. Die von Raunkiaer (Bot. Tidsskrift Bd. 18) untersuchten Cyperaceen Dänemarks erwiesen sich sämtlich als protogyn, wenn auch in verschiedenem Grade. Raunkiaer nennt folgende Arten: Carex digitata, C. caespitosa, €. strieta, C. montana, C. pilulifera, C. remota, C. ceyperoides, - C. Boenninghauseniana, C. paniculata, C. paradoxa, C. teretius- 5 eula, C. vulpina, ©. muricata, C. elongata, C. pallescens, C. flava, €. silvatica, €. distans, ©. fulva, C. ehordorrhiza, C. arenaria, C. disticha, €. ineurva, C. dioica, C. Goodenoughii, C. gracilis, C.verna, C. ericetorum, Ö.panicea,C. flacca, C.limosa, C.rostrata, -C. vesiearia, C. acutiformis, C. riparia, €. filiformis, C. hirta; 2 528 Cyperaceae. ferner: Rhynchospora fusca, Cladium Mariscus, Eriophorum poly- stachyum, E. gracile, E. vaginatum, Seirpus silvaticus, Scirpus pauciflorus u. s. w. Ich kann die Angaben von Raunkiaer für die schleswig-holsteinischen Arten dieser Familie bestätigen. Die von mir in dieser Provinz gesammelten, in meinem Herbar befindlichen Cyperaceen sind sämtlich mehr oder weniger protogynisch, und zwar bei den zweigeschlechtigen die Blüten oder bei den ein- häusigen die Blütenstände. _ Es sind dies folgende Arten: Cyperus flavescens L, C. fuscus L. Cladium Mariscus L. Rhynchospora alba L. Heleocharis palustris R. Br, H. multicaulis Koch, H. aei- cularis R. Br, Scirpus caespitosus L., S. pauciflorus Lightfoot, S.parvulus Roemer et Schultes, 8. fluitans L., S. setaceus L, S. lacustris L, S. glaueus Smith, S. Duvalii Hoppe, S. trigonus Roth, S. pungens Vahl, S. maritimus L, S. silvaticus L, S. radi- cans Schkuhr, S. cariecinus Schrader, S. rufus Schrader. Eriophorum alpinum L, E. vaginatum L., E. angustifolium Roth, E. latifolium Hoppe, E. gracile Koch. Darex dioica L.,.C,. pulicaris L, C. arenarıa L, C. 1igerica Gay, C. disticha Hudson, C. virens Lamarck, C. muricata L,, C.vulpinaL. C. paniculata L, C. teretiuscula Goodenough, CÜ. para- doxa Willdenow, ©. Schreberi Schrank, OÖ. remota L.C. stellulata Goodenough, CÜ. leporina L, C. elongata L, C. canescens L, C. strietaGoodenough, C. caespitosaL. C.acutaL, C. Goodenoughii Gay, C. Buxbaumii Wahlenberg, C. limosa L, C. pilulifera L, C. praecox Jacquin, Ü. ericetorum Pollich, C. montana L, C.panicea L., ©. glauca Scopoli, C. silvatica Hudson, C. strigosa Hudson, C. pendula Hudson, C. pallecens L, C. digitata L., C. flava L, C. Oederi Ehrhart, GC, extensa Goodenough, C. Hornschuchiana Hoppe, C. fulva Goodenough, C. distaris L., ©. ampullacea Goodenough, C. hirta L, C. filiformis L., C. Pseudo-CyperusL,, C. vesicaria L.,, C. palu- dosa Goudenough, Ü. riparia Ourtis. Nach Kerner sind alle einhäusigen Arten protogynisch. Herm. Müller (Weit. Beob. I. S. 293) bezeichnet Scirpus lacustris, S. maritimus und Eriophorum angustifolium als eingezweigt protogynisch. Nach Kirchner (Neue Beobachtungen S. 10) sind Carex brizoides L. und C. verna Villars (= C. praecox Jacgq., s. 0.) schwach protogynisch. Axell nznnt Scirpus lacustris, 8. maritimus, C. pallesens, C. Oederi, C. yranicea, C. atrata, C. alpina, C. aquatilis, ©. Goode noughii, C. vaginata u. a, sowie Eriophorum alpinum, E. angusti- folium, E. latifolium und E. Scheuchzeri protogynisch. (Diese Arten sind meist schon oben aufgeführt). Cyperacene. | | 529 Auch Kirchner bezeichnet alle einheimischen Eriophorum- Arten als protogynisch, Mac Leod sämtliche Heleocharis-Arten. Zu etwas anderen Resultaten kommt Appel. Derselbe beobachtete bei Schaffhausen vermischt mit zahlreichen protogynen Stöcken von Carex montana und C. praecox Jaeq. mehrere Jahre hindurch nicht selten protandrische Pflanzen eine Beobachtung, die er in den letzten Jahren auch an Carex digitata und C. humilis in der Gegend von Würzburg bestätigen konnte. Während aber in letzterer Gegend die Carices der Wald- und Wiesen- region immerhin vorwiegend protogyn waren, zeigten sich die Sumpf und Wasser bewohnenden Arten fast durchweg homogam bis protandrisch, eine Beobachtung, die wenigstens bezüglich der C. Rn und €. Goodenoughii auch Warnstorf anführt. Die Geschlechterverteilung ist bei der Gattung Carex eine besonders vielseitige und der Variation unterworfene. Appel stellt dieselbe folgender- massen dar: | Man pflegt die Carices in folgende drei grossen Gruppen einzuteilen ; die Monostachyae, Homostachyae und Heterostachyae. Diese Einteilung ist in ihrer konsequenten Durchführung sicher nicht den natürlichen Verhältnissen ent- sprechend, da es Arten giebt, die sich nicht ohne Zwang einreihen lassen und die man daher inkonsequenter Weise in eine andere Gruppe eingereiht hat, wie dies z. B. bei ©. Buxbaumii Whlbg. der Fall ist. Ausserdem trägt dies System auch nicht überall der natürlichen Verwandtschaft grösserer Gruppen Rechnung, was man deutlich bei der aus ganz verschiedenen Elementen gemischten Abteilung der Monostachyae ersieht. Zu den ersteren rechnet man die Arten, welche am Ende des Stengels ein einzelnes-Ährchen tragen. Dieses kann entweder beide Geschlechter in sich vereinigen, wie dies z. B. bei C. pulicaris L. der Fall ist, oder aber einge- schlechtig sein, so dass die Pflanze diöcisch ist, wie z. B. bei C. dioica L, Bei diesen zweihäusigen Arten aber findet man nicht selten Exemplare, die beide Geschlechter in wechselnder Anordnung in einem einzigen Ährchen vereinigen, selten auch solche, die neben dem einen Hauptährchen auch noch kleine Seiten- ährchen aufweisen. Bei den einhäusigen Arten dagegen kommen ab und zu auch Individuen mit ausschliesslich männlichen oder weiblichen Ährchen vor. Die Gruppe der Homostachyae, zu der diejenigen Arten gerechnet werden, die mehrere Ährchen besitzen, in denen aber beide Geschlechter in verschiedener Anordnung sich finden, teilt sich in die drei Gruppen der Acrarrhenae, bei denen alle Ährchen an der Spitze männlich, am Grunde weiblich sind; der Hyparrhenae, deren Ährchen am Grunde männlich, an der Spitze weiblich sind und der Holarrhenae, bei denen die mittleren Ährchen männlich, das oberste und die unteren aber weiblich sind. Auch hier finden wir eine grosse Neigung zur Variation, die beson- ders bei der letzten Gruppe mit ihren Arten C. disticha, C. arenaria und C. pseudoarenaria zu Tage tritt. Nicht allein findet die Abgrenzung der Geschlechter gegen einander an ganz verschiedenen Stellen der Ährchen statt, Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2, 34 530 Cyperaceae. wodurch bald das eine, bald das andere Geschlecht überwiegt; auch die Stellung der Geschlechter zu einander kann eine wechselnde sein. Die Gruppe der Heterostachyae endlich umfasst diejenigen Arten, die typisch eine oder mehrere endständige männliche Ähren und mehrere seitliche weibliche Ähren besitzen. In diese Gruppe rechnet man auch C. Buxbaumii, die an der Spitze der männlichen Ähre weibliche Blüten trägt. Dieselbe Anordnung findet man aber nicht selten auch bei anderen Arten, so z. B. bei C. glauca. Aber auch das Umgekehrte, d. h. Endähren, die am Grunde weiblich sind, sind nicht selten. Die weiblichen Ähren ihrerseits haben sehr häufig eine Anzahl männliche Blüten, die bald die Spitze einnehmen, wie. besonders häufig bei C. glauca, bald am Grunde zusammenstehen, wie z. B. bei C. Goodenoughii, oder endlich über die ganze Ähre verteilt sind. Auch zusammengesetzte Ährchen sind nicht selten und sind besonders häufig bei C. silvatica und C. glauca. Die Anzahl der Narben, die auch zur systematischen Einteilung heran- gezogen wird, ist ebenfalls nicht ganz konstant. Man findet bei normaler Weise dreinarbigen Arten nicht selten Blüten mit nur zwei Narben, z. B. ©. acutiformis, ©. glauca; umgekehrt, wenn auch seltener, aber finden sich in den Ährehen zwei- narbiger Arten Griffel mit drei Narben, z. B. C. acuta. Alles in allem sind also «die Geschlechterverhältnisse bei der Gattung Carex einerseits sehr mannigfaltig, andererseits aber auch sehr variabel. Eine 'Thatsache, die mit den Befruchtungsvorgängen zusammenhängt, aber noch nicht genügend erklärt scheint, mag noch Erwähnung finden. Häufig findet man völlig oder teilweise sterile Halme und Stöcke, ohne dass es sich um Hybriden handelt. Besonders auffallend beobachtete ich dies an grossen Be- ständen von Ü. glauca bei Winterthur, C. vesicaria im Binninger Rind (Süd- Baden), von ©. panicea bei Würzburg, auch sonst wohl noch in mehr oder minder ausgeprägtem Grade. Es scheint nun die Annahme nicht ungerechtfertigt, dass derartige Vorkommnisse sich erklären lassen. durch Ausbleiben der Befruchtung durch Witterungsungunst der auf Trockenheit und Luftbewegung mit ihrer Be- fruchtung angewiesenen Arten. Auch die Arten dieser Familie erhalten hin und wieder Besuch von pollen- fressenden oder sammelnden Insekten, welche dann natürlich gelegentlich Kreuzung bewirken können, So beobachtete H. Müller (Befr. S. 88; Weit Beob. 1. S. 293) Melanostoma mellina L. pollenfressend an den Ähren von Seirpus palustris. Die Honigbiene ist pollensammelnd an den Blüten von Carex verna Vill. (Kirchner, Neue Beob. S. 10), C. hirtaL. (H. Müller, Befr. S. 88), C.montana L,, (H. Müller, Weit. Beob. I. S. 293) beobachtet. Loew sah im botanischen Garten zu Berlin Carex Fraseri Sims. von einem antheren- fressenden Käfer, Cantharis fusca L., besucht. Appel fand bei Schweinfurt die männlichen Ähren von ©. acuta und C. Goodenoughii dicht mit Käfern besetzt, die emsig Pollen frassen. Nach dem- selben Forscher sind manche Cyperaceen besonders Arten der Gattung Cyperus, Cyperaceae 531 sowie Carex baldensis durch ihren lebhaft gefärbten dieht gehäuften Blüten- stand geeignet, Insektenbesuch anzulocken. Einige specielle Beispiele mögen diese allgemeinen Bemerkungen erläutern. 2971. Cyperus fuscus L. Protogyn; bisweilen die Narben zur Zeit der Pollenreife derselben Blüte noch belegungsfähig, deshalb Autogamie möglich. Regel ist, dass, wenn die nächstobere Blüte eines Ährchens sich im weiblichen Stadium befindet, die nächstuntere ihre beiden reifen Antheren auf steifen Fila- menten ein wenig über die Blütenhülle emporhebt, sodass leicht Geitonogamie eintreten kann. Windblütig ist Cyperus fuscus auf keinen Fall. — Pollen weiss, vierseitig pyramidal, mit gewölbter Grundfläche, schwach warzig bis 30 gu lang. 2972. Rhynehospora fusca R. et Sch. Protogyn; Pollen blassgelb, unregelmässig und in der Grösse sehr veränderlich, tetraödrisch oder dreiseitig- pyramidal mit gewölbter bis kugelschaliger Grundfläche und abgerundet stumpfer Spitze, dicht papillös, bis 43 « lang und 31 a breit (Warnstorf). Von 2973. Seirpus caespitosus L. kommen nach Schröder (Bot. Jahrb. 1890. I. S. 513) ausser den Pflanzen mit lauter gleichen Zwitterblüten auch Stöcke mit weiblichen und männlichen Blüten vor. Auch nach Raunkiär zeigt diese Pflanze Neigung zur Gynodyöcie. 2974. Seirpus supinus L. wurde von Jackson mit unterirdischen kleisto- gamen Blüten beobachtet (Mac Leod in Bot. Jaarb. I. S. 513). 2975. Seirpus laeustris L. Ausgeprägt protogynisch. Zur Zeit der Pollenreife sind die Narben derselben Blüte bereits braun und verschrumpft, sodass eine Selbstbestäubung ausgeschlossen ist, Da aber die einzelnen Pflanzen ihre Blüten sehr ungleichmässig entfalten, so findet man zur Blütezeit neben Exemplaren mit Blüten im 2 (ersten) Stadium auch solche im g (zweiten) Stadium, sodass der Effekt -dieser Einrichtung die Diöcie involviert, wodurch natürlich im vollkommensten Masse Fremdbestäubung durch den Wind stattfinden kann. Ausserdem aber scheinen auch kleine Staphylinen, welche ich häufig reich mit Blütenstaub bepudert in den Blütenspirren antraf, der Fremdbestäubung förderlich zu sein. — Pollen blassgelblich, unregelmässig tetraödrisch bis stumpf- dreiseitig-pyramidal etwa 37,5—43,7 u breit und 62,5 w lang. Neben den normalen, dreinarbigen Blüten kommen manchmal auch zwei- narbige vor. 2976. S. compressus Pers. Pollen blassgelblich, rundlich-tetraödrisch, schwach papillös 37,5 —44 u diam. 2977. S. silvatieus L. Stark protogyn; Narben langlebig. Staubblätter - reifen erst einige Tage später. Pollen gelblich, tetraädrisch kleinwarzig, etwa 91 a diam zeigend. | 2978. Eriophorum polystachyum L. z. T. (E. angustifolium Roth.) _ Protogyn; Blüten zwitterig und rein weiblich; Exemplare mit nur weiblichen - Blüten oft in geschlossenen Beständen. Griffel der weiblichen Blüten mit den E 3 langen, dicht mit Papillen besetzten Narbenästen weit über die Deckblätter hervorragend. — Pollen in Menge schwefelgelb, tetraödrisch, warzig, durchschnitt- lich 37—40 u diam. (Warnstorf). 34* 532 Cyperaceae. je Nach I. M. Normann (Bot. Notizen 1868 S. 13) tritt diese Art im nörd- lichen Norwegen zweigeschlechtig und getrenntgeschlechtig auf. Auch für 2979. E. vaginatum L. giebt Raunkiär hin und wieder vollständige Grynodiöcie an. Nach Pax besteht die Ähre von Elyna aus einigen zweiblütigen Teil- blütenständen, von denen die endständige männlich, die seitliche weiblich ist. 2980— 81. Carex dioica L. und C. Davalliana Sm. Exemplare, welche am Grunde oder in der Mitte der männlichen Ähre einzelne oder zahlreichere weibliche Blüten tragen, sind nicht selten. 2982. C. baldensis L. Die gelblich-weissen Köpfchen, die durch das Zusammenstehen der Ährehen gebildet werden, sind ausserordentlich augenfällig und locken ohne Zweifel Insekten an, die dann Kreuzung vermitteln. Beobachtet wurden von Appel bei Riva Mücken und einzelne kleine Käfer. Die Grösse der Köpfchen ist eine sehr weehselnde, ebenso ist es für die Augenfälligkeit der- selben von Bedeutung, ob zur Zeit der Blüte noch der grösste Teil des vor- jährigen dunkelgrünen Laubes vorhanden ist oder nicht, Verhältnisse, die im Gebiete des Gardasees vom obengenannten Forscher als nach der Höhenlage verschieden beobachtet wurden. 2983. C. paradoxa Wlid. kommt auch rein männlich vor; solche Stöcke haben, da ihre Ährchen in späteren Stadien ohne Früchte sind, nicht selten Anlass zu Verwechselungen mit Bastarden der ©. paradoxa mit CO. teretiuscula. oder ©. paniculata gegeben. Öfter finden sich auch grosse Rasen, deren innere 'Ährehen normal zusammengesetzt sind, die aber von einem Gürtel männlicher Halme umgeben werden, sodass die weiblichen Blüten bei jeder Windrichtung bestäubt werden (Appel). Pollen nach Warnstorf blass gelblich-weiss, tetraädrisch, warzig, durch- schnittlich von 37 u Diam. | 2984. C. praecox Schreber. Pollen, nach Warnstorf, gelblich, kugel- tetra&drisch, dicht- und kleinwarzig, von etwa 30 u Diam. 2985. C. leporina L. Da Appel nicht selten pollensammelnde Insekten, vor allem aber auch Fliegen an den Ährchen dieser Art beobachtete, ist es wohl möglich, dass auch auf diesem Wege Befruchtung stattfinden kann. Es wären dann die Varietäten argyroglochin Hornem. mit ihren strohgelben und atrofusca Christ, mit ihren dunkelbraunen, fast schwärzlichen Ähren möglicher- weise auch von biologischer Bedeutung. 2986— 87. C. Goodenoughii Gay und (. strieta kood. Nicht selten einige Halme rein männlich, oder mit weiblichen an der Spitze männlich werden- den Ährchen. Pollen blassgelb, tetraödrisch, mit abgerundeten Ecken, zartwarzig, von 37—43 u Diam. (Löw, S. 364). | 2988. C. verna Villars. Neben C. glauca wohl eine von den Arten, bei denen am häufigsten Verschiebungen in der Lage der Ährchen vorkommen. Von der f. gynobasis Spenner, die ein auf langem, schwanken Stiele stehendes erundständiges Ährchen aufweist, finden sich alle Übergänge bis zum Typus, bei a he he ei a an Ze de DZ alte Ze Cyperacene. 2 5833 welchem ein endständiges männliches Ährchen und dicht darunter ein bis drei weibliche vorhanden sind. Pollen schwefelgelb, ausgezeichnet konisch bis birnförmig, warzig, etwa 37 u lang und 30 4 breit. 2989. C. montana L. Neben der häufigsten Form mit rotbraunen, findet sich nicht selten eine Form mit strohgelben männlichen Ährchen. 2990. C. digitata L. Pollen schwefelgelb, tetraödrisch, warzig, 30 bis 37 u diam. (Warnstorf). 2991. C. glauca Murray. Eine unserer variabelsten Arten. Es finden sich nicht allzuselten neben den normalen weiblichen Blüten mit drei, auch solche mit zwei Narben. Ausserdem kommen nach Appel vor. 1. Exemplare mit einem einzelnen endständigen Ährchen, das sowohl männ- lich wie weiblich sein kann; 2. ein grundständiges, langgestieltes weibliches Ährchen, die übrige Anord- nung normal; 3. alle weiblichen Ährchen sind kurz gestielt und über die zwei oberen Drittel des Halmes verteilt; 4. die weiblichen Ährchen sind langgestielt, zur Fruchtzeit überhängend, mehr oder weniger weit von einander inseriert; 5. die weiblichen Ähren sind alle oder auch nur die oberste an ihrer Spitze männlich ; 6. die weiblichen Ährehen sind am Grunde mit Nebenährchen versehen, die ihrerseits entweder ganz weiblich oder an der Spitze männlich sein können. 2992. C. panicea L. Homogam; Pollen blassgelb, tetraödrisch, glatt, mit etwa 37 u diam. — Von dieser Art sah Warnstorf bei Ruppin folgende Abänderungen in den Blütenständen: 1. 2 oder 3 weibliche Ähren stehen dicht zusammengedrängt unmittelbar unter der männlichen Endähre und 1 weibliche Ähre steht etwa 3,5 em tiefer ; . an der Spitze des Halmes steht eine dicke, ovale, dichtblütige weibliche und etwas tiefer eine rein männliche oder z. T. weibliche Ähre; 3. unter der männlichen Endähre findet sich nur eine ovale, dichtblütige weibliche Ähre. Ausserdem sah derselbe an und in Tümpeln eines Heidemoores unweit Lindow eine sehr kräftige, 40—50 em hohe Form mit einem einzigen sehr dicht- blütigen, keulenförmigen männlichen Endährechen und mehreren normalen weib- lichen Ähren. Die Pflanze macht durch die Gestalt der männlichen Ähren, sowie dureh die breiteren Blätter einen ganz fremdartigen Eindruck. DJ 2993. C. silvatica Hudson. Kommt häufig mit zusammengesetzten Ährchen vor. 2994. C. Pseudo-Cyperus L. Auch bei dieser Art kommen zahlreiche Veränderungen in der Anordnung der Geschlechter vor, besonders häufig beobach- tete Appel Ährchen, die am Grunde männlich, an der Spitze weiblich sind. 534 Gramineae. 159. Familie Gramineae Juss. Vergl. hierzu Körnicke, Die Arten und Varietäten des Getreides, 1885, eine Quelle, die im Litteraturverzeichnisse versehentlich nicht verzeichnet ist. Sämtliche Arten sind ausgeprägte Windblütler. Die Grasblüten sind, wie schon De Candolle bemerkt, ephemer, indem sie sich nur einmal öffnen. Dieses Öffnen geschieht meist morgens und bei günstiger Witterung. Das Auf- blühen der Gräser, welches durch das Auseinandertreten der Blütenspelzen erfolgt, wird, nach Hackel (Bot. Ztg. 1880. S. 432—437), durch’ die beiden Lodiculae bewirkt. Diese sind während des Aufblühens fleischig und saftig und meist am Grunde kugelig angeschwollen. Dadurch überwinden sie den Widerstand der elastischen Deckspelze und bewegen diese nach aussen. Nach dem in spätestens 1——2 Stunden erfolgenden Verblühen schrumpfen die Lodikeln wieder zu dünnen Blättchen zusammen, wodurch die Deckspelze wieder in ihre frühere Lage zurückgebracht wird. Besonders Arrhenatherum elatius zeigt diese Er- scheinung deutlich. Die Anschwellung erfolgt während der Anthese sehr schnell; es ist daher das Anschwellen auf Wasseraufnahme zurückzuführen; in der That bewirkt ein Nadelstich den Austritt eines Tröpfehens Wassers. Über das Blühen des Getreides hatauch Rimpau (Landwirtsch. Jahrb. XII. 1883. S. 877—919) eingehende Untersuchungen angestellt. Rimpau bestätigt die von Hackel zuerst erwiesene Thatsache, dass das Öffnen der Blütenspelze durch das Anschwellen der Lodiculae bewirkt wird. Das rasche Wachstum der Filamente vieler Arten beim Öffnen der Blüten, auf welches Askenasy zuerst aufmerksam machte, bestätigt Rimpau gleichfalls. Nach Hackel (in Engler und Prantl nat. Pflanzenfamilien) sind die Gräser meist protandrisch, seltener protogynisch (Alopecurus, Anthoxanthum, Pennisetum, Spartina). Die Antheren entleeren den grössten Teil des Pollens auf einmal, namentlich beim Umkippen. Die Narben biegen sich beim seitlichen Hervortreten aus den hängenden oder nickenden Ährchen nach auf- wärts und werden somit nur vom Pollen höher stehender Blüten getroffen. Selten treten die Narben aus der Spitze der Ährchen aus; so bei den protogynen und einhäusigen Arten. — Nicht selten findet sich Kleistogamie, nach Kiefer z. B. bei Leersia oryzoides, Vulpia myuros, sciuroides, ciliata u. s. w. (Bull. mens. Soc. Bot. Lyon VIII. 1890.) Andere Gattungen zeigen diese Erscheinung nicht. So öffnen die Arten der Gattungen Alopecurus, Anthoxanthum, Chamagrostis (minima), Crypsis, Nardus (strieta), Phalaris, Phleum ihre Spelzen während der Anthese nicht oder kaum. Hier treten Narbe und Antheren durch einen engen Spalt nach aussen. Phleum und Phalaris haben rudimentäre Lodikeln; bei den übrigen genannten Gattungen fehlen sie ganz. Die während der Anthese mancher Gräser als Schwellkörper dienenden, saftigen, glänzenden Lodikeln locken, nach Ludwig (Bot. Centralbl. VII. S. 87), vermutlich hin und wieder Fliegen an, welche bei dem alsbald wieder erfolgenden Schliessen der Spelzen gefangen werden. Ludwig beobachtete an Gramineae. Ä 535 Molinia coerulea wiederholt gefangene und zum Teil bereits verendete Fliegen, welche sämtlich mit dem Rüssel durch die unterhalb der Lodicula befindliche Deckspelze eingeklemmt waren. Später fand Ludwig (Bot. Centralbl. XVII. S. 123) seine Vermutung nur teilweise bestätigt. Er beobachtete bei Greiz nämlich an Molinia coerulea Tausende von Schwebfliegen (Arten von Melithreptus, Melanostoma, Platy- cheirus) zum grössten Teil verendet und unförmlich aufgeschwollen, zum Teil noch lebend, sämtlich von der Entomophthora-Krankheit befallen. Auch an den Blüten von blauantherigen Phleum pratense, Avena pubescens, Daetylis glomerata (und Plantago lanceolata) fanden sich solche pilzkranke Fliegen, doch viel seltener als auf Molinia. Die Fliegen waren zum grossen Teile angeklebt, bei Molinia viele an den Antheren befestigt, noch mehr aber in der oben angegebenen Weise eingeklemmt. Die früher beobachteten Fliegen liessen nichts von einem Pilze erkennen. In dem.später beobachteten Falle dürfte die Pilzkrankheit daran schuld gewesen sein, dass die Molinia so reich mit Fliegen besetzt war. Das häufige Festgeklemmtsein machte den Eindruck, als ob dieselben, von Durst gepeinigt, den Saft der Lodicula aufgesucht hätten und beim Aussaugen vom Tode überrascht worden seien. Der Rüssel würde dann nachträglich beim Schliessen der Deckspelze eingeklemmt worden sein. Offenbar hat auch Sprengel (Entd. Geh. S. 26 und S. 79, 80) die als Schwellkörper dienenden Lodiculae gesehen, als er von den „Saftdrüsen“ der Gräser sprach; das scheinbare Vorhandensein von Honig in den Grasblüten, welche sonst alle Merkmale der Windblütler besitzen, war diesem Forscher ein unlösbares Rätsel. Hin und wieder beobachtet man. wie schon angedeutet, Insektenbesuch an den blühenden Gräsern, und zwar ist es besonders die Schwebfliege Melano- stoma mellina L., welche mit Vorliebe diese und auch andere Windblüten auf- sucht, um deren Pollen zu fressen. So beobachtete ich (Blütenbesucher I, S. 9) bei Kiel bezw. auf den nordfriesischen Inseln oft mehrere Exemplare dieser Syrphide an einer .Ähre von Alopeeurus pratensis L, Phleum pratense L, Anthoxanthum odoratum L. An den Blüten des letzten dieser drei Gräser sah auch Herm. Müller (Befr. S. 87; Weit. Beob. 1. S. 292) dieselbe Schwebfliege in Westfalen, ferner dort auch an Poa annuaL,, Festuca pratensis L., sowie im Fichtelgebirge an Agrostis alba L. Frieken beobachtete an Bromus mollis bei Arnsberg: Coleoptera: Phalaeridae: Phalacrus corruscus Payk. Mac Leod sah auf Secale cereale L. und Agropyrum repensP.B. bei Gent eine Muscide (Spilogaster duplicata Mg.) in grosser Zahl pollenfressend. Auf der Düne der Insel Helgoland beobachtete ich 6 Fliegenarten und 1 Käfer auf den blühenden Ähren von Ammophila arenaria Lk., nämlich: A. Coleoptera: 1. Psilothrix cyaneus Oliv. B. Diptera: a) Museidae: 2. Calli- phora erythrocephala Mg., sehr häufig, pfd. und eine an den Ähren befindliche, süss- liche Flüssigkeit leckend; 3. C. vomitoria L., w. v.; 4. Coelopa frigida Fall., zahllos, pfd. 5. Fucellia fucorum Fall., w. v.; 6. Lucilia caesar L., w. Calliphora. b) Syrphidae: 7. Syrphus arcuatus Fall., häufig, pfd. 536 Gramineae. Die Ausscheidung der von den Fliegen begierig aufgesuchten Flüssigkeit ist ohne Zweifel auf Sphacelia segetum, der vorangehenden Conidienform des Mutterkorns (Claviceps purpurea) zurückzuführen, die auf dem Getreide und anderen Gräsern den sogen. Honigtau bildet. Die besuchenden Fliegen übertragen dann diese Krankheit auch auf gesunde Ammophila-Exemplare, indem sie von einer Pflanze zur anderen fliegen. Es ist vielleicht auch möglich, dass Sprengel durch solches Auftreten von Honigtau in den von ihm unter- suchten Grasblüten zu seiner oben angegebenen Ansicht verführt wurde. Bromus mollis L. sah Herm. Müller (Weit. Beob. I. S. 292) in West- falen von 4—5 Exemplaren eines Käfers, Leptura livida F., besucht: diese Käfer flogen nach längerem Schweben, wie es sonst oft vor dem Anfliegen an eine Blume geschieht, an eine blühende Ähre von Bromus mollis, aus welcher die gelben Staubblätter heraushingen, liefen eilig an dem Blütenstande auf und ab, bisweilen die Mundteile bewegend, aber von den Antheren keine Notiz nehmend und flogen, nachdem sie fast alle Ährchen eines Blütenstandes abge- laufen hatten, ohne irgend etwas zu erlangen, auf einen anderen Stock, auf welchem sich dasselbe Umhersuchen wiederholte. | Brachypodium pinnatum P.B. sah Herm. Müller (Weit. Beob. 1. S. 292) in Thüringen häufig von einem anderen Käfer, Malachius viridis F., besucht, welcher, offenbar durch die goldgelbe Farbe der Antheren angelockt, an diesen herumkroch und Pollen und Antheren frass. Viele Gräser sind protogynisch, so dass Selbstbestäubung häufig verhindert ist; doch findet sich auch vielfach spontane Selbstbestäubung, und auch kleisto- game Blüten kommen ziemlich häufig vor 5 B. bei Oryza, Stipa, Bromus, Hordeum, Cryptostachys u. a.). Vulpia myuros, sciuroides, ciliata entwickeln nach Kiefer kleistogame Blüten. 2995. Zea Mays L. (Vergl. auch G. Krafft: Die normale und anormale Metamorphose der Maispflanze. 1870). Während nach Hildebrand (Bestäubungsverhältnisse der Gramineen) die endständige männliche Rispe des Mais bereits verstäubt ist, wenn die seitenstän- digen, weiblichen Kolben ihre Narbe entfalten, bezeichnet Kerner (Pflanzen- leben II. S. 311) die Pflanze als protogynisch. Ich kann die Angaben Hilde- brands nach Beobachtungen an kultivierten Pflanzen des Gartens der Ober- Realschule zu Kiel bestätigen. Nach Warnstorf ist der Mais protandrisch bis homogam. Antheren sich nur an der Spitze durch einen seitlichen kurzen Spalt öffnend. Pollen schwefelgelb, einer kurzen stumpfen Pyramide mit kugelschaliger Grundfläche ähnlich; sehr gross, bis 100 & lang und 70 « breit. — Weibliche Blüten in der männlichen Rispe und männliche Rispenäste im Kolben treten nicht selten auf. Nach Kirchner (Flora S. 115) dauert das Stäuben des männlichen Blütenstandes so lange, bis die Narben sich entwickelt haben, so dass anfangs Graminesae. 537 Fremdbestäubung begünstigt ist, später auch Bestäubung auf derselben Pflanze erfolgen kann. Nach Hildebrand (Geschl. S. 10) treten zuweilen an den männlichen Blütenständen einzelne weibliche Blüten auf; häufiger gehen die weiblichen Blüten- stände in eine männliche Ähre aus. Ähnliches berichtet Penzig (Studi I. 1885); dieser beobachtete häufig weibliche Ährchen in der männlichen Rispe, sowie männliche Ährehen in den weiblichen Kolben, ferner Zwitterblüten und auch die Umwandlung von Staubblättern in Fruchtblätter. Krafft (a. a. O.) bildet eine Anzahl derartiger Abänderungen ab. Die in ‚Kieler Gärten kultivierten Pflanzen sind ausgeprägt protandrisch, indem die in endständigen Rispen stehenden männlichen Blüten vor dem Her- vortreten der Narben der an derselben Pflanze befindlichen weiblichen Blüten verstäuben, doch bleiben (— vielleicht nur an sehr geschützten Standorten) noch genügend Pollenkörner übrig, um die später hervortretenden Narben derselben Pflanze durch Pollenfall zu befruchten, was daraus hervorgeht, dass eine einzelne in meinem Garten spontan aufgegangene Pflanze reichlich keimfähige Früchte entwickelte, obgleich weit und breit keine andere Maispflanze wuchs; Zea Mays ist also selbstfertil. Diese Selbstfertilität, vielleicht aus Pollenmangel, ist jedoch nur unvollkommen : die beiden weiblichen Kolben der Pflanze enthielten je etwa 630 Fruchtanlagen, von denen bei dem älteren nur 103, also 16°/o, bei dem jüngeren sogar nur 25 —4!/o keimfähige Früchte entwickelten. Die männlichen Blüten duften wie viele Gräser nach Cumarin; die weiblichen sind geruchlos. (Knuth Notizen.) — 2996. Andropogon Ischaemon L. [Kirchner Beitr. S. 71.] — Im botanischen Garten zu Hohenheim stehen an den ährigen Teilen des Blüten- standes in gleicher Höhe immer zwei einblütige Ährehen beisammen, von denen das eine sitzend und zwittrig, das andere gestielt und männlich ist. Nun ent- wickeln sich an den Blütenständen zuerst gleichzeitig alle sitzenden (zwei- geschlechtigen) Ährehen, und nach dem Verblühen derselben ‘wieder gleichzeitig alle gestielten (männlichen) Ährchen. Es ist daher der ganze Blütenstand anfangs zweigeschlechtig, später rein männlich. Die Zwitterblüten sind homogam ; ihre dunkelroten Narben haben die Form einer Cylinderbürste. Alle Antheren sind schwarzrot und art dünnen, schlaffen Filamenten befestigt. 2997. Andropogon Sorghum Brot. (Körnicke, a.a. 0.) — Die Blüten öffnen sich am Morgen, indem die Spelzen wenig auseinanderweichen und Staub- gefässe und Narben gleichzeitig hervortreten. Die Staubgefässe kippen um, die Staubbeutel aber entlassen erst nach einiger Zeit den Pollen, so dass meist die Narbe schon belegt ist, wenn der Pollen derselben Blüte ausgestreut wird. Doch ist Selbstbefruchtung durch Zurückbleiben der Geschlechtsorgane innerhalb der Spelzen nicht ausgeschlossen. 2998. Panicum sanguinale L, (Digitaria sanguinalisScop.) [Hilde- brand Bestäubungsverh. d. Gram. S. 757], — Wenn auch anfangs infolge des gleichzeitigen Hervortretens von Narbe und Antheren nur Selbstbestäubung 538 Graminene. erfolgen kann, so ist doch nach dem Abfallen der Antheren noch Fremd- bestäubung möglich, da die Narben langlebig sind. 2999. P. Crus galli L. verhält sich nach Hildebrand (a. a. ÖO,) wie vor. 3000. P. miliaceum L. [Kirchner, Flora S. 118.] -- Die Blüten sind homogam. Aus der ziemlich weiten Öffnung treten Narben und Antheren gleich- zeitig hervor. Letztere öffnen sich der ganzen Länge nach. Trotzdem die Staub- fäden ziemlich dünn sind, hängen die Staubblätter nicht nach unten, sondern nähern sich beim Schliessen der Spelzen den Narben. Es ist daher anfangs Fremdbestäubung begünstigt, später spontane Selbstbestäubung möglich. 3001. Setaria italica P. B. hat, nach Kirchner (Flora $. 119) die- selbe Blüteneinrichtung wie Paniecum miliaceum. 3002. Phalaris arundinacea L. (Digraphis arundinacea Trin.) |Hildebrand, a. a. O. S. 756.] — Die etwas aus den Spelzen hervortreten- den Narben können anfangs nur durch den Pollen älterer Blüten, alsdann durch den der eigenen, endlich durch den Pollen jüngerer Blüten belegt werden. Nach Warnstorf (Bot. V. Brand. Bd, 38) sind die Blüten schwach protogyn bis homogam ; Staubbeutel schmutzig rötlich, beim Verstäuben ihre Filamente noch steif; das Ausstreuen des Pollens erfolgt im Laufe der Vormittagsstunden. Pollen- zellen weiss, unregelmässig, einer abgestumpften, meist fünfseitigen Pyramide mit kugel-schaliger Grundfläche ähnlich, bis 43 « lang und 25—31 u breit. 3003. Ph. eanariensis L. [Hildebrand a.a.O.; Körnicke a. a. O.; Kirchner, Flora S. 121.] — Beim Blühen spreizen sich die Hüllspelzen aus- einander, die Deckspelzen öffnen sich jedoch nur soweit, dass Antheren und Narben sich zwischen ihnen hindurchdrängen können. Dabei treten die Antheren häufig an der von der Spindel abgewendeten Seite, die Narben aber an der ihr zugekehrten Seite hervor, so dass alsdann Selbstbestäubung verhindert ist. Die Staubfäden bleiben entweder aufrecht oder sie kippen um, und zwar öffnen sich die Antheren im letzteren Falle teils vor, teils nach dem Umkippen. Es ist daher manchmal Fremdbestäubung, manchmal Selbstbestäubung bevorzugt, zuweilen letztere unvermeidlich. Es kommt auch vor, dass die Antheren gar nicht zwischen den Spelzen hervortreten, sondern dass ihre aufgesprungenen Spitzen hervorragen, während die Narben ganz verborgen bleiben. Das Öffnen der Blüten geht nach Körnicke zwischen 12 und 4 Uhr vor sich, Hilde- brand beobachtete es erst gegen Abend. Am Vormittag scheint es nicht vor- zukommen. | 3004. Pennisetum spieatum Körnicke. Dieser Autor schildert die Be- fruchtung, wie folgt: Die Entwickelung geschieht von der Mitte des Blütenstandes aus (nicht über die Mitte), zuweilen etwas unregelmässig. Die Spelzen bleiben geschlossen; die Narben schieben sich langsam an der Spitze derselben hervor und erst wenn alle Narben desselben Blütenstandes abgewelkt sind, schieben sich an der Spitze der Zwitterblüten (vormittags, wie es scheint, nachmittags nicht) die Staubgefässe heraus. Die Staubfäden stehen lang und steif heraus (ähnlich wie bei Dactylis glomerata L. mit weit geöffneten Blüten), und die Staubbeutel reissen der ganzen Länge nach auf. Erst später strecken sich auch Graminene, 539 die Staubgefässe der männlichen Blüten. Die Negerhirse gehört somit zu den protogynischen Gräsern, und es findet stets Fremdbestäubung statt. In warmen Klimaten wird jedoch wahrscheinlich der ganze Prozess schneller vor sich gehen, als es bei uns geschieht. 3005. Hierochloa odorata L. (Hildebranda. a. O.) ist andromonöeisch. In den zweiblütigen Ährchen ist die untere Blüte männlich, die obere zwei- geschlechtig. 3006: Anthoxanthum odoratum L. [AxellR.a.a. O.; Hildebrand, Gramineen S. 745; Mac Leod, B. Jaarb. V. S. 297; Kerner Pflanzen- leben II; Kirehner Flora S. 122.] — In den nach Axell ausgeprägt proto- gynischen Blüten ist nach Hildebrand Selbstbestäubung ausgeschlossen. Am ganzen Blütenstande treten nämlich die Antheren erst zwischen den Spelzen hervor und stäuben, wenn die Narben bereits verwelkt sind, so dass nur Fremd- bestäubung möglich ist. Die Antheren sind meist gelb, selten rot. Sie öffnen sich, nach Kerner, zwischen 7 und 8 Ühr morgens. Das Ruchgras sah ich von Melanostoma mellina L. besucht; H. Müller beobachtete dieselbe Schwebfliege an den Blütenähren. (S. S. 532,) In Dumfriesshire (Schottland) (Seott-Elliot. Flora S. 188) wurden 1 Muscide als Besucherin beobachtet. Pollen, nach Warnstorf a. a. O., weisslich, rundlich, durch diecht- stehende kleine Warzen undurchsichtig, von 14 « diam. 3007. Alopecurus pratensis L. [Hildebrand, a. a. O, S. 745.] — Die Blüteneinrichtung ist dieselbe wie bei voriger Art. Die meist weisslichen, seltener hellgrauen Antheren sind nach dem Verstäuben rostrot. Sie öffnen sich nach Kerner von 7—8 Uhr morgens, nach Warnstorf bei Ruppin zwischen 10 und 11 Uhr vormittags. — Ich sah die Blütenähren von Melano- stoma mellina L. besucht (S. 532). 3008. A. agrestis L. hat, nach Kirchner (Flora S. 124) dieselbe ausgeprägt protogynische Blüteneinrichtung wie A. pratensis. Ebenso 3009. A. genieulatus L. (Axell, Kirchner) und 3010. A. fulvus Sm. [Kirchner Beitr. S. 7.] — Eıstere Art sah Mac Leod in Flandern von einem pollenfressenden Käfer (Malachius) besucht. (Bot. Jaarb. VI. 8. 365.) — 3011. Phleum pratense L. ist nach Axell und Kirchner ausgeprägt protogynisch, nach Warnstorf homogam. Die Verstäubung des Pollens der gelben oder violetten Antheren findet um 7—8 Uhr morgens statt (Kerner). Ludwig sah die Blüten von Fliegen besucht (s. $. 531); ich beobachtete - Melanostoma mellina L. auf den Blütenähren. | 3012. Ph. alpinum L., ist nach Schröter protogynisch mit verhinderter Selbstbestäubung. Auch | 3013. Ph. Michelii Alb. ist nach Schröter protogynisch. 2 3014. Ph. Boehmeri Wib. hat nach Kirchner (Beitr. S. 8) dieselbe F Einrichtung wie die anderen Arten dieser Gattung. 540 (sramineae. 3015. Oryza elandestina A. Br, (Leersia oryzoides $w.) hat auch kleistogame Blüten. [Walz Bot. Ztg. 1864. S. 145; Aschersonaa.a. O. 350, 351]. — Nach Duval-Jouve (Bull. Soc. Bot. de France X. 163) treten die kleistogamen Blüten in den in der Scheide versteckt bleibenden, seitlichen Rispen auf. Nach Ascherson (a. a. O.) bildet die hervortretende Endrispe häufig nur taube Ährchen, doch können hier auch fruchtbare Blüten auftreten. 3016. O0. sativa L. (Körnicke a. a. O.) Das Aufblühen geschieht von der Spitze der Rispe an und scheint während des ganzen Tages vor sich zu gehen. Die Spelzen öffnen sich. Während dieses Vorganges treten die geschlossenen Staubbeutel auf den schwanken Staubfäden seitlich heraus und neigen sich nach aussen. Später biegen sich die Staubfäden um, so dass die Staubbeutel hängend werden. Diese öffnen sich, von den Spelzen entfernt, von der Spitze an der ganzen Länge nach, wobei der trockene Blütenstaub in die Luft fällt. Nach dem Heraustritt der Staubbeutel öffnen sich die Spelzen weiter, die Narben treten heraus oder bleiben wohl auch zwischen den weitgeöffneten Spelzen, aber zugänglich fremdem Blütenstaube. Später ziehen sich die herausgetretenen Narben zwischen die Spelzen zurück. Doch bleiben sie oft auch nach dem Schliessen aussen. Der Reis ist also allogam. Roxburgh, Fl. indica sagt bei seiner var. 2, dass männliche, geschlechts- lose und weibliche Blüten mit Zwitterblüten gemischt seien. Auch bei seiner var. 1 erwähnt er weibliche Blüten. 3017. Agrostris rupestris All. Nach Schröter ist anfangs Selbst- bestäubung verhindert. Nach Kerner verstäubt der Pollen etwa um 11 Uhr vormittags; ebenso verhalten sich die übrigen Arten der Gattung. 3018. A. alba L. sah H. Müller von Melanostoma mellina L. be- sucht (S. 535). . 3019. A. vulgaris With. verstäubt, nach Warnstorf, in den Vor- mittagsstunden. 3020. Apera Spica venti P.B. (Agrostis Sp. v.L.) (Godron, Florai- son des Graminees 1873) ist der Selbstbestäubung unterworfen, indem sich die Spelzen zwar weit öffnen, die Antheren aber während des Aufblühens den federigen Narben dicht anliegen. Nach Warnstorf (a. a. O.) sind die Blüten homogam und zwar entwickeln sich die Blüten in den oberen Rispenästen zuerst; ihre Spelzen sind schon früh vor 6 Uhr geöffnet und die grünlichen Antheren verstäuben; Narbenäste aufgerichtet, erstere anfangs auf steifen Fila- menten, weshalb Autogamie leicht eintreten. kann. 3021. Calamagrostis. Nach Kerner wird der Pollen um 12—1 Uhr verstäubt. 3022. C. neglecta Fr. Homogam; verstäubt schon zwischen 6—7 Uhr morgens. Pollen gelblich, unregelmässig tetra&drisch, fast glatt, durchschnittlich mit 37 « diam. (Warnstorf a. a. O.) — | 3023. C. arenaria (L.) Rth. Schwach protogyn; Narbenäste nicht austretend, schon innerhalb der noch geschlossenen Spelzen empfängnisfähig, während die noch geschlossenen Antheren bereits etwas aus den Spitzen der- ER N Gramineae, 541 selben hervorsehen; die Filamente der letzteren verlängern sich gewöhnlich erst nach dem Verstäuben der Pollenzellen und kippen über, daher Autogamie wohl Regel. Pollen pyramidal, bis 50 « lang und 37 u breit (Warnstorf a.a. O.). 3024. Ammophila arenaria Link. (Psamma arenaria Römer et Schultes) sah ich auf der Düne von Helgoland von zahlreichen Fliegen besucht (S. 536). 3025. Milium effusum L. ist, nach Kirchner (Neue Beobachtungen), schwach protogynisch. 3026. Stipa pennata L. ist, nach Hildebrand, homogam und der Fremd- wie Selbstbestäubung in etwa gleichem Grade unterworfen. — Die Arten der Gattung Stipa (excel. Aristella) sind, nach Kerner, zuweilen kleistogam. Hansgirg bezeichnet sie als pseudokleistogam. 3027. Phragmites communis Trinius (Arundo Phragmites L.) ist, nach Deichmann, der Kreuzbefruchtung unterworfen. 3028. Sesleria eoerulea Arduino ist nach Kirchner (Beitr. S. 8) ausgeprägt protogynisch. Auch 3029. S. elongata Host. und andere Arten sind, nach Hildebrand, protogynisch, so dass Selbstbestäubung ausgeschlossen ist. 3030. Koeleria eristata Pers. ist, nach Hildebrand und Kirchner, homogam. Nach Kirchner (Beitr. S. 8) treten die Narben seitlich zwischen den auseinanderklaffenden Spelzen hervor, und die blauschwarzen Antheren sitzen auf den steif aufrechten, 6 mm langen Staubfäden, so dass spontane Selbstbestäubung leicht eintreten kann. Nach Hildebrand ist später Fremd- bestäubung möglich, indem die Narben noch längere Zeit in empfängnisfähigem Zustande aus den bereits geschlossenen Spelzen hervorstehen. 3031. Aira eaespitosa L. bee, nach Kerner, den Pollen bereits um 5—6 Uhr morgens. 3032. A. flexuosa 1]. ist, nach Kirchner (Beitr. S. 8), homogam, doch sind die Blüten noch offen und die Narben noch empfängnisfähig, wenn die blau- schwarzen Antheren bereits abgefallen sind. Es kann daher alsdann nur Fremdbestäubung erfolgen. Nach Kerner wird der Pollen zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags verstäubt, 3033. Holeus lanatus L. ist, nach Hildebrand (Gramineen S. 758), andromonöeisch. Jedes Ährchen enthält zwei Blüten: eine zweigeschlechtige homogame und eine männliche Blüte. Fremd- und Selbstbestäubung sind in etwa gleicher Weise begünstigt. Nach Hildebrand öffnen sich die Blüten mittags; nach Kerner können sich die Blüten dieser und der anderen Arten der Gattung Holcus bei günstiger Witterung ‚und bei 14° C. am Blühtage zweimal öffnen, nämlich morgens 6 Uhr und abends 7 Uhr, doch dauert der Vorgang des Blühens nur 15—20 Minuten. — Nach Körnicke ist jedoch bei H. lanatus die Hauptblüte abends, während die Morgenblüte den Charakter einer Nebenblüte trägt, ein Verhältnis, welches - bei H. mollis gerade umgekehrt ist. Es scheint diesem Autor jedoch nicht unwahr- - scheinlich, dass die Nebenblüte auch ausfallen kann. 542 Gramineae. Pollen, nach Warnstorf, im Wasser weiss, kugelig, glatt, etwa 31 u diam. 3034. H. mollis L. hat, nach Mac Leod (Bot. Jaarb. V. S. 301), diesselbe Anordnung der Blüten im Ährchen wie vor. 3035. Arrhenatherum elatius Mert. et Koch. [Godron a.a. O,; Kirchner Beitr. S. 89; Mac Leod,. B. Jaarb. V. S. 299—301; Kerner, Fig. 420. Arrhenatherum elatius M. et K. (Nach Kerner.) 1] Geschlossene Anthere. 2 Geöffnete Anthere. 3 Blütenährchen mit ausgesperrten Spelzen und herabhängenden Antheren bei ruhiger Luft. 4 Dasselbe bei bewegter Luft. Die Antheren einer Blüte mit pendelnden Antheren und ausstäubendem Pollen; die Antheren einer anderen Blüte des Pollens beraubt; von einem Filament die Anthere bereits abgefallen; die Antheren einer anderen Blüte noch geschlossen, im Vorschieben begriffen. Pflanzenleben II. S. 138] — Auch diese Art ist andromonöeisch. Jedes Ährchen enthält wieder zwei Blüten: eine zweigeschlechtige homogame und eine männliche Blüte. Die beiden Blüten des Ährchens öffnen sich gleichzeitig. Sofort kippen alsdann die Staubfäden um, so dass die Antheren nach unten hängen. Letztere springen an der nach unten gerichteten Spitze auf, so dass Graminene, 543 spontane Selbstbestäubung in der Regel ausgeschlossen ist (Kirchner). Die Antheren schieben sich, nach Kerner, beim Öffnen der Antheren infolge starken Wachsen der Staubfäden hervor, wobei sie sich in zehn Minuten um das Drei- bis Vierfache_ihrer ursprünglichen Länge vergrössern. Die anfangs steifen Filamente erschlaffen alsdann, wobei die Antheren umkippen und sich an der jetzt nach unten gerichteten Spitze öffnen. Die Antherenhälften treten dabei nach entgegengesetzten Richtungen auseinander und bilden je eine kahn- artige Höhlung, in welcher der Pollen bei ruhiger Luft liegen bleibt. Werden die Antheren alsdann vom Winde geschüttelt, so wird der Pollen in einzelnen Partien fortgeführt, bis die Antheren gänzlich entleert sind. 3036. Avena Scheuchzeri All. ist, nach Kirchner (Beitr. S. 8), homo- gam, doch hängen die Narben noch frisch zwischen den Spelzen hervor, wenn die Antheren bereits abgefallen sind. 3037. A. pubeseens L. ist nach Kirchner (Flora S. 134) schwach protogynisch mit langlebigen Narben. Die Antheren öffnen sich nämlich erst eine kurze Zeit nach dem Auseinandertreten der Spelzen, während die Narben beim Beginn des Blühens bereits entwickelt sind. Dieselben bleiben noch empfängnisfähig an den noch auseinandergespreizten Spelzen, wenn die Antheren bereits abgefallen sind. Es ist daher zu Anfang und zu Ende der Blütezeit Fremdbestäubung möglich. — Verstäubt nach Warnstorf nachmittags zwischen 4—7 Uhr zum 2. Male. Ludwig sah die Ähren von Fliegen besucht (s. $. 535). 3038. A. sativa L, ist homogam. Nach Godron öffnen sich die Blüten des Hafers zwischen 2 und 4 Uhr nachmittags, und zwar kippen die Staub- - blätter um, bevor die Antheren sich geöffnet haben, so dass der Pollen nicht auf die eigene Narbe fällt. Während also Godron die Fremdbestäubung für vorwiegend hielt, scheint nach Rimpau spontane Selbstbestäubung mit grosser Sicherheit einzutreten, da die Staubfäden sich hier sehr langsam verlängern und die Antheren sich bereits in der Nähe der Narbe öffnen. Rimpau beobachtete einige Male, dass die Antherenwände sich plötzlich lebhaft zusammenziehen und dabei eine Portion Pollen unmittelbar gegen die Narbe geschleudert wurde. Bei Ausschluss der ' Fremdbestäubung ist der Hafer vollkommen fruchtbar. An den kleineren oberen - Blüten scheint ausnahmsweise Allogamie vorzukommen. (Vgl. Hackel Bot. - Centralbl. XII. $S. 8. Nach Hildebrand ist Fremdbestäubung vor Selbst- 1 bestäubung begünstigt. Die Blütenöffnung geschieht nach Hildebrand, bei - troeknem Wetter nachmittags oder gegen Abend. Bei ungünstiger Witterung findet pseudokleistogam Autogamie in der geschlossen bleibenden Blüte statt. 4 Auch nach von Liebenberg ist der Hafer selbstfertil. i Nach Appel (briefl. Mitt.) liegt ein Beweis für das Vorkommen der - Fremdbestäubung wenigstens einzelner Varietäten in dem Vorhandensein von - Zwischenformen zwischen A. sativa und A, fatua. Während Haussknecht - diese Formen für Zwischenformen. nicht hybrider Abstammung ansieht und daraus " ableitet, dass unser A. sativa lediglich eine Kulturform des A. fatua sei, die “durch Jahrhunderte lange Züchtung hervorgebracht wurde, neigen Körnicke 544 Gramineae. und ebenso Appel, welch letzterer diese Formen zahlreich bei Coburg, Würz- burg und Schaffhausen beobachtete, mehr zu der Annahme, dass dieselben durch Bastardierung entstanden seien. Gestärkt wird diese Annahme dadurch, dass bei der Weiterkultur die Pflanze in Variation tritt, auch wenn eine Fremd- bestäubung ausgeschlossen wird. Nach Kirchner (Flora S. 133) schreitet das bei günstiger Witterung eintretende, nachmittags beginnende und bis zum Abend andauernde Aufblühen in der ganzen Rispe von der Spitze nach unten fort. Von den beiden Blüten jedes Ährchens öffnet sich die untere zuerst, die andere bei günstiger Witterung kurz darauf; da die Blüten meist eine hängende Stellung haben, so bewegen sich während des Blühens die Antheren an den Narben vorbei. Öffnen sich die Antheren schon vor der Beendigung der Streckung der Antheren, so erfolgt reichliche Selbstbestäubung; geschieht die Antherenöffnung später, so unterbleibt sie. Fast regelmässig erfolgt Bestäubung innerhalb der Blüten derselben Rispe, selten Kreuz- bestäubung; letztere tritt nur an den kleinen obersten Blüten der Ährchen ein. Neben der Nachmittagsblütezeit findet sich nach Körnicke, bei manchen Varietäten selten, bei anderen häufig, noch eine zweite Blütenöffnung am Vor- mittag. Dieselbe beginnt bei günstiger Witterung bereits vor 8 Uhr morgens und hält einige Stunden au. Immer aber öffnet sich die Hauptmasse der Blüten nachmittags. | Überhaupt ist die Zeit des Aufblühens gewissen äusseren Einflüssen unter- worfen. So kann dieselbe verzögert werden durch heisses trockenes Wetter bei Sonnenschein und trockenem Boden. Ein kurzer eintretender Regen kann dann ein schnelles Öffnen vieler Blüten veranlassen. Feuchtes warmes Wetter ruft eine frühere Öffnung hervor. 3039 —40. A. orientalis Schreb. und A. nuda L. sind, nach Hilde- brand, homogam, sie öffnen ihre Blüten wie A. sativa bei günstiger Witte- _ rung und sind bei ungünstiger pseudokleistogam. Auch 3041. A. sterilis L. ist homogam. 3042. Trisetum flavescens P. B. verstäubt, nach Kerner den Pollen gegen 7-—--8 Uhr morgens, nach Warnstorf, zwischen 6—7 Uhr morgens. — Pollen pyramidal, etwa 37 u lang und 25 - 28 u breit. — Blüten homogam. 3043. . Eragrostis abessinica L. [Körnicke, a. a. O.] — Die Befruch- tung findet meist pseudokleistogam statt, da die Staubbeutel den Narben anhängen und wenigstens bei den von Körnicke beobachteten Formen die Blüten sich nicht öffneten. 3044. Eleusine coracana Gärtn. Nach Körnicke (a. a. O.) öffnen sich die Blüten. Die Narben erreichen mit ihrer Spitze die Spitze der Spelzen. Die der Länge nach aufreissenden Staubbeutel befinden sich in der Höhe der Narben, und da beide gleichzeitig entwickelt und in die Höhe gerichtet sind, auch sich mehr oder weniger anliegen, so findet eine Selbstbefruchtung statt, wobei eine Fremdbestäubung nicht ausgeschlossen ist. 3045. Poa pratensis L. ist, nach Kirchner (Flora $S. 141) homogam mit langlebigen Narben, indem letztere noch seitlich aus den Blüten heraus- ’ Gramineae, 545 hängen, wenn die blaugrauen Antheren bereits entleert sind. — Nach Kerner verstäuben die Poa-Arten den Pollen bereits zwischen 4 und 5 Uhr morgens. Nach Beijerinck sind die Poa-Arten selbstfertil. 3046. P. nemeralis L. Homogam; verstäubt gegen Mittag. Pollen bis 37 u diam. (Warnstorf a. a. O.). 3047. P. annua L. sah H. Müller von Melanostoma mellina L. besucht (s. S. 535). 3048. Briza media L. ist nach Hildebrand (Gramineen 8. 758) homo- gam. Verstäubt zum 1. Male in den ersten Vormittagsstunden und Zum 2. Male zwischen 6—7 Uhr nachmittags. Pollen pyramidal, etwa 40 u lang und 31 u breit. (Warnstorf a. a. O.). 3049. Glyceria plicata Fries. ist nach Kirchner (Beitr. S. 9) proto- gynisch mit langlebigen Narben. Die beiden weissen pinselförmigen Narben sind bereits entwickelt, wenn die Spelzen sich auseinanderspreizen. Nachdenı - die Staubfäden sich alsdann gestreckt haben, kippen die Staubblätter um, und nun öffnen sich die hellgelben Antheren. Nach kurzer Zeit schliessen sich die Spelzen wieder und klemmen dabei Staubblätter und Narben zwischen sich ein, und zwar erstere mit den entleerten Antheren oben an der Spitze, letztere zu beiden Seiten am Blütengrund. Die Narben erscheinen noch frisch wenn die Antheren bereits abgefallen sind. Spontane Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Nach Warnstorf früh 6 Uhr bereits verstäubt. Neben Individuen mit um diese Zeit bereits geschlossenen Spelzen und weit heraushängenden, entleerten, gelben Antheren standen andere mit noch weit geöffneten Spelzen, deren Narben- äste und Staubblätter sich innerhalb der Spelzen befanden; Selbstbestäubung ist in diesem Falle unvermeidlich. 3050. 6. aquatica Wahlenb. Homogam; verstäubt noch nachmittags zwischen 5—6 Uhr (wahrscheinlich zum 2. Male). Pollen weisslich, pyramidal, bis 50 « lang und 35 u breit. (Warnstorf a. a. O.) — 3051. Molinia eoerulea Moench. Die interessanten Beobachtnngen von Ludwig s. S. 535. 3052. Dactylis glomerata L. ist nach Kirchner (Beitr. S. 9.) schwach protogynisch mit langlebigen Narben. Die Staubfäden haben sich noch nicht völlig gestreckt, die Antheren sind noch nicht aufgesprungen, wenn die Narben bereits entwickelt sind und seitlich zwischen den auseinandergespreizten Spelzen hervortreten. Haben die Staubfäden ihre volle Länge erreicht, so schlagen sie sich nicht nach unten, sondern bleiben ziemlich steif ausgestreckt, so dass jetzt leicht spontane Selbstbestäubung eintreten kann. Die Narben erscheinen nach der Entleerung der Antheren noch frisch. — Nach Hildebrand (Gramineen S. 756) sind die Blüten homogam, doch ist Fremdbestäubung begünstigt. Die Blütenöffnung erfolgt nach Kerner, zwischen 6 und 7 Uhr morgens, nach Warnstorf von 6—9 Uhr vormittags. — Ludwig sah die Blüten von Fliegen besucht (s. S. 535). 3053. Cynosurus ceristatus L. ist, nach Hildebrand (Gramineen, S. 758) homogam; Fremd- und Selbstbestäubung sind in etwa gleicher Weise Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 07 - £} j \ 1} = 546 Gramineae. begünstigt. Die gelben oder violetten Antheren anfänglich auf langen steifen Filamenten, bald aber überhängend; Narbenäste weit heraustretend. Verstäubt schon zwischen 6—-7 Uhr morgens. Pollen pyramidal, unregelmässig weisslich, bis 37 u lang und 31 u breit. (Warnstorf a. a. O.) — Nach Kirchner (Flora S. 143) sind die Antheren teils rote, teils gelbe. Ebenso (a. a. O.) bei 3054. Festuca pratensis Huds. Die Festuca-Arten sind nach Beijerinck, selbstfertl. — H. Müller sah die Blütenähren von Melano- stoma mellina L. besucht. (s. S. 535.) | 3055. F. elatior L. ist, nach Hildebrand, homogam, und zwar ist Fremd- und Selbstbestäubung in etwa gleichem Grade möglich. Nach Warns- torf ragen die Narbenäste aus den geöffneten Spelzen weit hervor; die auf langen Filamenten stehenden, pendelnden, gelben Antheren öffnen sich meist erst nach ihrem Austritt, seltener schon innerhalb der Spitze der sich eben abbiegenden Deckspelze. 3056. F. pulchella Sehrad. Da die Staubfäden sich nicht nach unten schlagen, sondern ziemlich steif ausgestreckt bleiben, tritt leicht Selbstbestäubung ein (Schröter). Dasselbe gilt für 3057. F. pumila Chaix. 3058. F. rubra L. var. fallax Thuill. Die Staubfäden schlagen sich nach unten so, dass Selbstbestäubung verhindert ist (Schröter). Dasselbe gilt für 3059. F. rupicaprina Hack. 3060. F. ovina L. sah Delpino (Ult. oss. in Atti XVIL) bei Florenz von Käfern (Henicopus hirtus L. = pilosus Scop. und Nemognatha) besucht, welche mit grosser Schnelligkeit von Blütenstand zu Blütenstand flogen. 3061. F. distans Kth. Homogam; beim Öffnen der Spelzen stehen die Antheren auf verhältnismässig kurzen steifen Filamenten und überragen die langen Narbenäste wenig, weshalb leicht Autogamie eintreten kann. Ver- stäubt bereits 6 Uhr früh. (Warnstorf a. a. O.) — 3062. F. arundinacea Schreb. Homogam; verstäubt in den Vormittags- stunden. Pollen weiss, pyramidal, bis 50 u lang und 31—34 u breit. (Warns- torl.a 0.0) 3063. F. gigantea Vill. Schwach protogyn: Spelzen schon vor 6 Uhr morgens geöffnet und die Narbenäste weit hervorragend, während die Antheren noch aufrecht und geschlossen sind; zwischen 6—7 Uhr treten sie bereits heraus und verstäuben. Im Laufe des Vormittags schliessen sich die Spelzen wieder und es hängen nur noch die entleerten Antheren heraus. Pollen pyramidal, etwa 43 u lang und 37 « breit. (Warnstorf a. a. O.) 3064. Brachypodium pinnatum P. B. sah H. Müller von einem Käfer besucht (s. S. 536). Nach. Kirchner (Flora .$. 149) hängen die Narben noch zwischen den Spelzen heraus, wenn die Antheren schon abgefallen sind. Warns- torf (a. a. O.) bezeichnet die Blüten als homogam; die Spelzen öffnen sich schon früh vor 6 Uhr und die Staubblätter verstäuben zwischen 6—-7 Uhr. Narbenäste weit hervortretend, Staubbeutel auf langen Filamenten überhängend, Graminene. 547 deshalb Autogamie ausgeschlossen. Pollen weisslich, pyramidal, bis 46 « lang und 31—35 u breit. (Warnstorf a. a. O.) 3065. Scolochloa festucacea Link (Festuca borealis M. et K., Graphephorum festucaceum A. Gray, Fluminia arundinacea Fries) ist, nach Hildebrand (Gramineen $, 758), homogam, doch ragen die Narben noch im frischen Zustande zwischen den schon geschlossenen Spelzen hervor, wenn die Antheren bereits entleert sind. 3066. Bromus secalinus L. ist, nach Hildebrand (Gramineen $. 740, 758), homogam. Selbst- und Fremdbestäubung sind in etwa gleichem Masse möglich. Bei ungünstiger Witterung bleiben die Blüten geschlossen und befruchten sich pseudokleistogam selbst. — Nach Beijerinck sind die Arten von Bromus selbstfertil und in Holland meist kleistogam. 3067. B. ereetus Huds. ist, nach Kirchner (Beitr. S. 9, 10), homo- gam. Da sich jedoch die orangegelben Antheren gleich nach dem Auseinander- spreizen der Spelzen nach unten biegen, und sich auch nach unten öffnen, so tritt Selbstbestäubung in der Regel nicht ein. 3068. B. mollis L. sah H. Müller von einem Käfer besucht (s. S. 536). In der Regel nur kleistogam; mit chasmogamen Blüten nur zweimal: vormittags zwischen 7—8 und 10—11 Uhr angetroffen ; nach einigen Stunden wieder geschlossen. (Warnstorf a. a. OÖ.) 3069. B. sterilis L. Nur mit kleistogamen Blüten bemerkt. (Warnstorf a. a. O.) 3070. B. teetorum L. Blüten meist kleistogam; nur einmal abends 6 Uhr mit geöffneten Blüten und hervortretenden Narben und Staubblättern beobachtet. (Warnstorf a. a. O.) 3071. Tritieum vulgare Vill.e. Nach Delpino öffnen sich die Spelzen schnell und plötzlich. Dabei treten die Antheren seitlich heraus, springen auf und entleeren etwa den dritten Teil ihres Pollens auf die eigene Narbe, während der Rest in die Luft verstäubt wird. Dies geschieht in etwa einer Minute, und nach einer Viertelstunde treten die Spelzen schon wieder zusammen. Nach Delpinos Versuchen führt spontane Selbstbestäubung zur Bildung guter Früchte. Da, nach Delpino und nach Körnicke, jede Blüte nur eine Viertelstunde offen bleibt, die Blütezeit aber vier Tage dauert, so findet man stets nur einen geringen Bruchteil aller Blüten geöffnet. (H. M., Befr. S. 88.) Nach Kirchner (Flora S. 155) öffnen sich die homogamen Blüten langsam so weit, dass die Spitzen der Spelzen etwa 4 mm weit auseinander stehen. Dabei öffnen sich die Antheren an den Spitzen und lassen etwa !/s ihres Pollens in die Blüte fallen. Alsdann erst treten sie heraus und entlassen den Rest des Pollens in die Luft. Es tritt also regelmässig Selbstbestäubung ein, doch ist Fremdbestäubung durch den Wind nicht ausgeschlossen. Die Blütezeit einer Ähre dauert vier Tage. Ä Nach Hildebrand ist Selbstbestäubung durch das Umkippen der Antheren nach dem Auseinandertreten der Spelzen sehr erschwert. 35* 548 - Gramineae. Die Weizenblüten verhalten sich in Bezug auf das Aufblühen wie die Roggen- blüten. (S. daselbst.) | Nach Godron erfolgt die Blütenöffnung bei 16° um 41/2 Uhr morgens und ist um 6!/a—7 Uhr beendet. Kippen die Antheren beim Aufblühen schnell um, so bleiben die Narben in der Regel vom eigenen Pollen frei. Bei weniger günstigen Umständen geschieht das Aufblühen langsamer, und die Narben treten erst hervor, nachdem sie durch den eigenen Pollen belegt sind. Bei niedriger Temperatur (12—13°) oder bei mehrtägigem Regen bleiben die Blüten geschlossen, und es erfolgt pseudokleistogame Befruchtung. Nach Rimpau öffnen sich die Spelzen des Weizens bei 12—13° C. zwar schon etwas, doch findet reichliches Blühen erst bei 16°C. statt. Das Aufblühen ist nicht, wie Godron es darstellt, auf die frühen Morgenstunden beschränkt, sondern findet auch an allen Tagesstunden, selbst abends statt. Die Blütedauer ist von der Temperatur und der Trockenheit der Luft abhängig: bei 230 schlossen sich die Blüten bereits nach 15—20 Minuten wieder, bei niederer Temperatur erfolgte dies viel langsamer. Rimpau fand, dass die Antheren sich bereits öffnen, bevor sie beim Hervorwachsen die Oberkante der Spelzen erreicht haben, so dass spontane Selbstbestäubung in jeder Blüte die Regel ist; Godron beobachtete das Entgegengesetzte. Auch Rimpau fand, in Übereinstimmung mit v. Liebenberg, (lass der Weizen bei Ausschluss der Fremdbestäubung fruchtbar ist. Bei aus- bleibender Selbstbestäubung ist, nach Rimpaus Versuchen, Fremdbestäubung hinreichend gesichert (von 85 ihrer Antheren beraubter Blüten setzten 50 Samen an). Schon in der vierten Generation zeigten Kreuzungsprodukte eine deutliche Überlegenheit in Bezug auf die Durchschnittszahl der gebildeten Halme über die Inzuchtsprodukte. (Vgl. Hackel, Bot. Centralbl. XIH. S. 8). Nach Kerner verstäuben die Antheren zwischen 5 und 6 Uhr früh. Pollen, nach Warnstorf, weiss, elliptisch oder eiförmig, glatt, undurchsichtig, etwa 56 u breit und 75 w lang. 3072. T. Spelta L. hat dieselbe Einrichtung wie vor. (Hildebrand, Kirchner.) Bei ungünstiger Witterung bleiben, nach Askenasy, die Blüten pseudokleistogam geschlossen. (Hansgirg.) 3073. T. monococeum L. hat eine ähnliche Blüteneinrichtung wie T. vul- gare, doch öffnen sich die Spelzen weiter, und das Abblühen der ganzen Ähre geschieht schneller. Das Auseinandertreten der Spelzen erfolgt morgens. (Kirchner, Flora S. 156.) Auch Beijerinck fand die Blüten selbstfertil. | 3074. T. dicoeeum Schrk. Nach Hildebrand ist die Bestäubung der Narbe nur in einem Zeitraume von wenigen Minuten bei schwachem Auseinander- treten der Spelzen möglich, wobei die Antheren nur einen Teil ihres Pollens verstäubt haben. 3075. T. polonicum L. Bei dieser Art ist die Befruchtung vorwiegend pseudokleistogam. In sehr vielen Blüten bleiben die Staubbeutel stets innerhalb der Spelzen und liegen dann den Narben an. Auf kurze Zeit öffnen sich jedoch die Spelzen trotzdem, doch beträgt ihr Abstand kaum mehr als 2 mm. Die Staub- beutel öffnen sich, nach Körnicke, gewöhnlich nur an der Spitze. Gramineae, 549 3076. T. repens L. sah MacLeod von einer Muscide (Spilogaster) be- sucht. (s. S. 535.) 3077. T. caninum L. Blüten proterogyn und chasmogam; Spelzen um 8 Uhr morgens bereits geöffnet und die Narben hervortretend ; die Antheren öffnen sich erst gegen Mittag und verstäuben nach ihrem Austritt aus den Spelzen. Pollen pyramidal, gelblich-weis, fast glatt, durchschnittlich 50 «u diam. zeigend, (Warnstorf aa. a. O.) 3078. Secale cereale L. [Sprengel, S. 79—80.] — Nach Hildebrand schieben sich zuerst die Antheren zwischen den noch ziemlich geschlossenen Spelzen hervor; sind sie bis zum Grunde hervorgetreten, so kippen sie um, wobei gleich” zeitig ein Teil des Pollens aus den Antheren herausfällt und die eigene Narbe nicht getroffen werden kann. Später treten die Spelzen mehrere Stunden lang weit auseinander, und nun erst biegen sich die Narben hervor. Inzwischen haben die Antheren sich weiter geöffnet. und schütten den Pollen allmählich aus, doch gelangt dieser leichter auf die Narben fremder Blüten, als auf die eigene, weil die Antheren unter den Narben stehen. Es ist daher Fremdbestäubung zwar be- günstigt, doch Selbstbestäubung nicht ausgeschlossen. (Vgl. Loew, Bl. Fl. S. 372.) Nach Godron und nach Kerner öffnet der Roggen seine Blüten zwischen & und 7 Uhr morgens. Nach ersterem kippen die Antheren unter günstigen Ver- hältnissen sofort um, so dass Selbstbestäubung nicht eintritt. In rauheren Gegenden (nördliche Breite, höhere Gebirgslagen) kommt Kleistogamie, oder nach Hansgirg, Pseudokleistogamie vor. Nach Askenasy (Verh. d. nat. med. V. zu Heidelberg. N. Folge, Bd. II p. 261—273) biegen sich nach dem Auseinandertreten der Blütenspelzen zuerst die Narben ganz schnell abwärts, dann strecken sich die Staubblätter, während gleichzeitig die Antheren aufreissen. Dabei ist Autogamie nicht vollständig aus- geschlossen, doch erfolgt meist Xenogamie oder Geitonogamie durch Vermittelung des Windes. Nach Rimpau öffnen sich beim Roggen einzelne Blüten schon bei 12!/2° C. Die Zeit des Aufblühens ist nicht so beschränkt, wie Godron angiebt, sondern verteilt sich auf den ganzen Vormittag, Zur Sicherung der Fremdbestäubung ragen die Narben nach dem Zusammenschliessen der Spelzen noch einige Zeit hervor. Die von v. Liebenberg behauptete Selbststerilität des Roggens, wo- nach diese sich selbst für den Fall der Bestäubung mit Pollen aus anderen Blüten derselben Ähre geltend macht, ist nach Rimpau nicht allgemein, sondern es tritt dabei Selbstbestäubung ein, wenn auch geringer Fruchtansatz auf. Beijerinck bezeichnet den Roggen gleichfalls als selbststeril. Nach Rimpau (Wiener landw. Ztg. XXX. 1880. p. 333) ist die Be- fruchtung um so sicherer und erfolgreicher, je verschiedener die zu bestäubende Blüte und der dazu verwendete Pollen in Bezug auf ihren Ursprung sind. Kirchner (Flora S. 158) beschreibt die Blüteneinrichtung des Roggens in folgender Weise: Die Blüten sind homogam, aber die Antheren öffnen sich erst, wenn sie aus den weit auseinandergespreizten Spelzen hervortreten und nach 550 - Gramineae. unten umgeschlagen sind. Die Narben treten zwischen den Spelzen heraus und bleiben noch einige Zeit, nachdem die Spelzen sich wieder geschlossen haben, ausserhalb derselben. Fremdbestäubung ist danach die Regel, spontane Selbst- bestäubung tritt nur selten ein und hat Selbststerilität zur Folge. Das Blühen tritt bei günstigem Wetter nach Sonnenaufgang ein und dauert bis zum Abend. Die ersten Blüten öffnen sich in ?/s der Ährenhöhe; jede bleibt 1/4 Stunde ge- öffnet. Bei ungünstigem Wetter unterbleibt das Öffnen der Blüten und damit die Befruchtung. 3079. Elymus sabulosus M. B. Die Blüten sind homogam, doch ragen, nach Hildebrand, die Narben noch einige Zeit nach dem Schliessen der Spelzen in empfängnisfähigem Zustande aus der Blüte hervor. 3080. Hordeum vulgare L. Nach Delpino öffnen sich die Blüten der beiden mittleren Reihen nie, sondern befruchten sich kleistogamisch, während die der vier äusseren Reihen homogam sind und sich ähnlich wie die des Weizens ver- halten, so dass die Möglichkeit der Fremdbestäubung nicht ausgeschlossen ist. — Nach Darwin (Diff. forms) haben die Hordeum-Arten auch kleistogame Blüten. Nach v. Liebenberg ist die Gerste schon durch den eigenen Pollen be- fruchtet, bevor die Ähre aus der Blattscheide hervorgetreten ist. Nach Godron öffnen sich die Blüten aller sechs Reihen, Nach Kerner verstäubt der Pollen zwischen 5 und 6 Uhr morgens. Nach Rimpau öffnen sich die Blüten schon bei 12!/2°. Wach demselben scheint das Mittelährehen fast immer bei geschlossenen Spelzen zu verblühen, nur höchst selten öffnet es sich. Die Seitenährchen öffnen sich jedoch regelmässig. Demnach ist die Möglichkeit der Fremdbestäubung gering. 3081. H. distichum L. Nach Delpino sind nur die Blüten der beiden mittleren Reihen zweigeschlechtig, die der vier anderen Reihen sind männlich oder, nach Hildebrand, geschlechtslos. Meist bleiben, nach Delpino, auch die zweigeschlechtigen Blüten geschlossen und befruchten sich dann pseudokleistogam selbst. Zuweilen öffnen sich jedoch einzelne grössere derselben ein wenig, so dass dann die Möglichkeit der Se BE durch die männlichen Blüten vor- handen ist. Nach Godron öffnen sich die zweigeschlechtigen Blüten der beiden mittleren Reihen falls nur die Temperatur morgens zwischen 8 und 10 Uhr günstig ist (18—209). Rimpau fand die Blüten der zweizeiligen Gerste bald sämtlich geöffnet mit hervorgetretenen Antheren, bald fand er die Antheren während des Blühens zwischen den Spelzen eingeschlossen. Aber auch im ersteren Falle ist bei der geringen Öffnung der Blüten und dem frühzeitigen Aufspringen der Antheren spontane Selbstbestäubung fast unvermeidlich; sie scheint bei der Gerste noch weit mehr als bei Weizen die Regel zu sein. Nach Kirchner (Flora $. 159) öffnen sich die Blüten der beiden mittleren Reihen nie, sondern sie befruchten sich kleistogamisch selbst. Die Blüten der seitenständigen Ährchen öffnen sich dagegen regelmässig; sie sind homogam und Gramm. oo ..: | | 551 haben dieselbe Einrichtung wie die des Weizens, so dass also meist spontane Selbstbestäubung erfolgt. 3082. H. hexastichon L. öffnet, nach Rimpau, die Blüten schon bei 12!/2° ©. Das Mittelährehen scheint fast immer bei geschlossenen Spelzen zu verblühen, “doch öffnet es sich zuweilen; bei den Seitenährchen geschieht dies regelmässig. Nach Godron sind die Blüten sämtlicher sechs Ährchenreihen zweigeschlechtig und fruchtbar. ‘ 3083. H. Zeocrithum L. verstäubt, nach Rimpau, stets mit völlig ge- schlossenen Spelzen. Auch Godron beobachtete nur kleistogame Blüten. Hansgirg bezeichnet sie als pseudokleistogam. 3084. H. murinum L. Nach Hildebrand bleiben die Blüten der beiden mittleren Ährchenreihen geschlossen und befruchten sich selbst. Die Blüten der seitlichen sind männlich. Ihre Antheren stehen weit hervor, so dass ihr Pollen einige etwa sich öffnende Zwitterblüten befruchten kann. Die seitlichen männ- lichen Blüten verstäuben schon früh zwischen 6—7 Uhr; die Blüten der mitt- leren Ährchen sind zwitterig und kleistogam. (Warnstorf a. a. O.) 3085. H. bulbosum L. Nach Hildebrand stehen neben jeder Zwitter- blüte zwei seitliche männliche Blüten, deren Antheren sich später öffnen. Wenn die zweigeschlechtigen Blüten sich öffnen, so drängen sich zuerst die Antheren zwischen den Spelzen hervor. Alsdann treten die Narben zwischen einer Spalte derselben an der der Ährenspindel zugekehrten Seite rechts und links unten her- vor. Nach dem Umkippen der Antheren liegt deren geöffnete Spitze unterhalb der Narben. Diese bleiben auch nach dem Verstäuben der Antheren noch einige Zeit frisch. Es kann also leicht Fremdbestäubung erfolgen, und zwar auch durch den Pollen der später sich öffnenden Antheren der männlichen Seitenblüten. Letzteres ist, nach Wittmack, nicht möglich; er fand an den von ihm kul- tivierten Exemplaren den Pollen der Mittelblüten gänzlich unwirksam. Die ge- schlechtliche Vermehrung ist wohl durch die vegetative (durch den knolligen Stengelgrund) überflüssig geworden. (Nach Loew, Bl. Fl. S. 370. 371.) 3086. Sorghum vulgare Pers. ist, nach Kirchner (Neue Beob. S. 11) protogynisch. Sobald die Spelzen beginnen auseinanderzutreten, schlagen sich die pinselförmigen Narben seitlich zwischen denselben heraus. Beim weiteren Öffnen der Blüten stäuben die Antheren. Auch noch nach dem Schliessen der Spelzen bleiben die Narben ausserhalb derselben und vertrocknen dann allmählich. 3087. S. saccharatum Pers. ist, nach Kirchner (a. a. O.), schwach protogynisch. Aus der Spitze der nur wenig klaffenden Spelzen treten Narben und Antheren ‚hervor, und zwar gleich zu Beginn der Blütenöffnung erst die Spitzen der beiden Narben. 3088. Aegilops ovata L. Diese in Südeuropa, Kroatien u. s. w. heimische Art öffnet, nach Godron, die Blüten zwischen 9'/g und 10 Uhr morgens. Wenn die Temperatur 20—21° ©. beträgt, erfolgt das Aufblühen rasch und die Antheren kippen um, bevor sie sich geöffnet haben, so dass alsdann Selbst- bestäubung unmöglich ist. Ist die Temperatur niedriger, so erfolgt das Blühen so langsam, dass einzelne unbefruchtete Blüten bis zum nächsten Tage offen 552 Gramineae. — Coniferae. bleiben und dann durch den Pollen des um 2—3 Stunden früher blühenden Triticum bestäubt werden können. Hieraus erklärt sich, nach Godron, die Erscheinung, dass in dem nördlicher gelegenen Nancy die Bastarde zwischen Aegilops und Tritieum leichter spontan entstehen als in südlicheren Gegenden. (Nach Loew, Bl. Fl. S. 372.) — Auch die übrigen Aegilops-Arten stimmen n der Art des Blühens mit A. ovata überein, doch beobachtete er nur selten nach der eigentlichen Blütezeit noch offene Blüten. 3089. A. eylindrica Host. Diese in Ungarn, Slavonien u. s. w. heimische Art öffnet, nach Hildebrand, ihre homogamen Blüten gegen Mittag. Nachdem die Spelzen ein wenig auseinandergewichen sind, kippen die geöffneten Antheren nach unten um; gleichzeitig treten die Narben am Grunde der Blüten seitlich etwas hervor, so dass Selbstbestäubung erfolgen kann. Nach dem Abfallen der Antheren bleiben die Narben noch einige Zeit frisch und die Blüten geöffnet, so dass nun Fremdbestäubung möglich ist. (Nach Loew, Bl. Fl. S. 372.) 3090. Lolium temulentum L. ist nach Hildebrand (Gramineen S. 758), homogam; Fremd- und Selbstbestäubung sind in etwa gleicher Weise begünstigt. 3091. L. perenne L. ist, nach Kirchner (Flora S. 161), schwach proto- eynisch; nach Warnstorf schwach protogyn bis homogam; die Narben treten meist etwas früher aus den geschlossen bleibenden Spelzen hervor als die auf langen Filamenten herabhängenden gelben oder violetten Antheren. Verstäubung erfolgt schon in den frühen Morgenstunden. 3092. L. multiflorum Lam. öffnet, nach Kirchner (a. a. O.), die hell- gelben oder grauvioletten Antheren erst dann, wenn sie schon aus der Blüte heraushängen, so dass spontane Selbstbestäubung nicht stattfindet. 3093. Nardus strieta L. ist, nach Axell, ausgeprägt protogynisch. 160. Familie Coniferae Juss. Die sämtlichen Arten dieser Familie sind windblütig, und zwar sind die Blüten meist diöcisch, seltener monöeisch. Die männlichen Blüten bilden eine reichliche Menge sehr leichten, trocknen, mehligen Pollens, welcher zuweilen durch bläschenartige, lufterfüllte Anhänge für die Entführung durch den Wind ganz besonders geeignet gemacht ist. Die Menge des gebildeten Pollens ist zuweilen eine so grosse, dass er zur Zeit der Blüte von Kiefern- oder Fichtenbeständen vom Winde oft weit fortgeführt und, vom Regen zu Boden geschlagen, öfters die Erscheinung des sogenannten Schwefelregens hervorbringt. Die Mikropyle der Samenknospe sondert zur Blütezeit einen Flüssigkeits- tropfen aus (Delpino, Ult. oss. II. fasc. I. 1870), welcher die vom Winde herbeigeführten Pollenkörner auffängt und bei seinem Eintrocknen in die Mikro- pyle hineinzieht. Zur Zeit der Bestäubung ist die Spitze des Knospenkernes aufgelockert, meist tief ausgerandet und so vorbereitet, die Pollenkörner zu empfangen und Coniferae. 553 den Pollenschläuchen das Eindringen in das Gewebe des Knospenkernes zu erleichtern. Die Pollenkörner gelangen, durch den Wind getrieben, bei den Taxineen unmittelbar auf die Samenknospe; bei den Cupressineen werden sie den aufrecht *tehenden Samenknospen teilweise schon durch die Schuppen zugeleitet; bei den Abietineen finden sich besondere pollenleitende Organe, und zwar besorgen dies bei Pinus silvestris, Pumilio, Picea die Frucht- schuppen, bei Larix und Abies die Deckschuppen,. Um den Pollenkörnern den richtigen Weg zu weisen, dient ein Kiel, welcher daher bei den erstgenannten beiden auf der Fruchtschuppe, bei den letzten beiden auf der Deckschuppe sitzt. Bei Picea fehlt der Kiel, doch ist die Gestalt der Schuppen eine solche, dass die Bestäubung auch ohne Kiel leicht erfolgt. (Strasburger.) Die Pollenkörner einiger monöecischer Arten zeigen, wie schon oben erwähnt, je zwei Luftsäcke, welche ihnen eine ganz besonders leichte Beweglichkeit ver- schaffen. Hartig (Bot. Ztg. 1867, Nr. 9) nimmt an, dass diese Luftsäcke des- halb bei Fichten, Tannen und Kiefern auftreten, weil die weiblichen Blüten bei den zwei ersten sehr ausgeprägt, bei der letzten sich vorwiegend im Gipfel der Bäume entwickeln. Die Luftsäcke sollen nun den Pollenkörnern zu einer auf- steigenden Bewegung verhelfen und sie auf diese Weise zu den weiblichen Blüten führen. Durch diese Annahme Hartigs werden aber die Luftsäcke der Podo- carpus-Arten, bei Pinus canadensis u. s. w., durchaus nicht erklärt. Strasburger ist der Ansicht, dass die leichte Beweglichkeit, welche die Luft- säcke den Pollenkörnern gewisser Arten verleihen, bei anderen auf anderem Wege — durch grosse Trockenheit, besondere Kleinheit — erreicht wird. Auf eine Eigentümlichkeit der Coniferen-Zapfen macht Strasburger noch aufmerksam: Zur Zeit der Bestäubung sind die Zapfen meist schön hochrot gefärbt und werden nachher unscheinbar grün oder braun. Bei den angiospermen Pflanzen dienen solche Färbungen bekanntlich zur Anlockung der Insekten. Die Färbung der Coniferen-Zapfen lässt aber eine solche Deutung unmöglich zu, da die Übertragung des Pollens stets durch den Wind geschieht und bisher noch niemals eine Übertragung durch Insekten beobachtet ist. Bei angiospermen Pflanzen, fährt Strasburger fort, ist die Färbung der Blütenhüllen eine gezüchtete Eigentümlichkeit, welche der Bestäubung zu nutze kommt; wie aber bei den Coniferen? Eine vererbte Eigentümlichkeit kann es nicht sein, denn die Coniferen stammen unmöglich von insektenblütigen Pflanzen ab. Es bleibt also nichts übrig, als die rote Färbung der Zapfen zur Blütezeit als eine Korrelativerscheinung aufzufassen, welche durch die erhöhten Lebensprozesse zur Blütezeit sekundär hervorgerufen ist und später wieder ver- schwindet. Wir können uns nun denken, sagt Strasburger, dass auch die analoge Färbung der Blütenhüllen angiospermer Pflanzen einer ähnlichen Ursache ihre Entstehung verdankt ‚und erst später bei der Bestäubung durch Insekten verwertet und weiter gezüchtet wurde. Diese letzten Angaben habe ich der Arbeit von E. Strasburger: „Die Bestäubung der Gymnospermen“ (Jenaische Zeitschrift VI. 1871) entnommen, 554 Coniferae. Eine ausführliche Darstellung der Befruchtungsvorgänge giebt Strasburger in ‘seiner Schrift: „Die Befruchtung der Coniferen“ (4°. 