KERLE un. KICKLU TA # AR, % AAN, Ur ANKARA RST N KEN ey Y URN EV SERN rar FLAT NER) RER RX , LI HER UN EN EN ie N . w RS Ar u BER N HIER MT: a ıR x Er 2 42 te. 5 3 = > BRERE ® e REN EN ER ee, u in er . SAITEK AN Br Er fi Es rE SELERE 5 RI Y Er Yes FE FR REG Are f. P- ERBEN ER RE Kerr Abe u, 58 f: Eh REyAN A} BO N) RAR EUR, REM) WR “N RE „nn Lu RR AN EZ Nadelholzkunde. Pr Handbuch der Nadelholzkunde. Systematik, Beschreibung, Verwendung und Kultur der Freiland-Coniferen. Für Gärtner, Forstleute und Botaniker bearbeitet von L. Beissner, Kgl. Garteninspektor am botanischen Garten der Universität Bonn und Lehrer für Gartenbau an der Kgl. Landw. Akademie zu Poppelsdorf. LIBRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN Mit ı38 nach der Natur gezeichneten Originalabbildungen. BERLIN. NERERG-VON-PAULE PARET. Verlagshandlung für Landwirtschaft, Gartenbau und Porstwesen. SW., 10 Hedemannstrasse. 1891. Alle Rechte vorbehalten. JUN 21 1902 LIBRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN Vorrede. Bei der grossen stets zunehmenden Vorliebe für die schönen Freiland-Coniferen, deren Nutzen und dekorativer Wert für Gärten jeder Grösse geradezu unschätzbar ist, wurde ein den Forschungen der Neuzeit entsprechendes, ausführliches beschreibendes Werk schon längst als ein Bedürfnis empfunden, zumal da durch Einführung vieler neuer Arten, wie in Kultur gewonnener Formen, die Zahl in der letzten Zeit sich so bedeutend vermehrt hat und auch viele Berichtigungen nötig geworden sind. Der beklagenswerte Wirrwarr, welcher früher in der Coniferen- Benennung herrschte und das richtige Erkennen so mancher Coniferen- Art und Form erschwerte, ja oft unmöglich machte, auch darum im höchsten Grade schädigend im Handel wirkte, darf durch die einheit- liche Benennung der Coniferen, welche von dem Kongress von Coniferen-Kennern und Züchtern in Dresden als Grundlage ange- nommen und vom Verfasser ausgearbeitet und 1887 veröffentlicht wurde, als beseitigt angesehen werden. — Ja, die einheitliche Coniferen-Benennung ist schon heute zum Gemeingut geworden, indem sie in botanische Gärten, gärtnerische Lehranstalten, in die Fach- litteratur und die Preisverzeichnisse der hervorragendsten Coniferen- züchter Eingang gefunden hat. Ganz besonders ist noch zu betonen, dass auch der Forstmann mit dem Gärtner Hand in Hand VI Vorrede. geht, da in forstlichen Lehrbüchern, so in Willkomm, forstliche Flora, genau dieselbe Benennung angenommen wurde. Diese einheitliche Benennung zu Grunde legend, beginnt unser Werk mit einer auf fester wissenschaftlicher Grundlage ruhenden systematischen Einteilung der Coniferen, welche sich ın der Hauptsache auf Bentham und Hookers Genera plantarum stützt, aber in Fällen, wo die Mehrzahl der Autoren bei Aufstellung der Gattungen von derselben abweicht, sich an diese anlehnt; hieran schliesst sich eine charakteristische Uebersicht der Abteilungen und Gattungen sämtlicher bekannter CGoniferen mit Angabe der Zahl und des Vorkommens ihrer Arten und den wichtigsten litterarischen Quellen- angaben, wo sie beschrieben. Im zweiten Teil wird eine genaue Beschreibung aller bis jetzt bekannten, in Deutschland im freien Lande ausdauernden Coniferen-Arten und Formen in systematischer Anordnung ge- geben und zwar gehen genaue wissenschaftliche, aber allgemein ver- ständliche Beschreibungen der Familien und Gattungen voran und alsdann folgen die Arten nach der Verwandtschaft geordnet, wobei be- sonderer Wert darauf gelegt wurde, die Unterschiede nahe verwandter Arten recht scharf hervorzuheben. Jeder Art, welche mit dem fett- gedruckten, nunmehr für dieselbe zu gebrauchenden Hauptnamen, wie mit dem deutschen Namen bezeichnet ist, sind sämtliche Syno- nyme, d.h. diejenigen wissenschaftlichen Namen beigesetzt, welche der gleichen Art von anderen Autoren gegeben wurden. Dabei betone ich ausdrücklich, dass ich die von Nelson unter dem Pseudonym Senilis in ganz unverantwortlich leichtfertiger Weise für längst richtig benannte Pflanzen gegebenen Namen absichtlich fortgelassen habe. Haben dieselben auch leider in einigen wissenschaftlichen Werken ganz unver- dienterweise Beachtung gefunden, so sind sie zum Glück niemals ın die Praxis gedrungen, um so mehr glaubte ich die schon so verwickelte Coniferen-Benennung nicht noch mit diesem unwürdigen Ballast von Coniferen-Synonymen belasten zu sollen! — Die deutschen Namen sind den Arten wie den wesentlichsten Formen beigefügt worden, doch ist eine deutsche Benennung sämtlicher Formen geradezu unaus- führbar, zumal in Fällen, wo z. B. zahlreiche Formen einer Art geringe Unterschiede bieten und Bezeichnungen für Zwergformen wie: compacta, pygmaea, nana, pumila tragen, also eine Uebersetzung die Unterschiede kaum scharf auszudrücken im Stande wäre, auch kaum Vorrede. VII je im praktischen Leben gebraucht werden würde. Geradezu sinnlos ist aber eine deutsche Bezeichnung für Formen, denen, wie es häufig vorkommt, zwei Eigennamen beigesetzt sind, z. B. Chamaecyparis Law- soniana Rosenthali, was verdeutscht: Rosenthals Lawsons-Cypresse heissen würde, ein Name, den in der Praxis nie ein Mensch aus- sprechen dürfte, ebenso verhält es sich mit langen Gärtner-Namen wie Biota orientalis filiformis stricta: aufstrebender fadenförmiger orientalischer Lebensbaum; diese Beispiele dürften beweisen, dass auf deutsche Namen nur in beschränktem Masse Wert zu legen ist; dem entsprechend habe ich bei der Beschreibung der Formen, die durch die botanischen Namen ausgedrückten Eigenschaften durch ge- sperrten Druck kenntlich gemacht, wodurch zugleich eine Ueber- setzung, wenn auch in umschreibender Weise, gegeben ist. Weiter folgen alsdann genaue Angaben über Vaterland und die den Arten nötigen Kulturbedingungen nebst wissenschaftlicher Be- schreibung, Nutz-, Zierwert und Verwendung, auch über ihr Verhalten und die bereits erreichten Grössenverhältnisse in deutschen Gärten. Die den Arten zugehörigen Formen, seien sie als eigentümliche Sämlinge oder als Sportzweige entstanden, sind in eingehendster Weise behandelt, ihrem dekorativen Wert nach gekennzeichnet und die ähnlichen nach Wuchs und Färbung hintereinander aufgeführt, auch die wertvollen und geringwertigen hervorgehoben, sodass Jeder nach Bedürfnis und Geschmack auswählen kann und zumal der Land- schaftsgärtner sofort orientiert ist und über den Wert des Pflanzen- materials gar nicht im Zweifel sein kann. Dabei muss ich noch be- sonders der Coniferen-Jugendformen gedenken, die oft noch fälschlich als Retinispora-Arten aufgeführt werden, deren richtige Abstammung festgestellt und deren Einreihung bei den betreffenden Arten, meinen eingehenden Beobachtungen und früheren Mit- teilungen entsprechend, erfolgt ist. Von einer alphabetischen Anordnung der Pflanzen im Buche, wie sie meistens von Praktikern gewünscht wird, musste abgesehen werden, um auch in wissenschaftlicher Hinsicht zu befriedigen und nicht die zusammengehörigen Pflanzen weit von einander aufzuführen, was beim Gebrauch auch für den Praktiker sehr störend ist. Dazu ermöglicht ein ganz genau ausgearbeitetes Register, in welchem die gebräuchlichen Hauptnamen fett gedruckt sind, dem Praktiker das Auffinden jeder Art oder Form sofort und zwar unter jedem ihm VIII Vorrede. geläufigen Namen. Somit dürfte also die systematische Anordnung im Buche dem Praktiker die Benutzung desselben nicht erschweren. Am Schluss jeder beschriebenen Gattung wurden Winke über Verwendung, Vermehrung und alle erforderlichen Kulturangaben gegeben, ausserdem behandelt der dritte Teil noch im allgemeinen die Vermehrung, die Anzucht, die Pflanzung, den Schutz und die mögliche Einbürgerung der Coniferen und wurde nach den bisherigen Kulturerfahrungen der etwaige forstliche Anbau mancher Coniferen besonders hervor- gehoben. Bei Ausarbeitung vorliegenden Werkes benutzte ich ausser den laufenden Fachzeitschriften: Parlatore’s, Bearbeitung der Coniferen in Decand. Prodromus XVI. 2; C. Koch, Dendrologie; Eichler in Engler und Prantl, die natürlichen Pflanzenfamilien; Carriere, Traite gen£ral des Coniferes; Henkel und Hochstetter, Synopsis der Nadelhölzer; Willkomm, forstliche Flora; Veitch, Manual of the Coniferae; Master’s On the Conifers of Japan und Contributions to the history of certain Conifers; Engelmann, Revis. Gen. Pinus in Trans. Acad. Sc. St. Louis und die kalifornischen Abietaceen, deren Uebersetzung in den forst- lichen Blättern wir, nebst anderen wichtigen Mitteilungen, Zabel ver- danken; Mayr, die Waldungen von Nordamerika; Luerssen, Ein- führung japanischer Waldbäume; Schmidt, Reise im Amurland und auf Sachalin. Eine nunmehr 30 jährige gärtnerische Thätigkeit, während welcher Zeit ich sowohl im In- und Auslande praktisch thätig war, oder auch auf Reisen reiche Erfahrungen sammeln konnte und mir vorzugsweise das Studium der Coniferen in verschiedenen Ländern und unter den verschiedensten klimatischen- und Bodenverhältnissen angelegen sein liess, setzt mich in den Stand, in vorliegendem Werke die ge- sammelten Erfahrungen in umfassendster Weise bieten zu können. Den wärmsten Dank für manche gütige Mitteilungen, Zustellung von Beobachtungsmaterial und Litteratur schulde ich vor allem den Herren: Hofmarschall von St. Paul, Gartenmeister Zabel, Dr. C. Bolle, Julius Rüpell (in Firma Peter Smith), Staatsrat Dr. v. Regel, Akademiker v. Maximowicz, Graf Wilamowitz-Möllendorf, Dr. Brandis, Dr. Dieck, Gartendirektor Schoch, L. Spaeth, Herm. A. Hesse, W. Hans, Ober- gärtner Ordnung, J. H. Schober, von Homeyer-Murchin, Prof. Dr. Garcke und Assistent Hennings, welche letzten beiden Herren in zuvor- kommendster Weise die Benutzung so manchen Originalmaterials aus Vorrede. EX dem botanischen Museum in Berlin gestatteten, welches nun in trefflichen Zeichnungen das Werk ziert und somit dauernd belehrend nach allen Seiten hin wirken wird. Ganz besonderen Dank muss ich ferner der Verlagsbuchhandlung aussprechen, für die überaus gediegene, reiche Ausstattung des Werkes, durch Zeichnungen, wie sie in Sorgfalt der Ausführung und Reich- haltigkeit bisher nicht aufzuweisen sind. — Es handelt sich hier nicht um Qliche’s, sondern alle Zeichnungen sind nach der Natur ge- fertigt, sei es nach lebendem Material, sei es nach genau geprüftem Originalmaterial aus dem Botanischen Museum in Berlin. Die mit peinlichster Sorgfalt von Herrn Paul Behrend ausgeführten Detailzeichnungen haben den grossen Vorteil, in natürlicher Grösse dem Beschauer vorgeführt zu werden und somit doppelten Wert, da man nicht erst nötig hat, einen Massstab anzulegen, um die wahren Grössenverhältnisse sich klar zu machen, während Vergrösserungen einzelner Teile, besondere Eigentümlichkeiten mancher Arten scharf hervorheben. Wenn diese Detailbilder die charakteristischsten Arten jeder Gattung in handgreiflicher Aehnlichkeit dem Kenner wie Pflanzenfreunde vor Augen führen, so dienen die mit gleicher Sorgfalt und trefflich ähnlich von Fräulein Emma Raatz nach der Natur gezeichneten Habitusbilder zumal dem Landschaftsgärtner, um ihm zu zeigen, wie sich seine Pflanzen aufbauen. Gerade bei den Coniferen ist ja in dekorativer Hinsicht ein bedeutender Unterschied zwischen jungen und alten Bäumen zu machen, wie dies in den Be- schreibungen sowohl, wie auch durch die Abbildungen hervorgehoben worden ist, welche möglichst den schönsten erreichbaren Exem- plaren entlehnt sind und zwar meist aus den rauheren Gegenden Deutschlands, um die bisher erreichte gute Entwickelung vorzuführen. Den Herren, welche in gütigster Weise ihre Baumschätze für diesen Zweck zur Verfügung stellten, sage ich auch an dieser Stelle besten Dank. Wenn ich somit glaube, nichts versäumt zu haben, um dem Coniferenfreunde ein allen billigen Anforderungen genügendes, den Forschungen der Jetzzeit entsprechend vollständiges Werk über unsere Freiland-CGoniferen zu bieten, so bin ich doch weit ent- fernt davon, dasselbe für vollkommen anzusehen, werde daher für Winke zur Verbesserung und Vervollständigung desselben stets sehr dankbar sein. Mein eifrigstes Bestreben. wird es sein, an der Vervoll- X Vorrede. kommnung des Werkes zu arbeiten, so lange mir die Kraft dazu be- schieden ist. Möge denn das Werk, zu welchem in demselben Verlage als Analogon ein „Handbuch der Laubholzkunde“ von Professor Dr. Dippel-Darmstadt erschienen ist, durch Wort und Bild dazu bei- tragen, die schönen Coniferen immer richtiger erkennen und verwenden zu lernen und denselben immer mehr Freunde zu erwerben. Meine ganze Lebenserfahrung habe ich in dem Buche niedergelegt. Poppelsdorf bei Bonn, Februar 1891. Der Verfasser EInheck: Seite I. Teil. Systematik aller bekannten Coniferen. Bermetische Einteilung der Coniferen .. 22V „MIAMI TE 4 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen . . . IEY REaNRE ERBE 56 Tribus I. Cupressineae. Cypressen- Gewächse aa] SSR A Er 6 Binihus II, “Taxadıeae. "Eiben-Gypressen: HE NINE BANN ET. res II Taxese. Eibengewächse WE... 4. Mofa nut a eikus- IV. ı Podacarpeae, "Stein-Eiben ) „KL. HTW Ta en iunıbuıs VW. Araucartese, . Schmuektännen 104 U Su RN MI se AZ Brkusı VI. -Abietineae.. Fannengewächse.tYF Wu SUITUEYT N ae 719 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Tribus I. Cupressineae. Cypressen-Gewächse 27 Su gie Endl. 2 } 27 . Libocedrus decurrens To ; : 28 2. Libocedrus macrolepis Benth. et Hook. . 30 3. Libocedrus papuana F. v.M. 31 Thuya Tourn. 32 —— I. Euthuya Benth. et-Hook. 32 ı. Thuya occidentalis L. 32 2. Thuya plicata Don.. . . NEE EL euren A Een II. Macrothuya Benth. et ok. Ball RS ET a FE ET EA 3; Dhugssersantes Nut 2 oc on se ee Aa Beh AR 4. Thuyasstandisbi Gar 22 04 ms yanete ee Thuyopsis Sieb. et Zucc. . . . RT BT a ee Ve ee AR Thuyopsis dolabrata Sieb. et Acc N A ER en: Biota Ende Wr # en AYEW SOSE ARDL HS ERDUPBR Biota orientalis Endi ER Sr N a EN N AR Chamaecyparis Spach. . . . . . EEE EEE El: ı. Chamaecyparis sphaeroidea Spach.. TEE ee N 2. Chamaecyparis Lawsoniana Parl. . . 2... ee ee. 70 3. Chamaeeyparis nutkaensis Spach: ...,X 5 sdsil-Yepardindnı ® 79 4. Chamaecyparis pisifera Sieb. et Zucc. . .. - x... .0.0..8 5. Chamaecyparis obtusa Sieb: eh Zucc,, , KW ellamos en. = 192 6. Chamaecyparis breviramea Maxim. . - » -» nme een. 97 7. Chamaecyparis pendula Maxim... . .. 2... EN XI Inhalt. C nn Tourn. 3 . Cupressus MeeHap ame "Murr. 2. Cupressus sempervirens L. . 5. Cupressus macrocarpa Hartw. Juniperus L. Fa: Sektion I. Say Spach.. 3 . Juniperus recurva Hamilt. . . Juniperus davurica Pall. . Juniperus semiglobosa Rgl. Juniperus Sabina L. „Juniperus sexcelsa>’Bieb., Juniperus foetidissima Willd. Juniperus phoenicea L. Juniperus thurifera L. Juniperus chinensis L. Juniperus sphaerica Lindl. . Juniperus virginiana L.. . Juniperus occidentalis Hook. . Juniperus californica Carr. ı5. Juniperus pachyphloea Torr. Sektion II. Oxycedrus Spach. . 16. Juniperus litoralis Maxim. . 17. Juniperus rigida Sieb. et Zucc.. ı8. Juniperus nipponica Maxim. . ı9. Juniperus nana Willd. 20. Juniperus communis L.. 21. Juniperus Oxycedrus L.. 22. Juniperus macrocarpa Sibth.. Sektion II. Caryocedrus Endl. 25. Juniperus drupacea Labill. oO DS DON DIR N - eu $ wv Tribus II. Taxodieae. Eiben-Cypressen. ee Don... . Cryptomeria Serstsitlen De Tavodiam Richer E . Taxodıum ho deiinmen Rich. 2. Taxodium heterophyllum Brongn. 3. Taxodium mexicanum Carr. Seruci Endl. ı. Sequoia sempervirens Endl, 2. Sequoia gigantea Torr. (Wellingtonia rel) Tribus III. Taxeae. Eibengewächse. Taxus Tourn. $ 2 ı. Taxus baccata r. 5 IR 2. Naxuszcanadensisa\Villdr see 3. Taxus brevifolia Nutt. . Cephalotaxus Sieb. et Zucce. . HD So ı. Cephalotaxus pedunculata S. et Z.. 2. Cephalotaxus Fortunei Hook. . 3. Cephalotaxus drupacea Sieb. et Zucc. Torreya Arn.. Juniperus Pseudo-Sabina Fisch. et _ Mey. Inhalt. ı. Torreya grandis Fort... , PT Torreya nucifera Sieb. et Zucc. . 3. Torreya taxifolia Arn.. 4. Torreya californica Torr. Ginkgo Kaempf. i Ginkgo biloba Ex Tribus IV. Podocarpeae. Stein-Eiben . Podocarpus !’Her. . I. > vw Podocarpus chinensis Wall.” . Podocarpus macrophylla Don. . Podocarpus alpina R. Br. Podocarpus andina Pöpp. Mscr.. Saxe-Gothaea conspicua Lindl. Tribus V. Araucarieae. Schmucktannengewächse Cunninghamia R. Br. 3 4 Cunninghamia sinensis R. Br. Araucaria Juss. Sektion Sciadopi SC Columbea Araucaria imbricata Par. WEST dr : iadopitys verticillata Sieb, et E Zuec. ; Tribus VI. Abietineae. Tannengewächse Pinus Linn. Sektion OO NUR WW - m - D 13. 14- 15. 16. 17. 18. Sektion 19. 20. I. Pinaster Endl. . Pinus muricata Don. . . Pinus pungens Mchx. . Pinus inops Sol. . Pinus mitis Mchx. . . Pinus Banksiana Lamb. . Pinus contorta Dougl. . Pinus Pinea L. . Pinus Pinaster Sol. . Pinus halepensis Mill. . Pinus pyrenaica Lapeyr. Einusssilvestrissle a See . Pinus montana Mill. . A. Pinus montana uncinata B. Pumilio . C. Mughus . Pinus Laricio Poir. Pinus leucodermis Ant. . BPimuscresinosa Sol a a „er Pinus densiflora Sieb. et Zucc. . Pinus Thunbergi Parl. Pinus Massoniana Lamb, II. Taeda Endl. . Pinus Gerardiana Wall. . Pinus Bungeana Zucc. 21. Pinus edulis Engelm.. 22. Pinus osteosperma Engelm. . XIV DS oN DD NN una 0 Inhalt, . Pinus monophylla Torr. et Fremont. . Pinus Parryana Engelm. Pinus Torreyana Parry . . Pinus Sabiniana Doug]. Pinus Coulteri Don. . Pinus Engelmanni Carr. . Pinus Chihuahuana Engelm. . Pinus latifolia H. Mayr. . . Pinus arizonica Engelm. . Pinus ponderosa Dougl. . Pınus Jeffreyi Murr. . Pinus Taeda L. . Pinus rigida Mill. . Pinus tuberculata Gord. . Pinus insignis Dougl.. Sektion III. Cembra Spach. 38. 39. 40. Ar: 42. 43: Pinus Balfouriana Jeftrey.. Pinus flexilis James. Pinus albicaulis Engelm. Pinus reflexa Engelm. Pinus Cembra L. Kae: Pinus koraiensis Sieb. et Ze : 44. Pinus parviflora Sieb. et Zucc. . Sektion IV. Strobus Spach.. 45. 46. 47- 48. Pinus excelsa Wall. Pinus Strobus L. EBRIRT Pinus monticola Dougl. msc. . Pinus Lambertiana a Ei DK: . Cedrus Libani a 2. Cedrus atlantica Manetti . 3. Cedrus Deodara Loud. Pseudolarıx Gord. i Pseudolarix ee Gord. Barıx IEk: er DO - = lFarız denralisı Nutt. „ Larix’Iyallı,Parlı . Larix Griffithi Hook. . Larix leptolepis Murr. . - Lanix europaea D.C. . . Larix dahurica Turcz. . Larix americana Mchx. Picea RR Sektion DON DD um2 vw - I. Eupicea Willk. »Picea nigra Lk. »Picea zubrauk . Picea alba Lk. . Picea Engelmanni Enele Picea pungens Engelm.. Picea Breweriana Watson . Picea excelsa Lk. . Picea obovata Ledeb. . Picea Schrenkiana Fisch. et Mey. Inhalt. ı0. Picea Morinda Lk.. ı1. Picea orientalis Lk. i ı2. Picea Glehni Fr. Schmidt . ı3. Picea Alcockiana Carr. . ı4. Picea (Abies) acicularis Maxim. ı5. Picea polita Carr. . Sektion II. Omorica Willk.. 16. Picea Omorica Paneie ı7. Picea ajanensis Fisch. ı8. Picea jezoensis Carr. . 19. Picea sitchensis Trautv. et Mey. Tsuga Carr. . Sektion I. Eutsuga Ensehi ı. Tsuga Sieboldi Carr. . Tsuga Brunoniana Carr. . Tsuga canadensis Carr. . Tsuga Mertensiana Carr. . Tsuga caroliniana Engelm. . on II. Hesperopeuce Engelm. 7. Tsuga Pattoniana Engelm. Bee Carr... : : Pseudotsuga Douglasi Carr. Keteleeria Carr. S 2 . Keteleeria ne en Keteleeria Davidiana Keteleeria sacra EEE MEN ER ORETEEGENE . Abies pectinata D.C. . . Abies Nordmanniana Lk. . . Abies cephalonica Lk. Abies Pinsapo Boiss. . . Abies numidica de Lannoy Abies cilicica Carr. ; Abies firma Sieb. et Zucc. . Abies holophylla Maxim. . Abies brachyphylla Maxim. . Abies Mariesi Masters . Abies sibirica Ledeb. 2. Abies nephrolepis Maxim... . Abies Veitchi Carr. . . Abies Fraseri Lindl. . . Abies balsamea Mill. . . Abies subalpina Engelm. . . Abies amabilis Forb.. . Abies concolor Lindl. et Gord. . Abies grandis Lindl.. . Abies Webbiana Lindl.. . Abies magnifica Murr. . Abies nobilis Lindl. Nun ww DD - BE any SD — 0 «N u De ee N wu ws DD - - O0 N DD wm» . Tsuga (Abies) diversifolia Mes . Abies bracteata Hook. et Arn. . wm WW DI WW DI US WI WI WI DD U WI vooao00 DR m m —G TOLLE LSIPR Say P) 2 403 KV Inhalt. Seite III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. I. Die Vermehrung der Coniferen. ,. 20 5 En Die Erziehung’aus Samen . . „En u 2 Dier-Anssaatın m, Men: 0, Das Verpflanzen der Coniferen- -Sämlinge een Die Erziehung aus Stecklingen E. esn nn. en 2 Die Erziehung durch Veredlung . . . la ee ee Die Erziehung durch Ableger oder Senker. Be en IM. Pflanzung und Pflege der Coniferen” > Sr Das Pflanzen der Coniferen an den festen Platz . . . Dr Er Weitere Behandlung und Pflege der Coniferen . . . 9a Schutzmittel für Coniferen gegen Kälte und andere schädliche Einflüsse . 535 III. Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation) . . » » 2.2... 538 Alphabetisches Register. 4... 3 2... 00 0 nl 2 2 ee - _ - - vw . . Saus » 18. D DD Nee) DD BD iD 0 DB vw Du BD DV no on 30. Be seomumuamp- Verzeiehnis der Textabbildungen. Libocedrus decurrens Torr., Habitusbild . e Libocedrus decurrens Torr., Zweig, Zapfen, Blüten, Salem, Thuya occidentalis L., a Baum - Thuya occidentalis L., Zweig mit Zapfen, Zweigteile ar Thuya occidentalis ericoides und var. Ellwangeriana Thuya gigantea Nutt., Habitusbild Thuya gigantea Nutt., Zweige mit Zapfen und ae Thuyopsis dolabrata S. et Z., Habitusbilld . . . & Thuyopsis dolabrata S. et Z., Zweig mit Blüten und Zapfen - Biota orientalis Endl., a. mit Zapfen, Zapfen und Samen im Durchschnitt mit Zweigstück vergr. PESLSUTP ERIC HUNE 3 Biota orientalis decussata Beissn. u. Hochst.; Biota orientalis meldensis Chamaecyparis sphaeroidea Spach., alter Baum Chamaecyparis sphaeroidea Spach., Zweig mit Zapfen. Chamaecyparis sphaeroidea ericoides Beissn. u. Hochst. . Chamaecyparis sphaeroidea Andelyensis Carr... Chamaecyparis Lawsoniana Parl., Habitusbild . Chamaecyparis Lawsoniana Parl., Zweig mit Zapfen Chamaecyparis nutkaönsis Spach. var. pendula, Habitusbild Chamaecyparis nutkaönsis Spach., Zweig, Zapfen, Samen Chamaecyparis pisifera S. et Z., Zweig mit Zapfen . i Chamaecyparis pisifera squarrosa Beissn. u. Hochst., Zweig Chamaecyparis pisifera plumosa Hort., Zweig mit Zapfen Chamaecyparis pisifera filifera Hort., Habitusbild . Chamaecyparis pisifera filifera Hort., Zweig mit Zapfen . Chamaecyparis obtusa S. et Z.,, Zweig mit Zapfen Cupressus sempervirens L., Ze mit Blüten und Een Blütenteile und Samen vergrössert . E Juniperus Sabina L.,, Zweig mit Zapfen, Zweisstück u. Samen a Juniperus Sabina L., Strauch über Felsen hängend Juniperus chinensis I Zweige mit Blüten und Zapfen Juniperus virginiana B: Habitusbild . } | Juniperus communis L., Zweige mit Blüten und Zapfen nebst Ver- grösserten Blüten- und Fruchtteilen A Juniperus communis L., alter Baum . . Juniperus communis L. var. suecica, alter Baum : Cryptomeria Japonica Don., junger Baum i Cryptomeria japonica Don., Zweig mit Blüten und Zapfen mit ver- grösserten Blüten und Fruchtteilen Cryptomeria japonica Don. var. elegans, Zweig Furt Zapfen, Taxodium distichum Rich., alter Baum i Beissner. II ” Verzeichnis der Textabbildungen. Taxodium distichum Rich., Zweig mit Zapfen, dazu Blüten u. Fruchtteile Sequoia sempervirens Endl,, Zweig, Blüten und Zapfen. Sequoia gigantea Torr. (Wellingtonia gigantea Lindl.), Habitusbild Sequoia gigantea Torr., Zweig mit Zapfen, männliche Blüte Taxus baccata L., alter Baum Taxus baccata L., Zweige mit Blüten und Früchten, vergrössche Blüten- und Fruchtteile - e Cephalotaxus Ars Beet Z., Zweig mit weiblichen Blüten und Früchten . Cephalotaxus Fortune, Hola ae mit männl Blüten ı u. ee Torreya taxifolia Arn., Zweig mit männl. u. weibl. Blüten u. Frucht Ginkgo biloba L., ra Baum. 5 Ginkgo biloba L., Zweig mit männlichen Blüten, na und "Blüten- teile vergrössert : Cunninghamia sinensis R. Br Zweige mit Blüten ad Zapfen u Blütenteile vergrössert . . . en. Araucaria imbricata Pav. Männl. u. wi Blüten, ment Staubblätter Araucaria imbricata Pav., Habitusbild Sciadopitys verticillata S. et Z., junger Baum Sciadopitys verticillata S. et Z., älterer Baum Sciadopitys verticillata, sth mit Blüten; Doppelblatt. im Or e und Staubblätter und Fruchtschuppe vergr. . le: Sciadopitys verticillata S. et Z., reifer Zapfen Pinus pungens Mchx., Zweig mit a Blätter und Schuppen. Pinus silvestris L., Al: Baum Pinus silvestris L., Zweige mit männl. u. weib) Blüten, Zapfen, an und Blütenteile N ? ? Pinus Laricio Poir., Zapfen wel. Blüte, Blatthaar, ment Pinus Laricio Bo alter Baum i Pinus ponderosa Dougl., Zweig mit Oeikeniers Schurrean: Samen Pinus Jeffreyi Murr., junger einar Pinus rigida Mill, alter Baum : Pinus rigida Mill., Zweig mit Zapfen, Sansen und Smen A: Pinus Cembra ih Zapfen, Be Blattbüschel, Du schnitt vergr. ; . N ve Pinus Cembra L., alter Baum) Pinus Cembra L., junger Baum : Pinus koraiensis S. et Z., Originalzapfen nl Samen Pinus excelsa Wall.; under Baum. 5 Pinus excelsa Wall. var. Peuce Gris,, eenrataeie Baum . Pinus Strobus L., alter Baum . . - Pinus Strobus L., Zapfen, Blätterbüschel, Schuppe: Samen F Cedrus Libani Basrı alte Bäume : Cedrus Libani Barr., Zweig mit Zapfen, männliche Blüte, Staubblatt, Zapfenschuppe mit Samen 4 - Cedrus Libani brevifolia Hook., Orisinalzapfen. Cedrus atlantica Manetti var. Bhauea, älterer Baum . Cedrus Deodara Loud., starker Baum Pseudolarix Kaempferi Gord., junger Baum . > Pseudolarix Kaempferi Gord.; Zweige mit männl. Blüten und "Zapfen, Zapfenschuppe, männl. Blüten und Staubblätter vergr. Ep Larix occidentalis Nutt., Zweig mit Zapfen . Larix Lyalli Parl., Zweig mit Zapfen und Samen 120. 121. Verzeichnis der Textabbildungen. RAIX Larix Griffithi Hook., Zweig mit jungen Zapfen, reifer Zapfen; are schuppe mit Braktee vergr. : e Larix leptolepis Murr., Zweig mit reifen Zapfen uud nen } Larix leptolepis Murrayarıa Maxim., Zweig mit Zapfen Larix europaea D. C., alter Baum Larix europaea D. C., reifer Zapfen . RE Larix europaea D. C. var. sibirica, reifer Zapfen Larix europaea D. €. var. rossica, Zapfen Larix europaea D. C. var. pendulina, a Larix dahurica Turcz., Zapfen . \ Larix dahurica japonica Maxim., Zweig mit Zapfen. Larix americana Mchx., Zapfen 5 Picea nigra LE, älterer Baum . Picea nigra Lk., Zweig mit Zapfen, Schuppen, on Blätter ; Picea rubra I.k., Zweig mit Zapfen, Schuppen, Samen, Blätter Picea alba Lk., Zweig mit männl. und weibl. Blüten, Blatt, Zapfen- schuppe, Samen . > Picea Engelmanni Engelm., Zapien : Picea Ban Lk., alter Baum ; Picea excelsa Lk., Zweige mit inoll ER weibl, Blüten, Zopen, Blatt; Blüten und Fruchtteile vergr. Picea orientalis Lk., Habitusbild Picea Alcockiana Carr. (P. bicolor Mein) ne a, Schuppe, Samen 2 Picea polita Carr., Zweig Eite eben Fyeigstück, Blätter mi Auer schnitt; Schuppe mit Samen vergr. . Picea Br, Pan£., Zweig mit Zapfen . Picea ajanensis Fisch, Zapfen, Zweig, Schuppe, Sn: Blattspitze und Querschnitt vergr. > s Picea sitchensis Trautv. et Mey., Zapfen, Schuppe Samen, Zweig . Tsuga Sieboldi Carr., Originalzapfen, Samen, Zweig;Blatt u. Samenvergr. Tsuga canadensis Carr., junger Baum . Tsuga canadensis Carr., alter Baum . Tsuga canadensis Carr. ‚Zweige mit Blüten a Zapfen, Zapfenschuppen und Samen .. .„. re En Tsuga Mertensiana Car, Ense & Tsuga caroliniana Engelm., Zapfen und Samen . Tsuga Pattoniana Engelm., älteres Exemplar F Re Tsuga Pattoniana Engelm., Zweig mit en Blatt u. Blatt- querschnitt vergr. . » u. Pseudotsuga Douglasi er Habitusbild - Pseudotsuga Douglasi en Zweig mit Zapfen und ni al Ad weibl. Blüten, Schuppen mit Samen, Uebergänge der Blätter in die Fruchtblätter Keteleeria Fortunei Zmeig ei er inalzapfen, Schuppe, Samen, Zweig mit männlichen Blüten, unfruchtbarer Zweig ; Abies Davidiana Franch., Originalzapfen, Zapfenschuppe, Samen; Blatt vergr. Abies sacra Arm. De ee Samen u. Blatt vergr. Abies pectinata D. C., alter Band. % Abies pectinata D. C., Zweige mit ll u. abi Blüten“ u. "Zapfen, Schuppen, Samen; Blatt und Blütenteile vergr. Keimpflanze Abies en Lk., Habitusbild . r Abies Pinsapo Boiss., Habitusbild stärkerer Baum re II* Seite Dove — D oO ON Sr I WW DU) DD WM BEN 325 ws DD wı nn 03 N eo] | No) > [0,0] xX Fig. ” EL] 122. 123. 124. Verzeichnis der Textabbildungen. Abies cilicica Carr., Habitusbild üppiger Baum . Abies firma S. et Z. NER mit ONE EN, Schuppe, Samen; Blatt vergr... Abies Mariesi Mast, 2 eig, mit Zanien, Zaplenschuppen mit Braktee, Samen; unfruchtbarer Zweig, Blätter vergr. Abies Veitchi Carr., Zweig mit Zapfen; Eh Blüten u. Fruchtteile vergr. S Blätter, Schuppen, Brake And Samen von Abies Nordannen Ab. Veitchi und Ab. Eichleri Lauche . - Abies Veitchi var. sachalinensis Fr. Schmide, reg Di "Zapfen, Schuppen mit Samen und Braktee;; Blatt vergr. Abies amabilis Forb., Zweig mit Orieinalzapfen Schuppe, ae Blätter ; unfruchtbarer Zweig 3 a > MAL Abies eoncaler Lindl, junger Baum 27: Abies concolor Lindl., Zapfen, Schuppe, Sarnen EEE Abies concolor var. lasiocarpa Engelm., üppiger junger Baum Abies grandis Lindl., üppiger junger Baum . Abies grandis Lindl., Originalzapfen mit Zweig; Blätter ey Abies Webbiana Lindl., Originalzapfen, Schuppe mit Braktee ; Abies magnifica Murr., Originalzapfen mit Zweig, Saar m. Braktee, Samen, Blätter; ae ehuin vergt.. - Abies nobilis Lindl., Zweig mit Zapfen, an mit Braktee, nen Blätter vom fruchtbaren und unfruchtbaren Zweig nebst Querschnitt vergr. h Abies nobilis Lindl, var. elluca üppiger junger en Abies bracteata Hook. et Arn., Zapfen, Zweig, SSNunE mit Braktes, Samen. NG EN a no ae ea = - 487 Erster Teil. Systematik aller bekannten Coniferen. eissner, E20 A Au al m u % i i N ‚ bj } h l ) * H - R ö [ a * . = I » b 4 L 2 \ * N Ei 2 - ö h y Pos “ = r - 5) G Du ur ra er ”* X nn . N a f ge ’ j a). N v 4 Ya r- © ’ . N D « s “ m n u \ ou vH > y N i j "> F E) u x 5 FR “ Be is & Coniferae (Zapfenträger). Die Coniferen (Zapfenträger, Nadelhölzer), eine höchst wichtige Familie des Pflanzenreichs, machen mit den Gnetaceen und Cycadeen die Gymno- spermen d. h. Nacktsamigen aus, denn die Samenknospen sitzen, ohne von einem Fruchtknoten eingeschlossen zu sein, frei an der Achse, oder auf einem schuppenförmigen Blatte: der Samenschuppe. Die Blüten, ohne Blütenhüllen, sind einhäusig oder zweihäusig, die Staubfadenblüten sind kätzchenförmig mit zwei- bis mehrfächerigen Antheren; auf einer gemeinsamen Achse, die unten mit schuppenförmigen Deckblättchen versehen ist, stehen zahlreiche Staubblätter. Die Samenknospenblüten stehen selten einzeln, meist sind sie zu kätzchen- oder zapfenförmigen Blütenständen vereinigt und bilden entweder einen in ein, zwei, oder drei Jahren reifenden Zapfen (conus oder strobilus) oder einen kugelig-fleischigen Zapfen (eine falsche Beere), Beerenzapfen (galbulus), entstanden durch Verschmelzung mehrerer Samenknospenblüten, oder einen nussartigen Samen in einem mehr oder minder fleischig gewordenen Samenmantel (arillus). Die Samen sind meist Nüsschen in lederartiger oder harter Schale, von Gestalt eirund oder länglich, öfter zusammengedrückt und nicht selten ge- Hügelt. Das Holz der Coniferen besitzt keine Gefässe, sondern langgestreckte Zellen, welche nach den Markstrahlen zu grosse Tüpfel zeigen, besonders charakteristisch sind die häufig vorhandenen Harzgänge. Die Coniferen sind mit wenigen Ausnahmen immergrüne Gehölze, meist Bäume seltener Sträucher, nicht selten erreichen sie eine Höhe von 5o bis über 100 m und wachsen stets an ihren Spitzen fort. Die Blätter sind meist mehrjährig, selten einjährig, ungeteilt, entweder spiralig angeordnet oder kreuzständig gegenüberstehend, oder zu drei quirl- ständig, angewachsen herablaufend, oder an verkürzten Zweigen zu zwei, drei, fünf, oder gebüschelt, an der Basis in eine trockenhäutige Scheide eingeschlossen, entweder sind alle Niederblätter (schuppenförmige Blätter) an blattartigen Zweigen (bei Phyllocladus) oder alle sind Laubblätter, oder sie wechseln wie bei den Abietineen mit häutigen Schuppen ab, die den Knospen als Deck- schuppen dienen, oft pfriemlich in die Länge gezogen (Nadeln genannt, weshalb für diese Abteilung die Benennung „Nadelhölzer“ angewendet wird), oder flach lineal, weiter beide Formen nadel- oder dachziegelig-schuppenförmige Blätter ı* 4 l. Teil. Systematische Einteilung auf demselben Individuum (bei den Cupressineen) zumal auch im jugendlichen Entwickelungsstadium mit kurzen linienförmigen Blättern. Seltener mit lanzett- lichen, eirund lederartigen (bei Agathis oder Dammara) oder mit breiten keil- oder fächerförmig genervten, gelappten Blättern (bei Ginkgo). Selten mit Doppelblättern (Doppelnadeln) so bei Sciadopitys. 3isher sind etwa 350 Arten bekannt, welche zum grössten Teil Bewohner der temperierten und kalten Regionen, zumal der nördlichen wie südlichen Gebirge sind und auf der nördlichen Halbkugel ausgedehnte Waldungen bilden. Der Nutzen, den uns die Coniferen gewähren, ist ein unschätzbarer, sie liefern Nutz- und Brennholz, verschiedene Harze, Teer, Terpentin, Pech, Balsame, Zucker, ätherische Oele, stärkemehl- und ölhaltige, auch essbare Samen (Nüsse), ausserdem sind junge Zweige, Blätter, Beerenzapfen officinell. Was die Stellung der Coniferen im natürlichen System anlangt, so schliessen sich die Gymnospermen als erste Gruppe der Blütenpflanzen (Phane- rogamae) an die Lycopodiaceen an und zwar zuerst die Cycadeen, dann die Coniferen, darauf folgen die Gnetaceen, diesen schliessen sich die Monoco- ylen (Pflanzen mit einem Keimblatte) an. Die systematische Einteilung der Coniferen ist je nach den Autoren sehr verschieden. Vor allem empfiehlt es sich, die von der Natur scharf ab- gegrenzten Familien und Gattungen festzuhalten, manche bilden gewissermassen Uebergänge von einer Gattung zur anderen, werden aber doch, ihrer auf- fälligen Unterschiede halber, am besten als Gattungen beibehalten, um so die grösstmöglichste Uebersichtlichkeit zu schaffen. Nach folgender systematischer Einteilung, die im wesentlichen sich auf Bentham und Hooker’s genera plantarum stützt, aber auch den neuesten Forschungen, wie der von der Mehrzahl der Autoren anerkannten Abgrenzung der Gattungen Rechnung trägt, teilen wir die Coniferen in folgende Abteilungen (Tribus): Cupressineen mit aufrechten Samenknospen, diesen schliessen sich eng die Taxodieen an. Die Taxeen mit aufrechten Samenknospen und zwei- fächerigen Antheren (Staubbeuteln) verbinden die Taxodieen mit den Podo- carpeen; letztere zeigen schon während der Blüte etwas umgewendete Samen- knospen, lehnen sich also an die Araucarieen und mit diesen dann an die Abietineen an, welche beide zweifächerige Antheren und gegenläufige Samen- knospen besitzen. Wir haben somit eine feste wissenschaftliche Grundlage, welche auch für den Praktiker die denkbar grösste Uebersichtlichkeit und scharfe Ab-- grenzung der Abteilungen bietet und danach ergiebt sich folgende Einteilung: Coniferae. Zapfenträger, Nadelhölzer. Serie A, Eichen wenigstens während der Blüte aufrecht. Abteilung I: Cupressineae. ı. Callitris Vent. Mit den Untergattungen: a. Frenela Mirb. b. Widdringtonia Endl. der Coniferen. A . Actinostrobus Migq. . Fitz-Roya Hook, fil. (einschliesslich Diselma Hook. fıl.). Libocedrus Endl. (einschl. Heyderia C. Koch). . Thuya Tourn. Sektion I. Euthuya Benth. et Hook. „ I. Macrothuya Benth. et Hook. . Thuyopsis S. et. Z. . Biota Endl. . Chamaecyparis Spach. . Cupressus Tourn. . Juniperus L. Sektion I. Sabina Endl. 4 HH. Oxycedrus Endl. III. Caryocedrus Endl. w.R DD OO oNS oO Le Abteilung Il: Taxodieae. ı1. Cryptomeria Don. ı2. Taxodium Rich. (einschl. Glyptostrobus Endl.) ı3. Sequoia Endl. (einschl. Wellingtonia Lindl.). 14. Athrotaxis Don. (Arthrotaxis Endl.). Arbterlung II: Taxeae. 15. Taxus Tourn. ı6. Cephalotaxus Sieb. et Zucc. 17. Torreya Arn. ı8. Ginkgo Kaempf. ı9. Phyllocladus Rich. Serie BD. Eichen schon während der Blüte etwas umgewendet. Abteilung IV: Podocarpeae. 20. Dacrydium Sol*) (einschl. Lepidothamnus Phil. und Pherosphaera Arch.). 21. Microcachrys Hook. fil. 22. Saxe-Gothaea Lindl. 23. Podocarpus L’Her. (einschl. Prumnopitys Phil.). Sektion I. Nageia Gaertn. (als Gattung). „ 1. Eupodocarpus Endl. „ II. Stachycarpus Endl. „ 1V. Dacrycarpus Endl. *) Eichler stellt in „die natürlichen Pfianzenfamilien‘‘ von Engler u. Prantl „Dacrydium“ zu den Podocarpeae, während er in seinem Syllabus diese Gattung mit Benth. u. Hook zu den Taxeae stellte. 6 I. Teil. Systematische Einteilung Abteilung V: Araucarieae. 24. Cunninghamia R. Br.*), 25. Agathis Salisb. (Dammara Lamb.) 26. Araucaria Juss. Sektion Il. Columbea Salisb. ? I. Eutacta’Lk. 27. Sciadopitys Sieb. et Zucc.*) Aibtenlung N: Abietineae. 58..Pinus-L. Section Il. Pinaster Endl. = Binae (zwei Blätter in der Scheide). »„ I.. Taeda Endl.= Ternae (drei Blätter in deriSceheiser 2111. Gembraspache =. „IV. »Strobus Spach, Q. Cedrus Lk. o. Pseudolarix Gord. 1. barıxz ER, 32 Al icear ik: Sektion I. Eupicea Willk. x ll. Omorica Willk. 33. Tsuga Carr. Sektion I. Eutsuga Engelm. 55 II. Hesperopeuce. Engelm. 34. Pseudotsuga Carr. 35@Keteleeria Carr. 36. Abies Lk. — Quinae (fünf Blätter i.d. Scheide). Uebersicht der Abteilungen und@Gattungen. Serie A, Eichen wenigstens während der Blüte aufrecht. Tribus I. Cupressineae. Cypressen-Gewächse. Schuppen des weiblichen Kätzchens zwei- bis mehrreihig einander gegen- überstehend, oder drei- selten vierfach quirlständig. Eichen unter den frucht- baren Schuppen zwei oder mehr, selten eins. Blätter der früchttragenden Zweige gegenüberstehend oder dreifach quirlständig, oft klein und dick schuppenförmig. Die Samenschuppe ist der Bractee angewachsen, zuerst ist dieselbe kürzer, bald grösser, macht später fast die ganze Schuppe aus und ist an der Spitze der Bractee in einen Nabel oder eine rückenständige Stachelspitze ausgezogen. Die Zapfenschuppen, ausgenommen bei Juniperus, sind hernach *) Eichler stellt in seinem Syllabus ı886 Cunninghamia und Sciadopitys mit Bentham und Hooker zu den Araucarieae, dagegen 185 in „Die natürl. Pflanzen- familien von Engler und Prantl“ zu den Taxodieae, bemerkt aber dazu, dass Cunninghamia den Uebergang zu den Araucarieen bilde. der Coniferen. 7 offen und bleibend. Samenlappen zwei oder drei, bei der Keimung unter der Erde bleibend. ı. Callitris Vent.*) Schmuck-Cypresse. Zapfenschuppen vier, alle fruchtbar, auf dem Rücken gekielt, unterhalb der Spitze kurz stachelspitzig. Eine Art. Mittelhoher, immergrüner Baum aus Nord-Afrika, einhäusig, mit zahlreichen zerstreutstehenden, gabelteiligen Aesten, Zweige und Zweigchen zusammengedrückt gegliedert. Erstlingsblätter zu drei oder vier, lang-linea) flach, die folgenden nadelförmig-lineal, gegenüber-kreuzständig, dann kürzer schuppenförmig, die älterer Zweige sehr klein am Grunde der Glieder. Zapfen kugelig. Samen im ersten Jahre reifend. Liefert das Sandarakharz. Parl. in D. C. Prodr. XVI, II. 452. Decad. 1808 excl. spec. Nov. Holland. Spach. Hist. veg. phan. XI. 343. Rich. Conif. 46. Brongn. in Ann. sc. nat. vol. 30. p. 189 excl. spec. Endl. Syn. Conif. 40. Carriere Conif. 80. Gord. Pin. 37. Henk. u. Hochst. Nadelhölz. 290. Mirb. Mem. Mus. XII. 30. — Erallıris Bre. Zu Callitris gehören als sehr nahestehende, aber charakteristische Unter- gattungen: a) Frenela Mirb. Australische Cypresse. Zapfenschuppen sechs, sehr selten sieben bis acht, alle fruchtbar, auf dem Rücken glatt, runzelig oder höckerig. Sechzehn Arten (nach Parlatore), in Neuholland, Tasmanien und Neu- kaledonien heimisch. Immergrüne, einhäusige Bäume oder Sträucher, meist dicht bezweigt. Erstlingsblätter lineal abstehend, Blätter älterer Zweige schuppenförmig, drei- oder seltener vierfach quirlständig angewachsen. Zapfen eirund oder fast kugelig. Samen im’ zweiten Jahre reifend. Parl. in D. C. Prodr. XVI, II. 445. Mirb. in Mem. Mus. XIll., 74 (excl. sp. atlant.). Spach. Hist. veg. phan. XI. 345; Endl. Conif. 35; Carr. Conif. 63: Hook. fil. Flor. of Tasman. 351; Gord. Pin. 82; Henk. u. Hochst. Syn. der Nadelh. 298; Rich. Conif. 47—49 (excl. sp. atlant.). Callitris Vent. Nov. gen. Dec. 1808. — Leichhardtia Shepherd Cat. of Plants cultivated at Sidney ı5 non R. Br. — Octoclinis Ferd. Muell. in Trans. of the Philos. Instit. of Victoria II. 20. cum icone Zapfenschuppen acht. b) Widdringtonia Endl. Widdringtonie. Zapfenschuppen vier, alle fruchtbar, dick, holzig, unterhalb der Spitze stachelspitzig. Drei Arten (nach manchen Autoren 5), in Südafrika, der Insel Mauritius und Madagaskar einheimisch. Zweihäusige, immergrüne Bäume oder Sträucher von cypressenartigem Ansehen. Blätter spiralig angeordnet, an jungen Pflanzen oft nadelförmig, flach, fast dreinervig, an den oberen Zweigen älterer Pflanzen schuppenförmig, mehr oder minder abstehend, auf dem Rücken oft mit einer Drüse versehen. Zapfen fast kugelig, glänzend rotbraun. Samen im zweiten Jahre reifend. Endl. Cat. Hort. Vindob. I. 209 et Syn. Conif. 31; Carr. Conif. 57; Gord. Pin. 332; Parl. in D. C. XVL., II. 442; Thuyae sp. Linn. Mant. 125; Cupressi spec. Mill. Dict. n. 6; Pachvlepsis Brongn. in Ann. d. scienc. nat. ı ser. XXX. *) Benth. und Hook. vereinigen mit Callitris Vent. auch Frenela Mirb. und stellen dazu als Unterabteilung Widdringtonia Endl. Wir halten beide als sehr nahestehende, aber charakteristische Untergattungen fest. 8 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen 189; Spach. Hist. veg. phan. XI. 346; Parolinia Endl. Gen. pl. Suppl. I. 1372 n. 1793. Henk u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 292. 2. Actinostrobus Miq. Strahlenzapfen. Schuppen - Cypresse. Zapfenschuppen 6, fruchtbar, in der Regel zweireihig, aber auch einreihig, zwischenklappig, jede auf dem Rücken durch die angedrückten äusseren, un- fruchtbaren Schuppen mit einem Anhängsel versehen. Zwei Arten, Bewohner Südwest-Australiens.. Einhäusig. Sehr ver- zweigte, immergrüne Sträucher. Blätter dreifach quirlständig, die meisten klein, schuppenförmig, steif, scharf zugespitzt, an sterilen Zweigen öfter länglich- nadelförmig. Zapfen eirund-kugelig oder zugespitzt. Samen im ersten Jahre reifend. Mig. Plant. Preiss. l., 644; Endl. Conit. 39; Carr. Conif. 77; Gord. Pin. 40. Parl. ın D. C. Prodr. XVl., Il. 444; Benth. Fl. Austr. VI. 239; Hoockalzzre A. 1272. Henk. u. Hochst. Syn. 305; Eichler in Engl. u. Prantl. Natel 1195.99, 3. Fitzroya Hook. fill. Alerce-Baum. Zapfenschuppen zwei bis drei, fruchtbar, einreihig, zwischenklappig, durch die äusseren unfruchtbaren ein- bis zweireihig. Samen unter der Schuppe zwei bis drei, zwei- oder drei- flügelig. Sehr verzweigte zweihäusige Bäume und Sträucher. Blätter klein, dreifach quirlständig oder kreuzständig, gegenüberstehend, dachziegelig. Zwei Arten, die eine der typische Baum in den ‚Gebirgen Süd-Chilis. Parlat in.D. E. Prodr.’ XVI., Il. 463; ‚Lemaire Tllüstr.” Hortic. 7.2 Nisege cum tic. Fl. desı ’Serres. VII. ‘130; 'Garr. ‚Gonif. >1155..Gord. Pin. 87: ZElEse: u. Hochst. Nadelh. 295; Eichler in Engl. u. Prantl. Nat. Pflif. 11. 75.205: Die andere in Tasmanien aufrechter Strauch. Benth. Fl. Austr. VI, 240 (Diselma Hook. fil.). 4. Libocedrus Endl. (incl. Heyderia C. Koch.) Flussceder. Zapfen- schuppen zwei fruchtbar, zwei äussere und zuweilen zwei innere unfruchtbar, Samen unter der Schuppe zwei oberwärts geflügelt lügelfruchtartig, im ersten Jahre reifend. Immergrüne, einhäusige Bäume von Tracht der Thuya. Blätter schuppen- förmig, gegenständig, vierfach dachziegelig, bald alle gleich, kreuzständig an- gedrückt oder abstehend, bald in flachen Zweigchen, die seitlichen hoch gekielt. Zapfen eirund oder länglich. Acht gut bekannte Arten nach Bentham et Hooker gen. plant. von denen zwei Bewohner Chilis, zwei Neuseelands, eine Neukaledoniens, eine Japans, eine Chinas, eine Kaliforniens sind. Endl. Syn. Conif. 42. Parl. in D. C. Prodr. XVL, IL 453; ‚Brongn. ‘et Gris. in”Bull. Soc. Bot. Fr.#XVIIEsz#e: Hook. Lond. Journ. 1. t. 18, II. t. 4, Ill. t. 4, (Thuya), Poepp' et EndleNoz Gen. et Spec. III. t. 220 (Thuya); Carr. Conif. 2 ed. p.’85. Henk. u. Hochst. Syn. S. 282. Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S. 05. Heyderia C. Koch. Dendrol. Il., II. 179 (L. decurrens aus Kalifornien) und Calocedrus Kurz in Trim. Journ. Bot. 1873, 196 t. 133; (L. macrolepis aus der Provinz Yunan China) sind nach den Samen und wichtigsten Charakteren Libocedrus, von den übrigen Arten sind sie durch die inneren gut entwickelten wenn auch tauben Zapfenschuppen verschieden und halten fast die Mitte zwischen Thuya und Libocedrus. > > sämtlicher bekannter Coniferen. 6) 5. Thuya Tourn*) Lebensbaum. Zapfen eiförmig oder länglich, Schuppen sechs bis acht, selten zwölf, davon zwei bis sechs (auch eine bis drei) fruchtbar. Zwei, selten vier äussere und zwei innere unfruchtbar. Samen unter der Schuppe zwei beiderseits geflügelt, im ersten Jahre reifend. Immergrüne, einhäusige Bäume oder Sträucher. Erstlingsblätter linien- förmig flach, abstehend. Blätter älterer Zweige klein, Bepenständig, schuppen- förmig angedrückt, vierfach dachziegelig, alle fast gleich oder oft an flachen Zweigchen die seitlichen hoch gekielt, auf den Breitseiten flach und kleiner. ı) Euthuya Benth. et Hook. Echte Lebensbäume. Reife Zapfen eirund-länglich übergebogen, Schuppen nur wenig verdickt, nur zwei wie bei Libocedrus fruchtbar. Samen breit, fast gleich zweiflügelig, unter jeder Schuppe zwei oder drei. 2 Arten,‘ darunter Linne’s typische Art Nordamerika. EL. CE. Rich. Conf. t. 7. f. 1; Mich. N=Am. Syly. t. 156; Wats. Dendrol. Brit. t. 150; Nees Gen. Fl. Germ. Monochl. N. ıı 2) Macrothuya Benth. et Hook. Riesen-Lebensbäume. Fruchtbare Schuppen des Zapfens 4 oder 6, die Flügel der Samen schmaler als bei Th. occidentalis, das Uebrige wie Euthuya. 2 Arten, eine in Nordamerika Nutt. N. Amer. Sylv.t. ıı1., die andere in Japan. Maxim. in Diagn. Pl. Jap. dec. ı. p. 26. Thuya wie sie von Parlatore in D. C. Prodr. XVI, II, 456 begrenzt wurde, schliesst Euthuya und Macrothuya ein. 6. Thuyopsis Sieb. et Zucc. Hiba. Reife Zapfen kugelig, fast aufrecht, Schuppen verdickt, hart, sechs bis zehn, truchtbare vier bis sechs oder selten acht. Samen schmal, zweiflügelig, unter jeder Schuppe öfter vier oder fünf, im zweiten? Jahre reifend. Eine Art, hoher, immergrüner, einhäusiger Baum aus Japan. Aeste quirl- ständig, Zweige und Zweigchen zweizeilig zusammengedrückt. Blätter kreuz- weise gegenüberstehend, vierfach dachziegelig. Lamb. Pin..ed. min. t. 68; Thuyopsis Sieb. et. Zucc. Fl. Jap. II. 32 t. 119, =; Parl in D. C. Prodr. XVL, IE 460; Endl..;‚Conif. 53; ‚Carr. Conif. 117; Gord. Pin. 319; Koch Dendr. II. 185; Henk. u. Hochst. Nadelh. 287; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S- 95. 7. Biota Endl. Orientalischer Lebensbaum. Junger Zapfen kugelig, fast fleischig, reif fast eirund, hart. Zapfenschuppen 6 bis 8, davon oft vier fruchtbar, unterhalb der Spitze stachelspitzig. Samen ungeflügelt, unter jeder Schuppe zwei in härtlicher Schale. Im ersten Jahre reifend. Eine Art, in Japan und Nord-China heimisch. Immergrüner, einhäusiger Baum von pyramidalem Wuchs. Zweige zweizeilig, zusammengedrückt. Erst- lingsblätter nadelförmig kreuzständig, Blätter älterer Zweige schuppenförmig vierfach dachziegelig. *) Benth. und Hook. vereinigen mit Thuya als Untergattungen: Thuyopsis, Biota, Chamaecyparis und sagen: Dieselben zeigten kaum hervorragende Charaktere von spezifischem Werte. — Wir halten dieselben, der Mehrzahl der Autoren folgend, als Gattungen, die auf den ersten Blick zu unterscheiden, fest. Sie bilden gewissermassen Verbindungsglieder von einer Gattung zur anderen, so z. B. steht IMacrothuya zwischen Euthuya und Thuyopsis, Biota zwischen Thuya und Chamaecyparis. Chamaecyparis verbindet Thuya mit Cupressus und steht in der Frucht doch entschieden letzter weit näher als Thuya, während sie sich dieser in der Zweigbildung nähert. Der deutsche Name Lebensbaumcypresse ist, daher für Chamaecyparis sehr passend gewählt, 10 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen Lamb. Pin. ed. min. t.706; L. GC. Rich. Conif. t. 7’%. 2; Forbes Prrzn se t. 63; Bot. Reg. 1842 t. 20; Nees, Gen. El. Germ. Monochl 7 217, Ser Zucc. Fl. Jap. t. 117. 118, Biota Endl. Syn. Conif. 46. Parlat. in D. C. Prod. XVL., 11. 461; ‘Koch. Dendr. II. 180: Carr. 'Conif. 92; Gord. Pin. 32772: cladus Spach. Suites Buff. XI. 333 schliesst Thuyopsis und Biota ein. Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. IL S. 98. 8. Chamaecyparis Spach. Lebensbaum-Cypresse. Die Schuppen des reifen, kugelförmigen, harten Zapfens sechs bis acht, selten vier bis zwölf, an der Spitze verdickt, fruchtbare vier bis sechs. Samen breit- oder selten schmal zweiflügelig unter jeder Schuppe zwei, im ersten Jahre reifend. Immergrüne, einhäusige, teils hohe Bäume. Erstlingsblätter lineal ab- stehend, flache Zweigchen mit kleinen Blättern des Lebensbaumes, oder mit kreuzständig-dachziegeligen Blättern der Cypresse. Zapfen wie bei Cupressus, aber viel kleiner und die Schuppen zweieiig, ganz wie bei Thuya. Fünf, nach einigen Autoren sieben Arten, nordamerikanische und japanische. L2C. Rich. Conif..t. 8; Cupressi spec. Lamb. Pin. ’t. 43 ed minzeseo. Wats. Dendr. Brit. t. 156; Trautv. Imag. Pl. Ross. t. 7; Bot. Mag. t. 5581; Mich. N. Am. Sylv. t. 152; Chamaecyparis Spach. Suit. Buff. XI. 329; Parl. in D. C. Prodr. XVI., II. 463; Maxim. in Bull. Acad. Sc. Petersb. X. 489; Mel. Biol. VI. 25; Chamaepeuce Zucc. Endl. Enchir. 139; Endl. Syn. Conif. 60; Retini- spora Sieb. et. Zucc. Fl. Jap. II. 36 t. 121— 123; Carr. Conif. 120; Gord. Pin. 48; Henk. u. Hochst. Nadelh. 247; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 100; Willk? Forst. Flora S. 247. g. Cupressus Tourn. Cypresse. Zapfen kugelförmig, holzig. Schuppen excentrisch schildförmig, auf dem Rücken stachelspitzig, sechs bis vierzehn, vier oder sechs (auch zwei bis drei) fruchtbar, zwei, selten vier äussere und zuweilen zwei innere unfruchtbar. Mehrere Samen unter der Schuppe schmal zweiflügelig, im zweiten Jahre reifend. Immergrüne, einhäusige, bisweilen hohe Bäume oder Sträucher. Blätter oft klein, schuppenförmig angewachsen herablaufend, an der Spitze angedrückt oder kurz abstehend, gegenständig, kreuzständig-dachziegelig, die der unfrucht- baren Zweige oder jungen Pflanzen öfter nadelförmig abstehend. Zwölf Arten, einheimisch im temperierten Asien, Südost-Europa, Nord- amerika und Mexiko. Tourn. Inst. 358; Linn. Gen. pl. n. 1079; Endl. Conif. 55. Spach. Hist. Phan: XI ‚323; *Parl.'in D.’C.-Prod. XVI, 11: 457; Lamb. Pinse 42 ed t. 65, Rich. Conif..t.79;- Forbes Pin: Wob.t: 61; 62; 1L’Her! Stirp- Noxzzrss Watts. Dendrol. Brit. 1. 155. Pall. Fl. Ross. t. 53. Carr: Conik 12. 2@ard Pin. 56; Koch. Dendr. II. 145. Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 230; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S. 99, Willk. Forst. Flora S. 245. ıo. Juniperus L. Wachholder. Zapfen kugelförmig fleischig, stein- fruchtförmig oder beerenförmig, nicht aufspringend. Zwei bis sechs Schuppen fruchtbar. Samen im Zapfen ein bis sechs in harter Schale, deutlich abgeteilt, oder in kugelförmiger, dicker dem holzigen Endocarpium ähnlicher Masse verschmolzen, im zweiten Jahre reifend. Zwei- seltener einhäusige, immergrüne Sträucher oder Bäume, Blätter gegenständig oder dreifach quirlständig, klein, angewachsen herablaufend, oder entweder abstehend lineal oder nadelförmig. Fünfundzwanzig bis dreissig Arten, über die nördliche Halbkugel ki ua Ba mv sämtlicher bekannter Coniferen, 11 weit zerstreut, in den temperierten und kalten Regionen häufig, in den tropischen Enrauf Gebirgen. Parl. in D..C. Prodr. XV1., II. 475; Endl. Syn. Conif. 8. Diese Gattung ist von Endlicher in drei Sektionen geteilt, die von einigen Autoren für besondere Gattungen gehalten werden. ı. Sabina Endl. Sadebäume. Blätter alle, wenigstens die der frucht- tragenden Zweige, klein schuppenförmig, gegenständig und kreuzständig dach- ziegelig, die der unfruchtbaren Zweige oder der jungen Pflanze auch nadel- förmig. BR@ Rich Gonit 1..6;;Forb, Pin." W.ob., t::64,)65;Andr:Bot. Rep.it. 534; Eiook Kond. Journ. 11.; Reichb.. Icon.. Fl. Germ: t. 536; .Guss. Fl. Rar. t. 62: BZ Pl Nev: in Mus. Instit. Venet. Vl. t. ı*, ı**; Pall.: Fl. Ross. t. 55—57; Trautv. Imag. Pl. Ross. t. 15;-Sieb. et Zucc. Flor. Jap. t. ı26, 127; Mich. N.-Am. Sylv. t. 155; Newb. Bot. Williams Exped. t. 10. 2. Oxycedrus Endl. Echte Wachholder Blätter nadelförmig oder lineal, mehr oder weniger abstehend, 3fach quirlständig. Männliche Blüten in den Achseln einzeln. BIe@FRıch. Conik.- 1.:5:; Nees Gen. El, Germ. Monochl:.n. 12; Reichb. Belsiserm. t. 535, 537; Möggr.; El. Ment. t. 65; Ten. Fl. Nap. t; 247; Pall. BrERoss 2054. Sieb. et Zuec. Fl. Jap. t. 125, Webb. Phytogr. Canar. t. 217. 3. Caryocedrus Endl. Pflaumenfrüchtiger Wachholder. Blätter nadel- förmig wie bei Oxycedrus. Männliche Blüten sämtlich in den Blattwinkeln stehend aber drei bis sechs in einem Köpfchen vereinigt. Eine einzige orientalische Art. Labill. Dec. Pl. Syr. II. t 8. Arceuthos Ant. et Kotschy in Oester. Bot. Wochenbl. 1854, 249. Thuyaecarpus Trautv. Imag. Ross. XI. t. 6 war als genus vorgeschlagen, unter dem Namen Juniperus oblonga Bieb. ist diese Pflanze von den Autoren teils zu Juniperus communis als Varietät gebracht. Tribus II. Taxodieae. Eiben-Cypressen. Die Schuppen des weiblichen Kätzchens dicht spiralförmig angeordnet, Eichen unter den fruchtbaren Schuppen zwei bis sechs aufrecht, bei zwei Gattungen (Sequoia und Athrotaxis) nach der Blüte schief horizontal oder fast umgewendet. Blätter spiralig angeheftet nach verschiedenen Seiten oder zwei- reihig abstehend. Die Samenschuppe der Bractee angeheftet, dann wie bei den Cupressineen sehr vergrössert, fast die ganze Schuppe ausmachend, selten unter dem reifen Samen unverändert und klein. ıı. Cryptomeria Don.”) Cryptomerie. Samenschuppe angewachsen, an der Spitze fingerförmig fünfteilig, Eichen drei bis sechs, Zapfenschuppen wegen der Lappen der Samenschuppe und der hervorragenden Spitzen der Bracteen stachelig. Samen im ersten Jahre reifend. Immergrüner, einhäusiger Baum, Blätter spiralig zusammengedrängt, schmal-lineal, sichelförmig einwärts gekrümmt, aufrecht, drei- bis vierkantig mit der hervorragenden Rückenkante angewachsen herablaufend. Weibliche =) Dr. Mayr in „die Waldungen von Nordamerika“ S. ı4 lässt die Gattung Cryptomeria fallen und vereinigt sie mit Sequota. 12 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen Köpfchen oder Kätzchen während der Blüte endständig, zuweilen durch einen Zlätterbüschel aus der Spitze fleischig auswachsend. Eine Art aus Japan und Nordchina. Parl. in D.C. 'Prodr. XVI., 11. 437; Sieb. et Zuee. El Jap. Iren 124b; Hook. Jc. Pl. t. 668; Don. in Linn. Trans. 18,2 p. 166; Brong. Ann. Sc. nat..2 ser. XII. 231; Endl. Conif. 71; Carr. 'Conif. 1915 "Gord. Pin. gps Dendr. II. 188; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 266; Eichl. in Engl. und Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 89. ı2. Taxodium Rich. (incl. Glyptostrobus Endl.) Sumpf-Cypresse. Samenschuppe ganzrandig, Eichen zwei. Zapfenschuppen an der Spitze holzig‘, ausgebreitet, abgestutzt, auf dem Rücken kaum, in der Mitte genabelt oder scharfgespitzt, die im ersten Jahre reifenden Samen einschliessend. Einhäusige, locker beästete Bäume mit abstehenden oder hängenden Aesten, Blätter abfallend oder halbimmergrün, abwechselnd fast spiralig ange- heftet, bald lineal zweireihig abstehend, bald, aber seltener, klein, angedrückt, schuppenförmig. Trauben der männlichen Blüten öfter fast rispenständig, weibliche Kätzchen wenige, während der Blüte klein. Drei Arten, von denen zwei typische Bewohner Nord - Amerikas und Mexicos sind. L..C. Rich. in Ann. Mus.-Par. XVIl. 258 et Conif. 143 t. 10; ‚Schuberss Mirb. in Nouv. Bull. Soc. Philom. Ill. 123; Glyptostrobus Endl. Syn. Conif. 69; Parl..ın D.C. Prod: XVL., II. -440; Lamb. Pin 'ed’min. %. 6; Eorb- Possyeb: t. 60; Nutt. N.-Am. Sylv. t. ı51; (Cupressus) Ten. in Mem. Acad. Ital. Moden. XXV., Il 200 cum tab. 2; Bot. Mag. t. 5603; (Glyptostrobus) Koch, Dendr. Il,2 195; Eichl. in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S.go. Die dritte chinesische Art (oder vielleicht Form von T. distichum ?) 'T. heterophyllum Brongn. von Parl. in D. C. Prod. XV1, Il. 438 als eigene Gattung \Glyptostrobus) beibehalten, mit reif verkehrt-eiförmigen, an der Basis lang zusammen- gezogenen Zapfen mit kaum geflügelten Samen, an der Basis in einen auf einer Seite geflügelten Stiel zusammengezogen. Blühende weibliche Kätzchen und Habitus gänzlich wie bei einigen Varietäten von Taxodıum distichum. Männliche Blüten jedoch bisher unbekannt, wenn auch der Baum schon lange in den Gärten hier und dort kultiviert wird. 13. Sequoia Endl. (incl. Wellingtonia Lindl.*). Sequoie. Samenschuppe ganzrandig, Eichen fünf bis sieben, nach der Blüte oft horizontal oder fast nach unten gerichtet. Zapfen klein, rundlich (bei Sequoia [typica] sempervirens) oder gross, fast cylindrisch (bei Sequoia | Wellingtonia] gigantea). Zapfenschuppen holzig, an der Spitze in eine kreisrunde oder schief- längliche, dicke, auf dem Rücken in der Mitte niedergedrückte, scharfgespitzte Scheibe erweitert. Samen der Sequoia (typica) sempervirens im ersten Jahre reifend, die der Sequoia (Wellingtonia) gigantea werden meist als erst im zweiten Jahre reifend angegeben, reifen aber, nach Dr. Mayr, auch in einem Jahre, so dass auch dieser Unterschied zwischen den Verwandten fortfällt. *) Nach dem Urteil der hervorragendsten Botaniker reichen die abweichenden Eigenschaften der Sequoia (Wellingtonia) gigantea, gegenüber der typischen Sequoia sempervirens nicht hin, um die Gattung Wellingtonia, die mehr zur Verherrlichung eines grossen Mannes als aus wissenschaftlicher Notwendigkeit aufgestellt wurde, ferner gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Be“ sämtlicher bekannter Coniferen. 13 Riesige, immergrüne, einhäusige Bäume mit flachen, linealen, zweizeiligen, seltener fast schuppenförmigen, dachziegeligen Blättern, oder fast pfriemlichen nadelförmigen, steifen. stark herablaufenden Blättern. Die verschiedenen Blatt- formen wurden an beiden Bäumen beobachtet. Zwei Arten aus Kalifornien. Endl. Syn. Conif. 197; Parl. in D. C. Prodr. XVI,2; 435; Carr. Conif. 209; Gord. Pinet. 303; Koch, Dendr. ll. 193; Lamb. Pin. ed. min. t. 64; (Taxodıum) Lindl. in Gard. chron. 1853 p. 819; Bot. Mag. t. 4777 u. 4778; (Wellingtonia) Gord. Pin 330; Carr. Conif. 216; Koch, Dendr. II. 187; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 221; Ic. in Flor. des Serres t. 892 u. 893; Dcne. in Rev. hort. Ser. 4 iv. ı0 et ıı Fig. ı2; Eichl. in Engl, u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 85. 14. Athrotaxis Don. (Arthrotaxis Endl.) Gliederfichte. Alles wie bei Sequoia, nur die Spitze der Zapfenschuppen ist auf dem Rücken mit einer scharfen Spitze, oder einem kegelförmigen Nabel versehen. Immergrüne, einhäusige Bäume, Blätter klein, spiralig gedrängt, dicht oder locker dachziegelig, bald sehr kurz, stumpf angedrückt, bald locker lanzettlich, Zapfen kugelig, erhärtet, fast holzig, oft ı'—2 cm im Durchmesser. lm ersten Jahre reifend. Drei Arten aus Tasmanien und Victoria. Don. in Linn. Trans. XVII. ı71; Endl. Syn. Conif. 193; Brogn. Dict. univ. d’hist. nat. IV. 464; Benth. Fl. austr. VI. 241; Hook Ic. Pl. t. 559; 573; 574; Carr. Conif. 2 Ed. p. 203; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 219; Eichl. in Engl. u Prantl. Natürl. Pfif. II. S. 80. Tribus III. Taxeae. Eibengewächse. Schuppen des weiblichen Kätzchens dachziegelförmig, alle, ausgenommen die endständigen, unfruchtbar, oder mehrere fruchtbar. Samenschuppe von der Bractee frei, sitzend oder lang gestielt, an der Spitze vollkommen oder unvoll- kommen ringförmig oder gebechert, oder das Eichen einhüllend. Eichen auf der Schuppe oder in jeder Abteilung der Schuppe eins, aufrecht oder nach der Blüte schief. Samenlappen zwei, bei einzelnen Gattungen bei der Keimung über, bei anderen unter der Erde. ı5. Taxus Tourn. Eibe. Weibliches Kätzchen einblumig. Samenschuppe zuerst ringförmig, bald darauf gebechert, fleischig, dann beerenförmig den Samen einschliessend, aber nicht demselben angewachsen, an der Spitze oflen Die Staubblätter nach dem Aufblühen schirmförmig, Fächer im Kreise ver- wachsen. Immergrüne, zweihäusige Bäume, seltener Sträucher. Blätter fast spiralig angeheftet, meistens zweireihig abstehend, sehr kurz gestielt, lineal flach, oft sichelförmig. Samen im ersten Jahre reifend. Arten je. nach den Autoren 2 bis 8, von manchen zu einer Art vereinigt, durch die temperierten Regionen der nördlichen Halbkugel weit verbreitet. Parl. in D. C. Prodr. XVI., II. 499; L C. Rich. Conif. 131 t. 2; Zucc. in Abhandl. Bayer. Acad. München III. 803 t. 5; Nees. Gen. Pl. Germ. Monochl. n. 14; Rchb. Ic. Fl. Germ. t. 538; Wall. Tent. Fl. Nap. t. 44; Sieb. et Zucc. 14 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen Fl. Jap. t. 128; Nutt. N.-Am. Sylv.t. 108; Endl. Syn. Conif. 242; Carr. Conif. 729; Gord. Pin. 310; Koch Dendr. II. 90; Henk. u. Hochst. Synop. d. Nadelh. 352; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S. ı12; Willkomm Forstl. Elora S. 270. 16. Cephalotaxus S. et Z.”) Kopfeibe. Die Samenschuppe ist klein, mit der Bractee nach der Fruchtreife kaum vergrössert, Eichen zwei. Samen gross, steinfruchtförmig, aus der Schuppe lang hervorragend, im ersten Jahre reifend. Immergrüne, zweihäusige (auch einhäusig beobachtete) Bäume, Blätter ab- wechselnd, fast spiralig angeheftet, zweireihig abstehend, sehr kurz gestielt, lineal flach, denen des Taxus sehr ähnlich. Drei,nach einigen Autoren nur zwei Arten aus Japan und China, die ein- ander sehr ähnlich und vielleicht nur Varietäten einer Artsind. Parl. inD.C. Prod. XV1., II. 502; Forbes. Pin. Wob. t. 66; (Taxus) Bot. Mag. t 4499; Sieb. et Zucc. in Endl. Gen. Pl. Suppl. II. et Syn. Conif. 237; Carr. Conif. 715; Gotd. Pinet. 44; C.. Koch Dendr. II. 102; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadel: Fichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 109. 17. Torreya Arn. Torreye. Weibliches Kätzchen einblütig. Samen- schuppe zuerst becherartig, darauf das Ovarium einschliessend, dann dem Samen fest angewachsen. Samenkern gefurcht oder tief zerklüftet. Die Antherenfächer im Halbkreis verwachsen. Immergrüne, zweihäusige Bäume. Blätter fast spiralig angeheftet, zwei- reihig abstehend, sehr kurz gestielt, lineal, flach mit stechender Spitze. Samen im zweiten Jahre reifend. Vier Arten, zwei Bewohner Nordamerikas, zwei Japans und Nordchinas. Arn. in Ann. Nat- Hist. I. 130; Parl. in D. C. Prod. XVI., II. 504; Hook. Ic. Pl. t. 232, 233; Bot. Mag.'t. 47803] Sieb. et Zuce. El. Jap= t- 129; Nut Am. Sylv. t. 109; Newb. Pl. Williams. Exp. 62, cum ic.; Endl. Syn. Conif. 240; Gord, Pin. 326; Koch, Dendr. Il. 97; Carr. Conif. 723; Eichler in ’Erebens Prantl. Natürl. Pfif. II. S. 111; Zucc. msc., und Henk. u. Hochst. Nadelhölz. p- 365 (Caryotaxus). 18. Ginkgo L. Kaempf. Ginkgobaum. Weibliche Kätzchen oder be- schuppte Knospen einblütig. Samenschuppe lang gestielt, an der Spitze kurz zwei bis mehrteilig, mit ausgebreiteten Lappen in einem Ringe oder kurzem Näpfchen dem Samen angewachsen. Antherenfächer zwei, hängend. Blätter gestielt, fast fächerförmig eingeschnitten. *) Benth. und Hook. stellen Cephalotaxus zu den Taxodieen, indem sie sagen: „Das Genus Cephalotaxus wird von den meisten Autoren zu den Taxeen gebracht, aber die Struktur der Blüte, sowohl der männlichen als der weiblichen, ist gänzlich die der Taxodieen. Der hervorstehende, steinfrüchtige Same entspricht auf den ersten Blick der Frucht der Torreya, aber wir werden uns nicht irren, die äussere fleischige Lage bei Cephalotaxus ist ein Teil der Schale, während sie bei Torreya von der angewachsenen Samenschuppe herrührt. Weibliche Kätzchen bei Cephalo- taxus mehrblütig mit zweieiigen Schuppen, bei Torreya einblütig, eineiig.“ Auf diese Annahme hin, zumal die Autoren selbst sagen: „Fruchttragende Kätzchen mit wenig vergrösserten Schuppen, kaum zapfenförmig“ kann ich mich nicht ent- schliessen Cephalotaxus von den Taxeen zu trennen, da die Zugehörigkeit zu diesem Tribus so augenscheinlich ist und alle anderen Autoren dem zustimmen. sämtlicher bekannter Coniferen. IS Grosser, zweihäusiger Baum mit abfallenden Blättern. Samen steinfrucht- artig eirund-kugelig, im ersten Jahre reifend. Eine Art aus China. Linn. Mant. Il. 313. 314. Parl. in D. C. Prod. XV1., II. 506; Van. Tiegh. in Ann. Sc. Nat. ser. 5. Ber, 12 €. Rich. EConif. 133, t. 3 et 3bis; Sieb. et. Zucc. Fl. Jap. t. 136; Wats. Dendr. Brit. t. 168 (Salisburia) Salisburia Sm. in Trans. III. 330: Endl. Syn. Conif. 236; Carr. Conif. 711; Gord. Pin. 298; C. Koch Dendr. II. 107; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 373; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. BEE I. S. 108. ıg. Phyllocladus Rich. Blatt-Eibe. Weibliche Kätzchen klein, mehr- blütig. Samenschuppe zuerst ringförmig, darauf becherförmig dem Samen an- gedrückt. Antherenfächer zwei; dicht aneinander stehend. Zapfen oft fleischig, bald klein einsamig, bald kugelig oder eirund mehrsamig. Immergrüne, ein- oder zweihäusige Bäume und Sträucher. Wahre Blätter klein schuppenförmig, manchmal gänzlich fehlschlagend. Die letzten Zweigchen blattähnlich. lederartig, ausgebreitet fast fächerförmig. Drei Arten, Bewohner Tasmaniens, Neuseelands und der Insel Borneo. 7 51,10:D. € Prod. XVL;MH. 4098; L; €. Rieh. tr. 3;. Hook. f: Fl. N.-Zel. t. 53;: Hook. Ic. Pl. 549; 551, 889; Endl. Syn. Conif. 234; Carr. Conif. 704; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 370; Eichler in Engl. u. Prantl. Nat. Pfif. II. S. 108. Serie B. Eichen schon während der Blüte etwas umgewendet. Tribus IV. Podocarpeae. Stein-Eiben. Schuppen des weiblichen Kätzchens sehr wenige oder mehrere, oit, fleischig, spiralförmig zusammengedrängt. Eichen eins, von der Spitze der Schuppe oder der Samenschuppe her umgewendet. Samenschuppe sitzend, oder gestielt, bald dem Ei, bald der Schuppe angewachsen. Antherenfächer zwei, dicht anstehend angewachsen. 20. Dacrydium Sol. Harz-Eibe. (inkl. Lepidothamnus Phil. und Phero- sphaera Arch. in Hook. Kew. Journ. Il. 52). Weibliche Aehren ein- bis sechs- blütig, Samenschuppe breit, hohl oder schalenförmig, seitlich immer often, bald die Schuppe schief überragend, mit freiem Samen. Antherenfächer zwei, kuglig dicht anstehend. Immergrüne, zwei-, selten einhäusige Bäume und Sträucher. Blätter klein, zahlreich, spiralig dicht gedrängt, schmal oder borstenförmig. Samen eirund, aufrecht oder halb umgewendet, in dünner, fast fleischiger Hülle, im zweiten Jahre reifend. Zwölf Arten, im Malaiischen Archipel, den Inseln des grossen Ozeans, Neu-Kaledonien, Neuseeland, Tasmanien und Chili einheimisch. Parl. in D. C Prodr. XVI., II. 494; Lamb. Pin. t. 41 ed. min. t. 69; L.C. Rich. Conif. t. 2: Forb. Pin. Wob. t. 67; Blume, Rumphia Ill. t. 172; Hook. Lond. Journ. II. t. 2, IV. t. 6; Ic. Pl. t. 544, 548, 815, ı218, ı2ıg: Hook. til. Fl. Tasm. t. 100; A. Kirk. in Trans. N.-Zeal. Inst. X. 383, t. 18—20; Brongn. et Gris. in Bull. Soc. Bot. Fr. XVI. 328 et in Nouv. Arch. Mus. Par. IV,5 t. >: Carr. Conif. 690; Eichl. in Engl. u. Prantl. Nat. Pfif. II. S. 106. 16 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen 21. Microcachrys Hook. fill. Zwergfrüchtige Eibe. Weibliches Kätzchen klein mit halbkugeligen, mehrreihigen Schuppen. Eichen von der Spitze der Schuppe her umgewendet, Samenschuppe zweifel- haft. Zapfen klein, fast kugelig, reif scharlachrot, fleischig-saftig, maulbeeren- förmig. Immergrüner, zweihäusiger, kriechender, verzweigter Strauch, Blätter klein, gegenständig, kreuzständig-dachziegelig. Eine Art aus den Gebirgen Tasmaniens. Benth. Fl. austr. VI. 240; Hook. Ic. Pl. t. 250; Bot. Mag. t. 5576, 2366: Eichl. in Engl. u. Prantl. Natürl. Pff. II. S. 103 und ı04 mit Abbild.; Carr. Conif. 2 &d. p. 687; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. S. 408. 22. Saxe-Gothaea Lindl. Mahin, oder Patagonische Eibe. Weib- liches Kätzchen fast kugelig mit wenigreihigen, dachziegeligen Schuppen. Eichen eins, umgewendet. Samenschuppe fleischig der Bractee angewachsen, bald stark angeschwollen. Zapfen an den Spitzen der Bracteen weichstachelig, kugelig, dickfleischig, mit dicklichen, fast verwachsenen Schuppen. Immergrüner, einhäusiger Baum. Blätter lineal zerstreut oder zweireihig abstehend. Eine Art aus den Wäldern Süd-Chilis und den Anden Patagoniens. Parl. in. D.C...’ Prod. XVI., 1. 4975 G..Gay, Fl. Ch]? Verse Conif. 684; Gord. Pin. 300; Henk. u. Hochst. Nadelh. 409; Eichler in Engl. u. Brantl.. Natürle PIFSIE S2 103: 23. Podocarpus L’Her. (inkl. Prumnopitys Phil.) Steineibe, Fuss- frucht. Weibliche Kätzchen ein- bis zweiblütig. Schuppen wenige dem Stiele angewachsen, mit diesem oft fleischig. Samenschuppe aus der Schuppe hervorragend, mehr oder weniger gestielt, das umgewendete Eichen ein- schliessend und demselben angewachsen. Immergrüne, zweihäusige, seltener einhäusige Bäume, seltener Sträucher, durch die Blätter in mehrere Sektionen geteilt. Blüten achsel- oder end* ständig. Gegen vierzig gut bekannte Arten in aussertropischen Regionen der südlichen Erdhälfte und im tropischen, bergigen und östlichen Asien häufig, im tropischen, bergigen Amerika weniger; in Europa, dem westlichen Asien, Nordafrika und Nordamerika fehlen sie. Parl in D. C. Prod. XVI, Tl. 507; Brongn. et Gris. in Bull. See Bere Fr. XII. 425. XVI. 325; Benth.-E]. Austral. VI. 246; Rich. Con. PER Syn. Conif. 206; R Br. in Horsf. Plant. Jav. Rar. 35; Carr. Conif. 643; Gord. Pin. 268; C. Koch. Dendr. Il. 105; Henk: u. Hochst. Nadelh. 37752Nagera Gaertn. de fruct. I. 191; Gord. Pin. 135; Carr. Conit. 635; Eichler inSEaelam Prantl. Natürl. Pfiff. II. S. 104. Sektion Il. Nageia Gaertn. (als Gattung). Blätter an den Haupttrieben spiralig gestellt, an den Seitenzweigen gegenständig, laubblattartig verbreitert, lanzettlich, lineal oder säbelförmig, in einen Stiel verschmälert, mit deutlichem Mittelnerv, parallel und gegabelt viel- nervig. Mehrere Fruchtschuppen in einen Fruchtboden verwachsen, meist nur eins der obersten fruchtbar, mit einem den Fruchtboden überragenden Samen. Sektion Il. Eupodocarpus Endl. Blätter alle zerstreut stehend, lanzettlich-lineal, nur mit einem Mittel- nerven, alles andere wie bei Nageia. E sämtlicher bekannter Coniferen. 17 Sektion III. Stachycarpus Endl. Blätter abwechselnd oder meist zweizeilig mit nur einem Mittelnerv. Weibliche Blüten ährenförmig, männliche Aehren bildend. Samen der Frucht- schuppe etwas angewachsen, reif pflaumenartig, Fruchtboden kaum vergrössert. (Nach Bentham und Hooker gehört in diese Sektion die Gattung Prumno- pitys Phil.) Sektion IV. Dacrycarpus Endl. Blätter spiralig, an den Spitzen und fruchtbaren Trieben klein, mehr oder minder schuppenförmig zerstreut, an unfruchtbaren Seitenzweigen zwei- zeilig gestellt, lineal. Blüten einzeln endständig, weibliche mit 2 bis 3 Frucht- schuppen, von denen meist nur eine fruchtbar, welche alsdann mit dem Samen verwachsen, Fruchtboden wenig entwickelt. Tribus V. Araucarieae. Schmucktannen. Schuppen des weiblichen Kätzchens sehr zahlreich, mehrreihig, spiral- förmig, dachziegelig, der Beschaffenheit nach einfach, die Samenschuppe der Bractee eng angewachsen. Eichen eins bis sechs, in der Mitte oder unterhalb der Mitte der Schuppe beiderseits anliegend, umgewendet. Samen ungeflügelt, oder seitlich geflügelt, nicht ein unechter, flügelfruchtartiger Flügel. A. Samenschuppe dünn, an der Spitze in eine wenig hervorragende Linie oder ein kleines Spitzchen endigend. 24. Cunninghamia R. Br. Cunninghamie oder Spiesstanne. Antheren- fächer zwei bis vier, Samenschuppe viel kürzer als die Schuppe. Eichen drei. Samen von einem schmalen Flügel umgeben, im ersten? Jahre reifend. Immergrüner, einhäusiger Baum. Blätter schief spiralig angeheftet, fast zweireihig abstehend, lineal-lanzettlich, oft gebogen, glänzend, sehr spitz, an der Basis herablaufend. Eine Art, Bewohner Japans und Chinas. R. Br. in Rich. Conif. 149; el. in D.C. Prod. XVI., II.:432; Lamb. Pin.'t. 34 ed. min.'t. 53 (Pinus); Forb. Pin. Wob. t. 57; Sieb. et Zucc. Fl. Jap. Il. t. 103, 104; Bot. Mag. t. 2743; Endl. Syn. Conif. 192; Carr. Conif. 227; Gord. Pin. 54; Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 217; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pff. II. S. 85. — Belis Salisb. in Trans. Linn. Soc. VIII. 3:5; C. Koch, Dendr. II. 2022. Der Name Belis wurde zu Gunsten des von R. Brown und Richard gegeben, wegen der grossen Aehnlichkeit im Klange mit Bellis verworfen. 25. Agathis*) Salisb. (Dammara Lamb.), Dammara-Tanne. Antheren- fächer fünf bis mehr, Samenschuppe viel kürzer als die Schupps, Eichen eins, selten zwei. Samen einseitig oder doppelt breit geflügelt. Zapten kugelig mit breiten, eng anliegenden, später aufspringenden Schuppen. Samen im zweiten Jahre reifend. Immergrüne, zwei-, selten einhäusige, hohe, harzliefernde Bäume mit eirund-länglichen oder lanzettlichen, dick lederartigen Blättern. A. Dammara Rich. (Dammara orientalis Lamb., D. alba Rumph.) liefert *) Nach Eichler in Engl. und Prantl. natürl. Pflanzenfamilien, hat Agathis Salisb. als älterer Name vor Dammara Lamb. den Vorzug. Hooker stimmt dem zu und sagt, dass Rumphius unter seiner Dammara nicht nur diesen Baum, sondern im ‚allgemeinen harzliefernde Bäume verstand. Beissner. 2 18 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen das Dammarharz, Agathis australis Salisb. (Dammara australis Lamb.), die Kaurifichte, das aromatisch duftende und schmeckende Kauri-Kopal. Acht bis zehn beschriebene Arten heimisch im Malaischen Archipel, den Inseln des grossen Ozeans, Neu-Kaledonien, Neuseeland, Australien. Rumph. Herb. amboin. Il. 174; Parl. in D. C. Prod. XVI., II. 374; Lamb. Pin. ed. II. 70; Endl. Conif. 188; Hook. fil. Fl. of New Zealand 231; Forb. Pin. Wob. t. 58, 59; Carr. Conif. 647; Gord. Pin 77; Henk. u. Hochst. Nadelh. 209; Agathis Salisb. Linn. Transact. VIN. 311; Rich. Conif. ı51. t. 19; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 66. 26. Araucaria Juss. Schmucktanne. Antherenfächer sechs bis mehr, Samenschuppe kaum kürzer als die Schuppe. Eichen eins. Der Samen der Schuppe angewachsen, beiderseits geflügelt oder ungeflügelt. Zwei-, seltener einhäusige, hohe immergrüne Bäume, Blätter lederartig, spiralig vielreihig angeheftet, bald schuppenförmig, locker dachziegelig, die Zweige allerseits bedeckend, bald lanzettlich, länglich, dolchartig-spitz abstehend, bei einigen Arten biform. Samen im zweiten Jahre reifend. Zehn bekannte Arten, Bewohner Südamerikas, Australiens; Neu- Kaledoniens und der Inseln des südlichen grossen Ozeans. Parl. in D. C. Prod. XVI., II. 369; L. C. Rich. Conif. t. 20, 21; Lamb. Pin. t. 39, 40 (Dombeya) II. t. 4, 5. ed. min. t. 56 bis 62; Forb. Pin. Wob. t. 50—56; Hook. Lond. Journ. Il. 1.18; ‚Bot. Mag. t: 4635; ic. in El. des ’Serres.t. 733, El d. Serresgewe 7,7 1580; 2221; Sieb. Fl. Jap. t. 138—140; Brongn. et Gris. in Nouv. Arch. Mus. Par. VII. 205 t. 13—16; Eichl. in Mart. Fl. Bras. IV., I. 123. t. 110—ı12; Carr. Conif. 595; Gord. Pin. 21; C. Koch Dendr. II. 204; Henk. u. Hochst. Nadelh. 2; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 67. Von den Autoren in zwei Sektionen geteilt: ı) Columbea Salisb., amerikanische Arten mit nicht oder kaum geflügelten Schuppen, mit zwei Cotyledonen und unterirdischer Keimung. Columbea Salisb. in Trans. Linn. Soc. VII. 317. 2) Eutacta Lk. (Eutassa Salisb.), Arten der alten Welt mit an der Basis seit- lich geflügelten Schuppen, mit vier Cotyledonen und oberirdischer Keimung. Altingia Loud. Hort. Brit. 403. non Nor. Eutassa Salisb. in Trans. Linn. Soc. VIM. 316. Eutacta Lk. in Linnaea XV. 543. Die Cotyledonen ändern jedoch in der Zahl bei derselben Art. Keimung bei Araucaria Bidwilli sicher unter- irdisch. Blätter der meisten Arten der alten Welt kurz, stumpf und dach- ziegelig, aber bei A. Bidwilli aus Australien und A. Mülleri aus Neu-Kaledonien lanzettlich und spitz, fast wie bei A. brasiliensis. Benth. und Hook. sagen: „Wir sind unsicher, ob die Flügel der Schuppen bei der Sektion Eutacta zur Schuppe selbst (Samenschuppe) oder vielmehr zur Samenschale gehören.“ B. Samenschuppe erst sehr vergrössert, erhärtet, im holzigen Zapfen fast die ganze Schuppe ausmachend. 27. Sciadopitys Sieb. et Zucc., Schirmtanne. Männliche Blüten am Grunde der nach der Blütezeit auswachsenden jungen Sprosse kopfförmig gehäuft. Antherenfächer 2, Eichen 7 bis 9 um- gewendet. Zapfenschuppen holzig, dicht dachziegelig, bleibend. Samen im zweiten Jahre reifend. Hoher, immergrüner, einhäusiger Baum. Triebe zweigestaltig. Langtriebe sämtlicher bekannter Coniferen. 19 mit kleinen, trockenhäutigen, zerstreuten Niederblattschuppen besetzt. Kurz- triebe gipfelständig, nach Engelmann, Bot. Zeit. 1866 S. 486, mit zahlreichen, schirmförmig in deutlichen Scheinquirlen zusammengedrängten „Doppelblättern“ (Doppelnadeln) besetzt, welche nach anatomischer Untersuchung dadurch ent- standen, dass zwei Blätter mit ihren Hinterrändern verwachsen sind. (Dickson und Bentham u. Hooker bezeichnen diese Doppelblätter als Phyllodien.) Eine Art. aus Japan. Sieb: et. Zucc. Fl. Jap. II. p.\ 1, t. 101, 102; Parl. ED Prodr. XVI:;, II. 435; Fl. des: Serres t. 1483; Carr. in Rev. Hort. 1868, 150; Carr. Conif. 231; Gord. Pinet. 301; C. Koch, Dendrol. II. S. 200; Henk. u. Hochst. Nadelh. 201; Lindl. in Gard. Chron. ı861, p. 22 und 360 mit Abbild.; Dickson, Report. Bot. Congr. London 1866; p. 124; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S. 84. Tribus VI. Abietineae. Tannengewächse. Schuppen des weiblichen Kätzchens doppelt. Samenschuppe von der Bractee frei, oder nur der Basis angewachsen, erst sehr vergrössert, im Zapfen oft allein sichtbar. Eichen zwei umgewendet, nahe der Basis der Schuppe angeheftet. Samen mit unechtem Flügel (von der inneren Lage der Schuppe abgelöst) flügelfruchtartig, selten mit abfallendem oder kaum entwickeltem Flügel, entblösst oder nackt. 28. Pinus L. Kiefer. Erstlingsblätter sehr klein, schuppenförmig, trockenhäutig, zerstreut. Blätter zweiter Ordnung ziemlich lang, oder lang nadelförmig, zu zwei bis fünf (ausnahmsweise eins bis sieben) gebüschelt, in einer trockenhäutigen Scheide. Männliche Blüten fast ährenförmig am Grunde des jungen Triebes, durch das Mittelband (connectivum) der Antheren oft in ein schuppenförmiges Anhängsel verlängert. Zapfenschuppen bleibend. Immergrüne, einhäusige, harzreiche Bäume, seltener Sträucher. Samen im zweiten Jahre reifend. Arten gegen siebzig, durch die aussertropischen Regionen der nörd- lichen Halbkugel weit zerstreut, wenige in den Tropen im östlichen Asien, westlichen Indien und Central-Amerika verbreitet. Linn. Gen. ed 2 n. 879; Endl. Conif. 8ı et Gen. Pl. 260; Parl. in D. C. Prod. XVI., II. 377 (Subgenus); Carr. Conif. 381; Gord. Pin. 162; C. Koch, Dendrol. II. 269; Henk. u. Hochst. Nadelh. ı9; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pff. II. S. 70; Willk. Forstl. Flora S. ı6i. Nach Engelmanns eingehenden Studien (Engelm. Rev. Gen. Pinus in Trans. Acad. Sc. St. Louis IV. ı61, t. ı bis 3) wird die Gattung Pinus nach der Form der Fruchtschuppen, verbunden mit einer Reihe anderer Charaktere, in zwei sehr natürliche Sektionen geteilt, während die Subsektionen auf genaue anatomische Untersuchung der Blätter begründet sind. Sekt. I. Strobus. (Sekt. Strobus und Cembra anderer Autoren) Schuppen- schild (Apophyse) mit einem gerandeten, unbewehrten Nabel, meist dünn; Zapfen fast endständig; Blätter zu fünf, ihre Scheiden locker und abfallend; Antheren in einen Knopf, oder einen kurzen Zahn, oder in einen kurzen, un- vollständigen Kamm endigend; Holz weich, leicht, wenig harzreich. Sekt. I. Pinaster. (Sekt. Pseudo-Strobus, Taeda, Pinaster und Pinea anderer Autoren.) Schuppenschild mit einem rückenständigen, meist bewaffneten Nabel meist 2*+ 20 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen dick; Blätter eins bis fünf in der Scheide, ihre Scheiden gewöhnlich bleibend; Antheren meist in einen halbkreisförmigen oder fast kreisrunden Kamm endigend. Holz im allgemeinen hart, schwer und mehr harzreich. Bei Aufzählung der Pinus-Arten wird Engelmanns Einteilung genau gegeben werden; so wichtig dieselbe in wissenschaftlicher Hinsicht ist, so glauben wir doch im Interesse einer leichteren Uebersicht für den Praktiker die seit langen Jahren bewährte Einteilung in zweinadelige, dreinadelige und fünfnadelige Kiefern ‚beibehalten zu sollen, welcher folgende Anordnung entsprechen würde: Sekt. I. Pinaster Endl. Blätter zu zwei in der Scheide, Zapfenschuppen nach oben verdickt, stumpf genabelt, seltener hakig gekrümmt und bewehrt. | Sekt. II. Taeda Endi. Blätter zu drei in der Scheide, Schuppenschild pyra- | midenförmig, oft mit bewehrtem Nabel. | Sekt. Ill. Cembra Spach. | ) Binae. Ternae. Blätter zu fünf in der Scheide, Schuppen holzig, korkig, Nabel dreieckig unbe wehrt. Sekt. IV. Strobus Spach. Blätter zu fünf in der Scheide, Schuppenschild dünn, gerandet, Nabel unbewehrt. Quinae. 29. Cedrus Lk. Ceder. Nadelförmige Blätter, fast vierseitig, steif, in der beschuppten Knospe (Kurztrieb) dicht, fast quirlförmig gebüschelt, oder an den jungen Trieben (Langtrieben) zerstreut. Männliche Blüten in einem Blattbüschel einzeln, durch das Mittelband der Antheren in ein schuppen- förmiges Anhängsel verlängert. Schuppen des grossen Zapfens dicht dach- ziegelig, breit, flach, bleibend, später auseinanderfallend. Bractee klein, enge angewachsen. Samen im zweiten oder dritten Jahre reifend. Hohe, immergrüne, verzweigte, einhäusige Bäume. Drei Arten (oder ausgezeichnete Varietäten). Eine im Himalaya, die andere im Orient, die dritte gemeinsam mit der zweiten im Atlas heimisch. Link: in: Linn. XV. 537; Parl. in D. G, Prodr. XVL, II 407.2 Pmuzseey L.C. Rich. ‚Conif. t. 14; Lamb. Pin., Il. t. 37 ed. mın> x. 51, 52 (Eee Eorb. Pin. Wob: t. 48, 49 (Pinus); Hook. fil. in Nat. Hist. Rev. 18623 t. 13; Carr. Conif.. 366; :C. Koch. Dendr. II. 265; Gord. Pin. 39; Lienkeme Hochst. Nadelh. 140; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S, 74; Willk. Forstl. Flora S. 158. 30. Pseudolarix Gord. Goldlärche. Blätter abfallend, weich, flach, lineal sitzend, an Kurztrieben in Bündeln, an jungen Zweigen (Langtrieben) einzeln oder zerstreut. Männliche Blüten in laubblattlosen Dolden an den Spitzen kurzer Sprosse, Zapfenschuppen gross und dick, spitz, abfallend. Bractee am Grunde angewachsen. Samen im ersten Jahre reifend (durch diese Merkmale unbedingt generisch von Larix verschieden). Eine Art aus China, hoher, einhäusiger Baum mit abfallenden Blättern, aber auch als Zwergform in Gärten kultiviert. Gord. Pinet. 292; Carr. Conif. 363; Masters Contrib. to Hist. of cert. Spec. of Conif. in Linn. Soc. Journ. vol. XXI. p. 208; Henk. u. Hochst. er sämtlicher bekannter Coniferen. 21 Sadelh. 139; Parl. in D. C. Prodr. 412 (Pini sect.); ‘C. Koch, Dendr. 265 (Subgenus); Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 77. 31. Larix Lk. Lärche. Blätter dünne abfallend, in einer beschuppten Knospe (Kurztrieb) dicht, fast quirlförmig büschelig, oder an den jungen Trieben (Langtrieben) zerstreut. Männliche Blüte in einer beschuppten blatt- losen Knospe, einzeln. mit dem Mittelbande der Antheren nicht über die Fächer hinaus oder kaum hervorragend. Zapfenschuppen bleibend, die darunter befindliche Bractee entweder sichtbar, oder kürzer als die Schuppe, oder derselben gleich. Samen im ersten Jahre reifend. Hohe, einhäusige Bäume mit abfallenden Blättern. Sieben Arten. Bewohner der temperierten Regionen der nördlichen Halbkugel, eine in Europa, drei in Asien und drei in Nordamerika. are mn. XV.'533; Spach. Hlıst. Veg. phan. XI. 437; Carr: Conif. 331; C. Koch Dendr. Il. 257; Gord. Pinet. 123; Henk. u. Hochst. Nadelh. 128; Endl. Syn. Conif. 128 (Pinus sect. Larix); Parl. in D. C. Prodr. XVI., II. 409 (Pinus sect. Larix); Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 75; Willkomm, Forstl. Flora S. 136. 32. Picea Lk. Fichte, Rottanne. Blätter zerstreut, bleibend, auf einem mehr oder weniger höckerförmig herverragenden Blattkissen sitzend, entweder viereckig steif, oder flacher tannenähnlich. Männliche Blüten einzeln in den Achseln, durch das Mittelband der Antheren in ein schuppenförmiges Anhängsel verlängert. Schuppen des hängenden Zapfens bleibend, Bracteen klein oder verkümmert. Samen im ersten Jahre reifend, ohne Harz- gänge. 2 Grosse, immergrüne, einhäusige Bäume. Neunzehn Arten, Bewohner der aussertropischen Regionen der nörd- lichen Halbkugel. Link. in Abhandl. Acad. Wiss. Berlin 1827. 179; Abies Don. in Loud. Baba Brit. IV. 2329; Parl. in D. CE. Prodr. XVl., Il. 413 (Pini sect.); Engelm. Bar Cahf II.121; Nees. Gen. Fl. Germ. Monochl. n.,7; Rchb. lc» Fl. Germ. 25321. C. Rich. Conif. t. 15; Lamb. Pin. t. 25—29. ed min. t. 35—39; Forb Ei: Wob. t. 32—36; Jaub. et Spach. Il. Pl. Or. t. 14; Ledeb. Ic. Fl.:Ross 2299; Wall. Pl. As. ‚Rar. t. 246; Sieb. et Zuce. Fl. jap. t. 111; Nutt: N. Am. Sylv. t. 146—148; Newberry Bot. Williams. Exped. t. 9; Carr. Conif. 317; C. Koch, Dendr. II. 232 (Abies Don.) Panlit: Eine neue Conif. in d. östl. Binen, Belgrad 1876; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pflf. II. S. 77; Willkomm Forstliche Flora S. 65. Die Gattung Veitchia Lindl. u. Gord. Pinet. Suppl. 105 wurde irrtümlich aufgestellt, indem Lindley die von einer Chermes-Art erzeugten Gallen an Zweigen der Picea ajanensis Fisch. (P. Alcockiana Hort.) für Zapfen hielt, dieselbe ist somit als unberechtigt zu tilgen. Sektion I. Eupicea Willk. Echte Fichten. Blätter (Nadeln) vier- flächig und vierkantig, auf allen Flächen mit Spaltöffnungsreihen, auf dem Querschnitt entweder ein fast rechtwinkliges, oder ein schiefwinkeliges Viereck darstellend (im letzten Falle ist das Blatt von oben nach unten zusammen- gedrückt). Alle reifen und reifenden Zapfen hängend. Sektion II. Omorica Willk. Fichten mit tannenartigen Blättern. Blätter zweiflächig, tannenähnlich, beiderseits stark gekielt, nur auf der oberen. 22 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen Seite Spaltöffnungsreihen besitzend. Alle oder nur die unteren Zapfen hängend, die übrigen abstehend oder etwas aufwärts gerichtet. 33. Tsuga Carr. Hemlockstanne, Schierlingstanne. Blätter auf einem bleibenden Blattkissen, mit einem besonderen, knieförmig gebogenen Stiele befestigt, breit und flach, meist am Rande sehr fein gesägt und unter- seits mit Spaltöffnungen versehen. Männliche Blüten in den Achseln einzeln, Pollenkörner scheibenförmig. Deckblätter des weiblichen Kätzchens kleiner als die Schuppen. Zapfen klein hängend mit bleibenden Schuppen, Samen mit Harzgängen. Bei einer Art Blätter schmäler, beiderseits gekielt und mit Spalt- öffnungslinien, Pollenkörner zweilappig, Zapfen bis dreimal grösser als bei den andern Arten. Samen im ersten Jahre reifend. Immergrüne, sehr verästelte, einhäusige Bäume. Sieben Arten, von denen drei aus Asien, vier aus Nord-Amerika stammen. Carr. Conif. 245; Endl. Conif. p. 83 (Sapini Sect.); Parl. in D. C. Prodr. X VI. 1. 427 (Pini-sect.); Engelm. Bot. ‘of. Calif. I. 120; Lamb. Bin rose min. t. 45—47 (Pinus); Sieb. et Zucc.' Fl. jap. t. 106 (Abies); Walepiers rar. t. 247 (Pinus); Nutt. N. Amer. Sylv. t. 116; Newberry Bot. Williams Exp. t. 7. C. Koch Dendr. II. 248 (Subgenus); Henk. u. Hochst. Nadelh. 148 (Sekt. I. von Abies); Spach. Hist. veg. phan. XI. 424 (Sapinus Sekt. Micropeuce); Coulter’s Bot. Gaz. VI. 223; Chapman Fl. S. States Suppl. 650; Maxim. Mel. Biol. VI. p. 373; Franch. et Savat. Enum. Pl. Japon.; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S. 80; Willkomm, Forstl. Flora S. 102. Sektion Il. Eutsuga Engelm. Echte Hemlockstannen. Blätter flach, stumpf, meist am Rande sehr fein gesägt, nur auf der Unterseite mit Spalt- öffnungslinien versehen, Pollenkörner scheibenförmig, Zapfen klein 2 bis3 cm lang. Sektion Il. Hesperopeuce Engelm. Blätter sehr konvex, auch oben gekielt, spitzlich, beiderseits mit Spalt- öffnungslinien. Pollenkörner zweilappig, Zapfen gross, bis 7'/; cm lang. 34. Pseudotsuga Carr”) Douglastanne, Douglasfichte. Knospen *) Die Douglastanne, auf welche der scharfblickende Carriere die Gattung Pseudotsuga gründete, weicht durch die angegebenen Merkmale, wie durch völlig anderen Wuchs so von Tsuga ab, dass wir auch sie als vollberechtigte Gattung neben Abies, Picea und Tsuga gelten lassen müssen. Dr. Mayr, welcher die Douglas- tanne in der Heimat genau beobachtete, sagt in „Die Waldungen von Nordamerika“: „Die Douglastanne ist keine Picea (Fichte), die Anatomie des Holzes, der Rinde, der Blätter und der Zapfen spricht dagegen, sie ist keine Abies (Tanne), die Anatomie des Holzes, der Rinde, des Zapfens und der Borkenbildung spricht da- gegen, sie ist auch keine Tsuga, Habitus, Anatomie des Holzes, der Rinde, der Blüten und Blätter sprechen dagegen, sie ist auch keine Pinus, Anatomie der Rinde, Blätter und Zapfen sprechen dagegen. Die Douglastanne ist eben, wie Carriere sie richtig aufgefasst, von den genannten Gattungen, deren lateinische Namen sie alle über sich ergehen lassen musste, verschieden. Dem Namen nach sollte man glauben, dass Pseudotsuga unter den Nadelhölzern Tsuga am ähnlichsten sehen würde, allein sie gleicht gerade dieser unter allen oben genannten Gattungen am wenigsten. Pseudopicea oder Pseudoabies hätten mehr Berechtigung gehabt, allein der Name wurde trotz seiner mangelhaften Basis von den amerikanischen Botanikern, die zunächst interessiert sind, angenommen und so wird er wohl beibehalten werden.“ Wir bleiben also, wie ich dies schon in der „Coniferen-Benennung“ betonte, bei der berechtigten Gattung Pseudotsuga, um jede störende Namensänderung zu vermeiden. sämtlicher bekannter Coniferen. 23 spitz, glänzend braun, Blätter flach, an der Basis kurz stielartig verschmälert, ohne auffallende Verbreiterung auf einem wenig hervortretenden Blattkissen Schuppen des hängenden bis 9 cm langen Zapfens bleibend. Die dreispitzige Bractee die Schuppe überragend. Samen ohne Harzgänge, im ersten Jahre ‚reifend. Hoher, pyramidaler, immergrüner, einhäusiger Baum. Eine Art in den westlichen Gebirgen Nordamerikas von Mexiko bis Oregon verbreitet. Carr. Conif. 254. et in Rev. Hort. 1868, ı52 c. ic. Parl. in D. C. Prod. XVI., II. 430 (Pini sect. Tsuga); Spach. Hist. veg. phan. XI. 423 (Peucoides); Endl. Syn. Conif. 87; Engelm. Bot. Calif. II. 119; Forb. Pin. Wob. t. 45; Nutt. N. Am. Sylv. t. 115 (Abies); Hook. Flor. bor. Am. t. ı83 (Pinus); New- berry Bot. Williams Exped. t. 8; C. Koch, Dendr. Il. 255 (Abies); Henk. u. Hochst. Nadelh. 155 (Abies); Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl. Pfif. II. S. 80 (Tsuga inkl. Pseudotsuga); Willk. Forstl. Flora S. 103. 35. Keteleeria Carr.*) Keteleer’s Tanne. Blätter sitzend, zerstreut, weitstehend, steif, lineal, Nach, an unfruchtbaren Zweigen dolchartig, scharf- gespitzt, an fruchtbaren mehr stumpf, unterseits blassgrün, ohne deutliche weisse Spaltöffnungslinien. Männliche Blüten ähnlich denen von Pseudolarix, doldenständig, jeder Blütenstand trägt 9 bis 10 etwa ı cm lange Blüten. Zapfen mit grossen, lederartig-holzigen, bleibenden Schuppen. Bractee halb so lang als die Schuppe, grosser Samen mit über die Schuppen etwas vorsehendem Flügel, im ersten Jahre reifend. Grosser, immergrüner, einhäusiger Baum, im Alter mit breiter, der Libanon-Ceder ähnlicher Krone. Eine Art genau bekannt, bisher nur in China beobachtet. (Ungenau bekannt ein oder zwei Arten oder charakteristische Formen). Carr. Rev. hort. 1866, 449 (cum ic.); Carr. Conif. 260; Parl. in D. C. Prodr. XVL, II. 430 (Tsuga Pini sect.); C. Koch, Dendr. Il. 231 (Picea Don.); Abies Lindl. in Paxt. Flow. Gard. 1850, p. 43; A. Murr. fil. the Pines and Firs of Jap. p. 49; Henk. u. Hochst. Nadelh. 183; Hance in Journ. of Bot. XX. (1882) p. 32; Gord. Pinet. ed. 2, p. 27; Masters in Journ. Linn. Soc. vol. XVII. p- 522 et in Gardn. Chron. 1884 und 1866 c. ic.; Masters in Linn. Soc. Journ. Botany vol. XXII. S. 197 c. ic. 1886; Pirotta in Bull. d. R. Soc. tosc. d. orticult. 1887 S. 269; Gardn. Chronicle ı887 No. 52. 36. Abies Lk. Weisstanne, Edeltanne. Blätter spiralig zerstreut, mehr oder minder deutlich zweizeilig, auf einem kaum bemerkbaren Blattkissen mit verbreiterter, rundlicher Basis sitzend, über der Basis oft stielartig ver- schmälert oder gedreht, oberseits meist gerinnt, unterseits mit weisslichen Spaltöffnungslinien. Männliche Blüten in den Achseln einzeln, durch das Mittelband der Antheren über die Fächer hinaus genabelt oder kaum hervor- ragend. Schuppen des aufrechten Zapfens mit den Samen bei der Reife von der stehenbleibenden Spindel abfallend, Bractee kürzer als die Schuppe, oder dieselbe oft weit überragend. Samen mit Harzgängen, im ersten Jahre reifend. *) Auch Keteleeria hat, Carrieres Voraussicht bestätigend, den angegebenen Charakteren nach, gleich Abies, Picea, Tsuga volle Berechtigung als eigene Gattung. i E | ä 24 Uebersicht der Abteilungen und Gattungen. Grosse, pyramidale, immergrüne, einhäusige Bäume. Fünfundzwanzig Arten hauptsächlich durch die aussertropischen, bergigen Regionen der nördlichen Halbkugel weit zerstreut, Link. in Abhandl. d. Akad. d. Wissensch. Berl. 1827, ı81. (Picea Don. in Loud. Arb. Brit. IV. 2293.) Parl. in D. C. Prod. XVL, II. 418 (Pini’seet); Engelm. Bot. Calif. II. 117; L. C. Rich. Conif. t. 16, 175 Lamb: Pia E 975 II. t. 2 ed. min. t. 40—44; Forb. Pin. Wob. t. 37—44; Nees Gen. Fl. Germ. Monoch!. n. 8; Reich. Ic. Fl. Germ. t. 533; Boiss. Voy. Exp. t. 167—ı169; Fl. des Serres t. 1437; Ledeb. Ic. Fl. Ross. t. 500; Sieb. et. Zucc. Fl. jap. t. 107 ois 110; Nutt. N. Am. Sylv. II. t. 117—119; New. Bot. Will. Exp. t. 6; Carr. Conif. 265; C. Koch, Dendr. Il. 208 (Picea Don.); Henk. u. Hochst. Nadelh. 157; Eichler in Engl. u. Prantl. Natürl, Pfif. II. S. 8ı; Willkomm. Forstl. Flora 3.106. Zweiter Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Tribus I. Cupressineae. Cypressengewächse. Blüten ein- selten zweihäusig. Staubfadensäule am Ende kurzer Zweige fast kugelig oder länglich, Antheren (Staubbeutel) kurz gestielt, drei bis fünf, selten zwei, mit einer Längsspalte aufspringend, das Mittelband (connectivum) in ein schuppenförmiges, excentrisch schildförmiges Anhängsel verlängert. Schuppen des weiblichen Kätzchens zwei- bis mehrreihig einander gegenüber- stehend, oder drei- selten vierfach quirlständig. Eichen unter den fruchtbaren Schuppen zwei oder mehr, selten eins. Blätter der fruchttragenden Zweige gegenüberstehend, oder dreifach quirlständig, oft klein und dick schuppen- förmig; an unfruchtbaren Zweigen oder an jungen Pflanzen oft linien- oder nadelförmig. Die Samenschuppe ist der Bractee (Deckblatt) angewachsen, zuerst ist dieselbe kürzer, bald grösser, macht später die ganze Schuppe aus und ist an der Spitze der Bractee in einen Nabel oder eine rückenständige Stachelspitze ausgezogen. Die Zapfenschuppen, ausgenommen bei Juniperus, sind hernach offen und bleibend. Samenlappen (Cotyledonen) zwei oder drei bei der Keimung unter der Erde bleibend. Immergrüne, sehr verzweigte Bäume oder Sträucher. Libocedrus Endl. Syn. Conif. 42. Flussceder. Blüten ein- oder zweihäusig, männliche endständig einzeln, Staubfadensäule zwischen den letzten Blättern fast sitzend, kugel- oder eiförmig. Staubbeutel kreuzständig gegenüberstehend, mehrreihig, kurzgestielt, das Anhängsel des Mittel- bandes schuppenförmig breit, ei- oder kreisrund, leicht schildförmig. Fächer oft vier, fast kugelig, unten zweiklappig. Weibliche Kätzchen fast kugelig, eiförmig oder länglich, einzeln an kurzen Zweigen. Schuppen vier, selten sechs, kreuzweise gegenständig, kurz oder lang zugespitzt, wenigreihig, die des unteren Paares kürzer oder schmaler taub, die des folgenden grösser eirund oder länglich, blütentragend, die obersten sind taub und nur bei zwei Arten vorhanden, die fruchtbaren fast an der Spitze der Samenschuppe angewachsen, fleischig ver- dickt. Eichen am Grunde der fruchtbaren Schuppen oft zwei aufrecht. Zapfen eiförmig oder länglich, mit eiförmig-länglichen, erhärteten Schuppen, welche unter der Spitze der Bractee bald kurz zugespitzt, bald lang gehörnt sind. Samen flügelfruchtartig in länglicher, lederartiger Schale, oberwärts an einer Seite in einen langen, schiefen, häutigen, aufrechten Flügel verlängert, auf der anderen Seite seltener und dann schmal geflügelt. 98 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 1. Libocedrus decurrens Torr. Pl. Fremont p. 7 t. 3. Kalifornische Flussceder. , Syn. Thuya CraigianaMurr. Bot. exped. N to Oregon p. 2 mit Abbild. Thuya gigantea Carr. Conif. 112 (nicht Nutt.) Libocedrus Craigiana Laws, ex Gord. Pinet. Suppl. 103. Heyderia decurrens C. Koch Dendr. 11. 179. Calocedrus californica Kurz. White Cedar, Bastard Cedar der Californier. Cedre blanc de Californie der Franzosen. Californian White Cedar der Engländer. In den Gebirgen Californiens und in Oregon an der Westseite der Sierra- Newada und im Küstengebirge, in einer Erhebung von 1500 bis 2700 m in nahr- haftem Boden, in feuchten Thälern am besten gedeihend, gemeinsam mit Abies concolor und Pinus Lambertiana; ein dauerhaftes, braunes Holz liefernd, welches an Güte dem von Thuya occidentalis gleich geachtet wird. Im Jahre 1854 in Europa eingeführt. Baum von 45 m Höhe (Dr. Mayr mass Bäume von 50 bis 56 m Höhe und 1,56 m Durchmesser) von schlankem, schmal-pyramidlem Wuchs mit ab- stehenden, kurzen Aesten. Junger Stamm und Aeste mit abblätternder Rinde, alte Stämme mit rotbrauner, tiefrissiger, weisser Rinde. Zweige abwechselnd zweizeilig, zusammengedrückt grün, Blätter kreuz- weise gegenüberstehend, vierfach dicht dachziegelig, scharf zugespitzt, dieseitlichen hochgekielt, alle glänzend grün. Zapfen eirund-länglich, zimmtbraun, 2—3 cm lang, Schuppen sechs, kreuzweise gegenständig, die zwei unteren doppelt so klein als die übrigen, eirund -länglich an der Spitze abgerundet, die zwei mittleren fruchtbar, breiter stumpflich, auf dem Rücken convex und durch die Spitze der Bractee unter- halb der Spitze stachelspitzig, die oberen zwei schmal lineal, unter sich ver- wachsen, gleichfalls unterhalb der Spitze durch das Ende der Bractee spitzig. Fig. 1. Libocedrus decurrens Torr. Libocedrus decurrens Torr. 29 Samen unter den fruchtbaren Schuppen zwei, manchmal durchFehlschlagen einer, länglich, braun, glänzend, am äusseren Rande sehr schmal geflügelt, Flügel auf der anderen Seite länglich, häutig, stumpf, hellgelb, so lang als die Schuppe. Ein wertvoller, immergrüner Baum von der Tracht des Lebensbaumes, der in den Gärten meist fälschlich unter dem Namen Thuya gigantea verbreitet Fig. 2. Libocedrus decurrens Torr. ı Zweig mit Zapfen, 2 männliche Blüte, vergr., 3 Staubblatt von innen, vergr., 4 geschlossener reifer Zapfen, 5 aufgesprungener Zapfen, 6 Samen. ist, da derselbe zuerst von Carriere Conif. 2 ed. S. ıı2z, dann von Henk. und Hochst. Syn. S. 280 und diesen folgend auch von Willkomm in Forstl. Flora S. 250 unter dem Namen Thuya gigantea Nutt. beschrieben wurde, während diese selbst als Thuya Menziesi Dougl. aufgeführt wird. Libocedrus decurrens unterscheidet sich aber von der echten Thuya gigantea Nutt. durch die stark ab- blätternde Rinde, durch die abweichenden, scharfgespitzten Blätter, weit grösseren» 30 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. sehr verschiedenen Zapfen und beim Reiben der Zweige durch einen strengen, Juniperus Sabina ähnlichen, von 'Thuya ganz verschiedenen Geruch sofort, Im allgemeinen kann er als ganz hart angesehen werden; ausnahmsweise strenge Winter, wie der von 1879/80, töteten viele Exemplare in Deutschland, aber je nach der Lage blieben auch viele verschont, so dass wir herrliche Exemplare von etwa ıo m Höhe in den Gärten finden. Ohne im Boden wählerisch zu sein, sagen ihm höhere, freiere Lagen besonders zu, oft setzen schon einige Meter hohe Pflanzen Samen an, von denen aber nur ein Teil keimfähig zu sein pflegt. Die frischgrüne Färbung, die auch im Winter an- hält, macht ihn besonders wertvoll. Libocedrus decurrens columnaris Hort. Eine eigentümliche, öfter bei Aussaaten gefundene Form, bildet schon die Art eine auffallende, schlanke, pyramidale Pflanze, so ist diese Form mit kurzen Aesten noch auffallender säulenförmig. Libocedrus decurrens glauca Hort. Syn. Thuya Craigiana glauca Hort. Eine schöne Form von auffallend blaugrüner Färbung. Libocedrus decurrens compacta Hort. Eine ganz gedrungene, dicht bezweigte Form. von rundlichem Wuchs, wie ähnliche Lebensbaum-Kugelformen zu verwenden. Vermehrung am besten durch Samen, Stecklinge bedürfen langer Zeit zur Bewurzelung und neigen sehr dazu einen grossen Callus zu bilden, welcher oft verknöchert nnd schwer (nach gemachten Einschnitten) oder keine Wurzeln bringt. Veredelung auf Thuya, Biota oder Chamaecyparis Law- soniana ist daher vorzuziehen für die Art wie für die Formen und zwar möglichst dicht über dem Boden, damit der Veredelungswulst vermieden wird und das Edelreis sich später im Boden selbst bewurzeln kann. 2. Libocedrus macrolepis Benth. et Hook. Gen. Pl. III. p. 426. Grossehuppige Flussceder. Calocedrus macrolepis Kurz, in Trimens Journ. of Botany 1873. p. 106, tab. 133 Big. 1ll. In Yunan und Hotha in China einheimisch. Noch nicht in Kultur eingeführt. Nach Bentham hat diese Pflanze den Wuchs von Thuyopsis und steht zwischen dieser Gattung und der echten Libocedrus. In folgendem gebe ich die von Kurz |. c. mitgeteilte Beschreibung: Calocedrus nov. gen. Zapfen fast pflaumenförmig, Schuppen sechs, sehr ungleich, kreuzweise gegenständig, die zwei unteren sehr klein, die folgenden zwei sehr lang, fruchtbar, die zwei innersten gleich lang (fast 3 cm), mit der Querwand ver- wachsen. Samen zu zwei in einen schiefen, verkehrt-eiförmig-länglichen Flügel von der Länge der Querwand ausgezogen. — Blätter kreuzweise Libocedrus macrolepis. Libocedrus papuana. 31 gegenständig und vierreihig dachziegelig, ungleichförmig, — Von Gestalt einer Thuyopsis. Dem Genus Libocedrus sehr ähnlich, in den Samen aber ver- schieden. Calocedrus macrolepis nov. Spec. Baum (?) mit zusammengedrückten Zweigen, Blätter lederartig, zweizeilig, kreuzweise gegenständig und vierreihig dachziegelig, dünn, glanzlos, ungleich- förmig, auf den Breitseiten der Zweige spitz, dreieckig, einrippig, an den Rändern zusammengefaltet, kahnförmig, lanzettlich spitz, an der Spitze frei und über die Glieder ein wenig verlängert, unten vertieft. Zapfen an seitlichen Zweigen einzeln, elliptisch oder verkehrt-eirund-länglich, ziemlich rund, aus sechs holzigen, kreuzweise gegenständigen, sich dicht deckenden Schuppen zusammengesetzt; die zwei untersten Schuppen sehr klein, zurückgeschlagen, die folgenden zwei verlängert, 3 cm lang, die innersten zwei mit der Scheide- wand verwachsen, entgegengesetzt, gleich lang. Samen an der Basis der grösseren Schuppen zwei, in einen grossen schiefen, verkehrt-eirund-länglichen, seitenständigen Flügel ausgezogen. 3. Libocedrus papuana F. v. M. Records of Observations on Sir W. Mac Gregors Highlands-Plants from New Guinea S. 32. Papua-Flussceder. Eine durch die Mac Gregor-Expedition im Mai und Juni 1889 in Neu- Guinea neu entdeckte, noch nicht in Kultur eingeführte Conifere, welche auf dem Victoria-Berge und in den höchsten Erhebungen der Owen Stanley- Bergkette von 2600 bis 4300 m gefunden wurde und von welcher F. v. Müller vermutet, dass dieselbe vielleicht noch in Ländern der kalten gemässigten Zone gedeihen könnte. „Zweigchen sehr breit zusammengedrückt, Blattglieder bis zu 6 mm breit, zweimal bis mehr als dreimal länger als breit, Blätter der Breitseiten meist kürzer als die Randblätter, fast rautenförmig. Randblätter sehr verwachsen, ziemlich spitz, etwas gekielt, zuweilen teilweise blaugrün, 4 bis 9 mm lang. Staubfadensäule sehr klein, zu mehreren an den Spitzen der Zweigchen zusammengedrängt, elliptisch und sitzend, 6 mm lang, meist gegenständig. Spindelchen klein, glatt, fast rautenförmig und sitzend, in wenigen Reihen spiralig angeordnet, Antheren meist 4, hie und da zu 3, oder selten zu 2 in jedem Spindelchen, fast kugelförmig. Pollenkörner gelblich, glatt, eirund-kugelförmig, weibliche Blüten und Früchte unbekannt.“ F. v. Müller fügt hinzu: „In Anbetracht, dass alle anderen bisher von Neu-Guinea bekannten Coniferen hauptsächlich, oder ganz südlichen Charakters sind, habe ich es gewagt dieser Pflanze eine generische Stellung anzuweisen, aber es ist leicht möglich, dass sie zu Thuya oder einem anderen verwandten Genus gestellt werden muss, wenn man die Frucht untersucht haben wird; ob- gleich die Pflanze von Papua eigentlich in die Libocedrus-Region gehören dürfte. Die Charakteristik der Staubfadensäulen ist bekanntlich bei Libocedrus, Thuya und Biota dieselbe. Von den Libocedrus-Arten nähert sich die Art aus Papua, wegen der grossen Ungleichheit der seitlichen und der Randblätter, am meisten der Libocedrus decurrens, aber sie ist verschieden, einmal durch die angegebene Breite ihrer Blätter, dann wahrscheinlich auch was die Früchte anlangt und unbedingt in geographischer Hinsicht“. 32 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Thuya Tourn. Inst. p. 586, t. 358. Lebensbaum. Blüten einhäusig, männliche einzeln endständig, Staubfadensäule zwischen den letzten Blättern fast sitzend klein, fast kugelförmig. Staubbeutel kreuz- weise gegenständig, oft zwei- bis dreireihig, kurz gestielt; das Anhängsel des Mittelbandes schuppenförmig, kreisrund, leicht schildförmig, Fächer zwei bis vier fast kugelig, unten zweiklappig. Weibliche eirund oder länglich, einzeln an kurzen Zweigchen. Schuppen kreuzweise gegenüberstehend, mehrreihig, die des untersten Paares selten, die der zwei unteren Paare taub und oft kürzer, die der mittleren ein bis acht Paare grösser blütentragend, ein inneres Paar oder sehr selten zwei innere schmal, taub, nicht selten an der Basis verwachsen, die fruchtbaren zum grossen Teil der Samenschuppe angewachsen, fleischig verdickt. Eichen am Grunde der fruchtbaren Schuppen zwei, aufrecht. Zapfen eirund oder länglich, mit lederartig erhärteten, kaum jedoch holzigen Schuppen, öfter länglich, unter der Spitze der Bractee kurz zugespitzt, nach dem Samen- ausfall lange bleibend. Samen unter den fruchtbaren Schuppen zwei, oder durch Fehlschlagen einer, linsenförmig zusammengedrückt, ringsherum mit häutigem, an der Spitze ausgerandetem Flügel. Immergrüne, teils hohe Bäume. Sektion I. Euthuya Benth. et Hook. Echte Lebensbäume. Reife Zapfen eirund-länglich übergebogen, Schuppen nur wenig ver- dickt, nur zwei fruchtbar. Samen breit, fast gleich zweiflügelig, unter jeder Schuppe zwei. 1. Thuya oceidentalis L. Spec pl. p. 1422. Abendländischer Lebensbaum. Syn. Abor vitae Clus. FHlist. 1. 36. Thuya Theophrasti Bauh. Pin. p. 488. + obtusa Mnch. Meth. p. 691. Cupressus Arbor vitae Targ. Tozz. Observ. decad. II. 51. White Cedar (weisse Ceder) der Amerikaner. Arbre de vie, Cedre blanc der Franzosen. American arbor vitae der Engländer. Im ganzen Nordamerika bis Virginien und Carolina verbreitet und dort einen langsam wachsenden Baum von 20 m und mehr Höhe bildend. In den nördlichen Vereinigten Staaten und in Kanada bis Neu-Braunschweig in kalten, sumpfigen Standorten allein oder mit Larix Bestände bildend. Im Jahre 1566 in Europa eingeführt. In Deutschland findet man in alten Gärten auch Bäume von ı5 m Höhe mit pyramidaler Krone. (Nach Dr. Bolle stand bereits 1663 bei Schwante in der Mark ein Lebensbaum von 24 Fuss Höhe, 3 Spann dick, dürfte also an Alter die berühmte, ı620 am Heidelberger Schloss gepflanzte Thuya bedeutend über- troffen haben.) Aeste zahlreich, Zweige abwechselnd, zusammengedrückt, flach. Zweigchen zweizeilig zusammengedrückt, grün, oberseits glänzend. Blätter schuppenförmig, eirund stumpf, dicht dachziegelig, die der Breitseiten der Thuya Tourn. 33 Zweige auf dem Rücken mit einer Drüse versehen, die Randblätter wenig kürzer, kahnförmig, eirund, spitzig. Erstlingsblätter weich, flach, lineal, rings um die Zweigchen gestellt (s. die folgende Jugendform: Th. occident. eri- coides). ZapfenankurzenZweigen, später nickend, klein, oval, mit 6—8, selten mehr Schuppen, kreuzweise gegenstän- dig, vierfach dachziegelig, die unteren grösser, eirund, die oberen schmal lineal, alle mit der Bractee verwachsen. Samen am Grunde der fruchtbaren Schuppen zwei, zusammengedrückt, mit einem schmalen, an der Spitze ausgerandeten Flügel umgeben. Der abendländische Lebens- baum ist allbekannt und baum- wie strauchartig viel in unseren Gärten ver- treten. Er ist vor allem zu Schutz- und Deckpflanzungen zu empfehlen und lässt sich durch Beschneiden in jeder Form, besonders zu schönen Pyrami- den erziehen, weiter bildet man schöne dichte Hecken von demselben, er liefert in Menge” Grünes : zu Kränzen vete., färbt sichaberleiderim Winterschmutzig braungrün, jedoch tritt im Frühjahr die grüne Farbe wieder ein. Die Zweig- chen verbreiten beim Reiben durch die zahlreichen Oeldrüsen einen durch- dringenden, strengen, aromatischen Ge- ruch, welcher, zumal zur Unterscheidung von verwandten Arten und zahlreichen Formen ähnlicher Pflanzen, dem Prak- tiker sehr von Nutzen ist. Der Lebensbaum ist, was Boden und Standort anlangt, nicht wählerisch, frei und sonnig gestellt, bildet er pyra- midale Pflanzen, im Schatten wächst er breiter und lockerer, baut sich malerisch, hat ein frischeres Grün und ist daher als Unterholz im Park schön. In jedem Boden gedeihend, zieht er feuchten Sandboden vor und ist hier am schön- sten entwickelt. Auch ist er wenig empfindlich gegen Staub, Rauch und a ag ” Fig. 3. Thuya occidentalis. L. Ausdünstung der Städte, leidet aber bei zu lange andauernder Dürre sehr, wenn er in magerem, trockenem Boden steht. — Sein Holz ist rötlich, fein- Beissner. 3 34 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. faserig, ausserordentlich zähe und harzreich, es wirft sich selbst grün verwendet nicht und schwindet nicht beim Trocknen. Es ist zu Bauholz, vor allem zu Wasserbauten geeignet und als unverwüstlich sehr geschätzt. Zumal in Kanada als „Cedar‘‘ (Cedernholz) bekannt und vielfach verwertet zu Dachschindeln, Zaunpfosten, Eisenbahnschwellen und zu Luxusbooten. — Somit wäre der =. UL 2 Q U * NEN.N Kl RN Er Ne 7 Rı Ira N/A N » Mn N RN en N Fig.4. Thuya occidentalis L. ı Zweig mit jungen Früchten, 2 Zweigspitze, drei- mal vergrössert. 3 und 4 Uebergänge in der Zweigbildung zu var. Ellwangeriana und var. ericoides. Lebensbaum auch zur Forstkultur zu empfehlen und zwar auf feuchten Stand- orten seinem natürlichen Vorkommen entsprechend. Der in Massen er-: scheinende Samen lockt zahlreiche Vögel, zumal Zeisige, herbei, was sehr unter- haltend ist; wo es aber auf die Samenernte ankommt, hat man darauf Bedacht zu nehmen. Von zahlreichen, oft sehr ähnlichen Formen, die teils als eigentümliche Sämlinge aufgefunden, teils aus Sportzweigen in Kultur gewonnen sind, nenne. ich als die dekorativ wertvollsten: Thuya Tourn. 35 Thuya occidentalis ericoides Hort. Heideähnlicher Lebensbaum (Jugendform). Syn. Thuya ericoides Hort. „ Devriesiana Hort. Retinispora*) dubia Carr. Conit. 2 ed. S. 141. = glaucescens Hochst. & ericoides Hort. (nicht Zucc. Dies ist die durch Stecklinge fixierte unfruchtbare Form erster Entwickelung, die auch fälschlich als sogenannte Retinispora aus Japan *) Die Gattung Retinispora (nicht Retinospora), welche Harzsame bedeutet, wurde von Siebold und Zuccarini für die in Japan heimischen Chamaecyparis-Arten nämlich Chamaecyparis obtusa S. et Z. und Ch. pisifera S. et Z. aufgestellt, weil die Autoren das Vorhandensein von Harzgängen in den Früchten nachwiesen. Da sich die Gattung aber sonst gar nicht von Chamaecyparis Spach. unterscheidet, so haben alle Autoren dieselbe mit letzter vereinigt und dieselbe kommt ausser als Syn. nicht mehr in Frage. Leider sind jedoch fälschlich verschiedene ähnliche kraus- buschige, unfruchtbare, fixierte Jugendformen mit linienförmigen Blättern, über deren Abstammung man lange nicht ins Klare kommen konnte, unter dem Gattungs- namen Retinispora zusammengefasst, in die Gärten eingeführt und verbreitet. C. Koch Dendrol. II. S. 175 weist zuerst sehr richtig nach, dass Thuya ericoides (Retinispora ericoides Hort.) fixierte Form erster Entwickelung (Primordialform) von Thuya occidentalis L. sei und Thuya Ellwangeriana die Uebergangsform dazu bilde, zugleich begeht er jedoch den Fehler, eine andere als Primordialform zu Biota orientalis gehörige Pflanze (Retinispora juniperoides Carr.) auch hierher zu rechnen. Carriere hält in seinem Traite general des Coniferes S. ı37 Retinispora für die ähnlichen Jugendformen, die nicht genügend beobachtet und bestimmt waren, als Subgenus zu Chamaecyparis fest, giebt zu, dass manche Jugendformen darstellen möchten, erkennt aber ihre Abstammung nicht richtig und vermehrt durch Auf- stellung neuer fraglicher Retinispora-Arten die Schwierigkeit der Benennung. Parlatore in D. C. Prodr. XVI., Il. S. 491 lässt sich durch den Jugendzustand der Biota orientalis meldensis verleiten, dieselbe zu Juniperus Bermudiana L. als Jugend- form zu stellen und C. Koch, Dendrol. II. S. ı20 begeht den gleichen Fehler, indem er dieselbe als eigentümliche Sämlingspflanze zu Juniperus Barbadensis L. stell. Ausserdem vereinigen beide Autoren die verschiedensten Jugendformen unter Chamaecyparis squarrosa S. et Z., oder stellen sie als zweifelhafte Arten zusammen. In dem Bestreben, die Abstammung dieser zweifelhaften Pflanzen genau kennen zu lernen, machte ich Aussaaten von allen denjenigen Cupressineen, von denen mir die Abstammung der fraglichen Jugendformen wahrscheinlich schien, schon in den Erstlingstrieben, die sich mit linienförmigen Blättern unmittelbar über den Samenlappen entwickeln, erkannte ich die verschiedenen sogen. Retinisporen wieder und indem ich solche gut entwickelten Nebentriebe zu Stecklingen verwendete, gelang es mir auch, diese verschiedenen Pflanzen künstlich, wieder zu erziehen. Hierbei ist zu bemerken, dass es selbstredend nicht bei den ersten Experimenten gelingen kann, eine Jugendform dauernd und unveränderlich zu fixieren, im Gegen- teil werden auf diesem Wege erzogene Pflanzen noch lange das Bestreben zeigen, in der Bezweigung wieder in die normale Pflanze überzugehen, und nur die stets fortgesetzte ungeschlechtliche Vermehrung der charakteristischen Zweige (auf welche das Hauptgewicht zu legen ist) ermöglicht das endliche Ver- harren in dem Jugendzustand, wie wir es bei den aus Japan eingeführten Garten- formen finden, welche jedenfalls seit undenklichen Zeiten dort künstlich erzogen 2% 5” 36 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. stammend verbreitet und mit ähnlichen Jugendformen vielfach verwechselt wurde. Nach brieflicher Mitteilung des verstorbenen Professor C. Koch wurde dieselbe ungefähr ı852 in den Baumschulen von Rinz in Frankfurt a. M. und stets nur auf diesem Wege fortgepflanzt wurden. Es ist auch leichter, die Form erster Entwickelung von der Uebergangsform als Steckling abzunehmen, als von Simlingen der normalen Pflanze, wo die Erstlingstriebe nur schwach entwickelt sind; so nahm ich z. B. Retinispora ericoides Zucc. von Chamaecyparis sphaeroidea Andelyensis und Chamaecyparis squarrosa Sieb. et Zucc. von Chamaecyparis pisi- fera plumosa als Stecklinge ab. Wie weiter hinten erwähnt, bieten bei grösseren Aussaaten oft vorkommende Sämlinge, an denen Erstlingstriebe (die Jugendform) zahlreicher wie gewöhnlich erscheinen, das beste Vermehrungsmaterial und zwar zumal Topf- exemplare, welche bei mangelhafter Ernährung besonders dazu neigen die Jugend- entwickelung länger zu erhalten. Durch jahrelange Beobachtungen und Experimente habe ich somit klar bewiesen, dass allesogenannten Retinisporen nur Formen erster Entwickelung, künstlich durch Stecklinge fixiert, darstellen und zugleich festgesellt von welchen Pflanzen sie ursprünglich abstammen. Vergleiche Regels Gartenflora 1879 8.109 und‘ >. .172;.18019.7210 und S. 299; ı882 S. 152; Neuberts deutsches Garten- magazin ı88ı No. 9 und 10, Jaeger und Beissner, die Ziergehölze S. 490; Beissner, Handbuch der Coniferen- Benennung S. 27 und Berichte der d. bot. Gesellsch. 1889, Bd..6,:9. 83: Bei Coniferen-Aussaaten, zumal von Cupressineen, finden sich öfter Pflanzen an welchen die Erstlingszweige besonders zahlreich entwickelt sind und sich länger erhalten, solchen eigentümlichen Sämlingen, die dem Gärtner sofort als etwas besonderes auffallen müssen und das günstigste Material für Ver- mehrung durch Stecklinge bieten, zumal von mangelhaft ernährten Topfexemplaren, verdanken die krausbuschigen, sogen. Retinisporen, jedenfalls ihren Ursprung; dazu kommt, dass Japaner und Chinesen mit besonderer Vorliebe diese Coniferen-Jugendformen kultivieren, überhaupt eine kaum glaubliche Geschick- lichkeit besitzen, Pflanzen Jahrhunderte lang bei mangelhafter Ernährung in zwergig- krüppeligem Zustande zu erhalten, von ihnen brachten uns die Forscher die Mehrzahl der fraglichen Pflanzen unter den verschiedensten Namen und bedenken wir, dass dieselben vielleicht seit Jahrhunderten stets durch Stecklinge künstlich vermehrt wurden, so darf es uns nicht wundern, dass sie dauernd im unfruchtbaren Zustande verharren, entweder ganz die Fähigkeit verloren haben, sich zu normalen fruchtbaren Pflanzen zu entwickeln, oder dies doch nur ausnahmsweise können bei üppigster Kultur unter den günstigsten Verhältnissen im freien Lande. Alle diese Jugendformen, denen sich noch ähnliche in europäischen Gärten erzogene anschliessen, wachsen äusserst leicht durch Stecklinge, färben sich im Winter braun, rötlich oder stahlblau, erreichen kein hohes Alter, sondern werden mit der Zeit struppig und unschön und müssen häufig durch Stecklinge jung wieder herangezogen werden. Ein weiterer Beleg für die Richtigkeit des Gesagten ist, dass zu jeder Jugendform auch eine Uebergangsform vorhanden ist, die beide Formen (Zweige mit linien- und Zweige mit schuppenförmigen Blättern) auf sich vereinigt, auch bei üppiger Kultur öfter, wenn auch weniger Früchte als die normale Pflanze brachte, vor allem einen geringen Prozentsatz keimfähiger Samen, welche dann normale Sämlinge hervorbringen, neben vereinzelten solchen die länger im Jugend- zustand verharren und dann recht deutlich alle Uebergänge zur normalen Pflanze veranschaulichen. Oefter kommt es vor, dass Coniferenformen, die lange in Kultur sind, durch Thuya Tourn. 37 künstlich erzogen, indem man die heideähnlichen Erstlingstriebe von Sämlingen der Thuya occidentalis zu Stecklingen auswählte, aber bedauerlicher Weise als eine Neuheit, aus Japan stammend in den Handel gebracht. Aussaat vermehrt, mehr oder weniger ihre Eigentümlichkeiten bewahren, es ist daher nur natürlich, dass sich der Jugendzustand bei Sämlingen von jugendlichen Formen länger erhält, aber stets sind Uebergänge zur normalen, fruchtbaren Pflanze vorhanden. Alle. in den Gärten immer noch fälschlich als Retinispora be- zeichneten krausbuschigen Pflanzen sind also nunmehr als Jugend- formen bei Thuya, Biota und Chamaecyparis einzureihen und werden an den betreffenden Stellen genau beschrieben werden, der Uebersichtlichkeit halber mögen sie hier mit Angabe aller Namen, unter denen sie in den Gärten geführt werden, folgen: ı. Thuya occidentalis L., normale, fruchtbare Pflanze, Dazu als Jugendform: Thuya oceidentalis ericoides Hort. Syn. Thuya ericoides Hort. „» Devriesiana Hort. Retinispora dubia Carr. , glaucescens Hochst. 5 ericoides Hort. (nicht Zucc.) Dazu als Uebergangsform: Thuya oceidentalis Ellwangeriana Hort. Syn. Thuya Ellwangeriana Hort. Retinispora Ellwangeriana Hort. 2. Biota orientalis Endl, normale, fruchtbare Pflanze. Dazu als Jugendform: Biota orientalis decussata Beiss. u. Hochst. Syn. Retinispora juniperoides Carr. = rigida Carr. d squarrosa Hort. (nicht Zucc.) n flavescens Hort. Chamaecyparis decussata Hort. Juniperus glauca Hort. Frenela glauca Hort. (nicht Mirb.) Dazu als Uebergangsform: Biota orientalis meldensis Hort. Syn. Biota meldensis Laws. Thuya meldensis Hort. a5 orientalis meldensis Hort. „»„ hybrida Hort. Retinispora meldensis Hort. 3. Chamaecyparis pisifera Sieb. et Zucc., normale, fruchtbare Pflanze Dazu als Jugendform: Chamaecyparis pisifera squarrosa Beiss. u. Hochst. Syn. Chamaecyparis squarrosa S. et. Z. > MR leptoclada Endl. 35 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Sie bildet dicht bezweigte, rundlich buschige oder mehr oder weniger pyramidal aufstrebende zierliche Pflanzen mit linienförmigen, weichen, ringsum die Zweige gestellten, oben mattgrünen, unten graugrünen Blättern. Un- empfindlich, nur hie und da bei ungünstigem Stand mit teilweise vertrockneten Zweigen anzutreffen, nimmt sie wie die Artim Winter eine schmutzig braungrüne Färbung an, die aber im Frühjahr sich wieder verliert. Sie ist als zierliche Einzelpflanze zu Vor- und Randpflanzungen bei immergrünen Gruppen, zu feinen Hecken und Einfassungen, (gleich Buchsbaum) die mit der Schere ge- schnitten werden, wie zur Gewinnung eines feinen Grüns zu verwenden und wird zu diesem Zwecke in Massen angepflanzt, da sie, wie alle Coniferen- Jugendformen, ausserordentlich leicht durch Stecklinge zu vermehren ist. Aeltere Exemplare werden unansehnlich und lückenhaft, legen sich auseinander und machen viele trockene Zweige, sie müssen daher stets wieder jung durch Stecklinge vermehrt werden, da nur junge Pflanzen dekorativ sind. Thuya occidentalis Ellwangeriana Hort., Uebergangsform. Syn. Thuya occidentalis Tom Thumb. Hort. „ Ellwangeriana Hort. Retinispora Ellwangeriana Hort. Diese Pflanze ist die Uebergangsform im vorgeschrittenen Entwicke- lungsstadium, auf welcher zugleich Zweige der vorstehenden Erstlingsform (ericoides) neben feinen Zweigen mit schuppenförmigen Blättern vertreten sind, und zwar treten, je nach Ueppigkeit der Entwickelung, grössere Zweige der Chamaecyparis squarrosa Veitchi Hort. Cupressus squarrosa Laws. Retinispora squarrosa S. et. Z. 5 > glauca Hort. Ei R leptoclada Sieb. 2 leptoclada Zucc. Dazu als Uebergangsform: Chamaecyparis pisifera plumosa. Syn. Chamaecyparis plumosa Hort. Retinispora plumosa Veitch. 4. Chamaecyparis sphaeroidea Spach., normale, fruchtbare Pflanze. Dazu als Jugendform: Chamaecyparis sphaeroidea ericoides Beiss. u. Hochst. Syn. Chamaecyparis ericoides Carr. Retinispora ericoides Zucc. Cupressus ericoides Hort. Juniperus ericoides Nois. Frenela ericoides Hort. Widdringtonia ericoides Knight. Dazu als Uebergangsform: Chamaecyparis sphaeroidea Andelyensis Carr. Syn. Chamaecyparis leptoclada Hochst. Retinispora leptoclada Hort. (nicht Zucc.) Retinispora Pseudo-squarrosa Carr. gehört gleichfalls als ähnliche Jugendform hierher. Thuya Tourn. 39 Erstlingsform an den Pflanzen auf, oder man findet sie zerstreut fast über die ganzen Pflanzen. Sie bildet zierliche, dicht bezweigte, oft mehrspitzige, ge- drungene Pyramiden, die als Einzelnpflanzen, zumal auch für kleine Gärten, zu Vorpflanzungen, vor allem auch zum Gräberschmuck, als eine der zier- Fig. 5. ı Thuya occidentalis ericoides, Jugendform. 2 Thuya occidentalis EIl- wangeriana, Uebergangsform, zugleich Zweige der Jugendform wie schuppen- blätterige Zweige tragend, lichsten, wertvollsten, dabei ganz harten Lebensbaumformen, nicht warm genug empfohlen werden kann. Thuya occidentalis Spaethi P. Smith, Syn. Thuya occidentalis Ohlendorffi Hort. „ tetragona Hort. Ist eine ganz eigentümliche, monströse, bei einer Aussaat gewonnene Form, teils mit fadenförmigen und auch monströsen Zweigen, die mit vier- reihigen, dicht schuppenförmigen, scharf gespitzten Blättern besetzt sind, ‚teils mit langen Trieben erster Entwickelung, an denen die linienförmigen Blätter 40 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. mehr kreuzständig angeordnet sind. Der Wuchs ist aufstrebend, aber unregel- mässig, die Pflanze ist hart, aber als abnorme Bildung mehr interessant als dekorativ wertvoll. Thuya occidentalis Wareana Hort. Syn. Thuya occidentalis robusta Carr. Conif. 2 &d. p. 109. = Wareana Hort. (nicht Booth). Pr sıbirica Hort. = caucasica Hort. „ ? occidentalis densa Gord. Pinet. Suppl. 103, fälschlich auch: Thuya plicata Wareana Hort. Eine dicht bezweigte, gedrungene Pyramide mit breit fächerförmigen, steifen Zweigen und kurzen, dicklichen, zusammengedrückten Zweigchen. Unstreitig eine unserer wertvollsten, ganz harten Lebensbaumformen, die in jedem Boden und jeder Lage als schöne Einzelpflanze zu Gruppen, wie auch zu Hecken wertvoll ist. Sämlings- selbst auch Stecklingspflanzen schlagen, je nach üppigem Gedeihen, öfter in die Art zurück, so dass man oft beiderlei Bezweigung auf dem gleichen Individuum sehen kann, unten die gedrungene Form (Wareana), oben die weit leichter bezweigte normale Pflanze (Th. occidentalis). Sämlinge dieser Form, meist schöne regelmässige Pflanzen und in der Bezweigung bald steifer, bald leichter Uebergänge bildend, sind in den Gärten viel verbreitet und sehr schätzbar und liefern auch den sicheren Beleg dafür, dass die Var. Wareana zu Th. occidentalis, nicht aber, wie immer noch fälschlich in Büchern und Verzeichnissen angegeben wird, zu Th. plicata Don. gehört. Thuya occidentalis Wareana lutescens Hesse. Eine von Herrn Hesse in Weener in Kultur gewonnene schöne Form von wechselnder, bald hellgelb leuchtender, bald mehr dunkelgelber Färbung und gleich gedrungenem Wuchs wie die Stammform. Als gute, wirkungsvolle (nicht krankhaft buntscheckige) Pflanze verdient sie, mit Vorsicht in der Landschaft verwendet, wärmste Empfehlung. Thuya occidentalis Wareana globosa Hort. Stellt eine ganz dichtzweigige, gedrungene Kugelform dar. Thuya occidentalis fastigiata Hort. Syn. Thuya occidentalis pyramidalis Hort. ”% ” stricta Hort. ns 23 columnaris Hort. Eine schöne säulenförmige, kurzzweigige, aufstrebende Form, die ohne jeglichen Schnitt die regelmässigsten, schmal-pyramidalen bis säulen- förmigen Pflanzen bildet und daher für regelmässige Gärten vor allem wert- voll ist. Sämlinge behalten mehr oder minder den charakteristischen Wuchs. Thuya occidentalis ’Haveana Hort. Eine schmalsäulenförmige Pflanze, welche jedoch nicht ganz so regelmässig beästet und daher weniger wertvoll als die vorstehende ist. Thuya Tourn. 41 Thuya occidentalis fastigiata nova Hort. Unter diesem Namen finden wir in den Gärten der vorigen Form ähnliche Pflanzen von besonders regelmässiger Säulenform. Thuya occidentalis Rosenthali Ohlendorff. - Bildet eine glänzend dunkelgrüne, regelmässige, recht empfehlenswerte, säulenförmig aufstrebende Pflanze Thuya occidentalis viridis Hort. Syn. Thuya occidentalis erecta viridis Hort. R- „= is, „ atroyirens Hort. Eine schöne, empfehlenswerte Form von gedrungen-pyramidalem Wuchs und besonders durch die oberseits dunkelgrün glänzende Färbung auf- fallend. Thuya occidentalis Theodonensis Hort. Syn. Thuya occidentalis magnifica Hort. Eine schöne, üppig wachsende Form von dunklem Grün, pyramidalem Wuchs und breiten dicken Zweigchen. Thuya occidentalis tatarica Hort. Syn. Biota tatarica Hort. (früher fälschlich.) Eine pyramidale, dichtzweigige, aber später weniger regelmässig, wie ähnliche Formen, gebildete Pflanze von gelblichem Grün. Thuya occidentalis Riversi Hort. Syn. Thuya occidentalis spec. Rivers Hort. ” species Rivers Hort. Eine gedrungene pyramidale Pflanze von gelblichem Grün, durch guten Wuchs ausgezeichnet und beliebt in den Gärten. Thuya occidentalis Vervaeneana Hort. Syn. Thuya Vervaeneana Hort. „ occidentalis aurescens Hort. Eine breit-pyramidale Pflanze mit feiner, leichter Bezweigung und gelb- licher, auch im Winter von goldbronzeartiger (nicht krankhaft bunter) Färbung. Wertvoll zu Kontrasten, wie z.B. Prachtexemplare im Park zu Wilhelms- höhe bei Kassel, neben den herrlichen, blaugrünen Picea nigra Mariana stehend, beweisen. Thuya occidentalis lutea Hort. Von kräftigem, pyramidalem Wuchs, teils von hell- oder grüngelber, beständiger, auch im Winter sich erhaltender Färbung, ist diese Form zu Kontrasten, bei Pflanzungen sparsam verwendet, sehr zu empfehlen. Thuya occidentalis lutea nana Hort. Eine zierliche gelbgefärbte Zwergform der vorigen. 42 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Thuya occidentalis aurea Hort. Syn. Thuya plicata aurea Hort. Eine mehr in die Breite wachsende dunkelgelbere, im Frühjahr öfter braungefärbte Form, welche jedoch nicht, wie meist fälschlich angegeben wird, zu Th. plicata Don. gehört. Thuya occidentalis pendula Hort. Hänge-Lebensbaum. Diese Form zeigt vom Stamm stark abwärtshängende Aeste und Zweige und ist in grösseren Exemplaren, zumal an Abhängen, zwischen Felsen, oder am Wasser recht dekorativ. Thuya occidentalis pendula glauca Hort. Eine Hängeform von auflallend graugrüner Färbung. Thuya occidentalis reflexa Hort. Diese Form hat lang ausgebreitete Aeste und weitstehende übergebogene Zweigchen. Thuya occidentalis Bodmeri Hort. ' Syn. Thuya Bodmeri Hort. Form von aufstrebendem Wuchs mit kurzen, monströsen, dicklichen oft vierseitigen und übergebogenen Zweigen, mit dichtstehenden, schuppen- förmigen Blättern. Diese eigentümliche Form hat Aehnlichkeit mit der gleich- falls monströsen Form: Chamaecyparis obtusa lycopodioides, unterscheidet sich aber von dieser durch die fehlende weissliche Unterseite der Zweige und beim Reiben durch den, den Thuya eigenen, strenge aromatischen Geruch sofort. Thuya occidentalis athrotaxoides Hort. Eine kleine, sehr zierliche, abweichende Form mit dickgliedrigen Zweigen, welche, der Bezeichnung entsprechend, mit Athrotaxis Aehnlichkeit haben- Thuya occidentalis recurvata Hort. Syn. Thuya recurvata Hort. Eine eigentümliche, gedrungene Pyramidenform mit dichtstehenden, teils übergebogenen und öfter etwas gedrehten Zweigspitzen. Thuya occidentalis recurvata argenteo-variegata Hort. Eine weissbunte Form der vorstehenden. Thuya occidentalis recurva nana Hort. Syn. Thuya recurva nana Hort. Eine ganz dichtzweigige Kugelform, gleich vorstehender mit über- gebogenen oder gedrehten Zweigspitzen, die auch in grösseren Exemplaren eine feste Kugel bildet und als regelmässige Pflanze besondere Empfehlung verdient. Thuya Tourn. 43 Thuya occidentalis denudata Hort. Eine charakteristische Form mit weitgestellten, dickgliedrigen Zweigen. Thuya occidentalis asplenifolia Hort. Syn. Thuya asplenifolia Hort. Bildet dichtbuschige, steif pyramidale Pflanzen mit monströsen, farn- wedelähnlichen Zweigen. Andererseits trägt auch Thuya plicata Don. diesen Gartennamen. Thuya occidentalis filicoides Hort. Eine weitere Form mit’ farnwedelartiger Bezweigung. Thuya occidentalis cristata Hort. Syn. Thuya cristata Hort. Eine unregelmässige Zwergpyramide bildend mit einzelnen kurzen, hahnenkammförmigen Zweigen, sie ist mehr eigentümlich als schön zu nennen. Thuya occidentalis Boothi Hort. Eine mit der Zeit grosse Kugeln bildende, jedoch weniger regelmässige Form als die folgenden mit üppigen, dicklichen Zweigen. Thuya occidentalis globosa Hort. Syn. Thuya occidentalis globosa compacta Hort. " S globosa viridis Hort. » globosa Hort. Eine besonders schöne, regelmässige Kugelform mit feinen, dicht ge- drängten Zweigen. Thuya occidentalis globularis Lamb. u. Reiter. Eine gleich der vorstehenden sehr schöne Kugelform, jedoch mit leichterer, lockerer Bezweigung, dazu von frischem Grün, sudass sie gleich der folgenden in rauhen Lagen Ersatz für die schöne Biota orientalis aurea bietet Thuya occidentalis Hoveyi Hort. Syn. Thuya Hoveyi Hort. Eine besonders empfehlenswerte und auch bereits verbreitete und beliebte Form von eirundem, gedrungenem Bau und hellgrüner Biota ähnlicher Färbung. Thuya occidentalis Spihlmanni P. Smith. Eine gleichfalls sehr zu empfehlende, dicht gedrungene Kugelform, die auch im Winter ihre frischgrüne Färbung behält. Thuya occidentalis Froebeli Hort. Eine schöne, eirunde, gedrungene Form, die sich zumal durch eine trischgrüne Färbung auszeichnet. 44 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Thuya occidentalis pumila Hort. Gedrungene Zwergform mit flach ausgebreiteter Bezweigung. Thuya occidentalis Little gem. Hort. Eine ganz gedrungene, schwach- und breitwüchsige Zwergform. Vorstehende ähnliche, jedoch im Wuchs und Färbung verschiedene Kugel- formen sind für kleine und regelmässige Gärten in geometrische Blumenbeet- Zusammenstellungen, auch zu Vorpflanzungen freigestellt vor höhere Coniferen, oder für grössere Steinpartien besonders schätzenswert. Thuya occidentalis albo-variegata Hort. Eine mehr oder minder beständige Form mit weissbunter Bezweigung. Thuya occidentalis Silver Queen Hort. Eine sehr regelmässig- und reich weissbunte, aber schwachwüchsige Form Thuya occidentalis aureo-variegata Hort. Eine goldbunte, je nach dem Ursprung beständigere oder unbe- ständigere Form. Genannte buntzweigige Formen machen, wie die der meisten anderen Coniferen, meist einen unschönen, buntscheckigen Eindruck, während hingegen die gold- und silberschimmernden Formen von wirklichem Zierwert sind. Thuya occidentalis albo-spica Hort. Syn. 'Thuya occidentalis Victoria Hort. Eine Form mit weissen Zweigspitzen, welche recht zierlich und be- ständig für Liebhaber bunter Formen Empfehlung verdient. Vorstehende Formen zeigen zur Genüge wie sehr der Lebensbaum zu Abweichungen neigt, andrerseits auch, dass wir für dekorative Zwecke der Formen mehr als genug besitzen und nur von den vorhandenen ganz ab- weichende noch Wert als Neuheiten bieten können. 2. Thuya plicata Don. Hort. Cantabr. ed. 6. 249. Gefalteter Lebensbaum. Syn. Thuya odorata Marsh. Arb. Americ. p. 243. » Wareana Booth. Catal. 183g. „ occidentalis compacta Knight ex Gord. Pinet. .sıbisiearklort. aliq. r caucasica Hort aliq. „ asplenifolia Hort. » Iycopodioides Hort. | C. Koch. Berl. Allgem. » Nabellata Hort. | Gartenzeit. 1857. S. 306. » Plicatilis Hort. Im westlichen Nordamerika heimisch und dort eine Höhe von ı5 bis >20 m erreichend. Im Jahre 1796 in Europa eingeführt. Thuya Tourn. 45 Baum mit abstehenden runden Aesten, Zweigchen abwechselnd zwei- zeilig, dicklich, schlaff, zusammengedrückt, grün, auf der Oberseite glänzend, unterseitsmatt blaugrün. Blätterkreuzweise gegenständig, vierfach dachziegelig, an- gewachsen, an der Spitze frei, die oberen und unteren zugespitzt, auf dem Rücken konvex gekielt, mit einer rundlichen, sehrhervortretenden Drüse versehen. Blätter des Randes kahntörmig breit-eirund. zugespitzt. ZapfenankurzenZweigen, eirund, nickend, mit 6 bis 8 kreuzweise gegenständigen, vierfach dachziegeligen Schuppen, die unteren eirund-länglich, die oberen schmal lineal, alle der Bractee angewachsen. Same am Grunde der grösseren Schuppen zwei oder durch Fehlschlagen einer, zusammengedrückt, lineal-länglich, geflügelt, an der Spitze ausgerandet. Eine dem gemeinen Lebensbaum sehr nahe stehende Art, die beim Reiben denselben strenge aromatischen Geruch verbreitet und zumal vielfach mit dessen Form Wareana, oder mit den mehr oder minder charakteristischen Sämlingen der letzten in den Gärten verwechselt wird. Sie bildet in Kultur meist rundlich buschige Pflanzen mit unregelmässig schlaffen Zweigen und wanzenartig flachen, breiteren Zweigchen, die oberseits glänzend, mit stark entwickelten Drüsen, auch im Winter grün bleiben, Merkmale, welche sie sofort von Th. occident. Wareana unterscheiden. Sie setzt in Deutschland auch als grössere Pflanze wenig Samen an. Sämlinge gehen mehr in die Höhe, während alle meist dauernd durch Steck- linge vermehrte Pflanzen rundlich buschig sind und selten Spitzen bilden. Eine besondere Eigentümlichkeit ist auch, dass im Sommer, besonders bei leichtem Boden und trockenem Stand, ein Teil der inneren Zweige sich rötlich färbt und dann von den Pflanzen abgestossen wird. Ein schöner, harter und dekorativer Lebensbaum. Thuya plicata compacta Hort. Syn. Thuya occidentalis compacta Hort. e e nana Hort. Eine sehr wertvolle, dicht bezweigte Kugelform, welche auch als ältere Pflanze niedrig kugelig bleibt und daher als Einzelpflanze für regel- mässige und kleine Gärten schätzbar ist. Den flachen, breitgliederigen Zweig- chen mit sehr vorstehenden Oeldrüsen nach zu urteilen, gehört sie zu Th. plicata als Form aber nicht zu Th. occidentalis. Thuya plicata dumosa Hort. Syn. Thuya plicata Llaveana Hort. „ occidentalis dumosa Hort. „ antarctica Hort. „ minor Hort. Ist eine dichtbuschige, gedrungene, unregelmässig bezweigte Zwergform. Thuya plicata pygmaea Hort. Syn. Thuya plicata minima Hort. Ist eine noch kleinere, ganz gedrungene, eigentümliche Zwergform von bläulichem Grün. 46 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Thuya plicata aureo-variegata Hort. Eine gelbbunte, wenig beständige, unschöne Form. Thuya plicata argenteo-variegata Hort. Eine weissbunte, unbedeutende Form. Sektion II. Macrothuya Benth. et Hook. Riesen-Lebensbäume. Fruchtbare Schuppen des Zapfens vier oder sechs, die Flügel des Samens schmaler als bei T'huya occidentalis, junge Zweige und Blätter dicklicher als bei letzter, unterseits mit weissen Linien gezeichnet, das Uebrige wie bei Euthuya. 3. Thuya gigantea Nutt.“) Pl. of Rock. Mount. 532 und North. Amer. Sylv. II. 102 t. ıı1. Riesen-Lebensbaum. Syn. Thuya plicata Lamb. Pin ed. Il. p. ı14 (nicht Don.). » Menziesi Dougl. Carr. Conif 107. » Douglasi Nutt. msc. „. „ Lobbi Hort. Yellow Cypress (gelbe Cypresse) der Amerikaner. Thuya de Lobb, Thuya geant de Californie der Franzosen. Lobb’s arbor vitae der Engländer. Im westlichen Nordamerika zwischen dem 45. und 55. ° n. Br. vom Felsengebirge bis zum grossen Ozean nach Kalifornien hin heimisch und am Columbia-Flusse, überhaupt in der Nähe der Gebirgswässer bei genügender Boden- und Luftfeuchtigkeit, die üppigste Entwickelung erreichend. Im Jahre 1853 von Lobb in Europa eingeführt. Ein majestätischer Baum, der im Vaterlande je nach Boden und Standort 30 bis 60 m hoch wird, wobei ein Stammdurchmesser von 4 m keine Seltenheit ist, besonders charakteristisch ist die ausserordentlich breite Basis des Stammes. Wuchs pyramidal, Rinde glatt, Aeste zerstreut und ausgebreitet. Zweigchen abwechselnd zweizeilig, verlängert zusammengedrückt, oberseits glänzend grün, unterseits bläulich weiss gezeichnet. Blätter kreuzweise gegenständig, vierfach dachziegelig, etwas länglich, zum grössten Teil angewachsen, kurz zugespitzt, oben und unten angedrückt, verkehrt-eirund, auf dem Rücken mit einer länglichen Drüse, die Randblätter fast gleich lang, kahnförmig, eirund-länglich zugespitzt. Zapfen hellbraun an kurzen Zweigen, eirund-länglich stumpf. Schuppen acht bis zehn kreuzweise gegenständig, vierfach dachziegelig, die unteren grösser eirund, die oberen länglich oder fast lineal unfruchtbar, alle der Bractee angewachsen, stachelig zugespitzt. Samen zu zwei oder durch Fehlschlagen einer, am Grunde der grösseren Schuppen, zusammengedrückt, schmal, beiderseits geflügelt, an der Spitze ausgerandet, kürzer als die Schuppen. *) Wie schon bei Libocedrus decurrens (s. daselbst) angegeben, wurde dieselbe von Carriere und Henk. u. Hochst. unter dem Namen Thuya gigantea Nutt. be- schrieben, die echte Pflanze dieses Namens dagegen als Thuya Menziesi Dougl. aufgeführt, wodurch viele Verwechselungen in den Gärten angerichtet worden sind und immer noch werden. Thuya Tourn. 47 Ein prächtiger, har- 1 ter, schlank und üppig aufwachsender, spitz- pyramidaler Lebens- baum von glänzend grüner Färbung, die auch im Winter an- dauert und daher diesen schönen Baum doppelt wertvoll macht. Die langgestreckten, glän- zenden, unten weisslich gezeichneten Zweigchen bilden, neben dem cha- rakteristischen Wuchs, ein gutes Unterschei- dungsmerkmalähnlichen Arten gegenüber, beim Reiben verbreiten die Zweige einen aroma- tischen, weniger stren- gen Geruch wie Th. occidentalis. Er setzt reichlich Samen an, die auch zum grössten Teil keimfähig sind. Da dasHolzvonausser- ordentlicher Dauerhaf- tigkeit und Zähigkeit als Werkholz geschätzt wird, das Gedeihen ein so sichtlich günstiges auch in Deutschland in fast allen Lagen und Bodenarten ist, dazu das Wachstum ein ausser- ordentlich rasches, so- dass schon jüngere Bäume unten einen stark verdickten Stamm zeigen, so ist Thuya gigantea auch für den forstlichen Anbau, in den für ihn günstigen Lagen mit genügender Luft- und Bodenfeuch- Fig. 6. Thuya gigantea Nutt. tigkeit empfohlen, und in manchen Forsten, z. B. im Braunschweigischen, schon zu Tausenden angepflanzt worden. 48 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Im Vaterland gehört Th. gigantea zu den wichtigsten Nutzholzbäumen. In Oregon und Washington werden Fenster und Thüren von diesem Holze gemacht, gleichfalls dient es zu Eisenbahnschwellen, Zaunpfosten, zu Brücken- bauten und zu Schindeln Die Indianer verfertigen ihre Kanoes von diesem Holze, dasselbe ist dichtfaserig, hellgelb, leicht, spaltet sehr gut und lässt sich leicht bearbeiten. Thuya gigantea muss als kräftige, aber junge Pflanze an den Platz ge- setzt werden, denn rasch emporwachsend ist sie grösser empfindlicher gegen das Verpflanzen und wächst schwerer an als andere Lebensbaume. In manchen Fig. 7. Thuya gigantea Nutt. Gegenden zeigt sie die Schattenseite, dass im Frühjahr eine Menge Zweigspitzen vertrocknen und den Baum verunstalten; diese müssen ausgeschnitten werden, was immerhin eine zeitraubende Arbeit ist, während die Lücken, kaum be- merkbar, bald wieder ausgefüllt sind. Thuya gigantea gracilis Hort. Syn. Thuya gigantea gracillima Hort. „. » Lobbi. gracilisıHorxt Eine sehr zierliche, dekorative Form mit weit feinerer, leichterer Be- zweigung, die besondere Beachtung verdient. Thuya Tourn. 49 Thuya gigantea atrovirens Hort. Syn. Thuya Lobbi atrovirens Hort. Eine schöne, üppig wachsende Form von ganz dunkelgrüner, glänzender Färbung, welche als höchst dekorativ die weiteste Verbreitung verdient. Thuya gigantea aurescens Hort. Syn. Thuya gigantea semperaurea Hort. Lobbi semperaurea Hort. gigantea lutescens Hort. X Lobbi lutescens Hort. Eine Form von ausgeprägt gelber Färbung, welche auch beständig ist und daher zu Kontrasten Empfehlung verdient. ” Eh) Thuya gigantea aurea Hort. Syn. Thuya Lobbi aurea Hort. Eine der vorstehenden ähnliche Form von ganz goldgelber Färbung, gleichfalls zu Kontrasten, sparsam verwendet, wertvoll. Thuya gigantea aureo-variegata Hort. Syn. Thuya Lobbi aureo-variegata Hort. Eine üppig wachsende goldbunte Form. 4. Thuya Standishi Carr. Conif. S. 108. Japanischer „SEIEN Standish’s Lebensbaum. Syn. Thuya japonica*) Maxim. in Diagn. Plant. Jap. dec. I. (1866 p. 26 Mel. Biol. St. Petersb. T. VI.; (nicht Thuya japonica englischer Gärten). Thuya gigantea var. japonica Franch. et Savat. Enum. Pl. Jap. 1. p- 460. Thuyopsis Standishi Gord. Suppl. p. 100 Nedsuko der Japaner. Parlatore in D. C. Prodr. XVI,2 p. 457 und C. Koch in Dendrol. II. p- 176 stellen die japanische Pflanze als Synon. zu Thuya gigantea Nutt. In den Central-Gebirgen Japans heimisch. Maximowicz sah diese Art nur kultiviert in Yedo, Franchet und Savatier vermuten Einführung aus Nord- amerika. Maries fand sie zugleich mit Thuyopsis dolabrata auf Gebirgen der *) Nach dem Rechte der Priorität sollte der von Maximowicz ein Jahr früher als Carriere’s Name gegebene den Vorzug haben, es ist jedoch zu bedenken, dass schon Siebold eine gedrungene Form von Biota (nämlich Biota orientalis compacta Hort. als Thuya (Biota) japonica beschrieb, und weiter nennen zumal englische Gärtner auch Biota orientalis gracilis noch Thuya oder Biota japonica; auch Biota orientalis filiformis stricta wird in belgischen Gärten als Thuya und Biota japonica bezeichnet. Somit wären also vier verschiedene Pflanzen als Thuya japonica im Handel und der Verwechselung würde kein Ende sein. Da der Name Thuya Standishi allgemein eingebürgert, Th. japonica Maxim. dagegen nur in wissenschaftlichen Werken genannt wird, so ist dies Grund genug, Carriere's Namen als Hauptnamen festzuhalten. Beissner. 4 50 II. Teil. Beschreibung der F'reiland-Coniferen. Insel Nippon, auch Matzuno giebt das Vorkommen auf Gebirgen nicht über 2000 m vom 35. bis 38.° n. Br. an. Sie kommt auch auf den Gebirgen von Kisso und Nikko als grosser Baum vor und wird in Gärten als Zierpflanze kultiviert. Die kultivierte Pflanze hat meist drei Samen unter jeder fruchtbaren Schuppe, während Thuyopsis deren vier bis fünf und die echten Thuya nur zwei haben. Dieser Lebensbaum wurde im Jahre 1861 von Fortune eingeführt. Baum bis zu 35 m Höhe, junge Rinde (nach Syme) rauh und zottig, Aeste unregelmässig verteilt, horizontal oder aufsteigend, Zweige übergebogen, fast hängend, Zweigchen gerundet, junge üppige Spitzentriebe denen von Thuyopsis ahnlich, dicker als bei Thuya gigantea. Blätter dicklich, vierreihig, dicht dach- ziegelig, länglich stumpf, von gelbgrüner Farbe, oben mit einer Drüse versehen und unten mit weissen Linien gezeichnet. Die Zapfen sind etwas rundlicher, sonst aber entschieden die von Thuya, nicht die von Thuyopsis, denen von Thuya gigantea ziemlich gleich. Samen von der Länge der Schuppe, Samen- flügel fast ganzrandig. Vorstehende Charaktere unterscheiden die japanische Pflanze hinlänglich von der Th. gigantea Nutt. aus dem westlichen Nord- Amerika und während diese beim Reiben einen aromatischen Geruch verbreitet, gleicht derselbe bei Th. Standishi mehr dem Geruch von Biota und Thuyopsis. Grössere, üppig gedeihende Exemplare, wie wir sie bereits in unseren Kulturen besitzen, zeigen uns, dass beide Pflanzen gut verschieden sind. Nach Matzuno ist das schwärzliche Holz sehr geschätzt und wird als Bauholz, zu Brettern, Kisten, Hausgerät und Dachschinrdeln verarbeitet. Der Baum liebt in Japan Schatten und feuchten Boden, wird 300 Jahre alt und erreicht 35; m Höhe bei über 3 m Umfang. In Deutschland kultiviert, wird er oft mit Thuya’ gigantea Nutt. verwechselt, zeigt sich trägwüchsiger, wächst aber verpflanzt leichter an als Thuya gigantea und neigt dazu, früh Frucht anzusetzen, Anzeichen, die dafür sprechen, dass die bei uns eingeführten Pflanzen wohl zum Teil japanischen Kulturpflanzen entstammen und überdies meist noch durch Stecklinge oder Veredlung ver- mehrt wurden. Veitch giebt an, dass unsere Kulturpflanzen kultivierten japanischen Formen entstammen, die niedriger von Wuchs als der wilde Baum seien. Es ist daher nur zu wünschen, dass bald von genannten normalen wilden Bäumen Samen eingeführt werde. damit alsdann Th. Standishi, die sich bisher ganz hart gezeigt, gleich wie ıhr naher Verwandter aus Nordamerika, dereinst nicht nur als stattlicher Zier- sondern. auch als Nutzbaum sich bei uns einbürgern möge. Alle genannten Lebensbäume mit ihren Formen sind sowohl als Einzel- pflanzen, wie mit anderen Coniferen zu lockeren Gruppen vereinigt, zu Schutz- pflanzungen, Schutzhecken, zum Gräberschmuck, für den Landschaftsgärtner von hohem Werte, alle liefern in Massen ein vorzügliches Grün. Die Zwerg- formen sind für Haus- und regelmässige Gärten, zum Schmuck der Felspartie, zum Vorpflanzen etc. willkommen, alle nehmen leicht jede gewünschte Form durch Schnitt an, nur hüte man sich, Zwergformen zu sehr zu häufen, was meist einen unschönen, steifen Eindruck macht. Die Vermehrung der Arten geschieht am besten durch Samen und ist für Nutzpflanzungen z.B. allein anwendbar, da man nur so normale Pflanzen von Dauer und Nutzwert erzieht. Für Zierzwecke ist Stecklingsvermehrung im Herbst sehr gebräuchlich. Alle Formen wachsen leicht durch Stecklinge, oder Thuyopsis Sieb. et Zucc. 51 werden durch Anplatten oder Einspitzen im Spätsommer oder Frühling auf Thuya occidentalis vermehrt. Thuyopsis Sieb. et Zuce. Fl. Jap. II., 32. Hiba. Blüten einhäusig an verschiedenen Zweigen. Staubfadensäule an- seit- lichen Zweigen endständig, einzeln, cylindrisch. Antheren gegenüber-kreuz- ständig, vierreihig dachziegelig, das Mittelband in ein fast kreisrundes, schild- förmiges Anhängsel verlängert. Weibliche Kätzchen einzeln, endständig, Schuppen 6 bis ıo kreuzweise gegenüberstehend, vierfach, fast dachziegelig, abstehend, zurückgebogen, :dick, fleischig, mit der Bractee eng verwachsen, die unteren und die oberen unfruchtbar. Eichen fünf am Grunde jeder Schuppe aufrecht, sitzend. Zapfen kugelig, fast aufrecht. Schuppen verdickt, hart, sechs bis zehn, fruchtbare vier bis sechs oder selten acht. Samen schmal, zwei- flügelig, unter jeder Schuppe öfter vier oder fünf. Thuyopsis dolabrata S. et Z. Fl. Jap. Il., 34. t. 119, 120. Echte Hiba, Beilblättriger Lebensbaum. Syn. Thuya dolabrata L. Suppl. 420. Platycladus dolabrata Spach. Hist. Veg. Phan. XI. 337. Asunaro, Asufi, Hiba der Japaner. Bakan Hak, Gan-Si Hak der Chinesen. Thuya du Japon der Franzosen. Japanese Thuya der Engländer. In Japan zwischen dem 30. und 38. ° nördl Breite im Hochgebirge in einer Erhebung von 400 bis 1000 m zumal vorkommend. Ein majestätischer Baum von 35 m Höhe, derselbe liebt Thalgründe und feuchten Boden und gedeiht im kalten Klima tief im Gebirge am besten. Nach Maries kommt er auch in den Gebirgen von Central-Japan als Unterholz in einer Erhebung von 2300—2900 m vor. Aeste quirlständig oder zerstreut, lang ausgebreitet, öfter überhängend, Zweige zweizeilig zusammengedrückt, panzerartig durch die Blätter bedeckt. Blätter kreuzweise gegenständig, vierfach dachziegelig, lederartig, die der Ober- seite fast ganz angewachsen, länglich-spatelförmig, rundlich-stumpf, konvex, glänzend grün, mit einer linealen Drüse auf dem Rücken; die der Unterseite mit vertieften silberweissen Spaltöffnungsreihen, die Randblätter grösser, kahnförmig, eirund-lanzettlich, stumpflich. Zapfen an kurzen Zweigen fast kugelig, aufrecht, braun, ı3 bis ı8 mm dick. Schuppen sechs bis zehn, holzig, keilförmig, konkav, fast kreisrund, an der Spitze zurückgebogen. Samen läng- lich kreisrund, zusammengedrückt, mit schmalem Flügel, kürzer als die Schuppe. In Europa ı853 eingeführt. Nach Nakamura ist das Holz gelblichweiss, fein- und geradefaserig von schwachem Harzgeruch und wird in Japan, seiner grossen Dauerhaftigkeit auch im Wasser wegen, zu Wasser-, Brücken- und Schiffsbauten, auch zu Erd- und Hausbauten verwendet, aus den Fasern der Rinde werden starke Stricke gedreht. In Deutschland zeigt er sich hart und bildet einen prcähtigen, dekorativen Baum, pyramidal von Wuchs und vom schönsten glänzenden Grün, der sofort als eine besondere Erscheinung auffällt. Oft zeigt er sich trägwüchsig und 4” \ö 5) II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen Sn v Fig. 8. Thuyopsis dolabrata Sieb. et Zucc. neigt dazu, mehrere Spitzentriebe zu machen, man muss daher nur einen Mitteltrieb begünstigen und alle Seitenkopftriebe unterdrücken, man erhält Thuyopsis Sieb. et Zucc. > 5 sonst unregelmässige, rundliche Büsche, wie sie leider zu viel in den Gärten vorkommen, die gar nicht die Schönheit der vollkommen entwickelten Pflanze ahnen lassen. Gut gezogene Pflanzen sind auch zur Dekoration für Winter- gärten als Kübelexemplare und für sehr rauhe Lagen zur Aufstellung im Sommer im Freien schön. Thuyopsis ist frei auf Rasen gestellt ein auserlesener Schmuck und darf Fig. 9. Thuyopsis dolabrata Sieb. et Zucc. ı Zweig mit männlichen Blüten an den Spitzen und reifem Zapfen, 2 Zweigstück die Unterseite zeigend, 3 reifer Zapfen, 4 aufgesprungener Zapfen. den schönsten Coniferen beigezählt werden. Sie liebt gleichmässig feuchten Boden und Halbschatten, aber freien, nicht überschirmten Standort. Vermehrung durch importierten Samen, ausserdem, zumal die Formen, durch Stecklinge oder durch Anplatten im Vermehrungshause auf Thuya occidentalis. Auch in Japan wird Thuyopsis durch Stecklinge vermehrt. Thuyopsis dolabrata decumbens Hort. Eine schöne Form, bei regelmässigem Wuchs hängen die jungen Zweige gleichmässig über. 54 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Thuyopsis dolabrata robusta Hort. Diese Form hat dickere Triebe und zeigt die gute Eigenschaft, schneller mit üppigem Spitzentriebe aufzuwachsen und weniger Nebentriebe zu bilden. Thuyopsis dolabrata variegata Hort. Diese Form wurde im Jahre ı861 von Fortune eingeführt und zeigt ver- einzelt weissbunte Zweige, was sich unschön ausnimmt; merkwürdig ist die Erscheinung, dass das Wachstum üppiger wie bei der Art ist und dass die Pflanzen schneller einen Mitteltrieb bilden, ein Fall, der selten bei buntblättrigen Pflanzen eintritt. Thuyopsis dolabrata nana S. et Z. Flor. Japon. II. 34.! Syn. Thuyopsis laetevirens Lindl. Gardn. Chron. 1861 p. 428. Eine von J. G. Veitch im Jahre 1861 aus Japan eingeführte zierliche Zwergform, dichte Büsche ohne Mitteltrieb bildend, Zweige in allen Teilen kleiner wie bei der Art, daher viel feinzweigiger und augenscheinlich eine Jugend- form, da man häufig Zweige mit ringsumstehenden pfriemlichen Erstlings- blättern beobachten kann. Biota Endl. Conif. p. 46. Morgenländischer Lebensbaum. Blüten einhäusig auf verschiedenen Zweigen. Staubfadensäule an seitlichen Zweigen einzeln, endständig, fast kugelig, Antheren kreuzweise gegenständig, vierfach dachziegelig. Mittelband in ein fast kreisrundes, schildförmiges An- hängsel endigend. Weibliches Kätzchen an seitlichen Zweigen endständig einzeln, Schuppen sechs bis acht, kreuzweise gegenständig, vierfach dachziegelig, aufrecht abstehend mit der Bractee eng verwachsen, die unteren und oberen oft unfruchtbar. Eichen zwei oder durch Fehlschlagen eins am Grunde der Schuppe, aufrecht abstehend. Junger Zapfen kugelig, fast fleischig, reif fast eirund hart, Zapfenschuppen sechs bis acht, davon oft vier fruchtbar, unterhalb der Spitze stachelspitzig, fast holzig, eirund-länglich. Samen ungeflügelt, eirund- länglich in härtlicher Schale. Biota orientalis Endl. Conif. p. 47. Morgenländischer Lebensbaum. Syn. Thuya orientalis L. Spec. Pl. 1422. „ acuta Mnch. Meth. p. 692. Cupressus Thuya Targ. Tozz. Össerv. II. p. 52. Platycladus stricta Spach. Hist. Veg. phan. X]. p. 335. Finoki altera, Cupressus vulgaris etc. Kaempf. Amoen. exot. 884. Pian-Fa der Chinesen. Konotega-Siwa der Japaner. Thuya de la Chine der Franzosen. Chinese arbor vitae der Engländer. Im nördlichen China und auf den Gebirgen der Inseln Nippon und Biota orientalis Endl. In Europa im Jahre 1752 eingeführt. Fig. 10. Be as We) oo = =! rd IN N v fa! Et) RER N Y a= sr Q N AM VıH SM NA > & Rz) = a8 W Dre je Je! Ne R=) ® De Zn ge) Tu (ib) a 5 = Dez SR =) 5} r - 30 Ss 2oE ee) za < S = SR, 177) = Zi: N- o A N e ES % 93 © 9 177] S S Fe: En -_ 309 77) on sup S Fr E53 fee) I ou [o)] Se = 5 Na. an Se BCE: = eins Freier, v en [teil 0 7/7 an „SQ [= en A) UD-S sy r& _ 19) = Na 2 "I NZ re sH — = er BE ee, Ss [62] S Do ER e = bon =] D I u on a, © pen S 7 2s8&8 ıcg De Ns [2% [e0} = n EN > ie 2 Se SB Ba) .e a) “ SEE So Gloe E = „8 = RZ) gr a: = 2 {os} FF Bei = za DI: 277) = n ES [5e} Do E53 a 22) GE In ._ oa vo nv o E = ve) en Qu je1e} ® Ehe ‘2 fe N A E 5 N =} on do N a, RS Ö {ae u” r = ; E un R= © [) an ın et [e) a .— nn von dicht pyramidalem oder kegelförmigem Wuchs mit aufstrebenden Aesten. Teilen Asiens kultiviert. 56 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Zweige abwechselnd, zweizeilig, fächerförmig, zusammengedrückt, hellgrün; Blätter vierfach dachziegelig, angedrückt, angewachsen, die der Breitseiten flach, verkehrt-eirund, stumpf, die Randblätter fast kahnförmig, eirund-rhombisch, stumpf, alle mit schmalen Drüsen auf dem Rücken. Erstlingsblätter kreuz- weise gegenständig, nadelförmig (s. die Jugendform B. orientalis decussata). Zapfen an kurzen Zweigen verschieden in Grösse und Form, verkehrt- eirund-kugelig oder länglich; Schuppen sechs bis acht kreuzweise gegenständig, vierfach dachziegelig, die unteren grösser, die oberen schmal oft unfruchtbar, alle unterhalb der Spitze stachelspitzig, mit langem gebogenem Dorn. Samen am Grunde der grösseren Schuppen zu zwei, oder durch Fehlschlagen einer, eirund-länglich braun, ungeflügelt. Dermorgenländische Lebensbaum bildet in Deutschland einen grossen Strauch oder kleinen Baum von frischgrüner, oft gelbgrüner Färbung, zeigt sich aber empfindlich, nimmt im Winter eine rotbräunliche Färbung an und will in manchen Gegenden gar nicht gedeihen, während er in anderen oft nicht minder rauhen Lagen sich zu schönen Pflanzen entwickelt, ja in milden Gegenden, z. B. am Rhein uns in wahren Prachtexemplaren als hohe, tadel- lose, dicht bezweigte Pyramiden entgegentritt und so in seinen vielen Formen einen hervorragenden Schmuck für die Gärten bietet. Er weicht hinsichtlich der Zapfen sowohl wie in Form, Zweig- und Blattbildung, ausserordentlich ab, wozu noch Jugendformen kommen, die zu mancher Verwechslung und falscher Benennung Anlass gaben. Man kann in unseren Kulturen noch ziemlich scharf zwei Hauptformen unterscheiden, nämlich: ı. Biota orientalis Endi. (T'huya orientalis L.), welche sich empfindlicher zeigt, einen mehr gedrungenen Wuchs mit breit fächerförmiger, steifer Bezweigung besitzt, dazu ein gelbliches Grün und grössere Zapfen mit kleineren Dornen auf den Schuppen. 2. Biota orientalis pyramidalis Endl. Syn. Conif. 47. Syn. Biota orientalis tatarica Endl. 1. c. 47. Thuya pyramidalis Ten. Mem. Acad. Neap. Ill, 35 t 2. Biota tatarica Lindl. et Gord. Journ. hort. Soc. V., 205. Thuya tatarica Forb. Pinet. Wob. 197. „ orientalis cupressoides Hort. r 2 steicta Loud. Eneycl- ot Trees 1070. F re tatanla Loud. le. Biota orientalis expansa Endl. Syn. Conif. 47. Tbuya australis Hort. Von aufstrebendem, pyramidalem Wuchs, leichterer, frischgrüner Bezweigung, etwas kleineren Zapfen mit grösseren Dornen auf den Schuppen, welche Form sich unempfindlicher als die vorige zeigt, daher für rauhere Lagen den Vorzug verdient. Manche der zahlreichen, weiter unten aufgeführten Formen, welche teils aus China und Japan eingeführt, teils als eigentümliche Sämlinge bei Aussaaten gewonnen, oder als Sportzweige aufgefunden wurden, lassen je nach Wuchs, Färbung, grösserer oder geringerer Zärtlichkeit, die Zugehörigkeit zu einer Biota Endl. [> ug) “waojsdurdulag>N] "21077 SIsuspjpw ST[EIU9LIO BIOLK] ")s190H - N 7 2 f) 7 Y' 7 w; m ’. a! Il tn le AAN 7 \\ \ \ "USSTOgT "w1oJpussng vIBSSNOOP ZEN! A ! \ - IPA SIBJUDLIO mIOIK z pun Li 3 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Sn dieser beiden charakteristischen Formen vermuten, doch ist dies nicht mit Sicherheit festzustellen. Biota orientalis decussata Beissn. u. Hochst. (Jugendform). Syn. Retinispora juniperoides Carr. Conif. 2 ed. S. 140. ” rigida Carr. Mss. ri squarrosa Hort. (nicht Zucc.). a flavescens Hort. Chamaecyparis decussata Hort. Juniperus glauca Hort. Frenela glauca Hort. (nicht Mirb.). Dies ist die durch Stecklinge fixierte Form erster Entwickelung und bildet einen dichtzweigigen rundlichen Busch von blaugrüner, im Winter von bräunlich-violetter bis stahlblauer Färbung, Blätter dicht kreuzständig, starr und spitzig vom Zweige abstehend, oberseits concav mit weisslicher _ Rinne, unterseits rundlich, am Grunde verbreitert. Eine unfruchtbare Jugendform, welche bisher nie eine vorgeschrittene Entwickelung zeigte (jeder Biota-Sämling zeigt in den Erstlingstrieben über den Samenlappen diese Form). Die blaugrünen Büsche nehmen sich vor höhere dunkle Coniferen freigestellt recht gut aus, verbalten sich, was Ausdauer anlangt, wie die Art und überdauerten harte Winter in rauhen Gegenden unter Reisigdecke; ich sah z. B. in freier hoher und luftiger Lage am Starn- berger See Exemplare, die vorübergehend — 23° R. ertrugen. Ob diese Form aus Japan eingeführt, oder wie folgende in europäischen Gärten in Kultur gewonnen, ist nicht festgestellt, Carriere giebt ihre Ver- breitung von ı852 an. Die Aehnlichkeit mit einem Juniperus ist auf den ersten Blick vorhanden, doch fehlt den Blättern die auffallend vorstehende Stachel- spitze die allen Wachholdern eigen ist. Biota orientalis meldensis Hort. (Uebergangsform). Syn. Biota meldensis Laws. ex Gord. Pinet. 37. Thuya meldensis Hort. „ orientalis meldensis Hort. „»„ hybrida Hort. Retinispora meldensis Hort. Es ist dies die gleichfalls durch Stecklinge fixierte Uebergangsform. Sie zeigt schon den aufstrebenden, pyramidalen Wuchs wie die Art, ebenso die fächerförmige Bezweigung, aber mit spitzigen, nadelförmigen, steifen, ab- stehenden Blättern bis zum Uebergang in schuppenförmige, auch Zweige mit kreuzständigen, spitzen Blättern (also die Jugendform) kommen an den gleichen Pflanzen hie und da noch vor. Die Färbung ist genau die gleiche blaugrüne, wie bei der Jugendform (decussata), ebenso die Winterfärbung. Unter günstigen Umständen bei üppiger Kultur in milden Gegenden trug diese Form auch Samen, genau denen der Art gleich und die Sämlinge ergaben zum grössten Teil wieder die normale Biota orientalis, wenn auch einzelne Sämlinge länger im jugendlichen Stadium verharren, genau so wie einst die Mutterpflanze unter Sämlingen aufgefunden wurde. Die abweichende Blattbildung dieser jugendlichen Pflanze hat, wie Biota Endl. 59 schon weiter vorne angeführt, selbst Männer wie Parlatore und C. Koch irre- geleitet, diese Pflanze als Jugendform zu Juniperus zu stellen (s. Anmerkung über Retinispora bei Thuya occidentalis ericoides). Die früher allgemein ver- breitete, fabelhafte Ansicht, dass B. orientalis meldensis Bastard zwischen Biota orientalis und Juniperus virginiana sei, kommt daher, dass diese Uebergangs- form, welche sich als eigentümlicher Sämling länger in jugendlicher Ent- wickelung mit ausgeprägt nadelförmigen Blättern erhielt, im Jahre ı852 von Cauchois aus Samen erzogen wurde, die auf dem Kirchhofe zu Trilbardou bei Maux in Frankreich von Biota gesammelt worden waren, die untermischt mit Juniperus virginiana standen. Diese Annahme wird nun dadurch endgültig widerlegt, dass an jedem Biota-Sämling Biota orientalis meldensis als jugendliche Entwickelung beobachtet werden kann, dass üppige Pflanzen mit schuppen- förmigen Blättern zur normalen Pflanze zurückkehren, wie dies öfters unter günstigen Kulturbedingungen beobachtet wurde, sodass unten Zweige der Form meldensis vorhanden, aus denen heraus plötzlich in üppigster Gestalt die normale Biota orientalis emporwuchs, somit der Rückschlag nicht mehr handgreiflicher bewiesen werden kann; endlich auch dadurch, dass die von ihr gewonnenen Sämlinge wieder normale Biota ergeben. Diese Form hielt auch gleich voriger in rauhen Lagen unter Reisigdecke aus, verlangt sonst wie die Art geschützten Standort, ist übrigens auch nur als junge Pflanze dekorativ gleich anderen jugendlichen Pflanzen. Hier und da findet man in Gärten grössere Exemplare zur Dekoration in Gefässen. Biota orientalis gracilis Hort. Syn. Thuya nepalensis Hort. „ freneloides Hort. „ japonica Hort. (nicht Sieb. und Maxim.) Majoo in Nepal genannt. Form mit schlanken, weitergestellten, ausgebreiteten Aesten und feiner, frischgrüner Bezweigung. Weniger zärtlich, aber auch weniger schön und regelmässig von Wuchs als andere Formen. Biota orientalis compacta Hort. Syn. Biota orientalis nana Carr. Conif. 2 €d 94. „ japonica Sieb. (nicht Maxim. und Hort.) „ Zuccariniana Sieb. ‘„ orientalis Sieboldi Endl. Syn. Conif. 47. 2 1 incurvata Knight ex Gord.-Pinet. Thuya nana Hort. „ Zuccariniana Hort. „ compacta Hort. Tsaba-Hiba, Tsjozen-Hiba, Kus-jak der Japaner. Eine vom Boden an dicht verzweigte Zwergform von breit-rund- lichem Wuchs mit zierlicher, feiner, frischgrüner Bezweigung und etwas mehr vom Zweige abstehenden, spitzigen Blättern. Eine sehr dekorative harte Form, die in deutschen Gärten in Prachtexemplaren, oft mehrere Meter hoch und breit, als Einzelpflanze viel vertreten ist und allgemeinste Empfehlung verdient, zumal sie weit widerstandsfähiger als die folgende Form ist. 60 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Es ist dies eine lange in Japan kultivierte Zwergform, deren Säm- linge sich zum grossen Teile samenbeständig zeigen. Biota orientalis aurea Hort. Syn. Biota orientalis aurea nana Hort. Thuya aurea Hort. = nana aurea Hort. " „ compacta aurea Hort. Eine prächtige, wie vorige kugelig-buschige Form mit steif-fächerförmigen Zweigen von gelbgrüner, zu Zeiten goldiger Färbung. Leider ist sie zärtlich, verlangt geschützten, halbschattigen Standort und in rauhen Lagen Winterschutz, ist aber in manchen Gegenden frei auf Rasen stehend ein herr- licher Schmuck, zumal wenn sie uns als tadellose, oft mehrere Meter im Durchmesser haltende Kugel entgegentritt, und verdient in Gegenden, wo sie im Freien nicht gedeiht, als Dekorationspflanze in Kübeln kultiviert zu werden. Meist ist es weniger die Kälte, die dieser Form, wie auch manchen anderen Coniferen schädlich wird, als vielmehr der Sonnenbrand im Frühjahr und der oft andauernde scharfe Ostwind, der die Zweigspitzen austrocknet und tötet. Sämlinge dieser Form verlieren mehr oder minder die gelbe Färbung, bilden aber hellgrüne, fein- und dichtbezweigte, gedrungene Pflanzen, die meist mehr eirund aufstrebend recht dekorativ sind. Man findet bei Aussaaten reizende Pflanzen; einen solchen schönen Sämling stellt z. B.: Biota orientalis Weimeri Hort. dar, von zierlicher eirunder Gestalt und feiner Bezweigung ist er im Frühjahr prächtig goldgelb gefärbt und zeigte sich viel widerstandsfähiger wie var. aurea. Er wurde vom Handelsgärtner Weimer in Bonn bei einer Aussaat gewonnen. Biota orientalis elegantissima Gord. Pinet. Suppl. 17. Syn. Thuya elegantissima Hort. angl. Biota elegantissima Hort. Diese Form stellt eine dichte, schmal-pyramidale, steif fächerförmig be- zweigte, schöne Pflanze dar, die zumal im Frühling prächtig goldgelb, später hellgrüngelb und zwar recht beständig gefärbt ist. Sie zeigt sich, ' wie ich in verschiedenen Gegenden zu beobachten Gelegenheit hatte, ziemlich widerstandsfähig und 3 bis 4 m hohe Exemplare tadellos, im goldigen Ge- wande (nicht krankhaft bunt), wie wir sie in günstigen Lagen finden, dürfen als ein herrlicher Schmuck angesehen werden. "Somit ist diese Form warm zur Anpflanzung zu empfehlen. Biota orientalis semperaurescens Hort. Syn. Biota orientalis semperaurea Hort. „ semperaurescens oder semperaurea Hort. I'huya semperaurescens oder semperaurea Hort. Eine gegen vorige mehr rundlich dicht gebaute Form mit steifer Be- zweigung und von andauernder goldgelb schimmernder Färbung, gleichfalls schön und empfehlenswert. Biota Endl. 61 Biota orientalis Laxenburgensis Hort. Eine recht empfehlenswerte, aus Oesterreich stammende Form von schlank pyramidalem Wuchs, dicht bezweigt, von gelbgrüner Färbung, die sich ausserdem besonders widerstandsfähig erwiesen hat. Biota orientalis aureo-variegata Hort. Syn. Biota orientalis variegata Gord. Pinet. 34. Thuya aureo-variegata Hort. orientalis aureo-variegata Hort. „ variegata Hort. Furi-Hiba der Japaner. ” Eine üppig wachsende, goldbunte Form, die, wenn auch weit weniger schön als die vorstehenden goldig schimmernden Formen, doch ziemlich be- ständig ist und daher Liebhabern von bunten Coniferen empfohlen sein mag. Sie wird in Japan kultiviert, wurde auch in Europa in Kultur aufgefunden. Man muss zur Veredelung oder Stecklingsvermehrung stets die am schönsten gezeichneten Zweige auswählen, da die mattbunten, zum Rückschlag neigenden keinen Zierwert haben. Biota orientalis argenteo-variegata Hort. Syn. Biota orientalis argentea Gord. Pinet. 34. 5 > variegata Endl. Syn. Conif. 47. Thuya argentea Hort. $ variegata Hort. Furi-Hiba der Japaner. Eine gleichfalls in Japan kultivierte weissbunte, wenig beständige Form, die, wie vorige, mehrfach als Sportzweig in Kultur an Biota aufgefunden wurde. Biota orientalis Verschaffelti Hort. Eine hübsche Form mit goldgelben Zweigspitzen, welche Färbung sich auch ‚. weiter über die Pflanze verbreitet und ihr eine eigenartige Schattierung verleiht. Biota orientalis falcata Veitch. Syn. Biota falcata Hort. Thuya falcata Hort. Eine von J. G. Veitch aus Yokohama in Japan eingeführte, wenig ab- weichende Form von üppigem, pyramidalem Wuchs mit ausgebreiteten Aesten und Zweigen und dunklem Grün mit sichelförmig zurückgekrümmten Dornen auf den Zapfenschuppen. Biota orientalis monstrosa Carr. Conif. ı ed. p. 99. Monströse, unschöne, dabei empfindliche Form mit unregelmässigen, dicklichen, kurzen, fast viereckigen Zweigen. 62 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Biota orientalis cristata Hort. Syn. Thuya cristata Hort. Diese Form bildet eine dichte, schmale Pyramide, die kurzen und dicht- stehenden Zweige tragen an den Spitzen krause, hahnenkammartige, monströse Zweigchen. Biota orientalis glauca Carr. Conif. ı ed. 93. Syn. Thuya orientalis glauca Hort. „»„ glauca Hort. Biota glauca Hort. Eine sehr üppige, weit ausgebreitete Form mit langgestreckten Aesten, Zweige lang überhängend, von dunklem Grün. Zapfen sehr dick, rund, blau- grün, mit ausgeprägt höckerig-stachelspitzigen Schuppen und etwas umge- bogenen Dornen. Biota orientalis dumosa Carr. Conif. 2 Ed. p. 96. Syn. Biota orientalis antarctica Hort. „ dumosa Hort. Thuya dumosa Hort. „ antarctica Hort. » pygmaea Hort. (nicht Veitch). Eine unten breite, gedrungene, pyramidale Form mit kurzen Zweigen und dichtstehenden, fächerförmigen, zusammengedrückten, breiten Zweigchen. Blätter schuppenförmig, dicht angedrückt, dicklich, abgerundet stumpf, mit einer Oeldrüse auf dem Rücken. Diese interessante Form gleicht auf den ersten Blick mit den breitgedrückten, Thuya ähnlichen Zweigen weit mehr einer Form von Thuya occidentalis als von Biota, dennoch fehlt beim Reiben der strenge aromatische Geruch, den die echten Thuya stets verbreiten, ganz und wir haben es somit mit einer sehr abweichenden, eigentümlichen und zwar, wie auch Carriere meint, möglicherweise Uebergangsform von Biota zu Thuya zu thun. Dieselbe darf nicht mit Chamaecyparis obtusa pygmaea verwechselt werden, welche Zwergform auch als Thuya pygmaea Veitch in den Gärten vorkommt. Biota orientalis densa glauca Hort. Eine hübsche, dichtzweigige, blaugrüne Form von rundlichem Bau, in der Bezweigung B. orient. compacta ähnlich. Biota orientalis minima glauca Hort. Eine gedrungene, blaugrüne, mehr jugendliche Zwergform, welche in den Blättern, die mehr spitzig abstehen, B. orientalis meldensis ähnlich ist. Biota orientalis intermedia Carr. Man. des Pl. IV. 322. Syn. Biota intermedia Hort. Thuya intermedia Hort. Biota pendula Endl. var. intermedia Hort. Ein üppiger, unregelmässiger, dichtzweigiger, rundlicher Strauch, mit Biota Endl. 63 lang ausgebreiteten Aesten und verlängerten, cylindrischen hängenden Zweigen. Blätter schuppenförmig herablaufend, spitzig abstehend. Wahrscheinlich ein eigentümlicher Sämling, wie solche bei Ausaaten von Biota als Uebergänge von der Art zu Biota orientalis filiformis, oder aus Samen von letzter Form erzogen vorkommen. Die sparsam erscheinenden Zapfen sind kleiner, rundlich blaugrün und zeigen sich ebenso unregelmässig gebildet wie bei der nächst- folgenden Form. Biota orientalis filiformis Henk. u. Hochst. Syn. d. Nadelh. 272. Syn. Biota orientalis pendula Parl. in D. C. Prodr. XVI,2 S. 462. „ pendula Endf. Syn. Conif. 49. „ pendula recurvata Gord. Pinet. Suppl. 18. Thuya pendula Lamb. Pinet. ed. Il. 115. filiformis Lodd. Bot. Reg. 1842 t. 20. „» Nagelliformis Hort. „ orientalis flagelliformis Jacg. Monogr. Conif. 25. Cupressus pendula Thunb. Fl. Jap. 265. 5 patula Pers. Syn. Il. 580. en pendulata Hort. % tiliformis Hort. Ito-Sugi der Japaner; für eine Zwergform: Fi-Moro. Si-san der Chinesen. „ Diese eigentümliche Form wurde in Japan von Thunberg, Siebold, Bürger, Maximowicz; im Hakone-Gebirge von Savatier, in Yedo von Fortune, in China von Fortune und Reeves gesehen. Sie wird dort oft in Gärten kultiviert und viel um die Tempel angepflanzt, sie stellt einen kleinen Baum von 3 bis 4 m Höhe dar, dessen fadenförmige, rundliche Zweige bis an den Boden hängen. Die Aeste sind aufrecht ausgebreitet, die Zweige zahlreich, lang ceylindrisch, fadenförmig, wenig verzweigt, schlaff herabhängend, häufig in Büscheln unregelmässig erscheinend. Blätter schuppenförmig oval, mehr oder minder lang zugespitzt. Zapfen verschieden, entweder wie bei der Art, oder auch länglich, etwas unregelmässig, kleiner als bei der Art. Same genau wie bei der Art. Diese Form wurde auch in europäischen Gärten wiederholt bei Aus- saaten von Biota gefunden. Meist werden die fadenförmigen Zweige auf die Art veredelt und stellen dann zierliche, ganz abweichende Pflanzen dar, welche aber nur in geschützten Lagen zu unbeschädigten Exemplaren erwachsen. Im botanischen Garten zu Braunschweig steht ein 3 m hohes Exemplar, welches ungedeckt harte Winter überdauerte, ebenso in Tübingen, im vor- maligen botanischen Garten zu Erfurt stand seinerzeit ein 6 m hoher Baum; alle mir bekannten Pflanzen sind jedoch mehr eigentümlich als dekorativ wertvoll zu nennen. Sämlinge dieser Form gehen wieder zur Art zurück und zeigen oft alle Uebergänge zur normalen Pflanze, von den lang fadenförmigen Zweigen bis zu den fächerförmig schuppenblättrigen, dazu als junge Pflanzen dann auch sehr stark entwickelte, oft fingerlange Erstlingszweige mit nadelförmigen kreuz- ständigen Blättern (s. die vorstehende Form intermedia). 64 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Biota orientalis filiformis stricta Hort. Syn. Biota orientalis filiformis erecta Hort. * 2 “ compacta Hort. Thuya oder Biota japonica belgischer Gärten. filiformis japonica Hort. » Eine gedrungene, rundliche Form der vorstehenden, mit aufstrebenden, fadenförmigen Zweigen und meist scharf gespitzten, mehr oder minder von den Zweigen abstehenden Blättern. Für milde Lagen ein schöner Schmuck und eine interessante, besondere Erscheinung, dazu hat sie sich ziemlich un- empfindlich gezeigt. Biota orientalis filiformis tetragona Hort. Voriger Form sehr ähnlich ist sie noch regelmässiger von Wuchs, so rundlich gebaut wie B. orientalis aurea. Die Blätter an den aufstrebenden, fadenförmigen Zweigen stehen, scharfgespitzt, kreuzweise (daher der Bei- name tetragona vierkantig) weiter vom Zweige ab und nähern sich mehr denen von var. meldensis. Eine besonders zierliche, in grösseren Exemplaren auffallend schöne Form, welche aber leider zärtlicher als vorige nur für milde Lagen zur Anpflanzung empfohlen werden kann Der orientalische Lebensbaum mit seinen zahlreichen schönen Formen ist für milde, geschützte, halbschattige Lagen zur Dekoration, stets frei gestellt, ausserordentlich wertwoll. Er liebt vor allem warmen, leichten, gleichmässig feuchten Boden. Die schönen regelmässigen und Kugelformen sind für kleine und regelmässige Gärten besonders zu schätzen. Die Vermehrung geschieht bei der Art möglichst durch Aussaat, die Formen werden auf Biota orient. pyramidalis als die widerstandsfähigste Form oder auf Chamaecyparis Lawsoniana durch Anplatten oder Einspitzen im Frühjahr oder Spätsommer vermehrt, da Stecklinge meist schwer wachsen; nur die Jugendformen wachsen leicht durch Stecklinge und werden schnell in Menge auf diesem Wege herangezogen. Chamaecyparis Spach. Hist. Veg. phan. XI. p. 329. Lebensb ee Blüten an verschiedenen Zweigen einhäusig. Männliche an seitlichen . Zweigen einzeln endständig. Staubfadensäule cylindrisch länglich oder eirund. Staubbeutel kreuzweise. gegenständig, vierfach dachziegelig. Mittelband mit einem kreisrunden, schildförmigen Anhängsel. Weibliche Blüten an seitlichen Zweigen einzeln, nelehlene fast kugelig. Schuppen sechs bis acht, selten vier bis zwölf kreuzweise gegenständig. Eichen zwei, am Grunde der ver- dickten Schuppen aufrecht. Schuppen des reifen, kugelförmigen, harten Zapfens holzig, fast kreisrund oder eckig-schildförmig, auf dem Rücken mehr oder weniger stachelspitzig, fruchtbare vier bis sechs. Samen breit oder schmal zweiflügelig, elliptisch oder fast kreisrund zusammengedrückt. Chamaecyparis sphaeroidea Spach. 