TH D.H. HILL LIBR,PRY NOBTH CROLINA STATE COLLEGE > —8 Y q ERS ENTOMOLO@ICAL COLLECTION N.Cc LI 500368740 S 159694. This book may be kept out TWO WEEKS ONLY, and is subject to a fine of FIVE CENTS a day thereafter. It is due on the day indicated below: Sandbıd der Naturgeſchichte von « Doh. Fried. Blumenbach 1, Bon den Naturalien uͤberhaupt u. 9. Von den Würmern. ihrer Eintheilung indrey Reiche, 10. Bon den Pflanzen. 2. Von den organifirten Körpern 11. Bon den Mineralien überhaupt. überhaupt. 12.Bon den Steinen und erdigen 3. Bon den Thieren überhaupt. Mineralien. 4. Bon den Säugethieren. 13. Bon den mineralifhen Salzen. 5. Bon den Vögeln. 114. Bon den brennlichen Minera 6. Von den Amphibien. lien. 7. Bon den Fifchen. 15. Bon den Metallen. 8. Bon den Inſecten. 16. Bon den Verfteinerungen. Zwolfte Ausgabe. Mit zwey Rupfertafeln WMien, 1832. Bey Mich. Lehner Univerfitäts » Buchhändfer. \ * EP, 4J my Rt J Wand X *— Fi: — 55 RS EN na a —D— we CHAT BTAR As ! ? ae JJ * ——— ⸗ 838 — Ka EN rad RT 1 ba. a J——— BE J ———— 53 iR Le = * —WR Ba. 5 Re 5 } x um x L J 9 u Hau war; — J 9 pi: we WLAN ‚ u j * m BUN 4 MR ‚C E IN E, und — —J— m meP.. — > nd * Yale Fr X a gt P — * —— en ER, — Na a at: a A N DR JE N * 7 « J— J 9 — * 9 J— * ra —* ° RE Br “ £ N 4 . Y . 9 J 5 *8 * . x. Burg x .. Ä LU re ae a EN S 139694 o gebe ich denn Die zwölfte rechtmäßige Auflage die= fe3 Handbuchs ang Licht, das, mehrere Nachdrücke des— felben ungerechnet, auch in mancherlei Spraden (— ins Englifhe, Franzöſiſche, Stalienifhe, Holländiſche, Dä— niſche und Ruſſiſche —) überſetzt worden, kurz, wie man ſpricht, ſein publikum gefunden hat. Es bedarf dabei nicht erſt der Verſicherung, daß dieſe abermalige Ausgabe mit ganz bedeutendem Zu— wachs und Berichtigungen ausgeſtattet worden, wovon ich namentlich im mineralogiſchen Theile Vieles der Gü— te meiner theuren Freunde und Collegen, der Hofräthe Stromeyer und Hausmann verdanke. Nachſtehendes aus der Vorrede zu den vorigen Aus— gaben mag auch in dieſer ſeine Stelle finden. Ich habe eben in jenen mineralogiſchen Abſchnitten, fo wie im ganzen Buche, von Geſchlechtern und den dar— unter begriffenen Gattungen aefproden. Denn, Daß man in der Mineralogie Die Foſſilien in genera und species einfheilt, „und die genera auf deutſch Ge— ſchlechter, fo wie die species Gaffungen nennt, daruber ift meines Wiſſens unter den gelehrten und phi— Iofophifhen Mineralogen Deutfchlands nur eine Stim— me. Und fo verfteht ſichs wohl von felbft, Daß wenn ich alfo in einem Theile ded Buchs die Benennungen von Geflecht und Gattung in diefem von jeher angenonmer nen Sinne brauchen mußte, ich nieht in einem andern Iheile dag Wort Gattung im verkehrten Sinne für ge- nus brauchen durfte, wie doch in der That neuerlich von — iv Borrede. gar manchen deutſchen Schriftftellern in der Zoologie und Botanik beliebt ift. Sch weiß nicht , wer der Reformator ift, der Diefe Umfehrung der Begriffe und ihrer beſtimmten Zeichen zuerft unternommen haben mag: — aber wohl weiß ich, was er mit einem folhen verfuchten Eingriffe in den. Sprachgebraud „guem penes arbitrium est, et Jus, et „rorma loquendi“ bei andern aufgeflärten Nationen riskirt hätte: — daß e3 ihm Hingegen in Deutſchland nicht an Nachahmern gefehlt hat, ift eben nicht unerwartet. — Genug indeß, daß fo viele philofophifche Naturforfcher und die größten unferer nafurfundigen Philofophen dag verba valent si- eut numi beffer befolgt, und fich alfo durch dieſe fon= derbare Umftempelung nicht irre führen laffen. — Und warum auch ich für meine Perfon es hierin lieber beim Alten laffe, als mich an jene Nachahmer anfchliege, da= für habe ich folgende Gründe: 1. Hoffentlich weiß doch ein jeder, feiner Sprade kun— dige, deutſche Nakurforfher (— und wer es nicht weiß, der kann es aus Adelungs Wörterbuch lernen —) was die erfie und FZundamentalbedeufung des Wortes Geſchlecht if: „Die Aehnlichkeit der verfihiedenen Gak- „tungen der Dinge :“ Dieß ift der wahre 'eigentlihe Sinn des MWortes Geſchlecht, wie wir ihn von Kindesbeinen an, ſelbſt aus des feiner Sprache höchſt kundigen Luther's Bibel- Ue- berſetzung lernen. | ' Dem zu Folge wiffen wir alfo in Anwendung auf Methodologie in der Naturgeſchichte: Die Gattungen ſchafft die Natur: der Sy— ſtematiker bringt fie nad ihren gemeinſchaftli— hen Aehnlichkeiten unter Geſchlechter. Borede— v 2. Eben ſo ausgemacht und bekannt iſt aber auch, daß hingegen das Wort Gattung von dem Zeitworte ſich gatten, abſtammt; und da nun im freien Na= furzuftande wohl nur die Thiere von einer species ſich mit einander fruchtbar gaften, fo verfteht ſich alfo von felbft, daß das Work species, in dem Sinne, wovon bier die Rede ift, Durch Fein anderes. deutfhes Wort paffender und bezeichnender und beftimmter ausgedrückt erden konnte, als durch Gattung— 5. Daß aber bie Homonymie des deutſchen Wortes Geſchlecht, indem es ſowohl genus als sexus bedeutet, zu Irrung Anlaß geben werde, iſt wohl eben ſo wenig im Ernſt zu befürchten, als bei dem lateiniſchen Worte genus, das, wie wir in den Knabenjahren in der Gra— matik beim Unterſchied der Worte generis masculini oder feminini lernen, auch ſtatt sexus gebraucht wird. 4. Und wenn aber auch obbeſagter Reformator im Ernſte ſo etwas befürchten zu müſſen meinte, ſo hätte er immerhin mögen wer weiß was für ein Wort von eige— ner Fabrik ſtatt des ihm bedenklichen Geſchlechts vorſchlagen; aber nichts konnte ihn berechtigen, die Landesſprache — d. h. den beſtimmten einmal feftgefeg- ten Sinn der deutſchen Worte — (da man z. B. Men- ſchen N ıc. fagf, fo gut wie gerus humanum) zu verkehren! Denn, wie unfer fel. Lichtenberg bei einem ähnlichen Anlaß ſich ausdrückt: . „Hypotheſen zu machen, und fie als feine Stim— „me der Welt vorzulegen, darf niemand gewehrt „feyn, fie gehören dem Verfaſſer. Aber die „Sprache gehört der Nation, und mit „dDiefer darf man nid al „wie man will.“ Die gleiche fchuldige Achtung gegen dieſes der Na= fion gehörige Eigenthbum, habe ih auch bei den deut— fhen Namen der Naturalien beobachtet, und mich daher . immer der allgemein angenommenen und allgemein ver» * vı Borrede. ftänblicden, nicht aber efwa der Solvcismen einer eine zelnen Provinz bedient. Darum brauche ich z. B. nicht Das hier zu Lande gewöhnliche Wort Molle, fondern das allgemein angenommene Molch; eben.fo nicht das im Erzgebirge gebräuchliche Wort Kobelt, fondern das längſt allgemein adoptirfe und feldft in andere lebende und todte Sprachen aufgenommene Kobalt u. f. w. Anders ift der Fall mit den in der Nafurbefchrei- bung von unfern neuen Spftemafifern zur Bezeichnung der Geſchlechter und ihrer Gattungen felbfterfuns, denen Kunft- und: Sriviale Namen. So billig und vernünftig es freilich ift, auch hierin fo viel als möglich die einmal ziemlich allgemein angenommenen Benennuns gen beizubehalten, fo konnen doch Fälle eintreten, wo es noch billiger und vernünftiger ift, einen vorher ge» wählten Namen, wenn er einen durchaus irrigen Begriff erweckt, gegen einen richtigern umzutauſchen. And doch : babe ich mich dieſer an.fich erlaubten, aber auch heut zu Zage fo off gemißbrauchfen und daun das Studium der Nakurgefchichte fo außerft erſchwerenden Freiheit nur in fehr wenigen Fällen, mo es mir unvermeidlich ſchien, bedient. So habe ich 5. B. den Panzerthieren oder Ar— madillen ihren einheimifhen, allgemein befannten und längft von claffifhen Zoologen angenommenen Namen, Tatu, reftituirt; da man fonft diefen faft haarlofen Shieren durch einen feltfamen Mikgriff den Namen, Rauchfuß, Dasypus, beigelegt hatte, womit die al- ten Griechen, ganz paffend und vollig nach der Nafur, Das rauchfüßige Haſengeſchlecht bezeichnet haben. — Aus ähnlichen Gründen brauche ich für den fehonen neufeeländifchen Nephrit lieber feinen einheimifchen Na— men (Punammuftein), unter welhem er zuerſt von unfern Antipoden zu ung gebracht und befannt worden, als die ihm neuerlich beigelegte Benennung Beilftein, da ich im hieſigen afademifchen Mufeum, fo wie in den in £ondon befindlichen großen Sammlungen von füdlän- difhen Merkwürdigkeiten, zwar wohl die Menge von Haken und agdern Geräthen, fo fih Die Nenfeelander Borrede VII aus dieſem Steine bereiten, aber ſchlechterdings kein daraus verfertigtes Beil aufgefunden habe. — Eben ſo habe ich diejenige Gattung des Fledermausgeſchlechts, Vampyr oder Blutſauger genannt, die wirklich ſchlafen— den Säugekhieren das Blut ausſaugt: Da hingegen Linz ne diefen Namen dem fliegenden Hund beigelegt hatte, der wohl feit die Welt ſteht, Fein Blut gefogen hat, fondern fi ganz allein von Früchten nährt. — ber viele andere, nur nicht gar zu unpaffende Kunftnamen der Art habe ich dennoch beibehalten, um ja nicht Die Nomenclatur und Synonymien ohne dringende Noth, zur großen Laft der Lernenden, zu häufen. Daß aber mande bekannte Namen von Näturalien bier doch anders gefchrieben werden, als es insgemein geſchieht, bat auch feinen -gufen Grund. Go fihreibe ih 5. 3. Tofus und nicht Tophus, weil es Fein grie= chiſches Wort ift; eben fp Manacanit ”) und nit Mtenacanit, weil der Fundort diefes Foſſils in feiner er= ſten Sylbe ein a bat, fo gut wie Hamburg oder Frankfurt. Im Thierreihe habe ich immer den lafeinifchen Na= men vorausgeſetzt, weil da hundert exotiſche Gefchopfe vorkommen, die im Deutſchen Feinen bekannten verftand= lichen Namen haben, Im Mineralreiche hingegen ift der Fall umgekehrt. Da find gerade die deutſchen Benen— nungen die befannteften und felbft großen Theild in ane dere Sprachen aufgenommen. Beim Thierreiche ift denjenigen Gattungen, die fich in Deutfchland finden, wieder fo, wie in den vorigen Ausgaben, ein 7 vorgefegt. Im Mineralreih Tonnfe dieg unterbleiben, weil fo ein Zeichen bei den allgemein verbreiteten Foſſilien uberflüffig, bei vielen von Denen *) Nach der, nie ohne großen Nachtheil für unfre Sprache zu vernachläffigenden Regel: Di »Man muß alle Worte — und wie vielmehr noch die Eigen— namen — fo fihreiben, als die Sprache fie fchreibt , aus der man fle entlehnt.« ſ. Legat. Rath Hennide im allg. Anzeiger der Deutfchen 1809. No, 16. viti Borrede aber die in Deutſchland felbft ein fehr eingefhränftes Baterland haben, wie der Boracif ꝛc. unzureichend ges weſen wäre, Die Abbildungen naturhistorischer Ge- genstände, die in der Berlagshandlung dieſes Hands buchs heftweife berausfommen, (— und von welchen fhon mehrere Hefte [namentlich I. I, V. VI.] in neuen verbefferten Auflagen erfchienen find —) beziehen fich auf die neueften Ausgaben desfelben und dienen ihm zu einer zweckmäßigen Erläuterung, Göttingen, im Sanuar 1831. I. 8. Blumenbach. Erfter Abſchnitt. Don Naturalien überhaupt und ihrer Einfheilung in drey Reiche. —r— —— — — He Korper, die fih auf, und in unferer Erde finden, zeigen fih entweder in derfelben Geftalt und Befchaffenbeit, die fie aus der Hand des Schopfers erhalten und durch die Wirkung der fi) felbft überlaffenen Naturfräfte angenommen haben; oder fo, wie fie durch Menſchen und Thiere, zu beftimmten Abfichten, oder auch durch bloßen Zufall verändert und gleihfam umges fhaffen worden find. Auf diefe Verfohiedenheit gründet ſich die befannte Einthei- Tung derfelben innatürliche (naturalia), und durch Kunft verfertigte (artefacta). Die erftern machen den Gegen— ftand der Naturgıfhichte aus, und man pflegt alle Körper zu den Naturalien zu rechnen, die nur noch Feine we— fentlide Veränderung duch Menfden erlitten baben. Artefacten werden fie dann genannt, wenn der Menſch *) abfichtlih Veränderungen mit ihnen vorgenommen. Anm. ı. Daß übrigens jene Begriffe vom Wefentlihen und vom Abfihtlihen im gegenwärtigen Falle, bei fo verfchie: _ dentlicher Ruͤckſicht und Mopdification, nicht anders als relativ jeyn koͤnnen, bedarf wohl Feiner Grinnerung. — Denn fo Fönnte man ein Maufthier , oder einen Garaiben mit feinem durch die Kunft gemodelten Schedel und dergl, mehr, aus gewiſſer -Rüd- fiht auch zu den Artefacten nehmen. *), »Ars, sive additus rebus kRomo.« Bacon DE VeruLam. de augm. scient. L. II. »L'art en general est Yindustrie de ?homme appliquee par »ses besoins, ou par son luxe, aux productions de la Nature,« Diveror Syst. figure des connoiss, humaines. Blumenbach's Naturg. D. H. HILL LIBRARY ( North Carolina State College 2 I. Abſchnitt. Naturalien, Anm. 2. Zuweilen koͤnnen Naturalien manchen Kunſtproducten fo aͤhnlich ſeyn, daß ſie ſchwer von einander zu unterſcheiden find. Daher 3. 3. die ehedem getheilten Meinungen, ob der Ueberzug in der piscina mirabile bei Bajä ein von felbit aus dem Waſſer abgeſetzter Rindenſtein von Kalkſinter, oder aber ein abſichtlich aufgetragener Fünftlicher Mörtel ſey. —- ſ. Goͤtting. gel. Une zeigen 1791. 188. St. —) 8. 2. Alle und jede natürlichen Körper zeigen, ı) in Rüdficht ih— ver Entftehung, 2) ibres Wachsſthums, und 3) ihrer Structur, eine doppelte Verſchiedenheit. Die einen nähmlich find-allemahl von andern natürlichen Körpern derfelben Geftalt und Art hervorgebracht; fo daß ihre Exiſtenz in einer ununterbrochenen Reihe bis zur erften Schö— pfung *) hinauf immer andere dergleichen Korper vorausfegt, i. denen fie ihr Dafenn zu danfen haben. Zweytens nehmen fie allerhand fremde Subftanzen als Nahrungsmittel in ihren Körper auf, affimiliren fie den Bes, ftandtheilen desſelben, feheiden das Weberflüffige wieder aus, und befördern mitselft diefer beftändigen Erneuerung und Wed» fel ihr Wahsthbum von innen (dur) innige Aneignung, in- tus susceptio, expansio). Diefe beiden Eigenfchaften fegen dritten von felbft eine bes fondere Structur bei diefer Art von natürlichen Körpern vore aus. Sie müffen nähmlih, wenn fie auf diefe Weife Nabe rungsmittel zu fih nehmen und ummandeln und mit der Zeit andere Gefhöyfe ihrer Art mieder bervorbringen follen, mans eherlei diefen Zwecken der Selbfterhaltung und Fortpflanzung entfprechende, deßhalb mit den fo genannten Lebenskräften ver— fehene, und zu einem zweckmäßigen Ganzen unter einander ver= bundene, Gefäße, Adern und andere Organe in ihrem Kör— ver haben, die zur Aufnahme beftimmter Säfte, zur Affimilas tion jener Alimente, zur Erzeugung der Nachkommenſchaft u. f. w. nothwendig find. j Dies Alles fehlt bei den natürlichen Körpern der andern Art, nabmlih der Mineralien. Beides, fowohl ihre Ent— *) Oder wenigftens big zu ihren erften Stammältern hinauf. — Denn ich Habe im erften Theile meiner Beyträge zur Naturgeschichte Zacta angeführt, die ed mehr als bloß wahrfcheine lich machen, daß auch ſelbſt in der jegigen Schöpfung neue Gattunz, gen yon organifirten Körpern entjteben, und gleihfam naherfhaf- fen werden; wohin namentlich auch die erfte Entftehungsmerfe mau— cher fehr einfachen und mifroffopifchfleinen organifirten Korper, wie 3. 8. der mehrften fogenannten Infuſionsthierchen zu gehören ſcheint. YaAs » drey Naturreiche ıc. 3 fiebung, ald ihr Wachsthum (mern man es gar nur Wachs— thum nennen darf), wird keinesweges durch Ernährung, fon= dern lediglich nad) eigentlich fo genannten bloß phyſiſchen (me= chaniſchen und chemiſchen), Gefegen dur Anhäufung oder Anz faß bomogener Theile von außen (aggregatio, juxta po- sitio) bewirkt; folglich ift bei ihnen weder urfprüngliche Orga— nifation noch Lebenskraft zu erwarten *). Und eben deßhalb heißen fie unorganifirte, und jene hingegen organifirte on Endlich find nun aber auch jene organifirten Körper ſelbſt, befonders in der Art, mie fie ihre Nahrungsmittel zu fih nehmen, von einer doppelten Verſchiedenheit. Die einen nähmlich faugen einen fehr einfachen Nahrungs— faft, vorzüglich mittelft zahlreicher Fafern, die fih am untern Ende ihres Körpers befinden, ohne merklihe willkührliche Be— wegung in fi). Da hingegen die andern eine meift einfache Hauptöffnung am obern oder vordern Ende ihres Körpers haben, die zu einem geräumigen Schlauche führt, wohin fie, vom innern Gefühle des Hungerd getrieben, ihre Alimente, die von fehr verfchiedes ner Art find, mittelft willfürlicher Bewegung bringen. Senes find die Pflanzen, diefes die Thiere. Anm. Hingegen gibt, die Fähigkeit den Standort zu verändern (loceomotivitas) Fein hinreichendes Unterfheidungszeichen der Thiere von den Pflanzen, ab. Denn viele Pflanzen, wie 5. 8. die gemeinen Waflerlinfen , find nicht feftgewurzelt, fondern koͤn— nen zu gewiſſen Sahrszeiten ꝛc. ihren Anfenthalt verandern, bald zu Boden finfen, bald wieder auf die Oberfläche des Waſſers fteigen u. f. w. Und anderfeitd gibt ed ganze Gefchlechter von Waſſerthieren, zumahl unter den Conchylien, Corallen ꝛc. die ihren einmahl eingenommenen Pla nie von felbft wieder ver laſſen Fönnen. $. 4 Diefe fehr faßliche Eintheilung der natürlichen Koͤrper in organifirte und unorganifirte ($. 2.), und der organifirten wieder unter einander ($. 3.), ift nun der Grund der befannten drey Reiche, worunter man die Naturalien ſehr ſchicklich ges bracht bat, und wovon das erfte die Thiere, das zweyte die Pflanzen, das dritte die Mineralien begreift. Die Thiere find demnach belebte und befeelte organifirte *) Vergl. Hausmann’ Unterfuchungen über die Formen der Teblofen Natur. 1 3. ©. 20 u. f. s J* — 1. Abſchnitt. Naturalien, Körper, die ſich ihre ſehr vielartige Nahrung mittelſt willkür— Yicher Bewegung ſuchen, und felbige dur den Mund in den Magen bringen. Die Pflanzen ſind zwar ebenfalls belebte organifirte Kör— ser, aber unbefeelt, fo daß fie ihren fehr homogenen Nah— rungöfaft ohne millfürlihe Bewegung mittelft der Wurzeln einfaugen. Die Mineralien endlich find unbelebte und unorgani= firte Körper, die folglich ohne Lebenskraft nah den phyſiſchen (mechaniſchen und chemiſchen) Gefegen von Anziehung, Anhäu— fung, Bildungsfraft ıc. entftehen. Anm. Gegen diefe Eintheilung in drey Reiche, ift, zumahl neu: — eine doppelte Einwendung gemacht worden. Manche haben zwar die Kluft zwiſchen den organiſirten und unorganifirten Körpern anerkannt, aber nur Feine beftimme ten Gränzen zwifchen Thieren und Gewächfen zugeben wollen : Andere hingegen haben die beliebten Metaphern von Stu— fenfolge der Geſchoͤpfe geradezu dahin gedeutet, als ob überhaupt feine beftimmbaren Gintheilungen der Naturalien in Reide u. f. w. Statt fanden: Was das erfte betrifft, fo folfte man zwar überhaupt nicht vergeſſen, was fo oft bey Gegenftänden der Erfahrung der Fall tft, daß man fie weit leichter für das, was fie find, richtig ane erfennen und von andern unterfcheiden, als ihre einzelnen unter: ſcheidenden Merkzeichen ausfinden und angeben Fann *) — So fagte 3. 8. Zinne: »nullum characterem hactenus eruere »potui, unde Homo a Simia internoscatur.« Nun glaube ich zwar in diefem Buche folche aufere Charaktere der Humanität angegeben zu haben, wodurch fich der Menih von den noch fo menjchenabnlichen Affen (wie man fie nennt), fo wie überhaupt von allen andern Saͤugethieren unverkennbar auszeichnet. Aber auch ohne diefelden wird doc hoffentlich nie ein Naturforſcher in praxi in Derlegenheit gefommen feyn, Menſchen und Affen etwa zu verwechfeln. — Außerdem aber koͤnnen ferner Gefchöpfe aus noch ſo verschiedenen Claſſen manche theils auffallende und uner— wartete Aehnlichkeit mit einander haben, ohne daß dadurch die defien ungeachtet unverfennbare Berfchiedenheit zwifchen dieſen Glaffen felbft wegfallen dürfte. Man theilt 3. B. die Thiere fehr natürlich in marıbFütige und Faltbfütige; und rechnet eben fo nas tuͤrlicher Weife die Saͤugethiere zu jenen und hingegen die Inſee— ten zu dieſen; ohne‘ je deßhalb irre zu werden, daß die Bienen in ihrem Stocke fo ganz ohne Vergleich warmer find, als etwa ein Igel während feines Winterfchlafs. — So gibt e8 unter den *) »Facilius plerumque es rem praesentem discernere, »quam verbis exacte definire.« Gausıus. »Allein der Fehler liegt nicht am Unterfcheidungsgrunde, welcher vſtets wahr bleibt, fondern nur an der Schwierigkeit ihn in manchen »Faͤllen zu finden.« J. Aug. Unzer. - drey Naturreiche ꝛc. 5 Mollusken Gefchlechter, wie 3. B. die Sepien, die ſich von den - übrigen Thieren dieſer Claffe jehr auszeichnen, und dagegen man— he auffallende Aehnlichkeit mit den Fifhen haben. Aber Nie: mand wird meinen, deßhalb müfe nun die Scheidewand zwiſchen dieſen beiden Claſſen aufgehoben werden. — Und eben ſo wenig wird Jemand im Ernſt in Verſuchung gerathen, das Thier- und Pflanzenreich deßhalb mit einander zu verbinden, weil man an gewiften Pflanzen gewiſſe Aehnlichkeiten mit gewiſſen Thieren be: merkt hat. Bon der Art find z B. die fonderbaren Bewegun: ‚gen mancher Mimofenarten,, und des hedysarum gyrans etc., die, fo merfwürdig fie auch an fich bleiben, doch gar nicht ein- mahl in den oben angegebenen Charakter der Animalität eingrei- fen. So wenig als hinwiderum diejenigen Aehnlichkeiten, fo die Arm-Polypen mit den Gemwachfen haben, den oben beftimmten Charakter der Begetabilität betreffen. Sondern, die Arm - Pos Iypen find Thiere, die fo wie der Menich und die Aufter, vom Hunger getrieben ihre Nahrung dur willfürliche Bewegung in den Mund bringen, was hingegen bey Feiner Pflanze, in der bis jegt befannten Schöpfung, der Fall ift. Kun und fo beantwortet fh die an dere Einwendung ges gen die Naturreiche ꝛc., die fih auf die fo gepriefene Metapher von Stufenfolge der Gefchönfe gründet, eigentlich von felbit. Alfe die beliebten Bilder von Kette, von Leiter, von Netz ıc. in der Natur, haben zwar für die Methodologie im Studium der Praturgefchichte in fofern ihren unverfenndbaren Nutzen zum regu— lativen Gebrauch, als fie den Grund eines fogenannten natür: lihen Syftems abgeben, worin man die Gefchöpfe nach ih— ren meiften und auffallendften Hehnlichkeiten, nach ihrem Total: habitus und der darauf gegründeten fo genannten Verwandtfchaft untereinander zufammen ordnet. Aber fie nun, wie doch fo oft von mohlmeinenden Phyſico— theologen gefchehen, dem Schöpfer in den Plan feiner Schöpfung hinein legen, und die Vollfommenheit und den Zufammenhang derfelben darin fuchen zu wollen, daß die Natur (wie man ſich ausdruͤckt) Feinen Sprung thue, weil die Geſchoͤpfe in Rückſicht ihrer außern Form fo fein ftufenmweife auf ein- ander folgten, dad wäre doch ſchon an fich eine vermeffene Schwach - beit, wenn fie auch nicht, mie doch der Fall ift, bei erniterer Prüfung ſich ſelbſt widerlegte *). . Denn man braucht bloß die noch fo Eunftreich und forgfäftig an- gelegten Entwürfe von folhen Stufenfolgen in der Reihe der Geſchoͤpfe näher zu befeuchten, um einzuſehen, wie fehr darin einerfeits fich ganze Haufen von Gefchöpfen ähnlicher Bildung in Geſchlechtern von faft unüberfehlich zahlreichen attungen (zumahl unter den Inſecten und Gewürmern, aber auch im Pflanzenrei— he) zufammen drängen, und andere dagegen gleichſam tfoltrt ſte— ben, weil; fie wegen ihrer ausgezeichneten, ganz eigenen Bildung nicht ohne fihtlihen Zwang in einer folchen Leiter der Natur ir- gendiwo eingefchoben und untergebracht werden koͤnnen (wie z. ©. *) Mehreres hierüber habe ich im der zweiten Ausg. der Beytr PER zur Nalurgeschichte I, Ze. ©. 106. u. f. geſagt. 6 I. Abſchnitt. Naturalien, die ganze Elaffe der Vögel; die Schildfröten, die fhon gedachten Se— pien u. a. m.). — Ferner aber finden fih Thiere, bey welchen, wie 3. B. bey den Scildläufen, Männden und Weibchen eine fo durchaus ganz verfchiedene Geftaltung haben, dag man folglich in der gedachten Leiter die einen von den andern trennen und nach diefer fo fehr verfchiedenen Serualform beiden auf weit von einander entfernten Sproflen ihre verfchtedenen Stellen anweifen müßte. — Nun dann zeigen fih Lüden in der Leiter, wo offene bar ohne einen fehr gewagten Sprung gar nicht über zu kommen ift, wie zu Einem Beyfptel ftatt aller, die zwifchen den organis firten Körpern und den Mineralien u. ſ. w. 4 So mangelhaft aber überhaupt die bildfichen Vorſtellungen von Kette und Natur u. dergl. gerathen müffen, fo ganz grund» 108 ift nun vollends gar die vermeffene Behauptung mancher Phy— ficotheologen, als ob Fein Glied aus diefer ihrer zu Papter ges braten Kette ausfallen dürfte, wenn nicht die Schöpfung ſelbſt ftocen follte u, f. w. — So gut einzelne Gattungen von Thieren aus ganzen großen Infeln, 3. 3. die Wölfe aus Großbritannien vertilgt find, ohne daß die Dafige Schöpfung durch dieſe nun— mehrige fcheinbare Lücke ihren fonftigen Zufammenhang verloren haben, follte, fo können andere Gefchöpfe aus ganzen Welttheilen und wohl von der ganzen Erde vertilgt werden (wie dieß allem nfhein nad mit manden, 3. B. mit dem Dudu wirklich ges chehen) , ohne daß durch diefen merflichen hiatus, der dadurch in der Kette der Phyficotheologen entfteht, der ewige ftille Gang der Schöpfung ſelbſt, im mindeften gefährdet werden dürfte. Einige Hauptquellen und andere Hülfsmittel zur N. G. überhaupt. Arıstorteues (lebte ungefähr Zoo Jahr vor Chriſti Geburt.) Zj. opera, Er ex ed. Gu. du Val. Paris. 1654. IV. vol. fol. zumahl im II. 8. C. Prixrus Secunnus (T. im $. 79. nah Chr. Geh.) Zj. historia mandil. xxxvı. — Ein Paar faubere und correcte Handausgas ben find die Leidner, Elzeviriſche 1635. LIT. vol. 12. und die Zwey= brüder 1783. V. vol. 8, - Conr. Gesner (t. 1562.) h . ‘ 30h. Ray Ct. 1705.) Die hierher gehörigen Hauptwerfe diefer beis den Männer werden anderwärtd angeführt. — C. v. Linse (+. 1778.) Zj. systema naturae ed. 12. Holm. 1766. IV. vol. 8. und die dazu gehörigen beiden mantissae ib. 1767. sq« 8. ed. 13. aucla, reformata cura Jo. Fr. Gmeum. Lips. 1788. IX. vol, 8. Und zum Verftändniß der linnéiſchen Kunftfprache: Jo. Rermn. For- stur enchiridion historiae nalurali inserviens. Hal. 1788. 8. J. K. W. Illigers Verſuch einer fyftematifhen vollftändigen Ter- minofogie für dag Thierreich und Pflanzenreich. Helmftädt. 1800. 8. G. L.. le Clerce C. de Burron (I. 1788.) Zj. histoire naturelle. Die Hrig. Ausgabe, Paris feit 1749. XXXIII. vol. 4. oder LXXII. vol. 12. drey Naturreiche ꝛc. 7 Zur allgemeinen NR. ©, F. ©. Voigt's Grundzüge einer N. ©. Franff. 1817. 8. Det Syſtem der Natur und ihre Serhihte. Sena. 1823. 8. * — * H. F. Link's Urwelt und das Alterthum, erläutert durch die Na— turkunde. Berl. 1821. u. f. II. Th. 8. Zur geographiſchen N. G. C. Ritter’s Erdkunde im Verhaͤltniß zur Natur, Berl. ſeit 1817. 8 Mifcellan= Werfe. G. v. Linse amoenitates academicae. Holm. feit 1749 IX. vol. 8. Oeuvres de Ch. Boxner. Neuch, 1779. sq. 4. die eriten V. B. Pboſicotbeologiſche und ähnliche Werke. Jo. Ray's wisdom of God manifesied in the works of the cerea- tion, ed. ı2 Glasgow. 1750. 12. W. Deruan’s physicotheology. ed 4. Lond. 1716. 8. Ch. Bonser cortemplation de la nature. (als IVter Band der ge: dachten Ausg. feiner Werfe.) W. Parey’s zatural Theology. ed. 16. Lond. 1819. 8. Holland. mit gehaltreichen Zufägen und Anm. von J. CraArısse. Amst, 1810, 8, Woörterbüder. Varm. ne Bomare Dictionnaire d’histoire naturelle. ed. 4. Lyon, 1791. VII, vol, 4. IVouveau Dictionnaire d’histoire naturelle appligude 'aux arts etc. par une SocietE de naturalistes et d’agriculture. Par. 1804. XXIV, vol. 8. Die des sciences natarelles, par plusieurs Prof. du Jar- din du Roi etc. Steasb, feit 1816. 8. Pa. Anor. Nemsicuh’s allgemeines Polyglotten Lexicon der Na- turgeschichte, Hamb. 1793. IV. 3.8. Sournale x. Journal de physique, Paris von 1773 bis 1823. XCVI, 8. 4. “Annales des sciences naturelles. par AmIORIN, An, BrocnIARrT et Dumas. Paris feit 1824. 8. * 4 * Zur Naturwiſſenſchaft überhaupt — und zur Morphologie. Von Goͤ— the, Stuttg. u. Tuͤbingen ſeit 1817. 8 —ñ— — — — — — 8 11. Abfchnitt. Von den — nn u U m —— — — Zweyter Abſchnitt. Von den organiſirten Koͤrpern überhaupt, A 2 $. 5. —J allgemeinen werden die organiſi irten Körper ($. 2.Nvon ihres Gleichen *) erzeugt, dann durch eigene Kraft lebens= lang ernährt, und dadurch ihre Selbfterhaltung und Wachs— thbum, und wenn fie zu ihrer Reife gelangt, 2” ihre Sort: pflanzungsfäbigfeit bewirkt. $. 6. Zu diefen großen Verrihtungen werden fie eben durch die _ Drganifation ihres Baues, und durch die mit derfelben verbundenen Lebensfräfte heſchickt gemacht. Denn durch dieſe letztern erhalten die Organe ſowohl ihre Empfänglichkeit für reitzende Eindrücke (stimuli) als ihr Bewegungsvermögen, ohne welches beides, weder Ernährung noch Wachsthum, noch twechfelfeitige Einwirkung der Theile jur zweckmäßigen Erhal⸗ tung des Ganzen, und umgekehrt **), denkbar ſeyn könnte. Sich die Entſtehung a organifirten Körper zu erflä- ten, bat man, zumahl neuerlich, die fo genannte Evolus tiond= Hypothefe bequem gefunden, und gemeint, ed werde gar Fein Menfh, und Fein anderes Thier, und Feine Pflanze erzeugt, — fondern fie lägen alle ſchon feit der erften Schöpfung als völlig präformirte Keime *"*) bei ihren Aeltern und *) ſ. oben ©. 2. Not. *) **) Vergl. Kant's Gritif der Urtheilöfraft. ©. 285 Mal — — (ſo ſagt Haller, das Haupt der neuern Evolu— tioniſten —) »alle Eingeweide und die Knochen ſelbſt waren ſchon im »unſichtbaren Keim vorhero gebaut gegenwaͤrtig, obgleich in einem faſt »fluͤſſigen Zuftande.« Und das iſt doch wenigſtens beſtimmte Sprache. organifirten Körpern überhaupt. 9 Vorfahren längſt vorräthig; die verfihiedenen Generationen ftecften, gleichfam wie eingepadte Schachteln, in einander, und würden nur nad) und nach, fo tie die Reihe an fie Fame, durch die Befruchtung entwidelt: und ans Licht gebracht. — Eine Mei- nung, die doch ſchon fomohl durch den dabei erforderlichen Auf— wand von übernatürliden (hyperphyſiſchen) Anftal- ten *), als durch die, allen Gefegen einer philofophifchen Na- turforſchung zumiderlaufende unnuge Vervielfältigung der natürlichen Pphyſiſchen]) ") Kräfte, und dur die un= überfehlihe Menge von zweckloſen Schöpfungen aller der zahllofen ypräformirten Keime, die nur nicht zu ihrer Ent- wickelung gelangen Eonnten, aller prajudizlofen Urtheilskraft widerftehen müßte, wenn fie auch nicht durch die überwiegenden gegenfeitigen Erfahbrungsgründe miderlegt würde. Anm. Nach der einftimmigen Behauptung der allerberühmteften und allereifriaften Berfechter der Evolutionshypothefe, follen die praformirten Keime bei der Mutter vorrathig liegen , und während der Befruchtung durch die Kraft des hinzufommens den männlichen Zeugungsftoffes erweckt und zur Entwicelung an: getrieben werden. Was man Smpfängnig nennt, fey folglich nichts ald das Erwachen des fihlaftrunfenen Keimes durch den Reitz des auf ihn wirfenden männlichen Samens. Alfo bedarf es bier zuworderft einer erweckenden Kraft. “Nun aber ähneln ja oft Kinder zum Sprechen bloß ihrem Vater; — Bäsen, die fi Furz hintereinander mit mehreren männlichen Hunden belaufen haben, werfen oft Zunge, die die fen verfhiedenen Vätern ähneln; — zweyerlei Men: fhenrafien, 3. 3. Neger und Weiße, zeugen mit einander nothwendigen Mittelfchlag, nahmlih Mulatten; — und wenn nun vollends ungleihe Gattungen (verfihiedene Speeies) von Thieren oder Gewaͤchſen einander befruchten, fo entftehen Baftar: de, die eben fo viel von der väterlichen als von der mütterlichen Seftaltung an fih haben. _ 5 Ja das läßt ſich Freilich nicht wohl verfennen: und dem zu Folge geftehen dann die Evolutioniften dem männlichen Samen, Wenn hingegen andre, um die Evolutionshypothefe mit der Leb— re von der allmählichen Bildung zu vereinbaren, zwar zugeben, ‚daß der Zeugungsftoff nicht praformirt fey, aber doch meinen, daß er def- fen ungeachtet einen Keim enthalte, der dennoch was anders jey, als ungeformter Zeugungsftoff.rc., fo find das unbeftimmte, leere Ausdrü— de. Wenigſtens geht mir es dann mit folhen Quasi- Keimen, wie dem Cicero mit dem quasi corpus des Gottes der Epicurder, wo— von er ſagt: »eorpus quid sit intelligo; gaasi corpas quid sit »nullo prorsus modo intelligo.« j *) ©. Kanta. a. D. ©. 372. *) Phy ſiſche Krafte überhaupt — im Gegenfaß jener hyper— phyſiſchen Anftalten, . 9 10 N. Abſchnitt. Don den ‚außer feiner erwedenden, nun auch Nro, 2. in fofern eine bils dende Kraft zu, daß” er den bei der Mutter praformirt gele— genen Keim wohl in etwas zur väterlichen Geftaltung umzufor- men vermöge. Demnad wäre folglih 5weyerlei Kraft im männlichen Samen; 1) die erwedende und 2) doch auch eine bildende. — Aber man Fann ja mittelft einer, mehrere Generationen bins durch immer wiederholten, Pünftfichen Baftardzeugung endlich die Eine Gattung von organifirten Körpern gänzlich in die andere umwandeln. So hat man 3. B. aus der Pünftlihen Befruhtung h der Einen Pflanzengattung mittelft des männlichen Staubed von einer andern, Samen gezogen, welcher fecundable Bas ſtardpflanzen gegeben ; ; d. h., die ih zur Blüthezeit abermahls mit männlichen Staub von jener andern Gattung befruchten laf: jen, und wiederum feeundabie Baftarde der zweyten Genera— tion hervorgebracht. Jene Baftarde von, der erften Generation bielten gleichſam das Mittel zwiſchen beiden verſchiedenen Stamm— Aeltern von vaͤterlicher und mütterlicher Geite. Die von der zwey— ten hingegen ähnelten ſchon weit mehr. der vaͤterlichen, als der mütterlihen. Und nachdem die gleiche Fünftliche Befruchtung noch fernerweit durch zwey folgende Generationen eben fo wiederholt worden, jo entftanden endlich Pflanzen, an welchen die urfprüngs lihe m ütte rliche Geftaltung fo zu fagen ganz verwifcht, und in die väterliche umgewandelt worden. (— LE Kölreu ter's dritte Fortfegung der Nachricht von einigen das Gefchlecht der Pflanzen betreffenden Berfuchen ©. 51. $. 24. mit der Ueberfärift: »Gaͤnzhich vollbrachte Verwandlung Eis ner natürlihen Pflanzengattung in die ande: re.« —) Da hat denn folglich alle Praͤformation des ſeit Erſchaffung der Welt conſervirten muͤtterlichen Keims am Ende zu nichts ge— holfen, ſondern hat der bildenden Kraft des männlichen Stof— fes (der eigentlich nad) der Evofutionshypothefe bloß durch feine erwedende Kraft auf denfelben hätte das follen ,) gänzlich weichen müffen. gi .$ Und fo bleibt es folglihd im Ganzen unferem Erfenntniß- vermögen und felbft den Regeln aller philofopbifchen Naturfor= fung *) weit angemefjener, wenn man die Entftehung der neuerzeugten organifirten Korper bloß durh allmählide Ausbildung (Epigenesis) des an fih zwar ungeformten, aber unter den dazu erforderlichen Umständen organifirbaren, Zeugungsftoffes erklärt | Nur kommt e$ bei der vielfachen Vorftellungsart, die man fi von einer ſolchen allmählichen Bildung machen Fann und ge⸗ *) »Causas rerum naturalium non plures admitti debere, quam »quae et verae sint et earum phaenomenis explicandis suffici- »ant:« iſt ja die erfie von Newton’s goldenen regulis philoso- phandi. ) 2 organifirten Körpern überhaupt. 11 macht bat’), darauf an, fie fo zu beflimmen, wie fie dem Begriff von organifirten Körpern, und dann den Phänomenen, die und die Beobachtung bei Entſtehung derfelben lehrt, am un— gezwungenſten entfpricht. Und dieß gefchieht, wenn ie annimmt, daß der reife, vor= per zwar ungeformte, aber organifirbare Zeugungöftoff der Ael— tern, wenn er zu feiner Zeit, und unter den erforderlichen Um- ſtänden an den Ort feiner Beftimmung gelangt, dann für eine in demfelben nun zweckmäßig wirkende Lebenskraft, nähmlich den Bildungstrieb (nisus formativus), zuerft empfäng- lih wird; — für einen Trieb, der fih von aller bloß mecha= nifhen bildenden Kraft [als welche au im unorganifhen Reiz che Krnftallifationen *) und dergl. hervorbringt] dadurch aus— zeichnet, daß er nach der endlos mannichfaltig verfchiedenen Be— ſtimmung der organifirten Körper und ihrer Theile, die vielar- fig organifirbaren Zeugungdftoffe auf eben fo mannichfaltig aber zweckmäßig modificirte Weife in beftimmte Geftalten zu for— men vermag — und fo [ — durd die Verbindung des mecha— niſchen mit dem zweckmäßig Modificirbaren in diefem Triebe***) — ] juerft bei der Empfängniß die allmähliche Ausbildung ; _ *) Denn wenn z. B. Mazimi meinte, daß die Kinder bev ih: rer Empfangnig im Mutterleibe bloß anfchöffen (ungefähr wie der Can— Diss Zuder), fo war das auch eine Art Evpigeneſe. Aber das ſchlechterdings Unftatthafte aler folhen bloß mehani- fen Erklärungsarten der almählichen Ausbildung organifirter Körper durch eine fo genannte vis plastica (wie ed unfere ehrlichen Alten nannten), als welche eben fo gut im Mineralreich Statt hat, ergibt ſich von felbft aus dem Begriff von organifirten Körpern, als welcher durchaus zugleih Zweckmaͤßigkeit involvirt. f. Kant a. a. D. ©. 292. , +") Die Kroftallifationen unterfheiden ſich von den organifirten Körpern ſelbſt fhon durch die geometrifche Regularität ihrer fat im— mer geradlinichten Umriſſe, die auf wenige Fundamentalformen re: ducirbar find; da hingegen die Geftaltungen der Thiere und Gewaͤchſe eben wegen ihrer unüberfehbar vielartigen Zweckmaͤßigkeit zu beſtimm— ten Berrichtungen auch in unüberfehlich vielartige Formen (von endlos vartirenden Umriſſen) gebildet werden mußten. ... F) Bon diefer Verbindung der beiden Principien, — des mecha— nifhen mit dem tefeologiihen, — die man fonft bei Grflärung der Entftehungsart organifirter Körper für unvereinbar gehalten, und wor: in gerade das Auszeichnende im Begriffe von Bildungstrieb liegt; davon gibt zumahl die vergleichende Anatomie auffallend ein: leuchtende Beyipiele in Menge, deren ich in meinem Handbuche der- ſelben manche angeführt Habe; — f. auch Voigt's neued Magazin “ . . 21 . 12 U. Abſchnitt. Bon den dann aber auch die lebenswierige Erhaltung dieſer organiſchen Bildung durch die Ernährung; und ſelbſt wenn dieſelbe durch Zufall gelitten haben ſollte, ſo viel möglich die Wiedererſetzuag derſelben durch die Reproduction, bewirkt wird ). Anm. ı. Dieſe allmaͤhliche Ausbildung der neuen organiſirten Kör- ‘per ift am anſchaulichſten an jochen zu betrachten, die mit einer ganz anfehnlihen Größe ein ſchnelles (fo zu Sagen zufehends merk— lihes) Wahsthum, und eine fo zarte halbdurchfichtige Tertur verbinden, daß fie czumahl im fattfamen Lichte und unter maͤßi— ger Vergrößerung) aufs deutlichfte, Plarfte durchſchaut werden nnen. So im Gewäcsreiche an manchen einfachen Waſſermooſen, wie 3. 3. an der Brunnen » Conferve (Conferva Jontinalis, Caeramium caespilosum Roru.) die fih in den erften Früh: Tingstagen fortpflanzt. (— Abbild, nat. hist. Gegenst. tab, 49.) Unter den blutlofen Thieren an den Arm = Polypen- Und unter den warmblütigen an der erften Erfcheinung des Kuͤchelchens im bebrüteten Eye und feiner dann von Tag zu Tag fortrüdenden Ausbildung. Anm. 2. Hoffentlich ift für die mehrften Lefer die Erinnerung überflüffig, daß das Wort Bildungstrieb felbft, fo gut wie die Benennungen alfer andern Arten von Lebenseräften an fich weiter nichts erklären, fondern bloß eine befondre (das Mechanifche mit dem weckmaßig Modificirbaren in ſich vereinende) Kraft, unters ſcheidend bezeichnen ſoll, deren conſtante Wirkung aus der Er— fahrung anerkannt worden, deren Urfache aber fo gut, wie die Urfahe aller andern noch fo allgemein anerkannten Naturfräfte für und hier nieden im eigentlichen Wortverftande qualitas oc- culta bleibt. Das hindert aber nicht, daß man nicht immer mehr fuchen foltte, ihre Wirfungen durch Beobachtung weiter zu erfor: fchen und zu verfolgen, und fie fo auf allgemeine Geſetze zuruͤck zu bringen. NS. Durch die beftimmte end aͤßige Wirkſamkeit des Bil- dungstriebed in den beftimmten dafür empfänglichen organifir- baren Stoffen, wird nun die eben fo beftimmte Form und der Habitus aller einzelnen Öattungen (Species) von organifirten Körpern erhalten; und bei denen, wo es Statt findet, auch ihre Serual = Verfchiedenheit, durch welche ſich nähmlich die männlichen Geſchöpfe von den weiblichen in derſelben Satlung auszeichnen. $. 11. Aber freilich fann der Bildungstrieb auch. ah, ſowohl als be andere in ihrer Thätigkeit geftorte oder — *), Dieß Alles habe ich in der dritten Ausgabe der Schrift: über den Bildungstried; Göttingen, 1791. 8. weiter ausgeführt. organifieten Körpern überhaupt. 15 modificirte Lebenskraft auf mandherlei MWeife von feiner eigent= lichen beſtimmten Richtung abweihen*). So entſtehen dann (— der bloß krankhaften, nicht ins Gebiet der Naturgeſchichte gehbrigen, Abweichungen zu geſchweigen —) 1) durch ganz gewaltſame Störungen des— felben ganz widernatürliche“*) Formen der organiſirten Kör— ver, nahmlich die Mißgeburten. 2) Dadurch, daß der zweyfache Serual= Charakter, ‚der fonft in den beiden Geſchlechtern getrennt feyn follte, mehr, oder weniger in einem und eben demfelben Individuum verbunden it, die Zwitter, 3) Dadurch, daß zwei Gefchöpfe ganz verfchiedener Gat— tung (zweierlei Species) einander befrudten, die Bas ftarde, —9 Endlich durch den Einfluß der mancherlei Urſachen der allmaͤhlichen Rusartung, die Raſſen und Spielarten. F—— Unter Mißgeburt verſteht man, nach dem gemeinen Sprachgebrauche, eine widernatürliche, angebohrne, leicht in die Augen fallende Verunſtaltung in Bildung äußerer, größerer Theile. So mannigfaltig aber dieſe Mißgeſtalten ſeyn können, ſo laſſen ſie ſich doch alle auf folgende vier Hauptclaſſen zu— rückbringen *); 1) M. ©. mit widernatürlicher Bildung einzelner Glieder. Fabrica aliena, 2) M. G. mit Verfegung oder mwidernatürliher Lage einzel- ner Glieder. Situs mutatus, Die feltenften von allen (— nähmlich unter Mißgeburten in dem angegebenen Sinne. Dft bat man hingegen bei Leichenöffnungen mohlgebildeter Menfchen mande ihrer Eingeweide in ganz verfehrter Lage gefunden — ). *) Ausführlicher habe ich von diefen Abweichungen gehandelt in der Schrift de anomalis et vitiosis quibusdam nisus formalivi aberrationibus. im Ilten B. der Commentat, Societ. R. scienliar. recentior. . 4 (Widernatuͤrliche) verfteht fich wieder nah dem allgemeinen Sprachgebrauch des Wortes. — Man hat gemeint, es fey befler, uns gewöhnlich zu fagen ald widernatürfidh. Aber das find zwey fehr verfchtedene Begriffe, deren Verwechſelung felbft zwar nicht ungewöhnlich, aber gewiß nicht natürlich ift. ***) Ginen abenteuerlich mißgeftalteten Ferfelfopf aus meiner Sammlung, an welchem fich alle diefe vier Hauptarten von Mon frofität vereint finden, f. in den Abbild, nat. hist, Gegenst. tab. 61, J 11. Abſchnitt. Don den 3) M. ©. denen ganze Glieder mangeln. Monstra per defectum. Unter diefen die lehrreichten. 4) M. ©. mit übergäbligen. Gliedern. Monstra per excessum, Die gemeinften (— felbft nicht felten unter wilden Thieren, z. B. Hafen — ); theild gar erblih, wie z. B. in den fehsfingrigen Familien, und bei Hühnern mit fünf oder ſechs Zehen. Anm. Die auffalfende Aehnlichkeit unter ſo vielen Monſtroſitaͤten beweiſet, daß auch ſelbſt dieſe Abweichungen des Bildungstriebes dennoch beſtimmten Geſetzen folgen müſſen; fo, wie hingegen die befannte Erfahrung, daß die Hausthiere ſeit Ihrer Unterjochung und die cultivirten Gartenpflanzen denſelben weil ‚mehr als in ihrem wilden Zuftande unterworfen find (daß 3. B. Mißgeburten unter den Hausfchweinen fo häufig, unter den wilden Schweinen bingegen faft unerhoͤrt find), auch daß ſie in manchen Jahren ungewoͤhnlich haͤufig fallen, ſich mit der Lehre der Evolutioniſten, daß die Keime dieſer Mifgeburten ebensfalls ſeit der erften Schöpfung ſchon monftr 08 präformirt eingefchachtelt ge legen, wohl ſchwerlich zufammen reimen läßt. RE EN Zwitter nennt man zwar im engern Sinne bloß folde einzelne Individua von organifirten Körpern, bei welchem wis - dernatürlicher Weife die Spuren ber zweyfachen eigentlichen Sexual⸗ Organe mehr oder weniger verbunden ſind, die ſonſt, in den männlichen und weiblichen Geſchöpfen derſelben Art, ge— trennt ſeyn ſollten. Dergleichen finden ſich ſelbſt zuweilen unter den warmblütigen Thieren; zumahl unter dem Rindvieh, Schafen und Ziegen, aber im Menſchengeſchlechte ſind ſie noch unerwieſen. Naͤchſtdem aber verdient auch diejenige Abweichung des Bildungstriebes hier einer Erwähnung, wenn andere körper— liche Functionen oder Charaktere, die dem einen Geſchlechte eigen ſeyn ſollten, ſich bei Individuis des andern äußern. Wenn z. B. Hirſchkühe und Reh-Geißen Geweihe aufſetzen; oder Faſan- und Pfau-Hennen mit zunehmenden Jahren männliches Gefieder Friegen; oder Mannsyerfonen oder andere männliche Säugethiere Milch geben*) u. f. w. Endlich aber zeigt ſich aud) zumeilen im ganzen Verhältniß des Korperbaues einzelner, übrigens noch fo regelmäßig und fhon gebildeter Geſchöpfe des einen Geſchlechts doch mehr oder *) Don diefer Unomalie habe ih im Hannoverfhen Ma: ‚gazin v. 1787. ©. 753 u. f. gehendelt. organifirten Körpern überhaupt. 15 weniger vom Zotalbabitus des andern; z. B. weiblihe Weich—⸗ lichkeit in der Totalform des maͤnnlichen "). $. 14. Wenn ein weibliche Gefchopf der einen Gattung von einem männlichen einer andern Gattung befruchtet worden, fo ent— fteben daraus Baftarde, deren Bildung aus der beiderlei Aeltern ihrer gleihfam zufammengefhmolzen ift””). Da aber von der beftimmten Bildung der organifirten Körper, bee fonders der Thiere, die behdrige und für den Gang der Schö— pfung fo Außerft wichtige Vollziehung ihrer Gefchäfte abhängt, fo ift es eine weiſe Einrichtung in der Natur, daß erftens, wenigſtens unter den rothbluͤtigen Ihieren, in ihrem freien Natur- Zuftande meines Wiffens niemals eine Paarung und Vermiſchung unter zmeyerlei Gattungen bemerkt morden; zweytens ‘aber die Baftarde überhaupt meiftentheil$ unfrucht— bar, und nur fehr felten im Stande find, ihr Geſchlecht wei— ter fortzuflanzen. Daher gehört es zu den feltnern Aus— nahmen, wenn Maultbiere, oder die Baftarde von Hänflingen und Canarienvdgeln zumeilen fruchtbar find. Bei den Pflan« zen gelingt es leichter, daß durch Fünftlihe Befruchtung ver— fhiedener Gattungen Baftarde hervorgebracht werden Fonnen, die fruchtbaren Samen tragen ( — f. oben Seite 10. —). Hingegen bedürfen die fabelhaften Sagen von vermeinten Ba« ftarden aus der Vermifhung vom Rindvieh und Pferden oder Efeln, und von Caninchen und Hühnern, oder vollends gar von Menſchen und Vieh, jetzt hoffentlich Feiner weitern Wider« legung. Anm. Chen in der gedachten notorifchen Grfahrung, daß im freien Natur - Zuftande jener Geſchoͤpfe nur die von einer und eben derſelben Species ſich mit einander gatten, Tiegt der natürliche Grund, warum dad Wort Species im Deutfhen am allerna- türlichften durch Gattung überfegt wird (— davon mit mehren in der Vorrede —). = 10, Raffen und Spielarten ——— ſind diejeni— gen Abweichungen von der urſprünglichen fpecififen Geſtaltung *) Mehr hierüber f. in meinem Specimen historiae nalura- lis antiquae artis operibus illustratae eague vicissim illustran- dis, im XVIten 8. der Commentat. Soe. Gotting. . .#%) Blendlinge hingegen heißen zwar ebenfall® baftardars tige Gefhöpfe, die aber nicht aus der Vermiſchung von zweyerlei Tpecififch verfchiedenen Aeltern, fondern nur aus der von vers ſchiedenen Raffen der nähmlichen Gattung, erzeugt werden ; wie 3- B. ſelbſt im Menfchen = Gefchlechte die Mulatten 20. (9. 15.) 16 11 Abſchnitt. Von den der einzelnen Gattungen organifirter Körper, fo diefe durch die allmähliche Ausartung oder "Degeneration erlitten haben. Kaffe beißt aber im genauern Sinne ein folder durch Degeneration entftandener Charafter, der durch die Fortpflan— zung unaugbleiblih und notbwendig forterbt, wie 5. B. wenn Weiße mit den Negern Mulatten, oder mit amerikanifchen Indianern Meftiffen zeugen: welches hingegen bei den Spiel arten Feine nothwendige Folge ift; wie z. B. menn blau= Augige Blonde mit braundugigen Brünetten Kinder zeugen "). Anm, Wenn ſich ‚gewiffe Ausartungen feit unabfehlihen Reihen yon Generationen fortgepflanzt haben, fo hält es oft fehwer zu heftimmen, ob das bloße Raſſen oder urfprünglich verfchiedene Gattungen (Species) find? Menigftens gibt e8 dann zur Ent— fheidung in dergleichen Fällen Feine andern in praxi anwends bare Regeln, ald die, fo aus der Analogie abftrahirt find; da hingegen die, fo Ray, Büffon und andere angenommen haben, den Charakter von Species darnach zu beftimmen, wenn die Gefchöpfe mit einander fruchtbare Nachkommenſchaft zeugen, zu dieſem Behuf ſehr unzulaͤnglich und ſchwankend iſt. Denn abgerechnet, daß die Anwendung dieſer Regel ohne— hin bei allen den Thieren und Pflanzen wegfaͤllt, die ſich ohne Paarung fortpflanzen C— f. unten $. 20. —), fo findet fie auch in unzähligen andern Fällen wegen unüberwindliher Schwie⸗ rigfeiten nicht Statt, wie 3. 3. bei Entfcheidung der Frage, ob der afiatifche und der afrifanifche Elephant zu einerfei Species gehören oder nicht? Und felbft da, wo die Grfahrung Statt bat, wie 3..€. bei der Wermifhung von Pferd und Efel, fragt ſich wieder , foll da der gewöhnliche oder aber der äußerft_feltene Grfofg ald Regel angefehen werden. Denn gewoͤhnlich find die Maulthiere fteril, und nur in aͤußerſt feltenen Fallen bat, man fie zur. Fortpflanzung fähig befunden. . Wollte man aljo diefen wunderfeltenen Kal ald Regel gelten laſſen, fo müßte man Pferd und Efel für Thiere derfelden Species halten, ungeachtet. fie in ihrem ganzen Körperbau — zumahl im Innern (und namentlich, in der ganz auffallend verfchiedenen, Einrichtung ihrer Stimm: werfzeuge), wenigfteng eben fo fpecifiih von einander differiren als Löwe und Kage. Da ftimmt hingegen alle Analogie dafür, fie als zwey ganz verfchiedene Gattungen anzuerkennen. Und eben diefem Grundfage der Analogie gemäß balte ich auch die ge: dachten beiderfei Glephanten für ganz verfchiedene Gattungen, weil ihr Gebiß, Äußeres Ohr ꝛc. eine fo cenftante auffallende Verſchiedenheit zeigt, die fich unmöglich als bloße Folge der De: generation gedenken läßt. *) Diefen Unterfehted zwiſchen Raſſen und Epielarten bat zuerft Kant genau beftimmt, im deutfchen Mereur 1788. 1. 8. ©. 48. ©. hiervon ausführlid Girtanner über das Kantiſche Princip fiir die Naturgefhichte, Göttingen 1797. 8- 4 organifirfen Körpern überhanpt. 17 $. 16. Zu den manderlei Urfachen der Ausartung gehören vor- züglichſt der Einfluß des Himmelſtrichs, der Nahrung, und bei Menfhen und Thieren auch der Lebensart, Kaltes Elima z. B. unterdrücdt das Wachsthum der orga= nifirten Körper, und darum find die Grönländer, Rapplän- der xc., fo wie Die Thiere und Gewächſe Falter Erdftriche, Flein, unferfegt. ‚Eben fo bringt diefes Clima weiße Farbe an Thie- ten und Gewächſen hervor, und darum find die Nordländer von Natur von weißer Haut ꝛc., fo. wie viele mwarmblütige Thiere der Fälteften Gegenden anomalifch weiße Haare und Fe- dern, viele Pflanzen dafelbft anomalifc) weiße Blüthen haben uf. m. — Dagegen tragen die Creolen (b. b. die in Oft: und Weft- Indien von europäifchen Aeltern gebohrenen Weißen) meift das unverfennbare Gepräge ihrer ſüdlichen Heimath an ſich. Wie ſehr aber verſchiedene Lebensart, Cultur und Nah— rungsmittel nad. und nad) die Bildung, Farbe und ganze Con— fiitution der organifirten Körper umzuändern vermöge, davon feben wir an unfern Hausthieren *), an unferem Getreide, Dbft, Küchen-Gewächſen, Blumen = Floren ꝛc. — am aller auffallendften aber bei den Verſchiedenheiten im Menfhen-Ge- ſchlechte felbft, die augenfcheinlichften Beifpiele. Diefe mancherlei Urſachen der Degeneration können nun aber nad) Verfchiedenheit der Umftände einander entweder uns terftügen, und die Ausartung um fo fhneller und auffallender maden, oder aber auch wieder gemwiffer Maaßen einander auf- heben u: f. w.; daher man in diefer Unterfuchung bei der An- wendung auf einzelne Falle nie zu einfeitig urtheilen darf. Anm. ı. Co gibt es 3. 8. ſelbſt unter der Linie Falte Gröftriche, wie im Innern von Sumatra ı. Hingegen bringt Sibirien gar viele Gewächfe der wärmern, Gegenden hervor, vie in weit füdlichern Ländern von Europa nicht fortfommen. Anm. 2. Gonderbar ift die eigenthümliche Wirfung, die einige Climate auf die organifirten Körper, zumahl des Thierreichs, aͤußern. So, daß z. B. in Syrien die Katzen, Kaninchen, Ziegen ıc. fo auffallend Tanges und weißes Haar haben; auf Corſica die Pferde, Hunde ıc. fo ‚auszeichnend-gefleckt find; auf Guinea Menfhen, Hunde und Hühner zu. Negern in ihrer Art werden u. ſ. w. % 0 9:8; über Menfhen- Rafen und Schweine -Raffen — in Vo igt's Magazin. VL. 8,1. ©t. ©. ı u. f. f Blumenbach's Nature: | 2 \ 18 11, Abſchnitt. Don den $. 17. Die Ernährung der organifirten Körper geht auf ver- fhiedene Weife vor fih. Den Pflanzen wird ihre einfache Nah— zung durh Wurzeln, die fih außerhalb ihres Stammes am einen Ende deöfelben befinden, zugeführt. Die Thiere hin— gegen haben, mie fi Boerhaave ausdrückte, gleichſam ihre Wurzeln innerhalb ihres Körpers, nähmlich im Magen und Darmfanal, wo der nahrhafte Theil der Alimente durch unzählige Gefaͤßchen, faſt wie bei den Pflanzen durch Wurzeln, eingefogen und dem übrigen Körper zugeführt wird. Der braudbare Theil der Nahrungsmittel wird durch - einen bewundrungsmürdigen Proceß dem Stoff der organiſirten Körper affimilirt; der überflüffige hingegen ausgedunftet ; und bei den Thieren, die Feinen fo einfachen Nahrungsfaft wie ‚ die Pflanzen zu fi nehmen, auch durch andere Wege als Uns rath ausgeworfen. $. 18. Das Wahsthum der organifirten Körper ift die Fol- ge ihrer Ernährung. Die meiften erreichen früh die beftimmte Große ihres Körpers. Won manden Bäumen aber, wie 5. 2. von der Norfolkinfel= Fichte (Columnia pinifolia oder Arau- caria excelsa), der Kohlpalme (Areca oleracea), dem Baobab CAdansonia digitata) ac., aud von einigen andern Gewächſen, z. 3. vom Rotang (Calamus rotang) und fo auch von manden Ihieren, wie z. B. von vielen Gattungen der Bandwürmer und felbft von den Crocodilen und großen Waſſerſchlangen läßt ſich ſchwerlich ſagen, ob und warn in ihrem Leben fie aufhören an Länge oder Dicke zuzunehmen. $. 19. Zum Wachsthum der organifirten Körper gehört auch ihre Reproductiond= Kraft, oder die merkwürdige Eigen— fhaft, daß fich verftümmelte oder vollig-verlorne Zheile ihres Körpers von felbft wieder ergänzen: Diefe bemundernsmerthe Einrichtung in der organifirten Schöpfung fichert die Thiere und die Pflanzen bei taufend Gefahren, wo ihr Körper ver= letzt wird: und ift folglich auch, nebft der Ernährung über= haupt, einer der größten Vorzüge, wodurch die Maſchinen aus der Hand des Schöpferd bei weitem über die größten Kunftwerfe der Menfchen erhoben werden, als melden ihre Verfertiger Feine Kraft mittheilen Können, ihre Triebfedern und Räder, wenn fie verbogen, verftummelt und abgenußt wurden, bon felbft wieder herzuftellen: eine Kraft, die hin organifirten Körpern überhaupt. 19 gegen der Schöpfer jedem Thiere und jeder Pflanze — nur in verfchiedenem Maaße — beigelegt hat. Biele organifirte Korper verlieren zu beftimmten Zeiten gewiſſe Theile ihres Körpers von freien Stüden, die ihnen nachber wieder reproduciet werden ; wohin das Abwerfen der Geweihe, das Maufern der Vögel, die Häutung der Schlan= gen, der Raupen, das Schälen der Krebfe, das Entblättern der Gewächſe u. f. m. gehört. Man Fonnte dies die gewöhn— liche Reproduction nennen. - Die andere hingegen ift die außerordentlide, von der hier eigentlih die Rede ift, da nähmlich dem organifirten Körper, zumabl den Thieren, Wunden, Beinbrüche ıc. ges heilt, oder gar durch Unfall verftummelte und verlorene Theile wieder erfegt werden. Der Menfh und die ihm zunächſt ver— wandten Ihiere befigen eine freilich fehr eingeſchränkte Repro- ductionsfraft: die hingegen bei vielen Faltblütigen Ihieren , befonders bei den Waffer- Molchen, Krebfen, Land-Schneden, Regenwürmern, See = Anemonen, See - Sternen, Arm: Polypen ıc. von einer ausnehmenden Stärke und Vollkom— menheit ift. Anm. Bor mehreren Sahren habe ich einem Waſſermolch der größern Art (Lacerta Zacustris), den, ich nun in Spiritus aufs bewahre, faft das ganze Auge erftirpirt, naͤhmlich alle Säfte » auslaufen laffen und dann 4/s der außgeleerten Häute rein aus— geſchnitten; — und doch bat ſich binnen zehn Monaten ein voll: foinmener neuer Augapfel mit neuer Hornhaut, Augenftern, Eryftall = Linfe ıc. reprodueirt, der fich bloß dadurch vom andern gefunden Auge auszeihnet, daß er nur erſt ungefähr halb fo groß ift, (ſ. — Sötting. gel. Anz. 1785. 4%. St. —) $. 20. Wenn die organifirten Korper durh Ernährung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife gelangen, fo erhalten fie dann auch das Fortpflanzungsvermögen ($.5.), das aber auf eine fehr verfhiedene Weife vollzogen wird. Weberhaupt namlich ift entweder ſchon jedes Individuum für fih im Stande, fein Geſchlecht fortzupflanzen; oder aber es müffen fich ihrer zwey mit einander paaren oder begatten, wenn fie neue organi= firte Körper ihrer Art bervorbringen follen, Die mannigfaltigen befondern Verfchiedenheiten in diefen beiderlei Hauptweiſen der Fortpflanzung laſſen fi doch füglich unter folgende vier Arten bringen: 1) Jedes Individuum vermehrt fih auf die einfachſte Weiſe, ohne vorhergegangene Befruchtung : enttweder Durch Theilung, > 2 20° 1. Abſchnitt. Von den wie manche Infufions:Thierhen *) und Blumen-Polnyen **); oder wie bei der Brunnen= Conferve fo, daß das alte faden- artige Gewächs am einen Ende zu einem Fuglichen Knbpfchen anſchwillt, das nachher abfällt und wieder zu einem ſolchen Faden auögetrieben und umgebildet wird ( — Abbild. nat. hist, Gegenst. tab. 49. —); . oder dur Sproffen, wie die Arm-Polypen und viele Gewächſe u. ſ. w. 2) Jedes Individuum iſt zwar auch im Stande ſich fortzupflan—⸗ zen, bat aber als ein wahrer Zwitter beiderlei Geſchlechts— theile an feinem Leibe; und muf vorher, wenn ed Thier ift, die bei ſich habenden weiblichen Eierchen mit männlichem Sa— men — und wenn es Pflanze iſt, feine weiblichen Somen⸗ xkbrner mit männlichem Blumenſtaub — befruchten, ehe ſich ein Junges daraus bilden kann. Dies iſt der Fall bei den mehreften Gewächſen, und im Zhierreich, wie es ſcheint, bei manchen Mufcheln. 3) Ebenfalls beide Geſchlechter, wie bei den Hermaphroditen der vorigen Claſſe, in einem Individuo verknüpft; doch daß keines ſich ſelbſt zu befruchten im Stande iſt, ſondern nur immer ihrer zweye ſich zuſammen paaren und wechſelſeitig “einander. befruchten und befruchtet werden müſſen. Dieſe ſonderbare Einrichtung findet ſich nur bei wenigen Thieren; beim Regenwurm, bei manchen Sand = Schnecken *) ıc. 4) Die beiden Geſchlechter i in fepyaraten Individuid, von des nen das eine die weiblichen Theile oder Eier, das andere den männlichen befruchtenden Saft enthalt. So alle rothblütige und viele andere Thiere, und ſo auch manche Pflanzen, wie die Palmen, der Hopfen, die mehreſten Mooſe ıc. Einige Thiere diefer Claſſe geben die Eier felbft von fi, in welchen ſich erſt nachher das Junge vollends ausbildet. Dies find die eierlegenden Thiere (ovipara). Bei andern aber wird dies Ei fo lange in der Bärmutter zurud behalten, bis das Junge vollfommen ausgebildet worden, und nun von feinen Hüllen befreit zur Welt kommen ann; lebendig ges bärende Thiere (vivipara). _ Anm. Quae «etz animal pariunt, vivipara dieuntur: quae — ovipara. HARrvEX, ea Erris in den Philos, Transack vol, UIX: P.1. ©. 138 u. f. tab. 6. fig. 1 — 6. **) Ahr. Tremdley ehendaſelbſt vol. XLIII. N, 474. ©. 175 u. f. und vol. LXIV. N. 484. ©. 188 u ***) SWANMERDAN . biblia naturae, p. 157. tab. 8. fig. 6: . organifirfen Körpern überhaupt. 4 Wie unmefentlich aber der Unterfchied zwiſchen Gierlegen und febendig gebären ſei, erweifen die Beiſpiele der Blattläufe und Federbuſch-Polypen, die fih nach den verfipiedenen Sahrszeiten bald auf die eine, bald auf die andere Weife fortpflanzen; und man- her Schlangen, die zwar Gier legen, in welden aber ihon das ganz ausgebildete Thier enthalten ift. Gewiffermaßen Eönnte man mit diefem legtern Falle diejenigen Pflanzen vergleichen „ in dr- ren reifen Samenförnern ein grüner Pflanzenfeim eingefchloffen liegt, wie 3. B. bei den fogenannten agyptifchen Bohnen von der Nymphaea nelamdo, —9 $. 21. Nachdem die organiſirten Körper die Beſtimmungen ihres Lebens erfüllt haben, ſo weicht endlich alle Lebenskraft von ih— nen, und ſie ſterben. Die wenigſten erreichen aber dag Ziel, das ihnen die Natur zum Laufe ihres Rebeng vorgeftedt bat, fondern taufenderlei Zufälle verkürzen ihnen diefen Weg, meift lange vor der beftimmten Zeit. So rechnet man + Biydaß von 1000 in Europa gebohrnen Menfchen nur ungefähr 78 für Alter fterben; und von den großen furdtbaren Ampbibien, Ero- codilen, Niefenfchlangen ıc. erreicht vielleicht nicht das tauſend— ſte fein gefegtes Alter und Größe. Nach dem Tode der Zbiere und Pflanzen wird ihr Körper durch Gabrung, Fäulniß oder Berbrennen, Eur; durch die chemiſche Berfegung feiner Urſtoffe allmählich aufgelöfet, mithin ihr Organismus zerftört, und ihre Afche endlich mit der übrigen, Erde vermengt, die ihnen vorher Nahrung und Aufenthalt gegeben hatte. * * % Zur N. ©. der organifchen Körper überhaupt: Ch. Bonner Considerations sur les corps organises (im UIten 9. der Oeuvres). G. R. Treviranus Biologie‘ ꝛc. Göttingen feit 1802. ‚3. » + “ Gemälde der organifhen Natur in ihrer Verbreitung auf der Erde. von I. B. Wilbrand und F. Aug. Ritgen. Giefen 1821. mit einer großen ausgemalten Charte und der Erklaͤrung. 8. Dazu Wilbrands Darftellung der gefammten Drganifation. Daf. © 1809. II. 8. 8, N ’ 22 | III. Abſchnitt. Dritter Abſchnitt. Von ben Thieren uͤberhaupt. 6. 22. So endlos vielartig die Bildung und der Bau der Thiere ift, fo feheinen fie doch fämmtlich (oder höchſtens bis auf wenige Ausnahmen mander fo genannten Infufionstbierchen ꝛc.) den Mund ($. 3.) mit einander gemein zu haben, durch melden fie dem Körper feine Nahrung zuführen: und ſtatt daß die Pflan= zen ihren fehr einfachen Nahrungsfaft aus Luft, Waffer und Erde einfaugen, fo ift hingegen der Thiere ihr Zutter Außerft mannigfaltig, und mwird beinahe obne Ausnahme aus den organifieten Reichen felbft entlehnt; und fie müffen es, durch die peinlichen Gefühle ded Hungers getrieben, mittelft will- fürlider Bewegung zu fih nehmen, um dadurch ihre Selbfterhaltung zu bewirken. $. 23. Bei den insgemein fo genannten vollfommneren Thie— ren wird der abgefonderte Nabrungsfaft zuvor mit dem Blute, das in feinen Adern_circulirt, vermifcht, und von da erft in bie übrigen Beftandtheile ded Körpers abgefegt. Diefes eigent- lich fo genannte Blut ift von rother Farbe, aber in Rückſicht fi- ner Wärme bei den verfchiedenen Claffen diefer rothblütigen Zhiere von doppelter Verſchiedenheit. Bei den einen (nähmlich bei den Amphibien und Fiſchen) hält es meift ungefähr die Tem— peratur des Mediums, in welchem fie fih befinden, daher fie Faltblutig genannt werden. Bei den andern aber, die def- halb warmblütig heißen (den Säugetbieren und Vögeln), zeigt e$ in ihrem vollfommen belebten Zuftande immer eine Wär— me von ungef. 100 Gr. Fahrenh. mehr oder weniger. Der Saft hingegen, welcher bei den fo genannten weifblütigen Thieren die Stelle des Bluts vertritt, unterfcheidet fich befon- ders durch den Mangel der rothen Kügelchen von jenem eigent= lich fo genannten Blute. \ Don ben Thieren überhaupt. 23 §. 24. Das Blut der Thiere mag nun aber weiß oder roth, Falt oder warm ſeyn, fo muß ed im gefunden Zuftande immer mit frifhen Portionen eines zum Leben notbiwendigen Stoffes ( — des fo genannten Sauerftoff$ —) aus der atmofphärifhen Luft oder aus dem Waſſer gefhmwängert werden, wogegen es gleiche Portionen eines andern Stoffes (— des Kohlenftoffes —) aus dem Korper wiederum fortfhafft. Zu dieſem merkwürdigen le- benstwierigen Proceß in dem belebten thierifchen Laboratorium dient vorzuglichft das Atbemholen; ‚welches die rothblütigen Thiere entweder durch Lungen, oder wie die Fifhe durch Kie- men; die weißblütigen aber mittelft manderlei anderer analogen Organe verrichten. . $. 25. u. Rur diejenigen Thiere, die mit Qungen’verfehen find, Fon- nen.auh Stimme (vox) von ſich geben. Der Menfch bat fich aufer der ihm angebohrnen Stimme aud noch die Rede (lo- quela) erfunden. $. 26. Die Organe, wodurd die willfürlihen Bewegungen un- mittelbar vollzogen werden, find die Musfeln, die bei den rothblütigen Thieren das eigentliche fo genannte Fleiſch ausma— hen. Nur bei einigen ganz einfach gebauten Ihieren, wie die Polypen, find diefe Bewegungs - Organe von dem übrigen gal⸗ lertigen Stoffe nicht zu er 6, Außerdem finden ſich aber J einige wenige Muskeln, über welche der Wille nichts vermag. So z. B. das Herz, als welches lebenslang unaufhörlich (— beim Menſchen ungefähr 4500 Mahl in jeder Stunde —), und zwar ohne wie andere Muskeln zu ermüden, oder endlich zu ſchmerzen, als Haupt⸗ triebfeder des Blutumiaufs, in feiner ſchlagenden Bewegung iſt. $. 28. Beide Arten von Musfeln aber, die unmwillfürfichen ſowohl als die, fo fih nad) dem Entfchluffe des Willen! bewegen, be- dürfen zu diefem ihren MaweaungSnermpgeh des Einfluffes der Nerven. . $. 29. Diefe Nerven entfpringen aus dem Gehirn und aus dem Rückenmark, und es ſcheint, daß die Größe der beiden legtern in Bergleichung der Die der daraus entftehenden Nerven mit den Geiftesfräften der Thiere "im umgekehrten Verhältniß ſte— 24 0% Abſchnitt. he *), fo daß der Menſch von allen das größte Gebirn, in Ver— gleichung ſeiner ſehr dünnen Nerven, hat; da hingegen einfäl— tige Thiere, wie z. 8. die hieländiſchen Amphibien, dicke Ner— ven bei einem ſehr kleinen Gehirne haben. r l $. 30. Außer dem Einfluß, den die Nerven auf die Muskelbene- aung haben, iftihr zweytes Gefhäft, auch der Seele die äußern Eindrücke auf den thierifchen Körper, durch die Sinne mitzu⸗ theilen. Die Beſchaffenheit der Sinnwerkzeuge iſt aber in den verſchiedenen Thier-Claſſen ſelbſt ſehr verſchieden. So erhalten. z. B. viele Thiere offenbar allerhand ſinnliche Eindrücke, ohne daß wir doch die Sinnwerkzeuge an ihnen entdecken können, die bei ander zu folchen Eindrüden nothwendig find. Die Schmeiß- fliege 3. B. und viele andere nfecten haben Geruch, ob mir gleich Feine Nafe an ihnen wahrnehmen u. dergl. m. Anm. Manche haben die Zahl der fuͤnf Sinne überhaupt auf we: nigere einfchranfen, andere hingegen diefelben mit neuen vermeh— ren wollen, Vanini z. B und viele mach ihm, hielten dag Gefühl bei Befriedigung des Sexual-Triebes für einen fechsten Sinn ; Jul. Caͤſ. Scaliger das Gefühl beim Ktgeln unter den Achfeln für einen fiebenten. So hielt achtens © Dallan- zani das Gefühl, wodurd ſich die Fledermäufe bei ihrem Flat: tern im Finftern für den Anftoß fichern ; fo wie neuntens Dars win dad Gefühl für Wärme und Kälte für beſondere Sinne. $. 91. Durch den anhaltenden Gebrauch werden Nerven und Mus- keln ermüdet, und fie brauden bon Zeit zu Zeit Rube sur Sammlung neuer Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Dem Menſchen und den mehreften von Gewächſen lebenden Thieren ift die Nacht zu diefer Erholung, angemwiefen ; doc) halten fich auch manche von dieſen, wie z. B. der Siebenfchläfer ıc., bes fonders aber viele ———— wohin zumahl die mehreſten Fi⸗ ſche gehbren, auch manche Inſecten und Gewürme, am Tage verborgen und geben des Nachts ihren Geſchäften nach, weßhalb fie animalia nocturna genannt werden. H? $..32. Außer diefem Erholungsſchlaf findet fi in der Defonomie vieler Thiere nod) die fehr bequeme Einrichtung, daß fie einen beträchtlichen Theil des Jahrs, und zwar gerade Die raubeften Monathe, da es ihnen ſchwer werden würde, für ihre wrbel- r * Diefe iharffinnige Bemerfung gehört dem Hrn. Geh. x. von Sımmerring. f. Deiien Diss, de basi encephali, p. 17. Bon den Thieren überhaupt. _ 25 tung zu forgen *), in einem tiefen Winterſchlaf zubringen. Sie verfriehen fi, wenn diefe Zeit kommt, an fichere, ſchau— tige Orte; und falten mit einbrechender Kälte in eine Art von Erftarrung, aus der fie erft durch die erwärmende Frühlings— fonne wieder erweckt werden. Dieſe Erftarrung ift fo ftarf, daß die warmblütigen Ihiere während dieſes Zodtenfchlafs nur unmerfliche Wärme übrig behalten (— f. oben ©. 22. —), “und daß die Puppen vieler Inſecten, die zu gleicher Zeit ihre Verwandlung beftehen, im Winter oft fo durchfroren find, daß fie, dem Leben des darin fehlafenden Thieres unbefchadet, wie Eiszapfen oder Glas Elingen, wenn man fie auf die Erde fal- len laßt. So viel befannt, hält doch Fein einziger Vogel, hingegen die mehreften Amphibien, Winterfchlaf. N ich, Bonden Seelenfäbigfeiten find mande dem Menfchen mit den mehreften übrigen Ihieren gemein, wie z. B. die Vor— ftellungsfraft, die NAufmerffamfeit, und fo aud) die beiden fo genannten innern Sinne, Gedächtniß nähmlich und Einbildungdfraft. , —J Andere ſind faſt bloß den übrigen Thieren eigen, ſo daß ſich beim Menſchen nur wenige Spuren davon finden, nähm— lich die fo genannten Naturtriebe oder Inſtincte. Da— gegen er hinmwiederum im ausfchließlichen Befige der Ver— nunft if. $. 35. Der Inftinct *) ift das Vermögen der Thiere, aus einem angebohrnen, unmillfurlichen, inneren Drange, obne allen Un— terricht, von freien Stücken, fih zwedmäßigen, und zu ihrer und ihres Gefchlehts Erhaltung abzielenden Handlungen zu un= terzieben. i Daß diefe wichtigen Handlungen wirklich ganz unuberlegt, bloß nach urfprünglihen Gefegen der Notbmendigfeit, und gleichſam mafchinenmäßig vollzogen werden, wird durch zahl- *) »Ergo in hiemes aliis provisum pabulum, aliis pro ei- bo somnus.« PLintus. ‚*) Herm. Sam. Raimarus Betr. über die Triebe der Thiere. 4te Ausg. Hamb. 1798. 8. Durvont ne Nemousrs in feinen Memoires sur differens sujetls etc. Par. 1807. 8. ©. 147-373. The Prrcr Anecdotes of Instinet. by SuoLro and Reusen Percy. Lond. 1821. 12. 26 III. Abſchnitt. reiche Bemerkungen ermweislich, tie 3. ®., daß die Hamfter auch todten Vögeln doch zuerft die Flügel zerbrechen, ebe fie meiter anbeißen; daß junge Zugvdgel, die man ganz einfam im Zim— mer erzogen bat, doch im Herbft derinnern Ruf zum Fortzie- ben fühlen, und im Käfid bei allem guten Futter und Pflege unruhig werden. §. 36. Unter den mancherlei Arten dieſer thieriſchen Triebe ſind beſonders die ſo genannten Kunſttriebe merkwürdig, da ſich nähmlich ſo viele warmblütige Thiere und Inſecten ohne alle Anweiſung und ohne alle vorgängige Uebung *), (als welche bei ſo vielen gar nicht Statt finden kann; wie z. B. bei den Seidenwürmern ꝛc., die nur Ein für alle Mahl in ihrem Leben davon Gebrauch machen können, und wo folglich ſchlechterdings erſter Verſuch und Meiſterſtück Eins ſeyn muß), ſo ungemein künſtliche Wohnungen, Neſter, Gewebe ıc. zu ihrem Aufent— halte, zur Sicherheit für ihre Junge, zum Fang ihres Raubes, und zu vielfachen andern Zwecken zu verfertigen wiſſen. $. 37. R Der Menfch zeigt außer den Serualtrieben wenig andere Spuren von Inſtinct: angeborne Kunfttriebe aber bat er vol- lends ganz und gar nit. Was ihn hingegen für diefen ſchein— baren Mangel entfchädigt,, ift der Öebraud der Gernunft. Diefe mag nun entweder eine auöfchließlich eigenthumliche Fähigkeit der menſchlichen Seele, oder aber ein unendlich ſtär— ferer Grad einer Fähigkeit ſeyn, wovon mande Thiere "”) auch einige ſchwache Spur hätten; oder eine eigene Richtung der gefammten menfchlichen Seelenfräfte u. f. w., fo liegt wenig— ſtens der hohe Vorzug, den der Menfch durch den Befig derfel= ben erhält, das Vermögen ſich felbft zu vervollfommnen, uns tiderredlih am Tage. Und da ibm die ganze bewohnbare Erde zum Aufenthalt offen fteht, und faft die ganze organifirte Schöpfung zur Speife überlaffen ift, fo erzeugt freilich eben die große Verſchiedenheit der Climate, die er bewohnen foll, und der Nahrung, die ihm der Drt feines Aufenthalts geftattet, eben fo verfchiedene Be= dürfniffe, die er durch Feinen einförmigen Kunfttrieb, aber wohl durd) den Gebraud feiner ſich nach den —— gleich- *) »Nascitur ars ista, non discitur.« ——— ) Ca. G. ue.Roy, Lettres philosophiques sur Pintelligence et ld perfectibilit€ des animaux. Par. 1802. 8. Bon den Thieren überhaupt. 7; fam atcommodirenden ah auf eben ” mannichfaltige Weis fe zu ftillen vermag. x *33 Wie unendlich aber der Menſch fhon durch biefen einzigen Vorzug uber die ganze übrige thierifche Schöpfung erhoben wer⸗ de, bemweifet die unbefchränfte Herrfchaft, womit er über alle Triebe und über die Lebensart, Haushaltung ıc., mit einem Worte, über das ganze Naturell diefer feiner Mitgeſchöpfe nad Willkür disponiren,, die furdtbarften Thiere zähmen, ihre beftigften Triebe bämpfen , fie zu den kunſtreichſten Handlungen, abrichten Fann u. f. w. Anm. Um fi überhaupt zu überzeugen , wie fehr der eultivirte Menfh Herr der übrigen Schöpfung auf diefer Erde ift, braucht man ſich bloß an die Umfchaffung zu erinnern, die er ſeit Entdes dung der neuen Welt mit ihr. und der alten wechfelfeitig vorges nommen bat! Mas für Gewaͤchſe und Thiere er aus diefer, in jene übergepflanzt hat, wie 3. B. Reis, Caffeezc., Pferde, Rind» viehzc. und was er v. v. von dorther nun wieder in feinem Welt: theile einheimifch gemacht, wie z. B. Gartoffeln, Tabad, waͤl⸗ ihe Hühner u. f. w. Am auffallendften ermeift a die allein auf dem Vorzug der Vernunft berubende Herrfchaft des Menfchen über die übrige thierifhe Schöpfung durch die fo genannten Hausthiere; morunter man in engerer Bedeutung diejenigen warmblütigen Thiere verfteht, fo der Menfch zu Befriedigung wichtiger Be— durfniffe und überhaupt ‘zu beträchtlicher Benutzung abſichtlich ihrer Freiheit entzogen und ſich unterjocht hat. Im weitern Sinne kann man aber auch die Bienen und Seidenwürmer, fo wie die Cochenill⸗Inſekten dahin rechnen. Anm. ı. Unter jenen Hausthieren im engern Ginne ift eine dreys fache Derfchiedenheit zu bemerken. Ron manden nämlich hat der Menfch die ganze Gattung ihrem freien Naturzuftande, entzogen, und fih unterwürfig gemacht, wie z. B..dad Pferd. Non andern, die er fich zwar auch ins Haus zieht, eriftirt doch aber noch die — arfprünglid wilde Stammraffe, wie vom Schwein, SKake, Rennthier, den beiderlei Gamelen der alten Welt, und dem fo genannten Meiergeflügel. Der Elephant endlich pflanzt fih gar nicht in der Gefangenſchaft fort, fondern jeder, der zum Dienft des Menſchen gebraucht werden fol, muß erft aus der Wildheit eingefangen , gezähmt und abgerichtet werden. Anm. 2. Die eigentlich fo genannten Hausthiere variiren zwar häufig in der Farbe; und manche der darunter gehörigen Saͤuge— thiere zeichnen fih auch durch einen hängenden Echwanz und fhlappe Ohren aus, aber Feing von beiden ift ein beftändigeg Kennzeichen der Unterjohung. (— Ueber die Hauethiere j. mit mehreren den Gothaiſchen Hof: Kalender vom J. 1795. — ) 28 | . Abſchnitt. §. 40. Die zoologiſchen Syſteme haben ſich nah dem Linnei- ſchen vielartig gemehrt *). Nach diefem wird das ganze Thier- reich unter folgende ſechs Claffen gebracht: 1. Cl. Säugetbiere (mammalia), Zhiere mit warmem rothen Blut, die ihre Junge lebendig zur Welt bringen, und ſie dann einige Zeit lang mit Milch an Brüſten ſäugen. II. Cl. V ögel, Thiere mit warmem rothen Blut, die aber Eier legen, und Gefieder haben. III. Cl. Amphibien,‘ Thiere mit kaltem rothen Blut, die durd) Lungen Athem holen. IV. ©. Fiſche, Thiere mit Faltem rothen Blut, die durch Kiemen, und nit durch Lungen, athmen. V. Cl. Infecten, Thiere mit kaltem weißen Blut, die Fühlhbrner (antennas) am Kopf und eingelenkte (hornar= tige) Bewegungswerkzeuge haben. VI. &. Gewürme (vermes), Thiere mit Faltem meißen Blut, die Feine Fühlhörner, ſondern meiſt Fühlfäden (ten- tacula) und wohl nie eingelenkte Bewegungswerkzeuge haben. Die beiden letztern Claſſen ſind aber neuerlich, zumahl von fran— zoͤſiſchen Zoologen, und vor allen von Hrn. Bar. Cuͤvier naturge— maͤßer in mehrere vertheilt und geordnet worden, wovon weiter un⸗ ten behoͤrigen Ortes die Rede ſeyn wird. * * * * Hauptquellen und andere Hülfsmittel zur Thiergeſchichte Ueberhaupt. ARISTOTELES. — Histoire des animaux, avec des notes etc. par Camus, Par. 1793. 1. vol. 4. ! Ariftoteles N. ©. der Thiere, mit Anm. von Fr. Strad. Sranff. 1816. 8. Conk GESNERI Zcones guadrupedum vivimarorum, it. avium et animalium aquatilium; cum nomenclaturis singulorum in linguis diversis Europae. ed. 2. Tig. 1560. fol. AuLprovannus. Jo. — a naluralis de animalibus. Francof. 1649- 1653. fo *) %. Spir's Geſch. und Beuriheilung aller Syfteme in der Zoologie. Nürnberg 1811. 8. J. Fr Medel!s Syſtem der vergleichenden Anatomie. I. Th, ©. 64 u. fi Von den Thieren überhaupt. 29 auch unter dem Titel: H. Ruyscn (Frid. fil,) Meatrum univer- sale omnium animalum. Amst. 1718. II. vol. fol. Ray. Burron. ©. A» Sukow Anfangsgründe der Naturgefchichte der Crothhlüti- gen) Thiere. Leipzig feit 1797. 8, G. Cuvıer tableau elemenlarie de V’histoirenaturelle des ani- maux. Par. 1798. 8. und Desf. Regne animal, distribue d’apres son organisation. 2 Par. 1817. IV. vol. 8. A. M. Consr. Dumeriv zoologie analyligue, Par. 1806. 8. Gorrn. Fischer zoognosia etc. Mosq. 1813. III. vol. 4. und 8. gor. Oken's Lehrbuch der R. r Illter Th. Leipz. 1816. II. 9. 8. ©. A: Goldfuß, Handbu der Zoologie. Nürnberg. 1820. re U Familles "naturelles du regne animal. Par. — 8. überf. mit Anmerf- von Dr. Berthold. Weimar. 1827. 8. = a \ 24 * Deutſchlands Fauna in Abbild. nach der Natur, ni Beſchreibungen yon Sac. Sturm. Nuͤrnb. ſeit 1790. 12. Linnarı fauna Suecica. ed. 2. Holm. 1761. 8, Tu. Pexxaxv's British zoology. L.ond. 1768 - 1777- IV. vol. 8. und Dest. großes Kupferwerf unter gleichem Titel, ib. feit 1763. r. Fol. C. pP N FLevrıeu Aistoire naturelle des Oiseaux, des Pois- sons, des Cetacées, des Amphibies etc. marins, im Ilten und Illten Bande ded voyage autour da monde par Et. Mar- chand, Par, 1800. 4. - ! * * J. % Brandt ud J. T. C. Ratzeburg Darſtellung ud Befchrei- bung ‚der Thiere, die in der Arzneimittellehre in Betracht kom— men. Berl. feit 1827. gr: 4. * * W, Err. Leacn’s Zoologiecal Miscellany. Lond. ſeit. 1814. 8. The Zoological Journal by Tu. Beıı, Sowersy and N. A. Vr- cors, Lond. feit 1824. 8. — u. IV. Abſchnitt. Dierter. Abſchnitt. Bon den Saͤugethieren. SF. 41 Di Säugethiere haben das. warme rothe Blut mit den Vz geln gemein; aber fie gebaren lebendige Junge: ‚und ihr Haupt= charafter, der fie von allen übrigen Thieren unterfcheidet, und ‚von dem auch die Benennung der ganzen Claſſe entlehnt ift, find die Brüfte, wodurch die Weibchen ihre Junge mit Mil ernähren. Die Anzahl und Lage der Brüfte ift ver— fchieden. Meift find ihrer noch Ein Mahl fo viel, als die Mut— ter gewöhnlicher Weife Junge: zur Welt bringt; und fie figen entweder an der Bruft, oder am Baude, oder zwifchen den Hinterbeinen ). | $. 42. ER. Der Körper der. allermehreſten [wo nicht aller **)] Säu⸗— gethiere ift mit Haaren von ſehr verfhietener Stärke, Länge und Farbe befegt; Die auch bei einigen als Wolle ge- Fräufelt, oder ald Borften ftraff und ftruppig find, oder gar wie beim. Igel x. fteife Stacheln bilden. Bei manden find die Haare an befondern Stellen ald Mähne oder Bart verlängert; und bei einigen, mie bei den Pferden, Hunden ıc. ftogen fie an beftimmten Stellen in entgegengefegter Richtung an einander und machen fo genannte Nähte (suturas). Bei *) Ueberhaupt find die Brüfte von, allen äußern Organen der Säugethiere die einzigen, die nah Verſchiedenheit der Gattungen fos wohl in der Anzahl ald Lage fo vielartig vartiren. An manden, wie meines Willens am Stachelſchwein, waren fie gar noch nicht aufgefunden, Ich fehe aber an zwey ungebohrnen der genannten Thiere in meiner Sammlung, daß fie vier Zigen has ben, die paarweile an einer freilih unerwarteten Stelle, naͤhmlich feitwärts dicht hinter dem Schultergelenf ſitzen. (ſ. AbblId. nat. hist. Gegenst. tab. 81.).. Und auch am weiblihen Schnabelthiere hat Meckel nun die Milhdrüfe entdedt. h **) Denn feldft die Haut der Walfifhe ift hin und wieder, an den Lippen ıc. dünn behaart; auch haben fie Augenwimpern ꝛc. Von den Säugefbieren. 51 andern, wie z. B. bei den Seehunden x. ändert fih die Farbe mit dem Alter. Auch find mande durd) die Kälte ($. 16.) bei und im firengen Winter, im Norden aber Jahr aus Jahr ein, entweder grau, mie das Eihhornden (Grauwerk), oder fchneeweiß, wie das große Wiefel (Hermelin) ꝛc. Wenn hin- gegen diefe weiße Farbe zugleich mit lichefheuen Augen und. rothen Pupillen verbunden ift, wie bei den fo genannten Ka— derladen im Menfchengefchlecht und unter manden andern Gattungen von warmblütigen Ihieren, fo ift ed die Folge einer wirklich kränklichen Schwäche. | I... 43. Der Aufenthalt der Säugethiere ift fehr verfchieden. Die mebhreften leben auf der Erde; mande, mie die Affen, Eichhörnchen ꝛc., faft bloß auf Bäumen; einige, mie der Maulwurf, als eigentlide animalia subterranea, unter der Erde; andere bald auf dem Lande, bald im Waffer, wie die Biber, Seebären; und noch andere endlich bloß im Wafler, mie die Wallfifhe. — Hiernach find nun aud ihre Tüße oder ähnliche Bewegungswerkjeuge verſchieden. Die mehreften ha— ben vier Fuße; der Menſch nur zwei, aber auch zwei Hände; die Affen hingegen vier Hände. Die Finger und Zehen der= jenigen Säugetiere, die im Waffer und auf dem Lande zu= gleich Teben, find dur eine Schwimmhaut verbunden. Bei den Sledermäufen find fie an den Vorderfüßen ungemein lang und dünne; und zwifchen ihnen ift eine zarte Haut ausgefpannt, die zum Wlattern dient. Die Füße mander Wafferthiere aus diefer Claffe find zum Rudern eingerichtet, und bei den Wall- fiihen ähneln fie gar einiger Maaßen den Floffen der Fiſche; doch daß die Hinterfloffen ohne Knochen find, und horizontal, nicht mie ein Fiſchſchwanz vertikal, liegen. Einige wenige Säugethiere (solidungula) haben Hufe; viele aber (bisulca) gefpaltene Klauen. Die mebhreften gehen (zumahl mit den Sinterfüßen) bloß auf den Zehen; einige aber, wie der Menfch, und gewiſſer Maaßen auch die Affen, Bären, Eleyhanten u. a. m. auf der ganzen "Fußfohle bis zur Ferfe, $. 44. Die wahren Ameifenbären, die Schuppenthiere, und eini- ae Wallfifhe ausgenommen, find/die übrigen Säugetiere mit ‚Zähnen verfehen, die man in Vorderzähne*) (primores s. - *) Beiden mehreften figen' die obern Vorderzaͤhne in einem befondern — einfachen oder gepaarten —) Knochen, der das os inlermaziülare genannt wird; von deffen nerfwirdigen Befonderheis 52 IV, Abſchnitt. ineisores), Edzähne oder Spitz zäͤhne (caninos s. laniarios), und Badenzähne (molares) eintheilt. Die legtern zumahl find nad der verfehiedenen Nahrung diefer Thiere auch ver- ſchiedent lich gebildet. | Bei den fleifchfreffenden naͤhmlich ift die Krone fharffantig, faft fehneidend; bei. den grasfreffenden oben breit und eingefurcht; und bei denen, die ſich, fo wie der Menſch, aus .beiden organifirten Reichen nähren, in der Mitte eingedrudt, und an den Eden abgerundet. Mandje Säugetbiere, wie z. B. der Cleybant und der Narhwal, haben große prominirende Stoßzaͤhne (dentes ex- serti); andere, tie 3. B. das Wallroß, Hauzähne. | $. 45, Bloß unter den Säugethieren, und zwar nur unter den grasfreffenden, gibt es wirklich wiederfauende Gattun- gen, bei melden nähmlich das zuerft bloß obenhin zerbiffene und geſchluckte Futter biffenweife mieder durh den Schlund zurüdgetrieben, und nun erſt recht durchkaut und dann zum wehten Mabl gefchlüct wird. | Zu diefem Zweck haben die mwiederfauenden Thiere eine eigene Einrichtung des Gebiſſes; indem ihre Backenzähne wie mit fägeformigen Querfurchen ausgeſchnitten find, und die Kronen derfelben nicht börizonläl liegen, ſondern ſchräg aus— gefchlägelt find, ſo daß an denen im Oberkiefer die Außenſeite, an denen im untern aber die nach der Zunge hin gerichtete in— nere Seite die höchfte ift. Dabei haben fie einen ſchmalen Un— terfiefer, der eine febr freie Seitenbeivegung geftattet, wo— durch denn, wie der Augenfchein lehrt, der Mechanismus die- fer fonderbaren Verrichtung von dieſer Seite bewirkt wird. Anm. 1 Be den Fuminantibus; die zugleich geſpaltene Klauen haben (bisulca), fommt nun außerdem noh der vietfache Magen hinzu, deſſen innerer Bau und Mechanismus überaus ‚ merkwürdig if: Das zum erfien Mahl geſchluckte noch bald rohe Futter gelangt naͤhmlich in den ungeheuern erften Magen (rumen, magnus venter, franz. Ze double, Therbe, la panse, der Darin Want), als in ein Magaziıt, worin es nur ein wenig durchweicht wird. Won da wird eine Fleine Porz tion diefes Futters nach, der andern mitteljt des zweyten Magens (reticulum, franz. Ze bonnet, le resean, die Hall: be, Muͤtze, dad Garn), der gleihfam nur ein Anhang des er: ü, A, y# ten ich in der zten Ausg. der Schrift: de generis kumani varietate naliva ©. 34 u. f., und im Handbuhe der vergleichen: den Anatomie ©. 22 u; f. der 3ten Ausg. ausführl. gehan— delt habe. — In den Abbild. n. hist. Gegenst: ift er tab: 52. am Schedel des Drang utans zu fehen: Don den Säugethieren. 35 ſten iſt, aufgefaßt und wieder durch den Schlund hinauf getrie- ben. Nun wird der wiedergefaute , zum zweyten Mahl geſchluckte Biſſen durch eine befondere Rinne, ohne wieder durch die beiden erſten Mägen zu palliren, gleich aus dem Schlunde in den dritten (Echinus, centipellio, omasus, franz. Ze feuillet, le pseautier, das Bud, der Pfalter, der Blättermagen) geleis tet, wo er von da endlich zur völligen Verdauung in den vierten (abomasus, franz..a cailetite, der Raab, die Ruthe, der Fettmagen) gelangt, der dem Magen anderer Saugethiere am naͤchſten fommt *). | - Anm. 2. Der allgemeine, auf alle wiederfauende Thiere über get paflende Haupt »Rugen der Rumination fheint mir noch unbekannt. $. 46. Außer den Klauen, Zähnen ꝛc. find viele Säugetbiere auch mit Hörnern ald Waffen verfeben. Bei einigen Gattungen, tie beim Hirſch, Reb ıc. find die Weibchen ungehörnt; bei an— dern, mie beim Rentbier und im Ziegengeſchlecht, find ihre Hörner doc) Feiner ald der Männchen ihre. Anzahl, Form und Lage, befonders aber die Tertur der Körner, ift fehr ver« ſchieden. Beim Ochſen-, Ziegen und Öazellengefchlecht find fie bobl, und figen mie eine Scheide über einem knöchernen Zapfen oder Fortfaß des Stirnbeins. Die Hörner der beider= lei Rhinocer find dicht, und. bloß mit der Haut auf der Nafe verwachfen. Beim Hirſchgeſchlecht hingegen find fie zwar eben— ‚falls folide, Aber von mehr knochenartiger Zertur, und äftig. Sie beißen dann Geweihe, und werden gewöhnlich alljähr- lich abgeworfen und neue an ihrer Statt reproducirt. $..47. Die Deffnung des Afters wird bei den mehreſten Säuge- tbieren dur den Schwanz bededt, der eine dortfegung des Kududsbein (Coceyx), und von mannichfaltiger Bildung und Gebraud if. Er dient z. B. manden Thieren ſich der ftechen- den Infecten zu erwehren; vielen Meerfagen und einigen an- dern americanifchen un® Neu = bollandifchen Thieren ftatt einer Hand, um fih daran halten, oder damit faffen zu koͤnnen (cauda prehensilis, Rollſchwanz); den Springhafen zum Springen (cauda saltatoria); dem Kängarub zum Gleich- ‚gewicht bei ſeinem ‚aufrechten PR und zur Vertheidigung ıc. Auch find am Körper einiger Thiete diefer Claffe befondere Beutel von verfchiedener Deftimmung zu merken, So haben Anatomie ®. 130 0. w% ı *) Mehr davon f. im Handbudhe der vergleihenden Blumenbach's Naturg. a | 3 ' 54 IV. Abſchnitt. viele Affen, Paviane, Meerkatzen, ai. der Hamſter u. a., Backentaͤſchen (thesauros), um Proviant darin einfehleppen zu koͤnnen. Beim Weibchen der Beuteltbiere liegen Die Zigen in einer befondern Taſche am Bauche, worein ſich die faugen« den Jungen verkriechen. S. 4 Manche Säugethiere, u, B. die mehreſten groͤßern grasfreſſenden ‚ find gewohnlich nur mit Einem Jungen auf einmahl trächtig; andere hingegen, mie 5. B. bie Raub⸗ thiere, und die Schweine mit mehreren zugleich. Die Leibesfrucht ſteht mit der Mutter durch die fo genannte Nachgeburt (secundinae) in Verbindung , welche aber von verſchiedener Geſtaltung iſt; da fie z. B. im Mens fhengefchlecht einen einfachen großern Mutterfuden (pla- centa) bildet, hingegen bei den miederfauenden Thieren mit gefpaltenen Klauen (bisulca) in mehrere, theild fehr zahl— reihe, zerftreute Fleine ſolche Verbindungsorgane (cotyledo- nes) vertpeilt iſt u. ſ. w. $. 50. Die Wich tigkeit der Thiere überhaupt läßt ſich haupt— ſächlich aus einem zweyfachen Geſichtspuncte beſtimmen; ent— weder naͤhmlich, in ſofern fie auf die Haushaltung der Natur im Großen, auf den ganzen Gang der Schöpfung Einfluß haben; oder in ſofern ſie dem Menſchen unmittelbar nutzbar werden. Aus jener Rückſicht ſind, wie wir unten ſehen wer— den, die Inſecten und Gewürme die bei weiten widhtigften Ge— fhöyfe; aus diefer hingegen die. Säugetbiere; und zwar ſowohl wegen der Groöße als der Vielartigkeit ihrer Benutzung. Die Verſchiedenheit in ihrer Bildung, ihre große Gelehrigkeit, ihre Stärke u. ſ. m. machen fie für den Menſchen auf die man⸗ nichfaltigſte Weiſe brauchbar‘). Aus keiner andern Claſſe von Thieren hat er ſich ſo treue, dienſtfertige und arbeitſame Ge— hülfen zu ſchaffen gewußt; keine iſt ihm zu ſeinem unmittelba— ren Gebrauch und zu ſeiner Selbſterhaltung ſo unentbehrlich als dieſe. — Ganze Völker des Erdbodens kbnnen mit einer ein— zigen Art von Säugefhieren faft alle ihre dringendften Bedürf⸗ niſſe befriedigen. So die Groͤnländer mit dem Seehund; die Lappen, Zungufen ꝛc. mit dem Renthier; die Mleuten mit dem Wallfiſch. *) Auch das, daß bei Manchen ſchon das einzelne Individuum von ſo bedeutendein Werth iſt; wie z.B. große Wallfiſche oder Pott⸗ fiſche; edfer Hausthiere zu gefhweigen,, bei welchen Echönbeit, Fein- heit der Wolle, Drefirung 2-, den Preis fo mächtig ſteigert. Von den Saugethieren. 35 NEN BR 1 | | Die vielfahe Brauhbarfeit der Säugethiere für das Menfchengefchlecht reducirt fich vorzüglich auf folgendes. Zum Reiten, zum Zug, Aderbau, Rafttragen u. ſ. w.: Pferde, Maultbiere, Efel, Ochfen, Büffel, Renthiere, Ele— phanten, Camele, Lamas, Hunde. Zur Jagd, zum Bes wahenw.: Hunde Zum Maufen und Vertilgen anderer ſchädlichen Thiere: Kagen, Igel, Ameifenbaren ıc. Zur Speis fe: das Fleifh vom Rindvieh, Schafen, Ziegen, Schweinen, vom Hirfchgefhledht, von Hafen, Kaninden u. f. w. Ferner Speck, Schmalz, Blut, Milh, Butter, Käfe. Zur Klei- dung, zuDeden, Selten ꝛc. Pelzwerk, Leder, Haare, Wolle ꝛc. Zum Brennen: Zalg, Ihran, Wallrath. Zum Schreiben, Büherbinden ıc: Pergament, Leder. Für andere Künftler und zu allerhand Gebraud: Borften, Haar, Gemweihe, Horner, Klauen, Elfenbein u. a. Zähne, Fifhbein, Knochen, Blaſen, Därme, Sehnen und Knochen zu Tifchlerleim. Därme zu Saiten. Blut zu Berliner: blauu. a. Farben. Knochen und Huf zu Beinfhwarz, Hornſchwarz ꝛc. Fett und Mark zu Seife. Mift zum Dünger, jur Feuerung, zu Salmiaf ı. Endlih zu Arznei: Bifam, Bibergeil, ar a Milch ıc. $. 52. Ron der andern Seite find aber freilich mehrere Thiere diefer Claſſe dem Menfchengefchlecht unmittelbar. oder mittelbar nahtbeilig. Mande reißende Ihiere, befonders aus dem Kagen = Gefchleht, fallen Menfhen an. Eben diefe und noch mandje andere, z. B. die Wiefel, Marder, Iltiffe, Viel— fraße, Fiſchottern, Wallfifche ıc. vertilgen viele nußbare Thie— re: — oder f[haden den Gewächſen, Bäumen, Gar- tenfrüdten, dem Getreide u. f. w. wie die Feldmäufe, Hamfter, Lemming, Hirſche, Hafen, Biber, Affen, Elephan— tem, Rhinocer, Nilpferde ꝛc. oder gehen andern Eßwaren nad, wie Ratten, Mäufe, Fledermäuſe u.f. wm. Gift foheint (außer etwa dem männlichen Schnabelthier, deffen Sporn am Hinterfuße für giftig gehalten worden) Fein anderes Thier diefer Claſſe im gefunden Zuftande zu befigen. 53 N Man hat verſchiedene Funftliche, d. h. bloß von einzel= nen zum Glaffificationsgrunde gelegten Charaftern entlehnte Sy— ſteme (systemata artificialia),, nad) weldjen verdiente Natur= forfher die Säugethiere zu ordnen verfuht haben. Arifto= telis Eintheilung z. ©. ift bloß auf die allgemeinfte Verſchie— 3 * 56 . Abſchnitt. denheit der Zehen und Klauen gegründet, und die haben auch Ray. a. zum Grunde gelegt, und nad der Zahl der Zehen yes weiter bearbeitet. ‘Aber hierbei müſſen die verwandteften und im Ganzen noch fo ähnlichen Gattungen von Ameifenbären, Faulthieren ıc. getrennt, und in ganz verfchledene Ordnungen verfegt werden, bloß meil die eine mehr, die andere, weniger Zeben bat. Zinne hat die Zahne zum Claffificationegrund ges wählt, ein Weg, auf dem man aber nicht minder, -bald auf die unnaturlicften Teennungen, bald auf die fonderbarften Ver— bindungen ftößt *). Das Gefchleht der Fledermäuſe muß nach feinem Entwurf, wegen des verfchiedenen Gebiffes bei einigen Gattungen, wenigftend in drey verfdiedene Ordnun⸗ gen zerftüct werden; fo die beiderlei Nashorner in zwey; — dagegen kommt der Elephant mit den Panzerthieren, und dem formofanifhen Zeufelden in eine gemeinfhaftlide Ord— nung. xt. r R $. 54. Sch habe daher ein im Ganzen natürliheres Syſtem der Säugetbiere zu entwerfen getrachtet, wobei ih mehr auf den Totalbabitus dieſer Thiere gefehen, doch vorzüglich die Bewegungswerkzeuge, meil fie am leichteften in die Augen fal— len und dem Zotalbabitus fehr .angemeffen find, zum Grund der Drdnungen gelegt, aber zwey derfelben, welche vielartige Geſchöpfe begreifen, wieder nach der Verſchiedenheit ihres Ge— biffes in einige Familien unterabgetbeilt, und diefe mit den be— Fannten Namen einiger Linneifhen Ordnungen bezeichnet: und fo die ganze Elaffe folgender Maaßen geordnet: T. Orb. Bimanus. Der Menfh mit zwey Händen. II. Quadrumana. " Thiere mit vier Händen. Affen, Pas viane, Meerfagen und Makis, ‚ II. Chiroptera» Die Säugethiere, deren Vorderfüße Flat: terhäute bilden ($. 43.). Die Fledermäufe. IV. Digitata. &äugethiere mit freien Zehen an allen vier Füßen. — Diefe Ordnung zerfällt nach der Verfchiedenheit des Gebiffes in folgende drey Familien: A) Glires. Mit maufeäbnlihen Gebiß. Eichhörnchen, Hafel- und andere Mäufe, Murmelthiere, Meerſchwein— den u. ſ. w. Springmäufe, Hafen, Stachelſchweine. B) Ferae. Die eigentlich fo genannten reißenden Thiere und einige andere Gefihlethter mit ähnlichem Gebiß. A *") »Non enim methodicorum scholis se adstringere voluit »nalura — 6ystemata artificialia nostra. occi facienss« PauLäs. Von den Säugethieren. 57 Löwen x., Hundex., Bären, Wiefel, Viverren, Beu- teltbiere, Igel, Spitzmäuſe, Maulwürfe. C) Brata,. Ohne Gebiß, oder wenigftens ohne Vorder: zähne ıc. Faulthiere, Ameiſenbären, Shurrenthire —J Panzerthiere. M Solidungula. ' Pferd xc. VI Bisulca. Die wiederfauenden Xhiere mit gefpaltenen Klauen. VII. Multungula. Meiſt fehr große, aber unförmliche, borftige oder dünnbebaarte Säugethiere mit mehr als zwey Klauen an jedem Fuß. Schweine (denn auch dieſe haben im Grunde vier Klauen), Tapir, Elephanten, Nashorner, Nilpferd: RER VIII: Palmata. Säugethiere mit- Schwimmfüßen. Wieder nad). ‚der Verſchiedenheit ihres Gebiffes: in obgedachte drey Familien getheilt: A) Glires. Biber. B) Ferae. Seehunde ıc., Ottern. C) Bruta. Das Schnabelthier, Wallroß, der Manate. Letzterer macht von hier den fhidtiöen Mebergang zur letz— ten Ordnung IX. Cetacea. WWallfifche. Karmblikige Thiere, die mit den kaltblütigen Fiſchen faſt nichts als den unſchicklichen Namen emein haben, und deren natürliche Verbindung mit den ubrigen Säugetieren {don Ray vollfommen richtig einge- feben hat *). * » * Zur N. ©. der Säugethiere. Conr. Gesneri Akistoriae animaliam 1..1. de quadrupedibus vi- viparis,. Basil, 1551, fol. Ur. Arprovanoı de quadrupedibus digitatis viviparis L. 1, er non. 1627. fol. In. de guadrupedibus solidipedibus. ib. 1616. fol. In, de guadrupedibus bisuleis. ib. 1613. fol. Es, & cetis L.. I. (am Ende feines Werks‘ de piseibus,) ib. eod, ol. ‚Jo. Rau synopsis animalium quadrupedum. Lond. 1693. 8. Burron. In. Pennant's history qf quadrupeds, Lond, 1781. II, vol, 4. *) »Cetacea quadrupedum modo pulmonibus respirant, count, vivos foetus pariunt, eosdemque lacte alunt, , partium denique omnium internarum structura et usu cum iis conve- niunt,« Rarus 38 IV. —* —— wi Zufäßen von J. M. Behftein). Weimar. 1799 ‚En ni zoology. vol. I. ib. 1784. 8, 3. Ch. Dan. v. Schreb er Säugethiere. Erlang. fit 1714. L. J. Cur, Por. ErxLesen systema mammalium. Lips. 1777. 8. E. A. W. v. Zimmermann geographiſche Geſchichte des Menſchen — Den allgemein. verbreiteten vierfüßigen Thiere, Leipz. 1778. 8. GM. ra gemeinnügige N. G. Deutfchlande. I. B. Leipz. 1789 A general history of Quadrupeds. The figures engraved on wood by Tu. Bewick Newcastle upon Tyne 1790, 8. Fr. Tiedemann’s Zoologie. I. B. Landshut. 1808. 8. C. Ittısers prodromus systemalis mammalium et avium. Berol. 1811. 8 J. Bart. Fischer synopsis mammalium, Stuttg. 1929. 8, Histoire naturelle des mammiferes, par Georrrox Sr. Hıraıre et Fr. Cuvier, publiee par C. pe Lastexrıe, Par, jeit 1819. gr. Fol. . ©, Temminck monographies de mammalogie. Par, feit 1824. 4. I. BIMANUS. ı. Homo. Erectus, bimanus. Mentum prominulum. Dentes aequaliter approximati; incisores inferiores erecti. 2. }. Sapiens*”). Zu den äußern Kennzeichen, wodurch der Menſch ſelbſt vom menſchenähnlichſten Affen, geſchweige von den übrigen Thieren zu unterſcheiden iſt, gehört vorzuglich fein aufrech— ter Gang (als wozu fein ganzer Wuchs und Bildung, be— ſonders aber ſeine beckenähnlichen Hüftknochen, das Verhält— niß ſeiner Schenkel zu den Armen und ſeine breiten Fußſoh— len, eingerichtet ſind), dann der freieſte Gebrauch zweyer vollfommenen Sande; ferner fein prominirendes Kinn und die aufrehte Stellung feiner untern Schneidezähne. Das weibliche Geſchlecht bat (außer der ihm i in der Blüthe des Lebens eigenen Form des Buſens) noch ein Paar eigen— thümliche Charaktere, die dem männlichen und allen übrigen Thieren abgeben, nämlich einen periodiſchen Blutverluſt *) W. L.awrencer's Leetures — on the natural History of ‘ Man. Lond. 1819. 