22 Seiten mit 3 Tafeln, Jena 1869). | Die in der erstgenannten Abhandlung niedergelegten Beobachtungen sind folgende: 3094. Taxus baccata L. |Strasburger, a. a. O. 8. 253.] — Die Mikropyle der Samenknospen scheidet einen kleinen Flüssigkeitstropfen aus, welcher die bei dem leisesten Luftzuge umherstäubenden Pollenkörner auffängt, so dass jeder Tropfen dicht mit Pollenkörnern erfüllt ist. Allmählich verdunsten diese Tropfen und ziehen sich langsam wieder in die Mikropyle zurück, so dass gegen Abend nichts mehr von ihnen zu bemerken ist. Mit ihm haben sich die Pollenkörner in die Mikropyle zurückgezogen und gelangen so zu dem auf- gelockerten Gewebe an der Spitze des Knospenkernes, wo sie Pollenschläuche treiben. — Nach Kerner schliessen an den männlichen Blüten die schild- förmigen Konnektive anfangs dicht köpfchenartig aneinander, sodann bilden sich zwischen den Schildern spaltenförmige Öffnungen, durch welche der Pollen bei trockener Witterung ins Freie gelangt, während bei. feuchter Witterung sich die Spalten wieder zusammenziehen. — Nach ©. Sanio (Bot. Jahrb. 1883. I. S. 483) ist die Eibe nicht immer diöcisch, sondern auch zuweilen monöeisch. — Pollen- zellen, nach Warnstorf (Nat. V. d. Harzes XT), weisslich gelb, unregelmässig tetraödrisch, dicht und kleinwarzig, 25—30 u diam. 3095. Ginkge bilobaL. (Salisburia adiantifolia Sm.) (Strasburger, S. 253, 254) zeigt denselben Befruchtungsvorgang wie Taxus. Auch hier wird zur Zeit der Bestäubung am Rande der Mikropyle ein klarer Flüssigkeitstropfen ausgeschieden, in welchem ebenfalls die Pollenkörner aufgefangen und durch dessen nachträgliche Verdunstung in das Innere der Samenknospe geführt werden. Das Gewebe an der Spitze des Knospenkernes ist zu dieser Zeit aufgelockert, selbst teil- weise aufgelöst, so dass ein tiefer Kanal entsteht, der fast bis in die Mitte des Knospenkernes führt. Die in diese Höhlung geratenen Pollenkörner können ihre Schläuche leicht zwischen die aufgelockerten Zellen treiben. Der Vorgang währt auch hier mehrere Tage. Ist die Bestäubung vorüber, verdieken sich die Ränder der Mikropyle, so dass diese geschlossen wird. 3096. Juniperus communis L. [Strasburger, 8. 255.] — Zweihäusig. Zur Zeit der Bestäubung ragen die drei Samenknospen mit verlängertem Halse zwischen den drei am Grunde verbundenen Fruchtblättern hervor und scheiden eine wässerige Flüssigkeit aus; ihre Mikropylränder sind etwas ausgebreitet, zierlich eingeschnitten und weit geöffnet, so dass die Pollenkörner leicht in die- selben geraten können. Die Spitze des Knospenkernes ist ausgehöhlt und zur Aufnahme des Pollens bereit. Nach der Bestäubung verdorren Mikropylrand und Knospenkernspitze. — Nach Kerner erfolgt das Ausstäuben der männ- lichen Blüten wie bei Taxus. — Das Zahlenverhältnis zwischen männlichen und weiblichen Stöcken fand Forsberg (Bot. Centralbl. XXXIH. $. 9) bei Stockholm und auf Dovre je nach der Bodenbeschaffenheit sehr wechselnd; er " Coniferae, 555 fand auf 100 männliche Pflanzen 63 weibliche (im lichten Fichtenwald) bis 143 weibliche (auf magerem Sandboden des Dovre). Dieselbe Blüteneinrichtung hat 3097, J. rigida Sieb. et Zuee. (Strasburger, a. a. O.) 3098. Pinus silvestris L. [Sprengel, S. 432—433; Strasburger, S. 251—253.] — Einhäusig. Die jungen weiblichen Blütenzapfen stehen noch vor der Entfaltung der Doppelnadeln dicht an der Spitze der jüngsten Triebe einzeln oder zu mehreren aufrecht und sind daher von allen Seiten zugänglich. Die Fruchtschuppen haben in der Mitte einen vorspringenden, verlängerten Kiel und. rücken zur Blütezeit infolge einer Streekung der Achsenspindel etwas aus- einander. Zu dieser Zeit ist der der Achse zugekehrte Mikropylrand der beiden Samenknospen, welche zu je einer rechts und links am Grunde jeder Schuppe sitzen, zu zwei langen seitlichen Fortsätzen ausgewachsen, welche aus farblosen, glashellen, mit Flüssigkeit prall angefüllten Zellen gebildet werden und stark secernieren. Geraten die vom leisesten Luftzuge in grossen Staubwolken bewegten Pollenkörner auf den jungen Zapfen, so gleiten sie an den aufgerichteten Schuppen zu beiden Seiten des Kieles hinunter und gelangen zu den Flüssigkeit aus- sondernden Fortsätzen und werden allmählich in das Innere der Samenknospe eingesogen. Der Kiel der Schuppe bewirkt, dass die Pollenkörner an der glatten und trocknen Oberfläche hinabgleiten und leicht zu den Samenknospen gelangen. Diejenigen, welche das Ziel verfehlen, geraten in einen der Gänge, welche rechts und links um die Achse infolge der schmalen Insertion der Schuppen verlaufen und können dann tiefer liegende Samenknospen bestäuben. Nach geschehener Befruchtung nehmen die Schuppen rasch an Dicke zu und schliessen aneinander, indem an den Rändern abgesondertes Harz zu ihrer Verklebung beiträgt. Der Kiel entwickelt sich nicht weiter, sondern vertrocknet allmählich. Die ursprüng- liche schön bräunlichrote Färbung verliert sich, und der Zapfen geht allmählich in die hängende Lage über. Die Mikropyle bleibt noch lange Zeit offen und wird erst viel später durch starke Verdickung ihres Randes geschlossen. — Nach Kerner wird der Pollen beim Ausstäuben erst auf der Rückseite des nächst unteren Pollenblattes in zwei seichten Gruben abgesetzt, von wo er dann durch den Wind entführt wird. Redtenbacher beobachtete an blühenden Föhren in Österreich die Coleoptera: a) Alleculidae: 1. Omophlus amerinae Curt. b) Telephoridae: 2. Dasytes obscurus Gyll.; 3. Haploenemus pini Redt.; 4. H. pini Redt. var. serratus Redt.; 5. H. tarsalis Sahlb.; sowie bei Wien die Rüsselkäfer: 1. Brachonyx indigena Hbst.; 2. Magdalis violacea L. 3099 —4002. P. Pumilio Haenke hat, nach Strasburger (a. a. O.), genau dieselbe Bestäubungseinrichtung wie Pinus silvestris. An diese beiden Arten schliessen sich P. Pinaster Soland. in Ait., P. rigida Miller an. Ähnlich in allem ist P. resinosa Soland. in Ait., doch ist der Kiel bei dieser Art einwärts gerichtet. (Strasburger, a. a. OÖ. Anm.) 4003. Picea excelsa Link (P. vulgaris Link, Pinus Abies L, P. Picea Duroi, Abies excelsa Poiret) [Strasburger, a. a. O. 8. 253.] — Einhäusig. Die Bestäubungseinrichtung ist im wesentlichen dieselbe wie bei 556 Coniferae, Pinus silvestris. Die jungen weiblichen Zapfen entwickeln sich einzeln aus den Endknospen der jährigen Zweige. Da sie erheblich grösser als bei Pinus silvestris sind, so ragen sie zwischen den entwickelten Nadeln des Zweiges hervor. Die verkehrt-eiförmigen Fruchtschuppen sind nur in ihrer inneren Hälfte aufgerichtet; in ihrer äusseren Hälfte stehen sie fast wagerecht ab. Da sie keinen Kiel besitzen, wird der Pollen zwischen der vorspringenden Mitte und den beiden etwas einwärts gebogenen Rändern der inneren Schuppenhälfte abwärts geleitet. Die Samenknospen verhalten sich wie die der Kiefer; auch die übrigen Ein- richtungen stimmen mit denen von Pinus silvestris überein. Nach der Be- fruchtung werden die bis dahin schön rotgefärbten Zapfen braun und grün und gehen in eine hängende Lage über; die Schuppen richten sich allmählich auf und legen sich fest aneinander. Nach Kirchner (Flora S. 53) entwickeln sich die weiblichen Blütenstände desselben Baumes etwas früher, als die männlichen, so dass Kreuzbestäubung begünstigt ist. Redtenbacher beobachtete an blühenden Fichten in Österreich die Coleoptera: a) Cantharidae: 1. Cantharis tristis F. b) Cureulionidae: 2. Ötiorhynchus multipunctatus F.; v. Fricken in Westfalen an Fichtenblüten die Anobiide Ptinus dubius Strm. 4004-4008. An die Fichte schliesst sich, nach den Abbildungen von Lambert (A description of Genus Pinus, London 1803), Picea alba Link, P. nigra L., Pinus Strobus L., und Tsuga eanadensis Carr. (Pinus canadensis L.), sowie nach den Abbildungen von Parlatore (Studii organografici sui fiori e sui frutti delle Conifere, Firenze 1864), Cedrus Libani Barrel (Stras- burger a. a. O. S. 253, 254. Anm.) an. 4009. Larix deeidua Miller. (Larix europaea DC, Pinus Larix L,, Abies Larix Lmk., [Strasburger, a. a. O. S. 254, 255.] — Einhäusig. Da die Deckschuppen sich stark entwickeln und zur Blütezeit die Hauptmasse des Zapfens bilden, während die Fruchtschuppen dann fast nur aus den beiden Samenknospen bestehen, so müssen die Deckschuppen die Leitung des Pollens besorgen. Sie sind violett oder purpurrot gefärbt, eiförmig, oben ausgerundet, aufgerichtet und etwas nach aussen gebogen; in der Mitte zeigt sich eine An- deutung eines Kieles, der sich eine kurze Strecke frei nach aussen fortsetzt. Da die Seitenränder der Deckschuppen etwas einwärts gebogen sind, entsteht zu beiden Seiten des Kieles je eine Rinne, in welcher die Pollenkörner bis zu der kleinen Fruchtschuppe hinabgleiten. An den Rändern derselben werden sie nach links oder rechts geleitet, und dieser Einrichtung entsprechend ist der pollen- auffangende Fortsatz der Samenknospen bei der Lärche einseitig und bildet einen nach oben und innen gerichteten, helmartig eingebogenen, breiten Lappen, in welchen die an der Seite der Schuppe hinabgleitenden Pollenkörner notwendig hineinfallen müssen. Nach der Befruchtung bleiben die Zapfen aufrecht — Nach Kerner stäuben die männlichen Blüten in derselben Weise wie bei der Kiefer aus. — Pollenzellen, nach Warnstorf (Nat. V. des Harzes XI), blass- gelb, halbkugelich, glatt, 75—87. u diam. 4010. Abies alba Miller. (Pinus Picea L, Pinus Abies Duroi, Abies pectinata DC.) [Strasburger, S. 255.] — Einhäusig. Die u Eee Te EN = ra a A Te u a aa ET NETT : Coniferae. — Cyceadacene. 557 Bestäubungseinrichtung der Edeltanne ist derjenigen der Lärche sehr ähnlich ; auch hier wird die Zuleitung des Pollens durch die Deckschuppen bewirkt. Diese sind mit einem langen Kiel versehen, während die kleinen, fleischigen Frucht- schuppen in der Achsel der Deckschuppe verborgen bleiben. Auch hier ist ein ähnlicher stark einseitiger, helmartiger Lappen zum Auffangen der Pollenkörner vorhanden. Nach der Befruchtung bleiben die Zapfen aufrecht. — Eine ähn- liche Einrichtung wie Lärche und Edeltanne hat, nach den Abbildungen von Richard (Commentatio botaniea de Conifereis et Cyeadeis. 1826), auch Pinus balsamea L. .4011— 4014. Auch bei Thuja orientalis L. und Th. oceidentalis L., Juniperus Sabina L., Oxycedrus L., u. a. sind die Verhältnisse ähnlich wie bei der Lärche. Die jungen weiblichen Blüten stehen aufrecht, die Samenknospen sitzen ziemlich tief zwischen den Fruchtblättern, doch ragt die Mikropyle zur Blütezeit stets soweit hervor, dass die Pollenkörner leicht auf dieselbe fallen oder durch die Fruchtblätter ihr zugeführt werden können. (Strasburger, a. a OÖ. S. 256.) 4015 —4022. Ähnlich wie Thuja verhält sich Callitris quadrivalvis Vent., sowie auch Cupressus L., während Daerydium Soland., Phyllocladus Rich., Torreya Arn., Cephalotaxus Sieb. et Zuce., Saxegothaea Lindl,, Podocarpus L’Her. sich am nächsten an Taxus und Ginkgo (Salisburia) anschliessen. (A. a. O.) 4023. Cupressus sempervirens L. [Strasburger, a.a. O. S. 256, 257.] — Der Zapfen wird von einer grösseren Anzahl dekussierter Fruchtblätter gebildet. Am Grunde jedes derselben stehen zahlreiche, aufrechte Samenknospen neben einander. Die emporgerichteten Fruchtschuppen tragen zur Pollenleitung bei, indem zwar der Pollen nicht jeder einzelnen Samenknospe zugeleitet wird, sondern die einzelnen Körner auf der Innenfläche der Fruchtschuppen hinab- gleiten und auf die Samenknospen fallen, so dass hier eine Massenwirkung erfolgt. 4024—4025. Cryptomeria Japonica Don schliesst sich den Abietineen an: am Grunde der Fruchtschuppen befinden sich drei aufrechte Samenknospen. Die Pollenkörner werden durch die Schuppen direkt zu denselben geführt. — Ebenso verhält sich @lyptostrobus heterophylius Endl. und die Taxodineen über- haupt. (Strasburger, a. a. OÖ. S. 257.) 161. Familie Oyeadaceae ©. Rich. 4026. Cycas revoluta L. sondert, nach Schenck, während der Blütezeit an sämtlichen Samenknospen Tropfen aus. Es scheint daher diese Erscheinung allen Gymnospermen eigen zu sein. (Strasburger, a. a. O. S. 257.) 558 Gnetaceae. 162. Familie @netaceae Endl. 4027. Ephedra L. Nach Strasburger beobachtet man auch hier eine Tropfenausscheidung an der Spitze der Mikropyle und eine kanalartige Aus- höhlung am Scheitel des Knospenkernes. 4028. Welwitschia mirabilis Hook. f. Die merkwürdige narbenähnliche Ausbreitung am Scheitel des Ovulums spricht für eine Anpassung des Integument- randes an den Insektenbesuch. (Strasburger.) Systematisch-alphabetisches Verzeiehnis der im zweiten Bande dieses Handbuches aufgeführten blumenbesuchenden Tierarten nebst Angabe der von jeder Art besuchten Blumen. Im nachfolgenden Verzeichnisse ist eine Anzahl von Tieren bei einer anderen Familie als im Texte oder in den Besucherlisten aufgeführt worden ; mehrfach mussten die dort ange- nommenen Autoren geändert werden. Es ist ratsam, die Namen der Besucherlisten mit denen des Endverzeichnisses zu vergleichen und, wenn nötig, zu berichtigen. Die Synonyme sind durch Kursivdruck gekennzeichnet. Wenn eine Art unter mehreren Namen aufgeführt wurde, so ist bei dem heute als gültig anerkannten auf das Synonym und umgekehrt verwiesen worden. Die hinter einigen Insektennamen stehenden Zahlen geben die Rüssellänge in mm an. Bei den ausgeprägteren Blumen sind folgende von Herm. Müller (Alpenbl. S. 36) ein- geführte Andeutungen über die Thätigkeit der Besucher gegeben: ! Blumenbesuche, die sowohl für die Blumen als für das Insekt erfolgreich sind. (!) Blumenbesuche, die nur bisweilen für Blumen und Insekt erfolgreich sind. !! Blumenbesuche, die für die Blume erfolgreich sind, dem Insekt aber keine Ausbeute gewähren. + Blumenbesuche, die sowohl für die Blume als für das Insekt erfolglos sind. + Blumenbesuche, die für die Blume nutzlos oder schädlich, für das Insekt erfolgreich sind. ++ Blumenbesuche, die für Blume und Insekt verderblich sind. /' Flüchtige Besuche, / Besuche, bei denen das Insekt nur auf der Blume sitzend beobachtet wurde. Bei den Insekten, welche bei Lythrum salicaria alle drei Arten der legitimen Be- fruchtung vollziehen, ist neben das Befruchtungszeichen ein * gesetzt. I. Arachnidae. 1. Acaridae. l. Genus et spec.? Narc. Pseudo-Nare. /. A. Trombididae: . Rhyncholophus phalangioides Deg. Gal. Moll. [54] 2. Aranidae. A. Philodromidae: 3. Philodromus aureolus Clerck. Ulex europ. +. B. Thomisidae: . Thomisus onustus Walck. Convolv. arv. . Xysticus pini Hahn. Tussil. Farf., Bellis per. De 560 Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 20. . Urodon rufipes Oliv. Res. luteola, R. lutea. I. Goleoptera. A. Alleculidae = Cistelidae. - Cistela murina L.=G@onodera murinaL. 8.No.9. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Geran. pyren., Rosa centif., Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif., Aegopod. podagr. Anthrisc. silv. . ©. sulphurea L.=Cteniopus sulphureusL. S.No.8. Heracl. sibir., Daucus Car. . Cteniopus sulphureus L. S. No. 7. Conium mac., Pimpin. Saxifr., Peuced. Oreosel. Mentha piper. .Godonera murina L. = (istela murina L. S. No. 6. Sinap. arv. . Hymenalia rufipes F. Veron. Cham. . Omophlus amerinae Curt. Pinus silvestr. . 0. longicornis Bert. = O. dilatatus Fald., Reitt. var. longicornis Bert. Vit. ripar. . Podonta nigrita F. Anthemis arv. B. Anisotomidae: . Anisotoma obesa Schmidt. Viburn. Op. C. Anobiidae: . Anobium paniceum F. Crat. Oxyac. . A. striatum Ol. Apocyn. androsaemif. +. D. Anthicidae: . Ptinus dubius Strm. .Picea excelsa. . Notoxys cornutus Fabr. =N. trifasciatus Rossi. Vit. vinif. . N. monoceros L. Vit. vinif., Potent. rept. E. Anthribidae: Urodon eonformis Suffr. Res. luteola. F. Bruchidae: . Bruchus olivaceus Germ. Bupleur. rotundif., Allium rot. 3. B. pisi L. Viecia sep. #. .B. seminarius L. Caltha pal. . B. villosus F. Saroth. scop. =#. | . B. sp. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Carum Carvi, Anthrisc. silv., Anthem. arv., Cirs. arv. . Spermophagus cardui Stev. Helianth. vulg., Dianth. Carthus., Vit. vinif., V. sipar., Rubus frutic., Potent. verna, Aegop. podagr., Bupleur. rotundif., Daucus Car., Orlaya grandifl., Tanac. corymb., Carduus acanth., Sonchus arv., Conv. arv., Rheum undul. G. Buprestidae: . Acmaeodera flavofasciata Pill. Res. odor. . Agrilus coeruleus Rossi. Prenanth. purp. . Anthaxia millefolii F. Achill. Millef., A. Ptarnı. . A. nitidula L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Helianth. vulg., Rosa can., Crat. Oxyac., Achill. Millef,, A. Ptarm., Anthem. tinct,, Tanac. corymb., Tarax. off., Hierac. Pilos. . A. quadripunctata L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Helianth. vulg., Potent. arg., Doron. austr., Thrinc. hirta, Scorz. hispan., Lact. vimin., Hierac. Pilos. . Coraebus elatus F. Potent. arg. . Sphenoptera karelini Falderm. Alhagi camelorum. ‚. Trachys nana Hbst. Geran. sanguin. H. Byrrhidae: ). Byrrhus pilula L. Sedum album. ei u Fe ee a nl On ‘ | Systematisch-aipliabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 561 . Cistela sericea Foerst. Veron. Cham. . Pedilophorus aeneus F. Batrach. aquat. J. Carabieidae : . Amara familiaris Duft. Cerast. triv. . A. sp. Cerast. arv. . Carabus cancellatus Ill. Thymus Serp. ($. Bd. I. 8. 221). . C. violaceus L.: Aegopod. Podagr. (S. Bd. I. 8. 221). . Lebia erux-minor L. Cirs. arv. K. Cerambyeidae: . Acmaeops collaris L. S. No. 73. Heracl. Sphond., Convall. ma;j. . Anaglyplus mystieus J. = Clytus mysticus L. S. No. 54. Vit. vinif. . Aromia moschata L. Heracl. Sphond. . Callidium violaceum L. Aegop. podagr., Chaeroph. Villarsii. . Callimus ceyaneus F. = C. angulatus Schrk. Heracl. Sphond. . Cerambyx cerdo L. Ligustr. vulg. . C. scopolii Fuess]. Sorbus auc. . Clytus arietis L. Rosa centif,, Rubus frutic., Spir. sorbif., 8. salieif., 8. ulmif., Sorbus auc., Herael. Sphond., Anthrise. silv., Cornus sang. . C. figuratus Scop. S. No. 56. Vit. vinif., Ulmar. pentapet. . C. massiliensis L. Res. odor. . C. mystieus L. S. No. 45. Crat.:Oxyac., Heracl. Sphond. . C. ornatus Hbst. Res. odor., Vit. vinif., Centaur. rhen. C. plebeius F. = C. figuratus Scop. S. No. 52. Centaur. rhen. . Gaurotes virginea L. 8. No. 77. Ulmar. pentap. . Grammoptera levis F.=G.tabacicolor Deg. S.No.60. Asper. odor., Listera ovata. ! - G. ruficornis F. Anem. silv., Prunus Padus, Rosa centif., Fragaria vesca, Ulmar. pentapet., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Aegop. podagr., Anthrise. silv., A. Ceref., Myrrhis odor. . Grammoptera tabacicolor Deg. S. No. 58. Cornus sang. . Judolia cerambyeiformis Schrk. S. No. 75. Rubus frutic., Ulmar. pentapet., Pimpin. Saxifr., Symphoricarp. racem.!, Knaut. arv., Chrysanth. Leuc. . Leptura livida F. Sinap. arv., Cerast. arv., Rubus frutie., Ulmar. pentapet., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Aegopod. podagr., Pimpin. Saxifr., Oenanthe aquat., Anethum graveol., Anthrisc. silv., Chaeroph. tem., Cornus sang., Galium saxat., Knaut. arv., Bellis per., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., Matric. Chamom., Chrysanth. Leue., Hier. Pilos., Jas. mont., Conv. arv., Euphorb. Gerard., Bromus mollis. . L. melanura L. = Strangalia melanura L. S. No. 90. Orchis mac. ! . L. maceulicornis Deg. Rubus frutic., Ulmar. pentapet., Sedum album, Heraecl. Sphond., Knaut. arv., Chrysanth. Leuc., Jas. mont. . L. sanguinolenta L. Aegopod. podagr., Daucus Car., Anthrise. silv. . L. testacea L. Libanot. mont., Heracl. Sphond, Galium silv., Achill. Millef., A. Ptarm., Chrysanth. Leue., Cirs. arv., Mentha aquat. . L. virens L. Sambuc. racem., Polygon. Bistorta. . Molorcehus minimus Scop. Ulmar. pentapet. . M. minor L. Crat. Oxyac., Libanot. mont. . Obrium brunneum F. Ulmar. pentapet., Chaeroph. tem. . Oxymirus cursor L. Anthrise. silv. . Pachyta clathrata F. Polygon. Bist. . P. collaris L. = Acmaeops collaris L. S. No. 44. Anthrise. silv. . P.lamed L. Heracl. Sphond. . P. oetomaculata F.= Judolia cerambyceiformis Schrk. S.No.61. Rubus Id,, Aegopod. podagr., Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Chaeroph. tem., Cornus sang., Knaut. arv., Chrysanth. Leue. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 36 Eye TEEN EIER Be ae a Re Er PP’ An BR dr Sr re hr el I Er re" ET ee - Rn “ 86. 87. 88. 89. 9. 9. 92. 3. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. . P. quadrimaculata L. Ulmar. pentapet., Aegopod. podagr., Pimpin. magna, Angel. silv., Heracl. Sphond., Anthrise. silv, . P. virginea L. = Gaurotes virginea L. S. No. 57. Aegopod. podagr., Heracl. Sphond., Cirs. arv. . Phytoecia nigricornis F. Euphorb. Cypariss. . Rhopalopus insubricus Germ. Sorbus auc. . Stenocorus inquisitor F. = St. mordax Deg. S. No. 81. Rosa can. . St. mordax Deg. S. No. 80. Ulmar. pentapet., Heracl. Sphond. . Stenopterus rufus L. Sedum alb., Achill. Millef. . Strangalia annularis F. = St. arcuata Pz. S. No. 84. Heracl. Sphond. . St. arcuata Pz. S. No. 83. Aegopod. podagr. . St. armata Hbst.= St. maculata Poda. S. No. 89. Ruhus frutic., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Sedum album, Angel. silv., Peuced. pal., Heracl. Sphond., Siler tril., Daucus Car., Anthrise. silv., Cornus sang., Knaut. arv., Chrysanth. Leuc. St. atra Laich. Rosa centif., Rubus frutie., Carum Carvi, Cornus sang., Knaut. arv., Orchis mac. St. attenuata L. Rosa centif., Ulmar. pentapet., Spir. sorbif., S. salicif., 8. ulmif., Herael. Sphond., Anthrise. silv., Cornus sang., Knaut. arv., Matrie. Chamom., Chrysanth. Leuc. | St. bifasciata Müll. Rubus frutie., Ulmar. Filip.. Libanotis mont., Peuced. cervar., Herael. Sphond., Daucus Car., Orlaya grandifl., Galium verum, G. boreale, Knaut. arv., Inula hirta, Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinct., Tanac. corymb., Plant. med., Antherie. ramos. St. maculata Poda. S. No. 85. Rosa can., Anthrise. silv. St. melanuraL. S.No. 68. Rubus frutie., Epil. angust., Sedum alb., Pimpin. Saxifr., Libanot. mont., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Chaeroph. Villarsii, Galium ver., Knaut. arv., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. corymb., Chrysanth. Leue., Cirs. arv., C. pal., Jas. mont., Polygon. Bist., Euphorb. Gerard. St. nigra L. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Sinap. arv., Helianth. vulg., Rubus frutic., R. Jd., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Pimpin. Saxifr., Heraecl. Sphond., Plant. med. St. quadrifasciata L. Ulmar. pentapet., Libanot. mont., Sambuc. racem. Tetropium luridum L. Chaeroph. Villarsii. Tetrops praeusta L. Prunus avium. Toxotus meridianus L. Anthrise. silv., Knaut. arv. L. Chrysomelidae: Adoxus obscurus L. Epil. angustif. Adoxus obscurus_L. var. vitis Fabr. Vit. vinif. Agelastica alni L. Batrach. aquat. A. halensis L. Galium verum. Aphthona caerulea Payk. Calla pal. / A.nemorum L. Teesdal. nudicaul. Cassida murraea L. Pulic. dysent. C. nebulosa L. Teesdal. nudicaul., Solid. trifol. C. nobilis L. Crucianella angustifol., Calla pal. / Chaetocnema concinna Marsh. Teesdal. nudicaul. Chrysochus pretiosus F. Hier. Pilos. Chrysomela cacaliae Schrk. subsp. senecionis Schumm. Adenost. alb. C. varians Schall. Hyper. perfor. Clytra affinis Hellw. Vit. vinif. C. cyanea F. Crat. Oxyac. C. diversipes Letzn. Polygon. Bist. C. musciformis Göze. Vit. vinif. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten, 563 . C. quadripunetata L. Chrysanth. Lene. . C. seopolina L. Pimpin. Saxifr., Peuced. Cervar. . Colaphus sophiae Schall. Sisymbr. Sophiae. . Crepidodera ferruginea Scop. Daucus Car., Suce. prat., Centaur. nigra, Mentha aquat. . Crioceris asparagi L. Asparag. off. . €. duodeeimpunctataL. S.No. 140. Carum Carvi, Anthrise. silv., Asparag. off, . Cryptocephälus bipunetatus L. Cirs. pal. duodeeiumpunctatus F. Rosa can. . flavipes F. Euphorb. Cypariss. .hypochoeridis L. Hypoch. rad., Tarax. off. .lobatus F. Crat. Oxyac. . moraei L. Genista tinct. #, Cirs. pal., Hier. Pilos. . sericeus L. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Chelidon. maj., Hyper. perfor., Genista tincet. #, Rosa rubigin., Ulmar. pentapet., Herael. Sphond., Knaut. arv. Suce. prat., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinet., Cirs. arv., Carduus acanth., Centaur. Scab., C. rhen., Leont. aut., Crep. bien., Hier. Pilos., H. muror., Jas. mont. aammaıa . C. violaceus Laich. Crataeg. Oxyac. . C. vittatus F. Saroth. scop. #, Genista tinet. #, Chrysanth. Leuc., Cirs. pal. Donaeia dentata Hoppe. Nuph. lut. D. diseolor Hoppe. Caltha pal. . D. sparganii Ahr. Nuph. lut. . Galeruca calmariensis L. Myrrhis odor. . G.nymphaeae L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb. . Gatrophysa polygoniL. Tarax. off. . Gonioetena olivacea Forst. = Phytodeceta olivacea Forst. Saroth. scop. #. . Haltica oleracea L. Oenoth. grandifl. . H. sp. Prunus aviam, Euphorb. Cypariss. . Helodes marginella L. = Prasocuris marginella L. Caltha pal. . H. phellandrii L. = Prasocuris phellandrii L. S. No. 148. Batrach. aquat. ‚. Lema cyanella L. Valerian. olit. . L. duodeceimpunetata L.=Crioceris duodeeimpunetataL. S.No. 118. Toril. Anthrise. . Lochmaea sanguinea F. Sorbus auc. . Longitarsus fuscieollis Foudr. = L. atricillus Gyll. S. No. 149. Ranunc. Fie. Luperus eircumfusus Marsh. Euphorb. Cypariss. . L. flavipes L. Rosa can., R. rubigin., Galium bor. . Mantura fusceicornis L. Malva silv. . Prasocuris glabra Hbst., nebst var. aucta F. Ranunce. acer, R. rep., R. bulb. . P. junei Brahm = P. beecabungae Ill. Veron. Beccab. P. phellandrii L. S. No. 138. Oenanthe aquat. . Thyamis fuseicollis Foudr.-Longitarsusatriecillus Gyll. S.No. 142. Tussil. Farf. M. Cleridae: . Trichodes alvearius F. Rosa can. . T. apiarius L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Ulmar. pentapet., Sedum alb., Aegopod. podagr., Heracl. Sphond., Toril. Anthrise., Anthrise. silv., Chrysanth. Leuc., Cirs. arv., Ligustr. vulg. N. Coceinellidae: . Coceidula rufa Hbst. Oenanthe aquat. Coceinella bipunctata L. Vit. ripar., Peuced. pal., Prangos ferulacea, Tanac. vulg., T.tanacetoid., Doron. eaucas., Senec. macrophyll., Mentha piper., Leonur. lanat. . C. conglobata L. = C. quattuordeeimpunetata L. S. No. 158 und 165. Berber. vulg., Pirus comm., Parnass. pal. 36* 564 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 111: 172. 173. 174. 175. 176. LEN: 178. 179. 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. 188. 189. 190. 191. 192. 193. 194. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. C. impustulata L.=C.octodecimpuncta Scop. var. impustulataL. S.No. 157, Chrysoc. Linos., Diplopapp. amygdal., Anthem. tinct. C. mutabilis Serib. Daucus Car., Achill. Millef,, A. Ptarm., Onopord. Acanth. C. oetodecimpunctata Scop. S. No. 155. Medic. med. C. quattuordecimpunctata L. S. No. 154 u 165. Ranunc. lanugin., Astrant. major. v.involuer., Sium latif., Angel. silv., Anthrise. silv., Antenn. dioica, Helichrys. aren., H. bract., Ammob. alatum, Achill. filipend., Anthem. tinct., Polygon. Bist. C. quinquepunctata L. Daucus Car., Antenn. dioica, Helichrys. bract., Tanac. vulg., Hier. umbell. C. septempunctata L. Berb. vulg., Arab. alb., Sinap. arv., Cak. marit, Vit. ripar., Erod. Cicut., Parnass. pal., Conium mac., Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Peuced. pal., Ferulago montic., Daucus Car., Anthrisc. silv., Chaeroph. hirs., Achill. Millef., A. Ptarm., Cirs. arv., Tarax. off, Euphorb. dendroid. C. undeeimpunctata L. Conium mac., Salix rep. GC. variabilis Hbst. Berber. vulg. Epilachna globosa Schneid. Vit. vinif. Exochomus auritus Scrib. Heracl. Sphond., Achill. Millef., A. Ptarm. Halyzia quattuordecimpunctata L. = Coccinella quattuordeeimpunctata L. S. No. 154 und 158. .Senec. nemor., Apocyn. androsaemif. /. Micraspis duodecimpunctata L. Adon. vern., Ranune. acer, R. rep., R. bulb. Rhizobius litura F. Cydon. jap. Subcoceinella 24-punctata L. = Epilachna globosa Schneid. S. No. 163. Vit. vinif. OÖ. Colydiidae: Coninomus nodifer Westw. = Lathridius nodifer Westw. Ranune, Fic. Cortiearia gibbosa Hbst. Chrysospl. alternif. P. Cryptophagidae: Antherophagus nigricornis F. Senec. Jac. A. pallens Ol. Digit. purp. A. spee. Camp. Trach. Cis hispidus Payk. = Sphindus hispidus Payk. Vit. ripar. Uryptophagus vini Panz. Ulex europ. +. Q. Cureulionidae: Anthonomus rubi Hbst. Rubus Id., Matrie. inod. Apion apricans Hbst. Adoxa moschat. . columbinum Germ. Adoxa moschat, .marchicum Hbst. Achill. Millef. . miniatum Germ. Diplopapp. amygd. .nigritarse K. Potent. steril., Veron. hederif. .onopordi K. Chrysospl. alternif. striatum K. Bellis per. .ulicis Forst. Ulex europ. +. . variipes Germ. Chrysospl. alternif. .8p. Sorb. auc., Tarax. off. Apoderus erythropterus Zschoch = A. intermedius Ill. Ulmar. pentapet. Baris abrotani Germ. Res. lutea. Brachonyx indigena Hbst. Pinus silv. Ceutorhynchidius floralis Payk. Medic. lupul., Prangos ferulacea. C. pumilio Gyll. Teesdal. nudicaul. Ceutorhynchus suturalis Fabr. Vit. ripar. C. sp. Barbar. vulg., Stenophr. Thalian. Alliar. off. Cionus blattariae F. Verbasc. Thaps., V. Blatt., Scroful. nod. >b>bbb>bb>bb» »> 229. 230. 231. 232. 233. 234. 235. 236. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blaumenbesuchenden Tierarten. 565 . Cionus hortulanus Marsh. Verbase. Lychnit., flore albo, Scroful. aquat., . Cionus serofulariae L. Seroful. nod. . Cionus solani F. Solan. Dulcam. . Cionus thapsus F. Verbasc. Thaps. ..Cionus verbasei F. Verbase. Thaps. Coeliodes geranii Payk. Geran. prat., G. sanguin. . Gymnetron beeecabungae L. Veron. Beccab. . @. campanulae L.=Miarus campanulae L. S8.No. 211. Camp. rot., C. bonon,, . Trachel., C. persicif., ©. barb. C . G@. linariae Panz. Linar. vulg. G. pillosum Schönh. Linar. vulg. G. tetrum F. Verbase. Lychn., flore albo. Hypera polygoni L. Calla pal. /. Larinus jaceae F. Cirs. arv., Carduus acanth. L. obtusus Schönh. Cirs. arv. . L. senilis F. Carl. acaul. . Magdalis violacea L. Pinus silvestr. . Miarus campanulae L. S. No. 202. Geran. prat., Knaut. arv., Camp. rot. . M. graminis Schönh. Geran. sanguin., Saxifr. granul. . Nanophyes Iythri F. Lythr. sal. (!) - Otiorhynchus ovatus L. Camp. rot. . O. multipunetatus F. Picea excelsa. . OÖ. picipes F. Cornus sang. . Phyllobius maculicornis Germ. Sorb. aue. P. oblongus L. «Carum Carvi. . P. urticae Deg. Anthrise. silv. Rhynchites aequatus L. Pirus comm. . Sitona lineatus Schönh. Salix rep. S. puneticollis Steph. Leont. aut. . S. spec. Calla pal. 7. Tycehius venustus F. Saroth. scop. +. R Dermestidae: . Anthrenus claviger Er. = A. fuscus Latr. S. No. 226. Arunc. silv., Crat. Oxyac., Anthrise. silv., Galium bor. . A. fuscus Latr. S. No. 225. Rosa centif. . A. museorum L. Spir. sorbif., S. salicif.,, Arune. silv., Rheum undul. A. pimpinellae F. Lepid. sat., Rhus Cotin., Rosa can., R. centif., Fragar. vesca, Ulmar. pentapgt., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Arunce. silv., Crat. Oxyaec., Philad. coron., Astrant. maj., Conium mac., Aegop. podagr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Daucus Car., Anthrisc. Ceref., Chaeroph. tem., Chrysanth. Leuc. A. scrophulariae L. Anem. ranunc., Rosa centif., Fragaria vesca, Spir. sorbif., S. salieif.. S. ulmif., Arune. silv., Crat. Oxyac., Saxifr. granul., Ferulago montic., Anthrise. silv., A. Ceref., Chaeroph. tem., Ch. aureum, Myrrhis odor., Moloposp. Peloponn., Prangos ferulacea, Tanac. maerophyllum, Doron. Pardal., Doron. plantag., Myosot. alp., Veron. gentianoid., Euphorb. pal., E. saliecif. A. spec. Rheum tartar. Attagenus pellio L. Berber. vulg., Spir. sorbif., S. ulmif., S. salicif., Crat. Oxyac., Sorb. auc. ! A. schaefferi Herbst. Arune. silv. Dermestes vulpinus F. Dracune. vulg. D. spec. Amorphophall. campan. Hadrotoma nigripes F. Crat. Oxyac. Tiresias serra F. Anthrise. silv. 566 237. 238. 239. 240. 241. 242. 243. 244. 245. 246. 247. 248. 249. 250. 251. 252. 253. 254. 259. 256. 297. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 265. 266. 267. 268. 269. 270. 271. 272. 273. 274. 275. 276. 277. 278. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten, S. Elateridae: Adrastus humilis Er. Vit. vinif, Adrastus pallens F., Er. Oenanthe aquat., Valer. off. Agriotes aterrimus L. Sorb. auc., Aegop. podagr. A. gallicus Lac. Genista tinct. +, Daucus Car., Chaeroph. hirs., Galium ver., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinct., Cirs. arv., Antheric. Liliago. A. obscurus L. Daucus Car. A. pallidulus I1l.? Phyteum. spic. A. sputator L.. Lotus corn. +, Daucus Car. A. ustulatus Schall. Vit. vinif., Genista tinct. +, Heracl. Sphond., Daucus Car., Asper. cynanch., Achill. Millef., A. Ptarm., Chrysanth, Leuc., Cirs. arv., C. pal. Athous haemorrhoidalis F. Ranunc. lanug., Anthrise. silv. A. niger L. Aegop. podagr., Anthrise. silv., Cornus sang., Anthem. arv., Chry- santh. Leuc. A. subfuscus Müll, Arab. aren. A. vittatus F. Viburn. Op. Cardiophorus cinereus Hbst. Spir. sorhif., 8. salicif., S. ulmif. C. griseus Hbst. Salix rep. Corymbites aeneus L. Rubus frutic., Kuphorb. Cypariss. C. castaneus L. Salix cin., S. Capr., 8. aurit. C. holosericeus Oliv. Trif. rub., Sorbus auc., Heracl. Sphond,., Cirs. avv., Uarduus acanth. | C. purpureus Poda. S. No. 255. Heracl. Sphond. C. haematodes F. = C. purpureus Poda. S. No. 254. Tarax. off. C. quercus Oliv. Anthrisc. silv. C. sjaelandicus Müller. Rhamn. Frang. C. sulphuripennis Germ. Oenoth. bienn. ? ! Cryptohypnus minutissimus @erm. Euphorb. Cypariss. C. pulchellus L. Viburn. Op. Dolopius marginatus L. Sorb. auc., Corn. sang. Elater balteatus L. Rhamn. Frang. E. pomonae Steph. Rhamn. Frang. Lacon murinus L. Rubus frutie., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Aegop. podagr., Anthrisc. silv., Rheum. hybrid. Limonius aeruginosus Oliv. = L. eylindricus Rossi. Salix rep. L. bructeri F. Vit. ripar. L. eylindricus Payk. Batrach. aquat., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb,, Rubus frutic., Sorbus auc., Valerian. olit., Doron. macrophyll., Tarax. off., Salix rep. L. lythrodes Germ. Vit. vinif. L. parvulus Pz. Teesdal. nudicaul., Sorb. auc., Salix cin., S. Capr., 8. aurit. Sericus brunneus L. Rhamn. Frang. i Synaptus filiformis F. Anthrise. silv. T. Eucenemidae: Throscus elateroides Heer. Pariet. off. U. Histeridae: Saprinus aeneus F. Amorphophall. Rivieri. S. nitidulus F. Dracunc. vulg., Amorphophall. Rivieri. S. spec. Dracunc. vulg., Amorphophall. campan. V. Hydrophilidae: CGercyon haemorrhoidalis F. Salix rep. Paracercyon analis Payk. Teesdal. nudicaul. W. Lagriidae: Lagria hirta L. Spir. sorbif., 8. salicif.,, S. ulmif., Solid. fragr. 279. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten 567 X. Meloidae: Mylabris floralis Pall. Centaur. rhen. Nemognatha spec. Festuca ovina. Y. Mordellidae: ‚ Anaspis flava L. Anthrise. silv. A. frontalis L. Anem. nem., Rosa can., Ulmar. pentapet., Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif.. Crat. Oxyac., Anthrisce. Ceref., Myrrhis odor., Asper. odor., Nepeta nuda. A. maculata Fourc. Spir. sorbif,, S. salicif., S. ulmif. A. melanostoma Costa. Vit. rup. V. cand. A. pulicaria Costa. Vit. vinif. A. ruficollis F. Rosa centif. A. rufilabris Gyll. Anem. silv., Stenophrag. 'Thalian., Caps. bursa past., Res. lutea, Prunus Padus, Sorb. auc., Carum Carvi, Chaeroph. tem. Mordella aculeata L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Helianth. vulg., Rosa can., R. centif, Rubus frutic., Fragaria vesca, Ulmar. pentapet., Philad. coron., Daucus Car., Galinm verum, G. boreale, Anthem. tinct., Tanac. corymb., Chrysanth. Leue., Cirs. arv., Euphorb,. Gerard., E. Cypariss. . M. fasciata F. Lotus corn! +, Sium latif., Heracl. Sphond., Daucus Car., Orlaya grandifl., Anthrise. silv., Galium verum, Achill. Millef., A. Ptarm. Anthem. tinct., Chrysanth. Leuc., Cirs. arv., Crep. vir. M. pumila Gyll. = Mordellistena pumila Gyll. 8. No. 293. Carum Carvi, Bupleur. falc., Anthrisc. silv. . M. pusilia Dej. = Mordellistena parvula Gyll. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Carum Carvi. . Mordellistena abdominalis F. Grat. Oxyac. . M. pumila Gyll. S. No. 290. Anem. nem., Myırhis odor., Euphorb. Gerard. Z. Nitidulidae: Brachypterus gravidus Ill. Ranunc. rep., Stell. gramin., Anthrise. silv., Linar. vulg. . B. urticae F. Urtica urens, Cereus-pedicularis L. Ligustr. vulg. . ©. rufilabris Latr. Daucus Car., Achill. Millef. . Cychramus luteus Oliv. Rubus Id., Ulmar. pentapet. Epuraea aestiva L. Caltha pal., Anthrisc. silv., Chaeroph. tem., Salix. rep., Narc. Pseudo-Nare. E. melina Er. Ulmar. pentapet., Pimp. Saxifr. . E. sp. Alliar. off., Sorb. auc., Anthrisc. silv., Myrrhis odor. . Meligethes aeneus F.=M. brassicae Scop. 8. No.303. Ranunc. rep., R. lanugin., Schiever. podol., Cak. marit., Hyper. perfor., H. tetrapt., Erod. Cicut., Medic. lupul,, Potent. Anser., Ulmar. pentapet., Sorbus auc., Parnassia pal., Anthrise. silv., Chaeroph. tem., Myrrhis odor., Knaut. arv., Aster Tripol., Pulic. dysent., Doron. Pardal., Senec. palud., Phyteum. spic., Origan. vulg., Salix rep. | . M. brassicae Scop. S8.No. 302. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Alliar. off., Brass. nig., Crambe marit. (!), Raphan. Raph., Vit. vinif., V. ripar., V. ariz. M. coracinus Sturm. Ranunce. acer, R. rep., R. bulb., Viola can., Anthrise. silv., . M. lepidii Mill. Lepid. Draba. M. obscurus Er. Pulic. dysent. . Meligethes pedicularius Gill. Vit. ripar. Meligethes picipes Sturm. Ranunc. Fic., Caltha pal., Cochlear. off., Oxalis Acetos., Ulex europ. +, Parnass. pal., Daucus Car., Succ. prat., Eupat. cannab., Tussil. Farf., Pulic. dysent,, Tarax. off., Prim. acaul. +. . M. symphyti Heer. Symphyt. off. 310. M. tristis Sturm. Echium vulg. N 568 311. 312. 313. 314. 315. 316. 317. 318. 319. 320. 321. 322. 323. 324. 325. 326. 327. 328. 329. 330. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. M. viridescens F. ÜCrambe marit. (!), Medic. sat. +, Rubus frutic., Ulmar. pentap., Succ. prat., Pulie. dysent., Centaur. nigra., Jas. mont. M. sp. Thalictr. aquilegif.,, Pulsat. vulg., Anem. nemor., Adon. vern., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. auric.,, R. Fie., Caltha pal., Nuph. lut., Papav. Rhoeas, P. somnif., P. dubium, Glaucium flav., Chelidon. maj., Nasturt. off., N. amphib., N. silv., Barbar. vulg., Arab. paucifl., Cardam. prat., Stenophr. Thalian., Alliar. off., Erysim. crepidifol., Brass. oler., B. Rapa., Sinap. arv., Kernera saxat., Cochlear. Armorac., C. off., Camel. sat., Biscut. laevig., Isat. tinctor., Cak. marit., Crambe marit., Raphan. Raph., R. sat., Viola odor., V. trie. arv., Viscar. vulg., Moehring. trinerv., Stellar. gramin., S. Holost., S. med., S. nem., Malach. aquat., Cerast. arv., Malva silv., Geran. Robert., Oxalis Acetos., Impat. noli tang. +, Saroth. scop. +, Ulex europ. +, Cytis. Lab. +, Ornithop. sat., Persica vulg., Prunus spin., P. Padus, Rosa can., R. centif., Rubus frutic., R. caes., Geum riv., Fragaria vesca, Potent. Anser., P.rept., P. arg., P. verna, P. frutic., Ulmar. pentapet., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Arunc. silv., Pirus comm., Sorb. auc., Epil. parvifl., Lythr. sal. (!), Philad. coron., Saxifr. granul., Sanic. europ., Conium mac., Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Peuced. pal., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., A. Ceref., Cornus sang., Viburn. Op., Asper. odor., Valer. dioica, Valerianella olit., Knaut. arv., Tussil. Farf., Bellis per., Achill. Millef.,, Matrie. Chamom., Chrysanth. Leuc., Doron. austr., D. caucas., Senec. Jac., S. vern., Tragopog. prat., Scorz. hum., Tarax. off, Lact. mur., Crep. bien., Camp. rot., ©. bonon., Camp. Trach., C. persieif., Ligustr. vulg,., 'Apoecyn. androsaemif. +, Menyanth. trif., Phacelia tanacetif., Conv. arv., C. sep., Symphyt. off, Myosot. alp., Dat. Stram., Verbasc. nigr., Linar. vulg., Digit. purp., Veron. Cham., V. hederif., Mentha aquat., Nepeta nuda, Glech. hed.? +, Stach. pal. +, Marrub. vulg. +, Trient. europ., Prim. off., Statice Lim., Plant. med., Polygon. Bist., Salix. cin., S. Capr., 8. aurit.. Calla pal. 7, Cyprip. Calc. +, Narc. Pseud.-Nare. +, (!), Gagea lutea, G. arv., Lilium candidum, Brodiaea ixioid., Hyac. orient. Pria dulcamarae Ill. Solan. Dulcam. Thalycra fervida Gyll. S. No. 315. Herael. Sphond. Thalycra sericea Sturm.=T. fervida Gyll. 8. No. 314. Cornus sang. AA. Oedemeridae: Anoncodes rufiventris Scop.= Nacerdes rufiventris Scop. Siler tril. Asclera coerulea L. Crat. Oxyac. Chrysanthia viridis Schmidt. Aegop. podagr., Galium Mollugo. Ch. viridissima L. Siler tril. Nacerdes austriaca Ggb. Vit. vinif.,, V. ripar., V. rup., V. candic. N. melanura L. Cak. matit. N. viridipes Schmidt. Lepid. Draba. Oedemera coerulea L.=O. nobilis Scop. Sedum album. OÖ. flavescens L. Sedum album, Peuced. Oreosel., Chaeroph. hirs., Galium silv., Anthem. tinct. OÖ. flavipes F. Sedum album, Peuced. Oreosel., Knaut. arv., Hypoch. rad. OÖ. lurida Marsh. Vit. ripar., Peuced. Oreosel., Hierac. Pilos. O. marginata F.=0. subulata Oliv. $8.No. 329. Tanac. corymb., Plant. med. Ö. podagrariae L. Dianth. Carthus., Ulmar. Filip., Aegop. podagr., Peuced. Oreosel., Galium Mollugo, G. verum, Achill. Millef., A. Ptarm., Chrysanth. Leuc., Cirs. arv. OÖ. subulata Oliv. S. No. 327. Peuced. Oreosel. Ö.virescensL. Thalictr. minus, Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Papaver Rhoeas, Helianth. vulg., Stell. Holost.,, Rubus frutic., Aegopod. podagr., Peuced. Oreosel., Heracl. Sphond., Bellis per., ie corymb., Senec. Jac., Hypoch. rad., Jas. mont,, Conv. arv., Echium vulg., Antherie. ramos. 358. 359. 360. 361. Bystematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 569 BB. Phalaeridae: - Olibrus aeneus F. Pirus comm., Chrysospl. alternif. . OÖ. affinis Sturm. Moehr. trinerv. . O. bicolor F. Knaut. arv. . Phalacrus corruseus Panz. Solid. canad., Bromus mollis, CC, Searabaeidae: . Aphodius contaminatus Herbst. Potent. silv. . A. melanostietus Schmidt. Arum pietum. . Cetonia auraba L. Thalietr. aquilegif., Th. glaucophyll., Magnol. grandifl., Viola tric, alp., V. trie. versic. +, Rosa can., R. centif., Ulmar. pentapet., U. Filip., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., S. digit., Crat. Oxyac., Sorb. auc., Aegop. podagr., Libanot. mont., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., H. sibir., H. pubesc., Chaeroph. aureum, Ch. hirs., Myrrhis odor., Moloposp. Peloponn., Sambue. niger, Galium verum, Valer. offie., v. altiss., V. allariif., Centhrant. ruber +, C. angustif., Solid. laterifl., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. macrophyll., Chrysanth. Leuc., Echinops exalt., Cirs. arv., C. oler., Centaur. caloceph., C. rup., Ligustr. vulg., Rheum undul,, Euphorb. pal., Tulipa Didieri, Trill. sessile. C. floricola Hbst. Sorb. aue. - GC. floricola Hbst., v. metallica F. S. No. 341. Anthrisec. silv. . C.hirtella L.=-Oxythyrea funesta Poda. S.No. 342, 349 u. 352. Ranunce. bulb. . ©. metallica F.=C. floricola Hbst. var. metallica F. S.No. 339. Rosa can. . C. stietica L. (auct.)=Oxythyrea funesta Poda. S. No. 340, 349 u. 352. Papav. somnif. C. spec. Camp. medium. Dracunc. canar. Gnorimus nobilis L. Aegop. podagr., Sambuc. niger, Chrysanth. Leue. . Hoplia argentea Poda. Aegop. podagr., Fraxin. Orn. . H. philanthus Sulz. Aegopod. podagr., Heracl. Sphond., Knaut. arv. . H. praticola Duft. Anthrise. silv. . Melolontha vulgaris F. Rosa centif., Sorbus aue. . Oxythyrea funesta Poda. S. No. 342 und 352. Magn. grandifl., Papaver Rhoeas, Vit. vinif., V. ripar., Heracl. Sphond. OÖ. hirta Poda. Heracl. Sphond. . O. squalida Scop. Cist. salviif. . OÖ. stietica L.=Oxythyrea funesta Poda. S. No. 340, 342 und 349. Rosa can., Crat. Oxyac., Siler tril., Sambuc. niger, Viburn. Op. . OÖ. spec. Dracunc. canar. Phyllopertha horticola L. Anem. silv., Barbar. vulg., Brass. nig., Sinap. arv., Cak. marit., Vit. vinif,, Rosa can., R. pimpinellif., R. centif.. Rubus frutic., Spir. sorbif., $. salicif., S. ulmif., S. digit., Philad. coron., Aegop. podagr., Heracl. sibir., Sambuc. niger, Viburn. Op., Hier. Pilos., Rheum tartar. . Rhizotrogus solstitialis L. Valer. Phu. . Trichius abdominalis M&n. Viburn. Op., Rheum tartar. . T. fasciatus_L. Clemat. reuta, 'Thalietr. aquilegif., Rubus frutic., Ulmar. vontapell, U. Filip., Spir. sorbif., Sp. salieif., S. ulmif., Conium mac., Aegop. podagr., Pimpin. Saxifr., Sium latif., Oenanthe fistul., Angel silv., Heracl. Sphond., Daucus Car., Anthrise. silv., Sambuc. niger, Viburn. Opul., Knaut. arv., Chrysanth. Leuc., Cirs. arv., Carduus acanth., Polygon. Bist. DD. Silphidae: | Necrophorus vespillo L. Aneth. graveol., Achill. Millef. EE. Staphylinidae: Gen. et spec.? Arum ital., Scirpus lacustris. Anthobium abdominale Grav. Saroth. scop. +. A. florale Grav. Saroth. scop. +. 570 362. 363. 364. 365. 366. 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 376. 377. 378. 379. 380. 381. 382. 383. 384, 385. 386. 387. 388. 389. 39. 391. 392. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 399, 400. 401. 402, 403. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. A. minutum F. Ranunc. Flamm,, R. acer, R. rep., R. bulb. A. (Eusphalerum) primulae Fawv. = A. triviale Er. Prim. acaulis. +. A. robustum Heer. = A. excavatum Er. Prim. integrif. A. sorbi Gyll. Phyteum. spic. A. torquatum Marsh. Medic. lupul., Lotus corn. =#. A. sp. Geran. Robert., Camp. rot., Luzula nivea. Anthophagus spectabilis Heer. Polygon. Bist. Greophilus maxillosus L. Dracunc. vulg. Lathrimaeum atrocephalum Gyll. Chrysospl. alternif. Omalium floralePayk. Cardam. prat., Cerast. arv., Oxal. Acet., Tussil Farf., Pulmon. off., Prim. elat. /. Oxytelus nitidulus Grav. Arum pietum. OÖ. spec. Amorphophall. campan. Philonthus sp. Valerian. olit. Quedius boops Grav. Achill. Millef. Staphylinus sp. Hepatica triloba. Taechinus fimetarius Grav. Carum Garvi. Tachyporus chrysomelinus L. Chrysospl. alternif. T. hypnorum F. Caltha pal., Potent. Anser., Salix purp. T. obtusus L. Alliar, off, Daucus Car., Phacelia tanacetif. T. solutus Er. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Carum Carvi. T. sp. Potent. Anser. Xantholinus linearis Ol. Solid. graminif. FF. Tenebrionidae: Micerozoum tibiale F. Sorbus auc. GG. Telephoridae: Anthocomus equestris F. Tommas. vertieill. A. fasciatus L. Hesper. matron., Lepid. sat., Rosa can., R. centif., Carum Carvi, Heracl. Sphond., Anthriscus silv., A. Ceref., Myosot. alp-, Plant. med. Axinotarsus pulicarius F. Heracl. Sphond., Anthrisc. silv. Cantharis albomarginata Märk. Gymnad. conop. C. alpina Payk. Heracl. Sphond. C. fulva Scop. = Telephorus melanurus F. S. No. 394, 425, 426 u. 433. Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Parnass. pal., Conium mac., Sium latif., Daucus Car., Galium Mollugo, Achill. Millef. C. fulvicollis F. S..No. 430. Aegopod. podagr. C. fusca L. S. No. 431. Daucus Car., Anthrisc. silv., Rheum tart., Camass. Fraseri. Carex Fraseri. C. haemorrhoidalis F. Crat. Oxyac. Cantharis melanura F.=C. fulva Scop. 8. No. 390, 425,426 u. 433. Aegop. podagr. C. nigricans Müll. Aegopod. podagr. C. rustica Fall. S. No. 437. Isat. tinetor., Rubus frutie., Crat. Oxyac. Ü. testacea L. S. No. 429. Crat. Oxyac. C. teistis F. Picea excelsa. C. sp. Crat. Oxyae., Euphorb. Cypariss. Danaceanigritarsis Küst. Vit. vinif. D. pallipes Pz. Dianth. Carthus., Malva silv., Rosa rubigin., Daueus Car., Orlaya grandifl., Asper. cynanch., Tanac. corymb., Verbasc. Lychnit. flore albo., Allium rot. Dasytes alpigradus Kiesw. Potent. aurea, Chaeroph. Villarsii. Dasytes flavipes F.=D. plumbeus Müll. S. No. 406. Anem. silvest., Geran. Robert., Impat. noli tang. +, Rubus frutic., Fragaria vesca, Potent. frutic., Spir. - Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 571 sorbif., S. salieif., S. ulmif., Sorbus scand., Aegop. podagr., Carım Carvi, Pimpin. Saxifr., Peuced. Oreosel., P. pal., Tanac. corymb., Chrysanth. Leuc., Cirs. heteroph., Lactuca per., Pirola min., Phacelia tanacetif., Polemon. coer., Nepeta nuda, Antheric. ramos. .niger L. Rubus Id., Aegopod. podagr., Campan. persicif. D. obscurus Gyll. Pinus silvestr. D. plumbeus Müll. S. No. 403. Alyss. mont., Lepid. sat., Vit. vinif,, V. ripar., Y. D. OS cordif, V. rup., Geum urb., Anthrise. silv. subaeneus Schh. Orlaya grandifl., Asper. cynanch. . D. sp. Cerast. arv, Prunus Padus, Rosa centif., Philad. coron., Bryonia dioica» Asper. odor., Digit. purp., Melamp. nemor. Dietyoptera rubens Gyll. S. No. 410. Aegopod. podagr. . D. sanguinea Scop. =D. rubens Gyll. S. N. 409. Galium silvat., Cirs. arv. . Dolichosoma lineare Rossi. Galium Mollugo. . Ebaeus thoracicus Oliv. Asper. cynanch. . Haplocnemus pini Redt u. Var. serratus Redt. Pinus silvestr. . H. tarsalis Sahlb. Pinus silvestr. . Henicopus Ähirtus L. = H. pilosus Scop. Festuca ovina. . Malachius aeneus L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Vit. ripar., Geran. pyren., Sorb. auc., Toril. Anthrisc., Anthrise. silv., A. Ceref., Chrysanth. Leuc., Plant. med. . M. bipustulatus L. Anem. silv., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Cochlear. Armorac., Lepid. sat., Cerast. arv., Vicia Faba +, Rubus frutiec., Fragaria vesca, Ulmar. pentapet., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Philad. coron., Aegop. podagr., Carım Carvi, Anthrise. silv., Chaeroph. hirs., Knaut. arv., Cichor. Int., Tarax. off., Polygon. Bist. . M.elegans Oliv. Vit. vinif., V. ripar., V.rup., V. ripar. vinif,, V. ripar. labrusca, Crat. Oxyac., Tarax. off. . M. geniculatus Germ. Vit. vinif., V. ripar. . M. gracilis Mill.=M. affinis M&n. Tarax, off. . M. viridis F. Conv. arv, Brachypod. pinnat. . M. sp. Sonchus arv., Alopec. genicul. Psilothrix cyaneus Ol. = Dolichosoma nobilis Rossi. Cak. marit., Cirs. arv., C. lanceol., Leont. aut., Tarax. off., Ammopbila aren. Rhagonycha dentieollis Schumm.=CantharisdenticollisSchumm. Chaeroph- Villarsii. . R. fulva Scop.= Cantharis fulva Scop. S. No. 390, 394, 426 u. 433. Pimpin. Saxifr., Listera ovata. . R. melanura F.=Cantharis fulva Scop. S.No. 390, 394, 425 u. 433. Peuced. Oreosel., Aneth. graveol., Anthrisc. silv., Cirs. arv., Listera ovata =*+. . R. nigripes Redt.= Cantharis nigripes Redt. Chaeroph. Villarsii. . R. terminalis Redt. = Cantharis terminalis Redt. Anthrisc. silv. . R. testacea L.=Cantharis testacea L. $. No. 397. Anthrise. silv. . Telephorus fulvieollis F.= Cantharis fulvicollis F. S. No,391. Anthrise. silv. . T. fuseus L. = Cantharis fusca L. $. No. 392. Aegop. podagr., Carum Carvi, Herael. Sphond., Anthrise. silv., Moloposp. Peloponn. . T. lividus L.=Cantharis livida L. Carum Carvi, Heracl. Sphond., Anthrise. silv. . T. melanurus F.=Cantharis fulva Scop. 8. No. 390, 394, 425 u. 426. Pimpin. Saxifr., Sium latif., Angel. silv., Peuced. pal., Heracl. Sphond., Daucus Car., Achill. Millef., A. Ptarm., Cirs. arv. . T. obscurus L.= Cantharis obscura L. Anthrisec. silv. 35. T. pellueidus F.=Cantharis pellucida F. Carum Carvi, Cornus sang. . T. rufus L.= Cantharis rufa L. Anthrisc. silv. 572 438. 439. 440. 441. 442. 443. 444. 445. 446. 447. 448. 449. 450. 451. 452. 453. 454. 455. 456. 457. 458. 459. 460. 461. 462. 463. 464. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. . T. rustieus Fall. = Cantharis rustica Fall. S. No. 396. Garum Carvi, Anuthrise. silv., Ornithogal. Buchean. HH. Trixagidae: Byturus fumatus F. = Trixagus fumatus F. S. No. 439. Anem. silvest,, Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. lanug., Actaea spie., Alliar. off., Geran. pyren., Rubus frutic., R. Id., G@eum urb., Spir. sorbif., 8. salicif., 8. ulmif., Sorbus auc., Anthrise. silv., Corn. sang., Aegopod. Podagr. Trixagus fumatus F. = Byturus fumatus F, 8. No. 438. Rubus Id., Aegop. podagr. Il. Diptera. A. Asilidae: Asilus albiceps Mg. Trif. aıv. 2 Z! Dioctria atricapilla Mg. Ranunce. acer, R. rep., R. bulb., Anthrise. silv. D. flavipes. Mg. Aegopod. podagr., Knaut. arv., Centaur. Cyan. D. oelandica L. Rubus frutiec. D. reinhardi Wiedem. Heracl. Sphond. Isopogon brevirostris Mg. Pimpin. saxifr. Laphria flava L. Vacec. Myrt. Lasiopogon cinctus F. Ranunc. mont. B. Bibionidae: Bibio hortulanus L. Anem. silv., Cochlear: Armorac., Isat. tinctor., Bunias orient., Acer Pseudoplat., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Carum Carvi, Ferulago monticola, Anthrise. silv., A. Cerefol., Chaerophyll. aureum, Ch. hirsut., Moloposperm. Peloponnes., Polygon. Bist., Euphorb. palustr., E. pilosa. B. johannis L. Salix. cin., S. Capr., 8. aurit. B. laniger Mg. Viburn. Lant. B. lepidus Löw. Mentha aquat. B. marci L. Ranunc. acer, R. rep., Crat. Oxyac., Anthrisc. silv., Tarax. offie., Euphorb. palustr., Salix cin., S. Capr., S. aurit., 8. rep. B. pomonae F. Senec. Jacob., Hypoch. radic. B. sp. Anthrise. silv. Dilophus albipennis Mg. Tarax. oft. D. femoratus Mg. Armer. vulg. D. vulgaris Mg. Ranunc. acer, R. rep., Alliar. off., Moehr. trinerv., Crat. ÖOxyac., Pirus Malus, Parnass. pal., Peucedan. pal., Anthrisc. silv., Solidago juncea, Achill. Millef., Tarax. off., Call. vulg., Armer. vulg., Euphorb. palustr., Salix ein., S. Capr., 8. aurit., S. amygd., S. rep. D. sp. Valerian. olitor., Senec. Jacob. Scatopse brevicornisMg. Myos. minim., Medie. lupul., Parnass. pal., Matricar. inod., Mentha aquat. S. inermis Ruthe = $. soluta Löw. Aristol. Clemat. ! S. nigra Mg. Aristol. rotund. ! S. notata L. Stell. med., Salix Capr., S. rep. C. Bombylidae: Anthrax flava Mg. Hyper. perfor., Aegopod. podagr., Bupleur. falcat., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Daucus Car., Galium Mollugo, G. verum, Cirs. arv., 'Thym. Serp. A. hottentotta L. Nasturt. silv., Heracl. Sphond. 471. 472. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten, 573 . A. maura L. Hyper. perfor., Peucedan. Cervar., Aneth. graveol., Galium silvat., Convolv. arv. A. morio L. Alchem. acutiloba, Tanacet. corymbos. . A. paniscus Rossi. Chaerophyll. Villarsii, Knaut. arv. A. sp. Sagin. nod., Thym. Serp. ‚. Argyromoeba sinuata Fall. Lepid. sat., Silene rup., Hyper. perfor., Galium silvat., Carduus deflorat, . Bombylius eanescens Mikan. Stell. Holost., Hyper. perfor., Vicia sep., Sedum album, Chrysanth. Leucanth., Hierac. Pilos., Convolv. arv., Veron. Cham,, Salvia prat. +, Origan. vulg., Thym. Serp., Nepeta Catar., Galeops. Ladan. +. B. discolor Mikan. Anem. ranunculoid., Corydal. cava +, C. solida +, Cardam. prat., Viola odor.!, V. silvat., V. canina ?!, Vinca min., Pulmon. off., Glechom. hed. (!), Prim. elat. #, (!), P. off. #, (!). B. maior L. Corydal. cava #, C. solida #, Cardam. prat., Viola can. !, Stell. Holost., Prunus spin., Pirus Malus, Myrrhis odor., Tussil. Farf., Syringa vulg., Vinca minor, Anchusa off., Pulmon. off, Myosot. intermed., Glechom. hed., (!), Lam. purp. !, Prim. elat. ? +, Salix. cin., S. Capr., S. aurit., S. rep. . B. medius L. Prim. acaul. ! . B. minor L. Silene rup., Centaur. rhen., Veron. off, Thym. Serp. . B. sp. Calamintha alpina, Ballota nigra +, Ajuga rept. +, Hyacinth. amethyst, ‚. Exoprosopa capucina F. Knaut. arv., Succ. prat., Anthem. tinct.. Leont. aut., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont., Thym. Serp. . E. cleomene Egg. Buphthalm. salieif. . E. picta Mg. Asperula cynanch. . Lomatia beelzebub F. Chrysantlı. Leucanth., Anthem. tinct. Phthiria ecanescens Löw. Cak. marit. . P. gaedii Mg. Centaur. Scab. . Ploas grisea F. Orlaya grandifl. Systoechus sulphureus Mikan. Malva mosch., Linum cathart., Medic. fale., Trif. prat., Potent. silv., Asperula eynanchica, Galium Mollugo, Centaur. rhen., Leont. aut., L. hastil., Camp. rot., Call. vulg., Convolv. arv., Verbasc. nigr., Euphras, off,, Thym. Serp., Calamintha Aecin. D. Ceceidomyidae: Ceeidomyia(?) atricapilla Rond. Aristol. rotunda ! . C. sp. Myosur. minim,, Chrysospl. alternifol., Tussil. Farf. E. Chironomidae: ;. Ceratopogon aristolochiae Rond. Aristol. Clemat. !, A. Sipho. ! . C. lucorum Mg. Aristol. Clemat. !, A. altiss. ! . C. minutus Mg. Aristol. rotunda ! . C. niger Winn. Daucus Carota. C. pennicornis Zett. Aristol. Clemat. ! . €. pietellum Rond. Arum ital. ! . C. sr. Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Anthrise. silv., Armer. vulg., Aristol. Clemat. ! . Chironomus byssinus Schrk. Myosur. minim, Arum ital. ! Ch. gracilis Macgq.? Aristol. pall. ! . Ch. (Crieotopus) tremulus L. Angel. silv. . Ch. sp. Medic. Jupul., Chrysosplen. oppositifol., Angel. silv., Anthrise. silv., Petasit. off., Aristol. Clemat. !, Calla pal. ! . Corynoneura sp. Ulmar. pentap. . Cricotopus sp. = Chiromus spec. Achill. Millef. . Metriocnemus sp. Hedera Helix. Orthocladius sp. Hedera Helix. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. F. Conopidae: . Conops eapitatus Loew. Pastin. sat. . €. flavipes L. Lotus corn. +, Galium verum, Chrysanth. Leucanth., Cirs. arv., Centaur. Jacea, Achill. Millef., A. Ptarm., Phlox panieul., Thym. Serp. 508. C..gqadrifasiatus Deg. Aegopod. podagr., Pimpin. Saxifr., Heracl. Sphond., Knaut. arv., Valer. off., Chrysanth. Leucanth., Cirs. arv., C. pal., Carduus crisp., Mentha silv. i ‚ €. seutellatus Mg. Valer. off., Senec. nemor., S. pal. Carduus acanth., Achill. Millef., A. Ptarm. 5. C. vesicularis L. Vacc. Myrt. . Dalmannia punctata F. Sinap. arv., Cerast. arv., Geran. molle, Veron. off., Salvia prat. +. . Myopa buccata L.: Sinap. arv., Erod. Cieut., Medic. lupul !, Trif. rep. (!), Salix ein:, S. Capr., 8. aurit., 8. rep. .M. fasciata Mg. Ka arv., Centaur. rhen., Jas. mont. . M. oceulta Mg. Heracl. Sphond. . M. polystigma Rond. Spir. sorbif., S. salieit, S. ulmif., Origan. vulg. . M. testacea L. Alyss. calyc., Geran. molle, Genista tinet. +, Medie. lupul. !, Trif. rep. (!), Lotus corn. #, Sorbus auc., Thym. Serp., Salix ein., S. Capr., S. aurit, Tulipa silv. . M. variegata Mg. Buphthalm. salieif., Origan. vulg. . M. sp. Tussil. Farf., Anthem. tinct., Myosot. silvat. . Oecemyia atra F. Geran. dissect., Knaut. silvat., Crep. vir., Hierac. umbell. 5. Physocephala nigra Deg. Centaur. rhen., Jas. mont., Vace. Myıt. . P. rufipes F. Nasturt. off., Melilot. albus !, Rubus frutic., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Knaut. arv., Cirs. arv., C. lanceol., Carduus acanth., Jas. mont., Vace. Myrt., Echium vulg., Melampyr. arv. +, Origan. vulg., Thym. Serp. . P.truncata Lw. Centaur. rhen. | . P. vittata F. Knaut. arvens., Centaur. Jac., C. rhen., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont., Echium vulg. . Sieus ferrugineus L. Genista tinet. +, Trif. prat., Rubus frutie., Potent. frutie., Aegop. podagr., Valer. off., Knaut. arv., K. silvat., Scab. Columb., Chry- santh. Leucanth., Cirs. pal., Centaur. Jacea, C. nigra, Cichor. Intyb., Leont. aut., L. hastil., Hypoch. radie., Sonchus arv., Crep. vir., Hierac. Pilos., H. umbell., Jas. mont., Echium vulg., Origan. vulg,, Thym. Serp., Salix ein., 8. Capr., S. aurit. . Zodion cinereum F. Heracl. Sphond., Knaut. arv., Achill. Millef., Senec Jacob. . 4. notatum Mg. Jas. mont. G. Culiecidae: . Anopheles spec. Mentha aquat. . Culex pipiens L. Rhamnus Frang., Lopezia coron. !. H. Dolichopidae: . Dolichopus aeneus Deg. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Carum Carvi, Sium latif., Anthrise. silv., Galium Mollugo, G. verum. . D. brevipennis Mg. Anthrise. silv. . D. plumipes Scop. Parnass. pal., Achill. Millef. . D. sp. Potent. silv., Anthrise. silv., Aster Tripol. | . Gymnopternus chaerophylli Mg. Aegopod. podagr. . G. germanus Wied. Conium maecul., Toril. Anthrise. . G. nobilitatus L. Matric. Chamom. | . Neurigona quadrifasciata F. Linnaea boreal. (?) 532. 533. 534. 535. 536. 537. 538. 5839, - Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten, 575 1. Empidae: Cyrtoma spuria Fall. Caltha pal., Valerian. olit., Veron. Cham. Empis aestiva Löw. Camp. med, Empis chioptera Fall. Fragaria vesca, Hotton. pal. ! E eiliata F. Stell. Holost., Crat. Oxyac., Tarax. oftic. E. decora Mg. Örchis mae. ! E. fallax Egg. Anthrise, silv. E. hyalipennis Fall. Oenoth. bienn. X muric. E. livida L. Ranune. lanugin., Papaver Rhoeas, Chelidon. majus, Nasturt. off., N. amphib., N. silv., Polyg. vulg., Stell. gramin., Cerast. arv., C. triv., Hyper. perfor., Linum cathart., Vicia Cracca +, Prunus Padus, Rubus frutic., Fragaria vesca, Potent. Anser., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Sorbus auc., Epil. angust., Bryon. dioica, Aegopod. podagr., Oenanthe fistul., Heracl. Sphond., Orlaya grandifl., Cornus sang., Asperula eynanch., Valer. off., Knaut. arv., Suce. pratens., Bellis per., Matrie. Chamom., Tanacet. corymbos., Senec. Jacob., Cirs. arv., C. palustre, Carduus erisp., Centaur. Jacea, C. Cyanus, Picris hieracioid., Hypoch., radie., Tarax. off., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont., Ligustr. vulg., Asclep. syr. !, Erythr. Centaur., Convolv. arv., C. sep., Veron. off, V. Anagall., Mentha aquatica, Origan. vulg., Thym. Serp., T. vulg., Marrub. vulg. +, Hotton. pal. !, Polygon. Bist., Butom. umbell., Orchis mac. !, Antheric. ramos., Allium Cepa. . E. nigrieans Mg. = E. rustica Fall. S. No. 545. Alliar. off. . E. opaca F. Caltha pal., Cardam. prat., Stell. Holost., Cerast. arv., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Lonic. Xylost. (!), Knaut. arv., Bellis per., Tarax. off., Myosot. silvat., M. palustr., Salix amygd. . E. pennaria Fall. Oenoth. bienn. X muric. . E. pennipes L. Valerian. olit., Hotton. pal. !, Orchis mae. ! . E. punetata F. Cochl. Armor., Medie. lupul., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyae., Sorb. auc., Aegopod. podagr., Anthrisc. silv., Myrrhis odor., Tarax. off., Cyprip. Cale. +. . E. rustica Fall. S. No. 540. Batrach. aquat., Nasturt. off., Cerast. arv., Prunus spin., P. Padus, Sorb. auc., Epil. angust., Oenanthe fistul., Valer. off, Chrysanth. Leucanth., Centaur. Jacea, Mentha aquatica, Origan. vulg., Hotton. pal. ! . E. stercorea L. Ranune. acer, R. rep., R. bulb.,, Carum Carvi, Anthrise. silv., Myrrhis odorat. . E. tessellata F. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Stell. Holost., Tilia ulmif., Rubus frutic., R. Id., Spir. sorbif., S salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Sorbus aue., Saxifr. granul., Myrrhis odor., Viburn. Opul., Asperula odor., Knaut. arv., Chry- santh. Leucanth., Carduus deflorat., (onvolv. sep., Veron. Cham., Mentha aquat., Polygon. vivip. . E.trigramma Mg. Ranunc. lanug., Sorbus scand., Valerian. olitor. . E.truncata Mg. Veron. off. E. vernalis Mg. Stenophrag. Thalian., Myrrhis odor., Myosot. silvat., Hotton ! . E. sp. Ranune. Fie., Sinap. arv., Teesdal. nudicaul., Geran. Robert., Melilot. altiss. !, M. off., !, Crat. Oxyac., Sium latif., Knaut. arv., Inula hirta, Centaur. Scab., Con- volv. sep., Calamintha alpina, Rheum undul., Salix ein., S. Capr., 8. aurit. Hilara chorica Fall.(?) Armer. vulg. H. maura F. Batrach. aquat., Euphorb. palustr. H. quadrivittata Mg. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Spergular. sal., Stell. gramin., Cerast. triv., Potent. Anser., Carum Carvi, Anthrise. silv., Galium Mollugo, G. palustre, Bellis per., Tarax. off., Hierac. Pilos., Armer. vulg. H. sp. Valerian. olitor. _ Miccophorus velutinus Macgq. Crat. Oxyac. 576 bRYR 508. 959. 560. 561. 562. 568. 564. 5695. 566. 567. 568. 569. 570. 571. 972. 578. 574. 51D. 876. 977. 578. 579. 580. 581. 582. 589. 984. 585. 586. 587. 588. 989. 590. 591. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. M. spec. Myosur. minim. Pachymeria palparis Egg. $uce. prat. Platypalpus candicans Fall. Myrrhis odor. P. flavipalpis Mg. Anthrise. silv. Rhamphomyia anthracina Mg. Polygon. Bist. R. plumipes Fall. Camp. rot. R. sulcata Fall. Salix ein., S. Capr., 8. aurit. R. tenuirostris Fall. Pimpin. Saxifr. R. umbripennis Mg. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Heracl. Sphond., Myırhis odor. R. sp. Anem. silv., Asperula cynanch., Succ. prat., Mentha aquat., Armer. vulg., Antheric. Lil. Tachydromia connexa Mg. Anem. silv., Crat. Oxyac. T. sp. Hyper. perfor., Calla pal. ! K. Leptidae: Atherix ibis F. Oenanthe fistul. Leptis strigosa Mg. Uerast. arv. L. tringaria L. Senec. nemor. L. sp. Potent. silv. ; Ptiolina crassicornis Pz. Medic. lupul. L. Lonchopteridae: Lonchoptera punetum Mg. Valerian. olit. L. sp. Chrysospl. oppositif., Mentha aquat. M. Museidae: Genus et spec. ? Weahlenbergia hederac. Actora aestuum Mg. Tussil. Farf., Salix Capr., S. vimin., S. purp. Agromyza flaveola Fall. Toril. Anthrisc. Alophora hemiptera F. Pastin. sat., Daucus Carota. Anthomyia aestiva Mg. Cerast. arv. A. albecens Zett. Eryng. campest. A. aterrima Mg. Myrrhis odor. A. brevicornis Ztt. Parnass. pal., Daucus Carota, Succ. prat., Eupator. cannab., Pulicar. dysenter., Mentha aquat. Anthomyia lueidiventris Zett. Salix rep. A. muscaria (Zett.) Mg. Anthrise. silv., Veron. Cham., Salix rep. A. obelisca Mg. Ruta graveol. A. pluvialis I. Crat. Oxyac., Apocyn. androsaemifol. # | A. pratensis Mg. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb.,, Ruta graveol., Limnanth. nymph. A. radieum I. Ranunc. aurie., R. Fic., Helianth. vulg., Hyper. perfor., EKrod. Cieut. v. pimpinellif., Ruta graveol., Potent. silv., Ulmar. pentap., Pirus comm., Parnassia pal., Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Daucus Carota, Toril. Anthrise., Anthrisc. Cerefol., Succisa pratens., Eupator. cannab., Aster Tripol., Pulicar. dysenter., Achill. Millef., Matric. inod., Senec. Jacob., Centaur. nigr., Leont. aut., Camp. rot, Jas. mont., Call. vulg., Myosot. silv., Mentha aquat., Stachys pal., Narth. ossifr. A. triquetra Wiedem. Carum Carvi. A. sp. Anem. nem., Adon. vern., Myosur. minim., Batrach. aquat., Ranunc. Flamm., R. acer, R. rep., R. bulb., R. lanugin,, R. scelerat., R. Fic., Caltha pal., Barbar. vulg., Arab. aren., Cardam. prat., Sisymbr. off,, S. Soph., Alliar. off, Brass. nig., Alyss. mont., Eroph. verna., Thlaspi arv., Caps. bursa past., Viola lutea, Gypsoph. panic., Spergular. sal., Holost. umbell., Stellar. gram., S. Holost., S. med., Malach. aquat., Cerast. triv., Hyper. perfor., Geran. pal., G. pyren., G. alban., G. sibir., a m Da ai See re le ie EZ 592. 593. 594. 595. 596. 597. 598. 599. . 4. megastoma Bohem. = Chortophila megastoma Bohem. Cerast. alp., _ Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 577 Erod. eicut., Med. lupul., Prunus spin., Rosa can,, Rubus caes., Waldsteinia geoid., W. fragaroid., Fragaria vesca, Potent. Anser., P. arg., P. aurea, P. frutie., Agrimon. Eupat., Ulmar. pentap., Spir. sorbif., S. salicif., S.- ulmif., Arune. silv., Epil. mont., Circaea lutet. !, Scleranth. per. Sedum acre, S. refl., Astrant. helleborif., Eryng. camp., Conium macul., Conioselin. tataric., Levistie. off., Angelic. silv., Peucedan. ruthen., Aneth. graveol., Aegopod. podagr., Bupleur. rotundif., Carum Carvi, Pastin. sat., Orlaya grandifl., Anthrisc. Cerefol., Myrrhis odor., Galium Mollugo, G. triecorne, Väler. vff., Succ. prat., Eupator. ageratoid., Tussil. Farf., Aster Tripol., A. Amell., A. salicif., A. abbrev., A. coneinn., A. florib., A. Noval Belg., A. panicul., A. sagittif., A. sparsifl., Biotia commixta, Chrysoc. Linosyr., Bellis per., Diplopapp. amygdal., Solidago canad., S. ambigua, S. caes., S. glabra, 8. latif., S. litbospermif., S. livida, S. Ohicens., S. Ridellii, S. rigida, S. ulmif., Bolton. glastif., Achill. millef., A. grandif., Anthem. tinct., A.rigesc., Matrie. inod., Tanac. alp., Chrysanth. Leucanth., Doronie. Pardalianch., Senec. vulg., S. nebrod., Cirs. arv., Carlina vulg., Centaur. Cyan., Leont. aut., Tragop. flocce., Hypoch. rad., Sonchus asp., Hierac. Pilos., H. brevif., Camp. rot., Jas. mont., Call. vulg., Pirola min., Apocyn. androsaemifol. +, Limnanth. nymph., Gent. Pneum., Convolv. sep., Echinosperm. Lapp., Myosot. hispida, Verbase. Lychnit., Veron. Cham., V.mont., V. Anagall., V. agrest., Origan. vulg., Hotton. pal. !, Glaux marit., Chenopod. alb., Kheum undul., Polygon. Bistorta, P. cuspid., Euphorb. heliosc., E. Cypariss., E. palustr., E. Esula, E. aspersa, E. nicaeens., Salix rep., Butom. umbell., Cyprip. Cale. +, Tulipa silv., Antherie. " ramos. Aricia albolineata Fall. Cak. marit. A. basalis Zett. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb,, Knaut. arv.. Chrysanth. leucanth., Cirs. arv., Leont. aut. A. denudata Holmgr. = Spilogaster denudata Holmgr. Cerast. alp. A. dispar Mg. Ranunc. scelerat., Salix rep. Aricia dorsata Zett. = Spilogaster dorsata Zett. Cerast. alp., Dryas octopet. A. incana Wiedem. S. No. 702. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb, R. Ling., R. scelerat., Barbar. vulg., Spergular. sal., Cerast. triv., Hyper. tetrapt., Geum urb., Comarum pal., Potent. Anser., Scleranth. per., Carum Carvi, Sium latif., Angelic. silv., Anthrise. silv., Galium Mollugo, Valerian. olitor., Knaut. arv., Achill. Millef., Senec. Jacob., Cirs. arv., Leont. aut., Jas. mont., Gent. Pneum., Myosot. intermed., Hotton. pal. !, Glaux marit., Polygon. amphib. A. lardaria F. Comar. pal., Hedera Helix, Armer. vulg. A. lucorum Fall. Angel. silv., Hedera Helix, Salix rep. Dryas octopet., Saxifr. caespit. . A. obscurata Mg. Aegopod. podagr., Carum Carvi, Aster Tripol. . A. serva Mg. Caltha pal., Crat. Oxyac., Pimpin. Saxifr., Leont. aut. . A. vagans Fall. Hyper. quadrang., H. tetrapt., Rosa can., Conium macul., Oenanthe aquat., Achill. Millef., A. Ptarm., Armer. vulg. . A. sp. Rubus frutie., Potent. Anser., P. arg., Parnass. pal., Sium latif., Peucedan. pal., Valer. off., Inula hirta, Anthem. tinct., Tanacet. corymbos., Senee. nemor. . Besseria melanura Mg. Achill. Millef. . Borborus equinus Fall. S. No. 641. Salix rep., Arum pict., Dracunc. vulg. . B. niger Mg. Adoxa moschat. . B. sp. Crambe marit. + ; . Calliphora erythrocephala Mg. Ranunc. rep., R. Ling., Asimina tril., Brass. nig., Hyper. perfor., Ruta graveol., Evon. europ., E. latif., Rhus Cotinus, Potent. Anser., Pirus comm., Sedum acre, Ribes Grossul., Parnass. pal., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrisc. silv., Hedera Helix, Valer. off., Succ. pratens., Eupator. cannabin., Aster Novae Angliae, Solidago canadens., S. bicolor, S. laterifl., Pulicar. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 37 578 610. 611. 612. 613. 614. 615. 616. 617. 618. 619. 620. 621. 622. 623. 624. 625. 626. 627. 628. 629. 630. 631. 632. 633. 634. 635. 636. 637. 638. 639. 640. 641. 642. 643. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. dysenter., Achill. Millef,, Senec. Jacob., Calend. off., Cirs. arv., Onopord. Acanth., Serrat. tinct., Tragopog. prat., Tarax. off., Call. vulg., Linar. vulg., Veron. serpyllif., Mentha aquat., Polygon. cuspid., Salix ein., S. Capr., 8. aurit., S. rep., Fritill. Kamtschate., Ammophila aren. GC. vomitoria L. Anem. silv., Nuph. lut., Brass. nig,, Sinap. arv., Cak. marit., Hyper. perfor., Erod. eicut., Evon. europ., Celastr. Orixa, Prunus Padus, Pirus Malus, Ribes Gross., Saxifr. granul, Conium macul., Smyrn. Olusatr., Sium latif., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Aucuba japon., Aster salicif., A. sagittif., Solidago frag., Helianth. scabra, Cirs. arv., Stapelia grandifl., Heliotrop. peruv., Polygon. cuspid., Buxus semperv., Dracunc. vulg., Tamus comm., Veratr. nigr. C. sp. Archangel. off., Helicodie. museivor., Ammophila aren. Calobata cothurnata Pz. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Nasturt. amphib,., Barbar. vulg., Myrrhis odor., Myosot. silvat. Caricea tigrina F. = Coenosia tigrina F. S. No. 639. Medic. sat. +, M. sil- vestr., M. lupul., Angelie. silv. Cephalia nigripes Mg. Viola can. Chloria demandata F. Aegopod. alpestre, Conioselin. tatar., Peucedan. Ruthen., Myrrhis odor., Chrysoc. Linosyr., Diplopapp. amygd., Solidago glabra, Echinops exaltat. Chloropisca ornata Mg. = Chlorops ornata Mg. Hedera Helix. Chlorops eircumdata Mg. Stell. med. C. hypostigma Mg. Anem. silv., Myrrhis odor. C. sealaris:-Mg. Myosot. silvat. C. sp. Medic. lupul., Prunus spin., Anthrisc. silv., Sherard. arv. Chortophila eilicrura Rond. (= Phorbia), Erod. eieut. v. pimpinellif. C. ecinerella Fall. Medic. lupul., Salix rep. I C. disseeta Mg. (= Phorbia). Erod. cieut. v. pimpinellif. C. floceosa Mg. (= Phorbia). 8. No. 798. Erod. ceicut. v. pimpinellif. C. latipennis Zett. Salix rep. C. sepitorum Meade. (= Phorbia.) Medic. lupul. C. sp. Medic. lupul. Cistogaster globosa F. Achill. Millef. Clairvillia ocypterina R.-D. Daucus Carota. Cleigastra flavipes Fall. Salix rep. C. sp. Nuphar lut., Vicia sat. Clytia pellucens Fall. Siler trilobum. Cnephalia bucephala Mg. Eryng. camp. Coelopa frigida Fall. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Brass. nig., een off., Coronop. Ruellii, Aegopod. podagr., Heracl. Sphond., Galium verum, Bellis per., Matricar. inod., Cirs. arv., C. lanceolat., Leont. aut., 'Tarax. off., Convolv. arv., Solan. tuberos., Euphorb. heliose., E. Pepl., Epipact. pal.!, Ammophila aren. C. pilipes Hal. Heracl. Sphond. C. sp. Potent. steril., Parnass. pal., Tussil. Farf., Pulicar. dysenter., Mentha aquat. Coenosia decipiens Mg. Salix rep. C.intermedia Fallen. Myrrhis odor. C. tigrina F. S. No. 613. Galium Mollugo, G. verum, G. verum X G. Moll., Polygon. amphib. C. sp. Hypoch. rad., Sherard. arv. Copromyza equina Fall. = Borborus equinus Fall. S. No. 606. Arum. pict. Cordylura pubera L. Myrrhis odor. Cynomyia mortuorum L. Brass. nig., Caps. bursa past., Crat. Oxyac., Sceleranth. perenn., Sedum acre, Ribes aureum, Parnass. pal., Peucedan. Oreoselin. 662. 663. 664. 665. 666. 667. 668. 669. 670. 671. 672. 673. 674. 675. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 579 Herael. Sphond., Anthrise. silv., Galium Moll., Valer. exaltata, Achill. Millef., Cirs. arv., Card, erisp., Tarax. off, Sonchus arv., Hierac. umbellat., Linar. vulg., Glaux marit., Armer. vulg., Salix rep., Narth. ossif. Cyrtoneura assimilis Fall. Asimina triloba. C, eaerulescens Macq. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb. C. curvipes Macq. Potent. silv., Ulmar. pentapet., Conium macul., Oenanthe aquat., Angel. silv., Aneth. graveol., Euphorb. palustr. . ©. hortorumFall. Batrach. aquat., Potent. Anser., Crat. Oxyac,, Caram Carvi; Angelic. silv., Anthrise. silv., Tarax. off., Hierac. Pilos., Eupliorb. palustr. . C. pascuorum Mg. Asimina triloba. ® . C. podagrica Loew. Polygon. Bist. . C. simplex Loew. Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Petrosel. sat., Siam latif., Anthrise. Ceref., Achill. Millef., Polygon. Bist. . C. stabulans Fall. Asimina trilob. » C. sp. Crat. Oxyac. . Demoticus plebeius Fall. Hypoch. rad. Dexia canina F. Knaut. ary., Eupator. cannabin. . D. rustica F. Rubus frutic., Pastin. sat. . Drosophila funebris F. Arum ital. ! . D. graminum Fall. Cochlear. off., Daucus Carota, Hedera Helix, Matricar. ine Salix purp., Calla pal.! . Drymeia hamata Fall. Rubus caes., Pulicar. dysenter. . Dryomyza anilis Fall. Anthrisc. silv. . D. flaveola F. Myrrhis odor. . Echinomyia fera L. Geran.. pyren., Evon. europ., Spir. sorbif., 8.- salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Sorbus auc., Sedum album, Eryng. camp., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Angel. silv., Heracl. Sphond., Anthrisc. silv., Moloposperm. Peloponnes., Viburn. Opul., Valer. off., V. alliariif., Suec. austral., Scab. suaveol., Eupator. cannabin., E. ugerdloidee, Aster Akhelli; A. sbbrärlat.. A. coneinn., A. laevis, A. Lindleyan., A. paniculat., A. sparsifl., A. squarrul., Biotia commixta, B. corymb., B. macropbylla, B. Schreberi, Chrysoc. Linosyr., Diplopapp. amygd., Solidago canad., S. ambigua, S. fragr., S. glabra, S. laterifl., Coreops. auricul., C. lanceol., Achill. Ptarm., A. Millef., Senec. nemor., S. macropbyll., Cirs. pal., Phlox panicul., Plec- tranth. glaucocalyx, Mentha piperita, Origan. vulg., Thym. Serp. E. ferina Zett. Thym. Serp. E. ferox Pz. Siler trilob., Jas. mont., Erica Tetr., Thym. Serp. E. grossa L. Rubus frutic., Sedum album, Aegopod. podagr., Herael. Sphond,, Lact. mural., Call. vulg., Thym. Serp. E. lurida F. Herael. Sphond. E. magnicornis Zett. Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Sedam Teleph., Herael. Sphond., Seneec. silvat., Mentha silv. E.tessellata F. Knaut. arv., Anthem. arv., Chrysanth. Leueanth., Senec. nemor., Hierac. Pilos., H. umbellat., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont., Call. vulg., Mentha silv., Thym. Serp., Stachys pal. E. sp. Adenost. alb., Myosot. silvat. Ensina sonchi L. Mentha aquat. Ephydra sp. Tussil. Farf. Exorista fimbriata Mg. Salix rep. E. lucorum Mg. Peucedan. Oreoselin. E. vulgaris Fall. Heracl. Sphond., Anthrise. Cerefol. E. sp. Salix ein., S. Capr., S. aurit. Frontina laeta Mg. Angel. silv., Pastin. sat., Heracl. Sphond. 37* 580 676. 677. 678. 679. 680. 631. 682. 683. 684. 685. 686. 687. 688. 689. 6%. 691. 692. 693. 694. 69. 696. 697. 698. 699. 700. 701. 702. 708. 704. 705. 706. 707. 708. 709. 710. YaR > 432, 713. 714. 715. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Fucellia fucorum Fall. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Brass. nig., Coronop. Ruellii, Honcken. peploid., Aegopod. podagr., Matrie. inod., Euphorb. heliose., Ammo- phila aren. Germaria ruficeps F. Daucus Carota, Pastin. sat. Gonia capitata Deg. Trif. arv., Crep. bienn., Achill, Millef., A. Ptarm., Thym. Serp., Salix cin., S. Capr., 8. aurit., Allium rot. G. fasciata Mg. Salix rep. G. ornata Mg. Salix cin, S. Capr., S. aurit., 8. rep. Graphomyia maculata Scop. (rat. Oxyac., Astrant. major, Aegopod. podagr., Sium latif., Angel. silv., Peucedan. Cervar., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Chaero- phyll. aur., Ch. hirsut., Prangos ferulac., Diplopapp. amygd., Coreops. auricul., Polygon. cuspid., Euphorb. palustr. Gymnopa opaca Rend. = Mosillus opacus Rond. Ceropeja elegans ! Gymnosoma nitens Mg. Achill. Millef. G. rotundata L. Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif.,, Carum Carvi, Bupleur. falcat., B. rotundif., Peucedan. Cervar., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Orlaya grandifl., Toril. Anthrise., Anthrisc. Ceref., Chaeropbyll. temul., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinct., Tanacet. vulg., Senec. Jacob., Thym, Serp. Helomyza affinis Mg. Neott. nid. av.! H. sp. Cerast. triv., Tussil. Farf., Bellis per., Tarax. off., Salix vimin. Herina frondescentiae L. Cirs. pal. Homalomyia armata Mg. Medie. lupul. H. canicularis L. Origan. vulg. H. pretiosa Schin. Heracl. Sphond. H. prostrata Rossi = H. incisurata Zett. Asimina triloba. H. scalaris F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Knaut. arv., Bellis per. H. spec. Salix rep. Hydrellia chrysostoma Mg. Myosur. minim. H. griseola Fall. Myosur. minim., Batrach. aquat., Medic. lupul., Potent. silv., Parnass. pal., Daucus Carota, Hedera Helix, Achill. Millef., Matric. inod., Leont. aut., Calla pal. !, Narth. ossifr. H. spec. er rep. Hydrotaea bispinosa Zett. Salix rep. H. eiliata F. Ranunc. acer, Crat. Oxyac. H. dentipes F. Caltha pal., Stell. Holost., Heracl. Sphond. H. irritans Fall. Medic. lupul. H. sp. Galium Mollugo, Chrysanth, Leucanth. Hryetodesia incana Wiedem. = Aricia ineana Wiedem. 8. No. 597. Pimpin. 'Saxifr., Suce. prat., Aster Tripol., Achill. Millef., Senec. Jacob. Hylemyia cinerella Mg. Froph. verna. . cinerosa Zett. Salix rep. . conica Wied. Ranunc. lanugin., Carum Carvi, Anthrise. silv. . lasciva Zett. Viola lutea, Potent. silv., Succ. prat., Narth. ossifr. . pullula Zett. Medic. lupul., Salix rep. . strigosa F. Toril. Anthrisc., Succ. prat., Pulicar. dysenter., Centaur. nigra. . varıata Fall. Galium Mollugo, G. verum, G. verum x G. Moll. . sp. Batrach. aquat., Cochlear. off., Ulex europ. +, Galium Mollugo, G. verum, . verum X G.,Moll., Tussil. Farf., Salix vimin., $. purp. Lasiops apicalis Mg. Aegopod. podagr. L. cunetans Mg. S. No. 882. Pimpin. Saxifr. L. sp. Tussil. Farf. Lauxania aenea Fall. Symphoricarp. racem. ! L. eylindricornis F. Achill. Millef. HEHE mEEE 716. 717. 718. 719. 720. 721. 722. 723. 724. 725. 726. 727. 728. 729. 730. 131. 732. 733. 734. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 581 Leucostoma aenescens Zett. Achill. Millef. L. analis Mg. Heracl. Sphond.. Limnophora litorea Fall. Salix rep. L. protuberans Zett. Tarax. off. L. quadrimaculata Fall. Carum Carvi. L. septemnotata-Zett. Salix purp. L. sp. Hedera Helix, Call. vulg., Myosot. intermed. Limosina crassimana Hal. Arum ital. ! L. pygmaea Zett. Arum ital. ! L. simplicimana Rond. Dracunc. vulg. ! Lonchaea tarsata Fall. Aristol. Sipho ! Lophosia fasciata Mg. Rhamn. Frang. Loxocera elongata Mg. Polygon. Bist. Lueilia albiceps Mg. Eupator. cannabin., Mentha arv. Lucilia caesarL. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. Ling., R. auric., R. scelerat., Brass. nig., Sapon. off., Spergular. sal., Honcken. peploid., Stell. med., Cerast. triv., Ampelops. quinquef., Geran. pal., G. molle, Erod. cicut. v. pimpinellif., Ruta graveol., Staphyl. pinn., Prunus Padus, Rubus caes., R. Id., Comarum pal., Potent. Anser., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Sorbus aue., Sieyos angul., Sedum acre, Saxifr. decip., S. umbr., Parnass. pal.,, Astrant. major, Eryng. camp., E. planum, Conium macul., Cieuta vir., Petrosel. sat., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Pimpin. Saxifr., Sium latif., Angel. silv., Imperat. Ostruth., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrisc. silv., Myrrhis odor., Prangos ferulac., Cornus sang., Ebul. humile, Sambuc. nigra, Galium Mollugo, G. verum, Valerianella olitor., Tussil. Farf., Aster Tripol., Aster salicif., A. azur., A. laevis, A. sagittif., Biotia commixta, Galatella hyssopif., Bellis per., Solidago Virga aurea, S. canad., S. bicolor, S. glabra, S. laterifl.;, S. livida, Achill. Millef.; Anthem. arv., A. tinet., Matric. inod., Tanacet. vulg., T. macrophyll., Chrysanth. seget., Chrys. Leucanth., Doronic. Pardalianch., D. austriac., Senec. Jacob., Cirs. arv., C. lanceolat., Leont. aut., Tarax. off., Hierac. umbellat., Convolv. arv., Solanum tuberos., Plectranth. glaucocalyx, Elssholzia erist., Mentha piperita, M. aquatica, M. silv., Glaux marit., Armer. vulg., Polygon. cuspid., Asarum europ. /, Euphorb. heliosc., E. verrucosa, E. Gerard., E. Pepl., E. pilosa, E. aspera, E. virgata, Salix rep., Arum crinit., Narth. ossifr., Veratr. nigr., Ammophila aren, L. cornicina F. Ranunc. Fic., Alyss. mont., Stell. med., Tilia ulmif., Erod. cieut., Ruta graveol., Evon. europ., Rhus Cotinus, Ulex europ. +, Potent, silv., P. frutic., P. steril., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Cydonia jap., Pirus comm., Circaea lutet., Astrant. major, Conium macul., Petroselin. sat., Aegopod. podagr., Sium latif., Oenanthe aquat., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Cornus sanguinea, Valeriana offic., Suceisa pratens., Eupator. cannabin., Tussil. Farf., Petasit. fragr., Aster Tripol., A. Novae Angliae, A. salicif., Bellis per., Soli- dago canad., Pulicar. dysenter., Bidens cern., Anthem. tinct., Matric. Chamom., M. inod., Chrysanth. seget., C. Leucanth., Senec. aquat., Echinops sphaerocephal., Cirs. arv., Scorzon. humil., 'Tarax. off., Jas. mont., Call vulg., Convolv. sep., Veron. Tournefortii, Mentha arv., M. aquat., Lycopus europ., Thym. Serp., Lam. purp. #, ?!, Polygon. Fagopyr., P. cuspid., Salix Capr. L. latifrons Schin. Achill. Millef., Cirs.arv., Jas. mont., Call. vulg., Linar. vulg. L. sericata Mg. Asimin.tril., Medic. sat. +, M. silvestr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Achill. Millef., Senec. Jacob., Cirs. arv., Salix rep. L. silvarum Mg. Gypsoph. panic., Erod. eicut. v. pimpinellif., Ruta graveol., Potent. frutic., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Aegopod. podagr., Sium latif., Angel. silv., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Boltonia glastif., Chry- santh. Leucanth., Mentha arv., Lycopus europ. 760. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. . L. splendida Mg. Daucus Carota. . L. sp. 8. No. 849. Nasturt. off, Arab. aren., Sinap. arv., Sperg. arv.. Rubus frutic., R.:caes., Sedum acre, Carum Carvi, Oenanthe fistul., Archangel. off., Daucus Carota, Hedera Helix, Valerian. olit,, Suce. prat., Gnaph. lut.-alb., Senec. Jacob., Asclep. syr. !, Thym. Serp., Polygon. amphib., Dracune. vulg. !, Orchis mac. ! . Macquartia chalybeata Mg. Aegopod. podagr. . M. nitida Zett. Aegopod. podagr. . M. praefica Mg. Chrysanth.. Leucanth. . Megaglossa umbrarum Mg. = Platystoma umbrarum F. Asimina triloba. . Meigenia floralis Mg. Pimpin. Saxifr. . Melania bifasciata Mg. Eryng. camp. . M. volvulus F. Eryng. camp. . Mesembrina meridiana L. Spir. sorbif,, 8. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyae., Sium latif., Angel. silv., Heracl. Sphond. . M. mystacea L. Heracl. Sphond. . Metopia argentata Macgq. Achill. Millef. . M. leucocephala Rossi. Heracl. Sphond. . Micropalpus fulgens Mg. Knaut. arv. . Micropeza sp. Tarax. oft. . Miltogramma germari Mg. Anthrisec. silv. . M. intricata Mg. Scleranth. per. . M. punctata Mg. Astrant. major. . M. ruficornis Mg. Daucus Carota, Achill. Millef. . M. sp. Gypsoph. panic., Erod. cicut.,, Sedum acre., Galium Mollugo. . Morellia curvipes Macq. Pimpin. Saxifr. . M. importuna Hal. Mentha aquat. . M. sp. Hyper. perfor., Daucus Carota, Puliear. dysent., Senec. Jacob. . Mosillus arcuatus Latr. Gypsoph. paniec. . Musea corvina F. Ranunc. scelerat., Berber. vulg., Stell. med., Fragaria vesca, Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif., Pirus comm., Conium macul., Aegopod. podagr., Sium latifol., Anethum graveol., Heracl. Sphond., Anthrisec. silv., Galium Mollugo, Aster Tripol., Bell. per., Solidago canadens., Achill. Millef., Chrysanth., Leucanth., Cirs. arv., Serrat. tinct., Myosot. silvat., Mentha aquat., Polygon. cuspid., Buxus semperv., Veratr. alb. M. domestica L. Eranth. hiem. (!), Clemat. Vitalba, Anem. japon., Berberis vulg., Eroph. verna, Cak. marit., Stell. med., Tilia ulmif., Aesc. Hippocast. =, Evon. europ., Celastr. Orixa, Prunus spin., Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., Lopezia coron. !, Circaea lutet. !, Conium macul., Petrosel. sativ., Oenanthe aquatica, Crith- _ mum marit., Heracl. Sphond., Anthrisc. silv., Valer. off., Tussil. Farf., Bell. per., 761. 762. 763. 764. 769. 766. ID: 768. 769. 70. Solid. Virga aur., S. canad., Pirola rotundif., Vincetox. purpurasc., Digital. purp., Amaranth. retrofl., Polygon. Fagopyr., P. cuspid., Buxus semperv., Veratr. nigr. M. sp. Hyper. perfor., Rubus caes., Archang. off., Galium verum, Hierac. vulg. Mydaea sp. Hyper. perfor., Ulmar. pentap., Angel. silv., Succ. prat., Senec. Jacob., Mentha aquat. Myobia inanis Fall. Medie. lupul., Angel. silv. Myodina vibrans L. Aristol. Sipho.! Myopites inulae v. Roser. Inula ensifol. Myospila meditabunda F. Ranunc. sceler., Potent. Anser., Carum Carvi, Anthrise. silv., Tarax. off. Nemopoda cylindrica F. Myrrhis odor. N. stercoraria Rob.-Desv. Stell. med., Myrrhis odor. N. sp. Anthrise. silv. Nemoraea consohrina Mg. Comar. pal., Jas. mont. 771. 772. 773. 774. 775. 776. 777. 778. 179. 780. 781. 782. 783. 784. 785. 786. 787. 788. 789. TR. 791. 792. 793. 794. 795. 796. 797. 798. 799. 800. 801. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 583 .erythrura Mg. Aegopod. podagr., Pastin. sat. .intermedia Zett. Salix rep. . pellucida Mg. Aegopod. podagr., Cirs. arv. . radicum F. Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Pastin. sat., Cirs. arv., Lycium barb. .rudis Fall. Thym. Serp. .strenua Mg. ..Cirs. arv. . sp. Heracl. Sphond. Notiphila einerea Fall. Nymph. alba L. N. nigrieornis Stenh. Nymph. alba, Nuph. lut. Ocyptera brassicaria 'F. Viola trie. alp., Trif. procumb. !, Eryng. camp., Sium latif., Peucedan. Oreoselin., Orlaya grandifl., Achill. Millef., Anthem. tinet., Tanacet. partheniif., Cirs. arv., Hypoch. rad., Jas. mont., Asclep. syr., Origan. vulg., Thym. Serp. OÖ. eylindrica F. Nasturt. off., Viola trie. versie. +, Knaut. arv., Chrysoc., Linosyr., Cirs. arv., Achill. Millef,, A. Ptarm., Jas. mont., Origan. vulg., Thym. Serp., Allium rot. O. pusilla Mg. Trif. rep. +, T. fragif. +. Olivieria lateralis F. Melilot. alb., Peucedan. Oreosel., Heracl. Sphond., Achill. Millef., Matrie. inod., Senec. Jacob., Cirs. arv., Carlina vulg., Jas. mont., Convolv. arv., Allium rot. Onesia cognata Mg. Ranune.Fic., Berber. vulg., Potent. verna, P. steril., Spir. sorbif., S. ulmif., S. salieif., Tussil. Farf., Petasit. frag., Bellis per., Call. vulg., Popul. nigr. O. floralis R.-D. Batrach. aquat, Ranunc. acer, R.rep., R. bulb., Caltha pal., Berber. vulg., Nuph. lut., Teesdal. nudicaul., Gypsoph. panic., Potent. verna, Spir. sorbif., 8. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Sorb. aue, Carum Carvi, Heracl. Sphond., Antbhrisc. silv., Chaerophyll. hirsut., Valer. off., Bellis per., Senec. Jacob., S. vern., Cirs. arv., Hypoch. rad., Tarax. off., Apocyn. androsaemifol. +, Myosot. silvat., Mentha arv., M. aquatica, Glaux marit., Euphorb. palustr., Butom. uambell. OÖ. sepuleralis Mg. Batrach. aquat., Berb. vulg., Cak. marit., Cerast. arv., Rubus caes., Crat. Oxyac., Sicyos angul., Astrant. major., Angel. silv., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Hedera Helix, Valerian. olit., Eupator. cannabin., Tussil. Farf., Petasit. frag., Aster Tripol., A. Novae Angliae, Chrysoc. Linosyr., Solidago caesia, S. fragr., Senec. Jacob., Jas. mont., Call. vulg., Myosot. silvat., Mentha arv., M.' aquatiea. | O. sp. Achill. Millef. Opomyza germinationis L. Pirola min., Myosot. silvat. Orellia wiedemanni Mg. Bryon. divica. Oseinis aristolochiae Rond. Aristol. rotunda.! OÖ. delpinii Rond. Aristol. rotunda. ! O. dubia Macgq. Aristol. Clemat. !, A. rotunda. ! ©. frit. L. Potent. silv., Daucus Carota, Matric. inod., Mentha aquat. OÖ. sp. Myos. minim., Medie. lupul., Jas. mont. Oxyphora miliaria Schrk. Carduus acanthoid., C. nutans. Phasia analis F. @onium macul., Peucedan, Cervar., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Senec. Jacob. P. erassipennis F. Peucedan. Cervar., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota., Senec. Jacob., Achill. Millef., A. Ptarm. Phorbia floccosa Macgq. S.No.624. Pimpin. Saxifr., Achill. Millef., Toril. Anthrise. P. lactucae Bouche&. Pulicar. dysent. P. muscaria Mg. Stell. med., Salix Capr., Nare. Pseud.-Narc. +. P. sp. Tussil. Farf., Salix Capr., S. purp. ER ITIT: 584 802. 803. 804. 805. 806 807. 808. 809. 810. 811. 812. 813. 814. 815. 816. 817. 818. 819. 820. 821. 822. 823. 824. 825. 826. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Phorocera pumicata Mg. Pastin. sat. Phytomyza geniculata Macq. Senee. Jacob. P. sp. Parnass. pal., Hedera Helix. Piophila casei L Myrrhis odor. Platycephala planifrons Fabr. Aster Tripol. Platystoma seminationis F. Anthrisc. silv., Cirs. arv. Plesina nigrisquama Zett. Daucus Carota. Pogonomyia alpicola Rond. Medie. lupul.? Pollenia rudis F. Ranune. Fic., Eranth. hiem. (!), Thlaspi arv., Stell. med., Cerast. semidec., Ruta graveol., Pirus comm., Astrant. major, Daucus Carota, Hedera Helix, Tussil. Farf., Aster Tripol., A. Novae Angliae, Bellis per., Helianth. ann., Gnaphal. lut.-alb., Matrie. inod., Senec. Jacob., Echinops sphaeroceph., Call. vulg., Gent. Pneum., Lycopus europ., Viscum alb. !, Salix cin., S. Capr., 8. aurit. P. vespillo F. Thalict. flav., Cerast. semidee., Potent. verna, Pirus comm., Parnass. pal., Heracl. Sphond., Valerian. olitor., Tussil. Farf., Aster salicif., Bellis per., Rudbeckia laciniata, Matric. Chamom., Chrysanth. Leucanth., Tarax. off., Myosot. silvat., M. intermed., Polygon. Fagopyr., Viscum alb.!, Salıx ein., S. Capr., S. aurit. P. sp. Achill. Millef. Prosena siberita F. Clemat. recta, Trif. med., Lythr. salic. !, Knaut. arv., Origan. vulg. ur, Psila fimetaria L. Anthrise. silv., Myrrhis odor., Valerian. olit. P. villosula Mg. Carum Carvi, Anthrise. silv. Pyrellia aenea Zett. Cerast. arv., Sedum acre, Carum Carvi, Heracl. Sphond., Chrysanth. Leucanth. P. cadaverina L. Gypsoph. panie., Coniosel. tatar., Peucedan. ruthen., Aster Lindleyan., A. panicul., A. panic. var. pubesc., Biotia commixta, B. corymb, Chrysoc. Linosyr., Diplopappus amygd., Solid. canad., 8. ambig., 8. fragr., S. glabra, Bolton. glastif., Rudbeck. speciosa, Chrysanth. seget., Senec. nemor., S. macrophyll., Camp. Scheuchz., Mentha arv., Butom. umbell., Narth. ossifr. Rivellia syngenesiae Fabr. Cirs. arv. Saltella seutellaris Fall. Achill. Millef. Sapromyza apicalis Löw. Aristol. Sipho. !: S. rorida Fall. Moehr. trinerv., Anthrise. silv. Sarcophaga albiceps. Mg. Ruta graveol.,, Aegopod. podagr., Carum Carvi, Pimpin. Saxifr., Daueus Carota, Senec. nemor., Convolv. sep., Lycopus europ., Thym. Serp., T. vulg. S. atriceps Zett. = Onesia atriceps Zett. Valer. capitata. S. carnaria L. Clemat. Vitalba, Anem. japon., Batrach. aquat.,, Ranunec. Ling., Eroph. verna., Teesdal. nudicaul., Gypsoph. panic., Tilia ulmif., Ruta graveol., Evon. europ., Staphyl. pinn., Medic. silvestr., Prunus spin., P. Padus, Rubus caes., R. frutie., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif,, Crat. Oxyac., Pirus comm., Sorbus auc., Ribes Grossul., Parnass. pal., Astrant. major, Eryng. marit., E. camp., Petrosel. sat., Carum Carvi, Oenanthe aquat., Conioselin. tataric., Peucedan. ruthen., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Valer. off., Aster abbreviat., A. Lindleyan., A. panicul., A. pan. var. pubescens, A. sagittifol., A. sparsiflor., Solid. canadens., S. fragr., S. glabra, S. livida, Achill. Millef., Matric. Chamom., Tanac. vulg., Senec. nemor, S. macro- phyll., S. Jacob., Cirs. arv., Leont. aut., Tarax. off., Prenanth. purp., Camp. rot., Vace. Myrt., Call. vulg., Ledum pal., Stapelia grandifl., Elssholzia crist., Mentha piperita, M. aquat., Thym. Serp., Armer. vulg., Polygon. Fagopyr., P. Bist., P. euspid., Euphorb. palustr., E. aspera, E. dendroid., Dracunc. vulg., Epipact. pal. S. dissimilis Mg. Anthrisc. Cerefol. S. grisea Mg. Eryng. camp. ne 827. 828. 829. 830. 831. 832. 833. 834. 835. 836. 837. 838. 839. 840. 841. 842. 843. 844. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 555 S. haemorrhoa Mg. Ruta graveol., Heracl. Sphond., Anthrise. Cerefol., Matric. Chamom. S. striata F. Secleranth. per., Sedum acre, Galium Mollugo, Achill. Millef. S. sp. Medic. lupul., Parnass. pal., Angel. silv., Carum Carvi, Daucus Carota, Anthrise. silv., Galium silvaticum, Leont. aut., Aster Novae Angl., Mentha aquat., M. silv., Armer. vulg., Ophrys museif. Sarcophila latifrons Fall. Eryng. camp., Solidago fragr. S. meigeni Schin. Eryng. eamp. Scatella sp. Heracl. Sphond. Scatophaga litorea Fall. Aster Tripol. S. lutaria F. Anthrisc. silv., Myrrhis odor., Achill. Millef. . S. merdaria F. Anem. nem., Adon. vern., Batrach. aquat., Ranunc. Flamm., R. auric., R. Fic., Caltha pal., Barbar. vulg., Sinap. arv., Cochlear. Armorac., Cak. marit., Stell. Holost., Cerast. arv., Aesc. Hippocast. +, Geran. molle, Evon. europ., Prunus spin., Rubus Id., Fragaria vesca, Potent. Anser., P. frutic., Pirus comm., Sorbus auc., Ribes alp., Astrantia major., Aegop. podagr., Carum Carvi, Angel. silv., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Myrrhis odor., Galium Moll., Aster Tripol., Valeriana asarifol,, A. Novae Angliae, Bellis per., Achillea Millef., Anthem. arv,, Matric. inod., M. marit., Chrysanth. seget., Cirs. arv., Tragop. prat., Tarax. offic., Moloposperm. Peloponn., Apocyn. androsaemifol. ++, Myosot. silvat., Polygon. amphib., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. vimin., S. rep., Scilla ital., Paris quadrif. S. seybalaria L. Saxifr. deecip. S. stercoraria L. Clemat. Vitalba, Anem. nem., Batrach. aquat., Ranunc. Flamm., R. lanugin., R. scelerat., R. Fic., Caltha pal., Hellebor. pallid., Brass. nig., Sinap. arv., Cochlear. offic., Cak. marit., Honcken. peploid., Stell. med., Cerast. arv., Aesec. Hippocast. +, Geran. pyren., Ruta graveol., Evon. europ., Staphyl. pinn., Medie. lupul., Prunus spin., Potent. Anser., Crat. Oxyac., Sorbus auc,, Circaea lutet. !, Sedum acre, Ribes alp., R. Grossul,, Astrantia major, Conium macul., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Oenanthe aquat., Angel. silv.,- Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrisc. silv., Hedera Helix, Adoxa moschat., Galium Mollugo, G. verum, Valerian. olit., Succ. prat., Eupator. cannabin., Tussil. Farf., Aster Tripol., A. Novae Angliae, Bellis per., Pulicar. dysenter., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., A. tinct., Matric. discoid., Chrysanth. Leucanth., Senec. Jacob., Cirs. arv., C. Janceolat., Carduus crisp., Leont. aut., Tarax. off., Jas. mont;, Call. vulg., Myosot. silvat., Veron. Beccab., Mentha aquat., Origan. vulg., Armer. vulg., Polygon. cuspid., Euphorb. dendroid., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. purp., Butom. umbell. S. sp. Stell. med., Medic. lupul.!, Crat. Oxyac., ©. monog., Oenoth. bien.!, Smyrn. Olusatr., Apium graveol., Armer. vulg., Polygon. amphib., Dracune. vulg. Sciomyza cinerella Fall. Chrysosp!. alternif. | Sepsis annulipes Mg. Aster Amell. var. Bessarab. S. atriceps R.-D. Myosot. silvat. ! S. cynipsea L. Batrach. aquat., Medic. lupul., Potent. Anser., Sieyos angul., Scleranth. per., Parnass. pal., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrise. silv., Galium Mollugo, G. pal., Aster salieif., Chrysanth. seget., Mentha aquat., Salix rep. S. nigripes Mg. Ranunc. Fic., Stell. Holost., S. med., Ulex europ. +, Potent. steril., Chrysospl. oppositif., Anthrisc. silv., Adoxa moschat., Tussil. Farf., Bellis per., T'arax. off., Veron. Tournefortii, V. hederifol., Lam. purp. +, ? !, Salix Capr.. S. purp. a S. sp. - Ranunc. Fic., Eranth. hiem. (!), Sisymbr. Soph., Alliar. off., Cochlear. Armorac., Stell. med., Ruta graveol., Prunus spin., Potent. frutic., Pirus comm. Sorbus auc., Philad. coron., Conium maculat:, Sium latif., Peucedan. pal., Aegopod. podagr., Aneth. graveol., Daucus Carota, Anthrise. silv., A. Cerefol., Myrrhis odor., Valerian. olit., Chrysanth. Leucanth., Convolv. arv.,-Euphorb. Esula.' Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. .„ Siphona cristata Fabr. Lepid. sat., Medic. lupul., Aegopod. podagr., Sherard, arv., Aster Tripol. . 8. flavifrons Zett. Salix rep. . 8. geniculata Deg. Viola lutea, Stell. Holost., Medic. lupul., Potent. silv., P. steril., Daucus Carota, Hedera Helix, Asperula eynanch., A. odor., Valerian. olit., Suce. prat., Eupator. cannabin., Pulicar. dysenter., Call. vulg.,, Myosot. silvat., Mentha aquat., Origan. vulg., Hotton. pal. ! . Siphonella palposa Fall. Glaux marit. . Somomyia (= Lucilia) spec. S. No. 736. Helicodie. muscivor. . Sphaerocera pusilla Fall. Draeunc. vulg. ! . Spilogaster earbonella Zett. Sedum acre, Achill. Millef., Jas. mont., Apocyn. androsaemifol. +. . 8. communis R.-D. Angel. silv., Galium Mollugo, G. verum, G. verum x. G. Moll., Achill. Millef., Matrie. inod., Jas. mont. . S. depuncta Fall. Salix rep. . 8. duplaris Zett. Galium Mollugo, G. verum. . 8. duplicata Mg. Erod. cicut. v. pimpinellif., Anthrisc. silv. Galium Mollugo, G. verum, G. verum X G. Moll., Arnica mont., Viscum alb. !, Euphorb, pilosa, Salix rep., Secale- cereale, Agropyr. rep. . 8. nigrita Fall. Matric. Chamom. . 8. quadrum F. Parnass. pal. . S. semicinerea Wied. Plantag. med., Cyprip. Cale. +. 59. S. urbana Mg. Solidago Ridellii. . 8. vespertina Fall. Anthrisc. silv. . 8. sp. Parnass. pal. . Spilographa meigenii Löw. Cirs. olerac. . Stomoxys caleitrans L. Hyper. perfor., Toril. Anthrisc., Achill. Millef., Cirs. arv., Mentha aquat. . St. stimulans Mg. Galium Mollugo, G. verum, G. ver. x G. Moll. step. «Lara ol. . Tachina agilis Mg. Heracl. Sphond. . T. erucarum Rond. Heracl. Sphond. . T.larvarum L. Angel. silv. . Tephritis arnicae L. Arnica mont. . conjuncta Loew. Tarax. off. .elongatula Loew. Tanacet. corymbos. . flavipennis Loew. Achill. Millef. . pantherina Fall. S. No. 888. Sium latif. . postica Loew. Onopord. Acanth. . vespertina Loew. Aster Tripol. . T. zelleri Loew. Inula Conyza. ‚ Tephrochlamys rufiventris Mg. Salix vimin. . Tetanocera elata Fr. Ranune. acer. . T. ferruginea Fall. Sium latif. . Themira minor Hal. Sisymbr. Soph., Pimpin. Saxifr., Matric. inod., Call. vulg, . T. putris L. Teesdal. nudicaul. . Trichophthicus cunctans Mgy.=Lasiops cunctansMg. S.No. 712. Hedera Helix Succ. prat., Senec. Jacob., Centaur. nigra, Leont. aut., Erica ciner., Mentha aquat. . T. hirsutulus Zett. = Lasiopus hirsutulus Zett. Ulmar. pentap. . Thryptocera spec. Batrach. aquat. . Trypeta acuticornis Loew. Cirs. erioph. . T. cornuta F. Centaur. Scab. . T. faleata Scop. Tragopog. prat., T. major. BHS3H4s343H Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 587 T. pantherina Fall.=Tephritispantherina Fall. S.N.873, Achill. Millef., A. Ptarm. . T. ruficauda F. Cirs. arv., C. pal., Serrat. tinct. T.tussilaginis F. Lappa toment., Centaur. Scab. . T. winthemi Mg. Heracl. Sphond., Cirs. pal. . T. sp. Hypoch. rad., Armer. vulg. . Ulidia erythropthalma Mg. Papav. Rhoeas, Res. lutea, Malva silv., Potent, arg., Bupleur. rotundifol., Orlaya grandifl., Asperula eynanch., A. tinet., Galium verum, G. boreale, Anthem, tincet., Matricar. inod., Tanacet. corymbos., Achill, Millef., A. Ptarm., Convolv. arv., Melampyr. arv., Thym. Serp., Euphorb. Esula, Allium rot. . Urophora eriolepidis Loew. Cirs. eriophor. 895. . U. stigma Loew. Achillea Millef., Cirs. pal. 897. 898. &99. U, solstitialis L. Carduus nut. U. stylata F. Carduus nut. Xysta cana Mg. Daucus Carota. | Zophomyia temula Scop. Aegopod. podagr., Carum Carvi, Bellis per., An- thrise, silv. N. Mycetophilidae: Boletina sp. Pimpin. Saxifr. . Bolitophila fusca Mg. Hedera Helix. . Campylomyza lucorum Rond. Aristol. Clemat. ! Exechia sp. Chrysosplen. oppositif., Adoxa moschat. . Glaphyroptera fasciola Mg. Angel. silv. . Platyura sp. Heracl. Sphond. Sceptonia nigra Mg. Angel. silv., Pimpin.- Saxifr. . Seiara atrata Holmgr. Cerast. alp. . S. minima Mg. Aristol. rotunda. ! . 8. nervosa Mg. Arum ital. ! ar . 8. thomae L. Oenanthe aquat., Angel. silv., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Senee. Jacob. . S. sp. Myos. minim., Vit. vinif,, Chrysosplen. oppositif., Daucus Carota, Hedera Helix, Adoxa moschat., Valerian. olit., Matric. inod., Leont. aut., Mentha aquat. O. Phoridae: . Phora carbonaria Zett. Aristol. pall. ! . P. nigra Mg. Aristol. Sipho. ! . P. pulicaria Fall. Crambe marit. +, Aristol. altiss. !, A. pall. ! . P. pumila Mg. Aristol. Sipho. !, A. altiss. ! . P.sp. Myosur. minim., Ranunc. Fie., Stell. med., Cerast. triv., Potent. steril., Parnass. pal., Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Daucus Carota, Tussil. Farf., Veron. Tournefortii, Mentha aquat. P. Pipunculidae: . Pipuneulus rufipes Mg. Aegopod. podagr. . P. ruralis Mg. Heracl. Sphond. Q. Psychodidae: . Pericoma sp. Daucus Carota, Mentha aquat. . P. phalaenoides L. = P. nervosa Mg. Arum maculatum. !, A. ital. ! R. Rhyphidae: . Rhyphus fenestralis Scop. Salix vimin. . R. sp. Adoxa moschat. S. Simulidae: . Simulia sp. Chrysosplen. alternif., Adoxa moschat., Salix vimin. 588 924. 925. 926. 927. 928. 929. 930. 931. 982. 933. 934. 935. 936. 937. 938. 939. 940. 941. 942. 943. 944. 945. 946. 947. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. T. Stratiomydae: Chrysomyia formosa Scop. Ranune. acer, Ruta graveol., Rubus frutic., Scleranth. per., Conium macul., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Bupleur. rotundif., Aneth. graveol. Chaerophyll. temul., Pleetranth. glaucocalyx., Plantag. med. C. polita L. Epil. angust. Lasiopa spec. $alix ein, $S. Capr., 8. aurit., S. vimin. Nemotelus notatus Zett. Parnass. pal. N. pantherinus L. Hesper. matron., Geran. prat., Anthrise. silv., Asperula cynanch., Anthem. arv., Matrie. Chamom., Tanacet. corymbos., Chrysanth. Leucanth. N. uliginosus L. Sedum acre, Achill. Millef., Cirs. arv. Odontomyia argentata F. Caltha pal., Potent. verna. O. hydroleon L. Aegopod. podagr., Cirs. arv., Centaur. rhen. O. personata Loew. Polygon. Bist. O. tigrina F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Sorb. auc., Euphorb. palustr. O. viridula F. Comar. pal., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Parnass. palustr.. Sium latif., Oenanthe aquat., Anthrisc. silv., Galium Mollugo, Achill. Millef., A. Ptarm., Tanacet. vulg., Chrysanth. Leucanth., Senec. Jacob., Cirs. arv., Convolv. arv., Mentha arv., Polygon. Fagopyr. Oxycera pulchella Mg. Rosa rubigin., Melampyr. prat. + | Sargus cuprarius L. Malva silv., Impat. noli tang. +, Ruta graveol., Rubus frutic., R. caes., Potent. frutie., Conium macul., Aegopod. podagr., Sambuc. nigra, Galium Mollugo. S. flavipes Mg. Melampyr. prat. + S. infuscatus Mg. Aegopod. podagr. Stratiomys chamaeleon Deg. Aegopod. podagr., Oenanthe fistul., Peucedan. oreoselin., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrisc. silv., Polygon. Fagopyr. S. equestris Mg. Heracl. Sphond. S. furcata F. Crat. Oxyac., Sium latif., Heracl. Sphond., Daucus Carota. S. longicornis F. Carum Carvi, Peucedan. Oreoselin., Daucus Carota, Chaero- phyll. aureum, Moloposperm. Peloponnes. S. riparia Mg. Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif.,, Sium latif,, Daucus Carota, Polygon. Fagopyr. U, Syrphidae: Arctophila mussitans F. Heracl. Sphond., Succ. prat., Senec. Jacob., Call. vulg., Mentha aquat. Ascia lanceolata Mg. Ranunc. lanugin., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Heracl. Sphond., Tarax. off. A. podagrica F. Anem. silv., Ranunc. acer, R. rep.,, R. lanugin., Caltha pal., Berber. vulg., Chelidon. majus, Barbar. vulg., Sisymbr. off., Stenophragma Thalian., Teesdal. nudicaul., Lepid. sat., Caps. bursa past., Helianth. vulg., Gypsoph. panie., Stell. med., Malach. aquat., Hyper. perfor., Geran. pyren., G. molle., G. pusill., Erod. eicut. v. pimpinellif., Ruta graveol., Rubus frutic., R. Id., Agrim. Eupat,, Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus comm., Circaea lutet. !, Philad. coron., Bryon. dioica, Saxifr. Aizoon., Aethusa Cynap., Heracl. Sphond,, Daucus Carota, Toril. Anthrisc., Anthrise. silv., Valerian. olit., Bellis per., Matricar. inod., Senec. Jacob., Lamps. comm , Tarax. off., Myosot intermed., Solanum nigr., Verbasc. 'Thapsus, Veron. Cham., V. mont., V. Anagall., V. Beccab., Elssholzia crist., Mentha aquatica, Origan. vulg., Plantag. med., Rheum undul., Polygon. Bistorta, P. Persic., P. lapathifol., P. mite, P. avieul.,,‘ Euphorbia verrucosa, E. palustr., Alisma Plant. j Bacha elongata F. Ranune. lanug., Circaea lutet. !, Heracl. Sphond., Chaero- phyll. temul. 948. 949. 950. 951. 952. 953. 954. 955. 956. 957. 958. 959. 960. 61. 962. 63. 964. 965. 966. 967. 968. 969. 370. 971. 972. 973. 974. 975. 976. 977. 978. 979. 980. 981. 982. 983. 984. 985. 986. 987. 988. 989. I. 991. 'Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 589 Brachyopa bicolor Fall. Leont. aut. B. ferruginea Fall. Aegopod. podagr. Brachypalpus valgus Pz. Ranunc. Fie., Salix ein., S. Capr., S. aurit. Ceria conopsoides L. Bunias orient. Cheilosia albitarsis Mg. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. lanugin. Caltha pal. E C. antiqua Mg--S:No. 977. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. mont., Arnica mont. Leont. hastil. . barbata Loew. Daucus Carota, Senec. Jacob. .brachysoma Egg. Potent. aurea, Salix cin., S. Capr., S. aurit. . caerulescens Mg. Aster alpin. canicularis Pz. Senec. nemor., Leont. hastil., Achyrophor. unifl., Tarax. off. . chloris Mg. Tarax. off., Salix cin., S. Capr., S. aurit. chrysocoma Mg. Crep. bienn., C. vir., C. tector. . decidua Egg. Anthrise. silv. (?) flavicornis F. Salix spec. fraterna Mg. Chrysanth. Leucanth. gilvipes Zett. Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif. .impressa Loew. Daucus Carota. longula Zett. Call. vulg. modesta Egg. Potent. verna, Saxifr. Aizoon, Salix ein. S. Capr., S. aurit. mutabilis Fall. Heracl. Sphond. nebulosa Verral. Ranunc. Fic. oestracea L. Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Cirs. arv. . personata Loew. Knaut. silv. . pietipennis Egg. Salix cin., S. Capr., S. aurit. . pigra Loew. Anthrisc. silv. (?) .plumulifera Loew. Tarax. off. (?) . praecox Zett. Potent. verna., Senec. Jacob., Tarax. off., Euphorb. Cypariss., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. rep. C. pubera Zett. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. lanugin. Caltha pal. C. pulchripes Loew. Pulmon. angustifol. Ü. schmidtii Zett. = C. antiqua Mg. S. No. 953. Ranune. acer, R. rep., R. bulb. C. scutellata Fall. S. Nr. 980. Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Chaerophyll. temul., Solidago canad., Call. vulg., Polygon. Fagopyr. C. soror Zett. ER Carota, Senec. Jacob., Hierac. Pilos. C. urbana Mg. = C. scutellata Fall. S. No. 978. Salıx cin., S. Capr., S. aurit. C. variabilis Mg. Aegopod. podagr., Angel. silv., Daucus Carota, Hypoch. rad. C. vernalis Fall. Ranunc. auricom., Tarax. off. C. vidua Mg. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb. C. sp. Ranunc. Flamm., Caltha pal., Pap. Rhoeas, Arab. alb., Stell. med., Potent. Anser.; P. silv., Pelpagl. sativ., Pimpin. Saxifr., Chaerophyll. temul., Tussil. Farf., Senec. Jacob., Leont. hastil., Hypoch. rad., Achyroph. uniflor., Sonchus arv., Rheum undul., Knpharh, Cypariss., Cyprip. Cale. +, Hyac. orient. Chrysochlamys cuprea Scop. Aegopod. podagr. C. ruficornis F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Camp. Trach. Chrysogaster aenea Mg. Hesper. matron. C. chalybeata Mg. Aegopod. podagr. C. coemeteriorum L. Fragaria elat., Ulmar. pentap., Conium macul., Aegopod. podagr., Chaerophyll. temul., Achill. Millef. C. macquarti Loew. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Nasturt. silv., Sinap. arv., Stell. med., Potent. Anser. C. metallina F. Ranunc. rep. FRRERPERRPFRFFARFARAES 5% 992. 993. 99. 99. 9%. 997. 938. 999. 1000. 1001. 1002. 1003. 1004. 1005. 1006. 1007. 1008. 1009. 1010. 1011. 1012. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. C. splendida Mg. Pimpin. Saxifr., Euphorb. palustr. C. viduata L. Batrach. aquat., ‚Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Aegopod. podagr., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Picris hieracioid., Myosot. intermed. C.:sp. Hypoch. radie. C. arcuatum L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Rubus frutic. C. bicinetum E. Caps. bursa past., Geran. pyren., Genista tinet. +, Potent. silv., Angel. silv., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Achill. Millef., A. Ptarm., Melam- pyr. prat. C. elegans Loew. Pastin. sat. C. fasciolatum Deg. Helianth. vulg., Anthrisec. silv. C. festivumL. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Pimpin. Saxifr., Oenanthe aquat., Heraecl. Sphond., Valer. off, Hypoch. rad., Jas. mont., Call. vulg., Convolv. arv., Plantag. med., Polygon. Fagopyr., Euphorb. heliosc. C. ocetomaculatum Curt. Heracl. Sphond., Hierac. Pilos., Call. vulg., Melam- pyr. silvat. C. vernale Loew. Chrysophyll. Villarsii, Thym. Serp., Euphorb. Cypariss. Criorhina asilica Fall. Evon. europ., Crat. Oxyac. C. berberina F. Crat. Oxyac. Berber. vulg. C. floccosa Mg. Crat. Oxyac., Salix spec. C.oxyacanthae Mg. Crat. Oxyac., Salix spec. C. ruficauda Deg. Salix incana. Didea alneti Fall. Sanguis. off. D. intermedia Loew. Hyper. perfor., Rosa can., Potent. silv., Achyrophor. uniflor., Mulged. prenanthoid., Plantag. mont. Eristalis aeneus Scop. Papaver somnif., Arab. alb., Sinap. arv., Schiever. podol., Gypsoph. panic., Hyper. perfor., Fragaria vesca var. semperfl., Ulmar. pentap., Ribes Grossul.,, Carum Carvi, Pimpin. Saxifr., Sium latif., Heracl. Sphond., Scab. daucoid., Aster Tripol., A. azur., A. concinn., A. sagittifol., A. sparsifl., Galatella dracuneuloid., Solidago fragr., Achill. Millef., Chrysanth. Leucanth., Doronic. caucas., Arnica Chamisson., Senec. nemor., 8. Jacob., Cirs. arv., Centaur. nigra, Leont. aut., Hierac. umbell., Jas. mont., Mentha aquatica, Salix cin., S. Capr., S. aurit., Scilla ital., Muscari botr. E. alpinus Panz. Vacc. Myrt. E. anthophorinus Zett. Sinap. arv., Knaut. arv., Achill. Millef., Tanacet. vulg., Leont. aut. E.arbustorumL. Clemat. recta, Thalictr. aquilegif., T.Aavum, Anem. silv., Batrach. aquat., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. Ling., R. lanugin., R. Fic., Caltha pal., Berber. vulg., Papaver somnif., Chelidon. majus, Nasturt. off., N. amphib., N. silvest., Hesper. matron., Sisymbr. austriac., Brass. nig., Sinap. arv., Berter. incana., Lepid. sat., Bunias orient., Cak. marit., Crambe pinnatif., Gypsoph. panic., Sperg. arv., Stell. Holost., S. med., Malach. aquat., Cerast. arv., C. triv., Tilia ulmif., Hyper. perfor., Acer Pseudoplat., Ulex europ. +, Prunus dom., P. avium, P. cer., P. spin., Rosa can., Rubus caes., R. Id., Potent. Anser., P. rept., P. frutic., Ulmar. pentapet., U. Filip., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus comm., Sorb. auc., Oenoth. bien. !, Philad. coron., Seleranth. per., Sedum acre, Saxifraga longif., S. granul., Parnass. pal., Astrant. major, Eryng. camp., Conium macul., Petrosel. sat., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Sium latif., Bupleur. falcat., Oenanthe fistul., OÖ. aquat., Conioselin. tataric., Ligustie. pyrenaic., Peucedan. Cervar., P. pal., P. ruthenic., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., H. sibirice., Daucus Carota, Anthrise. silv., A. Cerefol., Prangos ferulacea, Cornus sang., C. suecica, Sambue. nigra, Viburn. Opul., Symphoricarp. racem. !, Galium verum, Valer. off., V. dioica, 1013. 1014. 1015. 1016. ET a EA a Se re Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 591 Knaut. arv., Suce. prat., Eupator. cannabin., E. ageratoid., E. purp. Aster Amell., A. Novae Angl., A. salieif., A. floribund., A. laevis, A. lanceolat., A. Lind- leyan., A. squarrulos., Biotia commixta, B. corymbosa, Chrysoc. Linosyr., Bellis per., Erigeron specios., Solidago Virga aur., S. canad., 8. fragr., S. glabra, S. Missouriens., 8. rigida, Inula Helen., I. britann., I. thapsoid, Pulicar. dysenter., Boltonia glastif., Coreops. auricul., Helichrys. bracteat., Achill. Millef., A. Ptarm., A. dentifera, A. grandif., A. nobil., Anthem. arv., A. tinet., Matrice. Chamom., M. inod,, M.-marit., Tanacet. vulg., Chrysanth. seget., Chr. Leucantb., Doronie. Pardaliauch., D. austriac., Senec. nemor., S. nebrod.. S. macrophyll., S. Jacob., Calend. off., Cirs. arv., C. lanceolat., Carduus crisp., Carlina acaul., Centaur. Cyan., ©. argent., C. orient., Lamps. comm., Thrine. hirta, Leont. aut., L. hastil., Pieris hieracioid., Hypoch. radic., Tarax. off., Sonchus olerae., S. arv., Crep. bienn., Hierac. umbellat., Camp. rot., Jas. mont., Ligustr. vulg., Syringa vulg., Asclep. syr. !, Erythr. Centaur., Convolv. arv., C. sep., Myosot. silvat., M. intermed., Verbase. thapsiforme, V. nigr., Linar. vulg., Plectranth. glaucocalyx, Mentba piperita, M. aquatica, M. silv., Origan. vulg., Thym. serp., Hotton. pal. !, Plantag. med., Salsola Kali, Polygon. Fagopyr., P. Bistorta, P. Persie., Euphorb. Gerard., E. Cypariss., E. virgata, Mercur, ann., Salix. cin., S. Capr., S. aurit., S. rep., Alisma Plant., Seilla campan. E. horticola Deg. Sinap. arv., Hyper. perfor., Rosa can., Potent silv., Ulmar. pentapet., Sorb. aue., Oenoth. Lamarck., Angel. silv., Heracl. Sphond., Carum Carvi, Pimpin. Saxifr., Sambuc. nigra, Valer. off., Knaut. arv., Succ. prat., Eupator. cannabin., Tussil. Farf., Aster Tripol., Chrysanth. Leucanth., Senec. paludos., S. Jacob., Cirs. lanceolat., Serrat. tinet., Centaur. Scab., Leont. hastilis, Achill. Millef., A. Ptarm., Convolv. sep., Mentha aquat., Origan vulg., Beton. off. (!), Orchis. mac. ! E. intriearius L. Ranune. sceler., Caltha pal., Arab. aren.; Cak. marit., Melilot. albus !, Prunus spin., Rubus frutic., Potent. Anser., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus comm., Oenoth. Lamarck., Lythr. salie. !, Angel. silv.. Knaut. arv., Suce. prat:, Scab. ochrol., S. daucoid., Antennar. margarit., Achill. Millef., Cacalia hastata, Cirs. arv., C. pal., Centaur. Jacea, C. rigidif., Leont. aut., Tarax. off., Mentha aquat., Glechom. hed. !, Hotton. pal. !, Armer. vulg., Polygon. Fagopyr., P. Bist., Salix. ein., S. Capr., S. aurit., S. rep. E. jugorum Egg. Knaut. arv. E. nemorum L. Clemat. Vitalba, Thalietr. aquilegif., T. flavum, Anem. silv., Batrach. aquat., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Caltha pal., Berber. vulg., Chelidon. majus, Nasturt. off., Cardam. prat., Hesper. matron., Brass. Rapa, Berter. incana, Lepid. sat., Caps. bursa past., Isat. tinctor., Helianth. vulg., Gypsoph. panic., G. perfol., Aren. graminif., Stell. Holost., Cerast. arv., Althaea cannab,., Tilia ulmif., Hyper. perfor., Geran. pal., Evon. europ., Rhamn. cathart., Coron. var., Prunus spin.;, Geum riv., Fragaria collina, Potent. frutic., P. chrysantha, Agrim. Eupat., Ulmar. pentap., U. Filip., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., S. digit., Crat. Oxyac., Pirus eomm., Sorb. auc., Oenoth. bien. !, O. biennis X muric., Circaea lutet. !, Sicyos angul., Saxifr. decip., Parnass. palustr., Astrant. major, A. neglecta, Eryng. camp., Conium macul., Aegopod. podagr., Sium latif., Oenanthe fistul., Conioselin. tataric., Angel. silv., Peucedan. cervar., P. ruthenie, Tommasin. ver- tieill., Imperat. Ostruth., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., H. sibirie., Siler trilob., Anthrisc. Cerefol., Chaerophyll. temul., Ch. aureum, Myrrhis odor., Moloposperm. Peloponnes., Cornus sang., ©. mas., Ebul. humile, Sambuc. nigra, Viburn. Opul., Asperula odor., Valer. off., Cephalaria radiata, Knaut. arv., Suce. prat., Scab. Columb., S. ochrol., Eupator. cannabin., E. ageratoid., Aster Amell., A. Amell. var. Bessarabic., A. salieif., A. abbreviat., A. azur., A. floribund., A. laevis, A. lanceolat., A.Lindleyan., A. phlogifol., A. sagittif., A. sparsifl., Biotia commixta, B. corymbosa,B. Schreberi, Galatella dracunculoid., Aster panicul., Ast. panic. var. pubescens, Chrysoc. 592 1017. 1018. 1019. 1020. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten, Linosyr., Diplopapp. amygd., Solidago Virga aur., S. canad., S. ambigua, 8. fragr., S. glabra, $. Missouriens., S. rigida, Silph. conat., S. erythrocaulon, Inula tha- psoides, Helen. antumn., Boltonia glastifol., Helianth. atrorub., H. divaricat., Coreops. lanceol., Achill. Ptarm.. A. Millef., A. grandif., A. nobil., Anthem. arv., A. tinct., Matric. Chamom., Tanacet. vulg., Chrysanth. seget., C. Leucanth., Doronic. Par- dalianches, D. austriacum, Senecio nemor., $. sarracenicus, $. nebrod., $. macro- phyll., S. Jacob., Echinops exaltat., Cirs. arv., C. lanceolat., Centaur. Jacea, C. Scah., C. argent., Lamps. comm., Leont. hastil., Pieris hieracioid., Tragopog. floccos., Scorzon. parvifl.. Hypoch. rad., Tarax. off., T. salin., Crep. bienn., C. rigida, Hierac. vulg., H. umbellat., H. crinit., Ligustr. vulg., Asclep. syr. !, Myosot. alpestr., Mentha piperita, M. aquat., M. silv., M. silv. var. nemorosa, Origan. vulg., Cala- mintha Nepeta, Teucr. Scorod. (!), Hotton. pal.!, Rheum undul., Polygon. Fagopyr., Euphorb. verrucosa, E. Cypariss., E. palustr., E. aspersa, E. nicaeens., Tulipa silv., Scilla nut. hs E. pertinax Scop. Thalict. aquilegif., Ranunc. Fic., Berb. vulg., Chelidon. majus, Arab. caucas., Hesper. matron., Sinap. arv., Cak. marit., Hyper. perfor., Ulex europ. +, Medic. sat. +, M. silvestr., Rubus frutie., R. Id., Comarum pal., Spir., sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Sorbus auc., Philad. coron., Ribes Grossul., Parnass. pal., Angel. silv., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrisc. silv., Chaerophyll. hirsut., Valer. off., Dipsac. silv., Knaut. arv., Succ. prat,, Eupa- tor. cannabin., Tussil. Farf., Petasit. fragr., Bellis per., Solidago Virga aur., 8. canad., Pulicar. dysenter., Achill. Millef., Matric. inod., Senec. nemor., Cirs. arv., Serrat. tinct., Centaur. nigra, Leont. aut., Tarax. off., Crep. bienn., Mentha aquat., Origan. vulg., Thym. Serp., Polygon. Fagopyr., Salix. ein, S. Capr., 8. aurit., S. rep., Narc. Pseud. Narc. +. E. rupium F. Pimpin. Saxifraga, Heracl. Sphond., Knaut. arv., Suce. prat., Hierac. muror., Polygon. Bist. E. sepulcralisL. Clemat. recta, Thalictr. aquilegifol., T. flavum, Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Nasturt. off., Sinap. arv., Alyss. mont., A. saxat., Lepid. sat., Cerast. arv., Tilia ulmif., Hyper. perfor., Erod. cicut. v. pimpinellif., Ruta graveol., Rubus Id., Fragaria vesca, F. collina, Potent. multifida, P. frutic., Ulmar. pentap., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Sedum acre, Petroselin, sativ., Oenanthe fistul., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrise. silv., Chaerophyll. hirsut., Viburn. Opul., Galium saxatile, Valer. off., Centranth. angustif., Knaut. arv., Chrysoc. Linosyr., Bellis per., Pulicar. dysenter., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., Matrie. Chamom., Chrysanth. Leucanth., Senec. nemor., S. Jacob., Cirs. arv., Centaur. Jacea, Lamps. commun., Cichor. Intyb., Thrinc. hirta, Leont. aut., Picris hieracioid., Hypoch. rad., Tarax. off., Crep. bienn., C. tector., Syringa vulg., Myosot. silvat., Veron. Beccab., Mentha arv., M. aquat., Satureja hort., Thym. Serp., Polygon. Fagopyr., P. Persic., P. lapathif., Alisma Plant. E. tenax L. Clemat. Vitalba, C. recta, Thalictr. aquilegif., T. flavum, T. minus, Hepat. triloba, Anem. silv., A. nemor., A. japon., Adon. vern., A. aestiv., Batrach. aquat., Ranunc. Flamm., R. acer, R. rep., R. bulb., R. Ling, R. auric,, Hellebor. foetid., Berber. vulg., B. aquifol., Papaver somnif., Arab. bellidif., Hesper. matron., Brass, Kapa, B. nig., Sinap. arv., S. alba, Cak. marit., Crambe marit. (!), Coron. fl. Jov., Sperg. arv., Stell. gramin., Althaea cannab., Hyper. perfor., Acer Pseudo- plat., Geran. pal., Ruta graveol., Evon. europ., Staphyl. pinn., Trif. arv. !, Lotus corn. +, Coron. varia /, Ornithop. sat., Amygd. comm., Prunus dom., P. avium, P. cer., P. spin., Rubus frutic., R. Id., Potent. verna, Alchem. acutilob., Agrim. Eupatorium, Ulmar. pentap., U. Filip., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus Malus, P. comm., Sorbus aue., Epil. hirs., Oenothera bienn. !, Lythr. hysso- pif., Philad. coron., Bryon. dioica, Sedum acre, S. refl., S. spectab., Ribes Grossul., Saxifr. androsacea, Parnass. pal., Astrant. neglecta, Eryng. camp., E. plan., Cicuta 1021. 1022. 1023. 1024. 1025. virosa, Petroselin. sativ., Aegopod. podagr. Pimpin. Saxifr., Conioselin, tataric., Peucedan. Cervar., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Scandix pecten veneris, Chrysophyll. Villarsii, Hedera Helix, Cornus sang., Sambuc. nigra, Viburn. Opul., Sherard. arv., Valer. off., V. alliariif., Centranth. angustif., Cephalar. radiata, Knaut. arv., Succ. prat., S. austral., Scab. Columb., S. ochrol., S. atropurp., Eupator. eannabin., E. purp., Adenostyl. ıybr., Tussil. Farf., Aster alpin, A. Tripol., A. Novae Angliae, A. concinn., A. floribund., A. lanceolat., A. Lindleyan;, A. sagittif.. Biotia Schreberi, Chrysoc. Linosyr., Bellis per., Diplo- papp. amygd., Solidago Virga aur., S. canad., S. frag., $. Missouriens., Silphium asterisc,, S. dentat., S. erythrocaulon, S. gummifer., S. perfoliat., S. terebintbinac., Pulicar. dysenter.. Helen. aut., H. decurr., Boltonia glastif., Helianth. mutifl., H. atrorub., H. lactifl, H. trachelif, Chrysostemma tripteris, Coreopsis lanceol., Rudbeckia laeiniata, Antennar. dioica, A, margaritacea, Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., A. tinetor., A. rigescens, Matric. inod., Chrysanth. seget., Arnica Chamissonis, Cacalia hastata, Senec. nemor., S. Jacob., S. erueif., S. aquat., Calendula off., Cirs. arv., C. lanceolat., C. pal., Carduus erisp., C. acanthoid., C. nutans, Centaur. Jacea, C. nigra, C. Scab., C. rhen., C. ealoceph., Cichor. Intyb., Thrinc. hirta, Leont. aut., L. hastil., Picris hieracioid., Tragopog. floccos., Scorzon. humil., Hypoch. rad., Tarax. off., Sonchus arv., Crep. bienn., ©. virens, C, rigida, Hierac. Pilos., H. vulg., H. umbellat., H. bupleuroid., H. erinit., H. viros., Jas. mont., Call. vulg., Asclep. syr. !, Phlox panicul., Convolv. arv., C. sep., Solanum tuberos., S. Dulcam., Veron. Beccab., Elsholtzia crist., Mentha aquat., Origan. vulg., Lophant. rugos., Stach. silv. #, Ajuga rept. +, Hotton. pal.!, Armer. vulg., Polygon. Fagopyr., P. amphib., P. Persie., Daphne Mez., Euphorb. heliose., E. Cypariss., E. Esula,' E. Pepl., E. dendroid., Mercur. ann., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. purp., S. rep., Stratiot. aloid., Commelina tuber., Allium Cepa, Col- chic. aut. ; E. sp. Adon. vern., Nasturt. off., Erysim. orient., Cochlear. Armorac., C. danica., Caps. bursa past., Cak. marit., Trif. rep. (!), Circaea interm., Lythr. sal. !, Eryng. Bourgati, Carum Carvi, Oenanthe aquat., Symphoricarp. racem. !, Lonie. Periclym., Adenost. alb., Helianth. ann., Matric. inod., Echinops sphaeroceph., Centaur. Scab., Cichor. Intyb., Jas. mont., Erica Tetr., Erythr. Centaur., Convolv. arv., Myosot. silvat., Calamintha off., Verben. off., Armer. vulg., Plantag. med., Polygon. amphib., Daphne Mez., Hyac. orient., H. amethyst. Eumeras ovatus Loew. Peucedan. Oreoselin. E. sabulonum Fall, Gal. Moll., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont. E. sinuatus Loew. Pastin. sat. Helophilus floreus L. 8.No. 1056. Clemat. reeta, Anem. silv., Batrach, aquat., Berber. vulg., Esebkscholtzia californ., Nasturt. off, Sinap. arv., Lepid. sat., Tilia ulmif., Geran. pyren., Ruta graveol., Evon. europ., Rhus Cotinus, Medie. sat. +, Rubus frutie., R. caes., R. Id., Potent. frutic., Ulmar. pentap., U. Filip, Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., S. digit., Crat. Oxyae., Sorbus aue., Philad. coron., Parnass. pal., Astrant. major, Eryng. camp., Conium macul., Petrosel. sat., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Sium latif., Aethusa Cynap., Conioselin. tatar., Angel. silv., Peuced. pal., P. ruthen., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Anthrisc. silv., Chaerophyll. temul., Ch. aureum, Prangos ferul., Ebul. humile, Viburn. Opul., Sym- phoricarp. racem. !. Valer. off., V. Phu, Scab. Columb., Eupator. purp., Aster Amell. var. Bessarab., A. salieifol.,, A. laevis, A. Lindleyan., A. sagittif., A. sparsifl., A. squarrul., Biotia commixta, Diplopapp. amygd., Solid. canad., S. fragr., S. glabra., S. Missouriens., S. rigida, Helenium autumn., Beltonia glastif., Rud- beckia laciniata, R. speciosa, Achill. grandif., A. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinet., Chrysanth. Leuc., Doronic. Pardalianch., D. austriac., Seneeio macrophyll., Hierac. Pilos, H. umbellat,, H. brevifol, H. erinit., Convolv. arv., .Verbasc. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 38 594 1026. 1027. 1028. 1029. 1030. 1031. 1032. 1033. 1034. 1035. 1036. 1037. 1038. 1039. 1040. 1041. 1042. 1043. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuehenden Tierarten. Thapsus, Veron. off., Mentha piperita, M. aquatica, Origan. vulg., Satureja hort., Plantag. med., Rheum undul., Polygon. Fagopyr., Laurus nob., Eupborb. salieif. H. hybridus Loew. Centaur. Jacea, Linar. Cymb. H. lineatus F. Malach. aquat., Comar. pal., Veron. Anag., Utrie. vulg. ! H. lunulatus Mg. Limnanth. nymph. B: pendulus L. DBatrach. aquat., Ranunc. acer, R. rep., Re bulb., Berber. vulg. Chelidon. majus, Cardam. prat., Brass. Rapa, Helianth. vulg., Sperg. arv,, Stellar. gram., Hyper. perfor., Geran. pal., G. sanguin., G. molle, (..iber., Erod. eieut., Rhus Cotinus, Melilot. albus !, Prunus spin., Rubus frutie., R. caes., Potent. Anser., P. frutic,, Crat. Oxyac., C. monog.. Sorbus auc., Lythr. sal. * !, Ribes Grossul., Saxifr. umbrosa, Parnass. pal., Carum. Carvi, Anthrise. silv., Cornus suec., Viburn. Opul., Valer. off., Knaut. arv., Succ. prat., Scab. lucida, Aster Novae Angliae, A. salicifol., A. Lindleyan., Solid. canad., Helichrys. bracteat., Achill. Millef., Anthem. tinct., Chrysanth. seget., Chr. Leucanth., Doronie. Pardal., Senec. Jacob., Cirs. arv.,. Centaur. Jacea, C. Cyan., C. Scab., Leont. aut., Hypoch. radie., Tarax. off., Hierac. vulg.,, H. bupleuroid., Jas. mont., Erica Tetr., Convolv. arv., CO. sep., Lycopsis arv., Euphras. off, Mentha aquat., Armer. vulg., Plan- tag. lanc. H. trivittatus F. Btass. nig, Hyper. perfor., Medic. fale., Sorb. auc., Lythr. Sal. * !, Levistic. off., Knaut. arv., Scab. Columb.,. Se. Dallaportae,: Se. daucoid., Aster alp., A. Lindleyan., Galatella dracunculoid., Solid. fragr., Helianth. trachelifol., Senec. macrophyll., Tarax. off., Hierac. Pilos., Jas. mont., Echium vulg., Mentha aquat., Armer. vulg., Salix rep. H. sp. Cerast. arv., Myosot. silvat., Seroful. aquat. Leucozona lucorum L. Melandr. rubr., Tarax.- off. Mallota fuciformis F. Prunus spin., Crat. Oxyaec. Melanostoma ambigua Fall. Caltha pal., Sperg. arv., Salvia off. (N), Plantag. med. M. barbifrons Fall. Daucus Carota, Galium silvat. M. gracilis Mg. Raphan. Raph., Erod. cieut. v. pimpinellif. Astrant. major, Aster salicif. M. hyalinata Fall. Anthrise. silv., Lonie. Perielym. ? !, Echium vulg. M. mellinaL. S.No.1040. Myosur. minim,, Batrach. aquat., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. aurie., R. lanugin., Chelidon. majus, Arab. aren., Cardam. prat., Stell. ne, Cerast. arv., Hyper. perfor., Erod. eicut. v. pimpinellif., Staphyl. pinn., Lotus corn. +, .Geum urb., Sanguis. minor, Agrim. Eupat., Ulmar. pentap., Crat. Oxyac., Pirus comm., Sorbus auc., Circaea lutet. !, C. interm., Lythr. Sal. !, Saxifr. um- brosa, Parnass.. pal., Carum Carvi, Heracl. Sphond., Chaerophyll. temul., Ch. aur., Aster alp., A. coneinn., Chrysoc. Linosyr., Filago minima, Gnaphal. luteo-alb., Artem. Dracunc., Anthem. rigese., Tanacet. vulg., Senec. vulg., Carduus crisp., Leont. aut., Mulged. macrophyll., Adenoph. styl., Jas. mont., Vincetox. med., Apoecyn. androsaemifol. +}, Veron. Cham., Mentha aquat., Galeops. Tet. #, ? (!), Plantag. lanc., P. med., P. mont., P. aren., Beta vulg., Euphorb. heliose., E. Cypariss., E. palustr., Salix rep., Listera ov. !, Alism. Plant. M. quadrimaculata Verall. Anem. nemor., Ranunc. Fic., Ulex europ. +, Chrysosplen. oppositif., Adoxa moschat., Tussil. Farf., Petasit. fragr., Bellis per., Coryl. Avell., Salix Capr., S. vimin., S. purp. Melorostang. scalare F. = Melanbatiiin mellina %; S. No. 1058. Daucus Carota, Succ. prat., Jas. Call. vulg., Stachys pal. M. sp. Cicher. Intyb., Plantag. lanc. Melithreptus dispar Loew. .Cerast. arv., Agrim. FEupat., Jas. mont, Mentha silv. M. formosus Egg. Butom. umbell. 1044. 1045. 1046. 1047. 1048. 1049. 1050, 1051. 1052. 1053. 1054. 1055. 1056. 1057. 1058. 1059. : 1060. i 1061. E 1062. ; 1063, 1065. 1066. Systematisch-alphal Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 59% M. menthastri L. Sperg. arv., Geran. molle, Erod. cicut., Fragaria vesca, Potent. Anser., Sedum acre, Parnass. pal., Heracl. Sphond., Galium Mollugo, G. silvat., Aster prenanthoid., Leont. aut., Tarax. off., Jas. mont., Veron. Cham,, Teuer. canum, Polygon. mite, P. avicul. M. nitidicollis Zett. Statice Limon. M. pietus Mg. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Caps. bursa past., Gypsoph. panic., Hyper. perfor., (Geran. prat., G. pyren., Erod. cieut.. v. pimpinellif., Ruta graveol.,; Agrim. Eupat., Heracl. Sphond., Anthris. silv., Polygon. mite. M. seriptus L. S.No. 1094. Adon. vern., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Arab. aren., Caps. bursa past., Crambe grandifl., Helianth. vulg., Cerast, ary., C. triv., Hyper. perfor., Geran. pal., Erod. cieut. v. pimpinellif., Medic. sat. +, M. silvestr., Desmod. canad., Geum urb., Potent. silv., Agrim. Eupat., Saxifr. Aizoon, Parnass. pal., Aneth. graveol., Daucus Carota, Anthrisc. silv., Chaerophyll. temul.,, Asperula taur., Galium Moll. Knaut. arv., Aster sagittif, Chrysoc. Linosyr., Bellis per., Silphium erythrocaulon, Pulicar. dysent., Boltonia glastif., Helianth. divaricat., Coreops. lanceol., Gnaphal. lut.-alb., Senec., silv,, Centaur. Oyan., Picris hieracioid., Hypoch. radic., Crep. vir., Achill. Millef, A. Ptarm., Jas. mont., Call. vulg., Asclep. syr. $&, Convolv. arv., Myosot. alpestr, Solanum nigr., Mentha arv., M. aquat,, Lycopus europ., Salvia Verbenaca, Stachys recta, Polygon. Fagopyr., P. Persie., Salix rep., Alism. Plant. M. strigatus Staeg. Sperg. arv., Cerast. arv., Spir. sorbif., S. salieif., $, ulmif., Parnass. palustr., Jas. mont. M. taeniatus Mg. Ranunc. Flamm., R. acer, R. rep., R. bulb., Chelidon. majus, Lepid. sat., Caps. bursa past., Helianth. vulg., Gypsoph. panic, Geran. pyren.. Erod. cieut. v. pimpinellif., Potent. silv., P. frutic., Agrim. Eupat., Lythr. Sal. (!), Sedum acre, Parnass. pal., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Aster Tripol., Bidens tripart., Anthem. tinct., Tanacet. vulg., Chrysanth. Leuc., Cirs. arv., Leont.. aut., L. hast., Pieris hieracioid., Tragopog. prat,, Tarax. off., Crep. vir., Achill. Millef.,, A. Ptarm., Camp. rot., Asclep. syr. #&, Convolv. arv., Euphras. off., Mentha arv., Origan. vulg., Stachys pal., Polygon. Persic. M. sp. Nasturt. off,, Teesdal. nudicaul., Melilot. albus, Trif. arv. ? !, Galium Moll., Bellis per., Chrysanth. Leue., Hierac. umbellat., Myosot. alpestr. Merodon aeneus Mg. Helianth. vulg., Geran. sanguin., G. dissect., Galium Mollugo, Thym. Serp., Antheric. ramos. M. albifrons Mg. Heracl. Sphond. M. analis Mg. Eryng. camp. M. cinereus F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulbos., Leont. hast. Tarax. off., Thym. Serp. Microdon devius L. Anthrisc. silv., Echium vulg. | Myiatropa florea L. = Helophilus floreus L. S. No. 1025. Origan. vulg. Orthoneura nobilis Fall. Pimpin. Saxifr. Paragus bicolor F. Fragaria vesca, Potent. arg., Chrysanth. Leucanth., Achill. Millef., A. Ptarm. P. einetus Schiner et Egg. Aethusa Cynap. P. tibialis Fall. Medic. lupul., Senec. Jacob., Jas. mont. P. sp. Daucus Carota, Pelecocera scaevoides Fall. Potent. aurea. P. trieineta Mg. Geran. sanguin., G. pyren., Oenoth. Lamarck. Pipiza bimaculata Mg. Camp. glomer. P. chalybeataMg. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Lepid. sat., Echium rosulat., Salvia selareoides, Nepeta macrantha !, Lam. mac. ? ! P. festiva Mg. Sisymbr. austriac., Knaut. arv., Scab. ochrol., S. daucoid., Hierac. folios. 38* 1078. 1079. 1080. 1081. 1082. 1083. ‘1084. 1085. 1086. 1087. 1088. 1089. 10%. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. ‚funebris Mg. Anem. silv., Ranunc. acer, R. rep., R. bulbos., Spir. sorbif., . salieif., S. ulmif., Daucus Carota, Hypoch. radie., Polygon. Fagopyr. . geniculata Mg. Aegopod. podagr. „lugubris F. Chrysanth. Leucanth. . noctiluca L. Leont. hast, (?). For: FOUR . P.notata Mg. Ranunc. lanug., Crat. Oxyac. . P. quadrimaculata Pz. Ranunc. acer. . P. tristis Mg. Caltha pal. . P. sp. Geran. sanguin., Fragaria vesca., Jas. mont. . Pipizella annulata Maeq. DBupleur. falcat, Heracl. Sphond., Daueus Carota. . P. virens F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. aurie., Vit. ripar., Medic. lupul., Potent. Anser., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Angel. silv., Heracl. Sphond., Lycium barb., Salix rep. . Platycheirus albimanus F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Brass. Rapa, B. Nap., Melandr. rubr., Stellar. Holost., Hyper. perfor., Erod. cieut. v. pimpinellif., . Medic. sat. +, M. lupul., Prunus spin., Parnass. pal., Aegopod. podagr., Daucus Carota, Toril. Anthrisc., Anthrise. silv., Puliear. dysent., Doronic. Pardalianch., Centaur. nigra, Hypoch. radic., Call. vulg., Erica ciner., Mentha aquat., Stachys pal. P. clypeatus Mg. Stell. med., Erod. cieut. v. pimpinellif.,, Potent. Anser., Galium Moll., Salix rep. P. fascieulatus Loew. Erod. cicut. v. pimpinellif. P. manicatus Mg. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Caltha pal., Cerast. arv., C. triv., Medic. sat. +, M. silvestr., M. lupul. !, Suceisa prat., Eupator. cannab,., Aster Tripol., Pulicar. dysent., Bidens tripart., Achill. Millef, Cirs. arv., Centaur. nigra, Leont. aut., Achyrophor.- uniflor., Hierac. umb., Jas. mont., Call. vulg., Gent. Pneum., Mentha aquat., Salix rep., Narth. ossifr. P. peltatus Mg. Ranunce. sceler., Papaver somnif., Alliar. offie., Stellar. Holost., Hyper. perfor., Geran. pal., G. silvat., Potent. Anser., Carum Carvi, Angelica silv., Knaut. arv., Centaur. Scab., Limnanth. nymph., Brun. grandifl. P. podagratus Zett. Papaver Argem., Cak. marit., Cichor. Intyb. P. scutatus Mg. Erod. cieut. v. pimpinellif., Medie. sat. +, M. lupul., Chaero- phyll. aur., Sherard. arv., Adenoph. styl., Apocyn. androsaemifol. 4, Gent. Pneum., Mentha aquat., Salvia. prat. var. varieg. /. P. sp. Erysim. orient., Scleranth. per., Parnass. pal., Tussil. Farf., Serrat. tinct., Jas. mont., Verben. off., Stachys silv. +, Armer. vulg. Pyrophaena ocymi F. Ranunc. scelerat. P. rosarum F. Potent. Anser. P. sp. Carum Carvi. Plocota apiformis Schrk. Crat. Oxyae. Rhingia campestris Mg. Cak. marit., Lythr. Sal. !, Centaur. Jacea, Convolv. sep., Echium vulg., Scroful. aquat., Utrie. vulg. !, Primul. viscosa. R. rostrata L. Clemat. Vitalba, Thalictr. aquilegif., Anem. silv., Ranune. acer, R.rep., R. Ling., R. Fic,, Caltha pal., Berber. vulg., B. aquif., Chelidon. majus, Cheiranth. Cheiri, Nasturt. amphib., Barbar. vulg., Turrit. glabra, Cardam. prat., Hesper. matron., Stenophragma Thalian., Alliar. off., Brass. oler., Sinap. arv., Berter. incana, Cak. marit., Raphanus Raphan., Viola trie. arv. !, Coron. fl. euc., Agrost. Gith., Stellar. Holost., Malach. aquat., Cerast. semidee., Malva silv., Geran. pal., G. sanguin., G. pyren., G. rotundif., G. molle, G. pusill., G. Robert., Erod. cicut., Saroth, seop. +, Prunus dom., P. avium, P. Cer., P. spin., Rubus frutic., R. Id., Geum riv., Fragaria vesca, Potent. verna, Agrim. Eupat., Spir. sorbif., S. salicif.,, S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., Lythr. Sal. !. Philad. eoron., Bryon. dioica (!), Anthrisc. silv., Lonic. tatar., L. Xylost. (!), Asperula odor., Valer. dioica, Knaut. arv., K. silv., Suce. prat., Scab. 1091. 1092. 103. 109. 1095. 1096. 1097. 1098. 1099. Systematisch-alpbabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 597 Columb., Bellis per., Cirs. pal., Centaur. Jacea, C, nigra, C. Cyan., Tarax. off., Camp. rapunculoid., C. Trach., Pbyteum. nigr., Jas. mont., Erica Tetr., Syringa vulg., Phacelia tanacetif., Convolv. sep, Symphyt. off., Pulm. off., Echium vulg., Lithosperm. arv., Myosot. silvat,, M. versicol., M. sparsifl., Solan. Dulcam., Ver- basc. phoenic.,, Veron. Cham,, V. mont., Mentha aquatica, Melissa off. !, Glechom. hed. !, Lam. alb. !, L. mac. +, Galeobd. lut. !, Stachys silv. !, St. pal., Ballota nigra +, Ajuga Tept. (!), Hotton. pal.!, Plantag. med., Polygon. Fagopyr., P. Bist., Iris Pseudac.. Polygonat. multifl. R. sp. Crat. Oxyac., C. monog., Lonic. Periclym. !. Sericomyia borealis Fall. Rubus frutic., Angel. silv., Knaut. arv., Suce. prat., Leont. aut., Achyrophor. unifl,, Tarax. off., Call. vulg., Thym. Serp. S. lappona L. Leont. hast., Vace. uligin. Sphaerophoria seripta L.=MelithreptusseriptusL. S,No. 1047. Potent. silv., Parnass. pal., Pimpin. Saxifr., Daucus Carota, Suce. prat., Eupator, cannab., Pulicar. dysent., Achill. Millef., Matricar. inodora, Senec. Jacob., Centaur. nigra, Leont. ga Sphegina clunipes Fall. Moehr. musc., Saxifr. rotundif. Spilomyia diophthalma L. Anthrise. silv. S. speciosa Rossi. Paliur. acul. S. vespiformis L. Tarax. off. Syritta pipiens L. Clemat. recta, Thalictr. aquilegif., T. lavum, Anem. silv., A. japon., Ranunc, Flamm., R. acer, R. rep., R. bulb., R. Ling., Chelidon. majus, Nasturt. off., N. amphib., N. silv., Turrit. glabra, Arab. hirsuta, Sisymbr. Soph., S. austriac,, Erysim. orient., Brass. Rapa, B. nig., Sinap. arv., Alyss. calyc., A. mont., Berter. incana, Lunar. ann. (!), Cochlear. Armorac., C. danica, Lepid. sat., Caps. bursa past., Isat. tinctor., Cak. marit., Crambe marit. +, C. pinnatif., Raphan. Raph., Res. odor., Viola trie. vulg. ! !, Gypsoph. panic., G. perfol., Sperg. arv., Spergular. sal., Stell. gramin., S. med., Malach. aquat., Cerast. arv., C. triv., C. tetr., Hyper. perfor., H. quadrang., Aesc. Hippocast. #, Vit. ripar., V. rup., Geran. pal., G. molle, Erod. eieut., Erod. cicut. v. pimpinellif, Ruta graveol., Ptelea trifol., Evon. europ., Rhus Cotinus, Medie. sat. +, M. fale., M. silvestr., M. lupul., Phaca alp.,, Prunus spin., Rubus frutic., R. Id., Fragaria vesca, F. vesca var. semperfl., Potent. rept., P. silv., P. verna, P. frutie., P. chry- santha, Alchem. vulg., Sanguis. offic., Agrim. Eupat., Ulmar. pentapet., U. Filip., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Arune. silv., Crat. Oxyac., C. monog., Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., Lythr. Sal. !, Philad. coron., Sedum acre, S. Teleph., Ribes alp., Saxifr. decip., Parnass. pal,, Astrant. major, Eryng. plan., Conium macul., Apium graveol., Petroselin. sativ., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Pim- pin. Saxifr., Sium latif., Bupleur. falcat., Oenanthe fistul., Oe. aquat., Oe. crocata, Conioselin. tataric., Angel. silv., Peucedan. ruthenic., Imperat. Ostruth., Aneth. graveol., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Siler trilob., Daucus Carota, Orlaya gran- difl., Anthrise. silv., A. Cerefol., Chaerophyll. temul., Ch. aureum, Symphoricarp. racem. !, Asperula eynanch., A. odor., Galium Mollugo, G. silvat., G. silvestre, G. verum, G. Aparine, G. saxat., Valer. off., V. asarifol., Centranthus ruber ? +, Valerian. olit., Knaut. arv., Eupator. cannabin., E. ageratoid., E. purpur., Aster Amell. var. Bessarabic., A. Nov. Angl,, A. abbreviat., A. azur., A. concinn., A. floribund., A. Lindleyan., A. Novi Belg., A. paniculat., A. phlogifol., A. sagittifol., Biotia commixta, Chrysoc. Linosyr., Bellis per., Diplopapp. amygd., Solidago Virga aur., S. canad., S. ambigua, $S. fragr., S. glabra, 8. laterifl., S. Ridellii, S. rigida, Silphium Asteriscus, Pulicar. dysenter., Helenium decurrens, Boltonia glastifol., Helianth. divaricat., Coreops. aurieul., C. lanceol.,Budbeckia laciniata, R. speciosa, Achill. Millef,, A. Ptarm., A. filipend., A. grandif., A. tanacetif., A. tanacetif. var. dentifera, Antlıem. tinct, A. rigesc., Matric. Chamom., M. dis- coid., Tanacet. vulg., T. (Phyrethrum) partheniifol., Chrysanth. seget., Chr. Leucanth., 598 1100. 1101. 1102. 1103. 1104. 1105. 1106. 1107. 1108. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Doronie. Pardalianch., D. austriac., Senec. vulg., S. nemor., S. sarracen., S. nebro- dens., S. macrophyll., S. Jacob., Echinops sphaeroceph., Cirs. arv., Serrat. tinct., Centaur. Cyan., ©. caloceph., C. ruthen., Cichor. Intyb., Tragopog. floccos., Crep. bienn., Hierac. umb., H. erinit., H, hirsut., Lobel. Erin., Jas. mont., Call. vulg., Ledum pal., Syringa vulg., Apocyn. androsaemifol. +}, Echinosperm. Lapp., Echium rosulat., Lithosperm. arv., Myosot. silvat., M. intermed., M. versicol., Solanum tuberos., $. Dulcam., 8. nigr., Verbase. thapsiforme, V. nigr., Scroful. nodosa !, Linar. vulg. #, L. striata, Veron. Cham., V.off., V. mont., V. Anagall., V. Beccab., Mentha arv., M. piperita, M. aquatica, M. silv., M. silv. var. Abyssin., Lycopus europ., Salvia Verbenaca, Origan. vulg., Satureja hort.,, Thym. vulg., Melissa off. (!), Nepeta Catar.!, Lophanth. rugos., Ballota nigra +, Teuer. canum, Verben. off., Lysim. vulg. !, L. thyrsifl, Samolus Valerandi, Armer. vulg., Salsola Kali, S. Soda, S8. erassa, Rheum -undul., Polygon. Bist., P. Persic., P. lapathifol., P. mite, P. avicul., P. Convolv., Elaeagn. angustif., Buxus semperv., Euphorb. heliosc., E. Gerard., E. palustr., E. platyphyl., E. salieif., E. segetal., Mercur. ann., Salix ein., S. Capr., S. aurit., Alism. Plant., Commelina tuber., Scilla nut., Colchie. aut. Syritta sp. Eryng. camp., Lonic. Periciym. ! Syrphus albostriatus Fall. Sisymbr. austriac., Cephalar. radiata, Echinops banat., Hierac. umbell. S. annulipes Zett. Geran. silvat., Knaut. arv., Chrysanth. Leuc., Leont. aut. Achyrophor. uniflor. S. arcuatus Fall. Cak. marit., Erod. cicut. v. pimpinellif., Potent. rept., Sedum refl., Cirs. arv., Sonchus olerac., Crep. vir., Echium vulg., Urtica dioic., Colchie. aut. S. balteatus Deg. Clemat. Vit., Thaliet. aquilegif., Anem. jap., A. japon. fl. purp., Ranunc. Ling., Berber. vulg., Chelid. majus, Erysim. orient. Cochlear. Armorac., Caps. bursa past., Res. odor., Gypsoph. panic., Sperg. arv.. Stell. Holost., Malva Alc., Kitaib. vitif., Hyper. perfor., H. quadrang., H. tetrapt., Aesc. Hippo- cast. +, Geran. pyren., Erod. ciceut. v. pimpinellif., Impat. parvifl. !, Medie. sat. +, M. falc., M. silvestr., M. lupul,, Vieia pisiform. +, Pirus Malus, Epil. Fleisch., Lythr. Sal. !, Bryonia dioica, Sedum acre, Parnass. pal., Conium macul., Aego- pod. podagr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Cornus sang., Sym- phoricarp. racem. !, Valer. off., Cephal. radiata, Suce. prat., Scab. ochrol., S. Hladnik., Vernon. fascieul., Chrysoc. Linosyr., Diplopapp. amygd., Solid. bicolor, S. glabra, 8. Ridellii, Dahlia Cervantesii, Helen. autumn., Bidens tripartit., Helianth. atrorub., H. decapetal., Coreops. lanceol., Rudbeckia lacin., Achill. Millef., Senec. nem., S. Jacob., Echinops exaltat., Cirs. arv., C. olerac., Carlina vulg., Centaur. Jacea, CO. nigra, C. Scabiosa, C. Fontanesii, C. orient., Cichor. Intyb., Thrineia hirta, -Leont. aut., L. hast., Pieris hieracioid., Sonchus olerac,, Tragopog. prat., T. floccos., Scorzon. hum., Hypoch. radic., Mulged. prenanthoid., Sonchus arv., Crep. vir., Hierac. Pilos., H. cymos., H. prat., Camp. Trach.,- Phyteum. canesc., Call. vulg., Erythr. Centaur., Convolv. arv., C. sep., Lycium barb., Solanum tuberos., Verbase. thapsiforme, V. Thapsus, V. nigr., Veron. Cham., Mentha -arv., M. aquat., M. silv., Origan. vulg., Melissa oft. (!), Beton. rubic., Ajuga:rept. +, Lysim. vulg. !, L. nemor., Plantag. med., Atripl. litor., Polygon. avicul., Euphorb; heliose., Salix ein., S. Capr., S. aurit. S. einetellus Zett. Erod. ceieut. v. pimpinellif., Potent. silv., Angel. silv., Pastin: sat., Senec. nem., Echinops banat., Achyrophor. uniflor. S. cinetus Zett. Pastin. sat. S. confusus Egg. Leont. hast. (?). | S. corollae F. Anem. japon., fl. purp., Sperg. arv., Stell. med., Erod. Cicut. v. pimpinellif., Impat. parvifl. !, Medic. sat. +, M. silvestr.,- M. lupul., Trif. rep. + ? =, Sorbus auc., Saxifr. umbrosa, Eryng. plan., Aegopod. podagr., Angel. silv., 1109. 1110. 1111. 1112. 1113. 1114. 1115. 1116. 1117. 1118. 1119. 1120. 1121. 1122. Anthrise. silv., Symphoricarp. racem. !, Scab. ueranica, Eupator. ageratoid., Aster Tripol., A. Amell., Diplopapp. amygd., Helianth. divaricat., Coreopsis lanceol., Rud- beckia lacin., Achill. Millef., Cacalia hast., Echinops banat., E. exaltat., Cirs. olerac., Centaur. Endressi, C. ruthen., Hypoch. radie, Achyrophor. uniflor., Hierac. um- bellat., Lobel. Erin., Jas. mont., Convolv. sep., Pulmon. angustifol., Linar. vulg. +, Mentha piperita, M. aquat., Stachys pal., Polygon. avicul., Euphorb.-heliose., E. Pepl., Mercur.-ann., Salix ein., S. Capr., S. aurit., Colchie. aut. S. decorus Mg. Alliar. off. diaphanus Zett. Peucedan. Oreoselin. (?). excisus Zett. Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Parnass. pal. glaucius L. Aegopod. podagr., Angel. silv., Heracl. Sphond. grossulariae Mg. Rubus frutic., Aegopod. podagr. S. lasiophthalmus Ztt. Ranune. Fie., Daucus Carota, Tussil. Farf., Bellis per., Salix vimin. ; S. laternarius Mill. Aegopod. podagr. S. lineola Zett. Erod. cicut. v. pimpinellif., Aegopod. podagr., Pimpin. Saxifr., Centaur. rhen., Tarax. off. nn m m Un S. luniger Mg. Ranunc. acer, Medic. falc., M. silvestr., IRRE ER ruber /, Aster floribund., Coreops. auricul., Lactuca perenn., Veron. off., Melampyr. silvat., Nepeta Mussini. S. lunulatus Mg. Clem. Vit., Banune; acer, R. rep., R. bulb., R. lanug., Ribes a Achyrophor. uniflor, Melampyr. silv., Salix. cin., S. Capr., S. aurit. S. maculatus Zett. Tussil. Farf. S. nitidicollis Mg. Ranunc. lanugin., Cardam. prat., Ruta graveol., Aegopod. podagr., Pimpin. Saxifr., Knaut. arv., Chrysauth. Leuc., Leont. aut., Tarax.. off., Hierac. umbellat., Convolv. arv. S. pyrastri L. Clemat. recta, Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Sinap. arv., Cak, marit., Helianth. vulg., Coron. fl. euc., Cerast. arv., Geran. pyren., Erod. eieut. v. pimpinellif., Trif. rep. + ? #, T. arv. !, Vieia Faba +, Potent. frutic., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Lythr. Sal. !, Parnass. pal., Aegopod. podagr., Levist. off., Angel. silv., Aneth. graveol., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Valer. mont., Knaut. arv., Succisa prat., Chrysocoma Linosyr., Helianth, multifl., Echinops exaltat., Cirs. arv., Centaur. rhen., C. dealb., Leont. aut., Achyrophor. uniflor., Tarax, off., Sonchus arv., Crep. bienn., Jas. mont., Call. vulg., Convolv. sep., Echium vulg., Veron. Cham., Mentha aquat., Salvia off. (!), Origan. vulg., Nepeta macrantha !, Teucr. canum, Polygon. Fagopyr., Buxus semperv., Salix ein., S. Bas S. aurit., Lilium cand., Eremur. altaie., Colchie. aut. S. ribesii L. Clemat. Vitalba, Anem. japon., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. Ling, R. lanugin., Berber. aquif., Papaver Rhoeas, Glaucium flavum, G. eörnichli Chelidon, majus, Eschscholtzia californ., Sinap. arv., Berter: incana,, Crambe marit. (!), Raphan. Raph., Helianth. vulg., Sperg. arv., Stell. Holost., S. med, Hyper. perfor., H. quadrang., Acer Pseudoplat., Geran. pyren., Impat. parvifl. !, Ruta graveol., Evon. europ., Staphyl. pinn., Medie. sat. +, M. silvestr., Rubus frutic., R. caes., R. Id., Potent. Anser., Agrim. Eupat., Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyaec., Epil. angust., Gaura bienn., Lythr. Sal. !, Philad. coron., Si- cyos angul., Ribes Grossul., Parnassia palustr., Astrant. major, Eryng. marit., E. camp.. Conium macul., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Pimpin. Saxifr., Sium latif, Oenanthe erocata, Heracl. Sphond., Siler trilob., Dauc. Carota, Anthrise. silv., Chaerophyll. aur., Sambue. nigra, Symphoricarp. racem. !, Galium Moll., Valerian, olit., Cephalar. rad., C. uralens., Knaut. arv., Succ. prat., Scab. Columb., $. ochrol., Eupator. cannab., E. purp., Aster abbrev., A. Amell. var. Bessarab., A. lanceol., A. panicul., A. pan. var. pubescens., Biotia commixta, Chrysoe. Linosyr., Diplopapp. amygd., Solidago canad., Silphium terebinthinaceum, Inula thapsoid., Pulicar. dy- Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 599 RE a Re 600 1123. 1124. 1125. 1126. 1127. 1128. 1129. .1130. 1131. 1132. 1133. 1134. 1135. 1136. 1137. 1138. 1139. 1140. 1141. 1142, 1143. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. senter., Boltonia glastif.;, Helianth. multifl.. Coreops. auricul., Artem. Absinthium, Anthem. tinct., Tanacet. vulg., Cacalia hast., Senec. nemor., S. Jacob., Calend. off., Cirs. arv., C. pal., Carduus nutans, Serrat. tinet., Centaur. microptilon, Cichor. Intyb., Leont. aut., L. hast., L. asper, Tarax. salin., Sonchus arv., Crep. vir., Achill. Millef.. A. Ptarm., Jas. mont., Convolv. sep., Myosot. palustr., Verbase. Thapsus, Veron. longifol., Euphras. off, Mentha arv., M. aquat., Lycop. europ., Origan. vulg., Plantag. lanc., P. med., Polygon. Bist., Hippoph. rhamn., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. rep., Alism. Plant., Tulipa silv. S. seleniticus Mg. Heracl. Sphond. S. topiarius Mg. Hyper. perfor., Senec. Jacob., Achyrophor. uniflor. S. trieinetus Fall. Cirs. pal., Tarax. off. S. trilineatus L. Rubus caes., Parnass. pal. S. umbellatorum F. Papaver Rhoeas, Sinap. arv., Cak. marit., Eryng. marit., Heracl. Sphond., Daucus Carota, Serrat. tinct., Cichor. Intyb. S. venustus Mg. Ranunc. lanugin., Brass. Rapa, B. Napus, Tarax. off. S. vitripennis Mg. Origan. vulg. 8. vittiger Zett. Anthrisc. silv., Tarax. off. (?). Syrphus sp. Thalictr. minus, Batrach. aquat., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb,, Caltha pal., Papaver somnif., Nasturt. silvestre, Raphan. Raph., Malach. aquat.. Hyper. perfor., Geran. Robert., Frag. vesca, Potent. verna, Circaea lutet !, Sedum acre, Apium graveol., Carum Carvi, Oenanthe aquat., Lonic. Perielym. !, Scab. atropurp., Solid. Virga aur., Cirs. arv., Leont. aut., Crep. bienn., Lobel. Erin., Jas. mont., Call. vulg., Solanum Dulcam., Scroful. aquat., Euphras. off., Ballota nigra #, Verben. off., Hotton. pal. !, Plantag. med., Rheum Rhapont., Euphorb. dendroid. Tropidia milesiformis Fall. Cak. marit., Comar. pal., Aegopod. podagr. Galium boreale. | Volucella bombylans L. Raphan. Raph., Dianth. delt., Coron. fl. cuc., Stell. gramin., Tilia ulmif., Melilot. albus !, Trif. rep. !, T. prat., T. med., Rubus frutic., Potent. Anser., P. rept., P. frutic., Ulmar. pentap., Lythr. Sal. * !, Philad. coron., Angel. silv., Heracl. Sphond., Chrysophyll. Villarsii, Valer. off., Knaut.arv., Achill. Millef., A. Ptarm., Cirs. arv., C. pal., Centaur. Cyan., C. rhen., Leont. aut., Jas. mont., Call. vulg., Erica Tetr., Solan. Dulcam., Origan. vulg., Thym. Serp., Beton. . off. (!), Armer. vulg., Orchis. mac. !, Antherie. ramos. V.bombylansL. var. bombylans Mg. Crep. bienn. V. bombylansL. v. plumata Mg. S. No.1139. Onobr. viciif., Rubus frutic., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Lythr. Sal. * !, Knaut. arv., Cirs. arv., Jas. mont. V. haemorrhoidalis Zett=V. bombylans L. var. haemorrhoidalis Zett. Erica Tetr. V.inanis L. Rubus frutie., Aegopod. podagr., Valer. off., Inula Helenium, Senec. nemor., Cirs. arv., C. pal., Mentha silv., Origan. vulg., Thym. Serp. V. pellucens L. Ranune. lanugin., Hesper. matron., Tilia ulmif., Rubus frutic., R. Id., Potent. frutie., Ulmar. pentap., Philad. coron., Aegopod. podagr., Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Anthrisc. silv., Corn. sang., Valer. off., Dipsac. silv., Cephal. ural., Knaut. arv., Suec. prat., Scab. ochrol., Se. Hladnikiana, Chry- santh. Leucanth., Cacalia hast., Cirs. arv., Leont. hast., Achill. Millef., A. Ptarm., Mentha aquat., Origan. vulg., Thym. Serp., Plantag. lanc., P. med. V. plumata Mg.=V. bombylans L. var. plumata Mg. 8. No. 1135. Coron. fl. eue., Knaut. arv., Succ. prat., Erica Tetr., Origan. vulg. Xanthogramma citrofasciata Deg. Evon. europ., Alchem. vulg., Petro- selin. sativ. Xylota femorata L. Myrrhis odor. X. florum F. Heracl. Sphond. X.ignava Pz. Clem. recta, Spir. sorbif,, 8. salieif,, S. ulmif., Anthrise. silv. 1175. 1176. 1177. 1178. 1179. 1180. 1181. 1182. a Sk A Re et 2 Sysiematisch-alphabetisches Verseichnis der: Inmenbesschehdeh. Tierarten. 601 . X.lenta Mg. lem. recta, Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Anthrise. silv. . X. segnis L. Erod. ceieut. v. pimpinellif., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Heraecl. Sphond., Syringa vulg. .. X, silvarum L. Stachys silv. +. X. triangularis Zett. Tarax. off. X. sp. Senec,. nemor. V, Tabanidae: . Chrysops eaeeutiens L. Sinap. arv., Gypsoph. panic., Potent. frutie., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Pımpin. Saxifr., Thym. Serp. Haematopota pluvialis L. Knaut. arv. . Silvius vituli F, Eupator. cannabin. . Tabanus auripilus Mg. var. aterrimus Mg. Daucus Carota. .borealis F, Imperator. Ostruth., Chaerophyll. Villarsii. .bovinus L. Tilia ulmif. . bromius L. Peucedan. Oreoselin., Cirs. arv. . infuscatus Loew. Angel. silv. (?), Peucedan. Oreoselin., Daucus Carota. . luridus Fall. Valer. off. . micans Mg. Pimpin. Saxifr., Heracl. Sphond., Anthrisc. silv. . rusticus L. Heracl. Sphond., Knaut. arv., Cirs. arv., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont., Echium vulg., Thym. Serp., Allium rot. T.tropicus L. Ajug. rept. ? #. EEE En . T. spec. Thym. Serp. W, Therevidae: . Thereva anilis L. Potent. Anser., Aegopod. podagr., Carum Carvi, Anthrisc. silv., Galium Mollugo. . T. microcephala Löw. Euphorb. Cypariss. T. nobilitata Fabr. Galium Mollugo, Angel. silv. . T. praecox. Egg. Crat. Oxyac. . Xestomyza kollari Egg. Rubus frutic. X. Tipulidae: . Pachyrhina crocataL. Aegopod. podagr., Anthrise. silv., Galium Mollugo. P. histrio F. Aegopod. podagr., Heracl. Sphond. . P. pratensis L. Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Anthrise. silv. . P.scurra Mg. Carum Carvi. . P. spec. Euphorb. heliosc. . Ptychoptera contaminata L. Anthrise. silv. . Tipula-oleracea L. Rubus frutic., Parnass. pal. . T. sp. Carum Carvi, Aneth. graveol., Myrrhis odor., Valer. dioica. IV. Hymenoptera. A, Apidae: Ammobatus vinetus Gerst. Centaur. Biberst. Anthidium eingulatum Latr. Onobr. viciif. . diadema Latr, Res. lutea, Paliur. acul., Marrub. candidiss., Teucr. Cham., T. flav. A. florentinum F, Teucr. Cham. A.interruptum F. Anchusa off. A. laterale Ltr. Centaur. aren. A. lituratum Pz. Sedum refl., Sedum album. A On >> . manicatum L. 9—10 mm. Delphin. Consol., Geran, Robert., Lupin. polyph., onis spin. @ J'!, O. rep., Medic. sat. 2 Z'!, Trif. prat. 2 j'!, Lotus corn. Q!, 602 1183. 1184. 1185. 1186. 1187. 1188. 1189. 1190. 1191. 1192. 1198, 1194. 1195. 1196. 1197. 1198. 1199. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Coron. var. © !, Onobr. tieiif.,, ©. mont., Vicia Cracca 9 !, V. villosa v. varia, Pisum sat. © !, Lathyr. odor., Glyeine chin. 5 !, Semperviv. mont., Inula Hel., I. brit., Centaur. nigr., C. Scab., ©. aren., Symph. off, S. peregr., Echium vulg., Antirrh. maj. !, Linar. vulg. !, Digit. purp., Lavand. off., Salv. prat. 9 Z!, 8. prat. forma varieg. J'!, 8. off. @ !, S. verben., 8. Bertol., S. Baumg., S. lanata, Thym. Cham., Calam. Acin., C. alpina, Clinop. vulg., Nepeta Muss. © Z'!, N. melissif., N. macr. 2 !, N. granat., Lam. alb. 2 Z !, L. purp. !,.L. gargan.,. L. flexuos,., Stach. silv. 2 g'!, St. pal.:!, St. reesta. 2 5° !, St. ital, St. germ. 9 ZU, St. ‘germ. form. villosa !, St. eretica, St. Janata, St. longispie., St. ramosiss., St. setif., Beton. off. © /!, B. grandifl., B. Alopecur., B. hirsut., B. rubie., Phlom. tuber. !, P. armen., Siderit. scordioid., Marrub. vulg.!, M. propinqu., Ball.nigr. @ J'!, Leon. lanat., Scutell. galer. !, S. hastif., Brun. grandifl., Ajug. Chamaepyt., Teuer. Scorod. !, T. Botrys, T. canum. A. montanum Mor. Lotus corm. ! A. oblongatum Latr. Res. lutea, R. odor., Ononis rep., Lotus com. 9 dJ'!, Sedum acre, S. refl., Centaur. nigrese., Borrago off. 2 Z' !, Echium vulg., Ajug. Chamaepyt. A. punctatum Latr. ‚Res. odor., Genista tinct. (!), Ononis spin. Q J"!, Lotus com. 2 g'!, Sedum refl., Cichor. Int., Thym. Serp., Nepeta nuda, Ball. nigr. j'!, Teucr. Botrys. A. septemdentatum Latr. Card. pyenoceph., Salv. Bertol., Origan. vulg., Thym. Cham. T. dalm., Calam. Acin., Stach. recta !, Marrub. candidiss., Ball. nigr. !, Ajug. genev. | A. septe mi pin ann Lep. Centaur. aren. A. strigatum Panz.. Res. odor., Dorycnium herbac., Melilot. altiss. !, M. off.!, Lotus corn. © Z'!, Centaur. Jac., Leont. hast., Jas. mont., Phlox. pan., Brun. vulg., Verben. off. | | A. variegatum F. Paliur. acul., Anchus. off., Clinop. vulg., Teuer. Cham. A. spec. Pentstem. campan., Ocymum. Anthophora acervorum L. = Podalirius acervorum L. 8. No. 1199 u. 1775. Prim. acaul. Anihophora aestivalis Pi. =Podalirius retususL. S.No. 1195, 1201, 1776 u. 1793. Coryd. lutea, Acer Pseudoplat., Trif. prat. !, Vicia sep. %' !, Prunus avium, Anchus. off., Lycium barb., Melamp. arv., Salv. prat. g’!, S. off. © !, Glech. hed. %' !, Lam. mac. @ g’ !, Ball. nigr. !, Ajug. rept. !, Scilla marit. | 4. femorata Oliv. = = Podalirius fenbpatds Oliv. S. N 1783. Cerinthe ma)., Muscari comos. A. furcata Pz. = Podälirius furcatus Panz. S. No. 1785. Knaut. arv., Echium vulg., Atropa Bell., Salv. verticill. 2 !, Nepeta melissif., Stach. silv. 2 J'!, Ball. nigr. 2 Z’ !, Brun. vulg. !. A. haworthana K. = Podalirius retususL. SS. No. 1192, 1201, 1776 und 1793. Veron. mont., Melamp. arv., Scilla marit. A.nidulans F.=Podalirius quadrifasciatus Vill. S. No. 1790. Echium vulg. A. parietina F.=Podalirius parietinus F. S. No. 1788. Trif. pannon., Nepeta Muss. @ f'!, N. melissif., Glech. hed. .J' !. A. personata (Ill.).Er. = Podalirius fulvitarsis Brulle S. No. 1784. Delphin. elatum, Glyeine chin. 2 d'!, rare off., Salv. prat. @ J’ !, Lam. alb. 2 Z’!, Galeobd. Iut. 9 !. A. pelipes F. = Podalirius acervorum L. S. No, 1191 u. 1775. 19—21 mm. Hellebor. foetid. !, Delphin. elat., Chelidon. maj., Dielyt. spect. !, Coryd. cava Q 9°), C. solida !, ©. bract., C. Kolpakowsk., Cheiranth. Cheiri, Lunar. ann. /'!, Viola odor. gl, V. canina 2 !, V. trie. vulg. !, V. trie. arv. g' !, Polyg. Chamaeb., Trif. prat.!, Coron. Emer., Vieia sep. @ 9 !, Lathyr. mont. 9. !, .Crat. Oxyac., Cydon. jap., 1200. 1201. 1202. 1203. 1204. 1205. 1206. 1207. ' 1208. 1209. 1210. 1211. 1212. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 603 Pirus Malus, Ribes aureum, Bergenia subeil., Syring. vulg., Symph. off., S. tuber., S. grandiflor., S. caucas., S. peregr., Pulm. off., Cerinthe maj., Lithosp. purp.-coer., Mertensia virgin., Salv. prat. © 5 !, Nepeta Muss, 9 !, Glech. hed. 2 /' !, Lam. alb. © Z 4, L. mac. © Z, L.purp. © ZZ, L. amplex. © Z, L. incis. 9 Z.!, L. gargan., Ajug. rept. !, Prim. elat. !, P. off. !, P. off. var. color., P. acaul. !, Daphne Mez., Croc. varieg., Pancrat. marit., Narc. Pseud.-Narc. !, N. odor,, N. polyanth., N. Tazetta, Fritill. imper., Ornithog. affine, Hyac. orient., Muscari comös, A. quadrimaculata F. = Podalirius vulpinus Panz. S.No. 1799. 9—10 mm. Malva rotundif., Trif. rep. 2 !, T. fragif. 2 !, Lotus corn. 2 !, Cirs. arv., Anchus, off., Echium vulg., Lycium barb., Lavand. off., Nepeta nuda, N. Muss. © !, N. melis- sif., N. macr. 2 !, N. granat., Lam. purp. © Z, Stach. siv. 9 Z!, St pal. @ 5 !, Ball. nigr. 2 „ !, Teuer. Scorod. !, T. canum. A. retusa L. = Podalirius retusus L. S. No. 1192, 1195, 1776 und 179. 16—17 mm. Trif. rub., Veron. mont., Pedic. silv. A. spec. = Podalirius spec. Lathyr. silv. !, Digit. ambigua, Lam. alb., Teuer, Cham. Anthrena aeneiventris Mor. Orlaya grand. 4. aestiva Sm. = A. bicolor F. S. No. 1215, 1264, 1265 u. 1266. Campan. rapunculoid., Erythr. Cent., Polygon. Fagop. A. albicans Müll. 9 3—3!/, j 2—2!/z mm. Clemat. Vitalba, C. recta, Anem. nem., Ranunc. acer, R. rep., R. bulbos., R. Fie., Caltha pal., Berb. vulg., Papav. nudi- caule, Nasturt. silv., Arab. aren., Cardam. impat., Hesper. matron., Brass. oler., B. Rapa, Sinap. arv., Cochlear. Armorac., Iber. amara, Viola odor., V. trie. vulg. ! !, Polyg. com., Stell. med., Cerast. arv., Acer Pseudoplat., Rhus Cotinus, Cytis. Lab. !, Persica vulg., Prunus dom., P. avium, P. Cer., P. cerasif., P. insi- titia, P. spin., Rosa can., Rubus frutie., R. Id., Potent. Auser., P. verna, Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., S. opulif., Crat. Oxyac., C. monog., Cydonia jap., . Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., Philad. coron., Ribes alp., R. Gross. Astrant. maj., Aegop. podagr., Carum Carv., - Anthrise. silv., Corn. sang., Viburn. Opul., Lonic. tatar., Valer. off. v. altiss,, Valer. dioica, Valerianel. olit., Tussil. Farf., Achill. Millef., A. Ptarm., Tarax. off., Crep. bien., Hierae. Pilos., Vace. Myrt., Myosot. silv., M. interm., Linar. Cymb.!, Glech. hed. +, Lam. alb. 2 !, Polygon. Bist., Euphorb. aspera, Salix Capr., S. ein., 8. aurit., S. alba, S. fragil., S. amygd,, S. vimin., S. rep., Cyprip. Cale. 2 !, Gagea prat., G. spath., Scilla sibir., Hyac. orient. A. albierus K. 3 mm. Rind acer, R. rep., R. bulb., Cheiranth. Cheiri, Nasturt. silvestre, Arabis paucifl., Brass. Rapa, B. Nap., Sinap. ar., I[ber. amara., Viola odor., Sperg. arv., Stell. med., Genista tinct. !, Prunus Cer., P. spin., Rubus frutie., R. Id., Potent. Anser., P. rept., P. verna, Spir. sorbif., S. salicif.,, S. ulmif., Aruneus silv., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Sorbus auc., Aegop. podagr., Tussil. Farf., Hypoch. radic., Tarax. off., Crep. rubra, Hierac. Pılos., Campan. rot., Echium vulg., Polygon. Fagop., Salix ein., $. Capr., S. aurit., S. mer S. fragil., S. amygd., S. vimin., S. rep., Gagea arv. A. albofasciata Thömes, Muscari racemos. A. albopuncetata Rossi = A. funebris Pz. Cheiranth. Cheiri, Nasturt. lippic., Res. lutea, Malva silv., Lotus corn., Rubus frutie.,. Thym. en T. dalm. A. alpina Mor. Campan. rot., C. Trach. A. angustior K. = A. symphyti (Per.) Schmiedekn. Tarax. off., Hierac. Pilos. A. apicata Sm. Sorbus auc., Ribes aureum, Tussil. Farf.; Tarax. off., Salix. cin., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil. A. argentata Sm. 2—2'/s mm. S. No. 1263. Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Cerast. arv., Prunus Cer., Potent. silv., P. verna, Heracl. Sphond., Achill. Millef., En u 1 ” enge 2 ER Tan OR Ta PR ER E SL ib EB Te 17 5 rn DE Zoe U en REN Ye EEK ne Te LE RE rg en re EN EEE 604 1220. 1221. 1222. 1223. 1224. 1225. 1226. 1227. 1223. 1229. 1230. 1231. 1232. en Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. A. Ptarm., Leont. aut., Tarax. off., Hierac. Pilos., Jas. mont., Call. vulg., Salix ein., $. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., S. rep. ‚ A. atriceps K. = A. tibialis K. S. No. 1329. 3'/; mm. DBerber. vulg., Prunus spin., Crat. Oxyac., Sorbus auc., Tarax. off., Vacc. uligin., Salix cin., S. Capr., S. aurit., Cyprip. Cale. 9 !. ‚A. austriaca Pz. 8. No. 1305 u. 1339. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Paliur. acul., Rubus frutic., Pastin. sat., Heraecl. Sphond., Dauc. Car., Cirs. arv., Salix sp. . A. bicolor F. = A. gwynanaKk. (2. Generat.) S. No. 1204, 1264, 1265 und 1266. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Polygon. Fagop. ‚ A. bimaculata K. S. No. 1238. Prunus spin., Rubus frutic., Succ. prat., Cirs. arv., Pier. hierac., Salix sp. ,‚ A. braunsiana Friese. Linum austr., Veron. spic. . A. bucephala Steph. Acer Pseudoplat., Prunus spin., Salix sp. . A. carbonaria L. S. No. 1300. Cheiranth. Cheiri, Nasturt. lippie., Sisymbr. orient., Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Sinap. arv., Lepid. sat., Myagr. perfol., Raphan. sat., Trif. arv. S'!, Coron. Emerus, Prunus spin., Rubus frutic., Crat. Oxyac., Ribes Gross., Tordyl. apul., Cornus sang., Bellis per., Tanac. Parth., Senec. Jacob., Cen- taur. aren., Tarax. off., Eric. arb., Ligustr. vulg., Thym. Cham., T. dalm., Rosmar. off., Marrub. vulg. !, M., candidiss., Ajug. genev., Armer. vulg., Salix aurit., 8. alba, S. fragil. A. cetüt Schrk. = A. marginata F. S. No.. 1280. Suce. prat., Scab. Columb., Scab. ochrol., Onopord. Acanth. A. chrysopyga Schck. Stell. Holost., Crep. tector., Hierac. Pilos., Veron. Cham. A. chrysosceles K. Brass. Rapa, Stell. med., Crat. Oxyac., Anthrise. silv., Achill. Millef., A. Ptarm., Tarax. off., Veron. Cham., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., S. vimin., S. purp., Gagea lutea. A. cineraria L. S8.No. 1260. 4 mm. Ranunce. Fic., Arab. aren., Cardain. prat., Brass. Rapa, B. Nap., Stell. Holost., Cerast. arv., Melilot. albus !, 'Crat. Oxyac., Ribes Gross., Tarax. off., Prim. elat., Salix Capr., S. ein, 8. a S. alba, 8. fragil., S. vimin., S. rep. A. cingulata F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. lanugin., Arab. aren., Brass. Rapa, B. Nap., Sinap. arv., Stell. Holost., Geran. pusill., Potent. verna, Sorbus aue., Bryon. alba, Sedum acre, Tarax. off, Conv. arv., Veron. Cham,, VW ArV. A. clarkella K. Ranune. Fic., Ulex. europ. !, Potent. steril., Tussil. Farf., Bellis per., Tarax. off, Veron. Tournef., Salix Capr., S. ein, 8. alba, 8. fragil., S. vi- min., S. monandr., Narc. Pseud.-Narec. +. A.coitana K.=A.shawellaK. S.No. 1319. Malva mosch., Geran. prat., Ulmar. pentap., Herael. Sphond., Cirs. pal., Leont. hast., Hierac. vulgat., Campan. rot., C.Trach., C. pat., Jas. mont., Digit. purp., D. ambig., Thym. Serp., Galeops. Tetr. #. A. colletiformis Mor. Paliur. acul. A. collinsonana K.=A.proxima K. $8.No. 1305. Pirus comm., Anthrise. silv., Valerian. olit., Senec. Jacob., Salix ein., S. Capr., 8. aurit. A. combinata Chr. S. No. 1241. Nasturt. lippic., Brass. Rapa, Prunus avium, Crat. Oxyac., Ribes Gross., Aegop. podagr., Dauc. Car., Symphoric. racem. !, Artemis. Absinth, Leont. aut., Tarax. off., Pentstem. pubese., P. orat., P. procer., Salix sp. A. congruens Schmiedekn. Prunus spin., Tarax. off., Salix aurit. A. connectens K.= ? A. convexiuscula K. Crat. Oxyac., Tarax. off., Salix ein, 8. Capr., 8. aurit. A. convexiuscula K.=A. afzeliella K., similis Smith und xanthuraK. Aquileg. vulg., Nasturt. lippie., Brass. oler., B. Rapa, Thlaspi praec., Res. lutea, a EI BE ee. u Fu Fe a Ta Tu Ser re ER a a a en ee Bystematisch-alphabetisches Verzeichn \ is der blumenbesuchenden Tierarten n. 605 1233. 1234. 1235. 1236. 1237. 1238. 1239. 1240. 1241. 1242. 1243. 1244. 1245. 1246. 1247. F 1248. Cist. vill., Sperg. arv, Genista angl. !, Cytis. sagitt., Medie. sat. 2 !, M. lupul. Q !, Melilot. altiss !, Trif. prat. © ! J +, T. med., Lotus corn. 2 !, Vieia sep., V. Faba 9 !, V. hirs. /' !, Lathyr. mont. © 5 !, Pirus Malus, Sorbus auc., Ribes Gross., Dauc. Car, Symphorie. racem. 5 !, Valerian. olit., Knaut. arv., Suce. prat., Senec. Jacob., Hypoch. radie., Tarax. off., Hierac. Pilos., Phyteum. nigr., Vacc. Myrt., Veron. Cham., Thym. Cham., Lam. alb., Stach. silv., St. arv., Brun. vulg., Empetr. nigr., Euphorb. Cypar., Salix alba, S. fragil., S. rep. A. convexiuscula K. var. fuscata K. Res. lutea, Doryenium hirs., Anthem. arv., Thym. Cham., T. dalm., Stach. receta, Ajug. genev. A. croatica Friese. Salix sp., Muscari racemos. A. curvungula Thoms. S.No. 1269. Aquil. vulg., Astrag. Onobrych., Campan. rot., C. glom., C. pat. A. eyanescens Nyl. Cist. vill., C. monspel., C. salviif., Lotus corn., Potent. verna, Anthem. arv., Hierac. Pilos., Veron. Cham.. Stach. ital. A. deceptoria Schmiedekn. Thlaspi praec., Myagr. perfol., Raphan. sat., Lotus corn., Prunus spin., Vinca min., Thym. dalm. A. decorata Sm.=A. bimaculata K. (2. Generat.) S. No. 1216. Sisymbr. orient. A. denticulata K. Sinap. arv., Medic. fale., Trif. arv. /' !, Potent. silv., Heracl. Sphond., Solidag. Vir. aur., S. canad., Achill. Millef.,, A. Ptarm., Tanac. vulg., Senec. Jacob., Cirs. pal., Centaur. nigr., Thrinc. hirt., Leont. aut., Hypoch. radic., Prenanth: purpur., Crep. bien., C. vir., ©. teetor., Hierac. vulgat., H. muror., Jas. mont., Veron. Tournef., Euphras. Odont., Lysim. vulg. A. distinguenda Scheck. = A. lepida Schck. S. No. 1277. Caps. bursa past. A. dorsata K. = A. combinata Chr. (2. Generat.) S. No. 1229. 3 mm. Papaver Rhoeas, Cardam. prat., Sisymbr. off., S. austriac., Brass. Rapa, B. Nap., Sinap. arv., Stell. med., Hyper. perfor., Geran. pal., G. pyren., Lupin. polyph.. Melilot. altiss. © !, Trif. med., T. pannon., Astrag. monspess., Vicia onobrychoid., Prunus spin., Rubus. frutie., Fragaria vesca, Potent. arg., P. verna, Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Sorbus aue., Philad. coron., Aegop. podagr., Aneth. grav., Anthr. silv., Achill. Millef., A. Ptarm., Senec. Jacob., Cirs. arv., Tarax. off., Crep. bien., €. vir., Jas. mont., Call. vulg., Verbase. phoenic., Nepeta Muss. !, Polygon. Fagop., P. Pers., Euphorb. aspera, Salix cin., S. Capr., S. aurit. A. dragana Friese. = A. spinigera K. S. No. 1323. Salix sp. A. dubitata Schek. Cist. salviif., Geran. molle, Doryenium herbac., Trif. rep. !, Heracl. Sphond., Thym. Cham., Salix aurit. A. eximia Sm. 3'/ mm. Stell. med., Prunus spin., Centaur. Scab., Eric. carn., Salix aurit., S. Capr., S. ein., S. alba, S. fragil., S. purp., S. monandr., S. pen- tandr. A.extricata Sm. S.No.1246. Ranune. Fie., Barbar. vulg., Brass. oler., B. Rapa, Medic. sat. /'!, Prunus spin., Tarax. off., Salix aurit., S. Capr., S. alba, S. fragil., S. vimin., Tulipa silv. A. fasciata Wesm. = A. extricata Smith. S.No.1245. 3—4 mm. Stell. med,, Medic. med., Trif. prat. 2 ! Z +, Prunus Armen., P.spin., Philad. coron., R. Gross., Aegop. alpestre, Doronic. austriac., Tarax. off, Myosot. interm., Euphorb. pal., Salix ein., S. Capr., S. aurit., Ornithog. umb., Polygon. multifl. A. ferox Smith. Crat. Oxyae. A. flavipes Pz. S.No. 1258. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. Fic., Cheiranth. Cheiri, Nasturt. lippie., Brass. Rapa, B. Nap., Sinap. arv., Caps. bursa past., Myagr. perfol., Bunias Erucago, Raphan. sat., Geran. molle, Paliur. acul., Spartium junc., Onon. spin. © !, Melilot. albus !, Trif. rep. !, T. nigrese., Lotus corn., Coron. Emerus, Prunus spin., Sorbus aue., Ribes Gross., Heracl. Sphond., Tussil. Farf., Achill. Millef., Senec. Jacob., Cirs. arv., Leont. aut., Tarax. off., Crep. bien., Jas. 606 1256. 1257. 1258. 1259. 1260. 1261. 1262. 1263. 1264. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. mont., Veron. Cham., Salvia Bertol., Thym. Serp., T. dalm., Rosmar. off., Ajug. genev., Salix Capr., 8. alba, S. fragil. . A. figurata Mor. Conium mac. . A. flessae Pz. Cheiranth. Cheiri, Brass. Rapa, Res. lutea, Melilot. altiss. !, Fragaria vesca, Crep. bien., Thym. Serp., Salix ein., S. Capr., S. aurit. . florea F. 3 mm. Sisymbr. off., Stell. med., Rubus frutie., Bryon. dioica @ J'!, ‚alba Q JS !, Cirs. arv., Card. nut. . florentina Magr. Brass. Rapa, Bellis per. . floricola Ev. S. No. 1307. Brass. Rapa, Stell. med., Salix ein., S. Capr., aurit. . fucata Sm. . Brass. Rapa, B. Nap., Rosa can., Rubus- frutic., R. Id., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Coton. integ. ? !, Bryonia alba, Aegop. podagr., Heracl. Sphond., Anthrisc. silv., Tarax. off., Crep. vir., Vacc. Myrt. >bn>b>tb . A. fulva Schrk. 3 mm. +Berber. vulg., Viola odor. +, Polyg. Chamaeb., Trif. prat., Prunus dom., P. avium, P. Cer., P. spin., Crat. Oxyac., Cydonia jap., Pirus Malus, Sorbus auc., Ribes rubrum, R. Gross., Tarax. off., Vacc. uligin., Forsyth. virid., Scopolia atrop., Verbasc. phoenic., Glech. hed. +, Dodecath. integrif., Euphorb. pal., E. pil., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. nigric., Tulipa silv., Fritill. imper., F. latifol., Hyac. orient., Muscari botr., M. Lelievrii. A. fulvago Chr. Polyg. com., Geran. pyren., Aegop. podagr,, Thrinc. hirt., Hypoch. radic., Tarax. off., Crep. bien., C. vir., C. palud., Hierac. Pilos., H. muror., Jas. mont. A. fulvescens Sm. = A. humilis Imh. Z' = 3"e2 mm, S. No. 1270. Ranunc. auric., Brass. oler., Genista tinct. !, Pimpin. Saxifr., Thrinc. hirt., Leont. hast., Hypoch. radic., H. glabra, Tarax. off., Crep. bien., Hierac. Pilos., H. vulgat., Jas. mont. A. fulvierus K. = A. flavipes Pz. S. No. 1248. 3—3!/2 mm. Anem. nemor., Ranune. acer, R. rep., R bulb., Berb. vulg., Papaver Rhoeas, Brass. oler., Helianth. vulg., Stell. med., Malva silv., Hyper. perfor., Geran. pal., Saroth. scop. +, Genista tinct. !, G. angl. !, Medie. falc., Melilot. albus 2 5'!, Trif. rep. 2 !, T.prat. 2 \, Prunus spin., Potent. verna, Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Philad. coron., Bryonia divica © !, Carum Car., Heracl. Sphond., Tussil. Farf., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., Tanac. vulg., Senec. Jacob., Cirs. arv., Cichor. Int., Thrinc. hirt., Leont. aut., Tarax. off., Crep. tector., Campan. Trach,, Jas. mont., Call. vulg., Echium vulg., Veron. Cham., Mentha aquat., Glech. hed., Polygon. Fagop., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. vimin,, Cyprip. Cale. 9 !. A. fulvida Scheck. Rubus Id., Hierac. Pilos., Euphorb. Cypar., Salix cin., S. Capr., S. aurit. A. fumipennis Schmiedekn. = A. cineraria (2. Generat.).. S. No. 1223. Epil. angust., Cirs. arv. A. fuscipes K. S. No. 1306. Trif. arv. 5’ !, Achill. Millef., A. Ptarm., Senee. Jacob., Call. vulg. A. genevensis Schmiedekn. Potent. verna. er A. gracilis Schenk. = A. argentata Smith. S. No. 1212. Salix cin., S. Capr., S. aurit. A.gwynanaK&. S.No. 1204, 1215, 1265 und 1266. 2'/s mm. Clemat. recta, Pulsat. vulg. !;, Ranunc. acer, R. rep., R. bulbos., R. Fie., Cardam. prat., Brass. oler. B. Rapa, Lunar. ann. ! !, Raphan. sat., Holost. umbell., Stell. Holost., 8. med., Malva silv., Geran. prat., G. dissect., G@. molle, G. Robert, Erod. cicut., Prunus spin. Acer Pseudopl., Rubus: frutie. !, Potent. steril., Spir. salieif., Crat. Oxyac., Cydonia jap., Pirus comm., Ribes alp., R. Gross., Chrysosplen. alt., Knaut. arv., Solid. Virga aur., Tussil. Farf., Petas. off., Bellis per., Cirs. arv., C. pal., Card. crisp., Tarax. off., "Hierac. umbell., Campan. rot., C. Trach., C. persic., C. pat., Jas. mont., Vacec. Myrt., V. uligin., Erythr. Cent., Pulm. off., Atropa Bell, 1286. 1287. 1288. _ Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 607 Verbase. nigr., Linar. vulg., Veron. cham., V. tripb., V. Tournef., V. hederif., Prim. elat. +, P. off, $, P. acaul,, +, Salix aurit., S. Capr., S. ein., S. alba, S. fragil., S. purp., S. rep., Gagea lutea, G. arv., Seilla sibir. A. gwynana K, v. aestiva Sm. = A. gwynanaK. (2. Generat.) S. No. 1204, 1215, 1264 und 1266. Melilot. alb. !, Valerian, olit. „. A. gwynana K. f. bicolor-F. = A. gwynana K. (2, Generat.) 8. No. 1204, 1215, 1264 und 1265. Aneth. grav. . A. hattorfiana F. 6—7 mm. Libanot. mont., Dauc, Car., Knaut. arv., K. silv., Scab. Columb., Jas. mont., Echium vulg. . A.helvolaL. S.No. 1334. Berber. vulg., Prunus spin.,. Geum riv., Crat. Oxyac., Aegop. podagr., Tarax. off., Jas. mont., Polyg. Fagop., Salix ein., S. Capr., S. aurit. . A. hirtipes Schenck. = A. curvungula Thoms. S. No. 1235. Campan. glom., Phyteum. nigr. . A. humilis Imh. S. No. 1257. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Brass. oler., Crat. Oxyac,, Hypoch. radie., Tarax. off., Crep. bien., Hierac. Pilos., H. umbell., Thym. dalm,, Salix sp. 71. A. hypopolia (P&r.) Schmiedekn.. Sisymbr. orient. . A. julliani Schmiedekn. Muscari comos., M. racemos. . A. korleviciana Friese. Trif. prat., Lysim. vulg. . A. labialis K. Res. lutea, Geran. molle, Trif. prat. @ ! 5 (!), Lotus corn. Q !. Onobr. viciif., Vie. Faba +, Rosa can.,! Crat. Oxyac., Bryon. alba, Anthr. silv., Viburn. Opul., Taraxac. off., Hierac. Pilos., Campan. pat., Asperug. proe., Echium vulg., Thymus Serp., T. dalm., Ajug. rept. ? +, Allium rot. . A.labiata Scheck. S. No. 1313 und 1316. Nasturt. silv., Stell. Holost., Lotus eorn., Bryon. alba, Cornus sang., Tarax. off., Veron. Cham. ri enenien Zett. Tussil. Farf., Vacc. Myrt., Salix spee. . A. lepida Scheck. S. No. 1240. Conium macul., Achill. Millef., A. Ptarm. . A. limbata Ev. Sisymbr. orient., Dorycnium herbac., Melilot. altiss. !, Sedum acre, Salv. off. !, S. Bertol., Thym. Cham., T. dalm.- . A. lucens Imh. Myagr. perfol., Melilot. altiss. !, Trif. nigresc., Potent. hirta., Aneth. grav., Daue. Car., Card. pyenoceph., Centaur. Jac., Tbym. Cham., T. dalm., Salix cin. . A. marginata F. S. No. 1220. Knaut. arv., Succ. prat., Scab. Columb., Scab. suav., Onopord. Acanth., Leont. aut., Hierac. Pilos., Jas. mont. . A. minutula K. = A. parvula K. (2. Generat.) S. No. 1297. Rubus frutic., Petrosel. sat., Carum Car., Peuced. Cerv., Inula Hel., Anthem. arv., Veron. Cham., V. Beccab., Salix sp. 1282. A. mitis (P&er.) Schmiedekn. Acer Pseudoplat., Salix sp. 1283. A. mixta Schek.= A. variansK. var. mixta Scheck. 8.No. 1335. Tarax. off. 1284. A. morawitzi Thoms. Tussil. Farf., Tarax. off, Campan. rot., Salix Capr., S. ein., 8. alba, S. fragil., S. vimin., S. rep. 1285. A. morawitzi Thoms. var. paveli Mocs. S. No. 1298. Salix Capr., S. ein. A. morio Brull. Cheiranth. Cheiri, Sisymbr. orient., Myagr. perfol., Res. lutea, Cist. monspel., Saroth. scop., Doryenium hirs., D. herbac., Melilot. altiss. !, Prunus Mahaleb, Eric. arb., Thym. Cham., T. dalm., Teuer. Pol. A. nana K. Nasturt. lippic., Arab. aren., Brass. oler., Sinap. arv., Bunias Eru- cago, Raphan. sat., Cist. vill., C. monspel., C. salviif.,, Tun. saxifr., Paliur. acul., Melilot. altiss. !, Trif. prat., Potent. rept., P. verna, Saxifr. umbrosa, Carum Car., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., Cirs. arv., Hypoch. radie., Conv. cantabr., Myosot. interm., Thym. dalm., Polygan. ap: ee Euphorb. Pepl. A.nasuta Gir. Melilot. albus, Anchusa off. Ein. BE Eh TR Br RE FEN % 1), EEE 4 ES Re he DR Rn N > DEE, TEE 608 1289. 1290. 1291. 1292. 1293. 1294. 1295. 1296. 1297. 1298. 1299. 1300. 1501. 1302. 1303. 1304. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. A. neglecta Dours. Alyss. mont., Lam. purp., Salix purp. A. nigriceps K. Hyper. perfor., Trif. rep. !, T. arv. !, Sedum acre, Succ. prat., Achill. Millef., A. Ptarm., Senee. Jacob., Cirs. arv., Campan. rot., Jas. mont., Call. vulg., Mentha silv., Thym. Serp. A. nigroaenea K. 3—3'/; mm. Ranunc. acer, R. rep., R. Fic., Papaver nudi- caule, Chelidon. majus, Arab. aren., Brass. oler., B. Rapa, B, Nap., Res. luteola, R. odor., Acer camp., Genista angl. !, Onobr. viciif,, Prunus avium, Rubus Id, Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus comm., Sorbus aue., Deutzia crenata, Bryon. dioica @ j'!, Ribes aureum, R. Gross., Carum Car., Tussil. Farf., Anthem. arv., Chrys. Leuc., Tarax. off., Vacc. Myrt., V. uligin., Cynogloss. off., Thym. Serp., Lam. purp., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. rep., Cyprip. Cale. © ! A. nitida Fourer. 3! mm. Adon. vern., Ranunc. acer, Papaver nudicaule, Chelidon. majus, Sisymbr. austriac., -Alliar. off., Brass. Rapa, Coron. fl. eue., Prunus spin., Crat. Oxyac., Sorbus auc., Philad. coron., Ribes Gross., Aegopod. podagr., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Asper. taur., Valerian. olit., Bellis per., Doronie. caucas., Centaur. nigresc., Tarax. off., Symph. off., Pulm. off., Veron. Cham., Lam. alb. +#, Ajug. rept.? +, Euphorb. pal., Salix ein., 8. Capr., S. aurit., S. vimin. A. nobilis Mor. Sisymbr. orient. A. nycthemera Imh. Salix sp. A. ovina Klg. S.No. 1302. Tarax. off., Salix ein., S. Capr., S. aurit., $. vimin. A. parviceps Kriechb. Salix sp. A.parvulaK. $.No. 1281. Anem. nemor., Adon. vern., Ranunc. aurie., R. lanugin., R. Fie., Papaver nudicaule, Nasturt. lippie., Arab. aren., A. alb., Cardam. prat., Brass. Rapa, B. Nap., Schiever. podol., Eroph. verna, 'Tblaspi arv., Lepid. sat, Caps. bursa past., Isat. tinctor., Myagr. perfol., Res. lutea, Helianth. vulg., Cist. salviif., Tun. saxifr., Holost. umbell., Stell. Holost., St. med., Cerast. brachypet., Malva silv., Geran. pyren., G. molle, Erod. cieut., Medie. lupul., Trif. nigrese., T. minus, Lotus corn., Coron. Emerus, Prunus Armen., P. spin., P. Padus, Rubus Id., Potent. silv., P. verna, P. einerea, P. opaca, Spir. sorbif, 8. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus Malus, P. comm., Sedum acre, Ribes alp., R. rubrum, R. (Gross., Chrysosplen. alt., Petrosel. sat., Aegop. podagr., Carum Car., Pimpinella magn., P. Saxifr., Oenan. aquat., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Tordyl. apul., Dauc. Car, Anthr. silv., Chaeroph. tem., Valerianel. olit,, Tussil. Farf., Bellis per., Solidag. Vir. aur., Calend. arv., Leont. aut., Tarax. off., Crep. bien., Hierac. Pilos., Vace. Myrt., Call. vulg., Myosot. interm., Verbase. Thaps., Veron. Cham., V. Beccab., V. agr., V. hederif., Salv. Bertol., Thym. dalm., Glech. hed. !, Ajug. genev., Salix ein, $. Capr., S. aurit., S. alba, 8. fragil., Cyprip. Cale. +, Gagea spath., Ornithog. refract., Scilla marit. A. paveli Mocs. = A. morawitzi.Thoms. var. paveli Mocs. S.No.1285. Salix sp. A. pectoralis Per. = A. thoracica F. (2. Generat.) S. No. 1328. Veron. spic. A. pilipesF.=A. carbonariaL. 8.No. 1219. 3 mm. Melilot. altiss. !, M. offic. !, M.albus !, Prunus avium, Potent. Anser., Sorbus auc., Aegop. podagr., Angel. silv., Aneth. grav., Achill. Millef., A. Ptarm., Cirs. arv., Centaur. Jac., C. rhen., Tarax. off., Jas. mont., Vacc. uligin., Myosot. silv., Verbasc. nigr., Mentha aquat., Glech. hed., Polygon. Fagop., Salix aurit., S. cin, S. Capr. A. polita Sm. Hierac. Pilos. A. pratensis Nyl. = Anthrena ovina Klg. S. No. 1295. Tarax. off., Salix.rep., Cypriped. Cale. !. A. praecox Scop. S. No. 1322. Berb. vulg., Iber. amara, Viola odor., Sorbus auc., Tussil. Farf., Tarax. off., Hierac. Pilos., Salix Capr., S. ein., S. aurit., S. alba, S. fragil., $S. vimin. A. propinqua Schenck. Sisymbr. austriac., Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Bunias orient, Melilot. albus !, Coron. var. 2 !, Prunus Cer., Rosa can., Rubus RE ae 9 er BT ae 1305. 1306. 1307. 1308. 1309, 1310. 1311. 1312. 1313. 1314. 1315. 1316. 1317. 1318. 1319. 1320. 1321. 1322. 1323, 1824. 1325. 1326. 1327. 1328. 1329. 1350. 1331. 1332. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 609 frutie., Crat. Oxyac., Ribes Gross., Aneth. grav., Centaur, Scab., Leont. aut, Tarax. off., Hierac. staticefol, Campan. rot., Jas. mont., Salix alba, 8. fragil., S. vimin., S. rep. A.proximaK. S.No. 1228. Potent. Anser., Aegop. podagr., Anthr. silv., A. Ceref., Chaeroph. tem., Leont. hast., Tarax. off, Hierac. Pilos., Euphorb. Cypar. A. pubescens K. = A. fuscipes K. S. No. 1261. Call. vulg., Erie. tetr. A. punctulata Schenck. = A. floricola Ev. S. No. 1253. Brass. Rapa. A. rosae Pz.= A. austriaca Pz. S.No. 1214 und 1339. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Caps. bursa past., Eryng. camp., Pimpin. magn., Heracl. Sphond., Salix sp. A. rufierus Nyl. = A. rufitarsis Zett. S. No. 1310. Tussil. Farf., Salix ein., S. Capr., S. aurit. A.rufitarsis Zett. S.No. 1309. Tussil. Farf., Tarax. off., Salix alba, S. fragil., S. amygd. A. rufohispida Dours. Asparag. off. A, rufula (Per.) Schmkn. Acer Pseudoplat., Salix sp. A.schencki Mor. = A.labiata Schenck. S.No. 1275 u. 1316. Scab. Solmmb., Ajug. rept. +. A. schlettereri Friese. Cheiranth. Cheiri. A. schmiedeknechti (Magr.) Schmkn, Rhamn. alatern. 4. schrankella Nyl.= A. labiata Scheck. S.No. 1275 u. 1313. 4 mm. Malva Ale, Trif. prat. © !, T. procumb. 9 !, Prunus spin., Spir. sorbif., S. salieif., 8. ulmif., Crat. Oxyac., Saxifr, gran., Zmpesal Ostruth., Heracl. dissect., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., Chrys. Leuc., Onopord. Acanth., Salix ein., S. Capr,, S. aurit. A. seita Ev. Sisymbr. orient. A. sericata Imh. Salix sp. A.shawella K. S. No. 1226. Hyper. perfor., Potent. silv., Chaeroph. tem., Leont. aut., L. hast., Campan. rot., C. Trach., Jas. mont. A. simillima Smith. Call. vulg., Thym. Serp. A. sisymbrii Friese. Sisymbr. orient. 4A. smithella K. = A. praecox Scop. S. No. 13038. 2 mm. Stell. med., Crat. Oxyac., Sorbus auc., Ribes rubr., R. Gross., Valerian. olit., Tarax. off., Salix ein., S. Capr., S. aurit. .spinigera K. S. No. 1242. Lam. mac., Salix sp. . suerinensis Friese. Sisymbr. orient. . symphyti (Per.) Schmkn. = A. angustior K. S. No, 1210. Symph. tuber. .taraxaci Gir. Tordyl. apul.. Tussil. Farf., Tarax. off., Salix sp. . tarsata Nyl. Potent. silv., Leont. aut., Hypoch. radie., Jasion. mont. . thoraeica F. S. No. 1299. Raphan. sat., Melilot. altiss. !, Prunus spin., P. Mahaleb, Rubus frutic., Potent. hirta, Tussil. Farf., Bellis per., Tarax. off., Call. vulg., Anchusa panie., Echium vulg., Ajug. genev., Salix alba, S. fragil., S. rep. A.tibialis K.= A. atriceps K. S.No. 1213. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Berber. vulg., Sisymbr. austriac., S. orient., Brass. Nap., Cytis. Lab. !, Prunus dom., P. avium, Rubus frutic., Potent. silv., Crat. Oxyac., Sorbus auc., Philad. coron., Ribes Gross., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Siler trilob., Chaeroph. hirs., Moloposp. Peloponnes., Viburn,. Opul., Tussil. Farf., Tarax. off., Jas. mont., Lam. purp., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil. A, tridentata K. Senec. Jacob. A.trimmerana K. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Berb. vulg., Brass. oler., Acer camp., A. Pseudoplat., Rubus frutic., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., C. monog., Philad. coron., Ribes sanguin., R. Gross., Aegop. podagr., Tarax. off., Ajug. rept., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. alba, 8. fragil. Anthrena tscheki Mor. = A. nigrifrons Smith. Alliar. off., Alyss. mont., Thlaspi praec., Salix sp., Muscari racemos. > > > iu > > Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 39 610 1333. 1334. 1335. 1336. 1337. 1338. 1339. 1340. 1341. ‚Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. A.varians K. Ranune. Fie,, Prunus spin., Rubus Id., Crat. Oxyac., Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., Ribes aureum, R. Gross., Tussil. Farf., Tarax. off., Vacc. Myrt., Myosot. silv., Polygon. Fagop., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil. A. variansK. v. helvola L. = A. helwvola L. S. No. 1268. Prunus avium, Sorbus aue., Ribes Gross., Salix sp. A. varians K. v. mixta Schenck. S. No. 1283. Ribes Gross., Salix sp. A. ventralis Imh. Tarax. off., Hierac. Pilos., Salix cin., S. Capr., 8. aurit., S. amygd., S. rep. A. ventricosa Dours. Erod. cicut. A. anthura K. Schmdkn.=A.lathyri Alfken. 3—5!,2 mm. Genista tinct. !, Cytis. Lab. !, C. nigrie., Medie. lupul. !, Trif. prat. @ !, T. arv. 9 !, Lotus corn. 9 !, Vicia sep. !, Lathyr. mont. @ !, Potent. verna, Chrys. Leuc., Hypoch. radie., Crep. vir., Hierac. Pilos,, Veron. Cham., Salix alba, S. fragil. A. zonalis K. = A. austriaca Pz. S. No. 1214 und 1308. Crepis bien. A. sp. Aquileg. atrata, Corydal. cava +, Trif. rep. !, Vit. vinif,, Geran. silvat,, . Crat. Oxyac., Ribes Gross., Saxifr. oppositif., Crucian. angust., Valer. asarif., Bidens trip., Tragop. prat., Lobel. erin., Echinosp. Lapp., Myosot. vers., Salv. prat. +, Origan. vulg., Plantag. med., Euphorb. dendroid., Salix amygd., Listera ov. !, Gladiol. seget., Tamus comm. Apis mellifica L. = A. mellifera L. 86 mm. Clemat. Vit., C. recta, C. Vitic., Thalietr. aquilegif., Th. flav., Hepat. tril,, H. angul., Pulsat. vulg. !, P. prat. !, Anem. silv., A. nemor., A. ranunculoid., Adon. vern., A. aestiv., A. autumn., Batrach. aquat., Ranunc. Flamm., R. acer, R. rep., R. bulb., R. aurie., R. lanugin., R. Fic., Caltha pal., Eranthis hiemalis !, Hellebor. foetid. !, H. virid. !, H.niger !, H. atrorub., H. eyclophyll., Nigella arv. !, N. damasc. !, N. sativa !, Aquileg. vulg. ! +, Delphin. Consol. +, D. Ajacis +, Berb. vulg., Epimed. alp. !, Nymph. alba, Papaver Rhoeas, P. somnif., P. bracteat., Glaucium flav., Chelid., maj., Sanguin. canad., Dielyt. spectab. #, Coryd. cava! =, C. solida #, C. capnoides !, C. clavic., Fumar. off. !, Cheiranth. Cheiri, Nasturt. off, N. amphib., N. silv., Barb. vulg., Arab. alp., A. paucifl., A. aren., A. alpester, A. albida, Cardam. prat., Hesper. matron., Sisymbr. austriac., S. strietiss., Stenophrag. .Thalian., Alliar. off., Brass. oler., B. Rapa, Sinap. arv., S. alba, Aubret. Column., A. spathulata, Lunaria annua !, L. rediv,, Schiever. podol., Eroph. verna, Cochlear. off., Thlaspi arv., Caps. bursa past., Isat. tinetor., Cak. marit., Crambe marit. !, C. pinnatif., Raphan. Raph., R. sat., Res, luteola, R. lutea, R. odor., Helianth. vulg., Viola odor. !, V. trie. vulg. !, V. t.arv. !, Polyg. vulg., P. Chamaeb., Sapon. off., Coron. ‚fl. cuc., Melandr. rubr., Sperg. arv., Aren. graminif., Stellar. Holost., S: med., Cerast. semidec., Malva silv., M. rotundif., M. negl., M. Ale., M. mosch., Lavat. thuring., Althaea rosea, A. off., A. cannab., Malope grandifl., Tilia ulmif., Hyper. perfor., H. quadrang., H. commutat., H. tetrapt., H. pulchrum, Acer platan., A. camp., A. pseudoplat., A. dasycarp., Aesc. Hippocast. (!), Ae. Pavia, Ae. macrostach., Ampel. quinquef., Vit. vinif,, V. ripar., Linum usitat., Geran. pal., G. silvat., G. prat., G. sanguin., G. pyren., G. phaeum, (. molle, @. Arnottian., G. iber., G. iber. v. platypetal,, G@. pseudosibir., G. reflex., G. striatum, Erod. cieut., Oxalis Acetos., O. strieta, Tropaeol. majus + ! !, Impat. Balsam., I. glan- dulig.!, Ruta graveol., Dietamn. albus, Ptelea trifol., Rhamn. Frang., Rhus Cotinus, R. typhina, Cerecis Siliquastr., Sarotb. scop. !, Genista tinct. !, G. angl.!, G. pilosa !, Ulex europ. !, Cytis. Lab. !, Lupin. lut. !;, L. angustif. !, L. polyph., Ononis spin. !, O. arv., Mediec. sat. +, M. fale., M. silvestr., M. lupul. !, Melilot. altiss. !, M. albus !, M. coerul. !, Trif. rep. !, T. rep. v. atropurpur. !, T. hybr. !, T. fragif. !, T. mont. !, T..prat. # !, Ti’med., T. arv. !; T. pallesc., T. agrar. !, T. camp. !, T. procumb. !, Anthyll. mont., Lotus corn. !, L. uligin. !, Amorpha frutie., Colutea arboresc. ! u. #, Glycyrrhiza grandifl., Robinia Pseudacacia !, ‘ Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 611 R. viscosa, Oxytropis pil., Astrag. glyeyph. !, Coron. var. !, Ornithopus sat. ? +, Hippocrep. com., Hedys. obsc., Onobr. viciif., Vicia Cracca !, V. dumet., V. sep. +, V. Faba + !, V. hirs. !, V. tetrasp., Lens escul., Lathyr. prat. !, L. sat. !, L. silvest. ! u. &, L. tuberosus !, L. latif,, Glycine chin. !, Phaseol. multiflor. #£, Persica vulg., Prunus dom., P. avium, P. Cer., P. spin., Rosa can., R. rubigin., Rubus frutic., R. caes., R. Id., R. spectab., R. serp., Geum riv., G. inclin., Fragaria vesca, Comar._pal, Potent. Anser., P. verna, P. caulescens, P. frutie., P. rup., P.-Delphinensis, P. Kurdica, P. chrysantha, Agrim. Eupat., A. odor., Ulmar. pentap., U. Filip., Spir. sorbif., S. salicif,, S. ulmif., S. digit., Crat. Oxyac., Ö. monog., Cydonia jap., Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., S. scand., Epil. angust., E. Dodon., E. hirs., E. parvifl., Oenoth. bien. !, O. grandifl., Gaura bien., Lythr. Sal. * !, L. Sal. v. angustif., L. hyssopif., Philad. coron., Deutzia crenata, Bryonia dioica (!), Sieyos angul., Cucumis sat., Cucurbita Pepo, Sedum Teleph.., Ribes nigrum, R. rabrum, R. sanguin., R. Gross., Saxifr. umbrosa, S. (Bergenia) crassif., Bergenia subeil., Heuch. cylind., Tellima grandifl., Astrant. maj,, Eryng. marit., E. camp., E. planum, Conium maeul,, Petrosel. sat., Aegop. podagr., Sium latif., Levist. off., Angel. silv., Archang. off, Tommas. vertic., Aneth. grav., Heracl. Sphond., H. sibir., H. pubese., Siler trilob., Daue. car., Anthr. silv., A. Ceref., Chaeroph. tem., Ch. hirs., Moloposp. Peloponnes., Cornus mas., Ebul. humile, Symphoric. racem. !, Lonic. tatar., L. Xylost. (!), L. nigra, L. iber., Asper. odor., A. styl., Valer. off., V. off. v. altiss.. Ceph. rad., Knaut. arv., Succ. prat., Scab. Columb., S. ochrol., S. Dallap., S. dauc., S. atrop., Eupat. can., E. purp., Vernon. fascie., V. praeal., Tussil. Farf., Petas. off., Aster Tripol.. A.Novae Angliae, A. abbrev., A. conc., A. panicul. var. pubesc., A. sagitt., A. sparsifl., Galatel. hyssopif., Bellis per., Diplopap. amygd., Solidag. Virga aur., S. fragr., Dahlia variab., Silphium Asteris., S. erythroc., S. trifol., Helen. autumn., H. decur., Bidens cern., Bolton. glastif., Helianth. an., H. atror., H. decapet., H. divar., H. Maximil., Rudb. lacin., R. specios., Anthem. arv., A. tinct., Matric. Cham., Tanac. vulg., T. macroph., Chrys. Leue., Doronic. caucas., Cacal. hast., Senee. nemor., S. sarrac., S. macroph., S. Jacob., Calend. off., Echinops sphaeroc., E. banat., E. exalt., Cirs. arv., C. lanceol., C. pal., C. heteroph., C. olerac., Card. erisp., C. Person., C. nut., Lappa min., L. toment., L. maj., Carl. acaul., Saussur. albesc., Centaur. Jac., C. nigr., C. mont., C. axill., C. Cyan., C. Scab., C, dealb,., C. Fisch., C. orient., Cichor. Int., Leont. aut., L. hast., Helminth. echioid., Hypoch. rad., Tarax. off., Prenanth. purp., Mulged. alpin,, Sonchus arv., Crep. bien., Hierac. Pilos., H. umbell., H. austr., H, brevifol., H. bupleur., H. erinit., H. pulmo- narioid., H. viros., Lobel. Erin, Campan. rot., ©. Scheuchz., C. rapunculoides, C. Trach., C. Erinus, C. Rapunculus, C. glom., C. latif., C. carpath., Hedraeanth. tenuif., Phyteum. spic., Jas. mont., Vacc. Myrt., V.uligin,, V.Vit. id., Call. vulg„ Eric. Tetr., Rhodod. praec., Kalmia polif., Ilex aquif., Ligustr. vulg., Syring. vulg., Forsyth. virid., F. susp., Asclep. syr. !, Vinca min., Limnanth. nymph., Gent. Pneum., G. germ., Phacel. tanacetif., Hydroph. virgin., Polemon. coerul., Phlox rept., P. subul., Conv. arv., Heliotrop. peruv., Cynogloss. off., C. column., Borago off., Anchusa off., A. semperv., A. ochrol., Symph. off., S. tuber., S. grandifl., S. asperr., Pulm. off., P. angustif., P. angustif. x off., P. mont., Cerinthe min., Echium vulg., Caryolopha semperv., Lithosp. arv., Myosot. silv., M. alpestr., M. interm., Lycium barb., Solan. Dulc., S. nigr., Nicandra physal., Atropa Bell., Nicot. Tab. !, Physochlaena orient., Verbasc. Thaps., V. phoenie., Scrof. nod. !, S. aquat., S. umbr., S. Scopol., S. orient., Antirrb. maj., A. Oront., Linar. vulg., L. striata, L. Cymb., L. genistif., L. purp., Pentstem. campan., P. pubesc., P. orat., P. procer., Veron. Cham., V. mont., V. Beccab., V. longif., V. spie., V. triph., V. agr., V. hederif., Melamp. prat., M. nemor., Pedic. silv., P. rostr., Alectorol. maj., Euphras. Odont., E. off, Orobanche specios., Ocymum, Pleetranth. glauco- 39* 612 1342. 1343. 1344. 1345. _ Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. calyx, Lavand. off., Mentha arv., M. piper., M. aquat., M. silv., Salv. prat. forma varieg. +, Salv.silv. !, Salv. silv. forma nemor.!, S. virgat., S. off. !, S. vertieill.!, S. Verben., Monarda did., M. d. forma mollis, Origan. vulg., O. Maj., Satureja hort., Thym. Serp., T. vulg., Calam. Acinos, C. alpina, C. off., C. Nepeta, Melissa off. !, Hyssop. off., Nepeta nuda, N. Muss. !, Glech. hed., weibl. Blüten !, Zwitterblüten ! und +, Lophanth, rug., Lam. alb. #, L. mac. #, L. purp. !u. #, L. amplexic. !, L. ineis., L. Orvala, L. gargan., L. flexuos., Galeobd. lut. + u. (!), Galeops. Tetr., Stach. silv. !, St. pal. !, St. arv. !, St. recta !, St. germ. !, Beton. grandifl., Siderit. hyssopif., Marrub. vulg. !;, M. peregr., Ball. nigr. !, Leon. Card., L. Marrub,, L. lanat., Brun. vulg. !, Ajug. rept., Teuer. Scorod.!, T. mont., T. Scord., Blephil. hirs., Verben. off., Lysim. Numm., Prim. elat. 7, P. acaul. !, Hottonia pal. !, Cycelam. repand., C. iberic., Armer. vulg., Plantag. lanc., P. med., Rumex Acetosa, Polygon. Fagop., P. Bistorta, P. amph., P. Convolv., Daphne Mez., D. Laureola, Laur. nob., Elaeagn. angustif., Thesium prat., Viscum alb. +, Buxus semp., Euphork. pal., E. Esula, E. virgat., E. amygdaloid., Mercur. perenn., Ulmus mont., U. camp., Castan..vesca, Coryl. Avell., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. amygd., S. fragil., S. nigric., S.rep., S. ein. x purp. 2, S. cin. x nigric. 9, S. Capr. x siles. 7‘, S. retusa, Popul. pyram., P. trem,, Hydroch. Mors. ran., Commel. tuber., Orchis latif.!, O. Morio!, Epipact. pal. !, Stanhop. tigr., Thalia dealb., Croc. vern., Gladiol. seget., G. triphyll., Iris Pseudac. — =, I. pyren., I. gramin., Leucoj. vern., L. aest., Galanth. niv., Tamus comm., Tulipa Ocul. sol., T. Gesn.. Gagea lutea, G. arv., Fritill. imper., Lilium candid., Erythron. dens canis, Eremur. spect., Antheric. ramos., A. Liliago, Ornithog. umb., O. affine, OÖ. pyren., Secilla sibir., S. amoena, S. cernua, S. campan., S. ital., S. trieol., Allium ursin., A. fallax, A. Porr., A.rot., A. carin., A. Cepa, A. fistul., Hyac. orient., H. candic., Muscari botr., M. racemos., M. pallens, Narth. ossifr., Asparag. off., A. amar., Camassia Fraseri. Biastes brevicornis Pz. Conv. arv., Echium vulg. B. emarginatus Schck. Thym. serp., Ball. nigr. B. truncatus Nyl. .Thym. Serp. Bombus agrorum F., 2 13—15 mm, 8 12—13 mm, -g’ 10—11 mm. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. Fie., Aquileg. vulg., Delphin. elatum, Aconit. Nap., A. varieg. !, Epimed. rubr., Chelidon. majus, Corydal. lutea, C. clavic., Brass. oler., Raphan. Raph., Helianth. vulg., Viola silvat.,, V. Rivin., V. can. V. tric. arv. !, Polyg. Chamaeb., Thym. serpyll., Sil. infl., S. acaul., Coron. fl. cuc., Malva silv., M. rotundif., Althaea rosea, Tilia ulmif., Hyper. perfor., H. quadrang., Aesc. Pavia, (Geran. Robert., Impat. grandulig., Dietamnus albus, Rhamn. Frang., Saroth. scop. !, Genista angl., Cytis. Lab. 2 !, C. austr., Lupin. lut. $ !, L. angustif. $ !, Ononis rep., Medic. sat. @ 8 !, M. fale., M. lupul. !, Trif. rep. 8 !, T. hybr. !, T. prat. 289! T. incam.!,"T. med., FT. rub., T. arv. &1, Anthyllis Voeln:81, A. Vuln. v. marit. © !, Lotus com. 9 8 Z!, L. uligin. !, Robinia Pseudacacia !, Astrag. glyeyph. © !, A. Cicer, A. dan., A. exscapus, A. monspess., A. glyceyphyl- loides, Coron. var. 8! !, Ornithop. perpus. ? +, Hedys. sibir., Onobr. viciif. Vieia Cracca @ 8.1, V. dumet., V. sep. @ 8!, V. sat. @ ! V. angustif. 3 !, V. Faba 3 !, V. Orobus, V. onobrychoid., Lathyr. prat. @ !, L. marit. @ !, L. silvest. Q !, L. heterophyll. !, L. pal. !, L. latif.,, L.mont. 9, L. niger 2 !, L. brachypt., L. eirrhosus, L. incurvus, L. rotundif., Orobus aureus, O. hirs., Prunus Cer., Rubus frutie., R. caes., R. Id., R. spectab., Geum. riv., Spir. sorbif., 8. salieif., S. ulmif., Cydonia jap., Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., Epil. angust., FE. hirs., Oenoth. bien. !, O. Lamarck., Lythrum Sal. 98 Z *!, L. Sal. v. angustif. J *!, Philad. coron., Sedum Teleph., Ribes Gross., Heracl. Sphond., Weigel. ros., Sym- phoric. racem. 8 !, Lonic. Pericl. !, Lonie. Xylost. 8 !, Sherard. arvens., Asperul. eynanch., Dipsac. silv., Cephal. ural., Knaut. arv., Succ. prat., Scab. Colomb., S. lueida, Tussil. Farf., Aster Tripol., Solidag. Vir. aur., Dahlia variab., Helianth. 1351. 1352. 1353. 1354. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 613 an., Cacal. hast., Senec. Jacob., Cirs. arv., C. lanceol., C. pal., ©. heteroph., C. olerac., Card. erisp., C. acanth., Onopord. Acanth., Lappa min., L. toment., Carl. acaul., Serrat. tinct., S. quinquef., Centaur. Jac., C. nigr., C. Cyan., €. Scab,, Thrine. hirt., Leont. aut., Pier. hierac., Tragop. prat., Tarax. off., Hierac. australe, Campan. rot., C. bonon., Phyteum. spie., Jas. mont., Vace. Myrt., V. uligin., Arctostaph. Uva ursi, Call. vulg., Erica Tetr., E. ein, Monotr. Hyp., Asclep. syr. 5 !, Vinea min., V. maj., Lymnanth. nymph., Gent. pneum.; Conv. sep., C. Soldan., Anchus. off., A. ochrol., Lycops. arv., Symph. off., S, peregrin., Pulm. off., Cerinthe min., Echium vulg., E. rosul., Lithosp. arv., Myosot. vers., Lyeium barb., Solan. Dule., S. nigr., Atropa Bell., Hyose. nig., Verbase. thapsif., V. Thaps., V. nigr., V. phoenic., Scerof. nod. 2 $!, Antirrh. maj., Linar. vulg., L. striata, L. purp., Digit. purp., Veron. agr., Melamp. prat., M. nemor., Pedic. silv., P. palustr., Alectorol. min., Euphras. odont., E. off., E. lutea, Lathr. Squam., Mentha aquat., Salv. prat. 2 S!, 8. glutin. @ !, S. off. 5 !, 8. Bertol., S. lanata, Mo- narda forma purpur. !, Thym. Serp., T. Cham., Calam. alpina, C. Nepeta, C. umbr., Clinop. vulg., Melissa off. 5 !, Rosmar. off., Nepet. Cat. 8 !, N. nuda, N. lophantha, Glech. hed. 2 $!, Dracoceph. mold., Lophanth. rug., L. anisat., L. scrof., Lam. alb. 9 8, L. mac. 9 !, L. purp. © !, L. amplexie. 9 !, Galeobd. lut. 2 !, Molucella laev. j' !, Galeops. spec. ?, G. Tetr. © 81!,G. ochr. © !, G. Ladan. !, G. versic. !, Stach. silv. !, St. pal. !, St. reeta © !, St. germ. 3 !, St. longispic., Beton. off. 2 8 !, Phlom. tuber. 3 !, P. Kashm., Physostegia virgin. Ball. nigr. Q 8% !, Leon. Card., L. Card. var. villos., L. lanat., Brun. vulg. !, Ajug. rept.!, A. pyram., Teuer. Scorod., T. Cham. !, T. canum, Verben. off., Prim. elat. !, P. off. !, Armer. vulg., Salix aurit,, S. vimin, Commel, tuber., Orchis latif. !, O. mase. !, O. Morio !, O. macul. !, Listera ov. +, Iris Pseudae, !, Polygonat. multifl. . B. agrorum F. var. areticus Acerbi. Salix nigrie., S. glauca, S. lapp., 8. phyllicif. . B. agrorum F. var. triecuspis Schmiedekn. Melamp. prat. B. alpinus L., Trif. rep. !, Astrag. alp., Lathyr. marit. © 8 5% !, Rubus Cha- maem., Tarax. off., Phyteum. Scheuchz., Vace. uligin., Rhodod. hirs., Pedic. lappon., Salix nigric., S. glauca, S. lapp., S. phyllieif. . B. alticola Kriechb. 9 11—13 mm, 3 9—12 mm, 5 8 mm. Pulsat. alp. !, Aconit. Napell. # !, A. Lycoct., Trif. rub., T. alpin., Astrag. alp., Arnic. mont., Senec. cord., Cirs. spinos., Vace. uligin., Call. vulg., Cerinthe alp., Linar. vulg., Veron. spic., Pedic. palustr., P. vertieill., Bartsch. alp., Stach. silv. $ !, Soldan. pusilla. B. arenicola Thoms. Viola can., Malva silv., Ononis spin. 9 !, Trif. rep. $!, T. prat. © 8 !, Lotus corn. 8 !, Vicia Cracca 2 8 !, V. sep. © !, Lathyr. prat. 8 !, Epil. angust., Dipsac. silv., Knaut. arv., Suceis. prat., Cirs. arv., C. olerac., Card. nut., Thrine. hirt., Tarax. off., Call. vulg., Symph. off., Echium vulg., Alec- torol. maj., Euphras. Odont., Thym. Serp., Lam. alb. © !, Galeops. Tetr. 9 3!, G. ochr. 2 !, Stach. silv. 2 & !, Brun. vulg. !, Ajug. rept. !,;, Teuer. Scorod. 9 !. B. argillaceus:Scop. = Rasse von B. hortorum L. S. No. 13635 und 1390. Cheiranth. Cheiri, Doryenium hirs., Prunus Mahaleb, Cydonia jap., Lonic. etrusca, Arbut. Uned., Vinca maj., Veron. spic., Salv. prat. !, S. glutin. !, S. off. !, S. elan- dest., S. Bertol., Satureja mont., Lam, alb. 2 !, L. mae. !, Galeops. Tetr. @ 3 |, G. Ladan. !, Marrub. vulg. !, M. candidiss., Gladiol. comm. B. autumnalis Schenck. = B. terrester L. var. autumnalis F. Beton. off. B. brevigena Thoms. = B. mastrucatus Gerst. S. No. 1374. Aconit. Nap. +. B. cognatus Steph. = B. muscorum F. S.No. 1379. Viola trie. vulg. !, Genista tinct. !, Lupin, lut. 3 !, L. angustif., Trif. rep. !, Lotus corn. © 8 J' !, Vieia an- gustif.!, V. Faba © !, Oenoth. bien. X muric., O. Lamarck., Lythr. Sal. !, Dipsac. silv., 614 1359. 1356. 1357. 1358. 1359. 1360. 1361. 1362. 1363. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Senec. Jacob., Cirs. arv., C.lanceol., Call. vulg., Eric. tetr., Gent. pneum., Anchusa off., Echium vulg., Lycium barb., Alectorol. maj., Ball.nigr.!, Ajug. rept.!, Teucr. canum. B. confusus Schenck. 12—14 mm. Coryd. lutea, Trif. prat. @ 8 !, Astrag. Onobr., Onobr. viciif., Vicia sep., V.Faba 2 !, Geumriv., Epil. angust., Solidag, Vir. aur., Heliops. pat., Card. crisp., Carl. acaul., Centaur. Scab., Thrinc. hirt,, Tarax. off, Prenanth. purpur., Vacc. uligin., Call. vulg., Echium vulg., Solan. Dule., Thym. Serp., Glech. hed. 2 !, Beton. off., Scutell. albida, Brun. vulg. |, Ajug. rept., Prim. elat. 2 !, Orchis latif., OÖ. mase. !, OÖ. Morio !. B. consobrinus Dahlb. Aconit. Lycoct !. B. eullumanus (K.) Thoms. Card. cerisp. B. derhamellus K. = B. rajellus K. S.No.1389. © 13, 8 10 mm. Cardam. prat., Brass. oler., Helianth. vulg., Viola odor., V. can., Malva silv., Trif. rep. 2 3Z'!, T.prat. 2 8 5°!, T.arv. 8, Lotus corn. 2 81, Vieia Cracca8 J'!, V.sep. 2 8!, Lathyr. prat. Q 8 I, L. silvest. 5’ ? !, Prunus Cer., Rubus Id., Cydon. jap., Epil. angust., Lythr. Sal.8 *!, Ribes Gross., Symphoric. racem. © 8!, Lonic. tatar., Knaut. arv., Suce. prat., Solidag. Vir. aur., Tanac. vulg., Cirs. arv., Carl. vulg., Centaur. Scab., Leont. aut., Tarax. off., Campan. rot., Vacc. Myrt., Call. vulg., Eric. tetr., Gent. Pneum., Symph. off., Antirrh. maj., Alectorol. maj., Salv. prat. 2 !, S. glutin. ? !, Thym. Serp.,: Glech. hed. 2 !, Lam. alb. 2 !, L. purp:, 2 8 !, Galeobd. lut. © 81, Galeops. Tetr. @ 8 Z !, Stach. silv. 2 !, Ajug. rept. !, Salix Capr., 8. alba, S. fragil. B. distinguendus Mor. 8 10!/» mm. Saroth. scop. !, Ononis spin. @ !, Trif. rep. 2 81, T.prat. 9 8 5 !, Lotus corn. 8 !, Vicia Cracca 8 !, Lathyr. prat. Q 81, Geum riv., Epil. angust., Lythr. Sal. 2 !, Eryng. marit., Lonic. Xylost. Q !, Knaut. arv., Cirs. pal., Card. nut., Leont. aut., Tarax. off., Hierac. umbell., Call. vulg., Eric. tetr., E. cin., Anchusa off., Echium vulg., Lycium barb., Alectorol. maj., Thym. Serp., Lam. alb. 2 8 !, Galeops. Tetr. © 8 5 !, Stach. pal. !, Ajug. rept. !, Armer. vulg., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. rep., Orchis latif. !. DB. elegans Seidl. = B. mesomelas Gerst. S. No. 1376 u. 1384. Echium vulg. B. gerstaeckeri Mor. S.No. 1381. Aconit. Nap. !, A. lycoct. !,, A. Anthora $!, Gent. asclep. | B. haematurus Kriechb. Echium vulg., Salv. Seclar. B. hortorum L. S.No. 1351 u. 1390. © 19—21 mm, 8 14—16 mm, 5’ 15 mm. Pulsat. vulg.!, P. prat. !, P. patens, Anem. nemor., Aquileg. vulg. !, A. chrysantha, Delphin. elat.!, D. Consolida !, D. Ajacis !, Aconit.Nap. Q !#, A. variegat. 3°, A. Lyeoct. 2 81, A. Lycoet. var. pyren. !, A. Cammar., Chelidon. majus, Dielytra spectab. !, Arab. alb., Brass. oler., Sinap. arv., Viola odor., V. tric. vulg.!, V.t. arv. !, Polyg. Chamaeb., P. serpyll., Dianth. plumar., Sil. nut., Melandr. rubr., Malva silv., Althaea rosea, A. off., Hyper. perfor., Acer Pseudoplat., Aesc. Pavia, Ae. macrost., Geran. silvat., G. phaeum, G. Robert., Tropaeol. majus !, Impat. noli tang. !, J. Balsam., Saroth. scop. 2 !, Cytis. Lab. 2 !, Thermopsis fabac., Lupin. hirs., Medic. sat. !, M. fale., M. silvestr., M. lupul. !, Melilot. off. !, Trif. rep. S !, T. prat. 2 8 5 !, T. pann., Anthyll. Vuln. 2 8 !, Lotus corn. 2 8 !, Astrag. glyeyph. 2 8 Z' !, A. dan., A. exscapus, ‘A. alopecuroid., A. narbon., A. Onobr., Coron. var. 8 !, Hedys. obsce., Vieia Cracca @ 9.1, V. sat. !, V. Faba 9 !, V. unijuga, Lathyr. marit. 5 !, L. silvest. © 8 !, L. mont. © !, L. varieg., L. vernus, L. eirrhos., Orobus Jordani, Phaseolus vulg. © !, Ph. multifl. 2 !, Prunus dom., P. avium, P. Cer., Rubus frutic., R. Id., Geum riv., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Epil. angust., Oenoth. bien. © !, O. biennis X muric., OÖ. Lamarck., Saxifr. (Ber- genia) crassif., Dauc. Car., Symphoric. racem. 8 !, Lonic. Periel. © J'!, Cephal. alp., Knaut. arv., Succ. prat., Helianth. an., Senec. Jacob., Cirs. arv., C. lanceol., C. heteroph., ©. spinos., C. glabr., Card. nut., Onopord. Acanth., Carl. acaul., Saussur. 2 1 Fol zu Man ie 1364. 1365. 1366. 1367. 1368. 1369. 1370. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 615: albesc., Centaur. nigr., C. mont., Tarax. off., Crep. bien., Hierac. umbell., Jas. mont., Vacc. Myrt., V. uligin., V. Vit. id., Call. vulg., Eric. Tetr., E. carn., Syring. vulg.. S. pers.. Vinca min., Phacel. tanacetif., Polemon. coerul., Caceinia strig., Arnebia echioid., Anchus. off., A. ochrol., Lycops. arv., Symph. off., S. tuber., S. grandifl., S. peregr., Pulm. off., P. angustif., Echium vulg., E. rosul., Lycium barb., Solan. Dule., Verbase. Thaps., Serof. nod.$ !, Antirrh. maj., A. sempervir., Linar. vulg., Digit.-purp., D. lutea, D. ambig., Melamp. prat., M.arv., M. nemor., Pedie, silv., Alectorol. maj., Euplıras. off., Lathr. Squam., Clandest. rectifl., Acanth. spin., Mentha aquat., Salv. prat. 9 $!, S. glutin. 9 !f () #, 8. of. 2 84, 8. verti- eill.! S. Bertol., S. Baumg., S. controv., S. sclareoid., Origan. vulg, Thym. Serp., Calam. alpina, Nepeta melissif., N. macr. 9 5 !, N. granat., Glech. hed. 9 81, Melitt. Melissophyll. !, Lam. alb. © 9 |, L. mac. 9 @ !, L. mac. forma hirs. $ !, L. purp. 2 !, L. amplexie. © !, L. Orvala, L. gargan., L. flexuos., Galeobd. lut. 2 !, Galeops. Tetr. 2 !, G. ochrol. 2 %Z !, G. Ladan. 5 !, G. versic. 2 !, Stach. silv. !, St. pal. !, Beton. off., B. orient., Phlom. tuber. $ !, P. Russel., P. armen., Ball. nigr. !, Leon. Marrub., Scutell. alp. ?, S. peregr., Brun, vulg. !, Ajug. rept.!, Teuer. Scorod. !, T. Cham. !, Prim. elat. 2 3!, P. off., P. acaul. !, Statice Limon., Polygon. Pers., Daphne Mez., Salix ein, S. Capr., S. aurit., Orchis latif. !, O. masc. !, OÖ. Morio !, O. trident., Epipact. pal. !, Gladiol. pal., Iris Pseudae. !, L pyren., 1. sibir., I. germ., Fritill. imper., Scilla patula, Hyac. orient., Polygonat. multifl., Colchie. aut., Veratr. alb. B. hortorum L. v. nigricans Schmkn. Tropaeol. majus !, Impat. noli tang. !, Trif. prat. 5 Z !, Suce. prat., Call. vuig,, Linar. vulg., Calam. alpina, Lam. alb. 9 !. | B. hyperboreus Schönh. Oxytrop. camp., Astrag. alpin., Pedic. sudet. B. hypnorum L. 2 11—12mm, 98—10 mm. Geran. silvat., Rhamnus cathart., Astrag. alp., Rubus frutie., R. odor, R. Id, Geum riv., Epil. angust., Ribes nigrum, R. Gross., Cephal. radicata, Knaut. arv., Scab. atrop., Tussil. Farf., Soli- dag. Vir. aur., Helianth. an., Senec. nemor., Echinops exalt., Cirs. pal., Card. - erisp., C. nut., Onopord. Acanth., Tarax. offic., Prenanth. purpur., Campan. rot., Call. vulg., Asclep. syr. !, Vinca min., Conv. sep., Anchus. off., Symphyt. off., S. peregr., Echium vulg., Solan. Dule., Alecetorol. maj., Thym. Serp., Lam. alb. 9 !, Ball. nigr. 3 !, Brun. grandifl, Teuer. Scorod. © 5 !, Salix nigric., S. glauca, S. lapp., 8. phyllieif. B.jonellusK. = B. serimshiranus K. S.No.1391. 2 12,5 9°/—11'/smm. Aconit. Ly- coct. +, Viola odor., Rhamn. Frang., Rubus frutic., R. Id., R. speetab., Epil. angust., Ribes Gross., Symphoric. racem. 95 !, Suce. prat., Tussil. Farf., Tarax. off., Vace. Myrt., V. Vit. id., Call. vulg., Eric. tetr., Veron, Cham., Salv. verticill. !, Thym. Serp., Glech. hed. 2 !, Lam. alb. 2 3 !, Galeobd. lut. 2 $ !, Brun. vulg.!, Ajug. rept. !, Salix alba, S. fragil., S. rep., Scilla sibir. DB. italicus F. = B. pascuorum Scop. S. No. 1382. Indigof. macrostach., Lobel. syph., Asclep. syr. !, Acanth. spin. B. kirbyellus Curt. = 3. nivalis Dahlb. S. No. 1380. Geran. silvat. B. lapidarius L. © 12—14 mm, 3 10-12 mm, 5 8—10 mm. Thalietr. favum, Pulsat. vulg. !, Hellebor. foetid. !, H. viridis !, Nigella damas. 9 j !, N. sativa 8% 14 N. arv.$!, Delphin. Consolida !, Berber. aquif., Papaver Rhoeas, Chelidon. majus, Corydal. lutea, Barbar. vulg,, Arab. aib., Hesper. matron., Brass. oler., Sinap. arv., Lunar. ann. 2 3 !, Iber. amara, Cak. marit., Raphan. Raphan., Helianthem. vulg., Viola odor. 2 !, V. can. 2 !, V. can. var. flavicorn., V. trie., vulg. !, Polyg. vulg., P. Chamaeb., Sil. infl., Coron. fl. cuc., Malva silv., M. Alcea, Tilia ulmif., Hyper. perfor., Acer Pseudoplat., Aesc. Hippocast. 9 !, Geran. pyren., G. phaeum, G. Robert., G. iber., Impat. noli tang., I. grandulig. !, Dietamn. albus, Saroth. scop. !, Genista tinct., G. germ., Ulex europ. 9 !, Cytis. Lab. 2 81, C. ’ 616 1371. 1372. 1373. 1374. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. sagitt., Lupin. lut. @ 8 !, L. angustif. 3 !, L. polyph., Ononis spin. @ & !, Medic. sat. !, Melilot. albus 8 !, Trif. rep. PIE ZN T. fragif. 8 ZT. prat. 928 JS, T. incarn. 3 !, T. arv. 8 !, Anthyllis Vuln. $ !, Lotus corn. 2 8 !, Tetragonol. siligu., Coluteaarb. 2 !, Robinia viscosa, Caragana arboresc., Astrag. glyeyph. 8 |, Coron. var. 8 !, Hippocrep. com., Hedys. obse., Onobr. viciif., Vicia sep. 9 31, V. sat. 9 81, V. pannon., V. Faba 9 !, V. pisiform. © !, V. unijuga, Lathyr. prat. 8 !, L. marit. $ !, L. mont. 8 |, L. nigr. & !, L. vernus, L. brachypterus, L. eirrhosus, Orobus aureus, Persica vulg., Prunus dom., P. avium, P. Cer., P. spin., Rubus frutiec., R. caes., R. odor., R. Id, Geum riv., Pirus Malus, Epil. angust., Oenoth. bien. !, ©. Lamarck., Lythr. Sal. © 8 Z’ * !, L. hyssopif., Philad. coron., Deutzia crenata, Sedum Teleph., S. Aizoon, Ribes Gross., Astrantia maj., Eryng. marit., E. camp., Symphoric. racem. 8 !;, Lonic. coerul., L. iber., Dipsae. silv., - D. Full., Knaut. arv., Succ. prat., Scab. Columb., S. luc., 8. dauc., Eupat. can., Vernon. fascie., Aster Trip., A. Novae Angl., Solidag. Vir. aur., Dahlia variab., Pulic. dysent., Actinom. helianth., Helianth. an., Rudb. lacin., Matric. inod., Cacal. hast., Senec. Jacob., Echinops sphaeroc., Cirs. arv., C. lanceol., C. pal., ©. rivul., C. olerac., Card. erisp., C. acanth., C. nut., Onopord. Acanth., Carl. acaul., C. vulg., Centaur. Jae.. C. nigr., C. mont., C. Cyan., C. Scab., C. Caleitr., Thrinec. hirt., Leont. aut, Hypoch. radic., Tarax. off, Mulged. alpin., Sonchus arv., S. asp., Crep. bien., Hierac. umbell., Campan. rot., ©. rapunculoid., C. Trach., C. Rapune., C. barb., Phyteum. spic., P. nigr., Jas. mont.,*Vacc. Myrt., V. uligin., V. Vit. id., Androm. polif., Call. vulg., Eric. Tetr., E. cin., Syring. vulg., Vinca min., Gent. Pneum., Polemon. eoerul., Anchus. off., A. ochrol., Symph. off., S. tuber., S. gran- difl., Pulm. off, Cerinthe min, Echium vulg., Lithosperm. arv., Lycium barb., Solan. Dule., Atropa ‚Bell., Hyosc. nig., Scrof. nod. 8!, Antirrh. maj., A. Oront., Linar. vulg., Pentstem. campan., Melamp. prat., M. nemor., M. ceristat., Pedic. silv., Euphras. Odont., E. off, Lathr. Squam., Mentha aquat., Salv. of. SZ !, Origan. vulg., OÖ. Maj., Thym. Serp., Calam. off., Clinop. vulg., Hyssop. oft. J'!, Glech. hed. @ 8 !, Dracoceph. mold., Lam. alb. 2 $!, L. alb. forma verticill. O !, L. mac. @ !, L. purp. 2 !, Galeobd. lut. 2 !, Molucella laev. j'!, Galeops. Tetr. 8 !;, G. ochr. 9 !, G. Ladan. !, Stach. silv. 2 !, St. pal. !, St. germ. forma dasyantha !, St. eretica, Beton. off. @ !, Siderit. scordioid., Ball. nigr. 8 !, Leon. Card., Brun. vulg. 2 8 J’!, Ajug. rept. !, Teuer. Scorod. !, Prim. elat. 2 !, Armer. vulg., Plantag. med., Polygon. Fagop., Salix ein., S. Czpr., 8. aurit., S. alba, S. fragil., 8. rep., Orchis latif. !, O. masc. !, O. Morio !, Allium vin., Polygonat. oft. B. lapponicus F.E. © 12—13 mm, 8 9—12 mm, Z' 10 mm. Sil. acaul., Trif. rep. 8 Z !, Astrag. arg., Tanac. vulgar., Tarax off, Vacc. uligin., Call. vulg., Pedic. lappon., Polygon. vivip., Salix nigric., S. glauca, S. lapp., S. phyllieif. B. latreillellus K.=B.subterraneusL. S.No. 1397. Viola trie. vulg. !, Trif. prat. 9Q8G!,Cirs. olerac., Vace. Myrt., Gent. asclep., Anchusa off., Salv.prat.!, Ball. nigr.!. B. lucorum L. = B. terrester L. Rasse. S. No. 1399. Chelidon. majus, Iber. amara, Cak. marit., Viola odor., Aesc. Pavia, Medic. silvestr., Trif. rep. $!, T. prat. Q8=#,T.arv. 8 !, Lathyr. prat. 8 !, Rubus frutie., R. caes., R. Id., R. spectab,., Cydon. jap., Pirus comm., Ribes Gross., Symphoric. racem. 8 Z' !, Lonie. tatar., Knaut. arv., Succ. prat., Petas. off., Cirs. arv., Leont. aut., Tarax. off., Campan. rot., Jas. mont., Call. vulg., Eric. tetr., Symph. off., Lyeium barb., Antirrh. maj., Thym. Serp., Lam. alb. ! u. #, Stach. pal. !, Ball. nigr. !, Salix alba, 8. fragil., 8. rep., Epipog. aphyll., Seilla sibir. B. mastrucatus Gerst. S. No. 1353 © 10-12!/a mm, 89—10 mm. Aconitum Napellus, Corydal. cava #, Polyg. Chamaeb. © !+#, 8, Sapon.ocym., Cytis. nigric., Melilot. off. !, Trif. mont. 5 !, T. prat. /'!, Lotus corn., Oxytropis camp., Astrag. alp., Vieia sep. 8 #, V. Orobus., Lathyr. mont. ? !, L. vernus, Fpil. angust., So- lidag. Vir. aur., Senec. Jacob., Cirs. spinosis., Prenanth. purpur., Crep. aurea, 1375. 1376. 1377. 1378, 1379. 1380. 1381. 1382. 1383. 1384. 1385. 1386. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 617 Phyteum. hemisph., Vace. Myrt., Call. vulg., Rhodod. hirs., Gent. campestr., G. obtusif., Linar. vulg., L. alpina ?, Melamp. nemor., Pedie. silv., Alectorol. maj., A. maj. form. hirs., Salv. prat. !, S. glutin. +, Calam. alpina, Hormin. pyren. +, Lam. mac., Galeops. Tetr., Ball. nigr., Brun. grandifl., Prim. visc., Orchis sambuc., Goodyera rep. B. mendax Gerst. 2 13—17 mm., 9 11—13 mm. Aconit. Nap. +, Oxytrop. ural., Rhodod.-hirs., Veron. off., Ball. nigr. 9 8 Z !. B. mesomelas Gerst. S. No. 1360 und 1384. 2 15—18 mm, & 12—14 mm, fd 9—10 mm., Trif. prat. 2 8 f!, Scab. Columb., Cirs. heteroph., Card. nut,, Salv. vertieill. !, Lam. alb. B. montanus Lep. Rhodod. hirs. B. mueidus Gerst. Trif. alpin., Salv. verticill. ! B.muscorumF.=B. cognatus Steph. 2 15mm. S.No. 1354. Viola trie. vulg.! ‚Saroth. scop. !, Genista angl. !, Trif. rep. 3!, Trif. prat. 9 2 Z'!, T. incarn.!, T. arv.3!, Anthyli, Vuln. 8 !, Lotus corn. @ 8 !, Vieia Cracca 8 !, V. sep. 9 81,.V, angustif. 8 !, V. Faba 9 !, Lathyr. prat. 2 !, Symphoric. racemos. 5’ !, Valerian. olit.,. Dipsae. silv., Knaut. arv., Succ. prat., Eupat. can., Tanac. vulg., Senec. nemor., Echinops sphaeroe., Onopord. Acanth., Carl. acaul., Leont. aut., Hypoch. radie., Tarax. off., Sonchus arv., Hierac. umbell., Jas. mont., Vacc. Myrt., V. Vit. id., Androm. polif., Call. vulg., Eric. tetr., Gent. Pneum., G. acaule, G. verna, Anchus. off., Pulm. off., Lyeium. barb., Digit. purp., Melamp. silv., Pedic. silv., Alectorol. maj., Euphras. Odont., E. off., Lathr. Squam., Salv. prat. !, Thym. Serp., Calam. Acin., Glech. hed. 2 !, Lam. alb. 29 8!, L. purp. 2 !, L. amplexic. 2 !, Galeokd. lut. 9 !, Galeops. Tetr. 2 3 !, Stach. pal. !, St. recta !, Beton. off., Ball. nigr. 2 !, Brun. vulg. !, Ajug. rept. !, Teuer. Scorod., Salix alba, S. fragil., S. rep., Orchis latif. !. B. nivalis Dahlb. = B.kirbyellus Curt. S. No. 1369. Oxytrop. camp., Lathyr. marit. 9 /'!, Comar. pal., Polygon. vivip., Salix nigrie., S. glauca, S. lapp., 8. phyllieif. B. opulentus Gerst. =B. gerstaeckeri Mor. S.No.1361. 2 21—23 mm. Aconit. Lyecoct. !. B. pascuorum Scop. = B. italicus F. S. No. 1368. Althaea rosea, Agrim. Eupat., Centaur, Jac., Rosmar. off., Ball. nigr. Z!. B. pomorum Pz. Corydal. lutea, Cardam. prat., Polyg. Chamaeb., Medic. sat. d \ Trif. prat. 9 38 f!, T.arv. 8 !, Vicia sep. !, Epil. mont., Lonic. Xylost. Q@ !, Viburn. Lant., Eupat. can., Helianth. an., Card. crisp., Carl. acaul.,. Echium vulg., Linar. vulg., Digit. ambig., Salv. off. 2 !, Stach. pal. !. B. pomorum Pz. v. elegans Seidl. = B. mesomelas Gerst. S. No. 1360 und 1376. Trif. alp. !, Anthyll. Vuln., Oxytropis camp., Lonic. Xylost., Carl. acaul. DB. pomorum Pz. var. rufexens Ev. Lam. mae. !. B. pratorum L., 2 12—14!/; mm, 9 8—12 mm, j' 8—10 mm. Anem. nem., Aconit. Nap., Berb.'vulg., Chelidon.’ mäj., Dielyt. spect. +, Raphan, Raph., Viola odor., V. tric. arv., Polyg. Chamaeb., Malva silv., Geran. sanguin., Medic. sat. !, Trif. rep. 2 8 !, T. mont. 5 !, T. prat. 2 &!, T. camp. ?!, Lotus corn., Astrag., arenar., Onobr. vieciif., Vicia unijaga, Lathyr. marit. 9 !, Prunus Cer., Rosa rubigin., Rubus frutie., R. odor., R. Id., Geum riv., Cydonia jap., Epil. angust., Fuchsia sp., Philad. coron., Ribes nigrum, R. sanguin., R. Gross., Saxifr. (Bergenia) erassif., Symphoric..'racem.*&° 5 ‘!, Lonie. Xylost. ®°!, Valer..off., Knaut. arv., Succ. prat., Scab. Columb., Petas. off., Aster Tripol., Helianth. decap., H. mollis, Heliops. laev., Senec. nemor., S. Jacob., Cirs. pal., C. olerac. var. amar., Card. acanth., C. nut., Centaur. Jac., C. nigr., C. mont., C. Scab., C. atropurp., C. leucol., Leont. hast.,. Tarax. office., Campan. rot., C. latif., Pbytheum. spie., Vacc. Myrt., -V. uligin.,. Call. vulg., Eric. ein., Rhodod. hirs., -Forsyth. virid., Vinca min., Polemon. eoerul., Cynogloss. Column., Borago off., Anchus. off., A. ochrol.. Symph. off., S. off, var. eocein., .S. peregr., Pulm. off., Echium vulg., Lycium barb., Solan. 618 1387. 1388. 1389. 1390. 1391. 1392. 1393. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Dule., Atropa Bell., Serof. nod. 9 !, Veron. mont., Melamp. prat., M. nemor., Pedic. palustr., Alectorol. maj., Euphras. off., Salv. prat. 2 !, 8. off. @ 8!. 8. ver- tieill. 2 !, Origan. vulg., Thym. Serp., Nepeta nuda, Glech. hed. © !, Lophanth. rug., Lam. alb. 2 8 !, L. purp. 2 !, L. incis. 2 !, L. gargan., Galeobd. lut. © 81, Stach. silv. !, Ball. nigr. !, Leon. Card., L. Marrub., Brun. vulg. !, Brun. grandifl., Ajuga rept. !, Teucr. Scorod.!, Verben. off., Prim. elat. !, Plantag. lanc., Polygon. vivip., Salix cin., 8. Capr., 8. aurit., S. vimin., 8. nigr., S. glauca, S. lapp., S. phyllicif., Orchis mase. !, O. Morio !. ©. macul. !, Goodyera rep., Antheric. ramos., Secilla sibir., Allium ursin., A. vin,, Hyac. orient. B. pratorum L. var. subinterruptus K. Symph. off. B. proteus Gerst. 