1. Chamaecyparis sphaeroidea Spach. Hist. Veg. phan. XI. p. 331. Weisse Ceder, Ceder-Öypresse, Kugel-Cypresse. Syn. Cupressus nana mariana etc. Pluk. Mant. 61 t. 345. Cupressus Thyoides L. Spec. pl. 1422. Thuya sphaeroidalis Rich. Con. 45 1.8. White-Cedar oder Juniper im Engl. Nordamerika. Cedre blanc d. Franzosen. WhiteCedar d.Engländer. Baum von 25 m Höhe und 0,60°—ı m Stammdurchmesser, mit pyramidaler Krone, inSümpfen des östlichen Nordmerikas, besonders zwischen dem 45. bis 35.° nördl. Breite, vom südlichen Kanada bis zum nördlichen Carolina heimisch. Aeste aufrecht, ausgebreitet, Zweige fast zweizeilig, zierlich, kurz, zusammengedrückt, grau- grün, Blätter sehr klein, kreuz- weise gegenständig, vierfach, dicht dachziegelig, eirund, auf dem Rücken mit kleiner rundlicher Drüse. Beim Reiben streng aro- matisch riechend. Erstlingsblätter rings um die Zweigchen gestellt, lineal zugespitzt, oberseits konvex, unterseits mit zwei bläulichen Linien gezeichnet (s. die folgende Jugendform). Zapfen sehr zahl- reich, oft an kleinen Zweigen ge- häuft, klein (erbsengross), kugel- förmig (deshalb sphaeroidea ge- nannt), bräunlich-blaugrün bereift. Schuppen 6 bis 8 gerillt, höckerig odergegen dieMitte hin zugespitzt. Samen zwei unter der Schuppe, klein, länglich, schmal geflügelt. In Europa 1736 eingeführt. Die weisse Ceder erreicht in Deutschland oft nur eine Höhe von 8 bis ıo m, auf ungünstigem, zu trockenem Boden bleibt sie meist nochniedriger und bildet un- schöne, dünne beästete, oft lang- sam absterbende, sparrige Büsche. Beissner. Big, 12. EN 65 Chamaecyparis sphaeroidea Spach. aus dem Park zu Wörlitz bei Dessau. 66 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen Sie verkümmert auf schwerem Boden und darf in trockenen heissen Lagen gar nicht gepflanzt werden. In feuchtem nahrhaftem Sandboden dagegen ent- wickelt sie sich zu schlank-pyramidalen, höchst dekorativen, schönen Pflanzen, wie man sie z. B. in dem berühmten alten Park zu Wörlitz bei Dessau, 20 m hoch und mit einem Stammdurchmesser von 0,45 m, bewundern kann; hier, bei günstigem Stand und normaler Entwickelung geben sie auch zum grössten Na 7. 143 Hr a Be NLE BEZ DIR I[EB L Fig. 15. Chamaecyparis sphaeroidea Spach. Teil keimfähigen Samen, während der in Deutschland gesammelte Samen sonst meist nicht keimfähig ist. Es ist dies ein Beispiel, wie man den wahren Wert der Pflanzen erst beurteilen kann, wenn man ihnen giebt, was sie ihrer Natur nach verlangen. Diese Erfahrung in Betracht ziehend, sollte die weisse Ceder für geeignete Bodenverhältnisse, an feuchten Orten, an Ufern und Küsten, auch als Forst- baum Beachtung finden, da sie durchaus hart ist und ein vorzügliches, ge- schätztes Nutzholz liefert, welches, wenn auch leicht, doch sehr dauerhaft ist und nach Dr. Mayr zu Dachschindeln, Thürschwellen, Zaunpfosten verwendet wird, während stärkere Bäume zu Wassereimern verarbeitet werden. es * D ar; nd Chamaecyparis sphaeroidea Spach. N —] Chamaecyparis sphaeroidea ericoides Beissn. u. Hochst. Jugendform. Syn. Chamaecyparis ericoides Carr. Conif. ı ed. p. 140. Retinispora ericoides Zucc. ex Gord. Pinet. Suppl. gı (nicht Hort). Cupressus ericoides Hort. Juniperus ericoides Nois. Frenela ericoides Hort. Widdringtonia ericoides Knight. Syn. Conif. ı Es ist dies die im Stadium erster Entwickelung künstlich fixierte 2 Fig. 14. Chamaecyparis sphaeroidea var. ericoides Fig. 15. Chamaecyparis sphaeroidea var. Beissn. u. Hochst., Jugendform. Andelyensis Carr., Uebergangs - Form. ı Zweig, beide, die Jugend- und die Ueber- gangsform tragend. 2 Blatt mit Oeldrüse, vergrössert, 3 linienförmiges Blatt, ver- grössert. unfruchtbare Form, die nie vorgeschrittene Zweigbildung zeigte. Sie stellt eine steif säulenförmige, dichtzweigige, auf den ersten Blick einem Säulen- wachholder ähnliche, zierliche, feine Pflanze dar, die einige Meter hoch werden kann, sich im Winter rotbraun bis rötlich-violett färbt. Blätter ringsum die dünnen Zweige gestelit, linienförmig, zugespitzt, oberseits konvex, frischgrün, unterseits mit zwei bläulichen Längsbinden gezeichnet. Sämlinge von Chamaecyparis sphaeroidea zeigen an Erstlingszweigen genau dieselben Blätter. Diese künstlich fixierte Jugendform wurde aus Japan etwa um das Jahr 1843 in Europa eingeführt, sie zeigt sich in manchen Lagen zärtlich und bedarf eines 68 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. geschützten Standortes und Winterschutz. Wie die Art gedeiht sie in feuchtem Sandboden am besten und hielt auch hier normale Winter ohne Decke un- beschädigt aus. — Diese Form kann für rauhere Gegenden auch als harte Topf-Dekorationspflanze Verwendung finden. Chamaecyparis sphaeroidea Andelyensis Carr. Conif. 2 &d. p. 123. Syn. Chamaecyparis leptoclada Hochst. Nadelh. 257 (exkl. Synon.). Retinispora leptoclada Hort. (nicht Zucc.). Es ist dies die Uebergangsform, welche vorstehende Jugendform mit der normalen Art verbindet, eine steife, kurzzweigige Zwergpyramide, welche an üppigen Exemplaren stets Zweige der Erstlingsform (ericoides) entwickelt, und zwar oft grössere und kleinere Zweige, die selbst als üppige Spitzentriebe über die ganzen Pflanzen zerstreut sind, und flache, kurze, gedrängte Zweige mit schuppenförmigen Blättern, die wie bei anderen jugendlichen Formen mehr nadelförmig abstehen und daher grösser wie bei der Art sind, auch gerieben genau denselben streng aromatischen Geruch wie die Art verbreiten, dann auch finden sich Zweige fast wie die der Art fein schuppenblättrig. Zahl- reich erscheinende Zapfen sind denen der Art genau gleich und die in günstigen Lagen gewonnenen Samen geben wieder normale Chamaecyparis sphaeroidea. Diese interessante zierliche Zwergform wurde als eigentümlicher Sämling bei einer Aussaat von Chamaecyparis sphaeroidea in der Baumschule von Cauchois in Andelys (Eure) in Frankreich gefunden; Henderson in England erwarb die Pflanze und gab ihr willkürlich und gänzlich ungerechtfertigt den unpassenden Namen Ritinispora leptoclada (dünnzweigig), obgleich schon eine andere Pflanze, nämlich die Jugendform von Chamaecyparis pisifera von Siebold den Namen R. leptoclada erhalten, wodurch ein bedauerlicher Wirrwarr in der Benennung geschaffen wurde. — Diese Form ist hart und entwickelt sich unter günstigen Verhältnissen. wie bei der Art angegeben, zu schönen Exemplaren. Carriere führt eine Ch. sphaeroidea ericoides ähnliche, in le Mans in Kultur gewonnene Jugendform Trait. gen. des Conif. S. 140 an, von pyramidalem, dicht kegelförmigem Wuchs, mit weiter stehenden, weniger aufrechten Zweigen, weniger zahlreichen, dickeren, jungen Zweigen und spitzeren, steiferen, grau- grüneren Blättern. Obgleich er angiebt, dass diese Pflanze beim Reiben genau denselben Geruch wie den von Chamaecyparis sphaeroidea verbreitet, dieselbe auch männliche Kätzchen ungefähr denen dieser Pflanze gleich bildet, macht er doch aus ihr bedauerlicher Weise eine zweifelhafte neue Art, nämlich: Retinispora pseudo-squarrosa Carr. Chamaecyparis sphaeroidea glauca Endl. Syn. Conif. 62. Syn. Chamaecyparis Kewensis Hort. 2 Kewensis glauca Hort. en sphaeroidea Kewensis Carr. Man. des Pl. IV. 328. Cupressus sphaeroidea pendula Hort. en Thyoides Kewensis Hort. Ir „ glauca Hort. Thuya sphaeroidea glauca Hort. Diese Form ist niedriger als die Art und bildet mehr einen Strauch, Chamaecyparis sphaeroidea Spach. 69 gedrungen von Wuchs, mit zahlreichen, kurzen, öfter übergebogenen Zweigen von auffallend blaugrüner Färbung. Chamaecyparis sphaeroidea aurea Hort. Syn. Cupressus Thyoides aurea Hort. Eine zierliche Form von ganz goldgelber Färbung. Chamaecyparis sphaeroidea variegata Endl. Syn. Conif. 62. Syn. Cupressus Thyoides variegata Loud. Encycl. 1075. Thuya sphaeroidea variegata Hort. Eine ziemlich dünnzweigige und zärtliche Form mit zur Hälfte gelb- bunten Zweigen. Chamaecyparis sphaeroidea atrovirens Knight. Syn. Conif. 20. Syn. Chamaecyparis atrovirens Hort. Cupressus Thyoides atrovirens Laws. Eine Form, welche sich durch eine tief dunkelgrüne, glänzende Färbung auszeichnet, entgegen der graugrünen, welche die Art kennzeichnet. Chamaecyparis sphaeroidea pyramidata Hort. Diese Form bildet eine kurz- und dichtbezweigte kleine, schmale Säule und somit eine auffallende Erscheinung. Chamaecyparis sphaeroidea fastigiata glauca Hort. Eine reizende Pflanze von steif säulenförmigem Wuchs, mit kurzen Zweigen, deren gedrängt stehende, stahlblaue Zweigchen sich gegen die rötlichbraune Rinde eigentümlich abheben. Chamaecyparis sphaeroidea pendula Hort. Syn. Cupressus Thyoides pendula Hort. Eine Form mit überhängenden Zweigen, welche einen zierlichen, schwachwüchsigen, kleinen Hängebaum bildet. Chamaecyparis sphaeroidea Hoveyi Hort. Eine eigentümliche, monströse Form, deren Zweigspitzen dicht hahnen- kammförmig gedrängt stehen. Chamaecyparis sphaeroidea nana Endl. Syn. Conif. 62. Syn. Cupressus Thyoides nana Loud. Encycl. of Trees 1075. Thuya sphaeroidea nana Hort. Eine dichtbezweigte blaugrüne Zwergform, einen kleinen runden, fast kugeligen Busch bildend. Chamaecyparis sphaeroidea pygmaea Hort. Syn. Chamaecyparis pumila Hort. Kleinste Zwergform, ein kleiner unregelmässiger Busch mit kurzen, blaugrünen, dicht über der Erde sich ausbreitenden Zweigen. Blätter schuppen- förmig, dicht dachziegelig, mit bläulichen Linien gezeichnet. 70 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 2. Chamaeeyparis Lawsoniana Parl. Stud. sui fiori e frutti delle Conif. 23, 29 t, 3. f. 22—25. Lawson’s Lebensbaumeypresse. Syn. Chamaecyparis Boursieri Carr.*) Conif. ı25 (nicht Desne). Cupressus Lawsoniana Murr. Descript. of the new Conif. Trees tr Galir 1.090; White Cedar, Port Orford Cedar der Kalifornier. Cypres de Lawson der Franzosen. Lawsons Cypress der Engländer. In Kalifornien, zwischen dem 40. und 42.’ n. Br., auf Gebirgen und in Flussthälern heimisch. Nach Dr. Mayr in Oregon, nördlich bis zur Coos Bay in Kalifornien am oberen Laufe des Sacramento, nirgends mehr als 7 geo- graphische Meilen von der Küste entfernt. Im Küstengebirge bis 500 m aufsteigend. Sie liebt Standorte an Ufern und enge feuchte, der Sonne zu- gekehrte Schluchten. In Europa im Jahre 1854 durch Murray eingeführt. Je nach dem Standort im kräftigen, zumal in frischem, sandig-lehmigem Boden, nach Dr. Mayr, ein Baum bis 5o m Höhe und 0,90 bis 1,70 m Durch- messer, ausnahmsweise über 60 m Höhe, bis 4 m Durchmesser, mit pyramidaler Krone. Aeste abstehend, charakterisch ist der überhängende Gipfeltrieb, Zweige zweizeilig, zusammengedrückt, grün. Blätter kreuzweise gegenständig, vierfach, dicht dachziegelig, eirund stumpflich, auf dem Rücken mit einer rundlichen Drüse, mehr oder minder deutlich mit bläulichen Linien gezeichnet. Männliche Blüten zahlreich, rot, weibliche stahlblau, Zapfen zahlreich, klein, kugelig, erst blaugrün dann braun. Schuppen acht, kreuzweise gegenständig, ungleich rhombisch, nach der Mitte zu stark verdickt, unterhalb der Spitze mit einem zusammengedrückten Höckerchen versehen. Samen unter der Schuppe 3 bis 4 länglich zusammengedrückt, glänzend braun, mit dem Flügel fast kreisrund. Eine nicht hoch genug zu schätzende, allgemein beliebte und bereits in Prachtexemplaren verbreitete Conifere, welche in der Hauptform pyramidal von Wuchs, mit leicht überhängender Bezweigung unseren Gärten zum schönsten Schmuck gereicht. Zu dem frischen Grün, welches auch im Winter andauert, nehmen sich die zierlichen roten männlichen Blüten, untermischt mit den stahlblauen weiblichen reizend aus. Aus Samen erzogen, welche die Bäume auch in Deutschland in Menge liefern, und von dem ein genügender Prozentsatz keimfähig zu sein pflegt, erhält man die dekorativ wertvollsten, schönsten Pflanzen. Stecklingspflanzen bleiben oft lange einseitig, dennoch können die Formen nur so oder durch Veredelung fortgepflanzt werden. Ch. Lawsoniana darf für Deutschland als eingebürgert angesehen werden, hat sie auch, je nach dem Standorte in ausnahmsweise harten Wintern mehr oder minder gelitten, so hat sie oft doch nicht mehr Schaden genommen wie *) Der von Carriere aufgeführte Name Chamaecyparis Boursieri kann, ab- gesehen davon, dass der Name Ch. Lawsoniana allgemein eingebürgert ist, schon deswegen nicht angenommen werden, weil Decaisne unter dem Namen Ch. Bour- sieri nicht, wie Carriere glaubte, Ch. Lawsoniana, sonders Juniperus occidentalis Hook. (s. daselbst) verstand. unsere einheimischen Coniferen, ja manche Exemplare sind in ver- schiedenen Lagen ganz unbeschädigt geblieben, und solche Pflanzen, wie wir sie bei grösseren Aussaaten oft finden, sollten als die wider- standsfähigsten und so- mit als Samenträger zur Fortzucht und zur Er- langung einer dauer- haften Rasse besonders im Auge behalten wer- den. — Sie gedeiht in fast allen Bodenarten und Lagen gleich gut und wächst schnell und freudig heran, deshalb ist sie auch schon zur Forstkultur in manchen Gegenden zu Tausen- den herangezogen und gepflanzt worden und muss der Erfolg lehren, ob es sich lohnt, die Kultur in grösserem Masstabe auszudehnen. Ihr Holz ist gelblich. schwach seidenartig glänzend, fest, dauer- haft und wohlriechend, nimmt gut Politur an und wird im Vaterlande sehr geschätzt und des Wohlgeruches halber bisweilen „ginger pine“ (Ingwer - Tanne) ge- nannt. Das Holz wird zu Bauten verwendet und soll nach Dr. Mayr zumal zu Rostbauten an der Meeresküste im sumpfigen Terrain sehr dauerhaft sein. Chamaecyparis Lawsoniana Parl. „I Fig. 16. Chamaecyparis Lawsoniana Parl. Bei Aussaaten sind zahlreiche, im Wuchs wie in der Färbung abweichende, teils höchst dekorative Formen erzogen, andere auch durch Sportzweige ge- wonnen worden, deren Zahl aber durch das Streben, stets etwas Neues in den 72 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Handel zu bringen, schon zu einer beträchtlichen Höhe angewachsen ist, wobei es nicht ausbleibt, dass von verschiedenen Seiten gleiche oder doch kaum ver- schiedene oder gleichwertige Formen wieder unter neuen Namen verbreitet werden. Es ist daher für die Zukunft im Interesse einer leichteren Auswahl Fig. ı7. Chamaecyparis Lawsoniana Parl. ı Zweig in natürlicher Grösse, 2 Zweig- stück, 3 Zapfen und 4 Samen, vergrössert. zu wünschen, dass bei Aussaaten nur noch ganz besondere Abweichungen zeigende Formen alsNeuheiten Beachtungfinden. Die wertvollsten Formen sind: Chamaecyparis (Cupressus) Lawsoniana erecta viridis Hort. Syn. Cupressus erecta viridis Hort. Eine der wertvollsten schönsten Formen von schlankem Wuchs, mit u = Chamaecyparis Lawsoniana Parl. 73 aufstrebenden Aesten und von frischem, saftigem Grün, das auch im Winter anhält, von unten an dicht verzweigt, bildet sie als kleinere oder grössere Pflanze einen herrlichen Gartenschmuck. Leider zeigte sie sich in manchen Gegenden zärtlich. Sie kommt auch hübsch weissbunt vor. Chamaecyparis Lawsoniana erecta glauca Hort. Eine im Wuchs der vorstehenden Form gleichende mehr blaugrüne Form. Chamaecyparis Lawsoniana erecta alba Kees. Diese Form bildet dicht geschlossene, schlanke Pflanzen, ist kräftig von Wuchs und von den silberfarbigen Formen die schönste und wertvollste. Chamaecyparis Lawsoniana pyramidalis P. Smith. u. Cie. Eine schlank aufstrebende Form vom Wuchs der italienischen Pappel mit zierlicher Bezweigung, sehr auffallend und besonders dekorativ. Chamaecyparis Lawsoniana pyramidalis alba Hort. Eine im Wuchs der vorigen gleiche Form, welche weisse Zweig- spitzen trägt und zu Zeiten ganz silberweiss schimmert. Chamaecyparis Lawsoniana pyramidalis lutea Hort. Eine aufstrebende, goldgelb gefärbte Form, welche als schön zu Kontrasten empfohlen werden kann. Chamaecyparis Lawsoniana pyramidalis lutea gracilis Hort. Eine gleich voriger goldgelb gefärbte, in der Bezweigung besonders zierliche Form. Chamaecyparis Lawsoniana Rosenthali P. Smith u. Cie. Eine säulenförmig aufstrebende, saftig hellgrüne, dabei zierliche, leicht- bezweigte, auffallende, sehr dekorative Form, abgebildet Wien, illustr. Garten- zeitung 1885, Heft ı2. Chamaecyparis Lawsoniana Worlei P. Smith u. Cie. Eine steif aufwachsende, dicht bezweigte Form mit kurzen, dicklichen, jungen Zweigen, abweichend und dekorativ. Chamaecyparis Lawsoniana Alumi Hort. Steif säulenförmig, zu Zeiten ganz stahlblau, .oder ausgeprägt blau- grün, als besonders schön sofort ins Auge fallend, unstreitig mit die schönste, wertvollste blaue Säulenform. Chamaecyparis Lawsoniana monumentalis nova Hort. Eine der vorigen ähnliche, sehr schöne, mehr hellblaue Säulenform. 74 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Chamaecyparis Lawsoniana Fraseri Hort. Syn. Chamaecyparis Lawsoniana Fraseri glauca Hort. Eine steif säulenförmige, mehr dunkelblaue, dicklich bezweigte und dabei winterharte, schätzenswerte Form. Chamaecyparis Lawsoniana monumentalis glauca Hort. Eine voriger ähnliche, gleichfalls mehr dunkelblaue Säulenform. 'Chamaecyparis Lawsoniana robusta Hort. Diese Form ist durch üppigen, säulenförmigen Wuchs und durch dunkel- grüne Färbung ausgezeichnet und hat sich in harten Wintern besonders widerstandsfähig gezeigt. Chamaecyparis Lawsoniana robusta aurea Hort. Eine breit pyramidale Pflanze, üppig von Wuchs mit nickenden Zweigspitzen und von goldig schimmernder Färbung. Chamaecyparis Lawsoniana robusta glauca Hort. Im Wuchs der vorigen ähnlich, von blaugrüner Färbung. Chamaecyparis Lawsoniana robusta argentea Hort. Eine Form üppig von Wuchs, mit leichter, dicklicher, graublauer Bezweigung. Chamaecyparis Lawsoniana atrovirens Hort. Eine schöne, durch tief dunkelgrüne Färbung vor anderen aus- gezeichnete Form. Chamaecyparis Lawsoniana glauca Hort. Eine auffallende, höchst wertvolle, gleich der Art leicht bezweigte Form von prächtiger, zu Zeiten ganz stahlblau schimmernder Färbung. Sie hat sich vor allen anderen Formen besonders widerstandsfähig gezeigt, eine Eigenschaft, welche öfter auch an anderen blaugrünen Coniferen beobachtet wurde. Chamaecyparis Lawsoniana Beissneriana P. Smith u. Cie. Eine in den Baumschulen von P. Smith in Bergedorf bei Hamburg ge- wonnene Form von kräftigem, aufstrebendem Wuchs und von lebhafter, grau- blauer Färbung. Seit Jahren vom Züchter erprobt, ist sie besonders wider- standsfähig im Winter und in der Färbung beständig, auch zu Zeiten, wenn andere Formen zu wünschen übrig lassen. Chamaecyparis Lawsoniana argentea Hort. Unter diesem Namen finden wir ähnliche, an verschiedenen Arten in Kultur gewonnene, prächtig silbergrau gefärbte Formen, wo teils die Färbung an den jungen Trieben am deutlichsten auftritt und sich über die Chamaecyparis Lawsoniana Parl. 75 Pflanze verbreitet, oder die Pflanzen mit feiner, überhängender Bezweigung c [o) te) ganz silbergrau erscheinen. Sie bringen auffallende Kontraste hervor und haben sich ziemlich widerstandsfähig erwiesen. Chamaecyparis Lawsoniana nivea P. Smith u. Cie. Eine der vorigen ähnliche, wertvolle, weissschimmernde Form. Chamaecyparis Lawsoniana Silver Queen Hort. Eine gleich vorstehender wirkungsvolle, silberschillernde Form, die sich zumal als hart bewährt bat. Chamaecyparis Lawsoniana lutea Hort. Eine schlank aufwachsende, dicht- und kurzzweigige Form, von im Sommer hellgelber, später mehr dunkelgelber Färbung, oft wie mit goldigem Schimmer überzogen, eine höchst wertvolle, starke Kontraste hervor- bringende Form, die wie ähnliche vorsichtig und sparsam zu verwenden ist, Chamaecyparis Lawsoniana lutescens Hort. Eine gleich voriger ganz goldgelb gefärbte schöne Form, welche als besonders unempfindlich gegen Frost wie gegen Sonnenbrand empfohlen wird. Chamaecypaıis Lawsoniana aurea Hort. Eine schwachwüchsige, gedrungene, rein gelbe Form, welche sich zärtlich zeigte und daher nicht wie Vorstehende empfohlen werden kann. Chamaecyparis Lawsoniana Westermanni Hort. Eine goldgelb schimmernde, pyramidale, dicht, aber dabei leicht und zierlich bezweigte Form, welche auch im Winter ihre schöne Färbung behält und als widerstandsfähig besondere Empfehlung verdient. Chamaecyparis Lawsoniana versicolor J. Conink. Eine zierliche, in gold- und silberfarbigen Schattierungen schimmernde Form, welche ausserdem als besonders hart gelobt wird. Chamaecyparis Lawsoniana magnifica aurea Hort. Eine schöne, üppige, blaugrüne Form, an welcher goldgelbe Zweig- spitzen auffallend hervortreten. Chamaecyparis Lawsoniana argenteo-variegata Hort. Eine Form mit zum Teil weissbunter, also wie gefleckt erscheinender Bezweigung, welche sich jedoch zärtlich zeigte, noch schöner silberbunt, recht beständig und dazu winterhart ist: Chamaecyparis Lawsoniana argenteo-variegata nova Hort. 76 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Chamaecyparis Lawsoniana aureo-variegata Hort. Eine zum Teil goldbunt gezeichnete, aber zärtliche Form. Chamaecyparis Lawsoniana aureo-spica Juriss. Beim Austreiben erscheinen die jungen Triebe prächtig goldgelb gefärbt und heben sich gegen das Grün der älteren Zweige, wie gegen das braungelbe Holz vorteilhaft ab. Chamaecyparis Lawsoniana albo-spica Hort. Eine schlank aufwachsende Form mit weissen Zweigspitzen. Chamaecyparis Lawsoniana Overeynderi Hort. Eine sehr regelmässig weissbunte Form mit leuchtend weissen Zweig- spitzen, aber schwachwüchsig und im Winter meist stark vom Frost beschädigt. Chamaecyparis Lawsoniana pendula Hort. Es sind an verschiedenen Orten Formen mit mehr oder minder leicht und lang überhängender Bezweigung erzogen worden. Eine hervorragend schöne, dekorativ sehr wertvolle Hängeform gewann Herr Hesse in Weener (Ostfriesland) in Kultur, die weiteste Verbreitung verdient, nämlich: Chamaecyparis Lawsoniana pendula vera Hesse. Garten- flora 1890, S. 449 mit Abbildung. Diese schöne Form fand sich in einem Saatbeete und bildete eine am Boden hingestreckte Pflanze, welche an einem Stab in die Höhe gezogen eine üppig gedeihende, schmal pyramidale, echte Hängeform darstellt, mit im Bogen stark abwärts gerichteten Aesten und lang bis zum Boden schlaff herab- hängenden Zweigen. Ganz freigestellt, sei es an Abhängen, am Wasser, auch in kleineren Gärten und zum Gräberschmuck, da sie ihrer schmalen Gestalt halber wenig Raum einnimmt, dürfte sie sich prächtig ausnehmen. Jedenfalls istres eine | Tauercvpresse von’wirklichem Zierwert. Chamaecyparis Lawsoniana alba pendula Hort. Syn. Chamaecyparis Lawsoniana alba elegans pendula Hort. Eine Form mit überhängenden Zweigen und weissen Zweig- spitzen, welche sich im frischen Triebe reizend ausnimmt. Chamaecyparis Lawsoniana filiformis Hort. Syn. Chamaecyparis Lawsoniana filiformis elegans Hort. 5 % filifera Hort. e n „ gracilis Hort. Eine überaus zierliche, rundliche Form, deren Zweige fadenförmig im leichten Bogen überhängen, die aber leider, da sie zärtlich ist und oft ganz zurückfriert, nur für warme Gegenden oder sehr geschützte Lagen empfohlen werden kann. Es sind übrigens wiederholt ähnliche Formen mit mehr oder minder ausgeprägt fadenförmig überhängenden Zweigen in Kultur Be en w hamaecyparis Lawsoniana Parl. 77 gewonnen worden, welche sich, was die Ausdauer anlangt, verschieden ver- halten können. Eine auffallend blaugrüne Form heisst var. glauca. Chamaecyparis Lawsoniana filiformis compacta Hort. Syn. Chamaecyparis Lawsoniana filiformis globosa Hort. Eine Zwergform der vorigen, eine gedrängte Pyramide bildend, deren Zweigspitzen fadenförmig überhängen, leider so zärtlich wie vorstehende. Chamaecyparis Lawsoniana intertexta Hort. Eine Form mit weitgestellten, im Bogen schwer überhängenden Zweigen und mit dicklichen, blaugrünen, weitgestellten Zweigchen. Eine höchst auffällige, dekorative und dabei so abweichende Form, dass sie kaum die Zu- gehörigkeit zur Art erkennen lässt. Leider hat sie sich zärtlich gezeigt und kann daher nicht für rauhere Lagen empfohlen werden. In Kultur ist ferner eine ähnliche,. mehr dunkelgrüne Form mit etwas spitzeren, abstehenden Blättern gewonnen worden. Chamaecyparis Lawsoniana gracilis Wat. Syn. Chamaecyparis Lawsoniana gracilis pendula Hort. n 4 gracillima Hort. Eine sich rundlich, nie einseitig, bauende zierliche Form mit feiner, leicht überhängender, hellgrüner Bezweigung, die sehr dekorativ, aber leider auch zärtlich ist. Chamaecyparis Lawsoniana gracilis nana Hort. Eine zierliche Zwergform der vorstehenden. Chamaecyparis Lawsoniana laxa Hort. Eine üppig und sparrig wachsende Form mit kräftiger, dickgliedriger Bezweigung. Chamaecyparis Lawsoniana crispa J. Conink. Eine eigentümliche monströse Form mit gekräuselten Zweigspitzen, die aber dabei guten Bau und freundiges Wachstum zeigt. Chamaecyparis Lawsoniana casuarinifolia Hort. Eine höchst auffallende, abweichende, sehr an Casuarina in der Be- zweigung erinnernde Form, Zweigchen teils fadenförmig, teils gedreht hin- und hergebogen oder monströs-gebüschelt, wobei die weissliche Zeichnung der Zweigunterseite sehr hervortritt. Eine ganz eigenartige Erscheinung von rundlichem, dicht verzweigtem Wuchs. Die Pflanze wurde in den Fürstl. Lobkowitz’schen Baumschulen in Eisenberg (Böhmen) als eigentümlicher Sämling aus Samen der Ch. Lawson. filiformis gewonnen. Chamaecyparis Lawsoniana tortuosa Hort. Eine sehr schöne Form, pyramidal von Wuchs mit besonders mastiger, dicklicher Bezweigung. 78 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen Chamaecyparis Lawsoniana compacta nova Hort. Eine hübsche Form, welche einen gedrungenen Kegel bildet und im Wuchs Aehnlichkeit mit Thuya occidentalis Wareana zeigt, mit gedrängten, fächerförmigen, frischgrünen Zweigen. Chamaecyparis Lawsoniana fragrans Hort. Amer. und Chamaecyparis Lawsoniana fragrans argentea Hort. Kew. Aussaaten von diesen Formen zeigen genau dieselben Abweichungen in den Sämlingen, sowohl was Gestalt, Bezweigung wie Färbung anlangt, ohne dass der Bezeichnung fragrans (duftend), der normalen Pflanze gegenüber eine besondere Berechtigung zuerkannt werden könnte. Chamaecyparis Lawsoniana fragrans conica. Ein interessanter, bei einer Aussaat von voriger Form von Herrn Gebbers in Wiesenburg in der Mark gewonnener Sämling, welcher einen ganz dichten Kegel mit kurzer, monströser Bezweigung darstellt, in der Gestalt grosse Aehnlichkeit mit Chamaecyparis sphaeroidea Andelyensis besitzt und wie diese dereinst Verwendung finden könnte. Chamaecyparis Lawsoniana nana Hort. Eine langsam wachsende, dichte, dunkelgrüne Zwerg-Kugelform, nebst den folgenden wertvoll für kleine und regelmässige Gärten. Chamaecyparis Lawsoniana nana albo-variegata Hort. Eine ganz dichte, schwachwüchsige, weissbunte Zwerg-Kugelform. Chamaecyparis Lawsoniana nana albo-spicata Hort. Eine ganz besonders zierliche Form, einen dichten Kegel bildend mit silberweissen Zweigspitzen, deren Färbung sich auch über die innere Pflanze als weisser Schimmer verbreitet. Chamaecyparis Lawsoniana nana argentea Hort. Eine niedliche, dichtzweigige Zwerg-Kugelform mit silberfarbigem Schimmer. Chamaecyparis Lawsoniana nana glauca Hort. Eine sehr hübsche, blaugrüne Zwerg-Kugelform. Chamaecyparis Lawsoniana nana compacta Hort. Eine der vorstehenden ähnliche, gleichfalls blaugrüne Zwerg- Kugelform. Chamaecyparis Lawsoniana Shawi Hort. Eine ganz regelmässige Kugelform, welche sowohl für das Freiland wie auch zur Kultur in Gefässen empfohlen werden kann. u Chamaecyparis nutkaönsis Spach. 1] Ne Chamaecyparis Lawsoniana minima glauca Hort. ge Kugel von oO Eine ganz eigentümliche, dicht gedrängte zwergi dunkel blaugrüner Färbung. Chamaecyparis Lawsoniana pygmaea argentea Hort. Die kleinste, weissschimmernde Zwerg-Kugelform. Chamaecyparis Lawsoniana Forstekiana Hort. Eine ganz kurz und dicht geknäuelt-zweigige, einem Igel gleichende Monstrosität, wie sie hier und da an verschiedenen Pflanzen z. B. bei Juni- perus (var. echinoformis) sei es unter Sämlingen oder als Sportzweig gefunden wurde und an der Bezweigung kaum noch die Abstammung erkennen lässt, man kann sie durch Stecklinge als dicht dem Boden aufliegende kleine Kugeln, oder veredelt als Kugelbäumchen erziehen. Chamaecyparis Lawsoniana prostrata glauca Hort. Syn. Chamaecyparis prostrata glauca Hort. Eine über dem Boden hinkriechende Form von graugrüner Färbung, die in Eisenberg (Böhmen) bei Aussaaten gewonnen wurde, sich dort jedoch leider zärtlich zeigte, indem die Zweigspitzen in kalten Wintern erfroren. Sie kann deshalb nur für wärmere Gegenden, oder geschützte Lagen für die Felspartie oder an Abhänge gepflanzt, allerdings als ein auf- fallender Schmuck empfohlen werden. Chamaecyparis Lawsoniana Weisseana Hort. Moeller’s Deutsch. Gärtnerz. 1890 S. 245 mit Abbild. Eine besonders dekorative Form, welche Herr Hansen in Pinneberg bei einer Aussaat -in Kultur gewann und als grosse Pflanze von ı m Höhe und 2'/; m Durchmesser auf der Gartenbau-Ausstellung in Berlin 1890 aus- stellte. Die Pflanze breitet sich schirmförmig über dem Boden gleichmässig nach allen Seiten aus, die Zweigspitzen hängen zierlich über und dürfte diese Form, stets ganz freigestellt, sei es auf Rasen, an Abhängen, zumal zwischen Felsen, zur vollen Geltung kommen oder auch hoch veredelt als Schirmbaum sich gut ausnehmen. 3. Chamaecyparis nutkaönsis Spach. Hist. Ve&g. phan. XI. 333. Nutka-Lebensbaum-Üypresse. Syn. Thuya excelsa Bong. Veget. de l'ile de Sitcha p. 46. Cupressus nootkatensis Lamb. Pin. ed. II. p. ı13 n. 48. - nutkaönsis Hook. Fl. bor. amer. II. p. 163. americana Trautv. Imag. plant. Fl. Ross. Xll. t. 7. Chamaecyparis excelsa Fisch. herb. Thuyopsis borealis Hort. = Tschugatskoy Hort. Cypres de Nutka der Franzosen. Nootka Sound Cypress der Engländer. Im westlichen Nordamerika an der Nutka-Bucht, auf den Inseln und im Fig. 18. ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. ' FE SET EEE UNI NN a TR Chamaecyparis nutkaönsis Spach. var. pendula. Küstengebirge von Bri- tisch - Columbien, im Kaskaden-Gebirge bis zum 44° n. B. und auf der Insel Sitka ein- heimisch. Ein echter Küstenbaum, der hohe Luftfeuchtigkeit liebt. In Europa 1850 durch den Botanischen Garten zu St. Peters- burg eingeführt. Baum von 30 bis 40 m Höhe, auf hohen Gebirgen niedriger, von schlankem, pyrami- dalem Wuchs. Aeste dichtstehend, ausge- breitet überhängend. Zweige zweizeilig, zu- sammengedrückt vier- seitig, Blätter kreuz- weise gegenständig, dichtdachziegelig,ober- seits glänzend grün, unterseitsbläulichgrün, am Grunde angewach- sen, eirund - stachel- spitzig, abstehend, die der Breitseiten flach, auf dem Rücken mit einer linealen Drüse, die Randblätter kon- vex, gekielt, fast kahn- förmig drüsenlos, beim Reiben einen unange- nehmen, dem Sade- baum ähnlichen Ge- ruch verbreitend; hier- durch, wie durch die scharfgespitzten,schup- penförmigen Blätter gut von verwandten Arten unterschieden. Zapfen kugelig 8 bis ıo mm im Durch- messer, braunrot, bläulich bereift, Schuppen vier bis sechs, kreuzweise gegen- ständig, unterhalb der Mitte mit einer höckerartigen, stark hervorragenden Spitze versehen. Samen eirund, am Grunde jeder Schuppe zwei, beiderseits un Chamaecyparis nutkaönsis Spach. Sı häutig geflügelt und dadurch fast kreisrund, Flügel an den Spitzen ausge- randet. Diese schöne Conifere ist schon in prächtigen Exemplaren von etwa ı2 m Höhe in unseren Gärten vertreten und von den ausdauernden Cypressen- gewächsen unstreitig eins der wertvollsten, da sie in allen auch den rauhesten Lagen hart ist, freudig gedeiht und die strengsten Winter unbeschädigt erträgt. Sie zeigt sich auch merkwürdigerweise in Deutschland wenig empfindlich Fig. 19. Chamaecyparis nutkaönsis Spach. ı Zweig mit Zapfen in natürlicher Grösse. 2 Zweigstück, doppelt vergrössert. 5 Zapfen, aufgesprungen, vergrössert. 4 Samen, doppelt vergrössert. 5 Zweigdurchschnitt, doppelt vergrössert. gegen Lufttrockenheit, obgleich sie in der Heimat bei steter hoher Luft- feuchtigkeit wächst. An Eleganz der Bezweigung übertrifft sie alle Ver- wandten und ist in jeder Grösse dekorativ, zumal sie ihr Grün auch den Winter über behält. Die typische, mehr grüne Form setzt in Deutschland weniger reich Zapfen an als var. glauca und der Samen ist, soviel ich zu beobachten Gelegen- heit hatte, nicht keimfähig, Da das Holz als leicht, sehr dauerhaft und angenehm von Geruch und Beissner. i 6 82 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. der Baum von Dr. Mayr als der wertvollste Nutzbaum des südlichen Alaska genannt wird, so ist nur zu wünschen, dass Ch. nutkaänsis auch für forstlichen Anbau herangezogen werde und zwar sollten in Lagen mit genügender Luft- feuchtigkeit, zumal in Gebirgen, an Wasserläufen und Küsten Anbauversuche gemacht werden. Chamaecyparis nutkaänsis viridis Hort. Syn. Thuyopsis borealis viridis Hort. Diese Form bildet eine schmale, frischgrüne, säulenförmige Pflanze und ist als auffallend und dekorativ sehr zu empfehlen. Chamaecyparis nutka@nsis glauca Hort. Syn. Thuyopsis borealis glauca Hort. Diese blaugrüne Form wurde nach Dr. Regel neben der typischen grünen Pflanze aus Samen, der auf Sitka gesammelt wurde, erzogen. Dieselbe hat stärkere, dicklichere Zweige, die meist schwer überhängen, eine ausgeprägt blaugrüne Färbung, setzt meist reichlicber Zapfen an als die normale grüne Form, ohne jedoch keimfähigen Samen zu geben und wächst meist etwas leichter aus Stecklingen wie die grüne Art. Chamaecyparis nutkaönsis glauca vera Hort. Eine schöne in Kultur gewonnene Form von gedrungenem Wuchs, bei welcher die blaugrüne Färbung besonders auffallend hervortritt. Chamaecyparis nutkaönsis glauca aureo-yariegata Hort. Eine blaugrüne Form, auf deren Bezweigung sich eine ziemlich be- ständige goldbunte Zeichnung wirkungsvoll abhebt. Chamaecyparis nutka&nsis argenteo-variegata Hort. Syn. Thuyopsis borealis argenteo-variegata Hort. Eine in verschiedenen Gegenden in Kultur gewonnene silberbunte Form, von der es sehr beständige schöne Pflanzen giebt, die daher Liebhabern von bunten Coniferen empfohlen sein mögen. Chamaecyparis nutkaönsis aureo-variegata Hort. Syn. Thuyopsis borealis aureo-variegata Hort. Eine gleich der vorigen recht beständige, goldbunte Form, die eben- falls für Liebhaber bunter Formen vor anderen oft wenig beständigen Coniferen den Vorzug verdient. Chamaecyparis nutkaönsis aurea Hort. Eine in England in Kultur gewonnene, ganz goldgelb gefärbte, auf- fallende und dekorative Form. Chamaecyparis pisifera Sieb. et Zucc., [0,2) [9 Chamaecyparis nutkaönsis pendula Hort. Syn. Thuyopsis borealis pendula Hort. Eine höchst dekorative Form, welche stets ganz frei gestellt werden muss, um ihre ganze Schönheit zu entfalten. Die Aeste sind ziemlich weit gestellt, abwärts gerichtet und die Zweige hängen beiderseits lang und schlaff herunter, so dass diese Pflanze anderen hängenden Coniferenformen gegenüber sehr charakteristisch ist. Diese Form setzt meist sehr reichlich Zapfen an, jedoch keimte der Samen, soviel mir bekannt, so wenig wie der der vorstehenden. Chamaecyparis nutkaänsis compacta Hort. Syn. Chamaecyparis nutkaönsis compacta glauca Hort. Thuyopsis borealis compacta Hort. Eine schöne, gedrungene, dicht buschige Form, eine zierliche, blaugrüne Kugel bildend, welche für regelmässige oder kleine Gärten, gleich ähnlichen oe zumal da sie ganz hr ist, die grösste Empfehlung verdient. Chamaecyparis nutkaänsis gracilis Hort. Syn. Chamaecyparis nutkaönsis compressa Hort. Thuyopsis borealis gracilis Hort. 55 ” compressa Hort. Eine kleine, interessante, dichtbezweigte Zwergkugelform, welche gleich voriger in kleinen, regelmässigen Gärten, wie auf der Felspartie Ver- wendung finden kann und zumal für rauhe Lagen einen trefflichen Ersatz für die zärtlichen Biota-Kugelformen bietet. Chamaecyparis nutkaönsis nidiformis Hort. Ein ganz gedrängt-zweigiger Zwerg, der in Gestalt eines Nestes sich eigentümlich ausnimmt. 4. Chamaecyparis pisifera Sieb. et Zuce. in Endl. Conif. p. 64. Erbsenfrüchtige oder Sawara-Lebensbaum-Cypresse. Syn. Retinispora pisifera S. et Z. Fl. jap. II. p. 39 t. 122. Cupressus pisifera C. Koch Dendrol. II, 170. Thuya pisifera Benth. et Hook. Sawara der Japaner. K'’wa hak der Chinesen. Cypres ä fruit de Pois der Franzosen. Pea-fruited Cypress der Engländer. In Japan zwischen dem 30. und 38. Breitengrade gemeinsam mit Ch. obtusa in einer Erhebung von 400 bis 1000 m wachsend, aber auch höher aufsteigend und tiefer hinabgehend, liebt vor allem feuchten Boden und gedeiht am besten im Thalgrunde. Wurde in Europa ı861 eingeführt. Baum von pyramidalem Kronenbau, 25—30 m Höhe erreichend, aber im 6* II. Teil, 84 allgemeinen niedriger bleibend als Ch. Zweige zweizeilig zus ammengedrückt mit Beschreibung der Freil obtusa. Aeste den Spitze and-Coniferen, horizontal abstehend, n leicht überhängend. 0% RER es E V% & Ö > 4, A . 7 ZHR () A Y . fr f? / PD 1 I AL br nz J 7 > BEL EHE (M 2 2 nn 1; Z 2 2 WW. 7 F= vr WA AA 4 Y6 ), u er 12 Kr 7 ) PA GE 2) 5 5 Be = Ben 17 107 LEERE 7 ER N iz 00 } VE 67 X G n & FE =) DAL £ 9OnZ 12 'qaIS Tuayısıd suedkoeeweyy 4 Ch? —E "u2Jdez yım Sanzı "NIESSQIFIIA Monsdianz X N ITTLITNÄNS DONE UR RUNTTIRN NN N DI SS FORIN IISENNERRN ‘ EEE INN | II. 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In Japan wird Ch. pisifera forstlich angebaut, kleine Pflanzen leiden dort weniger vom Frost als solche von Ch. obtusa, sie wird dort auch durch Stecklinge fortgepflanzt, solche Bäume geben aber schlechteres Holz. Bäume aus den kälteren Regionen liefern das beste Holz, dasselbe ist rötlich-gelb mit schimmerndem Atlasglanz, jedoch weniger geschätzt als das von Ch. obtusa, es wird zu Erdbauten und zum Schiffsbau verwendet, wie auch von Tischlern und Böttchern verarbeitet. Man erzieht von Ch. pisifera in Japan, wie von zahlreichen anderen Coniferen, auch die uralten Topf-Zwergconiferen, die dort so geschätzt werden. In Deutschland hat sich Ch. pisifera in fast allen Lagen hart gszeigt, sie liebt guten, frischen Boden und verträgt mehr Feuchtigkeit als Ch. obtusa. Sie bildet schlanke, pyramidale, leicht bezweigte, frischgrüne Pflanzen; die an den Spitzen überhängenden, unten weissgezeichneten jungen Zweige tragen sehr zu ihrer Schönheit bei und bilden neben den scharfgespitzten, oben abstehenden Blättern ein gutes Unterscheidungsmerkmal, ebenso die erbsengrossen, in Menge erscheinenden Zäpfchen, welche jedoch meist keine oder doch taube Samen enthalten. Wir finden in deutschen Gärten schon herrliche, 9-10 m hohe Exemplare, so erst zeigt diese schöne Conifere sich in ihrem wahren dekorativen Wert und berechtigt zu der Hoffnung, dass Ch. pisifera für günstige Lagen auch als Forstbaum eine Zukunft hat. Chamaecyparis pisifera squarrosa Beissn. u. Hochst. Jugendform. Syn. Chamaecyparis squarrosa S. et Z. ex lEindl. Syn. Conif. 65. < . leptoclada Endl. Syn. Conif. 63. > en Veitchi Hort. Cupressus squarrosa Laws. und C. Koch Dendr. Il. S. 171. Retinispora squarrosa S. et Z. Fl. jap. II. 40, t. 123. = x glauca Hort. » n leptoclada Sieb. Gord. Pinet. 297. = leptoclada Zucc. ex Gord. Suppl. gı (nicht Hort.). Im Jahre 1861 von Veitch aus Japan eingeführt. Dies ist die durch Stecklinge von Zweigen erster Entwicke- lung von Chamaecyparis pisifera künstlich fixierte jugendliche Sämlingspflanze. Sie bildet buschige, überaus zierliche, pyramidale Pflanzen mit abstehender, leichter, an den Spitzen überhängender Bezweigung, zumal zur Zeit des frischen Triebes von prächtiger silbergrauer Färbung. Blätter an den Zweigchen dicht ringsum gestellt, lineal, weich, oben blaugrün, unten S6 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. silberweiss. Im milden Klima unter günstigen Kulturbedingungen brachten üppige Exemplare auch Frucht, alsdann tritt auch in der Zweigbildung der Uebergang zur fruchtbaren Pflanze ein und männliche Blüten erscheinen an Zweigen mit fast schuppenförmigen nur etwas mehr spitzig abstehenden Blättern, wie bei der folgenden Uebergangsform (plumosa), auch Zapfen und Samen sind nur etwas kleiner sonst kaum abweichend. Sämlinge, welche auch ich von dieser Jugendform aus südeuropäischem Samen erzog, ergaben früher oder später Ch. pisifera, manche derselben zeigten die Jugendentwicke- lung mehr, andere nur in sehr geringem Grade und waren schon in frühester Jugend garnicht von normalen Sämlingen zu unterscheiden. Fig. 21. Chamaecyparis pisifera squarrosa Beissn. u. Hochst., Jugendform. ı Zweig in natürlicher Grösse. 2 Zweigstück, doppelt vergrössert. Diese zierlichste aller Jugendformen liebt vor allem feuchten Sandboden, gedeiht hier vorzüglich und trotzt jedem Wetter und harten Wintern, wie prächtige Exemplare an solchen Standorten beweisen. Allerdings sind junge üppige Pflanzen die dekorativ wertvollsten und ältere Exemplare werden innen trockenzweigig und lückenhaft. In ungünstigem, zu schwerem Boden kümmert sie und man hört Klagen über schlechtes Gedeihen und geringen Zierwert, ein Beweis, wie sehr Boden und Lage dabei in Betracht kommen; als junge Pflanze ist sie auch schön als Decorationspflanze in Gefässen. Bei üppiger Kultur in günstigem Boden und Standort kehrt diese Jugend- form plötzlich in der Zweigbildung zur Art zurück, so beobachtete Herr v. St. Paul eine 2 m hohe Pflanze, wo aus der blaugrünen Ch. pisifera squar- rosa die normale Ch. pisifera von tadellos grüner Farbe hervorwuchs. Solche Thatsachen sollten doch wohl den grössten Zweifler bekehren, dass hier von keiner besonderen Art, sondern nur von einer jugendlichen Entwickelungs- form die Rede sein kann. Chamaecyparis pisifera Sieb. et Zucc. 87 Chamaecyparis pisifera squarrosa aurea Hort. Eine zierliche Form der vorigen, welche im Sommer gelb, im Winter wie die normale Pflanze silbergrau gefärbt erscheint. Chamaecyparis pisifera squarrosa dumosa. Eine dichtbuschige, rundliche, kurzzweigige, nie pyramidal aufstrebende, leichtzweigige Pflanze, die sonst von der vorstehenden Jugend- Fig. 22. Chamaecyparis pisifera plumosa Hort., Uebergangsform. ı Zweig mit Zapfen; 2 Zweig, doppelt vergrössert; 3 und 4 Zapfen, vergrössert. form in keiner Weise abweicht, sondern nur als gedrungene, kugelige oder breitgedrückte Form derselben angesehen werden muss. Ich erhielt dieselbe aus dem Botanischen Garten in Berlin, wo sie als var. plumosa bezeichnet war. Wahrscheinlich sind die an letzter Form vorkommenden krausen Erst- lingstriebe zu Stecklingen benutzt worden und ergaben rundlich-zwergige Exemplare. Chamaecyparis pisifera plumosa Hort. Uebergangsform. Syn. Chamaecyparis plumosa Hort. Retinispora plumosa Veitch. Im Jahre ı861 mit den gold- und silberbunten Formen aus Japan von J. G. Veitch eingeführt. 38 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Dies ist die Uebergangsform, auf welcher im vorgeschrittenen Ent- wickelungsstadium zugleich Erstlingszweige der vorstehenden Jugendform vor- kommen, mit solchen, die den Uebergang zu schuppenförmigen Blättern bilden, aber unten angewachsen oben noch nadelförmig spitzig abstehen. Bei ippiger Entwickelung im günstigen, milden Klima tritt auch Fruchtbildung ein, die Zapfen und Samen sind etwas kleiner als bei der Art, aber die Sämlinge gehen früher oder später in der Zweigbildung zur Art über, wenn auch, wie es ja nur natürlich ist, manche Sämlinge sich länger im jugendlichen Zustand erhalten. Verschiedentlich sind an dieser Uebergangsform auch normale Zweige der Ch. pisifera beobachtet worden, am deutlichsten zeigte mir dies eine Pflanze am Schlosse zu Wilhelmshöhe bei Kassel, wo in halber Höhe mit dem üppigeren Wachstum plötzlich die normale Pflanze (Ch. pisifera) mit leichter, glänzendgrüner Bezweigung aus der buschigen, krausen var. plumosa herauswuchs, schlagender kann doch der Beweis, dass wir es hier nur mit einer Form jugendlicher Entwickelung, aber mit keiner Art zu thun haben, nicht mehr geliefert werden. Maximowicz, der anfänglich, wie andere Autoren, Ch. pisifera squarrosa als Art festhielt, stellte zu dieser Ch. pisifera plumosa als Form, muss also auch im Vaterlande schon beiderlei Zweigbildung an einem Individuum beob- achtet haben. Diese reizende Form stellt mit der vorigen eine der wertvollsten, zier- lichsten, dabei harten, dunkelgrünen Pflanzen für unsere Gärten dar. Die einzelnen Zweige gleichen gekräuselten Straussenfedern, während der Wuchs gedrungener und buschiger, sonst aber der Art gleich ist. Chamaecyparis pisifera plumosa alba Hort. Syn. Retinispora pisifera plumosa alba Hort. r plumosa alba Hort. Eine sehr zierliche weisslich schimmernde Form. Chamaecyparis pisifera plumosa aurea Hort. Syn. Retinispora plumosa aurea Stand. Eine gleich zierliche, zumal beim jungen Triebe schön goldgelb ge- färbte Form, welche für Freiland- wie Topfkultur gleich wertvoll und be- liebt ist, in kleineren Gärten und in regelmässigen Blumenbeet- Anordnungen Verwendung finden kann, sich zumal hübsch gegen dunkle Coniferen abhebt, aber, wie auch die folgenden bunten Formen, geschützten Standort, zumal auch gegen Sonnenbrand, oder in rauhen Lagen Winterschutz verlangt. Chamaecyparis pisifera plumosa aurea nana Hort. Syn. Retinispora plumosa aurea nana Hort. Eine dichtbuschige, dabei leuchtend goldgelbe Kugelform. Chamaecyparis pisifera plumosa argentea Hort. Syn. Retinispora plumosa argentea Hort. Eine sehr zierliche und gleichmässig silberbunt gezeichnete Form, Chamaecyparis pisifera Sieb. et Zucc. Eie. 23, 90 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen welche meist wie mit Silbersternchen übersät erscheint. die sich auf den xrausen, dunkelgrünen Zweigen vorteilhaft abheben. Chamaecyparis pisifera plumosa flavescens Hort. Syn. Retinispora plumosa flavescens Hort. m r sulphurea Hort. Diese Form bildet einen breiten, gedrungenen, ganz dicht bezweigten Fig. 24. Chamaecyparis pisifera filifera Hort. ı Zweig mit Früchten; 2 Zweigstück, vergrössert; 3, 4 Zapfen, vergrössert. regelmässigen Kegel, mit gelblich-weissen Zweigspitzen, welche Färbung, zumal an den jungen Trieben, auffallend hervortritt. Sehr niedliche Form. Chamaecyparis pisifera filifera Hort. Syn. Chamaecyparis pisifera filiformis Hort. Retinispora filifera Stand. Gord, Pinet. ed 2 p. 364. Im Jahre 1861 aus Japan eingeführt. Eine äusserst dekorative, harte Form, mit nach allen Seiten hin faden- förmig überhängenden Zweigen und unten angewachsenen, nadelförmig. Chamaecyparis pisifera Sieb. et Zucc. QI spitzen abstehenden Blättern, jedoch hier und da auch normale Zweige gleich der Art bildend, sodass deutlich die weisslichen Zweigunterseiten wie die spitzig abstehenden Blätter zu erkennen sind und gar keinen Zweifel lassen, dass diese schöne Form zu Ch. pisifera gehört; um so unverständlicher ist es, wie diese Form als möglicher Weise zu Biota orientalis gehörig bezeichnet werden konnte und ebenso öfter noch als Form zu Ch. obtusa aufgeführt wird. Bei üppigem Stand sah ich diese Form plötzlich in die normale Pflanze zurückschlagen, sodass unten die fadenförmige Bezweigung vorhanden und in halber Höhe die Art (pisifera) in üppigster Entwickelung aus derselben empor- wuchs, auch kommt es vor, dass als Sportzweige büschelförmig die Formen: squarrosa und plumosa auf dieser Form erscheinen. Ein solcher Fall war schön veranschaulicht durch eine kräftige Pflanze auf der Gartenbauaus- stellung in Berlin im Frühjahr ı890, es hatte den Anschein, als sei durch eine Verletzung am Zweige die büschelförmige Zweigbildung hervorgerufen worden. Schliesslich giebt es eigentümliche Sämlinge, welche in der Bezweigung zwischen Ch. pisifera und var. filifera stehen. Von dieser Pflanze giebt es auch eine gold- und silberbunte Form (flifera aureo- und argenteo-variegata). Chamaecyparis pisifera filifera aurea Hort. Syn. Retinispora filifera aurea Hort. Eine zierliche niedrige Form der vorigen, deren fadenförmige Be- zweigung goldgelb gefärbt ist und sich gegen dunkle Coniferen gestellt vorteilhaft ausnimmt. Chamaecyparis pisifera filifera gracilis Hort Syn. Retinispora filifera gracilis Hort. Es ist dies eine Zwergform von rundlichem Wuchs, gleichfalls mit fadenförmig überhängender Bezweigung, man veredelt dieselbe auch hochstämmig, wo sie sich zierlich ausnimmt und mehr zur Geltung kommt, auch als Busch zwischen Felsen herabhängend ist sie schön. Chamaecyparis pisifera Standishi Hort. Diese Form zeichnet sich durch breiten, kräftigen Wuchs und dunklere Färbung aus. Chamaecyparis pisifera aurea Hort. Syn. Retinispora pisifera aurea Hort. Eine rein goldgelbe Form der normalen Pflanze, ganz verschieden von var. plumosa aurea, welche als besonders schön und winterhart empfohlen werden muss. Es giebt auch eine goldbunte Form (aureo-variegata). Chamaecyparis pisifera aurea nana Hort. Syn. Retinispora pisifera aurea nana Hort. Eine Zwergform der vorstehenden. Chamaecyparis pisifera nana Hort. Syn. Retinispora pisifera nana Hort. Eine grüne, dicht buschige Zwergform. 92 IT. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Chamaecyparis pisifera nana aureo-variegata Hort. Syn. Retinispora pisifera nana aureo-variegata v. Geert. Eine ganz niedrig bleibende, dicht bezweigte, goldbunte Kugelform. Chamaecyparis pisifera stricta Hort. Syn. Chamaecyparis pisifera erecta Hort. Retinispora pisifera stricta Hort. PR r erecta Hort. Eine Form von aufstrebendem, schlankem Wuchs und kürzeren Zweigen, deren Spitzen beim frischen Triebe gelblich erscheinen. Chamaecyparis pisifera stricta lutescens Hort. Syn. Retinispora pisifera stricta lutescens Hort. Der vorigen Form im Wuchs gleich, aber die gelbe Färbung tritt weit auffälliger hervor. 5. Chamaeeyparis obtusa Sieb. et Zuce. in Endl. Conif. S. 63. Sonnencypresse, Hinoki-Lebensbaumeypresse. Syn. Retinispora obtusa Sieb. et Zucc. Fl. Jap. II, p. 38 t. ı2ı. Cupressus obtusa C. Koch Dendrol. II, p. 168. Thuya obtusa Benth. et Hook. Chamaecyparis acuta Hort. Hinoki (Baum der Sonne) der Japaner. Cypres japonais der Franzosen. Japanese Cypress der Engländer. In Japan zwischen dem 30. und 38° n. Br. bei 400 bis 1000 m Höhe gemeinsam mit Ch. pisifera Wälder bildend, aber auch höher hinauf und tiefer hinab vorkommend, am besten gedeiht sie im Hochgebirge von Kisso, wächst zumal in Thalschluchten und auf dem Geröll der Bergabhänge, welches aus verwittertem Granit und vulkanischem Gestein besteht. Nach Matzuno gedeiht sie am besten in kalten Gegenden auf hohem, sonnigem Boden, besser auf nordwestlichen als auf südlichen Bergabhängen, in Thalgründen gedeiht sie nicht, In Europa 1861 von I. G. Veitch eingeführt. Baum bis zu 40 m Höhe mit dichtbezweigter, breiter, oben spitz-kegel- förmiger Krone. Stamm mit rotbrauner Rinde bekleidet, Aeste horizontal ab- stehend. Zweige mit den Spitzen überhängend, zweizeilig, kurz zusammen- gedrückt; Blätter kreuzweise gegenständig, dachziegelig, dicklich, die der Breitseiten kleiner, angedrückt, fast bis zur Spitze angewachsen, eirund-rhom- bisch, stumpflich, auf dem konvexen Rücken mit einer rundlichen Drüse, ober- seits hellgrün glänzend, unterseits mit silberweissen Spaltöffnungslinien gezeichnet. Die Randblätter eirund-länglich, fast sichelförmig, an der Spitze frei zugespitzt, gerieben nur sehr schwach aromatisch riechend. Zapfen einzeln an kurzen Zweigen, kugelförmig, braun, ı cm im Durchmesser haltend. Schuppen meistens 8, selten 9—10, kreuzweise gegenständig, dicklich, holzig, oben runzlich mit einer kurzen, stumpflichen, aufwärts gebogenen Spitze. Samen unter jeder Schuppe zwei, länglich, beiderseits konvex oder fast dreieckig mit häutigem Flügel und meist zwei Harzgängen. Chamaecyparis obtusa Sieb. et Zucc. 93 In Japan spielt Ch. obtusa forstlich die wichtigste Rolle unter den Coniferen. in forstlichen Kulturen leidet sie als kleine Pflanze mehr vom Frost als Ch. pisifera und wird dort auch durch Stecklinge fortgepflanzt. Das Holz ist von ausserordentlicher Güte, weiss mit schwachem gelblichem Ton, fein und geradefaserig, sehr zähe und frei von Aesten, es spaltet leicht und hat angenehmen Harzgeruch, das Kernholz ist rosenrot. Gegen Nässe zeigt es sich sehr widerstandsfahig und wird zumal für Schiffsbau, aber auch zu Hoch- und Erdbauten, z. B. zu Eisenbahnschwellen, jedoch auch von Tischlern, Bött- chern und zu Lackwaren . verarbeitet. Die Rinde dient zum Dachdecken, aus dem Bast werden Strickleitern verfertigt. In Deutschland hat sich Ch. obtusa in fast allen Lagen hart gezeigt, sie liebt höhere Lagen und trocke- neren Stand wie Ch. pisifera und erreicht unter günstigen Umständen annähernd die gleiche Schönheit und Leich- tigkeit in der Bezweigung wie diese, zeichnet sich über- dies durch eine auffallend hellgrüne,glänzendeFärbung aus und die dicklichen, fest anliegenden Blätter bieten ein gutes Unterschei- dungsmerkmal. In manchen Gegenden will Ch. obtusa Fig. 25. Chamaecyparis obtusa Sieb. et Zucc. ı Zweig mit jedoch gar nicht gedeihen, reifen Zapfen, 2 Zweigstück, vergrössert. kümmert ohne sich zu statt- lichen Pflanzen zu entwickeln und sieht dann einem schlecht entwickelten Lebensbaume nicht unahnlich, daher öfter die Klagen, dass Ch. obtusa wenig dekorativ sei. Chamaecyparis obtusa erecta Hort. Syn. Chamaecyparis obtusa congesta Hort. Retinispora obtusa erecta Hort. y „ congesta Hort. Eine recht schöne Form mit aufstrebenden Aesten, mehr eirund von Gestalt und von gelblicher Färbung. Chamaecyparis obtusa magnifica Hort. Syn. Retinispora obtusa magnifica Hort. Eine sehr kräftig wachsende Form von breitem, buschigem Wuchs, 94 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, mit dicklichen, üppigen, frischgrün-glänzenden Zweigchen, die in grösseren Exemplaren sich trefflich ausnimmt. Chamaecyparis obtusa magnifica aurea Hort. Syn. Retinispora obtusa magnifica aurea Hort. Die gleiche üppige Form wie die vorstehende von gelber Färbung. { 8 5 - Chamaecyparis obtusa gracilis aurea Hort. Syn. Retinispora obtusa gracilis aurea Hort. Eine schöne pyramidale Form mit leicht überhängenden, wenn jung goldschimmernden, später grünlich-gelben Zweigen, welche als besonders zierlich Empfehlung verdient. Chamaecyparis obtusa albo-spica Hort. Syn. Retinispora obtusa albo-spica Hort. Eine Form mit weissen Zweigspitzen. Chamaecyparis obtusa compacta Hort. Syn. Retinispora obtusa compacta Hort. Diese Form bildet einen vom Boden an dicht verzweigten Busch von gedrungenem, rundlichem Wuchs und verdient Empfehlung. Chamaecyparis obtusa filicoides Hort. Syn. Retinispora filicoides Hort. Nobleana Hort. 2 Im Jahre 1861 aus Japan von J. G. Veitch eingeführt. Eine eigentümliche, sehr abweichende, schwachwüchsige Form, deren gedrängtstehende Zweigchen Farnwedeln gleichen. Für kleine Gärten und zu Vorpflanzungen geeignet; sie ist so anzubringen, dass die interessante Bezweigung in die Augen fällt. Chamaecyparis obtusa lycopodioides Carr. Conif. 2 €d. S. 132. Syn. Retinispora lvcopodioides Gord. Pinet. Suppl. 92. 3 monstrosa Hort. Cryptomeria, spec. Hort. aligq. Im Jahre 1861 von Veitch aus Japan eingeführt. Eine dunkelgrüne, gedrungen pyramidale Zwergform mit dicklichen, monströsen, einem Lycopodium ähnlichen, öfter fast viereckigen und gedrehten, unterseits weiss gezeichneten Zweigen. Sie hat in der Bezweigung Aehnlichkeit mit der gleichfalls monströsen Lebensbaumform: Thuya occidentalis Bodmeri, diese ist aber durch mehr aufstrebenden Wuchs, durch den beim Reiben dem abendländischen Lebensbaum eigentümlichen, strenge aromatischen Geruch und durch die fehlende weisse Zeichnung auf der Zweigunterseite sofort zu unterscheiden. Chamaecyparis obtusa Sieb. et Zucc. 95 Chamaecyparis obtusa Troubetzkoyana Hort. Syn. Retinispora Troubetzkoyana Hort. Eine interessante, im Garten des Fürsten Troubetzkoy am Lago Maggiore entstandene Form, gewonnen von Ch. obtusa lycopodioides und deutlich den Rückschlag von dieser zu der normalen Pflanze in der Bezweigung zeigend, indem diese sich mehr streckt, weniger monströs auftritt, öfter sich normal ausbildet, oder an den Spitzen der Zweige hahnenkammähnlich gehäuft erscheint. Chamaecyparis obtusa tetragona aurea Hort. Barron. Syn. Retinispora tetragona aurea Hort. Eine eigentümliche, gedrungene, langsam wachsende, goldgelbe Zwerg- form mit abstehenden, kurzen, monströsen, oft hahnenkammförmig gedrängten Zweigen und vierreihig, dicht dachziegelig gestellten Blättern, wo- durch die Zweigchen vierseitig erscheinen. Eine niedliche, von der Art sehr abweichende Erscheinung. Chamaecyparis obtusa aurea Hort. Syn. Retinispora obtusa aurea Gord. Pinet. Suppl. 93. Eine wertvolle Form, niedriger wie die Art von schlankem, aufstrebendem Wuchs, mit gedrängten kurzen Zweigen, welche fast das ganze Jahr eine gleichmässige, goldgelbe Färbung zeigen, unstreitig eine der besten Coniferen in Betreff der goldigen Färbung und befähigt, starke Kontraste hervorzubringen, gleich beliebt für Freiland- wie für Topfkultur. Chamaecyparis obtusa albo-variegata Hort. Syn. Retinispora obtusa albo-variegata Hort. Fe Keteleeri variegata Hort. Es ist dies die normale Pflanze mit weissbunter Zeichnung, an welcher vereinzelt gelblich-weisse Zweige hervorkommen. Chamaecyparis obtusa Keteleeri Stand. Syn. Chamaecyparis Keteleeri Stand. Unter diesem Namen führt Parlatore in D. C. Prodr. XVI,2 S. 466 eine Form mit zugespitzten, stachelspitzigen Blättern auf, was auf eine Jugendform schliessen lässt. Auch C. Koch in Dendrol. II. S. 169 nennt dieselbe eine jugendliche Pflanze mit nadelförmigen Blättern. Ich kenne die Pflanze aus eigener Anschauung nicht, sie scheint in Kultur sehr selten zu sein, wäre aber interessant, da gerade bei Ch. obtusa die Jugendentwickelung an Sämlingen sehr schwach aufzutreten pflegt. Weiter aber trägt diesen Namen in den Gärten eine besonders empfehlenswerte, reizende Form, welche aus japanischem Samen ge- wonnen sein soll. Sie ist von regelmässigem, rundlichem Wuchs mit feiner zierlicher, oft glänzend bräunlich-grüner Bezweigung, welche sich gegen das leuchtend braunrote junge Holz auffallend abhebt; diese Pflanze verdient weiteste Verbreitung. 06 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Chamaecyparis obtusa pendula Hort. Syn. Chamaecyparis robusta pendula Hort. Dies ist eine ausserordentlich dekorative, leider noch sehr seltene Form, mit langen, schwer überhängenden, oft an den Spitzen lang fadenförmig herabhängenden, dicklichen Zweigen, welche in den Fürstl. Lobkowitz’schen Baumschulen in Eisenberg (Böhmen) aus japanischem Samen erzogen sein soll und die weiteste Verbreitung verdient, denn sie dürfte in grösseren Exemplaren die schönste, winterharte Trauer-Cypresse darstellen. Ob diese Form mit Chamaecyparis pendula Maxim. gleich ist, wie Masters angiebt, vermag ich nicht zu entscheiden. Sehr wünschenswert wäre es, wenn die von Maximowicz in Yedo in Kultur gesehene Trauer-Cypresse zum Ver- gleich recht bald eingeführt würde. Zu bemerken ist dabei, dass früher in den Gärten vielfach fälschlich Ch. pisifera filifera als Ch. obtusa filifera verbreitet war. Chamaecyparis obtusa nana Carr. Conif. 2 ed. S. 131. Syn. Retinispora obtusa nana Hort. Eine sanz niedrige, auffallend dunkelgrüne, sehr langsam wachsende fo) ir oO oO kurzzweigige Zwergform. Chamaecyparis obtusa nana aurea Hort. Syn. Retinispora obtusa nana aurea Hort. Eine eigentümliche, japanische, gedrungene Zwergform mit fächer- förmigen, sich ausbreitenden Zweigchen von goldgelber Färbung. Chamaecyparis obtusa nana gracilis Hort. Syn. Retinispora obtusa nana gracilis Hort. Eine der vorstehenden ähnliche, zierliche Zwergform von glänzend grüner Färbung. Chamaecyparis obtusa nana albo-variegata Hort. Syn. Retinispora obtusa nana albo-variegata Hort. Eine ganz niedrig bleibende silberbunte Zwergform. Chamaecyparis obtusa pygmaea Carr. Conif. 2 ed. S. 131. Syn. Retinispora obtusa pygmaea Gord. Pint. Suppl. 94. Thuya pygmaea Veitch. Niedrigste, sehr niedliche Zwergform, welche sich mit fächer- förmigen Zweigen dicht über dem Boden ausbreitet und mit einer Selaginella Aehnlichkeit hat. Sie sollte ihren Platz in kleinen regelmässigen Gärten, oder auf der Felspartie finden. Nach Carriere ändert diese Form sofort ihren Wuchs, wenn sie auf Chamaecyparis Lawsoniana veredelt wird, die Zweige verlängern sich und werden schlank wie die der Art. Es ist dies ein Fall, wie er auch an anderen zwergigen, durch Veredelung fortgepflanzten Coniferen- formen beobachtet wurde, z. B. bei Abies balsamea hudsonica, bei Zwerg- formen von Picea excelsa Lk, alle diese sollten daher, um ihre Eigentümlich- Chamaecyparis breviramea Maxim. 97 keiten zu bewahren, durch Stecklinge oder durch Ableger, nicht aber durch Veredelung fortgepflanzt werden.*) Chamaecyparis obtusa pygmaea aureo-variegata Hort. Syn. Retinispora pygmaea aureo-variegata Hort. Eine goldbunte Form der vorigen. Es folgen nun noch zwei von Maximowicz in Japan aufgefundene und beschriebene, aber noch der Einführung harrende Arten, welche C. Koch in Dendrol. II. S. 169 und Masters in On the Conif. of Japan S. 494, als Formen zu Ch. obtusa stellen, wogegen sich der Autor jedoch ausdrücklich verwahrt. Da ich nicht Gelegenheit hatte, Originalmaterial zu sehen und mit Ch. obtusa zu vergleichen und möglicherweise Garten-Kulturformen mit den folgenden beiden Arten verwechselt sein könnten, so gebe ich nachstehend Maximowicz’ Beschreibungen: 6. Chamaecyparis breviramea Maxim. Mel. biolog. VI., p. 25. Kurzästige Lebensbaum-Cypresse. Syn. Chamaecyparis obtusa var. breviramea Mast. On the Conif. of Japan p. 494. Thuya obtusa var. breviramea Benth. et Hook. Maximowicz sah die Pflanze oft in Gärten der Stadt Yedo kultiviert und ausserhalb derselben wildwachsend, an der nördlichen Küste der Insel Kiusiu am japanischen Binnenmeere, untermischt mit Ch. obtusa und erkannte sie ihres eigentümlichen Wuchses halber schon aus der Ferne. Hoher Baum, der verkürzten, ungleichen Aeste wegen mit schmaler, *) Wie von zahlreichen Coniferen, so erziehen die Japaner auch von Chamae- cyparis obtusa künstlich uralte Zwerg-Topfexemplare, die meist in Kugelform bei einem Alter von ı00 Jahren und mehr, nur eine Höhe von 0,40 bis 0,80, selten über ı m erreichen und ausserordentlich geschätzt und hoch bezahlt werden. Auf der Pariser Austellung ı889 waren solche künstlich erzogenen Zwerge von: Chamaecyparis obtusa, Thuyopsis dolabrata, Juniperus chinensis, Cupressus torulosa var. Corneyana, Pinus densiflora, Larix leptolepis, Ginkgo, Podocarpus Nageia und P. macrophylla, wie auch von manchen Laubhölzern von japanischen Gärtnern ausgestellt. Gerade die Coniferen eignen sich besonders gut dazu und Japaner bewirken die Erziehung mit fabelhafter Ausdauer und Geduld, in erster Linie durch Entziehung von Nahrung, so dass die Pflanzen in möglichst kleinen Töpfen nur sehr wenig Erde erhalten. Beim Verpflanzen wird stets nur die allernötigste Erde und nur soviel Wasser gegeben, als eben nötig ist, um die Pflanzen am Leben zu erhalten; so verkümmert die Pfahlwurzel, die Nebenwurzeln drängen oft nach der Oberfläche und der kurze, unförmlich verdickte Stamm scheint durch Umbildung . der Wurzeln gleichsam auf Stelzen zu stehen. Weiter wird die Zweigbildung durch Biegungen, Krümmungen, Drehungen, Ringelung durch Draht im Wachstum künst- lich zurückgehalten und solche Zwerge gleichen dann im Kleinen knorrigen alten Eichen oder Cedern, so dass es oft kaum mehr möglich ist, die Abstammung fest- zustellen. In der Revue horticole ı889 S. 375 finden sich z. B. solche interessanten japanischen Erzeugnisse abgebildet und zeigen so recht den bizarren Geschmack der Japaner. Beissner. 7 99 1I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. unterbrochener Krone. Zweigchen der jungen Pflanze alle, die der älteren wenigstens einige scharf mehrkantig, mit konkaven Flächen. Blätter alle gleichgestaltig, schuppenförmig, eirund, gekielt, stumpflich, die Zweige älterer Pflanzen zusammengedrückt, beiderseits konvex und grün. Blätter vierreihig schuppenförmig, die randständigen reitend, gekielt, sichelförmig, die seiten- ständigen rhombisch, von Gestalt kürzer, alle abgestumpft. Zapfen rund, erbsengross, mit holzigen Schuppen, der Flügel schmaler als der Samen. Chamaecyparis obtusa weicht ab durch eine dichtbezweigte, breite Krone mit längeren Aesten und überhängenden Zweigen, Zweigchen unten flach und graugrün, alle schon in der Jugend zusammengedrückt und durch fast doppelt so grosse Zapfen. Nach der Revue horticole ı889 S. 376 waren von den Japanern auf der Ausstellung in Paris auch von dieser Pflanze die umstehend beschriebenen Topf-Zwergexemplare bis 150 Jahre alt und 0,70 bis 0,80 m hoch ausgestellt. Zwei dieser Pflanzen sah ich auch auf der Gartenbauausstellung 1890 in Berlin und zwar waren dieselben unter dem Namen Thuya obtusa var. breviramea ausgestell. Abgesehen von dem hohen Alter und dem knorrigen Wuchs, zeigten dieselben in der Bezweigung die grösste Aehnlichkeit mit den auch in unseren Kulturen befindlichen kurzzweigigen Zwergformen von Ch. obtusa. Es scheint mir daher doch sehr fraglich, ob dieselben als zu Maximowicz’s soeben beschriebener Pflanze gehörig zu betrachten sind. 7. Chamaecyparis pendula Maxim. Mel. biolog. VI. p. 25. Hängende Lebensbaum-Cypresse. Syn. Chamaecyparis obtusa pendula Mast. On the Conif. of Japan p. 494. Maximowicz sah diesen Baum in der Stadt Yedo kultiviert. Baum mit langen, sehr schlaffen, hängenden Zweigen. Zweigchen vier- kantig, länglich, Blätter gleichgestaltig oder länglich-rhombisch, fast sichelförmig, stumpflich grün. Zapfen rundlich mit holzigen Schuppen. Flügel schmaler als der Samen. Vorstehender Art ähnlich, aber durch sehr schlaft hängende Zweige in der Gestalt immer, sogar in der Jugend abweichend, dann durch flache, nicht konkave Flächen der Zweige, durch fast gleichgestaltige Blätter und durch grössere Zapfen, in der Grösse derer von Ch. obtusa, sehr gut unterschieden. Eine schöne Pflanze, im Habitus der Biota orientalis filiformis ähnlich, aber schlaffer. Soweit Maximowicz, sehr erwünscht wäre die Einführung dieser Pflanze, um festzustellen, ob sie gleich ist mit Ch. obtusa pendula Hort. Die Chamaecyparis liefern uns die herrlichsten, zierlichsten Dekorations- pflanzen, frei auf Rasen zu stellen oder zu lockeren Gruppen unter sich oder mit anderen Coniferen vereinigt. Besondere Bevorzugung verdienen sie bei Ausschmückung von Grabstätten, da sie auch im Winter ihre schöne grüne Färbung behalten. Sie sind in keiner Weise anspruchsvoll, wenn man die gegebenen Winke über Boden und Standort beachtet und lässt dies hoffen, dass einige ihres vorzüglichen Nutzholzes wegen zur Forstkultur herangezogen und dereinst auch in dieser Hinsicht uns nutzbar gemacht werden können. Manche in der Färbung abweichende oder einzelne Jugendformen, welche Cupressus Tourn. ° 99 sich zärtlicher zeigten, erhalten geschützten, halbschattigen Standort, zumal seitlichen Schutz, ohne Ueberschirmung und in rauheren Lagen als junge Pflanzen Decke von Nadelholzreisig. Die Zwergformen finden ihren Platz auf der Felspartie oder in kleinen und regelmässigen Gärten. Die Vermehrung der Arten geschieht durch Samen und zwar ist diese Erziehung allein anwendbar, wenn es sich um Nutzpflanzungen handelt. Ch. Lawsoniana pflegt auch in Deutschland einen genügenden Prozentsatz keimfähiger Samen zu liefern, während man die übrigen besser aus importiertem Samen erzieht. Zur Anzucht von Zierpflanzen wird vielfach Stecklingsver- mehrung im Herbst oder Veredelung im Frühjahr oder Spätsommer ange- wendet. Alle Jugendformen wachsen äusserst leicht durch Stecklinge. Ch. sphaeroidea, Ch. obtusa und zumal Ch. nutkaönsis als normale fruchtbare Pflanzen wachsen schwerer durch Stecklinge; wenn an Samenpflanzen jugend- liche Zweige zur Verfügung stehen, so verwendet man diese zu Stecklingen, die leichter wachsen und gedrungenere Pflanzen liefern. So findet man von Ch. nutkaönsis häufig ältere Exemplare, die unten eine auffallend dicht buschige Bezweigung zeigen und deutlich beweisen, dass sie solcher Vermehrung ihr Dasein verdanken. Alle älteren Exemplare dieser Art in den Gärten der Stadt Braunschweig z. B. sind so erzogen und zwar durch Garteninspektor A. Koch, welcher zu Anfang der sechziger Jahre die Ch. nutkaönsis in kleinen Exemplaren aus England erhielt, die jugendlichen Zweige stets wieder zur Stecklingsvermehrung verwendete und so diese wertvolle Pflanze rasch in alle Gärten verbreitete. Hier ist nun der Beweis für solche Erziehung sicher erbracht, da ich es vom Züchter selbst erfahren; wie viel mag auch bei anderen Coniferen die gleiche Vermehrungsweise angewendet worden sein und Mancher zerbricht sich viel- leicht den Kopf, woher wohl der gedrungene Wuchs so mancher Exemplare stammen möge. Im allgemeinen ist für die Vermehrung aller Formen von Chamaecyparis ausser den Zwergformen, welche veredelt, wie ich schon anführte, leicht in die Art zurückschlagen, Veredelung auf Ch. Lawsoniana anzuraten, welche als Unterlage leicht in Menge zu beschaffen ist. Cupressus Tourn. Inst. p. 358. Cypresse. Blüten einhäusig an verschiedenen Zweigen, männliche endständig einzeln oder seltener gepaart. Staubfadensäule zwischen den obersten Blättern fast sitzend, länglich oder cylindrisch; Antheren kreuzweise gegenüberstehend, kurz gestielt, Mittelband mit einem ei- oder kreisrunden, mehr oder weniger schild- förmigen Anhängsel, unter diesem mit zwei bis sechs nach unten vorstehenden zweiklappigen Fächern. Weibliche Blüten an kurzen Zweigen einzeln oder selten büschelig, kugelförmig. Schuppen drei- bis sechsreihig, gegenüberstehend, die der äusseren Reihe und zuweilen die der inneren unfruchtbar. Die frucht- baren öfter vier oder sechs während der Blüte breit eiförmig, die Samenschuppe zum grössten Teile angewachsen, fleischig verdickt. Eichen mehrere am Grunde der fruchtbaren Schuppen, oft zahlreich, aufrecht. Zapfen kugelförmig holzig mit stark verdickten, nach aussen gerichteten, schildförmig ausgebreiteten 7% d 100 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Schuppen, auf dem Rücken durch die Bractee mit oft genabelten oder kurzen weichstacheligen Spitzen vor der Reife eng geschlossen, dann an der Spitze gelöst, aufspringend, nachdem die Samen ausgefallen lange bleibend. Samen länglich in lederartiger Schale oder leicht erhärtet, beiderseits schmal, selten breit geflügelt. Cotyledonen zwei, selten drei bis vier. Die echten Cypressen können für Deutschland nicht mehr als Freiland- gehölze zur Anpflanzung empfohlen werden, nur ausnahmsweise glückte es in normalen Wintern und in den günstigsten, mildesten Lagen: Cupressus sempervirens L., C. macrocarpa Hartw., C. torulosa Don., C. funebris Endl., C. Macnabiana Murr. zu erhalten, rauhe Winter töteten aber trotz Umhüllungen die Pflanzen, oder zerstörten ihren dekorativen Wert für alle Zeiten. Die genannten Cupressus pflegen sich etwas widerstandsfähiger zu zeigen, sobald sie eine gewisse Stärke erreicht haben, aber bevor sie dahin gelangen, hat sie meist ein harter Winter so schwer geschädigt, dass sie sich kaum mehr er- holen und die Fälle, wo starke Cupressus, wie z. B. auf der Insel Mainau im Bodensee etwa ıo m hoch vorhanden sind, gehören daher zu den Seltenheiten. Da wir der widerstandsfähigen, dekorativen Coniferen so viele haben, kann es nur für eine Sammlung von Interesse sein, vorübergehend noch einige Cupressus im Freien durch den Winter zu bringen. Vom dekorativen Stand- punkte ist es das allein Richtige für Deutschlands Klima, die genannten Cupressus als Kübelexemplare in hohen Orangeriehäusern, auch Erdhäusern, oder luftigen Kellern zu überwintern und für den Sommer zur Dekoration zu verwenden; mit festem Ballen versehen, ertragen die Cypressen ein Auspflanzen im Frühjahr und winterliches Einschlagen recht gut und man hat so immer unbeschädigte Exemplare zur Verfügung, wohingegen eine kränkelnde, vom Frost halb zerstörte Pflanze ohne allen Zierwert ist. Von oben genannten Cypressen hat sich C. Macnabiana Murr. bisher in verschiedenen Lagen am widerstandsfähigsten gezeigt und so soll sie mit Cupressus sempervirens und macrocarpa für die wärmsten Lagen Deutsch- lands als Freilandconifere genannt und näher beschrieben werden. Man pflanzt sie am besten von höheren, harten Coniferen geschützt und giebt im Winter Bodendecke und einen Schutzmantel von Nadelholzreisig. 1. Cupressus Maenabiana Murr. Descr. of. the Conif. trees from Calif. p. ı2 t. 10. Maenab’s Cypresse. Syn. Cupressus glandulosa Hook. Gord. pinet. 64. Juniperus Macnabiana Laws. cat. ex. Gord. |. c. Cypres de Mac Nab der Franzosen. Mac Nabs Cypress der Engländer. Im Shasta - Gebirge Kaliforniens in einer Erhebung von etwa 1500 m vorkommend. Im Jahre 1856 eingeführt. Strauch von pyramidalem Wuchs bis zu 8 m Höhe, oft buschig. Aeste sehr zahlreich aufrecht, mit dunkelroter bis schwärzlich brauner Rinde be- kleidet. Zweigchen kurz ausgebreitet, blaugrün. Blätter der Zweige zum grössten Teil angewachsen, an der Spitze frei abstehend und spitz, an den dicken, fast vierkantigen Zweigchen vierfach gegenständig, dicht dachziegelig, an der Basis angewachsen, länglich, die Randblätter länger, alle auf dem Rücken Cupressus Macnabiana Murr. 10I konvex mit zwei bläulichen Linien und einer rundlichen Drüse, gegen die Spitze zu höckerig verdickt. Zapfen an kurzen Zweigen gehäuft, kugelig, ungefähr 6-8 mm Durchmesser, Schuppen sechs, vierreihig gegenständig, schildförmig-eckig, auf dem Rücken konvex und in der Mitte genabelt, mit Fig. 26. Cupressus sempervirens L. ı Zweig mit männlichen Blüten; 2 Zweig mit reifen Zapfen, nach der Natur; 3 Zweigstück, vergrössert; 4 weibliche Blüte; 5 Staub- blatt und 6 Fruchtblatt, vergr.; 7 Samen. dickem, länglichem, gebogenem Nabel. Samen bis zu fünf unter der Schuppe, klein fast kreisrund, eckig, kaum geflügelt. Eine durch Wuchs, Blätter und auffallend blaugrüne Färbung sehr auf- fallende, von anderen Arten abweichende Cypresse, die bei uns meist buschig wächst, harte Winter unter Reisigdecke überdauerte und sich durch den angenehmen balsamischen Duft beim Reiben der jungen Zweige auszeichnet. balsamischen Duft beim Reiben der jungen Zweige auszeichnet. Vermehrung durch importierten Samen oder Veredelung auf Chamaecyparis Lawsoniana. 102 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 2. Cupressus sempervirens L. Sp. pl. p. 1422. Echte Cypresse. In Kleinasien, Syrien, Persien, dem Himalaya und den Mittelmeerländern vorkommend und etwa um das Jahr 1548, wahrscheinlich aber noch weit früher in Europa eingeführt. Man unterscheidet zwei Hauptformen: a. Cupressus fastigiata D. C. fl. tranc. 5, p. 336. Säulenförmige Cypresse. Syn. Cupressus femina Caesalp. de Rn lıb#3:cAp. 55, .P:134 »„ . sempervirens «L. |. r ee Hort. > pyramidalis Targ. Toz. Obs. bot. dec. 3—5 p. 53. er conoidea Spad. Xilogr. l:,P: 289. Cypres pyramidal der Franzosen. Upright Roman Cypress der Engländer. Hoher Baum, etwa 20 bis 25 m Höhe erreichend, von schlank kegel- förmigem bis säulenförmigem, zugespitztem Wuchs, mit steif aufstrebenden, enge dem Stamm anliegenden Aesten, Zweige abstehend, rundlich zusammen- gedrückt-vierkantig, dunkelgrün, Blätter schuppenförmig, kreuzweise gegen- ständig, dicht dachziegelig angedrückt, eirund, stumpf, mit konvexem Rücken und unterhalb der Mitte eingedrückt drüsig. Zapfen an kurzen Zweigen hängend, eirund oder eirund-länglich, an der Spitze abgerundet, fast von der Grösse einer Wallnuss, grau bereift. Zapfenschuppen 8 bis ı4, vierreihig gegenständig, schildförmig, ziemlich ungleich eckig, auf dem Rücken konvex und fast genabelt, in der Mitte stachelspitzig. Samen viele unter jeder Schuppe, eirund oder schmal länglich, mit einem schmalen fast kreisrunden Flügel. Die bekannte Säulen- oder (unrichtig ausgedrückt) Pyramiden-Cypresse, welche durch auffallenden Wuchs und schwarzgrüne Färbung so mächtige Kontraste in der südeuropäischen Landschaft hervorbringt, in allen wärmeren Ländern, wo es das Klima gestattet, viel und zumal auf Kirchhöfen angepflanzt ist, da sie als Symbol der Trauer gilt. Aeltere Kirchhöfe bilden daher oft Cypressenhaine und man findet dort mächtige alte Bäume. Leider bringt es die echte Cypresse, wie bereits angegeben, bei uns in Deutschland im freien Lande kaum je zur vollendeten Schönheit, sondern wird besser frostfrei über- wintert. Tadellose Bäume von 1omHöhe stehen auf der InselMainau im Bodensee. b. Cupressus horizontalis Mill. Dict. N. 2. Cypresse mit ab- stehenden Arsten. Syn. Cupressus sempervirens £ L. Sp. pl. 1422 m mas Caesalp. ]. c. " patula Spad. Xilogr. I. p. 193. » sempervirens horizontalis Gord. Pin. p. 68. % expansa, lare, 10z.!'Ops bot. > 5 pP. 53. an orientalis Hort. % Tourneforti Hort. Cypres horizontal der Franzosen. Horizontal Roman Cypress der Engländer. Diese Form unterscheidet sich von der vorhergehenden durch eine aus- Juniperus L. 103 gebreitet-pyramidale Krone, durch dichtstehende, horizontal gestellte oder etwas überhängende, beiderseits sehr kurz bezweigte Aeste und aufrechte fast zwei- seitig abstehende Zweige, wie auch durch bisweilen fast kugelrunde Zapfen. 3. Cupressus macrocarpa Hartw. in Journ. Hort. soc. II. p. 187. Grossfrüchtige Cypresse. Syn. Cupressus Lambertiana Carr. Conif. p. 166. B Hartwegi Carr. Conif. p. 168. ;, Reinwardti Hort. Cypres A grand fruit der Franzosen. Large fruited Cypress der Engländer. In Kalifornien bei Monterey wachsend und im Jahre 1847 eingeführt. Ein 20 bis 25 m hoher Baum mit ausgebreitet pyramidaler Krone, braun- roter Rinde, fast horizontal abstehenden runden Aesten, abstehenden oder leicht überhängenden dicklichen Zweigen, die fast viereckig mit Blättern ganz bedeckt sind. Blätter gegenüberstehend grün, die der Aeste und stärkeren Zweige zum grössten Teile angewachsen, an der Spitze frei, stumpflich zu- gespitzt, auf dem Rücken mit einer linealen oder mit seitlichen Drüsen ver- sehen. Blätter der jüngeren Zweige schuppenförmig, vierreihig, dicht dach- ziegelig, eirund-rhombisch-stumpf angedrückt, unten konkav, aut dem Rücken konvex, leicht gekielt und mit einer ovalen Drüse versehen. ‚Randblätter spitz und schärflich. Zapfen in geringer Zahl an der Basis älterer Zweige, zwei neben einander oder einzeln, an kurzen Zweigen, aufrecht kugelförmig, kastanienbraun, 20—28 mm lang und fast breit. Zapfenschuppen 8— 12 ungleich, fast schildförmig, fast kreisrund unregelmässig eckig, auf dem Rücken konvex oder etwas vertieft, unter der Spitze stachelspitzig. Samen zahlreich, klein, mit schmalen, länglichen, braunen Flügeln. Ueber Anpflanzung und Ausdauer dieser in südlichen Gegenden höchst dekorativen Cypresse gilt alles bereits Gesagte. Die Erziehung genannter Cypressen geschieht durch Samen, welcher in südeuropäischen Gärten in Menge gewonnen wird. Aussaat in Töpfe, Schalen oder Holzkästen, einzeln in Töpfe verpflanzt und frostfrei überwintert werden sie als gut bewurzelte kräftige Exemplare alsdann im Frühjahr in guten Boden, an geschützten Stellen ins Freiland ausgepflanzt. Juniperus L. Gen. pl. n. 1134. Wachholder. Blüten einhäusig oder zweihäusig, männliche einzeln oder selten drei bis sechs zu einem Köpfchen zusammenstehend. Staubfadensäule sitzend oder kurz gestielt; Antheren spiralförmig eng gedrängt oder locker und genau gegenständig, oder dreifach quirlständig. Anhängsel des Mittelbandes schuppen- förmig, ei- oder schildförmig, Fächer zwei bis sechs unter den Anhängseln verborgen oder nach unten vorragend zweiklappig. Weibliche Kätzchen kugelförmig, Schuppen zwei- bis dreireihig gegenständig oder dreifach quirl- ständig. Samenschuppe schon während der Blüte zum grössten Teil ange- 104 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. wachsen, fleischig verdickt und eng anstehend, bald sehr vergrössert, fleischig und über den Eichen allerseits verwachsen. Eichen unter jeder Schuppe der ersten und zweiten inneren Reihe einzeln oder zu zweien aufrecht, während der Blüte frei, bald durch die vergrösserten geschlossenen Schuppen zugedeckt. Zapfen aus verschmolzenen, fleischig faserigen oder fleischig-steinfrucht- oder beerenförmigen Schuppen gebildet, aussen entweder durch die Spitzen der Bracteen oder durch die hervorragenden Ränder der Schuppen leicht er- haben. Samen drei bis sechs oder durch Fehlschlagen weniger, zwischen der Frucht eingeschlossen oder (nach Engelmann) seltener leicht hervorragend. Samenschale bald deutlich dick lederartig erhärtet oder knöchern, bald zu einer kugelförmigen, sehr dicken, holzigen, einer Steinschale ähnlichen Masse voll- kommen verschmolzen, durch die einzelnen Samenkerne in abgesonderte Halb- fächer geteilt. Cotyledonen oft zwei bis drei und bei Juniperus californica nach Engelmann stets fünf. Blätter gegenständig oder dreifach quirlständig, klein, angewachsen-herablaufend, entweder abstehend lineal oder nadelförmig. Blüten entweder endständige Aehren oder an blütentragenden Zweigchen als Bündel in den Achseln kleiner Blätter versteckt. Zapfen blau oder rot von der Grösse einer Erbse bis zu der einer Nuss. Sektion I. Sabina Spach. in Ann. Sc. nat. 2. Ser. XVL, 29ı. Sadebäume. Blätter alle, wenigstens die der fruchttragenden Zweige klein, schuppen- förmig gegenständig und kreuzständig dachziegelig, sehr selten dreifach quirl- ständig, auf dem Rücken eine Oeldrüse tragend, die der unfruchtbaren Zweige oder der jungen Pflanzen auch nadelförmig. Blüten ein-, seltener zweihäusig, männliche Blüten einzeln endständig, durch die schuppenförmigen, dach- ziegeligen Anhängsel der Mittelbänder die Fächer verdeckend. Samen frei, ein oder zwei. 1. Juniperus recurva Hamilt. in Don. Prodr. Fl. nepal. p. 55. Zurückgekrümmter Sadebaum. Syn. Juniperus recurva pendula Hort. . repanda Hort. ; nepalensis Hort. ss canescens Comp. Ind. r squamata Ham. var. recurva C. Koch, Dendrol. Il. S. 122. Im Himalaya in Cachemir, Nepal, Bootan heimisch und im Sikkim bis zu einer Erhebung von 3000 bis fast 4000 m vorkommend. In Europa 1822 eingeführt. Im Vaterlande Strauch, auch kleiner Baum, einhäusig bis 10 m Höhe, mit ausgebreiteter fast pyramidaler Krone; Aeste rund mit zimmtbrauner Rinde bekleidet, Zweige fast dreieckig, grün, zurückgekrümmt, überhängend, Blätter zu dreien dachziegelig, die Zweige bedeckend, aufrecht steif, unten an- gewachsen, sonst frei, lineal-lanzettlich, stachelspitzig, oben gerinnt mit einer Juniperus recurva Hamilt. de, breiten bläulichen Binde gezeichnet, unten konvex gekielt, grün mit weissen scharfen Rändern. Beerenzapfen eirund-länglich, 7—ıo mm lang, 3'\/.—4 mm breit, an kultivierten Pflanzen nach Parlatore 10—1ı3 mm lang und 5'/,—6 mm breit, olivenbraun, fast graugrün glänzend, mit sechs eng verwachsenen, unter- halb der Spitze zugespitzten Schuppen, nur einen länglichen, stumpfen, grossen Samen einschliessend. In unseren Kulturen einen Strauch oder ein Bäumchen von einigen Metern Höhe mit übergebogenen, blaugrünen Zweigen darstellend, welcher sich an Abhängen oder zwischen Felsen zierlich ausnimmt, leider aber seiner Zärtlichkeit halber nur für milde, geschützte Lagen, in denen man oft sehr schönen Pflanzen begegnet, emipfohlen werden kann, sonst aber oft durch Frost leidet, in harten Wintern auch getötet wurde und sorgfältige Winterdecke verlangt. Juniperus recurva densa Carr. Man. des Pl. IV. 310 u. Conif. 27. Syn. Juniperus densa Gord. Pinet. Suppl. 3 ® recurva nana Hort. communis indica Madd. ex Gord. ]. c Eine buschige Zwergform mit kurzen, sehr dichtstehenden Zweigen. Blätter kürzer, sehr dicht gestellt, nach der Spitze hin gegen den Zweig gekrümmt. dunkel graugrün, die Beerenzapfen sollen drei Samen enthalten. Major Madden fand dieselbe bis 4000 m hoch. Sie ist in Kultur gleichfalls sehr zärtlich. Juniperus recurva squamata Parl. in D.C. Prodr. XVI. 2. p. 482. Syn. Juniperus squamata Hamilt. Don. in Lamb. Pin. 2 ed. Il. 133. x recurva 5 squamata Hook. pl. exsicc an squamata recurva C. Koch, Dendrol. Il. S. ” Lambertiana Wall. msc. 5 dumosa Wall. ex Gord. Pinet. Suppl. 32. 4 squamosa Herb. Hamilt. Sabina squamata Ant. Cupress. Gatt. tab. 89, 90. Ist nach Parlatore nur eine durch den Standort bedingte Form, was auch Hooker annimmt (C. Koch Dendrol. II. S. ı22 stellt umgekehrt J. recurva als Form zu J. squamata). Form und Farbe der Frucht und der Samen sind wie bei der Art, die Blätter sind auch bei der Art dünner oder dicker, gerade oder gebogen anzutreften. In Europa 1824 eingeführt. In unserer Kultur stellt diese Form einen ausserordentlich schönen Sade- baum von bläulichem Grün und einen grossen, niederliegenden, vielverzweigten Strauch dar, der sich freiwillig, ohne künstlich gestützt zu sein, nicht zum Bäumchen erhebt. Aeste langgestreckt, dicht mit kurzen Zweigen bedeckt, Blätter nadelförmig steif, spitz, weniger stark gegen den Zweig gebogen als bei der Art, hell blaugrün gefärbt. Zeigt sich in den meisten Lagen hart oder doch weniger zärtlich, bietet eine auffallende, dekorative Pflanze für Abhänge und die Felspartie, bedarf nur in rauhen Lagen des Winterschutzes, ist also für Deutschland der Art bei weitem vorzuziehen und sehr zur Anpflanzung zu empfehlen. Keis, II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 2. Juniperus Pseudo-Sabina Fisch. et Mey. in Animad. ad ind. 8. Sem. hort. petrop. p. 15. S$ibirischer Sadebaum. Syn. Juniperus Sabina Led. Fl. alt. IV. p. 298 (zum Teil). iR Wallichiana Hook. fil. herb. Kew. In Sibirien, der Songarei, im Altai- und im Baikal-Gebirge, im Himalaya- Gebirge, in Thibet und Sikkim, in alpinen Regionen in einer Höhe von 3000 bis über 4000 m einhelmisch. Einhäusiger Strauch mit aschgrauer, abfallender Rinde, Aeste rund, auf- recht-abstehend, Zweige durch die Blätter dicht dachziegelig bedeckt, vierkantig, dicklich, ziemlich lang, aufrecht oder etwas abstehend oder übergeneigt. Blätter dicht dachziegelig, vierfach gegenüberstehend, eirund-rhombisch stumpflich, auf dem Rücken konvex oder fast stumpf gekielt und mit einer länglichen Drüse versehen. Beerenzapfen, an kurzen umgebogenen Zweigchen, eirund, stumpf, fast schwärzlich glänzend, 10—ı2 mm lang, 6-5 mm breit, Schuppen vier gegenständig, unterhalb der Spitze zugespitzt, nur einen grossen, ei- runden Samen einschliessend. Ein in Deutschland noch wenig bekannter und verbreiteter Strauch, welcher nach Dr. Regel noch in St. Petersburg ganz hart, höher von Wuchs und schöner als der gemeine Sadebaum ist und wie dieser auf der Felspartie wie an Abhängen Verwendung finden könnte. Junge Pflanzen in deutschen Gärten zeichnen sich durch gedrungenen Wuchs und als noch jugendliche Pflanzen mit vorwiegend nadelförmigen, abstehenden Blättern von oberseits auffallend blaugrüner Färbung aus, sind so sehr zierlich und fallen als etwas Besonderes sofort in die Augen. An älteren Zweigen herrschen schuppenförmige Blätter vor, die jungen Zweige erscheinen alsdann dicklich mit dicht anliegenden schuppenförmigen Blättern, auch bei diesen herrscht eine graugrüne Färbung vor. Eine recht baldige Verbreitung dieses harten, abweichenden, sehr deko- rativen Sadebaumes ist sehr zu wünschen. 3. Juniperus davurica Pall. Fl. ross. II. p. 13, t. 55. Davurischer Sadebaum. Syn. Juniperus daurica Forb. pinet. Wob. 227. Sabina davurica Ant. Cupress. Gatt. t. 77, 78. In Sibirien auf den höchsten Bergketten des Baikal und des Sochondai, am sandigen Ufer des Flusses Katunja bis zum Amurgebiete. Niederliegender Strauch mit aschgrauer, abfallender Rinde und runden abstehenden Aesten, Zweige von den Blättern dicht dachziegelig bedeckt, fast viereckig, ziemlich lang, zierlich abstehend, oder fast hängend, Blätter vierfach gegenständig, schuppenförmig dachziegelig angedrückt, eirund-rhombisch, stumpflich oder etwas zugespitzt, auf dem Rücken konvex mit einer länglichen Drüse, oft lineal-pfriemlich, zum grössten Teile abstehend, scharf zugespitzt, oben gerinnt, unten konvex mit linealer Drüse, oder drüsenlos. Beerenzapfen Juniperus semiglobosa Rgl. Juniperus Sabina L. 107 einzeln seitenständig, klein, kugelförmig, 5-6 mm im Durchmesser, braun, blau bereift, bald einer, bald zwei bis vier eirund-längliche Samen einschliessend. Die Samen sollen auch manchmal aus den Beerenzapfen hervorragen. Ein gleich voriger Art wenig bekannter Sadebaum, welcher vielleicht kaum echt in Kultur vorhanden ist und J. Sabina sehr nahe steht. 4. Juniperus semiglobosa Rgl. Acta. Horti. Petrop. VI. p. 487—488. - (Plantae turkestanicae). Sadebaum mit halbkugeligen Früchten. In Kokan von Fedtschenko, im südlichen Turkestan im Thianschan- Gebirge von Kuschakewicz aufgefunden und 1886 im Samenverzeichnis des Petersburger botanischen Gartens angeboten. Nach Dr. E. v. Regel im Wuchs ganz mit J. Sabina übereinstimmend, mit dünnen, runden Zweigen, unterscheidet er sich durch die oben abgestutzten Beerenzapfen, die dadurch eine halbkugelige Form, ähnlich den Früchten eines Eucalyptus erhalten und durch die 4 Samen in jedem Beerenzapfen während J. Sabina zweisamige und J. Pseudo-Sabina einsamige Zäpfchen haben. Die mir aus St. Petersburg vorliegenden Beerenzapfen sind sehr ungleich, 5 bis 8 mm stark, oft ganz rund oder länglich, Schuppen mehr oder minder gespitzt, dunkelbraun, bläulich bereift. d. Juniperus Sabina L. Spec. pl. p. 1472. excl. var. £. Gemeiner Sade- oder Sevenbaum. Syn. Juniperus foetida Sabina Spach. in Ann. sc. nat. 2. ser. XVI. p. 205. 5 Sabina A. vulgaris Endl. Syn. Conif. 22. 2 lusitanica Mill. Dict. Nr. ıı. Sabina officinalis Garcke Flor. Mittl. und Süd-Deutschl. 1858. S. 387. „ vulgaris Ant. Cupress. Gatt. tab. 8o und 82. Genevrier sabine der Franzosen. Savin der Engländer. Auf den Gebirgen Süd- und Mitteleuropas, in Sibirien, im Kaukasus und in Kleinasien vorkommend. Ein im Wuchs wie in der Blattbildung ausserordentlich wechselnder, einhäusiger (?) Strauch, der übrigens ohne vielleicht zweihäusig zu sein, als Strauch mit vorwiegend männlichen oder weiblichen Blüten auftritt, entweder mit schräge aufstrebendem Stamm und unregelmässiger Krone, oder fast kriechend mit mehr oder minder niederliegenden, mit den Spitzen wieder aufstrebenden Aesten und vorwiegend schuppen- oder nadelförmigen Blättern vorkommt; mit aschgrauer, abfallender Rinde, meist niedergestreckt, mit auf- strebenden Nebenästen, Zweige langgestreckt, zierlich, grün, aufrecht und abstehend. Blätter vierfach gegenständig, dachziegelig, rhombisch oder rhom- bisch-lanzettlich, spitz oder stachelspitzig, auf dem Rücken konvex und nahe der Mitte mit einer ovalen Drüse, oft an der Basis angewachsen, sonst frei abstehend, gerade, lineal, spitz und stachelspitzig, oben flach blaugrün, unten 108 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen konvex, mit länglich-linealer Drüse, grün, mit stumpfen Rändern. Beeren- zapfen klein, einzeln, rundlich-oval oder fast kugelig, braunschwarz, bläulich- weiss bereift. Schuppen vier bis sechs, vierfach gegenständig, dicht verwachsen, unterhalb der Spitze kurz zugespitzt. Samen meist zwei oder einer, selten drei oder vier, oval. Ein ausserordentlich schöner, dunkelgrüner Strauch, zumal für Abhänge und zwischen Felsen malerisch schön, er breitet sich weit über den Boden aus, ER > ‚S = Eu > —I Br REITS Fig. 27. Juniperus Sabina L. ı Zweig mit Früchten in natürl. Grösse; 2 Zweig- stück zweifach vergrössert; 3 Samen, dreifach vergrössert. erhebt sich hie und da, um dann bald sich wieder in schirmförmige Aeste zu teilen. Man erzieht ihn baumartig. findet ihn auch an Wände geheftet, oder in Form von Lauben gezogen. Prachtexemplare finden sich in den oben angegebenen Abweichungen u.a. im Park zu Wörlitz bei Dessau und hängen über die Felsenbauten, dem sogen. „Stein‘ weit herab. j Die jungen Zweige verbreiten gerieben einen durchdringenden, widrig- strengen, harzig-balsamischen Geruch, sind giftig und officinell und werden leider auch (zum Abort) missbraucht, weshalb man mit der Anpflanzung in öffentlichen Anlagen vorsichtig sein sollte. Juniperus Sabina L, 109 Fig. 28. Juniperus Sabina L. im Park zu Wörlitz bei Dessau, 110 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Juniperus Sabina tamariscifolia Ait. Hort. Kew. Ill. 414. Syn. Sabina folio tamarisci Bauh. Pin. 487. Juniperus Sabina $ L. spec. 1472. 5 „» Mill, Diet » foetida ß tamariscifolia Spach. Ann. Sc. nat, 2. Ser. XVI. 209 excl..syn.'Pall. F sabinoides Gris*) Spicileg. Fl. Rumel. II. 352. nicht Endl. Er Sabina mas Hort. Spanish Savin der Engländer. Im südlichen Europa, zumal in Spanien, Sicilien, Rumelien, in Griechen- land, auf dem Berge Athos in einer Erhebung bis zu 4000 m vorxommend, auch auf dem bithynischen Olymp. Oefter mit niedrigem Stamme baumartig aufstrebend, mit wagerechten oder schräge aufwärtsgerichteten Hauptästen, aber auch mehr oder minder niederliegend, kräftig von Wuchs mit aufstrebenden Nebenästen und zahlreichen kurzen, abstehenden Zweigen. Blätter zu dreien gegenständig, eiförmig, ein- wärts gebogen, scharf zugespitzt, oberseits bläulich-weiss gerinnt. Beerenzapfen kleiner als bei der Art, sitzend, nach dem Autor verkehrt eirund, nach der Basis kurz zusammengezogen, höckerig, schwarz und bereift, nach Willkomm hingegen kugelrund, meist einsamig, dunkelviolett, unbereift. Unbedingt von ähnlichen einer der schönsten Sadebäume, dabei unempfindlich und durch die Blattoberseiten bläulich schimmernd, so dass er zur Bekleidung von Abhängen und zwischen Felsen nicht warm genug empfohlen werden kann. Man sieht in Gärten Prachtexemplare mit kurzem Stamm, ı bis2 m hoch, mit rundlichen Kronen und niedergebogenen, mit den Spitzen wieder aufstrebenden Zweigen, öfter von prächtig blaugrüner Färbung als variet. glauca bezeichnet. Da diese Form vorwiegend als männliche Pflanze in den Gärten vorkommt, führt sie auch den Namen J. Sabina mas. Zu bemerken ist noch, dass auch die normale J. Sabina von mehr auf- strebendem Wuchs mit längerer, lockerer Bezweigung als J. tamariscifolia in den Gärten vorkommt und so auch als „Horizontalceder“ bezeichnet wird. Juniperus Sabina humilis Endl. Syn. Conif. 23. Syn. Juniperus Sabina $ humilis Hook. Fl. bor. amer. II. p. 166. ” „ ‚enpressitolia- Aıt: Hort. Kew. ed. ı. II. 414 » „ nHanas@arıConik 2 ed. p. >23 5 „ femina Hort. 5 „. ‚ elesans p. 487. Syn. Juniperus turbinata Guss. Syn. Fl. sic. II. p. 634. - oblongata Guss. pl. exsicc. 5 oophora Kunze in Flora 1846 p. 637. Sabina turbinata Ant. Cupress. Gatt. p. 41 t. 56. Ein niederliegender Strauch mit eirunden oder fast kreiselförmigen Beerenzapfen, welcher auf Anhöhen und am Meeresstrande in Spanien, Italien, Sizilien, Dalmatien und Algier mit der Art untermischt vorkommt. Nach Parlatore ist er nur Form von J. phoenicea, denn selbst bei der Art beobachtete derselbe kugelrunde, eirunde oder fast kreiselförmige Beeren- zapfen. Juniperus phoenicea filicaulis Carr. Conif. 2. ed. 52. Syn. Juniperus Myurus und Myosurus Hort. stellt einen eigentümlichen Sämling dar, welchen Seneclauze in Frankreich bei einer Aussaat von J. phoenicea fand, ein buschiger Strauch mit langen, hin- und hergebogenen, gedrehten, cylindrischen, abstehenden und überhängenden Aesten, Zweige einfach peitschenförmig hängend, meist mit schuppen- förmigen, seltener mit abstehenden nadelförmigen Blättern. Es ist dies ein interessantes Gegenstück zu Biota orientalis filiformis und zeigte sich in Frankreich so widerstandsfähig wie die Art. 9. Juniperus thurifera L. Sp. pl. p. 147!. Weihrauch- Sadebaum. Syn. Juniperus hispanica Lam. Dict. encycl. 626. ? foetida thurifera Spach. Ann. sc. nat. 2 ser. XVI. 208. 118 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Syn. Juniperus sabinoides Endl. Conif. p. 24 nicht Gris. » cinerea Carr. Conif. p. 35. Genevrier porte-encens der Franzosen. Incense Juniper der Engländer. Auf der Pyrenäischen Halbinsel und in Algier zumal auf Gebirgen heimisch. Strauch oder Baum bis ı5s m Höhe, im Alter mit rundlicher Krone und weit abstehenden Aesten, Zweige fast viereckig, ziemlich kurz, zierlich, graugrün, abstehend. Blätter an älteren, unteren Zweigen dreifach oder oft vierfach gegen- ständig, unten angewachsen, an der Spitze frei und abstehend, eirund- oder lanzettlich scharf spitzig, auf dem Rücken mit einer länglich-linealen einge- drückten Drüse versehen; an jüngeren Zweigen und an Spitzentrieben vierfach gegenständig, schuppenförmig dachziegelig, eirund- oder länglich-rhombisch, mit scharfer, abstehender Spitze, auf dem Rücken konvex, gekielt mit länglicher eingedrückter Drüse. Beerenzapfen an kurzen Zweigen aufrecht, einzeln, erst bläulich dann braun, fast schwärzlich, blau bereift, fast kugelig, 7-ıı mm im Durchmesser, Schuppen vier bis sechs vierfach gegenständig, eng verwachsen, unterhalb der Spitze kurz und scharf gespitzt. Samen drei oder zwei, seltener vier, ei- bis kreisrund, flach oder fast dreieckig, braun. Die Zweige verbreiten zerrieben einen strengen aromatischen Geruch, ähnlich dem des J. Sabina, weshalb Linn€ ihn als Weihrauch liefernd bezeichnete. Eingeführt im Jahre 1752. Ein wenig in deutschen Gärten echt zu findender, oft verwechselter Sadebaum, in der Jugend von schlankem, pyramidalem Wuchs, auffallend durch die graugrüne Färbung; für geschützte Lagen hat er sich ziemlich unempfind- lich gezeigt, ist aber in rauhen Lagen zu schützen. 10. Juniperus chinensis L. Mantiss. p. 127. Chinesischer Sadebaum. Syn. Juniperus barbadensis und virginiana Thunb. Fl. Jap. p 264. excl. syn. Juniperus dimorpha Roxb. Fl. ind. Ill. p. 839. ” Thunbergi Hook. et Arnott. ad Beechey p. 271. ” dioica Hort. Sabina chinensis Ant. Cupress. Gatt. t. 75, 76, 78. Kong-Nam-Tsong in China. Genevrier de Chine der Franzosen. Chinese Juniper der Engländer. In China und Japan heimisch. Im Jahre 1804 eingeführt. Zweihäusiger Baum oder Strauch, im Vaterlande oft 20 bis 25 m Höhe erreichend, der sowohl in der Gestalt wie in den Blättern ausserordentlich wechselt. Blätter der unteren Zweige zu dreien oder gegenständig, bald angewachsen, an der Spitze frei, zugepitzt angedrückt, bald an der Basis angewachsen, sonst ab- stehend, lineal-lanzettlich zugespitzt, scharf stachelspitzig, oberseits gefurcht und mit einer weissen Binde gezeichnet, unten konvex und mit einer länglich- Juniperus chinensis L. 119 linealen Drüse versehen, Blätter der oberen Zweige schuppenförmig, vierfach gegenständig, dachziegelig angedrückt, rhombisch, stumpf oder stumpflich, fast stachelspitzig, auf dem Rücken konvex und mit einer länglichen Drüse versehen. Beerenzapfen in Form und Grösse verschieden, kugelig, länglich oder kreisel- förmig, bläulich-mehlweiss bereift, später dunkelblau bis schwärzlich, bald 5 bis 7 mm, bald 8 bis 1: mm gross. Schuppen 4 bis 8, zweireihig gestellt, dicht verwachsen, unterhalb der Spitze manchmal mit abstehenden Spitzchen, Fig. 29. Juniperus chinensis L. ı Zweig mit männlichen Blüten, nadel- und schuppen- förmige Blätter tragend; 2 weiblicher Zweig mit Zapfen; 3 Staubblatt, vergrössert; 4 Beeren- zapfen, vergrössert; 5 Samen, vergrössert. manchmal fast glatt. Samen 2 bis 3, selten 4 bis 5 oder einzeln. länglich stumpflich oder fast dreieckig, glänzend braun. Wesentlich unterscheiden sich die männliche und weibliche Pflanze und wurden, wie die Syn. beweisen, oft für verschiedene Arten gehalten. Juniperus chinensis mascula (männliche Pflanze). Syn. Juniperus struthacea Knight. Conif. p. 13. Sie bildet meist schmale, dichtbezweigte, frisch- oder blaugrüne Säulen, an denen die zahllosen männlichen gelben Blüten sich reizend ausnehmen, beide Blattformen sind vertreten aber die nadelförmigen Blätter herrschen vor. 120 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Juniperus chinensis femina (weibliche Pflanze). Syn. Juniperus cernua Roxb. Fl. ind. III. p. 839. R Reevesiana Hort. = flagelliformis Hort. Meist mit lang ausgestreckten, weitgestellten, oft etwas überhängenden Aesten, Zweige sehr zahlreich, dicht mit kleinen Zweigen besetzt. Blätter vorwiegend schuppenlörmig, selten nadelförmig oder doch nur unten an den Zweigen vorkommend. Juniperus chinensis pendula Hort. Syn. Juniperus japonica pendula Hort. Eine höchst dekorative und zwar weibliche Form mit leicht über- hängenden Zweigen, die allgemeine Verbreitung verdient und stets ganz frei auf Rasen, an Abhängen, zwischen Felsen oder an Ufern ihren Platz finden sollte. Juniperus chinensis aurea pendula Hort. Eine hängende Form, die goldgelb schimmert. Juniperus chinensis pyramidalis Hort. Syn. Juniperus japonica pyramidalis Hort. ” pyramidalis glauca Hort. Diese Form bildet dichte, schmale, blaugrüne Pyramiden mit vor- herrschend nadelförmigen, spitzen Blättern, bringt erst spät Schuppenblätter, scheint männliche Pflanze und ist besonders schön und dekorativ. Auch als: Juniperus Jacobiana Hort. oder Juniperus Jacobi Hort. finden wir eine Form in den Gärten mit nur nadelförmigen Blättern und hell- blaugrüner Färbung, die, voriger sehr ähnlich, wohl eine männliche Pflanze sein dürfte, fast säulenförmig mit dichter Bezweigung. Juniperus chinensis aurea Hort. Syn. Juniperus chinensis mascula aurea Hort. ” Youngi Hort. Eine männliche Pflanze von schlankem Wuchs, an welcher zumal die jungen Triebe goldgelb gefärbt sind, eine schöne beständige Form, deren prächtige goldige Färbung, der vollen Sonne ausgesetzt, um so auffallender hervortritt. Juniperus chinensis argenteo-variegata Hort. Eine von Fortune aus Japan eingeführte zwergig buschige, blaugrüne Form, bei welcher manche Zweigspitzen ganz weiss erscheinen, mit nadel- und schuppenförmigen Blättern. Juniperus sphaerica Lindl. 121 Juniperus chinensis $ procumbens Endl. Syn. Conif. 21. Syn. Juniperus chinensis nana Hochst. > procumbens Sieb. Ann. Soc. Hort. Pays- Bas. 1844; 31. 2 japonica Carr. Conif. 2 &d. 31. Ein buschiger Strauch mit ausgebreiteten Aesten und mit kurzen Zweigen von hellem Grün, Blätter teils nadelförmig, zu dreien stehend, oben gerinnt, steif und scharf gespitzt, an den oberen Zweigen kürzer, breiter, dicht dachziegelig, schuppenförmig. Etwa um das Jahr 1840 eingeführt. Eine schöne, harte, dekorative und bereits beliebte Pflanze, die vielfach noch als Art (J. japonica) betrachtet wird. aber thatsächlich nur eine Zwerg- form des chinesischen Sadebaumes darstellt. Sie kommt in China und Japan vor. Juniperus chinensis procumbens aurea Hort. Syn. Juniperus japonica aurea Hort. Eine Form mit langen und stark übergebogenen, dabei ziemlich unregel- mässig gestellten Aesten, deren junge Triebe schön goldgelb gefärbt sind und später eine mehr gelbgrüne Färbung annehmen. Juniperus chinensis procumbens albo-variegata Hort. Syn. Juniperus japonica albo-variegata Hort. Eine gedrungene, blaugrüne Form mit teilweise weissbunter Be- zweigung. Juniperus chinensis procumbens aureo-variegata Hort. Syn. Juniperus japonica aureo-variegata Hort. Eine zwergig buschige Form, deren Zweige und Zweigspitzen zum Teil dunkel goldgelb erscheinen. Der chinesische Sadebaum mit seinen Formen ist sehr dekorativ und dabei ganz hart, er ändert ausserordentlich in der Form und Blattbildung und manche Formen, aus China und Japan als Arten eingeführt, stellen durch. Steck- linge erzogene Pflanzen mit vorherrschend nadelförmigen oder schuppenförmigen Blättern, teils männliche, teils weibliche Pflanzen dar und bilden entweder Zwergformen oder mehr vorgeschrittene Pflanzen. Die dicklichen, schuppen- blättrigen Zweige bieten ein gutes Erkennungsmerkmal ähnlichen Arten gegen- über. Auch von dem chinesischen Sadebaum werden in China und Japan die mehrfach erwähnten uralten, künstlich erzogenen Gartenzwergformen kultiviert, wie sie in beiden Ländern so geschätzt sind. 11. Juniperus sphaerieca Lindl. ın Paxt. Flow. gard. I. 58 f. 35. Kugelfrüchtiger Sadebaum. Syn. Juniperus Fortunei van Houtte. s chinensis Smithi Loud. ex Gord. Pinet. Genevrier ä fruit globuleux der Franzosen. Globular-fruited Juniper der Engländer. In Nord-China heimisch und im Jahre 1846 von Fortune eingeführt. 122 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Einhäusiger Baum bis zu ı2 m Höhe mit aufrecht-abstehenden Aesten, Kleine Zweige fast viereckig, kurz, dicklich aufrecht-abstehend. Blätter an jungen Pflanzen zu dreien nadelförmig spitz, denen von J. chinensis ähnlich, aber weniger starr, die der oberen Zweige schuppenförmig, vierfach gegen- ständig, dachziegelig, etwas abstehend, länglich-rhombisch stumpflich, auf dem Rücken mit einer ovalen oder fast runden Oeldrüse. Beerenzapfen an kurzen Zweigen einzeln, aufrecht, fast kugelig, 8—ıo mm lang und fast so breit. Schuppen sechs, enge verwachsen, unter der Spitze kurz gespitzt. Samen drei, oval, beiderseits convex oder fast dreieckig stumpf, bräunlich. Diese Art steht jedenfalls J. chinensis sehr nahe, unterscheidet sich aber von dieser, nach Parlatore in D. C. Prodr. XVI>2 p. 488, durch ein- häusige Blüten, durch kürzere, dickere, fast viereckige Zweige, durch etwas ab- stehende Blätter und hauptsächlich durch die grösseren, nicht bläulich mehl- weiss bereiften Beerenzapfen. In unseren Kulturen finden wir schon schöne, mehrere Meter hohe Exemplare von diesem Sadebaum; derselbe zeigt sich so hart wie J. chinensis und bildet frischgrüne, pyramidale, gedrungene Pflanzen, die nur ein geübtes Auge von J. chinensis procumbens (J. japonica) zu unterscheiden vermag. Juniperus sphaerica glauca Gord. Pinet. ı22, Suppl. 38. Syn. Juniperus Sheppardi Veitch. Manual of the Conif. 290. & Shepherdi Hort. Eine von Fortune aus China eingeführte, blaugrüne Form, welche dort dicht bezweigte Sträucher von 3—6 m Höhe bilden soll, mit vorwiegend nadel- förmigen, scharf gespitzten Blättern. 12. Juniperus virginiana L. Sp. pl. p. 1471. Virginischer Sadebaum, Virginische oder rote Ceder. Syn. Juniperus foetida virginiana Spach. Ann. sc. nat. 2. Ser. XVI. 297. — Hist. veg. phan. XI. 318. Juniperus arborescens Mnch. Meth. 699. ni caroliniana Dur. Harbk. (Pott.) I. 497. Sabina virginiana Ant. Cupr. Gatt tab. 83, 84. Red Cedar der Nordamerikaner und der Engländer. Cedre de Virginie der Franzosen. Im östlichen Nordamerika von der Hudsonsbai bis Neu-Mexico, Texas und Florida im Gebirge auf trockenem, felsigem, wie feuchtem, sumpfigem, auch im nahrhaften Thalboden gedeihend und dementsprechend in der Ent- wickelung verschieden. Seltener jedoch auch im Felsengebirge und in British- Columbien im westlichen Nordamerika. In Europa 1664 eingeführt. Einhäusiger, aber öfter auch zweihäusiger Baum oder Strauch und zwar entweder ausschliesslich männlich oder weiblich, oder auch als Pflanze mit vorwiegend männlichen oder weiblichen Blüten vorkommend, von 12—25 m Höhe, in Ost-Texas und in Nord-Florida erreichen die Bäume bis 3o m Höhe und nach Dr. Mayr wird von hier aus zu- mal der europäische Bedarf bezogen. In der Gestalt sehr wech- selnd, in der Jugend meist pyramidal, spä- ter oft mit horizontal ausgebreiteten auch überhängenden Aesten. Zweige fast viereckig, Blätteran jungen Pflan- zen zu drei nadelför- mig lang zugespitzt stechend, oben gerinnt mit weisslicher Zeich- nung, auf dem Rücken mit einer länglich- linealen Oeldrüse, an oberen Zweigen und an älteren Pflanzen schuppenförmig, vier- fachgegenständigdach- ziegelig angedrückt, ei- rund-rhombisch oder lanzettlich zugespitzt, auf dem Rücken mit einer ovalen Oeldrüse. Beerenzapfen zahl- reich, klein, oval oder oval-rundlich, braun- violett, dicht blauweiss bereift. Schuppen vier bis sechs dicht ver- wachsen, kaum ge- spitzt.. Samen klein, ein bis zwei, eirund- stumpf-eckig, glänzend. Eine allgemein verbreitete, geschätzte, ganz harte, feinzwei- gige Art, von welcher sich in alten Parkan- lagen starke Exemplare vorfinden, so z. B. in Wörlitz bei Dessau etwa ı20 Jahre alte Juniperus virginiana L. 12: os Yu 5 ||: 3 Er " — EEE ma ii RL, AIN KR Br; . & EEE GE OLERLETWERWELEET Bi we Fig. 30. Juniperus virgıniana 1. Bäume von 20—25 m Höhe bei 0,50 m Stammdurchmesser. Besonders zierend sind reich mit stahlblauen Beerenzapfen besetzte Pflanzen. Jüngere Pflanzen 124 1I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. mit vorwiegend nadelförmigen Blättern zeigen eine mehr blaugrüne, ältere Pflanzen mit mehr schuppenförmigen Blättern eine olivengrüne Färbung, jedoch wechselt dieselbe je nach dem Standort, im Sandboden, besonders bei etwas schattigem Stand, ist sie frischgrün, im schweren T'honboden, überhaupt sonnig stehend braungrün. Alte Bäume werden oft mit hängenden Acsten recht malerisch und verleihen unseren Parkanlagen einen besonders schätzbaren, fremdartigen Schmuck. Der virginische Sadebaum liebt zumal humusreichen, feuchten Sand- boden und ist gleich wertvoll einzeln gestellt, in Gruppen oder zu dichten Schutzpflanzungen. Durch Schnitt lassen sich leicht hohe Pyramiden oder schöne dichte hohe Hecken bilden, welche. dann gleichzeitig in Menge ein feines Grün zu Kränzen liefern, hierzu sind dichte, feinzweigige Formen, zumal männliche Pflanzen geeignet, während die weiblichen meist mehr breit und sparrig wachsen. Zur Anzucht ist nordamerikanischer Same dem in Deutschland geernteten vorzuziehen, da letzterer zumal bei ungünstigem Boden und Stand- ort oft nicht keimfähig ist. Obgleich langsam von Wuchs und grösser schwer zu verpflanzen, empfiehlt sich J. virginiana auch zu forstlichen Anpflanzungen unter günstigen Kulturbedingungen, zumal in nahrhaftem, feuchtem Sandboden, denn das aromatisch riechende, sogen. „rote Cederholz‘“ wird gut bezahlt und bekannt- lich werden die Bleistifte damit gefasst und Zimmer damit getäfelt. In Nord- amerika wird dasselbe hochgeschätzt, da es sehr haltbar, nicht von Insekten angegriffen wird, zu Wasser- und Erdbauten trefflich ist und ausserdem in industrieller Beziehung ausgedehnte Verwendung findet. In Deutschland sind auch forstliche Anpflanzungen schon mit Glück gemacht, so auf den Faberschen Besitzungen in Nürnberg zu einstiger Holzgewinnung für die dortige bekannte Bleistift-Fabrikation jüber 80,000 Bäume, fünf Hektare finden sich dort bereits in guter Kultur. Juniperus virginiana neigt sehr zu Abweichungen und zahlreich sind die meist in Kultur gewonnenen Formen, von denen die wertvollsten hier folgen: Juniperus virginiana Bedfordiana Knight. Conif. p. ı2. Syn. Juniperus virginiana barbadensis Gord. Pinet. 114. u EN ß australis Endl. Conif. 28. e Bedfordiana Hort. 4 gracilis Hort. h Gossainthanea Lodd. Cat. Loud. Encycl. of Trees 1090. er virginiana caroliniana Loud. Encycl. of Trees 1048. " »s Gossainthanea Carr. Conif. 2 Ed. p. 45. Eine schöne im südlichen Nordamerika vorkommende Form, spitz pyramidal, dicht und zierlich bezweigt, an den Spitzentrieben fadenförmig überhängend. Blätter meist nadel- seltener schuppenförmig, an der konvexen Unterseite frischgrün glänzend, auf der konkaven Oberseite blaugrün gerinnt, lang und fein gespitzt. Die Pflanzen sind zumal dekorativ wenn sie reich mit weissblau bereiften Früchten geziert sind. In rauhen Lagen zeigte sie sich etwas zärtlicher als die Art. Diese zierliche schöne Form kommt in. den Gärten häufig unter dem falschen Namen: J. Bermudiana vor, eine Art, welche in Süd-Florida, den Bahama- und Bermudas-Inseln. wächst und in Deutschland nicht mehr im Freien ausdauert. Juniperus virginiana L. 125 Juniperus virginiana pyramidalis Hort. Eine dicht bezweigte, üppig wachsende, säulenförmige Pflanze mit vorwiegend nadelförmigen Blättern, entweder blaugrün in der Färbung (var. glauca) oder frischgrün (var. viridis). B-ide höchst dekorativ und empfehlenswert. Juniperus virginiana Cannarti Hort. Syn. Juniperus Cannarti Hort. Eine ziemlich gedrungen wachsende Form mit eirunder Krone. fe fe) Juniperus virginiana polymorpha Hort. Syn. Juniperus polymorpha Hort. Eine Form von pyramidalem Wuchs, an welcher die zweierlei Blatt- bildung recht hervortritt und zwar ziemlich gleichmässig verteilt, so dass die Zweige mit schuppenförmigen frischgrün-glänzenden Blättern gegen diejenigen mit nadelförmigen Blättern, welche die bläuliche Oberseite zeigen, sehr abstechen. Juniperus virginiana pendula Carr. Man. des Pl. IV. 3ı2. Syn. Juniperus virginiana viridis pendula Hort. Eine sehr dekorative, wertvolle und zwar männliche Pflanze, als grösseres Exemplar mit starken, ausgebreiteten, an den Spitzen überhängenden Aesten und lang hängenden Zweigen und Zweigchen. Blätter zum grössten Teile schuppenförmig, dicht dachziegelig-stumpflich, seltener spitzig, die nadel- förmigen schmal dicht anliegend. Juniperus virginiana Smithi pendula Hort. Syn. Juniperus Smithi pendula Hort. Eine zierliche Form mit feiner, leicht überhängender Bezweigung und vorwiegend schuppenförmigen Blättern. Juniperus virginiana Chamberlayni Carr. Man. des Pl. IV. 313. Syn. Juniperus Chamberlayni Hort. Eine üppige Pflanze mit starken, ausgebreiteten übergebogenen Aesten und verlängerten hängenden Zweigen, Blätter zum grössten Teil nadelförmig, den Zweigen angedrückt, zugespitzt, oberseits graugrün, die anderen schuppen- förmig angedrückt, besonders dekorativ und wertvoll durch die aschgraue Färbung. Juniperus virginiana nutans Hort. Syn. Juniperus nutans Hort. Eine Form von pyramidalem Wuchs, graugrüner Färbung und mit nickenden Zweigen, an denen sowohl nadel- wie schuppenförmige Blätter vertreten sind. Juniperus virginiana interrupta Hort. Syn. Juniperus interrupta Hort. Eine niedrige, gedrungene, pyramidale Form mit fast nur nadellörmigen, feinen Blättern. 126 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Juniperus virginiana dumosa Carr. Conif. 2 ed. p. 46. Ein dicht buschiger, rundlich-pyramidaler Strauch mit kurzen Zweigen und dichtstehenden, nadelförmigen, spitzen, oberseits bläulichen, selten schuppenförmigen Blättern. Anscheinend eine eigentümliche jugendlich- zwergige Sämlingspflanze. Juniperus virginiana globosa Hort. Syn. Juniperus virginiana nana compacta Hort. Eine gedrungene dicht bezweigte Kugelform. Juniperus virginiana nana nivea Hort. Eine gedrungene Zwergform von weisslicher Färbung. Juniperus virginiana Schotti Hort. Syn. Juniperus virginiana viridis Hort. 55 Schotti Hort. n Scholli Hort. Eine pyramidale, buschige Zwergform mit schuppenförmigen spitzen Blättern, welche sich durch schönes frisches Grün auszeichnet und zumal für kleine Gärten zu empfehlen ist. Juniperus virginiana tripartita Hort. Syn. Juniperus tripartita Hort. Eine niedrig bleibende Form mit dichtstehenden, ausgebreiteten, oder auch übergeneigten Aesten, kurzen Zweigen und nur nadelförmigen, blaugrünen Blättern, wohl auch eine jugendliche Sämlingspflanze. Sie ist schön an Ab- hängen wie zwischen Felsen und wirkt als ältere Pflanze mit ausgebreiteten Aesten in der Landschaft wie J. Sabina, mit dem sie überhaupt grosse Aehn- lichkeit hat. Juniperus virginiana tripartita aureo-variegata Hort. Syn. Juniperus tripartita aureo-variegata Hort. Die goldbunte Form der vorstehenden. Juniperus virginiana Kosteriana Hort. Eine hübsche, gleichfalls niedrigbleibende Form, mit schirmförmig ab- stehenden Aesten, welche wie vorige zu verwenden ist. Juniperus virginiana glauca Carr. Conif. 2 ed. 45. Syn. Juniperus glauca Willd. Enum. plant. Suppl. 67. Eine üppig wachsende Form von prächtiger blaugrüner Färbung, die als eine der schönsten harten Coniferen zu auffallenden Kontrasten nicht warm genug empfohlen werden kann. Man findet in Kultur mehr oder weniger auffallend blaugrüne Formen, die ausgeprägt stahlblauen sind die dekorativ wertvollsten. Juniperus virginiana L. 127 Juniperus virginiana cinerascens Carr. Conif. 2 ed. 45. Syn. Juniperus virginiana argentea Hort. » argentea Hort. ni dioica Hort. Kräftig von Wuchs, mit lang ausgebreiteten Aesten und zahlreichen kurzen Zweigen, ist diese Form zumal durch die aschgraue silberartige Färbung auffallend und wertvoll. Juniperus virginiana plumosa alba Hort. Syn. Juniperus virginiana plumosa argentea Hort. Eine zierliche, pyramidale, leichtzweigige Form mit nur nadelförmigen Blättern und weissen Zweigspitzen, die später ins Grünliche übergehen. Juniperus virginiana plumosa nivea Schwerdt. Eine sehr niedliche von Herrn Schwerdt in Burg bei Magdeburg in Kultur gewonnene Form von dichtem, gedrungenem, kegelförmigem Wuchs und fast nur nadelförmigen Blättern. Zur Zeit des jungen Triebes er- scheint die Pflanze leuchtend weiss, eine Färbung, welche sich im Sommer mehr verliert. Eine wertvolle Pflanze für kleine und regelmässige Gärten, welche sich anderen Formen entgegen leicht durch Stecklinge vermehren lässt, es ist wohl eine buschige jugendliche Sämlingspflanze. Juniperus virginiana albo-spica Hort. Syn. Juniperus virginiana albo-spicata Hort. Eine Form mit ausgeprägt weissen Zweigspitzen. Juniperus virginiana albo-variegata Hort. Eine weissbunte, ziemlich beständige Form. Juniperus virginiana Triomphe d’Angers Hort. Syn. Juniperus Triomphe d’Angers Hort. Eine Form, welche mit zahlreichen weissbunten Zweigchen und Zweig- spitzen, die ziemlich gleichmässig über die ganze Pflanze ausgestreut sind, be- ständiger als andere Formen erscheint und daher Liebhabern solcher Formen zu empfehlen ist. Juniperus virginiana aureo-spica Hesse. Die jungen Triebe zeigen im Frühjahr eine leuchtend goldige Färbung, welche sich gegen das frische Grün der älteren Zweige wirkungsvoll abhebt. Juniperus virginiana aureo-variegata Hort. Eine ziemlich gleichmässige goldbunte Form. Juniperus virginiana aurea elegans Hort. Eine hübsche zierliche, goldbunte, beständige Form. 128 11. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Juniperus virginiana elegantissima Hort. sine schöne, pyramidale Pflanze mit jungen goldgelben Zweigspitzen von gleichmässiger, auffallender Zeichnung, welche unstreitig von ähnlichen die schönste, wertvollste Form ist. 13. Juniperus oceidentalis Hook. Fl. bor. amer. II. 166. Westamerikanischer Sadebaum Syn. Juniperus Hermanni Pers. Syn. ll. 632. n excelsa Lew. in Pursh. Fl. bor. amer. Il. 647. Y andina Nutt. North. amer. sylv. III. 95. t. 110. e piriformis Lindl. Gardn. Chron. 1855. p. 420. e dealbata Hort. nicht Loud. „ 2? fragrans Knight. Syn. Conif. 13. R: species Sierra Nevada Hort. Chamaecyparis Boursieri Desne. in Bull. soc. bot. de France I. 70, nicht Carr. Western Juniper der Engländer. Im westlichen Nordamerika auf Gebirgen vom Fraser-Fluss bis zum Sacramento und von den Felsengebirgen bis zum grossen Ozean, auch östlich vom Felsengebirge von Utah bis Texas, in Columbien in den Vorbergen auf trockenem, felsigem Boden, an trockenen, heissen Abhängen Strauch und durch die weissblaue Färbung auffallend. Etwa um das Jahr 1840 in Europa eingeführt. Einhäusiger Strauch oder Baum von 10-15, seltener 20—25 m Höhe mit ausgebreiteter Krone. Aeste fast quirlig, horizontal abstehend, oder hängend. Zweige rund. Blätter schuppenförmig, dicht dachziegelig angedrückt, eirund- spitz, auf dem Rücken konvex, etwas unter der Mitte mit einer länglichen, ein hellgelbes Harz aussondernden Drüse, beim Reiben einen strengen, J. Sabina ähnlichen Geruch verbreitend. Beerenzapfen an kurzen Zweigen aufrecht, einzeln, zahlreich, oval-länglich, 8 bis 9 mm lang, 7 bis 8 mm breit, braunrot, blauweiss bereift. Schuppen sechs selten neun, dreifach angeordnet, dicht ver- wachsen, unterhalb der Spitze kurz zugespitzt. Samen zwei oder einer, ziem- lich gross, eirund, beiderseits konvex, blass, etwas glänzend. Nach Dr. Mayr ist das rote Kernholz sehr dauerhaft und zu Eisenbahn- schwellen und Telegraphenstangen sehr gesucht. In der Gestalt J. virginiana ähnlich, hat er dickere und fast runde Zweige, jüngere Blätter kaum drüsig, Beerenzapfen grösser, oval, niemals braunblau. Samen zwei- oder dreimal grösser. Ein in unseren Kulturen wenig vertretener, aber recht dekorativer Sade- baum, jung von schlankem pyramidalem Wuchs, mit aufstrebenden Aesten und von grau- bis blaugrüner Färbung, der geschützten Standort oder in rauheren Lagen Winterdecke verlangt; in manchen Gegenden litt er vom Frost oder zeigte krüppeligen Wuchs ohne sich freudig zu entwickeln. Juniperus fragrans Knight. Syn. Conif. 13. Im Jahre 1842 in Europa eingeführt und zwar angeblich aus dem Juniperus californica Carr. 1209 Himalaya, möchte, nach Kulturexemplaren zu urteilen, hierher gehören, der- selbe hat als junge Pflanze vorherrschend nadelförmige, als ältere dicht an- gedrückte, schuppenförmige Blätter, zeichnet sich durch schmal-pyramidalen Wuchs und blaugrüne Färbung aus und ähnelt auch J. excelsa Bieb., der aber mit scharfgespitzten, mehr abstehenden Blättern abweicht. Er verhält sich in deutschen Gärten ähnlich wie J. occidentalis und man findet öfter schöne, mehrere Meter hohe, blaugrüne Säulen, welche sich sehr gut ausnehmen. Ob derselbe daher, wie angegeben, aus dem Himalaya stammt, scheint zweifelhaft; wäre dies wirklich der Fall, möchte er zu J. excelsa oder dem fraglichen J. religiosa Royle gehören. Nach Veitch Manual of the Conif. p. 289 kommt: Juniperus occidentalis var. monosperma, also eine einsamige Form, auf dem Pike’s Peak in Kolorado vor und breitet sich über West-Texas und Neu-Mexiko bis Arizona aus. Juniperus occidentalis var. conjungens, Gartenfl. 1886 S. 529 u. 637. soll ein wichtiger Nutzholzbaum sein und im westlichen Texas Wälder von bedeutender Ausdehnung bilden, er heisst dort „Berg-Ceder“. Juniperus utahensis Engeim. Utah-Sadebaum. Syn. Juniperus occidentalis utahensis Sarg. Im Staate Nevada gleichfalls auf trockenem, mehr felsigem Boden wachsend, steht J. occidentalis sehr nahe, wird auch als Form zu letzterer gestellt und bildet einen niedrigen, ausgebreiteten, vom Boden an bezweigten kleinen Baum mit derbem Stamm von etwa 60 cm Durchmesser und ist, durch die Trocken- heit des Klimas bedingt, von ausserordentlich langsamem Wuchs. 14. Juniperus californiea Carr. Rev. Hort. 1854. p. 353 mit Abbild. Californischer Sadebaum. Syn. Sabina californica Ant. Cupr. Gatt. t. 72. Nach Boursier de la Riviere in Kalifornien auf den Gipfeln des Mercedes- Gebirges, in den Spalten kalkartigen Schiefers in einer Erhebung von 300 m, in heftigen Stürmen ausgesetzten Lagen wachsend. Auch Dr. Mayr giebt den Standort auf trockenen, sonnig-felsigen Hügeln an. Wohl kaum echt in Kultur eingeführt. Von den meisten Autoren als Syn. zu Juniperus occidentalis Hook. gestellt, aber Engelmann, wie auch Dr. Mayr führen diese Art besonders neben der letzgenannten auf. Nach Dr. Mayr Baum bis 9 m Höhe, dessen Holz zu Zäunen und als Brennholz verwendet wird. Nach Boursier 10—ı2 m hoch, mit 0,40—0,50 m Stammdurchmesser, der Stamm gabelt sich oft dicht über dem Boden und bildet mehrwipfelige Kronen. Das Holz ist fest und die fast cylindrischen Zweige sind sehr biegsam, die Blätter und Beerenzapfen hauchen einen durch- dringenden aber angenehmen Geruch aus. Blätter älterer Zweige schuppen- förmig kurz und dicht gedrängt dachziegelig, Beerenzapfen einzeln, fast sitzend Beissner. 9 130 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. auf sehr kurzen Zweigen, eirund-länglich, beiderseits verschmälert, etwa ı2—1ı3 mm lang, glatt oder leicht höckerig, bläulich bereift, einen sehr harten, eirund-länglichen Samen einschliessend, Cotyledonen nach Engelmann stets fünf. 15. Juniperus pachyphloea Torr. Whipples Report. p. 85. Dickrindiger Sadebaum. Syn. Sabina pachyphloea Ant. Cupress. Gatt. p. 39. Gebirge des westlichen Neu-Mexiko und Arizona. Einhäusiger Baum mit runden Aesten und weisslicher, sich ablösender Rinde, Zweige fast zweizeilig, dichtstehend, kurz, stumpf-vierkantig, Blätter zu dreien schuppenförmig, dicht dachziegelig angedrückt, eirund-rhombisch, auf dem konvexen Rücken gekielt und in der Mitte mit einer ovalen Drüse ver- sehen, scharf zugespitzt. Beerenzapfen an kurzen Zweigen aufrecht, fast kugelig, süss, 12—ı5 mm lang und fast so breit, bräunlichrot, blauweiss bereift. Schuppen neun, dreifach angeordnet, dicht verwachsen, unterhalb der Spitze kurz zugespitzt. Samen drei. Nach Parlatore ist diese Art J. occidentalis sehr ähnlich und vielleicht nur eine Form desselben. Wohl kaum in unsere Kulturen eingeführt, ist über sein Verhalten noch nichts zu sagen, da er nach Dr. Mayr noch in das Bereich der subtropischen Region gehört, so dürfte er bei uns kaum mehr als Freilandpflanze zu betrachten sein. Natürlich sind aber erst Kulturversuche abzuwarten. Er bildet einen schlanken spitz-pyramidalen Baum von ı m Durchmesser und ı5 m Höhe mit aufrechten, kurzen Aesten und zeichnet sich durch eine auffallend blauweisse Färbung, zumal an den jungen Trieben aus, nach Dr. Mayr liefert er ein noch nicht genug geschätztes, schön rotes Kernholz. Nach Veitch ist er in englischen Gärten noch selten und wohl eine beachtenswerte, jedoch kaum schön zu nennende Art. Sektion II- Oxycedrus Spach. in Ann. Sc. nat. 2. Ser. XVI. 282. Echte Wachholder. Blätter nadelförmig oder lineal, mehr oder weniger abstehend, dreifach quirlständig, scharf spitzig, oberhalb gerinnt blaugrün, unten konvex, gekielt, grün, ohne Drüsen. Blüten zweihäusig, männliche in den Blattwinkeln einzeln. Samen meist zu dreien, frei, oder durch Fehlschlagen weniger. 16. Juniperus litoralis Maxim. Mel. Biol. VI. 373. Strand-Wachholder. Syn. Juniperus conferta Parl. Nov. Conif. p. ı etin D. C. Prod. XV. 2. 481. In Meeresgegenden durch ganz Japan, im losen Sande dichte Rasen bildend, Insel Yezo nahe bei Hakodate, im nördlichen Nippon, Vorgebirge Siriki-saki, Juniperus rigida Sieb. et Zucc. 131 Insel Yakuno-sima. Von C. Wright gesammelt (wurde J. taxifolia Hook et Arn. beigestellt). Niederliegender, lang fortkriechender Strauch mit braunroter Rinde, dicken, starken, sehr langen Zweigen, und dicht zusammenstehenden, an den Spitzen aufrechten Zweigchen, mit dichtstehender graugrüner Belaubung, mit genäherten Blätterquirlen und geschwollenen, abwechselnd gestellten Blattkissen. Blätter zu dreien dicht dachziegelig, aufrecht, lineal-pfriemlich, gerade, allmählich in eine dolchartige Spitze auslaufend, oberseits gerinnt und im Grunde mit einer einheitlichen weissen Linie gezeichnet, unten konvex. Beerenzapfen dreisamig kürzer als die Blätter, kugelig, glatt, blau, stark dunkelblaugrau gereift, grösser als eine Erbse, mit dreieckig-eirunden Samen, die auf dem mittleren Rücken mit länglichen Gruben besetzt sind, beiderseits zugespitzt, stumpf gerandet. Juniperus rigida nahestehend ist er verschieden durch den Wuchs, durch sehr dichte Belaubung, durch die Farbe der Blätter, durch die Stellung der grösseren, stark blaugrünen Zapfenschuppen und die grösseren Samen. Juniperus taxifolia Hook. et Arn. Beechey voy. p. 271 mit welchem er von A. Gray (in Schedula) vermischt gesehen wurde, ist von J. litoralis durch sehr ab- weichenden, oft baumartigen Habitus, durch sparsame quirlförmige Belaubung und entfernt stehende, abstehende, breite und kurze, oft stumpfe oder spitze Blätter, durch glänzende kleinere Beerenzapfen und durch die Samen und die Gruben verschieden. Eine noch nicht eingeführte Art, die ihrem Vorkommen nach auch in Deutschland gedeihen dürfte. 17. Juniperus rigida Sieb. et Zucec. Fl. jap. II. p. 109 tab. 125. Steifblättriger Wachholder. Syn. Juniperus communis Thunb. Flor. jap. 264. excl. syn. Moro oder Sonoro Matz der Japaner. Genevrier rigide der Franzosen. Stiff-leaved Juniper der Engländer. In Japan, auf der Insel Nippon in einer Höhe von 1000—1200 m auf der Bergkette Hakone. 1861 von J. G. Veitch in Europa eingeführt. Kleiner Baum von 5—8 m Höhe, Aeste rund abstehend mit braunroter Rinde, Zweige abstehend und leicht im Bogen überhängend, dreieckig, Blätter zu drei genähert, abstehend, steif, schmal lineal, fast dreieckig, scharfgespitzt, oben schmal und tief gerinnt, hellblaugrün, unten gekielt, konvex, bis 28 mm lang. Beerenzapfen einzeln, zahlreich, rund, klein, glatt, nur 6 mm dick, schwarzblau, blau bereift. Schuppen drei, dicht verwachsen, unterhalb der Spitze kurz gespitzt, Samen drei oder zwei länglich, zusammengedrückt, eckig. Ein J. communis oblonga sehr nahestehender, dekorativer, harter Wach- holder, der wie dieser stets ganz freigestellt werden muss, um seine Eigen- tümlichkeit zu zeigen und weit mehr Verbreitung verdient, wie es bis jetzt der Fall ist, denn in grösseren Exemplaren bietet er mit seiner leicht herab- hängenden Bezweigung unseren Gärten einen ganz besonderen Schmuck. g* 122 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 18. Juniperus nipponica Maxim. Melang. biol. VI. 374. Nippon-Wachholder. Auf den Alpen der Provinz Nambu des nördlichen Nippon. (Japan.) Niederliegender (?) dicht beblätterter und bezweigter Strauch mit starken Zweigen, nickenden Zweigspitzen und gelbgrüner Belaubung, Blattquirle ge- nähert, Blattkissen sehr geschwollen, Blätter dicht dachziegelig, dreizählig, kahnförmig eingebogen, lanzettlich, genau dreieckig, dolchartig spitz, oberseits mit einer sehr flachen, fast nicht auffallenden Rinne durchlaufen und im Grunde der Furche mit einer blassen schmaleren Linie gezeichnet, unten stumpf gekielt. Beerenzapfen einsamig, kugelig, das Blatt überragend, glatt, schwarz, bläulich bereift, von der Grösse einer kleinen Erbse. Samen eirund, durch rückenständige, ovale Harzrinnen scharf gerandet. Sehr ähnlich J. nana W. dem Stand der Blätter nach, durch die tiefe Furche und durch die an der Spitze nicht höckerigen Beerenzapfen verschieden. Er verhält sich zu J. rigida S. et Z. fast wie J. nana W. zu J. communis L., sodass er vielleicht nur alpine Form der ersteren ist. Aber bisher ist ein Ueber- gang nicht beobachtet worden und die Blätter wurden allzu verschieden gefunden. Noch nicht in Kultur eingeführt. 19. Juniperus nana Willd. Spec. pl. IV, 854. Zwerg- oder Alpenwachholder. Syn. Juniperus alpina Clus. Hist. pl. I, 38. ” dealbata Dougl., nicht Loud. » nana f alpina Endl. Syn. Conif. 14. 5 sibirica Burgsd. Anleit. etc. II, 272. 55 alpina suecica Plukn. Almag. 201. r saxatilis Hort. 2 communis y L. Spec. 1470. £ " 9, Bam. Diet. 11.2625. » r montana Ait. Hort. Kew ed. ı, III. 414. hi r alpina Gaud. fl. helvet. VI. 3oı. ” R nana Loud. arb. et frut. brit. IV. 2486. e montana Hort. is alpina minor Hort. 1% davurica Hort. nicht Pall. = minor montana C. Bauh. Pin. 488. »; prostrata holländ. Gärten. nicht Pers. Genevrier nain der Franzosen. Dwarf or Alpine Juniper der Engländer. In alpinen und subalpinen Regionen Europas, Nord-Asiens und Nord- amerikas; Gebirge Schwedens, Schottlands, Englands, Pyrenäen, häufig in Spanien, Alpen, Apenninen, Thracien, Macedonien, Gebirge Sibiriens, Kamt- schatka, Nordamerika; Insel Sitka, Hudsonsbai, Huronensee, Labrador etc. Viel auf Moorboden vorkommend. Dieser auchin unseren Kulturen so charakteristische Wacholder wird von manchen Botanikern nur als nordische oder Hochgebirgsform zu |]. communis L. gestellt, welcher Annahme ich mich nicht anzuschliessen vermag. Juniperus communis L. 133 Niederliegender Strauch mit dichtstehenden Aesten, Zweige ausgebreitet, sehr dick, kurz, dreikantig. Blätter dick, zu dreien fast dachziegelig, gebogen abstehend, lineal-lanzettlich, oberseits konkav mit einer silberweissen Binde ge- zeichnet, unterseits gerundet, kaum gekielt, glänzend dunkelgrün, plötzlich in eine scharfe Spitze ausgezogen. Beerenzapfen eirund oder fast kugelig, etwas grösser als die von J. communis. Ein schöner Strauch, welcher zur Bekleidung der Felspartie, wie von Abhängen sehr dekorativ und wertvoll ist und sich durch die konkave silber- weisse Blattoberseite sofort von anderen Arten unterscheidet. Juniperus nana cänadensis Carr. Conif. 2. ed. p. 15. Syn. Juniperus nana « montana Endl. Syn. Conif. 14. # canadensis Lodd. Cat. 1836, 47. e communis depressa Pursh. fl. amer. septentr. II. 646. Form von etwas höherem, mehr aufstrebendem Wuchs und helleren, schmaleren, dichter gestellten und mehr dem Zweige angedrückten, gebogenen Blättern, welche in Nordamerika, speziell in Canada, vorkommt. Juniperus nana canadensis aurea Hort. Syn. Juniperus canadensis aurea Hort. Eine zierliche Form der vorigen mit goldgelben Zweigspitzen, die sehr dekorativ ist. 20. Juniperus communis L. Sp. plant. II. 1470. Gemeiner Wachholder, Machholder, Krammetsbeerstaude, Kranawitt, Kronawett. Genevrier commun der Franzosen. Common Juniper der Engländer. In ganz Europa, Nordasien, Nordamerika und Nordafrika heimisch. Baum oder Strauch, je nach dem Standorte sehr verschieden von Wuchs und Höhe, meist buschig mehrstämmig, aber auch Baum bis ı5 m Höhe. Mit graubrauner sich ablösender Rinde, abstehenden oder etwas überhängenden Aesten und Zweigen. Blätter zu dreien abstehend, steif lineal, scharf zugespitzt, oben leicht gerinnt und mit einer weissen Binde gezeichnet, unten stumpf gekielt. Beerenzapfen zahlreich, einzeln, rundlich, drei- bis viermal kürzer als die Blätter, reif schwarzblau, bläulich bereift, Schuppen drei, selten sechs, eng verwachsen und unterhalb der Spitze kurz zugespitzt, Samen drei, selten zwei oder einer, länglich stumpf dreieckig, braun. In alten Gärten finden wir oft mächtige, malerische Exemplare, so z. B. im Park zu Wörlitz bei Dessau Bäume von ı2 m Höhe bei 0,60 m Stammdurchmesser. Oft als Unterholz in Kiefernforsten und auf Heiden. Der Wachholder tritt in der Gestalt sehr verschieden auf, wir finden neben einander Pflanzen mit weit ausgebreiteten Aesten, niederliegende, dicht- und kurzzweigige Büsche (var. prostrata), Bäumchen mit hängenden Zweigen, dichte Pyramiden und steif säulenförmige Pflanzen. Meist wächst die männliche Pflanze mehr spitz aufstrebend, die weibliche mehr ausgebreitet. Schon die nord- 134 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. deutsche Heide liefert uns Pflanzen in den verschiedensten Formen, sodass wir derselben tadellose Säulen entnehmen können, so schön und regelmässig wie die weiter beschriebenen „schwedischen und irländischen Wachholder- formen“ sie bilden, ohne durch Schnitt nachhelfen zu brauchen. Fig. 31. Juniperus communis L. weiblicher Zweig mit reifen Beerenzapfen. männlicher Zweig mit Blüten. männliche Blüte, vergrössert Staubblatt von innen, vergrössert Weibliche Blüte, vergrössert Fruchtansatz, vergrössert Samen Samen, vergrössert, die Harzdrüsen zeigend Durchschnitt durch den Samen, vergrössert Querschnitt durch den Beerenzapfen nach Engler u. Prantl. Natür- liche Pflanzenfamilien. ovosuıauı AL - m jT—— - Der Weachholder ist als Baum wie als Strauch schön, tritt oft sehr malerisch auf und sollte daher in jedem grösseren Garten einen Platz finden. Wertvoll ist er in sandigen unfruchtbaren Lagen, um trockene Abhänge zu be- grünen, sowie als Unterholz, man bildet von ihm auch schöne und dichte Hecken. Das aromatisch riechende, gelbbraune Holz ist sehr hart, zähe und dauerhaft. 135 Juniperus communis L. Juniperus communis L. var. suecica. Fig. 33. Alte Bäume im Park zu Wörlitz bei Dessau. Fig. 32. Juniperus communis. L. 136 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Schlanke junge Triebe werden zu Stöcken und Peitschen ihrer Zähigkeit halber verwertet, das Grün wird zu Kränzen in Menge verwendet und die Beerenzapfen sind als „Wachholderbeeren“ offizinell, auch wird ein guter Branntewein (Genievre) aus ihnen hergestellt. Die hauptsächlichsten Formen, zwischen denen es zahlreiche Uebergänge giebt, sind folgende: Juniperus communis cracovica Hort. Bei Krakau zuerst gefunden. Aufrechte Form mit horizontal abstehenden Aesten und kürzeren hell- grüneren Blättern, raschwüchsig, meist stattliche pyramidale Bäume bildend. Juniperus communis suecica Loud. Encycl. of Trees 1081. Syn. Juniperus suecica Mill. Dict. n. 2. 5 hispanica Booth. nicht Mill. u. Presl. Schwedischer Wachholder. Mit steif aufstrebenden Aesten, breit säulenförmig oder von länglich eirunder Gestalt, Blätter etwas breiter und weniger lang zugespitzt als bei der Art, auch von hellerem Grün, charakteristisch sind die nickenden Zweig- spitzen. Juniperus communis von Nord-China. Syn. Juniperus spec. Nord de Chine Hort. ® Henryana Hort. Eine Form des ja auch in Nord-China vorkommenden Wachholders, von gleichfalls breitsäulenförmiger Gestalt; er unterscheidet sich von dem schwe- dischen Wachholder nur durch etwas längere, sehr lang gespitzte und auf der konvexen Blattunterseite auffallend glänzend grüne Blätter. Zum Vergleich diente mir eine sehr üppige, in Holland erzogene Pflanze. Juniperus communis hibernica Gord. Pinet. 94. Syn. Juniperus communis stricta Carr. Conif. 18. 5 hibernica Lodd. Cat. „ pyramidalis Hort. 5 stricta Hort. Irländischer Wachholder. Schöne, ganz dichte, schmale Säulen bildend, Blätter plötzlich zugespitzt, mit feiner weisslicher Spitze. Zweige steif aufstrebend, aber ohne nickende Zweigspitzen wie bei der schwedischen Form, auch Blätter meist etwas kürzer. Sehr schätzenswert als regelmässige Säule, zumal für regelmässige Gärten, Grabdekoration etc. Ist gleich folgender Form stets frei zu stellen und zeigt sich in rauhen Lagen oft etwas zärtlich. Angeblich aus Irland () stammend. Juniperus communis hibernica compressa Carr. Man. d. Pl. IV. 309. Syn. Juniperus communis compressa Carr. Conif 18. " compressa Rinz. A hispanica Presl. ex Gord. ]. c. (non Mill.) n communis hispanica Laws. ex Gord. 1. c. Zierliche, steife Säulen-Zwergform der vorigen, meist nur bis ı m Juniperus communis L. 137 hoch. Zweige dicht gedrängt. Schön in geometrische Figuren, auch auf der Felspartie, aber in rauhen Lagen zärtlich, daher zu schützen. Juniperus communis oblonga Loud. arb. IV. 2489. Syn. Juniperus communis caucasica Endl. Syn. Conif. 16. r oblonga Bieb. Fl. taur. cauc. Il. 426. Thuyaecarpus juniperinus Trautv. Plant. Imag. ı1. t. 6. Kaukasischer Wachholder. In Transkaukasien heimisch. Stamm verhältnismässig schwach, Aeste abstehend übergebogen, Blätter zu dreien, sehr ausgebreitet, ‘unten konvex, oben leicht konkav mit breiter, weissblauer Linie gezeichnet und in eine sehr lange Spitze ausgezogen, Beeren- zapfen rundlich oder länglich, reif violett blaugrün. Eine dekorative empfehlens- werte Form. Juniperus communis oblongo-pendula Carr. Man. des Pl. IV. 310. Syn. Juniperus oblongo-pendula Loud. Encycl. of Trees 1082. fl. 201. 5 communis reflexa Parl. Dec. Prodr. XVI 2. S. 479. 5 interrupta Wendl. 2“ reflexa Hort. Eine noch zierlichere, stärker hängende Form der vorigen. Als Bäumchen mit lang überhängenden Zweigen und schmaleren Blättern als bei der Art, sehr dekorativ und stets ganz frei zu stellen. Sollte weit mehr Verwendung finden, wie es leider jetzt geschieht. Juniperus communis pendula Hort. Form mit ausgebreiteten und übergebogenen Aesten, Zweige lang herab- hängend. Dekorativ, wie vorige freizustellen, an Abhänge über Felsen herab- hängend schön. Juniperus communis hemisphaerica Parl. Dec. Prodr. XVI. 2. S. 479. Syn. Juniperus hemisphaerica Presl. Delic. prag. 142. » nana hemisphaerica Carr. Conif. 16. Gebirge Siziliens, Griechenlands, Nordafrikas. Niederliegender Strauch, öfter von halbkugeliger Gestalt. Blätter oberseits weisslich, weit kürzer und breiter als bei J. communis, sonst diesem nahe verwandt, gewissermassen zwischen J. communis und J. nana stehend. Beerenzapfen grösser, rund, so lang oder wenig kürzer als die Blätter. Diese in den angegebenen Merkmalen nicht beständige Form wird fälsch- lich oft als Syn. zu der folgenden gestellt, von welcher sie jedoch ganz abweicht. Juniperus communis echinoformis. Syn. Juniperus Oxycedrus echinoformis Knight Syn. Conif. ı1. FR: echinoformis Hort. Oxycedrus echinoformis Hort. Eine schwarzgrüne, monströse Kugelform mit dicht gedrängten, kurzen 138 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Zweigen und kurzen, schmalen, dichtgedrängten Blättern. Für Liebhaber von Abnormitäten auf der Felspartie verwendbar, auch auf Stämmchen veredelt, einem Igel ähnlich. Sehr schwer ist es bei monströsen Formen, die kaum je Frucht bringen, die Abstammung nachträglich sicher anzugeben, wenn es nicht sofort beim Auftreten derselben, sei es als eigentümlicher Sämling, sei es als Sportzweig, geschieht. Der Umstand, dass diese Kugelform noch in Norddeutschland aus- dauert, lässt annehmen, dass sie zu J. communis, nicht zu dem zärtlichen J. Oxycedrus gehört. Juniperus communis aureo-variegata Hort. Form mit goldgelben Zweigspitzen. Bei dem ungeheuren Verbreitungsbezirk des gemeinen Wachholders ist es ja nur natürlich, dass Pflanzen desselben, aus fernen Ländern zu uns eingeführt, geringe Abweichungen im Wuchs und in den Blättern zeigen, wie wir dies an manchen der vorstehenden Formen sehen. So ist auch ein der- einst als: Juniperus uralensis durch die Baumschulen von Simon-Louis freres in Metz verbreiteter Wachholder von J. communis nicht weiter als durch etwas nickende Zweige zu unterscheiden, wäre also als: Juniperus communis uralensis zu bezeichnen, um seine Herkunft aus dem Ural dadurch anzugeben, was allerdings nur auf Verantwortung der Verbreiter für die Richtigkeit der Angabe geschehen kann. 21. Juniperus Oxycedrus L. Spec. pl. 1470. Spitzblättriger- oder Cederwachholder. Syn. Juniperus rufescens Lk. in Fl. ann. 1846. p. 579 (als Varietät). tenella- Ant. Cupr. Gatt.”p: 20, t..27, 20. 5 Marschalliana Stev. pl. exsicc. r Wittmanniana Hort. Genevrier Cade der Franzosen. Prickly Cedar der Engländer. Mittelmeerländer, Orient, Nordafrika auf Hügeln und felsigen Anhöhen, auch in den Voralpen bis 2000 m Höhe. Zweihäusiger Strauch, oder seltener kleiner Baum, mit glatter, grau- brauner Rinde, geradem Stamm und runden, abstehenden oder aufrechten Aesten. Zweige kurz, aufrecht oder abstehend, stumpf dreieckig. Blätter zu dreien, abstehend, lineal, sehr lang zugespitzt, 15—20o mm lang, an unfrucht- baren Zweigen selten kürzer, oberhalb leicht gerinnt, mit weissen Binden gezeichnet, unten dicklich, grün, scharf gekielt, drüsenlos. Beerenzapfen einzeln, fası sitzend, in der Grösse sehr verschieden, bald klein, 6—7 mm lang und 5—6 mm breit, bald grösser, fast ıı—ı2 mm lang und breit, fast kugelig, braunrot glänzend, unter der Spitze jeder Schuppe blaugrün, Schuppen drei oder sechs, unterhalb der Spitze kaum zugespitzt. Samen drei oder zwei, selten vier oder einzeln, breit eirund oder fast kreisrund, undeutlich dreieckig, ober- halb zusammengedrückt. Caryocedrus Endl. 139 Ein schöner Wachholder, welcher jedoch nur in den mildesten Lagen Deutschlands ausdauert und daher nicht allgemein zur Anpflanzung empfohlen werden kann. Im Handel kommen unter obigem Namen vielfach Formen von Juniperus communis vor, der echte J. Oxy dr us hat aber längere, dicklichere, steifere und stechendere, oberseits weissere Blätter und tritt als junge Pflanze meist säulenförmig oder eirund-spitz in Gestalt auf. 22. Juniperus maecrocarpa Sibth. Fl. graec. prodr. II, p. 263. Grossfrüchtiger Wachholder. Syn. Juniperus Oxycedrus # Lam. Dict. encycl. Il.’ p. 625. N Lobeli Guss. Syn fl. sic. II. p. 635. h maximus illyricus Lob. Ic. Il. p. 225. e Biasoletti Lk. Sitzungsb. d. Ges. nat. Fr. Berlin, Febr. 1845. * attica Orph. in Heldr. Nutzpfl. Griechl. 13. oblongata Guss. pl. exsicc. r neaboriensis Laws. ex Gord. Pinet. 05. 5 Willkommi Ant. Cupress. Gatt. p. 9 t.7 5 sphaerocarpa Ant. Cupress. Gatt. p. It t. 10. e communis macrocarpa Spach. ann. d. sc. nat. Il.ser. XVI.2oo. Genevrier ä gros fruit der Franzosen. Large fruited Juniper der Engländer. In Südeuropa, Nordafrika, auf Cypern und in Syrien am Meeresufer wie auf den Gebirgszügen einheimisch. Zweihäusiger Strauch oder kleiner Baum mit graubrauner Rinde, be- zweigtem Stamm, mit abfallenden, oft horizontal gestellten Aesten. Die oberen Aeste und Zweige etwas hängend, dreieckig. Blätter zu dreien, dichtgestellt, ab- stehend, lineal-lanzettlich, scharf stachelspitzig, oben flach gerinnt, mit weissen Binden gezeichnet, unten scharf gekielt, grün und drüsenlos. Beerenzapfen ein- zeln, fast sitzend, gross, länger als die Blätter oder ihnen gleich, 12— 15 mm lang und fast so breit, die jungen oben dreispitzig, die älteren fast kugelig oder oval, reif schwarzbraun, mehr oder minder bläulich bereift. Zapfenschuppen drei, selten sechs, dreireihig angeordnet, dicht verwachsen, an der Spitze kaum zugespitzt. Samen meistens drei, eirund oder fast dreieckig zusammengedrückt. Ein der vorstehenden Art nahe verwandter Wachholder, welcher wie dieser nur für die wärmsten Gegenden Deutschlands zur Anpflanzung empfohlen werden kann. Sektion III. Caryocedrus Endl. Syn. Conif. 8. Blätter nadelförmig wie bei Sekt. Oxycedrus. Männliche Blüten sämtlich in den Blattwinkeln stehend, aber 3—6 in einem Köpfchen vereinigt, während der Blüte locker abstehend, je eine unter der kleinen, lineal-lanzettlichen Bractee. Staubfadensäule in jeder Blüte gestielt mit neun bis zwölf Antheren. Zapfen steinfruchtförmig, in der Regel gross. Samen zu einer kugelförmigen, sehr dicken, holzigen Masse eng verschmolzen, Steinschale zwei bis sechsfächerig. 140 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, 23. Juniperus drupacea Labill. Pl. syr. decad. Il. p. 14. t. 8. Steinfrüchtiger oder Pflaumenfrüchtiger Wachholder, Andys-Wachholder. Syn. Juniperus latifolia arborea Cerasi fructu Tourn. Coroll. 41. 5 Oxycedrus y Lam. Dict. II. 625. Arceuthos drupacea Ant. et Kotsch. Oest. Bot. Wochenbl. IV. 249 (1854). Im cilicischen Taurus „Andys“ genannt. Auf Gebirgen des Orients von 600 bis 1500 m Höhe, entweder Wälder bildend, oder zwischen Kiefern und Eichen zerstreut, auch in Griechenland und zwar besonders im Peloponnes vorkommend. Im Jahre 1856 in Europa eingeführt. Zweihäusiger Baum von 10—ı2 m Höhe mit aschgrauer Rinde, auf- rechtem verzweigtem Stamme und länglicher Krone. Aeste fast rund auf- strebend oder abstehend. Zweige fast dreieckig, Blätter zu dreien, dichtstehend, steif, unten angewachsen herablaufend, oben frei abstehend, lanzettlich zuge- spitzt, scharf stachelspitzig, oberhalb leicht gerinnt und mit weissen Binden gezeichnet, unten konvex, gekielt und mit einem Längsnerv versehen, grün und drüsenlos, ı5—20o mm lang, 3—4 mm breit, die oberen kürzer und dichter gestellt. Beerenzapfen steinfruchtartig, gross, fast kugelig oder eirund, blau- grau bereift, 18—25 mm lang, 15—22 mm breit, süss und essbar, sie werden im Vaterlande gegessen, als Mus eingekocht und als Nahrungsmittel aufbewahrt. Zapfenschuppen sechs, selten neun, dreireihig, dachziegelig, eng verwachsen, aber kenntlich durch den Rand und die öfter etwas übergebogene Spitze der Bracteen, Nuss fast eirund, gross, dreifächerig, Fächer klein, ein Nüsschen ein- schliessend. Nüsschen eirund länglich. Nach Kotschy liefern die rotbraunen Stämme dieses Wachholders ein sehr festes Holz, das, bei Erdarbeiten verwendet, von Feuchtigkeit wenig an- gegriffen wird. Leider kann auch dieser schöne Wachholder, welcher sich in seiner Er- scheinung sofort ais etwas Besonderes kennzeichnet, nur für die mildesten Lagen Deutschlands empfohlen werden. Als jüngere Pflanze tritt er in unseren Kulturen meist in Säulenform oder in eiförmiger Gestalt mit dichter Be- zweigung auf. In rauheren Lagen bedarf er sorgfältiger, luftiger Decke im Winter. Aeusserst dekorativ sind tadellose Pflanzen, wie wir solche z. B. am Heidel- berger Schloss in 6 m hohen, schlanken, dichtbezweigten Säulen in wahren Prachtexemplaren finden. Die Juniperus-Arten mit ihren zahlreichen Formen gereichen unseren Gärten zur grossen Zierde, bei den einzelnen Arten wurde des Zierwertes und der passendsten Verwendung bereits gedacht. Alle lieben einen freien Stand, wenn sie sich schön entwickeln sollen, vor allem aber solche mit überhängen- der leichter Bezweigung. Die säulenförmigen und regelmässigen eirunden For- men sind zumal für regelmässige Gartenanlagen und Gräberschmuck geeignet, die in der Färbung abweichenden sind zu Kontrasten, wie alle solche Pflanzen sehr sparsam und vorsichtig zu verwenden. Sind die buntblätterigen Cryptomeria Don. IAI Formen bei Coniferen im allgemeinen wenig schön zu nennen, so sind die blaugrünen, silbergrauen Formen um so schöner und wertvoller. Die kriechenden Formen finden ihren Platz auf und zwischen Felsen, an Abhängen und kommen nur da, wo sie sich weit ausbreiten können, zur wahren Geltung. Alle Juniperus lieben einen mehr leichten, lehmuntermischten, humus- reichen Boden und freie, luftige Lagen, oft sieht man sie daher in Städten durch schädliche Ausdünstung, Staub und Russ leiden und man unterlässt daher besser ihre Anpflanzung in ungünstigen eingeschlossenen Lagen. | Die Vermehrungaller Arten sollte in erster Linie durch Samen geschehen, da man durch Aussaat die schönsten dauerhaftesten Pflanzen erzieht, am besten bezieht man den Samen aus dem Vaterlande, oder aus Gegenden, die den natürlichen Standorten entsprechen, denn in Deutschland geernteter Same ist oft nicht keimfähig, was wohl einesteils klimatischen oder vielleicht ungünstigen Bodenverhältnissen zuzuschreiben, oder wohl auch darauf hinauszuführen ist. dass zur Befruchtung öfter männliche Pflanzen fehlen. Die Samen liegen meist ein Jahr über. Arten wie Formen wachsen ziemlich gut durch Stecklinge, welche man am besten Anfang Herbst macht. Die kriechenden Formen, wie J. Sabina und Verwandte wachsen auch durch Ableger. Seltenere Arten und Formen werden zur rascheren Erzielung kräftiger Pflanzen auch je nach der Verwandtschaft auf J. communis oder J. virginiana durch Anplatten im Früh- ling oder Spätsommer vermehrt. Tribus II. Taxodieae. Eiben-Cypressen. Blüten einhäusig. Antheren zwei bis fünf, selten neun, einfächerig, der Länge nach aufspringend. Schuppen des weiblichen Kätzchens dicht spiral- förmig angeordnet, Eichen unter den fruchtbaren Schuppen zwei bis sechs aufrecht, bei zwei Gattungen nach der Blüte schief horizontal oder fast umge- wendet. Blätter spiralig angeheftet, nach verschiedenen Seiten oder zwei- reihig abstehend. Die Samenschuppe der Bractee angeheftet, dann wie bei den Cupressineen sehr vergrössert, fast die ganze Schuppe ausmachend, selten unter dem reifen Samen unverändert und klein. % Grosse Bäume mit immergrünen oder abfallenden Blättern. Cryptomeria Don. in Trans. Linn. Soc. XVII. II. 166 t. 13 f. ı. Cryptomerie. Blüten einhäusig, männliche in den obersten Achseln fast sitzend mit wenigen dachziegeligen Schuppen dicht umgeben, eine kurze unterbrochene Aehre bildend. Staubfadensäule länglich sitzend, Antheren spiralig, dicht ge- drängt, kurz gestiel. Das Anhängselchen des Mittelbandes schuppenförmig, breit schildförmig, dachziegelig; Fächer drei bis fünf unter dem Anhängsel verborgen, hängend, unten zweiklappig. Antheren zwei bis drei, die unteren oft unvollständig, Anhängselchen klein. Weibliches Kätzchen fast kugelig, 142 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. zwischen den obersten Blättern sitzend. Schuppen während der Blüte enge dachziegelig, spiralig, wenigreihig, oberhalb der Mitte der Samenschuppe an- gewachsen, an der Spitze fünffach gefingert, fleischig verdickt. Eichen unter jeder Schuppe drei bis sechs, aufrecht dreischneidig oder einige (unfruchtbare?) zusammengedrückt. Zapfen kugelförmig, Schuppen erhärtet, fast holzig, ober- wärts verdickt-ausgebreitet, auf dem Rücken durch die Spitze der Bractee und durch die erhärteten Lappen der Samenschuppe stachelig, an der Basis in einen Stiel verschmälert, dann aufspringend und nach dem Samenausfall bleibend. Samen aufrecht, Schale lederartig länglich, in zwei bis drei seitliche schmale Flügel verbreitert. 1. Cryptomeria japonica Don. ]. c. Japanische Cryptomerie. Syn. Cryptomeria Fortunei Hooibrenk. C. Koch, Dendrol II. S. 190. Cupressus japonica L. fil. Suppl. p. 421. Taxodium japonicum Brongn. in Ann. sc. nat. I ser. vol. 30. p. 183 exkl. var. heterophylla. San oder San-Suga der Chinesen. Suga oder Suga-Mats der Japaner. Cryptomeria du Japon der Franzosen. Japanese Cedar der Engländer. Auf Gebirgen des südlichen Japan in einer Erhebung von 200—400 m aus- gedehnte Wälder bildend, selten in Thäler hinabsteigend.. Nach Dr. Mayr gedeiht sie im mittleren Japan auf allen Bodenarten und Standorten, an der nördlichen und südlichen Grenze zieht sie sich auf vulkanische Gebirgsböden zurück. Sie kommt auch in China in einer Höhe von 1000 m besonders in der Provinz Che-Kiang vor und wird auch viel kultiviert. Im Jahre 1842 in Europa eingeführt. Grosser und schöner Baum mit eirunder Krone, der bei einer Höhe von 40 m einen Stammdurchmesser von ı—2 m erreicht und ein dichtes, leichtes, weisses, dabei aber sehr widerstandsfähiges Bau- und Nutzholz liefert. Stamm schlank und sehr gerade, mit braunroter Rinde. Aeste dicht gestellt, rund, abstehend oder aufrecht abstehend. Blätter blaugrün, dichtstehend, fünfreihig unten angewachsen herablaufend, oben frei aufrecht abstehend, lineal-pfriemlich, sichelförmig spitz mit herablaufendem Mittelnerv. unten scharf und oben stumpf gekielt, dreieckig oder stumpf viereckig, ı2—25 mm lang, die oberen kürzer. Zapfen braunrot, 16—30 mm lang und fast breit. Samen kaum kürzer als die Schuppen, braunrot, 8 mm lang, 2'/.—3 mm breit. Nach vorstehender Beschreibung und den Berichten, welche Reisende geben, die die Cryptomerie im Vaterland in Kultur in mächtigen Exemplaren, einzeln oder in prächtigen uralten Alleen, wie wild in Waldbeständen und untermischt mit Chamaecyparis und Thuyopsis, vorwiegend in feuchtem Boden in ihrer ganzen Schönheit nnd Ueppigkeit sahen, sollten auch wir hoffen können, vielleicht mit der Zeit schöne Exemplare in Kultur zu gewinnen. Leider ist dies aber nur in geringem Masse der Fall, denn, treten auch vereinzelt leidlich entwickelte Exemplare selbst in nördlichen Gegenden, so z. B. auf der Insel Scharfenberg und in Wiesenburg in der Mark Bäume von über 6 m Höhe und am Rhein von weit bedeutenderer Höhe auf, welche auch hier und da ne E,’ keimfähigen Samen brachten, so begeg- nen wir doch auch in den milderen La- gen Deutschlands, selbst in wärmeren Ländern Europas (wie in England und Frankreich) der Cryptomeria meist alseinemunschönen kahlen Baum, sodass ihr anscheinend die klimatischen Ver- hältnisse in Europa garnicht zusagen. Sie liebt einen leh- mig-sandigen, genü- gend feuchtenBoden wie auch vorallem Luftfeuchtigkeit und freien Stand, zumal auch Schutz gegen die scharfen, ausdörrendenNord- und Ostwinde. Jun- ge Pflanzen ver- langen in allen rau- heren Lagen Win- terdecke und somit kann nach den bis- herigen Erfahrun- gen die Cryptomerie nur für besonders günstige Lagen zur Anpflanzung: em- pfohlen werden; denn wenn auch jüngere Pflanzen eine Zeitlang ganz dekorativ sind, so ist dochihr Zierwert im allgemeinen gering. Voneinem Nutzwert wird in Deutsch- land wohl kaum je die Rede sein kön- nen. Nach Dr. Mayr entwickelt Crypto- Cryptomeria japonica Don. Fig. 34. Cryptomeria japonica Don. auf der Insel Scharfenberg bei Berlin. 144 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. meria abgeschlagen zahlreiche Stockausschläge und wird in Japan zuweilen als Niederwald mit 25jährigem Turnus behandelt. Fig. 35. Cryptomeria japonica Don. I Zweig mit männlichen Blüten und einem Zapfen; 2 Staubblatt, Vorderseite; 3 Staubblatt, Rückseite; 4 Fruchtschuppe von vorn; 5 Fruchtschuppe von der Seite; 6 Samen; 7 Blattdurchschnitt. Fig. 2—7 vergr. Cryptomeria japonica elegans Hort. Jugendform. Syn. Cryptomeria elegans Veitch. Im Jahre 1861 von J. G. Veitch aus Japan in Europa eingeführt. ce a Cryptomeria japonica Don. 145 Es ist dies eine auf den ersten Blick sehr abweichende dekorative Jugend- form, ein kleiner zierlicher Baum oder Strauch mit zahlreichen, horizontal ausgebreiteten Aesten, sehr dicht gestellten Zweigen, Blätter länger, weicher, weiter stehend als bei der Art, öfter sichelförmig gebogen, die Spitzentriebe sind oft spiralig gedreht. Schon kleinere Pflanzen neigen dazu Früchte anzu- setzen. Zapfen wohl etwas kleiner, sonst genau wie bei der Art. In milden Gegenden findet man öfter Exemplare, welche im Wuchs und was dekorativen Wert anlangt, Araucarien gleichen, auch in Töpfen und in Kübeln sind gut gezogene Pflanzen zur Dekoration wertvoll. Im Winter nimmt diese FormeinerotbrauneFärbung an, die selbst im Gewächs- hause eintritt, und im Freien bei kühler Witterung oft bis in den Sommer andauert. In manchen Lagen hat sie sich widerstandsfähiger als die Art gezeigt, ist aber oft als Krüppel anzutreffen, der, vom Frost beschädigt, sich nie wieder zu einer schönen Pflanze entwickelt. Jedenfalls ist diese Form in Japan (wo Veitch die- selbe bei Yokohama kulti- viert fand) als eigentümlicher krausbuschiger Sämling ur- sprünglich entstanden, seit langen Zeiten dort nur durch Stecklinge vermehrt, auch bei uns nur ungeschlechtlich vermehrt. Wie alle solche Jugendformen wächst sie leicht durch Stecklinge und wurde so mit der Länge = UN De a ansane Form ig. 36. a Lone Don. var. elegans. Jugend- orm. Zweig mit Zapfen. fixiert, welche die Möglich- keit, zur Art auch in der Zweigbildung zurückzukehren verliert, aber unter günstigen Verhältnissen selbst einige Prozent keimfähigen Samen bringen kann. Die Mehrzahl der Sämlinge ergeben aber wieder die normale C. japonica, während einzelne zwergige, gedrungene Formen liefern. Es wäre daher möglich, dass auch andere Zwergformen solchen Sämlingen entstammen. Ich habe selbst wiederholt Saaten gemacht oder Saaten genau beobachtet. Topf- exemplare setzen schon reichlich Samen an, dieser wie in Deutschland im Freien gewachsener Samen ist selten keimfähig, auch südeuropäischer Samen keimt sehr vereinzelt. Für die Jugendform spricht das leichte Wachsen durch Stecklinge, die Beissner. 10 146 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, braune Winterfärbung, der geringe Prozentsatz keimfähiger Samen und vor allem der Uebergang der gewonnenen Sämlinge zur Art C. japonica, weiter der Umstand, dass junge Pflanzen am dekorativsten sind und alte kahl und hässlich werden, alsö Kurzlebigkei. Man muss somit stets junge Pflanzen neu aus Stecklingen erziehen; Spitzentriebe ergeben die regelmässigsten, schönsten Pflanzen. Cryptomeria japonica Lobbi Hort. Syn. Cryptomeria Lobbi Hort. Nach C. Koch, Dendrol. II. S. 189 ist diese Form die japanische frisch- grüne Pflanze, während die blaugrüne Art C. japonica früher von Fortune aus China eingeführt wurde. Schöner und gedrungener von Wuchs als die Art, mit kürzeren, ge- - drängter stehenden, weniger überhängenden Aesten, etwas kürzeren, dichter stehenden Blättern und von frischerem Grün. Eine hübsche Form, die beliebt ist für das Freiland wie für den Topf, die sich auch in manchen Lagen widerstandsfähiger gezeigt hat, freudiger aufwächst, schöne Stämme bildet und von Lobb 1847 eingeführt wurde. Besonders zur Kultur zu empfehlen. Cryptomeria japonica viridis Hort. Syn. Cryptomeria viridis Hort. Eine kräftig wachsende, lebhaft hellgrüne Form, wie sie bei Aussaaten öfter angetroffen wird, bei der die Blätter anderen Formen gegenüber auf- fallend glänzend erscheinen, die wie die vorige, von der sie auch nach Carriere verschieden ist, im Winter grün bleibt, nicht braun wird und als besonders widerstandsfähig gerühmt wird. Cryptomeria japonica araucarioides Hort. Syn. Cryptomeria araucarioides Hort. e mucronata Hort. Eine schöne, schätzenswerte Form, welche breite, bis unten bezweigte Pyramiden bildet und in der Bezweigung wie in den Blättern Aehnlichkeit mit Araucaria excelsa hat Die Blätter sind viel kürzer, dicklicher und mehr gebogen, auch weiter gestellt als bei der Art. Diese Form, welche als eigentümlicher Sämling bei Aussaaten gewonnen wurde, scheint gleichsam den Uebergang von der Art zur Form elegans zu bilden. Cryptomeria japonica dacrydioides Hort. Form mit ausgebreiteten, langen, weitstehenden Aesten, dicht stehenden öfter überhängenden Zweigen, viel kürzeren enger stehenden Blättern als bei der Art, dazu von braungrüner Färbung, sodass diese mit dem abweichenden Wuchs eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Dacrydium ausmacht. Cryptomeria japonica gigantea Hort. Eine durch Starkwüchsigkeit in allen Teilen auffallende Form. Cryptomeria japonica Don. 147 Cryptomeria japonica compacta Hort. Syn. Cryptomeria compacta Hort. zeigt einen weit gedrungeneren Wuchs als die Art, dichte, buschige, blau- grüne Bezweigung, aber ohne krüppelhaft zu erscheinen wie andere monströse Formen. Cryptomeria japonica compacta nana Hort. Eine dichtbezweigte zierliche Zwergform mit kurzer, frischgrün glän- zender Bezweigung, welche sich an verschiedenen Orten winterhart gezeigt hat. Cryptomeria japonica nana Knight. Syn. Conif. 22. Syn. Cryptomeria nana Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. V. 208. } japonica pygmaea H. B. ex Knight. 1. c. Fi-Suga der Chinesen. Zwergform, einen unregelmässigen, ausgebreiteten Busch mit zahlreichen, teilweise geknäuelten, monströsen Zweigen bildend. Cryptomeria japonica nana albo-spica Hort. Die vorstehende Zwergform mit weissen Zweigspitzen. Cryptomeria japonica pungens Hort. Syn. Cryptomeria pungens Hort. Weicht durch steife, abstehende, stechende, gerade, kaum leicht ge- bogene, seitlich sehr zusammengedrückte Blätter und eine blaugrüne Färbung von der Art ab. Cryptomeria japonica spiraliter falcata Sieb. fl. jap. t. ı25. Syn. Cryptomeria spiraliter falcata Hort. Eine höchst eigentümliche Form mit dicht anliegenden, spiralförmig um die Zweige gestellten Blättern. Cryptomeria japonica lycopodiiformis Hort. Eine dichtbuschige Zwergform, die in der Bezweigung einem Lyco- podium ähnlich ist. Cryptomeria japonica albo-variegata Hort. Syn. Cryptomeria variegata Hort. Form mit weisslichen Zweigspitzen, zärtlich und unschön. Cryptomeria japonica aurea Hort, Eine Form von goldgelber Färbung. Wie bereits erwähnt, ist der Zierwert der Cryptomerien in Deutschland im Freien gering, und wird daher ihre Anpflanzung stets eine beschränkte bleiben. Wertvoll sind junge Pflanzen, zumal die gedrungeneren Formen: 10* 148 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Lobbi, elegans, viridis, araucarioides, als harte Dekorationspflanzen im Topfe. Die Form elegans liefert ein feines Grün für Sträusse und Kränze. Man vermehrt die Art durch importierten Samen, kultiviert junge Pflanzen in Töpfen oder Kästen und setzt sie erst als erstarkte Pflanzen ins freie Land, die Formen vermehrt man durch Stecklinge oder Veredelung im Spätsommer und Frühjahr auf die Art. Die bizarren Zwergformen zeigen uns so recht wie Cryptomeria zu Ab- weichungen neigt und wie die Japaner und Chinesen es verstehen, solche Formen zu fixieren und für ihre Kulturen zu gewinnen. Bei uns finden solche Pflanzen, die man kaum schön nennen kann, ihren Platz für Liebhaber am besten auf der Steinpartie, wo sie in ihrer Eigentümlichkeit zur Geltung kommen und auch leicht mit Reisig zu schützen sind. Taxodium Rich, in Ann. Mus. Par. XVI. 298. Conif. 143. t. 10 (Schubertia Mirb. in Nouv. Bull. Soc. Philom. II. 123. Glyptostrobus Endl. Syn. Conif. 69). Sumpf-Cypresse. Blüten einhäusig, männliche an diesjährigen fast blattlosen mit Schüppchen besetzten Zweigchen zahlreich, traubig-ährig, je eine durch einen sehr kurzen, dachziegelig - schuppigen Blumenstiel gestützt. Staubfadensäule länglich zwischen fast sitzenden Bracteen. Antheren spiralig gedrängt auf kurzem Stiele; Anhängselchen des Mittelbandes breit, häutig, am Grunde abgestutzt oder kaum schildförmig, Fächer vier bis fünf (drei bis neun nach Parlatore) auf einem hängenden Stiele, unten zweiklappig. Weibliche Kätzchen auf dem jährigen Zweigchen zerstreut, sitzend, kugelig; Schuppen dicht gedrängt, spiralig, dachziegelig, an der Spitze eirund-abstehend, unterhalb der Mitte die Samenschuppe angewachsen, fleischig verdickt. Eichen zwei, an der Basis der Schuppe aufrecht. Der vergrösserte Zapfen erhärtet kugelig oder eirund. Die Schuppen, besonders durch die Samenschuppe stark vergrössert, bleibend, an der Basis in einen Stiel verschmälert, an der holzigen Spitze sehr verbreitert, kreisrund, durch gegenseitigen Druck eckig oder breit eirund, aussen in der Mitte der Bractee durch eine genabelte oder gebogene Spitze und gegen den Rand hin durch eine gebogene Linie kleiner Höcker oft ausgezeichnet, oder seltener alle glatt. Schuppen bei der Reife aufspringend, nach dem Samenaus- fall bleibend. Samen ziemlich gross, Schale verdickt, lederartig oder fast korkartig, aussen glänzend, unregelmässig, dreieckig, oder fast geflügelt, an der Basis sehr kurz zusammengezogen. 1. Taxodium distichum Rich. in Ann. Mus. XV]. 258 et Conif. p. 143 t. 10. Zweizeilige Sumpf-Cypresse. Syn. Schubertia disticha Mirb. Spach. Hist. d. veg. phan. XI. p. 349. exkl. pl. mexic. Cupressus virginiana Tradescanti Ray. Hist. pl. II 1. p. 400. Taxodium distichum Rich. 149 Cupressus virginiana fol. Acaciae cornigerae paribus et deciduis Plukn. Almag. p. 125 t. 85 f. 6. Cupressus americana Catesb. Carol. I p. ıı t. ıı. „ disticha L. Sp. pl. p. 1422. Bald.-Cypress. Black-Cypress, White-Cypress der Amerikaner. Deciduous Cypress der Engländer. Cypres chauve der Franzosen. In Nordamerika in Sümpfen und an Flussufern, von der Mississippi- quelle von Louisiana, wo sie zumal die sogen. Cypressensümpfe bildet, in Texas, Arkansas, Carolina, Maryland und in Florida bis zum 43. ° n. Br., hier aber selten. Nach Dr. Mayr überwältigt ein unberührter Hain von uralten Sumpf- Cypressen durch seine Eigenart und Grösse. Es ist ein hervorragend wichtiger Nutzbaum im Vaterlande. Etwa um das Jahr 1640 in Europa eingeführt. Hoher Baum von 30—46 m Höhe, bis ıo m Stammumfang und weit ausgebreiteter, schirmförmiger Krone. Stamm kegelförmig mit braunroter Rinde. Aeste und Zweige horizontal ausgebreitet, Blätter zweizeilig, ab- wechselnd, dichtstehend, frischgrün, lineal spitz, gerade oder etwas gebogen, ı10—17 mm lang, kaum ı mm breit, an den Spitzen der jungen Zweige oft schuppenförmig, im Herbst mit diesen abfallend. Zapfen fast sitzend, kugelig-oval, 20—32 mm lang, 18—28 mm breit, selten kleiner. Zapfenschuppen zehn bis zwölf, spiralig gestellt, schild- oder fast trapezförmig, auf dem Rücken unterhalb der Mitte stachelspitzig, oben am Rande unregelmässig gekerbt. Samen zwei oder durch Fehlschlagen einer. Ein besonders schöner Baum, der auch in Deutschland in sehr starken über 20 m hohen und ı m Stammdurchmesser haltenden Exemplaren*) ver- treten ist, aber nur in feuchtem Boden gut gedeiht, in trockenem verkümmert, wenn nicht ein günstiger Grundwasserstand für Feuchtigkeitszufuhr sorgt. Sein passendster Platz ist daher an Ufern, wo er seine ganze Schönheit erreicht und sich, breit pyramidal von Wuchs, mit frischgrüner Belaubung als eine besondere Erscheinung reizend ausnimmt, sei es einzeln, in lichten Gruppen oder zu Alleen angepflanzt. Alte Bäume ästen sich hoch hinauf aus; eigen- tümlich sind knieförmige Auswüchse, welche an stärkeren Bäumen rings um den Stamm herum sich in Menge aus den Wurzeln erheben, aber nur in nassem Boden und hier über 1 m Höhe erreichen, jedoch weder Triebe noch Blätter bilden, sondern innen hohl sind und von den Indianern als Bienen- körbe benutzt werden. Die Sumpf-Cypresse gedeiht zumal in feuchtem sandigem Lehmboden gut und es wäre daher auch ihre Kultur als Forstbaum für Sumpfboden ins Auge zu fassen, zumal das rote Holz ausserordentlich dauerhaft und zähe ist und bei Erd- und Wasserbauten als unverwüstlich gepriesen wird. Der ab- geschlagene Baum entwickelt zahlreiche Stockausschläge. Allerdings sind junge Pflanzen gegen Frost empfindlich und verlangen *) Nach Dr. Bolle steht das älteste Taxodium der Mark Brandenburg in Gusow und soll gegen Ende des ı7. Jahrhunderts von dem Feldmarschall Derfflinger ge- pflanzt worden sein. II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 150 Bere Taxodium distichum Rich. Alter Baum im Park zu Wörlitz bei Dessau, am Fig. 37. Boden die knieförmigen Auswüchse zeigend. die ersten Jahre geschützten Stand, oder in rauhen Lagen Winterdecke, während erstarkte Pflanzen später ganz hart sind. Da in Deutschland geernteter Samen, wie es vielfach bei ausländischen Coniferen der Fall, nicht keimfähig Taxodium distichum Rich. 151 ist, so erzieht man Pflanzen aus importiertem Samen und lässtihnen in der Jugend Schutz angedeihen, man würde also zu forstlichen Versuchen sie wohl am besten in recht lichte Bestände einsprengen, sodass sie seitlichen Schutz ohne zu starke Ueberschirmung geniessen. Fig. 38. Taxodium distichum Rich. ı Zweig mit Zapfen; 2 männliche Blüten- rispe; 3 Staubblatt, vergrössert; 4 Staubblatt mit geöffneten Antheren; 5 Fruchtblatt mit 2 Samenknospen; 6 Samen; 7 Samen im Längsschnitt, vergrössert; 8 Samen im Querschnitt, vergrössert. Die folgenden teils recht dekorativen Formen nehmen sich bei gleichem Standorte meist sehr gut aus, zumal aber gehören die mit überhängenden Zweigen an das Wasser. Man vermehrt diese Formen durch Veredelung im zeitigen Frühjahr vor dem Austreiben im Vermehrungshause auf die Art. 152 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Taxodium distichum pendulum Carr. Conif. 2 €Ed. ı82. Hänge- Sumpfcypresse. Syn. Taxodium distichum sinense Hort. sinense pendulum Forb. Pinet. Wob. 180. distichum sinense pendulum Loud. Enc. of Trees 1078. = sinense Hort. Nois. Gord. Pinet. 309. Glyptostrobus pendulus Endl. Syn. Conif. 71. L) - Strauch oder kleiner Baum von 4—8 m Höhe, mit unregelmässig gestellten, ausgebreiteten und übergebogenen Aesten, Zweige verlängert, hängend, öfter peitschenförmig cylindrisch. Die jungen Blätter tragenden Zweige cylin- drisch, sehr dichtstehend, mit den Blättern im Herbst abfallend. Blätter abwechselnd oder zerstreut, 6—1ı2 mm lang, lineal, flach, gerade. am Grunde breit, plötzlich zugespitzt, an den Spitzen der jungen Zweige klein, schuppen- förmig, fest angedrückt. Eine in grösseren Exemplaren recht dekorative Form, welche 1837 direkt aus China eingeführt sein soll, essindaber anderweitigähnliche Formen in Kultur entstanden. Bei Andre Leroy in Angers sah ich starke Exemplare dieser Form, welche kaum von der Art zu unterscheiden waren, sodass also bei üppigem Wachstum ein Rückschlag unverkennbar war, wie C. Koch Dendrol. Il. Seite 197 gleichfalls bestätigt. Andererseits zeigten andere Exem- plare einen besonders zwergigen Wuchs, sodass eine Annäherung zu Glypto- strobus heterophyllus Endl. gegeben schien und die Möglichkeit nicht aus- geschlossen wäre, dass auch diese Pflanze nur eine thinesische Kulturform von Taxodium distichum ist. Taxodium distichum pendulum elegans Hort. Eine in Kultur gewonnene Form, die mit besonders leichter, zierlich überhängender Bezweigung noch dekorativ wertvoller wie vorstehende Form ist. Taxodium distichum pendulum novum P. Smith. Eine in Kultur von der normalen Pflanze gewonnene, zierliche hängende Form, welche von der aus China stammenden Hängeform ganz verschieden ist. Taxodium distichum nutans Ait. Hort. Kew. ed. 2. V. 323. Syn. Taxodium distichum patens Ait. I. c. Form mit lang ausgebreiteten und übergebogenen Aesten, Zweige weitstehend, graugrün bereift, Blätter weitstehend blaugrün. Zapfen etwas eirund mit eckigen Schuppen. Taxodium distichum denudatum Carr. Conif. ı82. Syn, Taxodium denudatum Hort. Mit unregelmässig gestellten, ausgebreiteten, überhängenden Aesten und Zweigen und zerstreut und unregelmässig stehenden, oft den Zweigen dicht anliegenden, kurzen Blättern. Taxodium distichum Rich. 153 Taxodium distichum fastigiatum Knight. Syn. Conif. 2ı. Syn. Taxodium adscendens Brongn. Ann. Sc. nat. ı. Ser. XXX. 128. Schubertia disticha imbricaria Spach. Hist. Veg. phan. XI. 349. " excelsa Booth. ex Gord. Pinet. 307. Cupressus disticha fastigiata Hort. Je nach günstigen klimatischen und Bodenverhältnissen- niedriger oder baumartig, z. B. sah ich bei Andr€ Leroy in Angers üppige Exemplare, welche mit langen, rutenförmigen, aufstrebenden Aesten als eine auf- fallende Erscheinung sofort in die Augen fielen nnd zu Kontrasten in der Landschaft besonders geeignet erschienen. Blätter wie bei der Art. Taxodium distichum Knighti Carr. Conif. 2 ed. S. 183. Syn. Taxodium distichum pyramidale Hort. Angl. Form mit wenigen, weit und unregelmässig gestellten, langen, wenig ver- zweigten Aesten. Junge beblätterte Zweige kurz, sehr dichtstehend, oft die Zweige bedeckend, Blätter wie bei der Art aber halb immergrün. Taxodium distichum pyramidatum Carr. Rev. hort. 1859 p. 65. Syn. Taxodium pyramidatum Hort. Form von regelmässig kegelförmiger Gestalt mit sehr zahlreichen, aufstrebenden, kurzen, reich verzweigten Aesten. Blätter wie bei der Art. Taxodium distichum microphyllum Carr. Conif. 2 ed. S. 181. Syn. Taxoaium microphyllum Brongn. Ann. Sc. nat. XXX. 182. Schubertia disticha microphylla Spach. Hist. veg. phan. XI. 350. Strauch mit abstehenden kurzen Zweigen. Blätter der Zweige normal wie bei der Art, an verlängerten jungen Zweigen nach der Spitze zu immer kürzer werdend und endlich ringsum gestellt die Zweige dachziegelförmig deckend. Taxodium distichum intermedium Carr. Rev. hort. 1859 p. 63. Carriere beschreibt diese interessante, aus amerikanischem Samen erzogene Form, von welcher er starke Exemplare in Frankreich aufführt, mit nur schuppenförmigen, dicht dachziegelig gestellten Blättern an zahlreichen, peitschen - förmig überhängenden jungen Zweigen. Die Rinde der jungen Zweige ist oft sehr graugrün. Diese Form nähert sich augenscheinlich der chinesischen Form: Taxodium distichum pendulum (Glyptostrobus pendulus Endl.) unterscheidet sich nur durch weit üppigeren Wuchs, stärkere peitschenförmige Triebe und durch fast nur schuppenförmige Blätter. Es sind somit durch Aussaaten deutliche Uebergänge von der normalen zur abnormen chinesischen Zwerg- torm nachgewiesen und die Vermutung, dass auch Glyptostrobus heterophyllus Endl. nichts weiter als eine abnorme chinesische Kulturform ist, gewinnt immer mehr an Wahrscheinlichkeit. Taxodium distichum nanum Carr. Conif. S. 182. Dichter, buschiger Straucn, mit zahlreichen kurzen Zweigen und normalen Blättern, 3—6 m Höhe erreichend. 154 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Taxodium distichum nigrum Carr. Conif. S. 183. Eine buschige Form mit zahlreichen ausgebreiteten Aesten und ver- längerten, öfter hin und her gebogenen Zweigen und schmalen, dunkelen, braungrünen Blättern. 2. Taxodium heterophyllum Brongn. Ann Sc. nat. ı. Ser. 30 p. 194. Verschiedenblättrige Sumpf-Cypresse. Syn. Thuya lineata Poir. Dict. Suppl. V p. 305. {e “ $ lavandulaefolia Poir. 1. c. „» . pensilis Staunt. Embassy to Chine p. 436. Taxodium japonicum /# heterophyllum Brongn. ]. c. 53 ’ Brongn. "Ann! Sc. 2..Ser.12&p.8232, ) sinense Forb. Pinet. Wob. 179. Schubertia japonica Spach. Hist. veg. phan. XI. p. 352. Taxodium Horsfieldi Knight. Taxus nucifera Hort. non Thunb. Cupressus nucifera Hort. R: sinensis Hort. Schubertia nucifera Denhardt in herb. Vindob. Glyptostrobus heterophyllus Endl. Syn. Conif. 70. Then-Tsong und Thon-Song der Chinesen. Taxodier nucifere der Franzosen. Chinese Water Pine der Engländer. In China in den Provinzen Chan-Tong und Kiang-Nan. In der Umgegend von Canton viel an Ufern angepflanzt. Ein Strauch von 2—3 m Höhe. Aeste zerstreut oder abwechselnd, die unteren abstehend oder hängend, die oberen aufrecht-abstehend. Blätter zwei- gestaltig, die der älteren Zweige lineal pfriemlich, fast dreieckig abstehend, die der oberen schuppenförmig, 6--ı0 mm lang 4% mm breit, dunkelgrün ab- fallend. Nach Parlatore in D. C. Prodr. XVI., 2. S. 439: männliche Kätzchen an verlängerten Zweigen aufrecht, 3!/.—4 mm lang, 2—2'/, mm breit. Bractee am Rande ausgefressen oder zerrissen, Antheren gelb. Weibliche Kätzchen hängend, eirund-stumpf, an kurzen, gegen die Spitze verdickten umgebogenen Zweigen. Zapfen verkehrt-eirund-oval oder länglich, klein, 15—ı8 mm lang, 10—ı5 mm breit, braunrot aufrecht. Schuppen sehr ungleich, 6—7 mm lang, 3 mm breit, die unteren sehr kurz, an der Spitze dornig unfruchtbar, die anderen fruchtbar an der Basis keilförmig verkehrt-eirund-oval verdickt (nach Carriere abfallend). Samen zwei unter jeder Schuppe, eirund länglich, etwas zusammengedrückt, eckig, schmal geflügelt. Bentham u. Hooker finden nicht gerechtfertigt die Gattung Glyptostrobus aufrecht zu erhalten, sondern nehmen den Namen: „Taxodium heterophyllum Brongn.“ an mit reifen verkehrt eiförmigen, an der Basis lang zusammenge- zogenen Zapfen, mit kaum geflügeltem Samen, an der Basis in einen auf einer Seite geflügeiten Stiel zusammengezogen. Blühende weibliche Kätzchen und Habitus gänzlich wie bei einigen Varietäten von Taxodium distichum. Männliche Blüten jedoch bisher unbekannt, wenn auch der Baum schon lange in den Gärten hier und dort kultiviert wird.