8. Mit ı2 Kupfer. Jam. Cowı. Prıicnarp’s Researches into the — History of Mankind, 2d Ed. Lond. 1826. II, vol, 8. mit Kupf. Bon den Säugethieren. 39 ‚ in einer beftimmten Reihe von Lebensjahren; und dann einen ‚befondern Theil an den Serual-DOrganen, deffen Mangel oder Zerftorung als ein körperliches Kennzeichen der ver- legten jungfräulichen Integrität anzufeben, und in der Form und Lage bei andern weiblichen Thieren nicht gefun= DAR tu n. Was aber die Serlenfähigfeiten des Menfchen betrifft, fo bat er außer dem Begattungstriebe wenig Spuren von In— ſtinct ($. 34 u. f.), Kunfttriebe aber ($. 36.) ſchlechter— dings gar nit. Dagegen ift er ausfhlieglih im Befig der Vernunft ($. 37.), und der dadurd von ihm felbft erfundenen Rede oder Sprache (loquela), die nicht mit der bloß thierifhen Stimme (vox) verwechſelt werden darf ($. 25.), als welche auch den ganz jungen und felbft den fummgebornen Kindern zufommt. Und fo folgt aus jenen beiden ausſchließlichen Vorzügen dad große ausfchliegliche Ei— genthum der Menfchenfpecied, wodurch fie uber die ganze übri- ge tbierifhe Schöpfung erhoben wird, das Vermögen fi felbft zu vervollfommnen ($. 57.) Der Menſch ift für ſich ein wehrlofes, hülfsbedürfti— ges Geſchoͤpf. Kein anderes Ihier außer ihm bleibt fo lan— ge Kind, keins kriegt fo ſehr ſpät erſt fein Gebiß, lernt fo ſehr ſpät erft auf feinen Füßen ſtehen, keins wird fo fehr fpat mannbar u. f. w. Selbſt feine großen Vorzüge, Vernunft und Sprache, find nur Keime, die fi nicht von felbft, fon- dern erft durch fremde Hülfe, Cultur und Erziehung entmwi- deln Fonnen; daher denn bei diefer Sulfsbedürftigfeit und bei diefen zahllofen dringenden Bedurfniffen die allgemeine na— türliche Beftimmung des Menfchen zur gefellfhaftliden Verbindung — Niht ganz fo allgemein läßt ſich hinge— gen vor der Hand noch entfeheiden, ob in allen Welttheilen die Proportion in der Anzahl der gebornen Knäbchen und Mädchen, und die Dauer. der Zeit der Fortpflanzungsfäbig- keit bei beiden Gefchlechtern fo gleich fei, daß der Menfch über- all fo wie in Europa zur Monogamie beftimmt werde "). Sein Aufenthalt und feine Nahrung find beide un- befhränft; er bewohnt die ganze bemohnbare Erde, und nährt fih mit den vielartigften Stoffen aus dem meiteften Umfang Doch vergl. auch Hrn. Staatsrath Hufeland über die Gleichzahl beider Geſchlechter im Menſchengeſchlecht. Berl. 1820, 8, 40 IV. Abſchnitt. der organifirten Schöpfung, Und in Berhältniß zu feiner mäßigen Eorperlichen Größe, und in Vergleich mit andern Säugethieren erreicht er ein ausnehmend hohes Alter. ” * * Es gibt nur eine Gattung (species) im Menſchengeſchlecht; und alle uns befannte Volker aller Zeiten und aller Himmels- firiche Fonnen von einer gemeinfchaftlichen Stammraſſe ab⸗ ſtammen *). Alle National-Verſchiedenheiten in Bildung und Farbe des menſchlichen Körpers find um nichts _auffallen- der oder unbegreiflicher als die, worin fo viele andere Gat— fungen von organifirten Körpern, zumahl unter den Haus: tbieren, gleichfam unter unfern Yugen ausarten. Alfe diefe erfchiedenheiten fließen aber durch fo mand)erlei Abftufungen und Uebergänge fo unvermerft zufammen, daß fi) daher auch Feine andere, als fehr willfurlihe Gränzen zwiſchen ih⸗ nen feſtſetzen laſſen. Doch habe ich das ganze Menſchenge— ſchlecht noch am füglichſten unter Wehhe fünf Raſſen 4 zu bringen geglaubt: 1) Die caucafifhe Raffe: Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3 und 5 von mehr oder weniger weißer Farbe Ha A Wangen, langem, weichem, nußbraunem Haar (das aber einerfeit ing Blonde, anderfeits ind Schwarze übergeht), und der nad den europäifhen Begriffen von Schönheit mufterhaf: teften Schädel= und Geſichts-Form. Es geboren dahin die Europäer mit Ausnahme der Lappen; dann die we ſt— lidern Afiaten, dießfeits des Ob, des caſpiſchen Meers und des Ganges; nebft den Nord äfrican ern; — al: fo ungefähr die Bewohner der den alten Griechen und Römern befannten Welt. * 2) Die mongoliſche Raſſe: * Abbild, n. h. Gegenst. tab. ı. meift twaizengelb (theils wie gekochte Duitten, oder wie ge— trocknete Citronenfchalen); mit wenigen, ftraffem, ſchwar⸗ zem Haar; enggeſchlitzten aber gleichſam aufgedunſenen Augenliedern, plattem Geſicht; und ſeitwärts eminirenden Backenknochen. Dieſe Raſſe begreift die übrigen Aſia— * *) Ich habe dies in der Zten Ausgabe der Schrift: de generis kumani varielate nativa weiter ausgeführt. **) Mergl. die nach diefer Eintheilung coforirte Weltiharte im erſten B. des Archivs für SOHN und Linguiſtik von J. $- Bertuh und J. ©. Vate Bon den Sängethieren. 41° ten, mit Ausnahme ber Malapen, datın in Europa bie Rappen, und im nördlichen America, vonder Beringöftra- ße bis Labrador, die Eskimos. 3) Die ätbiopifhe Raſſe: Abbild. n. h. Gegenst. tab, 5. mehr oder weniger fhwarz; mit ſchwarzem, Fraufem Saar; vorwärts prominirenden Kiefern, mwulftigen Lippen und ftumpfer Rafe. Dabin die wbrigen Africaner, na- mentlich die Neger, die ſich dann durch die Zulabs in die Mauren xc. verlieren, fo wie jede andere Menſchen-Va— rietät mit ihren —— — Bere zu⸗ ſammen fließt. 4) Die americaniſche Rafe: Abbild, n. h. Gegenst. tab. 2. meift lobfarb oder zimmtbraun (theils wie Eifenroſt oder angelaufenes Kupfer); mit ſchlichtem, ſtraffem, ſchwarzem Haar, und breitem aber nicht plattem- Geſicht, ſondern ftark ausgemwirkten Zügen. Begreift die übrigen Ameri— caner außer den Eskimos. 5) Die malayifhe Raffe: © Abbild. n. h. Gegenst. tab. 4. von brauner Farbe (einerfeits bis ins helle: Mahagoni, an derfeits bis ind dunkelſte Nelken» und Laftanienbraun) ; mit dichtem, ſchwarzlockigem Haarwuchs; breiter Nafe; großem Mund. Dahin gehören die Südſee-Inſula— ner oder die Bewohner des fünften Welttheils und der Mas rianen, Philippinen, Moluden, fundaifchen Infeln ıc., nebft den eigentlihen Malayen*). Von diefen fünf Haupt - Raffen muß nad) allen phyſiologi— fhen Gründen die caucafifche als die fo genannte Stamm- oder Mittel: Raffe angenommen merden. Die beiden Ertreme, worin fie ausgeartet, ift einerfeits die mon- — — — *) »Jede dieſer fünf Haupt-Raſſen begreift übrigens wieder ein und das andere Volk, das fh durch feine Bildung mehr oder minder auffallend von den übrigen derfelben Abtheilung auszeichnet. Und fo Eönnten 3. B. die Hindus won der Caucaſiſchen; die Schinefen und Sapaner von der Mongolifchen; die Hottentotten von der Aethiopifchen; fo wie die Words Amerikaner von denen In der füdlidhen Hälfte der neuen Welt; und die fchwarzen Papus auf Neubolland ıc. von den braunen Utaheiten uw. a. JInfülanern des ſtillen Dceans, als — Unterarten abgeſondert werden.« Deyir- zur Naturgesch. I, Th ©. 75. der 2ten Ausg. J— 1% Abſchnitt. goliſche, anderſeits die aͤthiopiſche. Die andern zwei Raf- ſen machen die Uebergänge. Die americanifche den, zwiſchen der caucaſiſchen und mongoliſchen, ſo wie die ma— layiſche den, ae jengr Mittel⸗ Reſt und der äthio⸗ piſchen 9 Wa Alle bei fabelhaften Wuſt herzuzählen, womit die Menſchen die N. ©. ihres Geſchlechts verunreinigt haben, lohnt ſich jetzt nicht der Mühe; — doch nur Weniges von vielem. Die vermeintlichen patagoniſchen Riſe ſen z. B. find, von Magellan's Zeiten: bis auf die unſrigen, in den Erzählungen der Reifenden, von zwölf Fuß zu ſiebenthalb eingekrochen, und bleiben alſo wenig größer als jeder an⸗ dere Menſch von guter Statut. Und daß die noch neuerlich t von Conmmerfon für, ein Zwerg⸗ völkchen ausgegebenen Quimos auf Madagaſcar nichts weiter find als eine Art Cretine, d. h. kleine Slödfinnige mit dicken Köpfen und langen Armen (dergleichen ſich im Saljburgifhen, fo wie im Walliferlande, zumabl aber - im Piemontefifhen in Menge finden), wird bei ——— ſcher Prüfung mehr als bloß wahrſcheinlich. Eben ſo ſind die Kackerlacken, Blafardö.,. Albinos, a weißen: — *) me ein Mapl eine Spielat, gefehtweige *) Verſteht fi naͤhmlich dies’ red! fi — daß die in den verfchies deren Welttheilen verbreiteten Voͤlkerſchaften nach der ftärfern und laͤn— gern Einwirkung der. verfchledenen Climate und anderer obgedachten Urfachen der Degeneration, entweder um defto weiter von.der Urgeftalt der Mittel - Raſſe ausgeartet ſind, — oder aber auch ſich ihr hinwie— derum mehr genaͤhert haben. So ſind z. B. die Jakuten, Koräken, Eskimos u.a. dergl. Polarvoͤlker der mahhdrifapen Raſſe, ſehr auffal⸗ lend von der caucaſi ſchen Mittel-Raſſ e abgeartet; da hingegen die (wenn gleich entferntere, aber einen meift mildern Erpftrich bewohnende) ames vicanifche Raffe ‚fich derfelden wiederum mehr nähert; und nur am füds lichſten Ende ihres Welttheils, nähmlich an dem beeiöten Feuerlande nochmals in die mongolifche Geftaltung zuruͤckfaͤllt. — Eben-fo iſt ges genſeitig die Athiopiiche Raſſe im brennendheißen Africa zum andern Extrem in der Stufenfolge der Menſchenvarietaͤten ausgeartet, die hin— gegen in dem ſchon mildern Neu-Holland und auf den neuen Hebri— den ꝛc. zur malahiſchen Raſſe übergeht. Wie vielen Einfluß dabei aber auch die Vermiſchung fremdartiger durch V ölferwanderung jufammentreffender Raſſen habe, bedarf kaum erft einer Erwähnung. **) Von diefen fo — weißen Mohren ( Negrrer blanes ) müffen die blos weifgefledten Neger genau unterfchieden wer: den, deren einer, den ich in London gefehen und eine Probe vom ſei— Bon den Säugethieren. 45 eine befondere Gattung, fondern gleichfalld Patienten, de— ten Geſchichte mehr in die Pathologie als indie Naturhi— ftorie gehört. iin el 5 Linné's Homo Zroglodytes ift ein unbegreiflihes Gemiſch aus der Gefchichte jener preßhaften kränklichen weißen Moh— ten, und des Drang utangs: — fein Homo Zar hingegen ein wahrer Affe. Die in Wildnif unter Thieren erwachfenen Kinder *) find klägliche fittlihe Monftra, die man eben fo wenig, ald ans dere durch Krankheit. oder Zufall entftellte Menfhen, zum Mufter des Meiſterſtücks der Schöpfung anführen darf. Geſchwänzte Volker, von Natur gefhürzte Hotten— tottinnen, die vorgeblihe natürliche Bartlofigkeit der Americaner. RL die Sirenen, Centauren, und alle Vabeln von gleihem Schrot und Korn, verzeihen wir der gutberzigen Leichtgläubigkeit unferer lieben Alten. , ar A OUADRUMANA. Säugethiere mit vier Händen, wie ed ihre Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen erfordert. Sie find urſprüng— lich wohl bloß zwifchen den Wendezirfeln zu Haufe *). 2. Sımıa. Affe. Habitus plus minus anthropomorphus, auriculae et manus fere humanae, Nares anteriores, Dentes primores ineisores, supra etinfra 4. Zaniarü so- litarii, reliquis longiores, RE Bloß in der alten Welt, zwar menfchenähnlicher als die Thiere der nädhftfolgenden Gefchlechter, doch aber außer den fhon beim Menfchengefchlecht angeführten Umftänden, in ib- rer ganzen Bildung, befonders auch durd) die ſchmalen Hüf— ten und platten Lenden, auf das auffallend = fichtlichfte vom Menfchen unterfhieden. Kr nem weiß und ſchwarzen Wollhaar mitgebracht habe, in den Abbild. n.h, Gegenst. tab. 21. nady dem Leben vorgeftelft iſt. *) Ausführlich habe ich von diefen gehandelt im II. Theile der Beytr. zur Naturgesch. p. 13 +44. HLVerſchiedenheit im ſchwaͤchern oder ftärfern Haarwuchs ift oben bei der mongolifchen und malayifhen Raſſe angegeben. Aber die ganze liche Bartloſigkeit mancher Americaner, die iſt Werk der Kunſt, ſo gut als die winzig kleinen Fuͤßchen der ſchineſiſchen Frauenzimmer (— die Strathopodes des Eudorus beim Plinius. —). “**) Histoire naturelle des Singes, peints d’apres natare par J. D. Aupeserr. Par, 1797. gr. Fol. | ) Ungeſchwaͤnzte. 1: Satyrus, der Drang utan, Pongo “). S.rufa, pilis longis raris, capite globoso, fronte tumida, ' -auriculis minoribus, , | Abbild. n. h. Gegenst. tab, ı2 und 52. Wie es fcheint bloß auf Borneo und Sumatra, und aud) da in geringer Anzahl **); laßt fih, wenn er ganz jung ein= gefangen worden, fo wie der Schimpanfee und andere Affen auch, zu allerhand Fünftlihen Handlungen abrichten, die man aber von feinem natürlichen Betragen genau unterfcheiden muß. If, wie Camper aus der Zergliederung eines folchen Thiers gezeigt, weder einer menſchlichen Rede, noch eines natürlichen aufrechten Ganges fähig. — 2. Troglodyles. der Schimpanſee, Barris. S. ni- gra, maerocephala, torosa, auriculis magnis. Abbild. n. h. Gegenst, tab. ıı. Im Innern von Angola, Congo ıc. und tiefer landein- wärts; ungefähr von der Größe eines dreyjährigen Buben. 5. Lar. der Gibbon, Golof, Woumou. (Linne’s Homo Zar.), $. brachiis longissimis, talos attin- gentibus. rat 4 Schreber. tab. 3. Auf beiden indiſchen Halbinſeln, auch auf den Molucken; bat ein rundliches, ziemlich menſchenähnliches Geſicht, aber ganz auffallend lange Arme, und iſt von ſchwärzlicher Farbe. *) Daß der Hrang utan und der Pongo nur dem Alter nad, aber nicht ſpecifiſch won. einander verfchieden find, davon babe ich mic) außer den frühern befannten Gründen jegt namentlich durch Rudol— phi' s anatomifche Unterfuchungen über den Zahnwechſel des eriteren Gin den Abhandl. der Berliner ‚Acad. der Wiſſenſch. von 1824), und dur des Dr. Befel im Batavia ‚trefflihe Handzeihnungen von Schedeln des Pongo aus verfchiedenem Alter; befonderd aber durch brieflihe Mittheilungen des durch feinen fechsjährigen Aufenthalt | im hollaͤndiſchen Oft Indien dafelbft wie einheimiſch geweſenen Prof. Reinwardt zu Leyden überzeugt. j $ y Da aber alle Befchreibungen dieſes Wunderthiered meines Wiſ⸗ ſens nur nach unerwachfenen Drang utand.verfertigt waren, ſo habe ich auch darnah C— in Vergleihung mit einem vortrefflichen Grem: plar-in Spiritus, das ich einem werthen vormahligen Zuhörer, Hrn. Dr. E. 4. Frittzze in Batavia verdanfe —) die obige ſpecifiſche Charakteriftif beibehalten müſſen. eig) N **) Golglich eine fehr Fleime Species von Säugethieren ; fo wie hingegen dad Menichengefchleht, von cire, taufend Milltonen = [4 Köpfen, wohl die größte, Von den Eängethieren. 45 4. Sylvanus. ber gemeine türfifhe Affe. S. bra- chiis corpore brevioribus, nalibus sahen capite subrotundo, —8* Schreber. tab 0. ST AN In Nordafrica, DOftindien ıc. a Be Affen der gemeinfte und dauerhaftefte;, der auch leicht in Eu— ropa Junge heckt; ift ſehr gelehrig ic. Wohl kaum vom inuus (Buffon’d zmagot) verſchieden. Iſt auch auf Gibraltar ver= wildert, und hat fi da im Freien fortgepflanzt. b) Gefhmänzte, 5. Rostrata, der langnafige Affe, ph, Ban« tagan= Affe, Bantanian, (Br. le nasigue, la guenon a long nez. Engl. the Proboscis Monkey). ‘S. eauda mediocri, naso’ giunaeio, 'rostrato. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 13. nr Auf den fundaifchen Inſeln. Eine simia, die nicht sima ift, ſondern ſich durd eine Lange eüffelförmige Naſe auffal⸗ [end auszeichnet. 6. Siılenus. der Bartaffe, Wannen 8. caudata, barbata nigra, barba incana prolixa, Schreber. tab. ıı. Auf Ceilon ıc. Aeltere ganz Eenntliche Abbildungen, ) dieſes Affen find durch Verſchoͤnerung von fpätern Copiſten““) zum vorgeblichen geſchwänzten Menſchen umgeſtaltet worden. 7. Cynomulgus. der Matacco, die (insgemein fo ges nannte) Meerfage. 8. cauda longa, arcuala, nari- bus bifidis elatis. Schreber. tab. 12. ° Auf Guinea, Angola ıc. beinahe olivengrun. Wird un- ter den geſchwänzten wahren Affen am häufigſten nad) Europa gebracht. 3. Papro, Pavian. (Br. babouin. Engl. baboon). Fa- cies prolongata, minus anthropomorpha, nasus utrin- que tuberosus, nates nudse, coceineae, cauda (ple- risque) abbreviata. Dentes ut in simiis, Auch bloß in der alten Welt. Ihr Kopf bat wenig men- ſchenähnliches, bei manchen eher etwas vom Schwein, zumabl *) Urfprünglich in Bernh. von Breydenbad Reiß in das gelobt — Mainz 1486. Fol. I Z3. B. im VI. B. von Martini's ueberſetzung von Ben, eh 46 IV. Abſchnitt. a der Schnauze. ug e nd ed unbänbige, und Rufe geile iere. ı. Hamadryas. der. Hun dskopf. Cyvooepholue. Fr. Ze Tartarin). P. cinereus, auribus comosis, un- guibus acutiusculis, Schreber. tab, 10. Sin Aegypten ꝛc. bis zum Cap. Kommt fo oft i in der Bil derfehrift auf den altägpptifhen Kunftwerfen vor *). 2. Maimon. der Manpdril. P, facie violacea glahra,, profunde sulcata, Schreber. tab. 7. Auf Guinea, am Cay ꝛc., wo oft ganze Scharen Wein⸗ berge und Obſtgärten plündern follen. Eine größere Gattung oder Varietät davon ($, mormon, derChoras)ift in Ceilon zu Haufe. 4. Cercoritnecus. Meerfage. Auriculae et manus minus humanae. Nares laterales, Nates tectae. Den- tes ut in simiis, Das ganze Geſchlecht iſt bloß im wärmern Süd- America einbeimifh,, wo es den Indianern zu einem gemeinen Wild— bret dient. a) Cauda prehensilii, die Sayajou & 1. Seniculus. der rotbe Brüllaffe (2 Alouate.) C. barbatus rufus, gutture tumido, „Abbild. n. h. Gegenst. tab. gı. . i Scharenmeid in den großen Waldungen von Guiana ıc., to er, fo wie eine andre Öattung (Cercop. Belzebul) zu= mahl bei Wetterveränderung ein ‚betäubendes Geſchrei hören läßt, das durd eine fonderbare fnocherne Refonanzblafe am Kehlkopfe (zwiſchen den maͤchtig großen Seitenflügeln des Un— terkiefers) hervorgebracht wird. ‚1. Paniscus. der Coaita. C. ater, a: tetradacty- lis absque pollice. Schreber. tab, 26. A. 26. B. Hat ungemeines Geſchicki in ſeinem langen Zelſaweme —9 *) ©. 5. B. das Rouleau de Papyrus; PIERRE EHER 1805. *) Die fonderbare Art, wie fi ihrer mehrere gleichfam ket⸗ tenartig an einander hängen follen, um ſich von einem Baume amt dießfeitigen Ufer eines Fluffes, ‚auf einem jenfeits gegenüber ftehens den zu ſchleudern, ift abgebildet in der — Auͤsgabe von Axr. DE Urroa viage Madr. 1748. fol. vol. I. p. 144. vergl. mit p. 149. Bon den Säugefhieren. 47 b) Cauda'non prehensili, die Benguiägen, (eigentlich Sahuiden). 3 Jacchus. der Uiſtiti, (eigentlich Tin). der Nach—⸗ tigallaffe, Biſamaffe. C. fuscus, juba pilosa alba ad genas ante aures, cauda villosa annulata, as flinfe, in der Gefangenschaft gar zuthuliche Thier— chen erreicht nicht die Größe unſrer Ahora dens daher es ‚in einer Cocosnuß-Schale Raum hat. 5, Lemur. Mafi. Nasus acutus, dentes primores supe- 'riores 4. per paria remoti, inferiores 4—6. porrecti, compressi, incumbentes; Janiar:ii solitarii, — mati *). ı. Tardigradus. der Loris. (cucang). Pu — ** Schreber. tab. 38. Zumabl auf Ceilon; hat die Groͤße und Farbe des Eich— hörnchens, ſchlanke dünne Beine ꝛtc. und ſo wie die folgende Gattung am Zeigefinger der Hinterfüße eine ſpitzige Kralle, an allen übrigen Fingern aber platte Nägel. "2. Mongoz. der Mongus L. facie nigra, corpore et cauda griseis, Schreber. tab, 39. A. 30. B. So wie einige verwandte Gattungen auf Madagafcar und den benachbarten Infeln. Die Kinterfüße find viel langer als die vordern. Sein Zell bat,‘ wie bei manden Affen, einen fpecififen Geruch, faft nach Ameifenhaufen, III. CHIROPTERA. Die Finger der Vorderfüße find, den Daumen ausgenoms men, länger als der ganze Korper Diefet Thiere; und zwiſchen denfelben ift die zarte Slatterhaut ausgefpannt ($. 43.). Daher Fonnen fie eben fo wenig als die Affen mit ihren Händen, oder die Faulthiere mit ihren hakenförmigen Kletterkrallen ꝛc. bequem auf der Erde gehen. 6. VeEspERTILID, Sledermaus. (Fr. chauve - souris. Enal. bat.) Pollex palmarum et digiti plantarum bre- ves, reliqui longissimi, membranae —R inter- texti, pro volatu. J J ü *) Gortn. Fıscher’s Anciomie der Maki.1.B. Frankf. 1804. 4. mit Kupf. y + 48 ‚IV. Abſchnitt. Ein meitläufiged Gefehleht von animalibus nocturnis, defien verſchiedene Gattungen i in alle fünf Melttpeile verbreis tet find. a) Dentibus Sönertihs N utrinque. ı. Spectrum, der Bamppr. V. ecaudatus, naso in- fundibiliformi lanceolato, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3ı. In Südamerica; der Korper von der Größe des Eich⸗ hörnchen. Wird dadurch ſehr läſtig, daß er nicht nur ande— ren größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pferden ꝛc., fondern auch fhlafenden Menſchen, bei welchen er ſich vor» züglich an die Fußzehen fegt, Blut ausfaugt, woher er denn auch den Namen des Vampyrs (Blutfaugers) erhalten hat. 2. Caninus. der fliegende Hund. (Linn é's vampy- rus, Büf fon's roussette). V. ecaudatus, naso sim- plici, membrana inter femora divisa, Sch re b er. tab. 44. Weit großer als der Vampyr, ſo daß er mit ausgeſpann⸗ ten Flatterhäuten gegen 6° Buß: meffen foll, lebt aber bloß von Baumfrüchten und Fann alfo ſchlechterdings nicht Vam⸗ pyr genannt werden: findet ſich ſchaarenweiſe in Hinduſtan "und auf den oſtindiſchen und Auſtral-Inſeln; in größter Menge aber auf Neu= Holland. Iſt auf den Pelew- Inſeln das allereinzige Saͤugethier. — b) Dentibus primoribus supra 4.. infra 6. 3. +. Auritus. (Büffoms oreillard). V. caudatus, au- riculis maximis, So tie die ‚folgende in den mildern Gegenden ber — Melt. Ihre Ohren, die man insgemein, aber irrig, dop— pelt nennt, find einfach, nur alle Theile auffallend groß. A TE Murinus, diegemeine Fledermaus, Speck— maus. (Engl. the rearmouse). V. caudatus, auri- eulis capite minoribus. Hänge fi 0 wie auch die vorige Gattung zu ihrem Win- terfchlaf in Höhlen an den Hinterfüßen auf. Vermehrt fi zuteilen in manden Gegenden binnen kurzer Zeitin Unzahl. c) Dentibus primoribus supertoribus nullis, 5. }. Ferrum eguinum. die Sufeifenn afe. V. naso foliäto ferri equini aemulo. Abbild n. h. Gegenst, tab. 42. Sm mittlerw und fudlichen Europa. N Bon den Säugethieren. 49 IV. DIGITATA, (Pododactyla). Die Säugetbiere mit freien Zehen an allen vier Füßen. _ Die zahlreichſte Ordnung an Geſchlechtern und Gattungen, da— her jene füglich nach der Verſchiedenheit ihres Gebiſſes erſt wie— der unter drei Familien gebracht werden. A) GLires. B) FErAE, C) Brvra. A) Grines, (Rodentia, Scalpris dentata , Jo.Hunrer.) Mit zwei zum Nagen beftimmten meißelartigen Vorder— zähnen in jedem Kiefer, ohne Edzähne. j 7. Scıurus. Cauda pilosa, disticha. Dentes primores ulrinque 2; inferiores subulati, 1. Volans. das fliegende Eihhörnden. (Büf— fon’$ polatouche). S. duplicatura cutis laterali a pedibus anterioribus ad posteriores, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 7ı. In Liefland, Rußland und Sibirien. Von der Farbe des petit-gris. Das fchlaffe Fell, das von den Vorderfüßen nad) den Hinterfüßen zu auf der Seite wegläuft, dient ihm nur wie zu einem Fallſchirm, um einen weitern Sprung von der Höhe herab wagen zu diirfen, 2. +. Valgaris. das Eihhörnd en. (Er. Vecureil. Engl. the sguirrel). $. auriculis apice barbatis 2 cauda dorso concolori, v. Wildungen Taſchenbuch für d. J. 1808. Wohl in gan; Europa, und fait ganz Afien. Die nordi— ſchen, zumahl an den Ufern des Ob und am Baikal-See, x werden im Winter grau, und geben dann das ächte Öraus werk, (peit-gris). Zumeilen finden ſich auch hier zu Lanz de fÖwarje Eihhornden ; feltener ſchneeweiße mit rofenro- then Augen; und noch feltener weiß = - und ſchwarzgefleckte. Der virginiſche Se. cinereus (Büffon’s petit-gris) iſt groͤßer und ohne Ohrpinſel. Thut zumahl den Maisfeldern großen Schaden. 8. Girs. (Myoxus). Cauda rotunda, versus apicem cras- sior. Dentes, ut in sciuris, 1.7. Esceulentus. der Siebenſchläfer, Ras, Bild, die Rellmaus. (Br. le loir. Engl. Ihe rellmouse). G. griseus, subtus albidus, auriculis rotundatis, nudis, Schreber. tab, 225. Blumenbach's Naturg. 4 50 IV. Abſchnitt. So mie die folgende Gattung in den mildern Erdftrichen der alten Welt. Es ift der wahre glis der Alten, den fie ver= fpeifeten *), und in eigenen glirariis **) mäfteten. Lebt in Eihen=und Buchenmäldern, niftet in hohlen Bäumen; und hält langen und ſehr feiten Winterfhlaf. 2. +. Avellanarius. die kleine Safelmaus, (Fr. le muscardin. Engl. the dormouse). G. rufus, polli- ce plantarum mutico, auriculis rotundatis, Schreber. tab. 227. Kleiner am Leibe ald die Hausmaus. "Zu ihrem Winter⸗ ſchlaf bereitet ſie ſich ein kugliches, ziemlich feſtes Lager von Tangelnadeln, u. a Eleinen Öeftruppe , mworein fie ſich ver= gräbt. g. Mus. Cauda gracilis , subnuda, Dentes ut in praece- dentibus. . 1. Oeconomus. — HERR ARE MEN M. cauda subses- quiunciali, auriculis nudis vellere mollilatentibus, palmis subtetradactylis, corpore fusco, Schreber. tab. 190. Durd Sibirien, bis nach Kamtſchatka. Wird theils durch die großen Wanderungen, die fie, zumahl von Kamtfi Mer aus, in manden Fahren , faft wie der Lemming , anſtellt beſonders aber durch die Induſtrie merkwürdig, womit ſie eine große Menge meiſt eßbarer Wurzeln in ihre unterirdi⸗ ſchen Höhlen ſchleppt, denen die Tunguſen ıc. (mie die Thü—⸗ ** dem Hamſter-Vorrath) nachgraben. . +. Sylvatieus. die Waldmaus, große Feld— ——— (Fr. le mulot. Engl. Ihe field. rat.). M. cau- da mediocri, ee Havescente, — albi- do *** 9 Schre ber Thut den Feldfrüchten und der Holſaot Schaden. 3. 1. Amphibius. die Wafferratte, der Erdwolf. M. caudalongitudine dimidia corporis, auribus vix vellere prominulis, palmis lead Schreber. tab. 186. 2 J — VII, % **) Varro’de R. R. II, 15. et) Consr, NıcArı comm, de mure at- que arvali. Ultraj, 1922. 8. Bon den Säugethieren. 51 In der ganzen nördlichen Erde, Sft zumahl den Gärten nachtheilig, befonders dem Wurzelwerk *). 4. f. Arvalis. die Feldmaus, Stoßmaus. (Fr. Ze — Engl. the field —— M. cauda me- diocri, dorso ferrugineo, abdomine cinereo. Schreber. tab. ıgı. Vermehrt fih in manden Jahren uihhebeuen, und thut En mahl der Winterfaat großen Schaden. Das bewährtefte Ver- tilgungsmittel ift wohl der englifche Erdbohrer. Auch unter diefer Gattung finden fich hier herum, wie unter der folgen- den, Kaderladen. 5. +. Museulus. die ale aus. (Fr. la souris. Engl. the mouse). M. cauda elongata, palmis te- tradaotylis ‚ pollice palmarum mutico, In Europa ind den gemäßigten Erdftrichen von Afien und America. Hat fi den Menſchen gemwiffer Maßen zum Haus- thier aufgedrungen. Die weißen Mäufe mit rothen Augen (die Kakerlaken in ihrer Art), find zumeilen fo lichtfheu, daß fie in der Hel— fung die Nugenlieder feſt zuſchlleßen, und für blind gehalz ten: werden. 6. +. Rattus. vie Ratte: (Fr. Ze rat. Engl. therat). M, cauda elongata, palmis tetradactylis cum ha tulo pollicari. Iſt jest fat uber Alle fünf Welttheile verbreitet; feheint Aber urfprüunglich im mittlern Europa zu Haufe**). leußerſt gefräßig. Frißt ſogar Scorpione, und zieht dem Menſchen und ſeinen Victualien überall nach; den Bergleuten in die tiefſten Schachte, ſo wie den Seefahrern auf die Schiffe. Un— ter andern gehoͤrt dieſe Land- und Hausplage zu den gefähr— lichſten Feinden der Zuckerplantagen in Weftindien. An vielen Orten wird fie allgemach durch die urſpruͤnglich wohl in Oſtindien und Perſien einheimiſche Wanderratte *) Bor Kurzem erhielt ich eine gar fchöne Spielart dieſer Gat⸗ tung aus hieſiger Gegend. Hermelinweiß, bloß mit ein paar: braͤunlich⸗ grauen Flecken auf dem Rüden. **) Pon der von manchen neuern Naturforſchern gar feltfam an⸗ gegebenen urfprünglichen Heimath, fo wie von der allmähligen Ver⸗ pflanzung der Ratten und vieler andern nun weit verbreiteten Thiere, habe ich ausführlich gehandelt in der Commentatio de quorundam animantium coloniis, sive sponte migratis sive cası aut studio ab hominibus aliorsum translatis. Gotting. 1823: b: u im T. V. comm. recentior; Soc, R. Scientiar. Gott; i ER, 52 IV. Abſchnitt. (M. decumänus. Fr. le ‚surmulot., Engl. the Norway rat) verdrängt, die von rothlich = grauer Farbe und ihr Zell mit vielen einzelnen langen Borftenhaaren durchmengt ift. 7. Lemmus. der Lemming. M. capite acuto, cauda brevicula, corpore nigro fulvoque irregulariter maculato, Schreber. tab. 195. A. 195. B. Haufig in Lappland und Sibirien. Zumeilen emigriren ° ganze Legionen von einer Gegend in die andere. Ihre uner- wartete und unbemerfte Ankunft, und dann auch der Fall, daß melde von den Raubvogeln in die Luft gehoben und ſich doch noch los gearbeitet und herunter gefallen ıc., mag zu der alten Sage Anlaß gegeben haben, daß es mitunter Lem— minge vom Himmel regne. 8. Typhlus. die Blindmaus, Slepez. M. ecauda- tus, palmis pentadactylis, ineisoribus syupra in- fraque latis, palpebrarum aperturis auriculisque nullis. Schreber. tab. 206. ? Im ſüdlichen Rußland. Lebt mehrentbeils unter der Erde. Soll für feine Fleinen ganz deutlichen Augäpfel doch gar. Fei= ne Deffnung in. der Gegend der Augenlieder haben, und folglich gänzlich blind feyn. 10. Marmora, .(Arctomys). Auriculae abbreviatae, cau- da brevis, aut nulla, Dentes ut in praecedentibus. ı. Alpina. das Murmelthbier (Graubündniſch murmönt vom at. mus montanus. Fr. /a marmot.- te). M. corpore depresso, supra fusco, subtus flavescente, v. Wildungen Tafhenbuch f. d. J. 1812. In vielen der höheren Alpen von Europa und Afien, Merk- würdig ift, daß man es auf der allee blanche in Savoyen theils auf ifolirten Klippen findet,‘ die wie Infeln aus dieſem Eismeer hervorragen, Stundenweit von allem unbeeiſeten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa ſechs Wo— chen lang vom Schnee entbloͤßt ſind; ſo daß es ſcheint, die daſigen Murmelthiere durchſchlafen wenigſtens zehn Monathe vom Jabre, und bringen nur einen äußerſt kleinen Theil ih— rer Eriftenz wachend zu. 1* Ha 2. Citellus. das Erdzeifelden, Suslid. (Mus pon- ticus). M. auriculis minimis, cauda villosa,.cor- pore vario. „Ervt | — Don den Säugethieren. 53 Schreber. tab, 211. Häufigſt in Ungarn, Polen und Sibirien. Hat die Grö— ße vom Hamſter; auch ſo wie dieſer Backentaſchen. 3. }. Cricetus.der Hamſter, Kornferkel. M. ab- domine nigro. F. G. Sulzer's N. ©. des Hamſters. Göͤtting. 1774. 8. Taf. 1. 2. Hin und wieder in Deutſchland, Polen, Sibirien ꝛc. Lebt vorzüglich von Getreide, Bohnen ıc., wovon er großen Vor= rath in den Badentafchen zu feinen unterirdifhen, wohl 7 Fuß tiefen, Höhlen ſchleppet. Eine Höhle halt manchmal auf 6o Pfund folder Victualien. Er vermehrt fi auänehmend, und man bat wohl eber nur allein in der Gothaifhen Stadt- flur in Einem Sommer auf 90000 Hamfter getödtet. Es gibt eine ganz ſchwarze Spielart unter diefen Zhieren, fo wie aud) Kaderladen mit rothen Pupillen. ı1. Hrrax. (Daman.) Dentes primores superiores 2, distantes, znferiores 4 contigui, palmae digitis 4, plantae digitis 3, cauda nulla, \ 2. Capensis. der Klipdas. (Büffon’d marmotte du Cap). H. palmarum unguibus planis, plantarum unico subulato, Schreber. tab, 240, Am Cap, faft von der Größe des Murmelthiers. Lagert fih auch fo in Felfenhöhlen, ift aber feinem eigenen anoına= liſchen Bau nah, zumahl wegen des Gebiffes und der Buße, ſchwer zu claffificiren. 12. Savıa. Salbfaninden. Auriculae rotundatae, parvae, Cauda nulla aut brevis. Dentes primores utrinque 2, + Das ganze Geſchlecht bloß im wärmern Südamerica, zu: mahl in Brafilien. 1. Porcellus. dag Meerfhmweinden, Cobaya (Fr. le cochon d’Inde. Engl. the Guinea-pig). S. ecau- data, corpore variegato *). Schreber. tab, 173. - Kommt aud in Europa leicht fort, variirt in der Barbe, und ift wohl das fruchtbarſte von allen Säugethieren. Soll jest Faum mehr wild gefunden werden, 9 MMc. FREULER monographia Saviae norcelli zoologica. Gotting. 1820, Z, 54 ‚IV. Abſchnitt. 2. Aguti, (Piculi), das Ferkelfaninden. 8. cauda- ta, corpore ex rufo fusco, abdomine flavescente, Menag. du Mus. nation. L. V.tab. 3, Größer als ein Kaninchen. 13. Lerus, Dentes primores utrinque 2; superiores du- plicati, 1. }. Timidus. der Safe. Br. le lievre. Engl. the hare). L. auriculis apice nigris, SOHBPEN et pedi- bus posticis longioribus. v. Wildungen Taſchenbuch'f. d. J. 1798. Faſt in der ganzen alten Welt. Ift unter den Fußfohlen, und fogar zum Iheil im Munde, behaart.„Beide, Hafe und Kaninchen, feheinen wiederzufauen "). Sonderbar ift die wunderfame, von fo vielen braven Na— turforfchern für wahr angenommene Sage, daß man fehon oft und in ganz verfchiedenen Gegenden und Zeiten einzelne gebörnte Haſen mit Fleinen Rehgeweihchen gefunden habe *). Der Berghafe (Lepus variabilis) in manden ndrd- Tihen und alpinifchen Gegenden, unterſcheidet ſich ſchon in der Bildung vom gemeinen durch einen dickeren Kopf, kür— zere Ohren, und kürzern Schwanz, längere Hinterbeine mit auffallend breiten Pfoten; paart ſich auch nicht mit jenem. Im äußerſten Norden, wie in Grönland ꝛc. iſt er Jahr aus Jahr ein, in den Schweizer= und Tproler- Alpen ıc. aber nur im. Winter weiß ***). 2. 1. Cuniculus. das Kaninchen. (Zr. Ze Zapin. Engl. the rabbit,) L. auriculis nudatis, corpore et pedi- bus posticis brevioribus. v. Wildungen Taſchenbuch f. d. I. 1799. Urſprünglich i in den wärmern Zonen ber alten Welt, aber nun auch in nordifchen Gegenden einheimifh, und auf mans he Südſee-Inſeln PL. Sie vermehrten fih fo ftarf, daß fie wohl eher I. 8. umd Jahr 1736 auf der ©t. Pe: *) IM. 8. Mofis, K. XI. V. 5. *+) Meine Zweifel gegen die —2— derſelben habe ich im —— der vergle ichenden Anatomie ©. 34 u. f. ans gege N > © Meisners Mufeum der Naturgeſch. Helvetiene. ro. Von den Säugethieren. 18 terö= Infel bei Sardinien *)] zur Landplage geworden find“); und kommen auch in ganz wüſten Gegenden, wie auf Volca— no, der fonft fo dden liparifchen Infel, fort. Die wilden find grau; und die weißen mit rothen Augen die ge— meinſten Kackerlacken. Die langhaarigen angoriſchen (S. 17. Anm. 2.) oder ſo genannten en gliſchen Sei Renbafcn kommen aud) hier zu Lande gut fort. 14. Jacunus. (Dipus). Pedes antiei brevissimi, postici elongati. Cauda saltatoria, apice fioccosa. Dentes Pprimores utrinque 2. 1. Jerboa. der Springhaſe, Erdhafe, die Spring— maus, zweybeinige Bergmaus— Palmis tri- dactylis, plantis tetradactylis., Schreber. tab. 228. Zumahl in Nordafrica, Arabien ıc. Macht fih Höhlen in die Erde. Springt mit der Leichtigfeit einer Heufchrede, und wohl 7 bis 8 Zuß weit. 15. Hysrrıx. Stachelſchwein. (Fr. porcepie. Engl. porcupine). Gorpup spinis tectum. Dentes primores utrinque 2. . Cristata. H. spinis longissimis, capite cristato, cauda abbreviata. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 81. Urfprunglih im wärmern Afien und faft ganz Africa; nährt fi zumahl von Baumrinden;z niftet in der Erde. Im Zorn raſſelt es mit ſeinen Stadeln ‚ die ihm zumeilen, be- fonders im Kerbft ausfallen; kann fie aber nicht gegen feine Verfolger von fich ſchießen! *) 2. Dorsata, (Urson). H, spinis brevibus sub pilis oc- cultis, Schreber.tab. 169. ; In Canada, auf Labrador, um die Hubfondbay ꝛc. Thut zumahl im Winter den lungen Baumſtämmen großen Schaden. | *) (Certr) gaadrupedi di Sardegra. p. 149, *) »Certum est, Balearicos adversus provenfum eunieulo- rum auxilium militare a divo Augusto petiisse.« PLınivs. **) Der weiland aldPanazee berufene Föftliche Sallenftein (piedra del porco) foll fi in einer noch nicht genau bekannten oftindifchen Gattung von Stachelſchweinen finden. 56 IV. Abſchnitt. ih B) Ferın - mit ſpitzen oder zadigen Vorderzähnen, und meift nur ei- nem Edzahn auf jeder Seite, der aber bei den mebrften von anſehnlicher Größe und Stärke iſt. — Die eigentlich ſo ge⸗ nannten reißenden Thiere und einige andere Geſchlechtet mit aͤhnlichem Gebiß. 16. Erınaceus. Corpus spinis tectum. Dentes primores utrinque 6°); Zaniarii supra3, infra ı, molares 4. ı. Europaeus. der Igel. (Fr. Ze herisson, Engl. the hedge - hog). E E. auriculis rotundatis, naribus eristatis *). Haft in der ganzen alten Welt. Ein animal nocturnum. Nährt fih aus beiden Reichen. Mauſet wie eine Kate. Kann fpanifche Fliegen in Menge freffen, Spießt allerdings (mie die Alten fagen, von den Neuern hingegen ohne allen Grund bezweifelt, mir aber nun ſchon von drey ganz zuverläffigen Augenzeugen verfichert worden) Früchte an feine Rüden- Sta⸗ chein, um fie fo in fein Lager zu tragen ***). * 17. Sorex. Nasus rostratus, auriculae breves. Dentes primores superiores 6 }), bifidi; inferiores 2 - 4 in- termediis brevioribus; Idniardi utrinque plures. ı. }. Araneus. die Spitzm aus. Er. la musaraigne, Engl. the shrew), S. cauda mediocri, abdonine albido. Schreber. tab. 160, ‚Sn Europa und Nordafien. Daß fie giftig fey, oder den Pferden in den Leib Frieche ıc. find ungegrüundete Sagen. Eelten finden fi gefledte oder ganz weiße Spitzmäuſe. 2. T- Fodiens. die Wafferfpißmaus. S. abdomine cinereo, digitis ciliatis, — Abbild. n. h. Gegenst. tab, 72. An Eleinen Gewäffern. Statt einer Schwimmhaut ift jede Zehe zu beiden Seiten mit fteifen Särchen befegt, die die Fü— j he! Schwerlich nur 2, wie Linné meinte. Denn obere Bor: — ſind doch wohl alfe die fo im Os intermaxillare (— ©. 31. Not.*) —) fiten; und untere alle die vorn im Unterfiefer, auf welche jene obern paffen. +) dr Joach. WETTER erinacei europaei anatome, Gotting, 1808. 8. pag. 7. **2*8) Es bezeugt ed auch Dr. Patr. Ruffel inder neuen Aus: gabe von feines Bruders nat. hist, of Aleppo T. II. p: 41 7) So ift e8 wenigftens bei der Waflerfpigmans. Don den Gäugethieren. 57 fe zum Rudern ungemein gefchidtt machen. Die Deffnung des Gehörganges Fann das Ihier mie durch eine Klappe zus ſchließen, fo lange es unter Waffer ift. 3. Exilis. S. minimus, cauda crassissima tereti, Am Jenifei und Ob. Das Heinfte der bis jegt befannten Säugethiere. Wiegt nur F Duentden. 18. Taura. Caput rostratum, pälmae fossoriae, Dentes “ primores superiores 6. inferiores 8; laniarii major 'T, minores ‘4. 1.7. Europaea. der Maulwurf, die Schermaus. (Ir. Zataupe. Engl. the mole). T. cauda breviore, auriculis nullis. Faſt in der ganzen alten Welt. Sn ein vollfommenes ani- mal subterraneum, wozu ihm außer andern Eigenheiten feines Korperbaues, befonders die Schaufelpfoten zu Statten kommen. Er bat fehr Fleine Augen, Fann gefhidt ſchwim— . men und bei Ueberfhmwemmung auf die Bäume Flettern. Eine erbfengelbe Spielart findet ſich mitunter in der hiefigen Ges gend. 2. Fersicolor, (s. aurata), T. ecaudata, palmis tri- dactylis. Vosmarr s monogr, 1787. Bloß am Cap. Kann alfo nicht (nah Linne) asiatica beißen. Ihr Saar fhillert, zumahl wenn es naß ift, — farbigem Goldglanz. 19. Diverenys. (Plerisgue) hallux — Feminis fol- lHiculus abdominalis mammarum. Aud bei diefes Geſchlechts fo zahlreichen und einander im Ganzen fo. verwandten Gattungen variirt doch das Gebiß fo mannichfaltig, daß diefelben nach dem linneifhen Syſtem in ganz verfchiedene Gefchlechter vertheilt werden mußten. ı. Marsupialis. das Beuteltbier, DOpoffum. D. albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris, cau- da squamosa longitudine corporis,. Dentes primores superiores ı0, inferiores 8, Ianiarii elongati. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 54. Zumahl im wärmern Nordamerica *). Das Weibchen von . diefer und andern Öattungen diefes Gefchlechtö hat eine gro— fe Zafche am Bauche, die durd) befondere Muskeln gefchloffen *) Bemerkungen an einem Beutelthier , das ich Tange Tebendig befeffen,, f. in Voigt's neuem Magazin 11.3. ©. 683 u. f. 58 IV. Abſchnitt. und geöffnet werden kann; und in deren Boden die Zigen lie- gen. Die Jungen werden ganz außer Verhältniß klein (gleich- fam nur als unreife Abortus) zur Welt gebracht, dann aber erft lange Zeit’ in diefer Taſche getragen, mo fie ſich anfau- gen und von der Muttermilch nähren, bis fie reifer und voll- fommener ausgebildet, gleihfam von neuem geboren werden Tonnen. ; - 2. Gigantea. das Kängaruh. D.grisea, cauda lon- ga crassa, pedibus anticis brevissimis, posticis lon- gissimis,. Palmis pentadactylis, plantis subtetradac- tylis. Dentes primores superiores 6, inferiores 2. laniarii nulli, Haweesworrn.T. III. pag. 157. In Neu = Holland. Maufefahl. Iſt, wenn ed aufrecht fist, wohl mannshoch, und. gegen 200 Pfund ſchwer. Lebt in Heerden von 50 und mehr Stud. ft bloß grasfreffend. Springt in weiten wohl zwey Klafter langen Sägen, wobei ihn fein mächtig ftarfer Schwan; zum Springftod, fo wie beim Aufredtfigen zur Stüße, und gegen den Angriff als Fräftige Vertheidigungsmaffe dient. Das Weibchen wirft nur ein Junges auf einmahl, das bei der Geburt Faum halb fo groß als eine Maus ift, dann aber von der Mutter drey Vier- teljabr lang in jenem Sade getragen wird, bis ed wohl ı4 Pfund wiegt. Sc 3. Wombat. (Phascolamys), .D, subfusca, cauda bre- vissima. Dentes primores utrinque 2 cylindrici, obtusi. Zanzarit nulli. molares 5. Leica voll. II. tab, 96. Ebenfalls im fünften Welttheile. Won der Größe des Dach— ſes. Wie es feheint, auch fo ein animal nocturnum, das in der Erde wühlt. | 20. Vıverra. Caput vulpinum, Cauda plerisque felina. Dentes primores utrinque 6, intermediis brevioribus. Lingua plerisque retrorsum aculeata, Ungues exserti. ı. Zibetha, die Zibethfaße, (Hyaena 'odorifera, Fr. la eivette. Engl, the eivet). V.cauda annulata, dor- so jubato cinereo nigroque undatim striato. Menagerie du Museum national. Livrn IV. tab, ı. Im füdlichen Afien und nördlichen Africa. Bei beiden Ge- ſchlechtern fammelt ſich in einer befondern Höhle, die zwi— fchen dem After und den Zeugungsgliedern liegt, das Zibeth, eine fohmierige, wohlriechende Subftan;. rs | Bon den Säugethieren. 59 2. Genetla. die Öenettfage. (Fr, Za genette. Engl. the genet). V. cauda annulata, corpore fulvo-ni- gricante maculato, H. n. des mammiferes XVII. tab, 3, In der Levante. Wird feines Felles wegen gefchäst. 3. Nasua. Coatimondi. V. rufa, caudaalbo annulata, Schreber. tab. 218, | In Südamerika. Mit einer rüffelformigen fehr beweglichen Naſe. | 4. Putorius, das Stinftbier, Conepyatl. (Fr, Za mouffette.. Engl. the skunk, pol- cat). V.lineis ‘ dorsalibus albis, per caudam productis. Schreber. tab. 122, 5 In Virginien, Canada ıc. Hat feinen Namen von dem unerträglichen Geftanf, den es, fo wie mehrere verwandte Gattungen feines Geſchlechts, im Zorne von fi gibt. 5. Ichneumon. die Pharaonsmaus, der Mungo. (Buffon’$ große mangouste). V. cauda basi in- crassata sensim attenuata apice floccosa, Menag. du Mus, nation, L. VI. tab. 4. Hat ftraffes, faft borftenartiges Haar, mit braunen breit geringelten Streifen. Iſt häufig in Aegypten, wo es zumahl den Grocodileneiern, fo wie außerdem den Schlangen, nadj= ftellt; fih aber ausnehmend Firre und häuslih machen läßt. 21. Mustenua. Dentes primores 'superiores 6, erecti, acutiores, distincti; inferiores 6, obtusiores, con- ferti; duo interiores. Lingua laevis, Die Gattungen diefes Gefchlechts haben Furze Füße, und einen lang geftredten Körper, den fie im Gehen bogenformig krümmen. Sie find fehr flink, beiſſig und blutdürftig. 1. f. Martes. der Baummarder, Edelmarder, Zannenmarder, Wildmarder, Feldmarder. (3r. la marte. Engl. the pinemartin). M. corpore fulvo-nigricante, gula flava., v. Wildungen Taſchenbuch f. d. I. 1800. _ Zumabl im Schwarzbolz; der ganzen nördlichen Erde. Sein fhones Fell Fommt dem Zobel am nächften. 2. 1. Foina. der Hausmarder, Steinmarber. (Fr. la fouine. Engl. the martin). M, corpore fulvo-ni- gricante, gula alba, v. Wildungen a. a. O. 60 IV, Abſchnitt. Sm mittleren und wärmern Europa und dem benachbarten Afien. Laßt fih jung eingefangen, fo wie auch die vorige Gattung, zum Wunder zahm made. 3. }. Putorius. der Jltis, SIE, Ras, Stänfer- raß. (Br. Ze putois, Engl. the fitchet, polecat), M. flavo-nigricans, ore et auricularum apicibus albis. v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1801. Hat meift gleiches Vaterland mit dem Hausmarder, Auch in der Barbarei. Das ganze Thier, und felbft fein abgezo= genes Fell geben einen fehr widrigen Gerud von ſich. Das Frettel (furo. Fr. Ze furet, Engl. the ferret) von gelblich weißer Farbe mit rotben Pupillen, ift ein wah— rer Kaderlade in feiner Art, folglich wohl Feine urfprünglis che eigene Gattung, fondern eine Abart vom Iltis, mit wel— chem es fich au) paart, Taugt guf zum Ratten= und Canin— chen = Fang. 4. Zibellina. der Zobel, (Fr. la zibeline. Engl. the sable). M, corpore fulvo-nigricante, facie et gula cinereis. _ Schreber. tah. 136. | Zumahl in Sibirien. Die ſchoͤnſten mit recht ſchwarzbrau— nem, dickhaarigem und glänzendem Zell finden fih um Jakuzk. 5.+. Erminea. das große Wiefel, HSermelin. (Er. ‘ deroselet, Ühermine,. Engl, the stoat, the ermine). M. caudae apice nigro. v. Wildungen Taſchenbuch f, d. J. 1802. ) In der nordlihen Erde, vorzüglih in Sibirien. Größer als das gemeine Wiefel. Aendert aber eben fo wie dieſes die Farbe, fo daß ed im Sommer bräunlid, im Winter aber (als Sermelin) weiß if. 6. +. Pulgaris.. das gemeine Wiefel. (Er. la belette. Engl. the weesel). M. oorpore ex rufo fusco sub- tus albo. v. Wildungen a. a.O. Im Norden von Europa und Aſien. Die Mutter trägt oft ihre Junge im Maule umher (daher die alit Zabel, als ob fie diefelben durch diefen Weg zur Welt brachte). 22. Ursus. Dentes primores superiores 6, intus excavali alterni, inferiores 6, laterales 2, longiores lobati; laniarii primarii solitarii (minimi ı -2 inter hos et primos molares), lingua laevis. Don den Säugethieren. 61 1. +. Arctos; der Bär. (Fr. lours. Engl.the bear). U, fusco nigricans, cauda abrupta. Menag. du Mus. nat, III. tab. 3. Abbild. n. h, Gegenst. tab. 32. In der nördlichen Erde, doch au in Dftindien und Nord: Africa. In der Jugend lebt er meift von Gewaͤchſen; nad bem dritten Jahr aber mehr vom Fleifh. Zum Gefecht be= dient er fich mehr feiner Vordertagen, als des Gebifjes. Ein ausgewachfener Fann wohl vier Gentner und darüber an Ge— « wicht halten. Zu den merfwürdigften Spielarten unter den Bären gehö— ren: die großen ſchwarzen Ameifenbaren; die Fleinen hellbrau— nen Sonigbären; und die noch Fleinern weißlichen Silberbä- ren; ſämmtlich zottig, und zumahl unter dem Halfe lang— beharrt. Hingegen macht der nordamericaniſche Bär mit ſchwarzem, ſchlichtem, atlasglaͤnzendem Haar, und flacherm Kopf mit ſpitzerer Schnauze, wohl eine eigene Gattung aus, die ſich gewoöhnlich von Früchten und in manchen Japräjeiten faft ausfchlieglih von Ameifen nährt. 2. Maritimus (glacialis). der Eisbär, Nolarbär, U. albus, collo et rostro elongatis. Abbild. n. h. Gegenst, tab. 335. An den Küſten und beim Treibeis der no ebticften: Erde, Darf nicht mit der weißen Spielart des gemeinen Bären ver= twechfelt werden. Er wird bei 10 Fuß lang, und auf 15 Gentner ſchwer; ſchwimmt und taucht fehr geſchickt, und ift faft bloß fleifchfreffend ). 5. Longirostris. (Engl. the Petre Bear). niger, vilo- sus, labiis protensilibus, colli macula alba. Cattons “Animals in aqualinla 1788. tab. 20, Tidemann über das vermeintliche Bärenartige Faul— tbier 1820. 4. In —— wo er in die Erde graͤbt. Auch dort ſelten uk 44 ). Von der Mittelgroße ded Bären **). *) Piel Merkwirdiges über dieſes und andere Thiere auf Labra⸗ dor findet ſich in G. Carrwricurs Journal during a Residence of nearly. ı6 years on the Coast of Labrador. Newark, 1792. II. vol. 4. **) Der erfte, der vor Zo % nad London Fam, hatte die Bors derzähne verloren und ward deshalb damals unter die Faulthiere ge: ‚rechnet. 62 N IV, Abſchnitt. 4. Gulo, der Vielfraß, Rofomal. (Br. Ze glouton. Engl. the glutton), Ü. corpore rufofusco, medio dorsi nigro. Pırnas Spieileg. zoologie. XIV. tab. 2. In der nördlichen Erde, befonders in Sibirien. Seine Freßgierde bat zu allerhand Fabeln Anlaß gegeben. Das MVolverene oder Ouickhatch (Ursus luscus) auf Labrador unt an der Hudfonsbay feheint wenig von ihm ver— ſchieden zu ſeyn. 5. +. Taxus. der Dachs. Meles. (Zr. le blaireau, Engl. the badger), U. cauda concolore, abdomine nigro. \ » Wildungen Taſchenbuch f. d. I. 1797- Sn Europa und Afien bis gen Schina. Ein animal omni- vorum, Baut unter der Erde einen tiefen Keffel, zu welchem verſchiedene Rohren oder Öänge führen. Verſchläft den größ⸗ ten Theil feines Lebens, und hält beſonders langen und feſten MWinterfchlaf, wobei er feine Schnauze in den Fettbeutel am Hinterleibe ſteckt. | 6. Mellivorus, der Honig-Dads, Rattel. U.dorso cinereo, fascia laterali nigra, abdomine nigro. — in den ſchwed. Abhandl. 1777. tab, 4: fig. 3. ME FR Ant Cap; lebt vom Honig und Wachs der wilden Bienen, die in die Höhlen der Stachelſchweine ıc. niften. Er gibt auf den Flug der beimeilenden Bienen acht, oder folgt auch bloß der Anmeifung des Honigkukuks. Hat ein zottiges Fell, mit einer ungemein ftarfen fehr beweglichen fhiebbaren Haut, wo— g rien, g durch er einerfeit6 vor den Bienenftihen, und anderfeits vor tiefen Biffen dee Hunde 1; gefichert ift. 7. Lotor. der Wafhbar, Rakun, Sjupp, Coati (Büffon’s Raton). U. cauda annulata, fascia pal- pebrarum transversali nigra. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 62. Ein animal nocturnum, im wärmern hordoftlichen Ame— rica ıc. Frißt mandjerlei. Bedient fich der Vorderpfoten fehr geſchickt zum. Faſſen, auch zum Einweichen oder Auffiſchen ſei⸗ nes Futters sc. Wird überhaupt ſehr kirre. Sein Haar iſt nächft des Bibers feinem, das vorzüglichſte für Hutmacher. 23. Caxıs; Dentes primores superiores 6, laterales lon- "giores distantes, intermedii lobati,inferiores 6, los; bati omnes, Zaniarii solitarii, incurvati, IR x Von ‚den ‚Säugethieren, 65 2. 7 Famtliaris, der Hund, (Sr. Ze chien. En gl. the dog). ‚C. cauda recurvata; subinde digito spurio ad pedes posticos. Diefer treue Gefährte des Menfchen, der ſich befonderg durch die ausnehmende Schärfe feiner Sinne, verbunden mit feiner großen vielartigen Gelehrigfeit (fogar zum Fiſch- und Robbenfang), aber auch durdy mandherlei andere Braudbar= Feit empfiehlt, ift Längft mit ihm über alle fünf Welttheile verbreitet, und gibt den größten Beweis von der Perfectibi= lität der Ihiere, wenn der Menfch ihre Anlagen durch lange Reihen von Generationen ausbildet. Ob alle die verfchiedenen Hunde- Raffen als bloße Varie— täten einer und derfelben Gattung anzuſehen find, und ob diefe felbft vom Wolf oder Schakal abftamme, ift ſchwerlich zu entfheiden. Doch feinen manche Raffen, z.B. der Dachs? Bund, das Windfpiel ıc. viel Eigenes, zu befondern Functio— nen Abzwedendes in ihrer Bildung zu haben, fo daß man diefe zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausartung halten Fann. Zu den Sauptraffen geboten wohl a) Fricator, der Mops. (Fr. Ze doguin. En gl. the pug-dog). Mit unterfegtem , kurzem Leibe, ſchwar— zen Zleden an den Baden und hängenden Ohren. Den Uebergang von diefer zur nächſtfolgenden Raffe macht der: eigentlihe Bullenbeißer, Wachthund, Bluthund, molossus (Engl. Me bull-dog), bei welchem der Unterkiefer vor dem obern etwas bervor= tritt. 5) Mastivus. die Englifche Dogge. (Fr. Ze dogue, . Engl. the mastiff). Mit ftumpfem Kopfe, bängen- den lappichten Dberlefjen und glattem Saar. Bell dum— pfig und kurz. — Ihm ſcheint der Metzgerhund (Fr. le matlin) nahe verwandt. ; c) Terrae novae, der Neufundländer. (— Ab. bild. n. h..Gegenst, tab. 6. —) Zeichnet fih durch ſeine ausnehmende Groͤße, langes ſeidenartiges Haar, langflockigen, meiſt aufwärts gekrümmten Schwanz, be— ſonders aber durch die Art von Schwimmbaur zwiſchen den Zehen aus, die bei ihm ungleich groͤßer iſt, als bei andern Hunden. Daher ſein ungemeines Geſchick zum Schwimmen. Meiſt ſind dieſe Hunde weiß und ſchwarz; 7 „Und ausnehmend gelehrig"). *) Anspacn’s, Hystory of Newfoundland pag. 379. 64 IV. Abſchnitt. d)Sagax, venatieus. ber Jagdhund. (Fr. le chien "eourant). Mit langem, didem Körper, eingefurch- tem Sinterfopfe, langen hängenden Ohren. Das Haar bald fehlicht, bald zottig. — Hierher auch die Bra de (Engl. the spanish pointer), der Sühnerhund, Wachtelhbund und die fehon getigerten Gorficaner- hunde.“ | e) Aquaticus, der Pudel. (Fr. Ze barbet. Engl. the water- dog). Mit ftumpfem Kopfe, und wollich— tem Saar. k 8: f) Pastoralis, domesticus, villaticus. der Sch ä— ferbund, Ha ushund. (Fr. Ze chien de berger. Engl. the cur). mit aufrechten Ohren; - der Schwanz an der untern Seite lang behaart. — Hierzu aud) der isländifhe Hund, und der Spitz oder Pommer. (Sr. le chien loup). Auch der große St. Bern- bards-Hund; und der Fleinere, den die Kamtſcha⸗ dalen ic. zum Zug in Schlitten gebrauchen. — Auch die auf manchen Infel= Gruppen der Südſee einheimifchen Hunde, die von den Einwohnern ald Maftvieh gezogen werden, und bloß vegetabilifhe Nahrung genießen, feheinen zu diefer Raffe zu gehören. | g) Meliteus. das Bologneferhündden. (Fr. Ve- pagneul, lebichon. Engl. the lapdog, the shock). Mit fehr laugem, feidenartigem Haar, zumahl im Ge— ſichte. BI, h) Vertagus. der Dachshund. (Fr. le basset. Engl. the tumbler, the turnspit). Mit Tanger Schnauze, hängenden Ohren, lang geftredtem Körper, Kurzen, Frummen Vorderfüßen, und rothbraunen Fle— den über den Augen. — Ihin ſcheint der engliſche Ter- rier (terrarius),, mit borſtigem Haar und ftruppiger ‚Schnauze, nahe verwandt. i) Dingo. der neuholländiſche Hund. Aehnelt, zumahl in der Bildun Kopfs und Schwanzes, mehr dem Fuchs. anmäide: © k) Leporarius. das Windfpiel (dr. Ze levrier. Engl. the grey-hound). ‘ ———— zugeſpitztem Kopfe; hängenden Ohren, dicker * fehr ſchlankem ; Leib und Beinen. Ben. I) Graius *). der fpartanifhe Hund, (canis laco- at: EEE ET ».) _ } e . . . F) Ec nannten Ray, Linné u. a das eigentliche Windfpiel, dad aber die alten Griechen gar nicht gekannt: zu haben ſcheinen . Don, den Säugethieren. 65 nicus). — groß; hält in der Bildung das Mittel zwiſchen Jagdhund uͤnd Windſpiel. Ihm ähnelt der große däniſche und der nun aus— geftorbene große irländiſche Hund. m) Aegyptius. der guineifhe Hund. (Fr. Ze chien - ture. Engl. the Indian dog, the naled dog). Aehnelt dem Windfpiel, bat aber nur im Geſich— te gefrullte Haare, der übrige Körper ift meift Fahl, und ſchwarz, oder rufigbraun, faft wie Negerhaut. (f. ©. zen 2 Diefe verfüiedenen Haupt = Raffen paaren und vermifchen fih aber nicht nur unter einander, fondern auch mit Wolfen und Füchſen, mit welchen fie fogar. zumeilen — Ba⸗ ſtarde erzeugen. 2. f. Lupus. der Wolf. (Fr. Ze Zoup. Engl. the wolf). C. cauda incurvata, v. Wildungen Tafhenbud f. d. 3. J. 1795. Faſt in der ganzen alten Welt; iſt aber in einigen Län dern, wie 5. B. in Groß - Britanien und Irland ausgerottet. Hat einen fihleppenden doch dabei fihnellen und nicht leicht zu ermüdenden Öang. Aus Hunger freffen die Wolfe fogar Schilf und Erde; graben auch Leichen aus, und da mag etwa ihre nächtliche Erfheinung auf Kirchhöfen ıc. den Anlaß zu der alten Sage von Währwölfen gegeben haben. 3. Jureus, der Schafal, Thos. (Buffon’s Adive). C. corpore fulvo, pedibus longioribus, caudae apice nigro. Schreber. tab. 94. In ganz Nordafrica und Orient, befonders in Natolien und Bengalen; zieht ded Nachts fharenmeife umher; frißt Ihiere, Lederwaren ꝛc.; gräbt Leichen aus Manche Natur- forfcher haben den Schafal für den urſprünglich wilden Hund, und manche Exegeten Simſon's Füchſe für Schakale gehalten. 4. f. Yulpes. der Fuchs, Birkfuchs. (ir. Je renard. Engl. the fox). C. cauda recta, „@pice discolore. v. Wildungen Tafchenbud f. d. J. 1796. Zumahl in der nordlichern alten Welt. In Unzahl auf den ditlihen Aleuten, die davon den Namen. der Fuchsinfeln erhalten haben. Frißt unter andern Früchten namentlich ſehr gern Weintrauben. Blumenbach's Natura. % 5 66 IV. Abſchnitt. Der Brandfuchs (alopex) ift wohl ficher nur eine Abe art davon. | Db aber auch der wegen feines Foftbaren Felles berühmte ſchwarze Fuchs mit weißer Schwanzfpige, der in Sibirien, aber auch in Menge auf Labrador zu Haufe ift [und der, wenn feine Saare gleihfam filberweiße Spigen haben, Silber> fuchs genannt wird *)], für eine bloße Abart des gemeinen Fuchſes oder für eine befondere Gattung anzufehen fei, läßt fih vor der Hand noch niet mit Gemißheit beftimmen. 5. Lagopus. der weiße Fuchs, Polarfudhs, Stein- fuhs, Eisfuchs. Isatis. (Engl. thearctie fox. Ruff. esez). C. cauda recta, apice concolore, palmis plantisque pilosissimis. Schreber. tab. 95. A. 93. B. In den Polarlandern, zumahl auf Spigbergen, Neu-dem: bla, Grönland ıc. — Die mehreften find weiß. Die fo ge⸗ nannten blauen Füchſe hingegen bläulichgrau. 6. Hyaena. die Hyäne. C.nigricans, maculis virga- tis, facie nigra, juba cervicis dorsique, pedibus te- tradactylıs. Der indianifche Wolf, von I. El. Ridinger. Hat meift einerlei Baterland mit dem Schafal, dem fie auch in der Lebensart ähnelt. Hat ihr Ablager unter der Erde oder in Selfenhohlen und Berg= Klüften. Die gefledte Hyäne (Canis eroeuta) ift viel größer **) als jene geftreifte; finder fih zumahl in großer Menge in Habeffinien und von da ſüdlich bis zum Cap. 24. Ferıs, Ungues retractiles, caput rotundius, lin- gua aspera. Dentes primores 6 acutiusculi, exteri- oribus majoribus; Zaniar:i solitarii, supra a primo- ribus, infra a molaribus remoti, *) Ein ertrafchönes Fell eines Tabradorifhen Silberfuchſes ift wohl eher in London mit 30o Thalern und darüber bezahlt worden. **) Eine zehnjährige Löwin, die ich vor einigen Sahren zerglie- dere, maß von der Schnauze bis zum Anfang ded Schwanzẽs 4 Fuß 10 Zoll; und eine noch nicht vofig erwachſene Grocuta, die in XD. Valentia’s Reifen beſchrieben wird, eben fo gemeffen 4 Fuß 3 Zoll. Ein vortrefflicher Schedel einex folhen gefleckten Hyäne, womit der fel. Oberforftmeifter von Wildungen meine Sammlung, be et hat, ift wenigflens volffommen fo groß; als der von meiner oͤwin, e Ton den Saͤugethieren. 67 . Leo. der Löwe. (Fr. le ion. Engl. the Zion). F. cauda elongata floecosa *), corpore fulvo. Menag. du Mus. national. VI, tab, 2. und II, tab. ı. a 3 Ka Sn den beißen Zonen der alten Welt, vorzüglich in Africa; mweiland aber auch in Peloponnes und Xetolien. Auch neulich baben Löwinnen in Menagerieen, in Deutſchland und fonft im mildern Europa Junge geworfen. Dem Männchen bricht die Mähne erft im zweiten Lebensjahre aus. Das Fleiſch des Löwen wird von den Hottentotten gegeffen und eine Horde Ara= ber zwiſchen Zunis und Algier foll ſich faft bloß davon nähren. 2. Tigris. der Tiger. F. cauda elongata, capite, cor- pore et cruribus nigro- virgatis, Ihe Tiger, von ©. Stube. ’ Bloß in Afien und vorzuglih von Bengalen bis Schina, auch auf Sumatra ı. Ueberaus regelmäßig geftreift. Läßt fih allerdings zähmen, und muß aud) vor dem Elephanten erliegen. 5. Pardus. der Panther, Parder““). F.cauda sub- elongata, maculis obtuse angulafis, passim con- fiuentibus et annulatis. f Menag. du Mus. nat. III, tab. ı. In Africa und Oftindien. Die Flecken feines Fels find hin und wieder wie zufammengefloffen, theils in Sufeifenform, oder geringelt u. f. m. Leopard nennt man eine etwas Fleinere Abart, mit Eleiz neren Sleden, deren meift drey bis vier auf faft goldgelbem Grunde beifammen ſtehen. 4. Panthera. der Eleine Panther. (Büffom's once): F. cauda elongata, corpore albido, maculis irre- gularibus nigris. Schreber. tab. 100. In der Barbarei und DOftindien. Weit Fleiner, als die vorige Gattung. „Auch leicht zu zähmen, und zur Jagd (der *) Die alten Scholiaften zum Homer (SI. XX. 170) reden von einem eignen Stachel am Loͤwenſchwanze. Und wirflih habe ich bei der gedachten Loͤwin etwas dergleichen gefunden, und indem ‚Spe- eimen historiae nalturalis ex auctoribus celassicis illustraiae bes ſchrieben und abgebildet. **) Die Pelzbändler nennen alle Felle von Thieren diefes Ge- ſchlechts, die geringelte Fleden haben, Panther, und hingegen ale gefleckte ohne Ringform, Tiger. , ar 63 IV. Abſchnitt. Rebe, Gazellen ıc.) abzurichten, mozu fie im Orient vor- längft, und in den mittlern Zeiten aud) in Jtalien und Frank— reich gebraucht worden. ' - 5. Onca, der Jaguar, americaniſche Tiger. F. cauda subelongata, corpore fusco lutescente , ma- culis angulatis, ocellatis, medio Navis. Hist. nlle des Mammiferes XVII. tab. ı. In Siüdamerica. Größer als der Panther, dem er fonit fehr ähnelt. 6. Concolor. der americanifhe Lome, Puma, Cu: guar. F. cauda mediocri, corpore immaculato fulvo. Schreber. tab. 104. In Peru, Brafilien ꝛc.; zeichnet ſich durch fein rothgelbes, ungeflektes Fell (weßhalb er mit dem Namen eines Lowen belegt worden) und kleinen Kopf aus. 7.4. Lynx. der Luchs. (Fr. Ze Ioup-cervier. Engl. the mounlain cat). F. cauda abbreviata, apice atro, auriculis apice barbatis, corpore maculato, plantis palmisque amplissimis, v. Wildungen Taſchenbuch f. d. 3. 1800. In der nördlichen Erde; doch auch häufig im Neapolitane ſchen; tbut den Wildbahnen größern Schaden als der Wolf. '8. +. Catus. die Kaße. (dr. le chat. Engl. the cat), F, cauda elongata, striis dorsalibus longitudinali- bus, lateralibus spiralibus. ’ Faft in der ganzen alten Welt; ift aber erft von da durch) . die Spanier nah America überbracht worden. Die wilde 3 ift größer, als die zahme, von grauröthlicher Farbe, mit ſchwarzen Lefzen und Zußfohlen. Die Hausfage begattet ſich äußerft felten unter den Augen der Menſchen, und vermwildert fehr leicht wieder, wenn fie zufällig in Wildniß geräth. Zu den Befonderheiten der Katzen gehört ihre ftarfe Eleftricitätz das Leuchten ihrer Augen im Dunkeln; ihre feltfame Gierde auf gewiſſe Pflanzen, mie z. B. auf die Nepeta cataria und aufs Teucrium marum x.; ihr Schnurren oder Spinnen; die ängftliche unüberwindliche Antipathie vieler Menfchen ge- gen diefelben ꝛc. — Zu den vorzüglichften Spielarten gehört die angoriſche oder perſiſche Katze mit dem langen, feidenartigen Saar, die gewoͤhnlich ſchwer hört; die bläulich⸗ graue Carthäuſer- oder Cyperkatze; und bie ſpani— *) 9. Wildungen Taſchenbuch fi d- J. 1799. Bon den Säugethieren. 59 fhe oder fhildpattfarbige Kae (Tortoiseskell- cat); unter welden legtern man häufig weibliche Kagen von drey ganz verfhiedenen Farben (z. B. ſchwarz, mei und gelbbraun) in großen Flecken gleich vertheilt, aber äußerſt felten einen dergleichen Kater ‚findet. €) Brura. k Ohne Gebiß oder wenigftend ohne Vorderzähne. 25. Branypus. Faulthier. (Ignavus, Gr. paresseux, Engl. sloth). Caput rotundatum, crura antica Ion. giora. Dentes primores nulli utrinque; Zuniarii (?) obtusi, solitarii; molares eylindriei, obtusi. ı. Tridactylus. der Ai. B. pedibus tridactylis, cau- da brevi, i Abbild. n. h. Gegenst. tab. 53. In Guiana ıc. Freilih ein äußerft langfames ſchwerfälli— ges, aber bei aller diefer Trägheit Liftiges und im Nothfall muthiges und ftarkes Geſchöpf; hat dabei ein äußerſt zäbes Leben, und wenige Bedürfniffe. Frißt Laub, ſäuft gar nicht ıc. ‘26. Orrcterorus. Caput productum rostratum. Cauda elongata conica. Palmae tetradactylae, plantae pen- tadactyla@. Dentes primores et laniarii nulli; mola- res infra 4, supra 5. 1. Capensis. das Erdfhmwein. Burrov Supplement vol. VI. tab, 31. Am Cap. Vordem irrig zu den Ameifenbären geredjnet. Ein großes animal nocturnum, das mit feinen mächtig ftarfen Krallen in der Erde gräbt, und faft einzig von Ter— miten lebt. 27. Myrmecorsaca. Ameifenbär (Fr. fourmiller. Engl. ant-eater). Rostrum productius, lingua lum- hriciformis; dentes nulli. ı. Jubata, der große Tamandua. M. palmis tetra- dactylis, cauda longa jubata, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 82. Zumahl in Brafilien. Am Leibe fo groß, als ein Flei— ſcherhund, und lebt doch fo wie die folgende Fleine Gattung in der Wildniß einzig von den dortigen großen Ameiſen. 2. Didactyla. der Fleine Samandua. M. palmis di- dactylis, ungue exteriore maximo, plantis tetra- dactylis; cauda prehensilt, ‚Abbild, n. h. Gegenst. tab, 22. ' 70 "TV. Abſchnitt. Ebenfalld in Südamerica; von der Größe und auch faft von der Farbe des Eihhorndens 28. Ecnınva. (Tachyglossus). Corpus spinis pilisque tectum; rostrum elongatum, teretiusculum; lingua, Jumbriciformis; dentes nulli. ı. Hystrix. E. spinis albido annulatis, Leacu’s Miseellany vol, II. tab. gı. Home in den philos. Transact. ı8o2. tab. 10. So wie eine.nerwandte Gattung (E. seiosa) in ReusHols land. Beide haben im innern Bau vieles, von andern Mam— malien Abweichendes, mit dem Schnabelthiere gemein, 29. Maxis. Schuppentbier, formofanifhes Zeufel hen. Corpus sguamis tectum; lingua teres; dentes nulli. Die Bekleidung ausgenommen, haben die Thiere dieſes Ge— fchledhts in ihrer Bildung, Lebensart ıc. viel Aehnliches mit den Ameifenbären. Won vielen Altern Naturforſchern wur— den fie unter die Eideren gezählt. ı. Tetradactyla. der Phatagin. M. cauda longiore: ungulis bifdis. Abbild. n. h. Gegenst. tab, 14. Auf Formofa und dem benachbarten Afien. Ungefähr von der Größe de& eben gedachten Fleinen Ameifenbaren. Sein cas ftanienbraun geſchuppter Körper ähnelt einem Tannenzapfen. 30. Tarv. Armadill, Panzertbier, Gürteltbier. '(dasypus Linn). Corpus testis zonisque osseis cata- phraetum ; dentes primores et laniarıi nulli. ı. Novemeinetus. der Cafhicame. T. zonis dorsali- bus g; palmis tetradactylis; plantis pentadaetylis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 85. Sn Südamerica bis an die magellanifche Straße. »Baut unter die Erde, wird fehr Firre, rollt fich bei Gefahr, fo wie die Schuppenthiere und der Igel, Fugelicht zufammen. ‘ V. SOLIDUNGULA. Thiere mit Hufen. Ein einziges, Geſchlecht von wenigen Gattungen. 31. Eouus. Pedes ungula indivisa, cauda setosa. Den- tes primores superiores 6 obtuse truncati; inferiores 6 prominentiores; /aniarizi solitarii utrinque remoti. * Bon den Säugethieren. . 71 1. f. Caballus. das Pferd. (Fr. Zecheval, Engl. she horse). E. cauda undique getosa. Urfprünglid wilde Pferde gibt es ſchwerlich mehr, aber haufig und theild in großen Heerden vermilderte, fo 3. 8. in der Mongolei, und in Paraguay, wohin die Nferde (fo wie überhaupt nad America) erft durch die Spa— nier überbracht worden u. f. w. Unter den zabmen Pferde- Raffen ) zeichnen ſich die Araber (zumahl die von der Zucht der Annecy um Palmyra herum, und vom Libanus bis ge— gen den Horeb ıc.) durch ihren munderfchonen Bau, fo wie dur) Außerfte Leichtigkeit und Dauerhaftigfeit aus. Ihnen folgen die Perfianer und Barben. Unter den europäifchen find die ſpaniſchen (befonders die aus Andalufien), die neapolitas nifhen und englifhen die vorzüuglichften. Die legtern baben befonders den Vorzug der Schnelligfeit, wodurch fie fi in den Wettrennen auszeichnen **). — Ganzer berittenen Na= tionen zu geſchweigen, wie 5.8. die Kofafen, Zartaren, Cal— müden, die Pferde-Tunguͤſen, die Abiponer ꝛc., fo tft auch für die cultivirteften Völker der Werth diefes Thiers für Land— wirthſchaft, Savallerie, Poſtweſen ꝛc. unermeßlich. Mande der gedachten berittenen Volker leben auch großen Theils vom Fleiſch und Milch der Pferde. Die legtere gibt, wenn fie zu— fammen geronnenz vollends aber wenn fie abgezogen worden, das beraufchende Kumiß der Mongolen. 2. +. Asinns, der Efel. (Er. läne. Engl. the ass). E. cauda extremitate setosa, cruce dorsali nigra. Der milde Efel, von welchem das zahme Hausthier abftammt, ift der wahre onager der Alten; und finder fich jegt zumahl in der Tatarei, unter dem Namen Ainlan ), von da er jährlich im Herbſt in großen Heerden ſüdlich nad) Indien und’ Perfien zu zieht und, dafelbft überwintert. Er ift größer und fohlanfer ald der zahme Efel, und von ausneb- mender Schnelligkeit. — Ins nordlichfte Europa ift der Efel . . . - I *) Abbildungen fammtlicher Pferderacen von R. Kurk. mit Tert von E. d'alton. Garlör. 1827. Fol- ) Das neuerlich fo berühmte engliſche Renbferd, Zelipse, legte in ‘einer Secunde 58 Fuß zurüd: bedeckte nahmlich hei der größten Streckung 25 Fuß, und wiederholte diefe Action 2%/; Mahl in einer Secunde — f. an Essay on Ihe Proportions of Eclipse, in den Works of Cu. Vıan ve Saınser. Lond. 1795, 4. ***) Parzas in det, Acad, Petropol, 1777. P.U, p. 238. sq. l 72 J— IV. Abſchnitt. bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. 9 artet er wenig aus. Höochſtens etwa in der Farbe, da es . B . weiße Efel gibt. Pferd und Eſel laſſen ſich — begatten, und geben zweyerlei Baſtarde, die von großer Dauerhaftigkeit und Stär— ke, und zuweilen (aber ſehr ſelten) fruchtbar ſind. Eins iſt das gemeine Maulthier [mulus, Fr. Ze mulet *)], das vom männlichen Efel erzeugt, und von der Stute geworfen wird. Das andere ift der Maulefel[hinnus, Ft. Ze bar- deau **)], der vom Hengfte gezeugt, und von der Efelinn geworfen ift. Diefer legtere ift feltener, und hat Gelegenheit zur Sage von den fabelhaften JZumarn, oder vorgebliden Baftarden vom Pferde- und Ochſengeſchlecht, gegeben. 5. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime regula- ribus. | The Sebra, von ©. Stubbö, 1771. Das Zebra (wovon es story ganz verschiedene Gattungen gibt, deren eine, das Guagga**), man irrig für die Weib- chen der andern gehalten hat) ift im ſüdlichen Africa zu Hau— fe. Es lebt heerdenweis, iſt ungemein ſchnell, aber mild und unbändig. Gezähmt haben beide ſowohl mit Eſeln als Pfer— den Baſtarde gezeugt F)e / VI. BISULCA. (Pecora.) Die wiederfauenden Thiere mit gefpaltenen Klauen, unter welchem ſich die wichtigſten Hausthiere finden. 32. Camernus, Cornua nulla, labium leporinum, pedes subbisulei +}). Dentes primores inferiores 6 spathi- formes; superiores 2; laniari: distantes, superiores 3, inferiores 2. ı. Dromedarius. dad gemeine Camel. [Ir. le dro- madaire}}})]. C.tofo dorsi unico. Menag. du Mus. nat. U. tab, 4. *) Burron, Supplem. vol. UI, tab. ı. **) Ebendaſelbſt tab. 2. 31) Menagerie du Museum national IV. tab. 3. )f. Sir Josern Banks in NicnoLson’s Journal of natural Philosophy vol. II. pag. 267. und Graf Morton in den philos. Transact, for. 1821. P. I. pag. 20. +H I. 3. Mofid, Kay. XL D. 4. +rt) Von vielen Schriftftellern und Reifenden wird hingegen dad Samel mit zwey Buckeln Dromedar genannt. Bon den Säugethieren. 75 Findet ſich noch Bin und wieder in Afien, zumabl in den Wüſteneien zwifhen Schina und Indien, wild, ift aber für den ganzen Orient und für das nördliche und mittlere Africa das wichtigfte Sausthier. (Das Schiff für die Wüſten — nen- nen es die Araber). Die gewöhnliche Laft der Carawanen— Eamele ift gegen ſechs Centner, und damit legen fie täglich gegen vier deutfhe Meilen (— die Courier= Camele oder Heiries aber zwey Meilen in einer Stunde —) ;urüd. Das nußbare Thier frißt dorniges Buſchwerk, was in den Wüſten in Menge wählt, und für fein anderes Säugethier zur Nabrung taugt. Auch Fann es, wie verfichert wird, den Durft mehrere Wochen lang erdulden, fäuft aber dafür ungeheuer viel auf ein Mahl. Beide, ſowohl diefe, als die folgende Gattung , haben eine große Schwiele vorn an der Bruft, vier Heine an den Vorderfüßen, und zwey dergleihen an den - Hinterfüßen, die ihnen zum Aufſtemmen dienen, wenn fie mude find, und ſich niederlegen, 2. Bactrianus. das Irampeltbier. (Fr. Ze chameau, Engl. the camel). C. tosis dorsi duobus. Menag. du Mus. nat. I. tab, ı. Im mittlern Afien, bis gen Schina, zumahl in ganzen großen Heerden in Beffarabien ıc. wird dafelbft feines ſchnel— Ien Trabes und natürlichen Satteld wegen, mehr als die vo— rige Gattung zum Zuge gebraudt. 3. Liama. das Liama, die Camelziege, Guana— co. C. dorso laevi, tofo pectorali. Schreber. tab. 306. So wie die folgende Gattung im fudlichen America, befon- ders dem gebirgigen Peru. Wird als Lafttbier gebraudt, und Fann bei feiner mäßigen Größe doc bis anderthalb Cent- ner fragen. 4. Vicunnd. das Schafcamel. (Zr. la vigogne). C. tofis nullis, corpore lanato. Schreber, tab. 307. Kleiner als das Liama. Läßt fih nicht zahmen, fondern wird megen feines zimmtbraunen Daares, das die befannte Vigogne=- Wolle gibt, jährlih in großen Treibjagden hau— fenmweis gefangen. Auch foll der occidentalifhe Bezo— arftein am ofterften in diefer Gattung gefunden werden. 55. Carra. Cornua cava rugosa scabra. Dentes primo- res superiores uulli, inferiores 8, Iaunidrii nulli. I. IV. Abſchnitt. 1. }. Ovis. das Schaf. (Fr. la brebis. Engl. the sheep). C, mento inberbi, cornibus compressis lu- natis. ; Findet ſich wohl nirgends mehr urfprünglich wild; feheint auch weit feltner als Die Ziege wieder verwildern zu fün- nen; tmird aber faft in der ganzen alten Welt als eins der allernugbarften Hausthiere gehalten, und it auch bald nach der Entdefung von America dorthin verpflanzt worden. * Unter den verfihiedenen Raffen der Schafe find vor allen die ſpaniſchen, aus Segovien, und die englifdenund deren trefflihe Abfommlinge auf Neu - Sud - Wallid wegen ihrer ausnehmenden Wolle; die isläandifchen mit vier, ſechs oder acht Hörnern ; und die arabifhen und ägyp= tifhen mit dem großen und wohl 4o Pfund ſchweren Fett: Schwanze, zu merken. Die oftfrififhyen Marfch - Schafe find ungebornt; groß, wollreich, mit Fahlen Eurzen Schwän— zen; die Lüneburger Heidfhnuden hingegen Flein, und beide Geſchlechter gehörnt. Die zwifchen den Wendezirfeln ha— ben mebrentheils ftatt der Fraufen Wolle ſchlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdies lang heralbhängende Ohren. ’ 2. Ammon. das Muffeltbier. (musimon, Büffon’s mouflon). C. eornibus arcuatis eircumflexis subtus “ planiusculis, palearibus laxis pilosis. Brandt u Rageburg. J. t. 9. Auf Eorfica und Sardinien, in Griechenland, in der Bar- barei; eine verwandte weit größere Art aber (das Argali) in Sibirien bis Kamtſchatka und dann im nordweftlichen Ame- rica. Letzteres ein fehr ſchmackhaftes Wildbret, bat mächtig ı ftarke und ſchwere ) Hörner, und wird von einigen Naturs forfchern für das Stammthier zu unferm Schaf gebalten. 3. }. Hircus. die Ziege. (dr. la chevre, Engl. the goat).. C. mento barbato, cornibus arcuatis cari- natis. f Die Hausziege feheint von dem aegagraus abzuffammen , der im Caucaſus und den daran gränzenden öſtlichen Gebir— gen lebt, und in deſſen Panſen (fo wie bei manden Gattun— gen. von Antilopen) zuweilen der orientalifhe Bezar=- fteig gefunden wird, daher das Thier felbft mit dem Namen *) Ein einzelnes und nicht einmahl volftändiges dergleichen. Hora im akademiſchen Mufeum wiegt volle 9 Pfund. Bon den Säugethieren. 75 des Bezoarbods belegt worden"). — Die Hausziege (das .. wichtige Hausthier der alten Guanchen auf den Ganarifchen Inſeln —) vermwildert leicht wieder und ift nun meift eben jo meit ald das Schaf auf der Erde verbreitet. — Die angori= fhe Ziege oder das Kämmelthier hat langes feidenartiges Haar und gibt das befte fo genannte Camelgarn, fo wie ausdem äußerft feinen Wollhaar, das die fhönen Eleinen geradhörnigen Bergziegen in Kafhmir und Tibet unter ihrem gröbern, lan= gen Haar tragen, die allerköſtlichſten Shamls in jenem pa— radiefifhen Wunderlande gemebt twerden **). 4. }. Ibex. der Steinbod. (capricornus. $r. le bou- guetin. Engl. the wild goat). C. mento barbato, cornibus lunafis maximis, supra nodosis, in dor- sum reclinatis, Meisners Mufeum der N. ©. Helvetiens “ Nro. ı und 6. Sin den höchſten Schneegebirgen von Savoyen, fo mid in den fibirifchen Alpen, Das Gehörn eines bejahrten Steinbocks wiegt wohl 8 Pfund, und hat meiſt eben ſo viel knorrige Ringe auf jeder Seite. 34. Antınore. Cornua cava, teretia, annulata, vel spi- ralia. Dentes ut in capris, Ein mweitläufiges Geſchlecht, wovon fi} zahlreiche Gattun— gen im mittlern und füdlichern Aſien und Africa, zumahl aber am Cap finden ***). 1.}. Aupicapra. die Gemfe. (Fr. lechamois, Lard). A. cornibus erectis uncinatis. v. Wildungen Tafhenbud f. d. J. 1803. Sn den alpinifchen Gegenden des mildern Europa und welt- lichen Afiens. Zahm gemachte Gemſen ga fih mit den Zie= gen gepaart und Baftarde erzeugt haben. Bon den unverdaus lihen Zafern ihres Futters bilden ſich in ihrem Panfen die ehedem berühmten fo genannten Gemsballen (aegagropilae). 2. Dorcas. die Gazelle. A. cornibus teretibus an- nulatis, medio flexis, apicibus laevibus approxi- matis. Schreber. tab. 269. *) Paruas ae zoolog. XI. tab, 5. fig. 2. 3. i **) Sch habe von diefer EA Ir Shawfziege im Goͤt— tingiſchen Tafhendud f. d. J. 1813 Nachricht gegeben. ***5) ſ. H. Licht en ſt ei n's Darftellung neuer oder wenig be⸗ kannter Saͤugethiere. Berl. 1827. Fol. 9.1. H. 76 IV. Abſchnitt. Im ganzen Orient und Nordafrika. Das ſchlanke flinke Thier macht die Lieblingsjagd der Morgenländer, und gibt ih: rer Dichterſprache das reizende Bild weiblicher Schönheit. 3. Oreotragus. der Klippfpringer. A, cornibus rectis subulatis, capite rufo, corpore ex flavo virescente, cauda hrevissima, Schreber. tab, 25g. Sn Sudafrica. 4. Pygarga. der Syringbod, Prunfbod. A,cor- nibus liratis, linea laterali faciei et trunci fusca, clunibus albis. Vosmazr. descer. de la Gazelle de parade. Im Innern des füdlichen Africa, von wannen er jährlich in Heerden von vielen tauſenden gegen das Cap zu * nach einigen Monathen wieder zurück zieht. 5. Leucophaea. der große blaue Bock. — corni- busrecurvatis teretiusculis annulatis, corpore cae- rulescente, Schreber. tab. 278. Nur noch im Gafferlande; übrigens aber auögerottet. 6. Oreas. dad Cudu. A. cornibus subulatis rectis ca- rinato-contortis, corpore griseo. Vosmaer. deser. d’un animal appelle Canna. Sn Sudafrtca und Dftindien. Die Form und Länge feiner geraden Hörner ähnelt der von dem fabelhaften Einhorn, wozu ed vielleicht den Anlaß gegeben. 7. Pieta. das Nylgbau. A. cornibus antrorsum in- curvis, cervice colloque jubatis, cauda longa floc- cosa, pedibus albo nigroque annulatis, W.Huvrer. in philos,. Transact, vol.LXI. tab. 5. In Bengalen x. ‘8. Gnu. A. cornibus antrorsum directis, apicibus re- flexis; mente barbato: juha cervicali et pectorali. Vosmarr, descer. du Gnou. In dden Gegenden vom Cap landeinwärts. Zaft von der Groͤße eines Pferdes; und an Gebildemandes Ochſenähnlich. 35. Bos. Cornua concava, lunata, laevia. Dentes ut in generibus praecedentibus. ı. }. Taurus. der Odfe: (Fr. 9 Engl.the or). B. cornibus teretibus extrorsum curyatis, paleari- bus laxis, , Bon den Säugethieren. 27 Der Auerochſe (urus, bonasus und Bifon der alten Melt) wird no jegt in Polen, Litauen, Sibirien gefunden, und war ehedem auch in Deutfchland einbeimifd). Db er die wilde Stammraffe von unferem gezähmten Hornvieh fei, ift neuerlich bezweifelt worden. Zu den merfwürdigften Varietäten des domefticieten Rind- viebs gehört die halbwilde weiße Raſſe mit braunen oder Schwarzen Ohren, auf den,Ladronen, und hin und wieder in Großbritannien: die mit den auönebmend großen Hörnern in Sicilien; die gänzlich ungehörnte in einigen Provinzen von England u. a. m. Dagegen fiheint’$ noch zweifelhaft, daß auch die indifchen (von den Hindus heilig verehrte), Budelfub, der bos indi- eus, oder Zebu *) eine bloße Varietät diefer Gattung feyn folle. Sm Panfen des Rindviehs finden ſich zuweilen Ballen aus Haaren, die ſie ſich abgeleckt und eingeſchluckt haben. Die ihnen eigene, furchtbare, peſtartige Viehſeuche, hat zumahl feit 1711 zuweilen lange und weit und breit graſſirt. Hinge⸗ gen ſind die Kuhpocken ſeit 1798 durch Dr. Jenner als wohlthätiges Sicherungsmittel für die Kinderblattern bewährt worden. 2. Buſſelus. der Büffel. (Engl. ihe Buffalo). B. cornibus resupinatis intortis antice planis. Brandt u. Rageburg J. t. 10. Stammt nah! urſprünglich aus Tibet, iſt nun aber nach und nach durch den größten Theil von Aſien und Nordafrika verbreitet, und wird auch hin und wieder in Europa, wie ;. B. feit dem fiebenten Jahrhundert in Italien, in Ungarn, und auch i un Saljburgifchen gezogen und zum Zuge gebrauchte Hat ein ſchwarzes dunn bebaartes Fell, das.ausnehmend ftarf und vorzüglich zu Schläuchen tauglich ift. 3. Arni. der Riefenbuüffel. B. cornibus divarica- tis, lunatis, longissimis, Abbild. n. h. Gegenst, tab, 63. In den gebirgichten Gegenden von Nord - Sindoftan. Un- gebeuer groß, fo daß ein junger 15 Centner gewogen. 4. Grunniens. der Büffel mit dem Pferdefhmeif, Ziegenodfe. B. cornibus teretibus, introrsum *) Menag. du Mus. national IV, tab. 3, 78 IV. Abſchnitt. curvatis, vellere il arg oauda undique ju- bata. Abbild, n. h. Gegenst. tab, 23. in Tibet zu Haufe, wird aber auch in Hindoftan ald Haus— tbier gehalten. Kleiner ald unfer Hornvieh, zeichnet fih auch außerdem durch feine grunzende Stimme, durch fein zottiges Ziegenbaar, und durch einen büſchlichen ſehr langhaarigen Schwanz aus, der, wenn er ſchön iſt, in Indien vr ge= fhägt und their bezahlt wird. Bee 5. Bison. der nordameritanifde Bifon. B. cor- nibus divaricatis brevibus, juba longissima dorso gibboso, 3 Schrebex. tab, 296. Das größte Landthier der neuen Welt; Tebt beerdentmaife in den fumpfigen Wäldern des mildern Nordamerica. Im Winter ift es uber den ganzen Körper behaart, im Frühjahr hingegen wird es am Rüden und Sinterleibe kahl, und bes bält bloß feine große Bruft zund Naden = Mähne. 6. Moschatus. der Bifamftier. (Fr. Ze boeuf mus- ‚gue, Engl. the musk ox). B. cornibus deflexis, ba- sibus latissimis complanatis ad frontem contiguis; apicibus reflexis. Cptn. Parry’s ıst voyage tab, 17. Sein Vaterland ift bloß aufs äußerſte Nordamerica im Meften der Hudſonsbay vom 66 bis 730 der Breite einge« fhränft. Ein Paar feiner Hörner fol zuweilen über einen hal⸗ ben Centner wiegen. 356. GRAFFA. Cornua simplieissima pelle tecta, fascicu- lo pilorum nigro terminata. Dentes primores supe- riores nulli; inferiores 8 spathulati, extimo bilobo; Zantarti nulli, ı. Camelopardalis, die Giraffe, (Näbis). Cptn. N in den philos. Transact, Vol. LX. tab, Im innern AIfrico Sie hat, wegen ihres langen Halſes, kurzen Körpers, abhängigen Rückens, und wegen ihres röth— lichen, ſchön gefleckten Felles, ein ſchr auszeichnendes Anſe⸗ ben; ; fie fol im Schreiten, tie ein Paßgänger, immer den Vorder- und Hinterfuß der einen Seite zugleich heben, und daher einen fonderbaren Gang haben, von dem- die Bewe— gung des Springerd im Schachfpiel entlehnt worden; und ift‘, wenn fie aufrecht ſteht, über 16 Fuß hoch. Bon den Säugethieren. 79 37. Cervus. Cornua solida multifida. Dentes ut in ge- neribus praecedentibus (interdum tamen Janiarii solitarii superiores). 1. Alces. das Elenntbier, Ed. (Fr. Pelan. Engl. the‘ ele). €. cornibus planis acaulibus, palmatis. Brandt u. Ratze burg 1. t. 5. In der ganzen nördlichen Erde (wenn anders das nord— americanifche Elenn, Gr. Vorignal. Engl. Ihe moose- deer *) feine eigene Gattung madt), ift ſehr hochbeinig; erreicht die Größe vom Pferd, wiegt wohl über 600 und ſein Gehorn 30 Pfund; läßt ſich zähmen und heerdenweiſe auf die Weide treiben. Die alten Sagen, daß das Elennthier oft von Epilepſie „befallen werde ıc. — jetzt keiner Widerle⸗ gung. 2. }. Dama. der Diana Bann ($r. le daim. Engl. the buck, Jallow - - deer). Cornibus subramosis compressis, summitate palmata, . Wildungen Taſchenbuch f. d. I. 1796. Im mikdein Europa. Kleiner als der gemeine Hirſch; va- rürt in der Farbe. 3. Tarandus. das Renthier. (rangifer.$r. Ze renne. Engl. the rein). C, cornibus (in utroque sexu) lon- gis, simplieibus, teretibus, summitatibus subpul- matis, juba gulari pendula, v. Wildungen Tafhenbud f. d. J. 1805. In der ganzen nordlichen Erde ; theils in mächtigen Heer— den; Fann in wärmern Zonen nicht ausdauern, lebt von dür— rem Laub, und vorzüglich von Renthier-Moos, das es un- ter dem Schnee hervorfcharrt. Dient zumahl den Rappländern, Samojeden, Zungufen und Koräfen zur Befriedigung der dringendften Bedurfniffe des Lebens, 4. Elaphus, der Edel- Hirſch. (Sr. Ze cerf. Engl. the stag). C, cornibus ramosis totis teretibus, re- curvatis apieibus multifidis. v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J.1794. Hat meiſt gleiches Vaterland mit dem 2 nur unter mehr fudlicher Breite. Die Zahl der Enden feines Gemeihes richtet fich nicht genau nach dem Alter des Thiers; nach dem achten Sabre ift fie unbeftimmt. Die größten natürlichſchönen Gewerbe find höchſt felten von mehr als 24 wahren En- *) Io, Fr. Mivzza Fasc. II. tab, 10. u IV. Abſchnitt. den. Der Hirſch wird ungefähr 30 Jahre oder etwas dar- über alt. 5. 7. Capreolus. das Reb. (Fr. le chevrenil. Engl. the roe). C. cornibus ramosis, teretibus, erectis, summitate bifida. v. Wildungen Taſchenbuch für d. J. 1797. In den mildern und wärmern Erdftrichen von Europa und Afien. Das Gehörn des Rehbocks wird zumahl nad Gaftra- tion, auffalfender als bei andern Öattungen diefes Geſchlechts durch fonderbare Eroftofen entftellt. 58. Moscnus, Cornua nulla. Dentes primores ut in prae- cedentibusgeneribus; Zaniariisuperiores solitarii ex- serti. 1. Moschifer. das Bifamtbier. (Fr..Ze muse. Engm the musk). M. folliculo umbilicali. Brandt wu Rageburg 1. t. 7. 3 In den Schwarzwäldern. und bergigen Gegenden von Ti- bet und dem füdlichen Sibirien. Das Männden hat in der Nabelgegend einen Beutel faft von der Größe eines Hühner: eies, worin fih der Bifam, dieſes wichtige Arzneimittel, fammelt. 2. Pygmaenus. da$ Heine guineifde Reben. (Fr. le chevrotain). M. supra fusco-rufus, subtus al- bus, ungulis succenturiatis nullis, Sera. thes. I. tab. 45. fig. 1. Sn DOftindien und auf Guinea. Das Fleinfte Thier diefer Ordnung. Seine ganzen Beine find nur Fingers lang, und haben ungefähr die Dicke eines Pfeifenftiels. VII. MULTUNGULA,. cBelluae, die A Pachydermata Cuv) Meift fehr große, aber unformlidhe, borftige oder dünn behaarte Säugethiere, mit mehr als zwey Klauen an jedem Fuß. Alſo mit Inbegriff der Schweine, denn auch dieſe haben im Grunde vier Klauen. 39. Sus. Rostrum truncatum, prominens, mobile. Den- tes primores (plerisque) superiores 4, convergentes, inferiores 6, prominentes; taniarı id superiores 2, in- feriores 2, exserli, Bon den Säugethieren. 8 1.14. Serofa. das Schwein. (Br. das wilde le sanglier, das zahme Ze cochon, Engl. jenes the wild. boar, die« feö the hog). S. dorso setoso, cauda pilosa, Das wilde Schwein bat eine längere Schnauze und über— haupt eine andere Form des Schädels, Fürzere aufrechte Ob- ren, größere Fangzähne als das SUNaBEN, und ift fait immer von ſchwarzgrauer Farbe. Wenige Thiere find fo allgemein faft übe die ganze Erde verbreitet, als das Hausſchwein. Es bat einen ungemein ſcharfen Geruch, und ift beinahe ein animal omnivorum. Das Weibchen wirft nicht ſelten zwey Mahl im Jahr und wohl eher bis 20 Junge auf ein Mahl: — In America, wo— bin diefe Schweine aus Europa übergebracdht worden, find fie theils vermildert. (Fr. cochons marons). Auf Cuba wur- den fie mehr als noch ein Mahl fo groß, als ihre europäifchen Stammaältern; auf Cubagua arteten fie i in eine abentheuerli: he Raffe aus mit Klauen, die auf eine halbe Spanne lang waren ꝛc. — Die fehinefifhen (Zr. cochons de Siam) ha- ben Fürzere Beine und einen ausgefchweiften Rüden ohne Mähne. — In Schweden und Ungarn findet ſich nicht ſelten eine Spielart mit ungeſpaltenen Klauen, die ſchon den Alten bekannt war, ſo wie man auch welche mit fünf Klauen geſe— hen hat. 2. Aethiopieus. das Emgalo. (Büffom's sanglier du Cap verd). S. dentibus primoribus nullis; Janiariis superioribus Junatis extrorsum curvalis; sacculis verrucosis sub oculis; Abbild. n. h. Gegenst. tab. 92. Im Innern von Südafrica. Auch auf Madagafcar. Ein furchtbar wildes Thier, mit mächtig großem Kopf, fpannen- breitem Rüffel, großen warzigen Sleifchlappen unter den Augen ıc. 3. ——— das, Bifamfchwein, Nabelſchwein, (Pecari; Päkira). S. cauda nülla, folliculo moschi- ' fero ad extremum dorsi. Schreber— tab. 325. Heerdenweiſe in den wärmern Gegenden von ——— Wird höchſtens nur 60 Pfund ſchwer. 4. Babirussa *). $, dentibus laniariis —— maximis, parallelis retrörsum arcuatis. Schreber. tab. 328. 3 Baba heißt auf Malayiſch das Schwein, rassa der Hirſch. Blumenbach's Naturg: 6 92 IV. Abſchnitt. Zumahl auf den moludifhen Infeln. Lebt am Waffer, kann ſehr geſchickt felbft nach ziemlich entlegenen Infeln ſchwim— men. Es hält ſchwer, zu beftimmen, mozu ihm die faft zir— Eelformigen großen Edzähne des Dberkiefers dienen mögen ? beim Weibchen find fie weit Eleiner. 40. Tarır. Dentes primores utrinque 6; laniarii 4; pal- mae ungulis 4, plantae ungulis 3. ı, Americanus. der Tapir, Anta. Schreber. tab. 319. Das größte Landthier in Südamerica, von der Statur ei— nes mittelmäßigen Ochfen. Kopf und Schenkel find ungefähr wie beim Schwein; die Oberlippe zugefpigt und fehr bemeg- lih. Gewöhnlich fegt ſich's auf die Hinterfüße wie ein Hund. Geht gern ins Waffer, ſchwimmt fehr gut cc. — Ein fehr ähnliches Thier, das Maita findet fi in Oftindien auf Ma— facca und Sumatra”). Ar, Enermas. Elephant, Proboseis longissima, prehen- silis; dentes superiores eburnei exserti. ı. Asiaticus. E. capite elongato, fronte concava, au- riculis minoribus angulosis; dentium molarium co- rona lineis undulatis parallelis distincta. Menag. du Mus. nat. II. tab. 2. VII. tab. 3. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. B. Im füdlichen Afien, vorzüglich auf Ceilon. Iſt das größte von allen Randtbieren, wird wohl 15 Fuß hoch und wiegt im zwanzigſten Jahre auf 7000 Pfund. Seine auf dem Rüden faft Daumens dicke Haut ift doch felbft gegen Infectenftiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe Das Hauptorgan des Elephanten ift fein Rüffel, der ibm zum Athemhohlen, zum Außerft feinen Geruch, zum Waſſerſchöpfen, fein Zutter damit zu faffen und ins Maul zu ſtecken, und zu vielerlei an= dern Verrichtungen, ftatt der Hände dient. Er Fann ihn drey Elfen lang ausftreden, und bis zu anderthalb Ellen wieder einzieben. Am Ende ift derfelbe, wie mit einem biegfamen Hafen verfeben, und hiermit kann er ungemein feine Funft- ‘reihe Handlungen verrichten, 5. B. Knoten auffnüpfen, Schnallen auflöfen, mehrere Stufen Geld mit Einem Mahl aufheben u. f.w. Seine Nahrung befteht vorzüglich aus Laub der Bäume, Reis und andern Ördfern. Er ſchwimmt mit ungemei= ner Leichtigkeit felbft durch fehnelle Ströme, Bei der Begat- *) Fr, Cuyıer in der His; natur elle des Mammiferes Cab. IV: Bon den Säugethieren. 85 tung foll er fich wie die mehrften vierfüßigen Säugethiere bes fpringen. Das neugemworfene Junge faugt mit dem Maule (nicht mit dem Rüſſel, mie viele gemeint haben). Ungefähr im dritten, vierten Jahre kommen bei beiden Gefchlechtern die zwei großen Stoßzähne zum Ausbruch, die das Elfenbein geben. Sie werden wohl 7 bis 8 Fuß lang, und einer der— felben Fann bis auf 200 Pfund wiegen. Wahrfcheinlich wird der Elephant auf 200 Jahre alt. Am häufigften nugt man ibn zum Laſttragen, da er zum mindelten 20 Gentner zu fra= gen, und ſchwere Ballen ꝛc. Berge hinauf zu wälzen im Stan— de ift. Sein Gang ift gleihfam ein fehnelles Schieben der Beine, und dabei fo ficher, daß er auf auch ungebahnten We- gen doch nicht ftraudelt *) 3: Africanus. E. capite subrotundo, fronte convexa, auriculis amplissimis, rotundatis; dentium mola- rium corona rhombis distincta. ‚Abbild. n. h. Gegenst. tab. 32. fig. C. Diefe im mittlern und ſüdlichern Africa einbeimifche Gat⸗ tung wird jetzt höchſtens nur noch im Innern dieſes Erdtheils als Hausthier gehalten, im übrigen aber bloß des Fleiſches und vorzüglich des Elfenbeins wegen gefangen und geſchoſſen. 42. Ruıwockeros: Nashorn. (Abada): Cornu solidum, conicum, naso insidens. i. Asiaticus. Rh, dentibus primoribus, utrinque qua- ternis, inferioribus conicis, superioribus subleba: tis; Zaniarisnullis. Abbild. n.h. Gegenst, tab. fie. ®. Sn Dftindien. Das —J dieſer Be mehrentheils ein- zelne Horn ift bei ibm, fo wie das doppelte beim africanifchen, nicht am Knochen feft gewachſen, fondern bloß auf demfelben auffigend. 2. Africanus. Rh, dentibus primoribus et Janiartis nullis, Abbild. n. h. Gegenst. tab: 7. fig. A, Sn Südafrica, am Capꝛc. Meift mit doppeltem Horn; das zweite ift Feiner, und figt Binter dem erftern. 45. Hıreororamus. Dentes primores superiores remoti, *) Eine Fundgrube zur NR. ©: diefer Elephantengattung, aus indiihen Shriftftellern, enthält A. W. von Schlegel Judiſche Bibliothef,, I. B: ©. 129—231. 6% 94 IV. Abſchnitt. (inferiores procumbentes) ; Zaniarü inferiores incur- vati, oblique truncati, ı. Amphibius. das Nilpferb. (am Cap Seefub.ge- nannt). Burron, Supplement vol. III. tab. 62.635. vol. VI. tab, 4.5. Häufig im ſfüdlichen Africa, fo wie ehedem im Nil, Aeu— ferft plump, mit einem unförmliden großen Kopfe, unge— beuern Rachen, dien Leibe, kurzen Beinen ꝛc. Ein erwach⸗ fenes wiegt wenigftend viertehalb taufend Pfund. Nährt fi von Vegetabilien und Fiſchen. 4 VIII. PALMATA. Säugetbiere mit Schwimmfüßen, deren Geſchlechter wie— der nach der Verſchiedenheit ihres Gebiſſes (ſo wie oben die Di- gitata) in drey Familien zerfallen. A) Guines. B) FrnAx. C) Brvra. A) Grinzes. Mit meißelförmigen Nagezähnen. 44. Castor. Pedes postiei palmati. Dentes primores utrin- que 2. 1. +. Fiber. der Biber. (Fr. le castor. Engl. the beaver). C. cauda depressa, ovata, quasi squamosa. Abbild. n. h. Gegent, tab. 43. Sn der nördlihern Erde, in einfahıen Gegenden an Land» Seen und größern Flüffen. Er wird wegen feiner feinen Haare für die Handlung, und für die Arzneifunft wegen ded fo genannten Bibergeils richtig; das fich bei beiden Geſchlech— tern in befondern Behältern am Ende des Unterleibes findet. Am berühmteften find aber diefe Thiere durch die ausnehmen— de Kunftfertigkeit ; mit welcher fie, da mo fie fi (mie im Innern von Canada) noch in Menge beifammen finden, ihre dauerhaften Wohnungen, befonders aber, da wo fie es nö— thig finden, die dazu gehörigen betwundernsmwürdigen Däm— me aufführen. Denn, zugegeben, daß freilih in den Erzäh— lungen mancher Reiſebeſchreiber vom Bau der Biberhütten vieles verfchonert und übertrieben worden, fo wiſſen ſich doch diefe Thiere, nach dem einftimmigen Zeugniß der unverdäd- figften Beobachter aus ganz verfehiedenen Welttheilen, dabet ; Bon den Säugethieren. 85 fo nad zufäligen Umftänden gu bequemen, daß fie fi da⸗ durch weit über die einformigen Kunſttriebe anderer Thiere ie B) FERAE. Mit dem Gebiß der reißenden Thiere. 45. Pıroca. Pedes postici exporrecti, digiti coaliti. Den- tes Pprimores superiores 6, inferiores 4; Jlaniarii solı- tarıi, Nebft den Thieren des vorigen Geſchlechts gleichfam die Amphibien unter den Säugethieren, deren ganzer Körperbau darnach eingerichtet ift, um in beiden Elementen leben zu Fonnen *). 2. Vitulina, der Scehund, die Robbe, das See- Falb. (Sr. Ze veau marin, Engl. the seal). P. ca- pite laevi, auriculis nullis, corpore griseo, Abbild, n. h. Gegenst. tab. 73. In den nördliden Meeren; auch im ſchwarzen, Caspi— fhen und mehrern Sibirifhen Seen. Iſt für die finnifehen SInfulaner, fo wie für die Kamtſchadalen, befonders aber für die Grönländer und für die labradorifhen Esquimos, ein Außerft wichtiges Gefhopf: die beiden letztern Voͤlker zumal, nähren ſich von ſeinem Fleiſch, kleiden ſich in ſein Fell, be— sieben ihre Sommerhütten und Lederbothe damit ıc. Sein Bang macht ihr vorzüglichftes Gefhäft, und die darin er= worbene Gefchiclichkeit ihr Glud und ihren Stolz aus. Kann wie die nächſtfolgende Gattung leicht Firre und zuthuig werden. 2.Monachus. die Mönchsrobbe. (Fr. Ze phoque a ventre blanc). P. inauriculata, dentibusincisoribus utrinque 4; palmis indivisis, plantis exunguicu- latis. Burrox, Supplem. vol. VI. tab, 44. Zumahl im mittländifchen Meere. Sehr gelekrig. Auch —— wegen der unruhigen Veraͤnderlichkeit ihrer gan— zen Geſichtsbildung. *) So habe ich z. B. a. 1784 bei der Zergliederung eines See⸗ hund» Auges eine merfwürdige Einrichtung entdeckt, wodurch dieſe Thiere im Stande ſind, nach Willkür die Achſe deſſelben zu verläns gern oder zu verfürzen, um durch zweyerlei medium von ſo ver— ſchiedener Dichtigkeit, durchs Waſſer naͤhmlich eben ſo gut als durch a Luft deutlich fehen zu BE f. Handbuch d. vergl. Anatomie ©. 401. der 3ten Aufl. tab. 86 IV. Abſchnitt. 3. Ursina, der Seebär. P. auriculata, collo laevi. Burrow. Supplem. vol, VI. tab. 47. Im Sommer heerdenmweife auf den Infeln des kamtſchatki— ſchen Meers, übermwintert aber vermuthlich auf den benach⸗ barten etton füdlihern Infeln des ftillen Dreans, . Lebt in Polngamie, fo daß jedes Männden wohl dreyßig bis vier⸗ zig Weibchen hat, die es mit vieler Eiferſucht bewacht, und ge— gen feine Nebenbuhler zu behaupten ſucht ). 4. Jubata, der ftellerfhe Seelöme. P. auricula- —— collo jubato. Burrox. Supplem. vol, VI. tab. 48. Im ganzen ſtillen Ocean. Die größte Gattung dieſes Ge— ſchlechts; hat den Namen von der beim Männden gemifier Maßen lowenartigen Mähne. 5. Proboscidea (cristala Lınn.). der anfonfhe Seelo- tw e. (Engl. the Sea-Elephant). P. naso probosci- deo retractili, Piron. voy. aux terres australes, tab. 52. An den füdlichern Snfeln im atlantifhen und ftillen Dcean. Wird auf 30 Fuß lang. Nur das Männchen hat die fonder- bare rüffelformige Nafe. 46. Lurra. Palmae plantaeque natatoriae, Dentes pri- mores utrinqgue 6; superiores distincti, inferiores conferti. te ı. Fulgaris. die Fifhotter. (Zr. Za loutre. Engl. ' the. otter). L. plantis nudis, cauda corpore dimi- dio breviore. v. Wildungen Tafhenbud für d. J. 1798. Sn den mildern Gegenden der nördlichen — Die ſchön⸗ ſten in Canada. 2. Brasiliensis. die braſiliſche Flußotter, der Waſſerwolf. (la sarivovienne). L. badia, macula albeı submentali, cauda ern dimidio breviore. Abbild. n. h. Gegenst. tab, Diefe gemeiniglich mit der SER derwechſelte Gattung lebt in den Flüſſen und Landſeen des öſtlichen und innern Südamerica. 3. Marina, die See otter. ( Fr. le castor marin, G. W. Stellers Beſchreibung von ſonderbaren Meerthie— ren. Halle, 1753. 8. (aus den nov. Comment. Petropoät.) Von den Säugetbieren. 87 Engl. the sea-otter). L.nigra, plantis pilosis, cau- da corpore quadruplo breviore, Coor’s voyage to Ihe northern hemisphere. vol. II. tab. 43. Beſonders um Kamtfhatfa und an der jenfeitigen Küfte vom.nordmweftlichen America bis hinunter nah Nutfa- Hund, doh aud um Corea, und zumal im gelben See. Ihr ſchwar— zes und filbergraued Fell ift für die Schinefen das Eoftbarfte aller Rauchwerke. C) Brura Ohne Gebif, oder wenigftens ohne Vorderzähne. 