8. No. 1396. 2 13—14 mm, 8 11—13 mm. Malva silv.. Rham. Frang., Trif. rub., Rub. frutie., R. Id., Epil. angust., Knaut. arv., Succ. prat., Cirs. arv., C. olerac., Lappa min., Leont. aut., Campan. rot., Phyteum spic., Jas. mont., Vacc. Myrt., V. uligin., V. Vit. id., Call. vulg., Linar. vulg., Thym. Serp., Lam. alb. !, Stach. pal. !, Teuer. Scorod. !. B. rajellus K. = B. derhamellus K. S. No. 1358. © 13—14 mm, 8 12—13 mm, Jg 10—11 mm. Chelidon. majus, Dielytra specetab. +, Corydal. lutea, Viola tric. arv.!, Polyg. Chamaeb., Coron. fl. cuc., Hyper. perfor., Acer Pseudoplat., Geran. phaeum, Lupin. lut. 3 !, L. angustif., Doryen. bhirs., Trif. rep. !, T.prat. 2 81, T.arv. 2 84T. alpin., Lotus uligin. 8 !, Astrag. glycyph. 2 !. Coron. var. Q !!, C. mont., C. glauca, C. minima., Hedys. sibir., Onobr. aren., Vicia Cracca 8!, V.sep. Q 81, V. Faba Q !, V. pisiform. © 8 !, Cydonia jap., Epil. angust., Oenoth. bien. X muric., Sedum acre, Dipsac. silv., Knaut. arv., Succ. prat., Cirs. pal., Centaur. rhen., Hierac. vulgat., Phyteum. betonieif., Eric. tetr., Anchus. off., Lycops. arv., Pulm. off., Echium vulg., Lycium barb., Linar. vulg., Melamp. arv.. M. nemor., Pedie. silv., Alectorol. maj., Salv. prat. @ !, S. off. 2 !, Glech. hed. 2 !, Lam. alb. 9 !, L. mac. 8 =, L. purp. 2 !, L. ineis. 9 !, Galeobd. lut. !. Galeops. Tetr. JSZJ'!, Stach. pal. !, Ball. nigr. @ g' !, Brun. vulg. !, Ajug. rept. !, Prim. off. !, Salix Capr., Iris Pseudac. !. B. ruderatus F.=B. hortorum L. Rasse. © 22 mm. 8. No. 1351 u. 1363. Cak. marit., Aesc. Pavia, Cytis. Lab. 2 !, Trif. prat. 2 8 5 !, Vicia Faba. Q !, Knaut. arv., Dahlia variab., Helianth. an., Cirs. arv., Card. nut., Tarax. off., Symphyt. off., Echium vulg., Linar. vulg., Salv. prat.!, Lam. alb. @ !, Galeops. ochr. 2 J'!, G. versic. 8 !, Stach. pal. J'!. B. scrimshiranus K. = B.jonellusK. S.No. 1367. 810 mm. Aconit. Lycoct. #, Trif. rep.2 Z'!, Astrag. alp., Onobr. viciif., Vicia Cracca 2 8 J'!, Lathyrus heteroph.!, L. pal. !, Rubus frutic, R. Chamaem., Geum riv., Comar. pal., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Epil. angust., Ribes Gross., Tanac. vulg., Cirs. pal., Centaur. nigr., Leont. aut., Tarax. off., Vacc. Myrt., Call. vulg., Lymnanth. nymph., Lycops. arv., Verbasc. Thaps., Pedic. silv., P. palustr., Alectorol. maj.,. Lam. alb. 2 S!, Galeops. spec. ?, G. Tetr. 5 !, Polygon. vivip., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. nigr., 8. glauca, S. lapp., S. phyllicif. B.senilis F.=B. variabilis Schmiedekn. und B.muscorumF. 9 14—15mm, 8 10—12 mm, 5 10 mm. Delphin. elatum L., Echium vulg., Serof. nod. 8 !. B. silvarum L, © 12--14 mm, 8 10-12 mm, g' 9-10 mm. Aconit. Nap., Brass. oler., Polyg. Chamaeb., Malva silv., Trif. rep. 3 !, T. fragif. 8 !, T. prat. 28%&!, T. rub., Anthyll. Vuln. 8 !, Lotus corn. 8 !, Onobr. viciif., Vieia Cracca 9 8 !, V. sep. I, V. sat. 2 !, V. angustif. 2 !, V. Faba 2 !, V. pisi- form. 2 !, Lathyr. prat. @ 814, L. silvest. 8 !, L. latif. v. intermed., Rubus frutic., R. Id., Geum riv., Epil. hirs., Oenoth. bien. © !, Lythr. Sal. 8 * !, Sedum Teleph., Ribes Gross., Lonic. tatar., Knaut. arv., Succe. prat., Helianth. an., Calend. offic., Echinops sphaeroc., Cirs. arv., C. lanceol., Card. acanth., C. nut., Lappa toment., Carl. acaul., Centaur. Jac., C. Cyan., C. Scab., Thrinc. hirt., Leont. 1394. 1395. 1396. 1397. 1398. 1399. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis deg blumenbesuchenden Tierarten. 619 aut., Tarax. off., Hierac. vulgat., Jas. mont., Vacc. uligin., Call. vulg., Eric. tetr., Gent. Amarella. Anchus. off., Symph. off., Pulm. off., Echium vulg., Lyeium barb., Antirrh. maj., Linar. vulg., Melamp. prat., M. arv., Pedie. silv., Alectorol. maj., Euphras. Odont., Mentha aquat., Lycop. europ., Salv. prat. 9 91,8. of. Q@ !, S. vertieill. 2 3 !, Origan. vulg., Thym. Serp., Glech. hed. 2 !, Lam. alb. 9 !, L. purp. © !, L. amplexic. 9 !, Galeobd. lut. 2 !, Galeops. Tetr. 2 2 !, G. Ladan. 9 !, Stach-silv. 9 !, St. pal. !, St. recta !, Ball. nigr. 3 !, Brun. vulg. O2 1, Ajuga rept. !, Teuer. Scorod. !, Prim. elat. !, Orchis Morio !. B. silvarum L. v. albicauda Schmdkn. Vicia Cracca 9 !. B. soroönsis F. Aconit. Nap. -+, Polyg. Chamaeb., Epil. angust., Eryng. marit., Scab. Columb., Eupat. can., Senec. Jacob., Card. erisp., Hierac. muror., Campan. barb., Call. vulg., Euphras. off., Salv. prat. 2 !, Origan. vulg., Brun. vulg. !. B. soroönsis F. var. proteus Gerst.=B. proteusGerst. S.No. 1388. Viscar. vulg., Tilia ulmif., Trif. arv. 3!, Rubus frutic., Knaut. arv., Cirs. arv., Leont. aut., Hierac. Pilosel., H. muror., Campan. rot., Euphras. off, Thym. Serp., Brun. vulg. !. B. subterraneus L. S. No. 1372. Brass. nig., Viola corn., V. trie. vulg. !, V. patens!, Coron. fl.cuc., Trif. prat. 2 3 5'!, Lotus uligin., Rubus caes., Heracl. Sphond., Suce. prat., Cirs. arv., Card. crisp,, Lappa toment., Centaur. Jac., Leont. aut., Hypoch. glabra, Crep. vir., Hierac. umbell., Call. vulg., Alectorol. maj., Euphras. Odont., Salv. prat. !, S. verticill. !, Glech. hed. © !, Lam. alb. 9 !, Brun. vulg.!, Ajug. rept. !, Butom. umb. B. subterraneus_L. var. borealis Schmiedekn. Ballota nigra !. B.terresterL. S. No. 1373. 2 9-10 mm, 3 8—9 mm. Clemat. recta, C. angustif., Pulsat. vulg., Anem. nemor., A. japon., Adon. vern., Batrach. aquat., Ranunc. acer, R. rep., R. lanugin., R. Fic., Caltha pal., Hellebor. foetid., H. viridis !, Nigella sativa 8 !, N. damasc. 8 !, Aquileg. vulg. #, Aconit. Nap. 9 ! +, A. Lyeoct. #, Paeon. off., Berber. vulg., B. aquifol., Papaver Rhoeas, P. somnif., Chelidon. majus, Sanguin. canad., Dielytra spectab. +, Corydal. cava #, C. solida #, C. elavicul., Cheirant. Cheiri, Cardam. prat., Brass. oler., Sinap. arv., Eroph. verna, Iber. amara, Cak. marit., Viola odor., V. can. 2 !, V. tric. vulg. !, V.t. arv., Polyg. vulg., P. Chamaeb., Sapon. off., S. ocym., Viscar. vulg., Cor. fl. cuc., Me- landr. rubr., Malva silv., Alth. ficif., A. off., Tilia ulmif., Hyper. perfor., H. qua- drang., H. commutat., H. tetrapt., Acer Pseudoplat., Aesc. Hippocast. 9 !, Ae. flava, Geran. pusill., G. Robert., Oxalis Acetos., Impat. noli tang. !, I. Balsam., I. glandulig. !, Rhamn. Frang., Saroth. scop. 2 !, Genista tinct. !, G. angl. !, Ulex europ. © !, Cytis. Lab. 8 !, C. sagitt., Sophora flavesc., Lupin. lut. 2 !, L. an- gustif. $!, Ononis spin. @ 8 !, O. rep., Medie. sat. !, M. lupul., Doryen. hirs., Trif. rep. 3 ' !, T. hybr. 8 !, T. fragif. 3 !, T. prat. 2 © +, T. med, T. av. 93 J'!, T. alpin., Lotus corn. 3 !u. #&, Astrag. dan., A. exscap., A. alp., Onobr. viciif., Vieia sep. 2 8#, V. sat. +, V. Faba © +, Lathyr. prat. !, L. latif., L. niger #, L. vern., L. brachypt., Phaseolus vulg. +, P. multiflor.+, Amygd. comm., Persica' vulg., Prunus dom., P. avium, P. Cer., P. spin., Rosa pimpinellif., R. rubigin., Rubus frutie., R. caes., R. Id., Geum riv., @. urb., Potent. Anser., P. verna, Agrim. Eupat., Spir, sorbif., 8. salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., ©. monog., Cydonia jap., Pirus Malus, P. comm., Sorbus auc., Epil. angust., E. hirs., Oenoth. bien. !, Fuchsia sp., Lythr. Sal. © 8 5 * !, L. hyssopif., Deutzia crenata, Sedum Teleph., Ribes nigrum, R. sanguin., R. Gross., Saxifr. (Bergenia) crassif., Astrant. maj., Eryng. camp., E. gigant., Levist. off., Ligustic. commut., Angel. silv., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Viburn. Op., Symphor. racem. !, Valer. mont., V. allia- riif., Dipsac. silv., D. Full., Cephal. alp., C. ural.,, C. ural. v. cret., Knaut. arv., Suce. prat., Scab. dauc., Eupat. purp., Vernon. faseic., V. praeal., Adenost. alp., Tussil. Farf., Petas. off., Aster Tripol., A. Amel., A. Nov. Angl., A. salicif., A. panicul. var. pubesc., A. sagitt., A. sparsifl., Bellis per., 620 1400. 1401. 1402. 1403. 1404. 1405. 1406. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Diplopap. amygd., Solidag. Vir. aur., 8. ambig., 8. fragr., 8. laterifl., Dahlia variab., D. Cerv., Silph. Aster., S. connat., S. erythroc., S. gummif., S. trifol., Bidens cern., Helianth. an., H. atror., H. decap., H. Maximil., H. moll., Echinac. purp., Heliops. laer., H. scab., Rudb. lacin., Tanac. vulg., Chrys. Leue., Cacal. hast., Senec. nemor., S. Jacob., Echinops sphaeroc., E. banat., E. exalt., Cirs. arv., C. lanceol., ©. olerac., C. acaule x olerac., Card. crisp., C. acanth., C. deflor., C. nut., Onopord. Acanth., Carl. acaul., C. vulg., Alfred. cern., Serrat. quinquef., Centaur. Jac., C. nigr., C. Scab., .C. astrach., C. atropurp., C. atropurp. var. ochrol., C. conglom., C. rup., C. ruthen., C. salicif., Leont. aut., Pier. hierac., Tarax. office, Sonchus arv., Crepis vir., Hierac. vulgat., H. umbell., H. brevifol., Lobel. erin., Lobel. syph., Jas. mont., Vacc. Myrt., V. uligin., V. Vit. id., Arbut. Uned., Call. vulg., Eric. tetr., E. ein., Rhodod. praec., Syring. vulg. Asclep. syr.!, Vinca min.. V. maj., Gent. Pneum., G. obtusif.,, Hydroph. virgin., Polemon. coerul., Conv. arv., C. sep., C. Soldan., Cynogloss. off., Omphalod. verna, Anchusa off,, Symph. off., S. asperr., S. peregr., Pulm. off., P. angustif. x off, Onosma stell., Cerinthe min., Echium. vulg., E. rosul., Lycium barb., Solan. Dule., S. nigr., Atropa Bell., Hyosc. nig., Verbasc. Thaps., V.nigr., Serof. nod., Antirrh. maj., A. Oront., Linar. vulg., L.pyren. ?, L. ital., Digit. purp., D.lutea, D. ambig., Veron. longif., Melamp. prat., M. arv., M. nemor., Pedie. silv., P. palustr., Alec- torol. maj., A. min., Euphras. Odont., Lathr. Squam., Acanth. spin., Mentha arv., Salv. silv. !, S. off. #, S. Bertol., Monarda did., M. fistul., M. f. forma mollis, f. albi- cans,, f. purpur., Origan. vulg., Satureja mont., Thym. Serp., T. dalm., Calam. alpina, C. off., C. Nepeta, Clinop. vulg., Melissa off. 8 5 !, Hormin. pyren. +, Nepeta Cat. 8 !, Rosmar. off., Hyssop. off, Glech. hed. weibl. Bltn. ! u. #&, Zwitter- bltn. +, Dracoceph. mold., Melitt. Melissophyll. =, Lam. alb. &, L. mac. #, L. purp. @ 2 !, L. amplexic. Q !, Galeobd. lut. +, Galeops. Tetr. #, G. versic. 2 !, Stach. pal. © !u. #, St. germ. @ g’ !, St.lanata, Beton. rubic., Phlom. Russel., Siderit. hyssopif., S. scordioid., Marrub. vulg. !, M. candidiss., M. anisod., Ballota nigra !, Leon. lanat., Scutell. galer. ! u. #, S. albida, Brun. vulg. 3 !, B. grandifl., Ajuga rept. !, Teuer. Scorod., T. Cham., T. canum, Verben. urticif., Prim. elat. #, Armer. vulg., Statice Lim., Plantag. lanc., P. med., Polygon. vivip., Daphne Mez., Salix aurit., S. Capr., S. cin., S. aurit. x purp., S. alba, S. fragil., S. vimin., S. nigric., S. rep., Butom. umb., Orchis latif. !, ©. mase. !, Croc. varieg., Fritill. Meleagr., F. lutea, Scilla sibir., Allium Cepa, Hyac. orient., H. candic. B. terrester L. var. audax Harr. (virginalis Fourcr.) Antirrh. maj. B. tristis Seid!.=B. variabilis Schmiedk. var. tristis Seidl. S. No. 1403. Knaut. arv., Carl. vulg., Thrinc. hirt., Anchus. off., Lycium barb., Salv. verti- eill. @ !, Stach. pal. !, St. recta !, Ball. nigr. 3 !, Leon. Card., Teucr. Cham. B. variabilis Schmied. 2 13mm. Raphan. Raph., Medic. sat. 3 !, Trif. prat. Q@BgNT.incarn.!, Lotus corn. 8 !, Astrag. alp., Vicia sep. !, Rubus frutic., R. caes,., Lythr. Sal. * !, Succ. prat., Eupat. can., Echinops sphaeroc., Centaur. Scab., C. rhen., Thrinc. hirt., Hierac. Pilos., Vacc. Myrt., Call. vulg., Eric. tetr, Echium vulg., Veron. spic., Melanip. arv., Euphras. Odont., Salv. prat. !, Thym. Serp., Calam. Acin., Lam. alb. /'!, L. purp. !, Galeops. Tetr..3 !, Stach. recta !, Beton. off. !, Brun. vulg.-!, Teuer.-Scorod.'!, T. Cham., Iris sibir. B. variabilis Schmiedekn. v. tristis Seidl. S..No. 1401. Cytis. sagitt., Ononis rep., Trif. rub., Astrag. glycyph. & !, Vicia sep., Echium vulg. B. vorticosus Gerst. Symphyt. asperrim. B. zonatus Smith. Teucr. Cham. Bombus sp. Clemat. Balear., Lotus uligin. +, Astrag. glycyph. +, Latlıyr. mont. #, Passifl. coer. !, Persica vulg., Eryng. Bourgati, Conium macul., Cicuta virosa, Oenan. crocata, Ebul. humil., Lonic. nigra, L. coerul., Valer. off., Dipsac. Full, Homogyne alp., Bidens trip., Matrie. Cham., Tanac. vulg., Chrys. Leuc.,. Cirs. erioph., C. hete- ve a Zain nn BEE 2005 ne Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 621 1407. 1408. 1409. 1410. 1411. 1412. 1413. 1414. 1415. 1416. 1417. 1418. 1419. 1420. 1421. 1422. F 1423. 144. roph., C, acaule, ©. monsp., C. ochrol., Card. acanth., C. Person., Lappa min., L. maj., Carl. acaul., C. acanth., C. vulg., Saussur. alp., Centaur. nigr., C. axill., C. Müreti, C. Cyan., C. Scab., C. nerv., Aposer. folt., Thrinc. hirt., Leont. aut., L. hast., Pier. hierac., Tarax. off., Mulged. alpin., Sonchus olerac., S. arv., Crep. vir., Hierac. albid., H. vulgat., H. muror., H. umbell., Campan. rot., Phyteum. pauecifl., Conv. arv., Nieot. rustica X panicul. +, Pedic. Oederi, P. rostr., P. asplenif., P. foliosa, P. verticill., P. tuber., Alectorol. alp., A. min., Bartsch. alp., Ocymum, Stach. annua, Brun. alb., Teuer. pyren., Cyclam. persie., C. repand., . Salix herbac., S. polar., Spiranth. aut., Calypso bor., Stanhop. tigr., Gladiol. seget., G. Gandav., Allium fallax, Polygonat. multifl., Bulbocod. aut. Camptopoeum frontale F. Centaur. Biberst. Ceratina albilabris F. = Ü. cucurbitina Rossi. S. No. 1410. Jas. mont., Eehium vulg. C. callosa F. Nigella damasc., Knaut. arv., Hierac. Pilos. C. cueurbitina Rossi. S. No. 1408. Res. lutea., Cist. monspel., Erod. eicut., Paliur. acul., Orlaya grand., Card. pycnoceph., Centaur. rhen., Conv. catabr., Echium vulg., Ajug. genev., Teuer. flavum, Verben. off. C. ceyanea K. Melilot. off. !, Rubus caes., Knaut. arv., K. silv., Hierac. Pilos., Campan. glom., Jas. mont., Echium vulg., Verben. off. C. gravidula Gerst. Centaur. rhen. C. nigroaenea Gerst. Card. nut., Thym. Cham. Chalicodoma manicata Gir. = Megachile manicata Gir. S. No. 1623. Thym. Serp., Rosmar. off., Ajug. genev. C. muraria Retz. = Megachile muraria Retz, S.No. 1626. © 10 mm. Lotus corn. 9 !, Onobr. viciif.. Salv. prat. © „' !, Ajug. genev. ©. pyrenaica Lep. = Megachile pyrenaica Lep. S. No. 1631. Trif. prat. !. Chelostoma campanularum K.= Eriades campanularumK, S.No. 1480. 3 mm. Malva silv., Geran. prat., G. molle, G. Robert., Sedum album, Card. acanth., Cichor. Int., Sonchus asp., Crep. bien., €. vir., Hierac. folios., Campan. rot., ©. bonon., C. rapunculoides, ©. Trach., C. persic., C. carpath., Jas. mont., Polemon. coerul., Conv. arv., Salv. off. 2 !. ©. florisomne L.=Eriades florisomnis L. S. No. 1419 u. 1482. Leont. aut., ‘ Tarax. off., Hierac. vulgat., Campan. bonon., Lam. purp. 2 !. ©. maxillosum L. = Eriades florisomnis L. S. No. 1418 und 1482. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Tarax. off. C.nigrieorne Nyl.=Eriades nigricornis Nyl. S.No. 1484 u. 1603, 4—4'/: mm. Malva silv., M. Ale., M. mosch., Geran. pal., G. prat., G. pyren., G. Robert., Lotus corn. /' !, Epil. angust,, Lythr. Sal. 2 !, Valer. off., Inula Hel., Rudb. lacin., Achill. Millef., A. Ptarm., Doronic. Pardal., Silyb. Marian., Card. crisp., Lactuca perenn., Mulged. alpin., M. macrophyl., Crep. montan., Campan. rot., C. bonon., €. rapuncu- loides, €. Trach., €. persic., C. glom., C. latif. var. serot., C. pat., €. carpath., C. rhomb., Polemon. eoerul., Conv. sep., Echium vulg., Veron. mont., Lavand. off., Salv. prat. 5‘ =#, 3. off. 5’ !, Scutell. altiss. Cilissa haemorrhoidalis F. = Melitta haemorrhoidalis F. S. No. 1642. fd 3—4 mm. Malva silv., M. Ale., Lotus corn. 5 !, Scab. ochrol., Campan. rot., C. bonon., ©. rapunculoides, C. Trach., C. pat., Brun. vulg. + u. !. C. leporina Pz.= Melitta leporina Pz. S.No. 1424 u. 1644. 3'/: mm. Ononis. spin. © !, O. rep., Medie. sat. © 5 !, M.fale., Trif. rep. 2 Z'!, T. hybr. 5j'!, T. prat. JS *+,T. arv. 9 !, Lotus corn. 9 !, Cirs. arv., Jas. mont., Atropa Bell., Thym. Serp. C. melanura Nyl. = Melitta melanura Nyl. 8. No. 1645. 3—4 mm. Hyper. perfor., Lythr. Sal. © % * !, Thrinc. hirt. ©. trieineta K. = Melitta leporina Panz. S.No.1422 u. 1644. 3'/. mm. Medic. med., Dorycnium hirs., Lotus corn. 2 !, Sedum acre, Achill. Millef., Card. acanth. 622 1425. 1426. 1427. 1428, 1429. 1430. 1431. 1432. 1433. 1434. 1435. 1436. 1437. 1438. 1439. 1440. 1441. 1442. 1443. 1444. 1445, 1446. 1447. 1448. 1449. 1450. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Coelioxys acuminata Nyl. Rubus caes., Knaut. arv., Helianth. an., Calend. off., Carl. vulg., Leont. aut., Jas. mont. C. acuta Nyl. = C. quadridentata L. S. No. 1430 und 1437. Campan. glom. C. afra Lep. Stach. recta. C. aurolimbata Först. Dorycn. herbac,, Thym. Cham., Stach. recta, Marrub. candidiss., Leon. Marrub., Teucr. Cham. C. brevis Ev. Jas. mont. : C. conica L. = C. quadridentata L. S. No. 1426 und 1437. Melilot. off. !, M. albus !, Centaur. nigr., Teucr. Scorod. C. conoidea Ill. = Ü. punctata Lep. S. No. 1436 und 1443. Malva silv., Geran. prat., Onobr. viciif., Rubus frutic., Knaut. arv., .Inula hirt., Cirs. arv., C. lanceol., Card. erisp., Onopord. Acanth., Centaur. Scab., C. rhen., Hierac. umbell., Jas. mont., Asclep. syr. !, Anchus. off., Echium vulg., Lavand. off., Origan. vulg., Stach, recta !, Teucr. Cham. C. elongata Lep. S.No. 1440 und 1441. Malva silv., Geran. prat., G. phaeum, G. rubell., Melilot. altiss. !, M. off. !, M. albus !, Lotus corn. !, Rubus frutic., R. Id., Sedum refl., Aster chin., Rudb. lacin., Ligul. specios., Senec. Jacob., Stach. recta. C. mandibularis Nyl. Lotus corn. 2 !, Knaut. arv., Jas. mont. C. octodentata Lep. = C. rufocaudata Sm. S. No. 1439. Melilot. off. !, Knaut. arv., Achill. Millef., Echium vulg. C. polycentris Foerst. Marrub. peregr. C. punctata Lep.=C. conoidea Ill. S.No. 1431 u. 1443. Anchusa off., Echium vulg. Marrub. vulg. !. C.quadridentataL. S.No. 1426 u. 1430. Geran. prat., Melilot. altiss. 5 !, Trif. prat. g’!, T.arv. Q !, Lotus corn. 2 !, Lathyr. mont. 9 !, Rubus Id., Knaut. arv., Carl. vulg., Centaur. mont., Jas. mont., Echium vulg., Thym. Serp., Stach. recta. C.rufescensLep. S.No. 1442. Malva silv., Geran. pal., G. prat., G. Robert., Me- dic. sat. 5 !, Trif. rep. 2 g' !, Lotus corn. 2 !, Vicia Cracca © !, Rubus frutic., R. caes., R. Id., Liban. mont., Knaut. arv., Inula Hel., Sonchus asp., Hierac. muror.. Echium vulg., Verbasc. nigr., Lavand. off., Salv. verticill. 2 Z’!, Origan. vulg., Stach. germ. forma interm., St. lanata, Leon. Card. C. rufocaudata Sm. S. No. 1434. Res. odor., Melilot. altiss. !, Stach. recta. C. simplex Nyl. = C. elongata Lep. S. No. 1432 und 1441. 4!/; mm. Bryon. dioica © !, Aster chin., Hierac. umbell., Jas. mont., Echium vulg. Ü. tricuspidata Först. = C. elongata Lep. S. No. 1432 und 1440. Echium vulg. C. umbrina Sm. = C. rufescens Lep. S.No. 1438. Onobr. viciif., Echium vulg. ©. veetis Curt. = C. conoidea Ill. S. No. 1431 und 1436. Marrub. vulg. !. C. sp. Melilot. albus !, Lotus corn. !, Jas. mont., Asclep. syr., Polemon. coerul., Thym. Serp. Colletes balteatus Nyl. Trif. rep. !, Campan. persic. C. cunicularius L. 3!/—4 mm. Brass. oler., Potent. Anser., P. silv., Tarax. off., Vace. uligin., Armer. vulg., Empetr. nigr., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., S. vimin., S. rep. C. daviesanus K. 9, 2!/.—3 mm. Malach. aquat., Genista tinct. !, Trif. med,, Oenoth. bien. © !, Aegop. podagr., Peuced. Oreos., Anthr. silv., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., A. tinct., Matric. Cham., M. inod., Tanac. vulg., Chrys. Leuc., Leont. aut., Hypoch. radic., Narth. ossifr. | C. fodiens Fourcr. (K.) 2'; mm. Malva silv., Melilot. albus !, Trif, prat. © |, Lotus corn. © !, Peuced. Oreos., Achill. Millef.,, A. Ptarm., Tanac. vulg., Senec. Jacob., Thym. Cham. C. hylaeiformis Ev. Thym. Serp. C.impunetatus Nyl. Achill. Millef,, Euphras. off. 1451. 1452. 1453. 1454. 1455. 1456. 1457. 1458, 1459. 1460. 1461. 1462. 1463. 1464. 1465. 1466. 1467. 1468. 1469. 1470. 1471. 1472. 1473. 1474. 1475. 1476. 1477. 1478. 1479. 1480. 1481. 1482. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 623 C. lacunatus Dours. Res. lutea, Cist. monspel., Paliurus acul., Doryen. herbae., Vicia villosa v. varia., Thym. Cham. C. marginatus (L.) Smith. Trif. rep. !, T. arv. © / !, Rubus caes,, Achill. Millef., Anthem. tinct., Tanac. vulg., Jas. BA) Euphras. off. C. nasutus Smith. Trif. rep. !, Anchusa off., Echium vulg. C. niveofasciatus Dours. Res. lutea., Thymus. Cham., T. dalm. C. picistigma Thoms. Rubus caes., Achill. Millef., Matrie. Cham., Tanac. vulg., Senee, Jacob. C. punetatus Mocs. Nigella arv. C. suceinetus L. Call. vulg. C. sp. Medice, sat. !. Croeisa histrio F. Knaut. arv. C. major Mor. Sedum acre, Centaur. Calcitr., C. solstit., Conv. cantabr., kEehium vulg., Lycium barb. C. ramosa Lep. Echium vulg., Lycium barb. C. seutellaris F. Dipsac. silv., Lobel. Erin., Lycium barb., Lavand. off., Lam. alb. !, Ball. nigr. 2 !, Ajug. rept. !. C.truncata Per. Echium vulg., Lycium barb. Dasypoda argentata Pz. Knaut. arv., Jas. mont. D. argentata Pz. var. braecata Ev. Scab. Columb. form. ochroleuca. D. hirtipes F. = D. plumipes Pz. S. No. 1467. 5 mm. Knaut. arv., Cirs. arv., Card. acanth., Rhapont. pulch., Centaur. Jac., Cent. rhen., Cichor. Int., Thrine. hirt., Leont. aut., Pier. hierac., Hypoch. radic., Tarax. off., Crep. bien., Ü. vir., Hierac. Pilos., H. umbell., Jas. mont. D. plumipes Pz. S. No. 1466. Knaut. arv., Leont. aut., Picr. hierac,, Hypoch. radie., Chondrilla junc., Sonchus arv., S. asp., Crep. vir., Hierac. Pilosel., H. muror., H. umbell., Jas. mont., Armer. vulg. D. thomsoni Schlett. Knaut. arv. Dioxys tridentata Nyl. Teucr. Cham. Diphysis serratulae Pz. = Trachusa serratulae Pz. S.No.1867. /, 7—8 mm. Viola trie. arv. !, Hyper. perfor., Genista tinct. !, Cytis. sagitt., Trif. prat. 9 !, T. arv. J !, Lotus corn. 2 Z'!, Vicia Cracca 9 !, Lathyr. prat. @ !, Rubus frutic., Knaut. arv., Leont. aut., Hypoch. radic., Hierac. Pilos., Jas. mont., Call. vulg., Echium vulg. Dufourea alpina Mor. Phyteum. Scheuchz. D. halictula Nyl. S. No. 1840. Senec. Jacob., Hierac. muror., Jas. ment. D. vulgaris Scheck. Ranunc. Flamm., Potent. silv., Thrine. hirt., Leont. aut, Pier. hierac., Hypoch. radic., H. glabra, Crep. bien., C. vir., C. tector., Hierac. Pilos., H. muror., Campan. rot., Jas. mont., Call. vulg., Digit. ambigua. Epeoloides caecutiens F. Lythr. Sal. !, Ball. nigr. Epeolus fasciatus Friese. = E. transitorius Friese. Nigella arv. E. productus Thoms. Tanac. vulg., Thym. Serp. E. tristis Smith (teste Schletterer) = E. scalaris IU. Paliurus acul. E. tristis Smith. Thym. Serp. E. variegatus_L. Trif. arv. !, Knaut. arv., Succ. prat., Inula Hel., Inul. brit., Tanac. vulg., Senec. Jacob., S. erucif., Leont. aut., Hierac. Pilos., Jas. mont., Call. vulg., Anchusa off., Euphras. off., Origan. vulg., Thym. Serp. Eriades campanularum K. S. No. 1417. Papaver somnif., Paliurus acul., Heracl. Sphond., Anthr. silv., Campan. rot., C. Rapunculus, C. glom., Jas. mont. E. crenulatus Nyl. Centaur. arenar. E. florisomnisL. 2 4'/. mm. S.No. 1418 u. 1419. Ranunc. acer, R.rep., R. bulb., R. lanug., Brass. Rapa, B. Nap., Sinap. arv., Malva silv., Rubus Id., Crat. Oxyac., Hypoch. radic., Tarax. off., Hierac. Pilos., Veron. verna, Salv. vertieill.!, Lam. alb. 624 1483. 1484. 1485. 1486. 1487. 1488. 1489. 1490. 1491. 1492. 1493. 1494. 1495. 1496. 1497. 1498. 1499. 1500. 1501. 1502. 1503. 1504. 1505. 1506. 1507. 1508. 1509. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. E. grandis Nyl. . Leont. hast. E. nigricornis Nyl. S. No. 1420 und 1603. Ranunc. rep., R. acer, R. bulb., Sisymbr. off., Sinap. arv., Malva silv., Geran. Robert., Epil. angust., Lythr. Sal. !, Heracl. Sphond., Knaut. arv., Tanac. vulg., Senec. Jacob., Cichor. Intyb., Campan. ot., ©. Trach., C, persic., C. pat., Jas. mont., Echium vulg. E. truncorumL. S.No. 1604 u. 1868. Papaver somnif., Malva silv., Geran. prat., Melilotus altiss., Rubus frutic., R. Id., Oenanthe fist., Knaut. arv., Scab. luc., Bellis per., Pulic. dysent., Helen. autumn., H. decur., Helianth. multifl., Heliops. patul., Rudb. laein., Helichrys. ang., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., A. tinet., Matrie. Cham., Tanac. vulg.,, T. parthenif., Chrys. Leuc., Doronic. Pardal., D. austriac., Arnica Chamiss., Senec. vulg., S. Doronic., S. nemor., S. Jacob., Cirs. arv., C. pal., Card. acanth., Leont. aut., L. asper, Pier. hierac., Hypoch. radic., Crep. bien., C. vir., C. tector., Hierac. bupleur., Campan. pat., Ligustr. vulg., Verbasc. nigr. Eucera. Die mit * bezeichneten Arten gehören zum Subgenus Macrocera. Eucera albofasciata Friese. Rindera tetrasp. *E. alternans Brull. Doryen. herbac., Trif. prat., Stach. recta, Marrub. vulg.!. *E. armeniaca Mor. Salv. silv. !. * E. basalis Mor. = E. salicariae Lep. S. No. 1514 u, 1866. Lythr. Sal. * !. . bibalteata Dours. Anchusa off. . caspica Mor. Coron. Emer., Rosm. off., Muscari racemos. caspica Mor. var. perezi Mocs. Muscari racemos. . chrysopyga P&r. Anchusa off., Nonn. pulla. cinerea Lep. Hippocrep. com., Knaut. arv. . clypeata Erichs. Raphan. sat., Doryen. herbac., Vinca maj., Nonn. pulla. . curvitarsis Mocs. Anchusa off. . dalmatica Lep. Echium vulg., E. altiss. *E. dentata Klug. Lythr.. Sal. Z' * !, Centaur, aren. E. diffieilis (Duf.) P&r. Geran. molle, Trif. rep. !, T. prat. @ g'!, Lotus corn. 2 g' !, Vieia Cracca 9 1, V; sep. 2 !, Lathyr. uch eh Dauax- off., Crep. bien., Nonn. pulla, Teuer. Beorod; \ *E. graja Ev. Centaur. Biberst. E. hispana Lep. Doryen. hirs., Salv. Bertol., Marrub. candidiss., Teuer. flavum. *E. hungarica Friese. .Medic. sat., Centaur. Cyan., Anchusa off., Nonn. pulla. E. interrupta Baer. Coron. fl. cuc., Doryen. hirs., D. herbac., Lotus corn., Coron. Emer., Vicia hybr., Rubus caes., Helichrys. ang., Anchusa off., Nonn. pulla, Salv. Bertol., um Cham., T. dalm., Stach. recta, Ajug. genev., Teuer. Cham. E. longicornis L. 10—12 mm. Papav. Rhoeas, Corydal. lutea, Cheiranth. Cheiri, Caps. bursa past., Raphan. sat., Res. lutea, Polyg. com., Coron. fl. cuc., Saroth. scop. !, Medic. sat. 2 !, Trif. prat. @ Z 1, T. incam. 2 J1, T.ap. @ JS, Anthyll. Vuln. @ !, Lotus corn. 2 g' !, Oxytropis pil, Astrag. Onobr., Coron. Emer., Onobr. vieiif:;, Vieia Cracca @ Z !, V. hybr.,, V. will. v. varia, V. sep. 2. [1, V. sat: 9 ZU !, Pisum sat. !, Lathyr.: praf. 9}, L. latif, L. cirrhosus, Phaseolus multifl. ? !, Crat. Oxyac., Symphoric. racem. 5° !, Syring. vulg., Vinca maj., Anchusa .off., Symph. off., Echium vulg., Lycium barb., Veron. mont., Salv. prat. © J' !, 8. off. 2 Z' !, 8. Bertol., Thym. dalm., Lam. alb. J'!, L. mac. 5 !, L. purp. Z' !, Ajug. rept. !, A. genev., Teuer. Scorod., Plantag. med., Örchis latif. !, O. Morio !, Seilla marit. *E. malvae Rossi. Malva Alcea, Conv. sep. E. nigrifacies Lep. Onopord. Acanth. K. nitidiventris Mocs.. Borago off., Anchusa off., Nonn. pulla. l. paradoxa Mocs. = E. seminuda Brull. S. No. 1516. Anchusa ofl. E. parvicornis Moecs. . Nenn. pulla. 1528. 1529. 1530. 1531. 1532. 1533. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 625 E. parvula Friese. Trif. nigresc., Vicia vill. v. varia., Thym. Cham, *E. pollinosa Lep. S. No. 1865. Knaut. arv., Scab. ochrol., Centaur. rhen. *E. ruficollis Brull. S. No. 1607. Doryen. herbac., Vicia villosa v. varia., Salv. off. !, S. Bertol., Thym. Cham. *E. ruficornis F. Melilot. albus. ! *E.salicariae Lep. S. No. 1489 u. 1866. Melilot. albus!, Lythrum Sal. 9 f*!. *E. scabiosae Mocs. Scab. ochrol. E. seminuda Brulle. S. No. 1508. Trif. prat. 2 !, Anchusa off. E. semistrigosa Dours. Anchusa off. *E. similis Lep. Echium vulg., Salv. Selar. *E. spectabilis Mor. Echium vulg., Salv. Sclar. *E. trieineta Er. Anchusa off., Echium vulg., Salv. silv. !. *E. velutina Mor. Rindera tretrasp. E. spec. Lathyr. silv. !. Halictoides dentiventris Nyl., 3—3'/; mm. Dryas octopet., Hierac. Pilos., Campan. rot., C. rapunculoides, ©. Trach., C. persic., C. pat. H. inermis Nyl. Leont. aut., Campan. rot., Jas, mont., Call vulg. H. paradoxus Mor. Phyteum. Scheuchz., Euphras. Rostkov. Halictus albidulus Schenck. = H. tomentosus Schck. S. No. 1593. Ranune. acer, R. rep., R. bulb. . H.albipesF.S.No. 1533. Adon. vern., Ranunc. acer, R.rep., R. bulb., R. auric., R. Fic., Brass. Rapa, Stell. Holost., St. med., Malva silv., Geran. pal., G. prat., G. phaeum, Genista tinct. !, Onobr. viciif,, Prunus spin., Rosa pomif., Rubus frutie., Fragaria vesca, Potent. verna, Sedum album, Ribes Gross., Aegop. podagr. Carum Car., Foenic. vulg., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Knaut. arv., Chrysoc. Linos., Bellis per., Pulic. dysent., Achill. Millef., Tanae. vulg., Chrys. Leue., Senec. Jac., Cirs. arv., Card. crisp,, C. acanth., Centaur. Jac., Cichor. Int., Leont. hast., Pier. hierac., Tarax. off., Lactuca mural., Crepis bien., Hierac. muror., Campan. rot., C. rapunculoides, Jas. mont., Syring. vulg., Echium vulg., Linar. Cymb., Veron. off., V. arv., V. hederif., Salv. vertieill. © 5 !, Origan. vulg., Lam. purp., Stach. recta, Ball. nigr., Prim. off,, Plantag. med., Polygon. Pers., Salix cin., S. Capr., S. aurit,, Gagea arv., Antheric. ramos., Hyac, orient., Narth. ossifr. H. albipes F. v. affinis Schenck. Vit. vinif.,, Rubus frutic. H. alternans Ill. = H. scabiosae Rossi. ?. S. No. 1580. Helianth. an. H. brevicornis Schenck. 9 3!/s mm. Berter. incana, Leont. aut., Hypoch. radic., Salix alba, S. fragil. H. calceatusScop, 2 3!/s mm. S.No. 1539. Clemat. Vit., Ranune. illyr., Papav. hybrid., Cheiranth. Cheiri, Nasturt. lippic. Arab. aren., Sisymbr. off., Brass. oler., B.Rapa, B. Nap., Eroph. verna, Cak. marit., Raphan. sat., Res. lutea, Helianth. vulg., Cist. monspel., Viola odor., Cerast. glomer., Geran. molle, Erod. cicut., E. malacoid., Paliur. acul., Melilot. altiss. !, Lotus corn. @ !, Rubus frutic., R. Id., Fragaria vesca, Potent. einerea, P. opaca, Cydon. jap., Pirus Malus, Epil. angust., Lythr. Sal. (!), Ribes Gross., Heracl. Sphond., Tordyl. apul.,, Knaut. arv., Suce. prat., Scab. gram., Bellis per., Solidag. Vir. aur., Anthem. arv., Senec. Jacob., Calend. arv., Card. nut., Centaur. solstit., C. nigrese., Cichor. Int., Thrinc. hirt., Leont. aut., Tragop. prat., Urosperm. Dalechamp., Hypoch. radic., Tarax. off., Hierac. Pilosel., Jas. mont, Vace. Myrt., Call. vulg., Veron. Cham., V. Beccab, V.arv., Satureja mont., Thym. Serp., Lam. purp., Stach. arv., Ajug. genev., Lysim. vulg., Euphorb. heliose., Salix Capr., S. vimin., S. rep. H. calceatus Scop. v. elegans Lep. Crat. Oxyac., Tarax. off., Salix alba, S. fragil. H. calceatus Seop. v. obovatus K.=H. albipes F. S.No. 1527. Cist. vill., Doryen. herbac., Laur. nob. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 40 626 1534. 1535. 1536. 1537. 1538. 1539. 1540. 1541. 1542. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. H. canescens Schenck. = H. lineolatus Lep. S. No. 1550 u. 1596. Eric. tetr. H. carinaeventris Mor. = H. cariniventris Mor. Thym. Serp. H. cephalicus Mor. S$. No. 1595, wohl = H. gemmeus Dours. Conv. arv. H. clypearis Schenck. Ball. nigr. H. costulatus Krcehb. Foenic. vulg., Campan. Trach. H. eylindricus F.= H. calceatus Scop. 8. No. 1531. 3—4mm. Thalictr. aquilegif., Pulsat. vulg. !, Anem. nemor., Adon. vern., Ranunc. Flamm., R. acer, R. rep.. R. bulb., R. auric., R.Fic., Papav. Rhoeas, P. somnif., Chelidon. majus, Arab. Turrita, Cardam. prat., Brass. oler., Viola odor. +, V. bifl., Stell. Holost., S. med., Cerast. arv., Malva silv., M. Alc., Hyper. perfor., Linum usitat., Geran. pal., G. prat., G. sanguin., G. pyren., G. Robert., G. ruthen., Erod. eicut., Impat. noli tang. 9 (!), Genista angl. 2 !, Trif. prat. 2 (!) +, Amygdalus comm., Prunus spin., Rubus frutic., Potent. rept., P. verna, Crat. Oxyac., Lythr. Sal. 2 (!), Bryon. dioica 2 !, Ribes Gross., Heuch. cylind., Eryng. camp., Aegop. podagr., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Symphoric. racem. 5’ !, Asper. odor., Gal. ver., Cephal. rad., Knaut. arv., Succ. prat., Scab. ochrol., Aster prenanth., Biotia corymb., Chrysoc. Linos,., Bellis per., Diplopap. amygd., Solidag. canad., S. fragr., S. glab., S. livida, S. Ridel., Pulic. dysent., Helen. autumn., Coreops. auric., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinct., Matric. inod., Chrys. Leuc., Doronic. austriac., D. macroph., Senec. nemor., S. macroph., S. Jacob., Echinops sphaeroc., Cirs. arv., ©. lanceol., C. pal., Card. erisp., C. acanth., C. nut., Onopord. Acanth., Lappa min. Carl. acaul., C. vulg., Centaur. Jac., C. micropt., Cichor. Int., Thrinc. hirt.,, Leont. aut, L. hast., Pier. hierac., Tragop. floccos., Scorzon. humil., 8. parvifl., Hypoch. radic., H. glabra, Tarax. off., Crep. bien., C. vir., Hierac. Pilos., H. vulgat., H. umbell., H. brevifol., H. crinit., H. viros,, Campan. Trach., Jas. mont., Vacc. uligin., Call. vulg., Asclep. syr. !, Conv. sep., Pulm. off, Echium vulg., Caryolopha semperv., Atropa Bell., Hyose. nig., Physochlaena orient., Verbasc. Thaps., Scrof. nod., S. aquat., Linar. Cymb., Digit. purp., Veron. Cham., Plectranth. glaucocalyx, Mentha aquat., Origan. vulg., Thym. Serp., Lam. purp. +, L. incis., Physostegia virgin., Verben. off., Prim. off., Plantag. med., Rumex obtusif., Polygon. amph., Daphne Mez., Salix ein., S. Capr., $. aurit., Tulipa Didieri, Gagea arv., Allium Cepa, Narth. ossifr., Uvularia flava. H. fasciatellus Schek. Ranunc. illyr., Nasturt. lippie., Brass. oler., Bunias Kirucago, Cist. vill., Potent. hirta, Anthem. arv., Hierac. Pilos., Thym. Cham., T. dalm., Muscari racemos. H. fasciatus Nyl. Q9 3!’ mm. Jas. mont. H. flavipes F.=H.tumulorumL. S.No. 1581 u. 1594. Ranunc. Flamm., R. acer, R.rep., R. bulb., R. lanugin., Papav. Rhoeas, Arab. aren., Brass. oler., B. Rapa, B.Nap., Teesdal. nudic., Raphan. Raph., Res. odor., Stellar. Holost., S.med., Malva silv., Geran. pal., Genista angl. 2 !, Medic. lupul. 2 !, Trif. prat. Q !, T.arv. 2 !, T.agrar. 9 !, T. procumb. 2 !, Lotus corn. 2 !, Ornith. perpus. 9 !, Onobr. viciif., O. hirs. 5 !, Prunus spin., Rubus frutic., Potent. Anser., P. rept., P. verna, Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Epil. angust., Sedum album, Ribes Gross., Heracl. Sphond., Chrysoc. Linos., Solidag. Vir. aur., Senec. Jacob., Cirs. arv., Card. erisp., Cichor. Int., Thrine. hirt., Leont. aut., Hypoch. radic., Tarax. off., Sonchus arv., Crepis bien., Hierac. Pilos., H. muror., Campan. rot., C. bonon., Jas. mont., Vacc. Myrt., V. uligin., Gent. Pneum., Scrof. nod. /' !, Veron. Cham., V. Beccab., Mentha silv., Origan. vulg., Thym. Serp., Nepeta nuda, Verben. off., Polygon. Convolv., Euphorb. Cypar., Salix ein, 8. Capr., 8. aurit., S. alba, 8. fragil.,. $S. vimin., 8. rep., Gagea arv. . H. fulvicornis K. =H. levis K. S. No. 1549. Knaut. arv. . H.interruptus Pz. Brass Rapa, Lepid. Draba, Res. lutea, Cist. vill., ©. sal- vüf,, Paliurus acul., Trif. prat. @ !, T. nigrese., Vicia hybr., Rosa pomif., 1545. 1546. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 627 Potent. cinerea, P. opaca, Sedum album, Bupleur. falcat., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Achill. Millef., A. Ptarm., Echinops sphaeroc., Card. acanth., Centaur. Jac., Cichor. Int., Thym. Serp., T. dalm. H. leucopus K. Ranunc. acer, R. rep., R. bulbos., Papaver Rhoeas, P. som- niferum, Arab. aren., Hesper. matron., Brass. Rapa, B. Nap., Stell. med., Genista angl., Lotus corn. +, Rubus frutic., R. Id., Fragaria vesca, Potent. arg., P. verna, Lythr. Sal. @ (!), Heracl. Sphond., Weigel. ros. ? !, Suce. prat., Eupat. can., Inula Hel., Centaur. Scab., Leont. aut., Tarax. off, Crep. bien., Hierac, Pilos., Atropa Bell., Verbasc. Lychn., Veron. Cham., V. hederif., Salv. vertieill. © !, Lam. purp. +, Brun. vulg. (!), Daphne Mez., Butom. umb., Gagea lutea, Allium rot. H. leucozonius Schrk., 4 mm. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Aquil. vulg. !, Sinap. arv., Cerast. arv., Geran. prat., G. striatum, Erod. eieut., Paliur. acul., Lotus corn. 2 ? !, Prunus Armen., Rubus frutic., Potent. rept., Oenoth. biennis x muric., Philad. coron. +, Lythr. Sal. 2 7 (!), Peuced. Cerv., Heracl. Sphond., Knaut. arv., Suce. prat. Aster. brumal., Bellis per., Solidag. Vir. aur., Silph. Asterise., Helichrys. ang., Achill. Millef., A. Ptarm., Chrys. Leue., Doronie. austriac., D. plantag., Cirs. lanceol., Card. crisp., C. acanth., C. nut.,, Onopord. Acanth., Centaur. Jac., C. Caleitr., C. rhen., Lamps. com., Cichor. Int., Thrine. hirt., Leont. aut., L. hast., Pier. hierac., Hypoch. radic., Tarax. off., Crep. bien., €. vir., C. palud., Hierac. Pilos., H. muror., H. umbell., H. australe, H. erinit., Campan. rapunculoides, Jas. mont., Call. vulg., Conv. arv., Veron. Cham., Salv. vertieill. !, Thym. Cham., T. dalm., Clinop vulg., Rosmar. off., Lam. purp., Stach. arv., Orchis latif. !. . H. leueozonius Schrk. v. nigrotibialis D.-T. Hedys. coron. . H. levigatus K, Cheiranth. Cheiri, Nasturt. lippie., Myagr. perfol., Cist. vill., Trif. nigrese., Lotus corn. 2 ? !, Potent. cinerea, P. opaca, Tordyl. apul.. Tanac. Parth., Senee. Jacob., Card. nut., Pier. hierac., Tarax. off., Campan, pat., Thym. dalm., Rosmar. off., Lam. alb. 2 !. . H. levis K. 2 1!/),—2 mm. S.No. 1543. Brass. oler., Cochlear. Armorac., Rubus frutie., R. Id., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Petrosel. sat., Daue. Car., Leont. aut., Pier. hierac., Tarax. off., Crep. aurea, Jas. mont., Salix Capr., S. alba, 8. fragil. . H. lineolatus Lep. S. No. 1534 u. 1596. Eric. tetr. . Halietus longulus Sm. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Papaver Rhoeas, Geran, pal., Eryng. camp., Silaus prat., Valerianel. Aur., Pulic. dysent., Senee. Jacob., Cirs. arv., Card. acanth., Lappa min., Centaur. Jac., Cichor. Int., Leont. aut., Pier. hierac., Tarax. off., Crep. bien., Hierac. Pilosel., Phyteum. spie., Conv. arv., Veron. Cham., Mentha aquat., Salv. vertieill. 2 !, Antheric. ramos. . H. lueidulus Schenck. Teesdal. nudicaul., Lepid. sat., Aren. serpyllif., Geran. prat., G. pusill., Rubus frutic., R. Id., Fragaria vesca, Anthem, arv., Card. acanth., Centaur. Jac., Cichor. Int., Tarax. off., Jas. mont., Veron. hederif., Glech. hed. +. . H. lueidus Schenck. Ranunc. Fic., Senec. nemor., Crep. vir. H. lugubris K. = H. laevigatus K. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Onobr. vieiif., Herael. Sphond., Knaut. arv., Chrys. Leuc., Thrinc. hirt., Hypoch. radic., Sonchus arv., Crepis bien, Lam. mac., Verben. off. . H. maculatus Smith. Ranune. acer, R. rep., R. bulbos., Papav. Rhoeas, Nasturt. off, Malva silv., Geran. prat., G. sanguin., G. pyren., Doryen. herbae., Trif. rep. !, Prunus avium, Potent. rept., P. arg., P. verna, Lythr. Sal. !, Carum Carv., Orlaya grand., Myrrhis odor., Pulic. dysent., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinct., Tanac. vulg., T. corymb., Chrys. Leuc., Senee. Jacob., Echinops sphaeroc., Cirs. arv., C. lanceol., Card. acanth., Onopord. Acanth., Centaur. Jac., C. Scab., Thrine. hirt., Leont. aut., Pier. hierac., Tarax. off., Crep. bien., Hierac, 40* 628 Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Pilos., Jas. mont., Mentha aquat., Salix fragil., Antheric. ramos., Scilla marit,, Allium rot. . H. major Nyl. Vicia sep., Pimpin. magn. var. ros., Veron. Cham., V. spie., Calam. off., Teucr. Cham. . H. malachurus K. Clemat. Vitalba, Sinap. arv., Lepid. Draba, Caps. bursa . past., Raph. sat., Sperg. arv., Hyper. perfor., Trif. prat. 2 !, Rubus frutiec., Potent. cinerea, P. opaca, Epil. angust., Saxifr. gran., Symphoric. racem. '!, ‘ Valer. off., Knaut. arv., Bellis per., Senec. Jacob., Cirs. lanceol., Card. nut., 1558. 1559. 1560. 1563. 1564. 1569. Centaur. Jac., Leont. aut., Hypoch. radic., Tarax. off, Crep. tector., Phyteum. nigr., Jas. mont., Conv. arv., Atropa Bell., Veron. mont., V. arv., Thym. Cham., T. dalm., Nepeta nuda, Salix cin., S. Capr., S. aurit., Narth. ossifr. H. minutissimus K. Batrach. aquat., Trollius europ., Medic. lupul., Epil. Fleisch., Lythr. Sal. 2 (!), Sedum spectab., Saxifr. gran., Bellis per., Echinops sphaeroc., Leont. aut., Tarax. off, Verbasc. Lychn., Euphras. off, Daphne Mez., Sisyrinch. anceps. H. minutulus Scheck. = H. nitidus Scheck. S. No. 1566. Tanac. vulg. Halietus minutus K. = H. minutus Schrk. Ranunc. Fie., Brass oler., Lepid. Draba, Cist. vill., C. monspel., Lotus corn. 2% +, Rubus caes., R. Jd., Aegop. podagr., Heracl. Sphond., Tordyl. apul., Anthr. silv., Cirs. arv., Card. acanth., Centaur. Jac., Leont. aut., Pier. hierac., Tarax. off., Crep. vir., Hierac. Pilos., Lobel. Erin., Myosot. hisp., Veron. Cham., V. Beccab., Thym. dalm., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., Gagea spath. . H. morbillosus Krcehb. Bunias Erucago, Doryen. herbac., Melilot. altiss. !, Rubus caes., Card. nut., Conv. arv., Anchusa off, Mentha aquat., Thym. Cham., T. dalm. . H. morio F., 2'/—3 mm. Pulsat. vulg. !, Adon. vern., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb. R. Fie., Aconit. variegat., Cheiranth. Cheiri, Nasturt. lippic., Sisymbr. off., Brass. oler., Eroph. verna, Teesdal. nudicaul., Bunias Erucago., Raphan. Raph., Helianth. vulg., H. salieifol., Cist. monspel., Tunica Saxifr., Dianth. delt, Sapon. off., Cerast. brachypet., Malva silv., M. rotundif., Hyper. perfor., Vitis vinif., Medic. sat. @ !, M. lupul., Prunus spin., Rubus frutic., Fragaria vesca, Potent. arg., P. verna, P. cinerea, P. opaca, Crat. Oxyac., Lythr. Sal. 2 (!), Bryon. dioica 9’ !, B. alba !, Sedum refl., S. altiss., Saxifr. gran., Petrosel. sat., Herael. Sphond., Tordyl. apul., Symphoric. racem. !, Bellis per., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. vulg., Senec. vulg., S. Jacob., Echinops sphaeroc., Lamps. comm., Cichor. Int., Leont. aut., Tragop. prat., Hypoch. radie., Tarax. off, Sonchus asp., Crep. vir., Campan. Trach., Erythr. Cent., Conv. arv., Echium vulg., Antirrh. maj. +, Veron. Cham., V. triph., Salv. prat. +, Thym. Serp., Glech. hed. !, Stach. arv., Brun. vulg. ? (!), Teuer. Scorod. /, Verben. off., Lysim. vulg., Anag. arv., Salix alba, S. fragil. H. nanulus Scheck. Potent. verna. H. nigerrimus Scheck. Malva silv. H. nitidiuseulus K. ©. Clemat. Vitalba, Ranunc. acer, R. rep., R. bulbos,, R. Fie., Nasturt. silvestre, Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Alyss. mont., Schiever. podol., Eroph. verna, Teesdal. nudicaul., Lepid. sat, Raphanus Raphan., Stellar. Holost., S. med., Geran. pal., Erod. cicut., Trif. proeumb. 2 !, Lathyr. mont. +, Prunus spin., Geum cocein., Waldsteinia geoid.. W. fragaroid., Potent. verna, Cydon. vulg., Sorbus aue., Ribes alp., Saxifr. gran., Dauc. Car., Chrysoc. Linos,, Bellis per., Anthem. arv., Tanac. vulg., Doronic. cauc., Senec. nebrod., S. Jacob., Cirs. arv., Card. acanth., Saussur. albesc., Centaur. Jac., Cichor. Int., Leont. aut., Pier. hierac., Hypoch. radicat., H. glabra, Tarax. off, Hierac. Pilos., H. bre- vifol., H. viros., Conv. arv., Pulm. angustif., Echium vulg., Mertensia virgin., Serof. nod. 2 !, Veron. Cham., V. hederif.,, Mentha aquat., Salv. prat. #, 8. vertieill. @ !. 1566. 1567. 1568. 1569. 1570. 1571. 1572. 1573. 1574. 1575. 1576. 1577. 1578. 1579. 1580. 1581. 1582. 1583. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 629 Nepeta Muss. 9 !, Lam. mac. forma hirs., Euphorb. nicaeens., Salix Capr., S. alba, S. fragil., Gagea arv. H. nitidus Schek. S.No. 1559. Geran. molle, Rosa can., Epil. angust., Ribes alp., Petrosel. sat., Pulic. dysent., Matric. Cham., Senec. Jacob., Cirs. arv., Tarax. off., Crep. bien., Hierac. Pilos., Echium vulg., Verbase. Lychn., Veron. mont., Salv. prat. #, S. vertieill, @ !, Origan. vulg., Verben. off., Daphne Mez., Gagea lutea. H. obseuratus Mor. Muscari racemos. H. patellatus Mor. Sil. viridifl., Melilot. altiss. !, Coron. Emerus, Tanac. Parth., Anchusa off., Thym. dalm., Marrub. candidiss. H. pauxillus Schek. Rubus frutic., Eriger. canad., Tanac. vulg., Senec. Jacob., Antheric. ramos. H. politus Scheck. Valerian. olit. H. pulchellus Schck. = Nomioides pulchellus Schek. S. No. 1701. Jas. mont., Stach. recta. H. punctatissimus Scheck. Lathyr. mont. +, Tarax. off., Crep. vir., Hierae. Pilos., Veron. Cham., V. arv. H, punctulatus K.=H. villosulusK. S.No. 1597. Brass. oler., Rubus Id., Sedum acre, Leont. aut, Hypoch. radic., Tarax. off., Crep. vir., C. tector., Hierac. Pilos., H. muror., Jas. mont., Call. vulg., Brun. vulg. H. quadricinetus F. S.No.1577. Cardam. prat., Myagr. perfol., Res. lutea, Malach. aquat., Medic. fale., Doryen. herbac., Trif. arv. 2 !, Rubus frutic., R. caes., Peuced. Cerv., Knaut. arv., Helichrys. ang., Achill. Millef., A. Ptarm., Echinops sphaeroc., Card. acanth., C. deflor., C. nut., Onopord. Acanth., Carl. acaul., C. vulg., Centaur. Jac., ©. Scab., Cichor. Int., Pier. bierac., Hypoch. radic., Sonchus arv., Crepis bien., C. tector., C. palud., Hierac. Pilos., Campan. glom., Asclep. syr. !, Origan. vulg., Marrub. candidiss., Ajug. genev., Verben. off. H. quadrinotatulus Schck. Rubus Id., Gnaph. lut.-alb., Leont. aut., Tarax. off., Verbasc. nigr., Salix alba, S. fragil., S. amygd. H. quadrinotatus K. Cist. vill., C. monspel., Potent. cinerea, P. opaca, Tordyl. apul., Kentroph. lanat., Card. acanth., Card. nut., Tarax. off., Spec. Spec. H. quadristrigatus Latr.=H.quadriceinctusF. S.No. 1574. Knaut. arv., Onopord. - Acanth., Centaur. rhen., Tarax. off., Echium vulg., Salv. verticill. 2 !, Ajug. rept. +. H. rubicundus Chr., 4—4!/; mm. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Berber. vulg., Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Sinap. arv., Res. odor., Stellar. Holost., Geran. pal., Genista tinct. !, G. angl., Cytis. sagitt., Melilot. altiss. !, M. off. !, M. albus !, Lotus corn. © !, Potent. Anser., Örat. Oxyac., Cydon. jap., Pirus comm., Sorbus auc., Ribes Gross., Angel. silv., Succ. prat., Aster Lindl., Solidag. Vir. aur., S. livida, Helen. autumn., Achill. Millef., A. Ptarm., Matric. inod., Tanac. vulg., Chrys. Leuc., Senec. Jacob., Echinops sphaeroc., Cirs. arv., Card. acanth., Centaur. Jac., Cichor. Int., 'Thrinc. hirt., Leont. aut., Pier. hierac., Hypoch. radic., Tarax. off., Sonchus arv., Crep. bien, C. tector., Hierac. Pilos., Jas. mont., Vacc. uligin., Call. vulg., Mentha aquat., Origan. vulg., Thym. Serp., Salix alba, S. fragil., S. amygd., S. rep., Narth. ossifr. H. rufocinetus (Sich.) Nyl. Tarax. off, Thym. dalm, Salix sp. H. scabiosae Rossi. Cheiranth. Cheiri, Myagr. perfol., Cist. vill., C. monspel., Malva silv., Doryen. herbac., Rubus caes., Helichrys. ang., Card. nut., Centaur. Caleitr., Asclep. syr. !, Conv. arv., Thym. Cham., T. dalm., Rosmar. off., Ajug. genev. H. seladonius Fab. = H. tumulorum L. S. No. 1542 u. 1594. Tarax. off. H. semipunetulatus Schck. Potent. verna, Leont. aut. H. sexcinetus F. Melilot. altiss. !, Coron. Emerus., Lathyr. tuber., Foenic. vulg., Dipsac. silv., Knaut. arv., Scab. Columb., Inula Hel., l. Conyza, Silyb. Marian., Card. nut., Onopord. Acanth., Centaur. Jac., C. Scab., Thrinc. hirt., 630 1584. 1585. .1586. 1587. 1588. 1589. 1590. 1591. 1592. 1593. 1594. 1595. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Hypoch. radie., Tarax. off., Mulged. alpin., Crep. bien., Hierac. Pilos., Echium vulg., Thym. Cham., Nepeta Muss. !, Lam. mac., Marrub. vulg. !;, M. candidiss. H. sexmaculatus Scheck. = Aberration von H. sexnotatulus Nyl. Veron. Cham. H. sexnotatulusNyl. Q 4mm. Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Crat. Oxyac., Cichor. Int., Leont. aut., Tarax. off., Call. vulg., Veron. Cham. H. sexnotatus K. 5, 4 mm. Ülemat. recta, Thalict. aquilegif., Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Papav. Rhoeas, Chelid. majus, Arab. hirsuta, Sinap. arv., Res. lutea, Sil. acaul., Malach. aquat., Cerast. arv., Geran. pal., G. sanguin., Ruta graveol., Rhus Cotinus, Trif. rep. !, T. prat. +, Lotus corn. © ?!, Pisum sat. 9 |, Rubus frutie., Geum japon., Ulmar. Filip., Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Philad. coron., Bryonia dioica © (!), B. alba 2 (!), Sedum refl., Carum Car., Aneth. grav., Viburn. Opul., Weigel. ros. ? !, Symphoric. racem. @ !, Knaut. arv., Aster sparsifl., Silph. Asterise., Heliops. laev., Rudb. specios., Doronic. austriac., Card. crisp., Centaur. Scab., Cichor. Int., Pier. hierac., Tarax. off., Crep. rubra, Campan. rapunculoides, C. glom., Vacc. uligin., Phacel. tanacetif., Borago off., Symphyt. off., Echium vulg., Myosot. vers., Verbasc. nigr., V. phoenic., Scrof. nod. 9 !, Linar. Cymb., Pentstem. campan., P. pubesc., P. ovat., P. procer., Veron. Cham., V. mont., Plectranth. glaucocalyx, Salv. of. 9 S. verticill. 2 !;, Monarda fistul.. Nepeta Muss. @ !, N. lophantha, Lam. purp. +, L. gargan., L. flexuos., Verben. hastat., Euphorb. pil., Asparag. off. H. sexsignatus Schck. Ranunc. acer, R. sep., R. bulb., Sinap. arv., Tarax. off. H. sexstrigatus Schck. Batrach. aquat., Chelidon. majus, Teesdal. nudicaul., Stell. med., Rhus Cotinus, Prunus Armen., Fragaria vesca, Potent. Anser., P. rept;, P. verna, Spir. sorbif., 8. salicif,, S. ulmif., Bryon. dioica 2 (!), Hypoch. radic.. Vacc. uligin., Veron. mont. , V. Beccab., Salv. prat. #, Salix cin., 8. Capr., S. aurit. | H. smeathmanellus K. 2. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Aquil. vulg. !, Papav. Rhoeas, Teesdal. nudicaul, Raphanus Raphan., Res. odor., Sil. Otit., Malva silv., Geran. pyren., Trif. rep. !, T. med., Lotus corn. @ +, Prunus spin., Rubus frutic., Epil. angust., Anthr. silv., Symphoric. racem. Q !, Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. Part., Card. acanth., Centaur. Jac., C. Cyan., Lamps. comm., Cichor. Int., Thrinc. hirt., Leont. aut., L. hast., Pier. hierac., Hypoch. radic., Tarax. off., Sonchus asp., Crep. vir., C. aurea, Campan. rot., C. Trach., Phlox pan., Conv. arv., Echium vulg., Verbasc. 'Thaps., Antirrh. maj. +, Veron. mont., Origan. vulg., Thym. Serp., Lam. purp. H. subauratus Rossi. (onv. arv. H. tarsatus Scheck. Trif. rep. !, Cirs. arv. H. tetrazonius Klg. = H. quadricinctus K. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Arab. aren., Cist. vill., Malva rotundif., Ruta graveol., Paliur. acul., Melilot. altiss. !, Trif. prat.. +, Vicia pisiform. © !, Potent. rept., Pimpin. magn. var. ros., Heracl. Sphond., Dipsac. silv., Solidag. Vir. aur., Inula Hel., Anthem. arv., Senec. Jacob., Cirs. lanceol., Silyb. Marian., Onopord. Acanth., Centaur. Jac., C. Cyan., Cichor. Int., Tarax. off., Crep. palud., Hierac. Pilos, H. muror., Phyteum. spic., Conv. arv., Cynogloss. off., Origan. vulg,, Thym. Cham., T. dalm., Ajug. genev., Euphorb. Cypar. H. tomentosus Scheck. S. No. 1526. ch radic., Marrub. vulg. !. H. flavipes F. = H.tumulorum L. 8. No. 1542 u. 1581. Lotus com. 2 !-+, Rosa centif., R. pomif., Rubus Id., Potent. cinerea, P. opaca, Leont. aut., Hypoch. radic., Jas. mont., Lam. purp. H, variipes Mor. =H. cephalicus Mor, S.No.1536. Cist. vill., Trif. nigresc,, 1596. 1597. 1598. 1599. 1600. 1601. 1602, 1603. 1604. 1605. 1606. 1607. 1608. 1609. 1610. 1611. 1612. 1612. 1614. 1615. 1616. " Bysterantisch-alphabetisches Verseichnis der biumenbesuslienden Tierarten. 681 T. parvifl., Rubus caes., Sedum acre, Tordyl. apul., Spec. Speec., Conv. cantabr., Echium altiss., Lithosp. off., Serof. canina, Thym. Cham., Teuer. Pol. H. vestitus (Mor.) Lep. = H. lineolatus Lep. S. No. 1534 u. 1550. Spee. Spec., Teuer. Pol. H. villosulus K.= H. punctulatus K. 2 4mm 8.No. 1573. Ranunce. acer, R. rep., R. bulb., Cheiranth. Cheiri, Helianth. vulg., Vit. vinif., Geran. pal., Doryen. herbac. Rubus frutie., Potent. arg., P. hirta, Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Orlaya grand., Achill. Millef., A. Ptarm., Chrys. Leuc., Senec. Jacob., Centaur. Jac., Thrine. hirt., Leont, aut., L. hast., L. asp., L. erisp., Pier. hierac., Hypoch. radie., Tarax. off., Sonchus olerae., Crep. bien., C. vir., ©. tector., Hierac. Pilos., H. umbell., Jas. mont., Call. vulg., Conv. arv., C. cantabr., Veron. Cham., V. Beccab., Salv. prat. /, Tbym. Serp., T. Cham., Euphorb. Cypar. H. virescens Lep. = H. subauratus Rossi. Sedum acre, Verben. off. H. vulpinus Nyl. Foenic. vulg., Tarax. off. H. xanthopus K. Aquileg. vulg., Corydal. lutea, Trif. alpin., Knaut. arv., Hypoch. radic., Tarax. off., Anchusa off., Salv. prat. 2 !, S, vertieill. 2 !, Rosm. off., Lam. alb. 2 j' ! ?, Ajug. rept. !, Salix sp. H. zonulus Smith, 4 mm. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Chelidon. majus, Cochlear. Armorac., Res. odor., Malva silv., Geran. pal., Impat. nolitang., Saroth. scop. +, Trif. rep. !, T. arv. © !, Rubus frutie., Potent. Anser., P. frutic., Ulmar. Filip., Sorbus aue., Sedum Teleph., Pimpin. magn. var. ros., Knaut. arv., K. silv., Suce. prat., Solidag. canad., Helianth. mult., Chrys. Leuc., Senec. Jacob., Cirs. lanceol., C. pal., Card. nut., Centaur. Jac., Thrine. hirt., Leont. aut., Pier. hierae., Hypoch. radic., Tarax. off., T. salin., Crep. bien., C. vir., Hierac. Pilos., H. umbell., Vace. Myrt., Conv. sep., Borago off., Myosot. hisp., M. vers., Scrof. nod. /'!, Antirrh. maj. +, Veron. Cham., V. mont., V. arv., Mentha silv., Ajug. rept.? ++, Lysim. vulg. H. sp. Ranunc. Fic., Eroph. verna, Res. lutea., Helianth. vulg., Cist. salviif., Holost. umbell., Cerast. arv., Vit. vinif., Medic. lupul., Vicia tetrasp., Toril. Anthr., Lonic. nigra, Valer. off., Senec. nemor., Cirs. pal., Carl. acaul., Centaur. Cyan., Leont. aut., Lobel. Erin., Trachel. coer., Asclep. syr. +, Antirrh. maj. +, Linar. vulg. +, Digit. ambigua, Veron. Teucr., Oeymum, Thym. vulg., Clinop. vulg., Ball. nigr., Brun. vulg., Plantag. lanc., Euphorb. segetal., Commelin. tuber., Sabal Adans., Tulipa silv., Seubert. laxa. ‚Heriades nigricornis Nyl. = Eriades nigricornis Nyl. S. No. 1420 u. 1484. Lythrum. Sal. 5 !, Echium vulg. H. truncorum L. = E. truncorum L. S. No. 1485 u. 1868. Melilot. altiss. !. Lithurgus chrysurus Fonsc. Centaur. Biberst., C. solstit., Thym. dalm. L. fuscipennis Lep. Centaur. Biberst., C. solstit. Macrocera ruficollis Brull. = Eucera ruficollis Brull. S.No.1512. Salv. off. Macropis frivaldskyi Mocs. Lysim. vulg. M. labiata Pz. Rhamn. Frang., Melilot. albus !, Rubus frutie., R. caes., Epil. angust., Lythr. Sal. !, Knaut. arv., Cirs. arv., Pier. hierac., Lysim. vulg. !. M. labiata F. v. fulvipes F. Rubus caes., Oenanthe fistul. Megachile analis Nyl. Lotus corn. @ j'!, Phyteum. betonicif., Eric. tetr. M. analis Nyl. v. obscura Alfk. Lotus corn. 2 !. M. apicalis Spin. Lotus corn., Centaur. Caleitr., C. aren. M. argentata F., 6 mm. Geran. prat., Ononis rep., Medic. sat. 9 Y!, M. fale., Trif. arv. 9 5 !, T. nigresc., Lotus corn. © 9 !, Onobr. vieiif., Knaut. arv., Achill. Millef., Centaur. Jac., C. Scab., ©. rhen., Hierac. umbell., Jas. mont., kEchium vulg., Salv. Bertol., Thym. Serp., T. Cham., Stach. ital., Ball. nrigr. 2 !, Teuer. flavum. M. bicoloriventris Mocs. Stach. ital. _ M. centuncularis L., 6—7 mm. Diclytra spectab. +, Malva silv., Dietamn, a , 5% F un ER vr 5 K RN Be EPLER Te 2 E ne is 2 N Re, k Er ge a a. j Z ET SER REN id a ner a ME ng re z 4 a ET ce M u } N > e 3 a w DT a RN re; Fl E 5: EI, N en? A 7 a Dr EM ER A f x ee Er u. ” F RT RE EN MORE ae BR NE ee ET EEE TE TREE Re A Na En ER ne Pa ea, YO: BER a 200 er DT A Be % A En 33.7 ea FR „Er a te = FE EN a ie ER BE ER RE a TE N NE Te TR an i % 632 1617. 1618. 1619. 1620. 1621. 1622. 1623. 1624. 1625. 1626. 1627. 1628. 1629. 1630. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. albus v. ros., Genista tinct. !, Lupin. polyph., Medie. sat. 2 !, M. carst., 'Trif. pann., Lotus corn. !, Coron. var. 2 !, Desmod. canad., Onobr. viciif., Viecia Cracca !, Lathyrus silvest. 2 !, L. brachypterus, Rubus caes., R. Id., Epil. angust., Lythr. Sal. 5 !, Sedum acre, Heracl. Sphond., Symphoric. racem. 5’ !, Lonic. tatar., Knaut. arv., Inula hir., I. Conyza, Helianth. multifl., Rudb. lacin., Doronic. austriaec., Ligul. macroph., Arnica Chamiss., Calend. off., Cirs. lanceol., C. pal., Card. crisp., ©. acanth., Lappa toment., Centaur. Jac., C. nigr., C. mont,, C. dealb., Hypoch. radic., Tarax. off, Lactuca vimin., Sonchus arv., Crep. rigid., Hierac. vulgat., Jas. mont., Conv. sep., Borago off., Echium vulg., Atropa Bell,, Antirrh. maj. (!), Lavand. off., Salv. prat. 5’ #, S. Bertol., Thym. Serp., Nepeta nuda, Stach. recta ' !, Asparag. off. M. circumcineta K. 9. Dictamn. albus v. ros., Genista tinct. !, G. sagitt., Cytis. sagitt., Lupin. lut. © !, L. angustif. 2 !, L. polyph., Ononis spin. ol, OÖ. rep., Mediec. carst., Trif. prat. Q !, T. med., Lotus corn. @ „' !, Onobr. viciif,, Vieia Cracca 9 !, V. sep. 2 !, V. pisiform. 2 !, V. unijuga, Lathyr. prat. Z'!, L. silvest. © !, L. tuberosus © !, L. mont. J'!, Rosa can., Rubus frutic., Sedum acre, Lonic. tatar., Knaut. arv., Helianth. an., Calend. off., Carl. vulg., Hierac. Pilos., Eric. tetr, Echium vulg., Melamp. prat. 2 !, M. nemor., Thym. Serp., Brun. vulg. !, Plantag. med. M. ericetorum Lep. S. No. 1619. Geran. prat., Lupin. polyph., Lotus corn., Hedys. coron., Lathyr. latif., L. varieg., Saxifr. umbrosa, Scab. atrop., Centaur. mont., Digit. purp., Stach. recta, Brun. vulg., Asparag. off., A. acutif., A. amar. M. fasciata Sm. =M. ericetorumLep. S.No. 1618. Ononis rep., Lotus corn. @ Z'!, Astrag. narbon., A. Onobr., Coron. var. © !, Desmod. canad., Onobr. viciif., ©. mont., Lathyr. tuberosus 5'!, L.latif., L. latif. v. ensif., L. latif. v. intermed., L. grandifl., L. brachypt., L. rotundif., Orobus hirs., Lythr. Sal. /' !, Silyb. Marian., Centaur. rhen., Borago off., Myosot. silv., Antirrh. maj., Lavand. off., Salv. prat., 8. argent., S. Bertol., S. Baumg., Stach. germ. ' !, St. germ. forma villosa, St. eretica, St. lanata, Ball. nigr. !. M. lagopoda L. 1Omm. S. No. 1632. Ononis spin. 2 Z'!, Medic. carst., Colutea arboresc. Q !, Coron. var. Q !, Peuced. cerv., Dipsac. silv., Cirs. lanceol., C. erioph., Card. erisp., C. acanth., C. nut., Onopord. Acanth., Carl. vulg., Centaur. Jac., C. aren., C. Fisch., C. ruthen., Campan. carpath., Ball. nigr. !. M. lefeburei Lep. Echium vulg., Stach. recta, St. ital., Marrub. candidiss,., Teucr. Cham. M. ligniseca K. Malva silv., Cirs. pal., Onopord. Acanth., Centaur. Scab., Stach. pal. M.manicata Gir. S.No 1414. Coron. Emer., Salv. Bertol., Rosmar. off., Ajug. genev. M. maritima K. 83-9 mm. Lupin. lut. 9 !, L. angustif. Ononis spin. @ J'!, .Trif. arv. g' !, Lotus corn. @ 9’ !, Hedys. coron., Vicia Cracca 9 !, Pisum sat. 5’ !, Lathyr. prat. Z!, L. silvest. @ !, L. latif., Phaseolus vulg. 9 ?!, Rubus caes., Sedum refl., Dipsac. silv., Knaut. arv., Cirs. lanceol., C. pal., Centaur. Cyan., C. rhen., Leont. aut., Campan. rot., Jas. mont., Anchusa off., Lycops. arv. Echium vulg., Linpar. vulg. 5’ !, Thym. Serp., Marrub. candidiss. M. melanopyga Costa. Centaur. Jac., C. Scab., C. rhen., Melamp. nemor. M. muraria Retz. S.No. 1415. Malva silv., Spart. junc., Doryen. hirs., Trif, rep. !, T. nigrese., Lotus corn., Astrag. Onobr., Coron. var., Hippocrep. com., Helichrys. ang., Anchusa panie., Salv. Bertol,, Thym. Cham., T. dalm., Stach. recta, St. ital., St. germ., Marrub. candidiss., Ajug. genev., Salix sp. M. nigriventris Scheck. = M. ursula Gerst. Trif. alp. !, T. rub. M. oetosignata Nyl. Centaur. rhen., Asparag. off. M. pacifica Pz. = M. rotundata F. Res. odor., Cirs. pal. M. pilicrus Mor. Centaur. aren. 1631. a Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 633 M. pyrenaica Lep. S. No. 1416. Trif. prat., Lotus corn., Hippocrep. com., Campan., persic. . M. pyrina Lep.=M. lagopodaL. S.No. 1620. Medic. sat. !, Lotuscorn. $ J'!, Pisum sat. 2 J'!. M. sericans Fonsc. Marrub. vulg. !, M. candidiss., Teuer. Pol. M. versicolor Smith. Genista tinct. !, Ononis spin. 9 !, Lotus corn. !, Vicia Cracca 9 !, V. pisiform. 2 !, Lathyrus prat. !, Epil. angust., Card. acanth. . M. willughbiella K. Malva silv., Dietamn. alb., Genista tinet. @ !, Medic. sat. /' !, Trif. rep. !, T. prat. !, Lotus corn. © j' !, Astrag. glyeyph. /'!, Onobr. vieüf,, Vieia Cracca © !, V. onobrych., V. unijuga, Lathyr. prat. © !, Glyeine chin. 5° !, Lonie. tatar., Knaut. arv., Card. acanth., Hierac. umbell., Campan. rot., Echium vulg., Lithosp. off., Lavand. off., Stach. lanata, Brun. vulg. !, Teuer. Scorod.!. . M. sp. Cytis. nigric., Vicia sep., Polemon. .coerul., Salv. prat. . Melecta armata Pz. = M. punctata K. S. No. 1640. Sisymbr. austriac., Tarax. off., Syring. vulg., Pulm. sacch., Veron. Cham., Lavand. off., Thym. Cham. forma pannon., Nepeta Muss. 9 !, Glech. hed. 5'!, Lam. alb. 2 !, L. purp. © 5 !, L. amplexic. !, Ajug. rept., Hyac. orient. M. funeraria Smith. Thym. Cham., T. dalm., Teuer. Cham. M. luetuosa Scop. 9 11 mm. Acer Pseudoplat., Colutea arboresc., Astrag. Onobr., Potent. Anser., Lythr. Sal. !, Cirs. olerac., Anchus. off., Lycops. arv., Echium vulg., Lycium barb., Veron. Cham., Salv. prat. ? !, Thym. dalm., Ajug. rept. !, Teuer. Cham. !, Scilla marit., Hyac. orient. M. punctata K. = M. armata Pz. S.No.1637. Glech.hed. 2 j'!, Lam. alb. !. . Melitta dimidiata Mor. Trif. prat. !, Onobr. viciif. . M. haemorrhoidalis F. S. No. 1421. Camp. rot., C. rapunculoides, C. Trach., Thym. Serp. M. haemorrhoidalis F. v. nigra Friese. Lythr. Sal. M. leporina Pz. S.No. 1422 u. 1424. Medic. sat. !, Trif.rep. 2 J'!, T. prat. 9 !, T.arv. © Z !, Lotus corn. j'!, Knaut. arv., Tanac. vulg., Leont. aut., Hierac. umbell. . M. melanura Nyl. S. No. 1423. Helianth. vulg., Lythr. Sal., Euphras. Odont. Meliturga elavicornisLatr. Trif. rep.!, Lotus corn. !, Onobr. viciif !, Salv. silv.! . Nomada alboguitata H.-Sch. Prunus Cer., Hierac. Pilos., Ajug. rept., Salix alba, S. fragil., S. rep. . N. alboguttata H.-Sch. var. pallescens H.-Sch. Sinap. arv., Salix ein. S. Capr., 8. aurit. . N. alternata K. = H. marshamella K. Ranunc. Fie., Brass. Rapa, Stell. med., Acer Pseudoplat., Genista angl., Prunus avium, P. spin., Ribes Gross., Tarax. off., Salix alba, S. fragil., S. vimin. N. armata H.-Sch. Knaut. arv. . N. bifida Ths. / 2 mm. Ranunc. Fic., Brass. Rapa, B. Nap., Stell. Holost., Acer Pseudoplat., Potent. verna, Ribes Gross., 'Tussil. Farf., Tarax. off., Hierac. Pilos., Vacc, Myrt., Salix alba, S. fragil., S. vimin. . N. borealis Zett. Ranunc. Fic., Ribes rubr., R. aureum, Tussil. Farf., Tarax. off., Vacc. Myrt., S. alba, S. fragil. . N. braunsiana Schmiedekn. Thym. dalm. . N.brevicornis Mocs. Scab. Columb., Senec. Jacob., Hypoch. radic., Jas. mont., Call. vulg. . N. chrysopyga Mor. Sisymbr. orient. . N. coreyrea Schmiedekn. Veron. Cham. . N. fabrieciana L. S. No. 1666. Rubus frutic., Potent. arg., Ribes Gross., Knaut. arv., Tussil. Farf., Senec. Jacob., Leont. aut., Tarax. off., Hierac. Pilos., Jas. mont.. Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., Gagea spath., Muscari racemos, . N. fabriciana L.v.nigrita Schck. S.No. 1676. Prunus Cer., Cirs. arv., Jas. mont. 634 Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 1659. N. femoralis Mor. Thym. dalm. 1660. N. ferruginata (K.) L. Medic. falc., Sedum acre, Heracl. Sphond., Ebul. humil., Senec. Jacob., Hierac. Pilos., Vace. uligin. 1661. N. flavoguttata K. Stell. Holost., Potent. rept., Bellis per., Tarax. off., Crep. vir., Hierac. Pilos., Jas. mont., Veron. Cham Thym. Cham., Salix sp. 1662. N. flavoguttata K. var. höppneri Alfken. Tussil. Farf., Bellis per. 1663. N. fucata Pz. 8. No. 1694. Ranunc. Fic., Medie. fale., Senec. Jacob., Tarax. off., S. alba, 8. fragil. 1664. N. furva Pz. S. No. 1674. Achill. Millef., Senec. Jacob., (Campan. rot., Lam. mac., Salix cin., S. Capr., S. aurit. 1665. N. fuscicornis Nyl. Leont. aut., Hypoch. radie., Crepis vir., Jas. mont. 1666. N. germanica Pz. = N. fabriciana L. S.No. 1657. Veron. Cham., Thym. Serp. 1667. N. guttulata Schek. Geran. sanguin., Anthr. silv., Veron. Cham., Salix sp. 1668. N. jacobaeae Pz. Lotus corn. @ +, Potent. silv., Epil. angust., Knaut. arv., Suce. prat., Scab. suav., Senec. Jacob., S. erucif., Cirs. arv., Centaur. rhen., Jas. mont., Call. vulg., Origan. vulg., Galeops. Ladan. 2 ?!. 1669. N. imperialis Schmiedekn. Salv. Bertol., Thym. Cham. 1670. N. lateralis Pz. = N. xanthosticta K. S. No. 1696. Cardam. prat., Malva silv., Hyper. perfor., Rubus frutie., Dauc. Car., Echium vulg., Euphras. off., Salix ein., 8. Capr., S. aurit. | 1671. N. lathburiana K. Tarax. off., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. alba, 8. fragil. 1672. N. lineola Pz. S.No. 1688. 6 mm. Ranunce. Fic., Cardam. prat., Sisymbr. austriac., Brass. Rapa, B. Nap., Hyper. perfor., Lathyrus latif., Prunus spin., Rubus frutic., Crat. Oxyac., Ribes Gross., Libanot. mont., Knaut. arv., Bellis per., Senec. Jacob., Cirs. arv,, Tarax. off., Jas. mont., Vacc. Myrt., Salix cin., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil. h 1673. N. lineola Pz. v. subcornuta K. Rosmar. off. 1674. N. minuta F. = N. furva Pz. S. No. 1664. Salix cin. 8. Capr. 8. aurit. 1675. N. mutabilis Mor. Rubus frutic. 1676. N.nigrita Schek.=N. fabricianal.var. nigrita Scheck. S.N0.1658. Jas. mont. 1677. N. nobilis H.-Sch. Res, lutea, Doryen. herbac., Anchusa off., Origan. vulg. 1678. N. obscura Zett. Salix spec. 1679. N. obtusifrons Nyl. Potent. silv., Heracl. Sphond., Jas. mont., Call. vulg. 1680. N. ochrostoma K. Doryen. herbac., Lotus corn. #, Rubus frutie., R. Jd., Liban. mont., Hierac. Pilos., Veron. Cham., Ajug. rept. 1681. N. ochrostomaK. v. hillana K. Ribes Gross. 1682. N. rhenana Mor. S. No. 1687. Prunus Cer., Tanac. vulg., Senec. ‚Jacob. 1683. N. roberjeotiana Pz. Trif. mont.!, Rubus frutic., Epil. angust., Eryng. camp., Succ. prat., Scab. suav., Achill. Millef., Senec. Jacob., S. erueif., Cirs. arv., Jas. mont., Call. vulg. 1684. N. ruficornis L. Ranune. Fic., Brass. Rapa, B. Nap., Alyss. mont., Stellar. Holost., Acer Pseudoplat., Trif. mont. !, Lotus corn. !, Rubus frutie., Fragaria vesca, Potent. Anser., P. verna, Spir. sorbif., S salieif., S. ulmif., Crat. Oxyac., Sorbus aue., Ribes Gross., Inula hir., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. vulg., Senec. Jacob., 8. erucif., Tarax. off., Hierac. Pilos., Jas. mont. Vacc. uligin., Thym. dalm., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil. 1685. N. ruficornis L. v. flava Pz. Ribes Gross., Vacc. Myrt. 1686. N. ruficornis L. v. signata Jur. Fragaria vesca, Crat. Oxyac., Sorbus auc., Valerian. olit., Tarax. off., Salix ein., S. Capr., 8. aurit. 16587. N. rufipes Scheck. = N: rhenana Mor. S. No. 1682. Jas. mont. 1688. N. sexeineta K. = N. lineola Pz. S, No. 1672. Vacc. uligin. | 1689. N. sexfasciata Pz. 5 8 mm. Sarotlı. scop., Fragaria vesca, Senec. Jacob., S, erucif., Anchusa ofl., Echium vulg., Thym. dalm., Rosmar. off,, Orchis latif. , 1704. 1705. 1706. en, Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 635 N. similis Mor. Rubus frutic., Jas. mont. . N. solidaginis. Pz. Medie. fale., Potent. silv., Suce. prat., Scab. suav., Solidag. Vir, aur., Achill. Millef., Senec. Jacob., S. erucif., Cirs. arv., Leont. aut., Jas. mont., Call. vulg., Eric. tetr. . N. suceineta Pz. 6'/„—7 mm. Cardam. prat., Brass. oler., B. Rapa, Acer Pseudo- plat., Genista angl., Trif. minus, Prunus spin., Potent. rept., Crat. Oxyac., Ribes Gross., Herael. Sphond., Tarax. off., Vace. Myrt., V. uligin., Ligustr. vulg., Rosmar. off., Salıx cin., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., S. rep. . N. trispinosa Schmiedekn. = N. melanostoma Thoms. Tarax. off., Salix sp. N. varia Pz. =N. fucata Pz. S. No. 1663. Senec. Jacob., Tarax. off., Sonchus arv., Jas. mont., Glech. hed. Weibl. Blin. !. . N. verna Mocs. Muscari racemos. . N. xanthostieta K. 8. No. 1670. an Fie., Brass. Rapa, Prunus spin., Potent. rept., Ribes Gross., Tarax. off., Echium vulg., S. alba, 8. fragil. . N. zonata Pz. Achill. Millef., A. Ptarm., Senec. Jacob., S. erucif., Tarax. off., Salix sp. . N. sp. Coryd. cava +, Valerian. olit. . Nomia diversipes Latr. Res. lutea, Linum grandifl., Paliur. acul., Doryen. herbac., Melilot. altiss. !, Thym. Serp. N. femoralis Pall. ÖOnobr. aren., Eryng. camp., Anchusa off., Thym. Serp. . Nomioides pulchella Schek. = Halictus pulchellus Scheck. S. No. 1571. Jas. mont., Stach. recta. Osmia acuticornis Duf. et Perr. = O0. dentiventris Mor. = O. hispanica Schmiedekn. Viola odor., Hippocrep. com., Rubus frutic. . OÖ. adunca Panz. 10 mm. Geran. Robert., Lotus corn. 2 j!, Vieia Cracca 9 !, Lythr. Sal. /y !, Silyb. Marian., Cichor. Int., Campan. glom., Cynogloss. off., Anchusa off., Echium vulg., Lavand. off., Salv. prat. 5/'!, S. vertieill. /'!, Nepeta nuda, N. Muss. © !, Lam. purp. /' /, Ball. nigr. 2 Z !, Gladiol. comm. O. aenea L.=0O. caerulescens L. S.No. 1713. 9—10 mm, Ranunc. acer, R.rep., R. bulb., Malva silv., Geran. rubell., Lupinus polyph., Ononis spin. © !, Medie. sat. © !, Trif. prat. 2 !, Lotus com. © dj !, Coron. var. 9 !, Onobr. viciif., ©. aureus, Vieia onobrychoides, Glyeine chin. 2 !, Knaut. arv., Card. acanth., Centaur. Scab., Tarax. off., Crep. palud., Hierac. Pilos.,, Symphyt. off., Echium vulg., Lithosp. purp.-coer., Linar. vulg. 2 !, Veron. Cham., Lavand. off., Salv. prat.Q I, 8. of. 9 J'!, S. verticill. 2 !, Nepet. Cat. @ !, N. Muss. 2 !, Glech. hed. 2 !, Lam. mac., L. gargan., L. „ Phlom. armen., Ball. nigr., 2 !, Scutell. albida, Ajug. rept. !, Scilla marit. 0. Ancusinie Zett. Lotus corn. } OÖ. anthrenoides Spin. Malva silv., Doryen. herbac., Lotus corn. !, Hippocrep. corn., Lam. purp. !, Ajug. genev. !, Teucr. mont. !. . O. aurulenta Pz. 8-9 mm. Coryd. lutea, Malva silv., Onon. spin. 9 !, Medic. falc., Trif. prat. !, Lotus son, Oxytrop. pil. 2 !, Astrag. Onobr., Hippocrep. com., Onobr. viciif., Viein sep. !, Prunus avium, P. spin., Rubus caes., Potent. verna, Ribes aureum, Card. a Onopord. Acanth., Tarax. off, Echium vulg., Salv. Bertol., Origan. vulg., Thym. Cham., Glech. hed. 2 5 !, Lam. purp. !, Ball. nigr. 2 !, Ajug. rept. !, Teuer. Scorod., Scilla marit. . O.bicolor Schrk.= (0. fusca Chr. S.No. 1728. 8mm. Pulsat. prat. !, Anem. nem., Ranunce. lanugin., Brass. Rapa, B.Nap., Viola odor., V.can. 9 !, Polyg. Chamaeb., Lotus corn. © !, Geum riv., Fragaria vesca, Potent. verna, P. cinerea, P. opaca, Erica carn., Echium vulg., Ajug. rept., Salix sp., Orchis latif. !, Croc. vern., Secilla marit. . 0. bieornis L. = O. rufa L. S.No. 1752. Persica vulg., Prunus Cer., Crat. Oxyae., Ribes sanguin., R. Gross,, Lam. alb. 2 !, L. purp. !, Ajuga rept. !, Salix Capr. 636 1710. 1211; 1712. 1713. 1714. 1715. 1716. 17317. 22198, 1719. 1720. 1721. 1722. 1723. 1724. 1725. 1726. 1727. 1728. 1729. 1730. 1731. 1732. 1733. 1734. 1735. 1736. 1737. 1738. 1739. 1740. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. O. bidentata Mor. Centaur. Biberst., C. solstit. O. bisulca Gerst. Sisymbr. orient. 0. caementaria Gerst. = OÖ. spinolae Scheck. S.No. 1756. Anchus. off, Echium vulg., Salv. off, d' !; 8. vertieill. 2 !, Pinguiec. vulg. J !. O. caerulescensL. = O. aenea L. 5!/rmm. S.No. 1704. Ranunce. acer, R. rep., R. bulb., Sisymbr. austriac., Malva silv., Geran. Robert., Trif. prat. 5 +, Fragaria vesca, Tarax. off., Crep. bien., Anchusa off., Glech. hed. 2 Z’ !, Lam. alb. !, L. purp. !, Stach. silv. !, Ajug. rept., A. genev. O. campanularis Mor. Hippocrep. com. O. cephalotes Mor. Paliur. acul. OÖ cerinthidis Mor. Cerinthe ma). O. elaviventris Thons. = OÖ. leucomelaena K. Melilot. altiss. !, M. off. !, Trif. prat. f +, Lotus corn. 9 !, Inula Hel., Centaur. Cyan., Hierac. Pilos., Campan. rot., Echium vulg. OÖ. confusa Mor. Cirs. spinosiss., Card. acanth. OÖ. cornuta Latr. 3-9 mm. Coryd. lutea, Viola odor. @ !, Polyg. Chamaebh., Astragal. Onobr., Amygd. comm., Persica vulg., Prunus dom., P. avium, P. Cer., Glech. hed. !, Salix alba, Scilla sibir., Hyac. orient. O. corticalis Gerst.=O. nigriventris Zett. S.No. 1744. Vacc. Myrt., Glech. hed. !. OÖ. cerenulata Mor. Doryen. herbac. OÖ. dalmatica Mor. Echium vulg. OÖ. difformis P&r. S. No. 1746. Lotus corn. OÖ. dives Mocs. Üentaur. Biberst., C. solstit. Ö.emarginataLep.S.No.1743. Acer Pseudoplat., Anchusa off., Ajug. rep., A.genev. OÖ. fuciformis Latr. Lotus corn. © !, Lam. alb. OÖ. fulviventris Pz. Sisymbr. austriac., S. orient., Geran. prat., Uytis. sagitt., Hippocrep. com., Onobr. viciif,, Sedum acre, Valer. asarif.,, Knaut. arv., Doronic. Pardal., D. austriac., Senec. Doronie, Cirs. arv., C. heteroph., Silyb. Marian., Card. crisp., C. acanth., ©. Person., C. nut., C. pyenoceph., Onopord. Acanth., Jurin. moll., Rhapont pulch., Centaur. mont., C. dealb., C. Fisch., C. ochrol., C. Salonit., Tragop. floccos., Scorzon. hisp. var. glastif., S. parvifl., Achyroph. macul., Mulged. alpin., Crep. bien., C. mont., ©. suceisifol., Hierac. vulgat., H. muror., H. echioid., H. Retzii, Borago off., Lavand. off., Marrub. candidiss., Ball.nigr. 2 !. Ajug. rept.!, Camassia Fraseri. 0. fuseu Chr. = O. bicolor Schrk. S. No. 1708. 8 mm. Geran. pyren., Saroth. scop. +, Prunus avium, Rubus frutic., Potent. verna, Tarax. off., Vinca min., Pulm. off., Echium vulg., Glech. hed. !, Ajug. rept. !, Daphne Mez., Orchis latif. !, Scilla marit. OÖ. gallarum Spin. Trif. nigresc., Hippocrep. com. OÖ. giraudi Schmiedekn. Hippocrep. com. OÖ. grandis Mor. Melitot. albus !. OÖ. insularis Schmiedekn. Echium vulg., Hippocrep. com. Die auf letzterer Pflanze gefundene Osmia ist OÖ. jheringi Ducke (teste Ducke). OÖ. latreillei Spin. Lotus corn. OÖ. lepeletieri P&r. Lotus corn., Hippocrep. com., Echium vulg. O. leucomelaena (K.) Schmiedekn.=O.parvulaDuf.etPerr. 2'/;;mm. Linum austr., Lotus corn., Hippocrepis com., Rosa pomif., Rubus frutie., Aruncus silv., Heracl. Sphond., Achill. Millef., A. Ptarm., Leont. hast., Pier. hierac., Campan. pat., Echium vulg., Linar. vulg. !. OÖ. ligurica Mor. Lotus corn. OÖ. longiceps Mor. Hippocrep. com. OÖ. macroglossa Gerst. Onosma stell. OÖ. maritima Friese. Brass. oler., Viola can., Lotus corn., @ J' !, Phaseolus vulg. © !, Potent. Anser., Salix rep. 1741. 1742. 1743. 1744. 1745. 1746. 1747. 1748, 1749. 1750. 1751. 1752. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten 637 O. montivaga Mor. = O. mitis Nyl. Anthem. arv., Teuer. mont. O0. morawitzi Gerst. = ©. loti Mor. Lotus corn., Astrag. alp. O. mustelina Gerst. = OÖ. emarginata J,ep. S. No, 1725. Anchus. off. O. nigriventris Zett. S. No. 1720. Lotus corn. !, Vace. Myrt., V. Vit. id., Rhodod. hirs., Glech. hed. !. OÖ. notata F. Anchusa_off,, Echium vulg. O. pallicornis Friese = O. difformis P6&r. (teste Ducke). 8. No. 1723. Hippocrep. com., Salv. Bertol. OÖ. panzeri Mor. Sisymbr. orient. OÖ. papaveris Latr. Papaver Rhoeas, Centaur. Cyan., ©. Fisch., Campan. glom., Conv. arv., Thym. Cham. OÖ. pilicornis Smith. Viola odor., Lotus corn. 2 !, Pulm. off. O. platycera Gersi. = O. villosa Scheck. S. No. 1764. Genista tinet. !. OÖ. rubicola Friese. Hippocrep. com., Onobr. viciif. OÖ. rufaL.