“ Taxodium mexicanum Carr. 155 Also auch Bentham et Hooker geben die Aehnlichkeit mit einigen Formen von Taxodium distichum zu. Die ganze wissenschaftliche Diagnose lässt eine abnorme Entwickelung zumal der Zapfen, nicht verkennen. Nach Eichler in natürl. Pflanzenf. von Engl. u. Prantl. Seite gı unterscheidet sich Glyptostrobus von Taxodium nur durch das unbedeutende Merkmal der an der Basis geflügeltenSamen. Endlichers Angabe der schildförmigenZapfenschuppen bei Taxodium und der dachziegeligen bei Glyptostrobus trifft nicht zu; da die- selben auch bei Taxodium dachig sind. Wichtiger wären die nach Carriere abfallenden Zapfenschuppen. Weniger von Belang ist, dass die Blätter der älteren wie der jüngeren Zweige allseits wendig sind. Nur Aussaaten und etwaige Rückgänge der Sämlinge zu Taxodium distichum könnten die Frage, ob Form, ob Art oder gar abweichende Gattung entscheiden. Leider sind in europäischen Gärten bisher keine männlichen Blüten beobachtet, daher die Samen stets taub. Nimmt man die unverkennbar in Kultur entstandenen Uebergangsformen, wie bei den Formen von Taxodium distichum angeführt, so scheint der Beweis für eine abnorme chinesische Form schon zum Teil erbracht und es wäre nur zu wünschen, dass Aussaaten von importierten keim- fähigen Samen die Frage endgültig entschieden. Diese Pflanze ist seit ı815 in Kultur, wurde seit der Zeit stets nur durch Veredelung auf Taxodium distichum fortgepflanzt, ist übrigens immerhin selten in den Gärten und bleibt Zwergform, die nur am Wasser sich zu interessanten, aber nicht besonders dekorativen Exemplaren entwickelt. Wenn T. heterophyllum als besonders dekorativ gepriesen wird, so beruht dies wohl auf Verwechslung mit den schönen überhängenden Formen von T. distichum. 3. Taxodium mexicanum Carr. Conif. 2 €d. p. 186. Mexikanische Sumpf-Cypresse. Syn. Taxodium mucronatum Ten. Osserv. su di una piant. Conif. del gen. Taxodium Modena 1853 t. ı u. 2. Taxodium distichum H. B. et Kth. Nov. gen. et Spec. pl. II. p. 4. E Montezumae Decsn. Bull. Soc. Botan. 1854; 1. p. 71. distichum mexicanum Gord. Pinet. p. 307. u » pinnatum Hort. n pinnatum Hort. alig. a distichum virens Knight. Syn. Conif. 21. ; excelsum Booth. ex Gord. Pinet. Suppl. = virens Hort. Hugeli Laws. ex Gord. Pinet. 1. Eupressus disticha sempervirens Rinz. ex Gord. Pinet. Suppl. 1. c. Sabino der Mexikaner. Montezuma-Cypresse nach Humboldt. Cypres de Montezuma der Franzosen. Mexican deciduous Cypress der Engländer. Im temperierten Mexiko in einer Erhebung von 1400—2300 m ausgedehnte Wälder bildend, in der Stadt Mexiko existieren mächtige Exemplare. Im Jahre ı838 in Europa eingeführt. 156 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Ein kolossaler Baum, der bei 40 m Höhe einen Durchmesser von 5 bis ıo m im Vaterlande erreichen kann, eine volle pyramidale Krone bildet und von dem sehr nahe verwandten T. distichum durch etwas längere Aeste, fast immergrüne, zwei Jahre dauernde, mehr frischgrüne, kaum stachelspitzige Blätter, grössere männliche Blüten und grössere Zapfen abweicht. Diese Art ist so zärtlich, dass sie in Deutschland nicht mehr als Freiland- Conifere angesehen werden kann, sie leidet in Paris vom Froste, ist für Englands Klima zu zart und bildet selbst in günstigen Lagen nur elende ruppige Büsche, verdient also die Kultur nicht. In Süd-Europa kommen Bäume von dieser Art vor, so steht nach Dr. Bolle im botanischen Garten zu Neapel ein sehr starker, kurzstämmiger, breitkroniger Baum. Ferner trägt ein Baum im botanischen Garten zu Palermo Samen. Wenn ich sie hier beschreibe und die Unterschiede angebe, so geschieht es deshalb, weil sie in Pflanzen- zumal aber in Samenverzeichnissen öfter angeboten, auch mit T. distichum verwechselt wird und die zahlreichen Synonyme zu Verwechselungen auch mit Formen von T. distichum Anlass geben. Sequoia Endl. Syn. Conif. 197 (inkl. Wellingtonia Lindl. Gard. Chron. 1853 p. 823, Washingtonia Winsl. ex Hook Kew. Journ. »VU. 29), Sequote. Blüten einhäusig, männliche in den obersten Achseln oder einzeln an den Spitzen der Zweigchen in dachziegeligen Schuppen dicht beisammen. Staub- fadensäule länglich oder fast kugelig, zwischen dachziegeligen Schuppen ge- stielt oder fast sitzend; Antheren spiralig zusammengedrängt auf dünnem Stiel mit zwei bis vier, öfter drei, an der Spitze des Stieles hängenden, unten zwei- klappigen Fächern, durch das Mittelband in ein eiförmiges, einwärts gebogenes an der Basis abgestutztes oder kaum schildförmiges Anhängsel verlängert. Weibliche Kätzchen endständig eirund oder länglich. Schuppen dicht gedrängt, spiralig-dachziegelig, vielreihig, an der Basis in einen dicken Stiel zusammen- gezogen, auf dem Rücken stumpf gekielt, Kiel in eine Spitze verlängert. Samenschuppe eng angewachsen, dickfleischig, die Braktee kürzer, schon während der Blüte viel breiter, nach der Blüte stark vergrössert. Eichen oft fünf, zuerst an der Basis der Schuppe aufrecht, nach der Blüte durch die an der Basis fortwachsende Schuppe in schräger, gebogener Linie unter der Spitze der Samenschuppe angewachsen, umgewendet oder fast horizontal. Zapfen stark vergrössert, eirund oder kurz länglich, erhärtet-holzig. Schuppen vor- nehmlich durch die Samenschuppe vergrössert, bleibend, an der Basis in einen Stiel zusammengezogen, an der Spitze in eine dicke, kreisrunde oder schief- längliche, in der Mitte niedergedrückte und scharfgespitzte Scheibe erweitert, später aufspringend, bleibend. Samen horizontal oder umgewendet, zusammen- gedrückt, mit dicklich häutiger oder dünnrindiger Schale, beiderseits in einen sehr schmalen Flügel erweitert. Kotyledonen drei bis sechs. Riesige, immergrüne, dicht beästete Bäume. Blätter abwechselnd spiralig Sequoia sempervirens Endl. 157 angeheftet, bei S. sempervirens oft fast lanzettlich und zweireihig abstehend, bei S. gigantea öfter viel kürzer, stumpfer und an allen Seiten dachziegelig angedrückt, aber die Blätter wurden zuweilen in beiderlei Form an beiden Arten beobachtet. — Bei Sequoia (typica) sempervirens bilden die männ- lichen Blüten öfter an den Spitzen der Zweige zu zwei bis drei kurze Aehren, jede einzelne von wenigen, dachziegeligen Schuppen oder Brakteen dicht umgeben, oder seltener durch eih sehr kurzes, .beblättertes Zweigchen gestützt. Weibliches Kätzchen auf eben demselben Zweigchen endständig, der männlichen Aehre dicht genähert, auf anderen Zweigchen sind nur allein männliche Blüten vorhanden. Bei Sequoia (Wellingtonia) gigantea, männ- liche Blüten an den Spitzen der Zweigchen einzeln, endständig, zwischen den obersten Blättern fast sitzend, an dieser Aehre wurden keine blühenden weiblichen Kätzchen beobachtet. Bei jeder Art erscheinen die Zapfen endständig, bei Sequoia (Wellingtonia) gigantea viel grösser und härter als bei S. sempervirens. Dennoch werden die Bäume als nahe verwandt angesehen, was schon Decaisne 1853 bekannt machte und fast zu derselben Zeit Torrey ex A. Gray in Sill. Journ. Ser. 2. XVIII, 287; nach dem Urteil der hervorragendsten Botaniker kann daher die Gattung Wellingtonia nicht gebilligt werden, sondern ist mit Sequoia zu vereinigen. Ueber die Grösse und Dauerhaftigkeit dieser Bäume ist zu vergleichen A. Gray in Sill. Journ. Ser. 2. XVII. 440 et Address Sequoia 1872. Dr. H. Mayr, die Waldungen Nordamerikas. 1. Sequoia sempervirens Endl. Conif. p. 198. Immergrüne Sequoie, Eiben-Cypresse, Küsten-Sequoie (nach Dr. Mayr). Syn. Taxodium sempervirens Lamb. Pin. ed. 3 p. 120 t. 64. 2 nutkaänse Lamb. herb. Schubertia sempervirens Spach. Hist. veg. phan. XI. p. 353 Sequoia gigantea Endl. Conif, p. 198 zum Teil (unwesentliche Form) nicht Torr. Redwood (Rotholz) der Amerikaner. Sequoia toujours vert der Franzosen. Californian Redwood der Engländer. Im westlichen Nordamerika nach Dr. Mayr nur auf das Coast-Range- Gebirge in Kalifornien, also auf die Region der grössten Luft- und Boden- feuchtigkeit beschränkt, erfüllt sie die Thäler und Schluchten in geringen Er- hebungen über dem Meere und erreicht ihre beste Entwickelung in der sub- tropischen Vegetationszone. Im Jahre ı840 in Europa eingeführt. Riesiger Baum mit schlanker, pyramidaler Krone, 60—90 m Höhe und 6-9 m Stammumfang erreichend. Dr. Mayr mass einen Baum in einem ge- schützten Thale von 94 m Höhe, in Brusthöhe ı5 m Umfang, bei 70 m Höhe begannen die ersten grossen grünen Aeste, dürre Aeste waren nicht vorhanden. Stamm gerade, cylindrisch, mit roter, rissiger Rinde bekleidet, ein rotes, sehr leichtes, leicht zu bearbeitendes, dauerhaftes Nutzholz liefernd, welches in Kalifornien von allen Hölzern als Redwood (Rotholz) mit am höchsten ge- schätzt wird und zumal im Boden sich als sehr dauerhaft bewährt hat. Aeste 159 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. fast quirlständig, nicht lang abstehend, die unteren leicht übergebogen, die oberen aufrecht abstehend; Zweige fast zweizeilig eckig, Blätter unten ange- wachsen herablaufend, oben frei abstehend, fast zweizeilig, steif lederartig bleibend, lineal, etwas sichelförmig, plötzlich in eine stechende Spitze aus- gezogen, oben glänzend grün, in der Mitte mit einer Längsfurche, unten mit zwei weissen Spaltöffnungslinien gezeichnet, 10—20 mm lang, 2—2'/, mm breit, Fig. 39. Sequoia sempervirens Endl. ı unfruchtbarer Zweig, 2 Zweig mit männ- lichen Blüten; 3 Staubblatt von oben, vergrössert; 4 Zapfen, von Lobb in Kalifornien gesammelt; 5 Zapfenschuppe von oben, vergrössert; 6 aufgesprungener Zapfen von einer Kulturpflanze. bisweilen verkürzt, spiralig dachziegelig, lanzettlich, zugespitzt mit gekieltem, konvexem Rücken. Nach Dr. Mayr werden die Blätter an den blühenden Zweigen denen der Sequoia (Wellingtonia) gigantea auffallend ähnlich, be- halten aber die zwei weissen Streifen. Zapfen ı8—25 mm lang, 15-18 mm breit, schwarzbraun, eirund-kugelig, aufrecht an kurzen Zweigen. Schuppen mehrere, schildförmig, spiralig um die Achse angeordnet, nach dem Samen- ausfall weit klaffend, mit keilförmiger Basis, mit der Braktee eng verwachsen, an der Spitze mit länglich-trapezförmiger Scheibe, auf dem Rücken in einer Sequoia sempervirens Endl. 159 Vertiefung eine borstige Spitze tragend. Samen bis fünf unter der Schuppe, braunrot, wenig kürzer wie diese, zusammengedrückt, eirund stumpf, beider- seits schmal geflügelt. Die immergrüne Sequoie kann nur für die mildesten Lagen in Deutschland zur Anpflanzung empfohlen werden und zwar dann als junge, möglichst wenig verzärtelte Pflanze mit festem Topfballen, da sie grösser schwer anwächst. Nur in besonders günstigen und südlichen Gegenden begegnen wir leidlich schönen Exemplaren, welche auch, wenn erst kräftiger entwickelt, sich widerstandsfähiger zeigen. In rauhen Lagen dagegen verlangt sie Decke und tritt nur in Buschform auf, welche in harten Wintern stark zurückfriert und oft mit gebräunten jungen Trieben anzutreffen ist. Sie treibt, abgeschlagen kräftig wieder aus und bildet so meist verzweigte Büsche ohne besonderen dekorativen Wert, welche der Eibe (Taxus) ähnlich sehen. Frost- frei durchwintert ist sie als harte Dekorationspflanze zu verwenden. Ein gleichmässig feuchter, leichter Boden sagt ihr am meisten zu. Dass übrigens S. sempervirens für Deutschland kaum mehr als Freiland-Conifere anzusehen ist und bei uns nie ihre normale Entwickelung erreichen kann, möchten am besten Dr. Mayrs Mitteilungen in „Die Waldungen Nordamerikas“ darthun, indem er sagt: „Feuchtigkeit der Luft, warme Tage, kühle Nächte ohne Frost, das ist das Klima jahraus jahrein der Gegend, wo dieser Baum lebt. So durchtränkt mit Feuchtigkeit ist das kräftige, sandig-lehmige Erdreich, in dem der Baum seine Vollendung an Stärke und Standdichtigkeit erreicht, dass die Ausbringung der schweren Nutzstämme auf Schlitten geschehen muss.“ Die Vermehrung geschieht durch importierten Samen, der möglichst gleich nach der Reife zu säen ist, auch durch Stecklinge, man wähle hierzu zumal die sich am Stamm oder am Fusse der Pflanzen entwickelnden Kopftriebe, die besser wachsen und regelmässige Pflanzen liefern. Die Formen veredelt man auf die Art im Gewächshause. Nach Parlatore in D. C. Prodr. XVI., 2. p. 436, wie auch nach C. Koch, Dendrol. II. S. 194 ist Sequoia gigantea End]. entweder Syn. oder nur eine unwesentliche, wohl grossblättrigere Form von S. sempervirens, was der unge- nügenden Beschreibung wegen wohl kaum mehr festzustellen ist, auf keinen Fall aber ist es Sequoia (Wellingtonia) gigantea Torr., wie mehrfach von Autoren angenommen wird. Sequoia sempervirens taxifolia Hort. Eine sehr unwesentliche, in Kultur gewonnene Form mit etwas breiteren Blättern; daher mehr der Eibe (Taxus) ähnlich. Sequoia sempervirens adpressa Carr. Conif. 2. €d. p. 211. Syn. Sequoia sempervirens albo-spica oder albo-spicata Hort. 5 pyramidata Hort. Taxodium sempervirens albo-spica Hort. Eine in Angers bei Andre Leroy in Kultur gewonnene Form, klein und pyramidal von Wuchs, mit zahlreichen steifen Zweigen und gelblich- weissen Knospen und jungen Trieben. Blätter sehr kurz, länglich-eirund, plötzlich abgestumpft, sehr dichtstehend, denen von Taxus baccata adpressa ähnlich; zärtlicher als die Art. 160 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Sequoia sempervirens variegata Carr. Revue Hortic. 1890 p. 330. Ein aufstrebender Baum, kräftig von Wuchs, mit langen, schräge, auf- wärtsgerichteten, sehr verzweigten Aesten. Zweige oft sehr kurz, zahlreich, gehäuft und an den Aesten gleichsam Auswüchse bildend mit sehr kurzen, dichtstehenden, dachziegeligen Blättern, sodass manche Zweigchen viereckig erscheinen mit rundlicher, stumpfer Spitze. Blätter der Aeste sehr ungleich wie bei der Art oder kürzer, blaugrün, manchmal gelblich oder auch bunt, eine Färbung, die öfter auch an den Zweigspitzen auftritt und der Pflanze ein ganz eigentümliches Ansehen giebt. 2. Sequoia gigantea Torr. in Sillim. Journ. 2. Ser. vol. 18 p. 150. ex Torr. et Wippl. Exped. p. 84 (nicht Endl). Riesen-Sequoie, Wellingtonie, Mammut-Baum. Syn. Wellingtonia gigantea Lindl. in Gardn. Chron. 1853. S. 819 u. 823. Sequoia Wellingtonia Seem. in Bonpl. Ill. 27 (1855). Washingtonia californica Winsl. in calif. Farm. (1854). Taxodium Washingtonianum Winsl. 1. c. Big tree, Mammoth tree der Kalifornier. Sequoia gigantesque der Franzosen. Mammoth tree der Engländer. Auf der Sierra Nevada des mittleren Kaliforniens in einer Erhebung von etwa ı50o m unter dem 38. ° n. Br. an den Quellen der Flüsse Stanislau und St. Antonio heimisch. Im Jahre 1853 in Europa eingeführt. Riesiger Baum mit pyramidaler Krone, 80 bis über 100 m Höhe und ıo m Stammdurchmesser erreichend. Nach Dr. Mayr wurden in engen, ge- schützten Thälern Stämme von ı20o m Höhe und ı6 m Durchmesser gefunden. Stamm aufrecht, säulenförmig, mit rissiger, dicker, hellrot-brauner, in feinen Blättchen sich lösender Rinde bekleidet und ein kirschrotes, feines, sehr leichtes und dauerhaftes Kernholz liefernd, welches gut Politur annimmt und auch zu Eisenbahnschwellen, Zäunen, Schindeln verarbeitet wird. Aeste abwechselnd, abstehend, nebst den Zweigen rund. Blätter spiralig gestellt, an den älteren Zweigen dichtstehend, unten herablaufend angewachsen. oben frei abstehend, bleibend, pfriemlich zugespitzt, blaugrün, die der jüngeren Zweige dachziegelig an der Basis angewachsen, oben frei, kaum abstehend, breit eirund zugespitzt, mit scharfer Spitze und mit konvexem gekieltem Rücken. Zapfen einzeln an der Spitze kurzer Zweige, oder zu mehreren an einem kurzen dicken Zweige vereinigt, im ersten Jahre aufrecht, im zweiten hängend, oval, 4—7 cm lang, 3—4'/ cm breit, auf beiden Enden abgestumpft, Schuppen spiralig um die Achse gestellt, schildförmig, an der Basis breit keilförmig, in eine länglich- trapezförmige Scheibe auslaufend, die genabelt und mit einer borstenförmigen Spitze versehen ist. Samen hellgelb, fünf unter jeder Schuppe, oder durch Fehlschlagen weniger, abwärts gerichtet elliptisch, sehr zusammengedrückt, schmal geflügelt. Dieser berühmte viel genannte Riesenbaum Kaliforniens wurde im Jahre ı850 von dem englischen Reisenden Lobb entdeckt, derselbe fand einen Hain Sequoia gigantea Torr. 161 von 80 bis go Bäumen auf dem angegebenen Standorte, die eine Höhe von 8o—ıoo m und einen Durchmesser von 5—ı0 m hatten, deren Alter nach neueren Schätzungen etwa 1500 Jahre betragen möchten. Die hervorragendsten Bäume oder Baumgruppen erhielten besondere Namen wie: Eremit, Mutter und Sohn, Familiengruppe, die drei Schwestern u. s. w. Später sind gleich- falls auf der Westseite der Sierra Nevada noch weitere Bestände sogen. „Mammuthaine“ entdeckt worden. Leider wurden durch Vandalismus manche dieser Bäume gefällt, durch Feuer beschädigt, ihrer Rinde beraubt, sodass die amerikanische Regierung, um der Ausrottung vorzubeugen, sich genötigt sah, dieselben als National-Eigentum zu erklären. In gewissenlosester Weise sind, nach Dr. Mayr, ganze Bestände etwa 2o00jähriger Riesen gefällt und deren Holz in die Sägemühlen gewandert. Fresno County soll die grössten Sequoia- Haine von rund 1460 ha umfassen, doch ist zu befürchten, dass auch sie gewissenloser Ausbeutung zum Opfer fallen werden. Man kann sich kaum eine klare Vorstellung von der Riesenhaftigkeit dieser Bäume machen, wenn man die Maasse mit den riesigsten Bäumen wie "wir sie zu sehen gewohnt sind, vergleicht. Einer dieser Riesenstämme wurde entrindet, diese Rinde in einem Stücke in Form eines grossen Cylinders von 7z m Höhe aufgestellt und als Salon eingerichtet mit einem Pianoforte und Sitzen für 40 Personen; 140 Kinder konnten bequem darin Platz finden. Wie schon bei Beschreibung der Gattung Sequoia betont wurde, hat die Gattung Wellingtonia keine Berechtigung. Auch Veitch in „A Manual of the Coniferae S. 206 ordnet sich den vorne genannten Autoritäten unter und erklärt, dass anfangs nach Dr. Lindley in Gardners Chronicle Dezember 1853 der von Lobb eingeführte Baum als ganz verschieden von Sequoia semper- virens End]. beschrieben sei. Er gab dem Riesenbaum Kaliforniens den Namen Wellingtonia, um einen der grössten Helden Englands dadurch dauernd zu ehren; während wieder die Amerikaner (Autor Winslow) diesen Baum nach ihrem grösten Helden Washington mit dem Namen Washingtonia belegten. — Nachdem nun Lindley, ohne die männlichen Blüten gekannt zu haben, nach äusseren Verschiedenheiten eine neue Gattung aufgestellt hatte, ergab sich nach genaueren Forschungen im Vaterlande, wie an fruchttragenden Bäumen in Europa, dass der anfangs von Lindley betonte grosse Unterschied zwischen Sequoia und Wellingtonia gar nicht bestand, sondern dass die männlichen Blüten wie Zapfen nur in der Grösse verschieden, sonst in der Bildung genau einander glichen, ja dass in Kalifornien bei Sequoia sempervirens auch Zapfen vorkommen, welche sich in der Grösse denen von Wellingtonia nähern, dazu kommen an beiden Bäumen bimorphe (zweigestaltige) Blätter vor, also Sequoia sempervirens trägt neben den zweizeilig gestellten Blättern, je nach Alter und Entwickelung, auch pfriemlich-dachziegelige Blätter wie Wellingtonia und an Wellingtonia sollen nach Hooker neben den pfriemlich herablaufenden Blättern auch zweizeilig gestellte Blätter beobachtet worden sein. Somit muss also nach Decaisne, Torrey, Asa Gray, Hooker der schon von Endlicher gegebene Gattungsname Sequoia wieder in Kraft treten und die auf ungenaue Kenntnis der Pflanze begründete Gattung Wellingtonia fallen und wird fortan mit Sequoia vereinigt. In dem „Handbuch der Coniferen-Benennung“ bin auch ich für Auf- rechthaltung der Gattung Wellingtonia eingetreten, indem ich die zumal von Carriere so sehr hervorgehobenen Unterschiede in den Blättern, die einzeln Beissner. 11 162 Fig. 40. II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Sequoia gigantea Torr. (Wellingtonia gigantea Lindl.) auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin. stehenden männ- lichen Blüten, die verschiedene Grösse und Reifezeit der Zapfen, ausser ande- ren Abweichungen in Rinde und Holz für wichtig genug hielt, um Pflanzen, die auf den ersten Blick so verschieden sind, auch generisch trennen zu dürfen. Nach den obigen Erfahrungen her- vorragender Bota- niker ist dies also nicht gerechtfertigt, wir dürfen uns z. B. auch durch die auf- fallend kleinen, meist schlecht ausgebilde- ten Zapfen mit tau- ben Samen und weit klaffenden Zapfen- schuppen an euro- päischen Kultur- bäumen nicht be- irren lassen,sondern nehmen, genannten Autoren folgend, den Namen Sequoia gigantea Torr.(nicht Endl.) für Welling- tonia gigantea Lindl. an, wobei nochmals betont werden muss, dass Sequoia gigan- tearır Endl Fa Richt damit verwechselt werden darf, son- dern als ungenau gekannte Pflanze, wohl als unwesent- sche >.,.Fozms 2a Sequoia semper- virensEndl. gehören dürfte. Die riesige Se- Sequoia gigantea Torr. 163 o Zweig mit männlicher Blüte. ı Zweig mit reifen Zapfen; gantea Torr. (Wellingtonia gigantea Lindl.). ri Sequoia Fig. 41- ı1* 164 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. quoie oder Wellingtonie ist ein herrlicher Baum, der in unseren Gärten vom Boden an beästete, regelmässige, spitze Pyramiden bildet und vor allem ganz freigestellt werden muss, ihr üppiges Wachstum erkennt man schon an dem schnell sich verjüngenden Stamm. Leider können wir dieselbe nicht als harte Conifere bezeichnen, denn strenge Winter haben in Deutschland selbst starke Bäume hinweggerafft oder doch dauernd verunstaltet und man muss daher stets auf solche Verluste gefasst sein. Winter, in welchen eine hohe Kälte andauert, werden ihr am gefährlichsten. Hauptsache ist, dass der Trieb bis zum Winter gehörig ausreifen kann, und nur in Lagen, wo dies der Fall ist, zeigt sie ein freudiges Gedeihen und die nötige Widerstandsfähigkeit. Wie bei vielen Gehölzen, so finden wir auch bei der Sequoie unter grösseren Aussaaten stets Individuen, die sich widerstandsfähiger zeigen, daher die Erscheinung, dass in den harten Wintern des letzten Jahrzehnts in den verschiedensten Gegenden, je nach Boden und Standort, Bäume ungedeckt er- halten blieben, während daneben stehende Exemplare oft unter Decke erfroren. Die Sequoie besitzt übrigens eine merkwürdige Lebenszähigkeit, wieder- holt beobachtete ich Stämme von Beinstärke, welche durch Frost beschädigt, abgeschnitten werden mussten und in wenigen Jahren den Schaden dahin ersetzten, dass sie kräftige Köpfe trieben, die Wunden überwallten und ihre pyramidale Gestalt genau wie vorher wieder erlangten. Wenige Coniferen lassen sich solches Abwerfen des Stammes gefallen und für milde Gegenden sollte daher der forstliche Anbau noch nicht voreilig verworfen werden, sondern man sollte bei günstigen Stand- und Bodenverhältnissen in kleinerem Mass- stabe stets weitere Anbauversuche machen. Allerdings meint Dr. Mayr, dass es eine Chimäre sei im grösseren forstlichen Anbau Nutzen von ihr ziehen zu wollen. Der Anbau geschieht alsdann am besten in Gebirgsgegenden an geschützten Abhängen, bei freiem luftigem Stand und seitlichem Schutz, wo der Jahrestrieb bis zum Winter genügend ausreifen kann, nicht etwa im gedrängten Unterstande, wo der Trieb bis zum Winter andauert und die Pflanzen ver- zärtelt der Kälte zum Opfer fallen. Nach diesen Erfahrungen und beim Anschauen der Prachtexemplare, welche uns noch erhalten geblieben, ist dem Coniferenfreunde nur anzuraten, nach wie vor diesen schönen Baum anzupflanzen, auch auf die Gefahr hin, sich desselben vielleicht nur für eine Reihe von Jahren zu erfreuen. Man pflanze alsdann nur junge, gut bewurzelte, öfter verschulte oder besser in Gefässen erzogene Pflanzen mit festem Ballen, da grössere, üppige Exemplare, die länger an einem Platze standen, das Verpflanzen nicht gut vertragen. — Ein mässig feuchter, mehr leichter als schwerer, zumal sandig-lehmiger Boden, erhöhte Lagen und feuchtes Berg- und Seeklima sagen ihr besonders zu, Kalkboden ist ihr schädlich und ist sie hier stets gelb gefärbt, auf schlechtem, unfrucht- barem, trockenem Boden verkümmert sie. Vor allem aber ist ein durch- lassender Untergrund für eine günstige Kultur von Wichtigkeit, wie allge- mein durch die Praxis erwiesen. Selbstredend giebt man einen gegen rauhe Winde und Einwirkung der Sonne im Winter geschützten Standort, Boden- decke und in rauhen Lagen, zumal in der Jugend, eine luftige Umhüllung von Nadelholzreisig über Stangengerüst. Vermehrung durch Samen, welcher möglichst aus den rauhesten Gegenden der Heimat, oder aus solchen Lagen in Europa importiert wird, wo er seine Keimfähigkeit erlangt. Aussaat in Schalen oder Kästen unter Glas, Sequoia gigantea Torr. 165 bei Vermeidung jeglicher Verzärtelung der Sämlinge, oder auch für die Art, wie für die Formen durch Stecklinge im Herbst unter Glas, oder durch Ver- edelung auf die Art. Sequoia gigantea pendula Hort. Hängende Riesen-Sequoie. Syn. Wellingtonia gigantea pendula Hort. Eine sehr auffallende Form mit vom Stamme stark herabhängenden Aesten, welche sich in grösseren Exemplaren sehr gut ausnimmt und ver- schiedentlich in Kultur bei Aussaaten gewonnen wurde. Am schönsten ist diese Form, wenn die Aeste.dem Boden aufliegen und sich so eine schlanke spitze Pyramide bildet (s. Abbildung Revue hort. 1889. S. 546), Ein Pracht- exemplar von 7 m Höhe steht u. a. im Garten des Herrn Allard in Angers (Frank- reich). Auch in Deutschland giebt es schon ansehnliche Pflanzen dieser Form. Sequoia gigantea glauca Hort. Syn. Wellingtonia gigantea glauca Hort. Eine mehr blaugrün gefärbte, jedoch sonst wenig abweichende Form. Sequoia gigantea aurea oder lutea Hort. Syn. Wellingtonia gigantea aurea oder lutea Hort. Eine auffallend gelbgefärbte Form. Sequoia gigantea argentea Hort. Syn. Wellingtonia gigantea argentea Hort. Eine eigentümlich weissschimmernde Form. Sequoia gigantea variegata Hort. Syn. Wellingtonia gigantea variegata Hort. Eine gelblich-weissbunte, unschöne Form. Sequoia gigantea Holmsi P. Smith. Syn. Wellingtonia gigantea Holmsi P. Smith. Eine recht abweichende steif aufrecht wachsende, von Holmes in Kultur gewonnene Form von kürzerem, gedrungenerem Wuchs. Sequoia gigantea glauca pyramidalis compacta Hort. Syn. Wellingtonia gigantea glauca pyramidalis compacta Otin. Revue hort. 1889. S. 476. Eine Form mit kürzeren, zahlreicheren Zweigen als bei der Art, welche zumal an den jungen Trieben eine aufallend bläuliche Färbung zeigen, sie bildet eine schlanke, schmale, dichte Pyramide. Sequoia gigantea pygmaea Hort. Syn. Wellingtonia gigantea pygmaea Hort. Eine eigentümliche, dicht buschige Zwergform, welche in Kultur in Frankreich gewonnen wurde. 166 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Tribus III Taxeae, Eibengewächse. Blüten zweihäusig oder selten einhäusig, männliche an kurzen Zweigen achselständig. Antheren zwei bis acht hängend, fast kugelig, einfächerig, der Länge nach aufspringend. Schuppen der weiblichen Blüten dachziegelförmig, alle ausgenommen die endständige unfruchtbar, oder mehrere fruchtbar. Samen- schuppe von der Bractee frei, sitzend oder langgestielt, an der Spitze voll- kommen oder unvollkommen, ringförmig oder gebechert, oder das Eichen ein- hüllend. Eichen auf der Schuppe oder in jeder Abteilung der Schuppe eins, aufrecht. Immergrüne, sehr verzweigte Bäume oder Sträucher. Taxus Tourn. Inst. p. 362. Eibenbaum. Blüten zweihäusig, männliche in den Achseln einzeln, fast sitzend, von einigen schuppenförmigen dachziegeligen Brakteen umgeben. Staubfadensäule kurz gestielt, kreisel-kugelförmig. Antheren fünf bis acht, vor dem Aufspringen fast kugelig, nachher flachgedrückt, vier- bis sechsfurchig mit kurzem Stiele. Fächer vier bis sechs um die Spitze des Stieles herum verwachsen, unterhalb nach einwärts aufspringend; entleerte Antheren fast schirmförmig, vier- bis sechs- lappig, mit einem Mittelbande ohne Anhängselchen, oder inmitten der Anthere kaum sehr kurz stachelspitzig. Weibliche Kätzchen achselständig sitzend, ein- blütig (oder sehr selten zweiblütig) mit mehreren tauben, breiten, enge dach- ziegeligen Schuppen, die oberen stufenweise grösser, fast in ein Näpfchen zu- sammengedrängt. Samenschuppe innerhalb der obersten Schuppe, von dieser frei, während der Blüte ringförmig, kaum hervorragend, bald vergrössert, ge- bechert, abgestutzt, nachher länger als der Samen. Eichen eins innerhalb der Samenschuppe aufrecht. Der reife Samen eirund-kugelig, durch die vergrösserte, fleischig-breiige, beerenförmige, an der Spitze abgestutzte Samenschuppe (Samen- mantel oder arillus) fast bis zur Spitze oder gänzlich eingeschlossen, von der- selben dennoch, ausser an der Basis, frei. Schale hart, fast holzig. Kotyle- donen zwei. 1. Taxus baccata L. Spec. pl. 1472. Gemeiner Eibenbaum, Eibe, Taxusbaum, Taxbaum. Syn. nach Parlatore: Taxus nucifera Wall. Tent. ‚El. nep. 44. t. 57. exkl. Syn. „ virgata Wall. pl. exsicc. „ nepalensis Jacgem. pl. exsicc. » Wallichiana Zucc. in Abhandl. d. math. phys. Kl. d. bayer. Akad. III. p. 803 t. 5. If commun der Franzosen. Common Yew der Engländer. In‘Europa, dem Kaukasus, Armenien, Nord-Afrika, im Himalaya, in China und Japan_und im westlichen Nord-Amerika vorkommend. “ nn Taxus baccata L. 107 Baum von ı2 bis 20 m Höhe und über ı m Durchmesser mit rundlicher Krone, in Kultur oft Strauch. Stamm mit rötlicher, in Blättern sich lösender Taxus baccata L. im Garten des Herrenhauses in Berlin, etwa 600—700 Jahre alt. Fig. 42. Rinde bekleidet. Aeste zerstreut, abstehend, Zweige kurz, etwas hängend, Blätter 18—28 mm lang, 2—2'/, mm breit, immergrün, dicht, abwechselnd und 168 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. zweizeilig gestellt, lineal sichelförmig, flach zugespitzt, kurz stachelspitzig, an der Basis mit kurzem Stiel etwas gedreht, oben glänzend schwarzgrün, unten beiderseits des Längsnerven matt blassgrün. Früchte an kurzen Zweigen ab- ı Zweig mit männlichen Blüten; 2 Zweig mit weiblichen 4 männlicher Blütenstand; 5 männ- 7 weibliche Blüte; 8 weibliche Blüte im Durchschnitt; 9 Längsschnitt durch die reife Frucht mit dem Samenmantel; ıo Blatt; ın Blattdurchschnitt. Fig. 4 bis ıı vergr. Fig. 43. Taxus baccata L. Blüten; 3 Zweig mit junger und reifer Frucht; liche Blüte von oben; 6 dieselbe von unten; 8—ı2 mm lang und breit, Fruchtbecher fast stehend oder etwas überhängend, Samen eirund zugespitzt, olivenbraun, kugelig, rot, mit süssem klebrigem Safte. punktiert in knochenharter Schale. Taxus baccata L. 169 Ein schöner, höchst wertvoller Baum oder Strauch, welcher in der Land- schaft durch gefälligen Wuchs und dunkelgrüne Färbung besonders wirkungs- voll ist, zumal aber im Winter und wenn er mit roten Früchten dicht besetzt ist. Aus Samen erzogen, bildet er schöne Bäume und sollte so weit mehr angepflanzt werden, wie es jetzt der Fall ist, auch von forstlicher Seite im Mischwalde verdient er mehr Beachtung und Neuanpflanzung, da die alten malerischen Exemplare mit dicken, knorrigen Stämmen und oft enormer Kronenausdehnung leider immermehr verschwinden. Das langsame Wachstum des Eibenbaumes ist sicher mit ein Grund für seine spärliche Verwendung zu Nutzpflanzungen, da an einen Ertrag so bald nicht zu denken ist; er liefert übrigens ein ausserordentlich hartes, schweres und dauerhaftes rötliches Holz. Er wächst in jeder Lage und in jedem Boden, liebt Schatten und ist daher auch als Unterholz sehr schätzbar. Man sollte ihn, wie auch die nachstehenden Formen stets freistellen, bildet aber auch von ihm dichte Gebüsche, die den Vögeln Schutz und Brutstätten gewähren; trefflich ist er zu Hecken und alte regelmässige Gärten liefern uns den Beweis, zu welchen verschiedenen Formen und künstlichen Figuren der Eibenbaum sich durch Schnitt erziehen lässt. In sehr ausgesetzten und in rauhen Lagen leidet der Eibenbaum bei an- dauernden Kahlfrösten und scharfen ausdörrenden Winden im Winter oft stark an den Blättern, sodass diese zum Teil sich bräunen und die Pflanzen für längere Zeit verunzieren, sogar als Unterholz findet man beschädigte Pflanzen. Die grünen Pflanzenteile zeigen scharf giftige Eigenschaften und werden zumal den Pferden, Eseln und dem Rindvieh gefährlich, welche, wenn sie davon fressen, oft plötzlich zusammenbrechen und verenden, man sollte deshalb mit der Anpflanzung an Stellen, wo Auffahrten und Haltestellen für Fuhr- werke sind, vorsichtig sein. Die roten Fruchthüllen zeigen dagegen, wie oft irriger Weise angegeben wird, keine giftigen Eigenschaften, werden oft von Kindern gegessen und wirken, nur wenn zu reichlich genossen, abführend. Taxus baccata fastigiata Loud. Encycl. of trees, 939 f. 1791. Irländischer oder Säulen-Eibenbaum. Syn. Taxus baccata hibernica Hort. „ fastigiata Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. V. 227. „» hibernica Hook. Mack. Fl. hybern. 260. „ Ppyramidalis Hort. aligq. If d’Irlande der Franzosen. Irish Yew der Engländer. Aeste zahlreich, sehr dicht und steif aufrecht, wenig verzweigt, Blätter zerstreut, dicklich, lang zurückgerollt, oben abgestumpft, tief dunkelgrün, rings um den Zweig gestellt. Eine sehr auffallende, eine schwarzgrüne Säule bildende, in älteren Exemplaren sich mehr breit auseinander legende Form, welche in Irland nach Loudon im Jahre 1780 wild gefunden wurde und daher den Namen hibernica (irländisch) erbielt und zwar war es eine weibliche Pflanze, welche als Mutter der unzähligen, über die Welt verbreiteten Exemplare dieser Form zu betrachten ist und welche, um sie echt fortzupflanzen, stets durch Stecklinge vermehrt wurde. Diese sehr abweichende Form zeigt sich leider in rauhen Lagen empfind- lich und verlangt geschützten, halbschattigen Standort. Sie ist sehr langsam 170 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. von Wuchs, befähigt starke Kontraste hervorzubringen und als Säulenform für regelmässige Gartenanlagen, für Gräberschmuck etc. geeignet und zumal reich mit roten Früchten besetzt, äusserst zierend. Sämlinge dieser Form gehen in Wuchs und Blattstellung zur Art zurück oder bilden teils Zwischenformen, wie solche auch unter den weiter beschrie- benen Formen aufgeführt sind. Taxus baccata fastigiata aurea Stand. Syn. Taxus fastigiata aurea Hort. hibernica aurea Hort. ” Eine Form der Säulen-Eibe von fast rein goldgelber Färbung, deren Blätter nur noch mit einem grünen Streifen gezeichnet sind, auffallend, aber zärtlicher als die grüne Form. Für milde Lagen als ein besonderer Schmuck zu empfehlen. Taxus baccata fastigiata aureo-variegata Hort. Syn. Taxus fastigiata aureo-variegata Hort. „ hibernica aureo-variegata Hort. Eine hübsche, goldbunte, beständige Form der Säulen-Eibe, die aber schwachwüchsiger und zärtlicher wie die grüne ist. An verschiedenen Orten in Kultur gewonnen, giebt es wertvolle und geringwertigere Formen. Taxus baccata fastigiata aureo-variegata compacta Hort. Eine Form der vorigen von dichtem, gedrungenem Wuchs. fe) Fi >) c Taxus baccata fastigiata argenteo-variegata Hort. Syn. Taxus fastigiata argenteo-variegata Hort. „ hibernica argenteo-variegata Hort. Weissbunte, zärtlichere Form, die bunte Zeichnung ist über die ganze Pflanze verbreitet und auch die jungen Triebe erscheinen weisslich. Taxus baccata columnaris Carr. Conif. 2. &d. p. 738. Diese Form bildet eine schmale, dichte Säule. Zweige sehr zahlreich und aufrecht. Blätter klein, goldbunt gestreift. Es ist dies ein eigentümlicher Sämling von T. baccata fastigiata. Taxus baccata Cheshuntensis Gord. Pinet. Suppl. 08. Eine Form, welche aus Samen von T. baccata fastigiata gewonnen wurde, sich durch schlanken, aufstrebenden Wuchs und durch schmalere, dicht und rings um die Zweige gestellte, auffallend blaugrüne Blätter auszeichnet. Taxus baccata Blue John Hort. angl. Eine der vorigen im Wuchs sehr ähnliche, durch auffallend blaugrüne Färbung ausgezeichnete, dekorative Form, welche in England gewonnen und verbreitet ist. Taxus baccata L. 171 Taxus baccata compressa Carr. Conif. 2. €d. p. 738. Ebenfalls ein Sämling von T. baccata fastigiata, der einen schmalen, kegelförmigen Busch bildet, mit dünnen, sehr zahlreichen, steif aufstrebenden Zweigen, gelblicher Rinde und zerstreut stehenden, ziemlich kurzen, hellgrünen Blättern. Taxus baccata intermedia Carr. Conif. 1. c. Auch ein Sämling von T. baccata fastigiata, eine üppige Pflanze von pyramidaler, kandelaberartiger Form, mit ziemlich weit gestellten, dicken, nicht sehr zahlreichen, steif aufstrebenden Aesten und wenigen sehr kurzen Zweigen, mit gelblicher Rinde, Blätter weit und zerstreut stehend, gestielt, gerade, leicht gebogen, in eine rötliche Spitze auslaufend. Taxus baccata pyramidalis Hort. Syn. Taxus pyramidalis Hort. Eine üppig aufwachsende, schöne, breit-pyramidale, dicht bezweigte, harte Form, welche Empfehlung verdient. Taxus baccata erecta Loud. Encycl. of trees 940. Syn. Taxus erecta Hort. == „strieta, Fort. „ baccata Crowderi Hort. ex Gord. Pinet. Suppl. 08. Ein buschiger Strauch mit zahlreichen, schlanken, aufrechten Aesten und feinen, aufstrebenden Zweigen. Blätter dunkelgrün, zerstreut, viel schmaler und kürzer als bei der Art. Sehr empfehlenswerte Form, die zugleich in Menge ein feines Grün liefert. Taxus baccata erecta glauca Hort. Eine blaugrüne Form der vorigen. Taxus baccata erecta aureo-variegata Hort. Eine zierliche, hellgelb-bunte Form. Taxus baccata imperialis Hort. Syn. Taxus imperialis Hort. Eine schöne, schlank aufstrebende Form mit ziemlich kleinen, schmalen, lebhaft grünen Blättern. Taxus baccata Nedpath Castle Hort. Syn. Taxus baccata Niopath Hort. a 2 Nedpati Hort. Eine Form von breit säulenförmigem Wuchs mit langen, aufstrebenden Zweigen und feinen, blaugrünen Blättern, in grösseren Exemplaren recht dekorativ. 72 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Taxus baccata Dovastoni Carr. Rev. hort. 1861 p. ı75 mit Abbild. Syn. Taxus pendula Hort. „ Dovastoni Hort. „ umbraculifera Hort. „.. ‚cuspidata, S..et.Z. yariet, .C. Koch, 'Dendrol. 11287097 Cephalotaxus umbraculifera Sieb. (in Endl. Syn. Conif. 230). Eine vorzüglich dekorative Form, zumal wenn sie mit aufstrebendem Mitteltrieb versehen ist und so mit quirlförmigen, überhängenden Aesten, dazu reich mit Früchten besetzt, die zwischen den schwarzgrünen Blättern sich prächtig ausnehmen, eine besonders auffallende Erscheinung bildet. — Zu einer guten Entwickelung bedarf diese Form viel Platz und sollte daher stets ganz frei gestellt werden. Oft tritt sie ohne Mitteltrieb, durch Stecklinge von Seitentrieben vermehrt, als breit sich ausdehnender Busch mit über- hängenden Zweigen auf, setzt leicht Früchte an und ist auch so an Ab- hängen und zwischen Felsen schön. Eine oft verkannte Pflanze, welche fälschlich einheimisch in Nordchina und auf Bergen Japans genannt wird, dem ist jedoch nicht so, denn Loudon giebt in Arb. et Frut. p. 2082 an, dass die Mutterpflanze von T'. Dovastoni in England zufällig in Kultur gewonnen wurde, sie gehört daher, wie auch andere sehr abweichende Formen, bestimmt zu T. baccata, da Sämlinge von ihr meist wieder die gewöhnliche Eibe ergeben, wenn auch manche Säm- linge mehr oder minder ihre Eigentümlichkeit bewahrten, wie viele Aussaaten an verschiedenen Orten unwiderleglich bewiesen haben. Taxus baccata Dovastoni aureo-variegata Hort. Syn. Taxus baccata pendula aureo-variegata Hort. Eine goldbunte Form der vorigen, gleichfalls entweder mit auf- strebendem Mitteltrieb und überhängenden Seitenästen, oder als Busch niedrig und dann mit den Aesten sich weit über den Boden ausbreitend, durch beständige goldbunte Färbung auffallend, auch hoch veredelt schirmförmige Hängebäumchen bildend. Taxus baccata horizontalis Knight. Syn. Conif. 52. Syn. Taxus horizontalis Hort. „ disticha Wendr. Eine interessante, auffallende Form mit aufstrebendem Gipfeltrieb und quirlständigen, ausgebreiteten, weitgestellten, an der Spitze aufgebogenen Aesten. Blätter weitstehend, oft sichelförmig zurückgerollt, oberseits gekielt. Taxus baccata gracilis pendula Hort. Syn. Taxus baccata pendula Hort. Besonders zierliche, empfehlenswerte Form mit aufstrebendem Gipfel- trieb und quirlständigen, leicht überhängenden Aesten. Taxus baccata pendula gratiosa Over. Eine üppige, schöne Hängeform, welche noch zierlicher in der Be- zweigung wie die eben genannte, einer Trauerweide ähnlich herabhängt, Taxus baccata:L. 17 | (8°) Taxus baccata recurvata Carr. Conif. 2 &d. 737. Syn. Taxus recurvata Laws. ex Gord. Pinet. 313. Eine sehr charakteristische Form mit lang ausgebreiteten, öfter über- gebogenen Aesten und zurückgekrümmten Blättern. Taxus baccata Jacksoni Gord. Pinet. Suppl. 99. Syn. Taxus Jacksoni Hort. Eine Form mit ausgebreiteten, an den Spitzen leicht übergebogenen Aesten. Zweige zahlreich, kurz, schief, öfter übergebogen; Blätter sehr dicht- stehend, ziemlich breit sichelförmig, einwärts gekrümmt, hellgrün. Taxus baccata cuspidata Carr. Conif. 2 ed. 733. Syn. Taxus cuspidata S. et Z. Fl. jap. t. 128 Fam. nat. Il. 108. Araraji der Japaner. Japanese Yew der Engländer. In Japan heimisch, häufig in der Provinz Hida, öfter strauch- als baum- artig im Laubwalde eingesprengt, auf der Insel Yezo kultiviert, von Maxi- mowicz bei Yokohama und in der südöstlichen Mandschurei beobachtet, noch im rauhen Klima des Hochgebirges gedeihend und ein ausserordentlich hartes, elastisches, wohlriechendes, feinmaseriges, rotes und zur Möbelfabrikation geschätztes Holz liefernd. Eine charakteristische Form mit aufstrebenden Aesten und von ge- drungenem Wuchs, mit zahlreichen, kurzen Zweigen. Blätter lederartig, dicklich, sichelförmig, dunkelgrün, stark gekielt und oben fast gerinnt, unten konkav, hellgrün, an den Rändern umgebogen, plötzlich in eine schwärz- liche Stachelspitze ausgezogen. Vielfach als Art angesehen, ist dieselbe nach Maximowicz Urteil nur Form von T. baccata, auch Carriere, als guter Beobachter, stellt sie als Form dazu, sagt allerdings nicht, ob er Sämlinge, die zur Art zurückgingen beob- achtete, wie es bei anderen nicht minder abweichenden Formen geschehen. Sehen wir die überaus zahlreichen Formen der gemeinen Eibe an, die oft so auffallend von der Art abweichen, zumal die var. Dovastoni, welche wie nachgewiesen europäischen Ursprungs, gerade in den Blättern mit var. cuspidata grosse Aehnlichkeit hat und deshalb wohl auch von C. Koch als Form zu dieser gestellt wurde, so bietet diese japanische Form keine Ab- weichungen, welche die Annahme einer besonderen Art rechtfertigen könnten, sondern es ist nur eine nach Klima und Standort abweichende Form. Selbst wenn Sämlinge solcher klimatischen Formen ihre seit langen Zeiten vererbten Eigenschaften mehr oder minder ausgeprägt erhalten, ist dies noch kein Beweis dafür, dass wir eine Art vor uns haben, denn solche Formen können sich doch unter veränderten Verhältnissen nur sehr allmählich, aber niemals bei einer gerade vorgenommenen Aussaat sofort umgestalten. Diese japanische Form hat sich in harten Wintern als besonders wider- standsfähig bewährt. Taxus baccata adpressa Carr. Man. des Pl. IV. 380. Conif. p. 731. Syn. Taxus adpressa Gord. Pinet. 310. „ sinensis tardiva Knight. Syn. Conif. 52. „ brevifolia Hort. nicht Nutt. 174 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Syn. Taxus parvifolia Wender. Conif. p. 42. baccata microphylla Jacg. „ cuspidata S. et Z. variet. C. Koch, Dendr. II. p. 06. Cephalotaxus tardiva Sieb. msc. Endl. Conif. p. 239. 7 adpressa Hort. 3 brevifolia Hort. Eine sehr abweichende Form, welche direkt aus Japan und China eingeführt sein soll und demnach eine recht charakteristische, in diesen Ländern so sehr beliebte, niedrige Kulturform darstellen könnte. Es ist der Ursprung jedoch nicht bekannt, und es könnte daher auch eine europäische Kulturform wie zahlreiche andere sein, zumal weder Siebold noch Miquel dieselbe in ihren Werken aufführen. Sie ist, wie ähnliche Kulturformen, stets nur. unge- schlechtlich durch Stecklinge oder Veredelung fortgepflanzt. Sämlinge dieser Form ergaben bei allen Aussaaten, die auch ich wiederholt machte, stets wieder normale T. baccata und so ist der Beweis, dass diese Pflanze nicht Art, sondern nur Form ist, erbracht. Als Stecklingspflanze von Seitentrieben, wie uns diese Pflanze meist entgegentritt, bildet sie breite, oft über dem Boden sich ausbreitende, jedoch auch zu bedeutender Höhe aufsteigende Büsche, Aeste zahlreich kurz, zerstreut, Zweige dichtstehend, Blätter 5—8 mm lang und 3—4 mm breit, flach eirund- stumpf, an beiden Enden abgerundet, glänzend, sehr kurz gestielt, in ein kurzes Spitzchen endigend. Früchte ganz der Art gleich. Eine beliebte, sofort als etwas Besonderes ins Auge fallende Pflanze. Weit schöner ist: ” Taxus baccata adpressa stricta Hort. Syn. Taxus baccata verticillata Hort. „ adpressa stricta Hort. £ Ss erecta.Hlort: „ a, fastigiata Hort. Eine höchst dekorative, aus Kopfstecklingen erzogene Form der vorigen, mit aufstrebendem Mitteltrieb und Aesten, die ziemlich schnell in die Höhe wachsend, eine Säulenform darstellt und als äusserst zierlich, zumal auch für kleinere Gärten, eine recht weite Verbreitung verdiente. Taxus baccata adpressa variegata Hort. Syn. Taxus adpressa variegata Hort. Eine bunte Form der Normalform, an welcher zumal manche Spitzen- triebe weiss erscheinen. Taxus baccata expansa Carr. Conif. 2 ed. 738. Eine niedrige, weit über den Boden sich ausbreitende Form. Taxus baccata nana Knight. Syn. Conif. 52. Syn. Taxus Foxi Hort. angl. Eine buschige, in England gewonnene Zwergform mit sehr kurzen, dicklichen, öfter fast elliptischen, meist geraden, selten sichelförmigen, schwarz- grünen glänzenden Blättern, welche bei ı m Höhe sehr in die Breite wächst. Taxus baccata L. E Taxus baccata ericoides Hort. Syn. Taxus ericoides Hort. „ empetrifolia Hort. „ microphylla Hort. „ Mitchelli Hort. Eine schwachwüchsige Zwergform mit feinen Zweigen und schmalen, sehr spitzigen, dicht und zerstreut stehenden Blättern. Taxus baccata monstrosa Hort. Syn. Taxus monstrosa Hort. „ sparsifolia Loud. Encycl. of Trees. 940. Ein monströser Zwergbusch, Zweige ungleich entwickelt, aufstrebend, manche sehr wenig verzweigt und Blätter von verschiedener Länge tragend, welche zerstreut sitzen. Taxus baccata epacrioides Hort. Eine feinblättrige, gedrungene und schwachwüchsige Form. Taxus baccata glauca Carr. Conif. 2 ed. 733. Syn. Taxus baccata subglaucescens Jaques. 3 „ nigra Hort. angl. Eine üppige Form. Blätter dunkelblaugrün, unterseits sehr blaugrün, zumal als Pyramide erzogen auffallend und dekorativ. Taxus baccata linearis Hort. Eine Form mit ausgebreiteten Aesten und langen, sehr schmalen Blättern von gelblichem Grün. Taxus baccata Washingtoni Hort. Syn. Taxus canadensis Washingtoni Hort. Eine schöne Form von besonders gedrungenem Wuchs und gold- bronzener, auch im Winter sich erhaltender Färbung, welche Empfehlung verdient. Taxus baccata aureo-variegata Hort. Syn. Taxus variegata Hort. Eine goldbunte Form, welche, an verschiedenen Orten in Kultur ge- wonnen, mehr oder minder beständig und auffallend auftritt. Taxus baccata albo-variegata Spaeth. Eine harte Form, bei welcher die weissbunte Zeichnung gleichmässig und beständig ist, mit eigentümlich gekräuselten Blättern. 176 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Taxus baccata Elvastonensis aurea Hort. Syn. Taxus Elvastonensis aurea Hort. Eine gedrungene, langsam wachsende Form mit breiten, kurzen, gold- gelben Blättern. Taxus baccata elegantissima Hort. Syn. Taxus elegantissima Hort. Eine zumal an den jungen Trieben lebhaft goldgelbe Form, die auch später heller gefärbt bleibt. Besonders schön ist sie mit aufstrebendem Mitteltrieb und als weibliche Pflanze mit Früchten besetzt. Taxus baccata microcarpa Trautv. et Maxim. Kleinfrüchtiger Eibenbaum. Eine kleinfrüchtige Form, welche von Schmidt auf seiner Reise im Amurlande und auf Sachalin beobachtet wurde, zerstreut in Wäldern von Dui und Arkai nach Süden, zuweilen auf Bergen ausgedehnte Hecken bildend so am Nuburipo, an manchen Stellen sah Schmidt bis mannesdicke aber immer kurzstämmige Bäume, so bei Tauro. Taxus baccata fructu luteo Hort. Gelbfrüchtiger Eibenbaum. Eine Form mitschönen orangen gelben Fruchtbechern anstatt der normalen roten, welche sich zu dem dunklen Laube ebenfalls sehr gut ausnehmen, so dass grosse Exemplare im Fruchtschmucke sehr zierend sind. Nach Loud. Arb. et Frut. 2068 wurde diese wertvolle, dekorative Form in Irland um das Jahr 1817 aufgefunden. 2. Taxus canadensis Willd. Sp. pl. 4. p. 856. Kanadischer Eibenbaum. Syn. Taxus baccata minor Mchx. Fl. amer. Il. p. 243. . „ „Hook sEi%bor, amer. Il.sp.4167.2um len. » procumbens Lodd. Cat. 1836 p. 67. If du Canada der Franzosen. Canadian Yew der Engländer. Im östlichen Nordamerika von Kanada bis Virginien, auf Felsen oder m Waldesschatten als Unterholz wachsend. Im Jahre ı800 in Europa eingeführt. Verzweigter, oft niedriger, dem Boden aufliegender Strauch, der von manchen Autoren als Form zu T. baccata gestellt wird und wahrscheinlich auch nur eine klimatische Form desselben darstellt, da für eine besondere Art keine durchgreifenden Merkmale nachzuweisen sind. Jedenfalls ist die echte Pflanze dieses Namens, wenn überhaupt in unseren Kulturen, sehr selten, die meisten Pflanzen, welche wir unter diesem Namen finden, zumal aber die bunten und aufstrebenden Formen, gehören sicher zu T. baccata, aber nicht zu T. canadensis.. Man findet meistens in den Gärten Taxus brevifolia Nutt. 177 als Formen, angeblich von T. canadensis, feinzweigige, kurzblättrige Pflanzen, die teilweise Sämlinge von T. baccata fastigiata oder erecta darstellen möchten. Die echte Taxus canadensis zeigt bei niedrigem Wuchs aufrecht abstehende, an der Spitze überhängende Zweige, Blätter ıı—2o mm lang, 1/a—2 mm breit, ziemlich dicht, abwechselnd zweizeilig gestellt, etwas sichel- förmig, flach, stachelspitzig mit kurzem, etwas gedrehtem Stiele, oberseits blassgrün gelblich, unten beiderseits des vorstehenden Längsnerven matt hell- grün, die Früchte sind denen von T. baccata völlig gleich. Eine mir von Herrn Peter Smith in Bergedorf zur Verfügung gestellte Pflanze, welche ich für die echte halte, färbt sich im Winter fuchsrot, nimmt aber im Frühjahr wieder die‘ normale gelblichgrüne Färbung an, eine Er- scheinung, welche ich an anderen Taxus sonst niemals bemerkte. 3. Taxus brevifolia Nutt. Sylv. III. p. 86, t. 108 (nicht Hort.). Kurzblättriger Eibenbaum. Syn. Taxus baccata Hook. Flor. bor. amer. Il. p. 167 zum Teil. » Lindleyana Murr. in Edinb. New. Phil. Journ. 1855 p. 294. „». Bouzsteni Carı., Rev. Hort}1854: P. 22% et Conil. 2.€d:,P:,730. .. „.oceidentalis: Nutts l2c. Western Yew (westlicher Eibenbaum) der Amerikaner. If & feuilles courtes der Franzosen. Californian Yew der Engländer. Im westlichen Nordamerika von der Insel Vancouver bis nach Kalifornien auf Gebirgen, an Flussufern und in Wäldern mit Kiefernarten untermischt wachsend. In geringerer Anzahl in niedrigen Regionen in Oregon und im Washington-Territorium. Im Jahre 1854 von Lobb in Europa eingeführt. Baum von ı0—25 m Höhe mit braunroter, in Stücken sich lösender Rinde. Aeste aufrecht oder aufrecht abstehend, Zweige abstehend, leicht über- hängend, Blätter 12—20 mm lang, 2 mm breit mit sehr kurzem, gelbem Stiel, ziemlich dicht und abwechselnd zweizeilig gestellt. lineal, leicht sichelförmig, flach, plötzlich scharf zugespitzt, oberseits gelblich-grün mit vorstehendem Mittelnerv, unten mit blass gelblichen Linien gezeichnet. Männliche Blüten an kurzen Zweigen etwas hängend, Achse der Staubfadensäule die Schuppen weit überragend, ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem sonst ähnlichen T. canadensis. Antheren sechs, Früchte oval, am oberen Rande stumpt- stachelspitzig. Nach Dr. Mayr wächst er sehr langsam, erträgt tiefen Schatten, bildet einen schlecht geformten Schaft, das harte, sehr dauerhafte, tiefrote Kernholz wird von den Indianern zu Speergriffen, Bogen, Fischangeln u. s. w. benutzt. Ein in unseren Kulturen sehr seltener Eibenbaum, welcher sich etwas zärtlich zeigt, sogar nach Carriere noch in Paris oft gebräunte Blätter aufweist. In England bildet er nach Veitch Pflanzen von breit kegelförmiger Gestalt, welche sich sehr verschieden von T. baccata zeigen. Solche ledig- lich habituellen Unterschiede bedingen jedoch noch keine abweichende Art. Dr. Mayr sagt, dass T. brevifolia in Blättern, Rinde, Bau und Färbung des Beissner. 12 178 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Holzes ganz T. baccata ähnlich sei und sich von dieser, wie auch die japanische T. cuspidata, wohl nicht genügend spezifisch unterscheide. Der Eibenbaum neigt in Kultur sehr zu Abweichungen, wie die zahl- reichen vorstehend beschriebenen Formen von T. baccata beweisen. Viele Autoren, unter ihnen auch Carriere als trefflicher Beobachter, nehmen nur eine Stammart an und betrachten alle anderen als Standortsformen, welche nach klimatischen und Bodenverhältnissen abändern. Ich möchte mich dieser Ansicht anschliessen, denn betrachten wir die geringfügigen Unterschiede, welche die beiden letztbeschriebenen Arten darbieten, im Hinblick auf die oft so sehr abweichenden, in Kultur gewonnenen Formen von T. baccata, welche aber doch durch Samen fortgepflanzt alle in die Art zurückgehen, so gewinnt die obige Annahme immer mehr an Wahrscheinlichkeit, Des dekorativen Wertes des Eibenbaumes in seinen verschiedenen Formen wurde schon gedacht, wertvoll sind zumal die Säulenformen und die mit zierlich überhängenden Zweigen; die in der Färbung abweichenden sind in der Landschaft sehr vorsichtig zu verwenden. Die Zwergformen, meist mehr eigentümlich als schön, sind zu Vorpflanzungen, oder in kleinen regelmässigen Gärten, auch auf der Felspartie zu verwenden. Man erzieht den Eibenbaum am besten aus Samen, der möglichst bald nach der Reife zu säen ist und erst im zweiten Jahre aufgeht, daher besser zu stratifizieren ist, aus Samen erzieht man schöne Baumformen, während durch fortdauernde Stecklingsvermehrung, zumal von Seitenzweigen, Buschformen sich bilden; Kopftriebe liefern besonders schöne regelmässige Pilanzen und sollten nach Möglichkeit auch bei der Veredlung der zahlreichen Formen ver- wendet werden, welche durch Pfropfen, Anplatten und Einspitzen unter Glas vermehrt werden. Nur auf ungeschlechtlichem Wege pflanzen sich die Formen echt fort, denn deren Sämlinge haben stets das Bestreben in die Art zurück- zuschlagen. Aussaaten von Formen liefern übrigens, wie wir gesehen haben, interessante Zwischenformen, die oft sehr dekorativ sind Der Eibenbaum bildet zahlreiche feine Wurzeln und es lassen sich somit noch stärkere Exemplare mit Glück verpflanzen, wenn sie festen Ballen halten, jedoch setze man sie nicht aus tiefem Schatten in sonnige Lagen, ‚wo die Pflanzen alsdann durch Sonnenbrand.leiden und auch die jungen Triebe erfrieren, Am besten pflanzt man junge, in der Baumschule öfter verschulte Pflanzen mit festem Ballen. In das alte Holz zurückgeschnitten, treibt der Eibenbaum gut aus und bildet lange üppige Triebe. Cephalotaxus Sieb. et Zucc. Fam. Nat. Fl. jap. II. p. 108. El, jap. .:1l..65,t..130 132. :.Kopfeibe, Blüten zweihäusig, männliche mehrere (6—9) in achselständigen, kugeligen Köpfchen in schuppenförmige, dachziegelige Brakteen eingehüllt, gedrängt, jede einzelne unter einer schuppenförmigen Braktee. Staubfadensäule kurz, fast sitzend; Antheren wenige (4 bis mehr), kurz gestielt; Fächer zwei bis vier rings um die Spitze des Stieles zurückgeschlagen, innen fast abwärts auf- springend, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in ein kurzes, auf- Ab Cephalotaxus Sieb. et Zucc 179 wärts eingekrümmtes Anhängselchen verlängert. Weibliche Kätzchen eiförmig an den Spitzen der Zweige öfter zu drei, die einzelnen zwischen schuppen- förmigen, dachziegeligen Brakteen sitzend, oder kurz gestielt. Blütentragende Schuppen mehrere, spiralig gedrängt, lanzettlich oder dreieckig, etwas fleischig verdickt, auf dem Rücken konvex, gekielt. Samenschuppe mit der Braktee Fig. 44. Cephalotaxus pedunculata Sieb. et Zucc. Zweig mit weiblichen Blüten und Früchten. enge verwachsen, innen oft mit einer etwas hervorragenden Mittelrippe ver- sehen, nach der Blüte öfter unverändert. Eichen unter jeder Schuppe zwei, aufrecht, oben auseinanderstehend, krugförmig fleischig, eirund, linsenförmig zusammengedrückt, meist fehlschlagend. Samen gross, steinfruchtförmig, aus den verwelkten Schuppen gänzlich hervorstehend, eiförmig oder länglich. 12* 180 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Schale steinfruchtartig, aussen fleischig, innen hart. Eiweiss fleischig. Koty- ledonen zwei. 1. Cephalotaxus peduneulata 8. et Z. Fl. jap. a nat. II. p. 108 et. Fl. jap. II. t. 133. Gestielte Kopfeibe. Syn. Taxus Harringtonia Forb. ex Pin. Woburn. 217. t. 63. „.- Jnukaja Knisht. »Gonif. p. 31: Jnukaya der Japaner. Cephalotaxus pedoncule der Franzosen. Lord Harringtons Yew der Engländer. In Japan auf Gebirgen Kiusius, auf dem Kamagona-Gebirge, auf Nippon heimisch, auch in China, in Chusan gefunden. In Europa 1837 eingeführt. Baum von 6—8 m Höhe mit bräunlicher Rinde. In unseren Kulturen meist breiter dicht bezweigter Busch. Aeste sehr zahlreich dicht quirlständig abstehend, oder etwas überhängend mit dunkelgrüner Rinde. Blätter steif, ziemlich nahe und abwechselnd, fast zweizeilig gestellt, lineal, leicht sichelförmig, scharf zugespitzt, auf sehr kurzem etwas gedrehtem Stiele, oben dunkelgrün glänzend mit hervor- tretendem Längsnerven, unten beiderseits des kaum hervortretenden Mittelnervs mit zwei weissblauen Linien gezeichnet, 3—5 cm lang, 4 mm breit. Männliche Kätzchen 8—9 mm lang und fast so breit, fast kugelig, hängend, einzeln in den Blattwinkeln der Jahrestriebe. Weibliche Kätzchen an den Zweigspitzen, Früchte gestielt, eirund, 2'/. cm lang. Vermehrung meist nur durch Stecklinge und infolge dessen auch wohl als dicht buschiger Strauch in unseren Kulturen. Nach Masters Beobachtungen gehört ein Teil der in den Gärten als C. Fortunei bezeichneten weiblichen Pflanzen zu C. pedunculata. Samen sind von einigen dieser Pflanzen gewonnen, welche an übergebogenen ı!/, cm langen Stielen sassen, selten kürzer als die eirunden, bräunlichen, fleischigen Steinfrüchte. Fortune hat auf seiner zweiten chinesischen Reise festgestellt, dass diese Pflanze ganz verschieden von C. Fortunei ist und auf diese Autorität hin ist C. pedunculata auch als chinesische Pflanze erwähnt, obgleich aus dieser Gegend keine Exemplare im Herbarium sind. Cephalotaxus pedunculata sphaeralis Mast. in Linn. Soc. Journ. vol. XXIlI. p. 203 mit Abbild. Rundfrüchtige Form. Eine rundfrüchtige Form, welche in Sussex im Garten des Herrn Goring aufgefunden wurde und unter dem Namen C. Fortunei aus einer Baumschule in Bagshot gekauft war. Masters beschreibt sie wie folgt: Aeste blass kastanienbraun, jüngere Zweige grün, glatt. Blätter 4 bis 5'/. cm lang, lineal-sichelförmig, allmählich zugespitzt, flach oder leicht gebogen. Schuppen der Endknospen länglich spitz, nicht zugespitzt, männliche Kätzchen Ä Fruchtstiele gegen die Basis der Zweige gehäuft, ı!/; cm lang, Steinfrüchte rund, nur wenig kürzer. Masters meint, es sei dies möglicherweise die weibliche Pflanze von der schon besprochenen chinesischen C. pedunculata, welche Fortune auf seiner zweiten Reise nach seiner Ansicht „als neu für die Wissenschaft“ zu erkennen glaubte. Cephalotaxus pedunculata S. et Z. 181 Cephalotaxus pedunculata fastigiata Carr. Rev. hort. 1863. p. 349 Fig. 36. Conif. 2 ed. p. 717. Säulen-Kopfeibe. Syn. Podocarpus koraiana Sieb. in Ann. Soc. d’Hort. des Pay-Bas 1844 p- 35. Cephalotaxus Bürgeri*) Miq. Ann. Mus. Lug. Batav. III. p. 169 und Prolusio Fl. jap. p. 333. Cephalotaxus koraiana Hort. Taxus japonica Lodd. ex Gord. Pinet 275. Podocarpus coriacea Hort. 4 Sciadopitys Hort. Tsjoosen maki der Japaner. Im Jahre 1861 aus Japan eingeführt. Eine schöne, breit-säulenförmige Pflanze, Aeste steif aufrecht, lang rutenförmig, sehr selten verzweigt. Blätter sehr dicht stehend, sitzend, leder- artig, wechselständig, fast spiralig rings um die Zweige gestellt, gebogen, 3—5 cm lang, 3 mm breit, kurz und scharf gespitzt, oben glänzend dunkel- grün, unten mit zwei weisslichen Spaltöffnungslinien. Eine viel verkannte Form, welche, da bisher keine Blüten und Früchte beobachtet wurden, der Aehnlichkeit nach als Podocarpus beschrieben und entweder als aus Japan oder von der Halbinsel Korea stammend, angegeben wurde, bis der Rückschlag zur normalen Pflanze durch Zweigbildung mit zweizeilig gestellten Blättern, wie sie an üppigen Exemplaren oft beobachtet werden kann, die Abstammung und Zugehörigkeit untrüglich bewies. Es ist eine in der Blattstellung von der Art C. pedunculata abweichende Säulenform, wie es auch Taxus baccata fastigiata von der gemeinen Eibe *) Aus Miquels Beschreibung seiner C. Bürgeri geht deutlich hervor, dass sie von Podocarpus koraiana Sieb. nicht verschieden ist. Blüten hat er auch im Vater- lande nicht gesehen, so wenig sie bisher in Kultur beobachtet wurden. Er sagt, die Grösse und Gestalt der Blätter seien C.Fortunei Hook. ähnlich, aber der letzteren Blätter seien zweizeilig. Ferner bemerkt er, ob es nicht vielmehr ein Taxus (?) sei und weiter, dass seine Pflanze kaum von Podocarpus koraiana Sieb. abweiche. — Maxi- mowicz sagt in Melang. biolog. VII. p. 563 in einer Anmerkung zu Podocarpus: „Podocarpus koraiana Sieb., dessen Synonym 'Cephalotaxus Bürgeri Mig. ist, ist nichts weiter als eine Form mit zerstreut stehenden Blättern von Cephalotaxus drupacea S. et Z. Ich konnte auch Zweige mit zweizeilig gestellten Blättern an ein und demselben Individuum beobachten.“ Somit giebt auch Maximowicz zu, dass Podocarpus koraiana Sieb. nur Form von Cephalotaxus ist, allerdings stellt er diese Form zu C. drupacea, während sie Carriere und nach ihm andere Autoren zu C, pedunculata stellen, eine Frage, die bei der nahen Verwandtschaft beider Arten und zumal, da die Form fastigiata noch nicht geblüht hat, jetzt kaum endgültig entschieden werden kann. Immerhin ist es aber wahrscheinlicher, dass die langblättrige Form fastigiata von der langblättrigen C. pedunculata, als von der kurzblättrigen C. drupacea abstammt, zumal auch die normalen Zweige mit zweizeiligen Blättern, wie sie als Rückschlag zur normalen Pflanze an der Form fastigiata vorkommen, durchaus die Zweigbildung und Blätter- länge der C. pedunculata zeigen. Es bleibt ja auch noch festzustellen, ob wir von Cephalotaxus wirklich drei Arten besitzen, oder ob wir es nicht möglicher Weise mit abweichenden männlichen oder weiblichen Pflanzen, oder mit Standortsformen zu thun haben? 182 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. (T..baccata) ist. Sie ist wie diese für unsere Gärten gleich dekorativ und wertvoll, hat sich in einigermassen geschützten Lagen recht widerstandsfähig während sie in rauhen Lagen Winterdecke bedarf, wichtig ist, dass gezeigt, gegen schädliche Ausdünstung, wie Rauch und Staub der Städte sie sich auch ı Zweig mit männlichen Blüten; 2 männ- 3 Staubblatt, vergrössert; 4 weiblicher Blütenzweig, vergrössert; 5 Frucht; 6 Frucht im Durchschnitt. Fig. 45. Cephalotaxus Fortunei Hook. licher Blütenstand, vergrössert; wenig empfindlich zeigte, auch als harte Dekorationspflanze in Gefässen ist sie für rauhe Gegenden zu verwenden. Cephalotaxus pedunculata fastigiata aureo-variegata Hort. Es ist dies eine zierliche goldbunte Form der vorigen. Cephalotaxus Fortunei Hook. 183 2. Cephalotaxus Fortunei Hook. Bot. Magaz. t. 4459. Fortunes Kopfeibe. Syn. Cephalotaxus Fortunei mas Hort. Cephalotaxus de Fortune der Franzosen. Fortunes Cephalotaxus der Engländer. In Nord-China, zumal in der Provinz Oang-Sin vorkommend, auch in Japan gefunden. Wurde im Jahre 1848 in Europa eingeführt. Baum mit grauer rissiger Rinde, der im Vaterlande bis 20 m Höhe erreichen soll, in unseren Kulturen niedriger Baum oder breitwüchsiger Strauch. Aeste quirlständig horizontal gestellt, etwas überhängend, Zweige fast zweizeilig, leicht hängend, mit hellgrüner oder gelblicher Rinde. Blätter an jungen üppigen Pflanzen oder Trieben 6—8'/; cm lang und 6—8 mm breit, an älteren Pflanzen und Zweigen weit kürzer und schmäler, wechselständig, fast zweizeilig, lineal-lanzettlich, leicht sichelförmig, scharf zugespitzt, sehr kurz gestielt, lederartig, oben glänzend dunkelgrün mit hervortretendem Längsnerven, unten beiderseits des wenig vortretenden Längsnerven mit zwei bläulichen Spaltöffnungslinien gezeichnet. Männliche Kätzchen auf kurzem, mit Deckblättern besetztem Zweigchen, abstehend, fast kugelig, kleiner als die von C. pedunculata. Steinfrüchte 22—23 mm lang, ı0—15 mm breit, zuerst blaugrün, dann olivenbraun. Nach Carriere sind die weiblichen Pflanzen meist etwas kurzblättriger, mehr blaugrün von Färbung und gewöhnlich reich mit Früchten besetzt. (Vergl. auch bei C. pedunculata Masters Beobachtungen). Diese Art wurde verschiedentlich auch einhäusig beobachtet. Cephalotaxus Fortunei robusta Hort. Eine sehr schöne empfehlenswerte Form von mehr aufstrebendem, regel- mässigerem, üppigerem Wuchs und besonders langen etwas breiteren Blättern. Cephalotaxus Fortunei-drupacea Hort. Neapolit. in Index semi- num ı889 und der vorhergehenden Jahre. Eine zwischen beiden Arten stehende Form, von welcher der botanische Garten zu Neapel seit Jahren Samen anbietet. i 3. Cephalotaxus drupacea Sieb. et Zuee. Fl. jap. Fam. nat. II. p. 108, et Fl. jap. II. t. 130, 131. Steinfrüchtige Kopfeibe. Syn. Taxus baccata Thunb. Fl. jap. p. 275 exkl. Syn. Cephalotaxus Fortunei femina Hort. aliq. 5 coriacea Knight. Syn. Conif. 5r. Taxus coriacea Knight. |. c. „ japonica Hook. ex Gord. Pinet. 45 Suppl. 21. 184 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Podocarpus drupacea Hort. aliq. Kja Raboku, it Momi no ki der Japaner. Cephalotaxus drupace der Franzosen. Plum-fruited Cephalotaxus der Engländer. In Japan in einer Höhe von 500—1000 m einheimisch, zusammen mit Taxus baccata cuspidata und Torreya nucifera, häufiger strauch- als baum- artig in Laubwälder eingesprengt, im Kamagona-Gebirge, u. a. auf der Insel Tsusima bei Nangasaki, hier auch kultiviert, auf Nippon, bei Yokoska und Kunagawa. In Europa im Jahre 1848 eingeführt. Baum von 5—ıo m Höhe mit braunroter sich lösender Rinde, in unseren Kulturen meist dichtzweigiger Strauch. Aeste quirlförmig ausgebreitet, Zweige zweizeilig, oft gegenständig, mit dunkelgrüner Rinde. Blätter steif, lederartig, wechselständig, fast zweizeilig, lineal-sichelförmig, scharf gespitzt, auf sehr kurzem, etwas gedrehtem Stiele, 20—45 mm lang, 2—3'., mm breit, oben mit vortretendem Längsnerven dunkelgrün, unten beiderseits des kaum vortretenden Längsnerven mit zwei blaugrünen Spaltöffnungslinien gezeichnet. Männliche Kätzchen an kurzen mit Deckblättern besetzten Zweigen fast kugelig, 6 bis 7 mm lang. Steinfrüchte meist einzeln, hängend, eirund stumpf, braunrot, 22—30o mm lang, 14—ı8 mm breit. Cephalotaxus drupacea steht jedenfalls C. Fortunei sehr nahe und ist, wie auch Carriere meint, möglicherweise nur eine Form derselben von dichterem Wuchs, dunklerem Grün und grösserer Fruchtbarkeit, die Blätter sind kürzer und dichter gestellt, auch zeigte er sich weniger zärtlich in Deutschland. Mit der Gattung Cephalotaxus verhält es sich wie mit der von Taxus, erst eingehende Beobachtungen und Aussaat - Versuche werden entscheiden können, ob wir es mit drei, zwei oder gar nur einer Art zu thun haben, zu welcher etwa die andern als mehr oder minder abweichende männliche und weibliche Pflanzen, wie auch klimatische oder Standortsformen gehören. Durch fortgesetzte Stecklingsvermehrung finden wir die Cephalo- taxus meist als buschige Sträucher in unseren Kulturen, welche uns keinerlei Urteil zur Lösung obiger Frage erlauben. Sie haben sich in rauhen Gegenden und in harten Wintern zärtlich gezeigt, ja sind selbst völlig erfroren, sie lieben Halbschatten, zumal ist C. For- tunei gegen Sonnenbrand empfindlich. Zur Anpflanzung können sie somit nur für milde Gegenden empfohlen werden, ihr Zierwert ist dem des Eibenbaumes ähnlich, ein dunkles Grün zeichnet sie aus, aber die Bezweigung ist eine leichtere, schönere. Sie sollten möglichst stets aus importiertem Samen erzogen werden, der erst im zweiten Jahre aufgeht, daher besser erst zu stratifizieren ist, nur so erzieht man baumartige Pflanzen mit regelmässigen, quirlständigen Aesten, die weit dekorativer sind. Stecklinge, im Herbst gesteckt, wachsen leicht, man wähle dazu möglichst Kopftriebe mit quirlständigen Zweigen, um regelmässige, schöne Pflanzen zu gewinnen, Stecklinge von Seitentrieben ergeben unregelmässige, dichte Büsche. Veredelung ist wenig gebräuchlich, man kann aber die Formen auf eine der Arten, wozu aus Seiten- trieben erzogene Pflanzen dienen können, oder auch auf Taxus baccata veredeln und zwar durch Anplatten oder Einspitzen im Frühjahr oder im August. Torreya Arn. 185 Sie gedeihen in jedem nahrhaften Boden, nur nicht in zu schwerem Thonboden oder in unfruchtbarem Sand. In den milderen Lagen Deutschlands, z. B. am Rhein, finden wir oft ansehnliche, starke Exemplare, so auch im Botanischen Garten zu Bonn, hier entwickeln sich am Fusse starker Stämme öfter üppige Hauptachsen mit quirl- förmiger Zweigstellung und doppelt so langen, weit breiteren, üppigen Blättern. Solche Triebe wachsen in den Sträuchern empor und man glaubt auf den ersten Blick zwei ganz abweichende Pflanzen vor sich zu haben, zumal die üppigen Triebe regelmässig zweizeilig gestellte Blätter zeigen, während die der älteren Buschform unregelmässiger, öfter gedreht, die bläuliche Unterseite zeigen. Diese zweigestaltige Zweigbildung ist höchst interessant und beweist uns, wie sehr die C. je nach Alter und Entwickelung abweichen. Ausser dem schon an- gedeuteten Zierwert dürfte von irgend einem Nutzwert bei uns nie die Rede sein. Torreya Arn. in Ann. Nat. Hist. ser. ı I. 130 (Caryotaxus Zucc. msc. und Henk. und Hochst. Nadelh. 365.) Torreye. Blüten zweihäusig, männliche in den Blattachseln einzeln, fast sitzend, von einigen kreuzständigen, dachziegelig-schuppenförmigen Brakteen umgeben. Staubfadensäule eirund oder länglich; Antheren mehrreihig, spiralförmig zusammengedrängt auf kurzem Stiele, Fächer vier an der Spitze hängend, an der Basis in einen Halbring verwachsen, nach einwärts zweiklappig, mit einem über die Fächer kurz verlängerten, wenig verbreiterten, am oberen Rande öfter gezähneltem Mittelbande. Weibliche Kätzchen achselständig, sitzend, ein- blütig mit kleinen leeren, fleischigen, drei- bis vierfach-dachziegeligen, nach der Blüte unveränderten Schuppen. Samenschuppe innerhalb der obersten Schuppe von dieser frei, während der Blütezeit becherartig dem Eichen gleich, bald vergrössert, krugförmig, über dem Eichen geschlossen, dickfleischig. Eichen innerhalb der Schuppe eins, aufrecht. Frucht eirund steinfruchtförmig. Schuppe durch die Becherhülle fleischig vergrössert bleibend, den Samen einschliessend und demselben mehr oder weniger angewachsen. Schale des Samens knochen- hart. Embryo klein mit zwei Cotyledonen. 1. Torreya grandis Fort. in Gord. Pinet. 326. Grosse Torreye. Syn. Caryotaxus grandis Henk. u. Hochst. Nadelh. p. 367. Fitchou der Chinesen. Tall Torreya der Engländer. In Nord-China im Che-Kiang-Gebirge heimisch. Von Fortune im Jahre 1847 in Europa eingeführt. Im Vaterlande, nach Fortune, Baum von 20—25 m Höhe mit graubrauner Rinde und schirmförmiger Krone. Aeste quirlständig weit abstehend, Zweige fast gegenständig, sehr abstehend oder leicht überhängend. Blätter regelmässig zweizeilig, lederartig steif, dicht wechselständig, lineal-lanzettlich, gerade oder 186 U. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. kaum sichelförmig, 18-30 mm lang, 3—4 mm breit, scharf zugespitzt, auf sehr kurzem, etwas gedrehtem Stiele, oben konvex glänzend grün mit schwach vor- tretendem Längsnerven, unten beiderseits des Kieles blassgrün. Frucht eirund zugespitzt, grubig netzaderig, 28—30o mm lang, ı6—ı8 mm breit, erst grün, später gelblich fleischig; abweichend von den anderen Torreyen nebst den Blättern nicht übelriechend. 2. Torreya nucifera Sieb. et Zuce. Fl. jap Il. t. 129. Nusstragende Torreye. Syn. Taxus nucifera Kaempf. Amoen. exot. p. 814—815. cum. ic. Podocarpus (?) nucifera Pers. Syn. I. p. 633. Caryotaxus nucifera Zucc. msc. Henk. u. Hochst. Nadelh. p. 366. Podocarpus coreana v. Houtte. Catal. Ri coriacea Hort. Fi, Kaja der Japaner. Torreya porte-noix der Franzosen. Japanese Torreya der Engländer. In Japan auf Gebirgen der Inseln Nippon und Sikok in einer Höhe von 500—1000 m mit Taxus baccata cuspidata und Cephalotaxus drupacea, häufiger strauch- als baumartig in Laubwälder eingesprengt. Bei Nangasaki, Yokohama, Yokoska, dann auch viel kultiviert. Ein geschätztes Nutzholz liefernd. Die Früchte werden ın Japan ge- gessen und liefern ein abführend wirkendes Oel. Im Jahre ı8ı8 in Europa eingeführt. Kleiner Baum von etwa ıo m Höhe mit brauner, sich lösender Rinde, und quirl- und wechselständigen, abstehenden Aesten, Zweige fast zweizeilig, jung glänzend braun. Blätter lederartig, steif, zweizeilig abstehend; lineal- lanzettlich, gerade oder leicht sichelförmig, scharf zugespitzt, mit einem sehr kurzen gedrehten Stiele, oben konvex, dunkelgrün glänzend, unten flach mit kaum vortretendem Mittelnerv, beiderseits mit zwei schwachen bläulichen Spaltöffnungslinien, 20—30 mm lang, 3—4 mm breit, an jungen Pflanzen länger. Männliche Kätzchen ..... ,„ da männliche Pflanzen bis jetzt nicht eingeführt sind. Früchte eirund oder länglich-spitz, 21—35 mm lang, 14—ı6 mm breit, fleischig, zimmtbraun, oft leicht der Länge nach gestreift. Oelhaltige Früchte wie Blätter übelriechend. In unseren Kulturen haben wir meist nur unregelmässige buschige Pflanzen ohne Mitteltrieb, da wir nur die weibliche Pflanze besitzen, also die Vermehrung nur durch Stecklinge von Seitentrieben bewirkt werden konnte. 3. Torreya taxifolia Arn. in Tayl. Ann. of Nat. Hist. I. p. 130. Eibenblättrige Torreye, Stinkeibe, Stinkceder. Syn. Caryotaxus taxifolia Henk. u. Hochst. Nadelh. p. 367 exkl. Syn. Torreya montana Hort. Stinking Cedar der Floridaner. Torreya ä feuilles d’If der Franzosen. Fetid Yew der Engländer. Im Innern Floridas auf Kalkfelsen, am östlichen Ufer des Appalaches, am Torreya taxifolia Arn. 187 Zusammenflusse des Flint und des Chattahuchi und bei Flat Creek und zwar nach Asa Gray nur hier, also sehr lokal vorkommend. In Europa 1838 eingeführt. Kleiner Baum von ı2—ı5 m Höhe mit rotbrauner, sich lösender Rinde, ein ausserordentlich dauerhaftes Holz liefernd. Aeste quirlständig abstehend, Zweige fast zweizeilig. Blätter lederartig steif, dicht und zweizeilig gestellt ab- stehend, lineal-lanzettlich, scharf zugespitzt, oben convex, frischgrün, nicht m —— — Fig. 46. Torreya taxifolia Arn. ı Zweig mit männlichen Blüten; 2 Zweig mit weib- lichen Blüten; 3 Staubblatt vergrössert; 4 Durchschnitt der Frucht von Torreya nucifera (nach Engl. u. Prantl. nat. Pfif.). glänzend (was sie von den anderen Arten gut unterscheidet), unten beiderseits des wenig vortretenden Mittelnerven mit schmalen, bläulichen Spaltöffnungs- linien gezeichnet, 22—30o mm lang, 2—2'/; mm breit. Männliche Kätzchen fast kugelig in den Blattachseln einzeln, 8 mm lang, 3 mm breit, blassgelb. Frucht eirund spitz, 20—24 mm lang, 13—16 mm breit. Die Früchte, wie alle grünen Teile verbreiten gerieben einen sehr unangenehmen Geruch. Leider haben wir auch von dieser schönen Conifere in unseren Kulturen ISs II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. meist nur unregelmässige, buschige Pflanzen, aus Seitentrieben erzogen, welche den wahren dekorativen Wert normaler Bäume gar nicht erkennen lassen. 4. Torreya ealifornica Torr. in New York Journ. Pharm. III. p. 49 et Whipples Report p. 84. Kalifornische Torreye, Muskatnuss-Torreye, Stinkeibe. Syn. Torreya Myristica Hook. fil. in Bot. Magaz. t. 4780 (1854). Caryotaxus Myristica Henk. u. Hochst. Nadelh. p. 368. Californian Nutmeg der Amerikaner und der Engländer. Torreya de Californie der Franzosen. Auf der Sierra Nevada in Kalifornien, an den West-Abhängen bis zu 1500 m emporsteigend, auf feuchten Standorten in der Nähe der Flüsse. Im Jahre ı851 in Europa eingeführt. Baum von 10—15, selbst bis 30 m Höhe mit pyramidaler Krone, Stamm mit graubrauner Rinde bekleidet, ein gelbes, sehr gutes Nutzholz liefernd, das aber, gleichwie die Blätter und Früchte, einen strengen Geruch besitzt, welcher dasselbe vor Angriffen der Insekten schützt. Aeste quirlförmig abstehend, Zweige fast zweizeilig. Blätter lederartig, steif, fast zweizeilig abstehend, lineal- lanzettlich, scharf zugespitzt, mit einem sehr kurzen, gedrehten Stiel, oben konyex, frischgrün glänzend, unten beiderseits des nicht vortretenden Längs- nerven mit schmalen, bläulichen Linien gezeichnet, an jungen Pflanzen 5—6 cm lang, 3—3'), mm breit, an älteren kürzer. Männliche Kätzchen fast sitzend, länglich. von häutigen Schuppen umgeben. Frucht gross, eirund, 28—4o mm lang, 20 mm breit, oben kurz stachelspitzig. Grössere Blätter und Früchte unterscheiden diese Art sofort von den anderen Arten. Die Torreyen sind schöne, dekorative Pflanzen, können aber, um sich unbeschädigt zu entwickeln, nur für wärmere Gegenden und geschützte Lagen zur Anpflanzung empfohlen werden; in solchen finden wir allerdings auch in Deutschland öfter recht ansehnliche Exemplare. Um normale Pflanzen zu ge- winnen, erziehe man sie aus importiertem Samen, welcher möglichst bald nach der Reife zu säen ist, meist erst im zweiten Jahre keimt, daher auch ein Jahr stratifiziert werden kann. Zu Stecklingen, die ziemlich gut wachsen, wählt man möglichst Kopftriebe aus, ebenso zur Veredlung auf Taxus baccata. Seitentriebe liefern nur unregelmässige, dichtzweigige, lange einseitig bleibende Büsche von geringem Zierwert, während Samenbäume mit der ausgeprägt quirlförmigen Aststellung, der braunroten Rinde zu einer frischgrünen Be- laubung eigenartig schön sind. Man erzieht die Torreyen im Topfe und pflanzt sie erst erstarkt, aber ohne sie zu lange im Toopfe zu lassen, was ihnen nicht zusagt, an geschützten Stellen aus; sie lieben einen leicht beschatteten Stand, da sie in der Sonne leicht gelb werden. Feuchtes See- oder Gebirgsklima sagt ihnen am besten zu, dazu ein mittelschwerer, gleichmässig feuchter Boden. Die Torreyen er- weisen sich meist als ziemlich trägwüchsig, wollen überhaupt in Deutschland nicht recht freudig gedeihen und grössere Exemplare sind empfindlich gegen das Verpflanzen. Ginkgo Kaempf. 189 Ginkgo Kaempf. Amoen. exot. p. Sı1, 813 cum icon. Salisburia Sm. in Linn. Trans. III. p. 330. Ginkgobaum. Blüten zweihäusig, männliche in den Achseln der Schuppen einzeln, ge- stielt, ohne Brakteen. Staubfadensäule locker cylindrisch; Antheren fast spiralig dicht gedrängt, auf dünnem Stiele, Fächer zwei an der Spitze des Stieles hängend, länglich, fast an der Basis deutlich nach innen aufspringend, mit einem über die Fächer hinaus kaum mit sehr kurzem Anhängsel versehenen Mittel- bande. Weibliche Blüten in schuppiger Knospe einzeln. Samenschuppe in der Achsel der Schuppe, von dieser frei, an der Basis in einen langen Stiel zusammengezogen, an der Spitze kurz zweispaltig, selten unregelmässig drei- bis sechsspaltig. Lappen in eine Scheibe oder kurze Becherhülle erweitert, dem Ei angewachsen. Eichen an jedem Lappen einzeln, sitzend aufrecht. Samen steinfruchtartig, an der Basis dem wenig vergrösserten Lappen der Samenschuppe angewachsen, äussere Schicht der Schale fleischig-markig, innere hart, fast knochenartig, Kotyledonen zwei. Baum mit abstehenden Aesten und zwiefach geformten Zweigen, junge, nicht blütentragende oft hängend mit entfernten, wechselständigen Blättern, blütentragende an den Knoten spät entwickelt oder auch endständig dick, sehr kurz, nach mehreren Jahren wenig verlängert. Blätter abfallend, Erstlings- blätter der unfruchtbaren oder jungen Zweige lang gestielt, fast rhomben-fächer- förmig, eingeschnitten zweilappig oder unregelmässig mehrlappig, fächerförmig geadert. Die anderen, achselständigen, im ersten Jahre knospenförmigen, dach- ziegelig-schuppenförmigen Zweigchen tragen ein Bündel Blätter, kleiner als die Erstlingsblätter, alsdann alljährlich unterhalb des doppelt quirlständigen Blätter- bündels dachziegelige, bleibende Schuppen, diese blütentragenden Zweigchen sind im dritten oder vierten Jahre kaum 2 cm lang. Die Blüten erscheinen in den Achseln der Schuppen unterhalb der später entwickelten Blätter. Samen durch Fehlschlagen oft einzeln, steinfruchtartig, eirund-kugelig, fast 3 cm lang mit einem oft kurzen Stiele. 1. Ginkgo biloba L. Mant. II. p. 313, 314. Echter Ginkgobaum. Syn. Salisburia adiantifolia Salisb. in Linn. Trans. Ill. 330. Ginkgo oder Gin an der Chinesen. Itcho der Japaner. Arbre aux quarante Ecus der Franzosen. Maiden-Hair Tree der Engländer. In China und Japan kultiviert, zumal auch an Tempeln und um Gräber angepflanzt. Eingeführt im Jahre 1754. Baum von über 30 m Höhe mit geradem Stamme, glatter grauer Rinde und pyramidaler Krone. Aeste wechselständig oder zerstreut horizontal oder öfter überhängend, Bläıter lederartig, gross, etwa 10—ı2 cm lang und 6—8 cm 100 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. se, Fig. 47. Ginkgo biloba L., junger Baum. Ginkgo biloba L. 191 breit, breit-rhombisch-fächerförmig, eingeschnitten zweilappig oder unregel- mässig gekerbt-gelappt. Männliche Kätzchen 25—30o mm lang, 6 mm breit. Frucht von unangenehmem, ranzigem Geruch, fast 3 cm lang, 24—28 mm breit, erst grün dann gelblich, geröstet zu geniessen, (in China wie in Japan unter dem Namen Pa-Kewo sehr beliebt) und ein gutes Oel liefernd. Nach Kämpfer ist das weisse Holz weich und ziemlich wertlos, während Delile es als sehr gut, fein und dicht und dem Ahornholz ähnlich bezeichnet; es ist ohne alle Harz- gänge. Ginkgo treibt Wurzelausschläge und ist befähigt aus abgeschlagenen Stämmen zahlreiche Stockausschläge zu entwickeln. Fig. 48. Ginkgo biloba L. ı Kurztrieb mit männlichen Blütenständen; 2, 3 Staub- blatt; 4 weibliche Blüte; 5 Frucht; 6 Samen; 7 Längsschnitt durch den Samen; 8 Querschnitt durch den Samen; Fig. 2, 3, 4 vergrössert, alle anderen nat. Grösse. Der Ginkgobaum steht in seiner Erscheinung unter den Coniteren einzig da und ist ein schöner, höchst interessanter Baum, der, was die Blattform an- langt, in der nordischen Baumwelt nicht seines Gleichen hat. Derselbe ist ganz hart und nicht wählerisch im Boden, denn wir finden in unseren Gärten in leichtem wie schwerem Boden alte schöne Bäume, er muss aber stets ganz frei gestellt werden. Das schönste Exemplar, was ich in Europa zu sehen Gelegenheit hatte, steht im kleinen botanischen Garten zu Mailand, ein herrlicher, kerngesunder Baum mit mächtiger Krone, von etwa 4o m Höhe bei 1,20 m Stammdurch- 102 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. messer. Auch im Schlossgarten zu Karlsruhe stehen Bäume von 25,50 bis 30 m Höhe bei 1,90 und 1,80 m Stammumfang. Bei älteren Bäumen hängen oft Wipfel und Aeste über. Hat man im Garten nicht Bäume beider Geschlechter, so kann man zur Fruchtgewinnung Zweige des männlichen Baumes auf den weiblichen oder umgekehrt veredeln. Auf diesem Wege gewinnt man in manchen älteren deutschen Gärten keim- fähige Samen. Man sollte nur Bäume aus Samen erziehen, welcher möglichst bald nach der Reife zu säen ist, denn nur so erhält man schöne, schlanke Stämme und spitz-pyramidale Kronen. Aus Stecklingen oder durch Ableger im Freien er- zogene Pflanzen ergeben nie regelmässige, sondern meist schiefe, unschöne Fxeroplare. Diese Art der Vermehrung wird nur angewendet Be den nach- folgenden Formen, die nicht durch Samen, sondern nur auf ungeschlechtlichem Wege echt fortzupflanzen sind. Man macht holzige Stecklinge Ende Sommer, oder auch von jungen Trieben Anfang Sommer im Kasten, veredelt auch auf die Art durch Kopulieren und Pfropfen vor dem Austreiben im Frühjahr im Vermehrungshause. Sehr billig bezieht man kräftige Sämlinge aus südeuro- päischen Baumschulen, welche bis zur Erstarkung in kalten Wintern leichten Schutz erhalten. Ginkgo biloba pendula Hort. Syn. Salisburia adiantifolia pendula Hort. Eine Form mit überhängenden Aesten, welche sich eigentümlich ausnimmt, entweder ganz freistehend, am besten möglichst hoch veredelt, oder über Stangengerüst laubenartig geheftet, selbst an Wände geheftet und diesen dann einen ganz eigenartigen frischgrünen Schmuck verleihend. Ginkgo biloba laciniata Hort. Syn. Salisburia macrophylla Reynier. * adiantifolia laciniata Carr. Conif. I ed. 504. % er macrophylla Gord. Pinet 209. E RL incisa Hort. 5 ” dissecta Hort. Diese Form unterscheidet sich von der Art durch weit grössere in zwei, drei auch fünf Hauptlappen zerteilte und oft noch wieder mehrfach unregel- mässig zerschlitzte Blätter. Ginkgo biloba variegata Hort. Syn. Salisburia adiantifolia variegata Hort. Eine etwas zärtlichere Form mit goldgelb gestreiften Blättern. Die Japaner kultivieren auch in Töpfen künstlich erzogene Zwerge von Ginkgo, welche als 50—100Jahrige Pflanzen nur eine Höhe von 50—6o cm haben und als Erzeugnisse der in diesem Fache eine unglaubliche Geschicklich- keit entwickelnden japanischen Gärtner besonders hoch geschätzt und bezahlt werden. Podocarpus L’Her. I Ne) [5%] Tribus IV. Podocarpeae. Stein-Eiben. Blüten zweihäusig oder selten an verschiedenen Zweigen einhäusig. Männliche Kätzchen endständig oder oft achselständig. Antherenfächer zwei dicht anstehend, angewachsen. Schuppen des weiblichen Kätzchens sehr wenige oder mehrere, oft fleischig, spiralförmig zusammengedrängt. Eichen eins von der Spitze der Schuppe oder der Samenschuppe her umgewendet Samenschuppe sitzend oder gestielt bald dem Ei, bald der Schuppe angewachsen. Immergrüne Bäume oder Sträucher. Podocarpus L’Her. H. B. et Kth. Nov. Gen. et Spec. II. 2 t. 97. Steineibe, Eussfrucht. Blüten ein- oder zweihäusig, männliche einzeln, entweder gebüschelt zu zwei bis fünf, oder mehr, längs der länglichen Spindel locker ährenförmig, je eine von wenigen kleinen dachziegeligen Brakteen eng umgeben. Staubfaden- säule cylindrisch-länglich und dicht oder seltener kürzer und locker oberhalb der Brakteen sitzend oder gestielt. Antheren spiralig gedrängt sitzend, Fächer zwei parallel angewachsen, nach aussen gerichtet oder fast seitlich zweiklappig, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in ein kleines zugespitztes An- hängsel verlängert. Weibliche Blüten gewöhnlich einzeln oder seltener zu zweien, durch die blütentragende Braktee und die wenigen inneren, leeren Brakteen dem Blütenstiel angewachsen und mit demselben so zu sagen, einen länglichen, oft fleischig-saftigen Fruchtboden bildend, jedoch von den Spitzen der Brakteen oder den ein bis zwei unten befindlichen kleinen Brakteen frei; seltener mehrere Blüten längs des Stieles entfernt ährenständig mit kleinen Brakteen. Samenschuppe durch die blütentragende Braktee gestielt eiförmig, fleischig, das einzige umgewendete Eichen einschliessend und demselben fast bis zur Spitze angewachsen. Frucht über dem Fruchtboden öfter kurz gestielt, kugelig oder eirund, steinfrucht- oder nussartig mit einer äusseren (von der Samenschuppe gebildeten) fleischigen oder saftlosen Lage und einer inneren erhärteten Samenschale von allen Seiten eingeschlossen. Embryo dünn, in fleischigem Eiweiss mit zwei Kotyledonen. Hohe immergrüne Bäume, seltener Sträucher. 1. Podocarpus chinensis Wall. List. n. 6051. Chinesische Steineibe. Syn. Taxus chinensis Roxb. Hort. Beng. p. 73. Juniperus chinensis Roxb. Fl. ind. orient. III. p. 840. Podocarpus macrophylla # Maki Endl. Conif. p. 216. 5 Makoja Forb. Pin. Wob. p: 218. ” Makoyi Hort. Lov. Blume. Rumph. III. 216. 3 Maki Sieb. et Zucc. Fl. jap. t. 134. Beissner. 19 194 II Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Ken-sin der Chinesen. Inu-Maki der Japaner. In China und Japan kultiviert. Kleiner Baum oder Strauch, der in unseren Kulturen reichlich Früchte ansetzt, mit geradem Stamm und aschgrauer Rinde, mit zahlreichen kurzen, zerstreuten oder fast quirlständigen Aesten. Zweige zahlreich, etwas eckig, grün. Blätter dicht und zerstreut stehend, 4—8 cm lang, 4—6 mm breit, gerade, abstehend, lederartig, lineal-lanzettlich spitz, am Grunde verschmälert und etwas gedreht, am Rande etwas umgerollt, oben bräunlichgriin mit stumpf- vorstehenden Längsnerven, unten blassgrün, an jungen Blättern blaugrün. Frucht 9—ıo mm lang, 7—8 mm breit auf einem 10—ı2 cm langen, 7—8 mm breitem dunkelviolettem Fruchtboden. Nur in den mildesten Lagen Deutschlands überdauert diese Art den Winter unter Decke. Sie erfriert noch in Paris und wird in England selten kultiviert. 2. Podocarpus macrophylla Don. in Lamb. Pin. edit. 2 p. 123. Grossblättrige Steineibe. Syn. Taxus macrophylla Thunb. Fl. jap. p. 276. Sin-Maki, Sen bon Maki, Ksä-Maki der Japaner. In Japan bei Nagasaki häufig, bei Yedo, auf der Insel Nippon, bei Yokoska und in Yunan (China). Etwa um das Jahr 1804 in Europa eingeführt. Baum von ı2—ı5 m Höhe mit geradem Stamm und aschgrauer Rinde, sehr dicht beästet mit gedrängt stehenden aufstrebenden Zweigen. Blätter zerstreut und abstehend, lederartig, gerade oder etwas sichelförmig, lanzettlich kurz zugespitzt, oberhalb glänzend grün wie lackiert, mit vorstehendem Mittel- nerv, unten blassgrün, 6—ı0 cm lang, 7—9 mm breit. Früchte eirund glatt von der Grösse einer Erbse, der Fruchtboden von zwei borstigen, abstehenden Brakteen gestützt. Nach Thunberg soll das weisse Holz ausserordentlich dauerhaft sein und nie von Insekten angegriffen werden. Auch von dieser Art erziehen die Japaner die öfter erwähnten künstlichen Zwergformen in Töpfen, welche bei einem Alter von 5o bis 100 Jahren Kugel- formen von nur 50—60 cm Höhe darstellen. Diese Art dauert nur in den wärmsten Lagen Deutschlands unter Decke aus. Sie erfriert in Paris, entwickelt sich aber in England in geschützten Lagen zu schönen Pflanzen. 3. Podocarpus alpina R. Br. ex Mirb. in M&m. du Museum ı3 p. 75. Alpen-Steineibe. Syn. Podocarpus Totara Don. alpina Carr. Conif. p. 652. Auf Gebirgen des südöstlichen Neuhollands, Alpen Viktorias, Gebirge Tasmaniens auf dem Berge Wellington, auf dem Malborough-Plateau, dem West-Gebirge in einer Höhe von 1000—1400 m vorkommend. Podocarpus andina Pöpp. Saxe-Gothaea conspicua Lindl, 195 Buschiger, dichtzweigiger Strauch von circa 4 m Höhe mit abstehenden Aesten. Blätter zerstreut, dichtstehend, oder fast zweizeilig abstehend, leder- artig, gerade oder leicht sichelförmig, klein, 5—16 mm lang, 2 mm breit, lineal oder lineal-länglich stumpf, scharf gespitzt, an der Basis in einen etwas gedrehten Stiel verschmälert, oben mit einer Längsfurche versehen. Frucht klein, auf fleischigem Stiele, an der Spitze ungleich, schief zweispaltig. In unseren Kulturen ein dicht bezweigter, dunkelgrüner Busch mit aut- fallend kleinen Blättern, der sich ziemlich widerstandsfahig zeigte, z. B. im dendrologischen Garten der Forst-Akademie in Hann. Münden (nach Zabel) normale Winter überdauerte. . Die Podocarpus können für Deutschlands Klima kaum noch als Freiland- Coniferen betrachtet werden, denn jeder härtere Winter tötet sie, oder nimmt ihnen doch jeden Zierwert; nur deshalb, weil in besonders geschützten Lagen hier und da eine der hier beschriebenen Arten unter Decke ausdauerte, führte ich obige drei auf, die allenfalls für die wärmsten Lagen Deutschlands ein Gedeihen versprechen, jedoch kaum je Pflanzen von wirklichem Zierwert liefern dürften, sondern eben nur für Sammlungen Interesse haben. Die Vermehrung geschieht durch importierten Samen, durch Stecklinge im Herbst im Vermehrungshause, oder durch Veredelung (Anplatten) der seltneren Arten auf eine Art die gerade vorhanden ist, oder leicht durch Samen oder Stecklinge herangezogen werden kann. Nie sollte man Taxus baccata als Unterlage wählen, da diese durchaus ungeeignet ist, wie auch Carriere ausdrücklich betont in Conif. Seite 682. Die anderen zahlreichen, teils recht schönen und dekorativen Podocarpus verlangen die Kultur im Kalthause, selbst manche die im temperierten Hause, Podocarpus andina Pöpp. Mser. Steineibe der Anden Chilis, Pilaumen- oder Kirschfrüchtige Eibe. Syn. Taxus spicata Dombey msc. ex Mirb. in Mem. du Mus. XII. p. 76. Podocarpus spicata Pöpp. Nov. Gen. et spec. Ill. p. ı8. Prumnopitys elegans Philip. in Linnaea 30. p. 371. Lleuque der Chilenen. Plum-fruited Yew der Engländer. In den südlichen Anden Chilis in einer Erhebung von ı300 m vor- kommend und im Jahre ı860 in Kultur eingeführt, kann für Deutschland nicht mehr als Freiland-Conifere angesehen werden. Sie bildet als harte Topf-Dekorationspflanze bei uns zierliche, säulenförmig aufstrebende, fein- zweigige Pflanzen und verdient als solche Verwendung. Sie dauert in geschützten Lagen in England aus, nach Carriere auch in Cherbourg. Saxe-Gothaea eonspieua Lindl. in Paxt. Flow. Gard. 1851—52. p. ııl. Ansehnliche patagonische Eibe oder Mahin. Prince Alberts Yew der Engländer. In Valdivia und auf Chiloe öfter in feuchten Hainen wachsend,. auch in den Anden Patagoniens vorkommend. 13* 196 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Im Jahre 1849 durch Lobb in Europa eingeführt. Auch diese Pflanze ist für Deutschland nicht mehr als Freiland-Conifere zu betrachten, erfriert noch in Paris, ist selbst in England nur leidlich hart und nach Veitch von langsamem, unregelmässigem Wuchs. Als solche tritt sie auch in unseren Kulturen auf, stellt einen buschigen, der Eibe ähnlichen Strauch von hellerem Grün mit mehr oder minder deutlich zweizeilig gestellten sichelförmigen, unterseits blaugrünen Blättern dar. Sie bietet lediglich wissen- schaftliches Interesse und verdient sonst in dekorativer Hinsicht die Kultur nicht. Tribus V. Araucarieae. Schmucktannengewächse. Blüten ein- und zweihäusig, männliche an den Spitzen der Zweige. Schuppen des weiblichen Kätzchens sehr zahlreich, mehrreihig, spiralförmig, dachziegelig, der Beschaffenheit nach einfach, die Samenschuppe der Braktee eng angewachsen. Eichen ein bis sechs in der Mitte oder unterhalb der Mitte der Schuppe beiderseits anliegend, umgewendet. Samen ungeflügelt oder seitlich geflügelt. Immergrüne hohe Bäume. Cunninghamia R. Br. in Rich. Conif. 149. t. 18. (Belis Salisb. ma Irans. Binn.. Soc. NIL7315).-Gunninchamies Splesetanne; Blüten einhäusig, männliches Köpfchen und weibliches Kätzchen an den Spitzen der Zweige oft zwei bis drei, sie erscheinen zuerst endständig, kommen jedoch bald durch das auswachsende Zweigchen seitlich heraus. Männliche zu mehreren an den Spitzen der Zweige kopfförmig, je eine an der Basis von einer Braktee umschlossen, durch mehrere äussere taube, vielreihig-dachziegelige Brakteen die Hülle des Köpfchens bildend. Staubfadensäule locker cylindrisch; die Antheren fast spiralig - vielreihig, mit einem dünnen Stiele, durch das Anhängsel des schuppenförmigen Mittelbandes eirund, kaum oder nicht schild- förmig, einwärts gekrümmt, Fächer zwei bis vier an der Basis des Anhängsels nach unten zweiklappig. Weibliches Kätzchen fast kugelig, die Schuppen einfach, vielreihig, spiralig dachziegelig, sehr breit eirund, stachelspitzig, an der Basis kurz zusammengezogen. Samenschuppe dünn, eng angewachsen, unterhalb der Mitte der Schuppe wenig verdickt. Eichen an der Basis der fruchtbaren Schuppen drei, umgewendet mit einigen äusseren tauben und kleineren Schuppen. Zapfen nach der Blüte vergrössert, im übrigen wenig verändert, mit locker dachziegeligen, wenig erhärteten, am Rande dünnen, an der Spitze oft sparrig abstehenden, bleibenden Schuppen. Samen umgewendet, länglich, mit krustenartiger, härtlicher Schale, von einem schmalen Flügel umgeben. Kotyledonen zwei. Ch 1 en Zr Cunninghamia sinensis R. Br. 197 1. Cunninghamia sinensis R. Br. in Rich. Conif. p. 80. t. 18. f. 3. Chinesische Cunninghamie oder Spiesstanne. Syn. Abies major sinensis etc. Plukn. Amalth I. t. 351. f. ı. Pinus Abies Lour. Flor. Cochin. Il. p. 270 exkl. Syn. „» lanceolata Lamb. Pin. edit. IL. vol. ı p.'52. t. 34. Fig. 49. Cunninghamia sinensis R. Br. ı Zweig mit Zapfen; 2 männliche Blütenstände; 3 weib- liche Blütenstände; 4 Staubblatt von hinten und 5 Staublatt von vorne; 6, 7 Fruchtblatt in ver- schiedener Entwickelung; 8 Samen doppelte Grösse; g9 Fruchtschuppe ohne Samen; ıo Frucht- schuppe mit Samen; ıı Blattspitze vergrössert um Nervatur und Zähne am Rande zu zeigen, 109 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Abies lanceolata Desf. Cat. Hort. Paris. edit. 3 p. 356. Cunninghamia lanceolata Lamb. Pin. edit. 2 p. 59 t. 37. 3elis jaculifolia Salisb. in Linn. "Trans. 8 sp. 31 „ lanceolata Sw. Hort. brit. p. 475. Araucaria lanceolata Hort. Sanshu der Chinesen. Liu-kiu-momi und Olanda-momi der Japaner. [8,1 Im südlichen China einheimisch und in Japan kultiviert, in Yokohama von Maximowicz beobachtet. Im Jahre 1804 in Europa eingeführt. Baum von 10—ı5 m Höhe, im Ansehen der Araucaria brasiliensis ähnlich, mit geradem, die unteren Aeste bald abwerfendem, verhältnismässig zur Höhe sehr starkem Stamme, welcher befähigt ist, abgeschlagen zahlreiche Stockaus- schläge zu entwickeln. Aeste quirlförmig horizontal abstehend, Zweige zwei- zeilig. Blätter sehr dicht und wechselständig, zweizeilig abstehend, lederartig steif, 3—7 cm lang, 5—7 mm breit, lineal-lanzettlich oder lineal-sichelförmig, scharf zugespitzt, an der Basis herablaufend, am Rande schwach gesägt, oben frischgrün glänzend, unten mit zwei breiten, blauweissen Spaltöffnungslinien gezeichnet. Männliche Kätzchen ı10—15 mm lang, 3—4 mm breit, gelb. Zapfen 3—4 cm lang und breit, zu mehreren am Zweige vereinigt, selten einzeln. Mittlere Schuppen ı5—1ı8 mm lang und fast breit. Samen 6—7 mm lang, 5—6 mm breit, sehr zusammengedrückt, gelblich-braun, von einem schmalen, ausgerandeten Flügel umgeben. Cunninghamia sinensis glauca Hort. Zeichnet sich durch eine mehr blaugrüne Färbung, zumal der jungen Triebe und durch eine auffallend silberweisse Blattunterseite von der Art aus und ist in gut gewachsenen Exemplaren besonders schön. Die Cunninghamie ist als Samenpflanze mit quirlständigen Aesten an Schönheit und dekorativem Wert den Araukarien gleich zu schätzen, aber leider begegnet man, selbst im südlichen Europa, wo die Kulturbedingungen günstige sind, meist nur strüppigen, unregelmässigen Pflanzen, bei oft be- deutender Stammstärke. Man darf dies wohl zum grossen Teil von der Steck- lingsvermehrung und zwar von Seitenzweigen herleiten, welche immer mehr buschige, schiefe Pflanzen ohne Hauptachse, (Kopftrieb) liefern. Obgleich die C. in verschiedenen Gegenden Deutschlands in geschützten Lagen unter Decke normale Winter überdauerte und wir in Parkanlagen, wo günstige Kultur- bedingungen vorherrschen, oft mehrere Meter hohe Pflanzen finden, so wird sie doch in strengen Wintern stark durch Frost mitgenommen und kann zur Anpflanzung nur für milde Gegenden und geschützte Lagen empfohlen werden, da nur hier einige Aussicht besteht, längere Zeit die Pflanzen unbeschädigt zu erhalten. Selbst in England leidet sie und man findet selten unbeschädigte Exemplare. Die C. liebt leicht beschatteten Stand und mehr leichten, lehmigen Sandboden von gleichmässiger Feuchtigkeit. Für rauhe Lagen ist die C. im Topf oder Kübel bei frostfreier Ueber- winterung zu kultivieren. Araucaria Juss. 1099 Ausser sehr geringem Zierwert bietet also die Cunninghamia für Deutsch- land lediglich wissenschaftliches Interesse. Das Holz wird als ausserordentlich schön, fein und glänzend, trefflich Politur annehmend und dabei äusserst dauer- haft im Vaterlande geschätzt. Die Vermehrung geschieht am besten durch importierten Samen, der möglichst bald nach der Reife zu säen ist, und durch Stecklinge im Herbst; man wähle kurze Triebe aus und möglichst am Stamm oder an stärkeren Aesten erscheinende Kopftriebe, keine Seitentriebe, welche die oben angeführten Uebelstände zeigen. Man erzieht kräftige, gut bewurzelte Pflanzen im Topfe, ohne sie zu verzärteln, und pflanzt nur solche in das freie Land. Araucaria Juss. Gen. Pl. 413. (Dombeya Lam. Dict. II. 301. t. 828 non Cav.) Araukarie, Schmucktanne. Blüten zweihäusig oder seltener einhäusig, männliche endständig einzeln oder seltener an verkürzten Zweigchen an den Spitzen der Zweige büschelig. Staubfadensäule lang cylindrisch, zwischen den obersten Blättern sitzend. Antheren sehr zahlreich, dicht spiralig gedrängt, vielreihig auf ziemlich starrem Stiele, Fächer sechs bis acht an der Spitze des Stieles, lineal, hängend, nach innen aufspringend, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in ein schuppenförmiges, einwärts gebogenes Anhängsel verlängert. Weibliches Kätz- chen eirund oder kugelig; Schuppen nach der Blüte von Beschaffenheit einfach, vielreihig, spiralig, dicht dachziegelig, an den Spitzen öfter zugespitzt. Samen- schuppe dicht angewachsen, dünn, stumpf oder zugespitzt, unter der Spitze der Braktee frei. Eichen eins, umgewendet. Zapfen kugelförmig, oft gross, bis zu 22 cm Durchmesser, zuerst endständig, später durch das auswachsende Zweig- chen seitlich herauskommend, mit zahlreichen, dicklichen, an der Spitze jedoch erhärteten Schuppen, an den Seiten verschmälert oder in Flügel ausgezogen. Samen länglich, umgewendet, Schale mit der Schuppe eng verwachsen; Eiweiss schmal. Kotyledonen zwei oder drei bis vier. Keimung oberirdisch oder unterirdisch. Sektion Columbea. Amerikanische Arten mit nicht oder kaum geflügelten Zapfenschuppen, mit zwei Kotyledonen und unterirdischer Keimung. Columbea Salisb. in Trans. 2iu.,Soc. VIIE 317. 1. Araucaria imbricata Pav. Mem. Acad. Madrit. I. p. 197. Chilenische Araukarie. Syn. Pinus Araucana Molin. Chil. p. 182. Dombeya chilensis Lamb. Dict. II. p. 301. «= Araucana Raeusch. Nomenkclat. Abies Araucana Poir. Suppl. V. p. 35. Abies Columbaria Desf. Hort. Paris. 212. 200 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Columbea quadrifaria Salisb. in Linn. trans. VII. p. 315. Araucaria chilensis Mirb. in Mem. du Museum XIII. p. 49. . Dombeyi Rich. Conif. p. 86 t. 20, 21. Quadrifaria imbricata Manett. ex Gord. Suppl. 14. Columbea imbricata Carr. Conif. Edit. 2 p. 598. Pehuen der Chilenen, die Frucht wird Pinon jean Araucaria du Chili dr Franzosen. Chili Pine der Engländer. In den Gebirgen des südlichen Chili zwischen dem 36. bis 48.° grosse Wälder bildend. Ein geschätztes Nutzholz liefernd, das Kernholz ist gelblich, das jüngere weiss, feinfaserig, schön geadert und nimmt gut Politur an. Die Früchte dienen den Bewohnern zur Nahrung. In Europa 1795 eingeführt. Baum von 30—5o m Höhe mit geradem Stamme, an welchem die Blatt- basen schuppenförmig stehen bleiben, an älteren Bäumen unten kahl mit viel- eckig rissiger Rinde und mit stumpf-kegelförmiger Krone. Aeste regelmässig quirlständig, horizontal ausgebreitet, die oberen aufstrebend, die unteren bis zur Erde überhängend. Zweige gegenständig oder zerstreut, sehr lange mit Blättern bedeckt. Blätter steif, lederartig, dachziegelig abstehend, eirund-lan- zettlich spitz, scharf stachelspitzig, oben konkav, unten konvex, beiderseits dunkelgrün, 3—5 cm lang, 8—2o mm breit. Zapfen aufrecht, gross, dunkel- braun, 12—1ı5 cm lang und breit, Schuppen zahlreich, dicht dachziegelig, läng- lich-keilförmig mit langem, lineal-zugespitztem, übergebogenem Anhängsel, fruchtbare Schuppen 6 cm lang, 17—ı19 mm breit. Samen etwa 35—45 mm lang, 12—13 mm breit, verkehrt-eirund länglich, zusammengedrückt, glatt, glänzend rotbraun, essbar. Ein Zapfen enthält bis 300 Samen. Die Chilenische Araukarie ist eine äusserst dekorative, eigenartig schöne, auffallende Conifere, welche als Einzelpflanze stets ganz frei auf Rasen stehen muss und gut entwickelt mit ihrer quirlförmigen Aststellung, den starr be- schuppten Zweigen und dem dunklen Grün dem Garten einen herrlichen Schmuck verleiht; leider sehen wir unbeschädigte Exemplare nur in geschützten oder günstigen luftfeuchten, daher selbst in rauhen Lagen und sonst nur, wenn sie im Winter sorgfältig geschützt werden, am besten, indem man die Bäume mit einer Bretterbude umgiebt, diese unten durch Laub schützt und alle Fugen sorgfältig mit Moos verstopft. So steht die Pflanze ganz unberührt und bei wärmerem Wetter kann auch gelüftet werden. Wo man sich solche Mühe nicht verdriessen lässt, kann man schöne Exemplare finden, z. B. noch in der Umgebung Hamburgs, wo auch das Seeklima günstig einwirkt. Nach Dr. Bolle gedeihen zwei Exemplare unter leichter Winterdecke auf Stubben- kammer (Insel Rügen) seit länger als ı0 Jahren, ebenso in rauher Lage bei Donaueschingen in einer Erhebung von 848 m nach Kirchhoff; weiter stehen Prachtexemplare in rauher, hoher Lage bei Remscheid (Rgb. Düsseldorf). Sonst kann die Anpflanzung nur für die mildesten Gegenden Deutschlands empfohlen werden, denn harte Winter töteten starke Exemplare, selbst unter guter Decke, oder verunstalteten sie doch für alle Zeiten. Für rauhe Lagen ist die A. in Kübeln bei frostfreier Ueberwinterung zu kultivieren. Sie wird aus importiertem Samen erzogen und als kräftiges Topfexemplar, mit sorgfältigster Schonung jeder Wurzel, ins Freie ausgepdanse Die Araukarie liebt einen nahrhaften, gleichmässig feuchten, vor allem Araucaria imbricata Pav. 201 aber durchlässigen Boden, in hitzigem trockenem, zumal kalkhaltigem Boden wird sie gelb und geht zu Grunde. Gebirgs-, See- oder Inselklima sagen ihr besonders zu, 3—5 m hohe Exemplare sind die dekorativ wertvollsten, da sie bis zum Boden beästet sind, während ältere Bäume die unteren Aeste abstossen, auch sich bald höher ausästen und unten kahl werden. — Sind auch die klimatischen Fig. 5. Araucaria imbricata Pav. ı: männliche Blüte; 2 weibliche Blüte; 3 Staubblatt von der Seite; 4 Staubblatt von vorn; 5 und 6 Staubblätter von Araucaria brasiliensis; 7 Samen von A. imbricata. Verhältnisse in Deutschland der A. nicht günstig, und werden wir uns auch nie solcher Prachtexemplare, wie wir sie in England und Frankreich antreffen, rühmen können, so sollte man doch in den wärmeren Gegenden und sonstigen günstigen Lagen immer wieder die Anpflanzung versuchen, selbst auf die Gefahr hin, sich nur für eine Reihe von Jahren eines so seltenen, fremdartigen Schmuckes zu erfreuen. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniteren. Fig. 51. Araucaria imbricata Pav. Sciadopitys S. et Z. 203 Dass sich unter günstigen Bedingungen A. imbricata in Europa schon eingebürgert hat, ist von besonderem Interesse; nach der Revue horticole 1889 S. 460 befinden sich in Pennandre 16 km von Brest die grössten Exemplare Frankreichs. Bäume bis zu 30 m Höhe bilden einen undurchdringlichen Ur- wald, indem die durcheinander gewachsenen Aeste unmöglich machen, bis zu den Stämmen zu gelangen, die bis ı m Durchmesser haben. Sämlinge be- decken hier und da den Boden, dieser dichte Bestand soll einen wilden, finsteren Eindruck machen. Seiadopitys S. et Z Flor. jap. II. p. ı. t. 101 und ıo2. Schirmtanne. Blüten einhäusig, männliche zu mehreren an den Spitzen der Zweige dicht ährenständig, je eine von einer Braktee umschlossen, Aehre hüllenlos. Staubfadensäule fast sitzend, eirund oder länglich. Antheren fast spiralig dicht gedrängt, auf kurzem Stiele, mit zwei an der Spitze des Stieles hängenden und kurz angewachsenen, nach unten zweiklappigen Fächern, durch das breite, aussen konvexe, fast schildförmige Anhängsel des Mittelbandes die Fächer be- deckend. Weibliche Kätzchen zwischen wenigen dachziegeligen Brakteen sitzend, fast kugelig oder länglich; Schuppen zahlreich, dicht fast spiralig dach- ziegelig, Braktee von der Samenschuppe während der Blüte gesondert, wenn auch viel kürzer (nach Siebold und Zuccarini) am jungen Zapfen, hoch ange- wachsen mit breiter, kurz zugespitzter, zurückgebogener Spitze, unter dem zurückgebogenen Rande der Samenschuppe fast verborgen. Eichen sieben bis neun in schräger Reihe angeheftet, umgewendet. Zapfen aufrecht, dick, hart, eirund-länglich oder kurz cylindrisch, Schuppen durch die Samenschuppe vergrössert bleibend, holzig, dicht dachziegelig, später aufspringend und bleibend, dick, breit rundlich mit abstehendem Rande, oder fast zurückgebogen ; die Braktee um ein weniges, oder um die Hälfte kürzer als die Schuppe und derselben angewachsen. Samen umgewendet zusammengedrückt, eirund- elliptisch in lederartiger Schale ringsum mit häutigem, oben tief ausgerandetem, schmalem Flügel. 1. Seiadopitys vertieillata Sieb. et Zuce. Fl. jap. II. p. ı.t. 101 und 102. Japanische Schirmtanne. Syn. Taxus verticillata Thunb. Fl. jap. p. 276 exkl. syn. Kaempf. 1784. Pinus verticillata Sieb. in Verh. van het Batav. Genotsch. II. p. 12. Koja-Maki und Kane-Matsu d. h. Goldkiefer der Japaner. Kin Sung und Kin Sjo der Chinesen. Sapin ä parasol der Franzosen. Umbrella Pine der Engländer. Im südlichen Japan vom 3ı bis 36° n. Br. in Bergwaldungen in einer Höhe von 400— 1000 m gemeinsam mit Cryptomeria, Chamaecyparis, Thuyopsis, Podocarpus und Torreya wachsend; im Süden der Insel Nippon, auf dem 204 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen Fig. 52. Sciadopitys verticillata Sieb. et Zucc., junger Baum zu Wilhelmshöhe bei Kassel. Et 205 Sciadopitys verticillata Sieb. et Zucc. et Zucc.,, älteres Exemplar aus den icillata Sieb. Sciadopitys vert Jürgens in Ottensen. Baumschulen von 206 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen vr 1 3 6 Fig. 54. Sciadopitys verticillata Sieb. et Zucc. ı Zweig mit männlichen Blütenständen; 2 Zweig mit weiblichen Blütenständen; 4 Durchschnitt eines Doppelblattes nach Eichler etwa 25 mal vergr. 5 Staubblatt von hinten; 6 Staubblatt von vorne etwa ıomal vergr.; 7 Fruchtschuppe mit Samen etwas vergr. Fig. ı und 2 mit Benutzung von Siebold und Zuccarinis Flora japonica. Sciadopitys verticillata Sieb. et Zucc. 207 Berge Kojasan der Provinz Kii, auf Hügeln bei Konagawa, bei Nangasaki, Yokohama, Yokoska. Als Zierbaum besonders in Tempelhöfen viel angepflanzt. Eingeführt im Jahre 1861 von J. G. Veitch und Fortune. Bis 40 m hoher Baum bei r m Stammdurchmesser und pyramidaler Krone. Stamm gerade mit graubrauner, rissiger, sich ablösender Rinde. Aeste zahlreich quirlständig, horizontal-ausgebreitet. Schuppenblätter (Niederblätter) an den Längstrieben spiralig-gestellt, 4 mm lang, 3 mm breit, eiförmig stumpf, häutig, dunkelbraun, am Zweige herablaufend. ‚Die sogen. Blätter der Pflanze sind Doppelblätter (Doppelnadeln), dadurch entstanden, dass zwei Blätter mit ihren Hinterrändern verwachsen sind (vergl. vorneSciadopitys bei Beschreibung der Gattungen) den Blättern von Pinus ähnlich, lederartig, lineal steif, an der Spitze des sehr kurzen jährigen Triebes in den Achseln der Schuppen zu einem Scheinquirl entwickelt, sternförmig zu 20—40 abstehend, viele Jahre hindurch bleibend, durch einen kurzen Zwischen- raum getrennt, Schirmen ähnlich, oben glänzend grün mit tiefer Längsfurche, unten in der Mitte mit einer blauweissen Linie gezeichnet, 8S—ı5 cm lang, 4 bis 7 mm breit. Zapfen an kurzen dicken Zweigen aufrecht, eirund-länglich, sehr stumpf, 7—ıo cm lang, 4—5'/. cm breit, graubraun. Oft kommt es vor, dass sich aus der Spitze des Zapfens ein Schopt gut ausgebildeter Doppelblätter ent- wickelt. Samen sehr zusammengedrückt, ı0—ı3 mm lang, 7—8 mm breit. Koty- ledonen zwei, lineal, glänzend grün. Die Schirmtanne wird in Japan forstlich viel angebaut, wächst aber in der Jugend sehr langsam, vierjährige Exemplare erreichen nach Matzuno ız cm Höhe, zebnjährige 2 m, später wächst der tiefwurzelnde Baum rascher, - noch nach ı00 Jahren ist das Wachstum bemerkbar. Höhe von 25—4o m, man kultiviert ihn in schattigen nördlichen Lagen auf sandigem Thonboden. Das weisse, harte Holz wird zu Schiffs- und Hochbauten, und seiner grossen Widerstandsfähigkeit gegen Nässe wegen, zu Wasserbauten viel verwendet. Als Zierbaum in Tempelhöfen und in Gärten spielt er eine grosse Rolle, da er in der Tracht einzig dasteht, in japanischen Gärten sollen zahlreiche Varietäten vorkommen, zumal auch Zwergformen, wie sie die Japaner ja mit Vorliebe von vielen Gehölzen erziehen. | Solche Exemplare werden es auch gewesen sein, welche Siebold und Zuccarini allein kennen lernten und beschrieben, während erst weit später die normalen Bäume, Prachtexemplare von pyramidalem Wuchs, von Veitch und Fortune aufgefunden wurden. Es ist daher zu fürchten, dass auch zu Anfang 3 Fig. 55. Sciadopitys verticillata Sieb. et Zucc. reifer Zapfen geschlossen. 208 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Samen solcher Gartenzwergformen nach Europa importiert wurden, denn nur so möchte sich die überaus ungleiche Entwickelung der Sämlinge erklären lassen, es stehen z. B. auf Wilhelmshöhe bei Kassel zwei gleich alte Exemplare von Sciadopitys neben einander auf schwerem Thonboden, das eine spitz pyramidal, üppig von Wuchs, jetzt 4,30 m hoch, trug nach künstlicher Be- fruchtung schon sechs Zapfen, welche 10 g gut ausgebildeten Samen und von diesen kräftige Sämlinge lieferten, das andere ist eine kleine, breite, buschige, nicht von der Stelle wachsende Pflanze. Nach der Revue horticole hat Sciadopitys auch in Versailles und in Angers, ferner in Italien, in Biella und in Pallanza Frucht gebracht. Auch in Deutschland ist die Schirmtanne äusserst trägwüchsig, aber sonst wenig empfindlich gegen Kälte, denn sie ertrug harte Winter und —25”’R. selbst ohne Decke, viele Exemplare bleiben aber krüppelige, vergilbte Büsche und siechen langsam dahin; es handelt sich also zumal darum, Samen von normalen hohen Bäumen zu importieren, damit aus diesen uns hoffentlich kräftige Pflanzen erwachsen und unseren Gärten einen besonders schönen, eigenartigen Schmuck, der nicht seinesgleichen bat, verleihen; ob dann später einmal von einem Nutzwert die Rede sein kann, muss die Zukunft lehren. Sciadopitys wird, ohne sie zu verweichlichen, im Topfe zu kräftigen Pflanzen erzogen und dann möglichst bald ausgepflanzt, da sie sonst im Topfe verkümmert. Ausser Samenvermehrung wendet man auch Stecklings- vermehrung von kurzen Nebenzweigen unter Glas an, auch Ableger bewurzeln sich, jedoch ist wenig zu solcher Vermehrung zu raten, da auf diese Weise erzogene Pflanzen stets eine zwergige, buschige Entwickelung zeigen. Sciadopitys verticillata variegata Gord. Pinet. ed. II. 2372 Eine Form mit blassgelb-bunten Doppelblättern, ist eine von den in Japan kultivierten Gartenformen, die von Fortune aus der Umgegend von Yedo eingeführt wurde und vielfach, zumal um die Tempel dort angepflanzt wird. Wie beliebt diese Pflanze in Japan sein muss, beweisen uns die auf Porzellan wie auf den bekannten Lackwaren stets wiederkehrenden Abbildungen der schirm- und strahlenförmig gestellten Doppelblätter der Schirmtanne. Tribus VI. Abietineae. Tannengewächse. Blüten einhäusig, männliche Kätzchen einzeln, achselständig oder an kurzen Zweigen endständig. Schuppen des weiblichen Kätzchens doppelt. Samenschuppe von der Braktee frei oder nur an der Basis angewachsen, erst sehr vergrössert, im Zapfen oft allein sichtbar. Eichen zwei, umgewendet, nahe der Basis der Schuppe angeheftet. Samen mit unechtem Flügel (von der inneren Lage der Schuppe abgelöst flügelfruchtartig) selten mit abfallendem oder kaum entwickeltem Flügel, entblösst oder nackt. Hohe, meist immergrüne Bäume, selten mit abfallenden Blättern. Pinus Linn. 209 Pinus Linn. Gen. n. 1077. Kiefer. Blüten einhäusig, männliche an den Spitzen der Zweige oder zu mehreren an der Basis junger Triebe ährenständig, je eine in den Achseln der Schuppen fast sitzend und von einigen häutigen, dachziegeligen Schüppchen umgeben. Staubfadensäule eirund- länglich en eylnidrien Antheren vielreihig, dicht spiralig auf kurzem Stiele, mit zwei länglichen, angewachsenen, er der Länge nach aufspringenden Fächern, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in ein schuppenförmiges, einwärtsgebogenes, hahnenkammartiges oder seltener kurzes gehöckertes Anhängsel verlängert. Weibliche Kätzchen an den Spitzen der Zweige einzeln oder wenige, oft zurückgekrümmt, mit wenigen tauben, dachziegeligen Schuppen umgeben, kugelförmig oder eirund. Doppelte Schuppen mehrreihig spiralig-dachziegelig, mit bis zur Basis, oder fast bis zur Basis gesonderten Schuppen (laminis). Braktee klein, häutig, nach der Blüte unverändert; Samenschuppe schon während der Blüte viel grösser als die Braktee, oberwärts ausgebreitet oder dicklich, an der Spitze rundlich eingedrückt, oder mehr oder weniger zugespitzt. Eichen zwei, unten an der Base der Samenschuppe mit derselben zusammenhängend und abwärts gerichtet. Zapfen eirund-kegelförmig oder länglich mit unveränderten, welkenden, oder verschwindenden Brakteen. Schuppen aus der Samenschuppe allein gebildet, enge dachziegelig, holzig, bald an der Spitze verdickt, durch gegenseitigen Druck quadratische Felder bildend, bald in eine harte lange Spitze verlängert, oder an der Spitze gerundet und verschmälert, bei der Reife öfter aufspringend, lange bleibend. Samen zu zweien unter jeder Schuppe, abwärts gerichtet, scheinbar flügelfruchtartig; der eigentliche Samen eirund-zusammengedrückt, vom Flügel oft erst getrennt, Schale krustenartig, nackt oder seltener an der sehr verschmälerten Spitze durch einen wahren Flügel gerandet. Kotyledonen drei bis mehr. Blätter zweigestaltig (dimorph), Erstlingsblätter klein, schuppen- förmig, trockenhäutig oder durchsichtig, verwelkend, spiralig mehrreihig; die zweiten Blätter ansehnlich in den Achseln der Schüppchen zu zwei bis fünt (ausnahmsweise eins bis sieben) gebüschelt, nadelförmig, länglich oder sehr lang, Blattbüschel am Grunde mit wenigen, scheidenförmigen, trockenhäutig- durchsichtigen, im ganzen abfallenden Schuppen. Zapfen oft sitzend, einzeln oder gebüschelt, aufrecht, horizontal oder herabhängend, sehr selten nur 3 cm lang und zuweilen bis über 30 cm lang. Bei wenigen Arten ist der aus- gefallene Samen nackt oder fast nackt mit einer kleinen, flügelförmigen oder von der Schuppe nicht lösenden Haut. Einteilung der Gattung Pinus nach Engelmann in Rev. Gen. Pinus in Trans. Acad. Sc. St. Louis IV. 161. t. 1—3. Engelmann findet mit Endlicher die wertvollsten Charaktere in den Fruchischuppen, oder richtiger ausgedrückt, er findet, dass die Form der Fruchtschuppen bei dieser Gattung mit einer Reihe anderer Charaktere zusammentrifft und somit zwei sehr natürliche Sektionen (Abteilungen) dieser Gattung gebildet werden. Beissner. 14 210 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Seine Sektion Strobus im weiteren Sinne umfasst die Sektionen: Strobus und Cembra nach Endlicher und seine sehr erweiterte Sektion Pinaster umfasst die Sektionen: Pseudo-Strobus, Taeda, Pinaster und Pinea nach Endlicher. Die Unterabteilungen sind gebildet durch die Stellung der Harzgänge in den Blättern, ob sie peripherisch (der Epidermis anliegend) oder parenchymatisch (innerhalb des Zellgewebes) oder intern (der Mark- oder Gefässbündelscheide anliegend) sind. Diesen Charakteren untergeordnet ist das fast endständige oder seitenständige weibliche Kätzchen und der Zapfen. Erst nach diesen kann die Zahl der Blätter in der Scheide in Betracht gezogen werden und vielleicht das Vorhandensein oder Fehlen von dickwandigen Längs-Hypodermzellen (strengthening cells), diejenigen Zellen, welche dem Blatte die Starrheit verleihen, um die Harzgänge herum. Man wird finden, dass dies nicht nur natürlich, sondern dass dabei ziemlich ausgedehnt zugleich die geographischen Verbindungen aufs Beste erhalten bleiben. Engelmann zählt nur solche Arten oder Unterarten (diese in Klammer) auf, welche er selbst genau hat prüfen können, die Liste kann daher nicht als vollständig angesehen werden. Die Nomenklatur ist nach Parlatore in Dec. Prodr. XVI. 2 angenommen, wenn es nicht anders angegeben ist. Sektion I. Strobus Engelm. (Sektion Strobus und Cembra nach Endlicher). Schuppenschild (Apophyse) mit einem gerandeten, unbewehrten Nabel, meist dünn. Zapfen fast endständig, Blätter zu fünf, ihre Scheiden locker und abfallend, Antheren in einen Knopf oder einen kurzen Zahn, oder in einen kurzen unvollständigen Kamm endigend; Holz weich, leicht, wenig harzreich. $ ı. Eustrobi, Harzgänge peripherisch. — Nordische oder Gebirgs- Arten der alten und neuen Welt. Flügel länger als die Samen; Blätter scharf, fein gesägt, an der Spitze gezähnt. Hypoderm-Zellen wenige nicht die Harzgänge umgebend, Pinus Strobus, monticola, excelsa (Peuce), parviflora, Bonapartea, Ayacahuite. Hypodermzellen zahlreich unter der Epidermis und die Harzgänge um- gebend. Pinus Lambertiana. Flügel viel kürzer als die Samen; Blätter meist ganzrandig, an den Spitzen nicht gezähnt. Pinus flexilis, albicaulis, pygmaea. S$S 2. Cembrae, Harzgänge parenchymatisch. Blätter selten fein gesägt, kaum an der Spitze gezähnt. — Europa und hauptsächlich Asien. Pinus Cembra, mandschurica, koraiensis. Sektion Il. Pinaster Engelm. (Sekt. Pseudo-Strobus, Taeda, Pinaster, Pinea nach Endlicher). Schuppenschild mit einem rückenständigen, meist bewaffneten Nabel, meist dick. Blätter eins bis fünf in der Scheide, ibre Scheiden gewöhnlich bleibend; Antheren meist in einen halbkreisförmigen, oder fast kreisrunden Kamm endigend. Holz im allgemeinen hart, schwer und sehr harzreich. Einteilung der Gattung Pinus. 211 A. Harzgänge peripherisch. a. Zapfen fast endständig. S$ 3. Ganzrandigblättrige. Blätter glattrandig, ihre Scheiden abfallend, Antheren in einen Knopf oder einen schwachen Zahn endigend. — Westliches Nordamerika und Mexiko. Zapfen kurz, fast kugelig, mit dicken, unbewaffneten Schuppen; Samen gross mit einem kleinen Flügel; Blätter eins bis fünf. Cembroides: Pinus Parryana, cembroides, edulis, monophylla. Zapfen eirund oder länglich, Schuppen bewaffnet mit einem abfallenden oder bleibenden Dorn oder Granne. Samen weit kürzer als der Flügel, Blätter zu fünf. Balfourianae: Pinus Balfouriana (aristata). S 4. Silvestres. Blätter feingesägt, ihre Scheiden bleibend, Antheren kammförmig oder (nur bei P. silvestris) bloss knopftörmig. — Europa, Asien, eine Art in Amerika. Blätter zu drei; Flügel viel länger als die Samen. — Östindien und seine Inseln. — Indiae: Pinus Khasia, insularis, longifolia. Blätter zu zwei; Hypoderm-Zellen zahlreich, hauptsächlich um die Harz- gänge herum; zweijährige Fruchtreife, Zapfen und Samen klein, Flügel breit. Eusilvestris.. — Alte Welt, eine Art im östlichen Nord-Amerika. Pinus silvestris, montana, resinosa, densiflora, Massoniana, ? Merkusi. Blätter zu zwei; Hypoderm-Zellen unter der Epidermis und um die Harz- gänge herum; dreijährige Fruchtreife, Zapfen und Samen gross, Flügel rudi- mentär. — Eine einzige Art in den Mittelmeerländern. Pinus Pinea. b. Zapfen seitenständig. S 5. Halepenses. Alte Welt. Blätter zu drei, ihre Scheiden abfallend; Nabel sehr hervorragend; Flügel kürzer als die grossen Samen. Gerardianae: Asien. Pinus Gerardiana, Bungeana. Blätter zu zwei, ihre Scheiden bleibend; Zapfen glatt, Flügel viel länger als die Samen. Euhalepenses. — Mittelmeer - Region. Pinus halepensis, pyrenaica. B. Harzgänge parenchymatisch. a. Zapfen fast endständig. $ 6. Ponderosae. — Meist amerikanische, mit drei Arten der alten Welt. Blätter zu fünf, Harzgänge gewöhnlich frei von Hypoderm-Zellen. Pseudo- strobi. — Mittel-Amerika und Mexiko nach Arizona und Californien. Pinus leiophylla, tenuifolia, filifolia, Pseudostrobus, Montezumae (Hartwegi) Torreyana, arizonica. Blätter zu drei, meistens zu vier und fünf, ihre Scheiden bleibend; Hypoderm-Zellen unter der Epidermis, um die Harzgänge herum und ge- wöhnlich auch neben den faserigen Gefässbündeln.. — Euponderosae. — Nordwest- Amerika, Mexiko und Kanarische Inseln. Pinus Engelmanni, ponderosa, Jeffreyi, canariensis, latifolia (nach Dr. Mayr hier einzureihen). 14* 212 1J. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Blätter zu drei, ihre Scheiden abfallend. — Mexiko und Arizona. Pinus Chihuahuana. Blätter zu zwei gewöhnlich mit einigen Hypoderm-Zellen um die Harz- gänge herum. Lariciones. — Europa nach Asien und West-Amerika. Pinus Laricio (austriaca) Thunbergi, contorta (Murrayana). b. Zapfen seitenständig. $ 7. Taedae. Meist amerikanische, nur eine Art der alten Welt. Blätter zu drei, Harzgänge meist ohne Hypoderm-Zellen. Eutaedae. — Nord-Amerika bis Mexiko. Pinus Sabiniana, Coulteri, insignis, tuberculata, Taeda, rigida (serotina) Greggi, Teocote, patula. Blätter zu zwei; Zapfen mit sehr starken Stacheln. Pungentes. Harzgänge ohne Hypoderm-Zellen. — Nord-Amerika. Pinus inops (clausa), pungens, muricata. Harzgänge umgeben mit Hypoderm-Zellen. Süd-Europa. Pinus Pinaster. Blätter zu zwei, oder zuerst oft auch zu drei, Zapfen mit weichen oder abfallenden Stacheln. Mites. — Oestliches Nord-Amerika — Pinus mitis, glabra, Banksiana. C. Harzgänge intern. S 8. Australes. Blätter zu zwei bis fünf. Stammholz sehr schwer und harzig. — Südliches Nord-Amerika, West-Indien, und eine Art in Mexiko. Zapfen fast endständig; Blätter zu drei bis fünf. Euaustrales: Pinus oocarpa, occidentalis, australis. Zapfen seitenständig oder doch meistens so; Blätter zu zwei bis drei, Elliottiae: Pinus Elliott, Cubensis, Wrighti. Vorstehende, wissenschaftlich so wertvolle Einteilung der schwierigen Gattung Pinus glaubte ich um so weniger unerwähnt lassen zu dürfen, da Engelmann, als trefflicher Beobachter, auch durch genaue anatomische Unter- suchung der Blätter, neben den schon von älteren Autoren als Unterscheidungs- merkmale benutzten Fruchtschuppen, die verwandten Pinus-Arten so vorzüglich genau und richtig klassifiziert hat, dass uns dadurch ein neuer, trefflicher und sicherer Anhalt für die naturgemässe Verwandtschaft der Arten geboten wird und, wie aus vorstehender Einteilung ersichtlich, dabei auch die geographischen Verbindungen aufs beste erhalten bleiben. So wichtig nun diese Einteilung in wissenschaftlicher Beziehung ist, und so gern ich dieselbe als Grundlage gewählt hätte, um die Arten ihrer natur- gemässen Verwandtschaft nach neben einander zu halten, so muss doch für den Praktiker eine Einteilung vorgezogen werden, die durch ins Auge fallende Merkmale sofort an jedem Individuum, selbst an ganz jungen Pflanzen, er- kennen lässt, in welche Sektion sie einzureihen sind, und da ist es doch am rätlichsten, die praktische, seit langen Jahren bewährte und allgemein angenommene Einteilung, nämlich die in zwei-, in drei- und in fünf- nadelige Kiefern beizubehalten. Freilich treten auch hier Abweichungen von der Regel ein, denn die Natur arbeitet nicht schablonenmässig, aber vorwiegend sehen wir doch die Blätterzahl in den betreffenden Gruppen erhalten. Pinus muricata Don. 21: Os Sektion I. Pinaster Endl. Blätter (Nadeln) zu zwei in der Scheide, Zapfen rund- lich oder kegelförmig, Zapfenschuppen nach oben verdickt, stumpf Binae genabelt, seltener hakig gekrümmt und bewehrt, Samen geflügelt. 1. Pinus muricata Don. in Linn. Trans. ı5 p. 441. Bischofskiefer. Syn. Pinus Edgariana Hartw. in Journ. of the Hort. Soc. III. p. 217 u. 226. Obispo Pine der Kalifornier. Bishop’s Pine der Engländer. In Kalifornien nach Engelmann nur in der Nähe der Küste, den Seewinden und Nebeln ausgesetzt, bis zu einer Erhebung von 600 m, von Mendocino, wo sie auf Torfmooren die grössten Dimensionen erreicht, bis T'omales Point (auf dem unfruchtbarsten Boden), Monterey und San Luis Obispo. Durch Hartweg im Jahre 1846 in Europa eingeführt. Ein mittelhoher, meist schlanker Baum von 8—10, selten 25—36 m Höhe und 0,30—0,75 oder selten ı m dickem Stamme mit rötlich-brauner, etwas rauher Rinde und ausgebreiteter, nicht geschlossener Krone, der ungleichen Verästelung halber. Knospen sehr spitz. Blätter meist zu zwei, hier und da auch zu drei, steif, 10—16 cm lang, stark gesägt, öfter gedreht, scharf gespitzt, dunkelgrün. Zapfen in Büscheln zu vier bis sieben sitzend, abstehend oder mehr oder weniger zurückgebogen, oft geschlossen bleibend und lange (nach Engelmanns Angaben) über 30 Jahre dauernd, eiförmig, sehr schief, kastanien- braun, 5'—g cm lang und 4—7 cm dick. Schuppenschild etwas zusammen- gedrückt pyramidenförmig, scharf gekielt, Nabel breit vorgezogen, scharf gespitzt, an der konkaven Seite des Zapfens weit kleiner, fast flach. Samen 7 mm lang, grubig, rauh, schwarz mit einem fast dreimal so langen Flügel. Eine dadurch besonders merkwürdige, interessante Kiefer, dass die Zapfen, ohne sich zu öffnen, lange Jahre an den Zweigen sitzen bleiben und die Samen dabei ihre Keimkraft behalten, eine Eigentümlichkeit die sie z. B. mit P. tuber- culata u. a. teil. Nach amerikanischen Mitteilungen lässt der Zapfen nur dann die Samen fallen, wenn ein Waldbrand oder eine andere Ursache ihn gewaltsam öffnet, demzufolge soll man auch stets Bäume gleichen Alters beisammen stehend finden, denn, nach solcher gewaltsamen Oeffnung aller Zapfen eines Wäldchens keimen eben alle Samen, sei es, dass sie in den Zapfen lange Jahre an den Bäumen hingen, sei es, dass sie erst im letzten Jahre gereift sind. Ziemlich selten in unseren Kulturen, ist über ihr Gedeihen noch wenig zu sagen, kleinere Exemplare haben sich ziemlich widerstandsfähig gezeigt; sie scheint niedrig zu bleiben und neigt dazu, zeitig Zapfen anzusetzen. Ihrem Vorkommen entsprechend, dürfte eine Anpflanzung nur in wärmeren, ge- schützten Lagen bei genügender Luftfeuchtigkeit von Erfolg sein. 214 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 2. Pinus pungens Mehx. Arbr. forest. I. p. 61 t. 5. Stechende Kiefer. Table-Mountain Pine (Tafelberg-Kiefer) der Amerikaner und der Engländer. m M N IN I, , Fig. 56. Pinus pungens Mchx. ı Zweig mit geschlossenem und aufgesprungenem Zapfen; 2 Blattpaar in der Scheide; 3 Blattspitze, vergr., 4 Zapfenschuppe von vorn; 5 Zapfenschuppe von der Seite. Wächst auf dem Tafelberge im südlichen Alleghany-Gebirge in trockenen, kiesigen Höhenlagen, auf Hügeln und Plateaus, in Karolina, in Virginien auf den blauen Bergen, in Maryland und auf Gebirgen in Pennsylvanien. Pinus inops Sol. 215 Im Jahre 1804 in Europa eingeführt. Baum bis zu ı8 m Höhe mit ausgebreiteter Krone und unregelmässiger Beästelung. Stamm mit rotbrauner, in Stücken sich lösender Rinde. Junge Triebe glänzend braun; Blätter zu zwei, selten zu drei, dick, steif, etwas ge- dreht, abstehend, halbrund, am Rande feingesägt, scharf gespitzt, dunkelgrün, s—8 cm lang. Junge Zapfen zu drei bis fünf an kurzen, dicken Zweigen, nickend, fast kugelig, ältere sitzend oder fast sitzend, eirund-kegelförmig stumpf, 6—8 cm lang, 5—6 cm breit, nach Engelmann 20 Jahre und länger an den Bäumen hängen bleibend, geben sie denselben ein eigenartiges Aussehen. Schuppenschild erhaben-pyramidenförmig, hellbraun, mit scharfer Querleiste, Nabel länglich-kegelförmig ‘mit hakenförmig gekrümmtem, dickem Dorn. Samen klein, eirund-länglich, bräunlich, fast schwarz, 5—6 mm lang, 4 mm breit mit einem fast viermal so langen, hobelförmigen Flügel. Eine noch wenig verbreitete aber harte Kiefer, die Aehnlichkeit mit der ge- meinen Kiefer hat, sich aber leicht durch zahlreiche, unregelmässig gestellte Aeste und durch langsamen, oft buschigen Wuchs unterscheidet. Sie neigt dazu schon als jüngere Pflanze Zapfen anzusetzen, brachte auch keimfähigen Samen; sie muss mehr botanisch interessant als dekorativ genannt werden und von irgend einem Nutzen inbetreff forstlichen Anbaues dürfte wohl in Deutsch- land nie die Rede sein. Nach Dr. Mayr ist sie in Amerika auf Sandboden schlechter als P. rigida und liefert nur Kohlenholz. Derselbe rät Kulturversuche auf geringen, kiesig-steinigen, trockenen, heissen Hügelköpfen und Abhängen zu machen. 3. Pinus inops Sol. ex Ait. H. Kew. I. vol. 3 p. 367. Jersey-Kiefer. Syn. Pinus virginiana Mill. Dict. n. 9. „ variabilis Lamb. Pin. edit. I. p. 22 t. ı5. New Jersey Pine und Scrub Pine der Amerikaner. Pin pauvre, Pin chetif der Franzosen. Scrub Pine der Engländer. In Nordamerika vom rechten Ufer des Hudson bis Karolina in dürrem, sandigem Boden. Sie herrscht in den mittleren Vereinigten Staaten vor und nach Dr. Mayr wird ihr Holz zu Wasserleitungsröhren, zu Brenn- und Kohlen- holz gesucht. Im Jahre 1739 in Europa eingeführt. Baum von 8—ı2 m Höhe mit braunroter, rissiger Rinde, rotgelbem Holze und ausgebreiteter Krone. Aeste unregelmässig stehend, oft gedreht. Zweige ausgebreitet mit glatter, weissblau bereifter Rinde, was neben den nie quirl- förmig stehenden Aesten und Zweigen ein gutes Unterscheidungsmerkmal ähn- lichen Kiefern gegenüber ist. Blätter zu zwei, selten an jungen Pflanzen zu drei in weisser, braungeringelter Scheide, kurz, steif, etwas gedreht, halbrund, oben flach, am Rande scharf, kurz stachelspitzig, dunkelgrün, 4-5 cm lang. Zapfen kurz gestielt oder fast sitzend zu zwei bis vier, abstehend oder etwas hängend, gerade oder etwas gebogen, länglich-kegelförmig stumpflich, 4—7 cm lang, 25—35 mm breit, nach Dr. Mayr wenn reif, rotblau. Schuppenschild 316 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, fast rhombisch-pyramidenförmig, am oberen Rande leicht gekerbt, Nabel in einen feinen, stechenden, nach oben gekrümmten, leicht abbrechenden Dorn endigend; Samen eirund, an der Basis verschmälert, mit einem fast dreimal so langen, hobelförmigen Flügel. Eine harte, in unseren Kulturen selten echte, meist niedrig bleibende, buschige Kiefer von unregelmässigem Wuchs, die so überaus harzreich ist, dass der Stamm in Menge Harz ausschwitzt und zumal bei warmer Witterung einen balsamischen Duft verbreitet. Da diese Art auf dem schlechtesten Boden ge- deiht, so sollte sie zur Bewaldung öder, dürrer Landstriche, wie auch zur Be- festigung der Dünen herangezogen werden, zumal Stürme dem niedrigen, buschigen Baum nicht viel anhaben können. Purkyne schlug ihn (nach Will- komm, Forstbotanik) zum Anbau auf heissen Thonschieferböden vor. Dr. Mayr giebt an, dass die Jerseykiefer auf geringwertigen, trockenen Höhenlagen in Amerika immer mehr an Ausdehnung gewinnt. Noch wäre zu bemerken, dass Pinus montana rotundata (uliginosa, vergl. daselbst) in unseren Kulturen vielfach mit P. inops verwechselt wird; erwiesen ist, dass genannte aufstrebende Form der P. montana auf den Mooren und Dünen Jütlands forstlich angebaut wird. aber unter dem falschen Namen Pinus inops. Pinus inops var. clausa Chapmann, Syn. Pinus clausa Vasey in Mayr, die Waldungen von Nordamerika, 116. ist nach Engelmann Rev. of the gen. Pinus etc. p. ı83 vom Autor bei Apa- lachicola, Florida und von Prof. Sargent häufig auf den Cedar Keys gefunden worden. Diese südliche Form, von Dr. Mayr mit Vasey als besondere Art be- trachtet, dürfte für Deutschland wohl nicht mehr widerstandsfähig sein. Sie unterscheidet sich von der Art durch entschieden schmalere Blätter und durch die Zapfen, die öfter erst spät sich öffnen und die Samen auswerfen und oft mehrere Jahre an den Bäumen sitzen bleiben (daher die Bezeichnung: clausa [geschlossen]). Dies mehr bei einem Baum als bei dem andern. Die jungen Zweige sind grün, während sie bei der nordischen Form blaugrün sind; die Hülle aus zehn bis elf, bei P. inops aus acht bis neun Brakteen gebildet, Zapfen grösser, meist fast sitzend gebogen, bei der anderen meist länger gestielt und abstehend, Kotyledonen weniger vier oder fünf, bei der anderen fünf bis sechs. Nach Dr. Mayr erreicht der sparrig gewachsene, astreiche Stamm bis zu 24 m Höhe und scheint diese Kiefer berufen in der Heimat bei Wiederaut- forstung der entwaldeten Sandwüsten eine grosse Rolle zu spielen, da er sich durch Raschwüchsigkeit in trockenen, sandigen Lagen der Dünenzüge auszeichnet. 4. Pinus mitis Mchx. Arbr. I. p. 52. t. 3. North. amer. Sylv. III. p. 120 t. 137. Glatte Kiefer, Gelb-Kiefer, Fichten-Kiefer. Syn. Pinus variabilis Pursh. Flor. of North. Amer. Il. p. 643. ‚, „echinata Mill. dict. n. ı2. „ Taeda y variabilis Ait. Hort. Kew. ed. ı, Ill. 363. „ Jutea Lodd. Pinus mitis Mchx. 217 Pinus intermedia Fisch. ex Gord. Pinet. 170. Yellow Pine, Spruce Pine, Short-leaved Pine der Amerikaner. Yellow Pine der Engländer. In Nordamerika weit verbreitet durch die mittleren und teilweise südlichen Staaten, selten in New Jersey mit P. rigida lichte Bestände bildend und weiter nach Norden nicht gefunden, westlich in Arkansas und Missouri (hier die grösste Entwickelung erreichend und ausgedehnte Wälder bildend), südlich vom Missouristrom bis Florida und Texas vordringend, wo sie die einzige Kiefern- art ist, stets auf kieseligem, dürrem Boden. Etwa um das Jahr 1739 in Europa eingeführt. Baum von 15—30 m Höhe mit pyramidaler Krone, im Wuchs der Fichte (Rottanne) ähnlich, daher auch „Fichtenkiefer“ genannt. Stamm gerade mit dunkelgrauer, rissiger, viele Harzbeulen einschliessender Rinde. Aeste ausge- breitet, Rinde jüngerer Zweige bläulich-weiss, Knospen länglich, harzig. Blätter an älteren Bäumen stets zu zwei halbrund, an jungen Pflanzen öfter auch zu drei und dann zusammengedrückt-dreieckig, dünn, steif abstehend, am Rande rauh, zugespitzt, frischgrün, 7—ıo cm lang. Zapfen hellbraun, einzeln oder zu zweien, fast sitzend, etwas hängend, eirund-kegelförmig-stumpf, 5—6 cm lang, 3 cm breit, Schuppenschild fast rhombisch, etwas zusammen - gedrückt-pyramidenförmig mit scharfer, wenig vortretender Querleiste, Nabel mit kurzem, scharfem, etwas eingebogenem Dorn, Samen klein, eirund mit einem fast dreimal zu langen, breiten, hobelförmigen Flügel. Eine P. inops nahestehende, als junge Pflanze oft mit ihr verwechselte Kiefer; aber durch dünnere, nicht gedrehte Blätter, kleinere Zapfen und schlanken Wuchs abweichend. Nach Dr. Mayr vermittelt P. mitis den Uebergang von den zweinadeligen zu den dreinadeligen Kiefern, zeigt im Wuchs, wie in biologischer Hinsicht grosse Aehnlichkeit mit P. rigida und besitzt auch wie letzte die Eigenschaft, abgeschnitten aus schlafenden Augen des Stammes Ausschläge zu bilden, welche jedoch forstlich keinen Wert haben dürften. In den westlichen Staaten liefert P. mitis ein trefflliches Nutzholz, was dem der Pechkiefer (P. rigida) vorzu- ziehen ist. Da diese Kiefer der gemässigten warmen Region und zwar deren süd- lichen Hälfte angehört, so dürfte ihre Kultur in Deutschland wenig Erfolg ver- sprechen. Die Empfehlungen P. mitis zur Aufforstung unfruchıbarer, sandiger Landstriche und Dünen zu verwenden, dürften daher sehr vorsichtig aufzu- nehmen zu sein, denn die echte P. mitis zeigt in Deutschland bisher ein wenig freudiges Gedeihen und erfror in verschiedenen Lagen. Jedenfalls wird sie in Kultur oft verwechselt, ja man findet dafür selbst die gemeine Kiefer, ob auf solchen Verwechselungen auch die Angaben beruhen, dass P. mitis noch in Östpreussen hart sei und Bäume bilde, bleibt zu entscheiden, oder ob Bäume je nach ihrer Abstammung aus den wärmeren oder nördlichsten Gegenden etwa die verschiedenen Angaben über Ausdauer und guter oder schlechterer Entwickelung bedingen. Jedenfalls ist dringend anzuraten, Saatgut für fernere Kulturversuche stets aus den nördlichsten Gegenden wo P. mitis vor- kommt, zu beziehen. 318 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 5. Pinus Banksiana Lamb. Pin. ed. I. 1803, ed. II. p. 7. Bank’s Kiefer, Strauchkiefer. wi Syn. Pinus canadensis foliis curtis etc. Duham. Arb. II. p. ı silvestris 0 divaricata Ait. Hort. Kew. ed. I. p. 3 t. 366. „., „hudsonica’‚Poins} Diet. "Eneyel. V'p. 330. rupestris Mchx. Arb. forest. I. p. 49 t. 2. Chek-Pine, Gray-Pine der Amerikaner. Sir Joseph Bank’s Pine der Engländer. 20% Im kälteren Nord-Amerika bis zum 68° n. B., in Kanada auf Felsen an der Hudsons-Bay, in Neu-Schottland, häufig in Nord-Michigan und Wisconsin; im trockensten, magersten Sandboden wachsend. Im Jahre 1785 in Europa eingeführt. Ein kleiner Baum von spitz-kegelförmigem Wuchs oder meist Strauch, der in günstigen Lagen und in geschützten Thälern 10—15, selbst auf gutem Boden höchstens 20 m Höhe erreichen soll, in den rauhesten nördlichen Lagen jedoch als Strauch von kaum ı m Höhe auftritt. Stamm mit dunkelgrauer Rinde, Aeste nicht niederliegend, sondern aufrecht, aber unregelmässig aus- gebreitet und übergebogen und so oft breite Büsche bildend. Knospen eirund- länglich, mit Harz bedeckt; Blätter zu zwei, sehr dichtstehend, 4—6 cm lang steif, abstehend, etwas sichelförmig gebogen, hellgrün, unten konvex, am Rande rauh, stumpf-stachelspitzig. Zapfen grau, zu ein bis drei, meist zu zwei, gegen den Zweig hin gebogen, eirund-cylindrisch-spitz, etwas gekrümmt, 4—5 cm lang, 2—3 cm breit. Nach Engelmann öffnen sich die Zapfen oft erst spät und bleiben lange Zeit an den Bäumen hängen, auch ist es wahrscheinlich die einzige Kiefer mit aufrechten oder wenigstens abstehenden Zapfen; die kleinen Dornen auf den jungen Zapfen verschwinden bald, sodass die reifen Zapfen unbewaflnet sind; Zapfenschuppen fast rhombisch, glänzend, leicht pyramiden- förmig, Querleiste wenig hervortretend, Nabel klein. Samen klein, an der Spitze schief abgestutzt, schwärzlich.. Engelmann sagt; „Die Basis des un- geteilten Flügels bedeckt die äussere Seite des Samens und trennt sich von ihr ab, gerade so, wie es bei Picea der Fall ist, und zwar in einer Ausdehnung, wie ich es bei keiner anderen Kiefer gesehen habe.“ Nach Dr. Mayr dürfte das braungefärbte Kernholz dem der gemeinen Kiefer an Güte kaum nachstehen, derselbe glaubt daher diese bescheidene, harte Kiefer für geringwertige, sandige Böden zu forstlichem Anbau empfehlen zu sollen. Eine harte, zierliche, auch in unseren Kulturen niedrigbleibende Kiefer, welche in Menge Zapfen ansetzt und eine eigenartige Erscheinung gewährt, daher mehr angepflanzt werden sollte, zumal an Abhängen und zwischen Felsen. Herr Dr. Bolle erhielt von einem auf seiner Insel Scharfenberg bei Berlin 1876 gepflanztem Baume 1885 die ersten Zapfen und zeichnet sich der- selbe durch zierlichen Wuchs und einen aromatischen Geruch besonders aus. Pinus contorta Dougl. 219 6. Pinus eontorta Dougl. in Loud. Encyel. of trees 075 f. 915. Dreh-Kiefer. Syn. Pinus inops Bong. Veg. Sitch. 45. Bolanderi Parl. in D. C. Prodr. XVI, 2 p. 379. „„ Mac-Intoshiana Laws. ex Gord. Pinet. 169. Scrub-Pine der Amerikaner. Im westlichen Nord-Amerika von der Mündung des Kolumbia-Flusses stammte nach Engelmann die Douglas’sche Originalpflanze, sie wächst an der feuchten, sandigen Küste des grossen Ozeans von Mendocina bis Alaska in einer Ausdehnung von etwa 1500 Miles. Pinus Bolanderi Parl. (von Mendocino in Kalifornien) ist dieselbe Pflanze. Im Jahre ı831ı von David Douglas in Europa eingeführt. Ein niedriger, 2—5, selten 6-8 m hoher Baum bei 0,17 m Stamm- durchmesser. Stamm mit dünner, glatter Rinde, Krone gerundet oder mit eingedrücktem Wipfel. Engelmann nennt ihn einen echten Seeküstenbaum, der einen ausserordentlichen Schutz gegen die Pacific-Stürme und deren Salz- wellen bietet, genau wie es P. halepensis für die Mittelmeerländer thut. Die schmalen Blätter, sowie die dauernden und lange geschlossenen, sehr schiefen Zapfen, welche den Baum so bedecken, dass zuweilen kaum etwas Blattwerk sichtbar bleibt, charakterisieren ihn hinlänglich. Blätter 3-4 cm lang und ı mm breit, stark gedreht, dicht gesägt und stumpf zugespitzt, Deckschuppen kaum gewimpert. Zapfen gebüscheit, oval oder fast cylindrisch, sehr schief, mit starken, kurz-pyramidalen Schuppenschildern und feinen Dornen auf dem kurzen, schwarzen Nabel, 3—5 cm lang, 2—3 cm breit, sehr oft während mehrerer oder vieler Jahre geschlossen bleibend. Samen schwarz, grubig, 5 mm lang, Flügel 14 mm lang, oben spitz zulaufend. Eine in unseren Kulturen schöne, gedrungen und pyramidal aufwachsende, harte Kiefer, mit kurzen, quirlständigen Aesten, welche sich mit ihren frisch- grünen, glänzenden Blättern gut ausnimmt und weil sie nicht gross wird, recht viel angepflanzt werden sollte; auch in forstlicher Beziehung sollten, ihrer grossen Widerstandsfähigkeit halber, an Küsten Kulturversuche gemacht werden, zumal sie nach Dr. Mayr auch ein sehr schweres Holz liefert. Pinus contorta var. Murrayana Engelm. in Bot. of Californ. Murray’s Kiefer. Syn. Pinus contorta Newb. und der kalifornischen Botaniker. „ inops-Benth.; Pl. ‚Hartw. 337: „ Murrayana Balf. „ contorta latifolia Engelm. Porter, Fl. Colorado. » u (@), Boursieri’) Carr.. Gonit. ‚ed;. 2.:p: 472: Nach Engelmann eine breitblätterigere Gebirgsform, ein gemeiner Baum der höheren Sierra Nevada, bis zu einer Erhebung von 2300—3000 m. Sie verbreitet sich bis nach Oregon hinein und im Felsengebirge südlich bis Kolorado und Utah. *) Carriere’s Beschreibung nach dürfte es kaum einem Zweifel unterliegen, dass seine P. Boursieri hierher zu stellen ist. 220 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. In der Sierra Nevada fallen die Zapfen früher ab, aber in Kolorado*) dauern sie so lange, als an der Küste. Engelmann fügt hinzu, dass Jeffrey’s Exemplare, auf welche P. Murrayana begründet wurde, von den hohen Sierras stammten und unzweifelhafte P. contorta sind, da P. muricata, mit welcher sie verwechselt worden sind, niemals von der Küste entfernt vorkommt und auch sonst sehr verschieden ist. Baum von 25—40o m Höhe und 1,30—2 m Stammdurchmesser, mit kegel- förmiger Krone und dünner, schuppiger, hellgrau-brauner Rinde. Blätter drei bis acht meist fünf cm lang, 1'),—2 mm breit, hellgrün, fein gesägt. Zapfen sehr selten seitenständig, weniger schief, oft zur Reifezeit sich öffnend und abfallend, Samenflügel länger; andere Unterschiede sind nicht vorhanden. Auch von dieser Form sind bereits Samen eingeführt und dürfte sich diese interessante, harte Kiefer bald in Kultur einbürgern. Dr. Mayr glaubt, dass die meisten bei uns als P. contorta bezeichneten Kiefern zu P. Murrayana zu ziehen sein dürften und empfiehlt letzte zu forst- lichen Anbauversuchen auf nassen Böden und Hochmooren. 7. Pinus Pinea L. Spec. pl. p. 1419. Pinie, italienische Steinkiefer. Syn. Pinus Plin. Hist. natur. XV]. 16. „ maderensis Ten. in Ind. sem. Hort. reg. Neapol. 1845. „ Pinea chinensis Hort. Unter diesen Namen wurde die n „ americana Hort. | Pinie, welche in den betreffenden „ japonica Hort. | Ländern kultiviert wird, wieder in „ afrıcana Hort. Europa eingeführt. Pin Pignon der Franzosen. Stone Pine der Engländer. Im ganzen Mittelmeergebiet am Meeresstrande und auf Hügeln, in Nord- afrika, auf Madeira und den Kanarischen Inseln, in Portugal, in Spanien, bis zu 1000 m Erhebung, im westlichen Italien, bei Ravenna den berühmten Pinienwald bildend, in Illyrien, Dalmatien, im Peloponnes, in Kreta, Bithynien, Macedonien, Klein-Asien. In diesen und Ländern mit ähnlichem Klima viel kultiviert. Harzreicher Baum von ı15—25 m Höhe, mit schirmförmiger, weit ausge- breiteter Krone, mit graubrauner, rissiger, in Stücken sich lösender Rinde und mit weissem Holze. Blätter zu zwei, 13—20 cm lang, ı'),—2 mm breit, steif, abstehend, halbrund, am Rande rauh, kurz stachelspitzig. Die Pinie behält als junge Pflanze jahrelang die Triebe erster Entwickelung, nämlich lange, dünne *) Dr. Mayr, welcher gleich dem Autor Pinus Murrayana Balf. als Art fest- hält, beschreibt den Baum aus Kolorado als besondere Form: Pinus Murrayana var. Sargenti Mayr d. Wald. Nord-Am. S. 349. Blätter 6—8 cm lang, 2% mm dick, Zapfen 5 cm lang, 4 cm breit wenn offen, Nabel und Nabeldorn glänzend hellbraun, Nabeldorn sehr kräftig, gerade abstehend, Apophyse nicht glänzend, kegelig-erhaben. Dr. Mayr glaubt die kultivierten P. contorta mit sehr dicken, kräftigen Blättern dürften zu dieser Form gehören. Pinus Pinaster Sol. 221 Zweige mit ziemlich kurzen, flachen, blaugrünen, zugespitzten, aber nicht stechenden Blättern. Zapfen zu zwei gegenständig oder einzeln, meist mit weissem Harz bedeckt, gross eirund-kugelig, 1ı1—ı3 cm lang, 7—ıo cm breit, Zapfenschuppen dick, schwach py ramidenförmig, glänzend kastanienbraun, eckig mit fast viereckigem, breitem, flachem Nabel. Samen zu zwei oder en gross, verkehrt-eirund-länglich, etwas kantig in knochenharter, fuchsroter Schale (bei der Form fragilis mit leicht zerbrechlicher Schale) flügellos, oder Flügel rudimentär, 18—20 mm lang, 7—ıı mm breit, erst im dritten Jahre reifend. Als „Piniennüsse“ (Pignolen) bekannt, die sehr wohlschmeckend sind und zu Gebäck wie Mandeln vielfach verwendet werden. Die Pinie, die mit ihrer breiten schirmförmigen Krone der südeuropäischen Landschaft einen so eigenartigen Schmuck verleiht, kann in Deutschland selbst für die wärmsten Lagen nicht mehr zur Anpflanzung empfohlen werden, da sie zu zärtlich auch hier nie eine solche Entwickelung erlangt, um in ange- gebener Weise in der Landschaft zu wirken, um so mehr ist sie entbehrlich, da wir so viele dekorative und harte Kiefern besitzen. Ss. Pinus Pinaster Sol. in Ait. Hort. Kew. edit. I, Ill. p. 367. Sternkiefer, Strandkiefer, Igelföhre, Kiefer von Bordeaux. Syn. Pinaster caesalp. des, plant. ‚lib.; ‚3: Cap., 52, p: Pinus maritima altera C. Bauh. er d. 492. silvestris ß. L. spec. pl. p. 1418. silvestris Mill. diet. No. ı nec L. maritima Poir. Diet. Encycl. V. p. 337. = „Earıeio ‚Say El -PısyIE,p2 353 nee. Boir. „ nepalensis Royle et Hort. alig. Pinus Pinaster, alstretf- „ Latteri Madden ex Gord. pinet. 176. | licher Nutzbaum in „ syrtica Thor. Prom. inGascogn. p.ı61. ! den verschiedensten „ Novae Hollandiae Lodd. | Ländern eingebürgert, „ Novae Zealandiae Lodd. wurde dann unter bei- ». St Helenica Loud. | stehenden Namen aus „ neglecta Low. | den betreffenden Län- „ japonica Hort. alig. dern wieder in Europa „ chinensis Knight. ex Gord. pinet. 176 J eingeführt. Pin maritime, Pin de Bordeaux, Pin des Landes der Franzosen. Cluster Pine der Engländer. Am Meeresufer und auf Anhöhen im südlichen Europa, besonders in den Mittelmeerländern, auch vielfach kultiviert und in andere Länder verbreitet, wie die oben angeführten Namen beweisen. Baum von 20—30o m Höhe, sehr harzreich, mit rotgrauer oder braunroter Rinde und kegelförmiger Krone, Aeste zahlreich ausgebreitet und herab- gebogen. Knospen gross, länglich, ohne Harz, mit weissgewimperten Schuppen. Blätter zu zwei, an jungen Pflanzen hier und da zu drei, dicklich, steif, ı2 bis 20 cm lang, 2 mm breit, abstehend, halbrund, öfter gedreht, meist am Ende der Zweige gebüschelt, am Rande kaum schärflich, stachelspitzig, glänzend grün. Zapfen auf kurzem, holzigem Stiele, zu vier bis zwei, selten zu fünf bis 222 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. sieben oder einzeln, quirlförmig um den Zweig gestellt, schief abwärts gerichtet, breit-ei-kegelförmig sich zuspitzend, 10—ı19 cm lang, 5—8 cm breit, glänzend braun. Schuppenschild glänzend, erhaben - pyramidenförmig, mit scharfer (Juerleiste, Nabel stark hervortretend, breit zusammengedrückt, spitz, hakig abwärts gebogen oder gerade, oder weniger hervortretend (var. obtusisguama [stumpf schuppig] Boiss.); Samen gross, eirund-länglich, graubraun, 7—8 mm lang, mit einem 3—4 mal längeren, an der Spitze stumpf abgestutzten Flügel. Die Sternkiefer ist ein ausserordentlich schätzbarer Baum für die oben genannten Länder, oder solche, die ähnliche klimatische Verhältnisse zeigen, sie gedeiht noch im unfruchtbaren Sandboden, wenn er nur hinreichend Feuch- tigkeit besitzt, bildet z. B. im südwestlichen Frankreich, in den sogen. Landes, ausgedehnte Wälder und wird dort im grossen zur Terpentin-Gewinnung angebaut. Das Holz ist, nach Willkomm, breitjährig, grobfaserig, anfangs gelblich weiss, dann mit Beginn der Kernbildung braunrot und schwer, über- aus harzreich und daher von grosser Brennbarkeit, aber von geringer Dauer und Zähigkeit. Leider zeigt sich diese schöne Kiefer in Deutschland empfindlich und dürfte nur in den wärmsten Lagen ein dauerndes Gedeihen versprechen. Anbauversuche an den Dünen der Ostsee misslangen. Nachdem Dr. Bolle auf seiner Insel Scharfenberg schon reife Zapfen (der Form minor (Escarena) mit kurzen Zapfen) erhalten, erfroren im Winter ı870/7ı alle Bäume bis auf einen. Nach diesem Winter angepflanzte Bäume hatten bis 1886 schon 6 bis SS m erreicht. — Trotz bevorstehender Verluste in kalten Wintern sollte man, da sie so schnell heranzuziehen, in geschützten Lagen diese schöne, lang- nadelige Kiefer dennoch anpflanzen, zumal junge Pflanzen am schönsten und durch schlanken pyramidalen Wuchs, quirlständige Aeste, frisches Grün und die ihnen eigentümlichen roten jungen Triebe gut charakterisiert sind. Pinus Pinaster ändert je nach Boden und Standort ungemein ab in der Länge der Blätter, der Grösse der Zapfen oder was üppigeren oder magereren Wuchs, geraden oder schwachen gekrümmten Stamm, oder gar mehr buschigen Wuchs anlangt, sodass sie mit dünneren, kürzeren Blättern und kleineren Zapfen auf den ersten Blick, z. B. mit P. Laricio Poir. und deren Formen verwechselt werden könnte, zumal wenn keine Zapfen vorhanden sind. Es ist daher kaum möglich, scharf und konstant unterschiedene Formen aufzustellen, sondern diese möchten doch richtiger als klimatische oder Stand- ortsformen anzusehen sein. Nach Parlatore und Carriere wären die drei folgenden Formen festzuhalten: 2 Pinus Pinaster Hamiltoni Parl. in D. C. Prodr. XVI. 2. p. 383. Syn. Pinus Hamiltoni Ten. Cat. Orto botan. Napol. 1843. ? Pinus Pinaster major Duham. Arbr. 2. 133. t. 28 No. 2. ex D.C. EISETZ1N.272: Pinus Pinaster altissima Lamb. „.. Corteana Hort. Pin de Corte, Pin maritime de Corte der Franzosen. Zumal auf Korsika, in den Apenninen, in Spanien und Portugal wie in Ober-Italien vorkommend. Pinus halepensis Mill. 223 Sehr hoher Baum mit starken, ausgebreiteten Aesten. Blätter sehr stark. steif, gerinnt, 18-25 cm lang, dunkelgrün. Zapfen meist einzeln, cylindrisch- kegelförmig, etwa 20 cm lang mit starken pyramidalen Schuppen. Diese Form, welche üppigen Wuchs zeigt und besonders gerade, starke, regelmässige Stämme bildet, zeigte sich in verschiedenen Lagen widerstands- fähiger und sollte deshalb zumal zu Kulturversuchen herangezogen werden. Pinus Pinaster Lemoniana Endl. Syn. Conif 169. Syn. Pinus Lemoniana Benth. in Hort. Transact. 2. ser. I. 5ı2 t. 20. Kleiner Baum von S—ıo m Höhe mit breiter, weitschweifiger Krone, Aeste zahlreich, dick, ausgebreitet. Zweige stark, Blätter glänzend dunkelgrün. sehr steif, lang und dick, abstehend, öfter gedreht. Zapfen einzeln, endständig, ziemlich lang gestielt, 6—-ıı cm lang, 3—4 cm breit, glänzend rotbraun, Schuppenschild mit scharfer Querleiste, Nabel stumpf, sehr charakteristisch aschgrau. Eine aus England stammende, in Gärten kultivierte Form, die als junge Pflanze mit ihren langen, starken Blättern sofort auffällt. Pinus Pinaster minor Loisel. in Nouv. Duham. V. 242 t. 72. Syn. Pinus Pinaster Aberdoniae Loud. Encycl. of trees 963. x Escarena Endl. Syn. Conif. 169. Escarena Risso Hist. nat. Eur. mer. ll. 459. maritima minor Duham. : trocata Hort. „ . detritis Hort. Angl. Lord Aberdeen’s Pine der Engländer. Baum von ı2—ı5 m Höhe, von weniger schönem Wuchs und zärtlicher in Kultur. Blätter kürzer und mehr blaugrün. Zapfen klein, zu mehreren, selten einzeln, 4—5 cm lang, 30—35 mm breit. Nach Carri£re ist der Name Pin ä trochet, Büschelkiefer (wo die Zapfen büschel- oder traubenförmig beisammen stehen), den man hier und da dieser Form beilegt, deswegen nicht gerechtfertigt, weil gerade sie wenig Zapfen trägt, überdies wird dieser Name auch anderen Formen von P. Pinaster, ja auch Formen von P. Laricio Poir. beigelegt, selbst P. silvestris und auch P. montana uncinata wird so bezeichnet. 9. Pinus halepensis Mill. Dict. n. 8. Ic. t. 216. Aleppo-Kiefer, Seekiefer. Syn. Pinus genuensis Cook. „ hierosolimitana Duham. Arb. Il. p. 126. Pin blanc, Pin d’Alep, Pin de Jerusalem der Franzosen. Aleppo Pine der Engländer. Im ganzen Mittelmeergebiet von Portugal bis nach Asien, auch an der Ostküste des schwarzen Meeres, eine echte Seestrandkiefer, im Meeressande wie auf verwittertem Felsboden gedeihend und in der Region des Olivenbaumes ein mildes Klima verlangend. 224 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Harzreicher Baum von 10—ı6 m Höhe, jung mit pyramidaler, später ge- wölbter, schirmförmiger Krone, oft auch strauchartig. Stamm erst mit asch- grauer glatter, später mit rotbrauner rissiger Rinde, oft gebogen und gedreht. Aeste aufrecht abstehend, sehr verzweigt, Zweige lang und dünn. Knospen klein, länglich-kegelförmig, ohne Harz. Blätter zu zwei, selten zu drei, sehr dünn, 7—9 cm lang, schlaff, abstenend halbrund, am Rande schärflich, blau- grün in silbergrauer Scheide, Blätter büschel- oft pinselartig, an den Spitzen der Zweige gehäuft, weshalb die Zweige, da die Blätter nur zwei bis drei Jahre am Baume bleiben, sehr mager beblättert erscheinen. Zapfen zu zwei bis drei quirlständig oder einzeln an kurzen Stielen hängend, kegelförmig-länglich, ge- rade oder selten gebogen, rotbraun glänzend, 8-10 cm lang, 4 cm breit, Schuppenschild mit mehr oder weniger hervortretender Querleiste und grossem, grauem, meist stumpfem Nabel. Samen schwärzlich, eirund-länglich, 6—7 mm lang mit drei- und viermal längerem rötlichbraunem Flügel. Die Aleppo-Kiefer gedeiht als Bewohnerin warmer Gegenden auch in den wärmsten Gegenden Deutschlands nicht mehr, oder fristet doch hier ein kümmerliches Dasein und ist mit magerer, dünn beblätterter Krone ohne allen Zierwert, verdient deshalb die Anpflanzung nicht. Folgende Form hat sich etwas widerstandsfähiger gezeigt und könnte somit in den mildesten Lagen Deutschlands in Kultur erprobt werden, nämlich: Pinus halepensis Pithyusa Stev. ex Gord. Pinet. 166. Syn. Pinus Pithyusa Strangw. in Gard. Mag. XVI. 638. „.. imaritima Lamb. -Pinet. ed. 2, 1.13 1.6. „= abchasiea Eisch..ex Gord.. Piner.7166. >, ‚abasica Carr. Gomt-1.ced.p: 352. „ halepensis abasica Carr. Conif. 2. ed. p. 507. „. sarabica, Sieber..ex Spreng..Syst..111.1880: ». - colchieaHort. Am Fusse des westlichen Kaukasus, auf den Gebirgen Attikas, in Klein- asien, speziell in Georgien vorkommend. Sehr verzweigter, buschiger Baum von etwa 6—ı0 m Höhe mit zahl- reichen, ausgebreiteten, weitschweifigen Aesten und dünnen Zweigen. Blätter etwa ı2 cm lang, sehr dünn, glatt, oder kaum fein gesägt, gedreht. Zapfen sehr klein, gestielt, eirund, leicht gebogen, glänzend, sehr spärlich auftretend. Samen schwärzlich, 8 mm lang mit grossem, dunkelbraunem Flügel. Pinus halepensi-Pinaster G. de Saporta. Ueber einige kürzlich in der Provence beobachtete Baumbastarde (Comptes rendus 1889 T. CIX. p. 656.) Ein natürlicher Bastard zwischen Pinus halepensis und P. Pinaster. Nach dem Autor sind spontane Bastarde von Holzpflanzen meist sehr selten. Die Bestäubung ist durch den Wind vermittelt, ausserdem ist das Zu- thun des Menschen oder der Tiere bei der Aussaat und dem Verscharren der hybriden Samen hinzugekommen. Sich selbst überlassen würden die Samen von Pinus halepensi-Pinaster vielleicht niemals gekeimt haben. Si Pinus pyrenaica Lapeyr. Pinus silvestris L. 225 10. Pinus pyrenaieca Lapeyr. Abr. Pl. Pyren. p. 146. Pyrenäen-Kiefer. Syn. Pinus brutia Ten. Syll. p. 47 et Fl. nap. V. p. 266 t. 200. „» Leoiseleuriana Carr. Conif. 2. Edit. p. 500. „. Paläsi.Parol’H. Bot. Pargel.. 1841: p. 3. „ Paroliniana Webb. herb: „ Parolini Vis. Ilust. delle piante nuov. Mem. Ill. p. 7 t. ı. „ bispanica Cook. Sketches in Spain. II. 337. „» penicillus Lapeyr. Hist. Pl. Pyren. 63. Pin Nazaron der Franzosen. Pyrenean Pine der Engländer. Auf Gebirgen in Südeuropa und im Orient, zumal in Spanien, Unter- italien, Cypern, Kandia, Klein-Asien und Syrien. Diese Kiefer wird oft mit der Pyrenäen-Schwarzkiefer (P. Laricio mons- peliensis oder pyrenaica) verwechselt, worauf besonders aufmerksam’ gemacht _ werden muss. Baum von 10—ı5 m Höhe mit ausgebreiteter Krone, Quirläste horizontal abstehend, gewunden; Blätter zu zwei, sehr dünn, 12—ı5, selten ı8 cm lang, kaum ı'/, mm breit, abstehend, halbrund, am Rande schärflich, fast stachel- spitzig. Zapfen zu zwei bis sechs, quirlständig, selten einzeln, sitzend, fast horizontal abstehend, gerade oder etwas gebogen, kegelförmig oder eirund- kegelförmig-stumpf, 5--ı0o cm lang, 4—6 cm breit, rotbraun. Schuppenschild fast rhombisch, glänzend, runzelig, mit mehr oder weniger hervortretender Querleiste und breitem, zusammengedrücktem, stumpfem, grauem Nabel. Samen ziemlich gross, s—g mm lang, schwärzlich, eirund-länglich, beiderseits konvex mit zwei- bis dreimal so langem, dunkelbraunem Flügel. Sie soll in den Pyrenäen ein schöner, raschwüchsiger Baum sein und ein sehr wertvolles, aber harzarmes Holz liefern. Für Deutschlands Klima zu zart, hält sie nur ausnahmsweise in den wärmsten und besonders günstigen Lagen aus, so sah ich auf der Insel Scharfenberg bei Berlin ein Exemplar, das einen sehr dünn bezweigten jungen Baum von 8 m Höhe darstellte, an anderen Orten hat sie in strengen Wintern öfter gelitten. 11. Pinus silvestris L. Spec. pl. 1418. Gemeine Kiefer, Föhre, Fohre, Forche, Forle, Kiene, Kienbaum. In Norddeutschland wird sie meist Tanne genannt, in der Provinz Preussen Fichte, in Baiern Fohre. Syn. Pinus rubra Mill. Dict. No. 3. „ silvestris rigensis Hort. „ rigensis Desf. Cat. Hort. Par. Arbr. Il. 61. Pin silvestre, Pin de Riga der Franzosen. Wild Pine der Engländer. Die gemeine Kiefer hat einen ausserordentlich ausgedehnten Verbreitungs- Beissner. 15 226 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. bezirk, fast durch ganz Europa bis nach Klein-Asien, dem Kaukasus, durch Sibirien bis an das Amurgebiet und dringt in die arktischen Regionen bis zum 70° n. B. vor. Fig. 57. Pinus silvestris L. auf einer Insel im Tegeler See bei Berlin. Je nach dem Standort, Boden und Klima mächtiger Baum von 20-40 m Höhe mit schlanken, hochausgeästeten Stämmen, oder auch mit knorrigem, Pinus silvestris L. 227 gedrehtem Stamme, selbst buschig und zwergig (alsdann Kussel genannt) auf magerem oder felsigem Boden und in den arktischen Regionen. Je nach Alter und Stand mit länglicher oder breit schirmförmiger Krone. Der jüngere Stamm, Aeste und Zweige mit fuchsroter, in dünnen Streifen sich ablösender Rinde, der ältere mit graubrauner, rissiger in Stücken sich lösender Rinde bekleidet. Ein treffliches Nutz- wie Brennholz liefernd, dass je nach Standort, raschem oder langsamem Wuchs z. B. auf Felsen, zu verschiedenen industriellen WIN RD B:\ Fig. 58. Pinus silvestris L. ı Triebspitze mit weibl. Blüte; 2 weibl. Blüte; 3 Frucht- blatt derselben von innen; 4 Zweigspitze mit männlichem Blütenstand; 5 Staubblatt; 6 Pollenkorn; 7 Blattpaar; 8 Blattpaar im Querschnitt mit der Scheide; 9 offener Zapfen; ı0o geschlossener Zapfen; ıı Zapfenschuppe; ı2 Samen, 2, 3, 5, 6 und 8 ver- grössert. Zwecken sehr verschiedenwertig sein kann, allgemein forstlich angebaut und an Nutzwert nur von wenigen Kiefern übertroffen. Ausserdem liefert uns die Kiefer: Teer, Pech, Kienruss, Terpentin, Terpentinöl, Kolophonium und aus den Blättern stellt man die sogenannte Waldwolle her, abgesehen von der Streu, die sie liefern. Die Zapfen (Kienäpfel) dienen zum Feueranzünden und aus den langen Wurzeln werden Körbe geflochten. 15* 228 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Blätter zu zwei, dicht und abstehend, steif 4—5, seltener 6-7 cm lang, etwas gedreht, halbrund, am Rande schärflich, spitz, blaugrün öfter auch silbergrau, in weisslichen Scheiden. Zapfen kürzer oder länger gestielt, hängend einzeln oder zu zwei oder drei kegelförmig-länglich, 3—7 cm lang, 2—3'/, cm breit. Schuppenschild flach oder erhaben-pyramidal, fast rhombisch mit kaum hervortretender Querleiste, graubraun matt mit breitem stumpfem, abgestutztem, aschgrauem Nabel. Samen klein, eirund-länglich, schwärzlich oder grau mit drei- bis viermal so langem bräunlichem Flügel. So schätzenswert die gemeine Kiefer für forstlichen Anbau, zumal in unfruchtbarem Sandboden ist, so wirkt sie doch in landschaftlicher Beziehung bei zu häufiger Anpflanzung nachteilig, indem sie ganzen Gegenden einen monotonen Anstrich giebt. Als junge Pflanze bei äusserst schnellem Wuchs, mit quirlförmiger Aststellung kann sie nicht schön genannt werden, sondern wird es erst als alter Baum, ganz frei stehend, oder zu lichten Gruppen ver- einigt, wo zu der rissigen Rinde des Stammes die breit gewölbte grüne Krone mit der fuchsroten Rinde der unregelmässig gekrümmten Aeste auffallend kontrastiert. Malerisch schön muss sie genannt werden zwischen Felsen oder an der Seeküste mit knorrigem, gewundenem Stamm und Aesten und mit vom Sturm zerzauster unregelmässiger Krone. Wie schon gesagt, weicht die Kiefer im Wuchs je nach Boden und Standort ab und solche Standortsformen werden vom Forstmanne als Strand- kiefer, Moorkiefer etc. unterschieden. Hierzu kommen dann die auf üppigem Boden erwachsenen hoch- und schlankstämmigen sogen. Mastbaumkiefern, z. B. die aus Livland eingeführte und noch heute in Samenverzeichnissen als „Riga-Kiefer“ angepriesene, dann die schottische Kiefer, die berühmte Kiefer des Bamberger Hauptmoors, ebenso die bei der Graukiefer aufgeführte Pinus hagenaviensis oder haguenensis aus Hagenau im Elsass, wo man, wie auch ich mich überzeugen konnte, allerdings herrliche Bestände gleich- mässig stark- und schlankstämmiger Kiefern findet und es ganz gerechtfertigt erscheint, zur Kultur vorwiegend die Samen solcher Prachtbäume zu verwenden, wenn auch hier von keinen besonderen Abarten, sondern nur von Standorts- tormen die Rede sein kann und die Sämlinge später je nach Boden und Stand- ort dieselben Abweichungen wie andere Kiefern zeigen. Weiter sind dann noch lediglich botanisch interessante, geringe Ab- weichungen zeigende Formen, wie sie Willkomm in seiner forstlichen Flora Seite 198 angiebt, neben wenigen im Wuchs wie in der Färbung abändernden Formen zu verzeichnen, wie: Pinus silvestris genuina Heer. Weiss- oder Graukieter. Syn. Pinus haguenensis Loud. arb. et frutic. brit. IV. 2157. Kiefer von Hagenau, Pin de Hagenau der Franzosen. Es ist dies die gewöhnliche Form der Kiefer mit meist einzelnstehenden langgestielten, spitzen und ziemlich gleichmässig ausgebildeten Zapfen, deren Schuppenschilder entweder platt (forma plana Heer.) oder konvex (forma gibba Heer.) sind, dazu mit aschgrauer oder graubrauner Borke, grauen oder rötlichgrauen Knospen und mit blass- oder grünlichroten weiblichen Blüten. Pinus silvestris L. 229 Pinus silvestris reflexa Heer. Verh. d. naturf. Ges. Luzern 1852. Si: Weicht ab durch 6 cm lange Blätter, Zapfen langgestielt, 6,5 cm lang, lang und schmal, kegelförmig, spitz zulaufend. Schuppenschild tief rotbraun ohne Glanz, mit aus der flachen Oberfläche entspringenden 5 mm langen Haken. Gewöhnlich kleiner Baum mit unregelmässiger Krone, der aber bis ı9m Höhe erreichen kann. Auf Hochmooren des Kanton Bern. Nach Will- komm kommen zwischen dieser Varietät und der gewöhnlichen Kiefer Ueber- gänge vor. Pinus silvestris erythranthera Sanio (vergl. Caspary „Einige in Preussen vorkommende Spielarten der Kiefer“ in d. Schrift. d. phys. ökon. Ges. zu Königsberg 1882 S. 209). Syn. Pinus silvestris rubra Hort. zum Teil (nicht Mill.). „ scotica Willd. Herb. Schottische Kiefer. Pin d’Ecosse, Pin rouge der Franzosen. Scotch Pine der Engländer. Durch bräunlich-karminrote männliche Blüten von der Art ab- weichend, kommt sehr vereinzelt in Kiefernforsten in Ost- und Westpreussen, in der Mark Brandenburg, in der Provinz Sachsen und im Hardtwalde bei Karlsruhe vor, sie soll auch rote Knospen, eine rötlich-braune Borke und etwas kürzere, graue Blätter besitzen und in Schottland in ganzen Beständen vorkommen. Diese schottische Kiefer, von meist sehr hohem Wuchs mit geraden starken und schlanken Stämmen wird ebenfalls zu den sogen. Mast- baumkiefern gezählt und so in den Samenverzeichnissen aufgeführt. P. rubra Mill. mit weisslichen männlichen Blüten, ist aber von der Art nicht verschieden, der Name wurde (nach Willkomm) wahrscheinlich des roten Kernholzes wegen gegeben und es kann somit eine var. rubra (Rotkiefer) nicht unter- schieden werden. Pinus silvestris argentea Stev. in Ann. sc. nat. 2. ser. II. 1839. S. 60. Silberkiefer. Ein hoher, starker Baum mit dicker, aschgrauer oder rötlicher Rinde, welcher wild im Kaukasus vorkommt, Blätter nebst den eirund-kegelförmigen Zapfen mit silberglänzendem Anfluge. Schuppenschild in einen rückwärts gebogenen Höcker verlängert, eine auch in landschaftlicher Beziehung zierende, empfehlenswerte Form. Pinus silvestris hamata Stev. Zapfen verlängert-kegelförmig, länger als die Blätter. Nabel der Zapfenschuppenin einen zurückgekrümmten scharfen Dorn verlängert. Im Kaukasus vorkommend, dürfte, nach Will- komm, zu var. reflexa Heer. gehören. Pinus silvestris nevadensis Christ. Verhandl. d. naturf. Ges. zu Basel IN. Teil 1863 Heft 4. Sierra Nevada in Südspanien. Blätter breit, kurz, starr, auf der flachen Seite auffallend weiss. Weibliche Blüten aufrecht purpur- rot. Zapfen kurz gestielt, fast sitzend, schief abstehend, rötlichgrau, glanzlos; Schuppenschild an der Lichtseite hoch und eingeschweift pyramidal. 230 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Pinus silvestris engadinensis Heer. Syn. Pinus Frieseana Wichura. Eine in den Engadiner Alpen und zugleich im hohen Norden in Lappland wachsende Form. In Lappland bildet sie gemischt mit der Fichte, Birke, Weisserle und Zitterpappel grosse Wälder, im Ober-Engadin bei einer Erhebung von 1500 bis über 1900 m wächst sie gemischt mit der Zirbelkiefer und der Bergföhre (Pinus montana uncinata). Eine vom Boden an beästete Kiefer von schlank-pyramidalem, oder auch ausgebreitetem Wuchs, als Baum bis 10 m Höhe erreichend und dann an älteren Bäumen die schirmförmige Krone der P. silvestris bildend. Die Rinde ist rötlich wie bei dieser, die Blätter sind dick und starr, kaum 3 cm lang, graugrün, dichtstehend, scharf gespitzt. Zapfen eirund-kegelförmig, klein, sehr zugespitzt, kurz gestielt, schief abwärts gerichtet, hellgelb. Schuppenschild glänzend gelblich, der grosse stumpfe Nabel meist von einem schwärzlichen Ringe umgeben. Die Zapfen reifen spät und unregelmässig. Zabel fand im Sommer ı889 im obersten Innthale zwischen Martinsbruck und Nauders Pflanzen in Menge, aber stets gesellig mit der Fichte und ein- zelnen Lärchen und sammelte lebende junge Pflanzen. Der Wuchs ist breit- pyramidal, die Blätter sind kurz und bleiben bis zum fünften selbst sechsten Jahre sitzen, sie sind an drei- bis vierjährigen Sämlingen so kurz, dass man sie für Fichten halten könnte. Die Zapfen sind klein und sitzen oft zu drei bis vier zusammen. In Graubünden von Brügger*), wie von Purkyne in Südböhmen sind interessante Zwischenformen zwischen Pinus silvestris L. und P. mon- tana Mill. aufgefunden worden. Die Annahme jedoch, dass P. montana Mill. nur eine Varietät von P. silvestris sei, ist entschieden unrichtig; Christ erklärt dies ausdrücklich, ebenso sagt Engelmann, dass es unbegreiflich sei, wie man eine so gut charakterisierte Art als Form von P. silvestris bezeichnen konnte, es müsste denn sein, dass einige Bastardformen solchen Irrtum herbei- geführt hätten. Als Pinus rhaetica Brgg. (Pinus montana X. silvestris Brgg. in litt. ad Christ. cf. Flora. 1864 p. 150;"Focke Pil. Mischl, Pl.’p.419.) bezeichnetegder Autor ursprünglich die im Walde Plaungood bei Samaden zuerst von ihm beobachteten Uebergangs- also Bastardformen zwischen P. silvestris enga- dinensis Heer. und P. montana uncinata Ram. Da P. engadinensis Heer eine mit der hochnordischen Form P. Friseana Wichura zusammenfallende Form von P. silvestris ist, so kann P. rhaetica Brgg. nicht synom. mit P. Frieseana sein, wie einige Botaniker angeben, da ein solches Kreuzungsprodukt bei dem Fehlen der P. montana in Lappland dort nicht möglich ist. Brügger fasst jetzt die sämtlichen nach seiner Ansicht hybriden Ueber- gangsformen zwischen den beiden Typen der P. silvestris L. und der P. mon- tana Mill. mit ihren Formenreihen unter dem Namen P. rhaetica zusammen und unterscheidet sie folgendermassen: *) Vergleiche Mitteilungen über neue und kritische Formen der Bündner- und Nachbar-Floren von Chr. G. Brügger, Professor der Naturgeschichte an der Kanton- schule in Chur (Separatabdruck aus dem Jahresbericht der Naturf. Gesellsch. Grau- bündens, Jahrgang XXIX 1884—85) Chur 1886. Pinus silvestris L. 231 a. P. (rhaetica) Heeri Brgg. (Pinus uncinata X engadinensis Brgg. P. silvestris hybrida Heer. 1862). Junge Zäpfchen teils aufrecht, teils schwach auswärtsgebogen, gestielt, vorjährige Zapfen sehr lang, cylindrisch-kegelförmig; Schilder wenig gewölbt mit centralem Nabel, der bei manchen mit einem schwarzen Ringe umgeben ist. Hat den Wuchs und die Blätter wie bei P. enga- dinensis, aber die aufrechten jungen Zapfen der P. uncinata, zu welcher auch die Farbe der reifen Zapfen stimmt und stellt die forma subuncinata dar. Andere Bäume haben mehr das Ansehen der P. uncinata und weisen nur in Farbe und Gestalt der Blätter und durch den etwas längeren Stiel der Kätzchen und Zapfen auf P. engadinensis hin, sie stellen die forma superuncinata dar. Beide wachsen im Walde Plaungood (OÖberengadin) neben den Stamm- formen. b. P. (rhaetica) pyramidalis Brgg. (P. humilis X silvestris, forma submontana)... Stattlicher etwa 20 m hoher Baum vom Ansehen der P. sil- vestris, aber schon unterwärts viele starke bogenförmige, auf der Erde auf- liegende Aeste vom Legföhren-Habitus treibend. Zapfen und Blattwerk der P. montana, aber letzteres etwas bläulichgrün, Zapfen violettbraun mit grün- lichem Anflug, kurz gestielt, horizontal abstehend, Schuppenschilder der Basis hakig; Stamm 36 cm dick, Krone breit pyramidal. Am linken Ufer der Albula bei Alvaneuerbad etwa 950 m, doch nur ein Baum zwischen P. silvestris, uncinata und humilis. c. P. (rhaetica) Christi Brgg. (P. humilis X silvestris Christ. Flora 1864 p- 155). Der P. humilis ähnliche Strauchkietern vom Wuchse einer Legföhre, die nur durch bläulich bereifte Blätter, Grösse der Zapfen und Gestalt der Apophysen zu P. silvestris hinüberneigen, oft nur durch Färbung und längere Zapfenstiele an letztere erinnernd; oder mit Legföhrenwuchs, Blätter 3—3,5 cm lang, ihre Farbe und Zapfenfarbe ganz wie bei P. silvestris, aber Zapfen kurz- gestielt, schief aufrecht bis herabgebogen, Schuppen innen konkav, Schild lehmfarbig gelbgrau. So im Öberengadin, von Christ im Chamogasker-Thal in einer Erhebung von 1950 m und von Brügger im Walde von Tegd ob Savognin (Oberhalbstein) in einer Erhebung von 1350 m aufgefunden. Als zweifelhafte Form von P. silvestris ist nach Willkomm weiter aufzuführen: Pinus silvestris persica Hort. oder P. caucasica Fisch. Dagegen ist die Ural-Kiefer (Pinus silvestris uralensis Fisch.) jedenfalls nur eine zu Pinus silvestris genuina gehörige Form mit kürzeren, steiferen Blättern. Pinus silvestris virgata Casp. Schlangen- oder Rutenkiefer. Eine sehr selten vorkommende, eigentümliche Form mit unregelmässig quirlständigen Hauptästen und wenigen unregelmässig gestellten, langgestreckten, schlangen- oder rutenförmig gewundenen‘ Nebenästen, von denen nur die äussersten mit Blättern besetzt sind. Sie wurde zuerst in Frankreich und später ein einziger, etwa 22 Jahre alter Baum im königlichen Oberforst Wandsburg in der Provinz Preussen gefunden. Pinus silvestris fastigiata Carr. Conif. 2. ed. p. 482. Säulen- kiefer. Syn. Pinus silvestris pyramidalis Hort. Form mit steif aufstrebenden, ziemlich starken Aesten, kleinen, ovalen, 232 1I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, abgestumpften Zapfen und wehrlosen Schuppen. Carriere fand in einem grossen Bestande 5 bis 6 solcher Säulenkiefern. Nach Prof. Schübler in Christiania kommen solche Pflanzen häufig und charakteristisch in Osterdalen in Norwegen ungefähr am 62.° n. Br. vor, sowohl im geschlossenen Bestande, wie auch frei- stehende Bäume von 15 bis über ı7 m Höhe; auch an einzelnen Stellen Finn- lands wurden solche Formen beobachtet. Pinus silvestris compressa Carr. Conif. 