47. Orsırmoruyscnus, Mandibulae rostratae (anatinae), Dentes nulli *). — das Schnabelthier. Engl. the duck- ul). Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41. Diefes fo ganz abenteuerliche Gefchopf zeichnet ſich von alfen bisher befannten Säugethieren durch die beifpiellofe Bildung feiner Kinnladen aus, die im äußern aufs vollfommenfte ei— nem breiten platten Entenfohnabel ähneln, aud eben fo mit einer weichen nervenreichen zum Taften beftimmten Haut über— jogen, auch an den Seitenrändern gezähnelt find. Beiderlei Füße find mit einer Schwimmhaut verfehen, die anden Vor— dern noch vor den Krallen hbervorragt, und fich mittelft der= felben fächerartig zufammenfalten oder ausbreiten laßt. Die- ſes Wundertbier lebt in Landfeen des an fonderbaren Formen feiner Gefchöpfe fo reichen Auftraliens, unweit Botanybay. 48. Trıcneenvs. Pedes posteriores compedes coadunati. ı. Rosmarus. das Wallrof. (Fr. Ze morse. Engl. the walrus). T. dentibus laniariis superioribus ex- sertis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 15. Bei dem Treibeis des Nordpols: oft zu hunderten beiſam— men. Nährt fih vom Seetang und Schalthieren, die er mit *) Denn die Organe, die Hr. Bar. Home für Badenzähne des Schnabelthiers ausgegeben, Fönnen doch, da fie weder. substan- tia vitrea noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzelfen haben, und er fie Ihrer Structur nad vielmehr mit der von der innern Haut des Hühnermageng vergleicht, wohl weder nach demgemeinen Sprac- gebrauch, noch nach der wiffenfhaftlihen anatomifhen und naturhi— ſtoriſchen Terminologie für wirkliche Zähne eines warmblütigen Qua- druped’s gehalten werden. 88 UV. Abſchnitt. ſeinen Hauzähnen loskratzt. Die alten Normannen Baasten ihre faft unvermuftlihen Anferfaue von Wallroßriemen vo Eine verwandte Gattung, der Dugong, ift in Südin— dien, zumal an den Sundifhen und Moludifchen Infeln zu Haufe "*). 2. Manatus. die Seekuß. (Fr. IE lamantin). T. der.- tibus laniariis inclusis. Auzenrs Zcones ad illustr. anal, compar. Fase. II. tab. 4. In Slüffen und an den Seefüften der wärmern Erde, z. 3. häufig in Orinoco. Scheint zu manden der Sagen von Meerjungfern (oder Sirenen der neuern) Anlaß gegebei: zu haben I) \ IX. CGETACEA 2). . Mowonox. Dens alteruter maxillae superioris exger- "* tus longissimus, rectus, spiralis, ı. Narhwal. das See- Einhorn. Abbild. ‚n. h. Gegenst. tab, 44. Meift im nördlichen atlantifhen Drean. Das Junge hat urfprünglich zwey Zähne (in jedem Oberkiefer knochen Eis nen), die aber von ungleicher Größe ſind, und beim Er— wachſenen ſehr ſelten zuſammen gefunden werden, ſondern gewöhnlich nur einer von beiden. Zuweilen fo lang als der Körper des Thieres, d. h. wohl 18 Fuß und darüber. 50. Bauaena. Dentes nulli, Laminae loco superiorum corneae. 1. Mysticetus. der Wallfiſch. (Er. la baleine, Engl. the black whale). B. dorso impinni. Abbild. n, h. Gegenst. tab. 94. *),f. Dtbere's Reifein J. Segmiannı via Aolfredi mag ni Anglor. regis p. 205. **) Sir. Ev. Home in den pAlos. Transact. 1820. tab. 25. *#*) Die falihlich fo genannten I-apides manati find gar nicht von diefem Thiere, fondern gewöhnlich ein Theil des äußeren Ge— börganges und der Pauke des. MWallfifches. tr Schneiders vermifhte Abhandl. zur Aufklaͤrung der a: tc. Berlin, 1782. 8. ©. 175—304. . Lac£pioe histoire naturelle des cetaeees. Par. 1803. 4. Ton den Säugethieren, 89 Das größte aller befannten Thiere *), das über 100000 Pfund an Gewicht halt, ift theils gegen den Nordpol, aber aud in fudlichen Gegenden im atlantiſchen Ocean, und im ſtillen Meere zu Hauſe. Die heutiges Tages gefangen werden, ſind ſelten über 60 bis 70 Fuß lang. Der ungeheure Kopf macht wohl ein Drittel des ganzen Thiers aus. Die Haut iſt meiſtens ſchwarz oder mit weiß gemarmelt ıc., hin und wie— der dünn behaart, und oft mit Muſcheln beſetzt. Den kamt— fhadalifhen Infulanern und den nordweftlihen Americanern gibt diefes ungeheure Thier victus et amictus x. Die Eu— ropaer bingegen fangen. den Walfifch (wovon ein großer 5000 Rthlr. werth feyn kann) des Fifchthrand und der Bars den wegen, deren er auf 700 im Dberfiefer hat, die das (zu— weilen mweißftreifige) Sifehbein geben, und von denen die mit- telften wohl 20 Fuß lang werden. 2. Rostrata, einer derverfchiedenen Finnfifch e. B.pec- tore sulcato, pinna dorsalis obtusa. Abbild, n. h. Gegenst. tab. 74. Die Haut an Hals und Bruft und Vordertheil des Bauch ift bei diefer und einigen andern Gattungen diefes Geſchlechts fehr regelmäßig nad der Länge gefurdht **). 51. Puyseter. Dentes in maxilla inferiore. 1. Macrocephalus. der Caſchelot, Pottfiſch, (Engl. the white whale). P. dorso impinni, dentibus in- flexis, apice acutiusculo, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 84. Meift in den ſüdlichen Weltmeeren; zumal an den Kuften von Brafilien und von Neu-Südwallis. Er erreicht die Grö— fe des Wallfifches, bat einen ungeheuren Rachen, und kann Klafterlange Hayfiſche verfchlingen. Sein Oberkiefer ift febr breit, der untere hingegen überaus fhmal. Er wird vorzüg⸗ lich des Wallraths (sperma ceti) wegen aufgeſucht, das in Geftalt eines milchweißen Dels theils im Korper des Thiers bei dem Thran, theild aber, und zwar in größter Menge in *) Denn von der vermeinten Riefen-Krafe ſ. unten bei der Aslerias caput medusae. **) Ein folher Finnfiih (mit welhem Namen von den Wall: fiihfängern alle Gattungen diefed Geſchlechts belegt werden, die eine KRüdenfinne haben, wie physalus, boops u. a, —), den ih friſch geftrandet zu fehen die mir unverhoffte Gelegenheit gehabt, war 52 Fuß lang und hatte 64 ſolche mehr ald Daumensbreite und eben fo tie: fe Bruftfurden. 90 IV. Abſchnitt. Bon den Säugethieren. befondern Behältern am Kopfe beffelben, zumal vorn auf den Dberkiefern gefunden wird, und an der Luft zu einem halb durchfichtigen Talg verhärtet. — Die Foftlihe wohlriechende graue Ambra ift eine Stercoralverbärtung, die ſich zumalim dien Darm mander davon erfranfender Cafıhelotte finder. 52. Drupminus. Dentes in maxilla utraque. 1. Phocaena, da$ Meerſchw. ein, der Braunfiſch. (tursio Priv. Fr. Zemarsouin. Engl. Ihe porpoise), D. corpore subconiformi, dorso lato pinnato, ro- stro subobtuso,. | 2 Menag. du Mus. nat. VII. tab. 4 So wie die folgende Gattung in den duropäifchen Meeren: wird fo wie diefe 13 Klafter lang und ift zumal für die Lach— fe ein fhadliches Raubthier. ; 2. Delphis. der Delphin, Tümmler. (Fr. Ze dau- phin. Engl. the porpesse). D., corpore oblongo subtereti, dorso pinnato, rostro attenuato, acuto. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 05. Der eigentliche Delphin der Alten. 3. Orca. der Nordcaper, Syedhauer. (Fr. Tepau- lard. Engl. e grampus), D. pinnadorsi altissima; dentibus subconicis, parum incurvis. Schreber. tab. 340. Mehr im nördlichen Weltmeere, doch auch im mittellaͤn— diſchen; wird zo Fuß lang. V. Abſchnitt. Von den Vögeln. 91 Fünfter Abſchnitt. Von den Vögeln $. 53. D. Säugethiere zeigen in ihrer Bildung, mithin aud in ihrer Lebensart ıc. fo ſehr wiel Verfchiedenheit, daß fih nur wenig Allgemeines von ihnen überhaupt fagen läßt, und man, ſich folglich bei ihrer fpectellen Gefchichte defto umftändlicher zu feyn gedrungen ſieht. Bei den Vögeln ift der Fall anders. Bei— des, fo wohl ihre Geftalt, als auch ihre Lebensart hat im Ganz zen genommen mehr Uebereinftimmendes, daher man ſich bei der befondern Gefchichte ihrer einzelnen Gefchlechter und Gattun— gen ſchon Eürzer fafjen Fann. % 5 Alle Vogel fommen in Kücficht ihrer Bildung darin mit einander überein, daß fie zwey Füße, zwey Flügel, eis nen ganz oder doc) zum Theil hornichten Schnabel, und einenmit Federn bedvedten Körper haben. Sie zeichnen fich zugleich durch diefe vier Charaftere von allen andern Thie— ren aufs Eenntlichfte aus, und machen eine gleichfam ifolirte Claffe von Gefhopfen aus, die mit Feiner andern zufammen' fließt, und ſich daher in die derme inte Kette oder Leiter der na— türlichen Körper (S. 6.) nicht ohne Zwang einpaſſen läßt. 5% Unter jenen Charakteren find die Fe dern den Vögeln ausschließlich eigen, die in regelmäßigen Reihen (in quincun- ce) in die Haut verwwachfen und mit vielem Bette durchzogen find; aber in gewiſſer Jahrszeit, gewöhnlich i im Herbfte, aus— fallen und neue an ihrer Statt regenerirt werden. Viele, zumal die meiften Waffervögel, auch die Schneehühner ꝛc. maufern fih gar zwey Mahl im Jahr, im Frühling und Herbft. Bei manchen Gattungen bat der junge Vogel, zumal vor der erften Maufe (als avis hornotina) andere Farben oder Zeichnungen des Gefieders, als im reifern Alter. Bei manchen herrſcht auch hierin große Serualverfchiedenheit. Bon den Haaren unterfchei= den fie fi befonders auch dadurch, daß fie, fo viel befannt , 92 V. Abſchnitt. wenn fie beſchnitten oder ſonſt verſtümmelt worden, alsdann nicht ſo wie dieſe, wieder ergänzt werden. 58 Die ſtärkſten Federn ſind in den Fittigen und im Schwan— ze. Jene heißen Schwungfedern (remiges), dieſe Steu— erfedern (rectrices). Die Schwungfedern bilden bei aus— gefvannten Flügeln gleichfam breite Fächer, womit fich die Vö— gel in die Luft heben und fliegen Fonnen. Einige wenige Vögel (aves impennee), mie die Pinguine ıc. haben gar Feine Schwungfedern, und find daher zum Fluge ungefhidt. So fehlen auch einigen Vögeln, wie dem Cafuar, den Taucherchenꝛc. die Steuerfedern. $.5 Sm innernKörperb * *) zeichnen fi die Vogel be— fonders durch die merfwürdigen Luftbehälter aus, die in ihrem Körper vertheilt, und vorzüglich zum Fluge von äußer— fter Wichtigkeit find. Die mehreften ftehen mit den Lungen, ans dere aber bloß mit dem Rachen in Verbindung, und der Vogel kann fie nad Willfür mit Quft laden oder ausleeren. Zu diefen Zuftbehältern gehören vorzüglich große aber zarte häutige Zel— len, die theils im Unterleibe, theil$ unter den Achfeln und fonft noch unter der Haut verbreitet find, und durchs Einath— men mittelft der Lungen voll Luft gepumpt werden Fonnen. Aus ferdem dienen den Vögeln auch gemiffe markleere hohleKno— hen, wie die Schulterfnodhen im Flügel ıc. und manden felbft die Hirnfchale, zu ähnlichen Zwecken; und endli find auch die ungebeuern Schnäbel der Pfefferfraße, Nashornvögel x. ebenfall$ dahin gehörig. $. 60. Durch diefe merkwürdigen Einrichtungen werden tie Vö— gel zum Flug geſchickt, bei welchem die Gefchwindigfeit fo- wohl als die lang anhaltende Dauer glei merfwurdig find. Nur wenige Vögel, wie der Straus, der Cafuar, die Pins guine und andere aves impennes ($. 58.) fonnen gar nicht fliegen. - $. 61. Der Aufenthalt der Vögel ift beinahe eben fo verfchie- den ald der Säugethiere ihrer. Die mehreften leben auf Bäu— *) Bom Gigenthümlichen des innern Körperbaues der Vö— gel habe ich ausführlit in dem Specimen physiologiae compara- tae inter animantia calidi sanguinis vwivipara et ovipara gelan: delt, das im IX. B.der commentation, societ. reg. seientiar. Got- tingens. p. 108— 128. befindlich iſt. Bon den Vögeln. 95 men, andere aufdem Waſſer, febr wenige bloß auf der Erbe: aber Fein einziger Vogel (fo wie der Maulwurf in der vorigen, und andere Gefhöpfe in den beiden letztern Ihier = Claffen) bloß unter der Erde. Die Bildung der Fuße ift auch bei den Vö— geln, fo mie bei den Säugethieren, ihrem verfdiedenen Auf— enthalt angemefien *) $. 62. Sehr viele Vögel verändern ihren Mobn ylaß zu gemiffen Jahrszeiten; die meiften zwar bloß in fofern, daß fie nur wenige Meilen weit in die benachbarten Gegenden ftreichen, und bald darauf in ihre alte Heimath zurüdfebren ; andere aber, twie die Hausſchwalben, die Kraniche, Störde ıc. fo, daß fie im Herbft große Wallfabrten, mweit übers Meer und über einen beträchtlichen Iheil der Erdfugel weg, anftellen, und den Win- ter bis zur Rückkehr im folgenden Frühjahre in waͤrmern Zo— nen zubringen **). $. 63. Kein Vogel hat wahre Zähne, fondern diefe Thiere nrüffen ihre Spyeife entweder mit dem Schnabel zerbeißen, oder ganz ſchlucken. Bei denjenigen famenfreffenden Vögeln, die ihre Kör— ner ganz, unzerbiſſen einſchlucken, gelangen diefe nicht fogleich in den Magen, fondern werden vorber im drüſenreichen Kr o= pfe (ingluvies, prolobus) eingeweiht, und-von da nur alls mählig an den Magen überlaffen, der bei diefen Ihieren Äu- ßerſt mufculos, und fo ftarfift, daß erfonarnah Reaumur’s u. a. merkwürdigen Verfuchen, verſchluckte Haſelnüſſe und Dlie venferne zu zerdrüden und Münzen fo glatt wie Papier abzu⸗ ſcheuern vermag. Sehr viele Vogel verſchlucken aber auch über- dieß noch kleine Kieſelſteinchen, die ebenfalls die Zermalmung und nachherige Verdauung der Speiſen befördern *). Verfchies dene ⸗ Vögel, wie die Falken, Eulen, Eisvö— *) Die — diefer verfchjedenen Bildung der Nogelfüße find in Forsterr enchiridion p. 15. und in Slligers Terminolo: gie ©. 187. erflärt, und im IIIten Theil von Bechſt ein's ornithes log. Taſchenb. durch treffliche Abbildungen erläutert. **) f. Dr. $enner in den phllosoph. Transact. for. 1827, P.T. pag. ı1. 5 Ueber den Zweck und Nutzen, weßhalb dieſe Voͤgel ſolche Steinchen ſchlucken muͤſſen, find die Neinungen der Phyſiologen ſehr verſchieden. — Manche haben gar gewaͤhnt, es geſchehe aus Stuvpi— ditaͤt. — Nach meinen Unterſuchungen iſt es ein. unentbehrliches Huͤlfs⸗ mittel, um die eingeſchluckten Körner dadurch zu tödten und ih— rer Lebenskraͤft zu berauben, die ſonſt der Digeſtionskraft widerfteht: 94 V. Abſchnitt. gel ıc. konnen die Knochen, Haare und Graͤten der kleinen Thie— re, die ſie verzehrt haben, nicht verdauen, ſondern brechen ſie, in eine Kugel (das Gewölle) geballt, nad der Mahlzeit wie— der von ſich *). x 6 ‚8: 64. Zu den befondern Eigenheiten der Sinnwerkzeuge der Vögel in Vergleihung zu den Säugethieren, gehört unter andern der Mangel an knorpligen zur Auffaffung des Schalls dienenden äußern Ohren; der aber, zumal bei den nächtli— hen Raubvögeln, durch die äußerft regelmäßige zirfelformige Stellung und beftimmte Richtung der Federchen in der Gegend des Ohres und bei manchen derfelben auch noch überdieß durch eine bewegliche Klappe am äußern Gehörgange vergütet wird. Aum. Nur ſehr wenige Wögel, die Enten nähmlich u. a. verwande te, Sattungen fcheinen den wirklichen Sinn des Taftens (. be des Gefühle im engern Derftande) zu befigen ; und das Drgan dazu ift wohl die weiche Bedeckung ihres Schnabels , die mit ausnehmend ftarfen Hautnerven verfehen; und beim leben digen Thier aͤußerſt empfindlich ift. Auch fieht man, wie die En- ten in den Pfüsen, wo fie bei Auffuchung des Fraßes weder dem Geſichte, noch dem Geruche nachgehen Fonnen, mit dem Schnabel wirklich fondiren. ' $. 65. Die Stimme iſt zumal. bei den Fleinen fo genannnten Sangvögeln mannichfaltig und anmuthig, doch darf man nicht ſowohl fagen, daß fie fingen, (— denn natürlicher Gefang ift ein ausfchließliches Vorrecht des Menfhen — ) als, daß fie pfeifen. Außer den obgedadhten Luftbehältern ($.59.) kommt ihnen dazu vorzüglich die Einrichtung ihres Kehlkopfs (larynx) zu Statten, der bei den Vögeln nicht bloß , fo wie den Säuge— thieren und Amphibien, am obern Ende, nähmlich an der Zun— genmurzel befindlih, fondern gleichfam in zwey abgefonderte Hälften an die beiden Enden der Luftröhre verrheilt ift. Die Pa— Pageien, Raben, Stahre, Dompfaffen ꝛc. bat man die Men fhenftimme nachahmen und Worte ausfprecher‘ gelehrt: fo wie auch die Sangvogel im Käficht leicht fremden Gefang anneh- men, Lieder pfeifen lernen, und fi fogar zum Accompagne— *) Einen ähnlichen Urfprung haben auch die vulgo fo genantte ten Sternfhnuppen, nämlich die granlichweißen, galfertarigen , meift darmformig gewundenen Klumpen, die man oft haufenweife auf Wieſen ıc. antrifft, und halbverdaute Eingeweide von Fröfchen find, die von Krähen, Sumpf = und Waffervögeln wieder ausgebrochen wor: den. — f. Dr. Derfoon in Boigt’d neuem Magazin. I. ©: 2. St. ©: 56: u: f. Von den Vögeln. 95 ment abrichten laffen, fo, daß man mit mehreren Dompfaffen zugleich ſchon wirklich Heine Concerte hat geben Fonmen. Ueber— baupt aber ſcheint auch der Waldgefang der Sangvögel doch erfl durch Uebung und Nachahmung a ausgebildet zu werden. 6 Die mehreften Vögel begatten fi im Frühjahr; man— che aber, wie der Kreusfehnabel in der Fälteften Jahrszeit nad Weihnachten. Das Hausgeflügel ift gar an Feine beftimmte Zeit gebunden, fondern läßt fi Jahr aus Jahr ein zu diefem Ge— ſchäft willig finden. Manche halten fih nur zur Begattungszeit, andere aber, mie die Tauben und Hausfhwalben, für immer paarmweife zufammen: noch andere aber leben, mie der Hause bahn, und unter den wilden Vögeln der Strauß, in Polygpnie. 6 . e . 7. Das befruchtete Weibchen mird vom Inftinct getrieben, für die Zukunft zu forgen, und zuniften, wovon eigentlich vielleicht außer dem Kuffuf wohl nur fehr wenige andre, z. B. die Naͤchtſchwalbe ausgenommen find. Beiden polygyniſchen Vö— geln, wie bei den Hühnerarten, nimmt das Männchen gar kei— nen Antheil an dieſem Geſchäfte; bei denen aber, die ſich paar— mweife zufammen balten, zumal unter den Sangvögeln, trägt es doh Baumaterialien herbei, und verpflegt fein Weibchen waͤh— rend ihrer Arbeit: j 8. 68. Die Auswahl des Ortes, an dem jede Gattung ihr Neft anlegt , ift ihren Bedürfniffen und ihrer ganzen Lebensart aufs genatiefte angemeffen. Und eben fo forgfältig wählt auch jede Gattung die Baumaterialien zu ihrem Nefte. $. 69. Die Form der Nefter ift bald mehr bald minder Fünftlic. Manche Vögel, ivie die Schnepfen, Trappen, Kibige ıc. machen fi bloß ein dürres Lager von Reisholz, Strohhalmen ıc. auf, der platten Erde: andere tragen ſich nur ein weiches Eunftlofes Bett in Löcher der Mauern, Felfenrigen und hohle Bäume; fo die Syechte, Heber , Dohlen , Sperlinge ıc. Sehr viele, zumal unter den Sühnern, Tauben und Sangvogeln, geben ihkem Ne— fte die Geftalt einer Halbkugel oder einer Schüſſel; andere, mie der Zaunfönig, ungefähr die Form eines Badofens: noch an- dere, wie manche Meifen, Kernbeißer ıc. die von einem Beu— tel u. f. w. *). HA. 2. Wirfing Sammlung von Neftern un) Eiern ver: — Voͤgel, beſchrieben von Fr. Chr. Günther Nuͤrnb— 1772. Fol. 96 V. Abſchnitt. $..70. Wenn endlich das Gefchäft des Nefterbaues vollendet ift, fo legt die Mutter ihre Eier hinein; deren Anzahl beiden ver— fhtedenen Gattungen der Vögel fehr verfchieden ift. Viele Waſſervögel z. B. legen jedes Mahl nur ein einziges Ei; die Taucherchen und mehreften Tauben ihrer zwey; die Möven drey, die Raben vier; die Finfen fünf; die Schwalben ſechs bis acht; die Rebhühner und Wachteln vierzehn: das Haushuhn aber, bee fonderd wenn man ihm die Eier nach und nach wegnimmt *), bis fünfzig und darüber, Zumeilen geben auch mande Vögel, ohne vorher gegangene Befruchtung, Eier von fi, die aber zum Brüten untauglich find und Windeier (ova subventanea, cynosura, zephyria, hyperiemia) heißen. + 715 Die Ausbildung des füngen Zhiers, die bei den Säugethirs ren noch im Mutterleibe vollzogen twird, muß hingegen bei den Vögeln im ſchon gelegten Ei, mittelſt des Brütens bemirkt mwerden.. Nur der Kuffuf brütet feine Eier nicht felbft aus, föndern überläßt e8 den Grasmücken oder Bachſtelzen ıc., in des ron Neft er fein Ei gelegt hat: Hingegen weiß ınan, daß felbft Capaunen und Hunde und fogär Menfchen Vogeleier ausgebrü— tet haben *). Auch bloß durch Eunftlihe Wärme, und erhigten Mift ***), und durch Lampenfeuer in fo genannten Brüt= Ma- fhinen +) und in Brütbfen, kann man leicht Hühnchen ausfrie- hen laſſen. — Die Vogel werden durchs anhaltende Brüten ab⸗ geitiattet, und nur bei jolchen, die ſich paarweiſe zufammen bal- ten, wie bei den Tauben, Schwälben ic; nimmt aud) dad Männ- hen an diefem Gefhäfte Antheil. Die Hähne unter den Cana— ). Im dieſem Falle fheint alfd das Gierfegen eine wilffitr- lie Handluna, wodurch es fich Föfalich vom durchaus unwillfürkte hen Sebähren der Gäugethiere auffallend auszeichnet BR **) Pr. L. X. cap. 55. »Livia Augusta, prima sua juver- ta Tiberio Caesare ex Nerone gravida, cum parere virilem se- xum admodum cuperet, hoc usa est puellari augurio, ovum ın sino fovendo, atque cum deponendum haberet, nutrici per si- num tradendo,, ne intermitteretur tepor « FR), Arıstor, hist. anımal, L.IL c 2, , ; BR .. Dart de faire erlorre des oiseaux domestiques, par pe Reavmun. Par. 1741. 3 Vol. ı2.. he (Des Abbe CorınzAu) Ornithotrophie artifieielle. Par. 1750. 12. 7) Eine genaue Beſchreibung diefer nuͤtzlichen gar nicht koſtba—⸗ ren Mafchine, und die doch fo ausnehmend intereffante und Tehrrei« che Unterhaltung gewahrt; f. im unfers fel. Hollmanns Unter: ticht von Barometern und Thermometern: Göttingen, 1783. 8. ©. 200.0. fe 211: Us f: Von den Vögeln. | 97 vienvögeln, Hänflingen, Stiegligen s. überlaffen zwar das Brüten bloß ihren Weibchen, verforgen fie doch aber während der Zeit mit Zutfer und aͤtzen fie theils aus dem Kropfe. $. 72. Während des Brütens np im Eie felbft die große Veränderung vor, daß das Küchelchen darin allmählich ge= bildet, und von Tag zu Tag mehr zur Reife gebracht wird *). Zu diefer Abficht ift nicht nur der Dotter überhaupt fpecififch Teichter als das Eiweiß, fondern auch wiederum diejenige Stelle auf feiner Oberfläche (der fo genannte Sabnentr itt, eica- tricula), neben welcher das Fünftige Hühnchen zu liegen kommt, felbft noch leichter als die entgegen gefegte Seite, fo daß folg— lich bei jeder Lage des Eieg doch immer jene Stelle dem Reibe des brütenden Vogels zugefebrt ift. Die erfte Spur des neuen Küchelchens zeiget fich immer erft eine geraume Zeit, nachdem das Brüten feinen Anfang genommen; beim Hühnerei z. B. kaum vor Ende des erſten Tages; ſo wie am Ende des zweyten das berühmte Schauſpiel der erſten Bewegung des dann noch ſehr unvollkommnen Herzchens (das punctum saliens) feinen Anfang nimmt. Zu Ende des fünften Tages fieht man fehon das ganze Fleine galfertartige Gefchopf fich bewegen. Am vierzehnten brechen die Federn aus; zu Anfang des fünfzehnten ſchnappt das Hühnchen ſchon nach Luft; und ift am neunzehnten Tage im, Stande einen Laut von ſich zu geben. Anm. Beim Vogel im Gi if die erſte Geſtalt, worin er ſich zeigt, noch weit mehr von ſeiner VE wenn er zum Auskriechen reif wird, verfchieden , ale die frübefte Geftalt des neu empfangenen Säugethierd von feiner nachherigen Bil« dung ; fo daß man fagen kann, das Kuͤcheichen im Gie gelange erit Durch eine wahre Metamorphofe zu feiner vollkommenen Ges falt, und das fowohl in Ruͤckficht einzelner Gingeweide (z. 8. des Herzens) als im der Totalbildung. (— vergl. die Abbrld, n. h. Gegenst, tab. 64. —) m 9, Unter den mancherlei zur Gnsunderu ARTE Oekono⸗ mie des bebrüteten Küchelchens dienenden Organen, ſind die beiden allerwichtigſten zwey ſehr gefäßreiche Membranen, die zumal um die Mitte der Brütezeit in ganz ausnehmender Schon- .) Don diefer Ausbildung des bebrüteten Kuͤchelchens, und den "zu feiner Defonomie gehörigen Organen des Eieg f- den XXVIL bs ſchnitt des Hamdb. der vergl. Anatomie _ Ab er auch über den merkwürdigen Organismus im noch unbe— bruͤteten Vogel-Eie: J. Er. Purkinıe 008 apıum historia ante ine - eubationem. Vratisl, 1825. 4. Blumenbach's Naturg. 7 98 V. Abfchnitt. heit fih zeigen, — Nähmlih die Nabelbaut (chorion), die dann unter der Cierfchale ausgebreitet ift; und die Dot— terbaut(membrana valyulosa vitelli), die mit dem Darm— canal des zarten Gefhopfs zufammenbängt. — Jene dient ihm ftatt der Rungen zum fo genannten phlogiſtiſchen Proceß (— S. 23 u. f. —) und diefe zur Ernährung mittelft des Dotters, der allgemach durch das fich ibm beimifhende Eiweiß verdünnt wird. (— Abbild, n. h. Gegenst. tab. 34. —) $. 74. Jede Gattung Vögel Bi zwar ihre beftimmte Brütezeit von verſchiedener Ränge, die aber doch nad) Verfchiedenheit des Climas und der wärmern oder Fältern Witterung verzdgert oder befchleunigt wird. Beim Huhn ift das Küchelchen gewöhnlich zu Ende des ein und zwanzigften Tages zum Auskriechen aus dem Eie reif. 4 I Die jungen Vögel werden einige Zeit von der Mutter, und bei denen, die in Monogamie leben, auch vom Vater, mit vie— Ver Zärtlichkeit gefüttert, und zumal bei den mebreften Forner= frefienden aus dem Kropfe geäßt, bis fie befiedert,. und über» haupt für ihren eigenen Unterhalt zu forgen im Stande find. . 16. Die Vogel erreihen, nad Verhältniß ihrer Forperlichen Größe, und in Vergleih mit den Säugethieren, ein fehr bo= bes Alter, und man weiß, daß felbft in der Gefangenfchaft Adler und Papageien über hundert, Buchfinken, Stieglige über 24 Sabre ꝛc. leben Fonnen. ; §. 77. Die Vögel ſind für die —— der Natur im Gro— ßen ungemein wichtige Geſchöpfe, obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menſchengeſchlecht ohne Vergleich ein⸗ facher iſt, als der Säugethiere ihre. Sie vertilgen unzäh— lige Inſecten, und das unbedingte Wegfangen einiger ver— meintlich ſchädlichen Vögel, der Sperlinge, Krähen ıc. in man— chen Gegenden, hat meiſt eine ungleich ſchädlichere Vermehrung des Ungeziefers nach fich gezogen, Andere verzehren größe— re Thiere, Feldmäuſe, Schlangen, Fröſche, Eideren ꝛc. oder Aeſer. Viele helfen Unkraut ausrotten. Von der andern Seite wird auch die Vermehrung und Fortpflanzung der Ihiere fomohl, als der Gewaächſe, durd Vögel be= fordert. So weiß man 5. B., daß die wilden Enten bei ihren Zügen befruchteten Fiſchrogen in entfernte Teiche übertragen, und fie Dadurch zumeilen fiſchreich machen. Sehr viele Vögel / Von den Vögeln. 99 verſchlucken Samenforner, die fie nachher wieder ganz von ſich geben, und dadurch die Verbreitung derfelben befördern: fo 5. B. die Tauben auf Banda die Mufcatnuffe ıc. Der Mift der Seevögel düngt Fable Felfenklippen und Küften, daß nachher nüglihe Gewächſe da fortfommen Fonnen. Manche Falfengat- tungen laffen fih zur Jagd, fo wie die Scharben zum Fiſch— fang, abrichten ıc. So fehr viele Vögel, ihre Eier, ihr Fettic. dienen zur Speiſe; die ganzen Felle der Seevögel zur Klei— dung mander Polar = Rolker; die Federn zum Füllen derBet- ten, zum Schreiben, und zu mancherlei *heils Foftbaren Pus, fo wie fie auch bei vielen wilden Bolfern, zumal auf den Infeln des ftillen Oceans, einen beträchtlichen Handelsartikel ausmachen, An ee >. ARD Der Schade, den die Vogel ftiften, laßt fich faft gaͤnz⸗ lich auf die Berrilgung nugbarer Thiere und Ge- wäch ſe zurüdbringen. Der Condor, der Lämmergeier u. a. Raubvögel tödten Kälber, Ziegen, Schafe ıc. Der Fifhadler und fo viele Waffervogel find den Fifchen um ihrem Leich, fo twie die Habichte, Sperber, Xelfteen sc. dem Hausgeflügel ges fährlich. Die Sperlinge und andere Fleine Sangvogel fhaden der Saat, den Weintrauben und Obftbaumen ic. Und endlich werden freilich nicht bloß braudbare Gewächſe, fondern auch eben fo wohl wucherndes Un kraut durch die Vögel verpflangt. Wirklich giftige Thiere finden ſich aber in diefer Claſſe eben fo wenig, als in der vorigen. 3. 79: | Da die Bildung der Vögel, im Ganzen genommen, ziem— lich einformig ift, und gemwiffe Theile ihres Körpers, mie der Schnabel und die Füße, die fih aufibre ganze Lebensart, Nab- rung ıc. beziehen, ſchon an ſich fo viel an ihrem Total-Habitus beftimmen; fo haben die mebreften Ornithologen auch ihre Elaf- fification auf die Verfchtedenheit des einen oder des andern von den genannten Theilen gegründet; Klein 52. auf die Bil: dung der Zehen; Möbring auf die Bedefung der Beine, Briffon auf beides in Verbindung mit der Befhaffenheit des Schnabels ꝛc. Linne nimmt in dem Plan feines Spftems der Vögel auch auf die Bildung mehrerer Theile zugleih, und fo ziemlich auf den ganzen Habitus, Rückſicht; nur fheint er fh in deg Ausführung zumeilen vergeffen zuı haben; we— nigftens begreift man nicht, wie Papageien, Colibrite und Krä- ben bei ihm in eine Ordnung verbunden, bingegen Tauben und Hühner in zwey Drdnungen von einander geriffen, wurd 7 100 ı i V. Abſchnitt. mehr Verbindungen oder Trennungen diefer Art zugelaffen wer den durften. —* $. Sch babe mir alfo hier einige Xränbeeungen von dem Linz - neifchen Spftem erlaubt, und die ganze Elaffe in folgende neun Ordnungen abzutheilen verſucht. a) Landvudgel. I, Accırırrzs. ‚Die Raubvögel: mit Frummen ftarken Schnä= beln, meift mit kurzen, ftarfen, knorrigen Süßen, und gro= fen, gebogenen, fharfen Klauen. II. Levirosrtags. Mit Furzen Füßen, und meift fehr großen, diden, aber mehrentheild hohlen und daher fehr leichten Schnäbeln. Papageien, Qucane ıc. III. Pıcı, Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langen und ſchmalen Schnäbeln, und theils wurmförmiger, theils fadenförmiger Zunge. Wendehals, Spechte, Baumkletten, Colibrite ıc. IV. Coraczs. Mit kurzen Füßen, mittelmäßig langem, und ziemlich ftarkem, oben erhabenem Schnabel. Raben, Krä= ben ıc. V. Pusserxs. Die fo genannten Sangodgel nebſt den Schwal⸗ ben ꝛc. Sie haben kurze Fuße, und einen mehr oder weniger Eegelfürmigen ; zugeſpitten PORN, von verfchiedener Län= ge und Dide, VI. Garzinae. Vögel mit kurzen Füßen, oben etwas erhabe- nem Schnabel, der an der Wurzel mit einer fleifhigen Haut bewachſen ift. Auch die Tauben babe ich unter diefe Ordnung gebracht, da fie bei weitem mehr mit den Hühnern als mit den Sangvögeln, denen fie Linné zugefellete, verwandt find. VII. Sraurmoses. Die großen, zum Flug uugelpt@heR Land= / vögel. Der Straus, Cafuar und Dudu. B) Waffervogel. VIM, Grarvae. Sumpfvögel, mit langen Füßen, langem, faft walgenformigem Schnabel, und meiftens langem Halfe. IX. Anseres. Schwimmvögel mit Ruderfüßen, einem ſtum— pfen, mit Haut überzogenen, am Rande meiſt gezähnelten — der ſich am der Spitze des Oberkiefers mit einem Häkchen endigt. er | * Von den Vögeln. 101 Zur N. ©. der Vogel, Con. Gesneri Ahistoriae animaliam L.1II, qui est de aviam na- tura. Tiguri 1555. fol. Urxss. Arprovanoı ornitkologiä. Bonon. 1599 sq. Vol. II, fol. F. WırLucusy ornithologiae L.. MI. ex. ed. Rası. Lond. ı676. fol, Jo Rası synopsis methodica avium, ib. 1713, 8. J. Enwarnos’s rataral history of birds. Lond. 1743 sq. Vol. IV. 4. Eı. gleanings of nataral history, ib. 1758 sq. ‚Vol, III. 4. Baısson ornzithologie, Paris 1760, Yol. VI. * Burron. Dausenton jun. planches des oiseaux, Paris 1775 sq. fol, (1008 Bl.) C. J. Temmisck et Meırrr. LauGierR nouveau Aecueil de Plan- ches color. des oiseaux. ib. 1820 sq. fol. — (Jo. Laruam's) general synopsis of Birds. ib. 1781. Vol, VI. 4. und dad Supplement dazu. ib; 1787. F. M. Daupix Traite elementaire et complet d’ornithologie, Par. 1800. Vol. II. 4. . * * * C; J. Temminck Tablean sysiematigue des oiseaux qui se trou- vent en Europe. ed. 2. Par. 1820. II. vol. 8. a mit vielen Zufägen v. C. L. Nitz ſch. Halle 1822. 2 Baͤn⸗ 305 — Friſch Verſtegun Be Vögel in Deutichland. Ber fin, 1733 bis 1763. Fol. (242 3. M. Behfteing gemeinnügige — ©. Deutſchlands T—IV,2. Leipz 1791. 8. But — hun von und, für Deutfhland. Leipz. 1802 u Th J. P.A. Leislerg REN: zu Bechſteinh N. G. Deutſchland. ı. H. Hanau, 1812, 8, J. Wolf u. J. Sr. Frauenholz Abbildungen und Beſchreibun— gen der in nen brütenden Vögel. Nuͤrnb. feit 179% Fol. u. 4. Teutſche Srnithologie, berauögeg. von Borthaufen, Lichtham— mer und Becker dem Yüng. Darmſt. feit 1800, Fol. Taſchenbuch der deutichen Wögel: Runde, oder kurze Beihreibung aller Voͤgel Deniiäiandg, von Meyer und Wolf. Frankf. a. M, 1810. 11.8.8 J. 4. und J. Fr. Nauman 1 R. G.der Vögel Deutfihlande. Leipz. ei Tr 8. Chr. 2 Brehm Beiträge zur (Deutfchen) Voͤgelkunde. Neuſtadt an der Orla, ſeit 1820. 8. Con. Nozesans Nederlandsche Vogelen, door Car, Sepp en ıZoon. Amst. 1770 sq. fol. History of British Birds; the figures engraved on wood by T Bewick. Newcastle upon Tyne. ed, 3. 1816. I. vol. 8. Prnnant's arctie zoology. Ur Band. Fr. eg hist. naturelle des oiseaux ‚d’Afrique. Paris. - 1796 s gehe — nataral kistory of Carolina. Liond. 1731. Vol. ol 102 V. Abſchnitt. Aurx. Wınson’s American ornithology. Philad. 1808 8q. vol. I— VIII. gr. 4. dazu vol. IX. von G. Oro. und Fortf. von Cu. ' Lucıan BonArarte. in IM. vol. Appn SPARRMANN museum Carlsonianum. Holm, 1786, Fasc. II, ol. 0a * I * Zur Phyſiologie dieſer Thier-Claſſe. Fr. T ey an Zoologie. Ir und IIIx Band. Heidelberg. 1810 — 14.0, Erſt alfo die Landvobgel in VII Drdnungen. I. ACCIPITRES. Haft alfe mit furzen, ftarfen Füßen, großen fcharfen Kral— len und ftarfem, gefrummtem Schnabel, ‚der meift oben auf der Seite in zwey ftumpfe, ſchneidende Spitzen auslaͤuft, und an der Wurzel mehrentheild mit einer-fleifhigen Haut (cera) bes deckt ift. Site nähren fich theild von Aas, theils vom Raube le— bendiger Thiere, leben in Monogamie, niften an erhabenen Or— ten, und haben ein wilderndes, widerliches Fleifch. ı. Vurtur. Geier. Rostrum rectum, apice aduncum; plerisque caput et collum impenne. Lingua bifida. 1. Gryphus. der Condor, Quntur. 9. cariinQulg verticali longitudine capitis. DE Humeöuor Recueil d’observations de Zoologie. „tab, 8. 9 Hauptfählih im mweftlihen Sudamerica. Hält mit aus— gefpannten Flügeln auf 12 Fuß in der Breite, und feine Schmwungfederh find am Kiel wohl fingersdid, Er ft ſchwarz⸗ braun von Farbe mit einem weißen Halskragen. Niſtet zu— mal an felfigen Ufern, fliegt ausnehmend hoch, lebt meiſt vom Raube unter den Viehheerden, und von todten Fiſchen, welche die See auswirft. 2. Papa, der Geierfönig, Butter Sonnen: geier.. V. naribus carunculatis, vertice colloque denudato, Burron oiseaux vol, I. tab. 6. In Weftindien und Südamerica. Nur von der Größe ei nes welſchen Huhns; zumal am Kopf von fhonen gelben, vo: then und ſchwarzen Farben, mit langen, fleifhigen Lappen J ’ von den Vögeln. 103 über dem Schnabel. Kann den nackten Hals ganz in den dick— befiederten Schulterfragen einziehen. r 3. +. Barbatus. der Lämmergeier, Bartgeier, Goldgeier, Jochgeier. V. rostri dorso versus apicem gibboso, mento barbato. Abbild, n. h. Gegenst. tab, 85. In den Tproler- und Schweizer= Alpen; auch in Sibirien und Habeſſinien. Der größte europäifche Raubvogel, deffen ausgefpannte Flügel bei 10 Fuß meffen, und der ſich vorzüg— lich durch feinen ftarfhaarigen Bart, und durd) den befieder- ten Kopf, befonders aber durch den gemölbten Rüden vorn am DOberfehnabel von andern Geiern auszeichnet. 4. Perenopterus. der Aasgeier. V. remigibus nigris, margine exteriore, praeter extimas, canis, ’ Befonders häufig in Palaftisa, Arabien und Aegypten. Verzehrt unzählige Feldmäaufe, Amphibien x. Die alten Aegyptier haben diefen Vogel, fo mie einige andere ihnen vorzüglich nutzbare Thiere, heilig gehalten, und ihn haufig in ihrer Bilderfchrift auf Obelisfen, Mumienbefleidungen ıc. vorgeftellt. 2. Fırco. (Span. Scor). Rostrum aduncum, basi cera instructum; caput pennis teetum; lingua bifida. 1. Serpentarius. der Secretär. (sagittarius, Ir. Ze messager). F.cera alba, cruribus longissimis, cri- sta cervicali pendula, rectricibus intermediis elon- atis. . Abbild. n, h. Gegenst. tab. 55. Vom Cap landeinwärts, auch auf den Philippinen. Mit langen Beinen, wie ein Sumpfvogel. 2.+. Melanaötus. der fhwarzbraune Adler. (Büf: fon’$ aigle commun. Engl. the black eagle). F. cera lutea, pedibusque semilanatis, corpore ferru- gineo, nigricante, striis Navis. v. Wildungen Tafhenbud f. d. 3. 1800. In Europa. Beträchtlich Fleiner als der folgende. 3. +. Chrysaetos. der Goldadler, Steinadler. (Büffon’$ grand aigle. Engl. the golden eagle). F. cera lutea, pedibusque lanatis luteo-ferrugineis, corpore fusco ferrugineo vario, cauda nigra , basi , einereo undulata, Burrox vol, I, tab, i. 104 V. Abſchnitt. Im gebirgigen Europa, Niſtet auf hoben Felſen und ver- forgt feine Junge mit Wildpret von Hafen, Gemfen ıc. 4. }. Ossifragus, der Seeadler, Sifhadler, Bein: breder. (Sr. lorfraie, Engl. the seaeagle, osprey‘). F. cera lutea pedibusque semilanatis, corpore fer- rugineo, rectricibus latere interiore albis. dv. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1801. An. den europäifhen Küften, auh in Nordamerica und theils auf der Südfee, Faſt von der Grofe des Goldadlers. Lebt faſt bloß von Fifchen. x 3. }, Haliaetus, der Entenftoßer, Moosweib. (Fr. le balbuzard. Engl. the osprey).. F, cera pedibus- - que caeruleis, corpore supra fusco, subtus albo, capite albido,. Mile) Burron vol. I. tab, 2. | Mehr an den Ufern der Flüffe ald an den Seefüften. Iſt oft mit dem Fiſchadler verwechſelt worden. —3 6. +. Milvus. die Weibe, der Gabelgeier, Milan, Scheerſchwänzel, Schwalbenſchwanz, Tau— benfalke. (Fr. Ze milan. Engl. the kite). F, cera ‚. Fava, cauda forficata, corpore ferrugineo, capite “ albidiore, a *806 Friſch tab, 72. Faſt in der ganzen alten Welt. 7. Gentilis, der Edelfalke. (Fr. le faucon, Engl. !he falcon), F. cera pedibusque flavis, eorpore ci- nereo maculis fuscis, cauda fasciis quatuor nigri- cantibus. | Friſch tab, 74. In gebirgigen Gegenden der nördlichen Erde; varirt in sahlreihen Spielarten, deren einige auch von manchen für befondere Gattungen angenommen werden. Wird vorzüglich (fo wie freilich manche andere verwandte Gattungen dieſes Geſchlechts auch) zum Fang Heiner Säugethiere und Vogel, namentlich in den Morgenländern zur Gazellenjagd, und in Europa zur Reiherbeitze abgerichtet. 8. 1. Palumbarius. der Habicht, Taubenfalfe. (ac- cipiter, $r. Z’autour, Engl. the gooshawk), F. ce- ra nigra, margine pedibusque flavis, corpore fus- 00, rectricibus fasciis pallidis, auperciliis albis. Friſch tab. 81. 82; hy Hat meift gleiche Heimath mit der vorigen Gattung. Von den Bügeln. - 105 9: }- Ale der Sperber, Bogelfalke (Zr. Zeper- ‚ vier. Engl. the sparrow kahl. F. cera viridi, pedibus flavis, abdomine albo griseo undulato, cau- da fasciis nigricantibus. Friſch tab. 90. 91. 92. In einem großen Theile der alten Welt. 3. Srrıx, Eule. (Noctua). Rostrum breve, aduncum, nudum absque cera; nares barbatae; caput grande; lingua bifida; Bades digito versatili; remiges aliquot serratae, ET. Bubo. der Uhu Schubut, die Ohreule. (Er. le grand duc. Engl. the great horn owl, the eagle- owl).. 5. auribus pennatis, iridibus croceis, corpo- re rufo. v. Wildungen Taſchenbuch f.d. I. 1795. Das größte Ihier feines Geſchlechts. Im mildern Europa und meftlichen Afien *). 2. Nyctea, die Schnee=-Eule, Sarfang. S. capite laevi, corpore albido, maculis lunatis distantibus fuseis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 75. In der nördlichſten Erde. Ein prachtvolles Thier. 3. }. Flammea. Die Schleiereule, Perleule, Kir- cheneule, Thurmeule. (Fr. Peffraie). $, capite laevi, corpore luteo punctis albis, subtus albido punciis nigricantibus, v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. FR In den gemäßigtern Zonen der alten und: neuen ‚Welt. Von ausnehmend ſchonem und ſanftem Gefieder, 4. 1. Passerina, das Käuzsden. (Br. la cheveche. Engl. the little owl, sereechowl). 3. capite laevi, remigibus maculis albis quinquo oxdirn Friſch tab. 100. In Europa und Nordamerica. « 4. Laxius. Rosſstrum rectiusculum, dente utrinque ver- sus apioen; basi nudum ; lingua lacera, *) Linne und viele andere Naturforfher, aber auch Antiqua⸗ rier hielten den Uhu für den Minervens-Vogel. Daß dem nicht ſo, ſondern daß das eine glattkoͤpfige Eule ſey, (— wahrſcheinlich das Kaͤuzchen, Str. passerina —) habe ic) aus den alten griechiſchen Kunſt— werfen gezeigt iM Specimen historiae naturalis antiquae artis ope- ribus illustratae p. 20. aq. 106 V. Abſchnitt. 2. +.’ Exeubitor, der Würger, Bergälfter. (Er. la ' pie-grieche grise,. Engl. the great shrike). L. cau- da cuneiformi, lateribus alba, dorso cano, alis ni- gris macula alba. Friſch tab. 59. In Europa und Nordamerica. Ahmt, fo tie die folgen= de Gattung, anderer Vögel Stimme fehr geſchickt nad). 2. Collurio, der NReuntddter. (Fr. lecorcheur. Engl. the red-bached shrike). L. cauda subcuneiformi, dorso griseo, rectricibus quatuor intermediis uni- ooloribus, rostro plumbeo. Friſch tab, 60. In Europa. Nährt ſich bauptfahlich von Inſecten zumal Käfern, Grashüpfern ıc., die er zum Vorrath an. Schwarz dorn und —— dorniges Gebüſche anſpießt. U. LEVIROSTRES, Die Vögel diefee Ordnung find faft bloß den mwärinften Erdftrichen eigen, und werden durch die theils fehr großen, di— den, aber in Verhältniß meift fehr leichten Schnäbel, Eenntlich, deren oben ($. 39); bei Gelegenheit der Luftbehälter gedacht worden. S. Psırracus. Papagei, Sittig. (Fr. perroquet. Engl. parrot). Mandibula superior adunca,' cera instruc- ta, lingua carnosa, integra, Pedes scansorii ). Merfwürdig ift, daß mande einzelne Gattungen, dieſes (— weitläufigen, daher von den Ornithologen in mancherlei Familien eingetheilten —) Geſchlechts eine ſo überaus einge— ſchränkte Heimath haben, daß ſich, z. B. auf den Philippi— nen, verſchiedene derſelben bloß einzig und allein auf der ei— nen oder andern Inſel, und hingegen nie auf den noch ſo nahe liegenden, benachbarten finden. Ueberhaupt haben die Papa— geien ‚viel auszeichnendes, ‚Eigenes in ihrem Betragen. Sie wiffen fih 5. B. ihrer Füße faft wie Sande zu bedienen, brin— gen ihre Speife damit zum Schnabel, Frauen ſich damit hin— ter den Ohren, und wenn fie auf dem Boden geben, fo tre- ten fie, nicht wie andere Vögel bloß mit den Krallen, fondern ⏑ü *) Histoire naturelle des Perroquets, par F. Levaıınanr. Par 15804 u. folg. gr. Fol. \ Bon den Vögeln. 107 ‚mit der ganzen Ferfe aufıc. Ihr bafenformiger Oberſchna— bel iſt eingelenkt und fehr bemeglich, und nutzt ihnen zumeilen ftatt eines dritten Zußes zum Klettern, Anbalten ıc. Beide Geſchlechter Ternen leicht Worte nachfprechen, und manche hat man, wenn gleich höchft felten, fogar fingen gelehrt. ı. Macao. der Aras, indianifhe Rabe. (Aracan- ga). P. macrourus ruber, remigibus supra caeru- leis, subtus rufis, genis nudis rugosis. Enwarpns’s birds tab. 158. In Sudamerica. a. Alexandri. P. macrourus viridis, collari peetore- que rubro, gula nigra. | | Enwaros’s 1. e. tab. 292. In Oftindien. 3: Cristatus. der Cacadu. P. brachyurus, crista pli- catili flava. Friſch tab. 50. In DOftindien, zumal auf den Moluden. 4. Erithacus. der Jaco, afhgraue Papagei. P. brachyurus canus, temporibus nudis albis, cauda coCcinea, Friſch tab. 51. Auf Guinea, Congo und Angola. 9. Ochrocephalus. (Sr. !amazone a tele jaune). P. vi- ridis, vertice favo, tectricibus alarum puniceis, remigibus ex viridi, nigro, violaceo et rubro va- riis, rectricibus duabus extimis basi intus rubris, Dausenton Pl, 312. In Weſtindien ıc. 6. Pullarius. (Fr. linseparable), P. brachyurus viri- dis, fronte rubra, cauda fulva fascia nigra, orbitis cinereis. Friſch tab, 54. fig. ı. Auf Guinea und in Dftindien. Nicht viel größer als ein Blutfink. Hat den franzofifhen Namen von der irrigen Sa- ge, als ob er immer Paarweis gebalten werden müßte, weil Feiner den Verluſt feines Gatten überleben könnte. 6. Ramrnastos. Tufan, Pfefferfras. Rostrum maxi- mum, inane, extrorsum serratum, apice incurvatum. Pedes scansorii plerisque. Der ungeheuere Schnabel, der die zahlreichen Gattungen diefes fonderbaren Geſchlechts füdamericanifher Vogel aus- + 108 V. Abſchnitt. eichnet, iſt REN leicht, F von ungemein weichem ‚Horn. Ihre Zunge iſt eine halbe Spanne lang, tie von Fiſchbein, an der Wurzel Faum eine Linie breit, und an den Seiten vorwärts gezafert. Das Gefieder variirt febr, nad) der Verſchiedenheit der beiden Geſchlechter, auch nad dem Alter ıc. ı. Tucanus. R.nigricans, rostro flavescente versus basin faseia nigra, fascia.abdominali flava.. 9. Buceros. Der Nashornvogel, Calao. (hydroco- rax). Rostrum maximum, inane, ad basin versus frontem recurvatum; pedes gressorii, Die fammtlichen Öattungen dieſes ebenfalls abentheuerlich gebildeten Geſchlechts find in Oftindien und Neu = Holland zu Haufe. ‚ı. Rhinoceros, B. processu rostri frontali recuryalo. ‚Abbild. n. h. Gegenst. tab, * B———— Die Voͤgel dieſer Ordnung haben kurze Fuͤße, und meiſt einen geraden, nicht dicken Schnabel von mittelmäßiger Länge. 8. Picus. Specht. (Fr. pie. Engl woodpecker). Ro- strum polyedrum, apice cuneato; lingua brevissima, retrorsum aculeata; vagina. ossis linguae teres lum- brieiformis, longissima; pedes scansorii. Die Spechte haben vorzüglich den fonderbaren Bau, daß fich ihr Zungenbein in zwey lange grätenformige Knorpel verläuft, die von hinten nad) vorn über den ganzen Sirnfchädel unter der Haut liegen, und fi) an der Stirne nahe an der Schnabel: wurzel endigen. Diefe Knorpel find alfo gleichſam elaftifche Federn, mittelft welcher diefe Vogel das wurmförmige Vor⸗ derende deſto leichter hervorſchießen, und an der hornigen kleinen Zunge Inſecten anſpießen können *). ı. Martius. der Schwarzfpeht, gemeine Syeht, die Hohlkrähe. P. niger, verfice coceineo, Friſch tab. 34. fig. ı. Nebft den folgenden Gattungen im mildern Europa und nordlichen Afien. * *X VA Huser diss. de lingua et össe hyoideo Piei viridis. Stultg..2821, 4. m. Steindr. | — Don den Vogeln. 109 2. +. Viridis. der Örünfyedt, Grasfpyedt. P. vi. ridis, vertice coccineo, Friſch tab. 35. BT. Major, ber gr oße Bunt-oder Rothſpecht. P. albo nigroque Pe oceipite rubro. Friſch tab. 36. 4.4. Minor. der Heine Bunt-oder Rothfpedt. P, albo.nigroque varius, vertice rubro. Friſch tab. 37. 9. Ixxx. Rostrum teretiusculum, acuminatum; lingua ut in picis mucronata; pedes scansorii, Pe Torguilla. der Drebbald, Wendehals, Nat termwindel. (Sr. Ze oreol. Engl. ihe wryneck). F. cauda explanata, fasciis fuscis quatuor, Friſch tab. 38, Hat feinen Namen von der ungemeinen Gelenkſamkeit fei« nes Halſes, und meift die gleiche Heimath wie die vorgedadj« „ten Spidite. 10, Sırra. Syehtmeife. Rostrum subulatum, teretius- culum, apice compresso, mandibula superiore paul- lo longiore; pedes ambulatorii. 1. +. Europaea, der Blauſpecht. (Fr. Zasitelle, le tor- chepot. Engl. the nut- hatch, the wooderacher). 5: reetricibus nigris, lateralibus quatuor infra apicem albis, Friſch tab. 30. In allen drey elttheilen der nördlichen Erde. . +1. Tonus. Rostrum subulatum, depressiusculum, ob» tusum ,rectum, basi setis patulis; pedes gressorii. 1. Viridis. ($r. le todier. Engl. the green sparrow),T. viridie, pectore rubro, Sm mittleren America. » 2. Paradisaeus. T. capite cristato nigro, corpore al- bo, cauda cuneata, rectrieibus intermediis longis- simis, In Südafrica, auf Madagascar ic. ı2. Auceno. Rostrum trigonum, crassum, rectum, lon- gum; pedes breves, gressorii. 1. +. Ispida. der Eisvogel. (Aleyon, (Zr. Ze martin- - 110: V. Abſchnitt. pécheur Engl. the kingsfisher). A. supra cyanea, fascia temporali Nava, cauda hrevi, grif dh tab. 223. Faſt in der ganzen alten Welt. Raͤhrt ſich von Fiſchen, deren Gräten er dann als Gewölle ($. 63.) ausbricht. Daß er nad) dem Tode leicht vertrodnet ohne in Fäulnig überzu⸗ gehn, iſt nicht, wie Paracelſus und ſo viele nach ihm mein— ten, eine Eigenheit dieſes Vogels, ſondern zeigt ſich unter aͤhnlichenUmſtaͤnden auch amKreujzſchnabel, C —— — a. 135. Merors. Rostrum curvatum compressum, carina- tum; pedes gressorii, 1. Apiaster. der Immenmolf, Bienenfreffer. (Fr. le guepier. (Engl. the bee-eater). M. dorso ferru- gineo, abdomine caudaque viridi caerulescente, gula lutea, fascia temporali — v. Wildungen Tafchenbuch f. d. 3. 1808. Im füdlihen Europa und mildern Xen. Lebt von In— fecten. 14. Urupa. Rostrum arcualum, convexum, subcom- pressum, obtusiusculum, pedes ambulatorii. ı. Epops. der —— Kothhahn. (Fr. la hu- pe. Engl. the Bee . erista variegata, Friſch tab. Sn Europa und ARE Nährt fi von Regenwürmern und mancherlei Inſecten. Niſtet in hohle Bäume, und, wie ſchon Ariſtoteles anmerkt, oft auf eine Grundlage von Men- ſchenkoth *). 15. Certuıa. Baumläaufer. Rostrum arcuatum, tenue, subtrigonum, acutum ; pedes ambulatorii, ı.+. Famtliaeris. die Baumklette, der Grüper, Grau— ſpecht, Baumkleber. (Fr. le grimpereau. Engl. the er geper). C. grisea, subtus alba, remigibus fus- eis; rectricibus decem, 4 Beil tab. 3g. fig. ı. ; Sn Europa. Klettert Faft wie die Syechte an den Baunt- ftämmen berum, um Inſecten und ihre Puppen zu ſuchen ıc. 2.}. Muraria. der Mauerfyedht. C. einerea, rec- trieibus roseis, remigibus rectricibusque fuscis , maculis alarum fulvisniveisque. Abbild. n. h. Gegenst, tab. 76. 7 Nozemans en Chr, Sepr Vederlandsche Vogelen.p. 129. sg. Bon den Vögeln. 111 Das ausnehmend fhöne Thier bat Sperlings Groͤße, und lebt einſam im wärmern Europa. Namentlich i im C. Bern. In Deutſchland hen hi felten. Niftet in altem Gemäuer, ‚auf Thurmen ıc. 3. Coccinea (vestiaria). C, coccinea, reotrieibus re- migibusque nigris, i Abbild. n. h. Gegenst. tab. ı6. Auf den Sandwich » Infeln, deren Funftreiche Einwohner mit den Federchen diefes Kleinen carmoifinrotben Vogel! mans herlei prachtvollen Putz- und andere Kleidungeftüde, Helme. fogar ganze Mäntel ıc. überziehen. 4. Sannio, C. olivacea, vertice subviolaceo, remigi- bus caudaque subfurcata fuscis. Abbild. n. h. Gegenst, tab. 8. Auf Neu = Seeland. 16. Trocnınus *). Colibri. Honigfauger, Blumen- ſpecht. (Fr. oisean-mouche. Engl. humming bird), Rostrum subulato-filiforme longum. Mandibula infe- riore tubulata, superiore vaginante inferiorem. Lin- gua filis duobus coalitis tubulosa; pedes ambulato- rii, Drevissimt. Das ganze Gefchlecht ift, fo viel man big jegt weiß, allein in America zu Haufe. Aber nicht bloß im wärmern, fondern theils auch nordlic bis Nutfa-Sund und ſüdlich bis zur Weſt— küſte von Patagonien. A) Curvirostres (eigentlide Colibris). 1. Pella. (Sr. le colibri-topase). Tr. ruber, rectrieci- bus intermediis longissimis, capite fusco, gula au- rata uropygioque viridi. Enwarns tab. 32. In Guiana. Wohl 6 Zoll lang. B.) Reetirostres (Fr. oiseaux-mouches). 2. Minimus. T. corpore viridinitente, subtus albido ; rectrieibus lateralibus margine exteriore albis. Enwarns tab, 105. Der allerfleinfte befannte Vogel, der Buferchdnes nur un- gefahr Jo Gran wiegt. Sein Neft ift von Baumwolle, und bat die Größe einer Wallnuß; und feine zwey Eier etwa, die von einer Zudererbfe. *) Histoire naturelle des Colibris ei des Oiseaux mouches, par J. B, Aunzserrt, Par. feit 1800. fol," —* 112 V. Abſchnitt. 3. Mosguitus. der Zumelen: Colibri. ($r. Ze Ru- ' bis topase). T. viridescens vertice purpureo aura- to, gutture auroreo rutilo, Sen thes. tab. 37. fin. ı. Stirn und Scheitel des Männchens glaͤnzen mit rubinro- them Feuer, und ſeine Kehle wie glühendes Gold. IV. CORACES. Die Vögel diefer Ordnung haben einen ftarfen, oben er= babenen Schnabel von mittelmäßiger Größe, und furze Füße. Sie leben tbeild von Getreide u. a. Pflanzenfamen ıc. theils von Snfecten, und aud von Aas; und haben mehrentheils ein wil— derndes, unfhmadbaftes Fleiſch 17. Bupmaca, Rostrum, reéectum, subquadrangulare; . mandibulis gibbis, integris, extrorsum gibbosioribus. Pedes ambudatorii. ı. Africana. ($r. le pie boeuf. Engl. the beefeater). Lartaam Voll. P. 1. tab. ı2. In Senegambien ıc. wre) ı8. Crorormaca. Rostrum compressum, semiovatum, arcuatum, dorrato-carinatum. Mandibula superiore margine utrinque .angulata. Nares perviae. I. Ani. der Madenfreffer. (dt; Ze bout de petun. Engl. the razor - Bitte blackbird). C. pedibus scansoriis, Lrrnam. 1. c. tab)13, In Weftindien. Lebt in gefellfchaftlicher Verbindung, und es follen fogar mehrere Weibchen ſich zufammen balten und ein gemeinfchaftliches Neft bauen, mit einander brüten ıc. 19. Corvus. Rostrum convexum cultratum, nares 3 ce tectae; pedes ambulalorii, 1.7. Corax. der Kolf-Rabe. (Br. le corbean. Engl. the rauen). C, c6rpore atro-nitente, rostri Apice subincurvo, cauda semirhombea. Friſch tab. 63. Wie die nächftfolgende Gattung faſt durchgehends in bei⸗ den Welten. Hat einen überaus ſcharfen Geruch, raubt Fi- ſche, Krebfe, junge Enten, felbft junge Haaſen ꝛc., ſchleppt auch andere Sachen zu Nefte, die er nicht frefien kann. 2. }. Corone, die Raben: Krähe (Fr. la corneille. ’ Bon den Vögeln. 113 Engl. the carrion crow). C. atrocaeruleacens to- tus, cauda rotundata: rectricibus aculis ı . Burrox vol, III. tab. 3. 3. +. Frugulegus. die Saatkrähe, der Karcedel. (Sr. le freux, la frayonne. Engl. the rook). C. ater, fronte cinerascente, cauda subrotunda. Friſch tab. 64. : Meift im ganzen mildern Europa. Vergütet den mäßigen Schaden, den fie der Saattbut, dur) die weit betradtli- here Vertilgung unzahliger Feldmäufe, Engerlinge, Gras- raupen ꝛc. 4. +. Cornix. die Krähe, Nebelfrähe, Hauben- fräbe. (Sr. Za corneille mantelee. Engl. the hoo- ded crow, royston crow). C. einerascens capite, ju- gulo, alis caudaque nigris. Friſch tab. 65. In den mildern Zonen der alten Welt. Haufet in man- hen Gegenden als Standvogel Jahr aus Jahr ein, in an- dern läßt fie fih bloß über Winter nieder, ohne daß man noch recht meiß, mo fie vonda im Frühjahr hinzieht. Wird ebenfalls durch die Vertilgung unzähligen Ungeziefers nußbar, thut doch aber auch den Maisfeldern großen Schaden. 5. }. [Monedula, die Doble. (Br. le choucas. Engl. the jackdaw). C. fuscus, occipite incano, fronte, alis caudaque nigris. Friſch tab. 67. Sm nordweftlihen Europa. 6. +. Glandarius, der Holzheher, Nußbeißer, Mar: colph, Hetzle, HSerrenvogel. (Br. Ze gear. Engl. the jay). C. tectricibus alarum caeruleis, lineis ‚transversis albis nigrisque, corpore ferrugineo variegato, Friſch tab. 55. Im mildern Europa. 7. +. Caryocatactes. der Nußheher. (Ft. le cassenoix. Engl. the nuteracker). C. fuscus alboque puncta- tus, alis caudaque nigris : rectricibus apice albis: intermediis apice detritis, v. Wildungen Tafhenbud f. d. 3. 1805. In der nordlichen Erde. 8.7. Pica, die Aelſter, Aßel, Aegerſte, Heifter, Blumenbach's Naturg: 8 114 V. Abſchnitt. ( Fr. la pie. Engl. the en C. albo nigroque varius, cauda cuneiformi. Friſch tab. 58. | Sn Europa und Nordamerica. Ein ſchädliches Thier für junges Meiergeflügel, und mitunter wohl für die Saatfelder, das aber auch zahllofe Raupen, Schneden ıc. vertilgt. 20. Coracıas. Rostrum ceultratum, apice incurvato, basi pennis denudatum ; pedes breves ambulatorii. 1.7. Garrula. die Mandelfrähe, Rade, Blau- vade, der Birfheher. (Fr. Ze rollier. Engl. the roller). C. caerulea, dorso rubro, remigibus nigris. v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1807. Sm mildern Europa und in Nordafrica. Läßt fi in der Erntezeit, wenn die Frucht in Mandeln fteht, baufenmweife auf den Feldern fehen. 21. Gracvna. Rostrum convexo - METER) basi nu- diusculum. Lingua integra, acutiuscula, carnosa. Pedes ambulatorii. 1. Religiosa, (St. lemainate, Engl. the minor grakle). G. nigro violacea, macula alarum alba, fascia oc- cipitis nuda, fava., Burron vol. III. tab. 25. In Dftindien. Hat eine fhone Stimme und lernt leicht Worte nachſprechen. — 2. QOuiscula, der Dr aiöhieh, 6. nigro- -violacea, cau- aa rotundata. . CATESBY vol. I. tab. 12. In Nordamerica. L 22. Pıranıser"). Paradisvogel. (manueodiatla). Ro- strum basi plumis tomentosis tectum. Pennae hypo- chondriorum longiores. Rectrices duae superiores singulares denudatae., Das ganze Geflecht von zahlreichen Gattungen bat ein überaus eingefchränftes Vaterland, da es wohl bloß auf Neu: Guinea zu Haufe ift, von da biefe Thiere als Zugvögel nad *) Histoire naturelle des Grimpereaux sucriers, des Pro- merops, ef des Oiseaux de Paradis. par L. P. Vıeirror, J. B. ER Eh et C. Sauvaces. Par. feit 1301. fol. Histoire naturelle des Diseaux de Paradis, des Rolliers ei des Promerops, suivie de celle des Toucang et des Barbus, par F, Le - Vaızuant, ebendaf. feit 1801. fol. Von den Vögeln. 115 den Molufen u. a, benachbarten Infeln ftreichen. Noch jest fehneiden die Papus diefen Ihieren, die wegen ihres pracht— vollen Gefieders in Indien als Putz getragen werden, wenn fie fie zu diefer Abſicht verfaufen, die Füße ab, die daher die leihtgläubigen Alten den Paradisvogeln überhaupt abzuſpre— den wagten *). ı. Apoda. ($t. l’emeraude), P. brunnea pennis hypo- cehondriis lufeis corpore longioribus, rectrieibus duabus intermediis longis setaceis, Epwarps tab, 110, 2, Alba. der weiße Paradispogel. (Ft. Ze manu- code à ı2 filets). P. anterius nigra violacea, po- sterius alba, humeris viride virgatis, rectricibus ı2 nigris. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 96. Eine der ſchönſten und fonft feltenften Gattungen diefes Ge— ſchlechts, am Leibe ohngefähr von der Größe einer Drofel. 25. Trocox. Curucuru. Rostrum capite brevius, cul- tratum, aduncum, margine mandibularum serratum, Pedes scansorii,- 1. Viridis. T, viridi aureus, subtus luteus, gula nigra, Eopwarnv’s tab. 331. In Guiana. 24. Bucco, Bartvogel. (Fr. barbu. Engl. barbet). Rostrum cultratrum, lateraliter compressum apice utrinque emarginato, incurvato; rietu infra oculos protenso. 1. Atroflavus. B, niger, jugulo, pectore et lineis supra etinfraorbitalibus luteis, abdomine griseo, Abbild, n. h. Gegenst. tab. 65. M In Sierra: Liona. 25. Cucunus, Rostrum tEretiusculum. Nares margine prominulae. Pedes scansorii. 1.7. Canorus, der Kukuk. (Fr. le coucou. Engl. the cuckow). C. cauda rotundata nigricante albo- punctata, Friſch tab. 40 u. f. J. R. Forſter von den Paradisvoͤgeln und dem Phoͤnix; in der indiſchen Zoologie, Halle 1795, Folio. (2te Ausg.) S. 26 u. f. 8 * * 116 Abſchnitt. In der nördlichen alten Welt, wo er aber doch nur im Frühling und Sommer zu fehen if. Er bebrütet das halbe dugend Eier, das er jedes Frühjahr nad) und nach legt, nicht ſelbſt, föndern legt, fie einzeln in die Nefter der Grasmücken und Bachſtelzen ꝛc. *) zwiſchen diefer ihre eigenen Eier, da fih dann diefe Kleinen Vögel an feiner Statt dem Brüt-Ge— ſchäfte unterziehen. Merkwürdig iſt, daß ſeine Eier, die doch um Vieles größer find, als diefer fo mweit Fleinern Vögel ih⸗ re, dennoch eben nicht länger als dieſe bebrütet zu werden braͤuchen Der junge Kukuk wächſt aber dagegen ſehr ſchnell, und drängt wohl eher die mit ihm zugleich ausgebrüteten jun— gen Grasmücken aus ihrem mütterlichen Neſte““). Sein Win— teraufenthalt iſt noch nicht zuverläſſig bekannt. 2. Indicator. der Honigkukuk, Sengo, Mook. C. cauda cuneiformi fusco et albido maculata, alis fuseis maculis favis, pedibus nigris, “Jo. Fr. Mitver fasc. IV. tab. 24. Im füdlichern Africa vom Cap landeinwärts. Hat feinen Namen von der Fertigkeit, mit welcher er, wie der Honig— Dachs, feine Tiebfte Nahrung, aus den wilden Bienenneftern aufzufuchen weiß. 9* 3. Perso. der Turaco. €. capite cristato, corpore viridi- caerulescente, remigibus sanguineis, cauda, aequali. Burros ‚vol, VI. tab. I In Südafrica. Das ſehr ſchöne Thier zeichnet fich aufer andern befonder$ durch die doppelte apfelgrüne Holle mit wei— fen Endfpigen von den übrigen Gattungen diefes Geſchlechts auffallend aus. 26. Orıorvs. Rostrum conicum, convexum, acutissi- mum, rectum: mandibula superiore paulo longiore, obsolete emarginata; pedes ambulatorii. —5 Galbula. die Golddroffel, Goldamfel, der Kirfhvogel, Bülow, Pirol. (Fr. Ze loriot). O. luteus, pedibus nigris, rectricibus exterioribus postice flavis, Friſch tab. 3ı, *) oder schiebt fie auch wohl mit — Schnabel hinein. — ſ. Weidmann's Feierabende 1. B. 1815. S. 67. **) fe zur ganzen N. ©. dieſes gar merkwürdigen Thiers Dr. "Senn % in den phllos. Transact, vol, LXXVIII. P. V. pag, 219. Don den Bügeln. RT Hin und wieder in der alten Welt. Soll in Bigamie le— ben. Das Männden goldgelb und ſchwarz, das Weibchen olivengrün. Macht ſich ein Eunftliches, napfformiges, fehr dauerhaft zmwifchen zwey Aeftchen befeftigtes Neft. 2. Phoeniceus. der Maisdieb. (Engl. theblack bird), O. niger, alarum tectricibus coccineis, Cıarzssy vol. I, tab. 13. Im mildern Nordamerica. Halt! fi gemeiniglich zu dem obgedachten Maisdieb (Gracula guiseula), 3. Jupujuba. (Persicus Lınv.). O. niger, dorso posti- co maculaque tectricum alarum basique rectricum luteis. _ | Brısson vo]. II. tab. g. fig. 1. In Brafilien ꝛc. Baut fih, wie die vorige und mehrere andere Öattungen diefes Geſchlechts, ein langes beutelförmi— ges Neft von Schilf und Binfen ”), deren man zuweilen meh— rere Hundert an einem Baume hängen fieht. V. PASSERES, Kleihe Vögel, mit Furzen fehlanfen Füßen, und Fegelfor: migem, ſcharf zugefpistem Schnabel von verfhiedener Große und Bildung. Sie leben in Monogamie, nähren fi von In— fecten und Pflanzen- Samen, haben ein zartes, fchmadhaftes Fleiſch, und die meiften von ihnen fingen (tie man's insgemein nennt). 4 | 27. Auaupa. Rostrum ceylindrico-subulatum, rectum, mandibulis aequalibus, basi deorsum dehiscentibus, Unguis posticus rectior digito longior. 1. +. Arvensis. die Feldlerhe, Himmelslerde, Bardale. (Fr. Zalouette. Engl. the field-lark, sky -lark). A. rectrieibus extimis duabus extrorsum longitudinaliter albis: intermediis inferiore latere ferrugineis, Friſch tab. 15. fig. ı. Faft in der ganzen alten Welt. Bader fih, fo wie der Straus, die Hübner und viele andere defhalb fo genannte Scharrvogel (aves pulveratrices), im Sande. *) Befonders auch von der Tillandsia usneoides, die faft wie | Pferdehaar ausfieht. 118 V. Abſchnitt. 2. }. Cristata. die Haubenlerche, Kobellerche, Heidelerche. (Fr. Ze cochevis). Anrectricibus ni- gris: extimis duabus margine exteriore albis, capi- te cristato, Friſch tab. 15. fig. 2. In Deutſchland und den benachbarten Rändern, 28. Srursus. Rostrum subulatum, angulato-depressum, obtusiusculum : mandibula superiore integerrima, mar- ginibus patentiusculis, 1. f. Valgaris. ver Staar, die Sprehe. (Fr. letour- neau,. Engl. the stare, starling), S. rostro fave- scente, corpore nigro punctis.sagittatis albis. Friſch tab. 217. Meift in der ganzen alten Welt, Ein nußbares Xhier, das unzählige ſchädliche Inſecten vertilgt. 29. Turnus. Rostrum tereti-cultratum: mandibula su- periore apice deflexo, emarginato. 1. f. Fiscivorus, die Schnarre, Mifteldroffel, der Ziemer, Miftler. (Fr. Za draine. Engl. Ihe missel bird, shrite). T. dorso fusco collo maculis albis, rostro filavescente. Friſch tab. ı5. Hin und wieder in der alten Welt. Nährt fih von Miftel: beeren, die auch haufig durch fie fortgepflanzt werden. 2.7. Pllaris. ver Srammetsvogel. (Er. Za litorne, tourdelle. Engl. the fieldfare). T. rectricibus ni- gris; extimis margine interiore apice albicantibus, capite uropygioque cano. Friſch tab. 26. Im nördlichen Europa, freicht aber ins fudlihe. Nährt fi vorzuglig von Wacholder = (Krammets-) Beeren. 3. 7. Jliacus. Weindroffel, Rothdroſſel. (Er. de. mauvis. Engl. the redwing). T. alis subtus ferru- gineis, supereiliis flavescentibus, Friſch tab, 28. Im nördlichen Europa. Gflättet, ihr Neft mit Letten und faulem Holze aus; und da legteres theils im Finftern leuch⸗ tet, fo Fonnte vielleicht fo ein qui pro quo den Anlaß zur Erzählung der Alten, von einer ave hercynica noctu lu- cente gegeben haben. Bon den Vögeln. 119 4. }. Musicus. die Sangdroffel, Zippdroffel, Weißdroſſel. (Er. la grive, Engl. the ihrostle, song thrush). T. remigibus basi interiore ferru- gineis, Friſch tab. 27. Mehr ſüdlich verbreitet als die vorige. Zuweilen findet ſich eine weißgraue Spielart von ihr. 5. Polyglottus. die americaniſche Nachtigall, Sinſonte. (Fr. le moqueur. Engl. Ihemockbird). T, fusco-cinereus, subtus albidus, maculis verti- cis, alarum et caudae candidis, CAreser vol. I. tab. 27. In 2ouifiana, Carolina, aud auf Jamaica. Ahmt ande- rer Vögel Stimme leicht und täufhend nad). 6. Roseus. T. subincarnatus, capite, alis caudaque nigris, occipite cristato. Epwaros vol, I. tab. 20. Im mittleren Europa und * Vertilgt unzählige Zug— ES: 7.3. Merula. die Amfel, Shwarz;droffel, (Zr. Ze N Engl. the RAR: ouzel). T. ater, rostro palpebrisque flavis. Friſch tab. 29 Im mildern En Lebt einfam, und nährt fih von MWachholderbeeren ; hat ein vorzüglich treues Gedächtniß. 8. Cyanus. die Blauamfel. (Solitarius. Fr. Ze merle bleu). T. nigro-caeruleus, remigibus rectricibus- que fuseis, Enwarnos vol. I. tab, 18, Einfam auf den Infeln und an den Kuften des Archipela⸗ gus; ein lieblicher Sangvogel. 30. AMmeruis. Rostrum-rectum, convexum: mandibula superiore longiore, subincurvata, utrinque emar- ginata, ı. Garrulus. der Seidenfhwanz, Pfeffervogel, Sterbevogel, Böhmer. (Fr. Zejaseur de Boheme, Engl. the bohemian chalterer). A, oceipite erista- to: remigum secundariorum apice coccineo lan- ceolato. — Friſch tab. 32. | Im nördlichften Europa, kommt aber in manden Jah: 120. V. Abſchnitt. ren zur Herbſtzeit häufg nach Deutſchland: zumal auf den Harz. 31. Loxıa. Rostrum conico-gibbum, frontis basi ro- tundatum; mandibula inferior margine laterali in- flexa. 1. }. Curvirostris. der Kreusfhnabel, Krumme ſchnabel, Krünitz, Tannenpapagei. le bec croise. Engl. the cross-bill, sheldaple). L. rostro forficato. Friſch tab. 11. fig. 3. 4. In den Schwarzwäldern der noördlichen Erde. Brütet mit— ten im Winter zu Ende des Jänners. 2. f. Coceothraustes. der Kernbeißer, Kirfäfint. (Sr. Ze gros bee. Engl. Ihe hawfinch). L. linea ala- rum alba, remigibus mediis apice rhombeis, rec- tricibus latere basis tenuiore nigris. Friſch tab. 4. fig. 2. 3. „pin und mwieder in Europa. 3. }. Pyrrhula. der Dompfaffe, Blutfinf, Lie— big, Gimpel. (rubicilla. $r. Ze bouvreutl, E ngl. the bullfinch). L. artubus nigris, tectricibus cau- dae remigumque posticarum albis. Friſch tab. 2. fig. ı. 2. In der nordliern alten Welt. Beide Geſchlechter lernen leicht Lieder pfeifen, ſelbſt einander —————— und r gar Worte nachfpredjen. 4. .Gregaria. L. ex griseo Hayesgene, fronte oliyäceh, nucha, humeris, alis et cauda fuscis. Pıverson’s journeys pag. 133. Am Cap, wo Heerden von mehreren Hunderten ihre Ne- fier auf einem Baum dicht zufammen bauen, und das wun— derbare Gebäude mit einem gemeinfchaftlichen überhängenden Dache bededen. 9. Pensilis. L. viridis, capite et gutture flavis, fas- cia oculari viridi, abdomine griseo, rostro, pedi- bus, cauda remigibusque nigris. Sonkerat voy, aux Indes. T. Tl. tab. 112. Ebenfalls am Cap, fo wie auf Madagascar. Bauer au eins der wunderfamften Nefter, am Waſſer, faft retortenfor= mig mit abwärts hängendem Halſe zum Ein- und Ausflug, e daf die Mündung nahe über der Woſſerfläche zu hängen ommt. Bon den Vögeln 121 6. Philippina. die Baya. L. fusca, subtus albido- flavicans, vertice pectoreque luteis, gula fusca. Davernton Planches. tab, 135. fig. 2. Sn Oftindien; ſehr gelebrig, daher fie in der indiſchen Halbinſel zu mancherlei kleinen Künſten abgerichtet wird. Bauet gleichfalls ein ſehr kunſtreiches hängendes Neſt aus Binſen ıc. — Cardinalis. der indianiſche Haubenfink, die virginiſche Nachtigall. (Engl. the redbird). L. cristata rubra, capistro nigro, rostro;pedibusque sanguineis, Friſch tab, 4. fig. ı. In Nordamerica, wird wegen feines rothen Gefieders und feines Gefanges häufig nad) Europa gebracht. 8. +. Chloris, der Örunfinf, Grünling, Grün— fhwanz, die Zwuntſche. (anthus, forus. Fr. Ze verdier. Engl. the greenfinch). L. flavicantivirens, remigibus primoribus antice luteis, rectricibus la- teralibus quatuor basi luteis. Friſch tab. 2. fig. 3. 4. Hin und wieder in Europa. 9. Oryx. der Geuervogel, L. grisea, rostro, fron- te abdomineque nigris, collo uropygioque fülvis, ee Planches. tab. 6. fig. 2. und tab. 134. g. 1. Am Cap ıc.; das Männden im Frühling und Sommer - feuerroth und ſammetſchwarz; im Herbft und Winter hinge- gen von der graulichbraunen Farbe des Weibchens. 32, Emserıza. Ammer. Rostrum conicum, mandibulae basi deorsum a se invicem discedentes: inferiore lateribus inflexo-coarctata, superiore angustiore, ı. Nivalis, die Schneeammer, der Schneevogel. (Fr. Z’ortolan de neige. Engl. the snow bunting). E. remigibus albis, primoribus extrorsum nigris: rectrieibus nigris: lateralibus tribus albis. Friſch tab. 6. fig. ı. 2. In der nördlichſten Erde *). Kommt nur zum Ueberwin- tern nad Deutſchland, wo fie fih aber weilen mit ein Mal in unermeßlichen Zügen ſehen läßt. *) Das einzige lebende Geſchoͤpf, das ſich dort noch in einer Höhe von 2000 F. oberhalb der Schneegraͤnze findet Wahlenberg über die Lappländifchen Alpen; mit Anmerk. von Hausmann. Göttingen 1812. Z. ©. 55: 2. Miliaria. die graue Ammer. (Fr. Zeproyer. Engl. the bunting). E. grisea, subtus nigro maculata, orbitis rufis, ‘ Friſch tab. 6. fig. 4. x —Meiſt dur ganz Europa. 3. }. Hortulana. der DOrtolan, Kornfinf, die Fett: ammer, windſche Goldammer. E. remigibus ni- gris, primis tribus margine albidis; rectricibus ni- gris, lateralibus duabus extrorsum nigris, v. Wildungen Taſchenbuch f. d. 3. 1803. In den märmern Gegenden von Europa und dem benad)- barten Aften. 4. }. Citrinella, die Goldammer, Gelbgans, der Emmerling. (Fr. Zedruant, Engl. theyellow ham- mer). E. rectricibus nigrivantibus: extimis duabus latere interiore macula alba acuta, Friſch tab. 5. fig. 1. 2. Meift duch ganz Europa. 5. Aureola. E. citrina, vertice, dorsoque spadi- ceis, crisso albido, rectricibus duabus utrinque extimis fascia obliqua alba. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 56. ' In Sibirien, bis Kamtfchatka. 6. Paradisea. die Witwe. (Fr. la veuve a collier d’or. Engl. the whidah bird). E. fusca, pectore rubro, rectricibus intermediis quatuor elongatis acuminalis: duabus longissimis, rostro rubro. Eopwarps tab. 86. Hat den englifhen, nachher in andern Sprachen aus Miß- verftand verunftalteten Namen von ihrer Heimath, dem Kö— nigreih Whydah (oder Judah) auf der guineiſchen Küfte. 33. Tanaora. Rostrum eonicum acuminatum, emargina- tum, basi subtrigonum, apice declive. ı. Jacapa. (%r. le cardinal pourpre, le bec d’argent. Engl. the red-breasted blackbird), T, atra, fron- te, jugulo pectoreque coccineis, { Eopwarns tab. 267. So wie mehrere verwandte Gattungen in Weftindien und dem benachbarten America. 34. Frincıuna, Fink. Rostrum conicum rectum acumi- natum, Bon den Bügeln. 125 1. +. Caelebs*). der Buchfink, Gartenfink, Rotb: fint, Waldfink. (Er. Zepingon. Engl. the chaf- ‚finch). F. artubus nigris, remigibus utrinque al- bis, tribus primis immaculatis: rectricibus duabus oblique albis. Friſch tab. ı. fig, ı. 2, Sn Euroya und Africa: bat mannidhfaltigen Gefong, fo daß oft die Finfen in einem Revier von ſechs oder mehr Mei- len in die Runde überein, und in benadhbarten Gegenden wieder anders fchlagen. 2. }. Montifringilla, der Bergfinf, Tannenfinf, Rothfink, Miftfinf, Schneefinf, Winterfinf, Quäkfink, Böheimer. (Fr. lepingon d’Ardennes, Engl, the bramble). F. alorum basi subtus flayis- sima, Linw£ fauna suec, tab. 2. fig. 198. Im nördlichen Europa. Kommt, wenn die Buchmaft gut gerathen, im Spätherbft zu vielen Zaufenden nad) manchen Gegenden Deutfchlands. 3. Nivalis, der Schneefinf. (Fr. Zaniwerolle). F. fusca, subtus nivea, remigibus secundariis rectri- cibusque albis, Brısson vol, IM, tab. ı5. fig. 1. Auf dem Eaucafus, und in den europäifchen Alyen. 4. 7. Carduelis. der Stieglig, Diftelfink, (Zr. le chardonneret. Engl. the goldfinch, the thistle- Jinch). F. fronte et gula coceineis, remigibus an- trorsum Slavis: rectriecihus duabus extimis medio, reliquisque apice albis, Friſch tab. 1. fig. 3. 4: Taft durch ganz Europa und in den benachbarten Landern der übrigen alten Welt. Gibt mit der Canarien - Sie fhone Baſtarde ). 5. Amaundava. der Fink von Bengalen. (Fr. Ze Bengali piquele. Engl, the Ahmedabad finch). F. fusca rufescensque albo punctata, Burron vol. IV, tab, 2. fig. ı. *) Hat diefen im Grunde unpaffenden Namen von der irrigen Sage, als ob nur die Weibchen Zugvoͤgel wären, hingegen die Männchen als Nordvögel bei uns überwinterten, %#) Friſch tab. 12. ſig. 8. 124 V. Abſchnitt. In Oſtindien. Daß ſeine Knochen, wie man behauptet, gelb ſeyn ſollen, habe ich bei denen, die ich zu unterſuchen Gelegenheit gehabt, nicht beſtätigt gefunden. 6. Canaria. der Canarienvogel, ehedem Zucker— vogelein. (Fr. Ze serin de Canarie). F. rostro al- bido, corpore subfusco, pectore flavescente, rec- tricibus remigibusque virescentibus. Friſch tab. 12. fig. 1-4. Scheint zu Anfang des fechözehnten Jahrhunderts aus. den tanarifhen Inſeln zuerft nah Europa gebracht worden zu ſeyn: ift aber feitdem dafelbft in mancherlei Varietäten aus— geartet. Die wilde Stamm = Raffe ift bräunlichgrau mit gelber Bruft. Unter den übrigen find befonders die mit der Holle oder Federbüfchchen auf dem Kopfe (fo genannte Kapp— Vogel), und die Kaderladen mit rothen Augen zu merfen. 1. }. Spinus, der Zeifig, Erlenfinf, (ligurinus, acanthis. Fr. Ze tarıin. Engl, the siskin). F. remi- gibus medio luteis: primis quatuor immaculatis, rectricibus basi flavis, apice nigries. Friſch tab. 11. fig. ı. 2. Niftet in den Gipfeln der hohen Tannen und Fichten in dichten Schwarzwäldern; daher fein Neft felten Yefunden wird ). 8. }. Cannabina, der Hänfling, Leinfinf, die Artſche. (Fr. la linotte. Engl. the greater linnet). F. remigibus primoribus recetrieibusque.nigris, utro- que margine albis, Friſch tab. og. fig. 1. 2. In Europa und Nordamerica, g. +}. Linaria. das Citrinden, der Flachsfink, Bluthänfling. (Fr. Ze sizerin, Engl. the lesser linnet). F, remigibus rectricibusque fuscis, margi- ne obsolete pallido, litura alarum albida, (Mas pec- tore et vertice sanguineis.) Friſch tab. 10. fig. 3. 4. In der ganzen nödlichen Erde. 10.3. Domestica. der Sperling, Spaß. Cpasser, Tr. le moineau. Engl. the sparrow). F. remigibus *) Guͤnther's Nefter und Gier verfchiedener Vögel durch Wir- fing. Taf. X. Bon den Vögeln. 125 rectricibusque fuscis, gula nigra ‚ temporibus fer- rugineis, In ganz Europa und den benachbarten Rändern ber ubri- gen alten Welt faft allgemein verbreitet. Doch, daß er fih in einzelnen Gegenden, wie z. B. an mandjen Orten in Thü— ringen (und zwar auch an ſolchen, wo es doch weder an Laub— holz noch Obftbäumen ꝛc. fehlt) nicht findet. Er brütet vier Mal im Jahre. Freilih fur Garten und Feld ein fchädliches Thier, das aber doch auch unzähliges Ungeziefer, vertilgt. Zumeilen finden fih ganz weiße Sperlinge. 35. Muscıcara. Fliegenfänger. (Fr. gobe- mouche. Engl. Äycatcher), Rostrum subtrigonum utrinque emarginatum, apice incurvo; vidrissae patentes ver- sus fauces. 1. 7. Alricapilla. der $liegenfhnäpper. M. nigra, subtus, frontis macula alarumque speculo albis, rectrieibus lateralibus extus albis. Friſch tab, 24. fie. 1. Hin und wieder in Europa. 36. MoraAcıura. Rostrum subulatum reetum: mandibu- lis subaequalibus, 1. }. Luscinia. die Nachtigall. (Fr. Ze rossignol. Engl. the nightingale). M. rufo-cinerea armillis cinereis. t Friſch tab, 21. fig. 1. 2. Sn den mildern Erdftrichen von Europa und Afien. Kommt im April in unfern Gegenden an, und zieht zu Ende Augufts wieder von dannen, man weiß noch nicht gewiß, wohin; we— nigftend, fo viel befannt, nicht nad) Africa, 2.7. Curruca. die Grasmücke, der Heckenſchma— Ger, Weidenzeifig. (Fr. la fauvette, Engl. the hedge sparrow). M. supra fusca subtus albida, rec- trieibus fuscis: extima margine tenuiore alba, Friſch tab. 21. fig. 3. Im mildern Europa. 3. +. Ficedula. die Beccafige. (im alten Fr. Foy- selet de Chypre). M. subfusca, subtus alba, pec- tore cinereo maculato. Friſch tab. 22. fig. 3.4. Im mildern und wärmern Europa, zumal auf Cyprus, 126 V. Abſchnitt. von wannen ſie wegen ihres ſchmackhaften Fleiſches weit ver— führt wird. 4. }. Alba. die weiße oder graue Badftelze, das Adermännden. (Er. la lavandiere. Engl. the white waterwagtail). M. pectore nigro, rectrici- bus duabus lateralibus dimidiato - oblique albis. Friſch tab. 23. fig, 4. Meift in der ganzen alten Welt. 5. Calliope. M. mustelina, olivaceo-maculata, sub- tus ex flavescente alba, gula miniata, linea alba nigraque cineta, loris nigris, superciliis albis. © Abbild. n. h. Gegenst. tab. 45. In Sibirien, bis Kamtſchatka. 6. 3. Atricapilla. der Klofterwengel, Mond. (Er. la fauvelte d tete noire. Engl. the blackcap). M. testacea, subtus cinerea, pileo obscuro, Linng fauna suecica. tab. ı. fig. 256. Im mildern Europa. Einer der lieblichſten Sangvdgel. 7.7. Phoenicurus. das Rothſchwanzchen Schwarz— Feblden. (Fr. Ze rossignol de muraille. Engl. the redstart). M. gula nigra, abdomine caudaque rufis, capite dorsoque cano. Friſch tab. 19. fig. 1. Hat meiſt gleiches Vaterland mit der Nachtigall; kommt und geht auch zu gleicher Zeit mit ihr. 8. }. Rubecula. das Rothkehlchen, Rothbrüſtchen, der Rothbart. (erithacus. Fr. Ze rouge- gorge. Engl. the robin redbreast, ruddock). M. grisea, gula pectoreque ferrugineis, Friſch tab. 19. fig. 2. Meift in ganz Europa. In England der Lieblingsvogel des Volfs. Das muntere beliebte Gefchöpf wird dur) Ver— tilgung unzähliger fhädlicher Infecten fehr nugbar. 9. }. Suecica. das Blaukehlchen, die Schild-Nach— tigall. M. pectore ferrugineo fascia caerulea, rec- trieibus fuseis versus basin ferrugineis, Friſch tab. ıg. fig.2. a. h. Zumal am Waffer in den gebirgigen Gegenden der mils dern alten Welt. 10. }. Troglodytes. der Zaunfdnig, Zaunſchlu— pfer, Schneekönig, Winterfönig, (Engl. the Von den Vögeln. 127 wren). M. eninen ‚ alis nigro cinereogue undu- -latis. Friſch tab. 2%. fg. 5. In der nördlichen Erde. Macht fih ein bedecktes Neft, faft in Geftalt eines Badofens *), und legt zahlreiche Eier. 11.7. Regulus. das Goldhbäbnden. (Zr. le roite- let). M. remigibus secundariis exteriori margine flavis, medio albis, crista verticali crocea. 2 Friſch tab. 24. fig. 4. Ebenfalls in der nördlichern Erde. Der Eleinfte europäi— ſche Vogel. ı2. Sartoria, der Schneidervogel. M. tota pallide — . R. Forſter's Indiſche Zoologie tab. 8. In bien. Kleiner als der Zaunfönig. Hat den Namen von der merfwürdigern Art, twie er fein Neft aus Baum» blättern verfertigt, da er einige dürre Blätter an ein grünes am äußerten Ende eines Zmeiges gleichſam annähet, fo daß dadurch eine tutenformige Höhlung gebildet wird, die er mit Flaumen ꝛc. -ausfuttert. 37. Pırra. Manakin. Rostrum capite brevius, basi subtrigonum integerrimum, apice incurvum. Pedes gressorii. 1. Rupicola. (Fr. le cog-deroche). P. cerista Area margine purpurea, corpore croceo, tectricibus rectricum truncatis, Epwarn’s tab, 264. Sn Guiana ꝛc. 58. Pırus. Meife. (Fr. mesange. Engl. tilmouse). Rostrum integerrimum, basi setis tectum. 1.7. Major. die Koblmeife, Brandmeife. (Fr. la charbonniere, Engl. the great titmouse). P. capite . nigro, temporibus — nucha lutea, Friſch tab. 13. fig. ı. Meift durch die ganze alte Halt. Ein HERE Ihier, das weit geoßere Vogel anfällt, andern Fleinen Sangvogeln die Köpfe aufbadt ıc. Man bat bei diefer und andern über Win- ter bei uns bleibenden Gattungen diefes Geſchlechts ange- *) Nozemann en Serp JVederlandsche Vogelen. tab. 59- P- 111. 128 Abſchnitt. merkt, daß dann das Horn ihres Schnabels weit härter wird als im Sommer, das ihnen beim Auspicken ihres — aus dem gefrornen Erdreich zu Statt n Fommt. 2. +. Caeruleus. die Blaumeiſe, imnpefneife, Sungfernmeife, der Blaumülleg. ( Fr. la me- sange bleue. Engl. the nun). P. remigibus caeru- lescentibus: primoribus margine exteriore albis, fronte alba, vertice caeruleo. Friſch tab. 14. fig... Häufig in Europa. Vertilgt Jahr aus Jahr ein unzählige Snfecten. 3. }. Caudatus. die- Schmwanzmeife, Moormeife, Schneemeife (Fr. la mesange a longue queue. Engl. thelongtailed titmouse). P. vertice albo, cau- da corpore longiore. Friſch tab, 14. fig. 3. In Europa und Weftindien. Legt wohl 20 Eier, baut fi) ein ſackförmiges Neft *) von Moos, Wolle ıc. und bekleidet es von außen mit den nähmlichen Baumfragen u. a. Moofen, womit der Baum,. an deffen Stamm fie es angelegt, be— wachen ift. . 4. }. Biarmicus. das EN der india= nifhe Sperling. (Fr. la monstache. Engl. the bearded titmouse). P. vertice cano, cauda corpore longiore, capite barbato. Friſch tab, 8. fig. 3. Sm nordmeftlichen eu, England ıc, 5. +. Pendulinus. die Beutelmeife, Pendulinmei- fe, der Remis, Cottonvogel. (Fr. la mesange de Pologne). P. capite subferrugineo, fascia oculari nigra, remigibus rectricibusque fuseis aa] utro- que ferrugineo, J, D. Tırır parus minimus Remiz descriptus. Lips. 1759. 4. tab. 2. Hin re wieder in Defterreih, Ober-Stalien, Polen, Si⸗ birien ꝛc. baut ſich ein beutelformiges Neſt von Pappelwolle ꝛc., das ſie an einem dünnen Aſte aufhängt. 39. Hırunvo. Schwalbe. Rostrum minimum incurvum, subulatum, basi depressum, *) Nozemann en Sepp 1, c. tab, 26. P. 49. Don den Vögeln. 129 Die Schwalben zeichnen fih auch außer ihrer Bildung durch ihre Lebensart ıc. gar fehr von den übrigen Thieren diefer Drdnung aus. Bei der befannten Streitfrage über den Win— teraufentbalt unferer bierländifhen Schwalben, zumal der beiden erften Gattungen, ſcheint doch nad allem, was dar- über gefhrieben worden, noch mandes nicht vollfommen ind Reine. Schade, daf ber den für die eine *) oder für die an— dere **) Behauptung angeführten Erfahrungen, die Gattun— gen, an melden fie gemacht worden, nicht beftimmt genug angegeben find. Im Ganzen bat do aber immer das Weg— ziehen derfelben nach wärmeren Öegenden bei weiten die größ— te Wahrſcheinlichkeit für ſich. But Domestica. die Rauchſchwalbe, cd be. (hirundo ruszica Linn. Sr. Ühirondelle de che- minee. Engl. the house-swallow, chimney - swal« low). H. rectrieibus, exceptis duabus intermediis, macula alba notatis, fronte et gula spadiceis. Friſch tab. 18. fig. ı. Nebft der Uferfhwalbe einer der weitverbreitetſten Vögel auf Erden. Die Benennungen dieſer und der folgenden Gat— tung find bei den Syftematifern auf das feltfamfte vermengt und vermwechfelt worden. Hier diefe, mit den nadten unbe= fiederten Füßen und weißgefledten Steuerfedern, baut ibr of— fene3 Neft (das oft von Wanzen wimmelt) an die Dachgie— bel, Ställe, Scheuern, und auf den Dorfern in der Haus- flur und unter die Raudfange. 2. 7. Agrestis. die Sausfhwalbe, Fenfterfhmwal- be, Meblihwalbe, Spyrſchwalbe. (hirundo ur- bica Linn. $r. Zhirondelle de. fenetre ‘ou de mu- raille, le martinet a eul blane. Engl. the martin, martlet). H, pedibus hirsutis, rectrieibus immacu- latis, dorso nigro caerulescente, tota subtus alba. Friſch tab. 17. fig. 2. *) Die Gründe für das MWegziehen der Schwalben nach waͤr⸗ mern Gegenden hat zumal Büffon’s Gehülfe Guenau de Mon beillard volftändig zufammengeftellt und geprüft, in der Aust. des oiseaux vol IV. p. 557. **) Einer der eifrigften neuern NVertheidiger des Winterfhlafs der Schwalden war Daines Barrington; in f. miscella- nies 225. Drey verfhiedene Auffäge zur Behauptung der gleichen Meinung finden fih in den Memoirs of the American Academy af arts and sciences zu Bofton Vol. I. p. 494. Vol. I. P. I. p. 93 u. 94. Blumenbach's Naturg. 9 150° V. Abſchnitt. Zumal in der nördlichen Erde. Niſtet meiſt auf den Dör— fern außerhalb der Haufer unterm Dache, an den Kirchen fenftern x. Macht ihr Neft aus Lehm= Klumpden, oben zus gewölbt. 3. +. Hipariad. die Uferfhmalbe, 3 4 Dres (St. Z’hirondelle de rivage. Engl. the sandmartin, shore bird). H. — gula abdomineque albis, Friſch tab. 18. fig. 2 Baut in Fluß= Ufern, Lehmgruben, Sandhügeln ꝛc. 4. Esculenta, die Salangane. H. rectricibus omni- bus macula alba notatis, Bon der Größe des Zaunfönige. Auf den fundaifchen us a. Anfeln des indifhen Archipelagus bis Neu = Öuinea ıc. Baut da in die Uferlodher und Berghöhlen die berufenen in- dianifhen oder Tunfinsnefter, deren Stoff der Haufenblafe ähnelt. Man fammelt jährlich wohl vier Millionen diefer Neſtchen, die größtentheild nad) Schina verkauft werden. 5.7. Apus. die ee Steinfhmwalbe, Pierfhwalb®, Thurmſchwalbe. (Er. Zemartinet. Engl. the black marlin, swift). H. nigricans, gu- la alba, digitis omnibus qualuor anlicis. Friſch tab. 17. fig. 1. Sn allen drey Yelitheilen der. noͤrdlichen Erde. 40. Carrımunsus, Rostrum modice incurvum, mini- mum ,-subulatum, basi depressum; vibrissae ciliares. Rietus amplissimus; unguis Änjormening introrsum ciliatus, 1. 7. Europaeus. die RNachtfchwalbe, Here, der Ziegenmelker, Ziegenfauger, Nachtrabe, Tag— ihläfer. (nyeticorax. Sr. Z'engoulevent, la telte- chevre, Engl. the goatsucker, night-raven). C. narium tubis obsoletis, Friſch tab. 101. Sn der alten Welt. Ein animal nocturnum, das im Flug feine fehnurtende Stimme hören läßt. Es Iebt von Infecten, befonders von Nachtfaltern sc. und die al: te Sage, dog es den Biegen die Mil RR ift unge- gründet, Bon den Vögeln. 151 VI. GALLINAE, . Die Vögel diefer Ordnung haben Furze Füße und einen eonveren Schnabel, der an der Wurzel mit einer fleifchigen Haut überzogen ift, und deſſen obere Hälfte zu beiden Seiten über die untere tritt. Sie nähren ſich meift von Pflanzenſamen, die fie im Kropfe einweichen, legen zahlreiche Eier, und geben das mehrsfte Hausgeflügel: 41. Corumza. Zaube*). (Fr. und Engl. pigeon). Rostrum rectum versus apicem descendens, a) Cauda aequali modica, 1. fF. Oenas. die Haustaube, Feldtaube, Holz— taube, (vinago, livia. Sr. Zebiset, Engl. thestock dove). C. caerulescens , cervice viridi nitente, dorso postico albo, fascia alarum apicegue taudae nigricante, rk Splvan, v. Laurop und Fiſcher für d. J. 1815, Die Holztaube ift meift in der ganzen alten Welt zu Haus fe. Die im Norden ziehen im Herbft nach efwas ſuͤdlichern Gegenden: Die in mildern Erdftricheh hingegen überwintern fharenmweife in Felfenklüften, hohlen Bäumen ıc; Das wilde Werben brütet zwey Mal im Jahre, die Haustaube hinges gen neun bis zehn Mal, fo daß man von einem einzigen Paar binnen vier Jahren 14762 Tauben ziehen könnte. Die vors züglichften "Abarten (wovon doch manche für befondere Gat— tungen angefehen werden) find folgende ; a) dasypüs, die Trommeltaube. (Zt: lepigeon pat- in. Engl. the rough-footed dove). Mit Yang befieder« ten Füßen. Friſch tab. 145. b) gutturosa, die Kropftaube, der Kröpfer, (Fr, le pigeon a grosse gorge, le grandgosier. Engl, the eropper pigeon). Mit theild ungeheurem Kropfe. Friſch tab. 146° ec) turbita, das Mbwchen. (Fr. le pigeon eravate, a gorge frisee. Engl. the turbit), Mit krauſen Bruſt⸗ federn und gatiz Furjem Schnabel, Frifch tab, 147: d) gyratrix, der Tümmler. (Fr. Zepigeon eulbutant; Engl. the tumbler), Mit glattem Kopf und einem Fah- Fr — — — *) Les pigeons, pär Mme. Hip , le Texte par C.J. Turms MiscKk, Par, feit 1811, gr. Fol— 9 * 132 V. Abſchnitt. len rothen Augenring: überſchlägt ſich im ſteigenden Fluge. Friſch tab, 148. e) cucullata, die Schleiertaube, Zopftaube. (Sr. le pigeon nonain, Engl. Ihe jacobine), Mit vorwärts gerichtetem Kopf-Buſche. Friſch tab. 159. | ) Iaticauda, die Pfauentaube, der Hühner— ſchwanz. (Fr. le pigeon paon. Engl. the shaker). Mit aufrechtem, ausgebreitetem Schwanze. Friſch tab. 151. g) tabellaria, die Pofttaube, Brieftaube, türki- Ihe Taube. (Fr. Ze pigeon messager. Enal, the carrier pigeon), Mit rothen Fleifhmwarzen um den Schna— bel und die Augen herum. Diefe Taubenart bat ihren Na— men daher, weil man fich ihrer vorzüglich ehedem in, der Levante bediente, um Briefchen zu überfhiden *),. 2. Coronata, der Kronvogel. C. caerulescens, su- pra cinerea, orbitis nigris, crista erecta, humeris ferrugineis, Jo. Fr. Mirver fase, III. tab. 16. Zumal auf Neu: Guinea und den Moluden ıc, Faft von der Große des welſchen Hahns. | 3. }. Palumbus. die Ringtaube, große Holztau— be, Schlagtaube, Plochtaube, Kobltanbe, Hol z⸗ taube. ($r. Jepigeon ramier. Engl. he ring-dove), C. rectrieibus postice atris, remigibus primoribus- märgine exteriore albidis, collo utrinque albo. Sylvan, v. Lauropu. Fiſcher für d, J. 1815; Meift in ganz Europa. 4 }. Turtur. die Turteltaube. (Fr. la tourterelle. Engl. the turtle-dove). C. rectricibus apice albis, dorso griseo, pectore incarnato, macula laterali colli nigra lineolis albis, Sylvan, v. Laurop. u. Fiſcher für. d. J. 1815. In den warmen und mildern Gegenden der alten Welt, Von ihrer gepriefenen Keufchheit und ehelichen Treue die fa- beihaften Uebertreibungen abgerechnet, haben fie darin nichts vor andern Vögeln ähnlicher Lebensart voraus, 5. }. Risorie. die Lachtaube. (Fr. Za Zourterelle a collier. Engl. the indian turtle), C, supra lute- scens lunula cervicali nigra, Friſch tab. 141. i ‚Im mildern Europa und in Oftindien. ) ©. den göltingifhen Tafıyen - Kalender 1790. Bon den Bügeln. 155 b) Cauda longiore cuneata, } 6. Migratoria. die Zugtaube. C, orbitis denudatis sanguineis, pectore rufo, Friſch tab, 142. Im nordöſtlichen America. Macht zur Zeit ihrer unermeß⸗ lichen Züge, eine Haupt-Nahrung der daſigen Indianer aus, die auch Tauſende derſelben räuchern und dörren, 42. TErRAo. (Engl. grouse). Macula prope oculos nu- da, papillosa, 1.7. Coternix. die Wadtel.. (Tr. Za caille. Engl. the quaıl). T, pedibus nudis, corpore griseo ma- culato, superciliis albis, rectricum margine lunu- laque ferruginea, v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1802. Saft in der ganzen alten Welt; ein Zugvogel, der fih im Zug zuweilen in zabllofer Menge fehen läßt. 2. +. Perdix. das Rebhuhn, Feldhuhn, (Fr. la perdrix grise, Engl. the partridge). T. pedibus nudis calcaratis, macula nuda coccinea sub oculis, cauda ferruginea, pectore subfusco, v. Wildungen Taſchenbuch für d. J. 1799. Im mittlern Europa und in den mildern Gegenden bes afiatifchen Nußlands. 3.7. Rufus. (Fr. la perdrix rouge, la bartavelle). T. pedibus nudis calcaratis rostroque sanguineis, gu- la . cincta fascia nigra albo age v. Wildungen Tafchenbud f. d. 3. 1797: Im füdlihen Europa und Drient. Wird FE den Infeln des Archipelagus als Meiergeflügel gehalten. 4.}. Bonasia. das Hafelhbubn. (Fr. la gelinotte. Engl. the grouse). T. pedibus hirsulis, rectrieibus cine- reis punctis nigris fascia nigra; exceptis interme- diis duabus, v Wildungen Tafıhenbuch für d. I J. 1796. Lebt einfam in den Hafelgebufhen des — Ah „Europa, Das ſchwediſche (Hiärpe) ift wohl das ſchmackhafteſte von allem wilden Geflügel. 5.+. Lagopus. das Schneehuhn, Rype. (Ft. la gelinolie blanche. Engl. the white grouse, ptar- rigen). T. pedibus lanatis, remigibus albis, rec- trieibus nigris apice albis, intermediis albis, v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1800. 154 .V. Mblchnitt. In den alpinifchen und norblichften Gegenden der alten ‚und neuen Welt. Iſt im Sommer von grauer Farbe. Na mentlich ein überaus wichtiges Thier für die europäifchen Co— Ioniften in Rabrador und Gronland. Eine diefer verwandte Art ift der Lu. Scoticus (Engl. the ER grouse, moor cock), zumal in den ſchottiſchen Hoch— ändern. —— 6. }. Tetrix. der Birkhahn, die Kurre. (Fr. Ze pe- tit tetras. Engl. the black cock). T. pedibus hirsu- tis, cauda bifurcata, remigibus secundariis basin versus albis. Ä — v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1795. In der nördlichern alten Welt. 7.7. Urogallus. der Auerhahn. (Fr. Ze cog de bruy- . ere, lelras. Engl. the eapercaile, cock afthe wood), T. pedibus hirsutis, cauda rofundata, axillis albis. v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1794. Im nördlichern Europa; hat ein außerft ſcharfes Geficht und Gehör, Seine Zunge und oberer Kehlkopf liegen tief ‚unten im Halſe. 43. Numipa. Caput cornutum, collum eompressum co- loratum; palearia carunculacea ad latera maxillae ie utriusque, \ 1. Meleagris, das Perlhuhn. (Br. lapeintade. Engl. Ihe guiney hen). N.rostro cera instructo nares re- eipiente, Friſch tab. 126, Das fo wunderfhon mweißpunctirte Geſchöpf ift urfprüng- lich im nördlihen und weftlichen Africa einheimifh, aber auch längft nach Europa und vielen Gegenden von America verpflanzt. 44. Mrxuna. Cauda elongata, plana, rectricibus- 16. duabus intermediis angustis, longioribus, duabus ex- ternis apice dilatato exterius recurvo; reliquis laxis. ı. Superba. der Leierſchwanz, Schweifbahn. Aupererr et VieıLnor oiseaux de Paradis tab. 14: ı3. 16. | Auf Neuholland. Das Männchen wegen feines großen wun— derfam gebildeten ſchönfarbigen Schweifes eines der ſonder— barften Thiere der ganzen Claſſe. Bon den Bögen. 155 4% Puasıanus. Genae cute nuda laevigata. 1. +. Gallus. der Hausbhahn. (Fr. le e0g. Engl. the ‚ cock). Ph. caruncula compressa verticis geminaque gulae, auribus nudis, cauda compressa ascendente. Die vermuthliche wilde Stammraffe*) ift in Sinduftan zu Haufe; von rotbbrauner Farbe; und zeichnet fich durch flache bornichte Blättchen an den Spigen der Hals- und Flügelfe- dern aus (die den zinnobertothen Flügelblättchen des Seiden- fhwanzes ähneln). Der Haushahn hingegen ift meift über die ganze Erde verbreitet. Doch ift er erft durch die Spanier nad America gebracht: hingegen auf vielen Infeln der Süd— fee bei ihrer Entdeckung von den Europäern ſchon vorgefun- den worden. Das Hubn ift bei der Menge Eier, die es legt, und feinem oftmaligen Brüten eines der allernugbarften Thie— re der ganzen Claffe. Und die Hahnen- Gefechte längft und in mehreren Welttheilen ein beliebtes Bolfsfchaufpiel. Die Hühner find unter den Hausthieren diefer Claffe in die Alfermannichfaltigften und auffallenditen Raffen und Spielar— ten degenerirt; theild in wahre zum .erblihen Schlag gewor— dene Monftrofitäten **); fowohl per defectum ( — f. oben ©. 14. —), tie der ungeſchwänzte Kluthahn; als per excessum (— a. a.O. — ), tie 5. B. mit fünf oder gar ſechs Zehen ***), Unter den übrigen Abarten verdienen befonders bemerkt zu werden: a) der Paduanerb ahn, wohl noch einmal fo groß als der gemeine Haushahn. 6) Der Zwergbahn, Krup— Hahn, kaum halb ſo groß als der gemeine. 6) Der Strupphabn, Fraufe Hahn, frieslän- diſche Hahn, mit Fraufen auswärts gefrüninten Federn. *) SONNERAT — aux Indes vol. II, tab. 44. .eB *+) Sogar, daß bei den fo genannten Hollen= oder Hauben— Hühnern, mit dem, dichten Federbufch auf dem Kopfe, der Stirn: theil der Hirnfchale wie zu einer monftröfen das große oder eigentlich fogenannte Gehirn fafenden Blaſe aufgetrieben wird. Eine in ihrer Art einzige erbliche Abweichung ded Bildungstriebes, die ih in der Commentatio de nisus formativi aberralionibus genauer befihries ben und durch anatomische Abbildungen erläutert habe. , *) Bon der bekannten, aber doc immer phufiologifch merkwür—⸗ digen Rünftelei, einem Hahn feinen Sporn auf den Kopf einzu- pfropfen, f. Duke, in den Mém. de Pac, des se, -de Paris vom Sahr 1746. ©. 349 u. f. ü ‚ 156 V. Abſchnitt. d) Das Wollbubn, aus Japan, Schina ꝛxc. Seine Federn find ſchlicht, faſt wie Haare, daber die Fabel von Baftarden, die von Kaninchen und Hühnern erzeugt ſeyn follten, entfanben iſt. e) Das Negerbubn, mit ſchwarzer Haut. Vorzüglich auf St. Jago am grünen Vorgebirge, wo auch noch andere Vogelarten diefe Sonderbarkfeit haben follen. . Colehicus. der Fafan. (Er. Ze faisan. Engl. the J— P. rufus, variegatus, capite viridi cae- rulescente, cauda cuneata, genis papillosis. v. Wildungen Taſchenbuch f. d. I. 1797- Hat den Namen vom Fluffe Phafis in Mingrelien, von mo ihn die Argonauten zuerft nah Europa gebracht haben follen, 5. Argus. Ph. fusco-flavescens, nigro punctatus et undulatus, remigum ıı interiorum latere exteriore ocellato, genis nudis, occipite nigro subcristato, rectricibus 2 intermediis longissimis. Philos. Transact. vol. LV. tab. 3. In feiner Art wohl das twunderfchönfte prachtvollſte Ge⸗ ſchoͤpfi in der Natur. Beſonders ſind die großen Augen auf den innern Schwungfedern unbeſchreiblich ſchon ſchattirt, je— dem gleichſam ein Lichtpunkt aufgeſetzt ꝛc.; mißt vom Schna— bel zur Schwanzſpitze auf 9 Fuß, und iſt nebſt den beiden folgenden Gattungen zumal in Schina zu Haufe. 4. Pietus. der Öoldfafan. Ph. crista flava, pectore coceineo, remigibus secundariis ‚eaeruleis, cauda Ccuneata, Fowarns tab, 68. 69. Bei diefer und der Has Ri Gattung zeichnen fi) die er- wachſenen Männden duch die ausnehmende Schönheit ihres Gefieders aus. 5. Nyethemerus. der Silberfafan. Ph. albus, orista abdominegne nigris, cauda cuneata, Eowarns tab. 66. 46. Crax. Rostrum basi cera obductum in utraque man- dibula. Pennae caput tegentes revolutae, . Aleetor. der Curaffo, Hocco. C. cera flava, — nigro, ventre albo. Burros vol. II. tab, 13. In Öuiana ıc. # Bon den Bogeln. 157 47. Meueacrıs. Caput carunculis spongiosis tectum, Der caruncula membranacea longitudinali. 2. Gallopavo. der Truthahn, Puter, wälſche Hahn, Kalekuter, Kuhnhahn. (Fr. Ze dindon. Engl. ihe turkey). M. maris pectore barbato. Im mittlern und nordlidern America, mo er in großen Heerden auf Bäumen lebt; ward 1530 zuerft nad) Deutfch- land gebracht, wo er nun als Meiergeflügel gehalten wird, und in manderlei Varietäten von weger u. a. Farben aus: geartet ift. 48. Pavo. Caput pennis revolutis tectum, pennae cau- dales elongatae, ocellatae, 1. Cristatus. der Pfau. (Fr. le paon. Engl. the peacock). P. capite crista compressa, calcaribus solitariis. Iſt wohl urſprünglich in Oftindien einheimifh, und feit Aleranders des Großen Zeiten nah Europa verpflanzt. Das Männchen zeichnet fi vom dritten Jahre an durch Die Pracht feiner Schwanz= oder vielmehr Rüden- Federn aus. Unter den Spielarten iſt die weiße die auffallendfte. 49. Oris. Rostrum mandibula superiore fornicata; pe- des cursorii. i. +. Tarda. der Trappe. (Fr. Zontarde. Engl. the dustard). O. maris capite juguloque utrinque cri- stato. v. Wildungen Tafhenbud f. d. I. 1796. Diefer größte hierländiſche Vogel ift in der gemäßigten al- ten Welt zu Haufe. Das Männden wird mohl gegen 30 Pfund fhwer, und hat vorn am Halfe einen weiten verbors genen Sad, der fid) unter der Zunge öffnet. VII. STRUTHIONES. Große Landvogel, mit freien unverbundenen Sehen, und kurzen zum Flug ungeſchickten Flügeln ohne Schwungfebern. „90. SrrurHıo. Rostrum subconieum: pedes cursorii. 