=0,bicornis L. 7—9 mm. S. No. 1709. Clemat. recta, Hepat. triloba, Pulsat. vulg.!, Ranunce. acer, R. rep., R. bulb., R. Fic., Caltha pal., Epimed pinnat., Papav., nudicaule, P. Burseri, Dielytra spectab. +, Arab. alb., A. deltoid., Cardam, prat., Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Iber. amara, Viola odor. @ Z!, V. can. J!, V. trie. arv. /, Coron. fl. cuc., Stell. med., @eran. prat., G. Robert., Medic. sat. @ !, Lotus corn. @ „’ !, Astrag. glycyph. © !, Hedys. obsc., Onobr. vieiif., Vicia sep. @ ! und +, V. Faba 2 !, V. unijuga, Lathyr. niger 9 !, L. varieg., L. vernus v. flaccidus, Glyeine chin. 2 !, Persica vulg., Prunus Armen., P. dom., P. avium, P. Cer., P. spin., Rosa can., Spir. sorbif., S. salieif., 8. ulmif., Crat. Oxyac., Pirus Malus, Philad. coron., Ribes aureum, R. sanguin., R. Gross., Bergenia subeil., Weigel. ros. © !, Valer. Phu, Bellis per., Centaur. Scab., Tarax. off., Mulged. alpin., Crep. palud., Vacc. Myrt., V. uligin., Syring. vulg., S. pers., Vinca min., Phacel. tanacetif,, Polemon. coerul., Omphalod. vern., Borago off., Anchusa off., A. ochrol., Pulm. off., P. angustif., P. angustif. x off., P. sacch., Cerinthe min., Echium vulg., Caryolopha semperv., Myosot. silv., M. alpestr., Antirrh. maj., Pentstom. pubese., P. ovat., P. procer., Veron. opaca, Lavand. off., Salv. prat. © !, S. off., © !, Rosmar. off., Nepeta Muss. © !, N. melissif., Glech. hed. 2 Z'!, Lam. mac. forma hirs. 9 !, L. purp. Z'!, L. flexuos., Stach. silv. 9 !, Ball. nigr. 2 !, Ajug. rept. !, Prim. elat. /', Daphne Mez., Salix ein., S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., S. rep., Orchis Morio !, Gladiol. comm., Iris Pseudac. +, Narc. Pseud.-Nare. !, Seilla sibir., Hyaec. orient., Muscari neglect., M. racemos., Asparag. off. . O. rufohirta Latr. Malva silv., Hippocrep. com., Onobr. viciif., Tarax. off., Sonchus asp., Salvia Bertol., Thym. dalm., Ajug. rept. . OÖ. seutellaris Mor. Thym. Cham. . ©. solskyi Mor. = OÖ. leaiana K. j 6'/. mm. Sisymbr. orient., Geran. Robert., Hippocrep. com., Vicia angustif. 2 !, Cirs. arv., C. olerae., Card. nut., Onopord. Acanth., Centaur. rhen., Leont. aut,, Hypoch, radic., Tarax. off., Crep. bien., C. vir., Hierac. Pilos., Echium vulg., Glech. hed. !, Lam. purp. OÖ. spinolae Schek. = 0. caementaria Gerst. S. No. 1712. Trif. arv. S!, Astrag. Onobr., Card. pyenoceph., Anchusa off., Echium vulg. . OÖ. spinulosa K. 5 mm. ÖOnonis rep., Onobr. vieciif, Knaut. arv., Inula hir., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinct., Senec. Jacob., Centaur. Jac., C. Scab., C. Biberst., C. solstit., Ciehor. Int., Pier. hierae., Sonchus arv., Crepis bien., C. tector. . OÖ. tergestensis Ducke. Hippocrep. com., Onobr. vieiif. . OÖ. tiflensis Mor. Lotus corn., Hippocrep. com., Onobr. viciif. . O.tridentata Duf. et Perr. Trif. rep. !, T. nigrese. !, Lotus corn. !, Hippo- erep. com. !, Echium vulg. 638 1761. 1762. 1763. 1764. 1769. 1766. 1767. 1768. 1769. 1770. 1771. 1772. 1773. 1774. 1775. 1776. UNR 1778. 217.19. 1780. 1781. 1782. 1783. 1784. 1785. 1786. 1787. 1788. 1789. 1790, 1791. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. O. uncinata Gerst. Viola odor., Genista angl. !, Hippocrep. com., Rubus frutie., Vacc. Myrt., Pulm. off., Glech. hed. !, Ajug. rept. +. OÖ. versicolor Latr. dGeran. dissect., G. molle, Trif. nigresc., Lotus corn., Onobr. viciif., Potent. cinerea, P. opaca, Sedum acre, Thym, dalm., Ajug. geuev. O. vidua Gerst. Thym. Cham. O. villosa Scheck. S. No. 1750. Card. deflor., Pier. hierac. O. vulpecula Gerst. Lotus corn., Vacc. Myrt. O. xanthomelaena K. = OÖ. fuciformis Latr. S. No. 1726. Hippocrep. com., Glech. hed. !, Lam. alb. O. sp. Melilot. altiss. !, Vicia sep. +, Cynogloss. off., Solan. Dule., Thym. Serp. Panurgus ater Latr.=P. banksianusK. S.No. 1769. Hypoch. radic., Armer. vulg. P.banksianus K. 3 mm. S. No. 1768. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Cichor. Int., Leont. aut., Pier. hierac.,, Hypoch. radic., Sonchus arv., Crep. bien., C. vir., Hierac. Pilos., H. muror., H. umb., Conv. arv. P. calcaratus Scop. = P. lobatus Pz. S. No. 1771. 3 mm. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb. Erysim. cheiranthoid., Oenoth. bien. 2 g' !, Inul. brit., Seneec. visc., Thrine. hirt., Leont. aut., L. hast., Pier. hierac., Hypoch. radie., Sonchus arv., Crepis bien., C. vir., Hierac. Pilos., H. vulgat., H. muror., H. umbell., H. brevifol. P. lobatus Pz. = P. calcaratus Scop. S. No. 1770. Armer. vulg. P. sp. Pier. hierac., Scorzon. humil., Hypoch. radic., Lactuca mural., Crep. vir., Hierac. Pilos., H. umbell. Pasites maculatus Jur. Thym. Serp., Ajug. chamaep. P. minutus Mocs. Centaur. Biberst. Podalirius acervorum L. = Anthophora acervorum L. = A. pilipes F. 9 14, g 15 mm. 8. No. 1191 u. 1199. Ranunc. Ficar., Corydal. lut., Cheiranth. Cheiri, Brass. Rapa, B. Nap., Sinap. arv., Raphan. sat., Viola odor., V. can., V.. trie. vulg., Stell. med., Cytis. hirs., Rubus spectab., Pirus Malus., Tarax. off., Vinca min., V. maj., Anchusa off., Pulm. off., Rosmar. off., Glech. hed. 2 5, Lam. alb. !, L. mac. !, L. purp. !, Ajug. rept. !, A. genev., Prim. elat. !, Salix Capr., 8. alba, S. fragil., Croc. vern., C. varieg., Leucoj. aest., Scilla sibir., Hyaec. orient. P, aestwalis Pz. = P. retusus L. S. No. 1192, 1195, 1201 u. 1793. Anchusa off.. Lycium barb., Ball. nigr. !. P. albigenus Lep. Anchusa off. P.bimaculatus Pz.S.No. 1842 u. 1843. Trif. arv. 2 '!, Lotuscorn., Centaur. Biberst., C. valesiaca, ©. amar., Jas. mont., Eric. Tetr.,Echium vulg.. Thym.Serp.,Galeops.Ladan.!. P. borealis Mor. Trif. prat. 2 Z'!, T. med., Vieia Cracca 2 !, Salv. silv. @ ZJ'!, Galeops. Tetr. J' !, Stach. silv. 2 Z[!, St. pal. 2 Z!, Brun. vulg.. 2 JS, Teuer. Scorod. Q g'!. P. crassipes Lep. Echium vulg. P. crinipes Sm. Cheiranth. Cheiri, Vinca maj., Borago off., Anchusa off., Salv. clandest., S. Bertol., Rosmar. off., Lam. mac., Ajug. genev. P. dufourii Lep. Salv. prat. !, S. Bertol. P. femoratus Oliv. S. No. 1193. Echium vulg. P. fulvitarsus Brulle. 8. No. 1198. Trif. prat. 2 !, Astrag. Onobr. !. P. furcatusPz. 5' 12mm. 8. No. 1194. Malva silv., Epil. angust., Jas. mont., Stach. silv. 2 J’!, St.pal. @ J’!, Ball. nigr. 2 Z’!, Brun.vulg. 2 Z' !, Teuer. Scorod. @ J!. P. magnilabris Fedtsch. Anchusa of. P. nigrocinctus Lep. Cheiranth. Cheiri, Raphan. sat. P. parietinus F. S. No. 1197. Trif. prat. @ J' !, Astrag. Onobr., Symphoric. racem. 9 !, Scab. Columb., Symph. asperr., Glech. hed., Ajug. rept. P. pubescens F. = P. flabellifera F. Anchusa off., Ball. nigr. 2 A!. P. quadrifasciatus Vill. S.No.1196. Anchusa off., Echium vulg., Ball. nigr. @ J'!. P. quadrifasciatus Vill. var. garrulus Rossi. Teuer. flavum. \ ; | 1792. 1792. 179. 1795. 17%. 1797. 1798. 1799. 1800. 1801. 1802. 1803. 1804. 1805. 1806. 1807. 1808. 1809. a er N in ur, Sn “ ; 5 Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 639 P. raddei Mor. Echium vulg., Salv. Selar. P. retusus L. 9 15—18, 5 15—20 mm. S. No. 1192, 1195, 1201 u. 1776. Brass. oler., B. Rapa, B. Nap., Trif. prat. 2 5 !, Astrag. Onobr., Vicia villosa !, V.sep., Veron. Cham., Pedic. silv., Glech. hed. © f !, Lam. purp.!, Galeops. Tetr. 2 j'!, G. ochr. & !, Stach. silv.!, Ball. nigr. !, Brun. vulg. ! Ajug. rept. !, Teuer. Scorod. !, T. Cham. !, Salix sp. P. retusus L. v. meridionalis P&r. Cheiranth. Cheiri, Raphan. sat., Doryc- nium hirs., Vicia villosa v. varia, Salv. off. !, 8. Bertol,, Thym. Cham., Ajug. genev., Croc. varieg. P., retusus L. v. obscurus Friese. Aesc. Hippocast. (!). P. salviae Mor. Anchusa off. P. siewersi Mor. Teuer. orient. P. tarsatus Spin. Cytis. hirs., Colutea arboresc.!, Coron. Emerus !, Vicia villosa +, V.varia!, Echium vulg,, Salv. Sclar., Thym. dalm.. Glech. hed. !, Ajug. genev. P. vulpinus Pz. = P. quadrimaculatus Pz. S. No. 1200. Onon. spin. 9 d' !, Lotus corn. 9 !, Jas. mont., Anchusa off., Echium vulg., Lyeium barb., Origan. vulg., Thym. Serp., Lam. alb. !, L. purp. © Z'!, Stach. silv. © J!, St. pal. 2 Z'!, Ball. nigr. 9 Z' !, Teuer. Scorod. @ Zj' !, Allium fallax. Prosopis alpina Mor. Sedum album. P. angustata Schenck. Allium rot. P. annularis Sm. = P. panzeri Först. Res. odor., Helianth. vulg., Pimpin. Saxifr., Anthr. silv. P. annulata L. = P. communis Nyl. S. No. 1809. Chaeroph. aur., Crep. rubra, Lam. purp. P. armillata Nyl. = P. hyalinata Sm. S. No. 1314. Gypsoph. panie., Hyper. perfor., Ulmar. pentap., Aruncus silv., Philad. coron., Sedum acre, S. album, Astrant. maj., Peuced. ruthen., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Anthr. Ceref., Chaeroph. tem., Chaeroph. bulb., Solidag. glab., Chrys. Leuc., Doronic. austriae., Senec. nemor., Leont. aut,, Lactuca vimin., Sonchus asp., Hierac. Pilos., H. boreale, Anchusa ochrol., Melamp. arv., Salv, vertieill. /' !, Polygon. Pers. P. bipunctata F. = P. signata Pz. S. No. 1824. Lepid. sat., Caps. bursa past., Res. luteola, R. lutea, Res. odor., Rubus frutic., Aruncus silv., Achill. Millef., Tanac. vulg., Anchusa panic., Euphorb. Esula. P. borealis Nyl. Potent. verna, Aruncus silv., Carum Carv. P. brevicornis Nyl. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., Gypsoph. panie., Potent. Anser., Sedum acre, Carum Carv., Angel. silv., Gal. boreal., Achill. Millef., Matrie. inod., Allium Cepa. P. clypearis Schenck. Ranunc, acer, R. rep., R. bulb., Nasturt. lippic., Res. lutea, Cist. monspel., Ruta graveol., Paliur. acul., Doryen. herbac., Potent. hirta, Ulmar. pentap., Arunc. silv., Sedum acre, Aegop. podagr., Peuced. pal., Orlaya grand., Anthr, silv. P. communis Nyl. 1—1'/mm. S. No. 1803. Hesper. off., Brass. Rapa, Lepid. sat., Bunias orient., Res. luteola, R. odor., Gypsoph. panic., G. fastig., Aren. graminif., Malach. aquat., Malva silv., Geran. pal., G. silvat. v. robust., G. iber. v. platypet., Rhus typhina, Rosa can., Rubus frutic., R. ld., Fragaria vesca, Potent. arg., P. verna, P. Mayeri var. Fenzlii, Ulmar. pentap., Arunc. silv., Spir. opulif., Petrosel, sat., Aegop. podagr., Carum Carv., Pimpin. Saxifr., Aethusa cynap., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Siler trilob., Anthr. Ceref., Chaeroph. tem., Asper. taur., Cephal. ural. var. cretac., Aster lanceol., Galatel. hyssopif., Diplopap. amygd., Solidag. glab., S. laterifl., S. livida, S. Kidel., Achill. Millef., Tanac. macroph., Chrys. Leue., Doronic. austriac., Echinops sphaeroc., Cirs. arv., Centaur. dealb., Leont. aut., Hypoch. radic., Hierac. Pilos., H. muror., Campan. rapunculoides, C. persie., C. carpath., ©. lactifl., Jas. mont., Conv. arv., Verbasc. nigr., Veron. spie., Salv. prat. +, S. off., Nepeta nuda, Physostegia virgin., Armer. vulg., Allium rot., A. Cepa. 640 1810. 1811. 1812. 1813. 1814. 1815. 1816. 1817. 1818. 1819. 1820. 1821. 1822. 1823. 1824. 1825. 1826. 1827. 1828. 1829. 1830. 1831. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. P. confusa Nyl. Nigella damasc., Sinap. arv., Res. odor., Rubus frutic., R. Id., Ulmar. pentap., Epil. angust., Aegop. podagr., Diplopap. amygd., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. corymb., Cirs. arv., Hypoch. radie., Campan. persic., Jas. mont., Echium vulg., Veron. mont., Allium Cepa. P. cornuta Smith. Achill. Millef. P. dilatata K. Res. odor., Malva silv., Rubus frutie., Suce. prat., Achill. Millef., Jas. mont., Asparag. off. P. genalis Thoms. = P. confusa Forst. Lepid. graminifol., Cist. monspel., Rubus caes., Jas. mont. P. hyalinata Smith. = P. armillata Nyl. 8. No. 1804. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Sinap. arv., Lepid. sat., Res. luteola, R. odor., Malach. aquat., Malva silv., Geran. prat., Rubus frutic., Potent. rept., Sedum acre, Aegop. podagr., Weigel. ros., Cirs. arv., Campan. rapunculoides, ©. Trachel., C. persic.. Jas. mont., Conv. arv., Echium vulg., Veron. mont., Globul. vulg. P. hyalinata Sm. var. corvina Först. Orlaya grand., Anthem. arv. P. hyalinata Sm. v. subquadrata Först. Paliur. acul., Conv. arv. P. masoni Saund. Achill. Millef. P. nigrita F. S. No. 1821. Res. odor., Rubus frutie., Aruncus silv., Achill. Millef., Tanac. vulg., Cichor. Int. P. obscurata Schck.=P. punctulatissima Smith. S.No. 1822. Aethusa Cynap., Allium rot. P. pietipes Nyl. Caps. bursa past., Res. lutea, R. odor., Malva silv., Paliur. acul., Rubus frutic., Aegop. podagr., Heracl. Sphond., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont., Call. vulg., Allium Cepa. P. propinqua Nyl. = P. nigrita F. S. No. 1818. Anthem. tinct., Crep. vir. P. punctulatissima Smith. 8. No. 1819. Heracl. Sphond., Card. acanth., Allium Cepa. P. rinki Gorski. Rubus frutic. P. signata I’z.=P. bipunctata F. S.No.1805. 1’/; mm. Clemat.recta, Thalictr. aquilegif.,, Res. lutea, Malva silv., Arunc. silv., Sedum album, Astrant. major, Aethusa Cyn., Knaut. arv., Matric. Cham., Verbasc. nigr., Polygon. Bist. P. sinuata Schenck. Ruta graveol., Rosa pomif., Petrosel. sat., Aethusa Cyn., Aneth. grav., Dauc. Car., Cirs. arv., Hierac. Pilos. P. trimaculata Schck. Heracl. Sphond. P. variegata F,. Cist. monspel., Paliurus acul., Dorycn. herbac., Rubus frutic., Sedum acre, Sium latif., Oenan. aquat., Dauc. Car., Orlaya grand., Toril. Anthr., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. corymb., Cirs. arv. Jas. mont. P. sp. Alyss. mont., Res. lutea, Tilia ulmif., Geran. sanguin., Agrim. odor., Scleranthus annuus, Astrant. maj. f. involucr., Pimpin. Saxifr., Oenan. fist., Angel. silv., Peuced. Cerv., P. ruthen., Gal. verum, Hypoch. radic., Hierac. bupleur., Beta marit., Euphorb. heliosc., Ornithog. pyren. Psithyrus barbutellus K., 2 12 mm. Acer Pseudoplat., Aesc. Pavia, Trif. rep. @ !, T. prat. 2 !, T.. med., Lotus corn., Philad. coron., Knaut. arv., K. silv., Suce. prat., Scab. Columb., Tanac. vulg., Cirs. olerac., Card. erisp., C. nut., Cen- taur. Jac., Leont. aut., L. hast., Tarax. off., Syring. vulg., Lycops. arv., Echium vulg., Veron. off., Alectorol. maj., Salv. off., Thym. Serp., Glech. hed. 2 !, Lam. alb. 2 !, Ajug. rept. !, Teucer., Scorod. !. P. barbutellus K. var. maxillosus Klg. Lotus corn. P. campestris Pz. 9 12 mm. Tvif. prat. 2 !, T. med., Onobr. viciif., Rubus fructie., Epil. angust., Lythr. Sal. * !, Sedum Teleph., Dipsac. silv., Knaut. arv., Suce. prat., Scab. Columb., Eupat. can., Solidag. Vir. aur., Helianth. an., Senec. Jacob., Cirs. lanceol., C, acaule. X olerac., C. serrulat., Card. nut., Lappa toment., Centaur. a En ln ae ih U nn nu. 1832, 1833. 1834. 1835. 1836, 1838. 1839, 1840. 1841. in te en u 1 ee Va. 1845, 1842, 1843, 184. 1846, Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 641 Jac., Leont. crisp., Tarax. office., Vace. Myrt., V. uligin., Call. vulg., Eric. tetr., Anchusa off., Lycops. arv., Echium vulg., Mentha aquat., Thym. Serp., Lam. purp. !, Brun. vulg. !, Teuer. Scorod. !, Iris sibir. P. campestris Pz. v. rossiellus K. Cephal. ural. P. globosus Eversm. Aconit. Nap., Vicia Cracca 5'!, Knaut. arvens., Solidag. Vir. aur., Cirs. spinosis. P. quadricolor Lep- 2 u. Z 9 mm. Trif. rep. j'!, Rubus frutic., Sedum album, Knaut. arv., Ärnica mont., Senec. nemor., Jacob., Cirs. arv., C. pal., Centaur. Jac., Tarax, offic., Jas. mont., Veron. mont., Origan. vulg., Thym. Serp., Polygon. vivip., Salix Capr., 8. nigric., S. glauca, S. lapp., S. phyllicif. P. quadricolor Lep. var. luctuosus Hoffer. Knaut. arv. P. rupestris F. 9 11—14 mm. Coryd. lutea, Cak. marit., Trif. prat. 9 !, T. alp., T. rub., Lotus corn., Onobr. viciif., Rubus Id., Angel. silv., Dipsae. silv., Cephal. ural. var. cretac., Knaut. arv., Succ. prat., Eupat. can., E. purp., Solidag. Vir. aur., Helianth. an., Helichrys. bract., Cirs. arv., C. lanceol., Card. crisp., C. nut., Onopord. Acanth., Carl. acaul., Centaur. Jac., C. Scab., C. rhen., C. orient., C. rigidif., Leont. aut., Tarax. off., Crep. bien., Hierac. umb., Campan. rot., Jas. mont., Vacc. uligin., Call. vulg., Anchus. off., Lycops. arv., Echium vulg., Melamp. nemor., Glech. hed. © !, Ball. nigr. © !, Leont. lanat., Teucr. Cham., T. canum. . P. vestalis Fourer. 12mm. Cak. marit., Viola can., V.trie: vulg. 2 !, Coron. fl. cuc., Alth. ficif., Aesc. Pavia, Cytis. Lab. !, Trif. rep. /' !, T. prat. 9 !, Vieia Cracca 5'!, Rubus frutic., Crat. Oxyac., Epil. angust., Lythr. Sal. * !, Angel. silv., Symphoric. racem. vy' !, Dipsac. silv., Knaut. arv., Succ. prat., Eupat. can., E. purp., Vernon. fascic., V. praeal., Solidag. Vir. aur., Silph. trifol., Inul. brit., Helian. atrorub., Senec. nemor., S. macroph., Cirs. arv., C. lanceol., C. pal., ©. olerac., C. olerac. var. amar., C. olerac. X acaule, C. serrul., Card. crisp., Centaur. phryg., C. Scab., C. orient., C. stereoph., Leont. aut., Tarax. off, Hierac. hirsut., Vacc. Myrt., V. uligin., Syring. vulg., Vinca min., Gent. pneum., Lycops. arv., Echium vulg., Veron. off., Melamp. nemor., Mentha silv., Salv. glutin., S. vertieill., Monarda fistul., M. f. forma mollis, forma purpur., Origan. vulg., Thym. Serp., Calam. Nepeta, Nepeta maer. 5 !, N. lophanta, Glech. hed. 2 !, Lophanth. rug., Lam. alb. @ !, Stach. pal. !, St. germ. !, Teucr. Scorod. !, T. canum., Polygon. vivip., Salix cin., S. Capr., 8. aurit., S. alba, S. fragil., S. rep., S. nigric., S. glauca, S. lapp., S. phyllicif., Iris Pseudae. !. Rophites canus Ev. Malva Alcea, Medic. sat. /'!, M. falc., Trif. prat. Q J!, Lotus com. 9 d ?!. R. caucasicus Mor. Beton. grandifl. R. halietula Nyl. = Dufourea halictula Nyl. S. No. 1472. Jas. mont. R. quinquespinosus Spin. Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. tinet., Centaur, nigr., Campan. pat., Echium vulg., Galeops. ochr. +, Beton. off. !, Ball. nigr. 2 Z!. Saropoda bimaculata Pz. = Podalirius bimaculatus Pz., 9 mm. S.No,1778 u. 1843. Hyper. perfor., Trif. arv. / !, Onopord. Acanth., Centaur. Jac.,C. Cyan., Call. vulg., Echium vulg., Salv. verticill. /'!, Origan. vulg., Thym. Serp., Stach.pal. 9 J'!, Beton. off. 2 / !, Marrub. vulg. 5’ !, Ball. nigr. !, Teuer. Scorod. !, T. Scord. S. rotundata Pz. = Podalirius bimaculatus Pz. S. No, 1778 u. 1842. Vicia angustif. !, Lythr. Sal. 2 5 *!, er rhen., Jas. monb; Anchusa off., Echium valg. „ Thym. Serp., Ball. RN Sphecodes affinis Hags. Matric. ai S, eirsiö Verh.= 8. fuseipennis Germ. S. No. 1847. Achill. Millef., Cirs. arv. S.ephippiusL. S.No. 1849. Teesdal. nudicaul., Gypsoph. panic., Aren. serpyllif., Cerast. semidee., Erod. cicut., Chaeroph. hirs., Bellis per., u. amygd., Solidag. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. UI, 2. . 41 ET NE \ 3 De TE") EN Bu zu Er 642 1847. 1848. 1849, 1850. 1851. 1852. - 1853. 1854. 1855. 1856. ' 1857. 1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864, 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871; Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. glab., Gnaph. lut.-alb., G. ulig., Tanac. vulg., Chrys. Leue., Doronie, austriae., Cirs. arv., Call. vulg., Salix sp. S. fuscipennis Germ. . 8. No. 1845. bite. vept. Ei Teuer. Botrys. S. gibbus L. Stell, med., Geran. pyren., Ruta graveol., Paliur. acul., Doryen. herbac., Potent. Anser., P. rept., Alchem. alp., A. fissa, A. pentaphyllea, Spir. sorbif., S salicif., 8. ulmif., Epil. angust., Sedum acre, Ribes .alp., Astrant. neglecta, Petrosel. sat., Pimpin. Saxifr., Oenan. aquat., Aneth. grav.,. Heracl. Sphond., Dauc. Car., Ebul. humil., Valer. off., Valerian. olit., Aster sagittif., Bellis per., Solidag. canad., Gnaph. lut.-alb., Achill. .Millef., A. Ptarm., A. nobilis, Matric. Cham., Tanac. vulg., Chrys. Leuc., .Doronic. austr., Cirs. arv., Leont. aut., Hypoch. radie.,.H. glabra, 'Tarax. off., Hierac. Pilos., H. umbell., Call. vulg., Myosot. interm., Veron. Cham., V. arv., Mentha silv.,. Thym. Serp., edit Cypar., Salix .ein., S.. Capr., 8. aurit., Seilla marit. S. gebbus L. var. rufescens Fourer.=8.ephippiusL. $8.No. 1846. Jas. mont., Salix Sp. S. similis Wesm. Oxytrop. .camp., Astrag. Onobr. S. subquadratus Sm. @ 3 mm. Paliur. acul., Dorycn. herbei S. spec. Coryd. cava =#, Bellis per. Stelis aterrima Pz. 5—5'/a mm. Malva sihr;; Geitn. prat., Trif. rep. !, Knaut. arvens., Scab. dauc., Inula Hel., Doronic. austriac., Cirs. lanceol., Card. crisp., C. acanth., :Onopord. Acanth., Lappa min., Rhapont. pulch,, Tariz, off., Lactuca vimin , Sonchus asp., ‚Crep. vir., Hierac.. porphyr., Jas. mont., Asclep. syr. !, Conv. dep. S. breviuscula Nyl. = $. pygmaea Schenck.. Geran. prat., Rubus_ frutie,, R. caes., Potent. arg., Petrosel. sat., Knaut. arv., Inula hir., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanae. vulg., Senec. Jacob., Card. acanth., Centaur. Cyan., Pier. hierac., Crep- bien., Echium vulg. S. frey-gessneri Friese. Centaur. vales. S. minuta Lep. Malva silv., Geran. prat., Tarax. off. S. nasuta Latr. Stach. reeta, Ajug. rept., Teuer. mont. S.ornatula Klg. Pier. hierac. S. phaeoptera K. Malva silv., Geran. prat., G. pyren., G. Robert., Knaut. arv., Inula Hel., Doronic. austriac., Senec. Doronic., S. nemor., Silyb. Marian., Card. acanth., Onopord. Acanth., Centaur. mont., C. Fischer,, Mulged. alpin., Crep. bien., C. sibirie., Campan. rot., Echium vulg., Veron. longif. S. signata Latr. Res. odor., Sedum refl., Sedum. album. S. sp. Lathyr. latif. Systropha curvicornis Scop..S. No. 1864. Linum grandifl., Melilot. albus !, Conv. arv. S. planidens Gir. Bahr arv. 8. spiralis F. = S. curvicornis Scop. S. No. 1862. Conv. arv. Tetralonia pollinosa Lep. = *Eucera pollinosa Lep. S. No. 1511. Anchusa off. T. salicariae Lep.=* Eucera salicariaeLep. S.No.1489u. 1514. Ball. nigr. x ! Trachusa serratulae Pz. = Diphysis serratulae Pz. S. No. 1470. .Ran..Flamm., (Genista sagitt., Lotus corn. !, Lathyr. silvest. @ !,.Leont. aut., Campan. 'Trach. Trypetes truncorum L.=Eriades truncorum L. S.No. 1485 u..1604. Tarax. off. Xylocopa cyanescens Brull. Parkinsonia acul., Dorycn. herbac., Coron. var. !, Veron. spie., Rosmar. off., Glech.. hed. !. X. ale Gerst. Veron. spic. X. violacea L. Clemat. Balear., Berhae: aquif., nabiuih furen, Matth. annua, Cheiranth. Cheiri, Raphan. sat, Polse! myrtif.,. Spart. junc., Medie. sat. 5’ !, Coron. Emerus, Onobr. viciif., Lathyr. prat. @ !, L. latif., L. varieg., Glycine chin. 2. J°; Amygd. comm., Persica vulg., Prunus Armen., Ulmar. pentap., Passifl. coerul. !, Helianth. an., Helichrys. bract., Chrys. Leue.,. Centaur. aren., Campan. Trach., N a Fr en ee 1872, 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878, 1879. 1880. 1881. 1882. 1883. 1884. 1885. 1886, 1887. 1888, 1889. 18%. 1891. 1892. 1893. 1894. 1895. 1896. 1897. 1898. 1899. .1900. 1901. 1902. 1903. 1904, 1905. 1906. .1907, 1908. 1909. 1910. ‚1911. 1912. 1913. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der ‚blumenbesuchendeir-Tierarten. 643 Phillyr. latif,, Syring. vulg., Symphyt. off, Veron. spic., Salv. prat. !, 8; glutin. ? I, S. off, ZJ !, Glech. hed. !, Lam. alb. 9 /!, Galeobd, lat., 'Marrub. candidiss., Ajug. rept., Cyclam. persie., Salix. sp., Croe, varieg., Gladiol. comm., Hermodact. tuber. !. X. spec. Lathyr. silvest. !. B. Braconidae: Agathis umbellatorum Nees, Aneth. grav. Alysia sp. Listera ov. Bracon castrator F. = Pseudovipio castrator. F.' Paliur. acul., Lonicer, etrusc, B. nominator F. = Vipio nominator F. Paliur. acal. Ä a; B. terrefactor Vill. = Vipio terrefactor-Vill. Paliur, aecul., 'Doryen. herbac, B. urinator F. Paliur. acul., Smyrnium ÖOlusatrum, Tordyl. apul. B. xanthogaster Krcehb. Paliur. aecul. Isomecus schlettereri Krehb. Paliur. acul. Microgaster rufipes Nees. = M. globata L. var, rufipes Nees, Listera .ov. |. M. subeompleta Nees. Paliur. acul. M. tibialis Nees. Paliur. acul. M. sp. Anthr. silv. C. Chaleididae :- Brachymeria minuta L. = Chaleis minuta L. Paliur. acul. Chaleis sp. Prunus Armen., Saussur. albese. Eulophus spec. Adoxa mosch. Leucospis dorsigera F, = Leucaspis doßüigede F.. Paliur. acul.,. Doryen. herbac., Petrosel. sat. L. gigas F. Doryen. herbac., Teucr. Pol. L: intermedia Ill. ‚Paliur. acul., Doryen. herbac. Perilampus spec. Salix ein., S. Capr., 8. aurit. Pteromalus sp. Erod. eicut., Caram Carv., Adoxa mosch. Tetrastichus diaphanthus Walk. Hermin. Monorch. Torymus sp. Anthr. silv. er.” D. Chrysidae: Chrysis analis Spin. Evon. japon., Pastin. Baer Centaur. Jac., Orichn. vals C. angustifrons Ab. Tordyl. apul. C. austriaca F. Heracl. Sphond. C. bidentata L. = C. viridula L. Evon. varieg., Aneth. grav. C. callimorpha Mocs. Dauc: Car. C. chevrieri Mocs. Paliur. acul. C. comparata Lepel. Evon. japon. C. cuprea Rossi. Orlaya grand. C. dichroa (Klg.) Dhlb. Potent. Wiekiehes, C. distinguenda Spin. Evon. japon.,. E. varieg., Foenic. vulg., Allium BR 25 C. fulgida L. Dauc. Car. C. ignita L. Cak. marit., ‚Ruta graveol., Ulmar. poutapı enge‘ of, Heraal. Sphond., Chaeroph. hirs., Euphorb. Cypar. C.ignita L. v.angustula Scheck. Anthr. silv. . C. igniventris Ab. Paliur. acul. C. inaequalis Dhlb. Evon. japon., E. varieg., Paliur. acul., Tordyl. .apul. Dauc. Car. | C.indigotea Duf. et Perr. Paliur. acul. C. jucunda Mocs. Paliur. acul, C. leachiii Shuck. Evon. japon., E. varieg. C. neglecta Shuck. Achill. Millef. ; 41* Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. pustulosa Ab. Paliur,. acul. refulgens Spin. - Paliur, acul. Orlaya grand. .rutilans Oliv. Evon. japon., Eryng. camp., Orlaya grand., Allium Cepa. saussurei Chevr. Pimpin. Saxifr. scutellaris Fabr. Evon. japon., E. varieg,., Foenic. vulg., Orlaya grand. .splendidula Rossi. Evon. japon. Paliur. acul., Dauc, Car. .suceincta L. Paliur. acul,, Daue. Car., Cauc. dauc. . viridula L. Evon. japon., Aneth. grav., Dauc. Car., Orlaya grand. . sp. Eryng. camp. aaanparna . Cleptes nitidulus F. Dauc. Car., Lycium barb. . C. semiauratus L. Heracl. Sphond., Eupat. can., Echium vulg. ‚ Ellampus aeneus F. Berb. vulg., Prunus Padus, Sambuc. nigr., Euphorb. Cypar. E. auratus L. Ulmar. pentap,, Tordyl. apul., Orlaya grand. Toril. nod. E. caeruleus (Pall.) Dhlb. Evon. japon., Heracl. Sphond, . E. productus Dahlb. = E, spina Lep. S. No. 1930. Allium Cepa. E. scutellaris Pz. Dauc. Car. . E.spina Lep. S. No. 1928. Paliur. acul., Allium Cepa. . Hedychrum longicolle Ab. Tordyl. apul. ‚. H. luceidulum F.=H. nobile Scop. S.No. 1933. Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif., Aegop. Podagr., Peuced. Cerv., Aneth. grav., Dauc. Car., Achill. Millef., A. Ptarm,, Matrie. inod., Tanac. corymb,, Senec. Jacob., Cirs. arv., Hierac. umbell., Jas. mont., Melamp. arv., Marrub. vulg. +. . H. nobile Scop. S. No. 1932. . Lepid. sat., Evon, japon., Rubus frutic., Ulmar. pentap., Eryng. camp., Achill. Millef. . H. regium Fabr. = H. nobile Scop. Orlaya grand., Achill. Millef, . H. roseum Rossi. = Holopyga rosea Rossi. S. No. 1943. Foenic. vulg. . H. rutilans Dhlb. Evon. japon., Pastin. sat. .‚ Holopyga amoenula Dhlb. S.No. 1942. Erod. cieut., Paliur. acul., Cirs. arv,, Card. pycnocephal. H. chrysonota Foerst. Evon. japon., Paliur. acul. H. coriacea Dhlb. Scleranth. per. H. eurvata Foerst. Paliur, acul,, Dauc. Car. H. gloriosa F. Paliur. acul. H. ovata Dhlb. = H. amoenula Dhlb. S. No. 1937. Potent. Anser., Gal. verum. H. rosea Rossi. S. No, 1935. Evon japon., E. varieg. ‚ Parnopes grandior Pall. Thym. Serp., Allium Cepa. . Stilbum cyanurum Forst. var. calens Fabr. Foenic. vulg., Orlaya grand. . 8. nobile Sulz. = S. cyanurum Forst. var. nobile Sulz. Evon. japon. E. Cynipidae: . Blastophaga grossorum Grav. Sycom. antiqu. !. Eucoela subnebulosa Gir. Anthr. silv. . E. sp. Stell. med., Chrysosplen. alt. . Sycophaga sycomoriL. (Hasselquist). Sycom. antiqu. !. F. Evanidae: . Foenus affectator F. = Gasteruption affectator F. S. No. 1954. Potent. arg., Aegop. Podagr., Angel. silv., Aneth. grav., Chaeroph. hirs. . F. jaculator F,=Gasteruption jaculator F. S.No.1956. Aegopod. Podagr., Aneth. grav. . F. sp. = Gasteruption spec. Spir. ‚sorbif., 8. salicif., S. ulmif., Petrosel, sat., Heracl. Sphond., Diplopap. amygd., Achill. Millef,, A. Ptarm,, Tanac. Parth., Jas. mont., Melamp. arv. . Gasteruption affectator F. S. No, 1951. "Ruta graveol., Paliur, acul. 1 a a irn Sa eat 1955. 1956. 1957. 1958. 1959. 1960. 1961. 1962. 1963. 1964. 1965. 1966. 1967. 1968. 1969. 1970. 1971. 1972. 1973. 1974. 1975. 1976. 1977. 1978. 1979. 1980. 1981. 1982. 1983. 1984. 1985. 1986. 1987. 1988, 1989. 199%. 1991. 1992. Systematisch-alphabetisches: Verzeichnis: der-blumenbesachendeis-Tieraste. 645 G. granulithorax Tourn. Paliur. acul,, Smyrn. Olusat., Pimpin. peregr., Tordyl. apul., Orlaya grand. Le . Jaculator F. S. No. 1952. Gypsoph. panic., Ruta graveol. .kriechbaumeri Schlett. Paliur. acul., Caue. daue. . opacum Tourn. Paliur. acul. pedemontanum Tourn. Paliur. acul., Doryen. herbae. rubricans Gu6r. Paliur. acul., Doryen. herbae. rugulosum Ab. Smyrn. Olusat. . terrestre Tourn. Paliur. acul., Tordyl. apul. . tibiale Tourn. Paliur. acul., Doryen. herbar. . tournieri Schlett. Paliur. acul. G. Formiecidae: Genus et spec. ? Asclep. syr. +}, Anchusa off., Salv. glut. ? #. Formica congerens Nyl.=F. pratensis Deg. S.No. 1969. Adon. vern., Tarax. off. F. exsecta Nyl. Serrat. lycopif. F. fusca L. Ranunc. rep., R. Fic., Potent. Anser., P. steril., Parnass. palust., Carum Car., Dauc. Car., Tussil. Farf., Solidag. canad., Cirs. arv., Call. vulg., Linar. vulg., Veron. hederif., Antheric. ramos, F. pratensis Deg. S. No. 1966. Rubus frutic., Potent. verna, Sorbus auc. F. rufa L. Medic. fale., Sorbus auc., Salix fragil. F. rufibarbis F. Serrat. Iycopif. F. spec. Rubus frutic., Parn. pal., Euphorb. dendroid. Lasius alienus Foerst. Pulsat. vulg. +, Serrat. centaur. L. brunneus Latr. Myrrhis odor. L. fuliginosus Latr. Veron. Cham., Salix ein., S. Capr., S. aurit. L. niger L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulc., Berb. vulg., Res. lutea, Stell. gramin., S. med., Potent. Anser., Spir. sorbif.,, S. salicif., S. ulmif., Pirus comm., Philad. coron., Scleranth. per., Chrysosplen. alt. +, Parnass. palust., Carum Car., Anthr. silv., Prangos ferul., Serrat. lycopif., Tarax. off., Conv. arv., Veron. Anag., Gagea arv., Antheric. ramos., Allium rot. Leptothorax interruptus Schek. Pulsat. vulg. +. Myrmica levinodis Nyl. Pulsat. vulg. +, Fragaria vesca, Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif,, Herniaria glabra, Chrysospl. alt., Carum Car., Bellis per., Asclep. syr. #. M.rubra L. Parnass. palust., Dauc. Car., Gal. Moll., Succ. prat., Eupat. can., Senec. Jacob., Narth. ossifr. M. ruginodis Nyl. Pulsat. vulg. +, Chrysosplen. alt. M. rugulosa Nyl. Carum Carv., Gal. Moll. M. scabrinodis Nyl. Pulsat. vulg. + M. spec. Sorbus auc., Lathr. Squam. Tapinoma erraticum Latr. Pulsat. vulg. + APÄRLPPEER H. Ichneumonidae: Genus et spec. Veron. hederif., Mentha aquat., Thym. Serp., Salix ein., S. aurit., S. Capr., Narth. ossifr. Acoenites fulvicornis Gr. Toril. nod. Alomya ovator F. Anthr. silv. Amblyteles armatorius Forst. = A. fasciatorius F. Paliur. acul., Tordyl. apul. Anthr. silv. A. fossorius Müll. Pastin. sat. A. funereus Fourer. Heraecl. Sphond. A. fuscipennis Wesm. Pastin. sat., Herael. Sphond. A. laminatorius F. Sium latifolium. 646 1993. 1994. 1995. 1996. 1997, 1998. 1999. 2000, 2001. 2002. 2003. 2004. 2005. 2006. 2007, 2008. 2009. 2010. 2011. 2012. 2013. 2014. 2015. 2016. 2017. 2018. 2019. 2020. 2021. 2022. 2023. 2024. 2025. 2026. 2027. 2028. 2029, 2030. 2031. 2032. 2033. 2034. 2035. 2036. 2037. 2038. 2039. 2040. 2041. 2042, 2043. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. A. litigiosus: Wesm. Lepid. graminifol. A. negatorius F. Liban. mont. A. occis orius ıF... Angel. silv. A. oratorius (F.) Wesm. . Dauc. Car. A. palliatorius Gr. Liban. mont. A. repentinus Gr. Daue. Car. A. sputator (F.) Wesm. Pastin. sat. A. unigattatus Grav. Listera ov.!. Joe; Angitia armillata .Gr. = Limneria armillata Gr. Pimpin. peregr.,. Tordyl. apul. | ine Anilasta notata Gr. = Limneria notata Gr. Tordyl. apul. A. rapax (Gr.) Ths. Sedum acre. Anisobas sp. Toril. nod. Banchus falcator F.. Angel. silvest., Salıx alba, S. fragil. Bassus laetatorius F. Cheiranth. Cheiri, Laur. nob. B. tarsatorius Pz. = Homotropus tarsatorius Pz. Cheiranth. Cheiri, Lycop. europ. | | | Caenocryptus bimaculatus Grav. Liban. mont. Campoplex oxyacanthae Boie. Chaeroph. tem. C. sp. Prangos ferul., Listera ov. !. Casinaria tenuiventris Gr. Paliur, acul. Colpognathus celerator Gr. Orlaya grand. Crypturus argiolus Rossi. Paliur. acul. Oryptus analis Gr. = Idiolispa analis Gr. Medice. falec. Cryptus bucculentus Tschek. Paliur. acul. C. hellenicus Schmiedek. Tordyl. apul. C. viduatorius F. Paliur. acul., Tordyl. apul. C. spec. Listera ov. !. Exenterus apiarius (Gr.) Thoms. = Tryphon apiarius Gr. Pastin. sat. Exephanes hilaris Wesm. Paliur. acul. | Exetastes guttatorius Gr. v. procera Krehb. Paliur. acul. Exochus gravipes Gr. Pastin. sat. Exyston cinctulus Gr. Heracl. Sphond. Glypta ceratites Gr. Paliur. acul. G. fronticornis Gr. Parnass. palust. G. incisa Gr. Heracl. Sphond. G. pictipes Taschenkb. Toril. infesta. Gravenhorstia pieta Boie. = Anomalon fasciatum Gir,. Lonic. implexa. Hellwigia elegans Gr. Dauc. Car. Hemiteles septentrionalis Holmgr. Cerast. alp., Dryas octopet. H. spec. Listera ov. !. Hoplismenus armatorius Pz. Paliur. acul. Hoplocryptus heliophilus Tschek. Tordyl. apul. Ichneumon balteatus Wesm. Paliur. acul. I. bilunuatus Gr. Tordyl. apul. . consimilis Wesm. Paliur. acul. . extensorius L. Anthr. silv. . fabricator F. Anthr. silv. . finitimus Tischb. = I. intermixtus Tischb. Tordyl. apul. . gradarius Wesm. Heracl. Sphond. . leucomelas (Gr.) Wesm. Daue. Car. .monostagon Gr. Paliur. acul. . pisorius Gr. Paliur. acul. Pau BE u BE un BE BE a De FE | Systematisch-alphabetisches Verzeichnis’der blumenbesuchenden Tierarten: 647 I. sareitorius L. Paliur. acul., Liban. mont., Salix alba, 8. fragil. : . I. similatorius (F.) Thoms. = Amblyteles gigantorius Hogr. :Pastin. sat., Daue. Car. - . suspieciosus Wesm. Salix alba, S. fragil, . I. xanthorius Forst. Tordyl. apul., Orlaya grand. I. spec. Ranune. Fic., Cochlear. off., Cerast. arv., Malva silv,, Ruta graveol., Parnass. pal., Conitm macul., Tussil. Farf., Bellis per., Leont. aut., Tarax. off., Salix vimin,, S. Capr. . Limneria (Ängitia) chrysostieta Gr. Paliur. acul. . L. (Angitia) fenestralis Ths. Anthr. Ceref. Linoceras maerobatus Gr. = Hosprhynchotus macrobatus Gr. v, genı- ceulata Krehb. Paliur. en Pimpin. peregr. Lissonota commixta Hgr. Parnass. pal. . L. folii Ths. Paliur. acul. . L. maeculatoria (Gr.) F. Dauc. Car. . L. verberans Gr. v. procera Krcehb. Paliur. acul. . Mesoleius eruralis Gr. Pimpin. peregr., Cauc. dauc. . Mesostenus grammicus Gr. Paliur. acul. 58. M. grammicus Gr. v. nigroscutellatus Krchb. Paliur. acul. . M. ligator Gr. Rubus Id. . Metopius dentatus F. Paliur. acul. . M. mieratorius Gr. Angel. silv., Heracl. Sphond. . Mieroeryptus curvus (Grav.) Thoms. Daue. Car. . Onorga mutabilis Hgr. = Limneria mutabilis Hgr. Paliur. acul., Tordyl. apul. Ophion (Henicospilus) ramidulus Gr. Angel. silv. . O. (Henicospilus) undulatus Gr. Paliur. .acul. . Orthocentrus pedestris Holmgr. Cerast. alp., Dryas. octopet. . Perithous mediator. F. Colutea arbor. . Pezomachus spec. Stell. med., Adoxa mosch. . Phygadeuon cephalotes Gr. Angel. silv, . P. (Campoplex) nitens Gr. Paliur. acul. - P. spec. Listera ov. !, 2. Pimpla examinator F. Anthr. silv. . P. illecebrator Rossi. Paliur. acul. P. inquisitor Scop.. Lam. mac. . P. instigator (F.) Gr. Paliur. acul., Tordyl. apul. . P. roberator F. Tordyl. apul. . P.turionellae L. Paliur. acul. . P. vesicaria Ratzeb, Paliur, acu!. . Platylabus pedatorius F. Satureja mont. . Pristomerus luteus Pz. Res. lutea. . P. vulnerator Gr. Paliur. acul. Sagaritis annulata Gr. Paliur acul. . S. annulata Gr. v. fuscicarpus Krchb. Paliur. acul. Spiloeryptus elaviventris Krehb. Paliur. acul. . Styloeryptus vagabundus (F.) Grav. Heracl. Sphond. . Trachynotus foliator F. Paliur. acul., Ammi ma). . Triehomma enecator Rossi. Paliur. acul. . Trychosis plebejus Tschek. v. nigritarsis Krehb. Paliur. acul., Tordyı: apul. . Tryphon elongator (F.) Gr. Pastin. sat. . T. rutilator Gr. Coron. fl. cuc., Oenan. fist. et Te 2 Y 7 wi E f ai Bit N wi n N DE a { EEE PEN Be PSSBEr BES. EHE N le DET DOT Re EA ae. ı a a H. a LETTER ee ET ER a er 7 Ren NE I EN EL re WE N u ” N EB sa DE ER RE EN, E Ui RT, TRUE RT nl ar En ABER ru En a EEE RT N A 2 Ps Fahr, Een 648 2091. 2092. 2093. 2094. 2095. 2096. 2097. 2098. 2099. 2100. 2101. 2102. 2103. 2104. 2105. 2106. 2107. 2108. 2109. 2110. 2111. 2112. 2113. 2114. 2115. 2116. 2117. 2118. 2119. 2120. 2121. 2122. 2123. 2124. 2125. 2126. 2127. 2128. 2129. 2130. Systematisch-alphabetisches Verzeiehnis der blumenbesuchenden Tierarten. T. trochanteratus Hgr. Anthr. silv. T. spec. Listera ov. !. I. Mutillidae: Methoca ichneumonides Latr. Aegop. Podagr. Mutilla europaea L. Pastin. sat., Dauc. Car. M. melanocephala F. = Myrmosa melanocephala F. S. No. 2098. Aegop. Podag., Aneth. grav., Pastin. sativ. M. rufipes F. var. nigra Rossi. Pastin. sat, Heracl. Sphond., Dauc. Car. M. viduata Pall. Vicia villosa v. varia. Myrmosa wmelonocephala F. = Mutilla melanocephala F. S. No. 2095. Aegop. Podagr., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Jas. mont. K. Pompilidae: Agenia erythropus Kohl. Doryen. herbac. A. hircana F. Aegop. Podagr. A. variegata L. Paliur, acul. Calicurgus fasciatellus Spin. = Salius hyalinatus F. 8. No. 2144. Heracl. Sphond. Ceropales albicinetus Rossi. Melamp. arv. C. maculatus F. Aegop. Podagr., Pimpin. Saxifr., Oenanth. aquat., Selinum carvif., Angel. silv., Peuced. Cerv., Heracl. Sphond., Daue. Car., Toril. Anthr., Gnaph. lut.-alb., Achill. Millef.,, A. Ptarm., Tanac. vulg., Carl. vulg., Jas. mont. Ceropales variegatus F. Paliur. acul., Peuced. Cerv., Heracl. Sphond,, Dauc. Car. Pompilus abnormis Dhlb. Heracl,. Sphond. . anceps Smith. Heracl. Sphond. . aterrimus Rossi =P. samariensis Pall. Paliur. acul. . cellularis Dhlb. = P. minutus Dahlb. S. No. 2117 u. 2118. ‚Paliur. acul. . chalybeatus Schiödte. Cak. marit., Achill. Millef., A. Ptarm. . cinctellus Spin. Aneth. grav. cingulatus Rossi. Paliur. acul. conceinnus Dhlb. Aethusa Cyn. gibbus F. S. No. 2128. Conium macul., Aegop. Podagr. .intermedius Schek. Dauc. Car. .latebricola Kohl. Paliur. acul. . minutus Dhlb. = P. cellularis Dahlb. S. No. 2109 u. 2118. Spir. sorbif., . salicif., S. ulmif., Aegop. Podagr., Tordyl. apul. P neglectus Dahlb. = P. minutus Dahlb. S. No. 2109 u. 2117. Aneth. grav., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Anthr. silv. P. niger F. = P. nigerrimus Scop. Dauc. Car., Solidag. canad. P. nigerrimus Scop. Paliur. acul., Aegop. Podagr., Heracl. Sphond. P. pectinipes v. d. L. Heracl. Sphond., Dauc. Car., Anthr. Ceref., Chaeroph. tem., Ch. hirs. P. plumbeus F. Cak. marit., Achill. Millef., A. Ptarm. . quadripunctatus F. Paliur. acul., Doryen. herbac., Heracl. Sphond. . rufipes L. Cist. salviif., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont. .sexmaculatus Spin. Tordyl. apul. . spissus Schiödte. Aegop. Podagr., Anthr.. Ceref,, Chaeroph. tem. . tripunctatus Dhlb. Orlaya grand. . trivialis Dahlb. = P. gibbus F. S.No. 2114. Oenan. aquat., Heracl. Sphond,, Achill. Millef., A, Ptarm., Polygon. Fagop. P. unicolor Spin. Heracl, Seren P. ursus F. Paliur. acul. EN to trd rd rg II rl LT a BE BE a a ze Systematisch-siphabetigches ‚Verzeichnis der-blumenbesuchenden Tierarten: 640 . P. vagans (Klug.) Costa. Paliur. acul. P. viaticus L. = P. fuscus L. Paliur. acul., Parn. pal., Oenan. aquat., Silaus prat., Peuced. Cerv., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Tordyl. apul., Dauc. Car., Anthr. silv., Gnaph. lut. -alb., Achill. Millef,, A. Ptarm., Senec. Jacob., Leont. aut., Crep. tector., Jas. mont., Veron. Cham., Thym. dalm., Hott. pal., Euphorb. Cypar. P. wesmaöli Thoms. Dauc. Car. . P. sp. Cornus sang, . Priocnemis bipunctatus F, = Salius versicolor Scop. S.No. 2152. Peuced. Cerv. . P. obtusiventris Schiödte. = Salius obtusiventris Schiödte. S. No. 2148. Peuced. Cerv., Dauc. Car. » P. pusillus Schiödte. = Saıius pusillus Schiödte. Daue. Car. . Pseudagenia albifrons Dalm. Res. lutea, Paliur. acul. . P. carbonaria Scop. Ruta graveol., Paliur. acul., Doryen. herbac., Aegop. Podagr., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Orlaya grand., Helianth. ann. . Salius affinis v. d. L. Paliur. acul., Dauc. Car. - 8. elegans Spin. Paliur. acul. . 8. exaltatus F. Heracl. Sphond., Dauc. Car., Senec. Jacob. . 8. fuseusF. 8. No, 2151. Paliur. acul., Tordyl. apul., Orlaya grand., Euphorb. heliose., E. Cypar. S. hyalinatus F. S. No. 2102. Aegop. Podagr., Pastin. sat. S. minutus v. d.L. Jas. mont. S. notatus Lep. = ? S. notatus Rossi. Res. lutea, Herael, Sphond., Senec. Jacob. . S. notatus Rossi. Aegop. Podagr., Heracl. Sphond., Daue. Car. S. obtusiventris Schiödte. S. No. 2136. Herael. Sphond. . 8. parvulus Dhlb. Tordyl. apul. 5. sanguinolentus F. = Pompilus sanguinolentus F. Cirs. arv. . 5. sepieola Smith. = S. fuscus F. S. No. 2143. Ranune. Fic., Aegopod. Podagr. . 8. versicolor Scop. S. No. 2135. Eryng. camp., Pastin. sat. L. Sapygidae: . Sapyga clavicornis L. Chaeroph. tem., Chrys. Leue. S. quinquepunctata F. Myosot. pal. M. Scoliidae: . Myzine tripunctata Rossi. Paliur. acul., Doryen. herbae. Seolia bieineta Rossi. = 8. hirta Schrk. S. No. 2160. Cirs. arv., Asclep. syr. . 8. flavifrons F. = $. hortorum Cyr. Asclep. syr. !. . 8. flavifrons F. v. haemorrhoidalis F. Anthyll. Vuln. !. . S. haemorrhoidalis F. = S. flavifrons F. var. Ra0 A PER EEIEREE: Thym. dalm., Teuer. Cham. S. hirta Schrk. S. No. 2156. Doryen. herbac., Hedera Hel., Helichrys. ang., Asclep. syr. !, Myosot. hisp., ‚Satureja mont., Thym. Serp., T. dalm., Teuer. Pol., Polygon. Fagop: - S. insubrica Scop. Doryen. herbac., Orlaya grand., Helichrys. ang., Card. nut., Teuer. Pol. - 8. quadripunctata F. Doryen. herbac., Dauc. Car., Orlaya grand., Asclep. syr. !, Thym. Serp., Teuer. Pol. . 8. quinquecinecta F. Teuer. Pol. Tiphia femorata F. Cak. marit., Paliur. acul., Parnass. palust., Eryng. camp., Conium macul., Peuced. Cerv., Aneth. grav., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Tordyl. apul., Dauc. Car. T. minuta v. d. L. Nasturt. silvestre, Ruta graveol., Doryen. herbac., Ammi maj., Aegop. Podagr., Bupleur, rotund., Peuced. Oreos., Tordyl. apul., Dauc. Car. 2175. 2176. 2177. 2178. 2179. 2180. 2181. 2182. 2183. 2184. 2185. 2186. 2187. 2188. 2189. 2190. 2191. 2192. 2193. 2194. 2195. 2196. 2197. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. . T. morio F. Paliur. acul., Tordyl. apul., Orlaya grand. . T. ruficornis Klg.. Oenan. aquat. N. Sphegidae: . Alyson fuscatus Panz. Tall Hel. . Ammophila affinis K. S. No. 2313. Trif. arv., Eryng. camp,, Dauer: vulg., Jas. mont. . A. campestris Latr. S. No. 2280.. Trif. mont..Q: 5% !, Rubus frutie., Knaut. arv., Thym. Serp. . A. heydeni Dahlb. Teuer. Pol. . A. hirsuta Scop. S.No. 2175 u.2314. Rubus frutic., Aegop. Podagr., Tussil. Farf. . A. luturia F.= A. affinis K. Jas. mont. . A. sabulosa L, J.4 mm. Arab. hirsuta, Geran. pyren., Erod. cieut., Melilot. altiss. !, Vicia hirs.. /, Rubus frutic., R. caes., Potent. Anser., P. rept., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Epil. angust., Bryonia dioica !, Eryng. marit., E. camp., Peuced. Cerv., Heracl. Sphond., Symphoric. racem. !, Gal. Moll, Knaut. arv., Tussil. Farf., Aster conc., A. panicul. v. pubesc.. A. sagittif., Galatel. hyssopif., Solidag. canad., S. Drummond., 8. fragr., S. glab., S. laterifl., Achill. Millef., A. Ptarm., Senec. nemor., S. Jacob., Cirs. arv., ©. lanceol., Lappa min., Centaur. Jac., Hierac. umbell., Jas. mont., Asclep. syr. !, Echium vulg., Mentha silv., Thym. Serp., T. vulg. 4A. viatica L. Dahlb. = A. hirsuta Scop. 8. No. 2172 u. 2314. Campan. rot. A. spec. Veron. mont. Astata boops Schrk. Paliur, acul., Dauc. Car. A. minor Kohl. Paliur. acul., De spin., Dauc. Car. Bembex iintegra Panz. Thym. Serp. B. rostrata L, 7 mm. Medic. sat. !, Knaut. arv., Cirs. arv., Centaur. rhen.' Jas. mont., Anchusa off., Echium vulg. Cemonus unicolor F. = Pemphredon unicolor F. S. No. 2311. Aneth. grav. Cerceris albofasciata Rossi. Eryng. camp. C. arenaria L. Res. lutea, Paliur. acul,, Dorycn. herbac., Melilot. ‚albosF Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif., Astrant. maj., Eryng. marit., ‚Aegop. Podag,., Aneth. grav., Diplopap. amygd., Achill. Millef., A. Ptarm., Cirs. arv., Jas. mont., Call. vulg., Echium vulg., Thym. Serp. | C. bupresticida Duf. Paliur. acul., Doryen. herbac. C. conigera Dhlbh. Paliur. acul, Teuer Pol. C. emarginata Pz. Res. lutea, Paliur. acul.,, Doryen. herbac., Orlaya grand. C. ferreri v. d. L. Doryen. herbac. C. interrupta Pz. Daue. Car. C.. labiata F. S. No. 2191. Res. lutea, Doryen. herbac., Epil. angust., Eryng. camp., Heracl.Sphond., Dauc. Car., Achill. Millef., A. Ptarm., Chrys. Leuce., Cirs. pal., Jas. mont., Veron. spic., Melamp. arv., Thym. Serp., Polygon. Fagop., Allium. rot. C. leucozonica Schlett. Doryen. herbae. C. nasuta Lir.=C. labiata F. S. No. 2189. Heracl. Sphond., Achill. Millef., Cirs. arv. C. quadricincta Vill. Paliur. acul. C. quadrifasciata Pz. Res. lutea, Heracl. Sphond., Tordyl. apul., Orlaya grand., Thym. dalm. C. quadrimaculata Duf. Fahn acul., Doryen. Herhen, Cerceris quinquefasciata Rossi. Paliur. acul., Rubus frutic., Daue. Car., Toril. Anthr., Achill. Millef., Jas. mont., Veron. spic.,, Thym. Serp., Polygon.. Fagop., Laur. nob., Antheric. ramos. C. rybiensis L. S. No. 2198. Alyss. mont., Lepid. sat,, Res. lutea, R. odor., Doryen. herbac., Rubus frutic., Cirs. arv., Thym. serp. C. specularis Costa. Res. lutea, Paliur, acul.. Doryen. hirs., D. herbac. Aa Fb = Sa Tran Rh Aura a Zi NE arissuh in Zu ae "de A 2198. Sipuumatischsäipkähstliehen: Verssichäie dei: biumehbimihbedkeitennie GEB C. variabilis Schrk.=C.rybiensisL. S.No. 219. Sil. Otit., Geran. sanguin.,. Astrant. maj., Eryng. camp., Aegop. Podagr., Dauc. Car., Solidag. glab., Achill. Millef., A. Ptarm,, Anthem. arv., Tanac. corymb., Chrys. Leue., Doronie. plantag., Cirs. arv., Card. acanth., Thrine. birt., Echinosp. Lapp., Veron. mont., Mentha Ba Tbhym. Serp., Polygon. Bist., Antheric. ramos. Crabro alatus Pz. Epil. angust., Heracl. Sphond., Dauec. Car., Achill. Mille, FR Ptarm., Anthem. arv., Cirs. arv., Jas. mont., Thym. Serp. . C. albilabris.F. S. No, 2271. Aegop. Podagr., Aneth. grav., Hawk gern Daue. Car., Leont. aut., Jas. mont., Thym. Serp. C. armatus v.d. L. Dauc. Car. cc. brevis v. d.L. S.No, 2252. Res. lutea, Cucumis sat., Aegop. Podagr., Pimpin. Saxifraga, Oenanth. aquat., Peuced. pal., Heracl. Sphond., Dans: Car., Senee. Jacob,, Thym. Serp., Euphorb. platyphyll., Epipaet. pal. !. . O.scephalotes F. =. C. interrupte-fasciatus Retz. S. No. 2218. Anthr. silv., Chrys. Leuc. . C. cetratus Shuck. Arunc. silv., Heracl. Sphond., Anthr. silv. . €. chrysostoma Lep. S. No. 2219. Ruta graveol., Arune. silv., Aegop. Podagr., Heracl. Sphond., Anthr. silv., Campan. Trach. ‚€. elavipes L. Ruta graveol., Aegop. Podagr. . C. elypeatus Schreb. S. No. 2243. Res. lutea, Paliur. acul., Petrosel. sat. Tordyl. apul., Dauc. Car., Centaur. Calcitr., C. solstit. . C. eribrarius L. .Epil. angust.,. Aegop. Podag., Levistic. off., Angel. silv., Peuced, Cerv., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Toril. Anthr., Anthr. silv., Chacroph. tem., Arithein. arv., Chrys. Leuc., Senec. Jacob., Cirs. arv., Butom, umb. . EC. dentierus,H.-Sch. Aneth. grav. > distinguendus A. Mor. Dauc. Car. . €. dives (Lep.) H.-Sch. Ruta graveol., Arune. silv., Pimpin. magn., Sim latif., Angel. silv., Heracl. Sphond., Chaeroph. tem., Chryn. Leuc. .elongatulus v.d. L. Ruta graveol., Dauc. Car., Cusc. Epith. exiguus v. d. L. Heracl. Sphond., Dauc. Car. . fossorius L. Conium macul. fuscitarsis H.-Sch. Aegop. Podagr., Angel. silv. gonager Lep. Heracl. Sphond. guttatus v. d. L. Ruta graveol., Heracl. Sphond. .interrupte-fasciatus Retz. S. No. 2203. Aegop. Pudagr. .lapidarius Pz. = C.chrysostoma Lep. S.No. 2205. Spir. sorbif., S. salicif. S. ulmif., Aegop. Podagr., Carum Car., Sium latif., Angel. silv., Heracl. Sphond,, Euphorb. Gerard. BARPEAFR . C. larvatus Wesm. Ulmar. pentap., Heracl. Sphond. - C. leucostoma L. Arunc. silv. . C. lituratus Pz. Aegop. Podagr., Pimpin. Saxifr., Aneth. grav., Heracl. Sphond. . €. meridionalis Costa. Paliur. acul., Tordyl. apul. - C. nigritus Lep. Anthrisc. silv. . C. palmarius Schreb. Dauc. Car, Leont. aut. ‚ C. panzeri v. d. L. Thbym. Serp. . C. patellatus Pz. = C.. peltarius Schreb. S. No. 2228. Heracl. Sphond., Jas. mont., Echium vulg. . C. peltarius Schreb. S. No. 2227. Rosa centif., Rubus frutic., Aegop. Podagr., Dauc. Car., Jas. mont,, Echium vulg., Thym. Serp., Lysim. vulg. . C. planifrons Thoms. Aegop. Podagr., Anthris. silv. . C. podagricus v. d. L. Aegop. Podagr., Aneth. grav., Heracl. Sphond. . C. pterotus F. = C. scutellatus Schev. S. No. 2235. Jas. mont. . GC. pygmaeus v. d. L. Dauc. Car. 652 2233. 2234. 2235. 2236. 2237. 2238. 2239. 2240. 2241. 2242. 2243. 2244. 2245. 2246. 2247, 2248. 2249. 2250. 2251. 2252. 2253. 2254. 2255. 2256. 2257. 2258. 2259. 2260. 2261. 2262. 2263. 2264. 2269. 2266. 2267. 2268. 2269. 2270. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. C. quadrimaculatus Spin. Achill. Millef. C. rhaeticus Aich. et Krehb. Liban. mont. C. scutellatus Schev. $. No. 2231.: Aegop. Podagr., Carum Car., Sium latif., Heracl Sphond., Dauc. Car., Anthrise. silv., Knaut. arv., Senec. Jacob. C. serripes Pz. Lavatera trim., Malope grandifl. C. sexcincetus F. Aegop. Podagr., Angel. silv., Aneth. grav., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Anthr. silv., Senec. Jacob., Pier. hierac. C. spinicollis H.-Sch. Astrant. neglect., Aegop. Podagr., Heracl. Sphond. C. subterraneus F. Rubus frutic., Conium macul., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Chaeroph. hirs., Knaut. arv., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont. C. vagabundus Pz. Aegop. Podagr., Carum Car., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Anthrise. silv. | C. vagus L. Paliur. acul., Aegop. Podagr., Sium Jlatif., Angel. silv., Peuced. Cerv., Heracl. Sphond., Toril. Anthr., Anthr. silv., Senec. Jacob., Cirs. arv. C. varius Lep. Heracl. Sphond. 0. vexillatus Pz. = C. elypeatus Schreb. S.No. 2207. Aethusa Cyn., Peuced. ruthen., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Valer. offic., Diplopap. amygd., Solidag. glab., S. livida, Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont. C. wesmaöli v. d. L. Nasturt. silvestre, Sperg. arv., Ulmar. pentap., Conium mac., Aegop. Podagr., Aneth. ‚grav., Dauc. Car., Anthr. silv., Senec. Jacob. C. sp. Pastin. sat., Toril. Anthr, Tanac. vulg. Dahlbomia atra F. = Mimesa atrata F. S. No. 2274. Heracl. Sphond. Didineis lunicornis F. Dauc. Car. Dinetus guttatus F. = D. pictus F. Aegop. Podagr., Heracl. Sphond., Achill. Millef., A. Ptarm., A. coronop., Tanae. vulg., T. corymb., Cirs. arv., Thym. Serp. Diodontus minutus F. Geran. pusill., Tordyl. apul., Chaeroph. tem. D. tristis v. d. L. Res. lutea, Tanac. vulg., Leont. aut. Dolichurus corniculus Spin. Aegop. Podagr. Entomognathus brevis ©. d. L. = Crabro brevis v. d.L. S.No.2202. Conv. arv. Gorytes bicinctus Rossi. Angel. silv. G. bilunulatus Costa. Heracl. Sphond. G.campestrisMüll. S.No. 2258. Rhus Cotinus, Parn. pal., Conium macul., Aegop. Podagr., Carum Car., Angel. silv., Herael. Sphond., Anthrisc. silv., Butom. umb. G. consanguineus Handl. Paliur. acul. G. fallax Handl. Daue. Car. @. fargei Shuck. =G. campestris Müll. S. No. 2255. Butom. umb. G. laticinctus (Lep.) Shuck. Aegop. Podagr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Anthr. silv. G. levis Latr. Heracl. Sphond., Dauc. Car. G. lunatus Dhlb. Medic. lupul. G. mystaceus L. Clemat. reeta, Vicia sep., Crat. Aut; Bryon. dioica !, Aegop. Podag., Heracl. Sphond., Valer. off., Senec. Jacob., Ophrys museif. G.pleuripunetatusC-osta. Evon. japon., Paliur. acul., Foenic. vulg., Tordyl. apul. G. procrustes Handl. Paliur. acul. G. quadrifasciatus F. S No. 2269. Aegop. Podagr., Sium latif., Angel. silv., Herael. Sphond., Daue. Car., Anthr. silv., Succ. prat.. Senec. Jacob. G. quinquecinctus F. Viscar. vulg., Paliur. acul., Doryen. herbac., Angel. silv., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Cirs. arv. G. dar Pz. Pimpin. Saxifr., Erythr. Cent. G. sp. Heracl. Sphond. Hoplisus quadrifaseiatus F,.= Gorytes quadrifasciatus F. S. No. 2265 Heracl. Sphond. Larra anathema Rossi. Paliur. acul. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 653 . Lindenius albilabris F. = Crabro albilabris F. S. No. 2200. Achill. Millef., A. Ptarm., Cirs. arv., C. pal., Hypoch. radie., Thym. Serp., Allium sphaeroceph. . Mellinus arvensis L. Heracl. Sphond., Tanac. vulg., Senee. silvat., S. Jacob., Leont. aut., Call. vulg., Eric. Tetr. . M. sabulosus F. Pimpin.: magn., Pimpin. Saxifr., Silaus prat., Angel. silv., Herael. Sphond., Dauc. Car., Tanac. vulg., Jas. mont., Call. vulg., Thym. Serp. . Mimesa atra Pz. 8. No. 2246. Angel. silv., Heracl. Sphond. . M. bicolor Jur. Heracl. Sphond., Knaut. arv. . M. dahlbomi Wesm. Heracl. Sphond. . M. equestris F. Heracl. Sphond., Dauc. Car. . M. unicolor v. d. L. Heracl. Sphond. . Miscophus bicolor Sur. Aegop. Podagr. . Miscus campestris Latr. = Ammophila campestris Latr. S. No. 2170. Jas. mont., Allium Cepa. . Notogonia pompiliformis Kohl. = Larra pompiliformis Pz. Chondrilla june. . Nysson dimidiatus Jur. Dauc. Car. N. interruptus F. Anthrisc. silv. . N. maculatus F. Aegop. Podagr., Peuced. Cerv., Heracl. Sphond., Dauc. Car. . N. scalaris Ill. Paliur. acul. . N. spinosus Forst. Aegop. Podagr., Heracl. Sphond. Oxybelus bellicosus Oliv. = O. lineatus F. S. No. 2291. Toril. Anthr., Jas. mont. . O. bellus Dahlb. Lepid. sat., Ruta graveol,, Potent. Anser., P. rept., P. frutic., Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif., Arunc. silv., Aegop. Podagr., Achill. Millef., A. Ptarm. . O. bipunctatus Oliv. Aegop. Podagr., Oenan. aquat., Coniosel. tatar., Peuced. ruthen., Dauc. Car., Diplopap. amygd., Solidag. glab., Jas. mont. . O. furcatus Lep. Melilot. altiss. !, M. off. !. O. lineatus F. S. No. 2287. Aegop. Podagr., Aneth. grav., Senec. Jacob. OÖ. mandibularis Dahlb. Jas. mont. OÖ. melancholicus Chevr. Doryen. herbac. OÖ. mucronatus F. Aneth. grav., Senec. Jacob., Cirs. arv., Sonchus arv.. Hierac. umbell. . O0. nigripes Oliv. Heracl, Sphond., Dauc. Car., Achill. Millef,, A. Ptarm., Thym. Serp. OÖ. pulchellus Gerst. Aneth. grav. OÖ. quattordecimnotatus Jur. Gypsoph. panic, Galatella hyssopif., Diplopap. amygd., Achill. Millef, . OÖ. sericatus Gerst. Geran. sanguin., Astrant. neglect., Senec. Jacob. - O. trispinosus F. Achill. Millef, A. Ptarm., Chrys. Leuc., Cirs. arv., Mentha silv. . Q. uniglumis L. Clemat. recta, Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Lepid. sat., Gypsoph. panie., Tilia ulmif., Erod. eicut., Rhus Cotinus, Rubus frutic., _Fragaria vesca, Potent. Anser., P. procumb., P. frutie., Spir. sorbif., 8. salicif., S. ulmif., Aruncus silv., Sedum acre, Astrant. maj., A. maj. f. interm., Aegop. Podagr., Sium latif,, Aneth. grav., Heracl. Sphond., Dauc. Car. Toril, Anthr., Anthrise. silv., A. Ceref., Chaeroph. tem., Aster laevis, Galatel. hyssopif., Diplopap. amygd., Solidag. caes., S. glab., S, livida, Achill. Millef., A. Ptarm., Matric. Cham., Chrys. Leue., Cirs. arv., l'arax. offic., Sonchus arv., Jas. mont., Digit. purp., Thym. Serp., Polygon. Bist. - OÖ. sp. Geran. sanguin. . Passaloecus brevicornis A. Mor. Aegop. Podagr., Cirs. arv. . P. corniger Shuck. Aegop. Podagr. » P. gracilis Curt. =? P. tenuis Mor. Veron. mont. . P.insignis Shuck. Spir. sorbif., $. salicif., S. ulmif. M Be N ES a EEE fe N Et 2 a 7, Ver ae DE Be I m 654 2306. 2307. 2308. 2309. 2310. 2311. 2312. 9318. 9314. 9315. 2316. 2317. 2318. 2319. 2320. 2321. 2322. 2323. 2324. 2325. 2326. 2327. 2328. 2329. 2330. 2331. 2332. 2333. 2334. 2335. 2336. 2337. 2338. 2339. 2340. 2341. 2342. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. P. turionum Dahlb. Ornithop. perpus. ? =#. Pemphredon lugens Dahlb. Heracl. P. lugubris Latr. Aethusa Cyn. ‘P. rugifer Dahlb. Anthr. silv. P. shuckardi A. Mor. Paliur. acul.,. Daue. Car, ; Me: P. unicolor F. S. No. 2181. . Sisymbr. off., Lepid. sat., L. graminifol., Paliur. acul., Ulmar. pentap., Bryonia dioica, Carum Car., Angel. Silv., Heracl. Sphond., Card. pyenoceph. | Philanthus triangulum F. Sil. Otit., Astrant. neglect., Eryng. camp., Aegop. Podagr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Knaut. .arv., Achill. Millef., A. Ptarm., Echinops banat., Oft, arv., Jas. mont., Cusc. Epith. Psammophila affinis K.= Ammophila affinis K. 8. No. 2169. Kubi. arv., Onopord. ah Centaur. Cyan., Jas. mont., Asclep. syr.!, Echium vulg., Salv.silv. P. viatia L. = Ammophila hirsuta Scop. 8. No. 2172. Peuced.: Cerv., Knaut. arv., Senec. Jacob., Veron. spic. P’sen atratiss Pz.=P. pallidipes Pz. 8. No. 2317. Spir. sorbif., 8. salieif., S. ulinif‘, Aruneus silv., Aegop. Podagr., Aneth. grav., Heracl. Sphond., Daue. Car., Anthr. silv. P: Re Dhlb. Aegop. Podagr., Anthr. silv. P. pallidipes Pz. S. No. 2315. Paliur. acul. Sceliphron destillatorium Ill. Paliur. acul. S. omissum Kohl. Paliur. acul. S. spirifex L. Paliur acul. Sphex maxillosus F. Teuer. Pol. | Tachysphex nitidus Spin. Paliur. acul., Rubus caes., Peuced. Cerv., Chae- roph. tem. Tachysphex pectinipesL. $.No. 2327. Peuced. Gar, Herael. en Danc. Car. T. rufipes Aich. Paliur. acul. Tachytes europaeus Kohl. Doryen. herbac. T. obsoletus Rossi. Doryen. herbae., Knaut. arv., Card. pyenoceph. T. pectinipes L.=TachysphexpectinipesL. 8.No.2323. Aneth. grav., Jas. mont. Trypoxylon attenuatum Sm. Aegop. Podagr., Herael. Sphond. T. elavicerum Lep. Aegop. podagr., Aneth. grav. T. figulus L. Ruta graveol., Sedum acre, Aegop. Podagr., Dauc. Car. OÖ. Tenthredinidae: Abia sericea L. Aegop. Podagr., Carum Car.,. Pimpin. Saxift., Karl. ‚silv., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Chrys. Leue. Be Allantus albicornis F. Heracl. Sphond., Anthr. silv. A. arcuatus Forst. S$S. No. 2338 u. 2444. Nasturt. amphib., Sedurn Teleph., Aegopod. Podagr., Pimpin. Saxifr., Sium latif., Liban. mont., Heracl. Sphond., Dauc. . Car., Chaeroph. hirs. A. bieinetus F.= A. temulus Scop. 8. No. 2343. Aegop. Podagr., Heracl. Sphond. A. fasciatus Scop. Res. lutea, Tordyl. apul., Anthrise. silv. A. koehleri Klg. Anthrise. silv. A. marginellus F. Rhus Cotinus, Heracl. Sphond., Daue. Cati; Anthrisc. silv. 3 A. nothus Klg. = A.arcuatus Forst. $..No. 2333 u. 2444.. Silaus prat., Heraecl. E Sphond., Dauc. Car., Anthr. silv., Sambue. nigr., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthem. arv., Chrys. Leuc., Cirs. arv. A. omissus Först. = A. viennensis Pz. S. No. 2347. . Pastin. 2 Heracl. . Sphond., Dauc. Car. A. rossii Pz. Chaeroph. hirs. A. schaefferi Klg. Liban. mont. A. scrophulariae L: Epil. angust., Heracl. EReRn. Achill. Millef., Ki „Pian Chrys. Leuc., Verbase. Lychn., ‚Serof. nod. . Amauronematus (= Nematus) fähraei Thoms. . A. histrio Lep. Salix ein. S. Capr., S. aurit., S. alba. . A. viduatus Zett. . A. vittatus Lep. S. No. 2418. Anthr. silv., Salix alba, 8. fragil. . Arge (= Hylotoma) eyaneocrocea Först. S. No. 2396 u. 2399, Sinap. . A. lugens Klg. Anthrisc. silv., ..A. rosae L. Thlaspi. praec., Sium latif., Oenan. aquat., Angel. silv., . A. rosae L. v. cordata Lep. Paliur. « GCladius peetinicornis Fourer. . Cyphona furcata Vill. . C. furcata Vill. var..melanocephala Pz. .‚Dolerus coruscans Knw. Salix alba, 8. fragil. . Dolerus eglanteriae F. = D. pratensis L. S. No. 2384. Salix rep. . D. fissus Htg. Carum Car., Toril. Anthr., Anthr. silv., Salix alba, S. fragil. . D. fumosus Zadd. Salix alba, S. fragil. , 2 gonager F. . Prunus spin., -Pirus comm., Salix ein., S. Capr., 8. aaiik, ‚Systematischialphabetisches ‘Verzeichnis der: Blumenbesüchenden Fierartar. 055 . A.temulus Scop. S. No. 2334. Spir. sorbif., S. salicif., $. ulmif., Carum Car., Pimpin. Saxifr., Aethusa Cyn., Toril. Anthr., Anthr. silv., Myrrhis odor., Euphorb. Cypar. . A. trieinetus Chr. = A. vespa Retz. 8. No, 2345. Herael. Sphond., Serof. orient. . A. vespa Retz. . A. viduus Rossi. . A. viennensis Pz. . Amasis laeta F:=Amasis crassicornis Rossi. Ranune. nee; rep.,R. bulb,, S. No. 2344. Carum Car., Liban. mont., Heracl. age Paliur, acul., Peuced. Oreos., Tordyl. apul. S. No. 2339. Peuced. Cerv. R. illyr., Cist. salvüf., Geran. dissect., Melilotus altiss. !, Potent. hirta,- Tordyl. apul., Orlaya grand., Euphorb. Cypar. Salix alba, S. Be Salix alba, S. fragil., S. rep. arv., Paliur. acul., Tordyl. apul., Euphorb. heliose., E. Cypar. . A. enodis L. S. No. 2400. Carum Car.,. Toril. Anthr. . A. melanochroa Gmel. . A. rosae L. S. No. 2403 u..2404 Toril. nod. . A. ustalata L. S. No. 2406. Toril. Anthr. . Athalia annulata F. Heracl.. Sphond., Tordyl. apul., . A. glabrieollis Ths. Pimpin. Saxifr., Heracl. Sphond., Tordyl. apul., Anthrise. S..No. 2401 u. 2402. Tordyl. u. Anthr. silv. silv., Tanac. vulg. | Call. vulg. Herael. Sphond., Dauc. Car., Anthrise. silv., Chaeroph. hirs., Myrrhis odor., Achill. Millef., A. Ptarm., Call. vulg.,. Scutell. albida, Ajug. pyram. acul., Tordyl. apul., ‚Gal. Drocek: Ajug. genev. . A. rosaeL. v. liberta Klg. Caps. bursa past. . A. spinarum F. Caps. bursa past., Carum Car., ae Sphond,, ae an, Anthrise. silv., Tanac.. vulg., Ajug. genev., Polygon. Fagop. . Cephus haemörrhoidalis F. Melilot. altiss.! . Cephus niger Harr. . C. nigrinus Ths. . CephuspallidipesKlg. Ranune. acer, R. rep., R. bulb,, Stell. Holost., Tarax. off. . C. pareyssei Spin. . C. pygmaeus L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Sinap. ar, Haphan. Raph, Carum Car. Ranunce. repens, Hierac. Pilos. Paliur. acul., Pimpin. peregr. Melilot. altiss.! . C. variegatus Stein. Caue. dauc. . C. sp. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Bunias orient., Saxifr. gran,, Doroäle: austriac., Tarax. off., Hierac. Pilos. Geran. molle, Deu. Car. Daue. Car. Doryen. herbae. S. alba, S. fragil. : D. haematodes Bar Anthrisc. silv., Salix alba, S. fragil. . D. madidus Klg. = D. germanicus.F. Salix ein., .S. Capr., S. aurit., S. alba, S. fragil., S. rep. 656 2383. 2384. 238. 2386. 2387. 2388. 2389. 2390. 2391. 2392. 2393. 2394. 2395. 2396. 2397. 2398. 2399. 2400. 2401. 2402. 2403. 9404. 2405. 2406. 2407. 2408. 2409. 2410. 2411, 2412. 2413. 2414. 2415. 2416. 2417. 2418. 2419. 2420. 2421. 2422, 2423. 2424, 2425, 2426. 2427. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. D. picipes Klg. Salix rep. D. pratensis L. Aegop. Podagr., Carum Car., Heracl. Sphond., Tanac. vulg., Tarax. off., Salix ein., S. Capr., S. aurit. D. puncticollis Thoms. Salix alba, S. fragil. D. rugosus Konow = D. rugosulus D. T. Salix alba, S. fragil. D. vestigialis Klug. Arab. aren. Emphytes balteatus Klg. Paliur. acul. E. cinctus L. Tarax. off. Entodeceta pumila Klg. Heracl. Sphond. Eriocampa ovata L. Aegop. Podagr. Hemichroa alni L. Aegop. Podagr. Hoplocampa ferruginea F. = H. flava L. Prunus spin. H. rutilicornis Klg. Prunus spin. Hylotoma (= Arge) berberidis Schrk. Peuced. Oreos., Ferul. montic. H. caerulescens F. = H. eyaneocrocea Forst. S. No. 2353 u. 2399. Carum. Car., Heracl. Sphond., Chaeroph. tem. . caeruleopennis Retz. S. No. 2407. Aegop. Podagr. . ciliaris L. v. corrusca Zadd. Aneth. grav. . cyaneocrocea Forst. 8. No. 2353 u. 2396. Conium macul. .enodis L. $. No. 2354. Carum Car., Heracl. Sphond., Chaeroph. hirs. H. femoralis Klg. = H. melanochroa Gmel. S. No. 2355 u. 2402. Carum Car., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Anthr. silv. H. melanochroa Gmel. S. No. 2355 u. 2401.Aegop. Podagr. H. rosae L. 8. No. 2356 u. 2404.” Aegop. Podagr., Pimpin. Saxifr., .Bupleur. falcat., Moloposp. Peloponnes. H. rosarum Kig. = H. rosae L. S. No. 2356 u..2403. Carum Car., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Anthrise. silv. H. segmentaria Pz. Conium macul., Chaeroph. hirs. H. ustulata L. S. No. 2357. Aegop. Podagr., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Euphorb. Cypar. H. vulgaris Kig. = H. eaeruleopennis Retz. S. No. 2397. Heracl. Sphond. Macrophya albicincta Schrk. Liban. mont. . diversipes Schrek. Paliur. acul,, Liban. mont. . militaris Klg. Liban. mpont. .neglecta Klg. Paliur. acul., Anthrise. silv. . quadrimaculata F, Carum Car., Toril. Anthr. . ribis Schrk. Euphorb. Cypar. . rufipes L. Heracl. Sphond. . rustica_L. Paliur. acul., Rubus Id., Herael. Sphond., Tordyl. apul., Anthr. silv. Megalodontes cephalotes F. S. No. 2433. Geran. sanguin. Nematus capreae L. = Pachynematus capreae L. S.No. 2420. Pirus comm. N. vittatus L. = Amauronematus vittatus L. 8. No. 2352. Conium macaul. N. spec. Carum Car. Pachynematus (= Nematus) capreae Pz. S. No. 2417. Salix rep. Pachyprotasis rapae L. Carum Car., Toril. Anthr., Anthrisc, silv., Gal. verum., Tarax. off. Pamphilius hortorum Klg. Anthr. nit. P. silvaticus L. Crataeg. Oxyac. Poecilostoma luteolum Klg. Dauc. Car., Anthrise. silv. Pteronus (= Nematus) brevivalvis Thoms. Salix .alba, S. fragil. P. hortensis Htg. Ribes rubrum. P. monticola Ths. . Anthrise. silv. Fo Eu Ei An BEEEBEBEEE Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 657 ah 5 Tu TE 2 lat nn Er 92463. . P. myosotidis F, Anthrise. silv. P. ribesii Scop. Ribes Gross. . Rhogogastera viridis L. Ang. silv., Anthrise. silv., Myrrhis odor. . Selandria einereipes Klg. Heracl. Sphond. . S. serva F. Aegop. Podagr., Carum Car., Pimpin. Saxifr., Sium latif., Angel. silv., Dauc. Car., Anthrise. silv. Tarpa cephalotes F. = Megalodontes cephalotes F. S.No, 2416. Gal. bor., Inula hir,, Anthem. tinct., Tanac. corymb., Senec. Jacob., Crep. bien. . T. spissicornis Klg. = Megalodontes klugii Leach. Tarax. off. Tenthredo atra L. Aegop. Podagr., Anthrise. silv. . T. bifasciata Klg. = Allantus rossii Panz. S. No. 2340. Aegop. Podagr., Caram Car., Heraecl. Sphond. . T. eoryli Pz. Dauc. Car. . T. dispar Klg. Liban. mont. . T. fagi Pz. Liban. mont. T. flava Poda. S. No. 2441. Aegopod. Podagr., Liban. mont. . T. flavicornis F. = T. flava Poda. S. No. 2440. Aegop. Podagr., Anthrise, silv., Myrrhis odor. . T. ignobilis Klg. = T. atra L. var. ? (teste Konow.) Euphorb. Cypar. . T. livida L. Aegopod. Podagr., Anthrise. silv. T. notha Kl. = Allantus arcuatus Forst. S. No. 2333 u. 2338. Toril. Anthr. T. sp. Hyper. perfor., Melilot. altiss. +, Parn. pal., Conium maec., Aegop. Podagr., Oenan. aquat., Selinum carvif., Angel. silv., Peuced. Oreos., Aneth. grav., Heraecl. Sphond., Anthrisc. silv., Chaeroph. hirs., Ch. Villars., Achill. Millef,, A. Ptarm., Chrys. Leuc., Leont. hast., Polygon. Bist. . Tenthredopsis austriaca Knw. Paliur. acul. T. dorsalis Lep. Paliur. acul. T. gibberosa Knw. Anthrisc. silv. T. raddatzi Konow. v. vittata Knw. Paliur. acul. T. seutellaris F. Anthrisc. nit. T. thomsoni Knw. v. femoralis Steph. Paliur. acul. T. thomsoni Knw. v. nigripes Knw. Paliur. acul. Tomostethus fuliginosus Klg. Salix alba, S. fragil. P. Vespidae: . Ancistrocerus parietum L. = Odynerus parietum L. S. No. 2493. Levist. off., Orlaya grand., Dipsaec. silv., Allium Cepa. . A. renimacula Lep. = Odynerus parietum L. var. renimacula Lep. S. No. 2494. Thym. vulg. . Celonites abbreviatus Vill. Calamintha alpina, Teucr. mont. . Discoelius zonalis Pz. Heracl. Sphond. Epipona spiricornis Spin.-Odynerus spiricornis Spin. S. No. 2503. Allium Cepa. . Eumenes arbustorum Pz. v. dimidiata Brull&. Herael. Sphond. E. coaretata L. Melilot. albus !, Aegopod. Podagr., Foenic, vulg., Orlaya grand., Diplopap. amygd., Solidag. Drumm., Rudb. specios., Achill. Millef., A. filipend., A. grand., Centaur. Scab. . E. mediterranea Krchb. Paliur. acul., Hedera Hel., Lonic. etrusca. . E. pomiformis F. Res. lutea, Ruta graveol., Evon. japon., Rhamn. Frang., Paliur. acul., Rhus Cotinus, Doryen. herbac., Bryon. dioica 5 !, Sedum album, Eryng. ameth., Foenic. vulg., Aneth. grav., Orlaya grand., Symphoric. racem. !, Diplopap. amygd., Cirs. arv., Mentha aquat., Euphorb. Cypar., Allium Cepa. E. unguiculata Vill. Foenic. vulg., Orlaya grand., Allium sphaeroceph., A. Cepa. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. 493 658 2464. 2469. 2466. 2467. 2468. 2469. 2470. 2471. 2472. 2473. 2474. 2475. 2476. 247. 2478. 2479. 2480. 2481: 2482. 2483. 2484. 2485. 2486. 2487. 2488. 2489. 24%. 2491. 2492. 2493. 2494. 2495. 2496. 2497. 2498. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Hoplopus levipes Shuck. = Odynerus levipes Shuck. 8. No. 2487. Scerof. nod. Leionotus bidentatus Lep. = Odynerus bidentatus Lep. S. No. 2476. Allium Cepa. 1 hehrötcnie Sauss. = Odynerus chevrieranus Sauss. 8. No. 2468. Orlaya grand. L. dantiei Rossi. = Odynerus dantici Rossi. 8. No. 2481. Orlaya grand., Allium Cepa. : L. dufourianus Sauss. = Odynerus chevrieranus Sauss. S. No. 2466, Chaeroph. tem. L. minutus F. = Odynerus minutus F. 8. No. 2489. Angel. silv. L. parvulus Lep. = Odynerus parvulus Lep. 8. No. 2495. Orlaya grand. L. rossii Lep. = Odynerus rossii Lep. S. No, 2500. Viburn. Lant. L. simplex Fabr.=Odynerus quadrifasciatusF. S. No. 2491 u. 2498. Orlaya grand., Anthrise. silv. L. tarsatus Sauss. = Odynerus tarsatus Sauss. S. No. 2504. Orlaya grand. Odynerus alpestris Sauss. Paliur. acul. | . antilpoe Pz. Rubus Id. . bidentatus Lep. S. No. 2465. Paliur. acul,, Sedum album, Foenic. vulg. bifasciatus L. Foenic. vulg., Herael. Sphond. De . callosus Ths. Ribes Gross., Tarax. off., Salix alba, 8. frag. claripennis Thoms. Heracl. Sphond., Linar. vulg. .erassicornis Pz. Heracl. Sphond. dantici Rossi. S. No. 2467. Paliur. acul., Eryng. ameth. . debilitatus Sauss. Angel. silv., Aneth. grav. elegans Wsm.=0. gracilisBrulle. S.No. 2486. Aegop. Podagr., Anthrise. silv. floricola Sauss. -Evon. japon.,-Paliur. acul. gazella Pz. Heracl. Sphond. gracilis Brulle. S. No. 2483. Aegopod. Podagr. .levipes Shuck. S8. No. 2464. Paliur. acul. melanocephalus L. Aquileg. vulg., Malva silv., Crat. Oxyac. . minutus Fabr. 8. No. 2469. Heracl. Sphond., Melamp. arv. . modestus Sauss. Evon. japon., Paliur. acul., Foenie. vulg., Teuer. Pol, . nigripes H.-Sch. = 0. quadrifasciatus F. S. No. 2472 u. 2498. Syring. chin., Euphorb. virg. OÖ. oviventris Wesm. Viola tric. versic. #, Spir. opulif., Heracl. Sphond., Anthrise. silv., Knaut. arv. OÖ. parietum L. S. No. 2454. Clemat. Vitalba, €. .recta, Res. lutea, Viola tric. vulg. #&, V.t. alp., Gypsoph. panie., Ruta graveol., Paliur. acul., Medic. silvestr., Rubus Id., Sanguis. minor, Crat. Oxyac., Sorbus.auc., Bryon. dioica 9 !, Bergenia subeil., Astrant. maj., Eryng. camp., Conium mac., Petrosel. sat., Oenan. aquat., Liban. mont., Silaus prat., Angel. silv., Aneth. grav., Pastin. sat., Heracl. Sphond., ‚Siler trilob., Dauc. Car., Toril. Anthr., Anthrisc. silv., Symphorie. racem. !, Knaut. arv., Aster squarrul., Diplopap. amygd., Solidag. Drummond., S. glab., Achill. Millef., A. Ptarm., Tanac. vulg., T. macroph., Cirs. arv., Rhapont. pulch., Centaur. Fisch., Tragop. floccos., Tarax. off., Borago off., Echium vulg., Linar. vulg, Lysim. vulg., Salix ein., S. Capr., S. aurit. .SP9292092999999992929 O. parietum L. v. renimaeula Lep. '$. No. 2455. Melilot. albus !, Gaura bien., Pastin. sativ., Symphorie. racem. !, Diplopap. amygd., Mentha aquat. OÖ. parvulus Lep. S. No. 2470. Foenic. vulg., Pastin. sat. OÖ. pietus Curt. Matric. inod., Senec. Jacob. O. quadratus Pz. (Species incertae sedis.) Lathyr. latif., Saxifr. umbrosa, Archang. off. (2). Serof. aquat., S. orient., Digit. purp. O. quadrifasciatus F. 8. No. 2472 u. 2491. dysangh panic., Vieia Crkooh +. 2499. 2500. 2501. . V. holsatica F, = V. silvestris Scop. 8. No. 2520. Berb. vulg., Astrant. mai. . V. media Retz. Impat. noli tang. !, Symphoric. racem. !. . V. norvegica F. Rubus Id., Eryuz. ameth., Eupat. can. . V.rufa L. Berber. zur Vicia sat., Angel. silv.; Heracl. Sphond,, Anthrise. . Vespa saxonica F. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Evon. japon., Symphoric. . V. silvestris Seop. S. No. 2515. Rbamn. Frang., Viecia sat., Rubus 1d., Crät. . V. vulgaris L. Medic. sat., Sicyos angul., Ribes Gross., Heracl. Sphond,, Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten, 65 O. quinquefusciatus F, = O. spinipes L. S. No. 2502. Aegop. Podagr. O. rossii Lep. S. No. 2471. Pastin. sat. O. sinuatus F. Rhus Cotinus, Spir, salicif, Arunc. silv., Foenic. vulg., Aegop. Podagr., Angel. silv., Heracl. Sphond., Dauc. Car., Achill. Millef., A. Ptarm. . O0. spinipes L. S. No. 2499. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Geran. pyren., Rhus Cotinus, Spir. sorbif., 8. salieif., S. ulmif., Pimpin. Saxifr., : Anthrise, a Cornus sang., Achill. Millef., A. Ptarm. . O. spiricornis Spin. S. No. 2458. Hercl. Sphond. OÖ. tarsatus Sauss. S$S. No. 2473. Geran. rotundif. . O. trifasciatus F. (= Gute Art, teste F. Moräwitz.) Genista tinet. +, Silsns prat., Peuced. Oreos., Heracl. Sphond., Diplopap. amygd., Cirs. arv. O. xanthomelas H.-Sch. Lotus corn. . 0 spec. Symphoric. racem. =, Syring. vulg., Origan. vulg. . Polistes biglumis L. S. No. 2509. Coton. integ. !, , Eryng. camp., Bupleur. falcat., Peuced. Cerv., Pastin. sat. . P. diadema Ltr. = P. biglumis L. S.No. 2508. Symphoric. racem. ! , Echinops sphaeroc., Cirs. arv., C. lanceol., Asclep. syr. !, Lycop. europ. . P. gallica L. Res. lutea, Impat. Balsam., Ruta graveol., Evon. japon., E. varieg,, Rhamnus Frang., Paliur. acul., Doryen. herbac., Melilot. altiss. !, Lathyr. prat., Prunus spin., P. Mahaleb, Eryng. camp., E. ameth., Petrosel. E Aegopod, Podagr., Bupleur. falcat., Foenic. vulg., Liban. mont., Peuced. Cerv., Aueilt grav., Pastin. sat., Heracl. Sphond., Tordyl. apul., Orlaya grand., Anthr. silv., ‚Hedera Hel., Symphoric. racem. !, Echinops sphaeroc,, Cirs. lanceol., Centaur. Jac., Eric. arb., Asclep. syr. !, Cusc. Epith., Verbasc. Thaps., Lycop. europ., Satureja mont., Thym. dalm., Rosmar. off, Teuer. Pol., Laur. nob., Euphorb. Cypar,, Sabal Adans. . Pterocheilus phaleratus Pz. Pimpin. Saxifr., Achill. Millef., A. Ps . Vespa austriaca Pz. Aegopod. Podagr., Heracl. Sphond., Epipact.'latif. !. . V. erabro L. Tilia ulmif., Evon. japon., Sedum album, Aster, Lindl., A. ae v. pubesc., Diplopap. amygd., Solidag. fragr., Salix alba, S. fragil. . V. germanica F. Anem. jap. fl. purpurea, Evon. japon., Crat. Oxyae,, Piris Malus, Ribes Gross., Foenic. vulg., Angel. silv., Aneth. grav., Heracl. Sphönd., Hedera Hel., Aster Amel., A. prenanthoid., Solidag. fragr., 8. glab., S.’laterifl,, S. lithosp., S. Ridel.. S. ulmif., Bolton. glastif., Syring. vulg., Serof. nod., Lam. mac. +, Salix ein., S. Capr., S. aurit. Foenic. vulg., Angel. silv., Call. vulg., Serof. nod. silv., Symphoric. racem. !, Anthiem. tinet., Senec. nemor., Serof. nod., Melamp. silv., Epipact. pal. l, Allium Cepa racem. !. ’ Oxyac., Ribes Gross., Heracl. Sphond., Toril. Anthr., Anthr, silv., Symphor. racem. ! Pier. hierac., Solan. Dule., Serof. aquat., S. umbr., S. alpestr., Epipact. pal. !. Hedera Hel., Symphor. racem. !, Helichrys. bract., Cirs. arv., Call. vulg., Serof. Se nod., Epipact. pal. !. ; . V.sp. Amygd. comm., Sanie. europ., Conium macul., Cicuta vir,, ARnE er, Lonice. alpig., Scrof. aquat., Salix retusa. 