2. ed. p. 483. nennt Carriere eine ähnliche, aber noch weit auffallendere, steifere Säulenform. Pinus silvestris columnaris compacta Croux. Revue hort. 1889 p- 393 mit Abbild. Eine in den Baumschulen von Croux bei Sceaux in Frankreich in Kultur gewonnene Form, die, langsam von Wuchs, eine sehr dichtzweigige Säulenform darstellt und anscheinend zwergig von Wuchs nur einige Meter Höhe erreichen dürfte. Sie erinnert im Wuchs von weitem an P. Cembra. Die kurzen, aufstrebenden Zweige tragen 4—5 cm lange, dunkelgrüne, glän- zende Blätter, die jedes bläulichen Anfluges entbehren, der sonst der Art eigen- tümlich ist. Pinus silvestris pyramidalis glauca holländ. Gärten. Eine gedrängte Kegelform mit kurzer, dichter Bezweigung und kurzen auffallend blaugrünen Blättern. Diese Form neigt aber dazu, mit üppiger normaler Bezweigung in die Art zurückzuschlagen. Pinus silvestris pendula Hort. Gemeine Hängekiefer. Eine Form mit stark abwärts hängenden Aesten. Pinus silvestris monophylla Hort. ex Loud. Encycl. of Trees 953 (nicht P. monophylla Torr. et Frem.). Gemeine, ein- blättrige Kiefer. Eine mehr schwachwüchsige, niedrige Form, welche hier und da bei Aussaaten gefunden wird, mit kurzen Blättern, die fest zusammenhaften und so scheinbar nur ein Blatt ausmachen. Später bei kräftigerem Wuchs der Pflanzen pflegt jedoch die normale zweiblättrige Form wieder daraus hervor- zugehen. Pinus silvestris microphylla Graf Schwerin. Kleinblättrige gemeine Kiefer. Eine Form von kräftigem Wuchs mit kleinen, dünnen, scharfgespitzten, nur ı10—ı5 mm langen Blättern an dünnen Zweigen. Sie wurde 1883 von Herrn Grafen Schwerin auf Wendisch-Wilmersdorf als eigentümlicher Säm- ling in Kulturen aufgefunden und zwar trieben sowohl die Mutterpflanze wie gemachte Veredelungen, ohne sich im mindesten zu verändern, stets dieselben kurzen Blätter. Pinus silvestris L, 233 Pinus silvestris pumila Hort. Syn. Pinus silvestris glauca Hort. Eine Zwergform, blaugrüne, rundliche Büsche bildend. Pinus silvestris pygmaea Hort. Syn. Pinus silvestris globosa nana Hort. ‘ Ganz gedrungene, kugelige Zwergform, mit starren, blaugrünen Blättern. Pinus silvestris umbraculifera Hort. Zwergform, einen gedrungenen, mehr breiten Busch bildend. Pinus silvestris Beveronensis Hort. Besonders charakteristische, regelmässige Zwergform, von der 25jährige Pflanzen kaum Y; m Höhe haben; eigentümlich und zierend sind die rötlichen Knospen. Pinus silvestris variegata Hort. Eine Form mit weissbunten Blättern, sie wurde mehrfach in Kultur, aber auch von Caspary in der Provinz Preussen (Kreis Berent) wild gefunden; meist schwachwüchsig, teils unschön und mehr oder weniger beständig, je nach den in Kultur gewonnenen Exemplaren. Pinus silvestris aurea Hort. Von goldgelber Färbung und gedrungenem, rundlichem Wuchs; im Laufe des Sommers verliert sich die goldgelbe Färbung nach und nach und geht in eine grüne über. 12. Pinus montana Mill. Gard dict. No. 5. Bergkiefer, Krummholzkiefer. Pinus Mughus Scop. fl. carn. 2. Ed. Il. 247 t. 2. „ Pumilio Haenke, Bot. Bemerk. auf Reise ins Riesen- gebirge S. 68. ek unemata” Ramid: im D.C! Traner 3. ed. 111726. Hauptformen Pin des montagnes der Franzosen. Mountain Pine der Engländer. Gebirge des mittleren Europa, vorwiegend auf Kalk, auf Hochmooren in einer Höhe von 1300—2500 m, in den Karpathen von 1300—1800 m. Die Bergkiefer tritt als kleiner Baum oder als pyramidaler Strauch auf, oder mit niederliegenden oder knieförmig aufsteigenden Stämmen, welche mit dunkler, an den Aesten sich nicht ablösender Rinde, bedeckt sind. Aeste im Bogen aufwärts gerichtet, bei den baumartigen Formen mit pyramidaler, im Alter nicht gewölbter Krone. Knospen länglich-eiförmig, dick mit weissem Harz bedeckt. Blätter dick und starr, 2—5 cm lang, gerade oder 234 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, sichelförmig gebogen mit stumpfer Spitze, beiderseits frischgrün, oft glänzend, sehr dichtstehend. Zapfen sitzend oder sehr kurz gestielt, einzeln oder zu zwei bis drei, selten zu vier quirlständig, erst aufrecht, dann horizontal oder schief abwärts gerichtet, 2—5'/);, cm lang, glänzend, eirund oder eirund-kegel- förmig-stumpf, erst im Frühjahr des dritten Jahres die Samen fallen lassend, dann aber noch lange sitzen bleibend. Schuppenschild flach oder mehr oder minder erhaben pyramidenförmig, stets um den grossen hellbraunen, oder hellgrauen mehr oder minder bewehrten Nabel mit einem schwärzlichen Ringe gezeichnet. (Dieses letzte Merkmal, nebst den gleichfarbigen frisch- grünen Blättern, ist der sicherste untrüglichste Unterschied von Pinus silvestris nebst Formen.) Samen eirund oder eirund-länglich, hellgraubraun mit zwei- bis dreimal längerem bräunlichem Flügel. Holz (nach Willkomm) viel dichter und schwerer als das der gemeinen Kiefer, bald harzarm und rötlich, fast ohne Kern (bei auf Torfmooren erwachsenen Exemplaren), bald so harzreich, wie das beste Kienholz (bei auf trockenem oder felsigem, steinigem Boden stehenden Bäumen). Die Bergkiefer besitzt einen ausserordentlich grossen Formenkreis. Je nach Boden und Standort tritt sie als Baum bis ı8, ja bis über 25 m Höhe auf, dann wieder als aufrechter, pyramidaler Strauch oder als dem Boden auf- liegender Strauch (Knieholz) und zwischen diesen Formen giebt es wieder Uebergänge, was den Wuchs berrifft. Unendlich ändert die Zapfenbildung ab, früher stellte man infolge dessen mehrere Arten auf, während die neueren Forscher jetzt nur Varietäten einer Art mit charakteristischen Unterformen annehmen. Nach Willkommf) forstliche Flora S. 211 teilt man diese folgendermassen ein: A. Pinus montana unecinata. Hakenkiefer. Zapfen stets ungleichseitig am Grunde schief; Schuppenschilder an der Lichtseite ungleich stärker entwickelt als an der Schattenseite, im unteren Drittteil oder wenigstens am Grunde, seltener alle kapuzenförmig, pyramidal oder konisch verlängert und hakig nach der Zapfenbasis zurückgekrümmt, ihr Nabel daher stets excentrisch gelegen. Zapfen sitzend oder sehr kurz gestielt, horizontal abstehend, schief abwärts geneigt oder hängend. Keimpflanze mit sieben Kotyledonen. A. rostrata Ant. Conif. p. ı2. Endl. Syn. p. 170. Henk. u. Hochst. Syn. p. 36. Zapfen kegel- selten eiförmig, abwärts gebeugt bis hängend. Schuppen- schilder der Lichtseite in eine vierseitige, zusammengedrückte, zungen- oder schnabelförmige, hakig zurückgekrümmte Pyramide mit stark vorragendem Nabel verlängert. Länge der Pyramide ebenso oder doppelt so lang, als der Durchmesser der Schuppengrundfläche. *) In ausserordentlich eingehender, übersichtlicher Weise wird hier von diesem verdienstvollen Forscher die Einteilung der Haupt-Varietäten mit ihren Formen gegeben; bei der so vielfach abändernden Bergkiefer ist die Synonymie eine geradezu sinnverwirrende und deren Klarlegung ein besonderes Verdienst. D. -V: Pinus montana Mill. 235 oe. macrocarpa Willk. Monogr. S. 207. Zapfen horizontal oder abwärts geneigt, eikegelförmig, 5,4 1—6,76 cm lang, länger als die Blätter, grünlich hellbraun mattglänzend. Pyramiden der unteren Schuppen doppelt so lang wie die Grundfläche, häufig mit auswärts gekrümmter Spitze; Nabel stumpf. Baum bis 26 m hoch, mit rotbraunen Knospen. (Pinus uncinata Ramd. in D. C. Fl. france. III. p. 726. P. sanguinea La Peyr. Hist. abreg. Pyren. p. 587). Pyrenäen. p. pendula Hart. Mscr. Zapfen fast hängend, eiförmig bis 4,06 cm lang, matt grünlich aschgrau bis glänzend braunrot, kürzer als die Blätter. Pyramiden der Schuppenschilder wie bei « aber mit stachelspitzigem Nabel. Tritt als hoher Baum oder Pyramidenstrauch auf. (Pinus Mugho Poir. Dict. V. p. 336. P. Pumilio Mughus Loud. Arb. IV. f. 2059 und 2060. P. Mughus Finen NVoburn. IV. t 2, P. uncinata Gaud. Fl.-helv. VI.!p. 185; Rchb. Bl. geumjerce.p% 1005: Koch, 'Syn. fl. germ. ll. .p- 767; Ant. Conif..t.. 3:£:3;, Link in Linnaea XV. p. 492. „Pin blanc, Pin crin, Pin de Brianconnais, Torchepin“). Gebirge von Cuenca in Central-Spanien, Hoch-Aragoniens und Cataloniens, Pyrenäen, Mt. Ventoux. Alpen der Dauphine, Savoyens und der Schweiz, Apenninen, Jura, Vogesen? y. castanea Hart. Mscr. Zapfen horizontal oder sanft abwärts geneigt, ei- oder kreiselförmig bis 4,06 cm lang, glänzend dunkel-kastanienbraun bis fast blutrot. Nur die unteren Schuppenschilder der Lichtseite stark ver- längert mit sehr konvexem ÖOberfeld. Pyramidenstrauch. — Vereinzelt in den Walliser und Kärnthner Alpen, wahrscheinlich auch anderwärts. d. versicolor Willk. Zapfen horizontal oder schief abwärts kegel- förmig, bis 4,06 cm lang. Schuppenschilder wie bei y mit stark konvexen, oft auch konkaven Seitenteilen des Oberfeldes verschieden gefärbt und meist (ausser dem hier oft sehr breiten schwarzen Nabelsaum) zweifarbig, am häufigsten von scherbengelber oder grünlichgelber Grundfarbe. — Mittelgrosser und kleiner Baum, Pyramiden- und Kniestrauch. — Alpen, Jura, Schwarzwald, Böhmer- wald, Erzgebirge. B. rotundata Ant. und Endl. Henk. u. Hochst. Zapfen kegel- oder eikegelförmig, horizontal oder abwärts geneigt. Schilder der mittleren und unteren, oder nur der letzteren Schuppen der Lichtseite in eine vierseitige, abwärts gekrümmte Pyramide verlängert, welche kürzer als der Durchmesser der Grundfläche ist, oder nur das Öberfeld kapuzenförmig aufgeschwollen und zurückgekrümmt. (Pinus montana Dur. Obs. bot. p. 42; P. silvestris # montana Wahlbg. Fl. helv. p. ı80. Gaud. p- 183; P. Mughus Hegetschw. Fl. helv. II. p. 342. Reum. Forstbot. S. 287. Döll. El. von Baden'lll. S: 102; P. rotundara Lk. Fl. 1827 S. 217; P. humilis Lk. Abh. Berl. Akad. 1827. S. ı71; P. Pumilio Lamb. Pinet. ed. ı.t. 2, Pinet. Wob. t. ı; P. obliqua Saut. in Rchb. Fl. exc. p. 169; P. uncinata Rchb. Fig. 1129; P. uliginosa Neum. Arb. d. schles. Ges. f. vaterl. Kult. 1837 S. 95, 98; P. pyra- midalis Reum.; P. silvestris ı rotundata, 2 brevifolia, 3 humilis, 4 uliginosa Lk. Linn. XV. S. 486; P. Mughus « uliginosa Koch; P. Mughus Sendtner, Süd- baiern S. 523; P. Mughus var. b. c. d. Pocorny Holzpflanzen S. ı4; P. Pumilio var. uliginosa Ratzb. Naturwiss. Reis. S. 298. „Sumpfkiefer, Kienfichte (Erz- gebirge. Schlesien), Moosföhre (Fichtelgebirge), Moorkiefer, fichtene Kiefer, 236 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Sumpfferche (Böhmerwald, Südböhmen), Löwenferche, Lehnferche, Rotfuhre, Zwergföhre, Legföhre, Krummholz, Knieholz (Schwarzwald, Vogesen), Latsche, Lackeren, Zundern, Teufern, Tüfern (Baierische und Schweizer Alpen), Spirke, Spirtenholz (Tiro]). «. pyramidata Hort. Mscr. Zapfen glänzend hellbraun, 4,06 cm lang, Schuppenschild der Lichtseite in eine vierseitige kaum gekrümmte Pyramide mit stumpfem, abgeplattetem Nabel verlängert. Strauchform. — Böhmerwald. ß. gibba Willk. Monogr. S. 212. Zapfen verschieden gefärbt, 2,70 bis 4,06 cm lang. Oberfeld der Schuppenschilder auf der Lichtseite stark kapuzen- förmig gewölbt, stets länger und grösser als das konkave Unterfeld und häufig über dasselbe zurückgekrümmt. Nabel konvex, abgeplattet oder eingedrückt, stumpf oder stachelspitzig. — Baum 2. und 3. Grösse, sowie Pyramiden- und Knieholzstrauch. Letztere Form bildet Uebergänge zu P. montana Pumilio. — Erz- und Fichtelgebirge, Böhmer-, Baierischer-, Schwarzwald, Oberfranken, Südböhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Siebenbürgen, Alpen, Öberbaiern, Jura, Vogesen. y. mughoides Willk. Zapfen scherbengelb bis zimtbraun, 2,7—5,4 cm lang. Oberfeld der Schuppenschilder nur wenig oder nur in der Mitte buckel- förmig erhaben. Nabel eingedrückt oder einwärts gekrümmt, stachelspitzig. Schuppenschilder der Schattenseite gewöhnlich ganz abgeplattet. — Kleiner Baum, Pyramiden- und Knieholzstrauch. Uebergangsformen zu P. montana Mughus. — Fichtelgebirge, Südböhmen, Schwarzwald, Baierische Alpen. C. Pseudopumilio Willk. Zapfen klein, eiförmig, höchstens 2,5 cm lang, braun, oft vielfarbig, auch reit abwärts stehend. Oberfeld der Schuppenschilder der Lichtseite kapuzen- förmig erhaben oder dachförmig abgeflacht, doch höher als das konvexe Unterfeld, Nabel gross, flach oder eingedrückt, stumpf oder stachelspitzig. — Knieholzform, den Uebergang zu P. montana Pumilio bildend. — Erzgebirge, Südböhmen, Oberbaiern. B. Pumilio. Zwergkiefer, Krummholz, Knieholz, Legföhre. Zapfen gleichmässig ausgebildet, eiförmig oder fast kugelig, stumpf, sitzend oder fast sitzend, bis zur Reifezeit aufrecht-abstehend oder abstehend, nach dem Aufspringen horizontal oder abwärts geneigt, im ersten Herbst meist noch violettblau, reif dunkelbraun bis scherbengelb, anfangs noch mit bläu- lichem Duft überzogen. Schuppenschilder gleicher Höhe rings um den Zapfen von gleicher Grösse und Bildung, mit konvexem Ober- und konkavem Unter- feld und meist eingedrücktem, bei den Schildern der Zapfenbasis excentrisch (unter der Mitte des Schuppenschildes) gelegenem Nabel. Keimpflanze meist mit drei bis vier Kotyledonen. — Strauch-, am häufigsten Knieholz-, selten Baumform. (Pinus Pumilio Haenke. Beob. Reis. im Riesengeb. S. 68; Borkhausen, Forstb. ]. S. 423; Baumgarten Enum. stirp. Transs. II. p. 305; Schur. Enum. pl. Transs. p. 626; Waldst. Kit. Ic. pl. Hung. Il. t. 149; Guimpel. Deutsch. Holzart. 'S. 210.1. 1543 Ant. «Conif. p. 14193 21 Endl. Syap: M16g4lz! Ben); Ratzeb. Naturwiss. Reise S. 371; Hart. Forstl. Kulturpfl. S. 70 t. 5; Sendtner, Pinus montana Mill. 2 37 Südbaiern S. 529; Henk. u. Hochst. Syn. p. 33. — Pinaster Pumilio Clus. Rarior. stirp. per Pannon. etc. observat. hist. (1583); Pinaster silvestris 7 Pu- milio Hall. Hist. stirp. helv. II. p. 319; Pinus montana Walth. Handb. S. 317 (z. Teil); P. Mughus Wahlbg. Fl. Carpat. p. 311; Neilreich, Ung. Slavon. S. 74; Döll. Il. S. 102; Rchb. Fl. exc. p. 159 und Ic. fl. germ. XI. t. 523; P. Mughus var. Pumilio Koch Syn. II. p. 767; Pocorny Holzpfl. S. 14; P. silvestris d Pu- milio Gaud. Fl. helv. VI. p. 183; P. magellensis Schouw. in Ann. sc. nat. 3. ser. Bot. II. (1845 p. 233); Willk. Monogr. S. 235. — Knieholz, Krummholz (Riesen- gebirge, Karpathen), Lackholz (Baier. Wald), Latsche, Legföhre (Alpen), Filz- koppe, Kremsen (Ober-Baiern), Alpenföhre, Zundern (Schweiz). a. gibba Willk. Monogr. S. 226. Zapfen sitzend, verschieden gefärbt, die aufgesprungenen horizontal oder abwärts gerichtet. Schuppenschilder des unteren Drittteils mit kapuzenförmig erhabenem, oft dreibuckligem, häufig ab- wärts gekrümmtem Oberfeld, dessen Längskiel undeutlich ist. Nabel einge- drückt. — Karpathen, Riesengebirge, Isargebirge, Lausitzer Gebirge, Böhmer- und Baierischer Wald, Fichtelgebirge, Südböhmen, Oberbaiern, Schwarzwald, Alpen, Jura, Abruzzen. ß. applanata Willk. Zapfen wie bei «. Schuppenschilder des unteren Drittteils mit dachförmigem flachem, der Länge nach scharf gekieltem Oberfeld. Nabel flach oder erhaben, Geographische Verbreitung wie bei «. y. echinata Willk. Zapfen noch zur Reifezeit deutlich und ziemlich lang gestielt, auch aufgesprungen aufrecht-abstehend, klein (2,03 cm lang) hell zimmtbraun. Oberfeld der unteren Schuppenschilder gewölbt und zurück- gekrümmt, mittlere und obere Schilder mit sehr scharfem Querkiel. Nabel kegelförmig,. spitz, stechend. — Kärnthen. Die Varietäten « und # gehen unmerklich in einander über, sowie « in Var. Pseudopumilio, während y bis jetzt isoliert, als eine höchst auffallende Form dasteht, doch aber wahrscheinlich eine Mittelform zwischen P. montana Pumilio und P. mont. Mughus ist. Pinus Pumilio variegata Hort. Eine Form mit gelbbunten Blättern. C. Mughus. Mugokiefer. Zapfen vollkommen gleichmässig ausgebildet, kegel- oder eikegelförmig, sitzend oder sehr kurz gestielt, reif abstehend-horizontal oder niedergebeugt. im ersten Herbst hell gelbbraun, reif hell bis dunkel zimtbraun, niemals bereift. Schuppenschilder gleicher Höhe rings um den Zapfen von gleicher Grösse und Bildung, alle mit sehr scharfem Querkiel, diejenigen des unteren Dritteils ab- geplattet mit ziemlich gleich gebildetem Ober- und Unterfeld und daher central gelegenem Nabel, welcher gewöhnlich einen stechenden Dorn trägt. Die reifen Zapfen springen schon im Spätherbst des zweiten Jahres auf. Knieholz, selten Baumformen. (Pinus silvestris Mugo Tabernaem. Kräuterbuch 1625 IIl. S. 29 mit Abbild.); P. Mughus Scop. Flor. carniol. II. p. 247; Pollin. Flor. veron. Ill. p- 135. „Mugo, Mugho, Mughi‘“ (italienische Alpen); „Krumpholz, Krümpen“ (Kärnthen). Von dieser vorzüglich in den italienischen, südtiroler, kärnthner und krainer Alpen wachsenden Varietät sind bisher keine besonderen Formen be- kannt geworden. Vielleicht gehört hierher auch die aus Dalmatien und Kroatien 238 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. als P. Mughus angegebene Krummholzkiefer (Neilreich Kroatien S. 52) sowie die neuerdings auf dem Balkangebirge (am Rilodagh von Panli£, am Perimdagh von v. Janka) aufgefundene, als P. Pumilio bezeichnete Legföhre. Endlich sind hier noch die Bastardformen zwischen P. silvestris (s. daselbst nähere Beschreibung) und P. montana zu erwähnen, welche in den Alpen vom Engadin neuerdings aufgefunden worden sind und durch welche diese beiden sonst scharf geschiedenen Arten in einer sehr beschränkten Lokalität (in Ge- sellschaft mit P. silvestris engadinensis) unmerklich ineinander übergehen. Christ, Beiträge zur Kenntnis europ. Pinusarten Ill. Die Formen der P. sil- vestris L. des Ober-Engadin (Flora 1864 No. ıo mit Abbild.); desgl. in Botan. Zeit. 1802 9,239: Die Bergkiefer bewahrt auch in der Ebene den charakteristischen Wuchs, wie er bei den Hauptformen angegeben ist. Sie ist besonders schätzenswert zu Vorpflanzungen vor höhere Coniferen-Gruppen, für Berggärten, zumal die Knieholzformen für Felsen und Abhänge, selbst als Schutzpflanzungen, da sie auch mit geringem Boden fürlieb nimmt. Schön sind auch die mehrstämmigen Strauchformen mit regelmässigen, dichtbezweigten, eirunden Kronen, die zu- gleich durch reichlichen Zapfenansatz schmücken, diese, zumal die baumartigen Formen der Hakenkiefer P. montana uncinata rotundata sind es, auch die sich zur Aufforstung der Heiden und Dünen in Nordschleswig und Jütland bewährt haben, und noch als Waldbäume von ı0—ı2 m dort auftreten, aber z. B. in Jütland unter der falschen Bezeichnung P. inops (s. daselbst) verbreitet sind. Im Boden ist die Bergkiefer nicht wählerisch, denn sie gedeiht auf sehr verschieden zusammengesetztem, wie trockenem und nassem Boden. Nach Willkomm findet man sowohl auf trockenem Kalkboden (in den Pyrenäen), als auf nassem Torfmoorboden (Südböhmen, Erzgebirge) herrliche Bestände von Bergkiefern und zwar von derselben Hauptvarietät (der Hakenkiefer), dass Torfmoorboden den Knieholzformen besonders günstig sei erklärt Willkomm als nicht stichhaltig, da diese in ebenso grosser Menge auf trockenem Kalkboden vorkommen, dann, dass die Bergkiefern auf Torfmooren ihre Wurzeln nie in die Torfschicht selbst senden, sondern (da die Pfahlwurzel fehlt) oberflächlich verlaufend, ihre Nahrung nur aus der über dem Tortlager befindlichen Schicht von Humus, Kies, Sand, Lehm u. s. w. nehmen. Weiter dann, dass, je dünner diese Schicht ist, je mächtiger und nasser die Toorfmasse ist, desto schlechter gedeihen sie, desto zwergiger und dürftiger benadelt erscheinen die Knieholz- formen. Sobald man jedoch solche Moore entwässert, hebt sich dann all- mählich das Wachstum solcher Krummholzkiefern. x 13. Pinus Larieio Poir. Dict. Encycl. V. p. 339. Sehwarzkiefer. Syn. Pinus silvestris maritima Ait. Hort. Kew. ed. ı. III, 366. maritima Ait. Hort. Kew. ed. 2. Vol. V. p. 315 nec. Lam. nec. Lamb. Pinus. Pinaster Mor. stirp. sard. elench. I, 42. nec. Sol. Laricio Poiretiana Antoin. Conif. p. 3. t. 2. f. ı. Endl. Conit. Da Pinus Laricio corsicana oder corsica Hort. ” „ Pinus Laricio Poir. \ p) os Io) Pin de Corse, Laricio de Corse der Franzosen. Corsican Pine der Engländer. Auf Gebirgen Süd- und Ost-Europas und West-Asiens grosse Wälder bildend. Auf Korsika finden sich grosse Waldungen, in denen Stämme von 45 m Höhe und über 5 m Umfang vorkommen. Baum von 20-40 m Höhe mit pyramidaler, im Alter schirmförmig- gewölbter Krone. Stamm gerade mit schwarzgrauer, tiefrissiger Rinde. Aeste an jungen Bäumen regelmässig quirlständig mit dünner glatter, grünlich-brauner, Rinde. Rinde der jungen Triebe grüngelb. Knospen braunrot, harzig, eirund- Fig. 59. Pinus Laricio Poir. ı aufgesprungener Zapfen; 2 frischer Spitzentrieb mit jungem Zäpfchen; 3 Blattpaar in der Scheide; 4 Zapfenschuppe; 5 Samen. länglich spitz mit silberweissen dichtanliegenden Schuppen. Blätter 8—ı5 cm lang, starr mit gelblicher Spitze, oberseits gerinnt, öfter gedreht, dunkelgrün in kurzen gelbbraunen Scheiden zu zwei, selten zu drei, Zapfen 5—8 cm lang, an der Basis 3 cm breit, eirund oder eirund-kegelförmig sitzend, horizontal abstehend, oder schief abwärts gerichtet, glänzend gelbbraun, zu zwei bis vier quirlständig. Schuppenschild fast rhombisch, zuweilen strahlig-runzelig mit scharf vortretender Querleiste und mit grossem, hellbraun glänzendem, rhom- bisch niedergedrücktem, stumpfem Nabel, obere Schuppen oft mit einem kurzen Dorn. Samen eirund-länglich, 5—7 mm lang, aschgrau, mit grossem, vier- bis fünfmal so langem, hellem, braungestreiftem Flügel. Holz, nach Willkomm, dem von Pinus silvestris ähnlich, äusserst harz- reich, daher von grosser Brennkraft. Splint immer sehr breit, bei alten Stämmen oft hunderte von Jahresringen umfassend, Kern hell bis braunrot, sehr harzreich. Ein schöner, nutzbringender Baum, der in dem ausgedehnten Verbreitungs- bezirk auch forstlich viel angebaut und auch in Deutschland als Parkbaum 240 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Fig. 60. Pinus Laricio Poir.,, alter Baum im Park zu Wörlitz bei Dessau. Pinus Laricio Poir. 241 angepflanzt wird. Man unterscheidet gewöhnlich vier Hauptformen, die mit Unrecht auch als verschiedene Arten angesehen wurden und teils noch so bezeichnet werden, jedoch vielfach in einander übergehen und daher nicht mit Sicherheit unterschieden werden können, wesshalb Christ nur zwei Formen annimmt, nämlich: a. die feinblättrige (leptophylla) = P. monspeliensis Salzm. und b.-die dickblättrige, unter welcher er alle anderen Formen von P. Laricio zusammenfasst. Pinus Laricio calabrica Delam. Kalabrische oder süd- europäische Schwarzkiefer. Syn. Pinus calabrica Delam. „ Laricio stricta Carr. Conif. 2 &d. p. 492. 5 3 italica Hort. „ romana Hort. Pin de Calabre, Laricio de Calabre der Franzosen. Calabrian Pine der Engländer. In Italien, Sizilien, speziell in Kalabrien vorkommend. Die ältesten und grössten Bäume von riesigen Dimensionen), 45 bis über 5o m hoch, die über tausend Jahre geschätzt sind, sollen in Kalabrien vorkommen. Baum von sehr üppigem Wuchs, mit schlankem, sehr geradem Stamm und mehr aufstrebenden, kurzen Aesten, Rinde der einjährigen Zweige licht- braun. Die Blätter sind weniger schwarzgrün wie die der folgenden Form. Zapfen eirund-kegelförmig, öfter etwas gekrümmt, 5—7 cm lang, gelb- bis dunkelbraun. Schuppenschild mit stumpfer Querleiste. In Kalabrien grosse Wälder bildend, auch in Frankreich viel angebaut und für Schiffsbauten ver- wendet. Noch in magerem Sand- und Kalkboden sich zu starken schönen Bäumen entwickelnd. E Pinus Laricio austriaca Endl. Syn. Conif. 179. Oesterreichische Schwarzkiefer, Schwarzföhre. Syn. Pinus Laricio y nigricans Parl. in D. C. Prodr. XVI. 2. p. 387. „ austriaca Höss. Monogr. der Schwarzföhre. Wien 1831. „ nigricans Host. fl. aust. II. p. 628. „ nigra Arnold. Reise nach Mariazell p. 8. ff. (1785) nicht Ait. nigra Lk. in Abhandl. d. Berl. Akad. 1827 p. 173. Pinaster Bess. fl. Galiz. Il. p. 294. „ maritima Koch. Syn. ed. ı. p. 667. „ dalmatica Vis. fl. dalmat. I. p. 129. „ silvestris Baumg. Fl. Transsylv. Il. 203. Pin noir d’Autriche der Franzosen. Austrian Pine der Engländer. Einheimisch in Niederösterreich, Kärntben, Krain, dem Küstenlande, Ungarn (Banat), Kroatien, Dalmatien, Bosnien, Herzegowina. Auch diese Form nimmt riesige Dimensionen an, nach Willkomm sollen im Wiener Walde wahre Riesenbäume vorkommen, andererseits kommt sie auf dürrem Kalkboden auch strauchartig als aufrechter, pyramidaler Busch vor. Wird in den genannten Ländern in bedeutender Ausdehnung forstlich angebaut; auch in Deutschland findet man schon ziemlich ausgedehnten forst- lichen Anbau von derselben und Ernten keimfähiger Samen. Beissner, 16 242 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Sie bildet üppige Bäume mit breit-eiförmiger Krone und in der Jugend quirlständiger kandelaberförmiger Aststellung. Einjährige Zweige mit grau- brauner, ältere mit schwarzgrauer Rinde bekleidet, Blätter besonders steif und dunkelgrün, auch dicker und mehr abstehend. Hübsch nehmen sich zu dem dunklen Grün die jungen weissbeschuppten Triebe aus und erscheinen wie Lichter auf einem Christbaume. Sie ist als junger Baum besonders schön, will aber sonnigen und freien Stand haben, alte Bäume sind oft malerisch schön, zumal auf oder an Felsen. Pinus Laricio austriaca variegata Hort. Syn. Pinus austriaca variegata Hort. Ist die buntblätterige Form der vorstehenden. Pinus Laricio austriaca foliis aureis Hort. Gartenfl. 1887 S. 643. Nach Ilsemann eine besonders schöne Form, deren Blätter alle teils gelb, teils grau, teils dunkelgrün gefärbt sind. Derselbe fand in einer Waldung einen etwa 3ojährigen Baum, der einen starken Kontrast hervorbrachte und zählt ihn zu den wirkungsvollsten buntblättrigen Gehölzen. Pinus Laricio Pallasiana Endl. Conif. p. ı79. - Taurische Schwarzkiefer. Syn. Pinus Pallasiana Lamb. Pin. ed. 2. p. ıı t. 5. „ maritima Pall. Index. taur. „ caramanica Oliv. A „» Laricio caramanica Spach. Hist. Veg. phan. XI. 385. = ktaurica short, „» tatarica Hort. „» halepensis Bieb. Flor. Taur. Cauc. 2. p. 408 nec. Mill. „ Fenzli Ant. et Kotschy. (Nach Willkomm niedriger von Wuchs und mit kleineren Zapfen. Auf der Krim und auf dem cilici- schen Taurus in Kleinasien vorkommend.) Pin de Caramanie, Laricio de Caramanie der Franzosen. Crimean Pine der Engländer. Im Jahre 1790 in Kultur eingeführt. Hoher Baum von üppigem Wuchs mit langen, starken Aesten. Jüngere Zweige mit fahlgelber bis graubrauner Rinde bekleidet. Blätter besonders starr, noch etwas länger und dicker wie bei vorstehender Form, dazu glänzend dunkelgrün. Zapfen auch etwas grösser, bis 10 cm und selbst länger, eiförmig, Schuppenschild hellbraun mit stumpfer Querleiste und stärker strahlenförmig runzelig wie bei den anderen Formen. Eine als Parkbaum besonders schöne dekorative Kiefer, welche wie vorige Kalkboden liebt. Pinus Laricio monspeliensis Hort. Pyrenäen -Schwarzkiefer. Syn. Pinus monspeliensis Salzm. „ Salzmanni Dunal. in Mem. Acad. scien. de Montp. I. p. 8ı cum Ic. „ Laricio tenuifolta Parl. ın’D.'C’Prodr "XV 2. pP. 337. Pinus Laricio Poir. 243 Pinus Laricio $ pyrenaica Gren. et Godr. (nec. Lap.). = » Y cebennensis Gren. et Godr. % » leptophylla Christ. Europ. Abiet. p. 15. In den Cevennen, den Pyrenäen und den Gebirgen Cataloniens heimisch. Bildet schlank aufstrebende Bäume von ı5—20 m Höhe. Junge Zweige mit orangegelber oder rötlicher Rinde. Blätter viel dünner und weniger steif, 10—ı5 cm lang. Zapfen gerade, 4—5 cm lang. Samen eirund, 5 mm lang, graubraun. Diese Form ist vielfach mit der Pyrenäen-Kiefer (P. pyrenaica Lap.) verwechselt worden, welche der P. halepensis sehr nahe steht und somit ganz verschieden ist. Die Schwarzkiefer in ihren verschiedenen Formen ist als Parkbaum mit ihrem üppigen Wuchs, ihrer kandelaberartigen Aststellung ausserordentlich schätzenswert, zumal sie sich als hart und dazu ziemlich unempfindlich gegen Rauch und schädliche Ausdünstungen der Städte bewährt hat; sie sollte stets ganz frei gestellt werden und nimmt sich dann mit ihrer eiförmigen Krone sehr gut aus. Nie darf sie zu dichten Gruppen vereinigt werden, wo sie bald unten kahl wird. Zumal hat sich die österreichische Schwarzkiefer eingebürgert, auch als Forstbaum, der schnell heranwächst, aber leider der dicken, dichtstehenden Aeste halber ein sehr knotiges Stammholz liefert. In Oesterreich wird sie vorzugsweise auf Harzung benutzt (nach Willkomm). Ohne im Boden wählerisch zu sein, sagt ihr Kalkboden besonders zu, sie gedeiht noch auf den dürrsten Kalkbergen oder anderem verwittertem Gestein, fürchtet aber kalte Lagen. Ausser der österreichischen Schwarzkiefer dürften die übrigen Formen, nach den bisherigen Erfahrungen, sich für Deutschland nicht mehr für forstlichen Anbau empfehlen. Willkomm führt an, dass die Schwarzkiefer sich gut auf P. silvestris veredeln lasse und es um Fontainebleau grosse Bestände dieses Ursprunges gäbe. Als vor einigen Jahren im Braunschweiger botanischen Garten eine Schwarzkiefer eines Gewächshausbaues wegen gefällt werden musste, gewahrte ich, dass dieselbe dicht über der Wurzel veredelt, zu einem besonders schönen, üppigen Baume gediehen war, es muss also solche Veredelung früher häufiger in Gebrauch gewesen sein. Noch wären einige Gartenformen zu nennen: Pinus Laricio pendula Hort. Hänge-Schwarzkiefer. Eine üppige Form mit ausgebreiteten, quirlständigen, stark über- hängenden Aesten. Pinus Laricio variegata Hort. Form mit weissgescheckten Blättern, unschön und wenig beständig. Pinus Laricio pumila aurea Hort. Gedrungene Zwergform von gelber Färbung. Pinus Laricio pygmaea Rauch. Zwerg-Schwarzkiefer. Syn. Pinus Laricio nana Hort. Buschige Zwergform mit sehr dichtstehenden, kurzen Zweigen, eine Kugel bildend, Blätter an den Spitzen der Zweige gehäuft. ı6* 244 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Pinus Laricio monstrosa Hort. Monströse Zwergform mit sehr kurzen, dicken, oft bandförmig ver- breiterten Zweigen und dichtstehenden, dunkelgrünen Blättern. Pinus Laricio Bujoti Hort. Syn. Pinus silvestris Bujoti Hort. Eine dichte Kugelform mit ganz kurzen, dichtgedrängten Zweigen und dunkelgrünen, dichtstehenden, gedrehten Blättern. Diese mehr eigentümlichen wie schönen Zwergformen können auf der Felspartie Verwendung finden und werden durch Veredlung fortgepflanzt. 14. Pinus leueodermis Ant. in Oester. bot. Zeitsch. XIV. 1864 p. 366. — Beck, Flor. von Südbosn. in Annal. naturhist. Hofmus. Wien Il. p- 37. (1887) und Boiss. Flora orient. S. 697. Weissrindige Kiefer. Kommt in Dalmatien, Montenegro, der Herzegowina hier nach Beck in herrlichen Beständen die höchste Waldregion und einen durch riesige Fels- massen zerstückelten Nadelholzgürtel von 1400—1650 m einnehmend, jedoch einzeln oder in kleineren Gruppen bis 1750 m aufsteigend. Im Hochgebirge von Süd-Bosnien bei 1900 und 2227 m Erhebung, auch in Serbien. Nach Prof. Hausknecht im Pindus grössere Bestände bildend, stets auf Kalk vor- kommend. Von Maly im Jahre 1864 zuerst entdeckt und nach Wien gebracht. Eine Pinus Laricio austriaca nahestehende und von den meisten Autoren mit dieser vereinigte Kiefer, die aber neueren Forschungen nach, eine gut unterschiedene Art darstellen dürfte. Nach Dr. Günther Ritter Beck von Managetta in Wiener illust. Garten- zeit. S. 136 (mit Abbild.) gebe ich nachstehend eine ausführliche Beschreibung: Kräftiger bis 20 (nach Antoine bis 33) m hoher Baum mit aufrechtem oder aufsteigendem Stamme und stets stumpf-pyramidenförmiger Krone, niemals leg- föhrenartig von Wuchs, auch nicht wie die österreichische Schwarzkiefer, wenn auf Felsen wachsend, mit schirmförmig verflachter Krone. Rinde älterer Bäume aschgrau, in eckig und durch Rinnen begrenzte Felder von 5—ı6 cm Länge und 4—8 cm Breite zerspringend, an den jüngeren Aesten gleichfarbig, unter den beblätterten Astspitzen mit regelmässig eng stehenden rhombischen Blattkissen besetzt. Blätter zu zwei, an den Kurztrieben nadelförmig, starr, stechend zugespitzt, innen ausgehöhlt, aussen konvex, am Rande verwischt gezähnelt, rauh, dunkelgrün, 4—9, meist 5—6 cm lang, 1—ı,3 mm breit, in der Jugend am Grunde von silberweissen, am Rande wimperig - zerschlitzten Schuppen eingehüllt. Männliche Kätzchen länglich zahlreich in dichter kopf- förmiger Aehre, welche von dem Büschel junger Blätter gleichsam durchbohrt wird. Die Staubblätter dicht doch nicht dachig. Fortsatz des Mittelbandes (Connectivs) halbkreisförmig oder fast kreisrund, verflacht, am häutigen Rande unregelmässig kerbig oder eingeschnitten gezähnelt. Zapfen einzeln gegen- ständig, selten zu drei wirtelständig, reif und geöffnet aus fast flachem Grunde Pinus leucodermis Ant. 245 eiförmig, 7—8 cm lang. Apophysen gelblich oder lederbraun, kaum glänzend, der Nabel gleichgefärbt, an den unteren Schuppen pyramidenförmig erhöht und durch den stechenden Nabel bespitzt, meist gegen den Grund des Zapfens gekrümmt, an den mittleren Schuppen durch eine scharfe Querkante geteilt. Der äussere Teil der Apophysen abgerundet, oft ausgeschweift, unter dem Nabel etwas ausgehöhlt und oft buckelig. Das Innenfeld dreieckig oder mehr trapezförmig ausgehöhlt, nur an den unteren Schuppen mehr gewölbt. Nagel auf beiden Seiten hellgraubraun, nicht brandig auf der Oberseite, am vorderen Rande etwas runzelig mit einer Mittelfurche. Samen elliptisch, 6—7 mm lang mit länglichem, 22—30 mm langem Flügel. Von der nahestehenden P. Laricio austriaca unterscheidet P. leucodermis sich durch die Gestalt der Rinde, die bei erster tiefe Längsrisse zeigt und bei an sonnigen Stellen wachsenden Schwarzkiefern ebenso aschgrau gefärbt ist. (Nach Zabel kommt P. Laricio austriaca in Venetien im Piavethal wild vor und zwar meist in unzugänglichen Spalten der Dolomitfelsen in recht alten, knorrigen, mit auffallend heller Rinde bekleideten Stämmen). Weiter ist sie unterschieden durch die rundlichen, gekerbten Konnektiv-Fortsätze der Staub- blätter, durch Gestalt und Farbe des Zapfens mit pyramidenförmigen Schuppen mit glanzlosen Apophysen und pfriemlich-stechendem Nabel, während bei P. Laricio austriaca nur das Aussenfeld der glänzend hellbraunen Apophysen an den untersten Schuppen wenig oder stark buckelig gewölbt, der Nabel aber nieder- gedrückt oder abgesetzt ist. Bei P. leucodermis ist der Schuppennagel innen und aussen gleichmässig hellbraun, bei P. Laricio austriaca ist dagegen die Unterseite der Schuppen bis auf einen schmalen Rand um die Apophyse pech- schwarz gefärbt. Was nun den Nutzwert dieses Baumes anlangt, so betont der Autor, dass P. leucodermis ein mit der Zürbelkiefer zu vergleichender Waldbaum sei, der noch in Höhen, wo die Fichte nicht mehr gedeiht, fortkommt und gegen Un- gunst der Witterung sehr widerstandsfähig zu sein scheine, da er gesunde, kräftige Bäume bis ı m stark gefunden habe. Freilich betrage an so hoch- gelegenen Orten der jährliche Zuwachs an den Trieben nur ı—2 cm Länge. Andererseits sei der Baum sehr harzreich und gedeihe noch kräftig in den Voralpen, wo die Kultur der Schwarzkiefer in Betreff der Harznutzung nicht mehr lohne. Christ führt P. leucodermis in Europ. Abietineen nicht auf. Boissier in Flora orientalis S. 697 stellt zu P.leucodermis Ant. als Synon. P.Heldreichi Christ.*) — Nach Nyman ist sie Unterart von Pinus nigricans Host. (P. Laricio austriaca). *) Pinus Heldreichi Christ. Europ. Abietineen S.9. Heldreichs-Kiefer. Nach dem Autor: „Eine wahre Gebirgspflanze, von Heldreich 31. Juli 1851 auf dem Thessalischen Olymp mit Pinus Laricio, Abies Apollinis und Fagus silvatica getunden und Boissier als Pinus Pinaster? Ait. mitgeteilt. Eine höchst interessante Art, welche als Mittelglied zwischen Pinus Pinaster und P. montana es (nach Christ) durchaus rechtfertigt, dass Endl. 169 beide letztere unmittelbar aneinander reiht. Blätter 7—8% cm lang, ı% mm breit, die Zweige tief herab sehr dicht bekleidend (5 Jahrgänge), bogig abstehend. Zapfen 7 cm lang, 3 cm breit, lang kegelförmig, nach oben sehr verschmälert, zu zweien (im Herbarium Boissier), wagerecht abstehend sitzend, Apophysen unreif und getrocknet fein gerillt, quer gekielt. Nabel (umbo) 246 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn von Homeyer auf Murchin tand der Afrika-Reisende Major A. von Homeyer in Bosnien auf einer Fahrt durch den hohen Ivan von Serajewo bis Mostar etwa mittwegs ı!/; Stunden oberhalb von Conitz im Jahre 1887 in einer Erhebung von 1200—1400 m eine Kiefer, die im Wuchs einer Araucaria imbricata ähnlich, regelmässig etagen- förmige Astbildung zeigte, dazu war die Rinde der Stämme so weiss wie die der Birken und der Reisende glaubte in dieser auffälligen Kiefer P. leucodermis zu sehen, was auch gewiss, den obigen Standortsangaben nach zu schliessen, seine Richtigkeit haben wird. Aus den mitgebrachten Samen sind junge Pflanzen erzogen, die ja später den Beweis dafür erbringen werden. — Dr. Bolle besass auf seiner Insel Scharfenberg ein etwa 3 m hohes Exemplar, welches er von Antoine selbst erhielt. Dasselbe war, allerdings im Sandboden, sehr langsam von Wuchs und zeigte, wie ich mich überzeugen konnte, quirlständige, regelmässige Aststellung und auf den ersten Blick Aehnlichkeit mit P. Laricio Poir. Diese Originalpflanze, die leider jetzt eingegangen ist, dürfte die einzige in Norddeutschland gewesen sein und man durfte mit Interesse die weitere Entwickelung abwarten, zumal auch, ob der Stamm später die weisse Färbung der Rinde zeigen würde, oder ob dies, wie anzunehmen, nur durch den Standort auf Kalkboden bedingt ist. In Eisgrub (Mähren) trägt, nach Lauche, eine andere Originalpflanze bereits Zapfen, sie ist niedrig und schwach von Wuchs. 15. Pinus resinosa Sol. in Ait. Hort. Kew. ed. ı, Ill. p. 367. Harzige oder rote Kiefer. Syn. Pinus rubra Mchx. fil. North. Amer. Sylv. III. p. 112 t. 134. Red Pine (Rotkiefer) der Amerikaner. Pin rouge d’Amerique der Franzosen. Canadian Red Pine der Engländer. In Nordamerika, besonders in Kanada und Neuschottland grosse Wälder bildend und ein vorzügliches, festes, harzreiches, besonders zum Schiffsbau ge- schätztes Holz liefernd. Die sehr harzreichen Wurzeln werden als Fackeln verwendet. Baum von 20—30o m Höhe bei 0,60 m Stammdurchmesser, mit schlankem, gleichmässig starkem Stamm, der mit ziemlich glatter, hellgrau-gelber, in breiten von gänzlich anderer Beschaffenheit als bei P. Pinaster: in eine Vertiefung, deren Rand wulstig erhöht, ist von oben herab ein kleiner und scharfer Mukro hakig eingebogen oder eingesenkt. Dies, sowie der Habitus und der Standort, nähert die Art wesentlich der P, montana Mill, von der sie sich durch die Dimensionen und die Gestalt der Zapfen sofort unterscheidet. Farbe der Zapfen purpurbraun.“ — Dr. Bolle besitzt auf seiner Insel Scharfenberg eine Pinus Heldreichi von 7% m Höhe, sie stammt von Booth aus Flottbeck und wurde von Heldreich als die echte Pflanze d. N. erkannt. Sie ist so schnellwüchsig wie P. leucodermis trägwüchsig ist. Sie zeigt unverkennbare Verwandtschaft mit Pinus l.aricio, zeichnet sich durch gedrängten Wuchs aus und die Benarbung des jungen Stammes wie der Aeste erinnert in der Zeichnung an eine Schlangenhaut. Der Baum trug bereits ı890 reichlich männliche Blüten, hoffentlich tritt somit dann bald auch Zapfenbildung ein, um weiteren Aufschluss über diese Kiefer zu geben. Pinus densiflora Sieb. et Zucc. 247 dünnen Stücken sich lösender Rinde bekleidet ist und eine pyramidale Krone trägt; Aeste stark und abstehend. Knospen eirund-länglich, braunrot, fein ge- spitzt, mit Harz bedeckt, junge Triebe hellrot. Blätter zu zwei, an den Spitzen der Zweige büschelständig, 12—ı6 cm lang, steif abstehend, am Rande schärf- lich, kurz zugespitzt, dunkelgrün. Zapfen hellbraun, zu zwei bis drei quirl- ständig, sitzend, wagerecht abstehend, eirund-kegelförmig-stumpf, gerade oder gekrümmt, 4—5 cm lang, 3'/; cm breit. Schuppenschild schwach pyramiden- förmig mit wenig hervortretender Querleiste und sehr stumpfem Nabel. Samen klein, oval mit fast dreimal so langem Flügel. Eine, Pinus Laricio nahestehende, ganz harte, raschwüchsige, durch den roten Stamm zierende Kiefer, die gut im Sandboden gedeihen soll, aber leider in Deutschland wohl kaum oder höchst selten vertreten ist. Es wäre sehr zu wünschen, dass diese schöne Kiefer nicht nur als Parkbaum, sondern seiner guten Eigenschaften halber auch in forstlicher Beziehung recht bald in Kultur eingeführt würde. Nach Dr. Mayr dürfte P. resinosa kaum mit geringerem Sandboden für- liebnehmen, wie Pinus silvestris bei uns, derselbe glaubt deshalb, dass sie wohl keine Aussicht habe, im grossen angebaut zu werden, rät aber sie zu prüfen. In dekorativer Hinsicht übertrifft sie P. silvestris. 16. Pinus densiflora Sieb. et Zuce. Fl. Jap. II. p. 22 t. 112. Dichtblütige oder japanische Rotkiefer. Syn. ? Pinus japonica Ant. Conif. p. 23. Zuweilen auch fälschlich als Pinus Massoniana in den Gärten. Aka-Matsu (Rotkiefer) Me-Matsu (weibliche Kiefer) Japanese Pine der Engländer. | der Japaner. In ganz Japan, aber im Süden seltener vorkommend, allein oder mit P. Thunbergi gemischt grosse Waldungen auf dem alten Dünensande oder auf unfruchtbaren Hügeln bildend, meist bis 500 m und nur ausnahmsweise höher aufsteigend. Von Siebold im Jahre 1854 in Europa eingeführt. Baum von 20—30 m Höhe, der P. silvestris ähnlich. Stamm cylindrisch und schlank, mit dicker, graubrauner Rinde bekleidet; Rinde des jüngeren Stammes und der Aeste dünn und gelbrot. Knospen eiförmig-spitz, kaum harzig, an den Spitzen der Zweige quirlich. Blätter zu zwei in kurzen gewim- perten Scheiden an den Spitzen der Zweige dicht-pinselständig abstehend, 6 bis ıı cm lang, dünn, halbrund, am Rande schärflich, fein zugespitzt, bläulich-grün. Männliche Blüten zu einer dichten, cylindrischen, 7—8 mm langen Aehre vereinigt sitzend, Antheren dicht gedrängt (woher der Name dichtblütig) kurz gestielt, Mittelband in ein kreisrundes, kaum gezähneltes Anhängsel auslaufend. Zapfen im zweiten Jahre reifend, einzeln oder fast quirlig, kurzgestielt, abwärts- gerichtet, 5 cm lang, 3 cm dick, kegelförmig-stumpf, Schuppenschild graubraun mit scharfer, wenig vortretender Querleiste. Nabel wenig hervorragend, an den oberen Schuppen in eine kurze dicke Spitze auslaufend. Samen eirund, dunkel graubraun mit fast dreimal so langem Flügel. Nach Matzuno ein wertvoller Forstbaum, dessen Holz noch dem der P. 248 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Thunbergi vorgezogen und zu Bauten und zum Schiffsbau verwendet wird. Diese Kiefer gehört wie letzte zu den Lieblingsbäumen der Japaner, wird viel als Zierbaum angepflanzt und auch gleich anderen Coniferen als Zwerg im Topfe erzogen und so besonders geschätzt. Sie gedeiht am besten in den nördlichen kühleren Teilen der Insel, ist, was Bodenbeschaffenheit anlangt, durchaus nicht wählerisch, liebt aber trockenen und lockeren Boden. In Deutschland hat sie sich in verschiedenen Lagen hart gezeigt, bildet in Kultur gerade aufwachsende dichte Pflanzen und ist schon hier und da in hübschen Exemplaren vertreten, so z. B. auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin ein über 3 m hoher junger Baum. Jedenfalls verdient diese Kiefer Beachtung zu Kulturversuchen, auch in forstlicher Beziehung, da sie noch mit dem unfruchtbarsten Boden fürlieb nimmt. 17. Pinus Thunbergi Parl. in D. C. Prodr. XVI. 2. p. 388. Thunbergs-Kiefer, japanische Schwarzkiefer. Syn. Pinus silvestris Thunb. Fl. jap. p. 274; non L. Pinaster Loud. Arb. Brit. 2218; non Sol. „ rubra Sieb. in Verh. van het Batav. Genotsch. vol. 12. 1. Massoniana, Sıeb.. et "Zuge. Fl. jap. ll. pP. 74%. 173 under non Lamb. Kuro-Matsu (Schwarzkiefer) Wo-Matsu (männliche Kiefer) Sjo vulgo Mats Kaempf. Amoen. exotic. p. 883. ’ der Japaner. Ein durch ganz Japan gemeiner Baum, der in der Ebene allein, oder mit P. densiflora gemischt, grosse Waldungen bildet und allmählich auf- steigend bei 1000 m Erhebung als Strauch auftritt. Auch in China vorkommend. Etwa um das Jahr ı862 in Europa eingeführt. Grosser bis 35 m hoher Baum mit breiter Krone und abstehenden Aesten, der österreichischen Schwarzkiefer ähnlich. Stamm mit dicker schwarz- grauer Rinde bekleidet. Im Arboretum in Kew kultivierte Exemplare zeigen die Knospen gross eiförmig-zugespitzt und dicht mit weissen seidenartigen Haaren besetzt. Blätter zu zwei, steif, etwas gedreht, halbrund, am Rande schärflich, kurz zugespitzt, frischgrün, ı0—ı4 cm lang. Zapfen im zweiten Jahre reifend, einzeln, kurzgestielt, zurückgekrümmt, 5—6 cm lang, 3—4 cm breit, eirund-kegelförmig oder kegelförmig-stumpf. Schuppenschild fast rhombisch, niedergedrückt-pyramidenförmig, mit niedriger aber scharfer Quer- leiste graubraun und wenig vortretendem, stumpfem oder schwach gespitztem Nabel, Samen rhombisch-eirund, graubraun, 5 mm lang mit glänzendem, hell- braunem, dunkelgestreiftem, drei- bis viermal so langem messerförmigem Flügel. Diese Kiefer wird häufig mit der im südlichen, wärmeren China ein- heimischen, sehr zärtlichen und in Deutschland nicht mehr ausdauernden Pinus Massoniana Lamb. verwechselt, welche aber leicht durch die zarteren, 14—18 cm langen Blätter zu unterscheiden ist. Nach Nakamura ist das Holz der P. Thunbergi geradefaserig, hart und stark nach Harz riechend. In Japan ein wichtiger Forstbaum, dessen Holz als Pinus Massoniana Lamb. 249 Bau- und Brennholz auch zum Kohlenbrennen verwendet wird. Das ast- und harzreiche Holz wird seiner Billigkeit wegen viel verwendet aber wenig ge- schätzt. Aus dem beim Verbrennen der Wurzeln sich bildenden Russ mit dem Oel von Brassica orientalis soll die geschätzte chinesische Tusche hergestellt werden. P. Thunbergi wächst als anspruchslosester Baum im Dünensande, trocke- ner, tiefgelegener Boden sagt ihr am meisten zu. Sie wird viel an Strassen, als heiliger Baum an Tempeln und in Gärten angepflanzt und gleichfalls als Strauch oder zu den so sehr beliebten Zwergformen in Töpfen wie in Gärten mit der grössten Ausdauer erzogen, sodass uralte künstlich in der Vegetation zurückgehaltene Zwerge gar nicht mehr als von dieser Kiefer abstammend er- kannt werden können. Aus Japan importierte Gartenformen sind z. B. auch: Pinus Thunbergi variegata Hort. Siraga-Matsu der Japaner. Eine Form, schwächer von Wuchs, mit teilweise gelbbunten Blättern. Pinus Thunbergi monophylla Hort. Filots- Matsu der Japaner. Eine Form, gleichfalls schwächer von Wuchs, deren zwei Blätter ver- wachsen sind und so gleichsam nur ein Blatt ausmachen. Wahrscheinlich ist es, dass auch: Pinus tabulaeformis Hort. Carr. Conif. ed. 2 p2 510 hierher gehört, ein zwergig-buschiger, üppiger Baum, mit dicken quirlständigen, dichtstehenden Aesten, glatter, gelblicher Rinde und ı0 cm langen, steifen, geraden Blättern zu zwei, selten zu drei in der Scheide. Die Aeste breiten sich weit aus und bilden so gleichsam breite, tisch- förmige Büsche. Diese Pflanze ist als monströse Form von P. densiflora bezeichnet worden. Sie soll sich aus Samen, der aus China stammte, echt fortgepflanzt haben. Samen wurden aus China etwa 1862 in England eingeführt. Siebold hat eine Zwergform seiner P. Massoniana (also P. Thunbergi Parl.) mit wagerecht abstehenden Aesten beschrieben, somit möchte dies die fragliche Pflanze sein. Pinus Thunbergi hat sich auch in Deutschland hart gezeigt, so sah ich bei Herrn Dr. Bolle auf seiner Insel Scharfenberg einen über 5 m hohen, kräfti- gen, gesunden Baum, der reichlich Zapfen und keimfähige Samen brachte, welche mir beide vorliegen, also verdiente diese Kiefer die Anpflanzung und weitere Beachtung. 18. Pinus Massoniana Lamb. Pin. ed. 2 p. ı6 t.8 (nicht Sieb. et Zucc. und anderer Autoren). Masson’s Kiefer. Syn. Pinus sinensis Lamb. Pin. ed. III. p. 47 t. 29. Im warmen, südlichen China, Formosa, heimisch. Hoher Baum mit aufstrebenden, ausgebreiteten Aesten, Blätter zu zwei 250 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. sehr dicht und aufrecht-abstehend, sehr dünn, 14—ı8 cm lang, halbrund, am Rande schärflich, kurz zugespitzt, dunkelgrün. Zapfen einzeln oder zwei bis drei quirlständig, kurzgestielt, nickend, gerade, eirund-länglich-stumpf, 4'/,—7 cm lang, 3 cm breit. Schuppenschild fast rhombisch, niedergedrückt-pyramidenförmig mit wenig vortretender, scharfer Querleiste. Nabel nicht vortretend, stumpf, oder an den oberen Schuppen kaum stachelspitzig. Samen fast eirund, braun- rot, 4—5 mm lang mit fast dreimal so langem, bräunlichem Flügel. Eine empfindliche Kiefer, welche auch in den wärmsten Lagen Deutschlands nicht mehr aushalten möchte, noch in Paris erfror, auch auf der Insel Scharfenberg zu Grunde ging, also garnicht zur Anpflan- zung empfohlen werden darf. Ich gebe vorstehende Beschreibung, um die Unterschiede mit voriger Art testzustellen, alsdann muss aber auch der von Parlatore gegebene Name Pinus Thunbergi für die zur Anpflanzung allein zu empfehlende harte Kiefer an- genommen werden und um alle Verwechselungen zu vermeiden, sollte der in den Verzeichnissen meist ohne Autor aufgeführte Name Pinus Massoniana besser ganz fallen. Engelmann sagt in: Revision of the genus Pinus etc. 5. 180. „Pinus Massoniana Lamb. Parl. ist gut verschieden von dem ebenso von Siebold und Zuccarini und von Endlicher benannten Baume, welchen Parlatore Pinus Thunbergi genannt hat. Er ist dem letzten ähnlich, hat aber längere und dünnere Blätter, ist im warmen Klima des südlichen China heimisch und ist nicht hart wie P. densiflora und Thunbergi es sind. Auch die männlichen Blüten sind dünner, cylindrisch, in 1! —2 cm langen Aehren. Harzgänge in den Blättern wenige oder viele, öfter mit wenigen Hypodermzellen, diese Zellen auch in den Blattkanten, sehr wenige unter der Epidermis, selten einige um die Gefässbündel. Dagegen zeigen die dickeren und kürzeren Blätter der P. Thunbergi parenchymatische Harzgänge, unterscheiden hierdurch diese Art sofort von jeder anderen japanischen Kiefer und bringen sie der Pinus Laricio nahe“. Sektion II. Taeda Endl. Blätter (Nadeln) zu drei in der Scheide, Zapfen rundlich oder kegelförmig, Schuppenschild pyramidenförmig, oft / Ternae. mit bewehrtem Nabel. Samen geflügelt. 19. Pinus Gerardiana Wall. msc. Lamb. Pin. ed. Ill. t. 79. Gerards Kiefer. Rhee, Shungtee, Newr von den Eingeborenen in den verschiedenen Gegenden genannt. Im nordwestlichen Himalaya in Thälern mit trocknerem Klima in einer Erbebung von 2000—2800 m. In Kunavar meist an Bergabhängen nahe der Flüsse in einer Höhe von 2000—3300 m. Gemein in Nord-Afghanistan und Kafıristan. Pinus Gerardiana Wall. p) Sn a] Etwa um das Jahr 1820 in Europa eingeführt. Mittelhoher Baum von 10—20 m Höhe mit dichter rundlicher Krone und aufrecht-abstehenden oder übergebogenen, mit den Spitzen wieder aufgerichteten dicken Aesten. Stamm mit grauer, sich in breiten Stücken lösender Rinde. Junge Zweige gelblich-braun, Knospen eirund-kegelförmig spitz. Blätter zu dreien mit abfallenden Scheiden, 6—9 cm lang, steif, aufrecht-abstehend, zusammengedrückt - dreieckig, am Rande rauh, scharf zugespitzt, blaugrün, Zapfen eirund-länglich stumpf, sehr harzig, ı2—20 cm lang, 7—ıı cm breit, mit dicken, korkartigen Schuppen, im zweiten Jahre reifend, Schuppenschild pyramidenförmig, mit scharfer Querleiste, rotbraun, öfter zurückgebogen, sich in einen dreieckigen, scharf zugespitzten Nabel fortsetzend, Samen cylindrisch, 20—25 mm lang, 8—g mm breit, mit kurzem, abfallendem Flügel, essbar und im Vaterlande Neoza oder Nioza genannt. Nach Dr. Brandis in Forest. Flora Seite 509 werden die Zapfen gepflückt, bevor 'sie sich öffnen und warm gelegt, damit die Schuppen auseinander gehen und die Samen ausfallen. Grosse Mengen von Samen werden zum Wintervorrate gesammelt, besonders von den Bewohnern von Kunawar. Sie werden auch in die Ebenen versandt und bedeutende Quantitäten werden jährlich von Afghanistan nach Nordwest-Indien importiert. Die Samen sind ölig, mit einem unbedeutenden, nicht unangenehmen Terpentin-Geruch, das aus denselben gewonnene Oel wird im Vaterlande medizinisch verwendet. Das Holz ist sehr harzreich und ein weisses Harz schwitzt reichlich aus der Rinde und den Zapfen aus. Aus der Rinde werden Tragkörbe und rohe Wassergefässe gemacht. Pinus Gerardiana ist leider in deutschen Gärten kaum vertreten, sollte aber, da sie mit ihrer rundlichen dichten Krone und dem sich schälenden Stamme eine eigentümliche, auffallende Erscheinung gewährt, in den wärmeren Gegenden angepflanzt werden, da sie hier gedeihen dürfte. Junge Pflanzen wachsen in Töpfen angezogen langsam. Nach Carriere gedeiht sie unter günstigen Bedingungen gut und bildet einen schönen Baum, zeigt aber mit einigen anderen Kiefern die Eigentümlichkeit, dass Sämlinge sehr schwer aufzuziehen sind, während sie veredelt, selbst auf Pinus silvestris, sehr gut heranwachsen. Nach Veitch ist sie in England leidlich hart, aber trägwüchsig, im südlichen und westlichen England sind prächtige Exemplare vorhanden. Pinus longifolia Roxb. Fl. ind. orient. II. p.651. Emodi-Kiefer. Syn. Pinus serenagensis Madd. ex Gord. Pinet. 200. Die prächtige Emodi-Kiefer mit 15—25 cm langen, dünnen, hellgrün- glänzenden Blättern und ı2-ı8 cm langen Zapfen, welche im tropischen Himalaya bis zu einer Erhebung von 2600 m aufsteigt, kann für Deutschland nicht mehr als Freiland-Conifere betrachtet werden. Sie erfriert noch in Paris und ist selbst für England zu zart. Ich führe sie mit auf, da sie öfter von Pflanzen- und Samenhandlungen angeboten wird. Das Gleiche gilt von der schönen: Pinus canariensis Chr. Smith in Buch d. Besch. d. Can. Ins. S. 159. Kiefer der Kanarischen Inseln. Mit 20—27 cm langen, dünnen, hellgrün-glänzenden Blättern und 10 bis y 252 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. ı7 cm langen, glänzend braunen Zapfen. Auffallend stark ist an dieser Art die jugendliche Zweigbildung entwickelt, mit kurzen, flachen, blaugrünen, zugespitzten Blättern, die sich jahrelang erhält. Solche Zweige wachsen als Stecklinge verwertet ziemlich leicht und ergeben blaugrüne, buschige, ganz abweichende Pflanzen. Beide Genannte nehmen sich in mächtigen Exemplaren, wie wir sie schon in Süd-Europa bewundern können, prächtig aus. 20. Pinus Bungeana Zuce. msc. in Endl. Conif. p. 166. Bunges Kiefer. Syn. Pinus excorticata Hort. Kieu, Lungmu der Chinesen. Lace-bark Pine der Engländer. In Nordchina in rauhen Gegenden heimisch, ausserdem in China vielfach kultiviert, zumal auf der Insel Chusan, viel an Tempeln und Grabstätten an- gepflanzt. Im Jahre 1846 in Europa eingeführt und zu Ehren A. v. Bunge, welcher als Botaniker in Sibirien und China thätig war, benannt. Baum von 20—25 m Höhe mit langen, schlanken, graugrünen Aesten. Die Rinde jüngerer Stämme weich und dunkelgrün, die älterer Stämme asch- grau, alljährlich in dünnen Platten, ähnlich wie bei der Platane, sich ablösend und den Stamm mit grossen weissen Stellen buntscheckig erscheinen lassend (daher auch die Bezeichnung P. excorticata, entrindete Kiefer). Junge Triebe graugrün, an der Basis nackt. Blätter zu drei mit sehr kurzen, abfallenden Scheiden, 7—9 cm lang, sehr starr und spitz, hellgrün, glattrandig, durch die vorspringende Mittelrippe dreieckig. Zapfen seitenständig, eiförmig-stumpf, 5—6 cm lang. Schuppenschild flach vierseitig mit einer Querleiste im Centrum, zu einem kleinen, hakenförmigen Dorn vorgezogen. Nach Maximo- wicz sind die Samen denen von Pinus Cembra ähnlich, essbar, $—-ı0 mm lang, 5-6 mm breit, braun mit dunkelmarmorierten Flecken, an der Spitze mit einem sehr leicht abfallenden, randförmigen Flügel umgeben, der drei bis vier- mal kürzer als das Nüsschen ist. Samenschale °/, mm dick, Kotyledonen circa acht. Blattepidermis wenigstens doppelt dicker als bei Pinus silvestris. Nach Fortune sollen alte Bäume einen nackten, unverzweigten Stamm haben. Eine höchst auffallende, interessante, aber in Deutschland erst in jüngeren Exemplaren verbreitete Kiefer, die sich jedoch ganz hart zeigte, mit den sehr steifen, weit gestellten Blättern eigentümlich ausnimmt und daher sehr die Verbreitung verdient. Das Holz soll weiss und harzreich sein. Nach Veitch ist sie in dekorativer Hinsicht der verwandten P. Gerardiana noch vorzuziehen. 21. Pinus edulis Engelm. in Wislz. Mem. not. 2. Kiefer mit essbaren Samen. In Neu-Mexiko zwischen Cimaron und Santa FE häufig, auch in Arizona Pinus osteosperma Engelm. 253 gefunden, nach Dr. Mayr liegt ihre Heimat südlich von Pikes Peak in Kolorado an trockenen, kiesigen Bodenpartieen in Kolorado bis 2500 m emporsteigend, er nennt sie „eine aufrechte Zwergkiefer“. In Europa 1848 eingeführt. Kleiner Baum von 3—6, selten bis 10 m Höhe, sehr harzreich, mit aus- gebreiteter Krone. Blätter zu drei und zusammengedrückt, öfter zu zwei halb- rund, immer dick und steif, abstehend, etwas gebogen, am Rande glatt, scharf gespitzt, auf dem Rücken grün, auf der oberen konkaven Seite blaugrün, 31/,, selten 4 cm lang, bis ı'/); mm breit, in sehr kurzen, hier und da zer- schlitzten Scheiden. Zapfen sitzend, fast kugelig, 4 cm lang und fast so breit. Schuppenschild erhaben-pyramidenförmig, gelblich glänzend, dick, fast vier- kantig, an der Spitze abgestutzt, etwas zurückgebogen mit scharfer Querleiste und mit niedergedrücktem, stumpfem Nabel. Samen unter jeder Schuppe zwei oder einzeln, länglich, sehr konvex, fast eckig, braun, in nicht harter Schale, ı1—ı2 mm lang, 7—8 mm breit, flügellos, essbar, wenn leicht geröstet von sehr angenehmem, mandelartigem Geschmack. (Pifon genannt.) Eine von den amerikanischen Nusskiefern, welche sich nach Engelmann von Pinus monophylla, der sie sehr nahe steht, hauptsächlich durch die Zahl der in einer Scheide befindlichen Blätter unterscheidet (vergl. auch P. mono- phylla und P. Parryana). Eine in Kultur noch seltene, langsam wachsende kleine Kiefer, welche in milden Gegenden oder in günstigen, geschützten Lagen erprobt werden sollte, Auf der Insel Scharfenberg bei Berlin sah ich ein kleines, etwa ı m hohes Exemplar, welches sich dort als widerstandsfähig erwiesen hat und grosse Aehnlichkeit mit P. monophylla zeigte. Veitch empfiehlt diese Art als nicht widerstandsfähig genug, ausgenommen für milde Lagen, nicht zur Anpflanzung in England. 22. Pinus osteosperma”) Engelm. in Wisliz, Mem. not. 3. Steinkiefer. Syn. Pinus cembroides Gord. Journ. Hort. Soc. I. 236 (cum ic.) nicht Zucc. „ Llaveana Schiede et Depp. in Linn. XII. p. 488. „ fertilis Roezl. pl. exsicc. Nach Dr. Mayr an den trockenen heissen, kiesigen Hängen der Santa Catalina in Arızona und in N,rq-Mexiko bei 1000 m Erhebung vorkommend. *) Dr. Mayr in „Waldungen von Nordamerika“ schlägt Engelmanns Namen anstatt des älteren Namens P. cembroides Gord. vor, denn der Name Pinus cem- broides Zuce. gilt einer Japanischen fünfblättrigen, in die Sektion Cembra gehörigen Kiefer, welche am Boden liegend das obere Ende der Baumvegetation bei 3000 m Höhe bezeichnet, ferner ist P. cembroides Newb. Syn. P. albicaulis Engelm. Der Name P. Llaveana Schiede et Depp. ist auch nicht brauchbar, denn P. Llaveana Torr. ist Syn. P. Parryana Engelm. Dr. Mayr fügt dann hinzu, dass durch Engelmanns Namen alle Missverständnisse ausgeschlossen seien und das sei doch wohl der Zweck der botanischen Systematik, der trotz Priorität und Autor obenan stehe. Ich denke, wir dürfen uns vom praktischen Standpunkte aus dieser Auffassung voll und ganz anschliessen. 254 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen Im Jahre 1848 in Europa eingeführt. Kleiner, hin und her gedrehter Baum, von etwa 8&—ıo m Höhe mit aus- gebreiteter Krone und abstehenden, etwas übergebogenen mit der Spitze wieder aufstrebenden Aesten. Blätter zu drei zusammengedrückt -dreieckig oder zu zwei, immer kurz und steif, mehr oder minder gebogen oder gerade, am Rande glatt, scharf zugespitzt, freudig grün, 3—4 cm lang, fast ı mm breit. Zapfen eirund-kugelförmig, 3—5 cm lang, 3—4 cm breit, Schuppenschild rhombisch erhaben-pyramidenförmig, glänzend braun mit scharfer Querleiste und breitem, zusammengedrücktem, stumpfem Nabel. Samen verkehrt-eirund- länglich, stumpfkantig, flügellos, schwärzlich, dem der Zirbelkiefer ähnlich in harter Schale, 13—1ı5 mm lang, 8—9 mm breit, essbar und von den Mexikanern „Pinon‘ genannt. Eine niedrige Gebirgskiefer, welche höchstens in den mildesten, geschütz- testen Lagen in Deutschland gedeihen dürfte und hier erprobt werden könnte. In England tritt sie nach Veitch als langsam wachsende, dicht bezweigte, sehr charakteristische Kiefer auf und hat sich leidlich widerstandsfähig gezeigt. 23. Pinus monophylla”) Torr. et Fremont. in Rep. of the expl. exped. to the Rocky Mount. 1842 and to Oregon and North Calif. in 1843/44, p. 319 t. 4. Einblättrige Kiefer. Syn. Pinus Fremontiana Endl. Conif. p. 183. Nut pine (Nusskiefer) der Amerikaner. Die Samen (Pifion genannt) dienen den Indianern als unschätzbares Nahrungsmittel. In Kalifornien im Küstengebirge um das Fort Tejon, häufig von den östlichen Abhängen der Sierra Nevada, durch Nevada und Arizona bis Süd- Utah in den Gebirgen und oft in den unfruchtbarsten Gegenden. Von Hartweg im Jahre 1847 in Europa eingeführt. Kleiner Baum, etwa 6—8 m Höhe erreichend. Stamm mit aschgrauer, jung glatter, später zerspaltener Rinde bekleidet, Aeste unregelmässig ausge- breitet, Zweige dichtstehend, Blätter steif, dornig gespitzt, einzeln cylindrisch, hier und da zu zwei und dann halbcylindrisch, selbst ausnahmsweise zu drei; 4—7 cm lang, graugrün, die Scheiden 10—ı2 mm lang. Das runde Blatt ist nicht wie man früher annahm, ein verwachsenes Blattpaar, wie dies ausnanmsweise bei anderen Kiefern vorkommt, sondern ein einzelnes Blatt, da seine Struktur einen einzelnen Gefässbündel zeigt, stets #) Wie ich schon bei der Einteilung der Kiefern betonte, ist es schwer, die- selben nach der Zahl der Blätter in den Scheiden einzuteilen, da stets Ausnahmen von der Regel vorkommen und so gehört strenge genommen auch P. monophylla demnach nicht in die Sektion Ternae, da aber dieselbe unstreitig als nächste Ver- wandte zu den anderen Nusskiefern gestellt werden muss und von diesen lediglich durch die Zahl der Blätter in der Scheide abweicht, auch hier und da mit zwei, selbst drei Blättern vorkommt, so glaubte ich dieselbe am richtigsten hier einreihen zu müssen und nicht zu Binae, da sie mit dieser Sektion, mit Ausnahme der selten zu zwei in einer Scheide vorkommenden Blätter, durchaus nichts gemein hat. Pinus Parryana Engelm. 255 mit peripherischen Harzgängen, die in der Zahl von drei bis vierzehn schwanken. Zapfen rundlich, glänzend braun, 4—7 cm lang und fast ebenso breit, zahlreich erscheinend, Schuppen dick, Schild pyramidenförmig gebogen mit scharfer Querleiste. Nabel abgestutzt. Samen ungeflügelt, oval, 14—24 mm lang, Schale dick, zerbrechlich, gelbbraun und buntscheckig, angenehm von Geschmack. Kotyledonen sieben bis zehn. Eine durch langsamen, unregelmässigen, dichten Wuchs kenntliche, wissenschaftlich besonders interessante Kiefer, welche, ausserordentlich harz- reich, gerieben einen angenehmen Geruch verbreitet. Junge Pflanzen erhalten lange die blaugrünen Erstlingsblätter und nehmen sich später mit den starren, pfriemenartigen, einzelnen Blättern eigenartig aus. Diese Kiefer hat sich in verschiedenen Lagen als ziemlich widerstands- fähig erwiesen. Engelmann bemerkt zu dieser Nusskiefer, dass es eine offene Frage sei, ob die vier Arten seiner Subsektion Cembroides nämlich: Pinus Parryana, P. cembroides, P. edulis und P. monophylla nicht besser zu einer Art vereinigt würden, da der Unterschied der Blüten und Früchte ein sehr geringer und der in den Blättern nur relativ sei. 24. Pinus Parryana Engelm. in Plant. Parryan. p. 39. Americ. Jöurn."242p: 332. X’ Pärry-s’ Kiefer: Syn. Pinus Llaveana Torr. Bot. Bound. p. 208 t. 53 nicht Schiede et Deppe. „ quadrifolia Parry msc. Nach Engelmann von Dr. Parry in Süd-Kalifornien 40 Miles süd- östlich von San Diego in einer Erhebung von 600—1000 m aufgefunden. Nach Dr. Mayr in Nieder-Kalifornien, auf mexikanischem Gebiete an trockenen Höhenrücken und Hängen unweit der Küste ziemlich zahlreich, jedoch ver- einzelt, nie Bestände bildend. Eine der vier Nusskiefern, welche nach Engelmann von P. monophylla (s. daselbst) hauptsächlich durch die Zahl der in einer Scheide befindlichen Blätter verschieden ist. Ein kleiner, nur 6-9 m hoher Baum bei 0,30—0,50o m Stammdurchmesser, oder auch Strauch mit runder Krone. Blätter zu drei bis fünf (meist zu vier), (nach Dr. Mayr zu zwei) in sehr kurzen, zerschlitzten Scheiden, 3—4 cm lang, steif abstehend, gerade oder gebogen, zusammengedrückt-dreieckig, am Rande schärflich, scharf gespitzt. Zapfen fast kugelig, 4—5'/; cm dick mit sehr er- habenen, gelbglänzenden, rückwärtsgebogenen, kurz gespitzten Apophysen. Samen ungeflügelt, meist nur ein starker Same unter der Schuppe, 1'/),—2 cm lang, eirund in einer dünnen, hellbraunen, buntscheckigen Schale, essbar, gleichfalls wie die anderen Nusskiefern Piion genannt. Eine in unseren Kulturen noch seltene, schwachwüchsige, im Verhalten der P. monophylla ähnliche, sehr verzweigte, charakteristische Kiefer, welche sich in kleineren Exemplaren ziemlich widerstandsfähig zeigte. er 256 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 25. Pinus Torreyana Parry in the Bot. of the Mexican. Boundary 1859. Torrey’s Kiefer. : Syn. Pinus lophosperma Lindl. in Gard. Chron. 1860 p. 46. Nach Engelmann an der lehmig-sandigen, hügeligen 'Küste von Süd- Kalifornien von San Diego bis San Pedro von den Seewinden zerzaust und fast immer gekrümmt und sehr verunstaltet, oft am Boden liegend und hier an den Aesten Wurzeln bildend. Im Jahre 1888 von Mr. Brandegee auch auf der Insel Santa Rosa gefunden. Ein kleiner, kurzlebiger, 6—10 m hoher, ästiger Baum von 0,30—0,40 m Stammdurchmesser, Rinde hellgrau, jung glatt, später kleinschuppig; Knospen lang mit lang zugespitzten, anliegenden, am Rande ausgefransten, nicht harzigen Schuppen. Junge Triebe weisslich bereift. Blätter an jungen Pflanzen zu drei oder vier, später meist zu fünf, an den Enden der dicken Zweige zusammen- gedrängt, in den Achseln von stark gewimperten Deckschuppen, sehr derb, vielleicht die kräftigsten aller bekannten Kiefern, 20—30 cm lang, 2 mm breit, in Scheiden, welche in der Jugend 33—4o mm, im Alter nur ı5 mm lang sind. Zapfen eiförmig, frisch dunkelvioleit, trocken glänzend-braun, 10—13 cm lang, 9 cm dick, an 3 cm langen Stielen ziemlich abstehend oder herabgebogen, Nabel kurz und stark oder zuweilen verlängert und einwärts gebogen. Samen wohl der grösste aller Kiefern, dem von P. Sabiniana am Aehnlichsten, oval, 2—2!/; cm lang, ı cm breit, essbar, doppelt länger als der Flügel, welcher das Korn mit einem dicken Rande umschliesst. Kotyledonen dreizehn oder vierzehn. Nach Dr. Mayr in „die Waldungen Nordamerikas“ hat diese Kiefer in ihrer Heimat unmittelbar am Meere, so lange sie existirt, nie ein Frosthauch berührt, von ihm nach Japan überführte Samen keimten dort gut, ergaben kräftige Pflanzen und ertrugen ohne Schutz — ı2 ° Cels. ohne im mindesten zu leiden. Veitch nennt sie, ausgenommen für geschützte Lagen, zu zart für Englands Klima. In Deutschland ist diese eigentümliche, interessante Kiefer noch wenig verbreitet und erprobt, dürfte aber nur für die wärmsten, oder in besonders günstigen, geschützten Lagen Erfolg versprechen. 26. Pinus Sabiniana Dougl. in comp. to Bot. Mag. Il. 150. Sabine’s Kiefer, Nusskiefer, Weisskiefer. Digger Pine, Nut Pine, White Pine, Sabine’s Pine der Amerikaner. Nut Pine der Engländer. In Nordwest-Amerika, zumal durch ganz Kalifornien verbreitet, zerstreut oder in kleinen Hainen auf den trockenen und heissen Hügeln des Küsten- gebirges im Sakramento-Thal und auf den Vorbergen der Sierra Nevada (nicht über 1300 m Erhebung) und gelegentlich an deren östlichem Abhange. Pinus Coulteri Don 257 In Europa 1823 eingeführt. Grosser Baum von 30—5o m Höhe, ältere Stämme mit rotbrauner, tief- rissiger Rinde bekleidet, im Habitus von allen anderen Kiefern sehr abweichend, mit lichter Krone und rundem Wipfel. Nach Dr. Mayr teilt sich der Stamm mehrere Meter über dem Boden in starke Aeste und gleicht mehr einer Weide als einem Nadelholzbaum aus der Ferne mit schlanken blaugrünen Zweigen und dünner durchsichtiger Belaubung. Knospen klein, länglich kegelförmig, sehr harzig. Blätter zu drei, selten zu vier, dünne, hängend, hell- oder blaugrün, 22—3o cm lang, 1‘; mm breit, zusammengedrückt-dreieckig, am Rande schärflich, scharf zugespitzt, in 3 cm langen hellbraunen seidenartigen, später zurückgerollten Scheiden. Zapfen, einzeln oder zu mehreren kurz gestielt, nickend, eirund stumpf, dunkel mahagonibraun, massiv und dauernd, 1ı5—25 cm lang, 10—ı5 cm breit. Schuppenschild erhaben -pyramidenförmig, zweischneidig mit starkem, etwas einwärts gebogenem, sehr verlängertem Nabel. Samen fast cylindrisch, 2—3 cm lang, dunkel, Flügel kaum halb so lang mit breitem Rande, essbar. Kotyledonen 15—16. Eine von den Nusskiefern, deren Früchte als Nahrungsmittel für die Indianer von grösster Wichtigkeit sind. In Deutschland zeigte sie sich in rauhen Lagen zärtlich, sollte jedoch in den milderen Gegenden oder in geschützten Lagen weit mehr angepflanzt werden, denn unter günstigen Verhältnissen bildet sie schöne Bäume mit pyra- midaler Krone, denen durch die blaugrünen Zweige und die blaugrünen Blätter, mit welchen die dunkelbraunen grossen Zapfen eigenartig kontrastieren, ein ganz besonderer Schmuck verliehen wird. Die Pflanzen sollten im Schutze herangezogen und als kräftige junge Pflanzen an den Platz gesetzt werden, nie darf man sie länger in Töpfen stehen lassen, wo sie bald kahl und dünnzweigig werden. Sie lieben einen nahrhaften lehmigen, genügend durchlässigen, mehr trockenen Boden. 27. Pinus Coulteri Don. in Linn. Transact. 17. p. 440. Coulter’s : Kiefer. Syn. Pinus macrocarpa Lindl. in Bot. Reg. 1840 App. p. 61. Nach Engelmann in Kalifornien im Küstengebirge bis zu mässiger Höhe von Monte Diabolo bis zur südlichen Grenze vorkommend, auf trockenen warmen Standorten in kiesig-lehmigem Boden. Um das Jahr 1832 in Europa eingeführt. Grosser üppiger Baum von 25—35 m. Nach Dr. Mayr ausnahmsweise von 45 m Höhe mit ausgebreiteten, horizontal- und quirlständigen, starken Aesten, Rinde der jüngeren Zweige blaugrün-violett. Knospen zimtbraun cylindrisch (Unterscheidungsmerkmal ähnlichen Arten gegenüber) ziemlich gross, länglich zugespitzt, mit Harz bedeckt. Stamm mit dicker, rauher, fast schwarzer Rinde, Blätter zu drei, selten zu vier oder fünf, steif abstehend, zusammengedrückt-dreieckig, an den Rändern schärflich, zugespitzt, an den Spitzen der dicken Zweige zusammengedrängt, 20—25, selten 30 cm lang, ı')—2 mm breit, blaugrün, in 4 cm langen, im Be issner. 17 258 11. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Alter kürzeren Scheiden. Zapfen kurz gestielt, lang-oval zugespitzt, sehr harzig, gelbbraun, hängend, einzeln oder zu mehreren, 25—28, nach Engelmann selbst bis 38 cm lang, 10—ı2 cm dick, oft über ı kg schwer, viele Jahre dauernd. Schuppenschild erhaben-pyramidenförmig, zweischneidig, in einen langen, lanzettlich zugespitzten, hakig gekrümmten und scharf gespitzten Nabel aus- gezogen. Samen oval, leicht gekrümmt, schwarz, 1ı8—22 mm lang, 9—ıo mm breit mit braunrotem 2—3!/s cm langem Flügel, essbar. Das weiche, leichte Holz mit rötlichem Kern soll spröde sein. P. Coulteri steht der P. Sabiniana in Betreff der Zapfen und Samen nahe, unterscheidet sich aber sofort durch den ungeteilten, geraden Stamm, die pyra- midale, fichtenähnliche Krone, durch die dickeren, steiieren Zweige, die steiferen, aufwärts gerichteten (nicht hängenden), weniger blaugrünen Blätter, die grösseren Zapfen mit stechendem, einwärts gekrümmtem Nabel, die kleineren langgeflügelten Samen. Nach Engelmann kommen die Zapfen zuweilen kürzer und dicker als gewöhnlich und mit kürzeren Dornen vor und werden dann irrtümlich für solche von P. Sabiniana gehalten, aber die Samen und Flügel unterscheiden sie doch stets. Eine schöne, üppig und schnell wachsende, dekorative Kiefer, die sich ziemlich widerstandsfähig, meist noch härter als P. Sabiniana zeigte und daher in geschützten Lagen recht häufig angepflanzt werden sollte, da sie von regel- mässiger, pyramidaler Gestalt, mit violetten jungen Trieben und langen Blättern sich prächtig ausnimmt. Lehmboden sagt ihr besonders zu, sie gedeiht auch noch gut auf Kalkboden. Auch in Deutschland finden wir schon üppige, Gedeihen versprechende junge Bäume. 28. Pinus Engelmanmni Carr. Rev. hort. 1854 p. 227. Engelmann’s Kiefer. Syn. Pinus macrophylla Engelm. in Wisliz. Mem. p. 103, note >). Bewohnt die höchsten Gebirge von Cosiquiriachi westlich von Chihua- hua in Neu-Mexiko und soll dort gemein sein, wurde 1846 von Wislizenus entdeckt. Noch nicht eingeführt. Baum von 20—25 m Höhe. Knospenschuppen lang zugespitzt, gefranzt- geschlitzt, trockenhäutig bleibend. Blätter zu drei oder vier, selten zu fünf, an den Spitzen der Zweige gehäuft, an den Rändern gesägt und an allen Flächen rauh, fast blaugrün, 30—40 cm lang in 3'/,—4'/; cm langen, ange- drückten, zerschlitzten Scheiden. Zapfen ı4 cm lang. Zapfenschuppen mit kegelförmigen Schildern, an der Spitze in einen zurückgebogenen Dorn aus- laufend. Samen klein, geflügelt. 29. Pinus Chihuahuana Engelm. Wisliz. Rep. not. 20. Chihuahua-Kiefer. In den Gebirgen Neu-Mexico’s in einer Erhebung von 1500—2500 m Pinus latifolia H. Mayr. 259 häufig, auch von Engelmann im Arizona-Gebirge aufgefunden; sie erweckt be- sonderes Interesse dadurch, dass ihre Zapfen erst im dritten Jahre reifen. Die einzige amerikanische Art, die dieses sonst nur noch bei Pinus Pinea L. bekannte Merkmal zeigt. Noch nicht eingeführt. „Nach Dr. Mayr in Waldungen Nord-Amerika’s S. 237 ist die Kiefer von Chihuahuana auf dem Unionsgebiete ziemlich selten, liefert aber in den anstossenden mexikanischen Provinzen das wichtigste Nutzholz, bildet lichte Bestände, oder tritt in feuchten Thalsohlen untermischt mit Laubhölzern auf. Baum von etwa 25 m Höhe bei ı m Stammdurchmesser, Schaft ästig, Zweige oft knieförmig gebogen. Rinde eine grobe, dunkelgraue Borke, deren Schuppen im höheren Alter bis handgross werden, aber stets dunkelgrau bleiben; junge Triebe glatt, gelblich bis ockerfarbig glänzend. Knospenschuppen braun mit hellen Wimpern, anliegend, ohne Harz; Blätter zu drei, dünn, gelb- grün, ı0—ı2 cm lang. Reife Zapfen 5—6'/., cm lang, geöffnet 4 cm breit, blauviolett mit hellockerfarbiger Apophyse. Der trockene Zapfen ist meist gelblich mit weisslicher Apophyse, wobei die Spitzchen grösstenteils ab- gebrochen sind. Samen eirund mit dreimal so langem, messerförmigem Flügel. Das Holz zeigt den Typus der dreiblättrigen Kiefern, wobei die paren- chymatischen Tüpfel der Markstrahlen zahlreiche schmale, mandelförmige Wandverdünnungen darstellen. Die Kiefer gehört nach dem Bau ihres Holzes der Sektion der westlichen Taeda an“. 31. Pinus latifolia H. Mayr. in Garden and Forest. 1889 p. 496 und 498 mit Abbild. Breitblättrige Kiefer. Dr. H. Mayr entdeckte im Herbst 1887 an den südlichen Abhängen des Santa Rita-Gebirges im südlichen Arizona in einem bisher noch botanisch nicht ausgebeuteten Gebirgsteil diese neue Kiefer und zwar fand er sie gemeinsam mit Quercus hypoleuca und unter Pinus arizonica und P. Chihua- huana wachsend. Durch die sehr langen zu drei in bleibenden Scheiden stehenden Blätter mit ‚Hypodermzellen unter der Epidermis und um die Harzgänge herum, ist sie in Engelmanns Sektion Euponderosae bei Pinus Engelmanni (macro- phylla) P. ponderosa, P. Jeffreyi und P. canariensis einzureihen. Nach Dr. Mayr ein mittelhoher Baum von etwa 20 m Höhe mit dicker und tief gefurchter, dunkelbrauner Rinde und derben, gedrehten Aesten. Die Knospenschuppen sind zurückgeschlagen, 2 cm lang, zugespitzt, mit trocken- häutigen, geschlitzten Rändern und in eine lange, pfriemliche Spitze ausgezogen; Blätter zu drei an den Spitzen der Zweige zusammengedrängt, gesägt, 30—40 cm lang mit vorstehender Rippe in bleibenden, länglichen, zerschlitzten, kastanien- braunen Scheiden. Zapfen fast endständig gebüschelt, sitzend, eirund-schief, 8—ı14 cm lang, hellbraun. Schuppen mit auswärts gekrümmten Apophysen und derbem, weit vortretendem, kegelförmigem Nabel und kurzem Enddorn. Samen eirund, 4 mm lang, erhaben gestreift, hellbraun, mit breitem, 2 cm langem Flügel. Blüten wurden nicht beobachtet. 17* 260 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Diese Art unterscheidet sich von Pinus ponderosa durch längere und breitere Blätter und durch den langen runden Nabel auf den Zapfenschuppen, welcher dem von Pinus Coulteri nicht unähnlich, obgleich weit kleiner ist; von P. Engelmanni (macrophylla). welcher sie sehr nahe zu stehen scheint, weicht sie ab durch die stets zu drei stehenden, etwas kürzeren und breiteren Blätter, durch die viel kleineren Zapfen und das Fehlen der derben, breiten, stark zurückgekrümmten bleibenden Spitze des Nabels. 31. Pinus arizonica*) Engelm. in Bot. Wheeler p. 260 und in Gard. Chron. 1882 XVII. p. 260. Arizona-Kiefer. Gebirge des südlichen Arizona und Nord -Mexico. Noch nicht eingeführt. Engelmann giebt über dieselbe folgende kurze Notiz: Sie wurde vom Autor sowohl als von späteren Reisenden gesammelt. Es ist die Frage auf- geworfen worden, ob sie nicht eine Varietät von Pinus ponderosa sei. Thatsächlich kommen fünfblättrige Formen der letzteren Art in den kalifor- nischen Sierras und den Gebirgen Arizona’s vor, aber diese grössere Zahl der Blätter ist reiner Zufall, die Zweige zeigen die der P, ponderosa eigen- tümliche blaugrüne Färbung und die Blätter sind dunkelgrün. Pinusarizonica hat dagegen blaugrüne Zweige, beständig zu fünf stehende dünne Blätter von abweichender Struktur, ihre Zapfen sind dicker und kürzer mit viel mehr vorgezogenem Nabel, doch darf man auf diesen letzten Charakter nicht zu viel Gewicht legen. Nach Dr. Mayr in „Die Waldungen Nordamerikas” erreicht diese Kiefer in Arizona 30 m Höhe und steigt nicht unter ı800o m herab. Das Holz mit schönem rötlichem Kern zeigt den Typus der Taeda-Sektion. Die jungen Triebe sind hellblauweiss bereift wie bei P. Jeffreyi, Knospenschuppen schmal hellbraun anliegend, nicht durch Harz verklebt, der erwachsene Baum mit dunkelgrauen Borkenschuppen und hellen Innenrändern derselben. Blätter zierlich fünf in der Scheide, 10—17 cm lang, ı mm breit, Zapfen durchschnittlich 6 cm lang und geöftnet 5 cm breit, reif dunkelviolett, später braun, sitzend. Apophyse mit Längsrisschen und vorstehendem bedorntem Nabel. 32. Pinus ponderosa Dougl. in Loud. Arb. p. 2243 f. 2132 und 2137. Schwerholzige Kiefer, Gelbkiefer. Syn. Pinus Benthamiana Hartw. Journ. of the Hort. Soc. II. p. 189 et. I]. pr223. *) Eine Kiefer, welche von Engelmann ı\s. vorn die Einteilung) mit P. Torreyana und verschiedenen mexikanischen Kiefern unter der Unterabteilung Pseudostrobi zusammengefasst wird, auch Dr. Mayr schlägt dies vor und erklärt, dass diese Kiefer in keine der bestehenden Sektionen eingereiht werden könne. Entschieden steht sie ihrer ganzen Beschaffenheit nach den Kiefern mit drei Blättern in der Scheide am nächsten, weshalb ich dieselbe, trotzdem sie beständig fünf Blätter in der Scheide trägt, hier einreihe. 4 Zu Be Pinus ponderosa Dougl. 361 [97 [0,0] 2) Pinus Beardleyi Murr. Edin. New. Phil. Journ. 1855. p. „» Craigiana Murr. Yellow Pine der Amerikaner. Pin ä bois lourd der Franzosen. Heavy wooded or Western Pitch Pine der Engländer. Nach Engeimann die am weitesten verbreitete Kiefer des Westens, in Kalifornien und Oregon auf niedrigen und hohen Bergen, auf sandig-kiesigem Boden und selbst in der Ebene, oft gesellig mit Pinus Lambertiana und Abies concolor wachsend. Nach Dr. Mayr erreicht sie in den Westhängen der Sierra Nevada die schönste Entwickelung, während sie im Felsengebirge in aus- gedehnten Waldungen auftritt und hier hauptsächlich das Gelbkiefernholz verarbeitet wird. Im Jahre 1826 in Europa eingeführt. Ein prächtiger Baum und eine der grössten Kiefern von 60°—oo m Höhe mit Stämmen bis über 4 m Durchmesser, mit sehr dicker (8—ıo cm) rotbrauner, tiefrissiger, in grossen Platten sich lösender Rinde und mit ungewöhnlich dickem Splint, welcher 100—200 Jahresringe zeigt, bevor das Kernholz beginnt. Letzteres ist gelb, schwer und sehr harzreich, es wurde gesagt, dasselbe sei so schwer, dass es im Wasser untersinke, was wohl auf Uebertreibung beruht, denn Dr. Mayr giebt an, dass es nicht schwerer als das unserer einheimischen Kiefer sei und den Namen ponderosa (schwer) nicht verdiene, Aeste wenig zahlreich, stark, abstehend oder etwas überhängend, oft malerisch knieförmig gebogen mit wieder aufstrebenden Spitzen. Knospen ziemlich gross, walzen- förmig-länglich, lang zugespitzt, harzig, junge Triebe bräunlich, wodurch sich diese Art sofort von der sehr nahestehenden P. Jeflreyi mit weissblauen jungen Trieben unterscheidet. Blätter an kräftigen Zweigen in den Achseln von stark gewimperten, längere Zeit bleibenden Deckschuppen zu drei in dünnen, 22 mm, später nur ı1o mm langen Scheiden, 1ı2—25 cm lang, steif, aufrecht oder abstehend, zusammengedrückt-dreieckig, am Rande schärflich, zugespitzt, dunkelgrün. Zapfen meist zu drei bis fünf quirlständig sitzend, abstehend oder leicht zurückgebogen, gerade, eirund-kegelförmig-abgestumpft, 9—ıı cm lang, 4—5 cm breit, lebhaft braun gefärbt. Schuppenschild fast rhombisch, ziemlich erhaben-pyramidenförmig und strahlenförmig gezeichnet mit scharfer Querleiste, Nabel hoch mit einem starken geraden oder einwärts gekrümmten Dorn, Samen dunkelbraun, 7—10o mm lang, 5-6 mm breit mit 2'a—3 cm langem, trockenhäutigem Flügel, der über der Mitte am breitesten ist, Kotyledonen sechs bis neun. Eine schöne, üppige, dekorative Kiefer, welche sich bei einigermassen geschütztem Stand, selbst in rauheren Lagen als hart bewährte und als junger Baum mit regelmässiger, quirlförmiger Aststellung, mit unten auffallend starkem Stamm, starken Zweigen und langen Blättern sich prächtig ausnimmt. Allerdings töteten sehr strenge Winter jüngere Pflanzen, oder man trifft sie in ausgesetzten Lagen öfter mit teilweise gebräunten Blättern, aber solche Ausnahmen kommen auch bei unseren einheimischen Coniferen vor. Wir finden auch in Deutschland schon recht ansehnliche Exemplare, P. ponderosa verlangt einen mehr trockenen Stand und bildet noch im unfruchtbarsten Boden starke Bäume. In geschützten Lagen sollten auch Versuche zur Forstkultur gemacht 262 IT. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. werden, da das Holz so geschätzt ist und viel aus Nordamerika als wertvolles Nutzholz zu uns eingeführt wird. Dr. Mayr meint zwar, dass P. ponderosa 3 -3nogq esosepuod snutg 19 31 SIanZz I 3 ‘uaydez u ‘tag aap uoA addny9s "Ic UA 1awWBes> "uaweg $ pun # ‘uuewjasuf -uajdez g :uassne LOA addnyasusJdez wie auch P. Jeffreyi im forstlichen Betriebe kaum einen Vorzug vor unserer gemeinen Kiefer bieten würden. In manchen, z. B. in braunschweigischen Forsten sind bereits Anpflanzungen gemacht worden und zeigen diese ein Pinus Jeffreyi Murr. 263 freudiges Gedeihen. Kräftige Bäume trugen in Deutschland auch schon Zapfen, so z. B. im Schlossgarten zu Pillnitz, jedoch war die Ausbildung der Samen eine mangelhafte und nur ein kleiner Prozentsatz keimfähig, immerhin sind aber doch schon Sämlinge von Kulturbäumen vorhanden, was wichtig ist. Pinus ponderosa var. scopulorum Engelm. in Fl. calif. II. p. 125. Felsen-Gelbkiefer. Syn. Pinus ponderosa der Botaniker des Felsengebirges. Nach Engelmann durch das ganze Felsengebirge verbreitet. Ein kleinerer, nur 25—30o m hoher Baum, aber mit starken, bis 5 m dicken Stämmen, Blätter 8$—-ı6 cm lang, öfter auch zu zwei in der Scheide. Zapfen kleiner, 5'/,— 8, selten 10 cm lang, graubraun, die Schuppen mit starken Dornen versehen. Samen 5—6 mm lang, Flügel 20—27 mm lang. Nach Sargent ist diese Kiefer eines der wertvollsten Nadelhölzer Nord- west-Amerikas und gedeiht noch auf den trockensten, unfruchtbarsten Felsen, liefert vorzügliches Brenn- und Nutzholz; sie soll die meisten Bahnschwellen für die kanadische Pacificbahn geliefert haben. Sie wäre somit auch für forstlichen Betrieb in Deutschland besonders im Auge zu behalten, zumal sie in der Heimat in hohen, rauhen Lagen bedeutende Kälte erträgt. Pinus deflexa Torr. Rep. on the U. St. II. 1859. p. 209. Kiefer mit übergebogenen Zapfenschuppen. Diese Kiefer bezeichnet Engelmann als Uebergangsform zwischen P. ponderosa und P. Jeffreyi. Sie bewohnt nach Parry die Gebirge Kaliforniens. Ein schöner Baum mit geradem Stamm, glatter Rinde, Blätter zu drei, 15—ı8 cm lang in kurzen Scheiden. Zapfen oval-zugespitzt. Schuppenschild pyramidal, sehr hervor- tretend, etwas übergebogen mit grossem, umgebogenem Nabel. 33. Pinus Jeffreyi Murr. Oreg. Comm. p. 2 mit Abbild. Jeffrey’s Kiefer. Bull Pine der Amerikaner. In Kalifornien bis nach Oregon hinein, zumal an den östlichen Ab- hängen der Sierra Nevada bis zu 1700 m Erhebung vorkommend und mit dem unfruchtbarsten Boden fürlieb nehmend, am meisten liebt sie einen genügend feuchten, lockeren, kiesigen Sandboden an Flussufern, gemeinsam mit Abies concolor, während Pinus ponderosa höher aufsteigend in trockeneren Lagen wächst. Im Jahre ı852 durch Jeffrey in Europa eingeführt und ihm zu Ehren benannt. Grosser schöner Baum von 30 bis über 60 m Höhe und bis über ı m Durchmesser mit rundlicher Krone und starken, ausgebreiteten Aesten, Stamm mit feiner, gespaltener, dunkler Rinde, Zweige stark, junge Triebe weissblau bereift von angenehmem, aromatischem Geruch, im Gegensatz zu der ähnlichen 264 1. Tei Fig. 62. Pinus Jeffreyi Murr. auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin. Pinus Taeda L. 265 P. ponderosa, deren junge Zweige bräunlich-grün sind und nach Terpentin riechen. Knospen stark, länglich-kegelförmig ohne Harz. Blätter zu drei, blaugrün und dünner als die dunkelgrünen von P. ponderosa, 10—ı5 cm lang. steif, zusammengedrückt-dreieckig, am Rande schärflich, scharf zugespitzt. Zapfen gross, zu sechs quirlständig, nach Engelmann 14—3o cm lang, eirund- kegelförmig (Dr. Mayr giebt sie 14—ı8 cm lang und 10 cm stark an), hellbraun, kurz gestielt, weniger gebüschelt als die von P. ponderosa, mit dünneren Schuppen, Schuppenschild pyramidenförmig, zweischneidig, Nabel in einen schlanken, dornigen, rückwärts gebogenen Stachel auslaufend. Samen eirund- länglich oder fast dreikantig, 10—ı5 mm lang, 7—8 mm breit, mit einem etwa 3 cm langen Flügel. Kotyledonen sieben bis elf. Eine gleich der vorigen Art prächtige, üppige und sehr dekorative Kiefer, die sich ebenso widerstandsfähig zeigte wie jene, schon in schönen, meist noch freudiger gedeihenden Exemplaren in Deutschland vertreten ist und wegen ihrer grossen Genügsamkeit in Betreff des Bodens die grösste Verbreitung ver- dient. Auch diese schöne Kiefer zeigt an jungen Bäumen die regelmässige. quirlständige Aststellung und starke, üppige junge Triebe, die durch die bläu- liche Färbung neben den blaugrünen Blättern besonders zierend sind. Nach Dr. Bolle hat auf der Insel Scharfenberg ein 22 Jahre alter, 9 m hoher Baum noch nicht geblüht. In Bonn in Privatgärten brachten üppig ge- deihende Bäume Zapfen, keimfähige Samen und einen trefllich gedeihenden jungen Nachwuchs. Da P. Jeffreyi ein schönes rötliches Nutzholz liefert, welches in Amerika höher als das von P. ponderosa geschätzt wird, so gilt auch für forstliche An- bauversuche das bei P. ponderosa Gesagte, in braunschweigischen Forsten gedeiht P. Jeffreyi so freudig wie jene, nach Willkomm ebenso in Preussen, Sachsen und Bayern. 34. Pinus Taeda L. Sp. pl. p. 1419. Weihrauch-Kiefer. Syn. Pinus virginiana tenuifolia Pluk. Almag. p. 267. „ foliis ternis Gronov. Virg. p. 152. Frankincense - Pine; Loblolly-Pine; Old-field- Pine; Taeda der Amerikaner. Pin ä l’encens der Franzosen. Torch-Pine der Engländer. In Virginien und Florida in feuchtem Sand- und Sumpfboden, zuweilen grosse Wälder bildend,. auch in Nord-Karolina vorkommend. Nach Engel- mann ist sie auf die feuchten, sandigen, niedrigen Distrikte längs der Küste von Delaware bis Ost- Texas beschränkt. Im Inlande bei Atlanta in Georgien und Arkansas. Im Jahre 1713 in Europa eingeführt. Baum von 20—30 m Höhe bei 0,80—ı m Stammdurchmesser mit aus- gebreiteter Krone. Stamm in der Jugend mit grauer oder gelblicher, glatter, später mit tief rissiger Rinde bekleidet, ein ausserordentlich harzreiches, für Häuserbau in Virginien geschätztes Nutz- und Brennholz, dazu auch viel Terpentin liefernd. Knospen länglich-zugespitzt mit Harz bedeckt. Blätter 266 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. zu 3, lang, steif aufrecht oder etwas abstebend, zusammengedrückt-dreieckig, am Rande schärflich, kurz gespitzt, freudig grün, 16—20 cm lang, kaum 2 mm breit, in länglichen, steifen, bräunlichen, öfter zerschlitzten Scheiden. Zapfen zu zwei bis fünf, quirlständig, sitzend, abstehend oder etwas nach unten ge- richtet, eirund-länglich-stumpf, 8—10, selten ı2 cm lang, 3—5 cm breit. Schuppenschild glänzend-hellbraun, etwas zusammengedrückt-pyramidenförmig mit scharfer Querleiste, Nabel mit geradem, scharfem Stachel. Samen braun- rot, 6—7 mm lang, 4 mm breit, mit braunrotem, 25—28 mm langem, 4—ı0o mm breitem Flügel. Die ächte Pinus Taeda möchte in Deutschland in Kultur- kaum vor- handen sein, dürfte auch dem natürlichen Vorkommen nach als zu zärtlich kaum Gedeihen versprechen. Carriere nennt sie zu zärtlich in Kultur in Frankreich, ebenso Veitch in England. Was man in älteren Gärten unter dem Namen P. Taeda findet, erweist sich bei näherer Untersuchung meist entweder als irgend eine Form von Pinus Laricio, oder auch als Pinus rigida, möglich, dass sie schon bei der Einführung mit letzter verwechselt wurde, obgleich sich diese sofort durch die zahlreichen jungen Triebe, welche aus dem älteren Holze hervortreiben, unterscheidet. 35. Pinus rigida Mill. dict. No. 10. Steife Kiefer,Pechkiefer. Syn. Pinus Taeda rigida Ait. Hort. Kew. ed. ı. vol. III. p. 368. rasen al.odd: Cat. 1830: „» Loddigesi Loud. Arb. Brit. IV. 2269 Pitch Pine, Black Pine, Sap Pine der Amerikaner. Pitch Pine der Engländer. In Nordamerika von Maine und vom Champlain-See in Vermont bis zum Alleghani-Gebirge, vom 44. bis 38. ° n. Br. auf dürrem oder sumpfigem Boden grosse Flächen bedeckend, oder gemeinsam mit Thuya occidentalis vor- kommend. Im Jahre 1750 in Europa eingeführt. Baum mit ausgebreiteter Krone, je nach dem Standorte in fruchtbarem Boden und im südlichen Teile des Gebietes 10—ı5, ja 20—25 m hoch, im nördlichsten Teile und im mageren, dürren Boden niedrig, nur etwa 4—5 m hoch. Stamm mit schwarzgrauer, dicker und rissiger Rinde bekleidet, Aeste stark, fast horizontal, junge Zweige mit hellbrauner, glänzender, glatter Rinde. Knospen länglich-kegelförmig, dicht mit Harz bedeckt. Blätter zu 3, sehr steif, dunkelgrün, zusammengedrückt-dreieckig, am Rande schärflich, kurz und schart gespitzt, 6—12 cm lang, bis 2 mm breit, in kurzen, braunroten, öfter zerfetzten Scheiden. Zapfen zu drei bis fünf quirlständig, selten einzeln, kurz gestielt, jung abwärts gerichtet, reif rechtwinklig abstehend, hellgelb, lange am Zweige hängen bleibend, eirund-stumpf, 6—10 cm lang, 4—6 cm breit. Schuppenschild fast rhombisch, etwas zusammengedrückt-pyramidenförmig mit scharfer Quer- leiste, matt aschgrau, Nabel in einen umgebogenen stechenden Dorn auslaufend. Samen klein, verkehrt-eirund, braunrot, 4 mm lang, kaum 3 mm breit, mit bräunlichem, 15—ı6 mm langem, 5 mm breitem Flügel. Pinus rigida gedeiht sowohl auf trockenem wie auf Sumpfboden, je nach dem Standorte ist auch der Holzwert ein ganz verschiedener, auf trockenem, Pinus rigida Mill. 8. 63. Pinus rigida Mill. im Park zu Wörlitz bei Dessau, [9] SJ 368 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. leichtem, kieseligem und felsigem Boden ist das Holz schwer und harzig und heisst hier „Pitch Pine“ (Pechkiefer), auf feuchtem angeschwemmtem Boden da- gegen ist das Holz leicht und weich und heisst hier „Sap Pine“ (Splintkiefer), weil überaus harzreich, giebt sie in Menge Terpentin, Pech und Teer. Nach Dr. Mayr ist das Holz grobfaserig und durch keine hervorragend vorteilhaften Eigenschaften ausgezeichnet, also kein Nutzholz, aber als Brenn- und Kohlenholz bemerkenswerth. Nach Sargent bildete P. rigida in New-Jersey in der Nähe des Meeres auf verlassenem, landwirtschaftlich ausgeraubtem Boden in 50 Jahren einen Fig. 64. Pinus rigida Mill. ı Zweig mit geschlossenem und aufgesprungenem Zapfen; 2 Blatt- büschel; 3 Zapfenschuppe von der Seite; 4, 5, 6 Samen. Bestand von ı5 m mittlerer Höhe mit einem mittleren Durchmesser von 0,25 m. Erfolgreich sind in Amerika unmittelbar an der Küste Anpflanzungen von der Pechkiefer gemacht worden, ebenso hat sie sich durch Naturbesamung dort angesiedelt. Nach Professor Meehan in Germantown bei Philadelphia steht Pinus rigida dort weit hinter unserer P. silvestris zurück. Dr. Mayr betont ferner, dass bei genauer Untersuchung P. rigida sich kaum harzreicher als andere Kiefern erweisen dürfte und dass in der Praxis auch das Holz von P. mitis und von P. resinosa als „Pitch Pine“ bezeichnet würde. Auf die Eigenschaft, dass P. rigida aus abgeschnittenen Stämmen Stock- ausschlag treibt, wie dies schon bei P. mitis erwähnt wurde, ist auch über Pinus rigida Mill. 260 Gebühr Gewicht gelegt worden, denn Dr. Mayr betont, dass diese Eigenschaft forstlich kaum von Bedeutung sein dürfte. Vor allen Dingen ist aber auf einen groben Irrtum aufmerksam zu machen, nämlich, dass das zu uns aus Amerika eingeführte treffliche Kiefern- Nutzholz, welches fälschlich als Pitch-Pine-Holz bezeichnet wird (ob- gleich es in Amerika nirgends so genannt wird), nicht von Pinus rigida, sondern von Pinus australis Mchx. (P. palustris Mill.) der südlichen oder Gelbkiefer (von Carolina bis Florida vorkommend) stammt, einer Kiefern- Art, welche bei uns nicht mehr im Freien gedeiht. Durch diese bedauerliche Verwechselung hat man der Pinus rigida (Pitch Pine) für forstliche Anbauver- suche eine nicht gebührende.Stelle angewiesen und Dr. Mayr sagt daher, dass er diese Kiefer glaube nur für den Anbau auf dem Dünensand am Meere empfehlen zu dürfen, da deren Holz im Werte kaum unserer P. silvestris nahe komme und sich im Binnenlande in Wuchskraft ungünstiger als diese verhalte (vergl. Mayr, die Waldungen von Nord-Amerika, Seite ı88 und Seite 423. Deutschland hat in alten Gärten schon starke Bäume aufzuweisen, so z. B. in Wörlitz bei Dessau 20 m hoch mit breit-schirmförmigen Kronen, welche bei 0,80 m Stammdurchmesser bis zu einer Höhe von 6 m einen gleich starken walzenförmigen Stamm zeigen. Weiter in Potsdam, in Braunschweig, in Mecklen- burg; nach Dr. Bolle stehen auf seiner Insel Scharfenberg Bäume ohne zu leiden 5 Monate des Jahres im Wasser. Solche ältere Bäume zeigen mehr lichte Kronen und vor allem die Eigentümlichkeit, dass sich aus dem alten Holze, den stärkeren Aesten, ja selbst am oberen Stamm in Menge kurze junge Triebe entwickeln. Abgeholzt bilden die Stöcke, wie schon erwähnt, Stock- ausschlag und aus dem Wurzelstock neue Stämme, eine Eigenschaft, die nur wenige Kiefern besitzen. In Folge unverdienter Anpreisung ist P. rigida bereits vielfach forstlich angebaut. Nach Herrn Gebbers in Wiesenburg in der Mark, welcher seit 2ı Jahren P. rigida kultiviert, erreicht dieselbe im ı5. Jahre die Maturität, der- selbe erntete von selbst gezogenen Bäumen reichlich Samen und gewann von diesem kräftigen Nachwuchs. Auf einer ausgedehnten Flugsandfläche, mit trockenem Untergrunde, gedeiht P. rigida sehr gut und überholt hier Pinus silvestris. Alljährlich sind dann auch Stämme abgeschnitten worden, um die Ausschlagsfähigkeit zu prüfen; Herr Gebbers giebt auch an, dass sich diese Kiefer besser als viele andere im späteren Alter, z. B. als vier- und fünfjährige Pflanzen, mit ziemlicher Sicherheit, ohne Ballen verpflanzen lasse und ist der Meinung, dass sich P. rigida bestimmt noch einen Platz in unseren deutschen Wäldern erobern wird. Pinus rigida var. serotina Engelm. Revis. of the genus Pinus etc. p. 183 und Loud. Encycl. of Trees 979 f. 1824— 1827. Spät- kiefer, Morastkiefer, Fuchsschwanzkiefer. Syn. Pinus serotina Mchx. Fl. Bor. amer. II. p. 205. „ Taeda £ alopecuroidea Ait. H. Kew. ed. ı vol. V. p. 317. Pond Pine der Amerikaner. Eine Kiefer, die meist als Art aufgeführt wird, aber nach Engelmann von Pinus rigida nicht spezifisch verschieden ist; sie wächst meist an feuchten Orten (woher der Name Morastkiefer), hat längere Blätter, bis 18 cm lang (gelegentlich 270 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. an üppigen Schossen zu vier). Die Zapfen bleiben öfter während verschiedener Jahre an den Bäumen geschlossen (daher der Name Spätkiefer), was bei der nördlicheren P. rigida auch manchmal vorkommt. Die typische, fast kugelige Form der Zapfen, welche Michaux in seiner Sylva abbildet, ist ganz eigen- tümlich, aber nur in der Küstenregion von Süd-Karolina gefunden, von wo Dr. Mellichamp sie sandte; weiter ins Land hinein sind die Zapfen mehr länglich, oft doppelt so lang als bei der nördlicheren P. rigida. Prof. Sargent beobachtete sie an den Küsten von Georgia und Ost-Florida, aber nicht in West- Florida und Alabama. Gefällte Bäume oder in die Erde eingesetzte Pfähle machen öfter Sprösslinge, welche Erstlingsblätter tragen. Das an der See auf morastigem Boden gewachsene Holz ist weich und schwammig und hat wenig Wert. Der Name Fuchsschwanzkiefer dürfte wegen der Aehnlichkeit der langblättrigen jungen Triebe mit einem Fuchs- schwanze gegeben sein. Die echte Pinus rigida serotina möchte kaum in Deutschland ver- treten sein und würde, ihrem südlichen Vorkommen nach, auch kaum in den wärmsten Lagen unsere Winter überdauern, daher verlohnt sich auch ihre Kultur in Deutschland nicht. Was wir unter diesem Namen in Kultur finden, ist die nahe verwandte harte P. rigida, die für unsere klimatischen Verhältnisse ge- eignet ist. 36. Pinus tuberculata Gord. Pinet. ed. I. 211 (non Don.). Höcker-Kiefer, Warzenkiefer. Syn. Pinus californica Hartw. in Journ. hort soc. II. 189. Knob Pine (Knopfkiefer) der Kalifornier. Nach Engelmann in Kalifornien im Küstengebirge von Sanı Bernar- dino und den Santa Lucia-Bergen bis zur Shasta-Region, hier und da auf den Vorbergen der Sierra Nevada in einer Höhe von oo m vorkommend. Ein kleiner, unansehnlicher Baum oder auch Busch von ı-—6, oder aus- nahmsweise 10—ı2 m Höhe und einem Stammdurchmesser von 0,15—0,30 m, der oft schon bei kaum ı m Höhe voll Zapfen hängend gefunden wurde, mit lichter, kegelförmiger Krone und dünner, hellbrauner, etwas rauher Rinde. Blätter zu drei, gewöhnlich 10—20 cm lang ı —ı!/,; mm breit, fein und entfernt gesägt, steif aufrecht, zusammengedrückt-dreieckig, dunkelgrün. Zapfen zu zwei bis vier quirlständig und oft mehrere solcher Quirle auf demselben Jahres- triebe, blass lederbraun, zuletzt silbergrau, viele Jahre dauernd (oft ohne sich zu öffnen), gestielt, stark gebogen, 8—ı4 cm lang, 5—6 cm dick, kegelförmig- cylindrisch, zugespitzt; die äusseren Schuppen stark kegelförmig vergrössert, eckig (daher der Name Höckerkiefer), die inneren flach, alle mit scharfen Dornen. Samen schwarz, grubig, 7 mm lang mit ı8--20 mm langem Flügel. Kotyledonen fünf bis acht. Engelmann fügt noch hinzu: Der Name Pinustuberculata(Don.), ursprüng- lich eine unwesentliche Form von Pinus insignis Dougl. (siehe daselbst) bezeich- nend, wurde infolge der Jeffrey’'schen Entdeckungen 1852 auf diese übertragen Pinus insignis Dougl. 271 und wird seitdem für diese so ausschliesslich angewandt, dass er ihr dauernd verbleiben sollte. Und das um so mehr, als Hartwegs Name P. californica, obgleich weit älter, nur allein infolge einer unrichtigen Identifizierung dieser P. tuberculata mit Loiseleurs Pinus californica gegeben wurde und deshalb nicht beibehalten werden kann (s. folgende Art). Eine in unseren Gärten noch seltene Kiefer, welche, langsam von Wuchs, mehr interessant als dekorativ ist, sich aber in kleineren Exemplaren bisher ganz hart zeigte. 37. Pinus insignis Dougl. msc. ex. Loud. Arb. IV. p. 2243 f. 2132 bis 2137. Monterey -Kiefer. Syn. Pinus california Loisl. in Nouv. Duham V. p. 243? (non Harw.). „ adunca Bosc. msc. ex Endl. radiata Don. in Linn. Trans. 17. Pa442. Pinus tuberculata Don. in Linn. Trans. 17 Pp- 442 (non Gord.). Pinus Montereyensis „„ Monteragensis Hort. Monterey Pine der Engländer. | Beides ältere Namen, aber nur auf grössere, resp. dünnere Zapfen begründet. In Kalifornien ein dem sandigen Boden der Seeküste von Pescadoro südlich von San Francisco bis Monterey und San Simeon Bai eigentümlicher Baum. Um das Jahr 1833 in Europa eingeführt. Nach Engelmann ein Baum von 25 bis über 30 m Höhe mit pyramidaler Krone. Stamm mit dicker vielspaltiger Rinde und von 0,70—ı m Durchmesser. Junge Triebe braun und glatt, Blätter zu drei, freudiggrün, 10—14, selten 16 cm lang, nur ı mm breit, sehr dicht gesägt mit ungewimperten Deckschuppen. Zapfen kurz gestielt, zu zwei bis fünf quirlständig, herabgebogen, sehr schiet, kurz-oval, zugespitzt, 8—ı5 cm lang, 5'’—8 cm dick, dunkel kastanienbraun, lange dauernd und oft während vieler Jähre geschlossen bleibend; die Schuppen der Aussenseite (vorzugsweise nach der Basis zu) vergrössert, sehr dick und halb kugelig, selten flach; die der Binnenseite flach und viel kleiner, alle zuletzt fast dornenlos. Samen grubig und gekörnelt, schwarz, 5—7 mm lang; Flügel 17—2ı mm lang; Kotyledonen fünf bis sieben. Das Holz soll zähe sein und zum Schiffsbau verwendet werden. Eine Art, die nach Engelmann grosses Interesse nicht allein durch ihren schnellen Wuchs und ihre schöne frischgrüne in Kultur so sehr zierende Belaubung erweckt, besonders auch dadurch, dass sie wahrscheinlich die alte Pinus californica ist. Letzte wurde niemals festgestellt, sollte aber von Monterey stammen und in ihren Zapfen der südeuropäischen Pinus Pinaster und in ihren grossen Samen der Pinus Cembra gleichen — wie man jetzt keine Art in der Nähe jener Stadt findet. — Pinus Sinclairii Hook. et Arn. Bot. Beech. 392 t. 93 ist eine künstliche Mischspezies, aufgestellt nach einem Zapfen von P. Montezumae (von Tepic) und den Blättern von Pinus insignis, während Pinus radiata derselben Autoren L. c. 392 und 443, nach Ausweis der Exemplare 272 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. des Herbars zu Kew, auf das Blattwerk der ersteren und den Zapfen der letzteren begründet ist. — Line Varietät binata, mit den normalen Zapfen der P. insignis, aber nur zweizähligen Blättern wurde von Dr. Palmer auf der Insel Guadalupe gesammelt. Eine sehr schöne, aber leider auch zärtliche Kiefer, welche ein dauerndes Gedeihen selbst kaum in den mildesten Lagen Deutschlands versprechen dürfte. und nur hier oder an sehr geschützten Plätzen zur Anpflanzung empfohlen werden kann. Nach kälteren Wintern findet man sie mit zur Hälfte gebräunten Blättern. Zumal in der Jugend bedarf sie guten Schutzes, leidet noch in Paris, zeigte sich auch in England, ausgenommen im Süden, zärtlich, ist als eine echte Meerstrandskiefer zumal gegen kalte, rauhe Winde empfindlich, verlangt stete Luftfeuchtigkeit und wird daher nie im Klima lufttrockener, ebener Gegenden freudig gedeihen. Sektion III- Cembra Spach. Blätter (Nadeln) zu fünf in der Scheide, Zapfen ei- förmig oder verkürzt-cylindrisch aufrecht, Schuppen holzig-korkig, nach der Mitte zu leicht verdickt. Nabel dreieckig, unbewehrt; Samen meist ungeflügelt. (Juinae. 38. Pinus Balfouriana Jeffrey in Engelm. Rev. of the genus Pinus etc. p. 179. Balfour’s Kiefer, Fuchsschwanzkiefer. Fox-tail Pine (Fuchsschwanzkiefer) der Kalifornier. Nach Engelmann in Kalifornien auf Bergen in der Nähe des Shasta- Gebirges, an den Seiten des Scot-Gebirges einen dunkelen Gürtel 1500 bis 2500 m bildend, zwischen der heller gefärbten Pinus monticola unterwärts und Pinus albicaulis oberwärts, an den Quellengewässern des King- und Kern- Flusses und am Mount Whitney. Im Jahre 1852 von Jeffrey in Europa eingeführt. Ein mittelhoher, selten über 1:5 m hoher Baum und zuweilen von 1") m Durchmesser, von regelmässigem, pyramidalem Wuchs, mit rotbrauner, tiet gespaltener Rinde. Blätter zu fünf, gekrümmt, dichtstehend und dem Zweige angedrückt (wodurch derselbe eine Aehnlichkeit mit einem Fuchsschwanz er- hält und der Baum daher „Fox-tail Pine“ [Fuchsschwanzkiefer] genannt wird), 10—15 Jahre dauernd, 3—3’/; cm lang. Zapfen an den schlanken Zweigen hängend, fast cylindrisch, 9—ıı oder selten ı4 cm lang, dunkelpurpur; Schuppenschild dick, mit kurzen, abfallenden Dornen. Samen blass bunt- scheckig, 7—8 mm lang, Flügel 13—22 mm lang. Kotyledonen fünf. Nach Dr. Mayr. ist das Holz schwer, fichtenähnlich, der Splint nur ı cm breit, der Kern schön rot, die Rinde wie die einer Eiche. Pinus flexilis James. 2 Pinus Balfouriana var aristata Engelm. Il. c. Grannen-Kiefer, Fuchsschwanz-Kiefer. Syn. Pinus aristata Engelm. Plant. Parry in Sillim. Journ. 24. p. 33ı et in Trans. of the Acad. Scienc. St. Louis II. p. 205 t. 5 u. 6. Hoher Baum von ı5 und zuweilen bis über 30 m Höhe, in Blattstruktur und Blüten nach Engelmann der Art gleich. Zapfen eiförmig mit dünneren Schuppen und mit kürzeren zurückgekrümmten oder schlanken, grannen- ähnlichen Dornen; Samen kleiner, 7 mm lang, Flügel 7—ıı mm lang, Kotyledonen sechs bis sieben. Diese Varietät kommt in der Form mit rückwärts gekrümmten Dornen im Jnyo-Gebirge und von da spärlich zerstreut in den höheren Gebirgen durch Nevada, Nord-Arizona und Süd-Utah; in der Form mit begrannten Schuppen in Kolorado zwischen 2500 und 3600 m Erhebung vor. Herr Lemmon beschreibt die Rinde als rötlich-braun, die Kolorado-Form hat rötlich-graue Rinde. Das rötliche Holz ist von ausserordentlich langsamem Wuchs, hart und zähe. Die rund um das Blatt verteilten und auch die Harz- gänge umgebenden Hypoderm-Zellen unterscheiden die Blätter von denen der Pinus flexilis. Diese Kiefer trägt gleichfalls den Namen Fuchsschwanz-Kiefer. Art und Varietät sind in Deutschland noch ziemlich selten vertreten, aber echt bereits eingeführt, sehr trägwüchsig und gedrungen von Gestalt. Die Varietät aristata wurde nach Carriere ı861 von Dr. Parry in Europa eingeführt, ist auch schon in den Gärten in hübschen Exemplaren vorhanden und fällt mit ihren kurzen, dicht anliegenden Blättern, die meist mit weissen Harzkörnern besetzt sind und schon in die Ferne scheinen, sofort als etwas Besonderes in die Augen. Beide zeigten sich bisher ganz hart und sind nicht wählerisch im Boden. Dr. Mayr glaubt, beide, nebst den beiden folgenden Arten, dürften zur Wiederaufforstung entwaldeter Bergwände und zur Festigung des Geländes in der Hochgebirgsregion geeignet sein. 39. Pinus flexilis James in Long’s exped. II. p. 27 u. 34. Biegsame Kiefer, Nevada-Zirbelkiefer. Syn. Rocky Mountains White Pine (Weiss-Kiefer des Felsengebirges) der Amerikaner. Californian Cembra Pine der Engländer. Nach Engelmann in Kalifornien nur am Mount Silliman zusammen mit P. albicaulis, sowie im Jnyo-Gebirge und von da ostwärts in den Gebirgen von Nevada und Arizona bis zum Felsengebirge in sandig-kiesigem Boden auf sonnigen Standorten weitläufige Waldungen bildend,. während sie von Neu-Mexiko bis Montana gemein ist. Im Jahre ı851 von Jeffrey in Europa eingeführt. Baum von etwa ı8 m Höhe und ı—ı.,5o m Stammdurchmesser mit gefurchter grauer Rinde und weissem festem Holze. (Nach Dr. Mayr ist es in Central-Nevada der wertvollste Nutzbaum zu Schächten beim Bergbau, derselbe fügt hinzu, das Holz sei schwerer als das der europäischen Zirbel- Beissner. ı8 274 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen kiefer.) Krone eirund, Zweige sehr biegsam. Blätter zu fünt, 4—5'/; cm lang. selten länger, ı mm dick, mit wenigen Reihen von Spaltöffnungen an den Seiten und gewöhnlich sehr wenige am Rücken, aufrecht, steif, gerade oder gebogen, dreieckig, stumpf gespitzt. Zapfen zu drei bis vier quirlständig, etwas hängend, oval bis fast cylindrisch, 8&—14 cm lang, glänzend hellbraun mit etwas sparrigen, dicken, holzigen, keilförmigen Schuppen, die untersten rückwärts gekrümmt. Samen oval, zusammengedrückt, marmoriert, ı—ı'/; cm lang, essbar, sehr angenehm schmeckend und gesucht, der kaum bemerkbare Flügel ı mm breit, meist an der Schuppe haften bleibend, Kotyledonen sechs bis neun. Nach Engelmann schliesst sich diese Kiefer weit näher der Pinus Cembra der alten Welt als den Weymouthskiefern an. unterscheidet sich aber durch die Blattstruktur, welche in den gesägten Blättern der P. Cembra von Parenchym umschlossene Harzgänge zeigt, die peripherischen Harzgänge der P. flexilis sind nicht von Hypodermzellen umgeben. Eine interessante, langsam wachsende, erst in kleineren Exemplaren in Deutschland vertretene Kiefer, welche sich aber in verschiedenen Lagen und Bodenverkältnissen widerstandsfähig zeigte, daher Verbreitung verdient und ihrem Vorkommen entsprechend an Abhängen und zwischen Felsen den geeignetsten Platz findet. Ein mir bekanntes 1,20 m hohes Exemplar teilt sich gleich über dem Boden in mehrere Hauptäste, die Zweige, dicht mit Blättern besetzt, hängen leicht über und geben dieser Kiefer ein ganz besonderes Ansehen. 40. Pinus albicaulis Engelm. in Trans. of the Acad. of. Scienc. of St. Louis II. p. 209. Weissstämmige Zirbelkiefer. Syn. Pinus flexilis James var. albicaulis 1. c. „ cembroides Newberry Rep. on the Bot. of. Williamsons Expede VI-p. 4418.27 15..n0n Zuee non ’Gord. Pinus Shasta Carr. Conif. 2 Ed. p. 390. Nach Engelmann an allen alpinen Gipfeln der Sierra Nevada vom Mono-Pass bis zum Shasta- und Scott-Gebirge, nordwärts bis British-Kolumbia und gleichfalls in Montana vorkommend. Früher von Engelmann als Varietät von Pinus fexilis beschrieben, ist sie nach seinen letzten eingehenden Beobachtungen von dieser Art durch ihre fast kugeligen, purpurfarbigen Zapfen mit kurzen dicken Schuppen, sowie durch ihre dünne, weisse, zuletzt schuppige Rinde spezifisch verschieden. Ein 12—ı5 m hoher Baum, in den höchsten Erhebungen niedrig und strauchartig mit heller weisslicher Rinde, Blätter 4—5'/; cm lang, aufrecht, steif, gerade oder gebogen, dreieckig, stumpf gespitzt. Zapfen oval oder fast kugelig, 4—8 cm lang und 4—6 cm breit, purpurbraun, Schuppen viel dicker als bei P. flexilis und etwas zugespitzt. Die grossen flügellosen Samen werden von den Indianern als Speise genossen. Diese interessante Kiefer ist in Samen echt eingeführt, aber erst in kleinen Pflanzen in Deutschland vorhanden, so dass über ihr Verhalten noch wenig zu berichten ist. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, dass sie sich ganz wie Pinus reflexa Engelm. 27 2 5 die vorstehende Art verhalten wird und somit ihre baldige Verbreitung nur zu wünschen ist. 41. Pinus reflexa Engelm. in Gardn. Chron. 1882. XVII. S. 260. Kiefer mit zurückgebogenen Zapfenschuppen, Hakenzürbel (nach Dr. Mayr). Syn. Pinus flexilis var. reflexa Engelm. in Rothrocks Rep. Bot. Exp. Wheeler. White Pine (Weiss-Kiefer) der Eingeborenen. Eine früher von Engelmann als Varietät zu Pinus flexilis gestellte Kiefer, welche jedoch seinen letzten Mitteilungen nach sich als ganz verschieden von dieser Art erwies und dies nicht allein durch die zurückgebogenen Zapfen- schuppen, als auch namentlich durch die langgestielten cylindrischen, zuerst aufrechten, im zweiten Jahre zurückgekrümmten weiblichen Kätzchen, welche sie mit der Gruppe der echten Strobi verbinden, während die grossen flügellosen Samen sie von den anderen Arten dieser Sektion unterscheiden (s. Zabel’s Mitteil. in forstl. Blätter 1884 S. 288). Dr. Mayr sagtin „Waldungen von Nord-Amerika“ S. 242: „Im südlichen Neu-Mexiko in Arizona und wahrscheinlich auch im benachbarten Mexiko be- wohnt dieser Baum die kühlen, feuchten, fast unzugänglichen Schluchten zwischen 2000 und 2700 m Erhebung, dort erreicht er 30 m Höhe. Im Bau seines Holzes und den übrigen botanischen Merkmalen (5 Blätter in einer Scheide) erweist sich diese Kiefer als Angehörige der Sektion „Gembra“. Der Zapfen ıı—20 cm lang, 4,5—8 cm dick, wenn oflen, etwas ge- krümmt; Apophyse hellockerfarbig mit Längsrunzeln, breit, dünn, hakenförmig nach rückwärts gebogen; Zapfen auf ı cm langem Stiele, Samen flügellos, ver- kehrt eiförmig, 10 mm lang, 6 mm breit. Nach Sargent in Garden and Forest ı889 p. 496 „wurde Pinus strobi- formis Engelm. in Wisliz. Mem. p. 102 von Mr. Pringle im Jahre 1887 genau wieder auf demselben Standorte gefunden, wo sie Wislizenus entdeckte und es stellte sich heraus, dass die erst von Engelmann als Pinus flexilis var. reflexa beschriebene, später als P. reflexa berichtigte Kiefer nicht von dem mexi- kanischen Baume getrennt werden darf, welcher vorläufig nur einem einzigen Zapfen nach bekannt war. Es wird sich vielleicht noch herausstellen, dass Pinus strobiformis nur eine nördlichere Form mit kürzeren Blättern und kleineren Zapfen von der weit verbreiteten Pinus Ayacahuite Ehrenb. ist. Jedenfalls sind diese zwei sehr nahe verwandt und nicht ohne weiteres zu trennen.“ Parlatore in Decand. Prodr. XVI. 2 p. 407 stellt P. strobiformis Engelm.*) *) Pinus strobiformis Engelm. in Wisliz. Mem. p. 102. Weymouths- kiefer ähnliche Kiefer. In Nord-Mexiko in den Gebirgen in der Umgegend von Cosihuari in einer Erhebung von 2600 m von Wislizenus entdeckt. Baum von 30o—4o m Höhe. Blätter zu 5, in kurzen, lockerschuppigen, sehr 18* 276 Il. Teil). Beschreibung der Freiland-Conifereıı. als Syn. zu P. Ayacahuite Ehrenb., und diese letztere ist eine echte Wey- mouthskiefer mit lang geflügelten en, während die Samen von P. strobi- formis garnicht in der Beschreibung aufgeführt sind, dennoch stellen alle anderen Autoren sie zu den echten Strobi. Wir müssen somit doch, vor- behaltlich weiterer Untersuchungen, P. reflexa Engelm. mit grossen flügel- losen Samen als eine Zirbelkiefer festhalten. Fig. 65. Pinus Cembra L. ı reifer Zapfen; 2 3 4 Zapfenschuppen von verschiedenen Seiten; 5 Samen; 6 Blätterbüschel; 7 Blattspitze vergr.; 8 Querdurchschnitt durch einen Blätterbüschel, vergr.; 9 Querdurchschnitt durch ein ausgewachsenes Blatt, vergr. 42. Pinus Cembra L. Sp. pl. p. 1419. Zirbel- oder Zürbelkiefer, Arve, Zirme. Syn. Pinus montana Lam. flor. franc. III, p. 651, nicht Mill. und Dur. Pin alvier de Suisse der Franzosen. Swiss Stone Pine der Engländer. Mittel-Europa in den Alpen in einer Erhebung von 1300—2000 m, in den Karpathen von 1300— ı600 m, in Nord- Russland und durch ganz Nord- Sibirien in der Ebene wie auf den Gebirgen,, im Altai-Gebirge in einer Höhe von i300—2100 m vorkommend. Baum von 10—20 m Höhe mit in der Jugend dichter, schmal-pyramidaler abfälligen Scheiden, ähnlich denen von P. Strobus, jedoch etwas dicker und steifer, 5—7 cm lang, dreieckig, an den Rändern gesägt. Zapfen hängend, etwa 20 cm lang, sparrig-cylindrisch, an der Spitze stumpf, sehr harzig mit locker dachziegeligen zurückgebogenen Schuppen, Schuppenschild schwach entwickelt, mit kleinem stumpfem Nabel. Pinus Cembra L. [5) oder eirunder, im Alter in den Hochalpen mit breiter, unregelmässiger Krone. Junge Rinde glatt und graugrün, später graubraun, etwas warzig, an alten Bäumen mit dicker, rissiger, graubrau- ner Borke. Junge Triebe mit rostgelbem Filz be- deckt (was sie sofort von ähnlichen Kiefern unter- scheidet), Knospen harz- los, rundlich, lang zuge- spitzt, mit langen braun- roten Schuppen bedeckt. Blätter zu 5, in braunen hinfälligen Scheiden, auf- recht, gerade, dreieckig, stumpfgespitzt, fein ge- sägt, beiderseits mit blauweissen Längslinien gezeichnet, 5 bis 8 cm lang. Zapfen aufrecht- abstehend, einzeln oder zwei bis drei, kurz ge- stielt, eiförmig-stumpf, 6 bis 8 cm lang, 5 cm breit, jung grünlich-violett, spä- ter hellbraun, sie bedür- fen ıYy» Jahre von der Bildung bis zur Reife; Schuppenschild breit- rhombisch, etwas runze- lig, am Rande etwas um- gebogen, mit abstehen- dem weisslichem Nabel. Samen zwei, selten einer unter jeder Schuppe, ver- kehrt-eirund oder stumpf- dreikantig, in harter rot- brauner Schale, ı2 mm lang, 6—7 mmbreit, flügel- los, als Zirbelnüsse (Piniolen) bekannt und als wohlschmeckend_ beliebt. Nach Willkomm ist Fig. 66. Pinus Cembra L., alter Baum das Holz leicht, harzlos, im Park zu Wörlitz bei Dessau. frisch weich aber sehr Beschreibung der Freiland-Coniferen. Teil ıT. Pinus Cembra L., junger Baum. Pinus Cembra L. 279 270 dauerhaft, leicht schneidbar im Kern rötlich bis rotbraun, im sehr schmalen Splint weiss, von angenehmem Geruch. Es wird in den Alpen vielfach zu Schnitzarbeiten verwendet. Die Zirbelkiefer ist eine besonders schöne, zierliche Kiefer und zumal schätzbar für rauhe Lagen. Während sie auf den Alpen ausserordentlich langsam emporwächst, entwickelt sie sich in Kultur ziemlich rasch zu schlanken, spitz-eiförmigen Pflanzen, welche dichtbezweigt in jeder Grösse, schon als kleinere Pflanzen schön sind und auch in kleineren Gärten angepflanzt werden können, da sie wenig Raum beanspruchen und vom Boden an gleichmässig beästet sind. Die Zirbelkiefer hat ein freudiges Grün und durch die blauweissen Längslinien der Blätter wird eine wirkungsvolle Schattierung hervorgerufen. Als echter Gebirgsbaum gedeiht sie auf Gebirgen und in rauhen Gegenden am besten und zeigt hier im Alter sturmzerpeitscht breite, starkästige Kronen, an welchen sich häufig, nachdem die Hauptwipfel gebrochen, Nebenwipfel ge- bildet haben, solche-alte ehrwürdige Bäume, mit langen Bartflechten behangen, sind malerisch schön; aber auch in der Ebene gedeiht sie freudig und wir finden in alten Parkanlagen prächtige Bäume, an solchen Kulturbäumen pflegt früher Fruchtbildung einzutreten, als an Bäumen in den Alpen, aber oft bleiben die Zapfen kleiner und erreichen auch die Samen die normale Grösse, so sind sie doch meist ohne Kern, also nicht keimfähig. Ein genügend feuchter, nicht zu schwerer, thoniger oder Lehmboden sagt ihr besonders zu, übrigens ist sie im Boden nicht wählerisch. Man pflanze sie vorzugsweise an nördliche Abhänge, vor allem aber sorge man für einen ganz freien Stand ohne gegenseitigen Druck, denn nur so ent- wickelt sie sich zu schönen Bäumen, in geschlossenen Waldbeständen ästet sie sich hoch hinauf aus und ihr charakteristisch schöner Wuchs geht ganz verloren. Pinus Cembra sibirica Hort. Sibirische Zirbelkieter, auch Sibirische Ceder genannt. Wie bereits angeführt, kommt die Zirbelkiefer durch ganz Sibirien vor es ist jedoch festgestellt, dass dieselbe der mitteleuropäischen Pflanze gegenüber nur geringe Unterschiede zeigt, daher also auch nur als klimatische Varietät zu betrachten ist. Die sibirische Zirbelkiefer ist durch üppigen höheren Wuchs. durch eine schmalere Krone, üppige, aber kürzere Blätter, längliche, mehr walzen- förmige grössere Zapfen und grössere Samen verschieden. Die Samen kommen in Russland als „Cedernüsse“ auf den Markt. Nach Willkomm kommt im Amurgebiet und im südlichen Ostsibirien eine Form mit hellgrünen Blättern und längeren schmaleren Zapten vor. Die sibirische Zirbelkiefer bildet im Permschen Gouvernement Wal- dungen von ganz riesigen Ausdehnungen und zwar auf brüchigem, fast nassem Boden, den sie besonders zu lieben scheint. Die Stämme sind glatt und astlos bis zu einer Höhe von 20—25 m, die Bäume erreichen eine Höhe von 4o m und bilden alt breite Kronen. In Deutschland finden wir auch von der sibirischen Zirbelkiefer schon starke, schöne Bäume, sie muss also schon länger eingeführt sein, jüngere 280 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Pflanzen zeichnen sich durch schlanken, aufstrebenden Wuchs aus und sind ihres freudigen Gedeihens halber sehr zur Anpflanzung zu empfehlen. Pinus Cembra pumila Pall. Fl. Ross. t.2. Zwerg-Zirbelkiefer. Syn. Pinus pygmaea Fisch. herb. „ pumila Rgl. „ Cembra nana Hort. In Nordost-Sibirien auf Felsen an der oberen Baumgrenze in den Ge- birgen. Nach Fr. Schmidt (Reisen im Amurland und auf der Insel Sachalın) am Amurflusse in einem sumpfigen Walde von Picea ajanensis und Larix als Unterholz. An den Abhängen des Dschukthales, je höher im Gebirge, desto häufiger auftretend, in dichtem Gewirr und Geflecht den ganzen Boden be- deckend. Sie steigt auf die Anhöhen am Amgun-Fluss und krönt die höheren Bergkämme, im Kerbithal, an der Bureja bis zur Njuman-Mündung. Auf der Insel Sachalin gemein auf den Tundren, über der höheren Laubwaldregion einen fast undurchdringlichen Gürtel bildend und zugleich den Uebergang zur eigentlichen alpinen Vegetation. Die Nüsse werden im Osten und Norden zur Nahrung eingesammelt. Zwergftorm von 2—4 m Höhe, entweder gleich dem Knieholz am Boden liegend oder aufrechte, niedrige Stämmchen bildend. Zapfen und Samen sind weit kleiner als bei P. Cembra sibirica. Zapfen 31% —4!/; cm lang, 2Ys cm breit. Samen 7—8 mm lang, 6 mm breit. Pinus Cembra monophylla Carr. Man. des Pl. IV. 347. Tr. gen. Conif. 2 ed. p. 389. Einblättrige Zirbelkiefer. Wenig üppiger Zwergstrauch, langsam von Wuchs, dessen fünf Blatter der ganzen Länge nach zu einem Blatte verwachsen, gleichsam zusammen- geklebt sind. Diese Form ist nach Carriere nicht beständig, sondern bei üppigerem Wuchs bilden sich die Blattbüschel nach und nach wieder normal aus und zwar von den Spitzen beginnend. Es ist dies also eine abnorme Bildung, wie sie bei Aussaaten z. B. auch bei Pinus silvestris, wie bei P. Thunbergi und P. excelsa beobachtet wurde. 43. Pinus koraiensis Sieb. et Zuec. Flor. jap. Il. 25 t. 116. Korea-Kiefer. Syn. Pinus Strobus Thunb. Fl. jap. 275 (nicht L.). „„ imandschurica Rupr. ex Rgl. Tent. fl. uss. Hai-Sung-tse der Chinesen. Wumi Matsu der Japaner. Corean Pine der Engländer. In Korea, im mittleren Nippon, in der Mandschurei am Ussur heimisch und in Japan angepflanz. Nach Maximowicz kommt sie weder auf Kamt- schatka, noch auf der Insel Koräginsk vor, was besonders bemerkt werden muss, da dies die meisten Autoren angeben. Im Jahre 1846 in Europa eingeführt. Pinus koraiensis Sieb. et Zucc. Fig. 68. Pinus koraiensis Sieb. et Zucc. ı Original-Zapfen aus J apan in natürl., Grösse; 2 Samen. Ein niedriger Baum von der Pinus Cembra. Junge Zweige bräunlic 3—4, bisweilen von ı0o m Höhe, von Wuchs Stamm mit schwarzbrauner, ziemlich glatter Rinde. h-grau, die jüngsten weichhaarig. Knospen länglich mit 282 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. schmalen fast ganzrandigen Schuppen. Blätter zu fünf, gerade, dreieckig, auf dem Rücken grün, an den Seiten mit blauweissen Längslinien gezeichnet, 8—9 cm lang, ı mm breit. Zapfen fast sitzend, aufrecht, eirund-cylindrisch- stumpf, 10—ı3 cm lang, 5—6 cm breit. Schuppen dicht dachziegelig, lederartig- holzig, breit keilförmig, gelbbraun, am Grunde schwärzlich. Schuppenschild fast rhombisch, auf dem Rücken konvex und längsstreifig runzelig, am Rande scharf, etwas wellenförmig und zurückgeschlagen, an der Spitze in ein breites, rundliches, zurückgeschlagenes Anhängsel ausgezogen. Samen verkehrt-eirund- länglich, etwas dreieckig, flügellos, graubraun, essbar, 15—17 mm lang, 9 bis ıı mm breit. Nach Maximowicz in Melanges biol. XI. p. 349 ist Pinus mandschurica Rupr. Synonym Pinus korajensis S. et Z. aber nicht der Pinus Cembra L. var. pumila, wie dies die meisten Autoren angeben. In Japan kultiviert soll die Korea-Kiefer viel an Tempeln als heiliger Baum angepflanzt werden. In unseren Kulturen stellt sie eine Pinus Cembra ähnliche, sehr langsam wachsende, ganz harte Pflanze von dichtem, rundlichem Wuchs dar, welche mit ihren bläulich schimmernden Blättern als zierlich und dekorativ, auch für kleinere Gärten, an nördlichen Abhängen, zwischen Felsen zu verwenden ist und sehr eine ausgiebige Verwendung verdient, wir finden auch in Deutschland schon recht ansehnliche Exemplare, so z. B. auf der Insel Scharfenberg einen 7 m hohen Baum. 44. Pinus parviflora Sieb. et Zuce. Fl. jap. I. p. 27 t. ı15. Kleinblütige Kiefer. Syn. Pinus Cembra Thunb. Fl. jap. p. 274, non L. „ : heterophylla Presl. in Herb. Haenke. von der Nutka-Insel. Go-siuso der Chinesen. Goyono matsu der Japaner. Im nördlichen Japan, nach Nakamura in der Knieholzregion in einer Erhebung von 2400—2800 m mit verkümmerten Alnus viridis, Sorbus Aucuparia und Betula alba. Auch auf den Kurilen wachsend und bis zum 45. und 46.° n. Br. vordringend. Engelmann stellt P. parviflora in die Strobus-Gruppe und vereinigt P. heterophylla Presl. mit dieser Art, welche sich durch dünne, weiterstehende und sehr schwach gesägte Blätter und kaum vorhandene Hypodermzellen unter- scheidet. P. parviflora wurde ı846 in Europa eingeführt. Je nach dem Standort niedriger oder mittelhoher Baum von 15—20 m Höhe von dichtem, pyramidalem Wuchs mit dicht und horizontal gestellten Aesten und dichtstehenden, kurzen, bräunlich-filzigen jungen Zweigen. Stamm mit grauschwarzer, rissiger Rinde, Knospen länglich mit schmalen, gewimperten Schuppen besetzt. Blätter zu fünf, dichtstehend, steif, gerade oder gebogen, auch gedreht, dreieckig, an den Kanten schärflich, auf dem Rücken grün und an den Seiten mit weisslich-blauen Längslinien, 2—3'/; cm lang, ı mm breit, Zapfen 5—g cm lang, 3—5 cm breit, sitzend, fast horizontal abstehend, gerade, Pinus excelsa Wall, ; 283 eirund oder eirund-länglich-stumpf. Schuppen dicht dachziegelig, dick, braun- rot, lederartig-holzig, breit-keilförmig. Schuppenschild aschgrau, ungleichseitig- rhombisch, auf dem Rücken konvex und glatt, an der Spitze abgerundet, mit kaum vortretendem Nabel, am Rande wellenförmig, etwas einwärts gekrümmt. Samen elliptisch oder eirund-länglich, schwärzlich, 10—14 mm lang, 7—8 mm breit, am oberen Rande und an der Spitze mit einem dünnen, länglichen Flügel. Eine hübsche, gedrungene, charakteristische Zirbelkiefer, welche beson- ders durch die gedrehten Blätter, welche die blauweissen Längsstreifen hervor- treten lassen, ins Auge fällt und als sehr zierend und ganz hart recht weite Verbreitung verdiente. Sie liebt Lehmboden und eignet sich ganz wie die vorige Art zur Bepflanzung nördlicher Abhänge und Felsen, auch für kleinere Gärten, verästelt sich sehr und ist schwachwüchsig. Auf der Insel Scharfenberg sah ich ein 2 m hohes Exemplar. Diese Kiefer wird in Japan viel angepflanzt, ist ihres zwergigen Wuchses halber besonders beliebt bei den dortigen Gärtnern und wird viel zur Erziehung der künstlichen schon öfter genannten Kultur-Zwergformen verwendet; solche oft hundertjährige Pflanzen in 50—60 cm hohen Kugelformen, die kaum die Art noch erkennen lassen, waren auch auf europäischen Ausstellungen schon vertreten. (Näheres über Erziehung s. S. 97.) Nach Veitch erreicht sie wild bei Yedo eine ziemlich bedeutende Höhe, die Blätter sind länger und dunkler grün, auch die Zapfen sind länger als bei kultivierten Bäumen. Somit wäre Sameneinfuhr von wilden Bäumen wichtig. In den nördlichsten und höchsten Regionen tritt sie weit niedriger und buschiger, selbst knieholzartig auf. Sektion IV. Strobus Spach. Blätter (Nadeln) zu fünf in der Scheide, Zapfen ver- längert-cylindrisch, hängend, Schuppenschild dünn gerandet, ) Quinae. Nabel unbewehrt, Samen geflügelt. 45. Pinus excelsa Wall. msc. Pl. As. Rar. t. 201. Hohe Kiefer, Thränen-Kiefer, Himalaya-Weymouths-Kiefer. Syn. Pinus Strobus Hamilt. Account of Nepal 83. nec L. nec Thunb. pendula Griff. Journ. of Travels p. 211; 237 etc. Chylla Lodd. Cat. 1836 p. 50. Strobus excelsa Loud. Encycl. of Trees 1022; f. 1915— 1918, a argentea Hort. ö pendula Hort. „ nepalensis De Chambr. Tr. prat. Arbr. resin. 342. „ Dicksoni Hort. Pin pleureur der Franzosen. Himalayan Pine der Engländer. Im südlichen und westlichen Himalaya in einer Höhe von 1800—4000 m II. Teil. Beschreibung der Freiland-Conifereu Isa Wall. auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin. Fig. 69. Pinus exce in Bhootan dichte Wälder bildend, in Nepal von 2300-3500 m zum Tel Wälder bildend, zum Teil mit Pinus longifolia gemischt wachsend, in Kashmir Pinus excelsa Wall. 2SA von 1600—3800o m und in Sikkim. wo sie kultiviert wird, in einer Höhe von 2000—3300 m (nach Parlatore). Nach Dr. Brandis in Forest Flora wächst P. excelsa gesellig, bildet aber nicht oft reine Wälder von grosser Ausdehnung. Gewöhnlich wächst sie ge- meinsam mit Cedrus Deodora, Abies Webbiana und Picea Morinda und kommt oft am Saume gemischter Laubholzwälder vor. In höheren Regionen wächst sie mit der alpinen Birke (Betula Bhojpattra) und in geringerer Höhe kommt sie nicht selten mit Pinus longifolia vor, nahe der oberen Baumgrenze. Im Jahre ı823 in Europa eingeführt. Grosser Baum von 30—5o m Höhe mit pyramidaler Krone und dunkel aschgrauer, glatter, später rissiger und in dünnen Stücken sich lösender Rinde, Aeste quirlständig, horizontal und öfter aufwärts gebogen, Knospen kurz keulen- förmig, mit dünnhäutigen, hellbraunen, abfallenden Schuppen umgeben. Blätter zu fünf, lang, dünn, schlaff, gekielt-dreieckig, an den Rändern rauh, auf dem Rücken grün, an den Seiten mit blauweissen Längslinien gezeichnet, stumpf- gespitzt, 12—ı5 cm lang, ı mm breit. Junge Zapfen aufrecht, gestielt, reife Zapfen hellbraun, hängend, cylindrisch-stumpf, etwas gebogen, 15—27 cm lang, 5—7 cm breit, meist mit durchsichtigem Harz bedeckt; Zapfenschuppen leder- artig-holzig, dicht dachziegelig, keilförmig, am Grunde schwärzlich, Schuppen- schild nur wenig verdickt, convex, längsstreifig, runzelig, gelbbraun, mit stumpfem, dunkelbraunem Nabel. Samen eirund, zusammengedrückt, mit scharfem Rande, braun, 8—9 mm lang, 5—6 mm breit, mit länglichem, schief abgestutztem, 15—20o mm langem Flügel. Nach Dr. Brandis reifen die Samen im Herbst des zweiten Jahres, die samenlosen Zapfen mit weit geöffneten Schuppen bleiben lange an den Zweigen hängen. Das Splintholz ist weisslich, das Kernholz hellbraun, öfter mit rötlichen Linien und harzigen Astknoten, dicht, glatt-faserig, weich und leicht zu be- arbeiten. Was die Dauerhaftigkeit anlangt, so kommt es von den Coniferen des West-Himalaya gleich nach der Deodar-Ceder, wird Abies und Pinus longifolia vorgezogen und wird da, wo das Holz der Deodar-Ceder nicht leicht zu beschaffen ist, viel zu Hausbauten, zu Schindeln, Wasserrinnen und Trögen und zur Verfertigung anderer hölzerner Geräte verwendet. Pinus excelsa ist unstreitig die schönste und eleganteste Kiefer und kann, ganz frei gestellt, als prächtiger dekorativer Baum nicht warm genug zur An- pflanzung empfohlen werden. Von der nahe verwandten Weymouthskiefer unterscheidet sie sich auch als kleine Pflanze schon durch die langen schlaft hängenden Blätter, welche den Pflanzen mit ihrem bläulich - silberartigen Schimmer einen besonderen Schmuck verleihen. In grösseren Exemplaren sind die Bäume in allen Teilen grösser und zumal in milden Lagen im Schmucke der langen, harzbedeckten Zapfen unvergleichlich schön. Junge Exemplare litten in rauhen Lagen und harten Wintern öfter, dennoch darf Pinus excelsa, da sie bei einigermassen geschütztem Stand nor- male Winter meist gut überdauert, sehr zur Anpflanzung empfohlen werden, zumal sie nicht wählerisch im Boden ist. Noch in Norddeutschland finden wir schöne Exemplare, z. B. auf der Insel Scharfenberg einen Baum von g!/, m Höhe, der auch keimfähige Samen brachte. Ob Pinus excelsa in milderen Lagen neben der sehr nützlichen Pinus Strobus auch als Forstbaum den Anbau verdient, müssen Versuche ergeben. 2386 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Wie Willkomm in seiner Forstlichen Flora angiebt, möchte dies nach seiner wie Nördlingers Meinung nicht der Fall sein. Pinus excelsa zebrina Croux. Revue hort. 1889 p. 392 cum ic. Zebrastreifige Thränenkiefer. Syn. Pinus Strobus excelsa zebrina Hort. Eine in den Baumschulen von Croux bei Sceaux in Frankreich in Kultur gewonnene eigentümliche Form, die eine schlanke, schmale, regelmässige Pyra- mide bildet und bereits über 4 m hoch etwa ı2 bis ı5 Jahre existiert, also um das Jahr ı874 gewonnen sein muss. Alle Blätter ohne Ausnahme zeigen eine etwa ı cm breite ringförmige Zeichnung von rahmweisser Färbung und zwar immer 25 mm unterhalb der Blattspitze. Hier und da tritt auch eine gleiche Zeichnung unten am Blatte auf, diese Zeichnungen stechen eigentümlich gegen die blaugrüne Blattfärbung ab. Interessant ist es, dass eine ganz ähnliche, gelbe Blattzeichnung an der verwandten Pinus Strobus (s. daselbst) bei Herrn Zocher in Haarlem, und zwar gleich in vier Exemplaren, aufgefunden wurde, nur trägt an diesen Pflanzen jedes Blatt stets mehrere gelbe Ringzeichnungen. Pinus excelsa monophylla Carr. Conif. 2 ed. p. 398. Ein- blättrige Thränenkiefer. Eine eigentümliche, nach Carriere ziemlich beständige Form, bei welcher die fünf Blätter gleichsam zusammengeklebt, nur ein Blatt bilden. Diese merk- würdige abnorme Erscheinung bildete sich an einer dreijährigen Pflanze, welche bis dahin keinerlei Abweichungen gezeigt hatte. Pinus excelsa var. Peuce Gris. Rumelische Weymouths- kiefer. Syn. Pinus Peuce Gris. Spic. Flor. rumel. bithyn. II. 349. Cembra var. fruticosa Gris, Reis. in Rumelien p. 189— 191. excelsar Par]. in DC’ Brodr. XV 1. 2°P,.405. excelsa Hook. Journ. Linn. Soc. VIII. p. 145. Auf dem Peristeri-Gebirge in Macedonien von Grisebach entdeckt; an den Grenzen Montenegros auf dem Kom von Panli© gefunden, weiter am Perimdagh im Balkan von v. Janka beobachtet, in einer Höhe von 1600— 1980 m auftretend. Sie soll in geschlossenen Beständen als niedriger bis mittelhoher Baum vorkommen und in den höchsten Erhebungen als niedriger Strauch sich vorfinden. Sie wurde im Jahre ı864 in Kultur eingeführt. Christ hat die Pflanze des Balkan, welche dort an Pinus Pumilio grenzende dichte Waldungen bildet und sich von der macedonischen Pflanze durch kürzere, dünnere Blätter unterscheidet, var. vermiculata Christ. genannt. Von der Mehrzahl der Autoren ist es anerkannt, dass die rumelische Weymouthskiefer nur eine in allen Teilen kleinere und gedrungenere Form der P. excelsa ist. Sie bildet Bäume von 10—ı4 m Höhe, die Blätter sind nur 8 cm lang, die Zapfen haben ebenso nur 8—ı3 cm Länge und geschlossen 3—4 cm Breite. Zapfenschuppen sehr breit mit grünlich-gelbem Schilde. za Pinus excelsa Wall. var. Peuce Gris. 28 Eine in unseren Kul- turen ganz harte, hübsche, langsam wachsende Kie- fer, die durch gedräng- ten,spitz-pyramidalen Wuchs sofort auffällt. wenig Raum einnimmt. daher auch für kleinere Gärten verwendbar und ihrer Widerstandsfähig- keit und Zierlichkeit halber sehr zur Anpflan- zung zu empfehlen ist. In deutschen Gärten finden wir schon recht ansehnliche Exemplare dieser interessanten Kie- fer, die stets ihre charak- teristtisca Form und die angegebenen Unter- schiede von Pinus excelsa aufweisen; so z. B. auf der Insel Scharfenberg ein Prachtexemplar von über 7 m Höhe, welches wohl das schönste und grösste in Deutschland sein dürfte. Sie setzt in Kultur ziemlich reichlich Zapfen an, aber dieSamen erwiesen sich meist als nicht keimfähig oder nur ein kleiner Prozentsatz, so dass doch erfreulicher Weise schon Sämlinge von Kulturbäumen vor- handen sind. Auf den ersten Blick hat sie einige Aehnlichkeit mit Pinus Cembra, für deren niedere Form sie ja selbst Grise- bach anfänglich hielt, aber später . selbst noch die Zugehörig- keit zu Pinus excelsa Wall. anerkannte, wenngleich er sie zuvor noch als besondere Art P. Peuce beschrieb. Fig. 70. Pinus excelsa Ä Wall. var. Peuce Gris. im Park zu Wörlitz bei Dessau. 288 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Ausser gedrungenem Wuchs und geringeren Grössenverhältnissen in allen Teilen sind bei der rumelischen Pflanze keinerlei spezifische Unterschiede vorhanden, es ist also eine Form, wie wir sie je nach Standort, Boden, klima- tischen und Höhenlagen auch von anderen Coniferen besitzen, z. B. Pinus contorta Dougl. (Küstenform) P. cont. Murrayana Engelm. (Form der höheren Sierra Nevada) Pinus rigida Mill. und P. rigida serotina (Sumpfform) Larix leptolepis Murr. und L. lept. Murrayana (Form hoher Gebirge). Willkomm sagt in seiner forstlichen Flora 1887 S. 190: „Dass Pinus Peuce der Balkan- halbinsel nur eine klimatische, kleinere, dürfiige Form der Himalayakiefer ist, darüber sind jetzt die meisten Botaniker und Pflanzengeographen einig. Aber eben deshalb bleibt ihr Vorkommen ein pflanzengeographisches Rätsel.“ Parlatore und Hooker gehen aber entschieden zu weit, wenn sie P.Peuce, ohne auf veränderten Wuchs und Grössenverhältnisse den mindesten Wert zu legen, einfach als Synon. zu P. excelsa Wall. stellen. es ist doch immerhin eine sehr charakteristische, abweichende Form, welche ihre Eigentüm- lichkeiten in der Kultur bewahrt, wie dies ja bei klimatischen Varietäten, die ihre von der Stammform abweichenden Eigenschaften seit langen Zeiten ver- erbten, nur natürlich ist und nicht etwa in kurzer Zeit ein Rückschlag in die ursprüngliche Art erwartet werden darf, wenn wir sie in unseren Kulturen durch Aussaat erziehen. Die grössere Widerstandsfähigkeit der rumelischen Pflanze, gegenüber der vom Himalaya, im Klima von Deutschland darf uns ja bei der angegebenen Höhenlage nicht Wunder nehmen, sondern ist nur natürlich. 46. Pinus Strobus L. Sp. pl. 1419. Weymouthskiefer, Strobe. White Pine. Pumpkin Pine, Sapling Pine der Amerikaner. Pin du Lord Weymouth der Franzosen. Weymouth Pine, White Pine der Engländer. Im östlichen Nordamerika von Kanada zwischen dem 48. bis 50. °n. Br. bis zum Alleghanie-Gebirge,. in grösserer Menge, zumal zwischen dem 43. und 47. ° vorkommend, auf fettem, sandigem, feuchtem, ja sumpfigem Boden, meist auf niederen Standorten, aber zwischen dem 43. und 44. ° n. Br. auch auf trockenem Kies oder Geröll wachsend. Im Jahre ı705 in Europa eingeführt. Nach Dr. Bolle (s. Gartenflora 1890 S. 435) vorübergehend schon in Paris Mitte des ı6. Jahrhunderts eingeführt. Grosser Baum von 40--50 m Höhe und 1,50 m Durchmesser, mit in der Jugend schlank-pyramidaler, im Alter breiter Krone mit horizontal abstehenden Aesten, Stamm gerade, lange mit glatter, glänzender, graugrüner, später mit runzeliger, längsrissiger, dunkler Rinde. Junge Triebe mit glatter, glänzender srünlicher Rinde, Knospen eirund-spitz, bedeckt mit rotgelben Schuppen und mit Harz überflossen. Blätter zu fünf, sehr dünn, gerade, gekielt-dreieckig, am Rande fein gesägt, stumpf-gespitzt, auf dem Rücken grün, an den Seiten mit blauweissen Linien gezeichnet, 6—ıo cm lang, in langen, gelbroten, bald abfallenden Scheiden. Zapfen zu eins bis drei, länglich cylindrisch-spitz, kurz gestielt, gebogen, unreif erst grün, bis zum Herbst dunkelviolett, im Herbst des zweiten Jahres reifend und dann braun, ı0—ı5 cm lang, 4 cm breit; die ent- leerten Zapfen bleiben noch lange ‚mit klafftenden Schuppen am Baume hängen. Pinus Strobus L. 289 Zapfenschuppen lederartig, keilförmig, braun, Schuppenschild gelbgrau, wenig vortretend, in der Mitte gefurcht, mit stumpfem Nabel. Samen klein, eirund, Fig. 71. Pinus Strobus L., im Schönhauser Schlossgarten bei Berlin. braun, 5—6 mm lang, 4 mm breit, mit 18-20 mm langem, länglichem, stumpf- abgestutztem, braunem, gestreiftem Flügel. Beissner. 19 Il. Teil. Beschreibung der Frejland-Coniferen. 290 Die Weymouthskiefer ist ein schöner, beliebter, allgemein verbreiteter und eingebürgerter Baum. In England war es Lord Weymouth, der ihn zuerst anzog und in grösserem Massstabe anbaute (daher der Name), von da verbreite‘e eschlossener Zapfen, aufgesprungener Zapfen, 2 8 Blätterbüschel, 6 Blattquerschnitt, vergr. Fig. 72. Pinus Strobus L. I 3 Zapfenschuppe, 4 Samen, 5 sich derselbe bald und ist in Deutschland in alten, schönen Exemplaren zahl- reich vertreten. Bäume von 25, selbst bis 40 m Höhe bei ı m und mehr Jung schnell und schlank, bei regel- Stammdurchmesser sind keine Seltenheit. Pinus Strobus L 291 mässig quirlförmiger Aststellung, emporwachsend, behält er seine Aeste bis zum Boden bei freiem Stand und ist eine äusserst zierliche Erscheinung mit dem glänzend grünen Stamm, den feinen Blättern, (welche bei Regenwetter zusammenkleben, was den meisten zur Sektion Strobus gehörigen Kiefern eigen ist) und später mit Zapfen behangen, Aeltere Bäume behalten meist lange die spitze Krone, geht die Spitze durch Sturm oder Schneedruck verloren, so bilden sich Nebenwipfel und sie nehmen dann eine mehr schirmförmige, der Libanon-Ceder ähnliche Kronenform an und treten uns oft als äusserst male- rische alte Bäume entgegen. Die Farbe der Blätter pflegt an alten Bäumen eine dunklere zu werden, wogegen dann die zahlreichen braunen Zapfen sich auffällig abheben. Eine gute: Eigenschaft ist, dass Pinus Strobus sich in der Nähe der Städte gegen Rauch und schädliche Ausdünstungen ziemlich un- empfindlich zeigt. Ausser als schätzbarer Parkbaum ist die Weymouthskiefer auch als Forstbaum schon lange angebaut, wovon alte in verschiedenen Gegenden vor- handene, z. B. zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel, im Lechlumer Holz. ı25 jährige starke, schlanke, hohe Stämme von etwa 25 m Höhe bei 0,75 m Durch- messer Zeugnis geben. Sonst kann man in den verschiedensten Gegenden Deutschlands Bestände aller Altersklassen finden. Die Weymouthskiefer liebt vor allem einen tiefgründigen, feuchten, lehmhaltigen Boden, gedeiht zumal im Sumpfboden üppig und ist hier ausser- ordentlich schnellwüchsig, liefert Holzerträge, wie kaum eine andere Kiefer und trägt auch zur Trockenlegung sumpfiger Gegenden bei, sie gedeiht im Sandboden, wenn er genügend Grundfeuchtigkeit besitzt, noch trefflich, ja kommt noch auf trockenem Boden fort, ist hier aber von kürzerer Lebensdauer. Gegen die härtesten Winter zeigt sie sich ganz unempfindlich. Das Holz ist weiss oder gelblich-weiss, nach Dr. Mayr sehr harzreich (nicht harzarm, wie Engelmann u. a. angeben), weich und leicht, aber sehr wertvoll und sehr haltbar, astfrei, leicht zu bearbeiten, es reisst nicht in der Luft, wirft sich nicht, schwindet nicht, ist gleich dauerhaft im Wasser wie in der Erde, wo es nach Schoch’s Angaben länger als Eiche dauern soll und wird vom Wurm nicht angegriffen. Von in Wörlitz gefällten Bäumen bewährte sich das Holz, der genannten trefilichen Eigenschaften wegen, besonders zu Deckläden. In Nordamerika wird das Holz zu Bauten und zur Verfertigung allerlei Hausgeräts, zu Brettern, Latten, besonders aber zu Kisten, zur Streichhölzer-Fabrikation und zu Schindeln verwendet und soll von Kanada viel exportiert werden. Dr. Mayr warnt davor, zu hohe Anforderungen bei der deutschen Forst- kultur an die Weymouths-Kiefer zu stellen, denn die gehegten Hoffnungen be- züglich der Brennkraft, Festigkeit und Schwere des Holzes können sich nicht erfüllen, weil das Holz diese Eigenschaften auch in der Heimat nicht besitzt, sondern die Bezeichnung „vorzügliches Holz“ sich auf seine Leichtigkeit und seine leichte Bearbeitungsfäbigkeit bezieht. In Kultur sind verschiedene Formen gewonnen: Pinus Strobus nana Hort. Zwerg-Weymouthskiefer. Syn. Pinus Strobus pygmaea Hort. „ Strobus compressa Booth ex Knight. Syn. Conif. 34. „ Strobus brevifolia Loud. Encycl. of Trees 1018. Eine buschige.rundliche Zwergform mit etwas kürzeren Blättern und 19* 2092 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. I ’/ dichter Bezweigung, die sich, ohne krüppelhaft zu erscheinen, als Kugelform freigestellt, zu Vorpflanzungen recht gut ausnimmt. Pinus Strobus umbraculifera Hort. Syn. Pinus tabuliformis Hort. Kleiner, buschiger, dicht bezweigter Strauch mit ungleichen, kürzeren Blättern, dessen Zweige sich seitlich ausbreiten, daher die Bezeichnungen schirm- oder tiscchförmie: Pinus Strobus pumila Hort. Syn. Pinus Strobus minima Hort. Eine zwergig-buschige Form, eine Kugel bildend, mit ziemlich langen, silbergrauen Blättern. Pinus Strobus fastigiata Hort. Säulen-Wevymouthskiefer. Syn. Pinus Strobus pyramidalis Hort. Eine Form mit lang aufstrebenden Aesten, von spitz-pyramidaler bis säulenförmiger Gestalt. Pinus Strobus viridis Hort. Eine Form mit verhältnismässig kurzen Aesten und völlig grünen Blättern. Pinus Strobus gracilis viridis Hort. Eine Form mit zierlichen, dünnen, freudig-hellgrünen Blättern und daher sehr abweichend. Pinus Strobus nivea Hort. Syn. Pinus nivea Booth ex Knight Syn. Conif. 34. Strobus alba Loud. Encycl. of Trees 1018. ee argentea Hort. Form mit ausgebreiteten, oft übergebogenen, manchmal etwas aufstrebenden und dann starken Aesten, daher niedrig und unregelmässig von Wuchs. Die Blätter sind dünn, öfter gedreht, und die blauweissen Längslinien treten so stark hervor, dass die Blätter oft silberweiss erscheinen. Pinus Strobus aurea Hort. Bei dieser Form sind die Blätter, zumal die der jungen Triepe, goldgelb und selbst die Rinde der jüngeren Zweige zeigt sich gelb gestreift. Pinus Strobus variegata Hort. Form mit teils gelbbunten, teils grünen Blättern, welche sich wenig beständig zeigt. Pinus Strobus zebrina Zocher. Eine eigentümliche bunte Form, bei welcher jedes Blatt mit mehreren gelben Ringen gezeichnet ist, in der Baumschule des Herrn Zocher in Pinus monticola Dougl. 2093 Haarlem entstanden in Kultur gleichzeitig vier solcher Pflanzen, die ein ganz eigenartiges Aussehen haben, zumal im Sommer, wo die Zeichnung scharf und gleichmässig hervortritt (siehe ähnliche Zeichnung bei Pinus excelsa). Alle genannten Formen sind durch Veredlung auf die Art fortzupflanzen. Die Zwergformen, mehr eigentümlich als schön, können ihren Platz vor höheren Coniferen-Pflanzungen, an Abhängen und zwischen Felsen finden. Die Säulen- form ist auffallend zu Kontrasten in der Landschaft geeignet. Die silberweiss- blättrige ist wirkungsvoll, aber leider schlecht von Wuchs, während die bunt- blättrigen teils als unschön keine Beachtung verdienen, oder als eigentümlich nur in der Nähe betrachtet interessant sind. 47. Pinus monticola Dougl. mse. Westamerikanische Weymouths- Kiefer. Syn. Pinus Strobus monticola Nutt. Sylv. North. amer. Il. 177. Nach Engelmann in Kalifornien in der höheren Sierra Nevada von 2300 bis 3300 m von der Kalaveras-Gruppe und dem Mount Raymond nordwärts: gemein in der Shasta-Region und dem Trinity-Gebirge und sich bis Oregon und dem Washington-Territorium ausbreitend, ausserdem in Kolumbien vor- kommend. Diese Kiefer ist der westliche Vertreter der nordöstlichen Weymouthskiefer, von welcher sie sich durch die grösseren Zapfen und steiferen und viel weniger gesägten Blätter unterscheidet. In letzteren sind fast der ganzen Epidermis Hypodermzellen (die aber nicht die Harzgänge umgeben) untergelagert, während diese den weicheren Blättern von Pinus Strobus fehlen. Das Holz soll weich und weiss, feinfaserig, zähe und haltbar sein, wie bei der Weymoutbskiefer. Sie wurde im Jahre ı83ı in Europa von David Douglas eingeführt. Baum schiank von Wuchs, von 20—25 m Höhe und zuweilen bis ı m Stammdurchmesser, nach Dr. Mayr selbst 46 m Höhe bei 1,5 m Durchmesser erreichend, mit ziemlich glatter, blasser, in quadratförmigen Platten spaltender Rinde. Aeste quirlständig abstehend mit den Spitzen aufgerichtet. Junger Trieb braun behaart, Blätter zu fünf, ziemlich steif, gerade, dreieckig, am Rande mit sehr kleinen und entfernt stehenden Zähnen, pn gespitzt, grün, an den Seiten mit blauweissen Längslinien gezeichnet, meist 5'/., hier und da bis 10 cm lang. Zapfen zu zwei bis fünf quirlständig, kurz gestielt, hängend, cylindrisch schlank, etwas gekrümmt, jung rotbraun, reif gelblichbraun, 14 bis 20o cm lang, 3—5 cm breit. Zapfenschuppen fast lederartig, keilförmig, an- gedrückt, an der Spitze abstehend; die untersten kleiner, stark zurückgebogen, Schuppenschild kaum vortretend, auf dem Rücken konvex mit einem Längskiel und scharfem Rande, hellbraun, Nabel zusammengedrückt - vierseitig spitz, dunkelbraun mit hellem Harz überflossen. Samen blassbraun, eirund, 6 mm lang, 3’/; mm breit mit braunem, 20—23 mm langem Flügel. Eine zierliche, schlank und schnellwachsende Weymouthskiefer, welche in dekorativer Hinsicht den zwei vorstehenden Arten gleichwertig ist, bei freiem Stand aber, pyramidal von Wuchs, und als junge Pflanze weit dichter 204 IT. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen verweigt als die weitästige P. Strobus und daher noch dekorativer wie diese genannt werden muss; sie ist bereits in hübschen, stattlichen, Zapfen tragenden Exemplaren in Deutschland vertreten und zeigte sich ausdauernd. Sie liebt luftige, freie Lagen, zumal Anhöhen und Gebirge. ihrem natürlichen Vor- kommen entsprechend. 48. Pinus Lambertiana Dougl. in Linn. trans. ı5. p. 500. Riesen- oder Zuceker-Kiefer. Sugar-Pine der Kalifornier und der Engländer. Pin gigantesque der Franzosen. Im westlichen Nordamerika vom Felsengebirge bis zum grossen Ozean und vom Columbia-Flusse bis nach Mexiko. Nach Engelmann durch ganz Kalifornien und nordwärts bis zum Columbia-Flusse, an beiden Abhängen der Sierra Nevada in einer Höhe von 1000—ı300 oder zuweilen 2300—2500 m einen Waldgürtel mit Pinus ponderosa und Abies concolor bildend, im Küsten- gebirge nur an den höchsten Punkten von den Santa-Lucia-Bergen bis Hum- boldt-County. Die Blätter sind derber als bei ihren Verwandten, mit einer Lage von Hypoderm-Zellen unter der ganzen Epidermis und um die Harzgänge. Das leichte, trefflich zu verarbeitende Holz gleicht dem der Weymouthskiefer, wird ähnlich benutzt und in Nordamerika hoch geschätzt. Die Ausschwitzung an- gebrannter Bäume verliert ihre harzigen Eigenschaften und bekommt einen süssen Geschmack, ähnlich dem von Zucker und Manna, an deren Stelle sie zu- weilen benutzt und auch als Mittel gegen Husten gelobt wird; daher der Name Zucker-Kiefer (Sugar-Pine). Jedenfalls ist es ein sehr wertvoller Nutzbaum in der Heimat. In Europa ı827 von David Douglas eingeführt. Ein mächtiger Baum, die riesigste aller Kiefern, 5o bis gegen 100 m Höhe und 3—6 m Stammdurchmesser (nach Engelmann) erreichend, mit hellbrauner, glatter, in kleine Abschnitte zerspaltender Rinde. Stamm tadellos gerade, hoch sich ausästend, Aeste quirlständig, horizontal, etwas überhängend, eine ei- runde Krone bildend. Junge Triebe schokoladenfarbig, Blätter zu fünf steif, scharf dreieckig, an den Rändern schärflich, scharf gespitzt, frischgrün mit bläulichen Längslinien, die besonders in der Jugend hervortreten, 9-ıı cm lang. Zapfen an 9 cm langen Stielen hängend, cylindrisch, hell gelbrot, nach Engelmann 30—50 cm lang, 8—ıı cm dick. Nach Dr. Mayr sind die Zapfen im südlichen Oregon (dem nördlichsten Vorkommen der Kiefer) bedeutend kleiner, die grössten messen 34, die kleinsten 26 cm ohne Stiel. Zapfenschuppen lederartig, keilförmig, angedrückt; Schuppenschild leicht verdickt, auf dem Rücken konvex, glatt, mit scharfem Rande und breitem sehr stumpfem Nabel. Samen gross, glatt, schwarz, eirund-länglich, 15 mm lang, 9—ıo mm breit mit nicht ganz doppelt so langem, braunem, länglichem, stumpfem Flügel, essbar, süss von Geschmack und von den Bewohnern gesucht. Kotyledonen dreizehn bis fünfzehn. Die Zuckerkiefer ist nicht wählerisch im Boden, liebt aber besonders einen lockeren, sandigen, frischen Lehmboden. Leider kann ihr Gedeihen ey Pinus Lambertiana Dougl, 295 bisher in Deutschland gerade nicht als ein treudiges bezeichnet werden, denn sie wächst sehr langsam, was allerdings, zumal in der Jugend, auch im Vater- lande der Fall sein soll, während sie dort erst als grösserer Baum ein schnelleres Wachstum zeigt; Dr. Mayr nennt sie langsamwüchsig durch ihr ganzes Leben. Dies ist auch wohl der Grund, warum der forstliche Anbau, zu welchem die Zuckerkiefer im Sandboden öfter empfohlen und auch herangezogen ist, abfällig beurteilt wurde. Hier und da findet man in Kultur gesunde, gut gedeihende Pflanzen, so z. B. auf der Insel Scharfenberg bei Berlin einen 6 m hohen, kräftigen Baum. Da die Zuckerkiefer, sich in verschiedenen Gegenden ziemlich wider- standsfähig zeigte und nur in härteren Wintern hier und da erfror, so sollte man nichts unversucht lassen, sie in Kultur weiter zu prüfen, denn als Zier- baum müsste sie in grösseren Exemplaren, mit den langen Zapfen behangen, ein auserlesener Schmuck für unsere Parkanlagen werden. Dr. Mayr meint, sie möge vom ästhetischen Standpunkte aus angebaut werden, aber im grossen forstlichen Betriebe Nutzen davon ziehen zu wollen, sei eine Chimäre. — Allerdings sind die bisherigen Erfahrungen wenig ermutigend und da die Zuckerkiefer in rauheren Lagen schwer litt und selbst zu Grunde ging, so wären bessere Kulturerfolge wohl nur in besonders günstigen, dem Vorkommen der Kiefer entsprechenden Lagen, oder in milderen Gegenden zu erhoffen. Pinus Lambertiana gehört zu den Coniferen, welche, wie auch Carriere betont, sich als Sämlinge schwach und langsam entwickeln und schwer aufzuziehen sind, während sie veredelt freudiger und kräftiger gedeihen; wir finden in der That auch häufig veredelte Exemplare in den Gärten und zwar veredelt man dieselbe auf die harte, verwandte Pinus Strobus. Die Kiefern gehören zu den wichtigsten Forstbäumen und ihr Nutzen, was Holzgewinn und alles aus dem Holz gewonnene Material wie Harz, Pech, Teer u. s. w. anlangt, ist geradezu ein unschätzbarer, dazu kommt, dass noch die unfruchtbarsten Gegenden, der dürrste Sandboden den meisten Arten zu- sagen, während sie anderseits wieder in den verschiedensten Bodenarten, wenn sie nicht zu schwer sind, noch gedeihen ; gewisse Arten lieben wieder Moor- und Sumpfboden, wie es schon nach Möglichkeit bei den beschriebenen Arten angegeben wurde. So kann man schliesslich für die verschiedenen Boden- arten die geeigneten Kiefern zur Kultur auswählen und dies muss denn auch massgebend sein inbetreff Anpflanzung der Kiefern als Zierbäume; zu diesem Zwecke müssen dieselben vor allem ganz frei gestellt werden, denn die meisten sind sehr lichtbedürftig und nur dekorativ schön, wenn sie als junge Pflanzen möglichst lange die unteren Aeste behalten und später dann meist malerisch schön als alte Bäume mit starken Stämmen und breiten Kronen. Landschaftlich wirkungsvoll sind sie an Waldrändern oder zwischen niedrigen Laubgehölzen. Die meisten Arten entwickeln sich zu mächtigen Bäumen und passen nur in grosse Gärten und ausgedehnte Parkanlagen und werden dann einzeln frei gestellt oder zu lichten Gruppen vereinigt. Vor allem aber hüte man sich, die Kiefern zu zahlreich zu verwenden und zumal eine Art, die dann so leicht einen monotonen Eindruck macht, wie die Kiefernwaldungen ihn ganzen Gegenden verleihen. Jedenfalls sorge man dafür, dass bei Anpflanzungen die verschiedenen Arten vertreten sind und sich vorteilhaft gegen einander ab- heben, so die zierlichen Weymouthskiefern gegen die üppigen Formen der Pinus Laricio und der mastigen dreiblättrigen Kiefern (Pinus Jeffreyi, P. 296 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. ponderosa etc.) und dass die im Wuchs abweichenden Arten und Formen der Anlage entsprechend richtig verteilt sind, auch die Färbung wird ja land- schaftlich sehr in Betracht kommen. Die niederliegenden und Zwergformen finden ihren Platz vor höhere Coniferen-Pflanzungen, an Abhängen und auf und zwischen Felsen. wie es das naturgemässe Vorkommen uns lehrt. Allen zärtlicheren Arten und Formen giebt man einen geschützten Stand, sodass sie im Schutze höherer Pflanzungen, d. h. bei seitlichem Schutze, nicht Ueberschirmung, aufwachsen können, giebt auch in der Jugend eine entsprechend luftige Winterdecke bis sie ge- nügend erstarkt und eingewurzelt, dann später sich meist widerstandsfähiger erweisen. Die Kiefern werden am besten als junge, kräftige, öfter verschulte und gut bewurzelte Pflanzen an den Platz gesetzt, da sie grösser das Verpflanzen nicht gut vertragen; sehr empfiehlt sich, zumal, wenn die Kiefern noch einen längeren Transport zu überstehen haben, gleich nach dem Ausheben aus dem Boden die Wurzeln in einen dicken Lehmbrei zu tauchen, unter welchem die Wurzeln ihre Frische bewahren und eingepflanzt gut weiter wachsen. Die Vermehrung der Kiefern geschieht zu Nutzzwecken stets durch Aussaat, denn diese liefert allezeit die schönsten, dauerhaftesten Bäume. Seltene Arten und Formen als Zierbäume werden durch Veredlung fortgepflanzt und zwar durch Anplatten oder Einspitzen. Als Unterlagen wählt man nach der Zahl der Blätter in den Scheiden möglichst verwandte Arten, so z.B. für alle Kiefern mit zwei Blättern in der Scheide Pinus silvestris, auf welcher auch die mit drei Blättern in der Scheide noch wachsen, wenn keine passendere Unter- lage vorhanden ist, für alle üppig- und starkwüchsigen Kiefern beider Gruppen ist als Unterlage die üppigwachsende, reichlich Nahrung bietende Pinus Larici austriaca als dauerhaft zu empfehlen. Für die fünfblättrigen Kiefern dienen je nach der Verwandtschaft Pınus Strobus oder P. Cembra als Unterlagen. Stecklingsvermehrung ist kaum gebräuchlich, da selbige schwer und nur bei grosser Aufmerksamkeit im Herbst im Vermehrungshause wachsen. Eine Ausnahme machen nur Triebe erster Entwickelung (Primordialzweige), wie sie sich an einzelnen Kiefernarten, z. B. an Pinus Pinea, besonders aus- geprägt entwickeln, diese wachsen, wie alle Jugendtormen, etwas leichter durch Stecklinge, doch hat diese Vermehrung nur einen untergeordneten Wert. Cedrus Lk. in Linn. XV. p. 537. Ceder. Blüten einhäusig, männliche endständig an seitlichen kurzen Zweigchen zwischen gebüschelten, sternförmig - abstehenden Blättern fast sitzend, von schuppenförmigen, eng-dachziegeligen Brakteen dicht umgeben. Staubfaden- säule 3—5?/;, cm lang, cylindrisch zwischen Brakteen sitzend. Antheren sehr zahlreich, zuerst sehr dicht, bald lockerer, spiralig dichtstehend, vielreihig an einer Achse fast sitzend, Fächer zwei, länglich-lineal, eng angewachsen, nach aussen der Länge nach aufspringend, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in ein schuppenförmiges, eirundes, eingebogenes, öfter am Rande ge- Cedrus Libani Barr. 207 zähneltes Anhängsel verlängert. Weibliches Kätzchen walzig, an kurzen Zweigen zwischen Blättern sitzend. Schuppen deutlich doppelt, spiralig viel- reihig, sehr dicht angedrückt-dachziegelig, fast bis zur Basis gesondert; Braktee klein, eng verwachsen, eingeschlossen. Samenschuppe schon während der üte viel grösser als die Schuppe, an der Spitze gerundet, mit dünnem Rande. Eichen zwei, nahe der Basis der Samenschuppe, mit dieser zusammenhängend und umgewendet. Zapfen 8—ıo cm lang, eirund mit unveränderten Brakteen. Schuppen durch die Samenschuppe sehr vergrössert, steif, wenig verdickt, erhärtet, sehr eng dachziegelig, an der Basis einwärts gebogen, lange bleibend, nach dem Samenausfall erst abfallend. Samen, wie bei der Kiefer, unter jeder Schuppe zwei, falsch-flügelfruchtartig, Haut dünn, trocken- häutig, durchsichtig, breit-schief-eiförmig, von der inneren Lage der Schuppe getrennt, erst kaum vom Flügel gelöst, eirund-länglich-dreieckig, zusammen- gedrückt. Schale dünn, krustenarig. In zwei bis drei Jahren reifend. Kotyledonen neun. Hohe immergrüne Bäume, Zweigchen aus dachziegelig-schuppigen Knospen entwickelt, die einen dünn, entfernt stehende, spiralig angeheftete Blätter tragend, die anderen (blütentragenden) dick, kurz, an den Jahrestrieben eine äussere Reihe dachziegeliger Schuppen und eine innere mit einem dichten, fast zu einem Quirl zusammengedrängten Blätterbündel tragend (Kurztriebe). Blätter nadel- förmig, fast vierkantig, steif, nahe der Basis gegliedert, mit unterhalb der Gliederung nach dem Blätterabfall lange bleibenden Basen. 1. Cedrus Libani Barr. Icon. 499. Libanon-Ceder. Syn. Pinus Cedrus L. spec. pl. p. 1420. Larix Cedrus Mill. Dict. n. 3. „ patula Salisb. in Linn. Trans. 8 p. 314. Abies Cedrus Poir. Dict. 6 p. 510. Kateran Bujus der Türken, Cedre du Liban der Franzosen. Cedar of Lebanon der Engländer. Bewohnt die Gebirge und subalpinen Regionen im südlichen Anatolien, im cilicischen Taurus, wo sie ausgedehnte Wälder mit Abies cilicica und Juni- perus foetidissima in einer Höhe von 1300—2000 m bildet; im Antitaurus in 2000 m Erhebung, auf dem Libanon oberhalb Eden, wo sich ein Wäldchen von 400 Bäumen befindet und auch auf dem Berge Gebel Barak des südlichen Libanon; auf Cypern; in Algier auf dem Berge Tongour mit Cedrus atlantica gemeinsam wachsend. In Europa im Jahre 1683 eingeführt. Baum von 25—40o m Höhe, oft von enormem Stammumfang, langsam von Wuchs, in der Jugend mit breit-pyramidaler, im Alter flacher, schirm- förmiger Krone; Aeste sehr stark, horizontal ausgebreitet, Stamm mit schwarz- grauer, rissiger Rinde bekleidet Zweige zahlreich, kurz. Blätter an der Spitze von Kurztrieben zu Bündeln von 30 bis 40 gedrängt stehend, 15—35 mm lang, ı mm breit, gebogen oder gerade, steif, spitz, stumpf-viereckig, dunkelgrün. Zapfen einzeln, gestielt, aufrecht, eirund oder eirund-länglich, an der Spitze vertieft, harzüberflossen, braun, 8—ı0 cm lang, 5—7 cm breit. Schuppen zahl- 299 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen ‘gl 'Bıg “JARgT TURgIT snIpa) reich, dicht - dachziegelig, fast holzig-korkig, aus verschmälertem Grunde keil- förmig, fast viereckig, auf dem Rücken seidenhaarig, runzelig, oben etwas eingebogen, ganzrandig. Samen eirund-länglich-dreieckig, zusammengedrückt, 299 Cedrus Libani Barr. uaweg Ju uauuı uoa addnyssuszdez F !rdıaa IrIggneıs € Sing aysıluurw z “usJdez wagt wm FtamzZ I Sieg IuegıT snapay DE ig FI rn +L dl 300 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. ı5s mm lang, mit 2'/, cm langem, dünnhäutigem, halbfächerförmigem, oben gerade abgestutztem, braunem Flügel. Nach Dr. Brandis in Forest Flora S. 524 zeigt das Holz der Ceder vom natürlichen Standort ein deutlich abgegrenztes Kernholz, dieses ist dichtfaserig, braun und aromatisch, während das von kultivierten Bäumen in Europa weisslich oder blassrot, leicht, schwammig, weich und wenig aromatisch ist. Die Libanon-Ceder ist ein seit den ältesten Zeiten berühmter, herr- licher, dekorativer Baum und spielte als Spender eines trefflichen Nutzholzes eine grosse Rolle; soll doch schon Salomon aus seinem Holze den Tempel zu Jerusalem erbaut haben; wie angegeben wird, verwendeten die alten Egypter das weisse Harz zum Einbalsamieren ihrer Todten. Es ist übrigens wohl als sicher anzunehmen, dass die alten Schriftsteller unter dem Namen „Ceder“ verschiedene Bäume verstanden und dass da z. B. verschiedene Juniperus-Arten, welche ja bekanntlich ein treffliches, hartes Nutzholz liefern, mit einbegriffen sein dürften. Leider ist die Ceder im allgemeinen für Deutschlands Klima zu zärtlich und kann nur für besonders günstige, geschützte Lagen, oder für die wärmsten Gegenden zur Anpflanzung empfohlen werden. In den Rheinländern, wie in Süddeutschland gedeiht sie noch gut und alte schöne Bäume bezeugen, dass sie hier auch harte Winter gut überdauerte; so steht im botanischen Garten zu Bonn ein Doppelstamm von 20 m Höhe, welcher am Fusse ı m im Durchmesser hat und sich dann in zwei Stämme von je 0,50 m Durchmesser teilt, derselbe ist als kleines Bäumchen etwa um das Jahr ı820 gepflanzt worden, andere grössere und kleinere Bäume finden sich in der Umgegend, welche oft Zapfen, aber meist nur einen kleinen Prozentsatz keimfähiger Samen brachten. In Hügel bei Essen an der Ruhr sind starke Bäume, von deren Samen schon wieder stattlicher junger Nach- wuchs erzogen wurde. In Heltorf bei Düsseldorf, Besitzung des Herrn Grafen Spee, finden sich prächtige, ältere, besonders schön entwickelte Exem- plare. Alte starke Stämme trifft man im Elsass in alten Parkanlagen, nach Kirschleger steht die schönste, 1750 gepflanzte Ceder im Garten des Oberst HerveE zu Dachstein. Ein 1734 gepflanzter Baum steht in Bollweiler im Garten von Napoleon Baumann. Sonst gedeiht die Ceder in Deutschland nur in ausnahmsweise günstigen Lagen, so z. B. in Ohrberg bei Hameln an der Weser, am Main und stellenweise an der Elbe. Cedrus Libani glauca Carr. Conif. ı. ed. p. 284. Syn. Cedrus Libani argentea Ant. et Kotsch. Iter cilic. n. 417. Eine Form von blaugrüner bis silbergrauer Färbung, welche auf den verschiedenen Standorten, besonders aber im cilicischen Taurus, unter- mischt mit der dunkelgrünen Art vorkommt und somit auch bei Aussaaten in Kultur gewonnen wurde. Durch die auffallende Färbung ist sie dekorativ besonders wertvoll und mit Recht gesucht und geschätzt. Cedrus Libani brevifolia J. D. Hook. Journ. Bot. 1880 p. 31. Auf den Gebirgen der Insel Cypern zwischen Kyller und Krysokus (nach Baker) in einer Erhebung von 1300 m wachsend. Eine Form mit kürzeren Blättern und kleineren Zapfen. Nach Cedrus Libani Barr. Ol [8\) Hooker ist diese Form wegen der nur unreif vorliegenden Zapfen noch nicht genügend bekannt, scheint aber Cedrus atlantica sehr nahe zu stehen. Herrn v. St. Paul ist es gelungen, sich vom Standorte reife Zapfen zu verschaffen, wie sie unsere Abbildung zeigt, welche vom Berge Troodas auf Cypern (dem alten Olymp) stammen, sie haben eine länglich-eirunde, mehr walzenförmige Gestalt, 6'\/ cm Länge bei 4 cm Breite und sind an der Spitze vertieft, aus dieser Vertiefung tritt aber nochmals eine Spitze knopfförmig hervor. Jedenfalls steht die Ceder vonCypern der Atlas-Ceder sehr nahe, auffällig ist die mehr walzenförmige Gestalt der sonst in der Grösse fast gleichen Zapfen. Sehr zu wünschen wäre es, dass durch eine grössere Sameneinfuhr diese interessante Form der Ceder bald eine recht weite Ver- breitung fände, da zu hoffen steht, dass die- selbe, aus den angeführten Höhenlagen auf Cypern gewonnen, auch in rauheren Lagen sich widerstandsfähiger zeigt, als solche aus wärmeren Gegenden zu uns eingeführten. Cedrus Libani viridis Carr. Conit. Seel 1373 Eine widerstandsfähige, üppig wach- sende Form, welche sich durch frisch- grüne, glänzende Blätter von der dun- kelgrünen Art unterscheidet. Cedrus Libani nana Loud. Encycl. of Trees 1058. Fig. 75. Cedrus Libani brevifolia J. D. Hook. Zapfen vom Berge Troodas Eine öfter bei Aussaaten gewonnene, auf Cypern, von Herrn v. St. Paul runde, buschige, dicht bezweigte Zwerg- Sugeführe form. Cedrus Libani nana pyramidata Carr. Conif. ı. &d. 284. Eine gedrungene, kegelförmige Zwergform mit aufstrebenden, dichtstehenden Zweigen. Cedrus Libani denudata Carr. Rev. Hort. 1859. p. 103. Eine Form mit geradem Stamme und ungleich gestellten und entwickelten Aesten und kurzen, dunkelgrünen Blättern, welche ihres unregelmässigen Wuchses und der lückenhaften Beästung wegen eigentümlich aber nicht dekorativ genannt werden muss. Cedrus Libani pendula Knight. Syn. Conif. 42, Eine in England vorkommende Form mit überhängenden Aesten und ebenfalls abwärts hängenden Zweigen. 2302 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Cedrus Libani stricta Carr. Rev. hort: ]. c. Eine Form mit schlankem, geradem Stamm, sehr dichten und auf- strebenden, kurzen Aesten und glänzend graugrünen, silbergrauen Blättern. Nach Carriere eine schmale, kegelförmige und so dichte Pflanze bildend, dass es nicht möglich ist, den Stamm durchzusehen. Ein 25 m hohes, schönes Exemplar dieser charakteristischen Form steht in Houre bei Auch in Frankreich. Cedrus Libani decidua Carr. Conif. 2. ed. p. 372. Eine buschige, langsam wachsende Pflanze mit zahlreichen, kurzen Zweigen und im Winter abfallenden Blättern. Eine unschöne, nur botanisch interessante Form, welche nach Carriere von Seneclauze in Kultur ı851 gewonnen wurde und gleichsam einen Uebergang von der Ceder zur Lärche bildet, jedenfalls aber den Beweis liefert, dass von Pflanzen mit immer- grünen Blättern solche mit abfallenden Blättern entstehen können und um- gekehrt. Cedrus Libani hytrida Hort. Syn. Cedrus Libanı X atlantica. Ein durch Kreuzung der Cedrus Libanı mit C. atlantica entstandener Bastard, von welchem nicht mehr nachzuweisen ist, ob er spontan oder in Kultur entstanden ist. Es ist ein jetzt 7 m hoher Baum in der Besitzung des Herrn Giuseppe Gaeta in Moncioni bei Florenz, welcher nach Mitteilung des Besitzers keine nennenswerten Eigentümlichkeiten aufweist. 2. Cedrus atlantica Manetti. Cat. Hort. Madoet. Suppl. p. 8. Atlas-Ceder. Syn. Cedrus africana Gord. Pinet, 39. , zargsentearPoud.zexGord.zBiner1rc „. , „elegans. Knight. Syn. Conif. 42: „ Libani var. atlantica J. D. Hook. Journ. Bot. ı880 und E.7Koch Dendr. 11.5.2698. Abies atlantica Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. V. p. 214. Pinus atlantica End]. Conif. 137. „. Gedrus,y atlanniea“Parl.ınD. C. Prodr.XVl:’2.>p. 208: Medad der Araber. Cedre argente de l’Atlas der Franzosen. Mount Atlas or African Cedar der Engländer. In Nord-Afrika auf dem Atlas bei Tiaret und auf dem Berge Aures in einer Erhebung von 10c0—ııco m dichte Wälder bildend, auf dem Pic von Tongour in Gesellschaft mit Cedrus Libani wachsend; auf den Bergen Babor und Tababor. Im Jahre 1842 in Europa eingeführt. Grosser, auch im Alter pyramidaler Baum von 30—4o m Höhe und 1,50 m Stammdurchmesser, mit horizontal abstehenden Aesten, welcher Cedrus Libani sehr nahe steht und von manchen Autoren nur für eine Form derselben angesehen wird. Von dieser unterscheidet sie sich durch den drus atlantica Manetti. 202 Cedrus atlantica Manetti 303 stets pyramidalen Wuchs mit nicht übergebogenem Wipfel, wie dies bei C. Libani stets der Fall ist, durch kürzere, weniger flach ausgebreitete Aeste, durch steifere, kürzere, dickere, scharfgespitzte, vierkantige, meist blau- grüne, oder silbergraue Blätter (es kommen jedoch auch Formen von hell- a Asta ın Bonn. Cedrus atlantica Manetti var. glauca im Garten der Vıll Fig. 70. und dunkelgrüner Färbung vor), durch bedeutend kleinere, längliche, gestielte, nur 5—6 cm lange, 4 cm breite, glänzend hellbraune, eirunde Zapfen mit kleineren Schuppen. Weitere Abweichungen von C. Libani sind nicht zu verzeichnen, nur dass die Atlas-Ceder etwas später im Frühjahr austreibt, in der Jugend weit rascher wächst und als dekorativere Pflanze mit leichterer, 304 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. ausgebreiteter Bezweigung auftritt, sich auch in manchen Gegenden wider- standsfähiger zeigte, daher mehr zur Anpflanzung empfohlen werden kann. So besitzt Herr Dr. Bolle auf der Insel Scharfenberg einen kräftigen Baum von 5 m Höhe, im Park zu Wiesenburg in der Mark stehen 4 m hohe Exemplare, starke, zapfentragende Bäume finden wir zahlreich in den Rheinländern. Cedrus atlantica glauca Hort. Syn. Cedrus atlantica nivea Hort. r r coerulea Hort. & 2 argentea Hort. Eine Form, bei welcher die blaugrüne oder selbst ausgeprägt silber- graue Färbung (argentea) besonders auffallend hervortritt. Diese Färbung kommt sowohl bei Bäumen im wilden Zustande, wie auch bei Aussaaten in Kultur vor und sind solche Exemplare äusserst dekorativ und geeignet, be- deutende Kontraste in der Landschaft hervorzubringen. Am Rhein giebt es starke Exemplare dieser herrlichen Form, so steht vor der Villa Asta in Bonn ein etwa ıo m hoher Baum, welcher sich mit breiter, schattender Krone über dem Rasen ausbreitet, zu Zeiten, wie versiibert erscheint und so, reich mit Zapfen beladen, den schönsten Schmuck der Besitzung ausmacht (siehe Ab- bildung). Die Samen waren jedoch meist nicht keimfähig. Ausser anderen starken Bäumen finden sich hohe, zapfentragende Exemplare in Friedrichshof bei Cronberg im Taunus, Besitztum J. M. der Kaiserin Friedrich. Cedrus atlantica variegata Hort. Eine unbeständige, buntblätterige Form, bei welcher zumal die jungen Triebe weisslich-gelbbunt erscheinen, eine Färbung, die nicht von Bestand ist. Cedrus atlantica pyramidalis Paillet. Revue hort 1889. p. 429. Eine interessante Form mit kurzen, horizontalen Zweigen , die keine Pyramide (wie man der Bezeichnung nach glauben sollte), sondern eine schlanke, regelmässige Säule von geringem Durchmesser bildet und bei einer Aussaat in Kultur gewonnen wurde. Cedrus atlantica columnaris Otin. Revue hort. 1889. p. 476. Eine der vorigen ähnliche Form, gleich dieser eine schlanke Säule bildend, jedoch mit längeren, aufstrebenden Aesten, gleichfalls bei einer Aussaat gewonnen. Cedrus atlantica fastigiata Carr. Revue hort. 1890. p. 32 mit Abbild. Eine von Lalande j. in Nantes in Kultur gewonnene, dekorative Form von schlankem pyramidalem Wuchs und aufstrebender Bezweigung, welche bei regelmässigem, dicht bezweigtem Wuchs sich recht zierlich aus- nimmt und Empfehlung verdient. Die Atlas-Ceder ist gleich der Libanon-Ceder höchst dekorativ, zumal in den auffallenden blaugrünen oder silbergrauen Formen, diese haben sich auch an verschiedenen Orten etwas widerstandsfähiger gezeigt als die mehr grüne Form, ein Umstand, der mehrfach auch an anderen Coniferenformen Cedrus Deodara Loud. 305 beobachtet wurde und vielleicht darauf hinauszuführen wäre, dass der bläuliche Wachsüberzug das Blatt schützend umgiebt und gegen schroffen Witterungs- wechsel widerstandsfähiger macht. Die Frage, ob die Atlas-Ceder als Art oder als Form zu C. Libani an- zusehen ist, kann wohl erst nach eingehender Forschung, nach sehr genau kontrolierten Aussaaten und nach Feststellung von Uebergangsiormen ent- schieden werden, welche aber, wie schon öfter erwähnt wurde, nicht etwa bald, sondern oft erst nach langen Jahren erwartet werden dürfen. Sehen wir die im Wuchs wie in der Färbung, auch selbst in der Grösse der Zapfen abweichenden Formen der Libanon-Ceder an, zumal aber die kurzblättrige, kleinzapfige Form derselben, die auf Cypern wächst (insofern dieselbe nicht etwa mit C. atlantica zusammenfällt), zu welcher als Ver- bindungsglied, zwischen dem Libanon, Cypern und dem Atlas noch, nach Dr. Bolle, die von Freund in den Bergen der Cyrenaika (aut der Halbinsel Barka in Nordafrika) gefundenen Cedern kommen, so wäre es vom wissen- schaftlichen Standpunkte vielleicht gerechtfertigt, die Atlas-Ceder nur als eine lokale Form der Libanon-Ceder anzusehen. Nach Jamin in Carr. Conif. 2. ed. S. 376, welcher die beiden Cedern gemischt auf dem Pic de Tongour wachsen sah, sind dieselben auf den ersten Blick zu unterscheiden; die Atlas-Ceder war mit völlig reifen Zapfen be- deckt, die der Libanon-Ceder waren wenig entwickelt und die Blüten zeigten sich noch auf einigen Zweigen. Der Wuchs der C. atlantica erinnert an den der Abies pectinata, er ist pyramidal und die Blätter sind silbergrau. während die der Libanon-Ceder dunkelgrün und die Zweige mehr horizontal gestellt sind. — Diese Beobachtung vom natürlichen Standorte und das Ver- halten der Atlas-Ceder in unseren Kulturen in Betracht ziehend, was grössere Widerstandsfähigkeit, schnelleren Wuchs und dekorative Unterschiede anlangt, scheint es für die Praxis doch geratener, die drei Cedern als sehr nahe stehende Arten scharf zu umgrenzen, als sie als fragliche Formen zusammen zu werfen. (Vgl. die Anmerkung bei Picea obovata und Abies numidica.) 3. Cedrus Deodara Loud. Arb. Brit. IV, 2428 f. 2283 bis 2286. Deodar-Ceder, Himalaya-Ceder. Syn. Pinus Deodara Roxb. Fl. Ind. Or. III. p. 651. Abies Deodara Lindl. in Penny cyclop. 9. Cedrus indica de Chambr. Tr. prat. des arb. resin. 341. 5 Libani Barr. var. Deodara Hook. f. Himal. Journ. I. 257 and in Nat. Hist. Rev. 1861, II. t. ı bis 3. Deodar, Devadaru (Gottesbaum) Nakhtar, Diar, Dewdar im Himalaya genannt. Cedre de l’'Himalaya der Franzosen. Indian Cedar, Deodar der Engländer. Im Nordwest-Himalaya, auf den Gebirgen Afghanistans und Beludschistans. Nach Dr. Brandis sind nicht einheimische Wälder von ihr östlich vom 80° oder westlich vom 66° L. bekannt. Im Himalaya kommt sie zwischen 1300 bis 3200 m Erhebung vor, aber steigt auch hinab bis 1100 m und höher hinaut bis zu 4000 m. Sie wird in Kamaon gewöhnlich nahe an Dörfer und um Beissner. 20 306 1l. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Fig. 77. Cedrus Deodara Loud. Tempel und hie und da in Nepal gepflanzt. Sie wächst gesellig und bildet insam mit Pinus excelsa und ausgedehnte Wälder, entweder allein, oder gemei Cedrus Deodara Loud. 307 Picea Morinda, weniger häufig mit Abies Webbiana und Quercus incana, Qu. dilatata und semecarpifolia, auch Cypresse, Birke, Taxus und Pinus Gerar- diana wachsen gemeinsam mit ihr. Im Himalaya wächst sie auf Gneis, Granit und kieseligem Thonschiefer und fehlt auch nicht auf Kalkgestein. In Europa wurde sie 1822 eingeführt. Grosser Baum, der im Vaterlande gegen 5o m Höhe bei 3 m Stamm- durchmesser erreicht. mit schöner, voller, pyramidaler Krone und zumal in der Jugend leicht im Bogen überhängenden Aesten und Zweigen, was sich nach Hooker im Alter mehr verliert, so dass nach dessen Forschungen es nicht möglich ist, die drei einander so nahe stehenden Cedern nach beständigen spezifischen Charakteren zu unterscheiden, weshalb er die Atlas-Ceder wie die Deodar-Ceder als Varietäten zu C. Libani stellt. Stamm gerade mit dunkelgrauer Rinde bekleidet, Blätter nach Dr. Brandis in Nordwest-Indien dunkelgrün, heller grün, öfter blaugrün bei jungen Bäumen, sie kommt auch im Himalaya an manchen Standorten nur grün, an anderen nur blaugrün vor, in England hat man in Handelsgärten lange bei Aussaaten nur die blaugrünen Formen, des höheren Preises wegen, der dafür zu erzielen, ausgewählt und die grünen schon aus den Saatbeeten entfernt, woher, nach Dr. Brandis, die Angabe stammt, dass C. Deodara nur blaugrün vorkomme. Die Blätter sind 3',,—5 cm lang, ı mm breit und stehen bis zu dreissig an der Spitze von Kurztrieben gedrängt, sind abstehend oder hängend, gerade, steif, stumpflich-zugespitzt, viereckig, glänzend. Zapfen 8&—ı2 cm lang, etwa 6 cm breit, auf kurzem Zweige aufrecht, einzeln oder zu zwei, eirund oder eirund- länglich-stumpf, an der Spitze nicht vertieft; in der Jugend bläulich bereift, reif rötlichbraun. Schuppen zahlreich, kleiner als bei C. Libani, dachziegelig, fast holzig, aus verschmälertem Grunde keilförmig, verkehrt - länglich, auf dem Rücken glatt, nicht seidenhaarig. Samen verkehrt-eirund, am Grunde verschmälert, weisslich, 16—17 mm lang, 6—7 mm breit mit verkehrt- eirundem, grossem, hellbraunem Flügel. Nach Dr. Brandis bilden die Cedern in dichten Beständen schlanke, cylindrische, hoch ausgeästete Stämme. Das Splintholz ist weisslich und nicht dauerhaft, bei ausgebildeten Bäumen ist es 9—ıı cm dick, das Kernholz hat eine schöne hellbraune Farbe, ist duftend und etwas fettig, fest, glattfaserig, wirft und spaltet sich nicht leicht und ist ausserordentlich haltbar. Ausserdem gilt das schon bei C. Libani inbetreff des Holzes Angegebene. In den ersten Lebensjahren langsam wachsend, pflegt sie später sich schnell zu schönen dekorativen Bäumen zu entwickeln. Es sind noch im Wuchs wie in der Färbung abweichende, teils recht dekorative, bei Aussaaten gewonnene Formen zu verzeichnen: Cedrus Deodara crassifolia Hort. Carr. Man. des Pl. IV. 345. nicht Knight. Mit weitstehenden und wenig zahlreichen, kurzen Aesten, die ausgebreitet und etwas aufwärts gerichtet sind. Zweige dick, steif und kurz. Blätter weit gestellt, nicht zahlreich, gerade, dick, viel kürzer als bei der Art, kurz ge- spitzt. Eine schwachwüchsige, abweichende, sofort durch die starken Blätter ins Auge fallende Form. . 20% 208 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Cedrus Deodara robusta Hort. Carr. Man. des Pl. IV. 345. Syn. Cedrus Deodara crassifolia Knight. Syn. Conif. 42, nicht Hort. = ee gigantea Hort. ex Knight. |. c. Ueppige Form mit im Bogen überhängenden Aesten, Zweige stark und überhängend, dicht mit starken, fast doppelt so langen Blättern als bei der Art besetzt. Junge Pflanzen bedürfen der schwer überhängenden Zweige wegen der Stütze, ältere Pflanzen sind aber sehr dekorativ und üppig von Wuchs, haben sich auch an verschiedenen Orten etwas widerstandsfähiger als die Art gezeigt. Cedrus Deodara compacta Carr. Conif. 2 &d. p. 300. Gedrungen rundlich von Wuchs, dichte Pyramiden von einigen Metern Höhe bildend, mit sehr zahlreichen, übergebogenen Aesten und dicht- stehenden hängenden Zweigen. Cedrus Deodara fastigiata Carr. Conif. 2 &d. p. 368. Eine sehr auffallende Säulenform mit dicken, aufstrebenden, wenig verzweigten, weitstehenden Aesten. Junge Triebe kurz, ziemlich dick, glatt und rötlich-grau. Blätter sehr ungleich und weit gestellt, gerade, dicklich, die einen lang abstehend, die anderen kurz aufwärts gerichtet. Cedrus Deodara viridis Knight. Syn. Conit. 42. Svn. Cedrus Deodara tenuifolia Gord. Pinet. Suppl. 20. Form mit frischgrünen, glänzenden, weit dünneren Blättern als bei der Art. Nach Carriere ist diese Form sehr zärtlich, erfriert noch in Paris und entwickelt sich nur in warmen Ländern zu schönen üppigen Pflanzen. Cedrus Deodara uncinata Hort. Eine Form, welche von Burnier in Florenz aus Samen fiel, mit haken- förmig gekrümmten Blättern, welche sich aber als nicht beständig erwies. Cedrus Deodara argentea Hort. Eine üppige Form von schnellem, aufstrebendem Wuchs, in der Ent- wickelung an C. atlantica erinnernd, mit auffallend blaugrünen bis silber- grauen Blättern. Cedrus Deodara verticillata Hort. und Cedrus Deodara verticillata glauca Hort. Eine schöne Form mit quirlförmiger Aststellung, von welcher zumal die prächtige blaugrüne Form sehr dekorativ und wirkungsvoll ist. Cedrus Deodara aurea Hort. Eine Form mit goldgelben Blättern, welche sehr auffallend ist und in milden Gegenden in grossen, unbeschädigten Exemplaren, zu Kontrasten sparsam verwendet, sich prächtig ausnehmen dürfte. Pseudolarix Gord. 309 Cedrus Deodara variegata Hort. Eine buntblättrige, unschöne, wenig beständige Form. Die Deodar-Ceder ist für milde Gegenden eine der schönsten Coniferen und hier ganz frei gestellt von schlankem, pyramidalem Wuchs, mit leicht bis zum Boden überhängenden Aesten, ein herrlicher Schmuck. — Leider kann sie nur für die mildesten Lagen Deutschlands, zumal für das südwestliche Deutschland und die Rheinländer, oder sonst besonders günstige und geschützte Lagen zur Anpflanzung empfohlen werden, denn sie ist die zärtlichste der drei Cedern und erträgt harte Winter in rauheren Lagen nicht, oder ist doch hier, trotz Winterdecke, selten unbeschädigt und daher ohne Zierwert. Wenn- gleich sie selbst in den Rheinländern noch hier und da von Spätfrösten leidet, so hält sie doch hier noch ohne Decke aus, wir finden teils prächtige Exemplare und auch im Elsass ist sie als Parkbaum verbreitet. Im Park zu Wiesenburg in der Mark zeigt sie unter besonders günstigen Bedingungen, bereits 5 m hoch, nach Dr. Bolle, noch ein treffliches Gedeihen. Im Forstgarten zu Chorin in der Ukermark ist eine besonders widerstands- fähige Form in Kultur, welche aus Samen erzogen wurde, der von Dr. Brandis im Himalaya in hohen, rauhen Lagen, mit besonderer Berücksichtigung für die Mark Brandenburg gesammelt wurde. Solche Pflanzen sind es, welche besondere Beachtung verdienen und die günstigsten Erfolge für die Zukunft versprechen. Zeigen sich auch die anderen beiden Cedern im allgemeinen etwas weniger zärtlich als die Deodar-Ceder, so gilt doch auch für sie das eben Gesagte. Die Cedern lieben einen gleichmässig feuchten, zumal aber durch- lässigen Boden, so dass stets für genügenden Wasserabzug gesorgt ist. Sie verlangen einen geschützten Standort und gedeihen vor allem auf Bergen und Anhöhen, bei seitlichem Schutz, wo das Holz gehörig ausreifen kann, so dass der junge Trieb, genügend erstarkt, dem Frost nicht zum Opfer fällt. Weiter hat man dann für gehörige Schutzpflanzungen, ohne Ueberschirmung, gegen scharfe Winde und gegen die plötzliche Einwirkung der Sonne im Winter und Frühling Sorge zu tragen. Die Vermehrung geschieht in erster Linie durch Samen. Die Sämlinge sind, da sie etwas schwer anwachsen, sorgfältig im Topfe heranzuziehen, frost- frei zu überwintern, ohne sie aber unnötig zu verzärteln, und werden als junge, kräftige, gut bewurzelte Topfexemplare an den Platz ausgepflanzt, wo sie dann auch in der Jugend im Winter noch zu schützen sind. In Ermangelung von Samen können die Arten und vor allem die Formen durch Einspitzen oder Anplatten auf C. Libani oder besser auf die widerstandsfähigere, üppiger aufwachsende C. atlantica Ende Sommer oder im Herbst im Vermehrungshause veredelt, oder auch durch Stecklinge im September, am besten kurze Triebe, die sich aus dem alten Holze entwickeln, vermehrt werden. Pseudolarix Gord. Pinet. p. 292; 1858. Goldlärche. Blüten einhäusig, männliche in Dolden an den Spitzen kurzer laub- blattloser Sprosse, von braunen, dünnhäutigen Schuppen umgeben. Staub- 310 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. fadensäule, auf gebogenem Stiele hängend, eirund-länglich, 2 cm lang, gelblich- grün. Die unteren Antheren sind fast kugelig, beinahe sitzend, die oberen sind in ein langes, öfter lanzettliches und an der Spitze dreilappiges Anhängsel aus- gezogen. Weibliches Kätzchen eirund, an kurzen beblätterten Zweigen. Zapfen an kurzen Stielen hängend, einzeln, eirund-länglich, Schuppen locker-dach- ziegelig, gross, dick und spitz, abfallend, Braktee der Basis angewachsen. Samen unter jed2r Schuppe zwei, verkehrt-eirund, mit halb-eirundem, länglichem, stumpfem, bräunlichem Flügel. Hoher Baum mit abfallenden, weichen, flachen, sitzenden Blättern. Zweige aus schuppig-dachziegeligen Knospen entwickelt, entweder Kurztriebe mit bündel- ständigen Blättern, oder die oberen Längstriebe dünn. mit zerstreuten, ab- stehenden Blättern besetzt. £ Pseudolarix Kaempferi Gord. Pinet. p. 292. Chinesische Goldlärche. Syn. Larix conifera etc. Kaempf. Amoen. exot. p. 833. „ Kaempferi Fortune. Pinus Kaempferi Lamb. Pin. edit. 3 p. VII. Abies Kaempferi Lindl. in Penny Cyclop. I. p. 34. Kara Mats der Chinesen. Seosa Mats der Japaner. Meleze de Kaempfer der Franzosen. Chinese golden Larch der Engländer. Auf den Gebirgen des nordöstlichen China in der Provinz Che Kiang in einer Erhebung von etwa 1000 m. Im Jahre ı856 in Europa eingeführt. Grosser baum, den Fortune neben einem Buddhisten-Kloster bei Chekiang bis zu einer Höhe von go m bei 1,50 m Stammdurchmesser auffand und später dann noch einen Abhang, bestanden mit Prachtexemplaren, entdeckte, deren untere Aeste dem Boden auflagen, mit pyramidaler Krone und quirlständigen. fast horizontal abstehenden Aesten; nach Fortune’s Beobachtungen schienen die Bäume gepflanzt und wäre dies in Betreff seines Vorkommens wichtig. Nach Masters Angabe wären dafür, dass man an Tempeln und bei Klöstern oft be- sonders merkwürdige Bäume, z. B. auch Keteleeria Fortunei vorfindet, zwei Erklärungen möglich, erstens, dass solche auffallende Bäume anderswoher von den Buddhisten eingeführt sein können, (aber, wenn dies der Fall. woher?) während nach Dr. Hance’s Ansicht solche Bäume neben den Heiligtümern als Ueberbleibsel ehemaliger einheimischer Waldungen anzusehen sind, die, nach- dem diese ausgebeutet, oder durch irgend einen Umstand zerstört, aus Ver- ehrung erhalten geblieben. Die Blätter an den Kurztrieben stehen in Bündeln zu ı5 bis 20 schirm- förmig ab, die der oberen dünnen, rötlich-braunen Triebe stehen einzeln zer- streut, alle sind weich, gerade, oder leicht gebogen, lineal-lanzettlich-zugespitzt, oben etwas konvex grün, unten beiderseits des kaum vortretenden Kiels leicht gefurcht und blaugrün, an den Rändern etwas umgebogen. Zapfen einzeln an kurzem Zweige hängend, eirund-länglich, jung bläulich beduftet, reif rotbraun, 6—7 cm lang, 4—5 cm breit. Schuppen an der runden, stumpfen Spindel gleichsam nur durch eine Faser angeheftet, locker - dachziegelig, lederartig- holzig, abfallend, am Grunde kurz gestielt, herzförmig-lanzettlich, an der Spitze Pseudolarix Kaempferi Gord. ag) Fig. 78% Pseudolarix Kaempferi Gord. auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin. abstehend und abgestutzt, zweizähnig, Brakteen klein, eirund-lanzettlich-spitz, am Rande kaum gezähnt, unten angewachsen, viel kürzer als die Schuppe- Samen verkehrt-eirund oder oval, —85 mm lang, g—? mm breit, mit fast vier- mal so langem, halb-eirund-lanzettlichem, stumpfem, bräunlichem Flügel. Il. Teil. Beschreibung der F'reiland-Coniferen. I _ t Fig. 79. Pseudolarix Kaempferi Gord. ı Zweig mit Zapfen, nat. Grösse; 2 Zweig mit männlichen Blüten; 3 männlicher Blütenstand im Längsschnitt; 4, 5, 6, 7 Staubblätter, vergrössert, 8 Schuppe von aussen mit kleiner Braktee am Grunde. Pseudolarix Kaempferi nana. 2 _ ON) Pseudolarix Kaempferi ? nana. Zwerg-Goldlärche. Kin-le-Sung der Chinesen. Dieselbe stellt eine 0,30 bis kaum ı m hohe Zwergform dar, welche von den Chinesen in Gärten und vorwiegend als Topfpflanze künstlich als Zwerg erzogen wird. Fortune lernte Pseudolarix zuerst in China als solche Zwergform kennen und berichtet darüber, dass die Chinesen eine wahre Meisterschaft darin besitzen, solche Zwergformen auch von anderen Coniferen zu erziehen. Kaum 0,5 m hohe Pflanzen dieser Art verstehen sie durch künstliches Zurück- halten in der Vegetation. wie durch Kultur in kleineren Gefässen und in magerer Erde, durch Drehen der Aeste, Umwickeln und Strangulieren der- selben durch Draht, wodurch Saftstockung eintritt u. a.m. so umzugestalten, dass sie das Ansehen von alten Libanon-Cedern in verkleinertem Massstabe erhalten. Erst später fand Fortune die oben angeführten normalen Pracht- exemplare dieses schönen Baumes. Pseudolarix stellt im Vaterlande einen prächtigen Baum dar, seine Be- laubung ist im Frühjahr hellgrün und im Herbst herrlich goldgelb, daher der Name „Goldlärche“. Das Holz soll sehr hart und dauerhaft sein. Auch in Deutschland zeigte sich diese eigenartig schöne Conifere ganz hart, wir finden auch in manchen Gärten schon recht ansehnliche Exemplare von derselben, so sah ich z. B. auf der Insel Scharfenberg bei Berlin einen schönen gesunden Baum von 5'/; m Höhe, in Wiesenburg in der Mark steht ein 5 m hoher Baum, aber leider muss auch zugestanden werden, dass die Goldlärchen vielfach in unseren Kulturen als ausserordentlich trägwüchsig und als Krüppel anzutreffen sind. Es ist nun leicht möglich, dass Samen der ge- nannten Gartenzwergformen zu uns eingeführt wurden und von diesen viele der verbreiteten Pflanzen abstammen, andererseits dürften auch durch Ver- edlung auf Larix europaea, die vielfach gebräuchlich, und dadurch herbei- geführte Saftstockung manche Krüppel erzogen werden, wie dies ja auch bei anderen Coniferen vorkommt; weiter wird die Goldlärche auch durch Ableger vermehrt, indem man Pflanzen niederlegt und die jungen Triebe in Töpfe in nahrhafte, lockere Erde abgelegt werden, eine Schicht Moos erhält die gleich- mässige Feuchtigkeit und die Bewurzelung tritt meist im zweiten Jahre ein, auch diese Vermehrungsweise trägt zur Erzielung gedrungener, mehr buschiger Pflanzen bei und sollte möglichst vermieden werden. Um also die schöne Goldlärche für unsere Kulturen als den geschilderten Prachtbaum, wie er im Vaterlande vorkommt, zu gewinnen, welcher sich hainartig gepflanzt, herrlich in der Landschaft ausnehmen müsste, muss danach gestrebt werden, die Samen aus dem Vaterlande von normalen Bäumen einzuführen; nur Bäume solcher Abkunft versprechen Erfolg für die Zukunft und erst nachdem diese für die Kultur gewonnen, wird man sich ein Urteil über das Gedeihen und den wahren Zierwert dieses schönen Baumes bei uns bilden können. Diese Erfahrungen verwertend, wird sich ja erst später fest- stellen lassen, ob einst auch von einem Nutzwert bei uns wird die Rede sein können. Die Goldlärche verlangt als Gebirgsbaum einen ganz freien, luftigen und sonnigen Stand, dazu einen nahrhaften, gleichmässig feuchten, durchlässigen Boden, wie auch die nahe verwandten Lärchen, ist aber sonst zu keiner Weise 314 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. zärtlich oder wählerisch im Boden. In letzter Zeit sind schon Samen einge- führt und aus diesen kräftige Sämlinge erzogen worden, welche sich auch widerstandsfähiger und besser gedeihend als Veredlungen zeigten, letztere zeigen oft neben schlechtem Gedeihen auch in manchen Gegenden die Schatten- seite, dass sie bis spät in den Herbst hinein treiben und das nicht ausgereifte Holz dann selbstredend erfriert. Larix. Lk- in Linnaea XV. 9.538. »Barche Blüten einhäusig, männliche an kurzen, dicken, seitlichen, dachziegelig- schuppigen, öfter blattlosen Knospen einzeln. Staubfadensäule kugelig-eirund zwischen Schuppen sitzend; Antheren spiralig dichtstehend, auf kurzem Stiele mit zwei angewachsenen, fast kugeligen, nach unten schief oder quer zwei- klappigen Fächern, über die Fächer hinaus mit einem nackten, oder in einen Nabel, oder ein sehr kurzes, drüsiges Spitzchen verlängerten Mittelbande. Weibliche Kätzchen fast kugelförmig, an der Spitze der seitlichen kurzen, öfter mit einem Blätterbündel gekrönten Knospe fast sitzend. Schuppen deutlich doppelt, vielreihig spiralig-dachziegelig. Braktee der Samenschuppe eng angeheftet, häutig, öfter zugespitzt, nach der Blüte unverändert. Samen- schuppe fast kreisrund, nach dem Rande zu verschmälert. Eichen zwei an der Basis der Schuppe abwärts gerichtet. Zapfen eirund oder fast cylindrisch. Schuppen aus der stark vergrösserten Samenschuppe gebildet, angedrückt oder locker-dachziegelig, kreisrund, steif, am Rande dünn, oft der Länge nach ge- streift, nach dem Samenausfall bleibend, mit bald dürren verborgenen, bald mehr oder weniger vergrösserten bleibenden Brakteen. Samen unter jeder Schuppe zwei, abwärts gerichtet, falsch flügelfruchtartig, Haut (Membran) dünn, trockenhäutig, durchsichtig, länglich oder schief-verkehrt-eiförmig, beiderseits gerandet, eirund-länglich, zusammengedrückt, dann vom Flügel getrennt, Schale dünn krustenartig, Kotyledonen fünf bis sieben. Bäume im Winter entlaubt, mit zweigestaltigen Zweigen, von denen die ersten verlängert, die zweiten seitlich knospenförmig (Kurztriebe). Blätter lineal-pfriemlich, dünn, unten an der Basis gegliedert, abfallend, die der Erst- lingszweige fast spiralig zerstreut und an seitlichen Knospen zwischen sehr kleinen, trockenhäutigen, dachziegeligen Schuppen dicht gebüschelt. 1. Larix oceidentalis Nutt. North. Amer. Sylv. III. p. 143 t. 120. Westamerikanische Lärche. Syn. Pinus Nuttalli Parl. in D. C. Prod. XVI. 2 p. 412. Larix americana brevifolia Carr. Conif. edit. 2. p. 357. Tamarack der Amerikaner. Western Larch der Engländer. Im nordwestlichen Nordamerika auf den Gebirgen zwischen dem 4o0.° n. Br. im Quellengebiete des Deschutes River in Oregon und nördlich in British-Columbien bis zum 53.° n. Br. in einer Erhebung von 10900 m vor- kommend und oft ausgedehnte Waldungen bildend. Larix occidentalis Nutt. 315 Ein 40—80o m hoher Baum von schlankem, schmal-pyramidalem Wuchse mit kurzen, fast horizontalen Aesten und kahlen, glänzend bräunlichen Zweigen, Kurztriebe fast rundlich schwärzlich, Knospenschuppen fast kahl. Blätter bis zu zwanzig im Büschel, abstehend, gerade, steif, schmal-lineal - zugespitzt, beiderseits des vortretenden Längsnerven gerinnt, 20—27 mm lang. Zapfen eirund, 20—30o mm lang. 1ı8—20 mm breit. Schuppen acht- bis zwölfreihig, Fig. &. Larix occidentalis Nutt. Zweig Fig. Sı. Larix Lyalli Parl. ı Zweig mit mit reifem Zapfen. Zapfen, 2 Samen. dachziegelig, bräunlich, fast knorpelig, kreisrund, etwas abgestutzt oder leicht ausgerandet, ganzrandig mit aufrechtem Rande; Brakteen elliptisch in eine blattartige, nach der Spitze zu gekerbte, meist über die Schuppe hinausragende grüne Mittelrippe ausgezogen. Samen verkehrt-eirund, weisslich mit länglichem, blassem, doppelt so langem Flügel. Eine bereits echt in Kultur eingeführte, aber erst in jungen Exemplaren verbreitete, noch ziemlich seltene, zierliche Lärche, welche sich jedoch ganz widerstandsfähig zeigte und daher sich sicher bald mehr einbürgern wird. Im Wuchs der Larix americana ähnlich, ist sie von dieser durch die weit grösseren 310 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Zapfen mit herausstehenden Brakteen, welch letzteres Merkmal sie auch sofort von der europäischen Lärche unterscheidet, verschieden. Sargent nennt L. occidentalis 'einen prachtvollen Baum, er sah im nördlichen Felsengebirge herrliche Stämme bis zu 80 m Höhe, die festeres Holz als irgend eine andere amerikanische Conifere liefern und vermutet der- selbe, dass diese Lärche sich als einer der nützlichsten Bäume für Anpflan- zungen in Nord-Europa bewähren dürfte. 2. Larix Lyalli Parl. in Enum. sem. Hort. Reg. Mus. Flor. 1863. Lyalls Lärche. Syn. Pınus Lyallı Parl-m.D:&. Prode’XVI 29.2212 Im westlichen Nordamerika im Kaskaden-Gebirge des Washington Terri- toriums in einer Erhebung von 2000—2300 m vorkommend. Kleiner, oft sparriger,. niedriger Baum von ı0—ı2 m Höhe mit pyrami- daler Krone und fast horizontalen Aesten. Knospenschuppen und junge Zweige dicht grau - weichhaarig, Kurztriebe oval-kugelig mit sehr kurzen, dachziege- igen, kreisrunden, bräunlichen, am Rande lang spinnwebenartig zerschlitzten huppen. Blätter zu 40—5o gebüschelt, aufrecht-abstehend, gebogen, weich, "hmal-lineal-stumflich, beiderseits des kaum vortretenden Längsnerven gerinnt, 22—23 mm lang. Zapfen länger und mehr länglich von Gestalt, als bei Larix occidentalis, 4 cm lang, 2 cm breit. Zapfenschuppen zahlreich, dachziegelig, fast kreisrund, am Rande lang gefranzt, gewimpert und auf dem Rücken deutlich genervt. Brakteen dunkelviolett, elliptisch-lanzettlich, in eine lange, linienförmige Spitze, viel länger als die Schuppen, auslaufend. Samen klein. Echter Hochgebirgsbaum und eine durch die angegebenen Merkmale recht gut von anderen, auch von L. occidentalis, der sie sonst sehr nahe steht, verschiedene Lärche, welche wohl kaum echt in Deutschland sich in Kultur befinden möchte, aber ihrem natürlichen Vorkommen nach recht gut bei uns ausdauern dürfte. Fi [64 oO € S S 3. Larix Griffithi Hook. fil. et Thoms in Cathcart. Illustr. of Himal. plants t. 31. Griffiths-Lärche. Syn. Pinus Griftthı Parl. 2D2 C.9Prodr. XV. 2’p. ar. Abies Griffithiana Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. V. p. 214. Larix Griffithiana Gord. Pin. p. 126. Sah oder Saar in Sikkim genannt, Siıkkım Larch der Engländer. Im inneren Himalaya, in West-Bhootan, Sikkim und Ost-Nepal in einer Erhebung von 2500 bis gegen 4000 m heimisch. Etwa um das Jahr ı850 in Europa eingeführt. Schöner, zierlicher Baum von ı2—1ı8 m Höhe, mit kegelförmiger Krone und im Bogen überhängenden Aesten, junge Zweige glatt, braunrot, lang herabhängend, Blätter in Büscheln von 30—50, sehr abstehend, steif, lineal, Larix Griffithi Hook. 317 stumpf und flach, beiderseits des stumpfen Längsnerven kaum gerinnt, frisch- grün, 20—35 mm lang, ı mm breit. Zapfen einzeln an kurzen Zweigen, cylindrisch-stumpf, 5—8 cm lang, 2 cm breit, grünlich oder grau, reif braun; Schuppen sehr zahlreich, locker-dachziegelig, fast knorpelig, breit, kreisrund, etwas abgestutzt, am Rande ausgefressen-gezähnelt; Brakteen über die Schuppe vorragend, verkehrt-eirund-spatelförmig, etwas ausgerandet, breit und lang ge- ne AUÄUIN ap 7 al mr || | I) Fig. &. Larix Griffithi Hook. I Zweig mit jungen Zapfen, 2 Zapfenschuppe mit Braktee vergr., 3 reifer Zapfen in natürl. Grösse. Nach Dr. Regel in Gartenflora 1871. spitzt, über die Spitze der Zapfenschuppe zurückgeschlagen. Samen länglich mit länglichem, viel längerem Flügel. Das Holz ist nach Dr. Brandis weiss, weich, ohne Kernholz, aber spaltet gut und wird als eins der dauerhaftesten Coniferen-Bauhölzer geschätzt. Eine schöne, dekorative, im Wuchs und besonders in den Zapfen von anderen Arten sehr abweichende Lärche, welche selten echt und erst in kleineren Exemplaren in Deutschland vertreten ist, häufig findet man unter 318 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. diesem Namen andere Lärchen, welche sich aber sofort durch die nicht rot- braunen Zweige als falsch ausweisen. Die echte Pflanze zeigt sich in Kultur zärtlich, früber eingeführte Exemplare erfroren und oft findet man L. leptolepis dafür im Handel, sie kann daher nur für die milderen Gegenden Deutschlands, oder für sehr geschützte Lagen zur Anpflanzung empfohlen werden, verdiente aber hier ausgedehnte Verwendung. Fig. 83. Larix leptolepis Murr. ı Zweig mit reifem Zapfen, 2 Samen. Nach Dr. Regel in Gartenflora 1871. 4. Larix leptolepis Murr. the Pines and firs of Japan p. 89; Gord. Pinet. p. 128. Dünnschuppige oder japanische Lärche. Syn. Larix japonica Carr. Conif. 2 ed. p. 353. Larix Sieboldi Zucc. Abies leptolepis Sieb. et Zucc. Fl. jap. p. ı2 t. 103. Pinus leptolepis Endl. Conif. p. 130. „. ‚ Larix Ihunb. ‘El jap: P7smicht ;L. Larix leptolepis Murr. os — le) Kara matsu, Fusi matsu der Japaner. Meleze du Japon der Franzosen. Japanese Larch der Engländer. In Japan zwischen dem 34. und 41.’ n. Br. in einer Erhebung von 1700—2400 m auf den Gebirgen der Insel Nippon, häufig auf der Insel Yezo und Karafta. Im Jahre 1861 durch J. G. Veitch in Europa eingeführt. Schöner grosser Baum bis zu 30 m Höhe, mit horizontal-abstehenden, nicht überhängenden Aesten, später eine mehr breite, kegelförmige Krone bildend, junge Zweige rotbraun glänzend, mit scharfkantigen, herablaufenden Blattkissen, Kurztriebe dick: und kugelig, Knospen glänzend dunkelbraun; Blätter 15—35 mm lang, "’»—ı mm breit, schmal-lineal, weich, an der Spitze abgerundet, am Grunde verschmälert, blaugrün, später oberseits frischgrün, unten beiderseits des wenig vortretenden Längsnerven mit auffallend blauweissen Spaltöffnungslinien, welche die Belaubung dauernd blaugrün erscheinen lassen. Weibliche Blüten gelbgrün mit purpurgerandeten Schuppen, Zapfen rundlich- oval, fast kugelig, 25>—30o mm lang, jung gelblich-grün, Schuppen ausser- ordentlich dünn und zart, wie aus Wachs geformt (daher der Name dünn- schuppig), reif rötlich-hellbraun; Zapfenschuppen oval-kreisrund, locker-dach- ziegelig, lederartig, an der Spitze abstehend ausgerandet und zurückgeschlagen, auf dem Rücken leicht gestreift und kurz behaart, Brakteen eirund oder lan- zettlich-zugespitzt, braunrot, kaum halb so lang als die Schuppe. Samen ver- kehrt-eirund, 3—4 mm lang, 2 mm breit, hellbraun mit halbeirundem, dunkel- braun glänzendem Flügel. welcher so lang wie die Schuppe und mit dieser an der Spitze zurückgeschlagen ist. Larix leptolepis liebt, nach Matzuna, kältere Klimate. Nach Nakamura ist das Holz schwer und glänzend, leicht zu spalten und wird als eins der dauerhaftesten Hölzer zu Bauten, zum Schiffsbau, zu unterirdischen Bauten, wie auch zur Verfertigung von allerhand Waren sehr geschätzt. Auch forstlich hat diese Lärche in Japan eine grosse Bedeutung, kommt meist mit Tsuga und Tannen gemischt vor, gedeiht dort am besten in einem kalten, trockenen Klima, im wärmeren Klima von Tokio (Yedo) wird sie in Gärten selten gross. Sie soll in Japan auch häufig auf ungeschlechtlichem Wege vermehrt werden. Weiter erziehen die japanischen Gärtner auch von dieser schönen Lärche künstliche Zwerge in Töpfen, wie sie in Japan so sehr beliebt sind und um hohe Preise verkauft werden (var. minor. Murr. in proced. Hort. soc. of Lond. Il, 637). Larix leptolepis # Murrayana Maxim. in Ind. sem. hort. Petrop. 1866 p. 3. Murray’s Lärche. Syn. Larix japonica Murr. the pines and firs of Japan p. 94 nicht Carr. In Japan in einer Erhebung von 2600—2800 m auf dem Fusi-Yama vor- kommend. Eine nach Maximowicz in allen Teilen ‚kleinere Form, welche, nach Aussage japanischer Gärtner, wenn sie vom natürlichen Standorte verpflanzt wird, allmählich in die normale L. leptolepis zurückschlagen soll. Die Kurztriebe sind dick, eirund oder walzig-länglich. Die schmal- linealen Blätter sind nur 15—22 mm, die kugeligen Zapfen etwa 22 mm lang. Die Zapfenschuppen sind öfter, aber nicht immer zurückgekrümmt. 320 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Eine wohl kaum in deutschen Gärten vorhandene Lärche, welche sich jedoch jedenfalls als ganz hart erweisen dürfte. Larix leptolepis ist in Deutschland noch ganz hart und ein reizend dekorativer Baum, welcher mit seiner blaugrünen Belaubung zu den leuchtend rotbraunen Zweigen einen auserlesenen Schmuck für unsere Gärten bietet, während ihn auch die zurückgeschlagenen Zapfenschuppen sofort von anderen Lärchen unterscheiden. Es kann deshalb seine Anpflanzung nicht warm genug empfohlen werden. In Deutschland sind schon recht ansehnliche, über ı10o m hohe Bäume Fig. Sı4. Larix leptolepis Murrayana Maxim. Zweig mit reifen Zapfen. Nach Dr. Regel, Gartenilora 1571. vorhanden, welche auch bereits Samen brachten. Veredelte Exemplare zeigen, wie dies öfter bei Lärchen vorkommt, hie und da unregelmässigen Wuchs und, wohl durch Saftstockung an der Veredlungsstelle verursacht, kein freudiges Gedeihen; darum sollte man immer mehr dahin streben, kräftige Pflanzen aus Samen zu erziehen. Gilt dies für die Erziehung normaler, schön gewachsener Zierbäume, so gilt es doppelt für die Anzucht zur Forstkultur., zu welcher diese Lärche bereits herangezogen ist und ihres guten Nutzholzes wegen immer mehr herangezogen werden sollte. Vielfach ist die Ansicht ver- breitet, dass L. leptolepis nicht wie die europäische Lärche von der Lärchen- schabe oder Miniermotte (Tinea laricinella) angegriffen werde; leider ist dies Larix europaea D. C. 321 jedoch nicht der Fall, ich fand junge üppige Bäume genau so damit behaftet und die Blätter ebenso ausgefressen, wie es bei anderen Lärchen der Fall ist. . Larix europaea D. C. Fl. fr. III. 277. Gemeine Lärche. yn.. Pinus Larix L.' spec. pl. p. 1420. „ Larix « communis Endl. Conif. p. 134. Larix decidua Mill. Dict. No. 1. „ vulgaris Fisch. in Spach. hist. des pl. phaner. XI, 432. excelsa Lk. in Abh. Berl. Akad. d. Wissensch. 1827 S. 182. „ pyramidalis Salisb. in Linn. Transact. VIII. p. 313. „ decidua « communis Henk. et Hochst. Syn. S. 130. „ europaea communis Laws. Man. 386. Abies Larix Lam. Illustr. t. 785. Meleze d’Europe der Franzosen. European or common Larch der Engländer. In Nord-Europa und auf den Alpen Mittel-Europas heimisch, wo sie in einer Erhebung von 1000—1800 m ausgedehnte Wälder bildet, oft mit Weiss- tanne und Fichte, hier und da auch mit Pinus Cembra gemischt wachsend. Baum von 25—3o m Höhe mit geradem Stamme und pyramidaler, öfter auch unregelmässiger Krone. Stamm mit graubrauner, nach innen rotbrauner Rinde bekleidet, Aeste quirlständig, fast horizontal oder überhängend und mit den Spitzen wieder aufstrebend; Zweige zierlich herabhängend, glatt, gelblich. Blätter zu dreissig bis vierzig, selten zu sechsig gebüschelt, ungleich lang, ab- stehend. weich, freudig grün, sehr schmal lineal, stumpflich, oben schwach gekielt, unten mit vorstehendem Mittelnerv, 11/.—3 cm lang, )„—°/ı mm breit. Männliche Blüten eirund-kugelig, später walzig, gelb. Weibliche Blüten länglich- walzenförmig, schön purpurrot. Zapfen 30—40o mm lang, 20—24 mm breit, eirund oder eirund-länglich-stumpf auf kurzem Zweige, hellbraun; Zapfen- schuppen zahlreich, dachziegelig, lederartig, oval-rundlich, mit wellig gebogenem und öfter nach auswärts gekrümmtem Rande, auf dem Rücken gefurcht; Brakteen unten oval, eingeschlossen, durch den Mittelnerv in eine kürzere oder längere, öfter über die Schuppe vorsehende Spitze ausgezogen. Samen ver- kehrt-eirund, 3—4 mm lang, mit einem halbeirunden, hellbraunen, dünn- häutigen, doppelt so langen Flügel. — Der Samen reift Ende Oktober, die Zapfen öffnen sich jedoch erst im Frühjahr, wo dann der Samen abfliegt, während die leeren Zapfen noch Jahre lang an den Bäumen sitzen bleiben. Oefter begegnet man der Erscheinung, dass aus der Spitze des Zapfens sich ein normaler kürzerer oder längerer Trieb entwickelt. In Norddeutschland gereifter Samen von Kulturbäumen, zumal von jüngeren Bäumen, ist oft nicht keimfähig, man thut daher gut, denselben aus seiner wahren Alpenheimat, nämlich aus Tirol, kommen zu lassen. Die Lärche ist als Forstbaum unschätzbar und daher allgemein an- gebaut, das Holz ist harzreich und gehört zu den dauerhaftesten Nutzhölzern, ist für Wasserbauten wie für Schiffsbau besonders gesucht und unverwüstlich, besonders geeignet und dauerhaft auch für Gewächshausbauten und für Mist- beetfensterrahmen, noch dauerhafter wie das harzige Kiefernholz. Für letztere Zwecke sollte aber nur das mehr oder minder rote Kernholz, zumal das im Gebirge gewachsene, verwendet werden, denn dies ist viel widerstandsfähiger, Beissner. 21 b) S 322 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Fig. 855. Larix europaea D. C. Larix europaea D. C. 323 wie das gelbliche Splintholz. Nach W illkomm findet sich in Betreff des Holzes in den Alpen in bedeutenden Höhen eine Lärchenvarietät mit auffallend rotem Kernholz, welches ausserordentlich widerstandsfähig und daher sehr gesucht ist, man nennt sie in den baierischen und tiroler Alpen „Steinlärchen“ oder „Jochlärchen“, im Gegensatz zu den auf fettem Boden in den Thälern ge- wachsenen sogen. „Gras-Lärchen‘“, welche ein weniger gutes Holz liefern. Ein solcher Unterschied in der Güte des Holzes kommt, je nach dem Standorte, wie schon bei anderen Coniferen betont wurde, häufig vor, derselbe ist oft so gross, dass zu gewissen Industriezweigen nur das Holz von ganz langsam auf Felsen erwachsenen Bäumen zu verwenden ist, während das von dem gleichen Baume rasch auf üppigem Boden in der Ebene emporgewachsene Holz dazu ganz unbrauchbar sich erweist. Die Lärche liefert weiter den venetianischen Terpentin, auch sogen. Orenburger Gummi und: die Rinde jüngerer Bäume wird zum Gerben des Leders verwendet. Die Lärche verlangt, als echter Hochgebirgsbaum, freie, lichte und luftige Lagen, gedeiht daher auf Gebirgen und Anhöhen am besten; kommt, nach Willkomm, jedoch in den Gebirgen vorzugsweise an vor trockenen und kalten Winden geschützten Hängen, in Schluchten und Thälern vor und meidet die Sturmlagen. Sie bildet auf ihren natürlichen Standorten immer lichte Bestände, geschlossener Stand sagt ihr durchaus nicht zu, in engen Thälern oder zwischen höherem Wald findet man sie oft ganz mit Flechten überzogen und Krankheiten treten hier besonders auf. Ein gleichmässig feuchter, genügend tiefgründiger, lockerer Kalk- oder Thonboden sagt ihr am meisten zu. Leider wird die Lärche als Kulturbaum häufig von Krankheit und Feinden heimgesucht. Zumal in Nord- und Mitteldeutschland tritt in ver- heerender Weise der sogen. Lärchenkrebs auf, eine von parasitischen Pilzen begleitete Krankheit, die oft ganze Bestände zu Grunde richtet. Ein böser Feind ist ferner die Lärchenschabe oder Miniermotte (Tinea laricinella), die den Bäumen oft beträchtlichen Schaden zufügt, indem sie von der Spitze beginnend die jungen Blätter so aushöhlt, dass nur die äussere Haut weisslich vertrocknet sitzen bleibt und so die Bäume oft im Mai ganz weiss erscheinen lässt, sie tritt oft so schädigend auf, dass die Bäume zum Teil neue Blätter treiben müssen. Die Lärche ist ein raschwüchsiger, reizender Baum und für jeden grösseren Landschaftsgarten und für alle zum Nutzen wie zur Verschönerung dienenden Pflanzungen sehr zu empfehlen, denn bei schönem Wuchs und leichter Bezweigung bietet er das hellste, frischeste Grün. Zumal im Frühjahr im frischen Blätterschmuck, bedeckt mit den gelben männlichen und zarten, wie aus Wachs geformten, purpurroten weiblichen Blüten ist er eine zarte, liebliche Erscheinung, den ganzen Sommer über bleibt die hellgrüne Laub- färbung erhalten, um im Herbst vor dem Blätterfall in eine goldgelbe überzu- gehen, welche der Landschaft einen sonnigen Schimmer verleiht. Die Lärche muss als lichtbedürftigster Nadelholzbaum stets ganz frei an Waldrändern, oder ganz einzeln oder zu lichten Trupps im Walde mit anderen Nadelhölzern untermischt stehen, in der Jugend pflegt er diese im Wachstum meist zu überflügeln. Die Lärchen treten am wirkungsvollsten in der Land- schaft auf, wenn sie sich mit anderen Nadelhölzern mischen, so dass z. B. dunkle Fichten und Tannen den Hintergrund bilden und hier und da dunkel 21* - 324 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, schattierend zwischen die Lärchen vorschieben. Reizend sind Anhöhen mit Lärchen bestanden. Die Lärche zeigt verschiedene klimatische, oder im Wuchs abweichende Formen, die teilweise als Arten beschrieben, auch von Autoren mit anderen Arten verwechselt wurden, aber nach Dr. v. Regel’s eingehenden Beobachtungen (Gartenflora 1871 S. 99) richtiger als Formen anzusehen sind, dazu kommen dann noch einige unbedeutende, in Kultur bei Aussaaten gewonnene, im Wuchs oder in der Blütenfarbe abweichende Formen. Larix europaea ß sibirica. Loud. Encycl. 1054. Sibirische Lärche. Syn. Larix sibirica Ledeb. Fl. alt. IV. p. 204. decidua # rossica Henk. et Hochst. Conif. S. 132 zum Teil. ° a ß sibirica Rgl. Gartenflora 1871 S. ıo1. Abies Ledebouri Rupr. in Beitr. z. Flor. Russl. 11. 56. Pinus Ledebouri Endl. Conif. p. 131. „ Intermedia Fisch. in Schtschagl. Anz. Entdeck. VIII. 3 nicht Dur. vb] Fig. 86. Zapfen von Larix euro- Fig. 87. Zapfen von Larix euro- paea D. C. Nach Dr. Regel in paea D. C. var. sibirica. Nach Gartenflora 1871. Dr. Regel in Gartenfl. 1871 In Sibirien heimisch. Nach Dr. Regel I. c. hoher Baum mit eirunder Krone und mehr auf- strebenden Aesten. Die Zapfen sind bis 4 cm lang, laufen nach der Spitze kegelförmig zu, die Zapfenschuppen sind lockerer gestellt, grösser, weniger zahlreich, dicklicher, am Rande wellig nach innen (nie nach aussen) gekrümmt, auf dem Rücken gerinnt und filzig, die Brakteen sind eingeschlossen und ragen mit den Spitzen nicht vor. Diesibirische Lärche treibt um einige Tage früher aus als dieeuropäische und lässt die Blätter im Herbst etwa 8 Tage früher fallen als diese, was auch an Kulturbäumen in Deutschland jährlich beobachtet werden kann und um so auffälliger ist, wenn beide Bäume neben einander stehen. Willkomm hebt die längeren Blätter, dichter zusammenstehenden Blätter- büschel, die bleichgrünen, eiförmigen, weiblichen Blüten hervor, mit auffallend zurückgekrümmten Fruchtblättern, neben den angegebenen Unterschieden in den Zapfen, dazu die schief halbkugeligen männlichen Blüten mit aufwärts gekrümmter dicker Spindel, deren kürzere Staubblätter mit einem sehr kurzen, Larix europaea D. C. stumpfen und häutig gerandeten Antherenkamme versehen sind und meint, dass es nach diesen konstanten Merkmalen, wozu noch physiologische sich gesellen, wie das frühere Austreiben und der frühere Laubfall im Herbst; nicht gerechtfertigt erscheint, diese Lärche als Varietät zu L. europaea zu stellen, sondern hält sie als Art fest. Larix europaea y rossica. Russische Lärche. Syn. Larix decidua y rossica Rgl. Gartenfl. 1871 S. ıo1. „ rossica Sabine in Hortic. transact. IV. 416. „ archangelica Laws. Man. 389. Pinus Larix y rossica Endl. Conif. p. 134. Bildet nach Dr. Regel Bäume von starkem Wuchse und schlankere Stämme als die europäische und sibirische Lärche. Die Zapfen sind nur 22 bis 28 mm lang und die jährigen Zapfen sind oft so klein, dass man sie für die von L. dahurica halten könnte, aber zahlreichere an der Spitze des Zapfens nicht auseinander stehende Schuppen unterscheiden sie von dieser, die zwei- Fig. 8. Larix europaea D. C, Fig. 8 Zapfen von Larix euro- var. rossica. Nach Dr. Regel paea D.C. var. pendulina. Nach in Gartenfl. 1871. Dr. Regel in Gartenfl. 1871. jährigen Zapfen sind etwas grösser wie dies öfter bei den Lärchen vorkommt. Die Brakteen endigen in eine lange, lineale Spitze und sehen mehr oder weniger über die Schuppen hinaus. Diese Form ist im Norden Russlands heimisch und bildet z. B. in der Nähe von Archangel noch grosse Waldungen. In Betreff der Vegetationszeit verhält sie sich wie die europäische Lärche, verliert also die Blätter 8 Tage später als die sibirische und ist somit nicht mit dieser gleich, wie manche Autoren angeben. Larix europaea Öd pendulina. Lärche mitabwärts gebeugten Aesten. Syn. Larix decidua d pendulina Rgl. in Gartenfl. 1871 S. » pendula Henk. et Hochst. Conif. 134. Pinus Larix d Paxa et y compacta Endl. Conif. p. 136. Hoher Baum von sparrigem, unregelmässigem Wuchs, oft mit geteiltem Stamme, im Alter oft mehrere Spitzen bildend und mit abwärts gebeugten 326 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Aesten. Die Zapfen sind eirund-länglich, fast walzenförmig, 4 cm lang. Die Zapfenschuppen sind vorn abgerundet oder ausgerandet, die Braktee ist in eine lange, lineale, mehr oder minder über die Schuppe vorsehende Spitze ausge- zogen. In Betreff des Blätterfalles verhält sie sich genau wie die normale europäische Lärche. Larix europaea pendula Laws. Man. 386. Europäische Hänge- Lärche. Syn. Pinus laricina Dur. Obs. bot. 49. „» Larix nigra. Marsh. Arb. 103. ». „Larixsrepens ’Endl. /Eonif."p. 134: „ .pendula'Soland. in Ait Hort. Kew. ed. 1; 1112 3.209: Larix pendula Salisb. in Linn. transact. VIII. p. 313. „ ‚intermediarLodd. Cät. 1836. p. 50, „ decidua e pendula Rgl. in Gartenfl. 1871 S. 102. Rn x y americana Henk. et Hochst. Conif. S, 133. „ americana pendula Loud. Encycl. of Trees 1057. Black Larch (Schwarzlärche) der Engländer. Diese Form stammt aus Nord-Amerika und bildet mittelhohe Bäume mit oft niederliegenden und wieder aufstrebenden Stämmen, oder die Stämme wachsen erst gerade auf, um später den Wipfel überhängen zu lassen und mit der Spitze wieder aufwärts zu streben. Die Aeste hängen zierlich abwärts. Die Zagfen sind gross, bis 4 cm lang, laufen nach der Spitze etwas kegelförmig zu, ähneln also denen der sibirischen Lärche. Auf keinen Fall gehört daher diese schöne Hänge-Lärche zu L. americana Mich. mit welcher sie z. B. von Parlatore in D. C. Prodr. XVI. 2 p. 409 verwechselt und ebenso von C. Koch, Dendr. II. S. 263 zusammengeworfen wurde, die aber mit ihren feinen Blätter und den kaum 2 cm langen Zapfen (den kleinsten aller Lärchen) sofort zu unterscheiden ist. Zu dieser Verwechselung zweier so ausser- ordentlich von einander abweichender Lärchen kann wohl eben nur die Ein- führung dieser Hängelärche aus Nord-Amerika Anlass gegeben haben, denn ausser im Wuchs unterscheidet sie sich in nichts von der europäischen Lärche. Schon Endlicher in Conif. S. 132 nennt diese Hängelärche eine zweifel- hafte Art, welche von nordamerikanischen Botanikern richtiger als aus europäischen Gärten eingeführt betrachtet werde. Somit ist es sehr wahr- scheinlich, dass diese europäische Hängelärche nach Amerika eingeführt, oder dort in Kultur gewonnen und dann als amerikanische Lärche, mit der echten vielfach verwechselt, wieder nach Europa eingeführt wurde. Die dunkle Rinde des Stammes veranlasste Marshal, dieser Lärche den Namen „Schwarzlärche“ beizulegen, zum Unterschiede von der echten amerikanischen Lärche (L. americana Mchx.), welche er, da sie eine hellere bräunlichgraue Rinde besitzt, „Rotlärche“ nannte. Duroi verstand unter seiner Pinus laricina, wie auch Endlicher angiebt, eben diese Hängelärche und nannte die echte amerikanische Lärche (Larix americana Mchx.) Pinus intermedia. Da somit hier zwei ganz verschiedene Lärchen vorliegen, die nicht vereinigt werden können, so ist es auch ganz un- gerechtfertigt, für Larix americana Mchx. im Sinne des Prioritätsgesetzes den ältesten und dazu denkbar unpassendsten, garnicht hier in Betracht kommenden Namen: Larix laricina wieder hervorzusuchen. Larix europaea D. C. 327 Eine ausserordentlich dekorative, oft malerisch schöne Form, die allge- meine Verbreitung verdient. Wie bei hängenden Formen anderer Coniferen sind stets die aus Samen gefallenen Pflanzen, die den charakteristischen Wuchs besonders ausgeprägt zeigen, die dekorativ wertvollsten, bei Aussaaten von der Hängelärche geht der grösste Teil der Sämlinge in die normale Art zurück, die wenigen leicht überhängenden Pflanzen wird man besonders werthalten und zur Vermehrung heranziehen. u Die Vermehrung dieser Form geschieht durch hochstämmige Veredlung, indem man junge kräftige Stämme im Kreise um eine Hängelärche pflanzt und die Zweige ablaktiert, oder indem man im Frühjahr pfropft; solche Pflanzen erlangen jedoch lange nicht den dekorativen Wert eines bei Aussaaten ent- standenen Sämlings.. Je nachdem die Veredlungen der stärker hängenden Form pendula, oder der vorstehenden Form pendulina entstammen, sind sie entweder leicht überhängend und dekorativ, oder im zweiten Falle mehr schirmförmig abstehend.. Wie bei Aussaaten von Samen der Hängelärchen einzelne Sämlinge einen mehr oder minder ausgeprägt hängenden Wuchs zeigen und annähernd den Charakter der Stammform wiedergeben, so gehen auch bei Aussaaten die verschiedenen Formen der Larix europaea in einander über. Oefter begegnet man in Gärten Lärchen, welche mit dem Wipfel über- geneigt oder schirmförmig wachsen, entgegen dem schlank-pyramidalen Wuchs der normalen Stammform, sicher entstammen solche Bäume Aussaaten, die von hängenden Formen gemacht und dann in den Gärten der Umgegend vorzugsweise angepflanzt wurden. Larix europaea glauca pendula Hort. Dies ist eine Form mit mehr horizontal-abstehenden Aesten, über- hängenden Zweigspitzen und zeigt eine blaugrüne Färbung. Larix europaea fastigiata Hort. Säulen-Lärche. Eine Form von besonders schlankem, säulenförmigem Wuchs mit gerade aufstrebenden Aesten. Larix europaea compacta Hort. Diese Form bildet dichtbezweigte, kurze, gedrungene Pyramiden. Larix europaea Kellermanni Hort. Eine buschige Zwergform mit sehr kurzen, dicken, dicht mit Blättern besetzten Zweigen. Larix europaea flore albo Hort. oder var. alba Hort. Syn. Pinus Larix ı alba Hort. Transact. IV, 416. Eine Form, wo die sonst bei der europäischen Lärche so ausserordentlich zierenden, weiblichen, roten Blüten grünlich-weiss gefärbt sind, also wohl botanisch interessant, aber als Zierbaum weit weniger schön. 328 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Larix europaea var. cervicornis. Eine eigentümliche Krüppelform mit hirschgeweihähnlichen Zwei- gen, die vom Semmering stammt und welche Herr Dr. Dieck in Zöschen durch Veredlung fortpflanzte. 6. Larix dahurieca Turez. in Bull. soc. nat. Mosq. 1838 p. Ior. Dahurische Lärche. Syn. Larix kamtschatica Carr. Conif. ı. edit. p. 279. Pinus Larix americana Pall. flor. Ross. I. p. 2. t. 1. fig. e. .. ‚dahurica Fisch. in: Endl. 'Conif. ‚p.. 128. „» kamtschatica Endl. Conif. p. 135. Abies Gmelini Rupr. fl. Samoj. n. 269 adnot. Larix amurensis Hort. Im ganzen Amurgebiet der verbreitetste Baum, entweder Waldungen bildend oder eingestreut in Waldungen wachsend, nach Fr. Schmidt (Reisen im Amurland und auf der Insel Sachalin) im Dschuk- Thal gemeinsam mit Picea ajanensis wachsend, auf den sumpfigen Niederungen des Dschuk kommt eine auffallende Krüppelform vor mit niederliegendem Stamme, wie ähnliche Zwergformen auch von der europäischen Lärche vorkommen (s. Beschreibung bei den Formen), auch in Dahurien, sowohl in der Ebene wie auf die Alpen aufsteigend und hier Ele ans dahrnicht niederliegende Zwergformen bildend; auf der Insel Turcz. Nach Dr. Regel, Sachalin der Hauptwaldbaum, die baumlosen Tundren EB SEE sind oft mit ungeheuren Flächen verkrüppelter Lärchen und Gebüsche von Pinus Cembra pumila bestanden. Nach Dr. Regel mächtige Bäume von mehr als 20 m Höhe und bis ı m Stammdurchmesser bildend. In der Jugend aufstrebend, regelmässig-pyramidal; als älterer Baum im Wuchs einem Laubholzbaum ähnlich, oft mit mehreren Spitzen mit unregelmässig gestellten, sparrig abstehenden und überhängenden Zweigen. Die die Blattbüschel tragenden Kurztriebe sind eirund oder länglich- walzlich, nur 6 mm lang, Blätter schmal-lineal, 23—35 mm lang, Y/,—*/ mm breit. Zapfen klein, geschlossen länglich-oval, etwa 20—25 mm lang, in reifem Zustande stehen die Zapfenschuppen bis in die Spitze hinein weit auseinander, was sie sofort von allen anderen Lärchenarten unterscheidet und die Zapfen kugelförmig gestaltet. Zapfenschuppen steif, rundlich-oval bis gestreckt-eirund, an der Spitze abgerundet oder abgestutzt, oft auch ausgerandet, gestreift, glänzend hellbraun, muschelförmig mit steifem, aufrechtem Rande. Brakteen lanzettlich oder elliptisch, in eine dünne Spitze ausgezogen, ganz eingeschlossen, nur an den unteren Schuppen vorsehend. Die Dahurische Lärche ist in jüngeren Exemplaren auch in Deutschland schon vertreten, aber häufig auch verwechselt mit anderen grosszapfigen Arten oder Formen, zumal mit der sibirischen Lärche; ob sie dereinst ausser als Larix americana Mchx. 329 botanisch interessanter Parkbaum auch als Forstbaum, etwa für feuchte Moorgründe sich eignen wird, müssten Kulturversuche ergeben und sollte zu diesem Zwecke aus ganz zuverlässiger Quelle aus dem Vaterlande das Saatgut beschafft werden, um allen unliebsamen Verwechselungen vorzubeugen, die bei der Aehnlichkeit der Lärchen- arten meist erst an fruchtbaren Bäumen. mit Sicherheit erkannt wer- den. Larix dahurica f prostrata Rgl. in Gartenfl. 1871, .S. 105. Kriechende dahurische Lärche. Syn. Pinus dahurica Endl. Conif. p- 128. Es ist dies die bereits oben an- geführte, auf sumpfigen Niederungen und auf hohen dGebirgen vor- kommende Zwergform mit nieder- liegendem Stamm, welche, auf Endlichers Angabe hin, von der Mehrzahl der Autoren fälschlich für die eigentliche dahurische Lärche gehalten und diese daher allgemein als Zwergbaum beschrieben wurde, während die Sumpf-, Krüppel- oder Zwerg-Form nach Regel gerade die seltenere Form ist, dagegen der typische hohe Baum von Dahurien bis Ost-Sibirien sich weit ausbreitet. Larix dahurica yjaponicaMaxim. pl ’exsice” 1. 'Jap- filter” sec. Dahurisch - japanische Fig. gı. Larix dahurica japonica Maxim. Zweig Lärche. mit reifen Zapfen. Nach Dr. Regel, Gartenfl. 1871. Diese Form bildet nach Maxi- mowicz im nördlichen Japan in der Umgegend von Hakodate grosse Bäume mit dichten Kronen. Die die Blatt- büschel tragenden Kurztriebe sind ausserordentlich dick und stark. Die Blätter sind kürzer und breiter, als bei der Art, 2 cm lang und ı'/; mm breit und stumpflich-gespitzt. Mir vorliegende von der Insel Yezo stammende Zapfen sind eirund-länglich, 15—25 mm lang, die Schuppen sind steif, eirund-länglich, oben abgerundet, am Rande gekerbelt, auf dem Rücken gestreift, glänzend hellbraun und spreizen am reifen Zapfen weit auseinander. 7. Larix americana Mchx. fl. bor. am. Il. p. 203. Amerikanische oder kleinzapfige Lärche. Syn. Pinus Larix rubra Marsh. Arb. 103. . II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 330 Pinus microcarpa Lamb. Pinet. ed. I. t. 37. „ Intermedia Dur. Harbk. wild. Baumz. Il, 115 nicht Fisch. „ . pendula'Parl..in.D.’G. Prodr. XVI 2 p. 409, zum Te Larix microcarpa Bedf. Pinet. Wob. p. 139 t. 47. „ tenuifolia Salisb. in Linn. Trans. VII. 313. „ Intermedia Lk. Linn. XV. p. 535. „ Jaricina Koch. Dendr. Il. p. 263, zum Teil. „’ eEraseni (Curt. sex Cord. Pinet:>129; „ americana rubra Hort. Abies microcarpa Lind]. et Gord. Journ. Hort. soc. V. p. 213. Tamarack und Hackmatac der Amerikaner. Meleze d’Amerique der Franzosen. American or Red Larch (Rotlärche) der Engländer. In Nordamerika von Virginien bis Kanada grosse Waldungen bildend, zumal auf frischem Gebirgsboden in Kanada ein mächtiger Baum. In Europa 1739 eingeführt. Baum von 25—30o m Höhe, mit geradem, schlankem, mit bräunlich-grauer Rinde bekleidetem Stamme, in der Jugend schmaler, pyramidaler, später breiterer Krone und überhängenden Zweigen. Kurztriebe, welche die Blattbüschel tragen, sehr kurz, fast kugelig, Blätter in Büscheln von 20 bis 40, weich und zart, lineal- fadenförmig-stumpflich, 20—28 mm lang, ', mm breit, hellgrün. Zäpfchen, die kleinsten aller Lärchen, ı1!/s bis 2 cm lang, eirund oder fast kugelig, jung violettrot, reif gelbbraun, nach dem Samenausfall mit weit klaffen- den Schuppen. Zapfenschuppen wenige, glatt und glän- zend, lederartig, oval bis kreisrund, ganzrandig ein- Fig. 92. en gebogen. Samen klein, verkehrt-eirund-länglich, mit can: chx. A 4 F 2 eirund-länglichem, stumpfem, braunem, 5 mm langem Flügel. Ein ausserordentlich zierlicher, leicht bezweigter und daher sehr zur An- pflanzung zu empfehlender Parkbaum. Das Holz wird in Nordamerika als sehr schwer, harzig und dauerhaft geschätzt und für Schiffsbau, Erdbauten, wie zu Eisenbahnschwellen verwendet, übertrifft aber L. europaea an Güte nicht. Nach Dr. Mayr wächst L. americana auf ihrer südlichen Grenze auf kaltem, sumpfigem Boden mit Balsamtanne und Fichte und ist hier ihr Holz weich, leicht und wenig dauerhaft, hat dafür aber grossen Wert als Schutzbaum. In deutschen Parkanlagen finden wir recht schöne Bäume von 10—ıı m Höhe; die auch keimfähige Samen brachten und zeigen dieselben ein gutes Gedeihen. Ob sich die amerikanische Lärche zum forstlichen Anbau empfiehlt, ob in unseren Kulturen das Holz an Güte dem der einheimischen Lärche gleichkommt oder dasselbe übertrifft, ob etwa der schwächere Wuchs der amerikanischen Art hier hindernd auftritt und das Gedeihen ein genügend freudiges ist, müssen eingehende Kulturversuche ergeben. Schliesslich ist noch zu bemerken, dass die amerikanische Lärche viel- fach mit Larix europaea pendula (siehe Genaueres daselbst) verwechselt, oder fälschlich mit derselben zusammengeworfen ist. Marshal nannte zum Unter- schied von letzterer (die er als „Schwarzlärche“ bezeichnete) die amerikanische Lärche „Rotlärche“, ihrer bräunlich-grauen Rinde wegen. Picea Link. 331 Für alle vorstehend beschriebenen Lärchen mit ihren Formen gilt das bei Larix europaea in Betreff der Kulturbedingungen, wie des dekorativen Wertes Gesagte. Alle Lärchen verlangen, als echte Gebirgsbäume, freie, luftige Lagen, müssen daher auch landschaftlich ganz frei oder zu lichten Gruppen vereinigt werden, sie sind am wirkungsvollsten auf Anhöhen und Abhängen, wo zumal auch die hängenden Formen zur Geltung kommen. Die Vermehrung geschieht in erster Linie durch Aussaat, da nur so nor- male Bäume erzogen werden und für Nutzzwecke von vornherein jede andere Vermehrungsweise ausgeschlossen ist. Man’'macht die Aussaaten für grösseren Bedarf in leichten, sandigen Boden in das freie Land und sorgt dafür, dass sie durch übergelegtes Nadelholzreisig geschützt werden, da die jungen Pflanzen sonst leicht, von der Stammfäule ergriffen, umfallen. Bei geringerem Bedart oder Aussaat von selteneren Arten säet man selbstredend in Schalen oder Kästen, um die Saaten besser beobachten und pflegen zu können. Ungeschlechtliche Vermehrung sollte bei den Arten, von denen Samen zu erlangen sind, ausgeschlossen sein. Formen, die keine Samen bringen, oder sich durch diese nicht echt fortpflanzen, werden durch Vered- lung auf Larix europaea, auch durch Stecklinge von Zweigspitzen, oder durch Ableger vermehrt, indem man kräftige junge Pflanzen niederlegt, die jungen Zweige einschneidet und in nahrhafte Erde niederhakt, durch eine Moosschicht die Erde stets gleichmässig feucht hält und so dann meist im zweiten Jahre bewurzelte Pflanzen erzielt. Die Veredlung auf L. europaea geschieht durch Pfropfen, Kopulieren oder durch seitliches Einspitzen im Frühjahr vor dem Austreiben, am besten auf gut bewurzelte Sämlinge auf den Wurzelhals.. Die hängenden Formen vermehrt man auch, indem man schlanke junge Stämmchen im Kreise um die Mutterpflanze setzt und passende Zweige ablaktiert. Im allgemeinen scheint Veredlung bei Lärchen weniger gute Resultate zu geben wie bei anderen Coniferen-Gattungen, oft findet man krankhafte, krüppelige, schlecht gedeihende Exemplare, die selbst noch ein- gehen. Anscheinend tritt keine innige Verwachsung ein, oder eine durch die Veredlungsstelle herbeigeführte starke Saftstockung hindert ein freudiges Gedeihen. Es wäre hier also der Fall eines schlechten Gedeihens veredelter Pflanzen zu verzeichnen gegenüber den merkwürdigen Fällen, wo Veredlungen besser gedeihen als Sämlinge derselben Art, wie z. B. bei Pinus Lambertiana und Abies nobilis angeführt wurde. Picea Link. in Abhandl. d. Akad. d. Wissensch. Berlin 1827. S. 179. (Abies Don. in Loud. Arb. Brit. IV, 2329). Fichte, Rottanne. Blüten einhäusig, männliche in den Achseln der oberen Blätter einzeln fast sitzend, von schuppenförmigen, dachziegeligen Brakteen dicht umgeben. Staubfadensäule länglich oder cylindrisch. Antheren locker, spiralig gedrängt, Fächer zwei, dem Stiele angewachsen, länglich-lineal, der Länge nach auf- « “ 332 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. springend, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in ein schuppen- förmiges, eingebogenes, oft gezähntes Anhängsel verlängert. Weibliche Blüten endständig von wenigen tauben, dachziegeligen Schuppen dicht um- geben, eirund oder länglich. Schuppen doppelt, vielreihig, spiralig-dachziegelig, bis zur Basis gesondert. Brakteen häufig klein, nach der Blüte kaum ver- grössert, angedrückt. Samenschuppe schon während der Blüte grösser als die Braktee, dann eine ansehnliche Schuppe bildend, wenig verdickt mit dünnem Rande. Eichen zwei, am Grunde der Samenschuppe mit dieser zusammen- hängend und umgewendet. Zapfen hängend oder seitlich ab- stehend, eirund oder länglich-cylindrisch mit unveränderten, bald verborgenen Brakteen; Schuppen breit, aus der Samenschuppe gebildet, dachziegelig, nach dem Samenausfall bleibend. Samen ohne Harzgänge, unter jeder Schuppe zwei, abwärts gerichtet, falsch flügelfruchtartig, doch die Haut über der Ein- fügung dünne, trockenhäutig durchsichtig, von der inneren Lage der Schuppe getrennt und beiderseits gerandet, der eigentliche Samen eirund oder länglich- zusammengedrückt mit öfter bleibendem Flügel, Schale krustenartig oder häutig; Kotyledonen vier bis acht. Immergrüne Bäume, Blätter nadelförmig, spiralig zerstreut, beiderseits gekielt, mehr oder weniger vierkantig, oder undeutlich vierkantig, fast Nach, tannenähnlich und dann an der Oberseite mit weisslichen Spaltöffnungsreihen, auf den bleibenden herablaufenden Blattkissen sitzend, die nach dem Blätter- fall am Zweige höckerartig hervorragen. Sektion I. Eupicea Willk. Echte Fichten. Blätter (Nadeln) vierflächig und vierkantig, auf allen Flächen mit Spalt- öffnungsreihen, auf dem Querschnitt entweder ein fast rechtwinkliges, oder ein schiefwinkeliges Viereck darstellend (im letzten Falle ist das Blatt von oben nach unten zusammengedrückt). Alle reifen und reifenden Zapfen hängend. 1. Picea nigra Lk. in Linnaea XV. p. 520. Nordamerikanische Schwarzfichte. Syn. Abies Piceae foliis brevioribus etc. Mill. Diet. Ic. t. 1. „ Mariana Mill. Dict. No. 2. „ ‚higra”Mchx. nl. Arb.torest..d’Amer. sept.I. p. Ds. 20 „ denticulata Poir. Dict. VI. p. 520. Pinus nigra Ait. H. Kew. ed. I. vol. 3, p. 370. „» Mariana Dur. Obs. bot. p. 38. „ marylandica Hort. „ americana nigra Hort. Abies nigra variet. Mchx. fill. 1. c. und auch Sargent. als Form nasser kalter Sümpfe. Biack Spruce, Double Spruce der Amerikaner. Sapinette noire der Franzosen. Black Spruce der Engländer. Im östlichen Nordamerika zwischen dem 44. und 53.° n. B. in Kanada, Fig. 93. Picea nigra Lk. Picea nigra Lk. im Park zu Wörlitz bei Dessau. 195) 334 1I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Neu-Braunschweig, Neu-Schottland, bis zum Alleghany-Gebirge, im Hoch- gebirge Nord-Karolinas, zumal in den nördlichen Regionen oft ausgedehnte Wälder bildend, in den südlichen in die Gebirge aufsteigend. Sie liebt feuchten u ) I Ws Y Fig. g4. Picea nigra Lk. ı Zweig mit reifen Zapfen, nat. Gr.; 2 Schuppe, Innen- seite mit Samen; 3 Schuppe, Aussenseite mit kleiner Braktee; 4 Schuppe, Seiten- ansicht; 5, 6, 7 Samen; 8, 9 Blatt von verschiedenen Seiten, zweimal vergr. (aus der Karlsaue bei Kassel). Boden, gedeiht am besten in kalten Gebirgsregionen in mässiger Höhe, bleibt schwächer in sumpfigen Lagen. Etwa um das Jahr ı700 in Europa eingeführt. Baum von etwa 25 m Höhe von schlankem, pyramidalem Wuchs und Picea nigra Lk. 335 quirlständigen, horizontalen oder leicht abwärts gerichteten Aesten. Stamm mit schwärzlicher Rinde, verhältnismässig schwach bei der angegebenen Höhe, annähernd 50 cm Durchmesser. Blätter an fein behaarten Zweigen sehr dicht- stehend, dünn, gerade oder etwas gebogen, zusammengedrückt-vierkantig, stumpf-zugespitzt, dunkelgrün und durch die weisslichen Spaltöffnungsreihen zwischen den Blattkanten blaugrün erscheinend, 7—ı2 mm lang. Männliche Blüten aufrecht. Weibliche Blüten an kurzen Zweigen aufrecht, gleich den jungen Zapfen schön violett und sehr zierend. Zapfen hängend, klein, eirund- stumpf, braunrot, 20—35 mm lang, ı5—ı8 mm breit, auf sehr kurzem, ge- bogenem Stiele, nach dem Samenausfall meist mehrere Jahre am Baume hängen bleibend, Zapfenschuppen sehr dünn, verkehrt-eirund, am Rande gezähnelt und kaum wellig, Braktee klein, viel kürzer als die Schuppe, eirund-spitz, am Grunde gezähnelt. Samen klein, braun, verkehrt-eirund, mit einem doppelt so langen, verkehrt-eirunden Flügel, auch in Deutschland reifend und meist keimfähig. Eine sehr schöne, zierliche, harte Fichte, die vom Boden an beästet mit ihrem dunklen oder bläulichen Grün unseren Gärten “zur grössten Zierde gereicht, aber, langsam von Wuchs, bei weitem in Kultur nicht die oben an- gegebene Höhe und Stärke erreicht. Stärkere Samenbäume finden wir mit auffallend dunkler, leicht rissiger Rinde und öfter im spitzen Winkel abwärts stehenden Aesten, diese Merkmale neben der in allen Teilen schwächeren Entwickelung, grösseren Zierlichkeit, wie enger gestellten, feineren, kürzeren Blättern, aufrechten männlichen Blüten, weit kleineren, jung violetten (bei Picea alba grünen) länger am Baume bleibenden Zapfen, unterscheidet sie von der ähnlichen Picea alba Lk. Sämlinge von beiden Arten sind, je nach Boden und Standort bei üppiger Entwickelung nicht immer leicht zu unterscheiden. Nach Dr. Mayr hinter- lassen die jungen Triebe von P. nigra in der Hand gerieben keinen Geruch, während dieser bei der aromatischen P. alba sehr hervortritt. DaPiceanigra auch leicht durch Stecklinge und durch die dem Boden auf- liegenden Zweige, auch durch Ableger vermehrt wird, so haben wir in deko- rativer Beziehung die auf diese Weise erzogenen Pflanzen als viel gedrungener und feinzweigiger zu nennen, meist als breite, vom Boden an beästete Pyramiden. Prächtige ältere Samenbäume finden wir in Wörlitz (s. Abbildung), in Kassel in der Karls-Aue und zu Wilhelmshöhe, wo auch die nächstfolgende dekorative Form in unvergleichlichen Prachtexemplaren vertreten ist und beide reichlich Zapfen und keimfähige Samen bringen. Im Vaterlande wird das weisse, elastische, leichte und zähe Holz sehr geschätzt, zumal zu Raaen viel verwendet, auch zu Bauholz und zu Eisenbahn- schwellen, nach Veitch ist es, wenn vor dem Wetter geschützt, sehr dauerhaft, wenn dem Wetter ausgesetzt, leicht vergänglich.. Nach Dr. Mayr wird es im allgemeinen höher geschätzt als das von P. alba, aber die beiden Holzarten werden in der Praxis nicht immer auseinandergehalten. Im englischen Nord- amerika wird das Holz mehr wie jedes andere Nadelholz verwendet und in grossen Quantitäten nach England eingeführt. In Kanada bereitet man aus den jungen Zweigen das sogen. „Spruce beer“ (Fichtenbier). Ob in Deutsch- land des schwachen Wachstums wegen ein forstlicher Anbau lohnend ist, müssten Versuche ergeben, das Holz übertrifft das unserer gemeinen Fichte an Güte nicht. 336 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Je nach dem Standorte, ob in kühlen Gebirgslagen, ob in dumpfigen oder arktischen Regionen wachsend, tritt die Schwarzfichte als grösserer Baum, oder als kümmerlich gedeihender kleiner Baum, selbst als den Boden bedeckender Strauch mit kurzen Zweigen und kurzen, bleichen Blättern auf. Hierher gehört auch als Form: Abies nigra var. Mchx. fil. (Abies rubra Mchx. Hist. d. Arb. for. de !’Amer. sept. I. 123), welche der Autor selbst als Form von Picea nigra anführt, die infolge örtlicher Verhältnisse rötliches Holz besitzt, welches Veitch als weich anführt und hin- zufügt, dass diese nordische Form Zapfen von aussergewöhnlicher Grösse besitze. Auch C. Koch giebt dies in Dendrol. II. S. 241 an und sicher ist dies auch die Picea rubra, die Sargent als Form nasser, kalter Simpfe von Picea nigra anführt. Dr. Mayr schreibt in „die Waldungen von Nordamerika“ Picea nigra Lk. (Syn. P. rubra) und sagt „die spitzkronigen, niedrigen Fichten in diesen Sümpfen werden vielfach als P. nigra aufgefasst, andere betrachten sie als eine Varietät von P. nigra, ich halte sie für Weissfichten (P. alba) die von anderen nur wenig, von Höhe und Habitus abgesehen, verschieden sind.“ *) Unmöglich kann mit diesen Angaben Picea rubra Lk. gemeint sein, eine Art, die in unseren Kulturen weit üppiger aufwächst als P. nigra, die auf den ersten Blick, mit kurzen, glänzenden, dicklichen, mehr dem Zweige anliegenden Blättern Picea excelsa Lk. weit ähnlicher sieht als P. nigra, daher unmöglich eine Form von letztgenannter darstellen kann. In Kultur sind folgende sehr wertvolle Formen entstanden: Picea nigra Mariana Hort. Wilhelmshöher Schwarzfichte. Syn. Abies nigra Mariana Hort. Eine ausserordentlich dekorative Form von breit-kegelförmigem Wuchs, dichter Bezweigung, kürzeren Blättern und prächtiger blaugrüner Färbung, die jedenfalls einst als eigentümlicher Sämling bei Aussaaten gewonnen wurde und dann, sei es durch Stecklinge oder durch Ableger, dauernd fort- gepflanzt, ihre Eigentümlichkeit bewahrte. Prachtexemplare von seltener Schönheit, bis zu ı2 m Höhe, meist reich mit Zapfen behangen, finden sich u.a. in Kassel in der Karlsaue und in Wilhelmshöhe, wo sie in Gemeinschaft mit anderen schönen Coniferen sich herrlich ausnehmen, jeden Beschauer entzücken und dem Coniferenfreund und Züchter als die Wilhelmshöher Schwarzfichten bekannt sind. Diese schöne, harte Fichte kann daher zu Anpflanzungen nicht warm genug empfohlen werden und eignet sich, weil langsam von Wuchs, auch sehr für kleine Gärten. Sämlinge dieser, in Kassel stets durch Ableger fortgepflanzten Pracht- bäume sind jedoch sehr schwachwüchsig, haben dünne, feine, mehr zugespitzte Blätter und dadurch ein so abweichendes Ansehen, dass man sie für eine ganz andere Art halten könnte. — Hierbei muss übrigens hervorgehoben werden, *) Im Berliner Herbarium findet sich eine Picea alba Lk. $# arcticaim süd- östlichen Alaska gesammelt, diese Form führt auch Parlatore in D. C. Prodr. XVI. 2 p. 414, an von der Behringsstrasse mit dickeren Blättern (Abies arctica A. Murr. in Seem. journ. 1867 p. 253, cum ic.). Picea alba Lk. 337 I dass jüngere Samenpflanzen von den meisten Fichten sich durch dünnere, spitzere Blätter von älteren, fruchtbaren Bäumen derselben Art unterscheiden und Zweige von beiden mit einander verglichen, oft ganz verschieden erscheinen. Picea nigra Doumetti Carr. Conif. ı. ed. 242. Syn. Abies nigra Doumetti Hort. Picea Mariana Doumetti Hort. Abies Mariana Doumetti Hort. „ Doumetti Hort. Eine der vorigen in der Wirkung ähnliche, in Frankreich gewonnene Form, eine mehr schlanke, dichte, kegelförmige Pyramide bildend, mit zahlreichen, dichtstehenden, aufstrebenden Zweigen, Blätter sehr dicht- stehend, dünn, spitz, blaugrün-violett. Zapfen eirund, an beiden Enden ver- schmälert, 5 cm lang, kaum 2 cm breit, erst grünlich-braun, dann rötlich- violett, reif rotbraun. Nach Carriere war die Mutterpflanze am Schloss Balene bei Moulins 1867 neun Meter hoch und von seltener Schönheit. Wir finden auch in deutschen Gärten schon diese schöne, empfehlens- werte Form in ansehnlichen, fruchttragenden Exemplaren, welche durch die mehr säulenförmig aufstrebende Gestalt und noch auffallendere blaue Färbung sich von der vorigen unterscheidet. Picea nigra fastigiata Carr. Conif. 2. ed. p. 324. Syn. Abies nigra fastigiata Hort. nigra pumila Knight ex Gord. Pinet. 8. Eine Zwerg - Säulenform mit aufstrebenden Aesten und kürzeren, dünneren, spitzen, nur 6-10 mm langen Blättern. Picea nigra nana Hort. Zwerg-Schwarzfichte. Syn. Picea Mariana nana Hort. Abies nigra nana Hort. „ Mariana nana Hort. Eine zierliche, schwachwüchsige, kugelige Zwergform von etwas hellerer, blaugrüner Färbung, für kleine oder regelmässige Gärten, wie zu Vorpflanzungen geeignet und als reizende, nicht krüppelige Pflanze sehr zu empfehlen. Picea nigra argenteo-variegata Hesse. Syn. Abies nigra argenteo-variegata Hort. Eine weissbunte Form der normalen Pflanze. Picea nigra aurea Hesse. Syn. Abies nigra aurea Hort. Eine ganz goldig schimmernde, zierliche Form. Beissner. 22 338 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 2. Picea rubra Lk. in Linn. XV. p. 521. Nordamerikanische Rotfichte. Syn. Pinus rubra Lamb. Pinet ed. II. p. 43, t. 28 et ed. Ill. p, 66 t. 38. „ americana rubra Wangenh. Beitr. p. 75 t. ı6 f. 80, „ americana Gaertn. de Fruct. et sem. II. p. 60 t. gı. Abies rubra Poir. Encycl. VI. p. 520. „ = americana rubra. Hort. arctica Cunn. ex Gord. Pinet. ıı. Red Spruce (Rotfichte) der Amerikaner. Sapinette rouge der Franzosen. Red Spruce der Engländer. Im nordöstlichen Nordamerika, in Neu - Schottland und Neufundland, um die Hudsonsbay bis in die arktischen Regionen aufsteigend, wo sie als buschige Zwergform die Grenze des Baumwuchses bildet. Im Jahre 1755 in Europa eingeführt. Baum je nach dem Standort bis 20 m Höhe, mit rötlichem Holze, von schlank aufstrebendem, pyramidalem Wuchs und mit leichter Bezweigung, der auf den ersten Blick viel Aehnlichkeit mit der gemeinen Fichte (P. excelsa Lk.) hat, aber in allen Teilen kleiner ist, auch im Frühjahr später wie diese aus- treibt. Blätter an filzigen, rotbraunen Zweigen sehr dicht stehend, dicklich, stumpf-vierkantig, mit kurzer, gelblicher Knorpelspitze, etwas gegen den Zweig gebogen, 10—ı5 mm lang, frischgrün glänzend (nicht bläulichgrün, wie meist angegeben wird), da gerade bei dieser Art die weisslichen Spaltöffnungsreihen sehr wenig ins Auge fallen. Die Angaben der bläulichen Färbung und die auffallend blaugrünen Formen, welche in den Gärten unter den Namen: Picea rubra coerulea, Abies coerulescens, Abies coerulea, Abies rubra violacea, Pinus _ rubra violacea vorkommen, beruhen auf Verwechslung mit den blaugrünen Formen von Picea alba Lk. und gehören daher diese Namen als Synonyme zu Picea alba coerulea (s. daselbst). Die sehr kurz gestielten Zapfen hängen an kurzen Zweigen, stehen in der Grösse zwischen denen von P. alba und P. nigra, sind jung rötlich-violett, im geschlossenen Zustande länglich-walzenförmig, reif eirund, rotbraun glänzend, 3—4 cm lang, 15—20o mm en, mit Harz übergossen, nach dem Samenausfall meist erst im zweiten Jahre abfallend, Zapfenschuppen konkav, fein und un- regelmässig gezähnelt, leicht wellenförmig und gestreift, Braktee sehr klein, länglich-abgerundet, Samen klein, schwärzlich, 3 mm lang, mit dreimal so langem, hellbraunem Flügel. Abies rubra Mchx. fil. gehört nicht hierher, sondern ist die Form nasser, kalter Sümpfe von Picea nigra Lk. (s. daselbst). Picea rubra ist in deutschen Gärten ziemlich selten, wenigstens selten echt vertreten und wird, wie schon angegeben, oft mit Formen von P. alba verwechselt. Prächtige Exemplare finden sich in Kassel in der Karlsaue, etwa ı5 m hoch, schlank von Wuchs, mit leichter, schöner Bezweigung, eigentümlich sind die bis zur Ausbildung nach unten gebogenen, jungen hellgrünen Triebe, weiter sind schöne Bäume in Herrenhausen bei. Hannover und in Wörlitz vorhanden. Es ist eine schöne, sehr zur Anpflanzung zu empfehlende, harte 339 "J1aSSQIFIIA “USNIIS UaUSPOILISISA UoA Jong g Z !uowes 9 ‘% “# !uawes yıw uauur uoA addnyas g :uassne uoA addnyssusgdeZ z !(jassey} loq anes[iey) usJdez uajter wm Stanz I °y7 eıgnı vasıg 6 St] 22 Picea rubra Lk. 340 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen., Fichte, die neben anderen zierlichen Fichten überall, wo man auf seltenere Coniferen Wert legt, einen Platz finden sollte. Ob es sich verlohnen wird, Picea rubra und Picea nigra, vielleicht in Gebirgsgegenden, in rauhen, kalten Lagen forstlich anzubauen, müssten Kultur- versuche ergeben. 3. Picea alba Lk. in Linnaea XV. 519. Nordamerikanische Weissfichte. Syn. Abies canadensis Mill. Diet. No. ı (nicht Mchx). Pinus canadensis Dur. Observ. bot. p. 38. %s JaxasEhrh. Beier. II 9.22% „ glauca Mönch. Weissenb. p. 73. „ tetragona Mönch. Meth. 364. Abies alba Mchx. Fl. bor. amer. Il. p. 207 (nicht Mill.). Pinus alba Ait. Hort. Kew. ed. 1, Ill. p. 37ı. „ americana alba Hort. Abies americana alba Hort. „ curvifolia Hort. White Spruce der Amerikaner und der Engländer. Sapinette blanche der Franzosen. Im östlichen Nordamerika zwischen dem 70.° und 45.° n. Br. im englischen Nordamerika, in Neu-England, um die Hudsonsbay, in Labrador, in Kanada, Neu-Braunschweig, Neu-Schottland, gemeinsam mit Picea nigra wachsend, nach Norden seltener werdend und in den arktischen Regionen als Busch auftretend. Durch die blaugrüne hellere Färbung als „Weissfichte“, gegenüber der dunkleren Schwarzfichte, unterschieden. Im Jahre 1700 in Europa eingeführt. Baum meist von ı5—25 m Höhe bei 0,40—0,50o m Stammdurchmesser, und pyramidalem Wuchs. Blätter an unbehaarten Zweigen weniger dicht stehend als bei den beiden vorstehenden Arten, 10—ı8 mm lang, ziemlich stark, vier- kantig, stumpf-gespitzt, etwas gegen den Zweig gebogen, graugrün, allseits mit weissen Spaltöffnungsreihen, daher mehr oder minder blaugrün erscheinend. Männliche Blüten überhängend, vor dem Aufblühen lebhaft rot, sehr zierend, Zapfen an kurzen Zweigen, jung grün (bei P. nigra dunkelviolett) reif hell- braun, geschlossen länglich walzenförmig, 40 bis 55 mm lang und geöffnet >o mm breit, schon im Herbst oder im Laufe des Winters abfallend, Zapfen- schuppen konkav, verkehrt-eirund-keilförmig, am Rande glänzend, auf dem Rücken gestreift, Braktee klein, verkehrt-eirund-spatelförmig. Samen klein, 2 mm lang, verkehrt-eirund, braun, mit dreimal so langem, hellbraunem Flügel, auch in Deutschland meist gut reifend und keimfähig. Die Weissfichte scheidet in Menge ein sehr nützliches Harz aus, wes- halb sie denn auch einen balsamischen Duft verbreitet, ihr Holz soll anderen Fichten gegenüber von geringer Güte sein und steht hinter Picea nigra an Dauerhaftigkeit zurück (die Hölzer werden jedoch in der Praxis nicht immer auseinander gehalten), dennoch nennt Dr. Mayr sie den wichtigsten Nutzholz- baum der nördlichen Vereinigten Staaten und Kanadas, der an den nördlichen Abdachungen der Rocky mountains bis zu 5o m Höhe erreichen soll. In Picea alba Lk. 341 leichteren, genügend feuchten Bodenarten wächst sie ziemlich schnell empor, während das Wachstum in trockenen Lagen ein weit langsameres ist. In unseren Kulturen erreicht sie nicht die Höhe wie im Vaterlande, sondern wir finden meist Bäume von 10—ı5 m Höhe, junge Bäume treten uns als vom Boden an beästete, gedrungene Pyramiden entgegen, die, von mehr oder minder blaugrüner Färbung, zu den schönsten harten, sehr dekorativen Coniferen gehören, die in Gärten jeder Grösse einen Platz ver- dienen und auch allgemein beliebt und verbreitet sind. Fig. 6. Picea alba Lk. ı Zweig mit männlichen Blüten; 2 Zweig mit weiblicher Blüte; 3 Blattdurchschnitt, vergrössert; 4 Blatt, vergrössert; 5 Zapfen, nat, Grösse; 6 Zapfenschuppe mit Braktee; 7 Samen. Picea alba hat sich besonders an Seeküsten bewährt und gedeiht, den Winden ausgesetzt, noch gut an den nördlichen Seiten der Dünen, sie ist dadurch noch besonders wertvoll, weil verhältnismässig wenige Coniferen in solchen ausgesetzten Lagen freudig gedeihen. Zum forstlichen Anbau dürfte sie sich, der geringen Grösse und des Holzes wegen, welches P. excelsa nicht an Güte übertrifft, kaum empfehlen. Picea alba coerulea Hort. Schimmelfichte. Syn. Picea alba glauca Hort. = „ argentea Hort. „ coerulea Lk. in Linnaea XV, 522. 342 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea glauca Hort. Abies coerulea Hort. alba coerulea Hort. glauca Hort. coerulea Forb. Pinet. Woburn. 99. rubra violacea Loud. Arbor. IV, 2316. rubra # violacea Lindl. et Gord. Journ. ‘Hort. Soc. V, zır. alba glauca Gord. Pinet 3. alba argentea Hort. „ americana coerulea Hort. Pinus rubra ß violacea Endl. Syn. Conif. 114. Eine prächtige, blaugrüne bis silbergraue Form von gedrungenem pyramidalem Wuchs, wie sie bei Aussaaten gewonnen wird und als besonders dekorativ und auffallend in jedem Garten hoch willkommen ist. In älteren Parkanlagen finden wir öfter Prachtexemplare, so auch in den berühmten Gärten Kassels, wo alle Coniferen uns in so trefflicher Entwickelung entgegen- treten und die herrlichen blaugrünen Coniferen so bedeutende Kontraste in der Landschaft hervorbringen. „ Picea alba acutissima Hort. Syn. Picea acutissima Hort. Abies acutissima Hort. Ist eine unwesentliche Form, welche sich nur durch etwas feinere, mehr gespitzte Blätter und etwas längere Zapfen von der Art unterscheidet und hier und dort in Gärten angetroflen wird, so z. B. in Wörlitz und im botanischen Garten zu Marburg. In ersterem Garten sind starke Exemplare vorhanden, welche schon im Jahre 1770 gepflanzt sein sollen, aber heute dort garnicht mehr von der Art unterschieden werden. Picea alba compressa Hort. Eine in den Fürstl. von Lobkowitz'schen Baumschulen in Eisenberg (Böhmen) bei einer Aussaat gewonnene zierliche Kugelform von sehr dichtem, langsamem Wuchs und bläulicher Färbung. Picea alba nana Hort. Syn. Abies alba nana Loud. Encycl. of Trees 1030. „ alba prostrata Hort. Meist einen rundlichen, breiten Busch bildend von kaum 2 m Höhe. Die Blätter sind weiter gestellt und stehen mehr vom Zweige ab, wie es bei der Art der Fall ist. Picea alba nana glauca Hort. Syn. Abies alba nana glauca Hort. Eine zierliche Zwergform von auffallend blaugrüner Färbung. Picea alba echinoformis Carr. Conif. 321. Syn. Abies alba echinoformis Hort. Eine eigentümliche, ganz niedrige, dicht buschige Zwergform mit seh Picea alba Lk. 343 kurzen, dicht zusammengedrängten Zweigen und dicht stehenden, dünnen Blättern, sodass sie in Gestalt einem Igel gleicht, oder später breite Kissen bildet, wie zahlreiche Zwergformen unserer gemeinen Fichte. Picea alba compacta gracilis Breinig. Syn. Picea alba compacta pyramidalis P. Smith. Abies alba compacta pyramidalıs Hort. Eine reizende, gedrungene, dichtbezweigte, regelmässig eirunde oder gedrungen-kegelförmige Zwergform, von schöner blaugrauer Färbung gegen welche sich die aan Knospen eigenartig abheben. Sie wurde bei einer Aussaat von Herrn Breinig in Mülheim a. Rhein gewonnen; dauernd durch Stecklinge vermehrt, bewahrt sie die regelmässige zierliche Gestalt, die sie wirklich wertvoll macht, und vor anderen oft krüppeligen, krankhaften Zwergformen vorteilhaft auszeichnet, sie verdient daher für kleine und regelmässige Gärten ganz besondere Empfehlung. Picea alba fastigiata Carr. Conif. 321. Nach Carriere eine Form mit aufstrebenden Aesten, weisslicher Rinde, etwas sparrigen Zweigen, weitgestellten, dicklichen, kurzen, scharf- gespitzten Blättern, die als zärtlich angegeben wird. Picea alba pendula Hort. Hänge-W eissfichte. Syn. Abies alba pendula Hort. Eine schöne, dekorative, üppig wachsende Form mit stark hängenden Aesten und von blaugrauer Färbung, die recht weite Verbreitung verdiente. Picea alba aurea Hort. Syn. Abies alba aurea. Eine Form von goldgelber Färbung und kräftigem Wuchs. 4. Picea Engelmanni Engelm. in St. Louis Transact. Il. p. 212. Engelmann’s Fichte. Syn. Abies nigra Engelm. in Sill. Journal 33 p. 330, nicht Poir. „ Engelmanni Parry in St. Louis Transact Il. p. 122. Pinus commutata Parl. in D. C. Prodr. XVI. 2. p. 417 (nicht belgi- scher und holländischer Gärten). Im westlichen Nordamerika im Felsengebirge in einer Erhebung von 2800— 3800 m grosse Waldungen bildend, bis zur Baumgrenze vordringend und diese in Buschform noch überschreitend. lm Jahre ı863 in Europa eingeführt. Baum von 20 bis über 4o m Höhe, von pyramidalem Wuchs und hori- zontal-abstehenden Aesten. Stamm mit hell-zimmtbrauner, dünner und schup- piger Rinde bekleidet, die als sehr gerbstoffreich geschätzt wird. Knospen mit 344 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, gelben, En anliegenden Schuppen besetzt. Blätter an fein behaarten, rötlichen /,weigen, auf sehr vorragenden Blattkissen, ziemlich weich, zusammengedrückt- vierkantig, sehr kurz und stechend-gespitzt, zwischen den Kanten mit weissen Spaltöffnungsreihen versehen und daher mehr oder minder blaugrün erscheinend, 17—20 mm lang, ı',—2 mm breit. Die Blätter junger Sämlinge sind ganz- = — — u - = . N \ Qu —— Fig. 97. Picea Engelmanni Engelm. ı Zapfen; 2 unfruchtbarer Zweig. randig. Zapfen einzeln, horizontal oder überhängend, eirund oder eirund- cylindrisch-stumpf, reif braunrot, 4—6 cm lang, 2!/.,—3 cm breit. Zapfen- schuppen zahlreich, dachziegelig, verkehrt-eirund-rhombisch, etwas abgestutzt oder ausgerandet und ausgefressen-gezähnelt. Braktee eirund-länglich-stumpflich, unregelmässig gezähnt, dreimal kürzer als die Schuppe. Samen braun, klein, oval, mit verkehrt-eirundem, ı'/; mal so langem, bräunlich-violettem Flügel. Picea Engelmanni Engelm. 345 Das Holz ist weiss und weich, der Baum wird als einer der wertvollsten Nutzbäume geschätzt. Nach Engelmann ist P. Engelmanni ein echter Gebirgswaldbaum und dürfte daher nach seiner Meinung auch auf unseren Gebirgen am besten gedeihen, im Vaterlande leidet sie oft im Winter, wenn sie im Herbst zu stark getrieben hatte. Sie hat viel weichere, kürzere, mehr dem Zweige anliegende Blätter, kleinere Zapfen wie Picea pungens Engelm., welche fast doppelt so grosse Zapfen und dickere, steifere und sehr stechende Blätter hat. Die jungen Zweige sind weich behaart, während sie bei letzterer glatt sind; dazu ist die Rinde der P. pungens grau, rissig und dicker. Nach Sargent ist bei P. pungens die Endknospe weit grösser mit breiten, zurück- gebogenen Schuppen und’ diese wächst weit schneller als P. Engelmanni, obgleich erstere zwei bis drei Wochen später austreibt. Dieses frühe Aus- treiben der P. Engelmanni ist die Ursache, dass sie in manchen Gegenden ernstlich von Spätfrösten im Frühjahr leidet. Selbst im Vaterlande ist sie in Kultur keine befriedigende Pflanze, Exemplare im Alter von 20 Jahren sind nur wenig über einen Meter hoch, während P. pungens, aus Samen erzogen, welcher in demselben Jahre gesammelt wurde, 5 und fast 6m hoch sind. Es würde daher kaum ausführbar sein, P. Engelmanni ingrossem Massstabe aufzuziehen, um die Borke zum Gerben zu verwenden. Sie wächst viel zu langsam für grosse Pflanzungen und ist viel zu teuer aufzuziehen. Soweit genannte beide Autoritäten über die beiden wertvollen, oft in unseren Kulturen verwechselten Fichten. Picea Engelmanni finden wir in deutschen Gärten in schönen, dicht bezweigten, allerdings auch recht langsam wachsenden, pyramidalen Pflanzen so z. B. in Wilhelmshöhe bei Kassel schon 5 m hoch, und schätzen sie als eine ganz harte, ausserordentlich dekorative Fichte, die besonders in ihren blaugrünen Formen für alle Zeiten ein auserlesener Schmuck unserer Gärten bleiben wird. Picea Engelmanni glauca Hort. Syn. Abies Engelmanni glauca Hort. ist von prächtig blaugrüner, zu Zeiten, besonders im Frühjahr, von stahl- blauer Färbung, während sie im Winter die blaue Färbung mehr verliert, und sind solche bei Aussaaten gewonnenen Pflanzen vor allem willkommen und die dekorativ wertvollsten. Picea Engelmanni argentea Hort. wird eine reizende, in der Färbung mehr silbergraue Form genannt, die, ausnahmsweise hier und da bei Aussaaten gewonnen, gleich der vorigen ausserordentlich schön und auffallend ist; beide Formen werden, um die herr- liche Färbung echt fortzupflanzen, durch Veredlung vermehrt, da bei Aus- saaten von Samen blaugrüner Formen wohl auf einen gewissen Prozentsatz mehr oder minder blaugrüner Sämlinge, aber nie mit Bestimmtheit auf ein sicheres Erhalten der ausgeprägt blauen Färbung gerechnet werden darf. Picea Engelmanni microphylla Hesse. Syn. Abies Engelmanni microphylla Hort. Eine zwergige Kugelform mit kleineren Blättern, welche in den Baum- schulen von Hesse in Weener in Kultur gewonnen wurde. 346 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 5. Picea pungens Engelm. (teste Watson ın Fl. calif. II. p. ı22. in Observ. ad. P. sitchensis Carr. und No. 385 in Sargents „Woods of the United States.“ Fichte mit stechenden Blättern. Syn. Picea Parryana Barron. commutata Belgisch. und Holländ. Gärten (die grünblättrige Form) nicht Parl. Abies pungens Engelm. „ Parryana Hort. %) Im Felsengebirge in einer Erhebung von 2000—2800 m vereinzelt an den Ufern der Gebirgstlüsse, auch im Sumpfboden aber nie in ganzen Beständen vorkommend wie P. Engelmanni, welche weit höher im Gebirge aufsteigt und erst in einer Höhe auftritt, wo P. pungens bereits aufhört zu wachsen. Sie wurde im Jahre 1863 in Samen, der untermischt mit Samen von P. Engelmanni gesandt wurde, in Europa eingeführt, ist daher vielfach unter letzterem Namen heute noch in den Gärten vorhanden und wird mit P. Engel- manni verwechselt, zumal in den blaugrünen Formen. Während sie ander- seits anfänglich auch mit P. sitchensis (Menziesi), die an den Küsten des grossen Ozeans in Nord-Kalifornien und Oregon grosse Wälder bildet, aber im Felsen- gebirge gar nicht vorkommt, verwechselt worden ist und auch unter diesem Namen der Samen eingeführt wurde. Bei Picea Engelmanni (s. daselbst) wurden nach Engelmann und Sargent auf das klarste die Unterschiede zwischen dieser und P. pungens Engelm. an- gegeben, in zwei mir vorliegenden Schreiben der obigen beiden Autoren an Herrn v. St. Paul in Fischhach vom 5. Oktober und 5. November 1883 er- klären beide Herren Picea (Abies) pungens Engelm. und Picea (Abies) Parryana Barron für dieselbe Pflanze. Ausserdem erkannte Engelmann bei seiner letzten Anwesenheit ı883 im Berliner Botanischen Garten die dort vor- handene P. Parryana (resp. P. commutata holländischer Gärten) als seine echte P. pungens und Sargent sagt, genau damit übereinstimmend, in seinem Schreiben, dass die berühmte „Blue Spruce“ (Blaufichte) seines Arboretums, ein Exemplar von P. Parryana glauca von damals 5 m Höhe, P. pungens Engelm. sei. Schliesslich lässt Engelmanns Beschreibung in Gardners Chronicle, wie sie Zabel in den Forstlichen Blättern in Uebersetzung wiedergiebt, gar keinen Zweifel, dass beide Pflanzen gleich sind. Picea pungens bildet, ziemlich schnell aufwachsend, junge Bäume von schönem, regelmässig-pyramidalem Wuchs und quirlständiger, steifer Bezwei- gung, nach Engelmann ist sie aber alt ein unschöner Baum mit langen, kahlen, unsymmetrischen Aesten, jedoch die grossen, blassen Zapfen in ihren Wipteln bilden eine ausgezeichnete Erscheinung. Als Zierbäume sind die blauen und silbergrauen Formen wohl die schönsten auffallendsten Coniferen und werden stets eine hervorragende Rolle spielen, aber Engelmann sagt, dass sich im Alter sehr die blaue Bereifung verliert und nur an den jungen Endtrieben erhält, ihre Schönheit dürfte kaum über 25 bis 30 Jahre dauern, wo sie erneuert werden müssten. Picea pungens Engelm. 347 Die grossen, dicken Endknospen mit breiten, zurückgeschlagenen Schuppen und die an den Zweigspitzen abstehenden Blätter sind dieser Fichte eigentümlich; die starken, dornig-gespitzten, stechenden, an jungen Pflanzen zusammengedrückt-vierkantigen, an alten etwas flachgedrückten 15—25 mm langen, ı'/, mm breiten Blätter stehen ringsum die glatten, weissen oder hell- braunen, starken jungen Zweige und zwar auf stark hervorragenden Blattkissen und mehr vom Zweige ab, als es bei der P. Engelmanni der Fall ist. Die Blätter junger Sämlinge sind etwas gezähnelt. Zapfen länglich-walzenförmig, 8—ıo cm lang, 3 cm breit, sehr hellbraun, Zapfenschuppen wellig ausgerandet, Brakteen sehr klein. Samen grösser wie bei P. Engelmanni, mit breitem Flügel. Rinde der Stämme dick und grau. Sie ändert sehr in der Färbung, und zwar giebt es von der grünen bis zu der prächtigen blauweissen Form zahlreiche Uebergänge, die grüne Form, wo die weissen Spaltöffnungsreihen zwischen den Kanten der Blätter nur sehr schwach hervortreten, ist die, welche von belgischen und holländischen Gärten aus immer noch als Picea (Abies) commutata verbreitet wird, während die echte Pflanze dieses Namens Pinus commutata Parl. als Syn. zu Picea Engel- manni gehört, wieder ein Beweis, wie P. Engelmanni und P. pungens (Parryana) von der Einführung her stets mit einander verwechselt wurden, um so mehr, da letztere nur zufällig mit Samen von P. Engelmanni eingeführt wurde. Picea pungens glauca Hort. Blaufichte. Syn. Picea (Abies) Parryana glauca Hort. Blue Spruce der Nord-Amerikaner. Es ist dies eine Form von hervorragender Schönheit mit ihren regel- mässigen quirlständigen Aesten und starren, dolchspitzigen, rings um die Zweige stehenden Blättern, um so mehr, je auffallender die blaue Fär- bung hervortritt und weil die Färbung auch den Winter über erhalten bleibt, als: Picea pungens coerulea Hort. Syn. Picea (Abies) Parryana coerulea Hort. bezeichnet man die Pflanzen, welche eine ausgeprägt weissblaue Färbung zeigen. Picea pungens argentea Hort. Syn. Picea (Abies) Parryana argentea Hort. Fälschlich auch Picea Menziesi argentea Hort. Picea Engelmanni glauca holländischer Gärten. Abies Engelmanni glauca holländischer Gärten. Eine silberweisse, herrliche Form, von einer Färbung, wie sie kaum zum zweitenmale angetroffen wird, solche Pflanzen bilden einen aus- erlesenen Schmuck von um so höherem Werte, da dieselben leider nur zu selten sind und nur ausnahmsweise einmal bei Aussaaten gefunden werden, wir finden schon 2—3 m hohe Pflanzen in deutschen Gärten. 349 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea pungens glauca pendula Koster u. Cie. Eine schöne Form mit stark abwärts hängenden Aesten und von blauer Färbung, welche in grösseren Exemplaren sich sicher prächtig aus- nehmen muss. Sie wurde von Koster u. Cie. in Boskoop in Holland in Kultur gewonnen. Diese prächtige, noch in den rauhesten Lagen, ja selbst noch in St. Peters- burg harte Fichte ist die Freude eines jeden Coniferenfreundes, wir finden schon Prachtexemplare von 3—4 m Höhe in deutschen Gärten und man ver- mehrt daher nach Möglichkeit die blauen und silbergrauen Formen durch Ver- edlung. Der Wunsch liegt nun nahe, aus dem Vaterlande von so prächtig ge- färbten Bäumen Samen einzuführen, es sind auch weder Mühe noch Kosten gescheut worden, dies zu erreichen, in erster Linie hat Herr v. St. Paul sich nicht nur um Richtigstellung der Namen sehr bemüht, sondern auch durch Einführung von Samen aus Kolorado durch Douglas sich grosses Verdienst erworben. Leider stehen aber bis heute die Erfolge in keinem Verhältnis zu dem Aufwand von Mühe und Kosten, die erzielten Sämlinge zeigen weder eine hervorragend blaue Färbung, obgleich die Samen von den auffallendsten Bäumen und von zuverlässigen Leuten gesammelt sein sollen, noch auch haben die Blätter die Starrheit der Art, so dass man beim Anschauen der Sämlinge, welche mir von verschiedenen Seiten zugingen, zuerst an eine Verwechselung mit Picea Engelmanni glauben möchte, denn sie sind als junge Pflanzen mit weicheren, dünneren, fein und scharf gespitzten Blättern von dieser kaum verschieden. Allerdings müssen erst weitere Entwickelung und Zapfen abgewartet werden, und in der That zeigten vorgeschrittenere Sämlinge an üppigen Trieben auch schon starrere Blätter. so dass ein Endurteil erst später abgegeben werden kann und der Jugendzustand der Pflanzen uns nicht verleiten darf, sie von der normalen starrblättrigen Pflanze für verschieden zu halten. Wie schon erwähnt, kommt es bei Fichten häufig vor, dass sie in der Jugend weit weichere Blätter haben, so z. B. auch bei Picea sitchensis (siehe daselbst). Uebrigens ergaben Aussaaten von Picea Engelmanni auch ähnliche Abweichungen in der Starrheit der Blätter, so erzog z. B. Herr von St. Paul aus nordamerikanischen, von Douglas gesammeltem Samen Pflanzen, welche jetzt nach 8—ıo Jahren Zweige treiben, die von P. pungens nicht zu unter- scheiden sind. Jedenfalls stehen beide Arten sich sehr nahe und man möchte an Uebergangsformen zwischen beiden Arten glauben, zumal wenn man Originalzapfen vergleicht, welche in den Zapfenschuppen, von der Grösse der Zapfen abgesehen, ausserordentlich ähnlich sind, ja selbst Picea sitchensis steht P. pungens wie P. Engelmanni in den Zapfen sehr nahe, aber alle drei sind doch im Wuchs wie in den Blättern gut unterschieden und sollten daher, wenn auch als nahe verwandte Arten, ferner festgehalten werden. Die eingeführten Samen von P. pungens sollen den auffallendsten silber- grauen Bäumen entnommen sein, aber bisher zeigen die Sämlinge diese Eigen- tümlichkeit in sehr geringem Grade, auf die Vererbung solcher Eigenschaften kann ja bei Sämlingen nie mit Sicherheit gerechnet werden, sondern solche abweichenden Färbungen entstehen meist vereinzelt und zufällig bei Aus- saaten, überdies zeigen Sämlinge oft bedeutende Abweichungen, wie > o Picea pungens Engelm. 349 wir dies ja an unserer gemeinen Fichte am deutlichsten sehen, also kämen möglicher Weise auch klimatische und Standortsformen in Betracht. Herr Dr. Dieck hat 1888 durch seinen Reisenden aus Brit. Columbien Samen einer Fichte eingeführt, welche im Hochgebirge zwischen Fraser und Thompson in einer Erhebung von 1300 m und in einer Gegend, die bisher nur von Indianern betreten wurde, wächst und zwar eine grüne und eine blaugrüne Form, im Wuchs der P. Engelmanni ähnlich, nach den mir über- sandten Zweigen und Zapfen zeigt sie die eigentümlich starke Endknospe mit breiten, zurückgeschlagenen Schuppen und die starren zusammengedrückt- vierkantigen, dornig-gespitzten Blätter der P. pungens, auf sehr hervorragenden Blattkissen, der ziemlich starke, kurzverzweigte junge Zweig ist aber nicht glatt und hellbraun wie bei P. pungens, sondern mehr dunkelbraun, kurz-filzig-be- haart. Der Zapfen ist 5 cm lang, 25 mm breit, eirund-länglich, rötlich-hell- braun, die Zapfenschuppen laufen aus breit-keilförmigem Grunde eirund-spitz aus, sind am Rande ausgefressen-gezähnelt und auf dem Rücken gestrichelt. Die Samen sind klein, eirund, 2 mm lang, braun mit dreimal so langem, halb- eirundem, bräunlich-violettem Flügel. (Merkmale, welche also ziemlich genau mit P. Engelmanni übereinstimmen). Wir hätten hier also eine Fichte, welche den Knospen und den Blättern nach der P. pungens, den kleinen Zapfen nach der P. Engelmanni zugehört und wohl vor der Hand am richtigsten als eine etwa durch klimatische oder Stand- ortsverhältnisse abweichende P. Engelmanni angesehen wird, wie wir solche auch von Picea excelsa Lk. so reichlich besitzen. Dr. Regel (s. Gartenflora 1886 S. 200) hält Picea pungens Engelm. für eine gut von der steif- und stechend-blättrigen Picea Parryana Hort. verschiedene Art und unterscheidet erstere: mit sehr dünnen zusammengedrückt-vierseitigen, in eine lange stechende Spitze ausgezogene Blätter, ziemlich dünne Zweige, eine sehr verästelte Pflanze. Zapfen ziemlich dünn, walzenförmig, 8-ıo cm lang Zapfenschuppen aus breitem, kurz-keilförmigem Grunde, allmählich in die al gesiutzte, vorn schwach ausgerandete und gezähnelte Spitze verschmäle Braktee am Grunde der Rückenfläche der Zapfenschuppe verkehrt-läng sehr klein, vielmals kürzer als die Schuppe. Die Samen, dem diese Pflanzen entstammen, erhielt der Botanisch” G zu St. Petersburg gemeinsam mit Herrn von St. Paul aus dem ka Gebirge. Nach ion I Be Dr . eine ae. er nennt sie zweimal so schne schnell als P. Engelmanni wachsend, daz allen Fichten für den Norden. — einer schon . vermuteten eben von Picea Engelrnanni zu P. Parryana, oder einer abweichenden Standortsform, oder e jugendlichen, noch nicht genügend in den Blättern charakterisierten Pflanze, oder wirklich mit einer dritten genügende Abweichungen zeigenden Art hier zu thun haben. so Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. >) 6. Picea Breweriana Watson. in Proc. Am. Acad. n. Ser. XI, p. 378. Sargent. in Garden. Chron. n. Ser. XXV. 493. f. 93. Sarg. Gard. and Forest. 1890 p. 63. mit Abbild. Brewer’s Fichte. Siskiyou-Fichte. Im Juni 1884 von Th. Howell an den nördlichen Abdachungen des Siskiyou-Gebirges, nahe der Quellen des Illinois-Flusses in dem nördlichsten Teile Kaliforniens auf ziemlich trockenem, felsigem Boden entdeckt und zu Ehren des verdienstvollen Professor Brewer benannt. Später wurde sie von Mr. Brandegee etwas südlicher in wenigen weit zerstreuten Exemplaren auf- gefunden, wo sie gemeinsam mit der Douglas- Tanne, der Zucker-Kiefer, Abies concolor und wenigen kleinen Exemplaren von Chamaecyparis Lawsoniana wuchs, an beiden Standorten sind etwa hundert Bäume gesehen worden, ohne dass es leider bisher gelang, diesen schönen Baum in Kultur einzuführen, da zu der Zeit, wo beide Forscher die Bäume auffanden, kein reifer Samen vorhanden war. Nach des Autors Urteil ist es eine ungewöhnlich scharf abgegrenzte Art: Baum von 30—5o m Höhe und einem Stammdurchmesser von 0,30—I m. Stamm mit rötlicher Rinde bekleidet, Aeste schlank, oft langgestreckt und schlaff herabhängend, Zweige weichhaarig. Blätter 12—27 mm lang, ı mm breit, auf dünner Basis sitzend, glatt, stumpf, unterseits leicht gerundet oder schwach gekielt, oben beiderseits des schwach vortretenden Mittelnervs mit weissen Spaltöffnungslinien, Zapfen schmal-cylindrisch, 8 cm lang, an der Basis verschmälert, Zapfenschuppen weichhaarig, verkehrt-eirund mit rundlich ver- dicktem, glattem Rande. Brakteen lineal-länglich, viermal kürzer als die Schuppen. Samen 3 mm lang, mit 9 mm langem, 5 mm breitem Flügel. Nach Sargent tritt P. Breweriana von allen amerikanischen Fichten am lokalsten auf und stellt durch ihren eigentümlichen Wuchs die auffallendste Erscheinung von allen dar. Mit ihren hängenden Zweigen soll sie im Wuchs einer Trauerweide gleichen. Die oben angeführten Abbildungen in Garden and Forest zeigen eine Baumgruppe, deren einzelne Exemplare malerischen alten Fichten mit lang berabhängenden Aesten, wie wir sie in Wäldern und Ge- birgen finden, gleichen, und einen schlaff und peitschenförmig lang herab- hängenden Zweig. Von den anderen amerikanischen Fichten unterscheidet sie sich durch die stumpfen, rundlichen Blätter und die grösseren Zapfen, deren dünne ganzrandige Schuppen etwas denen der Weiss-Fichte (Picea alba) ähnlich sind, sie sind aber breiter und meist fast so breit als die von Picea excelsa, welcher dieser Baum ausserordentlich ähnlich ist, sowohl ın der Gestalt der Blätter, wie auch mit den lang herabhängenden Zweigen. Diese bilden das untrüglichste Kennzeichen für diesen Baum und hängen dünn und biegsam, oft über 2 m strickförmig herab. Die Zapfen anstatt, wie bei den anderen amerikanischen Fichten, in den Wipfeln der Bäume zu erscheinen, wachsen an den unteren Aesten wie bei Picea excelsa und hängen an den langen Zweigen herab. Der höchste, von Mr. Brandegee gemessene Baum hatte gegen 30 m Höhe bei 0,85 m Stammdurchmesser. >| xcelsa £ E Picea excelsa Lk 351 Es bleibt nur zu wünschen, dass P. Breweriana recht bald in Kultur eingeführt werde, dass sie auch hier ihren charakteristischen, dekorativ schönen Wuchs beibehalte und sich auch genügend widerstandsfähig in Deutschland erweise. Alsdann würden unsere Gärten durch einen auserlesenen Schmuck bereichert werden, welcher, der Abbildung nach zu urteilen, den edelsten unserer Trauerfichten in der Wirkung gleichkommen dürfte. 7. Picea excelsa Lk. in Linnaea XV. p. 517. Fichte, Rottanne, Pech- tanne, Fichttanne. Syn. Picea Plin. Hist. Nat. XV. 10. „ Latinorum J. Bauh. Hist. I 2 p. 238. Abies tenuiore folio etc. Tourn. Inst. p. 585. Picea major prima oder: Abies rubra C. Bauh. Elssh. p. 297. Pinus Abies L. Sp. pl. p. 1421. „’ Piecea. Dur. Obs. 'bot..p4.37. u rexeelsa Lam. Fl, Franczedsl,. 1 93202. Abies Picea Mill. Dict. N. 3. Pinus cinerea Röhl. Deutschl. Fl. 376. Abiesıexcelsa’D: G, Fl: Fr. II p%*275: Picea vulgaris Lk. in Abhandl. d. Berl. Akad. 1827 p. 180. Epicea commun, Pesse, Sapin de Norwege der Franzosen. Common or Norway Spruce der Engländer. In Nord-Europa und in den Gebirgen Mittel-Europas grosse dichte Wälder bildend, in Lappland und Nord-Russland fast bis zur äussersten Baumgrenze vorkommend, entweder allein oder mit Pinus silvestris und Betula pubescens gemischt; in den Alpen von ı300 bis über 2000 m Höhe, in den Nord-Pyrenäen selten, häufig in den Karpathen bis zu 1500 m Höhe. Baum von 30 bis über 5o m Höhe, mit schnurgeradem, säulenförmigem, sich stark verjüngendem Stamme, der bis zu 2 m Durchmesser erreichen kann, mit jung glatter, hellbrauner, später mit in dünnen Schuppen sich abblätternder rotbrauner bis grauer Rinde und schöner, spitz-pyramidaler Krone, wagerecht abstehenden, oder leicht abwärtsstehenden Aesten, Zweige unbehaart oder kaum schwach flaumig, aufrecht oder überhängend. Blätter sehr dicht spiralig gestellt, an üppigen jungen Trieben rings um den Zweig, oder bürstenförmig nach oben stehend, gerade oder etwas gebogen, steif, zusammengedrückt- vier- kantig, kurz-stachelspitzig stechend, allerseits glänzend-dunkelgrün, auf hervor- ragenden Blattkissen, 15—25 mm lang, ı mm breit. Knospen kegelförmig-spitz mit trockenhäutigen, hellbraunen, harzlosen Schuppen. Männliche Blüten zwischen den Blättern, am Grunde von hellgrünen Deckblättern umgeben, 20—25 mm lang, schön purpurrot. Weibliche Blüten an den Spitzen vor- jähriger Triebe, länglich-cylindrisch, 4—5'/; cm lang, aufrecht, schön purpurrot. Zapfen hängend, 1ı0—ı6 cm lang, 3—4 cm breit, cylindrisch-stumpf, jung grün. reif hellbraun, Schuppen zahlreich, dachziegelig, glänzend lederartig verkehrt-eirund, konkav, am Rande wellig ausgerandet oder ausgefressen gezähnelt. Brakteen klein, länglich, gezähnt-gewimpert, viel kürzer als die Schuppe. Samen eiförmig-spitz, dunkelbraun, 4 mm lang, mit dreimal so «“ Fig. D. I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea excelsa Lk. langem, rotgelbem, glänzendem Flügel. Ausfliegen des Samens im Frühjahr, wo dann der Zapfen mit weit- klaffenden Schuppen noch länger am Baume hängen bleibt. Prächtiger, allge- mein bekannter, ge- schätzter Wealdbaum, der alljährlich zu Tau- senden als Christ- baum oder Tannen- baum auf den Weih- nachtsmärkten feilge- boten wird und ein treffliches, harzreiches, weiss-rötliches Bau- und Brennholz liefert, das je nach Boden und Standort leichter und schwerer und je nach diesen Eigen- schaften zu verschie- denen Erzeugnissen verwendet wird. Die Rinde ist reich an Gerbstoft und wird vielfach als Gerb- material verwendet. DiegemeineFichte wird auch in grösseren Gärten und Parks mit Vorliebe angepflanzt, sie macht bei grösseren Nadelholzpflanzungen meist den Hauptbe- stand aus und wird oft zu häufig und an un- passenden Stellen ver- wendet. Die richtige Verwendung ist nur da, wo der Baum seine ganze Schönheit ent- talten kann, also frei- stehend, sodass die unteren Aeste dem Boden aufliegen und Picea excelsa Lk. N) 1 [8%] ZA Fig. 99. Picea excelsa Lk. ı reifer Zapfen; 2 Zweigspitze mit weiblichem Blüten- zäpfchen; 3 Schuppe aus demselben mit den beiden geflügelten Eichen, vergr.; 4 Zweig mit männlichen Blüten; 5 ein männliches Blütenkätzchen, vergr.; 6 Staub- blatt, vergr.; 7 Blatt mit Querschnitt. vergr.,;, 8 Samen; g Schuppe von aussen, die sehr kleine Braktee zeigend; ıo, ıı, ı2 Vorderränder der Schuppen von verschiedenen Zapfen, um die Abweichungen zu zeigen. tadellose, reichbezweigte Pyramiden sich entwickeln können, so, einzeln oder zu lockeren Gruppen hainartig vereinigt, gehört die gemeine Fichte zu den schönsten Coniferen, findet aber so nur in grossen Gärten und waldartig in ausgedehnten Parkanlagen Platz. Für kleine Gärten nimmt die Fichte Beissner. 23 354 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. einen zu grossen Umfang ein und kann nur als junge Pflanze und vorüber- gehend Platz finden, vor allem aber hüte man sich, sie in dichte Gruppen zu pflanzen, welche bald innen und unten kahl werden und dann einen hässlichen iindruck machen; ebenso darf die Fichte nie zu nahe an die Wege gepflanzt werden, wie dies leider nur zu häufig geschieht und dann heckenförmig ge- schnitten werden muss, was schlecht und steif aussieht. Trefflich eignet sich die Fichte zu Schutzpflanzungen und dichten hohen Hecken und wird zu diesem Zwecke von keinem Baume übertroffen. Aeusserst schätzbar ist die Fichte ferner als Zwischenpflanzung, zum Schutz bei hainartiger Anpflanzung feinerer Coniferen, die alsdann in der zu ihrer ferneren Entwickelung nötigen Entfernung gepflanzt und, ohne ver- weichlicht zu werden, von den Fichten einen naturgemässen leichten, seitlichen Schutz empfangen. Nachdem die Fichten so für einige Zeit die Lücken gefüllt, die Gruppierungen verschönert haben und nachdem die edleren Coniteren genügend erstarkt sind und ihrerseits beginnen, ihren Platz auszufüllen, werden sie entfernt. Die Fichte gedeiht fast in jedem Boden und in jeder Lage, kümmert jedoch in zu dürrem und magerem Boden, zumal in zu sonnigen Lagen und an heissen und trockenen Abhängen. Sie fürchtet vor allem Staub, Rauch und schädliche Ausdünstungen in Städten und deren Umgebung. Am voll- kommensten entwickelt sie sich in gleichmässig feuchtem Boden bej genügender Luftfeuchtigkeit. Die Fichte neigt sebr zu Abweichungen und überaus zahlreich sind die Formen, die in der Gestalt, der Bezweigung, den Blättern, den Zapfen (die auch durchwachsen vorkommen), wie in der Färbung abweichen. Manche sind als eigentümliche klimatische und Standortsformen beobachtet und in Kultur ein- geführt, andere sind als eigentümliche Sämlinge bei Aussaaten oder auch durch Sportzweige gewonnen und alle werden, um sie charakteristisch fortzupflanzen, durch Veredlung oder die Zwergformen besser durch Stecklinge vermehrt, da sie, durch Veredlung auf die Art fortgepflanzt, öfter ihren charakteristischen Wuchs ganz verlieren, wie dies auch von anderen Coniferen beobachtet wurde. Oefter kommt es vor, dass in nordischen Gegenden und in Gebirgen durch Sturm oder Schneedruck Bäume der Spitze beraubt werden und dann mehrere Köpfe treiben, so dass eine breite, oft vielköpfige Kronenform entsteht. Willkomm bezeichnet dieselbe als Schneebruchsfichte, der Stamm er- scheint alsdann kurz, von unten an stark beästet und dicht verzweigt und läuft in mehrere oder viele Wipfel aus, je nachdem die Wipfel wiederholt gebrochen sind. Auch in Thüringen bei Ohrdruff steht eine zwölfwiptelige Fichte von 26 m Höhe, ebenso bei Sommerau nahe bei Zittau eine alte be- rühmte, vielwipfelige Fichte, die „Harfe“ genannt wird. Es kommt auch vor, dass untere dem Boden aufliegende Aeste Wurzeln schlagen und dann ihrer- seits neue Wipfel bilden. Ein solcher interessanter Baum ist nach Prof. Schübeler’s Viridarium norvegicum in der Gartenflora ı888 S. 532 abgebildet; eine weitere interessante Form, wo ein umgeworfener Stamm mit der Spitze sich wieder senkrecht emporrichtete, an verschiedenen Stellen in den Boden Wurzeln schlug und auf dem horizontalliegenden Stamme noch mehrere Aeste sich gleichsam als junge Stämme emporrichteten, finden wir ebenfalls nach Schübeler im gleichen Jahrgange S. 495 abgebildet, dann noch S. 469 eine nordische Fichtenform, die nach Schübeler eine interessante Säule bildet, indem die unteren Aeste etwa bis zur halben Höhe so kurz sind, dass die Baum- Picea excelsa Lk. oJ 35 krone bis zu ıı m Höhe nur 3,76 m Durchmesser besitzt, während von hierab bis zur Spitze in einer Höhe von 25 m die Zweige so kurz sind und dem Stamme so dicht anliegen, dass hier die obere Säulenform nur 62 cm Durch- messer hat. Auf die interessanten norwegischen Schlangen- und Hängefichten, die auch an anderen Orten beobachtet wurden, werden wir später zurückkommen. Stelzenfichten nennt man Bäume. die öfter in urwaldartigen Forst- beständen z. B. von Göppert in Oberschlesien beobachtet wurden, wo die Samen in modernde Stöcke oder Stämme fielen, durch diese, oder um dieselben herum ihre Wurzeln in den Boden sandten und nachdem die Stöcke verfault und zerfallen dann auf den mächtigen, über dem Boden hervorragenden Wurzeln in Form von Säulen oder Stelzen ruhen. Weiter ist als charakteristische Form die sogen. Weiss- oder Hasel- fichte zu nennen, welche, nach Willkomm, sich durch einen eigentümlichen Habitus und Bau des Holzes auszeichnet, in einer Erhebung von 80o0— 1500 m u. a. in den steierischen und oberbaierischen Alpen, im schwäbischen Hoch- gebirge, Baierischen und Böhmer Walde vorkommt und meist vereinzelt auf Felsen oder in kleinen Forsten angetroffen wird. Ihr Holz zeigt fast gleich breite Jahresringe und zwar eine sehr schmale, braune Herbstholzschicht und eine sehr breite, weisse Frühlingsholzschicht, welche angeschlagen einen hellen, lang vibrierenden Ton von sich giebt und deshalb für Resonnanzböden musikalischer Instrumente sehr gesucht und geschätzt ist. Im Böhmer und Baierischen Walde wird es „Zargenholz“ genannt. Nach Prof. Dr. Hartmann soll sie Kalk- und Glimmerschieferboden bevorzugen, unterscheidet sich von der gewöhnlichen Fichte durch eine auffallend zarte, helle, mehr glatte Rinde, treibt im Frühjahr weissblättrige Sprosse, die in sonnigen Lagen gelblich werden, soll auch mit langen, trauerweidenartigen, hängenden Zweigen vor- kommen, an denen sich an mehreren Punkten Blätterbüschel ansetzen und so dem Baume ein ganz fremdartiges Ansehen geben. Als schwedische Fichte (Picea [Abies] excelsa septentrionalis) bezeichnen Samenhändler aus Schweden bezogene Samen. Purkyn&, Professor an der Forstschule in Weisswasser (Böhmen), der sich gleich Engelmann durch eingehende anatomische Untersuchungen der Kiefernblätter, überhaupt durch genaue Studien über Coniferen ein grosses Verdienst erworben, hat zwei schon früher beobachtete Hauptformen der Fichte wissenschaftlich genau beschrieben, nämlich die rotzapfige und die grünzapfige Fichte. Picea excelsa erythrocarpa Purk. Allgem. Forst- und Jagdzeit. 53. Jahrg. 1877, S. ı—ıo. Mit > Tafeln ı879 S. 340. Rot- zapfige Fichte. Die Blätter sind stumpf-gespitzt und liegen dem Mitteltriebe dicht an. Die Blattkissen sind kurz, stehen wenig vor und sind in linkswindende Spiralen angeordnet. Die Knospen sind spitz, glänzend gelbbraun. Schuppen spitz, die unteren deutlich gekielt und stachelspitzig. Weibliche Blüten im Knospenzustande eiförmig, eingehüllt in glänzend gelbbraune Schuppen, die- selben aufgeblüht karmin-violett. Junge Zapfen (im August) dunkel-violett. Zapfenschuppen dicker, gewölbt, ihr Vorderrand an geschlossenen Zapfen abgerundet erscheinend. Samen mit kurzem, dickem Korn und breitem rot- braunem Flügel. Holz in der Regel schwerer spaltbar und oft drehwüchsig fest. 23* 356 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea excelsa chlorocarpa Purk. Grünzapfige Fichte. Die Blätter sind scharfspitzig und stehen vom Mitteltriebe ab. Die Blattkissen sind in einen langen Schnabel ausgezogen und in rechtswindende Spiralen angeordnet. Die Knospen sind gross, kugelig, häufig bläulich bereift; Schuppen bis auf die untersten nicht gekielt, die unteren spitz, die oberen ab- gerundet. Weibliche Blüten im Knospenzustande um die Hälfte grösser, kugelig, Schuppen blauweiss bereift, dieselben aufgeblüht gelblich-zinnober- rot. Junge Zapfen (im August) hellgrün. Zapfenschuppen dünner, flacher, ihr Vorderrand schon an geschlossenen Zapfen ausgekerbt erscheinend. Samen mit länglichem dünnem Korn und schmalem, hell-gelbbraunem Flügel. Holz gerade und leicht spaltbar weich. Nicht ganz übereinstimmend mit diesen Angaben giebt, nach Willkomm, der Forstinsnektor Brennot an, dass im französischen Jura die grünzapfige Fichte ein schwereres, schwerer brech- und spaltbares, gelbliches Holz besitze, während die rotzapfige Fichte ein leichteres, leicht spaltbares, weisses, schön Politur annehmendes habe. Weiter liebe die rotzapfige einen leichten, lockeren Boden und sonnige Lage auf hohen Bergen und besitze eine früher beginnende, langsame und regelmässige Vegetation, während die grünzapfige am besten auf einem festeren, feuchteren Boden in frischer Lage und geringerer Höhe gedeihen soll, daher meist an Ufern und Bächen und am Rande von Torfmooren isoliert vorkommt und eine spät beginnende aber rasch fort- schreitende Vegetation har. Dann meint Brennot, dass die rotzapfige Fichte mehr dazu neige zur Haselfichte zu werden, während umgekehrt Purkyn& glaubt, dass letztere zur grünzapfigen Fichte gehören möchte. Willkomm bemerkt hierzu, dass nur eingehende Beobachtungen solche Wider- sprüche lösen können und dass die Zapfenschuppen für Unterscheidung von Varietäten oder Rassen von Fichten nicht massgebend sein können, da diese innerhalb ihres grossen Verbreitungsbezirkes so ausserordentlich zu Ab- weichungen neigen. Picea excelsa medioxima Nyland. Nordische oder mittel- standızier Kichte. Syn. Pinus Abies medioxima Nyland. Journ. de la soc. botan. de Brance x%,202501. Abies medioxima Murr. pinet. britann. Heft 27, 1870. In Nord-Europa, im Norden der skandinavischen Halbinsel, im nördlichen Russland und in Finnland wachsend. Ein kleiner Baum oder selbst als Strauch auftretend. Zweige fein behaart, 3lätter dicklig-vierkantig, kurz gespitzt, 12—ı8 mm lang. dicht gestellt und die Oberseite der Zweige dicht bedeckend; Zapfen an kurzen Zweigen, nicht hängend, sondern meist horizontal oder schief abwärts gerichtet, weit kleiner, höchstens bis zu 8 cm lang, eirund-länglich, Zapfenschuppen ganzrandig oder kaum ausgerandet. Diese nordische Fichtenform ist mit der sibirischen oder Altaifichte (Picea obovata Ledeb.) verwechselt worden und gleicht im Ansehen der Picea orientalis Lk., für welche sie auch fälschlich gehalten wurde. Sehr nahe steht sie der Alpenfichte (Picea alpestris Brügger), welche auch Picea excelsa Lk. 357 mit der nordischen Fichte vereinigt wurde, so von Heer in Verhandl. der Schweizer Naturforsch.-Gesellsch. Solothurn 1869 S. 70. Professor Brügger in Chur hat jedoch nachgewiesen, dass die Alpenfichte hinreichend von der nordischen Fichte abweicht, so dass er sie als charakte- ristische Unterart der gewöhnlichen Fichte aufführt wie folgt (Jahresbericht der Naturf.-Gesellsch. Graubündtens, Jahrgang XXIX. 1884/85.: Picea (excelsa) alpestris Brügger. Alpen-Fichte. Syn. Picea excelsa alpestris Brügger. Jahresbericht XVII. p. 154. Flor. Cur.49. Aviez selvadi (d. h. wilde Weisstanne) der Graubündtner. Auf den Graubündtner' Alpen, um Parpan und auf der Lenzerheide, in einer Höhe von 1370—1600 m Wälder bildend, um den Kurort St. Bernhardin bei 1600—ı800 m. Steht die Alpenfichte, wie es häufig dort vorkommt, unter- mischt mit der gemeinen Fichte, so unterscheidet sich erstere schon von weitem durch gedrungenen Wuchs, durch steife, starre Bezweigung. durch grauen oder blauweissen Duft auf den Blättern, besonders an den jungen Trieben, durch weissgraue Rinde des Stammes, so dass sie auf den ersten Blick mehr einer Weisstanne wie einer Fichte gleicht und daher schon von dem romanisch redenden Landvolke als besondere Baumart „Aviez selvadı“ (wilde Weisstanne) zum Unterschiede von der Fichte (Rottanne) „pign“ dort bezeichnet wird, die mit rotbrauner Rinde, schlanken, hängenden Zweigen und nicht bedufteten, dunkel- grünen Blättern abweicht. Noch mehr soll die Alpenfichte nach Brügger der amerikanischen Weiss- oder Schimmelfichte Picea alba Lk. in der Erscheinung und in der hellblaugrünen Färbung gleichen. In Betreff des Holzes zeigt die Alpenfichte, wie auch andere auf Gebirgen langsam erwachsene Coniferenformen, eine grössere Dichtigkeit und Regel- mässigkeit der Jahresringe. Brügger zählte an einem Stamm von 35 cm Dicke etwa 100 Jahresringe, an einem von 75 cm Dicke 150— 160 Jahresringe. Das Holz ist ganz besonders als Resonnanzholz geeignet, ebenso wie dies schon von dem Holz der Weiss- oder Haselfichte angeführt wurde und daher von Piano- torte-Fabrikanten besonders gesucht und geschätzt. Nach Brüggers Angaben würden sich nach genauem Vergleich der Alpen- fichte mit der gemeinen Fichte folgende Unterschiede ergeben. _ Picea alpestris: Junge Triebe samthaarig (dichtkurzhaarig). Zweige und Blätter steifer, dicker, letztere fast rechtwinklig abstehend, einwärts ge- krümmt und an älteren Zweigen fast einerseitswendig; Blätter kürzer, 15—ı8 mm lang und deutlicher vierkantig (mit rhombischem Querschnitt), weniger zu- gespitzt, stumpflich oder spitzlich, kaum stechend, getrocknet ölgrün bis gelblich- grün (bei P. excelsa Lk. dunkelgrün). Blütenkätzchen heller, weisslich, etwa um !/ kürzer, männliche mit schwächer und seichter gezähnelten Schuppen, weibliche 4 cm lang, Zapfen etwa Y; kürzer, 7'’—ı2'/ cm lang, Schuppen vorn abgerundet und ganzrandig. Interressant sind ferner die Krüppelzapfen-Bildungen, wie sie von verschiedenen Forschern an der Fichte in Graubündten in der Schweiz, in böhmen und selbst in Norddeutschland beobachtet worden sind. Picea excelsa hercynica Hort. Fichte vom Harz. Syn. Abies excelsa hercynica Hort. Ist eine vom Lerchenfeld am Brocken stammende Form, welche sich von 359 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen der Art durch gedrungenen Wuchs, dichtere Verzweigung, feine, kürzere Blätter und kleinere Zapfen unterscheidet, nach Al. Braun der sibirischen oder Altai- Fichte P. obovata Ledeb. nahe steht und zu denjenigen klimatischen und Stand- ortsformen gerechnet wird, welche den Uebergang von P. excelsa zu P. obovata bilden sollen und welchemit ähnlichen Abweichungen in rauhen nördlichen Gegen- den und auf Gebirgen, so z. B. im Thüringer Wald, beobachtet wurden. Diese Form hat nach Zabel im dendrologischen Garten der Forstakademie zu Münden seit 1876 kultiviert, dort ihren gedrungenen Wuchs und die kürzeren Blätter beibehalten, unterscheidet sich jedoch von der Alpenfichte sofort durch die völlig kahlen Zweige. Picea excelsa carpathica Loud. Karpathenfichte. Syn. Abies excelsa carpathica Loud. Encycl. of Trees 1027. Picea excelsa tenuifolia Carr. Man. des pl. 340. Abies excelsa tenuifolia Loud. Encycl. of Trees 1027. Eine auf den Karpathen vorkommende Form, die niedriger von Wuchs ist und mit fein behaarten Zweigen, dünneren, kürzeren, glänzend dunkelgrünen, dem Zweige dicht anliegenden Blättern und kleineren Zapfen von der Art ab- weicht und somit anderen Formen nordischer Gegenden oder höherer Gebirge ähnlich ist. Picea excelsa sibirica Carr. Conif. 2 ed. 331. Syn. Abies excelsa sibirica Hort Abies sibirica Hort. nicht Ledeb. Ein pyramidaler Strauch mit sehr dicht stehenden, feineren, dicht dem Zweige anliegenden Blättern. Picea excelsa nigra Loud. Schwarze gemeine Fichte, aber nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Schwarzfichte Picea nigra Lk. Syn. Abies excelsa nigra Loud. arb. et frut. brit. IV. 2294. Eine besonders üppige, angeblich in Norwegen häufig auftretende Form mit langen, dicklichen, dunkelgrünen Blättern, grossen Zapfen und rötlicher Rinde, die auch in Deutschland in Parkanlagen angetroffen wird. Picea excelsa gigantea Hort. Riesige gemeine Fichte. Abies excelsa gigantea Hort. Eine üppige Form vom schnellem Wuchs, mit schlanker Bezweigung und längeren, weicheren Blättern. Picea excelsa acutissima Hort. Spitzblättrige gemeine Fichte. Syn. Abies excelsa acutissima Hort. Abies acutissima Hort. Picea acutissima Hort. Eine Form, welche sich durch besonders feine, dünne, scharfgespitzte Blätter auszeichnet. Picea excelsa Lk. 359 Picea excelsa Uwarowi Kaufm. Uwarow’s gemeine Fichte. Syn. Picea vulgaris Lk. $# Uwarowi Kaufm, Flor. v. Moskau S. 605. Abies excelsa Uwarowi Hort. Eine interessante, dekorative Form, welche in mehreren Exemplaren etwa 20 Meilen von Moskau in Poretschje gefunden und in der Gartenflora 1873 S. 177 abgebildet wurde. Sie bietet eine zierliche Erscheinung mit langen, dünnen. wenig verästeten Zweigen, die ringsum mit ziemlich kurzen Blättern dicht besetzt sind und leicht herabhängend gleichsam den Uebergang von der Art zu den Hänge- oder Trauerfichten bilden, während wieder die Zapfen von nur 8-g cm Länge mit mehr abgestumpften, am oberen Teile ganz- randigen oder unbedeutend eingekerbten Schuppen grosse Aehnlichkeit mit denen der sibirischen Fichte (Picea obovata Ledeb.) zeigen. Aehnlichen Fichten- formen begegnen wir übrigens öfter in Parkanlagen oder in lichten Wald- beständen, u. a. auch im Zoologischen Garten in Dresden. Picea excelsa virgata Jacques. Schlangenfichte, Rutenfichte. Syn. Abies excelsa virgata Jacques. Picea excelsa denudata Carr. Rev. hort. 1854. p. 102 mit Abbild. Abies excelsa denudata Hort. Gord. Pinet. Suppl. 3. Eine höchst eigentümliche Form, welche in Norwegen, Schweden, in verschiedenen Gegenden Deutschlands, in Böhmen, in Frankreich, Tirol als eigentümlicher Sämling, sei es einzeln oder horstweise in Wäldern, auch bei Aussaaten aufgefunden wurde. Borkhausen (Handbuch d. Forstbot. I S. 399) beobachtete sie in Thüringen und nennt sie „rutenförmige Rottanne“, ein älterer Mutterstamm. etwa ı8 m hoch, steht unter andern an der Schlosskirche zu Reinhardsbrunn im Thüringer Walde. Professor Schübeler in Christiania, der in seinem Viridarium norvegicum zahlreiche interessante Baumformen beschreibt, hat diese merkwürdige Fichten- form in Norwegen an einigen zwanzig Orten aufgefunden und zwar in Exemplaren von über ı8 m Höhe, deren genaue Standorte nebst Abbildung in der Gartenflora 1887 S. 521 angegeben werden. Ausserdem hat Professor Caspary in Königsberg eingehend die Schlangen- und Hängefichten beschrieben und abgebildet in den Schriften der phys. ökon. Ges. zu Königsberg 1873 S. 115— 136, ebenso Professor Koch in Vorles. über Dendrologie S. 366. Von aufstrebendem Wuchs zeigt die Schlangenfichte meist einzel- stehende, selten in unregelmässigen Quirlen angeordnete, lang-wagerecht-aus- gestreckte Aeste, von denen die unteren abwärts gerichtet sind und die oberen in schräger Richtung nach oben stehen, die Verzweigung ist sehr gering, da meist die Knospen an den Aesten fehlen und diese nur an den Spitzen fort- wachsen. alle Triebe breiten sich schlangen- oder peitschenförmig aus, die Hauptäste liegen auch wohl dem Boden auf und schlagen hier Wurzeln, die Blätter sind sehr verschieden lang, meist dicker, scharfgespitzt, bis 23 mm lang, oft mit der Spitze aufwärts gebogen, am Mitteltrieb angedrückt, an den Zweigen abstehend. Einen aus Samen erzogenen Baum dieser Form, welcher einer Pflanze von Caspary aus Königsberg entstammt, sah ich auf der Insel Scharfenberg bei Berlin in die Art zurückschlagen, indem die oberen Zweige ganz wie bei der normalen Fichte sich ausbildeten. 360 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea excelsa Cranstoni Carr. Man. d. Pl. IV, 340. Syn. Abies Cranstoni Hort. Picea Cranstonı Hort. „ excelsa Dicksoni Hort. Abies excelsa Dicksoni Hort. Eine Form, die von der vorigen kaum verschieden ist, höchstens in den Blättern, welche nach Carriere viel mehr seitlich zusammengedrückt und in eine längere Spitze ausgezogen sind. Picea excelsa Lk. var. viminalis Casp. Schwedische Hänge- iıchte. Syn. Picea viminalis Hort. Abies excelsa viminalis Hort. „ viminalis Hort. Pinus Abies viminalis Alstr. Abh. d. Akad. 1777; 39. S. 310 tab. 8. u. 9. Diese gleichfalls merkwürdige Form wurde von Alströmer westlich von Stockholm aufgefunden. Linne kannte sie schon 1741 und hielt sie für einen Bastard der Fichte und der Kiefer. Diese dekorativ schöne Form bildet gleichsam den Uebergang von der Schlangen- zur Hängefichte, die Aeste sind zahlreicher und stehen in Quirlen, die Nebenäste sind oft mehrere Meter lang, unverzweigt, dünn und hängen strickförmig schlaff und senkrecht herab. Sämlinge gingen allmählich zur Art zurück und zeigen alle Uebergänge zu ähnlichen Formen bis zur normalen Pflanze. Picea excelsa intermedia Carr. Conif. 2 ed. 33a. Syn. Abies excelsa denudata Hort. alig. (nicht Carr.). Nennt Carriere eine interessante Zwischenform, die einen üppigen, aufstrebenden, unregelmässig beästeten Baum darstellt. Die Aeste sind sehr ungleich, oft abwechselnd gestellt, dünn und sehr lang, die Zweige wenig zahlreich und unregelmässig, meist sehr dünn, lang und peitschenförmig, die Blätter sehr ungleich, 10-25 mm lang, an manchen Zweigen dick und weit gestellt, an anderen sehr dünn, dichtstehend und anliegend. Picea excelsa pendula Carr. Man. des Pl. 340. Hänge- oder Trayertichte. Syn. Abies excelsa pendula Loud. Encycl. of Trees 1027. „ communis pendula Booth. ex Loud. I. c. Eine höchst dekorative, sehr verbreitete, oft bei Aussaaten gefundene, üppige Form, die, nach Willkomm, von der rot- und grünzapfigen Fichte vorkommt. Die ziemlich starken, zerstreut und unregelmässig gestellten Aeste hängen stark abwärts, die Zweige sind wenig verzweigt, dünn, zahlreich, hängen lang und schlaff herab und sind dicht mit Blättern besetzt. Picea excelsa aegra myelophthora Casp. Unter diesem Namen beschrieb Caspary eine echte Hängefichte, welche Picea excelsa Lk. 361 Form Dr. Dammer bei der Station Raivola in Finnland auf einem ziemlich hochgelegenen Torfmoore auch auffand uud zwar eine ganze Kolonie von 11, —3 m hohen Exemplaren. Picea excelsa inversa (nicht inverta) Hort. Syn. Abies excelsa inverta Gord. Pinet. Suppl. 4. inverta Hort. er) Eine der vorigen sehr ähnliche Hängefichte, von gleich üppigem Wuchs wie die Art, mit stark hängenden Aesten, schlaff herunterhängenden Zweigen und längeren, dickeren, glänzend grünen Blättern, eine gleich der vorigen höchst dekorative Fichtenform, von der wir in Anlagen oft Pracht- exemplare finden, so z. B. in Wilhelmshöhe bei Kassel einen ı2 m hohen Baum Picea excelsa reflexa Carr. Rev. hort. 1890, S. 259 mit Abbild. Syn. Abies excelsa pendula Croux. Ein buschiger, sehr dicht bezweigter Strauch mit langen, im starken Bogen abwärts gerichteten Aesten, die oben an den knieförmigen Biegungen oft kahl sind, Zweige gleichfalls stark hängend bis sie dem Boden aufliegen und auf diesem hinlaufen. Nebenzweige zweizeilig dicht mit Blättern besetzt. Rinde gelb-rötlich. Blätter sehr verschieden in der Länge. Diese Form ist besonders zwischen Felsen und an Abhängen schön, da sie hier am meisten zur Geltung kommt, ausser durch Veredlung oder durch Stecklinge lässt sich diese Form auch gut durch Ableger vermehren, indem man die dem Boden aufliegenden Zweige einschneidet, mit Erde bedeckt und gleichmässig feucht hält. Picea excelsa monstrosa Hort. Syn. Abies excelsa monstrosa Loud. Encycl. of Trees 1027. „ monstrosa Hort. Eine monströse Form, deren Mitteltrieb eine dicke, dicht mit ringsum- stehenden Blättern besetzte Rute bildet, mit wenigen kürzeren oder längeren Hauptästen, ohne Nebenäste, die gleich monströs mit starren, langen, dicken, stumpfer oder schärfer zugespitzten Blättern besetzt sind. Picea excelsa monocaulis Nördl. Ist nach Willkomm, Forst. Flora S. 76 eine ganz abnorme monströse Form, wo nur ein Stamm astlos oder fast astlos vorhanden ist, der nur an der Spitze Blätter trägt. Diese Form ist sehr selten und nur vereinzelt aufgefunden, nämlich je ein Baum, im Garten zu Mariabrunn, in der Ober- försterei Altenbacken und auf der Isola Bella im Lago Maggiore. In Vorstehendem sind die wichtigsten bekannten Schlangen-, Ruten- und Hänge- oder Trauerfichten, wie etwa die Uebergänge von einer Form zu der anderen bis zu den monströsen, unverzweigten Formen angenommen werden könnten, aufgeführt. Im Uebrigen giebt es alle möglichen Uebergänge von einer Form zur anderen, da eben an verschiedenen Orten, sei es im Walde, sei es bei Aus- saaten, eigentümliche Sämlinge gefunden werden, die oft nur geringe Ab- weichungen von anderen Formen zeigen, mehr oder weniger verzweigt sind, 362 Il. Teil. Beschreibung der Y'reiland-Coniferen. mehr anliegende oder abstehende Blätter zeigen und daher dekorativ etwas verschieden sein können. Daher kommt es auch, dass von manchen Autoren Formen als Syn. auf- geführt werden, die andere dekorativ verschieden nennen, überdies möchte jeder Züchter eine in Kultur gewonnene abweichende Pflanze sofort als etwas Besonderes angepriesen wissen, ohne oft genau zu prüfen, ob nicht eine gleiche oder kaum verschiedene Form schon in Kultur vorhanden ist. Unsere gemeine Fichte neigt in Kultur so ausserordentlich zu Ab- weichungen, dass es oft äusserst schwer ist, eine neu aufgefundene Pflanze genau mit den bereits angegebenen Namensbezeichnungen in Einklang zu bringen. — Noch muss erwähnt werden, dass die Hänge- oder Trauerfichten als eigentümliche Sämlinge, wie sie ja häufig zufällig in Forstbeständen aufgefunden werden, meist die dekorativ wertvollsten sind und uns in wahren Prachtexemplaren entgegentreten, sie konnten eben ungestört sich frei und üppig entwickeln, während durch Veredlung forıgepflanzte Exemplare oft lange Zeit gebrauchen und sehr lange einseitig und hässlich bleiben, bis sie wirklich sich zu schönen Pflanzen ausbilden. Picea excelsa pyramidalis Hort. Pyramiden-Fichte. Syn. Picea excelsa pyramidata Carr. Conif 2. €d. 330. Abies excelsa pyramidalis Hort. Eine üppige Form mit zahlreichen, aufstrebenden Aesten, die unteren sind länger und die oberen nehmen nach und nach an Länge ab, so dass eine regelmässige kegelförmige Pyramide gebildet wird. Picea excelsa pyramidalis robusta Hort. Syn. Abies excelsa pyramidalis robusta Hort. Bildet eine üppige, gedrungene Pyramide, bei welcher die dicken P le 4 ) Knospen besonders auffallen. Picea excelsa pyramidalis gracilis Hort. Syn. Abies excelsa pyramidalis gracilis Hort. Eine kleinere, dichtbezweigte, zierliche Pyramidenform mit feiner Bezweigung und rötlichen Knospen. Picea excelsa eremita Carr. Man. des Pl. IV. 341. Syn. Abies excelsa crassifolia Hort. > m eremita.rlort. arenata Hort. (wohl Verstümmelung von eremita). ER ch) Ueppige Pflanze, eine schmale Pyramide bildend, mit zahlreichen, schief aufwärts gerichteten Aesten und dicken, kurzen, wenig verzweigten Zweigen, mit orangeroter Rinde, dicken Knospen und weitstehenden, kurzen, dicken, unregelmässig-vierkantigen, scharfgespitzten Blättern, eine sehr auf- fallende Erscheinung. Picea excelsa Lk. 362 28) Picea excelsa columnaris Carr. Conif. 2. ed. 330. Säulenfichte. Syn. Abies columnaris Jaques. Eine üppige Form, welche mit kurzen, sehr verzweigten Aesten eine dichte, schmale Säule bildet. Picea excelsa conica Carr. Conif. 2. ed. 332. Kegelfichte. Syn. Abies excelsa conica Hort. Picea excelsa stricta Gord. Pinet. Suppl. 5. Einen gedrungenen Kegel bildend, mit aufstrebenden, sehr dichtstehenden Aesten und dünnen Zweigen, Blätter fein und seitlich sehr zusammengedrückt, auf beiden Seiten mit zwei bläulichen Spaltöffnungslinien gezeichnet und sehr fein und scharf zugespitzt. Picea excelsa Clanbrasiliana Carr. Man. des Pl. IV. 341. Syn. Abies excelsa Clanbrasiliana Loud. Encycl. of Trees 1027. Clanbrasiliana Hort. Eine rundliche oder kegelförmige, ganz gedrungene, allgemein be- liebte Zwergform, sehr kurz und dicht bezweigt, Blätter sehr dicht stehend, kurz und dicklich, Knospen anffallend rötlich. — Oefter sind in Forsten ähn- liche Formen aufgefunden worden, die an Regelmässigkeit des Wuchses kaum nachstehen und öfter hatte ich Gelegenheit, die var. Clanbrasiliana bei üppigem Stand, zumal auf nahrhaftem, schwerem Boden, in die Art zurückschlagen zu sehen, indem unten die breit und rundlich gebaute Zwergform erhalten war, aus welcher dann Picea excelsa üppig und ganz normal emporwuchs. Picea excelsa compacta Hort. Syn. Abies excelsa compacta Hort. Dieselbe stellt eine sehr zierliche Form von dichtem, rundlichem, in die Breite gehenden Wuchs mit kurzen Trieben und kurzen, starren Blättern dar. Picea excelsa compacta pyramidalis Hort. Syn. Abies excelsa compacta pyramidalis Hort. Eine gleich der vorigen dichte rundliche, kurzzweigige, aber mehr pyramidal aufstrebende, sehr zierliche Form. Picea excelsa Remonti Hort. Syn. Abies excelsa Remonti Hort. „ Remonti Hort. Picea Remonti Hort. Eine besonders regelmässige, spitz-kegelförmig aufstrebende, niedliche Zwergform mit kurzen, dichtstehenden Zweigen, die vor anderen ähnlichen Empfehlung verdient. Picea excelsa elegans Hort. Syn. Abies excelsa elegans Hort. Eine besonders zierlich sich bauende, aufstrebende Kegelform mit sehr kurzen, dicht stehenden Zweigen. 364 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea excelsa Gregoryana Hort. Syn. Abies excelsa Gregoryana Gord. Pinet. Suppl. 4. Gregoryana Hort. Eine auffallend gedrungene, von ähnlichen verschiedene Zwergform, die englischen Ursprungs ist und durch ausgebreitet-kegelförmigen Wuchs, feine dichte Bezweigung, dicke, rundliche Knospen und dickliche, plötzlich und scharf zugespitzte Blätter sich auszeichnet. Picea excelsa humilis Hort. Syn. Abies excelsa humilis Hort. Eine von der vorigen nur geringe Abweichungen zeigende, gleichsam dichte Kissen bildende, gleichwertige Zwergform. Picea excelsa echinoformis Hort. Igelfichte. Syn. Abies excelsa echinoformis Hort. Eine dichte, ganz kurzzweigige Kugelform, die einem Igel gleicht, daher der Name „igelförmig“, diese Form wird auch auf Stämmchen veredelt und bildet dann eigenartige Kugelbäumchen für Liebhaber von Abnormitäten. Picea excelsa Merki Hort. Syn. Abies excelsa Merki Hort. „» Merki Hort. Picea Merki Hort. Eine dichte, kurzzweigige, rundliche, mehr in die Breite wachsende, ganz niedrige Zwergform, der folgenden ähnlich. Picea excelsa nana Carr. Conif. 2 &d. 332. Syn. Abies excelsa nana Hort. Eine ziemlich kräftige, rundlich-abgeplattete Zwergform mit sehr dichtstehenden, schräg aufstrebenden Aesten und kurzen, an den Spitzen oft etwas monströsen Zweigen und dicken Knospen. Picea excelsa archangelica Hort. Syn. Abies excelsa archangelica Hort. Stellt einen gedrungenen Kegel mit steifen, kurzen Zweigen und starren stechenden Blättern dar. Picea excelsa pygmaea Carr. Conif. 2 &d. 334. Syn. Abies excelsa pygmaea Loud. Encycl. of Trees 1027. „ pygmaea Hort. parvula Knight. Syn. Conif. 36. „ minima Hort. „ minuta Hort. Einen ganz dichten, kegelförmig-aufstrebenden kleinen Busch mit sehr dichtstehenden, aufstrebenden Aesten und sehr zahlreichen, kurzen, un- gleichen Zweigchen von hellgrüner Färbung bildend. 5 E27 Picea excelsa Lk. 3 = [ey Picea excelsa pumila Hort. Abies excelsa pumila Hort. pumila Hort. Eine mehr in die Breite wachsende, plattrunde, gedrungene, dicht- zweigige Zwergform, die, je nach der Färbung, mehr blaugrün als: P. excelsa pumila glauca und mehr schwarzgrün als: P. excelsa pumila nigra be- zeichnet wird. Picea excelsa parviformis Hort. Syn. Abies excelsa parviformis Hort. Ganz gedrungene Zwergform mit feiner, hellgrüner Bezweigung. Picea excelsa tabuliformis Carr. Product. et fixation des variet. 52. Tischförmige Fichte. Syn. Abies excelsa tabuliformis Hort. Eine interessante, sich nicht erhebende. sondern mit den Aesten sich dicht über dem Boden ausbreitende Form, die dünnen Zweige stehen horizontal ab und bilden so eine Art Schirm oder gerade Fläche, so dass die ganze Pflanze einer Tischplatte ähnlich ist, daher der Name „tischförmig“; diese eigen- tümliche Form entstammt, nach Carriere, einem Sportzweige, der sich im Park zu Trianon an einer gemeinen Fichte gebildet hatte. Picea. excelsa procumbens Carr. Conif. 2 ed. 333. Syn. Abies excelsa procumbens Hort. expansa Hort. Eine ganz zwergige, sich über dem Boden mit den Aesten aus- breitende Form mit zahlreichen kleinen, sparrigen Zweigen und sehr dicht stehenden, feinen, kurzen und spitzen Blättern. Picea excelsa dumosa Carr. Conif. 2 &d. 332. Syn. Abies excelsa dumosa Hort. Wie vorige eine mit den Aesten sich fast horizontal über dem Boden ausbreitende Form mit zahlreichen dünnen, sparrigen Zweigen und kurzen, weitgestellten, geraden, kurz zugespitzten Blättern. Picea excelsa Barry Hort. Syn. Abies excelsa Barry, auch Barri oder Bari Hort. Eine auffällige Form mit langen, dicken, üppigen Haupttrieben und wenigen, sehr kurzen Nebentrieben, welche in grösseren Exemplaren ein eigenartiges Ansehen hat. Picea excelsa capitata Croux. Revue hort. 1889 p. 393 mit Abbild. Eine in den Baumschulen von Croux bei Sceaux in Frankreich in Kultur gewonnene Zwergform, welche buschig ihre Zweige nach allen Seiten aus- breitet, an deren Spitzen kopfförmig gehäuft kurze Triebe dicht gedrängt stehen; eine eigentümliche Form, die beweist, welche absonderlichen Gebilde unsere vielgestaltige Fichte hervorzubringen vermag. 366 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea excelsa Ellwangeriana Hort. Syn. Abies excelsa Ellwangeriana Hort. Eine Form von breitem, gedrungenem Wuchs mit feiner, dichter Be- zweigung und feinen, kleinen und spitzigen Blättern, in allen Teilen kleiner wie die Art. Picea excelsa mucronata Carr. Conif,. 2 ed. 329. Syn. Abies excelsa mucronata Loud. Encycl. of Trees 1027. „„. mucronata Hort. Eigentümliche Zwergform, je nach der Ueppigkeit mit ausgebreiteten oder mehr aufstrebenden Zweigen, rotgelber Rinde und dicklichen, geraden sehr steifen, scharfgespitzten, dunkelgrünen Blättern. Picea excelsa Maxwelli Hort. Syn. Abies excelsa Maxwelli Hort. „ Maxwelli Hort. Picea Maxwelli Hort. Eine höchst eigentümliche Form von gedrungenem Wuchs, mit auffallend braunen, jungen Zweigen und steifen, scharf-stachelspitzigen, ziemlich weit und rings um die Zweige gestellten Blättern, welche sehr an Picea obovata japo- nica (P. Maximowiczi Regl.) ja selbst an P. polita erinnert. Picea, excelsa concinna Carr. "Conti. 2 ed. 333. Syn. Abies excelsa concinna Knight. Syn. Conif. 36. Nach Carriere eine sehr zärtliche Form mit aufstrebenden, ausserordentlich dünnen Aesten, weisslicher Rinde und sehr dichtstehenden, dünnen, kurzen, fast cylindrischen, dem Zweige anliegenden Blättern. Picea excelsa attenuata Carr. Conif. 2 ed. 333. Syn. Abies excelsa attenuata Knight. Syn. Conif. 36. Eine gleich der vorigen sehr zärtliche, ähnliche Form, aber durch etwas stärkere, mehr aufstrebende Aeste und’ ausgebreitete, öfter etwas übergebogene Zweige, wie weiter gestellte, aber den Zweigen anliegende Blätter verschieden. Picea excelsa phylicoides Carr. Conif. ı ed. S. 251. Syn. Abies excelsa phylicoides Hort. Eine gleich den vorigen zärtliche, sehr auffällige und abweichende Form von zwergigem, unregelmässigem Wuchs, mit dünnen, abstehenden und über- gebogenen, ziemlich weitstehenden Aesten und weitgestellten, kurzen, starren, schmal-elliptischen, scharf-gespitzten Blättern. Picea excelsa coerulea Breinig. Eine in starken Exemplaren bei Herrn Breinig in Mülheim a. Rh. vor- handene schöne Form, deren auffallend üppige junge Triebe ganz stahl- blau gefärbt sind und die in der Wirkung den schönsten, blauesten Picea excelsa Lk. 367 Schimmelfichten nicht nachsteht. Leider noch zu wenig bekannt, verdient sie die weiteste Verbreitung. Picea excelsa Finedonensis Hort. Syn. Abies excelsa Finedonensis Gord. Pinet. Suppl. 4. „ Finedonensis Hort. Picea Finedonensis Hort. Eine in England in Finedon-Hall in Kultur aufgefundene Form, deren junge Triebe blassgelb, dann meist wie bronziert erscheinen, aber mehr den Eindruck machen, als seien sie von der Sonne verbrannt. Picea excelsa aurea Carr. Conif. 2 &d. 3209. Syn. Picea elegantissima Hort. Abies excelsa elegantissıma Hort. Eine üppige, buschige Form, deren dem Licht zugewendete Blätter schön hellgoldgelb gefärbt sind und sich, zu Kontrasten gegen dunkle Coniferen gestellt und sparsam verwendet, recht gut ausnimmt. Man muss ihr einen Stand mehr im Halbschatten anweisen, da die Blätter bei starkem Sonnenbrande verbrennen und die Pflanzen dann hässlich aussehen. Picea excelsa aurea magnifica Hans. Unstreitig von ähnlichen die wertvollste Form, von schnellem, leichtem Wuchs und von leuchtend goldgelber Färbung, die auch beständig und bedeutende Kontraste hervorzubringen fähig ist; auch diese Form ist in der Landschaft mit Vorsicht zu verwenden, aber wirklich empfehlenswert. Picea excelsa argenteo-spica Hesse. Syn. Abies excelsa argenteo-spica. Eine Form, die mit langen üppigen weissen Trieben erscheint und so einem mit Kerzen besetzten Weihnachtsbaume gleicht. Sie wurde in den Baumschulen von Hesse in Weener in Kultur gewonnen. Picea excelsa argentea Hort. Syn. Abies excelsa argentea Hort. Eine weissbunte, ziemlich unbedeutende und wenig ins Auge fallende Form. Picea excelsa variegata Carr. Conif. 2 ed. 329. Syn. Abies excelsa foliis variegatis Loud. Encycl. of Trees 1027. " = variegata Hort. Eine durch schwächeren Wuchs, durch Empfindlichkeit und durch ver- einzelte gelblichbunte Färbung abweichende, unbedeutende Form, Die Aufzählung der vorstehenden zahlreichen Formen, von denen ich mich bemühte, die wichtigsten ihrem Werte nach zu kennzeichnen, beweist, wie ausserordentlich die gemeine Fichte zu Abweichungen neigt, nicht nur im Wuchs, sondern auch in den Blättern, Zapfen und Zapfen- 368 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. schuppen (diese auch ganzrandig P. excelsa integrisquamis Carr.), oft so sehr, dass man glauben möchte, eine ganz andere Art vor sich zu haben und in der That werden ja auch in den Gärten manche Formen mit ähnlichen anderen Fichten verwechselt. (Vergl. die Anmerkungen bei P.obovata und P.Schrenkiana. Was den dekorativen Wert anlangt, so ist derselbe bei den wichtigsten Formen bereits betont, diejenigen mit leicht überhängenden Zweigen oder regelmässig kegel- oder säulenförmige Pflanzen sind in der Landschaft am auffallendsten, von den Zwergformen sind die regelmässigen kleinen Kegel für kleine oder regelmässige Gärten, wie für die Felspartie recht brauchbar, manche sind mehr interessant als schön und manche gleichwertig und oft so ähnlich, dass kaum ein nennenswerter Unterschied anzugeben ist. Es ist daher nur zu wünschen, dass weitere in Kultur gewonnene Formen recht genau geprüft werden, ob nicht schon dieselben oder doch sehr ähnliche bereits vorhanden sind. um nicht durch neue Benennungen die Sache immer verwickelter zu gestalten. Wir haben bereits der verschiedensten dekorativen Formen so überreichlich, dass nur noch ganz besonders abweichende Beachtung verdienen. 8. Picea obovata Ledeb. Fl. altaic. IV, 201. Ill. t. 499. Altai-Fichte, sibirische Fichte. Syn. Pinus obovata Ant. Conif. p. 69. t. 37. f. 2. „© Abies Ball, El ross; I], 92 6/exel.. Syn: Abies obovata Loud. Arb. brit. IV. p. 2329. „ excelsa var. obovata C. Koch. Dendrol. II. p. 23 Picea vulgaris var. altaica T’eplouchoff Bull. d. 1. Soc. de Mosc. XLI. 250. Kara-Schersae der Tartaren. Epicea de Siberie der Franzosen. Siberian Spruce der Engländer. oe) In Nord- und Öst-Russland, auf der Skandinavischen Halbinsel, durch ganz Sibirien vom Ural bis zum Jenisei, hier bis über den 69.° n. B. ihre Nordgrenze erreichend, zumal im Altai-Gebirge bis zu 1300 m Erhebung grosse Waldungen bildend bis Kamtschatka und auf die Kurilen vordringend, in der Mandschurei in der Nähe des Amur von Maximowicz aufgefunden. Etwa um das Jahr ı852 in Europa eingeführt. Die sibirische Fichte steht der gemeinen Fichte sehr nahe und wird von manchen Autoren nur als eine klimatische Abart derselben an- gesehen, schon Grisebach (in Vegetation der Erde I. S. 535.) hielt die sibirische Fichte für eine klimatische Form der gemeinen Fichte und Teplouchoff (nach diesem auch Dr. Udo Dammer Gartenflora 1888 S. 614) haben allmähliche Uebergänge, was die Grösse und Form der Zapfen und Zapfenschuppen anlangt, gefunden und zwar unterscheidet Teplouchoff inbetreff der Zapfen zwei Formen: ı) Die Uralfichte (Picea excelsa var. uralensis) mit harten, holzigen, konvexen und abgerundeten Zapfenschuppen. 2) Die Altaifichte (Picea excelsa var. altaica) mit weichen, flacheren dünneren, entweder abgestutzten, oder schwach ausgerandeten Zapfenschuppen. Picea obovata Ledeb. 369 Der Autor fand aber zwischen beiden zahlreiche Uebergänge, wie wir sie ja auch bei den zahlreichen Formen unserer gemeinen Fichte finden (s. daselbst), zumal aber bei den nordischen und den Alpenformen derselben, welche beiden letzten ja bei den verschiedensten Gewächsen die grösste Ueberein- stimmung zeigen. Willkomm, der die sibirische Fichte sowohl im botanischen Sinne, als auch in forstwissenschaftlicher Beziehung, von der gemeinen Fichte für nicht verschieden hält, führt sie dennoch, in seiner forstlichen Flora S. 93, ihres anderen Ansehens und des ganz anderen geographischen Verbreitungs- bezirks wegen, als eigene Art auf und weist mit Recht darauf hin, dass der Umstand, dass P. obovata in Kultur bei Aussaaten ihren eigentümlichen Wuchs, Grösse und Form der Zapfen behalte, noch kein Beweis für eine eigene Art sei, da auch klimatische Varietäten, welche ihre durch das Klima bedingten Eigenschaften seit Jahrtausenden auf ihre Nachkommen vererbten, wenn sie unter anderen klimatischen Verhältnissen aus Samen erzogen werden, nicht so rasch. sondern erst nach vielen Jahrzehnten oder wohl Jahrhunderten in eine ursprüngliche Stammform übergehen (in diesem Falle wie angenommen wird (ob mit Recht? d. V.) in die europäische gemeine Fichte). Weiter vorn bei eigentümlichen, seit langen Zeiten kultivierten klima- tischen oder Standortsformen von Thuya, Biota, Chamaecyparis, Taxus, sowie auch bei Jugendformen, habe ich mehrfach schon auf diesen Umstand hin- gewiesen. Regel ist der Ansicht, dass an der Grenze der Verbreitungszone von P. obovata einzelne eingesprengte Exemplare von Picea excelsa vorkommen und dass sich im Laufe der Zeit zwischen beiden Arten Bastarde und Misch- formen gebildet haben. Er fügt weiter hinzu, dass P. obovata aus Samen vom Ural und aus Sibirien erzogen in Petersburger Baumschulen eine ganz andere Tracht als P. excelsa zeige, von welcher freilich in den Waldungen um Peters- burg und in Finnland auch im Wuchs sehr verschiedene Formen vorkämen. Picea obovata ist öfter fälschlich, selbst von Ledebour in seiner Flora rossica, auch mit Picea orientalis Lk. verwechselt worden, welche als aus- gezeichnete Art durch Wuchs, dichtstehende, kurze, dickliche Blätter, schmale und kleine Zapfen so gut unterschieden ist. Don hielt dagegen P. obovata für eine nordische Form der Himalayafıchte (P. Morinda Lk.) Die sibirische Fichte stellt doch mindestens einesehr charakteristische Abart der gemeinen Fichte dar, die in unseren Gärten. wo wir schon recht ansehnliche Exemplare besitzen, ein ganz abweichendes Ansehen hat, nehmen wir dazu den ganz anderen und zwar riesigen geographischen Verbreitungsbezirk, den auch Willkomm besonders betont, so ist dies der Grund, dass auch ich, ihm wie Dr. Regel folgend, es für richtiger halte, P. obovata als eigene Art und nicht ohne weiteres als Form zu P. excelsa auf- zuführen,*) zumal auch viele Autoren, welche die sibirische Fichte an ihren natürlichen Standorten beobachteten, sie als besondere Art unterscheiden. *) Aehnliche Fälle, wo im botanischen Sinne Coniferen kaum als spezifisch verschieden angesehen werden können, wären mehr anzuführen. Stellen wir, wie einzelne Botaniker es vorschlagen, zu P. excelsa: P. obovata mit P. Schrenkiana und gar P. orientalis und P. Morinda als Varietäten, so müssen wir mit demselben Rechte auch nach Parlatores Vorgange zu Abies pectinata D. C.: Ab. Nordmanniana, Beissner. 24 37 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Picea obovata erreicht als Baum etwa 30 m Höhe und gleicht der euro- päischen Fichte im pyramidalen Wuchs, als älterer Baum mit leicht überhängen- der Bezweigung; die jungen Triebe sind schwach behaart, die Blätter stehen sehr dicht, sind ziemlich dünn, zusammengedrückt- vierkantig, beim Querschnitt rautenförmig, scharf-stachelspitzig, durch die allerseits weisslichen Spaltöffnungs- linien mattgrün oder bläulichgrün erscheinend, 12—20 mm lang, Zapfen eirund oder länglich-cylindrisch-stumpf, hellbraun, 6 cm lang, 2'/, cm breit, Zapfen- schuppen weich und ziemlich biegsam, verkehrt-eirund, auf dem Rücken glatt, ganzrandig, etwas abgestutzt oder leicht ausgerandet. Samen klein, schwärzlich, eirund mit verkehrt-eirundem, blassgelblichem, fast dreimal so langem Flügel. Diese Fichte tritt in unsern Gärten als zierlicher, langsam wachsender Baum mit schöner, schlanker, leicht überhängender Bezweigung auf und ver- dient daher sehr die Anpflanzung als Zierbaum, auch für kleinere Gärten; als Forstbaum dürfte sie jedoch, nach Willkomm, den Anbau nicht verdienen, da sie kaum Vorzüge vor der europäischen Fichte bieten und auch kaum eine solche üppige Entwicklung wie diese erreichen möchte. Picea obovata japonica Maxim. Syn. Abies obovata japonica Maxim. Ind. sem. hort. Petrop. 1866. Picea Maximowiczi Rgl. Ind. Sem. Hort. Petrop. 1865. Abies Maximowiczi Hort. Auf den Hochalpen Nippons in Japan vorkommend und von Maximowicz als Gebirgsform von P. obovata bezeichnet. Ab. cephalonica mit var. Apollinis und var. Reginae Amaliae und womöglich noch andere nahe verwandte Arten als Formen stellen, ebenso wären manche japanische, nordasiatische, die nahestehenden kalifornischen Tannen und verwandten Balsam- tannen, vielleicht auch manche noch nicht genügend erforschte ostasiatische Fichten, zu deren richtiger Unterscheidung oft ein sehr geübtes Auge gehört, je zu einer Stammart zu vereinigen. Dann wäre man auch berechtigt: Picea Engelmanni und P. pungens, ja selbst die in den Blättern ganz abweichende P. sitchensis, der grossen Aehnlichkeit der Zapfen wegen, zu einer Art zu vereinigen. Das gleiche gilt ferner für die ost- und westamerikanische Hemlockstanne, für die drei Cedern, für manche Pinus-, Larix- und Juniperus-Arten, aber alle erweisen sich, vermöge eines scharf abgegrenzten Verbreitungsbezirks, oft als ganz abweichend in Kultur, sowohl im Wuchs wie anderen Merkmalen. — Wer will ferner entscheiden, ob wir berechtigt sind Abies pectinata als die Stammart der nahe verwandten Tannen und Picea excelsa für die der nahe verwandten Fichten anzusehen — und welche Art der Jetztzeit wir als einstige Stammart für die weiter angeführten verwandten Coniferen betrachten dürfen? — Von manchen Botanikern wurden und werden noch heute Arten als Formen zu einer Stammart vereinigt, während andere Autoren wieder, in peinlicher Weise nach den kleinsten Unterschieden suchend, für dieselben die Berechtigung besonderer Arten nachweisen. Man könnte da oft an dem Begriff von Art oder klimatischer Varietät irre werden. — Jedenfalls ist es das Richtigste, bis nicht untrüg- liche Beweise erbracht sind, in obigem Sinne gut und oft auf den ersten Blick zu unterscheidende Pflanzen, der besseren Uebersicht wegen, wenn auch als sehr nahe verwandte Arten festzuhalten, als dieselben als fragliche Formen zusammen zu werfen. — Denn Pflanzen können wohl einander sehr ähnlich sein, ohne jedoch deshalb zu einander zu gehören. Picea Schrenkiana Fisch. et Mey. 371 Samen dieser Form wurden ım Jahre ı865 durch den Botanischen Garten in St. Petersburg verbreitet. Diese Pflanze ähnelt sehr manchen Zwergformen von Picea excelsa und kann daher leicht mit diesen verwechselt werden, sie bildet eine gedrungene, dicht- und kurzzweigige Pflanze, die jungen üppigen Triebe sind kurz, glatt, rotbraun, die Knospen bläulich mit Harz überzogen, die dicklichen, geraden, starren, vierkantigen, scharf und spitzig-stechenden Blätter stehen ringsum und oft im rechten Winkel vom Zweige ab. Die Blätter der älteren und kleineren Nebenzweige sind aber denen von P. obovata ganz gleich und zeichnen sich ebenso durch eine scharfe, stechende Spitze aus. Die Zapfen werden als sehr klein angegeben, wie dies ja bei Formen hoher Gebirge öfter der Fall ist. In deutschen Gärten finden wir bereits Pflanzen von über 2 m Höhe, die einen gedrungenen Kegel darstellen, überhaupt einen besonders starren Charakter in allen Teilen aufweisen, die steifen, empfindlich stechenden Blätter der jungen Triebe zeigen eine gewisse Aehnlichkeit in Starrheit und Stellung mit denen von Picea polita. 9. Picea Schrenkiana Fisch. et Mey. Bull. d. l!’Acad. d. St. Petersb. X p. 253. Schrenk’s Fichte. Syn. Pinus Schrenkiana Ant. Conif. p. 97. Abies Schrenkiana Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. V, p. 212. Pinus obovata # Schrenkiana Parl. in D. C. Prodr. XVI, 2. p. 415. Picea obovata Schrenkiana Carr. Conif. 2 &d. 338. „ obovata Schrenkiana fol. longioribus Mast. On the Conif. of. Jap. 506. ? Picea thianschanica Rupr. Sertum thianschanicum p. 72”) Pinus orientalis longifolia Ledeb. Fl. Ross. III p 671. Im Thian-Schan und im Alatau-Gebirge wie in der soongarisch-kirghisischen Steppe heimisch und dort Wälder bildend. Hoher Baum, in der Tracht mit überhängenden Aesten und Zweigen an Picea Morinda Lk. erinnernd. Dr. Albert v. Regel fand auf seiner Reise in Kuldscha Wälder dieser Art und sagt, sie gleiche in der Tracht der gemeinen Fichte, nur besitze sie viel längere, dünnere Blätter und mache mit zahlreichen hängenden Zapfen einen wahrhaft guten Eindruck. Blätter 2—3‘/; cm lang, viereckig-spitzig, mattgrün mit weissen Spaltöffnungslinien. Zapfen bis 9 cm *) Den kurzen mir zugänglichen Mitteilungen über diese anscheinend ziemlich ungenau bekannte Fichte nach zu urteilen, dürfte Picea thianschanica Rupr. gleich mit Picea Schrenkiana sein. A. von Regel sagt in seinem Reisebericht aus Kuldscha (Gartenflora 1877 S. 69) sie scheine mit P. Schrenkiana identisch zu sein. Masters in On the Conifers of Japan nennt sie affinis (ähnlich) P. Schrenkianae und giebt an, sie nur dem Namen nach zu kennen, die Originalbeschreibung war mir nicht zugänglich. 24F 272 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, lang, 2'/, cm breit, cylindrisch, Zapfenschuppen keilförmig, abgerundet, ganz- randig, an der Spitze fast abgestutzt, glatt. P. obovata steht sie nahe, unter- scheidet sich aber nach Dr. Regel durch trockenhäutige, ausgebreitete Knospen- schuppen, durch doppelt so lange Blätter, viel grössere Zapfen und Zapfen- schuppen und durch brüchiges Holz. Von P. Morinda Lk., der sie verwandt ist, unterscheidet sie sich durch weniger stark überhängende Aeste und Zweige, durch etwas kürzere Blätter und Zapfen. A. v. Regel (s. Gartenflora 1880 S. 49) fand in der Nähe der Quellen des kleinen Iuldus eine Form der P. Schrenkiana mit viel kürzeren Zapfen als in Kuldscha, deren Schuppen platter abgerundet, deren Blätter blaugrüner und deren Wuchs weniger schlank als bei der gewöhnlichen Form war. Eine dekorativ sehr wertvolle, ganz harte Fichte (Dr. Regel nennt sie die zierlichste aller Fichten), welche, nachdem sie schon früher eingeführt sein soll, erst um das Jahr ı880 durch Dr. Regel wieder echt in Samen und kleinen Pflanzen verbreitet wurde, aber anfangs in den Gärten vielfach mit P. obovata verwechselt und so versandt wurde, weshalb man bis heute über diese Fichte noch vielfach im Irrtum ist. Wir finden in deutschen Gärten erst junge Bäumchen, die jedoch gutes Gedeihen und im Wuchs bereits Aehnlichkeit mit der schönen, für Deutschland leider zu zärtlichen P. Morinda zeigen und hoffentlich dereinst einen Ersatz für diese bieten werden.*) *) Halten wir die sibirische Fichte (P. obovata Ledeb.) als sehr nahe Verwandte der P. excelsa Lk. fest, so schliesst sich an diese die nahe verwandte, aber wiederum gut verschiedene P. Schrenkiana für das Thian-Schan- und Alataugebirge und die soongarisch-kirghisische Steppe an und bildet in Gestalt, Bezweigung, Blätter- und Zapfengrösse gleichsam einen Uebergang zu der Himalaya- fichte (P. Morinda Lk.) so sind alle scharf und übersichtlich als nahe verwandte Arten gekennzeichnet. Nehmen wir dagegen P. obovata als klimatische Form von P. excelsa an, so gehört nach den Autoren, welche zu P. obovata auch P. Schrenkiana als Form stellen, folgerichtig auch letzte als Form zu P. excelsa, sodass also dann die euro- päische Fichte in veränderter Gestalt durch ganz Europa und ganz Nord- und Mittelasien vorkäme, Manche Autoren gehen so weit, auch die, auf den ersten Blick zu unterscheidende, P. orientalis Lk. als Form zu P. excelsa stellen zu wollen, ja selbst die soganz abweichende P. Morinda möchte man anreihen und manche Autoren neigen dazu, gar die japanische P. polita zu P. Morinda zu ziehen. — Bei solchem Vorgehen ginge dann der Artenbegriff völlig in die Brüche, wenn so gut charakterisierte, von allen Autoren anerkannte Arten zu Formen gemacht werden sollen! — Wie man auf der einen Seite mit der Artenmacherei zu weit gehen kann, so kann dies auch im entgegengesetzten Sinne mit dem Zusammen- werfen der Arten geschehen. Wollten wir alle zahlreichen, eigentümlichen Formen der P. excelsa neben einanderstellen, so könnten wir Annäherungen an die verschiedensten Fichten herausfinden, darum ist aber durchaus noch nicht ge- sagt, dass sie zu diesen auch nur im mindesten in Beziehung stehen, sondern wir haben eben vielfach monströse Formen in Bezweigung, Blättern und Zapfen, oft gänzlich abweichend vor uns, die so leicht zu Irrtümern Anlass geben. — Wohl können Aehnlichkeiten mit einzelnen Individuen, ja selbst mit einer grösseren An- zahl derselben festgestellt werden, aber Aehnlichkeiten beweisen noch nicht die Identität. — -ı) 8) Picea Morinda Lk. 3 10. Picea Morinda Lk. in Linnaca XV p. 522. Himalaya- oder indische Fichte. Syn. Pinus Smithiana Lamb. Pin. III. t. 88. » Khutrow Royle Illustr. of Himal. Bot. p. 353 t. 84 f. ı. Abies Smithiana Forb. Pinet. Woburn. p. 103 t. 30. „» Khutrow Loud. Encycl. of Trees 1032 f. 193 „ spinulosa Griff. Journ. of Travels p. 259; 265; 275. „ pendula Griff. ex Gord. Pin. Suppl 7. „ Morinda Hort. Picea Khutrow Carr. Conif. ı ed. p. 258. Pinus Morinda Hort. Morinda, Khutrow, Khutrau, Koondrow im Himalaya genannt. Epicea de ’Himalaya der Franzosen. Himalayan or Indian Spruce der Engländer. Im westlichen temperierten Himalaya in einer Erhebung von 2000—3600 m, nach Brandis Forest Flora meist an nördlichen und westlichen Abhängen allein, oder öfter im Mischwald von Laubhölzern oder gemeinsam mit Cedrus Deodara, Pinus excelsa und Abies Webbiana und ı60 m höher als letztere aufsteigend; in Sikkim und Bootan wächst sie in den innersten Thälern in einer Erhebung von 2600—3300 m. Im Jahre ı818 in Europa eingeführt. Baum von 30—50o m Höhe mit schlankem, geradem Stamm mit grau- brauner, in kleinen unregelmässigen Stücken sich lösender Rinde, der von 2'%—5 m, ja unter Umständen mehr Umfang erreichen kann, mit pyramidaler Krone, freistehend vom Boden an beästet mit zierlichen hängenden Zweigen und von dunkelgrüner Färbung. Blätter ziemlich dicht rund um die Zweige gestellt, gerade oder etwas gebogen, steif, zusammengedrückt - vierkantig- pfriemlich, scharfgespitzt mit wenig sichtbaren weisslichen Spaltöffnungslinien, freudig grün, 3—4, selten bis 5 cm lang, ı'/; mm breit. Männliche Blüten dick, länglich-stumpf, 23—28 mm lang, 8S—ıo mm breit, an kleinen Zweigen hängend, weibliche Blüten einzeln oder seltener mehrere an den Spitzen der Zweige, erst violett aufrecht, dann grün und hängend, Zapfen gross hängend, länglich-cylindrisch oder länglich-stumpf, 12—ı5 cm lang, 3—4 cm breit, reift dunkelbraun, Zapfenschuppen zahlreich dachziegelig, lederartig-holzig, breit- verkehrt-eirund, ganzrandig, glatt und glänzend-dunkelbraun. Samen verkehrt- eirund, bis 5 mm lang, 3 mm breit, schwarzbraun, mit dreimal so langem breit- spatelförmigem, gelbrotem Flügel. Nach Brandis geben im Vaterlande im April die jungen hellgrünen Triebe im Gegensatz zu den älteren dunkelgrünen Blättern den Bäumen ein buntes Ansehen. Das Holz ist weiss, das äussere Holz färbt sich rot und ver- wittert schnell. Es ist glatt, astfrei und dicht-faserig, wird zu Brettern und Packkisten verarbeitet, ist aber als Bauholz, ausgenommen in gedeckten Räumen, nicht dauerhaft. Von den Gebirgsbewohnern wird es indessen als Bauholz und zu Schindeln benutzt. Es ist meist etwas schwerer als das von Abies Webbiana. Die Rinde wird zum Decken der Schäferhütten und zur Verfertigung von Wassertrögen verwendet. Diese schöne Fichte kann leider nur für die wärmsten, geschütztesten 2: Teil. i h nen Font 374 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen Lagen Deutschlands zur Anpflanzung empfohlen werden, denn in rauhen Lagen finden wir sie stets vom Frost beschädigt und nach harten Wintern sah ich stärkere Exemplare bis zur Schneedecke erfroren. Sie pflegt zeitig zu treiben und nicht selten leiden die jungen Triebe von Spätfrösten. Für mildere Gegenden, wo sie unbeschädigt sich entwickeln kann, gehört sie zu den dekorativsten Fichten, die, vom Grunde an beästet, mit der leicht herunterhängenden Bezweigung sich herrlich ausnimmt. Sie liebt gleichmässig feuchten, besonders milden Lehmboden und kümmert in trockenem Boden, was ihrem Vorkommen nach in hoher Lage im feuchten Gebirgsklima ja er- klärlich ist. Zumal trägt auch der Mangel einer für die Winterzeit an lauernden schützenden Schneedecke die Schuld, dass sonst keineswegs sehr em>findliche immergrüne Pflanzen hoher Gebirge unseren an Kahlfrösten und schroffem Temperaturwechsel so reichen Wintern zum Opfer fallen. Selbst in Paris wie in England, wo sie sonst gut ausdauert, zeigt sich P. Morinda noch in obigem Sinne empfindlich und empfiehlt Veitch sie in nordwestliche Lagen oder geschützt durch höhere Baumpflanzungen anzupflanzen. Der Umstand, dass P. Morinda, als besonders gut charakterisierte Art, von manchen Autoren mit der nicht minder von allen Fichten abweichenden, eigenartigen P. polita verwechselt, geschweige denn mit dieser vereinigt werden konnte, ist wohl dahin zu erklären, dass P. polita als älterer Baum mit über- hängenden Zweigen und längeren, dünneren Blättern in der Gestalt der P. Morinda ähnlich wird. Der einheimische Name „Morinda“ bedeutet „Nektar- Tropfen oder Honig-Thränen“ in Bezug auf die mit durchsichtig hellen Harztropfen oder gleichsam Thränen überflossenen Zapfen und Rinde. 11. Picea orientalis Lk. et Carr. Man. des Pl. IV. 340. Morgenländische oder Sapindusfichte. Syn. Pinus orientalis L. Spec. plant. p. 1421. Abies orientalis Poir. Encycl. VI. p. 5ı8. Picea Wittmanniana Carr. Conif. ı. Ed. p. 260. Abies Wittmanniana Hort. Sapinette d’Orient der Franzosen. Eastern Spruce der Engländer. Auf dem Taurus und Kaukasus oft dichte Wälder bildend, häufig zwischen Trapezunt und Erzerum in einer Erhebung von 1300 m, auf den meisten Bergen des Taurus und Antitaurus zwischen 600 und 2200 m Erhebung, auf den höheren Bergen Imeretiens, im oberen Mingrelien zwischen dem Adschar- und Guriel-Gebirge. Im Jahre 1837 in Europa eingeführt. Baum, der im Vaterlande über 30 m Höhe erreichen soll, in Kultur aber meist nur etwa ı5 m hoch wird und eine dichte, vom Boden an beästete, zier- liche Pyramide darstellt, mit unregelmässig-quirlständigen, abstehenden Aesten und fein behaarten Zweigen. Blätter sehr dicht stehend, die Zweige, zumal aber die Oberseite, dicht deckend, 5—ıo mm lang, gerade oder etwas gebogen, dicklich, steif, abgestumpft-vierkantig, stumpf-gespitzt, glänzend dunkelgrün. Picea orientalis Lk. Fig. 100. Picea orientalis Lk. 376 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Zapfen nickend, eirund-cylindrisch, 5—8 cm lang, 2 cm breit, Zapfenschuppen lederartig, braun, fast kreisrund, ganzrandig, auf dem Rücken gestreift. Braktee sehr klein, fast kreisrund, ganzrandig oder ausgerandet, Samen klein, schwärz- ich, verkehrt-eirund, mit dreimal so langem, verkehrt-eirund-kreisförmigem Flügel. Das Holz ist zähe und dauerhaft und nach C. Koch, Dendr. II. S. 239 so harzreich, dass die Späne im pontischen Gebirge allgemein zur Erleuchtung benutzt werden. Die an den Zweigen hervorquellenden Harztropfen werden „Sapindusthränen‘ genannt. Von langsamem Wuchs möchte P. orientalis in Deutschland als Nutz- baum kaum eine Zukunft haben, aber als eine der zierlichsten, ausdauernden Fichten ist sie bereits allgemein beliebt und verdient als Einzelpflanze, besonders auch für kleinere Gärten, die grösste Empfehlung, da sie von breit-kegelförmigem Wuchs, mit dichter, feiner Bezweigung und den glänzend grünen Blättern (den kürzesten aller Fichten) sofort jedem Laien kenntlich ist. Wir finden in deut- schen Gärten schon etwa ı5 m hohe Exemplare, die auch schon keimfähige Samen brachten, in ausnahmsweise rauhen Wintern wurden die Blätter ge- bräunt und fielen zum Teil ab, wie dies jedoch ebenso bei der gemeinen Fichte vorkommt, wenn ein scharfer Nordost pfeift und die Blätter zur Hälfte vertrocknet, so dass sie braunspitzig lange die Bäume verunzieren; die morgen- ländische Fichte kann demnach als harter Zierbaum für Deutschland nicht warm genug empfohlen werden. Manche Autoren wollen auch die morgenländische Fichte als klima- tische Varietät zu P. excelsa Lk. stellen, dies ist aber entschieden zu weit ge- gangen (s. Anmerkung bei P. obovata und P. Schrenkiana). Picea orientalis pygmaea Th. Ohlendorft. Syn. Abies orientalis pygmaea Hort. Picea orientalis nana Hort. n = compacta Hort. Eine dichtzweigige, besonders zierliche, empfehlenswerte Zwerg- form, dichte pyramidale oder Kugelformen bildend; die kurzen, gedrängt stehenden Zweige tragen vierkantige Blätter, welche deutlich weissliche Spalt- öffnungslinien zeigen und so den Büschen eine bläuliche Färbung geben. Ich kenne dichte Kugeln dieser Form von ı m Durchmesser, die sich reizend aus- nehmen. Diese Form wurde Anfang der vierziger Jahre von Ohlendorff in Hamburg aus Samen gewonnen, welcher aus Nikita (Krim) stammte. Picea orientalis aurea Hesse. Syn. Abies orientalis aurea Hort. Eine Form von goldig schimmernder Färbung, welche zumal beim Austreiben an den jungen 'I’rieben sich gut ausnimmt und sich dann später mehr verliert. Sie wurde in den Baumschulen von Hesse in Weener (Östfries- land) in Kultur gewonnen. Picea Glehni Fr. Schmidt. arm 12. Picea Glehni Fr. Schmidt. Reise im Amurland und auf Sachalin. 1886, p-. 176. Mem. Acad. Imp. Sc. St. Petersb. Ser. VII. t. XII. No 2. Glehn’s Fichte. Auf der Insel Sachalin von Fr. Schmidt und von Maries an der Südost- küste von Yezo aufgefunden worden. Im südlichen Sachalin, nach Schmidt, in lichten Waldungen in den Niederungen von Truotaga und Tepessani ein Baum von mittlerer Grösse, der selten über 30 cm dick wird, mit grauer, in blättrigen Stücken gespaltener Rinde, mit abgestumpfter Krone, Aeste horizontal, die älteren, unteren herab- gebogen, das Grün hat im Ganzen ein düsteres Ansehen. Junge Zweige weichhaarig, Blätter gipfelwendig steif nach oben, einwärts gebogen, stumpf-vierkantig, beiderseits gekielt, oberwärts graugrün, unten grün mit fünf bis sechs Spaltöffnungslinien. Die Blattkissen, ganz eigentümlich ge- baut, fallen sofort in die Augen, ragen etwa 2 mm vor, sind am unteren Teil zusammengedrückt-herablaufend, birnförmig aufgetrieben und an der Spitze übergebogen. Eigentümlich nehmen sich die Knospen aus, die gleichsam mit den Zweigspitzen verwachsen erscheinen, was von dem plötzlichen Uebergang der dicken, gedrängten Blattkissen zu den dünnen Knospenschuppen herrührt. Die länglich-cylindrischen Zapfen sind meist bis 5Y/., öfter aber auch nur 3 cm lang, herabgebogen mit flachen, verkehrt-eirund-kreisförmigen, an der Basis verschmälerten, an der Spitze dünneren, ausgerandet-gezähnelten Schuppen, die Brakteen sindeirund-lanzettlich-spitz, am Rande ausgerandet,bleibend,'/,solang als dieSchuppe. Samen klein, mit verkehrt-eirundem, ı"/;bis amalso langem Flügel. Picea Glehni steht, nach Schmidt, zwischen Picea (Abies) bicolor Maxim. in Bull. Acad. Imp. Sc. St. Pet. t. X p. 488 und P. obovata Ledeb., von erster unterscheidet sie sich durch die weit kleineren Zapfen mit am Rande dünneren Schuppen mit bleibenden Brakteen und nach der Spitze zu breiteren Samenflügeln, durch die aufrechten, birnförmigen, in eine Spitze verlängerten, umgebogenen, nicht angedrückt-kantigen Blattkissen, durch stumpfere Blätter und weichhaarige Zweige. Von P. obovata, für deren Varietät sie Schmidt anfänglich hielt, weicht sie durch die Blätter, durch die birnförmigen Blatt- kissen, die Zapfenschuppen und durch kürzere breitere Samenflügel ab. Samen dieser interessanten, ihrem Vorkommen nach bei uns ganz harten Fichte sind in Kultur bereits eingeführt, natürlich erlauben die hieraus er- zogenen kleinen, ziemlich freudig heranwachsenden Pflanzen noch kein Urteil über den Zierwert, der sich indessen mit den obengenannten zunächst ver- wandten Arten gleichstellen dürfte. 13. Picea Alcockiana Carr. Conif. 2 ed. p. 343. Alcock’s Fichte. Syn. Abies Alcoquiana J. G. Veitch.*) und Lindl. in Gardn. Chron. 1861. p. 23 et 1862 p. 308. *) Unter dem Namen Abies Alcoquiana J. G. Veitch. sind im Jahre ı861 von Veitch (s. A Manual of the Coniferae S. 68) durch Unzuverlässigkeit der Sammler 379 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Abies bicolor Maxim. Mel. Biolog. t. VI. (1886) p. 24 in Bull. Acad. Imp..Sc. St. /Petersp2 2X. p. 488. Pinus Alcoquiana Parl. in D. C. Prod. XVI, 2. p. 417 (1868). Abies acicularis Hort. (nicht Maxim.). „ excelsa var. acicularis Hort. In Japan auf dem Berge Fusi-Yama bei 2000—2300 m Höhe, auf der Insel Nippon von Veitch und später auch von Maximowicz aufgefunden und von ersterem im Jahre 1861 in Europa eingeführt. Baum von 30 bis zu 40 m Höhe, nach Veitch eine der schönsten Fichten Japans, dort ein prächtiger, pyramidaler Baum, welcher im höheren Alter mit am Wipfel verlängerten, stark verzweigten Aesten eine dichte, runde Krone bildet. Zweige zierlich, leicht übergebogen, Blätter ziemlich dicht stehend, und dadurch entstandene Vermischung der Samen zwei ganz verschiedene Fichten verbreitet worden, nämlich Picea Alcockiana Carr., welche Picea obovata am nächsten steht mit gekrümmten, spitzen, vierseitig-stumpfkantigen Blättern, also eine echte Fichte, die demnach in die Sektion Eupicea gehört und weiter: Picea ajanensis Fisch. mit linealen, beiderseits flachen, oberseits mit sechs silber- weissen Spaltöffnungslinien gezeichneten, unten dunkelgrünen, stumpf-stachelspitzigen Blättern, die also in die Sektion Omorica gehört. Da letztere (die Ajan-Fichte) schon früher unter obigem Namen von Fischer beschrieben war, so muss sie also diesen Namen dauernd tragen, während die erstere (Picea Alcockiana Carr.) die von Veitch zu Ehren des Sir Alcock, Brit. Minister in Tokio (Yedo) benannt wurde, diesen Namen behalten und der fünf Jahre später von Maximowicz gegebene Name: P. bicolor daher als Synon. zurückstehen muss. — Carriere machte schon in Traite general des Coniferes ı867 S. 344 auf die falsche Beschreibung der Abies Alcoquiana aufmerksam, dann wurde in Gardn. Chron. ı880 vol. XIII. p. ı15 zuerst auf die Verwechselung der P. Alcockiana mit P. ajanensis hingewiesen und p. 2ı2 werden die falschen Beschreibungen beider Arten von Lindley und Murray ausführlicher besprochen, die Unterschiede genau angegeben und durch Abbildungen erläutert. In der Gartenflora ı889 S. 216 giebt Hennigs nochmals gestützt auf obige Angaben, genau die Unterschiede an und fügt Abbildungen von Zweigen, Blattdurchschnitte und Zapfen bei, letztere nach Originalexemplaren von P. (Abies) bicolor Maxim. und P. ajanensis Fisch.), die von Maximowicz dem Berliner Museum zugesandt waren, so dass nunmehr jeder Zweifel ausgeschlossen ist, zumal auch schon an verschiedenen Orten in Kultur ge- wonnene Zapfen der P. ajanensis Fisch. (P. Alcockiana Hort.) genau mit den Original- zapfen übereinstimmen. In der Gartenflora ı886 S. 205 hatte Dr. Regel gleichfalls schon auf die Verwechselung hingewiesen und eine kurze Beschreibung gegeben, führt aber an, dass die Ajan-Fichte noch gar nicht in Kultur eingeführt sei; zumal auf diesen Ausspruch hin beging auch der Verfasser den Irrtum, sowohl in der Garten- flora, wie in seiner „Coniferen-Benennung“ die schöne Silberfichte (P. ajanensis) unter dem allgemein in Kultur für sie gebrauchten und zuerst ja auch von Veitch gegebenen Namen P. Alcockiana Lindl. (Veitch) aufzuführen, was derselbe hiermit also berichtigt. — Wenn nun auch die eigentliche Ajan-Fichte nach Regel noch nicht in Kultur eingeführt ist, so ist dafür die gleichfalls in Japan vorkommende, kaum abweichende Pflanze in europäischen Gärten bereits in prächtigen Exemplaren verbreitet und besonders geschätzt, während wieder P. Alcockiana Carr. in den Gärten meist als Picea oder Abies acicularis Hort. (nicht Maxim.) gleichfalls schon in recht ansehnlichen und dekorativen Exemplaren vertreten ist. Picea Alcockiana Carr. 379 steif, mehr oder minder gebogen, stechend, scharfgespitzt, zusammengedrückt aber deutlich vierseitig-stumpfkantig, oberseits bläulichgrün durch die Spalt- öffnungslinien, unten dunkelgrün, 12—18 mm lang, ı—ı!/; mm breit. Zapfen eirund-länglich-cylindrisch, reif braunrot, bis 8cm lang und bis 4'/; cm breit. Zapfenschuppen lederartig, zahlreich, dicht-dachziegelig, breit-eirund, am Rande fein gezähnelt, auf dem Rücken gestreift. Brakteen eirund-spitz, leicht ab- fallend, an den Seiten gezähnelt, etwa 3 mm lang. Samen verkehrt-eirund- Fig. 101. Picea Alcockiana Carr. ı Zweig mit aufgesprungenem Zapfen (Original- exemplar von Maximowicz [Picea bicolor Maxim.] im Berliner Museum) 2 Blatt vom Fruchtzweig; 3 Blattspitze, vergr.; 4 Blattquerschnitt, vergr.; 5 Zapfenschuppe mit kleiner Braktee; 6 Samen; 7 unfruchtbarer Zweig. länglich, etwa 5 mm lang, schwarzbraun, mit einem fast dreimal so langen, ver- kehrt-eiförmig-schiefen Flügel. Nach Veitch ist das Holz von P. Alcockiana von guter (Qualität und wird in Japan als Bauholz und für andere Zwecke verwendet. Sie ist schneller von Wuchs als P. ajanensis Fisch., hat weniger steife Zweige als diese und gehört zu den dekorativsten Fichten, die von bläulich-grüner Färbung, von kräftigem, gedrungenem Wuchs und leichter Bezweigung in deutschen Gärten schon in hübschen Exemplaren vertreten und ganz hart ist. 380 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 14. Picea (Abies) acicularis Maxim. (nicht Hort.). Fichte mit nadel- spitzigen Blättern. Syn. Picea japonica Rgl. Eine gleichfalls auf den Gebirgen Japans einheimische Art, die P. Al- cockiana Carr. sehr nahe steht, nach Regel vielleicht nur eine Alpenform der letzten darstellt, sich durch regelmässig-vierseitige, dünne, sehr spitze, allseitig dunkelgrüne Blätter, dünne Zweige und sehr kleine schmale Zapfen, abgerundete ganzrandige Zapfenschuppen und Samenflügel, die über noch einmal so lang sind, auszeichnet. Vom Autor kaum eingehend beschrieben und daher nur ungenau bekannt, möchte sie noch gar nicht in Kultur eingeführt sein; alle unter diesem Namen in europäischen Gärten kultivierten Pflanzen, die ich zu sehen Gelegenheit hatte, waren P. Alcockiana Carr. (P. acicularis Hort.). 15. Picea polita Carr. Conif. 2 Ed. p. 342. Glattzweigige- Torano- oder Tigerschwanz-Fichte. Syn. Pinus Abies Thunb. Flor. jap. 275 (nicht L.). „. polita' Ant @onif. P.295.1. 36%. u. Abies Torano Sieb. in Verhandl. v. het. Bat. Genotsch. ı2. p. 12. ».. polita* Siebzet Zuce. Rlor Jap.all.=p: 20%. trur Fälschlich auch: Picea oder Abies bicolor Hort. (nicht Maxim.). Tora-nowo-momi oder Tora-no-o-momi, d. h. Tigerschwanzfichte, der Japaner. Jo-bi-sjo der Chinesen. Epicda a queue de tigre der Franzosen. Tiger’s tail Spruce der Engländer. In Nord- und Mittel-Japan, nur auf Gebirgen, zumal auf den Gebirgen im Norden der Insel Nippon meist in einer Erhebung von über 1300 m heimisch. Im Jahre 1861 von J. G. Veitch in Europa eingeführt. Baum von 20—30o m Höhe, jung von kegelförmiger Gestalt, älter in der Heimat mit mehr überhängenden Zweigen,”) an denen alsdann die Blätter etwas länger, dünner und mehr den Zweigen angedrückt sind als an jungen, üppigen Pflanzen, weshalb die Japaner der Aehnlichkeit nach den Namen „„ ligerschwanzfichte“ gaben. Junge Triebe kurz, dick und glatt, hell-gelbbraun Knospen eiförmig, dick, glänzend-kastanienbraun, nicht harzig. Blätter auf dicken, horizontal und weit vorstehenden Blattkissen, dicht und nach allen Seiten gestellt, starr und dick, stumpf-vierkantig, aufwärts gekrümmt, in eine scharfe, stechende Spitze ausgezogen, allerseits mit bläulichen Spaltöffnungs- linien, 15—25 mm lang, 2 mm breit, frischgrün. Zapfen hängend, eirund-länglich, *) Diesem Umstande ist es zuzuschreiben, dass manche Autoren P. polita mit P. Morinda vergleichen und vereinigen. Picea polita Carr. 1,3 rn u ı Schuppe von innen mit Samen, vergr.; 2 Zweigstück, vergr., die vorstehenden Zweig mit reifen Zapfen. Blattkissen zeigend; 3, 4, 5 Blatt von verschiedenen Seiten, vergr.,, 6 Blattdurchschnitt, vergr. Picea polita Carr. Fig. 102. beiderseits abgerundet, 8—ı2 cm lang, 4—5 cm breit, hell-kastanienbraun. Zapfenschuppen zahlreich, dicht-dachziegelig, lederartig, breit-verkehrt-eirund, mit abgerundetem, unregelmässig fein gezähneltem Rande. Braktee klein, lineal, 2382 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, viermal kleiner als die Schuppe. Samen verkehrt-eirund-länglich, dunkelbraun mit viermal so langem, gelbbraun-glänzendem, verkehrt-eirundem Flügel. In Japan auch als geheiligter Baum an T’empeln angepflanzt, wird das Holz als Nutzholz zu Bauten und anderen Zwecken verwendet, jedoch wird nach Matzuna der forstliche Anbau noch nicht planmässig betrieben, eignet sich aber für hochgelegenen, lufttrockenen Boden am besten. In Deutschland zeigte sich P. polita hart, litt nur in ausnahmsweise strengen Wintern und ist eine ganz eigenartig schöne, von allen anderen Arten sofort zu unterscheidende Fichte,,die in ihrer Gesamterscheinung als junge Pflanze mit steif-aufstrebendem Wuchs, steifen Zweigen und dolchspitzig- stechenden Blättern die starrste aller kultivierten Fichten genannt werden muss. In deutschen Gärten sind schon sehr schöne starke Exemplare vorhanden. sagt ihnen der Boden zu, so ist das Wachstum ein freudiges, üppiges, man findet sie aber auch langsam, gedrungen von Wuchs und dazu neigend, dass der Wipfeltrieb sich schlecht ausbildet und auch wohl verkümmert, es handelt sich dann darum, den Mitteltrieb zu fördern und keine Nebenwipfel aufkommen zu lassen. Maximowicz nennt seine P. bicolor der P. polita zunächst verwandt, ent- weder ist dies der Grund, dass P. polita vielfach in deutschen Gärten unter dem Namen P. bicolor angetroffen wird, oder sie wurde auch unter diesem Namen vielleicht fälschlich eingeführt. Sektion II. Omorica Willk.