1. Camelus. der Straus. (Fr. lautruche. Engl.the ostrich). S. pedibus didactylis, digito exteriore arvo mutico, spinis alarum binis, Menag. du Mus. nat. ]. tab. 3. Abbild. n. h. Gegenst. tab, 77. 158 V. Abſchnitt. Be, Der allergrößte Vogel, der eine Höhe von 8 Fuß und dar- über erreicht, und außer Africa nur in Arabien zu Haufe ift. - Das Unvermögen zum Ylug wird bei ibm durch die ausneb- mende Sphnelligfeit feines Laufs vergütet *). Von feinen Eiern, deren er wohl 30 legt, hält jedes ungefähr fo viel ald 24 Hühnereier. Vorzüglich wird er dur) feine Federn ſchaͤtzbar. Der americaniſche Straus (Str. a iſt zumal in Chili zu Haufe. 2. Casuarius. der Caſuar, Emeu. S. pedibus tri- dactylis, Belmn, palearibusque nudis, RPRIBIhU spi- nosis. Abbild, n. h. Gegenst. tab. 97- ' Sn Oftindien. Hat große Stärke in feiner mittleren Klaue. Seine Federn find bornicht und ähneln Pferdebaaren, und ed entfpringen immer zwey und zwey Schafte aus einem ge- meinſchaftlichen Kiele. Eine eigene Gattung von Caſuar ohne Helm (Str. austra- Zis) ift neuerlich im fünften Welttheil auf Neu- Südwallis entdeckt worden. 51. Divus. Rostrum wolle coarctatum rugis duabus transversis: utraque mandibula inflexo apice; ultra oculos nuda. ı> J/neptus. der Dudu, Dronte, Walsboegel. (Cygnus cucullatus, D. pedibus ambulatoriis, cau- da brevissima, pennis inourvis. Abbild. n, h. Gegenst. tab. 55. Ehedem auf Isle de France und Bourbon. — Aber nach den Verfiherungen von Morel, der defhalb an Drt und Stelle Unterfuhung angeftellt. bat, eriftiet diefer Vogel jet nicht mehr. Und das ift nicht unwahrfcheinlih, da er das ſchwer— Yeibigfte, Tangfamfte Ihier der ganzen Elafie, folglich leicht zu fangen, und doch wegen ſeines widrigen ich von we⸗ nig Nugen war *”). *) Volat curriculo. Praur. *+) Ich habe von diefem u. a. Beweifen der Veraͤnderlich feit in der Schöpfung im erften Theile der Aakege zur Naturgeschichte ©. 24 u. f. gehandelt. # — — — - Von den Vögeln. 159 So weit die Landodgel. Nun die Waffervögel in 1I. Drönungen, b VIL. GRALLAE. Diefe, die Sumpfovdgel, haben einen walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge, hehe ſtelzenartige Beine, und auch mehrentheils einen langen Hals, aber kurzen Schwanz. Sie halten ſich in ſumpfigem, moorigem Boden auf, leben meiſt von Amphibien, Fiſchen, Inſecten und Waſſerpflanzen, die mehreſten niſten auf der Erde oder im Schilf, und werden gro— ßentheils durch ihr vorzüglich ſchmackhaftes Fleiſch und durch ih— re Eier nutzbar. 52. Prnornicorrerus, Rostrum denudatum, infracto »in- curvatum, denticulatum, pedes tetradactyli. 1. Ruber. der Flamingo, Jlamant, Korforre. P. ruber, remigibus nigris. - Splvan, v. Laurop u. Fiſcher für d. F. 1814. In Seegegenden der wärmern Erdftriche beider Welten. Wird bei einem mäßig großen Korper, aber ganz auffallend langen Halfe und Beinen, wohl mannshod). 55. Prartarer. Rostrum planiusculum; apice dilatato, orbiculato, plano. Pedes tetradactyli, semipalmati, 1. Leucorodia. die Löffelgans, der Bu NEE TEUI er- (Sr. la spatule. Engl. the spoonbill),. P. corpore albo, gula nigra, occipite subcristato, Friſch tab. 200 u. f. Hin und wieder, zumal in der weſtlichen alten Welt. 54. PALAMEDEA. Rostrum conicum, mandibula superio- — adunca, Pedes tetradaetyli, fissi. . Cornuta. (Kamichy, Kamoucle). P. alulia bispi- nosis, fronteque cornuta, Larıam vol, IN, P. IL tab. 74. In den Savannen des öftlihen Sudamerica, 55. Myctzrıa. Rostrum subadscendens, acutum: man- dibula superiore triquetra: inferiore trigona acumi- nata adscendente: frons calva: nares lineares: pedes tetradactyli. ı. Americana, (Jabiru, Touyou. dr. la cigogne du Bresil). LAFEAM. I. c. tab. 26: Hat mit dem vorigen Vogel gleiches Vaterland. 140 \ Abſchnitt. 56. Cancroma. Rostrum gibbosum; mandibula superiore Ku resupinatae forma. . Cochlearia, (Fr. le cuiller. Engl. ala C. We rufescente. Larnam 1. c. tab. 26. Ebenfalls in Brafilien ac. 57. Aroea. Rostrum rectum, acutum, longum, sub- compressum; pedes tetradactyli. 1. Pavonina. der Kron-Kranid. (Er. loiseauroyal). A. crista setosa erecta, temporibus palearibusque binis nudis. Burrov vol. VII. tab, ıı. Im füdlidern Africa. Die Federn in feiner MMonen Krone . find fonderbar fpiralformig gewunden. 2. }. Grus. der Kranid. (Gr. la grue. Engl. the crune). A. occipite nudo papilloso, corpore cine- reo, alis extus testaceis. v. Wildungen Taſchenbuch f. d. J. 1797. In der nördlichen alten Welt. 3. }. Ciconia. der Storch. (Fr. la cigogne. Engl. the stork). A, alba, orbitis nudis remigibusque ni- gris: rostro, pedibus cuteque sanguineis. In den mildern Gegenden faft der ganzen alten Welt. Nährt ſich nicht bloß von Amphibien, fondern frißt aud) nutz⸗ bare Thiere, ganze Ketten junge Rebhühner u. 1. w.; ſchleppt auch nicht ſelten Leinwand, Garn x. ind Neft, um es weich auszufuttern *). 4. }. Major. der Reiber, Tifhreiher. (Fr. heron, ‚Engl. heron). A. occipite crista nigra dependente, corpore cinereo, collo subtus linea fasciaque pec- torali nigris. Friſch tab, 199. Faft durchgehends in beiden Welten. Schadliche Thiere, die den Fifchteichen und befonders der jungen Brut nachthei— Yig werden. Sie niften auf hohen Bäumen, Eichen ıc. "*). *) Trefflihe Bemerfungen über die Lebensweiſe der Stoͤrche f. im bannoverfhen Magazin 1809. 96. St. **) Was ich von fihwarzen Reiherfedern aus der Levante gefes ben habe, das zeichnete fich bloß durch fchönere, Schwärze, nicht in Form und Gefüge von den Nackenfedern des hierlandifhen Reihers aus. Die in der Form fo wie in der Farbe ganzlich davon verſchied⸗ nen DT fommen hingegen, wie gefaat, von der Garzetta. Don den Vögeln, 141 5. Garzetia, ($r. Paigrette). A. occipite cristato, 'eorpore albo, rostro nigro, loris pedibusque vi- rescentibus. EN Burron T. VII. tab. 20. Zumal in Perfien sc. Mit den Eoftbaren langen, filber- weißen, feidenartigen Rüdenfedern. 6. }. Stellaris. die Robrdommel, der Sprump. (Sr. le butor. Engl. the bittern). A. capite lae- ‚viusculo, supra testacea maculis transversis, sub- tus pallidior maculis ghlongis fuseis. - v. Wildungen Taſchenbuch f. d. I. 1808. In den mildern Gegenden der nördlichen Erde, 58. Tanrarus. Rostrum longum, subulatum, teretius- ceulum, subarcuatum: facies nuda ultra oculos: pe- des tetradactyli, basi palmati, 1. Ibis. [Tantalus aethiopieus. Larnım. Numenius ibis Cuvier M. T. albus, remigum apicibus, rostro et pedibus nigris, remigibus secundariis elongatis nigro - violaceis, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 86. Das berühmte, von den alten Aegyptern, als Symbol der Ueberſchwemmung des Nils ), auf ihren Denfmälern verewigte, und ſo wie die damaligen menſchlichen Leichen und manche Thiere (wie z. B. verſchiedenartige Raubvögel, Fal— ken ſowohl als Sperber), zu Mumien bereitete und in beſondern Gewölben in größter Menge beigeſetzte, aber jetzt fo wie das Nilpferd, der Nilerocodil ıc, in Nieder = Negyp= ten felten getworbne Thier +). *) |. Deff. Determination des oiseaux nomme£s Ibis par les anciens Egyptiens im ıften B. feiner Aeckerches s. les os- semens fossiles pag. CXLI. A +) Meil die Ankunft, Brützeite und Ruͤckzug diefes Vogels ge: rade mit dem Eintritt, Eteigen und der nachherigen Abnahme der jenem Wunderlande fo wohlthätigen Ueberfhwennmung zufammentrifft. f. Jur. CEs. Savıcny histoire naturelle et mylhologigue del’Ibis. Par. 1805. 8, mit Kupf. *Ich habe von einem Paar folder Ibismumien, die ic im London zw unterfuchen Gelegenheit gehabt, in den Philosophical Transactions som Zahr 1794 Nachricht gegeben. Tergl. aub_Cur. Auc. Lanscurn de mumüs avium in la byrintho apud Sacaram repertis. Viteb. 1803, 4. mit Kupf. - 7) Hingegen findet ſich diefer Ibis auch im füdlihften Africa, von woher ich ihm dur die Güte des Hrn. Guperint. Heffe, vor- maligen Part in der Gapftadt, erhalten habe, ’ “ % V. Abſchnitt. Der ſchwarze kleinere Ibis ſcheint mit dem auch in Eu⸗ ropa und felbft im ſüdlichen Deutſchland vorkommenden Tan- talus faleinellus einerlei zu ſeyn. 59. Sconorax. Schnepfe. Rostrum teretiusculum, ob- tusum, capite longius, facies tecta, pedes tetradac- tyli, postico pluribus articulis insistente, 1. +. Arguata. die Brachſchnepfe, das Brachhuhn. (Numenius. $r. Ze courlis. Engl. the eurlew). S. rostro arcuato: pedibus caerulescentibus,.alis ni- gris maculis niveis, ® v. Wildungen Taſchenbuch für d. 5. 180g. Weit verbreitet, zumal an den Küften und Ufern der nord: lihern Erde. { — 2. }. Rustieula. die Waldſchnepfe. (Fr. Za becasse. Engl. the woodeoch). S, rostro basi rufescente, pedibus cinereis, femoribus tectis, fascia Capitis nigra. \ - 9. Wildungen Tafhenbud für d. 5. 1801. In den. wärmern Gegenden der nördlichen alten Welt. 3: }. Gallinago. die Heerfhnepfe, Himmelszie— ae, der Haberbod, das Haberlämmden. (Fr. la becassine. Engl. the snipe). S. rostro recto, tuberculato, pedibus fuscis frontis lineis fuscis quaternis. v. Wildungen Tafchenbud f. d. J. 1803. Faſt durchgehends in der nördlichern Erde. 60. Trtiwca, Rostrum teretiusculum longitudine capitis, digito postico uniarticulato, a terra elevato, 1.}. Pugnax. der Kampfhahn, Renomift, Hause teufel. (Br. le combatiant, paon de mer. Engl. ihe ruff). T. rostro pedibusque rubris, rectrici- bus tribus lateralibus immaculatis, facie papillis granulatis carneis, Friſch tab. 232. u. fi In der nördlichen alten Welt. Hat feinen Namen von der Streitbarkeit, mit welcher die Männchen zur Brunftzeit ge- gen einander kämpfen. 2.1}. Vanellus. der Kiebig. (gavia. fr. le vanneau, Engl. the bastard -plover, lapwing, pee-wit), T. pedibus rubris, crista dependente, pectore nigro, Srif tab, 213. } Don. den Vögeln. 145 Ebenfalls in der nördlichern alten Welt. 61. Cnaranrıus. Regenpfeiffer. (Ir. pluvier, Engl. plover). Rostrum teretinsculum, obtusum, Nares li- .neares, Pedes cursorii, tridactyli, 1.7. Hiaticula. die Seelerde, der Brachvogel. (3r. Ze pluvier a collier. Engl. the sealark). C. pectore nigro, fronte nigricante fasciola alba, ver- tice fusco, pedibus luteis, Friſch tab. 214. Hin und wieder an den Flüffen der nördlichen Erde, na= mentlih auch auf den Sandiwid) = Infeln. 62. Recurvırostea. Säbelfhnäbler. Rostrum depres- so - planum, subulatum, recurvatum acuminatum, apice flexili, Pedes palmati, tridactyli. 1. f. Avosetta. R. albo nigroque varia, Burron vol, VIII. tab..38. In den mildern Gegenden der alten Welt ꝛc.; nährt ſich vorzüglich von. Waffer - Infecten und Gewürmen, die er mit feinem fonderbar aufwärts gebogenen Schnabel fehr geſchickt zu fangen weiß. 65. Harmarorus. Rostrum compressum, apice cuneo aequali; pedes cursorii tridactyli. 1.7. Ostralegus. Der Aufterdieb, Yufterm ann, Die Meerälfter. (Zr. Ühuütrier. Engl. the seapie, oyster-catcher). H.rostro pedibusque rubris. Laruam vol. Il. P. I. tab, 84. Hin und wieder an den Seeufern aller Welttheile; nährt fi vorzüglih von Mufchelthieren. 64. Forica. Waſſerhuhn. Rostrum convexum , mandi- bula superiore margine supra inferiorem fornicata; Jrons calva, pedes tetradactyli, subpinnati. ı. Porphyrio, ($r. la poule Sultane, Engl. the pur- ple water - hen). F. pedibus fissis, fronte pedibus- que rubris, corpore viridi subtus violaceo, Burrov vol, HI. tab. ı7. Auf vielen Küften und Infeln der wärmern Zonen in al- (en fünf Welttheilen. Vom ſchönſten ſchlanken Wuchs und prächtigen violet und grün ſchillenden Gefieder. Wird leicht zahm. 2. 7. Ara. das ſchwarze Bläßhuhn. (Fr. la foul- a V. Abſchnitt. gue, morelle. Engl. the coot). F. pedibus pinnatis ironte incarnata, harte; luteis, corpore nigri» cante. Friſch tab, 209. In der mildern norblichern Erde. 65. Pırra. Rostrum teretiusculum, obtusiusculum. Na- res ovatae inmedio rostri. Frons carunculata, carun- —9— lobatis. Alulae spinosae. . Jacana ($r. le chirurgien, chevalier). P. ungui- Talk postidis longissimis, pedibus viridescentibus. Burron vol, VIII, tab. 16. In Weftindien, Brafilien ıc. 66. Rawuus. Rostrum basi crassius, compressum, dorso attenuatum apicem versus, aequale, acutum; pedes tetradactyli, fissi. 1. f. Crex. der Wachtelkönig, Schnerz, Wiefen- fbnarrer, Schars. (ortygometra. Tr. Ze räle de genet. Engl. the rail, ‚daherhen). R. alis rufo-fer- rugineis, Friſch tab. 210. In den mildern Gegenden der alten Welt. Wachtelkönig beißt er von der alten irrigen Sage, ald ob er diefer Vögel Heerführer im Zuge fey. 67. Psornia. Rostrum cylindrico -conieum, convexum, acutiuseulum, mandibula superiore longiore, Nares ovatae, patulae. Pedes tetradactyli, fissi, 1. Crepitans. die Trompete, der Agami, Macku— kawa. (Fr. oiseau trompette), P. nigra, pectore columbino, Larnuam vol, I. P. II. tab. 68. In Südamerika, vorzüglich häufig am Amazonen-Strom. Wird ausnehmend Firre und ihrem Herrn zugethan. \ IX. ANSERES. Die Vogel diefer Ordnung werden dur ihre Schwimm- füße kenntlich, die ihnen mehr nach hinten zu figen, und da— ber zum Rudern febr geſchickt, aber defto unbequemer zum Ges ben find, Ihr Oberſchnabel endigt ſich meift in ein kurzes Haͤk⸗ Bon den Vögeln. 145 chen‘, und iſt wie der untere bei den mehreften mit: einer auss nebmend nervenreihen Haut überzogen ( — f. oben ©. 94). Sie haben eine fleifhige Zunge, einen rauben ſtacheligen Gau— men, und bei vielen von ihnen haben die Männchen vorn an der Luftröhre eine befondere Fnoryelige oder knöcherne Kapfel. Sie haben dichtes fettes Gefieder, das Fein Waffer annimmt, balten fi an den. Ufern des Meeres, der Seen, der Fluffe, auf Infeln, Klivpyen, im Schilfe xc. auf, und leben mehren = teils in Polygamie. Sie legen meiftens nur Ein oder wenige Eierz find aber, befonders wegen ihres Fleiſches, Fettes, Yes dern ıc. von mannichfaltiger Nugbarkeit. 68. Ruixcuors. Rostrum rectum, mandibula superiore multo breviore; inferiore apice truncata. ı. Nigra. ($r. le bec en eiseaux. Engl. the seacrow, eut- water). R. nigricans, subtus alba, rostro basi rubro. Brısson T. VI, tab, 2ı. fig. 2. In Nord- America. Der Oberfchnabel ift kurzer als der unfere und diefer liegt in jenem, gleichfam wie ein eingeſchla— genes Taſchenmeſſer. 69. Sterna. Rostrum edentulum, subulatum, subrec- tum, acutum, compressiusculum. Nares lineares, ad basin rostri, * ı. Stolida, die Noddy. (Fr. le fon, diable). S. cor- pore nigro, fronte albicante, superciliis atris. Brıssov T. VI. tab 18. fig. 2. In allen Meeren zwifchen den beiden Wendezirfeln. 2. Hirundo, die Seefhwalbe (Engl. the silver- bird). S..cauda forficata: rectricibus duabus exti- mis albo nigroque dimidiatis, Friſch tab. 119. An der ganzen nördlichften Erde. 70. Corymeus. Taucher. Rostrum edentulum, subula- tum, rectum, acuminatum, pedes compedes, 1. Grylle. die gronländifhe Taube (Engl. the sea-Lurtle). C. pedibus palmatis tridaetylis, cor- pore atro, rectricibus alarum 'albis. Friſch tab. 185. Ebenfalld.an der ganzen nordlichfien Erde. 2. 1. Troile. die Lumer. (Fr. Ze guillemot). C. pedi- Blumenbach's Naturg. 10 146 V. Abſchnitt bus palmatis tridactylis, corpore fusco, pectore abdomineque niveo, remigibus secundariis extremo apice albis. J | Friſch tab, 185. An den Seefüften der nördlichen Erbe. 3. }. Urinator. ($r. le grebe). C. capite laevi, pal- pebra inferiore lutea, mäacula —— alba. Epwarn’s tab. 306. fig. 2. 9 Im waͤrmern Europa. Sein am Unterleibe filberweißes _ Fell wird, fo wie das vom ©. eristatus, zu Feder -Muffen, Verbrämungen ꝛc. verarbeitet. ea 71. Larus. Move. (Fr. mouette. Engl. gull). Rostrum edentulum, rectum, cultratum, apice subadunco,. Mandibula inferior infra apicem gibba. Meift an den Küften der nördlichen Erde, doch finden ſich auch melde auf der Südſee und zwar theild in ungeheuren Schaaren. 1. f. Tridactylus. (Engl. the tarrock). L. albicans, dorso canescente, rectricum apicibus, excepto ex- tremo, nigris, pedibus tridactylis, Brısson T. VI. tab. ı7. fig. 2. Am nördlichen Dean. 72: Prorus. Rostrum rectum, acuminatum, denticula- tum. .Facies tecta, pedes palmati omnibus digitis connexis, ı. Anhinga. P. ventre albo. Wirnoucnuex tab, 72. Sn Brafilien ꝛc. Am Leibe von der Größe einer Ente, aber mit einem fehr langen Halfe, den das Ihier fpiralfor- mig zufammentollen und fo den Kopf gegen die Fifche, die es erſchnappen will, los ſchnellen foll. 73. Puaernon. Rostrum cultratum, rectum, acumina- tum, fauce pone rostrum hiante. Digitus posticus antrorsum versusy 1. Aethereus. det Tropikvogel. (Fr. le paille-en- queue. Engl. the Iropie-bird). P.rectrieibus dua- bus longissimis, rostro serrato, pedibus aequilibri- bus: digito postico connexo, » Brısson T. VI. tab, 42. fig. ı. An der offenbaren See, zwiſchen den beiden Wend ezirkeln. Nährt fih meift von fliegenden Fiſchen. | Bon den Vögeln. _ 147 74. Proceruarıa. Rostrum edenfulum, subecompressum‘: mandibulis aequalibus, superiore apice adunco; in- feriore apice compresso-canaliculato. Pedes ungue postieo sessili absque digito, 1. Pelagica. der Sturmvogel, Ungemittervßgel. (Br. le petrel. Engl. the tempestbird, stormfinch, mother cary's chicken). P. nigra, uropygio albo. Linwe fauna sueeica tab. 2. fig. 143. Sowohl im nördlichen als ſüdlichen Ocean. Melft in offe— ner freier See fern vom Lande auf Klippen, und die Schif- fer ſehen es gemeiniglih ald Zeichen eines bevprftehenden Sturms an, wenn er fih von da nad den Schiffen flüchtet. Die Einwohner der Färder bedienen fich feiner ftatt Lampe, indem fie ihm bloß einen Docht durch den Körper ziehen und anbrennen, da dann die Flamme von dem vielen Fette, das allmablich hineindringt, lange Zeit unterhalten wird. 75. Dıomenea. Rostrum rectum; maxilla superiore api- ce adunca; inferiore truncata. 1. Exulans. der Albatros. (Fr. Ze mouton du cap), D. alis pennatis longissimis, pedibus aequilibribus trydactylis. ad - Enwarps tab. 88. Bon der Größe eines Schwang, halt aber mit ausgefpann- ten Slügeln über 10 Fuß Breite, fliegt auf 500 deutfche Mei- len von irgend einem Lande entfernt, aber felten höher ala 10 bi8 20 Fuß über der Meeresfläche. Nährt ſich großen- theils von fliegenden Fifchen *). 76. Penecanus. Rostrum reetum : apice adunco, ungui- eultato: pedes aequilibres: digitis omnibus quatuor simul palmatis, a a) Rostro edentulo, 1.1. Onoerotalus. die Kropfgans, der Pelican. (Sr. pelican. Engl. pelican). P. gula saccata, Ein Blatt von J. E. Ridinger 1740. In den wärmern Gegenden aller fünf Welttbeile, (menn anders die americanifche Kropfgans nicht ſpecifiſch von der in der alten Welt verſchieden iſt). Hat den griechiſchen Namen von ihrer Eſelsſtimme, den deutſchen aber von dem ungeheu— ren beutelformigen Kropfe, der ihr am Unterſchnabel hängt, *) Bergl. Pennant’s aretic zoology vol. II. p. 507. 10 2 148 V. Abſchnitt. und ſich ſo ausdehnen läßt, daß er ‚wohl 20 Pfund Waſſer faffen Fann, 3; Agrilik, die Fregatte. (Fr. le tailleur. Engl: the man of war bird). P. alis amplissimis, cauda forfi- cata, corpore nigro, rostro rubro, orbitis nigris, Epwarns tab. 309. Hat in der Bildung und Rebensart viel Aehnliches mit dem Albatros: nur noch längere Flügel, die ausgefpannt auf 14 Fuß Elaftern, und ‚dem fliegenden Thiere ein umaaebhtes Anſehen geben. 3. t. Carbo, die Scharbe, * Seerabe. (Fr. und Engl. eormoran). P. cauda rotundata, corpore ni- gro, rostro edentulo, capite suberistato. Friſch tab. 187. Meift in allen fünf Welttheilen. Den Fifchen fehr nach— theilig. Vermehrt ſich zumeilen an Kuüften, wo er fonft un— befannt war, ‚binnen wenigen Jahren zu vielen Taufenden ). Eine ihr fehr ähnliche Gattung (Pelecanus sinensis) wird in Schina zum Fiſchfang abgerichtet. (— Abbild, n. h. Gegenst. tab. 25. —) b) Rostro serrato, 4: Bassanus. die Rotbgans. (Fr. Ze fon de bassan. Engl. the gannet, Ihe soland goose), P. cauda cu- neiformi, corpore albo, rostro remigibusque pri- moribus nigris, facie caerulea, Brısson. T. VI, tab. 44. Haufigft im Norden von Europa und America, zumalauf den fchottifchen Infeln, und namentlich auf Baß“), wovon diefe Gans den Namen fuhr * Macht die Hauptnahrung der Inſulaner auf St. Kilda, deren Weiber aud) die abgeftreif- te Haut dieſes Vogels ftatt Schuhe fragen, die zwar nur ungefähr fünf Tage balten, aber au augenbliclid wieder durch neue erſetzt ſind ). 77. Anas. Rostrum lamelloso-dentatum, SORYERRID, ob- tusum; lingua eiliata, obtusa. *) f. die oben (©. 51) citirte Commentetio de guorundam animantium colonüs a. a. D. pag. 109. **) HaRrvEX de generat, anımal. p.3o, >) f, Mart. Marrın’s voyage to St Kilda, the remotest of all the Hebrides, Lond. 1698. 8, Von den Vögeln. 149 1.7. Olor. der Schwan, Elbſch. (Fr. Ze cygne. Engl. the swan, elk). A.rostro semieylindrico atro, .cera nigra, corpore albo, Friſch tab. 152. In der nördlichen alten Welt: nährt fih von Fröſchen, Mafferpflanzen c. Man muß diefen, den fo genannten ſtum— men oder zahmen Schwan, von dem fo aenannten wilden, A. eygnus (mit gelber Haut an der Schnabelwurzel und weit längerer Frummlaufender Ruftrohre), unterfcheiden. Die— fer Iegtere gibt einen hellen weit fihallenden nicht unangeneh= men Ion von fi. Der fhwarze Schwan mit weißen Schwungfedern (A. rigra) ift an den Küften von Auftralien zu Haufe. Bei Botanybay ſowohl als an der Weftfufte, wo das ſchöne Thier fon 1697 gefunden und befchrieben worden ). 2. Cygnoides. die fyanifche, türkiſche oder ſchi— nefifde and. (Fr. loie de Guinee,. Engl. the swan-goose, chinese goose). A. rostro semicylin- drico: cera gibbosa palpebris tumidis. Friſch tab. 153. 154. Auf Guinea, am Cap, dann in Sibirien und Scina, und mie es feheint auch auf den Sandtoich = Infeln des ftillen Dreand. Man unterfcheidet mehrere Varietäten. 3.7. Anser. die Gans, (Fr. Poie. Engl. the goose). A. rostro semicylindrico, corpore supra einereo, subtus pallidiore, collo striato. Meift in allen fünf Welttheilen wild. Hat unter den warm— blutigen Ihieren wohl das fchnellfte Wachsthum. Unter den zahmen foll es wohl häufig vollig fchneeweiße Ganferte, aber nur felten eine ganz weiße weibliche Gans geben. 4. Aegyptiaca (chenalopex). A. rostro subceylindrico, corpore undulato, vertice albo, speculo alari can. dido fascia nigra, [Menag. du Mus. nat. V. tab. 4. Zumal in Aegypten, , auf defien alten Kunftwerfen fie häu— fig «ald Symbol der Kinderliebe vorfommt. 5. Canadensis. die HSudfonsbay-Gans. (Engl. the 1. .grey,.goose). A. einerea, capite colloque nigris, Senis gulaque albie. “ Eonwiarv’s tab. 151. ©" *) f. Vauentun’s Oost - Indien. III. D.2. St. p-69. tab. D: 150 V. Abſchnitt. Im kältern Nordamerica. Sehr geſucht wegen ihrer aus— nehmenden Flaumen zu Betten. Gibt auch vorzügliche Schreib⸗ federn. 6. Bernicla. die Baumgans, Rothgans, ſchotti— ſche Gans. A. fusca, capite, collo pectoreque ni- gris, collari albo. Friſch tab. 156. In den Fälteften andern der nördlichen Erde; kommt bloß zum Uebermwintern nad) Schottland und andern mildern Ge— genden , to fie fih unter andern von dem Thiere der Enten= mufchel (Barnacle, Lepas anatifera) nährt, "daher die alte feltfame Fabel entftanden, daß diefer Vogel nicht aus einem Ei, fondern aus einer Mufchel bervorfomme u. ſ. w. '). 7. Mollissima. der Eidervogel. (Fr. Poie a duvet. Engl. the eiderduck, cuthbert duck), A. rostro cy- lindrico, cera postice bifida, rugosa. Brünnich's N. G. des Eidervogels tab. ı u. f. In der nordlihen Erde, zumal haufig auf Island und in Grönland. Sein Fleifh und Eier find fehr ſchmackhaft; noch wichtiger aber iſt ſein Fell, womit man Kleider futtert, und die Flaumfedern, die unter dem Namen der Eiderdunen be— kannt find. 8. +. Boschas, die Ente. (Fr. le canurd. Engl. the duck, mallard). A. rectricibus intermediis (maris) recurvatis, rostro recto, Frifch tab, 158 u. f. Die wilde Ente findet ſich faft in der ganzen nördlichen Erde, theils in ungemein fehonen Spielarten. Die zahme (A. domestica) ſcheint große Neigung zu unnafürlicher Paa- rung zu haben, fo daß z. B. die Entriche auf Hühner erpicht find und fie zu reißen fuchen. 9. 7. Clypeata. die Löffelente (Br. Ze souchet. Engl. the shoveler). A. rostro extremo dilatato ro- tundato; ungue incurvo, Friſch tab. 161 u. f. on Br Hat meift gleiches Vaterland mit der vorigen. Die Ränder *) Die gleiche Wolfsfage ging auch ehedem von einer verwand- ten Gattung Anas eryihropus, von grauer Farbe mit weißer Stirne (Frifch tab. 189.), die daher auch bei vielen Ornithologen den Na— Be — oder Barnacle führt. Fiſcher im Sylvan 1820. tab. 3, Von den Vögeln. 151 des Schnabels find nad) innen mit hornigen Borften befegt, faft wie kleine Wallfifchbarden. | 78. Mersus Tauder, Waſſerhuhn. Rostrum denti- ceulatum, subulato-cylindricum, apice adunco. "1. Merganser, der Kneifer. (Fr. Üharle. Engl. the goos-ander).. M. cerista longitudinali erectiuscula: pectore albido immaculato, rectrieibus cinereis scapo nigricante. | Friſch tab. 190. In der ganzen nördlichen. Erde. So tie andere Gattun— gen diefes Geſchlechts ein ſchädliches Thier für Fifchteiche, zu— mal zur Raichzeit. 79. Anca. (Engl. auk). Rostrum edentulum, breve, compressum, Convexum, transverse sulcatum: man- dibula inferior ante basin gibba, Das ganze Geſchlecht an den Küften und Klippen der nörd— lihen Erde. 1, Arctica: der Papageitaucher. (Kr. Ze macareux, Engl. Me puffin). A, rostro compresso-ancipiti, sulcato suleis 4, oculorum orbita temporibusque albis, palpebra superiore mucronata, j Niftet in Erdhöhlen, oder wühlt ſich auch felbft fo ein un- terirdifches Lager. 80. Artenopyres, Fettgans, Pinguin. (Fr. manchot), Rostrum compressiusculum, subcultratum , longitu- dinaliter oblique suleatum: mandibula inferior apice truncato: alae impennes, pinniformes, Ihr glattes glänzendes Gefieder, die gleichfam floſſenähn— lien, fchuppigen, Kleinen Flügel, und ihr gerader, faft aufrechter Gang geben diefen Thieren ein fonderbares Anfe- ben, deren verfchiedene Arten an den füdlichen Kuften und Inſeln von Africa und America, fo wie andere um Neu— Holland, Neu = Guinea und Neu = Seeland zu Haufe find *). Finden fich teils in zahllofer Menge beifammen. 1. Chrysocome., ‚A. rostro rufo-fusco, pedibus fla- vescentibus, crieta frontali atra ereeta, auriculari deflexa flava. . Abbild, n. h. Gegenst. tab. 46. *) J. Reınm. Forster hist, aptenodytae in Comment. Soc, Sc. Gott. 1780. Vol, III. p. 121 sq. 152 VI Abſchnitt. Auf den Falklands = Infeln, Neu = Holland 0. 2. Patagonica. A.rostro pedibusque nigris, macula ad aures aurea. Forster ]. c. tab. 2. In der gleihen Heimath, die —* Gattung ihres Ge— ſchlechts. Und von Farbe und Zeichnung des Gefieders, zus mal am Halſe, die fhonfte. } 53 Demersa. A. rostro pedibusque nigris, superciliis fasciaque pectorali albis. Epwarns tab, g4. Haufig am Cap ıc. ' Schöter Abſchnitt. Bonden Amphibien. + S. 81. De Saͤugethiere und Voͤgel unterſcheiden ſich beides durch die Wärme ihres Bluts ($. 23 und 40.) und durch die größere Menge deſſelben von den Amphibien und Fifchen. $. 82. Die Amphibien aber ahneln doch darın noch den warm— blütigen Thieren, und zeichnen fich hingegen von den Fiſchen vor- züglid dadurch aus, daß fie wie jene aud noch durd Lungen Luft fhopfen; obgleich diefelben von weit loderer Tertur, und auch ihre Athemzüge weit unbeftimmter, und fo zu fagen unor= dentlicher find, als bei den beiden Glaffen mit warmem Blute. Auch koͤnnen fie das Athemholen meit länger entbehren als dieſe, weit länger im ſo genannten luftleeren Raume, oder auch in eingeſperrter Luft (mie z. B. Kröten in einer engen Höhle mit: ten in Baumftämmen oder Steinblöfen) und felbft geraume Zeit in einer Atmofphäre von Fohlenffofffaurem Gas aushalten, und auffallende Ertreme von Hige und Kälte ausdauern, fo daf man z. B. ungezweifelte Beifpiele von Waſſermolchen und Frö— ſchen hat, die ſowohl im Magen und Darmcanal von Menſchen gelebt haben, als auch ihrem Leben unbeſchadet in dichte Eis— ſchollen eingefroren ſind. ve Bon den Amphibien. 155 $. 83. Und eben meil die Amphibien mit Lungen verfehen find, fo find fie auch noch) fähig Stimme von fih zu geben: doc fcheinen einige (mie z. 8. unter den hierländifchen der wahre Sa= lamander, die, grüne Cidere, Die an I gänzlich ſtumm zu ſeyn. S. 84. 4 In Rückſicht * Bildung überhaupt herrſcht vorzüglid die doppelte Verſchiedenheit unter den Amphibien, daß ſie ent— weder, wie die Schildkroten, Fröſche, Eidexen ıc. mit Füßen ——— ſind; oder aber, als Schlangen einen langgeſtreckten, cylindriſchen Körper ohne alle äußere Bewegungswerkzeuge haben. $. 85. Die äußern Bedeckungen find bei den Amphibien mannichfaltiger als bei den warmblütigen Ihieren. Einige find mit einer knochigen Schale überzogen: andere mit hornarfigen Reifen, oder mit zahlreichen Eleinen Schildchen, oder mit Schup— pen bedeckt: und noch andere haben eine nadte, nur mit Schleim überzogene Haut. Die mehreften häuten fi von Zeit zu Zeit. Manche, wie z. B. der Laubfrofeh und verfhiedene Ei— deren, befonders der Chamäleon ‚ ändern aud) zuweilen plötz— Es ihre Farbe. $. 86. Den mebreften Amphibien ift, wie fhon die Benennung der ganzen Claſſe andeutet, Waffer und Land zum gemein= fhaftlihen Aufenthalt angewiefen. Mande geben willkür— lich in beiden ihren Gefhäften und ihrer Nahrung nad. An— dere hingegen bringen entweder eine beftimmte Periode ihres Lebens, oder gewiſſe Jahrszeiten bloß in einem von beiden zu. Endlih find aber auch mande entweder bloß für das Land, oder bloß fir das Waffer, und nicht für beides zugleich be= ftimmt. $. 87. Manche Amphibien, zumal unter. den Schildfröten und Schlangen, [eben von febr gemifchter Nahrung: andere hin- gegen, wie der Laubfroſch, Chamäleon ıc. find fehr eigen in der Wahl ihrer Speifen, geben z. B. bloß lebenden Infecten von einigen menigen beftimmten ©attungen an. In der Öe= fangenfchaft nehmen viele gar Feine Nahrung zu fih_und Fon- nen dann zum Wunder lange faften: ich felbit habe z. B. Sa— lamander auf acht Monatbe lang ohne Speife und. jelbft ohne daß fie dabei beträchtlich abgezebrt wären, erhalten: und von 154 N VI. Abſchnitt. Schildkröten weiß man, daß fie gegen anderthalb Jahre ohne alle Nahrung ausdauern Fonnen. ' . 88. | Die bei vielen Amphibien fo ganz ausnehmende Leichtigkeit und Stärfe ihrer Reproductiongfraft ($. ıg.), bat, wo ich nicht irre, in der obgedachten Stärke ihrer Nerven und Dingegen refpectiven Kleinheit ihres Gehirns ($. 29.) einen Grund: da folglich die erftern von legterem minder abhängig find; und überhaupt die ganze Maſchine zwar ſchwächere Mo— bilität, weniger consensus zeigt, das ganze Leben der Am— phibten einfacher, und mehr bloß vegetativ fcheint, als bei den warmblütigen Thieren, — aber dagegen die Glieder mehr mit eigenthümlicher,, independenter Lebenskraft verfehen find. Und da folglich bei diefer mehr eigenthümlichen Lebenskraft der ein= zelnen Theile, nicht gleich jeder Stimulus, der auf Einen ' Zheil, oder auf Ein Spyftem wirft, fogleih, wie bei den mwarmblütigen Ihieren, andere in Confenfus zieht, fo erklärt fih auch wohl überhaupt daher ihr zähes Leben, fo daß Fröfche, denen dad Herz ausgeriffen ift, doch noch umher hüpfen, und Schildfröten, denen das Gehirn aus dem Kopfe genommen worden, noch Monathe lang leben können; daher aud) wohl die anhaltende BeweglichFeit der den Amphibien abgefhnittenen Thei— le, mie z. B. der Schwänze von Waffermolden, Blindſchlei— chen ıc. *).. ” $. 89. Zu Waffen und Vertheidigungsmitteln dient manden Amphibien, zumal unter den Schlangen, ihr Gift; dem Salamander, der Feuerfrote ıc. ihr milchichter Sautfhaum, den fie im Notbfall von ſich geben: vielen auch wohl der fpeci= fife Geruch, den fie verbreiten, fo zumal mande Schlangen, Kröten, Eideren ꝛc. $. 90. Die äußern Sinne feheinen bei den mehreften Amphibien von Feiner fonderlihen Schärfe zu feun. — Unter den innern zeichnet fich doch bei vielen das Gedächtniß aus, da man Bei- fpiele felbft von Grocodilen und Kröten bat, die ihre Wohlthäter kennen gelernt und Firre geworden, und vollends viele Schlan- gen befanntlich fih zu allerhand Gaufeleien abrichten laſſen. *) Ich habe diefen Gegenftand weiter ausgeführt im specimen Physiol. comparalae inter animantia calidi et frigidis sanguinis ; im VIIL 3. der Commentat.: Soc, reg. scientiar, Gotting, Bon den Amphibien. 155 Hingegen finden ſich bei den Ihieren diefer Claffe nur fehr we: nige Spuren von wahren Kunfttrieben ($. 36.). - 8.91. | Auch fheinen die Genen Amphibien einen täglichen Er— bolungsfhlaf zu halten; — dagegen aber wohl alle die Fältern Wintermonathe in Erftarrung zujubringen; und das zwar theil® einzeln, theils, wie unfere hieländiſchen Frofche und Salamander, in Haufen. Doc Fonnen auch diefe gar leicht des Winterfchlafs entbehren, und Jahr aus Jahr ein wachend im Zimmer erhalten werden. §. 02. Das EEE AT der Amphibien hat ungemein viel Sonderbaredg. Der Paarungötrieb iſt bei vielen fo heftig, daß man z. B. Fröſche geſehen hat, die in Ermange— lung eines Weibchens andere männliche Fröſche oder Kröten oder gar todte Weibchen befprungen haben. Bei den mebreften Fröſchen und See— Schildkröten dauert die Paarung mehrere Tage, ja Wochen lang. Die Vipern fehlängeln fi) in der Paarung mit dem Hinterleibe aufs innigfte um einander, und züngeln dabei mit gebogenem Halſe auf. einander los. Die MWaffermolche hingegen umfaffen einander gar nicht, fondern das Männden ſchwimmt zur Brunftzeit bloß um fein Weibchen berum und befprigt die Eierchen, fo wie es diefelben von fi) gibt, von der Ferne. ; 5; F. Die Amphibien ſind, is auf fehr wenige Ausnahmen, eierlegende Thiere. Aber manche, zumal unter den Schlan- gen ıc., geben die Eier nicht eher von fih, als bis das darin befindliche Junge fhon meift feine völlige Ausbildung erhalten bat. Die Pipa heckt ihre Junge auf dem Rüden aus. Anm. Gin Salamander, den ich wenigſtens vom Ende des Som— mers an ganzer vier Monathe fang vollig ifolirt in einem Gla— je gehalten, hat hierauf um Neujahr herum ganz unerwartet binnen wenigen Tagen 34 Junge gehedt, fo daß folglich hier eine ehemalige Befruchtung, auf eine noch weit längere Zeit hinaus, als bei den Hühnern, ihre Wirkſamkeit erhalten muß. $. 94- ' Die Fröfche und Eideren, die im Waffer jung werden, kommen nicht gleich in ihrer vollfommenen Geftalt, fondern als fo genante Larven zur Welt, und muffen fid) erft noch einer Art von Metamorpbofe unterziehen, ehe fie die Ausbildung und den völligen Gebrauch aller ihrer Gliedmaßen erlangen. Die Heinen Fröſche z. B. (die fo genannten Kaulquappen, 156 VI Abſchnitt. gyrini, cordyli, Fr. zeiards, Engl. toadpoles) haben * anfangs noch Feine Füße, ſondern dafür einen langen Ruder⸗ ſchwanz: auch, fo wie die jungen Salamander”), eine Art von Fiſchkiemen (branchiae oder Smwammerdam’s appen- dices fimbriatae) zu beiden Seiten des Halfes; ferner zum Zheil eine kleine Saugerdhre an der Unterlefje u. vergl. m. Lauter Xheile, die nur für den Larvenftand des zarten jungen Dhieres beſtimmt find und mit der zunehmenden Reife deffelben allgemach ſchwinden. $. 99. Die Amphibien haben ein langfames Wachsthum; fo daß 5.8. unfere bierländifchen Fröſche meift erfi im vierten Jahr mannbar werden :, und doch erreichen diefe. nur ein, nach) Ver— baltniß diefer fpäten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12 bis ı6 Jahren... Hingegen weiß man, daß Schildkröten felbft in der Gefangenſchaft über 100 Jahre gelebt haben, fo daß, biernach zu fchließen, tie Erocodile und großen Schlangen ıc. wohl zu einem nod) höhern Ya gelangen Ffonnen. Die Benugung der Ympbibien für’ s Menfchengefchlecht ift ziemlich einfadh; aber für manche Gegenden theils Außerft beträchtlid. Zumal der Genuß der Scildfröten und ihrer Eier, fo wie auch verfchiedener Frofhe und Eidechfen ꝛc. — aud) von Schildfroten Thran; Schildplatt zu KRunftarbeiten; gegerbte Alligatorshäute zu fhonen Sätteln ıc. —. S. . Schaädlich werden RN Thiere diefer Llaf- fe, die Erocodile, Wafferfhlangen ꝛc. durch ihre Große, und. andere, zumal unter den Schlangen, durch ihr Gift, das in Feiner andern Zhierclaffe von einer fo gefahrvollen Hef— tigkeit ift. 8. 9 Die ganze Claſſe zerfällt in zwey Haupt-Ordnungen: I. Reptiles. Die Amphibien mit vier Füßen. (Die qua- drupeda ovipara der ältern Naturforfher.) — Schild— Froten, Froſche, Eidechfen. Und I. Serpentes. Die Schlangen, ohne alle — Bewe⸗ gungswerkzeuge ($. 3 ). 9 ſ. C. Tu. E>DE’Sıesorn —8 de ——— Berol, — re Pa bis; Bon den Amphibien. 157 Einige wenige Quellen zur N. ©, diefer Elaffe: Aıs. Sesa rerum naturalium thesaurus. Amist. 1734. 1765. IV. vol. gr. Fol. C— hierher gehören bloß die beiden erften Bande.) Jo. Nic. Laurenti synopsis replilium emendata. Vindob. 1786. 8. C. pE LA CEpDE ÄAistoire naturelle des quadrupedes ovipares et des serpens. Paris 1788. II. voi. 4 Deutſch, mit Anmerf. und Zufägen von J. M. Bedhftein. Weim. 1800. V. Thus G. Ad. Suckow Anfangsgruͤnde der N. ©. der Thiere. II. Th. Leipzig 1798: 8. J. Gott. Scuneiper historiae amphibiorum naturalis et litera- riae Fasc. I. II. Jen. 1799. 1801, 8. Fr. Tiedemann, M. Oppel um Sof. Lib oſchitz N. G. der Amphibien. Heidelb feit 1817. Fol, BLas. Mersem tentamen —— amphihiorum. Marburg 1820. 9 I. REPTILESH Alle Ihiere diefer Ordnung find (menigftens wenn fie ihre vollfommene Geftalt erlangt haben) mit vier Füßen verfehen, die nach dem verfchiedenen Aufenthalt diefer Thiere entweder freie (pedes digitati), oder dur) eine Schwimmhaut ver- bundene (palmati), oder gar wie in eine Floſſe verwachfene Beben et) baben. 1. Testuno *). SchildErdte. (Fr. toritue. Engl. tortor- se, die See-Schildkröten aber Zartle. Syan. ga- lapazo). Corpus testa obtectum, cauda RER) brevis, os mandibulis nudis edentuliz jr Die mebreften Schildkröten find mit einer Fnochigen fehr feften Schale bededt, deren Obertheil mit dem Rückgrath und den Rippen des Thiers verwachfen, und mit den breiten hor— nigen Schuppen belegt ift, die bei manden Gattungen fo ſtark und ſchönfarbig find, daß fie zu Kunftfachen verarbeitet werden. Gewöhnlich, liegen 13 dergleichen Schuppen in ver Mitte, und 24 um den Rand herum. ' Der Untertheil oder das Bauchſchild ift etwas Eleiner, als das obere, und mit Aus— *) J. L. C. Gravenuorst replilia musei zuolagiet Vralisla- viensis. Fasc. I. Lips. 1829 fol. >) Brongniart’g Cheloniens. er) J. Koh Gottl. Shneiders N. ©. der Schildfröten. Leipz. 1783. gr. 8. mit Kupf. . D. Scuoerprr historia lestudinum. inconibus zllastrata. Fır- lang, 1792. 4. 158 VI. Abſchnitt. ſchnitten für Kopf, Schwanz und Füße verſehen. — Ueber— haupt aber dient die ſo ganz ausgezeichnete eigenthümliche Bil— dung dieſes dadurch gleichſam iſolirten Geſchlechts zu einer bedeutenden Inſtanz gegen die vermeinte Stufenfolge in der —* . Membranacea. T. pedibus palmatis, unguiculis — testa orbiculari orvata, membranacea, gri- sea, striata, scabra. Schneider l.c. tab, ı. Sn Guiana. 2. Imbricata. die Carette. (Engl. the hawksbill turtle). T. pedibus pinniformibus, testa cordata subcarinata, margine serrato : &cutellis imbricatis latiusculis, cauda squamata. Bruces R. nad den Duellen des Nils, im Anhang tab, 42. In beiden Indien, aud) im rothen Meere. Gibt das befte Schildpatt ”). 3. Mydas. die grüne oder Riefen-Scildfrote. (viridis Schneiver Sr. latortue franche Engl. the green turtle), T. pedibus pinniformibus, margini- bus maxillarum dentatis, testa ovata, Brandt u Raßeburg l.t.22. Diefe See-Schildfröte halt zumeilen 8 Gentner am Ge- wicht. Sie hat ihren gewöhnlichern Namen von ihrer blaß— olivengrünlichen Schale und der auffallend grünen Farbe ih— tes Fettes. Lebt bloß vom Seetang u. dergl. Begetabilien, daher ihr ausnehmend ſchmackhaftes gar nicht thraniges Fleiſch. 4» +. Orbieularis. die gemeine Flußſchildkroͤte (Emys Arısror.) T.pedibus palmatis, testa orbi- culata planiuscula. Sm mildern Europa. 5. Graeca. T. pedibus subdigitatis, testa posticegib- ba: margine laterali obtusissimo, scutellis planius- culis, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 66. Im füdlihen Europa und nördlichen Africa. 6. Geometrica. T. pedibus posticis palmatis, testae scutellis elevatis truncatis, Scnörrr tab. 10. *) ©. Beckmann's Vorbereitung zur Waarenfunde I. Th. ©. 68 u f. > Bon den Amphibien. 159 In Dftindien, und am Gay. Ungefähr von der Größe ei- ner flachen Sand: bat wegen ihres regelmäßigen ſchwarz und gelb gezeichneten, hochgewölbten Rückenſchildes ein arti— ges Anſehen. .Raxa ). Froſch (Br. grenouille. Engl. Frog.) und Kroöͤte (Fr. crapaud. Engl. load), Corpus nudum pedibus quatuor, posticis. Jongioribus **). 1. Pipa. R. corpore plano, rostro spathiformi, di- gitis anticis muticis quadridentatis, postieis ungui- culatis, ’ Abbild. n. h. Gegenst. tab. 56. Sn den Gemäffern von Guiana. Wird durch die überaus fonderbare und ganz; anomalifhe Weife, mit der. die Mutter ihre Junge ausheckt, merkwürdig. Das Männchen ftreiht nämlich den eich, den dag Weibchen vorher auf die gewöhn— liche Art von ſich gegeben, demfelben auf den Rüden, und befruchtet ihn bierauf mit feinem Samen. Die Eierihen ver⸗ wachſen nachher gleichſam in der Haut der Mutter, bis nach Verlauf von beinahe drei Monathen die darin befindlichen an— fangs gefhmwänzten Kaulquappen "**) zum Ausbruch reif find, und nachdem ihr Schwanz allgemach verſchwunden und fie da= gegen ihre vier Füße eh den Rüden ihrer Mutter vers — koͤnnen. w . Cornuta. R. ea coniecis, Sera vol. 1. tab, 72. fig. 1. 2. In Virginien; bat wegen feiner großen ftieren. Augen, und der ungeheuren tutenformigen obern Augenlieder ein abenteuerliches Anfehen. 3. Ocellata. (Engl. the bull- frog). R. auribus ocel- latis, pedibus mutiecis, CATEsy vol. II. tab. 72. In Nordamerica. Faft von der Größe öinke Meerfchwein- hend. Hat den englifchen Namen von feiner ftarken Stimme. +) * rongniart's Batraciens (mit Einſchluß der Molche). **) F, M. Daupix Aistoire naturelle des rainetlles, des gre- nouilles et des crapauds. Par. 1803, mit Kupf. Ueber die, bieländiichen Gattungen dieſes Gefechte f. Röſel's uatürt „Hiftorie der Fröfhe hiefigen Landes. Nürnd. 1758: gr. Fol. **%) ©, Camper im’IX. Bande der Commentat, soe. reg. ——— Gottingens. p. 129. U: f. 160 VI. Abſchnitt. 4. Paradoxa, die Jackie. (Rana piscis). R. femori ‚bus :postice oblique strialis. \ Ser Vol. I. tab. 78, | | Im fudlichen America. Die Larve ($. 95.) erreicht eine faft fpannenlange Größe, ift dann viel größer, als der aus— gebildete, zu feiner Reife gelangte Frofh, und hat in jenem Larvenzuftande zu einer alten Sage, von Fröſchen, die ſich in Fiſche verwandelten, Anlaß gegeben. Auch nachdem ſchon die vier Beine ihre ganze Größe und Ausbildung erhalten ha— ben, bleibt das Thier doch noch geraume Zeit geſchwänzt. 5. }. Bufo. die Krödte. R. corpore ventricoso ver- rucoso lurido fuscoque. Rofel tab. 20. 21. Daß ihr fogenannter Harn ein beftiges Gift ſeyn fol, ift ungegründet. Hingegen ift ed unläugbar, daß man verfehie- dentlich lebendige Kröten mitten in durchfägten Baumſtäm— men, oder in Steinblöden ꝛc. angetroffen hat.- 6. }. Bombina. die Feuerfröte. R. cörpore verru- coso, abdomine aurantio-caesio maculato, pupilla triquetra. » / Röfeltab. 22. Am Bauche fhon blau und gelb gemarmelt, hüpft faft wie ein Froſch. 7. 1. Portentosa, die Saus-Unfe. (Bufo calamıla Laurent.). R. verrucosa, Jinea dorsali Hava, late- ralibus rufescentibus. KRofeltab.a4. - In feuchten Kellern, Ufer=- Höhlen ıc. Eommt felten zum Vorſchein; gibt aber einen eigenen dumpfen Laut von fid, der allerhand sabergläubige Sagen veranlaft bat. 8. }. Temporaria. der braune Örasfrofd. R.sub- fusca dorso planiusculo subangulato, Röfel tab. 1—2. Im Gras und Gebüfch ıc., von da die Jungen nach war— men Sommer=Regen haufenweiſe bervorfriehen, da dann ‚ ihre plögliche Erfeheinung wohl zu der alten Sage vom Froſch— regen Anlaß gegeben haben mag. 9. +. Esculenta. der grüne Wafferfrofd, Roö— ling, Marxgbker. (Engl. the gibbous frog). R. viridis, corpore angulato, dorso transverse gibbo, abdomine marginato. | Roöfel tab. 13— 16. Bon den Amphibien. 161 In Teichen und Sumpfen. Die Männden quafen laur, zumal des Abends bei ſchönem Wetter, und treiben dabei zwey große Blafen hinter den Maulwinfeln auf. Sie find ſchlau und muthig, verzehren Mäufe, Sperlinge, und felbft junge Enten, Forellen ꝛc. und können fogar über Hechte Herr werden. Zur Begattungszeit befommen die Männchen diefer und der vorigen Öattung ſchwarze warzige Ballen an den Daumen der Vorderfüße, momit fie fi außerft feft um ihrer Weibchen Bruft klammern Fonnen. 10. }. Arborea. der Laubfroſch. (calamites, hyla. Tr. la rainette, grenouille de St. Martin, le grais- set). R. corpore laevi, subtus granulato, pedibus fissis, apicibus digitorum lenticulatis. Rofel tab. 9 —ı2.: Faſt in ganz Europa (doch nicht in England), auch in America.ıc. Der Elebrige Schleim, womit er wie die Schne- den überzogen ift, dient ihn bei feinem Aufenthalt am Laub der Baume, zur Haltung. Die erwachfenen Männden, die an ihrer braunen Kehle kenntlich find, haben eine laute Stim- me, die fie, wenn das Wetter fih ändern will, aber aud außerdem zur Paarungszeit von fich geben. Sie blähen dabei die Kehle zu einer großen Blafe auf. 3. Draco *) Corpus tetrapodum caudatum, alatum. 1. Volans. vie fliegende@idedhfe. D. brachiis ab ala distinctis. ‚. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 98. ? In Oſtindien u. Africa. 4. Lacerra ). Eidechſe. (Br. lezard. Engl. lizard), Corpus elongatum, pedibus,quatuor aequalibus. 1. Crocodilus. der (eigentlide) Erocodil. (Crocodi- lus vulgaris Cuv.). L,rostro aequali, scutis nuchae 6, squamis dorso quadratis, sex-fariam positis ,. pedibus posticis palmatis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 26. 27. Zumal häufig in den größern Strömen von Africa (na- mentlich im Ober = Nil und im Niger). Das größte Thier der fügen Waffer, das wohl eine Länge von 30 Fuß erreichen ” ee r. Tiedemanms Anat. und N. G. des Draden. Ruͤrnb. * 1811. 4. **) Brongniart’d Sauriens (mit Einfchluß des vorigen Ge- ſchlechts, und ausgenommen die Molche.) Blumenbach's Naturg. 2 162 | VI. Abſchnitt. fol ): und doch haben feine Eier Faum die Grdfe eines Gänfe » Eied. Erwachfen fällt er Menfchen und andere große Thiere an. Jurig gefangen aber läßt er fid) doch zähmen "”). 2. Alligator, det Kaiman, (Crocodilussclerops Cuv.) L. porca transversa inter orbitas, nucha fasciis os- seis 4 cätaphracta, pedibus posticis semi-palmatis. SEBA vol. T. tab. 104. fig. 10. Sm mittleen America. Weit rundlicher und glatter am eis be und Schwanz, als der eigentliche Erocodil , wird auch nicht fo groß als dieſer und legt Hleinere Eier, Hat übrigens eben fo mie jener fünf Zehen an den Vorderfüßen und vier an den hintern, von welchen allen aber nur die drey innern mit Krallen bewaffnet find. Die Fee diefer Gattung werden jegt in Brafilien trefflich gegerbt. 3. Gangetica. der Gavial. L. mandibulis elongatis subcylindricis, pedibus posticis palmatis. Enwarns in philos. Transaet, vol. XLIX. Zumal im Ganges. 4. Moritor. ($r. la sauve- garde). L. cauda carina- ta, corpore mutico sqamis marginatis, maculis ocellatis. Sera vol, I. tab, 92. fig. 1. 2. 3. In beiden Indien. Ueberaus fauber und regelmäßig ſchwarz und weiß geffedt; wird über 3 Elfen lang ; hat den Namen daher, daß es fih, mie man fagt, meift in Gefellfchaft der Grocodile aufhalten,, und durd) einen pfeifenden Laut, den ed von ſich gibt, diefe feine furdtbaren Gefährten verrathen ſoll. 5. Iguana. der Leguan. L. cauda tereti longa, su- tura dorsali dentata, crista gulae denticulata. Sera vol. I. tab. 95 sq. tab. 98. fig, ı. In Weftindien. Ein flinkes Thier. Sarein überaus ſchmack⸗ haftes Fleiſch und Eier, 6. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duobus tribusque coadunatis, Jo. Fr. Mırrer fasc, Il. tab, 11. *) Norden fagt gar 50. — Po d’Eeypte p. 183. FF) Bon den Perfchiedenen Gattungen der fogenannten Croco— dile f. 3 üvier in den annales du Museum d’histoire nalurelle, T. X. 1807 Und ebendaf. Geoffroy St. Hilaire über zweyerlei Gat— tungen von Nil:Erocodilen. Bon den Amphibien. 165 Sn Sftindien, Nordafrica, und nun auch theils in Spa— nien. Langſam, träge, lebt auf Bäumen und Heden, nährt fih von Inſecten, die er mit feiner langen vorn Eolbigen aus⸗ gehöhlten klebrigen Zunge ſehr behende zu fangen verſteht. Seine Lungen ſind ausnehmend groß, und das Thier kann ſich damit nach Willkür aufblähen oder dünner machen, daher vermuthlich die Sage der Alten entſtanden ſeyn mag, daß es bloß von Luft lebe. Seine Augen haben die ganz ei— gene Einrichtung, daß jedes beſonders, oder auch beide zu— gleich nach verſchiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts, das andere hinterwärts ꝛc. und zwar ſchnell bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ift grünlichgrau, er ändert dieſelbe aber zuweilen, zumal wenn er gereizt wird ıc. Der zumeilen bemerfte Wiederfhein von benachbarten farbigen Gegenftänden auf die glänzenden Schuppen des Tebendigen Thiers bat Anlaß zu der Zabel gegeben, als ob ſich feine Farbe überhaupt nad} denfelben richte. . Gecko. (vermutblich der mahre stellio *) oder saurus ber Alten). L. cauda tereti mediocri, — muticis subtus lamellatis, corpore verrucoso, auribus con- cavis. Sera voll. tab. 109. In Aegypten, Dftindien, auch auf den Inſeln der Sud— fee und felbft bin und wieder im fudlichen Europa, z. 3. im Neapolitanifhen. Er foll einen giftigen Saft zwiſchen feinen blätterichten Fußzehen haben, und diefer fih den Eßwaaren, two das Ihier drüber wegläuft, mittheilen. 8. Scincus. (erocodilus terrester). L. cauda tereti me- diocri, apice compressa, digitis muticis -lobato- squamosis marginatis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 87. Ki fteinigen Arabien, Aegypten ıc. . +. Agilis. die grüne Eidedfe, Kupfer-Ei- —— L. cauda verticillata longiuscula, squamis acutis, collari subtus squamis constricto, Röſel Geſch. der Fröſche, Zitelkupf. Im wärmern Europa, und, wie es ſcheint, auch in bei— den Indien und auf den Inſeln der 3 Ihre Eier leuch— ten eine Zeitlang im Finſtern. 10. +. Lacustris. der Waffer- Mol, Waſſer-Sa— *) Daher Stellionatus in Pandect, I. 47. tit. 20. 11 164 VI. Abſchnitt. lamander, L, nigra, dorso lateribusque verruco- sis, abdomine flavo, nigro -maculato, Lavrenri tab. 2. fig. 4. | Die Männden haben im Frühjahr eine vom Koyf bis zum Schwanz längs des Rüdens binlaufende emporftehende ausgezadte Haut. Von feiner auönehmenden Reproductions- Fraft f. oben ©. 19. » 11. 7. Salamandra. der Salamander, Mold, bie Molle, Ulme. (Ir. Ze sourd, mouron). L. cauda tereti brevi, pedibus muticis, corpore flavo nigro- que vario, nudo, poroso, Rofel Geſch. der Frofhe, Titelkupf. Schwarz und citrongelb gefledt, fpannenlang und dau- mendid, Daß er giftig fey, im euer leben Fonne ıc., find Fabeln. » Sinterimiftifh mögen. hier ein Paar anomalifche Amphi— bien ihre Stelle finden, deren fonderbarer Bau — zumal ihre anfehnlichen frei ausftehenden Kiemen —immer noch räthſelhaft ſcheint. A. Pro’reus. Pedes antici digitis 3; postici binis. Pal- pebrae indivisae, i 1. }. anguinus. von Schreibers in den philos Transact. for, ı801 *) | Im unterirdiſchen Sittiher See in Krain. Höchſt licht- ſcheu. B. Sırcn. Pedes tantum antici: digitis 4. ı. lacertina. Euris und J. Hunter in den philos Transaect, vol, LVI. Sn den Gemwäffern von Carolina. *) Vergl. P. Conticrracnı e M. Rusconı de? Proteo angui- no. Pavia 1809. 4. ' 2 ; G. R. Taevıranus in den. Commentat, Soc. Seientiar. Got- lingens. recentior. vol. IV. ir Und von beiden wunderfamen Gefhöpfen Cüvier in denvoya- ges de HuusoLor IIme P, Obs. d’anat, comparce. ler. vol. Bon den Amphibien. 165 I. SERPENTES*. Die Schlangen "*) haben gar Feine äußere Gliedmaßen, fondern bloß einen chlindrifhen lang geſtreckten Körper, den fie wellenformig bewegen; und der mit Schuppen, Schildern oder Ringen befleidet iſt. Manche leben im Waffer (da fie bei ihrer ausnehmend langen und theils blafenformigen Runge leicht ſchwim— men Fonnen), andere auf der Erde, andere meift auf Bäumen. Sie legen mehrentbeild an einander gefettete Eier, und ihre Kinnladen find nit, wie bei andern Ihieren, feft eingelenkt, fondern zum Kauen ungeſchickt, indem fie fich weit von einander dehnen laffen, fo daß die Schlangen andere Thiere, die oft weit dider als fie felbft find, aanz verfchlingen Fonnen. Ihre meift gefpaltene ſehr fchlanfe Zunge dient ihnen zum Taſten ""*). Manche find mit beftigem Gift in befondern Bläschen am vor» dern Rande des Oberfiefers verfehen +), das in eigenen Drüfen abgefchieden und durch befondere röhrenformige, einzeln ſtehen— de, gegen die Spige zu mit einer länglichen Deffnung verfehene, Giftzähne (— als durch einen Ausführungsgang —) beim Biß in die Wunde geflößt wird. (— Abbild. n. h. Gegenst. tab. 37. fig. 1.—) Diefe bloß am vordern Rande des zugleich merklich ftarfen Oberfiefers befindlichen Giftzähne geben aud) den zuverläffigften Charakter ab, um die giftigen Schlangen von den giftlofen zu unterfcheiden FF), da bei den legtern der ganze Außere Rand der obern Kinnlade (bis hinten) mit Zähnen be= _ fegt ift (— Abbild, n. h. Gegenst. a. a. D. fig. 2. —); *), Brongniart'd Ophidiens.! **) ©. Bras. Merrem Beyträge zur Geschichte der Am- phibien. Duisb. 1790 - 1821. III. Hefte. 4. Parr. Russerr’s decount of Indian Serpents — together with experiments on their several potsons. Lond. 1796. gr. Fol. ***) Aug. Hellmann über. den Taftfinn der Schlangen, Göt- fingen, 1817. 8. f +) Diefe find mit I bezeichnet. ER Die Anzahl aller bis jest befannten giftigen Gattungen ſcheint fih zu den giftlofen ungefähr wie ı zu 6 zu verhalten. } h) 3u den übrigen zwar nicht ganz exceptionsloſen, doch in den bei weiten mehrften Fällen eintreffenden Kennzeichen, wodurd ſich die giftigen Schkangen auszeichnen , gehört 1) ein breiter gleichfam herz— förmiger Kopf mit Pleinen flachen Schuppen flatt der Schildden; 2) am Leibe Feilförmige Schuppen (d. h. mit einem fharffantigen Ruͤ— den); und 3) ein Furzer Schwanz, der namlich weniger ald "/; der Länge des Thiers mißt. ©. Dr. Gray in den pAdos. Transaet. vol, LXXIX. P. I. 166 VI, Abſchnitt. außerdem haben aber wohl alle Schlangen noch eine doppelte Reihe Eleiner Gaumen » Zähne mit einander gemein. 5. Croranus. Klapyerfhlange. (Fr. serpent a sonnel- tes. Engl. rattle-snahe). Scuta abdominalia, Scuta squamaeque subcaudales. Crepitaculum terminale caudae, ı. Horridus. & C. seutis 167. scutellis 23. Sera vol. II. tab. 95. fig. ı. Zumal im wärmern Nordamerica: wird auf 6 Fuß lang und faft armsdid, Die Gattungen dieſes Geſchlechts unter- fheiden fi von alfen andern Schlangen, ja überhaupt von alfen übrigen Thieren in der Schöpfung durd) die räthfelhaf- te, bornartige, gegliederte Raffel am Ende ded Schwanzes. — Die Zahl der Glieder an diefem fo wunderbar gebauten und in feiner Art fo ganz einzigen Organ nimmt mit den Jah— ren zu, und foll bei alten wohl auf 40 fteigen. Daß Fleine Vögel, Eichhörnchen ze. im Gebüfch der darunter liegen— den Klapperfchlange *) von felbft in den Rachen fallen, wird von gültigen Yugenzeugen verfichert ; ift aber Feine ausſchließ— liche Eigenheit diefes Geſchlechts, da man das Rämliche aud) an mehreren andern Schlangen der neuen und alten Welt be- merkt haben will. — Die Klapperfchlangen felbft werden häu⸗ figſt von den Schweinen und Raubvögeln verzehrt. Auch laſ— ſen ſie ſich überaus kirre und zahm machen. 6. Boa. Scuta abdominalia etsubcaudalia. Calcaria ana- lia bina. | ? 1. Constrietor. die KRiefenfhlange, Abgottö- fhlange, Anaconda. ($r. Zedevin). B. scutis 240. scutellis 60. | Merrem II. Heft. tab, 1. r *) Da die Klapperfchlangen fehr träge Geſchoͤpfe find, und nicht auf Bäume kriechen koͤnnen, ſo ift Mead's Vermuthung eben nicht unwahrfcheintih, daß die ihnen fo ganz ausfchließlich eigene fonder: bare Klapper wohl dazu dienen Fönne, die dadurch aufgefchredten Voͤ— gel 2c. zu fich herunter zu bringen. — (— fo wie nad) der alten, we: nigftens an fich nicht ungereimten Sage, dem Ceraften feine fo ge— nannten Hörnchen auch dazu dienen follen, Fleine Vögel herbei zu zie— hen. —) Auch hat mir ein fehr zuverläfliger und genauer Beobachter, der Major Gardner, der fih lange in Dft- Florida aufgehalten, verfihert, daß deßhalb die dafigen jungen Indianer, um Eichhörnchen zu fangen, den raffelnden Ton der Klapverfhlangen nahahmen. Ausführlicher habe ich davon im Voigt's neuem Magazin ges Bon den Amphibien. 167 In Sftindien, Africa und Brafifien’). Wird nah Adan- ſon's Verfiherung auf 40 bis 5o Fuß tang. Soll lebendi— gen Antilopen ꝛc. die Rippen und andere Knochen entzwei bre— chen, das Thier nachher mit einem gallertartigen Geifer über— ziehen, und ſo hinterwürgen. Doch iſt ſie leicht kirre zu ma— chen und wird, wie die Brillenſchlange, von den oſtindiſchen Gauklern zu allerhand Kunſtſtücken abgerichtet. Die Ama— ru⸗Schlange in Südamerica, die von den Antis in Peru angebetet ward, und auch auf 30 Fuß lang wird, ſcheint wenig von dieſer verſchieden. — Hingegen ift wohl die auf Guinea fo heilig verehrte fo genannte Juda-Schlange von einer andern Öattung. 7. Coruser. (Ft. couleuvre). Scuta abdominalia. Squa- mae subcaudales. 1. Fipera. C. scutis 118. squdmis 22. Es werden mehrere Schlangen mit. dem Namen der Viper belegt. Hier diefe von Linne fo genannte ift in Aegypten zu Haufe und giftlos. 2. Cerastes. die gehörnte Schlange. C- tenta- culis superciliaribus, scutis 145. squamis 24. Bruce's R, nach den Quellen des Nils, im Anhang tab. 40. Diefe von den beiden über den Augen ftehenden Hörnchen benannte Schlange hat gleiches Vaterland mit der vorigen, und iſt allerdings giftig. 3. 1. Berus. die Otter, Viper. (Engl. the adder), d €. scutis 146. squamis 39. Brandt u. Rageburg Lit. 20. Diefe ehemals officinelle Viper ift von bräunlicher Farbe “und in wärmern Gegenden der alten Welt, auch ſchon in Deutfchland und in der Schtweiz zu Haufe. Ihr Bi verur- ſacht zwar heftige Entzündung, wird doch aber nur felten tödt— lich. Es ift diefelbe Gattung, momit ehedem Redi und — Fontana ſo viele merkwürdige Verſuche angeſtellt aben. handelt; 1 3. 26t. ©. 37 u.f. »über die Zauberkraft der Klapper- fihlangen, befonders in Rüdficht einer Schrift des Dr. Barton« Berg our's Leciures on comparalive Anatomy. vol. 1. en Denn daß fie auch in Südamerica einheimifch ift, beweiſt be Prinz Marimilian zu Wied in f. Beiträgen zur N. ©. von Brafilien. J. B. ©. 211 u. f. 168 VI. Abſchnitt. Von den Amphibien. | 4. +. Natrix. die Ringel» Natter, Schnafe, der Unf. (3r. la couleuvre a collier). C. scutis 170. _ squamis 60. Stahlfarbig mit weißen Seitenfleden, zumal an den bei- den Seiten des Halfes. Man hat felbft in Europa welche von 10 u.m. Fuß gefunden, die dann wohl ehedem Anlaß zu den obenteuerlihen Erzählungen von Lindwürmern ıc. gegeben haben mögen. 5. Coceineus. die Carmoifin-Schlange. C. scutis 175. squamis 35. Voigt's Magazin Sten Bdes ıfles Stock. tab, 1. Diefe ausnehmend fhonfarbige und unfhuldige Schlange ut in Slorida und Neus Spanien zu Haufe. Fingers did und ungefähr 2 Fuß lang. Längs dem Rüden laufen etliche und zwanzig große und fehr regelmäßige carmoifintotbe Fle— Een, die mit ſchwarzen Rändern eingefaßt, und diefe wieder mit citrongelben Duerftreifen von einander abgefondert find, Die Mädchen in Florida follen das ſchöne Thier zum Putz als Haldband oder in die Haare geflochten tragen ıc. 6. Naja. die Brillenfhlange. (Cobra de Cabelo). g C. scutis 195. squamis 60. Russenı’s Indian Serpents tab. 5.6. In Oftindien. Der Hals ift weit, ausdehnbar, und hinten mir einer brillenähnlichen Figur bezeichnet. Iſt eine der gif- tigften Schlangen, wird aber häufig vom Jchneumon gefref- fen, und ift aud leicht zu allerhand Gaufelfünften abzu— richten. 8. Aucuıs, Squamae abdominales et subcaudales. ı. Fragilis. die Blindfhleihe, Bruchſchlange, der Haſelwurm, Hartwurm. (Fr. l’orvet, Engl. the blind-worm, slowworm). A. squ. abd. 135. to- tidemque subeaud, In dumpfigen Gegenden, altem. Gemäuer ıc. Bricht leicht entzwei, wenn man fie anfaßt, und die Studen bewegen fi doc) noch Stunden lang. Man findet von ihr mandherlei theils fauber gezeichnete Spielarten. | 2. Platuros. J A. cauda compressä obtusa, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 28. Im indifchen Ocean und der Südfee. 9. AmpuissAcna,. Annuli frunci caudaeque, VII. Abſchnitt. Bon den Fiſchen. 169 * Fuliginosa, A, ann, tr, 200, caudae 30. Sesa vol. I. tab, 88. fig. 3. u. a. In America. Schwarz und weiß gefledt. 10. Caecınıa. Runzelfhlange. Rugae trunci caudae- - que. Labrum superius tentaculis 2. 1. Tentaculata, C, rugis 135. Sera vol. II. tab. 25. fig. 2. r Aud in America. Hat gar Feine Schuppen, fondern run- jelige Ringe in der glatten Haut, faft wie ein Regenwurm, Siebenter Abſchnitt. Bon den Fiſchen. 8. 99. D: Fiſche find diejenigen mit rotbem Faltem Blut verfehenen Thiere, die fi) mittelft wahrer (mit Gräten oder Fnorpligen Faden verfehbenen) Floffen bewegen, und mittelft wahrer im- mer zu beiden Seiten des Halfels verwahrt liegenden (nicht wie an den Froſchlarven ıc. außerhalb defielben frei hervorragenden) Kiemen Athem holen. Anm. Wahre Kiemen und wahre Floffen — um fie von den gewiffer Maßen analogen Organen der ganz jungen Fröfhe, Gas lamander ꝛc. ($ 94.) zu unterfcheiden. j $. 100. Diefe Kiemen oder Kiefen (branchiae) vertreten bei den Fifchen faft vollfommen die Stelle der Lungen. Sie liegen auf beiden Seiten hinter dem Kopfe, meiftens unter einer oder mehreren großen halbmondformigen Schuppen, die defhalb die Kiemen- Defel (opercula branchialia) heißen und.bei den mehreften mit der Kiemen = Haut (membrana branchiostega) verbunden find. Die Kiemen felbft find mit unzähligen der zar— teften Blutgefäße durchwebt, und auf jeder Seite meift in vier Blätter vertheilt, die ungefähr der Fahne an einer Feder ähneln und die an ihrer Baſis durch eben fo viele bogenformige Öräten unterftüst werden. [4 170 Vu. Abſchnitt. $. 101. Dad Athemholen, das die Fifche eben fo wenig als die mit Lungen verfehenen Thiere lange entbehren Fonnen, geſchieht bei ihnen, indem fie die im Waffer aufgelöfete Luft dur den Mund in die Kiemen leiten, und dann durch die Kiemen- öffnung (apertura branchialis) wiederum von fih geben; folglich nicht wie die mit ungen verfehenen Thiere durch den sleihen Weg ein» und ausathmen. $. 102. Da fie Feine Zungen haben, fo verfteht ſich Folglich von felbft, daß ihnen auch Feine mahre Stimme zugefehrieben werden Fann, obgleich einige von ihnen, wie z.B. der Knurrhahn, der Wetterfiſch 1. einen Laut von fi) geben können. $. 103. Die. Bildung des Körpers, überhaupt genommen, ift bei den Fiſchen ungleich mannichfaltiger als bei den beiden vori- gen Ihierclaffen. Bei den mehreften bat doch der Körper eine verticale Stellung, d. h. er ift auf beiden Seiten zuſammen gedrüft (corpus compressum s. cathetoplateum); bei ei: nigen andern hingegen, wie bei den Rochen, Liegt er horizontal, ift in die Breite platt gedrüdt (corpus depressum s. plagio- plateum); bei.andern, wie beim Aal ıc., ift er mehr walzen- formig: bei andern, wie bei den Panzerfifchen, prismatiſch oder vierfantig ıc. Bei allen aber ftoßen Kopf und Rumpf unmittelbar an ein- ander, ohne durch einen eigentlihen Hals von einander abge: fondert zu feyn. ’ $. 104. Die Fifche find (bid auf wenige Ausnahmen) mit Schu ps pen befleidet,; und zwar die Grätenfifche mit eigentlich fo ge= nannten, die von einer ganz eigenen Subftanz, und bei den verfchiedenen Gattungen von der mannichfaltigften theils aus— nebmend eleganten Bildung und Zeichnung, und farbigem Gold- und Silberglanze find: die mehrften Knorpelfifche hingegen mit mehr knochenartigen Schildern, hakichten Stadheln, u. dergl. m. Die Schuppen werden von außen noch mit einem befondern Schleim überzogen, ‚der großen Iheild aus Kleinen Schleim- böhlen abgefchteden zu werden feheint, die bei den mebreften Fi- fhen zu beiden Seiten des Körpers in der fo genannten Sei— ten⸗Linie liegen. Don den Fiſchen. | 171 ’ F. 105. Die Bewegungswerkzeuge der Fiſche *), die Floſſen (an melden man neuerlih merkwürdige Reproductiondfraft wahr- genommen), beftehen aus dünnen Fnochenartigen oder knorpeli— gen Gräten, die durch eine befondere Haut mit einander yer- bunden, an eigenen Knochen befeftigt, und durch beftimmte Mus- Feln bewegt werdet. Ihrer beftimmten Lage nach heißen die obern, Rüdenfloffen (pinnae dorsales); die feitwärts hinter den Kiemen befindlichen, Bruftfloffen (pinnae pectorales); die am Bauche vor der Deffnung des Afters ftehenden, Bauch— flofien (pinnae ventrales) ; die hinter diefer Deffnung, Steiß— flojfe (pinna analis); endlich am, Schwanze, die Schwanzfloffe (pinna caudalis), die immer eine verticale Stellung hat. Die fo genannten fliegenden Fifche haben fehr lange und ftraffe Bruftfloffen, fo daß fie ſich damit felbft über die Oberflä= che des Waſſers erheben und Eleine Streden meit fortfliegen fonnen. $. 106. Ein anderes Hulfgmittel zur Bewegung der Fiſche, befon- derö wohl zum Steigen und Sinfen (mie bei dem fo genannten sartefianifchen Zeufelhen), ift die Shwimmblafe, womit zumal die Suß = Waffer- Fifche verfehen find, und die mittelft eines eigenen Canald (ductus pneumaticus) meift mit dem Schlunde, feltener mit dem Magen in Verbindung fteht, tan‘ In Rüdfiht ihres Aufenthalts theilt man die Fifche überhaupt in See» und Suß= Waffer- Fifhe. Manche können doch auch zumweilen einige Zeit im Trodnen aushalten, wie der Aal, die Muräne ıc. Andere theild in warmen mineraliſchen Duellen **). $. 108. ‚Die mehreften Fifhe, zumal die in der See leben, find animalia nocturna, die nämlich ihren Gefchäften zur Nacht— zeit nachgeben, am Zage hingegen ſich mehr in der Ziefe ruhig *) Ueber den Mechanismus des Schwimmens der Fifhe (fo wie auch des Flugs der Vögel), ſ vorzüualih Ang. W. Zaharia’s Ele: mente der Luftſchwimmkunſt. Wittemb. 1807.89. ©. 34 u.f. 89 u. f. Und über den Antheil, den befonders ihr Ausathmen durch die Kiemen ($. 101.) daran hat, ©. %. Brugmanns over de Mid- delen, door welke de Visschen zich bewegen etc. (Amst, 1813.) 4. *##) ©. Sonsesar in Rozıer Journgl de physigue Ayr. 1774. pag. 256 u. f. Burron Supplement Vol. V. pag. 540 u. f. 172 VI. Abſchnitt. halten. Daher aud die von Fiſchen lebenden Infulaner und Küften » Bewohner meift des Nachts auf den Fang ausgehen. $. 109 Eine große Anzahl Gattungen von Fiſchen verändert in ge= wiffen Jahrszeiten ihren Aufenthalt; fo Steigen viele Seefifche uns zu laichen in die Buchten und Mundungen der Flüffe; mans je derfelben aber, wie 5. B. die Häringe im nördlichen atlan- tifchen Dcean, machen auch noh außerdem anderweitige Zuge zu beftimmten Jahrszeiten und in unermeßlihen Scharen zwi— fhen den Küften des weftlichen Europa und des nordoftlichen America ”). R $. 110. RT Die Fiſche find größten Theils Fleifhfreffende Thiere, und da fie Feine eigentliche Füße haben ihre Beute damit zu faf- fen, mit manderlei andern Mitteln ihrer Herr zu werden ver= feben. Theils nämlich mit langen Bartfafern (cirrhi) am Maus le, um damit andere Fleine Wafferthiere, wie mit einem Köder zu loden, und gleihfam zu angeln. (So der Sternfeber, der Srofchfifch ıc.) Andere, wie der Chaetodon ros/ralus, mit einer Sprigrohre, um dadurch die über dem Waffer fliegenden Inſecten gleichfam herab zu fhießen.. Andere, wie drey Se e- fifche, der Zitterochfe, Tetrodon etectricus und Trichiu- rus indicus und die beiden Flußfiſche, der Zitteraal und der Zitterweld, mit einer befondern erfdhütternden und betäu— benden Kraft ıc. $. 111. Was die äußern Sinne der Fiſche betrifft, fo muß ber Geruch bei vielen überaus fharf feyn, da fie den verftedten Köder in weiter Entfernung ausmwittern. Auch ihr Gehör ift ſcharf, und fie Haben dazu äbnlihe Organe, wie die im innern Ohr anderer rothblütigen Thiere. Befonderd aber zeigen fich mandjerlei Sonderbarfeiten im Baue ihres Auges, zahlreichere Häute, auöfchließlidh eigne andre Organe u. dergl. m. **). $. 112. Ueber die Naturtriebe u. a. Seelenfräfte ber Fi fche läßt fi vor der Hand aus Mangel an richtigen Beobach— tungen wenig fagen. Dod weiß man, daß mande, wie 5.2. *) ©. Gilpin’8 Karte in den Transactions of the American phios. Soc, at Philadelphia. Vol. II. tab. 5. B. #9 ©. Handbuch der vergl, Anatomie ©. 423 u. f. der dritten Aufl. Bon den Fifchen- 175. die Forellen, überaus Firre werden )); andere z. B. alte Kar: pfen, fehr liftig und verfchlagen find ı. \ $. 113. Von ihrem Schlafe gilt meift die gleiche Anmerkung, die bei den Ampbibien gemacht worden ift ($. gu.), daß näm— lich wenigftens die mehreften einem Winterfehlaf ausgefegt find; aber wohl nur fehr wenige einen beftimmten täglichen periodi- ſchen Erholungsfchlaf haben: mie es 5.8. vom Goldbrachſen gez fagt wird, N $. 114. Außer den wenigen lebendig - gebahrenden Fifchen, mobin der Hal und die fo genannte Malmutter geboren, mögen ſich wohl wenige Fifche wirklich mit einander paaren; fondern bei den mehreften gibt das Weibchen den Rogen noch unbefruchtet von fih, und das Männchen kommt hierauf nach, um denfelben mit feiner Milch zu begießen. "Man bat diefe Einrichtung für die Landwirthſchaft benugen gelernt, indem man auch aus der Fünftlihen Vermifhung von a und Samen der Lachs-Forellen rc. junge Fiſche erzielen ann "*) . 4 * Zu andern Merkwuͤrdigkeiten im Zeugungsgeſchaͤfte der Fi— ſche gehoͤrt auch noch, daß manche, wie die Lamprete, durchge⸗ hends beiderlei Sexualorgane haben, fo wie man hingegen bei an- dern, wie namentlich beim Karpfen, anomaliſch einzeln, wirf- liche Zwitter gefunden hat. % 115. Die Vermehrung der meiften Fische ift zum Wunder ftarf, fo, daß ungeachtet die Eierchen der mehreften in Verbält: niß zu ihrer Statur ungleich Eleiner find, als in irgend einer andern Thier-Klaſſe, dennoch bei manchen die Eierftöcde großer find, als ihr ganzer übriger Korper. Daher zählt man, 5.2. beim Häring, zwifhen 20 und 37000, beim Karpfen über 200000, hei der Schleife 383000, beim Flinder über eine Million Eierchen ıc. ***), $. 116, Zheild haben die jungen Fiſche, fo mie fie aus dem Gie kriechen, noch nicht ihre vollige Geftalt: fondern müffen ſich eben- fallö, fo wie viele Amphibien ($. 94.), erft einer Art von Me: tamorphofe unterziehen, wodurch ihre Floſſen u. dergl. m. allgemach vollends ausgebildet werden. *) Baster opuse. subseciva, T. I. L.II. p. 88, *) ©. Hauptm. Jacobi im Hannov. Magazin v. J. 1765. &.978 u. f. er) Philos. Transact. vol. IVII. p. 280. ira... VI, Abſchnitt. 6. 117. Die e Bilde gelangen, im Verhaͤltniß zur Größe ihres Kör- yerö, zu einem hohen Alter: Man weiß von Karpfen, Hech— ten ıc., daß fie anderthalb hundert ‚Sabre erreichen können. Doc werden einige Fleine Fiſche, wie z. B. der Stichling 164 - nur wenige Jahre alt. gz. 118. Die Brauchbarkeit der Fiſche für den Menſchen iſt ziemlich einfach, meiſt bloß zur Speiſe; aber eben von dieſer Seite für einen großen Theil des Menſchengeſchlechts, der theils faſt ganz von dieſen Thieren lebt, von der äußerſten Wichtig⸗ keit. Selbft wilde Völker, wie z. B. die Kamtſchadalen, Bra: filianer ꝛc., wiſſen die diſche auf die mannichfaltigſte Weiſe, ſo— gar zu einer Art Mehl, zu Kuchen wfi w. zu bereiten: und bei vielen, wie z. B. unter den Infulanern des ftillen Oceans, macht der difchfang ihr Hauptgeſchäft, — und in Rückſicht der überaus finnreichen angemeffenen Geräthfchaften, die fie fi dazu erfunden haben, wirklich eine Art von nachdenkendem Stu— dium aus’ Aber auch für einen großen Theil der cultivirten Erde ift der Fang, 3.2. des Härings, Kabeljaus, Ihunfifches u. dergl. m. von großer Wichtigkeit. — Der Thran von Hayen, Häringen, Kabeljauen ıc. wird häufigft in Lampen ge= brannt: der Reberthran von leßtern nun auch als Arzneimittel. — Die dftlihften Küſtenbewohner des mittlern Afiens Eleiden fih in gegerbte Lachshäute. — Und mande Theile einiger Fi— fche werden zu technifhem Gebrauch und Kunftfachen benugt; wie z. B. die Schuppen des Ufley zu Glasperlen; und —— von Rochen und Hayen ıc.; —— ic. §. 1 Den mehreſten Schaden a die Raubfifhe; zumal in den Weltmeeren die Haye; und in den füßen Waſſern die Hech— te. — Auch ſind manche Fiſche wenigſtens in gewiſſen Gegenden giftig, ſo daß ihr Genuß toͤdtlich werden kann. So zumal eis nige Öattungen von Tetrodon, $. 120, Die foftematifche Claffification der Fifche ſcheint noch man her Berbefferung zu bedürfen. Inzwiſchen bringt man fie vor der Hand im Ganzen unter zwey Hauptabtheilungen, nämlich: A) Knorpelfiſche (Pisces cartilaginei) bie Feine wah- re Gräten haben: und B) mit Gräten verfebene oder efgentlid fo genann— te Fiſche (Piscer spinos). Bon den Fifchen. 175 Die Knorpelfiſche fondert man in folgende zwey Orte nungen, welche la Cepede nach dem Dafeyn oder Mangel des Kiemendeckels beftimmt, und hiernach die darunter gehörigen Gefchlechter vertheilt bat: nämlich: I. Chondropterygii. Ohne Kiemendedel, / II. Branchiostegi. Mit Kiemendedel. 8 Die eigentlich ſo genannten Fiſche aber hat Linné nach der Beſchaffenheit und Lage der Bauchfloſſen geordnet: nämlich: III. Apodes. Die gar Feine Bauchfloſſen haben. IV. Jugulares. Die, deren Bauchfloſſen vor den Bruft- floſſen figen. V. Thoraeiei. Die, wo die Bauchfloſſen gerade unter den Bruftflöffen, und. VI, Abdominales, wo fie hinter diefen ſitzen. Zur R. ©, der Fifche. Guir, RoxpeLer de piseibas. Lugd. 1554. P. II. 1555. fol. Conr. GEsnER de piscium et aqualilium animantium natura. Tig. 1s. fol. 4 Hk STPH. A SCHONEVELDE Zehthyologia ete. Hamburg. 1624. 4. F. WirLovcusen Aistoria piscium. ex ed. Ran. Oxon. 1686. fol, Jo. Rau synopsis methodien piseium. Liond, 1713. 8. PerR. Arteoı zchthyologia. ex ed. Lunnaer. Lugd. Bat. 1738: 8. Laur. Tneon, Gronovu Zoophylacium Gronovianum. Lugd. Bat. 1781. P.I-I. fo, Ant. Govan historia piscium. Argent. 1770. 4. Du Hamer et pe MArRE Aistoire de poissons (traite des peches . etc.) Par. 1770 sq. Ill. vol. fol. ’ M. er 2 gi STERN N. G. der Fiſche Deutfchlunds. Berl. 1782. III. 8. 4. Deff. NR. G. auslaͤndiſcher Fiſche. ib. 1785. IX. B. 4. Er, Systema ichthyologiae, inchoatum absolvit Jo.GorTL. SchneI» per. Berol. 1801. 8, DE LA CE£rpepe Aistoire naturelle des poissons, Par. 1798. V. vobk 4 £ ; \ Histoire nalurelle des poissons, par le B. Cuvirr et M. Varen- cıennes. Par, feit 1828. 8. und Planches, fol. * * * \ ? Parr, Russev’s Deseriptions and Figures of 200 Fishes of the coast of Coromandel, Lond. 1803, II. vol, fol, * * > A. Monro Vergleichung des Baues und der Phyſiologie der Fifche ' mit dem Bau ded Menfchen und der übrigen Thiere. — Mit vie Bee von P. Sanmper ud ©. Schneider, Leipzig 1787. 4x | ——— — — 176 VII. Abſchnitt. I. CHONDROPTERYGIL. Die Knoryelfifche diefer Ordnung haben Feine Kiemendedel, und bei den mehreften ift das vg an der Unterfeite des Kopfs befindlich. "1. Perromrzos. Spiracula branchialia 7 ad latera colli. Fistula in nucka. Pinnae pectorales aut ventrales nullae. ‚ }. Marinus. die Samıprete. (Fr. la lamproie. — the lamprey). P. ore intus papilloso, Pinna dorsali posteriore a cauda distincta., Bloch tab. 77. Sn der Nordfee fo wie im mittelländifihen ı u. a. Meeren. Steigt aber auch 20 und mehrere Meilen weit in die Flüſſe. Wird wohl auf 3 Fuß lang. 2.+. Fluviatilis. die Pride, Neunauge. P. pinna dorsali posteriore angulata. Bloc tab. 78. In größern Fluͤſſen. Nur halb fo groß ald bie vorige Gattung. 2. Gastronrancnus. Bauchkieme. Spiracula branchia- lia 2 ventralia. Fistula in rostro. Pinnze pectorales aut ventrales nullae. Diefes räthfelhafte Gefchlecht ward ehedem unter dem Na: men Myxine den Gewürmen beigezählte . Coecus. der Blindfifh, Schleimaal, (Myxine — Lixx.) Bloch tab. 413. An den Küften des nördlichen atlantifchen Oceans. Sl. gar keine Augen haben. 3. Rat. Rode’). (Fr. raie. Engl. ray). Spiracula branchialia 5 subtus ad collum; corpus depressumm, os sub capite. Ein feltfam gebildeted und theild gar wunderbar organi= firtes Thiergeſchlecht. Manche Arten hat man ehedem durch allerhand Künſtelei zu vorgeblichen Baſilisken ꝛc. umgeſtaltet und aufgetrocknet. Manche ſcheinen auch bei einiger Aehnlich— keit, die der Untertheil ihres Kopfs mit einem Menfchenge- *) Weber diefed und die beiden folgenden und das Chimaera- Geſchlecht ſ. En. Ercuwarp de Selachis Aristot, Viln. 1819. 8. Don den Fiſchen. 177 fihte bat, zu der Sage von Meerjungfern etwas beigetragen zu baben ). Ungeachtet fie nur ein Ei auf einmal legen, fo vermehren fie fih doch fo ftarf, daß der Dcean in manden Gegenden gleihfam davon wimmelt. Die Eier haben eine bornige Schale mit vier Spigen, und heißen See-Mäuſe. ı. Torpedo. der Zitterrode, Krampffiſch. (Fr. la torpille, Engl. the erampfish). R. tota laevis maculis dorsalibus 5 orbiculatis, Abbild. n. h. Gegenst, tab, 57. Befonders im mittelländifchen Meere, Der befanntefte von den fo genannten eleftrifchen Fifhen ($. 110.). Wird an theild Orten gegefien. 2.3. Batis. der Glattroche, Baumrode, Flete, Tepel. (Ir. la raie lisse. Engl. the skate, flair), R. varia, dorso medio glabro, cauda unico aculeo- rum ordine, Bloch tab. ng. / In den europäifchen Meeren. Wird auf zwey Centner ſchwer. Hat ein vorzüglich ſchmackhaftes Fleiſch. 3. Pastinaca. der Stachelroche, Pfeilfhwan;. (Fr. la pastenague, tareronde, raie baionnette. Engl. ihe sting-ray). BR. corpore glabro, aculeo longo anterius serrato in cauda, et dorso apterygio, Bloch tab. 82. In vielen Welt-Meeren. Sein Schwanz- Stachel ift zwar nicht giftig ; aber er dient dem Ihiere und auch wilden Vol— fern als Waffen. 4. Sovanus. Say. (Br. chien de mer. Engl. sharl.). Spiracula branchialia 5 ad latera colli, Corpus oblon- gum teretiusculum. Os in inferiore capitis parte. ı. Acanthias. der Dornbay. (Fr. Daguillaı). S: pinna anali nulla, dorsalibus spinosis, cörpore te- retiusculo. \ Bloc tab. 85. | In den europäifchen Meeren. Hat drei Reihen Zähne in jedem Kiefer. 2. Zygaena, der Sammerfifh, Jochfiſch. (Fr. Ze marteau). S. capite latissimo transverso malleiformi, Abbild. n. h. Gegenst. tab, gg. *) ©. 3. B. des Capuciner Cayazzi pesce donna; in feiner Deserizione di Congo etc. p, 52, Blumenbach's Naturg. 12 178 VII. Abſchnitt. In den mehreſten Welt-Meeren. 3. Carcharias. (lamia, tiburo. Fr. le requin. Engl. the white shark). $..dorso plano, dentibus serratis. Bloc tab. 120. Einer der weiteſt verbreiteten Fiſche. Zumal haufig im at— lantifchen Ocean. Wiegt zumeilen auf zehntaufend Pfund, und in feinem Magen hat man wohl eher ganze Pferde gefunden. Hat ſechsfache Reihen Zähne in den Kiefern , die (wie über— haupt bei den mehreften Hayen) nicht in die Kinnladen ein- gefeilt, fondern wie durch eine Art Gelenk mit denfelben ver— bunden find. Die vordere Reihe diefer Zähne macht‘ das ei- gentliche Gebiß. Die hintern liegen (menigftens beim jungen Thier) rückwärts gekehrt, gleihfam auf Referve, damit zu— fälfiger Verluft derer in der vordern Reihe zu wiederholten Malen erfegt werden Fann. 4. Pristis. der Sägefiſch, Schwertfifd. (Fr. la scie de mer. Engl. the saw fish). $. pinna ani nul- la, rostro ensiformi osseo plano utrinque dentato, Bloc tab. 120. Unter andern im nördlichen atlantifhen Dcean. Das brei= te ſchwertfbrmige, oft mehrere Elfen lange Gewehr, daß die— ſes Thier vor dem Kopfe führt, ift an beiden Seiten - Ränz dern mit 24 oder mehreren ftarfen eingefeilten Zähnen befegt. 5. Lormus, Seeteufel. (Fr. baudroie, diable de mer. Engl. sea-devil). Pinnae pectorales branchiis insi- dentes. Spiracula solitaria pone brachia. 1. +}. Piscatorius. der Froſchfiſch. (rana piscatrix. Sr. la grenouille pecheuse. Engl. the frog-fish). L. depressus capite rotundato, Bloc tab. 87. An den europäifhen Kuüften. Der ungeheure Kopf, der die ardfere Hälfte des ganzen Ihierd ausmacht, und dann die fleifchigen Angelfaden am Maule ($. 110.) geben ihm ein "auffallendes Anfehen. 6. Banıstes. Hornfifd. Caput compressum, Apertura supra pinnas pectorales. Corpus compressum, squa- mis corio coadunatis, Abdomen carinatum, 3, Tomentosus. (Engl. the little old wife). B. pin- na capitis biradiata, corpore posterius subvilloso, Bloc tab. 148. fig. ı. In beiden Indien. Ton den Fiſchen. 179 7. CuIMAERA. Spiracula solitaria, quadripartita, aub collo. Oris Jabium superius quinquepartitum. Dentes Primores incisores bini supra infraque, ı. Monstrosa. C. rostro subtus plicis pertusis, Bloch tab. 124. Im nördlichen atlantiſchen Ocean. II. BRANCHIOSTEGI. Die mit Kiemendedeln verfehenen Knorpelfifche. 8. Acırznser, Spiracula lateralia solitaria, linearia. Os sub capite, retractile, edentulum. Cirri quatuor sub . Fostro ante os. ı. }. Sturio, der Stöhr. (Br. Festurgeon. Engl. the sturgeon). A. squamis dorsalibus ıı. Bloc tab. 88. In allen europäifchen Meeren, auch im cafpifchen ıc., in der Wolga, im Nil ıc. Macht nebft den übrigen Gattungen dieſes Geſchlechts ſowohl wegen des Fleiſches, als des aus dem Rogen bereiteten Caviars, für viele Völker einen wichti⸗ gen Fang aus, und kann gegen tauſend Pfund ſchwer wer— den. Oft ziehen ihrer eine Menge in ſchmalen aber langen Zügen hinter einander, und das ſoll Anlaß zu der fabelbaf- ten Sage von ungeheuren nordifhen. Seeſchlangen gegeben haben. ‘2. Ruthenus, der Sterler. A, squamis dorsalibus 15. Bloch tab. 89. Dieſer vorzüglich ſchmackhafte Fiſch findet ſich am haͤufig— ſten im caſpiſchen Meer und in der Wolga, aber ſelten über 30 Pfund ſchwer. 3. Huso. der Saufen, Beluga. (Antacaeus.) A. squamis dorsalibus 13. caudalibus 43. Bloch tab. 129. Hat gleiches Waterland mit dem vorigen. Iſt nebft dem Wels wobl der größte Süß— Waſſerfiſch, und vorzüglich we- gen des Fifchleims oder Saufenblafe merfwürdig, die man befonderd aus der Schmwimmblafe deffelben, doch auch aus dem Stör und noch aus einer andern Öattung diefes Ge— fhlehts, nämlich der Se wruge (Acipenser stellatus), die auch das befte Caviar gibt, ja theils auch ausder Schwimm- blafe des Wels u. a. bereitet. iz ” 180 VII. Abſchnitt. 9.. Ostracion. Panzerfifd. (dr. poisson cofjre). Cor- pus osse integro loricatum. Pinnae ventrales nullae. 1. Bicuspis. O. trigonus, spinis dorsalibus duabus. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 58. | An den Küften von Schina, und, wenn anders der O. stellifer nicht eine eigene Gattung ift, auch in America. 2. Triqueter. O. trigonus muticus. Bloc tab. 130. So wie der folgende in Oftindien. 3. Cornutus. O. tetragonus, spinis frontalibus sub- caudalibus binis. Bloc tab. 133. In Dftindien. Ein niedliches kleines Ihier, deffen Panzer aufs regelmäßigfte, meift mit Sechsecken mie Bienenzellen, bezeichnet iſt. ı0. Terrovov,. Stadhelbaud. Corpus subtus murica- tum. Pinnae ventrales nullae, ı. Lagocephalus. (Zt. le poisson souffleur). T. abdo- mine aculeato, corpore laevi, humeris prominen- tibus, Blod tab. 140. Befonders häufig im Senegal. Und zwar find die, fo man oben im Fluſſe landeinwärts fängt, ein gefundes gutes Eſſen. Hingegen die nahe an der See, in der Mündung des Stroms, fehr giftig. 2. Electrieus. T.cörpore maculoso; pinnis viridibus. Philos. Transact. Vol. LXXVI. P. II. tab. 15. Einer von den bis jegt befannten elefteifchen Fiſchen ($. 210.) In Oftindien an der St. Johanna = Infel. 3. Hispidus. der Kugelfiſch. Corbis. Engl. the moon - fish). T. totus hispidus, papillis setaceis. Bloc tab. 142. En Im rothen Meere ıc. Aber auch in den fügen Waſſern der benachbarten Zander. 4. Mola. der Klumpfifd. (Zana Fr. la lune de mer. Engl. the sun-fish). T. laevis compressus, cauda truncata: pinnabrevissima dorsali analique annexa, Hamburg. Magaz. XVII. 8. tab: ı. Häufig im mittelländifchen und atlantifchen Meere. Wiegt zumeilen auf fünf Gentner. Hat den deutfchen Namen von feinee unförmlichen Geftalt; den franzöſiſchen und englifchen Ton den Fiſchen. 181 aber von dem ſtarken phosphoriſchen Schein, womit die Sei- ten und der Unterleib des Iebendigen Fiſches leuchten. ı1. Diopox. Corpus spinis acutis mobilibus jundique adapersum. Pinnae ventrales nullae. 1. Hysirix. der Stachelfiſch, Guara. (Enal. the poreupine-fish). D. a aculeis teretihus, Bloch tab. 126. Zumal im atlantiſchen‘ Ocean: namentlich auch an den nordamericanifhen Küften. * 12. Crcroprekus. Bauch -Sauger. Caput obtusum. Pinnae ventrales in orbieulum connatae. .. 7. Lumpus. der See-Haſe, Klebyfoft, Haf— padde. (Fr. Zelievre demer. Engl. the lumpsu- eker). C. corpore squamis osseis angulato. Bloch. tab. go. In den nordliden Meeren der alten Welt. Hängt ſich mit feinem gerippten flachen Bruſtſchilde aufs feftefte an die Klip— yen, Schiffe u. f. w. an. 13. Cenrriseus. Meffer-Fifh. Caput productum in rostrum angustissimum, Abdomen carinatum. Pinnae ventrales unitae. ı.Scolapax. die Meer-Schnepfe. C. corpore squa- moso scabro, cauda recta extensa. Blod tab. 123. fig. ı. Im mittelfändifchen Meer ıc. 14. Srncnaruus, Rostrum subeylindricum, ore opercu- lato, maxilla inferiore mobiliore. Corpus cataphrac- tum. Pinnae ventrales nullae. ı. Acus. die Meer- Nadel, Sad- Nadel. (Engl. the pipe). S. pinnis caudae ani pectoralibusque ra- diatis; corpore septem -angulato. Bloch tab. gı. fig. 2 In der Nord- und Oftfee ıc. 2. Hippocampus. das See-Pferdchen, die See— Raupe. (Ir. lecheval marin. Engl. the seahorse). S. pinna caudae quadrangulae nulla, Corpore Sep- temangulato tuberculato, Bloc tab. 116. fig. 5 Einer der meiteft verhreiteten Seefiſche. Hat feinen Na— men, weil der Vordertheil einem Pferdekopf und Hals, das hintere Ende aber einer — verglichen worden. Im Tode 182 VI. Abſchnitt. krümmt er ſich wie ein 8, und ähnelt ſo dem Springer im Schach. 15. Pesasus. Os proboscide retractili. Rostrum ensifor- me, lineare. Corpus articulatum osseis incisuris, ca- taphractum, Pinnae ventrales abdominales. ı. Draconis. der Seedrade. P. rostro conico. Bloc tab. 109. fig. ı. 2. In Oftindien. Die großen breiten Bruftfloffen ähneln aus- gefpannten Flügeln, und mögen wohl den Namen veranlagt haben. IL APODES, Diefe und die drey folgenden Ordnungen begreifen nun die mit Gräten verfebenen oder eigentlih fo genannten Fiſche. Und zwar bier diefe, die fogar Feine Bauchfloſſen haben. 16. Murarna. Caput laeve, Nares tubulosae, Membr. branch. radiis 10, corpus teretiusculum, Jlubricum, Pinna caudalis coadunata dorsali anique, Spiracula pone caput vel pinnas pectorales. ı. Helena. die Muräne. M. pinnis pectoralibus nullis, Bloc tab. 153. Ein fehr gefräßiger Raubfifh, in den wärmern Meeren beider Welten. 2.+. Anguilla. der Aal. (Er. Fanguille. Engl. the eel). M. maxilla inferiore longiore, corpore uni- colore, Bloch tab. 73. Einer der allgemeinft verbreiteten Flußfiſche beider Welten. Geht zumeilen and Land auf Wiefen, ind Getreiderc. Hat ein zähes Leben, und das ihm ausgefchnittene Herz behält wohl noch 40 Stunden lang feine Reisbarkeit. Nach den genaueſten Beobachtungen gebiert er ficher lebendige Junge”). 17. Grmsorus, Caput operculis lateralibus. Tentacula duo ad labium superius. Membr, branch, radiis 5; corpus compressum, subtus pinna carinatum, ı. Electricus. der Zitteraal, Zitterfifd, Drill— ) S. J. H. Voigt's neues Magazin XII. 3. ©. 519. 2 Bon den Fiſchen. | 185 fiſch. (Er. Zanguille electrigue). G. nudus, dorso apterygio, pinna caudali obtusissima anali connexa. Bloc tab. 156. | Beſonders bei Surinam und Cayenne, wo ihn van Ber- kel ) 1695 zuerft befannt gemacht hat. Ungefähr Manns- lang **). 18. Tricmturvs. Caput porrecetum, operculis laterali- bus. Dentes ensiformes, apice semisagittati: primo- res majores. Membr. branchiostega radiis 7. Corpus compresso-ensiforme. Cauda subulata, apterı. ı. Lepturus. T. mandibula inferiore longiore. Bloch tab. 158. In beiden Indien. 2. Indicus. T. mandibulis aequalibus. Wirnouvcusr App. tab. 3. fig. 3. — In Oſtindien. Ebenfalls ein elektriſcher Fiſch (F. 110.). 19. Anarrnıcaas. Caput obtusiusculum. Dentes primo- res supra infraque conici, divergentes, sex pluresve, molares inferiores palatique rotundati. Membr. branch. radiis 6. Corpus teretiusculum, pinna caudae di- stincta, 1.7. Lupus. der Klipyfifh, Seewolf, Steinbei- fer. (Engl. Me ravenous). A. pinnis pectoralibus amplis subrotundis. Bloc tab. 74. An den Küften des nördlichen Europa. 20. Ammopyrzs. Caput compressum. Labium superius duplicatum, dentes acerosi. Membr. branch. rad. 7. Corpus teretiusculum, cauda distincta, ı. }. Tobianus. der Sandfifh, Sandaal, To— biasfifh, Sandfpier. (Engk the sandlaunce), A. maxilla inferiore longiore, Bloch tıb. 75. fig. 2. Ebenfalls am nördlihen Europa. Wühlt fi in den Ku: *) ©. Sammlung feltener u. merfw. Reiſegeſchich— ten. I. Th. Memmingen. 1789. 8. ©. 220. g .. ..*) Eine malerifhe Schilderung der wunderfamen Weile, wie die Indianer Maulthiere und Pferde in die von Zitteraalen wimmeln: den Simpfe treiben, damit diefe ſich erft ihrer erſchuͤtternden Kraft entladen und hald darauf ohne Gefahr gefangen werden können ‚in Aler. von Humboldt's Anfihten der Natur. I. 3». &:37 uf. \ 154 VII. Abſchnitt. ſtenſand, wo er in England und Holland in Menge heraus— geftochen wird. P 1 2ı. Ornınıum. Caput nudiusculum, Dentes maxillis, palato, faucibus, Membr. branch, radiis 7 patula. Corpus ensiforıne. 1. +. /mberbe. der Nugnoge, Bünffingerfifd. O. maxillis imberbibus, cauda obtusiuscula, British Zoology. App. tab. 93. Häufig an Auſterbänken, da er der gefährlichfte Feind der Auftern feyn fol, Wird nicht felten in feft geſchloßnen Au— fterfchalen gefunden *). 22. Srromarteus. Caput compressum, Dentes in maxil- lis, palato. Corpus ovatum, latum, lubricum., Cau- "da bifida. | ı. Paru, S. uniculor. H Bloc tab. 160. An America. 25. Xırmıas, Caput maxilla guperiore terminatum rostro ensiformi, Os edentulum, Membr. branch, rad, 8; corpus teretiusculum, alepidotum. ı.+. Gladius, der Schwertfifh, Hornfiſch. (Er. Tepee de mer, l’empereur, l’espadon. Engl. the sword-fish, whale killer). X. mandibula inferiore acuta, triangulari, . Bloch tab, 76. RN Sn den nördlichen ſowohl als füdlihen Meeren. Wird mit feinem Schwerte auf 18 Fuß lang, und hält dann gegen 5 Centner an Gewicht. Hat ein fehr ſchmackhaftes Fleiſch und macht befonders für die calabriſchen und ſicilianiſchen Fiſcher einen wichtigen Bang"). . 24. Lerroceruanvs. Caput exile. Corpus elongatum, tenuissime compressum. Pinnae pectorales minutae. 1. Morrisi:. Lracu’s zoolog. miscell. vol, III, tab. 126. An den englifhen Küften, wie ein ſchmaler hell durchſchei— nender Rieme *). | *) Sötting gel. Anz. v. J. 1771, ©. 1321 11 f. **) Jac. Pu, p’OsvırLe Sieula T. 1. p. 272 u. f. 56) Eine verwandte Gattung dieſes gar ſonderbaren Geſchlechts, von der ſuͤdafricaniſchen Kuͤſte, verdanke ich der Guͤte des Herrn Su— perint. Heſſe. * Bon den Fifchen. 185 IV. JUGULARES. , Fiſche, deren Bauchfloßfedern vor den Bruftfloffen figen. 25. Carznıonymos. Caput labio superiore duplicato; ocu- li approximati. Membr. branchiostega rad. 6; aper- tura nuchae foraminibus respirante. Opercula clau- sa, Corpus nudum, Pinnae ventrales remotissimae. ı. Lyra, (St. le lacert. Engl. the piper). C. dorsalis prioris radiis longitudine corporis. Bloc tab. 161. Im atlantifchen Ocean. 26. Urawoscorus. Caput depressum, scabrum, majus. Os simum, maxilla superior brevior. Membr. branch. radiis 5; anus in medio, 1. Scaber, der Sternfeher. (Fr. Ze doeuf. Engl. the star-gazer). U. cirris multis in maxilla infe- riore, Bloch tab. 163. Vorzüglich haufig im mittelländifchen Meere. 27. Tracmınus, Caput scabriusculum, compressum. Membr. branch. rad. 6; anus prope pectus. 1. +. Draco. das Petermännden. (Fr. Za vive. Engl. ihe wever, stingfish). Tracuınus. Bloch tab. 6ı. Im mittelländifhen Meere , in der Nordfee ic. 28. Ganvus, Corpus laeve, Membr. branch, rad. 7 tere- tibus; pinnae cute communi vestitae, pectorales acu- minatae. 1.1: Aeglefinus. der Schellfifd. (Engl. the had- dock), G. tripterygius cirratus albicans, cauda bi- loba, maxilla superiore longiore. Bloc tab. 62. Im ganzen nördlichen europaifchen Ocean, vorzüglich aber an den englifchen und fehottifchen Kuften. — Viele Fiſche phosphoresciren unter gemiffen Umftänden nad dem Tode: bei dieſem hier ift aber diefes Leuchten zumeilen von ganz auf- ‚fallender Stärke und langanhaltender Dauer ). *) 5. F. B. Dfianders Denfwürdigkeiten für die Heilfunde und Geburtshülfe. J. B. ©. 417 w f. 186 VII. Abſchnitt. 2. +. Callarias. der Dorf. G. tripterygius cirratus varius, cauda integra, maxilla superiore longiore. Bloc tab. 63. Hat meift gleichen Aufenthalt mit dem vorigen. 3. r Morrhua. der Kabeljau, Steinfifh. Baccal- jao. (Asellus. Fr. Za morue. Engl. the codfish). G. tripterygius eirratus, cauda sulaequali, radio primo anali spinoso, Bloc tab, 64. E3 werden unter diefen gemeinfhaftlihen Namen mehrere verwandte Gattungen diefes Geſchlechts begriffen, die wegen der unfägliden Menge und wegen der mannichfaltigen Zube- reitung (ald Stockfiſch, ald Laberdan, und als Klivpfifch) und langen Confervation ıc. von der Außerften MWichtigfeit find. Sie finden fih vorzüglich in den nördlichen Gegenden, beides des ftillen und atlantifhen Oceans, mo fie befonders um Labrador, Neu-Fundland, audh um — und an den Nordküſten von Großbritannien den wichtigſten Fiſchfang aus— machen "). 4. }. Merlangus. der Witling, Gadde. (Fr. Ze mer- — Engl. the whiting). G. tripterygius imberbis albus, maxilla superiore longiore, Bloc tab. 65. Sn den europäifhen Meeren. 5.}. Lota. die Quappe, Drufde, Rutte, Aal- rauye, Aalputte. (Fr. Za lote. Engl. the burbot). G. dipterygius eirratus, maxillis aequalibus, Bloch tab. 70 Vorzüglich in den Schweizer - Seen. Einer der ſchmackhaf— teften deutfchen Fifche. 29. Buennıuvs, Schleimfifd. Caput declive, tectum. Membr. branch. rad. 6; corpus lanceolatum, pinna ani distincta. 1.3. Fiviparus. die Yalmutter. B, ore tentaculis duobus. Bloch tab. 72 Im mittelländifhen Meere, in der Nordſee ıc. Gebiert le- bendige Junge. *) pu Ren Traite general des peches. P. JI. sect. I. p. 36 sq. Don den Fifchen. 187 V. THORACICI. Fiſche, deren Bauchfloßfedern gerade unter den a fen ſitzen. 30. Cerona. Caput subrotundum compressum. Os si- ımum, dentes curvati, simplici’ ordine. Membr. branch. radiis 6, corpus ensiforme, nudum, abdomine vix capitis longitudine. ı. Taenia, der Bandfiſch. (Fr. Ze ruban), C. pinna caudae attenuata, capite obtusissimo, Bloc tab. 170. Im mittelländifchen Meere. 3ı. Ecueneıs. Caput depressum, supra planum margi- natum, transverse sulcatum, Membr. branch. rad. 10. ı. Remora. der Saugefifd. (Er. le sucet. Engl. Ihe sucking-fish). E, cauda bifurca, striis capitis 18. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 78. Sn den mildern Weltmeeren. Das fonderbare Thier Fann fih mittelft des quergeftreiften Hinterfopfs aufs feftefte an Schiffe, Hayfiſche ıc. anhalten. Daher die alte Fabel, daß ein einziges ein Schiff im vollen Lauf zu hemmen vermoge. 52. Coryrnaena. Caputtruncafo-declive. Membr. branch. rad. 5; pinna dorsalis longitudine dorsi. ı. Hippurus. der Goldkarpfe. (Zr. ladorade. Engl. the dolphin). C. cauda bifida, radiis dorsalibus 60. Bloc tab. 174. Im atlantifchen Meere. Ein practvolles Thier, das be- fonders im Sterben in wunderfchone Farben (aus dem Gel— ben ins Blaue und Purpurrothe ꝛc.) fpielt. 35. Gogıvs. Caput poris 2 inter oculos approximatos, altero anteriore. Membr. branch. rad. 4; pinnae ven- trales unitae in ovatam. ı. Niger. die Meergrundel. G. pinna dorsali secun- da radiis 14. Bloc tab. 38. fig. ı. 2.5. Im atlantifchen und indifhen Ocean. 354. Corrus. Caput corpore latius, spinosum. Membr. branch. rad. 6: 1. 3. Cataphractus. der Knurrhahn, Steinpider. 18 VII, Abſchnitt. (Engl. the pogge). C. loricatus rostro verrucis bifidis, capite subtus eirroso, Bloc tab. 38. fig. 3. 4: An den nördlichen Küften von Europa und America. 2.71. Gobio. der Kaulfopf, Roßfolbe, Gropp, Kruppe. (Fr. dechabot. Engl. Ihe bull-head, the miller's thumb). C.laevis, capite spinis duabus, Bloch tab. 38. fig. ı. 2. Ein ſehr gemeiner euroyäifcher Flußfiſch. Das Weibchen ſcharrt fein Laich in eine Höhle am Grund, und bewacht ed, bis die Jungen ausgefroden find, aufs forgfältigfte. 35. Scorrırna. Caput magnum, aculeatum. Oculi vi- eini. Dentes maxillis, palato, faucibus, Membr. branch. radiis 7. ı. Horrida. S. tuberculis callosis adspersa, Bloc tab, 185. N Sn Dftindien. 36. Zeus. Caput compressum, declive. Labium supe- rius membrana transversa fornicatum, Lingua subu- lata. Membr. branch. radiis 7 perpendicularibus: in- fimo transverso. Corpus compressum. 1. Vomer. (Engl. the silvery dory). Z. cauda bifur- ca, spina ante pinnam analem dorsalemque recum- bente, En Bloch tab. 139. 2. Faber, (Engl. Me doree, dory). Z. cauda rotun- data; lateribus mediis ocello fusco; pinnis analibus duabus, Bloch tab. 41. Beide im atlantiſchen Meer. 37. Preuroneores. Butte, Scholle, Halbfiſch. (Fr. sole. Engl. flounder). Oculis utrisque in eodem la- tere frontis. Membr, branch. rad. 4-7; corpus com- pressum, latere altero dorsum, altero abdomen re- ferente. Die Schollen find die einzigen Ihiere die ihre beiden Au— gen auf einer Seite des Kopfs haben; mande Gattungen namlich auf der rechten, andere auf.der linfen; fehr felten finden ſich Mißgeburten unter ihnen, die anomalifch auf der unrechten Seite ihre Augen haben. Auch beide Naſenlöcher N Bon den Fiſchen. 189 ſitzen ebenfalls ſo ſchief ſeitwaͤrts. Sie ſchwimmen in einer ſchrägen Lage, die Augenſeite in die Höhe gerichtet. 