42* 660 2523. 2524. 2525. 2526. 2527. 2528. 2529. 2530. 2531. 2532. 2533. 2534. 2535. 2536. 2537. 2538. 2539. 2540. 2541. 2542. 2543. 2544. 2545. 2546. 2547. 2548. 2549. 2550. 2551. 2592. 2558. ‚2594. 2559. ‚2556. 2557. 2598. 2559. 2560. 2561. 2562. 2563. 2564. 2569. 2566. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. V. Lepidoptera. A. Bombyeidae: Callimorpha dominula L., 9 10 mm. Eupator. cannabin. C. hera L. Eupator. cannabin., Origan. vulg. Dasychira pudibunda L. Lonicera Caprifol. +. Euchelia jacobaeae L. Arab. hirsuta. Gnophria quadra L. Dianth. delt., Trif. prat. +. Nemeophila plantaginis L. Crepis aurea. Porthesia similis Fuessl. Lotus corn. +. Pygaera anastomosis L. Salıx triandra. B. Geometridae: Acidalia humiliata Hufn. ÖOnonis spin. +. A. virgularia Hübn. Lavand. off. Cidaria hydrata Fr. Sil. nut. Fidonia famula Esp. Saroth. scop. +. Halia brunneata Thunbg. Vacc. Myıt. H. wauaria L. Lavand. off. Jodis lactearia L. Hesper. trist. Minoa murinata Scop, 4 mm. Asperula cynanch. 'Odezia atrata L. S. Nr. 2540. Chaerophyll. Villarsii. O. chaerophyliata L.=O.atrataL.,7mm. S. No. 2539. Polyg. vulg., Astrag.glycyph. Ortholitha cervinata $. V. Althaea rosea. Timandra amata L. Lythr. Sal. !, Seroful. aquat C. Noctuidae: Acronycta aceris L. Centaur. rhen. Aedia funesta Esp. Ligustr. vulg. Agrotis castanea Esp. Call. vulg. A. conflua Tr. Polygon. Bistorta. A. exclamationis L. Lavand. off. A. latens Hübn. Lavand. oft. A. ocellina Hübn., 9—10 mm. Semperviv. mont., Cirs. spinosiss., Crep. aurea, Phyteuma orbic., Polygon. Bistorta. 8 A. pronuba L. Dianth. chin., Medie. sat. !, Erythr. Cent. h A. vestigialis Rott. . Eryng. camp., Thym. Serp. A. ypsilon Rott. Salv. prat. +. Agrotis sp. Symphoricarp. racem. !. Anarta melanopa Thunb. Silene acaul. A. myrtilli L. Chrysanth. Leucanth. A. nigrita Boisd. Silene acaul. Brotolomia meticulosa L. Dianth. chin. Charaeas graminis L., 7—8 mm. Succ. prat., Senec. Jac. Chariclea delphinii L. Cent. Cyanus. Ch. umbra Hfn. Phaseolus vulg. +. Cucullia chamomillae Schiff. Sil. nut. _ C. umbratica L., 18—22 mm. Viola corn., Lonic. Caprifol. !. Dianthoecia albimacula Bkh. Sil. nut. D. capsincola Hübn., 23—25 mm. Lonicera Caprifol. !. D. compta F. Dianth. Carthusian. D. filigrana Esp.. Melandr. rubr. 2567. 2568. 2569. 2570. 2571. 2572, 2573. 2574. 2575. 2576. 2577. 2578. 2579. 2580. 2581. 2582. 2583. 2584. 2585. 2586. D. nana (Hufn.) Rott. Hesper. trist., Sil. inf., Coron, fl. cuc., Melandr. alb, M. rubr. Euelidia glyphica L., S—12 mm. Ranune. acer, R. rep., R. bulbos., Arab, aren., Sinap. arv., Coron., fl. cuc., Cerast. arv., Medie. falc., Lotus corn. +, Onobr. viciif., Lythr. Sal. !, Knaut. arv., Cirs. olerac., Aleetoroloph. major. E. mi L. Valerian. olitor., Hierac. Pilos. Gnophos furvata F. Scroful. aquat. Hadena didyma Esp. Tanacet. vulg. H. fasciuncula Haw. Medic. Jupul. H. monoglypha Hufn. Platanth. bif. !. H. sp. Hesper. trist. Hydroecia nietitans Bkh. Aster Trip., Achill. Millef., Armer, vulg. H. nietitans Bkh. var. erythrostigma Haw. (irs. arv. Hypena proboseidalis Tr. Asclep. syr. Luperina haworthii Curt. Suce. prat. Mamestra dentina Esp. Platanth. chlor. !. M. serena (S. V.) F. Knaut. arv. M. sp. Symphoricarp. racem. !. Mithymna imbeecilla F. Polygon. Bist. Phasiane clathrata L. Medie. sat. !. Plusia chrysitis L. Lycium barb. P. festucae L. Echium vulg. P. gamma L., 15—16 mm. Hesper. trist., Cak. marit., Dianth. Carthus., D. chin., Sil. infl., S. Otit., Melandr. alb., Linum usitat., Medic. sat. !, Trif. rep. +? +, T. prat. !, Lotus corn. ? +, Astrag. depr., Onobr. viciif., Lathyr. silv. &, Parnass. pal., Toril. Anthr., Lonic. Perielym. !, L. Caprifol., Gal. Moll., Knaut. arv., Suce. prat,, Chrysoc. Linosyr., Senec. Jacob., Cirs. ary., C. lanceolat., C. pal., Carduus acanthoid., Lappa min., Centaur. Jacea, C. Cyanus, C. Scab., C. rhen., Thrine. hirta, Leont. aut., Jas. mont., Call. vulg., Erica Tetr., Asciep. syr., Arauja alb,, Erythr. Cent., Phlox panieul., Conv. arv., Borrago off., Anchusa off., Echium vulg., Melamp. nemor., Salv. prat. +, Lavand. off., Monarda didyma, Stach. pal., Ball. nigra !, Ajug. rept. #, Armer. vulg., Polygon. Pers., Platanth, bif. !. - P. triplasia L. Coreops. lanceol., Lavand. off. P. sp. Cytis. Lab. #, Symphoricarp. racem. !, Loniec. Periclym. !. - Seoliopteryx libatrix L. Rubus Id. . Toxocampa craccae F, Vicia sep. D. Pyralidae: . Botys purpuralis L. Succ. prat., Tanacet. vulg., Achill. Millef,, A. Ptarm. Polygon. Bist. . B. purpuralis L. var. ostrinalis Hübn. Origan. vulg. . B. sambucalis Schiff. Sambue. nigra. . Crambus alpinellus Hübn. Artem. camp. . EC. furcatellus Zett. Mentha aquat. . C. pratellus L. Medic. lupul. . C. sp. Senec. Jacob., Leont. aut., Centaur. nigra. . Ephestia elutella Hübn. Verbase. nigr. . Eurrhypara urticata L. Lavand. off. . Euryereon turbidalis Tr. Artemis. camp. . E. verticalis L. Carduus crisp. . Orobena limbata L. Asperula tinct. . Pempelia ornatella S. V. Thym. Serp. Pionea forficalis L. Hesper. trist. : 662 2605. 2606. 2607. 2608. 2609. 2610. 2611. 2612. 2613. 2614. 2615. 2616. 2617. 2618. 2619. 2620. 2621. 2622. 2623. 2624. 2625. 2626. 2627. 2628. 2629. 2630. 2631. 2632. 2633. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. Scoparia ambigualis Tr. Ligustr. vulg. Threnodes pollinalis Schiff. Saroth. scop. +, Genista Dilea +, Oytis, sagitt. Trifurcula immundellla Zell. Saroth. scop. +. Pyralidae spee. ?. Lam. mac. E. Rhopalocera: Anthocharis belia Cr. var, simplonia Freyer. Sinap. Cheiranth. A. cardamines L., 12 mm. Cardam. prat., Viola silvat., V. can. !, Ligustr. vulg., Pulmon. .off., Hotton. pal. !. Aporia crataegi L. S. No. 2687. Echium vulg. Argynnis adippe L., 13-14 mm. Thrif. prat. !, Cirs. arv., Leont. aut., RE Serp. A. aglaja L., J' 15—16 mm, 9 17—18 mm. Peuced. pal., Knaut. arv., Sa lucida, Achill. Millef., Cirs. arv., Carduus acanthoid., C. nutans, Centaur. nigra, . rhen., Leont. aut., Thym. Serp., Armer. vulg. ‚ chariclea Schneid. Ledum pal. . dia L. Convolv. arv. . ino Rott. Esp., 9—12 mm. Knaut. arv. .latonia I., 11—12 mm. Knaut. arv., Scab. Columb., Centaur. Scabiosa, . salicifol., Picris hieracioid., Crep. bienn., Hierac. umbell., Jas. mont., Conv. arv. . niobe L., 13—16 mm. Knaut. arv., Cirs. arv., Thym. Serp. . pales S. V., 9—10 mm. Vise. alb., Oxytrop. camp., Leont. hast., Nigrit. angustif. A. pandora S. V. Dianth. delt, Ulmar. pentap., Peuced. pal., Achill. Millef., Thym. Serp. A. paphia L., 12—14 mm. Hyper. perfor., Lupin. lut. =, L. angustif. +, Rubus frutie., Angel. silv., Peuced. pal., Knaut. arv., Eupator. cannabin., Cirs. pal., Carduus nut., Leont. aut., Jas. mont., Solan. Dule., Origan. vulg., Ball. nigr. !. A. paphia L.v. valesina Esp. Rubus frutic., Aegopod. Podagr., Libanot. mont., Knaut. arv. A. selene S. V., 9—10 mm, Crepis aurea. pPoa>>b>b>>Man A. sp. Äster Novae Angl., Centaur. nigra, Alectoroloph. minor, Rumex spec., - Ä Lil. bulbif. Carterocephalus yahlainem Pall. Rubus frutie. Coenonympha arcania L. Dianth. Carthus., Trif. alp. +, Lotus corn. +, Vieia pisiform. =#, Rubus frutic., Asperula eynanch., Achill. Millef.,, A. Ptarm., Ligustr. vulg., Thym. Serp., Antheric. ramos. Coenonympha pamphilus L., 6'!/—7 mm. Ranunc. Flamm., R. acer, R. rep., R. bulb., Raphan. Raphan., Sil. Otit., Trif. rep. (!), T. prat. !, T. alp. +, T. med., T. arv. !, Lotus corn. +, Vicia hirs. +, Lens escul., Scler. perenn., Orlaya grandifl., Succ. prat., Bellis per., Inula hirta, Centaur. Jacea, Hypoch. rad., Achill. Millef., A. Ptarm., Jas. mont., Call. vulg., Erica Tetr., Ligustr. vulg., Myosot. interm., Mentha silv., Thym. Serp., Ajug. rept. #, Armer. vulg., Folyean amphib. Colias boothii Curt. =. hecla Lef. S. No. 2630. Tarax. offic., Phyllodoce taxif C. edusa F., 14-16 mm Medic. sat. !. Colias ser Lef. S. No. 2628. Pedicul. tuber. Colias hyale L., 12—13 mm. Dianth. Carthus., Medic. sat. !, M. falc., Trif. rep. +, Knaut. arv., Centaur. Jacea, Cichor. Intyb., Leont. aut., Serrat. tinct., Echium vulg., Ball. nigra !. Colias phicomene Esp., 13—14mm. Leont. hastil. Colias rhamni L.=Rhodocera rhamni L. S. No. 2698. Lathyr. latif. v. ensif,, Bergenia subeil., Scab. Columb., Echinops exalt. 2635. 2636. 2637. 2638. 2639. 2640. 2641. 2642. 2643. 2644. 2655. 2656. 2657. . Epinephele hyperanthus L. S. No. 2647 u. 2699. Trif. rub., T. agrar. !, Valer. off., Senec. Jacob., Cirs. arv., C. pal., Hierac, vulg., Mentha silv., Origan. vulg., Clinopod. vulg., Beton. off. +, Colchie. aut. E. hyperanthusL. var. arete Müll. Thym. Serp. E. janira L., 10 mm. S. No, 2648. Cak. marit., Dianth.: delt., Sil. infl., S. Otit,, Hyper. perfor., Medie. fale., Trif. rep. (!), T. prat.!, T.alp. +, T. procumb. !, Anthyllis Vuln. +, Lotus corn. +, Rubus frutic., R. caes,., uses pal,, Sedum acre, S. refl., Aneth. graveol., Toril. Anthr., Gal. verum, Knaut. arv., Suce. prat., Aster Amellus var. Bessarabicus, Solid. Virga aur., S. laterifl., Achill. Millef., A. Ptarm., Anthemis tinetor., Chrysanth. Leucanth., Senee. Jacob., Cirs. arv., C. lanceolat., C. pal., Carduus acanthoid., C. nutans, Centaur. Jacea, C. nigra, C. Sceab., ©. conglom., Leont. aut., Picris hieraeioid., Hypoch. rad., Crep. bien., Hierac. vulgat., H. umbellat., Jas. mont., J. perenn., Erica Tetr., E. cin., Ligustr. vulg., Conv. arv., Echium vulg., Melamp. nemor., Lavand. off., Mentha arv., Origan. vulg., Tlıym. Serp., Nepeta nuda, Armer,. vulg., Teuer. Scorod. Erebia aethiops KEsp., 9—11 mm. S. No. 2639. Knaut. arv. E. ligea L, 9 mm. Rubus frutic., Senec. nemor., Cirs. pal., Hierae. vulg., Thym. Serp. E. Medea S. V.=E. aethiops Esp. S. No. 2637. Leont. hast, E. medusa S, V., 8-9 mm. Eupator. cannabin. Hesperia actaeon Rott.. Ononis spin. +. H. comma L., 15—16 mm. Coron. var. +, Rubus frutie., Knaut. arv., Cirs. arv., C, spinosiss,, Carduus crisp., Echium vulg., Beton. off. #, Colchie. aut. H. lineola ©. Ranune. Ling., Dianth. delt., D. Carthus., Agrost. Gith., Mediec. sat. !, Trif. med., T. agrar. !, Vicia Cracca +, Knaut. arv., Daucus Carota, Eupator, cannab., Cirs. arv., Carduus nut., Leont. aut., Achill. Millef., A. Ptarm., Erythr. Cent. ’ H. silvanus Ksp., 16 mm. Dianth. Carthus., Agrost. Gith., Malva mosch., Hyperie. perfor., Medic. fale., Trif. mont. !, T. prat. !, T. rub., Lathyr. hetero- phyll. ? !, L. pal. 2? !, Cirs. arv., C. pal., Onopord. Acanth., Leont. hast., Achill. Millef., A. Ptarm., Echium vulg., Brun, vulg., Euphorb. Cypariss. . H.thaumas Hufn. = H. linea S. V., 14—15 mm. Dianth. delt., Agrost. Gith., Medic. sat. !, Trif. prat., T. alp.!, T. arv., Pulicar. dysent., Chrysanth. Leucanth., Centaur. de Jas. mont., Call. vulg., Lycops. arv. . H. sp. Delphin. Cons. +, Trif. rep. (!), Lathyr. tuber, +, Cirs. lanceol., Sonchus arv., Hierac. umbell. . Hipparchia hyperanthus L. = Epinephele hyperanthus L, S. No, 2634 u. 2699. Cak. marit. . H. janira L. = Epinephile janira L. S. No. 2636. Viola corn. H. semele L. = Satyrus semele L. S. No. 2700. Cak. marit,,' Senec. Jacob., a pal., Jas. mont. Leucophasia sinapis L., 10 mm. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Melamp. nemor. . Limenitis camilla S. V. Ligust. vulg. . L. sibylla L. Rubus frutic., Libanot. mont. . Lycaena adonis S. V.=L. bellargus Rott. S. No. 2662. Origan. vulg. L. aegon 8. V.=L. argyrotoxus Bgstr, 7—9 mm. Trif. mont.'!, T. arv. !, T. agrar. / !, Lotus corn. +, Onobr. viciif., Vicia angustif,. &, V.birs. $, Achill. Millef., A. Ptarm., Centaur. Cyan., Jas. mont., Cynogloss. off., Mentha silv., Thym. Serp. L. alexis S. V.=L. icarus Rott. S. No. 2667. Origan. vulg. L. alsus S. V.=L.minima Fuessl., 5—5' mm. S. No. 2668. Chrysocoma Linosyr. L. arcas Rott. Sanguis. offic. 664 2658. 2659. 2660. 2661. 2662. 2663. 2664. 2665. 2666. 2667. 2673. 2674. 2675. 2676. 2677. 2678. 2679. 2680. 26831. 2682. 2683. 2684. 2685. 2686. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. L. argiolus L. Medic. sat. !, Rubus frutie., Hierac. Pilos., Vace. ulig., Salix cin., S. Capr., S. aurit. L. argus L., 8 mm. Önonis spin. +, Coron. var. L. arion L, 8 mm. Vicia Cracca =#. L. baetica L. Colutea arbor. L. bellargus Rott. S. No. 2653. Lathyr. latif., Bupleur. rotundif. L. ecoridon Poda, 9—11 mm. Medic. fale., Trif. mont. !, T. rub., Onobr. vieiif., Anthem. tinetor., Centaur. Jacea, C. Scab., Thym. Serp. L. damon $S. V., 8 mm. Genista tinct. +, Kotus corn. #, Lathyr. tuber. #, Centaur. Cyan., Erythr. Cent., Allium rot. L. euphemus Hb. Sanguis. off., Echium vulg. L. hylas Esp. Anthyll. Vuln. L. icarus Rott., J 7—8 mm, © 8-10 mm. S. No. 2655. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Dianth. delt., Coron. fl. euc., Medic. sat. !. Trif. procumb. !, Lotus corn. +, Onobr. viciif., Lythr. Sal. !, Sucecisa prat., Cirs. arv., Leont. aut., Hierac. vulg., H. umbell., Achill. Millef., RK Ptarm., Call. vulg., Myosot. pal., Thym. Serp., Brun. vulg., Verben. off. . L. minima er S. No. 2656. Kulksal, Vuln. !. . L. orion Pall. Sedum acre. . L. semiargus Rott., 7—8 mm. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Trif. rep. (!), T. alp. +, T. med., Anthyll. Vuln., Lotus corn. +, Kubus caes., Eryng. marit., Knaut. arv., Jas. on, Armer. vulg. . L. sp. Acon. Nap. +, Raphan. Raph., Polye com., Trif. alpin., Lotus corn. =#, Eupator. eannabin., Aster alp., Pulicar. dysent., Centaur. Scab., C. Jac., Crep. bien., Echium vulg., Origan. vulg. . Melanargia galatea L., 11—13 mm. Dianth. Carthus., Trif. prat. !, T. alp.! +, T. med., T. rub., Astrag. glycyph. +, Vieia Cracca -, Eupator. cannabin., Anthem. tinctor., Chrysanth. Leucanth., Cirs. arv., Card. erisp., C. glaucus, Onopord. Acanth., Centaur. Jac., C. Scab., C. rhen., Achill. Millef., A. Ptarm., Thym. Serp. Melitaea athalia Rott., 8'/—10 mm. Helianth. vulg., Hyper. perfor., Genista tinet. +, Medic. fale.. Trif. rep. (!), T. mont. !, T. alp. +, Rubus frutic., Inula hirta, Tanacet. corymb., Chrysanth. Leucanth., Senec. Jacob., Centaur. Scab., Crep. bien., Hierac. vulg., Ligustr. vulg., Erythr. Cent., Melamp. arv., M. nemor., M. cristat., Thym. Serp., Brun. vulg., Antheric. ramos. M. cinxia L. Echium vulg. M. parthenie Bkh. Rubus frutie., Leont. hastil., Thym. Serp., Nigrit. angustif. Nemeobius lucina L. Arab. aren. Nisoniades tages L. Lotus corn. +, Ajug. rept. #. Papilio machaon L., 18—20 mm. Coron. toment.,. Lythr. Sal. !, Centranth. rub. !, Knaut. arv., Centaur. rhen., Syring. vulg., Antheric. ramos. P. podalirius L., 17—19 mm. Coron. toment., Trif. prat., Centranth. ruber!, Syring. vulg., Ajug. rept. =. Pararge achine Scop. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb. P. egeria L. Eupator. cannabin. P. maera L. Jas. mont., Thym. Serp. P. megaera L., 13—14 mm. Genista tinet. +, Trif. prat. !, Centaur. Jac., S. salicifol., Tarax. off., Hierac. umbell., Jas. mont., Lycops. arv. Parnassius apollo L., 12—13 mm, Centranth. ruber !. P. delius Esp., 10—16 mm. Carduus deflorat. Pieris brassicae L., 16 mm. Anem. japon., Ranunc. rep., Cardam. prat., Hesper. matron., Sisymbr. off., Brass. nig., Sinap. arv., Lunar. ann. !, Cak. marit., Viola silv., V. can. !,'V, trie. vulg. @ J'!, V. t. arv. !, Dianth. delt., D. barb., Vaccar. parvifl., Viscar. vulg., Coron. fl. cuc., Agrost. Gith., Malva silv., M. Ale., 2687. 2688. 2689. 269. 2691. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 665 Medic. sat. !, Trif. rep. (!), T. prat. +, Lotus corn. +, Desmod. canad,, Lathyr. latif. v. ensif., L, latif. v. intermed., Prunus dom., P. avium, P. Cer., Rubus frutie., Lythr. Sal., Philad. coron., Tellima grandifl., Centranth. ruber !, C. angustifol,, Knaut. arv., Suce. prat., Scab. Columb., S. daucoides, S. Hladnik., S. atropurp., Eupator. purpur., Vernonia fascicul., V. praealta, Aster Amellus, A. floribund., A. -Lindleyan., Biotia Schreberi, Galatella punct., Bellis per., Silv. Asteriscus, S. connatum, S, perfoliat., Helen. autumn., Helianth. divaricat., Chrysostemma tripteris, Coreopsis lanceol., Rudbeckia speciosa, Achill. grandifol., Anthem. tinctor., Doronicum austriac., Senec. nemor., Cirs. arv., ©. lanceolat., C. pal., C. olerac. X acaule, C. monspessulan., ©. serrulat., Carduus acanthoid., Centaur. Jac., Ü. nigra, C. Scab., C. rhen., C. Astrach., C. Salonit., Leont. hastil., Pier. hieracioid., Scorzon. hum., Tarax. off., Sonchus olerac., S. arv., Hierac. Pilos., H. umbellat., Syring. vulg., Asclep. tenuif., Conv. arv., Lycops. arv.. Echium vulg., Caryolopha sempervir., Lithosperm. arv., Salv. Verben., S. sclareoid., Monarda fistulosa, M. fist. form. mollis, Origan. vulg., Thym. Serp., T. vulg., Satureja hort., Calamintha alp., Clinopod. vulg., Nepeta Mussini !, N. macrantha !, N. lophantha, Glech. hed. (!), Galeops. Ladan. +, Stach. pal., Beton. grandifl., Physostegia virgin., Ball. nigra'!, Ajug. rept. +, Teuer. Cham., T. canum, Blephilia hirs., Polygon. Fagop., P. Bist., P. Pers., Secilla sibir. P. crataeyi L. = Aporia erataegi L. S. No. 2611. Rubus frutic. P. daplidice L. Centaur. rhen., Anchusa off. P. napi L., 10—12 mm. Arab. aren., Cardam. prat., Hesper. matron., Sisymbr. off., Sinap. arv., Cak. marit., Raphan. Raph., Viola silv., V. can. !, V. trie. arv.!, Dianth. delt., Stell. Holost., Cerast. arv., Geran. prat., @. Robert., Erod. cicut., Medic. sat. !, Trif. rep. (!), T. rub., Phaca alp., Onobr. vieiif., Prunus dom., P. avium, P. cer., Rubus frutic., Epil. mont., E. roseum, Lythr. Sal, !, Philad. coron., Aegopod. Podagr., Pimpin. Saxifr., Gal. Mollugo, Valer. dioica, Knaut. arv., Succ. prat., Scab. atropurp., Eupator. cannabin., Achill. Millefol., A. Ptarm,, Chry- santh. Leucanth., Cirs. arv., C. lanceolat., Carduus crispus, Onopord. Acanth., Centaur. Jacea, C. nigra, Thrincia hirta, Tarax. offie., Sonchus arv., Hierac. muror., H. umbellat., Jas. mont., Syring. vulg., Conv. arv., Echium vulg.. Lithosperm. arv., Myosot. silv., M. interm., Mentha aquat., M. silv., Salv. silv. +, 8. off. &, Origan. vulg., Thym. Serp., Brun. vulg. !, Ajug. rept. +, Teuer. Scorod., Polygon. Fagop., Commelina tuber. P. rapae L, 13-18 mm. Hesper. matron., Sisymbr. off., Sinap. arv., Cak. marit., Raphan. Raph., Viola silv., V. can. !, V. trie. arv. !, Dianth. delt., Coron. fl. cuc., Stell. Holost., Malva silv., Hyper. eur, Linum usitat., Geran. pal., Erod. eicut., Medic. sat. !, M. fale., Trif. alp. !, Oxytropis pil., Vicia Cracca #, Lathyr. silvest. #&, L. ER =+, Prunus a; P. avium, P. Cer., Potent. silv., Epil. parvifl., Lytbr. Sal. !, L hyssopif., Philad. coron., Eryng. camp., Toril. Anthriscus, Centranth. ruber !, Dipsacus silv., Suce. prat., Scab. Columb., Kupator. cannabin., Bell. perenn, Helen. autumn., Achill. Millef., A. Ptarm., Senec. Jacob., Cirs. arv., ©. pal., Carduus crispus, Centaur. nigra, Picris hieracioid., Tragopog. prat., Scorzon. hum., Tarax. off., Sonchus arv., Crep. vir., Hierac. umbellat., Jas. mont., Syring. vulg., Menyanth. trif., Erythr. Cent., Conv. arv., Lycops. arv., Echium vulg., Lithosperm arv., Myosot. interm., Linar. Cymb., Salv. silv. +, Origan. vulg., Satureja hort., Glech. hed. (!), Galeops Tetr. + Stach. pal., Ball. nigra !, Ajug. rept. #, Polygon. Pers., Antheric. ramos. Pieris sp. Delphin. Cons. +, Matth. incana, M. annua, Sinap. arv., Thlaspi rotundifol., Res. odor., Prunus dom., Rubus fratic,, R. Id., Epil. hirs., E. parvifl., Astrant. maj., Knaut. arv.. Inula viscosa, Achill. Millef., Echinops sphaeroceph., Cirs. arv., C. olerac., Lappa minor., Serratula tinetor., Centaur. Jac., Leont. aut., Hierac. Pilos., Camp. pat., Trachel. coerul., Anchusa sempervir., Myosot. silv., 666 2692. 2693. 2694. 2695. 2696. 2697. 2698. 2699. 2700. 2701. 2702. 2703. 2704. 2705. 2706. 2707. 2708. 2709. 2710. 2711. 2712. 2713. 2714. 2715. 2716. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten, Lycium barb., Digital. purp., Salv. prat. +, Lavand. off., Mentha piper., Thym. Serp., Beton. off. +, Ballota nigra !, Hotton. pal, Armer. vulg., Colchie. aut. Polyommatus alciphron Rott. Rubus frutic., Brun. vulg. P. dorilis Hufn. 8 mm. Ranunc. acer, R. rep., R. bu!b., Viola tric. arv. !, Cerast. arv., Lythr. Sal. !, Valerian. olitor., Succ. prat., Chrysoc. Linosyr., Bellis per., Pulicar. dysent., Tanacet. vulg., Hierac. Pilos., H. umbellat., Jas. mont. P. hippotho&ö _L. Polygal. vulg., Polygon. Bist. P. phlaeas L. Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., Dianth. delt., D. Carthus., Cerast. arv., Medic. sat. !, Trif. arv. !, Potent. Anser., P. silv., Eryng. marit., Angel. silv., Knaut. arv., Succ. prat., Aster Tripol., Biotia macroph., Achill. Millef., A. Ptarm , Matricar. inod., Tanacet. vulg., Chrysanth. Leucanth., Senee. Fuchsii., S. Jacob., Cirsium arv., Centaur. Jacea, C. nigra., Leont. aut., Hypoch. rad., Hierac. umbellat., Jas. mont., Call. vulg., Erica cin., Myosot. silv., Mentha aquat., Origan. vulg., Thym. Serp., Polygon. Fagop., Salix rep. P. virgaureae L. 8-9 mm. Aneth. graveol., Achill. Millef., Crep. tectorum, Phyteuma orbic., Thym. Serp. P. spec. Rumex spec., Lilium bulbif. Rhodocera rhamniLl. 16—17 mm. S. No. 2633. Hepat. tril., Glaucium flav., G. cornicul., Cardam. prat., Raphan. Raph., Viola odor.!, V. silv., V. can.!, Dianth. delt., D. Carthus., Medic. sat. !, Vicia sat. =, Lathyr. silvest. #, L. latif., Lythr. Sal. !, Dipsae. silv., Knaut. arv., Scab. Dallaportae, Tussil. Farf., Silph. Asteriscus, Cirs. arv., G. serrulat., Hypoch. rad., Tarax. off., Hierac. Pilos., H. umbell., Pulmon. off., Echium vulg., Salv. sclareoid., Thym. Serp., Lam. purp. !, Scutell. galerie. ?!, Ajuga rept. #, Prim. elat. !, P. off. !, P. acaul.!, P. Auric. !, Daphne Mez., Hyac. orient. Satyrus hyperanthus L. = Epinephe hyperanthus L. S. No. 2634 u. 2647. Medic. sat. !, Thym. Serp. S. semele L. S. No. 2649. Knaut. arv., Thym. Serp., Armer. vulg. Spilothyrus alceae Esp. Malva Alcea, Daucus Carota. Syrichthus alveolus Hub.=S. malvae L. S. No. 2704. Chrysanth. Leuc., Tarax. off., Ajug. rept. S. alveus Hb. 9—13 mm. Libanot. mont. S. malvae L. S. No. 2702. Dianth. Carthus., Trif. alp. +, Lotus corn. =. Thecla betulae L. Heracl. Sphond., Anthrise. silv., T. ilicis Esp. Onobr. viciif., Rubus frutic., Solid. Virga aur., Inula hirta, Anthem. tinetor., Thym. Serp. T. pruni L. Ligustr. vulg. T. quercus L. Libanot. mont., Eupator. cannabin. T. rubi L. 8 mm. Arab. aren., Cardam. prat., Medic. lupul., Sorbus aue., Cirs. arv., Vacc. ulig., Androm. polif. T. spini S. V. Lotus com. +, Tanacet. corymb., Thym. Serp. T. sp. Crep. bienn. Vanessa antiopa L. Tussil. Farf. V. atalanta L. 13—14 mm. Sinap. arv., Astrant. maj., Eryng. marit., E. camp., Knaut. arv., Suce. prat., Aster Novae Angl., Tanacet. vulg., Onopord. Acanth., Beton. grandifl. V. calbum L. Succ. prat., Eupator. purpur., Oenanth. aquat., Nepeta Mussini!. V. cardui L. 13--15 mm. Thlaspi rotundif., Viola odor., Lotus corn. #, Lathyr. latif., Onopord. Acanth., Centaur. rhen., Erica carn., Anchusa off., Ball. nigr. !. V.io L. 17 mm. Nigella arv., Delphin. Ajac. +, Glaucium flav., G. cornieul., Berter. incana, Sapon. off., Lathyr. silv. +, Prunus spin., Libanot. mont., Scab. atropurp., Eupator. cannabin., Tussil. Farf., Aster Novae Angl., A. salicifol., Chrysanth. seget., Cacalia hast., Senec. sarracen., Echinops sphaeroceph., Cirs 2717. 2718. 2719. 2720. 2721. 2722. 2723. 2724. 2725. 2726. 2727. 2728. 2729. 2730. 2731. 2732. 2733. 2734. 2735. 2736. 2737. 2738. 2739. 2740. 2741. 2742. h-alphabetisches Verzeichnis der bi arv., Carduus acanthoid., Onopord. Acanth., Carlina acaulis, Serrat. tinet., Centaur. Jac., C. Scab., Tarax. off., Hierac. hirsut., Ligustr. vulg., Ballota nigra 2 Plant. med., Salix rep., Lilium bulbif., Hyac. orient. V. prorsa L. Rubus frutie. V. urtiecae L., 14-15 mm. Hepat. tril., Ranunc. Fie., Eranth. hiem. +, Matth. incana, Arab. alb., Cardam. prat., Hesper. matron., Erysim. cheiranthoid., Sinap. arv., Lunar. ann..!; Cak. marit., Viola odor. !, Dianth. Arm., D. barb., Medic. sat. !; M. falc., Trif. prat.!, Lathyr. silvest. &, Persica vulg., Sedum reil., Astrant. a Eryng. marit., Centranth. ruber!, C. angustifol., Knaut. arv., Scab. daucoid., Eupator. cannabin., Tussil. Farf., Aster Amellus var. Bessarab., A. chinens., Biotia Schreberi, Bellis per., Diplopapp. amygd., Bolton. glastifol., Cacal. hast., Cirs. arv., C. lanceolat., C. pal., Onopord. Acantlı., Centaur. nigra, ©. Scab,, C. rhen., C. ealoceph., C. oriental., Leont. aut., L. hast., Hypoch. rad., Tarax. off., Hierac. umbell., Lobel. Erin., Campan. rot., Jas. mont., J. perenn., Call. vulg., Erica ein., Syring. vulg., Lycops. arv., Echium vulg., Veron. Tournefortii, V. polita, Mentha aquat., Monarda fistul. form. mollis, Origan. vulg.,, Thym. Serp., Lam. purp. +, Ballota nigra !, Prim. acaul.!. Polygon. Fagop., Daphne Mez., Salix ein., S. Capr., S. aurit., Leucoj. vern., Scilla sibir., Hyac. orient., Muscari racem. V. sp. Inula vise., Pulmon. longif. F. Sphingidae: Deilephila elpenor L. Lonic. Pericl. !, L. Caprifol. !, ken vulg., Melitt. Melissophyli. !. D. euphorbiae L. 25 mm. Vicia sat., Melitt. Melissopbyll. !, Lilium Martag. (?). D. galii Rott. Lotus corn. ? #, Phaseol. vulg. ? +#, Lonie. Perielym. !. D. lineata F. (= spec. americ. sept.).. Oenoth. missour. !. D. porcellus L. Melandr. alb., Lotus corn., Lonic. Caprifol. !, Syring. vulg. D. sp. Lonic. Caprifol. !. Ino geryon Hübn. Dianth. Carthus. I. geryon Hübn. var. chrysocephala Nick. Phyteuma orbic. I. globulariae Hübn. Geran. sanguin., Antheric. ramos. I. pruni Schiff. Viscar. vulg., Vieia angustif, +. I. statices L. 9 mm. Viscar. vulg., Coron. fl. cuc., Agrost. Gith., Epil. angust., Knaut. arv., Achill. Millef., Chrysanth. Leucanth., Cirs. arv., Centaur. rhen., Campan. rot., Jas. mont., Nepeta Mussini !, Armer. vulg. Macroglossa bombyliformis O. Salv. prat. +. M. fueiformis L. 17—20 mm. Cardam. prat, Coron. fl cue., Glech. hed. (!), Ajuga rept. + M. stellatarum I. 25—28 mm. Aconit. Nap., Viola calcar.!, Dianth. Carthus., D. barb., Sapon. off., Oenoth. bien !. Lonicera Periclym. !, Gal. verum, Centranth. ruber. !, Onopord. Acanth., Gent. bavar., G. vern., Erythr. Cent., Phlox panicul., Heliotr. peruv., Echium vulg., Nicot. Tabac.!, Linar. alp., Glech. hed. (!), Galeops. versic., Ball. nigra !, Prim. longifl. !, Lil. Martag. M. spec. Lonic. alpigena. Pterogon proserpina Pall. Sil. nut. Sesia asiliformis Rott. Medic. falc., Senec. Jacob., Ligustr. vulg. S. empiformis Esp. Lotus corn. +, Thym. Serp. S. tipuliformis Clerck. Lepid. sat., Tanacet. Parthen., Thym. Serp., T. vulg. Smerinthus ocellatus L. Lonic. Pericl. !. S. tiliae L. Lonie. Caprifol. +. Sphinx convolvuli L. 65—80 mm. Sapon. off., Lonie. Perielym. !. L. Caprifol. !, Conv. sep. !, Melitt. Melissophyl]. !, Mirabilis Jalappa. S. ligustri L. 37—42 mm. Sapon. off.. Lonic. Perielym. !, L. Caprifol. !, Syring. vulg. 668 2743. 2744. 2745. 2746. 2747. 2748. 2749. 2750. 2751. 2752. 2753. 2754. 2759. 2756. 2757. 2758. 2759. 2760. 2761. 2762. 2763. 2764. 2769. 2766. 2767. 2768. 2769. 2770. Para 2772. 2773. 2774. 2775. 2776. 2777. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. S. nerii L. = Deilephila nerii L. Nerium odor. S. pinastri L. 23—33 mm. Lonic. Caprifol., Platanth. bif..!. Zygaena achilleae Esp. 10—11 mm. ‚Knaut. arv., Anthem. tinctor., Cirs. pal., Antheric. ramos., Allium rot. 7. carniolica Scop. Dianth, Carthus., Medic. fale., Onobr. vieiif., Knaut. arv., Cirs. arv., Carduus crisp., ©. acanthoid., Centaur. Jac., C. Scab., Erythr. Cent., Veron. spic. Z.. exulans Hchw. et Rein. 10-11 mm. Potent. aurea, Cirs. spinosiss., Carduus deflorat., Achyroph. unifl., Phyteuma orbie, Pedicul. tuber. Z. filipendulae L. 11 mm. Cak. marit., Sil. Otit., Genista angl. +, Trif. prat. !, T. rub., Anthyll. Vuln. +, Lotus corn. #, L. uligin. +, Epil. angust., Knaut. arv. Succ. prat., Achill. Millef., Cirs. arv., Carduus crisp., Leont. aut., Campan. rot., Jas. mont. Erica Tetr., Armer. vulg. Z. lonicerae Esp. 12 mm. Dianth. Carthus., Trif. rub., Gai. verum, Knaut. arv., Carduus nut., Centaur. Jac., Crep. bienn., Jas. mont., Echium vulg., Beton. off. &, Antherie. ramos., Colchic. aut. Z. meliloti Esp. Vicia Cracca +, Peuced.. Oreosel., Centaur. Jac., Melamp. nemor., Beton. off. #, Colchie. aut. Z. minos S. V. = Z. pilosellae Esp. S. No. 2753. Dianth. atrorub., Knaut. arv., Cirs. arv., C. pal., Carduus crisp. Z. onobrychis $S V. Inula salicina. Z. pilosellae Esp. 9—10 mm. S. No. 2751. Dianth. Carthus., Ulmar. pentap., Pimpin. Saxifr., Knaut. arv., Echium vulg. Z. trifolii Esp. Dianth. Carthus., Lotus uligin. +, Knaut. arv., Succ. prat., Chrysanth. Leucanth. Z. sp. Trif. prat. (!), Lotus corn. +, Knaut. arv., Tanacet. corymb., Jas. mont., Origan. vulg., Thym. Serp. G. Tineidae: Adela croessella Scop. Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif. . cuprella Thbg. Alliar. off., Salix ein, S. Capr., 8. aurit. . fibulella F. Veron. Cham. . rufifrontella Fr. Valerian. olitor. . rufimitrella Scop. Alliar. off. . tombacineila H.-Sch. = A. violella Tr. S. No. 2762. Achill. Millef. . violella Tr. $. No. 2761. Caps. bursa past., Bellis per. sp. Arab. sagitt., Carum Carvi, Knaut. arv., Lycopus europ., Salix cin., S. Capr., S. aurit. | Asychna modestella Dup. Stell. Holost. Butalis aeneospersella Rsslr. Lotus corn. B. lJaminella H.-Sch. Chrysanth. Leuc. Chauliodus iniquellus Wck. Peuced. Oreosel. bpbubbb > Choreutis myllerana F. 3 mm. Achill. Millef,, Matricar. inod., Senec. Jacob. Coleophora lixella Zell. Thym. Serp. C. ornatipenella Hübn. Salv. off. +. Depressaria incarnatella Zell. Cirs. acaule. Elachista sp. Asperula odor. Ergatis heliacella H.-Sch. Dryas octopet. Gelechia distinctella Zell. 'Ihym. Serp. G. ericetella Hübn.- Call. vulg. Glyphiptheryx equitella Scop. Sedum acre. Hyponomeuta sp. Heracl. Sphond. Je re a rn IWF N IT u a Fe, ER ee Sl ILL a Bf an at BEE : Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. 669 . Lypusa maurella (S. V.) F. Pulsat. alp. . Mesophleps silacellus Hübn. Örigan. vulg. . Mieropteryx calthella L. Ranune. acer, R. rep., R. bulb., R. auric. . M. spec. Plant. med. . Mimaeseoptilus pterodactylus L. Mentha aquat. . Nemotois eupriacellus Hübn. Sucec. prat. N. dumeriliellus Dup. Anthem. tinct. . N. minimellus Zell. Succ. prat., Scab. Columb. . N. seabiosellus Scop. = N. metallicus Poda. Knaut. arv., Heracl. Sphond. . N. sp. Daucus Car. . Pleurota bicostella Clerck. Call. vulg. . P. schlaegeriella Zell. Achill. Millef., A. Ptarm. . Plutella erueiferarum Zell. Senec. Jacob., Mentha aquat. . P. xylostella L. Pulic. dysent. . Porreetaria sp. Medic. lupul. +. . Simaöthis fabrieiana Steph. = S. oxyacanthella L. S. No. 2794.. Torilis Anthrise., Pulicar. dysent., Achill. Millef., Matric. inod., Senec. Jacob., Leont. aut. . S. oxyacanthella L. S. No. 2793. Rubus trutic. Tinagma dryadis Stgr. Dryas octopet. . Pronuba yaccasella Riley. H. Tortrieidae: . Coehylis dipoltella Hübn. Artemis. camp. . Diehrorampha plumbagana Tr. Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif. . Doloploca punctulana S. V. Ligustr. vulg. . Grapholitha albersana Hübn. Loniec. Xylost. ? +. 2801. G. asseclana Hübn. Cytis. sagitt. 2802. G. aurana F. ab. aurantiana Kollar. Heracl. Sphondyl. 2803. G. caecana Schläg. Onobr. viciif. . 2804. G. compositella F. Anthrisc. silv. 2805. G. fuchsiana Rsslr. Cpytis. sagitt. 2806. G. hepaticana Tr. Senec. nemor., S. Jacob. 2807. G. hohenwarthiana Tr. Centaur. Jae. 2808. G. laceteana Tr. Artemis. camp. 2809. G. mendieulana Tr. Call. vulg. 2810. G. mierogammana Guen. Önonis spin. +. 2811. G. pupillana Clerck. Artemis. Absinth. 2812. G. scopariana H.-Sch. Genista tinct. +. 2813. G. succedana Fröl. Cytis. sagitt. 2814. G. trigeminana Steph. Senec. Jacob. 2815. Phoxopteryx myrtillana Tr. Vace. ulig. 2816. P. unguicella L. Call. vulg. 2820. 2821. . Teras aspersana Hübn. Call. vulg. - Tortrix inopiana Haw. Eupator. cannabin. . T. sp. Medic. lupul., Hedera Helix, Leont. aut., Mentha aquat. VI. Hemiptera. I. Heteroptera. Genus et spec. ?. Marrub. vulg. +. Siphonophora artemisiae Koch. Mediec. lupul. 670 2822. 2823. 2824. 2825. 2826. 2827. 2828. 2829. 2830. 2831. 2832. 2833. 2834. 2835. 2836. 2837. 2838. 2839. 2840. 2841. 2842. 2843. 28344. 2845. Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. A. Capsidae: Calocoris bipunctatus F. S. No. 2825. Bidens: tripart., Helianth. ann., Achill. Millef., Matricar. inod., Senec. Jacob., Centaur. nigra, Leont, aut. C. chenopodii Fall. Hot angust., Anthem. tinct. C. fulvomaculatus Deg. Angel. silv., Achill. Millef., Matricar. inod., Centaur. nigra, Leont aut. C. norvegieus Gmel.=C.bipunctatusF. S.No. 2822. Anthrise. silv., Tanacet. vulg. C. roseomaculatus Deg. Knaut. arv., Chrysanth. seget., C. Leucanth. C. seticornis F. Sherard. arv. C. sp. Achill. filipend. Capsus sp. S. No. 2830. Lythr. Salicar. (!), Carum Carvi, Tanacet. corymbos., Senec. Jacob., Onopord. Acanth., Centaur. Scab. Deraeocoris sp. = Calocoris spec. 8. No. 2829 Caltha pal. Lygus (Orthops) kalmii L. Astrantia major. L. pabulinus L. Helianth. ann., Chrysanth. seget. L. pratensis F. Chrysanth. seget., Statice Lim. Miris levigatus L., Leont. aut. M. sp. Crithmum marit. Phytocoris ulmi L. Tanacet. corymbos. Systellonotus triguttatus L. Anthrise. silv. B. Cimidae: Anthocoris silvestris L. Salix rep. A. sp. Anem. nemor., Pimpin. Saxifr., Sium latifol., Angel. silv., Achill. Millef., Senec. Jacob., Carduus acanthoid., Centaur. nigra, Stich, pal., Salix ein., S. Capr., S. aurit. Thriphleps minuta L. Salix = C. Coreidae: Corizus parumpunctatus Schill. Achill. filipend. D. Hydrometridae: Mesovelia furcata Muls. et Rey. (Larve). Trapa natans ?!. E. Lygaeidae: Aphanus vulgaris Schill. Pulsat. vulg., Potent. Anger. Lygaeus equestris L. Adon. vernal., Onopord. Acanth. Pyrrhocoris apterus L. 4 mm. Malva silv., M. rotundif., Senec. vulg., S. nebrodens., Tarax. off., Lam. purp. +. F. Pentatomidae: . Aelia acuminata L. Inula thapsoid. . Carpocoris baccarum L. Helianth. ann. . C. nigricornis F. Centaur. aren., Libanot. mont. . Corimelaena scarabaeoides L. Salix rep. . Eurydema festivum L. Libanot. mont. . E. oleraceum L. S. No. 2860. Arab. aren., Valerian. olitor., Libanot. mont. . E.ornatum L. Sinap. arv. | . Eurygaster hottentotta H.-Sch. Libanot. mont. . E. maura L. Inula britann. . Gnathoconus albomarginatus Goez. Salix rep. . Graphosoma lineatum L. S. No. 2857. man maculat., Aegopod. Podagr., Siler Trilob., Libanot. mont. . G. nigrolineatum F. = G. lineatum L. S$S. No. 2856. Daucus Carota, Caucalis daucoides. . Palomena prasina L. Libanot.. mont. . Pentatoma sp. Valeriana offic. Br 2864. 2866. . Panorpa communis L. Rhus typh., Spir. sorbif., 8. salieif., S. ulmif., Conium 2869. 2870. 2371. 2872. 2373. 2874. 2875. 2876. 2877. 2878. Systematisch-alphabetisches. Verzeichnis ‘der blumenbesuchenden Tierarten. 671 Strachia oleracea L. = Eurydema oleraceum L. 8. No. 2851. Leont. hast. « Tropicoris rufipes L. Libanot. mont. G. Reduviidae: . Nabis sp. Siler trilobum. 2. Homoptera. A. Cereopidae: . Acocephalus sp. Senec. Jacob., Leont. aut. B. Aphidae: Aphis sp. Medic. lupul. VII Neuroptera. A. Planipennia: Chrysopa abbreviata Curt. Conium maeculat. Hemerobius sp. Anthrisc. silv., Daucus Car. maculat., Aegopod. Podagr., Pimpin. Saxifr., Angel. silv., Heracl. Sphondyl., Anthrise, silv., Eupator. cannabin., Solidago canad., Tanacet. vulg., Asclep. syr., Verbasc. nigr., Mentha aquat. Sialis lutaria L. Anthrisc. silv., Carum Carvi. B. Trichoptera: Phryganea sp. Nuph. lut. “ VIH. Orthoptera. I. Pseudo - Neuroptera. A. Odonata: Agrion minium Harr. Pirus Malus, Veron. Cham. A. sp. Spir. sorbif., S. salicif., S. ulmif. B. Perlidae: Perla sp. Caltha palustris L. C. Psocidae : Psocus sp. Batrachium aquatile. 2. Orthoptera genuina. A. Blattidae: Ectobia lapponica L. Spir. sorbif., S. salieif., S. ulmif. B. Forficulidae: Forficula auricularia N. Anem. japon., Actaea spic., Papaver Rhoeas, Brass. nig.. Tropaeol. majus (!), Hedera Helix, Helianthb. ann., Achill. Millef., Cirs. lanceolat., Camp. persicif., Conv. sep. F. decipiens Gene. Arum Arisar. F. sp. Helichrys bracteat C. Thripidae: (Physopodae, Thysanoptera). Thrips sp. Pulsat. vulg., Anem. nemor., Adonis vern., Ranunc. acer, R. rep., R. bulb., R. auric., R. Fie., Glaueium flav., Brass. oler., Caps. bursa past., Res. 672 Systematisch-alphabetisches Verzeichnis der blumenbesuchenden Tierarten. odor., Sil. acaul., Stell. Holost., S. med., Malach. aquat., Cerast. arv., C. triv., Oxal. Acetos., Ulex europ., Medic. lupul., Lathyr. tuber. +, Fragar. vesca, Pirus comm., Cotyledon Umbilieus, Lythr. Salicar. (!), Chrysosplen. oppositif., Adox. mosch., Succ. prat., Tussil. Farf., Pulicar. dysent., Antenn. margarit., Tarax. off., Camp. rot., C. persicif.,, Wahlenbergia 'hed., Arctostaph. Uva ursi, Call. vulg., Erica Tetr., Vinca min., Conv. arv., C. sep., Cynogloss. off., Atropa Bell., Verbasc. nigr., Digit. purp., Veron. hederif., Melamp. nemor., Lavand. off., Mentha aquat., Lycop. europ., Melissa off. (!), Prim. acaul., Narc. Pseudo-Nare. +, Brodiaea ixioid. D. Thysanura: 2879. Lepidocyrtus sp. Chrysosplen. oppositifol. IX. Gastropoda. A. Helieidae: . 2880. Helix aspersa Müll. Rhodea jap. !. 2881. H. hortensis (L.) Müll. Calla pal. ? !. 2882. H. vermiculata Müll. Rhodea jap. !. B. Limacidae: 2883. Limax levis Müll. = L. brunneus Drap. Chrysanthem. Leucanth. C. Succinidae: 2884. Succinea spec. Chrysosplen. alternif. !. Register zu Band Il. I (Die der Zahl vorgesetzte II bedeutet, dass sich die betreffende Seitenzahl im II, Teile des II. Bandes zum während die anderen Seitenzahlen im I. Teile zu suchen sind. Ein * A. Abies II, 553. — alba I, 556. — excelsa II, 555. — Larix II, 556. -— pectinata II, 556. Abietineae II, 553. Absinthium 605, Abutilon 204. — Avicennae 209. Acanthaceae II, 212. Acanthus II, 212. —— longifolius II, 213. — mollis II, 213. — spinosus II, 212*. _ Acer 216. _ — campestre 217*. — dasycarpum 218. — Hookeri 216*. — Negundo 216*. — platanoides 216. — Pseudoplatanus 217*. — rubrum 218 — tataricum 218. Aceraceae 216. _ Aceras anthropophora I, 444, ' Achillea 608. — atrata 614. — coronopifolia 614. - — dentifera 614. - — filipendulina 614. - — grandifolia 614. - — macrophylla 614. _ —— Millefolium 608*, 612, 615, E 2, 211. - — moschata 613*. 3 — nana 614. = — nobilis 614. - — Ptarmica 612. — tanacetifolia var. dentifera i 1 R E ‚ B 3 F E. 3 Abbildung gegeben ist.) Aconitum 1, 2*, 3, 49*, — Anthora 50, 54. — Cammarum 55. — columbinum 50, — Fischeri 50, — heterophyllum 49, — Lyeoctonum 50, 53*, 54. — — pyrenaicum 54. — Napellus 2*, 50, 51*, 53. — palmatum 50. — paniculatum 50. — septentrionale 50, 55. — Stoerkianum 55. — variegatum 53. Acorus II, 426. — Calamus II, 426. Acrarrhenae II, 529. Acropera II, 460: Actaea 1, 2, 45. — spicata 45. Actinomeris helianthoides 599. Adenandra 252. Adenophora II, 4, 16. — coronata II, 16. — Jamarckii II, 17. — liliifolia II, 16. — periploeifolia II, 16. — stylosa II, 16. — vertieillata II, 16. Adenostyles 573. — albida 574, — albifrons 574, — alpina 573*, — candidissima 575. — hybrida 575. — viridis 573. Adlumia 69, 71 — cirrhosa 72. Adonis 1, 2, 14. — aestivalis 15. — autumnalis 15, — eitrinus 15. — vernalis 14. Adoxa 520. — moschatellina 520*, Aechmanthera II, 213. E Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. II, 2. zeigt an, dass zu der betr. Pflanze eine Aegilops eylindrica II, 552. — ovata II, 551. Aegiphila elata II, 296. — mollis II, 296. — obdurata II, 296. Aegopodium 476. — alpestre 478. — P ia 462, 476. Aerides II, 460. Aesculus 218, — carnea 220. — flava 220, 221. — Hippocastanum 218*, 250, — mierostachya 221. — Pavia 220. — rubicunda 220. Aethionaema 78. — grandiflorum 124. — saxatile 124. Aethusa 460, 464, 485. — Cynapium 463, 485, Agathosma 252, 253. Agave Jacquiniana II, 476. Agrimonia 345, 880, — Eupatoria 380, — odorata 380. Agropyrum repens II, 535, Agrostemma 177. — Coronaria 174. — Githago 155, 177. Agrostis alba II, 535, 540. — ru is II, 540. — vulgaris II, 540. Aira caespitosa II, 541. Aira flexuosa U, 541, Ajuga II, 214, 286. — Chamaepitys II, 290. — genevensis II, 289*, — orientalis II, 215. — pyramidalis II, 288, 289*, — — X reptans II, 289, — reptans II, 216, 286, Akebia quinata 56, Albersia Blitum II, 337. Albuca corymbosa II, 511. — fastigiata II, 511. 43 674 Alchemilla 345, 376, II, 379. — acutiloba 378. alpina 377. arvensis 378. fissa 377, 378”, pentaphyllea 377. vulgaris 376, 377*. Aldrovandia 150. « — vesiculosa 150. Alectorolophus II, 136, 193. — _— — — alpinus II, 136, 193, 196*. — angustifolius II, 196, 204. — major II, 193*, 198. — — var. 195, 204. — minor II, 194*, 196. Alfredia cernua 656. Alhagi camelorum 345. Alisma II, 404, — natans II, 405. — Plantago II, 404*. — ranunculoides II, 405. Alismaceae II, 403. Alliaria 78, 97. — offieinalis 97. Allionia II, 356. — violacea II, 357. Allium II, 477, 494. — acutangulum II, 495. carinatum II, 494, 498. Cepa 11, 498. Chamaemoly II, 497. fallax II, 495. fistulosum II, 499. Moly II, 494, montanum II,,495. nutans II, 496. oleraceum II, 494, 498, Porrum IL, 496. rotundum II, 496. sativum II, 494, Schoenoprasum II, 498. — var. alpinum II. 498. — — sibirieum II, 498. Scorodoprasum II, 494, senescens II, 495. sphaerocephalum II, 497. ursinum II, 495. Vietorialis Ir, 494*, — vineale II, 194, 497, ins II, 387, 390, 391. — glutinosa 32: 391. — viridis II, 392. Alocasia odora II, 424, Alopecurus II, 534. — agrestis II, 539. — fulvus II, 539, — geniculatus II, 539. — pratensis II, 535, 539. ‚Alpinia II, 461. Alsinaceae 177. Alsine 185. — biflora 187. — Gerardi 185. — groenlandica 186. — recurva 186. hirsutus I, 193, Register. Alsine rubella 186, — rubra 184. — strieta 186, — verna 178,:179, 180, 185*. Althaea 208, — cannabina 209. — fieifolia 208. — offieinalis 209. — rosea 208. Alysseae 78. Alyssum 78, 107. — alpestre 108. — calycinum 107. — montanum 107. — saxatile 108. Amarantaceae II, 337. Amarantus retroflexus II, 337. Amaryllidaceae II, 468. Ambronia umbellata II, 356. Ambrosieae 605. Ambrosinia Bassii II, 425. Amelanchier 389. — Botryapium 389. — canadensis 389. — rotundifolia 389. — vulgaris 345, 389. Ammadenia peploides 187. Ammannia latifolia 412. Ammi 476. — majus 476. Ammobium alatum 608. Ammophila II, 536. — arenaria II, 535, 541. Anmorpha 308. — canescens 308. — fruticosa 264, 308. Amorphophallus campanulatus II, 424, — Rivieri‘ II, 423. — Titanum II, 424. — variabilis II, 424, Ampelopsis 221. — quinquefolia 221. Amygdalaceae 345. Amygdalus 345, 346. — communis 346. — nana 346. Anacamptis pyramidalis II, 436, 437. Anacardiaceae 259. Anagallis II, 301, 304, — arvensis II, 304*, — coerulea II, 305. — phoenicea II, 304, — tenella II, 305. Anandria 667. Anchusa II, 103, arvensis II, 105. italica II, 105. ochroleuca II, 105. offieinalis II, 103*, 105. paniculata II, 105. —- sempervirens U, 105. Andromeda II, 34, 37. = hypnoides II, 38. — polifolia II, 37%. Andropogon Ischaemon II, 537. — Sorghum II, 537. Androsace II, 301, 306. alpina II, 307. Chamaejasme II, 307*. glacialis II, 307. helvetica II, 307. imbricata II, 307. lactea II, 307. obtusifolia II, 307. pubescens II, 307. _ septentrionalis II, 307*. villosa II, 308. Vitaliana II, 308. Anemone 1, 2, 11. alpina 11. appennina 13. baldensis 13. Hepatica 8. japonica 14. nareissiflora 13. nemorosa 12. Pulsatilla 8. ranunculoides 13 silvestris 11. trifolia 13. Anethum 464, 493. — Foenieulum 485. — graveolens 463, 493. Angelica 489. — Archangelica 491. — carvifolia 489. — pratensis 489. — pyrenaea 489. — silvestris 462, 489. Angustiseptae 78, Angraecum sesquipedale II, 460. Anoda 209. — hastata 209*. Anonaceae 56. Antennaria 601. — alpina 602, II, 379. — dioica 601. — margaritacea 602. Anthemis 614, 622, — arvensis 614, 623*. — Cotula 616. — rigescens 616. — tincetoria 615. Anthericum II, 477, 489. — Liliago II, 490. — ramosum II, 489. Anthoxanthum II, 534. — odoratum II, 535, 539. Anthriscus 465, 508. — Cerefolium 512. — nitida 511. — silvestris 462, 508*. — vulgaris 463, 512. Anthurium II, 424. Anthyllis 263, 301. — montana 303, -— Vulneraria 301*. — — var. Dillenii 303. — — yar. maritima 303, Antirrhinum II, 136, 146, 192 Antirrhinum Linaria II, 150. — majus II, 147, — ÖOrontium II, 148*, — sempervirens II, 148. Apera Spica venti II, 540. Aphelandra ceristata II, 213. Aphyllanthes monspeliensis II, 511. Apios tuberosa 264*, 344. Apium 474, — graveolens 474. Apocynaceae II, 68. Apoceynum II, 69. — androsaemifolium I, 71. — hyperieifolium II, 70. — Venetum II, 71. Aposeris foetida 667. Aquifoliaceae II, 56. Aquilegia 1, 2*, 3, — atrata 44. — chrysantha 44. — pyrenaica 44, — vulgaris 2*, 42*, Arabideae 78. Arabis 86. — albida 89. — alpestris 89. — alpina 86*. — arenosa 88. — bellidifolia 88. — brassieiformis 86. — caucasica 89. — coerulea 89. — deltoides 89, — hirsuta 87. — Holboellii 89. — pauceiflora 86. — petraea 87. — pumila 88. — sagittata 88. — Turrita 88. Araceae II, 416. ' Arachis 264. Araliaceae 516. Arauya II, 61. — albens II, 67. Arbutus alpina II, 35. — Andrachne I, 36, — Unedo I, 36. _ — Uva ursi II, 34. Archangelica offieinalis 491. Arctium Personata 650. Arctopus 464. Aretostaphylos II, 34. 3 — alpina 1I, 35*. - . — offieinalis II, 34. | — Uva ursi 34*, 70, Arenaria 189. — biflora 180, 189*, — ciliata. 180, 189. — — var. humifusa 190. — graminifolia 190. - — marginata 184. — marina 184. — peploides. 187. — — / marina 134. — serpyllifolia 180, 189, — trinervia 188. Aretia glacialis II, 307. Arisaema II, 423, — filiforme II, 424. — vulgare Il, 369, 420. Aristen pusilla II, 468. Aristella II, 541. Aristolochia II, 366, 373, — Bonplandi ]I, 371. brasiliensis II, 371. Clematitis II, 366*, Duchartrei Il, 371. elegans II, 371. — grandiflora II. 372. — macroura II, 371. — pallida II, 371. — rotunda II, 371. — Sipho II, 369. Aristolochiaceae II, 366. Armeria II, 326*., — alpina II, 328. — vulgaris II, 326. — — var. maritima II, 326. Armoracia 78. Arnebia echioides II, 101. Arnica 627. — Bellidiastrum 587. — Chamissonis 628. — montana 627. Arnoseris minima 667*. — pusilla 667. Aronia rotundifolia 389. Aronicum 626. — Clusii 627. — glaciale 627. — scorpioides 627. 534, 542*, Artemisia 605. campestris 606, 607. camphorata 605. Draceunceulus 607. glacialis. 606. maritima 607. Mutellina 606, 607. spicata 606. — vulgaris 606, 607. Artemisiaceae 605. A e II, 384. Arum II, 369, 373, 416. — Arisarum II, 420*. Arum campanulatum II, 424. — cerinitum II, 419. Dioscoridis II, 420. Dracuneulus U, 422. italicum II, 418, 423. 423. . — pietum II, 420. — ternatum II, 419. ] Aruncus 345, 385. Arenaria rubra « campestris 184. ' Arisarum proboseideum II, 422, Arrhenatherum elatius II, 385, — Absinthium 605, 606, 607. maculatum II, 416*, 419, ı II, 431. Arundina Arundo Phragmites II, 41. Asarum II, 372. —_ canadense I, 373. — europaeum u, 372°. Asclepiadaceae II, 61. Asclepias II, 61. — Cornuti II, 65*, — curassavica II, 66*. — fruticosa 11, 66. — syriaca II, 65*. — tenuifolia II, 67. — Vincetoxicum II, 62, Asimina triloba 56. Asparagus II, 505. — acutifolius II, 506. — amarus Il, 506. — offieinalis II, 505*. Asperugo II, 99. —- proeumbens II, 99. Asperula 537, 538. azurea 537, 539, eynanchica 538*, glauca 539. montana 539. odorata 539. pusilla 540. scoparia 540. stylosa 540. taurina 537, 539*. _ tincetoria 539. Asphodelus II, 490. — albus II, 490. — fistulosus II, 490. — luteus II, 490. Aspicarpa urens 215. Aspidistra elatior II, 428, 512. Aster 569*, 580, 591. abbreyiatns 584. alpinus 580. Amellus 582, 583. annuus 589. azureus 584. Bellidiastrum 587. brumalis 584. chinensis 583, copeinnus 584, floribundus 584. laevis 584, lanceolatus 584. Lindleyanus 584. Linosyris 586. Novae Angliae 582. Novi Belgii 584. paniculatus 584. — var. pubescens 584. parviflorus 583. phlogifolius 585. prenanthoides 585. sagittifolius 585. salicifolius 583. salignus 583. sparsiflorus 585. squarrulosus 585. — Tripolium 580*, 583; 43* 676 Asteroideae 580. | Astragalus 263, 313; — alopecuroides 316. — alpinus 264, 315. .— arenarius 316. — aristatus 314. — Cicer 314. — danicus 314. — depressus 314*, — excapus 314. — glyeyphylloides 316. — glyeyphyllos 313. — hypoglottis 314. — monspessulanus 315. — narbonensis 316. — ÖOnobrychis 316. — oroboides 316. N hreutin 460, 464, 467. — helleborifolia 469. — minor 469*, — neglecta 469. Ataccia cristata II, 428. Athamanta 465, 487. — cretensis 487. — Libanotis 486. — Öreoselinum 491, Atherurus tripartitus II, 424. Atragene 1, 2, 3, 5*., — alpina 5. Atriplex II, 338, 343. — hastatum II, 343. — litorale II, 343. Atropa II, 125, 130, 132. — Belladonna II, 131*. — carniolica 1I, 132. Aubretia 78, ° — Columnae 108. — spathulata 108. Aucuba japonica 526. Avena nuda II, 544. — orientalis IJ, 544. — pubescens II, 535, 543. — sativa II, 543. — Scheuchzeri II, 543, — sterilis II, 544. Azalea II, 48. — procumbens II, 48*, B. Ballota II, 214, 278. — nigra II, 278*, Balsaminaceae 245. Barbaraea 78, 85. — intermedia 85. — vulgaris 85. Barosma 252. Bartschia II, 136, 197, 200. — alpina II, 197*, 323. Batrachium 1, 2, 16. — aquatile 17. — Baudotii 19. — carinatum 19. — cireinnatum 18. — divaricatum 18. — fluitans 19. Register. Batrachium hederaceum 17. — paueistamineum 18, 19. — triehophyllum 18. Batschia longiflora II, 121. Bellidiastrum 587. — Michelii 587. Bellis 587. — perennis 587. Benincasa 419. — cerifera 419. Berberidaceae 57. Berberis 57. — aquifolium 59. ' — vulgaris 57*. Bergenia crassifolia 453. — subeiliata 453. Berteroa 108. — incana 108. ' Berula 482. — major 460, 462, 464, 467*. | — angustifolia 482. Beta II, 338, 343. — maritima II, 343. — vulgaris II, 343. Betonica II, 214, 272. — Alopecurus II, 274. — grandiflora II, 252, 273. — hirsuta Il, 274. — offieinalis II, 272*, — orientalis II, 274, — rubicunda II, 274. Betula II, 387, 390, 391. — alba II, 391. — pubescens II, 391. — verrucosa II, 391. Betulaceae II, 390. Biarum II, 425. Bidens 569*, 598. — cernuus 599. — — yar., discoideus 599. — — — minimus 599. — — — radiatus 599. — tripartitus 598*. Bignonia II, 214. Bignoniaceae II, 85, 214. Biotia commixta 585. — corymbosa 585. — macrophylla 585. — Schreberi 585. Biscutella 79, 119. — laevigata 119*. Blephilia hirsuta II, 294. Bletia II, 460, Blitum II, 342. — capitatum II, 342. — virgatum II, 342. Boltonia glastifolia 599. Bonatea II, 460. Bonjeania hirsuta 284. Boronia 252, 253. Borraginaceae II, 97. Borrago II, 101, 323. — offieinalis II, 101*. — orientalis II, 101. Borreria 537. Brachypodium pinnatum II, 536, 546. Brassia II, 460. Brassica 79, 99. — fructieosa 103. — montana 104. — Napus 101. — nigra 102. — oleracea 99. — — var. sabauda 101. — — — botrytis-asparagoides 101. — Rapa 101. Brassiceae 79. Braya 98. — alpina 98. Brewortia coceinea II, 494. Briza media II, 545. Brodiaea Douglasii II, 493. — ixioides II, 494. — laxa II, 493. — lutea II, 493. -—- multiflora II, 494. Bromus II, 536, 547. — erectus II, 547. — mollis II, 536, 547. — secalinus II, 547. — sterilis II, 547. — tectorum II, 547. Broussonetia papyrifera 1I, 386, Browallia elata II, 142. Bruckenthalia II, 46. — spieuliflora II, 46. Brugmansia Zippelii II, 357. Brunella II, 283. — alba II, 286. — grandiflora II, 216, 285*. — hyssopifolia II, 286. — laciniata II, 286. — vulgaris II, 215, 216, 283*, Bruniaceae II, 3. Bryonia 419. — alba 421. — dioica 419*. Bryophyllum calycinum 435. Bucerosia II, 61, 67. Büttneriaceae 211. Bulbocodium II, 512, 514. — autumnale II, 514. Bulbophyllum II, 460. — Beccarii II, 432, — macranthum I, 460, Bulliarda 427. — aquatica 427. Bunchosia Gaudichaudiana 215. Bunias 79, 125. — Erucago 126. — orientalis 125. Buphthalmum grandiflorum 594, — salicifolium 594. .Bupleurum 483. — falcatum 483. — longifolium 483. — ranunculoides 483. — rotundifolium 483, — stellatum 483*, " — tenuissimum 483, Burkenia II, 460. TEE TE Burlingtonia II, 431. Butomaceae II, 406. Butomus II, 406, — umbellatus II, 406*. Buxus II, 374. — sempervirens II, 374. Bystropogon punctatus II, 215. C Cacalia alpina 573. — hastata 628, Caceinia strigosa II, 101. Cactaceae 436. Cactus Opuntia 436. Caesalpiniaceae 261. Cajophora lateritia 409. Cakile 80, 126. . — maritima 126. Calaena II, 460. Calamagrostis II, 540. — arenaria II, 540, — neglecta II, 540. Calamintha II, 245. — Acinos II, 245. — alpina II, 245, — Clinopodium II, 246. — grandiflora II, 246. — Nepeta II, 246. — officinalis II, 246, — umbrosa II, 246. Calandrinia 424, — compressa 425. Calanthe II, 460, Calceolaria II, 141. — hybrida II, 141. — Pavonii II, 141. — pinnata II, 141, 142, — scabiosifolia Il, 141. Calendula 635. — arvensis 635. — offieinalis 635. Calla II, 425. — palustris II, 425*. Calliprora lutea II, 493. Callistephus chinensis 583. Callitrichaceae II, 380, Callitriche II, 380, — autumnalis II, 381. — hamulata II, 380, 381. — stagnalis II, 380. — vernalis II, 380. — — var. vera II, 380. Callitris quadrivalvis II, 557. Calluna II, 39, 46. — vulgaris II, 39*, 323. Calodendron 251. Calonyction Chois II, 97. Caltha 1, 2, 33. — palustris 34*, Calycanthaceae 56. Calycanthus floridus 57. — praecox 56. Calypso II, 458, — borealis II, 458. E Calystegia sepium II, 94. Camarea 215. Camassia Fraseri II, 511. Camelina 79, 115. — microcarpa 115. — sativa 115. Campanula II, 3, 4, 14, 15, 17, 18, 19, 20, — Allioniı II, 6. barbata II, 12, bononiensis II, 6, 9. caespitosa II, 6, 8, canescens II, 5, 6. capitata II, 6, 9. . carnica II, 6. carpathica II, 6, 13. cashmiriana II, 6. Celsii II, 6. cenisia II, 5. 8. Cervicaria II, 6, 12. ciliata II, 6. colorata II, 5, 6, dimorphanta II, 5. drabifolia II, 6. Elatines II, 5. elatinoides II, 5. Erinus II, 6, 11. excisa II, 6, 8. garganica II, 5. glomerata II, 6, 12. grandis II, 6. Grossekii II, 6. Hostii II, 14. Jaubertiana II, 6. laciniata II, 6. lactiflora II, 6, 14, latifolia II, 6, 13. — var, serotina II, 13. libanotica II, 6. Medium II, 6, 12. Morettiana II, 6. multiflora II, 6. nobilis II, 6. patula II, 6, 13. pauciflora II, 6. persicifolia II, 11. petraea II, 6. pratensis II, 6. pulla II, 6, 8. pusilla II, 6*, 9. pyramidalis II, 6, 9. Raineri II, 6. Bapuneculus II, 6, 11. rapunculoides II, 6, 9. rhomboidalis II, 14. rotundifolia II, 6. — var. arctica II, 8. Scheuchzeri II, 6, 9. sibirica II, 6, 10. spathulata II, 6. Speculum II, 15. spicata II, 6, 12, strieta II, 6. thyrsoidea II, 6, 12. tomentosa II, 6. FREIHEIT III FEBIIT REIFE BEITRETEN — Waldsteiniana II, 6. — Zoysii II, 6, 14. Campanulaceae II, 3. Canna II, 461. Cannabinaceae II, 385. Cannabis II, 385, — sativa II, 385. Cannaceae II, 461. Capparidaceae 131. Capparis 131. Caprifoliatene 519. Capsella 78, 122, — bursa pastoris 122, — pauciflora 124. Caragana arborescens 311. Cardamine 78, 80, 89. — alpina 91. amara 91. . bellidifolia 91. chenopodiifolia 92. hirsuta 91. impatiens 91. latifolia 91. Carduus 648. — acanthoides 648. acaulis 645. carlinoides 651. erispus 648, 649. defloratus 649*. eriophorus 644, glaucus 648, heterophyllus 644. lanceolatus 642, Marianus 647. medius 651, nutans 650. Personata 650. pyenocephalus 651. Carex acuta II, 528, 530. — acutiformis II, 527, 530, alpina II, 528. ampullacea II, 528. aquatilis II, 528, arenaria II, 527, 528, 529. atrata II, 528, baldensis II, 531, 532. Boenninghauseniana II, 527. brizoides II, 528. — Buxbaumii II, 528, 529, 530. caespitosa II, 527, 528, 529. canescens II, 528. cehordorrhiza II, 527. cyperoides II, 527. — Davalliana II, 532, digitata II, 527, 528, 533, — dioica II, 527, 528, 529, 532. — distans II, 527, 528, | — disticha II, 527, 528, 529. 678 Carex elongata II, 527, 528. — ericetorum II, 527, 528. extensa II, 528. filiformis II, 527, 528. flacca II, 527. — flava. II, 527, 528. — Fraseri II, 530. — fulva I, 527, 528. glauca II, 528, 530, 533. Goodenoughii I, 527, 528, 529, 530, 532. gracilis II, 527. hirta II, 527, 528, 530. Hornschuchiana II, 528. inceurva II, 527. leporina II, 528, 532. — var.argyroglochin II,532. — — atrofusca I, 532. ligeriea II, 528. limosa II, 527, 528. montaha II, 527, 528, 530, 533. muricata II, 527, 528. Oederi II, 528. pallescens II, 527, 528. paludosa II, 528, panicea II, 527, 528, 530, 533. paniculata II, 527, 528. — paradoxa II, 527, 528, 532. pendula II, 528. pilulifera II, 527, 528. ' praecox II, 528, 532, pseudoarenaria II, 529. Pseudo-Cyperus1II, 528, 533. pulicaris II, 528, 529. remota II, 527, 528, riparia II, 527, 528. rostrata II, 527. Schreberi II, 528. — silvatiea II, 527, 528, 530, 533. stellulata II, 528. strieta II, 527, 528, 532. strigosa II, 528. — teretiuscula II, 527, 528, vaginata II, 528. verna I, 527, 528, 530, 532. — — f. gynobasis II, 532. — vesicaria II, 527, 528, 530, — virens II, 528. -— vulpina II, 527, 528. Carlina 569, 653, — acanthifolia 654. — acaulis 654. — vulgaris 654. Carpinus II, 388, 390, 391. — Betulus II, 391. Carpoceras 78. Carum 478. — Carvi 462, 478. Caryolopha sempervirens II, 105, 119. Cassia marylandica 261. Cassiope II, 38. — Register. Cassiope hypnoides II, 38*, — tetragona II, 38*., Castanea II, 388. — sativa II, 388. — vesca II, 388. Castilleya pallida II, 193. Catalpa II, 85. Catasetum II, 432, 460, Cattlaya II, 430, 431, 460. Caucalis 460, 506. — daucoides 463, 506. Caulinia flexilis II, 412. Cedrus Libani II, 556. Celastraceae 254. Celastrus japonica 255. — Orixa 255. Celsia coromandelina II, 142. Celtis australis II, 337. Centaurea 568, 657. alpina 658. amara 664. arenaria 663. argentea 664. astrachanica 664. atropurpurea 664. axillaris 660. Bibersteinii 664. Caleitrapa 663. calocephala 664. conglomerata 664. Cyanus 661*, 663. dealbata 664. Endressi 664. Fischeri 664. Fontanesii 665. Jacea 658, 659. leucolepis 665. maculosa 661, 663. mieroptilon 665. montana 656, 657, 658, 660. Mureti 661. nervosa 663. nigra 659. nigrescens 664. ochroleuca 665. orientalis 665. paniculata 663. phrygia 661. rhenana 663. rigidifolia 665. rupestris 665. ruthenica 665. salicifolia 665. Salonitana 665. Scabiosa 661. solstitialis 664. stereophylla 665. — valesiaca 664. Centradenia floribunda 411. Centranthus 549, 553. — angustifolius 554. — ruber 553. Centrostemma II, 67. Centunculus II, 301, 306. — minimus II, 306. Cephalanthera II, 447. Cephalanthera ensifolia II, 448, — grandiflora II, 447, 449*. — pallens II, 431, 447. — rubra II, 449, — xiphophyllum II, 448, Cephalaria 557. — alpina 557. — radiata 557. — uralensis 557. — — var. cretacea 557. Cephalotaxus II, 557. Cerastium 198. alpinum 181, 202. aquaticum 197. arvense 181, 198*. brachypetalum 181, 201. caespitosum 199. glaciale 203. glomeratum 181, 201. lanatum 202. latifolium 181, 202, 203*. obscurum 181, 200. pallens 181, 200. — semidecandrum 178, 199, 201. subacaule 203. tetrandrum 178, 200. tomentosum 201. trigynum 181, 201. triviale 181, 199. — var. longirostris 199. uniflorum 203. viscosum 201. vulgatum 199. Ceratophyllaceae II, 381. Ceratophyllum II, 381. — demersum II, 381. — submersum II, 383. Cereis Siliquastrum 261. Cerinthe II, 113. — alpina II, 113%, 114. aspera II, 114. glabra II, 113. major II, 114. — minor I, 113. Ceropeja elegans II, 67. Chaenomeles japonica 390. Chaerophyllum 465, 512. — aromaticum 464, 465*, 513. aureum 513, — bulbosum 513. hirsutum 514. temulum 512. — Villarsii 514. Chaiturus Marrubiastrum II, 280. Chamaedorea II, 429 i Chamaenerion angustifolium 396. Chamaeorchis II, 442. E — alpina II, 442*, Chamaeplium 78. Chamaerops humilis II, 429. Chamagrostis minima II, 534. Chapmannia 264. Chasalia 537. Cheirantheae 78. Cheiranthus 78, 82. 181, Cheiranthus Cheiri 82. Cheirostemon platanoides 211. Chelidonium 66. — majus 66*. Chelone II, 161. — glabra II, 161. Chenopodiaceae II, 338. Chenopodina II, 339. — maritima II, 339. Chenopodium II, 338, 340, — album If, 841. Bonus Henricus IL, 342, Botrys II. 341. fieifolium II, 342, glaucum II, 342. hybridum II, 341. maritimum II, 339., murale II, 342. polyspermum LU, 341. rubrum II, 342, urbieum II, 342, — Vulvaria Ir, 342. Cherleria 184, — sedoides 180, 185*. Chiloglottis diphylla II, 431. Chimonanthus fragrans 56. Chimophila uniflora II, 54. Chlora II, 72, 74. — perfoliata II, 74. Choisya 253. Chondrilla 683. — juncea 683. Chorispora 78. Chrysanthemum 622. — alpinum 621. — atratum 622. eoronopifolium 622. corymbosum 620. inodorum 617. Leucanthemum 623. Parthenium 621. segetum 569*, 622*, — suaveolens 618. — Tanacetum 619. Chrysocoma 586, 591. — Linosyris 586*. Chrysosplenium 453. — alternifolium 453*., — oppositifolium 455. — tetrandrum 455*. Chrysostemma tripteris 600. Cichoriaceae 665. Cichorium 568, 667. — Endivia 668. — Intybus 667. Cieuta 474. — virosa 474. Cimicifuga 2, 45, — foetida 45. Cinchona 537. Cineraria cordifolia 631. Circaea 406. — alpina 407. — intermedia 407. — Iutetiana 406*. ambrosioides I, 340, 341*. 648, 649, — decolorans 646. — eriophorum 644, — glabrum 647. _— heterophyllum 644, 647. hybridum 646. lacteum 646. lanceolatum 642. monspessulanum 647. ochroleueum 647, oleraceum 645. — xX acaule 646.- — x palustre 646, palustre 643, rivulare 645. serrulatum 647. — spinosissimum 646. Cistaceae 134. Cistus 137. — Helianthemum 134. — hirsutus 137. — monspeliensis 137. — salviifolius 137. — villosus 137. Citrus 253. Cladium Mariscus II, 528. Clandestina rectiflora II, 209. Claviceps purpurea II, 536. Claytonia alsinoides 424. — perfoliata 424. — sibirica 424. Clematis 1, 2, 3. — alpina 5. angustifolia 5. Balearica 5. eirrhosa 5. integrifolia 5. recta 4, Vitalba 3. — Viticella 4. Cleome 131, | Clinopodium vulgare II, 246. Clypeola messanensis 130. Cnicus 657. — benedictus 657. — oleraceus 646, Cnidium 486. — venosum 486. Cobaea macrostemma II, 89. — penduliflora II, 89. — scandens II, 89. Cochlearia 78, 113. — arctica 114. — Armoracia 114. — danica 114, 200, 201. — groenlandica 115. — offieinalis 114. Cocos II, 429. Coelantha I, 75. Coelebogyna ilieifolia II, 379. Coelogyne II, 460. Coffen arabicn 549. — var. Amarantinum 646. Colchieaceae II, 512. Colehieum II, 512. _ autumnale DI, 512*, Coleonema 251. Coleus Blumei II, 219. Collinsia bicolor II, 156. — canadensis II, 156. — verna II, 156. Collomia grandiflora II, 90. — linearis II, 90. Colutea 309. — arborescens 309, Comarum 345, 367. — palustre 367. Commelina bengalensis II, 428. — coelestis II, 429. — communis IL, 429. — Karawinskii II, 429. . . — tuberosa II, 429. Commelinaceae II, 428, Compositae 568*, Coniferae II, 552. Conioselinum 488, — Fischeri 488. -— tataricum 488. Conium 472, — maculatum 473*, Conopodium 482, — denudatum 482. Conringia 78. Convallaria II, 476, 506. — bifolia II, 509. latifolia II, 508. majalis II, 473, 506*. multiflora II, 508. Polygonatum II, 507. — verticillata II, 507. Convolvulaceae II, 90. Convolvulus II, 76, 90, 256. — arvensis II, 90, 95. cantabricus II, 95. sepium II, 94. Sieulus II, 96. Soldanella II, 95. — trieolor II, 96. Conyza squarrosa 596. Coptis trifolia 33. Coralliorhiza II, 456. — innata II, 456*. Cordia II, 125. Coreopsis auriculata 600. — Bidens 599. — lanceolata 601. Coriandrum 465. Coriaria myrtifolia 216. Cornaceae 518. Cornus 518. — florida 519. — mas 519. — sanguinea 518*, — suecica 519. Coronaria flos euculi 155, 172: — flos Jovis 173, — tomentosa 155, 174. Coronilla 263, 316. 680 Coronilla Emerus 318. glauca 317. minima 317. montana 316, 317. vaginalis 316*. — varia 316. Coronopus 79, 124. — didymus 78, — Ruellii 124. Correa 251. Corrigiola litoralis 426, Cortusa Matthioli II, 321. Corydalis 69, 72. — acaulis 75. bracteata 75. capnoides 74. cava 72*. elavieulata 75. digitata 74. fabacea 74. intermedia 74. Kolpakowskiana 75. lutea 75, 77. nobilis 74. ochroleuca 74, 77. solida 74. Corylus II, 387, 388, 390. — Avellana II, 390. Corymbiferae 570. Cotoneaster 388. — integerrima 388*. — nigra 389. — vulgaris 388. Cotula 607. — coronopifolia 608. . Cotyledon Umbilicus 435. Crambe 79, 128. — cordifolia 77. — grandiflora 129. — maritima 77, 128, — pinnatifida 129. — tatarica 129. Crassulaceae 427. Crataegus 345, 346, 386. — Chamaemespilus 395. — monogyna 388. — nigra 389. — ÖOxyacantha 386, 391, 394. Cratoxylon formosum 216. Crepis 688, 691. — albida 691. aurea 631, 690. biennis 688. -— grandiflora 691. Jacquini 690. montana 691. paludosa 690. pulchra 690. rigida 691. rubra 690. sibirica 691. suceisifolia 691. tectorum 689, virens 689. Crithmum 488. — maritimum 488. — Register. Crocus II, 462. — albiflorus II, 462. sativus var. vernus II, 462. variegatus II, 463. vernus II, 462*, — var. grandiflorus II, 462. — — — parviflorus II, 462, Crossopetalum II, 75. Crowea 253. Crucianella angustifolia 549. — stylosa 548. Cruciferae 77*, 460. Cryptiacanthus barbadensis II, 213. Crypsis II, 534. Cryptocoryne II, 425. Cryptomeria japonica II, 557. Cryptostachys II, 536. Cucubalus 164. — baceifer 154, 165. Cucumis 422. — Melo 422. — sativus 422, Cucurbita 422. — maxima 419. — Pepo 422. Cuecurbitaceae 419. Cuphea eminens 417. — floribunda 412. Melvilla 412. mieropetala 417. purpurea 417. silenoides 412. Cupressineae II, 553. Cupressus II, 557. — sempervirens II, 557. Cupularia viscosa 596. Cupuliferae II, 388. Cuscuta II, 96. — Epithymum II, 97. — europaea II, 97. — major 97. — Trifolii I, 97. Cusparia 253. Cycadaceae II, 557. Cyeas revoluta II, 557. Cyclamen II, 321, 323*, — Coum II, 323. europaeum II, 324. hederifolium II, 324. ibericum II, 323, 324, neapolitanum II, 325. persicum II, 324*, — repandum II, 324. Cyelostigma I, 75. Cyenoches II, 460. Cydonia 345, 390. —- japonica 390. -— vulgaris 391. Cylindrocarpa II, 20. Cymbidium II, 460. Cynanchum Vincetoxieum I, 62. Cynareae 636. Cynoglossum II, 100. — Columnae II, 100. — ÖOmphalodes II, 101. — Cynoglossum officinale II, 100. — pietum II, 100, Cynosurus cristatus II, 545. Cyperaceae II, 527, Cyperus flavescens II, 528, — fuseus O, 528, 531. Cyphiaceae II, 3, Cypripedium II, 432, 458. — barbatum II, 460. — Calceolus II, 458*, — caudatum II, 460. Cyrtanthera Pohliana II, 214. Cystante sprengeloides II, 56. Cytinaceae II, 357. Cytisus 263, 272. — albus 274. austriacus 274. canariensis 274. decumbens 273. hirsutus 273. Laburnum 264, 272*, 273, 275,2, #72 — nigricans 272, 273. — sagittalis 274. D. Dacrydium II, 557. Dactylis glomerata II, 535, Dahlia 594. — Cervantesii 594, — variabilis 594. Dalechampia Roezliana II, Daphne II, 357. — alpina II, 359. Cneorum II, 359. Laureola II, 359. Mezereum II, 357*, striata II, 359*., Datura II, 135. — Stramonium II, 135*. Daueus 501. — Carota 463, 501. Delphinium 1, 2, 3, 45. — Ajaeis 48. Consolida 48. elatum 45*, 48. grandiflorum 49. Staphysagria 48. Dendrobium II, 430, 460. — roseum II, 431. — sanguinolentum II, 460. Dentaria 78, 92. — bulbifera 92. — enneaphyllos 92. Desmodium canadense 320. Deutzia cerenata 419. Dianthus 157. — arenarius 162. Armeria 154, 160. atrorubens 154 162. barbatus 161. caesius 154, 162. Carthusianorum 154, 160*, Caryophyllus 162. chinensis 161. deltoides 154, 158*, 160. — 545. 378. — negleetus 162. — plumarius 163 — Seguieri 154, 163. — silvestris 154, 161. superbus 154, 159*. — — var. grandiflora 159. Diaspensia lapponica II, 46*, Diaspensiaceae H, 46. Dichondra repens II, 97. Dielytra 69, 70, — cucullaria 71. — eximia 71. —S$ bilis 70*, Dietamnus 249, 250, 251. — albus 250*, Diervillea canadensis 526» — floribunda 526. — japonica 526. Digitalis II, 136, 157. — ambigua II, 160. — grandiflora II, 160. — lutea II, 159*, — ochroleuca II, 160. — purpurea II, 157*, 160. Digitaria sanguinalis I, 537. Digraphis arundinacea Ir, 538. Dionysia II, 321. Dioscoreaceae II, 476. Diosma 252. Diplacus glutinosus II, 156. Diplopappus amygdalinus 589. Diplotaxis 79, 105. _ — muralis 104, 106. — tenuifolia 105. Dipsacaceae 555. Dipsacus 556. - — Fullonum 557. — laciniatus 557. — silvester 556. Dipteracanthus II, 213. Distichia II, 517, 520. — filamentosa II, 527. — muscoides II, 527. - — Philippi U, 527. _ — tolimensis II, 527. Dodecatheon IH, 321. -_ — integrifolium II, 321. 3 odalacanthus II, 213. a ne dr _ — austriacum 626. - —— Bellidiastrum 587. - — caucasicum 626. _ — cordatum 626. — glaciale 627. _ — maerophyllum 625, 626. - — Pardalianches 626. - — plantagineum 626. Doryenium herbaceum 284. — hirsutum 284. Draba 78, 112, — aizoides 112*. — alpina 113. _ — aretica 113. _ — aurea 113. Draba corymbosa 113, erassifolia 113. frigida 112, hirta 113. — var. leiocarpa 113. — — rupestris 113, incana 112. nivalis 113. Thomasii 112. verna 111. Wahlenbergii 112, — Zahlbruckneri 112. Dracaena Goldieana II, 487. Dracocephalum II, 254. — austriacum II, 254, — moldavicum II, 254. — Ruyschiana II, 254. Dracunculus canariensis II, 423. — vulgaris II, 419, 422, Drosera 149. — anglica 150. — intermedia 150. — rotundifolia 149. Droseraceae 149. Drupaceae 345. Dryas 345, 361. — integrifolia 363*. — octopetala 361, 365. Ebulum 521. — humile 522. Eeballium 419. Elaterium 423. Echinacea purpurea 600. Eehinodorus natans II, 405. — ranunculoides II, 405. Echinophora 464, 514. — spinosa 460, 461, 514. Echinops 636. — banaticus 637. — exaltatus 637. — Eitro 637. — sphaerocephalus 636*. Echinopsilon II, 340. — hirsutus II, 340. Echinospermum II, 99. — Lappula II, 99*. Echium UI, 115. — altissimum II, 119. — rosulatum II, 119. — vulgare II, 115*. Elaeagnaceae II, 360. Elaeagnus II, 361. — angustifolius II, 361. Elatinaceae 212. Elatine hexandra 212. Eleusine coracana II, 544, Elisma natans II, 405. ı Elodea II, 402 -_ canadensis II, 402. ' Elodes palustris 215. ' Elssholzia eristata II, 219. — Patrini U, 219. ' Elymus sabulosus II, 550, Elyna II, 532. B% Empetrum nigrum II, 373. Enalus acoroides II, 402, Endotricha II, 75. Epacridaceae II, 56, Ephedra II, 558. Epidendrum II, 430, 431, 100. Epilobium 396. — adnatum 402. alpinum 401, alsinefolium 401*, ambiguum 403. angustifolium 396, 398. — var. leiostyla 397. — x latifolium 403. angustissimum 398. eollinum 400. dentieulatum 398. Dodonaei 398. Fleischeri 398*. grandiflorum 399. hirsutum 399*. latifolium 403. montanum 400. origanifolium 401. parviflorum 399*, roseum 401, 402, rosmarinifolium 398. spicatum 396. — tetragonum 402. Epimedium 60. — alpinum 60. — macranthum 60, pinnatum 60, — rubrum 60. — violaceum 60, Epipactis II, 449, 451. — atrorubens II, 451. — latifolia II, 432, 450*. — — var. varians II, 450. — — — viridans II, 450. — — — viridifiora II, 450, — microphylla II, 451. — palustris II, 432, 449#, — rubiginosa II, 451. - — viridiflora II, 430, 431. Epipogon II, 444, — aphyllus II, 432, 444*, Episcia maculata II, 28, Eragrostis abessinica II, 544. Eranthemum II, 213. Franthis 1, 2, 36. —_ hiemalis 36. Eremurus altaicus II, 488. — caucasicus II, 488, — spectabilis II, 488. — tauricus II, 488. Eria II, 431. Erica I, 42. — arborea II, 44. — aretiea II, 36, Bruckenthaliana II, 46. carnea II, 44*, 323. einerea II, 44. & coerulea II, 36. % 400. II II PIEIIIEIIII TEN 682 Erica herbacea II, 45, — scoparia II, 44. — Tetralix II, 42*. — vulgaris II, 39. Ericaceae II, 34. Erigeron 589. — acer 590. alpinus 590. annuus 589. canadensis 589. speciosus 590. uniflorus 590. — Villarsii 590. Eriginia bulbosa 460. Erinus II, 155. | — alpinus II, 155, 197. Eriophorum alpinum II, 528. — angustifolium II, 528, 531. gracile II, 528. latifolium II, 528. polystachyum II, 528, 531. Scheuchzeri II, 528. vaginatum II, 528, 532. Eriostemon 252. Eritriehium arillosum II, 101. Erodium 238. —- ceieutarium 238*. var. pimpinellifolium 238. —- gruinum 242. Gussonii 242. macrodenum 242, malacoides 242. Manescavi 242. maritimun 242, — moschatum 242. Erophila 111. — verna 111. Eruca 79, 106. — sativa 106. Erucastrum 79, 105. — obtusangulum 105. Ervilia sativa 332, Ervum cassubieum 332. — Ervilia 332. hirsutum 330. Lens 333. Orobus 332. pisiforme 331. silvaticum 332. ; tetraspermum 331. Eryngium 460, 464, 469. — alpinum .472. amethystinum 469, 472. Bourgati 472. campestre 460, 463, 471*. giganteum 472. maritimum 469, 470*. planum 472. Erysimeae 78. Erysimum 78, 98. — aureum 99. cheiranthoides 98. erepidifolium 99. helveticum 99, orientale 99, Register. Erythraea II, 72, 83. —- capitata II, 84, Centaurium II, 72, 84, 85. linariifolia II, 85. pulchella II, 85. ramosissima II, 85. Erythrina 264. — caffra 264. -- crista galli 264, 342. — indica 264. — sp. 264. Erythrina velutina 342. Erythronium Il, 486. — dens canis II, 486. — Smithii II, 487. Erytrochiton 252. Eschscholtzia 67. — californica 67. Eueallitriche II, 380. Eunomia 78. Eupatorium 570. — ageratoides 573. — cannabinum 570*, — purpureum 573. — riparium 573. Eupatoroideae 570. 