*) Omorika-Fichten, Fichten mit tannenähnlichen Blättern. Blätter zweiflächig, tannenähnlich, beiderseits stark gekielt, nur auf der oberen Seite Spaltöffnungsreihen besitzend. Alle oder nur die unteren Zapfen hängend, die übrigen abstehend oder etwas aufwärts gerichtet. 16. Picea Omorica Pandit. Eine neue Conifere in den östl. Alpen Belgrad 1876.*") Omorikafichte. Syn. Pinus Omorica Pan£. *) Die Sektion Omorica verbindet die echten Fichten mit den Hemlockstannen (Isuga. Den Zapfen nach sind die Omorikafichten unstreitig echte Fichten, nach Dr. Mayr ist auch der Bau des Holzes aller Arten dieser Gruppe genau der der Gattung Picea. Die zweiflächigen, doch beiderseits stark gekielten Blätter sind tannenähnlich, während aber bei den Hemlockstannen (Tsuga) und den echten Tannen (Abies) die weissen Spaltöffnungslinien sich auf der Unterseite der Blätter befinden, stehen sie bei den Omorikafichten auf der oberen Blattseite; dass dies morphologisch richtig die Oberseite ist, erkennt man daran, dass an den Wipfel- trieben, wie an allen aufstrebenden Zweigen, wo die Blätter nach allen Seiten ab- stehen, dieselben stets die mit dem weissen Wachsüberzuge bedeckten Spaltöffnungs- linien dem Zweige zu und die grüne Blattunterseite nach aussen kehren, wie dies z. B. auch bei Juniperus, zumal bei denen aus der Sektion Oxycedrus der Fall ist. #%*) Vergl. auch: Purkyn&. Eine asiatische Conifere in den Balkanländern (Oesterr. Monatsschr. f. Forstwes. Septemberh. 1877, S. 446). Picea Omorica Panic. 383 Omorika, Omora, Morika, Frenja, Volksnamen. In rauhen Berggegenden des südwestlichen Serbiens. in Bosnien und in Montenegro in einer Erhebung von 630—1300 m, auch in West-Bulgarien vorkommend, und hier „Morika‘ genannt. Ein höchst interessan- ter Baum, welcher ein- zeln oder horstweise in Laubholz - Waldungen, meist in unzugänglichen Schluchten vorkommt, je- denfalls früher in grossen Beständen vorhanden ge- wesen sein muss und wohl durch unvernünftiges Ab- holzen ausgerottet und auf diejetzigen wenigenStand- orte beschränkt wurde, da der Name „Omorica“ heute noch im Munde des Volkes allgemein ist. Professor Dr. Panli& in Belgrad, ein eifriger, be- sonders für seine hei- mische Flora begeisterter und sehr thätiger Botani- ker, entdeckte 1872 bei Zaovina in Serbien die- selbe, benannte und ver- breitete sie durch Samen- sendungen in die euro- päischen Gärten und hat, wie mir ein junger in Bonn studierender Serbe mitteilte, auch in einem Sarge von ÖOmorikaholz seine letzte Ruhestätte ge- funden. Picea Omorica ist ein hoher, schlanker Baum, im Wuchs fast Fig. 109. Picea Omorica Panc. Wilkomm. Ein neuer Nadelholzbaum Europas (Centralbl. für das gesamte Forstwesen 1877 S. 365) und in Wien. Illust. Gartenz. Dezember ı885. Bolle. Die Omorika-Fichte (Monatsschr. z. Bef. d. Gartb. in d. preuss. Staat. MS. 124; 158: Stein. Picea Omorica Pan£, Gartenflora ı887. S. ı3, mit Abbild. 384 li. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. einer Säulen-Cypresse vergleichbar. Pan£i£ liess einen Stamm fällen, der 42,2 m Höhe, 38,5 cm Durchmesser hatte und 137 Jahresringe zählte. Die Krone ist schmal-pyramidal, die Aeste sind kurz von ',—2 m Länge, oben aufrecht- abstehend, in der Mitte wagerecht und die unteren überhängend mit wieder aufstrebender Spitze, wodurch der Baum ein besonders zierliches Ansehen er- hält, gehoben noch durch die silbergrau-schimmernden Blätter. Der Stamm ist mit dünner, kaffeebrauner, in Platten sich lösender Rinde bekleidet und reinigt sich im dichten Stand bis zur halben Höhe. Die Zweige sind feinfilzig und durch die walzenförmigen, wagerecht - abstehenden Blattkissen sehr höckerig, Blätter lineal, 8—ı4 mm lang, ı'/ mm breit, zusammengedrückt- vierkantig, beiderseits gekielt, oberseits mit weissen Spaltöffnungsreihen, unten glänzend-dunkelgrün mit breiter Basis dem Blattkissen aufsitzend, an der Spitze abgerundet in eine kurze Knorpelspitze endigend, an den horizontalen Zweigen mehrreihig-zweizeilig angeordnet. Männliche Blüten sehr zahlreich, einzeln gegenständig oder quirlig gehäuft, eirund-länglich, gestielt, 12—15 mm lang, schön hellrot und sich reizend gegen die silbergrauen Blätter abhebend. Weibliche Blüten an den oberen Aesten auf kurzen Zweigen, einzeln aber ge- drängt, kurzgestielt, aufrecht, länglich, purpurviolett. Zapfen eirund-länglich, 4—6 cm lang, 2—2!/. cm breit, jung bläulich-schwarz, reif glänzend-zimmet- braun, horizontal-abstehend oder hängend, die obersten auch wohl aufrecht. Zapfenschuppen breit, sehr konvex, mit einwärts gebogenem, wellig gezähneltem Rande, aussen fein gestreift. Samen 2'%a—3 mm lang, verkehrt-eirund- zusammengedrückt, schwarzbraun mit verkehrt-eirundem, bräunlichem, 8 mm langem Flügel. Sie reifen im August und fliegen bald darauf aus, die leeren Zapfen fallen erst später ab. Nach Pan£i£ dürfte das Holz, welches nach Bearbeitungsproben die Mitte zwischen dem Linden- und dem Fichtenholz halten soll, weniger zu Brettern taugen, da es starke Längsrisse zeigte, sondern vielmehr als ganzer Baum seines schlanken Wuchses und der dünnen Aeste wegen, die geringe Astspuren zurücklassen, zu Mastbäumen sich eignen und vermutet der Autor, dass der Baum für diesen Zweck von den Venetianern ausgerottet sein dürfte, da von der Adria bis zur Donau der Name „Omorika“ dem Volke wohl be- kannt und selbst in Volksliedern vorkommt. Zunächst verwandt ist de Omorika-Fichte der Ajan-Fichte und der Sitka-Fichte, mit beiden hat sie die an der Blattoberseite befindlichen weissen Spaltöffnungslinien gemein und teilt mit erster die stumpfgespitzten Blätter, während die Sitka-Fichte scharfgespitzte Blätter besitzt, ausserdem ist sie von beiden durch die Gestalt und Stellung der Zapfen verschieden. Pan£i£ hielt die Omorika-Fichte zuerst für eine Form der P. orientalis, die jedoch als eine echte Fichte mit vierkantigen Blättern sehr abweicht. In pflanzengeographischer Hinsicht höchst interessant ist es, dass die europäische Omorika-Fichte ihre nächsten Verwandten in so ungeheurer Entfernung, in Ostasien und im westlichen Nordamerika hat. Purkyn@ glaubt diesen Umstand dahin erklären zu sollen, dass aut dem ganzen Zwischengebiete der P. Omorica ähnliche Fichten vor- gekommen sein möchten, die später zu Grunde gingen und nach Conwentz ‚Gartenflora 1886 S. 692 und nach Stein in der Gartenflora 1887 S. 13 wäre die „Bernsteinfichte“, welche einst in ungeheuren Waldungen Nordeuropa und Asien bewohnte, eine nahe Verwandte der P. Omorica und wäre somit Picea ajanensis Fisch. a8 gewissermassen eine Verbindung zwischen den jetzt durch tausende von Meilen von einander getrennten Verwandten hergestellt. Wie im Vaterlande als Hochgebirgsbaum, ist de Omorika-Fichte auch in unseren Kulturen langsam von Wuchs, die bisher vorhandenen kleinen Exemplare zeigen sich aber hart, dazu ein freudiges Gedeihen und un- verkennbare Aehnlichkeit mit den genannten Verwandten, die silbergrau schimmernden Blätter machen sie zu einer zierlichen Erscheinung und wird diese schöne Fichte, die auch für kleinere Gärten geeignet ist, wenn erst mehr verbreitet, sicher dauernd ihren Platz als Zierbaum behaupten. Bei Fröbel in Zürich, ‚welcher die Omorika zuerst verbreitete, wurden truchttragende Zweige veredelt, welche, von Wuchs einer Weisstanne ähnlich, mit silberweissen Blättern sich reizend ausnehmen, aber von Samenpflanzen (gewonnen von Samen des gleichen Zweiges) ganz abweichend sich zeigten. Man sieht hieran wieder, wie man nach jungen Pflanzen sich noch gar kein Urteil über ihren späteren Zierwert bilden kann, es muss erst eine weitere Ent- wickelung abgewartet werden und sollten Züchter vermeiden, junge un- entwickelte Pflanzen durch Veredlung fortzupflanzen, da solche nicht nur länger in der Jugendform verharren, sondern auch erst weit später sich zu normalen Pflanzen ausbilden werden. Ueberhaupt weichen fruchttragende und unfruchtbare Zweige bei Coniferen oft sehr von einander ab, wie dies be- sonders bei den Weisstannen hervortritt. 17. Picea ajanensis Fisch. in Trautvett. et Meyer Florul. ochotensis, in Middendorffs Reise p. 87 t. 22—24 (1856). Maximowicz Primit, Flor. amur. 1859. Ajan-Fichte. Syn. Abies ajanensis Lindl. et Gord. Journ. Hort. soc. Lond. V. p. 212. „ Alcoquiana J. G. Veitch in Gard. Chron. 1861 p. 23 und der meisten Gärten. (Verwechselt, siehe Anmerkung bei Picea Alcockiana.) Pinus Menziesi Parl. in D. C. Prod. XVI,2. p. 418 (die asiatische Pflanze mit Ausschluss d. Syn.). Abies sitchensis Koch, Dendrol. II. p. 247 zum Teil, nicht Bongard. Koch wirft gleich Parlatore fälschlich P. ajanensis und P. sit- chensis zusammen. Tsuga ajanensis Rgl. Russ. Dendr. 2. Aufl. S. 39. Von Ajan längs der Ostküste Sibiriens bis zum Amurgebiete, auf der Insel Sachalin und in Japan auf den Hochgebirgen von Yezo vorkommend. Im Jahre ı861 von J. G. Veitch aus Japan eingeführt mit Samen der P. Alcockiana Carr., daher als Picea (Abies) Alcockiana Hort. fälschlich ver- breitet und noch unter diesem Namen in den meisten Gärten in Kultur (siehe Genaueres bei P. Alcockiana Carr.). Nach Fr. Schmidt (Reisen im Amurland und auf der Insel Sachalin in Memoir. de l’Acad. Imp. d. Scienc. de St. Petersb. VII. Ser. Tome XII. No. 2) wächst P. ajanensis am Amurflusse im sumpfigen Walde zusammen mit Larix und mit Unterholz von Pinus Cembra pumila und Rhododendron chrysanthum. Nach Maximowicz bildet die Ajanfichte mit Larix dahurica im Thal am untern Beissner, 25 386 IT. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Amgun dichte Waldungen, kommt aber am Amgun sonst meist auf höheren Bergkuppen vor. Je näher den Quellen des Kerbi, desto häufiger tritt sie auf und bewaldet sumpfige Flächen. An der oberen Bureja ist sie meist Niederungs- baum an den Ufern der Gebirgsflüsse. Nach Middendorff wächst sie an den Küsten des ochotskischen Meeres vorzugsweise auf Höhen. Auf der Insel Sachalin bildet P. ajanensis mit Abies sachalinensis den Hauptbestand auf den südlichen Gebirgen, kommt aber auch im Norden und Östen vor. Schmidt nennt ihn den Charakterbaum des Küstenlandes. Picea ajanensis ist im Wuchs der P. excelsa ähnlich, jedoch noch zier- licher und kommt je nach Boden und Standort als hoher oder kleinerer Baum vor. Durch ihr frisches Grün, hervorgerufen durch die glänzend grüne Blatt- unterseite, gegen die sich die weissblaue Blattoberseite auffallend abhebt, unter- Fig. 104. Picea ajanensis Fisch. ı Zapfen, 2 Blatt vom Fruchtzweig; 3 Blattspitze, vergr.; 4 Blattdurchschnitt, vergr.; 5 Zapfenschuppe; 6 Samen; 7 unfruchtbarer Zweig. scheidet sie sich schon von weitem von P. obovata, deren vierseitige Blätter, jederseits mit weissen Spaltöffnungsreihen bedeckt, matt erscheinen. Nach Fr. Schmidt ändert übrigens P. ajanensis sehr in der Blattform und Färbung, die Blätter sind entweder stachelspitzig oder ganz stumpf, unten grün und oben bläulich-weiss und stehen dann zweizeilig, oder sie stehen bürstenförmig dicht gedrängt auf der Oberseite der Zweige und sind dann beiderseits bläulich-weiss bereift oder grün, je nach Alter und Standort. Die Rinde ist ziemlich glatt und löst sich in kleinen, sechseckigen, dünnen Stücken ab, während die von P. obovata, ähnlich wie auch bei P. excelsa, wie mit Schuppen bedeckt erscheint. Die jungen Zweige sind hellgelbbraun mit hori- zontal und sehr abstehenden Blattkissen, Blätter ı—2 cm lang, 1? —2 mm breit, lineal, gebogen, durch den beiderseits wenig vortretenden Mittelnerv flach-zusammengedrückt, ganzrandig, meist stumpf-gespitzt oder seltener spitz- lich, oberseits mit sechs Spaltöffnungslinien unter einem silberweissen Wachs- überzuge, unterseits glänzend dunkelgrün. Die Zapfen sind 3—5 cm lang, Picea ajanensis Fisch. 387 11, —2 cm breit, elliptisch oder schief-länglich, an beiden Enden abgerundet, stehen einzeln an den Spitzen der Zweige, jung purpurfarben und schön gegen die Belaubung abstechend, reif hellbraun. Zapfenschuppen elliptisch oder länglich-elliptisch, am Rande sehr dünn, wellig-ausgerandet und gezähnelt, auf dem Rücken gestreift, Brakteen sehr klein, länglich-elliptisch, kurz gespitzt, drei- bis viermal kürzer als die Schuppen. Samen 2 mm lang mit 5 mm langen, 3 mm breiten Flügeln. Middendorff unterscheidet zwei Formen. a. Picea ajanensis genuina mit Zapfenschuppen, die an der Spitze ent- weder abgerundet oder abgestutzt oder ausgerandet und am Rande deutlich unregelmässig gezähnelt sind, welche Form auf dem Stanowoi-Gebirge bei Udskoi und auf der Insel Schantar von ihm entdeckt wurde und: b. Picea ajanensis subintegerrima mit Zapfenschuppen, welche an der Spitze ausgerandet, fast ganzrandig oder ausgeschweift-gezähnelt sind und bei Uessj-Samach und am Niman-Flusse gefunden wurde. Wir sehen also, dass auch diese weitverbreitete Fichte ähnliche Ab- weichungen wie unsere gemeine Fichte in Blättern wie Zapfenschuppen zeigt. Picea sitchensis Carr., welche P. ajanensis nahe steht, ıst durch die nach der Spitze zu verschmälerten, scharf-gespitzten Blätter, welche durch die beiderseits sehr vorstehenden Mittelnerven mehr viereckig sind und durch die viel grösseren lanzettlich-zugespitzten Brakteen der Zapfen verschieden. Nach Maximowicz steht P. ajanensis auch der Picea (Abies) jezoensis S. etZ. Fl. jap. p. ı9 t. ııo nahe. Die Ajan-Fichte zeigt die Eigentümlichkeit, dass, wie es auch an P. excelsa häufig vorkommt, an den jungen Jahrestrieben durch Stiche einer Chermes-Art Gallen (Anschwellungen) sich bilden, die öfter noch Blätter tragen, nach dem Ausschlüpfen der Insekten im trockenen Zustande eine entfernte Aehnlichkeit mit Zapfen haben und Maximowicz fügt hinzu, dass man auf der citirten Abbildung der Flor. jap. etwas ähnliches sähe und weiter, dass der von Siebold zu Abies jezoönsis citierte Volksname: Ssungi in Sachalin auch für Picea ajanensis gebraucht werde (jedenfalls ein Beleg dafür, dass beide Pflanzen sich sehr nahe stehen). Zweige mit solchen Gallenbildungen wurden auch von Japan nach England gebracht und Lindley liess sich durch dieselben täuschen und begründete auf dieses Material hin die Gattung Veitchia Lindl. in Gord. Pinet. Supl. 105 und nannte die Pflanze Veitchia japonica, eine Bezeichnung, die somit keine Berechtigung hat. Nach Regel ist die echte Ajan-Pflanze noch nicht in Kultur eingeführt, dafür aber die kaum abweichende japanische Pflanze. Mir liegen Zapfen von der Insel Yezo vor, welche genau mit obiger Beschreibung und mit den von unseren Kultur-Exemplaren gewonnenen Zapfen übereinstimmen. Da die Ajan-Fichte den meisten älteren Autoren unbekannt war, so erklärt sich daraus die Verwechslung derselben mit Picea sitchensis Carr., Picea Alcockiana Carr., P. acicularis Maxim. und gar mit Picea obovata Ledeb. und P. Schrenkiana Fisch. et Mey. Wir besitzen in deutschen Gärten schon schöne, stattliche und freudig gedeihende, fruchttragende Exemplare von P. ajanensis, junge Pflanzen zeichnen sich durch regelmässige steife und horizontal-abstehende Bezweigung aus und die einerseits dunkelgrünglänzende, anderseits silberweisse Belaubung verleiht ihr einen besonderen Schmuck, zumal wenn der Wind in den Zweigen spielt und die Sonne diese reizende Silberfichte im erhöhetem Maasse erglänzen lässt. 25* 388 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Schon allgemein geschätzt, wird sie für alle Zeiten eine der wertvollsten harten Fichten und ein auserlesener Schmuck für unsere Gärten bleiben. Ob sie der- einst, wenn mehr eingebürgert, auch als Forstbaum Verwendung finden wird, muss die Zukunft lehren, ihrem bisherigen Gedeihen nach ist es zu hoffen. Picea ajanensis var. microsperma Mast. On the Conif. of Japan p- 509. Kleinsamige Ajanfichte. Syn. Picea ajanensis japonica Maxim. iter secund. „ microsperma Carr. Conif. ed. 2, p. 339. Abies microsperma Lindl. in Gardn. Chron. Jan. 1861. p. 22. „» jezoönsis Maxim. in Bull. Acad. Imp. Sc. St. Petersb. XV. p- 235 nicht Lindl., nicht Sieb. et’ Zucc. Diese Form kommt in Japan auf hohen Gebirgen der Insel Yezo vor und wurde von J. G. Veitch bei Hacodate aufgefunden und im Jahre 1861 mit P. ajanensis und P. Alcockiana gemeinsam in Europa eingeführt. Eine Form hoher Gebirge, dort in rauhen Lagen an trockenen, unfrucht- baren Abhängen wachsend und einen mittelhohen oder kleinen Baum bildend mit dichter Bezweigung, kleinen Blättern und zahlreichen kleinen Zapfen, den in Kultur befindlichen Exemplaren nach zu urteilen, sicher zu P. ajanensis gehörend. Die Blätter der meist dichtzweigig-buschigen Pflanzen zeigen die- selbe Form und glänzend grüne Farbe, aber meist weniger weisse, sondern nur bläulich hervortretende Spaltöffnungslinien. Uebrigens ist auch diese japanische Fichtenform vielfach verwechselt, ja selbst in den Gärten als Form von Picea excelsa aufgeführt worden. Maximowicz wie auch Masters vermuten, P. jezoönsis Carr. (Abies jezoönsis Sieb.) möchte die gleiche Pflanze sein und es wäre dies nicht unmöglich, jedenfalls stehen sie einander sehr nahe. Vorausgesetzt, dass die in Kultur befindlichen Exemplare die echte Pflanze darstellen. Parlatore hat P. ajan. microsperma wie auch die eben genannte mit Picea sitchensis vereinigt. Wie schon angegeben, ändert P. ajanensis mit mehr oder minder spitzen, kürzeren oder längeren Blättern wie in den Zapfenschuppen ab, wie dies bei dem grossen Verbreitungsbezirk ja nur natürlich ist, bedenken wir nur, wie sehr unsere gemeine Fichte in dieser Beziehung abweicht. — Neuerdings wurden aus Japan einige der P. ajanensis jedenfalls sehr nahestehende Fichten unter den Namen: Picea Yezomomi (d. h. Tanne oder Fichte von Yezo) und Picea ajanensis species eingeführt, nach einigen mir gütig von Herrn Hesse in Weener zur Verfügung gestellten Exemplaren zeigt: P. Yezomomi in der Hauptsache die Charaktere der P. ajanensis, nur die Blätter scharf gespitzt mit leicht blaugrünen, nicht silberweissen Spaltöffnungslinien, stehen spiralig um den Mitteltrieb und liegen diesem dicht an, während sie an den Spitzentrieben der Oberseite der Zweige so dicht aufliegen, dass man kaum den hellbraunen Zweig durchsehen kann, die Knospen sind ziemlich gross, eirund und glänzend braunrot. P. ajanensis species der vorigen sehr ähnlich, hat weniger glän- zende, nur bläuliche Knospen, mehr von den Zweigen abstehende, scharf- gespitzte Blätter mit nur sehr schwach blaugrünen Spaltöffnungslinien. Erst eine vollkommenere Entwickelung und ein zuverlässiges Zapfen- material wird ermöglichen festzustellen, ob wir etwa unwesentliche klima- . . . . @) Picea jezoönsis Carr. 389 tische oder Standortsformen der P. ajanensis oder etwa die ungenau bekannte P. jezoönsis Carr. (Abies S. et Z.) in einer der beiden Formen erhalten haben. Picea ajanensis aurea P. Smith. Syn. Picea Alcockiana aurea Hort. Eine von Herrn Peter Smith in Bergedorf bei Aussaaten gewonnene, goldgelb schimmernde Form, an welcher die Färbung besonders zu Anfang des Sommers auffallend hervortritt. 18. Picea jezoensis Carr. Conif. 2 Ed. p. 345. Yezo-Fichte. Syn. Abies jezoönsis Sieb. et Zucc. Fl. jap. II. p. ı9 t. ııo. (nicht Lindl., nicht Maxim.) Pinus jezoänsis Ant. Conif. 97. t. 37 f ı. Yezo-Matsu (d. h. Tanne von Yezo) der Japaner, auch: Ssungi nach Siebold (s. bei P. ajanensis). In Nord-Japan auf der Insel Yezo heimisch und in Gärten bei Tokio (Yedo) kultiviert. Eine ziemlich fragliche, wohl des ungenügenden Beobachtungsmaterials wegen ungenau bekannte Art, die (siehe bei P. ajanensis) vielleicht als Form zu dieser zu rechnen ist. Sie wurde nach Veitch im Jahre 1879 von Maries in Europa eingeführt und soll sich nach Ansehen und Beschaffenheit schon von P. ajanensis unterscheiden, jedoch sollen beide einander in den Zapfen gleichen. P. jezoänsis wird beschrieben als ein hoher, schnell wachsender, schlanker Baum mit sich verjüngendem Stamme, der eine Höhe von 40—50 m erreichen und ein leichtes, weiches Holz liefern soll. Aeste und Zweige sind schlank, horizontal-abstehend oder leicht überhängend, die jungen Zweige sind durch die horizontal-abstehenden Blattkissen sehr höckerig; Knospen kurz cylindrisch mit dicken, häutigen Schuppen. Blätter spiralig angeordnet, lineal, scharf ge- spitzt, durch die beiderseits vorstehenden Mittelrippen zusammengedrückt-vier- kantig erscheinend, unterseits glänzend-grün, oberseits mit vielreihigen weissen Spaltöffnungslinien versehen, 18—22 mm lang. Zapfen cylindrisch, 5!—7 cm lang, 3 cm breit, an beiden Enden stumpf, an den Spitzen der Zweige hängend; Zapfenschuppen länglich-elliptisch-stumpf, wellenförmig, am Rande unregelmässig ausgerandet und gezähnelt, denen von P. ajanensis gleichend. Der vorstehenden Beschreibung nach unterliegt es kaum einem Zweifel, dass die Yezo-Fichte der Ajan-Fichte sehr nahe steht oder möglicher Weise nur eine unwesentliche Form derselben darstellt, hoffentlich gelingt es durch Einführung glaubwürdigen Originalmaterials, dies bald festzustellen. Die in deutschen Gärten vorhandenen kleinen Exemplare zeigen übrigens ziemlich genau die angegebenen Merkmale, natürlich können erst die Zapfen später endgültig den Beweis der Richtigkeit erbringen, denn nach Garten- Exemplaren, deren Abstammung oft nicht mehr mit Sicherheit angegeben werden kann, eine Art richtig bestimmen zu wollen, ist in vielen Fällen kaum möglich. 390 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 19. Picea sitchensis Trautv. et. Mey. Frorul. ochotensis 1856 und Carr: Conif. ı €d. p. 260. Sitka-Fichte. Syn. Pinus Menziesi Dougl. msc. Lamb. Pinet III t. 30. Abies Menziesi Loud. Arbor. IV p. 2321. „ sitchensis Lindl.’et.Gord. Journ. Hört Soc. V. 2»: Pinus sitchensis Bong. in Mem. Acad. St. Petersb. VI Ser. II p. 104. Picea Menziesi Carr. 2 Ed. p. 318. Picea sitkaönsis*) Mayr. in Wald. N. Am. 338. Tideland-Spruce (Stromland-Fichte) der Nordamerikaner. Im nordwestlichen Nordamerika zwischen dem 57.—40.° n. Br. vom Meeresstrande bis zu 2100 m aufsteigend. Auf der Insel Sitka und Vancouver, in Brit. Kolumbien, Nord-Kalifornien, Kolorado. In Oregon und im Washington-Territorium macht sie mit Pseudotsuga Douglasi und Thuya gigantea Nutt. in dichten Beständen die Haupt-Vegetation des Küstengebirges aus. Liebt feuchten Boden und Flussufer und ist der nördlichen pacifischen Küste eigentümlich, meist in nassem, sandigem Boden. Im Jahre 1831 von David Douglas in Europa eingeführt. Hoher Baum von über 60 m Höhe und bis 3 m Stammdurchmesser, von streng pyramidalem Wuchs mit schlankem, mit dünner rotbrauner Rinde bekleidetem Stamm, Aeste quirlständig, steif abstehend, die oberen aufstrebend, Zweige dick, steif und kahl, durch die sehr abstehenden Blattkissen rauh, höckerig; Knospen rötlich glänzend. Blätter sehr dünn, ı2—ı8 mm lang, kaum ı mm breit, steif, gerade oder an der oberen Seite der Zweige etwas gebogen, abstehend, an den horizontalen Zweigen fast zweizeilig, beiderseits gekielt, Nach-zusammengedrückt-vierkantig, unterseits dunkelgrün, oberseits mit bläulich-weissen Spaltöffnungslinien, scharf nadelgleich zugespitzt. Zapfen eirund-cylindrisch, 5—8 cm lang, 2'/—3 cm breit, hängend, blassgelb, Zapfen- schuppen länglich-abgerundet, dünn, ausgefressen-gezähnelt, Brakteen an- sehnlich, lanzettlich, steif, /; oder halb so lang als die Schuppe. Samen klein und dünn, 2—3 mm lang, braun, mit zwei bis dreimal so langem schmal- länglichem, wenig schiefem Flügel. Nach Engelmann, Newberry und Gibbons ist P. sitchensis einer der wichtigsten Nutzholztiume. Das Holz ist ausserordentlich wertvoll als Bau- holz, von bester Qualität, fein geadert und von blasser Farbe, deshalb sollte die Sitka-Fichte, welche sich in unseren Kulturen ganz hart zeigt, auch immer mehr zur Forstkultur herangezogen werden, zumal sie schon in manchen Gegenden Deutschlands in forstliche Kultur genommen ein gutes Gedeihen zeigt. Man muss Kulturversuche, ihrem Vorkommen entsprechend, allerdings nur in ge- nügend tiefgründigem, feuchtem Boden vornehmen; in solchem, besonders im tiefen, nahrhaften Lehmboden, finden wir in Deutschland schon Prachtexemplare von über 20o m Höhe, die mit ihren feinen, nadelspitzen, stahlblau schimmern- *) Die Schreibweisen Insel Sitka wie Sitcha sind gebräuchlich, die meisten Autoren schreiben Picea sitchensis und diese Schreibweise ist allgemein eingebürgert. Dr. Mayr in „Die Wald. Nordamerikas“ schlägt die Schreibweise P. sitka@nsis vor, welche ja, gleich der Bezeichnung nutkaänsis (von der Nutka-Bucht stammend) jedenfalls ihre Berechtigung hat. Picea sitchensis Trautv. et Mey. 391 den Blättern sich reizend ausnehmen und sofort vor anderen Fichten aus- zeichnen, auch keimfähige Samen brachten. In trockenem, magerem, heissem Boden, besonders aber im Kalkboden, krüppelt sie, erscheint oit als jämmer- licher Busch, der die unteren Blätter abstösst, und man sollte sie in solchen Lagen besser nicht pflanzen. Picea sitchensis (Menziesi) ist früher auch mit Picea pungens Engelm. (s. daselbst) verwechselt worden, und noch heute findet man z.B. die silber- graue Form der letzteren als Picea Menziesi argentea in den Gärten. Einerseits hierdurch, anderseits dadurch, dass P. sitchensis je nach Boden und Fig. 105. Picea sitchensis Trautv. et Mey. ı reifer Zapfen, aufgesprungen; 2 Zapfen- schuppe von aussen mit Braktee; 5 Samen; 4 unfruchtbarer Zweig. Standort mit weicheren und steiferen Blättern vorkommt, erklärt es sich, dass P. sitchensis und P. Menziesi oft noch in den Gärten als zwei verschiedene Pflanzen betrachtet und verbreitet werden, nach dem Urteil aller Autoren gelten aber beide Namen derselben Pflanze und zwar muss der ältere Name P. sitchensis vor P. Menziesi den Vorzug haben, denn Bongard benannte den Baum schon 1833, während Douglas den Namen Pinus Menziesi 1837 gab, ausserdem ist die Sitkafichte in Amerika allgemein als P. sitchensis bekannt, wenn auch anfänglich der Baum in Europa meist als P. Menziesi bezeichnet wurde und Endlicher in Syn. Conif. S. ı23 Pinus sitchensis Bong. als eine noch nicht genügend bekannte Art beschreibt. Meist wird in Handelsgärten P. Menziesi als die weichblätterige, an der 202 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Oberseite der Blätter blaugrüne, kräftig wachsende Pflanze bezeichnet, während als P. sitchensis eine Pflanze, meist Jangsamer und schwächer von Wuchs als vorige, mit kürzeren, steiferen, oberseits leuchtend-hellblauen Blättern bezeichnet wird; ich erhielt jedoch auch als P. Menziesi Zweige übersandt, an denen be- sonders die Spitzentriebe auffallend starre Blätter zeigten. Den besten Beweis, dass beide Pflanzen nach dem Boden in den Blättern abändern, liefert aber die T'hat- sache, dass bei Herrn v. St. Paul in Fischbach in Schlesien im Gebirgsklima und schweren Lehmboden etwa ı!/% m hohe, aus dem holländischen leichten Boden stammende weichblätterige P. Menziesi in Zeit von drei Jahren sich in die starrste, stechendblätterige P. sitchensis umwandelten. Mir übersandte Zweige ergaben einer von einem in schlechtem Boden stehenden, kümmerlich gedeihenden Baume mit weichen Blättern noch die ursprüngliche P. Menziesi aus Holland, ein anderer, von einem zweiten, frei im günstigen, fruchtbaren Lehmboden stehenden Baume, der sich aber einst von dem ersteren in keiner Weise unter- schied, hatte unten Zweige mit weichen Blättern, die noch holländischen Ursprungs, oben üppige Zweigspitzen mit starren, stechenden Blättern der P. sitchensis, so dass ein deutlicher Uebergang unverkennbar war. Abgesehen von diesen Abänderungen in den Blättern haben wir aber entschieden zwei charakteristische Formen in den Gärten zu unter- scheiden, nämlich die obengenannte, als Picea Menziesi bezeichnete, schnell- wüchsige Pflanze, welche in den verschiedensten Gegenden, Bodenverhält- nissen und Lagen sich im Wachstum gleich verhält und daher allein in Betracht kommt, wenn es sich um Nutzpflanzungen, also um forst- lichen Anbau handelt. Dr. Bolle besitzt von dieser Form (Menziesi) einen ı3 m hohen üppigen Baum, während die oben beschriebene, schwachwüchsige Form (sitchensis) kaum 6 m erreicht hatte. Herr Schober, welcher sich um Beobachtung und Kultur der Sitka-Fichte besondere Verdienste erworben und auf Schovenhorst bei Putten in Gelderland herrliche, bereits fruchtende Exemplare von zahlreichen ausländischen Coniferen im Heideboden seit 1848 im Grossen kultiviert, besitzt die schnellwachsende (Menziesi) von 17,50 m Höhe, mit am Grunde 2,38 m und einen Meter über dem Boden gemessen 1,63 m Stammumfang, während die schwachwüchsige (sitchensis) 3,60 m Höhe mit am Grunde 0,39 und einen Meter über dem Boden gemessen 0,26 m Stammumfang besitzt. Letztere bezeichnet Herr Schober als den schwachwüchsigen, zärt- licheren Baum der warmen Küste, der bei ihm vom Froste litt, während er den schnellwüchsigen (Menziesi) als den unempfindlichen Gebirgsbaum be- zeichnet und ihm eine gute Zukunft verspricht als Forstbaum; üppige ältere Bäume bilden aus dem alten Holze junge Triebe, wie es z. B. bei Pinus rigida der Fall ist. Herr Gaeta sandte mir aus Florenz bei ihm gewachsene Zweige beider Formen, die sich ebenso wie angegeben, in Kultur verhielten; von zahlreichen anderen Orten erhielt ich die gleichen Resultate, so dass also zwei im Wachstum wie in dekorativer Hinsicht abweichende Formen zu unterscheiden sind. Da nun aber ausser diesen Eigenschaften keinerlei botanische Unterschiede zu verzeichnen sind, so dürfen auch diese Formen einer Art nicht ferner unter zwei verschiedenen Artennamen wie bisher unterschieden werden, sondern für die schnellwüchsige (P. Menziesi der Gärten) hat der ältere, jetzt allgemein angenommene Name: Picea sitchensis Trautv. et Mey. in Kraft zu treten, hingegen sollte fernerhin bezeichnet werden als: Picea sitchensis speciosa (Picea sitchensis der Gärten) die schwach- I Tsuga Carr. 303 \®) wüchsige, oft mit den Aesten mehr aufstrebende Form, mit kürzeren, steiferen, scharf-gespitzten Blättern, welche die blauweissen Blattoberseiten weit mehr zeigen und daher in dekorativer Beziehung auflallender sind. Diese Form wird häufig durch Veredlung fortgepflanzt und bewahrt dann um so mehr ihre Eigentümlichkeiten. Die Fichten liefern uns für unsere Gärten die herrlichsten, dekorativsten Pflanzen in verschiedenster Grösse, in den zierlichsten, edelsten Formen und oft von auffallender, prächtiger Färbung. Freigestellt, einzeln oder zu lichten Gruppen vereinigt, machen sie den schönsten Schmuck für Gärten jeder Grösse aus. Die Zwergformen, oft mehr eigentümlich als schön, finden je nach Wert ihren Platz in kleinen, regelmässigen Gärten, zu Vorpflanzungen, oder auf der Felspartie. Nach Möglichkeit wurde bei den einzelnen Arten ihr dekorativer Wert und ihre Verwendung bereits angegeben, ebenso der Nutzwert. Im allgemeinen weniger zärtlich und anspruchsvoll in Kultur, als Nutzbäume aber meist wertvoller wie die Weisstannen (Abies) gedeihen sie in jedem nahrhaften, gleichmässig feuchten, nicht zu leichten, armen Boden. Sie wollen freien, luftigen Stand und gehen bei stärkerer Ueberschirmung zu Grunde, fürchten auch Ausdünstung, Rauch und Staub der Städte, sind daher in Stadtgärten weniger verwendbar und oft kahl und hässlich. Die Vermehrung aller Arten sollte soviel als möglich durch Samen geschehen, die bald nach der Reife zu säen sind, seltene Arten und Formen vermehrt man durch Anplatten oder Einspitzen auf Picea excelsa im Ver- mehrungshause im Spätsommer oder im Frühjahr, teils durch Ableger oder durch Stecklinge, welche im Spätsommer oder Herbst kühl gesteckt und später etwas wärmer gehalten werden. Die zahlreichen Zwergformen wachsen gut durch Stecklinge und zwar sollten dieselben, zumal die von P. excelsa, nur auf diesem Wege vermehrt werden, da veredelte Zwergformen dazu neigen, in die Höhe zu wachsen und den zwergigen Wuchs oft ganz zu verlieren. Tsuga Carr. Conif. 2 Ed. p. 245. Hemlocks-Tanne, Schierlings- Tanne. Blüten einhäusig, männliche in den Achseln der oberen Blätter einzeln, fast sitzend, mit schuppenförmigen, dachziegeligen Brakteen dicht umgeben. Staubfadensäule klein, fast kugelig oder cylindrisch; zwischen den Brakteen gestielt. Antheren dicht spiralig auf kurzem Stiele, Fächer zwei angewachsen, fast kugelig, nach unten schräg zweiklappig, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in einen Nabel oder ein sehr kurzes, drüsenförmiges Spitzchen verlängert. Weibliche Kätzchen endständig, einzeln, von wenigen tauben Schuppen dicht umgeben, kugelig. Schuppen doppelt, bis zur Basis oder fast bis zur Basis getrennt. Brakteen häutig, während der Blüte sichtbar. Samen- schuppe schon während der Blüte der Braktee fast gleich, dann eine ansehn- liche Schuppe bildend. Eichen zwei, unten an der Basis der Samen- schuppe mit derselben zusammenhängend und umgewendet. Zapfen hängend, fast kugelig, mit wenig vergrösserten eingeschlossenen Brakteen; Schuppen aus der Samenschuppe gebildet, locker - dachziegelig, nach dem 394 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Samenausfall bleibend. Samen unter jeder Schuppe zwei, umgewendet falsch-Hügelfruchtartig, Haut dünn, trockenhäutig-durchsichtig, von der inneren Lage der Schuppe getrennt und beiderseits gerandet, dann vom Flügel getrennt, eirund-länglich-zusammengedrückt, mit krustenartiger Schale und mit Harz- gängen versehen. Kotyledonen drei bis sechs. Immergrüne Bäume mit an den Spitzen oft hängenden, dünnen Zweigchen. Blätter schmal-lineal, Nach oder eckig, spiralig zerstreut, zuweilen zweireihig abstehend, oben flach, oder bei einer Art konvex, mit einem einzigen rücken- ständigen Harzgange und mit einem besonderen, knieförmig gebogenen, kurzen Stiele auf einem bleibenden, deutlich aber wenig hervorragenden Blattkissen befestigt. Zapfen hängend, 2!/; cm lang, oder bei einer Art dreimal länger. Sektion I. Eutsuga Engelm. Botany of Californ. Echte Hemlockstannen. Blätter flach, stumpf, meist am Rande sehr fein gesägt, nur auf der Unterseite mit Spaltöffnungslinien versehen, Pollenkörner scheibenförmig, Zapfen klein, 2!/; cm lang. 1. Tsuga Sieboldi Carr. Conif. 2 &d. 245. Japanische Hemlockstanne. N Syn, Abiesz] suga'Sieb., et: Zucc. Flor.«Jap. 11712 2.3106; Pinus Vsuga Ant Conif.23'1.32.f. 2’und Endl. Conti. /p.83 » »Araragı Sieb. Verh; van het 'Bat,!Genotsch. XII. 12: Abies Araragi Loud. Encycl. of Trees 1036. Tsuga Tsuja Murr. Sketsch of the Conif. of Jap. in Proceed. Hort. B0€ 11.,P.2908. Tsuga oder Toga-matsu der Japaner. Tsuga du Japon der Franzosen. Japanese Hemlock Fir der Engländer. Im Jahre 1853 von Siebold in Europa eingeführt. In Japan auf allen Inseln in einer Erhebung von 1500—2400 m meist in geschlossenen Beständen, steigt nach Rein (s. Luerssen, Einführung japanischer Waldbäume) bis 700 m abwärts und erreicht hier ihre bedeutendste Ent- wickelung, 34 m Höhe, 3—4 m Stammdurchmesser und 12—ı4 m Schaftlänge, in der Region zwischen 2000—2400 m ist sie selten über 4—5 m hoch, in dichten Beständen liefert sie schöne, gerade Stämme, einzeln und freistehend wächst sie dagegen oft gegabelt und krumm. Kalte, frische Luft und steiniger, felsiger Boden sagen ihr zu, in der Jugend wächst sie langsam. Das Holz ist rötlich, vortrefflich fest, zähe und dauerhaft, besser wie das von Kiefer und Tanne, wenig von Temperaturwechsel, Feuchtigkeit und Luft beeinflusst, geschätzt als Bau- und Nutzholz, zu Schiffsbau, Dachschindeln, für Möbel- und Drechslerarbeiten verwendet. Baum mit pyramidaler Krone, Aeste unregelmässig-zerstreut, ausgebreitet, mit den Zweigspitzen überhängend. Junge Zweige glatt, Blätter dicht- Tsuga Sieboldi Carr. 395 stehend, fast zweizeilig, lineal-Hach, stumpf, ausgerandet, an den Rändern glatt, oben glänzend grün mit flacher Längsrille, unten beiderseits des Längs- kiels mit weissen Spaltöffnungslinien gezeichnet, 10—ı7 mm lang, 2 mm breit, männliche Blüten cylindrisch. Zapfen an einem schuppigen Stiele hängend, rundlich-elliptisch-stumpf, 20—25 mm lang und fast ebenso breit, Zapfenschuppen wenige, öfter abstehend, lederartig, kreisrund, ganzrandig oder meist ausgerandet, auf dem Rücken leicht gestreift, glänzend braun, am Grunde kurz gestielt. Brakteen abgestutzt, sehr klein, unregelmässig-zweiteilig, gezähnt-gewimpert, dreimal so kurz als die Schuppe. Samen klein, verkehrt-eirund, braun, mit länglich-stumpfem, fast gleichlangem, weisslichem Flügel. Die japanische Hemlockstanne ist von Tsuga canadensis und der letzteren nahestehenden Tsuga Mertensiana durch ausgerandete, breitere, unter- seits weissere Blätter, nicht behaarte junge Triebe und cylindrische männliche Fig. 106. Tsuga Sieboldi Carr. ı Originalzapfen, gesammelt von Tschonoski auf Nippon; 2 Samen mit Flügel; 3 Samen vergrössert, um die Harzdrüsen zu zeigen; 4 unfruchtbarer Zweig; 5 Blatt, zweifache Grösse. Blüten, die bei den genannten Arten kugelig sind, und durch rundlichere Zapfen verschieden. Tsuga Sieboldi zeigte sich in Deutschland hart, ist aber sehr langsam von Wuchs und man findet sie meist in Kultur als kleine, gedrungene, mehr- wipfelige, mehrere Meter hohe Pflanzen mit unregelmässig - ausgebreiteten Aesten. Ein Umstand, der möglicherweise von der fortgesetzten Vermehrung durch Stecklinge herrühren könnte. Sie verlangt als Baum höherer Gebirge, vor allem freie, luftige Lagen, gedeiht wie alle anderen ihres Geschlechts unter diesen günstigen Umständen am besten und bildet alsdann zierliche, der kanadischen Hemlockstanne ähnliche Pflanzen. Tsuga Sieboldi nana Carr. Conif. 2. €ed. 246. Japanische Zwerg-Hemlockstanne. Syn. Abies Tsuga nana Sieb. et Zucc. Fl. jap. II. p. 14. Hime oder Fime Tsuga (d. h. Zwerg-Hemlockstanne) der Japaner, Eine in japanischen Gärten kultivierte Zwergform, die einen ausgebreiteten 2396 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Busch von etwa ı m Höhe mit weit kleineren Blättern darstellt und sowohl in Gärten, im freien Lande, wie in Töpfen gleich anderen, ähnlichen künstlich erzogenen Zwergen in Japan beliebt ist. Tsuga Sieboldi fol. varieg Hesse. Eine bei Aussaaten gewonnene buntblättrige Form. 2. Tsuga (Abies) diversifolia Maxim. in Mel. biolog. VI. p. 373 und Franchet et Savat. Enum. Pl. Jap. Verschiedenblättrige Hemlockstanne. In Japan aut den Alpen Nippons, auch in Kiusiu gefunden und sehr selten in Naga-Yama. Ende der sechziger Jahre in Kultur eingeführt durch den botanischen Garten zu St. Petersburg. Nach Maximowicz Baum mit hohem Stamm und länglicher, schmal- kegelförmiger Krone, mit rutenförmigen Zweigen und Zweigchen. Blätter ı5—20 mm lang, 2'/; mm breit, fast zweireihig, flach, ganzrandig, lineal, unten beiderseits des Mittelnervs mit ungefähr zehn weisslichen Spaltöffnungslinien gezeichnet, sehr kurz gestielt, die endständigen, welchem Zweige sie auch immer angehören mögen (und am meisten bei der jugendlichen Pflanze) nach der Spitze zu ein wenig verschmälert, selbst an der Spitze zugespitzt; die übrigen viel zahlreicheren überall gleich breit, an der Spitze ausgerandet. Männliche Kätzchen dicht sitzend, cylindrisch-kugelig, weibliche zwischen häutigen Schuppen versteckt, fast gestielt, aufrecht; Zapfen fast gestielt, zurückgebogen oder nickend, schmal-elliptisch- spitz mit sehr kurzen, eingeschlossenen, abgestutzten, ausgerandeten Brakteen, Schuppen an der Basis breit-keilförmig-kreisrund oder rundlich-verkehrt-ei- rund, abgestutzt oder leicht ausgerandet. Zwischen Tsuga Sieboldi Carr. und Tsuga canadensis stehend, nähert sie sich im Habitus der letzteren, welche auch die Blätter nach der Spitze der Zweige zu spitzer und die Zapfenschuppen der T. diversifolia ähnlich hat, aber von dieser wird unsere Pflanze unterschieden durch ganzrandige ausgerandete Blätter, durch die Form des Zapfens von jeder Spezies, durch die sitzenden männlichen Blüten von T. Sieboldi, ausserdem durch den sehr abweichenden und beständigen Habitus, schon bei zweijährigen Pflanzen immer sichtbar, durch die unterseits blassere, nicht silberweisse Belaubung mit grösseren, zwei- gestaltigen Blättern, die Gestalt des Zapfens und der Schuppen. Wie schon angegeben, wurde Tsuga diversifolia durch den botanischen Garten in Petersburg verbreitet, ist auch dort in Kultur, scheint aber sonst in Europa sehr selten und höchstens vereinzelt in Sammlungen vorhanden zu sein, denn keine Baumschule bietet meines Wissens diese schöne Conifere an. Im königlichen Schlossgarten zu Pillnitz bei Dresden, wo eine reiche Coniferen-Sammlung in hervorragend schön entwickelten Exemplaren vorhanden ist, sah ich auch Tsuga diversifolia, welche mir, soviel einer Tsuga Brunoniana Carr. 207 ° 397 jungen Pflanze nach zu urteilen ist, die echte Planze d. N. zu sein scheint, natürlich werden erst eine weitere Entwickelung und vor allem die Zapfen volle Gewissheit bringen. Diese Tsuga, 1878 gepflanzt, stellt heute eine 4 m hohe, höchst dekorative, reizende Pflanze dar, von kegelförmigem Wuchs, leichter Bezweigung und dunkelgrün-glänzender Belaubung. Sie zeigte sich ganz unempfindlich und unterscheidet sich von der sehr nahe verwandten Tsuga Sieboldi durch die angegebenen Unterschiede in den Blättern, durch ein dunkleres Grün der wie lackiert erscheinenden Belaubung und durch den raschen, viel freudigeren Wuchs. Augenscheinlich ist dies ein unter günstigen Bedingungen üppig ge- deihender Sämling, während, wie schon angeführt, manche Tsuga und zumal Sieboldi durch fortgesetzte Stecklings- Vermehrung oder etwa auch durch Aussaat von Samen, welche Gartenzwergformen entnommen wurden, wohl einen mehr gedrungenen, buschigen Wuchs zeigen. Es muss daher darauf Bedacht genommen werden, Samen auch von den schönen asiatischen Hemlockstannen einzuführen, um so normale Pflanzen und dann hoffentlich auch die reizende Tsuga diversifolia als einen auserlesenen Schmuck für unsere Gärten dauernd zu gewinnen. 3. Tsuga Brunoniana Carr. Conif. 2. ed. 247. Brown’s Hemlockstanne. Syn. Pinus dumosa Don. Fl. Nepal. p. 55. „ decidua Wall. msc. » Brunoniana Wall. Pl. asiat. rar. III. p. 24 t. 247. Abies Brunoniana Lindl. in Penny Cycl. I. No. 9. „.... dumosa. Loud: Arbi.brit IV, 2325 f. 2233, 2234. Tangshing in Nepal, Semadung in Sikkim genannt. Tsuga de l’Himalaya der Franzosen. Indian Hemlock Fir der Engländer. Im temperierten Himalaya in einer Erhebung von 2600—3500 in Bootan, zuerst in Nordost-Kamaon von Capitän Webb entdeckt, im nordwestlichen Nepal, in den inneren Thälern von Sikkim, hier fand Hooker Bäume von etwa 4o m Höhe und gegen 9 m Stammumfang. Wallich nannte sie zuerst Pinus decidua (mit abfallenden Blättern) weil abgebrochene oder abgeschlagene Aeste leicht die Blätter fallen lassen. Das Holz ist weiss, weich und nicht dauerhaft, die Rinde wird zum Dachdecken verwendet. Im Jahre 1838 in Europa eingeführt. Je nach dem Standort hoher und kleinerer Baum mit ausgebreiteten Aesten und hängenden Zweigen, in Kultur meist buschiger Strauch. Junge Zweige rotbraun weichhaarig, Blätter sehr dichtstehend, fast zweizeilig, kurz, steif, flach, lineal, stumpf, an den Rändern gesägt mit ganzrandiger Spitze, kurzgestielt, 20—28 mm lang, 2',, mm breit, oben frischgrün leicht gerinnt, unten beiderseits des Mitteikiels mit silberweissen Spaltöffnungslinien versehen. Männliche Blüten fast kugelig, gestielt; Zapfen eirund-stumpf, sitzend und über- hängend, 20—25 mm lang, 12—1ı5 mm breit, Schuppen sitzend, lederartig, breit- elliptisch, auf dem Rücken konvex und runzelig, am Rande gezähnt-gewimpert, 298 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Brakteen mit abgerundetem oder abgestutztem gewimpertem Rande, oder aus- gerandet und fein gespitzt, drei- bis viermal kürzer als die Schuppe, Samen klein länglich, mit länglichem, stumpfem, dünnem, dreimal so langem, hellem Flügel. Diese schöne, sehr zierliche Hemlockstanne kann kaum noch für die wärmsten Lagen Deutschlands als Freiland-Gehölz zur Anpflanzung empfohlen werden, da sie zu zärtlich ist und daher, kaum unbeschädigt, nie ihre eigen- artige Schönheit erreicht. Sie leidet noch in Paris durch Frost und ist auch dort nur ein unscheinbarer Busch, ja selbst in England wird sie noch durch Spätfröste beschädigt. 4. Tsuga canadensis Carr. Conif. 2 &d. 248. Kanadische Hemlocks- oder Schierlingstanne. Syn. Abies foliis solitariis confertis obtusis membranaceis Gronov. Virgin. p- 191. Pinus canadensis L. spec. pl. 1421. »„. americana Dur.Obs: bot. p: 41. „ Abies americana Marsh. Arb. 103. Abies canadensis Mchx. Arb. Forest. de l’Amer. sept. I p. 137 t. 13. Picea canadensis Lk. in Linnaea XV p. 524. Hemlock-Spruce der Nordamerikaner und der Engländer. Tsuga du Canada der Franzosen. Im kälteren Nord-Amerika, zumal im Östen von der Hudsonsbay bis Nord-Karolina, je weiter nach Süden desto seltener und in der Nähe des Alleghany-Gebirges die südlichste Grenze erreichend. Nach Dr. Mayr ist ihre Heimat das Grenzgebiet der Laub-- und Tannen- wald-Region, sie bevorzugt die kühlen Lagen des Laubwaldes und die warmen des Nadelwaldes, sie sucht die Nordseiten der Berge trotz mageren, felsigen Bodens, liebt feuchte enge Thalschluchten, selbst nasse kalte Sümpfe. Im Jahre 1736 durch Peter Collinson in Europa eingeführt. Baum von 25 bis über 30 m Höhe, mit schlankem Stamm und pyra- midaler Krone. Aeste horizontal mit den Spitzen überhängend, junge Zweige zahlreich, rostfarbig, meist glatt, nur die jüngsten dünn weichhaarig, Blätter dichtstehend, fast zweizeilig, kurz, gerade, steif, flach, lineal, stumpf, ganzrandig, an den Rändern schärflich, kurzgestielt, 10—15 mm lang, ı!/z mm breit, ober- seits mit leichter Längsrille glänzend grün, unten beiderseits des wenig vor- tretenden Mittelkiels mit weisslichen Spaltöffnungslinien versehen; männliche Blüten klein, fast kugelig, gestielt. Zapfen einzeln an kurzen Zweigen hängend, eirund oder eirund-länglich-stumpf, 17—25 mm lang, 12—15 mm breit, nach dem Samenausfall oft mehrere Jahre am Baume hängen bleibend. Zapfen- schuppen fast lederartig, verkehrt-eirund, graubraun, auf dem Rücken konvex, etwas runzelig, am Rande gezähnelt. Brakteen eirund, abgestutzt, zweispaltig, stumpf oder zugespitzt, gezähnelt, drei bis viermal kürzer als die Schuppen. Samen länglich, hellbraun, mit länglichem stumpfem, gleichfarbigem und '/ oder '/; längerem Flügel. Das Holz ist ohne Harzgänge, weiss und nicht dauerhaft, nach Dr. Mayr Tsuga canadensis Carr. 300 etwa von der Güte des Tannenholzes, aber die aschgraue Rinde wird zum Gerben sehr geschätzt. Nach Sargent werden in den Vereinigten Staaten Nord- BE u A a er Er h 5 Ban Fig. 107. Tsuga canadensis Carr., junger Baum. Amerikas enorme Wälder, etwa 4 Millionen Hektare, zur Gerberinde-Ge- winnung ausgebeutet und stellt sich der Preis, der Eichenrinde gegenüber, enorm billig. 400 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Fig. 108. Tsuga canadensis Carr., alter Baum im Park zu Wörlitz bei Dessau. Die kanadische Hemlockstanne ist vollkommen hart und eine der schönsten, zierlichsten Coniferen mit leichter, im Bogen überhängender Be- zweigung. Da der Stamm sich oft gabelförmig teilt, so ist der Kronenbau ein Tsuga canadensis Carr. 401 leichter, mit tiefen Einschnitten und wechselnder Schattierung, daher in der Landschaft ausserordentlich wirkungsvoll. Dieser herrliche Baum sollte stets ganz frei gestellt werden, da er nur so zur Geltung kommt, er liebt genügend feuchte, dabei hohe, luftige Lagen, gedeiht gut an Ufern, an nördlichen und östlichen Abhängen, in heissen trockenen Lagen verkümmert er. In Buschform, als Unterholz angepflanzt, ist er wertvoll, da er Ueberschirmung erträgt und daher bei hinreichender Feuchtigkeit mit llex, Buxus, Mahonia, Taxus u. a. m. zu diesem Zweck Verwendung finden kann, wie zur Ausfüllung von Lücken in immergrünen Gruppen. In Deutschland gewachsener Samen ist oft} nicht, Fig. 10. Tsuga canadensis Carr. ı Zweig mit männlichen Blüten; 2 Staubblatt, vergr., daneben Pollenkörner; 3 Zweig mit weiblichen Blüten; 4 Fruchtblatt; 5 Blatt, doppelte Grösse; 6 Zweig mit geschlossenem Zapfen; 7 offener Zapfen; 8 Schuppe von innen, mit Samen; 9 Schuppe von aussen, mit kleiner Braktee; ro Schuppe von der Seite; ıı Samen. oder nur teilweise keimfähig, zumal wenn er in ungünstigen Lagen ge- wonnen ist. Als Zierbaum allgemein seit langen Zeiten angepflanzt und geschätzt, finden wir schon prächtige alte Bäume in älteren Parkanlagen, so z. B. im Park zu Wörlitz malerisch schöne Bäume von über 20 m Höhe bei ı m Stammdurchmesser (siehe Abbildung). Nach Dr. Bolle steht auf einem Waldhügel bei Boitzenburg in der Uckermark ein Baum, der, was Wuchs und Schönheit anlangt, mit mancher Libanon-Ceder wetteifert, ebenso in Dahlen bei Ziesar. In Kultur sind verschiedene, oft recht abweichende Formen gewonnen worden: Beissner. 26 402 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Tsuga canadensis nana Carr. Conif. ı. €d. 190. Zwerg-Hem- lockstanne. Syn. Abies canadensis nana Hort. Buschiger Strauch, oft niedergedrückt und weitschweifig, kaum mehr als ı m Höhe erreichend. Die zahlreichen Aeste sind horizontal und lang ausgebreitet, Zweige kurz und sparrig und die Blätter wie bei der Art. Diese Form soll auch im Vaterlande nicht selten vorkommen. Tsuga canadensis compacta nana Hort. Syn. Abies canadensis compacta nana Hort. .Eine dichtzweigige, gedrungene, niedliche Kugelform mit kleineren Blättern, mehrfach mit geringen Abweichungen in Kultur gewonnen. Tsuga canadensis globosa Hort. Kugel-Hemlockstanne. Syn. Abies canadensis globosa Hort. Tsuga canadensis globularis Hort. Abies canadensis globularis Hort. Eine hübsche, runde, regelmässige Kugelform, welche, ohne steif oder verkrüppelt zu erscheinen, mit nickenden Zweigspitzen sich reizend ausnimmt, Bei Aussaaten wurden an verschiedenen Orten mehr oder minder schöne und regelmässige Formen gewonnen. Tsuga canadensis gracilis Hort. Syn. Abies canadensis gracilis Hort. Eine gedrungene, zierliche, schwachwüchsige Form mit mehr oder minder übergebogenen Aesten, dünnen, hängenden Zweigen und sehr kurzen Blättern. Tsuga canadensis fastigiata Hort. Syn. Abies canadensis fastigiata Hort. Ein interessanter Sämling von schlank aufstrebendem Wuchs und mit verkürzter, farnwedelartiger, niemals nickender Bezweigung. Tsuga canadensis columnaris Bolle.e Säulen-Hemlockstanne. Eine von Dr. Bolle in Kultur gewonnene schöne Säulenform, eine schlanke dekorative, bereits über 3 m hohe Pflanze bildend. Tsuga canadensis macrophylla Hort. Syn. Abies canadensis macrophylla Hort., siehe Tsuga Mertensiana macrophylla. Tsuga canadensis sparsifolia. Ein eigentümlicher Sämling von gedrungenem Wuchs mit aufstrebenden Zweigen und unregelmässig zerstreut um die Zweige gestellten Blättern, so dass die fast zweizeilige Blattstellung der Art ganz verschwindet und die Pflanze auf den ersten Blick einem Juniperus ähnlich sieht. Tsuga Mertensiana Carr. 403 Tsuga canadensis microphylla Hort. Kleinblättrige Hem- lockstanne. Syn. Abies canadensis microphylla Hort. Eine besonders zierliche, sehr charakteristische und abweichende Form, die auf den ersten Blick eine ganz fremde Erscheinung bietet und mit leichter, feiner Bezweigung, als ein besonderer Schmuck, sehr die Anpflanzung verdient. Die Blätter sind kleiner und feiner, nur 5 mm lang, ı mm breit und mit gleichen bläulichen Spaltöffnungslinien wie bei der Art. Ein eigentümlicher Sämling wie er bei Aussaaten öfter gefunden wurde. Tsuga canadensis parvifolia P. Smith. Kleinblättrige Hem- lockstanne. Syn. Abies canadensis parvifolia Hort. Die Form ist, was Wuchs und dekorativen Wert anlangt, der vorigen gleich und ist ein ähnlicher, bei einer Aussaat gewonnener Sämling, welcher noch kleinere, nur 3—4 mm lange, ı mm breite Blätter hat, an denen jedoch die bläulichen Spaltöffnungslinien nur sehr schwach hervortreten. Tsuga canadensis pendula Hort. Hänge-Hemlockstanne. Syn. Abies canadensis pendula Hort. Eine Form mit hängenden Aesten, die durch Aufbinden des Mittel- triebes, künstlich emporgezogen werden muss, sich aber in grösseren Exemplaren, ganz freistehend oder an Abhängen und über Felsen herabhängend, sehr gut ausnimmt. Tsuga canadensis aurea Hort. Syn. Abies canadensis aurea Hort. } Eine goldgelb schimmernde Form von gedrungenem Wuchs, mit leicht übergebogenen, goldgelben Zweigspitzen, welche recht zierlich und dekorativ ist. Tsuga canadensis albo-spica Hort. Syn. Abies canadensis albo-spica Hort. Eine Form mit weissen Zweigspitzen, die sich recht zierlich aus- nimmt, aber auch in rauhen Lagen sich etwas zärtlich zeigt. Tsuga canadensis fol. argent. varieg. Hort. Syn. Abies canadensis fol. argent. varieg. Hort. Eine öfter in Kultur gewonnene silberbunte Form, die ziemlich unbedeutend ist und sich je nach der Abstammung bald beständig oder un- beständig in der Färbung zeigt. 5. Tsuga Mertensiana Carr. Conif. 2 &d. 250. Mertens- oder Westamerikanische Hemlockstanne. Syn. Pinus Mertensiana Bong. Veg. de Sitka p. 45. „ canadensis Hook. Fl bor. americ. II. p. 164 zum Teil. 26* 404 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Abies Mertensiana Lindl. et Gord. Journ. of the Hort. Soc. V. p. 211. taxifolia Jeffr. ex Murr. Bridgesi Kellog. in Proceed. of.the calif. Ac. of nat. sc. II. p. 37. „ Albertiana Murr. On the syn. of var. Conif. p. 9. Tsuga canadensis var. Mertensiana Newb. (nach Zabel in Forstl, Blätt. IX. Jahrg. S. 209 und 210). Californian Hemlock Spruce im Engl. Nord-Amerika. Tsuga de Californie der Franzosen. Western Hemlock Fir, Prince Alberts Fir der Engländer. 97 >} Im westlichen Nordamerika ein der Küstenregion des Grossen Ozeans von Marin County und speziell Mendocino bis Alaska eigentümlicher Baum, auch auf der Insel Sitka und Vancouver; nach Dr. Newberry (der sie nur als Varietät der ostamerikanischen T. canadensis gelten lassen will) tritt sie in höheren Regionen im Clarks Fork-Thale am Kolumbia-Flusse zuerst als Strauch oder niederer Baum auf, während sie am unteren Kolumbia gleich anderen Coniferen eine majestätische Höhe erreicht. Im Jahre 1851 von Jeffrey in Europa eingeführt. Nach Engelmann sehr grosser Baum von 30 bis über 60 m Höhe. Stamm selten doppelt oder mehrwipfelig, daher als Nutzbaum wertvoller als Tsuga canadensis, mit ziemlich dicker, rotbrauner Rinde bekleidet. Krone pyramidal, Aeste horizontal, mit den Spitzen überhängend, die letzten Ver- ästelungen sind sehr dünn, etwas rauh und in der Jugend lang behaart. Die Blätter sind lineal, ı—2 cm lang, ı'/; mm breit, abgebrochen-gestielt, ganz- randig oder meist nach der abgerundeten Spitze zu fein-dornig-gesägt, oben glänzend-hellgrün und in der Jugend unterseits mit weisslichen Spaltöffnungs- linien, später mehr verschwindend. Männliche Blüten kugelig, 4—5 mm im Durchmesser, kürzer als der Stiel. Zapfen länglich-cylindrisch-zugespitzt, fein weichhaarig, Schuppen länger als breit, Brakteen abgestutzt. Samen 2—3 mm lang, Flügel zweimal so lang oder länger, kaum nach der Basis zu verbreitert. Der T. canadensis sehr nahe verwandt wird sie ein grösserer Baum mit feinerem und dichter geadertem Holze und roterer Rinde, die zum Gerben sehr geschätzt ist und ist namentlich verschieden durch die mehr verlängerten Zapfenschuppen und die verhältnismässig viel längeren und geraderen Samen- flügel. Bei T. canadensis sind die Schuppen beinahe so breit als lang und die Samen grösser, aber die an der Basis sehr breiten und fast dreieckigen Flügel nur !/ı oder !/; länger als der Samen. Tsuga Mertensiana macrophylla. Syn. Tsuga canadensis macrophylla Hort. Abies canadensis macrophylla Hort. Eine aus Frankreich unter letzterem Namen eingeführte, rasch und üppig aufwachsende dekorative Form, mit etwas längeren und breiteren Blättern, welche aber mit den lang- und braunbehaarten jungen Trieben und den unter der Lupe nach der Spitze zu deutlich fein-dornig-gesägten Blättern zu der westamerikanischen, nicht aber wie angegeben zu der kanadischen Hem- lockstanne als Form gehört. In Kultur zeichnet sich die westamerikanische Hemlockstanne vor der ostamerikanischen T. canadensis durch üppigeren, schnelleren, mehr auf- Tsuga Mertensiana Carr. 405 Fig. ıı0. Tsuga Mertensiana Carr. 406 1I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, strebenden Wuchs, meist nur mit einem gut entwickelten Mitteltriebe und durch besonders zierliche, leicht überhängende Bezweigung aus und darf zu den reizendsten, dekorativsten Coniferen gezählt werden. Leider zeigt sie sich jedoch in manchen Gegenden empfindlich; besonders gegen scharfe Winde, in ausgesetzten Lagen und bei schneeloser Kälte, wo sie dann viele Blätter wirft, auch zum Teil bis ins ältere Holz zurückfriert und so für längere Zeit, oder dauernd verstümmelt erscheint. Man beachte in Betreff des Bodens und der Lage alles bei Ts. canadensis Gesagte, als Küsten- und Gebirgsbaum verlangt sie freie, luftige, höhere Lagen, bei genügender Luftfeuchtigkeit. Im Böker’'schen Garten zu Bonn steht ein Prachtexemplar von ı0o m Höhe mit schlankem Stamm und mächtigem Spitzenwachstum, mit verhältnismässig kurzer, leichter Bezweigung, ein höchst dekorativer Baum und grund- verschieden in der Wirkung gegenüber der danebenstehenden, meist mehrstämmigen Tsuga canadensis. 6. Tsuga earoliniana Engelm. in Coulters botanical Gazette vol. VI, p- 23; Sargent' Forests. of N. Am. (Final reports Tenth. census of Un. Stat.) vol. IX. p. 207. Karolina-Hemlockstanne. Syn. Abies caroliniana Chapman in the Fl. of the Southern States Suppl. p. 650. In Karolina längs der blauen Berge ziemlich weit zerstreut, nicht sehr häufig, nur in geringer Anzahl beisammen gefunden, nach Sargent*) zieht sie felsige Flussufer in einer Erhebung von 800—1000 m vor, obgleich sie öfter auch 300 m höher an felsigen Abhängen wachsend, gemeinsam mit Tsuga canadensis gefunden wurde, von welcher sie sich sofort unter- scheidet. Im Jahre ı886 in Samen in Europa eingeführt, sind erst mehrjährige Sämlinge in Kultur vorhanden. Mittelhoher oder kleiner Baum von dichtem, pyra- midalem Wuchs, meist ı16—20 m hoch, bei 0,70 m Stammdurchmesser, mit ausgebreiteten Aesten, die Zweige dicht mit dunkelgrünen Blättern besetzt. Von Tsuga canadensis unterscheidet sie sich durch Fig. ırı. Tsuga caroliniana grössere, breitere und dunklere Blätter von ı6 bis Engelm. ı Zapfen, 2Samen. er - . 23 mm Länge und 2 mm Breite abgestumpft und öfter an der Spitze gekerbt, oben dunkelgrün, unten mit weissen Spaltöffnungslinien und mit Hypodermzellen (welche in den Blättern der Tsuga canadensis nicht gefunden sind) unter der Epidermis am Kiel der Mittelrippe und den Rändern; durch längliche, grössere, 22—32 mm lange Zapfen, durch die länglichen Zapfenschuppen, welche länger als breit und *) Siehe Garden and Forest ı889 p. 267 und 269 mit Abbildung eines alten Baumbestandes an einem Gebirgsstrom in den blauen Bergen in Nord-Karolina. Tsuga Pattoniana Engelm. 407 wenn der Zapfen reif fast im rechten Winkel abstehen, durch die breiten, leicht zugespitzten Brakteen und durch die Samen, die kaum halb so lang als die schmalen Flügel sind. Nach dem Preisverzeichnis von H.P. Kelsey in Linville Mitchell County im Hochland des westlichen Nord-Karolina ist Tsuga caroliniana schwer zu ver- pflanzen, zeigt sich aber, wenn eingewurzelt, ganz hart, wächst gut und bildet in Kultur einen schönen, gleichmässig dichten, kegelförmigen Baum. Dreijährige Sämlinge dürften, äusser einzelnen direkt eingeführten Pfanzen, bei uns die stärksten Pflanzen sein und muss erst die Zukunft lehren, ob sich die Karolina-Hemlockstanne genügend widerstandsfähig für Deutschlands Klima zeigen wird. Sektion II. Hesperopeuce Engelm. Botany of California. Blätter sehr konvex und oben gekielt, spitzlich, beiderseits mit Spalt- öffnungen; Pollenkörner zweilappig; Zapfen gross bis 7'/ cm lang. m ‘. Tsuga Pattoniana Engelm. in Botany of California und Wats. Fl. calif. II. p. ı21. Patton’s Hemlockstanne. Syn. Abies Pattoni oder Pattoniana Jeffr. in Bot. Exp. to Oregon p. 1, cum Ic. Abies Hookeriana Murr. in Edinb. New. Phil. Journ. 1855. » Williamsoni Newb. Pacif. realw. rep. VI. 53. t. 7. Pinus Pattoniana Parl. in D. C. Prodr. XVI. 2 p. 429. Tsuga Hookeriana Carr. Conif. 2 ed. p. 252. Im westlichen Nordamerika in der Sierra Nevada in den höchsten Baumregionen in einer Erhebung von 2600—3300 m im Scotts-Gebirge, vom San Joaquin-Fluss nordwärts und durch das Kaskaden-Gebirge, bei Crescent City bis nahe zur Küste hinabsteigend, nach der Baumgrenze zu immer niedriger werdend, zuletzt strauchartig; am Frazer-Fluss in Brit. Columbien. Im Jahre 1851 in Europa eingeführt. Nach Engelmann*) ein grosser, streng-pyramidaler Baum von 30—5o m Höhe und 0,70 bis selten 1,30 m Stammdurchmesser, in hohen Lagen nur ein Strauch, von zierlichem Wuchs mit schlanken, weichhaarigen Zweigen und hellgrüner Belaubung. Die, wie bei den anderen T'suga sehr gerbstoffreiche Rinde des Stammes ist dick, rötlichgrau, sehr gespalten und abblätternd, die *) Vergl. Zabels Uebersetzung in Forstl. Blätter Juliheft ı882, wo es heisst: „Obgleich in der Form der Blätter, der Verteilung der Spaltöffnungen und namentlich in der Form der Pollenkörner, welche denen der Kiefern gleichen, sehr abweichend, kann ich dennoch diese Art nicht von Tsuga trennen, mit welcher sie die einzelnen Harzgänge der Blätter, die Form der männlichen Blüten und die Harzdrüsen der Samen vereinigen.“ 408 Fig. 112. II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Tsuga Pattoniana Engelm. aus den Baumschulen von Jürgens in Ottensen bei Hamburg. Blätter sind 14—25 mm lang, lineal-viereckig- spitzlich, nach dem Grunde zu verschmä- lert, öfter gekrümmt, beiderseits mit Spaltöffnungen ver sehen und stehen meist rings um den Zwegg. Männliche Blüten un- gefähr 4 mm breit mit sehr schlankem Stiel. Zapfen cylindrisch- länglich, 5—7%cmlang, jung blaupurpur, Zap- fenschuppen eirund- stumpf-abgerundet, am Rande fein gekerbt, Braktee rautenförmig, vielmal kleiner als die Schuppe; Samen 5 mm lang mit einem schief- verkehrt - eiförmigen, 9 mm langen Flügel, der oben am breite- sten ist. Dr. Newberry nennt bei Beschreibung der Waldbäume im Ge- biete der Northern Pacific-Bahn (s. Zabels Mitteilungen in Forstl. Blätter 1885, Heft 6) Tsuga Pattoniana die schönste aller Coniferen. Nach Engelmann und Sargent, welche die Original-Fundorte besuchten, (s. Zabels Mitteil. Forstl. Blätter 1884. Heft 8 u. 9) kennt man diese schöne Art jetzt allgemein als Ts. Pattoniana, aber in Edinburg wird sie, d.h. die Art mit viereckigen Blättern, Abies Hooke- riana und eine Art mit Tsuga Pattoniana Engelm. 409 flachen Blättern Abies Pattoniana genannt. Nun ersteigt Tsuga Mertensiana in den nördlichen Gebirgen (nur dort nicht in Kalifornien) woher auch die Edin- burger flachblättrige Ts. Pattoniana angeblich stammt, dieselben Höhen, wie ihre Verwandte, sie bleibt auf diesen, zwar niedriger, ist aber sonst von der Form der Seeküste nicht zu unterscheiden. Die Anatomie der Blätter dieses Baumes, aus dem Edinburger Garten, welcher aus Jeffreyschem Samen erzogen wurde unddort als Abies Pattoniana kultiviert wird, ist ferner die von Eutsuga und nicht von der Ts. Mertensiana verschieden. Aber die Original-Abbildung in dem sogen. PD: Fig. 113. Tsuga Pattoniana Engelm. ı Zweig mit Zapfen nach einem Original- exemplar von SO. Alaska, gesammelt von Gebr. Krause; 2 Blatt, zweifache Grösse; 3 Blattdurchschnitt, vierfache Grösse. Oregon Commitees Report zeigt einen Baum mit viereckigen Blättern, der dort Ab. Pattoniana genannt wird, und jetzt unter diesem Namen geht, zuweilen aber auch Ab. Williamsoni heisst. Die Autoren glauben deshalb, dass die flachblättrige in Edinburg Ab. Pattoniana genannte Tanne die Gebirgsform der Ts. Mertensiana sei. Das einzige Bedenken scheint in der angegebenen Grösse der Jeffreyschen Originalzapfen zu liegen, welche fast so gross als die der echten Ts. Pattoniana und viel grösser als die der Ts. Mertensiana sein sollen, aber da könnte nach der Meinung der Autoren eine Verwechselung hinsichtlich der Zapfen vorgekommen sein. Jedenfalls ist die Edinburger Ts. Pattoniana nicht von Ts. Mertensiana und die kleine nördliche Gebirgsform von letzter Art nicht von deren kolossalen Stämmen in der Küstenregion zu unterscheiden und eine dritte dazwischen liegende Art nicht aufzufinden. 410 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Aus Vorstehendem erklärt sich in erster Linie, weshalb T's. Pattoniana und Hookeriana zumal in Englischen Gärten und von dort zu uns eingeführt, als zwei verschiedene Pflanzen beschrieben und verbreitet wurden, obgleich sie in Wirklichkeit nur eine Pflanze darstellen. Dann aber finden wir anderseits von der echten Ts. Pattoniana mit viereckigen Blättern eine grünliche oder besser graugrüne Form und eine schönere silbergraue Form, letztere ist in deutschen Handelsgärten meist als Ts. Hookeriana, die erste als Ts. Pattoniana verbreitet. Da es aber nun durchaus nicht statthaft ist, zwei ganz unwesentliche Formen einer Art unter zwei verschiedenen Namen zu führen, sollte daher für die normale, graugrünliche Form der richtige Name Tsuga Pattoniana Engelm., dagegen der Name: Tsuga Pattoniana argentea für die dekorativ schönere, weissblaue oder silbergraue Form allgemein angenommen werden, denn in der That steht diese letzte oft an Schönheit in der Färbung der Picea pungens argentea kaum nach. Eine in Deutschland harte, aber langsam wachsende, zierliche, bereits allgemein geschätzte, äusserst auffallende, dekorative Conifere, die für Gärten jeder Grösse empfohlen werden kann. Wir finden schon recht ansehnliche Exemplare in Kultur, so z. B. in Wilhelmshöhe bei Kassel die weissblaue Form 4 m hoch, und zwar treten dieselben jung meist als kegelförmige, dichtzweigige Pflanzen auf und ziehen, zumal in der reizenden silbergrauen Form, sofort die Aufmerksamkeit, auch jeden Nichtkenners, 'auf sich, können also zur Anpflanzung und recht weiten Verbreitung nicht warm genug em- pfohlen werden. Selbstredend darf eine so hervorragend schöne Conifere nur ganz frei auf Rasen stehen und nimmt sich, zumal gegen dunkele Coniferen gestellt, prächtig aus. Alle genannten Hemlockstannen sind ohne Unterschied reizende Er- scheinungen und gehören zu den zierlichsten Coniferen, die in jeder Grösse willkommen und als ältere Bäume, wie bei Ts. canadensis bereits angeführt, oft malerisch schön sind; um sich üppig entwickeln zu können, verlangen sie, ohne im Boden wählerisch zu sein, genügende Feuchtigkeit und ein mittel- schwerer, sandiger Lehm sagt ihnen am meisten zu, dazu dann lieben sie als Gebirgsbäume freie, hohe, luftige Lagen und vor allem genügende Luft- feuchtigkeit. Man vermehrt sie ausser durch Samen meist leicht durch Stecklinge unter Glas von Ende Sommer bis Herbst, seltener durch Veredlung auf Tsuga canadensis. Ob dereinst auch von einer forstlichen Ausnutzung, etwa zur Gewinnung von Gerberinde, die Rede sein kann, müssen Kulturversuche ergeben, jedenfalls sollte man für geeignete Lagen und Boden die Sache in Erwägung ziehen. Pseudotsuga Carr.”) Conif. 2 ‘ed. p. 256 und in Rey. Lion 1868. p. 152 cum. ic. Douglas- Tanne, Douglas -Fichte. Blüten einhäusig, männliche in den Achseln der oberen ‚Blätter einzeln, fast sitzend mit schuppenförmigen, dachziegeligen Brakteen dicht umgeben, *) Siehe vorn bei Beschreibung der Gattung Pseudotsuga die Anmerkung. ' Pseudotsuga Douglasi Carr. 411 wenige auf den Zweigchen. Staubfadensäule fast sitzend, länglich-cylindrisch, Antheren spiralig dicht stehend, auf kurzem Stiele, mit zwei angewachsenen fast kugeligen, unten schief-zweiklappigen Fächern, durch das Mittelband über die Fächer hinaus in einen sehr kurzen Sporn auslaufend. Pollenkörner eiförmig-kugelig. Weibliche Blüten endständig, einzeln, mit wenigen tauben, dachziegeligen Schuppen dicht umgeben, eirund-länglich; Schuppen doppelt mehrreihig, spiralig - dachziegelig bis zur Basis getrennt; häutige Braktee während der Blüte sichtbar; nach der Blüte wenig vergrössert; Samenschuppe während der Blüte viel kürzer, dann vergrössert eine ansehnliche Schuppe bildend, wenig verdickt mit abgerundeter Spitze und dünnem Rande. Eichen zwei unten an der Basis der Schuppe umgewendet. Zapfen länglich; Brakteen hervorragend, spitz, zweispaltig, die Rippe in eine Spitze oder eine die Schuppe überragende Granne verlängert. Schuppen aus der Samenschuppe gebildet, dachziegelig, nach dem Samenausfall bleibend. Samen ohne Harzbläschen, unter jeder Schuppe zwei, umgewendet, falsch flügelfruchtartig, Haut dünn trockenhäutig-durchsichtig, von der inneren Lage der Schuppe getrennt und beiderseits gerandet, dann vom Flügel getrennt eirund-länglich-zusammen- gedrückt, fast dreieckig mit krustenförmiger Schale. Kotyledonen sechs |bis zwölf. Sehr grosser, fichtenähnlicher, immergrüner Baum. Blätter am Grunde kurz stielartig verschmälert, schmal-lineal, flach, spiralig zerstreut, durch eine Drehung an der Basis fast zweizeilig abstehend, nur an der unteren Oberfläche mit Spaltöffnungen mit zwei der Epidermis der unteren Seite anliegenden, seitlichen Harzgängen, keine hervorragende Narbe am Zweige zurücklassend. Zapfen überhängend bis 9 cm lang. Pseudotsuga Douglasi Carr. Conif. 2 €d. p. 256. Douglas-Tanne, Douglas - Fichte. 22 Syn. Pinus taxifolia Lamb. Pinet. ed. 2 p. 5ı t. 33 » Douglasi Sab. Mscr. in Lamb. Pinet. ed. 2 vol. III t. oo. Abies Douglasi Lindl. in Penny Cyclop. I p. 32. Picea Douglasi Lk. in Linnaea XV p. 524. Tsuga Douglasi Carr. Conif. ı ed. p. 192. Abies californica Hort. aliqu. Douglas Fir, Red Fir der Amerikaner. Sapin de Douglas der Franzosen. Douglas Fir der Engländer. Im westlichen Nordamerika zwischen dem 52. und 43. n. Br. von der Insel Vancouver und den Ufern des Kolumbia-Flusses bis zur Sierra Nevada Kaliforniens, hier ausgedehnte Wälder bildend, und bis Neu-Mexiko. Durch das ganze Küstengebirge und in der Sierra Nevada, nach Engelmann in einer Erhebung von 2000—2600 m; sie erreicht ihre grössten Dimensionen in Oregon und breitet sich in kleinerer Form bis zum Felsengebirge aus. Sie wurde von Menzies 1795 entdeckt und durch David Douglas 1827 in Europa eingeführt. Riesiger 60 bis über 100 m hoher und 2,50 bis über 4 m (nach Engel- mann) im Durchmesser haltender Baum, in der Jugend mit pyramidaler, 412 ll. Teil Beschreibung der Freiland-Coniferen. Fig. 114. Pseudotsuga Douglasi Carr. BU d Pseudotsuga Douglasi Carr. 413 fichtenähnlicher, im Alter oft mehr ausgebreiteter Krone und mit sehr dicker, brauner, tief gespaltener Rinde. Knospen eirund-spitz, glänzend-braun be- schuppt. Blätter lineal, an der Basis kurz stielartig verschmälert, meist stumpf oder stumpflich, 18—27, an üppigen Trieben selbst bis 35 mm lang und Fig. ıı5. Pseudotsuga Douglasi Carr. ı Zweig mit Zapfen; 2 Blattquerschnitt, ver- grössert; 3 Zweig mit männlichen Blüten; 4 Staubblatt, vergr.; 5 Zweigspitze mit weiblicher Blüte; 6 Schuppe mit Samen von innen; 7 Samen; 8 Uebergänge der Blätter in die Fruchtblätter von der Basis der weiblichen Blüte (nach Eichler in Engler u. Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien). ı!a mm breit, oben glänzend grün, unten mit weisslichen Linien gezeichnet. Männliche Blüten länglich-cylindrisch, 12—23 mm lang. Zapfen an kurzen Zweigen hängend, länglich-cylindrisch, 5—8, selten 10 cm lang, 3—3'/;, cm breit, Zapfenschuppen fast lederartig, konkav, kreisrund-rautenförmig, ganz- randig, gestreift, hellbraun, Brakteen zweispaltig mit zugespitzten, gezähnten 414 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Lappen und über die Spitze hervorragender Mittelrippe. Samen zusammen- gedrückt-dreieckig, an der oberen Seite konvex und rötlich-braun, an der unteren flach und weiss. 7 mm lang, Flügel 7—ı0o mm lang spitzlich, an der Basis am breitesten, zuletzt abbrechend. Im genannten Gebiete, zumal in Oregon, nach Engelmann der grösste und wertvollste Bauholzbaum mit gelbem oder rötlichem, ziemlich grobem, aber sehr wertvollem Holze, welches sich von dem aller verwandten Coniferen durch die Menge spiralig verdickter Holzzellen unterscheidet. Nach Dr. Mayr besitzt das Holz der Douglastanne wie dasjenige der Lärche einen braunen Kern, die Markstrahlen zeigen den Bau des Lärchen- holzes, ferner zeigt es die Eigentümlichkeit, dass es um so schwerer, um so reicher an Substanz und Harz wird, je breiter die Jahresringe sind, also je rascher die Pflanze sich entwickelt, während unsere einheimischen Coniferen sich gerade umgekehrt verhalten. Das Holz kommt dem unserer besten einheimischen Fichten und Tannen, auch Kiefern gleich, wird aber von der Lärche übertroffen. Der Harzgehalt der Douglastanne ist grösser als bei der Fichte und Tanne, aber geringer als bei der Lärche, besonders kommt aber die Schnellwüchsigkeit in Betracht. Die Rinde wird zum Gerben verwendet. Ein herrlicher, sehr schnell wachsender, äusserst dekorativer Baum, der in seiner ganzen Erscheinung, was Wuchs, Bezweigung, abweichende Blätter, spitze Knospen anlangt und besonders im Zapfenschmucke mit den lang hervor- stehenden Brakteen sich sofort als eine stolze, besondere, von Verwandten ganz abweichende Baumart kennzeichnet. In günstigen Lagen besitzen wir auch in Deutschland schon Pracht- exemplare von über 20 m Höhe, die etwa 40—5ojährige Bäume darstellen, diese wie auch noch jüngere Bäume brachten schon reichlich Zapfen und teils gute keimfähige Samen; je nach den Jahrgängen und der besseren oder schlechteren Ausbildung der Zapfen, ja unter günstigen Umständen kann man unter grösseren Bäumen gut entwickelte Sämlinge finden. — Solche Bäume wie auch diein Deutschland unter günstigen Kulturbedingungen unter- nommenen grösseren forstlichen Kulturen beweisen, dass die Douglastanne auch als Forstbaum*) eine Zukunft haben wird. Man darf nur nicht, wie es leider anfangs geschehen ist, dieselbe gleichsam als Universal-Kulturbaum an- preisen, der ohne Unterschied in jedem Boden und auf jedem Standort unsere einheimischen Forstbäume überflügeln und höhere Erträge wie diese geben soll. — Gerade die Kulturversuche mit der Douglastanne beweisen recht schlagend, dass es ein vergebliches Bemühen ist, einen Baum, ohne den Lebens- bedingungen, unter welchen er in seiner Heimat gedeiht, genügend Rechnung zu tragen, kultivieren zu wollen. Als Gebirgs- und Küstenbaum verlangt die Douglastanne vor allem zu einem guten Gedeihen genügende Luftfeuchtigkeit, ist diese vorhanden, ist ihr Gedeihen ein freudiges, fehlt dieselbe, wie z. B. oft in ebenen Gegenden *) Vergleiche John Booth, die Douglasfichte, Berlin 1877, und John Booth Naturalisation ausländischer Waldbäume in Deutschland, Berlin ı882. Berichte des Vereins mecklenb. Forstwirte Schwerin ı88o S. 2ı und ı88ı S. 85. Dankelmanns Zeitschrift ı88ı und 1882. Bericht d. 10. Versammlung deutscher Forstmänner in Hannover 1882. Dr. Mayr, die Waldungen von Nordamerika S. 290. Pseudotsuga Douglasj Carr. 415 Mitteldeutschlands oder gar in Stadt-Anlagen, wo im Sommer grosse Dürre eintritt und Trockenheit der Luft vorherrscht, so kümmert sie, fristet ein elendes Dasein ohrıe nur annähernd einen Begriff von ihrer eigentlichen Schönheit zu geben, leidet ohne in ihrer Heimat gegen hohe Kälte empfindlich zu sein unter solchen ungünstigen Bedingungen in schneelosen Wintern, bei aus- dörrenden Winden durch Sonnenbrand an den Blättern, sodass diese gebräunt abfallen und wir finden sie hier meist als krüppelige, buschige Pflanze ohne jeden Zier- geschweige denn Nutzwert. — Prachtexemplare dagegen finden wir an den Norddeutschen Küsten, in Gebirgsgegenden dann noch in hohen, rauhen Lagen, z. B. in Donaueschigen (siehe Gartenflora 1889 S. 332) in einer Erhebung von 848 m wo — 26 bis — 24° R. keine Seltenheit sind. Ja in St. Petersburg (Gartenflora 1884 S. 165) ertrugen die typische Pflanze nebst der blaugrünen Form, welche aus Samen erzogen, die im höchsten Norden Amerikas gesammelt waren, drei nicht zu kalte Winter ohne zu leiden. Weiter in allen waldreichen, mit genügenden, feuchten Niederschlägen und daher ge- nügender Luftfeuchtigkeit versorgten Gegenden, somit auch in ausgedehnten Parkanlagen in sonst ebenen Gegenden. Einerseits hierdurch, anderseits dadurch, ob wir die weiter unten angeführte härtere, meist blaugrüne Gebirgsform, oder die zärtlichere Küstenform gepflanzt haben, erklären sich auch die scheinbaren Widersprüche, dass die Douglastanne bald als in rauhen Gegenden ausdauernd und freudig gedeihend und als zart und von Frösten leidend in sonst weit milderen Gegenden, die aber die anderen nötigen Kulturbedingungen nicht bieten, angegeben wird. — Auch im Innern von Nord-Amerika soll die Douglastanne, gleich wie in den Ebenen Mittel-Deutschlands, nach Strauch, nur kümmerlich gedeihen. Man wolle also nichts Unmögliches erzwingen, sondern beobachte die Natur und lerne den Standorten und Kulturbedingungen gemäss die Pflanzen richtig behandeln. Ohne im Boden wählerisch zu sein, liebt die Douglastanne, bei den angegebenen günstigen Standorten zumal genügend feuchten und tiefgründigen, humusreichen Boden, gedeiht gut in mürbem, sandigem Lehmboden, kümmert in magerem Sand- und schwerem Thonboden, dazu zeigten Anpflanzungen auf Nord- und Nordwestabhängen in Gebirgen besonders freudiges Gedeihen. Wie bei allen Coniferen und allen Kulturpflanzen überhaupt, so empfiehlt es sich auch bei der Sameneinfuhr von der Douglastanne diese möglichst aus den rauhesten Lagen ihres Vorkommens zu beziehen, da die hier- aus erzogenen Sämlinge, langer Erfahrung gemäss, auch besonders wider- standsfähige Pflanzen liefern. Gewiss wurden auch vielfach Samen aus niedrigen wärmeren Lagen, die selbstredend leichter zu erlangen sind, wie solche aus hohen rauhen Lagen, eingeführt und erklärt sich auch hierdurch zum Teil die grössere Zärtlichkeit mancher Pflanzen. Eine Hauptbedingung ist auch, dass vor Eintritt der Fröste der Jahres- trieb gehörig ausreift.*) *) Dr. Mayr giebt an, dass die Douzlastanne im Felsengebirge in Montana, Idaho und Kolorado keinen Johannistrieb mehr macht und hier — 25, ja bis — 35° Cels. ohne Schaden erträgt, während der Johannistrieb an der warmen, feuchten Küste eintritt. Mayr fügt hinzu, dass die Standfaktoren, wenn sie Jahr- 416 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Nach Dr. Dieck (siehe Humboldt, Aprilheft 1889 S. ı32 die Akklimatisation der Douglasfichte) soll die in der Hauptkette des Felsengebirges bis in das nördliche Brit. Kolumbien und auf den inneren und östlichen Abhängen des Küstengebirges, auf trockenem, felsigem Boden wachsende unempfindliche, oft graugrün gefärbte Form mit rotem Holze (Red fir, Rottanne) ein minder- wertiges Holz liefern, als die nur an der nordpacifischen Küste zwischen dem 40. und 43.° im Kaskadengebirge von British Kolumbien, westlich vom Fraserfluss im westlichen Washington - Territorium, Oregon und Nord- Kalifornien, im lockeren, humusreichen Boden mit durchlässigem Untergrund wachsende, zärtlichere, stete Luftfeuchtigkeit verlangende Yellow fir (Gelbtanne) mit gelbem Holze. Sargent in Report of the forest. of N. Amer. ist der Ansicht, dass die Unterschiede, welche zwischen Red fir und Yellow fir gemacht werden, im Alter der Bäume und in Standorts- und Bodenverhältnissen zu suchen seien. Zu vergleichen ist auch John Booth die Naturalisation der Douglasfichte in Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen von Dankelmann ı890 S. 32, S. 302 und S. 354, wo unter anderem auch auf Heinrich Semmlers Angaben hin- gewiesen wird, dass man von einem Baum, der so verschiedene Standorte und Höhenlagen bewohnt, kein Holz gleicher Qualität erwarten dürfe, aber auffallend sei die Erscheinung, dass die Douglastanne, da wo sie ihre grösste Ent- wickelung erreicht, im westlichen Washington, wo sie zusammenhängende Wälder bildet, bedeutende Abweichungen in der Qualität des Holzes zeige. — Es wird sich also darum handeln, Erfahrungen zu sammeln, in welchem Boden tausende lang durch viele Generationen auf eine Pflanze einwirken, dieser endlich eine erblich gewordene Tendenz zu schnellerem oder langsamerem Wuchse aner- ziehen können, dürfte die Erscheinung bestätigen, dass Pflanzen aus Samen von Kolorado-Bäumen und solche aus Samen von Küstenbäumen auf ganz dasselbe Beet gebracht und gleich behandelt, viele Jahre hindurch sofort an der Wachstums- geschwindigkeit und ihrer ererbten Johannistriebbildung zu erkennen sind, erstere (die Kolorado-Bäume) sind in Deutschland und Ostamerika völlig frosthart, letztere (die Küstenbäume) sind in Deutschland schwierig und in Ostamerika garnicht auf- zuziehen. — Weiter sagt Dr. Mayr, dass das Höhenwachstum zumal durch die Luft- feuchtigkeit während der Vegetation der Baumes gefördert werde und dass die Bäume im trockenen Felsengebirge nur die halbe Höhe erreichen gegen die Riesen- bäume an der Küste des Westens, auch die Zapfen im Felsengebirge sind durch- gehends kleiner (nur 5% cm) gegen die an der Küste (meist S cm). Sie sucht auch im Felsengebirge die feuchten Nordabhänge auf. Dr. Mayr empfiehlt zu forstlichem Anbau, in kontinentalen Gebieten und weniger günstigen Lagen, das Verhalten junger Pflanzen zu prüfen, welche aus Samen erzogen, der in Montana gesammelt wurde, da dieselben jedenfalls ganz unempfindlich gegen Frost, dagegen aber auch langsamer von Wuchs sein würden. Für die den Kulturbedingungen am günstigsten l.agen wäre der Samen aus Gegenden westlich vom Kaskadengebirge (Washington-Territorium) und Oregon (Portland) zu verwenden, die Pflanzen sind sehr raschwüchsig, aber in Forstlagen gegen Spät- und Frühfröste empfindlich, gegen welche in den ersten zehn Jahren geeignete Vorsichtsmassregeln zu treffen seien. Samen aus Kolorado, wie er von amerikanischen Händlern als völlig frosthart für Ostamerika empfohlen wird, sei für Deutschland ungeeignet, die Pflanzen sind hart, aber auch sehr trägwüchsig. Weitere wichtige Angaben, welche den Rahmen dieses Werkes überschreiten würden, wolle man in Dr. Mayr „Die Waldungen von Nordamerika“ aufsuchen. Pseudotsuga Douglasi Carr. 417 das beste Holz erwächst und jetzt noch nicht vorschnell abzuurteilen (nehmen wir da nur je nach Boden und Standort unsere einheimischen Coniferen zum Vergleich). Professor Meehan führt ein rotes, gelbes und weisses Holz der Douglas- tanne an, glaubt aber an keine Unterschiede in der Dauerhaftigkeit der Hölzer und nennt auch das rote Holz aus Kolorado ein Holz ersten Ranges. Es sind nun noch verschiedene, teils aus dem Vaterlande eingeführte, teils bei Aussaaten in Kultur gewonnene Formen zu nennen: Pseudotsuga Douglasi macrocarpa Engelm. Botan. of California. Grossfrüchtige Douglastanne. Syn. Pseudotsuga macrocarpa H. Mayr. Wald. Nord-Amer. S. 278. Abies Douglasi macrocarpa Torr. „ macrocarpa Vasey. Nach Engelmann ein kleiner, ı2—ı6, selten 25 m Höhe, bei 45—90 cm Stammdurchmesser erreichender Baum mit langen, ausgebreiteten Aesten und schmaleren, oft spitzlichen Blättern, männliche Blüten fast 25 mm lang, Zapfen 14—ı8 cm lang, 5 cm dick, Schuppen verhältnismässig grösser, Brakteen nicht so lang als bei der typischen Form. Samen und Flügel je ıı mm lang. Diese Form kommt in den engen, heissen Schluchten des San Bernadino- Gebirges, sowie in der Schlucht von San Felipe in einer Erhebung von 1000—1600 m gesellig mit Eichen und als die am weitesten hinuntersteigende baumartige Conifere vor. Sie erscheint von der typischen Form sehr verschieden, doch mit Aus- nahme der Grösse von Zapfen und Samen findet sich kein zuverlässiger spezifischer Charakter. Gleich Vasey beschreibt auch Dr. Mayr 1. c. diese grossfrüchtige Form als besondere Art und hebt ausser den schon angegebenen Unterschieden, die spitzeren Blätter an den fruchttragenden Bäumen, glänzend braune Knospen- schuppen ohne Fransen am Rande, Zapfenschuppen am Rande kahl, sehr gross, Blütenschuppen dreiteilig, der mittlere Teil nur wenig länger als die Zapfen- schuppe, die jungen behaarten Triebe, Spiralfasern im Holz und die an er- wachsenen Bäumen horizontal abstehenden Aeste hervor, welche dem Baum ein ganz anderes Ansehen geben. Diese grossfrüchtige Form der Douglastanne, welche sich, dem südlichen Vorkommen entsprechend, weit zärtlicher als die Art zeigt, kann höchstens für die wärmsten Lagen Deutschlands noch zur Anpflanzung empfohlen werden und dürfte nur für Sammlungen Interesse bieten. Pseudotsuga Douglasi pendula Engelm. msc. Hänge-Douglas- tanne. Syn. Tsuga Douglasi pendula Hort. Abies Douglasi pendula Hort. Pinus Douglasi pendula Parl. in D. C. Prodr. XVI,2. p. 430. Abies taxifolia pendula Masse in Flor. des Serres VIII. p. 186. Eine schöne Form, bei welcher wenigstens alle unteren Aeste, oft in einer Länge von 2—3 m, schlank und lang herabhängen, die von Sisson in Beissner. 27 418 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Thälern und an Abhängen um den Shastaberg herum gefunden wurde und auch in Kultur, durch Veredlung vermehrt, bereits verbreitet ist. Pseudotsuga Douglasi glauca pendula P. Smith. Blaugrüne Hänge-Douglastanne. Syn. Tsuga Douglasi glauca pendula Hort. Abies Douglasi glauca pendula Hort. Pinus Douglasi glauca pendula Hort. Eine in den Baumschulen von P. Smith in Bergedorf bei Hamburg ge- wonnene Form mit stark herabhängenden Aecesten und von blaugrüner Färbung, welche, kleineren Exemplaren nach zu urteilen, sich jedenfalls als grössere Pflanze trefllich ausnehmen muss, zumal noch die schöne blaue Färbung wirkungsvoll hervortritt. Pseudotsuga Douglasi taxifolia Carr. Conif. 2 &d. p. 258. Syn. Tsuga Douglasi taxifolia Carr. Conif. ı ed. p. 193. Abies Douglasi taxifolia Loud. Encycl. of Trees 1033 f. 1932 u. 1933. „ taxifolla Drummond ex Gord. Pinet. Suppl. X. ? Tsuga Lindleyana Roezl. Cat. Conif. Mexic. 1857. p. 8. Eine Form, welche in Oregon und auch auf dem Real del Monte in Mexico gefunden sein soll, sie erreicht kaum die halbe Höhe der typischen Form und bildet eine breite, dichte Pyramide, die Aeste sind stärker, die Blätter länger und dunkeler. Die Zapfen sind weniger zugespitzt und die Brakteen kürzer und ragen kaum über die Schuppen vor. Pseudotsuga Douglasi fastigiata Carr. Conif. 2 ed. S. 257. Syn. Tsuga Douglasi fastigiata Carr. Conif. ı ed. p. 193. Abies Douglasi fastigiata Knight. Syn. Conif. 37. Tsuga Douglasi sparsifolia Carr. Rev. hort. ı861 p. 243. Eine üppige Form, welche eine kegelförmige Pyramide bildet mit zahlreichen, aufstrebenden Aesten, Blätter kürzer als bei der Art, Knospen dick und kegelförmig. . Pseudotsuga Douglasi Standishi oder Standishiana Hort. Syn. Abies Douglasi Standishi Gord. Pinet. Suppl. 10. Eine auffallende Form, welche nach Veitch in der Gärtnerei von Standish aus Samen erzogen wurde, von Wuchs und Ansehen der Art gleicht, aber grössere, oben dunkelgrünere, unten silberweisse Blätter besitzt. Pseudotsuga Douglasi denudata Carr. Conif. Appendice p. 792. Eigentümliche Form, eine üppige, dicke Rute (Mitteltrieb) bildend und selten kleine, ungleiche Nebenzweige entwickelnd. Knospen dick, Blätter zerstreut und ungleich gross. 07 su; ac 5 - Pseudotsuga Douglasi Carr. 419 Pseudotsuga Douglasi monstrosa Hort. Syn. Pseudotsuga Douglasi dumosa Carr. Conif. 2 &d. p. 258. Abies Douglasi monstrosa Hort. Tsuga Douglasi monstrosa Hort. Eine bei Aussaaten von Andre Leroy in Angers (Frankreich) gewonnene interessante, aber unschöne buschige, monströse Form mit unregelmässiger, dichter Bezweigung und sehr dichtstehenden kurzen, stumpfen Blättern, einen nur 2 m hohen, weit ausgebreiteten Busch bildend. Pseudotsuga Douglasi compacta Hort. Syn. Tsuga Douglasi compacta Hort. Abies Douglasi compacta Hort. Eine hübsche in Kultur gewonnene Form von dichtem, gedrungenem Wuchs und kurzer, dichter Belaubung. Pseudotsuga Douglasi elegans Hort. Syn. Tsuga Douglasi elegans Hort. Abies Douglasi elegans Hort. Eine durch gedrungenen Wuchs und sehr kleine, dichtstehende Blätter von der Art abweichende Kulturform. Pseudotsuga Douglasi glauca Hort. Blaugrüne Douglastanne. Syn. Tsuga Douglasi glauca Hort. Abies Douglasi glauca Hort, Pinus Douglasi glauca Hort. Eine Form, die in Kolorado, Neu-Mexiko und Arizona vorkommt, welche durch prächtige blaugrüne Färbung, zumal zur Frühjahrszeit beim Beginn des jungen Triebes, besonders in die Augen fällt und als sehr dekorativ die weiteste Verbreitung verdient. Nach Dr. Mayr sind die Zapfen nur 5 cm lang und 2!/ cm dick, auch führt derselbe eine Uebergangsform von dieser zu der normalen Ps. Douglasi an, welche kleinfrüchtig ist und in Montana wächst. In trockenem und im Winter kälteren Klima erwachsen, hat sie sich im Osten der Vereinigten Staaten, wie auch in Deutschland frosthart gezeigt, erweist sich aber als langsam wachsend. Es ist dies die schon bei der Art genannte widerstands- fähigere Gebirgsform der Douglastanne. Pseudotsuga Douglasi argentea Koster. Eine Form von prächtiger weissblauer Färbung, welche bei einer Aussaat von M. Koster & Söhne in Boskoop (Holland) gewonnen wurde. Sie dürfte als grössere Pflanze sich herrlich in der Landschaft abheben und verdient weiteste Verbreitung. Pseudotsuga Douglasi argentea compacta Hans. Eine dicht buschige, auffallend silbergrau gefärbte schöne Form, welche W. Hans in Herrnhut aus Samen gewann, der in Kolorado gesammelt wurde. 27* 420 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Pseudotsuga Douglasi Stairi Hort. Syn. Tsuga Douglasi Stairi Hort. Abies Douglasi Stairi Hort. Eine Form mit weissbunten Blättern, welche jedoch nur sehr vereinzelt weissbunte Zweige bildet und sich unbeständig zeigte. Die Douglastanne mit ihren Formen, von denen die hängenden und auffallend blaugrünen und silbergrauen besondere Beachtung verdieneh, ge- hören, wie schon angegeben, zu den dekorativsten, edelsten Coniferen und sollten in den genannten günstigen Lagen recht weite Verbreitung finden, sie müssen zu einer guten Entwickelung stets ganz freigestellt werden. In un- günstigen Lagen verlohnt sich dagegen ihre Kultur nicht, zumal aber dort nicht, wo sich zu Mangel an Luftfeuchtigkeit auch noch magerer, trockener Boden gesellt, alle anderen Kulturbedingungen wurden schon eingehend be- sprochen. Die Vermehrung der Art sollte nur durch Aussaat geschehen und zwar in Kästen oder auf geschützten Saatbeeten, wo die jungen Pflanzen, ohne verweichlicht zu werden, einen leichten, naturgemässen Schutz finden und bis zum Auspflanzen sich kräftig entwickeln können. Die Formen werden durch Veredlung auf die Art im Spätsommer oder im Frühjahr im Vermehrungshause fortgepflanzt. Keteleeria Carr. Conif. 2 ed. p: 260. Kıeteleers an Blüten einhäusig, männliche zahlreich fast gehäuft, klein, lineal, stumpf. kürzer als die Blätter (nach Parlatore in D. C. Prodr. XVI. 2. p. 431). Nach Professor Pirotta in Bulletino della R. Societä toscana di Orticultura 1887 p- 269: Sul genere Keteleeria di Carriere etc. giebt der Autor nach Beobachtung des blühenden, weiter unten aufgeführten, wohl grössten europäischen Exemplars im Rovellischen Garten in Pallanza am Lago Maggiore, folgende Beschreibung: „männliche Blüten ganz ähnlich denen von Pseudolarix Kaempferi, jeder Blüten- stand besteht aus einem ganz kurzen Stiel, oben mit einer Art Blütenboden voll trockenhäutiger, halb durchsichtiger Schuppen, die nach oben zu all- mählich länger werden; die Blüten stehen auf einer Verbreiterung des Stiels und gerade auf seinem Rande, so dass sie einen Kreis oder falschen Quirl bilden, nur eine oder zwei davon ragen aus der Mitte des erweiterten Stiels hervor, alle sind von Schuppen, die etwas länger als sie selbst sind, umgeben. Jeder Blütenstand trägt neun bis zehn etwa ı cm lange Blüten, hat eine fast prismatische Form und ist nach oben hin etwas verdünnt und stumpf. Die peripherischen Blüten sind leicht gebogen, d. h. konvex nach aussen, konkav nach innen und liegen den sie bedeckenden Schuppen ziemlich dicht an, sie berühren sich mit dem oberen freien Ende und stehen nur später etwas auseinander. Jede Blüte besteht aus einer kurzen Axe, die unten auf eine kurze Strecke nackt, einen feinen aber deutlichen Stiel bildet. Alles Uebrige ist dicht, mit den Staubbeuteln von fast kegelförmiger Gestalt besetzt ee Keteleeria Fortunei Carr. 421 und gebildet aus einem kleinen, sitzenden Schüppchen, zwei Pollensäckchen tragend, die sich beim Aufspringen in etwas schrägen Querspalten öffnen. Pollen gelb. Seine Körnchen sind wie bei vielen anderen Abietineen mit zwei seitlichen Luftbeutelchen versehen.“ Zapfen aufrecht cylindrisch oder länglich-eirund-stumpf, Schuppen bleibend, lederartig-holzig, Brakteen eingeschlossen, halb so lang als die Schuppen, Samen gross, verkehrt-eirund-länglich mit gleich langem, breitem, abgestutztem Flügel. Grosse, immergrüne Bäume mit voller, im Alter schirmförmiger Krone, Blätter fast zweizeilig, oder mehr oder minder zerstreut, steif, abstehend, lineal flach, über der Basis geäreht, lang und scharf gespitzt, oder stumpf, auf der Unterseite blassgrün, ohne hervortretende weissliche Spaltöffnungslinien. 1. Keteleeria Fortunei Carr. Rev. hort. 1866 cum ic. und Conif. 2 ed. p. 260. Fortune’s Tanne. Syn. Abies Fortunei Murr. Pines and Firs of Japan 1863 p. 49. „ jezoönsis Lindl. in Paxt. Flow. Gard. Mai 1850 p. 43 (nicht Sieb. et Zucc. nicht Maxim.) Picea Fortunei Murr. Proceed. Hort. Soc. 1862 p. 421. Pseudotsuga jezoönsis Bertrand in Ann. Soc. Nat. ser. V. Bot. t.XX. A3Z lee Parl. inD.; C. Prodr. XVI 2 p: 430. Picea jezoänsis Carr. Conif. ı Ed. p. 255 (in parte excl. Syn.) Von Fortune zuerst, nur ein einziger kleiner Baum, im südöstlichen China bei Foo-Chow-Foo an einem Tempel stehend entdeckt, und der Entdecker glaubte, der Baum möchte eingeführt sein, später fand jedoch Maries diese Tanne häufig in den Gebirgen nördlich von Foo-Chow. Sie wurde von Fortune im Jahre ı846 in Europa eingeführt. Der zuerst gegebene Name Abies jezo@nsis ist schon deswegen zu verwerfen, weil der Baum gar nicht in Japan, also auch nicht auf der Insel Yezo vorkommt, ausserdem ist dieser Name von verschiedenen Autoren für ganz verschiedene und teils noch zweifelhafte Pflanzen gebraucht worden, so dass, wenn der Speziesname auch für diese Tanne beibehalten würde, der Verwechslung kein Ende wäre (s. Picea jezoönsis Carr. und P. ajanensis var. microsperma). Nach Fortune ein hoher Baum mit horizontal-abstehenden Aesten, auf denen sich die jung purpurroten, später rotbraunen, aufrechten, in dichten Reihen stehenden Zapfen reizend ausnehmen und die Krone älterer Bäume mit denen älterer Cedern Aehnlichkeit haben soll; jüngere Bäume haben weniger steife Aeste und die jungen Zweige hängen selbst etwas über. Der Stamm ist mit dicker, rissiger, der Korkeiche ähnlicher Rinde bekleidet. Die jüngeren Aeste sind grau und ähnlich wie bei den echten Tannen mit kreis- runden Blattnarben gezeichnet, junge Triebe glatt, rostrot, die jüngsten Triebe rostfarbig-filzig, Knospen rundlich hellbraun, Blätter mehr oder minder zer- streut nach allen Seiten abstehend, oder fast zweizeilig, auffallend weit von einander stehend, steif, sitzend, gerade oder säbelförmig-gebogen, flach an der Fig. 116. sehenden Samenflügel zeigend 4 Zapfenschuppe von aussen, die Braktee zeigend; 5 Samen; Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Keteleeria Fortunei Carr. 2 ; 2 Blattdurchschnitt, vergrössert; 3 Blatt vom fruchtbaren Zweig; 6 Zweigspitze mit männlichem ı Zweig mit Originalzapfen, die über die Schuppen vor- Blütenstand; 7 unfruchtbarer Zweig. ee) Keteleeria Fortunei Carr. 42: 8) Basis gedreht, oberseits glänzend grün, mit kaum vortretendem Längsnerven, unten beiderseits des kaum vortretenden grünen Längskiels blassgrün und auf jeder Seite etwa sechzehn Spaltöffnungsreihen zeigend, die Blätter der unteren Zweige zugespitzt und dolchförmig spitz, die der oberen Zweige stumpf und fast abgerundet (nach Parlatore) 25—30o mm lang, 2!/—3's mm breit. Zapfen aufrecht und zahlreich auf den horizontalen Zweigen auf dickem, kurzem Stiel, jung schön purpurrot-bläulich, reif braunrot, eirund-länglich-stumpf, sie sollen sehr in der Grösse verschieden sein, werden auch von den Autoren verschieden gross angegeben. Masters bildet in Linn. Journ. Botany vol. XX1l. p. 198 einen in Palanza gereiften Zapfen von 8" cm Länge und 5'/; cm Breite ab, Parlatore giebt 7—ı8 cm Länge zu 6‘) cm Breite an und Murray gar 15%» —2ı cm Länge und 6'/. cm Breite; zumal im letzten Falle möchte man an eine Verwechslung der Zapfen mit der gleichfalls in China vorkommenden nahe verwandten Keteleeria (Abies) Davidiana Franch. glauben, der, nach der Abbildung in Plantae Davidianae, ı5 cm Länge und 5—6 cm Breite hat. — Zapfenschuppen gross, lederartig-holzig, bleibend, fast kreisrund, konkav, auf dem Rücken runzlich, am oberen Rande abgerundet, an den seitlichen Rändern etwas häutig gezähnelt, Brakteen eingeschlossen, halb so lang als die Schuppen, unten lineal, nach oben rundlich, ausgerandet und zerrissen, Samen verkehrt-eirund-länglich, bräunlich, 13—15 mm lang, 5—7 mm breit, mit gleich langem, hellgelbem, breitem, oben abgestutztem Flügel, der so lang als die Schuppe ist, ja dieselbe, wenn der Zapfen sich öffnet, meist überragt. Eine noch wenig verbreitete und in Kultur erprobte Tanne, welche in Deutschland bisher nicht freudig gedeihen wollte, auch vom Frost litt, aber wieder kräftig austrieb. Meist sieht man junge, veredelte Exemplare und man wird, bevor nicht kräftige Samenpflanzen vorhanden sind und man nicht in verschiedenen Lagen und Bodenarten Kulturversuche angestellt hat, sich kein Urteil erlauben können, ob diese abweichende Tannenart in dekorativer Hin- sicht in Deutschland die Kultur lohnt und verdient. Veitch kennt von den durch Fortune eingeführten Samen, die meist nicht keimten, nur ein Exemplar in England, das eine buschige, nur einige Fuss hohe Pflanze darstellt und meint die Pflanze böte lediglich wissenschaftliches Interesse. Auch Masters giebt an, dass die Pflanze in England nicht gedeihen will. Carri£re führte in Frankreich schon 1867 schöne Exemplare von 4 m Höhe und ıo cm Stammdurchmesser an, an deren Stämmen die dicke, rissige Rinde sich schon ausbildete. Das grösste und schönste in Europa befindliche Exemplar von Keteleeria Fortunei dürfte das im Garten der Gebrüder Rovelli in Pallanza am Lago Maggiore sein, das auch mir bekannt ist und jetzt eine schöne kegelförmige Pyramide von über ı7 m Höhe bildet, mit ziemlich dichten und quirlständigen, hori- zontalen Aesten und ebenfalls schon dicker, korkiger Rinde des Stammes. Die meisten, teils durch Stecklinge, teils durch Veredlung auf Weisstanne fort- gepflanzten, in Kultur befindlichen Exemplare möchten dieser Pflanze ent- stammen, auf diese Art durch Seitenzweige vermehrte Pflanzen zeigen längere Zeit einseitigen Wuchs und bilden erst später, aber schneller als die Weiss- tannen (Abies Lk.), normale, quirlförmige Zweigbildung. In Betreff der Unterlagen müssten noch Versuche angestellt werden, so wäre zu prüfen, ob Keteleeria nicht auf der verwandten Douglastanne wüchse. Nach Carriere ist Keteleeria auch mit Glück durch Ableger vermehrt worden. Da bereits in Pallanza Samen gereift sind, steht zu hoffen, dass bald 424 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. kräftige Sämlinge zu weiteren Kulturversuchen auch in Deutschland eingeführt werden, hoffentlich auch Samen vom Originalstandorte im Vaterlande. Der Beschreibung und dem Originalmaterial nach zu urteilen, welches in den hier abgebildeten Zapfen, Zapfenschuppen, Brakteen und Samen von Keteleeria Fortunei und Abies Davidiana und A. sacra so un- verkennbare Annäherungen zeigt, dürften die folgenden, noch nicht ein- geführten chinesischen Tannen auch zur Gattung Keteleeria zu rechnen sein, allerdings bringen die näheren Ausführungen des Herrn Franchet über diese Tannen der Widersprüche so viele, dass nur zu hoffen bleibt, dass durch baldige Einführung ausreichenden Materials und eingehende Untersuchung eine endgiltige Richtigstellung erfolgen möge. 2, Keteleeria Davidiana. Davids Tanne. Syn. Abies (Tsuga) Davidiana Franchet. Plantae Davidianae ex sinarum imperio I part. Plant. de Mongolie du Nord et du centre de la Chine 1884 p. 288—290. (Pl. 13.) Pseudotsuga Davidiana Bertr. Soc. philom. de Paris, seance 10 Fev. 1872, Ann..d. Se. nat. Bot. t. XX, (1874) p: 87, in’noR. In China im nördlichen Sse-tchuen in den Gebirgen von Lon-ngan-fou im Dezember 1869 entdeckt, aber noch nicht in Kultur eingeführt, Hoher Baum mit aschgrauen Aesten, junge Triebe dicht weichwarzig- flaumhaarig, die oberen abstehend, fast zweizeilig; Blätter locker angeheftet, flach, an der Ober- und Unterseite mit vorstehenden Längsnerven, an den Rändern wenig umgebogen, beiderseits glänzend grün, unten beiderseits des grünen Längskiels kaum etwas blasser, mit ungeteilter abgerundeter Spitze, in einen kurzen, zusammengedrückten, öfter etwas gedrehten Stiel verschmälert, mit schief-eiförmiger Basis dem Zweige eingefügt, 25—40 mm lang, 2-3 mm Breite MännlicherBlütene rrerr an. Zapfen auf kurzem Zweige aufrecht, cylindrisch-stumpf, 15—20 cm lang, 5—6 cm breit. Zapfenschuppen dicklich, ausserhalb mit Längsstreifen und mit ganz kurzen glänzend-bräunlichem Flaum bekleidet, mit dünnem ringsherum ausgebissenem Rande, eirund-abgerundert, kaum länger als breit, nach der Basis zu allmählich verschmälert und mit etwas zurückgeschlagener Spitze. Brakteen halb so lang als die Schuppen, dünnhäutig, eirund-lanzettlich, auf dem Rücken braun, an der Spitze ausge- bissen-dreiteilig, mit dickerem fast stechendem Mittellappen. Samen hellbraun, ıo mm lang, unten zugespitzt mit gleichfarbigem, messerförmigem, 15—ı8 mm langem, 7—8 mm breitem Flügel, der so lang als die Schuppe ist oder dieselbe beim Oeffnen des Zapfens meist etwas überragt. (Unsere Abbildung zeigt einen Originalzapfen von Nicholson in Kew gesammelt, welcher ır cm lang, 4 cm breit ist und bei welchem die Samenflügel über die Schuppen her- vorragen. Franchet fügt dieser Beschreibung bei, dass es eine schöne Tannenart sei, welche in die Gruppe der Tsuga eingereiht werden müsse wegen ihrer Zapfen mit bleibenden Schuppen, die aber von allen anderen bekannten Arten dieser Gruppe durch die Grösse ihrer Zapfen und die Dicke ihrer Zapfenschuppen bedeutend abwiche. Er tadelt dann C. E. Bertrand (Anatomie des Gnetacees Keteleeria Davidiana Franchet. 42 oı et des Coniferes), dessen Auseinandersetzungen- weit entfernt seien, die ver- wandtschaftlichen Beziehungen dieser Abies aufgeklärt zu haben, denn nach- dem er auf einer Seite eine tabellarische Uebersicht der Untergattung Pseudo- tsuga gegeben, in welcher er, nach anatomischen Merkmalen, die beiden asiatischen Pseudotsuga mit der nordamerikanischen Pseudotsuga zusammen- stellt, erklärt er auf einer anderen Seite, dass P. Davidiana und P. jezoänsis Fig. 11. Abies Davidiana Franchet. ı reifer Originalzapfen mit den über den Rand der Schuppen vorsehenden Samenflügeln; 2 Zapfenschuppe, Aussenseite mit Braktee; 3 Samen; 4 Blatt, vergrössert. — Abies sacra Arm. David. 5 Zapfen- schuppe von aussen mit Braktee; 6 Samen, nicht ganz reif; 7 Blatt, vergr. einander sehr ähnlich seien, die amerikanische Pflanze jedoch anatomisch von den asiatischen Pseudotsuga sehr verschieden sei, also folglich die Arten, welche denselben anatomischen Bau zeigten, in derselben Gegend lebten, und dass somit eine Uebereinstimmung zwischen der natürlichen Einteilung der Arten und ihrer geographischen Verbreitung bestehe. — In der That ist diese Auseinandersetzung so verworren, dass sie anstatt aufzuklären, nur verwirren kann. — 426 I). Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Halten wir uns also nur an die vorstehenden Beschreibungen beider Arten, so finden wir, dass sie in den wichstigsten Merkmalen eine grosse Ueberein- stimmung zeigen, erstens in den Blättern, die auch bei Keteleeria Fortunei (nach Parlatore) mit abgerundeter Spitze vorkommen, dann in den Zapfen, die sehr in der Grösse abweichen, bei beiden Arten mit dicken bleibenden Schuppen und grossen Samen, es wäre demnach wohl anzunehmen, dass beide nebst der folgenden als nahe verwandt der Gattung Keteleeria angehören. Ich glaubte daher, bis weitere eingehendere Erforschungen gemacht sein werden, sie am richtigsten hier einreihen zu müssen. 3. Keteleeria sacra. Heilige Tanne. Syn. Abies sacra Arm. David. Journ. de voyage en Chine Il. p. 29 und Plantae Davidianae ]. c. S. 290 (Pl. 14). Im südlichen Chensi: Han-tchong-fou, Ho-kia-tchiao, um die Pagoden gepflanzt. Gleichfalls von Franchet zu Tsuga gerechnet, ist sie der Abies Davidiana ähnlich, weicht aber von dieser durch kürzere (nur 15—25 mm lange) Blätter, durch glatte, nicht mit kurzem Flaum bekleidete junge Triebe, durch wenig kürzere Zapfen mit nicht so dicken und an der Spitze nicht zurückgeschlagenen Schuppen ab. Die männlichen Blüten (welche von Ab. Davidiana unbekannt sind) sind kurz, kaum ıo mm lang und sitzen an der Spitze oder weiter unten an den Zweigen zu drei bis vier beisammen. (Hätten somit viel Aehnlichkeit mit denjenigen von Keteleeria Fortunei). Nach Franchet ist Abies sacra wahrscheinlich nur eine Varietät der A. Davidiana. Ferner wird eine dritte noch ungenau bekannte Tanne aufgeführt, nämlich: Abies spec. Gleichfalls im südlichen Chensi im Tsin-ling-Gebirge im Dezember 1872 aufgefunden. Sehr grosser, schlanker Baum, nach Abbe Arm. David ist es die ge- wöhnliche Tanne derjenigen Wälder, welche sich in einer Erhebung von über 3000 m befinden. Diese Tanne, von welcher die Zapfen leider unbekannt sind, gehört wahrscheinlich zu derselben Gruppe wie die beiden vorstehenden, sie weicht aber durch ihre an der Spitzte eingekerbten oder zweispitzigen, 15—25 mm langen Blätter, die wenigstens in der Jugend unterseits mit zwei weissen Spaltöffnungslinien gezeichnet sind, ab. Nach Franchet wäre es möglich, dass ein ausreichendes Beobachtungs- material ergeben würde, in diesen genannten drei Tannen nur die Formen einer durch die ganze Kette des Tsin-ling-Gebirges verbreiteten Art zu er- kennen. Abies Lk. Abies Lk. in Abhandl. d. Akad. d. Wiss. Berlin 1827 S. ı81. (Picea Don. in Loud. Arb. Brit. IV, 2293.) Weisstanne, Edeltanne. Blüten einhäusig, männliche in den Achseln der oberen Blätter einzeln. fast sitzend, von dachziegeligen, schuppenförmigen Brakteen dicht umgeben. Staubfadensäule cylindrisch-länglich oder eirund; Antheren spiralig-gedrängt, auf kurzem Stiele, mit zwei angewachsenen, fast kugeligen, nach unten schief- oder querzweiklappigen Fächern, das Mittelband über die Fächer hinaus in einen Knopf endigend. Pollenkörner gross mit zwei Luftsäcken. Weibliche Blüten aufrecht endständig, einzeln mit wenigen, tauben, dachziegeligen Schuppen dicht umgeben, kugelig, eirund oder länglich; Schuppen doppelt, mehrreihig, spiralig-dachziegelig, bis zur Basis oder fast bis zur Basis getrennt. Braktee häutig, während der Blüte hervorragend, nach der Blüte wenig vergrössert, kürzer als die Samenschuppe oder mit der Spitze hervor- ragend. Samenschuppe schon während der Blüte bisweilen grösser als die Braktee, dann eine ansehnliche Schuppe bildend, wenig verdickt, an der Spitze abgerundet mit dünnem Rande. Eichen zwei an der Basis der Samen- schuppe umgewendet. Zapfen aufrecht, eirund-länglich oder cylin- drisch, mit wenig vergrösserten, ungeteilten oder zweilappigen, mit der Spitze jedoch öfter mehr oder weniger über die Schuppen hervorragenden Brakteen.*) Schuppen locker-dachziegelig mit den Samen von der stehen- bleibenden Achse abfallend. Samen mit Harzgängen, unter jeder Schuppe zwei abwärts gerichtet, falsch flügelfruchtartig, Haut dünn, trocken, durchsichtig, von der inneren Lage der Schuppe getrennt und halb eingeschlossen, eirund oder länglich-zusammengedrückt mit bleibendem Flügel, Schale krustenartig oder häutig; Kotyledonen vier bis zehn. — Immergrüne Bäume, Blätter schmal-lineal, mehr oder weniger flach, spitz, stumpf oder ausgerandet, zweispitzig, zweizeilig abstehend oder spiralig zer- streut, zumal an üppigen jungen Trieben und an fruchtbaren Zweigen immer dichter gestellt und mehr nach oben gerichtet, auch mehr zugespitzt, oberseits meist rinnenförmig oder bisweilen flach-gewölbt, unten mit weissen Spalt- öffnungslinien und mit wenig hervorragender Rippe, unten an der Basis oft stelartig verschmälert und gedreht, mit verbreiterter, rundlicher Basis sitzend und nach dem Blätterfall eine am Zweige nicht oder wenig hervor- ragende Narbe zurücklassend. *) Meist ist bei Aufzählung der Abies-Arten als Einteilungs-Merkmal die ein- geschlossene oder über die Schuppe hervorragende Braktee benutzt worden. Meiner Ansicht nach hat man diesem Merkmal eine viel zu grosse Bedeutung beigelegt, da nicht nur, wie aus der weiteren Beschreibung der Arten hervorgehen wird, bei Individuen einer Art die Länge der Brakteen schwankt, sondern auch die nächstverwandten Arten dadurch auseinander gerissen und weit von einander stehend beschrieben und aufgezählt werden, so z. B.: Abies balsamea und A. Fraseri; A. cephalonica und A. Pinsapo; A. nobilis und A. magnifica, aus diesem Grunde stehe ich davon ab, die Abies-Arten in solche mit eingeschlossenen oder hervorragenden Brakteen einzuteilen. 428 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 1. Abies peetinata D.C. Fl. Fr. II. p. 275. Weisstanne, Edeltanne, Sılbertänne, Mhastanne. Syn. Abies Plin. Hist. nat. XV. ı8. „u. Gaesalp.»de”Plantshib, "Ill (cap. 53.9.2133. „ conis sursum spectantibus s. mas Bauh. Pin. p. 505. „ taxifolia fructu sursum spectante Tournf. Inst. p. 585. „.. alba foemina-€.B.Elssh.)p. 209. Pinus Picea L. Spec: pl. p.:1420. „jAbies Dur. 'Obsery."bot.‘p. 39. Endl.Conit 9.793 „» Abies Dur. a. pectinata Christ. Europ. Abietineen. „ ı Pectinata Lam. El: france. 119.202. Abies alba Mill. Dict. No. ı (nicht Mchx.). vulgaris Poir; Dict.suppl. VI p=514. »..taxıfolia -Dest. ‚Cat. Hort. Paris.edsI11%p: 356. „.ı Picea 'Lindl. in.-Penny.Cyclop: 1: excelsa Lk. in Abhandl. d. Berl. Akad. 1827 p. 182. candicans Fisch. msc. argentea De Chambr. Tr. prat. Arb. res. 17. t. I. fig. 172. t: Volle: 0% Picea pectinata Loud. Arb. brit. IV 2329 f. 2237—2239. Sapin de Lorraine, S. des Vosges, S. de Normandie der Franzosen. Common Silver Fir der Engländer. In den Gebirgen Mittel- und Süd-Europas, nach Willkomm in den Pyrenäen in einer Erhebung von 1000—1600 m, zumal in den nördlichen grosse Wälder bildend, ebenso in den Vogesen, im Jura zwischen 400 und ı300 m Erhebung ausschliesslich den Nadelwald bildend, im Schwarzwalde und im Frankenwalde, in der Schweiz, seltener in den Apenninen; auf den Gebirgen Korsikas, im baierischen und Böhmerwalde, in Thüringen, Erzgebirge, Karpathen, nach Grisebach auch im bithynischen Olymp. Ausserdem viel forstlich, auch viel weiter nördlich angepflanzt. Baum von 30 bis über 65 m Höhe und 2 bis über 5 m Stammumfang, mit kerzengeradem, walzenförmigem Stamm und pyramidaler, im Alter oben abgeplatteter Krone. Stamm sich frühzeitig hoch hinauf ausästend (reinigend), mit weissgrauer Rinde, Aeste quirlständig, horizontal-ausgebreitet, Zweige rund, kurz-flaumhaarig. Blättgr an Wipfeltrieben spiralig ringsum stehend, an seit- lichen zweizeilig, kammförmig abstehend, an der Basis gedreht, steif, gerade oder gebogen, lineal, flach, stumpf oder ausgerandet, selbst fast zweispitzig oder (an den Wipfeltrieben, zumal an älteren, stärkeren Bäumen) starr, derbgespitzt, oberseits mit flacher Längsfurche, glänzend-dunkelgrün, unten beiderseits des dicken, vorstehenden Kieles mit bläulich weissen Spaltöffnungslinien versehen, 20—30o mm lang, 2—3 mm breit. Zapfen aufrecht, cylindrisch-stumpf, ı0 bis ı6 cm lang, 3—5 cm breit. Zapfenschuppen aus keilförmigem Grunde, breit-abgerundet, auf dem Rücken am Rande filzig, abfallend. Brakteen lineal-spatelförmig, gezähnelt, zugespitzt, über die Schuppen hervorragend und mit den Spitzen abwärts gebogen. Samen fast dreikantig, 7—g mm lang, gelb- lich, mit keilförmig-abgestutztem, doppelt so langem, rötlich-gelbem Flügel. Die gemeine Weisstanne ist ein wertvoller Forstbaum, nach Will- Abies pectinata D. C. 429 komm ist das Holz weicher, doch spezifisch schwerer wie das Fichtenholz, dazu viel harzärmer, aber dennoch dauerhafter als Fichtenholz, dazu astfrei, elastisch und leicht spaltbar, ist geschätzt als Bau- und Werkholz, zumal aber zu Resonnanzböden, über- haupt Musikinstrumenten, ausser- dem zur Streichholz- und Schach- telfabrikation und liefert den sog. Strassburger Terpentin. Wie auch bei anderen Tannen, zumal bei den amerikanischen Balsamtannen, bilden sich schon an der jüngeren Rinde mit klarem Harz gefüllte Beulen, die später aufplatzen, so dass das Harz an Stamm und Aesten herablaufend erstarrt. In der Jugend sehr langsam, als kräftiger junger Baum schneller wachsend, entwickelt sie sich zu mächtigen, herrlichen, schnur- geraden Stämmen, wie wir sie in verschiedenen Gegenden in unse- rendeutschen Wäldern bewundern und öfter als berühmte, uralte, sog. „Königstannen“ finden können. Sie ist in jeder Grösse schön und bei freiem Stand, einzeln ge- stellt, oder in hainartiger Pflan- zung; steht sie in dekorativer Hinsicht als geschätzter Parkbaum verwandten Tannen kaum nach, nur der Umstand, dass sie früher wie andere die unteren Aeste abstösst, lässt sie später meist dürftiger und kahler erscheinen. Da sie das Beschneiden gut ver- trägt und zwar noch besser als die Fichte, weil sie noch am alten Holze austreibt, so lässt sie sich zu schönen hohen Hecken (Schutz- wänden) erziehen. Sie hält sich bei überschirmtem Stand und bildet so dichte Gebüsche, so dass sie als Unterpflanzung z. B. für Fasanerien und sonstigen Wild- schutz geeignet und geschätzt ist. Fig. 118. Abies pectinata D. C. aus dem Park zu Wörlitz bei Dessau. II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Die Weisstanne ist in Betreff des Bodens anspruchsvoller als die Fichte und verlangt einen genügend tiefgründigen, lockeren und gleichmässig feuchten, Fig. 119. ı Zweig mit männlichen Blüten; 2 Zweig mit weiblicher Blüte; 3 Zweig mit reifem Zapfen; 4 männlicher Blütenstand, vergr.; 5, 6 Antheren, vergr.; 7 Blatt, Unterseite mit Spaltöffnungsreihen, vergr.; 8 Blattdurchschnitt, vergr.; g Fruchtblatt der weibl. Blüte, vergr.; 10 Schuppe von innen mit Samen; ın Schuppe von aussen mit Braktee; ı2 Samen mit Harzdrüsen; ı3 Keimpflanze. Abies pectinata D.C. besonders aber Lehmboden, weder auf sandigem trockenem, noch auf schwerem, undurchlassendem Thonboden, oder auf Kalkboden gedeiht sie, sondern Abies pectinata D. C. 431 kümmert hier, fürchtet auch zu nassen, morastigen Boden. Wie genügende Bodenfeuchtigkeit, so verlangt sie auch gleichmässige Luftfeuchtigkeit zu einem freudigen Gedeihen, kommt daher im trockenen Steppenklima, wie die meisten immergrünen Gehölze, nicht fort. In Frostlagen leidet sie in harten Wintern oft bedeutend an den Blättern, ja man kann oft ganze junge Bestände erfroren sehen; da sie zeitig treibt, werden die jungen Triebe auch häufig von Spät- frösten beschädigt, man sollte bei Anpflanzungen kaltgründige Niederungen Seen Die Weisstanne neigt weit weniger zu Abweichungen als die Fichte, dennoch kommen folgende oft recht Be che Foren vor, welche teils auf ihrem natürlichen Standorte beobachtet, teils bei Aussaaten in Kultur gewonnen wurden. Wie von der Fichte, so kommen auch von der Weisstanne durch Sturm oder Schneedruck des Wipfels beraubte, sogen. „Wettertannen“ in Gebirgen vor, die mehrere oder viele neue Wipfel bilden und einen eigentümlichen Anblick gewähren. Eine solche interessante „vielköpfige Weisstanne aus den Sevennen“ findet sich u. a. abgebildet im Jahrbuch für Gartenkunde und Botanik von Bouch€ und Hermann 1884 S. 03. Abgehauene Stöcke bildeten auch hier und da Stockausschlag, wie es bei Coniferen im allgemeinen selten, aber z. B. bei der griechischen A. cephalonica var. Reginae Amaliae öfter vorkommt. Alsdann überwallen die Stöcke und aus dem Stumpfe entwickeln sich kräftige Sekundärwipfel, die öfter an Regelmässigkeit Sämlingen nichts nachgeben. Abies pectinata % Equi Trojani Asch. et Sint. in litt. Nach brieflicher Mitteilung des Herrn Professor Dr. Ascherson von Sintenis im nordwestlichen Kleinasien entdeckt und zwar ist ihr Vorkommen ein beschränktes am Nordabhange des Gargaros (dem höchsten Gipfel des Kar-Dagh, dem Ida-Gebirge der Alten) in einer Erhebung von ungefähr 1300 bis 1800 m. Es tritt dort häufig Marmor zu Tage und die Vegetation zeigt auffällig viele Repräsentanten unserer deutschen Flora, als: Vaccinium Myrtillus, Pyrola uniflora u. a. m. „Eine Form, die durch gespitzte, an der Spitze etwas breite, fast ausge- randete Blätter und durch länglich-cylindrische Zapfen mit sehr hervorragenden Brakteen verschieden ist. Von der typischen Pflanze und von Ab. Nordmanniana weicht sie durch die gespitzten Blätter, welche denen von Ab. Apollinis und A. cephalonica ähnlich, doch aber etwas ausgerandet sind, von diesen Arten ausserdem durch die länger hervorragenden Brakteen, von der typischen Ab. pectinata durch die breiteren Zapfen ab. Durch diese in der Mitte stehende Varietät, welche neue Uebergänge zwischen den aufgezählten Arten zeigt, werden wahrscheinlich alle zu einer Art zu vereinigen sein.“ (Aschers., nach Boissier in Flora orientalis.) Eine jedenfalls botanisch recht interessante Form, welche die sehr nahe verwandten genannten Tannen mit unserer Weisstanne verbindet, zumal aber gleichsam den Uebergang zu der Apollo-Tanne (s. daselbst) bildet, welche in der Jugend der A. pectinata in der Blatt- und Zweigbildung so ähnlich ist und erst als älterer Baum mit spitzigen Blättern ihrerseits wieder den Uebergang 432 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. zu A. cephalonica bildet und wohl nur eine unwesentliche örtliche Form der- selben darstellt. Christ, welcher in der Uebersicht der europäischen Abietineen die griechische Tanne mit ihren Formen neben unserer gemeinen Weisstanne als Formen unter Pinus Abies Du Roi vereinigt, sagt zum Schlusse: „Die Formen a. pectinata D.C. und c. Apollinis Lk. sind Extreme einer Reihe, innerhalb welcher die Unterschiede schwanken und die Charaktere jeder Form sich teil- weise bei den angeren Formen wiederfinden, besonders in den entwickelteren oberen Teilen des Baumes. Auch die Gestalt des Zapfens von e. cephalonica lässt sich einzeln bei a. pectinata nachweisen (im Schwarzwald).“ Er weist dann weiter darauf hin, dass analoge Verhältnisse sich bei den japanischen Tannen: Ab. firma, A. homolepis und A. bifida zeigen, wo bald stumpfe, bald spitze, bald zweispitzige Blätter vorkämen, ebenso bei der nordamerikanischen Balsamtanne Ab. balsamea. Abies pectinata pyramidalis Carr. Conif. 2 Ed. p. 280. Syn. Abies pectinata fastigiata Hort. Eine in Frankreich im Depart. Isere in einem Gehölz aufgefundene Form vom Wuchs der italienischen Pappel, ı2 m hoch, (1867) deren Aeste im spitzen Winkel aufwärts streben und die am Grunde etwa 3 m Durchmesser hat, daher eigentlich keine Pyramide, sondern mehr eine Säule bildend, weshalb die Bezeichnung fastigiata richtiger ist, die Aeste sind mit zahlreichen kurzen, seit- lichen Zweigen besetzt. Die Blätter stehen nicht zweizeilig, sondern sind rings um die Zweige zerstreut und sind ungefähr um '/ kürzer und weniger breit. Abies pectinata stricta Hort. Carr. Conif. ı Ed. p. 207. Syn. Abies pyramidalis Metensis Hort. „ pectinata pyramidalis Metensis Hort. 3 n Rinzi Hort. „» Mentensis Hort. » »Rinzi Hort. Eine öfter bei Aussaaten gewonnene hübsche Form, die eine sehr dichte kegelförmige Pyramide bildet, der vorigen Form ähnlich, ist sie jedoch breiter in der Gestalt, die Aeste sind zerstreut, ziemlich schwach und weniger aufstrebend, die Zweige sind zweizeilig gestellt und die Blätter etwas kürzer und schmaler als bei der Art. Abies pectinata columnaris Carr. Rev. hort. 1859 p. 39. Säulen- tanne. Syn. Abies pectinata”pyramidata Hort. alig. Eine schlanke Säulenform mit zahlreichen, sehr kurzen Aesten, die alle von gleicher Länge sind, die Blätter sind etwas kürzer und breiter als bei der Art. Carriere führt 1867 einen Mutterstamm von 25 m Höhe, 8o Jahre alt, an. Abies pectinata pendula Hort. Syn. Picea pectinata pendula Gord. Pinet. 153. Hänge- oder Trauer- tanne. Eine Form mit quirlständigen, kürzer oder länger herabhängenden Aesten, Abies pectinata D. C. 433 so dass der Stamm oft ganz verdeckt wird. Solche Trauertannen wurden sowohl wild in den Vogesen im Thale von Gebweiler, ebenso auch in Ost- friesland, im Oberförstereibezirke Friedeberg bei Wittmund und, was besonders interessant ist, in kleinen Beständen von etwa zwanzigjährigen, 10—15 m hohen Exemplaren aufgefunden (s. Berliner Gartenzeitung ı882 S. 406 mit Abbild.). Ausserdem sind in Forsten und bei Aussaaten öfter Hängetannen gefunden und durch Veredlung als Zierbäume verbreitet worden. Abies pectinata virgata Casp. in Hempels Oesterr. Forstzeitung 1883 S. 43. Schlangentanne, Rutentanne. Eine von Caspary im Elsass und auch im Böhmerwald gefundene seltene Form mit langen, schlaff herabhängenden Aesten, die dicht mit Blättern besetzt sind und nur an den Spitzen Verzweigungen zeigen. Ein einziger von Caspary in Böhmen 1879 entdeckter Baum mass 22 m Höhe und muss mit 4-5 m langen, schlaff abwärts hängenden Aesten sich eigentümlich ausnehmen. Abies pectinata tortuosa Booth. Syn. Picea pectinata tortuosa Gord. Pinet. 153. Abies pectinata nana Hort. 4 > prostrata Hort. 3 i pumila Hort. Picea pectinata nana Knight. Syn. Conif. 30. Eine Zwergform von unregelmässigem, sparrigem Wuchs mit gedrehten Zweigen und gekrümmten, unregelmässig gestellten Blättern, welche als eigentümlich und unschön die Kultur nicht verdient. Abies pectinata brevifolia Hort. Eine eigentümliche, niedliche Zwergform, welche sich durch kürzere breitere Blätter von der Art unterscheidet. Abies pectinata tenuiorifolia Hort. Syn. Picea pectinata tenuiorifolia Hort. .„„ tenuiorifolia Hort. Abies tenuiorifolia Hort. Form mit längeren, dünneren Blättern und bedeutend grösseren Zapfen, die bis 30 cm Länge erreichen, deren Sämlinge aber nur einen ganz geringen Prozentsatz Pflanzen ergeben, die wieder grosse Zapfen bringen. Diese interessante Form soll im Park zu Wörlitz bei Dessau aus Samen ge- zogen sein und wird schon im Baumschulen - Verzeichnis von 1790 daselbst aufgeführt. Unter obigem Namen, der doch eigentlich auf dünnere Blätter sich bezieht, scheinen in Gärten und Samenhandlungen Weisstannen mit besonders grossen Zapfen verstanden zu werden. Garteninspektor Schoch schreibt 1871: „Sie unterscheidet sich von der gemeinen Weisstanne bemerkbar nur durch ihre grossen Zapfen, die an älteren Bäumen häufig 25—3o cm Länge erreichen und walzenförmig und am oberen Ende etwas schmaler sind. Aus Samen bringt nur ein ganz geringer Prozentsatz der jungen Pflanzen wieder grössere Zapfen. Möglicherweise sind die grösseren Zapfen durch den Boden, in dem Beissner. 28 434 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. die Bäume wachsen, bedingt.“ Die letzte Ansicht scheint mir wenig wahr- scheinlich, es dürfte sich vielmehr um eine grossfrüchtige Form handeln wie sie ja bei Aussaaten vorkommen. Abies pectinata tenuifolia van Geert. Cat. 1862 p. 12. Eine eigentümliche in Antwerpen in Kultur gewonnene Form von schwächerem Wuchs, deren Blätter dünn, fast hautartig gebildet sind. Abies pectinata variegata Hort. Syn. Picea pectinata variegata Gord. Pinet. 153. Is ” foliis variegatis Loud. Encycl. of Trees 1050. Eine schwachwüchsige, unschöne und unbeständige Form mit weisslich- gelbbunten Blättern. Abies pectinata aurea Hort. Syn. Picea pectinata aurea Hort. Eine wie vorige unbeständige bunte Form, bei welcher einzelne Blätter ganz goldgelb, andere grün erscheinen. Vorstehend verzeichnete Formen der Weisstanne werden durch Veredlung auf die Art fortgepflanzt, die Zwergformen wachsen auch durch Stecklinge im Herbst unter Glas. Bei Veredlungen trachte man nach Möglich- keit danach, Kopftriebe mit quirlförmiger Zweigstellung zu verwenden, um schnell regelmässige Pflanzen zu erzielen, denn Veredlungen von Seitenzweigen wachsen lange einseitig in Zweigform fort. Die bunten Formen wie die monströsen Zwergformen sind unschön, daher ohne dekorativen Wert. 2. Abies Nordmanniana Lk. in Linn. XV. p. 528 und Spach. Hist. Veg. phan. XI. p. 418. Nordmann’s Tanne. Syn. Pinus Nordmanniana Stev. Bull. Soc. nat. Mosq. 1838 p. 4Ft. 2. Picea Nordmanniana Loud. Encycl. of Trees 1042 f. 1950. Im westlichen Kaukasus und dem, den Kaukasus mit dem Armenischen Hochlande verbindenden Quergebirge in einer Erhebung von gegen 2000 m, gemeinsam mit Picea orientalis Wälder bildend, aber nicht auf der Krim vorkommend, wie meist angegeben wird. Nach Scharrer hört mit dem Meridian von Tiflis A. Nordmanniana auf zu erscheinen, während Picea orientalis mit vereinzelten Pinus silvestris etwas weiter nach Osten geht. Etwa um das Jahr ı848 in Europa eingeführt. Eine stolze, stattliche Tanne von 25—30o m Höhe mit kerzengeradem bis ı m im Durchmesser haltendem Stamm, in dichten, regelmässigen Quirlen stehenden Aesten und mit schwärzlich-grauer Rinde. Blätter an jungen, üppigen Trieben dichtstehend und mehrreihig, auch nach oben gestellt, an älteren Zweigen unregelmässig-zweizeilig, lineal flach bis 30 mm lang, an der Spitze stumpf, ausgerandet oder kurz zweispitzig, oberseits glänzend-dunkel- grün, unterseits mit weissen Spaltöffnungslinien. Zapfen in der Grösse ver- schieden, aufrecht, eirund-walzenförmig, an beiden Enden abgerundet, bis ı5 cm lang, 5 cm breit, braun, meist stark mit Harz bedeckt; Zapfenschuppen Abies Nordmanniana Lk. Fig. 120. Abies Nordmanniana Lk. w “Xe 436 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. breit-keilförmig, oben ganzrandig, an den Seiten gezähnelt, Brakteen aus ver- schmälertem Grunde ei- oder herzförmig, gezähnelt und mit verlängerter Spitze über die Schuppen zurückgeschlagen. Samen eiförmig, fast dreieckig, 10 mm lang mit breitem hellbraunem, häutigem Flügel. Diese schöne von A. v. Nordmann im Adschar-Gebirge in der Nähe der Quellen des Kur entdeckte und ihm zu Ehren benannte Tanne, die der gemeinen Weisstanne sehr nahe steht und von Parlatore mit dieser vereinigt wird, gehört unstreitig zu den edelsten, wertvollsten, dekorativsten Coniferen und unterscheidet sich von der gemeinen Weisstanne sofort durch den gedrungenen, üppigen Wuchs, die weit länger sich erhaltenden untersten Aeste, die mehrreihigen, üppigen Blätter, welche die Bezweigung viel reicher und voller erscheinen lassen, so dass diese Tanne in dekorativer Hinsicht als Parkbaum weit schöner und wertvoller ist; als jüngerer Baum eine saftig dunkelgrüne Pyramide bildend, deren untere Aeste dem Boden aufliegen. Sie sollte stets ganz frei, einzeln oder zu lichten Gruppen vereinigt auf- gestellt werden, wir finden denn auch bereits wahre Prachtexemplare z. B. auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin 16 m hohe Bäume, welche auch reichlich Zapfen, aber nicht immer keimfähige Samen brachten. Für Abies Nordmanniana gilt in Betreff der Kulturbedingungen alles bei A. pectinata Gesagte, wie diese wächst sie in der Jugend sehr langsam, später schneller, ist in normalen Wintern hart, leidet unter ungünstigen Umständen mehr oder minder, ohne in günstigen Lagen zärtlich zu sein. Am schädlichsten werden ihr in ausgesetzten Lagen, zumal in lufttrockenen Ebenen Sonnenbrand im Winter und Frühjahr und scharfer ausdörrender Nordostwind, wo dann die Blätter oft stark beschädigt werden und zum Teil abfallen. In solchem Falle ist der Zierwert vorübergehend oder auch wohl dauernd zerstört, oft aber ohne den Nutzwert zu beeinträchtigen, was nicht unerwähnt bleiben darf. Günstig ist, dass A. Nordmanniana im Frühjahr spät treibt und daher nicht wie A. pectinata von Spätfrösten leidet. In günstigen Lagen, wo die gemeine Weisstanne gedeiht, sollte daher auch die Nordmannstanne nicht nur als Zier- sondern auch als Forstbaum zur Kultur immer mehr herangezogen werden, um so mehr, da in verschiedenen Gegenden forstliche Anpflanzungen meist in lichten Beständen eingesprengt, bereits zu den besten Hoffnungen berechtigen und das Holz als ganz vorzüglich ge- rühmt wird. Aus Samen, die aus dem Kaukasus bezogen wurden, sind wiederholt, so z. B. von Dr. Bolle und Peter Smith in Bergedorf Pflanzen erzogen worden, deren Blätter eine auffallend silberweisse Unterseite zeigen und dekorativ besonders auffallend und wertvoll sind. Solche Pflanzen, zwischen denen und der Art es in der Heimat, nach Scharrer, zahlreiche Uebergangsformen auch mit verschieden grossen Zapfen giebt, kommen in den Gärten als Abies Eichleri-Sämlinge vor (siehe Abies Veitchi). Abies Nordmanniana refracta Carr. Conif. 2 Ed. p. 277- Syn. Abies Nordmanniana speciosa Hort. Eine gleich der Art üppige, schöne Tanne, welche nur durch die mehr nach oben gerichteten Blätter verschieden ist, wodurch deren weissliche Blattunterseiten recht zur Geltung kommen und die Bezweigung noch üppiger und mehr blaugrün erscheint. Diese Form wurde sowohl in Frankreich wie Abies Nordmanniana Lk. 437 auch in Deutschland öfter bei Aussaaten gefunden und sind solche Pflanzen als besonders dekorativ willkommen und geschätzt. Abies Nordmanniana robusta Carr. Conif. 2 &d. p. 278. Eine üppige Form mit mehr aufstrebenden, dichtstehenden Aesten, Zweige dick und kurz, Blätter üppig dicklich, sehr dichtstehend und blaugrün. Abies Nordmanniana glauca Hort. Eine Form mit sehr üppigen, blaugrünen Blättern, wie sie bei Aus- saaten vorkommt und besonders dekorativ ist. Abies Nordmanniana brevifolia Carr. Conif. 2 &d. p. 278. Form mit viel kürzeren, öfter auch breiteren und mehr zweizeilig gestellten Blättern als bei der Art und auch öfter etwas monströse Bildung zeigend. Abies Nordmanniana pendula Hort. Nordmanns Hängetanne. Eine Form, bei welcher die Aeste vom Stamme beginnend stark herab- hängen, also eine Hänge- oder Trauertanne, die sich in grösseren Exemplaren mit gleich üppiger Bezweigung wie bei der Art sehr gut aus- nimmt. Es giebt hübsche Pflanzen in Deutschland, auch in Frankreich, s. Abbild. Rev. hort. 1890 S. 440. Abies Nordmanniana aurea Hort. Eine bei Aussaaten gewonnene Form von goldgelber Färbung, die schön und auffallend ist, wenn sie vorsichtig zu Kontrasten Verwendung findet. Abies Nordmanniana aureo-spica Hesse. Eine in den Baumschulen von Hesse in Weener (Ostfriesland) in Kultur gewonnene eigentümliche bunte Form, bei welcher jedes Blatt von der Spitze beginnend auf ! der Länge goldgelb gefärbt ist. Interessant sind ferner zwei Bastarde: Abies insignis Carr. Revue hort. 1890 p. 230 (mutmasslich Abies Nordmanniana X A. Pinsapo). In der Baumschule von Renault in Bulgneville (Vosges) wurde von einer 1848 oder 1849 auf Abies pectinata veredelten A. Pinsapo Samen ge- wonnen, auf deren Erzeugung, nach Annahme des Züchters, eine in der Nähe stehende, männliche Blüten tragende Abies Nordmanniana refracta Carr. die gleichfalls auf A. pectinata veredelt ist, eingewirkt haben dürfte. Von der Ausssaat wurden 20 kräftige Pflanzen gewonnen, von denen die stärksten 2 m Höhe haben. Die erste Aussaat ı872 ergab "/s charakteristische A. Pinsapo und ?/, stellten die genannten Bastarde dar. Zwei Jahre später ergab eine umfassendere Aussaat mehr charakteristische A. Pinsapo. Merk- würdig ist, dass, während die Bastarde sich zu üppigen, kräftigen Pflanzen entwickelten die charakteristischen A. Pinsapo unter gleichen Kulturbedingungen nur Büsche bildeten. Die Bastarde ergaben folgende Merkmale: 438 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Sehr üppiger, schöner, regelmässig pyramidaler Baum mit breiter Basis, Stamm sehr üppig. gerade, kegelförmig, 1,80—2,10 m hoch, mit aschgrauer Rinde, glänzend-rostbraunen jungen Trieben, Aeste stark, quirlständig, leicht aufwärts gebogen, Zweige dick, ausgebreitet, dicht mit Blättern besetzt, die zumal die Oberseite meist decken, während sie nach unten seitlich ausgebreitet sind, Blätter lineal, gerade oder sichelförmig-gebogen, dick lederartig, 20 bis 30 mm lang, 2—3 mm breit, unten in einen kurzen gedrehten Stiel aus- gezogen, an den unteren Aesten mit stumpflicher oder abgerundeter, sehr selten eingeschnittener Spitze, am Stamm steif, weisslich, zugespitzt stechend, frischgrün-glänzend, oben kaum gerinnt, unten stark gekielt mit dicken Rändern und mit mehlweissen Spaltöffnungslinien. Knospen harzig, dick, kurz, stumpf, eirund-kegelförmig. Alle Bäume zeigen ziemlich die gleiche Gestalt ohne wesentliche Ab- weichungen, nur zwei Exemplare zeichnen sich durch üppige bis 46 mm lange, scharf-gespitzte Blätter aus. Diese Bastarde stehen zwischen A. Nordmanniana und A. Pinsapo, Gestalt, Bezweigung, Farbe und Stellung der Blätter erinnern an A. Nord- manniana, aber die dicke und lederartige Konsistenz derselben sind die von A. Pinsapo. Abies Nordmanniana speciosa Hort. Revue hort. 1890 S. 231. (Abies Nordmanniana x Ab. Pinsapo). Eine durch Kreuzung vorstehender Arten durch Croux in Aulnay bei Sceaux gezüchteter Bastard und zwar wurde A. Nordmanniana durch A. Pinsapo bestäubt im Jahre 1871 oder ı872 und war in Paris 1889 ein herr- liches Exemplar von gegen 5 m Höhe ausgestellt, welches in fast allen seinen Teilen mit der Beschreibung der vorstehend beschriebenen Abies insignis Carr. übereinstimmt. Bailly führt nur die sehr zahlreichen, öfter gedrehten, verhältnismässig schwachen, an den Spitzen übergebogenen Aeste an, dann die langen, zierlichen, biegsamen, überhängenden Zweige und die verhältnis- mässig wenig auftretenden, ausgerandeten Blätter, meint aber, diese Merkmale möchten in dem mehr vorgeschrittenen Alter der Ab. Nordmanniana speciosa gegenüber der Abies insignis Carr. ihren Grund haben. Bemerkenswert ist jedenfalls, dass beide Bastarde sich durch besonders üppige Entwickelung auszeichnen, welche den normalen Sämligen gegenüber auffällig in die Augen fällt, Bailly glaubt im Interesse des Nutzwertes Forstleute auf diesen Umstand besonders aufmerksam machen zu müssen 3. Abies cephalonica Lk. in Linnaea XV. p. 529 und Loud. Arb. brit. IV. 2325 f. 2235;—2236. Cephalonische Weisstanne oder Kukunaria. Syn. Pinus cephalonica Endl. Cat. Hort. Vindob. I p. 218 et Conif. p. 98° „ Abies $ cephalonica Parl. in D. C. Prodr. XVI 2 p. 422. „ Abies Dur. e. cephalonica Loud. Christ. Europ. Abietineen. Picea cephalonica Loud. Encycl. of Trees 1039 f. 1940— 1946. Abies panachaica Heldr. pl. exsicc. „ Luscombeana Loud. Arb. IV. 2325 cum ic. Abies cephalonica Lk. 439 Abies pectinata 7 cephalonica Cat. sem. h. Vratisl. 1863. Picea Kukunaria- Wender. d. Pfl. bot. Gärten p. ı1. Kukunaria der Griechen. Greek Silver Fir der Engländer. In Griechenland auf den jonischen Inseln, zumal auf dem Berge Enos auf Cephalonia in einer Erhebung von 900—1300o m Wälder bildend. Im Jahre 1824 in Kultur eingeführt. Schöner Baum von ı5—20o m Höhe mit schlankem, bis zu 3m im Umfang messendem Stamm, horizontal abstehenden Aesten und sehr dicht stehenden Zweigen, Knospen zugespitzt, mit Harz überzogen, Blätter an jungen Pflanzen und an älteren unfruchtbaren Zweigen fast zweizeilig, dagegen an den üppigen fruchttragenden und Wipfeltrieben nach allen Seiten abstehend, lineal, flach, lang zugespitzt, steif, dolchförmig stechend, oberseits glänzend-dunkelgrün, unten beiderseits der stark vortretenden Mittelrippe mit bläulich-weissen Spalt- öffnungslinien, 20—28 mm lang, 2 mm breit. Zapfen aufrecht, fast sitzend, walzenförmig, sich nach beiden Enden etwas verjüngend, an der Spitze ab- gestutzt, grünlich-braun, mit Harz überflossen, 12—20 cm lang, 3—5 cm breit, oft in dichten Reihen die oberen Astquirle zierend, Zapfenschuppen keilförmig, nach oben sehr breit, abgerundet, ganzrandig, an den Seiten gezähnelt, Brakteen lineal, dann rundlich verbreitert, gezähnelt und mit einer starren Spitze über die Schuppen zurückgeschlagen. Samen dreieckig-eirund, hellbraun, 7 mm lang mit 16 mm langem, an der Spitze verbreitertem Flügel. Abies cephalonica ist in der Heimat ihres trefflichen, harten und dauer- haften Holzes wegen, welches an Härte dem Eichenholz gleichkommen soll, geschätzt. Parlatore ]. c. wie auch Grisebach stellen diese Art nur als Varietät zu Abies pectinata: A. cephalonica weicht aber ihrer ganzen Erscheinung nach, zumal aber durch die scharf stechenden Blätter, entschieden ganz bedeutend ab und unterscheidet sich von A. pectinata selbst für den Laien sofort auffällig durch die starren dolchspitzigen Blätter, ausser den anderen an- gegebenen Merkmalen, wie die spitzigen, harzüberzogenen Knospen, die grösseren, breiteren Zapfenschuppen und grösseren Samen. Eine herrliche, dekorative Tanne von streng-pyramidalem Wuchs, mit regelmässig quirlförmiger Aststellung und zwar vom Boden an mit Aesten besetzt, welche unseren Gärten zum schönsten Schmuck gereicht. Sie gedeiht in den schon bei A. pectinata angegebenen günstigen Lagen, hier finden wir denn auch oft prächtige, schon Zapfen tragende Exemplare, deren Samen aber meist nur sehr vereinzelt keimfähig sind, so steht z. B. im botanischen Garten zu Braunschweig ein 1884 gemessener Baum von ı8 m Höhe bei 055 m Stammdurchmesser. Dekorativ am schönsten sind üppige, junge Bäume, deren Aeste sich über wohlgepflegtem Rasen ausbreiten, bei ganz freiem Stand. In ungünstigen, rauhen, scharfen Winden ausgesetzten Lagen leidet A. cephalonica oft bedeutend. Da sie im Frühjahr zeitig treibt, so wird sie von Spätfrösten oft beschädigt, unstreitig sagt ihr, ihrem Vorkommen als Gebirgsbaum ent- sprechend, ein Stand in höheren Lagen und zumal wo genügende Luft- feuchtigkeit vorhanden ist, am meisten zu. In einigermassen günstigen, ge- schützten Gegenden kann daher die Anpflanzung dieser edlen griechischen Tanne nicht warm genug empfohlen werden. 440 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Abies cephalonica Lk. var. Apollinis. Apollo-Tanne, Wilde Tanne’der Griechen: Syn. Abies Apollinis Lk. in Linn. XV. 528. Pinus Apoliinis Ant. Conif. 73. „ Abies £ Apollinis Endl. Syn. Conif. 90. „» Abies Dur. c. Apollinis Lk. Christ. Europ. Abiet. » Picea f graeca Fraas. f. Class. Abies pectinata $# Apollinis Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. V. p. 2ı0o und Laws. Pinet. brit. V mit Abbild. Picea Apollinis Rauch. Gord. Pinet. Suppl. 44. „ cephalonica Apollinis Hort. Abies cephalonica parnassica Henk. et Hochst. Syn. p. 181. Im Jahre 1850 in Deutschland in Kultur eingeführt. In der subalpinen Region fast auf allen griechischen Gebirgen in einer Erhebung von 1500-1700 m vorkommend, so am Taygetos untermischt mit Pinus Laricio, am Malevo, Clenos, Chelmos, attischen Parnes, Parnass, Kytheron, Helikon, Delphi in Euboea, am thessalischen Olymp, auf dem Berge Athos in Macedonien. Schöner Baum von 20—25 m Höhe mit schlankem, fast von der Basis an verästeltem Stamm, der aber dicker und gedrungener als bei der folgenden Form sich entwickeln soll; Aeste, zumal die obersten, horizontal abstehend mit grauweisser Rinde bekleidet, Zweige gegenständig, junge Triebe glatt und gelbbraun. Blätter deutlicher zweizeilig und dichter als bei A. cephalonica, an den üppigen und fruchtbaren Zweigen mehr nach oben gestellt, lineal, flach einfach- oder auch doppelt gespitzt, kürzer und weniger starr, an jungen Pflanzen stumpf, mehr Ab. pectinata ähnlich, an älteren Pflanzen kurz- und scharf-gespitzt, oben glänzend grün, unten beiderseits des stark vor- tretenden Kiels mit nur schwach weisslichen Spaltöffnungslinien und mit gedrehter, gelblicher Basis. Zapfen lang cylindrisch, stumpf, kegelförmig nach der Spitze zu auslaufend, bis ı7 cm lang und 6 cm breit. Schuppen gestielt, aus keilföürmigem Grunde abgerundet, auf dem Rücken nach dem Rande zu sammetglänzend; Brakteen gestielt, spatelförmig in eine nur wenig über die Schuppe vorragende und zurückgeschlagene Spitze auslaufend. Samen kleiner als der keilförmige, etwas zusammengedrückte Flügel. Nach Heldreich und Link, ebenso nach Murray und C. Koch ist die Apollo-Tanne eine gut unterschiedene Art. Parlatore hingegen vereinigt sie mit A. cephalonica und stellt diese selbst nur als Varietät zu A. pectinata. Jungen Kultur-Exemplaren nach zu urteilen steht die Apollo-Tanne der Ab. pectinata näher als A. cephalonica, so dass sie gleichsam eine Zwischen - form zwischen beiden zu bilden scheint, (s. auch A. pectinata var. Equi Trojani), auch Boissier sagt in Flora orientalis p. 702, dass sie, wie er an Kulturexemplaren beobachtet habe, durch zweizeilige Blätter und die Gestalt der Brakteen des Zapfens mehr der A. pectinata ähnlich sei und von dieser zumal durch die spitzen Blätter abweiche. Dr. Bolle besitzt auf seiner Insel Scharfenberg bei Berlin ein kleines Bäumchen von A. Apollinis, welches Heldreich selbst als die echte Pflanze dieses Namens anerkannte, welches auch ich kenne und das die eben ange- führten Merkmale zeigt. Heldreich erklärte aber zugleich, dass dies der Abies cephalonica Lk. 441 Jugendzustand dem der gewöhnlichen Weisstanne nicht unähnlich sei, dass der erwachsene Baum dagegen einen struppigen und stacheligen Habitus an- nähme. Die Bevölkerung unterscheidet die Apollo-Tanne von der folgenden Form als „wilde Tanne.“ Abies cephalonica var. Reginae Amaliae. Königin Amalia's Tanne, Arkadische Tanne, zahme Tanne der Griechen. Syn. Abies Reginae Amaliae Heldr. Gartenfl. 1860 p 113 und ı861 p. 286 mit Abbild. Abies cephalonica $ arcadica Henk. et Hochst. Syn. p. 182. „ peloponnesiaca Haage. Pinus peloponnesiaca Hort. Abies pectinata # Reginae Amaliae Cat. sem. hort. Vratislav. 1863. Pinus Abies Dur. b. Reginae Amaliae Heldr. Christ. Europ. Abietin. Im Jahre ı856 durch Hofgärtner Schmidt in Athen in Deutschland eingeführt. Im Peloponnes zumal in den Gebirgen Arkadiens vorkommend und zwar zuerst an der Ostküste von Forstbeamten auf dem Berge Rhondia und in den umliegenden Hochthälern in einer Erhebung von 1000 m entdeckt. Baum schlanker und hochstämmiger als vorstehender, man hat öfter Stämme von ı8 m Höhe bei 0,70 bis fast ı m Durchmesser aufgefunden, überhaupt wird die Ueppigkeit der Vegetation und die Lebensfülle dieses Baumes besonders hervorgehoben. Die Blätter sind meist etwas kürzer, stumpfer, weniger starr. Nach Heldreich ist aber dies auch nur bei jungen Bäumen der Fall und der erwachsene Baum zeigt später gleich der Art und der vorstehenden Form Apollinis ein struppiges, stacheliges Aussehen. Die Zapfen sind weit kleiner als bei der Apollo-Tanne, während in den Zapfen- schuppen und den Samen kein Unterschied zu bemerken ist. Das Haupt- merkmal ist aber der überaus kräftige Stammausschlag, derselbe ist von doppelter Natur, entweder neue Stämme aus den alten hervorbrechend, oder aus den horizontalen Aesten senkrecht aufsteigend und zwar von 6—7 m Höhe bei 0,30—0,40 m Stammdurchmesser, so werden im Walde oft armleuchter- artige, manchmal ganz regelmässige Formen gebildet. Diese Befähigung auch aus abgeschlagenen Stämmen Sekundärwipfel zu treiben, welche normale, wenn auch kürzere Stämme bilden, kommt bei Coniferen verhältnismässig selten vor. ist jedoch auch bei A. pectinata, wenn auch in geringerem Grade beobachtet worden. Die Bevölkerung nennt diese Tanne, zum Unterschiede von der Apollo- Tanne, die „zahme Tanne.“ v. Heldreich nimmt ursprünglich vier griechische Tannen an: A. cepha- lonica, A. Apollinis, A. Reginae Amaliae und Ab. panachaica, letzte, welche auf dem Panachaikon wächst, ist aber mit ihren dolchspitzigen Blättern von A. cephalonica, wenigstens an Kulturexemplaren nicht zu unterscheiden auch Boissier betont die grosse Aehnlichkeit in Flor. orient., ebenso Christ (s Europ. Abietineen), derselbe giebt die Blätter flacher an als bei var. Apollinis, allmählich in eine lange Spitze auslaufend. Zapfen nicht genau cylindrisch, sondern nach oben und unten etwas verjüngt. Sehen wir in unseren Kulturen die unter obigen zahlreichen Namen ver- 142 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. breiteten griechischen Tannen an, die teils in schönen Exemplaren verbreitet sind und meist als aus griechischen Originalsamen erzogen angegeben werden, so finden wir, je nach Boden und Standort, üppige oder schwächer wachsende junge Bäume, die teils im Wuchs und mit spitzeren, stumpferen, dichter oder weiter gestellten, schmaleren oder breiteren, längeren oder kürzeren, unterseits mehr oder weniger weissen Blättern abweichen. Ob ausser A. cephalonica, deren Samen meist nicht keimen, in Deutschland zuverlässig richtig be- stimmte Formen schon Zapfen trugen, ist mir nicht bekannt geworden. — Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte es am richtigsten sein, dieselben als örtliche Varietäten von A. cephalonica, aber nicht als Arten zu unter- scheiden, bis hoffentlich eingehende Studien im Vaterlande und genau kon- trollierte ausgedehnte Aussaatversuche völlige Klarheit bringen. Gartenexem- plare, deren Herkunft oft nicht einmal mehr mit Sicherheit nachzuweisen ist, können nicht als Untersuchungsmaterial genügen. | Abies cephalonica robusta Carr. Conif. 2. ed. p. 285. Ueppige cephalonische Weisstanne. Ein sehr üppiger Baum mit starken, langen, aufstrebenden Aesten, die unteren sind herabgebogen, ziemlich weit und so gestellt, dass sie eine Spirale bilden und zwar so, dass selten einer dem andern gegenübersteht. Zweige zahlreich, dick und dicht mit Blättern besetzt, Blätter sehr dichtstehend, dick- lich und steif, die der Aeste sehr kurz zugespitzt, in eine stumpfe Spitze aus- laufend. die der jungen Triebe breit, plötzlich nach der Spitze zu verdünnt, manchmal stumpf und wie abgestutzt, nach der Oberseite der jungen Triebe gewendet und diese, wie es bei A. Nordmanniana der Fall ist, ganz deckend, Unterseite blau-weiss. Dem ganzen üppigen Wuchs entsprechend, sind die Zapfen dick und lang ausgebildet, mit etwas breiteren, mehr vorragenden Brakteen, sonst aber nicht abweichend. Eine eigentümliche Form, die öfter bei Aussaaten beobachtet wurde, z. B. ein prächtiges Exemplar bei A. Leroy in Angers in Frankreich, welches 1867 bei ıı m Höhe 30 cm Durchmesser hatte, 20 Jahre alt war und auch mir bekannt ist. Ein anderes schönes Exemplar von 820 m Höhe und 1,05 m Stammumfang befindet sich im Bois de Boulogne bei Paris (s. Revue hort. 1889 p. 309). welches sich sofort durch üppigen, gedrungenen Wuchs von allen anderen Bäumen dieser Art unterscheidet und eine breite, dichte Pyramide bildet, trotzdem sie in magerem Kiesboden steht, ausserdem hat sie sich als die fruchtbarste aller in der Nähe befindlichen Abies erwiesen, denn sie brachte mindestens 300 Zapfen. Abies cephalonica rubiginosa Carr. Conif. 2 ed. p. 285. Eine Form, welche nach Carriere in grösseren Mengen bei Aussaaten vorkommen soll und sich während der Entwicklung des jungen Triebes auffallend dadurch unterscheidet, dass dieser, abweichend von der Art, bei welcher er freudig grün erscheint, samt den Blättern dunkelrostfarbig auftritt, eine kurze Zeit sehr in die Augen fällt und sich nach und nach, bis zur Vollendung des Triebes, verliert. Abies cephalonica Lk. 443 Abies cephalonica submutica Bailly Rev. hort. 1888 p. 578. Eine gleichfalls im Bois de Boulogne bei Paris und zwar in zwei Exem- plaren von 7 und ıo m Höhe beobachtete Form, deren Zapfen im mittleren Drittel eingeschlossene Brakteen zeigen, während sie am oberen und unteren Drittel wie beim normalen Zapfen hervorsehen. Ausserdem sind die Zapfen kleiner, haben nur 10—ı2 cm Länge, sind mehr cylindrisch und an beiden Enden weniger abgestumpft. Diese Form ist also ein interessanter Beleg dafür, dass die Länge der Brakteen selbst bei der 'gleichen Art schwanken kann, dieses Merkmal daher am wenigsten geeignet erscheint, um bei Ein- teilung der Weisstannen eine hervorragende Rolle zu spielen, abgesehen davon, dass dadurch die zunächst verwandten Arten bei der Aufzählung weit von einander getrennt aufgeführt werden (s. bei Abies die Gattungbeschreibung). Abies cephalonica aureo-variegata Hort. Eine in Eisenberg (Böhmen) in Kultur gewonnene Form, bei welcher vereinzelt goldbunte junge Triebe erscheinen. Abies cephalonica aurea Carr. Conif. 2 ed. p. 286. Eine Form, bei welcher die jungen Triebe eine schöne goldgelbe Färbung zeigen. Abies cephalonica Lk. x A. Pinsapo Boiss. Rev. hort. 1889 p. ı 15. Nach Mitteilung von Bailly in der Revue horticole l. c. bestäubte Vilmorin in Verrieres im Jahre 1867 eine weibliche Blüte von A. Pinsapo mit dem Pollen von A. cephalonica, zumal zu dem Zweck, um zu erfahren, ob durch diese Bestäubung fruchtbare Mischlinge oder solche, welchen die Fähigkeit, sich durch Samen fortzupflanzen, abgeht, erzielt würden. Die Blüte der A. Pinsapo entwickelte einen Zapfen, der nur einen keimfähigen Samen enthielt. Dieser Samen, sofort ausgesäet, ergab eine Pflanze, welche im Jahre 1868 ausgepflanzt wurde und nach nunmehr 20 Jahren 1888 zuerst Zapfen trug und folgende Charaktere zeigte: „sehr üppiger Baum, breit pyramidal, von 7,80 m Höhe und 0,90 m Stammumfang, Rinde des Stammes rötlich, runzelig, die der Aeste aschgrau, glatt, an den jungen Trieben glänzend-rostfarbig, glatt. Aeste genähert, quirl- ständig, stark und sehr lang, die unteren und mittleren horizontal ausgebreitet und mit den Spitzen aufwärts gerichtet. Zweige zahlreich, gegenständig zu dreien oder quirlständig, seltener zerstreut, sehr lang übergebogen oder ganz hängend. Blätter zerstreut, diejenigen der Unterseite der Zweige aufwärts ge- richtet, fast zweizeilig, alle lederartig, steif, lineal, leicht gebogen, 2—3 cm lang, 3 mm breit, an den Zweigen fast spitz, an den Aesten zugespitzt stechend, oberseits dunkelgrün, unterseits stark gekielt und blaugrün. Knospen dick, kurz, stumpf, hellbraun beschuppt. Zapfen gerade, spindelförmig, am Grunde verschmälert, kurz-kegelförmig an der Spitze, 14--ı6 cm lang, 4—5 cm breit, an der ganzen Oberfläche die pfriemliche Spitze der Brakteen zeigend, selten mehr als diese von der Braktee sichtbar. Zapfenschuppen dick, keilförmig, oben abgerundet, wellig, seitlich gezähnelt, Brakteen ziemlich lang gestielt, lineal, dann dreieckig verbreitert, abgestutzt und in eine pfriemliche, leicht über- 144 1I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. gebogene Spitze auslaufend. Samen dreieckig. glänzend braun, mit häutigem, schief abgestutztem Flügel, an einer Seite des Samens herablaufend.“ Dieser Bastard gleicht in seiner ganzen Erscheinung, der Länge und fast zweizeiligen Stellung, sowie silberigen Färbung der Blätter, ebenso der Zapfen mit vorsehenden Brakteen nach, also weit mehr dem Vater: A. cephalonica, als der Mutter: A. Pinsapo, von welcher er die starken zahlreichen und langen Verzweigungen, die abwärts geneigten Zweige und die dicklichen Blätter hat. Der Bastard brachte Zapfen, aber taube Samen, womit jedoch noch nicht bewiesen sein dürfte, dass hieran nur der Bastard Schuld ist, denn erstens sind die Samen genannter Tannen in Kultur oft und zum grössten Teil taub und in erhöhtem Maasse ist dies bei Bäumen der Fall, die zum erstenmal Früchte bringen, also werden erst weitere Ernten abzuwarten sein. Jedenfalls bietet dieser Baum botanisches Interesse, wenn er auch in dekorativer Hinsicht, zu geringer Unterschiede halber, kaum weitere Beachtung verdient. 4. Abies Pinsapo Boiss. in Bibl. univ. de Geneve 1838 in Elench. Pl. hisp. No. 179. Voy. en Espagne II p. 584. t. 167—ı69. Spanische Weisstanne, Pinsapo. Syn. Pinus Pinsapo Boiss. in epist. und Ant, Conif. p. 65. t. 26 f. 2. Abies hispanica de Chambr. Tr. prat. arb. resin. 339. Picea Pinsapo Loud. Encycl. of. Trees 1041. f. 1947 —1948. Pinsapo der Spanier. Sapin d’Espagne der Franzosen. Spanish Silver Fir der Engländer. In Spanien und zwar nach Willkomm nur in der Provinz Malaga in der Gebirgsgruppe der Serrania de Ronda und zumal innerhalb der Sierra de Yunguera oder Sierra de la Nieve in einer Erhebung von 974—1148 m einen aus einzelnen Beständen und grösseren geschlossenen Gehölzen bestehenden Waldgürtel bildend, aber früher tiefer hinab verbreitet gewesen. In Algier kommt die Pinsapotanne nicht vor und beruht diese Angabe auf Ver- wechslung mit der nicht als Form zu A. Pinsapo zu stellenden A. numidica de Lannoy (A. Pinsapo var. baboriensis Coss.).”) Im Jahre 1839 in Kultur eingeführt. Baum bis zu 25 m Höhe und bis über ı m Stammdurchmesser. Der verhältnismässig starke Stamm ist meist vom Grunde an dicht beästet und es wird eine breit-pyramidale Krone gebildet. Aeste in regelmässigen Quirlen horizontal abstehend. Zweige zahlreich gegenüberstehend, zu dreien oder quirl- ständig, seltener zerstreut, die jüngsten gelblich, glatt. Knospen eirund, mit Harz überzogen. Blätter abwechselnd, sehr dicht und rings um die Zweige gestellt, 8-13 mm lang, 1'/.—2 mm breit, lederartig, dicklich, fast flach ge- wölbt, steif, spitz stechend, dunkelgrün, beiderseits mit wenig ins Auge fallen- *) Vergl. L’Abies numidica par Trabut in Revue generale de Botanique par Gaston Bonnier 1889 p._405. Abies Pinsapo Boiss. 445 Fig. ı21. Abies Pinsapo Boiss. im Botanischen Garten zu Berlin. den, weisslichen Spaltöffnungslinien, mit kreisrunder, nicht gedrehter Basis sitzend. Männliche Blüten eirund, sehr zahlreich, dunkelpurpurrot, sehr zierend. Zapfen aufrecht sitzend, cylindrisch-eirund-stumpf und kurz bespitzt, hellbraun, ii ' 446 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 10—ı5 cm lang, 4—> cm breit. Zapfenschuppen aus keilföürmigem Grunde fast dreieckig, oben abgerundet, Braktee aus verschmälertem Grunde eirund-zu- gespitzt, fünf- bis sechsmal kürzer als die Schuppe. Samen verkehrt-eirund, kantig, dunkelbraun, 7 mm lang, mit breitem, verkehrt-keilförmigem, bis ı5 mm langem, hellbraunem, dünnhäutigem Flügel. A. Pinsapo ist unstreitig eine der schönsten, eigentümlichsten und auf den ersten Blick von anderen zu unterscheidende Tanne, welche unter günstigen Bedingungen, d. h. geschütztem Stand, genügender Luftfeuchtigkeit und den für einen Gebirgsbaum schon bei den vorstehend beschriebenen Arten erwähn- ten Bedingungen sich, trotz ihres südlichen Vorkommens, auch bei uns zu herrlichen Exemplaren entwickelt, die in dichtbezweigten, regelmässigen Pyra- miden, von mehr oder minder blau- oder graugrüner Färbung, oft fast wie versilbert erscheinen. In rauhen Lagen bedarf sie in der Jugend des Schutzes, ist aber in grösseren Exemplaren meist widerstandsfähiger, sie erfordert Schutz- pllanzung gegen Sonnenbrand im Winter; eisige, rauhe Winde und scharfe Zugluft, wie sie z. B. zwischen Gebäuden durchpfeift, fürchtet sie und werden hier oft Bäume zum Teil entblättert. Strenge Winter töteten oft starke Exem- plare oder verunstalteten sie dauernd; zumal wenn die Spitzen stark litten, werden die Bäume oft struppig und unschön. Im Boden nicht gerade wählerisch fürchtet sie nasse kalte Lagen, gedeiht gut in kalkhaltigem Boden und liebt freien Stand, vor allem einzeln oder zu mehreren auf gut gepflegtem Rasen ist sie ein herrlicher Schmuck. Abies Pinsapo glauca Hort. Blaugrüne spanische Weiss- tanne: Syn. Picea Pinsapo glauca Hort. Pinus Pinsapo glauca Hort. Eine herrliche Form, welche durch auffallend blaugrüne Färbung besonders wirkungsvoll wird. Wir finden Prachtexemplare z.B. in Baden-Baden. Abies Pinsapo argentea Hort. Eine besonders auffallende, blaugraue bis silberfarbige Form, die zumal im Schmuck der purpurroten männlichen Blüten sich reizend ausnimmt. Abies Pinsapo variegata Hort. Syn. Picea Pinsapo variegata Gord. Pinet. 160. Pinus Pinsapo variegata Laws. ex Gord. ]. c. Eine wenig schöne, unbeständige Form mit teils gelblichen, teils grünen Blättern. Abies Pinsapo Hamondi Veitch. A Manual of the Conif. p. 103. Eine eigentümliche Form mit kurzem Stamme, lang entwickelten, weit über den Boden hingestreckten Aesten und kürzeren Zweigen und Blättern wie bei der Art. Abies Pinsapo pendula Hort. Spanische Hänge-Tanne. Form mit herabhängenden Aesten. Abies numidica de Lannoy. 447 5. Abies numidiea de Lannoy Carr. Rev. hort. 1866 p. 106 und 168. Numidische Weisstanne. Syn. Abies Pinsapo var. baboriensis Cosson Bull. Soc. bot. France 1861. Ann. Soc. d’Acclim. 1863. Compend. Fl. Atl. 1881. Abies baboriensis Letourneux Cat. des arbr. et arbust. d’Algerie 1888. Sapin d’Algerie der Franzosen. Algerian Silver Fir der Engländer. In Nord-Afrika in Kabylien, (Numidien der Alten) auf den Berggipfeln des Tababor und Babor in einer Erhebung von 1600—2000 m und zwar gemeinsam mit Cedrus atlantica, Taxus baccata, Acer obtusatum, Ilex Aqui- folium, Quercus Mirbecki u. a. wachsend Nach Carriere in nördlichen Lagen auf Kalkfelsen, die oft nur mit dünner Humusschicht bedeckt sind und wo so enorme Schneemassen fallen, dass der Schnee in den Schluchten oft das ganze Jahr über liegen bleibt. Im Jahre 1861 durch Capitaine de Guibert entdeckt, von Cosson für eine Varietät der A. Pinsapo gehalten, von de Lannoy als besondere Art erkannt und benannt. Die ersten Samen wurden nach Carriere in Frankreich 1862 von Davout eingeführt. Parlatore räumt dieser Tanne nicht einmal das Recht einer Varietät ein, sondern wirft sie mit Abies Pinsapo zusammen. Die meisten Autoren stellen sie, Cosson folgend, als Form zu A. Pinsapo. Trabut giebt nach eingehendem Studium und Besuch der Fundorte in der Revue general de Botanique von Bonnier 1889 p. 405 eine treffliche Abhandlung nebst Abbildungen, der ich manches hier entlehne, und erklärt, dass A. numidica die einzige Tannen- art dort sei,"ferner, dass sie von A. Pinsapo so verschieden sei, wie A. cilicica und A. cephalonica, ja dass sie sich weit mehr den letzten beiden Arten als A. Pinsapo nähere, zumal aber A. cilicica, sowohl was die äusseren Vegetations- organe, wie auch die anatomischen Merkmale anlange. Wie A. cilicica in Gemeinschaft mit Cedrus Libani den cilicischen Taurus bewohne, so auch bewohne A. numidica gemeinsam mit Cedrus atlantica, der nahen Verwandten der Libanonceder, die Gebirge Algiers. — Es bietet somit A. numidica nicht nur Interesse inbetreff der systematischen Botanik, sondern auch in pflanzen- geographischer Hinsicht. *) #=\ Trabut kommt zum Schlusse: die unstreitig sehr nahe verwandten Tannen der Mittelmeerländer möchten einer einst sehr verbreiteten, später auf mehr und mehr von einander entfernte Stationen beschränkte Stammform (Abies intermedia Saporta ? Tertiaire de Cantal.) viel älter als Abies pectinata entstammen, welche gegen die Mittelmeerküsten und auf entfernte Berggipfel verschlagen, wo sich l.okal-Rassen oder Arten gebildet und erhalten und ihre ursprüngliche Beschaffenheit etwas geändert hätten, so dass man sie in strenger Auffassung noch als Varietäten einer Art ansehen könnte. Er fügt aber hinzu, dass es besser sei, nach den jetzt bestehenden Verhältnissen, sich zu bemühen, die eigentümlichen Charaktere dieser Formen scharf zu umgrenzen, als unter demselben Namen Individuen zu vereinigen, die sicher nicht gleich sind, weder ihrem natürlichen Vorkommen noch ihrem Verhalten in unseren Kulturen nach. — Es wäre hier somit dieselbe Ansicht ausgesprochen, wie ich sie weiter vorn 448 I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 3jaum von ı5—20 m Höhe, sehr verzweigter, dichter, regelmässig pyramidaler Krone. Stamm stark und gerade mit aschgrauer, leicht runzeliger Rinde bekleidet; Aeste zahlreich, quirlständig, sehr verzweigt, horizontal aus- gebreitet. Knospen dick mit lockeren, aschgrauen Schuppen und öfter harzig. Blätter 16—22 mm lang, 2'/, mm breit, steif, stumpf, mit dicklichen Rändern, am Grunde mehr oder minder gedreht, oberseits flach, an der Basis gerillt, dunkelgrün, unten beiderseits des stark vortretenden Kiels mit zwei bläulichen, zehnreihigen Spaltöffnungslinien. An den oberen Aesten sehr zahlreich rings um die Zweige gestellt, durch die Drehung am Grunde aufwärts gerichtet und öfter die untere Seite des Zweiges freilassend. In den unteren Aesten weniger steif, oft sehr ungleich und zweireihig wie bei A. pectinata. Zapfen zu vier bis fünf auf den oberen Aesten aufrecht, länglich-cylindrisch-stumpf, 16—20 cm lang, 4—6 cm breit. Schuppen oben sehr breit, an den Seiten zu stumpfen Haken umgebogen, plötzlich nach dem Grunde zu in einen Stiel ausgezogen, aschgrau, sehr leicht abfallend. Braktee etwa halb so lang als die Schuppe., lineal, oben abgerundet und kurz gespitzt; Samen verkehrt-eirund-keilförmig, ı2 mm lang mit ı8 mm langem, nach innen abgerundetem, oben abgestutztem und nach aussen sichelförmig verlängertem, schrotsägezähnigem Flügel. A. numidica unterscheidet sich von A. Pinsapo durch längere, flache, stumpfe, oben selten mit Spaltöffnungslinien versehenen, am Grunde gedrehten Blättern; durch viel längere Zapfen, durch die Zapfenschuppen mit den stumpfen Haken an den Seiten (durch welche sie sich besonders A. cilicica nähert) und durch die grössere, lineale Braktee. A. numidica ist eine sehr schöne, üppige, dunkelgrüne Tanne, die schon in recht stattlichen Exemplaren auch in Deutschland vertreten ist und sich widerstandsfähig, härter als A. Pinsapo zeigte. Auf den ersten Blick ähnelt sie A. Nordmanniana, aber die kürzeren, steifen, aufwärts gerichteten Blätter unterscheiden sie sofort. Wohl vermöge ihres Vorkommens in hohen, rauhen Gebirgslagen und auf trockenem Boden scheint sie auch bei uns gar nicht wählerisch zu sein und nach den bisherigen Erfahrungen jedenfalls nicht zärtlicher wie die Nordmannstanne und Verwandte, sie sollte daher zur Dekoration, ganz freigestellt, recht ausgedehnte Verwendung finden. 6. Abies eilieica Carr. Conif. 2 Ed. p. 307. Cilieische Weisstanne. Syn. Pinus cilicica Ant. et Kotschy Oest. Bot. Wochenblatt Dec. 1853 p. 409. „- Tschugatskoi Fisch. msc. Abies Tschugatskoi Laws. ex Gord. Pinet. Suppl. 50. öfter betont habe. — Dann sagt Trabut, dass es keine natürliche Einteilung sei, die Abies in zwei Sektionen begründet auf die Lage der Harzgänge in den Blättern einteilen zu wollen (s. Bertrand, Anatomie des feuilles de Coniferes Ann, sc. nat. 5. Ser. t. XX 1874), da die anatomischen Merkmale wohl viel zur besseren Er- kenntnis der Arten beitrügen, aber dahin führten, nahe verwandte Formen zu weit von einander zu trennen. — Der gleiche Umstand, der auch eintritt, wie ich schon früher bemerkte, wenn man die Länge der Brakteen (ob über die Schuppe hervor- ragend oder eingeschlossen) als Einteilungsmerkmal für die Weisstannen annimmt. Abies cilicica Carr. Picea cilicica Rauch. ex Gord. Pinet. 1. c. Illeden der Türken (nach Kotschy). Tschugatskoi der Russen. 449 In Kleinasien auf den taurischen und karamanischen Gebirgen, zumal in CGilicien, im nordwestlichen Gülleck Boghus und am Südabhang des Bulgar Dagh (Taurus) in einer Erhebung von 1300 bis 2000 m, öfter gemischt mit Cedrus Libani, ausgedehnte Wälder bildend, dann auf dem Antitaurus, dem Libanon und in Afghanistan. Im Jahre 1853 von Kotschy entdeckt und in Europa ein- geführt. Baum von 20—30o m Höhe mit vom Boden an beästeter, schmal - pyramidaler Krone. Stamm mit aschgrauer, im Alter tiefrissiger Rinde, ein weiches, aber dauerhaftesHolz liefernd, welches sich nicht wirft und zum Dachdecken besonders verwendet wird. Aeste sehr dicht und quirl- ständig, die unteren horizontal ausgebreitet und übergeneigt, dieoberen aufstrebend, Zweige zweireihig gegenüberstehend, die jüngsten gelblich und glatt. Blätter 25—35 mm lang, 2—2!/; mm breit, lineal, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet, am Grunde sehr gedreht, oben glänzend dun- kelgrün, unten mit bläulichen, siebenreihigen Spaltöffnungs- linien, fast zweizeilig, doppelt zweizeilig, oder, zumal an jungen, üppigen Trieben, nach oben stehend und den Zweig dicht deckend. Zapfen aufrecht, sitzend, cylindrisch- stumpf und etwas vertieft an der Spitze, 20—28 cm lang, Beissner. w a BE a arten ne VEN yrR3® Fig. ı22. Abies cilicica Carr. auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See bei Berlin. 29 450 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 5 cm breit, rötlich. Zapfenschuppen sehr breit, am Grunde keilförmig, oben ganzrandig, an den Seiten mit stumpfen Haken und gezähnelt (ähnlich wie bei A. numidica). Brakteen spatelförmig zugespitzt, über halb so lang als die Schuppe. Samen verkehrt-eirund, fast dreieckig, braunrot, ı3 bis 14 mm lang, mit gelbrotem, schief-keilförmigem, ı8 mm langem Flügel. Eine sehr schöne Tanne, welche in ihrer Erscheinung am meisten an A. Nordmanniana erinnert, aber zierlicher von Wuchs ist, dabei besonders regelmässige, dichtzweigige, kegelförmig-spitze Pflanzen bildet, mit weniger üppigen, dünneren Zweigen; von ihr, wie von A. pectinata weicht sie durch die längeren, schmalen Blätter, die meist glatten jungen Triebe und die ein- geschlossenen Brakteen ab. In deutschen Gärten sind schon sehr schöne Exemplare vorhanden, so z. B. auf der Insel Scharfenberg ein schöner, 8 m hoher Baum, die schnellen Wuchs und freudiges Gedeihen zeigen, ja in recht rauhen Lagen, z. B. am Starnberger See, sah ich diese Art nicht leiden. Dahingegen geben Veitch wie auch Carriere an, dass sie sowohl in England wie in Frankreich, ihres frühen Treibens halber, stets von Spätfrösten leide. Veitch sagt sogar, dass sie in England gar nicht zur Anpflanzung empfohlen werden dürfe und sich nur in ausnahmsweise günstigen Lagen zu schönen Exemplaren entwickle. Ob hier etwa ungünstige, schon aufgeführte, allen Weisstannen, zumal Gebirgs- bäumen schädliche Einflüsse eingewirkt haben? In Deutschland zeigten sich solche üble Einflüsse weniger, wenn auch hier und da über Beschädigung durch Spätfröste geklagt wird und kann A.cilicica als eine besonders deko- rative Tanne auf das Wärmste zur Anpflanzung empfohlen werden. 7. Abies firma Sieb. et Zuce. Fl. jap. II. p. 15 t. 107. Japanische Weisstanne. Syn. Abies Momi Sieb. Verhand. van het. Batav. Genotsch. XII. p. ı2. „. 2bifida’Siebset Zuce."El. jap-Il.p: 18 t. 2100. „, homolepis Sieb. set Zuce. El. jap. II. p- 17.1.2108. Picea firma Gord. Pinet. p. 147. Pinus firma Ant. Conif. p. 70 t. 27. » bindarAnt: Conit. p. 79.1. 31.1.2. ». ‚homolepis Ant.-Gonif. 78 t. 31 f. 1. „ Harryana Mac Nab. in Proc. Royal. Irish. Acad. p. 689 t. 47 Fig. 16. Abies Tschonoskiana Hort. Petropol. Momi; Tö-momi; Sjura-momi; oder Ura-siro-momi der Japaner. In ganz Japan, zumal in dem nördlichen Teile zwischen dem 36. und 51.0 n. Br., nach Rein in einer Erhebung von 1000—1500 m meist in Laub- wäldern; im südlichen Teile kultiviert, bis auf die Kurilen vordringend. Im Jahre 1861 von J. G. Veitch in Europa eingeführt. Ein bis 5o m Höhe erreichender schöner Baum von pyramidalem, A. pectinata ähnlichem Wuchs. Aeste stark, horizontal abstehend, hellbraun, Zweige dichtstehend, junge Triebe kurz braunhaarig. Knospen kegelförmig, mit Harz dünn überzogen. Blätter sehr verschieden in Länge und Form, dichtstehend, fast zweizeilig, steif, derb lederartig (daher der Name firma), Abies firma Sieb. et Zucc. 451 20—30o mm lang, 2'%—3 mm breit, lineal, flach, gerade oder etwas gebogen oder leicht sichelförmig, mit schildförmiger Basis, kaum gedreht, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet (an den fruchtbaren Zweigen), oder auch.tief gespalten, also lang-zweispitzig (an den unfruchtbaren Zweigen), oberseits schwach gefurcht, glänzend dunkelgrün, unten beiderseits des Mittelkiels mit (l 2 Fig. 123. Abies firma Sieb. et Zucc. ı Zweig mit reifem Zapfen; 2 Blatt, vergr.; 3 Zapfenschuppe von aussen mit Braktee; 4 Samen. Alle Figuren nach einem Originalzapfen aus Japan. bläulichweissen Spaltöffnungslinien gezeichnet. Zapfen in Grösse und Gestalt sehr verschieden, cylindrisch, beiderseits stumpf, gerade oder etwas gekrümmt, dunkelbraun, 8—ı5 cm lang, 3!/,,—5 cm breit, Zapfenschuppen am Grunde keil- förmig, breit-nierenförmig, oben und an den Seiten abgerundet und unregel- mässig gezähnelt; Braktee aus breit - keilförmigem Grunde rautenförmig, : 29* 452 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. lanzettlich-zugespitzt, oben unregelmässig gezähnt, mit der Spitze die Schuppe überragend. Samen verkehrt-eirund, keilförmig-eckig, hellbraun, dunkel ge- scheckt, mit breitem, bräunlichem Flügel. Während die meisten Autoren A.homolepisS. etZ. synonym A. firma erklären, ist sie nach Masters (On the Conifers of Japan) eine gut unter- schiedene Art, die durch die Form der Blattkissen des Stammes, durch die Form der Blätter und Lage der Harzgänge, dann auch durch die schon an der weiblichen Blüte gleich langen Zapfenschuppen und Brakteen abweicht. Maximowicz erklärt dies jedoch nur für einen krankhaften Zustand, wie er ihn an einzelnen Aesten der A. firma häufig beobachtet habe. Anderseits ver- wahrt Maximowicz sich dagegen, dass Masters seine A.holophylla für synonym mit A. firma erklärt, da man diese schon an einer einzelnen Zapfenschuppe unterscheiden könne, es überdies die einzige Weisstanne sei, die stets an der Spitze ganzrandige (fichten-ähnliche) Blätter habe, während gerade A. firma die am tiefsten gespaltenen Blätter unter allen Tannen besitze, die aber niemals dolchartig zugespitzt und nicht seitlich gebogen seien (s. andere Unter- schiede bei der folgenden A. holophylla). Nach Nakamura ist das Holz gelblich oder rötlich-weiss und. gerade- faserig, während das im Süden gewachsene von schlechter Qualität ist, soll das im Norden gewachsene hart und elastisch an Güte dem von Tsuga fast gleich- kommen. — In der Jugend langsam von Wuchs, wird A. firma in Japan viel zur Zierde angepflanzt, wird dort auch durch Stecklinge vermehrt und häufig künstlich zu den beliebten uralten Zwergformen herangezogen. In Deutschland hat sie sich in manchen Gegenden in harten Wintern etwas zärtlich gezeigt, litt auch, da sie frühzeitig treibt, von Spätfrösten; an Orten, die im allgemeinen dem Gedeihen der Weisstannen günstig sind, zeigte sie sich hingegen ziemlich widerstandsfähig, so dass also die Anpflanzung dieser schönen Tanne dort nur anzuraten ist. g. Abies holophylla Maxim. Melanges biol. VI. p. 22. Ganzblättrige Weisstanne. Syn. Pinus holophylla Parl. in D. C. Prodr. XVI. 2 p. 424. In der südöstlichen Mandschurei am Victoriabusen auf höheren Gebirgen heimisch. Wohl kaum in Kultur eingeführt. Baum im Wuchs der Abies pectinata oder der A. firma ähnlich. Junge Zweige behaart. Blätter derb, dichtstehend, breit-lineal lach, rundlich-abge- stumpft, unterseits gekielt und mit weisslichen Spaltöffnungslinien, die der fruchttragenden Zweige seitlich gebogen und kürzer dolchartig-spitz, mit kreis- runden Blattnarben und etwas hervorragenden Blattkissen. Zapfen seiten- ständig aufrecht, cylindrisch oder länglich-cylindrisch-stumpf, Schuppen fast wagerecht, mondförmig, aus kurzgestieltem Grunde plötzlich breit-herz-keil- förmig-rundlich, seitlich geohrlappt-herabgebogen, lederartig, ganzrandig oder kaum stumpf, schwach gezähnelt. Brakteen kaum halb so lang als die Schuppen, vom Grunde an gleich breit, rundlich, ausgefressen, häutig, Rippe in eine Stachelspitze auslaufend. Samen verkehrt-eirund-keilförmig, scherbengelb mit fast gleichlangem, vierseitigem Flügel. Abies brachyphylla Maxim. 453 Die Merkmale, durch welche sie sich, nach Maximowiczs Angaben, von A. firma unterscheidet, wurden bereits bei dieser angeführt. Die nahestehende A. brachyphylla unterscheidet sich durch stets ausgerandete, unten silberweisse, wenigstens doppelt so kurze, aber nicht schmälere, aufwärtsstehende Blätter, durch schmätere Zapfen, mit doppelt kleineren und fast doppelt so zahlreichen Schuppen, welche, am Rande flach, plötzlich in schmale seitliche Ohrlappen übergehen und durch doppelt so kleine, schwärzliche (nicht scherbengelbe) Samen, besonders aber auch durch den gänzlich abweichenden Habitus. 9. Abies brachyphylla Maxim. Melanges biolog. VI. p. 23. Kurzblättrige Weisstanne. Syn. Pinus brachyphylla Parl. in D. C. Prodr. XVI. 2 p. 424. Picea brachyphylla Gord. Pinet. €d. 2 p. 201. Abies Veitchi Hort. (nicht Carr.). | Picea Veitchi Hort. (nicht Lindl.). firma Hort. (nicht Gord.). pinnosa Hort. Zu verwerfende auf Ver- wechselung beruhende | Gartennamen. In Japan auf der Insel Nippon heimisch und vom Fusi-Yama im Jahre 1870 in Europa eingeführt. - Schöner Baum von 4o m Höhe. Aeste regelmässig quirlständig, horizontal abstehend mit hellgraubrauner Rinde bekleidet, Zweige zweizeilig steif, ab- stehend. Blätter dichtstehend, an den oberen Zweigen ringsum gestellt, steif, kurz, gerade oder gebogen, lineal, flach, auf schildförmiger Basis mit abge- rundeter, ausgerandeter Spitze, oberseits leicht gerinnt, hellgrün, unten beider- seits des vortretenden Längskiels mit weissen Spaltöffnungslinien, 10—ı7 mm lang, 2 mm breit (an jungen Pflanzen und üppigen Trieben jedoch weit länger und meist sehr üppig). Zapfen aufrecht, sitzend, cylindrisch-stumpf, 8-9 cm lang, etwa 3 cm breit, reif purpurbraun. Zapfenschuppen sehr zahlreich, ge- nagelt, verbreitert-nierenförmig, oben abgerundet, seitlich gezähnelt und plötzlich in schmale Ohrlappen übergehend, Braktee unten breit-lineal, oben kreisförmig verbreitert, unregelmässig gezähnt und kurz gespitzt, kaum halb so lang als die Schuppe. Samen verkehrt-eirund-keilförmig, schwärzlich mit fast gleich langem, vierseitigem Flügel. Von der nahestehenden A. firma weicht sie durch die Blätter, durch die kleineren Zapfenschuppen und die Brakteen, die nur halb so lang als die Schuppen sind, ab. Eine noch wenig verbreitete, schöne, üppige Tanne, die eine sehr regelmässige Pyramide bildet und im Wuchs A. Nordmanniana ähnelt, sich bis- her ganz widerstandsfähig zeigte, schon in kräftigen über 3 m hohen Pflanzen in deutschen Gärten vorhanden ist, ja, unter anderen in Wörlitz, ebenso in den Baumschulen von Hesse in Weener (Östfriesland) schon Zapfen brachte. Sie dürfte daher als harter, wertvoller Zierbaum sich bald immer mehr einbürgern und verdient weiteste Verbreitung und Empfehlung. Nochmals muss besonders betont werden, dass sie öfter in den Gärten mit der echt noch seltenen A. Veitchi verwechselt wird. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Teil, II. 454 \ ud N ll Fig. 124. Abies Mariesi Mast. ı Zweig mit Zapfen; 2 Zapfenschuppe mit Samen; 3 Zapfenschuppe mit Braktee; 4 Blätter vom fruchtbaren Zweige, Ober- und Unterseite, zweimal vergrössert, nebst 5 Blattdurchschnitt; 6 unfruchtbarer Zweig; 7 Blätter von demselben, Ober- und Unterseite, zweimal vergrössert, nebst 8 Blattdurchschnitt. Abies Mariesi Masters. Abies sibirica Ledeb. 455 10. Abies Mariesi Masters in Gard. Chronic. 