1. +. Platessa. die Scholle, Plateis, Goldbutte. (passer. Ir. la plie. Engl. the plaise). .P. oculis dextris, corpore glabro, tuberculis 6 capilis. Bloc tab. 42. Nebft den folgenden befonders in den nördlichen Meeren. 2.7. Flesus. der Slünder. (Engl. the flounder). P. oculis dextris, linea laterali aspera, spinulis ad Pinnas. Bloch tab. 44. 3. +. Limanda, die —— Klieſche. (Engl. the dab). P. oculis dextris, squamis ciliatis, spinulis ad radicem pinnarum dorsi anique, dentibus ob- tusis, Bloc tab. 46. 4. 1. Hippoglossus. die Heiligbutte. (er. le fletang. Engl. the holibut). P. oculis dextris, corpore toto glabro. Bloch tab. 47. Theils von vier Centnern an Gewicht; unter andern in größter Menge im nördlichen ſtillen Ocean. 5. f. Maximus. die Steinbutte. (Fr. und Engl. turbot). P. oculis sinistris, corpore aspero, Bloc tab. 49. Doc) weit Eleiner or die vorige. Einer der ſchmackhafte— ften Fiſche. 58. Charronow. Dentes (plurimis) setacei, fexiles con- fertissimi, numerosissimi. Membr, branch, radiis 6; corpus pictum, pinna dorsi anique Carnosa squa- mosa. ı. Rostratus. C. cauda integra, spinis pinnae dorsa- lis 9, maculaque ocellari, rostro cylindrico. Bloc tab. 202 In Offindien. Der Sberkiefer endigt ſich in eine Roͤhre, wodurch der Fiſch die Inſecten, die an allerhand Waſſerpflan— zen ſitzen, befprigt, daß fie berabfallen und ihm zur Speife werden müffen. 2. IMacrolepidotus. C, cauda integra, spinis dorsali- bus ıı, r.®io dorsali quarto filiformi longissimo. Bloc tab, 200. In Dftindien. 10 VII, abſchnitt. 39. Sparus, Bradfe. Dentes primores robusti, mola- res obtusi, conferti, Labia’simplicia. Membr, branch. rad. 5; corpus compressum. Pinnae pectorales acu- minalae, ı. Aurata. der Goldbradfen. S. lunula aurea in- ter oculog, Bloch tab. 266. Im mittelländifchen und atlantifhen Meer. Hat faft in allen Sprachen feinen Namen von dem goldfarbigen halben Monde vor den Augen. 2. Sargus, der Greißbrachſen. S. ocello subcau- dali, corpore fasciis nigris. Bloch tab. 264. Im mittelländifchen Meer. Die Männden follen zur Be- gattungszeit fehr higig wie Säugethiere oder Vögel um ihre Weibchen kämpfen. 3. Pagrus. der Seebradfen. 5. rubescens, cute ad radicem pinnarum dorsi et ani in sinum pro- ducta. Bloch tab. 267. — der allgemeinſt verbreiteten Seefiſche. Zuweilen giftig. 40. Larrus, Lippfiſch. Dentes acuti, labia duplicata magna. Membr. branch, rad. 6; pinnae dorsalis radii postice ramento filiformi aucti. Pectorales rotun- datae. 1. Julis, der Meerjunfer. L. lateribus caerulescen- tibus, vitta longitudinali fulva utrimque dentata. Bloc tab. 287. Sm mittelländifchen Meer. Nur Fingers lang, von aus— nehmend fehonen Farben. Wird den Badenden durch feinen Biß läſtig. 41. Scıaena. Caput totum squamis obtectum. Membr. branch, rad. 6; opercula squamora. Corpus fossula dorsi pro pinna dorsali recondenda. ı. Nigra. S, tota nigra, ventre fusco -albescente. Bloc tab. 297. Wie viele andere Gattungen diefes Geſchlechts im rothen Meere. 42. Perca. Opercula spinosa, antrorsum serrata, Membr. Von den Fiſchen. 191 branch, rad. 7; corpus pinnis spinosie. Linea latera- lis cum dorso arcuata, 1. +. Fluviatilis. der Barſch. (Fr. la perche. Engl. the perch). P. pinnis dorsalibus distinctis, secunda radiis 16. Bloch tab. 52. In Europa und Nordafien. 2.7. Lucioperca. der Zander, Sandbarfd, Schiel. P. pinnis dorsalibus distinetis, secunda radiis 23. Bloch tab, 5ı. So wie der folgende im nördlichen Europa. Hier diefe Gattung vorzüglich ſchmackhaft, vor allen die im Plattenfee in Ungarn. Von anfehnliher Große in der Donau. 5. }. Cernua, der Kaulbarfd. (Engl. therufje). r; pinnis dorsalibus unitis radiis 27; spinis 15; cauda bifida. Bloc tab. 53. fig. 2. 43. Gasterosteus. Membr, branch. rad. 3; corpus ad caudam utrimgue carinatum. Pinnae beine pone pectorales, sed supra sternum. 1. 1. Aonleatus. der Stichling. (spinarella. Engl. Ihe stickleback). G. spinis dorsalibus tribus, Bloc tab. 53. fig. 3. In Europa; wird faft bloß zum Mäften der Schweine, zu Zhran, und ftatt Dünger gebraudt. 2. Ductor. der Lootsmann. (Zr. Ze pilote. Engl. the pilot-fish). G. spinis dorsalibus 4 membrana branchiostega 7-radiata. Der berühmte Eleine Fifch der fich immer als Begleiter oder Vorläufer beim furdhtbaren Requin (Squalus carcharias) finder. Einige Uebertreibungen abgerechnet ift die Sauptfadhe neuerlich durch treffliche Beobachter vollfommen beftätigt *). 44. Scomger. Caputcompressum, laeve. Membr, branch, rad. 7; corpus laeve, linea laterali postice carinatum, Pinnae spuriae saepe versus caudam, 1. }. Scomber. die Mafrele. (Sr. Ze magquereau, Pensı. the machrel). S. pinnulis 5. | Bloc tab, 54. *) &. GEoFFRoY - Sant -Hırame sur laffection mutuelle de guelques animaux, infeinen Memoires d’histoire naturelle ©. 5 u. f. 192 VII. Abſchnitt. Im nordifhen und atlantifhen Meer x. Wie ber folgen- de ein gefräßiger aber ſehr ſchmackhafter Raubfiſch. Von bei— den machten die Alten ein vorzügliches Garum. 2. Pelamys. die Bonite. 8. pinnulis inferioribus 7; abdomine lineis utrimque 4 nigris. In allen warmern Welt- Meeren. Auch diefes Thier phos— phorefeirt nach dem Tode zumeilen ſehr ftarf, und fann dann fo wie mandje andere Fifhe und deren Thran ıc. zum Leuch— ten des Seewaſſers beitragen. 3. }. Thynnus. der Ihunnfifd. (Fr. Zeihon. Engl. the tunny‘). S. pinnulis utrimque 8. Bloch tab. 55. In der Nordfee, dem mittelländifhen Meer, Oſt- und Weftindien ıc. Wird über Manns lang, und dann wohl ges gen 5 Gentner fehwer. Iſt zumeilen giftig). — Ihm äb- nelt die zumal aus den Südfee - Reifen befannte Albicore, “ 45. Mviwus. Caput compressum, declive, squamis tec- tum, Membr, branch. rad, 3; corpus squamis magnis facile deciduis. ı. Barbatus. die Rotbbarbe, Meerbarbe. (trigla. Fr. Ze surmulet), M. cirris geminis, corporerubro. Bloch tab. 348. fig. 2. | Zumal im mittelländifchen Meere, Ungefähr‘ fußlang. Be— rühmt wegen des Luxus, den mweiland die romifhen Schwel— ger damit getrieben, fo wie wegen des phufiologifch merfwür- - digen wunderfamen Farbenfpiels, das diefer Zifch (fo wie der Goldfarpfe — ©. 187 — u. einige'andere) im Sterben eigt J— surmuletus (Bloch tab. 47.) ſcheint mir nad genauer Vergleihung gar nit fpecififch von diefer Gattung verfchieden. 46. Trıera. Seehahn. Caput loricatum lineis scabris. Membr. branch, rad, 7; digiti liberi ‚ad pinnas pec- torales. . Volitans. T. digitis vieinis membrana palmatis, Bloc tab. 351. Einer der fliegenden Fifche in den mildern Welt = Meeren. *) Von feinen wichtigen Fang f. Houer voyage pittoresque de Sieile etc. Par. 1782. fol. vol. I, tab. XXVIII- XXX. 77) Seneca guuestion. natural. I. HI. ec. 17 sg. — ——— y Bon den Fifchen. 195 VI. ABDOMINALES. Die, deren Bauchfloßen hinter den Bruftfloßfedern figen. Die mebreften Süßwaſſerfiſche find aus diefer Ordnung. 47. Cozırıs, 'Oculi in suprema capitis parte. Membr. branch. rad. 4-6; cauda versus pinnam minus an- gustata, ı. Anableps. C. cirris 2; dapite depresso, oculis pro- minulis. Bloch tab, 361. Bei Surinam. Gebiert lehendige Junge, und wird befon= ders durch den gangeinzigen Bau feiner gleichfam in zwey Abſchnitte halbirten Hornhaut des Auges, und übrige Ein« richtung der Augäpfel, merfwürdig ). ‘2. +. Barbatula. der Schmerling, Grundel, Bart: grundel. (Fr. /aloche. Engl. theloach). C. eir- ris 6, capite intermi compresso, Bloc tab. 31. fig. 3. } Sn mehreren Spielarten, mit und ohne Bartfäden «. Die größten finden fi in der Aar in der Schweiz. 3. +. Fossilis. der Wetterfifch, Peizker, Shlamm-- peizfer, die Pipe, Steinpietfhe, Kurrpiets fe. C, cirris 6, spina supra oculos. Bloch tab. 3ı. fig, ı. In Europa. Kann wie der Anurrhahn einen Laut von ſich geben. Wenn man ihn in Gläfern, mit Sand am Boden, so N wird er bei bevorftehender Wetterveränderung uns ruhig”). 48. Sır.urus. Caputnudum. Os eirris filiformibus tenta- culatum. Membr. branch. rad. 4-14; radius pinna- rum pectoralium aut dorsalis primus spinosus, retro- dentatus. | N 1... Glanis. der Wels, Schaidfifd. S. pinna dor- sali unica mutica, cirris 6. Bloc tab. 34. In den mildern Strichen der alten Welt. Nebft dem Haute fen der größte Süßwaſſer-Fiſch, der wohl 3-Centner am *) Derm. W. SoemwERRING de oeulor, hominis et animalium sectione horizontali.Gotting. 1818. fol. pag. 68 sqq. tab. III, **) Feisler im Solvan, vonlaurop und Fiſcher, für d. J. 1812. ©. 139, Blumeunbach's Naturg: 13 194 VII. Abſchnitt. Gewicht hält, und wegen bes unförmlic großen und breiten Kopfes und der * Bartfäden ein ſonderbares Anſe— hen hat. 2. Calaphractus. 8. pinna dorsali postica uniradiata, squamis ordine simpliei, eirris’6, cauda integra. Caressr vol. II, tab, 19. In Nordamerica. „3. Eleetrieus. der Zitter - Wels, — ( Fr. le trembleur). 8. pinna dorsali unica lumbari, remo- ta absque radiis, cirris 6. | Broussoxer in ben Mem. de Pac. des sc. de Paris. 1792. tab. 20. Ebenfalls ein. eleftrifcher Fiſch (F. 210). Findet fih im Nil und mehrern andern africanifhen Flüffen. Wird unge fähr 20 Zoll lang. Iſt eßbar. 49. Lorıcarıa. (Br. euirassier). Caput laeve depres- sum. Os edentulum retractile. Membr. branch. ra- diis 6; corpus cataphractum, . Plecostomus, L. pinnis dorsi duabus. Bloch tab. 374. In Südamerica. 50. Sarmo,. Caput laevo. Dentes in maxillis, lingua. Membr, branch, rad. 4 - 10; pinna dorsalis postica And Pinnae ventrales multiradiatae, ..+. Salar. der Lachs, Salm. (Fr. Le saumon. —4 the salmon). S. rostro ultra inferiorem ma- 'xillam prominente. Bloc tab. 20. 98. | In den nordifhen Meeren und Flüffen, theils wie auf La— brador und im. Amur-Lande in unfäglicher Menge. Hält fich de3 Sommers in den Flüffen, im Winter aber in der See auf. Wächſt wohl unter den Fiſchen am fehnellften. Nur die Männchen haben einen gebogenen Unterfiefer. Die Weiber der Orotchys-Tunguſen wiffen die Lachshäute durch Gerben ausnehmend geſchmeidig zu machen, um ſich damit zu kleiden. 2. }. Trutta. die Lachs-Forelle. (Fr. la iruite sau- monee. Engl. the sea trout). s. ocellis nigris iri- dibus brunneie, pinna pectorali punctis 6. Bloch tab. 21. An den Küften und in den Flüſſen von Europa. Wird ö bis 10 Pfund ſchwer. Von. den Fiſchen. 195; +3. }. Fario. die Forelle. (Fr. a irnite. Engl, the trout). S. maculis — mar inferiore sub- iongiore, . | Bloch tab, 22, 23. In ſchattigen Maldbächen des gebirgigen. mildern Euroya und Afien, Wird felten uber 2 Pfund, —* Variirt ſehr an Farbe und Geſchmack. gu }i Alpinus. die Alyenforelle, der, Rotbfifd. S. dorso nigro lateribus Saarudais, ventre fulvo. Bloch tab. 104 7 Im alpiniſchen und nörblicen Euro. Cin wichtiges Ihier für die ſchwediſchen Lappen, ‚deren beinahe einzige Nahrung es zu Zeiten ausmacht; lebt, großentpeifs von Mücken (culex pipiens). 95}: Eperlanussderngroße Stint, ——— (Engl. ‚the:smelt). 8. eapite diaphano, radiis, ‚Pinnae ani 17. Bloch tab. 28. fig, 2 Im nordlichen Europa. Faſt durchſcheinend — Ihm üb: nelt der ſo genannte groͤnlaͤndiſche Haͤrlug, Ang̃ arfet (Salmus areticus) den die Grönländer nächſt ihrer Haupt— nabrung, dem Seehundfleifche, in größter Menge gleichfam ftatt Brot oder Kuchen verzehren. | 6,7. Lavaretus, der Sangfifd, Schepel, Weiß— fiſch. 8. a id mie longiore, radiis 9 dorsi 14. uk, Bloc tab. 25. J In der Nord- und Oſtſee; auch in Tann ———— — Dahin ehbren vermuthlich auch die Felchen, und der Aal— bock im Thuner-See, der mit der Ferra des Sn Sees einerlei zu feyn foheint. 7.1. Thymallus.: die Wefde. (Ei. d’ombre). 8 ma- xilla superiore longiore, pinna dorsiiradiis 2%, Bloch tab, 24. BE a EEE ar Im mittleen Europa und Sibirien... 1.4 1 91. Fısturaria. Caput: rostrum oyliehaiiteikn } apice maxillosum. -Membr. branch. radiis 7; corpus. . Tabacaria. E. cauda bifida Aal ef Bloch tab. 387. Das fo gar fonderkarıgebildete Thier mit winzig-kleinem Maule an einer mächtig langen Schhauger finder ſich an den oͤſtlichen Küften vom wärmern America und An Reubolland. Ey 196 VI. Abſchnitt. 52. Esox. Caput supra planiusculum; mandibula supe- riore plana breviore, inferiore punctata: dentes in maxillis, Jingua, Membr, branch, rad, 7-12. 1,3}. Lucius. der Hecht. (Sr. le brochet. Engl. the pike). E. rostro depresso subaequali, Bloc tab 32. Sn vielen Fluffen und Seen von Europa, Aſien, ımd Nordamerica. Einer der gefräßigiten Raubfifhe, der nicht nur andere Fifche, fondern auch allerband Amphibien, Krö= ten ıc. viele Waſfervögel und Kleine Säugethlere, auch zu— weilen gar Krebfe verfchlingt. 2. f. Belone. der Hornfifd. (Fr. Torphie. Engl. the garpike). E. rostro utraque maxilla subulato. Bloch tab. 33. In den europäifhen Meeren, theilg in unfägliher Menge Hat grünlihe Gräten, die durchs Sieden grasgrün werben. 53. Ponrererus, Membr. branch. radio unico. Spiracu- la utringue bina in vertice, Pinnae dorsales nume- rosae. 1. Bichir. Georrror Samr-Hınaıre: Memoires d’histoire na- turelle tab, 5. Im Nil. ‚Ungefähr ywep, Spannen lang, von meergrüner Farbe, wie mit knöchernen Schuppen gepanzert. Seine zabl« veichen Rüdenfloffen (16 und darüber); und. die gleichfam mie an Beinen anfigenden Bruft= und Bauchfloſſen, fo wie noch mehrere auffallende Eigenheiten zeichnen diefes fonderba« re Ihier zu einem eigenen Geſchlechte aus. 54: Euors. Caput laeve. Dentium scabrities in maxilla- ram margine, palato. Membr, branch. radiis3o; prae- terea exterius.in medio armata dentibus 5. ı. Saurus. E. cauda supra infraque armata, Bloc tab. 393. \ Auf Jamaica, —* 55. Arscenrina. Dentesin maxillis, lingua. Membr. branch, radiis 8. Corpus ano caudae vicine. Pinnae ventrales multiradiatae, t | ı. Carolina. A. pinna anali radiis 15. CAtesey vol, II. tab. 24. Hat den Namen von ihrem Baterlande. Bon den Fiſchen. 197 56. Arnerına. Caput 'maxilla superiore pläniuscula. Membr, branch. radiis 6. Corpus fascia laterali ar- gentea. ı. Hepsetus. A. pinna ani radiis fere ı2. Bloc tab. 393. fig. 3. Im mittelländifchen Meere, 57. Mucsu. Caput: Labia membranacea: inferius intror- sum carinatum, Dentes nulli. Denticulus inflexus su⸗ prau sinus oris. Membr. branch. rad. 7. curvis. Oper- cula laevia rotundata,. Corpus albicans. is —— M. pinna dorsali anteriore quinquera- diata, Bloc tab, 394. Im mittelländiſchen u. a. Meeren. 58. Exocorrus. Caput squamosum, maxillis utroque latere connexis, Membr. branch, radiis 10. Corpus albicans, abdomen angulatum, pinnae pectorales ma- xime volatiles, radiis antice carinatis. ı. Volitans, Di fliegende Häring. FE. abdomine utrinque carinato, Der gemeinfte aller fliegenden Fiſche. Iſt zahnlos. Findet fi meift in allen wärmern Weltmeeren; theils in großen Scharen. Die feltenfte Gattung diefes Gefchledhts, ‚der Exocoetus mesogaster (— Abbild. n. h. Gegenst. tab. 100. —) die zumal im Meften des atlantifchen Oceans zu Haufe ift, zeichnet fid) außer den gezähnelten Kiefern, auch durd die Stellung der Bauchfloſſen an der Mitte des Unterleibes, und dadurch aus, dag die mittleren Strahlen in denfelben bie Yängften find. 59. Porrnemus, Caput compressum, undique squamo- sum: rostro obtusissimo prominente. Membr. branch. rad. 5. vel 7. Corpus digitis liberis ad pinnas pec- torales. — — P, digitis quingue corpore longio- ne Sesa vol. II. tab, #7..DE. 2. An Weftindien. 60. GuupeA. Caput am superiorum mystacibu« . serratis. Membr, branch, rad. 8. Branchiae interne 198 VII. Abſchnitt. etaceae. Abdominis carina serrata. Pinnae ventrales un zug novemradiafae, . Harengus. der Häring, Strömling. (membras ? — Uhareng. Engl. the herring). C. immaculata, maxilla inferiore longiore. Bloc tab. 29. Einer ‚der wichtigſten Fiſche fir die nordliche Erde, der zwar von Menſchen und ſehr vielen Thieren (zumal vom Nordkaper, von manchen Moven = Öattungen ıc.) verfolgt wird, fih aber.aucdh dagegen zum bewundern ftarf vermehrt. Befonderd, find nun feit dem zwölften Jahrhundert ‚bei Ge— legenheit ihrer großen äußerft beftimmten, regelmäßigen Som— mer- Reifen (— f. oben $. 109. —) nad) den europäifchen Küſten, zumal nad) den Orcaden, nad) Norwegen ir, taufen: de von Europäern mit ihrem Fang beſchäftigt. „2: J Sprattus. die Sprotte, der Breitling. (Fr. "la sardine. Engl, the sprat). C. pinna dorsali ra- Vals 1974, Bloc täb.2g. fig. a. EN Ebonfalls in den nördlichen Meeren, aber auch im mittel- Ländifchen. Sf von manden NRaturforfhern irrig für den jungen Häring gehalten worden. 3.7. Alosa. die Alfe, der a re a nz Mais: fiſch. (Sr. Zalose. Engl. ihe shad. C, lateribus — maeulatis, rostro nigro. loch tab. 30. fi. 1. Vorzügli haufig im mitteländifchen Meere; uhr auch in der Nord= und Oſtſee ic. Pa Encrasicolus. die Sardelle, der Anfhovis. (Fr. !anchors). C. maxilla’superiore longiore, . Bloc tab. 30. fig. 2. ; Hat meift gleiches Vaterland mit dem vorigen. Wird vor— el yüglich häuſig / an⸗Gorgona im Golfo di Livorno gefangen. 61. Cyerinus. Caput ore edentulo. Os nasale bisuleum. Membr.,branch. rad. 5. Corpus laeve albens. Pinnae ventrales saepe novemradiatae. 1.1. Barbus. Die Slufbarbe. C. pinna ani radiis 7, eirris 7» pinnae dorsi radio secundo ufrinque ser- rato, — Bloch tab, 18. Im mildern Europa und weſtlichen Atem Ihr Rogen in Bon den Fifden. 199 giftig, fo daß fein Genuß ſchon oft fehr gefahrvolle Zufälle erregt hat”). 2. }. Carpio. der Karpfe. (Zr. la carpe. Engl. the carp.) C. pinna ani radiis 9, cirris 4, pinnae dor- salis radio secundo postice serrato, Bloch tab. 16. Jetzt nun meift in gan; Europa. Ins nördlichere feit 300 3. allgemach durch die Kunft verpflanzt. Soll mit verwand— ten Gattungen, zumal mit der Karaufche, Baſtarden geben. Auch finden fid) unter den Karpfen häufiger Mißgeburten als unter irgend einer andern befannten Fiſchgattung. — Die Spiegelfarpfen “), die ſich befonders durch die beftän- dig von Schuppen entblößten Theile des Körpers auszeichnen, feheinen doch Feine bloße Spielart, fondern eine befondere Gattung diefes Geſchlechts zu feyn. 3. +. Tinca, die Schleihe. (Fr. latanche. Engl. the tench). C. pinna ani radiis 25, cauda integra, corpore mucoso, cirris 2. Blod tab. 19. Einer der mweitftverbreiteten Flußfifge. Kann mit den Kie- mendeckeln einen Laut von fich geben. Die Goldfchleihe""") ift einer der fehoniten deutfchen Fiſche. 4. +. Crassius. die Karauſche. (Fr. Zecarasin. Engl. the crucian). C. pinna ani radiis 10, cauda integra, linea laterali recta, ölod tab. ıı. In Europa und Mittel» Afien, 5. Auratus. das ſchineſiſche Oetdfitäden, yo Goldfarpfe, Kin-ju. (Br: la doree. Engl. L goldfish). C. pinna ani gemina, caudae trifida Pe versa bifurca, Baster in Haarlem, Verhandel. VU.D. ı. St. mit ilum. Fig. In Japan und China, wo fie gleichfam ale Sauölhiere gehalten werden, und in mandherlei wunderbare, theils faft monftröfe Varietäten, der vortrefflichften Farben, Zahl und Bildung der Floſſen, Größe der Augen ıc, ausgeartet find. *) ©. z. B. Jul. * Goͤttl. Schlegens Materialien für die Staats: A. W. Ilte Samml, ©. 1350 u. f. **) Bloch tab, 17. *45) Bloch tab. 15. - 200 vi. Abſchnitt. Von den Fifchen. Sie kommen auch im mildern Europa recht) gut fort. Kön— nen fogar Jahr und Zag im bloßen Waffer ohne alle weitere Nahrung leben, und geben dabei doch von Zeit zu Zeit Un rath von ſich. 6. +. Phoxinus. die Elrige. (Br. le varion. Engl. ‚the minow), C, pinna ani radiis 8, macula fusca ad caudam, corpore pellucido. | Bloch tab. 8. fig. 5. Häufig in der Wefer. n.t. Orfus. der Orf, uf, Würfling, Elfe C. pinna ani radiis 13. Bloch tab. 96. Zumal im ſüdlichen Deutſchland. Schon orangefarben. 8 +, Alburnus. der Uflep, Lauge, Weißfiſch, Schneiderfiſchchen. (Sr. Vable, ablette. Engl. the blecak). C. pinna ani rad. 20. Blod tab.8. fig. - So wie der folgende im mittlern Europa und meftlichen Afien. Meift nur fingerslang. Seine Schuppen erden zur Verfertigung der Glasperlen gebraudt *). 9. +. Brama. der Bley, Brachſen. (Zr. la dreme). IT pinna ani rad, 27, Pinnis fuscis. Bloc tab, 13. *) ©. DEM s Beiträge zur Geſchichte der Erfindungen. WB. ©. 325 uf. VII. Abſchnitt. Von den Inſecten. 201 — — — Achter Abſchnitt. Von den Inſecten. §. 121. D.. Zhlere der beiden legten Claffen ($. 40.), die Infecten und Gewürme, unterfcheiden ſich fhon dadurd von den vorber« gebenden, daß fie Fein rothes But, fondern ftatt deſſen einen meißlihen Saft in ihrem Körper führen: weßhalb fie ($. 23) aud von den Alten blutlofe Thiere (animalia exsanguia) genannt wurden. So wie man fie neuerlih darum, weil fie keine Rüdenmwirbel — fo wie überhaupt Fein Gerippe — haben, - auch wirbellofe Thiere (Fr. animaux invertebres) genannt hat. $. 122, Die Infecten haben ihren Namen daher, daß, mwenigftens im Zuftande ihrer vollfommenen Ausbildung, Kopf, Bruft und Hinterleib, wie durch Einſchnitte von einander abgefondert find, ja bei vielen faft nur wie durch einen Faden unter einan— der verbunden werden. Außerdem zeichnen fie fi aber au (bis auf wenige Ausnahmen unter den Gefchlechtern der unge— flügelten Ordnung) durch befondere theils fehr empfindliche Or— gane aus, die fie in ihrem vollfommnen Zuftande am Kopfe tra= gen (Antennae, Fühlbörner), und die alle Mal an der Wurzel eingelenft, meift aber auch noch außerdem gegliedert find; und endlich durch die hornartigen, eingelenften Für fe, und deren größere Anzahl, da die völlig ausgebildeten In— fecten zum allermindeften ihrer ſechs, manche aber wohl auf an- derthalb hundert ac. haben, $. 123. Außer den angegebenen Merkzeihen, haben die Inſecten “in ihrem Aeußern wenig, was ihnen allen gemein wäre. Die aanz unermeßliche Anzahl der Gattungen, ihre fo unendlich ver- ſchiedenen Beftimmungen, und dahin abzweckende eben fo ver- fhiedene Lebensart, Bedürfniffe ıc. erfordern eine äußerft viel- artige Bildung, in welcher fie, fo wie in der ungleihen Groͤße ihres Körpers, ausnehmend von einander abweichen. 1, A VIII. Abſchnitt. Bol: $. 124. | j Selbſt die Außere Bedeckung ihres Körpers ift man- nigfaltiger als bei den übrigen Thieren. Sehr viele find wie mit einem bornartigen Panzer überzogen, der aus mehrern Stü— den befteht, die ſich wie die Schienen eines Blechhandſchuhes über einander ſchieben laſſen; und wodurd) diefe Thiere vor man- herlei Unfällen gefihert, und für den Mangel der Knoden, die bei andern Thieren zur Anlage der Muskeln ıc. dienen, ent- fhädigt werden. Mande find mit feinen Saaren befegt, und bei den Schmetterlingen ıc. die Flügel mit fo genannten Feder- den, oder vielmehr Schuppen bedeckt, die zum Theil von den fhonften Farben find: fo wie fih überhaupt unter den In— fecten Thiere von unbefchreibliher Schönheit finden. §. 125. Auch in der Einrichtung der Sinnwerkzeuge“), und alfo vermuthlich auch in der Art der Empfindung, weichen die Infecten gar fehr von den übrigen Ihieren ab, fo daß ihnen fogar manche Naturforfcher verfhiedene von unfern fünf äußern Sinnen, zumal das Gehör und den Geruch, ohne Grund haben abfprechen wollen; da man doc jenes bei vielen, die einander sur Paarungszeit durch einen befondern Laut loden, und diefen bei noch weit mehreren, die ihren verftedten Fraß ausmittern, unverkennbar wahrnimmt. 8. 126. Die Augen der Infecten find vorzüglich merfwürdig, und zwar im Rückſicht ihres Baues von zweyfacher Art. Die einen find große Salbfugeln, die aber meift aus taufenden von Fa— cetten, bei einigen auch aus zahlreichen Fegelformigen Spigen, beftehen, die auf der innern Seite mit einem theils buntfarbi= en oder alängenden Anftrich überzogen find. Die mehreften ge- Rlgelten Infecten, aber auch manche ungeflügelte, wie der Flußkrebs, Hummer ıc. haben dergleichen. Die Augen der an» . dern Art (stemmata, ocelli) find einfach, Klein, und fo wohl in Rückficht ihrer Anzahl als Lage verfhhieden. Die erftern . feinen mehr für die Ferne, fo wie die legtern für die Nähe beſtimmt zu feyn, wenigſtens reimt fi die damit, daß die . Schmetterlinge in ihrem geflügelten, vollfommenen Zuftande folde große componirte telefcopifhe Augen Friegen, ba fie vor= *) M. Cu. GörtL. Leumann de sensibus externis animaliam exsanguiam , commentatio praemio regio ornala. Goetling 1798. 4. 5. Joſß. Schel ver's Nerfuch einer Naturgeſchichte der Sinne: werfzeuge bei den Inferten und Würmern: ebendaf. 1798. 8. Bon den Iuferten 203 ber ald Raupen nur mpopifche: Feine Augen butten. Nur we— nige Infeeten, wie 3. B. die Krebſe, können ihre Xugen bes wegen. f BE RR TE Die Fühlbörner *) die bei den verfchiedenen Gattun— - gen, und bei manchen felbft nach der Serualdifferen; derfelben, ‚fehr vielartig geftaltet find, und die manche Naturforfcher für Drgane des Geruchs oder des Gefhmadsıc. angefehen haben, feinen doch nichts weiter zu feyn, als was ihr Name andeuter, — Werkzeuge bes Taſtens, Sonden, Iangenten, die ihnen bei ihrer harten, unempfindlichen, außern Dede, und den mehr— fien auch bei der Unbewealichfeit ihrer Augen doppelt wichtig werden. Die Infecten ſcheinen das feinfte Gefühl in ihrem An- tennen, mie wir in den Singerfpigen, zu haben; und da fie großentheild im Dunkeln leben, — ſo wie Blinde, den Mangel des Lichts durch feines Gefühl zu erfegen, — Hingegen ift der allgemeine Hauptzweck der fo genannten Freßſpitzen (palpi), die meiſt neben den Freßwerkzeugen dev Infecten figen, und nur wenigen gänzlich zu fehlen ſcheinen, und die auch von manden für Sinnwerkjeuge dieſer Thiere gehalten worden, noch ſehr räthſelhaft. $. A Im innern Körperbau’) weichen die Infecten gar fehr von den rothblütigen Thieren ab. Was man z. E. bei.den Raupen für ihr Herz angefehen bat, das ift ein langer Canal von ungleicher Weite der längs des Rückens liegt, aus welchem aber nicht eine einzige Ader ent— fpringt, fo daß folglich auch die Ernährung bei diefen Infecten auf eine eigene, von der Nutrition der rothblütigen Thiere sans verſchiedene Art vor ſich geben muß. Hingegen find fie mit unzähligen Luftröhren vom er- ffaunenswürdigften, feinften Bau, und mit Außerft zahlreichen Muskeln, die aber auch ſo wohli in der Bildung als in der Farbe von den — 5* der BEINE AND Thiere abweichen, verfehen. *) M. Cu. Gortı. Lienmans de antennis insectorum. Diss. TI. II: Lond. 1800. 8 *%) Swanmerpam Biblia naturae. Leid. 1737. fol. Lyoser traite anatomique de la chenille qui runge le bois de saule. a la Haye. 1762. 4. H. Srraus - Dürckueım anatomie eomparee des animanz articules, Par, 1828. 204 VIII. Abſchnitt. $. 129. Ungeachtet die Inſecten —9— fo wohl als die rothblütigen Zhiere, des Umſatzes von Koblenftoff gegen Sauerftoff ($. 24.) zur Erhaltung ihres Lebens bedürfen; fo bemerft man doch nur bei wenigen Cie 5.8. bei den Krebfen, Heufchreden und man den Cicaden und Käfern ıc.) eine dem Athemholen ähnliche Be- wegung. Ueberhaupt aber ſchoͤpft Fein Inſect feine Luft durch den Mund, fondern durch manderlei andere spiracula *). Auch Fonnen die meiften weit Länger als jene rothblütigen Thiere im fo genannten luftleeren Raume aushalten; und viele leben in der den fo eben genannten Thieren fo ſchädlichen mepbitifchen Luft, worin animalifhe und vegetabilifhe Stoffe faulen ( — dem gefohlten Wafferftoffgad ꝛc. —) gleichſam ald in ihrem Elemente. / ER | Ueberhaupt ift der Aufenthalt der Infecten auf und un— ter der Erde **) weit unbefchränfter, als der von irgend einer andern Thierclaffe. Ed find faft auf allen warmblütigen Thie— ren welche anzutreffen, und fogar größere Infecten, tie z. B. Käfer, -Bienen ıc. haben felbft wieder ihre befonderen Milben und Läufe. Auch find wohl nur wenige Gewächſe (etiva der Ta— zus, der Sevenbaum, und die mehrften Raubmoofe ıc.) die gar feinen befannten Infecten zur Wohnung und Aufenthalt dienen. Da hingegen mande, wie z.B. die Eiche, von mehr als einem hundert verfchiedener Gattungen von Inſecten bewohnt und be- fucht werden. — So allgemein aber die Infecten, im Ganzen genommen, über die ganze Erde verbreitet find, fo freng ift doch dagegen vielen einzelnen Gattungen ibr ganz befonderer, eingefehränkter Aufenthalt auf beftimmten Ihieren oder Pflan— zen, und deren einzelnen Theilen angewiefen. F $. 131. Nur wenige Infecten leben in gefellfhaftliher Ver— bindung, und leiften einander in ihren Gefchäften wechfelfei- tige Hülfe. Die allermeiften geben einzeln und ifolirt ihren Verrihtungen nad und mande, die wie die Spinnen in zahl— 9 je Handbuch der vergleichenden Anatomie S. u 276 u. f. **) Hingegen hat diefe Claſſe nah Verhaͤltniß der faſt zahlfofen Menge ihrer Gattungen wenige Wafferthiere: und namentlich finden fi ihrer nur fehr wenige im Ocean, der dagegen den bei weiten als lermehrſten Gattungen der vorigen und nächftfolgenden Thierclaffe zum Aufenthalte beftimmt tft. Bon den Snferten. 205 % reicher Geſellſchaft jung worden find, zerftreuen ſich bald nad)- ber, und leben einfiedlerifch, fo daß viele außer der Begattungs« zeit Fein anderes Gefchopf ihrer Art wieder zu fehen Friegen. 6, 132. Der überaus merfwürdigen Gebäude, Wohnungen ıc, die ſich fo viele Infecten {u verfertigen wiſſen, ift ſchon oben bei Anlaß der Kunfttriebe ($. 36.) Erwähnung gefehehen. Es find wenige Ihiere diefer Elaffe, die nicht wenigftens Ein Mal, in einer gemwiffen Periode ihres Lebens Proben diefer natürlichen Kunftfähigfeit ablegen follten, indem fie entweder mie die Kleidermotten und Früblingöfliegen in ihrer unvollendeten ee ftalt ald Larven fich ein Oehäufe zum Aufenthalte und zum Schu« Be verfertigen; oder fih um die Verwandlung und den langen Todesſchlaf zu beſtehen, ein Rager bereiten, fich einfpinnen ı@, oder die fi wie die Ameifenlomwen Fallgruben graben, und wie die Spinnen Nege für ihren Raub weben: oder die, wie man« he Wafferfäfer und Spinnen, zur Sicherheit für ihre Nachkonte menfchaft, Säde oder Nefter zubereiten, denen fie ihre Eier anvertrauen Fonnen. Manche von denen, die in, aefellfhaftlicher Verbindung leben, bauen fih mit vereinten Kräften, und nad den Gefegen einer Außerft regelmäßigen, ihnen angebornen Meß— kunſt, gemeinfhaftlihe Wohnungen u. f. m. RN 75 Dt Bei der Ernährungdart der Inſecten fieht man offen» bar, daß diefelbe nicht, wie bei den allermebriten rothblütigen Thieren, bloß auf ihre Selbfterhaltung, fondern hauptſächlich darauf abzweckt, daß fie organifirte Materie confumiren fole len. Sie müffen effen, nicht bloß um fatt zu werden, fondern um zugleih Aas zu verzehren, um felbft wieder andere lebendi— ge Infecten aufzureiben ıe., um Unkraut zu vertilgenie. — eine große Beftimmung, zu deren Erfüllung außer der faft zahllofen Menge der Gattungen überhaupt, ſehr vielen von diefen spe- eiebus, theils ihre Außerft ftarke Vermehrung, tbeils ihre bei- ſpiellos heftige Frefgierde und fchnelle Verdauung bei einem febr Furzen Darmcanal zu Etatten fommt. Man weiß z. B., daß eine Raupe in 24 Stunden das Triplum ihres eigenen Ge- wicht verzehren Fann. — Aud find die Freß werkzeuge der Infecten vielartiger ald in irgend einer andern Thierclaffe: da manche mit feitwärts beweglichen gezähnelten Kinnladen und Freßzangen (maxillae); andere mit einem zugeſpitzten, born- artigen Bohrrüffel (rostrum); andere mit einem fleifhigen Schlurfrüſſel mit breiter Mündung (proboseis) ; manche mit 206 VIII. Abſchnitt. einer ſlralfbemig aufgerollten (fo. genannten) ‚Zunge it. ver⸗ um find. © 134 158 Vor den — ihrer Feinde find. einige Inſecten wie z. B. die Spannraupen durd ihre täufchende Ge— ftalt; andere dadurch daß fie einerlei Farbe mit den Gewächſen haben, worauf ſie leben folglich weniger darauf abſtechen, und nicht ſo leicht bemerkt werden können; andere auch wohl durch den heftigen Geruch, den fie im Notbfall verbreiten koͤn⸗ nen; andere durch die Macht des geſellſchaftlichen Lebens; noch andere durch ihre bewundernswürdige Stärke ıc. gefihert. Und mande find gar, mit Waffen, z. B. mit Sörnern wie Kneip- jangen, Beh: mit Stapel und sit verfehen. 1a. Auch —9 der Sortpflanzung der Infecten zeigen fi n fi ungemein viele eigene Sonderbarkeiten. So ;. B., daf oft in einer und eben derſelben Gattung die beiden Geſchlechter einan- der fo aͤußerſt unäbnlich gebildet find, daß man fie eher für ganz verfdiedene Thierarten, als für zufammen gehörige Gat— ten halten follte: oder daß unter den Bienen und andern ihnen verwandten Inſecten immer die größte Anzahl gänzlich , ge⸗ ſchlechtslbos iſt; das heißt, daß fie gezeugt und geboren wer— den, ohne doch nach dem ordentlichen Laufe ſelbſt die Beſtim— mung zur Empfängniß oder zur Zeugung zu haben. $. 136. Ferner hat die Begattung bei verfchledenen Inſecten fehr viel Eigenes. Bei nicht wenigen Oattungen wird fie z. B. im Fluge vollzogen, und mande derfelben find bloß für diefe kurze Paarungszeit ‚geflügelt. — Ueberhaupt aber leben die mebreften in fofern in einer gezwungenen Monogamie, daß ſie ſchlechterdings nicht En als ’ein einziges Mal inihrem Leben ſich paaren Fonnen: der Tod ift bei ihnen eine fo unaußsbleibliche Folge der erſten Begattung, daß man ſogar ihr Leben durch. ver⸗ zogerte Paarung verlängern kann. $. 137. Zu andern Sonderbarfeiien beim Fortpflanzungsgeſchäfte ber Inſecten gehört auch, daß. bei vielen, mie z. B. beim Co— chenille Wurm, beim Sandfloh ıc. das ‚prächtige Weibchen zu einer ungebeuren Große anwächſt: fo daß man 5. B- rechnet, daß bei der eigen Ameife der Hinterleib der zu Gebähren rei= *) Einige auffallende Beiſpiele davon f. in Aßssor's Zepidopterous ı insects of Georgia vol. I. tab: 5. und vol. II. tab. 9. /» Bon den Inſecten. 207 fon Mutter auf 3000 Mal dider und größer ift, ald eu vor der Befruchtung war, $. 138. m Die mehreften Infecten legen Eier, die von den Müttern nach einem bewundernswürdigen Inftinct immer aufs genauefte an die beffimmten, der Eunftigen jungen Brut angemeffenften Orte gebracht werden. Mande legen 5.8. ihre Eier bloß in den Korper lebendiger Infecten anderer Art, in Raupen; oder in Puppen; oder gar in anderer Infecten ihre Eier ;.denn wirk— ih kriecht zuweilen aus den Eisen der Kingelraupe ftatt der jungen Raupe eine eigene Art Fleiner Mückchen aus. Auch find die Infecten = Eier zum Theil, zumal bei den Schmetterlingen, von einer überaus mannigfaltigen fonderba= ren Bildung und Zeichnung, und wenn fie von der Mutter an die freie Luft gelegt werden, mit einer Art Firniß überzogen, damit fie weder vom Regen abgefpült, noch durch andern Zus fall leicht zerftort werden Ffonnen. Einige wenige Infecten gebä- ren lebendige Junge, und mande, wie die Blattläufe, pflanzen ſich auf beiderlei Weife fort. $. 139. ' Ein äußerft merkwürdiges Phänomen, das faft bloß die— fer Ihierclaffe eigen , menigftend in den andern ($. 72. Anm.), bei weiten nicht fo auffallend wird, ift ihre Metamors phoſe. Es kommt namlich Fein einziges geflügeltes Inſect un— mittelbar aus dem Ei, fondern diefe alle müſſen ſich (— fo wie auch einige ungeflügelte — ) erft in gewiſſen Lebensepochen ei: ner Art von Verwandlung unterziehen. Dabei wird nit nur ihre äußere Geſtaltung, fondern zugleid) ihr innerer Körperbau (gegen die gemeine Meinung) auf eine Weife umgebilder *), die fi) ſchwerlich mit der vorgeblichen Präexiſtenz prä formir- ter Keime ($. 7.) zufamnten reimen läßt **). *) Lyoner chenille de saule p. 585 u.f. s **) Sollte der Schmetterling fhon in der Raupe praͤformirt ge= weſen feyn, jo müßte man doch wohl erwarten, daß ſich aus ähnli- chen Raupen auch ähnliche Schmetterlinge entwidelten. — So aber ‚Fommen 3. B. aus manchen americanifchen Raupen, die manchen eu: ‚ropäifchen aufs Taͤuſchendſte ähneln, doc, ganz anders geftaltete Schmet— terlinge: und anderfeitd entftehen manche einander auffallend ähnliche Schmetterlinge diefer beiden Welttheile aus ganz verſchieden geftalteten Raupen — |. Dr. $ Ed. Smith in Abbon's angeführten Wer: te. J. B. ©. 5. und Hero [d’8 Entwidelungsgefhichte der Schmet- terlinge. Marb. 1815, 4. Mit. 33 Kupfertafeln. ©. 115. u.f. < 208 VIn. Abſchnitt. $. 140. Sn der Geftalt, wie diefe Infecten, die fih einer Metas morphofe unterziehen, zuerft aus dem Ei Eriechen, heißen fie — Larven. Meiſt kommen fie äußerſt klein ans Sicht, fo daß z. 8. eine ermachfene Weidenraupe 72,000 Mal ſchwerer wiegt ald da fie eben aus dem Ei gefrocdhen war. Dagegen wachfen fie aber auch deſto fehneller, fo daß 3. B. die Maden der blauen Schmeiß— fliege 24 Stunden nad dem Ausfriechen fon 155 Mal ſchwe— rer ir; als da fie aus dem Ei Famen, Theils baben diefe Larven Füße, twie die Raupen und En« gerlinge: theils aber Feine, wie die Maden. Zlügel haben fie gar noch. nicht. Auch find fie in diefem Zuſtande zur Fortpflan— zung nod gänzlich unfähig : fie ernähren fi bloß, und AR fen, und häufen fi Ani unter einige Mal. $. 141. In der Geftalt, worein die Larve umgebildet wird, heißt ſie Nymphe. Manche können ſich während dieſes Zuftandes berum bewegen, auch Nahrungsmittel zu fih nehmen. Andere hingegen verfchliegen fih als Puppe (chrysalis, aurelia), und bringen diefen Theil ibres Lebens in einem betäubenden To— desfhlaf, ohne Nahrungsmittel, und ohne fih von der Stelle- au re zu. $. 142. Allein während der Zeit, da das Geſchöpf fo ganz fühllos und erſtarrt in feiner Hülſe vergraben ſcheint, gebt mit ihm felbft die große Palingenefie vor, daß es aus feinem Larvenftand zum vollfommenen Inſect (insectum declaratum, imago) umgebildet wird, und zu beftimmter Zeit aus feinem Kerker bervorbrecdhen ann. Manche Infecten abfolviren diefe Teste Rolle ihres Lebens in einer fehr Furzen Zeit. Verſchiedene bringen, wenn fie aus ihrer Hülſe kriechen, nicht ein Mal einen Mund mit zur Welt, fie freffen nicht mehr, fie wachſen nicht. weiter; jene beiden Beftimmungen eines organifirten Körperd hatten fie ſchon als Larven erfüllt; jest ift ihnen nur nod) die | dritte übrig: fie folfen ihr Geſchlecht fortpflanzen, und dann der Nachkommenſchaft Plag maden, und fterben. $. 143. Die unmittelbare Brauhbarkeit \*) der Sinfecten für den Menfchen ift ziemlich einfach: dagegen \aber ift der Antbeil, den diefe Fleinen wenig bemerften Thiere an der großen Haus— baftung der Natur haben, defto mannichfaltiger und gan; un— *) Kıray and Srence vol. I. p. 250 u. f. Bon den Infeeten. 209 ermeßlih. Sie find ed, die unzählige Arten von Unkraut theils im Keim erſticken, theils, wenn es auch aufgewachſen ift, ver- tilgen, und feinem fernern Wuchern vorbeugen. Einen ans dern ebenfalls Außerft wichtigen Nugen leiften fo viele Infecten, die fih vom Aas nähren, im Mifte leben u. ſ. w. und die da= dur), daß fie diefe widrigen animalifhen Subftanzen aufjeh- ren,. zerffreuen und durchwirken, von der einen Seite der In— fection der Luft vorbeugen, und von der andern die alls gemeine Düngung des Erdreichs befdrdern. Aus jener Rück— fiht werden 5: B. die Schmeißfliegen in den beißen Erdſtrichen fo wohlthätig. Anderfeits befordern auch unzählige Inſecten die Befruchtung der Gewächſe, auf überaus metkwürdige Weife *), und eine Gattung von Gallweſpen benutzt man zur Zeitigung ber Feigen. Verſchiedenartige Infecten werden von den Fiſchern zu Angelfoder gebraudt. Mande Thiete diefer Claffe, mie die Krebfe, und einige Gattungen von Heufchreden ıc. find ef- bar. So der Honig der Bienen, aus weldhem auch in inan- hen Gegenden von Europa fo wie im Innern von Afrika der Meth gewonnen wird: Die Seide nugt zur Kleidung und mancherlei anderm Gebrauch. Verſchiedene Infecten geben treff⸗ liche Farben, wie die Cochenille den Scharlach ıc. Die Gall: > apfel werden zur Tinte, und Wachs zu Kerzen und vielerlei andern Gebrauch benußt. So das Lad, ein Product gewiſſer oſtindiſcher Schildläuſe, das zu Firniß, zum Siegellack u.f.m. verbraucht wird. Für die Arznei ſind vorzüglich die ſpani— ſchen Fliegen, die Kellereſel und die Ameiſen von Belange, und neuerlich find au die fo genannten Maiwürnier, vom neuen als Hulfsmittel gegen die Wafferfcheue, fo mie manche andere Käfer gegen Zahnmweh, gepriefen worden; | 2 — So unermeßlich der Nutzen der Inſecten iſt, fo iſt aber auch anderſeits der Schade **) ſehr erheblich, den viele Gat— tungen derſelben anrichten. Viele ſind den Feldfrüchten überhaupt gefährlich, verurſachen Mißwachs, und verheeren, mie die. Zug-Heuſchrecken, junge Saat, und alles, wo fie auf- fallen. Manche find befonders dem Getreide nachtheilig; an— dere, wie fo viele Raupen, Erdfloͤhe, Engerlinge ic. den Gar— tengewäcdfen; andere Raypen und Käferlarven ic. den Ob ft- baumen; die Schildläufe befonders der Orangerie; die ..» Chr. Conr. Spreigel’s entdecktes Geheimniß der Natur im Bau und in Befruchtung der Blumen. Berlin 1793. 4; **) Kırsy and Spence a. a. O. ©: Br W f. Blumenbach's Naturg: t4 210 VIII. Abſchnitt. Larven einiger Dermestes- Gattungen und die Holzraupen den Holzungen; die Ameifen, Grasraupen ıc. den Wiefen; die Brot- Schaben den Victualien; die weißen Ameifen ıc. dem Sausgerätbexc.; die Kleidermotten der Wolle, dem Pelz- werk u. ſ. w. Die Larven vieler £leiner Käferchen den Büchern und Naturalienfammlungen. Endlich) werden auf) ei— nige Arten von fo genannten Ungeziefer dem Menfchen felbft, ‘fo wie den Pferden, Schafen, Hühnern und andern Hausthie— ren, ja fogar verfchiedenen nußbaren Infecten, den Bienen, Seidenwürmern ıc. auf unmittelbare Weife laftig; und andere, ‘wie manche Scorpione ac. durch = Gift, furdtbar. §. 148 Sn der foftematifden Anordnung folge ih auch bier überhaupt dem Linneifchen Syſteme, doch daß in der legten Drdnung, nach dem Vorgange von De Lamard. u.a. neuen franzofifhen Entomologen die Spinnen, Scorpione, ‚Krebfe ıc. (die Arachniden und Eruftaceen) von den eigentlichen Infecten ganz abgefondert, den Beſchluß machen. 1. Ordn. Coleoptera. Käfer. Meift mit hornartigem Korper. Die Flügel falten fi in der Ruhe zufammen, und find mit zwey bornartigen Deden oder Scheiden belegt, die fi in der Mitte in gerader Linie an einander fohließen. \ II. Hemiptera. Mit vier entweder kreuzweis zufammen ge- legten oder gerade ausgeftredten, meift zur Hälfte hatten, faft pergamentähnlichen Flügeln ꝛc. Iheils haben fie Freß— zangen, theils einen fpigigen Bohr = Ruüffel. IM. Lepidoptera. Schmetterlinge. Mit weichem be= baarten Körper, und vier ausgefpannten Flügeln, die mit bunten Schuppen bedeckt find. IV. Neuroptera, Mit vier durchſichtigen neßformigen oder gegitterten Flügeln. V. Hymenoptera, Mit vier durchſichtigen geaderten Flügeln. VI. Day: Die Infecten mit zwey (unbededten) Flü⸗ geln. VII. Aptera. Die völlig ungeflügelten. Zur N. G. der Inſecten. Nur wenige von vielen. Tu. Mourrer theatrum inseciorum. Lond. 1634. Fol. Jo. Rau Aistoria insectorum. Lond. 1710. 4 Don den Snfecten. 211 Jo. Swammerpam algemeene Yerhandeling van de bloedeloose Dierkens. Utr 1669. 4. Er, dbiblia naturae. LB. 1737: Fol. Mar. Sır. Merıan metamorphosis insectorum Surinamensium, Amst. 1705. Fol, max. F Jac. ı’Anmiran jun. gestaltverwisselnde gekorvene Diert jes. Amst. 1740. Fol. Sob. Leonh. Friſch Beſchreibung von allerhand Snferten in Deutfch- land. Berl. 1720 — 33. XI. Th. 2. G. W. Panzer's Insectenfaune Deutschlands. Nurnb. feit 1795. 12. Index entomologicusin Panzeri faunam insectorum Germaniae, DB... 1843, Aug. De oͤ el monatliche Inſecten-Beluſtigungen. Nuͤrnb. 1746 — 61. IV. B. 4. Chr. Fr. C. Kleemann Beiträge dazu. Chendaf. feit 1761. 2. v. Linse fandamenta entomologiae. Ups. 1767. 4. it. im VI. 8. feiner amoenitat. academie, I. 9. Sulzer’8 Kennzeichen der Snfecten. Zürich 1761. 2. D eff. abgefürzte Gefchichte der Inſecten. Winterthur 1766, 4. Jo. Cur. Fasrıcır philosophia entomologica, Hamburg. 1778. 8. Es. systema entomologiae. Flensb. 1775. 8. Er. genera insectorum. Kilon. 1776. 8. Er. species insectorum. Hamb. 1781. II, vol. 8. Ey. entomologia systematica. Hafn. 1793. V. vol. 8. P. A. Larreiıtıe histoire naturelle des insectes. Par. 1804. XIV. vol. 8. (ald Fortf. der Sonninifhen Ausg. von Büffon.) DE Liamarck (f. beim folgenden Abſchn.) A. M. C. Dumyrın considerations gendrales sur la classe des Insectes. Pär. 1823, 8. pe Reaumur Ahöstoire des insectes. Par. 1734-1742. VI. vol. 4. DE GeerR histoire des insectes. Stockh. 1752 - 1778. VII vol. £. Ei. — ei species inseclorum;, extraxit A. J. Rerzıus. Lips. 1783. 8. Georrroy histoire des insectes des envırons de Paris. Par. 1762. I, vol. 4. / “ * % Lesser theologie des insectes, (trad. de allemand) avec des re- margues de P. Lyoner. à la Haye. 1742. II. vol. 8. W. Kırzy’s and W, Spence’s Introduction to Entomology. ed. 2. Liond. 1818-26. IV, vol. &. * * L. ©. Seriba Beiträge zur Inſectengeſchichte. Frkf. feit 1790. 2. Magazin für Inſectenkunde, herausgegeben von K. Ihliger. Braunſchw. 1801 — 07. VI. Th. 8. €. 5. Germars Magaz. der Entomologie. Halle feit 1813. 8. Nic. Sof. Brahm Inſecten-Calender. Mainz 1790. U, Th. &: E ie 212 VIII. Adfchnitt. Anm. Manhem Infectenfammter kann wohl die Nachricht interef- fant ſeyn, daß ein hiefiger geſchickter Nadelmacher, Hr. Fehler, nicht nur Infeetennadeln von vorzüglicher Güte verfertigt, fon= dern auch mit Eifer und Kenntmig die Inſecten der hiefigen Ge: gend fammelt und Liebhabern gerne mittheilt. 1. COLEOPTERA. s. Vaginipennia. cEleuthe- ' rata FABR.) Die Infecten diefer Ordnung *) werden überhaupt Kafer genannt, ob man glei) diefen Namen aud) dem erften Gefchlech- te insbefondere beilegt. Die Larve hat Freßzangen, und bei den mebreften Geſchlechtern ſechs Füße, die an der Bruſt ſitzen: bei einigen, wie unter den Holzböcken, iſt fie ohne Füße (eine Made). Sie verpuppt ſich mehrentheils unter der Erde in einer ausgehohlten Erd- Scholle: oder aber, mie bei den ge= nannten Solzböden, im Holze. Das vollfommene In— fect kriecht zwar weich aus der Puppe; ſeine Haut verhärtet aber in kurzer Zeit an der Luft; es hat ſo wie die Larve Kinn— laden am Kopfe, und iſt mit harten hornartigen Flůgeldeclen (elytra) verſehen. ı. Scarazeus. Käfer. (Fr. hanneton. Engl. ae). Antennae clavatae capitulo fissili. Tibiae anticae sae- pius dentatae, ı. Hercules. (Geotrupes Hercules. F.) S.scutellatus, thoracis cornu incurvo maximo; subtus unidenta- to, capitis recurvo; supra multidentato. Roöfel vol. IV. tab. 5. fig. 3. In Braſilien. Die Larven einen ſtarken D Daumen id, D Käfer variirt in der Farbe, meift [hmusig = grün ıc. 2. Actaeon. (Geotrupes A. F.) S. scutellatus thorace bicorni, capitis cornu unidentato, apice bifido, Röfel vol. II. Erdkäf. I. tab, A. fig. 2. Hat gleiches Vaterland mit dem vorigen. *) Jo. Eus. Vorr catalogue systematigue des coleopieres. a la Haye. 1766 u. f. £. Gv, Ant. OLivıer entomologie. Par, feit 1789. 4 t Deutih mit Zufäßen und Anmerkungen von K. Slliger. » Braunfchw. feit 1800, 4: J. Cu. Faprıcn systema Z/eutheratorum. Ril. 1801. II, vol, 8, Bon den Suferten. | 215 3. }. Lunaris. (Copris L. F.) S. exscutellatus, tho- race tricorni; intermedio obtuso bifido, capitis cornu erecto, elypeo emarginato, Friſch P.IV. tab. 7. | Auf Wiefen und Viehweiden, vorzüglich im Kuhmiſt, aus dem er, wie andere verwandte Käfergattungen, hohle Kugeln formt, die er einzeln unter die Erde verfharrt, an Gras— murzeln-befeftigt und in jede ein einziges Ei legt. 4.1. Nasicornis, (Geotrupes N,F.) der Nashorn— Fäfer. S. scutellatus, thorace prominentia tripli- ei, capitis cornu incurvato, antennis heptaphyllis. Röſel vol. II. Erdkäf. I. tab 7. fig. 8, 10. Der größte hierländifhe Käfer, fliegt felten; als Enger- fing findet er ſich häufig in Gerberlobe und in hohlen Bäu- men; und thut in manden Gegenden den Reben großen * Schaden. 5. j. Sacer. (Ateuchus S. F.) S, exscutellatus, cly- peo sex-dentato, thorace inermi crenulato, tibiis ‘ postieis eiliatis, vertice subbidentato, Sulzer's Gef. tab, I. fig. 3. Namentlich häufig in Aegypten, wo er von den alten Aegyp— tieren old Sinnbild der Ober- und Unterwelt verehrt, und auf ihren Obelisfen, Mumienfarcophagen und mandherlei an- dern Kunftwerfen, theils in coloßaler Größe, vorgeitellt wor- den *). Befonders hat man ihn auf die Rüdfeite der Aegyp— tifchen (und auch der Etruffifchen) gefehnittenen Steine aus- gefhnigt, die defhalb Käferrüden oder Scarabäen genannt werden, 6. f. Fimetarius. (Aphodius F. F.) S. scutellatus, thorace inermi, capite tuberculato, elytris rubris, corpore nigro, Friſch P.IV. tab. 19. fig. 3. Sm Kuhmiſt. 7. }. Stercorarius. der Roßfäfer. (Engl. the dung- beeile). S. scutellatus, muticus, ater, glaber; ely- tris sulcatis; capite rhombeo; vertice prominulo ; antennis rubris. Friſch P. IV. tab. 6. fig. 3. Befonderd im Pferdemift: daher haufig auf Fahrwegen. *) ©. G. Zosca de orig. el usa obeliseorum. pag. 446 sy. 214 VII. Abſchnitt. Wenn er an beitern Sommerabenden herum fliegt , fo ift meift auch für den folgenden Tag gut Wetter zu erwarten, 8. +. Vernalis. der Miftfäfer. 8. scutellalus muti- cus, elytris glabris laevissimis, capitis clypeo rhom- beo, vertice prominulo, antennis nigris. Sulzer Gef. tab. 1. fig.6. Häufig im Schafmift. g. +: Horticola. (Melolontha H. F.) der Gartenkä— fer. S. scutellatus muticus, capite thoraceque cae- ruleo subpiloso, elytris griseis, pedibus nigris. Friſch P. IV. tab, ı4. Zumal an den Obftbäumen ꝛc. ı0. }. Melolontha. (Melolontha vulgaris. F.) det Maikäfer, Kreuzkäfer. (Engl. the Maychafler, cochkchaffer). 8, scutellatus muticus testaceus, tho- race villoso; cauda inflexa, incisuris abdominis albis, Röſel vol, II. Erdkäf. J. tab. 1. Eins der gemeinften Inſecten, das vier Jahre lang als Engerling oder Glime unter der Erde lebt, ſich von Getrei— dewurzeln ꝛc. nährt, und zuweilen allgemeinen Mißwachs verurfacht bat *). Nach der Verpuppung kommt es endlich als Maikäfer zum Vorfhein, und fhadet in diefer Geftalt dem jungen Laube, befonders an Obſtbäumen. 11. +. Solstitialis. (Melolontha S. F.) der Bradfäs fer, Juniusfäfer, Johanniskäfer. 8. scutella- tus muticus testaceus, thorace villoso, elytris lu- ‘ teo-pallidis pellucidis; lineis tribus albis parallelis. Friſch P. IX. tab, 15. fig. 3. Auch diefes Käfers Larve thut in manden Jahren der Saat großen Schaden. ı2. }. Auratus. (Getonia aurala. F.) der Goldfäfer, Rofenfäfer. S. scutellatus muticus auratus, seg- mento abdominis primo lateribus unidentato, cly- peo planiusculo, Friſch P. XII. tab. 3. fig. 1. ) Wie z. B. im Jahr 1479, da die Engerlinge deßhalb in ei- nem förmlichen Monitorio vors geiftfihe Recht gen Lauſanne citirt wurden, das ihnen zwar einen Defenjor von Freiburg zugeftand, fie ſelbſt aber nach genauer Abhoͤrung beider Parteien, und reiflicher Heberfegung ganz ernftlich in den Bann thatı ©. Mic. Stettler's Schweiger: Chronick. S. 278 m f | Bon den Infecten. 215 Die Larve und Puppe findet fih häufig in Ameifenbaufen und hohlen Baumftämmen. Der fehöne Kafer felbft aber in Garten ıc. Man bat Beifpiele, daß er mit angefeudhteten Brotrinden gefüttert, über 8 Jahre lebendig erhalten worden. ‚ Lucavus. Antennae clavatae, clava compressa latere latiore pectinato fissili, Maxillae porrectae, exser- wi dentatae. . +. Cerons. der Hirfhfafer, Hornfhröter, einher (Fr. le cerf volant. Engl. the stag beetle). L. scutellatus; maxillis exsertis, apice bi- furcatis, latere unidentatis. Roöfel vol. II. Erdfäf. I. tab. 5. Vorzüglich in Eichenwäldern.. Nur das Männchen hat die Geweihen ähnelnden Kneipzangen am Kopfe. . Dermestes. Antennae clavalae; capitulo perfoliato ; articulis tribus crassioribus. Thorax convexus, vix marginatus, Caput sub thorace infiexum latens. ı.}. Lardarius. der Syedfäfer. D. niger elytris anlice cinereis, punctis nigris. Friſch P. V. tab. 9. Larve und Käfer nähren fi von fetten, meichen Theilen todter Thiere. 2. +. Pellio. D. niger coleoptris punctis albis binis. Zieht fih zumal nad Pelzwerk, ausgeftopften Ihieren ıc. 3. }. Typographus. (Bostriehus T. F.) der Borfen- käfer, Fihtenfäfer, Fihtenfrebs, Holzwurm. D. testaceus pilosus elytris striatis retusis praemor- so - dentatis. v. Trebra in den Schr. der Berl. wi Naturforſch. Freunde. IV. B. tab. 4. Das den Fichtenmaldungen neuerlich auf dem Harz und in“ mehrern Gegenden Deutfchlands fo furchtbar gewordene Thier ; das im Splint der Fichten (Pinis abies) theils in folder Men- ge hauſet, daß man wohl in einem mäßigen Baume über 80000 feiner Larven gezahlt hat. Bei der dadurch verurfad)- ten Wurmtrodniß ftirbt der Baum vom Wipfel herunter ab, feine Nadeln werden roth, er verliert fein Harz, und taugt dann nicht einmal fo gut wie fonft zum Verfohlen, Balannet- ge ald Bau- ‚over. Brennholz. ut. Piniperda, (Hylesinus P.FR,) der Zannenfäfer, 216 VII. Abſchnitt. ſchwarze fliegende Wurm. D. niger subyillo- 'sus,'elytris piceis integris, plantis rufis. Kaum halb fo groß als die vorige Gattung. 5. f. Paniceus. (Anobium P. F.) der Brotkäfer. D oblongus, ferrugineus, oculis ruf. Frif ch P.I. tab 8. Seine Larve verzehrt zumal das Brot, wird daher nament- lich auf weiten Seereifen dem Schiffszwieback fehr gefährlich, und iſt auch einer der ſchädlichſten Bücherwürmer. 4 Prixus. Sümmelfäfer. (Fr. pannache, vrillete). Antennae filiformes; articulis ultimis majoribus. Tho- rax subrotundus, immarginatus, caput excipiens. ı.}. Pertinax. (Anobium P. F,) P. fuscus unicolor. Hat feinen Namen daber, weil er, fobald man ihn be— rührt, die Füße anzieht, wie todt liegt, und lange durch Fei= nen Reiz von der Stelle zu freiben ift. 2. f. Far. P. testaceus, subapterus, thorace quadri- dentato, elytris fasciis duabus albis. Sulzer's Gefh. tab. 2. fig. 8. Eins der furdtbarften Thiere fir Naturalienfammlungen, Hausgeräthe und Pelzwerk. 5. f. Fatidicus. (Anobium zZesselatum. F,) die Tod— tenuhr, der Klopffäfer.. (Engl. the death- watch). P. fuscus subpilosus griseo irregularifer maculosus, Philos. Transact. N. 271. 291. Eine der fehr verſchiedenen Infectenätten, die durch den Hlopfenden Lauf, womit die Gatten einander zur Paarungs- zeit loden, gu mandherlei Volksaberglauben Anlaß gegeben baben. 3. Hıster. Antennae capitatae dapituln solidiusculo; _ infimo articulo compresso, decurvato. Caput intra corpus retractile. Os foreipatun, Elytra corpore bre- viora, Tibiae anticae dentatae, | 1. }. Unicolor, H.totus ater, elytris substriatis, Sulzer’s Kennzeichen tab. 2. fig. 8. 9. In fandigen Boden und auf Viehmweiden. 6. Grrinus. Antennae clayatae, rigidae, capite brevio- . res, oculi 4, duobus supra, duobus infra. .1.}. Natator. der Shwimmfäfer. G. substriatus. Sulzer's Geſch. tab. 2. de. io. Von den Infecten. 217 Schwimmt mit großer Schnelligkeit auf der Oberfläche des Waſſers. Im Tauchen hat er eine Luftblafe am Hintern ; gibt einen widrigen Geruch von fi). 7. Burruus, Antennae clavatae subsolidae, subcom- pressae. ’ ı. }. Museorum, (Anthenus M. F.) B. nebulosus, elytris subnebulosis puncto albo. ; In Pelzwerk, ausgeftopften Thieren ꝛc. 8. Siuena. Antennae extrorsum crassiores. Elytra mar- ginata. Caput prominens, Thorax planiusculus, mar- ginatus, 1. }. Fespillo. (Necrophorus V. F.) der Todtengrä: ber. (St. Ze fossoyeur). $, oblonga atra elypeo or- biculato inaequali, elytris fascia duplici aurantia. Friſch P, XII. tab, 3. fig. 2, Sie haben ihren Namen von der befondern Geſchicklich— keit, womit fie die Aeſer von Eleinen Zhieren, Maulwuürfen, Fröſchen ıc. die fie von weiten ausmittern, unter die Erde zu vergraben, und ihre Gier dahinein zu legen verftehen. Ihrer fehfe find wohl im Stande, einen todten Maulwurf binnen vier Stunden, einen Fuß tief in fetten Boden einzufcharren. g. Cassına. Schildfäfer. Antennae subfiliformes, ex- trorsum crassiores, Elytra marginata. Caput sub tho- racis clypeo plano reconditum, 1.7. Viridis. C. viridis, corpore nigro. Röſel vol. II. Erdkäf. III. tab. 6. Auf Difteln, Feldmelde ıc. Die Rarve und Puppe find ganz floh und am Rande fonderbar ausgezadt mit Spigen verfehen. 2.}. Murraea, C, nigra, clypeo rubro, elytris san- - guineis, punctis nigris sparsis, f Beſonders haufig am Alant. 10, Coccmerra. Sonnenfäfer, Marienkuh, Som- merfind, Gotteslämmden. (Fr. vache a Dieu; bete de la vierge, Engl. Lady-cow, Lady-bird). Antennae subclavatae, truncatae, Palpi clava semi- cordata. Corpus hemisphaericum, thorace elytrisque marginatis, abdomine plano, 1.7. 7-Punctata, C..coleopteris rubris; punctis ni- gris septem, \ Friſch P. IV. tab. ı. fig. 4. 218 VIIL Abſchnitt. | Iſt neuerlich, fo wie einige Rüffelfäfer und Melod- Gat- tungen als wirkſames Heilmittel bei mandherlei Zahnweh em⸗ pfohlen worden. 2. +. Bipustulata, C. eoleoptris nigris; punctis ru- bris duobus, abdomine sanguineo. Friſch P. IX. tab. 16. fig. 6. 11. Curysomena. Blattfäfer. Antennae moniliformes, extrorsum crassiores. Thorax, net elytra, margi- natus. 1. +: 'Goettingensis. (Chrys. haemoptera F.) C. ovata atra pedibus violaceis. | Panzer Faun. Germ. Heft 44. t. 3. Häufig an der Scharfgabe *). 2. +. Minutissima, C. ovata nigra opaca. Eing der Heinften Käferchen. Kaum den bitten Theil fo groß als ein Floh. 5.+. Cerealis. C. ovata aurata, thorace lineis tribus, coleoptrisgue quinque violaceis, abdomine vio- laceo. - 4. }: Oleracea. (Galleruca O. F.) C. saltatoria (s. fe- moribus postieis crassissimis) virescenti-caerulea. Ein, namentlich der Rübfaat, gar ſchädliches kleines Thier, das fo wie mehrere verwandte Gattungen unter dem Namen Erdflöbe oder Erdfliegen befannt ift ). 5.+. Merdigera. (Lema M.F.) der Lilienkäfer. C. oblonga rubra, thorace eylindrico utringue im- presso. Sulzer's Geſch. tab. 3. fig. 14. 5 Sn Lilien, Maiblumen ꝛc. Die Larve bededt ſich mit ih— rem eigenen Unrath. Der. Eleine rothe Käfer, morein fie fi verwandelt, gibt, wenn man ihn in der hohlen Hand vors Ohr hält, mit feinen Flügeldeden einen durchdringenden bel- len Laut: von fi. 12, Hıspa. Stadelfäfer. ‘Antennae fusiformes, basi approximatae, inter oculos eitae, Thorax elytraque aculeata saepius. * ©. Prof. Gravenhorf's critifhe Beftimmung diefer oft verfannten und mit andern verwechfelten Gattung in Voigt's neuem Magaz. Xl. B. ©. 201 u. f. — + f. ©. 9. Ritters Göttingifhe Preisſchrift im Hannover— fhen Magaz. 1801. Don den Snfecten. 219 Ara, corpore toto atro. Unter der Erde an Graswurzeln. 135. Brucnvus. Antennae filiformes, sensim crassiores. 1.7. Pisi. der Erbfenfäfer. B, elytris albo punc!a- tis, podice albo maculis binis nigris. Thut aud in Nordamerica dem Mais großen Schaden. 2. Nucleorum. B. cinereus, elytris striatis, femori- bus postieis ovatis, dentatis, tibiis incurvis., Mem. de lac. des Sc. de Paris 1771. tab. 2. Im mittlern America. Faſt von der Größe des Goldkä— fers. Iſt oft mit dem weit Fleinern Br, baccris verwechfelt, und durchbohrt die ffeinbarten, daumensdicken Nußſchalen der Cocos Zapidea woraus Knöpfe u. vergl. gedreht werden, 14. Curcunıo, Ruüffelfäfer. (Fr. charanson). Anten- nae subclavatae, röstro insidentes, Rostrum corneum prominens. Sie haben meift einen kurzen rundlichen aber überaus hart gepanzerten Körper, und einen feften mehr oder weniger ge= bogenen Rüſſel von verfchiedener Länge. Es find nachtheilige Ihiere, von denen befonders die mit dem fehr langen Rüf- fel den Bäumen, die übrigen aber den Feldfrüchten und Gar— tengewächſen Schaden thun. Die Larven mancher Gattungen nennt man Pfeiffer. | ı. Palmarum. (Calandra P, F.) der Palmbohrer. C. longiroster ater, thorace ovato planiusculo, ely- tris abbreviatis striatis. - Sulzer's Kenn;. tab. 3. fig. 20. Zumal in Sud - Indien. Hat faft die Größe des Horn— föhröters. Die Larve nährt ſich vom Sagumarke; wird aber ſelbſt als ein ſchmackhaftes Gericht gegeſſen. 2. f. Frumentarius. (Attelabus F. F.) der rothe Kornwurm, Reiter, Wippel. C. longiroster sanguineus. ’ So mie der folgende eine große Plage für die Kornbbden. Er faugt das Mebl aus dem Korn und laßt die Hulfe liegen. Das bewährtefte Öegenmittel ift, die Fruchtbbden und ihre Gebälfe sc. mit fcharfer Seifenfiederlauge befprengen und ab- fegen zu laffen. — Nicht felten verbreitet er fih auch in Wohnzimmer und Betten, 3.7. Granarias, der ſchwarze Kornwurm. (Calan- 220 VIII. Abſchnitt. dra granaria, F.). C. longiroster piceus oblongus thorace punctato longitudine elytrorum. 4. Paraplecticus. (Lixus P. F.) C. longiroster cylin- dricus subeinereus, elytris muconatis, Sulzer's Gef, tab. 4. fig. 7. Auf Wafferpflanzen. Die Befhuldigung, daß er den Pfer- den Lähmung verurfache, ift ungegründer, und trifft wohl die verdächtigen Pflanzen, aber nicht das darauf wohnende unfchuldige Ihier. 9. 1. Bacchus. (Attelabus B. F.) der R ebenftider. C, longiroster aureus, rostro plantisque nigris. Sulzer's Gef. tab. 4. fig. 4. An Ayfelbaumen, Weinftoden c. fa 6. }. Pomorum. C. longiroster femoribus anticis den- tatis, Corpore griseo nebuloso. i Friſch P. I. tab. 8. Zerftört in manchen Jahren die mehreften Ayfelfnofpen. 7.1. Nacum. (Rhynchaenus N,F.) C. longiroster, femoribus dentatis, corpore griseo longitudine rostri. Röfel vol. III. Erdkäf. Iv. tab. 67. Macht die Hafelnüffe wurmſtichig. 8. Imperialis. ver JZumelenfäfer. (Engl. the Dia- mond Beetle.) C. breviroster niger, elytris denta- tis, sulcatis punctis excavatis, auro versicolore distincetis, abdomine aeneo viridi. . In Brafilien. Eins der prachtvollften Inſecten. Das ge- färbte Gold in den unzähligen Grübchen, die reihenmweife auf den Flügeldecken eingegraben find, thut in hellem Lichte, zu- mal unter dem Bergröoßerungsglafe, eine ausnehmende Wir- fung. 15. Arrterasus. Caput postice attenuatum inelinatum. Antennae apicem versus crassiores. 1.7. Coryli, A. niger, elytris rubris. Sulzer's Kennz. tab. 4. fig. 25. 2.7}. Apiarius. (Trichodes A. F.) der Jmmenwolf. A caerulescens, elytris rubris, fasciis tribus nigris. Sulzer's Gef. tah. 4. fig. 4. Iſt häufig wo viele Bienenzucht iſt; thut in manchen Jah— ten den Stoden großen Schaden. Bon den Inſecten. 221 16. Cerameyx. Bockkäfer, Hol zbock. (capricornus). Anttennae attenuatae, Thorax spinosus aut gibbus. Elytra linearia, Manche Gattungen haben auffallend lange Fühlhoörner, eis nen ungemein ftarken Bruſtſchild und ein überaus zähes Leben, fo daß man angefpießte Holzböde noch nad) vier Wochen le= bendig gefunden bat. Meift leben fie in Holz, und geben mittelft des Bruſtſchildes, den fie an den PER en reiben, einen Fnarrenden Laut von fi. ı, Longimanus, C. thorace spinis mobilibus, elytris basiunidentatis apiceque bidentatis, antennis longis, Röfel vol. II. Erdfäf. I. tab. ı. fig. a. So wie die folgende Gattung in Sudamerica. 2. Cervicornis. (Prionus ©. F.) C. thorace marginato dentato, maxillis porreetis coniformibus utrinque spinosis, antennis brevibus, Röſel a. a. O. fig. b Noch größer als der vorige. Ebenfalls ſchön gezeichnet, mit Kneipzgangen, faft wie am Hornſchröter. 3.1. Moschatus, C. thorace spinoso, elytris obtusis viridibus nitentibus, femoribus muticis, antennis mediocribus. Friſch P. XTIT. tab. 11. Gibt einen bifamähnlichen Geruch von ſich. 4. 7. Aedilis. (Lamia A. F.) C.thorace spinoso; punt- tis 4. luteis , elytris obtusis nebulosis, antennis lon- gissimis, Friſch P. XIII. tab, ı2. a Fühlhoͤrner find wohl ſechs Mal fo als dad ganze Zhier. { 17. Leprura. ——— setaceae. Elytra apicem versus attenuata, "Thorax teretiusculus. 1.7. Agualica. (Donacia crassipes F.) L. J antennis nigris, femoribus posticis dentatis. An allerhand Waſſerpflanzen. Variirt in der Farbe, 18. Neeyvanıs, Afterhol zbock. Antennae setaceae. Ely. tra alis minora. Cauda simplex., 1.7. Major. (Molorchus abdreviatus F.) N. elytris abbreviatis ferrugineis immaculatis, antennis bre- vioribus, ‚222 VIII. Abſchnitt. * Lampyris. Johanniswürmchen. (eicindela.nitedu- Ir. ver Iuisant. Engl. glow-worm). ‚Antennae ne: Elytra flexilia. Thorax planus, semiorbi- culatus, caput subtus occultans cingensque, Abdo- minis latera plicato-papillosa, Nur die Männden find geflügelt ‚und diefe haben zwey blaulich pbosphorefcirende lichte Puncte unten am Bauche. Ihre ungeflügelten Weibehen leuchten meit ftärfer als die Männden, befonders um. die Begattungszeit, da ihr Licht vermuthlich den Männchen zur Anzeige dient, fie aufzufinden. Einige Zeit, nachdem das Weibchen feine Eier gelegt bat (die felbft auch im Finftern leuchten), verliert ſich der Schein bei beiden Geſchlechtern. 1. f. Noctiluca. L. oblonga fusca, clypeo cinereo. Unter Wachholderſträuchen, KRofenbüfchen u. Ein Paar in ein Gläschen gethan „leuchten hell genug, um dabei im Finſtern lefen zu Eonnen. 20. Cantuaris. Antennae setaceae. Thorax marginatus capite brevior, Elytra flexilia, Abdominis Iakera pli- cato - papillosa. 1, 7. Fusca, C. thorace marginato rubro, 'macula ni- gra, elytris fuscis, Die Larve diefes Ihiers halt fi über Winter in der Erde auf, und Fommt dann zumeilen, wenn e$ gefchneit hat, zu taufenden hervorgekrochen, da ihre plötzliche Erſcheinung auf dem frifhen Schnee zu allerhand fabelhaften Sagen Anlaß gegeben. 21. Erarer. Springfäfer, Schmid. (Fr. Zaupin). An- tennae setaceae. Thorax retrorsum angulatus. Mucro pectoris e foramine abdominis resiliens. Diefe Thiere find wegen der fonderbaren Fertigkeit merfwür- dig, mit welcher fie, wenn fie auf dem Ruden zu liegen kom— men, ſich in die Hohe zu fhnellen, und wieder auf die Beine zu helfen wiſſen. Vorzüglich dient ihnen dazu ein Stachel, der vorn an der Bruft befeftigt ift, und in eine Rinne oben am Bauche paßt, aus der er beim Auffcehnellen mir Gewalt her— aus ſchnappt; und dann die Spißen, die rückwärts auf bei— den Seiten des Bruſtſchildes heraus ſtehen, und mit den Flü— geldecken auf eine ähnliche Weiſe eingelenkt find. ı. Noctilueus, der Cucuyo. FE. BaRsct lateribus macula flava glabra, Bon den Infecten. 223 ‚Im ‚mittlern America; wohl zwey Zoll lang. Die beiden gelben runden Flecken gegen die Seitenſpitzen des Bruftfchil- des leuchten ftarf im dinftern ‚ und die Caraiben bedienten ſich ehedem der Cucuyos und einiger anderer Ba sagBenben Inſecten ftatt der Leuchten. 2. . Niger. E. thorace Jaevi, elytris, — cor- poreque nigris. Häufig auf Viehmweiden. 22. CiciNDELA. Sandkäfer. Antennae setaceae. Ma- xillae prominentes denticulatae. Oculi prominuli, Thorax rotundato-marginatus. Als Larven fharren fie fih in Sand, faft wie der Amei— fenlowe, um andern Infecten aufjulauern, und als Käfer wiſſen fie ihnen mit ausnehmender Schnelligfeit im Lauf und Flug nachzujagen. 1. +. Germanica,. O, viridis, elytris — lunula- que apicum albis, 23. Burreswis. Prachtkäfer. "Antennae sefaceae, longi- tudine thoracis. Caput dimidium intra ‚thoracem Te- tractum., 1. Gigantea. B. elytris fastigiatis bidentatis rugosis, — marginato laevi, corpore inaurato, Sulzer's Kenn; tab, 6. fig. 38. Sn beiden Indien. Klein Singers lang. 2. }. Chrysostigma. B. elytris serratis longitudinali- ter sulcatis, maculis duabus aureis impressis, tho- race punctato, Sulzer’s Kenn;. tab. 6. ſig. 39. 3. +. Viridis, B. elytris integerrimis sublinearibus punctatis, thorace deflexo, viridi elongato, Von der Farbe der fpanifchen Fliege, aber nur ein Paar ‘ Linien lang. Die Larve richtete vor einigen Jahren in hies figer Gegend große Verwüſtung in jungen Rothbuchen— Stammen an. Tödtete fie dur) Zerftorung des Splints, worin fie gefehlängelte Gange fraß. 24. Dyricus. Wafferfäfer, Sifchkäfer. (hydrocan- tharus). Antennae setaceae aut clavato-perfoliatae, Pedes postici villosi, natatorii submutici. 1.7. Piceus, (Hydrophilus P.F,) D. antennis perfo- 224 VIII. Abſchnitt. liatis, corpore laevi sterno carinato, —— Bpinoso, Friſch P. IL tab, 6, fig. Bit: lic Eine der größten Gattungen. Wenn der Käfer feine Eier legen will, fo bereitet er dazu eine arfige längliche Hülfe, die er mit einer braunen Seide überziebt, und die mit den ein= gefchloffenen Eiern wie ein Schiffhen auf dem Waffer ſchwimmt, bis die kleinen Larven ausgekrochen und im Stande ſind, in ihr Element über Bord zu ſpringen. 2. }. Marginalis. D. niger, thoracis 6 margine flavis (mas), Sulzer's Kennz. tab. 6. fig. 42. Iſt (fo wie vermuthlich die mehreften Gattungen dieſes Ge⸗ ſchlechts), den Fiſchteichen gefährlich. Beim Weibchen iſt die vordere Hälfte der Flügeldecken längs gefurcht. 25. Carasus, Laufkäfer. Antennae 'setaceae, Thorax ‚obeordatus apice truncatus, marginatus, Elytra mar- ginata, Kaubthiere in ihrer Art. Viele geben, wenn man fie an- faßt, einen widerlichen Saft von fi. Die mwenigften Eonnen fliegen, laufen aber defto fehnelfer. 1. }. Coriacens. C, apterus ater opacus, elytris punc- tis infricatis subrugosis. Sulzer’s Kennz. tab. 6; fig. — 2.7}. Auratus. der Goldhahn. C. apterus, elytris porcatis; striis sulcisque laevibus inauratis. Häufig auf Feltern, Wiefen ıc, 8. }. Sycophanta, (Calosoma S. F.) C. aureo nitens, thorace caeruleo, elytris aureo viridibus striatis, abdomine subatro. Sulzer 5 Gef. tab. 7. fig. 1. Der größte bierländifche Laufkäfer. 4. }. Crepitans. (Brachinus C. F.) der Bombalrdir- fäfer. (Sr. Ze petard). C. thorace capite pedibus- que ferrugineis, elytris viridi nigricantibue. Schwediſche Abhandl. 1750; tab. 7. fig, 2 Ein Fleines Käferchen. Wird befonders von der vorigen Gattung verfolgt, und ift dabei durch) die von Dr. Rolans der beſchriebene ganz eigene Art bekannt geworden, momit es fih gegen den C. inquisitor u.a. feiner Feinde zu ver— theidigen ſucht; da es ihnen mit einem merklich ſtarken Laut einen blaulichen Dunft entgegen fihieft ıc; %“ Bon den Snfecten. 225 5.+. Spimipes. der Saatfreffer, (C. gebbus. F.) C. 'piceus, thorace linea excavata 'longitudinali mani- "bus spinosis. Ouıvırr T. III. tab. ı2. fig. 142. Die unterir diſche Larve verurſacht in manchen Jahren (wie z. B. 1776 in der Lombardey und 1312 im Halliſchen Saal— keeife) furdhtbaren Mißwachs der jungen Getreideſaat. Der Käfer halt ſich des Nachts in Menge auf den Aehren auf. 26. TENEBRIO, Antennae moniliformes articulo ultimo subrotundo, Thorax plano - convexur, marginatus. Caput exsertum, Elytra rigidiuscula, 1. t- Molitor. T. alatus niger totus, femoribus anti- eis crassioribus. Friſch P. UI. tab. ı. Die Larven halten fih im Mehl auf, finden ſich daher häus fig in Mühlen und Bäderhäufern, heißen Meblwürmer, und geben das befannte Nachtigallenfutter ab. 2.}. Mortisagus, (Blaps mortisaga. F.). der Tod⸗ tenfäfer. T. apterus thorace aequali, coleoptris laevibus mucronatis, Friſch P. XIII. tab. 25. 27. Meuo£. Antennae moniliformes articulo ultimo ova- to. Thorax subrotundus. Elytra mollia flexilia, ca- put inflexum gibbum. 1, +. Proscarabeus,. der Maiwurm. (Fr. Ze scarabe onctueux. Engl, the oil-beeile). M. apterus, cor- pore violaceo. Srifh P. VI. tab. 6, fig. 5. Ein weiches Thier, das bei gemwaltfamer Berührung einen ftinfenden Saft aus den Kniegelenfen der Beine ausfließen läßt. 2.1. Vesicutorius. (Lytta vesicatoria F.) die ſpani— ſche Fliege. (eantharis offic.) M. alatus viridissi- mus nitens, antennis nigris, Das wichtige heilfame Geſchöpf, das (fo wie in Bengalen die M, zrianthemae*) zum Blafenziehen gebraucht wird. 28, Mornenna. Antennae filiformes serratae. Caput de- fiexum sub collo (in territo). Palpi compresso - cla- *) ©. Harpwicke u. a, im Vten B. der Asiatic. Researches pag. 213. u, f. Blumenbach's Naturg. 15 \ 226 VIII. Abſchnitt. vati, oblique truncati, Elytra deorsum curva apicem versus. Ante femora lamina Jata ad basin abdominis. Kleine Käferchen. Das ganze Gefchlecht begreift nur weni— ge Gattungen, die fih noch dazu wenig zu vermehren ſcheinen. 1.3}. fculeata. M. atra, ano spina terminato, Sulzer’s Kennz. tab. 7. fig. 46. 29. Srtaruyuımus*). Antennae moniliformes, Elytra dimi- diata, Alae tectae, Cauda simplex exserens duas ve- siculas oblongas. Sind befonders wegen der Fleinen Blafen merkwürdig, die fie, fobald fie Gefahr merfen, aus dem Hinterleibe treiben; deren Nußen aber noch unbeftimmt ift. 2. }. Maxillosus. S. pubescens niger, fasciis cine reis, maxillis longitudine capitis. 30. ForrıcvLa. Antennae setaceae, Elytra dimidiata. Alae tectae. Cauda forcipata, 1.}. Auricularia. der Ohrwurm, Oehrling, Ohr: höhler. (Sr. Ze perce-oreille. Engl. theear- wig.) F. elytris apice albis. Friſch P. VII. tab, 15. fig. ı. 2. Un der ungegründeten Sage, daß dieß Thier gern den Menfhen in die Ohren kröoche, ift nur fo viel, daß ſich ir— gend etwa ein Mal eins dahin fo gut, tie irgend ein andres Inſect, verirren Fann Aber dem jungen Gemüfe, den Nel- fenfnofpen x. find fie nachtheilig, fo wie da wo fie ſich in Menge vermehren, dem Grundholz der Gebäude und den Genfterfutterungen. If. HEMIPTERA. (Ulonata und Rhyngota Far.) Bei den meiften Infecten dieſer Ordnung ift der Kopf nach ber Bruft niedergedrüdt, bei einigen mit Kinnladen, bei den mebreften aber mit einem nach dem Unterleibe gebogenen Sauge: rüffel verfehen, weßhalb diefe auch von einigen Naturforfchern Proboscidea genannt werden. Meiftend haben fie vier Flügel, *) J.L. G. Gravznnorsrt eoleoptera microptera eic. Brunsv. 1802,58. Es. monograpkia coleopterorum mieropterorum, Gottin- gae, 1806. &. Bon den Snfecten. 227 von welchen zumal die obern an der Wurzel fefter und hornar— tiger, am äußern Ende aber dünner und weicher find. Bei ei: nigen find fie grade ausgeftredt, bei andern übers Kreuz zu= fammengefaltet. Theils find fie auch mit einer Art Fleiner Zlüs geldedfen belegt. Manche haben nur zwey Flügel, und bei vers fhiedenen find die Weibchen gänzlich ungeflügelt. Ihre Vers wandlung ift nicht fehr auffallend: fondern die Larven ähneln dem vollfommnern Inſect bis auf die Flügel, die erft nach und nach vollig ausgebildet werden *). 31. Brarra. Schabe. Caput inflexum. Antennae seta- ceae, Elytra alaeque planae, subcoriaceae. Thorax planiusculus orbiculatus, marginatus. Pedes curso- rii. Cornicula duo supra caudam. 1. }. Orientalis. die Brotfhabe, Kuͤchenſchabe, der Kaferlafe, Tarokan. (Fr. Ze cancrelas, ra- vet. Engl. the black beetle, cockroach), B. ferru- gineo - fusca elytris abbreviatis sulco oblongo im- presso. Friſch P. V. tab. 3. Jetzt nun faft in allen Welttheilen. So wie einige andre Gattungen diefes Geſchlechts (z. B. die, ich weiß nicht war um, fogenannte Germanica, die Americana:c.) für man che Gegenden, wo fie ſich eingeniftet und ftarf vermehrt hat, eine der läftigften Hausplagen. Verzehrt vorzüglich manders lei Victualien, vor allen aber Brotıc. Kann daher in Schif— fen auf weiten Seereifen fehaudervolles Elend verurfachen **). Iſt noch am erften dur Arfenif, Dampf von Schwefel und Asa foetida, kochend Wafler:c. und mo nur wenige in eis nem Zimmer oder einer Küche find, dadurch zu vertilgen, daß man uber Nacht einen Igel oder eine Ente hineinfperrt. 2. Heteroclita, B. fusca, elytris nigris, sinisiro inte gro 4- pustulato; dextro ad marginem internum se- mipellucido, 3- pustulato. Pırnnas spieileg. zoologic, IX. tab. ı. fig. 5. In Tranquebar ıc. Wegen der auffallenden Ungleichheit in $ Zeichnung der beiden Oberflügel merkwürdig. 3.4. Lapponica, B.flavescens, elytris nigromaculatis. Auch außer Lappland im wilderh Europa. *) Viel zur N. ©. diefer Ordnung und der Neuropteren entbal» ten T. DE Cnarpentier horae entomologicae. Vratisl. 1825. *) Ein fehredlihes Beiſpiel gibt Maurelle's Suͤdſeereiſe im woyage de la ‚Perouse autour de monde. Yol.]. p. 279 u. f. ur 225 vi. Abſchnitt. 32. manrıs. Caput nutans, maxillosum, palpia instruc- tum. Antennae setaceae. Alae 4 membranaceae, con- volutae, inferiores plicatae, Pedes antici compressi, subtue serrato- denticulati, armati ungue solitario et digito setaceo laterali articulato: postici 4. laeves, - gressorii. Thorax linearis elongatus angustatus, Alle von einer ungewöhnlichen, Yang geſtreckten, fonderba= ten Bildung *), Auch ihr Gang, ihr Betragen ıc. bat was Eigenes gleichſam Feierliches, das wohl zu der abergläubi— ſchen Devotion Anlaß gegeben hat, mit der mehrere Gattun— gen diefes Geſchlechts, zumal im Driente, angefeben werden. ı\ Gigas. [Phasma G. F. **)] M. thorace teretiusculo scabro, elytris brevissimis, pedibus spinosis, Röſel vol. II. Heuſchr. tab. 19. fig. 9. 10. Auf Amboina. Spannenlang, und doch kaum fo did als „eine Gänſe-Spuhle. Wird von den Indianern gegeffen. 2. Gongylodes, M. thorace subeciliato, femoribus an- ticis spina terminatis, reliquis lobo, Röfel vol, II. Heuſchr. tab. 7. fig. 1. 2.3. Auf Guinea ıc, k 3. }. Religiosa, (M. oratoria var. ß. F.) die Gottes- anbetberin, das wandelnde Blatt, der Wein— bandel, Weinhafel. M. thorace laevi subcarina- to elytrisque viridibus immaculatis, | Rofel vol. IH, Heuſchr. tab, ı. 2. Geht meift nur auf den vier Sinterfüßen, und halt die ordern beiden in die Höhe. Man nennt ed das mandelnde Blatt, teil feine Oberflügel an: Geftalt und Farbe einem Weidenblatte ähneln. Kann wohl zehn Jahre alt werden, 4. Precaria. M. thorace subciliato, elytris flavis ocel- lo ferrugineo, Abbild. n. h. Gegenst, tab, 88. Am Cap; mo fie von den Hottentotten heilig verehrt wird. 35. Gryırus. Heuſchrecke. (Fr. sauterelle. Engl. gras- hopper). Caput inflexum, maxillosum, palpis instruc- tum, Antennae setaceae 8. filiformies. Alae 4 deflexae, sat *), Nataurlyke Afbeelding’enen Beschryvi: n.der Spook yvıngen der POOKER wandelende Bladen etc. door: Case. Srorz. Amst. 1787: 4. *) J. C. Faprıcu Sapplamentum entomologiae systemalicae. Hafniae, 1798, 8. p. 186, | Bon den Inſecten. 229 convolutae, inferiores plicatae. Pedes postici salta- torii, Ungues ubique bini. Ein großes Geſchlecht, deſſen mehrefte Gattungen dem Wieſenwachs und Getreide gefährlich find. Bei manden ge- ben die Männchen entweder zur Begattungszeit, oder wenn fih das Wetter ändern will, einen befannten zirpenden Laut von fi), den fie theild mit den Springfüßen, am meiften aber mit den Flügeln bervorbringen. 1,7. Gryllotalpa. (Acheta G.F.) die Werre, Maul» wurfsgrille, der Riebwurm, Reitwurm, Schrotwurm, Aderwerbel, Erdfrebs. (Fr. la courtiliere. Engl. the molecricket). G. thorace ro- tundato, alis caudatis elytro longioribus, pedibus anticis palmatis tomentosis, Röſel vol. II. Heuſchr. tab. 14. 15. In Europo und Rordamerica: theild an Orten wie im Zhüringifchen ıc. ausnehmend häufig. Lebt meift unter der Erde, und thut zumal den Küchengewächſen und der Ger: ftenfaat großen Schaden. 2.7. Domesticus, (Acheta D, F.) die Grille, Zir— fe, Seimden. (Fr. Ze grillon. Engl. the cricket). G. thorace rotundato, alis caudatis elytro longiori- bus, pedibus simplieibus, corpore glauco. Rofel vol. II. Heuſchr. tab. ı2. 5.4. Campestris. (Acheta C,F.) die Feldgrille. G. thorace rotundato, cauda biseta stylo lineari, alis elytro brevioribus, corpore nigro, Srifh P.L tab, ı. 4.}. Piridissimus. (Locusta vıridissima. F.) der Baum⸗ bupfer. G. thorace rotundato, alis viridibus im- maculatis, antennis setaceis longissimis. Roöfel vol. HM. Heuſchr. tab. 10. 11. Von fhoner grüner Farbe. Lebt meift auf Gebufchen, fyringt vorzüglich weit. | 5. +. Verrucivorus. (Locusta verrucivora, F.) das Heupferd. G, thorace subquadrato laevi, alis vi- ridibus fusco maculatis, antennig_setaceis longitu- dine corporis. Rofel vol. II. Heuſchr. tab. 8. 230 VI. Abſchnitt. 6. Cristatus, die Kammbeufhrede. G. thorace eri- stato, carina quadrifida. Rofel vol. 11. HSeufhr. tab. 5. Sn den Morgenländern, Aegypten ıc. 7.7. Migratorius. die Zugbeufdrede, Strichheu— fhrede, Heerheuſchrecke. G. thorace subcarina- 10; segmento unico, capite obtuso, maxillis atris, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 29. Das furchtbare Infect, das oft in unfäglihen Zügen auch in Europa eingefallen ift, und allgemeinen Mißwachs, Hunz gerönoth ꝛtc. verurfacht hat, ‚Urfprunglich gehört ed wohl (fo wie der ihm ähnliche, fih aud zu Zeiten in Unzahl vermeh— rende Gr. tartaricus), in die afiatifhe Tartarei zu Haufe, doch findet es fih auch einzeln in Deutfchland, das dach feit. 1750 mit großen Invafionen defjelben verfchont geblieben ). Auch foll ſich dieſe Heuſchrecke (wenn es anders die gleiche Gat— tung iſt) in Nord- und Süd-America finden. — Daß ſie in Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt, fo wie in den ölteften Zeiten, in Menge verfpeifet wird, ift eine ausgemach⸗ te Sache: und daß das einige neuere Reiſende in dieſe Län⸗ der für eine Fabel erklärt haben, gibt ein lehrreiches Bei— ſpiel von voreilig dreiſtem Hyperſcepticismus. B. f. Stridulus. die Sol; beuſchrecke. 6. thorace subcarinato, alis rubris Calling nigris nebulosis. Röfel vol. H. Heuſchr. tab. 21. fig. ı. Lebt meift im Gehölze. Die Männchen geben im Fluge ei» nen lauten Flappernden Ton von fi. 34. Furcora ). Caput fronte producta, inani. Anten- nae infra oculos, articulis 2, exteriore globoso, Ro- strum inflexum, pedes gressorii, *) S. außer den allgemein befannten Quellen zur Ir Geſchichte dieſes furchtbaren Inſects: Igel neu überfeßt und erläutert von €. W. Sufti. Leipz. 1792. 8 und Jac. Bryant's observations upon theplagues inflicted upon the Egyplians. Lond. 1794. 8. 38%. er * **) Zu dieſen und den vier närpftfolgenden Geſchlechtern f. Na- luurlyke Afbeeldingen en —— der Cicaden en Want- zer, door Casp. Stour. Amst. 1780 8 gg, eberhaupt J. C. Fasrıcu Systema ———— Brunsvigae 8. Bon den Inſecten. 251 Der fonderbare Charakter diefes Geſchlechts ift Die hornige Blafe vor der Stirne , die bei den nadbenannten Gattungen im Leben und einige ‚Zeit nad) dem Zode einen Schein vers breitet, a. RE —9— ſurinamiſche Laternträger, Reiermann. (Fr. Za porte-lanterne. Engl. the vondanthorn - fly). F. fronte ovali recta, alis lividis; . posticis ocellatis, Röſel vol. II, Heuſchr. tab. 28. 29. ‚ „Die größte Art; die leuchtende Blafe ift faft fo groß als der ganze ubrige Körper, und feheint fo beit, daß ſich die Guianiſchen Bil ihrer ehedem ftatt Leuchten bedient ha— ben follen., 2. Candelaria. ge fhinefifhe Laternträger. F, fronte rostrato - subulata adscendente, elytris viri- dihus luteo-maculatis, alis flavis; apice nigris. nt: Rofel vol. U. Heuſchr. tab. 39. 35. Cıcava (Fr. eigale). Rostrum inflexum, Antennae setaceae. Alae 4 membranaceae, deflexae. Pedesple- risque saltatorii. Die männlichen Eicaden geben wie die Heuſchrecken einen Laut von fich, der durch befondere, mehr zuſammengeſetzte Werkzeuge an ihrem Unterleibe hervorgebracht wird. Merkwürdig ift, daß einige Gattungen von Keulenſchwäm— men (clavariae) befonders haufig auf den Puppen von Ci— taden, theild gar auf dem lebendigen Leibe ihrer Larven, fo wie andere auf Raupen, Schmetterlings= Puppen, Lauffäs fern ıc. wachſen *). 1. Orni. die Manna-Gicade — (Tettigonia O. F.) C. nigra flavo- maculata, alis hyalinis, basi flavis maculis nigris, Roöfel vol. II. Heuſchr. tab. 25. fig. ı. 2. Im füdlichen Europa und in Nordafrica an einigen Gat— tungen von Efchen, wo fie durch ihren Stich das Ausſchwit— zen der Manna (fo tvie in Arabien eine Gattung von Schild— laufen aneiner Tamariske) verurſachen ſoll. Wird insgemein nebſt der faſt noch ein Mal fo großen C. plebeia (Rofel *)Fouseroux in den Mem. de Pac. des se, de Paris v. J- 1769. Tueon. — — beala ruris olia Jungis Danieis impen- | sa, Havn, 1790. fol. 232 vill. Abſchnitt. fig. 49 für die bei den Alten ſo beliebten Cicaden gehal— ten *). 2. +}. Spumaria, (CercopisS.F.)der Shaummurm, Gäſchtwurm. C, fusca, elytris maculis binis albis lateralibus,, fascia dupliei interrupta albida. Friſch p. VIII. tab. 12. Beſonders häufig auf Weidenbäumen, denen die darve im Frühjahr den Saft ausſaugt, und ihn in Geſtalt eines Schaums (des fo genannten Kuckucksſpeichels), unter wel— chem ſie oft verſteckt iſt, wieder von ſich gibt. Daher auch die Sage von regnenden Weiden. 3. Lanata. (Lystra L. F.) C. alis deflexis nigris: punctis caeruleis, Irouge lateribusque rubris, ano lanato, * Srorn tab. 10. fig. 49. * D. In Weſtindien. Hat den Beinamen von den rätbfelbaften, fchneeweißen, aber im Waſſer gleichſam ſchmelzenden langen Flocken am Hinterleibe *). 56. Noronecta. Waſſerwanze. Rostrum inflexum. An- tennae thorace breviores. Alae / cruciato-complica- tae, antice coriaceae. Pedes posteriores pilosi nata- torü, . ı. +. Glauca. N. grisea elytris griseis margine fusco punctatis apice bifidis, Friſch P. VI. tab. 13. J Schwimmt die mehrſte Zeit auf dem Rüden: weiß aud) in Diefer Lage Fleine Müden ıc., von denen fie ſich nährt, mit vieler Gefhwindigfeit zu hafchen. 37. Nera. Wafferfcorpion. Rostrum inflexum, Alae 4 eruciafo- complicatae anticae coriaceae. Pedes an- teriores cheliformes; reliqui 4 ambulatorii, ı. 7. Cinerea. N. cinerea, EROEDER inaequali, corpo- re oblongo -ovato, Trifh P. VII. tab. 15. *) Alfein die acht griehifche (meiland den Mufen geheiligte, von den griechifchen Dichtern gefeierte) Cicade, die mir einer meiner Zuhörer, Herr Dr. Slarafes, aus Chios Fommen laſſen, und die von jenen beiden ſehr verſchieden iſt, finde ich bloß bei Metiver abgebildet. Gazophylae. tab. 15. fig. 7 **) Könisten das vielleicht —— ſolcher obgedachten Keulen— ſchwaͤmme ſeyn, die vorher auf der Larve oder Puppe des Thiers ge: wachfen find? Bon den Sufecten. 255 Die Eier diefes Ihieres haben eine überaus fonderbare Ge⸗ ſtalt, an einem Ende mit Häkchen, faſt wie Kanne von Kornblumen ic. 2.4 'Cimicoides. (Naucoris C. F.) N. — mar- gine serrato. Friſch P. VI. tab. 14. 3. Plana. (Nepa rustica F.) N. subfusea: oculis ni- gris,, alis albidis, dorso plano, Eine gewiffe Art Waffermilben legt diefem Thier, dag na= namentlich auf Trankebar zu Haufe ift, ihre .. auf den Rüden *). 38. CmeEx.-Wanze. Rostrum inflexum. Alas} erucia- to-complicatae, superioribus antice coriateis. Dor- sum planum thorace marginato. Pedes cursorii * ”). 1.. 1. Leetularius. (Acanthia Zleetularia FR) dieBett— wanze, Wandlaus. (Fr. Za punaise, Engl. the bug, wall- louse). C. Navescens, alis nullis. Sulzer's Kennz. tab. 10. fig. Hg Ueber die urfprüngliche Heimath und den Aufenthalt die= fes efelbaften‘, lichtſcheuen Inſects im wilden Zuſtande weiß man wenig Zuverläffiges. Jetzt finder ſichs faſt in alfen Welt- theilen (namentlich in Sibirien, Oſtindien, Nord = und Süd— Americarc.) So leicht Wanzen durd) Zufall in ein Haus kom⸗ men fonnen,forleicht ift es, fie bald anfangs durd) ‚forgfältige twiederholte Anwendung Fräftiger Mittel "**).. auch wieder zu verfreiben: was aber Außerft ſchwer halt, wo man ſie ein= mal hat überhand nehmen und fich weit verbreiten laffen. * * StoLz, Wanzen II. D, tab. VII. fig. 6. A. Eine ähnfiche Bemerkung hat aber auh {hen Smwammerdam an dem hielandifhen grauen a gemacht. ©. deifen BA. naturae. T. I. p. 230. tab, 5. — J, Fr. WoLrr incores cimicum descriptionibus illastratae. Fasc. ISV. Erlang. 1800, sq. ***) [8 einige der bewährteften Mittel werden empfohlen. A. Heiße Seifenfiederlauge. B. Abfud von Zweigen und Borfe des Laͤrchenbaums. Mit diefen Mitteln wird das Holzwerk gewaſchen: zusustie aber C. Räuherungen von orygenirter Salzfäure in Gas » oder Dunft: geftalt, in den ausgeraumten Zimmern. bet feftverfchloffenen Thüren und Fenſtern. Als Palliativmittel auf Reifen dient Citronenſaft oder Weineſ⸗ ſig auf die Betttuͤcher Ic. geſprengt. 20 VIII, Abſchnitt. a. +. Corticalis. (Aradus C. F.) O. membranaceus, ' abdominis margine imbricatim secto,:scorpore ni- gricante, —J Sn Wäldern an Baumſtaͤmmen: iſt wegen feiner täuſchen— den, rindenartigen Geftalt und Farbe ſchwer zu finden. 3. +. Baccarum, der Dualfter. C. ovatus griseus, abdominis margine nigro maculato, In Gärten, zumal an Sohannisbeeren. Auch diefe Wanze ſtinkt heftig: doch bloß wenn fie berührt wird; . da ihr der Geftanf , wie manden andern Wanzen, zum Bertheidigungs- mittel zu dienen feheint. 4. }. Personatus. P. (Reduvius P, F.) -€. rostro ar- tuato, antennis apice capillaceis, corpore, oblongo subvilloso fusco. . dass Friſſch P.X. tab. 20. _ * Haͤlt ſich in Winkeln auf. Die Larve iſt immer wie mit Staub und Kehricht bededt. h 5. }. Apterus. (Lygaeus A. F.) C. ovatus, rubro-ni- groque varius, elytris rubris, punctis duobus ni- gris. Sroru tab, 15. fig. 103. — Mitunter doch auch geflügelt. Ueberwintert klumpenweiß ‚an Baumwurzeln ıc. *) | 39. Apmıs.' Blattlaus, Neffe, (vulgofogenannter Mehlthau). (Fr. puceron, Engl. plant-louse). Ro- strum inflexum. Antennae thorace longiores, Alae 4 erectae aut nullae. Pedes ambulatorii. Abdomen po- stioe saepius bicorne, Es gibt oft in Einer Gattung, ja in Einer und eben der— felben Familie, geflügelte und ungeflügelte Blattläuſe, und das ohne alle Beziehung auf den Serualunterfchied. Die Männchen find Eleiner ald ihre Weibchen: und werden auch in weit minderer Anzahl jung. Sie erfcheinen nicht eher ald in der legten Generation jeden Sommers "”); bei den meh» reften Gattungen alfo erft zu Ende defjelben, und nur auf Eurze Zeit, da fie ihre Weibchen befruchten, die Eurz darauf Eier oder vielmehr Hülfen von ſich geben, in welchen zwar *) S. Hofr. Hausmann in Illigers Magaz. 1.2. & 229 u. f. h ee ©. ebenfalls Hausmann in dem gedachten Magazin.T. B. . 426. Bon den Inſecten. 235 die jungen Blattläufe ſchon völlig ausgebildet liegen, aber doch nicht eher als bis im folgenden Frühjahr hervorbrechen, und zwar ſind alle dieſe nunmehr ausgekrochenen Blattlaͤuſe durchgehends weiblichen Geſchlechts, ſo daß bis zu dem eben— gedachten Termin der legten Generation Feine männliche Blatt— laus zu feben ift. Und deſſen ungeachtet find doch alle jene jungfräulichen Blattläufe im Stande, ohne Zuthun eines Gatten ihr Geſchlecht fortzupflanzen; fo daß jene einmalige Begattung im Herbfte, ihre befruchtende Wirkung im fols genden Frühjahr und Sommer bei vielen bis ins; neunte Glied äußert. Mr 1. +. Ribis, A. ribis rubri, Friſch P. XL tab, 14. 2. f. Ulmi. A. ulmi campestris. 3. j. Sambuci. A. sambuei.nigrae, : Friſch P. XI, tab. 18. 4. }. Rosae. A, rosae. * Sulze r's Kennz. tab. 12. fig. 79: — 6. f. Bursaria, A, populi nigrae. u Swammerdam Bibl. nat. tab, 45. ße, 92 uf. Auf der Schwarzpappel, da fie die fonderbaren Auswüch⸗ ſe —— die man Pappelroſen, Alberknoſpen ec. heißt. 6G. Pistaciae. A. nigra, alis albidis, tibiis longissi- mis, thorace verrucoso, An Fiftacien, Maftir, Terpenthinbaum te., wo ſich die Blattläufe in einer fpannenlangen, ſchoten ahulichen Hülſe aufhalten. 40. Cuermes. Blattfauger. Rostrum pectorale. An- 41. tennae thorace longiores. Alae4 deflexae. Thorax gib- bus, pedes saltatorii. Haben in der Bildung viel Fehnliches mit den geflügelten Blattläufen. Als Larven fehen fie faft aus wie Cicaden, hü⸗— pfen aud) fo ıc. ı. 1. Buxi. C. buxi. 2.7. Alni. C. betulae alni. Friſch P. VIII tab. 13. Coccvus. Shildlaus. (Fr. Gallinsecte). Rostrum pectorale, Abdomen postice setosum, Alae 2 ereotae masculis, Feminae apterae. 256 VII. Abſchnitt. » Bei Eeinen andern Xhieren fehen die beiden Gefchlechter einander fo auffallend ungleih, als bei den Schildläufen. Das Männchen ähnelt einer Kleinen Müde, das Weibchen hingegen ift ungeflügelt, und fist, nachdem es fich gehäutet bat, faft unbeweglih an den Gewächſen, und Fonnte bei manchen Arten eher für eine Narbe an der Pflanze, als für ein Tebendiges "Ihier angefehen werden. Das Männchen ſchwärmt indeß im Freien umber, bis ed, vom Begattungs- trieb gereist, ein folches einfiedlerifches Weibchen auffucht “und befruchtet. H —A ı. Hesperidum. C. hybernaculorum. Sulzer's Kennz. tab. 12. fig. 81. Das Weibchen hält ſich vorzüglich an Orangenbäumen, auf der Rückſeite der Blätter, auf. 2. Adonidum. C.rufa farinacea pilosa. Wie die vorige in den Gewächshäuſern, beſonders an Caf— feebäumen x. Man vertreibt fie, wenn man die Gewächſe nad) dem Begiegen mit Schwefelblumen beftreut. 3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae. Im füdlihen Europa, befonders in Griechenland, in der Provence ie. an Stechyalmen ıc, Die beerenformigen, gall- apfelartigen Eier» Nefter (Fr. Ze vermillon) diefer Thiere werden mit Effig befprengt, und das Carmoifinroth daraus verfertigf. iin ı 4. +. Polonicus. dveutfhe Cochenille, Johannis— - blut. C. radicis scleranthi perennis, Frifh P. V. tab. 2. Macht ebenfalls Fermesartige Eier-Nefter an den Wurzeln des Scleranthus perennis und einiger andern Pflanzen; zumal häufig in Polen und am Don, to fie gefammelt, und jur Farbe angewandt werden. 5. Cacti. der Scharlahtwurm. (Fr. Za cochenille. Engl. the cochineal-fly). C. cacti coceinelliferi. Eruis in den philos. Transact. vol. LU. P. I. Urfprünglich in Merico; findet ſich auf mehreren Cactus- arten, die deßhalb in großen Plantagen gepflanzt, und die Cochenillewürmer faft wie die Seidenwürmer darauf gezogen, und jährlich zu dreyen Malen abgelefen werden. 6. Lacca. der Gummi: Lädwurm. C. ficus indicae et religiosae, Bon den Inſecten. 257 D. Rorburgh in Voigt's Magazin VIH. 2. 4. St. tab. ı. Zumal in den gebirgigen Gegenden von Hindoſtan zu beis den Seiten.ded Ganges; von ihm kommt das fo genannte Gummilad *). 42. Turırs. Rostrum obseurum. Antennae longitudine thoracis. Abdomen sursum reflexile, Alae 4 rectae, dorso ineumbentes, longitudinales, angustae, sub- cruciatae, Ueberaug Heine Inſecten, die ſich gefellfhaftlich in den Blüthen mander Gewächfe aufhalten, und meift nur durd) die Munterfeit, mit der fie umher hüpfen und fliegen, be— merfbar werden. 1. }. Physapus. T. elytris glaueis, corpore atro. De Geer in den ſchwed. Abhandl. v. J. 1744. tab. 4. fig. 4. ; Sm Getreide, Bohnenblüthen ıc. III. LEPIDOPTERA. (Glossata PABR.) *”). Die Schmetterlinge, eine meitläuftige Ordnung, die ſich durch vier ausgefpannte, mit bunten Schuppen befieder« te Flügel, und einen behaarten Körper auszeichnet. Als Rau— pen haben fie Kinnladen, zmolf Augen am Kopf, einen lang *) Bei Madras in Indien hat man ein wachs ͤhnliches, weißliſch e 8 Lack entdeckt, wovon die Proben, die ich beſitze, aus einzelnen Zellen beftehen , die an Größe und Form den Caffeebohnen ähneln; und das für Indien, wo Bienenwachs fo thener ift, richtig werden Fann. **) Zur Gefchichte diefer Ordnung vergleihe man, außer den fchon oben genannten, vorzüglich noch folgende Werke: n * — Ehph. Sfper's Schmetterlinge. Erlangen, feit 77. gt» 4. Jac. Hübners Schmetterlinge in Abbildungen. Augsb. 4. Spyftematifche Befchreibung der europaifhen Schmetterlinge. I. Th. N ; u 8. . B. Borkhauſem's Naturgefh. der europaifhen Schmet: terlinge. Frkf. BR T- 5 u il h gerd. Ohfenheimers Schmetterlinge von Europa. Dresd. feit 1817. 8. — fortgefegt von Fr. Treitfhfe. Leipz. feit 1827. J. W. Meigen Befhreibung der europäifhen Schmetterlinge. Aachen, ſeit 1829. 4. Denis und Shiffermüller) Syftematifhed Verzeichniß der Schmetterlinge der Wiener Gegend. Wien, 1776. gr. 4. 2te 255 VIII. Abſchnitt. geſtreckten, cylindriſchen Körper von zwoͤlf Abſchnitten, mit neun Luftloͤchern auf jeder Seite, drey Paar hakenförmige Klauen an der Bruſt, und meiſt fünf Paar runder fleiſchiger Füße am Hinterleibe. Die Raupe häutet ſich verſchiedentlich, wird dann zur Puppe, die mehrentheils unbeweglich, doch bei der Weidenraupe und einigen andern ſehr wenigen Gattungen ſich von ber Stelle zu bewegen im Stande iſt. Hieraus kommt end— lich nad einer „beftimmten Zeit der Schmetterling zum Vor: fein, der meift lange Fühlhörner, nur drey Paar Füße, ftatt der Kinnladen eine fpiralformig aufgerollte (fo genannte) Zun- ge, und ſtatt jener zwölf kleinen Augen, zwey große halbku— gelichte und drey Kleine ($. 126.) hat. Alle die zahlreichen Gat— tungen hat Linné unter drey Gefchlechter gebracht. 43. Pirinio. Tagvogel. (Engl. duiterfly). Antennae apicem versus crassiores, saepius clavato -capitatae. Alae erectae sursumque conniventes, Die Raupe ift mehrentheils wie mit Dornen befeßt, und bäutet fich gewöhnlich vier Mal. Sie verpuppt fi ohne ein aͤußeres Gefpinnfte: die Puppe iſt zadig, theils fhon gold» farbig (chrysalis, aurelia), und hängt ſich mit dem hin— tern Ende auf. Der Schmetterling fliegt nur am Tage ums ber, und hält im Sigen feine vier breiten auögefpannten Flügel in die Höhe, mit der DOberfeite (die bei vielen an Farbe und Zeichnung gar fehr von der Unterfeite verſchieden ift) gegen einander gefehrt. Linné hat das ganze Geſchlecht leichter Saplichfeit wegen, wieder in fünf Familien (phalan- ges) abgetbeilt. a. Egvirzs. Alis primoribus ab angulo postico ad api- cem longioribus, quam ad basin: his saepe an. tennae filiformes, Troes, ad pectus maculis sanguineis. (saepius ni- gris). & ! Achivi, pectore ineruento, ocelload angulum ani. ei Ausg. (von ling er und Haͤfeli). Braunſchw. 1800 sq. f Can. Sepp Vederlandsche Insecien. Amst. feit 1762. 4. C. Crerck icones inseciorum rariorum, Holm, 1759 sg. II, vol. 4. P. Cramer uitlandsche Kapellen. Amst, feit 1775. 4. The natural history of the rarer lepidopterous insects of Georgia , collected from Assor’s observations dy Jım. E, Surru. Lond, 1797. II vol. Fol, ehr. Schwarz neuer Raupenkalender. Nuͤrnb. 1791. II, 8,8, Bon den Inſecten. 259 b. Heuiconir, Alis angustis integerrimis, saepe denu- datis; primoribus oblongis; posticie brevissimie, c, Danaı. Alis integerimie, 'Candidi, alis albidis. Festivi, alis variegatis. d. Nymenaues, Alis denticulatis. Gemmati, alis ocellatis, Phalerati, alis caecis absque ocellis, e. Presen. Parvi, Larva saepiur contracta, Purales, alis maculis obscurioribus, Urbicolae, alis maculis pellucidis. « ® « ı. Priamus, P.E.T. alis denticulatis tomentosis supra viridibus: institis atris, posticis maculis sex nigris, Crerck tab, 17. Auf Amboina ꝛc. So wie der folgende ein großes praͤchti⸗ ges Thier. 2. Ulysses. P.E.A. alis caudatis fuscis, disco caeru- leo splendente dentato. Posticis subtus ocellis septem, CGrercr tab, 23. fig, ı. Auch in Oftindien, 3.1. Machaon, der Schwalbenſchwanz. P.E.A. alis caudatis concoloribus flayis, limbo fusco, lu- nulis flavis, angulo ani fulvo. Röſel vol. I. Zagvögel II. tab. 1. 4. }. Podalirius, ver Segelvogel. P.E,A. alis cau- datis subcencoloribus flavescentibus: fasciis nigri- cantibus geminatis: posticis subtus linea aurantia, Rofel vel. I. Zagvögel II. tab. 2. 