573. | Euphorbia II, 375*. amygdaloides II, 378. aspera II, 378. ceratocarpa II, 378. Cyparissias II, 376. dendroides II, 378. duleis II, 378. Esula II, 377. Gerardiana II, 376. helioscopia II, 375*, 376. nicaeensis II, 378. offieinarum II, 378. palustris II, 377. Peplus II, 375*, 377. platyphyllos II, 378. pilosa II, 377. salicifolia II, 378. segetalis II. 378. splendens II, 378. verrucosa II, 376. virgata II, 378. Kunkarkincsae II, 374. Euphrasia II, 136, 199. lutea IL, 205*, minima II, 206. nemorosa II, 202. Odontites II, 199*. — var. litoralis II, 201. pratensis II, 202. Rostkoviana II, 202. salisburgensis II, 205*, trieuspidata II, 204. verna II, 201. versicolor II, 204. Eutrema 115. — Edwardsii 115. Evartemia 605. Evelyna II, 460. Evonymus 254. offieinalis II, 202, 206*, 206. Evonymus americanus 254. — europaeus 254. — japonicus 254, — latifolius 254. — variegatus 254. Exadenus viridiflorus II, 85. F. Fagopyrun esculentum II, 347. -— tataricum II, 349, Falcaria 475. — Rivini 475. — sioides 475. — vulgaris 475. Falconera fastigiata II, 511. Faramea 537. Ferula 464. Ferulago 465, 493. — monticola 493. — silvatica 493. Festuca arundinacea II, 546. — borealis II, 547. distans II, 546. elatior II, 546. gigantea II, 546. ovina II, 546. pratensis II, 535, 546. pulchella II, 546. pumila II, 546. rubra var. fallax II. 546, rupicaprina II, 546. Fieus IH, 384, 385. — Carica II, 384. Filago 601. — minima 601. Filipendula hexapetala 382. — Ulmaria 380. Fluminia arundinacea II, 547. Foeniculum 465, 485. — capillaceum 485. — offieinale 485. — vulgare 485. Forsythia II, 60. — suspensa II, 60. — — x viridissima II, 60. — vixridissima II, 60. Fragaria 345, 346, 366. collina 367. elatior 367. moschata 367. vesca 366. viridis 367. Frangula Alnus 257. Fraxinus II, 60. — excelsior II, 57, 60. — ÖOrnus II, 60. Fritillaria II, 477, 480. — atropurpurea II, 480. imperialis II, 480, 481. kamtschatcensis II, 481. lactea II, 481. latifolia II, 481. Meleagris II. 480. Fuchsia 408. Fumaria 69, 75. Fumaria capreolata 76. — — var, pallidiflora 76. — officinalis 76*, Funckia II, 503. G Gagea II, 477, 478... —— — arvensis II, 479. — Liottardi II, 479. — lutea II, 479. — pratensis II, 479. — saxatilis II, 479. — silvatica II, 479. — spathacea II, 479. Galanthus II, 474. - — nivalis II, 474*. Galatella draeuneuloides 585. — hyssopifolia 585. — Linosyris 586. — punctata 585. Galeandra II, 460. Galega 263, 308. — offieinalis 308. Galeobdolon II, 214, 262, — luteum II, 262. Galeopsis II, 214, 264. — Galeobdolon II, 262. — Ladanum I, 266. — — var. angustifolia II, 267. — — — latifolia II, 267. — ochroleucall, 216, 265*, 266. — pubescens II, 267. — spec. II, 264. — speciosa II, 267. — Tetrahit II, 264, 265*, 266. — versicolor II, 267. Galium 537, 541. — Aparine 546. — boreale 545, — Cruciata 541. — helveticum 547. — infestum 542, — Lapeyrousianum 543. — lueidum 547, — Mollugo 541*, 545, 546, 548. — ochroleueum 544, — palustre 546. persicum 548. purpureum 547. rubioides 547. rubrum 547. saxatile 548. silvaticum 543, silvestre 543*, 545. tricorne 542, 547. uliginosum 546. verum 544*, 546, — x Mollugo 544. Galtonia candicans II, 500, Gaudichaudia 215. Gaura biennis 407. Gaya 488, — simplex 488*, Genista 263, 267. — anglica 270*, 271. — germanica 269. — pilosa 271. — sagittalis 270. — tinctoria 267*, 271. Gentiana II, 75, 256. | — acaulis II, 72, 75, 76, 78*. | —sestiva II, 75. Amarella II, 72, 76, 82, angustifolia II, 76, 79. asclepiadea II, 72, 75, 77. bavarica II, 72, 75, 79. campestris II, 72, 76, 81*. Centaurium II, 84. eiliata II, 72, 75, 83*. Clusii II, 76, 79. cruciata II, 75, 77. frigida II, 75, Frölichii I, 75, 79. germanica II, 76, 82. glacialis II, 80. imbricata II, 75. involuerata II, 72, 81. lutea II, 72, 75*, 76. nana II. 72, 76, 81*. nivalis Il, 72, 75, 79. obtusifolia II, 72, 76, 83. pannonica II, 75, 77. perfoliata II, 74, Pneumonanthe II, 75, 77. prostrata II, 79. pumila II, 75. punctata II, 72, 75, 76. purpurea II, 72, 75, 76. rhaetica II, 83. serrata II, 81. tenella II, 72, 76, 80*., utriculosa II, 75, 79.. verna II, 72, 75, 79, 80*. Gentianaceae II, 71. Geraniaceae 227. Geranium 228. — albanum 238, — argenteum 231. Arnottianum 238. cinereum 233. columbinum 234, disseectum 228, 234. ibericum 238, lucidum 234. macrorrhizuu 234. molle 235*. palustre 228. phaeum 233. pratense 230. pseudosibiricum 238. pusillum 228, 236*. pyrenaicum 231*. reflexum 238. rivulare 237. Bobertianun: 236, rotundifolium 235. rubellum 238. ruthenicum 238, sanguineum 231. Geranium sibirieum 238, — silvaticum 228*, — striatum 238. Gesneriaceae II, 28, Geum 345, 346, 363, — coceineum 365, — inelinatum 365. — japonicum 365. — montanum 365. — reptans 365. — rivale 345, 363*, — urbanum 364. Gingko II, 557. — biloba II, 554. Githago segetum 177, Gladiolus II, 463, — cardinalis X psittacinus 464, — communis Il, 464. — Gaudavensis II, 464. — palustris II, 464. — segetum II, 463, — triphyllos II, 463. Glaueium 66. — corniculatum 66, — flavum 66. — luteum 66, — phoeniceum 66. Glaux II, 301, 325. — maritima II, 325, 474. Glechoma II, 252, — hederacea II, 252. Gleditschia 261. — triacanthos 261. Globularia II, 300*, — cordifolia II, 301*., — nudicaulis II, 301*, — vulgaris II, 301*, Globulariaceae II, 300. Gloriosa superba II, 500. Glossostigma elatinoides II, 156, Glyceria aquatica ll, 545. — plicata II, 545. Glyeine chinensis 342. Glycyrrhiza 310. — grandiflora 310. Glyptostrobus heterophbyllus II, 557. 2 Gnaphalium 602, — alpinum 602. — arenarium 604, dioicum 601, Leontopodium 602*, — luteo-album 603. — margaritaceum 602, — silvaticum 604, — uliginosum 604, Gnetaceae II, 558. Godetia Cavanillesii 406, — Lindleyana 406, Goethea coceinea 210. Goldfussia anisophylla II, 214, Gomeza II, 431. | Gomphocarpus II, 67. Goodeniaceae II, 3, Goodyera II, 455. — repens II, 432, 455*, 684 Gramineae II, 534. Granateae 396. Graphephorum festucaceum IH, 547. Gratiola II, 155. — offieinalis II, 155. _ Gregoria vitaliana II, 321. Grossulariaceae 437. Gunnera manicata 408. Gunneraceae 408. Gymnadenia II, 437. — albida II, 438*, — bifolia II, 439. — conopea II, 432, 437*. — — x Nigritella augustifolia 439. — odoratissima II, 438*. — tridentata II, 430. Gypsophila 154, 155. — elegans 157. fastigiata 154, 156. muralis 156. paniculata 155*. perfoliata 157. repens 154, 156*. H. Habenaria albida II, 438. — bifolia II, 439, Hacquetia 460, 464. Haemadoraceae II, 476, Halenia asclepiadea II, 85. — brevicornis II, 85. deflexa II, 85. elliptica II, 85. multiflora II, 85. parviflora II, 85. Perrottetii II, 85. Rothrockii II, 85. — Schiedeana II, 85. sibirica II, 85. Halianthus peploides 187. Halorrhagidaceae 408, Hedera 516. — Helix 516. Hedraeanthus II, 17. — tenuifolius II, 17. Hedranthum II, 20, 21. Hedychium II, 461. Hedyotis 537. Hedysarum 263, 320. — coronarium 321. — obscurum 320*, — sibirieum 321. Heeria 411. Helenium 598. — autumnale 598. — californicum 598. — decurrens 598. Heleocharis acieularis II, 528. — multicaulis II, 528. — palustris II, 528. Helianthemum 134. — alpestre 135. — canum 136. Register. Helianthemum Chamaeeistus 134, — Fumana 135. guttatum 135. Kahirieum 137. ledifolium 137. Lippii 137. oelandieum 135. polifolium 136. salicifolium 136. villosum 137. — vulgare 134, Helianthus 599. — annuus 599. atrorubens 600. decapetalus 600. divaricatus 600. lactiflorus 600, Maximiliani 600. mollis 600. multiflorus 600. trachelifolius 600. Helichrysum 604. — angustifolium 605. — arenarium 604. — bracteatum 605. Helicodiceros museivorusII, 423*. Heliophila amplexicaulis 77. Heliopsis laevis 600, — patula 600, — scabra 600, Heliotropium II, 98. — europaeun II, 98. — peruvianum II, 99. Helleborus 1, 2*, 36. — atrorubens 39. ceyclophyllus 39. foetidus 36*. lividescens 40. niger 39. -— pallidus 40. sieulus. 39. — viridis 38*, Helminthia 674. — echioides 674. Helosciadium 475. — inundatum 464, 475. — nodiflorum 475. Hemerocallis II, 502. — Dumortieri II, 503. — flava II, 503. — fulva II, 502. — serotina II, 503. Hepatica 1, 2, 3, 8. — angulosa 8. — triloba 8. Heracleum 495. disseetum 500. montanum 499. pubescens 500. pyrenaicum 499. sibiricum 499, — Sphondylium 462, 495. Herminium II, 443. — alpinum II, 442. — Monorchis II, 443*, Hermodactylus tuberosus II, 468. _— Herniaria 425. — alpina 425. — glabra 425. — hirsuta 425. Hesperis 78, 92. — matronalis 92. — tristis 80 93. Heteranthera Kotschyana II, 428. — reniformis II, 428, — zosterifolia II, 428. Heterocarpaea 264. Heterostachyae II, 529. Heterotoma II, 2. Heterotropa asaroides II, 373. Heuchera cylindracea 456. Hibiscus 204, 209, — Trionum 209. Hieracium 568, 691. albidum 694. aurantiacum 631, 690, 693. aureum 690. Auricula 693. australe 696. boreale 696. brevifolium 696. bupleuroides 696. chondrilloides 690. erinitum 696. eymosum 696. echioides 697. foliosum 697. glanduliferum 694. hirsutum 697. — intybaceum 694. laevigatum 694. murorum 694, paludosum 690. Pilosella 691. porphyritae 697. pratense 697. pulmonarioides 697. Retzii 697. staticefolium 694. ' umbellatum 695*, villosum 693. virosum 697. vulgatum 694, Hierochloa odorata II, 539. Himantoglossum II, 444. — hireinum II, 444, Hippocastanaceae 218. Hippocrepis 263, 319. — comosa 319*, Hippophae II, 360. — rhamnoides II, 360. Hippuridaceae 410. Hippuris 410. -— vulgaris 411*. Hiptage Madablota 216. Hockinia montana II, 85. Holarrhenae II, 529. Holcus lanatus II, 541. — mollis II, 541, 542. Holosteum 190. — umbellatum 178, 190. Homogyne 575. he DE 2 re ne Sauna v Homogyne alpina 575#, runder I, 529. onckenya 187. — peploides 187*, Hordeum II, 536. — bulbosum II, 551. — distichum II, 550. — hexastichum II, 551. — murinum II, 551. — vulgare II, 550. — Zeoerithum II, 551. Horminum II, 249. — pyrenaicum II, 249*., Hottonia II, 302, 319. — palustris II, 319*. Hoya II, 67. Hugueninia tanacetifolia 97. Humulus If, 385. — Lupulus II, 385. Hutschinsia 122. — alpina 122. Hyaeinthus II, 477, 499. amethystinus II, 500. botryoides II, 501. candicans II, 500. comosus II, 501. orientalis II, 499. — racemosus ll, 502, Hydrilla II, 402. — vertieillata II, 402, Hydrocharis II, 403. — Morsus ranae II, 403. Hydrocharitaceae II, 402. Hydroeotyle 466. ‚ — americana 466. — vulgaris 464, 466*. Hydrolea spinosa II, 86. Hydroleaceae II, 86. Hydrophyllaceae II, 86. Hydrophyllum II, 86. — virginicum II, 86. Hyoseyamus II, 132, 133, 134. — albus II, 133. — niger II, 133, — — var. agrestis II, 133. — Scopolia II, 132, Hyoseris foetida 667. — minima 667. — radiata 667. Hyparrhenae II, 529. ‘ Hypecoum 68. — grandiflorum 69. — pendulum 68. — procumbens 69. Hypericaceae 212. Hypericum 212, — commutatum 214, — helodes 215. — hirsutum 214, — humifusum 215. — palustris 215. — perforatum 213*, — — xX quadrangulum 214, pulchrum 215. quadrangulum 214. tetrapterum 214. Hypochoeris 676. — glabra. 677. Hypochoerus helvetiea 677. — maculata 677, — radicata 676. — uniflora 677. Hypopityaceae II, 51. Hyptis pectinata II, 215. Hysanthus gratioloides II, 157. Hyssopus II, 250. — offieinalis II, 250. I. J. Janusia 215. Jasione 1I, 3, 4, 19, 23. — montana II, 24*, 27. — perennis II, 27. Jasminum II, 61. — noctiflorum II, 61. — revolutum II, 61. — Sambac II, 61. Iberis 78, 119. — amara 119, — pinnata 119. — saxatilis 119. — umbellata 119. Ilex II, 56. — aquifolium II, 56. Dlecebrum vertieillatum 425. Dllieium religiosum 55. Impatiens 245. — Balsamina 247. — glanduligera 247*. — latifolia 248. — noli tangere 246, — parviflora 246*., — Roylei 247. Imperatoria 493. — Östruthium 493. Indigofera 285. — macrostachya 285. — speciosa 285. Inula 595. — britannica 596. — Conyza 596. — dysenterica 597, — ensifolia 595, 596, — germanica 595, — Helenium 595. — hirta 595. — ÖOeculus Christi 595. — salicina 595, 596. — thapsoides 596. — viscosa 596. Jochroma maerocalyx II, 132. — tubulosum II, 132. Jonidium 149, Ipomoea pes tigridis II, 96. — purpurea II, 96. Iridaceae II, 462, Iris II, 464. — germanica II, 468. — graminea II, 467. — Pseudacorus II, 464*, —. — var. bombophiila II, 465. — — — intermedia II, 466. 5 Iris Pseudocorus var. syrphophila II, 465. — pumila II, 466. — pyrenaica II, 466, — sibiriea II, 467. — xyphioides II, 466, Isatis 79, 124, — tinetoria 125. Isnardia palustris 407, — — var. paludosa 407. Isopyrum 2, 40. — thalietroides 40, Isotoma axillaris II, 2. Juglandaceae II, 387, Juglans II, 387, 388, — cinerea II, 388, — regia II, 387. Juncaceae II, 517. Juncaginaceae II, 408. Juncus acutiflorus II, 520, — alpinusvar.genuinusII,520. — anceps var.atricapillus II,520, — arcticus II, 517, 520. — atratus II, 520. — balticus II, 518, 520, 521. — bufonius II, 517, 519, 520. — capillaceus II, 517, 519, 521. — capitatus II, 517, 519, 521. — castaneus II, 521. — Chamissonis II, 517, 518, 519, 521. compressus II, 521. Gerardi II, 521. effusus II, 521. fasciculatus II, 521. filiformis II, 518, 521. Fontanesii HI, 522, glaucus II, 522, homalocaulis II, 17,519,522. — Jacquini II, 522. — lamprocarpus II, 522, — lomatophyllus II, 522. — maritimus II, 522, — obtusiforus 1I, 522, 523. — pelocarpus II, 522. — punctorius II, 523. — pygmaeus II, 519, 523. — repens II, 517, 519, 523. — setaceus II, 517, 519, 523, — sphaerocarpus II, 517. — squarrosus II, 517, 523. — striatus II, 523. — supinus II, 523. — Tenageja II, 523, — tenuis II, 517,518, 519, 523, — trifidus II, 523, — triglumis II, 519, 524. — valvatus II, 524, Juniperus communis II, 554. — Öxycedrus II, 557. — rigida II, 555. — Sabina U, 557. Jurinea 656. — alata 656. — mollis 656,658. Iveae 605. ® = a; 686 Ixora coceinea 548. — salicifolia 548. ER, Kalmia I, 51. — latifolia II, 51. — polifolia II, 51. Kentropyllum lanatum 647. Kernera 113. — saxatilis 113*. Kerria 345, 385. — japonica 385. Kitaibelia vitifolia 208. Knautia 557. — arvensis 558*, 565. — — var. isantha 559. — silvatica 562. Kniphofia aloides II, 511. Knoxia 537. Kochia II, 340. — hirsuta II, 340. — scoparia II, 340, Koeleria eristata II, 541. Koenigia islandica II, 356, Krascheninikovia 189. 2; Lactuca 684. — muralis 684. . perennis 685. — sativa 684. Scariola 684. viminea 685. Laelia II, 460. Lagenaria vulgaris 419, Lagerosiphon II, 402. Lagerstroemia 411. Lamium II, 214, 256, 262. album II, 256*, 262. — var. verticillatum II, 258. amplexicaule II, 260. disseetum II, 261. flexuosum II, 261. Galeobdolon II, 262. garganicum II, 261. guestphalieum II, 261. hybridum II, 261. ineisum II, 261. maculatum II, 258. — var. hirsutum II, 259. Orvala II, 261. — purpureum 259. Lampsana 666. — communis 666. — foetida 667. Lantana II, 488. Lappa 653. — major 653. — minor 653. — tomentosa 653. Lappula Myosotis II, 99. Larix II, 553. — decidua II, 556. — europaea II, 556, Laserpitium 464, 501. — aquilegifolium 500, — hirsutum 501. Register. Laserpitium latifolium 463, 501. — prutenicum: 501. Lathraea II, 207, 209. — Squamaria II, 207. Lathyrus 153, 263, 335. — Aphaca 341. brachypterus 341. cirrhosus 341. grandiflorus 263, 264, 341. heterophyllus 339. incurvus 341. latifolius 339. luteus 339. macrorrhizus 339. maritimus 337, ' montanus 339, niger 340. Nissolia 341. odoratus 340, paluster 339, pratensis 263, 335*, 340. pyrenaicus 338. rotundifolius 341. sativus 338. setifolius 340. silvester 263, 338. tuberosus 339. variegatus 340, vernus 340, Latiseptae 78. Lauraceae II, 360. Laurus nobilis II, 360. Lavandula II, 214, 218. — offieinalis II, 218, — spica var. a. 1I, 218. — Stoechas II, 219. — vera II, 218, Lavatera 208. — thuringiaca 208. — trimestris 208, Lechea 134. Lechenaultia tubiflora II, 3. Ledum II, 47. — groenlandicum II, 47. -—- palustre II, 47. Leersia oryzoides II, 534, 540. Lemna U, 413. — arrhiza II, 413. gibba II, 415. minor II, 413, 414, 415. polyrrhiza II, 415. — trisulea II, 414*, 415. Lemnaceae II, 413. Lens 263, 333. — esculenta 333. Lentibulariaceae II, 296. Leontodon 669. asper 673. aureum 690. autumnalis 669*, erispus 673. hastilis 672. hirtus 669. hispidus 672. pyrenaeus 672. pyrenaicus 673. — Leontopodium Taraxacum 678. — alpinum 602. Leonurus II, 280, — Cardiaca II, 280. — — var. villosa II, 280. — lanatus II, 280. — Marrubiastrum II, 280. Lepidium 78, 79, 120. — campestre 122. Draba 120. graminifolium 122. ruderale 77, 121. sativum 121. Lepigonum medium 184. — rubrum 184. Leptotes II, 460. Lesperdeza 264. Leucanthemum vulgare 623. Leucojum II, 471. — aestivum II, 84, 325, 472. — vernum II, 472*, 473. Leucosmia II, 360. Levisticum 488. — offieinale 488. Libanotis 486. — montana 486. Ligularia macrophylla 627. — speciosa 627. Liguliflorae 665. Ligusticum 489. — commutatum 489. — Levisticum 488. — pyrenaicum 489. Ligustrum II, 57. — vulgare II, 57*. Liliaceae II, 476. Lilium .II, 476, 477, 481. auratum II, 486. Buchenavii II, 483. bulbiferum II, 482*, 486. candidum II, 484*, chalcedonieum II, 485. croceum II, 483. dahurieum II, 483. Martagon II, 481*, 484, 486. testaceum II, '484*. tigrinum II, 485. umbellatum II, 486. Limnanthemum II, 72, 73. — Humboldtianum II, 74, — nymphaeoides II, 72, 74, Limodorum Il, 477. — abortivum II, 447. Limosella aquatica Il, 157. Linaceae 225. Linaria II, 136, 150, 192, alpina II, 152*, arvensis II, 154. Cymbalaria II, 154. genistifolia II, 154. italica II, 154. litoralis II, 152. minor II, 152. origanifolia II, 153. purpurea II, 155. pyrenaica II, 153. E. E Bi iin 7 nr, BE EN SISTERS NE SE WORGEORIITR REDET RERETENTN N © 09 u an an ee ee Linaria reflexa II, 136, — spuria II, 154, — striata II, 152. — virgata II, 136. — vulgaris II, 150*, 152. Lindernia pyxidaria II, 156. Linnaea 520, 528. — borealis 528*, Linosyris vulgaris 586. —— Linum 225, — austriacum 226. — ceatharticum 225*, — grandiflorum 227. — Lewisii 226. — perenne 227. — tenuifolium 226. — usitatissimum 226, Listera II, 451, 453, — cordata II, 453. — ovata II, 430, 432, 451, 453*. Lithospermum II, 119. — arvense II, 119*. — canescens II, 120, —- longiflorum II, 121. — offieinale II, 120. — purpureo-coeruleum II, 120. Litorella II, 330. — juncea II, 330. — lacustris II, 330. Lloydia II, 477, 486, — serotina II, 486*, Loasaceae 409. Lobelia II, 1, 2. — cardinalis II. 2. — Dortmanna II, 2, — Erinus II, 1*, — fulgens II, 2. — ramosa II, 2. — syphilitica II, 2. Lobeliaceae II, 1. Lobularia maritima 130. — nummularia 130. Lochnera rosea II, 69, Loiseleuria procumbens II, 48. Lolium multiflorum II, 552. — perenne II, 552. — alpigena 520, 535*. — Caprifolium 519, 529, 533. — coerulea 520, 535*, — etrusca 536. — iberica 536. — implexa 536. — nigra 520, 534*, Periclymenum 520, 529*, — tatarica 520, 533. — Xpylosteum 520, 534. Lopezia 403, — coronata 403, — miniata 403, — racemosa 403, Lophantus anisatus II, 255. — chinensis II, 215. — rugosus II, 255. Lophantus serophularifolius II, 255. Loranthaceae II, 363, Lotus 152, 263, 273, 303. — corniculatus 264, 303*, — uliginosus 307. Lueulia 537. Lunaria 78, 109. — annua 109*, — biennis 109. — rediviva 110. Lunarieae 78, Lupinus 263, 275. — albus 276. — angustifolius 276, — hirsutus 276, — luteus 275*, — polyphyllus 276, Luzula II, 517, 518, 519. — albida II, 525. — angustifolia II, 525. — campestris II, 517, 518, 519, — — var, sudetica II, 524, — — — vulgaris II, 524. — elegans II, 520. — flavescens II, 524, 526. — Forsteri II, 524, — glabrata II, 524. — lactea II, 520. — lutea II, 518, 525*. — nemorosa II, 519, 525. — — f. rubella II, 525. — nigricans I], 524. nivea II, 518, 519, 520, 526. pedemontana II, 526. pilosa II, 526. purpurea II, 517, 519, 526, rufescens II, 526, silvatica II, 526. — spadicea II, 517, 519, 526. Lycaste II, 460. Lychnis dioica 174, 175. — diurna 175, — flos eueuli 172. — — Jovis 173, — Githago 177. — vespertina 174. — Viscaria 171. Lyeium II, 125. — barbarum II, 125*, — vulgare II, 125. Lycopsis II, 105. — arvensis II, 105. — pulla II, 106. Lycopus II, 214, 223. — europaeus II, 223*, — exaltatus II, 224, Lyonsia II, 71. Lysimachia II, 301, 302, — ciliata II, 304. nemorum II, 304. Nummularia II, 304. thyrsiflora II, 304, vulgaris II, 302. — var. aprica II, 302. — — intermedia II, 303, Lysimachia vulgaris var, um- brosa II, 302. - Lythraceae 411, Lythrum 412, — Graefferi 411. — hyssopifolia 411, 416. — Salicaria 243, 411, 412*, — thymifolia 411. M. Magnolia grandiflora 55. — Yulan 55 Magnoliacene 55. Mahonia aquifolium 59, Majanthemum bifolium II, 473, 509. Malachium 197. — aquaticam 181, 197. Malaxideae II, 460. Malaxis II, 457. — paludosa II, 457*. Malcolmia 78, 94. — maritima 77, 94. Malope grandiflora 210. Malpighiaceae 215. Malva 204, Alcea 207. borealis 206. mauritiana 207. moschata 208. neglecta 206, 207*, rotundifolia 206, 207. — silvestris 204*, 206, 207. Malvamaı 204, Mandragora II, 132, 133. — offieinalis I, 132. — vernalis II, 132. Manettia 537. Maranta II, 461. — bicolor II, 461. — cannifolia II, 461. — discolor II, 461. — zebrina II, 461. Marantaceae II, 461. Marrubium II, 273, 276. — anisodon II, 277. — candidissimum II, 277. — creticum II, 277. — peregrinum II, 277. — propinquum II, 277. — vulgare II, 276. Marsippospermum grandiflorum IL, 527. — gravile II, 527. Martha fragrans 537. Martynia II, 214. Masdevallia Il, 460. — muscorum II, 460, ° Mattiola ‚80, — annua 81. -- incana 80*, — nudicaulis 82. — valesiaca 81. Matricaria 616. — Chamomilla 616, 621. ne 688 Matricaria discoidea 618. — inodora 617. — Parthenium 621. — suaveolens 618. Maurandia II, 161. Maxillaria II, 460. Medicago 263, 278. arabica 284. carstiensis 284. falcata 281*, 283. — X sativa 282, hispida 284. lupulina 283. ınedia 282. prostrata 282. sativa 278*, 283. — silvestris 283. Melampyrum II, 136, 176. 2 :arvense JE 176, 178, 179. — barbatum II, 176. eristatum II, 180. nemorosum II, 176, 179. pratense 77, Il, 176*, 178, 179, 180, 198. : — silvaticum II, 180. Melandryum 174. album 155, 174. — x Silene noctiflora 177. apetalum 176. divaricatum 176. involueratum 176. — var. affıne 176. macrocarpum 176. noctiflorum 170. rubrum 155, 175. triflorum 176. Melanosinapis 79. Melastomaceae 411. Melianthus major 221. Melilotus 263, 285, 321. albus 287. altissimus 285. arvensis 287, coeruleus 287. dentatus 287. offieinalis 264, 285*, 287. vulgaris 287. Melissa II, 247. — (Calamintha II, 246. — Nepeta Il, 246. — offieinalis II, 247*. Melittis II, 255. — Melissophyllum II, 255. — — var. albida II, 256. Menispermaceae 56. Mentha II, 214, 216, 219*, aquatica II, 221*., — x arvensis II, 222, arvensis II, 219*, crispa II, 215. gentilis II, 222. Patrini II, 219. piperita II, 221. Pulegium II, 223. rotundifolia II, 222, silvestris II, 222. Register, Mentha silvestris var. abyssinica II, 223. — — — nemorosa II, 223. Menyanthes II, 72, — nymphaeoides II, 74. — trifoliata II, 72*, Mereurialis II, 379. — annua II, 379. — ovata II, 379. — perennis II, 379. Merendera Bulbocodium II, 514. Mertensia II, 121. — maritima II, 121. -— virginica II, 121. Mespilus 345, 386. — Amelanchier 389. Chamaemespilus 395. Cotoneaster 388. germanica 386. nigra 389. Methonica superba II, 500, Metrodorea 252. Meum 465, 487. — athamanticum 487. — Mutellina 487*, 488. Micromeria juliana II, 215. Micropus 593. Microstylis II, 458, 460. Milium effusum I, 541. Miltonia II, 460. Mimulus II, 85, 155. — glutinosus II, 156. — guttatus II, 155. — Jluteus II, 155. — Tillingii II, 156. Mina lobata II, 97. Mirabilis Jalappa II, 356. — longiflora II, 356. Mitchella 537. Moehringia 188. — muscosa 180, 189*. — trinervia 179, 188. Moenchia 196. — erecta 179, 196. Molinia coerulea II, 535, 545. Molopospermum peloponnesia- cum 516. Moluccella II, 262. — laevis II, 263*. Momordica 419. Monachanthus II, 460, Monarda didyma II, 237. — fistulosa II, 237. — Kalmiana II, 237. Monesis grandiflora II, 54, Monochaetum ensiferum 411. Monochoria II, 428. Monodora longiflora II, 61, — pubescens II, 61. Monopsis II, 3. Monostachyae II, 529. Monotropa II, 55 — Hpypopitys II, 55. Montia 424. — minor 424. Moraceae II, 385. Moricandia 79. Morina 555. — elegans 556. — persica 556. Mormodes II, 460, Morus alba II, 385. Mulgedium 685. — alpinum 686. — macrophyllum 686. — Plumieri 686, — prenanthoides 686. Murraya 253. Musaceae II, 461. Muscari II, 477, 500. botryoides II, 501. comosum II, 501. Lelievrii II, 502. neglectum II, 502. pallens II, 502, racemosum II, 502. tenuiflorum II, 501, Myagrum 79, 125. — perfoliatum 125. Myanthus II, 460. Myogalum nutans II, 491. Myosotis II, 121. alpestris 123*. caespitosa 125, hispida 124, intermedia II, 123*, 125. Lappula II, 99. palustris II, 124. pyrenaica II, 125. silvatica II, 121*. — var. alpestris II, 123, sparsiflora II, 125. -— versicolor II, 124. Myosurus 1, 2, 15. — minimus 15, Myrica II, 401. — Gale II, 401. Myricaceae II, 401. Myricaria 417. — germanica 418*, Myriophyllum 409, — alternifolium 409. — spicatum 409. — vertieillatum 409. Myrrhis 515. — odorata 515*, N Najadaceae II, 412. Najas II, 412. — flexilis II, 412. — major II, 412. Nareissus II, 468, 469, — biflorus II, 469. ealathinus II, 470. Jonquilla II, 469, 471. juneifolius II, 471. odorus II, 469, 470. poetieus II, 469, —. polyanthus II, 469, 471. — primulinus II, 469, 471. — Pseudo-NareissusII, 469,740, Nareissus reflexus II, 470. — Tazetta II, 469, 471. — triandrus II, 469, 470. — triflorus II, 469. Nardus strieta II, 534, 552. Nartbeeium 1I, 476, 503. — ossifragum II, 503*, Nasturtium 78, 82, — amphibium 83. lippicense 84, officinale 82. palustre 84. pyrenaicum 84, silvestre 84*, Nathusia II, 61. Neea theifera II, 357. Nemophila maculata II, 86. Neotinea intacta II, 430. Neottia II, 453. — nidus avis II, 430, 432, 453*., Neottieae II, 431. Nepeta II, 250. i — Cataria I, 215, 250. Glechoma II, 215, 252. — granatensis IL, 252. longiflora II, 215. lophantha II, 252. macrantha II, 252. melissifolia II, 252, Mussini II, 251. nepetella II, 252. nuda II, 250. pannonica I, 252. Nephelaphyllum pulehrum II, 460. Nerium II, 71. — eupreum II, 71. — Grangeanum II, 71. — odorum U, 71. — ÖOleander I, 71. — Rieceiardianum II, 71. Nertera 537. — depressa 549, Neslea 79, 125. — paniculata 125. Nesoea 411. Nicandra U, 130. — physaloides II, 130, Nieotiana II, 125, 134, — paniculata II, 135. — rustica II, 135. — Tabacum II, 134*. Nierembergia filicaulis II, 136. Nigella 1, 2*, 3, 40*, — arvensis 40. IRRE foeniculacea 42, gallica 42, — sativa 42, Nigritella II, 438, . — angustifolia II, 438*, Be RK Gymnadenia conopea II, 439. — 'susveolens II, 439*, Nonnea erecta II, 106. "Lnalba 61; Nonnea pulla II, 106, Notylia II, 431. Nucamentaceae 79. Nuphar 62, — luteum 62. Nyctaginaceae II, 356, Nyetanthes arbor tristis II, 61. Nymphaea 61. I, 473. — — f. terrestris 62. Nymphaeaceae 61. Ö. Obione II, 343. — pedunculata II, 343, — portulacoides II, 343, Ochthodium 79. Ocymoideae II, 215. Oeymum II, 217. Odontites lutea II, 205. — rubra II, 199. Odontoglossum II, 460, Oececlades maculata II, 431, Oenantha 484, — aquatica 484. — crocata 484. — fistulosa 462, 484. — peucedanifolia 484. — Phellandrium 484, Oenothera 404, biennis 404, 405. — xX muricata 405, grandiflora 405. Lamarckiana 405, missouriensis 405, muricata 405, — speciosa 406. Oleaceae II, 56. Oligosporus 605. Omphalodes II, 101. — verna II, 101. Onagra Simsiana 403, Önagraceae 396. Oneidium II, 431, 460. Onobrychis 321. — arenaria 323, aurea 323, montana 323, ' sativa 321. vieiifolia 321*, Ononis 203, 276. — arvensis 278. Natrix 278, procurrens 277. repens 277, 278. rotundifolia 278, spinosa 276*., Onopordon 568, 652, — Acantkium 652. oo — — — |Onosma II, 112. — stellulatum II, 112. — vaudense II, 112, Ophiorrhiza 537. Ophrydeae II, 431. Ophrys II, 441. — alpina II, 442. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie.. II, 2. anthropophora II, — apifera II, 430, 431, 442*. — arachnites II, 442. — Bertolonii II, 442. — Coralliorhiza II, 456. — cornuta II, 442. Monorchis II, 443, muscifera II, 441, myodes II, 441. nidus avis II, 453, paludosa II, 457, — spiralis II, 454, Opuntia 436, — Camanchica 436. Engelmanni 436. Ficus indica 436, nana 436. Rafinesquii 436. — vulgaris 436, Orchis II, 432, 433. — abortiva II, 447, albida II, 438. bifolia II, 439. conopsea II, 437. eoriophora II, 436. fragrans II, 435. fusca 435. globosa II, 435*. latifolia II, 434, 473. — maculata II, 433*, 434, — mascula II, 433*, 434, 435, 444, — militaris II, 436. — Morio II, 434. — nigra II, 438, — odoratissima II, 438. — pallens II, 435. purpurea II, 435, pyramidalis II, 436, sambucina II, 435, tridentata II, 435. — ustulata II, 435*, Origanum II, 214, 238, — Majorana II, 239. — vulgare II, 215, 238. Orlaya 505, — grandiflora 505. Ornithogalum II, 477, 490, — affıne II, 492. — Bucheanum II, 492. nutans II, 491, pyrenaicum II, 492, refractum II, 492, sulfureum II, 492. — umbellatum II, 491, Ornithopus 263, 318. — perpusillus 318. — sativus 318. Orobanchaceae II, 210. Be - Orobanche II, 210, ei — caryophyllacea II, 210. : eoerulea 11, 211. cruenta II, 210. elatior II, 210. Epithymum II, 210. — Galii II, 210. 44 Rn Orobanche lutea II, 211. — major Il, 210. — purpurea II, 211. '— ramosa II, 211. — Rapum Genistae II, 210. — rubens ll, 210. — speciosa Il, 211. Orobus aureus. 342. — hirsutus 342. — Jordani 342, — luteus ‚339. — macrorrhizus 339. — niger 340. -— tuberosus 339. — vernus 340. ‚ Orthoceras Il, 431. ' Oryza 11, 536. — clandestina II, 540. — sativa Il, 540 Österieum 489. — palustre 489. — pratense 489. Oxalidaceae 242. Oxalis 243. — Acetosella 243. — cernua 244, — cornieulata 244. — strieta 243, 244. Oxybaphus viscosus II, 356. Oxychlo& 11, 517, 520. Oxycoceos ‚palustris 11, 33. Oxyria 11, 347, : — digyna II, 347. Oxytröpis 263, 312. — campestris 312. — Gaudini 312. — Halleri 312, — lapponica 312. — montana 312. — pilosa 313. — uralensis 312. P Pachypleurum 460, 464, 487. — alpinum 487. Paederota Ageria II, 174, — Bonarota Il, 174. Paeonia’ 1, 55. — arborea 55. , — Moutan 55... — officinalis 55. Paliurus 258. — aculeatus 258. — australis 258. Palmae II, 429, Panicum Crus galli II, 538. — miliaceum ‚II, 538. — sanguinale .II, 537. Papaver 63. — alpinum. 63, — ‚Argemone 64. — argemonoides 66. — bracteatum 66. — Burseri .66. — dubium 65. — hybridum 66. Register, | Papaver nüdicaule 64. — Rhoeas 64.. — somniferum 65, ‚Papaveraceae 63. Papaya Carica 423, Papayaceae 423. Paphiopedilum II, 432. Papilionaceae 261. Paradisia II, 477, 488. — Liliastrum II, 488, 489*, Parietaria II, 383, — diffusa II, 384*, — erecta II, 384. — officinalis II, 384. . — ramiflora II, 384, Paris II, 476, 510. — quadrifolia II, 510*. Parkinsonia.aculeata 261. Parnassia 249, 403, 456. — palustris 457*, II, 53. Parochetus 285. Paronychia capitata 426, Paronychiaceae 425. Passerina annua II, 360. — calycina II, 360. — dioica II, 360. — nivalis II, 360. Passiflora 409. — coerulea 409. — princeps 410. — racemosa 410. Passifloraceae 409. Pastinaca 494, — opaca 495. — sativa 494, | Patosia II, 517, 520, 527. Pavia rubra 220. Pavonia hastata 210. Pedieularis II, 181, 186. — asplenifolia II, 187, 188*, — comosa II, 187. [190. — euphrasioides II, 190. — flammea II, 186, 190. : — foliosa' II, 187, 188. hirsuta DI, 190*, 193. ' — incarnata II, 187, 188, 190. ' — lanata II, 193. ‘ — lapponica. II, 190. — Oederi II, 186, 190. ' — palustris. II, 184*. — Portenschlagü II, 187. — recutita Il, 185, 186*, 188, 189. — rostrata II, 187*, 188. — Sceptrum Carolinum II, 191*, — silvatica II, 181*, 184, 187. — sudetica II, 191. .. — tuberosa II, 187, 189*, — verticillata II, 188*. Pelargonium 242, — triste 242, — zonale 242. Peltaria 79. Pemphis 411. Pennisetum II, 534. — spicatum.II, 538, Phellandrium aquaticum 484, .| Pentacrophys Wrightii II, 356. Pentstemon II, 136, 161. — campanulatus II, 161. — gentianoides II, 161. — Hartwegi II, 161. — ovatus II, 161. — procerus II, 161. — pubescens II, 161. Peplis 416. — Portula 416. Periploca graeca II, 67. Periplocoideae II, 61. Peristylus viridis II, 441. Persica 345, 346, 347. — vulgaris 347. Petasites 577. — albus 579*, — fragrans 580. — frigida 580. — offieinalis 577: — vulgaris 577. Petrocallis 111. — pyrenaica 111. Petromarula II, 20, Petroselinum 474. — sativum 474, Petunia nyctaginifolia II, 133. — violacea II, 133. Peucedanum 491, — alsaticum 492. — Cervaria 491. — graveolens 493. —- offieinale 492. — Oreoselinum 491. — Östruthium 493, — palustre 492. — ruthenicum 492. — Silaus 487. — venetum 492. Phaca 263, 311. — alpina 311. — astragalina 315. — frigida 311. Phacelia campanularia II, 86. — divaricata II, 86. — Parryi II, 86. — tanacetifolia II, 86. — WHhitlavia II, 86. Phajus II, 460. — Blumei II, 431. — maculatus II, 431. Phalaenopsis II, 460. Phalangium II, 489. Phalaris II, 534. — arundinacea II, 538. — canariensis II, 538. Phaseolus 153, 263, 342, | — Caracalla.264. — multiflorus 263, 264, 342, — vulgaris 263,. 342*, Phelipaea coerulea II, 211. — ]Jutea II, 211. —— ramosa II, 211. — Mutellina 487. Philadelphaceae 418. Philadelphus 418. — coronarius 418, Phillyrea II, 58, 375. — latifolia II, 58. Phleum II, 534. — alpinum II, 539. — Boehmeri II, 539. — Michelii II, 539. — pratense II, 535, 539. Phlomis II, 274. '— armeniaca II, 275. — kashmiriaua II, 275. — Russeliana Il, 275. — tuberosa II, 274. Phlox II, 88. — paniculata II, 88. — reptans II, 89. — setacea II, 89. > — subulata II, 89. Phoenix dactylifera II, 429. Phragmites communis II, 541. Phygelius capensis II, 155. Phyllanthus Nirruri II, 378. Phyllis Nobla 548. Phyllocladus II, 557. Phyllodoce II, 36. — coerulea II, 36, — taxifolia II, 36*. Physalis II, 129. — Alkekengi II, 130, Physianthus albens II, 67. Physochlaena orientalis II, 135. Physolepidium 79. - Physostegia II, 277. — virginiana II, 278. Phyteuma II, 3, 4, 19*, betonicaefolium II, 21. campanuloides II, 21. canescens II, 20, 23. comosum: II, 22. Halleri II, 22. hemisphaericum II, 22. limoniifolium II, 21. Michelii II, 19*, 22, igrum II, 21. orbieulare II, 22. paueiflorum II, 22. Scheuchzeri II, 22, ERSSSWHHNRZED — spicatum II, 21. > Picea alba II, 556. — excelsa II, : 555. — nigra II, 556. — vulgaris II, 555. - Pieris 673.- — hieracioides 673, Pilea mierophylla II, 384. — muscosa II, -384. Sz- Pimelia decussata II, 360, Pimpinella 479, - — integerrima 461. — magna 453, 479*., — — var. rosea 480. eg — peregrina 481. : — Saxifraga 463, 480. Pinguieula II, 298.- °-: humile II,. 22, Br Pinguieula alpina II, 299*, -- grandiflora II, 299. — lusitanica II, 300, — villosa II, 300. — vulgaris II, 298*., Pinus Abies II, 555, 556. — canadensis II, 553, 556. — Larix II, 556. — Picea II, 553, 555, 556. — Pinaster II, 555. — Pumilio II, 553, 555. — resinosa II, 555. — rigida II, 555. silvestris II, 553, 555, 556. Strobus II, 556, Pirola I, 51. — media II, 53. — miner II, 52. — rotundifolia II, 52*, 55*, — — var. arenaria II, 53. — seeunda II, 53. — uniflora 1I, 54*, Pirolaceae II, 51. Pirus 345, 391. — Chamaemespilus 395. — communis 392, 394. — Malus 391*. — :salicifolia 394. 'Pisonia hirtella II, 357. Pistacia II, 375. Pisum 263, 333. — sativum 263, 333*. Plantaginaceae II, 329. Plantago II, 330. — alpina II, 336*. — arenaria 1I, 330, 337. — borealis II, 337. — Coronopus.II, 330, 336. — Cynops II, 337. — lagopus II, 337. — lanceolata II, 330, 331*, 335, 535. major II, 330, 331. mertima, II, 330*, media I, 330, 334°, 336*, RE; anemophila II, 335. — — — entomophila II, 335. — montana II, 336. ——- serpentina II, 336. — virginica II, 330, 337. Platanaceae II, 387, - Platanthera -II, 439. — bifölia II, 432, 439*, — ehlorantha II, 441*. — hyperborea II, 430, 441. — montana II, 441. — solstitialis II, 439. Platanus II, 387. Pleetranthus fruticosus II, 217. , — glaucoealyx II, 217. — striatus II, 218, Pleroma Sellowianum 411, Pleurospermum 474, — austriacam 474. 503. | Pleurothallis- II, 460: Plumbaginaceae H, :326,- Poa annua 8 535, 545. — nemoralis II, 545. — pratensis II, 544. Podanthum II, 20. ee Podocarpus II, 553, 557. Podophyllum 61. — Emodi 61. — peltatum 61, Polemoniaceae II, 87. Polemonium H, 87. — coeruleum II, 87*., — pulchellum II, 88. Polycarpon -tetraphyllum 425. Polygala 150, — alpestris 153*, -—- alpina 150. amara 150, 152. — var, -austriaca 152. calcarea 150, 152. 7 comosa 150*, 152, 153. depressa 150, 158. myrtifolia 153. nicaeensis 150. serpyllacea 153. — vulgaris 150, 151. pi Polygalaceae 150. % Polygonaceae: II, 343. Polygonatum II, 477, 507. — latifolium II, 508. — multiflorum II, 508. — offieinale I, 473, 507. — vertieillatum- II, 507*., Polygonum :II, 347. amphibium II, 352, — var. natans II, 352. — — terrestre II, 352. avieulare II, 347, 354*. Bistorta II, 349*. Convolvulus U, 355. euspidatum II, 355. dumetorum IT, 355. Fagopyrum IT, 347*. Hydropiper IL, 347, 353. lapathifolium II, 353, x laxiflorum II, 354, minus II, 854*, mite II, 353. .- Persicaria II, 347, 352*. - tataricum II, 349. — viviparum Ir, 351*. Polytaenia Nuttallii 461. Populus II, 390, 401. —— nigra IT, 401. — pyramidalis II. 401, — tremula II, 401. Pofunan II, 409. Potamogeton II, 401, 109. — .erispus II, 410.’ —‘gramineus II, 410. — lucens II, 410. — natans II, 409*, 410. _ - perfoliatus I, 410. — pusillus II; 410. Potentilla ‚3ad,, 526, er 44* Chamssbuxus 150,152*,1 > * RER RE ENT RE 692 Potentilla alchemilloides 375. — alpestris 371. — Anserina 368, 369, 372, 373, 376. arenaria 373. argentea 371. atrosanguinea 374. aurea 371, 373. caulescens 374, chrysantha 376. einerea 373. delphinensis 376. emarginata 375. Frieseana 375. frigida 372. fruticosa 374, grandiflora 373. - Guentheri 369. hirta 376. kurdiea 376. maculata 371. Mayeri var, Fenzlii 376, micrantha 376. minima 371, 372*., multifida 372. nivea 375. opaca 373, 376. procumbens 371. pulchella 375. ‚Banunculus 375, recta 373. reptans 369. rupestris 375. salisburgensis 371, silvestris 370. Sommerfeltii 375. sterilis 375. supina 372. Tormentilla 370, tridentata 375. Vahliana 375. verna 371, 373, 376, — Wiemanniaua 369. Poterium polygama 380. En Sanguisorba 379. — spinosum 379. Prangos ferulacea 516. Prenanthes 683. — muralis 684, — purpurea 683. Primula II, 302, 308*, 320. acaulis II, 301, 310, 312*, — latiloba II, 313. — - — longicalyx II, 313, f. colorata II, 313. — lactea II, 313, x elatior II, 316. — x officinalis II, 315. Allionii II, 318, Auricula II, 308, 318, egaliksensis II, 319, — 313, 315. — — var. brachystyla II, 309. —- var. angustiloba II, 313. — — brevicalyx II, 313, elatior II, 301, 309, 310, Register. | Primula elatior var, ige II, 309. — — X offieinalis 11,315. farinosa II, 301, 316%, glutinosa IL, 318. graveolens II, 316. hirsuta II, 316. integrifolia II, 301, 316*, latifolia II, 316. longiflora II, 302, 317. minima II, 317. — offieinalis IT, 301, 308, 310, aM, 313. — var, angustiloba II, 811. — ‚brevicalyx II, 811. — latiloba II, 311. — longicalyx I, 311. saccharata II, 319. scotica II, 318. ‚sibiriea II, 318. sinensis II, 308, 319. strieta II, 318. tirolensis II, 318. villosa II, 316*. viscosa II, 301, 316*, vulgaris II, 312, Primulaceae II, 301. Prionium serratum II, 519, 527. Prostanthera II, 286. Proteaceae II, 357. Prunus 345, 346, 347, Amygdalus 346. Armeniaca 347. avium 348. cerasifera 348. Cerasus 349. domestica 348. "insititia 348, Mahaleb 351. nana 346, Padus 351. Persica 347. — spinosa- 350. Psamma arenaria II, 541. Pseudoeallitriche II, 381. Psilostemon orientale II, 101, Ptelea 253. .— trifoliata 253. Pterospermum acerifolium 211. ‘| Pugionium dolabratum 130. Pulicaria 596. — dysenterica 597. Pulmonaria II, 108, 120. angustifolia II, 110, 111*. — x offieinalis II, 111, azurea II, 110. mollis II, 111. montana II, 111. offieinalis II, 109, 111, 313. saccharata II, 112. — tuberosa II, 111. Pulsatilla 1,2, 3, 8. alpina 11. — sulfurea 11. — montana 8, 10. patens 10. —— 'Pulsatilla pratensis 8, 9. — transsilvanica 10. — vernalis 8, 10*, 11 — vulgaris 8*, 10. Punica Granatum 396 Pyenanthemum Jlanceolatum II, 255. — pilosum II, 254, Pyrethrum corymbosum 620. — macrophyllum 622. — partheniifolium var. verulentum 622. — Parthenium 621. —- tanacetoides 622. pul- RR. Quamoclit II, 97. Quercus II, 388, 390. — pedunculata 11, 390. — sessiliflora II, 390. R. Radiola 227. — linoides 227. Rafflesia Arnoldi II, 357. — Horsfieldi II, 357. — Patma II, 357. Ranunculaceae 1. Ranunculus 1, 2*, 19. acer 19, 24, 32, — var. borealis 24, aconitifolius 21. alpestris 20. amplexicaulis 21. arvensis 31. auricomus 19, 29*, bulbosus 19, 24. Ficaria 32. Flammula 22*, glacialis 19*, Gouani 21. hybridus 19, 29. hyperboreus 19, 21. illyrieus 30. lanuginosus 30. lapponicus 20. Lingua 28. montanus 30. nivalis 19, 30. parnassifolius 21*, Philonotis 31. pygmaeus 19, 22. pyrenaeus 20*, repens 19, 24. i ‚sardous 31. sceleratus 2*, 19, 31. Seguieri 21. sulfureus 20. Traunfellneri 20, — Villarsii 30. Rarihänus 79, 129, —_ Raphanistrum 129. — sativus 130. 32, 36. 24, 25. 26 Ge Ge ini Bo Si I % re at A in. her dr ee eh nu 2, er are A Ar Benanthera Loewii II, 432. Beseda 131. — glauca 133. — lutea 131, — luteola 131, — odorata 132*, Resedaceae 131. Bestrepia II, 432, Rhamnaceae 255. Rhamnus 256, — alaternus 258, — ceathartica 256. — Frangula 257*, — lanceolata 256. — pumila 256*, — saxatilis 256. Rhaponticum pulchrum 656. Rheum II, 346. — hybridum II, 347. — Rhaponticum I, 346, — tartaricum II, 347. — undulatum Il, 346. Rhexia glandulosa 411. Rhinacanthus communis II, 213, Rhinanthus Alectorolophus II, 193*, — crista galli II, 193, ‘196, Rhodiola 428, — rosea 428. Rhododendron II, 49*#, — Chamaeeistus II, 50. — ferrugineum II, 49*, — hirsutum II, 50*, — lapponieum II, 50. — praecox II, 50. — Rhodorae II, 50. Rhodora I, 50. — canadensis II, 50. Bhodoraceae II, 47. Rhus 259. — Cotinus 259*., — thyphina 261. Rhynchospermum jasminoides II, 69. Rhynchospora alba II, 528, — fusca II, 528, 531. Ribes 437. — alpinum 437*. — aureum 77, 437, 439, 525. — Grossularia 437, 440*. -— nigrum 437, 438”, — niveum 440, — petraeum 440*. — rubrum 437, 438*, — sanguineum 77, 437, 439, | 525. Ribesiaceae 437. Rieinus communis II, 378, Rindera tetraspis II, 101. Robinia 263, 310. — Caragana 311. — glutinosa 311. — Pseudacacia 310*., Robinia viscosa 311. Rodriguezia II, 460, Rohdea japonica II, 506, Rondeletia strigosa 549. Roripa 78. — alpina 353. — arvensis 353. — canina 352. — centifolia 353, — pimpinellifolia 353. — pomifera 354, — repens 353. — rubiginosa 353, — spinosissima 353, Rosaceae 345. Roscoea purpurea II, 430. Rosiflorae 460. Rosmarinus officinalis II, 249, Rostkovia magellanica II, 527. Rotala 411. Rubia 541. — tinetorum 541, Rubiaceae 537. Rubus 345, 354. — arcticus 361*. — caesius 346, 357*, — Chamaemorus 354, 360. — fruticosus 354, — Idaeus 358. — odoratus 358. — saxatilis 360*, — serpens 361. — spectabilis 360. RBudbeckia 601. — laciniata 601. — speciosa 601, Buellia II, 213. — clandestina II, 213, — tuberosa II, 213. Rulingia corylifolia 211. — pannosa 211, — patviflora 211. Rumex II, 344. — Acetosa II, 346. — Acetosella II, 346. — alpinus I, 345. — arifolius II, 346, — aureus II, 345. — conglomeratus II, 345, — crispus II, 344. — digynus II, 347. — domesticus Il, 346. — maritimus II, 345. — nemorosus II, 345. — obtusifolius II, 344, 345. = pulcher II, 345. — sanguineus II, 345. — seutatus II, 346. Buppia II, 410. en maritima II, 410. — rostellata IL, 411. — spiralis II, 410. Buscus aculeatus II, 506, Ruta 249, 251. -- Linnaei 178, 181. — Linnaei var. maerocarpa 180. .S -- — — mierocarpa 180. — maritima 181. — pivalis 182. — nodosa 180, 182, — procumbens 181. — saxatilis 181. Salieornia II, 340. _ herbacea II, 340. Salisburia II, 557. — adiantifolia II, 554. Salix II, 392. — alba U, 395. ._ amygdalina II, 392, 396, — aretica II, 397. — aurita Il, 393. — — xX purpurea II, 395. -- Caprea II, 392, 393. — X silesinca H, 395. — cinerea Il, 393. — — x nigricans Il, 395. — — x purpurea II, 395. — fragilis II, 392, 395, 396. — glauca II, 401. — herbacea II, 400*. — incana II, 397. — lapponica II, 401. — nigricans 1I, 397, 401. — pentandra II, 396. — phyllieifolia II, 401. — polaris II, 400. — purpurea II, 392, 397. — repens II, 399. — reticulata II, 400. — retusa II, 401, — viminalie Il, 392, 396. Salpiglossis sinuata II, 142, — variabilis II, 142, Salsola II, 339. — crassa II, 339. — hirsuta II, 340. — Kali Il, 339. — Soda II, 339. Salvia II, 214, 224, 430, — aethiopica II, 231. — Aethiopis Il, 231. — argentata II, 231, — austriaca II, 235. — Baumgarteni II, 237, — Bertolini Il, 237. 694 Salvia carduacea II; 236, - — clandestina II, 235. — cleistogama II, 236. — coceinea II, 237. — colorans II, 236. — controversa II, 237. — gesnerifolia II, 215. — glutinosa TI, 22, 225, 230. —- Grahami II, 232. — hirsuta II, 232. — hispanica II, 225, 235. — Hormium II, 225, 235. — lanata II, 237. — lanceolata Il, 232. — nilotiea II, 234. — nutans II, 215, 231. -— offieinalis IL, 141, 225, 232*, 233, 234, 274. — patens II, 235. — pendula IL, 231. — porphyrantha II, 233. — pratensis. 1I, 216, 225*, 230. — — var. apetala II, 228. — — — variegatä II, 229. — Regeliana II, 235. —_ rubra iR 231. — Sclarea II, 225, 231. = seläreoides 11. 237. — silvestris II, 295, 229. — -—. yar.. nemorosa II,. 230. — splendens II, 215, 232, 236. — Tenori I, 237. — tilifolia II, 225, 235. _ triangularis II, 233. — .tubiflora II, 225, 234. — Verbenaca II, 235. — verbenacea IL, 235.- — verticillata II, 295, 234, "235, 273,..274, — virgata Il, 231. Sambucus 487, 520, 522. — australis. 523. — Ebulus 522. — ‚nigra 522*. — racemosa 523. Samolus II, 301, 325. — Valerandi II, 325. Sanguinaria 68. — canadensis 68. Sanguisorba 345, 378. — alpina 379. — minor 345, 346, 379. — offieinalis 378*, Sanicula 460, 464, 466. — europaea 460, 462, 466, 467. — marylandica 461. Santalaceae. II, 361. Saponaria 163. — ocymoides 154, 163. — offieinalis 154, 163. — Vaccaria 164. Saracha viscosa Il, 136. Sarcanthus II, 460. Sarothamnus 263, 264. — scoparius 264, 265*. Sarracenia. purpurea 63. Register. | Sarraceniaceae 63. ı Satureja II, 215, 245. — hortensis II, 215, 240, 245, — montana II, 215, 240. ı Satyrium hireinum Il, 444, — nigrum II, 438. — repens II, 455. | Sauromatum guttatum II, 423. Saussurea 655. — albescens 656. — alpina 655. Saxegothaea II, 557. | Saxifraga 442. — aizoides 445*. — Aizoon 443*. — ajugifolia 450. — androsacea 442, 449. — ascendens 449, — aspera 448. — bryoides 448. — Burseriana 444. - — caesia 444*, — caespitosa 449. — cernua 452. — controversa. 449. — Cotyledon 452. — crassifolia 453. — cuneifolia 448. — decipiens 449. — exarata 444. — flagellaris 452. — granulata 450*., — hieraciifolia 448. — Hireulus 446. — hypnoides 452. — juniperifolia 453. — longifolia 450. — muscoides 442, 448. — mutata 444. — nervosa 444, — nivalis 452. — oppositifolia 444*. — rivularis 449. — rotundifolia 446*. — Seguieri 442, 448. * — stellaris 447*, — stenopetala 449*, — tricuspidata 452. — tridactylites. 451. — umbrosa 453. Saxifragaceae 442. | Seabiosa 565. — arvensis 558. — atropurpurea 568. — Columbaria 565. — Dallaportae 567. — daucoides 567. — gramuntia 567. — Hladnikiana 56}. ——- lucida 567. — ochroleuca 566. — silvatica 562. — suaveolens 567. — Suceisa 563. — ucranica 568. Scandix 460, 508, Scandix Anthriseus 512. — infesta 508. — peeten veneris 463, 464, 508. Scheuchzeria II, 408. — palustris II, 408. Schievereckia 78, 110, 115. — podolica 110. Schizanthus II, 142. Schomburgkia. II, 430, 431. Scilla 11, 492. — amoena II, 493. — bifolia Il, 492. — campanulata II, 493. — cernua II, 493. — italica II, 493. — maritima II, 493. — nutans II, 493. — patula 11, 493. — sibirica II, 492. — tricolor II, 493. — verna II, 493. Seirpus cäespitosus II, 528, 531. caricinus II, 528. .— compressus II, 531. — Duvalii II, 528. — fluitans II, 528. .— glaucus II, 528. ..— lacustris II, 528, 531. — maritimus II, 528... — paälustris II, 530. — parvulus II, 528. — pauciflorus II, 528, 529. — pungens II, 528. — radicans II, 528. — rufus II, 528. — setaceus II, 528, — silvatieus II, 528, 531. — supinus II, 531. — trigonus II, 528. Sceitaminaceae II, 430. Scleranthaceae 426. Scleranthus 426. — annuus 426. -—— perennis 426. Scolochloa festucacea II, 547. Scopolia II, 125, 132, 133, — atropoides II, 132. — .earniolica II, 132. Scorzonera 675. — hispanica 675. — — var. glastifolia 675. — humilis. 675. — parviflora 676. Serofularia II, 136, 142. — alata II, 145. — alpestris II, 146. — aquatica II, 145. —- canina II, 146. — Ehrharti II, 145. — Hoppei II, 146. — lateriflora II, 146. — lucida 1I, 146. — nodosa II, 142*, — orientalis II, 146. — peregrina II, 146. — Scopolii 11, 146. 146, BD un = A a kn, ar S ET ae a) 2 Sl ne Serofularia umbrosa II, 145. — vernalis II, 145, Scerofulariaceae II, 136, Seutellaria II, 214, 281. ..— albida II, 282. — alpina II, 282. — altissima II, 282, — galericulata_ I, 281*, — hastifolia II, 282, — minor II, 282, — peregrina II, 282, Secale cereale II, 535, 549. Sechium edule 423. Sedum 428, — acre 428*, Aizoon 433. . albescens 430, @ album 432*, alpestre 430*. altissimum 432. — anglicum 433. annuum 430. atratum 430*. boloniense 430. — dasyphyllum 432. — maximum 247, 431. — purpureum 431. — reflexum 429. — Rhodiola 428. — spectabile 433. — Telephium 431*. Selinum 489, -- Carvifolia 489. — palustre 492. — pyreneum 489. Sempervivum 434. — arachnoideum 434, — Funkii 434*, — montanum 434. — ruthenicum 435. — tectorum 434. — Wulfeni 434. Senecio 628. abrotanifolius 631, 690. — aquaticus 635. — carniolicus 630*, — cordatus 631. — Doronieum 629. — erucifolius 635. — Fuchsii 630. — Jacobaea 632, — macrophyllus 632, — nebrodensis 632. — nemorensis 630. — paludosus 630. — populifolius 628. — saracenicus 630. — silvaticus 629, — uniflorus 635. — vernalis 634. — — x. vulgaris 634, — viscosus. 629. -- vulgaris 628, Senecionideae 597. Serapias Lingua II, 451. — longipetala II, 451. Serapias oceultata II, 451. — rubra II, 449. Seriphidium 606. Serratula 656. — centauroides 656, 658. — lycopifolia 656, 658. — quinquefolia 656. — radiata 656. — tinetoria 656. Seseli 486. — annuum 486. — Hippomarathrum 486. — Libanotis 486. — pratense 487. — venosum 486. Sesleria coerulea II, 541. — elongata II, 541. Seubertia Douglasii II, 493. — laxa II, 493. Sherardia 537. — arvensis 537. Sibbaldia 345, 376. — procumbens 376*, 377. Sieyos 421. — angulata 421. Sida Abutilon 209. — . montana II, 276. — romana II, 273, 275. — scordioides II, 276, Silaus 487. — pratensis 487, Silenaceae 153, Silene 165. — acaulis 169*. antirrhina 165. apetala 165. Armeria 154, 167. Bastardi 170. cerastoides 165. elandestina 165. conica 170. diehotoma 154, 167. Elisabethae 170. gallica 165, 168. hirsuta 165. inaperta 165, 170. inflata 154, 165, — linicola 179. — longicaulis 165. — longiflora 167. ' — maritima 170. ' — noctiflora 154, 170. — nutans 154, 166, — Ötites 154, 165, 167. — petraea 168, 171. Pumilio 170, rupestris 168*, | — Saxifraga 154, 168. — tridentata 165. — valesiaca 170 — vespertina 170. — vilipensa 165, 170. — viridiflora 167. — vulgaris 165. Siler 465, 500. Sideritis hyssopifolia II, 276. | Ni Siler trilobum 500. Siliculosae 78, Siliquosae 78, Silphium 594. — Asteriscus 594. — connatum 594. — dentatum 594, — erythrocaulon 594, — gummiferum 594, Bus — perfoliatum 595, 598. — terebinthinaceum 595. — trifoliatum 595. Silybum Marianum 647; | Sinapis 79, 103. rt — alba 104. — arvensis 103, — Cheiranthus var. mod = 104. Siphocampylus 1 a — bicolor II, 2. Sisymbrieae 78. Sisymbrium 78, 94* — acutangulum 96. — Alliaria 97. — austriacum 96. — — var. acutangulum 3. — Columnae 96. — offieinale 94. — orientale 96. — pinnatifidum 96, — Sophia. 95. — strietissimum 96. - — Thalianum 97. —. Sisyrinchium II, 468.. — anceps II, 468. Sium 482, — Falcaria 475. _ — latifolium 482. Skimmia 253. Smyrnium Olusatrum 474. Sobolewskia clavata 130. Sobralia II, 431. Solanaceae II, 125. Solanum II, 125, 127. — Dulcamara II, 128, — nigrum Il, 129. — rostratum II, 129. — tuberosum II, 127*, Soldanella II, 321. — alpina Il, 301, 321*. — minima II, 323*, — pusilla II, 322*, — — var. inclinata II, 301, 321*, 322. — — — pendula II, 301, 322 | Solidago 591. — ambigua 592. — bicolor 592. — caesia 592. — canadensis 592. — earinata 592. 474, Drummondii 592. fragans 592. — glabra 592. — graminifolia 593, — juncea 593. 6% Solidago lateriflora 593. latifolia 593. lithospermifolia 593. — livida 593. -—- Missouriensis 593. Ohicensis 593. Ridelli 593. — rigida 593 — ulmifolia 593. Virga aurea 591. Sonchus 686. — alpinus 686. arvensis 687. asper 687. — oleraceus 686. Plumieri 686. Sophora flavescens 274. Sophronitis II, 460. Sorbus 345, 346, 394. — aucuparia 394. — (Chamaemespilus 395. — scandica 396. Sorghum saccharatum II, 551. — vulgare II, 551. Sparganium II, 427. — erectum II, 427. — ramosum II, 427. — simplex II, 428. Spartina II, 534. Spartium junceum 267. — scoparium 265. — Spathoglottis Paulinae II, 431. — plicata II, 431. Specularia II, 15. — hybrida II, 15. — perfoliata II, 15. — Speculum II, 15. . Spergula 182. — arvensis 180, 182. — Morisonii 183. — pentandra 180, 183. — vernalis 180, 183. Spergularia 183. marginata 184. marina 184. — media 180, 184. rubra 180, 184. salina 178, 180, 184. Sphacelia segetum 536. Spiraea 345, 346, 382. — Aruncus 385. — digitata 385. Filipendula 382. — opulifolia 385. — salicifolia 384. — sorbifolia 383*. — Ulmaria 380. — ulmifolia 384. Spiranthes II, 454. — australis II, 431. — _— — autumnalis II, 432, 454*, Spirodela polyrrhiza II, 416. Stachys II, 267. — alpina II, 272. — annua II, 216, 271. — arvensis II, 267, 270. Register. / 'Stachys Betonica II, 272. cretica II, 272. germanica 11, 271. — — villosa II, 272. italica II, 271. lanata II, 272. longispicata II, 272. palustris II, 214, 268. ramosissima II, 272. recta II, 270. setifera II, 272. silvatica II, 214, 268. Stanhopea Devoniensis II, 460. — tigrina II, 458. Stapelia II, 61, 67. — grandiflora II, 67. — hirsuta II, 67. Staphylea 255. -— pinnata 255. Statice II, 328. — Armeria II, 326. Behen II, 328. -— elongata II, 326. — Limonium II, 328. — — — isostyla II, 329. — scanica II, 328. Stelis II, 460. Stellaria 191. Boraeana 180, 194. borealis 196. — bulbosa 195. cerastioides 193, 201. crassifolia 195. — Frieseana 195. glauca 195. graminea 179, 181, 191*. humifusa 196. — longipes 195. — media 178, 180, 194. — — var. apetala 194. — — — decandra 194. — — pallida 180. nemorum 180, 195. palustris 181, 195. scabigera 193. uliginosa 180, 196. Stellera Passerina II, 360. Stenactis 589. — annua 589, — bellidiflora 589. Stenhammeria maritima 11,121, Stenophragma 78, 96. — Thalianum 77, 97. Stephanotis II, 67. Sternbergia lutea II, 476. Stipa II, 536. — pennata II, 541. Stigmatostalix 1I, 431. Stratiotes II, 403. — aloides II, 403. Strelitzia reginae II, 461. — var. dasyantha II, 272. — — intermedia 1I, 272. — f. brachystyla II, 329. — — macrostyla II, 329. Holostea 180,-:193, 197,198. Streptopus II, 509. Bi — amplexifolius II, 510. Strobilanthus anisophyllus 214. Stropholirion 494, Stylidiaceae 697. B Stylochiton hypogaeus II, 425. — laneifolius II, 425, Stylosanthes 264. Suaeda maritima II, 339. Subularia 115. — aquatica 115. Suceisa 562. — australis 565. — pratensis 563*. Succowia 79. — balearica 130. Sutherlandia frutescens 264. Sweertia II, 72, 74. — perennis II, 75. — punctata II, 75. Syagrus I!, 429. Sycomorus II, 385. — antiquorum Il, 385. Symphoricarpus 526. — racemosa 526*, II, 473. Symphyandra II, 4, 14. Symphytum II, 106. asperrimum II, 108. — caucasicum II, 108. — cordatum IH, 108. grandiflorum Il, 108, — offieinale II, 106*- peregrinum II, 108. tuberosum II, 108. Synotoma II, 20, 22. Syringa II, 58. — chinensis II, 59. — persica II, 59. — vulgaris II, 58*., II, ealifornicum II, T. Tabernaemontana echinata II, 69. Tacca Il, 428. Taccaceae II, 428. Tamaricaceae 417. Tamus communis II, 476. Tanacetum 619. — alpinum 621*. atratum 622. corymbosum 620. Leucanthemum 623. macrophyllum 622. — partheniifolium verulentum 622. — Parthenium 621, 623*. — tanacetoides 622. — vulgare 619. Taraxacum 678, 683. — officinale 678. — phymatocarpum 683. — salinum 683. Taxineae Il, 553. Taxus 1], 557. var. pul- . en ee Es a a dd. wahl nen Taxus baccata II, 554. Tazetta Il, 468, Teesdalea 78, 117, — nudicaulis 117*., Telekia 594, — speciosa 594. Telephium Imperati 426, Tellima grandiflora 456. Tephrosia heteranthera 310. Tetragonolobus 263, 307. — siliquosus 307. Teucrium II, 214, 290. — Botrys II, 293. canum II, 294, Chamaedrys II, 291*, flavum 11, 294, montanum II, 292, orientale I., 294. Polium Il, 294, — pyrenaicum II, — resupinatum Il, 215. ‚—— Scordium II, 293. — Scorodonia 11, 290*. — spinosum il, 215. Thalia dealbata II, 461. Thalietrum 1, 2, 5. — alpinum 7. — aquilegifolium 5, 379. — flavum 7. — glaueophyllum 7. — minus 7, Thecaspora hyalina 91. — capsularum 92. Thelymitra II, 431. — longifolia Il, 431. ..— nuda II, 431. — pauciflora Il, 431. Thermopsis fabacea 274, Thesium 11, 361. — alpinum II, 361*. capituliflorum II, 362. debile II, 362. intermedium II, 362, montanum II, 363. paniculatum Il, 362. — pratense Il, 363, — spieatam 1I, 362. Thlaspi 78, 116. — alliaceum 117. — alpestre 117. alpinum 116. arvense 116. corymbosum 117. montanum 116. perfoliatum 116. praecox 117, — rotundifolium 117, Thrineia hirta 669. Thuja oceidentalis ]I, 557. — orientalis Il, 557. Thunbergia alata II, 213. Thymelaea II, 360. — calyeina Il, 360. — Passerina 1I, 360. Thymelaeaceae 11, 357. Thymus II, 214, 240*, > S2B28 214, 298. - | Thymus Aeinos II, 245. — alpinus Il, 245. -—— angustifolius II, 244, — Chamaedrys Il, 243, dalmatieus Il, 244, pannonicus Il, 244, prostratus Il, 244, — vulgaris II, 245*, Thysselinum palustre 492, Tiarella cordifolia 456, Tigridia pavonica 1}, 468, Tilia 211. grandifolia 211. parvifolia 211. platyphyllos 211. silvestris 212, tomentosa 212, — ulmifolia 211. Tiliaceae 211. Tillaea 427, — aquatica 427. — muscosa 427, — prostrata 427, Tinnantia Il, 429, Tofieldia II, 477, 512, 516, — borealis Il, 516*, — calyculata Il, 516*, Tommasinia verticillaris 493, Tordylium 500, —- Anthriseus 507. — apulum 500. — latifolium 507. — maximum 500. Torilis 507. — Anthriscus 464, 507, — helvetica 508. . — infesta 463, 508. — nodosa 508. Tormentilla erecta 370. Torreya Ill, 557. Tozzia Il, 175, 206. — alpina Il, 175*, Trachelium 11, 4, 17. — coeruleum Il, 17. Tradescantia II, 429, — crassula Il, 429, — virginica 11, 429. Tragopogon 674, 675. — floccosus 675. — major 675. — orientalis 675, — pratensis 674, Trapa 408. — natans 408, — verbanensis 408. Trichera arvensis 558. — silvatica 562. Trichopilia fragrans 1I, 431. Trichosanthes 419. Trieyrtes pilosa 11, 514. Trientalis II, 301, 302, — europaea II, 302. Trifolium 263, 288, 321. ‘— agrarium 299. — alpestre 295, 297. Serpyllum II, 215, 240*, Tritolium alpinum 298*. — arvense 297. badium 298*, campestre 299. flexuosum 296, fragiferum 291, hybridum 290. incarnatum 264, 295. medium 296, minus 300. montanum 291, nigrescens 297. pallescens 298*, pannonicum 301, parviflorum 298, [297. pratense 264, 292*, 295, 296, — var. niwale 295, procumbens 300. repens 264, 288*, 291. — var. atropurpureum 290. rubens 296, — subterraneum 300. Triglochin lı, 401, 409. — maritima II, 409. — palustris IL, 409. Trigonella coerulea 287, Trillium II, 511. — erectum II, 511. — grandiflorum I, 511, 514. — sessile II, 511. Trinia 463, 475, — glauca 463, 475. Triphasia 253, Trisetum flavescens II, 544, Triticam caninum II, 549, — dicoccum U, 548, monocoeeum II, 548, polonicum II, 548. repens II, 549. Spelta II, 548. vulgare II, 547. Tritoma Uvaria II, 511. Trixago apula II, 206. Trollius 1, 2°, 3, 35. — europaeus 35*, Tropaeolaceae 244. Tropaeolum 244, — majus 244*, I — minus 245. Tsuga canadensis II, 556. Tubuliflorae 570, Tulipa II, 477. — Didieri II, 478. -— Gesneriana II, 473, 478, — OÖOeculus solis II, 478, — silvestris II, 473, 477. Tunica 157. — prolifera 154, 157. * — Saxifraga 154, 157. Turgenia 460, 507. — latifolia 507. Turneraceae 423, Turritis 78, 86. — glabra 86. Tussilago 575. — alba 579. PERIILTITELERKETBTR IS e 698 Tussilago alpina 575. — Farfara 575. — hybrida 577. — Petasites 577. Typha II,.427. _ angustifolia II, 427. — latifolia II, 427. — minima IL, 427. Typhaceae II,, 427. Typhonium cuspidatum II, 424, U. Ulex 263,. 271. .— europaeus 271*, Ulmaceae II, 386, Ulmaria 345, 380. — Filipendula 382. — ‚pentapetala 380*. Ulmus II, 386. — campestris II. 386. — ciliata II, 386. — effusa II, 386. — montana II, 386. — peduneulata II, 386, Timbelltforse 459. Urospermum Dalechampii 675. Urtiea II, .383. — dioica II, 383. — urens II, 383, Urtieaceae II, 383. Ustilago antherarum 174. Utrieularia II, 296, 298. --, Bremii II, 297. — minor II, 298. — .neglecta II, 297. — vulgaris II, 296*. Uvularia II, 514. — amplexifolia II, 510. — flava II, 514. — grandiflora Il, 514. N Vaccaria 164. — parviflora 154, 164. Vaceiniaceae II, 28. Vaccinium II, 28*, — Myrtillus II. 28, 29*, 30, 42, — ÖOxycoceos II, 33. — — var. pusilla II, 33. — uliginosum II, 29*, 30, 42. mierophyllum II, — — yar. 30*. — Vitis idaea II, 31*. — — — var. pumilum II, 32. Valeriana 549, — alliariifolia 552, — asarifolia 553. .— capitata 552. — cordifolia 552. — dioica 549, 551. — exaltata 552. — montana 551, 552*. — offieinalis 549*, Register. Valeriana Phu 553. — saliunca 552. — saxatilis 551. — supina 552. — tripteris 552*, Valerianaceae 549. Valerianella 554. — Auricula 555. — carinata 555. -— dentata 555. — Morisonii 555. — olitoria 554, 555. -— rimosa 555. Vallisneria II, 402, 411. _ alternifolia II, 402. — spiralis II, 402. Vanda II, 460. Vandellia II, 156. — pyxidaria II, 156. Veltheimia viridiflora II, 511. Veratrum II, 477, 512, 514. — album II, 5158, - — — yar. Lobelianum HH, 516. — nigrum II, 516. Verbascum II, 136, 137. -—. Blattaria II, 138, 140. — blattarioides II, 138. — floceosum II, 138. — Lychnitis II, 138. — nigrum II, 138, 139. — phoeniceum II, 138, 140. — phlomoides II, 138, 141. — speciosum II, 138. — thapsiforme II, 137, 138, 139. — Thapsus II, 138. Verbena II, 294. — hastata X officinalis II, 295. — offieinalis II, 294. — urtieifolia II, 296. Verbenaceae II, 294. Vernonia fasciceulata 573. — praealta 573. Veronica II, 136, 161, 206. -- agrestis II, 173. — alpina II, 171*. — Anagallis II, 166. — — var. anagallis II, — aphylla II, 171*. — arvensis II, 172. — DBeecabunga II, 166*. — bellidioides II, 167*, — Buxbaumii II, 173. — Chamaedrys 406, II, 164, 165, 167. — gentianoides II. 174, — hederifolia II, 174. — latifolia II, 165. — longifolia II, 168, 169. — maritima II, 168. — montana II, 164. — offieinalis II, 164. — opaca II, 173. — peregrina II, 172. — persica Il, 173. — polita Il, 173. 166. 162*, Veroniea Ponae II, 174. — Sandersoni- II, 174. — saxatilis II, 167*. — serpyllifolia II, 170*. — spieata II, 168, 169*. — spuria II, 168, 169. — Teuerium II, 167. — Tournefortii II, 173. — triphyllos II, 172. — urtieifolia II, 165*.- — verna II, 172. Vesicaria 78, 106. — arectica 106. — utrieulata 106. Viburnum 520, 523. -— Lantana 524. — ÖOpulus 523*, 525. Vicia 263, 323. — angustifolia 328. '— — var. amphicarpos 328, — cassubica 332. — Cracca 263, 323*, 326, 327, 331. — dumetorum 325. — Ervilia 332, 333. — Faba 263, 264, 329. — hirsuta 330. — hybrida 325. — narbonensis 328. — onobrychoides 332. — ÖOrobus 332. — pannonica 329. — pisiformis 331. — pyrenaica 328. — sativa 327, 328, 329. — sepium 263, 326, 329, 331. — silvatica 332. — tetrasperma 331. — unijuga 332. — villosa 325. Victoria regia 62. Villarsia nymphaeoides II, 74. Vinca II, 68, 69. — herbacea II, 69. — major II, 69. — minor II, 68*. — rosea II, 69. Vineetoxieum II, 61. — latifolium II, 65. — medium II, 65. — offieinale- II, 62*, 65. — purpurascens II, 65. Viola 138. — arenaria 143*, — bicolor 143. — biflora 138, 142*, — calcarata 138, 141*, 146, 148. — canina 140. — — var, flavicornis 140. — — X stagnina 141. — collina 140. ' -— cornuta 143. — elatior 143. — hirta 140. — — var. Salvatoreana 140. 142, RR, RN, Pr A te el EL 7 re a nn 2 N a nn nn a nn u at nn 2 dd na Au u = IV Zr Sl ri ehe _ . en ae 5 Viola lancifolia 143, — lutea 143, — mirabilis 143, — montana 143, — odorata 138, 140. Sg palustris 143, — patens 148. — pinnata 143*, — sciaphila 143. — sepincola 143, — silvatiea 140. — silvestris 140. — stagnina 143, — tricolor 145, 147. — — alpestris 146. — — arvensis 145, 148, — — versicolor 148. — — vulgaris 145. Violaceae 137. Viscaria 171. — alpina 172, — vulgaris 155, 171, Viscum II, 363. — album II, 363. Vitis 221. — arizonica 224, — candicans 224. — cordifolia 223. 'Vitis Labrusca 224, — riparia 224, — rupestris 224, — vinifera 222*, II, 473. Vulpia eiliata II, 534. — myuros II, 534. — seiuroides II, 534. W, Wachendorfia panieulata II, 476, Wahlbergella apetala 176. Wahlenbergia II, 18. — hederacea II, 18. Waldsteinia 366, — fragaroides 366, — geoides 366. — trifolia 366, Warrea II, 460. Weigelia 525, II, 488. — rosea 77, 525. — versicolor 526. — — var. amabilis 526. Welwitschia mirabilis II, 558. Wigandia caracasana II, 86, Wistaria chinensis 342, Wolffia arrhiza II, 413. Wulfenia carinthiaca II, 175. N ee Xanthium 598, Xanthophyllaceae 253. Xeranthemum 665, — annuum 665. Ei Yucea II, 487. 2. Zannichellia II, 411. ' — palustris II, 411. Zea Mays II, 536, Zieria 252, Zingiber offieinale II, 461. - Zingiberaceae II, 461. ‚ Zizia atırea 461. Ziziphora capitata II, 255. Zostera II, 411. — marina II, 411. — nana II, 412, | Zygaedenus elegans II, 517. Zygopetalum II, 460, — maxillare II, 460. Berichtigungen zum Haupttext des Il. Bandes. 1. Teil. Seite 21, Zeile 3 von unten: statt hyperboraeus lies hyperboreus. rar © Ska re TEeR . „ erysantha lies chrysantha. < 55, „53 ,„ . oben: „‚, septemtrionale lies septentrionale. „7, „ 14 ,„ unten: ,‚ Schiewereckia lies Schievereckia. ET N DR “ „ Aubretia lies Aubrietia. e Bee Bart ® „ Valesiaca lies valesiaca, 4106, °„, - 2 .,. unten® ..,. artica lies: arefica, Et „ 124, „ 7 ,„ oben: ° , Aethionaema lies Aethionema. ISA, 15321 r „ Ruelli lies Ruellii. „ 130, „3 ,„ unten: „ Succovia lies Succowia. „. 137, „ 22 „ oben: ,‚, salviaefolius lies salviifolius. „ ..154, ,„ 21 ,‚,„ unten: ', saxifraga lies Saxifraga. 2) 154, „ 3 ” FR) 157, „ 12 „ oben: ” „ „ „ „ 170, „ 14 „ unten: ,„ Vallesiaca lies valesiaca. „ 204, „ 13 „ oben: ,, Abuliton lies Abutilon. „ 240, unter der Abbildung .,, Ciecutarium lies eicutarium. „ 254, Zeile 4 von unten: ‚, latifolius lies latifolia. „ „ ” „ ” un 254,0 „, 3 h; „ americanus lies americana. »„ 25, „ 1 ,„ oben: ,„, japonicus lies japonica. wand dd, = „ Variegatus lies variegata. a ne TR „ ‚„ Japonicus lies japonica. a: er 4 , Re „ lanceolatus lies lanceolata. » .92l, 5 ,„ unten: „‚, vieiaefolia lies vieilfolia. &2] „» 8322, unter der Abbildung „ 323, Zeile 20 von oben: „ E ER) „ „ aureus lies aurea. »„ 380, „ ER > „ polygama lies polygamum. 7.988, >. 18, ss „ rosmarifolium lies rosmarinifolium. nemala ee, N „ ©. Melvilla lies C. Melvilla. a PR en 3 ‚„ salicaria lies Salicaria. end, >, 8 ,„ unten: :,, adscendens lies ascendens. » 6, 7 „ oben: ,„," podagraria lies Podagraria. AARI EB, R „ earvifolia lies Carvifolia. „. 492, „ 8 ,„ unten „ Ruthenieum lies ruthenicum, a „ alliariaefolia-lies alliariifolia, 1 DT, 5, 7 „ oben: ,, fullonum lies Fullonum. » 582, „ 8 „ unten: „ novae lies Novae. a DD el 5 2 sobene ., "yirga Des Nirge 008, AR, 5 „ Ammobinm lies Ammobium, Ba 18, 55 ‚„ macrophyllum lies macrophylla. „ 630, „ 11 ,„ unten: ., sarracenicus lies saracenicus. „ 694, „ 13 „ oben: ,‚, suceisaefolia lies suceisifolia. EI, DS, . ‚„, staticefolium lies statieifolium. unter der "Abbildung Zeile 11 von unten: ” ” öben unten: oben: unten: oben : unten: oben: ” unten: ‚statt ee lies thyrsoiden. ” Lev. lies Löw. Symphandra lies Symph betonieaefolium lies betonieifolium. amarella lies Amarella. gieirien lies sibirica. O. saccharata lies P. saccharata, OÖ. lies P. vernum lies aestivum. M. paniculata lies N. paniculata, scabiosaefolia lies seabiosifolia, Canadensis lies canadensis, Beccaleunga lies Beecabunga. euphrasoides lies euphrasioides. Lavendula lies Lavandula. Bertolini lies Bertolonii. Moldavica lies moldavieum. alopecurus lies Alopecurus. Kashmeriana lies Kashmiriana. R. integrifolia lies P. integrifolia. hydropiper lies Hydropiper. amphibum lies amphibium, Brasiliensis lies brasiliensis, O. spiralis lies V. spiralis, Aphalanthera lies Cephalanthera. Cataselum lies Catasetum. morio lies Morio. conopsea lies G. conopea. cannaefolia lies cannifolia. C. lies Carex. distaris lies distans. hexastichon lies hexastichum. —4002 lies 3102 und ändere die folgenden Nummern bis 4028 = 3128. Japonica lies japonica, - Berichtigungen zu den Besucherlisten des II. Bandes. 1.: Teil. Seite 15, Zeile 14 von oben: : statt Thysonoptera lies Thysanoptera. » 22, „ 10 ,„ unten: ‚ Coloptera lies Coleoptera. a ee a ‚„„ Lepitoptera lies Lepidoptera. Fe REN > „ €. sepuleralis lies E, sepuleralis. 398; 0 ,: 20 „ oben: Krlädes: Ten’ Eriades. a re as, ee », H. leucozonius K. lies H. leucozonius Schrk. Ba 1: 17 5; untenn Fe es nur. E59. :5:. 40,5 Er ‚„ Elampus aeneus Pz. lies Ellampus aeneus F. Fe 5 AR „ »„ Scarabaeida lies Scarabaeidae. en Fe .e Fi „ Eriados lies Eriades. re u ET = „ boobachtete lies beobachtete. Pe 1 a ER Homoporus lies Homotropus. RE: »„ 9%, „ 13 „ oben: ‚, nigrieans Fall. lies nigricans Mg. „ 10, „ 4 „ unten: „ OO. rufa lies Osmia rufa. j „101, „ 2 ,„ oben: ,‚, Anthophora carbonaria lies Anthrena carbonaria. DRLEBN 2.08 » " n Searcophaga lies Sarcophaga. „ 119,.:.- 55-11, : „> ,,3, = ephippia lies ephippins. „4121, „ 6 ,„ unten: „ Syrphidae lies Sphegidae. „ 122, „ 18 „ oben: ,„, -confusus lies confusa.' eh De Pe r „ podagrata L. lies podagratus Zett. ne dlRT, „» Coceinelledae lies Coceinellidae. Aa 25 Di. ni „ Pplumbeus Dhlb. lies plumbeus F. „181, ,„. 31. , unten: aan FE. lies rufipes Oliv. ra 1 SE 12 ER Fin, OH V. BrB2.: u 22 4 Suntenes lacunosus lies lacunatus. re a a „, luteus lies vulnerator. Kanes 322? Be Dr ar un „ Duf. et Per. lies Duf. et Perr. „»„ 200, „ 4 ,„ oben: ,‚ ephippium lies ephippius. „224, ,„ 6 ,„ unten: ‚ pedicularis lies pedicularius. BDA, 5,3. 10% ” ‚„, bructeri Panz. lies bructeri F, w28l,. 200, n „ Schk. lies Schh. „ 238, „ 17 „ oben: „, .pleucozonius Schr. lies leucozonius Schrk. „ 241, ,„ 15 von unten: statt ephippia lies ephippius. Er BBO = sun Ir ‚„ leucozonius K. lies leucozonius Schrk, 200, 5.8... oben: -„‘ .Mördt.' HenMorat, or A * ‚„„ illeeebrator Gr. lies illecebrator Rossi. BERBU, r 1Se.,, 3 „ vulnerator Gr. lies vulnerator Pz. was, y1br.. „ enecator F. lies enecator Rossi. Sr Pre Ss Ve En „ variegata lies variegatus, RA Ss „ Astatus lies Astata. „ 259, ,„, 11 ,„ unten: „, dantici Sauss. lies dantiei Rossi. ABI le, > „ mediterraneus lies mediterranea. Na ER EN A ‚„ femoralis Cam, lies femoralis Steph. re A Ne „ „ campestris L. lies campestris Müll. UBER, 35,0 29..,0 2:0b6n: Össinis lies Oscinis. 284.414 „, is vor No: 53 setze: c) Tineidae. „» 286, 9 , unten: hinter B. lies Diptera. „» 289, „ statt cullumanus K., Ths. lies derhamellus K. Berichtigungen zu den Besucherlisten des IL. Bands 708. Seite 291, Zeile 4 von unten: statt corydon lies coridon. Er 200, 1. = „ fodiens K. / lies fodiens K. 9. 908, - 5 In 9 „ eullumanus K., Ths. lies derhamellus K „ 29%, „ 27 „ oben: ,„, dimidiatus Mocs. lies dimidiata Mor. 2.907, u MER, n „ eorydon lies coridon. 21.207. 2,88%, Ru „ holosericeus L. lies holosericeus Oliv. a re GE = „ longicornis L. 8 lies longicornis L. 9. a ey AR = „ Aadunca Latr. lies adunca Pz. „ 806,2... 720; S „ eullumanus K., Ths. lies derhamellus K. 5 en Pr „ insularis Schmkn. lies jheringi Ducke. „ BU. 6 “ „ eorydon lies coridon. - But. 30; + „ adunca Latr. lies adunca Pz. Er : WE DE Pr „ aestiva lies aestivalis, 2 Be a e „ Jlongicornis L. & lieg longicornis L. 9. er „ 351, „ 10 „ unten: „ ruficornis Pz. lies ruficornis F, 00. 18 5; nr „ stietica lies funesta. SE .- Miiunc „ Hbt. lies Hbst. „ 354, „ 10 „ oben: ,„ vulgaris L. lies vulgaris F. Nie... Ken „s „ atra F. lies atra Laich, nun - „16 * „ 4Api smellifica lies Apis mellifica. Se »„ 362, „ 1 ,„ unten: „ Finagma lies Tinagma. a u ae > „ semipunctatus lies semipunctulatus. z a. a 1 . „ Siphonia lies Siphona. SR De Por „‚ leucostomus lies leucostoma. > Sn u, = „ ehrysostomus lies chrysostoma. „ 387, „ 18 „ oben: ,„ Pamphilus lies Pamphilius. za: 2. s „ violaceus F. lies violaceus Laich, a. ı A | VE r „ paniceum F. lies paniceum L, „ 39%, „ 5 „ unten: „ vulgaris L. lies vulgaris F. a re B „ holosericeus L. lies holosericeus Oliv, R „ 45, „ 18 „ oben: „ adunca Latr. lies adunca Panz. - Zi „ 10, h „ teniatus lies taeniatus, ® Wisz - . Sa ı = ealcaratus lies calceatus. ” Sue ni . .,: a streiche b) Syrphidae. Fr „ statt a) Muscidae: lies Syrphidae. „ 451, „ 2 „ oben: ,‚, graminis Gyll. lies graminis Schönh. zu er „; Anthena lies Anthrena „ 4559, „ 9 „ unten: „ Tipulidae: lies Mycetophilidae. er; 6 ,„ oben: ,‚, Polymmatus lies Polyommatus. a 018: 2. 38°, a „ Jatieintus Schuk. lies latieinetus Shuck. Bye | So na z je Pemphreden lies Pemphredon. i ee 3 Rt Ye RA Br niger Harr. L. lies niger Harr. ee 5 ER PR eV vor No. 26 setze: f) Mycetophilidae: = „ 482, „ 2 „» „statt Jaminatorius Wsm. lies laminatorius F, x A -., PURE RR 5 „» Chrysostoxum lies Chrysotoxum. ar => Mb , » 2» Jnuatus lies Sinuatus. a ae eb ö „ querqus lies quercus. 2: 5 I = hinter E. setze: Lepidoptera; „ 490, „ 8 „ oben: „ Leptidae: lies T’herewdae: DE OR 0 „ fe „ nobilis lies nobilitata. a ee EB 27 „ Nomoraea lies Nemoraea. a Re - RP „ quadrimaculatus lies quadrimacwlata. — 808. 2, 4mE-; M „ Chauliodes lies Chauliodus. ee en rs er „ dentricrus lies’ dentierus. OR. TE : 2 „ Musidae: lies Muscidae: = „ 485, „ 5 „ . „ Anthra lies Anthrax. SE = 006 ii SA = „ punicata lies pumicata, Ss = 5 es R- „» Chrysostoxum lies Chrysotoxum. a 3 EU ET et tn Die Haıkieie, | e 3 es, >, er FRE „ Trichodes lies Trichius. y Zu 3 e „ haemarrhoa lies haemorrhoa, ” 496, ”„ 33 ” ”. „ podagraria lies podagrica. a ER A = „ Chrysostoxum lies RITTER. u, 400 5 12, WmbuR: ri BE ’ 497, u 10, „> oben: \.: „eugik Men mamell; N 5 „ unten: ,‚ semiaurata lies semiauratus. 704 Seite 497, Zeile 19 von unten: 498, 498, 499, 499, 500, 504, 505, 505, 505, 505, 506, 507, 507, 509, 509, 510, 510, 510, 510, 510, 514, 524, 528, 532, 532, 536, 537, 542, 543, 544, 550, 551, 554, 561, 564, 572, 573, 573, 574, 577, 577, 577, 578, 592, 592, 593, 604, 607, 610, 610, 611, 611; 615, 616, 617, 617, 621, 621, 621, 639, 639, 640, 640, 640, A a a a en = 9 fh Zu Berichtigungen zu den Besucherlisten des II. Bandes. 26 3 20. 24 24 6 . 8 14 18 18 16 2 16 ” „ oben: unten: oben: unten: oben: statt puntatissimus lies puntatissima. 2) No. atra Pz. lier atra F‘, trimacula lies trimaculata. cyanus lies eyaneus. Hall. lies Hal. Först. lies Forst. S. lies Syrphus. Dasytes lies Danacea. podagraria lies podagrica. Grophosomu lies Grophosoma. nigrolineatum L. lies nigrolineatum F. Först. lies Forst. nigrolineatun L. lies nigrolineatum F', podagria lies podagrica, 45 setze als No. 43 unter d). statt Statiomys lies Stratiomys. „ ” cephalotes H.-Sch. lies cephalotes F. luteria lies lutaria, »„» . Malacodermata: lies Cerambycidae: » „ ” nigrita lies nigritus. Hilaria lies, Hilara. ephippia lies ephippius. : setze „‚d) Nitidulidae: 16. Meligethes, häufig“ vor B. statt Dolichopode lies Dolichopide. ” ” ocellatus lies ocellata. Magroglossa lies Macroglossa. mediterraneus lies mediterranea. Caenaria lies Coenosia. Museiden lies Dipteren. sanguinea F. lies sanguinea Scop. Musciden lies Dipteren. pallens Er. lies pallens F., Er. luridus Pz. lies luridus Fall. Parnassias lies Parnassius. Hymenoptera: lies Lepidoptera: leuzozonius lies leucozonius. semiaurata lies semiauratus. Calbum lies ce album. Lepitoptera: lies Lepi Re senecionis lies senecionis Schumm. Tysanoptera: lies Thysanoptera: Sipulidae:: lies Cecidomyidae: maculatus lies macularis. Syrphidae : lies Chironomidae: Payk. lies Panz. Apidae: lies Sphegidae: Scarabaeidea: lies Scarabaeidae: ephippia lies ephippius. Conchylis lies Cochylis. stigma F. lies stigma Loew. quadrimaculata lies quadrimaculatus. Bibionidae lies Chironomidae: Hymenoptera lies Lepidoptera. daviseanus lies daviesanus. corydon lies coridon. Vespidae: lies Sphegidae: vor E. statt b) Chrysidae: lies Sphegidae: vor No. 21 setze: e) Chrysidae: ” , „ „ PR} : statt L. lies Cl, S. lies Scatophaga. Coleopa lies Coelopa. jocobaeae lies jaceae. holosericeus L. lies holosericeus Oliv. F. lies Scop. : setze vor No. 20: Vespidae und stelle diese Art als No. 22 ” 669, ” 22 ” 672, ” 5 ” 675, ” 18 ; Ve } Eh . 1 u. „680, „ 4 U, > 14 Bu „24 Seite 26, Zeile wa. A ».438, :„ 19 ” 122, „ 8 a 9 >278, 7, 38 623 231, ” 9 „ 233, „ 22 ” 233, „ 13 ER. Eee y * er E23 oben: unten: ” Knuth, Handbuch der Blütenbiologie. ) ge 3 = 8° 2, Teil. 25 von unten: statt rostratum lies notatum. Mor. lies Fedtsch. similis Mor. lies similis Lep. Maequ. lies R.-D. clavipennis lies elaripennis. hortorum lies m. simillis Mor. lies similis Lep. d lies 9. ; Scop. lies L. a Wrigthtii lies Wrightii. - u2 ne en ehren, ER men Er dt et, une rg L en u) ehren a ee) eure a Bee var, SEN" ee AREEN = su nern a Be Bun men ie e) ee : Y# ne ae mn pe. ne h NE un ee ot Pen er n . e r ar E - re ee nn 5 ran hama v Er-ne . ra nianen es re le er den 8 wmmin erwm . - . _ ar Samen nen 4 2 n Pumpen nn ana, nu en rer EN Fr en area arena we > Fr ER NEE TEEN EEE TEE hr “ arten Een: i N ei ’ B - 03 Maren TEN, = : De en Ar s a Be ee s eg . ee ag ir er nase “ In. nr - De er. nn 2 2 Knuth, Paul Erich OÖ W u ne en Tal 10 anni. ar .. ann ie =>, rn nen. n