1879 p. 788 c. ic. Maries Weisstanne. In Nord-Japan bei Awomori und auf dem Berge Nikko in einer Er- hebung von 1000—2300 m gemeinsam mit Abies Veitchi in einer seichten Erdschicht auf vulkanischen Trümmern wachsend. Im Jahre ı879 durch Maries in Europa eingeführt und ihm zu Ehren benannt. Eine, nach Masters, A. brachyphylla nahe verwandte, wie er sich aus- drückt, vielleicht zu nahe verwandte Art. Grosser, pyramidaler Baum mit starken, abstehenden Aesten, die unteren überhängend und mit den Spitzen aufwärts gerichtet. Aeltere Zweige glatt mit kaum vorstehenden Blattkissen, jüngere Zweige rötlich-braun und die jungen Triebe behaart. Blätter an den Haupttrieben gerade und ringsum stehend, an den seitlichen Zweigen stehen sie durch Drehung an der Basis zweiseitig, an den jungen unfruchtbaren Zweigen fast vierreihig, die Blätter der mittleren Reihen sind nur halb so lang als die seitlichen und liegen dem Zweige dicht an. Alle sind flach, oberseits tief gefurcht, unten gekielt und mit zwei weissen Spaltöffnungslinien, an der Spitze ausgerandet, 15—25 mm lang. Zapfen eirund-cylindrisch mit abgerundeter Spitze, 9—ı5 cm lang, 4—5'/; cm breit, reif dunkelbraunrot; Zapfenschuppen aus keilförmigem Grunde, oben breit, abgerundet, ganzrandig, an den Seiten mit stumpfen Haken. Braktee unten keilförmig, nach oben kreisrund, dreilappig und gezähnelt, etwa um '/, kürzer als die Schuppe. Samen verkehrt-eirund mit breitem beilförmigem Flügel, der fast so lang als die Schuppe ist. Von A. brachyphylla unterscheidet sie sich zumal durch die jungen be- haarten Triebe, die kaum vorstehenden Blattkissen, die tiefer gefurchten Blätter, die grösseren, dickeren, mehr fassförmigen Zapfen, die ganzrandigen Zapfenschuppen und durch die stärker gezähnelten, dreilappigen Brakteen. Eine erst in kleineren Exemplaren in Deutschland verbreitete Tanne, welche sich jedoch ganz widerstandsfähig zeigte und für die Zukunft als Zier- baum neben ähnlichen Tannen einen schönen Schmuck für unsere Gärten aus- machen dürfte. 11. Abies sibiriea Ledeb. Fl. alt. IV p. 202. Sibirische Weisstanne. Syn. Pinus sibirica Turcz. Cat. Baikal. No. 1067. » Picea. Pall. Fl: Ross [p: 7 excl, Syn. et-pl. caucas: „» Pichta Fisch. ex Lodd. cat. 1836 p. 50; Endl. Conif. 108. Picea Pichta Loud. Arb. brit. IV, 2338. Abies Pichta Forb. Pin. Wob. 109 t. 37. Pichta der Russen. Ak-cherschal der Tartaren. Chadsura der Mongolen Sapin de la Siberie der Franzosen. Siberian Silver Fir der Engländer. In Nord- und im mittleren Ost-Russland, durch die Gebirge Sibiriens, 456 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Dahuriens, Kamtschatkas und der Mongolei am Amur, hier mit Picea obovata. Larix dahurica und Picea ajanensis und Birken Wälder bildend, zumal aber im Altai-Gebirge in einer Erhebung von 650—1300 m bedeutende Wälder bildend und bis über 1700 m aufsteigend. Im Jahre ı820 in Europa eingeführt. Baum, der im Vaterlande 30—4o m Höhe erreichen soll, bei uns aber weit niedriger bleibt, mit schlank-pyramidaler Krone. Stamm mit glatter, schwärzlich-grauer Rinde bekleidet. Aeste quirlständig, untere überhängend, mittlere wagerecht abstehend, Zweige sehr dichtstehend und dicht mit Blättern bedeckt, glatt. Knospen rundlich, dicht mit Harz überzogen, Blätter weich, 1ı5—27 mm lang, ı'/ mm breit, lineal, flach, an der Spitze ausgerandet oder stumpf, oberseits dunkelgrün glänzend, unterseits mit weisslichen Spaltöffnungs- linien, die an älteren Blättern mehr verschwinden, an den Seitenzweigen fast zweizeilig, oberseits aufrecht abstehend, an den oberen und fruchtbaren Zweigen meist sichelförmig aufwärts gekrümmt, spitz. Zapfen aufrecht, sitzend, länglich-walzenförmig-stumpf, 6—8 cm lang, 3 cm breit, jung purpur- farbig, reif hellbraun, meist mit Harz überflossen; Zapfenschuppen genagelt, breit-keilförmig, oberer Rand abgerundet und gezähnelt-gewimpert, an den Seiten gezähnelt gefranst. Braktee fast kreisrund an der Spitze ausgerandet und kurz gespitzt, am Rande gezähnelt, kaum halb so lang als die Schuppe; Samen verkehrt-eirund-eckig, 6—7 mm lang mit purpurfarbigem, 10 mm langem dünnhäutigem Flügel. Eine in unseren Kulturen sehr langsam wachsende, aber zierliche Tanne, von besonders schlankem, schmal-pyramidalem Wuchs, welcher neben den weichen schmalen Blättern ein besonders gutes Erkennungsmerkmal ist. Wir finden in günstigen, d. h. freien hohen Lagen, bei genügender Luft- und Bodenfeuchtigkeit, schöne Exemplare von etwa 10—ı5 m Höhe, die auch Zapfen und zum Teil keimfähige Samen bringen. Nach besonders harten Wintern in rauher Lage am Starnberger See fand ich A. sibirica zwischen gebräunten Tannen, Fichten und Schwarzkiefern prächtig grün und nicht im mindesten beschädigt hervorragen. — In un- günstigen trockenen, zu warmen Lagen, besonders in lufttrockenen Ebenen dagegen finden wir die sibirische Tanne meist als Krüppel mit verkümmerten Spitzentrieben, sie treibt alsdann zeitig aus und der junge Trieb leidet von Spätfrösten, solche Pflanzen verdienen den Platz im Garten nicht und man sollte, wo die günstigen Kulturbedingungen fehlen, diese Tanne besser garnicht anpflanzen. Zum forstlichen Anbau kann sie des zu langsamen Wuchses halber nicht empfohlen werden. Abies sibirica alba Fisch. Syn. Abies Pichta longifolia Hort.’ 2 =2:2lbaHort: Picea Pichta longifolia Hort. „ sibirica alba Hort. Eine Form mit längeren und auf der Unterseite weisseren Bättern, welche im höheren Altai vorkommen soll. ee Abies nephrolepis Maxim. 4 Abies sibirica elegans Hort. Syn. Abies Pichta elegans Hort, Eine in den fürstl. Lobkowitz’schen Baumschulen in Eisenberg (Böhmen) in Kultur gewonnene schöne Form von gedrungenem, araukarienähnlichen Wuchs, die Blätter sind etwas kürzer, von derberer Beschaffenheit und mit silberartig schimmernden Rändern. 12. Abies nephrolepis Maxim. Mel. biol. VI. p. 22. (1866.) Nierenschuppige Weisstanne. Syn. Abies sibirica var. nephrolepis Trautv. ex Maxim. Primit. Flor, amurens. p. 260 (1859). In der russischen Mandschurei auf Höhenzügen am Strande häufig. Wohl kaum in Kultur eingeführt. Nach Maximowicz eine A. Veitchi nahestehende Art. Blätter dichtstehend, lineal-Nach, unten gekielt, zwischen dem verdickten Rande und dem Kiel silber- weiss, an den Spitzen ausgerandet, oder an fruchttragenden Zweigen zuweilen zugespitzt, mit kreisrunden Narben und wenig hervorragenden Blattkissen. Zapfen seitlich, aufrecht, klein, cylindrisch oder eirund-cylindrisch-stumpf. Zapfenschuppen fast horizontal, dicht dachziegelig, mondförmig, die Platte der Brakteen abgerundet, kaum abstehend, mit dem Mucro immer kürzer als die Schuppe. Sie ist nahe verwandt A. Veitchi Carr., welche sich unterscheidet durch längere, immer ausgerandete Blätter, durch grössere, immer cylindrische Zapfen, horizontale, sehr zahlreiche, nur am Rande sehr hervorragende Zapfenschuppen, die ausgeprägt mondförmig, doch auch an der Basis mondförmig ausgeschnitten sind, durch grössere, den Schuppen gleiche Brakteen, deren Platten, schräg abstehend, breiter als lang sind. Sie nähert sich ein wenig der A. sibirica Ledeb., aber diese unterscheidet sich sehr durch die um die Hälfte längeren Blätter der unfruchtbaren Zweige und die immer spitzen, seitlich gebogenen, dickeren Blätter der fruchtbaren Zweige, durch grössere, breitere, oft eirunde oder eirund-cylindrische Zapfen, durch die Schuppen, welche dachziegelig, weniger zahlreich, am Rande breit hervorstehend, dreimal grösser, keilförmig-trapezoid, am Rande mehr gerundet gesägt sind. Der Flügel der Samen ist verlängert, fast gleichseitig und nicht säbelförmig. 13. Abies Veitchi Carr. Conif. &d. 2. p. 309. Veiteh’s Weisstanne. Syn. Picea Veitchi Lindl. in Gardn. Chron. 1861 p. 23. Pinus selenolepis Parl. in D. C. Prodr. XVI,2. p. 427. „ Veitchi Mac Nab. Proc. R. Irish Acad. p. 686. Abies Eichleri*) Lauche, Berlin. Gartenzeit. 1882 S. 63 mit Abbild. In Japan auf der Insel Nippon auf dem Berge Fusi-Yama in einer Er- *) Der verstorbene Garteninspektor W. Lauche in Potsdam beschrieb als Abies Eichleri eine neue Tannenart, welche er aus Samen erzogen hatte, der 458 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. hebung von 2000—2300 m. 1860 von J. G. Veitch entdeckt. Nach Maxi- mowicz bei Hacodate kultiviert und auch in der südöstlichen Mandschurei vorkommend. Im Jahre 1879 von Maries in Europa eingeführt. Schöner Baum von 30—40o m Höhe, dicht mit verhältnismässig kurzen, quirlständigen, horizontal abstehenden Aesten besetzt. Stamm und Aeste mit weisslicher Rinde bekleidet. Zweige durch die Blattkissen etwas runzelig, junge Triebe rötlich, später grau-gelblich. Blätter sehr dichtstehend, die Oberseite der Zweige deckend und hier bedeutend kürzer als an den Seiten, 15—25 mm lang, kaum 2 mm breit, an den unfruchtbaren Zweigen mit ausgerandeter Spitze, an den fruchtbaren Zweigen stumpfgespitzt, oberseits glänzend grün und gerinnt, unterseits mit vortretender Mittelrippe, beiderseits mit silberweissen Spalt- ihm 1870 von Herrn Dr. Radde aus dem Kaukasus zugesendet war. Ein einziger Samen nur war gekeimt und dieser Sämling zu einem 3 m hohen Baume erwachsen. Lauche hielt die Tanne, welche im Wuchs grosse Aehnlichkeit mit der Nordmanns- tanne zeigte, für eine Form derselben mit auffallend silberweissen Blattunterseiten und sah sie als aus dem Kaukasus stammend an. Als der junge Baum ı88ı Zapfen trug, glaubte Lauche, der abweichenden Zapfen wegen, eine neue Art zu erkennen und nannte sie zu Ehren des verstorbenen Professor Dr. Eichler, Direktor des botanischen Gartens zu Berlin: Abies Eichleri und giebt folgende Beschreibung: „Ein 30 m hoher, meist von der Basis an regelmässig mit Aesten besetzter Baum, Rinde bräunlich-grau, Blätter zweizeilig, oft fast ringsum gestellt, aufwärts gerichtet, gekerbt, an der Spitze abgerundet, unterseits mit zwei breiten, bläulich- weissen Längsstreifen versehen, junge Triebe bläulich-grün; Zapfen 70 mm lang, 22 mm breit, schwarzblau, walzig, am Stiel abgerundet, an der Spitze kurz kegel- förmig, Deckschuppen schwach gezähnt, mit einer kurzen, hervorragenden Spitze versehen, Fruchtschuppen deutlich gestielt, Samen geflügelt, Flügel so lang wie die Fruchtschuppe. Von A. Nordmanniana durch die schwarzblauen Zapfen, durch die weisse, heller gefärbte Unterfläche der Blätter und durch die blaugrünen jungen Triebe unterschieden.“ Da männliche und weibliche Blüten zugleich am Baume erschienen, nahm Lauche eine künstliche Befruchtung vor und erzog ı4 gut ausgebildete Zapfen und keimfähigen Samen. Auch Herr von St. Paul säete von demselben aus und erzog zwei jetzt 50 und 60 cm hohe Sämlinge, welche Sämlingen von Abies Veitchi ähnlich sehen und ein kräftiges Gedeihen zeigen. Zweige dieser schönen Tanne wurden von l.auche auf A. Nordmanniana veredelt. Herr von St. Paul besitzt in Fischbach gegen 5 m hohe Exemplare davon und Herr Dr. Bolle ein 2 m hohes Bäumchen, weiter wurden Zweigveredlungen durch die Firma P. Smith & Cie. echt verbreitet, auch Verfasser besitzt solche Ver- edlung von der Originalpflanze und hielt sie mit manchen Autoren, in dem Glauben, dass diese Tanne aus dem Kaukasus stamme, für eine kleinzapfige Form der Nord- mannstanne, um so mehr, da von letzter auch Sämlinge mit auffallend weissen Blatt- unterseiten, dazu Uebergangsformen und solche mit grösseren oder kleineren Zapfen vorkommen, die man in Gärten als Sämlinge von A. Eichleri bezeichnet (s. S. 436). Da aber diese Originalpflanze zufällig neben einer jungen Pflanze von A. Veitchi Carr. steht, so fiel mir je länger je mehr die grosse Aehnlichkeit beider auf, auch von anderen befreundeten Herren war die gleiche Beobachtung gemacht worden, zumal auch von Herrn Hennings, welcher im botanischen Museum in Berlin genau die in Alkohol befindlichen Originalzapfen, die Lauche selbst nebst Blüten dem Museum geschenkt, mit Zapfen von Ab. Veitchi verglich, welche von Abies Veitchi Carr. 4 Schuppe 9 und 3 Antheren von vorn und von der Seite gesehen, vergrössert; ı Zweig mit reifen Zapfen; Abies Veitchi Carr. mit Samen von innen, zweimal vergr.; Fig ı25. 6 Seitenansicht der Schuppe, zweimal vergr;; zweimal vergr.; 5 Schuppe von aussen mit Braktee, 9 Blattdurchschnitt, zehnmal vergr. 7 Blatt vom unfruchtbaren Zweig, Oberseite, und 8 Blatt, Unterseite, zweimal vergr;; 460 II, Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. öffnungslinien versehen. Zapfen aufrecht, fast cylindrisch, sitzend, purpurbraun, 6—7 cm lang, 2'/y—3 cm breit. Zapfenschuppen sehr dichtstehend, fast hori- zontal angedrückt, lang genagelt, oben fast halbmondförmig ganzrandig, an den Seiten ohrlappenförmig umgebogen; Braktee so lang als die Schuppe, aus keil- förmigem Grunde rundlich, oben ausgefressen-gezähnelt und gespitzt. Samen verkehrt-eirund, keilförmig-eckig, gelblich, mit kurzem, sichelförmigem, abge- stutztem, schwärzlichem Flügel. Eine echtnoch seltene, reizende Edeltanne, die, wie schon angeführt, in den Gärten öfter mit Abies brachyphylla verwechselt wird, da leider früher Samen von letzter unter dem Namen A. Veitchi verbreitet wurden. Sie hat in Zweigen und Blättern auf den ersten Blick Aehnlichkeit mit A. Nordmanniana, zumal auch von letzter bei Aussaaten Pflanzen mit auffallend weissen Blattunterseiten vorkommen. Als Baum hoher Gebirge hat sie sich bisher ganz hart in unseren Kulturen gezeigt und recht ansehnliche, bis 5 m hohe Exemplare, wie sie schon vorhanden sind und auch schon Zapfen trugen, geben uns einen Begriff von dem dekorativen Wert grösserer Bäume, die mit der silberweissen Blattunterseite einen auserlesenen Schmuck Maximowicz in Japan auf dem Fusi Yama gesammelt wurden. Genaue treffliche Zeichnungen (wie sie beigefügt) und eingehende Beschreibung der Zapfenschuppen Brakteen, Samen und Blätter von Herrn Hennings (s. Gartenflora 1890 S. 379) er- geben denn auch auf das Genaueste die Gleichheit der A. Veitchi und A. Eichleri Lauche und zugleich, dass letzte unmöglich zu Ab. Nord- manniana gehören kann. Es muss hier also eine Verwechslung vorliegen, ent- weder wurde der Samen etwa mit aus Japan stammendem Samen verwechselt, oder auch durch Zufall könnte ja ein Sämling von A. Veitchi anstatt des vermeintlichen Kaukasiers gepflanzt sein. — 12 Fig. 126. ı, 2, 3, 10 Abies Veitchi Carr. 4, 5, 6, ıı Abies Eichleri Lauche. 7, 8, 9, ı2 Abies Nordmanniana Lk. Inzwischen sind die grössten Anstrengungen gemacht worden, Samen der Abies Eichleri aus dem Kaukasus einzuführen, aber trotz eifrigster Nachforschung ist es nie gelungen, eine AbiesEichleriLauche aufzufinden. Daba bei Borschom wurde als Fundort neuerdings genannt, aber die nach grossen Schwierigkeiten mühsam erlangten Samen der vermeintlich echten Ab. Eichleri ergaben dem Kaukasus eigentümliche A. Nordmanniana in den angeführten Abweichungen und Ueber- gängen. Russische Botaniker, welche die im russischen Reiche vorkommenden Coni- feren genau kennen, haben auch erklärt, dass es keine Abies Eichleri im Kaukasus gäbe und somit halten auch wir daran fest, bis nicht das Gegenteil be- wiesen, zumal das hier abgebildete Originalmaterial so augenscheinlich dies beweist. Abies Veitchi var. sachalinensis Fr. Schmidt. 461 für unsere Gärten ausmachen dürften, weshalb eine recht häufige Anpflanzung nicht warm genug empfohlen werden kann. Abies Veitchi var. sachalinensis Fr. Schmidt. Reisen im Amur- land und auf der Insel Sachalin in Mem. de l’Acad. Imp. des Scienc. de St. Petersb. VII. Ser. Tom. XIl. No. 2. Syn. Abies sachalinensis Mast. in Gard. Chron. 1879. p. 588. c. ic. Auf der ganzen Insel Sachalin, besonders im Westen und Süden mit Picea ajanensis den Hauptbestandteil der Wälder ausmachend. Im Jahre ı879 von Maries in Europa eingeführt. Baum noch höher wie A. Veitchi mit pyramidaler Krone und längeren, Fig. 127. Abies Veitchi var. sachalinensis Fr. Schmidt. ı Zweig mit reifen Zapfen; 2 Blatt, Unterseite, vergr.; 3 Zapfenschuppe, Aussenseite mit Braktee; 4 Schuppe, Innenseite mit Samen. horizontalen Aesten, Stamm gerade mit hellgrauer, glatter Rinde bekleidet; Zweige allseitig beblättert, aber die Blätter sind so gebogen, dass sie fast zwei- zeilig gestellt erscheinen. Blätter lineal sichelförmig, stumpf, an der Spitze ausgerandet, sitzend, an der Basis gedreht, bis 28 mm lang, oben gerinnt, unten, zumal an den jungen Blättern beiderseits des vortretenden Mittelnervs, mit weissen Spaltöffnungslinien gezeichnet. Blattnarben schief kreisförmig; Blattkissen etwas hervorragend, rautenförmig, herablaufend, an jungen Zweigen weichhaarig. Zapfen aufrecht, sitzend, cylindrisch-stumpf, beiderseits etwas verschmälert, 6—8 cm lang, 2'%—3 cm breit, Schuppen lederartig, gestielt, keilförmig, an der Spitze breit nierenförmig, am oberen Rande rund ein- gebogen, bestäubt-weichhaarig, an den Seiten häutig gezähnelt, unten öfter in 462 Il. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. einen Zipfel auslaufend. Braktee häutig, an der Basis gestielt, der Schuppe angewachsen, oben frei, schief herz- oder kreisförmig, am Rande gezähnt, in eine feine Spitze verlängert, die Schuppe überragend. Samen 5 mm lang, eckig-keilförmig mit gleichlangem, breitem, schiefern, grau-violettem Flügel. Von der japanischen Pflanze (A. Veitchi) unterscheidet sie sich sofort durch die immer vorstehenden Brakteen, durch die kleineren, am Rande eingebogenen weichhaarigen, an den Seiten gezähnelten, nicht geohrlappten Schuppen, durch die wenig längeren nicht sichelförmigen Flügel der Samen. Schmidt stellt die Sachalin-Tanne als Form zu A. Veitchi, nach- dem er sie früher als Art (A. sachalinensis) beschrieben und Maximowicz ist, nach brieflichen Mitteilungen, seiner Ansicht. Eine in deutschen Kulturen meist erst als kleinere, etwa ı m hohe Pflanze vertretene schöne, zierliche und harte Weisstanne, die gleich der verwandten A. Veitchi berufen scheint, dereinst, wenn mehr verbreitet, einen hervor- ragenden Schmuck unserer Gärten auszumachen. 14. Abies Fraseri Lindl. in Penny cyclop. I. No. 5. Fraser’s Balsamtanne. Syn. Pinus Fraseri Pursh. Flor. Bor. Amer. Il. p. 639. Picea Fraseri Loud. Arbor. IV. 2340. f. 2243— 2244. Abies balsamea $ Fraseri Spach. Hist. Veg. phan. XI, 422. Double Balsam Fir der Amerikaner. Nach Sargent (vergl. Garden and Forest 1889. p. 472 und 475 mit Ab- bildung eines Waldbestandes) nur auf wenigen der höchsten Abhänge des Alleghany-Gebirges von Carolina und Tennessee in einer Erhebung zwischen 1600 und 2100 m vorkommend, öfter bedeutende Wälder bildend, aber sehr lokal auftretend. Nächst der californischen A. bracteata ist sie in ihrer Aus- breitung von den amerikanischen Arten am meisten beschränkt. Im Jahre ı8ıı von Fraser, dem zu Ehren sie benannt wurde, in Europa eingeführt. Ein kleiner, kurzlebiger Baum, der ı8—24 m Höhe und 0,60—0,70 m Stammdurchmesser erreicht, Stamm mit hell zimmtbrauner und bei eintretender Fruchtbarkeit mit grauer Rinde bekleidet. Es ist nicht leicht, auf den ersten Blick und ohne Zapfen A. Fraseri von der sehr nahestehenden, durch alle nördlichen Staaten Nordamerikas, vom atlantischen bis zum grossen Ozean als einzige Tanne weit verbreitete A. balsamea zu unterscheiden. Die beiden Bäume ähneln einander sowohl in der Gestalt wie in den Blättern und auch das Aussehen der Rinde an älteren Bäumen ist das gleiche. Aber die Struktur der Blätter bietet, wie Engelmann festgestellt hat, Charaktere, welche dazu dienen, die beiden Arten zu unterscheiden, die von A. balsamea sind ziemlich arm an Hypodermzellen, welche an der Oberseite der Blätter erscheinen, bei A. Fraseri hingegen finden sie sich in fast zusammenhängenden Lagen. Die beiden Arten sind übrigens sofort durch die Zapfen zu unter- scheiden, die von A. Fraseri sind kürzer und mehr eirund von Gestalt, 3—5 cm lang, 2 cm breit mit lang hervorsehenden, übergebogenen F Abies Fraseri Lindl. 463 Brakteen, so dass die Zapfen ganz durch sie verdeckt sind, während die Brakteen der reifen Zapfen von A. balsamea zwischen den Schuppen einge- schlossen sind, oder selten und dann nur mit ihren Spitzen über die Schuppen hinaussehen. Die weissen Spaltöffnungslinien auf der Unterseite der Blätter sind viel breiter und zeigen bei A. Fraseri acht bis zwölf Spaltöffnungsreihen, während sich bei A. balsamea gewöhnlich nur sechs Reihen finden, ein Merkmal, durch welches nicht fruchttragende Pflanzen beider Arten unterschieden werden können. Nach H. P. Kelsey, Baumschulenbesitzer in Linville, Mitchell County im Hochland von Nordwest-Carolina, sind die Blätter kürzer, dichter und mehr nach oben gestellt als bei der verwandten A. balsamea, während der Wuchs dichter als bei letzter ist. Sie ist sehr selten in Kultur. Dr. Mayr giebt die Blätter an den kurz-braunhaarigen Seitentrieben 2!/; cm, die an den Längs- trieben oft nur ı cm lang an. Wie Sargent meint, dürfte Michaux A. Fraseri mit A. balsamea ver- wechselt haben, eine treffliche Abbildung der ersteren findet sich im Pinetum Woburnense ı839 und zwar eine ı6jährige Pflanze aus der Sammlung des Herzogs von Bedford, aber es ist sehr fraglich, ob irgendwo noch alte Pflanzen in Kultur sind. Dieser Baum ist kurzlebig und Pflanzen von Fraser's Ein- führung dürften schon lange abgestorben sein, während in späteren Jahren von A. balsamea in Pennsylvanien und Kanada gesammelte Samen, wo häufig Exemplare anzutreffen sind bei denen die Spitzen der Brakteen wenig über die Schuppen hervorragen, allgemein als A. Fraseri verbreitet wurden und nur in den letzten zwölf Jahren war das Arnold Arboretum bei Boston im Stande, von A. Fraseri einen Teil Sämlinge unter die Coniferen-Liebhaber in den Vereinigten Staaten und in Europa zu verteilen. A. Fraseri kann kaum als Zierpflanze empfohlen werden und was den Nutzwert anlangt, so besitzen wenige amerikanische Bäume so geringen Wert wie sie. In Massachusetts hat sie sich ganz hart gezeigt und 2 m hohe Pflanzen brachten schon Zapfen. Nach vorstehenden Angaben von Sargent dürfte es wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass die Mehrzahl, wenn nicht alle Pflanzen, die wir in deutschen Gärten unter dem Namen A. Fraseri finden, A. balsamea sind und dass die geringfügigen Unterschiede, nach denen man an Kulturexemplaren zu suchen pflegt, um die angegebenen Merkmale zwischen A. Fraseri und A. balsamea herauszufinden, nur je nach Boden und Standort auf besseres oder schlechteres Gedeihen, oder die mit den Spitzen etwas vorstehenden Brakteen, oder auch darauf hinauszuführen sind, dass die öfter etwas kräftiger wachsende und besser gedeihende A. balsamea longifolia noch mit in Betracht kommt und öfter als A. Fraseri in den Gärten gefunden wird. Wie aus der Beschreibung hervorgeht, hat übrigens A. Fraseri wohl lediglich wissenschaftliches Interesse und die verwandte, schönere, harte A. balsamea ersetzt sie uns vollständig. Von neuerdings eingeführten, echten Samen sind bereits Sämlinge vorhanden, ebenso wurden junge Pflanzen aus Nord-Carolina eingeführt und wird die Zukunft lehren, ob und wie A. Fraseri bei uns gedeiht. 464 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 15. Abies balsamea Mill. Dict. No. 3. Balsam-Tanne. Syn. Pinus balsamea L. Spec. pl. p. 1421. Abies balsamifera Mchx. Fl. Bor. amer. Il. 207. Picea balsamea Loud. Arbor. IV. 2339 f. 2240— 2241. Balsam Fir, Balm of Gilead Fir der Amerikaner. Baumier de Gilead der Franzosen. Balsam Fir der Engländer. Durch alle nördlichen Staaten Nordamerikas vom atlantischen bis zum grossen Ozean als einzige Tannenart weit verbreitet, meist auf Bergen und in sumpfigen Lagen gemeinsam mit Picea alba. Im Jahre 1697 von Bischof Compton in Europa eingeführt. Baum von ı5—25 m Höhe mit schlankem Stamm, der ein leichtes, weiches, wenig geschätztes Holz liefert und mit pyramidaler Krone; an der glatten, schwarzgrauen Rinde des Stammes bilden sich zahlreiche Harzbeulen, die ein klares Harz enthalten und den sogen. „Kanadabalsam oder Balsam von Gilead“ liefern. Junge Zweige gelbbraun, flaumhaarig. Knospen rundlich, dicht mit Harz überzogen, glänzend, wie lackiert (ein gutes Erkennungsmerkmal anderen Arten gegenüber). Blätter unregelmässig zweizeilig, öfter sichelförmig aufwärts gebogen, lineal, flach, stumpf oder ausgerandet, auch ausgerandet zweispitzig, mit breit kreisrunder Basis, oberhalb derselben gedreht, oberseits glänzend dunkelgrün und gerinnt, unten beiderseits des wenig vortretenden Mittelnervs mit blauweissen Spaltöffnungslinien gezeichnet (aber weniger weiss als bei A. Fraseri), 15—28 mm lang, ı!/; mm breit, gerieben ausserordent- lich aromatisch duftend. Männliche Blüten eirund-länglich-stumpf, gelb, weibliche Blüten cylindrisch - kegelförmig, grünlich. Zapfen eirund - länglich, stumpf, 6—ı10 cm lang, 2'/; cm breit, jung dunkelviolett, reif graubraun, meist stark mit Harz überzogen; Zapfenschuppen genagelt, oben breit abgerundet, auf dem Rücken flaumhaarig, Braktee fast kreisrund, gefranst-gezähnelt, mit pfriemenförmiger Spitze, eingeschlossen oder nur mit der Spitze über die Schuppe hervorsehend. Samen keilförmig, dreikantig, 5 mm lang, braun, mit breitem, dünnhäutigem, ıo mm langem Flügel. Wie schon bei A. Fraseri angeführt wurde, dürften alle unter letzterem Namen bis zu den neuesten Einführungen in deutschen Kulturen befindlichen Tannen A. balsamea sein, welche hier und da geringe Abweichungen zeigt, je nach Alter und Gedeihen sehr in den Blättern abweicht und auch in der Heimat mit eingschlossenen und nur mit der Spitze über die Schuppen vor- stehenden Brakteen vorkommt, auch Willkomm führt in Forstl. Flora S. 112: Abies balsamea var. brachylepis Willk. in Delect. sem. hort. bot. Dorpat. 1868. auf, deren Zapfen klein, 4—5 cm lang sind, Deckblätter um '/ kürzer als die Samenschuppen, daher stets zwischen diesen verborgen, Samenflügel stets schön purpurrot. Diese Form scheint zumal in den baltischen Provinzen vorzukommen. In unseren Kulturen finden wir A. balsamea meist nur in Exemplaren von 10—ı5 m Höhe; als Baum rauher, nördlicher Gegenden gedeiht er nur freudig in hohen, frischen Lagen bei genügender Luftfeuchtigkeit, wir finden Abies balsamea Mill. 465 ihn daher zumal in Gebirgsgegenden in schönen Exemplaren, die der strengsten Winterkälte trotzen, schnell heranwachsen und reizende, zierliche regelmässige Bäume bilden. Hingegen in warmen, niedrigen Lagen, zumal in lufttrockenen, heissen Ebenen kümmert A. balsamea stets gleich A. sibirica, wir finden sie hier häufig mit verkrüppelten Zweigspitzen als elende Büsche, die die Kultur nicht verdienen und sollte man in solchen ungünstigen Lagen die Anpflanzung besser unterlassen. Sie setzt reichlich Zapfen an, jedoch sind die Samen meist nicht keimfähig. Abies balsamea longifolia Endl. Syn. Conif. 103. Syn. Picea balsamea longifolia Booth ex Loud. Encycl. of Trees, 1044. Abies ivalensis Hort. aliq. Diese Form ist durch etwas längere schmalere und meist stumpfe Blätter von der Art verschieden, pflegt kräftig zu wachsen mit etwas mehr auf- strebenden Aesten und dürfte, wie schon erwähnt, öfter fälschlich für A. Fraseri gehalten werden, der geringen Abweichungen wegen, die sie von der Art zeigt. Abies balsamea hudsonica Sargent und Engelmann in Transact. of the Acad. of Science of St. Louis 1878. Syn. Abies Hudsoni Carr. Conif. p. 271. Picea Fraseri Hudsonia Knight. Syn. Conif. 39. Abies hudsonica Bosc. Picea hudsonica Hort. Eine unfruchtbare Zwergform, welche nach Engelmann auf den weissen Bergen in New-Hampshire oberhalb der Baumgrenze gefunden wurde. Sie bildet in die Breite wachsende, schwarzgrüne Büsche, welche auch als alte Exemplare ganz niedrig bleiben und sich über dem Boden ausbreiten. Aeste sehr dichtstehend, Zweige zahlreich, kurz. Blätter kurz, breit und flach, oben gerinnt, stumpf oder an der Spitze ausgerandet, oben schwarzgrün, unten blau- grün. Wie andere Zwergformen wächst sie leicht durch Stecklinge, auch durch Ableger und ist wohl meist auf diesem Wege durch Seitenzweige vermehrt worden, da Kopfpflanzen sehr selten vorkommen und auch kein freudiges, auf- strebendes Wachstum zeigen. Nach Koch, Dendrol. II. S. 216 sollen auf Abies pectinata/veredelte Exemplare in die Höhe wachsen und nicht zwergig bleiben. Diese schwarzgrünen Zwergbüsche sind zu Kontrasten geeignet und finden ihren Platz am besten an Abhängen oder zwischen Felsen. Abies balsamea coerulea Carr. Conif. 2 ed. p. 294. Ein pyramidaler Strauch mit sehr kurzen Aesten. Blätter 12—ı8 mm lang, abstehend und in zwei Reihen angeordnet, oben dunkelblaugrün, unten silberweiss. Abies balsamea nana Hort. Syn. Abies balsamea globosa Hort. Eine hübsche, zierliche Zwergform mit dichtstehenden, ausgebreiteten Aesten und kurzen, dichtstehenden, stumpfen, dunkelgrünen, unten blauweissen Beissner. 30 466 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Blättern. Weniger schwarzgrün wie die var. hudsonica, lässt sie mehr die Zugehörigkeit zu A. balsamea erkennen. Abies balsamea prostrata Hort. Syn. Picea balsamea prostrata Knight. Syn. Conif. 39. Eine Zwergform mit zahlreichen weitschweifigen, zerstreuten Aesten, welche der var. hudsonica sehr nahe steht. Abies balsamea denudata Carr. Conif. 2 &d. 294. Merkwürdige Form mit aufstrebendem Mitteltrieb fast ohne alle Ver- zweigung, welche in der Baumschule von Cochet in Suynes in Frankreich aufgefunden wurde. Abies balsamea nudicaulis Carr. Conif. 2 &d. 294. Eine gleich der vorigen merkwürdige, monströse, üppige Form, welche eine dicke Rute, ohne eine Spur von Verzweigung, darstellt und mit dicken, angedrückten, zugespitzten Blättern dicht besetzt ist. Sie wurde in den Baumschulen von A. Leroy in Angers (Frankreich) in Kultur gewonnen. Abies balsamea variegata Hort. Syn. Picea balsamea fol. variegat. Knight. Syn. Conif. 39. Eine zärtliche, zwergige, gelbbunte Form, die sich zumal gegen Sonnenbrand empfindlich zeigt. An verschiedenen Orten in Kultur gewonnen, findet man Pflanzen von beständiger oder unbeständiger, gelbbunter Färbung. Abies balsamea argentea Hort. Form mit weissgespitzten Blättern. 16. Abies subalpina Engelm. in Amer. Natural. X. p. 554. Synops. Amen. Eirs "Irans. Acad. St. Louis 1878 pP. 597. Westamerikanische Balsamtanne. Syn. ? Pinus lasiocarpa Hook. Flor. Bor. Amer. II. p. 163 (zum Teil). Abies lasiocarpa Nutt. ex Sargent. Forest. Trees. 1884 p. 2ıı (nicht Lindl. und Hort.). Abies bifolia Murr. in Proc. Hort. Soc. Loud. Ill. p. 320 f. 5ı—56- Pinus amabilis Parl. in D. C. Prod. XVI. 2 p. 426 (zum Teil). Picea bifolia Murr. in Gard. Chron. 1875 p. 106. Abies fallax Hort. Im Thal des Stakhin-Flusses, in Alaska bis zum 60. ° n. B., durch British Columbien und das Kaskadengebirge, bis Nord-Oregon; durch die blauen Berge von Oregon und die Gebirge von Idaho, Montana, Wyoming, Utah und Abies subalpina Engelm. 467 Kolorado, das Kaskadengebirge von Oregon, am Kolumbiaflusse, im Galton- Gebirge bis 2300 m Erhebung, an der Ostseite des Kaskaden-Gebirges bis zum 49. ° n. Br. nicht selten bis zu 2000 m ü. d. M. Sie tritt überall zerstreut auf, ohne allein grössere Waldbestände zu bilden, an der Baumgrenze bildet sie einen Strauch. Nach Engelmann ist A. subalpina der A. balsamea sehr nahe verwandt und er betrachtet sie als den westlichen Vertreter der letzteren; sie bildet stärkere Bäume von 20 bis über 30 m Höhe bei 0,65 m Stammdurchmesser, das Holz ist weich und geringwertig. Die jungen Zweige sind graubraun, weichhaarig, die Knospen sind breit-eirund-stumpf, braun und mit Harz über- zogen. Die Blätter stehen oft mehrreihig, sind lineal, nach der Spitze etwas verbreitert, fast spatelig, gespitzt oder flach gekerbt, oberseits gerinnt, unten beiderseits des wenig vortretenden Mittelnervs mit bläulichen, fünf Spaltöffnungs- reihen zeigenden Linien, 15—25 mm lang, ı'/ mm breit. Die Blätter der fruchttragenden Zweige sind scharf-gespitzt. Zapfen aufrecht zu mehreren beieinander, eirund-länglich, oben und unten verschmälert, an der Spitze ab- gerundet, etwa g cm lang, 3'/;—4 cm breit; Zapfenschuppen genagelt, fast kreisrund, oben abgestutzt und ganzrandig, Braktee gestielt, fast kreisrund, ge- zähnelt mit langer, pfriemenförmiger Spitze, !/; solang als die Schuppe. Samen keilförmig mit breitem, halbeirundem, dünnhäutigem, zweimal so langem Flügel, welcher genau so lang und breit wie die halbe Schuppe ist, also diese voll- ständig deckt. Nach dem vorhandenen Material ist nicht mit Sicherheit mehr fest- zustellen, was Hooker unter seiner Pinus lasiocarpa verstanden hat. Nach den Regeln der Priorität müsste der ältere Name Abies lasiocarpa Nutt. den Vorrang haben, aber abgesehen davon, dass die Tanne unter dem Namen A. subalpina jetzt neuerdings eingeführt und allgemein verbreitet ist, würde auch der Verwechslung in den Gärten mit A. lasiocarpa Lindl. und Hort. der Form der Sierra Nevada von A.concolor, kein Ende sein und deshalb ist es geratener, Engelmanns Namen festzuhalten. Nach Veitch sollen auch Samen dieser Art unter dem Namen A. grandis eingeführt sein, weshalb es möglich wäre, dass Pflanzen unter diesem Namen sich noch in den Gärten vorfänden. In deutschen Gärten sind schon recht ansehnliche, etwa 2! m hohe Pflanzen vertreten, deren Entwicklung nach zu urteilen die Einführung etwa Ende der vierziger Jahre erfolgt sein dürfte. Es sind kräftige, pyramidale, üppig gedeihende, ganz harte, dekorative Pflanzen mit eigentümlich bläulichem Schimmer, welcher sie sofort als etwas Besonderes erkennen lässt. Den bis- herigen Erfahrungen nach verdient diese schöne Tanne die weiteste Verbreitung und wärmste Empfehlung. Abies subalpina coerulescens Fröbel. Nach Zabels Mitteilung eine von Fröbel in Zürich in Kultur gewonnene, besonders schöne Form, bei welcher ein stark bläulicher Anflug sehr auffallend hervortritt, auch in den Baumschulen von Koster & Cie. in Boskoop (Holland) ist bei Aussaaten eine stark blauweiss schimmernde Form ge- wonnen worden. 30* 468 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. 17. Abies amabilis Forb. Pinet. Woburn. p. 125 t. 44; Engelm. in Gard. Chron. 1880 p. 720 f. 136— 141; Sargent Rep. on the Forest of North. Amer. 1884 p. 213. Liebliche Weisstanne, Purpurtanne. Syn. Pinus amabilis Dougl. Comp. Bot. Mag. Il. p. 93 (1825). Picea amabilis Loud. Arb. IV. 2342 f. 2247—2248. Pinus grandis Lamb. descr. of the gen. pin. 2 ed. III. t. 26. (nicht Dougl.). Abies grandis var. densiflora Engelm. in litt. Im Thal des Fraser - Flusses und wahrscheinlich weiter nach Norden, südlich längs des Kaskaden-Gebirges im Washington-Territorium und Oregon; auf dem Silber-Berge in der Nähe des Fort Hope am Fraser-Flusse entdeckte im Jahre 1880 Dr. Engelmann in Gemeinschaft mit Professor Sargent und Dr. Parry diese Tanne in einer Erhebung von 1300—1600 m und wenige Wochen später bestieg Sargent denselben Berg, gerade südlich von den Columbia-Fällen und fand sie genau an derselben Stelle, wo Douglas diese Tanne 55 Jahre früher (1825) entdeckte und auch 1831 schon in Europa einführte. Nach Engelmann ein prachtvoller Baum, von welchem die grössten Exemplare an den Ufern der Gebirgsflüsse von 50 bis über 60 m Höhe und 1,30 m Stammdurchmesser vorkommen, vom Boden an beästet bilden sie herrliche Kegel mit dunkelgrüner Belaubung und haben in der Erscheinung grosse Aehnlichkeit mit Abies Nordmanniana. Die Rinde älterer Bäume ist 4—5's cm dick, gefurcht und rotgrau, die jüngerer Bäume, welche weniger als 100 Jahre alt sind, ist ganz dünn und glatt, hellgrau oder fast weiss; die Aeste sind ausgebreitet, die unteren abwärts gebogen und stark verzweigt. Die Zweige sind durch die länglich-rhombischen Blattkissen runzelig und mehr oder minder dicht dunkel flaumhaarig. Blätter dichtgedrängt, zumal die Ober- seite der Zweige ähnlich wie bei A. Nordmanniana deckend, aber kürzer als bei letzter, 23—28 mm lang, in der Mitte unmittelbar über dem Zweige drehen die kürzeren Blätter die weisse Unterseite nach oben, was für diese Art charakteristisch ist; sehr aromatisch, dunkelgrün, oben gerinnt und ohne Spalt- öffnungen, unten gekielt und mit zwei weissen Spaltöffnungslinien, mit flach gekerbter Spitze an den seitlichen und unfruchtbaren Zweigen, an den Leit- und fruchttragenden Zweigen spitz (und nach den Spitzen zu auch öfter mit wenigen Spaltöffnungen auf der Oberseite). Harzgänge nahe der Epidermis auf der unteren Seite. Zapfen dunkelpurpur (daher Purpurtanne), 1I—ı4 cm lang, 5'/,—7 cm breit, eirund-kegelförmig mit eingedrückter Spitze, Zapfen- schuppen kaum breiter als hoch, Brakteen oft über halb so lang als die Schuppen, verkehrt-eiförmig, plötzlich zugespitzt, oben tief purpurfarben, Samenflügel schief-keilförmig, so lang wie breit oder länger. Eine in den Gärten echt sehr seltene, vielfach zumal mit Abies magnifica Murr. verwechselte Weisstanne. Wie schon bei A. subalpina erwähnt, begreift Parlatore in D. C. Prodromus XVI, 2 p. 426 diese Art neben anderen unter Pinus amabilis Dougl. Mc. Nab und andere kalifornische Botaniker halten Abies magnifica Murr. für die echte A. amabilis, daher wurden Abies amabilis Forb, 469 und werden von Samensammlern ausKalifornien immer nochSamensendungen von A. magnifica als A. amabilis verbreitet, wodurch wieder grosse Be- griffsverwirrung entstand und worauf der Praktiker besonders aufmerk- sr Jill ya m it LT 1) Fig. 128. Abies amabilis Forb. ı Zweig mit Zapfen, nat. Grösse, aus den Cascade Mount. (Oregon), gesammelt von Engelmann; 2 Blatt vom fruchtbaren Zweige; 3 unfruchtbarer Zweig; 4 Blatt vom unfruchtbaren Zweige; 5 Zapfenschuppe mit Braktee; 6 Samen. sam gemacht werden muss Um die Verwirrung voll zu machen, sind auch A. grandis wie A. concolor mit der Form lasiocarpa (A. lasiocarpa Hort.) in den Gärten als A. amabilis verbreitet worden. — Es ist daher um so erfreulicher, dass nunmehr von obigen berühmten Botanikern die echte A. amabilis untrüglich 470 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. festgestellt und wieder aufgefunden und auch neuerdings echte Samensendun- gen in Europa eingeführt wurden. Während diese herrliche Weisstanne von der ersten Einführung durch Douglas nur sehr selten, selbst in England, in Kultur vertreten ist und lange Jahre nur eine Vermehrung durch Zweigveredlung oder Ableger möglich war, die oft sehr kümmerliche, schlecht gedeihende, krüppelige Exemplare lieferten, welche, zumal in für Weisstannen ungünstigen Lagen, langsam zu Grunde gingen und daher ohne Grund für zärtlich angesehen wurden, sind neuerdings schon kräftige junge Samenpflanzen in Kultur vorhanden, so dass zu hoffen steht, dass A. amabilis, eine der schönsten, edelsten, harten Weisstannen bald die ausgiebigste Verwendung finden wird. 18. Abies coneolor Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. Lond. 1850 V p. 210. Gleichfarbige Weisstanne. Syn. Pinus concolor Engelm. ex Parl. in D.C. Prodr. XVI, 2. p. 426. Picea concolor Gord. Pinet. 2 ed. p. 216. Abies Lowiana Murr. „ grandis der kalifornischen Botaniker. White Fir (Weisstanne) der Kalifornier. Durch alle kalifornischen Gebirge in einer Erhebung von 1000 oder 1300—2700 m eine gemeine Tanne, welche sich in Süd-Oregon hinein und durch die Gebirge von Arizona bis Utah und Süd-Kolorado ausbreitet. Im Jahre ı851 in Europa eingeführt. Nach Engelmann ein Baum von 25—5o m Höhe und einem Stamm- durchmesser von 0,70—1,350 m. Dr. Mayr mass einen Baum von 75 m bei 1.28 m Durchmesser, mit hellgrauer, rauher Rinde. Aeste quirlständig, hori- zontal ausgebreitet, junge Triebe glatt, gelblich, Knospen rundlich, mit Harz überzogen. Blätter meist stumpf, beiderseits matt, blassgrün und mit Spaltöftnungen, steif lederartig, diejenigen jüngerer Bäume und unterer Aeste länger, 5—7 und selbst 8 cm lang, zweizeilig oder unregelmässig mehr- reihig, oft aufwärts gebogen, öfter rinnenförmig und eingekerbt; die älterer Bäume und der oberen zapfentragenden Aeste kürzer, 3 cm lang, breiter, dicker, oben konvex und oft sichelförmig,, und die obere Seite der Zweige bedeckend. Zapfen länglich-cylindrisch, 8—ı1, ja selbst 14 cm lang, 31% bis 5 cm breit, blassgrün oder zuweilen trüb purpurfarben, Ener. wenigstens am jungen Zapfen, kurz flaumhaarig, aus keilförmigem Grunde, breit-fächerförmig, fast doppelt breiter als hoch, oben ganzrandig, an den Seiten gezähnelt, Brakteen '/; so lang als die Schuppe, aus keilförmigem Grunde fast viereckig, an den Rändern gezähnelt, mit oder ohne kurze Spitze. Samen verkehrt-eirund, keilförmig-eckig, Samenflügel schief, so lang als breit. Diese Art ist leicht erkennbar durch die graue Rinde des Stammes, weshalb sie in Kalifornien oft Weisstanne (White fir) genannt wird und durch die blasse Farbe der Belaubung, welche zuletzt in ein mattes Grün übergeht. Ein sehr ornamentaler Baum, vorzüglich die blassere Form, Abies concolor Lindl, 471 Fig. 129 Abies concolor Lindl. aus den Baumschulen von L. Späth in Berlin, junger Baum. 472 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, das Holz wird nicht hoch geschätzt, ist aber nach Dr. Mayr nicht schlechter als das von A. grandis. Diese schöne charakteristisch e, von anderen abweichende Tanne ist anfangs vielfach als Abies grandis von Kalifornien aus verbreitet ‘worden welcher sie allerdings sehr nahe steht, sich aber schon an kleineren Kultur- exemplaren sofort durch weniger regelmässig zweizeilig gestellte, matte, beider- seits gleichfarbige Blätter unterscheidet, während die kammförmig gestellten bei A. grandis oberseits glänzend grün sind. Ebenso auch wurde sie mit der folgenden Form (lasiocarpa) zusammengeworfen, von welcher sie jedoch im Sr Fig. 130. Abies concolor Lindl. ı Zapfen, 2 Zweig; 3 Schuppe mit Braktee; 4 Schuppe von der Seite; 5 Samen. Wuchs, in dekorativer Hinsicht, wie durch grössere Widerstandsfähigkeit gegen unsere klimatischen Verhältnisse, ausser den angegebenen Merkmalen abweicht. Jedenfalls ist es eine harte, äusserst dekorative, in Betreff des Bodens wenig wählerische Tanne, welche auch in Deutschland schon in prächtigen Exemplaren vertreten ist, z. B. in Wilhelmshöhe bei Kassel 8 m hoch, dann auf der Insel Scharfenberg bei Berlin ein 5’; m hoher Baum und ein etwa gleich hoher Baum in Gadow bei Lanz, Besitzung des Herrn Grafen Wilamo- witz, welch letzterer Baum schon Zapfen trug und zwar genau, wie sie Engel- mann beschreibt und trüb purpurfarben, während in der Gestalt wenig ab- Abies concolor var. lasiocarpa Engelm. 473 ID weichende, auch daselbst an einem doppelt so hohen Baume von A. concolor var. lasiocarpa erwachsene, etwas kürzere, weniger cylindrische Zapfen eine blassgrüne Färbung aufweisen; beider Zapfen, obgleich noch nicht ausgereift, beweisen unzweifelhaft, dass die Bäume nur Formen einer Art darstellen. Neben der normalen A. concolor bietet zumal die, leider noch zu seltene, blauweisse Form (var. violacea), welche schon Engelmann als die blasse Form vom natürlichen Standort anführt, einen auserlesenen Schmuck für unsere Gärten. Abies concolor var. lasiocarpa Engelm. und Sarg. Die Bezeich- nung lasiocarpa (rauhfrüchtig) bezieht sich auf die, auch bei A. concolor kurz flaumhaarigen Zapfenschuppen. Syn. Abies lasiocarpa Lindl. et Gord. Journ. Hort. Soc. V. p. 210 (nicht Nutt. und Hook.). Picea lasiocarpa Hort. (nicht Nutt. und Hook.). „ Parsonsiana Barron Cat. 18509. Abies Parsonsiana Hort. „ Lowiana Mc. Nab. in Gard. Chron. 1876 V. p.78. Pinus Lowiana Mc. Nab. Proc. Irish. Acad. 2. ser. II. p. 680 t. 46. Fig. 5. Picea Lowiana Gord. Pinet. Suppl. 1862 p. 73. Abies grandis var. Lowiana Mast. Contrib. to the hist. of cert. conif. p. 173. Abies amabilis Hort. (nicht Forb. u. a.). „ californica vera Hort. Sie wurde gemeinsam mit der Art im Jahre 1851 in Europa eingeführt. Dies ist nach Sargent die Form der Sierra Nevada Kaliforniens (Engel- mann nennt sie einen üppigen Jugendzustand der Art: A. concolor). Sie ist unterschieden durch einen etwas steiferen Wuchs, durch mehr regelmässig quirlständige, nach oben rascher an Länge abnehmende Aeste, so dass sie besonders regelmässige spitze Pyramiden bildet, durch längere, flachere Blätter mit weniger Spaltöffnungen an der Oberseite, sie sind lineal, stumpf-gespitzt, ziemlich regelmässig zweizeilig, meist zweireihig, horizontal ausgebreitet und oft auch nach oben gekrümmt (wodurch sie leicht von der durch regelmässig kammförmig-zweizeilige Blattstellung ausgezeichnete A. grandis unterschieden wird) oberseits matt hell- oder bläulichgrün, unterseits mit mehr oder minder deutlichen weisslichen Spaltöffnungslinien. Wie die zahlreichen Synonyme beweisen, ist diese Form vielfach ver- wechselt und als besondere Art beschrieben worden, von kalifornischen Samen- händlern wird sie auch als A. grandis bezeichnet. Vor allem darf sie nicht mit Abies lasiocarpa Nutt. und Hook., die gleich Abies subalpina Engelm. ist, verwechselt werden. Masters hat sie l. c. als Form zu A. grandis gestellt, während Engelmann und Sargent sie nach eingehenden Studien der Bäume an ihren natürlichen Standorten als die Sierra Nevada-Form von Abies concolor erkannt haben. Diesen beiden Autoren folgend halten wir denn diese schöne Tanne als eine auch in unseren Kulturen sehr charakteristische, dekorativ verschiedene Form fest. Im übrigen stimmen die meisten Autoren darin 474 Fig. 13ı. II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Abies concolor var. lasiocarpa Engelm. auf der Insel Scharfenberg. überein, dass Abies grandis der A. conco- lor mit ihrer Form lasiocarpa sehr nahe steht, dass aber jede einen ziemlich scharf abgegrenzten Verbrei- tungsbezirk innehält und auch vermischt mit einander ihre Ei- gentümlichkeiten be- wahrt, die Bäume da- her am richtigsten wie angegeben zu unter- scheiden sind. In Deutschland hat sich var.lasiocarpain rauhen und für Weiss- tannen weniger günsti- gen Lagen und hier und da in harten Win- tern weniger wider- standsfähig als die Art (A. concolor) gezeigt, jedoch finden wir in günstigen Lagen von dieser schönen, üppig wachsenden Tanne wahre Prachtexem- plare, z. B. dürfte ein solches von etwa 4m Höhe auf der Insel Scharfenberg im Tege- ler See. bei’ Berlin, Herrn Dr. Bolle ge- hörig und ein gleich hoher Baum in Gadow bei Lanz, der, wie er- wähnt, schon Zapfen brachte (während ein etwa ıom hoher Baum daselbst noch nicht blühte); was Grösse und Schönheit der Ent- wicklung anlangt, ihres gleichen suchen Schon allgemein be- liebt und in allen Grössen vorhanden, Abies concolor var. lasiocarpa Engelm. ATS darf dieselbe nirgends fehlen, wo es sich darum handelt, schöne und seltene Coniferen anzupflanzen. Interessant sind Aussaaten von Abies concolor, die grosse Wandel- barkeit in den Sämlingen zeigen und zugleich beweisen, dass Ab. concolor und var. lasiocarpa zweifellos zu einander gehören und gleichsam Uebergänge von einer zur anderen vorkommen. Herr Graf Wilamowitz-Möllendorf liess zum Zweck forstlicher Anbau- versuche aus Erfurt Samen von Abies grandis kommen, 1883 ausgesäet, wurden 1885 etwa 100 Pflanzen aus kleinen Töpfen in Gadow ins Freie ausgepflanzt, die Pflanzen stellten sich jedoch als Abies concolor heraus (welche ja. wie schon erwähnt, von kalifornischen Händlern oft unter dem Namen A. grandis verkauft wird). Die Pflanzen, jetzt (1890) etwa ı m hoch, haben wesentliche Wandelungen in der Form gezeigt. Von unverkennbaren A. concolor gingen 1887 einzelne Pflanzen in die Form lasiocarpa über, ı888 war je die Hälfte A. concolor resp. var. lasiocarpa, 1889 zeigten sich noch etwa 6 Stück als A. concolor, alle anderen als var. lasiocarpa, 1890 ist das Bild wieder anders, man kann etwa je 6 Stück von jeder Form feststellen, der grössere Teil ist charakterlos und kann noch beides werden, die Schwankungen sind somit noch keineswegs abgeschlossen. Ein öfteres Ver- schulen und Abstechen der Ballen scheint auf die Schwankungen nicht ohne Einfluss gewesen zu sein, was zuletzt im Herbst 1889 vorgenommen wurde. Es bleibt somit eine weitere Entwicklung abzuwarten, die Beurteilung erfolgte nach Färbung und Blattentwicklung der jungen Pflanzen. Auch Herr v. St. Paul erhielt aus Samen, angeblich von Abies grandis, erst nach 7 bis 8 Jahren deutlich charakterisierte Pflanzen von A. concolor und var. lasiocarpa. Herr Hesse in Weener (Östfriesland) wiederum erhielt bei Aussaaten von A. concolor und A. lasiocarpa von beiden ganz charakteristische Pflanzen und besitzt von ein und derselben Aussaat von A. lasiocarpa 200, jetzt etwa 2 m hohe Pflanzen, die sich alle ganz gleich und unverändert erhalten. Abies concolor var. lasiocarpa pendula Hort. Eine Form mit stark herabhängenden Aesten, die bei einer Aussaat gefunden wurde. Abies concolor var. lasiocarpa variegata Hort. Eine in den fürstl. Lobkowitzschen Baumschulen in Eisenberg (Böhmen) gewonnene Form, deren Blätter oberseits prächtig bläulich-graubunt erscheinen. Abies concolor violacea Hort. Syn. Picea concolor violacea Roezl. Gard. Chron. XII. 1879 p. 684. Eine auf dem natürlichen Standort aufgefundene und hier und da bei Aussaaten gewonnene herrliche weissblaue Form, welche in dekorativer Beziehung durch ihre auffallende Färbung als die schönste, den grössten Kontrast in der Landschaft hervorbringende Weisstanne bezeichnet werden muss und darin neben der prächtigen Picea pungens var. argentea fast einzig dasteht. Sie ist doppelt wertvoll, da sie wie die Art ganz hart ist und 476 IT. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. nur zu wünschen, dass bei Aussaaten recht oft diese auffallende Form ge- funden werden möchte, damit sie mehr verbreitet werde. wie es bis jetzt leider der Fall is. Wir finden schon Prachtexemplare in deutschen Gärten, so einen 7 m hohen Baum in Wilhelmshöhe bei Kassel. Abies concolor violacea compacta Hort. Eine bei Aussaaten gewonnene, besonders gedrungene, rundlich pyramidale Form von grosser Schönheit und gleich auffallender Färbung wie die vorige. Abies concolor fastigiata Hort. Revue hortic. 1889 p. 428. Eine durch aufstrebende Aeste auffallende, schöne und dekorative Form. 19. Abies grandis Lindl. in Penny Cyclop. I p. 30; Engelm. in Bot. Calif. I. p. 118. Grosse kalifornische Weisstanne, Grosse Küsten- tanne, Tanne von Vancouver. Syn. Pinus grandis Dougl. in Bot. Magaz. Comp. II. p. 147. Picea grandis Loud. Arb. IV. 2344 f. 2245—2246. Abies Gordoniana Carr. Conif. 2 ed. p. 208. „ grandis de Vancouver Bridg. species Vancouver Hort. „ amabilis Murr. nicht anderer Autoren. oregona Hort. White Fir (Weisstanne) der Kalifornier. Vorzugsweise auf die nördliche pacifische Küste beschränkt, von der Insel Vancouver (hier die einzige Tanne) und von British-Columbien bis Nord- Kalifornien, südlich bis Mendocino verbreitet, in den inneren Thälern des westlichen an ston-Territoriums, in ass im Kaskaden-Gebirge unter 1300 m Erhebung Dun auf der westlichen Abdachung des Felsengebirges. Im Jahre 1831 von David Douglas in Europa eingeführt. Nach Engelmann wahrscheinlich die grösste bekannte Tanne, sie ist in Oregon ein wichtiger Bauholzbaum, obgleich sein Holz geringer als das der Douglastanne und der Sitka-Fichte ist. Baum von 30, 60 bis über go m Höhe und ı—1,30o m Stammdurch- messer mit glatter bräunlicher Rinde, eine schöne längliche Pyramide mit schlanken Aesten bildend. Junge Triebe glatt und gelbbraun, Knospen länglich- eirund, von Harz überzogen glänzend. Blätter flach, lineal, gerade, oben rinnenförmig und glänzend dunkelgrün, unterseits mit zwei blassen oder weissen Spaltöffnungslinien, an der Spitze gekerbt oder stumpf, 3—5Y. cm lang, an älteren Zweigen zweireihig kammförmig, an jüngeren, üppigen Zweigen doppelreihig, dann die oberen kürzer, an den höheren Aesten kürzer, etwas gekielt und gedrängt an deren oberer Seite stehend. Zapfen cylindrisch, an der Spitze eingedrückt, 10 cm lang, 4 cm breit, grünlich-braun. Zapfenschuppen 3 cm breit, fast doppelt breiter als hoch, aus keilförmigem Grunde halbmondförmig, oben ganzrandig, Braktee sehr klein, in der Grösse sehr wechselnd, meist Y; so lang als die Schuppe, verkehrt-herzförmig oder Abies grandis Lindl. 77 4 478 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. zweilappig, am Rande gezähnelt, kürzer oder länger gespitzt, Samen keilförmig- eckig, Flügel sehr schief, keilförmig, fast so breit als lang. Wie schon bei den letzten Arten angegeben, sind unter dem Namen A. grandis die verschiedensten Tannen eingeführt und zumal die vorstehenden verwandten Arten von manchen Autoren mit ihr vereinigt worden. Carriere in Conif. 2 ed. p. 297 fasst unter seiner Abies grandis (nicht Lindl.) Abies IM mi ug N DENN fm hr un ann: | er M Fig. 133. Abies grandis Lindl. ı Originalzapfen von Oregon mit Zweigstück und Blättern; 2 Blatt, Oberseite; 3 Blatt, Unterseite; 4 unfruchtbarer Zweig von einem Kulturexemplar. concolor mit var. lasiocarpa zusammen, während er unter seiner Abies Gordoniana S. 298 die echte Abies grandis Lindl. beschreibt. Dieselbe ist von den vorstehenden Arten durchaus verschieden auch in dekorativer Beziehung und sofort durch die glänzenden, kammförmig gestellten Blätter zu erkennen. In deutschen Gärten hat sie sich meist ganz hart gezeigt und ist schon in schönen, etwa ıo m hohen Exemplaren vertreten, die freigestellt bis zum Boden mit schlanker, leichter Bezweigung einen reizenden Eindruck machen und z. B. in Wiesenburg in der Mark schon Abies Webbiana Lindl. 479 keimfähige Samen brachten, während in Gadow bei Lanz (Priegnitz) 8 m hohe Bäume noch nicht blüheten. In günstigen Lagen bei genügender Bodenfeuch- tigkeit ist sie schnellwüchsig, verdient als Zierbaum die weiteste Verbreitung und sollte auch zu forstlichen Anbauversuchen herangezogen werden. Abies grandis aurea Hesse. Eine in den Baumschulen von Hesse in Weener (Ostfriesland) in Kultur gewonnene Form von goldgelber Färbung. Abies grandis compacta Hesse. Eine gleich voriger von Hesse in Kultur gewonnene Zwergform, welche im Bau Aehnlichkeit mit Abies balsamea hudsonica zeigt. 20. Abies Webbiana Lindl. in Penny Cyclop. 7. Webb’s Weisstanne. Syn. Pinus Webbiana Wall. mscr. „ spectabilis Lamb. Pinet. 2 ed. I, 54. t. 34. „ tinctoria Webb. mscr. Picea Webbiana Loud. Arb. IV. 2344 f. 2251—2253. Abies spectabilis Spach. Hist. des veg. phan. XI. p. 422. „ densa Griff. Mscr. „ Chilrowensis Hort. Pinus striata Hamilt. mscr. Chilrow, raisalla, Gobria, salla, Dun shing im Himalaya genannt. Sapin de l’'Himalaya der Franzosen- Indian Silver Fir der Engländer. Nach Dr. Brandis in Forest Flora S. 528 in Nord-Afghanistan und Kari- fistan zwischen 2600—3000 m Erhebung. Im Himalaya vom Indus bis Bootan "ausgedehnte Wälder bildend im Nordwesten rein oder mit Acer oder anderen Laubhölzern gemischt, in hohen Lagen mit Betula Bhojpattra, oft gemeinsam mit Picea Morinda und Pinus excelsa, in Panjab bis ı800 m hinab und bis 4100 m aufwärts steigend, auf dem Chur ist die niedrigste Grenze bei 3100 m. In Jaunsar, Garhwal und Kamaon sind die Grenzen zwischen 2800 und 4300 m. In den inneren Gebirgsketten von Sikkim und Bootan bildet A. Webbiana mit Tsuga Brunoniana und Taxus zusammen mit Eichen, grossen Rhododendron und kleinen Bambusen die oberste Grenze der Coniferen-Wälder zwischen 300o und 4300 m. In den äusseren Gebirgsketten steigt sie nicht unter 3300 m hinab. Im Jahre ı822 in Europa eingeführt. Baum von 40-50 m Höhe, bei 3—5 m Stammumfang, ja selbst 6—ıo m, mit dichter, cylindrischer Krone*) und dunkelgrüner Belaubung, so dass Wälder im nordwestlichen Himalaya den Namen Schwarzwald erhalten haben. Bei nicht zu dichtem Stand bis zum Boden beästet, Aeste verhältnismässig kurz, horizontal abstehend, woher eine der Cypresse oder italienischen Pappel ähnliche Kronenform entsteht. Die Rinde junger Bäume ist sehr dünn und *) Vergl. die nach der Natur von Dr. Brandis gezeichnete Abbildung in Engler und Prantl. natürliche Pflanzenfamilien Seite 59. 450 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Fig, 134. Abies Webbiana Lindl. Originalzapfen vom Himalaya; Zapfenschuppe von aussen mitBraktee. Abies Webbiana Lind. 481 silbergrau, die älterer dunkelgrau oder braungrau und rissig. Das Holz ist weiss, geruchlos, lockerfaserig und weich, dem Wetter ausgesetzt nicht haltbar. In Bootan wird es als Bauholz verwendet und wird von Sikkim nach Tibet eingeführt, es spaltet gut, ist weiss, weich und wird seiner Dauerhaftigkeit halber hoch geschätzt. Blätter lineal, flach, lederartig und steif, an der Spitze gekerbt oder zweispitzig, oberseits glänzend-dunkelgrün, gerinnt, unten beiderseits des vorstehenden Mittelnervs mit silberweissen Spaltöffnungslinien, mehr oder minder zweizeilig angeordnet, an üppigen Zweigen dicht, zwei- bis vierreihig oder rings um die Zweige gestellt, die nach oben stehenden weit kürzer, 3—5!/, cm lang. Zapfen aufrecht, fast sitzend, cylindrisch oder eirund, öfter gehäuft, stumpf 12—ı7 cm lang, 4—6 cm breit, jung dunkelpurpur, reif braunrot mit Harz überflossen. Die Eingeborenen in Nepal gewinnen aus den jungen Zapfen eine schöne violette Farbe. Schuppen dicht dachziegelig, genagelt, breit-keil- förmig oder verkehrt-eirund, oben abgerundet, ganzrandig. Brakteen einge- schlossen, breit-lineal, oben fast kreisrund ausgerandet und kurz gespitzt, am Rande gezähnelt-gewimpert, Samen gross, länglich oder verkehrt-eirund-eckig, mit doppelt so langem, breitem verkehrt-eirundem, abgestutztem Flügel. Abies Webbiana, zu Ehren des Kapitän Webb benannt, ist unstreitig eine der herrlichsten Tannen und in Gegenden wo sie unbeschädigt bleibt, darf sie mit ihrer oberseits dunklen, unterseits silberweissen Belaubung wohl als die schönste ihres Geschlechtes bezeichnet werden. Leider kann sie für Deutschlands Klima, nur für die mildesten, geschütztesten, den Tannen günstig- sten Lagen zur Anpflanzung empfohlen werden und bedarf, zumal jung, schützender Winterdecke. Da sie im Frühjahr sehr zeitig treibt, wird sie auch in sonst milden Lagen meist von Spätfrösten beschädigt, erreicht daher kaum je die gerühmte Schönheit; selbst in Paris und dem für Coniferen so günstigen England leidet sie noch von den angegebenen Uebelständen, während wir sonst dort unter günstigen Bedingungen Prachtexemplare finden, welche als jüngere Bäume einen breit- pyramidalen Wuchs und vom Boden an eine reiche Bezweigung zeigen. Dr. Brandis unterscheidet in seiner Forest Flora die sehr nahe verwandte Abies Pindrow, welche viele Autoren als Art beschreiben, nur als Form und giebt an, dass Abies Webbiana auf ausgesetzten Felsengraten in höheren Er- hebungen als kleinerer Baum mit kürzeren weniger zweispitzigen Blättern und meistens dickeren und kürzeren Zapfen vorkomme, während var. Pindrow auf besserem Boden und an geschützteren Plätzen, ein grösserer Baum mit längeren Blättern und meist cylindrischen Zapfen werde. Interessant ist, dass Carriere in Conif. 2 &d. p. 301r schon gleichsam eine Zwischenform zwischen beiden anführt, die aber Abies Webbiana näher steht, nämlich: Abies Webbiana affınis Hort. Eine Form, die in allen ihren Charakteren der Art ziemlich ähnlich ist, aber sich gleich durch die unterseits kaum blaugrünen, nicht silberweissen Blätter unterscheidet. Abies Webbiana # Pindrow Brandis Forest Flora p 528. Pindrow- Tanne. Syn. Pinus Pindrow Royle Himalay. p. 354 t. 86. Beissner. 31 482 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Picea Pindrow Loud. Arb. IV. 2346 f. 2254—2255. Herbertiana Madd. „» Naphta Knight. ex Gord. Pinet. 157. Pinus Naphta Hort. Ant. Conif. p. 80. Abies Pindrow Spach. Hist. veg. phan. XI. 423. Taxus Lambertiana Wall. Cat. No. 6056. Pindrau, pindrai, Raho, row im Himalaya genannt. Im Jahre ı837 durch Royle in Europa eingeführt. Eine Form, die, wie schon angeführt, auf günstigeren Standorten meist höhere Bäume liefert, bei denen die spitz-pyramidale bis cylindrische Gestalt besonders in die Augen fällt, die Blätter werden bis 8 cm lang, sind meist zweispitzig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits meist nur schwach blau- grün (ein Merkmal, welches als Unterschied bei Kulturexemplaren meist ange- geben wird, das aber zu schwanken scheint). Die Zapfen sind länger und mehr cylindrisch, zeigen aber sonst die gleiche violette oder violett-braune Färbung. Im übrigen gilt, was die Kultur anlangt, alles bei A. Webbiana Gesagte, so empfindlich wie diese, finden wir sie selten unbeschädigt, leider meist als dahinsiechende Krüppel. Carriere glaubt sie kaum noch als Freiland-Conifere für Paris em- pfehlen zu dürfen, ebenso empfiehlt sie Veitch nicht zur Anpflanzung in England. 21. Abies magnifica Murr. Proc. Hort. Soc. Lond. Ill. 1862 p. 318. f. 422—50. Prächtige Weisstanne. Syn. Abies amabilis der kalifornischen Botaniker. campylocarpa Murr. in Trans. Bot. Soc. Edinb. VI. p. 370. „ nobilis robusta Carr. Conif. 2 Ed. p. 260. Picea amabilis Lobb. Pinus amabilis Parl. in D. C. Prod. XVI. 2 p. 426 (zum Teil). Abies nobilis var. magnifica Mast. Linn. Soc Journ. Botan. XXI. Contrib. p. 189. _ Pseudotsuga magnifica Mac Nab. in Proc. R. Irish. Acad. ser. 2. Il. P-'700, 1. 49. 1. Bonu.' 508: Picea magnifica Hort. ” In Kalifornien im Shastagebirge in einer Erhebung von 1500—2500 m grosse Wälder bildend und sich durch das Kaskaden-Gebirge bis zum Kolumbia-Flusse verbreitend, in allen höheren Sierras bis zu 3300 m Erhebung weit verbreitet und „‚Rottanne (Red fir)“ genannt. Das Holz ist geschätzt und soll besser als das anderer Tannen sein.' Im Jahre 1851 in Europa durch Jeffrey eingeführt. Schöner Baum von über 60 m Höhe und 2—3 m Stammdurchmesser, Stamm mit dicker, rotbrauner Rinde bekleidet, schlank-kegelförmig, mit dicht quirlständigen, steifen, horizontalen Aesten besetzt. Zweige zweizeilig steif, junge Triebe bräunlich, weichhaarig, Knospen länglich-stumpf, Blätter steif, dick, beiderseits gekielt, viereckig (daher im Durchschnitt schräg quadratisch Abies magnifica Murr. 483 N ii! il ul ARM NIIT HE. ! Nr \i) GH NANN SOON Inn, kurt all im z ı Hat (ti Al N MIML Hl Neun SC ns ( AARIEUTNNLEN Min. Kane BERG \ j n NR (mil My MM I ' il N = Fol Fig. 135. Abies magnifica Murr. ı Zweig mit Originalzapfen; 2 unfruchtbarer Zweig; 3 Blatt vom Fruchtzweig; 4 Blatt vom unfruchtbaren Zweig; 5 Blattquerschnitt, vergr.; 6 Zapfenschuppe von aussen mit Braktee; 7 Samen. 3,ı# 484 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. und das beste Unterscheidungsmerkmal bei jungen Pflanzen A. nobilis gegen- über), meist sichelförmig gebogen nach der Spitze des Zweiges zu, stumpf gespitzt, blaugrün, sehr verschieden in Länge, 15—35 cm lang, an älteren und fruchttragenden Aesten kürzer und dicker, sehr dicht gestellt, die Oberseite der Zweige ganz deckend. Zapfen 15—22 cm lang, 7—9 cm breit, cylindrisch- abgestumpft, rötlich braun. Zapfenschuppen sehr dichtstehend, lang gestielt, verkehrt-eirund, oben sehr breit ganzrandig, Brakteen aus lanzettförmigem Grunde oval, gezähnelt und gespitzt, ®/ı so lang als die Schuppen (also völlig eingeschlossen). Samen schlank, der Flügel breiter, sehr schief, verkehrt-eiförmig- keilförmig. Nach Engelmann in Gardn. Chron. 1882 XVII. S. 145, welchem Sargent in Gardn. Chron. 2. Januar ı886 zustimmt, kommt im Shasta-Gebirge in Kalifornien eine Form vor, an deren Zapfen die Brakteen öfter (aber nicht immer) herausragen und wenig über die Schuppen zurückgekrümmt sind, sie werden dadurch den Zapfen von A. nobilis ähnlich, aber die viereckigen Blätter lassen keinen Zweifel, dass es sich hier nur um eine Form der Ab. magnifica handelt und geben wieder einen Beweis, wie wandelbar die Länge der Brakteen bei der gleichen Art auftreten kann. — Masters in Linn. Soc. Journ. Botany XXII. Contribution S. 189 mit Abbild. hat hingegen obige Form mit hervorragenden Brakteen veranlasst, A. magnifica als Form zu Ab. nobilis zu stellen, jedoch der Umstand, dass in Betreff der Blätter sich A. magnifica bei beiderlei Zapfenbildung stets gleichbleibt, ferner dass A.nobilis bisher nur auf den höheren Gebirgen Oregons, aber nicht in Kalifornien und Kolumbien gefunden wurde, bestimmen uns Engelmann und Sargent, welche die Bäume im Vaterlande genau beobachtet haben, zu folgen. Wie die Synonyme beweisen, ist A. magnifica vielfach, zumal mit A. amabilis verwechselt worden und noch immer werden Samen von A. magnifica von kalifornischen Samensammlern als A. amabilis eingeführt, worauf hier nochmals aufmerksam gemacht werden muss. A. magnifica ist eine höchst dekorative, eigenartig schöne Tanne, mit ihren dicken, aufwärts gekrümmten, blaugrünen Blättern, es werden die Pflanzen in Gärten als: Abies magnifica glauca Hort. bezeichnet, bei denen die blaugrüne Färbung besonders auffallend hervortritt und als dekorativ noch wertvoller höher geschätzt. Abies magnifica ist in einigermassen geschützten Lagen hart und leidet, da sie spät treibt, nicht von Frühjahrsfrösten, wir finden denn auch in deutschen Gärten schon prächtige, bis 5 m hohe Pflanzen, die, was Schönheit anlangt, mit A. nobilis wetteifern. Wenn auch anfänglich langsam von Wuchs, gedeiht sie doch im allge- meinen üppiger und freudiger und ist leichter aufzuziehen wie die verwandte typische A. nobilis. Leider noch zu selten in den Gärten ist eine recht weite Verbreitung dieses herrlichen Baumes sehr zu wünschen. 22. Abies nobilis Lindl. in Penny Cycl. I. No 5. Edle Weisstanne, Silbertanne. Syn. Pinus nobilis Dougl. mscr. in Comp. Bot. Magaz. II. p. 147. Picea nobilis Loud. Arb. Brit. IV, 2342 f. 2249-2250. Abies nobilis Lindl. 485 Pseudotsuga nobilis Bertrand in Bull. Soc. Bot. France XVIII. p. 86. Tuck-Tuck der Eingeborenen. Nach Engelmann in Gardn. Chron. 1882, XVII. S. 145 nur auf den höheren Gebirgen in Oregon, aber bisher weder in Kalifornien noch im Columbia-Territorium gefunden. Im Jahre 1831 durch David Douglas in Europa eingeführt. Herrlicher Baum von 60 und je nach dem Stand bis gegen go m Höhe, mit schlankem, geradem und mit dicker, zimmtbrauner (im Innern roter) Rinde bekleidetem, oft bis 1,50 m Durchmesser haltendem, ein treffliches Nutzholz lieferndem Stamm, der vom:Boden bis zum Wipfel mit Aesten besetzt ist. Aeste regelmässig quirlständig abstehend, die unteren überhängend, dicht bezweigt und beblättert, eine spitz-pyramidale Krone bildend. Junge Triebe rotbraun, weichhaarig. Knospen eirund-länglich, braun und mit Harz über- zogen. Blätter dicht gedrängt, dicklich, steif, aufwärts gekrümmt, die obere Seite !der Zweige bedeckend, dunkel-blaugrün, an der Ober- und Unterseite mit Spaltöffnungslinien versehen und gekielt, spitz oder stumpf, etwa 25 mm lang, nur an den jüngsten Bäumen und den untersten Aesten länger, bis 4 cm lang, flacher, schwach gerinnelt und etwas zweizeilig. Zapfen cylindrisch- länglich, dick, 16—25 cm lang, 7—8 cm breit, stumpf, unreif meist purpur- farben, reif grünlich-braun, Zapfenschuppen kurz genagelt, stumpf-dreieckig, oberseits abgerundet, ganzrandig, flaumhaarig, Brakteen spatelförmig, an der Spitze zweilappig, ausgefressen-zerschlitzt, in der Mitte langgespitzt und weit über die Schuppen zurückgeschlagen, so dass der Zapfen ganz von denselben bedeckt wird. Samen keilförmig-eckig, mit keilförmig-dreieckigem, etwas ein- gekerbtem Flügel. An kleineren Kulturexemplaren bietet der Durchschnitt des flachen Blattes das beste Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem viereckigen Blatt- durchschnitte der verwandten, auf den ersten Blick sehr ähnlichen A. magni- fica Murr. Diese im wahren Sinne des Wortes edle Tanne ist auch in Deutschland schon in Lagen und Standorten, die den Weisstannen günstig sind, in prächtigen, ı0—ı2 m hohen Exemplaren vertreten, die in verschiedenen Gegenden schon Zapfen, jedoch meist nicht keimfähige Samen brachten. In ungünstigen Lagen dagegen findet man A. nobilis häufig als Krüppel, die, ohne freudig zur Ent- wicklung zu kommen, langsam dahinsiechen. — Wie schon Carriere angiebt, ist A. nobilis aus Samen ziemlich schwer aufzuziehen und recht empfindlich, während Verediungen und selbst Ableger (wie es in England gebräuchlich ist) schöne, freudiger gedeihende Exemplare ergeben, zumal gilt dies von der typischen A. nobilis, während die folgende Form meist besser und üppiger gedeiht und daher für die Kultur weit wertvoller ist. Van Geert in Antwerpen empfiehlt in seinem Verzeichnis 1889 S. 53 als: Abies nobilis oregona eine neuerdings aus ÖOregon eingeführte Pflanzensendung, welche sich angeblich der europäischen Kultur besser als die früher eingeführte Art anpassen soll, ein Umstand, der sehr erfreulich wäre, wenn auch die Bezeichnung oregona nicht glücklich gewählt ist, da A. nobilis überhaupt nur in Oregon vorkommt, wie Engelmann dies aus- drücklich betont. 486 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen, Fig. 136. Abies nobilis Lind. ı Zweig mit reifem Zapfen; 2 unfruchtbarer Zweig; 3 Blatt- spitze vom unfruchtbaren Zweig, vergr.;, 4 Querschnitt durch das Blatt, vergr.; 5 Blattspitze vom Fruchtzweig, vergr.; 6 Zapfenschuppe von aussen mit Braktee; 7 Braktee von der Seite; 8 Samen. Fig. Abies nobilis Lindl. 137. Abies nobilis Lindl. var. glauca im Böker’schen Garten in Bonn. 487 488 II. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. Abies nobilis glauca Hort. Eine öfter bei Aussaaten gefundene, noch prächtiger dunkelblau gefärbte Form, welche besonders auffallend und wirksam in der Landschaft ist und, wie schon angeführt, sich in Kultur meist weniger zärtlich und üppiger von Wuchs als die typische Pflanze gezeigt hat. Prächtige bis ı2 m hohe Exemplare brachten, z. B. in Wiesenburg in der Mark schon Zapfen und reife Samen. Abies nobilis argentea Hort. Eine leider zu seltene Form von prächtig blauweisser Färbung mit Silberschimmer, wie sie ausnahmsweise bei Aussaaten gefunden worden und daher meist nur durch Veredlung fortgepflanzt wird. Als ein ganz be- sonderer, auffallender Schmuck kommt sie in der Färbung und Wirkung den prächtigen: Abies concolor violacea und Picea pungens argentea gleich und jeder Gartenbesitzer darf sich glücklich schätzen, wenn er ein chön ent- wickeltes Exemplar sein eigen nennen kann. Vereinzelt finden wir schon stärkere Exemplare dieser auserlesenen Form, bei Herrn v. St. Paul in Fisch- bach (Schlesien) trug dieselbe, befruchtet mit eigenem Pollen, schon Zapfen, die Sämlinge waren aber fast ausnahmslos grün, ebenso im Park zu Wiesenburg in der Mark, wo Prachtexemplare von ı2 m Höhe Längstriebe von ı m bilden. Abies nobilis robusta Hort. (nicht Carr.). Eine besonders üppige, schöne Form, mit weit längeren, stärkeren Blättern, die alle Empfehlung verdient. Sie gehört mit flachen Blättern zu A. nobilis und darf nicht mit A. magnifica Murr., zu welcher A. nobilis robusta Carr. als Synonym gehört, verwechselt werden. 23. Abies bracteata Hook. et Arn. in Beeschey p. 394. Weisstanne mit langen Deckblättern, Santa Lueia-Tanne. Syn. Pinus venusta Dougl. in Bot. Mag. Comp. Il. p. ne „ bracteata Don. in Linn. Transact. ı7 p. 4 Picea bracteata Loud. Arb. brit. IV, 2348 f. 22 356. Abies venusta C. Koch in Dendrol. II. S. 210. Sapin a bractees der Franzosen. Santa Lucia Fir der Engländer. In Süd-Kalifornien, nur im Santa Lucia-Gebirge in kühlen und feuchten Thälern in nördlichen Lagen in einer Erhebung von 1000—2000 m vor- kommend, von Coulter zuerst entdeckt. Im Jahre ı853 in Europa von Lobb eingeführt. Ein hoher, schlanker, steif-pyramidaler Baum von 30—6o m Höhe und 0,30—0,70 m Stammdurchmesser. Stamm mit brauner Rinde bekleidet, Aeste zahlreich dichtstehend, die unteren überhängend, die oberen kürzer; junge Triebe fuchsrot glatt, Knospen zugespitzt, ungewöhnlich gross, 14 mm lang mit dachziegeligen Schuppen, Blätter dichtstehend, meist etwas zweizeilig, steif, ge- rade oder etwas gebogen, lineal oder lineal-lanzettlich, flach, scharf gespitzt, 3—5 cm lang, 2—3!/, mm breit, oben frischgrün glänzend, unten beiderseits des Abies bracteata Hook. et Arn. 489 ı Zapfen; 2 Zweig, 3 Schuppe von aussen mit langer Braktee; 4 Samen. Fig. 138. Abies bracteata Hook. et Arn. dicken Kiels an jüngeren Blättern mit silberweissen, an älteren mit blasseren Spaltöffnungslinien gezeichnet. Zapfen eirund bis fast cylindrisch-stumpf, 8—ı0o cm lang, 4—5', cm dick; Zapfenschuppen genagelt aus keilförmigem Grunde nieren-kreisförmig, am Rande abgerundet und gekerbt, Braktee keil- 490 ll. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. förmig, verkehrt-herzförmig, die Seitenlappen ausgefressen - gezähnelt, die Mittelrippe in eine lineale, blattähnliche, 2',—4 cm lange, ı', cm breite Granne auslaufend, die, meist mit Harzklümpchen besetzt, dem Zapfen ein ganz eigentümliches igelartiges Ansehen giebt. Samen keilförmig-länglich- eckig mit verkehrt-eirundem, ganzrandigem, dünnem Flügel. Nach Dr. Mayr ist das Holz ausserordentlich schwer. Nach Lobbs Mitteilung ist diese herrliche Tanne ein hervorragender Schmuck der heimatlichen Wälder, an westlichen nach dem Meere zu ab- fallenden Abhängen wächst sie in tiefen Schluchten und bildet den oben be- schriebenen mächtigen Baum, während sie ebenso auf den höchsten Bergketten im rauhesten Klima noch in Felsentrümmern, die ihr kaum die nötigste Nahrung zu bieten scheinen, gedeiht und gedrungene, buschige Bäume bildet, die mehr einer Ceder als einer Tanne gleichen. In vollkommener Entwickelung bietet A. bracteata durch die von anderen ihres Geschlechtes abweichende, schlank-pyramidale Gestalt und die eigenartigen interessanten Zapfen eine Erscheinung, die kaum ihres gleichen hat. In Pallanza am Lago Maggiore brachte ein 5—6 m hoher Baum schon Zapfen und keimfähigen Samen. Nach Bredemeier (s. Gartenflora 1887, S. 327) waren die Zapfen 10—ı4 cm lang und die Schuppen fallen sehr leicht auseinander. Leider kann diese prächtige Tanne für Deutschland nur für die günstig- sten, geschütztesten Lagen zur Anpflanzung empfohlen werden. Als Gebirgsbaum sagen ihr höhere Lagen, also Gebirgsgegenden, wo der Trieb später eintritt und sich normal entwickeln kann, am meisten zu, während sie in warmen Niederungen zu früh treibt und der junge Trieb dann meist durch Spätfröste zerstört wird. Noch sehr selten in Kultur wird man in obigem Sinne Kultur- versuche machen müssen. Kleinere Pflanzen sind zu schützen und litten oft trotzdem noch in strengen Wintern; dass übrigens A. bracteata unter günstigen Kulturbedingungen, selbst im nördlichen Deutschland noch gedeiht, beweist nach Dr. Bolle’s Mitteilung ein 8,78 m hohes Exemplar, untadelhaft von Wuchs, in der Mark Brandenburg. Gepflanzt 1857 steht es in verhältnismässig rauhem Klima, aber an durch Baumwuchs geschützter Stelle, im Schlosspark zu Meseburg bei Gransee, neun Meilen nördlich von Berlin. Es hat ı889 die ersten Zapfen getragen. Näheres in einer Schrift von Dr. Bolle, betitelt: „Geschichte eines Baumes der wenig von sich reden gemacht hat.“ In Frankreich, wie in dem für zartere Coniferen so günstigen England, finden sich unter günstigen Bedingungen schon schöne Exemplare, aber selbst hier sind sie selten und scheinen nach Veitch nicht die Entwicklung und Ueppigkeit wie in der Heimat zu erlangen, das Wachstum in der Jugend ist verhältnismässig langsam. Abies religiosa Lindl. in Penny Cycl. I. No. 6. Heilige oder Oyamel- Weisstanne. Syn. Pinus religiosa H. B. et Kth. Nov. Gen. et Spec. II, 5. Picea religiosa Loud. Arb. IV. 2249 f. 2257. Pinus hirtella H. B. et. Kth. I. c. (wird als Varietät betrachtet). Abies hirtella Lindl. in Penny Cyclop. ıı. Abies religiosa Lindl. A491 Picea hirtella Loud. Arb. IV. 2349. Oyamel der Mexikaner Auf den Gebirgen Mexikos und Guatemalas in einer Erhebung von ı30o m wachsend. Eine herrliche Tanne, die aber für Deutschlands Klima nicht mehr als Freiland-Conifere angesehen werden kann. Carriere giebt an, dass sie in Paris erfriert, während er unter günstigen Bedingungen in Cherburg schon 1867 einen ıo m hohen Baum anführt. Veitch bezeichnet diese Art als zu empfindlich für Englands Klima und empfiehlt sie dort nicht mehr zur An- pflanzung. Die Weisstannen liefern uns die herrlichsten Dekorationspflanzen, alle sollten ganz frei gestellt werden, sei es einzeln, oder zu lichten Gruppen ver- einigt, da sie nur so, frei von jedem Druck, ihre ganze Schönheit entfalten und ihre edlen Formen: der pyramidale Wuchs, die quirlförmige, mehr oder minder leichte Beästung, die schöne Belaubung in verschiedener Färbung nebst Zapfen- schmuck zur wahren Geltung kommen. Der Zier- wie der etwaige Nutzwert wurde schon bei den einzelnen Arten aufgeführt, ebenso was das Ausdauern im Klima von Deutschland anlangt. Unstreitig sind die Weisstannen (Abies) im allgemeinen empfindlicher und anspruchsvoller wie die Fichten (Rottannen) (Picea), auch ist das Holz der letzteren als Nutzholz ungleich wertvoller als das der ersteren. Bei A. pectinata wurden schon die den Weisstannen günstigen Kulturbedingungen angegeben, vor allem verlangen sie leicht beschattete, geschützte Lagen und genügende Luftfeuchtigkeit, wesshalb feuchtes See- oder Gebirgsklima am günstigsten für sie ist, während sie in lufttrockenen Ebenen kränkeln, und oft garnicht aufzubringen sind. Dies gilt schon von A. pectinata die hier kümmert und in sogen. Frostlagen (Thalmulden, in denen die kalten Niederschläge (Früh- und Spätfröste) so grossen Schaden thun) oft stark zurück- frieren, geschweige denn von den zarteren, ausländischen Arten. In solchen un- günstigen Lagen sollte man besser keine Weisstannen pflanzen, oder man muss ihnen geschützte Lagen und leichten Schatten, ohne zu starke Ueberschirmung, .geben können, sie also z. B. in lichte Waldbestände einsprengen. Ungleich gefährlicher als die Winterkälte wird den Weisstannen das Frühjahr, wo so häufig durch zu zeitig eintretende Wärme der junge Trieb hervorgelockt und dann durch Spätfröste wieder zu Grunde gerichtet wird. Weiter ist eine Einwirkung der Sonne sowohl im Winter auf die gefrorenen Pflanzen, wie die noch weit schädlichere Wirkung im März zu verhindern, man sorge daher für Schutzpflanzungen gegen Osten und Süden, da im Halb- schatten das Gedeihen ein gutes ist, oder lasse es sich nicht verdriessen, frei- stehende Exemplare seltener Arten durch leichte Schutzwände von Nadelholz- reisig, Packleinewand und Rohrdecken etc. zu schützen, wodurch zugleich die schädlichen ausdörrenden Ostwinde abgehalten werden. Die Weisstannen lieben frischen, gleichmässig feuchten, genügend tief- gründigen, besonders aber Lehmboden und kümmern in zu trockenem, sandigen, zumal aber in hitzigem Kalkboden. Die Vermehrung geschieht in erster Linie durch Aussaat und zwar sind die Samen möglichst bald nach der Reife zu säen, Arten, von denen kein Samen zu erlangen ist und Formen werden durch Veredlung, Anplatten oder Einspitzen auf A. pectinata im Vermehrungshause im Juli, August, September, 492 1I. Teil. Beschreibung der Freiland-Coniferen. wo sie meist besser als im Frühjahr anwachsen, seltener durch Ableger, oder durch Stecklinge im Spätsommer und Herbst im Vermehrungshause fort- gepflanzt, auf letzte Weise vermehrt man mit Vorteil die Zwergformen, welche weit leichter wie die normalen Pflanzen wachsen. Zu Stecklingen sowohl wie zu Veredlungen wählt man Zweige von jungem, gut ausgereiftem Holz und sollten nach Möglichkeit Hauptachsen (Kopftriebe), keine Seitentriebe gewählt werden, da letzte in Zweigform fortwachsen und schwer und oft sehr langsam erst Köpfe bilden und nur durch sorgfältiges Aufbinden nach und nach zu regel- mässigen Pflanzen zu erziehen sind. Vermehrung normaler Pflanzen durch Stecklinge ist in Europa wenig gebräuchlich, je nach klimatischen und Boden- verhältnissen wird diese Vermehrungsart in manchen Ländern wohl mit mehr Glück betrieben, so werden nach Scharrer (Gartenflora 1887, S. 143) in Suchum Kale am schwarzen Meere, z. B. A. Nordmanniana und A. Pinsapo mit grosser Leichtigkeit durch Stecklinge vermehrt und wie angegeben vermehrt man in England Abies nobilis durch Ableger. F h Dritter Teil. f Kultur der Freiland-Coniferen. } Im zweiten Teil wurde eine genaue Beschreibung aller im freien Lande ausdauernden Coniferen-Arten und Formen und Anleitung zu deren passender Verwendung gegeben. Wenn wir die bedeutende Anzahl überblicken, so sehen wir, dass nicht alle befähigt sind in unseren klimatischen Verhältnissen ihre Vollkommenbheit zu erreichen, wir haben daher zuerst je nach Lage, Boden und Standort für jede Gegend eine geeignete Auswahl zu treffen. Dann fragt es sich, für welche Zwecke gepflanzt werden soll, handelt es sich um Nutzpflanzungen, so kommen nur Pflanzen in Betracht, die bei uns ihre vollkommene Entwickelung erlangen, wie wir das weiter hinten sehen werden, handelt es sich dagegen um Pflanzungen zu wissenschaftlichen Zwecken, so pflanzen wir alle Arten an, die wenigstens bis zu einem gewissen Grade eine gute Entwickelung zeigen, auch zu Zierpflanzungen werden wir, für den Fall es um reiche Sammlungen oder Kulturversuche zu thun und für eine ausreichende Pflege gesorgt ist, in dieser Weise vorgehen können. Die Hauptmasse der Pflanzungen muss jedoch aus gut und ohne besondere Pflege gedeihenden Pflanzen bestehen, die den Gärten wirklich dauernd zur Zierde gereichen. Bei der grossen Auswahl, die uns heute zur Verfügung steht, ist es ein Leichtes, eine Auslese derjenigen zu treffen, die in normalen Wintern in allen Lagen Deutschlands ausdauern und sie werden in guter Entwickelung den Pflanzenfreund auf die Dauer am meisten befriedigen. Wir vermögen somit bei sorgfältiger Auswahl unseren Gärten den grössten Reiz zu verschaffen durch Coniferen jeder Form und in den verschiedensten Färbungen und haben nicht nötig, kränkelnde, kümmerlich gedeihende Pflanzen zu kultivieren, welche nie einen wirklichen Zierwert bieten. Bei Coniferen tritt mehr noch als bei Laubgehölzen ein Unterschied in dekorativer Hinsicht zwischen jungen und alten Bäumen hervor, wir haben deshalb, wie wir später sehen werden, schon bei der Pflanzung durch genügende Abstände für eine spätere gute Entwickelung darauf Rücksicht zu nehmen, damit die beabsichtigte Wirkung in der Landschaft auch wirklich erzielt wird. Vor allen Dingen haben wir aber mit grösster Sorgfalt eine geeignete Auswahl zu treffen, damit bei Pflanzungen die Zusammmenstellung eine passende sei und jede Pflanze in ihrer Eigenart zur Geltung komme. So schön 496 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. hängende und Säulenformen richtig verwendet sind und befähigt bedeutende Kontraste in der Landschaft hervorzurufen, so störend und geschmacklos erscheint es, wenn dieselben zu oft vertreten sind. Noch peinlicher hat man bei Verwendung der auffällig gefärbten Coniferen zu verfahren. Hier muss der Landschaftsgärtner das richtige Maass einhalten und einen feinen Geschmack bekunden. — Wie herrlich wirken die stahlblauen, silber- grauen, goldig-schimmernden Coniferenformen, vorsichtig verwertet, wie gesucht erscheint es, wenn sie zu sehr gehäuft werden. Geradezu widerwärtig aber berührt es, wenn die, in den seltensten Fällen schön zu nennenden, bunten Coniferen uns in einer Anpflanzung auf jedem Schritt begegnen und der Besitzer noch stolz darauf ist und sich einbildet in solchen krankhaft bunten Zeichnungen etwas Besonderes zu besitzen, wodurch sein Garten einer bunten Musterkarte vergleichbar wird, während der mit Geschmack Begabte sie aus seinen Pflanzungen ver- bannt, oder doch nur das wirklich Kulturwerte auswählt. Dazu kommt, dass bunte Coniferen meist zärtlicher als die Stammformen sind und des mangelnden Blattgrüns und der daraus folgenden schlechteren Ernährung wegen einen schwächeren Wuchs zeigen und oft durch Frost oder Sonnenbrand beschädigt werden. Das Gleiche gilt von den krüppelhaften Monstrositäten, die leider von einer grossen Anzahl von Coniferenarten in zu grosser Anzahl existieren, solche Krüppelformen, auf Rasen vor höheren Coniferenpflanzungen in grösserer Anzahl verwendet, sehen aus der Ferne Maulwurfshügeln ähnlich. Man wähle desshalb für regelmässige Gärten, für die Felspartien und ähnliche passende Stellen die niedlichen, regelmässigen Kugelformen aus, hasche aber nicht nach abnormen Formen, denen jeder Zierwert abgeht und zu deren Kultur die Liebhaberei der Japaner und Chinesen gehört, um sie dauernd im Garten zu dulden. Bei Besprechung dieser unschönen Zwergformen kann nicht oft genug betont werden, dass die Züchter strengstens darauf halten sollten, nur das wirklich Brauchbare zu beachten, zu empfehlen und zu vermehren und nicht jede ähnliche Erscheinung dieser Art, sei es bei Aussaaten oder als Sportzweig gewonnen, sofort als Neuheit von Wert zu verbreiten. Wir haben wahrlich von gewissen Gattungen wie: Thuya, Biota, Chamaecyparis, Taxus, Picea excelsa, wie die beschriebenen Formen dies dar- thun, der dekorativ abweichenden Pflanzen so reichlich, dass nur noch ganz von den vorhandenen abweichende Wert als Neuheiten bieten können, — Dazu kommt, dass je nach den Bodenverhältnissen Formen sich verändern und so ein scharfes Auseinanderhalten zu ähnlicher Formen zur Unmöglich- keit wird. Der Züchter sehe es daher als Ehrensache an, aus dem vorhandenen Material das schönste auszuwählen und in mustergiltigen Exemplaren zu ver- breiten, zu ähnliche Formen aber fallen zu lassen, oder wenigstens als solche zu kennzeichnen. In folgender Kultur-Abteilung soll nun genaue Anleitung über die Ver- mehrungsweisen, Pflanzung und Pflege, die nötigen Schutzmittel für Coniferen gegeben und die Einbürgerung ausländischer Coniferen eingehend besprochen werden. Die Vermehrung der Coniferen. 497 I. Die Vermehrung der Coniferen. Die Coniferen werden naturgemäss aus Samen erzogen, oder man vermehrt sie auch auf ungeschlechtlichem Wege, sei es durch Stecklinge, Veredlung oder durch Ableger, je nachdem es die betreffenden Gattungen oder Arten gestatten. Schon am Schlusse jeder beschriebenen Gattung im Il. Teil wurden die gebräuchlichen Vermehrungsweisen besprochen und soll nunmehr eine allgemeine Anleitung in eingehender, übersichtlicher Form folgen. Die Erziehung aus Samen ist die naturgemässeste und sollte stets da Anwendung finden, wo es sich um eine lange Lebensdauer der zu pflanzenden Bäume handelt, also vor allen Dingen bei Nutzpflanzungen zu forstlichem Anbau, für diesen Zweck fällt von vornherein jede ungeschlechtliche Ver- mehrung fort, zumal mehrfach nachgewiesen wurde, dass auf diesem Wege vermehrte Bäume ein geringwertigeres Holz als Samenbäume lieferten. — Nach Möglichkeit erziehe man alle Coniferen-Arten, von denen gut aus- gebildete, keimfähige Samen zu beschaffen sind, aus Samen, denn Samen- bäume sind nicht nur die dauerhaftesten, sondern auch meist die dekorativ wertvollsten. Der Erziehung aus Samen steht vielfach das Hindernis entgegen, dass keimfähige Samen in unseren Kulturen entweder nicht oder doch nur in ungenügender Menge erzielt werden oder in frischem, keimfähigem Zustande oft schwer zu erlangen sind. — Dann können viele Coniferen, bei denen der Zierwert in erster Linie in Betracht kommt, oft weit rascher und ohne Nach- teil auf künstlichem Wege zu schönen Pflanzen erzogen werden als durch Aussaat und für alle zahlreichen, in Wuchs, Bezweigung oder Färbung ab- weichenden Coniferenformen bleibt nur die ungeschlechtliche Ver- mehrung, um sie mit ihren Eigentümlichkeiten echt fortzupflanzen, da Sämlinge solcher abweichenden Formen, seien sie nun als eigentümliche Säm- linge oder als Sportzweige aufgefunden, immer das Bestreben zeigen, in die normale Stammform zurückzuschlagen und im günstigsten Falle nur ein sehr geringer Prozentsatz derselben die Eigentümlichkeiten bewahrt. Ein grosser Teil von Coniferenformen, zumal die Jugend- und Zwergformen, geben aber überhaupt keinen Samen, oder doch erst als grössere Exemplare, die oft schon in einem Entwicklungsstadium sich befinden, wo sie sich der Stammform wieder nähern und dann um so mehr meist normale Samenpflanzen ergeben. Die Erziehung aus Samen. Für eine erfolgreiche Anzucht der Coniferen aus Samen ist es in erster Linie notwendig, sich ein zuverlässiges Saatgut zu beschaffen. Am sichersten erhält man dasselbe, wenn man es von eigenen Bäumen sammeln kann, oder etwa grössere Coniferenpflanzungen in der Nähe eine genaue Ueberwachung bei der Ernte gestatten. Man ist dann nicht nur in der Lage genau festzustellen, ob man die gewünschten Arten echt erhalten, sondern auch, dass der Samen wirklich gut ausgereift und keimfähig ist. — Allerdings kauft man den Samen oft billiger, wie man ihn selbst-sammelt und hat nicht Beissner. 32 498 Ill. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. die Not, die Samen aus den Zapfen zu bekommen, wie dies die Samenhändler durch Aushülsen oder Klengen leicht bewerkstelligen. Jedenfalls beziehe man die Samen nur aus zuverlässigen Handlungen, welche in solchen Artikeln guten Absatz haben und nur echte, frische Ware verabfolgen, was zumal bei Coniferensamen, die so rasch die Keimkraft verlieren, wichüg ist. Das schlimmste ist, dass bei gekauftem Samen ın den seltensten Fällen zu ermitteln ist, wo er gesammelt. Der Händler bezieht aus Quellen, wo er die Samen preiswert und am bequemsten erlangen kann, dabei wird aber leider nur zu oft ausser Acht gelassen zu prüfen, ob die klimatischen Verhältnisse, aus denen die Samen stammen, wohl einigermassen denen gleichkommen, wo die aus den gesammelten Samen er- zogenen Pflanzen fortan kultiviert werden sollen! Hierin liegt aber der Schwerpunkt für den Erfolg aller zukünftigen Kulturen, wie wir dies weiter hinten bei der Einbürgerung fremd- ländischer Coniferen genauer kennen lernen werden. Darum soll des Coniferenzüchters eifrigstes Bestreben sein, das Saatgut von allen Coni- feren stets aus solchen Gegenden und Lagen zu beziehen, die in klimatischer Hinsicht denen seiner Gegend möglichst gleichkommen, besser aber aus den rauhesten Lagen, wo diese Coniferen noch üppig und normal gedeihen. Freilich ist es leichter und wohlfeiler von niedrigen Bäumen zu sammeln, als von hohen, normalen Bäumen, die schwer und nur von geübten Kletterern erstiegen werden können, oder in ebenen, milden Gegenden Samen zu sammeln, als in hohen, rauhen Gebirgslagen. Das Einsammeln solchen zuver- lässigen Saatgutes ist eben Vertrauenssache und von ausserordent- licher Wichtigkeit um widerstandsfähige Rassen für unsere Kulturen zu gewinnen! — so gut wie der Landwirt und der Gärtner stets aus den rauhesten Lagen das Saatgut für Kulturpflanzen der verschiedensten Art beschaffen, um den gleichen Zweck zu erreichen. Wie die Erfahrung gelehrt hat, hängt eben von der Auswahl des Saat- gutes das Gelingen, oder oft völlige Misslingen von Kulturen ausländischer Gehölze ab und so wichtig wie diese ist für eine zweckentsprechende Kultur, welche für die Zukunft Wert haben soll, auch die sorgfältige Auswahl der Samenträger. Bei jeder Aussaat finden wir Pflanzen, die, gut und üppig entwickelt, sich widerstandsfähiger gegen äussere schädliche Einflüsse zeigen, als viele andere, die aus der gleichen Aussaat hervorgegangen. — Solche Bäume zu Samenträgern im Auge zu behalten, von ihnen die Saat zu entnehmen und fortlaufend aus der Abkommenschaft stets wieder die widerstands- fähigsten, vollkommensten Sämlinge zur Fortpflanzung auszuwählen, darin besteht eine erfolgversprechende, nutzbringende Kultur für die Zukunft! Die Samenträger für die zukünftigen Pflanzungen können daher nie sorgfältig genug ausgewählt werden, sie sollen kerngesund sein und alle guten Eigenschaften und Vorteile zeigen, welche wir in Zukunft an unseren Kultur- bäumen zu sehen wünschen — ein kränkelnder, schwächlicher , schlecht- entwickelter Baum kann keine gesunde Nachkommenschatt liefern! Gerade die schwach entwickelten Bäume zeigen oft einen besonders reichen Fruchtansatz, aber von diesen sollte man eben nie sein Saatgut nehmen, eben so wenig von a Die Vermehrung der Coniferen. 499 zujugendlichen,zumerstenmalfruchttragenden Bäumen, denn auch sie, noch nicht zu normaler, kraftvoller Entwickelung gediehen, können uns durch ihre Samen keine Gewähr für eine kräftige, widerstandsfähige Nachkommen- schaft, wie wir sie erziehen müssen, bieten. Das Einsammeln der Samen hat mit grosser Sorgfalt zu geschehen, damit die richtige Zeit, wo geerntet werden muss, nicht versäumt wird. Die Haupterntezeit ist der Herbst, dann auch das zeitige Frühjahr. Die in fleischigen, breiigen Hüllen befindlichen Samen, die leicht von Vögeln geholt werden, müssen sofort gesammelt werden wenn die Reife eingetreten ist, d.h. wenn sie sich leicht von den Zweigen lösen und abfallen wollen; ihre Reife erkennt man leicht an der Färbung der Fruchthüllen und dem weichen Charakter derselben, da sind im Herbst zumal: Taxus, Cephalotaxus, Torreya, Ginkgo, und die Juniperus-Arten, deren weiche Beerenzapfen bei der Reife je nach den Arten braun- oder-blauschwarz gefärbt und meist bläulich bereift erscheinen. Sobald sich im Herbst die Zapfen von Libocedrus, Thuya, Thuyopsis, Biota, Chamaecyparis, Cryptomeria, Taxodium, Sequoia zu öfinen beginnen, ist es Zeit, sofort die Ernte zu beginnen, denn einige Tage Ver- säumnis genügen, dass ein grosser Teil des Samens und zwar meist der grösste und am besten ausgebildete zuerst verloren geht, oder Vögel sind sofort da, um ihrerseits die Ernte vorzunehmen, zumal über Thuya occidentalis fallen die Zeisige in Scharen her und plündern die Bäume, so dass für den Säumigen nur wenige und zwar die schlechtesten Samen übrig bleiben. Von den Abietineen reifen Larix, Picea, Tsuga, Pseudotsuga, Abies ihre Samen im Herbst, wenn nun auch die ersteren ihre Zapfen meist erst im Frühjahr öffnen und die Samen fliegen lassen, oder mit denselben ab- fallen, so ist es doch geraten, die Zapfen nach eingetretener Reife sofort zu sammeln, da sonst Eichhörnchen und Vögel, zumal Kreuzschnäbel, im Winter die Samen ausfressen. Die grösste Aufmerksamkeit beim Einsammeln aber erheischen die Weisstannen (Abies), denn bei ihnen fallen bei eintretender Reife im September, Oktober nicht die ganzen Zapfen, sondern die Zapfen- schuppen mit den Samen von der Spindel ab. Man muss also die Zapfen sammeln, bevor sie den höchsten Reifegrad erlangt haben, denn alsdann fallen sie bei der leisesten Berührung auseinander und der Samen geht verloren. Bei Pseudolarix ist der reife Zapfen gleichfalls so zerbrechlich, dass die Schuppen schon bei der Erschütterung des Baumes auseinanderfallen. Die Cedern (Cedrus) reifen erst im dritten Jahre und die Zapfen sind gut zu ernten, da sie erst spät auseinanderfallen und meist künstlich geöffnet werden müssen. Die Kiefern (Pinus) reifen ihre Samen im zweiten Jahre und zwar manche öffnen die Zapfen schon Ende Sommer und Herbst z. B. Pinus Strobus und verwandte, wie die zur Gruppe Cembra gehörigen Kiefern. Andere, zumal aus den Gruppen Pinaster und Taeda, reifen die Zapfen im Herbst, manche Arten lassen die Samen gleich fliegen, bei anderen bleiben die Zapfen länger geschlossen und öffnen sich erst nach mehreren Jahren, ja manche bleiben lange Jahre an den Bäumen hängen, ohne sich zu öffnen, müssen also gewaltsam geöffnet werden, wenn die Reife eingetreten, um den Samen zu gewinnen, da sie selbst an den Bäumen faulen und so erst sehr spät abfallen, wie dies bei der Beschreibung verschiedener Arten angeführt wurde. Viele im Freien nicht ausdauernde Coniferen, wie Callitris, Frenela, 25* K0O Ill. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. Widdringtonia, Cupressus und einzelne Podocarpus reifen allmählich ihre Samen auch den Winter über im Gewächshause. Zu bemerken ist noch, dass klimatische Verhältnisse, auch die Lage und vor allem die Witterung einen grossen Unterschied in der Reifezeit der Samen hervorbringen. Ist es möglich, so sammele man die Samen vorzugsweise von sonnigen Plätzen, oder von den Sonnenseiten der Bäume, da hier die Samen am besten ausgebildet sind. Das Reinigen der Samen und Herausnehmen aus den Zapfen hat mit genügender Vorsicht zu geschehen und sollten alle gewaltsamen, die Samen beschädigenden Handgriffe dabei möglichst vermieden werden. Das natur- gemässeste Verfahren ist, die Zapfen an der Luft und in der Sonne auf Tüchern,, Papier oder auf Horden auszubreiten, wo sie sich öffnen und den Samen fallen lassen. Wie schon angeführt, zerfallen die Zapfen der echten Tannen (Abies Lk.), kurz vor der völligen Reife gesammelt, leicht und der Samen wird ausgelesen. Die Zapfen von Larix, Picea, Tsuga, Pseudotsuga, manche Pinus-Arten, sowie die schon aufgeführten Cupressineen und Taxodieen öffnen sich bei völliger Reife so weit, dass bei öfterem Umwenden und Klopfen die Samen meist leicht ausfallen, oder man hilft durch Auseinanderbiegen der Zapfenschuppen nach. Weniger leicht öffnen sich die Zapfen mancher Pinus-Arten und die Cedern-Zapfen, man schneidet den Stiel derselben ab, spannt sie fest in einen Schraubstock ein und bohrt die Achse des Zapfens so tief an, dass derselbe mit einem schmalen, scharfen Instrument auseinandergebrochen werden kann, ohne die Samen aber dabei zu beschädigen oder zu zerquetschen. Um das Oeffnen der Zapfen zu beschleunigen, breitet man dieselben dicht unter den Fenstern eines niedrigen Gewächshauses, oder von Mistbeetkästen aus, wo die Sonne eine weit grössere Wirkung ausübt und durch starken Luftdurchzug das Austrocknen und Aufspringen der Zapfen noch begünstigt wird, die Samen fallen hier rasch aus, ohne im mindesten beschädigt oder sonst angegriffen zu werden. Bei Mangel an Sonnenwärme und wenn es sich darum handelt, grosse Quantitäten Samen schneller zu reinigen, legt man Trockenanstalten an, d. h. Räume, die durch Ofenwärme, etwa bis 25° R., geheizt werden und in welchen auf Horden die Zapfen ausgebreitet und oft umgerührt werden, damit die Samen ausfallen. Diese Reinigungsmethoden können ohne Schaden angewendet werden und liefern ein unverletztes, gutes Saatgut, bedenklicher ist aber ein Verfahren, das leider wohl zu oft noch Anwendung findet, nämlich: Backöfen zu heizen und, nachdem dieselben gereinigt und bis zu einem gewissen Grade abgekühlt sind, Zapfen zum raschen Aufspringen hineinzubringen. Diese gewaltsame Art des Oeffnens der Zapfen hat seine grossen Be- denken, da die Temperatur in einem Backofen nie so ganz genau zu berechnen ist und so leicht eine etwas zu hohe, Temperatur die Keimfähigkeit der Samen töten kann, zumal aber die harzreichen, besonders gegen höhere Wärme em- pfindlichen Coniferen -Samen. Ein weiteres, auch wenig zu empfehlendes Verfahren besteht darin, Coniferenzapfen in feuchte Erde, Sand, Moos oder Gras auf Haufen zu setzen, wo sie sich erhitzen und sich zu zersetzen beginnen. Man darf sie nicht zu lange in diesem Zustande lassen und setzt sie dann höherer Wärme aus, wodurch Die Vermehrung der Coniferen. 501 die erweichten Zapfen- rascher aufspringen. Es ist leicht einzusehen, dass durch das Erhitzen der Zapfen auch die Samen mit angegriffen werden müssen, vielleicht zum Teil schon zu keimen beginnen und dann selbstredend, wenn sie in den Zapfen einer höheren Wärme ausgesetzt werden, verloren gehen. Jedenfalls sollte dieses Verfahren nur dann Anwendung finden, wenn die Samen sofort ausgesäet werden. Die Mehrzahl der Abietineen haben geflügelte Samen, sammelt man dieselben zum eigenen Gebrauch, so lässt man sie wie sie sind, anders ist es, wenn es sich um den Verkauf handelt, wo das Gewicht für reinen Samen in Betracht kommt und deshalb in den Klengeanstalten der Gehölzsamenhändler die Flügel entfernt werden. Auch dies ist ein Geschäft, welches mit Vorsicht ausgeführt werden sollte, damit die Samen nicht gequetscht und anderweitig beschädigt werden. Man reibt entweder die Samen zwischen den Händen, damit die Flügel abbrechen oder man thut die Samen in einen Sack, schlägt leicht mit einem Schlagbrett oder Stock auf den Sack und reibt mit den Händen den Sack auf einem Tische hin und her, um so das Abbrechen der Flügel zu bewerk- stelligen. Diese Methoden, wenn nicht zu gewaltsam ausgeführt, um Quetschungen zu verhüten, sind zulässig und ohne grössere Nachteile. Aber entschieden zu missbilligen ist ein anderes Verfahren, welches darin be- steht, die leicht angefeuchteten Samen auf Haufen zu bringen, wo sie sich zu erwärmen und leicht zu quellen beginnen und alsbald die Flügel abstossen, worauf man dieselben wieder ausbreitet und trocknet. Manches Samenkorn wird durch dieses Verfahren zum Keimen gereizt und geht nach darauf- folgendem Trocknen der Keimkraft verlustig. Die Beerenzapfen der Juniperus können vorsichtig mit einem Holz- hammer aufgeschlagen werden oder man öffnet sie mit dem Messer, die harten Samen werden so leicht nicht beschädigt. Alle Samen in fleischigen Hüllen wie Taxus, Cephalotaxus, Torreya, Ginkgo u. a. m. werden durch Waschen von ihren Hüllen befreit und dann an der Luft abgetrocknet, dürfen aber nicht zu sehr eintrocknen. Sollen Samen länger aufbewahrt und weit, zumal aber überseeisch ver- sandt werden. so lässt man sie in ihren Hüllen, in denen sie weit länger ihre Keimkraft bewahren. Ein Einschichten in Erde oder Kohlenstaub trägt sehr zur Erhaltung bei. Was die Dauer der Keimkraft bei den Coniferensamen anlangt, so ist sie, wohl des reichen, leicht dem Verderben ausgesetzten Harz- oder Oel- gehaltes wegen, im allgemeinen keine sehr lange, jedoch schwankt diese bei den verschiedenen Gattungen und selbst bei manchen Arten sehr. Ueberdies kommen manche unberechenbare Umstände dazu, zumal aber in welchen Gegenden und unter welchen Umständen die Samen gesammelt wurden und ob die Samen unter günstigen oder ungünstigen Witterungsver- hältnissen gereift sind, ob sie daher ihre völlige Ausbildung er- langt haben oder nicht. — Je nach der Lage und den Bodenverhältnissen sind manche Coniferen- samen, in Deutschland erwachsen, nicht keimfähig, wie dies z. B. bei Juniperus virginiana und Chamaecyparis sphaeroidea (Cupressus thyoides) beobachtet wurde. Nach Willkomm sind z. B. von Larix europaea in Norddeutschland 502 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. erwachsene Samen selten mehr als 10—ı2 pCt. keimfähig, während in den baltischen Provinzen die Samen fast alle taub sind. Weiter ist es auch nicht gleichgiltig, ob man die länger geschlossen am Baume hängen bleibenden reifen Zapfen gleich nach eingetretener Reife pflückt oder ob man das Herunterfallen der Zapfen oder Samen abwartet, worüber, wie angegeben, oft Jahre vergehen können. Um also die Dauer der Keimkraft möglichst zu verlängern, sorge man dafür, die Zapfen, die unter den günstigsten Umständen gereift, sofort nach der Reife zu sammeln, die Samen in den Zapfen zu lassen und dieselben kühl und trocken aufzubewahren; letzter Umstand ist besonders wichtig, da Feuchtigkeit, zumal wenn die nötige Wärme hinzutritt, sofort ein schwellen und Keimen der Samen begünstigt. Darum dürfen die Zapfen auch nicht auf grössere Haufen geschüttet werden, wo sie sich erwärmen, sondern müssen dünn ausgebreitet aufbewahrt werden. Wie die Samen länger ihre Keimkraft in den Zapfen als gereinigt bewahren, so hat man auch beobachtet, dass die Samen, denen die Flügel erhalten blieben, sich länger keimfähig erhalten, als solche, die ohne Flügel aufbewahrt wurden. Halten auch manche Coniferensamen die Keimfähigkeit länger als andere, so sollte man doch alle möglichst gleich nach der Reife aussäen, um ein gutes Resultat zu erhalten. Alle schon vorstehend aufgeführten Samen in Heischigen Hüllen wie: Taxus, Cephalotaxus, Ginkgo, Torreya, Dacrydium, Podocarpus, Juniperus ver- lieren zumal rasch ihre Keimkraft, sollten daher stets sofort nach der Reife gesäet werden, oder, da manche von ihnen ein Jahr überliegen, also erst im zweiten Jahre aufgehen, in mässig feuchte Erde oder Sand eingeschichtet (strati- fiziert) werden. Hebt man diese Samen den Winter über trocken auf, so ge- brauchen sie meist viel länger zum Keimen, so geht frischer, im Herbst gesäeter Same von Taxus baccata meist im zweiten oder dritten. Jahre auf, während er, wenn eingetrocknet, ein Jahr länger zum Aufgehen gebraucht. Juniperus communis frisch im Herbst gesäet, keimt meist im Frühjahr, über- winterter, im Frühjahr gesäeter Samen geht erst im zweiten Jahre auf. Die übrigen Cupressineen, wie: Callitris, Frenela, Widdringtonia, Actinostrobus, Fitz-Roya, Libocedrus, Thuya, Thuyopsis, Biota, Chamaecyparis, Cupressus, ebenso die Taxodieen: Cryptomeria, Taxodium, Sequoia, Athrotaxis ergeben nur ein befriedigendes Resultat, wenn im Frühjahr die frische Ernte vom Herbst gesäet wird, schon im zweiten Jahre ist das Resultat ein weit ungünstigeres. Besonders empfindlich sind die Araucarien und Agathis (Dammara), diese sollten stets so frisch als möglich gesäet werden, oder sollten sofort nach der Reife im Vaterlande oder in südlichen Ländern, wo sie ihre Früchte reifen, mit den Zapfen in Erde oder Kohlenstaub eingeschichtet, ver- sandt werden. Bei späterem Versand kommen sie nach langen Seereisen meist nicht mehr keimfähig in Europa an. Von den Abietineen sind die Weiss- oder Edeltannen (Abies Lk.) die empfindlichsten, denn die Samen bleiben nur ein, höchstens zwei Jahre keimfähig. Nach Willkomm ist die Dauer der Keimkraft von Samen der Picea excelsa Lk. 3—4 Jahre, von Larix europaea 3—4 Jahre und zwar keimt zwei- jähriger Samen schon später als einjähriger. Von Pinus Cembra 2—3 Jahre, Pinus silvestris 3—4 Jahre, Pinus Laricio etwa 3 Jahre, Pinus Pinea im Die Vermehrung der Coniferen. 503 Zapfen zwei Jahre, jedoch hat letztere, wie Cedrus Libani, schon ihre Samen im geschlossenen Zapfen lange Jahre keimfähig erhalten. Die Pinus-Arten scheinen überhaupt am längsten die Keimkraft ihrer Samen zu bewahren, zumal aber diejenigen Arten, deren Zapfen lange ge- schlossen an den Bäumen hängen bleiben, wie: Pinus tuberculata, P. rigida var. serotina, P. inops var. clausa, P. muricata (über 30 Jahre hängen bleibend) P. pungens (20 Jahre hängen bleibend) und P. contorta. Nach Carriere gingen die Samen von Pinus muricata nach acht Jahren noch alle auf und ergaben kräftige Pflanzen. Von Samen der Pinus Pinaster, ı4 Jahre im Zapfen auf- bewahrt, gingen '/; auf, ergaben aber schwächliche Pflanzen, woran wohl die Erschöpfung der Samen, deren Keimfähigkeit bereits im Erlöschen begriffen war, schuld sein dürfte. Was die Zeit anlangt, welche die Coniferensamen nötig haben um zu keimen, so ist dieselbe selbstredend, je nach den Arten und der Behandlung, die man ihnen angedeihen lässt, sehr verschieden. Je nach dem Feuchtigkeits- oder Wärmemaass, welche wir den zu keimenden Samen geben, werden auch die Samen der gleichen Art früher oder später keimen. Die wärmebedürftigeren Topfconiferen säet man in Schalen, Töpfe und Kistchen je nach Bedarf und hier pflegen die feinsamigen Cupressineen und Taxodieen und zarteren Abietineen bei gleichmässiger Wärme und Feuchtigkeit unter Glas meist in einem Zeitraum von zwei bis vier Wochen aufzugehen, ebenso auch weniger zarte Freilandconiferen, von denen seltenere Arten oder kleinere Quantitäten Samen gesäet werden sollen und von denen man schnell Ver- mehrung wünscht. Im Frühjahr ins freie Land ausgesäet, wenn die Sonne den Boden zu erwärmen beginnt, haben die Abies-, Picea- und Larix-Arten je nach der Witterung etwa 3—4 Wochen zum Aufkeimen nötig. Bei den Pinus-Arten ist das Auflaufen der Samen je nach den Arten und vorzüglich je nach der Stärke der Samenschale, die der Keim zu durchbrechen hat, sehr verschieden. Pinus silvestris keimt in 3—6 Wochen, Pinus Pinaster und P. Strobus in 3—4 Wochen, P. montana Mill. in 2—3 Wochen, P. Laricio in 2 Wochen, bei anderen Kiefern mit ähnlichen dünnschaligen Samen schwankt das Auflaufen zwischen 3—6 Wochen. Bei den grossen, hartschaligen Kiefernsamen wie Pinus Cembra, P. Coulteri, P. Sabiniana und anderen Nusskiefern schwankt das Auflaufen zwischen 2 und 3 Monaten, ist aber auch hier verschieden. So geht Pinus Pinea oft schon nach einem Monat auf, Pinus Cembra im Herbst gesäet nach 3—4 Monaten, oft aber auch erst im zweiten Jahre und ebenso ist dies auch bei den anderen eben genannten Arten schwankend. Jedenfalls muss man ge- machte Saaten, sei es im Freien, in Töpfen oder Kästen, ruhig liegen lassen und nicht etwa voreilig fortwerfen, da je nach dem Alter manche Samen spät, auch oft sehr unregelmässig auflaufen. Die Samen von Juniperus und den Taxeen gehen meist erst im zweiten, die letzteren oft noch später auf, man pflegt sie daher auch zu stratifizieren und erst, nachdem die Keimung beginnt, auszusäen. Ein geübtes Auge erkennt frische Coniferensamen schon an dem vollen, glänzenden Aussehen, während ältere Samen meist ein matteres, blasseres, eingeschrumpftes Ansehen haben, überdies verrät auch ein kräftiger Harzgeruch die Frische des Samens sofort. 504 IN. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. Da die Güte und das Ausreifen des Coniferensamens mehr wie andere Gehölzsamen von der Gunst oder Ungunst der Witterung abhängt, wonach die Samen entweder gut oder zum grösseren oder kleineren Teil mangelhaft ausgebildet sein können, so darf man beim Ankauf von Samen aus zuver- lässigen Handlungen in Betreff der Keimfähigkeit keine zu bohen Anforde- rungen stellen. Es ist schwer, mit Sicherheit zu sagen, wie viele Samen vom Hundert keimen, denn hier sind so wenig wie über die Dauer der Keimkraft genügende Erfahrungen gemacht. Annähernd keimen im günstigsten Falle von: Callitris, Frenela und Verwandten etwa 40 bis 5o pCt., von den Thuya-Arten und Thuyopsis 40 bis 60 pCt., von Biota etwa 70 pCt., von Chamaecyparis 30 bis 50 pCt., von den Jugendformen, die in südlichen, günstigen Gegenden auch öfter Frucht bringen, jedoch weniger. Von Cupressus, im Süden unter günstigen Bedingungen gereift, etwa 80 pCt. Von Juniperus 60 bis go pCt. Von Cryptomeria etwa 80 pCt. Taxodium ergiebt meist ein befriedigendes Resultat, weniger günstig jedoch Sequoia, so keimten von Sequoia (Wellingtonia) oft nur 5 pCt. Taxus und Cephalotaxus ergaben etwa 70 pCt. Von Araucaria 40 bis 60 pCt., im günstigsten Falle bei ganz frischen Samen, während überseeische Sendungen oft zum grossen Teil oder ganz verdorben ankommen. Von Pinus 60 bis 80 pCt.. von Cedrus 40 bis 80 pCt., von Larix 30 bis 40 pCt., von Picea 50 bis 70 pCt., von Abies 30 bis 5o pCt. Hat man also bei Aussaaten ähnliche Resultate zu verzeichnen wie vor- stehend angegeben, so darf man zufrieden sein, im übrigen sei nochmals daran erinnert, dass Saaten oft sehr unregelmässig keimen und man daher die Aussaaten ruhig für weitere Beobachtung liegen lassen muss. Die Zeit, wann gesäet werden soll, ist nicht so unbedingt anzugeben, da je nach den Umständen manche Abweichungen eintreten können. Natur- gemäss erscheint es, dass alle Samen unmittelbar nach der Reife gesäet werden, denn die Natur streut alsdann die Samen aus, und zwar stets weit mehr, als zur Erhaltung der betreffenden Arten nötig ist. Je nachdem die Samen günstig oder ungünstig fallen, gehen von den Tausenden von ausgestreuten Samen viele zu Grunde; in unseren Kulturen geht aber das Bestreben dahin, möglichst viele der gesäeten Samen zu vollkommener Entwickelung zu bringen, und fragt es sich daher, wie wäre dieses Ziel am besten zu erreichen? Für alle bald die Keimkraft verlierenden Coniferensamen, wie die schon weiter vorn aufgezählten Araucarieen, Cupressineen, Taxodieen und manche Abietineen, ist eine Aussaat bald nach der Reife erwünscht, wollten wir jedoch dieselben gleich nach der Reife im Herbste säen, je nach Bedürfnis in Töpfe oder in das freie Land, so könnten, je nach der Witterung, manche bald keimen und würden in dem langen, ungünstigen Winter Gefahr laufen, wieder zu Grunde zu gehen. So bewahren wir die Samen denn besser in passenden kühlen Räumen, wenn nötig stratifiziert auf, und säen im Frühjahr. im März, April, wo mit eintretender Wärme und gleichmässiger Bodenfeuchtigkeit die günstigsten Bedingungen für ein schnelles, gleichmässiges Auflaufen des Samens gegeben sind, die jungen Pflanzen sich sofort kräftig weiter ent- wickeln, bei später eintretender Dürre schon erstarkt derselben Trotz bieten können und als gesunde, widerstandsfähige Pflanzen in den ersten Winter gehen. Die Vermehrung der Coniferen. 505 Handelt es sich um sehr bedeutende Aussaaten vorstehender Coniferen, die in den ersten Frühlingsmonaten nicht zu bewältigen sind, so ist es jeden- falls vorzuziehen, bevor man zu spät bis in den Sommer hinein die Aussaaten ausdehnt, wo mit zunehmender Dürre die Aussaaten schlecht und ungleich auflaufen, im Herbst zu säen. Alsdann säe man in lockeren, humusreichen Boden und zwar in günstigen, geschützten Lagen so spät als möglich, damit ein Auflaufen im Herbst ausgeschlossen ist und die Samen, am besten unter einer Moosdecke, anschwellen, um dann im ersten Frühjahr, sobald günstige Witterung eintritt, aufzulaufen. Also je nach Bedarf una günstigen klimatischen und Bodenverhältnissen können Aussaaten im Herbst ‘wie im Frühjahre gleich vorteilhaft ausgeführt werden. Anders ist es mit den ebenfalls vorn aufgeführten harten Coniferensamen in fleischigen Hüllen, welche länger zur Keimung gebrauchen und überdies sehr schnell ihre Keimkraft verlieren, wie Juniperus, die hartsamigen Kiefern, die Taxeen und Podocarpeen, alle diese säet man je nach Erfordernis in Töpfe, Kästen oder ins freie Land, stets im Herbst sofort nach der Ernte, oder stratifiziert sie. Wenn aus fremden Ländern Samen eintreffen, so wird man gut thun, auch zur ungünstigen Jahreszeit von denselben sofort in Gefässe auszusäen und die anderen in sorgfältigster Weise eingeschichtet aufzubewahren, damit doch wenigstens ein Teil auflaufe und nichts verabsäumt werde, um Samen zum Keimen zu 'bringen, deren Keimkraft vielleicht nicht mehr so lange andauert, bis die günstige Saatzeit, sei es Herbst oder Frühjahr, herangerückt ist. Die Aussaat. Man säet die Coniferen je nach ihrer Zärtlichkeit entweder in Gefässe oder in das freie Land. In erster Linie werden alle nicht im freien Lande ausdauernden Coni- feren, dann alle neueren, selteneren oder solche härtere Arten, von denen nur wenig Samen zur Verfügung steht und auf deren Erziehung besonderer Wert gelegt wird, in Gefässe gesäet und zwar je nach Bedarf in flache Töpfe, Schalen und Holzkästen, oder bei grösserem Bedarf die härteren in kalte Mistbeetkästen. Die Gefässe werden mit einer genügenden Schicht Scherben zum Abzug des Wassers versehen und mit leichter, sandiger Erde angefüll, am meisten empfiehlt sich mit Quarzsand gemischte Laub- und Heide- oder Moorerde; diese wird leicht angedrückt, die Samen dünn verteilt, mit einem Brettchen eingedrückt und dann mit einer dünnen Schicht zerhackten Mooses bedeckt. Wird das Moos stets mässig feucht gehalten, so pflegen die Samen gleich- mässig zu keimen, denn die Behandlung ist durchaus naturgemäss; im Walde fällt der Samen auf eine Humusschicht, durch eine Moos- oder Laubdecke geschützt und bis zum Auflaufen mit gleichmässiger Feuchtigkeit versorgt. Nichts ist daher widernatürlicher, als Coniferensamen, und zumal alle feineren, zu stark mit Erde zu decken, weil dadurch oft die ganze Aussaat misslingt; selbst die grösseren Samen keimen, leicht in die Erde eingedrückt, unter der Moosschicht gleichmässig und werden dann nach Bedarf mit Erde gedeckt oder einzeln verpflanzt oder pikiert. 506 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. Was die Lage der Samen bei der Aussaat anlangt, so kann bei feineren Samen und bei grösseren Aussaaten selbstredend nicht durchgeführt werden, alle vorschriftsmässig zu legen, und es ist hier auch ohne Belang. Anders ist es jedoch bei allen grösseren Samen, welche, oft keilförmig von Gestalt, stets in dem zugespitzten Teil die zukünftige Wurzel und in dem breiteren Teil die Samenlappen, also die oberirdischen Pflanzenteile be- herbergen. Man lasse sich daher die Zeit, die grossen Samen von Arau- caria, Agathis (Dammara), Cedrus, die grösseren Pinus und Abies, Cephalo- taxus, Torreya, Ginkgo mit dem spitzen Teil in die Erde zu stecken und zwar etwa zu drei Viertel ihrer Länge. Bei dieser naturgemässen Lage werden sich die Sämlinge um so freudiger entwickeln, da das Würzelchen, ohne erst durch widernatürliche Krümmungen seinen Platz suchen zu müssen, sofort senkrecht in den Boden eindringen kann, und solche normal ent- wickelten Sämlinge werden auch weit weniger Krankheiten, zumal dem Umfallen durch Erkrankung und Fäulnis des Wurzelhalses, ausgesetzt sein. Der grössere Zeitaufwand wird sich also durch eine gute Entwickelung seltener, wertvoller Coniferensämlinge reichlich bezahlt machen. Je nach dem Wärmebedürfnis, oder um ein schnelleres Auflaufen zu bewirken, so z. B. von hartschaligen Pinus-Samen, setzt man dann die Aus- saaten dicht unter Glas, in wärmere oder kühlere Häuser oder Mistbeetkästen, bis die Samen alle aufgegangen und die Sämlinge zum Verpflanzen reif sind. Je nachdem es nötig ist, werden alsdann die einzeln gepflanzten oder pikierten Sämlinge bis zur Erstarkung wärmer oder kühler und dicht unter Glas gehalten, dann aber nach Möglichkeit abgehärtet und an die Luft gewöhnt, um das Umfallen durch Fäulnis zu verhüten. Zumal gilt dies aber von den Arten, welche später in das freie Land gepflanzt werden sollen, hier ist jede Verzärtelung von frühester Jugend an sorgfältig zu vermeiden, denn nur dann wird es gelingen, widerstandsfähige Pflanzen zu erziehen. Die Aussaat in das freie Land geschieht bei grösserem Bedarf, sei es für ausgedehnten gärtnerischen Baumschulenbetrieb oder für forstlichen Anbau. Zu Saatbeeten wählt man geschützte, aber genügend helle, sonnige Lagen und den besten, lockersten Boden. Schwerer Boden ist für Saatbeete unbrauchbar, am günstigsten humusreicher, lehmiger Sandboden, in welchem sich die jungen Pflanzen trefflich entwickeln und gut, ohne grössere Be- schädigung der Wurzeln, ausgehoben werden können. Samenbeete müssen, im Fall der Boden nicht nach Wunsch beschaffen ist, besonders hergerichtet werden, indem zu leichter Boden durch Zufuhr von mürbem Lehm und reichlich Humus, zu schwerer zum Teil entfernt und durch Zusatz von Sand und viel Humus verbessert wird. Untergraben von gut verrottetem Dünger, halbverfaultem Laub, Kompost, Holzasche ist von Vorteil, aber jede Ueberdüngung des Bodens und jeder frische Dünger ist für Saatbeete zu vermeiden. Der Boden soll gut und nahrhaft, aber dies nur in gut zersetzter, leicht löslicher Form sein, damit die Sämlinge kräftig, aber nicht übermässig und unnatürlich mastig und üppig aufwachsen. Nur zu leicht tritt da der Fall ein, dass die Coniferen, ohne dass ein Stillstand im Wachstum eintritt, bis tief in den Herbst hinein fortwachsen und der junge, nicht ausgereifte Trieb im Winter erfriert. Saatbeete können eine Reihe von Jahren benutzt und durch Düngung und Bodenverbesserung länger kulturfähig erhalten werden, gut wird man ur Die Vermehrung der Coniferen. 507 aber ıhun, alsdann einen Wechsel eintreten zu lassen, indem man einige Jahre Gemüse und zwar am besten Hackfrüchte baut, wodurch der Boden wieder verbessert und für fernere Baumschulenbenutzung tüchtig gemacht wird. Die Samenbeete müssen eine geschützte Lage haben, vor allem gegen Frühlingsfröste, die allen immergrünen Gewächsen besonders schädlich werden und denen oft einheimische Arten zum Opfer fallen, zumal, wenn die Sonne zeitig die gefrorenen Pflanzen trifft. Man gebe daher seitlichen Schutz durch höhere Pflanzungen gegen Osten und Nordosten und vermeide vor allen Dingen, dem Forstmann wie dem Gärtner nur zu gut bekannte, sogenannte Frostlagen, d. h. kaltgründige Thal-Muldungen, wo alle kalten Niederschläge besonders unheilbringend wirken. Wir dürfen unsere Anzuchten junger Coniferen in keiner Weise ver- zärteln, aber wir müssen ihnen den naturgemässen Schutz angedeihen lassen, den sie zu einer guten Entwickelung unbedingt nötig haben und den unsere einheimischen, wie die ausländischen Coniferensämlinge im Walde geniessen. Daher empfiehlt es sich, Saat- und sonstige Anzuchtsbeete zwischen ent- sprechend hohe, immergrüne Hecken von Thuya, Juniperus, Taxus zu legen, durch welche Frostwirkungen, eisige Winde, Sonnenbrand u. s. w. gemildert werden. Eine Moosschicht oder Decke von Nadelholzreisig bei andauernder, schneeloser Kälte entspricht der naturgemässen Schutzdecke des Waldes. Die Aussaat kann breitwürfig oder in Reihen geschehen, während Stufensaat (büschelweise Saat) nur im forstlichen Betriebe vorkommt. Jede der beiden erstgenannten hat ihre Vorzüge und ihre Nachteile. Die Breitsaat, welche zumal bei feinen Samen Anwendung findet, hat den Vorteil, dass die Samen recht gleichmässig ausgestreut werden können, aber das Reinhalten (Ausjäten) der Beete ist sehr mühsam und zeitraubend und ein Lockern der Beete ist nicht ausführbar. Bei der Reihensaat fallen die Samen leicht zu dick, aber durch Hacken zwischen den Saatreihen ist das Unkraut rasch zu vertilgen und der Boden wird zugleich gelockert. Reihensaat ist daher zumal gebräuchlich, weil auch die meist gleichmässig entwickelten Sämlinge so am bequemsten herauszunehmen sind, und zwar sollte man flache breite Furchen mit geebnetem Grunde ziehen, wo dann feine Samen gleichmässiger ausgestreut werden können. Dass Coniferensamen nur sehr dünn mit sandiger, leichter Erde gedeckt werden dürfen, wurde schon weiter vorn wiederholt betont. Ebenso, dass man grosse Samen am besten einzeln steckt in entsprechender Entfernung, so dass diese Saat einer Dibbel- oder Löchersaat gleichkommt und die Sämlinge recht gleichmässig auflaufen und sich vor allem gut entwickeln können. Die Entfernung der Saatreihen auf den Beeten richtet sich nach dem Raum, den die Sämlinge beanspruchen, jedoch können die Reihen ziemlich dicht neben einander liegen, wenn nur Platz bleibt, mit einer schmalen Hacke zwischen den Reihen zu lockern, da ohnehin im zweiten Jahre schon ein Verschulen der Sämlinge nötig wird. Da Vögel sowohl den Coniferensamen wie den aufkeimenden Saaten sehr nachstellen, so ist als Abhaltungsmittel ein Färben der Samen mit Bleimennige nicht eindringlich genug zu empfehlen. Nach der Aussaat überdeckt man die Beete am besten mit einer dünnen Schicht Moos, alten Sägespänen, Lohe oder verrottetem Dünger. Man erzielt dadurch eine stets gleichmässige Feuchtigkeit, wodurch das Auflaufen der 508 Ill. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen, Samen begünstigt wird, das Verschwemmen feinerer Samen bei starkem Regen und Giessen wird verhindert, Sonnenbrand und ausdörrende Frühjahrswinde können nicht schädigend einwirken und nie tritt eine das Auflaufen der Samen hindernde Krustenbildung an der Erdoberfläche ein, endlich kann das Unkraut unter solcher Decke nur schwer aufkommen und ist leichter zu vertilgen. Ein Schützen und Beschatten der jungen Saaten in der ersten Zeit durch Nadelholzreisig, Heidekraut, Ginster oder dergl., wie das Material eben zur Verfügung steht, ist sehr anzuraten, um das Umfallen der jungen Pflänzchen durch die Stammfäule zu verhindern, ganz besonders ist dies bei Lärchen- Aussaaten wichtig, die sich sehr empfindlich zeigen. Das Umfallen der Saaten durch eintretende Fäulnis am Wurzelhalse tritt überhaupt bei den Coniferen leider nur zu häufig auf und das einzige wirksame Mittel besteht darin, die Sämlinge möglichst jung zu pikieren (ver- stopfen) sobald man das Erscheinen der Krankheit bemerkt. Die Pflege der aufkeimenden Saaten besteht darin, nach Bedürfnis zu giessen, zu beschatten und für Vertilgung des Unkrautes durch Jäten Sorge zu tragen. Das Giessen wird je nach der Feinheit der Samen mit feinen Brausen ausgeführt und kann durch die angeführten Boden- und Reisig- bedeckungen hindurch geschehen. Eine solche Bodendecke macht auch ein zu häufiges Giessen unnötig, was doppelt wichtig ist, da Coniferensaaten wohl eine gleichmässige, jedoch nie zu hohe Feuchtigkeit haben wollen. Das Jäten sollte nie versäumt und zwar stets rechtzeitig ausgeführt werden, bevor das Unkraut zu gross und alsdann der Boden unnötig aus- gesogen wird, dazu die Keimpflanzen leicht beschädigt werden; auch die Saat- beete, auf denen die Saaten noch nicht aufgelaufen sind, müssen gleich sorg- fäluig gejätet werden. Sollte sich beim Aufkeimen der Saaten die Bodendecke als zu dick er- weisen, so ist ein Teil zu entfernen. Die keimenden Coniferen-Saaten sind sehr den Angriffen der Vögel, zumal in den Forstbaumschulen ausgesetzt, wo Nusshäher, Ringeltauben, Stieg- litze, Finken etc. oft grossen Schaden thun. Gewährt das schon empfohlene Färben der Samen mit Bleimennige und das Decken mit Reisig nicht Schutz genug, so müssen Vogelscheuchen aufgestellt werden, ausgestopfte Raubvögel pflegen da gute Dienste zu thun, besonders, wenn man öfter den Platz der- selben wechselt. Schnecken muss man sorgfältig vertilgen und vor allen Dingen den Maulwürfen nachstellen, um das Eindringen derselben in die Saatbeete zu verhindern, denn sie können durch Unterhöhlen und Umwühlen oft in kurzer Zeit die wertvollsten Saaten verderben und böse Verheerungen anrichten. — Ein ganz besonderes Augenmerk muss man auch im Winter auf die Saatbeete richten, damit der Frost nicht die jungen Pflanzen hebe, sollte dies der Fall sein, so müssen dieselben bei eintretendem Tauwetter sofort an- gedrückt und wenn erforderlich angegossen werden, weil sonst, nach dem Setzen der Erde, die emporgehobenen Pflanzen umfallen und verdorren, sobald das Frühjahr mit seinen ausdörrenden Winden heranrückt. Einen trefflichen Schutz gegen diesen Uebelstand bietet die schon erwähnte Bodendecke zwischen den Saat- oder Pflanzreihen. Für alle zärtlicheren oder wertvolleren jungen Anzuchten bieten auf Stangengerüst in entsprechender Höhe angebrachte, Das Verpflanzen der Coniferen-Sämlinge. 509 locker geflochtene Horden von Nadelholzreisig, Heidekraut, Ginster u. s. w. einen trefflichen, dabei luftigen, naturgemässen Schutz. % Das Verpflanzen der Coniferen-Sämlinge. Ein öfteres Verpflanzen und zwar ein Verpflanzen von frühester Jugend an, ist für eine gute Entwickelung, reiche Bewurzelung und dadurch erzielte Bildung eines festen Wurzelballens für die Coniferen geradezu unerlässlich. Das erste Verpflanzen nennt man Pikieren oder Verstopfen. Je früher dasselbe geschehen kann, desto besser ist es für die Sämlinge, da die Beschädigung der Wurzeln alsdann ganz vermieden wird, oder doch eine möglichst geringe ist. Bei Topf-Coniferen hat man diese Arbeit ganz in der Gewalt, da man jederzeit in der Lage ist, Sämlinge welche stark genug zum Pikieren sind, bis zur Anwurzelung zu schützen. Dieselben werden alsdann in Schalen oder Holzkästen, je nach dem Vorrat, in solcher Entfernung von einander pikiert, wie sie dieselbe nötig haben, um sich bis zum Einzelpflanzen in Töpfe gut zu entwickeln. Man giebt dieselbe leichte, sandige Erdmischung, wie sie bei der Aussaat angewendet wurde, ebnet dieselbe, drückt sie leicht an und pflanzt mit einem passenden Pflanzholz, indem man die Setzlinge sanft andrückt. Bei gleichmässiger Feuchtigkeit werden sie alsdann so lange dicht unter Glas, je nach Bedürfnis wärmer oder kühler, im Vermehrungshause oder Kasten gehalten und wenn nötig beschattet, bis sie eingewurzelt sind. Bei Freiland-Coniferen wendet man bei geringem Bedarf und bei selteneren Sorten das gleiche Verfahren an, sorgt aber nach erfolgter Anwurzelung für sofortige Abhärtung. damit jede Verzärtelung vermieden werde und der Winterschutz sich nur auf das nötigste Mass beschränke. Bei grösserem Bedarf empfiehlt es sich in kalte Mistbeetkästen, oder auf erhöhte Beete mit Bretteinfassungen zu pikieren, damit man in der Lage ist, die Beete beschatten und gegen unvorhergesehene Ereignisse schützen zu können. Der Winterschutz kann dann leicht durch eine Schicht Nadelholzreisig gegeben werden, während die erhöhten Beete gegen übermässige Feuchtigkeit Schutz bieten. Für ausgedehnte Baumschulen-Kulturen pikiert man auf locker hergerichtete Beete mit passender, leichter Erde in das freie Land. Die günstigste Zeit ist das Frühjahr des zweiten Jahres für Deutschlands Klima, so bald der neue Trieb sich zu regen beginnt, also von Mitte April ab, weil alsdann ein sofortiges Anwachsen und üppiges Gedeihen gesichert ist. Bei sehr günstigen klimatischen und Bodenverhältnissen ist ein Pikieren wohl auch schon Ende Sommer des ersten Jahres ausführbar, aber dasselbe hat alsdann Ende August zu geschehen, damit die Sämlinge vor dem Froste sicher und fest anwachsen, denn sonst hebt der Frost die Sämlinge aus dem Boden. Ein Uebelstand ist auch, dass die jungen Pflanzen nach dem Pikieren in gutes Erdreich und bei günstiger Herbstwitterung, ohne zum Stillstand zu gelangen, d. h. den Jahres- trieb abzuschliessen, bis in den Spätherbst fortwachsen und der junge Trieb dann im Winter Schaden leidet, man gebe daher wohl gute nahrhafte, aber keine zu düngerreiche Erde, wodurch ein zu üppiges Wachstum befördert wird. Man pikiert die Sämlinge in solcher Entfernung, wie sie dieselben zu einer guten Entwickelung nötig haben, d. h. es genügt ein Zwischenraum, welchen BIO Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. die Sämlinge gegenseitig ausfüllen bis zu dem Zeitpunkt. wo ein weiteres Verpflanzen nötig wird. Das Ausheben der Sämlinge muss so sorgfältig ar möglich geschehen, man bedient sich dazu einer Düngergabel oder einer Grabgabel, indem man die Saatreihen aufhebt, dann aber mit der Hand sorgfältig unterfassend und mit einem Handspaten nachhelfend, die Sämlinge herausnimmt, damit alle Wurzelspitzen unverletzt bleiben, nicht aber indem man, wie es leider oft genug geschieht, die Sämlinge herausreisst, so dass die Hälfte der Wurzeln im Boden bleibt. Man nehme auch nie mehr Pflanzen aus dem Saatbeete wie man rasch pflanzen kann, denn das Antrocknen der Wurzeln ist zu vermeiden, indem man die Pflanzen in Körben mit Moos, einem feuchten Tuche u. s. w. bedeckt. Das Pflanzen aller kleineren Setzlinge geschieht mit dem Pflanzholz. Nach der Pflanzung giesst man mit der Brause durchdringend, giebt womöglich eine Bodendecke von Streu, Moos oder kurzem Dünger, tritt vor dem Anwurzeln Trockenheit und starker Sonnenschein ein, so wird eine leichte Beschattung durch Nadelholzreisig sehr ein rasches Anwurzeln fördern, wie man denn ebenso für Vertilgung des Unkrautes, wie für nötige Bewässerung stets Sorge zu tragen hat. Ein regelmässiges Verpflanzen alljährlich, oder alle zwei Jahre, wird nun weiter vorgenommen, um eine dichte Bewurzelung und einen festen Wurzelballen zu erzielen und zugleich üppige, gedrungene Pflanzen, die sich alsdann mit Ballen jederzeit mit Glück verpflanzen und versenden lassen; je nach der Entwickelung werden die Zwischenräume stets immer weiter gegeben und man lässt ihnen alle Pflege angedeihen, die für Neupflanzungen nötig ist und die später noch näher besprochen werden soll. Topf-Coniferen werden nach Bedürfnis verpflanzt, man vermeide zu grosse Gefässe, gebe nach Erfordernis und nach der Zärtlichkeit leichtere oder etwas schwerere Erde, eine nahrhafte Lauberde, gemischt mit Heide- oder Moor- erde und genügend Quarzsand wird den meisten zusagen. Zu bemerken ist, dass stärkere Exemplare etwas schwerere Erde vertragen wie jüngere und dass den meisten Coniferen eine Beimischung von mürbem Lehm sehr gut thut. Vor allem sorge man für starken Abzug durch zerschlagene Scherben, denn Coniferen lieben gleichmässige Feuchtigkeit, leiden aber durch jedes Uebermass derselben. Im Sommer werden Coniferen in Gefässen mit diesen in den Boden ein- gesenkt, damit die Ballen gleichmässig feucht bleiben und nicht durch Wind und Sonne zu stark austrocknen. Zum Einfüttern der Gefässe nehme man ein durchlässiges Material, wie Sand, Coaksabfälle u. s. w. Junge Anzuchten werden in luftigen Kästen aufgestellt, grössere Exemplare dienen zur Dekoration als Einzelnpflanzen, oder werden in Gruppen locker aufgestellt und nimmt man darauf Bedacht, dass sie nach Erfordernis halbschattige oder mehr der Sonne ausgesetzte Plätze erhalten. Das Giessen im Sommer ist sorgfältig auszuführen, damit die Topfballen nie zu nass gehalten werden, wodurch sofort Wurzelfäulnis eintritt. Man halte dieselben nur mässig feucht, sorge aber durch fleissiges Spritzen des Morgens und Abends für Erfrischung der Pflanzen, so wird man denselben am meisten nutzen. Die Erziehung aus Stecklingen. E1l Die Erziehung aus Stecklingen. Wie schon weiter vorn nachgewiesen wurde, können viele Coniferen, bei denen der Zierwert in erster Linie in Betracht kommt, ohne Nachteil und oft weit rascher auf ungeschlechtlichem Wege als durch Aussaat zu schönen Exemplaren herangezogen werden. Um abweichende Coniferenformen in ihren Eigentümlichkeiten echt fortzupflanzen, bleibt nur ungeschlechtliche Vermehrung und da spielt die Stecklings-Vermehrung bei den Coniferen eine hervorragende Rolle. Ergiebt fortgesetzte Stecklings- Vermehrung im allgemeinen schon gedrungene, buschige Pflanzen, so ist nur sie imstande, Zwerg- formen dauernd so zu erhalten. Je nach der Entwicklung der verschiedenen Coniferen-Gattungen und auch Arten handelt es sich zuerst darum, festzustellen, bei welchen sich die Stecklings-Vermehrung überhaupt ausführen lässt, ob sie lohnend genug ist und vor allem welche Zweige geeignet dazu sind. Die Cupressineen wachsen im allgemeinen ziemlich leicht durch Stecklinge. Am schnellsten und sichersten alle Thuya-Arten mit ihren Formen, dann Thuyopsis; die Chamaecyparis-Arten wachsen als normal entwickelte Pflanzen nicht alle gleich leicht durch Stecklinge, wie schon am Schluss der beschriebenen Arten angeführt wurde, so wachsen Ch. sphaeroidea, Ch. obtusa und Ch. nutkaönsis weniger leicht durch Stecklinge, als die übrigen Arten und man nimmt seine Zuflucht am besten zu jugendlichen, noch nicht schuppenförmig ausgebildeten Sprossen, wie sie sich am Stamme oder an Stellen, wo die Aeste vom Stamme abzweigen, zeigen, diese bewurzeln sich weit leichter als Zweige normaler fruchtbarer Pflanzen und liefern, wenigstens anfänglich, weit gedrungenere Pflanzen, wenn auch später mit dem üppigeren Wachstum bald normale Bezweigung und Wuchs eintreten. Die Jugend- formen aller Cupressineen wie auch anderer Abteilungen, so: Thuya occi- dentalis ericoides nebst Ellwangeriana, Biota orientalis decussata mit meldensis, Chamaecyparis pisifera squarrosa und plumosa mit zahlreichen Formen, Cha- maecyparis sphaeroidea ericoides mit Andelyensis, Cryptomeria japonica elegans u. a. machen leicht und zu jeder Zeit Wurzeln aus jedem Zweige. Biota wächst als normale Pflanze weniger leicht durch Stecklinge, besser die ge- drungenen Formen und am leichtesten die Jugendformen (decussata und mel- densis.. Die echten Cypressen (Cupressus) wachsen schlecht durch Steck- linge und ist deshalb diese Vermehrungsart wenig gebräuchlich. Die Juni- perus-Arten wachsen zum Teil ganz gut durch Stecklinge, so die Kultur- formen von J. communis, J. Oxycedrus u. a.; aus der Sektion Sabina (Sadebäume) sind es zumal die buschigen und Jugendformen (bei denen noch nicht die schuppenblättrige Zweigbildung der fruchtbaren Pflanze entwickelt ist), die leichter durch Stecklinge wachsen, weshalb man auch in Ermangelung von Samen die jugendlichen Zweigentwickelungen an den Pflanzen zu Stecklingen auswählt. Libocedrus-Arten wachsen sämtlich schwer durch Stecklinge. Fitz-Roya wächst ziemlich gut durch Stecklinge, aber garnicht lohnend ist diese Vermehrung bei: Actinostrobus, Callitris mit Frenela und Widdringtonia (bei letzterer benutzt man untere jugendliche Zweige zu Stecklingen, die aber erst spät normale Pflanzen liefern). Vermehren wir die leicht in Massen durch Stecklinge zu erziehenden 12 IIf. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. Thuya- und Chamaecyparis-Arten nebst Formen durch flache Seiten- zweige, so wachsen sie meist längerere Zeit als flache, einseitige Pflanzen fort und zwar je nach dem Wuchs eine Form mehr als die andere, bis sie später bei üppigem Wachstum und stärkerer Verzweigung normalen. Samenpflanzen ähnlich werden. Die immergrünen Taxodien: Cryptomeria, die beiden Sequoia wie Athrotaxis wachsen durch Stecklinge. Während man die Art Cryptomeria japonica möglichst aus Samen er- zieht, wachsen die Formen, zumal aber die Zwergformen und vor allem die Jugendform (elegans) sehr leicht durch Stecklinge. Sequoia sempervirens ist in Ermangelung von Samen leicht durch Stecklinge zu vermehren, wenn man die richtigen Zweige dazu auswählt, nämlich die am Fusse der Stämme von Samenpflanzen oder aus Adventivknospen aus dem Stamme sich entwickelnden Triebe, die als Hauptachsen (Kopftriebe) mit quirlförmiger Zweigstellung fortwachsen und weit sicherer anwachsen, als flache Seitentriebe mit zweizeiliger Blattstellung, die überdies flache, einseitige und später unregel- mässige Büsche ohne jeden Wert bilden. Man kann also gar nicht vorsichtig genug in der Wahl der Zweige zu Stecklingen sein. — Sequoia (Welling- tonia) gigantea wächst, wenn Samen fehlt, durch Stecklinge, man vermehrt jedoch nur die Formen auf diese Weise. Von den immergrünen Taxeen und den Podocarpeen gilt bei der Auswahl der Zweige zu Stecklingen dasselbe, was soeben bei Sequoia semper- virens auseinandergesetzt wurde, nur Hauptachsen (Kopftriebe) liefern schöne, regelmässige, baumartig aufwachsende Exemplare, Stecklinge von Seitenzweigen meist dauernd buschige, strauchartig fortwachsende Pflanzen ohne Zierwert. Man wähle daher stets Köpfe von Samenpflanzen zu Stecklingen, aus denen man dann diesen gleichwertige, dekorative Pflanzen mit quirlförmiger Ast- stellung erziehen wird. In Ermangelung von Samen ist also eine Pflanze zu opfern, welche, nach Verlust des Kopfes (Gipfeltriebes), bestrebt sein wird, neue und zwar mehrere Köpfe zu bilden, die nach erlangter Holzreife stets wieder zur Vermehrung verwendet werden; so kann eine solche Pflanze als Mutterpflanze längere Jahre zur Fortzucht ausgenutzt werden. Ich erinnere hier nur an den Unterschied in dekorativer Hinsicht, ob Kopftriebe von Taxus Hängeformen zur Fortzucht verwendet werden oder Seitenzweige, die breite, unregelmässige Büsche bilden, während erstere die baumartigen Exemplare mit leicht überhängender, quirlförmiger Aststellung von wirklichem Zierwert liefern. Von Formen mit aufstrebenden Zweigen und rings um den Zweig gestellten Blättern wie: Taxus baccata erecta, Taxus baccata fastigiata und Cephalotaxus pedunculata fastigiata, liefern zahlreiche aufstrebende Zweige ein brauchbares Material zu Stecklingen, da solche Zweige meist regelmässige Pflanzen, der Mutterform gleich, ergeben. Ginkgo ist durch krautartige Stecklinge Anfang Sommer, nachdem der junge Trieb ausgebildet ist, im lauwarmen Kasten zu vermehren, man wähle auch kurze Triebe aus dem Stamme oder am Fusse desselben aus, auch holzige Stecklinge wachsen Ende Sommer in das freie Land gesteckt, jedoch findet diese Vermehrungsart nur Anwendung bei den Formen und man erzieht meist buschige, unregelmässige Exemplare, welche nie den spitz aufstrebenden Wuchs von Samenpflanzen zeigen. Was die Araucarieen anlangt, so gilt bei der Stecklingsvermehrung Die Erziehung. aus Stecklingen. 513 von ihnen in erhöhtem Masse, dass stets Kopftriebe zu Stecklingen aus- zuwählen sind, so bei Cunninghamia, welche als Samenpflanze abgeschnitten in Menge” Stockausschlag und somit ein reichliches Material von Hauptachsen- trieben zur Vermehrung liefert. Von Agathis (Dammara) wächst A. australis ziemlich gut durch Stecklinge, wenn man Kopftriebe wählt (für die anderen Arten bleibt nur Aussaat und Veredlung). Seitentriebe bleiben dauernd ein- seitig und wachsen als Zweige fort, ohne je Hauptachsen zu bilden. Ebenso ist es bei Araucaria der Fall; hier ist eine Pflanze zu köpfen und als Mutterpflanze zu behandeln, .welche dann nach einander viele Köpfe zu Stecklingen wie zur Veredlung liefern kann, Zweigstecklinge bleiben dauernd einseitig, in seltenen Fällen glückte es, an bewurzelten Zweigstecklingen von Araucaria excelsa durch Niederbinden aus einer Adventivknospe des Kallus einen Spross zu erziehen, der als Hauptachse eine normale Pflanze bildete. Sciadopitys wächst durch Stecklinge von kleinen Nebenzweigen, doch ist wenig zu dieser Vermehrung zu raten, da dieselbe immer mehr gedrungene, schwachwüchsige Exemplare liefert. Bei den Abietineen beschränkt sich die Stecklingsvermehrung auf wenige Gattungen und zumal auf die Zwergformen derselben. Die Gattung Pinus (Kiefer) wird wenig durch Stecklinge vermehrt; man kann manche Pinus-Arten auf diese Weise vermehren, aber die Be- wurzelung ist langwierig und daher nicht lohnend. Anders ist es mit Zweigen u gendlicher Entwickelung, die sich an einzelnen Arten, z. B. bei Pinus Pinea, P. canariensis, reichlich und besonders ausgeprägt an den mexi- kanischen Kiefern ausbilden; solche Zweige, nach gehöriger Holzreife zu Stecklingen abgenommen, bewurzeln sich wie alle Jugendformen leichter und ergeben, längere oder kürzere Zeit im Jugendstadium verharrend, buschige, blaugrüne, interessante Pflanzen, deren Blätter einzeln und spiralig um die Zweige gestellt, weniger starr, ziemlich kurz, flach, zugespitzt ohne zu stechen, bläulich bis stahlblau gefärbt sind. Dass solche Vermehrung keinerlei prak- tischen Wert hat, sondern nur zeigt, wie man Jugendformen durch Stecklinge fixieren und auf diesem Wege von der normalen Pflanze ganz abweichende Formen erziehen kann, ist einleuchtend. Die Cedern (Cedrus) wachsen auch durch Stecklinge, wenn diese Ver- mehrungsart auch nicht sehr gebräuchlich ist; am besten wählt man dazu kurze Triebe, wie sie sich am Stamme und überhaupt aus dem älteren Holze entwickeln, aus. Die Lärchen (Larix) wachsen aus Stecklingen von Spitzentrieben, welche man an der Ansatzstelle, wo der junge Trieb sich aus dem älteren Holze ent- wickelt, und zwar sobald derselbe zu verholzen beginnt, abtrennt. Von der Gattung Picea Lk. sind es die feinzweigigen Arten und die Zwergformen aller Arten, vor allem aber die zahlreichen, feinzweigig- aufstrebenden und Zwergformen von Picea excelsa Lk., der gemeinen Fichte oder Rottanne, die alle ziemlich gut durch Stecklinge wachsen. Ja, die Stecklingsvermehrung bietet die einzige Möglichkeit, um die Zwergformen dauernd in ihrem zwergigen Wuchs zu erhalten, da veredelte Exemplare immer das Bestreben zeigen, durch üppigen Wuchs früher oder später in die Art zurückzuschlagen. An den Zwergformen, wo Kopftriebe vorhanden sind, wird man aus diesen natürlich die schönsten, regelmässigsten Pflanzen erziehen, sonst liefern Beissner. 335 514 Ill. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. auch aufstrebende Seitenzweige pyramidaler Formen und selbst jeder Seiten- zweig gutes Material zu Stecklingen, da die Gattung Picea befähigt ist, auch aus diesen mit der Zeit Hauptachsen zu bilden; breitwüchsige, unregelmässig- buschig wachsende Zwergformen machen allerdings davon eine Ausnahme. Man kann etwa ıo cm lange Zweige zu Stecklingen auswählen, da diese recht gut anwurzeln und schnell ansehnliche Pflanzen liefern. Anders verhält es sich mit der Gattung Abies Lk. (Weiss- oder Edeltanne); bei dieser ist die Stecklingsvermehrung wenig, eigentlich nur für die Zwergformen gebräuchlich, welche nur so, oder durch Ableger echt fortzupflanzen sind, während sie veredelt leicht in die Art zurückschlagen und ganz den zwergigen Charakter verlieren, wie dies z. B. bei Abies balsamea hudsonica nachgewiesen wurde. Ueberdies zeigen Zweigstecklinge von nor- malen Pflanzen von Abies gegenüber Picea den Nachteil, dass sie sehr schwer, oft niemals Hauptachsen (Köpfe) bilden, weshalb man hier, zur Erziehung normaler Pflanzen, allein auf Hauptachsen-Stecklinge resp. Veredlung angewiesen ist und daher, wie bei Araucaria bereits angeführt wurde, zur ungeschlechtlichen Vermehrung eine Pflanze zu köpfen und als Mutterpflanze zu weiterer Gewinnung von Hauptachsentrieben zu behandeln ist. Keteleeria wird in Ermangelung von Samen ziemlich leicht durch Stecklinge vermehrt und zwar kann man, da Kopftriebe schwer genügend zu beschaffen sein werden, auch gut ausgereifte Seitentriebe verwenden, da diese, bei sorgfältigem Aufheften, befähigt sind, bald Hauptachsen zu bilden. Die Gattung Tsuga (Hemlockstanne) wächst gut durch Stecklinge und ist diese Vermehrungsweise auch recht gebräuchlich bei Arten, wie zumal bei deren Formen; zahlreiche feine Zweige, von älteren Zweigen abgetrennt, ergeben reiches Material zu Stecklingen. Die Zeit, wann man die Coniferen durch Stecklinge vermehrt, erstreckt sich von dem Zeitpunkte, wo der Jahrestrieb genügend ausgereift ist, nämlich von Monat August, September, und kann durch die Wintermonate bis zum Frühjahr fortgesetzt werden, je nach den Arten und Umständen. So können z. B. Topf-Coniferen, von denen Mutterpflanzen im Gewächshause gehalten werden, den ganzen Winter über vermehrt werden, ebenso alle rasch sich bewurzelnden Arten und Formen, zumal aber die schon genannten Jugendformen, welche zu allen Zeiten, wo die Zweige die nötige Holzreife besitzen, in Menge durch Stecklinge herangezogen werden können. Die günstigste Vermehrungszeit für alle Freiland-Coniferen ist un- streitig von Monat August ab, je nachdem die Triebe der betreffenden Arten verholzen. Man schneidet alle Stecklinge, indem man genau die gegebenen Winke über Auswahl der dazu passenden Zweige bei den verschiedenen Arten beachtet, stets mit einem Ansatz älteren Holzes vom stärkeren Zweige ab. In vielen Fällen, besonders bei den Cupressineen, bilden sich an den Abzweigungs- stellen Verdickungen (Wulste), an diesen schneidet man die Stecklinge ab, sodass der Wulstring am Stecklinge sitzen bleibt und ein breiter, rundlicher oder länglicher Schnitt entsteht. Opfert man bei Massenvermehrung grosse Zweige, so kann man auch die geeigneten Nebenzweige vom älteren Zweige abreissen und dann mit scharfem Schnitte die Wunde nachschneiden, sodass eine längliche Schnittwunde entsteht, die dann auf ihrer ganzen Fläche Kallus bildet und eine rasche, reichliche Bewurzelung begünstigt. Die Erziehung aus Stecklingen. 15 Jı Man hüte sich, übermässig üppige, starke, zu saftreiche Triebe zu Steck- lingen auszuwählen, da mittelstarke, genügend ausgereifte, weit rascher und gleichmässiger sich bewurzeln. Was die Länge der Stecklinge anlangt, so ist dabei die Seltenheit, ob man jedes Material ausnutzen muss oder nicht, mass- gebend, jeder kleinere Zweigteil, vorausgesetzt, dass er am Grunde etwas aus- gereiftes Holz besitzt, ist befähigt eine neue Pflanze zu erzeugen. Braucht man jedoch nicht so ängstlich auf Ausnutzung des Materials zu sehen, so kann man von den leichter wurzelnden Coniferen, je nachdem sie an den betreffenden Pflanzen vorhanden sind, Zweige von 8 bis ı5 cm Länge schneiden, die bei entsprechender Behandlung sich ebenso rasch wie kleinere Zweige bewurzeln und natürlich weit‘ rascher ansehnliche Pflanzen ergeben werden. Hierin besteht zumal der grosse Vorteil gegenüber der meist weit mühsameren, langwierigeren Vermehrung aus Samen. Je nach der Zweigentwickelung an den verschiedenen Coniferenarten wird man selbstredend auch kürzere, oft etwa 5 cm lange Zweige verwenden müssen. Die Stecklinge dürfen nach dem Schneiden nie länger liegen, damit die Schnittflächen nicht betrocknen, sondern sind unmittelbar in die Erde zu bringen. Ob die unteren Blätter oder kleinen Zweige am Stecklinge bleiben oder entfernt werden, ist ziemlich belanglos, man entfernt daher nur solche, welche beim Einstecken hinderlich sind, und steckt den Steckling eben nur so tief in die Erde, dass er feststeht und nicht umfallen kann. Je nach der Seltenheit, Zärtlichkeit und Wärmebedürftigkeit wird man die Stecklinge wärmer oder kälter halten und je nach Erforderniss einzeln in kleine Töpfe, oder zu mehreren in kleinere oder grössere, flache Schalen, in flache Kästen oder in Vermehrungsbeete stecken. Wertvolle, empfindliche Stecklinge, die längere Zeit zur Anwurzelung bedürfen und dann mit grösster Schonung der Wurzeln weiter zu behandeln sind, sollte man immer einzeln in entsprechende, stets möglichst kleine Töpfe stecken, so z. B. die Köpfe von Araucarien, Agathis (Dammara), die wärme- bedürftigeren Podocarpeen, zärtlichen Pinus, Athrotaxis, Phyllocladus u. a. m. Sie erhalten ihren Platz im Vermehrungshause unter Glasglocken, oder unter Glaskästen, wo sie bei genügender Wärme, in geschlossener gleichmässig feuchter Luft in kürzerer oder längerer Zeit sich bewurzeln. Man steckt sie am besten in sandige Heideerde und giebt reichlich Abzug durch Scherben, welchen ebenso alle anderen Gefässe erhalten. Eine leichte, sandige Erde lieben alle Coniferenstecklinge und vor allem Heideerde, in Ermangelung derselben thut zerriebene Torfstreu mit Quarz- sand gemischt gute Dienste, auch hat man mit Erfolg Abfall von Cocosnuss- fasern mit Sand gemischt verwendet; die Oberfläche deckt man mit einer Schicht rein gewaschenen Quarzsandes. Nach Möglichkeit nehme man neue Töpfe, Schalen oder Kästen, oder sorge für genaueste Reinigung schon gebrauchten Geschirrs, damit nicht Pilz- bildungen erzeugt werden, welche leicht den Coniferen gefährlich werden können. Je nach Bedürfnis steckt man weniger zärtliche und Freiland-Coniferen in grössere oder kleinere Schalen oder in flache Holzkästen, welche, wenn mit Erde gefüllt, leicht zu handhaben sind. Die Stecklinge dürfen nicht zu dicht gesteckt werden und nicht tiefer als eben nötig ist, damit sie nicht um- fallen. Man sorge auch dafür, dass in ein Gefäss immer nur Stecklinge der 33* 516 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. gleichen Art, oder doch nur solche zusammengesteckt werden, welche gleich- zeitig wurzeln, wodurch die Behandlung sehr vereinfacht wird. Nach dem Stecken werden die Stecklinge mittelst feiner Brause angegossen und stets gleichmässig feucht, aber nie zu nass gehalten. Je höher die Temperatur, desto reichlicher ist das Feuchvgkeitsbedürfnis, während im kalten Kasten vorsichtiger zu giessen ist. Haben wir also Freiland-Coniferen im August in vorstehender Weise gesteckt, so stellen wir die Gefässe in kalte Kästen, dicht unter Glas, auf eine Schicht Kies oder Koaksasche; sehr gefördert wird eine rasche, sichere Bewurzelung, wenn die Stecklinge in dem Kasten nochmals durch Fenster abgeschlossen werden. Man hält die Fenster dicht geschlossen, sorgt für gleichmässige Feuchtig- keit durch Spritzen und für Beschattung, sobald dieselbe nötig wird. Tritt Kälte ein, so giebt man einen Umschlag von Pferdedünger oder Laub und sonstige Deckung der Fenster durch Strohdecken und Läden. Hier können nun die Stecklinge entweder den Winter über stehen bleiben und werden sich bis zum Frühjahr meist bewurzeln, man sorgt für nötiges Aufdecken, Lüften und Ausputzen, oder man bringt die Gefässe beim Eintritt der Kälte in kalte Häuser, dicht unter Glas, denn bei dunkelem, dumpfigem Stand tritt leicht Schimmelbildung ein, welcher man sofort durch Streuen mit pulverisierter Holzkohle begegnen muss. Sorgfältig halte man übermässige Feuchtigkeit, zumal aber Tropfenfall fern. Eine weit schnellere, gleichmässigere Bewurzelung erzielt man, wenn man bei eintretender Kälte die Gefässe, welche die Stecklinge enthalten, in ein Vermehrungshaus, dicht unter Glas, bei einer Temperatur von etwa ı2°R. aufstell. Bei entsprechender Feuchtigkeit tritt hier bis zum Frühjahr meist gute Bewurzelung ein, und die Stecklinge werden entweder in kleine Töpfe gepflanzt, bis zu erfolgter Bewurzelung geschlossen gehalten und dann ab- gehärtet, oder man kann die unempfindlichen, reich bewurzelten Stecklinge nach völliger Abhärtung, wenn keine Fröste mehr zu befürchten sind, auch gleich in das freie Land auf gut hergerichtete, lockere Beete auspflanzen. Dann auch besteht ein bewährtes Verfahren darin, die Stecklinge in das Beet eines Vermehrungshauses, welches mit einer wie oben angegebenen Erdmischung angefüllt und mit einer Schicht Quarzsand bedeckt ist, zu stecken, sei es Ende Sommer, sei es noch Oktober, November, Dezember. Dabei ist Haupterfordernis, dass anfänglich die Temperatur nicht zu hoch gehalten wird. Man hält das Beet zuerst auf 8—-ıo’ R. und steigert die Wärme ganz allmählich, etwa bis zu 20—22° R. Dadurch erreicht man eine gleichmässige Kallus- und Wurzelbildung, während, wenn man gleich zu Anfang zu hoch heizt. oft rasch eine dicke Kallusbildung ein- tritt, die dann leicht verknöchert, ohne Wurzeln zu bilden. Auch im Beet sollte man stets darauf achten, dass die gleichzeitig wurzelnden Arten und Formen zusammengesteckt werden. Nach der Be- wurzelung pflanzt man dann die Stecklinge in Töpfe und steckt alle noch nicht genügend bewurzelten, sofern sie noch gut und frisch und mit Kallus versehen sind, wieder in das Beet oder in Schalen, wo sie sich dann all- mählich bewurzeln; ist starke Kallusbildung ohne Bewurzelung eingetreten, so befördert man die Wurzelbildung, indem man Einschnitte in den Kallus macht. In welcher Weise man nun auch die Bewurzelung der Stecklinge herbei- Die Erziehung durch Veredlung. 517 führen mag, so achte man beim Herausnehmen der bewurzelten Stecklinge aus der Erde in peinlichster Weise darauf, dass die ausserordentlich brüchigen Wurzeln nicht verletzt und die dicklichen Wurzelspitzen nicht abgeknickt werden. Die Stecklinge seltenerer, zärtlicher Coniferen steckt man darum einzeln in kleine Töpfe, weil man sie dann, ohne die Wurzeln im mindesten zu verletzen, nach Durchwurzelung der Töpfe in grössere pflanzen kann. Zu empfehlen ist es, dass bei allen Coniferen, die längere Zeit zur Bewurzelung nötig haben, die Erde in den Gefässen erneuert wird, da sie durch Giessen, durch geschlossene Luft und hohe Temperatur mit der Zeit versauert, eine Bewurzelung erschwert wird und der gebildete Kallus in- folgedessen oft erhärtet und schwarz wird, ohne Wurzeln zu bilden. Die Erneuerung der Erde nimmt man am besten in der Zeit vor, wo die Stecklinge eine gute Kallusbildung gemacht haben und aus der verbrauchten, versauerten Erde in eine neue gesteckt, dann meist in kurzer Zeit sich trefflich bewurzeln. Die Erziehung durch Veredlung. Wenn, wie wir gesehen haben, für viele Coniferenformen zur Fort- pflanzung ihrer Eigentümlichkeiten nur ungeschlechtliche Vermehrung An- wendung finden kann, so ist für Arten, von denen Samen nicht zu beschaffen und für Formen, die schwer durch Stecklinge zu vermehren sind, die Ver- edlung äusserst wichtig, ja in manchen Fällen die einzige Vermehrungsart. Man erzieht auf diese Weise meist kräftig gedeihende und vor allen Dingen schnell grosse, ansehnliche, bald verkäufliche Pflanzen. Soll eine Veredlung irgend einer Pflanzenart Erfolg versprechen, so muss die Unterlage (der Wildling) auf den ein anderes Reis (Edelreis) aufge- setzt werden soll, zu diesem in natürlicher Verwandtschaft stehen. Beide müssen die erreichbar grösste Aehnlichkeit in Wachstum und Grössen- verhältnissen zeigen, alsdann muss die Unterlage nach Möglichkeit widerstands- fähig gegen Kälte und andere schädliche Einflüsse sein. Man wählt daher am besten kräftige, gesunde, reich bewurzelte Sämlinge von bewährten, wider- standsfähigen Samenträgern aus, oder im anderen Falle gleich kräftige, gesunde und harte, aus Stecklingen erzogene Pflanzen. Nie darf man sich verleiten lassen, unpassende, zu zärtliche oder schwächliche, schlecht bewurzelte Unter- lagen zu wählen, welche dann Individuen erzeugen, die dem ersten harten Winter: zum Opfer fallen, oder doch nur kränkelnde, langsam zu Grunde gehende Pflanzen liefern können. Ein nicht zu billigendes Verfahren ist es z. B. alle Cupressineen ohne Unterschied auf Thuya occidentalis zu veredeln, ebenso Kiefern etwa auf die erste beste Unterlage. Im zweiten Teil sind am Schlusse jeder Gattung die zur Veredlung passendsten Unterlagen bereits angeführt worden. Der Uebersichtlichkeit halber sollen sie hier nochmals kurz zusammengestellt werden, zugleich auch die geeigneten Unterlagen für die im Klima von Deutschland nicht mehr im freien Lande ausdauernden Coniferen. Beginnen wir mit den Cupressineen, so wählen wir als geeignete Unterlagen für Callitris und Frenela: Biota orientalis, Thuya oder Cupressus sempervirens, besonders ist Biota zu empfehlen; Widdringtonia wächst auch 518 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. auf Cupressus. doch ist, trotz geringer Verwandtschaft, Juniperus virginiana eine anerkannt gute Unterlage für dieselbe. Actinostrobus entwickelt sich gut auf Biota und Cupressus. Bei Fitz-Roya ist Veredlung auf dieselben Unterlagen wenig: gebräuchlich, da sie gut durch Stecklinge wächst. Die Libocedrus des Kalthauses wie: Libocedrus chilensis, L. tetragona, L. Doniana veredelt man auf Biota oder auf Cupressus. Nach Carriere ergeben auf Biota veredelte Pflanzen in die Breite wachsende, nie auf- strebende Exemplare, L. Doniana auf Cupressus torulosa veredelt, erwuchs dagegen zu pyramidal-aufstrebenden Pflanzen. Ein Beweis dafür, welchen grossen Einfluss in gewissen Fällen die Unterlage auf die fernere Entwicklung ausüben kann, dass es in dieser Hinsicht noch sehr an Erfahrungen fehlt und man daher, je nach der Verwandtschaft, immer wieder Versuche machen sollte, um die geeignetsten Unterlagen ausfindig zu machen. Für Libocedrus decurrens des freien Landes nebst Formen kann Thuya, Biota, vor allem aber Chamaecyparis Lawsoniana als Unterlage gewählt werden. Für die zahlreichen Thuya dient, für den Fall man nicht Stecklingsvermehrung vorzieht, 'Thuya occidentalis als Unterlage und für Biota möglichst die widerstandsfähige Biota orientalis pyramidalis, oder Chamaecyparis Lawsoniana. "Thuyopsis wird durch Stecklinge leicht vermehrt, daher wenig veredelt, obgleich sie gut auf Biota wächst, für alle Chamaecyparis- Arten oder Formen, die schwerer durch Stecklinge wachsen, wendet man Ch. Lawsoniana an, da sie leicht in Menge heranzuziehen ist. Die verschiedenen Cupressus wachsen auf Cupressus sempervirens oder einer anderen vorhandenen Art, manche Arten wachsen, trotz geringer Verwandtschaft, gut auf Juniperus virginiana, welche überhaupt für verschiedene Cupressineen als Unterlage brauchbar ist, vor allem aber für die verschiedenen Juniperus-Arten, selbst für die aus der Sektion Oycedrus, welche sonst naturgemäss eigentlich auf Juniperus communis veredelt werden sollten. J. virginiana eignet sich unstreitig am besten zur Unterlage und wird deshalb zumal angewendet. Was die Taxodieen anlangt, so werden die Formen von Cryptomeria japonica auf die Art veredelt, so viel als möglich wählt man Hauptachsen (Kopftriebe) aus, die die regelmässigsten Pflanzen ergeben. Die Jugendform elegans wird kaum veredelt, da sie leicht in Menge durch Stecklinge zu er- ziehen ist. Die Formen von Taxodium distichum mit abfallenden Blättern werden im Frühjahr vor dem Austreiben im Vermehrungshause auf die Art veredelt, sei es durch Kopulieren, Spaltpfropfen oder Pfropfen in den halben Spalt. Die Formen von Sequoia sempervirens werden auf die Art veredelt, inbetreff Auswahl der Zweige hierzu beachte man genau das bei der Stecklings- anzucht gesagte, da nur Hauptachsen normale Pflanzen ergeben. Sequoia (Wellingtonia) gigantea wird in ihren Formen auf die Art veredelt. Als Unterlage für Athrotaxis dient die zunächst verwandte Sequoia oder Cryptomeria. Für die immergrünen Taxeen dient Taxus baccata als Unterlage, da Taxus, Cephalotaxus und Torreya gut durch Stecklinge wachsen, so ist, zumal für die beiden letzten, Veredlung wenig gebräuchlich, eigentlich nur für die- jenigen Formen von Taxus, die mit zierlichen, überhängenden, abstehenden oder aufstrebenden Zweigen und quirlförmiger Zweigstellung als besonders dekorative Einzelpflanzen erzogen werden, weshalb man nur Hauptachsen- triebe, nie Seitentriebe verwenden darf, wie schon bei der Stecklingsver- mehrung genau angegeben wurde. Die Erziehung durch Veredlung. 519 Die Formen von Ginkgo (mit abfallendem Laube) können vor dem Austreiben im Frühjahr im Vermehrungshause durch Kopulieren oder Pfropfen auf die Art vermehrt werden. Von Phyllocladus werden die schwerer durch Stecklinge zu erziehenden Arten auf die meist leicht durch Stecklinge wachsende Ph. trichomanoides durch Anplatten im Vermehrungshause fortgepflanzt. Von den Podocarpeen wachsen Saxe-Gothaea und die meisten Podo- carpus gut durch Stecklinge, von letzten veredelt man die schwerer durch Stecklinge wachsenden auf eine nächstverwandte Art, aber nie auf Taxus baccata Microcachrys erzieht mannur durch Stecklinge, ebenso wachsen die Dacrydien meist durch Stecklinge und nür für die schwer wachsenden wählt man das ziemlich leicht heranzuziehende Dacrydium cupressinum als Unterlage. Die Araucarien lassen sich nur aus Hauptachsentrieben (Kopf- trieben) auf ungeschlechtlichem Wege zu wirklich schönen, dekorativen, den Sämlingen gleichwertigen Pflanzen erziehen, wie dies schon bei der Stecklings- vermehrung betont wurde. Darum haben wir zu fortgesetzter Vermehrung Mutterpflanzen nötig, welche, nachdem der Kopf veredelt ist, aus dem Stamm weitere Köpfe entwickeln. Als Unterlagen dienen die am leichtesten aus Samen oder Stecklingen zu erziehenden Arten und zwar sollte man stets die zunächst verwandten und in Bezweigung und Blättern am ähnlichsten Arten auf einander veredeln, da unpassende Verbindungen krankhafte, kurzlebige Pflanzen ergeben, so z. B. Araucaria excelsa auf A. imbricata oder A. Bidwilli auf A. excelsa veredelt. — Am leichtesten sind Sämlinge zu beschaffen und zu erziehen von A. imbricata und A. brasiliensis, diese dienen daher am besten als Unterlagen für die nächstverwandten: A. Bidwilli und A. Mülleri, während Stecklinge aus Nebenzweigen von A. excelsa und A. Cunninghami, die am leichtesten wachsen, zu gegenseitigen Unterlagen, oder für A. Rulei und A. Cooki verwendet und auf diesem Wege die schönsten, dauerhaftesten Exemplare erzielt werden. Von Agathis (Dammara) gilt in Betreff der Auswahl von Kopftrieben zur Veredlung genau das eben Gesagte, da Zweigstecklinge niemals Hauptachsen entwickeln. Man kann nur Stecklinge von Nebentrieben der auf diese Weise ziemlich gut wachsenden A. australis als Unterlagen für die anderen Arten verwenden, oder man veredelt auf Araucaria brasiliensis, A. imbricata, oder auf Zweigstecklinge von A. excelsa und A. Cunninghami. Bei Cunninghamia sinensis ist Veredlung nicht gebräuchlich, Sciadopitys kann man in Ermangelung von Samen auch durch Veredlung auf Cunning- hamia fortpflanzen. Bei den Abietineen spielt die Fortpflanzung durch Veredlung eine hervorragende Rolle, da Samen von vielen Arten oft schwer zu beschaffen ist, Stecklinge meist schlecht wachsen und zumal zahlreiche Formen lediglich durch Veredlung fortzupflanzen sind. Bei der Gattung Pinus L. (Kiefer) sind die Unterlagen je nach der Verwandtschaft und Zahl der Blätter (Nadeln) in der Scheide besonders sorg- fältig auszuwählen, wenn von einer innigen Verwachsung und Dauerhaftigkeit die Rede sein soll. So verwendet man denn für alle in die Sektion Binae (2 Blätter in der Scheide) gehörigen Kiefern, Pinus silvestris als Unterlage, diese hat nicht nur den Vorzug der Verwandtschaft für diese Gruppe, sondern ermöglicht, E20 III. Teil, Kultur der Freiland-Coniferen. ihrer Genügsamkeit im Boden wegen, auch ein besonders freudiges Gedeihen, mancher Kiefern in leichtem magerem Boden, die als Sämlinge hier schwerlich so gut gedeihen würden. So gedeiht z. B. Pinus Laricio, die Kalk liebt, auf P. silvestris veredelt, im mageren Sandboden treftlich. (s. Seite 243.) Für die Sektion Ternae (3 Blätter in der Scheide) sollte möglichst eine Art dieser Gruppe als Unterlage ausgewählt werden, also etwa Pinus rigida, P. Jeffreyi oder P. ponderosa, in Ermangelung derselben, wachsen jedoch dieselben auch auf P. silvestris und für die üppigsten Arten beider Gruppen bietet Pinus Laricio austriaca eine passende, leicht zu beschaffende Unterlage. Für die Sektion Quinae (5 Blätter in der Scheide), nimmt man je nach der Verwandtschaft, die Zirbelkiefer (Pinus Cembra) oder die Weymoutbskiefer (Pinus Strobus) als Unterlagen, während die erste trefflich die Veredlung aus beiden Gruppen annimmt, leider aber sehr langsam von Wuchs ist, nimmt P. Strobus nicht alle Veredlungen an und es kann, für den Fall sie zu erlangen ist, P. excelsa für die Strobus-Gruppe als Unterlage dienen, da sie sich gut bewährte. Dass die Unterlage einen grösseren oder geringeren Einfluss auf die Veredlung ausübt, beweist z. B. der Fall, dass, nach Booth, in seinen Kulturen im Grunewald bei Berlin eine Pinus excelsa auf P. Cembra veredelt, dunkelgrün gefärbt war, während sie auf P. Strobus veredelt, sich hellgrün färbte. In dieser Hinsicht sind noch viel zu wenig Beobachtungen gemacht und würden genau überwachte Veredlungsversuche gewiss noch interessante Resultate ergeben. Die Gattung Cedrus Lk. (Ceder) und zumal die verschiedenen Formen der drei Arten werden am besten auf die meist widerstandsfähigste und freudiger als die Libanon-Ceder aufwachsende Atlas-Ceder (Cedrus atlantica) veredelt. Die selteneren Arten oder abweichenden Formen der Gattung LarixLk. (Lärche) werden im Frühjahr, bevor der Trieb beginnt, auf Larix europaea veredelt und zwar möglichst auf den Wurzelhals gepfropft, um eine recht innige Verwachsung zu erzielen. Sobald man höher pfropft, pflegen sich hervortretende Veredlungswülste und daraus folgende Saftstockung zu bilden, an welcher manche Lärchen kranken und langsam zu Grunde gehen. Lärchen- formen mit hängenden oder schirmförmigen Zweigen werden auch hochstämmig gepfropft oder ablaktiert, indem man Wildlinge im Kreise um die Mutterpflanze setzt und entsprechende Zweige ablaktiert. Bei der Gattung Pseudolarix zeigen Veredlungen die gleichen Miss- stände, wie denn überhaupt für beide Gattungen, Veredlungen sich als wenig vorteilhaft erwiesen haben. Für Arten und Formen der Gattung Picea Lk. (Fichte, Rottanne) wird Picea excelsa Lk. als Unterlage meist angewendet, auch Picea alba Lk. kann dienen, wenn sie reichlich vorhanden ist. Carriere empfiehlt die letzte zumal für die blaugrünen Formen. Seltenere Arten und zahlreiche Formen werden in Ermangelung von Samen veredelt, Kopftriebe mit quirlförmiger Zweigstellung ergeben, wenn sie zu beschaffen sind, die schönsten, regelmässigsten Pflanzen, aber auch Seitentriebe bilden meist bald regelmässige Pflanzen, können daher so gut wie Stecklinge auch zur Veredlung benutzt werden. Nur hüte man sich von jungen, noch nicht genügend charakterisierten Pflanzen zu veredeln, weil man selbstredend dann keine normalen Pflanzen erziehen kann, es ist besonders davor zu warnen, weil es so oft geschieht, um Neuheiten asch zu vermehren, dass man von Sämlingen, sobald die Zweige irgend brauch- Die Erziehung durch Veredlung. 521 bar sind, diese zur Veredlung benutzt. Weiter dürfen alle Zwergfiormen nicht durch Veredlung fortgepflanzt werden, da sie alsdann immer das Bestreben haben, früher oder später bei üppigem Wuchs in die Art zurück- zuschlagen. Bei der Gattung Tsuga (Hemlockstanne) ist Veredlung wenig gebräuch- lich, da sie gut durch Stecklinge wachsen, sonst dient als Unterlage für Arten und Formen Tsuga canadensis, die freudiger aufwachsende Tsuga Mertensiana dürfte noch besser geeignet sein, leider ist sie zärtlicher. Pseudotsuga (Douglastanne) wird in ihren abweichenden Formen auf die Art veredelt und zwar sollte man nur Hauptachsentriebe verwenden, da nur so normale Pflanzen erzogen werden können. Für die Gattung (Abies Lk.) dient Abies pectinata D. C. als Unterlage; wie schon bei der Stecklingsvermehrung betont wurde, können nur Haupt- achsentriebe normale, den Samenpflanzen gleiche Pflanzen ergeben, sollten also allein zur Veredlung verwendet werden, da Seitentriebe kaum je regel- mässige, dekorative Pflanzen liefern. Eine Pflanze muss daher als Mutterpflanze dienen, um nach Verlust des Kopfes deren weitere zu erzeugen. Zwergformen von Abies sind von der Veredlung ausgeschlossen, da sie veredelt meist ihren charakteristischen Wuchs verlieren und in die Art zurückschlagen, wie dies z. B. bei Abies balsamea hudsonica vorkommt. Man vermehrt dieselben leicht durch Stecklinge. Keteleeria wird in Ermangelung von Samen, neben Stecklingsvermehrung, auch auf Abies pectinata veredelt. Bei der Seltenheit der Pflanzen wird man nicht immer Kopftriebe zur Verfügung haben, sondern auch Seitenzweige verwenden müssen, was auch ausgeführt werden kann, da Keteleeria aus Seitentrieben leichter, wie es bei Abies der Fall ist, Kopftriebe bildet, wenn nur für ein gerades Aufheften der Veredlungen, resp. Stecklinge Sorge getragen wird. Die zur Veredlung der Coniferen bestimmten Unterlagen müssen in möglichst kleinen Töpfen gut angewurzelt sein, sollten also zur Veredlung Ende Sommer und Herbst, jedenfalls im Frühjahr in Töpfe gepflanzt werden, besser aber, zumal bei Frühjahrsveredlung, ein Jahr in Töpfen stehen. Am besten wählt man kräftige, reich bewurzelte, etwa Gänsekiel starke Säm - linge, also meist zweijährige Pflanzen, es können auch, je nach Ent- wickelung und Stärke der Edelreiser, dreijährige Unterlagen dienen.. Die zu Edelreisern benutzten Zweige sollen am unteren Ende reifes Holz haben und man verwendet am besten genügend ausgereifte Jahrestriebe, während von manchen Arten auch älteres Holz verwendet werden kann. Danach ergiebt sich auch die beste Zeit zur Veredlung, nämlich Ende Sommer und Herbst, wo die richtige Holzreife eingetreten ist, anderseits können auch Veredlungen von Januar, Februar an im Ver- mehrungshause vorgenommen werden, bevor die Coniferen in Vegetation treten, zumal für die schnell anwachsenden Arten und Formen ist die Zeit ziemlich gleichwertig. Im allgemeinen zieht man die Veredlung Ende Sommer vor, so wachsen z. B. solche von Abies Lk. (Weisstanne) vom Juli ab am besten, weniger gut im Frühjahr, die Cedern (Cedrus) werden meist von Ende Sommer an und September, Oktober veredelt, für Picea Lk. (Fichte) ist 528 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. das Frühjahr so günstig wie der Herbst, ebenso für alle leicht wachsenden Cupressineen. Die Art der Veredlung richtet sich nach den Lebensbedingungen der Gattungen und Arten, so wendet man bei sommergrünen Coniferen, also bei Taxodium, Ginkgo, Larix das Pfropfen, sei es in den Spalt, in den halben Spalt oder das Keilpfropfen und Kopulieren an und zwar im Frühjahr im Vermehrungshause, bevor die Bäume in Vegetation treten. Bei diesen, im Winter ohne Belaubung. gleich den Laubgehölzen ruhenden Bäumen kann ein Zurückschneiden der Unterlagen nach Bedürfnis und Aufsetzen der Edel- reiser ungefährlich stattfinden, nicht so bei allen anderen immergrünen Coniferen, wo ein starkes Zurückschneiden und Veredeln in die Spitze nicht ausführbar ist und den Tod der Pflanzen zur Folge haben kann. Man wendet also ein seitliches Veredeln an, sei es, dass man an- plattet oder in einen seitlichen Spalt pfropft, also einspitzt, wie es auch für andere immergrüne Gehölze, z. B. für Rhododendren, Camellien oder Azaleen gebräuchlich ist. In beiden Fällen bleibt die Unterlage unberührt, zieht den Saft an, bis die Veredlung innig verwachsen ist und wird nach und nach zurückgeschnitten. Das Anplatten wendet man zumal an, wenn Unterlage und Edelreis die gleiche oder annähernd dieselbe Stärke haben, das Edelreis wird mit Kopulierschnitt zugeschnitten, ein entsprechendes Stück aus dem Wildling ausgeschnitten, wobei sorgfältig darauf zu achten ist, dass beiderseits genau Rinde und Splint sich decken. * Das Einspitzen oder Pfropfen in den seitlichen Spalt wendet man meist an, wenn die Unterlage stärker wie das Edelreis ist, dasselbe wird wie zum Spaltpfropfen zugeschnitten und in einen entsprechenden Längsschnitt, den man in die Unterlage macht, eingeschoben, so dass hier wieder so genau wie möglich die Rindenteile sich decken. Am meisten empfiehlt sich die Veredlungen so niedrig wie möglich aus- zuführen, am besten auf den Wurzelhals, wo die Verwachsung nicht nur die innigste ist, sondern auch in manchen Fällen, wo eine innige Verwachsung schwierig zu erreichen ist, das Edelreis nach und nach Wurzeln schlägt und somit doppelte Sicherheit erzielt wird, zugleich vermeidet man auch die häss- lichen Veredlungswülste, die oft zu Saftstockungen Anlass geben und ein freudiges Gedeihen verhindern. Den Verband legt man in beiden Fällen in weitläufigen Windungen mit Wollen- oder Baumwollenfäden an und achte darauf, den unteren Teil des Reises frei zu lassen, da sich hier alsdann eine starke Kallusbildung zeigt und das Anwachsen des Edelreises beschleunigt wird. Ein Verstreichen der Veredlungen mit Baumwachs ist nicht nötig, da im geschlossenen Raume das Anwachsen meist gleichmässig und rasch erfolgt; damit ein Verschieben oder Abknicken des Edelreises ausgeschlossen ist, heftet man dasselbe oben locker mit einem Faden an den Wildling an. Nach erfolgter Veredlung stellt oder legt man die Pflanzen dicht neben- einander, so dass das Edelreis nach oben liegt, in gut schliessende Glaskästen oder unter Glasglocken des Vermehrungshauses, man sorgt durch Spritzen für gleichmässige Feuchtigkeit der Luft, wie für Beschattung, hält die Töpfe mässig feucht, nimmt hier und da morgens oder abends die Fenster auf, um die Glas- decken abzuwischen, etwaigen Schimmel zu entfernen, wie überhaupt über- Die Erziehung durch Ableger oder Senker. 