5.7. Apollo. der rothe Augenſpiegel. PH, alis oblongis integerrimis albis: posticis ocellis supra 4: subtus 6, basique rubris, Sulzer's Kenn; tab, 13. fig. 4% Sm wärmern Europa. 2 6. }. Crataegi. der Lilienvogel, Baummeißling, Sedenmweißling. P.H, alis integerrimis rotunda- tis albis: venis nigris, Röſel vol, I. Zagvogel II, tab, 3. 2409 VII. Abſchnitt. Eine der fchädlichften Raupen für Obftbäume. Die jurigen halten ſich gefellfhaftlich in einem Gefpinnfte zuſammen. 7. f. Brassicae. die Kobleule, der Kohlweißling, — P. D. C. alis integerrimis rotundatis albis: primoribus maculis duabus apicibusque ni- gris, major. Herold's Entwickelungsgeſch. des Schmetterl. tab. 1. Nebſt den beiden folgenden auf Kohl, Kraut und Rüb— ſaat. Buttervogel heißt der Schmetterling (fo wie die But⸗ terblume), von der gelben Farbe der Unterflügel: ein Na— me, der aber nachher auch den Papilionen überhaupt gege— ben worden. 8. }. Rapae. der Rübenweißling. P. D. C. alis in- tegerrimis rotundatis: primoribus maculis duabus apieibusque nigris, minor. Roöfel vol. I. Zagvögel IT. tab. 45. 9. }. Napi. P.D. C. alis integerrimis rotundatis albis: subtus venis dilatato - virescentibus. 10. }. Cardamines, der Nuroravogel. P.D. C. alis integerrimis rotundatisalbis, primoribus medio ful- vis, posticis subtus viridi-nebulosis, Rofel vol. I. Tagvögel II. tab, 8, 'ı2.'7. Ahamni, der Citronen = Papillion, das fliegende Blatt. P, D.C, alis integerrimis angu- latis flavis: singulis puncto favo, subtus ferru- gineo. Röſel vol. III, tab. 46. ı2. +. Hyperantus. P. D. F. alis integerrimis fuscis, subtus primoribus ocellis tribus: posticis duobus tribusque. 13. +. Jo. das Pfauenauge, der Pfauenfpiegel. P.N. G. alis angulato dentatis-fulvis nigro - macu- latis: singulis subtus ocello caeruleo, Röfel vol.1. Zagvögel II. tab. * Die Puppe wie vergoldet. 14. }. Galatea. das Bretfpiel. P.N. G. alis dentatis albis nigroque variis, subtus primoribus ocello unico, posticis quinque obsoletis, Köfel vol. III, tab. 37. 15. }. Cardui, der Diftelvogel, P.N. G. alis denta- Bon den Snfecten. B 241 tis fulvis albo nigroque variegatis, postieis utrin- que oeellis quatuor, saepius coeciß, Röſel vol. J. —— tab. 10. Die Puppe ebenfalls ganz goldglänzend. In manchen Jah⸗ ten unſäglich häufig. 16.7. Iris. der Scillervogel. P.N, G. alis subden- tatis subtus griseis; fascia utringue alba interrupta, posticis supra uniocellatis. Röſel vol. Ill. tab. 42. 17. }. Antiopa. der Srauermantel. P. N. P. alis angulatis nigris limbo albido. Röſel vol.I. Tagvogell. tab. J. 18. f. Polychloros. der große Sud. P.N.P. alis angulatis fulvis, nigro maculatis: primoribus su- pra punctis quatuor nigris, Röſel vol. I. Tagvögel II. tab. 2. Die Raupe gibt einen bifamahnlichen Gerud von ſich. 19. }. Urtica, der Fleine Fuchs, Neſſelvogel. — N. P. alis angulatis fulvis nigro-maculatis; primo- ribus supra punctis tribus nigris, Rofel vol. I. Tagvögel J. tab. 4. 20. }. C. album. der C-Vogel. P. N. P. alis angula- tis fulvis nigro maculatis, posticis subtus C. albo notatis. Röſel vol. J. Tagvögel J. tab. 5. 21. }. Alalanta. der Mars, 930-Vogel. (Enal. the admirable). P.N.P. alis dentatis nigris albo macu- latis: fascia communi purpurea, primoribus utrin- que, posticis marginali. Röfel vol.I. Tagvögel I. tab. 6. Einer der fhonften deutfchen Schmetterlinge, 22.7. Paphia. der Silberftrid. P. N. P. alis denta- tis luteis nigro-maculatis, subtus lineis argenteis iransversis. Röfel vol.I. Tagvögel I. tab, 7. Auch ein überaus ſchönes Ihier von mittler Größe. 235. 1. Aglaja, der große Nerlenmuttervogel, Siolenvogel. P. N. P. alis dentatis flavis nigro maculatis: subtus maculis 2ı argenteis, Blumenbach's Naturg. ı6 242 „VEN. abſchnitt. 24.4. Pruni. P. P.R. alis subcaudatis supra fuseis: posticis subtus fascia marginali fulva nigropunctata, Röfel vel.I. Zagvdgel I. tab. 7. Auf Zwetſchkenbäumen. 25.+. Argus. P.P.R. alis ecaudatis caeruleis: po- sticis subtus limbo ferrugineo: ocellis caeruleo-ar- genteis. Röſel vol.T. Tagvögel II. tab. 57. Auf Kreuzdorn ıc. 26. }. [Malvae. ver Pappelvogel. P.P.V, alis den ticulatis divaricatis nigris albo- maculatis, Röſel vol. I. Tagvögel U. tab. 10. 44. Spmninx. Abendvogel. Antennae medio crassiores s. utraque extremitate attenuatae subprismaticae. Alae deflexae, Die Raupen in diefem Geſchlechte find mehrentheilg von vortreffliher Farbe, mit einem hafenformigen Horn am En— de des Ruͤckens, deffen Spur aud noch an der Puppe ficht- bar ift. Sie verpubpen fih unter der Erde, ohne Gefpinn- fie. Die Abendvogel haben ihren Namen daher, meil fie meift bloß in der Abenddämmerung umber fliegen. Die meh» reften haben einen langfamen ſchweren Flug. Rinne bat das ganze Geſchlecht, das doch nicht gar zahlreich ift, auf — de Art unterabgetheilt: a. Lecırımae — alis angulatis. Alis integris, ano simplici. Alis integris, ano barbato. b. Anscırae — habitu et larva diversae. E 3 . = 1.7}. Ocellata. das Abendpfauenauge. S. L. [alis repandis: posticis ocellatis. Rofel vol. I. Nachtvögel J. tab. ı. | 2.7. Nerü, der Dleandervogel. S.L. alis suban- gulatis viridibus: fasciis variis pallidioribus satura- tioribus flavescentibusque, Rofel vol. II. tab. 16. 3. }. Convolvuli. $. L. alis integris: postieis nigro fasciatis margine postico albo- punctatis abdomine rubro cingulis atris. Rofel vol.T. Nachtvögel I. tab, 7. Bon den Snfecten. 245 4}. Ligustri, S. L. alis integris: posticis incarnatis fasciis nigris, abdomine rubro cingulis nigris. 5.1. Atropos. der Todtenkopf. S. L. alis integris: posticis luteis fasciis Bach, abdomine luteo cingu- lis nigris, Rofel vol. IM. I. tab, 2. Eins der ſchädlichſten Thiere für Bienenſtöcke. ‚Die Raupe auf Jaſmin, Kartoffelfraut ıc. 6. }. Celerio. der Phonir. S. L. alis — griseis Jineola albo -nigra; inferioribus basi rubris macu- lis sex. Rofel vol. IV, tab, & 7. 1. Elpenor. die Weinraupe, der große Wein- vogel. S.L. alisintegris virescentibus, fasciis pur- pureis variis, posticis rubris basi atris, Röſel vol.I. Nachtvögel I. tab. 4. 8.7. Porcellus. die Eleine Weinmotte. S.L, alis integris margine rubris; posticis basi fuscis. Röoſel vol. I. Nachtvögel I. tab. 5, 9. }. Euphorbiae, die Wolfsmilchraupe. $.L. alis — fuscis, vitta superioribus pallida, inferio- ribus rubra, Rofel vol, I. Nachtvögel I, tab. 3. 10. +}. Pinastri, der Fihtenfhwärmer. S.L, alis integris canis, margine postico albo maculato, ab- domine fusco eingulis albis, Rofel vol. J. Nachtvögel I, tab. 6. Sn Kiefernmwäldern, wo die Raupe, die fih in den Gipfeln aufhält, zumeilen große Verheerungen anrichtet. ı1. +. Stellatarum, (Sesia St, F.) der Taubenſchwanz, Karpfenkopf. S. L. abdomine barbato lateribus al- bo nigroque variis, alis postieis ferrugineis. _ Röfel vol.I. Nachtvögel I. tab. 6. 12. }. Filipendulae, (Zygaena F. F.) die Zirfelmote te. S. A, alis superioribus cyaneis; punctis sex ru- bris; inferioribus rubris immaeulatis, Röſel vol. 1. Nachtvögel II. tab. 62. 13. }. Phegea. (Zygaena guercus F.) die Ringel- motte. S. A. viridi-atra, alis punctis fenestratis: superiorum sex, inferiorum duobus, abdomine cin- gulo Iuteo. 16 * 244 VII, Abſchnitt. 45. Prranaena. Nachtvogel. (Engl. Moth). Antennae setaceae, a basi ad apicem sensim attenuatae. Alae sedentis saepius deflexae. Das mweitläuftigfte Gefchleht unter den Infecten. Die Raue pen find mehrentheils behaart; und verpuppen fich meift in— nerhalb eines befondern feidenartigen Gefpinnftes (folli- culus), wozu fie den Flebrigen Stoff in zwey darmähnlichen Schläuchen, die langs dem Rüden hinab neben dem Magen liegen, führen; und ihn nachher, mittelft einer befondern Rohre, die ſich Hinter dem Munde diefer Raupen findet, zu äußerſt feinen Faden fpinnen, die ihnen auch außerdem zu andern Zweden, ſich z. B. daran berablafien zu fonnen ıc. nügen *). Diefe Gehäufe werden bei einigen, wie bei dem Pfauenauge ‚ wegen ihrer überaus Fünftlichen Einrichtung; bei einigen Arten von Seidenwürmern aber dur) ihre große Nugbarkeit merfwurdig. Die Phalänen felbft, die meift des Nachts ihren Gefchäften nachgehen, bat Linné in folgende Familien abgetbeilt. a. Arrıcı — alis patulis inclinatis. Pectinicornes, Seticornes. b. Bomsrces — alis incumbentibus; antennis pec- . tinatis. Elingues absque lingua manifeste spirali, Spirilingues lingua involuto-spirali. ce, Noetvar — alis ——— — Antennis setaceis, nec pectinatis. Elingues, Spirilingues. d. Geomerrae — alis patentibus horizontalibus qui» . egcentes, Pectinicornes, Seticornes, e, Torrrıczs — alis obtusissimis, ut fere retusis, mar- gine exteriore curvo. f, Prrauınes — alis conniventibus in figuram deltoi- ‘ deam forficatam. *) Lyoner Traite, analomigne. tab. 2. fig. 8. 9.10, ©. 54, tab SE fig. ı. T.V. XL, © ım. und tab. 14. fig. 108 11. 98 2 Von den Inſecten. 245 g. Tıneae — alis convolutis, fere incylindrum, fron- te prominula. h. Arucırar — alis digitatis fissis ad basin usque. * * ı. Atlas. (Bombyx A.F.) P. Att. pectinicornis elin- guis, alis falcatis concoloribus luteo-variis, ma- cula fenestrata, superioribus sesquialtera, ' MerıanaE Surinam. tab. 32. In beiden Indien. Die Flügel größer ald an einer hier— ländifchen Fledermaus, aber mit auffallend Fleinem Leibe. Man macht aus dem Gefpinnfte diefer und anderer großen Phalanen in Schina die fogenannte wilde Seide. 2. Cecropia. (Bombyx A. F.) P. Att. pectinicornis elinguis, alis subfalcatis griseis: fascia fulva, su- perioribus ocello subfenestrato ferrugineo. Assor vol, I. tab. 45. In Nordamerica *). 3. }. Pavonia. (Bombyx P,F.) das Nachtpfauen— auge. P. Att. pectinicornis elinguis, alis rotunda- tis griseo-nebulosis subfasciatis: ocello nictitante subfenestrato, Rofel vol. I. Nachtvögel II. tab. 4. 5. Das Puppengehäufe hat die Geftalt einer runden Flaſche, mit einem, dem Anſchein nah, offenen abgeftugten Halſe, deffen Eingang aber doch inwendig auf eine überaus artige Weiſe, wmittelft elaftifcher convergirender Stadeln, die in eine bervorftehende Spige zufammen laufen, fo gut verwahrt ift, daß das vollfommene Thier zu feiner Zeit füglich heraus, bingegen Eein feindfeliged Infect durch diefen Weg hinein drin- gen Fann **), 4. 1. Quereifolia, (Bombyx O.F.) das Eichblatt. P,B. elinzuis, alis reversis semitectis dentatis fer- rugineis margine postico nigris. Röſel vol. I. Nachtvögel Il. tab. 41. *) Non einem eifrigen Entomologen, Herrn M. €. Sommer Kaufmann in Altona, habe ich ausgezeichnet ſchoͤne Exemplare diefes anfehnlichen Nachtvogeld erhalten, die er (fo wie mehrere erotifche Schmetterlinge) aus den Eiern gezogen. **) Das Sefpinnfte der Pleinern Gattung diefes Namens (der fo: genannten Ph. pavonia minor oder Bombyx carpini) hat Wen. Heeger zu Berchtoldsdorf bei Wien im Großen und fahrifenmäßig auf vielfache Weife zu benugen verfucht. 246 VIII. Abſchnitt. Im Sigen hat die Phaläne eine fonderbare budlige Stel- lung. 5. f. Pini. (Bombyx P.F.) der Kiefernſpinner, die Fichtenraupe, Föhrenraupe. P. B. elinguis, alis reversis griseis; strigis duabus cinereis; punc- to albo triangulari, Rofel vol. I. Rachtvögel II. tab, 59. Eine der ſchädlichſten Raupen für die Kiefernwaldungen. 6. 1. Finula. (Bombyx V. F.) der Öabelfhmwan;z, Sermelinvogel. P. B. elinguis albida nigro- punctata, alis subreversis fusco venosis, stria- tisque. Röfel vol. J. Nachtvögel II. tab. 19. Die Raupe bekommt durch ihren dicken abgeſtumpften Kopf, und die beiden Schwanzſpitzen, die ihr ftatt des letzten Paars Hinterfüße gegeben find, ein fonderbares Anfehen. Sie ver— mag einen feharfen Saft durch eine Deffnung unten am Hal— fe von fih zu fprigen, und fih damit im Nothfall zu ver— theidigen *). 7.7. Fagi. (Bombyx F.F.) P. B. elinguis, alis rever- sis rufo-cinereis; fasciis duabus linearibus luteis flexuosis, Röſel vol. III. tab, 12. Auch diefer ihre Raupe ift ganz anomaliſch abenteuerlich geftaltet. Mit langen Borderbeinen, zwei hornichten Schwanz⸗ fpigen ıc, | | 8. Mori, (Bombyx M. F.) der Seidenwurm. P.B. elinguis, alis reversis pallidis; striis tribus-obsole- tis fuscis maculaque lunari, Röfel vol. HI. tab. 7, 8. JAc. v’ApmirAr. tab. 9. Der affprifhe Bombyx beim Plinius ıc. ift wohl ſicher un— fere Seide; fie Fam aber ſchon zu Stoffen verarbeitet her— aus; und ift der Wurm felbft erft zu Juffinians Zeiten in Europa gezogen. Er bleibt 6 bis 7 Wochen lang Raupe ; fpinnt fid) Hierauf nachdem er fih vier Mal gehäutet hat, in einen Coccon von weißer oder gelber Farbe, der, wenn er drittebalb Gran am Gewicht bält, aus einem goo Fuß lan— gen Faden befteht (deren 180 dicht neben einander gelegt erft die Breite von einer Linie ausmachen), und Eriedht endlich *%) Sepp Vederl, Insecten IV. St. V. Verhandl. ©. 25. Taf. 5: Von den Infecten. 247 drey Wochen nachher ald Schmetterling aud. Nah der Paa- rung legt das überaus dicke Weibchen bei 5oo Eier, diesim folgenden Frühjahr um die Zeit, wenn die weißen Maul: beerbaume zu grünen anfangen, auskriechen. Sie find wohl urfprünglid in Schina *) zu Haufe, gewohnen aber aud) un» fer Clima recht gut, und man zieht fie nun auch in Nord— america. 9. f. Neustria, (Bombyx N. F.) die Ringelraupe. P. B. elinguis, alis reversis: fascia sesquialtera ; subtus. unica, Röſel vol, I. Nachtvögel II. tab. 6. Nebft der folgenden eine fehr ſchädliche Raupe. Die Pha— lane legt ihre Eier in einer Spirallinie dit an einander um ein Neftchen herum. »0. }. Pilyocampa. (Bombyx P. F.) der Fichten— fpinner. P. B. elinguis, alis griseis:. strigis tribus nee da posterioribus pallidis; puncto anali usco, Richter in Nadelholzern große Verwüſtung an. 11. }. Caia, (Bombyx €. F.) die fhwarze Barren: raupe. P.B. elinguis, alis, deflexis fuseis: rivulis albis , inferioribus purpureis nigro punctatis, Roöfel vol. I, Nachtvögel IE. tab. ı. ı2. }. [Monacha. (Bombyx M.F.) die Nonne, der Gichtenfpinner. P. B. elinguis, alis deflexis, su- perioribus albis atro-undatis, abdominis incisuris sanguineis. Jör dens Gefihichte der Fleinen. Fichtenraupe, Rig. 17— 19. Eins der Furdtöarfien SInfecten für Fichtenmwaldungen. »3.}. Dispar. (Bombyx D, F.) P. B. elinguis, alis deflexis: masculis griseo fuscoque nebulosis femi- neis albidis lituris nigris. Röſel vol. I. Nachtvögel II. tab, 3. Hat ihren Namen von der ungleihen Bildung und Grö— fe der beiden Gefchlechter. In manden Jahren in Unzahl an Obſtbäumen, Roſenbüſchen ıc. Die Seide, woraus hingegen in Japan die aͤußerſt zarten, leichten und doch ganz feſten Zeuge verfertigt werden, kommt von einer ganz eigenen Gattung Seidenwuͤrmer, naͤmlich von der pha— laena (noctua) serzez. ſ. Thunberg in den ſchwediſchen Abhandr. 1781. 18, 3. tab. 5. fig. ı. 2. 2415 VIII. Abſchuitt. 14. }. Chrysorhoea. (Bombyx Ch. F.) die ſchwarze ®Binterraupe P. B. elinguis, alis deflexis albi- dis, abdominis apice barbato luteo, Röfel vol, I. Nachtvögel H. tab. 22. Eine der ſchädlichſten Raupen fur die Obſtbäume, die im Herbft aus den Eiern Friecht, 'und den Winter durch gefell- fhaftlih in zufammen gefponnenem welken Laube an den Aeſten zubringt, ohne daß ihr felbft die firengfte Kälte ſchadet. 15. }. Antiqua. (Bombyx A. F.) P. B. elinguis, alis planiusculis: superioribus ferrugineis lunula alba anguli postici, Röſel vol. I. Nachtvögel II. tab. 39. Das Weibchen ungeflüigelt. 16. f. Caeruleocephala. (Bombyx C. F.) P. B. elinguis cristata, alis deflexis griseis: stigmatibus albidis coadunatis, Röſel vol. I. Nachtvögel II. tab, 16. Ebenfalld eine den Obftbäumen fehr ſchädliche Raupe. 17. +. Cossus. (Cossus ligniperda F.) die Weiden: raupe. P.B. elinguis, alis deflexis nebulosis, tho- race postice fascia atra, antennis lamellatis. Rofel vol. I. Nachtvögel II. tab. 18. Diefelbe Rauye von der Lyonet die meifterhafte Zer- gliederung geliefert bat. Sie halt fi in Ulmen, Eichen ıc., doch bei weiten am häufigften an Weidenftämmen auf, die fo von ihr durchfréſſen werden, daß fie leicht ausgehen oder bei mäßigem Sturme umfallen. Der Schade, den diefe Raus pe verurfacht, wird dadurch vergrößert, daß fie gegen das Beifpiel vielleicht aller übrigen Raupen bei drey Jahr alt wird, ehe fie fi verpuppt. Dabei hat fie ein fo Außerft zä— bes Leben, daß fie ohne Schaden etlihe Stunden lang im fo genannten luftleeren Raume, und mitten im Sommer faft drey Wochen lang unter Waſſer ausdauern kann. Eben ſo ſonderbar iſt, daß die Puppe ſich von der Stelle bewegen, und wenn die Zeit des Auskriechens herbeinaht, aus der Mitte des Stammes ſich vorn bis an die Mündung in der Rinde hervor hohren kann. 18. f. Grominis. die Grasraupe. (Cossus Gr. F.) P. B. spirilinguis, alis depressis griseis: linea tri- furca, punctoque albidis, | Schwed. Abhandl. 1742. tab. 2 In manden Jahren für die Wirfen furchtbar verheerend. Bon den Infecten. 249 19. +. Aesculi. (Cossus de. F.) P. N, elinguis laevis nivea, antennis thorace brevioribus,.alis punclis numerosis caeruleo-nigris, thorace senis. 20. }. Humuli. (Hepialus H. F.) P. N, elinguis fulva antennis thorace brevioribus, maris alis niveis, 21... Pacta. (Noctua P. F.) P. N. spirilinguis crista- ta, alis grisescentibus, inferioribus rubris, fasciis duabus nigris, abdomine supra ruhro. 22. +. Meticulosa. (Noctua M. F.) P. N. spirilinguis cristata, alis erosis pallidis: superioribus basi in» carnata , intra triangulum fuscum, An allerhand Küchengewächſen, auch an Erdbeeren. 23. }. Piniaria, der Fichtenſpinner. P. G. pectini- cornis, alis fuscis flavo-maculatis subtus nebulo- sis: fasciis duabus fuseis. Auch eins der ſchädlichſten Infecten für Fichtenbolzungen. 24. }. Wavaria. P. G. pectinicornis, alis cinereis: antieis fasciis 4nigris abbreviatis inaequalibus. Rofel vol. I. Rachtvögel III. tab. 4. So mie die folgende auf Jobannisbeeeen, Stachelbeeren. 25. 1. Grossulariata, P, G.seticornis, alis albidis, maculis rotundatis nigris: anticis strigis luteis, Roöfel vol. I, Nachtvögel IE. tab. 2. 26. }. Brumata. der Froftffhmetterling, Blüthen- widler. P, G. seticornis, alis griseo-fuscis: striga nigra postice pallidioribus; femina aptera. Reaumur T. H, tab, 30. Eins der fhadlichften Infeeten für Obftbäume. Das un geflügelte Weibchen Legt feine Eier in die Blüthknoſpen. 27. 1. Viridana, (Pyralis V. F.) P. Ti. alis rhombeis, superioribus viridibus immaculatis, Röſel vol.I. Nachtvögel IV. tab. 3. 28. }. Farinalis. (Pyralis F. F) P.P. palpis recur- vatis, albis- politis fascescentibus, strigis repandis albidis area interjecta glauca. Crerck phal,. tab, 2, fig. 14. Sm Mehl. 29. . Hercyniana, P. P. alis superioribus fuseis, fa- scia et maculis niveis subinterruptis; posticis ci- nereis. 3.0. Uslar Pyralis Hercyniana, fig. a. b. c. In Fichtenwaldungen an den Nadeln. 250 VIII. Abſchnitt. 30. }. Pinetella. (CGrambus pineti. F.) P. Ti. alis su- perioribus flavis, maculis duabus argenteis, ante- riore.oblonga, posteriore ovata. Ererck phal. tab. 4. fig. 15. Ebenfalls in Fichtenwaldungen. | 31.7. Pellionella. (Tinea P. F.) die Pelzmotte. P. Ti. alis canis, medio puncto nigro, capite sub- griseo. Röſel vol. J. Rachtvögel IV. tab. 17. In Pelzwerk, ausgeſtopften Thieren ıc. 32. 1. Sareitella. (Tinea S. F.) die Kleidermotte. © P. Ti. alis einereis, thoraoe utrinque puncto albo. Beſonders in wollenen Kleidungsftuden. 33. t.: Mellonella, (Tinea M. F.) P. Ti, alis canis po- stice purpurascentibus, striga alba, scutello nigro, apice candido, Röfel vol. IH. tab, 41. Einer der gefährlichften Bienenfeinde. 34.1. Granella. (Alucita G. F.) der Wolf, weiße Kornwurm. P. Ti. alis albo nigroque maculatis capite albo, Röfel vol, I. Nachtvögel IV. tab. ıı. Auf Kornböden in der Frucht, die er benagt, abhulfer, zerſchrotet, und ſich daher leicht verräth *). 35.1. Goedartella. (Tinea G. F.) P. Ti. alis auratis: fasciis 2 argenteis: priori antrorsum posteriore re- trorsum arcuata. CLERCK phal. tab. ı2. fig. 14. 36.+. Linneella. (Tinea L.F.) P. Ti, alis fuscis, punc- tis tribus argenteis elevatis, Crerck phal. tab. ıı. fig. 8. 37. }. Pentadactyla. (Pterophorus pentadactylus F.) die Fünffeder. P, Al. alis patentibus fissis quin- quepartitis niveis: digito quinto distincto. Hat wie die übrigen Nachtoögel diefer Familie, wegen der fonderbaren gefpaltenen Flügel, ein ungewöhnliches Anfehen. * Segenmittel hat der Amtm. A. W. Weftfeld im Hannev. Magazin 1806. 37. St. mitgetheilt. — — Bon den Snfecten. 251 IV. NEUROPTERA. Eine Feine Ordnung, die fich durch vier zarte netzfoͤrmige oder gegitterte Flügel auszeichnet, die mehrentheils in aller= band Farben fhillern. Die Larve hat ſechs Tuße. 46. Liserzuna. Wafferjungfer, Spinnejungfer, Zeufelsnadel. (Fr. demoiselle, Engl. dragon-fly). Os maxillosum, maxillis pluribus, Antennae thoraee breviores. Alae extensae. Cauda maris hamoso -for- cipata, y 45 Als Larve leben dieſe Thiere im Waſſer, und haben gleiche fam eine bewegliche Maske oder Kappe vor dem Munde, wo— mit fie ihre Beute haſchen. Die Paarung der vollfommen ge= flügelten Wafferjungfern, die überhaupt gar viel Sonderba= res hat, wird im Fluge volfzogen. 1.1. Depressa. L. alis omnibus basi nigricantibus, thorace lineis duabus flavis, abdomine lanceolato kateribus flavescente. i Röfel vol, I. Waffer- Inf. I. tab. 6. 7. fig. 3. Hat fih zu Zeiten (mie 5.8. im Frühling 1806 und 07 am Harz und in Thüringen ıc.) in mädtigen Zügen ſehen laſſen *). 2.t. Virgo. CAgrion V. F.) L. alis erectis coloratis. Rofel vol. II. Waffer - Inf. II. tab. q. 3.1. Puella, (Agrion P, F.) L. alis erectis hyalinis. Röfel vol. II. Waffer- Inf. I. tab. 10. 11. 47. Ernemera. Uferaas, Hafft, Geſchwäder, Lo— renzfliege, Rbeinfhnafe. (hemerobius, diaria). Os edentulum absque palpis. Ocelli 2 maximi supra oculos, Alae erectae, posticis minimis,. Gauda setosa. Das Uferaas Tebt einige Jahre lang ald Larve im Waſſer. Nach diefer Zeit Fommen mitten im Sommer binnen wenigen Tagen in manchen Gegenden Millionen der vollfommen aus— gebildeten Thiere mit einem Mal aus dem Waffer bervorge= flogen, die fi) auch alsdann, gegen die Weife anderer Infecten, erft nochmals bauten müffen; überhaupt aber diefen ihren vollfommenern Zuftand meift nur Furze Zeit, oft nur wenige Stunden genießen. *) ©. Voigt’s neues Magazin XI, B. S. 521. 252 VI. Abſchnitt. ı.t. Yulgata. .E. cauda triseta, alis nebuloeo - ma- culatis. Sulzer's Kennz. tab. 17. fig. 103. P. Coruinson in philos. Transact, N. 481. tab. 2. fig. 2.5. 4. P. 329 8% Das Weibchen legt ein eiformiges Klümpchen, das aus fehr vielen Eiern zufammengefegt ift. 2.}. Horaria. E. cauda biseta, alis albis margine cras- siore nigricantibus, Swammernam Bibl. nat. tab, 13. fig. 13. 48. Parxcanera. Brüblingsfliege (Engl. caddice, water-moth). Os edentulum palpis 4. Ocelli 3. An- tennae thorace longiores. Alae incumbentes, inferi- oribus plicatis. Die Larven, die fih ebenfalls im Waffer aufhalten, wer— den befonders durch die theils fehr Fünftlichen (meift cylindri— fhen theils aber auch vierfantigen) Hulfen merkwürdig, die fie ficd verfertigen, und die fie, faft wie die Schneden ihr Haus, mit fi herum ſchleppen. Manche machen tiefe Ge-. häuſe aus Scilfftüfen, andere aus Gras, aus Sandforn> chen, aus Fleinen Steinen, andere aus Kleinen Flußſchneck— den u. f. w. ı. }. Bicaudata. (Semblis B,F.) P. cauda biseta, alis venosis reticulatis. Sulzer's Kenn;. tab. ı7. fig. 6. 2.+. Striata. P. nigra, alis testaceis, nervoso-striatis, ! Friſch P. XIII. tab. 3. 3% Rhombica, P. alis flavescentibus deflexo com- pressis macula rhombea laterali alba. Röſel vol. Il, Bafler - inf. II. tab. 16. 49. Hemerosıvs. Slorfliege, Randlibelle. Os denti- bus 2: palpis 4. Ocelli nulli. Alae deflexae (nec pli- catae). Antennae thorace convexo longiores, seta- ceae porrectae, Die Larve lebt im Trockenen. Das vollfommene Infect äh- nelt dem vorigen. ı. +. Perla, H. luteo-viridis, alis hyalinis: vasis vi- ridibus, Röfel vol. III. tab. 21. fig. 4.5. Befeftigt feine Eier auf eine wunderfame Weife auf Baums Bon den Snfecten. 255 blätter oder an Moos ꝛc. mittelft eines aufrechtſtehenden bor— ftenäbnlihen Fleinen Stiel *). 2.}. Pulsatorius, (Psocus P,F.) die Papierlaus, Holzlaus, Zodtenuhr. (Fr. — de bois). H. apterus, ore rubro oculis Iuteis. Sulzer's Geſch. tab. 29. fig. 3. In Büchern, alten Papieren, auch im Holz. Ward ſonſt allgemein für ungeflügelt gehalten. Auch ſind die geflügelten Sndividua fo ſelten bemerkt worden, daß fie höchſtens nur auf ſehr kurze Zeit mit Flügeln verſehen feyn müſſen ($. 136.). 50. Myrmeron,. Afterjungfer. Os maxillosum; denti- bus 2. Palpi 4 elongati, Ocelli nulli. Cauda marie forcipe e filamentis duobus rectiusculis, Antennae clavatae longitudine thoracis. Alae deflexae. 1. f. Formicarius. der Ameifenlowe. (Fr. Ze four- milior). M. alis macula alba marginali postica. Rofel vol. IH. tab. 17 u. f Das merkwürdige berufene Geſchöpf, das fih ald Larve eine trichterformige Fallgrube im Sandboden wühlt, ſich felbft unten bis an den Hals bineinfcharrt, und da die Ameiſen u. a. Kleine Inſecten empfängt und verzehrt, die unverfehens an den Rand diefer Grube Fommen, und mit dem lodern Sand hinab ſchurren. 51. Paınorra. Storpionfliege. Rostrum corneum ey- lindricum. Palpi 2. Ocelli 3, Antennae thorace lon- giores. Cauda maris chelata, 1.7. Communis, P, alis aequalibus nigromaculatis, Friſch P.IX, tab, 14. fig. 1. 92. Rarmınıa. Kamelhals. Os dentibus 2 in capite de- presso corneo. Palpi 4. Ocelli 5. Alae deflexae, An- tennae longitudine thoracis antice elongati eylindrici. Cauda feminae seta recurva laxa. 1.7. Ophiopsis. R. thorace ceylindrico, Rofel vol, II. tab, 2ı. fig. 6. 7. *) &, Reaumur, T, II. tab. 33. — — — —— 254 VIII. Abſchnitt. V. HYMENOPTERA cPiezata FABR.) Inſecten mit vier haͤutigen Flügeln, die mit wenigen aber ſtarken Adern durchzogen, auch meift kürzer und ſchmaͤler find als bei den Infecten der vorigen Ordnung. Bei den mebreften find die Weibchen und gefchlechtlofen Ihiere mit einem verlegenz den Stachel am Hinterleibe, theilö auch mit Gift, das fie beim Stich in die Wunde flogen, bewaffnet; daher die ganze Ord— nung au) von einigen Enfomologen Aculeata genannt worden. Die Larven find verfthiedentlich gebildet: theild wie Raupen mit zwanzig Zußen, theild wie Maden ohne Füße ıc. *). 55. Cxxixs. Gallwefpe. Os maxillis absque probosci- de. Aculeus spiralis, saepius reconditus. Das Weibchen legt feine Eier in befondere Theile gewiſſer Pflanzen, die dadurch anfhwellen, und theild fonderbare Ausmwüchfe bilden, die dann der Larve fo lange zum Aufent= halte dienen, bis fie ihre Verwandlung überftanden hat, und nun als vollfommenes Inſect aus ihrem Kerker hervorbre— chen Fann. Ganz fonderbar ift dabei, daß jene Eier felbft, nachdem fie von der Mutter in das Gewächs gelegt worden, erft noch wachfen , theild.nod Ein Mal fo groß werden, be= vor die darin befindliche Larve auskriecht. 1. f. Rosae, C. nigra, abdomine ferrugineo postice nigro, pedibus ferrugineis, Friſch P. VI. tab. ı. An wilden Rofen, wo fie die moosartigen, Fraufen Aus— twüchfe verurfacht, Die unter dem Namen Rofenfhmäm- me oder Schlafäpfel (spongia cynosbati, Bedeguar) ehedem officinell waren. 3 2.7. Quercus foli. C. nigra, thorace lineato, pedi- bus griseis, femoribus subtus nigris, Friſch II, tab, 3. fig. 5. Am Eichenlaub, to fie befanntlih die Galläpfel ber- vorbringt, die auch oft noch nachher, wenn fie ſchon von der Nachkommenſchaft ihrer Urheberinn verlaffen find, Fleinen Weſpen verfchiedener Art zum Aufenthalt dienen. 3. Psenes, C. ficus Caricae, *) J. C. Fasrıcı Systema Piezatorum. Brunsvigae. 1804. 8. J. Jurme nouvelle methode de classer les Hymenopteres. Genev. 1801. 4. Bon den Infecten 255 Zumal auf den Infeln des mittelländifchen Meeres; in den milden Zeigen, die man deßhalb zu den zahmen Zeigen hängt, damit der cynips von jenen in diefe übergeben mag, ald wodurch die Zeitigung und Größe derfelben befördert wird, 54. Tenrareno, Blattwefpe. Os maxillis absque pro- “ boseide. Alae planae tumidae. Aculeis laminis dua- bus serratis, vix prominentibus, Scutellum granis duobus impositis distantibus. Die Larven haben Raupengeftalt (daber fie Reaumür ‚fausses chenilles nannte), leben vom Laub, und finden fich befonders auf Rofenftöden und Weiden; verpuppen fih aber in der Erde, 1. }. Lutea. (Cimbex L.F.) T. antennis elavatis lu- teis, abdominis segmentis plerisque Navis, Friſch P. IV, tab. 24. 2.}. Capreae. T. salicis. Friſch P. VI. tab. 4. 55. Smex. Holzweſpe, Sägenfliege. Os maxillis > validis. Palpi 2 truncati: Antennae filiformes , arti- culis ultra 24. Aculeus exsertus rigens serratus. Ab- domen sessile mucronatum,. Alae lanceolatae, planae omnibus. Das Weibchen weiß mit feinem fägeformigen Legeſtachel, ſehr geſchickt in weiches Holz zu bohren, um feine Eier da ein— Iren Die Larve hält fi einige Jahre lang im Hole auf *). 1. +. Gigas. S. abdomine ferrugineo: segmenlis ni- gris, thorace villoso, KRoöfel vol. II. Humm. und Wefp. tab. 9. 56. Icuneumon. Schlupfweſpe, Raupentodter, Spin nenfteher. Os maxillis absque lingua. Antennae ar- ticulis ultra 30. Abdomen petiolatum plerisque. Acu- leus exsertus vagina eylindrica, bivalvi, Zahlreiche Thiere, die fehr vieled zur Vertilgung der Raue ven, Spinnen und anderer Infecten beitragen. Sie legen ihre Eier in lebendige Raupen, die davon erfranfen, und vor oder nad) ihrer Verpuppung abfterben. Mandje find auch *) Fr, KLuc monogranhia sirieum Germaniae. Be:ol. 1803. 4. % 256 VIIL, Abſchnitt. an andere Gattungen ihres eigenen Geſchlechts gewiefen, de: nen fie als Larve ihre Eier in den Leib legen, fo daß nad Rolander’6 Bemerkung, von verfhiedenen Gattungen die eine bloß zur Vertilgung der andern gefchaffen zu feyn ſcheint. ı. +. Luteus. (Ophion L. F.) I. luteus thorace stria- to, abdomine falcato. 2.1. Glomeratus. (Cryptus G. F.) I. niger pedibus Hlavis, Reauvmur vol. H. tab, 33. Legt feine Eier in die Raupen der Butteroögel, fo wie der vorige in die von manchen Phalänen. 3.7. Globatus. (Cryptus G, F.) I. niger, pedibus fer- rugineis, Friſch P. VI. tab. 10. An Grasbalmen. Merkwürdig megen des Aufßerft zarten baummolleäbnlihen Gefpinnftes, von der Größe eines Tau— beneies, worin die zahlreichen Eleinen Puppen ihre Verwand— lung zufammen beftehn. 57. Sruex. Raupentödter, Aftermwefpe. Os maxillis absque lingua. Antennae articulis ı0. Alae plano-in- cumbentes (nec plicatae) in omni sexu. Aculeus punetorius reconditus, Die Weibchen verfchiedener Gattungen dieſes Geſchlechts graben fih Höhlen in fandigen Boden, ſchleppen eine große Epinne oder Raupe einer Phaläne hinein, die fie meift nur lahm beißen, und legen fodann in jede Höhle ein Ei, da dann nachher die junge Larve dem großen Thiere, das die Mutter dahin begraben hatte, den Süft zum Gefpinnfte aus— faugt, und ſich felbft ein Verwandlungsgehäufe daraus be— reitet. ı1.+. Sabulosa. S. nigra hirta, abdomine fulvo, po- stice nigro, petiolo longissimo. Friſch P. IL tab. 1. fig. 6.7. 2. }. Cribraria, (Crabro eribrarius F.) die Siet- Biene, $S. nigra abdomine fasciis favis, tibiis an- tieis elypeis concavis fenestratis. Goeze im Naturforfeher II. St. tab, 2. Man bat lange die Scheiben an den Xorderfüßen dee Männden für durchlochert gehalten, und bat aud Fr. er= mangelt, diefen vermeinten Eieben eine merfwirdige B Von den Infecten. 257 ſtimmung anzudidten, und viel Schönes über die weife Ein- richtung eines gar nicht eriftirenden Theils zu fagen. 58. Crysis. (Fr. mouche doree. Engl. golden fly‘). Os maxillis absque proboscide. Antennae filiformes: ar- ticulo ı longiore, reliquis 11 brevioribus. Abdomen subtus fornicatum, utringve squama Jlaterali. Anus dentatus aculeo subexserto. Alae planae, Corpus au- ratum. 1.1. Jenita. C. glabra nitida, thorace viridi: abdo- ‘ mine aureo; apice quadridentato, Srifh P. IX. tab. 10. fig, ı. 59. Vespa. Wefpe. (Zr. guepe. Engl. wasp). Os ma- xillis absque proboscide, Alae superiores plicatae in omni sexu. Aculeus punctorius reconditus. Oculi lunares. Corpus glabrum. Die mehreften Gattungen diefed und des folgenden Ge— ſchlechts werden durch die ftrenge gefellfchaftliche Verbindung, in der fie theils zu Taufenden beifammen leben, und durch die überaus Eunftreichen Nefter und gemeinfdhaftlihen Woh— nungen, die fie ſich mit vereinten Kräften aus fo vielartigen Stoffen (— z. B. die Welpen aus Holjjafernıc., die Im— men aus Wachs, die Maurerbienen aus Grandı. —) zu verfertigen wiffen, merfwürdig. 1.7}. Crabro. die Horniffe. (Engl. the hornet). V. thorace nigro antice rufo immaculato abdominis in- eisuris puncto nigro duplici contiguo, Friſch P. IX, tab. 11. fig. ı. 2.1. Fulgaris. die Weſpe. (Engl. the wasp). V. thorace utrinque lineola interrupta, scutello qua- drimaculato, abdominis incisuris punctis nigris di- stinctis. Friſch P.IX. tab, ı2. fig. * 3. Nidulans. ($r. la guepe cartonniere). V. nigra, thorace striga antica subscutelloque albis, abdgmi- nis segmentis margine flavis. a Reaumur vol. VI, tab. 20. In Guiana. Die äußere Bekleidung ihres Eunftreichen Ne— ftes ähnelt einer feinen, wie mit Schreibpapier überzogenen Pappe. | Blumenbach's Naturg. 17 258 VII. Abſchnitt. 60. Arıs. Biene. (Fr. abeille. Engl. bee). Os maxillis atque proboseide inflexa vaginis duabus bivalvibus. Alae planae in omni sexu. Aculeus feminie et neutrie punctorius reconditus. ı.+. Mellifica. Die Honigbiene, Imme. A. pu- bescens thorace subgriseo, abdomine fusco, tibiis postieis eiliatis, intus transverse etriatis "). Bekanntlich find unter den Bienen, Weſpen, Ameifen und Termiten, die bei weiten zahlreichften Individuen geſchlechts— los, d. b. fie werden von einem Vater erzeugf, und von eis ner dadurd) befruchteten Mutter geboren, ohne doch felbft volle fommene Geſchlechtsorgane zu haben ). — Hier beider Im— me hat das Weibchen, die fo genannte Königinn oder Mutterbiene, oder der Weißler, einen fhlanfen ſchma— Ten Leib, länger ald die Dronen, Eurze Flügel, einen behaar— ten Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Züße u. f. m. — Die männlichen Bienen oder Dronen (Ded= oder Waſſer— oder Holmbienen) find groß und ftark von Leibe, mit lan— gen Flügeln, — Die Werf- und Arbeitö-Bienen hingegen find meit Eleiner ald jene beiden, von mittlern Wuchs, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß, ſchwarzen Füßen und einer befondern Grube am Hinterſchen— fel, die zum Eintragen dient, u. ſ. w. Diefe legtern, Deren in einem großen Stod wohl auf 10000 feyn Fonnen, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens, Bauens und der Beforgung der Brut. Die jüngern famnteln aug Blütben den Stoff zu Honig und Wachs, den fie als Höschen zum Stode tragen, two er ihnen von den Altern ab- genommen, und das Wachs vom Honig geſchieden wird. Sie füttern die Bienen=Larven mit Blumenftaub, halten den Stof “rein, und fehaffen ihre Todten von da hinaus. Sie find mit Stachel als Waffen verfehen, den fie aber wenn fie tief fte= hen, leicht in der Wunde ſtecken laſſen. — Die männliden *). Bon mancherlei andern in Brafilien einheimilchen Arten von Honigbienen ſ. V. Pıso de Indiae utriusqgue re natural p. Yı1 u. f. und 8. Stanes in des jüngern Sam. Purcuas’s Theatre of politicall Flying - Inseets. Lond. 1657. 4. pag. 203 u. f. ? »*) Bei den bekannten, zumal fet Shirad und Wilhelmt fo vielfeitig beſprochenen Verfuchen, nach welhen man Larven der jonft unfruchtbaren Werkbienen in königliche umwandeln, und zu Abs Tegern benugen Fonne, zeigen ſich bis jest noch fo mande Varianten und Dunfelpeiten, daß fe wohl noch erft einer aͤchtkritiſchen Reviſion zu bedürfen ſcheinen. Bon den Infeeten. 259 Bienen (etwa 700 in einem großen Stode) haben Feine an- dere Beftimmung, ald fih mit ihrer Koniginn (— und zwar wie es fHeint im Fluge —) zu paaren, Manche fterben gleich darauf, die übrigen müffen nachher verhungern, oder werden von den Arbeitsbienen in der fo genannten Dronenſchlacht um= gebracht. Die fo reichlich befruchtet Mutterbiene legt ihre Eier in die Zellen oder Mutterpfeifen, von denen ſchon vorläufig die für die Dronen beftimmten größer als die übri— gen gebaut find. Wenn die Nahfommenfhaft nach etlichen und. 20 Tagen jur Reife gefommen, fo trennt fie ſich als Colonie vom Stammvolfe, fie ſchwärmt. — In der Wildnig bauen die Bienen in hohle Baume, oder unter die Erde ı., Der Menſch hat fie aber fih zum Hausthier zu machen, und durch mannigfaltige feharffinnige Erfindungen ihre Vermeh— rung und Benugung zu befordern gelernt, — Obgleich ein= zelne Bienen fo wenig Wärme haben ald andere Faltblütige Ihiere; fo erhigen fie dod im Stode, zumeilen bis zur Wär- me des menfhlichen Körpers ’). 2. t. Centuncularis. (Antophora C, F.) die Rofen biene. A.nigra, ventre lana fulva. Friſch P. XI. tak. 2. Lebt einfam unter der Erde, und verfertigt ſich eine über» aus artige Hülfe zur Wohnung von Blättern der Rofen- büſche. 3.7. Piolacea. (Xylocopa V. F.) die Holzbiene. A. hirsuta atra, alis caerulescentibus, Resumur vol. VI. tab. 6. fig. 1. 2. In alten Baumftämmen, to fie ſich ihre Wohnung der Länge nach aushöhlet, und die einzelnen Zellen durd) dünne Holzſcheibchen von einander abfondert. *) Bon den unzähligen Schriften, worin die Gefchichte der Bies nen abgehandelt worden, führe ich nur fechfe ftatt aller an; SWAMMERDAM Dibl. nat. pag. 369. ReAumur mem etc. vol. V. p. 207. J. Hunter in den pAllos, Transact. 1792: P. I. p. 128. Huser ee observalions sur les abeilles. Geneve 1792. 8: Ta. A Rnı6HTt in den philos; Transact. 1807. pag. 234. und über die Finftlihe Vermehrung der Stöde durch Ableger, Box- NET oeuvr, vol. V. P. I. p.6ı. Eine genaue Befhreibung und Abbildung der vorziglichften Art son gläfernen DBienenftöden zur Beobachtung der Defonomie diefer bewundernswürdigen Thiere, die mir Bonnet ſchriftlich mitgetheilt, babe ich in Voigt's Magazin III, B. befannt gemacht, 47 3 260 VIII. Abſchnitt. 4.}. Terrestris. (Bombus T. F.) die Hummel. (bom- bylius, Engl, the humble-bee). A. hirsuta nigra thoraeis cingulo flavo, ano albo. Friſch P. IX. tab. 13. fig. 1. Niſtet tief unter der Erde. 5. }. Museorum, (Bombus M. F.) die Mooöbiene. A, hirsuta fulva abdomine flavo. Reaumur vol, VI. tab. 2. fig. 3.4. Bekleidet ihr, Neft von außen mit Moos. 6. +. Caementaria. die Maurerbiene. A. fulva ab- domine nigro (femina nigro-violacea pedibus fu- scis). - Baut fi mit bewundernswürdiger Kunft und Feſtigkeit ihr Neft aus Grand und Mörtel an alten Mauern, die viel Sonne haben. Die eiförmigen Zellen, deren etwa zehn in je= dem ſolchen Gebäude find, mwerden mit Gefpinnfte austapes zirt, und zutveilen auc) vom Attelabus apiarius, Schlupf« wefpen ac. bewohnt. 61. Formica "), Ameife, Emfe. (Gr. fourmi. Engl. ant). Petiolus abdominis elongatus, nodulosus, aut munitus squamula erecta, Aculeus feminis et neutris reconditus, Alae maribus et feminis, sed neutris nullae, Die medreften Biefigen Ameifen halten fi vorzüglich in Wäldern und Wiefen, theils bei vier- und mehreren taufen= den in einem Haufen auf. Die Emfigkeit diefes Eleinen Volks, vorzüglich die Sorgfalt, mit der fie ihre Puppen (die fälfch- lih fo genannten Ameifen- Eier) warten und pflegen, gebt fo weit, daß man gefehen, mie eine Arbeitsameife, der man den Hinterleib abgefehnitten, doch noch zehn Puppen vor ih- rem ſchmerzhaften Tode in Sicherheit gebracht hat ıc. 1.7. Herculanea. die Roß-Ameife, F. nigra abdo- mine ovato, femoribus ferrugineis, Sulzer's Kennz. tab. 19. fig. 125. 2.7}. Rufa. F. thorace compresso toto ferrugineo, capite abdomineque nigris, *) P. A. LaATREILIE Zssai sur Phistoire des fourmis de la France. Brive 1798. 8. und Deff. Aistoire natarelle des four- mis. Varis 1802 8. P. Huzer Recherches sur les moeurs des fourmis indigenes. Ebendaſ. 1810. 8. Bon den Infecten. 261 3.}. Rubra. F. testacea, oculis punctoque sub abdo- mine nigris, 4. }. Nigra. (Lasius niger F.) F. tota nigra nitida, ti- biis cinerascentibus. Diefe Ameifen paaren ſich zu Ende ded Sommers im Schwär: men, da fie zumeilen in unzäbliger Menge und fonderbarer Geftalt der Schwärme, als aufs und niederfahrende Säulen zum Vorfchein Fommen, deren man zumeilen wohl 20 auf Ein Mahl fieht, die fi in der Ferne faft wie ein Rordlicht ausnehmen ”). 5. +. Caespitum, F. abdominis petiolo binodi: priore subtus, thoraceque supra bidentato, Sulzer’s Gef. tab. 27. fig. 20. 6. Cephalotes. (Atta C. F.) F. thorace quadrispinoso, capite didymo magno utrinque postice mucronato. MERIANAE ins. Surinam. tab. 18. In Weftindien. Von der Grdße einer Weſpe. 62. Termes. Weiße Ameife, Holz-Emſe, Termite. (3r. fourmi blanche, poux de bois. Engl. wäite ant, wood- ant, wood-louse). Squamula intergerina nul- la. Alae maribus et feminis temporariae; sed neutris plane nullae. 1. Fatalis. (bellicosus Sorann). T. corpore fusco, alis fuscescentibus: costa ferruginea, stemmatibus sub- he Da oculo propinquis, puncto ceufrali promi- nulo. Abbild. n. h. Gegenst. tab. ꝗ. Die Gebäude der guineiſchen Termiten. Ebendaſelbſt tab. 10. Hier dieſe Gattung (denn es find ſchon jetzt wenigſtens noch vier andere bekannt, die hin und wieder zwiſchen den Wen: dezirkeln zumal in beiden Indien, im füdweftlichen Africa und auf Neuholland zu Haufe find) findet ſich befonders in Oſtin— dien und Guinea, und führt aus Thon, Letten ꝛc. Fegelformi- ge, meift mit mehreren Spigen befegte, inwendig hoch aus- gerwolbte Gebäude auf, diezumeilen wohl 10 bid ı2 Fuß Hoch find, und theild in folher Menge beifammen ſtehen, daß fie von Ferne das Anfehen eines Dorfs Friegen. Mit den Jahren wird fo ein hohler Ameifenhaufen von außen ganz mit Gras *) Gleditfch in den Mem. de Tacad. des se. de Berlin. 1749. Pl. 2 3 262 VII, Abſchnitt. überwachfen sc. und ift dabei fo feft, daß er mehrere Men- fchen zu tragen im Stande ift, ungeachtet die Wände felbft mit \großen weiten Gängen durchzogen find, die theils über eine halbe Elle im Durchmeſſer haben. Unaufborlid wird in diefen Stöden gebaut, alte Zellen werden abgebrochen, neue aufgeführt, andere erweitert u.f.w. Die Zellen des Königs und der Königinn (ald von welchen in jedem Stode nur Ein Paar befindlih ift) find im Innerften ded Gebäudes ver— borgen. Zunächſt um diefelben herum wohnen die Arbeiter, hierauf folgen die Eierzellen für die junge Brut, und dicht bei diefen die Magazine. Diefe Thiere zerbeißen und verzehren Holzwerk, Geräthe, Hütten ıc. und können binnen wenigen Moden mädtige Baumſtämme gleihfam vernichten. Daß der Hinterleib der befruchteten Königinn 2000 Mal dicker und größer wird ald er vorher war, ift ſchon oben erwähnt. Sie kann dann binnen 24 Stunden auf 80000 Eier legen. “> 63. Murinya. Alae nullae in plerisque. Corpus pube- scens. Thorax postice retusus. Aculeus reconditus punctorius, 2. Occidentalis, (M. coccinea F,) M. coccinea, ahdo- mine cingulo nigro, In Nordamerica. VI. DIPTERA *). (Antliata FABr.) Die Infecten mit zwey Flügeln und einem Paar kleiner Knoͤpfchen oder fo genannter Flügelkölbchen oder Balancirftan= gen (halteres), die hinter den Flügeln an der Bruft figen, und meift noch mit einer Fleinen Schuppe bededt find; deren Nugen aber noch unbeftimmt ift, und derentiwegen einige Naturkun— dige die ganze Ordnung Halterata benannt haben. Die Larve ift meift eine Made **), die Puppe braun, cplindrifh. Das 2 J,TC. — Systema Antliatorum. Brunsvigae 1805. 8. . W. Meigen fuftemat. zent. der europaiſchen zweyfluͤgli⸗ chen Snece. Aachen 1818. u. folg, VI. Th: 8. 6. Wiedemann aufereuropäifche zweiflügelige Snfers ten. — ſeit 1828. 8. **) Der berüchtigte fo genannte Heerwurm, eine Art von Erdmaft der wilden Sauen, befteht aus einem bewundernsw ürdi- gen Zuge von vielen taufend dicht an einander friechenden, kaum ei— nen halben Zoll langen Maden von Infeeten diefer Ordnung (— etwa Bon den Snfecten. 265 vollfommene Inſect hat bei einigen Geſchlechtern einen fpigigen harten Saugeftachel, bei andern einen weihen Schlurfrüffel, bei noch andern bloß eine einfahe Mündung u. f. w. Cinige Gattungen gebähren lebendige Junge. 64. Ozssaus”). Öremfe. Os apertura simplex. Palpi duo, biarticulati, apice orbiculares in depressione oris utrinque siti. Bei den zunächft benannten Gattungen Iegt das Weibchen feine Eier in die Haut der lebendigen Thiere, wodurch gleich— fam eine Art von Zontanell (die fo genannte Daffelbeule) — in welchem ſich die Larve (der Engerlina) er: nährt. 1.1. Bovis. die Ochſenbremſe. (Engl, the gadſy, dreeze). O. alis immaculatis fuscis, abdomine fa- scia atra media: apice pilis fulvo - flavis, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig.ı. 2. 2. Tarandi, die Rennthierbremfe, Os alis Isıma- culatis, thorace flavo fascia nigra, abdomine fulvo apice flavo. 5. 1. Equi. die Pferdebremfe. (Engl. the horse-bee. Oestrus bovis Linn.) O. alis albidis, fascia media punctisque duobus nigris. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 3. 4. 5. Legt ihre Eier den Pferden an die Schultern und Vorder: fehenfel, wo die ausgekrochenen Larven von denfelben abge- leckt und hinuntergefchludt werden; die ſich dann von diefer und der folgenden Gattung, im Frühjahr faft allgemein und theils in großer Anzahl im Magen der Pferde finden, mo fie mit dem vordern fpigen Ende ihre an Größe und Form un— gefähr einem Dattelfern ähnelnden Körpers (Engl, Botts) in der innern Haut ded Magens eingehaft feftfigen. 4. . Haemorrhoidalis. die Pferdebremfe. O, alis von Tipulis —). Ein folcher Zug ift zuweilen wohl 12 Elfen lang, Hand breit und Daumens hoch, und zieht fo in Wäldern an feuchten Gegenden im Sommer in größter, regelmäßiafter Ordnung umber. *) Die bisher ganz verworrene Naturgefchichte dieſes merkwuͤrdi— gen Geſchlechts, ıft nun durdy den vortrefflichen Veterinararzt, Bra= ey Clark aufgehellt. — ©. de ff. meifterhafte Odservations on the genus oestrus; im 111,8. der Transactions of the Linnean So- eiely, p. 289 Wf. 264 VIII. Abſchnitt. immaculatis fuscis, abdomine atro, basi albo api- ceque fulvo. Crare 1. c. fig. 12. 13. Legt ihre Eier den Pferden RR» bie Lippen. 5.4. Ovis. die Schafbremfe O. alis pellueidis, basi punctatis, abdomine albo nigroque versicolore. Abbild. n. h. Gegenst, tab. 27. fig. 6. 7 Die Larve findet fih in den Stirnhöhlen der Lieſche, Rehe, Ziegen, und vorzüglich der Schafe. 65. Tıruna. Schnake. (Engl. cranefly). Os capitis elon- gati maxilla superiore fornicata: palpi duo incurvi capite longiores. Proboscis recurvata brevissima, Aeußerſt dauerhafte Infecten, deren Larven fogar in Schwe— felmaffern leben Eonnen, und die unfer Prof. de Lüc in eis ner Hohe von 1560 Zoifen über der Meeresfläche angetroffen. ı.}. Oleracea, T. alis patentibus hyalinis, costa mar- ginali fusca. Friſch P. IV. tab, 12. Die Larve fhut an den Pflangenwurzeln, zumal am Ge— müſe viel Schaden. 2. Destructor. [Engl. the Hessian fly*)]. T. capite et thorace nigris, alis nigris basi fulvis. Philadelph. journal of nat. sciences. 1817. tab. 5. Iſt bloß im Nordamericanifhen Freiftaat einheimifh, mo fie große Vermüftung am Waizen anridtet. 3.3. Plumosa. (Chironomus plumosus F.) T. alis in- cumbentibus, thorace virescente, alis hyalinis punc- to nigro. Friſch P,XI. tab. 5. 12. Ihre blutrothe Larve lebt im Waffer und ift eine Speife der Armpolypen. 4. }. Horiulana. T. alis albis margine exteriorenigro, thorace abdomineque rubro, So tie mehrere Gattungen diefes Geſchlechts den Obſtbaͤu⸗ men ſehr ſchädlich. 5.}. Phalaenoides. (Psychoda PA. F.) T. alis defle- xis cinereis ovato-lanceolatis ciliatis, Friſch P, XL tab. 3. 11. *) So ward fie naͤmlich vulgo — - aber ganz irrig — in N. America genannt. Bon den Infecten. 265 Ein kleines Ihier, das meift an dumpfigen Orten, Abtrit— ten ꝛc. lebt. 66. Musca. Fliege. (Fr. mouche. Engl. My). Os pro- boscide carnosa: labiis 2 lateralibus: palpi duo. 1. 1. Fomitoria, die Schmeißfliege. M. antennis plumatis pilosa, thorace nigro, abdomine caeruleo nitente. 2. t. Carnaria, M. antennis plumatis, pilosa nigra, thorace lineis pallidioribus, abdomine nitidulo tes- ' selato: oculis rubris, Friſch P. VII. tab. 14. Gebiert lebendige Maden. 3. }. Domestica. die Stubenfliege. M. antennis plumatis, pilosa nigra, thorace lineis 5 obsoletis, abdomine nitidulo tesselato, oculis fuscis. (v. Gleichen) Gef. der gemeinen Stubenfliege (Nürnb.) 1784. 4. Findet ſich faft auf der ganzen Erde; und theild in Gegen— den, mie auf Utabeiti, Neuholland, am Gapıc. in unfäglid läftiger Menge. Das befruchtete Weibchen legt feine 8o oder mehr Eier in Ställe, Mifthbaufen. — Um ihre Puppenbülfe aufzufprengen, Fann die zum Auskriechen reife liege ihre Stirne mie zu einer Blafe auftreiben, 4.1. Celaris. (vinulus, conops,) M, antennis setariis pilosa nigra, alis nervosis, oculis ferrugineis, Reauvmur vol. V. tab. 8. fig. 7. Sehr Fleine Thierchen, in Weinfellern und überhaupt auf füßlihen gährenden Früchten ıc. 5. Meteorica. M, antennis setariis pilosa nigra, abdo- mine subeinereo, alisbasi subflavis, oculis brunneis. In Gärten und Wäldern, haben einen fonderbaren, gleich— fam hüpfenden Flug. i 6. }. Putris. (Tephritis P. F.) M. antennis setariis, subpilosa atra, alarum costa nigra, oculis ferru- gineis, ' Friſch P. I. tab. 7. Die Made lebt im faulem Kafe. 67. Tasanus. Blinde Fliege, Breme. (Fr. faon.) Os proboscide carnosa, terminata labiis duobus. Rostro palpis duobus, subulatis, proboseidi lateralibus, pa- rallelis. 266 VIII. Abſchnitt. * +. Bovinus. T. oculis virescentibus, abdominis dorso maculis albis trigonis longitudinalibus. Reaumur vol. IV. tab, ı7. ſig. 8. 68. Coxrx. Os aculeis setaceis intra vaginam flexilem, 1.7. Pipiens. die Müde, Schnake. (Fr. Ze cousın. Engl. the gnat. Portug. mosguilo). C. cinereus, abdomine annulis fuscis 6. Klemann’s Leite. zu Röfel T.I. tab. ı5. 16. Das befhmwerliche Thier hält fih zumal häufig an Waffer auf. In vielen Erdftrichen, zumal in heißen (mo ohnedieß alle Snfectenftihe — mie bei uns in brennenden Sommertagen — meit beftigere Entzündung verurfachen), find diefe Thie— re, die von den europäifchen Seefahrern, nad dem Portu— giefifhen, Moskiten genannt werden, in unfägliger Menge, und werden oft eine recht gefährliche Plage. Oft aber werden auch andere mudenartige ftechende Infecten mit jenem Namen belegt. 2. f. Reptans. (Scatopse R.F.) die Beißfliege, Co— lumbadifhe Müde, EColumbag. C. niger, 'alis hyalinis, pedibus nigris annulo albo, — Taſchenb. für Hausthierärzte II. tab. 1. Rg. 1. Im gebirgigen Lappland, im ſüdlichen Sibirien, vor al- lem aber im Bannat, wo fie zwen Mal im Sahre, im Früh— jahr und Sommer, in unermeßlichen Schaaren erfcheinen und den Pferden u. a. Vieh zu allen Deffnungen des Körpers ein- kriechen, und diefes oft davon in wenigen Minuten fterben fol. Auch den Menfchen werden fie dann wenigftens fehr laftig. 69. Emris. Os rostro corneo, inflexo, bivalvi, thora- ce longiore, valvulis horizontalibus. 1.+. Pennipes. E. antennis filatis, nigra, pedibus po- sticis longis: alterius sexus pennatis, Sulzer's Kennz. tab. 21. fig. 157. 2. }. Maura. E. nigra, tarsis anticie incrassalis ovatis. Nanzer tab. 54. fig. 3. Schwaͤrmen an Fruhlingsabenden, zumeilen in Unzahl an ftebenden Waffern, fo dag man dann die Ufer von Zeichen mit Millionen Todten, wie mit einer wohl 2 Ruthen breiten und faft zolldicken Einfaffung bedeckt gefunden, Bon den Inſecten. 267 70, Cowors. Stehfliege, Pferdeſtecher. Os rostro porreeto geniculato, 1. 1. Caleitrans. (Stomoxys C. F.) C, antennis sub- plumatis, cinerea glabra ovata. Sulzer's Kennz. tab, 21. fig. 138, Hat faſt ganz die Bildung der Stubenfliege, nur ſtatt des Schlurfrüffels den hervorragenden Bohrftahel. Sie kommt nur wenn es regnen teill in Häuſer, fliegt niedrig, und fegt fih aud bloß an die Beine, fo wie fie draußen auf der Wei- de fih an die Füße des Viehes zu feßen gewohnt ift, das da= ber fo unruhig wird und aufftampft. yı. Asınus. Raubfliege. Os rostro corneo porrecto, recto bivalvi, 1.7. Crabroniformis. A. abdomine tomentoso, anti- ce segmentis tribus nigris, postice flavo inflexo. Friſch P. III. tab. 8, 72. Bomsynius. Shwebfliege (Fr. Bourdon. Engl. buzz- fly). Osrostro porrecto, setaceo, longissimo, bivalvi, valvulis horizontalibus, intra quas aculei setacei, 1.}. Major. B. alis dimidiato - nigris. Sulzer's Kenn;. tab, 28. fig. 22. 73. Hırrososca. (Sr. mouche-araignee). Os rostro bi- valvi, eylindrico, obtuso, nutante, Pedes unguibus’ pluribus, 1.7. Egquina. die Pferdelaus. (Engl. the horse- leech). H. alis obtusis, thorace albo variegato, pe- dibus tetradactylis, Sulzer’s Kenn; tab. 21. fig. 141. Die trächtige Mutter wird ungeheuer did, und legt nur ein einziges Ei oder vielmehr eine Pupye, in welcher ſich in den erften Wochen nichts als ein weißer Saft zeigt, der nach— ber gleich zum erwachfenen Thiere gebildet wird, das nad) ei- niger Zeit als vollfommenes geflügeltes Infect auskriecht. 2. T. Ovina. die Schaflaus. (Engl, zhe sheeptik, sheepfagg). H. alis nullis. Srifh P. V. tab. 18. Ein ungeflügeltes Infect, das doch wegen feines ganzen übrigen Habitus diefe Stelle behauptet, — ——— — 268 VI. Abſchnitt. VI. APTERA. Die gänzlid) ungeflügelten Inſecten. Sie find in Rüdficht ber Größe, Bildung, Aufenthalt, Nahrung, Freßwerkzeuge, Anzahl und Länge der Füße, der Augen u.f. mw. fo fehr ver- fhieden, daß daher, nach der ſchon oben gedachten Anordnung der neuern Franzöſiſchen Zoologen, die fpinnen- und Frebsar: figen Infecten, fo wie die Taufendfüße ıc. auch bier — menig- ftens ald Unterordnungen — von den ungeflügelten eigentlichen Inſecten gänzlich abgefondert werden. Zheils legen fie Eier, theils gebären fie Tebendige Junge. Den Floh ausgenommen, befteht wohl Feins der übrigen eine eigentliche Verwandlung. 74. Lerısma. Pedes 6 cursorii. Os palpis 2 setaceis et a capitatis. Cauda setosa setis extensis. Corpus squa- mis imbricatum. 1. +. Saccharina, der Zudergaft, das Fiſchchen. Corbieina). L. squamosa, cauda triplici. Iſt eigentlich in America zu Saufe, aber nun fon faft in ganz Europa einheimifch. 75. Ponpura. (Engl. spring - tail). Pedes 6 cursorii. Oculi 2 compositi ex octonis. Cauda bifurca, salta- trix, inflexa. Antennae setaceae elongatae. Auch von diefem Infectengefchlecht zeigen fi zumeilen man— che Öattungen (3.8. P. nivalis, der fo genannte Schnee: floh) in Unzahl auf frifchgefallenem Schnee *). 1. }. Fimetaria, P. terrestris alba, Oft baufenweife unter Blumentöpfen. 76. Penicunus. Raus. (Zr. pou. Engl. Zouse). Pedes 6 ambulatorii, oculi2. Os aculeo exserendo. Anten- nae longitudine thoracis. Abdomen depressum sub- lobatum, i Vielleiht eines der meitläuftigften aller Thiergeſchlechter. Die mehreften Säugethiere und Vögel mögen wohl ihre Läu— *) Und daß fie nicht immer aus der Erde durch den Schnee her. ausgekrochen feyn Eönnen, wird dadurch erwiefen, daß man fie mand): mel auch nady heftigem Winde auf frifhem Schnee gefunden, der ei: nen bartgefrorenen See bedeckte. ©. pe Geer in der Hist, de lac. des se. de Paris vom Jahr 1*0 S. 40. Bon den Inſecten. 269 fe haben: und felbft Fiſche, ja fogar mande Infecten, mie die Bienen ıc. find damit geplagt"). ı. +. Hnmanus, die Laus. P. humanus, Sft, außer am Menfchen, meines Willens blog am Schims yanfee (Simia zroglodytes) und am Eoaita (Cercopithe- cus paniscus) gefunden worden. Bei den Mohren find die Läufe ſchwarz; daß fie fih aber, mie Dviedo u. a. behaups ten, auf den Schiffen verloren, wenn diefe die Linie paſſi— ren, ift leider eine Zabel ”*). 2.+. Pubis. (morpio, $r. lemorpion, Engl. the crab- louse). P. pubis. Renı 1. c. tab. 10. fig. ı. 77. Purex. Floh. (Ir. puce, Engl. lea). Pedes 6 sal- tatorii: oculi 2. Antennae filiformes. Os rostro in- flexo, setaceo, aculeum recondente, Abdomen com- pressum, 1. +. Irritans, der Floh. P. proboscide corpore bre- viore, Röſel vol. II. Müden ıc. tab. 2. 3. 4. Außer dem Menſchen auch auf Hunden, Füchſen, Kaßen, Hafen, Eichhoͤrnchen, Igeln ıc. doch nicht im Außerften Nord« america, und nur fehr einzeln auf manden Weſtindiſchen In» ſeln (5.8. auf Martinike) ꝛc. Angekettete find auf 6 Jahr alt worden. 2. Penetrans. der Sandflob, die Tſchike, Nigua, Ton, Attun. P. proboscide corporis longitudine, Carzsex N.H. of Carolina III. tab. 10. fig. 3. Ein äußerſt läftiges Thier im mittlern America, ähnelt dem gemeinen Floh in der Bildung und in den Sprüngen, ift aber weit Eleiner; hält fich befonders im Staube auf, und *) S. F. Repr experimenta circa generationem insectorum. Opusculor, ed. Amst, 1686. 12, P. I. tab. 1-24. Auch von diefen parafitifhen Infecten fowohl ald von den uͤbri⸗ gen Epizoen, zumal aus den beiden nächſtfolgenden Geſchlechtern, ſ. J. Fr. M. pe OLrers de vegetativis et animatis corporibus in corporib. animat, reperiundis. Golting. 1815. 8. p- 68. Und Nisfh in Germars Magaz. III. B. ©. 261. ++) Die Kleiderlaus ift von der Kopflaus fpecifiſch verſchieden und ſchwerer zu vertreiben. Gin Mittel finde ich als ganz bewährt in ete nem Buche angegeben, wo man es nicht eben fuchen würde; in Fr. v. o, Mye de morbis popularibus Bredanis tempore obsidionts. Ant- verp. 1627. 4. p. 30. Eine Salbe von 2 Loth grüner Seife mit 2 Quenten Kochſalz. 270 VIII. Abchnitt. bohrt ſich den Hunden in die Fußballen, und den Menſchen beſonders unter die Haut der Fußzehen, wo dann der Hinter— leib des befruchteten Weibehens zu einem Eierfade von Erb— fengrdße anſchwillt, wodurch heftige und zumeilen in Brand übergehende Entzündungen entfteben Fonnen. 78. Acarus. Milbe. (Zr. tique. Engl. tick), Pedes 8. Oculi 2 ad latera capitis. Tentacula 2 articulata, pediformia, h Ein großes Geſchlecht von zahlreichen Gattungen *), die fih auch zum Theil, wie die Laufe auf andern Thieren finden, ı.}. Ricinus, (Ixodes R. F.) die Zangenlaus, 34- de, der Holzbock. (Engl. the dog-tick), A. glo- boso-ovatus; macula baseos rotunda; antennis cla- vatis, Friſch P.V. tab. 19. 2, 7. Telarius; A. rubieundo hyalinus, abdomine utrinque macula fusca, Hermann tab. 2. fig. 15. Unter andern auf den Binden, Eins der ſchaͤdlichſten Unge- jiefer für die Gewächshäuſer. 3.7. Siro, die Käfemilbe, Miete (Fr. le eiron, la mite. Engl. the mite). A. lateribus sublobatis, pedibus 4 posticis longissimis, femoribus capite- que ferrugineis, abdomine setoso, Sn Mehl, Räferinden, rohen Schinken xc. Sie wird nur mit drey Paar Füßen geboren, und das vierte wächſt erft nachher dazu *). 79. Hrpracnna. Wafferfpinne, Waffermilbe, Pedes 8. Palpi 2 articulati. Oculi 2, 4, 6. Caput, thorax, abdomenque unita. 1. }. Despieiens. (Trombidium aguaticum F. Acarus aguatıcus Linn.) H, rubra rotundata maculis plu- ribus; oculis inferis, Frifd P. VIII. tab, 3. Faſt wie eine Eleine blutrothe Spinne. * *) J. Fr. Herman memoire apterelogigue publie par Fr L Hammer, Strasb. 1804. fol, mit ausgemalten Kupfern. x*x) Ueber die Meinungen von den fo genannten A. Milben 6 Kırsy and Spescer vol. I. pag. 92, i Don den Inſecten. 271 - Nun wie gefagt ald ein Paar befondere Unterord- nungen: A) AnAcuNIDEA. 80. Puaransıum. Afterfpinne. Pedes 8. Oculi vert* eis 2 contigui. Frons antennis pediformibus. Abdo- men rotundatum.“ 1.1. Opilio. der Weberfnedt, Schufter, Geift, Zod, die Holzfpinne. (dr. le faucheur. Engl. Ihe shepherd). P. abdomine ovato; subtus albo. Sulzer’s Kenn;. tab. 22. fig. 140. Ein animal nocturnum, und eins der wenigen Land» n- fecten die Waffer trinfen. Die ausgeriffenen Beine zeigen noch Zage lang Lebenskraft dur Bewegung. Das zweite Paar derfefben fcheint ihnen ftatt Fühlhörner zu dienen. Die Augen figen dem Thiere zwiſchen den Schultern. 2.7. Cancroides. (Scorpio C.F.) der Büderfcor- pion. (fr. lescorpion araignee), P,abdomine obo- valo depresso, chelis Jaevibus, digitie pilosis. Xofel vol. II. tab, 64. In altem Papier ıc. Sieht wegen des flachen plattgedrud- ten Körpers und der langen Scheeren fonderbar aus. Kriecht vor» und rückwärts wie ein Krebs. Ik 3. Balaenarum. die Wallfifblaus. P. abdomine dilatato muricato , rostro subulato, Pennann's British zoology. P.IV. tab. 18. fig. 7. 4. Araneoides. (Solpuga A. F.) P, chelis dentatis vil- losis, corpore oblongo. Parnas spieil. IX. tab. 3. fig. 7-9. Hin und twieder in heißen Erdftrichen der alten Welt. Sein Biß verurfacht heftige Entzündung, zuweilen mit gefahrvol- len Zufälfen, 81. Aranzea. Spinne, Kanfer. (Fr. araignee. Engl. spider). Pedes®. Oculi 8. (plerisque). Os unguibus s. retinaculis 2, Anus papillis textoriis. Ein anſehnliches Geſchlecht von zahlreichen Gattungen *) die fi wohl bloß von lebendigen Thieren, zumal Infecten, *) Ueber die hieländifchen Gattungen dieſes Geſchlechts ſ. Tr. Marrwn’s natural History of Spiders. Lond. 1793, 4, enthält Cleaz Aldins ud C. ElerPs Werke darüber, 212 VIII. Abſchnitt. naͤhren, auch einander ſelbſt auffreſſen. Die mehreſten ver— fertigen ſich ein Geſpinnſt, entweder bloß gewebt (wie die Fenſterſpinnen u. a. deshalb ſogenannte Ar. textores s. te- lariae) oder neßformig (mie die Kreujfpinne u. a. Ar, geo- metricae s. retiariae) bei welchem legtern die regelmäßige Anlage fowohl als die Teftigfeit, womit ed Wind und Wete ter aushält, bemundernsmwürdig ift *). Auch hat man mehr= mals den freilich feltfamen Einfall im Kleinen ausgeführt, aus Spinnwebe, und befonders aus dem Eiergefpinnfte der Kreuzfpinne, eine Art Seide zu verarbeiten, — Der fo ge= nannte fliegende Sommer (Mädchen = Sommer, Mariens garnıc.) (Br. Filets de St Martin, cheveux de la Ste Vierge. Engl. Gossamer.) ift wenigftens großtentheilg ei= ner kleinen Öaftung von Spinnen (der A, odleetrix) zuzu⸗ fhreiben, die, zumal im Frühjahr, haufig an Heden- und Büſchen umher mwebt. 3. }. Diadema. bie Kreuzſpinne. A. abdomine sub- globoso rubro-fusco: cruce alba punctata, , Rofel vol. IV. tab. 35-40. Duatremere d'Isjonval erflärte diefe und die fols gende Spinne für die untrüglichſten Wetterpropheten, 2.}. Domestica. die Tenfterfpinne. A. abdomine ovato fusco: maculis nigris 5 subcontiguis; anteri- oribus majoribus, Murtyn tab. 2. fig. 10, 3.}. Scenica. (Fr. l’araignee santeuse). A. saliens ni- gra: lineis semicircularibus 3 albie transversis. Mirtyn tab, 6. fig. 1. Auf Dächern ıc. Sie hüpfet: macht aber Fein Geſpinnſte. 4.}. Saccata. A, abdomine ovato ferrugineo fusco. Friſch P. VIII. tab. 3. ® Eie trägt ihre Eier in einem Sade am Kinterleibe mit fih umher, und wagt mit einer beifpiellofen Beharrlichkeit ihr Leben, um ihn, wenn er ihr mit, Öewalt entriffen wird, zu retten "*). 5. Avieularia. die Buſchſpinne. A. thorace orbicu- lato convexo: centro transyerso excavato. ® . 9 ©. die trefflihen eignen Beobachtungen des Dr. Reimarus in der Einleit. zur IVten Ausg. von feines Vaters claſſiſchem Werke über die Triebe der Thiere ©.8 u. f. h **) Bonnet oezvres vol. I. p.545 u. f. ® Bon den Snferten. 275 Kleemann 8 Beiträge zu Röſel Tom. I. tab. ıl. 12. Zumal in Weftindien. Won der Groͤße eitter |Eleinen Kin⸗ derfauſt. Die Fußſohlen ſchillern in bunte Goldfarben. Sie ſoll Colibrite tödten, und die Eier derſelben ausſaugen. Ihr Biß kann auch bei Menſchen BEIPDEDS: — ver⸗ urſachen. 6. Spithamea. A. abdomine oblongo, pedibus longis- simis, Sera fhesaur. vol.IV. tab. go. fig. 9. In Oſtindien. Mit ausgeftredten Beinen vom Umfang ei— ner auögefpannten Sand, 7. Tarantula. A, fusca, subtus atra, pedibus subtus atro fasciatis. Abbild. n. h. Gegenst, tab. 58. In Apulien. Die Fabel von den unausbleibliden Folgen ihres Biffes und den muficalifhen HSeilungsmitteln dagegen, löſen fih dahin auf, daß es theils Einbildungen hypochondri— ſcher und bufterifcher Patienten; mehrentheils aber armfelige Betteleien feyn mögen, womit ſich leichtgläubige Reifende has ben bintergeben laffen. So viel ift indeß richtig, daß Diefe Spinne, die fi) auf dem Felde in Fleinen Erdhöhlen aufhält; den Schnittern zur Erntezeit durch ihren Biß läſtig wird: und, fo wie der Stich mancher anderer Inſecten im brennen⸗ den Sommer gefährlich werden (zumeilen eine Art Veits-Tanz erregen) Fann, fo auch freilich wohl der Tarantel-Biß. 8. Edulis. A. supra grisea; abdomine oblongo lateri- bus striatis: pedibus fulvis apieibus nigricantibus. LABILLARDIERE voyage, tab. 12. fig. 4-6 Auf Neu=Ealedonien, wo fie von demdafigen Inſulanern zu Hunderten geroftet und gegeſſen wird, 82. Scorrto, Pedes 8, insuper chelae 2 frontales. Ocu- li 2 in tergo, Palpi 2 cheliformes, Cauda elongata articulata terminata mucrone arcuato, Pectines2 sub: tus inter pectus et abdomen. Die Scorpione haben in der Bildung und Lebensart man— bes mit den Krebfen gemein, auch werfen ſie, ſo wie dieſe, jährlich ihre Schale ab. Sie nähren ſich von andern Infec- ten, und heden lebendige Junge. Der Stich der Eleinen eu— Blumenbach's Naturg. 18 274 VIII. Abſchnitt. ropäiſchen iſt, wenn nicht gerade ſchwüle Sonnenhitze u. a. dergl. Umftände dazu kommen, nicht eben gefährlid *). ı. Afer. S. pectinibus ı3-dentatis, manibus subcor- — pilosis. Röſel vol. IH. tab. 65. 3.}. Europaeus. 8. pectinibus ı8-dentatis, manibus angulatis, Röſel vol; III. tab, 66. fig. 1.2. B) Crustacer, 83. Cancer, Krebö. (Br. cancre, Engl. crab), Pedes ö. insuper manus 2 chelatae, Oculi 2 distantes, ple- risque pedunculati, elongati mobiles. Palpi 2 cheli- feri. Caudä articulata inermis. Ein mweitläuftiges Gefchlecht, defien Oattungen nach der verfchiedenen Länge und Bedeckung des Schwanzes, von Lin— ne in folgende drey Bamilien äbgerheilt worden *): A) Brachyuri, Krabben, Taſchenkrebſe, See- fpinnen. 1. Pinotheres. ,C, brachyurus glaberrimus, thorace laevi lateribus antice planato, caudae medio nodu- loso carinato. Die Sage, daß fich diefer Krebs innerhalb der Steckmu— fchel aufhalte, um die Mufchel bei Annäherung der Blackfiſche zu warnen, iſt irrig. Er verwirrt ſich wohl oft in den Bart dieſer Muſchel, ſo wie andere Krebſe auch: aber die vorgege— bene Abſicht fallt weg: 2. Ruricola. die ſchwarze Landkrabbe. C. bra- chyurus, thorace laeviintegerrimo, antice retuso: pedum articulis ultimis penultimisque undique spinosis, -“ Catzspy vol, II. tab. 52: In Weftindien und den benachbarten gandftrichen. Lebt im Gebüſch in Erdhöhlen; zieht aber im Frühjahr, theils i in gro⸗ ßen Scharen nach den Seeufern, um die he in den Sand zu legen. *) Die Fabel von ihrem vorgeblichen Selbſtmord hat unter an— dern ſchon unfer Ki a Keyßler durd eigne Verſuche wi: verlegt. Reifen I. Theil. ©. 231. * J. Fr. W. Herbft Verſuch über die Naturgefhichte der Krab— ben und Krebſe. Zuͤrich Hindi uf: 4 Don den Inſecten. — 3: Vocans. die Sandkrabbe. (Engl. the sandcrab). C. brachyurus, thorace quadrato inermi, chela al- tera ingenti. Cıressr volll. tab. 35. In Oftindien und im wÄärmern Nordamerica. Das Männ— hen *) wird durch die auffallende Ungleichheit feiner beiden Scheren merfwürdig, deren eine nicht viel größer als ein Bein des Thieres, die andere hingegen fo ſchwerfällig ift, daß fie der Krebs, wenn er von der Stelfe will, auf den Rüden legen, und fo fotttragen fol. 4. f. Maenas. die Krabbe. C, brachyurus, thorace laeviusculo, utrinque quinguedentato, carpis uni- dentatis, pedibus ciliatis: postieis subulatis. 5. Dromia. C. brachyurus hirsutus, thorace utrinque dentato, pedibus posticis unguibus geminis, Abbild. n: h. Gegenst. tab. 67. Im indifhen Dcean. Hat fo wie mande andere Krabben- arten vier Beine oben auf dem Rüden, womit er eine leere Muſchelſchale faffen und damit Fleine Fiſche oder Krebfe zu feiner Nahrung fangen fol: 6. f. Pagurus. der Taſchenkrebs, die Taſche. (Engl. the punger). C. brachyurus, thorace utrin- que obtuse noyem-plicato, manibus apice atris. B) Parasitici, cauda aphylla, Schnedenkrebfe. 7. Bernhardus. (Pagurus B. F.) der Einfiedler, C; macrourus parasiticus, chelis cordatis muricatis: dextra majore; BR, 2 Suljer’s Geſch. tab. 31. fig. 5. Bewohnt leere Schnedenhäufer: und zwar, wie es feheint - ohne Auswahl befonderer Geſchlechter oder Gattungen. Oft find ſolche ausgeftorbene Schnedenhäufer inwendig von einem Einfiedlerfreb$ bezogen, und von außen zugleich mit Alcyo— nien u. a, dergl. Corallen befegt. €) Macroüri. Eigentlich fo genannte Krebfe. 8. Cammarus. (Astacus marinus F.) der Summer. i (Fr. !homard. Engl. the lobster). C. macrourüus thorace laevi, rosiro lateribus denfato: basi supra dente duplici, *) Bank's in Hawkeswortw’s eollection etc, —D II. p: 32; * 276 Vm. Abſchnitt. In den Meeren der nördlichen Erde: wo er, wie anne Fiſche, zu gewiffen Jahrszeiten hin und her zieht. 9.7. Astacus. (Astacus Auviatilis F.) der Slußfrebs, Edelfrebs. (Fr. lecrevisse. Engl. the crain fish). C. macrourus thorace laevi, rostro lateribus denta- to: basi utrinqgue dente unico. Rofel vol. II. tab, 54 - 56. h Diefed Thier (movon ed aud von Natur rothe, und an- dere felbit beim Sieden ſchwarzbleibende Spielarten gibt), erreicht ein swanzigjäbriges Alter und wirft befanntlid) feine ganze Schale alljährlih ab, wobei zugleich feine drey Zähne und felbft fein Magen — werden. Die zwey kalkigen Steine die ſich im Sommer zu beiden Seiten ſeines Magens finden (die irrig ſo genannten Krebsaugen), find doch wohl der vorzüglichſte Stoff, woraus die neue verjüngte Schale ver— bartet. Auch der zufällige Verluft von Füßen, Scheren ıc. diefer u.a. Öattungen von Krebfen, wird durch ihre ftarfe Reproductionskraft leicht wieder erſetzt. Sie ſchnellen ſogar Füße und Scheeren, wenn fie ihnen (nur nicht zu nahe am Lei— be) gequetfeht oder mit einem glühenden Eifen berührt werden, von felbft von fih. (So wie es der Hummer zumeilen bei hef= tigen Donnerfhlägen thun fol). 10. }. Squilla, (Palaemon S. F.) die Öranate, Gar— neele. (&r. Za chevrette, crevelte, salicoque le bar- bot. Engl. the shrimp). C. macrourus, thorace laevi, rostro supra serrato, sybtus tridentato, nıa- num digitis aequalibus. Mém. de l’ac. des sc. de Paris. 1772. P. Il. 'tab. 1, fig. 1.2 11: 7. Crangon. (Crangon vulgaris F.) die Gar— neele. C, macrourus, thorace laevi rostro integer- rimo, manum pollice longiore, Roöfel vol, III. tab. 63. fig. ı. 2. So wie die vorige, häufig an den Küften von Europa, zumal in der Nordfee, 12. Arctus. (Seyllarus A. E.) C. macrourus, thorace anlrorsum aculeato, fronte diphylla, manibus sub- adactylis. Gesner hist, agualıl, pag. 1097: In allen mildern Weltmeeren, 15. Mantis, (Squilla M. F.) C. macrourus arlicula- Bon den Sniecten. 277 ris, manibus adactylis compressis falcatis serrato- dentatis, Sulzer’ Gef. tab. 32. fig.2. - Im mittelländifchen u. a. Meeren der wärmern Erdftriche. 14. }. Pulex. (Gammarus P. F.) die Fluß-Garnee— le. C. macrourus articularis, manibus 4 adactylis, pedibus 10. Röſel vol. IM. tab. 62. Zumal häufig in der Brunnenfreffe. Aber auch in Unzahl an manchen Seefüften. Sehr gefräfig, Aas verzehrend. 15.4. Stagnalis. (Gammarus St.F.) C. macrourus ar- ticularis, manibus adactylis, pedibus patentibus, cauda cylindrica bifida. Schäfer's fifhformiger Kiefenfuß. 1734. 4 In ftehenden Waflern. 84. Monocurus. Kiefenfuß. Pedes natatorii. Corpus erusta tectum. Oculi approximati, testae innali. Alle bis jegt bekannte Gattungen diefes Geſchlechts finden fih bloß im Waffer ”). "1. Polyphemus. (Limulus P. F.) der moludifde Krebs. (Engl. the horse-shoe, helmed-fish). M. testa plana convexa sutura lunata, postica dentata, cauda subulata longissima. Das allergrößte Infect, das wohl eine Länge von 4 Fuß erreichen Fann. Daß e3 Einäugig genannt worden, ift lä- cherlich, da es über 2000 Augen hat. Auch findet es ſich nicht allein in Oſtindien, fondern au) an den Küften des nordöft- Tihen America, zumal häufig in der bahamifchen Meerenge. 2.+. Apus. (Limulus Zacustris Mürı.) M, testa sub- compressa, antice retusa, postice fruncata, cauda biseta. I Schäffer's Erebsartiger Kiefenfuß tab. ı. Nur in wenigen Gegenden von Deutfihland. Aber dafelbft in naffen Jahren nach Ueberſchwemmungen ıc. in auffalfender Menae. Wie es feheint ein wahrer Zmwitter*), dem Schät- fer über 2 Millionen Gelenfe angerechnet hat. - ), 0, Fr. MÜLLER enlomosiraca $, insecta testacea. Hav h / e 4. ) Stralſund. Magaz. J. B. S. 23 9 278 vi. Abſchnitt. 3.7. Pulex. der Waſſerfloh. N Müur.) M. antennis dichotomis, cauda inflex Sulzer’s Geſch. tab, 30. fig. 10. In Slüffen und Teihen, aud im Brunnenwaſſer: theils an Drten fo haufig, daß er bei feiner ziegelrothen Farbe wohl eher die Sage von Waffer, das in Blur verwandelt fey, vers Be bat. ® 4 t. Conchaceus. (Cypris pubera Mürı.). M. testa —— ovali tomentosa. - Mürrter tab, 5. fig. 1-5. Ebenfalld in unfern füßen Waffern. Bei diefer und eini- gen verwandten Gattungen, ſteckt das Thierchen in ſeinen zarten Schalen wie in einer Klaffmuſchel. 85. Oxiscus. Pedes 14. Antennae setaceae. Corpus ovale. Sa | . Ceti. (Cymothoa C. F.) die Wallfiſchlaus. O. — segmentis distinctis, pedibus tertii quarti- que paris linearibus ovaticis. PAſuuas spieileg. zoolog. Fasc. IX. tab. 4. fig. 14. Zumal eine Plage der Wallfifche, bei welchen diefes In— ſect, befonders an den Finnen und Zeugungstheilen, aufs fe- ftefte fich einniftelt. x 2.7. Asellus. der Kellerefel. (millepeda. Fr. la eloporte, Engl. the wood louse). O. ovalis, cauda obtusa, stylis simplicibus. 86. Sconorznora. Affel. Pedesnumerosi, totidem utrin- que quot corporis segmenta. Antennae setaceae. Pal- pi 2 articulati. Corpus depressum. 1.7. Lagura. S. pedibus utrinque 24, sorpore oVa- li, cauda penicillo albo. Leica vol. III, tab. 135. B. Unter alten Baumrinden, Moos, Pilzen. Merkwür— dig ift, Daß verfchiedene Gattungen diefes und des folgenden Giſdlecht⸗ ihre zahlreichen Füße erſt nach und nad) erhalten, und nur wenige Paare derfelben mit aus dem Ei bringen. 2.7. Gigantea, S. pedibus utrinque 22, In Weftindien ıc. Der folgenden fehr ähnlich, aber fufis lang und drüber. | Bon den Inſecten. 279 3. Morsitans. S. pedibus utrinque 20. Sulzers Geſch. tab. 50. fig. 14. In den beißen Zonen: und ſelbſt ſchon in Spanien, Ihr Biß verurſacht gefährliche Entzündung. 4. }. Electrica. die Feueraſſel, der Feuerwurm. 8. pedibus utrinque 70. Srifh P.XI. tab. 2.8. fig. ı. Phosphorefeirt ftarf, und fogar der Fleck wo fie aelegen, leuchtet noch geraume Zeit nachher. Lebt vorzuglic in feuch— tem Erdreich, Friecht aber auch zumeilen auf Blumen, und dadurch laſſen fich wohl die nicht gar feltenen Falle erklären, two fich diefes Thier in die Stirnhöhlen bei Menfchen einge- niftelt und wohl Jahre lang ME Kopfweh ıc. ver= urſacht hat. 87. Junus. Vielfuß. Pedes numerosi: duplo utrin- que plures quam corporis segmenta. Antennae mo- niliformes, Palpi 2 articulati,. Corpus semicylin- dricum. 1. +. Terrester. (Engl. the Aundred- legs). 8. pedi- bus utrinque 100. Sulzer’ Gef. tab. 30. fig. 16. Meift unter der Erde in fettem Boden oder im Miſte; be⸗ ſonders ſchädlich für die Kohlarten. 280 "IX. Abſchnitt. | Neunter Abſchnitt. Bon den Würmern. $. 146. D: SInfecten haben fo beftimmte und faßliche, die Würmer hingegen fo wenig allgemein paſſende yofitive Charactere, daß man die legteen vielleicht am Eürzeften durch diejenigen weißblü— tigen Xhiere definiren Fonnte, die Feine Infecten find; ald von welchen fie ſich ſowohl dur den Mangel der Fühlhörner als der eingelenften Bewegungswerfzeuge unterſcheiden ($. 40. 122.). [A Sie haben mehrentheild einen weichen, theils gleichſam galfertartigen Körper: nur wenige find, wie die Apbroditen, mit Dagten, einige, mie die See= Igel, mit einer Falfartigen ' Scale bededt. Manche Amppitriten verfertigen fich eine Funft- reihe Hülfe von Sandfornden ıc. viele andere Thiere diefer Claffe aber (die Conchylien nämlih und mande Polypen) be— wohnen ein ihnen angebornes feftes, faſt porzellan= oder ftein= artiged Gebäufe, das ihnen zum Schuß und Aufenthalt die= net: und theild von dem Thiere umher getragen wird, theils aber unbeweglich feft figt. $. 148. Kein einziges Thier diefer Claffe ift wirklich geflügelt (denn daß der Tintenfifch ziemlich große Säge aus dem Waffer ber- aus thun Fann, ift Fein Flug zu nennen), auch kann man ihnen Feine eigentliche Füße zum Aufftügen des Körpers und zum Fort— fhreiten zugefteben. Doch baben die Regenwürmer, See⸗Igel, Seefterne ıc. befondere Organe, die gewiſſer Maßen eine äbnli- che Beitimmung haben. Und dann wird au der Mangel die- fer äußern Bewegungsmwerfzeuge bei vielen Würmern durch die bei ihnen ausnehmende Kraft, ihren Körper wechſels— weife weit auszuftredfen, und wieder enge zufammen zu ziehen, erſetzt. f \ $. 149. 4 Statt der Fühlhörner haben viele Würmer, fo genannte Fühlfaden (tentacula), oder biegfame ungeglicderte, Bon den Würnern. 281 meift weiche fleifchige Faden anı Kopfe, die bei einigen von an— fehnlicher Länge, überhaupt aber von mannigfaltiger Beſtim— mung find. Vielen nugen fie zum Taſten; manden zum Zang: u. ſ. w. $. 150. Uebrigens läßt fih über die Sinne biefer Thiere und deren Werkzeuge noch weniger Beftimmtes, als über der Inſec— ten ihre, fagen. Doch haben einige ungezweifelt wahre Augen (mie die Tintenfifche ıc.), und andere, wie 5.8. die Polypen, baben obne Augen doch das feinfte Gefühl von Licht und Hellung. —A Sm innern Körperbau weichen die mehreſten Gewuͤr— me wieder eben fo ſehr von der nfesten ihrem, als dieſe von dem der rotbblütigen Thiere ab. Auch unterfcheidet fich diefe Claffe im Ganzen ſchon dadurch von der vorigen, daß meines Wiſſens Fein einziges Ihier derfel- ben ſich (fo wie hingegen die allermehrften Infecten) einer wah— ren Verwandlung unterzieht. —6 Der Aufenthalt dieſer Thiere iſt meiſt im Waſſer: und zwar der bei weiten allermehrſten ihrer im Ocean. Ei— nige leben bloß unter der Erde: und viele ausſchließlich im le— bendigen Körper anderer Thiere, wie die Darmwürmer, Sa— menthierchen u. ſ. w. $. 153. Zur Selbfterhaltung dient vielen Ihieren dieſer Claſ— fe die ganz ausnehmende Stärke ihrer Reproductionsfraft, und einige, mie 5. B. der Kleifferaal, das Räderthier ꝛc. befigen ei- ne Art von Revivifcenz, wodurch fie gewiffer Maßen unzerftor- bar fcheinen. Aal 141.9 Die meiften thierifhen Eingeweidewürmer, auch die Tin- tenfifche 2c. ausgenommen, find wohl die allermebrften Würmer wahre Hermaphroditen, von denen jedes Individuum fein Geſchlecht auf eine der oben angegebenen Weifen ($. 20. ©. 20,) fortzupflanzen im Stande ift *). *) Auch die Paarung hat bei manchen Thieren diefer Claſſe un- gemein viel Eigenes, wie 3. B. bei den gemeinften Garten= und Wald-Schnecken (belix arbustorum, nemoralis eic.) als welche zur Brunftzeit mit einem überaus jonderbaren Fleinen Pfeile verfehen find, der von Falfartiger Subftanz ift, und ungefähr die Geftalt eines vierſchneidigen Lanzenſchaftes hat. (täb. 1. fig.8.) Diefer Liebespfeit \ 282 IR. Abſchnitt. $. 155. Die unüberfehliche Menge von Seegefhopfen in diefer Claf- fe ($. 152.), zumal die Condiplien und Corallen, werden in der großen Haushaltung der Natur vorzüglich dadurch äußerſt wichtig, daß ſie im Ocean [— fo. wie die Infecten auf und in ber Erde ($. 143.) —] unendlich mannigfaltigen überflüffigen oder nachtheiligen Stoff verzehren, durchwirken, gleichfam um= wandeln u. f. w. — Dem Menfchen ingbefondere werden fie da— durch nugbar, daß Viele derfelben, zumal unter den Mol- lusken und Conchylien, eßbar find, und vorzüglich einige (wie z. B. namentlid venus mercenaria und mytilus, bidens) manchen Kuftenbemohnern und Seefahrenden zu einer Hauptnah— rung dienen. Von einigen Schneden wurde ehedem mehr als jegt die Purpur= Farbe genommen *). Aus dem den Black— fiihen eigenen Saft Fann Tinte und Tufche bereitet werden. Der Bart der Steckmuſchel gibt eine Art brauner Seide, die verarbeitet wird. Mehrere Mufchelarten führen Perlen '*). Das rotbe Corall gibt einen wichtigen Handelsartifel, zu= mal nach Dftindien. — Verſchiedene Schnedichen oder Mufcheln ꝛc. eurfiren ganz oder in Stückchen gefchnitten bei einigen fernen Völkern ftatt Sheide- Münze. Aus ähnlichen Mufchelftüdchen von verfchiedenen Farben machen die $rofefen u. a. nordameri= canifche Indianer ihre Denffhnüre (wampum) ıc. die ib- nen ftatt Urkunden dienen ***). Viele Wilde brauchen Mufchel- ſchalen und Schnedenbäufer ftatt Trinfgefdirre, Löffel ꝛc. Die Südſee-Inſulaner maden daraus ihre finnreichen An— geln und mancherlei anderes Fifchergeräthe ($. 118.). Die nords fteckt ihnen dann ganz locker in einer Deffnung des Halfed, und wenn ihrer zwese einander aufgefunden haben, fo drüdt jedes feinen Pfeil dem andern in die Bruft, und erfiauf diefe vorgangige Auswechfes lung diefer Pfeile und dadurch verurfachte Anreigung, erfolgt die wahre Paarung. RT *) S. Schneiders Abbandl. hierüber im II. B. von Ant. de Ulloa Nachr. von America. Leipz. 1781. & ©. 377 - 431. **) Zumal beim mytilus margaritifer, mya margaritifera etc. Die Perlen fisen meift im Thiere felbft, zuweilen doch auch in— wendig an der Schale feft. Noch ift ihre wahre Entftehungsart nicht aufgeflärt. Die allerſchoͤnſten werden bekanntlich auf Geilon und im verfifchen Mesrbufen geftfcht. Die weftindifchen, californifchen, fo auch die von Itaheiti 2c. find ſchon weniger ſchoͤn; vollends die meiften von denen aus europtifchen Flüffen 1e. Doc finden fich unter legtern und namentlich unter den hielandifchen Celliſchen, fo wie unter den Lievlaͤndiſchen auch welche von ungemeiner Schönheit. ‚FB S.CosFiel’s Gef, der Brüder Miffion in Nordames ira. ©, 34 u f. 173 16, Bon den Wirmern. 285° mweftlichen Americaner fhärfen ihre Harpunen mit feharfge- ſchliffenen Stufen von Mufchelfchalen. — Zu Kunftarbeis ten dienen vorzüglich manche Archen = Mufcheln und Kinkhorn— fehneden, die auf Onyr = Manier zu Cameen verarbeitet werden: auch Perlenmutter. Die große beinartige Schuppe des Blad- fiihes (os sepiae) wird von Künftlern und Handwerkern be= nußt. Der Badeſchwamm dient zu manderlei häuslichem Gebrauche; Madreporen zu Duader = Baufteinen .B. an beiden Küften des rothen Meeres. Unzählige Conchylien und Corallen werden zu Kalk gebrannt; einige große dünne Mus fchelfehalen im ſüdlichen Schina und der Indifchen Salbinfel ftatt Tenfterfheiben gebraudt u. f. w. Auch dienen die Conchy— lien zum allgemeinften Puß der wilden Völker *). Die Blut— egel endlich find ein überaus wichtiges chirurgiſches Genes- mittel. | $. 156. | Zu den ſchädlichſten Thieren diefer Elaffe geboren vorzüglich alle die furchtbaren Würmer des menfhliden Körpers, die ſich entweder wie die Maftwurmer, Spulwür— mer, Zrihuriden und Bandwürmer im Darmcanal, oder wie der Nervenmwurm nahe unter der Haut aufhalten *). Sodann auch die Egelfchneden, die fich bei den Schafen ıc., die Fin— nen bei den Schweinen, die Blafenwüurmer und fo viele andere Würmer, zumal bei den vierfüßigen Hausthieren und bei Fiſchen finden, und fie franf machen. Die Regenwürmer und Scnedfen ſchaden Gewächſen. Der Pfahlwurm, vie Bohr = Pholade ıc. durchbohren Schiffe und Damme. 5 BL, 199% Sch habe auch bei diefer Claffe bis auf einige wenige Abän— derungen im Ganzen die Drdnung des Linneifchen Syſtems befolgt: . *) In der großen fidlandifhen Sammlung , die ©. Maj. unfer voriger König an das hiefige arademifhe Mufeum gefchenkt haben, findet fih unter vielen andern dergleichen Putzſtuͤcken, fogar ein Hals» band von niedlichen, mühfam polirten, durchbohrten, und mit Sch» nen Funftreich zufammen geflochtenen ES chnedenhäuschen von demjeni— gen Nolfe, das vulgo für den Fümmerlichften Auswurf des Men- ſchengeſchlechts verſchrien wird, naͤmlich von den Peſcher aͤs auf dent Feuerlande. 79 Hingegen kann ich den abenteuerlichen Erzählungen von der hoͤlliſchen Furie, einem von Niemand zuverfichtlich gefebenen, und doch fehr genau befhriebenen, und wie es beißt, mit Widerhäfchen be: wafineten, und ohne Flügel in der Luft herum fliegenden Wuͤrmchen, was auf Menfhen und Vieh herabſtuͤrzen, und fie durchbohren jol 2. ſ. w. Eeinen Glauben beimellen. DI Y IX. Abſchnitt. I. Insesrima. Längliche Würmer, ohne merklich fihtbare äußere Gliedmaßen. Il. Morıusca. Nadte weiche Würmer, mit beutlichen, theils fehr zahlreichen Gliedmaßen; viele derfelben haben große Aehnlichkeit mit den Bewohnern der Schnedenhäufer und Mufchelfchalen in der folgenden Ordnung. III. Testacea. Die den Würmern der vorigen Ordnung ähnlichen Bewohner der Conchylien. IV. Ecninonpermara (Crustacea).' Mit einem (beinahe Enorpeligen Körper, und theils mit einer feften (gleichfam Falfartigen) Rinde. See» Igel, Seefterne, Seepalme. V. Conanuia. Die Polypen und andere Pflanzenthiere, die einen Corallenftamm oder andere ähnliche Gehäufe bes wohnen. VI. Zoorurra. Die nackten Pflanzenthiere ohne Gehäufe. Nebft den Infufionsthierden. * — » Das von den neuern franzöfifchen Zoologen gegründete Sy: . ftem ber Thiere diefer Claffe, ift weit mehr als das Linneifche dem inneren Baue derfelben entfpredhend. Daher dienadten Mol lusfen und die Bewohner der. Conchylien mit einander in eine gemeinfchaftliche Ordnung verbunden, und diefen überdem noch vor den Inſecten ihre Stelle angewieſen worden; ſo wie eine andere Abtheilung (Annelides), welche die Geſchlechter Ser- pula, Sabella, Amphitrite, Nereis, Aphrodita, Lum- bricus, Naie, Hirudo und die mehrften Gattungen von Gor- dius begreift, vor die Krebfe und Spinnen (Eruftaceen und Arachniden) zu ftehen Fommt. Der übrigen Ordnungen, die bann den Schluß des ganzen Thierreihs machen, find folgen= de fünf: ı) Echinodermata. x 2) Intestina (Entozoa), 5) Acalephae, Die Geſchlechter Actinia, Medusa und Holothuria, 4) Die Zoophyta und Corallia. e 5) Infusoria mit Einſchluß von Fureularia, Brachionus, Vibrio, Volvox etc, * * Bon den Würmern. 285 Zur N. ©. der Würmer. N J. B. pe L,amarcr Systeme des animaux sans vertedres. Par. 1801. 8. - Es. Histoire naturelle des animaux sans vertebres. ib. 1815-22, VII. T. 8. ; J. G. Brucysere Ähistoire naturelle des vers. in der Encyclope- die melhodique ib. 1789. 4. f Aug. Fr. Schweigger's Handbuch der Naturg. der ffeletlofen ungegliederten Thiere. Leipz. 1820. 8. O. Fr. Mürrer Astoria vermium terrestrium et Jlaviatıliam. Havn. 1773. 4. Aus. SEBA thesauras. (f. ©. 199.) vol. III. \ I. INTESTINA. Die mehrſten haben theild einen cylindrifchen, theil einen bandförmigen Körper. Die Eingeweidewurmer ded menfd- lichen Körpers find (die Samenthierchen ausgenommen) alle aus diefer. Ordnung ). 1. Gorpivs, Fadenwurm. Filaria. (Engl. hairworm). Corpus filiforme, teres, aequale, laeve, 1.7. Aguaticus. das Waſſerkalb. (Seta equina). G. pallidus extremitatibus nigris. Spannenlang, von der Dide eines ftarfen Zwirnfadens. In lettigem Boden und im Waffer. Zumeilen aber aud) wie der folgende tropifche Nervenwurm bei Menfchen in Ge- ſchwüren. . 9 Joh. Aug. Ephr. Goeze Verſuch einer Naturgeſchichte der Eingeweidewürmer thieriſcher Körver. Blankenburg, 1782. 4. Nachträge dazu, von 3. ©. 9. Zeder. Leipz. feit 1800, 4. Vermium inteslinalium praeserlim taeniae humanae brevis expositio, auctore P. Cur. Wernero, Lips. 1782. 8. nebjt der da= zu gehörigen dreyfachen coztinuatio. ib. 1782. u. f. 8. J. 6.9. Zeder's Naturgefhichte der Eingeweidewürmer. Bam: berg, 1803. 8. Aber nun vor allen: C, Asm. Ruporrpnur entozoorums. vermi- * intestinalium historia naturalis, Amst. 1808. II, vol, 8. mit upf. e Er. entozoorum Synopsis. Berol. 1819. 8. mit Kupf. Und 5. ©. Bremfer über lebende Würmer im lebenden Men: fen. Wien, 1819. Z. mit Kupf. Er. Icones helminthum systema Rudolphi eniozoologieum il- tastrantes. ib, 1824. III Fase, ſol. 286 IX. Abſchnitt. 2, Medinensis, der Nervenwurm, Farenteit. £dra- cunculus, vena Medinensis. Fr. Ze ver de Guinee). G. totus pallidus. \ — nat. hist, of Jamaica; vol. II. tab, 134; _ Ei; Am perfifhen Meerbufen, in Aeghypten, Oſt- und Welt: Indien, auf Guinea Wohl zwey Ellen lang. Zeigt fi) unter der Haut, zumal an den Knöcheln, Knieen, Armen ıc. wo er fchmerzhafte Beulen, Entzündung u. f. w. verurfacht, und äußerſt vorfichtig (damit er nicht abreiße) ausgewunden werden muß; eine längmwierige oft mehrere Wochen dauernde Operation ). 3. Papillosus. F. ore orbiculari colloque papillosis, corpore subaequali, postice attenuato, cauda in- curvata, Bei Pferden in mehreren Eingemeiden; und, wenn cd ans ders die gleiche Gattung ift, zumal in Dftindien auch nice felten in der vordern Augenfammer. 2. Ascarıs. Corpus aequale teres ore trinodo, intesti- nis conspicuis, e 1. +. Vermieularis. der Maftwurm, Madenmwurm, Springwurm. (Oxyuris vermicularis.) A. cauda subulata, cute ad latera corporis subtilissime cre- nata, | an en in Hält fih im Maftdarm bei Menſchen auf, ſaugt mit dem fiumpfern Ende, —* 2.7. Lumbricoides. der Spulwurm, Herzwurm—. (lumbricus teres. Fr. Zestrongle. Engl. the round worm). A. cauda obtusa, ani rima,transversa, in- testino aurantio, (tab. I. fig. 2.) ...) ©. von dieſem berühmten Thiere , (deffen eigenthümliche Aniz malitaͤt ſchon alte griechifche Aerzte, ohne Grund haben bezweifeln wol- len,) außer den beiden, vorzüglich elafifchen Werken : Kinprer amoenit, exotie, p. 526. *2 rg y ‚ Und Wmrersorrom or .the native Africans in the Neigh- bourhood of Sierra Leone. vol. H. p. 82... .. | Befonders noch ſechs verfchiedene Auffäge im Ilten 8. des Edin- burgh medical and surgical Journal 1806. Kann der Wurm mit einem Male ganz herausgebracht werden, fo zeigt er noch viele Mis miten lang Leben und Bewegung. (ſ. a. a, 9: ©. 302.) | Bon den Würmern. 287 Der allergemeinfte Darmmurm im menfhliden Körper, zumal in den. dünnen Darmen; zumeilen in unfäglicer Menge. . 3. Trıcnocernanus. Corpus inaequale, teres; anlice capillare, postice incrassatum, 1.4. Dispar. die (vulgo fo genannte) Trichuride. T. supra suberenatus, subtus laevis, anterius subtilis- sime striatus. (tab. I. fig. 3. Beim Menfchen in den dicken Därmen; faugt mit dem duns nen haarformigen Ende. 4. Ecmiwornrsenus. Kraßerwurm, Hafenwurm )⸗ Corpus teres, proboseide eylindrica relractili echi- nata. { 1.}. Gigas. E. candidus, collo nullo, proboseide va- ginata: aculeorum uneinatorum ordinibus pluri- bus, papillis suctoriis senis, Goeze Eingeweidewürmer tab. 10. fig. 1-6. Sn den Därmen des Hausſchweins. 5, Lumsrıcus. Corpus teresannulatum, longitudinali- ter exasperatum aculeis conditis, 1ı.+. Terrester. der Regenwurm. (Ft: Ze ver de ter- re. Engl. theearıih- worm, dew-worm). L. ephip- io circulari, 8 seriebus aculeorum abdominaliunn, Ctab. I. fig. 7.). Das bekannte, den jungen Küchengewächſen ſchädliche Thier: ein wahres animal subteraneum, unter deſſen Haut felbft wieder eine Gattung Fleiner Inteftinalwürmer Cascaris mi- nulissima) niftet. 2.+. Variegatus,. L, rufus, fusco-maculatus, sexfa- riam aculeatus. A Bonwer Tr. d’Insectol. 11, (oeuvr. vol. I, tab. ı. fig. 1-4. Ein überaus ſchönfarbiges etwa 1% Zoll Tanges Thier. In Zeichen, Gräben ıc. Hat, fo wie der gemeine Regenwurm auch, ausnehmende Reproductionsfraft. Sogar ein abge- ihnittenes „4; des Ihieres, kann binnen einigen Monaten wie— der zu einem ganzen Ihiere von vollfommener Länge repro— > #),A H, L. Westrums de helminthibus acanthocephalis: Hannov; 1821, fol, mit Kupf: 288 IX. Abſchnitt. ducirt werden. Seine natürlihe Fortpflanzung geſchieht, ſo— wohl indem er lebendige Junge gebiert, als auch durch junge Brut, die er wie Sproſſen austreibt. 6. Fascioua. Corpus gelatinosum, planiusculum, poro ventrali duplici. “" 1.}. Hepatica. die Egelfhnede. (Distoma hepati- cum. Fr. ladouve. Engl. he fluke.) F, depressa, ovata fusca, antice tubulo instructa, 3.6. Schäffer’s Egelfehneden ıc. fig. 1-8. In den Lebergallengängen der Schafe und mancherlei an— drer zumal grasfreffender Säugetbiere *). ®,}. Intestinalis. der Riemenwurm, Fifhrieme, Bid. (Ligula cingulum). F, corpore taeniolari ınar- ginibus undulatis, Journal des savans, 1726. p. 102. Wie ein fhmaler Rieme; ungegliedert: in der Bauchhöhle bei manden Zifhen. Sit felbft, nachdem diefe gefotten waren, noch lebendig in ihnen gefunden worden, 7. Taesıa, Bandwurm, Neftelmurm, Kettenwurm. (vormals fogenannter Lumbricus Jatus. $r. ver solilaire, Engl. tape-worm, jointed- worm). Corpus planius- culum, geniculatum. Os quadrilobum, Ein mweitläuftiges, fotwohl wegen der ausnehmend fonder= baren Einrichtung feines Baues, ald wegen der hartnädigen und mannigfaltigen Zufälle, die dur die nachgenannten Gattungen im menfchlihen Körper verurſacht werten, übers aus merfwurdiges Ihiergefchlecht. Der gegliederte Wurm faugt fi mittelft de3 aus feinem vierfolbigen Kopfe (tab. 1. fig. 4.) heraus ragenden zugefpigten Saugerüfjeld im Darms canal feft *). Zunächſt auf den Kopf folgt, (menigftens bei den nachbenannten Gattungen) ein überaus ſchmaler, faſt fadenforniger Hals (tab, ı. fig. 4.), der allgemach mit im» mer deutlichern und größern Öliedern in den übrigen Korper des Wurms übergeht. In jedem der größern Glieder, Die dann bei weitem den längften Theil des Thiers ausmachen ) Eo. Meurıs de Distomate hepatico et lZaneeolato. Got= ting. 1827. fol. mit Kupf. ß : **) Afferdings fcheint aber, daß fich auch bei ahgeriffenen Stuͤcken von Bandwürmern, aus ihrem Vorderende wieder ein neuer Kopf bildet. ©. Carlisle's treffliche Beobachtungen fiber diefe Thiere im 11. 8. der Transactions ofthe Linnean Society, p. 356: Bon den Würmern. 289 (tab. ı. fig. 5. 6.), zeigt fi) ein befonderer Eierſtock, meift von einer fehr eleganten Form, mie Laubmwerfıc. der feine Eierchen durch eine am Rande oder auf der. breiten Seite be— findliche einfache oder doppelte Deffnung von ſich geben Fann. -Uebrigens ift der Bandwurm nichts. weniger als solitaire, fondern man bat gar oft. bei Einem Menfchen oder Einem Thiere viele ganze Bandwürmer zugleich gefunden. _ 1.}. Solium. der langgliedrige Bandwurm. (T. eucurbitina). T. humana articulis oblongis, orifi- cio marginali solitario, ovario pinnato, (tab. ı. fig. 5.) JR Diefe Gattung ift in Deutfchland die gemeinfte, Findet ſich, fo wie die folgende, im dünnen Darme beim Menfchen. Die fo genannten Kürbsfernwürmer (vermes cu- eurbitini, ascarides Covzeri) find abgefegte Hinterglie— der diefes Wurms. 2. +: FPulgaris. der furzgliedrige Bandmwurm. [Bothriocephalus Jatus )J. T. humana articulis. ab- breviatis transversis, orificio laterali dupliei, ova- rio stellato. (tab. ı. fig. 6.) In andern Gegenden von Europa, zumal häuflg in der Schweiz und in Frankreich. 8. Hyvarıs. Blafenwurm. Corpus ttaeniforme desinens in vesicam lymphaticam. Os quadrilobum, Kopf und Vordertheil diefer ebenfalls überaus fonderbaren Thiere, die fih meift an und in verfchledenen Eingeweiden vielerlei Säugethiere finden, hat bei den mehrften Gattungen viele Nehnlichkeit mit denen vom Bandwurm, Der Sinter= ' theil aber endigt fi) in eine eiformige Wafferblafe verſchiede— ner Größe. 1. }. Finna. die Finne. (Cysticercus cellalosae), H. conica, vesicae dupliei inclusa, interiori basi sua adhaerens, capite versus collum vesicae directo. Abbild. n. h. Gegenst..tab. 39. Sehr felten bei Menfhen **) und Affen auf den Musfeln, *) Uber die unter dem Namen der Grubenkoͤpfe, Bothrio= cephali, zu einem bejondern ©efchlechte verbundenen Gattungen von Bandwürmern, ſ. Leuczart's zoologische Bruchstücke I, Helmst, 1820. 4. 3) S. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzney= “ kunde 1809. 11.B. 12. St. p. 115. tab. 1-3, ‘ Blumenbach's Naturg: 19 290 "IR. Abſchnitt. auf: dem Hirne sc. Am gemeinften aber im Schweinefleifch. Ihre thierifche Natur hat ſchon Malpighi außer Zweifel gefegt. Da fie fi bloß bei dem vom Menfchen unterjochten Hausſchwein aber nicht bei der wilden Sau findet, ſo gibt ſie ein Beiſpiel von organiſirten Körpern, die erſt lange nach "wer erſten Schöpfung gleichſam nacherſchaffen zu ſeyn ſcheinen. 2.7}. Globosa. H. simplex ovata, corpore distincte articulato, rugoso, imbricato, Goeze Eingeweidewürmer. tab. 17. Die Blafe oft größer ald ein Hühnerei. Am bäufigften am Far und an der Reber der Schweine, 3. }. Cerebralis. die Dueefe. (Coenuruscer.) H. mul- tiplex, corpusculis pluribus, cauda biseta vesicae communi adnatis, Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8. Im Gehirn der drehenden Schafe (Dueefenföpfe, Segler, Dreber, Umgänger. "Engl. szagger's.) 4. Erratica. H. multiplex, corpusculis pluribus, ovatis, vesicae communi innatantibus, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 79- So habe ich fie z. B. in den ſtrotzenden Hydatiden gefun- den, womit viele Eingeweide eines N (Simia ey'no- molgus) befegt waren. g. Hıruno. Blutegel. (Fr. sangsue, Engl. leech). Cor- pus oblongum, promovens se ore taudaque in orbi- culum dilatandis *). 1.}. Medicinalis, H, depressa nigricans, supra li- neis Havis 6: intermediis nigro-arcuatis, subtus ci- nerea nigro maculata, Dirvenius, in Eph. N, C. Cent. VII. tab. 5 Die braudbarfte Gattung zum Dluffaugen A Dafer jeßt für mande Gegenden ein bedeutender Handelsartikel. 2.7. Octoculata, H, depressa fusca, punctis 8 nigris supra os. Schwed. Abhandl. 1757. tab. 6. fig. 5-8. Legt nur ein einziges Ei, das anfangs bloße Lymphe ent- *)J. F. P. Brau ’n 8 foftematifche Befchreibung einiger Egelar: ten. Ber 1805 77) P, — histoire naturelle des Sangsues. Par. 1806. 8. Jam. RawL, Jounson or the medicinal Leech, Lond. 1817. 8: WVon den Würmern. 291 haͤlt, aus welchem aber — 6 bis 10, und mehr Junge heraus kommen. I. MOLLUSCA: Nadte Würmer, die fi ch dur einen mehr fi ſchleimigen Körper und beutlidere äußere Gliedmaßen von denen in der vorigen Ordnung auszeichnen *). Manche haben große Aehnlich— feit mit den Bewohnern der Schhefenhäufer und Muſchel— ſchalen. 