23 mässige Feuchtigkeit abzuhalten. Ende Sommer und Anfang Herbst ist künst- liche Wärme nicht erforderlich und bei Frühjahrsveredlung sorgt man für nur mässige Wärme. Bei solcher Pflege wird in gleiehmässig warmer und feuchter Luft meist bald Verheilung eintreten, was man durch den lockeren Verband genau verfolgen kann. Ist die Verheilung vollständig erfolgt, so lockert man die Verbände, giebt nach und nach Luft und sorgt für allmähliche Abhär- tung der Pflanzen, damit die für das Freiland bestimmten, sobald es die Witte- rung erlaubt, ins Freie auf locker hergerichtete Beete ausgepflanzt werden können. Alsdann wird die Unterlage oben erst etwa um '/; zurückgeschnitten und dann immer mehr, bis nach üppiger Entwickelung im folgenden Jahre der Wildling dicht über der Veredlungsstelle mit scharfem, schrägem Schnitt, der nach dem Edelreis zu ansteigen muss, entfernt wird. 1 Die Erziehung durch Ableger oder Senker. Wenn diese Vermehrungsweise bei den Coniferen auch nicht so wichtig als die Vorstehenden ist, so thut sie doch in manchen Fällen gute Dienste und soll deshalb kurz erwähnt werden. Um mit Erfolg Ableger machen zu können, muss man üppige Mutter- pflanzen haben, deren passende Zweige nach allen Richtungen hin strahlen- förmig abgelegt werden können, oder für den Fall man zärtlichere Pflanzen in Töpfen hat, können diese in Mistbeetkästen ausgepflanzt, niedergehakt und abgelegt werden, sei es in den freien Grund, oder in kleine Töpfe, um die jungen Pflanzen alsdann unbeschädigt abnehmen zu können. Unter allen Umständen erfordert diese Vermehrungsweise viel Platz, man ist aber auch in der Lage, von schönen Exemplaren im Garten Vermehrung zu gewinnen, ohne sie wesentlich zu stören oder zu beschädigen. Man legt Coniferen im Frühjahr oder im Juli, wenn die Triebe ausgereift sind, ab. Soll in Baumschulen diese Vermehrung betrieben werden, so wird um die Mutterpflanze herum ein Graben ausgehoben und dieser mit lockerer, nahrhafter, leichter Erde gefüllt, oder man legt besondere Beete an, auf denen die Mutterpflanzen in nahrhaftem Boden dauernd zur Vermehrung kultiviert werden, so lange sie üppige Zweige entwickeln. Man biegt alsdann die geeig- neten jungen, kräftigen Zweige vorsichtig im Bogen nieder und legt diese in die Erde ein, indem man sie durch Holzhaken befestigt und vorher an der Biegungsstelle den Zweig durch einen Einschnitt zur Hälfte einspaltet, damit sich an dieser Verwundung um so rascher Kallus und Wurzeln bilden. Sind so alle Zweige befestigt, füllt man Erde auf, bedeckt die Oberfläche mit Moos oder Nadelstreu, die stets gleichmässig feucht gehalten wird, und erzielt so, je nach den Arten, in kürzerer oder längerer Zeit eine genügende Bewurzelung. Bemerkt man an dem Wachstum der Ableger, dass die Bewurzelung ein- getreten ist, so schneidet man nach vorheriger Untersuchung die Zweige oberhalb der Erde an der Mutterpflanze erst zur Hälfte ein und nach völliger Bewurzelung ganz durch, wo alsdann die Ableger vorsichtig mit grösster Schonung der Wurzeln abgenommen und als selbständige Pflanzen weiter verpflanzt werden. Sehr hüte man sich, ungenügend bewurzelte Ableger abzunehmen, da sie dann oft Jahre gebrauchen bis sie sich erholen. Die Coniferen, welche sich auf diese Weise vermehren lassen, sind: Thuya-Arten und Formen, so von Thuya occidentalis die Jugendformen 524 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. und feinzweigigen wie var. Vervaeneana, dann var. Wareana, von welchen die unteren Zweige eingelegt werden und zumal in feuchtem, leichtem Boden sich gut und reich bewurzeln, ebenso alle leicht durch Stecklinge wachsenden Zwerg- und Jugendformen von Cupressineen. Die niederliegenden Juniperus-Arten und Formen können teils abgelegt, teils zwischen den Stöcken mit guter Erde aufgefüllt werden, wo dann die einzelnen Zweige Wurzel schlagen und abgenommen werden können. Ginkgo nebst Formen wachsen gut, ergeben aber meist unregelmässige, buschige Pflanzen, weshalb man nur die Formen, die nicht anders zu vermehren, so erziehen sollte. Podocarpus-Arten können im Kasten oder in Töpfe abgelegt werden, auch durch Wurzelstücke im lauwarmen Kasten wachsen manche Arten, ebenso Ginkgo und Araucaria Cunninghami. Sciadopitys kann man niederhaken und die Nebenzweige einschneiden und absenken, aber auch hier erzieht man stets mehr gedrungen wachsende Pflanzen, keine {normal sich entwickelnden Bäume. Das Gleiche gilt von Larix und Pseudolarix, von denen man kräftige Pflanzen niederlegt und junge Zweige einschneidet und ablegt. Bei der Gattung Picea (Fichte, Rottanne) erreicht man durch Ab- leger mehr, indem hier alle feinzweigigen, leicht durch Stecklinge wachsenden Arten und breiten, gedrungenen Zwergformen meist gut durch Ableger wachsen. So bewurzeln sich die mit den Zweigen dem Boden autliegenden Schwarzfichten (Picea nigra Lk.) ziemlich leicht und werden die ge- drungenen Formen, zumal aber die schöne Wilhelmshöher Schwarzfichte dauernd durch Ableger vermehrt, welcher Vermehrung sie auch ihren ge- drungenen, kegelförmigen Wuchs verdankt. Auch Keteleeria wächst durch Ableger, weiter Zwergformen von Abies Lk. (Weisstanne), bei denen Stecklingsvermehrung von Erfolg ist, wie bei Abies balsamea hudsonica und ähnlichen. In England wird auch Abies nobilis erfolgreich durch Ab- leger vermehrt. Hat man Pflanzen, deren Zweige sich nicht an den Boden biegen lassen oder Topf-Coniferen, welche nicht beschädigt und verstümmelt werden dürfen, von denen man jedoch geeignete Zweige durch Ableger ver- mehren will, so kann man entsprechende Stützen anbringen, also Pfähle ein- schlagen, darauf Bretter oder flache Kästen befestigen, auf welchen die Töpfe aufgestellt, resp. im Moos oder Sand eingesenkt werden, welche die Ableger aufnehmen sollen. Auf diese Weise bleiben die Töpfe stets gleichmässig feucht und die Bewurzelung wird erzielt. Aus Vorstehendem ist ersichtlich, dass die Vermehrung der Coniferen durch Ableger nicht gerade von grosser Bedeutung ist, jedoch in manchen Fällen sehr willkommen sein kann, zumal man gleich sehr kräftige, wurzelechte Pflanzen gewinnt, was zum eigenen, geringeren Bedarf oft sehr erwünscht ist. II. Pflanzung und Pflege der Coniferen. Wie schon bei der Pflanzung der Sämlinge angeführt wurde, beruht auf einem regelmässigen Verpflanzen in der Baumschule, d. h. alljährlich oder doch alle zwei Jahre, das fernere gute Gedeihen und eine schöne Entwicklung unserer Coniferen bis zu dem Zeitpunkt, wo sie an den festen Pflanzung und Pflege der Coniferen.. 525 Platz gepflanzt werden können. Nur so erzielt man eine dichte Bewurzelung und mit der Zeit einen festen Wurzelballen, mit dem eine üppige, gedrungene Entwicklung der Pflanzen alsdann verbunden ist, und ein Verpflanzen und Versenden stets mit Erfolg vorgenommen werden kann. Alle Freiland-Coniferen, auf welche Weise sie auch vermehrt sein mögen, werden also in der Baumschule in gleicher Weise behandelt. Selbst- redend giebt man je nach der Entwicklung beim Verpflanzen grössere Zwischenräume, so dass sich die Pflanzen nie bedrängen. Ist bei grossen Kulturen ein regelmässiges Verpflanzen nicht durch- führbar, so sollte man die Pflanzen in dem Umkreise eines zu erzielenden festen Ballens scharf umstechen, so dass sich frische Wurzeln am ganzen Umkreis des Ballens bilden. Dieses Verfahren lässt sich bei den zahlreichen Thuya, Biota, Chamaecyparis, Taxus, die weniger zärtlich sind, anwenden, wenigstens zeitweise. Coniferen, die in Betreff einer reichen Bewurzelung empfindlicher sind, verpflanzt man regelmässig und zwar, um ein ganz sicheres Fort- wachsen und einen festen Ballen zu gewährleisten, am besten jüngere Pflanzen in hartgebrannte Töpfe und nach Bedürfnis grössere dann in locker ge- flochtene Körbe aus ungeschälten Weiden, gespaltenen Kiefern- und Fichten- wurzeln, vielleicht könnten auch haltbare Körbe aus dem billigsten spanischen Rohr oder ähnlichen Palmenstoffen geflochten werden, mit welchen die Pflanzen in das freie Land eingesenkt und ganz wie Freilandpflanzen be- handelt werden. Eine Bodendecke von kurzem Dünger, Nadelstreu u. s. w. wird zur Erhaltung gleichmässiger Feuchtigkeit treffliche Dienste leisten. Man hat es so in der Hand, sonst empfindliche Arten fast zu jeder Zeit unverletzt mit festen Ballen aus der Erde nehmen und versenden zu können; sind die Körbe so schadhaft, dass sie zu jeinem Transport nicht mehr aus- reichen, so werden sie durch neue ersetzt. Auf diese Weise kann man hohe Prachtexemplare noch mit Glück verpflanzen, z. B. auch jederzeit als Schau- stücke auf Ausstellungen bringen, und sollte hierauf zumal Wert gelegt werden, da der Käufer erst an solchen Exemplaren den wahren Zierwert der Pflanzen zu erkennen vermag und die Vorführung solcher Pflanzen dem Aussteller mehr als alle Anpreisungen nutzen wird. Pflanzen die, zur Verschulung aus der Baumschule genommen, keinen Ballen halten, wie z. B. junge Kiefern, taucht man am besten mit den Wurzeln in Lehmbrei und kann sie so länger frisch erhalten, meist mit Erfolg ver- pflanzen und versenden. Man lasse sich nicht dadurch irreleiten, dass oft verpflanzte Coni- feren meist etwas dürftiger aussehen, als solche, die üppig erwachsen und länger nicht verpflanzt wurden. Erstere werden, vermöge ihrer reichlichen Bewurzelung, wenn an den Platz gesetzt, bald die letzteren überflügeln, die lange zur Erholung brauchen und oft zum Teil die unteren und inneren Zweige einbüssen und somit dauernd entstellt sind. Dass alle zärtlicheren Coniferen bis zur Erstarkung im Sommer mit den Töpfen in Beete eingesenkt und im Winter besser frostfrei gehalten werden, ist selbstverständlich. Die Versendung und Verpackung der Coniferen hat stets mit grösster Sorgfalt zu geschehen; wie schon aus Vorstehendem ersichtlich, hat man alle grösseren Exemplare, die in Körben stehen, und alle solche mit festem Ballen 526 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. zum Versandt einzeln in neue Körbe zu setzen, in welche eine Lage Stroh und feuchtes Moos gelegt wird, um den Ballen bei längerer Reise vor dem Austrocknen zu schützen, alsdann wird der Ballen in dem Korbe mit Bindfaden fest eingeschnürt, die Pflanze oben durch in den Korb gesteckte starke Ruten, die über der Spitze der Pflanze zusammengebunden und mit Packtuch überzogen werden, geschützt, sodass sie darunter ganz frei steht, ohne unnötig fest zusammengeschnürt zu werden. So ertragen die Pflanzen eine längere Reise gut und können bei kürzeren Strecken selbst ohne obere Umhüllung versandt werden. Kleinere Coniferen werden mit ihren Ballen in feuchtes Moos und Packtuch eingebunden und gemeinsam in Körbe verpackt; besonders hat man darauf zu achten, dass nicht durch übermässiges Zusammenschnüren Zweige brechen. Junge Coni- feren aus Samenbeeten ohne Ballen werden in feuchtes Moos, in Körbe oder in Strohballen verpackt, versandt. Selbstredend werden grössere sommergrüne Coniferen, wie andere laubabwerfende Gehölze mit den Wurzeln in Moos und in Strohballen ver- packt, wobei hochveredelte, zumal Hängeformen, mit besonderer Sorgfalt zu behandeln sind, damit die Kronen und die im Bogen angehefteten Zweige der- selben nicht brechen. Das Pflanzen der Coniferen an den festen Platz. Wenn wir zur Pflanzung schreiten, so fragen wir zuerst: wann sollen wir pflanzen? Es giebt für Coniferen zwei Pflanzzeiten, die je nach klimatischen und Bodenverhältnissen gleich günstig genannt werden können; jedenfalls dürfen wir nicht einer von beiden unbedingt den Vorzug geben. Wir pflanzen entweder im Frühjahr, wenn die Coniferen zu treiben beginnen, also von Ende April bis Mitte Mai, oder wenn der Jahrestrieb abgeschlossen ist, im August, September. Die Frühjahrspflanzung wird in allen rauhen, nördlichen Lagen mit langem Winter, zumal bei feuchten, schweren Bodenverhältnissen, und in Gegenden, wo im Frühjahr noch feuchte Luft vorherrscht, also in Gebirgen und im Seeklima vor allem zu empfehlen sein, denn hier kann eine Herbst- pflanzung, wenn nicht bis zum Winter eine gute Anwurzelung eingetreten ist, durch Fäulnis der Wurzeln oft bedeutend leiden oder ganz misslingen. Im allgemeinen ergiebt die Frühjahrspflanzung in Deutschland meist gute Resultate, ausgenommen in sehr heissen, trockenen Lagen, denn wenn die Pflanzen im Trieb sind und mit möglichster Schonung der Wurzeln versetzt werden, so wachsen sie meist, ohne die Störung sehr zu merken, freudig fort, da mit dem Wachstum der Pflanzen auch eine rasche neue Wurzelbildung Hand in Hand geht. Auf jeden Fall sollte man alle zärtlicheren Coni- feren, die nach der Neupflanzung im Herbst ohne Winterdecke nicht bestehen können, im Frühjahr pflanzen. Die Pflanzung Ende Sommer, im August, September, ist für alle milderen, geschützten, zumal aber heissen, trockenen Lagen und für alle winterharten Coniferen oft von grossem Vorteil, besonders wenn zu dieser Zeit feuchte Witterung herrscht, vorausgesetzt, dass sorgfältig und vorschrifts- mässig gepflanzt wird und die Coniferen vor Winter gehörig ein- Das Pflanzen der Coniferen an den festen Platz. 27 wurzeln können. Die längeren, taureichen Nächte werden ein rasches Einwurzeln begünstigen und stets pünktlich den Verlust ersetzen, welchen die immergrünen Pflanzenteile den Tag über durch Verdunsten erlitten haben. Der Praktiker, der viel zu pflanzen hat, wird, den gegebenen Winken entsprechend, beide Pflanzzeiten je nach den Umständen für sich auszunutzen wissen. Auf keinen Fall dürfen Coniferen im zeitigen Frühjahr also Februar, März verpflanzt werden, wo eisige, ausdörrende Winde den Pflanzen grossen Schaden zufügen und die beschädigten Wurzeln nicht im Stande sind, zumal bei oft noch gefrorenem Boden, den leidenden Pflanzen die nötige Nahrung zuzuführen. Die immergrünen Pflanzen von rauhen Winden gepeitscht, vermögen den ihnen zugefügten Verlust an Wasser durch Verdunstung nicht durch die Wurzeln zu ersetzen und müssen somit buchstäblich verdorren. — Nie kann oft und eindringlich genug vor solchen unzeitigen Pflanzungen gewarnt werden! Wie oft sieht man noch grosse Pflanzen, dazu mit nackter, un- genügender Bewurzelung um solche Zeit pflanzen, die dann meist im Laufe des Sommers schon kahl und dürr dastehen, oder doch zur Hälfte kahl, dann dauernd unschöne, kränkliche Pflanzen bleiben. Es ist hier nicht von empfind- lichen Coniferen allein die Rede, sondern auch von unseren einheimischen Waldbäumen, die genau so empfindlich gegen eine solche falsche Behand- lung sich erweisen, zumal grössere Fichtenpflanzungen (Picea excelsa Lk.) kann man zahlreich auf diese Weise zu Grunde gehen sehen, während sie im Triebe begriffen freudig fortwachsen, selbst bei minder guter Bewurzelung; ebenso geht es mit den Kiefern. die im allgemeinen empfindlich gegen das Verpflanzen sind und mit fingerlangen jungen Trieben gut fortwachsen. Bei der Pflanzung der Coniferen an den festen Platz, wo sie also dauernd bleiben sollen, handelt es sich zumal darum, den Boden, den Arten entsprechend, gut herzurichten und wenn nötig zu verbessern, sei es, dass man für grössere Pflanzungen den Boden rigolt, oder für einzelne Pflanzen umfangreiche Pflanzlöcher herrichtet. Je wertvoller und pflegebedürftiger die Arten sind, desto grössere Sorgfalt wird man ja darauf zu verwenden haben, um eine gute Entwickelung zu erzielen. Diese kann dauernd nur bei sorg- fältigster Bodenlockerung und Verbesserung erreicht werden und darum darf vor allem nie bei der Bodenbearbeitung gespart werden! — Nichts rächt sich bei den Pflanzungen später schwerer als Unterlassungssünden dieser Art. Je schwerer der Boden ist, desto sorgfältiger sind die Planzlöcher herzu- richten, sonst ist ein gutes Gedeih:n ausgeschlossen und eine Pdanzung unterbleibt besser. Dass schwerer Boden bei guter Lockerung durch Zusatz von Sand und leichter nahrhafter Erde und zu leichter Boden durch Zusatz von lehmiger, schwerer Erde verbessert werden muss, darf als bekannt vorausgesetzt werden, übrigens werden Coniferen in umfangreiche Pflanzlöcher mit guter Boden- mischung gepflanzt, sich üppig und kräftig entwickeln und dann auch später mit den Wurzeln in den anstossenden schwereren oder weniger guten Boden dringen und gleichmässig gut fortwachsen. Undurchlässiger Untergrund ist das Schädlichste für die meisten Coniferen, verbindet sich dieser mit schwerem Boden, so ist ein gute Kultur unmöglich, für Durchlässigkeit des Bodens ist daher in erster Linie Sorge zu tragen, um übermässige Feuchtigkeit von den 1 528 Ill. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. Wurzeln abzuhalten, denn die meisten Coniferen lieben einen mehr trockenen als feuchten Boden. In einer genügend starken Kulturbodenschicht werden die meisten Coni- feren gedeihen, dass in vorwiegend kalkhaltigen, ıhonhaltigen, sandigen, moorigen Bodenarten manche Coniferen gut und besser als andere und manche in einzelnen garnicht gedeihen, während sie in anderen ihre höchste Vollkommenheit erreichen, ist bekannt und wurde nach Möglichkeit bei der Beschreibung der Arten im zweiten Teil angegeben. Nächst dem Boden ist es der Standort, der für ein gutes oder schlechtes Gedeihen bei Coniferen sehr ins Gewicht fällt, ja manche Coniferen gehen mehr durch unpassenden Standort als durch die Unbill des Winters zu Grunde; je nach Boden und Standort ist das Wachstum ein stärkeres oder schwächeres, das Ausreifen des Holzes ein günstiges oder ungünstiges und infolge dessen die Wirkung des Frostes eine schädlichere oder geringere. So werden z.B. im Druck stehende Coniferen ihr Holz nie so ausreifen, wie licht, luftig und treistehende und kommt noch ungünstige Witterung hinzu, dass auf einen nassen, kühlen Sommer, wo die Coniferen bis in den Herbst hinein fort- wachsen, ein harter Winter folgt, so sind stets die grössten Verluste zu be- klagen. Berg- und Hügelland bietet die geeignetsten Plätze für Coniferen, die meisten lieben Luftfeuchtigkeit, darum sagt ihnen See- und Bergklima am meisten zu, überhaupt erhöhte Lagen und seitlicher Schutz ohne Ueber- schirmung, besonders thun Schutzpflanzungen gegen Osten und Süden, um die schädliche Einwirkung der Sonne im Winter auf die gefrorenen Pflanzen, wie auch die schneidigen, ausdörrenden Ostwinde im Frühjahr abzuhalten, gute Dienste, denn ein wiederholtes Frieren und Auftauen ist schädlicher wie strenge Winterkälte. Vor allem aber sind Frostlagen zu vermeiden, d. h. kaltgründige Thalmulden, wo besonders Früh- und Spätfröste den Coniferen oft grossen Schaden zufügen. In ebenen Gegenden geben wir zarteren Arten Schutz durch höhere, harte Coniferenpflanzungen und sehen in alten Parkanlagen, wo naturgemässer Schutz bei genügender DEE El gegeben ist, stets die am schönsten entwickelten Coniferen. Fragen wir dann weiter, in welcher Entfernung von einander wir die Coniferen pflanzen sollen, so richtet sich dies ganz nach den Um- ständen. Für Nutzzwecke pflanzen wir in regelmässigen Abständen, wie es bei torstlichen Pflanzungen der Brauch ist, oder wir sprengen für forstliche Kulturversuche junge Pflanzen in lichte Forstbestände ein. Bei allen Zierpflanzungen handelt es sich darum, dass jeder Conifere so viel Platz gegeben werde, wie sie zu ihrer Entwickelung nötig hat, dass sie sich ohne jeden Druck frei und schön ausbilden kann und vom Boden an dicht beästet ist und bleibt. Sei es nun, dass wir Pflanzen als Einzelpflanzen aufstellen, oder hainartig zu lichten Gruppen vereinigen wollen, so thun wir stets am besten, sie schon als junge Pflanzen so weit von einander zu pflanzen, dass sie bis zur völligen Ausbildung unberührt stehen bleiben können. Da dies nun meist vom dekorativen Standpunkte aus anfänglich nicht gut aussieht, weil die Pflanzungen sehr mager erscheinen, so kann man diesem Uebelstande Das Pflanzen der Coniferen an den festen Platz. —— 520 dadurch abhelfen, dass man gewöhnlichere Coniferen (z. B. Thuya occidentalis Picea excelsa Lk. s. daselbst S. 354) in die Zwischenräume setzt, diese füllen nicht nur die Lücken aus, sondern geben den besseren Coniferen Schutz und Schatten und werden entfernt, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben und die letzteren den Platz zu weiterer, guter Entwickelung nötig haben. Wendet man nicht dieses Verfahren an, so wird man auch bei den besten Vorsätzen meist zu dicht pflanzen, denn der gute Wille, nach besserer Ent- wickelung der Coniferen, die zu dicht stehenden herauszunehmen, bleibt nur zu oft unerfüllt, zumal wenn der Besitzer wechselt, oder derjenige, welcher in diesem Sinne die Pflanzung ausführte, nicht mehr am Platze ist. Wir finden daher leider nur zu häufig dichte Coniferen-Pflanzungen, die einander bedrängen und unten kahl oder einseitig werdend, jedes dekorativen Wertes entbehren. Es kann also nicht eindringlich genug vor zu dichtem Pflanzen gewarnt werden, denn nirgends rächt sich dies bitterer als bei immergrünen Pflan- zungen! — Eine andere Sache ist es, wenn von dazu passenden Coniferen dichte Gruppen und Schutzpflanzungen oder Hecken gebildet werden sollen. Man muss die dazu passenden Arten kennen (wie dies im zweiten Teil bei den Arten angegeben wurde) und sorgt auch hier dafür, dass die grösseren Mittel- pflanzen der Gruppen genügenden Platz zur Ausbildung behalten und dass zu Vorpflanzungen an die Ränder stets unten dichtbleibende Pflanzen wie: Thuya, Chamaecyparis, Taxus u. a. m. verwendet werden, so dass alle kahlen, unschönen Gruppen ausgeschlossen bleiben, wie dies nur zu oft z. B. bei unten kahl werdenden Fichten-Gruppen der Fall ist. Ein weiterer Uebelstand ist, dass zu nahe an die Wege gepflanzt wird, auch diesem Umstand wird viel zu wenig Rechnung getragen, indem die spätere Entwickelung der Coniferen unterschätzt wird. Ist schon ein heckenartiges Beschneiden von Laubgehölzen längs der Wege hässlich und steif, so ist dies doppelt der Fall bei immergrünen Pflanzen, die nur, nach allen Seiten frei sich ausbreitend, schön sind, aber nicht mehr, wenn sie an den Wegseiten beschnitten, oder gar heckenartig zugestutzt werden müssen. Schreiten wir nun zur Pflanzung, so darf die vorschriftsmässige Pflan- zung einer grösseren oder kleineren Conifere wohl als bekannt vorausgesetzt werden. Sie ist um so einfacher, da wir in den meisten Fällen mit festem Ballen pflanzen und dieser, in das auf’s Sorgfältigste hergerichtete Pflanzloch gesetzt, nur mit guter Erde zu umgeben und durchdringend einzugiessen ist. Bailen, die auf der Reise gegenseitig gedrückt sind und deren Auseinanderfallen man fürchtet, können mit der dünnen Umhüllung von Packtuch gepflanzt werden, ebenso setzt man grössere, fest.in lockergeflochtene Körbe eingewurzelte Coniferen mit diesen in das Land. Die Hauptsache ist bei allen, dass sie nicht zu tief zustehen kommen, dies ist um so gefährlicher, je schwerer der Boden ist und hat ein schlechtes Gedeihen, oft auch den Tod zur Folge. Nur bei Coniferen, die leicht aus Stecklingen oder durch Ableger wachsen, ist ein etwas tieferes Pflanzen weniger schädlich, es kann z. B. bei Lebensbäumen, die unten kahl geworden sind, vorgenommen werden, zumal in leichterem Boden. Im Allgemeinen ist es den Coniferen weit zuträglicher hoch, d.h. auf Hügel gepflanzt zu werden, da ihre Wurzeln meist dicht unter der Oberfläche des Bodens hinlaufen und sie bei solchem Stand die schönste Ent- Beissner. 34 530 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. wickelung zeigen, zumal in schwerem Boden und weit mehr zur Geltung kommen. Vor allem sollten hervorragend schön entwickelte Einzelpflanzen möglichst so gepflanzt werden. Haben wir Coniferen mit nackten, oder teilweise nackten Wurzeln zu verpflanzen, so sorge man dafür, dass die Wurzeln recht gleichmässig nach allen Seiten hin, am besten über einen im Pflanzloch aufgeschütteten Hügel guter Erde, ausgebreitet werden. Ebenso müssen die Wurzeln von Topfballen sorgfältig gelockert und am besten ihrer ganzen Länge nach, wie sie sich um den festen Erdballen am Topfrande herum angelegt haben, abgelöst, im Pflanz- loch gleichmässig ausgebreitet und entsprechend tief in lockeren guten Boden eingelassen werden, so erzielt man rasch eine üppige Entwickelung und ein sicheres Anwachsen, während dicht verwurzelte Ballen ohne Wurzellockerung leicht im Boden verfaulen. Bei Coniferen wird an den Wurzeln nie ohne Not geschnitten, der Schnitt beschränkt sich daher nur auf Ausschneiden gebrochener oder angefaulter Wurzeln. Bei immergrünen Pflanzen hat man mit doppelter Sorgfalt über die Erhaltung jeder Wurzel zu wachen, da sie zu einer guten Ernährung nicht entbehrt werden kann. Willoder muss man grosse Exemplare von Coniferen, die länger an einem Platze gestanden haben, verpflanzen, die für diesen Zweck ganz frei gestanden haben und gut entwickelt sein müssen, so muss man ihnen vorher besondere Sorgfalt angedeihen lassen, indem Jahre zuvor ein fester Ballen durch Umgraben vorbereitet und reichliche Bewurzelung erzielt wird, bei solchen Vorsichtsmassregeln und Anwendung von praktischen Pflanzwagen glückt es, manche Coniferen noch recht stark zu verpflanzen. Dass man solchen Pflanzen, die viele Kosten verursachen, zu einer raschen Erholung und guten Fortentwickelung jede mögliche Pflege ange- ° deihen lässt, ist selbstverständlich. Bei allen Pflanzungen ohne Unterschied vermeide man das, leider zu viel gebräuchliche, feste Antreten mit dem Fusse während oder nach der Pflanzung; durch das Eingiessen (Einschlämmen) legt sich die Erde fest zwischen und um die Wurzeln und setzt sich dann mit der Pflanze ganz allmählich, was viel besser für die Pflanzen ist, im schweren Boden ist ein festes Antreten doppelt schädlich. Eine Bodendecke, wie sie schon wiederholt genannt wurde, nach vollendeter Pflanzung zu geben, ist in allen Fällen nur anzuraten, um eine gleichmässige Bodenfeuchtigkeit und Lockerung zu erhalten. Vermeidet man bei Coniferen-Pflanzungen auch nach Möglichkeit ein Anbinden, so ist doch bei grösseren Exemplaren, die viel Wind auffangen, dasselbe oft nicht zu entbehren und man nimmt dann am besten mehrere kurze starke Pfähle je nach Bedürfnis, welche in einiger Entfernung vom Stamme eingeschlagen werden und durch Weiden, Kokosnussfaserstricke u. a. m. wird der Stamm nach allen Richtungen hin festgehalten, bis das Anwachsen erfolgt ist und die Stützen dann wieder beseitigt werden können. Weitere Behandlung und Pflege der Coniferen. Nach der Pflanzung und durchdringender Durchfeuchtung des Bodens beschränkt sich die Pflege hauptsächlich auf gleichmässiges, nicht über- JE Weitere Behandlung und Pflege der Coniferen. 531 mässiges Feuchthalten des Bodens, vor allen Dingen aber öfteres Besprengen der Pflanzen des Morgens oder Abends, um die Pflanzen so lange frisch zu erhalten, bis die Wurzeln wieder in Thätigkeit treten und die nötige Nahrung zuführen. Für eine wirklich gute Entwickelung haben die meisten Coniferen, wie wir gesehen haben, nebst genügender Bodenfeuchtigkeit, zumal Luftfeuchtig- keit nötig. Wir müssen daher in allen Lagen, wo diese Bedingungen nicht in ausreichender Weise erfüllt sind, durch künstliche Bewässerung nachhelfen und finden alsdann auch unter weniger günstigen Bedingungen oft Muster- exemplare, wie sie sich, frei auf Rasen stehend, als hervorragender Schmuck mancher Besitzung zeigen. Soll dies erreicht werden, muss nach Erfordernis durch Uebersprengen, am besten des Abends, oder Morgens und Abends den Pflanzen von oben Feuchtigkeit zugeführt werden, um fehlenden Tau und Regen zu ersetzen, denn dauert Lufttrockenheit zu lange an, so müssen immergrüne Pflanzen leiden, werden unansehnlich, schwach in der Entwickelung und lassen in dekorativer Hinsicht dann viel zu wünschen übrig. Nächst ausreichender Bewässerung trägt auch eine passende Düngung sehr zu einer guten Entwickelung der Coniferen bei. Ist auch bei guten Bodenverhältnissen ein Düngen nicht gerade notwendig, wenigstens nicht häufig, so erreicht man doch in weniger nahrhaftem Boden durch Düngung viel und vor allen Dingen ist zu betonen, dass eine solche, bei genügender Vorsicht, den Coniferen nicht schädlich ist, wie manche glauben. Jeder hitzige, frische Dünger, zumal aber Pferdedünger, ist von vorne- herein ausgeschlossen, aller Dünger sollte in völlig verrotteter Form gegeben werden, daher thut ein guter Kompost auch hier die besten Dienste. Rinder- und Schafdünger sind anwendbar, zumal aber in Form von Düngergüssen und zwar genügend verdünnt. Schweinedünger, weil gar nicht hitzig, ist erfahrungsgemäss von Nutzen, hat ausserdem die gute Eigenschaft die schädlichen Engerlinge nicht aufkommen zu lassen, ist also in doppelter Beziehung schätzbar, daher auch bei jüngeren Anpflanzungen, wo Engerlinge oft grossen Schaden thun, zu verwenden. Holzasche sei es aus- gestreut und untergegraben oder untergehackt, sei es dem Düngerguss zugesetzt, ist gut und wirksam, auch Strassenabraum enthält viele nährende Bestandteile. Selbst Cloaken- und Blutdünger, wie er aus Schlachthäusern zu erlangen, thut in gehörig verdünnter flüssiger Form treffliche Dienste und verleiht den Coniferen eine üppige, dunkelgrüne Färbung. Alle diese genannten Düngemittel sollten in Form von Kompost im Herbst untergegraben werden, oder werden in flüssiger Form im Laufe des Winters und zeitig im Frühjahr mit eindringendem Schnee- und Regenwasser im Umkreise der jungen Wurzeln verabfolgt, so ist jede schädliche, verbrennend wirkende Eigenschaft des Düngers ausgeschlossen, die nährenden Bestandteile verbreiten sich allseitig im Boden und thun gute Wirkung, denn eine so mit Nahrung versorgte Pflanze vermag dann im Sommer, bei genügender Feuchtig- keit, üblen Einflüssen ganz anders zu trotzen, wie eine schlecht ernährte Pflanze. Allbekannt ist, dass man keiner Pflanze bei Bodentrockenheit Düngung geben darf, für den Fall also die Witterung ungünstig ist, muss vor Verab- reichung des Düngergusses durchdringend gegossen werden. Nie dürfen die Zweige mit Düngerguss bespritzt werden, da dieselben dann, von der Sonne getroffen, sofort braun werden; ist es bei Coniferen, die 34* 532 11. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen, den Boden mit ihren Zweigen decken, geschehen, so muss sofort mit reinem Wasser abgespült werden. Bei Topf-Coniferen kann ebenso ein milder, genügend verdünnter Düngerguss angewendet werden, zumal von Rinder- und Schafdünger, Malz- keimen, wie Holzasche; alle weiter genannten, schärferen Düngemittel kommen hier nicht in Frage. Ganz besonders ist darauf zu achten, dass den Topf- Coniferen Düngerguss nur während der Vegetationszeit im Sommer und mög- lichst nur bei Regenwetter verabreicht wird, oder doch bei trübem Wetter und wenn die Topfballen genügend durchfeuchtet sind. Will man schöne, unbeschädigte Exemplare von Coniferen erziehen und erhalten, so müssen vor allem die Hunde ferngehalten werden. Man findet leider in öffentlichen Gärten und auf Promenaden selten unbeschädigte Pflanzen; trotz Umhüllungen von Stacheldraht sind die unteren Zweige oft lückenhaft und gelb, und somit gehen die Pflanzen des schönsten Schmuckes verlustig, der darin besteht, dass die unteren Aeste sich tadellos über saftig- grünem Rasen ausbreiten. Was den Schnitt der Coniferen anlangt, so beschränkt er sich nur auf ein Ausgleichen, Nachhelfen, um den naturgemässen Wuchs jeder Coniferen- Art nach Möglichkeit zu fördern, aber niemals durch scharfen Schnitt einzugreifen, z. B. also, wie es leider in Baumschulen noch zu häufig geschieht, dazu passende oder nicht passende Coniferen kegelförmig zuzu- stutzen oder gar zu scheren, um recht regelmässig geformte Exemplare zu liefern. Eine solche Behandlung täuscht den Empfänger in vielen Fällen über den eigentlichen Wuchs der Coniferen und infolge dessen auch in Betreff richtiger Verwendung derselben und sollte von gewissenhaften Züchtern nicht vorgenommen werden. Regelmässig geschnittene oder geschorene Coniferen gehören nur in regelmässige Gärten, wo die Schere auch für anderweitige ge- schorene Gegenstände, wie Hecken und künstliche Figuren gehandhabt wird; aber aus dem landschaftlichen Garten, wo unser Bestreben darauf ge- richtet sein muss jede Pflanze in ihrer Eigenart zu zeigen und zur vollsten Geltung zu bringen, sind solche steife Gesellen, die künstlich in eine Form gezwängt sind, strengstens zu verbannen! — Selbst für regelmässige Gärten, zu Einzelpflanzen in Parterres u. s. w., wo ganz regelmässige Säulen-, Kegel- oder Kugelformen am Platze sind, haben wir eine so reiche Aus- wahl dieser Formen, von den verschiedensten Coniferen, geeignet für jede Gegend, Lage und Boden, dass wir nur auszuwählen und nicht nötig haben, die Schere an Pflanzen zu setzen, die sicher an ihrer Schönheit dadurch nicht gewinnen, sondern nur einbüssen können! Ein ausgleichender, nachhelfender Schnitt ist so zu verstehen, dass wir eine schöne naturgemässe Entwickelung fördern, ohne den eigentümlichen Wuchs dadurch zu beeinträchtigen. Wir werden also z. B. bei Thuyopsis dolabrata, welche bei fortgesetzter Stecklingsvermehrung dazu neigt, buschig zu wachsen und mehrere Wipfel- triebe zu bilden, nur einen Wipfeltrieb, den üppigsten, am besten stehenden, begünstigen und die anderen unterdrücken, bis die Pflanzen üppig gleich Samenpflanzen sich entwickeln. Alsdann lassen wir die Pflanzen naturgemäss weiter wachsen und erzielen so die schönen, breit-kegelförmigen, wirklich dekorativen Pflanzen, während andere vernachlässigte Pflanzen oft lange E Weitere Behandlung und Pflege der Coniferen. 533 oder selbst dauernd als unschöne. unregelmässige Büsche ohne allen dekorativen Wert fortwachsen. Ebenso kommt es bei Abies (Tanne), Picea (Fichte), zumal aber bei Zweigveredlungen vor, dass sich mehrere Köpfe (Hauptachsentriebe) ent- wickeln, von denen dann auch nur der, welcher die geradeste, passendste Verlängerung bildet, erhalten bleiben darf und die anderen entfernt werden müssen. Weiter müssen wir durch Eingreifen bei Coniferen einen Wipfeltrieb zu bilden oder zu fördern suchen, wo solcher fehl. Kommt es vor, dass der Wipfeltrieb abgebrochen wurde, so pflegt er sich bei den Cu- pressineen ziemlich rasch zu: ersetzen, indem der zunächst stehende Trieb, der nun die grösste Saftzufuhr erhält, sich aufrichtet und bald zum Wipfel- trieb wird. Durch Geradebinden (Aufheften) des kräftigsten, dem abgebrochenen zunächst stehenden Triebes wird man bald den entstandenen Schaden aus- gleichen. Bei den zunächst verwandten Taxodieen tritt nach Verlust des Wipfels meist auch bald ein Ersatz durch weitere Entwickelung von Hauptachsentrieben ein. Bei Cryptomeria kommt es vor, dass Pflanzen nach Verlust des Wipfels Krüppel bleiben, da sie alsdann eine Menge Triebe bilden und buschig- krüppelig fortwachsen, wenn nicht durch Eingreifen nur ein Trieb erhalten und begünstigt wird und alle anderen entfernt werden. Sequoia (Welling- tonia) gigantea (s. S. 164) hat die Befähigung, selbst nach Abwerfen bein- starker Stämme noch Hauptachsen zu bilden und mit der Zeit wieder pyrami- dale Pflanzen zu liefern. In diesen wie in allen ähnlichen Fällen hat man dafür Sorge zu tragen, dass der neu entstehende Hauptachsentrieb recht gerade aufgeheftet wird, um eine schnelle, normale Entwickelung zu erzielen. Bei den Taxeen hat es oft seine Schwierigkeit, nach Verlust des Wipfels regelmässige Pflanzen wieder zu erziehen, ebenso bei den Araucarieen und man benutzt dann am besten, wie schon bei der Vermehrung in der ersten Abteilung angegeben wurde, solche der Köpfe beraubten Pflanzen als Mutter- pflanzen, indem man die an der Spitze sich von neuem bildenden Hauptachsen- triebe zur Vermehrung verwendet. Das Gleiche gilt auch für manche Abietineen, zumal für Arten aus der Gattung Abies Lk. (Tanne), welche in dieser Hinsicht am hartnäckigsten sind. Pinus (Kiefer) und Picea Lk. (Fichte) pflegen den Verlust der Wipfel ziemlich rasch durch aufstrebende Nebenachsen zu ergänzen, ebenso Tsuga; schwerer hält es bei Cedrus, auch bei diesen werden, wenn an den Spitzen eine Hauptachsenbildung nicht eintritt, die zunächststehenden, üppigsten Nebenachsen senkrecht aufgeheftet, um den Schaden auszugleichen, die beste senkrechteste Verlängerung wird später beibehalten und man unterdrückt die anderen. Unter Umständen kann bei Coniferen ein stärkerer Schnitt an- gewendet werden, z. B. wenn Thuya, Biota, Chamaecyparis, Juniperus, Taxus kahl und unschön geworden sind, so kann man sie in stärkeres Holz zurückschneiden, und es glückt dann öfter, sie wieder zu buschigen Pflanzen zu erziehen, zumal wenn man dafür sorgt, dass den zurückgeschnittenen Pflanzen noch genügend grüne Zweige erhalten bleiben und sie nicht etwa plötzlich ganz kahl abgetrieben werden. Alle genannten Pflanzen eignen sich mit Picea Lk. (Fichte) daher trefflich zu immergrünen Hecken und vertragen einen mässigen, 534 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. regelrechten Schnitt auf die Dauer sehr gut. Sequoia sempervirens besitzt die Eigenschaft, aus abgeschlagenen Stämmen kräftig wieder auszutreiben und stark verzweigte Büsche zu bilden, auch Cryptomeria treibt in Japan reichlich Stockausschlag, ebenso Ginkgo und Cunninghamia; vereinzelt zeigen diese Eigenschaft einige Abietineen, wie Pinus rigida, Pinus mitis, Pinus canariensis, Abies cephalonica var. Reginae Amaliae, jedoch bietet diese Eigenschaft höchstens im Vaterlande und selbst hier keinen nennenswerten Nutzen, da nur in vereinzelten Fällen von einer forstlichen Ausnutzung in diesem Sinne die Rede sein kann. Bei uns in Kultur bieten diese Erscheinungen an ausländischen Coniferen nur wissenschaftliches Interesse und in der Praxis den Vorteil, dass an Stöcken sich entwickelnde Hauptachsentriebe zu Stecklingen oder zu Ver- edlungen verwertet werden können. Dass man, für den Fall durch Windbruch oder durch andere Unfälle Aeste an grösseren Coniferen gebrochen sind, diese vorschriftsmässig abschneidet, ohne Stümpfe stehen zu lassen, die durch Fäulnis oft die Stämme gefährden, die Wunde nachschneidet und mit Teer verstreicht, ist selbstredend. Ein Aufschneiden (Aufputzen) von Coniferen kann in solchen Fällen nützlich werden, wenn junge, kräftige Pflanzen unten kahl geworden sind, also ihren schönsten Schmuck eingebüsst haben, man kann alsdann bei gerader Stammbildung noch niedliche Kronenbäumchen erziehen, z. B. von Jugendformen wie Chamaecyparis pisifera squarrosa, welche sich, als etwas Besonderes, auch zur Dekoration in Töpfen oder Kübeln, gut ausnehmen, ebenso wie man Kugelbäumchen von feinzweigigen Jngendformen auf Chamaecyparis Lawsoniana veredeln kann, wie sie Handelsgärtner Mauch in Göppingen z. B. von Chamaecyparis sphaeroidea Andelyensis erzog (s. Ab- bildung Möllers deutsch. Gärtnerz. 1890 S. 329). Solche Bäumchen können wie Lorbeerbäume zur Dekoration im Freien, wie auch als kalte Dekorations- pflanzen dienen und haben nicht ihres Gleichen. Die Hauptsache ist, dass die Stämmchen mit Sorgfalt, gerade, ohne Schäden erzogen und die Kronen gleichmässig, sei es leichtzweigig oder dicht-kugelförmig-buschig, wie es die betreffenden Formen ergeben, wohlgeformt ohne Lücken erzogen sind. Eine weitere Pflege, um schön geformte Coniferen tadellos im Wuchs zu erhalten, besteht darin, dieselben im Winter gegen Schnee- druck zu schützen. Am schwersten werden die schlank aufstrebenden Säulenformen, wie Juniperus communis hibernica, Biota-Formen und ähnliche meist mitgenommen, indem die langen, schwanken Zweige durch die Last des Schnees ganz aus einander und zu Boden gedrückt, entweder abbrechen oder doch die Pflanzen ganz verunstaltet werden. Man sorgt deshalb dafür, dass vor Eintritt des Winters die Aeste entweder an den Mittelstamm oder gegenseitig, so oft wie nötig, angeheftet werden, damit sie genau in ihrer Lage bleiben, ohne im mindesten fester als nötig zusammengeschnürt zu werden. Andere leichtzweigige schöne Pflanzen können, für den Fall man Bruch fürchtet, durch Bindfäden oder lange biegsame Ranken, z. B. von der Wald- rebe (Clematis Vitalba) u. a. m. nach Bedürfnis zusammengehalten werden. Besonders fein- und weichzweigige Jugendformen, deren Aeste durch Schnee- druck leicht abschlitzen, bedürfen solcher Vorsicht. Das vielfach gebräuchliche Abschütteln des Schnees von den Coniferen hat nur dann einen Nutzen, wenn es mit grosser Vorsicht bei Uebermass von Schnee geschieht. Man setzt alsdann eine Stange vorsichtig an den Gi Schutzmittel für Coniferen gegen Kälte und andere schädliche Einflüsse. 535 Stamm der Pflanzen und bewegt ihn hin und her, bis die Hauptlast des Schnees abgefallen ist. Nie darf man aber in die Pflanzen schlagen, wie das leider geschieht, und wodurch die Pflanzen oft dauernd verstümmelt werden. Dann darf man auch nie den Schnee völlig abschütteln, sondern nur das Uebermass, denn die Schneedecke ist der beste Schutz der Coniferen und tritt nach Schneefall starke Kälte ein, so stehen sie darunter warm gebettet, ohne Not zu leiden. Der Schneedruck trägt übrigens, oft ohne zu schädigen, nicht zum Geringsten dazu bei, uns sehr malerische, einzelne Coniferen oder Gruppen zu schaffen, wie wir dies im Walde und in alten Parkanlagen, an Veteranen von Thuya, Taxus, Juniperus u. a. m. sehen können, wo die Aeste in den schönsten Ausladungen nach allen Seiten hin verteilt sind, oder malerisch über Felsen oder Abhänge herabhängen. Schutzmittel für Coniferen gegen Kälte und andere schädliche Einflüsse. Es ist schwer im allgemeinen ein Urteil zu fällen und Ratschläge zu geben, welche Coniferen in Deutschland und in Ländern von ähnlichem Klima im Freien ausdauern und welche eines Winterschutzes bedürfen. Es hängt dies ganz von bestimmten Gegenden und Umständen ab und ist im zweiten Teile in dieser Hinsicht ja nach Möglichkeit Anleitung gegeben worden. Wir haben in Deutschland auf die verschiedensten Lagen Rücksicht zu nehmen, so auf die wärmsten Gegenden, wie die Rheingegenden und das süd- westliche Deutschland, auf See- und Gebirgsklima, das meist den Coniferen günstig ist und auf die weniger günstigen Lagen, die Ebenen Mitteldeutschlands. Zartere Arten und Formen, welche in den günstigsten Lagen noch ohne Schutz sich normal entwickeln, können in den rauhesten Lagen, wo sie trotz Winterschutz sich nie zu Pflanzen von nennenswertem Zierwert ausbilden, gar nicht mehr zur Anpflanzung empfohlen werden. Der beste, naturgemässeste Schutz besteht zunächst darin, in jeder Gegend, ja für jede einzelne Besitzung, die geeigneten Plätze für Coniferen auszuwählen, und für genügend hohe und dichte immergrüne Schutz- pflanzungen Sorge zu tragen, die je nach ausgesetzten Lagen von allen Seiten, zumal aber von Osten und Süden anzubringen sind, um nicht nur die Verderben bringenden, ausdörrenden Winde, sondern auch die schädliche Einwirkung der Sonne im Winter und im zeitigen Frühjahr von den Pflanzungen abzuhalten. Junge Pflanzen sind schutzbedürftiger wie erstarkte Exemplare, man giebt denselben daher einen naturgemässen Schutz, wie sie denselben auch im Walde geniessen, sei es in unseren einheimischen Külturen, sei es in der betreffenden Heimat ausländischer Coniferen, wo höhere Bäume, fallendes Laub, genügend lange andauernde Schneedecke im Winter in Gebirgsgegenden, bis zur Erstarkung den aufkeimenden Saaten und jungen Pflanzen entsprechenden Schutz bieten. In forstliche Kultur genommen, zeigen auch in der Heimat manche Coniferen-Saaten sich zärtlicher als andere, so ist z. B. in Japan Chamaecyparis obtusa zärtlicher als Ch. pisifera; Picea Engelmanni leidet unter ungünstigen Umständen im Vaterlande (siehe S. 345). Somit müssen auch wir jungen Pflanzen einen leichten Schutz ange- 536 III Teil. Kultur der Freiland-Coniferen, deihen lassen und es heisst nicht Verweichlichen, wenn wir den Boden von Saat- und Pflanzenbeeten mit Moos oder Streu bedecken und über Stangen- gerüst eine luftige Schicht von Nadelholzreisig anbringen, um schädliche Einflüsse abzuhalten. Es heisst die Umstände verkennen, wollten wir uns wundern, wenn freiliegende, gänzlich ungeschützte Saatbeete, selbst harter Coniferen, bei dauernden Kahlfrösten und schädlicher Sonneneinwirkung in ungünstigen Lagen stark leiden oder völlig erfrieren. Ueppig aufgewachsene junge Coniferen sind oft für alle Zeiten in der Entwickelung gestört und bleiben Krüppel, wenn die Spitzentriebe gelitten haben, daher hat man doppelt über Erhaltung derselben zu wachen, was meist durch geringen Schutz er- reicht wird. Wichtig ist eine Bodendecke von kurzem Dünger, Moos, Nadelstreu, Laub, weil die Wurzel der Coniferen meist flach unter der Erdoberfläche hin- laufen und so ein Schutz gegen Eindringen des Frostes geboten wird. Gut ist es im Herbst, bevor die Bodendecke gegeben wird, zumal wenn trockene Witterung andauerte, schön entwickelten Einzelpflanzen oder Gruppen eine durchdringende Bewässerung zu geben, da bei näherer Unter- suchung der Boden sich meist sehr ausgetrocknet erweisen wird, weil die den Boden oft dicht deckenden Aeste das Regenwasser nicht so an die Wurzeln gelangen lassen wie es nötig wäre. Pflanzen, welche so mit genügender Bodenfeuchtigkeit versorgt sind, werden, wenn sie von ausdörrenden Winden gepeitscht werden, diesen und anderen schädlichen Einflüssen weit besser widerstehen, wenn sie den durch Verdunstung herbeigeführten Feuchtigkeits- verlust aus dem Boden zu ersetzen vermögen. Bei kleineren Coniferen genügt es, Nadelholzzweige ringsum in den Boden zu stecken und oben die Spitzen derselben über den Pflanzen zusammen- zubinden. Bei grösseren Pflanzen steckt man je nach Bedürfnis Stangen rings- um schräg in den Boden, die über den Pflanzen durch Bänder zusammen- gehalten werden und dieses Stangengerüst umkleidet man mit Nadelholzreisig, Schilf, Stroh, langem Heidekraut, Ginster oder was sonst zur Verfügung steht. So entsteht eine luftige Umkleidung (ein Schutzmantel), unter welchem die Coniferen ganz freistehen, ohne im mindesten gedrückt oder zusammengeschnürt zu werden. Besonders achte man darauf, dass die Stangen lang genug ge- nommen werden, damit die Spitzentriebe nicht abgedrückt oder eingeschnürt werden. Manche Coniferen haben einen solchen Schutz nur in der Jugend nötig und sind als grössere Pflanzen widerstandsfähiger, alsdann vermindere man die Decke alljährlich. Ein durchaus nicht zu billigendes Verfahren ist es, die Coniferen ohne genügende Stützen mit Deckreisern zu beschweren, sodass sie, wenn eine Schneedecke hinzukommt, unter der Last zusammenbrechen, oder doch ihren schönen Wuchs einbüssen und nicht selten ganz zu Krüppeln werden. Weit schädlicher aber wirkt eine solche Decke, wenn, wie es aus Unkenntnis oder übertriebener Aengstlichkeit leider nur zu häufig geschieht, unter die Deck- reiser noch Laub gepackt wird, unter welchem man im Frühjahr dann meist die Coniferen zum Teil verstockt und verfault hervorholt. Die Bodendecke ist so anzubringen, dass die unteren Zweige, der schönste Schmuck, nicht dadurch bedeckt werden und ersticken, sondern der Decke aufliegen, damit die Luft durchstreichen kann und jede Fäulnis ab- Schutzmittel für Coniferen gegen Kälte und andere schädliche Einflüsse. 537 gehalten wird. Besonders in gelinden Wintern entstehen durch solche Unacht- samkeiten oft mehr Verluste, wie sonst durch Frost. Die zärtlichsten und hervorragend schönen, schutzbedürftigen, grösseren Exemplare, wie Araucaria und ähnliche, erhalten besonders sorgfältig her- gerichtete Schutzdecken, wie Hütten von Stroh oder Schilf. Man baut auch Bretterhütten über solche Pflanzen, verstopft die Fugen sorgfältig mit Moos und kann dann von aussen durch Laub oder langen Dünger noch stärkere Kälte abhalten, ist auch in der Lage, durch Klappen bei gelindem Wetter lüften zu können. Auch über die Pflanzen gestürzte Fässer, Kästen, Körbe dienen in ähnlicher Weise bei einzelnen kleineren Pflanzen, oder man schlägt einen Doppelkreis von Pfählen: um die Pflanzen, die mit Weidengeflecht ver- bunden werden, die Zwischenräume werden mit Laub ausgestopft und die Pflanze steht in der Mitte frei und unberührt; oben können Stroh- oder Schilfdächer, schräg abfallende Deckel oder Bretter angebracht werden, damit Schnee und Regen nicht eindringen und wenn nötig auch gelüftet werden kann. Da durch die Laubumsätze leicht der Rasen um die Pflanzen verdirbt, so versäume man nicht, den Boden zuvor mit Reisig zu belegen. Alle diese Schutzvorrichtungen müssen im Frühjahr nicht etwa plötzlich, sondern nach und nach entfernt werden, indem man die Um- hüllungen lüfter und Laub, Zweige etc. nach Bedürfnis entfernt. Reisig von Fichten (Picea Lk.) pflegt die Nadeln schon allmählich abzustossen und die Bedeckung wird dadurch täglich lichter. Man lüfter dann stets auf der Schattenseite zuerst, damit bis zuletzt die schädliche Einwirkung der Sonne im zeitigen Frühjahr von den Pflanzen abgehalten wird, und entfernt die Be- deckung ganz, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu befürchten sind, am besten an trüben Tagen, damit die Pflanzen sich allmählich wieder an Luft und Licht gewöhnen. Haben Pflanzen durch Frost gelitten, so entferne man sie nicht voreilig, sondern warte erst eine weitere Entwickelung ab; oft genügt ein Sommer, um die Schäden wieder auszuheilen. Ein entsprechendes Zurückschneiden der beschädigten Teile, oder der neue Trieb, der einen Teil abgefallener Blätter ergänzt und die Lücken allmählich ausfüllt, oder das Aufheften eines Triebes, der einen verlorenen Spitzentrieb ersetzt, machen oft in Kürze wertvolle Pflanzen wieder ansehnlich, und man bereut nicht, ein wenig Geduld gehabt zu haben. Für Coniferen ist, nächst den Schutzvorrichtungen gegen Kälte, auch ein Schutz gegen die gleich schädliche Einwirkung der Sonne im zeitigen Frühjahr notwendig, die zumal allen frühtreibenden Arten doppelt schädlich wird, da sie den Trieb zu frühzeitig hervorlockt. Kann man, wie schon angeführt, solche schädliche Einwirkung durch Schutzpflanzungen ab- halten, so ist es um so besser und naturgemäss. Pflanzen ertragen oft bei günstigem, halbschattigem Stand höhere Kälte ohne Schaden, während die gleichen Arten bei ungünstigem Stand wohl der Winterkälte trotzen, aber durch die Einwirkung der Sonne, besonders im März, grossen Schaden nehmen, oft lange kranken und selbst zu Grunde gehen, ja buchstäblich ver- trocknen. Da nun besonders schöne, wertvolle Einzelpflanzen diesen üblen Ein- flüssen ausgesetzt sind, ohne dass ein naturgemässer Schutz gegeben werden kann, so lasse man sich nicht verdriessen, dieselben, so lange es der Grösse nach ausführbar ist, gegen Winter- und Frühjahrssonne zu schützen, indem 538 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. man auf der Sonnenseite die nötige Anzahl Pfähle im Bogen, soweit es er- forderlich, einschlägt, durch Querstangen verbindet und mit Nadelholzreisig bekleidet, sodass also ein schützender Schirm gebildet wird. Auf diese Weise wird es gelingen, auch in ausgesetzten Lagen schöne Coniferen tadellos ent- wickelt zu erhalten. Auch der Schutzvorrichtungen gegen Wild muss noch gedacht werden, denn das Wild fügt im Winter, durch Hunger getrieben, den Coni- feren oft argen Schaden zu. Hasen und Kaninchen beissen junge Pflanzen von T'huya occidentalis und Juniperus virginiana oft bis zur Unkenntlichkeit zusammen und nagen an grösseren Pflanzen die Zweige ab, soweit sie reichen können. Es ist für den Coniferenfreund ein trostloser Anblick, schöne Pflanzen, die er mit Mühe erzogen und gehegt hat, vom Wilde ringsum benagt und oft ganz kahl abgefressen zu finden, ein Schaden, der oft nie wieder gut zu machen ist, denn der naturgemässe Wuchs ist oft dauernd zerstört, und nicht alle Coniferen sind befähigt, unten an den Zweigen wieder auszutreiben. Hirsche und Rehe werden zumal den Weisstannen gefährlich, nagen aber auch andere Coniferen ab und naschen überall. Daher muss man kleinere Coniferen mit dornigen Zweigen umstecken, grössere, besonders schöne Exemplare seltenerer Coniferen werden mit Stangen- zaun umfriedigt, was aber in grösseren Parkanlagen nur vereinzelt durchzu- führen ist. Man nimmt daher Fichtenstangen, an denen die Nebenzweige nicht abgeschnitten werden, sondern spiessartig abstehen, und umgiebt mit solchem Schutz die Pflanzen, die am meisten angegriffen werden, sodass scharfe Spitzen nach allen Seiten vorstehen; spannt man dann ringsum noch weisse Fäden und bringt an den Spitzen der Stangen weisse Lappen an, die im Winde flattern und mit stinkendem Tieröl getränkt sind, so wird das Wild sich nicht an die Pflanzen wagen. In den Boden eingeschlagene hohe Pfähle, die mit Teer angestrichen werden, ebenso mit Teer bestrichene Bindfäden, die an Pfähle rings um die Pflanzen gespannt werden, thun gute Dienste. Als treffliches Mittel wurden kürzlich lange, ausgekämmte Menschenhaare empfohlen, wie man sie in wirren Knäueln erhält. Solche auseinander gezogen und an den am weitesten vorstehenden Zweigspitzen befestigt, sollen das Wild unfehlbar von den Pflanzen abhalten. Wo in grösseren Parkanlagen Wild gehegt wird, oder aus anstossenden Wäldern oder Wildparken ausbrechen kann, da sorge man zu den kältesten Zeiten, wo das Wild keine Nahrung findet, für ausreichende Futterplätze, das wird im grösseren Massstabe das Wild am besten abhalten. III. Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation). In erster Linie sind es die klimatischen Verhältnisse, welche ein Ein- bürgern ausländischer Coniferen gestatten oder verbieten und dann fallen Boden- und Standortsverhältnisse schwer ins Gewicht, wie wir schon bei der Pflanzung und dem Schutz der Coniferen gesehen haben. Vor allem muss darauf aufmerksam gemacht werden, das Wort „Akkli- Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation). 539 matisation“ nicht falsch aufzufassen, nämlich in dem Sinne: Pflanzen aus milderen Gegenden an ein rauheres Klima gewöhnen zu wollen. Jede Pflanze ist auf bestimmte Temperaturgrenzen angewiesen, in denen sie sich normal entwickeln und alle ihre Lebensverrich- tungen vollenden kann; werden diese Grenzen nach einer Richtung hin überschritten. so leidet die Pflanze, und dauert ein solcher Zustand an, oder der Unterschied entfernt sich zu sehr von den Temperaturgrenzen, so wird die Entwickelung eine immer dürftigere und es tritt schliesslich der Tod der Pflanze ein. Wir sehen daher so häufig bei unseren Kulturgewächsen, dass sich Pflanzen nur bis zu einem gewissen Grade entwickeln können, dass z. B. Pflanzen noch zu Futterpflanzen bei uns auszunutzen sind, dass aber das Wärmemass unserer Breiten nicht mehr ausreicht die Samen zu reifen, sodass wir das Saatgut alljährlich aus dem Vaterlande oder aus milderen Gegenden beziehen müssen. Bei vielen unserer eingeführten Holzgewächse tritt der gleiche Fall ein, dass sie wohl bis zu einem gewissen Grade einen Nutz- oder Zierwert bieten, sei es, dass sie durch schöne Belaubung zieren, dass sie in warmen Sommern zur Blüte gelangen, oft reicht schon dazu das Wärmemass und der zu kurze Sommer nicht aus, um so weniger aber für eine normale Fruchtreife. Oft bleiben ausländische Gehölze bei uns nur Strauchformen und die klimatischen Verhältnisse verbieten die Ausbildung der normalen Baumform; daher die häufige Erscheinung, dass Holzgewächse sich in einer Reihe milder Jahre unter leidlich günstigen Umständen zu schönen Pflanzen entwickeln können, um dann wieder einem ausnahmsweise strengen Winter zum Opfer zu fallen. Um also aus fremden Ländern zu uns eingeführte Holz- gewächse wirklich mit Erfolg kultivieren zu können, müssen wir ihnen möglichst gleiche Temperaturverhältnisse, Lage, Standort, Boden und vor allem auch das nötige Feuchtigkeitsmass des Bodens und der Luft, wie sie alles dieses in der Heimat zu einer normalen Ent- wickelung nötig haben, bieten können. Erst"dann, wenn Holzgewächse bei uns kräftig gedeihen, wenn unsere Sommer ausreichen den Jahrestrieb genügend auszureifen, wenn sie keimfähige Samen bringen und sich durch diese kräftig fortpflanzen, kann von einer dauernden Einbürgerung die Rede sein. Oft genug kommt es noch vor, dass Gehölze sich recht gut entwickeln, auch gute Erträge geben, dass aber die Samen schlecht ausreifen, oder der Prozentsatz der keimfähigen Samen ein so geringer ist, dass wir oft gänzlich auf importierte Samen zur Fortzucht angewiesen sind. Die Fälle für eine erfolgreiche Einbürgerung von Coniferen für forstlichen Anbau stehen bis heute noch ziemlich vereinzelt da. Mustern wir unsere ältesten Parkanlagen durch, wo vor etwa ı25 Jahren viele aus- ländische Gehölze angepflanzt und auch in forstliche Kultur genommen wurden, so hat sich bis heute nur ein verhältnismässig kleiner Bruchteil dauernd ein- gebürgert. ; Es dürfte schwer sein, nachzuweisen, wo da die Schuld zu suchen; erfreulich ist es, dass man trotzdem rüstig weiter schaffte, und jetzt regt es sich von allen Seiten um auch nach dieser Richtung hin, in richtiger Auf- 540 II. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. fassung der Dinge zu pflanzen und zu prüfen, und es dürften gute Erfolge nicht ausbleiben. Dabei ist nicht zu vergessen, dass für forstlichen Anbau ganz andere Anforderungen an die Bäume gestellt werden, als vom gärtnerischen Stand- punkt aus, wo der wissenschaftliche und Zierwert nur oder doch zuerst in Frage kommen. ‘Von einem fremdländischen Forstbaum verlangt man, bei gleich gutem Gedeihen wie das einheimischer Arten, doch mindestens gleich hohe Erträge oder gewisse Vorteile, wie hervorragende Güte des Holzes, gutes Gedeihen in Bodenarten und auf Standorten wo keine oder wenige unserer Bäume gedeihen, dazu dürfen die Anzuchtskosten sich nicht höher belaufen wie für ähnliche ziemlich gleichwertige einheimische Bäume. — Es heisst des- halb mit forstlichen Anbauversuchen erst in den geeigneten Lagen und Boden- verhältnissen in kleinem Masstabe vorgehen und die hier gemachten Er- fahrungen genau prüfen, bevor man Bäume für grösseren forstlichen Anbau heranzieht. — Auch darf man nicht bei einigen misslungenen Versuchen sofort den Anbau aufgeben, sondern stets erneute Versuche machen, da oft unter etwas veränderten Verhältnissen sich ganz andere Resultate ergeben. Parkpflanzungen werden da für den Forstmann eine gute Erfahrungs- schule sein, wenigstens Anhaltspunkte geben, haben solche Pflanzungen auch in der Jugend meist mehr Pflege genossen, wie ein Forstmann seinen Pflan- zungen angedeihen lassen kann, so zeigt doch die Entwickelung, was aus einem fremden Baume werden kann und zu welchen Hoffnungen er für die Zukunft berechtigt und die einfachere forstliche Anzucht und Pflanzung wird dann auch annähernde Resultate geben. Allerdings darf man anderseits Garten- und Forstkultur nie als die gleichen ansehen und sich dadurch zu falschen Schlüssen verleiten lassen. Lage und Boden thun unendlich viel zum Gelingen oder Misslingen von Kulturversuchen. Hauptbedingung ist, dass das Holz gehörig ausreift, um dem Winter widerstehen zu können, daher sagen geschützte, erhöhte, freie Lagen den Coniferen vor allem zu, denn hier_reifen die Jahrestriebe genügend aus, d.h. der Trieb verholzt und die Vegetation schliesst rechtzeitig ab, während im entgegengesetzten Falle, im Unterstande, in feuchten, kaltgründigen Niederungen der Trieb bis in den Herbst hinein andauert und dann dem Winter zum Opfer fäll. Dass hier Pflanzen, welche solche Standorte ver- langen, wie Taxodium, Chamaecyparis sphaeroidea, Thuya occidentalis und andere mehr, eine Ausnahme machen, ist selbstverständlich. Die meisten Coniferen sind Gebirgsbewohner oder kommen an Küsten, Wasserläufen, gemeinsam in grösseren Beständen oder im Mischwalde vor, wo ein gegenseitiger naturgemässer Schutz geboten ist. Schützende Berg- ketten, See-, Wald- und Bergklima, wo feuchte Luft vorherrscht und zu un- günstigen Jahreszeiten einfallende Nebel schädliche Einflüsse von den Pflanzen abhalten, sind daher die günstigsten Bedingungen für Coniferen-Anpflanzungen, während lufttrockene Ebenen ohne genügenden Schutz, reich an schroffem Witterungswechsel und Kahlfrösten die ungünstigsten sind. Es ist oft weniger die Winterkälte, die ausländischen Coniferen in unseren Kulturen schädlich und gefährlich wird, als vielmehr schroffer Witterungs- wechsel, Mangel an Schneedecke, und dadurch verursachte andauernde Kahl- fröste, Sonnenbrand auf die gefrorenen Pflanzen, peitschende ausdörrende Ost- Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation). 541 und Nordoststürme, denen sonst keineswegs zärtliche Coniferen zum Opfer fallen. Coniferen aus rauhen Gebirgslagen haben dort vielleicht gleiche oder auch höhere Kältegrade zu ertragen, finden aber auf ihren natürlichen Stand- orten naturgemässen Schutz durch andauernde Schneedecke, auf Bergen kann das Holz genügend ausreifen, die Coniferen treiben nicht bis in den Herbst hinein, wie oft in unseren Kulturen und leiden deshalb auch nicht wie bei uns durch Früh- und Spätfröste, die besonders verderbenbringend sind. Feuchte Niederschläge befördern eine treffliche Entwickelung, Nebel halten Kältewirkung ab, zumal an den Küsten. Wir finden dies bei Coniferen wie z. B. auch bei Ilex, der in der Ebene oft abfriert, während er auf Bergen, im Schnee bis zum Erwachen der Vegetation vergraben, nicht leidet, auch an den Küsten der Nord- und Ostsee trefflich sich entwickelt; ebenso gedeihen die Douglastanne und andere Coniferen an Küsten, in Gebirgen in rauhen Lagen, in Parkanlagen, wo durch feuchte Niederschläge genügende Luftfeuchtigkeit herrscht, den natürlichen Standortsverhältnissen entsprechend gut, während sie in lufttrockenen, ungünstigen ebenen Gegenden Deutschlands kümmern und oft langsam zu Grunde gehen. Ziehen wir vorstehende Umstände in Betracht, so erklären sich die in der Praxis oft vorkommenden, scheinbaren Widersprüche im Ausdauern der Coniferen und die oft ganz entgegengesetzt lautenden Erfahrungen über die- selbe Pflanze. Es ist jedoch einleuchtend, dass Kulturen unter günstigen Bedingungen gelingen und unter ungünstigen naturgemäss misslingen müssen. Vor allem haben wir aber das natürliche Vorkommen der Pflanzen in erster Linie zu prüfen und setzen demnach z. B. Pflanzen aus hohen, rauhen Lagen in nördliche, kühlere Lagen, lassen hingegen allen Arten, die etwas wärmeren Gegenden als die unseren sind entstammen, jeden erreichbaren naturgemässen Schutz angedeihen. Dieser ist nun in erster Linie, wie schon früher angedeutet wurde, in sorgfältiger Auswahl der Standorte zu suchen, zumal wenn Berg- oder Hügel- land ausgenutzt werden kann, dabei die schädlichen Frostlagen vermieden werden und Höhenzüge andere schädliche Einflüsse abhalten; danach sind es hohe, immergrüne Schutzpflanzungen, die möglichst seitlichen Schutz ohne Ueberschirmung gewähren sollten, damit die Pflanzen frei ohne Druck aut- wachsen können, aber sonst ringsum Schutz finden. Solche Schutzpflanzungen, bei sehr ausgesetzten Lagen möglichst in ent- sprechender Entfernung nach allen Seiten hin angebracht, sind zumal nutz- bringend gegen Osten und Süden, um ausser den schneidigen, ausdörren- den Winden, auch die schon öfter erwähnte schädliche Einwirkung der Winter- und Frühjahrssonne von den Pflanzen abzuhalten. Die schwersten Frostschäden sind auf der Süd- und Südostseite beobachtet worden, denn die Sonne, welche die gefrorene Pflanze trifft, bewirkt ein schnelles Auftauen, wiederholt sich nun ein Frieren und Auftauen öfter, so wird Lebensthätigkeit erzeugt und gestört und die Pflanzen müssen durch solchen andauernden Zustand Not leiden und empfindlichere gehen auch daran zu Grunde. In nördlichen Lagen dagegen, wo die Pflanzen dauernd im ruhenden, gefrorenen Zustand bleiben, leiden auch zärtlichere Arten nicht, sondern tauen im Frühjahr bei Beginn der Wärme langsam auf, werden somit von zu frühem Trieb zurückgehalten und leiden auch in Folge dessen nicht von Früh- jahrsfrösten. 542 Ill. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. Dauert im Winter hohe Kälte an und schädigende Sonnenwirkung kommt hinzu, so kann man ganz harte und selbst einheimische Coniferen stark gebräunt finden. Besonders ungünstige Standorte für feinere Coniferen sind auch zugige Lagen, z.B. wo scharfer Wind zwischen Gebäuden hindurchpfeift, dieser neben Kälte wirkt wahrhaft versengend und man kann selbst ziemlich unempfindliche Pflanzen traurig zugerichtet braun und kahl im Frühjahr dastehen sehen. "Um bei Einbürgerung ausländischer Gewächse richtig zu Werke zu gehen und keine Fehlgriffe zu thun, muss man die Pflanzengeographie zu Rate ziehen. Nur wenn man genau unterrichtet ist, in welchen Höhen- lagen eine Pflanze ihre Vollkommenheit erreicht, wird man sie entsprechend behandeln können, dann fragt sich weiter, in welchen Lagen, ob im Gebirge auf ausgesetzten Plätzen, ob in Schluchten, auf welchen Seiten der Gebirgshänge ihr Vorkommen ist, ob sie trockenen oder feuchten Stand liebt, wie die Winterverhältnisse sind, wie der Luftfeuchtigkeitsgehalt ist, ob Pflanzen in geschützten Thälern oder ausgesucht geschützten warmen Lagen desselben Landes vorkommen und nur hier sich normal ent- wickeln. Von der Beantwortung dieser und anderer sich ergebenden Fragen über die Bodenverhältnisse u. s. w. wird es abhängen, ob überhaupt eine solche Pflanze bei uns im Freien gedeihen kann und dann, was wir ihr zu geben haben, damit sie alle Bedingungen die zu ihrem Gedeihen erforderlich sind, oder doch wenigstens die hauptsächlichsten erhält. Ein zuverlässiger Pflanzen- und Samensammler muss in peinlichster Weise für genaue Angaben oben angedeuteter Verhältnisse Sorge tragen, da nur so seine Einführungen einen wirklichen Wert haben und Kul- turen mit Erfolg unternommen werden können. Mit allgemeinen kurzen Angaben wie aus Japan, China oder Nordamerika stammend ist garnichts gedient. Wir können aus gewissen Höhenlagen des Himalaya, der Anden Chili's, des Kaukasus, des Atlas, der nordamerikanischen, japanischen und chinesischen, pontischen, griechischen, spanischen Gebirge, sobald sie annähernd unsern klimatischen Verhältnissen entsprechen, Pflanzen mit Glück im Freien kultivieren, während Pflanzen, die aus den warmen Ebenen dieser Länder stammen, oft bei uns nur künstlich unter Glas bei besonderer Pflege gedeihen können. Wie wir in der Lage sind, kleinere Unterschiede in klimatischer Hinsicht auszugleichen und schädliche Einflüsse abzuschwächen, haben wir bereits gesehen. Im Uebrigen müssen wir Kulturversuche nach verschiedenen Rich- tungen hin anstellen, denn Pflanzen gedeihen oft unter den verschiedensten Verhältnissen, so z. B. Pinus Strobus in feuchten, aber auch noch in trockeneren Böden. Die Luftfeuchtigkeit, die bei den Coniferen zu einem guten Gedeihen eine so grosse Rolle spielt, ist für manche umumgänglich nötig, während wir wieder sehen, dass andere in der Heimat fast ausschliesslich bei hoher Luft- feuchtigkeit gedeihende Coniferen bei uns sich noch sehr gut selbst in recht lufttrockenen Lagen entwickeln, wie dies z. B. bei Chamaecyparis nutka&nsis und Ch. Lawsoniana der Fall ist. Jede Gehölzart bedingt da genaue Beobachtungen und sind in dieser Hinsicht noch lange keine genügenden Erfahrungen gesammelt worden, um über Wert oder Unwert ein Urteil fällen zu können. So heisst es also, bei Beachtung obiger Angaben, versuchen und wieder | Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation). 543 versuchen, denn oft machen scheinbar kleine Umstände bei Kulturen viel aus, daher sehen wir unter hervorragend günstigen Umständen in sonst rauhen Gegenden oft Prachtexemplare von Coniferen, die unter etwas veränderten Verhältnissen nicht mehr gedeihen würden. Um ausländische Holzgewächse bei uns mit Erfolg einzubürgern, müssen wir kräftige Pflanzen aus Samen erziehen, denn künstlich auf un- geschlechtlichem Wege erzogene Pflanzen können wohl annähernd ein Bild von den Pflanzen geben und bis zu einem gewissen Grade einen Zierwert bieten, aber man kann dies kein Einbürgern nennen. Haupterfordernis ist, wenn Anbauversuche einen wirklichen Wert haben sollen, dass das nötige Saat- und Pflanzgut mit der grössten Gewissen- haftigkeit von Sachverständigen ausgewählt werde, ein Umstand, auf den bis- her noch lange nicht genug Sorgfalt verwendet wurde. — Es heisst da nicht ohne irgend eine Sicherheit für die Echtheit und die Quelle der Abstammung des Saatgutes zu haben aufs Geratewohl Versuche machen, wozu leider nur zu häufig Samen oder Sämlinge verwendet werden, die aus unzuverlässiger Quelle und dazu bedeutend wärmeren Gegenden entstammen als die sind, wo die Pflanzen dereinst wachsen sollen; sondern das Saatgut soll von gesunden, kräftigen Bäumen in Lagen gesammelt sein, welche möglichst unseren klimatischen Verhältnissen gleichkommen. Für alle Baumarten, die etwas wärmeren Gegenden wie die unseren sind ent- stammen und die in irgend einer Hinsicht besondere Anforderungen für ein gutes Gedeihen stellen, sollte das Saatgut aus den rauhesten Lagen im Vaterlande genommen werden, wo die betreffenden Holzarten noch normal gedeihen. Wie wichtig eine gute Entwickelung der Samenträger ist und wie sorg- fältig wir für die Zukunft die widerstandsfähigsten Pflanzen schon aus unseren Saatbeeten für Erzielung widerstandsfähiger Rassen aus- wählen müssen, wurde schon vorn bei der Anzucht aus Samen hervor- gehoben. Werden dann solchem Saatgut entstammende Sämlinge ohne Verzärtelung bei entsprechendem, naturgemässem Schutz in der Jugend, wie sie ihn auch in der Heimat geniessen, erzogen, so haben wir den rechten Weg in Betreff einer Erfolg versprechenden Einbürgerung beschritten. Werden dann weiter die Winke über Standort und Boden, wie sie bei den betreflienden Arten gegeben wurden, für die Weiterkultur beachtet, so werden wir uns mit der Zeit, bei sorgfältiger Ueberwachung der Kulturen, ein Urteil über den wirk- lichen Wert der verschiedenen Holzarten, unseren einheimischen Verwandten gegenüber, bilden können. Alle Bestrebungen bei Einbürgerung ausländischer Holzarten gehen heute mit Recht dahin, widerstandsfähige Rassen zu erzielen, d. h. Pfanzen zu gewinnen, welche den Jahrestrieb vor Beginn des Winters genügend ausreifen (vergl. bei Pseudotsuga Douglasi S. 414 die Anmerkung). Zu diesem Zweck handelt es sich darum z. B. von der Douglas- tanne Saatgut aus rauhen Lagen des Felsengebirges zu gewinnen, wo der Baum keinen Johannistrieb mehr macht. Standortsverhältnisse geben, wenn sie Jahrtausende lang durch viele Generationen auf eine Pflanze einwirken, dieser endlich eine erblich gewordene Eigenschaft zu schnellerem oder lang- samerem Wuchs, denn Sämlinge von Kolorado-Bäumen machen (wie Dr. Mayr 544 III. Teil. Kultur der Freiland- Coniferen. angiebt) keinen Jahannistrieb, während Küsten - Bäume unter den gleichen Kulturbedingungen noch viele Jahre hindurch an Wuchsgeschwindigkeit und der ererbten Johannistriebbildung zu erkennen sind. Solche Umstände werden wir vor allem bei Einbürgerung ausländischer Holzarten auszunutzen haben, Für rauhere Gegenden werden immer die im Laufe von Jahrtausenden in den höchsten Norden oder in die Hochgebirge allmählich vorgedrungenen Baumformen zur Fortzucht verwendet, aus ihren Samen die widerstands- fähigste Nachkommenschaft liefern. Kulturen in nordischen Ländern von verschiedenen Pflanzen bestätigen, dass auf diesem Wege widerstandsfähige Rassen dauernd gewonnen wurden, denn die Dauerhaftigkeit der Nach- kommenschaft ist begründet in der ererbten kürzeren Vegetations- periode. Es handelt sich also darum zu beobachten und das, was die Natur seit Jahrtausenden in dieser Hinsicht geschaffen hat, für unsere Kultur- zwecke auszunützen, in diesem Sinne haben wir Einbürgerung oder Akklimatisation zu verstehen, jede andere Auslegung ist ausgeschlossen. Keine entwickelte Pflanze kann in ihren Lebensbedingungen geändert werden, es wäre daher, wie wir schon gesehen haben, ein ver- gebliches Bemühen dieselbe an ihr widerstrebende klimatische Verhältnisse gewöhnen zu wollen. Zumal muss dies aber für unsere Kulturpflanzen betont werden und somit auch für die Holzgewächse,. welche nur auf ungeschlecht- lichem Wege, also durch Veredlung, Stecklinge oder Ableger vermehrt werden, denn auf diese Weise pflanzt sich, wie bekannt, das Individuum unver- ändert mit allen seinen Eigentümlichkeiten fort. Nur bei Aussaaten wissen wir, dass einzelne Sämlinge sich widerstandsfähiger wie andere erweisen können. Nachdem wir nach vorstehenden eingehenden Angaben nicht mehr im Zweifel sein können, wie eine nutzbringende Einbürgerung ausländischer Holzgewächse anzugreifen ist, erübrigt nun noch kurz darauf hinzuweisen, in welcher Weise bisher vorgegangen worden ist, um Kulturen auch unter den besprochenen, weniger günstigen Umständen anzubahnen. A Da sehen wir denn, dass der Forstmann seine zu erprobenden Pfleglinge in lichte Forstbestände einsprengt, dies ist ja unstreitig der einfachste und richtigste Weg, um jungen Pflanzungen naturgemässen Schutz für die Jugend zu bieten. Trefflich haben sich da recht lichte, hochkronige Kiefern- bestände bewährt, da hier die Coniferen ohne Druck sich gut entwickeln können. So kultiviert Graf Wilamowitz-Möllendorf in Gadow bei Lanz in der Priegnitz seit 20 Jahren im lichten Walde ausländische Coni- feren mit bestem Erfolg, eine auserlesene Sammlung, mit Ausschluss aller schwächlichen, zärtlichen Coniferenformen, findet sich hier in vorzüglicher Entwickelung, darunter bereits Zapfen tragende Bäume von Abies cephalonica, Ab. concolor, Ab. concolor var. lasiocarpa, Ab. sibirica u. a. m. John Booth, dessen frühere Baumschule in Flottbeck bei Hamburg allgemein als zuverlässige Bezugsquelle von Coniferen bekannt war und welcher sehr viele Seltenheiten entstammen, die heute deutschen Parkanlagen zur höchsten Zierde gereichen, führt jetzt im Grunewald bei Berlin ähnliche Kulturen aus, die Erfolg versprechen. Unter günstigeren Bedingungen des Inselklimas kultiviert Dr. C. Bolle, als begeisterter Baumfreund und Kenner, seit 22 Jahren auf seiner Insel Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation). 545 Scharfenberg bei Tegel, wo einst schon von Burgsdorf wirkte, eine jetzt prächtige Coniferen-Sammlung, deren starke, vielleicht oft stärkste in Deutsch- land existierende Exemplare in Wort und Bild in diesem Werke wiederholt vorgeführt wurden und die oft noch den Vorzug haben, Originalexemplare zu sein, also wirklich als Lehrmaterial dienen zu können. Hervorragend schöne Exemplare dieser Sammlung sind schon bei der Beschreibung der Arten im zweiten Teil genannt worden. Ich nenne nur von den Bäumen, die seit 22 Jahren klein gepflanzt wurden: Abies concolor var. lasiocarpa 14 m hoch, Abies nobilis 8 m, Abies Nord- manniana ı6 m, Abies pectinata 14 m, Abies cilicica 8 m, Abies balsamea 8 m, Picea excelsa 15 m, Picea alba ı3 m, Picea nigra 7 m, Picea sitchensis (P. Menziesi der Gärten die schnellwüchsige Form) ı3 m, Picea sitchensis speciosa 6 m, Picea Omorica ı'/, m, Picea polita 3'/; m, Pinus Jeffreyi 10 m, Pinus Pinaster 10 m, Pinus Cembra ıı m, Pinus Lambertiana 6 m, Pinus excelsa 9 m, Pinus excelsa var. Peuce 7 m, Pinus Thunbergi 5 m, Pinus monticola 7 m, Pinus Laricio austriaca 10 m, Chamaecyparis Lawsoniana ıı m, Chamaecyparis nutkaönsis ı2 m, Chamaecyparis obtusa 8 m, Chamaecyparis pisifera 9 m, Cryptomeria japonica 6 m, Libocedrus decurrens 10 m, Pseudo- larıx Kaempferi 5%’; m, Larix leptolepis 5!/; m, Juniperus virginiana 8%/» m, Juniperus chinensis 7 m, Juniperus sphaerica 3 m, T'suga canadensis ıı m, Pseudotsuga Douglasi 16 m. Letztere hat daneben stehende Fichten und Weisstannen weit überholt, doch ist Pinus Strobus noch schneller gewachsen, nächstdem erreichten in 22 Jahren die grösste Höhe: Pinus silvestris, Larix europaea und Abies Nordmanniana. Seidel in Striesen-Dresden hat in einem sehr lichten, hohen Kiefernbestande mit viel Glück ausser Coniferen, die härteren Rhododendra und zahlreiche andere Moorerdepflanzen auf besonders hergerichteten Beeten ausgepflanzt. — Jedenfalls ist die Plänterwirtschatt für diese Kulturen sehr zu empfehlen und sollte daher immer mehr Anwendung finden, sei es zu forstlichen Anbau-Versuchen, wie auch von Seite der Landschaftsgärtner. Erinnern wir dann ferner noch an unsereälteren Gärten, wo die ersten Pflanzungen ausländischer Gehölze und somit die ersten Studien über ihren Wert für uns gemacht sind und wohin wir heute gehen müssen, um ihr Wachstum und ihren dekorativen. Wert zu studieren. Dieses Studium ist um so wichtiger, da es uns erst in den Stand setzt, den wahren Wert der Pflanzen beurteilen und somit dieselben richtig verwenden zu lernen. — Der Landschaftsgärtner arbeitet beständig mit Baumschulenmaterial, also mit jungen Pflanzen und vermag sich oft nicht Rechenschaft zu geben, welche Gestalt, welchen Umfang die Pflanzen, welche er heute pflanzt, dereinst annehmen werden. Da sind es berühmte alte Gärten im Herzogtum Anhalt, zumal der schon oft genannte Park zu Wörlitz bei Dessau, aus dem mancher ehr- würdige Baum dauernd im Bilde unser Werk schmückt und wo Se. Hoheit der regierendeHerzog den alten Ueberlieferungen getreu fortfährt zu pflanzen und als Freund und Kenner der schönen Coniferen bereits eine reiche Samm- lung vereinigt hat. Dann alte Gärten im Herzogtum Braunschweig, wo Hofrichter von Veltheim und Duroi in Harbke bei Helmstedt wirkten und so manchen Baum auch zu forstlichem Anbau heranzogen, auch hier haben die Nachkommen im Sinne der Väter fortgearbeitet, zumal hat Se. Excellenz Beissner. 35 546 111. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. der Oberjägermeister von Veltheim zu Destedt nicht nur in seinem an Baum- schätzen reichen Park alle neuen Einführungen geprüft, sondern die passenden auch schon zur Forstkultur verwertet. In gleicher Weise sind dann in den herzoglichen Forsten grosse Anstrengungen nach dieser Richtung hin gemacht worden, die auch jetzt schon zu den schönsten Hoffnungen berechtigen. Be- sonders ist es der Harz, der mit dem Gebirgsklima sehr günstige Bedingungen für alle Coniferenkulturen bietet, wie forstliche und gärtnerische Kulturen bewei- sen, unter anderen auch trefflich entwickelte seltene Coniferen in Wernigerode. Nennen wir dann das alte Schwöbber bei Hameln, wo von Münch- hausen wirkte und wo jetzt in der Nähe sich Ohrberg mit schön entwickelten ausländischen Gehölzen anschliesst. Ferner Wiesenburg in der Mark, Pots- dam, den Wirkungskreis Lennes, mit seinen alten Gärten und Baumschätzen, wo Reuter sammelt, wie denn von hier ausgehend sich noch gar manche interessanten älteren Parkanlagen oder Ueberreste einstiger Baumpflanzungen in einzelnen ehrwürdigen alten Bäumen in der Gegend vorfinden. Der botanische Garten in Berlin, wo Bouche sammelte, bietet manche seltene Coniferen in starken Exemplaren und die Späth’schen Baumschulen führen eine auserlesene Coniferensammlung in mustergültigen Exemplaren dem Coniferenfreunde vor. Für Ostpreussen ist es Sucker in Arklitten, der sich um Em. führung und Anpflanzung von Gehölzen verdient gemacht. In Pommern wirkt in diesem Sinne von Homeyer-Murchin. Die Herrschafts- sitze. in Mecklenburg; Oldenburg, die Umgegend Hamburgs we überall das Seeklima zumal für Coniferen günstig einwirkt, bieten viele schön entwickelte Bäume. Hamburg war von jeher der Platz, wo alle neuen Ein- führungen zumal aus England, Eingang fanden und wie es früher vor allem Booth war, der sich grosse Verdienste um Verbreitung von Coniferenneuheiten erworben, so sind jetzt Peter Smith u. Cie. in Bergedorf, als zuverlässige Bezugsquelle bekannt und bestrebt, in Deutschland dieselben echt zu ver- breiten und scheuen zu diesem Zweck weder Mühe noch Opfer. Weiter nennen wir Hannover mit seinen schönen Gärten, zumal Herrenhausen, mit dem der Name Wendland unlöslich verknüpft ist und wo von jeher bis heute auf auserlesene Gehölzsammlungen der grösste Wert gelegt wurde und daher der Baumfreund hier reiche Belehrung findet. In der Lüne- burger Heide betreibt Schiebler in Celle seit lange ausgedehnte Baum- schulenkulturen. Dann Kassel, das mit seinen herrlichen Parkanlagen als eine Perle bezeichnet zu werden verdient, denn wir finden unter den günstigsten Umständen in der Karlsaue wie auf Wilhelmshöhe Prachtexemplare von Coniferen, wie sie teils im zweiten Teil bei den verschiedenen Arten angeführt wurden und dem Landschaftsgärtner zum recht eingehenden Studium empfohlen sein mögen. In nächster Nähe schliesst sich der an Gehölzschätzen so reiche forstbotanische Garten der Forstakademie zu Münden an, wo Zabel, einer unserer hervorragendsten Dendrologen, in unermüdlichem Eifer sammelt und schafft, weiter der botanische Garten zu Göttingen. Der Königliche Schlossgarten zu Pillnitz bei Dresden, wo auch die Kulturbedingungen besonders günstige sind, bietet eine auserlesene Sammlung von Coniferen, fast nur in Musterexemplaren; auch hier ist es der königliche Besitzer, welcher als Kenner diesen Pflanzen das grösste Interesse entgegen- bringt und jede beachtenswerte Neuheit sofort seiner Sammlung einverleibt. Weiter wäre dann Muskau, Fürst Pücklers und Petzolds Wirkungskreis, Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation), 547 mit seinem Arboretum zu nennen und Fischbach in Schlesien, wo von St. Paul sich im Gebirgsklima lange um Einbürgerung ausländischer Coniferen und Erziehung und Erprobung von Neueinführungen die grössten Verdienste erworben und in seiner Sammlung Prachtexemplare aufzuweisen hat. Für Mitteldeutschland bieten ausgedehnte Baumschulenkulturen von Dr. Dieck, dem bekannten verdienstvollen Dendrologen in Zöschen bei Merse- burg, Weisse in Kamenz in Sachsen und W. Hans in Herrnhut reiche Sammlungen; während Hesse in Weener (Ostfriesland) im Seeklima gleich- falls ausgedehnte Kulturen in reicher Auswahl der Arten, dazu Massenkulturen betreibt. Im westlichen Deutschland sind die Kulturbedingungen für alle immergrünen Pflanzen, zumal also auch für Coniferen, besonders günstige. So finden wir denn in den Rheingegenden vor allem die zärtlicheren Arten in trefflicher Entwickelung, zumal auch noch mächtige Cedern, so in Hügel bei Essen, Heltorf bei Düsseldorf, dann in Remscheid trotz rauher Lage noch Prachtexemplare von Araucaria imbricata, weiter in den Gärten Bonns und von da den ganzen Rhein hinauf in zahlreichen Besitzungen, Frankfurt a. M. mit seinem Palmengarten und seiner Umgegend mit den viel besuchten Badeorten bietet viel Schönes, wie denn ausgedehnte Baumschulen der Gebrüder Sies- mayer in Vilbel für Anzucht und Verbreitung eines trefflichen Coniferen- sortiments Sorge tragen. Im botanischen Garten zu Darmstadt sammelt Professor Dr. Dippel, dem wir eine Neubearbeitung der Laubholzkunde ver- danken. Treffliche Baumvegetation zeigen Aschaffenburg und Würzburg. Heidelberg muss ganz besonders hervorgehoben werden, wenn es sich um Nennung vorzüglich entwickelter Coniferen handelt, denn die Coniferen, wie sie, allerdings unter hervorragend günstigen Umständen, am Heidelberger Schloss stehen, suchen ihres Gleichen und erwecken den Neid jedes Coniferen- freundes, der unter weniger günstigen Verhältnissen kultivieren muss. Auch Karlsruhe bietet manches Schöne, auch alte, starke Exemplare, besonders aber das ungleich günstiger gelegene Baden-Baden, wo noch Prachtexemplare von Cunninghamia sinensis glauca und Abies Pinsapo glauca den Beschauer erfreuen. In Tübingen wirkte und sammelte Hochstetter leider unter weniger günstigen klimatischen Verhältnissen. Die alten Park- anlagen im Elsass bieten viele Baumschätze, so unter andern auch ehrwürdige Cedern in mächtigen Exemplaren, hier sind es klimatische, wie Bodenverhält- nisse, die den Kulturen immergrüner Pflanzen zumal günstig sind. Bekannt sind die Baumschulen in Bollweiler, wie in Metz in Lothringen. Donaueschingen bietet vermöge seiner rauhen Lage und der präch- tigen Entwickelung seiner Coniferen ein ganz besonderes Interesse; hier ist in der Nähe auf Schloss Wartenberg, in einer Erhebung von 848 m, ein Terrain gegen Osten, ein zum grössten Teil kahler Bergkegel, mit Coniferen bestanden, die seit 1878 gepflanzt, ohne jegliche Decke eine Winterkälte von 20—24° R. zu ertragen haben. Es gedeihen hier: Pseudotsuga Douglasi, Araucaria imbricata, Cedrus Deodara, Libani und atlantica, Abies amabilis, Ab. magnifica Ab. nobilis mit var. glauca und argentea, Ab. concolor lasio- carpa, Ab. Pinsapo, Abies cephalonica mit Formen u. a., während, nach Hof- gärtner Kirchhoffs Mitteilung, der kaum erklärliche Fall zu verzeichnen ist, dass Ab. Nordmaninana im kalten Winter 1879/80 in grossen und kleinen Exemplaren erfror und seitdem nicht mehr aufzubringen ist. Weiter Sciado- 35* 548 III. Teil. Kultur der Freiland-Coniferen. pitys verticillata, Cryptomeria japonica und zahlreiche andere Coniferen neben Castanea vesca, Nussbäumen und Rhododendra, Aucuba, Kirschlorbeer u. a. m. Hier dürfte auch die hohe, freie Lage ein Ausreifen des Holzes besonders be- günstigen und bei strenger Kälte fehlt dann gewiss auch die schützende Schnee- decke als natürlicher Schutz nicht, sodass die den Coniferen am schädlichsten Spät- und Frühfröste nicht zerstörend einwirken können. Immerhin ist das Ausdauern von so verschiedenen Gegenden angehörigen Pflanzen aber von hohem Interesse und verlangt dies weitere eingehende Prüfung. Dr. Mayr teilt übrigens in „Die Waldungen von Nordamerika“ S. 382 ein ganz ähnliches Resultat mit, wo in Grafrath bei München 530 m über dem Meeresspiegel in einem kleinen Pflanzgarten, seitlich durch den Hoch- wald geschützt, Cryptomeria, Abies Webbiana mit Pindrow, Cedrus Deodara und andere mehr 25° Kälte ohne zu leiden ertrugen. Ueberhaupt bieten ja die Gebirge und bewaldeten Höhenzüge in Deutschland neben Küsten und Wasserläufen entschieden die günstigsten Standorte und Pflanzstätten für Coniferen und hier sind ja auch in erster Linie allerseits ausgedehnte Anbauversuche unternommen worden und sollten immer mehr fortgesetzt werden, denn hier finden die Coniferen die zu ihrem Gedeihen nötigen Bedingungen und annähernd die Verhältnisse in der Heimat wieder, während sie unter ungünstigen Kulturbedingungen verkümmern müssen. Wie wir schon gesehen haben, gedeihen in Grafrath in hoher, rauber Lage selbst zärtliche Coniferen noch freudig, ebenso in nächster Nähe Münchens am Starnberger See und anderen ähnlichen Standorten, hin- gegen ist z. B. in München im botanischen Garten, in mit Rauch und allerlei schädlichen Ausdünstungen der Stadt geschwängerter Atmosphäre kaum eine Conifere aufzubringen. Als das günstigste Coniferen-Eiland unseres Vaterlandes in der südwestlichsten, wärmsten Ecke desselben, möge nun schliesslich noch die Insel Mainau im Bodensee genannt sein. Hier erheben sich noch tadel- lose, schwarzgrüne Säulen von Cupressus sempervirens fastigiata, schlosshohe Cryptomeria japonica, prächtige Araucaria imbricata, mächtige Cedern und Sequoia (Wellingtonia) gigantea, dazu die edelsten Tannen und Fichten, kurz eine reiche Auswahl der auserlesensten Coniferen und anderer zarterer immer- grüner Pflanzen, Bambusen u. s. w. Solche aussergewöhnlich günstigen Lagen fordern zu immer mehr Kulturversuchen auf, und es ist eine Freude, die Ar- beit gelohnt zu sehen und nur tadellose Pflanzen zu besitzen! Diese kurze Uebersicht, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit macht, soll nur zeigen, unter wie verschiedenen Verhältnissen wir im deutschen Vaterlande zu kultivieren haben, wie wir dementsprechend bemüht sein müssen, jeder für seine Lage aus der grossen Auswahl der uns zu Gebote stehenden Coniferen nur das für die klimatischen Verhältnisse Passende auszu- wählen — denn nur gut gedeihende Coniferen füllen ihren Platz aus, sei es als Nutz-, sei es als Zierpflanzen; alle kränkelnden, schlecht gedeihenden Pflanzen, die nie ihre Vollkommenheit erreichen können, verdienen den Platz nicht wo sie stehen und sollten anderen das Feld räumen. Was nun die zu forstlichen Anbauversuchen empfohlenen Coni- feren anlangt, so ist im zweiten Teil bei Beschreibung der Arten nach Möglich- keit auf die bisherigen Erfahrungen in dieser Hinsicht hingewiesen worden. Ohne die Erwartungen zu hoch zu schrauben und ohne von den betreffenden Einbürgerung ausländischer Coniferen (Akklimatisation). 549 Coniferen mehr zu verlangen, wie sie leisten können und im Vaterlande leisten, muss man nach dieser Richtung hin unermüdlich weiter arbeiten; indem wir pflanzen, sorgen wir für die Zukunft, denn erst das kommende Geschlecht wird den Wert und das Gedeihen einer Holzart zu beurteilen in der Lage sein. Je nach den Anbauklassen werden in Deutschland unter den verschieden- sten klimatischen Verhältnissen jetzt in rührigster Weise Anbauversuche gemacht und muss in dieser Hinsicht auf forstliche Werke verwiesen werden. Treffliche Anleitung geben dazu: Mayr, Die Waldungen von Nordamerika; Luerssen, Die Einführung japanischer Waldbäume; Willkomm, Forstliche Flora, ausser den bereits Seite 414 angeführten Schriften; Nördlinger, Anpflanzungen von Fremdhölzern, Centralblatt für das gesamte Forstwesen 1882; J. Möller, Forst- liche Akklimatisationsbestrebungen, Wochenschrift des niederösterr. Gewerbe- Vereins ı882 S. 272; Weise, Das Vorkommen gewisser fremdländischer Holz- arten in Deutschland nach amtlichen Erhebungen, Berlin 1882. 550 Nachtrag. Zu Seite 176 ist hinzuzufügen: Taxas baccata L. # macrocarpa Grossfrüchtiger gemeiner Eibenbaum. Im Samen- und Pflanzenverzeichniss des botanischen Gartens zu Innsbruck 1890 wird diese grossfrüchtige Form aufgeführt und werden Samen von derselben angeboten. Zu Seite ı34 bei Cephalotaxus wäre hinzuzufügen nach Hooker’s Icones plantarum Ser, III. Vol. X. part. 2; Tafel 1935; ı8390. „Cephalotaxus Griffithi Hook. fill. Flora of Brit. Indiae v. 647. Griffith’s Kopfeibe. In China in der Provinz Szechwan Mt. Omei in einer Erhebung von 1160 Met. nach E. Faber; in der Provinz Hupeh, Indien, Ober-Assam nach Griffith; in Munni- pore nach Dr. Watt vorkommend. Strauch mit steifen linealen oder schmal länglich-linealen, öfter leicht sichel- förmigen zugespitzten, an der Basis abgestutzten fast sitzenden und fast herzförmigen Blättern, die Jüngeren unterseits mit breiten blassen Spaltöffnungslinien. Blätter der Blütenzweige 20 bis 3o mm lang, 4 bis 5 mm breit, zweizeilig abstehend. Männ- liche Blütenstände kugelig etwa 6blütig, Schuppen rundlich konkav am Grunde keilförmig verschmälert, Antheren fast sitzend 3 bis (2—4—) fächerig; weibliche Köpfchen 5- bis zblütig, kurz gestielt, Samen elliptisch zugespitzt, 23 bis 27 mm lang, ı3 bis 15 mm breit, platt, mit zweiplätteriger, krustenartiger Schale. Die Abbildung und Beschreibung sind allein von der chinesischen Pflanze ge- nommen, welche mit der von Griffith gesammelten übereinstimmen, ausgenommen ihre kürzeren, dichter zweizeilig gestellten Blätter. Sie hat dieselben breiten Spalt- öffnungslinien beiderseits der Mittelrippe, die an jungen Blättern silberweiss sind. — D. Oliver.“ Die treffliche Abbildung zeigt einen Zweig mit männlichen Blüten und einen Fruchtzweig, dazu einzelne Blütenteile und Blattspitze mit Unterseite vergrössert. Den uns bekannten Arten gegenüber zeigt C. Griffithi kürzere, breite, kurz und scharf gespitzte Blätter, neben elliptischer zugespitzter Frucht, während männliche Blüten und Antheren wenig Abweichungen zeigen. Auf Seite 436 wäre die in verschiedenen Gärten bei Aussaaten gewonnene schöne, dekorativwertvolle Form von Abies Nordmanniana mit silberweissen Blattunterseiten, von welcher in Gärten durch Verwechselung auch Pflanzen als Abies Eichleri-Säm- linge vorkommen, am richtigsten als: Abies Nordmanniana coerulescens Syn. Abies Eichleri Hort. nonull. nieht Lauche zu bezeichnen. Weil von Abies Eichleri Lauche, die gleich Abies Veitchi Carr. ist, (s. Seite 460) Zweigveredlungen in den Gärten verbreitet sind, so ist es besser den Namen Abies Eichleri ganz fallen zu lassen, denn derselbe würde dauernd zu Verwechselungen von zwei ganz ver- schiedenen l'annen Anlass geben. Namenverzeiehnis botanischen, deutschen und ausländischen Hauptnamen sind fett gedruckt). (die zu gebrauchenden A. Abies Caesalp. 428. >>) ’) Abies Lk. 427. Plin. 428. Don. 331. acicularis Hort. 378. acicularis Maxim. 380. acutissima Hort. 342.358. ajanensis Lindl.etGord. 385. alba Mill. 428. » Mchx. 340. „ argentea Hort. 342. „ aurea Hort. 343. „ coerulea Hort. 342. | „ compacta pyramida- | lis Hort. 343. „ echinoformis 342. | „ foemina C. B. 428. | „ glauca Gord. 342. | nana Loud. 342. „ nana glauca Hort. 342. „ pendula Hort. 343. | „ prostrata Hort. 342. Albertiana Murr. 404. Alcoquiana Veitch. 377. | 385. amabilis Forb. 408. amabilis Hort. 473. amabilis Murr. 476. amabilis d. Kalif. Botan. | 482. | americana alba Hort. 340. americana coerulea Hort. 342. americana rubra Hort. 338. Hort. Abies Apollinis Lk. 440. „, . Araragi Loud. 394. Araucana Poir. 199. arctica A. Murr. 536. arctica Cunn. 338. | Abies canadensis Mill. 340. argenteadeChambr. 428. | atlantica Lindl. et Gord. 302. baboriensis Letourneux. 447. balsamea Mill. 464. „ argentea Hort. 460. brachylepis Willk. 464. eoerulea Carr. 465. „ denudata Carr. 466. „ £ Fraseri Spach. 462. „ globosa Hort. 463. hudsonica Sarg. u. Engelm. 465. „ longifolia Endl. 465. „ nana Hort. 465. „ nudieaulis Carr. 466. „„ prostrata Hort. 466. „ variegata Hort. 466. balsamifera Mchx. 464. bicolor Maxim. 378. bicolor Hort. 380. bifida Sieb. et Zucc. 450. bifolia Murr. 466. brachyphylla Maxim. 453. bracteata Hook. et Arn. 488. Bridgesi Kellog. 404. Brunoniana Lindl. 397. californica Hort. aliqu. 411. californica 473. campylocarpa Murr. 482. vera Hort. Mchx. 398. albo-spica Hort. 405. aurea Hort. 403. „ compacta nanaHort. 402. „ fastigiata Hort. 402. » fol. argent. - varieg. Hort. 403. globosa Hort. 402. „ globularis Hort. 402. „ gracilis Hort. 402. „ macrophylla Hort. 404: „ microphylla Hort.403. „ nana Hort. 402. ‚„ parvifolia Hort. 403. „ pendula Hort. 403. candicans Fisch. 428. caroliniana Chapman. 406. Cedrus Poir. 297. cephalonica Lk. 438. „ var. Apollinis 440. „u gareadıca Henkzer Hochst. 441. „ aurea Carr. 445. ,„ aureo - varieg. 419: parnassica Henk. et Hochst. 440. „ Reginae Amaliae 441. .„ robusta Carr. 442. „ rubiginosa Carr. 442. „ submutica Bailly 443. cephalonica L. X A. Pinsapo Boiss. 443. Chilrowensis Hort. 4790. eilieica Carr. 448. Clanbrasiliana Hort.363. Hort. 2 Br 552 Abies coerulea Forb. 342. ” 7 „ coerulea Hort. 342. Columbaria Desf. 199. columnaris Jaques 363. | communis pendula Booth. 360. concolor Lindl. et Gord. 470. fastigiata Hort. 476. „ var.lasiocarpa Engelm. u. Sarg. 473. „ var. lasiocarpa pen- dula Hort. 475. violacea Hort. 475. violacea compacta Hort. 476. conis sursum spect. s. | mas. Bauh. 428. Cranstoni Hort. 360. curvifolia Hort. 340. (Tsuga) Davidiana Franch. 424. densa Grift. 479. denticulata Poir. 332. Deodara Lindl. 305. diversifolia Maxim. 396. Douglasi Lindl. 411. „ compacta Hort. 419. „ elegans Hort. 419. Namenverzeichnis. | Abies excelsa acutissima Hort. 358, „» „ archangelica Hort. 364. „ fastigiata Knight. 418. „ glauca Hort. 419. „ glauca pendulaHort. 418. „ macrocarpa Torr.417. „ monstrosa Hort. 419. pendula Hort. 417. Stairi Hort.’420. ‚ Standishi Gord. 418. „ taxifolia Loud. 418. | Doumetti Hort. 337. dumosa Loud. 397. Eichleri Lauche. 457. Eichleri Hort. nonull. 550. Engelmanni Parry. 343. „ glauca Hort. 345. „ glauca holländ. Gär- ten. 347. „ microphylla 345. excelsa Lk. 428. excelsa D.’C. 351. Hort. acicularis Hort. 378. „ arenata Hort. 362. argentea Hort. 367. „ argenteo-spica Hort. 367. „ attenuata Knight. 366. „ Barry; Barri oder Bari Hort. 365. „ carpathica Loud. 358. „ Clanbrasiliana Loud. 363. „ compacta Hort. 363. „ compacta pyramida- lis Hort. 363. „ concinna Knight. 366. “conica«Elort.363. „ crassifolia Hort. 362. „ denudata Hort. 359. 360. „ Dicksoni Hort. 360. „ dumosa Hort. 365. „ echinoformis Hort. 364. elegans Hort. 363. elegantissima Hort. 367. „ Ellwangeriana Hort. 366. „ eremita Hort. 362. expansa Hort. 365. „ Finedonensis Gord. 367. „ fol. varieg. Loud. 367. „ gigantea Hort. 358. „ Gregoryana Gord. 364. » “hercynica Hort. 357. „ humilis Hort. 364. „ ınverta Gord. 361. „ Maxwelli Hort. 366. „ Merki Hort. 364. „ monstrosa Loud. 361. „ mucronata Loud. 366. „ nana Hort. 364. „ nigra Loud. 358. „ obovata C. Koch. 368. „ parviformis Hort. 365. „ pendula Loud. 360. „. pendula Croux. 361. | Abies excelsa phylicoides | PR) Hort. 366. „ procumbens Hort. 365. „ pumila Hort. 365. pygmaea Loud. 364. „ pyramidalis Hort. 362. „ pyramidalis gracilis Hort. 362. „ pyramidalis robusta Hort, 362: „ Remonti Hort. 363. „ septentrionalis Hort. 353. „ sibirica Hort. 358. „ tabuliformis Hort. 365. „ tenuifolia Loud. Uwarowi Hort. variegata Hort. „ viminalis Hort. „ Vvirgata Jacques fallax Hort. 466. Finedonensis Hort. firma Sieb. et Zuce. foliis solitar. 398. Fortunei Murr. 421. Fraseri Lindl. 462. glauca Hort. 342. Gmelini Rupr. 328. Gordoniana Carr. 476. grandis Lindl. 476. „ aurea Hesse. 479. „ compacta Hesse. 479. „ de Vancouver Bridg. 478. „ der kalif. Botaniker. 479. „ var. densiflora Engelm. 468. „ var. Lowiana Mast. 473. Griffithiana Lindl. Gord. 316. hirtella Lindl. 490. hispanica de Chambr. 358. 359. 367. 360. 359. 367. 450. Gronow. et 444: holophylia Maxim. 452. homolepis Sieb.et Zucc. 450. 452. Hookeriana Murr. 407. Abies Hudsoni Carr. 465. hudsonica Bosc. 465. jezoensis Maxiın. 388. jezognsis' S. et 2.389. || jezoönsis Lindl. 421. | insignis Carr. 437. | intermedia Saporta 447. inverta Hort. 361. ivalensis Hort. 465. Kaempferi Lindl. 310. Khutrow Loud. 373. lanceolata Desf. 198. Larix Lam. 321. lasiocarpa Lindl. et Gord. 473. lasiocarpa Nutt. 466. Ledebouri Rupr. 324. leptolepis S. et Z. 318. | Lowiana Mc. Nab. 473. | Lowiana Murr. 470. | LuscombeanaLoud.438. macrocarpa Vasey 417. magnifica Murr. 482. „ glauca Hort. 484. majorsinensisPluck.ı97. | Mariana Mill. 332. „» Doumetti Hort. 337. „ nana Hort. 337. Mariesi Mast. 455. Maximowiczi Hort. 370. Maxwelli Hort. 366. medioxima Murr. 356. Menziesi Loud. 390. Merki Hort. 364. Mertensiana Lindl. Gord. 404. Metensis Hort. 432. microcarpa Lindl. Gord. 330. microsperma Lindl. 388. minima Hort. 364. minuta Hort. 364. Momi Sieb. 450. monstrosa Hort. 361. Morinda Hort. 373. mucronata Hort. 366. nephrolepis Maxim. 457. | nigra Engelm. 343. nigra Mchx. fil. 332. „ argenteo - varieg. Hort. 337. aliqu. et et „ aurea Hort. 337. Namenverzeichnis. 553 Abies nigra Doumetti Hort. | Abies pectinata 5 Equi Trojani EL) 337: „ fastigiata Hort. 337. „ Mariana Hort. 336. „. nana Hort« 337. „ pumila Knight. 337. nigra variet. Mchx. fil. 332, 336. nobilis Lindl. 484. „ argentea Hort. 488. „ glauca Hort. 488. „ oregona Hort. 485. „ Tobusta Carr. 482. „ robusta Hort. 488. „ var. magnifica Mast. 482. Nordmanniana Lk. 434. „ aurea Hort. 437. „ aureo-spicaHesse 437. „ brevifolia Carr. 437. „ eoerulescens 550. -„» glauca Hort. 437. „ pendula Hort. 437. „ refracta Carr. 436. „ frobusta Carr. 437. „ speciosa Hort, 436. „ speciosa Hort. 438. Nordmanniana X Pin- sapo 437. 438. numidica De Lannoy. 447. obovata Loud. 368. „ japonica Maxiın. 370. oregona Hort. 470. orientalis Poir. 374. „ aurea Hort. 376. „ Ppygmaea Hort. 376. panachaica Heldr. 438. | Parryana Hort. 346. „ argentea Hort. 347. „ coerulea Hort. 347. „ glauca Hort. 347. Parsoniana Hort. 473. parvula Knight. 364. Pattoni Jeffr. 407. Pattoniana Jeffr. 407. pectinata D. C. 428. „ #Apollinis Lindl. et | Gord. 440. „ aurea Hort. 434. „ brevifolia Hort. 433. „ y cephalonica Cat. sem. Hort.Vratisl. 439. „ eolumnaris Carr. 432. | ” Asch et Sint. 431. „ fastigiata Hort. 432. „ nana Hort. 433. „ pendula Hort. 432. „ prostrata Hort. 433. „ pumila Hort. 433. „ pyramidalis Carr. 432. » „» MetensisHort.432. „ pyramidata Hort. aliqu. 432. £ Reginae Amaliae Cat. sem. Hort. Vrat. 441. Rinzi Hort. 432. ‚ strieta Hort. 432. „ tenuifolia van Geert. 434. „ tenuiorifolia Hort. 433. „ tortuosa Booth. 433. „ variegata Hort. 434. „ virgata Casp. 435. peloponnesiaca Haage 441. pendula Griff. 373. Picea Lindl. 428. Picea Mill. 351. Piceae fol. brevior. Mill. 332 Pichta Forb. 4535. „ alba Hort. 456. elegans Hort. 457. „ longifolia Hort. 456 Pindrow Spach. 482. Pinsapo Boiss. 444. „ argentea Hort. 446. „ glauca Hort. 446. „ Hamondi Veitch. 446. „ pendula Hort. 446. „ variegata Hort. 446. „ var. baboriensis Cosson 447. polita S. et Z. 38o. pumila Hort. 365. pungens Engelm. 346. pygmaea Hort. 364. pyramidalis Metensis Hort. 432. Reginae Amaliae Heldr. 441. religiosa Lindl. 490. Remonti Hort. 363. Rinzi Hort. 432. = 554 Abies rubra C. Bauh. 351. rubra Mchx. 336. 338. rubra Poir. 338. violacea Loud. 342. u) 5) „9 violacea@Bindl.ver | Gord. 342 sachalinensis Mast. 461. sacra Arm. David. 426. „ Schrenkiana Lindl. et Gord. 371. „ sibirica Hort. 358. ..„. sibirica Ledeb. 455. „ „ alba Fisch. 456. „ elegans Hort. 457- „ var, nephrolepis Trautv.et Maxim. 457. sitchensis Koch. 385. „ sitchensis Lindl. et Gord. 390. Smithiana Forb. 373. „ species 426. species VancouverHort. 476. spectabilis Spach. 479. | „ spinulosa Griff. 373. „.. subalpina Engelm. 466. „ eoerulescens Fröbel 467. taxifolia Desf. 428. „ taxifollia Drumm. 418. „ taxifolia Jeffr. 404. taxifolia fructu surs. spect. Tournef. 428. „ taxifolia pendula Masse. 417. tenuiore folio Tourn. ST. .„ tenuiorifolia Hort. 433. Torano Sieb. 380. Tschonoskiana Hort. Petrop. 450. TschugatskoiLaws.448. Tsuga S. et Z. 394. „ nanars.let. 2.009. Veitchi Carr. 457. „ var. sachalinensis F. Schmidt. 461. Veitchi Hort. 453. venusta C. Koch. 488. viminalis Hort. 360. „ vulgaris Poir. 428. „ Webbiana Lindl. 479. » „ affinis Hort. 481. Namenverzeichnis. Abıes Webbiana 7 Pindrow Brandis 481. „ Williamsoni Newb. 407. Wittmanniana Hort. 374. Abietineae 208. Actinostrobus Migq. 5. African Cedar 502. Agathis Salisb. ı7. Aka-Matsu 247. Ak-cherschal 455. Aleppo Pine 223. Alerce-Baum S. Algerian Silver Fir. 447. Alpenföhre 237. Alpine Juniper 152. ' Altaifichte 368. American arbor vitae 52. American Larch 330. Andys ı40. Apollo-Tanne 440. Araragi ı73. Araucaria Juss. 199. „ chilensis Mirb. 200. „ Dombeyi Rich. 200. „ du Chili 200. „ imbricata Pav. 199. „ lanceolata Hort. 198. Araucarieae 106. Araukarie 199. „ ehilenische 199. Arbor vitae Clus. 32. Arbre de vie 32. | ” Kotsch. Arditsch ıı2. Arthrotaxis Endl. ı3. Arve 276. Asufi 51. Asunaro 5ı. Athrotaxis Don. ı3. Atlas-Ceder 502. Austrian Pine 241. Aviez selvadi 357. 140. B. Bakan Hak. 51. Bald-Cypress 149. Balm of Gilead Fir 464. Balsam Fir 464. ı Balsamtanne 464. „ Fraser’s 462. Arbre aux quarante ecus 199. Arceuthos drupacea Ant. et | Balsamtanne Westamerikani- sche 466. Bastard Cedar 23. Baum der Sonne 92. Baumier de Gil&ad 464. 3elis Salisb. 196. „ jaculifolia Salisb. 198 „ Janceolata Sw. 198. Berg-Ceder 129. Bergkiefer 235. Bernsteinfichte 384. Bischofskiefer 213. Big tree ı60. ‚ Biota End!. 54. „ dumosa Hort. 62. clegantissima Hort. 60 „-falcata Hort. 62 „ glauca Hort. 62. „ japonica Sieb. 59. „| belg. Gärteno4. „ intermedia Hort. 62. „ meldensis Laws. 58. orientalis Endl. 54. . „, antarctica Horks0o „ argentea Gord. 61. „ „ argenteo-variegata6ı. „ aurea Hort. 60. „ nana Hort. 60. aureo-variegata Hort. 61. compacta Hort. 59. eristata Hort. 62. decussata Beissn. u. Hochst. 58. densa glauca Hort. 62. ” ’ &2) ” ” ” „.» 37 „ 9 „ » dumosa Carr. 62. „ „ elegantissima Gord. 60 „ „ 'expansa Endl. 56. » „ falcata Veitch. 61. „ fAiliformis Henk. u. Hochst. 63. compactaHort. 64. erecta Hort. 64. strieta Hort. 64. » „ tetragona Hort. 64. glauca Carr. 62. gracilis Hort. 59. incurvata Knight 359, intermedia Carr. 62. Laxenburgensis Hort. 61. meldensis Hort. 5S. minimaglauca Hort. 62. 7) Ur) ” eb} „ 7 » ».9» 9 ” ’ ” ” ” Biota orientalis monstrosa Carr. 61. 1,5. Hana Garr.'5g. pendula Parl. 63. pyramidalis Endl. Sieboldi Endl. 59 semperaureaHort to. semperaurescensHort. 60. Eetararıca Endl. 56: variegata Gord. 61. 56. ats Endl. 6ı. » „. Verschaffelti Hort. 61. “ Weimeri Hort. 60. Fr chıla Endl. 63. » „ Intermedia Hort. 62. »„ „ recurvata Gord. 63. „ semperaurea Hort. 60. „ semperaurescens Hort. 60. „ tatarica Hort. 41. = 3 ‘Lindl ‘et'Gord.’ 56 „ Zuccariniana Sieb. Bischofskiefer 213. Bishop’s Pine 215. Black-Cypress 140. Black Larch 326. Black-Pine 266. Biack Spruce 332. Blatt-Eibe 15. Blaufichte 547. Blue Spruce 347. Büschelkiefer 223. Bull Pine 263. C. Calabrian Pine 241. Californian Cembra Pine 27). Californian Hemlock Spruce 404. Californian Nutmeg ıSS. Californian Redwood 157. Californian White Cedar 28. Californian Yew 177 Calocedrus californica Kurz. 28. „ macrolepis Kurz. 30. Callitris Vent. 7. Canadian Red Pine 240. Canadian Yew 176. Caryocedrus Endl. 130. Caryotaxus Zucc. 185. Namenverzeichnis. Caryotaxus grandis Henk. u. Hochst. 1835. „ Myristica Henk. u. Hochst. 188. . nucifera Zucc. 186. taxifoliaHenk. u.Hochst. 186. Cedar of Lebanon 207. Ceder 296. , Atlas- 302. „ Deodar- 305. ‘, Himalaya- 303. Libanon- 207. „rote? 122: sibirische 270. virginische ı22. „ weisse 32. Ceder-Cypresse 6). Cedernüsse 279. Cederwachholder 1358. 6). Cedre argente de l’Atlas 302. blanc 32. 69. blanc de Californie 25 de l’Himalaya 3509. „ de Virginie ı22 | „ du Liban 297. Cedrus Lk. 206. | „ africana Gord. 302. „ argentea Loud. 302. „ atlantica Manetti. 502. „ „ coerulea Hort. 304. fastigiata Carr. 304. glauca Hort. 504. „ nivea Hort. 304- DL erg Pe variegata Hort. & Deodara Loud. 3035. . .„,. argentea Hort. er F} aurea Hort. 50 compacta Carr. r: 35 crassifolia Hort. 307. crassifoliaKnight.3o8. .„ fastigiata Carr. 308. gigantea Hort. 308. robusta Hort. 308. „ uncinata Hort. 508. variegata Hort. 309. vertieillata Hort. 308 verticillata glauca Hort. 308. »„ » argentea Hort. 304. » . eolumnaris Otin. 304. | tenuifolia Gord. 308. 17 J 1m Cedrus atlantica viridis Knight. 308. elegans Knight. 302. = indie de Chambr. 3035. Libani Barr. 207. argentea Ant. Kotsch. 300 X atlantica var.. atlantiean! Hook, 302. » „ brevifolia J. D. Hook. 300. decidua Carr. 502. „ tdenudata Carr. 301. „ glauca Carr. 500. hybrida Hort. 302. nana Loud. 301. nanapyramidataCarr. 301. pendula Knight. 501. strieta Carr. >02. , var.DeodaraHo0k.303. viridis Carr. 301. Cembra Spach. CephalotaxusSieb. etZuce. 179. adpressa Hort. 174. brevifolia Hort. 174. Bürgeri Mig. 181. coriacea Knight. 183. de Fortune ıS3. „ drupaceaSieb.etZuce.ıS>. | „ drupace 184. .„„ Fortunei Hook. 185. Fortunei-drupacea Hort. Neap. 183. Fortunei femina Hort. alig. 183. | „ Fortunei mas Hort. Fortunei robusta Hort. ı: Griffithi Hook. fil. a Nachtrag. 550. koraiana Hort. ıSı. pedoncul& ı80. pedunculata S. et Z. ıSo. „ fastigiata Carr. ıSı. „ fastigiata - aureo- variegata Hort. ı32. „ sphaeralis Mast. ıSo. | „ tardiva Sieb. 174. | „ umbraculifera Sieb. ı72 Chadsura 455. Chamaecyparis Spach. 64. „ acuta Hort. 92, » et 302. D: 272. 556 Chamaecyparis atrovirens Hort. 69. | Boursieri Carr. 70. Boursieri Dcsne. 128. breviramea Maxim. 97. decussata Hort. 58. ericoides Carr. 67. excelsa Fisch. 79. Keteleeri Stand. 95. Kewensis Hort. 68. „ glauca Hort. 68, Lawsoniana Parl. 70. | alba pendula Hort. 76. | „ alba elegans pendula Hort. 76. „ albo-spica Hort. 76. „ Alumi Hort. 73. „ argentea Hort. 74. „ argenteo-variegata Hort. 75. „ argenteo-variegata nova Hort. 75. „ atrovirens Hort. 74. „ aurea Hort. 75. „ aureo-spica Juriss. 76. „ aureo-variegata Hort. 76. | „ Beissneriana P. Smith. 74: | „ easuarinifolia Hort. 77. „ compacta nova Hort. 78. | „ erispa J. Conink. 7 „ erecta alba Kees. „ erecta glauca Hort. 73. „ erecta viridis Hort. 72. „ filifera Hort. 76. „ filifera gracilis Hort. 76. „ filiformis Hort. 76. „ filiformis compacta Hort. 77. » filiformis elegans Hort. 76. „» filiformis globosa Hort. 77. „ Forstekiana Hort. 70. » fragrans Hort. 78. „ fragrans argentea Hort. 78. „ fragrans conica 78. „ Fraseri Hort. 74. glauca Hort. 74. | V>NI Namenverzeichnis. Chamaecyparis Lawsonlana „ ” „ ” ” gracilis Wat. 77. gracilis nana Hort. 77. gracilis pendula Hort. 77. gracillima Hort. 77. intertexta Hort. 77. laxa Hort. 77. lutea Hort. 75. Iutescens Hort. 735. magnifica aurea Hort. 798 minima glauca Hort. 79. monumentalis glauca Hort. 74. monumentalis nova Hort. 73. nana Hort. 78. nana albo-spicata Hort. 78. nana albo - variegata Hort. 78. nana argentea Hort. 78. nana compactaHort. 78. nana glauca Hort. 78. nivea P. Smith. 75. Overeynderi Hort. 76. pendula Hort. 76. pendula veraHesse.76. prostrata glauca Hort. 79. pygmaea argentea Hort. 79. „ pyramidalis P.Smith.73. pyramidalis alba Hort. 13: pyramidalis lutea Hort. 73. pyramidalis lutea gra- eilis Hort. 73. robusta Hort. 74. robusta argentea Hort. 74. robusta aurea Hort. 74. robusta glaucaHort.74. Rosenthali P. Smith. 735. Shawi Hort. 78. Silver Queen Hort. 75. tortuosa Hort. 77. versicolor J. Conink. 75. Weisseana Hort. 79. Westermanni Hort. 75. Worlei P. Smith. 73. Chamaecyparis leptoclada Hochst. 68. nutkaensis Spach. 79. „ argenteo-variegata Hort. 82. aurea Hort. 82. aureo-variegata Hort. 82. „ compacta Hort. 83. „ compacta glauca Hort. 83. compressa Hort. 83. glauca Hort. 82. glauca aureo - varie- gata Hort. 32. „„ glauca vera Hort. 32. gracilis Hort. 83. „ nidiformis Hort. 83. „„. pendula Hort. 83. ‚ viridis Hort. 82. obtusa Sieb. et Zucc. 92. „ albo-spica Hort. 94. „„ albo-variegata Hort. 95. „ aurea Hort. 95. „ breviramea Mast. 97. „ compacta Hort. 94. „ congesta Hort. 93. „ ereeta Hort. 03. „ filicoides Hort. 94. „ gracilis aurea Hort. 94. „ Keteleeri Stand. 95. „ Iycopodioides Carr. 94. „ magnifica Hort. 93. „ magnificaaureaHort.94. ,„ nana Carr. 06. ,„ nana albo-variegata Hort. 06. „ nana aurea Hort. 96. „ nana gracilis Hort. 96. „ pendula Hort. 96. „ pendula Mast. 98. „ Pygmaea Carr. 96. „ Pygmaea aureo-varie- gata Hort. 97. „ tetragona aurea Hort. Barron 0». „„ Troubetzkoyana Hort. 9. pisifera Sieb. et Zuce. 83. „ aurea Hort. oı. „ aurea nana Hort. gı. „ aureo-variegata Hort. 91, v2) ”) ” Chamaecyparispisifera erecta er) Hort. 92. „ filifera Hort. 00. „ fllifera argenteo - va- riegata Hort. oı. „ filifera aurea Hort. oı. „ filifera aureo - varie- gata Hort. 91. „ filifera gracilis Hort. gl. „ filiformis Hort. 90. „ nana Hort. o9ı. „ hana aureo-variegata Hort. 92. „, Pplumosa Hort. 87. „ Pplumosa alba Hort. SS. „ Plumosa argentea Hort. SS. „ PlumosaaureaHort.Ss. „ plumosa aurea nana Hort. 88. „ Plumosa flavescens Hort. 00. squarrosa Beissn. u. Hochst. 55. „ squarrosa aurea Hort. 87. „ squarrosa dumosa 37. „ Standishi Hort. gı. „ strieta Hort. 92. „„ strieta lutescens Hort. 92. pendula Maxim. 08. plumosa Hort. 87. er | Chili Pine 200. R prostrataglaucaHort.79. | pumila Hort. 69. robusta pendulaHort.op. sphaeroidea Spach. 65. „ Andelyensis Carr. 68. atrovirens Knight. 60. „ aurea Hort. 60. „ ericoides Beissn. u. Hochst. 67. „ fastigiata glauca Hort. 69. „ glauca Endl. 68. „ Hoveyi Hort. 69. „ Kewensis Carr. 68. „ nana Endl. 69. „ pendula Hort. 69 „ Pygmaea Hort. 60. „ pyramidata Hort. 69. „ variegata Endl. 60. Namenverzeichnis. ar 39/ Chamaecyparis squarrosa S. | et 7 87. leptoclada Endl. 85. | „ , =: „. Veitchi Hort: 85. 7 Chek-Pine 218. Cryptomeria japonica pungens Hort. 147. pygmaea H. B. 147. „ Spiraliter falcata Sieb. 147. viridis Hort 146. Lobbi Hort. 146. mucronata Hort. 146. nana Lind]. etGord. 147. pungens Hort. 147. spec. Hort. aliq. 94. spiraliter falcata Hort. 147. variegata Hort. 147. „ viridis Hort. 146. Chinese arbor vitae 54. " golden Larch 310 Juniper 1ı8. „ Water Pine 154. » Chilrow 470. Ds Christbaum 332. Cluster-Pine 221. Columbea Salisb. 199. = „ ılmbricata Carr. 200. x „ quadrifaria Salisb. 200. | Cryptomerie 141. Common Juniper 133. „» japanische 142. Larch. 321. ı Cunninghamia R. Br. 106. „ Silver Fir 428. lanceolata Lamb. 108. Spruce 351. sinensis R. Br. 197. „ Yew 166. „ Sinensis glauca Hort. 108. Coniferen — Jugendformen | Cunninghamie 196. 36. „ Chinesische 197. „ — Uebergangsformen3t. | Cupressineae >27. „ — Zwergformen, japa- | Cupressus Tourn. 90. nische Erziehung der- americana Trauty. 79. selben 97. n „ Catesb. 149. Corean Pine 280. „ Arbor vitae Targ. Tozz. Corsican Pine 230. 32. Crimean Juniper 112. „ conoidea Spad. ıo2. „» Pine 242. „ disticha L. 149. Cryptomeria Don. ı4:. » „ fastigiata Hort. 153. „ araucarioides Hort. 146. | „ „ „ compacta Hort. 147. „ du Japon 142. „ elegans Veitch. 144. „ FortuneiHooibrenk 142. „ japonica Don. ı42. „ „ albo variegataHort. 47. araucarioides Hort. 146. aurea Hort. 147. compacta Hort. 147. compacta nana Hort. sempervirens Rinz. 635, „ Devoniana Hort. 116. „ erecta viridis Hort. 72. „ ericoides Hort. 67. „ expansaTarg. T'ozz. ı02. „ fastigiata D. C, ı02. „ femina Caesalp. 102. „ Afliformis Hort. 63. „ glandulosa Hook. 100. „ Hartwegi Carr. 103. 29 DE > ’ ” 2) br 147: ' „. horizontalis Mill, ı02. » „ daerydioidesHort.146. „,, japonica L. fil. 142. „ „ elegans Hort. 144. „ Lambertiana Carr. 103, »„ » gigantea Hort. 146. „ Lawsoniana Murr. 70. „ » Lobbi Hort. 146. ' „ Macenabiana Murr. 100. » „ Iyeopodiiformis Hort. ., macrocarpa Hartw. 103. 147- „ mas Caesalp. 102. „ „ ana Knight ı47. „ 'nana mariana Pluk. 65. „ „ nana albo-spica Hort. „ nootkatensis Lamb. 79. 147- „ nucifera Hort, 154. S5s Cupressus nutkaönsis Hook. EL „ 79. obtusa C. Koch 92. orientalis Hort. 102. patula Pers. 63. Spad. 102. pendula Thunb. 65. pendulata Hort. ( pisifera C. Koch. 83. pyramidalıs Targ. Tozz. 102. Reinwardti Hort. sempervirens L. = 002]2.8102: >. 1.102: „ horizontalis Gord. 102. 103. 102. „ pyramidalisHort.ı02. sinensis Hort. 154. sphaeroidea pendula Hort. 68. squarrosa Laws. 85. Thuya Targ. Tozz. 54. Thyoides L. 63. „„ atrovirens Laws. 69. „ aurea Hort. 60. glauca Hort. 68. „ Kewensis Hort. „nanar.Tsoud. 69: „ pendula Hort. 69. „ variegata Loud. Tourneforti Hort. virginiana Ray. 148. ». fol, Acaciae 149. 68. 69. 102. Tradescanti Plukn. „ vulgaris Kaempf. 54. Cypres & fruit de Pois 83. e2] ri] Ep a grand fruit 103. chauve 149. de Lawson 70. de Montezuma ı55. de Macnab ı00. de Nutka 79. horizontal 102. japonais 92. pyramidal ı02. ee he 99. australische 7 echte 102. gelbe 46. grossfrüchtige 103. | Cypresse,hängendeSumpf-152. | Devadaru ı Dewdar 503. Namenverzeichnis. „„ Macnab’s ı00. „ mit abstehenden Aesten 102. „ mexikanische Sumpf- 155. | „ Montezuma 155. „„ säulenförmige 102. „ Sumpf- 148. „ verschiedenblättrige Sumpf: 154. „„. zweizeilige Sumpf- 14°. D. ı Dacrycarpus Endl. ı7 | Dacrydium Sol. 15. | Dammara Lamb. 17. Deciduous Cypress 1409. Deodar 309. Deodar-Ceder 503. 305. Diar 303. Digger Pine 250. Diselma Hook. fil. 8 Dombeya Lam. 199. „„. Araucana Raeusch. „ chilensis Lamb. 199. Double Balsam Fir. 462. ' Double Spruce 352. Douglas Fir 411. Douglas-Fichte 410. 411. Douglas-Tanne 410. 411. „ Blaugrüne 419. „„. Blaugrüne Hänge- 4ıS. .„ Grossfrüchtige 417. „„. Hänge- 417. Dreh-Kiefer 219. Dun shing 479- Dwarf Juniper 132. E, Eastern Spruce 374. Edeltanne 427. 428. Eibe 66. „„. ansehnliche patagonische 193: „ kirschfrüchtige 195. „ Ppflaumenfrüchtige 103. „ zwergfrüchtige 10. Eiben-Cypressen 141. Eiben-Cypresse 157. Eibenbaum 166. ' Eibenbaum gelbfrüchtiger 176. Eibenbaum gemeiner 166. „ grossfrüchtiger 550. „ Irländischer 160. „ kanadischer ı7©. kleinfrüchtiger ı7%. kurzblättriger ı77. Säulen- 109. westlicher 177. Eibengewächse 1606. ' Epieea ä queue de tigre 5 ' Epieea commun 3551. „ de I’Himalaya 573 „ de Siberie 368. ' Eucallitris Bre. 7 ‚ Eupicea Willk. 332. Eugodocarpus Endl. European Larch 321. 16. ı Eutacta Lk. ı8 I 199. | Eutassa Salisb. ı8 Euthuya Benth. et Hook. Eutsuga Engelm. 394. je} [7 F: Fichte 331. 351. „ Ajan- 385. „ Alcock’s 377. „ Alpen- 357. „. Altai- 368. „ Brewer’s 550. „ Douglas- 410. 411. „ Engelmann’s 343. „„ glattzweigige 3So. „ Glehn’s 377. .. grünzapfige 350. „ Himalaya- 3795. „ Indische 373. „ mittelständige 350. 0. CL) mit nadelspitzigen Blät- tern 38o. mit stechenden Blättern 346. morgenländische 374. nordische 356. Omorika- 382. Pyramiden- 362. riesige gemeine 358. rotzapfige 355. Schrenk’s 371. schwarze gemeine 358. schwedische 355. sibirische 368. Sitka- 390. Siskiyou- 350. Fichte spitzblättrige gemeine 358. „ Stromland- 300. „ Tigerschwanz- 5So. „ tischförmige 365. „ Torano- 5So. „„ Uwarow’s gemeine 350. „ vom Harz 357. Yezo- 380. Fetid Yew ı86. Fichtenbier 335. Fichten, echte Omorika- 382. mit tannenähnlichen Blät- tern 582. Fichttanne 35:. Fi, Kaja ıS0. Filzkoppe 237. Fi-Moro 63. Filots-Matsu 240. Fime Tsuga 505. Finoki altera 54. Fi-Suga 147. Fitschou 185. Fitzroya Hook. fil. S Flussceder 27. „ kalifornische 28. „ grossschuppige 30. '„ Papua- 3ı. Föhre 225. Fohre 22 Forche 2 Forle 225. Fortunes Cephalotaxus ıS5. Fox-tail Pine 272. Frankincense-Pine 265. Frenela Mirb. 7 Frenela ericoides Hort. 67. Frenela glauca Hort. 58. Frenja 383. Fuchsschwanzkiefer 260. 272. 273. Furi-Hiba 61. Fusi matsu 310. Fussfrucht 103. an 332. „ 5 2 % G. Gan-Si Hak 51. Geibkiefer 260. 260. „ Felsen- 263. Genevrier a fruit globuleux 121. „ a gros fruit 130. Namenverzeichnis. Genevrier Cade 158. „ eommun ı395. Genevrier de Chine ııS. Genevrier d’orient ıı2. de Phenicie 116. „ hain 132. porte-encens 118. „ rigide 131. Genevrier sabine 107. Gin an ıS0. Ginger pine 7ı Ginkgo Kaempf. 180. „ biloba L. ıSo. .. biloba laciniata Hort. ı02. pendula Hort. 102. „ „ variegata Hort. 102. Ginkgobaum 189. echter :S0. Gliederfichte 13. Globular-fruited Juniper ız1. Glyptostrobus Endl. 148. ” „ pendulus Endl. ı32. Gobria 470. Goldkiefer 203. Goldlärche 300. chinesische 510. Zwerg- 315. Go-siuso 282. Gottesbaum 309. Goyono matsu 222. Graslärche 323. Gray-Pine 2ıS. Greek Juniper ııa. Greek Silver Fir 430. Hr. Hackmatac 330. Hängefichte 360. Hängefichte, schwedische 360 Hängetanne 432. Nordmann’s 437. „ spanische 410. Hai-Sung-tse 2So. Hakenkiefer 234. Hakenzürbel 2795. Harz-Eibe ı5. Harzsame 35. Haselfichte 355. Heavy wooded Pine 201. Hemlock-Spruce 308. Hemlockstanne 303. „ Brown’s 307. heterophyllus Endl. 154. 559 Hemlockstanne Hänge- 40». „ japanische 304. „ japanische Zwerg- 305. kanadische 308. Karolina- 406. kleinblättrige 409. Kugel- 402. Mertens- 40). Patton’s- 407. Säulen- 402. verschiedenblättrige 30%. Westamerikanische 405 Zwerg- 402. Hemlockstannen, echte 304. Heyderia decurrens C. Koch 38 Hiba 51. echte 51. Himalaya-Ceder 305. Himalayan Pine 283. Spruce 373. Hime Tsuga 3035. Hinoki 92. Honigthränen 374. Horizontal Roman Cypress ı02. J- Japanese Cedar ı42. Cypress o2. Hemlock Fir 304. Larch 519. Pine 247. Thuya 5ı. Ir 186. Yew ı7 if a elle eourtes 177: If commun 1660. „ du Canada 176. „ @Irlande 160. Igelfichte 364. Igelföhre 221. Illeden 449. Incense Juniper ıı8. Indian Cedar 309. Hemlock Fir 307. Silver Fir 470. „ $Spruce 373 Ingwer- Tanne 7ı. Inukaya ıSo. Inu-Maki 1094- Jo-bi-sjo 38o. Jochlärche 323. ‚Irish Yew 160. 560 Itcho 180. Ito-Sugi 63. Juniper 65. Juniperus L. 1093. „ „n alpına Clus. 132. alpina minor Hort. 132. ‚ alpina suecica Plukn. 132. andına Nutt. 12%. arborescens Mnch. 122. | argentea Hort. 127. attica Orph. 139. barbadensis Thunb. ıı8. | 124. Bedfordiana Hert. Bermudiana L. 115. Biasoletti Lk. 139. caesia Carr. ı11. ealifornica Carr. 120. canadensis Lodd. 133. canadensis aurea Hort. 133: canescens Comp.Ind.104. Cannarti Hort. 125. caroliniana Dur. ı22. cernua Roxb. 120. cinerea Carr. 118. ChamberlayniHort. 125. chinensis L. 118. „. argenteo-variegata Hort. 120. „ aurea Hort. 120. „. aurea pendulaHort. 120. „ femina Hort. 120. „ maseula Hort. 119. „ mascula aurea Hort. 120, nana Hochst, ı2r. „. pendula Hort. ı20. „ A procumbens Endl. 121. „„. procumbens albo- variegata Hort. ı2r. „ Procumbens aurea Hort. 121. „„ procumbens aureo- varieg. Hort. ı21. „ pyramidalis Hort. ı20. „ Smithi Loud. ı21. bauen. 47. ROxb. 193. communis L. 133. „. Mular32. » 8 Lam: 132, Br » Juniperus communis alpina Gaud. 132, ” Namenverzeichnis. variegata Hort. 138. „ caucasica Endl. 157. | „ compressa Carr. 136. „„. eracovica Hort. 136, „ depressa Pursh. 133. „ eehinoformis 137. „. hemisphaerica Parl. ı 37. „ hibernica Gord. 156. hibernica compressa | Carr. 136. „ hispanica Laws 136. indica Madd. 105. „ macrocarpa Spach. 139. „ montana Ait. 132. 0403 l.0ud.41352: „ oblonga Loud. 137. „ oblongo-pend.Carr.ı37. „ pProstrata 133. „ pendula Hort. 137. a. zeileza Bar]. 137 »estricta Garn 4.30. „ suecica Loud. 136. „ uralensis 138. „ von Nord-China 136. „. Thünb, 731. compressa Rinz. 136. conferta Parl. 130. daurica Forb. 106. _ davurica Hort. 132. davurica Pall. 106. dealbata Dougl. 132. » Hort 28 densa Gord. 105. dimorpha Roxb. 118. dioica Hort. ı18. 127. drupacea Labill. 140. dumosa Wall. 105. echinoformis Hort. 137. ericoides Nois. 67. excelsa Bieb. 112. » elauca Hort. 112. „ microcarpaCarr.ı13. „ nana Endl. 113. „ pyramidalis Hort. ıı2. „ strieta Hort. 112. „ variegata Carr. 113. excelsa Madd. ıı2. 115. excelsa Lew. 128. flaceida Schicht. 115. flagelliformis Hort. 120, foetida excelsaSpach.ı ı2. „ „ ” 7 6) . Er ” ” Juniperus communis aureo- | Juniperus foetida Sabina Spach. 107. „ Squarrulosa Spach. 115. f tamariscifolia Spach. 110. thurifera Spach. 117. „ virginiana Spach. 122. foetidissima Willd. 115. Fortunei van Houtte ı21. fragrans Knight. 128. gigantea Roezl. 115. glauca Hort. 58. „» syalld. 728) gracilis Hort. 124. GossainthaneaLodd. 124. Hermanni Pers. 128. Henryana Hort. 136. hemisphaerica Presl. 137. hibernica Lodd. 136. hispanica Booth. 136. „ Lamsırz „ Presl 136. hudsonica Forb. ıı1. Jacobi Hort. 120. Jacobiana Hort. 120. japonica Carr. 121. „ albo-variegata ı2ı. „ aurea Horf. ı2r „ aureo-variegata 121. „ pendula Hort. 120. „ pyramidalis Hort. 120. interrupta Hort. 123. interrupta Wendl. 137. isophylla C. Koch. 112. Lambertiana Wall. ı05. Lasdeliana Laws. 115. Langoldiana Hort. ı 16. latifolia arborea Cerasi fructu Tourn. 140. litoralis Maxim. 130. Lobeli Guss. 139. lusitanica Mill. 107. Lycia L. 116. Macnabiana Laws. 100. macrocarpa Sibth. 130. macropoda Boiss, 114. Marschalliana Stev. 138. maximus illyricus Lob. 139. mexicana Schiede 115. minor montanaC.Bauh. 132. JuniperusmontanaHort. 132. „ „ ” ” „ ” ” ” ” ” Myosurus Hort. 117. Myurus Hort. 117. nana Willd. 132. nana alpina Endl. ı32. nana «a montana Endl. 113. nanacanadensis Carr. 133. nana canadensis aurea Hort. 133. nana hemisphaerica Carr. 137. neaboriensis Laws. 139. nepalensis Hort. 104. nipporica Maxim. 132. nutans Hort. oblonga Bieb. 137. oblongata Guss. 117. 139. oblongo-pendula Loud. 137: oceidentalis Hook. 123. „ var. conjungens Hort. 129. .„„. var.monosperma Hort. 120. „ utahensis Sarg. Olivieri Carr. 112. oophora Kunze 117. orientalis Tourn. 1135. Oxycedrus L. 138. = 2 Damiıer3o; = Lam.,140. „ echinoformisKnight 137. pachyphloea Torr. 130. phoenicea L. 110. „ filicaulis Carr. 117. „ £# turbinata Parl. 117. piriformis Lindl. 128. polycarpos C.Koch. ı 12. polymorpha Hort. ı25. procera Hochst. 115. procumbens Sieb. prostrata Pers. ııı. „ Holländ.Gärten. 132. Pseudo-Sabina Fisch. et Mey. 106. pyramidalis Hort. 136. „ glauca Hort. ı20. recurva Hamilt. 104. „ densa Carr. 105. nana Hort. 103. 123: 129. 121. ” Beissner. Namenverzeichnis. | Juniperus recurva pendula foetidissima | er} ” Hort. 104. „ squamata Parl. 105. „» #squamataHook 1035. Reevesiana Hort. ı20. reflexa Hort. religiosa Royle 112. 113. repandaHolländ.Gärten EXT. u Hort I7 137: 104. . repens Nutt. ııı. rigida S. et Z. ı3ı. rufescens Lk. 138. Sabina L. 107. Sabına @ E.110: „ cupressifolia Ait. 110. „ elegans Hort. 110. „ erecta Hort. ııı. „ fastigiata Hort. „ femina Hort. ı10. „. humilis Endl. ı 10. „ £& humilis Hook. ı1ıo0. „ mas Hort. 110. „ hana Carr. 110. „ prostrata Loud. ııı. „ pyramidalisHort.ııı. „ tamariseifolia Ait. ı 10. > var-taunicaballeı]2. „ variegata Hort. ı1ı. „ A. vulgarisEndil. 107. Sabina Led. 106 eMilltın6; „+ MehzS1 sabinoides Gris. „». ‚Endl.'rı& saxatilis Hort. 13 Scholli Hort. Schotti Hort. semiglobosa Rgl. Shepherdi Hort. — Sheppardi Veitch. ı22. sibirica Burgsd. 132. SmithipendulaHort. 123. species Nord de Chine Hort. 136. „ Reichenheim Hort. 110. „ Sierra Nevada Hort. 128. sphaerica Lindl. ı2:. „ glauca Gord ı22. sphaerocarpa Ant. 1309. squamata Hamilt. 105. 111. 110, nn 126. 10 ” 561 Juniperus squamata var. re- curva C.Koch. 104. 105. squamosa Herb. Hamilt. 10). stricta Hort. 136. struthacea Knight. 119. suecica Mill. 136. taxifolia Hook.etArn. 131. tenella Ant. 138. tetragona Mnch. 116. tetragona Schlecht. ı15. Thunbergi Hook, et Arn. 118. thurifera L. 117. tripartita Hort. 126. „ aureo-variegataHort. 126. Triomphe d’Angers Hort. 127. turbinata Guss. uralensis Hort. 138. utahensis Engelm. ı29. virginiana L. „ albo-spica Hort. 127. „ albo-spicata Hort. 127. „, albo-variegataHort.ı27. virginiana argentea Hort. 127. „ aureaelegansHort.ı27. „ aureo-spicaHesse. 127. „ aureo-variegata Hort. 127% „ # australis Endl. 124. „ barbadensisGord.ı24. „ BedfordianaKnight.ı 24. „ Cannarti Hort. 125. „ carolinianal.oud.124. „ ChamberlayniCarr. ı25. „ einerascens Carr. 127. „ dumosa Carr. 126. „ elegantissima Hort. ı28. „ glauca Carr. 126, „ globosa Hort. 126. „ Gossainthanea Carr. 124. „ Interrupta Hort. 125. „ Kosteriana Hort. 126. „ nana compacta Hort. 126. „ nana nivea Hort. 126, „ nutans Hort. 125. „ pendula Carr. 125. „ Plumosa alba Hort. 127. 122. 2,7 e16) 562 Juniperusvirginianaplumosa argentea Hort. 127. 45 „ nivea Schwerdt. polymorpha Hort. 125. pyramidalis Hort. ı glauca Hort. 125. 12). 127. „9 » , viridis Hort. Schotti Hort. Smithi pendula Hort.ı 25. Triomphe d’Angers Hort. tripartita Hort. 126. , aureo-variegataHort. 120. viridis Hort. 126. 127. | 2209} 120. y%, pendula'Hort. 125. | „ virginiana Thunb. 118. Wallichiana Hook. fil. 106. Willkommi Ant. 139. Wittmanniana Hort.ı38. Youngi Hort. 120. K. Kane-Matsu 203. Kara Mats 310. Kara matsu 310. Kara-Schersae 508. Karpathenfichte 358. Kateran Bujus 297. Kegelfichte 363. Ken-sin 194. Keteleeria Carr. 420. „ Davidiana 424. „ Fortunei Carr. 42:. „ sacra 426. Khutrau 373. Khutrow 373. Kja-Raboku it Momi no ki 184. Kiefer 209. „ Aleppo- 223. „ Arizona- 260. „ Balfour’s 272. „ Bank’s 218. „ biegsame 273. „ breitblättrige 250. » Bunge’s 252. „ Chihuakua- 258. „ Coulter’s 257. „ der kanarischen Inseln Zn. „ des Bamberger Haupt- moors 228. Namenverzeichnis. Kiefer dichtblütige 247. „ Dreh- 219. „ einblättrige 254. „ Emodi- 251. „ Engelmann’s 253. „ enteindete:252. „ Fichten- „ fichtene 235. „ Gelb- 216. „ gemeine 225. einblättrige 252 » „» Hänge- 232. » „ kleinblättrige 232. „ Gerard’s 250. „ glatte 216. „ Grannen- 27). „ graue 228. „ harzige 246. „ Heldreich’s 245. „ Himalaya-Weymouths- 283. „ Höcker- 270. hohe 2S3. „ Jeffrey’s 263. „ Jersey- 215. „ kleinblütige 232. „ Korea- 280. „ Masson’s 249. „ mit essbaren Samen mit übergebogenen 210. ” Er] Zapfenschuppen 263. mit zurückgebogenen Zapfenschuppen 2795. „ Monterey- 271. „ Murray’s 210. „ »Parryisr255% Pyrenaeen- 225. „ Riesen- 204. „ Riga- 228. „ rote 246. „ $Sabine’s 256. „. Säulen- 231. „„. Schlangen- 231. schottische 220. „ sehwerholzige 260. „ See- 223. . stechende 214. „ steife 266. „ südliche 269. „ Tafelberg- 214. „ Thränen- 283. „ Thunberg’s 248. „ Torrey’s 256. | Kiefer Ural- 23;. „„ von Bordeaux 221. „ von Hagenau 25° „„ Weihrauch- 265. „ Weissrindige 244. „ Weiss- 228. „ weymouthskieferähnliche 27). „ Zucker- 204. Kienäpfel 227. Kiene 225. Kienbaum 225. Kienfichte 235. Kieu 252. Kin Sjo 203. ' Kin-le-Sung 313. Kin Sung 203. Knieholz 236. 237. Knob Pine 270. | Knopfkiefer 270. Königstannen 420. Koja-Maki 203. Kon-Nam -Tsong 118. Konotega Siwa 54. Koondrow 373. Kopfeibe 1753. „ Fortune’s ıS3. „ gestieite ıSo. „ Griffith’s 550. Nachtrag. „ Säulen- ıSı. „ steinfrüchtige 153. Krammetsbeerstaude ı33. Kranawitt 133. Kremsen 237. Kronawett Be Krummholz 236. 23 an Krumpholz 237. Krümpen 237. Krüppelzapfen 357. Ksä-Maki 194. Kugel-Cypresse 65. Kukunaria 438. Kuro-Matsu 248. Kus-jak 50. Kussel 227. K’wa hak 3. 7: 22 23). L. Lace-bark Pine 252. Lackeren 236. Lackholz 237. Lärche 314. Lärche amerikanische 329. ” dahurische 322. dahurisch-japanische 320. dahurische kriechende 329. dünnschuppige 318. europäische Hänge- 320. gemeine 321. Griffith’s 316. japanische 318. kleinzapfige 320. Lyall’s 316. mit abwärtsgebeugten Aesten 325. Murray’s 310. russische 3295. Säulen- 327. sibirische 324. westamerikanische 514. Lärchenkrebs 323. Lärchenschabe 323. Large fruited Cypress 109. Large fruited Juniper 130. Laricio de Calabre 241. Laricio de Caramanie 242. Laricio de Corse 230. Larix Lk. 314. „ americana Mchx. 520. » » brevifolia Carr. 314. » » Ppendula lL.oud. 326. ” ” „ N „ rubra Hort. 330. amurensis Hort. 328. archangelica Laws. 523. Cedrus Mill. conifera Kaempf. 310. dahurica Turcz. „ japonica Maxim. 3 „ £ prostrata Rgl. 3 decidua Mill. 321. „ y americana Henk. et Hochst. 326. „ a communis Henk. et Hochst. 321. 207. 328. 20. 2 9. „ pendula Henk. et Hochst. 323. „ dpendulinaRgl. 325. „ s pendula Rgl. 326 Mrargossieaskienk. et Hochst. 324. „ y rossica Rgl. 3 » ß sibirica Rgl. europaea D. C. 521. „ cervicornis 328. | Namenverzeichnis. Larix europaea communis Laws. 321. compacta Hort. fastigiata Hort. flore albo Hort. glauca pendula Hort. 327. „ eb} ”„ 9» Er ,„ „ „ pendula Laws, Ö pendulina a 325. „ y rossica 325. = RB Se ton, = 1232 „ Fraseri Ca 330, „ Griffithi Hook. 3:6. „ Griffithiana Gord. „ japonica Carr. 3ı8. „ japonica Murr. 319. „ Intermedia Lodd. 326. „ Intermedia Lk. 330. „ Kaempferi Fort. 310. „ kamtschatica Carr. 328. „ laricina C. Koch. 330. „ leptolepis Murr. 318. minor Murr. 310. 319. „ Lyalli Parl. 316. „ microcarpa Bedf. „ oeeidentalis Nutt. 3 „ patula Salisb. 297. „ pendula Salisb. 326. 7 330. 14 „ pyramidalis Salisb. 321. „ rossica Sabine 325. „. sibiriea.Eedeb;; 324. „ Sieboldi Zuce. 318. „ tenuifolia Salisb. 330. „ vulgaris Fisch. 321. Latsche 236. 237. Lawson’s Cypress 70. Lebensbäume, echte 32. „ Riesen- 46. Lebensbaum 3.2. „ abendländischer 32. „ beilblättriger 51. „ gefalteter 44. „ Hänge- 42. „ heideähnlicher „ Japanischer 49. „ morgenländischer 54. „ Riesen- 46. Standish’s- 49. Sr 339, | Lebensbaum- Cypresse 64. Fig >10, 3 Murrayana Maxim. 6 [571 >» ' Lebensbaum-Cypresse erbsen- früchtige 83. „„ hängende 08. „ Hinoki- 02. kurzästige 97. „ Lawson’s- 70. „ Nutka- 79 „ Sawara- 83. „ Legföhre 236. „ Lehnferche : „ Leichhardtia Shepherd. 7 Lepidothamnus Phil. ı>. Libanon-Ceder 207. Libocedrus ’Endl. 27 „ Craigiana Laws. 28. „ decurrens Torr. 28. „ Columnaris Hort. 30 „ „ eompacta Hort. 30 » „ glauca Hort, 30 „ macrolepis Benth.etHook. 30. „ papuana F. v. M. 5ı Liu-kiu-momi 108. Lleuque 1935. Lobh’s arbor vitae 46. Loblolly-Pine 265. Löwenferche 236. Lord Aberdeen’s Pine : Lord Harringtons Yew ı8o. Lungmu 2352. 237. 36 230 M. Machholder 133 ı Mac Nabs Cypress 100. ı Macrothuya Benth. et Hook. 46. ı Mahin 1035. ' Maiden-Hair Tree 180. ı Majoo 50. ı Malokedra ı15. Mammoth tree ı60. | Mammut-Baum ı60. Mastbaumkiefer 228. Medad 302. Meleze d’Amerique 330. „ d’Europe 321. „ de Kaempfer. 310. „„ du Japon 310. | Me-Matsu 247. Mexican deciduous Cypress | 155. Microcachrys Hook. fil. 16 36* 220. | 564 Momi 450. Monterey Pine 271. Moorkiefer 228. 235. Moosföhre 235. Morastkiefer 209. Morinda 573. Morika 583. Moro 131. Mount Atlas Cedar 3 Mountain Pine 233. Mushi 237. Mugho 237. Mugo 237. Mugokiefer 237 n © w N. Nageia Gaertn. ı6. Nakhtar 305. Nedsuko 49. Nektartropfen 374. Neoza 251. New Jersey Pin: 2195. Newr 250. Nioza 251. yı Nootka Sound Cypress 79. Norway Spruce ne Nusskiefer 254; 25 Nut pine 254; Br Oo. Obispo Pine 213. Octoclinis Ferd. Muell. 7 Olanda-momi 198. Old-field-Pine 265. Omora 383. Omorica Willk. 382. Omorikafichte 382. Omorika 383. Oxycedrus Spach ı30. „ echinoformis Hort. Oyamel 491. BE Pa Kewo ıgı. Pea-fruited Cypress 83. Pechkiefer 266. Pechtanne 351. Pehuen 200. Pesse 351. Pherosphaera Arch. ı5. Phoenician Juniper 116. Phyllocladus Rich. 15. Pian-Fa 54. 137. ” „ PR] Namenverzeichnis. | Picea Plin. 351. Latinorum J. Bauh. 351. Don. 427. ı Picea Lk. 33ı. acicularis Maxim. 380. „ acutissima Hort. 342.358. ” ek) ajanensis Fisch. 385. aurea P. Smith. 380. genuina Middend. „ japonica Maxim. 388. „„ mierosperma Mast. 388. „ species 388. subintegerrima Middend. 357. alba Lk. 340. „ acutissima Hort. 342. #3 arctıca#390: argentea Hort. aurea Hort. 343. eoerulea Hort. 341. „ compacta gracilis Breinig. 343. ” ” ” 0) 341. ” lis PASmith 2343. „„ ceompressa Hort. 342. „ echinoformis Carr. 342. fastigiata Carr. 343. glauca Hort. 341. nana Hort. 342. nana glauca Hort. 342. pendula Hort. Ss Aleockiana Carr. 37 „ aurea Hort. 389 amabilis Lobb. 482. „» Loud. 468. Apollinis Rauch. 440. balsamea Loud. 464. „ fol. varieg. Knight. 466. „ longifolia Booth. 465. „ prostrata Knight. 466. bicolor Hort. 38o. bifolia Murr. 466. brachyphylla Gord. 453. bracteata Loud. 488. Breweriana Wats. 350. canadensis Lk. 308. cephalonica Loud. 438. „ Apollinis Hort. 440. cilicica Rauch. 449. coerulea Lk. 341. commutata Belg. u. Holländ. Gärten 346. concolor Gord. 470. compacta pyramida- | 387- Picea concolor violacea Roezl. 475 Cranstoni Hort. 360. Douglasıi Lk. qarı. elegantissima Hort. 367. Engelmanni Engelm. 343. argentea Hort. 345. „ glauca Hort. 345. glauca Holländ. Gär ten. 347. „ mierophylla Hesse 345. excelsa Lk. 351. acutissima Hort. 358. aegra myelophthora Casp. 360. „ altaica Teplouch. 368. „ alpestris Brügger. 357. archangelica Hort. 364. argentea Hort. 367. argenteo-spica Hesse 367. attenuata Carr. 366. aurea Carr. 367. „ aurea magnifica Hans. 367. Barry Hort. 365. capitata Croux. 365. earpathica Loud. 358. „„ chlorocarpa Purk. 356. „„ Clanbrasiliana Carr. 363. „ ceoerulea Breinig 366. „„ Columnaris Carr. 363. „ compacta Hort. 363. „ compacta pyramidalis Hort. 363. concinna Carr. 366. conica Carr. 363. „ Cranstoni Carr. 360. denudata Carr. 359. „ Dicksoni Hort. 360. „ dumosa Carr. 365. echinoformis Hort. 364. elegans Hort. 363. „, EllwangerianaHort. 366 „ eremita Carr. 362. ,„ erythrocarpa Purk. 355. „ Finedonensis Hort. 367. gigantea Hort. 558. Gregoryana Hort. 364. „ hereyniea Hort. 357. humilis Hort. 364. integrisquamis Carr. 368. pr] ’ ” ” Picea excelsa intermediaCarr. 360. inversa Hort. 361. Maxwelli Hort. 366. „ Merki Hort. 564. „ monocaulis Nördl. 361. „ monstrosa Hort. 361. „ mucronata Carr. 360. „ nana Carr. 364. „ nigra Loud. 55S. „ parviformis Hort. 365. „ pendula Carr. 360. „ Phylicoides Carr. 366. „ Pprocumbens Carr. 565. „ pumila Hort. 365. „ Pygmaea Carr. 364. „ Ppyramidalis Hort. gracilis Hort. robusta Hort. ” „ ” ” „ Pyramidata Carr. 362. „ reflexa Carr. 361. „ Remonti Hort. 363. „ septentrionalis 355. „ sibirica Carr. 558. Striet36Gord.363. „ tabuliformis Carr. 365. 358. „ uralensis Teplouch. „ tenuifolia Carr. 368. „ Uwarowi Kaufm. 359. „ variegata Carr. 367. „ Viminalis Casp. 360. „ virgata Jaques 359. Finedonensis Hort. 367, firma Gord. 450. firma Hort. 453. Fortunei Murr. 421. Fraseri Loud. 462. „ Hudsoni Knight. 465. glauca Hort 342. Glehni Fr. Schmidt. 377 grandis Loud. 476. Gregoryana Hort. 364. Herbertiana Madd. 482. hirtella Loud. 491. hudsonica Hort. 465. Khutrow Carr. 373. Kukunaria Wendr. 439. japonica Rgl. 38o. jezoensis Carr. 389. jezoönsis Carr. 421. lasiocarpa Hort. 473. medioxima Nyland. 350. Namenverzeichnis. Picea Lowiana Gord. 473 magnifica Hort. 482. major primaC.Bauh.33ı. Mariana Doumetti Hort. 337: „ nanalHort.,337- Maximowiczi Rgl. 370 Maxwelli Hort. 366. Menziesi Carr. 390. „ argentea Hort. 347. Merki Hort. 364. microsperma Carr. Morinda Lk. 373. Naphta Knight. 482. nigra Lk. 332. „ argenteo-variegata Hesse 357. „ aurea Hesse 337. „ Doumetti Carr. 337. „ fastigiata Carr. 337. „ Mariana Hort. 336. „ 'nana Hort. 337. Nordmanniana Loud. 434. nobilis Loud. 484. obovata Ledeb. 368. „ japonica Maxim. 370. „ SchrenkianaCarr.37ı „ „ fol.long>Mast.371. Omorica Pan£. 382. orientalis Lk. 374. „ aurea Hesse 376. „ compacta Hort. 376. „„ nana) Hort!-376. „ pygmaeaTh.Ohlend.376. Parryana Barron. 346. „ argentea Hort. 347. „.coerülea. Hort; 347. ‚. ‚glanca: Hort. 347. ParsonsianaBarron.47 pectinata Loud. 428. „ aurea Hort. 434. „ fol.varieg.Loud. 434. „ nana Knight. 433. „ pendula Gord. 432. „ tenuiorifolia Hort.433. „ tortuosa Gord. 433. „ variegata Gord. 434. Pichta Loud. 453. „ longifolia Hort. 456. Pindrow Loud. 482. pinnosa Hort. 453. Pinsapo Loud. 444. 388. | 505 | Picea Pinsapo glauca Hort. Br Br “ „ » PR] 446. „ variegata Gord. 446. polita Carr. 38o. pungens Engelm. 346. argentea Hort. 347. coerulea Hort. 347. „ glauca Hort. 347. glauca pendula Koster 348. religiosa Loud. 490. Remonti Hort. 363. rubra Lk. 338. Schrenkiana F. et M. 371. sibirica alba Hort. 456. sitchensis Trautv. et Mey. 390. „ speciosa 392. sitkaänsis Mayr. 390. tenuiorifolia Hort. 433. thianschanica Rupr.371. Veitchi Lindl. 457. „. kIore8433% viminalis Hort. 360. vulgaris Lk. 351. var. altaica Teplouch. 368. „ AUwarowiKaufm.350. Webbiana Loud. 479. Wittmanniana Carr.374. Yezomomi Hort. 388. „ Pichta 455. | Pign 357. Pignolen 221. Pin alvier de Suisse 276. a bois lourd 2 a l’encens 26 ä trochet 2 2 blanc 223. = . d’Alep 2235. de Bordeaux 221. de Briangonnais 252. de Calabre 241. de Caramanie 242. de Corse 230. de Corte 222. d’Ecosse 220. de Hagenau 228. de Jerusalem 223 des Landes 221. des Montagnes 233. 566 Pin de Riga 22). ” ” EL) du Lord Weymouth 2SS. gigantesque 294- maritime 221. „ de Corte 222. Nazaron 225. noir d’Autriche 241. pauvre 215. Pignon 220. pleureur 283. rouge 229. rouge d’Amerique 240. silvestre 225. Pinaster Caesalp. 221. Pinaster Endl. 213. Pinaster Engelm. 210. „ ” Pumilio Clus. 237. silvestris 7 Pumilio 219237 Pindrai 482. Pindrau 482. Pinie 220. | Piniennüsse 221. Piniolen 277. Pinon 200. 253. 254. Pinsapo 444. | Pinus Plin. 220. Pinus L. 209. ” ” 7 EL} „ ” Einteilung der Gattung | nach Engelmann 209. abasica Carr. 224. abchasica Fisch. 224. Abıes 1.557. »elpur.rıgz „ball, 368: » ‚Ihunb. 380: »Dun2428 » Dur. a. pectinata Christ. 428. 432. „». Dur. b. Reginae Amaliae Christ. 441. „ Dur. £. Apollinis | Endl. 440. „ Dur. c. Apollinis Christ. 432. 440. „ Dur. e. cephalonica Christ. 432. 438. „ Dur. #. cephalonica Parl. 438. „ americanaMarsh.398. „ medioxima Nyland. 356. „ viminalis Alstr. 360. | Pinus adunca Bosc. ” ” Namenverzeichnis. 271. africana Hort. 220. alba Ait. 340. albicaulis Engelm. 274. Alcoquiana Parl. 378. amabilis Dougl. 468. 3. Paul #400.482> americana Dur. 308. „ Gaertn. 338. :alba@Hort340; „ nigra Hort. 332. „ Trubra Wangenh. 5: Apollinis Ant. 440. arabica Sieber 224. Araragi Sieb. 394. Araucana Molin. 199. aristata Engelm. 273. arizonica Engelm. 260. atlantica Endl. 302. australis Mchx. 269. Ayacahuite Ehrenb. 275. Balfouriana Jeffr. 272. „ var. aristata Engelm. | 273. balsamea L. 464. Banksiana Lamb. 218. Beardleyi Murr. 261. Benthamiana Hartw. 260. bifida Ant. 450. Bolanderi Parl. 219. Boursieri Carr. 219. brachyphylla Parl. 453. bracteata Don. 488. Brunoniana Wall. 397. brutia Ten. 225. Bungeana Zucec. 252 calabrica Delam. 241. californica Hartw. udoisl: 271. canadensis Dur. 340. „ Hook. 403. 122,308: „ fol.curtis.Duham.2ıS. canariensis Ch. Sm. 251. caramanica Oliv. 242. caucasica Fisch. 231. Cedrus L. 297. „ 7 atlantica Parl. 302. Cembra L. 276. a vehee 286. „„. monophylla Carr. 280. 270. fruticosa Gris. Pinus Cembra nana Hort. E2] br) 280. „ pumila Pall. 280. „ sibirica Hort. 279. Cembra Thunb. 282. cembroides Gord. 253. „ Newb. 274. „ KZUEcH2IM cephalonica Endl. 438. Chihuahuana Engelm. 258. chinensis Knight. 221. Chylla Lodd. 283. cilicica Ant, et Kotsch. 448. cinerea Röhl. 351. clausa Vasey. 216. colchica Hort. 224. commutata Parl. 343. concolor Engelm. 470. contorta Dougl. 219. „ var. Murrayana Engelm. 210. „ latifolia Engelm. 219. „ Newb. 219. Corteana Hort. 222. Coulteri Don. 257. Craigiana Murr. 201. dahurica Endl. 329. eRisch#3288 dalmatica Vis. 241. decidua Wall. 397. deflexa Torr. 263. densiflora S. et Z. 247. Deodara Roxb. 305. Dicksoni Hort. 283. ditritis Hort. angl. 223. Douglasi Sab. 411. „ glauca Hort. 419. „ glauca pendula Hort. 418. „ pendula Parl. 417. dumosa Don. 397. echinata Mill. 216. Edgariana Hartw. 213. edulis Engelm. 252. Engelmanni Carr. 258. Escarena Risso 223. excelsa Lam. 351. „ Hook. 286. „ »Barl 286. excelsa Wall. 283. „ monophylla Carr. 286. „ var. Peuce Gris. 286. Pinus excelsa zebrina Croux. vr) 286. excorticata Hort. 252. | FenzliAnt.etKotsch. 242. fertilis Roezl. 253. firma Ant. 45o. flexilis James 273 „ var. albicaulis 274. „ var. reflexa Engelm. | 275. foliis ternisGronow. Fortunei Parl. 421. Fraseri Lodd. 266. | » Pursh.’ 46. | Fremontiana Endl. 254. Frieseana Wich. 23o. genuensis Cook. 223. Gerardiana Wall. 250. glauca Mnch. 340. grandis Lamb. 468. grandis Dougl. 476 Griffithi Parl. 316. hagenaviensis Hort. 228. haguenensis Loud. 228, halepensis Bieb. 242. halepensis Mill. 223. „ abasica Carr. 22 halepensi-Pinaster 6. "de Saporta 22 halepensis Pithyusa Stev. 224. Hamiltoni Ten. Harryana Mac Nab. 450. Heldreichi Christ. 245. heterophylla Prsl. 282. | hierosolimitanaDuham. 223. hirtella H. B. et Kıth. 490. hispanica Cook. 225. holophylla Parl. 452. homolepis Ant 450. hudsonica Poir. 218. humilis Lk. 235. humilis X silvestris Christ. 231. humilis X silvestris | forma submontana 23ı. Japonica Ant. 247. „Hork’228) 221. Jeffreyi Murr. 263. jezoönsis Ant. 389. inops Benth. 219. 265. PR Pinus inops Bong. 219. . „ e2] Namenverzeichnis. inops Sol. 215. inops var. clausa Chap- mann. 210. insignis Dougl. 271 „ var. binataPalmer 272. intermedia Dur. 330, Su.Fischr 217.324 Kaempferi Lamb. 310. kamtschatica Endl. 328- Khutrow Royle. 373. Koraiensis S. et Z. 28o. | Lambertiana Dougl. 294. lanceolata Lamb. 197. larıcina Dur. 326. Laricio Savi 221. Larieio Poir. 238. „ austriaca Endl. „ austriaca fol. Hort. 242. „ austriacavariegata 242. „ Bujoti Hort. 244. „ ealabrica Delam. 241. „ caramanicaSpach.242. „ y cebennensis Gren. et Godr. 243. „ corsica Hort 238. Laricio corsicana Hort. 238. 241. aureis „ Italica Hort. 241. „ leptophylla Christ. | 243. „ monspeliensis Hort. 242. | „„ monstrosa Hort. „ nana Hort. 243. „ ynigricans Parl. 241. „ Pallasiana Endl. 242. „ pendula Hort. 243. | „ Poiretiana Ant. 238. „, pumila aurea Hort. 243. „ Ppygmaea Rauch. 245. # pyrenaica Gren. et | Godr. 243. „ stricta Carr. 241. „ tenuifolia Parl. 242. | „ variegata Hort. 243. Larix Thunb. 318. En ana iz „ .« alba Hort. 327. „ americana Pall. 328, „ a communis Endl. 321. Pinus Larix y „ „” 567 compacta Endl. 325 „ nigra Marsh. „ PBasaEndl. „ repens Endl. „ y rossica Endl. „ rubra Marsh. 329. lasiocarpa Hook. 466. latifolia H. Mayr. 2509. Latteri Madd. 221. laxa Ehrh. 340. Ledebouri Endl. 324. Lemoniana Benth. 223. leptolepis Endl. 318. leucodermis Ant. 244. Llaveana Schiede Depp. 253. SauiEotr. 253: Loddigesi Loud. Loiseleuriana Carr. 225. longifolia Roxb. 251. lophosperma Lindl. 256. Lowiana Mac Nab. 473. lutea Lodd. Lyalli Parl. 316. MacIntoshianaLaws.219. macrocarpa Lindl. 257. macrophylla Engelm. 258. maderensis Ten. 220. magellensisSchouw.237. mandschurica Rupr. 280. Mariana Dur. 332. maritima Poir. 221. „Lamb: 22 it, 238; » Koch 24ı. „2 Pal 245; altera C. Bauh, 221. minor Duham. 223. „ trocata Hort. 223. marylandica Hort. 332. Massoniana Sieb. et Zucc. 248. „ Hort. 247. Massoniana Lamb. 249. Menziesi Dougl. 390. „Par 385: Mertensiana Bong. 403. microcarpa Lamb. 330, mitis Mchx. 216. monophylla Torr. et Frem. 254. et 2606. 216. 568 Pinus monspeliensis Salzm. | „ ” ” er) 242. montana Dur. 235. = llyam. 270: „» Walth. 237. montana Mill. 233. „» Mughus 237. „» Pumilio 236. „ Pumilio « gibba Willk. 237. „ Pumilio 5 applanata Willk. 2357. „ Pumilio „ echinata Willk. 237. » X silvestris Brgg.23o. „ uneinata 234. „7 „ A. rostrata Ant. 234. | o macrocarpaı ” ” „ Willk. 235. „» ” ß pendula Hart.Mser.235. ”„ 9% „ y eastanea Hart.Mser.235. | » >» ». 2 versicolor Willk. 235. » » B. rotundata Ant. 239. o pyramidata Hart. 236. 75 gibba Willk. 236. y mughoides Willk. 236. » » €. Pseudopumilio Witlk. 236. MonteragensisHort.>71. MontereyensisHort.271. Montezumae >71. monticola Dougl. 293. Morinda Hort. 373. Mugho Poir. 235. Mughus Sendtner 235. 1 Se0p.223 3.297: „»„ Pinet. Woburn. 235. „» Neilreich 238. » : Wahlbg. 237. „ Hegetschw. 235. „ auliginosa Koch 237. „ variet. Pocorny 235. „ variet. Pumilio Koch 237. muricata Don. 213. Murrayana Balf. 2109. Pinus Murrayana var. Sar- | „ ” „ Namenverzeichnis. genti Mayr. 220. Naphta Hort. 482. neglecta Low. 221. nepalensis De Chambr. | 283. „ Royle 221. nigra Arnold 241. At 332, Br nigricans Host. 241. nivea Booth. 202. nobilis Dougl. 484. Nordmanniana Stev. 434. Novae Hollandiae Lodd. 221. „ Zealandiae Lodd. 221% Nuttalli Parl. 3ı obliqua Saut. 23 obovata Ant. 368. „. 5 Schrenkiana 371. Omorica Pan£. 382. orientalis L. 374. „ 8 longifolia Ledeb. Ile osteosperma Engelm. 253. Pallası>Par0l.22>. Pallasiana Lamb. 242. palustris Mill. 269. Parolini Vis. 225. Paroliniana Webb. 225. Parryana Engelm. 255. parviflora S. et Z. 282. Pattoniana Parl. 407. pectinata Lam. 428. peloponnesiaca Hort. 441. pendula Griff. 283. Soland. 326. ». Danlı330. penicillus Lapeyr. 225. Peuce Gris. 286. „ var. vermiculata Christ. 286. Picea Pall. 455. » Dur.532r „u Bard2s L. # graeca Fraas 440. Pichta Fisch. 453. Parl. 9 ” Pinus Pinaster Sol. 221. ”„ „ ” „ „ AberdoniaeLoud.223, „ altissima Lamb. 222. „ Escarena Endl, 223. „ Hamiltoni Parl. 222. „ Lemoniana Endl. 223. „ major Duham. 222. „ minor Lois. 223. „ obtusisquama Boiss. 222: „ Mor. 238. », Bess b „ Loud. 238% Pindrow Royle 481. Pinea L. 220. „ americana Hort. 220. „ chinensis Hort. 220. „ fragilis Hort. 221. Pinsapo Boiss. 444. „ glauca Hort. 446. „ variegata Laws. 446. Pithyusa Strangw. 224. polita Ant. 38o. ponderosa Dougl. 260. „ var. scopulorum Engelm. 263. pumila Rgl. 280. Pumilio Haenke 233.236, „ v. Janka 238. „s.Bambr233: „» Mughus Loud. 235. „ var. uliginosa Ratzb. 235. „ variegata Hort. 237. pungens Mchx. 214. pygmaea Fisch. 28o. pyramidalis Reum. 235. pyrenaica Lapeyr. 2235. quadrifolia Parry 253. radiata Don. 271. reflexa Engelm. 275. religiosa H. B. Kth. 400. resinosa Sol. 246. rhaetica Brgg. 230. (rhaetica) Christi Brgg. 2312 Heeri Brgg. 231. forma subuneinata ” ” ” 23: „ formasuperuneinata 231. „ pyramidalis Brgg. 231. rigensis Desf. 223. ” Pinus rigida Mill. 260. ” ” ” „ „ var. serotina Engelm. 260. romana Hort. 24 rotundata Lk. 23 rubra Lamb. 338. „ PA violacea Endl. „ Mill. = Mchz. fil. 246 Su Sieb.; 248: rupestris Mchx. 2 Sabiniana Dougl. 2 Salzmanni a 2 I T. 34 3. 225 sanguinea Lapeyr. Schrenkiana Ant. 57 scotica Willd. selenolepis Parl. 457. serenagensis Madd. 2351. serotina Mchx. 269. Shasta Carr. 274. sibirica Turcz. 453. silvestris Thunb. 248. „ Baumg. 241. = .Bul.,221. „ 6 divaricata Ait. 218. „7, Mill..221. silvestris L. 225. „ argentea Stev. „ aurea Hort. 233. „ Beveronensis Hort. 233. „ brevifolia Lk. 235. „ Bujoti Hort. 244. „ eolumnaris compacta Croux. 232. 220. 22C 220. „ eompressa Carr. 232. „ engadinensis Heer. 230. „ erythranihera Sanio 229. „ fastigiata Carr. 231. „ genuina Heer. 228. „ genuina forma gibba Heer. 223 „ genuina forma plana | Heer. 228. „ glauca Hort. 233. „ globosa nana Hort. 238. „ hamata Stev. 229. humilis Lk. 233. hybrida Heer. 231. maritima Ait. 258. Pinus ” Namenverzeichnis. Graf Schwerin 232. „ monophylla Hort. 232. „ A montana Wahlbg. 239. „ Mugo Tabern. 2 „ nevadensis Christ.2 „ pendula Hort. 232. „ persica Hort. 231. „ pumila Hort. 233. nie 97 „ 6 Pumilio Gaud. 237. „ Pygmaea Hort. 233. „ pyramidalis Hort. 231: „ pyramidalis glauca Holländ. Gärt. 232. reflexa Heer. 229. „ zigensis‘Horf. 2 en rotundata Lk. 23 .„.. zubra Hort. 229. „ uliginosa Lk. 235. „ umbraculifera Hort. 233: „ uralensis Fisch. „ variegata Hort. 233. „ virgata Casp. 23:. Sinclairii Hook. et Arn. 37%: sinensis Lamb. 240 sitchensis Bong. 390. Smithiana Lamb. 373. spectabilis Lamb. 479. St. Helenica Loud. 221. striata Hamilt. 479. strobiformis Engelm. 379: Strobus Thunb. 28o. + blamilt..285. Strobus L. 288. „ alba Loud. 292. „ argentea Hort. 283. 292. „ aurea Hort. 292. „ brevifolia Loud. 291. „ compressa Booth. 291. „ excelsa Loud. 283. „ excelsa zebrina Hort. 286. „ fastigiata Hort. 202. „ gracilis viridis Hort. 292. „ minima Hort. 292. silvestris microphylla 231. | Pinus Strobus | | | ” 5.69 monticola Nutt. 293. „ nana Hort. 29ı. „ nivea Hort. 292 „ pendula Hort. 283. „ pumila Hort. 202. „ pygmaea Hort. 29!. „ pyramidalisHort.292. „ umbraculifera Hort. 292. „ variegata Hort. 2092. „ viridis Hort. 292 „ zebrina Zocher 292. syrtica Thor. 221. tabulaeformis Hort. 249. tabuliformis Hort. Taeda L. „ A alopecuroidea Ait. 260. „ rigida Ait. 266. „ y variabilis Ait. tatarıca Hort. 242. taurica Hort. 242. taxifolia Lamb. 4rı. tetragona Mnch. 340. Thunbergi Parl. 248. „ monophylia Hort. 249 „ variegata Hort. 240. tinctoria Webb. 479. Torreyana Parry 256. TschugatskoiFisch.448. Tsuga Ant. 394. tubereulata Gord. 2 tuberculata Don. uliginosa Neum. 2 uncinata Ramd. 233. „ xXengadinensisBr 331. Gaud: »,.Rehbz variabilis „ Pursh. 216. Veitchi Mac Nab. 457. venusta Dougl. 488. verticillata Sieb. 203. virginiana Mill. 215. „ tenuitolia Pluk. 265. Webbiana Wall. 470. 292, 205% 216 Pitch Pine 260. PlatycladusdolabrataSpach. ” 514 stricta Spach. 54. Plum-fruited Cephalotaxus 184. 570 Plum-fruited Yew 105. Podocarpeae 19). Podocarpus L’Her 1093. „ alpina R. Br. 194. „ andina Pöpp. 195. chinensis Wall. 193. coreana van Houtte 186. „„ corlacea Hort. 181. 180. „ drupacea Hort. aliqu. 1854. „ koriana Sieb. ı8ı. „ macrophylla Don. 194. „ macrophylla Maki Endl. 199. „u MakilS. 'et/22:193. „ Makoja Forb. 193. „ Makojı Hort. Lov. 193. nucifera Pers. 186. Sciadopitys Hort. ı81. „ spicata Pöpp. 193. „ TotaraDon.alpinaCarr. 194. Pond Pine 209. Port Orfort Cedar 70. Prickly Cedar ı58. Prince Albert’s Fir 404. Prince Albert’s Yew 1095. Prumnopitys elegans Phil. 195. Pseudolarix Gord. 309. „ Kaempferi Gord 310. „ Kaempferi 7 nana 3ı3. Pseudotsuga Carr. 410. „ Davidiana Bertrand 424. „ Douglasi Carr. 4:1. je 79 ” argentea compacta Hans. 419. compacta Hort. 419. ” u] ” » » „ denudata Carr. 418. » » dumosa Carr. 419. » „ elegans Hort. 419. „ „» fastigiata Carr. 418. »„ „ glauca Hort. 419. » » glauca pendula P. Smith 418. macrocarpa Engelm. 417. monstresa Hort. 419. pendula Engelm. 417. Stairi Hort. 420. Standishi 418. taxifolia Carr. 418. Er] ” argentea Koster 419. Namenverzeichnis. | Pseudotsuga jezoänsis Ber- | trand. 421. „ macrocarpa H. Mayr. 417. „ magnifica Mac. Nab.482. „ nobilis Betr. 485. Pumpkin Pine 2SS. Pupurtanne 468. Pyramiden-Fichte 362. Pyrenean Pine 225. Q. Quadrifaria imbricata | Manett. 200. R. Raisalla 479. | Raho 482. | Red Cedar ı22. 192 EIRSEILAS2: e Earch233o: „ Pine 246. „ $pruce 338. Redwood 157. | Retinispora, Uebersicht der selben 37. 2 AubiaNGarke39. Ellwangeriana Hort. 38. ericoides Hort 55. Er ZUERE 052 „ filicoides Hort. 94. „ Alıfera Stand. 90. aurea Hort. 91. » „"eracilis-Hork.g!. flavescens Hort. 58. glaucescens Hochst. 35. juniperoides Carr. 58. Keteleerivariegata Hort. 9. leptoclada Hort. 68. DES IZUCEHSN „» Iycopodioides Gord. 94. „ meldensis Hort. 58. monstrosa Hort. 94. „ Nobleana Hort. 94. | „ obtusa Sieb. et Zucc. 92. albo-spica Hort. 94. albo-variegata Hort. 95. aurea Gord. 95. compacta Hort. 94. ” ” ” „ ”„ » ” er) » „ congesta Hort. 93. „ „. ereeta Hort.93. Retinispora obtusa gracilis aurea Hort. 94. magnifica Hort. 93. „ „ aurea Hort'9% nana Hort. 96. ” ” "„» » » „ albo-variegata Hort. gb. » „ nana aurea Hort. 96. „» „ gracilis Horte » » Pygmaea Gord. 96. pisifera. S. et 22 aurea Hort. oı. nana 9ı. „ ” ” eh) „ » „. erecfa Horkiap: „.',. nana Horton 3 9%» aureo-variegata v. Geert. 02. ,„ PlumosaalbaHort.88. 79 ’ ».» ‚stricta Hort2ge » 9» „. JutescensHorge> „ pPlumosa Veitch. 8. „alba Horw argentea Hort. 88. aurea Stand. 88. „ 2nana Hort. 88. flavescens Hort. 90. » „ sulphurea Hort. 9o, pygmaea aureo-varie- gata Hort. 97. „ rigida Garr. 58. „ squarrosa Hort. 58. 3 vOs et Zune »''„» glauca Hort. 85 » %» leptoclada Sieb. 85. tetragona aureaHort. 95 Troubetzkoyana Hlort.295 Retinospora 35. Rhee 250. Riesenkiefer 294. Rotfichte, nordamerikanische 338. Rotfuhre 236. Rotholz 157. Rotkiefer 229. „ japanische 247. Rotlärche 330. Rottanne 331. 351. „ rutenförmige 359. Row 482. Rutenfichte 359. Rutenkiefer 231. Rutentanne 433. Er ” ” er] eh) ” ” „ S. Saar 316. Sabina Spach. ı0 Sabina californica Ant. 129. „ chinensis Ant. ıı$. „ davurica Ant. ı00. nuegcelsa Ant. rı2. „ foetidissima Ant. 115. „ folio tamarisci Bauh. 110. „» Lycia Ant. ıı6. „ officinalis Garcke 107. „ Pachyphloea Ant. „ pPhoenicea Ant. 116. „ Prostrata Ant. ııı. „ religiosa Ant. 113. „ sSquamata Ant. 10). „ turbinata Ant. ıı7. „ Virginiana Ant. ı22. vulgaris Ant. 107. Sabine’s Pine 250. Sabino 155. Sadebäume ı04. Sadebaum, abyssinischer ı >. „ ealifornischer ı29. „ Chinesischer ıı8. „ davurischer ı06. „ dickfüssiger 114. „ diekrindiger 130. „ gemeiner 107. „ heiliger 113. „ hoher ıı2. „ kugelfrüchtiger ız2:. „ mit halbkugeligen Früchten 107. „ rotfrüchtiger 116, „ Säulen- ııı. „ sStinkender 115. „ Utah- ı20. „ Virginischer ı22, „ Weihrauch- ıı7. zurückgekrümmter 104. Sah 316. Salisburia Sm. 180. „ adiantifolia 189. dissecta Hort. 192. laciniata Carr. 192. re yet incisa: Hlore pendula Hort. 192. „ variegata Hort. 192. Salla 479. San 142. 130. macrophyllaGord.ı02. 192. Namenverzeichnis. San-Suga 142. Sanshu ı08. Santa Lucia Fir 488. Sap Pine 266. Sapin & bractees 488. a parasol 203. d’Algerie 447. „ de Douglas 4ıı. „ d’Espagne 444. de l’Himalaya 479. de Lorraine 428. de Normandie 428. de Norwege 351. de la Siberie 455. des Vosges 428. Sapindusfichte 374- Sapindus- Thränen 376. Sapinette blanche 340. „ d’Orient 374. noire 332. „ rouge 338. Sapling Pine 2SS. Säulenfichte 363. Säulenkiefer 231. Säulentanne 432 Savin 107. Sawara 83. Saxe-Gothaea conspicuaLindl. 19. Schierlingstanne 308. Schimmelfichte 341. Schirmtanne 203. japanische 20). Schlangenfichte 359. Schlangenkiefer 231. Schlangentanne 4393. Schmuckeypresse 7. Selmucktanne 190. Schmucktannengewächse ı00. Schneebruchsfichte 354. Schubertia Mirb. 148. disticha Mirb. 148. „ excelsa Booth. 153. „ imbricariaSpach.ı5 = microphylla Spach. 153. „ japonica Spach. 154. nucifera Denh. 1354. sempervirens Spach. 157: ' Schuppen-Cypresse S. nische 332. 2 I 571 Schwarzfichte, Wilhelmshöher 336. „ Zwerg- 337. Schwarzföhre 24:. Schwarzkiefer 238. „ dickblättrige 241. „ feinblättrige 241. „ Hänge- 243. „ japanische 248. „ kalahrische 241. „ österreichische 241. „ Pyrenaeen- 242. „ Südeuropäische 241. „ Taurische 242. „ Zwerg- 243. Schwarzlärche 326. Sciadopitys S. et Z. 203. verticillata S. et Z. „» „ JapanischeVariet.207. » » „ Zwergformen 207. „ „ Variegata Gord. 208. Scotsch Pine 229. Serub Pine 215. 219. Seekiefer 223. 7 20). ı Selwi Aghatch 115. Semadung 397. Sen bon Maki 194. Seosa Mats 3ıo. Sequoia Endl. ı56. „ gigantea Endl. 157. „ gigantea Torr. 160. argentea Hort. 1065. „.„ aurea Hort. 165. „ glauca Hort. 1695. » » Ppyramidalis com- pacta Hort. 165. » „ Holmsi P. Smith 165. » „» Jutea Hort. 165. „ pendula Hort. 165. pygmaea Hort. 165. „ „ variegata Hort. 169. gigantesque 160. „ Pyramidata Hort. 139. „„ sempervirens Endl. 157. adpressa Carr. 1509. albo-spica Hort. 159. » „ albo-spicataHort.15g. » „ taxifolia Hort. 159. „ „ variegata Carr. ı60. „ Wellingtonia Seem. 160, ” ” "7 ” ” 3,0 \ Sequoie 1506. Schwarzfichte, nordamerika- „ hängende Riesen- ı65. | „ Immergrüne ı57. 572 Sequoie Küsten- 157. » Riesen- ı60. Sevenbaum 107. Short-leaved Pine 217. Shungtee 250. Siberian Silver Fir 455. „ Spruce 368. Sikkim Larch 316. Silberfichte 387. Silberkiefer 229. Silbertanne 428. 484. Sin-Maki 194. Sjo vulgo Mats Kaempf. 248. Siraga-Matsu 249. Sir Joseph Banks Pine 218. Si-san 63. Sjura-momi 450. Sonnencypresse 92. Sonora Matz ı3ı. Spätkiefer 269. Spanish Savin ıı0. „ Silver Fir 444. Spiesstanne 106. „ ehinesische 197. Spirke 236, Spirtenholz 236. Spruce beer 335. Spruce Pine 217. Ssungi 387. 389. Stachycarpus Endl. ı7. Stein-Eiben 193. Steineibe 193. „ Alpen- 194. „ Chinesische 193. „ der Anden Chili’s „ grossblättrige 194. Steinkiefer 253. „ italienische 220. Steinlärche 323. Stelzenfichten 355. Sternkiefer 221. Stiff-leaved Juniper 131. Stinkceder ı86. Stinkeibe ı86. 188. Stinking Cedar 186. Stone Pine 220, Strahlenzapfen 8. Strandkiefer 221. 228. Strauchkiefer 218. Strobe 288. Strobus Engelm. 210. Strobus Spach. 283. Suga 142. - Io} 51 Namenverzeichnis. Suga-Mats 142. ' Sugar-Pine 294. Sumpfferche 236, Sumpfkiefer 235. Swiss Stone Pine >70. I% ı Tabel-Mountain Pine 214. Taeda 265. „ Endl. 250. Tall Torreya ı85. ı Tamarack 314. 330. Tangshing 397. | Tanne, Apollo- 440. arkadische 44:. Dammara- 17. David’s 424. Douglas- 410. 411. Fortune’s 421. grosse Küsten- 476. Hänge- 432. Heilige 426. Hemlock’s 303. Keteleer’s 420. Königin Amalia’s 441. Nordmann’s 434. Pindrow- 481. Sachalin- 462. Santa Lucia- 488. Schierlings- 393. Trauer- 432. von Vancouver 476. wilde der Griechen 440. zahme der Griechen 441. Tannenbaum 352. Tannengewächse 208. Taxbaum ı66. Taxeae ı66. Taxodieae 141. Taxodier nucifere 154. Taxodium Rich. 148. adscendensBrongn.ı53. denudatum Hort. ı52, distichum Rich. 148. „ denudatum Carr. 152. „ excelsum Booth. 155. „ fastigiatum Knight. 153: Taxodium distichum nanum Carr. 153. „ nigrum Carr. 154. nutans Ait. 152. „ patens Ait, 152. „ pendulum Carr. 152, pendulum elegans Hort. 122. „ pendulum novum P., Smith 1352. „ pPinnatum Hort. 155. pyramidale Hort. Angl. 153. pyramidatum Carr. ı 53. „ sinense Hort. 152. „ sinense pendulum Eoud. 152; virens Knight 155. „ H.B.e: Ka heterophylium Brongn. 154. Horsfieldi Knight. 154. Hugeli Laws. 155. japonicum Brongn. 142. 134. £$ heterophyllum Brongn. 154. mexicanum Carr. 155. Montezumae Dcsne. 155. microphyllum Brongn. 153; mucronatum Ten. 1535. nutkaönse Lamb. 157. pinnatum Hort. aliqu. 155: pyramidatum Hort. 153. sempervirensLamb. 157. „ albo-spica Hort. 159. sinense Forb. 154. ukohne, Sp: „ pendulum Forb. 152. virens Hort. 155. Washingtonianum Winsl. 160. ı Taxtanne 428. Taxus Tourn. 166. „ Intermedium Carr. 155. „ Knighti Carr. 153. „ Inexicanum Gord. 188: „ micerophylium Carr. 153. adpressa Gord. 173. „.erectarHorta74: „ fastigiata Hort. 174. „ stricta Hort. 174. „ variegata Hort. 174. baccata L. 166. „ adpressa Carr. ı73. Taxus baccata adpressa strieta Hort. ı7 PL) ” ı Taxus baccata nana Knight. adpressa variegata ort. Hort. 174. „ „ albo-variegata Späth 175 | „ „ aureo-variegata H 175. 170. Crowderi Hort. Dovastoni aureo- variegata ı72 ” ” 170. 2 Mu 7} Hort. 176. » „ ereeta Loud. ı7ı erecta aureo-varie gata 171. ericoides 175. Blue John Hort. ı70. Cheshuntensis Gord. | euspidata Carr. 173. „ Dovastoni Carr. 172. columnaris Carr. 170. compressa Carr. ı71. IT| 5) elegantissima Hort. Elvastonensis aurea epacrioides Hort. 175. erectaglauca Hort. ı71. » „ expansa Carr. 174. Hort. ı70. fastigiata Loud. 169. » » „ argenteo-varieg. | » » „ aurea Stand. 170. | » » „ aureo-varieg. H 170. ort. | »” » „ aureo-varıeg. com- | pacta Hort. 170. » » 9glauca Carr. ı75. » » gracilis pendula H 172. » » hibernica Hort. 169. „ „ horizontalisKnight.ı72. „» „ Jacksoni Gord. 173. » » Imperialis Hort. ı7ı. „» „ Intermedia Carr. ı7ı. » „ linearis Hort. 175. » „ 5 maerocarpa Hort. 550. „» „ mierocarpa Trautv. et Maxim. 176. » „» microphyllaJacq.174. minor Mchx. 176. ” ” „ „. monstrosa Hort. fructu luteo Hort. 176. ort. 175. | Namenverzeichnis. 174. » „ NedpathCastleHort.ı7zı. u Netipatı ‚Flort. 171. » „ nigra Hort.angl. 175° „u »Niopath' 171. 4 Bendularızz: » » „» aureo-varieg.Hort. 172. » „ pendula gratiosa Over. 172. » „ Ppyramidalis Hort. 171. » „ recurvata Carr. 173. „ „ subglaucescens Jaques 1735. » „ verticillata Hort. 174. » » Washingtoni Hort. ı75. | an. „Hook: 176: .177: >» eh Thunb»;18: Boursieri Carr. 177. „ brevifolia Hort. 173. „ brevifolia Nutt. 177. „ eanadensis Willd. 176. » » Washingtoni ı735. „ chinensis Roxb. 193. „ coriacea Knight. 183. „+ euspidafat Sets 173. „ cuspidata S. et Z. variet. 172. 174- „ disticha Wendr. 172. „ Dovastoni Hort. 172. „ elegantissima Hort. 176. „ Elvastonensis aurea Hort. 176. „ empetrifolia Hort. 175. „ .‚erectalHortize „. erlicoides Hort: 175. „ fastigiata Lindl. etGord. 169. „ „ argenteo-varieg.Hort. | 170. „15.1 aunea ‚Hartıjı7o; » „ aureo-variegataHort. 170. „ Foxi Hort. angl. 174. „ Harringtonia Forb. 180. „ hibernica Hook. 169. „ „ argenteo-varieg.Hort. | 170. „ aurea Hort. 170. horizontalis Hort. 172. „ Jacksoni Hort. 173. „ aureo-varieg.Hort.170. 573 Taxus japonica Lodd. ı8ı. 7 „ SHo0k2183: „ Imperialis Hort. ı7ı. „ Inukaja Knight. ı80. „ Lambertiana Wall. 482. „ Lindleyana Murr. 177. „ macrophyllaT'hunb.ı1g4. „ microphylla Hort. 175. „ Mitchelli Hort. 175. „ monstrosa Hort. ı7 „ nepalensis Tal „ nucifera Hort. 154. 2a all;..160; nu, Kaempf.=186. „ occidentalis Nutt. 177. „ parvifolia Wendr. 174. „ pendula Hort. 172. „ Pprocumbens Lodd. 176. pyramidalis Hort. aliq. 169. a Hareaıze „ recurvata Laws. 173. sinensis tardiva Knight. 173% sparsifolia Loud. 175. „ spicata Dombey. 193. „2 strieta, Hortk{ 171: umbraculifera Hort. 172. „ variegata Hort. 175. verticillata Thunb. 203. virgata Wall. 166. Wallichiana Zucc. 166. Taxusbaum 166. Teufern 236. Then-Tsong 154. Thon-Song 154. 5: 166. ' Thränenkiefer 283. „ einblättrige 2S6. „ zebrastreifige 286. Thuya Tourn. 32. ‚ Thuya antarcticaHort. 45.62. argentea Hort. 6ı. asplenifolia Hort. 43. 44. aurea Hort. 60. aureo-varieg. Hort. 6t. australis Hort. 56. Bodmeri Hort. 42. „ caucasica Hort. 40. 44. compacta Hort. 359. Craigiana Murr. 28. ». »i.glaucaxblortsso; cristata Hort. 43. 62. „ de la Chine 54. ” ” 574 Thuya de Lobb 40. 7 „ Devriesiana Hort. 35. dolabrata L. 351. Douglasi Nutt. 46. du Japon 51. dumosa Hort. 62. elegantissima Hort. | angl. 60. Ellwangeriana Hort. 38. ericoides Hort. 35. excelsa Bong. 79. falcata Hort. 61. filiformis Lodd. 63. | „ japonica Hort. 64. | flabellata Hort. 44. flagelliformis Hort. 63. freneloides Hort. 59. geant de Californie 46. gigantea Carr. 28. gigantea Nutt. 46. „ atrovirens Hort. 49. „ aurea Hort. 49. „ aureo-varieg. Hort. 49. „ aurescens Hort. 40. „ gracilis Hort. 48. „ gracillima Hort. 48. „ var.japonicaFranch. et Savat. 49. „ lutescens Hort. 49. „ semperaurea Hort. 49. glauca Hort. 62. globosa Hort. 43. Hoveyi Hort. 43. hybrida Hort. 58. japonica Maxim. 49. japonica Hort. 59. japonica Belg. Gärten. 04. intermedia Hort. 62. | lineata Poir. 154. „» 5 lavandulaefolia Poir.! 154. Lobbi Hort. 46. „ atrovirens Hort. 49. „ aurea Hort. 49. „ aureo-varieg. Hort. 49: „ gracilis Hort. 48. „ Jutescens Hort. 49. „ semperaurea 49. Iycopodioides Hort. 44. meldensis Hort. | 62. Er] er) „ „ 79 ” vr} ” ” ” „ Namenverzeichnis. Thuya Menziesi Dougl. 46. minor Hort. 45. nana Hort. 59. „ aurea Hort. 60. „ compactaaureaHort. 60. nepalensis Hort. 50. obtusa Mnch. 32. obtusa Benth. et Hook. 92. obtusa breviramea Benth. et Hook. 97. oceidentalis L. 52 „ albo-spiea Hort. 44. „ albo-varieg. Hort. 44. „, asplenifolia Hort. 45. „ athrotaxoides Hort. 42. „ occidentalis atro- virens Hort. 41. „ aurea Hort. 42. „ aurescens Hort. „ Bodmeri Hort. 42. „ Boothi Hort. 43. „ columnaris Hort. 40. | „ compacta Knight.44. „ compacta Hort. 45. „ eristata Hort. 45. „ densa Gord. 40. „. denudata Hort. 45. „ dumosa Hort. 45. „ EllwangerianaHort.5S. „ erecta viridis Hort. 41. „ ericoides Hort. 55. „ fastigiata Hort. 40. „ „ nova Hort. 41. „ filicoides Hort. 45. „ Froebeli Hort. 43. „ globosa Hort. 43. „ globosa compacta Hort. 43. „ globosa viridis Hort. 43. „ globularis Lamb. u. Reiter 45. „ l’Haveana Hort. 40. „ Hoveyi Hort. 43. „ Little gem Hort. 44. „ Jutea Hort. 41. „ „ hnana Hort. 41. „ magnifica Hort. 4:. 41. „ aureo-varieg. Hort.44. | Thuya ocidentalis nana Hort. CR) 45. Ohlendorffi Hort. 30. „. pendula Hort. 42. pendula glauca Hort. 42. pumila Hort. 44. ,„ pyramidalis Hort.40. „ recurva nana Hort. 42. ..„. recurvata Hort. 42. „ „, argenteo-varieg. Hort. 42. „ reflexa Hort. 42. „ Riversi Hort. 41. „ robusta Carr. 40. Rosenthali Ohlend. 41. Silver Queen Hort. 44. .„„ Spaethi P. Smith. 30. „ Spihlmanni P. Smith. 43. spec. Rivers Hort. 41. „ stricta Hort. 40. „ tatarica Hort. 41. „„. Theodonensis Hort. 4l. „ TomThumb.Hort.38. „ Vervaeneana Hort. 41. „ Victoria Hort. 44. „ viridis Hort. 41. „ Wareana Hort. 40. „ „ globosa Hort. 40. ‚ Iutescens Hesse 40. lan Marsh. 44. orientalis L. 54. „ aureo-variegata Hort. 61. „ cupressoidesHort.56. „ NagelliformisJacg.63. „ glauca Hort. 62. „ meldensis Hort. 58. stricta Loud. 56. tatarica Loud. 56. pendula Lamb. 69. pensilis Staunt. 154. pisifera Benth. et Hook. 83. plicata Don. 44. „ argenteo-varieg. Hort. 46. „ aurea Hort. 42. „„. aureo-variegata Hort. 46. „ ceompaeta Hort. 45. Thuya plicata dumosa Hort, „ Thuyaecarpus juniperinus Thuyopsis Sieb. et Zuce. 5ı. ” ” 45. „ Lilaveana Hort. 45. „ minima Hort. 45. „ Pygmaea Hort. 45. » Wareana Hort. 40. plicata Lamb. 46. plicatilis Hort. 44. pygmaea Hort. 62. pygmaea Veitch. 06. pyramidalis Ten. 56. recurva nana Hort. 42. | recurvata Hort. 42. semperaurea Hort. 60. Namenverzeichnis. ı Tideland-Spruce 390. semperaurescens Hort. 60. sibirica Hort. 40. 44. species Rivers Hort. 41. sphaeroidalis Rich. 65. sphaeroidea glauca Hort. 68. „ nana Hort. 69. „ variegata Hort. 69. Standishi Carr. 49. tatarica Forb. 56 tetragona Hort. 39. Theophrasti Bauh. 32. variegata Hort. 61. Vervaeneana Hort. 41. Wareana Hort. 40. »r booth- 44. Zuccariniana Hort. 350. Trautv. 137. borealis Hort. 79. „ argenteo-variegata Hort. 82. „ aureo-var. Hort. 82. „ compacta Hort. 83. „ compressa Hort. 83. „» glauca Hort. 82. „ gracilis Hort. 83. „ pendula Hort. 83. viridis Hort. 82. dolabrata S. ef 2. 3r. „ decumbens Hort. 53. SAuBABR-S..0E/Z. 94. „ robusta Hort. 54. „ variegata Hort. 54. laetevirens Lindl. 54. Standishi Gord. 49. Tschugatskoy Hort. 79. Tiger’s tail Spruce 3So. Toga-matsu 394. Tö-momi 450. Tora-no-o-momi 38o. | Tora-nowo-momi 38o. Torch-Pine 265. Torchepin 235. Torreya Arn. ı85. „ a feuilles d’If ıS6. „ ealifornica Torr. 188. „ de Californie ı88. „ grandis Fort. 185. „ montana Hort. 186. „ Myristica Hook. fil. 188 „ nueifera S. et Z. 186. „ porte noix 186. taxifolia Arn. Torreye 185. „ eibenblättrige 156. „ grosse ı85. „ kalifornische ıSS. „ Muskatnuss- 188. „ nusstragende 186. Trauercypresse 76. 96. Trauerfichte 360. Trauertanne 432. Tsaba-Hiba 50. Tschugaiskoi 449. Tsjozen-Hiba 5o. Tsjoosen maki ıSı. Tsuga Carr. 393. „ ajanensis Rgl. 385. „ Brunoniana Carr. 397. „ eanadensis Carr. 398. 186. er] Er) „ „ aurea Hort. 403. ” ” ” ” 402. 700 E} ” 403. » » globosa Hort. 402. 7 7? » „ graeilis Hort. 402. ” ” 404. nana Carr. 402. pendula Hort. 403. albo-spica Hort. 403. columnaris Bolle 402. compacta nana Hort. fastigiata Hort. 402. fol. arg. varieg. Hort. globularis Hort. 402. macrophyllaHort. 404. Mertensiana Newb. microphylia Hort. 403. parvifolia P,Smith. 403. Tsuga canadensis sparsifolia 402. caroliniana Engelm. 406. de Californie 404. de l’Himalaya 397. diversifolia Maxim. 306. Douglasi Carr. gıı. „ compacta Hort. 419. „ elegans Hort. 419. „ fastigiata Carr. 418. „ glauca Hort. 419. » » PpendulaHort.418. „ monstrosa Hort. 419. „» pendula Hort. 417. „ sparsifolia Carr. 418. „ Stairi Hort. 420. taxifolia Carr. 418 du Japon 394. du Canada 308. Hookeriana Carr. 407. Lindleyana Roezl. 418. Mertensiana Carr. 403. „ macrophylla 404. „ Gebirgsform 409. Pattoniana Engelm. 407. „ argentea 4ıo0. Sieboldi Carr. 394. „ fol. varieg. Hesse 306. „ nana Carr. 305. Tsuja Murr. 394. DR Tuck 485. Tüfern 236. u. Umbrella Pine 203. Upright Roman Cypress 102. Ura-siro-momi 450. Uralfichte 368. V. Veitchia Lindl. 3857. br) japonica Lindl. W. Wachholder ı03. ” Alpen- 132 Andys- 140. echte ı30. gemeiner 133. grossfrüchtiger 139. irländischer 136. kaukasischer 137. Nippon- 132. 576 Namenverzeichnis. Wachholder pflaumenfrüch- | Weisstanne, prächtige 432. White Fir 470. 476. „ Zwerg- 280. „ japanische 450. | Zirbelnüsse 277. „„ kurzblättrige 453. ' Weymouths-Kiefer 289. Himalaya- 283. | | tiger 140. „ sibirische 455. | „ Pine 256. 275. 288. „ schwedischer ı36. „ spanische 444. 5» Rocky Mountains- 273. „ spitzblättriger ı38. | „. Veitch’s 457. |, Spruce 340. „ steifblättriger ı3ı. „ vielköpfige 431. Widdringtonia Endl. 7 „ steinfrüchtiger 140. „ Webb’s 479. | „ ericoides Knight. 67. Strand- 130. wilde 357. | Widdringtonie 7. Zwerg- 132. | Welmelonia Lindl. 156. | Wild Pine 225. Warzenkiefer 270. „ gigantea Lindl. 160. ı Wo-Matsu 248. Washingtonia Winsl. 156. | „ „ argentea Hort. 165. | Wumi Matsu 28o. - Gärtnerisches Planzeichnen. Leitfaden für den Unterricht an höheren Gärtnerlehranstalten und. Gartenbauschulen und zum Selbstunterricht für Landschaftsgärtner. Herausgegeben von Max Bertram, Garteningenieur in Blasewitz-Dresden. 16 Uebungsblätter und 24 ausgeführte Gartenpläne nebst erläuterndem Text. In Mappe, Preis 12 M. Das Werk ist zunächst für den Lehrer als Leitfaden beim Unterricht bestimmt, im weiteren dient es zum Selbstunterricht, und auch in der Praxis stehende Gärtner werden in den Plänen ausgeführter Gartenanlagen Material und Motive für eigene Arbeiten finden. Die angewandte Zeichenmethode ist gegen die allgemein gebräuchliche so vereinfacht, dass sie auch dem weniger Begabten die Möglichkeit zum Zeichnen eines ziemlich anspre- chenden Planes bietet und ihn in den Stand setzt, die von ihm gefassten Ideen in klarer Form zur Darstellung zu bringen. Das einfach, aber sehr sorgfältig hergestellte Werk ist geeignet, dem allseits gefühlten Mangel an guten Vorlagen abzuhelfen, und liefert Muster, aus welchen die Darstellungsweise der bei Garten- und Parkanlagen vorkommenden verschiedenartigsten Objekte ersichtlich ist. Die moderne Teppichgärtnerei. Von W. Hampel, Gräflich Schaflgotscher Garten-Inspektor in Koppitz in Schlesien. 147 Entwürfe mit Angabe der Bepflanzung. Vierte, umgearbeitete und vermehrte Auflage. In Quartformat. Gebunden, Preis 6 M. Teppichbeete gehören unstreitig zu den schönsten Zierden unserer Gärten; sie sind trotz aller Anfechtungen in allen Ländern der Erde, im grössten fürstlichen Garten wie ım kleinsten Bürgergärtchen, eingeführt und haben in kurzer Zeit einen Glanzpunkt erreicht, wie kein anderer Zweig des Gartenbaues. Die vorliegende vierte Auflage ist wieder einer vollständigen Umarbeitung unterzogen; die Entwürfe sind um eine grosse Anzahl neuer vermehrt und die früheren zum grossen Teil dadurch verbessert, dass der ersten Angabe ihrer Bepflanzung noch eine zweite hinzu- gefügt ist, wobei hauptsächlich die neuen Teppichpflanzen verwendet wurden, so dass dem Gärtner die Möglichkeit geboten ist, ohne Schwierigkeit zwei Beeten von ein und dem- selben Muster ein ganz verschiedenes Aussehen zu verleihen. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 10 Hedemannstrasse. Babo, A. Freih. v., und E. Mach, Handbuch | Gressent’s des Weinbaues. Mit 348 Holzschnitten. Gebunden, Preis 17 M. einträglicher Gemüsebau. Zweite Auflage. Mit 228 Textabbildungen. Kartonniert, Preis 7 M. Babo, A. Freih.v., und Th.Rümpler, Kulturund Hartwig, ]., Hofgärtner.DieGehölzzucht.Mit Beschreibung der Amerikanischen Weintrauben. MitAbbildungen derbesten amerikanischen Sorten. Geb,., Preis 10 M. Beissner, L., Garteninspektor. Der Strassen- gärtner. Mit 82Textabbildungen. Preis3M. Berge, Dr. Hermann in Zürich. Pflanzen- physiognomie. Mit328Abbild. Preis6M. Blutlaus, Die. Farbendruck-Plakat mit Text. Herausg.imAuftrag.d.Kgl.Ldw.Ministeriums. Preis 50 Pf. . Bogler, W., Landschaftsgärtner in Niederwalluf. Gärtnerische Zeıchenschule. 4 Hefte a 6 Tafeln mit Text. Preis ä Heft2 M. Eichler, 6, Handbuch des gärtnerischen Planzeichnens. Mit 18 Farbendrucktafeln u. 125 Holzschnitten. Gebd., Preis 14 M. Garcke, Dr.,Floravon Deutschland. Zum Gebrauche auf Exkursionen, in Schulen und zum Selbstunterricht. Sechzehnte, neubear- beitete Auflage. Gebunden, Preis 4 M. Gaerdt, H., Kal. Gartendirektor. Garten- Taxator. Anleitung zur Ermittelung der Produktionskosten und des Ertrages von Gärtnereien. Preis 7 M. — DieWinterblumen.AnleitungzurWinter- kultur der fürSchmuck derWohnräume und Glashäuser geeigneten Blumen und Blatt- pflanzen. Mit 9 Farbendrucktafeln. Geb,, Preis 10 M. Gartenbau-Lexikon, illustriertes. Zweitevollst. neubearb. Auflage. Herausgegeben von Th. Rümpler in Erfurt. Mit 1205 Textabbil- dungen. Preis 20 M. Gebunden 23 M. Garten-Kalender, Deutscher, 18. Jahrgang. Preis 2 M. Gaucher, N., in Stuttgart. Handbuch der Obstkultur. Mit526 Originalholzschnitten und 7 Plänen. Gebunden, Preis 20 M. Gaucher’s Praktischer Obstbau. Mit 366 Originalholzschnitten und 4 Plänen. Geb,, Preis 8 M. Goerner, F. A, Der Weissdorn-Zaun von Crataegus Monogyna in seiner schnellen Anzucht. Dritte Auflage. Preis 1 M. Goeschke, F., Garteninspektor in Proskau. Das Buch der Erdbeeren. Zweite Auflage. Mit 97 Textabbildungen. Geb., Preis 6 M. — Die Haselnuss, ihre Arten u. Kultur. Mit 76 Lichtdruck-Tafeln. Geb., Preis 20 M. Goethe, Hermann. Handbuch derAmpelo- anne (Rebenkunde). Zweite Auflage. lit Lichtdrucktafeln. Geb., Preis 30 M. Goethe, R. Die Blutlaus, ihre Schädlichkeit, Erkennung und Vertilgung. Zweite Auf- lage. Mit 13 Abbildungen. Preis 1 M. — DieFrostschäden der Obstbäume und ihre Verhütung. Mit 2 lith. Tafeln. Preis 1 M. 50 Pf. Goetting, Dr. Fr., zu Lüdinghausen. Der Obstbau. Zweite Aufl. Mit 28 Textabbild. Preis 1M. Gressent’s einträglicher Obstbau. Zweite Aufl. Mit459Textabbild.Kartonniert,Preis8M. 25Holzschnitten. Gebunden, Preis 2M.50 Pf. — Die Gewächshäuser und Mistbeete. Mit 52 Holzschn. Gebunden, Preis2 M.50 Pf. Hausgärten, die, auf dem Lande. Ihre Anlage, Bepflanzung und Pfiege. Mit 24 Textab- bildungen und 4 Gartenplänen. Preis 1M. Heinrich, Konrad, Obergärtner. Anlage, Be- pflanzung und Pflege der Hausgärten auf dem Lande. Achte Auflage. Mit 4 litho- graphischen Tafeln. 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Die Rose, | ihre Geschichte, Arten, Kultur und Ver- wendung. Mit 106 Holzschnitten im Text und12Farbendruckbildern. Kart.,Preis30M. Geb. mit Goldschnitt, Preis 35 M. | Noack, R., Hofgärtner in Darmstadt. Der, Obstbau. Kurze Anleitung zur Aufzucht‘ und Pflege der Obstbäume sowie zur Ernte, | Aufbewahrung und Benutzung des Obstes. | Mit 76 Abbildungen. Geb., Preis 2 M. 50 Pf. | Ompteda, L. Freiherr v. Praktische Anleitung zur Pfirsichzucht. Mit 8 Tafeln. Preis 2 M. 50. Pf. —, Rheinische Gärten von der Mosel bis zum Bodensee. Mit 55 farbigen Abbildungen im Text. Gebunden, Preis 20 M. Otto’s Rosenzucht im freien Lande und in Töpfen. Zweite Auflage, vollständig neu be- arbeitet von C.P. Strassheim, Geschäfts- führer des Vereins Deutscher Rosenfreunde. Mit Abbildungen und 10 Rosentafeln. Ge- bunden, Preis 4 M. Palandt, A. W., Der Haselstrauch und seine Kultur. Mit 2 Tafeln. Kartonniert, Preis 2 M. 50 Pf. Petzold, E, Die Anpflanzung und Be- nutzung von Alleebäumen. Mit Holz- schnitten. 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Die Gartenblumen, ihre Beschreibung, Anzucht und Pflege. Zweite Auflage. Mit 454 Holz- schnitten. Gebunden, Preis 2 M. 50 Pf. _ — Illustrierte Gemüse- u. Obstgärtnerei. Mit 400 Textabbild. Preis 10 M., geb. 12M. — Die Zimmergärtnerei. Zweite Auflage. Mit 68 Holzschn. Geb., Preis 2 M. 50 Pf. Die schönblühenden Zwiebelge- wächse, ihre Kultur im Garten, Gewächs- haus und Zimmer. Mit 150 Textabbildungen. Preis 10 M. Salomon, Carl, Kgl. Garteninspektor in Würz- burg. Die Palmen nebst ihren Gattungen und Arten für Gewächshaus und Zimmer- kultur. Mit 22 Textabbildungen. Preis4M. Schmidlins Anleitung zum Botanisieren und zur Anlegung der Pflanzensammlungen. Dritte Auflage, neu bearbeitet von Dr. O. Wünsche. Mit 245 Textabbildungen. Pr.3M. Schmidiins Blumenzucht im Zimmer. Illustrierte Prachtausgabe, herausgegeben von F. Jühlke. Vierte Auflage. Mit 600 Textabbildungen. Preis 16 M., geb. 20 M. Schmidlins Gartenbuch. Vierte Auflage, vollständig neu bearbeitet von Th. Nietner und Th. Rümpler. Mit 751 Holzschn. und AL Gartenplänen. Gebunden, Preis Schneider Il., F., Rosenjahrbuch. I. Jahrgang. 1883. Mit 17 Holzschnitten. Kart., Preis7M. — Rangliste der edelsten Rosen. Dritte Auflage. Gebunden, Preis 4 M. Skizzenbuch, gärtnerisches. In Verbindung mit Fachgenossen herausgegeben von Th. Nietner, Kgl. Hofgärtner ın Potsdam. Sechzig Tafeln in Farbendruck mit er- läuterndem Text. Kartonniert, Preis 40 M. Sorauer, Dr. Paul. Handbuch der Pflanzen- krankheiten. Zweite Auflage. 1. Teil: Mit 19 Tafeln und 61 Textabbildungen. Ge- bunden, Preis 20 M. I. Teil: Mit18 Tafeln vu. 21 Textabbildungen. Geb., Preis 14 M. — Atlas der Pflanzenkrankheiten. 9 Farbendruck ausgeführte Tafeln im Format von 40X26cm nebst erläut. Text. Erste bis vierte Folge. In Mappe, Preis & 20 M. Obstbaumkrankheiten. Gebunden, Preis 2 M. 50 Pf. — Die Schäden der einheimischen Kulturpflanzen durch tierische u. pflanz- liche Schmarotzer sowie durch andere Ein- flüsse. Gebunden, Preis 5 M. Stoll, Oekonomie-Rat in Proskau. Wand- tafel über Obstbau. Preis IM. Teichert, O., Gärtnerische Veredelungs- kunst. Zweite Auflage. Geb., Preis 2 M. 50 Pf. Tuckermann, W. P. Die Gartenkunst der Renaissance-Zeit. Mit 21 Lichtdruckbildern und 52 Zinkographieen. Gebunden, Preis 20 M. Uslar,. B. von. Der Gemüsebau. Zweite Auflage. Mit 95 Abbildungen. Geb., Preis 2 M. 50 Pf. Vilmorin’s Illustrierte Blumengärtnerei. Zweite Auflage, neu bearb. von Ih. Rümpler in Erfurt. Mit 1416 Holzschnitten. Preis 20 M., geb. 23 M. — Ergänzungsband: Die Neuheiten des letzten Jahrzehnts. Mit300 Holzschnitten. Preis 7 M., gebunden 8 M. 50 Pf. Vothmann’s, J.G., Gartenbau-Katechismus. Sechste Auflage, bearbeitet von J. Hartwig. Mit 69 Holzschnitten. Kart., Preis 2 M. Wagner, A. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Zweite Auflage. 12 Tafeln nebst Text. Preis 8M. 'Warneken, H. B. Behandlung der Weinrebe im Traubenhause und ihre sonstige Ver- wendung in Norddeutschland. Preis 1 M. > "rg # Zu beziehen durch jede Buchhandlung. a Fi RG jan Cr ° ne | N RN en had N I x (8 A N N Ba, KRYN ee u SS w en ft ve En Ex Sn D% SER SET 35 u “ x EEE Rn E Ss Er a = \ => ; > : * Zi = # - \ ® = = IE e 2 x = i Se - Sy S2 EEE ee = RE EEE EEE REN BRD KERN hun % A hr ' .“ F BÄICR: LEEREN er x IR Kur EAN, BAR N, BERNER LEHRER IE EEE EEE Bir ch # x “ N SH 3% RN CA x A En 7 En SI SS ar « II> SE RAY VER h WA we ED, As BR 2 ER a Pr h; RTLEE RER, WR 7% ” RER DR EEE L Fr Mic RS , 7 "y RE) $) « B) ER ie % fr 17 Ahr & RE TEE ER \ a ER RR ? rs d CA URRR RR % Üy ERRN“ ad ıry) NN) AR: KERNE NR * X HERR RAR RM ERR OR ANELEEHEN ; 4 Ex 2 VII TRUE Per A AR: REKEN SAN ERE E Fr KALDR IENERRE ‚3 ARE % Se ERLERNEN Y RE N v h A Ws ER) Ki, 7‘ * RN RE MAN N Bir sy InX ER RM, Reh PAS DR a ki Y SS ns 7 , £i,