10. Lımax. Weg-Schnecke. (Fr. imace, Engl. slug). Corpus obLlongum, repens: supra elypeo carnoso: subtus disco longitudinali plano: foramen laterale dex- trum pro genitalibus et excrementis, Tentacula 4 supra os. Diefe nackten Schneden haben die ftarfe Reproductions⸗ kraft mit den ihnen ähnlichen Schnecken mit dem Haus, aus dem Helix⸗Geſchlechte, gemein; 1.7. Ater. L. bter. Lister. ex edit. Huddesfordi. tab; 101. fig. 102: f. Rufus. L. subrufus. a tab, 101. a. fig. 103. 3.}. Maximus. L. cinereus maculatus: Lister tab. 101. a. fig. 104. 4}. Agrestis. die Ackerſchnecke. I, einereus imma- culatus. Lister tab. 101. fig, 201; *) Einige Hauptwerfe zur. Kenntnif diefer Ordnung fi ſi EN . Bart. Bonaoscn de guibusdam animalibus marmis: Dresd. 1761.4. Deutfch mit Anmerk: von Nath. Gottft. Les— ‚ Fe, Cbendafelbft 1776. 4 Perr. ForskaL icones rerum naturalium, quas in itinere örientali depingi curavit, edidit Carsr. Nıesunk. Havn. 1776. fol. 2 Fr. Müıter zcones zoologiae Danicae. ibid. 1777- sy, fo — F A. G. Bosc Aistöire naturelle des vers. Par; 1801: Ill: vo Cuvırr M&moires sur les Mollasgues. Par. 1807: 4. Und »’AupDesAaro ne Ferussäc Aistoire naturelle des . möollus- gues terrestres et fluvialiles. Paris. feit 1819. fol, mit Kupf: iy — \ 292 h IX. Abſchnitt. Diefe, sumal in naffen Frühjahren, eine furdhtbare Page für die Feldfrüchte *). ı1. Arzysıa. Corpus repens. Clypeo dorsali membrana- ceo. Foramenlaterale dextrum pro genitalibus. Anus supra extremitatem dorsi. a 1. Depilans. die Giftfuttel. (lepus marinus ber Al— ten). A. tentaculis 4. PENNANE'Ss Brit. z00l. IV. tab. 21. fig. 2ı. Wie das folgende Thier im mittelländifchen Meere. ı2. Dorıs. Corpus repens, oblongum, subtus plahum, Os.antice subtus. Anus postice, supra cinctus ciliis. Tentacula 2, supra corpus antice, intra foramina re- tractilia, ’ 1. Argo. (lepus marinus minor CorLumsaz). D. ova- lis, corpore laevi, tentaculis 2 ad os, ano ciliato phrygio. Pensant 1. c. tab. 22. fig. 22. 13. Graveus. Corpus oblongum, pertusum foraminu- lis lateralibus duobus. Tentacula 4. Brachia 8 pal- mata, . ı. Atlantieus. Guavcus. _ Abbild. n. h. Gegenst. tab. 48. Im atlantifchen und indifchen Ocean. 14. Arukopira. Seeraupe. Corpus repeng, oblongum subdepressum, articulatum: artieuli utrinque fasci- culati, setiferi, pilosi. Os retractile. Tentacula (si- phunculi) 2 annulata, ı. Aeculeata. der Öoldwurm. (Fr. la Zaupe de mer, la grosse scolopendre de mer. Engl. the Sea-mou- sec). A. ovalis hirsuta aculeata, pedibus utrin- que 32, ; Swammerpam bibl, nat. tab, 10. fig. 8. Unter andern in der Nordfee. — Die Stacheln und Haa— ve, womit er an beiden Seiten befegt ift, ſchillern, zumal im Sonnenfhein, mit feurigen Farben: theils wie blaue Schwefelflammen u, f. 1, *) ©. die Preisfhrift von J. C. Leuchs im Hannoverſchen Magazin von 1820. ©. ı big 140. Auch einzeln, Nuͤrnb. eod. 8. Bon den Würmern. 29 ı5. Amrnvrrıte. Corpus protensum in tubulo, annula- tum. Pedunculi verrucosi, Tentacula acuminata ap- roximata; plumosa. 1. Auricoma, der Sandkbcher. A. eirris binis utrin- que, .anterius tentaculis pectiniformibus auratis rigidis, Pıruas miscell. zoolog. tab. 9. fig. 3. In der Nordfee ıc. Diefe und verfchiedene andere Gattun— gen diefes Gefchlehts bewohnen überaus zarte, etwas conifche Gehäufe, die meift aus einer einzigen Schicht unzähliger dicht an einander liegender Fleiner Körnchen auf eine bemunderns= würdige Weife zufammengefegt find. 16. Nerzis, Corpus repens oblongum lineare, Pedun- euli laterales penicillati. Tentacula simplicia. ı. Noctiluca. N. segmentis 23, corpore vix con- spicuo, Im Seewaſſer, zu deffen nächtlihem Leuchten fie in man- ‚hen Gegenden etwas beitragen mag. 17. Nass. Wafferfhlängelden. (Fr. Millepied d’eau). Corpus lineare pellucidum, depressum, setis pedun- culatum, Tentacula nulla, Diefe Würmer pflanzen fich auf eine eigene Weife fort *): das legte Gelenk des gegliederten Wurms dehnt ſich nämlich allmählig aus, und erwächſt zu einem ganzen Ihiere, das fih nach einiger Zeit vom übrigen Korper der alten Naide abfondert, oder auch felbft noch vorher wieder andere Junge auf gleiche Weife durch die Ausdehnung feines legten Gelenks hinten austreibt: doch Fonnen ſich wenigſtens manche Gattun— gen, wie 5. B. die nachſtehende, aud außerdem dur Eier— ftöde, die dur) eine wahre Paarung befruchtet werden, fortpflangen. ı.t. Proboseidea. (Nereis Zacustris Livx.) N. setis lateralibus solitariis, proboscide longa. Röſel Hiſt. der Polypen tab, 78, fig. 16. 17. 18. Ascınıa. Corpus fixum teretiusculum, vaginans, Aperturae binae ad summitatem: altera humiliore. « Sie ſitzen an Uferfelfen und vermögen das Waſſer in lan— gen Strahlen von fi zu fprigen, . 9) OD. Fr Müller von Würmern des fügen und falzigen Wal: vers, Kopenh. 1771. 4. 294 1X, Abſchnitt. 1. Intestinalis. A, laevia alba membranacea. So mie das folgende Thier im nördlichen Weltmeere. 19. Acrınıa. Seranemone, Meerneffel, Klipproſe. (urtica marina. $r. eul d’äne). Corpus se affigens basi, oblongum, teres, apicis margine dilatabili in- tus tentaculato, os terminale centrale ambiente, Hat ausnehmende Keproductionskraft. j ı. Senilis. A. subeylindrica transverse rugosa, Philos. Transact. vol. LXII. tab. ı6sq, fie. 10 8q. 20. Horormurıa. Corpus liberum, cylindrieum, coria- ceum. Os terminale, tentaculis subramosis cinetum. ı. Tubulosa, die Röhren-Solothurie. (H. zremula ' Lisw.) H. tentaculis fasciculatis, corpore papillis hinc subconicis, illine eylindricis. Tıepemann *) tab. ı. Im mittelländifchen u. a. Meeren. 21. Tereys. Corpus liberum, oblongiusculum, carno- sum, apodum, Os proboscide terminali, eylindrico, sub labio explicato, Foramina 2 ad latus colli si- nistrum, ı. Leporina. (lepus marinus major Corumvar.) T. labro ciliato, Fas. Conumna. 1. c. pag. xxvu Im mittelländifchen Meere. 22. Puxsatia. Seeblafe. Corpus liberum, vesicam. oblongam a@ream referens, dorso cristato velificans, Tentacula abdominalia numerosa filiformia, penduls, cava, ore terminali peltato instructa **). ı. Arethusa. (Ir. la fregatte, galere, veletie. Engl. the Portuguese man of war). H. corpore pyrifor- mi, rostro conico, tentaculis longissimis. IWW, Keufenftern’ 8 Atlas, tab. 23. *) Fr. Tıepemann’s Anat. der Röhren- Holothurie, des Po- meranzfarbigen Seesterns und Stein - See-Igels. Landsh. 1816. fol. mit Kupf. ) ©. Tilefiun's Monographie über die Geehlafen in A. J. von Krusenstern Reise um die Welt, III. Th. ©. ı Und. von Dlfers in den Abh. der Berl. Head. der Wis- sensch, v. 1820, ©. 347. ' Bon den Würmern. 295 Im atlantifhen Dcean ıc. Von dem fauftgroßen mit Luft gefüllten zarthäutigen blau und roth fpielenden Körper des ‚wunderfamen Thieres bangen lange ausnehmend dehnbare Fäden berab, die die Magenftelle vertreten, aber wenn man fie berührt, empfindlicher als Neffeln brennen, Längs des Rückens der Blafe läuft eine Fammformige Segelhaut, die das Thier im Schwimmen nach dem Winde richtet. 23. Trauıa, [Salpa”)] corpus liberum, oblongum, ge- latinosum, diaphanum. Tubus alimentarius distinc- tus. Tentacula nulla., ı. Lingulata. Th. corpore depresso, antice in apicem acutum desinente. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3o. Im atlantifhen Ocean. 24. Terepenna. Steinbohbrer. Corpus filiforme. Os an- ticum,“praeputio glandem pendunculatam tubulosam exserente, Tentacula circum os, capillaria plura. ı. Lapidaria. T. cirris ad anteriora corporis 8. cir- ca 08 4. Schwedifhe Abhandl. 1754. tab. III. fig. A-E. Im mittelländifhen Meere, 25. Lerwara. Corpus se affıgens tentaculis, oblongum teretiusculum, Ovaria bina. Tentacula brachiformia, CS chädliches Ungeziefer für Fifhe, in deren Kiemen e vor» zůglich niſtet. 1.7. Cyprinacea. L. corpore obelavato, thorace cy- lindrico bifurco, tentaculis apice lunatis. Linnazı fauna suec. tab, 2. fig. 2100. 26. Scyuuara. Corpus se affıgens, compressum, dorso canaliculato. Os foramine edentulo, terminali. Ten- tacula s, brachia subtus trium parium, - 1. Pelagica. ScruLara. Sera thesaur. vol.I. tab. 74. fig. 7. Zumal am Sargaffo (fucus nalans). 27. Crro. Corpus natans, oblongum. Pinnis duabus membranaceis, oppositis. *) ©. Aneıs. oz Cuamısso de Salpa, Berol. 1819. £: » 296 IX. Abſchnitt. . Limacina. C. nuda corpore obconico. Buuıs et Soranner teb, 15. fig. 9. 10. Bei Spigbergen, Neufundland ıc. Diefe und ähnliche Gat⸗ tungen im nördlichſten Ocean ſollen faſt die einzige Nahrung des Wallfiſches (Balaena mysticetus) ausmachen. 28. Sera. Tintenfiſch, Blackfiſch. (Engl. Ink-fish, squid). Brachia 8 interius adspersa cotyledonibus. Rostrum inter brachia terminale, eorneum. Venter (plerisque) vesica atramentifera instructus, infra scis- sura transversa ad basin apertus, supra quam fistula excretoria eminet. 9 Die Tintenfiſche, die ſich meiſt in allen Weltmeeren fin— den *), weichen in ſehr vielen Stücken, zumal in Rückſicht ihres innern Baues, der fo vollfommen ausgebildeten Einge- weide, Paarungs = Werkzeuge, befonders aber aud der Au- gen und fogar der Gehörwerkzeuge gänzlid von andern Thie= ren. diefer Claſſe ab. Die Anzahl der Saugnäpfchen an ihren Armen wächſt mit dem Alter der Ihiere, und fteigt dann bei manchen Gattun- gen über 1000. Sie haften damit feft an, gleichfam mwie mit Schröpfföpfen. Die Arme, die diefen Feten oft von Mu: ſcheln abgefneipt, und von Fiſchen abgebiffen werden, haben, wie ſchon die Alten wußten, Reproductionsvermögen. Die mebreften Gattungen werden auch durch den ſchwarzbraunen Saft merkwürdig, den fie in einem befondern Behälter im Leibe führen, willkührlich von fi) laffen, und dadurd das Waſſer zunächſt um fich verdunfeln Eonnen °”). Prof. Schnei- der hat das ganze Gefchlecht ſchicklich in folgende an da: milien abgetbeilt: A) Promuscidibus binis; A pinnalo; ossiculo dorsi. ı. Officinalis. der Kuttelfiſch, die Seekatze. (Er. ig seiche), S. ventre latissimo rotundato undique pinna cincto, osse dorsali maximo, SWAMMERDAM Bibl, nat, tab, 50. fig, ı Befonders von diefer Gattung kommt das häufigſte os se- piae (das fo genannte weiße Fiſchbein, das aud in man- ) I. 6. Schneider Samml. vermifchter When. sur 300: logie N; WENN: Berlin, 1784. 4. © 7134 **) Die Dinte der alten Römer, und wehrreeinigh auch Bad Hauptingredieng zur Schineſiſchen Tuſche. Don den Würmern. 297 chen Gegenden Meer ſchaum heißt) eine breite knochichte Schulpe von fehr fonderbarer Tertur, im Rüden des Thiers. Manche Arten der fo genannten Seetrauben Cuvae ma- rinae) find die Eierftode diefer und verwandter Öattungen, 2. Loligo. der Calmar. (Fr. le casseron). S. ventre stricto subulato, pinna angulari media, osse dorsa- li penniformi. Penwant’s Brit. zoolog. IV. tab. 27, fig. 43. B) Pedibus bası palmatis, absque promuseidibus, pinnis et osse dorsalı. 3. Octopodia. (polypus. Fr. Ze poupe). S. acetabu- lorum in interna pedum superficie ordine duplici, in basi singulis acetabulis, paullatim increscen- tibus. - Pensant lc, tab. 18. fig. 44. Dieſe wegen ihres ſchmackhaften Fleiſches beliebte Gatt- fung findet fi) in manden Gegenden, befonders in Oſtindien und im mericanifhen Meerbufen theils von ausnehmender Größe. 29. Meovusa. Dualle, Meerneffel, Seelunge, Sees flagge. (Engl. Blabber). Corpus gelatinosum, or- biculatum, supra convexum, subtus cavum. Os in- ferum, centrale, labiatum, Tentacula plerisque mar ginalia, saepius retractilia ‘). Manche Gattungen tragen auch zum Leuchten des Meeres bei *). ı. Aequorea. M. orbicularis planiuscula, margine in- flexo villoso tentaculato, Baster op, subsec, II. tab. 5. fig. 2. 3. In der Nord - See ıc. ’ \ 2. Velella. (urlica marina Corumnar). M. ovalis con- centrice striata, margine ciliato, supra velo mem- branaceo. - | Fıs. Conumsa I. c. pag. xxu. 3. Octostyla. M.hemisphaerica, marginis tentaculis in 2 Y Fr. Eſchſchohtz Syftem der Acalephen. Berl. 1829. . Kunf. *5) Vergl Mitchill in Auserns’s amerieanischen Annalen 1. ©. sig. f. f 298 IX. Abſchnitt. nullis, subtus columna quadriplicata: apice lobis 8 multißidis, laterumque appendicibus ı6. Forskau icones tab. 30. Im rothen Meer. Spannengroß. Vom ſchoͤnſten Beil- chenblau. II. TESTACRA. Die Eorhylienm. Man unterfcheidet bei diefen Außerft zahlreichen Geſchöpfen zwey Haupttheile, nämlich die Schalen und die darin befindli- dien Ihiere. Die Legtern find von mannigfaltiger Bildung ; doch großentheild den Würmern der vorigen Ordnung ähnlich. Die Schalen beftehen anfänglich aus einer häutigen, theils faft hornartigen Örundlage, die ihre nachherige Feltigfeit ducd) die - allgemad in fie abgefegte Kalferde erhalt. Die neugebornen Schnedenhäufer baben aber (nah Reaumur’s, Kämme- rer's u.a. Beobachtungen) noch nicht ihre vollzähligen Wins dungen, fondern diefe werden mit zunehmendem Wachsthume des Thieres allgemach nacherzeugt und an dem Mündungsfaume der Schale abgefegt. (— Bei weiten nicht etwa aus. der ju— gendlihen Schale ald Keime entwidelt. — ) Und bei den Mu— ſcheln ift ceteris paribus die gleiche Einrichtung. Viele diefer Schalen find wegen ihres wunderbaren Baued, andere wegen ihres porzellanartigen glänzenden Schmelzes, wegen ihrer vor= trefflichen Farben ), regelmäßigen, faubern Zeichnung u. a. dergl. Schönheiten, merfwürdig-""). *) Viele zeigen auch, went fie angefchliffen werden, eine ganz andere Farbe , als die von ihrer fonftigen natürlichen Oberfläche. **) Zu den vorzüglichern Werfen über diefen (— nach der ges meinen fonftigen Bebandlungsmweife freilich nicht eben allerfruchtbar— ften —) Theil der N. ©. gehören unter andern: — Lister syropsis methodica conchyliorum. L,ond.1685. sq. Fol. h Ed. 2. (recensuit et indieibus auxit Gu. Huppesrorn.) Oxon. 1770. Fol. Index testarum conchyliorum, guae adservanlur in museo Nıc. Guarrtierr. Florent. 1742. Fol. - Desart. p’Arcenvirıe eonchylüologie. Paris 1757- 4. Ed.3. par pr Favanne ne. MontcERveLLe, ib. 1780. 4. \ Bon den Würmern. 299 Gar viele Gattungen von mancherlei Geſchlechtern der Mu- ſcheln und Schneden find immer mit einer theils fehr nett orga= nifirten Oberhaut befleidet, die nicht mit den oft zufällig darauf figenden Milleporen, Fluſtren u. dergl. verwwechfelt werden darf. Man vertbeilt die meitläuftige Ordnung am füglichften nach der Anzahl und Bildung der Schalen in folgende vier Fa— milien : - A) Vielſchalige Conchylien. B) Zwenfchalige oder Muſch eln. C) Einfhalige mit beftimmten Windungen, nämlich die Schneden, und D) Einfchalige ohne dergleichen Windungen. 5. Mich. Regenfuf Sammlung von Mufheln, Schnecken ıc. - Kopenhagen 1758. ar. Fol. > F r. 9 ®R. Martini foftematifhes Conchyliencabinet (fortges feßt durd 3.9. Chemnisg). Niürnb. 1768 sq. XI. 8. 4. Icn. a Born testacea musei Üaesarei Vindobonensis, Vin- dob. 1780. fol. C. Schreiber's Nerfuch einer vollſtaͤndigen Conchylienkenntniß, ach Linné's Syſtem. Wien, 1793. II. vol. 8. L. A. G. Bosc Aistoire naturelle des Coquilles. Par. 1802. V. vol. 8. Car. Fr. Schumacher Zssai d'un nouveau systeme des ha- bitations des vers testaeds. Copenh. 1817. 4. mit Kupf. Fr. Chr. Schmidt's Verfud über die befte Einrichtung der Conchylien⸗ Sammlungen ıc. Gotha 1818. Fol. Sam. Broorss’s Introduction to Ihe study of Conchology. Pi 4. Deutfch mit Zufägen von €. Guft. Carus. Leipz. 1823. 4. * * * Avorpu Murray fandamenta testaceologiae. Upsal. 1771. 4. Gt. in Linse amoenitat, acad, vol. VII.) C.-I.. Kaesmmerer Conchylien im Cabinette des Erbpr. von Schwarzburg - Rudolstadt. Rudolst, 1786. 8. *? * * Jacq· Pu. Raym. Drarannaun Aistoire naturelle des mollas- ques terresitres et Auviatiles de la France. Par. 1806. 4. n’AuDEBARD DE Ferussac f. oben ©. 291. C. Pfeiffer’s Naturgeſchichte deuticher Land» und Süßwafler: Mollusken. Meimar 1825. 4. mit Kupf. Tu. Martyn’s Figures of Shells collected in the different voyages 10 Ihe South - Seas. Liond. 1784. gr. Fol. * 2 * Jos. Xav. Ponı festacea ntrinsque Stetiliae eorumque historia ei analome. Parmöe 1791. U. vol. Fol. 300 IX. Abſchnitt. A) Vielſchalige Conchpylien. MULTIVALVES. Beben bloß in ber See. 30. Curron. Käfermufdel. Testae plures, longitudi- naliter digestae, dorso incumbentes. ı. Tuberculatus, Dscabrion. C.testa septemvalvi, corpore tuberculato. 31. Leras. (Engl. acorn- shell). Animal rostro involu- to spirali, tentaculis cristatie, Testa multivalvis, inaequivalvis, Mande Gattungen, wie z. B. bier die beiden erften, figen mit der Schale felbft unbeweglich feſt; bei andern bingegen, wie bei den zwei legtern, hängt die vielfhalige Mufchel an einem darmäbnlichen Eingemeide, das irgendwo feft figt. — Eine Verfhiedenbeit die fo auffallend ift, daß man wohl zwey befondere Geſchlechter darnad) beftimmen follte *). A)- Sessiles. ı. Balanus. die Meertulye, See-Eichel. L. testa conica sulcata fixa, operculis acuminatis, Chemnig vol. VIII. tab. 97. fig. 820. In vielen Weltgegenden an Klippen, am Kiel der Schiffe, oder auch an Ihieren, auf Mufcheln, Krebfen ıc. 2, Ceti (diadema). die Wallfiſch-Pocke. L. testa subrotunda sexlobata sulcata fixa. Cbemnig vol. VII. tab. gg. fig. 845 »q. So mie einige andere Gattungen diefes Geſchlechts auf der Haut ded Nordfaperd u. a. Wallfifche. B) Pedatae. 3. Polliceps. die Fußzehe. (Fr. Zepousse-pied. Engl. the horn of plenty). L. testa valvis 20 (aut pluri- bus) polymorphis, intestino squamulis granulato. Chemnigß vol. VII. tab. 100. fig. 351. Das überaus fonderbar gebauete Gefchöpf iſt befonders an den Kuften der Barbarei zu Haufe. 4. Anatifera, die Entenmufdel, (Engl. Bar- +) f Tilefiusa. aD. ©. 222 -Zıg. Bon den Würmern. 301 nacle).L.testa compressa quinquevalvi, inlestino in- _ sidente laevi. ' — Abbild. n. h. Gegenst. tab. 68. Sie ift vorzüglich dur die fabelhaften Sagen berüchtigt worden, deren ſchon bei der Baumgans (S. 150.) gedacht worden. Die fünffache Muſchelſchale hängt mit dem darin wohnenden Thiere am einer fleifhigen darmähnlichen Rohre, aud wohl ihrer mehrere wie Zweige eines Stammes an eis nem gemeinſchaftlichen folden Darme, der gemohnli auf faulen Weiden , altem Shiffwradıc. feſt fist. 32. Puoras. Bohrmuſchel. (Er. dail. Engl. pierce- stone). Testa bivalyis,. divaricata, cum minoribus accessoriis difformibus ad cardinem. Cardo recurva- tus, connexus cartilagine. i Sie bohren fih Gänge in Die Uferfelfen, felbft in den härteften Marmor, aud in ftarfe Coralfenftämme, Auftere fchalen, Schiffskiele ꝛc. und hohlen fi) am Ende des Ganges ihre Wohnung aus. " ı. Dactylus. die Dattelmufdel. Ph. testa oblonga hinc reticulato - striata. Chemnig vol. VIII tab. 101. fig. 859. Das Thier felbft leuchtet im Dunkeln mit hellem Scheine. ‚ Pusilla. die Bohr=-Pholade. Ph. testa oblonga rotundata arcuato-striata. / Spengler in den Schriften der Berl, Naturf. Ges: ſellfch. V. B. tab. 5. fig. 1. 5. In vielen Gegenden der Weltmeere. B) Zweyſchalige Conchylien. Muſcheln. CONCHAE. (Mollusca testacea acephala). Leben ſämmtlich im Waſſer. Die Hauptverſchiedenheit der Geſchlechter beruht auf der Gleichheit oder Ungleichheit der beiden Schalen und ihrer Ränder, und der Befthaffenheit des Schloffes (cardo). 35. Mra. Klaffmuſchel. (Sr. moule. Engl. muscle, gaper). Testa bivalvis, hians altera extremitate. Car- do dente (plerisque) #olido, crasso, patulo, vacuo, nec inserto testae oppositae. 1.3. Pietorum, die Slußmufdel, Mahlermufdel, ww 502 | IR. Abſchnitt. M, testa ovata, cardinis dente primario erenulato; ‚laterali longitudinali: alterius duplicato. Chemnig vol: VI. tab. ı. fig. 6. 2. }. Margäritifera. die Perlenmufdel: M; testa ovata antice coaretata, cardinis dente primario co- nico, natibus decorticatis. Chemnis vol, VI. tab. 1. fig. 5. 34. Soren, Mefferfheide. (Fr. manche de couteau, coutelier. Engl; razor-shell). Testa bivalvis, oblon- ga, utroque latere hians. Cardo dens subulatus, re- tlexus, saepe duplex, non insertus testae oppositae: iargo lateralis obsoletior, ı. Siligua, S. testa lincari recta; cardine altero bi- dentato, Ehemnig vol. VI: tab. 4. fig. 29. 55: Teinına. Sonne. Testa bivalvis, antice hinc ad alterum latus flexa, Cardo dentibus ternis; laterali- bus planis alterius testae. ı. Radiata. T.testa oblonga longitudinaliter subtilis- sime substriata nitida, sutüra anali canaliculata, Chemnig vol. VI. tab. ı1. fig. 102, 2: }: Cornea. T. globosa, transversim striata, costa fusca transversali. Eine gemeine Kleine Slußmufcel: - ’ 36. Carpıum. (dt: coeur. Engl. cockle). Testa bival- vis, subaequilatera, aequivalvis. Cardo dentibüs me- diis binis alternatis; lateralibus remotis insertis, ı. Costatum, C. testa gibba aequivalvi; costis eleva: tis barinatis concavıs tenuissimis, Chemniß vol. VI. tab, 15. fig. 151 eq. An der guineifchen Kufte; 3. Echinatum, C. testa subcordata, sulcis exaratis linea ciliata aculeis inflexis plurimis. Chemniß vol. VI.-tab. ı5. fig. 158. 3: Edule: €. testa antiquata, sulcis 26 obsolete re: cturvato-imbricatis; Chemniß vol. VI. tab. ı9. fig. 194: Häufig an den Küſten des mildern Europa; Don den Würmern. 505 37. Maiorra. Badtrog. Testa bivalvis inaequilatera, aequivalvis, Cardo dente medio complicato cum ad- jecta foveola; lateralibus remotis inserlis. ı. Solida, die Strandmuſchel. M. testa opaca lae- viuscula subantiquata, Ghemnig vol. VI. tab. 22. fig. 299 sq. 58. Donax. (Fr. came tronguee). Testa bivalvis, inar- gine antico obtusissimo, Cardo dentibus duobus: mar- ginalique solitario, subremoto sub ano. ı. Seripta. die Letter-Schulpe. D. testa ovata compressa laevi, scripta lineis purpureis undatis, ıima acuta, marginibus crenulatis. Chemniß vol. VI tab. 26. fig. 261 sq. 59. Vewus. Testa bivalvis, labiis margine antico incum- bentibus. Cardo dentibus 3 omnibus approximalis, lateralibus apice divergentibus. ı. Dione, die ehte Venusmuſchel. V. testasubcor- data, transverse sulcata, antrorsum spinosa. Chemniß vol. VI. tab. 27. fig. 271 sg. 2, Mercenaria. (Engl. the clam. Irofef. wdm- pum). V. testa cordata solida transverse substriata laevi, margine erenulato, intus violacea, ano ovato, Abbild. n. h. Gegenst. tab, 69. Hat fehr dicke ſchwere Schalen, woraus die Irokeſen u. a. nordamericanifche Wilde die Corallen zu ihren Denkſchnüren, Pusıc. fhleifen, (— f. oben ©. 282.) und das darin be= findliche Thier auf ihren weiten Zußreifen im Munde fuhren, ausfauen ꝛc. 3. Tigerina. die Zigerzunge. V: testa lentiformi: striis crenatis decussatis, ano impresso ovato. Chemnitz vol. VI. tab. 37. fig. 390 sg. 40. Sponpyuys; (Ft. huftre epineuse.) Testa inaequival- vis, rigida, Cardo dentibus 2 recurvis, cum forami- nulo intermedio, 1. Gaederopus. die Lazarusklappe. (Fr. le claguet de Lazare). S. testa subaurita spinosa, Chemnig vol. VII. tab. 44. fig. 495. Die eine Schale läuft hinten beim Gewinde weit über die andere hinaus, und ift wie abgefügt: Eben fo merkwürdig 504 IX. Abſchnitt. iſt auch die Einlenkung des Gewindes ſelbſt, deſſen Zähne ſo fonderbar in einander. gefügt find, daß fi) die Mufchel zwar öffnen kann, aber die Schalen ſich nicht ohne Zerbrechen des Schloſſes von einander ablöfen laſſen. 41, CEAMA. Gienmuſchel (Engl. cochkle). Testa bi- valvis, crassior. Cardo callo gibbo , oblique inserto fossulae obliquae. 1. Cor. das Ochſenherz. C. * subrotunda laevi, processibus retrorsum recurvatis, rima hiante. Chemnig vol. VI. tab, 48. fig. 483. 2. Gigas. die Hohlziegel, Nagelſchulpe, Rie fen⸗ muſchel, Vater-Noah Schulpe. (kime. Fr. le grand benitier). C.testa plicata, fornicata, squa- mosa. Chemniß vol. VII. tab. 49. fig. 492 sq. Die größte befannte Condylie, deren Schalen mohl gegen 6 Eentner und das Fleiſch 30 Pfund wiegen, Letzteres wird von den oſtindiſchen Inſulanern, fo wie von den Küſtenbe— wohnern am rothen Meere ꝛc. häufig gegeffen. ; 5. Gryphoides. die Felſenmuſchel. (Zr. Ühuitre de la mer rouge). C,testa orbiculata, muricata; val- vula altera planiore; altera nate produetiore sub- spirali. Chemniß vol. VII. tab. 5ı. fig. 110 sq. 4. Bicornis, C. testa valvulis conicis, natibus cunei- formibus obliquis tubulosis valvula longioribus, Chemnig vol. VII. tab, 52. fig. 516 sq. 42. Arca. Testa bivalvis, aequivalvis. Cardo dentibus a acutis, alternis, insertis, . Noae. die Arche. A. testa oblonga slriata apice emarginiata, processibus incurvis remotissimis, mar- gine integerrimo hiante, Chemnig vol. VII. tab, 53. * 529 8q. 2. Pilosa. (Fr. la noix de mer). A, testa suborbieu- lata aequilatera pilosa, natibus ineurvis: margine crenato, Pont T. II, tab, 26. fig. 1-4 n Im mittelländifchen Meere. Die Schalen, zumal am Aus enrande, wie mit einem braunen fammtarfigen Ueberzuge befleidet. (fı oben ©. 299.) - Ron den Würmern. 305 43. Ostrea. Aufter, (Fr. Miütre. Engl. oyster, scal- lop). Testa bivalvis, inaequivalvis, (plerisgue) sub- aurita. Cardo edentulus fossula cava ovata, striisgue ‚ lateralibus transversis, Auch die fo fehr verfehiedenen Gattungen diefes Geſchlechts Fonnten füglicher in zwei andere vertheilt werden, deren eins die Kamm-Muſcheln (wohin die erften beiden Gattungen gehören), das andere aber die Auftern begreifen müßte. 1. Jacobaea. O.testa inaequivalvi radiis ı4 angulatis longitudinaliter striatis. Chemnig vol, VII. tab. 60. fig. 588. 2. Pleuronectes. die Comyaßmufdel. (Fr. Fevan- tail). O. testa aequivalvi radiis ı2 duplicatis, ex- tus laevi, } Chemnig vol. VII. tab. 6ı. fig. 599. 3. Pallium. der Konigömantel, die Jacobsmu— ſchel. O. testa aequivalvi radiis ı2 convexis, stria- ta scabra squamis imbricata. Chemnig vol, VI. tab. 64. fig. 607. 4. Malleus. der yolnifhe Hammer, das Eruci- fir. (Fr. le marleau noir). O. testa aequivalvi tri- loba, lobis transversis. Chemniß vol. VII. tab. 70. fig. 655 sq. 5. Folium. das Rorbeerblatt. O. testa inaequival- vi ovata, lateribus obtuse plicata parasitica, Chemnig vol. VHI, tab. 71. fig. 662 sq. 6. Edulis. die gemeine Aufter. O.testa inaequival- vi semiorbiculata, membranis imbricatis undulatis, valvula altera plana integerrima. MWird zumal an den Kuüften des nordmweftlihen Europa auch am mittelländifchen und adriatifhen Meere ꝛc. auf Au: fterbänfen gehegt *), und befonders in Rückſicht auf diefe, und die davon abhängende Verfchiedenheit des Geſchmacks in Berg-, Sand- und Ihon= Auftern eingetheilt. 7. Ephippium. der polniſche Sattel. O. testaaequi- valvi orbieulata compressa membranacea. Chemnitz vol. VI. tab, 69. fig. 576 sq. Nachricht von den vorzüglicheren Aufterbänfen an den europäi⸗ Then Küften f. in Bedmann's Vorbereit. zur Waarenfunde I. 2. ©. 93- 111. Blumenbach's Naturg. 20 306 IX. Abfchnitt. Im indifchen Drean. Hält zuweilen Perlen, aber meift mißfarbige, und ungeftaltete. 8. Crista galli. der Hahnenfamm, dad Schweins— ohr. O, testa aequivalvi plicata, epinosa, labro utroque scabro, Chemniß vol. VIII. tab. 75. fig. 683 6q. 44. Anomıa. Baftardmufcdel. Testa inaequivalvis; val- vula altera planiuscula (saepe basi perforata), altera basi magis gibba. Cardo edentulus cicatricula lineari prominente, introrsum dente laterali. Radii 2 ossei pro basi animalis, ı. Ephippium. das Benfterduplet, die weiße Zwiebelſchale, der Sattel. A. testa suborbicu- lata rugoso - plicata: planiore perforata, Chemnig vol. VII. tab, 76. fig. 692 sq. 2. Cepa. die Zwiebelfdhale, A. testa obovata inae- quali violacea: superiore convexa, inferiore per- forata, Chemniß J. e. fig. 694 sq. 3. Pitrea. die Glas-Bobrmuſchel. (Fr. Ze cog er la poule). A. testa ovata, ventricosa, alba, tener- rima, valvula altera rostro incuryata, perforata, Margine acuto integerrimo, undique c]auso, Chemnitz 1. c. tab. 78. fig. 707 sq. Im mittelländifhen Meere, atlantifhen Ocean u. ſ. w. — Eins von den mwenigen Seethieren der jegigen Schöpfung, das als ein Driginal zu einem wirklich ähnlichen Petrefact der Vorwelt in den Flögfalf- Gebirgen angeſehen werden Fann. 45. Mrrizus. Miesmuſchel. (Fr. moule. Engl. sea- muscle, mussel). Testa bivalvis rudis, saepius affıxa bysso. Cardo edentulus, distinctus linea subulata ex- ‚cavata longitudinali, ı. Margaritifer. die Perlenmuttermufgpel. (Er. la coquille de nacre). M. testa compresso - plana suborbiculata, basi transversa imbricata tunicis dentatis, Chemnitz vol. VII. tab, 80. fig. 717 sq. Theils wegen der auönehmend ſchönen Perlen, die fih in diefem Thiere finden, und theils der Schale wegen merkwür— dig, die das gemeinfte Perlenmutter gibt; fo wie aus dem Bon den Würmern. ‚907 febnigen Schloßbande derfelben der wie Labradorſtein ſchil⸗ lernde fo genannte Pfauenſtein (gemma penna Bene 8. helmintholithus androdamas Linn.) geſchnitten wird. 2. Lithophagus. der Steinbohrer, Steindattel. (Zr. la moule pholade, la date). M. testa cylindri- ca utrinque extremitatibus rotundatis. Chemniß vol. VIII. tab. 82. fig. 729 sq. Bohren ſich in Uferflippen, Corallenftämme u. f. mw. °) 3. Edulis. der Blaubart, die Schille. M. testa laeviuscula violacea, valvulis antice subcarinatis : postice retusis. EChemnis vol. VII. tab. 84. fig, 750 sq. Eine zmweideutige Speiſe, deren Genuß todtlich geweſen iſt. 4. Bidens. die geftreifte, magellanifhe Mies— mufdel. M.testa striata subcurvata, margine po- steriore infiexo, cardine terminali bidentato, Ghemnig vol, VIII, tab. 83. fig. 742 sq. 5. Modiolus, die Papusmuſchel. M. testa Taevi margine anteriore carinato, natibus gibbis cardine sublaterali, Chemnig vol. VIII. tab. 85. fig. 757. Vorzüglich fhon bei Neuguinea, Sonft aber aud) an den nerdifchen europäifhen Küften. 46. Pınwa. Stedmufdel, Shinfe, Seidenmufdel. (Fr. jambon, coquille portesoie). Testa subbivalvis, fragilis, erecta, emittens barbam byssinam, Cardo edentulus, coalitis in unam valvulis, Diefe Mufcheln find wegen ihres Barts berühmt, womit fie ſich befeftigen Eonnen, und der eine braune Seide (Jana *) Selbſt in den härteften Marmor, wie 3. B. das berühmte, immer noch räthfelhafte und ſchwer zu kegteifende Phanomen an den drey großen Saͤulen von Cipollino antico im Serapis Tempel zu Pozzuolo zeigt, die in einer Höhe von 27 Fuß über dem Spiegel des benachbarten mittelländifchen Meeres ringsherum von diefen Steindat— teln angebohrt find. |. P. Ant. Paoıı Antichita di Pozzuoli. tab. 15. D. Anor. pe JoRıo sul tempio di Serapide in Pozzuoli Nap. 1820. 4. pag 52. tab. 7. von Hoff's Geſch. der durch en — natürl. Veraͤnderungen der m 1. Th. ©. 455. und von Goethe zur Naturwillenfh. II. B. 2 ©. 7%. 20 308 IX. Abſchnitt. penna) gibt, bie in Smyrna, Zarent, Palermoꝛc. zu Hand— fhuben u. dergl. verarbeitet wird”). 1. Rudis. P, testa sulcata: squamis fornicalis, per series digestis. Chemnig vol, VIII tab, 88. fig. 773 sq. 2. Nobilis. P. testa striata: squamis canaliculato tu- bulosis subimbricatis. Chemnig vol, VIII. tab. 89. fig. 775 sq. C) Einfhalige Conchylien mit beffimmten Win- dungen. Gchneden. | COCHLEAE. (Mollusca testacea cephalopoda et gasteropoda). Die Rihtung der Schnedenwindungen ift faft durchgehends gleichförmig; fo namlih, daß, wenn man die Spige unter- waärts und die Mündung nach oben gerichtet halt, dieſe letz⸗ tere einem alsdann links zugekehrt iſt, und die Windungen von oben nach unten rechts, (der ſcheinbaren Bewegung der Sonne gleich) laufen. Einige wenige Gattungen haben von Natur eine gegenfei- „tige Windung; (— f. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 20. — ) und dann finden fi) auch , obſchon äußerſt felten, unter andern Schneden zuweilen vollig linfsgewundene Miß— geburten [anfractibus sinistris s. contrariis] *). Einige Schneden vermögen ihr Gehäufe mittelft eines be— fondern Deckels (operculum) zuzuſchließen, und andere zie— ben bei Annäherung des Winters eine Kalkſcheibe vor dir Mündung ihres Haufes. 47. Arconaura. Testa univalvis spiralis, involuta, mem- branacea, unilocularis. 1. Argo. der Papietnautilus, Reißbrei, (nauti- lus papyraceus. Engl. the paper-sailor). A, cari- na subdentata. (Animal sepia?) Martini vol. I. tab. ı7. fig. 156 sq. Eine mildweiße, überaus dünne, leichte, aber große Scha- *) f. davon vorzüglich der gr. Eliſa von der Rede R. dur Sstalien. III. 8. ©. AD I } ß +) |. Chemni Sonhylien = Sabinet. IX. Abſchnitt von den Sineneiten> chylien⸗Cabinet B ſch | Von den Würmern. 309 le, die von einem bladfifhähnlihen Thier bewohnt wird *), welches mittelft einer ausgefpannten Haut fehr gefhidt auf der Oberfläche des Meers zu fegeln, aber auch unterzutaus chen ıc. verfteben foll. 48. Naurınus. Testa univalvis, isthmis perforatis con- camerata, polythalamia. Die Gehäuſe find in Kammern abgetheilt, in deren vorde: ren das Ihier wohnt, und dur Waffer, das es in die uͤbri— gen ein= und auspumpt, fi nach Willfür leichter oder ſchwe— rer machen kann. 1. Pompilius. das Schiffbotb, die Schifffuttel, Perlenmutterfhnede. (Fr. ledurgau, Engl. the satlor). N. testa spirali apertura cordata, anfracti- bus contiguis obtusis laevibus. Martini vol-I. tab, 18, 2. Calcar, N, testa spirali, apertura lineari, anfrac- tibus contiguis: geniculis elevatis. Martini vol.L tab. ı9. fig. 168 sq. Eins von den fehr Heinen Schneckchen im Sande von Rimini. 49. Conus. Tute. Testa univalvis, convoluta, turbina- ta. Apertura effusa longitudinalis, linearis, edentu- la, basi integra. Columella laevis. . Marmoreus. das Herzhorn, der Contreadmis Ehe Shout by Radt. C. testa conica fusca, ma- culis ovatis albis, spirae anfractibus canaliculatis. Martini vol. Il, tab, 62. fig. 6685-88. 2. Ammiralis summus, der Oberadmiral. C. testa ferruginea maculis albis squamatis sparsis; fasciis- que 3 flavis tenuissime reticulatis; media cingulo ferrugineo itidem squamulis albis interrupto, Martini vol.H, tab, 57. fig. 654. In Dftindien. 3. Locumtenens, der Viceadmiral. C, esta ferru- ginea maculis albis gquamatis tota reticulata, Beſonders haufig im rothen Meere. j 4. Aurisiacus, der Orange-Admixal. C. testa pal- *) ſ. pe —— in den Mémoires de la Soc. d’hist. nat. de Paris. T. II. p- 160. 310 1X. Abſchnitt. lide aurantia, fasciis fuscis catenulatis; lineisgue punctatis, Martini vol. II. tab. 57. fig. 636. 5. Textile. das Haſelhuhn. (Fr. le drap d’or). C. testa venis reticulatis luteis, maculis luteis fus- cisque. Martini vol. Il, tab. 54. fig. 598 sq. 50. Crprraead. Porcellane. (Concha veneris, 8. cythe- = riaca, 8. paphia). Testa univalvis, involuta, subo- vata, obtusa, laevis. Apertura utrinque cffusa, li- nearis, utrinque dentata, longitudinalis, Die Ihiere diefes Geſchlechts werfen ihr Schnedenhaus zu gemiffen Zeiten ab und erhalten dafür ein neues, das bei manden Gattungen mit zunehmendem Alter dem jugendlichen fo unähnli wird, daß dadurch mande Irrung in die Con» chylienſyſteme gekommen *). ı. Arabica, der Baftard- Harlefin, C, testa sub- turbinata characteribus inscripta, macula longitu- dinali simplici. Martini voll, tab. 3ı. fig. 328 sq. 2. Mauritiana. der große Schlangenfopyf. C. te- sta obtusa triquetro-gibba, postice depressa -acu- ta; subtus nigra, Martini vol. I. tab, 30, fig. 317 sq. 3. Tigris. (Engl. the Leopard cowry-shell). C. te- sta obtusa ovata, postice obtusa, antice rotundata, linea longitudinali testacea. Martini vol. I. tab. 24. fig. 232 sq. In Oft: und. Weftindien, auch auf der Sudfee, nament— lich bei Utaheiti, wo fie den Einpabuern jur Trinkſchale dient. 4. Moneta. lan entähfien, Kauri, Sim- bipuri. ($r. Zepucelage. Engl. the cowry, trus- sed fowl, blackmoor's teelh). C. testa — nodosa albida, Zumal an den Philippinen und Maldiven, A auch an der guineifchen Küfte und an manchen Südſeeinſeln. Iſt be- *) 3. 3. Bulla eypraea Lass. ift die junge Schale (ſo zu ſa— gen die Larve) von Cypraea tigris. Don den Würmern. 311 Fanntlich die Scheidemünze mander oftindifhen Völker "), fo wie der Neger in einem großen Theil von Africa und Weſt— indien. Und die Braminen bedienen ſich ihrer ftatt Rechen— pfennige u,f. m. 51. Burca. Blafenfhnede (Engl. Dipper). Testa univalvis, convoluta, inermis. Apertura subcoarc- .tata, oblonga, longitudinalis, basi integerrima, Co- lumella obliqua, laevis, ı. Ovum. das Hühnerei. B, testa ovata obtuse sub- birostri, labro dentato, Martini vol.I. tab. 22. fig. 205 60. 2. Physis, die Prinzenflagge, Drangeflagge. B. testa rotundata Blahekrimn pellucida lineis cri- spata, spira retusa, Martini voll. tab, 2ı. fig. 196. 3. Fieus. die Feige, B. testa obovato-clavata, re- tieulato -etriata, cauda exserta, spira obliterata, Martini vol. III. tab. 66, fig. 735 69. In beiden Indien. 52. Vorura. Walze. (Engl. Ahomb-shell). Testa uni- locularis, spiralis, Apertura ecaudata subeffusa. Co- lumella plicata: labio umbilicove nullo, ı. Auris Midae, V. testa coarctata, ovali-oblonga spira rugosa columella bidentata. Martini vol.ll. tab. 43. fig. 436 sq. 2. Oliva. die Mobrinn, das Prinzenbegräbnif. V, testa emarginata cylindroide laevi, spirae basi reflexa, columella oblique striata, Martini vol. H. tab. 45. fig. 472 sg: In Oftindien; auch in Nordamerica ıc. 3. Mitra. die Biſchofsmütze. V. testa emarginata fusiformi laevi, labro denticulato, columella qua- driplicata. Martini vol. IV. tab. 147. fig. 1360, *) In Bengalen gelten ihrer 2500 ohngefähr einen halben Gul— den, und dach giebts dort Waaren (3. B. DBetelblätter, Arefnüffe rc.) die man für eim einziges Kauri auf dem Marfte Faufen Fann. f. Renseur's geographical Illustrations of M. Parks Journey. p- 85. > 312 IX. Abſchnitt. 4. Musica. die Notenfhnede. V. testa marginata fusiformi, anfractibus spinis obtusis, columella oc- toplicata, labro laevi crassiusculo. Martini vol. II. tab, 96. fig. 926 sq. 5. Pirum, die Tsjanko-Schnecke, dasDpferhorn. V. testa obovata subcaudata: spirae anfractibus striatis; apice producto glaberrimo, columella tri- plicata, Martini vol. III. tab. 95. fig. 916. g Chemnig vol.IX. P.1. tab. 104. fig. Bdysg. (links⸗ gewunden). Beſonders an der Küſte von Coromandel. Wird hauptſäch— lich zu Arm- und Fingerringen verarbeitet, die von den är— mern Hindus durch ganz Indien getragen und nach deren Tode von ihren Verwandten in einen heiligen Fluß geworfen und von Niemandem dieſes Volks, der ſie wieder findet, auf— gehoben werden. Daher der große Abſatz dieſer Ringe und die Wichtigkeit der Fiſcherei der Schnecke woraus ſie verfer— tigt werden, 6. Vexillum. die Drange- Flagge. V.testa ventri- cosa flavicante aurantio striata; anfractu primo re- liquis triplo majore tuberculato. Chemnitz vol. X. Vign. 20, A. B. Im indiſchen Drean. Ein duch die Sammlerliebhaberei ſehr vertheuertes Schnedenhaus. , 53. Buccımum. Sturmbhaube, Kinkkorn. (Engl. ‚whelk). Testa univalvis, spiralis, gibbosa. Apertu- ra ovala, desinens in canaliculum dextrum, cauda retusum, Labium interius explanatum, Manche Gattungen legen ihre Eier als fo genannte S eos trauben, andere ald Seebopfen, nod andere aber in einer langen Reihe hornartiger flacher Kapſeln, die mit dem einen Rande an einer gemeinſchaftlichen, wohl Fuß langen Kippe befeſtigt an einander liegen. 1. Harpa. die Davidsharfe. B. testa varicibus aequalibus longitudinalibus distinctis mucronatis, columella laevigata, Martini vol. II. tab, 119. fig. 1090. 2. Lapillus. B. testa ovata acuta striata laevi, Colu- mella planiuscula, Martini vol. II tab. 121. fig. 1221 sq. Bon den Würmern. 2. Das Thier gibt eine Purpurfarbe, deren fi die Nors männer noch jet bedienen. 3. Undatum. das Wellenborn, Bartmännden. B. testa oblonga rudi transversim striata: anfracti- bus curvato-multangulis, Martini vol. IV. tab. 126, fig. 1206 sq. 4. Maculatum. das große Tigerbein, die Pfrie- me. B. testa turrita subfusiformi, anfractibus lae- vibus indivisis integerrimis. Martini vol, IV. tab, 153. fig. 1440. 54. Srromzus. Flügelfhnede. (Engl. screw). Testa univalvis, spiralis, latere ampliata. Apertura lahro saepius dilatato, desinens in eanalem sinistrum, 1. Fusus. die Sternfpindel, Sahnſpindel. & testa turrita laevi, cauda subulata, labio dentato, Martini vol, IV. tab. 158. fig. 1495 sq. 2. Chiragra, die Teufelstlaue, der Botböhake. S. testa labro hexadactylo, digitis curvis, cauda recurvata, Martini vol. II. tab. 86 sq. fig. 853. sq. 3. Lentiginosus. der Kidfrofd. S. testae labro an- tice trilobo incrassato, dorso verrucoso coronato, cauda obtusa., Martini vol, II. tab. 78. fig. 800. d Der Deckel diefer u. a. verwandten Schneden (die fo ges nannte Räuderflaue, unguis odoratus oder blatta byzantina), war ehedem officinell. 55. Murex. Stadelfhnede. (Engl. caltrop, rock- shell). Testa univalvis, spiralis, exasperata suturis membranaceis. Apertura desinens in canalem inte- grum, rectum s. subascendentem, ı. Tribulus. der Spinnenfopf. M.testa ovata epi- nis setaceis trifariis, cauda elongata subulata recta similiter spinosa. Martini vol. III tab. 113. fig. 1055 q. 2. Brandaris, der dornige Schnepfenfopf. M. te- sta subovata spinis rectis cincta, cauda mediocri subulata recta spinisque oblique circumdata. Martini vol. III. tab. 114. fig, 1058 sq. Ep wie die folgende im mittelländifchen Meere, 514 IX. Abſchnitt. 3. Trunculus. M. testa ovata nodosa anterius spinis cincta, cauda breviore truncata perforata. Lister tab. 947. fig. 42. Nebft der vorigen eine der Purpurfähneden der Alten *) 4. Antiguus,da8 nordifhe Kinkhorn. M. testa pa- tulo-caudata oblonga, anfractibus 8 teretibus, Martini vol. IV. tab. 138. fig. 1292 sg. An den Küften von Orofbritannien, Island ıc. 5. Vertagus. der Entenfhnabel, die Schnauzen— nadel. M. testa turrita, anfractibus superne plica- tis, cauda adscendente, columella intus plicata. Martini vol. IV. tab, 156 sq. fig. 1479 sq. 56. Trocnus. Sräufelfhnede (Engl. top - shell, „ button-shell), Testa univalvis , spiralis, subconica.- Apertura subtetragono -angulata s. rotundata, supe- rius transversa, coarctata: columella obliquata. 1. Perspectivus. die Perſpectivſchnecke, das Wir— belhborn. (Engl. the stair case). T. testa convexa obtusa marginata, umbilico pervio erenulato. Chemnitz vol, V. tab. 172. p. 1691 sg. Eine fonderbare Schnede mit ausnehmend faubern Win- dungen, die in der Mitte einen trichterformigen Raum zwi— ſchen ſich laſſen ıc. **). 2. Magus. T. testa oblique umbilicata convexa: an- fractibus supra obtuse nodolusis, Chemniß vol. V. tab. 171. fig. 1656 sq. 3. Telescopium, die Seetonne. T. testa imperforata turrita striata, columella exserta spirali. Chemnig vol. V.tab. 169. fig. 1507 $q. '4. Jridis, (St. la cantharide. Engl. the beauty). T.te- sta imperforata ovata, subcaerulea, laevi, obli- que striata, Marryn’s South-Sea shells tab. 2ı. (24) m. *) Bergl. Meu. Rosa delle porpore degli antichi, Moden. 1786. 4. mit Kupf. und C. F. Heusincer odserv, de purpura an- tiguorum. Isen. 1826. 4. ***) Sinne nennt diefes Nabelloch (umbilicus) »siapendum naturae artificiumaund neuere Archäologen halten die ſchoͤne Schne— - de für das Urbild der Volute an den Joniſchen Säulen. Bon den Würmern. 315 Wenn der blauliche Ueberzug von dieſer ſchoͤnen neuſee— laͤndiſchen Schnecke abgebeitzt iſt, ſpielt ſie in die lebhafteſten Goldfarben, zumal vom hödhften Grün. 5. Lithophorus. die Trddelfhne de. (Br. la fripie- re, maconne). T.testa imperforata rugosa quisqui- liarum impressionibus scabra, Chemnigß vol, V. tab. 172. fig. 1688 sq. An den weftindifchen Snfeln. Hat ihren Namen daher, weil ihre Schale mit einer Menge Steinen, Stückchen von andern Schnedenhäufern ıc. dicht belegt if, die unebene: Eindrüde auf die Oberflähe derfelben Cfaft wie Hammer— ſchläge oder Podennarben) verurfadhen. 57. Turso. Mo adſchnecke. (Engl. whirl, wreath). Testa univalvis, spiralis, solida. Apertura coarctata, orbiculata, integra, ı. Littoreus. T. testa subovata acuta striato, margine columnari plano. Chemniß vol. V. tab. 185. fig, 1852. Sin vielen Meeren. Unter andern im Adriatiſchen; deſſen Anwohner das Thier in Unzahl verſpeiſen. 2. Cochlus. die Schlangenhaut. T.testa imperfora- ta ovata striata: stria unica dorsali crassiore, Chemnig vol. V. tab. 172. fig. 1805 sq. Der Dedfel diefer und einiger verwandter Gattungen , iſt die fo genannte Meer— Bohne (umbilicus veneris). 3. Scalaris. die ehte Wendeltrepye. (Scalata.)T. testa cancellata conica anfraesibus distantibus, Martini vol. IV. tab. 152. fig. 1426 sq. Vorzuglih an der Küfte von Coromandel. Zeichnet ſich durch die von einander abſtehenden gleichſam drtheedenen Windungen aus. 4. Clathras. die unechte Ben ·— T, testa cancellata turrita exumbilicata, anfractibus conti- sul laevibus. Martini vol. IV, tab, 152. fig. 1434 sq. 5. Terebra. die Trommelſchraube. T. testa turri- ta: anfractibus carinis 6 acufis. Das Titelfupfer zu Marryn’s South - Sea shells. 6, }. Perversus. das Linkshörnchen. T. testa turri- 516 IX. Abſchnitt. ta pellucida: anfractibus contrarüs , apertura edentula, | Chemnig vol. IX. tab. ı12. fig. gög. Diefe Kleine linfögemwundene Schnede (die übrigens dem immer rehtsgemundenen Turbo muscorum fehr ähnlich ift) findet fi) haufig an alten Weiden und an- dern Baumftämmen. 7. 7. Nautileus. T.testa planiuscula anfractibus an- nulatis, dorso cristatia, Rofel Polypen » Hiftorie. tab. 97. fig. 7. In fügen Waffern. 58. Heu. Schnirfelfhnede. (Fr. escargot. Engl. ‚ snail, periwincle). Testa univalvis, spiralis subdia- phana, fragilis. Apertura coarctata, intus lunata s. subrotunda: segmento circuli demto. WMeiſt Land - und Süfßmwaffer » Schneden. 1. }. Hispida. T. testa umbilicata convexa hispida diaphana, anfractibus quinis, apertura subrotun- „....do-lunata, 2. 1. Pomatia. die Weinbergsfhnede. (Fr. levig- neron). H. testa umbilicata subovata obtusa deco- lore, apertura subrotundo - lunata, Chemniß vol, IX. tab. 128. fig. 11358. In manden Gegenden, jumal in der Schweiz, wird gegen die Faſtenzeit ein beträchtliher Handel mit diefen Schneden getrieben. Auch hat man da befondere Schnedengärten, wor— "in fie zu Zaufenden gefüttert werden ıc. Ihrer ftarfen Repro— ductionöfraft ift ſchon oben gedacht worden. 5. }. Arbustorum. H. testa umbilicata convexa acu- minata, apertura suborbiculari bimarginata, anti- ce elongata. Chbemnig vol. IX. tab. 133. fig. 1102. 4. Ianthina. die Purpurſchnecke, der blaue Kräu— ſel, das QOuable-Bothchen. H. teata subimper- forata subrotunda obtusa diaphana fragilissima, apertura postice dilatata, labro emarginato. Fas. CouuMNA P. xxır. Im mittelländifhen fo wie im atlantifchen Meere, auch auf der Südfee. Dad Thier gibt, fo wie mandje andere nam, Purpurfaft von fih. Die Schale felbft ift pur— purblau, Kon den Würmern. 517 5. +. Vivipara, (Cyclostoma viörparum). H. imperfo- rata subovata obtusa cornea, ctingulis fuscatis; apertura suborbiculari, Friſch Inſecten P. XIIT. tab. ı. 6. +. Nemoralis. die Waldfhnede (Ir. la livree). H. testa imperforata subrotunda laevi diaphana fas- ciata, apertura subrotundo -lunata. Chemniß vol. IX. tab. 133, fig. 1196 sq. 7. Decollata. H. testa imperforata turrita ; spira mu- tilato-truncata, apertura ovata. Chemnig vol. IX.tab. 136, 1254 sq. 8. Haliotoidea. der Milchnapf, die weiße Ohr— ſchulpe. H. testa imparforata depresso - planiur. cula striis undatis; apertura ovali dilatata usque in apicem. Martini vol. J. tab, 16, fig. 151 sq. 59. Nerrta. Shwimmfhnede. Testa univalvis epira- lis, gibba,-subtusplaniuscula. Apertura semiorbicu- laris: labio columellae transverso, truncato, plani- usculo. 1. Canrena. der Knotennabel. (Gr. alle de papil- Ion). N. testa umbilicata laevi, spira submucrona- ta, umbilico gibbo bifido. Chemnitz vol. V. tab. 186. fig. 1860 sq. 2. +. Fluviatilis, N. testa purpurescente, maculis al- bis tesselata. Ein überaus fauber gezeichneteds Schneckchen, das fo, mie die folgende Gattung, feine Brut außen auf der Schale mit fi) herum trägt ). 3. Pulligera. N. testa laevi rudi, spirula excavato- oculato, labio interiore laevi crenulato. Eine oftindifhe Fluß- Schnecke. 60. Hınioris. Seeohr. (Engl. sea-ear. Venus’s ear). Testa auriformis, patens: spira occultata laterali; disco longitudinaliter poris pertuso, ı. Tuberculate. H. testa subovata dorso transversim rugoso tuberculato. Martini vol, I. tab. ı5 sq. fig. 145 sq. *) Rarrorr im Commere, Nor. 1738. p.177 und Pfeiffer ©. 107. 318 IX. Abſchnitt. 2. Iris, daß neufeelänbife Seeohr. (hipaiia). H. testa ovata , dorso gibbo, spira alte prominula. Mırtyn’s South - Sea shells. tab. 61. a. a. Diefes über alle Befhreibung prachtvoll ſchillernde Seeohr iſt bei unſern Antipoden zu Hauſe. D) Einſchalige Conchylien ohne beſtimmte äußere Windungen. Bloß im Waſſer; und zwar die bei weiten allermehreſten in der Ser, 61. Parzıra. Napfſchnecke, Klippfleber. (Engl. limpet). Testa univalvis subconica absque pire ex- terna. 1. Neritoidea. P. testa integrä ovata apice subspirali, labio laterali. 2. Vulgalu, P. testa subangulata: angulis 14 obsole- tis: margine dilatato acuto. Martini vol. I, tab. 5. fig. 38. 3, J. Lacustris. P, testa integerrima ovali, vertice mucronato reflexo, 4. Fissura, P. testa ovali striato-reliculata, vertice recurvo, antice fissa. Martini vol.l. tab. ı2. fig. 109. 5. Graeca, das Ziegenauge. P, testa ovata conve- xa: margine introrsum crenulato, vertice perfo- rato. Tourserorr voy. du Levant. vol. ]. p. 294. Mird haufig auf den Inſeln des Archipelagus gegeffen. 62. Dentanıum. Meerzahn, Meerröhre. (Engl.tooth- shell). Testa univalvis, tubulosa, recta, utraque ex- tremitate pervia, ı, Entalis. D. testa tereti subarcuata continua laevi. Martini vol. I, tab. ı. fig. ı sq. 2. Minulum, D.testa tereti erectiuscula laevi minula, Sm Sande von Rimini. 63. Serrura. Wurmröbre, (Engl. worm-shell). Testa univalvis, tubulosa, adhaerens, ı. Feligrana, die geflochtene Fadenröhre. 5. te- Bon den Würmern. 519 stis capillaribus fasciculatis ramogo- glomeratis can- cellatisque. SEBA vol. III.tab. 100. fig. 8. 2. Contortuplicata. der Fiſchdarm. S. testa semite- reti rugosa glomerata carinata, Abbild. n. h. Gegenst, tab. 59. Das Eleine : bier, das ich zu unterfuchen Gelegenheit ge— babt babe, bat eine überaus artige Bildung, mit fieben Tan= gen in Bogen gefrümmten und convergirenden Armen, Die an der Wurzel mit 60 kurzen geraden Fäden befegt find. 3. Perforata. der Venusſchacht, Neptunusfhaht, die Gießkanne. (Engl. the watering pot). S. te- sta tereti recta, extremitatis disco poris pertuso, margine reflexo, tubuloso, Museum Leersianum tab. ı, Eine fonderbare Art von Wurmrohren, (die doch auch manche Aehnlichkeit mit den Tubiporen hat) deren Mündung dem Ende einer Gießkanne ähnelt, und die am Rande wie mit einem Kranze von kurzen Röhrchen eingefaßt iſt. Das bintere Ende ift faft immer abgebrochen. 4. Gigantea, Testa subflexuosa lente attenuata viola- cea, intus laevi lutea,; apertura — undulatim striata dente conico munita. ‚Abbild. n. h. Gegenst. tab. In Weltindien. Das Ihier felbft ähnelt den Steinbohrern. Bewohnt ausgeböhlte Gänge in großen Madreporen. 64. Tereno. Darmröhre, Testa teres, flexuosa, lig- num penetrans. ı. Navalis. der Schiffwurm, Pfahlwurm, Bohr: murm. (Fr. Ze taret). T. corpore tereti elongato, ore attenuato,, extremitate poslica pholadiformi, quadrivalvi, Abbild. n. h. Gegenst, tab. 89. Das gefährliche Thier wird ungefähr Zußlang. Wohnt in Eichen-, Ellern-, Tannen- u. a. Holz, tworin es fidh fin- gersweite Gänge bohrt, die es mit einer zarten Kalkichale ausfleidet. Sat, zumal 1750, für Holland groß Unglud gedroht, da es die Damme in Seeland und Frießland fo durchwühlte, daß fie der Gewalt der Wellen nicht wiederfte- ben Eonnten: richtet auch noch. jegt zumal im Weſtkappler Damm, zumeilen arge Verwüſtungen an. Hat fih hingegen 520 IX. Abſchnitt. neuerlich von den Schiffen mandjer feefahrenden europäifchen Nationen wieder ganz verloren. IV. ECHINODERMATA. (Crustacea), Ich babe die nachftehenden Thiere unter eine befondere Ordnung gebradt, da fie zu fehr von andern Würmern ab— weichen, und im Ganzen hingegen viel Uebereinftimmendes un— ter einander zeigen. Sie halten ſich bloß in der See auf: — fo wie überhaupt Kein Thier der noch übrigen Ordnungen im Irodnen zu le— ben beftimmt ift. 65. Fcinxus *). See-$gel. (Engl. sea hedgehog). Cor- pus subrotundum, crusta spatacea tectum, spinis mobilibus saepius aculeatum. Os quinquevalve subtus. Die Schale der See= gel (deren Zertur bei manden den Krebsſchalen ähnelt) ift meift mit beweglichen Stacheln be= fegt, die aber nicht mit den eigentlichen Bewegungsmwerkzeugen des Thiers vermechfelt werden dürfen. Diefe find um ein Drittel länger ald die Stacheln, aber nur fo lange fihtbar, als das -Ihier unter Waſſer ift, es zieht fie ein, wenn es aus feinem Elemente genommen wird. Ein See- gel, der etwa 2000 Stadheln hat, hat ungefähr 1400 folder Bewe— gungsmwerkzeuge. Die hbodhgemölbten See- Igel haben in ih— rem Innern ein fonderbares, knöchernes Geftelle, das unfer dem feltfamen Namen der Laterne des Ariftoteles befannt ift. Uberhaupt variiren aber die zahlreichen Gattungen ' diefes mweitläuftigen Gefchlechtö gar fehr, ſowohl in der Bildung ihrer Schale alö der fo genannten Stadheln, womit biefelbe bejegt ift. ı. Eseulentus. (Engl. the sea-egg). E hemisphaeri- co-globosus; areis obsolete verrucosis. Kırm tab, ı et 38, fig. ı. 2, Cidaris, E. haemisphaerico - depressus ; ambula- cris 5 repandis linearibus: areis alternatim bifa- riis. Kueın tab. 7. A. et 39. fig. 2. 3. Orbiculas. E. planus suborbiculatus; ambulacris 5 ovalibus, ano subremoto. Kueın tab. 21 sq. *) Jac. Tunop. Kıemmnataralis dispositio echinodermalum ex ed. Narn, Gon, Leske. Lips. 177% 4. Bon den Würmern. | 521 66. Asrenıas ’). See-Stern. Corpus depressum, cru- sta subcoriacea, tentaculis muricata. Os centrale, quinquevalve. _ Die Bewegungswerkzeuge der Ser» Sterne find denen der See= Igel ähnlich. Doch fonnen fie nicht fo ſchnell wie diefe, fondern nur langfam wie die Schneden fortfominen, Manche Öattungen tbun den Dorfen u. a. Fiſchen, andere den Au: ftern Schaden. | ı. Rubens. A. stellata, radiis lanceolatis gibbis, un- dique aculeata, Link tab. 4. fig. 5. et al, Vorzüglich bei diefer Gattung ift die ausnehmende Repro- ductionskraft diefer Ihiere auffallend. Unter einer ganzen Folge folder in der Reproduction ftehenden See - Sterne Diefer Gattung befige ich einen, der von feinen fünf Strab- len viere vollig verloren hatte, und die alle viere ſchon wie— der ergänzt zu werden anfingen. 2. Glacialis. A. stellata, radiis angulatis, angulis ver- rucoso- aculeatis. : Link tab. 38. 39. 3. Ophiura, A. radiata radiis 5 simplieibus, stella orbiculata quinqueloba, Live tab. 37. fig. 65. et al. 4. Caput Medusae. (Gorgono-cephalus). A. radiata, radiis dichotomis, Lixx tab. 18. fig, 28, etal. In vielen Meeren der alten Welt, auch im Caſpiſchen. — Doch feheint das im nordifhen Deean von dem Südindi- ſchen ac. ſpecifiſch verfchieden zu feyn. Ein überaus träges und fonderbar gebildetes Thier, an deffen Umfange man auf 82000 Endzweige gezahlt hat **); *) J. H: Liskıus de stellis marinis. Lips. 1733. Fol. | **) Unter den Normannern geht eine Volfsfage, als ob diefes Medufenhaupt das Zunge des famofen Krafen fey, wovon Pon— toppidan inf: N. ©. von Norwegen fo viel Abenteuerlicheg ers zahlt hat. — Diefes vermeinte Seeungeheuer fol namlich in der Tie, fe des Meeres haufen, aber zu Zeiten empor fteigen,, zur großen Ge, fährde der Schiffe, die fih dann etwa gerade über ihm befänden . da dann auch fein über der Meeresfläche herausragender Rüden für’ eine fhwimmende Inſel angefehen worden ſey u. f. w. ... Wenn man alles, was von diefem Dinge aefagt worden, Fris tifch vergleicht, fo zeigt ſich, daß fehr verfchiedene und zugleich fehr mißverftandene Erfheinungen dazu Anlaß gegeben haben mögen. Blumenbach's Naturg: 21 s 322 IX, Abſchnitt. 67. Excrınus. Stirps elongata, corpore terminali ra- diato, FEIN ROTEN 7. 1. Asteria. die Swe-P alme, lisis asteria Lin.) F. stirpe spatacea articulata pentagona, ramis verti- cillatis: stella terminali sexfida ad basin, tum di- chotoma. ae Gverrarn in Mem, de ac. des sc. 1753. Das bis jetzt wenigſtens noch fehr feltene * ſoll ſich an der Küſte bon Barbados finden. Es ähnelt zwar den verſteinten Pentacriniten oder Meduſen-Palmen, aber ohne ihnen ſpecifiſch zu gleihen. Sein fo genannter Kopf bat viel Aehnlichkeit mit dem legt genannten Medufenhaupte. 2. Radiatus, (Vorticella enerinus Linux.) E. stirpe car- tilaginea continua, stella terminali octorädiata. Chr. Mylius Schreiben an Haller. Lond. 175% 4. vV. EORBRALLIA Die gegenwärtige Ordnung verhält fich zu der folgenden festen, beinahe wie die Conchylien zu den Molluſcis. Die Thie— re felbft haben wenigftens in manchen Gefchlechtern beider Ord— nungen viel Webereinftimmendes. Nur find fie in ber legten nadt, unbedeckt und Fonnen fi von der Stelle bewegen: da fie hingegen bier in diefer befondere feftfigende Gebäufe bewob— nen, bie beiden mehreften Arten von fteinartiger Subftanz find, und Corallen *) heißen. Doch muß man ſich dieſe Gehäuſe , Manched darunter paßt auf den Wallfiſch C— ſ. 3. B. einen Ungluͤcksfall, der fich durch's Auffteigen eines foldyen Thiers unter einem bemannten Fahrzeug ereignet in Watk. Tench’s aceount of the settlement at Pt. Jackson. p. 52 —) Manches hingegen auf dicke, niedrigftehende Nebel, dergleichen zuweilen felbft von jehr er: fahrenen Geeleuten für Küften 20. angefehen worden: (— einen merfwürdigen Fall der Art |. im voyage de la Perouse autour du monde vol. III. p. 10. —) Und fo loͤſt fih dad auf, was vor- längft der alte Thormod. Torfaeus in j. Groenlandia antigua p- 100. vom Krafen fagt: »Tracta haec fabula videtur ex ın- sula — aliquando conspicua, saepius tamen inconspicua.« *) Zur Geſchichte der Corallen vergl. P. 8. Parzäs elenchus zoopkytorum. Hag. 1766.8. Deutſch mit Zufägen von Chr. fr. Wilkfens. Nuͤrnb. 1787. 4. J. Eıuıs’s natural history of'the corallines ete. Lond. 1753. 4. Deutfch mit Zufägen von 3. G. Krünis. Nürnd. 1767. 4. Es. natural history of many curions and uncommon 200: phytes etc. — systematiaelly arranged and described by D. Von den Würmern. 325. nicht al8 von ihren Bewohnern erbaut, fondern vielmehr als einen ihnen angebornen Theil vorftellen, und fie daher nicht etwa mit Bienen= Zellen, fondern eber mit Schneden- Schalen vergleihen: nur daß bei ihrer Fortpflanzung das ‚Junge Thier zugleich mit feinem Falfigen Gehäuſe vom alten mie ein Zweig aus dem Stamme bervorgetrieben wird, und fih daher beim fhnellen Wachsthum *) und ‚Vermehrung dieſer merkwürdigen Geſchoͤpfe die ungeheure Größe und Umfang derfelben "*) er= Haren läßt, 68. Tuzırora. Röhren -Corall. Corallium tubis eylin- dricis, cavis, erectis, parallelis. 1. Musica. das Orgelwerk. T. tubis faseiculatis combinatis: dissepimentis transversis distantibus. Soranper tab, 27. Bloß in Oſt- und Sud= Indien. 69. Mainrerora. Stern=Corall. Corallium cavitalibr« lamelloso- stellatis. ı. Fungites. M. simplex acaulis orbiculata, stella Sotanper. Lond. 1786. 4. (— Ich citire bier diefes vortreffliche Werk, um es von dem vorigen zu unterfcheiden, unter Solane der’ Namen —). Vırar. Donarı della storia naturale marina dell Adrialico. Ven. 1750. 4. N Fır. Cavorını memoria per servire alla storia de polipi ma- rini. Nap. 1785. 4. Deut ſch durch W. Gprengel. Nürnb. * . J. Chr. Eſper's Pflanzenthiere ꝛc. Nuͤrnb. ſeit 1788. Z. — als brauchbaäres Handbuch: J. E. Rogoes pe Maumonr sur les polypiers de mer, Zelle, 1782. 8. * fe * J. Alb. H. —v von der Natur der Pflanzenthiere (ale Ynkang an Herm. Sam. Reimarus Betr. über die beſon— dern Arten der thierifhen Kunfttriebe). Hamburg, 1773. 8. Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in Weſtindien ꝛc. Schiffwrack auffiſcht, das binnen 3/, Jahren über und über mit Ma— dreporen u. a. Gorallen dicht bepflanzt iſt. So ift auch der fonft jo trefflihe Hafen von Bantam nun großentheild von Corallen einge: nommen. **) Viele vulcanifhe Inſeln der Suͤdſee, auch weRtindifche, wie 3-8. Barbados, find wie mit einer Gorallen Rinde überzogen; und wie furchtbar die aus dem Boden des Meeres emporranfenden Co⸗ rallen » Stämme den Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden koͤnnen, hat Gapit. Cook auf feiner Reife um die Welt an dervon ihm entdeeften Dft» Küfte von Neu: Holland lange genug erfahren. 21 324 x. Abſchnitt. convexa: lamellis simplieihne longitudinalibus, subtus concava. Souınner tab. 28. 2. Muricata.. M. ramoso composita subimbricata , - stellis eblique fruncatis ‚Bromiapneıhus adscenden- tibus, Sonavner tab. 57. 3. Oculata. das weiße ‚Cora IL.M. caulescens tu- bulosa glabra Nexuosa oblique substriata, ramis al- ternis, stellis immersis bifariis. 79. Murtrota. Punct=Corall.Corallium poris — 5 natis teretibus. 1. Lichenoides. M desumbens-.bifarie di- chotoma, ramis denticulatis binis porosis scabris. Euxıs tab, 35. fig£.6.Bü 2. Cellulosa. dvieNeytunus-Manfdette. M.mem- branacea reticulata umbilicata , turbinato- undu- lata, hine porosa pubescens, — tab. 24. fig. d. Cavouımı tab. 3. fig. 12. sq. 71. Cenverosa. Corallium foraminulis urceolatis, mem- branaceis, ı. Spongites. der Shwammftein. (kdbioe, Lapis spongiae ofhic.) C. lamellis simplicibus undulato- turbinatis cumulatis; cellulis seriatis: osculo mar- ginato, 72. Isıs, Stauden-Eorall. Stirpsradicatasolida, cor- tice molli habitabili obducta *). ı. Hippuris. das Königs-Corall. L stirpe ertieuln- ta, geniculis attenuatis, Sorinner tab, 3. fig. ı sq. tab. 9. fig. 3. 4. 2. Nobilis. das rothe Corall. ll. stirpe continua, aequali, striis obsoletis obliquis, ramis vagis. Cıvoumi tab. 2. fig. ı-6. Wird vorzüglich an den Kuften des nittelländifeien Meeres gefiſcht, un i in ARarieile ic. zu —— Kunſtſachen ver⸗ Von dieſen und den übrigen fo enden Goratlengeichtehtern f. J. V. F. Lamouaoux. 5 e de fol rs oralli enes A — Capnı 1816. 3, nit Ale Tr en | hau Yir!y > Ton den Würmern. 325 arbeitet, die nach Dftindien verführt, und zumal in Japan und Schina faft den Edelfieinen gleich gefhägt werden. 73. Gorconıa. Crusta calcarea corallina stirpem vege- tabilem obduodens. Die Stämme ſelbſt ſcheinen wahre Vegetabilien (deren holzige Natur, zumal an den ſtarken Wurzelſtämmen nicht zu verkennen iſt), die bloß mit Corallentruſte überzogen ſind. Man findet den ſo genannten Venusfliegenwedel gar häufig ohne den thieriſchen leberzug, und da zeigt er ſchlechterdings nichts ausfhlieglih Animalifches ”). 1. „Antipathes. das ſchwarze Corall. G. panicula- ‚ta-ramosa ligno extus fexuose striato. Sesa thesaur. T. III. tab, 104. fig. 2. 2. Flabellum. der Benusfliegenwedel. G. reticu- lato, ramis interne compressis, cortice flavo. Euxis tab. 26. fig. RK. 74. Aucyoxıum. See-Kork. Stirps radicata, stuposa, tunieäto- corticata, Animal hydra. 1. Exos. die Diebsband. (manus marina Fr. Ja main deladre). A. stirpe arborescente coriacea coc- cinea superne ramosa, papillis stellatis. Gzsser de aguatilib. pag. 619. u 75. Sponcn. Sauge-Shmwamm. (Fr. Eponge),Stirps radicata, fexilis, spongiosa, bibula, ‚Ob diefes Geſchlecht wirklich ind Ihierreih gehört, wird mir immer zweifelhafter. 1. Offeinalis. der Badeſchwamm. 8. foraminulata subramosa difformis tenax tomentosa. 2. j. Fluviatzlis. (Ruß. Badiäga). S. conformis po- lymorpha, fragilis, granulis repleta. Diefe hieländiſche Gattung verbreitet einen fehr ftarken fpecififen Geruch, und ift oft, aber nur zufällig, mit Staͤm— men von Federbuſch-Polypen durchwirkt. Wenn fie jung ift, liegt fie meift nur flah am Ufer, an Dämmen ıc. an, Mit der Zeit aber treibt fie Aefte toie Finger oder Geweihe. Ge— trocknet ift fie ganz mürbe und zerreiblih. — Ich babe diefe Gattung im biefigen Stadtgraben gefunden, und feitdem oft *) Das beftätigt auch Prof, Gravenhorft in Oken's dig 1823, VII. 9. ©. 725. 326 IX. Abſchnitt. allerhand Verſuche mit ihr angeftelft, ‚ohne bis jeßt irgend ein entfcheidendes Zeichen einer wirklich animalifhen Natur an ihr gewahr zu werden, 76. Fuustra. Stirps radicata foliacea, undique poris cel- lulosis tecta. ı. Foliacea. FE. foliacea ai ‚ laciniis Aue ni“ bus rotundatis. Eruıs tab, 29. fig. a,’ 77. Tusunarıa. Stirps radicata, filiformis, tubulosa, Diefes Gefchlecht begreift unter andern die Corallen der- füßen Waſſer, nämlich die Fe derbuſch— Polypen (Fr. polypes a panache) ‚ an welden man, ſo wie bei denen im Meere, die Hulfe und das darin wohnende Thierchen unter= ſcheidet, das fih durch einen ungemein faubern weißen Federbuſch auszeichnet, den ed aber bei der mindeften Erfehütterung oder im Tode einzieht. Die Hulfe ift anfangs gallertartig, ver- bärtet aber mit der Zeit, und zeigt fich oft bei der gleichen Gattung unter fehr verfchiedenen ©eftalten. Ich habe einzel: ne dergleichen Röhrchen, wie Fleine Därme an Waflerpflan- zen, umberranfen feben: andere, die wie Bäumchen mit Zweigen zwiſchen der obigen Badiäga in die Hohe gewachſen waren: andere die fih zu Taufenden flach neben einander an Dämme ꝛc. angelegt hatten: andere, die in dichten Klum— pen in unzähliger Menge neben: einander empor ftanden, a. f. mw. 1. Indivisa, C. culmis simplieissimis ; geniculis. con- tortis. - Eis tab. 16, fig, ec 2. Acetabulum. T. culmis filiformibus, pelta termi- - nali striata radiata calcarea. Donarı tab. 2. 3. }. Campanulata. T. cerista lunata, orificiis vaginae annulatis, corpore intra vaginam abscondito,' Röſel Hiſt. der Polypen. Taf. "3.18. So mie die folgende Gattung im Flußwaſſer. Hat gegen 60 Arme oder Faden im Federbufce. bh A Sultana, T. crista infundibuliformi, ad * ci- iata. (tab. ı. fig. 9.) Ein. überaus niedliches Geſchoöpf, das ich im hieſigen Stadt: N Von den Würmern. 327 graben gefunden habe. Es hat 20 Arme, die äußerſt regel— „mäßig wie ein kleiner Federbuſch geftellt; find *). 78. CorAuıına. Stirps radicata ,, geniculata, filamento- sa, calcarea. 1. Opuntia. C. trichotoma : articulis Ag sub- reniformibus. Soranper tab, 20. fig. 2. 2. — C. en articulis subturbinatis. Luuis tab. 24. fig. B. % ‚Rubens, C. dichotoma capillaris —— artieu⸗ Us superioribus eleyatis. TAT 'Errıs tab. 24. Sg. fi 8. 79 * ULARITA. Stirps radicata, tubulosa, cornea, nu- da, ‚articulata: denticulis calyciformibus obsita. Ein weitläuftiges Geſchlecht, wovon ſich mancherlei Arten ‚auf der gewölbten Schale der gemeinen Auftern finden. Die Stämme find, meift ausnehmend fein, "und alle ihre Schön» heit kaum dem bloßen Auge ſichtbar. Sie pflanzen fih durch Blafen fort, die man mit, Eierftocen vergleichen Fann. 1. Abietina, S. dentieulis suboppositis tubulosis, ovariis ovalibus, ramis pinnato - alternis. Eıris tab, ı. fig. 2. 2. Falcata, S. denticulis secundis imbricatis trunca- tis, ovariis ovatis, ramis pinnatis alternis. € Euuis tab. 7. fig. a. 3. Polyzonias. S. denticulis alternis subdenticulatis, ovarxiis obovatis — ‚ slirpe ramosa, Errıs tab, 3, fig. d. Trembley bat die Be | diefer Sertularie re un⸗ gleich kleinere Statur abgerechnet) ſeinen Armpolynen der fü- fen Waffer fehr ahnlich gefunden, Bo. Cerzurarıa. Stirps crustacea., lapidescens, e ee lulis seriatis composita; plerumqueramosa et articu- lata, tubulis adhaerens, ı. Fasligiala. (Sertularia fastigiata Liss.) €. denti- culis alternis acutis, ramis dichotomis erectis fa- stigiatis. Puvnis tab. ıö fig. a, *) Götting. Magaz: I. Jahrg. 4. St. ©. 117. u. f. 326° , IK. Abſchnitt. } 2.'Cirrata. C. lapidea articnlata ramosa dichotoma , articulis subeiliatis, ovato-truncatis, uno latere planis celliferis, Souanner tab, 4. * d. —J 200 PHYTA Man bat den Namen Zoophyt oder Thlerpflamen ein Ges ſchoͤpfen dieſer und der vorigen Ordnung gemeinſchaftlich beige⸗ legt. Und in der That ſehen auch, wie ſchon erinnert worden, manche Polypen dieſer Ordnung den Bewohnern mancher Corallen in der vorigen gar ſehr ähnlich. Nur haben fie in der gegenwärtigen. einen unbededten. Körper, und nie ein fol- ches Corallengehäuſe als in der vorigen. Auch Eonnen wenig— ſtens die bei weiten. allermehreften (mo nicht alfe) ihren Stand— punct. verändern (haben stirpem liberain, mie man es nennt). Einige find doch dabei in einen gemeinſchaftlichen Stamm ver⸗ bunden, andere hingegen einzeln. Außerdem werden aber auch die Snfufionsthierhen u. a. dergl. Geſchoͤpfe mit in dieſer Ord⸗ nung begriffen, 81. Peuwaruna. Seefeder. Stirps libera, penniformis. Man unterfcheidet an den beiden .erften Gattungen diefes merkwürdigen Gefchlehts, mie an einer Wogelfeder, zwey Haupttheile, den Kiel nämlich und die Fahne, Letztere be— ſteht aus 40, 60 oder noch mehr bogenformigen Armen, womit die obere Hälfte des Kiels zu beiden Seiten befegt iſt. Auf jedem diefer Arme ftehen nun wieder 10, ı2 und mehr überaus faubere Eleine am Rande jadigen Hülſen, in deren jeder ein gallertartiger zarter Polype mit acht Fangarmen feſt ſitzt; ſo daß an einer Spannen langen Seefeder wenig- ftend über 500 folcher kleinen Armpolypen gezählt werden. ı. Grisea. P. stirpe carnosa, rachi laevi, pinnis im- bricatis plicatis spinosis. B. S, Ausını annot. acad. L, I. tab. 4. fig. ı. 2, 3; Phosphorea. P. stirpe carnosa, rachi scabra, pin- nis imbricatis, Abbild. n. h. Gegenst. tab. 90. Leuchte fo wie die folgenden ftarf im Finſtern. 3. Cynomorium. (Alcyonium epipetrum. Lixvx. Veretil- Bon den Würmern. 329 laum Cuv.) P, stirpe cylindrica, subelavata,' semi- » nuda,'superne polypos minutos exerens. 0 Paunasimiscell, zool,'tab, 13. fig. 1.4. Wie die vorigen zumal im mittelländiſchen Meere, aber "in der mehr" enlindeifjen Form und in der weichen Textur des. garen doch fehr von: jenen verfihieden. . B2. Hrora. Armpolype, Vlelarm. Corpus gelatino- _ sum conicum, ‚08 terminale cinctum cirris filifor- "mibus \#\ Diefe fo allgemein berühmten’ Thiere *). find galfertartig, halb durchſichtig, und daber von ungeübten Augen‘ nicht im⸗ mer gleich zu erkennen. In der Ruhe haben ſie den Körper und die Arme ausgeftredt:bei einer gewaltſamen Berübrung aber, oder außer dem Wafler, ziehen fiefih in ein unförm— Tices Klümpchen zufammen. Sie find’ von den erffen warmen Fruͤhlingstagen am, bis in den Herbft in fanft fliegenden Waſſern und Teihen zu finden, und figen mit dem hintern Ende an Waſſerpflanzen, Schnecken 0. feſt. Ihr ganzer Kör— per iſt eigentlich bloß ein mit Fangarmen verſehener Magen. Den Sommer hindurch vermehren fie ſich, indem ſie die le— bendigen Jungen wie Sproſſen aus ihrem Koörper treiben, die ſich oft erſt, wenn ihnen ſelbſt ſchon wieder Junge aus— gewachſen find, von der Mutter losreiſſen. Bei Annäherung des Winters aber mögen fie wohl Eier legen “ *), aus denen im Frubjahr die junge Brut hervorbricht. Man Fann fie in fehs und mehr Stücke serfchneiden, und jedes Stück wird binnen eihigen Tagen wieder zu ganzen Polhpen erwachſen. Man Fann "ihnen den Kopf oder den Sintertbeil der Länge nad) fpalten, und ſich vielköpfige oder vielgefchwänzte Poly⸗ pen fchäffen. Man kann mehrere in einander ſtecken, und fo oder auf andere Weife zu wunderlichen monftrofen Grußpen zuſammen heilen. Man Fann fie durch einen, freilich Uebung und Geduld erfordernden, Handgriff mie einen Sandfchub umfehren, Man Kann fie der Länge nad aufihligen, und *) &, As.“ Teac Memoires pour servir ä hist. dun x A Na polypes d’eau douce a bras en forme de cornes. Leid. 7 ‘ H. Barer’s natural history ofthe polype. Lond. 1743. 8. Röoöſel's Hiftorie der Polypen ıc. Nürnd. 1754. 4. (am II, B. feiner Inſecten ee Jac. Chr. Schaͤffer'e Nrmpolypen in ten füßen Waflern um Regensburg. 1754. 4. *%) Pauzas elenchus Zoophytor, p- 28, & Be * ⸗ 550 AX. Abſchnitt. wie ein Stückchen Band ausbreiten, und doch konnen auch dann, wie Roſel zuerſt bemerkt hat, mehrere auf eine ſchwer zu begreifende Weiſe einander verzehren, oder eigent— lich in einander ſchmelzen. Man kann ſie, nad den merk— würdigen Verſuchen des ſel. Hofes’ Lichtenberg 3; mit Schlingen von Haaren durchſchnüren, und während. daß die Schlinge allmählig, durchſchneidet, werden die derweile ger trennten Theile doch ſchon wieder an einander —2 —* m. — — — ae, (tab... Lo fig.. 10.) .. Diefe ‚Gattung ſcheint mehr "als die — in Rüdficht der Stärke und Länge des Körpers. und. der Arme zu varii⸗ ren. Die hier abgebildete. Art, findet fi in unferer Nachbar- ſchaft; und die Beobachtung ihrer, Reproduction hat mich zu⸗ erft auf die Unterfuhungen über den Bildungstrieb geführt. 2 wir Fuasca: der braune: Armpolype. H. —— corpore longiore, cirris, — 34 Röſel tab. 84. sg. 3. +. Grisea, der orangegelbe KERN NEN H. au- rantia‘, Corpore longiore, cirris RN Sr Röfel tab. 78 sq. Adi numq 83. Baacntonus. Blumenpolyye. (Fr. polype . & bau. guet). Stirps ramosa , polypis terminalibus ore con- tractili (plerisque ciliato).. „Die, Blumenpolppen leben an. einem gemeinſchaftlichen Stamme als Aeſte, da eine ſolche Colonie dem bloßen Auge wie ein Kügelchen Schimmel vorkommt, das abet bei der mindeften Erfchütterung für einen Augenblick ganz zuſammen⸗ fährt, und zu verſchwinden ſcheint. 1, }. Anastatica. B. anne multifida, foribus HOMER nulatis, (tab, 12. fig. 11.) Diefe überaus zarten Heinen Shieren BE fih auf die einfachfte Weife durch Theilung fort (F. 20. ©. ı9.). 2. }. Umbellarius. (Vorticella umbellaria Lınx.) B. stirpe umbellata, floribus eiliatis globosis muticis. 'Rofel tab. 100. Mie die vorige Gattung und das folgende Geſchlecht in Gräben und Zeichen an Wafferpflanzen, Schnedenhäufern ıc. *) ©, Götting. Magaz. IT. Jahrg. Z. St. ©. 565 u. f. Don den Würmern, 551 4: Vorriceura. Afterpolppe, Corpus nudum, sim- plex, vagunr. Die mehreften Afterpolyyen leben gefellig, fo daß oft tau⸗ ſende derſelben beiſammen ſind, und dann faft das Anfeben von Schimmel haben. Ich babe ſelbſt lebendige Waſſermol— che längs dem Rücken mit unzähligen dieſer Thiere dicht über⸗ geſehen. . }. Stentorea. (Hy dra. stentorea —5 V. corpore "" infundibuliformi, tentaculis eiliaribus, Röſel tab. g4. fig. 7. 8. 2. +. Socialis, (Hydra socialis Lisv.) X mutica fort sa rugosa, Röfel tab. 95. 85. Furcuranra. Corpus liberum - nudum —— tentaculis rotatoriis ciliatis, cauda bicuspidata. 1. f. Rotatoria. das Räderthier. (Engl. thewheel- anımal), (tab, ı. fig. ı2.) Diefes überaus fonderbare mikroſcopiſche Thierchen find et ſich in ſtehenden Waſſern und mancherlei Infuſionen, ſchwimmt überaus behende, verändert dabei faſt alle Augen— blicke ſeine Geſtalt; ſoll Jahrelang im Trockenen für todt liegen Eonnen, und doch nachher im Waſſer zu wiederholten Malen wieder aufleben ıc. Der dunfele Körper in feinem Vorderleibe, den fo viele Naturforfher feiner willkürlichen Bewegung ungeachtet fürs Herz gehalten haben, iſt, wie ich mich genau überzeugt zu haben glaube, ein zum Speiferanal ge= boriges Drgan, und Fein Herz ). 86. Vısrıo. Corpus liberum, teres, elongatum, 1. 7. Aceti. der Effigaal. V. subrigidus, cauda lon- giore tenuiore acuminata: mucrone retractili ad basin prominente. Goeze im Naturforfher XVIII. tab. 3.fig.ie u. f.- Diefer, ift in manderlei Effig. Eine verwandte Gattung in altem Buchbinderkleifter **). *) ©. Handbudh der vergl. Anatomie ©. 248 **) Auch diefe find alfo Thiergattungen die .erft ange nach der erften allgemeinen. Schövfung gleihfam naherfhaffen worden. Denn fie finden fich jo viel befannt bloß im Eſſig und Kleifter, une beides find ſpaͤte Kunftproducte des cultivirten Menſchengeſchlechts. 552 TR. Abſchnitt. 87. Vorvox. Corpus liberum, rotundatum, gelatino- sum, gyratile, Tubus alimentarius vix ullus, a. }. Globalor. d a8. Rugeltbier. V. globosus, su- ..perficie granulata. h ‚Rofel-tab, 101. fig. 1-3. Ein Eleines Kügelden, von gelber, grüner, oder anderer Farbe, das ſich obne alle ſichtbare Bewegungswerkzeuge doch im Waſſer fortwälzt und umher dreht. Man kann die Nach? kommenſchaft ſchon im Leibe der Erwachſenen bis ins vierte Glied erkennen. äh 88. Cuaos. Corpus liberum ...... (generi polymor- - phon, speciebus uniforme), Wir faffen der Kürze wegen mit Linne, zum Befchluf der ganzen Thiergefchichte unter diefem Geſchlechtsnamen die unzählbaren *), dem bloßen Auge unfichtbaren Gefchöyfe zufammen, wovon fi) manche Gattungen ſchon im See-und füßen Waller, andere erft im Aufguß von allerhand thieris ſchen und vegetabilifchen Subftanzen (daher vdiefe dann In— fuſionsthierchen heißen), und noch andere im reifen Samen: männlicher Thiere finden **). Hiernach laſſen fie ſich füglich in drey Familien abthei- ‚Ten, deren jede aber zahlreiche Gattungen begreift: ER a ee Die tm See= und ſtagnirenden füßen Waffer [— zumalin ſolchem, worin die Prieftleyfche fo genannte grüne Ma- terie 7) vegetirt —J. B) Infusorium. 1 Die eigentlich fo genannten Infufionstbierden. C) Spermaticum.(Cercaria spermalica). *) Schon! in. den 7oer Jahren des vorigen Sec. kannte D. Fr. Müller gegen, 400 Gattungen von Infufionsthierchen. **) Vergl. G. R. Treviranıs Biologie IL B. ©. 264 u. f. . Chr. & Nisfch Beitrag zur Infuforienfunde. Halfe 1817. 8. mit Kupf. Und fo wie über manche andre nadte Würmer K. E. v. Baer Zeür, zur Kenntnifs der niedern Tkiere in den Nov. 4et. de N. C. vol. XII. P. IE. p. 525 u. f. 7) Die ohngefähr fo für die unterfte erfte Staffel von Vegeta— tion , wie dad dabei befindliche Chaos aguatile für die unterfte er: xe Staffel von eigenthümlicher Animalität angefehen werden kann. 35 —— Bon den Würmern. Die Samentbierchen, wovon bie im maͤnnlichen Sa— men des Menfchengefchlechts befindliche Gattung tab. 1. fig. 13. ftark vergrößert abgebildet ift *). Zehnter Abſchnitt. Bon den Pflangen. $. 158, Mir Fommen zum zweyten Reiche belebter oder organifirter Körper, nämlid zu den Gewächſen, die ſich nach den oben ($. 3 und 4.) feftgefeßten Begriffen fhon dadurch von den Thiee ren auffallend unterfcheiden, daß fie ihren fehr homogenen Nah: rungsfaft obne irgend merkliche, toillfürlice Bewegung, und zwar hauptfächlich Durch die Wurzel einfaugen, die daher aud) unter allen äußern Theilen der Pflanzen ‚bei weiten der allges meinfte ift, worin fie (höchftens bis auf einige Auferft wenige Ausnahmen des Noftocd, der Trüffeln x.) ſämmtlich mit einan= der überein kommen. $. 159, : Uebrigens ift die Bildungsder Gemächfe überhaupt auch darin von denen der allermehreften Thiere verfchieden, daß ihr Wuchs, befonders aber die Anzahl ihrer einzelnen Theile, der Aeſte, Blätter, Blüthen ıc. nicht fo beftimmt, fondern im Gan= zen ungleich veränderficher ift *). $. 160, Um fo einformiger ſcheint hingegen ihr innerer Bau, als welcher nichts von alle dem zeigt, was man mit den, für die thierifche Defonomie fo wichtigen, eigentlich fo genannten Eingeweiden, noch auch mit Nerven oder mit wahren Mus: feln, mit Knochen ıc. vergleichen Fonnte: fondern es reducirt fih ihre Drganifation am Ende nur auf eigentlich fo genannte *) Unfer fel. Hollmann hat berechnet, daß die Milch eines ‚ steypfüundigen Karpfen über 253000 Millionen Samenthierchen hal: . ten Eönne. **) Extensio minus definita. REN X. Abfchniit. Gefäße (Adern) und auf das dazwifchen liegende Zellge- webe"). mr $. 161, Diefes, das Zellgewebe, hat feinen Namen mit mebre- rem Rechte ald das ihm übrigens ziemlih analoge Schleimge— webe der Thiere, da es, menigftens in vielen Zheilen der Ge— wächſe, ein wirklich zellulöſes, theils Luft theild Säfte balten- des Gefüge zeigt. Es ift zumal in der Borke und im fo genann— ten Mark mancher Gewächſe deutlich zu erfennen, und enthält bäufig einzelne dazwiſchen vertheilte größere Bläschen (utrieu- li), und bildet auch theils lange rohrenformige Höhlen. $. 162. Die eigentlich fo genannten Gefäße (die übrigens manchen Familien und Öefchlechtern von kryptogamiſchen Gewächſen — fo wie im Xhierreih den Zoophyten und aud wohl manden Mollusken — gänzlich abzugehn feheinen), zeichnen fih (wenig— ftens bei weiten arößtentheilö) befonders dadurch aus, daß ib- re Wände aus fpiralformig gemundenen Fäden (oder Röhr— chen?) befteben, und fo gleihfam das Anfehn von befponnenen Saiten haben. | 8. 163. So vielartig aber die negformigen u. a. Verbindungen (Anaftomofen) diefer Gefäße unter einander find, fo zeigt fich doch Fein ſolches Verhältniß jwifchen denfelben, daß ein wahrer Kreislauf der Säfte, wie bei allen rothblütigen und fo vielen mweißblütigen Thieren, dadurch unterhalten werden Fonnte. $. 164. Aus der einformigen Identität jener wenigen organi- ſchen Beftandtheile der Gewächſe Cibrer fo genannten partium similarıum)) erklärt fi) die leichte Ummandlung der daraus zufammengefetten Theile (der partium dis- similarium) in einander; der Blätter z. B. in den Kelch oder *) ©; hieruͤber vorzüglich die heiden Göttingifhen Preisſchrif⸗ ten, von Rudofpbi (Berlin 1807.8.), und Lin? (Götting. 1807, mit Nachträgen 1809. 8.). So wie auh 8. C. T. Treviranus vom inwendigen Bau der Gewäcfe. Götting. 1806. 8.; und von flits bern Abhandlungen 3. J. Bernhardis Beobachtungen über die Pflanzengefaͤße. Erf. 1805. 8. % 333 * * Non des fel. Djtander's glüdfichen Verſuchen, Pflanzen mit Queckſilber einzufprigen f. Commentat. Societat. Reg. scienliar, Gottingens. vol. XVI. pag. 100 u. fs Don den Pflanzen. 555 in die Krone der Blüthe, zumal bei gefüllten Blumen ꝛc. *) ; auch daß man Bäume umgekehrt in die Erde pflanzen und da= durch ihre Aeſte in Wurzeln und diefe hingegen in belaubte Ae— fie umwandeln Fann "*). * F. 165. Die aus jenen organiſchen Beftandtheilen zufammengefeß« ‚ten befondern Theile der Pflanzen, und ihre Gefhäfte, la: fin fih am füglichlten in die zur Selbfterbaltung, und in die zur Fortpflanzung gehörigen? abtheilen. Von jenen zuerft. $. 166. Die Pflanzen ziehen die zu ihrer Selbſterhaltung nöthigen Stoffe theils aus der Atmofphäre, theils aus dem Waſſer oder dem damit getränkten Boden — Aus jener faugen fie Nab- rung mittelft der unter ihrer Dberhauf, zumal auf den Blätr tern, in unfäglider Menge verbreiteten abforbirenden Gefäße: aus dem Waffer aber mittelft der Wurzelzafern, womit die allermebrften unmittelbar in der Erde, mandeaber (wie 5.8. der Miftel, die Flachsfeide, die Vanille ꝛc.) als fo genannte Schmaroßer = Pflanzen (plantae parasiticae) an an— dern Gewächſen "**) feftfigen; da bingegen noch andere, mie die Wafferlinfen (ſ. $. 3. Anm.) bloß auf dem Waſſer ſchwimmen. F§. 167. Uebrigens ſcheint es bei Allee diefer Verſchiedenheit des Auf⸗ enthalts der Gewächſe im Grunde doch immer darauf hinaus zu kommen, daß ihnen das Waſſer, ſey es nun in tropfbar flüſſiger Form oder in Dünſte aufgelöſt, als Vehikel dient, wodurch ihnen die Kohlenſäure zugeführt wird, welche nach Ingen-Houſz's Unterſuchungen +) wahrſcheinlich einen *) S. von Gorrur Versuch die Metamorrhoseder Pflanzen . zu erklären. Gotha, 1790. 8. Und befonders über die Sdentität der Knollen (3. B. der Kartof- feln) und ihrer Stängel Dr. Weftfeld in Voigt's neuem Maga: iin VI. 8. ©. 371 u. f. j *8) Gin Herr Marcellis hat auf feinem Landgute, Vogel— fang, am Leidner Kanal bei Haarlem, eine ganze Linden» Allee auf dieſe Weife gepflanzt. hi rt) Auch gibt ed Pflanzen, die in der Erde eingewurzelt zu feyn ſcheinen, und doch mit ihren Wurzelzafern immer an den Wur- zeln gewiffer anderer benachbarten Pflanzen anfigen, und fich durch diefelben nähren. ©o 3. B. die hydnora africana an der euphor- bia mauritanica u. a. — ©. ſchwed. Abhandl. XXXIX. 8. ©, 132. > ſ. Voigt’s neues Magazin. I. B. 2tes St. 1798. ©. 101. / 536 X. Abſchnitt. Hauptnahrungsſtoff der Pflanzen ausmacht. Und ſo wird be— greiflich, wie ſich Gewächſe, die ſonſt mit ihren Wurzelzaſern in der Erde ſitzen, nicht nur, wie Hyacinthenzwiebeln auf blo⸗ ßem Waſſer, oder Kreſſe auf angefeuchtetem Flanell ziehen laſſen, ſondern manche andere, wie das Hauslauch auf den Dächern, und fo viele eben fo ſaftvolle Pflanzen der durreften, heißeften Erdſtriche, z. B. die Agaven, Aloen, Cactusgattun- gen.2c. auch bloß durch Einfaugen aus der Atmofphäre für Tanz ge Zeit binlängliche Nahrung erhalten können ). r S. 168, } Die allgemeinften äußern Nutritions- oder, eigentlich In— aeftiong= Organe der Pflanzen, die Wurzelzafern, ‚treiben bei - vielen Gewächfen gleich über der Erde die Blätter aus; bei ans dern aber freten fie vorher. erft in einen Wurzelftrunf und, die: fer wird dann bei vielen in einen Stamm oder ©t angel, Halm (wie man es bei manchen Pflanzen nennt) verlängert, der aber im Grunde meift die gleiche Structur, wie der Wur— zelſtrunk felbjt, behält. $. 169. Der Stamm der Baunte * Stauden iſt zu äußerſt mit einer feinen Oberhaut bedeckt, unter welcher die Bor- ke und der Baft (liber) liegen, welcher legtere faft ganz aus den thätigften Saftgefäßen befteht, und daber für die Erhal— tung der Pflanze einer der allerwichtigſten Theile iſt. Weiter hinein folgt der Splint (alburnum) und hierauf die eigent— lich bolzige Subftanz, und dann theils zwifchen dieſer, theils aber auch beſonders längs der Mitte des Stammes, das fo ges nannte Mark, welches Iegtere aber, mit, zunehmendem Alter an Menge abzunehmen und gleihfam zu ſchwinden pfleat. Auch wird bei dieſen Gewächſen, alljährlich eine oder eigentlich zwey neue Solzlagen, und zwar wahrſcheinlich aus dem gedachten Splint erzeugt, daher man befanntlich aus ber Anzahl dies fer concentrifchen Sagen (pectines) ungefähr das, Alter der Stämme fhägen Fann. Kar Anm. Bon diefer Einrichtung find doch die Hölzer der Palmen ausgenommen, als welche Feine jolche concentrifche Lagen bilden, fondern durchaus gleihförmig dicht, fehr Hart und wie mit par: *) So z. B. dag Epidendrum os adris it Cochinchina. f. Jo. ne Lovreıro Zora Cochinchinens. T. II. p. 525. »mirabilis hu- jus plantae proprietas est, quod ex sylvis domum delata, et in are libero suspensa, in multös annos duret, crescat, flos reat, et germinet, Vix erederem, nisi dinfurna experientia comprobassem:« Don den Pflanzen. 537 tiellen Splintröhren durchzogen find. Gine Bemerkung die auch fur die Beſtimmung der verſteinten Holzer von Wichtigkeit iſt. . 170, - Der Stamm theilt ſich —— in Aeſte, dieſer wie— der in Zweige, an welchen endlich die Blätter anſitzen, die doch im Grunde aus den gleichen Theilen, wie die Wurzel oder der Stamm, zufammengefegt find: indem man auch an ihnen Oberhaut, Rinde, holzige Subftan; und marfiges Zellgewebe unterfcheiden Fann. Letzteres liegt in der Mitte des Blatts, zwiſchen dem (meift doppelten) bolzigen Nege, von welchem man durch Einbeißen u. a. Handgriffe die übrigen Theile ab— fondern und dadurd die fo genannten Blätter » Sfelete verfer- tigen Fann. Diefes holzige Neg ift auf beiden Seiten des Blattd mit einer befondern Haut Uberjogen, die man insgemein die Eutifel nennt, die aber noch von dem eigentlichen Oberhäuts hen, mas endlich zu alleräußerft die Blätter überziebt, gar ſehr verfhieden, und vorzüglich mit abforbirenden Gefäßen ($. 166.) durchzogen ift. §. 171. Dieſe Organiſation der Blätter wird um ſo merkwürdiger, je arößer und wichtiger die Functionen derſelben für die damit verfehenen Gewächſe find. Sie dienen ihnen nämlich wohl vor— züglichft zur Unterhaltung des fo genannten phlogiftifden Prozeffes, der bei den Ihieren hauptſächlich durchs Einath— . men des refpirabeln Theils der Luft oder feiner Grundlage des Saueritoffs, vollzogen, bei den Pflanzen aber wohl hauptſäch— lih eben durch die Blätter bewirkt wird, $. 172. ' Denn aud den Gewächſen ift diefes refpirable Gas oder feine Grundlage zum Lebendunterhalte unentbehrlich ; befonders um (mie ed Ingen=Houfz6 Unterfuhungen wahrſcheinlich machen) fih dadurch in ihrem belebten Laboratorium ihren Hauptnabrungsftoff, die Koblenfäure ($. 167.) zu bereiten; wovon fie hernach den Ueberfluß als Eohlengefäuertes Gas wies der ausdunften *). $. 173. Diefer wichtige Proceß wird, zumal in ber Dunkelheit, in feiner größten Stärke betrieben. Bei Tage hingegen, und vollends im Sonnenſcheine geht er langfamer von Stätten; da— ber die Pflanzen aledann weniger Koblenfäure bereiten und *) Die wichtigen Folgerungen, die diefer fcharffinnige PR aturfor- her daraus für practifhe Landwirthſchaft gezogen, f. in Voigt's neuem Magazin a. a. O. Blu menbach's Naturg. 22 358 X. Abſchnitt. verbrauchen; und dagegen während der Zeit aus ihren Blättern Sauerſtoffgas, den reſpirablen Theil der atmoſphäriſchen Luft, entbinden "). I. 174: Inzwiſchen find doch die Blätter, die fo wichtigen Organe, bei den mehreften Gemwächfen der Fältern Simmelsftriche, ein vergänglicher Schmuck, womit fie bloß den Sommer bindurd) verfehen find, der hingegen mit Annäherung des Winters vers trocknet, welkt und theild abfällt. Daß diefes Entblättern hauptſächlich durch den Froſt bewirkt werde, der die Gewächſe in ihren Winterfchlaf verfenft ‚ und fo mwie bei den Ihieren den Lauf ihrer Säfte verzögert, die Gefäße zufammen ziebt, fo daf die Blätter nun an ihrer fonftigen Verrichtung gehindert werz den und abfterben, wird dadurch wahrſcheinlich, weil die Ges wächfe der heißen Zonen (bis auf menige Ausnahmen) diefem Abfallen des Laubes nicht fo ausgefegt find: und weil auch felbft in den kältern diejenigen Pflanzen, die ein fehr feſtes harzrei— ches Blatt haben, wie z. B. die mebreften Zangel= oder Nadel: bölzer, der Epheu, die Preußel= oder Mehlbeeren (vaccini- um vilis tdaea), das Heidefraut, der Burbaum u. f. m. dase felbe den Winter über grün behalten. Anm. Sp wie ed aber hinwiederum Thiere gibt, die gerade im Winter am lebhafteften find, ſich da pacren ıc. fo gibt es auch manche Pflanzen, die dann am ftärfften vegetiren, wie die ſchwar— ze Nieswurzel, die Zeitlofen, Schneeglödden ꝛc. $. 179. Bei vielen Gewächfen ift es auffallend ‚> wie ſich ihre Ylät« ter und bei manden die Blüthen des Abends zufammenlegen oder doch niederfenfen, und fich gleichfam zur Ruhe begeben, und faft wie in eine Art von Schlaf fallen; der übrigens nicht etwa bloß von der Fühlen Abendluft herrührt, da er im Treibhauſe eben fo gut wie im Freien erfolgt: auch ſchwerlich bloß von der Dunfelheit, denn mande Pflanzen fchlafen fehon im Sommer des Nachmittags ein: ja, fo wie die animalia nocturna ($. 31.) den Tag zum Schlaf verwenden, fo ift dieß auch der Fall mit den Blüthen einiger Pflanzen, z. B. des cactus grandi- florus,- mesenbryanthemum ——— der hesperis tristis ıc. ' $. 176. Außerdem zeigen auch noch — Pflanzen verſchiedene an— dere Arten von eigenthümliche Bewegung; wohin z. B. *) N Ingen = Housz’s Zxperiments upon vegelables, L.ond. 1779. Bon den Pflanzen. 339 meift bei allen ihr Zug nad} dem ihnen auf fo vielfache Weiſe fo außerft wohlthätigen Lichte *) gehört, als welcher Zug bei weiten nicht bloß an den Sonnenblumen, fondern faſt an allen Gewächſen zu merfen ift: zumal in Zreibbäufern, wo ſich oft die Blüthen fo fehr nach der Hellung an die Glasfenfter drans gen, als ob fie dawider gepreßt wären *). Ferner bewegen fich mande Iheile gewiffer Gewächſe fehr lebhaft, wenn fie berührt werden; wie z. B. die Blätter und Zweige des Fühlkrauts (mi- mosa pudica), oderder averrhoa carambola, oder die vors dern Blatt = Anfäge der Benus-Fliegenfalle (dionaea musci- pula), welche, wenn fich aud) nur eine Mücke darauf fegt, aus genblicklich zuſammenklappen und dag Inſect jerdrüden. $. 177% Befonderd merfwürdig ift a die theils ausnehmend leb— bafte Bewegung, die zur Befruchtungszeit an den Geſchlechts— tbeilen in vielen Zwitterblüthen ‚bemerkt wird: da z. 8. die Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn fie auf ihrer innern Seite (mo fie nach den Fruchtknoten hingerichtet find) berührt werden, (wenn ſich 5. B. ein Infect auf die Blüthe fegt, um den Honigfaft aus dem Boden derfelben zu ziehen) einwärts ſchnellen und ihre männlichen Staubbeutel gegen die weibliche Narbe treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirfen, 9. 178. So auffallend inzwifchen alle diefe Bewequngen find, und ſo finnliche Beweiſe fie von der Ihätigkeit der Rebensfräfte in den Gewächſen abgeben, fo unterfcheiden fie ſich dod bei ge— nauer yhnfiologifcher Prüfung aufs deutlichfte von dem aus— Ichlieglichen Eigentbume der Thiere, nämlich der willfübr lichen Bewegung, als von welcher aud) bei den, wegen ihrer *) fe Piacid. Heinrich’ Petersburgifche Preisfchrift von. der Natur und den Gigenfchaften des Lichts. 1806. Z. **) Ein Beifviel ftatt vieler won der Stärfe diefed Zugs nad) dem Fichte: — In einem Keller, in welchem Wurzelmerf über Win: - ter aufbewahrt worden, und der nur oben an einer Geite ein klei⸗ nes Lichtlodh hatte, war beim Ausraͤumen im Frühjahr unten in eis nem entgegengefegten Winkel eine Kartoffel Tiegen geblieben, die num einen Auslaufer getrieben hatte, der erft 20 Fuß weit auf dem Bo— den bin, dann ander Wand in die Höhe und fo gerade nach dem Licht: loche fortgeranft war. — f. die Memoirs ofıthe American Acade- my of arts and seiences zu Boſton Vol. I. P.T. p. 147. Auch F. J. Bertuch's Beobahtungen an der Tndianifhen Kref- fe; im alfgem. deutichen Garten» Magaz, 1804. 5, St. ©. 226 u. f. 22 540 X. abſchnitt. Bewegung, berufenſten Pflanzen, (mie z. E. beym hedysa- rum gyrans *) feine echte Spur zu erkennen iſt. Anm. — Wenigftens Fenne ich Fein einziges Thier, das feine Nahe rung ohne willfürfihe Bewegung, und bingenen Feine einzige Pflanze, welche die ihrige mittelft derfelben zu fih nahme. | $. 179. Aus den gedacdhter Maßen von den Gewächſen eingefogenen und affimilirten Nahrungsfioffen werden nun die ihnen eigenen fpecififen Säfte abgefhieden, da z. B. manche einen mildigen, theild ägenden Saft enthalten; andere Gummi geben ; vericie- dene Baume, zumal unter den Nadelhölzern, im höhern Alter Harz bereiten. Andere Pflanzentheile enthalten Mehl, Manna, Wachs, fette und ätherifhe Deble, Kampher ıc. Cinige we— nige das fo genannte Federharz Ccahutchue) u. f. w. “). Anm. Hierher,gehören auch die ſpecifiken Ausdünftungen gewiffer Pflanzen, wie 3. B. die harzigen entzindbaren des weißen Dips tams ꝛc. $. 180. Daß aber dieſe verſchiedenen Säfte durch mancherlei Ab— ſcheidungen (secretiones) und Veränderungen der eingeſoge— nen Nahrungsſäfte in den Gewächſen ſelbſt bereitet wer— gen müſſen, erhellet ſchon daraus, weil im gleichen Erdreich und auf demſelben Gartenbeete die Raute ihre bittern, der Sau— erampfer feine fauren und der Lattich feine Fühlenden Säfte er- balt, und weil felbft die Säfte in den verfchiedenen Theilen ein und eben derfelben Pflanze, ja in einer und eben derfelben Frucht, dennoch fo Außerft verfhieden ſeyn Eonnen. $. 181. ; Freilich aber trägt auch allerdings die Verfchiedenheit des Bodens ***) und des Climas zur verſchiedenen Befchaffen- heit der Säfte in den Pflanzen vieles bei: daher denn eines Iheils *) Vergl davon C. W. Hufeland's Fleine mediziniſche Schrif— ten. ıten B. Taf. I. fig. 1. 2. **) Zu den allerauffallendften Producten des Gecretionsgefchafts der Gewächfe gehört wohl das laͤngſt berühmte, aber erft neuerlich recht unterfuchte Tabafhir, eine meift milchblaue, an den Kanten durchicheinende, balbharte, foröde Subftanz, die fich zuweilen in ein: zelnen Abfäsen des Bambusrohrs findet, und ſowohl im aͤußern An- jehen, und daß fie im Waffer durchfichtig wird, als auch fogar in Ruͤckſicht ihrer Beftandtheile, dem mineralifchen Hydrophan oder Welt: auge ähnelt. — ſ. Dr. Pare. Russen und Jam. L. Macıe in den phillosopk. Transact. Vol. LXXX. und LXXXI. und Dr. Dav. Brewster in eben diefen Zransaet. von 1819, *x*) Der Boden und fein Verhaͤltniß zu den Gewaͤchſen: von © Fr. W. Crome. Hannov. 1812. 8. Bon den Pflanzen. 341 mande in fremden Boden verpflanzte Gemächfe fo wie in ihrer Bildung, fo auch in der Befchaffenheit ihrer Säfte verändert werden, dadurch von ihren Kräften verlieren ıc., andere bins gegen eben dadurch noch gewinnen und veredelt werden. $. 182. Ueberhaupt näbrt faft jeder Boden feine beftimmten,, ihm angemefjenen Pflanzen *), fo daß man zumeilen fhon aus den einheimifchen Gewächſen einer Gegend die Beſchaffenheit ihres Bodens erratben Fann; doch hat die Vorfehung manden, für das Menſchengeſchlecht allermwichtigften Gewächſen den großen Vorzug verlieben, fi entweder leicht an jedes fremde Clima ju gewöhnen, fo daß z. B: die ſchwächlich feheinenden Getreide: arten ꝛc. befjer ald Eichen u. a. noch fo robuft ausfehende Bäu— mein ganz verfchledenen Simmelsftrichen ; die aus Chili ab— ſtammenden Kartoffeln nun in allen fünf Welttheilen fortfoms men xc.; oder wenn fie duch an ein beitimmtes Clima gebunden find, doch dafelbft in jeder Art von Boden gedeihen, wie z. B. die Cocospalme, die eben fo üppig im fteinigen und Sandland als im fetten Erdreich vegetirt. $. 183. Anderfeits ift aber auch auffallend, daß gewiſſe Länder (mie z. B. dad Cap und Neu= Holland) eine fo große Mannigfalz tigkeit von recht ausgezeichneten Pflanzen= Gefchlehtern aus— fpließlich bervorbringen, und dagegen anfehnlicde Ordnungen von Gewächfen großen Erdftrichen gänzlich abgeben. So bat der heiße Erdgürtel faft Feine Kobl= und Rübenarten, So fins den ſich auf den weſtindiſchen Infeln vergleihungsmweife menige Laub = Moofe (musei frontosi) und hingegen defto mannigfal- tigere Farnkräuter ıc. §. 184. Endlich ift auch noch die Verfchiedenheit in Rüdficht der Vegetation der Gewächſe anmerfenswertb, die ebenfalls im Thier— reich, zumal bei den Infecten, Statt hat, daß nämlich mande nur ifolirt und einfam leben, da hingegen andere dicht beiſam— *) Fr. Stromexer Aistoriae vegetabilium geographicae spe- cimen. Goelt. 1800. 4. ‚ Ar. pe HumsoLor Zssai sur la Geographie des plantes. Par. 1807. fol Es, Prolegomena de distributione geographıca plantarım vor feinen /Vove geenera et species. Joach. Fr. Shoum Grundzüge einer allgemeinen Pflanzene Geographie. Berf. 1823. 8. mit Atlas. 342 x. Abſchnitt. men bleiben und theils (mie die gemeine Heide) große Erdftri- he, oder (mie das Sargaffo) weite Meeresftredfen überziehen. $. 185. Mir kommen zur Fortpflanzung der Gewächſe, de= ren mannigfaltige Arten fih im Ganzen doch. auf drey Haupt— wege zurückbringen laffen. Auf die Fortyflanzung durch Wur— zeln oder Zweige; zweytens durch Augen; und endlich durch Samen. $. 186. Die erfte Art der Propagation, namlid) durch Zweige, von der wir auch ſchon im Ihierreiche bei den Polypen und fonft einige Spuren bemerft baten, ift im Pflanzenreiche defto ge= wohnliher. Manche Gewächſe namlich vermehren fi) von felbft auf diefe Weife. Bei vielen andern hat e$ die Kunft durd Abs fenfen oder Ablegen nachgeahmt. ES gibt 5.3. eine Art Beigenbaum (der Banianbaum, ficus zndica) deifen Zweige herab bangen, und wenn fie dann den Boden berühren, von felbft Wurzel fchlagen; fo daß ein einziger -folder Baum mit der Zeit ein Kleines Wäldchen, deffen Stämme oben durch Bo— gen verbunden find, vorftelfen Fonnte, Anm. Einige Meilen yon Patna in Bengalen fteht ein folder Ba: nianbaum von 50 bid 6o zufammenhbangenden Stämmen, der auf 370 Fuß im Durchſchnitt, umd fein Schatten den er Mittags wirft, ' über 1100 Zug im Umfang hält. Sr 287. Anders ift hingegen die zweyte Yortpflanzungsart, durch Augen. So nennt man namlich die Eleinen Knöyfchen, die im Herbfte an den Bäumen, da mo die Blattitiele anfigen, zum Vorſchein Fommen, aber bei den mehreften erft im folgenden Frühjahr ſich ffnen und ausfchlagen. Sie finden fich meift nur an den Bäumen der Faltern Erdftriche, und fallen bei einigen von felbft ab: follen auch theild, wenn man fie vorfichtig. fäet, mie ein Same auffeimen. Man Fann bekanntlich diefe Augen andern Stämmen inoculiren, oder auch dad davon ausge— fchoffene Reis a Viel Aehnliches mit den — haben die Zwiebeln, mur daß die Augen am Stamm der Bäume und alſo uber der Erde, die eigentlich an lilienartigen Gewächſen befindlichen Zwie— beln aber unter der Erde unmittelbar an der Wurzel entiteben ; *) f. von Hofr. Schrader'd Cammentalio de varia planta- rum propagatione absque praevia foecundatione, die. Ödts« ting. gel, Anz. 1830, 62, St. Don den Prlanzen. 545 bei jenen der Stamm fortlebt und den Augen Nabrung gibt; bei diefen hingegen das Lebrige der alten Pflanze bi$ auf Wurs zel und Zwiebel im Herbite abitirbt. Eine dortpflanzungsmweife mit welcher binwiederum die der Knollengewächfe (Karioffeln x.) mande Aehnlichkeit zeigt. $. 180. Weit allgemeiner aber, als älle diefe Fortpflanzungowege und beinahe im ganzen Pflanzenreiche verbreitet, iſt endlich die dritte Art ($. 185.) mittelſt der Blüthe, die darnach zum Zheil zur Frucht, oder auf andere Weife zu Samen reift. Dies fe nämlich, fie mag übrigens geftaltet ſeyn wie ſie will, ſie mag einzeln ſtehen, oder mehrere zuſammen in einer Traube oder Aehre oder Kätzchen ıc. verbunden ſeyn, enthält in ihrer Mitte auf dem fo genannten Fruchtboden (receptaculum), ver= fhiedene ausgezeichnet gebildete Theile, von welchen einige männz lich, andere weiblich find; und diefe müffen, wenn die Zeit der Fortpflanzung berbei gefommen ift, von jenen befruchtet werden. In Rückſicht ihrer Beftimmung und Verrichtung ha— ben alfo diefe vegetabilifchen Organe viele Aehnlichkeit mit den Zeugungsmwerfzeugen der Ihiere. Doch unterfcheiden fie fich ſchon dagegen fehr auffallend, daß fie den Gewächſen nicht fo wie den Thieren angeboren und lebenslang bleibend find, fondern daß fi zu jeder neuen Zeugung auch jedes Mal neus Werkzeuge bilden müſſen. Anm. Was oben ($. 136.) gefagt worden, daß man bad Leben vieler Juſecten durch verzögerte Paarung verlängern Fönne, ‚fine det gewiſſer Maßen auch bei den Blüthen vieler Gewaͤchſe Statt. Die Geſchlechtstheile im weiblichen Hanf z. B. halten ſich lange, wenn fie nur von Feinem Blumenftaube des männlichen befruch— tet werden. Sobald dies geſchehen, welfen fie dahin. $. 190. Die weiblichen Theile * meiſt in der Mitte; wer⸗ den der Staubmweg (pistillum) genannt, und beftehen aus dem Fruchtknoten (germen), dem Griffel Cstylus), und der Narbe (stigma). Ver Fruchtknoten figt entweder mit den übrigen Theilen innerhalb der Blumenblätter (germen superum), oder wie bei der Rofe, bei den Aepfeln ıc. unten außerhalb derfelben (germen inferum): und enthält immer die Sanfenfdrner der Pflanze, daher man diefen Behäls ter gewiſſer Maßen mit dem Eierftod der Thiere vergleichen Fann. Der hohle Griffel figt auf diefem Saamenbehälter, und die Narbe endlich zu oberit auf dem Griffel, fo daß fie durch den Griffel mit dem Fruchtfnoten verbunden ift, und alle dren eine gemeinfhaftlihe Höhlung ausmaden, 544 X. Abſchnitt. $. 191. Um diefe weiblichen Theile figen nun die männliden oder die Staubfäden (stamina) herum: und beftehen aus dem Faden (filamentum), und dem daraufrubenden Staubs beutel(anthera). Diefer legtere ift mit einem mehligen häu— figft gelben Staube (pollen) überzogen, der aber (wie man unter ftarfer Vergrößerung fieht) eigentlih aus zarten Bläs— chen beftebt, die bei vielen Pflanzen eine überaus fonderbare Bildung haben, und ein unendlich feineres, duftiges Pulver enthalten, welches feiner Beftimmung nach mit dem männliche Samen der Xhiere verglichen zu werden pflegt ). $. 192. Bei der Befrudtung fällt jener Blumenftaub auf die weiblihe Narbe: ſcheint da ſich zu öffnen, und fein duftiges Pulver zu verfchütten, welches dann vermuthlich durch den Grif— fel in den Fruchtknoten dringt und die dafelbft vorrätbig liegen— den, bis dahin aber unfruchtbar gemefenen Samenforner fekun— diet. Wenn man die Blüthe vor der Befruchtungszeit eines diefer weſentlichen Theile beraubt, fo wird ſie dadurch, fo gut als ein verfchnittenes Ihier, unfruchtbar, $. 199. Bei den mehreften Gewächſen finb diefe beiderlei Geſchlechts— theile in der gleichen Blüthe, die folglich zwitterartig ift ($. 20. ©. 20,), verbunden. Bei einigen hingegen in verfchiedenen Blüthen, wovon die einen bloß männlichen, die andern weibli— hen Geſchlechts, aber doch am gleichen Stamme befindlich find, getrennt (Monoecia Linn), wie 3. 8. bei der Safelftaude, dem Wallnußbaum, dem Brotbaum, den Gurken ıc. Andere Gewächſe, wie z. B. der Ahorn, die Efche ꝛc. haben gar dreyerlei Blüthen, bloß männliche, bloß weibliche, und überdem aud) Zmitterblüthen (Polygamia). Bei noch andern aber, twie z. E. bei den Palmen, dem Hanf, Hopfen ıc, find die beiden Ge: fhlechter in den Pflanzen felbit, fo wie bei allen rotbblütigen und vielen andern Thieren abgefondert : fo daß die eine Pflan— se bloß männliche, eine andere aber, die übrigens von der glei— hen Art ift, bloß weibliche Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen Stammes nicht anders befruchtet werden, als wenn der Blumenftaub von der männlichen Pflanze durch den Wind ) Der gelbe Blumenftaub mancher Gewaͤchſe wird zuweilen zur Blüthezeit und zwar zumal bei Gewitterregen in Menge abgeweht und abgefhwernmt, wo er fih dann befonders auf ftehenden Waifern, Goſſen ꝛc. zeigt, und wohl che zur Sage von vermeintem Sch we« felregen Anlaß gegeben hat. = Von den Pflanzen. 545 oder durd) Infecten oder auch durch die Bun ihnen zugeführt worden ift. (Dioecia Lınw.) $. 194. Unter den übrigen, nicht ganz fo —————— Theilen der Blüthe ſind beſonders der doch bei den mehreſten befindliche Blumen-Kelch (calyx), und die fo genannten nectaria, u. a. m. zumerfen. Ueberhaupt aber tbeilt man die Blüthen nad) ihrer Bildung und nad) der Cage ihrer Theile in regels mäßige und irreguläre. Bei jenen nämlich find die ein= zelnen Theile derfelben Art, z. B. die Blumenblätter ıc. von gleicher Geftalt, Größe und Verhältniß, bei diefen hingegen von ungleicher Proyortion, $. 199. Bei den eigentlich fo genannten oder Laub» Moofen (musei frondosi ete.) ft, nah Hedwig's Entdeckungen die Aehnlichkeit ‘der Befructungswerheuge mit denen bei andern Gewächſen weit größer, als man vorher geglaubt hatte. Das faubere, faft becherfürmige Köpfchen (capitulum) derfelben, enthalt gleichfam als Fruchtknoten ($. 190.) die Samenforn= hen; die mittelft des Kleinen fpigigen Hutes (calyptra), der die Stelle des Griffels und der Narbe vertritt, von dem männ— lichen Blumenftaube befonderer, theils rofen = oder fternformis ger Theile befruchtet, und nachher ausgefchüttet werden. $. 196. Von denjenigen einfachern J— hingegen, die bloß im Waſſer leben, wie bei den Tremellen, Ulven, Conferven, und beim See-Tang (fucus) iſt die Fortpflanzungsart wobl ſehr verſchieden, obſchon bei den wenigſten noch genau genug unterſucht; bei manchen aber, wie}. 3, bei der oben erwähn= ten Brunnen = Conferve (— ſ. oben ©. 12 und 20. —), zur Bewunderung einfad. (— Abbild. n. h, Gegenst. tab. 49: —) $. Noch weniger aufgeklärt ii bie jeßt die ED nn fe der Pilze, Pfifferlinge, der Irüffeln ıc. und des Schim— mels, deren ganze Naturgefhichte annoch viel räthfelhaft Dunk— les bat es 8. $. 19 Bei den vollfommenen, im eigentliden Sinne blühenden Gewächſen fallen nach der Befruchtung die übrigen nun uber- *) Dr Per ſoon if geneigt, diefelben für folhe Pflanzen zu halten, vie fih bloß als nadte eg Ale darſtellen. ©. Boigtd Magaz. VII B. 4 St. S. 80 u f. 546 x. Abſchnitt. flüffigen, Theile der Blüthe ab ($. 189.): der befepwängerte Fruchtknoten aber fängt an aufzuſchwellen, und„feinen theils er= ſtaunlich zahlreichen Samen nach und nad) zur Reife zu bringen *), Die Bildung ſowohl der verfüiebenen & Samenfoörner felbft ), als auch der Gehäufe, worin fie eingefchloffen find, ift eben fo mannigfaltig als die der Bluthen, und in Rückſicht auf ihre weite Verbreitung }) und auf ihr weiteres Berbleiben ıc. der Er— haltung der Gattungen aufs weifefte angemeffen. Auch) ift der bekannte Trieb merkwürdig, womit die Samen bei jeder Lage, die fie im Bpden erhalten, dennodh wenn fie auffeimen, alle Mal die erften Wurzelzäferchen oder das fo genannte Schnabel ‘en (rostellum) unter fih, und hingegen den Blattfeim (plu- mula) über fich treiben +}). Zur alfereriten Ernährung des neuen Pflänzchens dienen ihm dann die bei den mebreften Ge— wächſen doppelten Samenlapyen oder Kernſtücke (cotyledones), Die vorher die Hauptmaſſe des Samenkerns ausmachten. j $. 200. Viele Samen find in eine bolzartige, aber theild noch weit härtere Schale eingefihloffen, die, wenn fie von beträchtlicher Größe und Härte if, eine Nuß genannt wird: und wenn Die bloßen Samenförner unmittelbar mit einem faftreichen Zellges twebe oder fo genannten Zleifche überzogen find, fo beißt dies eine Beere (— fey fie übrigens noch fo groß und an einem großen Baume, mie z. B. die Brotfrucht. —).. Zumeilen lies gen auch die bloßen Samenforner von außen auf dem großge- wachſenen fleifchigen Fruchtboden auf, mie bei den Erdbeeren, die folglih nach der Kunſtſprache nicht follten Beeren genannf werden, $. 201. Befonders machen die Obftbaume eine eigene und fehr anfehnliche Familie von Gewächſen aus, deren Frucht entweder, tie bei Birnen, Aepfeln und Duitten, ein Kernhaus oder Kröbs einfhließt, die dann Kernfrüdte (und_ die Bäume biefer 7) 8. 61. Richard Analyfe der Frucht und des Samenforns, überf. mit Zufägen des Verf. ıc. von F. ©. Voigt. Leipz. 18ı1.8. **) Jos. GAERTNeR de fructibus et seminibus plantarum, Stutg. 1788-91. I. vol. 4. und vol, III. s. 1. C. Fa. Gaerrner carpologia. Lips. 1805. 4. MI Röfels Infecten» Beluftigungen IE 3. Vorrede zu den MWaffer » Infecten der zweyten Glaffe. +7) 1. merfwürdige Verfuche hierüber bet Jo. Hunter on the blood, infliammation , and gun-shot wonnds. pag. 237. — Von den Hflanzen. 547 ganzen Ordnung pomaceae) heißen; oder aber, tie bei den Pflaumen, Kirfhen, Aprikofen und Pfirfhen, eine Nuß ent— bält, die dann Steinfrüdte (die Bäume drupaceae) ge- nannt werden, $. 202, Die Urſachen der Degeneration ($. 15. 16.) fiheinen bei den Gewächſen leichter als bei den Thieren auf den Bildungs= trieb wirken, und ihm eine abweichende veränderlihe Richtung geben zu können *): daber viele theild in ihrer ganzen Bildung, befonders aber in Rückſicht der Blüthe und der Frucht in fo zahlreiche Spielarten ausgeartet find. So zählt man z. B. jegt auf drey taufend Varietäten von QTulipanen, wovon Dod) vor dritthalbhundert Jahren bloß die gelbe Stammart in Eu— ropa befannt war. — So ift der Stängel ($. 168.) bei man- hen Pflanzen bloß Folge der Degeneration, den fie erft im eultivirten Zuftande treiben, da fie hingegen im wilden Natur— zuftande acaules find (z. B. carlina acaulis u. a. m.). Une derſeits verlieren manche Gewächfe durch die Cultur geroiffe Thei— le, die fie im Naturzuftande hatten. So wird z. B. die indi— ſche wilde Lawsonia spinosa in Syrien dur die Eultur inermis. — Ueberbaupt find au die Gewächſe manden Ar— ten von Degenerationen ausgefegt, die bei den Thieren gar nicht Statt haben können, wie z. B. die Ausartung der männlichen Befrugtungstheile in den gefüllten Blumen u. dergl, m. $. 203. Vorzüglich merkwürdig ift die Abartung der Gewächſe durh Baftardzjeugung ($. 14.) **), worüber befanntlid Kölreuter die fharffinnigften Verſuche angeftellt, und fogar durch wiederholte Erzeugung fruchtbarer Vaftardpflanzen, die Eine Gattung von Tabak (nicotiana rastica) endlich oollkom— men in eine andere (nicotiana paniculata) verwandelt und umgefhaffen bat ***): welches ſich Freilich mit der Lehre von verz meinten präformirten Keimen fehlechterdings nidt, aber wenn ich nicht irre, ganz wohl mit der vom Bildungstriebe ($. 9.) reimen läßt. Ra wm. %). ©. Dav. Horkırk on the anomalıes in Ihe vegetable king- dom. Glasg. 1817. 8. x *+) 4. 5. Wiegmann über die Baftarderzeugung im Pflan« zenreiche. Braunſchw. 1828. 4. *+*) Dritte Fortfegung der vorläufigen Nachricht. S. 5ı u: F- 546 x. Abſchnitt. Anm. So koͤnnen auch durch Zufall Baſtardpflanzen in Gaͤrten entſtehen; wenn zwei verſchiedene, aber doch verwandte Gat— tungen zur Blüthezeit nahe beiſammen waren *). $. 204. Aud die Mißgeburten ($. ı2.) find im Gewächsrei— che ungleich zahlreicher, ald unter den Ihieren und zwar bes Fanntlich bei den cultivirten Gewächfen ohne Vergleich häufi— ger. alö bei den mwildwachfenden (— f. oben $. ı2. Anm. —). Es iſt Eein Iheil der Pflanze, an welchem man nicht zumeilen, an einigen aber fehr haufig, Monftrofitäten bemerk— te *). Am meiften find es überzählige, mwucernde Theile (monstra per excessun ©. 14.); dopyelte an einander ge= twachfene Stämme, doppelte oder vielfache Früchte ıc. vielfa- che Kornähren ; Rofen, aus deren Mitte andere Eleine Rofen hervorſchießen u. f. mw. . $. 205. Das Alk et der Gewächſe iſt ſo verſchieden, daß es ſich bei manchen kaum über eine Stunde, und bei andern hinge— gen auf lange Jahrhunderte erſtreckt *). Ueberhaupt aber theilt man die Pflanzen in perennirende und Sommer— gewächſe, melde legtere nämlich fehon mit dem Ende ihres erſten Sommers abfterben. Anm. Auch von dem Wiederaufleben nach einem langen Vertrock— nen, das im Thierreih vom Näderthier (©. 281. 331.) und vom Kleifteraal behauptet worden, finden fich unter den Gewäͤch— fen ähnliche Beiſpiele; befonders an der deßhalb laͤngſt berufe— nen Himmelsblume oder Sternfchnuppe (tremella zaszoe). Sch habe von diefer merfwürdigen Erſcheinung in der Abhandf. de vi vitali sanguini deneganda etc. Gotting. 31795. 4. pag- 8, gehandelt. $. 206. Vom Nugen des Gemwächsreiche geftattet der Raum biev nur etwas Weniges kurz zu erwähnen. Der unermeßlich große Einfluß ift fchon oben ($. 172. u. f.) berührt, den die Pflanzen durch ihren phlogiftifchen Prozeß auf die atmofphärifche Luft aäußern indem ſie derſel— *) Cur. Jur. W. — de plantis —— sponte natis. Cassel. 1825. 8. *) G. Fr. Säger über die Mißbildungen der Gewaͤchſe. Stutta. 1814. 3. mit Kupf. **x*) Hufeland’s Mafrobiotik, 1. Th. ©. 58 u. f der drits - ten Aufl, Von den Pflanzen. 349 ben einerfeitd das aus dem Thierreich unabläffig zufließende irre— fpirable Eohlenfaure Gas eben fo unaufborlich wieder entziehen und zu ihrer Selbfterhaltung verwenden; und anderſeits derfele ben durch ihre Blätter in der Hellung Sauerftoffgas Fiefern. $. 207. Für gewiffe Weltgegenden, befonders für niedere Infeln der heißen Zonen, wird die Vegetation, zumal der Walduns gen, dadurch von mohlthätigfter Wichtigkeit, daß durch dies felben die Regenwolfen angezogen und der Boden gemäffert wird "). . $. 208. Die mandetlei Futterfräuter (und theild auch Wurs zeln, Früchte ıc.) dienen zur Nahrung der dem Menſchen wich— fiaften, eigentlich fo genannten Saustbiere; und der beiden nüglihen Inſecten-Gattungen die er ſich zieht, der Bienen ‚namlid und der Seidenwürmer. $. 209. Mas aber die unmittelbare Benugung der Gemächfe für den Menfchen felbft betrifft, fo gibt es erftens einige derfel: ben, mit welchen ganze Nationen die mannigfaltigen Bedürf- niffe des Lebens faft eben fo zu befriedigen im Stande find, als andere mit gemiffen Säugetbieren (den Seehunden, dem Renn— tbier ıc.). Won der Art ift 5. B. die Cocospalme, zumal für die malayifhe Menfchen -Raffe (— ©. 41. —) und gemiffer Maßen au die Dattel = Palme für mande Völker von der caus cafifchen, fo twie die gemeine Birfe für mande von der mongo— liſchen (— ©. 40.—). $. 210. Zu den vegetabilifhen Nahrungsmitteln ded Men— Ihengefchlechts geboren zuvorderft die fogleidh ohne weitere Be— teitung genießbaren manderlei Früchte. Zumal in den heis gen Erdftrichen die Zeigen, die Datteln (von phoenix daeiy- lifera); und die verfchiedenen Gattungen Pifang (zumal die Plantanen von musa paradisiaca und die Bananes oder Bacoves von der musa sapientum). Für die malayifche Men- fhen = Raffe die Brotfrucht [von artocarpus zncisa“*)], die *)f. J. R. Korfters Stoff zur Fünftigen Entwerfung einer Theorie der Erde ©. 14. — vergl. mit dem voyage de 1a PErou- se autour du monde vol. II. p. 8ı. **) Diefer fo wichtige Baum ift feit a. 1792. dur den bes ruhmten Seefahrer , Eptn. Bligh, gluͤcklich nah den weſtindiſchen Inſeln verpflanzt worden. — Bon feinem trefflihen Gedeihen das felbit habe ich in Voigt’s neuem Magazin. I. 3. 2. ©t. ©. 110. u. f. einige Nachricht gegeben. | 350: x, Abſchnitt. nur bloß vorher gefhält und geröftet zu werben braudt. In Hindoſtan, Ceilon zc. die Jacca, ebenfalls eine Art Brokfrucht von artocarpus integrifolia, R So die vielen andern Gattungen von Beeren (demn die Brotfrudt ift nad) dem obigen Begriff aud eine Beere), die ebenfalls für manche Völker (wie z. B. für die Lappen) eins der wichtigften Nahrungsmittel abgeben, Desgleichen die Caftanien, Cocosnüſſe ıc. $.. 911, Ferner die fihon einige Zubereitung erfordernden Wur- seln, Rüben, Möhren, Kartoffeln, Erdäpfel (helianthus tuberosus);, in, beiden Indien die Bataten (convolvulus balatas) ; im märmern America die Yams = Wurzeln (dios- corea alata, saliva etc), Caßawi-Wurzel (jatropha manthol) und dergl, m.; fo manderlei Hülſenfrüchte und Gemüfe er A Dann die fih nirgend mehr urſprünglich wild findenden, eigentlihen Getreidearten; nebft dem Mais (zea mays); Buchwaizen oder Heideforn (polygonum fagopyrum);, Reis {oryza saliva und moniana), zumal für die Morgenländer ; fo wie Moorbirfe (holcus sorghum, Engl. Barbadoes millet) befonderö für viele africanifche Volkerſchaften und für. die Schinefen 14; das Teff (poa udyssiniea) für die Habeſ— finier :c. | Sp aud) die beruhmten Lotus = Beeren (von rhamnus Ze- tus) der Rotopbagen *). | Und einige andere befondere Pflanzentbeile, die von manchen Völkern als gewöhnliches Nahrungsmittel vers fpeißt werden, wie das Sagumark (von eycas circinalis etc.); dad Zenegal= Gummi (von mimosa senegal) u, fs w. \ 9 212, # Hierzu die mancherlei Arten von Gewürzen. Auch der Zucker; der eigentliche nämlich aus dem Zuderrohr; außerdem aber auch aus manchen andern Gewächſen, z.B. aus der Run— felrube u. a. m, &o in Nordamerica aus acer succharinum (der Maplezuder); auf Sumatra 10 aus der Anu = Palme; auf Seland aus dem fucus saccharinus; in Kamtſchatka aus dem heratleum sıbrricum u ſ. w. *) Noch jeßt bereiten fich die Neger im Innern won Africa eine ſchmackhafte Art von Pfefferkuchen und ein fehr beliebtes Getraͤnk dar: am, — ©. Munco Park's Travels in the interior Distriets „f ‚Africa, Lond. 1799. 4 p. 100 tab, 1, Bon den Pflanzen. 351 Dann ebenfalls ald Zufag zu den Speifen, Del, Eifig ıc. Die vortreffliche Butter (shea toulou) aus dem Butter⸗ baume im Innern von Africa "). n Betel (piperbeile) zum Kauen, Zobaf zum Schnu— pfen. $. 213. As Getränk erſt die natürliche MNlanzenmildh in ber unteifen Cocosnuß, und die mancherlei Biere, (unter andern das Spruce- Bier aus der pinus canadensis etc.) Dann die verfhiedenen weinigen Öetränfe: der Nebenfaft; der Palmmein von der weiblichen Weinpalme (borassus fla- bellifer) oder aud von der weiblichen Cocospalme. Andere beraufpende Getränke, Brantewein, Araf, Rum, Kirfhwafs fer ıc. ıc. Die gegohrenen Getränke aus gefauten Wurzeln, wie j B. bei den Brafilianern ıc. aus ihrem Caßami- Brot; bei den Infulanern der Südfee aus piper Jatifolium ete. Auch zu gleihem Zweck Opium. Und der Rauchtabak; und der auf gleiche Weife ger “offene Hanf ıc. Endlich unfere dreyerlei warmen Getränke. Und danıt in Sud - America der Paraguay-Thee (von einigen Gattungen des Cassine- Öefchlehts), und bei den Mongolen der ſchineſi-— fhe Ziegel: Ihee (von vogelfirfhähnlichen Blättern eines nod) nicht genau beftimmten wilden Strauds). 8. 214,844} Zur Kleidung vorzüglih Baumwolle (die mollichten Fäden womit die Samenhaut in den Fruchtcapſeln bewachfen ift) von den verfchiedenen Öattungen gossypium und bombyx; die zu Leinewand präparirten Saftgefäße des Flachſes, Hanfs, mebrerer Gattungen von Neffeln sc. Der trefflide neufeelans diſche Seidenflahs vom phormium tenax; die füdländifchen Zeuge vom Bafte der Broussonetia papyrifera und des Brotbaums ıc. $. 215. Zur Feuer ung aufer dem vielerlei gemeinen Brenn- bolze in manden Gegenden befondere Arten; wie z. B. auf den Alpen rhododendron ferrugineum, auf den Heiden eri- ca vulgaris etc. 4 — ) ſ.Mungo Park a. a. O. ©. 224 u. 352. tab. V. 552 x. Abſchnitt. Der Torf (großentheils von NEN rivularis, spha. gnum ———— ,carex — myriophyllum spzea- tum etc.) Kohlen, Zunder, Lunten ıc, $, 216, Zum Bau der Käufer und Schiffe das manderlei Bau— holz (in Dftindien au bambos arundinacea), Zum Dachdecken und vielfahen andern Gebraud, Schilf, Stroh, — beiden Südſee-Inſulanern die Palmetto« Qlätter (von pandanus Zeciorius). Vielerlei Gefträude zu Befriedigungen, Heden, Lauben, Hütten ıc. Zur Verwahrung der Damme gegen Pfahlmürmer ıc., das Seewier (zostera marına). Das namlihe auch zum Auspolftern der Kuffen. $. 217. Zu dem ntannigfaltigften Gebraude für Künftler und Handwerker alle das verfchiedene Nug holz; *) fur Tiſch— ler, Ebeniften, Wagner, Drechsler, Faßbinder 1.— So aud die mancherlei Rohre *). Beides auch bei vielen Völkern zu ihren Waffen (fo 4. 3. das fehone Holz des Keulenbaumes, casuarina equiseltfolia, zu den Funftreihen Lanzen u. a. Gemwehren der Sudfee -Infulaner). Cocosnußſchalen, Galabaffen - Kürbiffe (von der erescen- tia cujete) und mehr deraleichen zu Trinfgefchirren. Rohre, Weiden, Baft der Cocosnuß und dergl. zum Korbflehten 1. — Kork ıc. Mancherlei vegetabilifhe Subftanzen zur Farberei (wie zu Einem Beifpiel ftatt aller der Indig —), zum Gärben, Waſchen :ıc andere zu Packpapier, Pappen, Papiertapeten und dergl. Gummi zu fo vielfachem Gebraud). Harz, Pech, Theer, Kienruß ꝛc. Wachs (von myrica cerifera etc.) Talg G. B. von eroton sebiferum). *) Und hierzu auch namentlich für die Küftenbemohner der Nor: difhen Polarländer das wunderfame Treibholz (won Pappeln, Laͤrchen 2c.) ohne welches jene Eisgegenden, wo fein Baum wählt, ganz „unbewohnbar bfeiben müßten, *) Mon der ——— Benutzung des Bambusrohres bei den eo f. van Braam voyage de ——— Philad. 1797. T. 1! p. 314. sq. Don den Pflanzen 9553 Dele, Firniſſe ꝛc. (der allerköſtlichſte Japaniſche Lack— Firniß von demjenigen rhus vernix welcher bei Jaſſino gezo— gen wird). Sode und Pottaſche. $. 218. Auch die mehreften Schreibmaterialien find Aus dem Ges mädsreih genommen. Schreibrohr, Papierſchilf (cyperus papyrus), malabarifche DOltjes von Palmblättern der Wein: palme ıc $. 219. Endlich gehören auch die fo zahlreichen und fo mohlthätis gen Arzneifräuter hierher, deren Kenntniß die ganze Heil— Funde der Alteften und vieler jegigen Volker des Erdbodens aus— madıt: $. 220, Schädlich find dagegen hauptfählich alles Unkraut im ‚weitläuftigften Sinne (— alfo z. B. mit Einfluß der ver— twüftenden Holzſchwämme, merulius desiruens und vasiator etc. fo wie der mifroffopifhen Schwämme uredo segetum etc, welche den Brand, und Krebs und Roft am Öetreide vers urfachen u. dergl. m. —) und die giftigen Gewächſe. $. 221. Unter den zahlteihen Pflanzenfpftenteii, dieman feit Caͤſalpins Zeiten zu entwerfen verfucht hat, find neuerlich, zu— inal von den fo genannten Fünftlihen, das Linneifde Se— zualfpfiem und das Juſſieuſche am allgemeinften adop— tirt und befolgt worden, Jenes ift befanntlich den oben ange— zeigten Befruchtungsmwerfjeugen, nad) deren verfchiedener Ans zahl und Verhältniß angepaßt. — Das Juſſieuſche hinge— gen gründet fich zuforderft auf den Mangel oder Dafeyn und Befchaffenheit der Samenlappen, dann auf die refpectiveStele lung der Staubfäden, und auf den Mangel oder Dafeyn und Form der Blumenfrons, Nur einige wenige botaniſche Schriften ald Hulfsmittel; Zur Terminologie C. a Linse Zermini botaniei explicati. 1762. Lips, 1767: 8, (auf im VI. 8. der Linnéiſchen amoenitat. academicar.) gr. ©. Voigt Handwörterbuch der botanifhen Kunſtſprache. 2te— Aufl. Sena 1824: 8, * * * Anfangsgruͤnde und Syftemfunde: C. a Liüse philosophia botanica, Holm. 3751: 8, BE). genera plantarum. ib. 1764: 8. Blumenbach's Naturg. 23 354 a 3 Abſchnitt. Fr. species plantarum. ib. 1762. II. vol. 8. Er, sysiema vegelabilium. ed, XVI. curante Curt. SprexseL, Gotting. 1825. V. vol. & Synopsis plantarum s. Enchyridium bolanitum. eur. C.H.Pir- soon. Par. 1805 sq. II. vol, ı2. J. MıLLer’s illustration of the sexual system af Linnaeus. Lond, .. 1775. II. vol. Fol. und 1799. 8. Mic. Sof. von Jacquin Anleitung zur Pflanzenkenntniß nach Linné's Methode. Wien 1800. 8. ©. Ad. Sudow Anfangsgründe der theoretifchen und angewandten Botanik, 2te Aufl. Leipz. 1797. II. Tb. & Aug. Joh. ©. E. Batſch Verſuch einer Anleitung Fo Kenntniß und Geſchichte der Pflanzen. Halle 1787. II. Th. 8 e 8. —— Grundriß der Kraͤuterkunde. te Aufl. Berlin 1802. 8 J. E. Smırn’s introduction to the study of botany ed, 4. Lond, 1819. 8- Fr. ©. Voigt Lehrbuch der Botanik. Sena, ate Ausg. 1827. 8. K. Sprengel anieung zur Kenntniß der Gewaͤchſe. Halle. 2te Ausg. 1817. II, Th. 8 . B. Wilbrand Handduch der Botanik nach Linné's Syſtem. Gießen 1819. 8. C. En Nees von Efenbed Handbuch der Botanif. Nürnb, 1820. 8 G. W. uhr Lehrbuch der Botanif. Marb. 1821. 8. E. P. Ventenat tableau du regne vegdtal selon la methode de Jussıev,. Par. 1799. IV. vol. 8. Darftellung des natürlichen. Pflanzenivftems von Juffieu, nad feinen neueften Verbefferungen, in Tabellen. Herausgegeben von Fr. ©. Voigt. Leipz 1806. Fol. Auc. Pyr. De .CanpoLLe proaromus systemalis naluralis regni vegelabilis, Par. 1824— 28, 111, vol, 8. ® [2 %* Befonders zur Kenntniß unferer einheimifchen Gewaͤchſe. Aus. v. Harzer Ristonio stirpium Helvetiae indigenarum. Bern. 1768. 111. vol. Fol. G. Cur. Oeover zeones forae Danicae. Havn. 1761 sq. Fol. ALB. m Rorn zenlamen lorae Germanicae. Lips. 1788. sg. Ill, vol. 8. Chr. Schkuhr botanifches Handbuch. Wittenb. feit 1791. 8. - Deutfchlands Flora oder Bes ED von &. Fr. Hoff: mann. Erlangen feit 1791. H. An. Scuraper Flora Pe ica. T. I. Gotting. 1806, 8. mit Kupf. \ % * Zur Phyſiologie der Gewaͤchſe. Yale Grew’s anatomy of plants. L.ond. 1682. Fol. Tarceır. Marrıcuu analome plantarum. ib. 1686. Fol: Stern. Haue's vegetable sialiks, ib, 1738. 8, " Bon den Pflanzen. 555 Du Hamzı physigue des arbres. Par, 1778. II. vol. 4. Soh. Ingen-Houſz Verſuche mit Pflanzen; . aber: von Joh. Andr, Sherer. Wien 1786 — 1790. III. Th. Theo» v. Sauffüre chemiſche Unterfuhungen, iner die zen tion, überf. ‚mit einem Anbange und Zufägen von Fr. ©. Botgt. Leipz. 1805. 8. mit Kupf. Alerand. v. Humboldt Aphorismen aus der hemifhen Phyflo: logie der Pflanzen. Leipz. 1794. 8. C. Gottl. Rafn Baur einer pflanzenphyſiologie. Aus dem D Dis nifchen. Kopenh. 1798. 8 J: Sexesıer Physiologie veedtale, Genev. 1800. V. vol. 8, C. F. Brısseau - MırseL TraitE d’anatomie et de physiologie vepdlales. Par. 1802. !I, vol. 8. H. Fr. Link elemenia physiologiae botanicae, Berol. 1827, 8. 0% nn Fragmente neuerer Pflanzenkünde. Braunſchweig 1794 Fr. Caſ. Medicus Fritifche Bemerkungen * Gegenſtaͤnde aus dem Pflanzenreiche. Mannheim feit 1793. 8 Defi. Beiträge zur Pflanzen » Anatomie und Phyſiologie. Leipz. ſeit 1799. VII. Hefte. 8. Mi Deff. Vflanzenphyfiologifche Abhandlungen: Leipz. feit 1803. 12. K. Ten nel von dem Bau und der Natur der Gewächfe. Halle 9 Er — kritiſche Bemerkungen zu K. Sprengel's Werk. Ehendaf, i812. & D. = Grundzüge der Anatomie der Pflanzen. Sena 1815. 8.. Sob. Hedwig Sammlung feiner zerftreuten Abtandlungen und Bes obahtungen ꝛc. Leipz. 1793 und 1797. I. Auc. Pyr. pe CanpoLLE organographie verdiale. "Par. 1827. IE, vol, 8. mit Kupf. Eitfter Abſchnitt. Bon den Mineralien überhaupf: 6. 222. Mineralien find die unorgänifehen Naturkoͤrper (8: 2. 4.), die nämlich nach den blog phyſiſchen und demifchen Ges fegen, auf und in der Erde gebildet werden, $. 223. - Außer einigen wenigen tropfbar flüffigen Mineralien, wie Due ffilber und Erdöl, find die übrigen feſt; aber dod fämmt- lich erſt im flüſſigen Zuſtände geweſen. 23 396 | xl. Abſchnitt. $. 224. Denn es ift erweislich, daß wenigſtens die jetzige fefte Selfenrinde unfers Planeten, fo tief wir fie Eennen (und das iſt freilich noch nicht Mooo des Halbdurchmeffers der Erde), an« fangs felbft flüſſig geweſen ſeyn muß *). $. 225. Und mehr als bloß wahrfcheinlih ift ed, daß jenes Pri— mordialfluidum aud als Univerfalfolution die Stoffe der nach— ber daraus niedergefchlagenen Mineralien in fi aufgelöft ent= halten bat. $. 226. Durch die fucceffiven Niederfhläge und andere dhe= mifhe Proceffe, die dann allgemach in jenem Fluidum erfolgt find , haben folglich die verfchiedenen Arten von Gebirgs= und Erdlagern ihre Entftebung erhalten, die fih im Ganzen aus Hronologifher Rückſicht unter zwey Hauptabthei— lungen bringen laſſen: nämlich A) die primitiven, ſo vor der organiſirten Schöpfung gebildet worden: und | B) tie fecundären, fo erft feit der Zeit, da Ihiere und Pflanzen eriftirt, entftanden find. Jede von beiden zerfällt wieder in zwey Claffen: Die der primitiven namlich in a) die Öranitgebirge; und in b) die Öanggebirge. Die der fecundären aber in c) die Flözgebirge; und in d) die aufgefhwemmten Erbdlager. Von jeder diefer vier Clafjen ein Wort insbefondere. > 227. Der erfte große und allgemeine Niederfihlag, von welchem wir die unverfennbarften Spuren finden, gab wohl dem echten Sranit feine Entftehung: als welcher nur die felbftftändige, uranfängliche, fefte Rinde unfers Planeten ausjumadjen, und. den fpäter gebildeten Gebirgen und Erdfhichten gleichfam zur Unterlage zu dienen fcheint; zwifchen welchen er aud hin und es *) Ueber diefe zum philoſophiſchen Studium der Minera— logie unentbehrliche geogeniſche Bramifen, f. J. A. de Lüc Zettres sar Ühistoire physique de la terre, Par. 1798. 8., die in Voigt's Magazin (VII. und folg. 8.) aus der franzöfiihen Handſchrift über: test find, und Hofr. Mayers Lehrbuch über die phyſiſche Aftvono- mie, Theorie der Erde ꝛc. Götting. 1805. 8. Bon den Mineralien überhaupt. 557 mieder, zumal in den größten und höchſten Gebirgäfetten zu Tage bervorragt. Deßhalb werden denn die Granitgebirge auch in der Geo— logie Urgebirge oder Grundgebirge genannt. $. 228. Die zunächft auf jenen erften Niederfchlag abgefeßten- Ar- ten von Gebirgslagern, mußten, fo wie das Miſchungsverhält— niß im Primordialfluidum ($. 224.) durch die jedesmaligen Präcipitationen verändert ward, fomohl von dem Granit der Urgebirge, ald unter einander felbft, verfhieden ausfallen. Diefe Gebirgsarten der zweyten Claffe find größtentheils von fhiefrigem Gefüge (mie z. B. der Gneis, Ölimmerfgiefer, Zhonfihiefer xc.), und in mächtigen Sagen Rratificiet; wel: che Lagen ſich überdem mehrentheils durch eine fehr abhängen- de, geftürzte Richtung auszeichnen. In diefen, an die Urgebirge gleichfam angelehnten Lagen, zeigen fi) auch) häufig ehemalige Riffe und Spalten, die allge= mach mit fremdartigen Geſtein fpäterer — (das ſich nach der Hand darin abſetzt) wiederum mehr oder weniger aus— gefüllt worden ). Und in eben dieſen ſpätern Ausfuͤllungen oder fo genannten Gängen (Fr. fılons, Engl. veins) bat fih aud das allermehrfte Erz erzeugt, daher fie den wichtigſten Hauptgegenftand des praftifchen Bergbaues ausmachen. Von ihnen haben auch diefe Gebirge der zweyten Claſſe feleft den Namen, Gang= Gebirge (Fr. montagnes a filons), meil fich in ihnen, zwar nicht ausſchließlich, aber doc die mehreften und ergiebigiten Erzgänge finden, $. 229. ‚ Durch diefe beiden Claſſen 2 primitiven Gebirgen ift, wie gefagt, die fe» Rinde unfers Planeten gegründet wor— den, ehe er durch Vegetation belebt und mit thierifcher Schö— yfung befeelt worden. Denn in feiner. von beiden findet ſich irgend eine Spur von verfteinten, vormals organifchen Körpern. Anders verhält es fi bingegen mit den beiden übrigen Claffen der fecundären Gebirge und Erdlager. $. 230. | Die Tlözgebirge (Fr. montagnes a ER näm- lich find zwar mehrentheils au firatificirt, aber meift in flächeren Lagen, als die Ganggebirge, und von mehr abwech— Br Mannigfaltigfeit der Beftandtheile. Auch machen fie *) 4 © Werner's neue Theorie von der Entſtehung dex Gänge, Freiberg 1791. 8. ? on 358 XI. Abſchnitt. insgemein *) nur die niederen Bergrüden, gleichſam die Borges birge aus. Beſonders aber unterfcheiden fie ſich dadurch von den Primordial- Gebirgen der vorigen beiden Claffen, daß fie ea von verfteinten Reften organifirter Körper gleich— am wimmeln. Die mehreften diefer Petrefacten find fo genann= te Incognita, zu welchen ſich nämlich in der jegigen organifirs ten Schöpfung Feine Originale mehr finden: ‘fo 5. B. die Be— lemniten, ein Paar hundert verfhiedene Gattungen von Am— moniten u. f. w. Diefe Ineognita find aber, mwie alle Ana— Iogie lehrt, größtentheild Seegefchopfe gewefen, und fie finden ſich jegt-in diefen Gebirgslagen meift in ruhiger, ungeftörter Lage (die Conchyliolithen gleichfam wie in ihrer Aufterbanf, die Goralliolithen wie in einem Gorallenriff ıc.), fo daß man aus allem diefen ſchließen muß, unfer jetziges feſtes Land fen einft Der Meeresboden der Vorwelt gemwefen, und durch gemwaltfame plögliche Kevolutionen aufs Trockene verfegt worden. Die gedachter Maßen in diefen Gebirgen mannigfaltig abs wechfelnden Lagen werden von den deutfchen Bergleuten Flöze genannt, und daher hat diefe Claffe von Gebirgen felbft ihren Namen erhalten. $. 231. Bon diefen ha Hauptelafien von eigentlichen ©ebirgen, die ſämmtlich, — aber in fehr verfchiedenen Zeiträumen, — burch Niederfchlag aus dem Waffer gebildet worden, und zus fammen die fefte Rinde unferer Planeten’ ausmaden, unters fcheidet man nun viertens aud die fo genannten aufges ſchwemmten Erdlager (Fr. montagnes et lerreins de dransport, couches meubles) , die fich bin und wieder, zus mal im niedern Lande, aber theils in mächtigen Schichten und weit verbreiteten Streden finden. Es ‚whoren dahin z. B. die fo genannten Seiffenbänfe und Schuttgebirge, die Lager von Saͤnd, Raſeneiſenſtein, Lehm, Mergeltuff ıc., welche letztere gar bäufig auch caleinirte und doch theild zum Bewundern gut erhaltene Refte von Seeconchylien, und zwar an manchen Dt- ten in unüberfehlidjer Menge *) enthalten. *) Insgemein: — denn hin und wieder finden ſich Aush Sebirge biejer dritten Glaffe (wie z. 8. ſelbſt in Europa auf den Pprenden und manchen ſavoyiſchen und Schweizer» Alpen) weit über 1000 Klaf— ter hoch über der Meeresfläche, und anderer Seits weit niedrigere Ur— nedirge, wie 3. B. unfer Broden auf dem Harze, deſſen oberſte Flaͤ— che nur 573 Klafter uͤber der des Meeres erhaben iſt. **) So z. B. in der Faluͤniere in Touraine; einem Lager ſol⸗ eher calcinirten Seeconchylien, das nah Reaumuͤr's Berechnung auf 150 Milionen Eubie = Klafter halten fol. Bon den Mineralien überhaupt, 5359 $. 232. Außer diefem vier Hauptclaffen von Gebirgen und Erdla- gern, die ſämmtlich durch Niederjchlag aus dem Waffer, oder wie man zu fagen pflegt, auf dem naffen Wege entftanden find, zeigen fi aber au fünftens bin und wieder theils "ganze Berge, theild flache Lager , die, feit fie auf jene Weife - entftanden waren, nun dur Einwirkung unterirſchen Feuers, oder wie man es zu nennen pflegt, auf dem trodenen We- ge, große Veränderung erlitten, gleihfam umgewandelt wor— den, und dadurch ihren jegigen Habitus erhalten haben. Die Berge jener Art heißen befanntlid Bulcane. Die fla hen Lagen aber nennt man durch Erdbrände verfhladtes Land, und die ihm eigenen Mineralien (zum Unterfhied von denen der wirklich feuerfveienden Berge) pſeu— do = vulcaniſche Produkte. — So leicht und deutlich aber dieſe fuͤnf Claſſen von Geburts— und Lagers Stätten *) der Mineralien im Ganzen von einan— der zu unterfcheiden find; fo begreift fih doch aus dem, was über ihre Entftehung gefagt worden, von felbit, daß fie an den Gränzen, wo die einen an die andern ftoßen, zurmeilen durd) unmerfliche Uebergänge gleihfam zufammenfließen müffen —). *) Geburtsftätte bedeutet hier metanhorifch fo vis! ald wirkli— her Entftebungsort; und Lagerftätte hingegen fo viel als blo— fer Fundort. Beide müffen in der Mineralogie forgfältig von eins ander unterfchieden werden. Denn fo ift z. B- von dem gediegenen Eiſen-Maſſen und von den Aörolithen die in fo genannten Steinre— gen herabgefallen, der Fundort hienieden — ihr Entfteyungsort aber außerbalb unferer Erde. . #9 Bon den mancherlei Gebirgsarten und ihrer Elafiification f. mit mehreren. J. ©. W. Voigt'd Briefe über die Gebirgslehre. Zweyte Aus— gabe. Weimar 1768. 8. ©. Haidingers Entwurf einer ſyſtematiſchen Gintheilung der Gebirgsarten. 1785. 4. " . U 6. Werners Furze Claffification und Beſchreibung der ver- fihiedenen Gebirgsarten. Dresden 1787. 8. C. A. S. Hoffmanns kurzer Entwurf einer Gebirasfehre im —— en bergmännifhen Kalender für das Jahr 1790. ©. 16%: 1.55 £ Auch den orologifchen Theil der fnftematifch = tabellarifchen Webers fiht der Mineralförper von Leonhard, Merz und Kopp. Frkf. 1806. Fol. Vorzüglich aber 8. C. von Leonhard Charafteriftif der Feld- arten. Heidelb. 1823. 8. Vergl. auch G. ©. DO. Laſius's Beobachtungen über die Harz gebirge. Hannover 1798. 8, nebft der dazu gehörigen petrogra- ’ 560 XI. Abſchnitt. S. 234. WUeberhaupt aber ergibt ſich aus dem genetifchen Character von der Entftehungsmweife der unorganifchen Körper oder Foſſi— bien, im Öegenfag der durch Zeugung fortgepflanzten organifirz ten, von felbft, daß, wenn man etwa die einfachften Zoffilien ausnimmef (mie z. B. Diamant, Schwefel, gediegene Metalle 2c.) bei den übrigen feine fo fharf beftimmbare Charakteriftif der ©attungen (species) *) als bei den organifirten Körpern, mit— bin aber weit mehr Willführliches in der Vertbeilung derfelben unter ihre Gefchlechter (genera) ja fogar unter ihre Claſſen Statt hat, fo daß z. B. Chlorit, Röthel ıc. von manden Mi- neralogen unter die Erze, von andern unter die Steinarten ges bracht werden konnen. $, 255. Denn da erftens fowohl das urfpyrünglide Mi- fhungsverhältniß der Beſtandtheile, ald auch die Ver- bindungsart ꝛc. vieler einander übrigens fehr ähnlichen Minera= lien in den mannigfaltigften Abftufungen variirt, fo entftehen ſchon dadurch eben fo mannigfaltige und theils durch faft un- merflihe Nuancen gleihfam zufanmenfließende Uebergänge, in deren Stufenfolge zwar die Ertreme auffallend genug ſich aus— zeichnen, aber zwiſchen den Mittelgliedern, zumal in einzelnen Eremplaren, bei weiten feine fo beftimmten Örenzen als bei den organifirten Körpern ſich ziehen laffen. Beſonders ift dieß der Ball bei den vererzten Metallen, doch auch) bei fehr vielen Steine arten gemifchten Gehalts. $. 236. Zweytens aber erden diefe Uebergänge auch durch die Decompofition und Auflöfung vieler fhon gebildeten Mi— neralien bervielfältigt, da manche Steinarten durch den Verluft ihres fo genannten Kryftallifationsmwaffers, mande Erze durd) die Einwirfung von Säuren ıc. allmählich vermwittern, und fo 3. 8. Feldſpath in Porcellanerde, Kupferkies in Kupferſchwärze gleihfam umgewandelt werden. phiſchen Charte des Harzgebirgs, und dem Cabinet der barzifhen Gebirgsarten. Aehnliche Sammlungen von deutfhen Gebirgsarten find z. B- die Voigtiſchen, die Charpentierifche, und die des Paſt. Heim zu Gumveljtadt im Meiningifchen. *) Deon. Dpronıeu sur la philosophie mindralogique, et sur Vespece mineralogigue, Par. 1801. 8 - Bon den Mineralien überhaupt. 561 §. 237: Um fo einleuchtender wird a das dringende Bedürf- niß, zur gründlichen Kenntniß der Mineralien die genaue Be— flimmung ihrer äußeren Kennzeichen, mit der Unterſuchung ib= rer [ohnehin mit diefen Kennzeichen in fehr conftantem Bezug ftehenden *)] Beftandtheile durch die chemiſche Analyfe zu verbin= den "*). $. 238. Unter den außeren Kennzeiden ***) find für die mineralogifche Diagnoftif die allerwichtigften und fiherften: das fpecififche Gewicht F), die Härte, und zumal, mo.fie Statt bat, die Kryftallifation F}), d. h. eine beftimmte Form aus einer beftimmten Anzahl und eben fo beftimmten Verbindungs— *) J. Fr.1.. Hausmann de relatione inter corporum nalura- lium anorganicorum indoles chemicas atque externas im II. B. der Commentat, Societ. Regiae scienliar. Gottingens. recen- tior. 1813. . *) (Fr. BouterweP) über die Möglichfeit einer philoſophi— fhen Claffiftcation der Mineralförper. Ein Gutachten aus Feiner Schule. Götting. 1808. 8. ! ***), Yhr. Gottl. Werner von den äußerlichen Kennzeichen der Foffilien. Leipz. 1774. 8. ‚I $r 2 Hausmann Berfuch eines Entwurfs zu einer Ein— leitung in die Oryktognoſie. Braunſchw. 1805. 8. Und num aber Deff. Einleitung in die Mineralogie (als Ir Th. der neuen Ausgabe von deſſ. Handbuche). Götting. 1828. 8. f) Pesanteur speeifigue des corps. — par M. Brısison. Par. 1787. 4. Deutfh durch Blumhof. Leipz. 1796. 8. Anm. Die fpeeifiiben Gewichte, die ich in der Folge anführe, find nach Taufendtheilen angegeben, das Gewicht des Waſſers zu 1000 in einer Temperatur von ungefähr 640 Fahrenb. ans genommen, — Wo ein L. dabei ſteht, bedeutet ed des fel. Hofr. Lichtenberg's Waͤgung. +7) Die mit ſchaͤrfſter Genauigkeit und in zweckmaͤßiger Größe Con 1— 1), zolliger Länge) aus Holz gefchnittene Modelle der wichfigiten Kryftallifationen, die in der biefigen Induftrier Schule unter der Leitung ded Hofr. Hausmann, verfertigt werden, find nebſt der dazu gehörigen gedruckten Befchreibung dafelbft in Lieferun— gen zu 25 St. zu haben. | Eine große Mannigfaltigfeit derjelben f. in der Crvstallogra- phie par M. ve Rome ve v/lste. 2de Edit, Par. 1783. IV, Ban’ de. 8. Dieier hat fih mehr an die äußern Kryftallifationsformen gehalten. Weit tiefer ift hingegen Haüy im den unten anzufuͤhren— den Werfen mittelft der Stereotomie der Foffilien in das innere Ges fuge (Struckur) der Kryftalle und in die Beſtimmung der Formen Ihrer Kerne oder Grundgeſtalten, und dieſer ihrer Maßentheilchen (moleeules integrantes) eingedrungen. — C. M. Marx Geſchichte der Cryſtallkunde. Carlsruhe 1825. 8. 362° XI. Abſchnitt. art von Faßetten *), und der fo genannte Durchgang der Blaͤt— ter (oder die Richtung der natürlichen Trennungsflächen), der fi bei vielen Arten von Krpftallifationen nach dem Verhältniß der Außenflächen derſelben zu ihrer Grundgeſtalt (Forme pri- mitive) oder fo genannten Kerne richtet **). Minder allgemein eonftant und zuverläffig find hingegen Farbe, Grad der Durch— fichtigfeit, Art des Glanzes und Bruchs, der Strich den man— de Mineralien geben, wenn fie gefragt werden, u. dergl. m. 6. 23 Auch helfen zur ——— Foſſilien ihre phyſi— kaliſchen Kennzeichen ***), die nämlich erft einen phyſikali— ſchen Verſuch vorausſetzen, wie z. B. nächſt der Schmelzbarkeit in Feuer und Auflösbarkeit im Waſſer, die Phosphoreſtenz, Electricität, das Verhalten zum Magnet ꝛc., und bei den durch— ſichtigen, ob ſie eine einfache Brechung machen, oder aber das Bild der dadurch angeſehenen Gegenſtände verdoppeln. — Und mitunter ſind auch für den erſten Anlauf die ſo genannten em— pirifhen Kennzeichen brauchbar, die von beigemengten be— Fannten Mineralien, oder von dem Fundorte abftrahirt wer— den +). 6. 240. Zur chemiſchen Unterfudhung ihrer Beſtandtheile aber +7) dient theilg das weitere Verhalten derfelben im Feuer, das auf dem fo genannten trodenen Wege, —— auch mittelſt deö« x) Verſteht fih, daß Urſpruͤngliche Kryftalfe von fo genann⸗ ten After-Kryſtallen unterſchieden werden muüſſen, wo naͤm⸗ lich ein Foſſil die Stelle und Form eines vorher da befindlich gewe— ſenen, aber allgemach aufgelöften, verwitterten oͤder ausgefallenen Kryſtalls anderer Art eingenommen hat. So z. B. die jo genannte ten Proftallifirten Hornfteine von Schneeberg ıc. **) ©. Theorie sur la structure de ceristaux; par R. J. Hady im Journal de Physique T. XLIII. p. 103. u. f. u r. 2 Hausmann Pryftallogifhe Beiträge. Braunſchw. 10059. 4. } Und num vor allen Deff. Unterfuchungen über die Formen der leblofen Natur. J. B. Göttingen 1821. gr. 4, 13 Et Hausmann’ eben genanntes Handbud. I. Th. ©. gu 9 er in der petrefactenku n’de find gerade dieſe empie rifhen Kennzeichen von der hoͤchſten Bedeutſamkeit. f. 5. B. mein Specimen archeologiae tellaris alterum im Illten 3. der Com- mentat. recentior. soc. scienliar. Gotlingens. ©. 22 U. f. Tr Hausmanns Handbuch. J. Th. ©. 468 u. f. Ton den Nineralien überhaupt. 363 odthrohrs *), erkannt wird; vorzüglich aber die Zerlegung ders felben auf dem nafjen Wege mittelft der Reagentien ꝛc. —*2). Anm. Daß die Reſultate der von verſchiedenen Chemikern ange» ſtellten Analyſen eines und eben desſelben Minerals zuweilen fo fehr von einander abweichend ausgefallen find, zeigt nur, wie viel Vorficht, Behutfamkeit und‘ vor allem öftere Wiederholung der Verfuche dazu gehört, um dabei gegen Gelbfttäufhung und Irrthum gefichert zu feyn. Nur das muß man felbft bei den unübertrefflih genaueften Analyfen nie vergeffen, daß fie durchaus nichts weiter zeigen kön— nen und ſollen, als Art und Menge (Qualität und Quantität) der Stoffe, worin fie fih zerlegen.laffen. — Aber nichts von dem, was doch gerade den wahren eigenthümlichen Charakter fo vieler Soffilien ausmacht, nämlich die bewundernswürdige Zufammenfes Kung und ſpecifiſche Verbindungsart jener Stoffe, wodurch 3. B. die Thonerde zum Saphir, und in Verbindung mit ein Paar andern eben fo gemeinen Stoffen, zum Turmalin wird! oder wodurd; die Natur aus Kiefelerde in Verbindung mit Thons erde den Bildftein und hingegen in Verbindung nit Talfe de den demfelben Übrigens fo taͤuſchend ähnlichen Speckſtein hervorbringt u. dergl. m. — ſ. Lihtenberg’s vermifchte Schriften. Vier B. ©. 161. u. f. de Lüc in Voigt's Magazin IX. B., 1. ©t. ©. 74 % f. und Klaproth im I. 2. feiner Beiträge ©. 89. F§. 241. Ueberhaupt aber laſſen ſich alle Mineralien nach der alten (— zuerſt von Avicenna beobachteten —) Eintheilung unter folgende vier Claſſen bringen; deren Unterſchiede und Eigen— ſchaften zu Anfange der folgenden vier Abſchnitte näher beſtimmt toerden. | I. Steine und erdige Mineralien. II. Salze. II: Eigentlih fo genannte brennlide Mine ralien. Iv. Metalle ” > % Einige Hauptquellen und andere Hülfgmittel zur Mineralogie. G, Acrıcora de re metallica L. XII. — it. de natura fossilium 1. X. etc. Basil. 1546. Fol. 4 Ax. Cronſtedt's Verſuch einer Mineralogie, — aus dem Schwed. — vermehrt durch M. Thr. Bruͤnnich. Kopenhagen, 1770. 8. — mit äußern Befhreib. ıc. von A. ©. Werner. I. Th. Leipzig 1780. 8 *) Jac. Berzelius von der Anwendung des Löthrohrs im der Chemie und Mineralogie überf. von H. Roſe. Nürnb. 1821. 8. **) J. F. A. Goͤtt in g's chemiſches Probir= Gabinet zum Hand gebrauche. Jena 1790. 8. nebſt der dazu gehörigen kleinen Kiſte mit Reagentien ꝛc. 5641 XI, Abſchnitt. J. Gamer Warreru systema mineralogicum. Holm. 1772. U. ol. 3. D. 2. ©. Karften mineralogifhe Tabellen. Berlin 1808. Fol. 5- Amdr. Neuß Lehrbuh der Mineralogie nah Karften’d Tas bellen. Leipz. 1801 — 06. VIII. 8. 8. Syſtematiſch- tabellarifche Ueberficht und Charafteriftif der Minerals Pörper: von C. E. Leonhard, K. F. Merzum 3.9. Kopp. Frkf. 1806. Fol. ? Propadeutif der Mineralogie; von C. &. Leonhard, 3. H. Kopp und C. 8, Särtner. dafeldft 1817. Fol. Ä Taſchenbuch für die gefammte Mineralogie, mit Hinficht auf die neues —9 Entdeckungen, herausgegeben von C. &. Leonhard. da— elbſt feit 1807. 8. eff. Handbuch der Oryktognoſie. Heidelb. 1826. 8. ; 8. — E. — Handbuch der Mineralogie. Freyberg ſeit 1811. 8. .FE. Hausmann Entwurf eines Syſtems der unorganifirten Naturförper. Gaffel 1309. 8. Deff. Handbuch der Mineralogie. Göttingen 1813. III, B. 8. Davon die neue gänzlich umgearbeitete Ausaabe. Darf. feit 1828. gr. 8. Fr. Mohs Grundriß der Mineralogie. Dresd. 1822 u. f. U.8. 8. I. Chr. Ullmann fuftematifch = tabellarifche Weberficht der minera: logifch = einfachen Foffilien. Caffel 1814. 4. ’ Haüy Traite de Mineralogie. 2 ed. Par. 1822. IV. vol. 8. Die erfte Ausg. mit Anm. von D. 8. ©. Karfen und Chr. ©. Weiß. Par. u. Leipz. 1804 — 10. V. B 8. Er. (Iaov) Traite de Cristallographie Par. 1822. II. vol. 8. Tableau methodique des especes minerales — extrait du traite de mineralogie de M. Haüy, ei augmentd des nouvelles de- eouvertes; par J. A. H. Lucas. Par. 1806. 8. Ar. Broncniarr Traite eldmentaire de mineralogie, avec des applications aux urts. Par. 1807. Il. vol, 8. Ro». he System of Mineralogy. ed. 2. Edinb. 1816. III. vol. 8, 7 PARK. CLeaverann’s Treaßise on Mineralogy and Geology, 2. ed. Boston 1822. II. vol. 8, 5 . M. H. Klaproth Beiträge zur chemifhen Kenntniß der Minerals förper. Berlin feit 1795. VI. 8. 8. 2 b Hr. Stromeyer Unterfuchungen über die Mifhung der Minerals koͤrper. J. B. Goͤttingen 1821. 8. GN u? « x 9 * Ueber die Benutzung der Foſſilien. €. Shmieder Verſuch einer Lithurgif oder oͤkonomiſchen Mineras Togie. Leipz. 1803. IT. B. 8. €. Pr. Brarn mineralogie appliguee aux arts, Par, 1821, II. vol. 8, » = a Zur Geologie. J. A. ve Luc Traite eldmentaire de Geologie. Lond, 1809. 8. Essay on Ihe Theory of ihe Earth, 6y B. G. Cuvier, with geological Notes by Prof, Jauzson, ed. 5. Edinb. 1827. 8. Bon den Mineralien überhaupt. 565 Scip. Breislafs Lehrbuch der Geologie, mit Anm. von Fr K.von Strombed. Braunfhw. feit 1819. 8. G. B. Greenoucu's erzlical examination of the first principles of Geology. Lond. 1819. 8, D’ Ausuvsssox pe Yoısıns Zraie de G£ognosie, Pär. 1819. II. vol. 8. (vom Iten B. eine neue Aufl. 1828. 8.) Ar. oz Humsoro Zssal geognostique sur le Gisement des ro- ehes, Par. 1823. 8. Deutfh von Leonhard, Ar. Bronsntart ZTableau des Terrains qui composent Pecorce da Globe etc. Par. 1829. 8. Deutih von & Th Klein ſchrod. Etrafb. 1830, & ‘ * * Einige hierher gehörige Journale ı. außer ben oben (S. 7.) angeführten. Magazin der Bergbaufunde Cherausgegeben von J. F. Lempe). Dresden 1805 u. f. 8. j Bergmännifches Journal. Herausgegeben von A. W. Köhler und — EC. A. ©. Hoffmann. Freyberg 1783 u. f. 8. Journal des mines. Par. feit 1794. 8. E. Ehrenb. von Moll Jahrbücher der Berg- und Hüttenfunde- Saͤlzb. 1797 us f. 8. 1 D eff. Annalen derfelben. 1801 u. f. } Deff. FKortfegung von diefen: (auch unter. dem Titel Efemeriden 1c.) von Hoff Magazin für die gefammte Mineralogie. Leipz. 1800. 8, Transactions of the geological Society of London. feit 1811. 4 C. E. von Leonhard Zeitfprift für Mineralogie. Heidelb. 1825 —— 29. 8. Deff. und H. Bronn Jahrbuch für Mineralogie, Geognoſie x; Daf. feif 1830. 8. * * * Auch einige der vorzüglichſt inftruetiven Verzeichniſſe von Mineralien = Sammlungen. An attempt towards a natural history of the fossils of England etc. — in the collection of J. Woon»warn, Lond, 1729. II, vol. 8, Zithophylaciam Borntanum. Prag. 1772 sqg. II. vol. 8. Catalogue de la collection des fossiles de Mlle. pe RaAs par M. ve Born. Vienne 1790. II. vol. 8. N. G. Leske's Mineralien-Cabinet, befchrieben von D. 8. ©. Karften. Leipz. 1789. 11. 8. 8. Berzeichnig des Mineralien » Sabinets de8 B. HM. Pabſt von A Herausgegeben von A. ©. Werner. Freyberg, 1791. (Graxv. Peremı) Cabinetto mineralogieo del collegio INVazareno. Rom. 1791. M. vol. 8. Mineralien :» Cadinet, gefammelt und befehrieben von dem Verfaſſer der Erfahrungen yom Innern der Gebirge, Clausthal, 1795. 8. 366 xu. Abfhnitk W. Basınarox’s new System of IMineralogy in the Form of a catalogue. Loond. 1799. 4. Des Hrn. G: F. vonder Null Mineralien» Eabinet, ald Hands buch der Oryctognoſie brauchbar gemacht von 5. Mobs. Wien, 1804. 111. B. 8. — Da im Studium der Mineralogie die Autopfie noch weit uments behrlicher ift, als bei der Zoologie und Botanif (wo doc) getreue Abbildungen noch aushelfen Fönnen und in hundert Fllen ſchlech— terdings aushelfen müffen), und doch das Gelbftfammeln für die mehreften Anfänger eine fehwierige Sache feyn muß; fo ift es für dieſe eine große Erleichterung, daß man nun bei der Mine- ralien » Niederlage zu Freyberg, und beim Mineraltencoms toir zu Heidelberg, fo wie hier in Göttingen beim Mineras tienhandier Geisler und beim liniverfitätd- Mechanitus Apel, Peine Mineraliene Sammlungen, zu verſchiedenen fehr billig bes flimmten Preifen, zu Kauf haben Fann. — Smwölfter Abfgnit | Von den Steinen und erdigen Mineralien, $. 242. Steine und etdige Mineralien beißen diejenigen trodenen Mineralien, die fi, wenn fie rein find, für fih *), nicht fo wie die Salze im Waffer oder wie die eigentlih fo ge» nannten Erdharze im Del auflöfen laffen; noch aud mie diefe letztern, ſchon im bloßen Glühfeuer verbrennen ; noch fich wie Metalle hämmern und breitfchlagen laffen **). Ueberhaupt find fie fehr feuerbeftändig und firengflüffig; wenn fie aber ſchmelzen, fo find fie dabei durchſichtig. Ihre fpecififche Schwe— re überfteigt die des Waſſers höchſtens vier bis fünf Mal. *) Aber wohl durch Beitritt von Säuren oder Alkalien, befons ders in erhöbeter Temperatur. — Denn daß ſich 3. B. felbft die Kies felerde in Verbindung mit Natron in manchen heißen Quellen aufs geldit finde, zeigt der am manchen derſelben (— zumal in Kamtihak Fa und Island —) ſich anfegende Kiefelfinter, von welchem uns ten die Rede feyn wird, fo wie auch die Analyfe diefer Waſſer felbft. 1. Blad in den Transact, ofihe Roy. Soc, of Edinburgh. Vol. II. ©. 119 u. f. ) Terrae characteres vix nisi privativi habentur, Berneman; Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 367 $. 243 Gegenwärtig kennt man neun primitive oder Grunds Er» den, wornach die fämmtlichen Mineralien diefer Claſſe unter folgende, davon: benannte Geſchlechter geordnet worden: I, Kieſelgeſchlecht. I. Zircongeſchlecht. I. Gadolingeſchlecht. Ivy. Glücingeſchlecht. V. Thongeſchlecht. VI. Talkgeſchlecht. VII. Kalkgeſchlecht. VIII. Strontiangeſchlecht, und IX. Barytgeſchlecht. — — —— 1. Kieſelgeſchlecht. Die Kieſel-Erde (terra silicea) wovon dieſes Ge— fchlecht den Namen bat, ift für fih im Feuer nicht fehmelzbar, und bleibt an der Luft und im Waſſer unveränderlih: Auch wird fie von Feiner andern als der Spathfäure angegriffen: ſchmilzt aber mit beiderlei feuerfeften Laugenfalz (de Natron und Kali) zu Glas, daher fie auf glasartige oder via trescible Erde genannt wird. 1, Duary Der Erpftallifiete, eigentlich als doppelt fechefeitige Pyra— » mide, mit längerer oder Fürzerer Zmwifchenfäule, deren Flä- hen meift in die Duere feingeftreift find. (— tab. II. fig. 19. —). Er ift hart, und gibt meift ein phosphorifches Licht, wenn man zwey Stücke im Finſtern an einander reibt. Er begreift zwey Hauptarten; nämlich 1) den edlen und 2) den gemeinen Duar;. 1) Edler Quarz, Bergfryftall. (Zr. erystal de roche). Eigentlich farbenlos und waſſerhell; von Oladglanz; fladj= mufcheligem Brude, die Kryftallen meift mit dem einen Ene de im Mutter - Duar; feftgewachfen ; und dann theils in cent= nerſchweren Kryftallen (fo zumal in der Schweiz und auf Ma- Dagafcar); oft aber auch lofe, und rein ausfeyftallifirt, d. h. mit den beiderfeitigen Endfpigen; darunter befonders Die klei— nen, aber ne wafferhellen mit ſehr kurzer Miltels fäule zu merken (5. B. die ungarſchen aus der marmaroſcher 568 x. abſchnitt. Gefpanfhaft). Endlich aud häufig als Gerölfe, theild von worzügliher Härte und Klarheit (fo z. B. Die ceilanifchen RBeys oder Kiefel). — Sein fpecififehes Gewicht — 2653. Gehalt (nah Buchhol 3) — 99,57 FKiefelerde, 0,65 Alaunz erde, nebft einer Spur Eifenoryd, — Nicht felten halt er fremdartige Foffilien eingefchloffen, z. B. Ehlorit = Erde, Ass beft, Strablftein, Glimmer, Graubraunfteinerz, Titan— fhöri ꝛc.: zumeilen Waffertropfen. Eelten findet er fi mit fecdhsFantigen geraden hohlen Röhrchen durchzogen (fo na= mentlih am St. Gotthard). Zu den ausgezeichnet farbigen Abarten des edlen Duarzed gehören vorzüglich: a. Citrin. (Engl. Topazine Quartz). Meift von weingelber Farbe, felten Erpftallifirt. Bon der Art find die vorgeblichen pfundſchweren Zopafe. b. Raudfrpftall, vulgo Raudtopas. Rauchbraun durch alle Abftufungen. Der ſchwärzeſte wird auch Morio genannt. c. Amethyſt. Meiſt violet in mancherlei Abſtufungen; zuweilen von Stänglig zufammengebäuftem Gefüge, theils mit feſtungsfbr— migen Ablofungen. Gehalt (nah Rofed. Vater) = 97,90 Kiefelerde, 0,25 Alaunerde, 0,75 Eifen= und Manganoryd, Die fhönftfarbigen in Oftindien und Perfien. 2) Öemeiner Duary. Ging der uranfänglihften und allgemeinft verbreiteten Foſſilien. Meiſt milchweiß: aber aud in mancherlei andern Barben; mehr oder weniger durchfcheinend. Meift von Glas— alanz, theils aber fertglängend; bäufigft ungeformt; theils aber kryſtalliſirt; zuweilen als Afterfrpftall IS. 562.not.")]; bin und wieder in befonderer äußerer Geftalt, wie gebadt, zellig ıc. Der Bruch meift mufchelig ; theils ind Splitterige, Körnige ıc. Zuweilen Friegt er durd dit eingemengte fei= ne Glimmerblättchen oder durch eine eigene Art von ſchuppi— gem Gefüge ein befonderes fhimmerndes_Anfeben ; fo vor= züglich der zimmtbraune fpanifche Avanturinquarz vom Cabo de Gates (das natürliche Avanturino wie es nach der Aehnlichkeit mit dem Avanturinfluß, — der befannten Glas: compo ſition — genannt wied). Ein Paar beſonders merkwürdige Abarten find a. Roſenquarz. ht * Hat den Namen von feiner blaßrothen Farbe, und dieſe vom Braunſtein. Bricht meiſt ungeſormt, und theils mit » Ton den Steinen u. erdigen Mineralien. 369 fhaligen Ablofungen; befonderd in Baiern und am Altai, in ftarfen Zagern. b, Brafem. | —5 19 | - Hat den Namen von feiner lauhgrünen Farbe. Meift uns geformt. Gehalt (nah Buchhol z) — 98,5 Kiefelerde, 0,5 Alaunerde, ı Eifenoryd mit etwas Manganoxyd. Bricht befonders bei Breitenbrunn im Erzgebirge. 2. Kiefelfinter, Duarzfinter, Kiefeltuff. (Engl. stalagmmitical quartz). Tofus siliceus thermalıs, Kiefel= Erde in heißen Quellen, durch die erhöhte Tem— peratur und vermuthlich auch durch die Verbindung mit Na= tron aufgelöft [$. 242. not. ")] und dann als Sinter abfegt: Er ift weiß, theils ins Milchblaue, theils ins Wachsgelbe ıc. Wenig ducchfcheinend. Wie der Kalkfinter von mancherlei befonderer Geftalt und Bruch; theild wie uber einander ges tropft oder gefloffen; traubig ꝛc. Meift von loderem Gefü— ge, theils blätterig ꝛc. Gewicht = 1917. Gehalt eines is— ländiſchen (nad Klaproth) = 98 Kiefelerde, 1,50 Alauns erde, 0,5o Eifenoryd. In vorzuglicher Menge und Man- nigfaltigfeit an den heißen Quellen in Island und Kamt— fhatfa, und der Perlfinter oder Fiorit zu St. Fiora im Florentinifchen *). ir 3. Gummiſtein, Hyalit, Glaäsopal, mülletifhes Glas. Weißlich, in mancherlei Abſtufungen: meht oder weni— ger durchſcheinend; glasglänzend; theils wie getropft oder gefloſſen, kleintraubig ꝛc. An Farbe und Form zuweilen ei— nem Baumharz oder Gummi ähnelnd; meiſt als Ueberzug auf Tuffwacke. Gehalt (nah Buchhol z) = 92 Kiefelerde, 6,35 Waffer, mit einer Spur von Thon. Fundort zumal. bei Frankfurt am Mayr. \ Le RL IHRE NEM GH ———— Mit Inbegriff des Onpr, des Carneols, Heliotrops, Chrp- ſopras's und des Achats. Denn die erften viere differiren faft bloß in der Farbe vom gemeinen Chalcedon, und Achat ift nur aus mehreren von diefen und einigen andern Stein- arten zufammengemengt oder gemifcht. “ . *) Se wie unten der Asrolithen gedacht wird, fo Finnen aud hier die FZulguriten oder Blitzröhren eine Stelle finden, die neuerlich nach Ginfchlagen des Blitzes als röhrenförmige Quarz: Ihmelzungen (einer derfelden im K. Naturalien = Eabinet zu Dresden 16 F. lang) zu Tage gefördert worden, Blumenbach's Naturg. 24 370 X. Abſchnitt. ı) Gemeiner Ehalcedon. Meift milhblau; theils bis ins Simmelblaue; aber aud) ins Honiggelbe und Rothe des Carneols, ind Raudbraune des Onyx ic. Dft au ſtreifig, wolkicht ıc. In manden Gegenden häufig mit dendritifchen *) Zeichnungen (Mo o$- abhat, Dendradat, Mochhaſtein). Ueberhaupt mehr oder weniger durchſcheinend; von Fettglanz; meift ebenem Bruch; oft von manderlei befonderer Geftalt, zumal flalace titifeh, oder in urfprüunglicher Nierenform, in Mandeln, Kus geln x. Letztere (im Vicentiniſchen) nicht felten mit einge= fchloffenen Höhlungen, und in diefen zumeilen Wafjertropfen (Sr. Hydrocalcedoine); anderwärtd auch theils wie ge— badt, zellig ꝛc. au mit fremden Krpftallifations » Eindrü> een, theils auch in eigenthümlicher, meift cubifcher Kryftal= liſation. Gewicht — 2615. Auch viele Chalcedone phos— phorefciren, wenn fie an einander gerieben werden. Gehalt eines Färder (nah Bergmann) — 84 Kiefelerde, 16 Alaunerde. Uebergang in Quarz, Hornflein, Opal. Bricht häufig im Trapp. 2) Onpr. Rauchbraun, theild ins Schwarzblaue: oft mit feharf ab— mechfelnden Schichten von milchblauen gemeinen Ehalcedon (arabifcher oder fo genannter blinder Sardonyr ; ital. Nic- colo). Hauptgebrauch bei den alten Römern zu Siegel— ſteinen. 3) Carneol, Corneol, Sarda, Incarnatroth, einerſeits bis ins Wachsgelbe oder Horn— braune, anderſeits ins dunkelſte Granatroth. Von letzterer Art vor allen die köſtliche antike Carniola nobile (Fr. cor- naline de la vieille roche), die mit auffallendem Lichte ſchwarzroth, mit durchfallendem Lichte aber blutrothb, mie ein böhmifcher Granat oder Pyrop und faft eben fo durchfich- tig, ihr Sundort aber jegt unbekannt ift, und worin die bei weiten größten Meifterwerfe von alten griechiſchen und etrus— kiſchen Siegelfteinen oder Intaglios gegraben find, *) Diefe dendritifchen Zeichnungen find (befonders bei manchen vrientalifhen) zuweilen carneol = und onyxfarbig; hanftgft fcheinen ſie hingegen vom Braunftein herzurühren; — mande islandifche enthalz ten aber auch ein grünes Gewebe, das felbft unter dem Vergröße— rungsglafe volfommen dag Anfehen vom Waflerfaden : Moos (Con: ferven) zu haben fcheint, F Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 571 Der indifhe Sardonyr, woraus hingegen die Foftlich- ften antifen Cameen gearbeitet worden, ift meift hornbraus ner Carneol mit Chalcedonfhichten. Gehalt des Carneols (nah Bindheim) —q94 Kiefeler- ‚ 3,90 Maunerde, 0,79 Eifenoryd. 4) Heliotrop. Dunfel lauchgrün, meift mit blutrotben Puncten ; wenig» ftens an den Kanten durchfcheinend; Fettglanz; mufcheliger Brud; ungeformt. Gewicht — 2655. Öehalt (nad) Bra de) = 96,25 Kiefelerde, 0,85 Alaunerde, 1,25 Eifenoryd, 1,09 Wafler. Yundort vorzüglich in Yegppten. Häufig unter ‚den antifen Intaglios. Vermuthlich gehört auch zu dieſer Gattung das Plaſma, oder der Smaragd=prafer. (Fr. prime d’Emerau- de. Ital. plasma di smeraldo gemmario), — Lit lauchgrün, meift mit weißen oder gelblichen Fleinen Zleden; durchſcheinend. Fundort jegt unbekannt, doch vermuthlih Aegypten; häufig von den nun Römifchen Künftlern zu Pet— fchirfteinen ıc. verarbeitet *). Won der Art find auch viele antike fo genannte Smaragde 5) Chryfoyras. Meift apfelgrün, theils ins Bauliche fpielend; bat feine fhbne aber im Feuer fehr vergängliche Farbe vom Nidel: Falk; ift en, ungeformt. Gehalt (nah Klap— totb) — 96, 16 Kiefelerde, ı Nideloryd. Fundort vor⸗ züglich bei Koſemitz in Schleſien. * Achat iſt, wie geſagt, ein Gemengſel von mehreren der vorigen Arten, außerdem aber auch — von Quarz (zumal Amethyſt) Jaſpis x. in endloſer Mannigfaltigkeit der Zuſammenſetzung, Farben und Zeichnung. Daher die man— cherlei Benennungen, von Achatonyx, Jaſpachat, Bandachat, Kreisachat, Punctachat, Feſtungs— achat ꝛc. — Trümmerachat, der Bruchſtücke von je— nen Steinarten enthält, die durh Duarzcäment zuſammen verbunden find, Regenbogenahat, mit buntem Far— benfpiel bei durchfallendem Lichte. Meberhaupt häufig in Kus *) Yusführlicher, habe ich von diefer. merkwürdigen (won neuern Säriftftelfern oft mit andern verwechfelten) Steinart gehandelt im Speeimen historiae naturalis antiquae arlis operibus illusitralae pP: do. f 34° J 372 XI. Abſchnitt. J gelform; oft hohl. In größter Menge und Mannigfaltigkeit in Deutſchland, zumal in der Pfalz. 5. Opal. Quarz- resinite. Die Farbe ift in den nachbenannten Abarten verfchieden : alle find mehr oder weniger durchſcheinend; haben meift Yett- glanz, theils ſtärker, theils matter: ihr Bruch iſt muſche— lig; ſie finden ſich bloß derb; und ſind meiſt nur halbhart. — Die beiden Hauptarten ſind: 1) der eigentliche Opal, und 2) der Halbopal. 1) eigentlider Opal. ‚mit folgenden Abarten: namlich a, Edler Opal. Bei durchfallendem Lichte mehrentheil gelb; bei auffallen- dem milchblau, mit einem eigenen feurigen Spiel von Res genbogenfarben: Gewicht — 2114. Gehalt (nad Klays zoth) = 90 SKiefelerde, 10 Waffer. Fundort zumal Obers “ Ungarn. Und des von feiner glühenden Farbe fo genannten Feueropals befonders Merico. Gehalt defielben (aud nad) Klaproth) = 92 SKiefelerde, 0,25 Eiſenoxyd, 7,79 Maffer. b. Öemeiner Opal. Minder durchſcheinend; und ohne jened Farbenfpiel. Eine rahmgelbe Abart hat den mongolifhen Namen Kaſcholong (d. h. fhoner Stein). Gehalt eines Kofemiger (nad) Klap— roth) = 98,75 Kiefelerde, ı Alaunerde, ı Eifenoryd. Fundort im Erzgebirge, Schlefien, den Färbern x. Ueber— gang in Chalcedon, Chryſopras ꝛc. © Hydrophan, Weltauge, oculus mundi, lapis mutabilis. Meiſt rahmgelb; wohl durch Verwitterung aus der vori— gen Abart entſtanden; daher gleicher Fundort, und ähnlicher Gehalt; weicher als dieſe; klebt an der Zunge; ſaugt Waſ— ſer ein; wird dabei durchſichtig; theils mit Regenbogenfar— ben ). Gehalt des Hubertsburger (nad Klaproth) = 95,12 Kiefelerde, 1,62 Alaunerde, 5,25 Waſſer. 2) Halbopal in zwei Abarten: nämlich. a. Pechopal, Zelfobanjerfieim ”) Dem vegetabiliſchen Hydrophanf. ofen S. 340, not. **), Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 575 Gemeiniglich wachsgelb (Wahsopal); aber auch) theils braunroth, olivengrün ıc.; mehr oder weniger durchſchei— nend; theils Glasglanz, theils Fettglanz; mufcheliger Brud. Uebergang in gelben Chalcedon, Pechftein und in Feuerftein. Vorzüglich in großer Mannigfaltigfeit bei Telfobanja in Ober— Ungarn. Gehalt eines ſolchen (nah Klayrothb) — 93,50 Kiefelerde, ı Eifenoryd, 5 Woffer. b. Solzoyal. Sn eine Art: Wachsopal verfteintes Nadelholz; gelblich, braunlich ꝛc. Der Längenbruch theils noch faferig; und zu— mweilen mit fohaligen Ablofungen der Holz» Jahre. Gehalt (nah Brande) — 095 Kiefelerde, 5,12 Mlaunerde, 0,97 «. Eifenoryd, &,12 Waller. Fundort zumal in Ungarn bei Schemnig. J 6. Katzen auge, Schillerquarz. Quarz-agathe, cha- toyant.. (Oeil de chat). Ar Meift gelblich oder grünlich, theild ind Rauchgraue; mit einem eigenen Widerfchein, daher der Name; wenig durch⸗ fheinend; Fettglanz; meiſt als Gerolle auf Eeilon und Mas labar, von wannen er meift ſchon in fo genannte Zalgtropfen (en goutte ‚de suif) oder muglih zu Ringſteinen geſchlif— fen Fommt; aber au am Harz, bei der Trefeburg. Ges wicht — 2657. Gehalt (nah Klaprotb) — 95 Kiejeler« de, 1,75 Alaunerde, 1,50 Kalferde, 0,25 Eiſenoxyd. 7. Pechſte in. Petrosilex resinite. In manderlei Farben; doch meift ins Braune; meift we— nig durchſcheinend; Fettglanz, mufcheliger Bruch; meiſt derb; theils in Nieren; balbhart. Gewicht — 2314. Gehalt des von Meißen (nah Klaproth) — 75 Kiefelerde, 14,50 Aaunerde, ı Kalkerde, ı Eifenoryd, 0,20 Manganoryd, 1,75 Natron, 8,50 Waffer. Uebergang in Wachsopal; theils mit eingemengten Feldſpath- und Duarz - Körnern (P ed: ſtein-Porphyry). 8. Menilit, Knollenſtein, Leberopal. vulgo blau— er Pedhftein. Haarbraun, fettglängend, nur an den dünnften Kanten durchfcheinend; der Bruh aus dem Flachmuſcheligen ins Grobfplittrige; rigt ins Glas. Gehalt (nad Klaproth) — 85,50 Kiefelerde, ı AMlaunerde, 0,50 Kalferde, 0,50 Eiſenoxyd, 11 Waffer und fohlenartiger Stoff: In Nieren 974 XII. Abſchnitt. und knolligen Stücken, im Polir-Schiefer von Menil« Mon; tant bei Paris. | 9. Polirfhiefer, Saugtiefel, Klebſchiefer. Meift gelblichweiß, theils ins Bräunliche, oft geftreift; wenig abfärbend; von fhtefrigem Bruch; feinerdig ; mager anzufühlen; hängt ftarf an der Zunge; ſehr weich; leicht. Gehalt (nah Klaproth) — 66,50 Kiefelerde, 7 Alaun— erde, 1,50 Talkerde, 1,25 Kalferde, 2,50 Eifenfalf, ı9 Waſſer. Bundort zumal bei Menils Montant. 10. Tripel. Meift ſchwarzgrau; erdigz; mager; weich. Gehalt (nach Haafe) = 90 Kiefelerde, 7 Alaunerde, 3 Eifenoryd. Bundort unter andern bei Ronneburg im Altenburgifchen. 11. Shwimmftein. Quarz nectique, . Gelblihgrau; matt; undurchſichtig; erdiger Bruch, ſebr weich; milde. Gewicht — 0,800. Gehalt (nah Vauque— lin) — 98 Kiefelerde, 2 Fohlenfaure Kalferde. Fundort bei Paris, meift in Euglichten Stüden oder Knollen. ı2. Bimöftein. Pumex. (Fr. pierre ponce. Engl, pu- mice slone). Meift weißliharau; von Seidenglanz ; ſchwammicht; meift frummfaferiged Gefüge; fprode; fcharfes Korn; fehr leicht.- Gehalt des lipariſchen (nah Klayroth) — 77,05 Kiefel- erde, 17,50 Alaunerde, 1,75 Eifenoryd. Fundort zumal in vielen vulcanifchen Gegenden *), wie bei Lipari, Santo— rini, Beracrur in Merico ıc. 13. Porcell a n-Jaſpis. Thermantide porcellanite. Meift yerlgrau oder lavendelblau, aber auch theils ſtroh— gelb, ziegelroth ıc. Riſſig; Fettglanzend ; mufcheliger Brud. Ein pfeudovulcanifhes Product, vermuthlich aus Schiefer- thon entftanden. Fundort unter andern bei Strade in Boh— men. Gehalt defjelben (nah Rofe) = 60,75 Kiefelerde, 27,25 Aaunerde, 3 Talferde, 2,50 Eiſenoxyd, 3,66 Kali. i Schon Acrıcora fagt, de natura fossilium pag. 614: vin »locis autem , qui olim arserunt aut eliam nunc ardent, pumex »reperitur, Sicut in Vesuvio, Aetna, insulis Acolicis. — Ad >Coblenz, et in inferiore Germania.« Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 575 14. Dbfidian, DOpfian, isländifher Achat, To- chkayer Lur- Saphir, Lavaglas. Leave vilreuse obsidienne. (Span. Pietra del gallinazzo). Aus dem Rauchgrauen bis ind Koblihwarze; mehr oder - weniger, theils aber nur an den dünnſten Kanten (und zwar bei den Antifen von der Sarbo-Bucht an der Weſtküſte des rothen Meeres *), aus dem Schwarzgrauen ind Lauchgrüne) durchſcheinend; glasglänzend ; mufcheliger Bruch; ungeformt; Gehalt (nah VBauquelin) — 78Kiefelerde, 10 Alaun: erde, 2 Eifenoryd, 6 Kali, ı Kalferde, 1,16 Manganoryd. Hält tbeild Duarz= und Feldfparh- Körner eingemengt (Ob=. ſidian-Porphyr). Fundort zumal bei Vulcanen, 3. B. auf Island, Infel Afcenfion, Dfter = Infel ıc. 15. Geuerftein, Kreide= Kiefel. Pyrrhomachus. (Fr. pierre a feu, pierre & fusil. Engl. flint). Meift grau, ins Schwärzlihe, Gelbliche sc. wenig durch-⸗ fheinend; mufcheliger, foharffantiger Bruch; meift in dich- ten Knollen, theil in hohlen Kugeln (zu legtern gehören die fo genannten Melonen vom Berge Carmel); barter als Duarz. Gibt, wenn er gefchlagen wird, einen eigenen Gerud. Gewicht — 2595. Gehalt (nah Klayrotb) — 98 KRiefelerde, 0,50 Kalkerde, 0,29 Alaunerde, 0,25 Ei— fenoryd. Uebergang in Hornftein, Halboyal ıc. "*). Haufig in Kreide= Lagern. Enthält oft Verfteinerungen, zumal von See= Jgeln und zarten Corallen (Eellularien ıc.). Als Ge— rölfe im Puddingftein von HSertfordfhire. Ein Hauptgebrauch zu Slintenfteinen P). . 16. Sornftein, Felsfiefel., Petrosilex corneus. (Fr. pierre de corne. Engl. chert). Meift grau, in allerhand andere meift auch unanfehnliche Farben übergehend. Am Altai milchweiß mit faubern dendritis fhen Zeichnungen (fo genannter weißer Jafpis). Höchſtens nur an den Kanten durchfcheinend. Meift fplitteriger Bruch; ungeformt; doch theils in Afterfroftallen [S. 362. not. *)] nach Kalkſpath gemodelt; minder hart ald Quarz. Gewicht *) Non diefem wahren Opfian der Miten habeich in den Com- mentat. Soc, Reg. Gotling. recentior. vol. UI, pag. 76 u. f. Nach⸗ richt argeben. *+) Yus feinem Feuerftein mit reinen Schichten von rabmgelben Halbopal werden in Rom fhöne Cameen gearbeitet. Di 2. Hacquets phyſiſche And teihnifche Beſchreibung der Flintenſteine. Wien, 1792. 8. 376 KIT. Abſchnitt. = 2708. Gehalt (na Klaproth) — 90,95 Kiefelerde, 0,7 Alaunerde, 0,5 Eifenoryd, 0,5 Wafler. Uebergang in Feuerſtein, Chalcedon, Jaſpis ıc. Macht die Grundmaſſe mancher Porphyre aus. Sinopel (Ferrum jaspideum Bornxtm) ift ein brauns rother, fehr eifenfhüffiger Hornſtein, der bei Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht. Holzſtein oder Kieſelholz iſt eine Art von Hornſtein petrificirtes Holz; von mancherlei Farben; unter andern zu⸗ weilen coſchenillroth, ſelten apfelgrün. Fundort zumal im aufgeſchwemmten Lande; theils aber auch in Flozgebirgen (im rothen todten liegenden). 17. Kiefelfhiefer, Hornfdiefer. Schwarz, raudgrau, theild aud) von andern doch meift matten Farben; nur an den Kanten durchſcheinend; matter ſchimmernder Fettglanz; meiſt ——— theils ſchup— piger Bruch; ſchiefriges Gefüge; ungeformt; Bart; oft mit Quarzadern durchzogen. Uebergang in Thonſchiefer. Der Baſanit, eine jaſpisähnliche Abart des Kieſelſchie— fers, die Werner lydiſchen Stein nannte, iſt zumal ſchwarzgrau, bis ins Hohlſchwarze, mit mehr ebnem Bruch, und findet ſich häufig als Gerölle. 18. Eiſenkieſel. Quarz hematoide, Meiſt leberbraun; undurchſichtig; — ; meiſt unge: fornit; sumeilen in Heftieh Kryſtallen von ſechsſeitigen Saus len ſowohl mit ſechs- als dreyfeitigen Endfpigen: bart. Ge— balt eines rotben (nah Budol;) = 76,8 Kiefelerde, 0,25 Alaunerde, 21,66 Eifenoryd, ı flüchtige Theile. Fundort zumal in Böhmen und das ſächſiſche Erzgebirge. 19. Safpis. (It al. Diaspro). Bon allen Farben und Zeichnungen; daher die Beinamen Bandjeafpisı.; undurchſichtig; matter mufcheliger Brud); meift ungeformt: felten in urſprünglicher Nierenform; fehr bart. Gewicht — 2691. Gehalt (nah Kirma n) = >=, Kiefelerde, 20 Alaunerde, 5 Eifenoryd. Uebergang in Horn= | Stein, Eifenfiefel ıc. Eine befonders merkwürdige Abart ift der Aegyptiſche Ja⸗ ſpis, Aegypten-Kieſel, silex Niloticus. (Fr. Cail- lou d’Egypte). — Braun in allerhand Abſtufungen; tbeils ftreifig oder geadert ;-auch mit dendritifchen Zeichnungen; in urfprünglider Kiefelform ; trefflich polirbar. Gewicht = 2564. Fundort zumal in Ober-Aegypten. Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 377 20. Xrendalit. Dunkel lauchgruͤn; undurchſichtig; theils derb, theils kry— ſtalliſirt, und das in breiten fechsſeitigen Säulen, die Enden mit jmey oder vier Flächen zugeſchärft oder auch zugeſpitzt. Die Kryſtalle glasglänzend; der Bruch fettglänzend; Län— genbruch blätterig; Querbruch muſchelig. Gewicht — 3640. Gehalt (nah Bauquelin) — 57 Kieſelerde, 21 Alaun⸗ erde, ı5 Kalkerde, 24 Eiſenoxyd, 1,9 Manganoryd. Fund— ort in den Eifengruben zu Arendal in Norwegen. Shm ähnelt der Epidot oder Thallit oder fo genanns fe grüne Schörl von Dauphine; daber au Werner beide Foffilien unter dem gemeinfchaftlien Namen des Pi- ftacit$ vereinigte. 21. Arinit, Thumerftein, Glasſtein. Nelkenbraun; durchfcheinend; Glasglanz; kleinmuſcheli— ger Bruch; ſowohl ungeformt als aud in flahen Rauten Erpftallifiet. Gewicht — 3166. Gehalt (nad) Klaproth) — 50,5 Kiefelerde, 17 Alaunerde, 17 Kalkerde, 9,5 Eis fenoxyd, 5,25 Manganoryd, 0,25 Kali, (und nah Vogel und Wiegmann aud Borarfäure). Fundort zumal Dau- phine und Thum im Erzgebirge. 22. Kreuzſtein, Kreuzkryſtall. Harmotome. Meift milchweiß, und nur durchfheinend; felten mafler« hell; der Längenbruch blätterig, der Duerbrud muſchelig; immer Erpftallifirt *), und zwar urfprünglih als ſchmale, dicke, rechtwinkelige, vierfeitige Tafel oder Säule, on dem Enden zugefehärft und zugefpigi; aber faſt immer ald Zwil— Yingsfrpftall fo, daß ihrer zwey und zwey einander der Län⸗ ge nach gleichſam durchſchneiden (— tab. IT. fig. 15. —) und fie dann zufammen auf dem Duerbrud) ein Kreuz vorftel- Yen. Gericht — 2355. Gehalt (nah Klayrotb) = 49 Kiefelerde, 18 Schwererde, ı6 Alaunerde, 15 Waſſer. Fund⸗ ‚ort zumal Undreasberg am Harz. er 25. Ichthyophthalmit, Fifhaugenftein. Apophy!- ıle. Meift graulichweiß; durchſcheinend, theils durchſichtig; blätteriger Bruch, von dreyfachem rechtwinklichten Durch— * *) ©. Leor von Ruch über den Kreuzsiein. Leipz 1794.8. md I. Fr. 8. Hausmann in Webers und Mohr's Archiv für die Naturg. J. B. ©. ıır. 7 378 XI. Abſchnitt. gang; rigt ſchwach ins Glas. Gewicht — 2467. Gehalt (nad Stromeyer) — 51,8 Kiefelerde, 25,1 Kalferde, 5,1 Kali, 16 Waffer. Fundort befonders zu Uton in Ros— lagen .in Schweden, und im Faßathal in Tyrol. 24. Prehnit. Meift apfelgrüun; durchfcheinend ; mit ſchwachem Perlmut— terglan;; theils ungeformt; theils in Furzen vierfeitigen Säulen ftänglich zufammengehäuft. Gewicht — 2942. Ge— balt. (nah Klaproth) — 43,85 Kiefelerde, 30,53 Alauns erde, 18,55 Kalferde, 5,66 Eifenorpd, 1,83 Wafler. Fund— ort zumal am Cap und in Dauphine; auch an mehreren Or— ten am Harz; 3. B. kryſtalliſirt bei Goslar. 25. Zeolith. Mesoty’pe. Hat den Namen (Braufeftein) von feiner Haupteigenfhaft, daß er fi auf der Kohle vor dem Löthrohre zweigartig auf- bläht, ohne zu einer Perle zu fließen. Iſt weiß in mander- lei Schattirungen, auch theils ziegelrotb, grün; der Frifche mehr oder weniger durchfcheinend ; meift perlmutterglänzend, fo zumal der Stilbit; (der vermwitterte hingegen. undurch— fihtig, erdig, oder mehlicht); fein Gefüge meift divergirend ſtrahlicht; theils blätterig; häufig ungeformt; oft nierenför= mig; oft kryſtalliſirt, und dieß meift in fechefeitigen Tafeln oder Säulen, feltner cubifh (Würfelzeolith, Cubi— cit, Analcime) und chomboidal (Chabasie) ꝛc. theils na= delformig (fo der feltene waſſerhelle Isländiſche Glaszeo- lith oder Nadelftein), theild faferig (Fa ſer- und Saarzeolith); meift balbbart. Gewicht — 2134. Ge— halt eines Färder (nad Smithfon) — 49 Kiefelerde, 27 Aaunerde, 17 Natron, 9 Waffer. Fundort unter andern zumal auf Island und den Färbern im Trapp. Sonft auch In mandem Bafalt ıc. Zum Zaferzeolith gehört auh der Natrolith; ifabell- und orangegelb; nierenformig und mamellonnirt, von diver= girend ffrahligem Gefüge. Auf dem Porphyrſchiefer von Ho— bentwyl im Würtembergifchen. 26. Marefanit. | Meift rauchgrau, theils wolkicht; mehr oder weniger durch— fheinend; felten waſſerhell und durchſichtig; glasalänzend ; in runden und ftumpfsdigen Körnern, meift ungefähr bon Erbfengröße,. doch theild au fo groß ald Haſelnüſſe und darüber, Gewicht — 2565. Gehalt (nad Klaproth) = 81 Kiefelerde, 9,50 Alaunerde, 0,55 Kalkerde, 0,60 Eiſen⸗ oxyd, 2,70 Kali, 4,50 Natron, 0,50 Waſſer (folglich hie— Von den Steinen u. erdigen Mineralien. 379 rin dem Obfidian fehr ähnlich). Fundort zumal beim Ausflug der Marefanfa ins ochotsfifhe Meer ; liegen ald Kerne in ei- ner blätterigen Rinde von Perlftein; beides Kern und Rinde bläben fih vor dem Löthrohre wie Zeolith. 27. Perlftein. Lave vitrense perlee. \ Meift aſchgrau, theils ziegelroth, beides in manderlei Schattirungen; menig durchſcheinend; theils von Seiden— theild von Perlmutterglanze; befteht theils aus Fornigen ab— gefonderten, theils aus krummſchaligen blätterigen brödligen und zerreiblichen Stüden, welche leßtere die eben gedachte Rinde der Marefanitforner bilden. Gehalt (nah Klap— roth) — 75 Kiefelerde, ı2 Alaunerde, 4,50 Kali, 1,60 Eifenorgd, 4,50 Waffer. 28. Zafurftein. Lazulite. Lapis lazuli. Sapphirus ber Alten. (Fr. pierre d’azur). | Hat den Namen aus dem Perfifhen von feiner vorfreffli= hen blauen Farbe; ift undurchſichtig; von mattem faft erdi— gen Bruch; oft mit eingefprengten Schwefelfies- Puncten; ungeformt. Gewiht — 2771. Gehalt (nah Klayrotb) — 46 Siefelerde, 14,50 Alaunerde, 28 Eohlenfaure Kalf- erde, 6,50 fchmefelfaure Kalkerde (Gyps), 3 Eifenoryd, 2 Waſſer. Fundort unter andern in ausnehmender Schönheit und großen Blöcken am Baifal, Gebrauch zu manderlei Kunft> arbeiten und namentlich zur Ultramarin» Farbe. 29. Salıpn. Latialite '). Aus dem Lafurblauen bis ins Spangrüne; mehr oder mine der durchſcheinend; glasglänzend; hart; meift in Kornern. Gewicht — 3533. Gehalt (aa Leop. Ömelin) = 35,48 Kiefelerde, 18,87 Alaunerde, -ı2 Kalkerde, 12,59 ' Schmwefelfäure, 15,45 Kali, 1,16 Eifenoryd, 1,20, Waflfer. Fundort zumal bei Albano mit Ölimmer. 50. Mugit. Pyroxene. Aus dem Dunkel-lauchgrünen und Colophoniumbraunen ing Schwarze; wenig durchfcheinend ; ſtark glänzend; blät- teriger Längenbruch; mufcheliger Querbruch; theils derb; theils aber kryſtalliſirt in flachen, kurzen ſechsſeitigen Säu— len mit, vierſeitigen Spitzen. Gehalt (nach Vauquelin) = 52 Kieſelerde, 13,20 Kalkerde, 10 Talkerde, 3,33 Alaun— erde, 14,66 Eiſenoxyd, 2 Maganoxryd. Meiſt eingewachſen in Baſalt, Tuffwacke, und vorzüglich in den Laven vom Ve— ſuv und Aetna. #) Leop, Gutrixde Hauyna. Heidelb, 1814. 8. 380 | X. Abſchnitt. Der Co ccolith, eine Eornige Abart des Augits, bricht zumal bei Arendal in Norwegen. Und ebendafelbft der bieber gehörige Malacolitp, (Saplit): grünlihgrau ins Lichtlauchgrüne; an den Kan— ten durchſcheinend; faft von Wachsglanz; theils ungeformt, theils kryſtalliſirt; auch meiſt in vierſeitigen Säulen mit ab— geſtumpften Kanten. Gewicht — 3236. Gehalt nach (Vau— guelin) = ig Talkerde, 53 Kieſelerde, 20 Kalkerde, 3 Alaunerde, 4 Eifen und Manganoryd. Ihm ähnelt der Baikalit, "olivengrün in manderlei Abftufungen; wenig durchſcheinend; glasglänzend ;,der Län— genbruch blätterig mit einfachem Durchgang ; der Duerbrud muſchelig; meift kryſtalliſirt als vierfeitige Säule mit abge= fhärften Kanten; theils in fehr großen Kryſtallen. Gemicht = 2200. Gehalt (nad) Lowitz) = 30 Zalferde, 44 Kies ſelerde, 20 Kalferde, 6 Eiſenoxyd. Bricht zwiſchen Kalkſpath ‚und großblätterigem Ölimmer an den Duellen der Sljuden= fa im S. W. des Baifals. Auch findet in der Nähe des Augits der Ilvait (Liev- rit) eine paſſende Stelle. Schwarz; undurchſichtig; hart; Textur blättrig, theils ſtrahlig; kryſtalliſirt als Octaëder, oder geſchoben vierſeitiges Prisma. Gehalt Ina Stro— meyer )) — 29,27 Kieſelerde, 13,77 Kalkerde, 52,54 ſchwarzes Eiſenoxyd, 1,58 an Sei) 1,26 Waffer. Fund— ort auf der Inſel Elbe. 31. Befupvian. Jdocrase. Meift pechbraun, theild ind Dunkel» olivengrüne; menig durchſcheinend; von außen meift Fettglanz; inmendig Glas» glanz; immer kryſtalliſirt; befonders in vierfeitigen Furzen Säulen mit abgeftumpften Kanten und ſehr ftumpfen Endfpi= gen. Gehalt (nah Klayroth) — 55,50 Kiefelerde, 33 Kalkerde, 22,25 Alaunerde, 7,50 Eifenoryd, 0,25 Manz ganoxyd. Fundort unter den Primordial = Foffilien des Ve— ſuvs; vorzüglich aber (in rein ausfryftallifirten theils dau— mensdicken Kepftallen), an der Mündung der in den Wiluj fallenden Achtaragda. + Der Loboit [wie ibn Berzelius nah dem Örafen Lobo da Driola benannt hat, dem mir die erffe genaue *) f. Et „Unter ungen über die Mifhung der Mineralför- ver. 8, ©, 3 — h Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. IL . Kunde von diefem merfwürdigen Foffil verdanfen )] unters ſcheidet fih von dem ihm in manden äußern Kennzeichen äbnelnden Veſuvian, außer feinem andern Verhalten vor: dem Ehthroßre und daß er Feine Spur von Eleftricität zeigt, be— fonderd durch einen bedeutenden Gehalt von Talferde. Bund: ort in einem Kalkbruche ohnweit den Dannemora Eifengruben in Upland. 532. Leucit, weißer Granat, vulcanifher Öranat. Amphigene. . Graulichweiß, milchicht; durchſcheinend; aber meift riflig, und daber trübe; von außen rauh; inwendig glasglänzend, zeigt auf dem Bruche concentrifche Textur. Gemeiniglid kry⸗ ftallifirt, meift als doppelt achtfeitige Pyramide mit vier Flä⸗ chen an jeder Endſpitze (— tab. II. fig. 14. —); ſehr ſprö⸗ de. Gewicht — 2468. Gehalt (nad Klaproth) = 54 Kiefelerde, 25 Mlaunerde, 22 Kali. Fundort vorzüglich ih - Unter = Italien, in manderlei Laven und Tuffwacken. 33. Pyrop, Bbhmiſcher Öranat. Blutroth; mehr oder weniger durchſichtig; glasglängend ; mufcheliger Bruch; nie Erpftallifiet, fondern in rundlichen Körnern, Iofe oder eingewachfen in Serpentin ıc. Gewicht — 35941. Gehalt (nad Klaproth) — 40 Kiefelerde, 28,50 Alaunerde, 10 Zalferde, 3,50 Kalferde, 16,50 Eis fenorpd, 2 Chromoryd, 0,29 Manganoryd. Fundort zus mal Bohmen und Sachſen. 34. Granat. Carbunculus. (Fr. Grenat. Engl. Gar: _ net). Aus dem Colombin = und Karmefinrothen durchs Pehbraus ne ins Dlivengrüne; ‚eben fo verfchiedene Grade der volls fommnern oder mindern Durcfichtigfeit; meift Ölasglanz; muſcheliger Bruch; ſowohl ungeformt als kryſtalliſirt; letz— teres in mancherley Form; doch meiſt als Dodecaëder mit rautenformigen Flächen (— tab. II. fig. 15.—) ; auch wie der Leucit (— tab. I. fig. 14. —). Nach den Hauptfarben unterfheidet man folgende drey Urs ten des Granats; wovon erfterer edler, die andern bei: den aber gemeiner Öranat genannt werden. 1) Rother Granat, orientalifher Granat, U ls mandin. Meift von der gedachten rothen Farbe. Gemicht — 4188, Gehalt (nah Klaproth) — 35,79 Kiefelerde, 27,25 *%) fLeonhard's Taſchenb. V. Jahrg. ©. 16. 382 X, Abſchnitt. Alaunerde, 36 Eifenorpd, 0,25 Manganoryd. Findet fih > vorzüglid in Pegu; mird gemeiniglid) ald Zweckenkopf (en eabochon) geſchliffen. 2) Brauner Öranat, Eifengranat. Pehbraun, theils ins Zimmtbraune ıc. Unter andern vor— züglich fhon am Ct. Gotthard; aud beim Veſuvian vom Veſuv. 3) Grüner Granat, grüner Eiſenſtein. Lauchgrün, olivengrün x. Gewicht — 3754. Gehalt (nach Wiegleb) — 36,45 Kieſelerde, 30,83 Kalkerde, 28,75 Eiſenoxyd. Unter andern als ſo genannter Gr oßular rein auskryſtalliſirt in der Leucit-Form (— tab. II. fig. 14.—) beim Veſuvian vom Wiluj. Gemeine Abarten häufig in Thü zingen und Meifen, auch nebft dem braunen am Spißenberg am Harz. 35. Eudialyt ”). Aus dem blaßrofenrothen ing Hyacinthrothe; an den Kans ten Durchfcheinend ; ind Fettglänzende ; Bruch aus dem mufchs ligen ins fplittrige; theils ungeformt, theils Fryftallifirt als Dodecaeder mit tautenfbrmigen Flächen. Gewicht = 2,905. Gehalt (nah Stromeyer) — 54,59 Kiefelerde, 11,30 Circonerde, 9,50 Kalkerde, 671 Eifenoryd, 1,51 Mans ganoryd. Fundort an der Weftfüfte von Grönland. 36. Stavrolith, Öranatit, Stavrotide, Rothbraun ind Schwarzbraune; menig durchſcheinend; immer Erpftallifirt, meift in flachen fechsfeitigen Säulen; zu— weilen als Zwillingsfryftall, theils in rechten Winkeln, theils wie ein Andreaskreuz [dieß der fo genannte Basler Tauf— ſtein )J. Gehalt (nah Baugquelin) = 30,59 Kiefeler- de, 57 Ulaunerde, 3 Kalkerde, 15,30 Eifenoryd, Fund— ort in Bretagne und am St. Gotthard, in Ölimmerfchiefer, theils mit Erpftallifirtem Cyanit: 57. Cyänit, blauer Schbrl. Disthene; Meift himmelblau, theils ins Graue, Silbermeiße; durd- ſcheinend; faft perlmutterglängend; der Bruch langſplitterig, ftrablig und. blätterig; meift ungeformt ; theils kryſtalliſirt, meiſt in flachen ſechsſeitigen Säulen ; auf dem Querbruch theils fo hart, daß er am Stahl Funken gibt; dagegeh er ſich im Län— % *) Stromedyers Unterſuchungen. I. B. ©. 438. _ 95. Chr. Bernoulli in Roigt’s neuem Magazin IV. 8: S. 524. tab. 8. fig. * Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 385 genbrud) mit dem Nagel zerreiben läßt. Gehalt (nad Klap- rotb) — 43 Kiefelerde , 55,5 Alaunerde, 0,5 Eifenoryd nebft einer Spur von Kali. Fundort zumal am St Gotthard, im Zilferthal im Salzburgiſchen. 1. Zircongeſchlecht. Die von Klaproth entdedte Zirconerde, bon mwel- der dieß Foffilien = Geflecht den Namen bat, wird in Schwe« felfäure und im concentrirten Effig, aber nicht in Raugenfalzen aufgelöft. Sie gibt vor dem Lbthrohre mit Borar eine waſſer— helle Perle, und findet ſich in zwey fo a Edelfteinen, dem’ Zircon und dem Hyacinth. 1. Zircon und Hyachynth. Erfterer meift gelblihbraun; theils in allerhand blaffen Farben, zumal ins Gelblihe, Blauliche ıc.; durchfichtig ; von einem eigenen, faft metallifhen, doch etwas fettigen Glanze; Erpftallifiet in vierfeirigen Säulen, die mit vier auf den Seiten auffigenden Flächen zugefpigt find (— tab. I. fig. 7. —); ſehr hart. Gewicht — 4479 8. Mandje wer— den ftark vom Magnet angezogen. Gehalt(nah Klaproth) == 69 Zirconerde, 26,50 Kiefelerde, 0,50 Eifenoryd. Fund- ort Ceilon und Norwegen ; bier nämlich bei Friedrichswärn, in einem Aus opalifirendem Feldſpath und Hornblende ges mengten Salbgranit. Der Hyacinth aber meift orangegelb, feuerfarben; durch— fihtig ; gewöhnlich rein ausfrnftallifirt; und zwar meift in vielfeitigen Säuten, die mit vier auf den Kanten auffisen= den Flächen zugefpigt find (— tab. II. fig. 20. —). Ge: wicht — 5697. Gehalt (nah Klaproth) = „70 Zircon- erde, 25 Kiefelerde. Zundort vorzüglich Ceilon *). ———— *) Aus Africa ift bis jeßt überhaupt *— von eigentlich ſo genannten Edelfteinen bekannt, doch habe ich vom Baronet Banks einen grobförnigen Sand erhalten, den der Botaniker W. Braß am Cape Coaſt auf Guinea gefammelt, und worin fich beſon— ders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkommen glei— er Außerdem “auch unter andern Eleine dem Spinell ähnelnde eröfe. N 4 384 X. Abſchnitt. I. Gadolingeſchlecht. Die nach ihrem Entdeder Profefl. Gadolin benannte Erde unterſcheidet fi von ber Glücin- und Ihonerde, mit welchen fie fonft in manden Eigenſchaften überein kommt, uns» ter andern durch ihre Unauflösbarfeit in den ätzenden feften Saugenfalzen, und daß ihre falzfaure Auflöfung ſowohl dur blaufaure Neutralfalze als aud) durch Gerbeftoff gefällt wird. 2: Gadolinit, Ptterit. Schwarz; undurchſichtig; glänzend; Fleinmufcheliger Bruch; balbhart; wirkt lebhaft auf den Magnet. Gehalt (nad) Ekeberg) — — 55,5 Öadolinerde, 15 Kiefelerde, 4,9 Ölüeinerde, 16,5 Eifenoryd. Fundort Falun, und * terby in Roslagen in Schweden. IV. Glücingeſchlecht. Die von Vauquelin entdeckte Glücinerde (Süß— erde) unterſcheidet ſich von der Thonerde, mit welcher fie man— che Eigenſchaften gemein hat, ſchon dadurch, daß ſie mit der Schwefelſäure nicht wie dieſe Alaun macht; und hat ihren Na— men von der Eigenheit, daß ſie mit Säuren ſüße und leicht zu⸗ ſammenziehende Salze bildet. 1; Beryll, Aquamarin. (Fr. Aigue marine). Meergrün in mandetlei Schattirungen, einerſeits bis ins Himmelblaue, anderſeits bis ins Honiggelbe; durchſichtig; Längenbruch muſchelig; Querbruch blätterig; in ſechsſeitigen Säulen von mancherlei Varietät kryſtalliſirt. Gewicht — 2683. Gehalt (nad Vauquelin) = 16 Glücinerde, 69 Kieſelerde, 13 Alaunerde, 0,5 Kalkerde, ı Eiſenoxyd. Fund⸗ ort vorzüglichſt auf dem Adonſchelo zwiſchen Rertſchinsk und dem Baikal, und eine gemeine grünlichgraue ıc. faft undurch⸗ ſichtige Abart in großen Säulen bei Chanteloupe in Haute— Vienne. 2: Smaragd. (Er. Emeraude. Engl. Emerald). Seine Hauptfarbe bat von ihm felbft den Namen: feine Kryſtalliſation ift eine fehöfeitige Säule (— tab. II. fig. 10. —)i in mancherlei Abänderungen. Gewicht — 2775. ‚Gehalt (nad Vauquelin) = ı3 Ölücinerde, 46,60 Kiefelerde, i4 Thonerde, 2,56 Kalkerde, 3,50 Ehromiumkalk. Fundort dorzüuglihft in Peru; aber auch in Oberägppten, bei Coßir ıc- Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 585 3. Euclafit. Meift grünlich weiß; durchſichtig; glasglaͤnzend; Laͤngen— bruch blaͤtterig; mit zweyfachem Durchgang der Blätter; leicht darnach zu ſpalten. Querbruch muſchelig; kryſtalliſirt als geſchobene vierſeitige Säule; hart. Gewicht — 3062. Gehalt (nah Berzelius) — 21,78 Glücinerde, 43,22 Kieſelerde, 30,56 Alaunerde, 2,22 Eiſenoxyd, 0,70 Zinn: oxyd. Fundort Brafilien. 4. Chryſoberyll. Cymophane. Meiſt aus dem Weingelben ind Spargelgrüne; :opalifirt ind Blaue; durchſichtig; alasglanzend; mufcheliger Bruch; meift ungeformt in Körnern; felten kryſtalliſirt als achtſeiti— ge Säule mit dergleichen Endfpige. Gewicht — 3710. Ges balt (nad Seybert) — 16 Ölücinerde, 68,66 Alauner- de, 9,99 Kiefelerde, 4,73 Eifenorydul, 2,66 Titanoryd. Fundort ebenfalld Brafilien. v. Thongeſchlecht. Die Thoner de (terra argillosa) beißt auch Alaun— erde (terra aluminosa, Zr. alumine),. weil fie mit der. Schmefelfäure den Alaun bildet. Sie wird außerdem auch in der Salyeterfäure und Saljfäure aufgeloft, und aus der Auf- Töfung durch Kali wieder gefällt. Für ſich ift fie im Feuer un: ſchmelzbar, verhärtet aber darin; und wird dabei (und zwar nad Verhältniß des Grades der Hitze) in einen Eleinern Raum zufammengezogen. — Viele thonartige Boffilien geben, wenn fie angehaucht werden, den eigenen Thongeruch von ſich. Die weichen Fleben meift an der Zunge, und mande derfelben faus gen das Waffer ein, und werden darin zähe, In diefes Gefchlecht geboren zuforderft — fo auffallend es auch auf den erften Blick feinen muß — mande farbige Edelſteine (Argilo- gemmes), deren einige, wie ihre ges nauefte Analyfe gelebet hat, faſt aus bloßem Thone beftehen, der auf eine unbegreiflihe Weife, zu fo ausnehmend harten, durchſichtigen, feurigen edlen Steinarten verbunden iſt ($» 240. ©. 562.). 1. Topas. ı) Edler Topas. Gelb in manderlei Abftufungen; theils aber- auch einer— feit ins Rofenrothe, anderfeits ing Meergrüne, Blauliche Blumenbach's Naturg. | ad v 386 XI, Abſchnitt. x.; der Laͤngenbruch muſchelig; der Querbruch blaͤtterig. Meiſt kryſtalliſirt, und zwar gewöhnlich als vier = oder acht— feitige Eäule, die beim brafilifhen mit vier, acht oder aud) ſechs Flächen zugefpigt (— tab. II. fig. 16. —), beim Säch— ſiſchen aber mehrentheils mit einer fechsfeitigen Fläche abge» ftumpft ift (— tab. I1. fig. 9. —). Gewicht des brafilifcyen — 5515 2. Diefer zeigt aud) die Eleftricität des Turmalins. Gehalt des Sächſiſchen (nah Bauquelin) — 4g Alaun- erde, 29 Kiefelerde, 20 Flußſäure. Fundort, in Europa zumal bei Auerbach im Xoigtlande auf dem &chnedenftein, in einem eigenen, merkwürdigen Muttergeftein (dem Topase fels); in Afien vorzüglich bei Mukla in Natolien und am Ure al in Eibirien; in America in Brafilien, und in Neubole land jenfeits der blauen Berge im Weften von Botanybay. 2) gemeiner Topas, Leucolith, Stangenfteim, weißer Stangenſchörl, fhorlartiger Beryll, Pyrophyſalith. Pyenite, Gelblid und grünlich= weiß, theild auch röthlich; wenig. durchſcheinend; blätteriger Duerbrud; in ſtänglich zuſam— mengebäuften Säulen, theils.in fechöfeitigen Kryftallen. Ges wit — 2550. Gehalt (nah Klaprotb)— 49,50 Alaun- erde, 45 Kiefelerde, 4 Flußſäure, ı Eifenoryd, ı Waſſer. Fundort vorzüglich im Stockwerk bei Altenberge im Erzge— Birge, in einem gemengten Muttergeftein von Ölimmer und Quarz. 2. Rubin, Spinell. Roth in mancherlei Abſtufungen; daher die beſondern Be— nennungen, da der ponceaurothe Spinell genannt wird, der roſenrothe Balais, der ins Hyacinthenrothe fallende Rubicell ꝛc., zuweilen geht er aber auch ins Blauliche, ins Weiße ꝛc.; feine Krpftallifation mannigfaltig; doch meift ald doppelt vierfeitige Pyramide (— tab, 11. fig. 5. —) oder als fechefeitige Säule oder Tafel, in mandherlei Abän— derungen. Mittel-Gewicht — 3700. Gehalt (nah Hlap— roth) — 74,50 Alaunerde, 15,50 Kieſelerde, 8,25 Talk— erde, 0,79 Kalkerde, 1,50 Eiſenoxyd *). Fundort Ceilon, Pegu ꝛc. 5. Gahnit, Automolit. Spinelle zincifere. Schwarzgrün; an dünnen Kanten durchſcheinend; zwi— ſchen Fett- und Glasglanz; muſchliger Bruch; Kryſtalliſation Nah Bauguelin nur Thonerde mit 8,78 Talkerde und 6,18 Chromiumfalf. A | % Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 367 als doypelt vierfeitige Pyramide; Gewicht — 4,177. Ge— halt (nad Efeberg) — 6o Nlaunerde; 24,25 Zinforyd, 9,25 Eifenorpd, 4,29 Kiefekerde, Fundort bei Zalun in Zallſchiefer. 4. Saphir. Telesie. Meift blau in manderlei Abftufungen; bis ins Weiße (aͤch— ter Luxſaphir) und zumeilen gar meingelb *), wozu vielleicht mancher fo genannte oftindifhe Topas gehört; eigent- lich durchſichtig; zumeilen etwas opalifirend; feine Kryftallis fation als fehsfeitige einfache oder Doppelte Pyramide (— tab. 11. fig. 18. —). Iſt der härtefte Stein dieſes Geſchlechts. Mittel- Gewidt = 4000. Gehalt (nah Klaproth) — 98,50 Alaunerde, ı Eifenoryd, 0,50 Kalkerde. Findet ſich meift al$ Gerölle; zumal auf Ceilon; aber au in Kryftal len, eingewachſen in der Rheinländifchen Mübhlfteins Lava. 5. Demantfpath und Corund “). Erfterer rauchgrau, letzterer meift apfelgrun, felten ins - Haarbraune; beide wenig durdhfcheinend; von fo genanntem Demant- Glanz, und fpathartigem Gefüge; kryſtalliſirt tm fechöfeitigen (zumeilen etwas coniſch zulaufenden) Furzen Säu— len. Mittel Gewicht, ſowohl des fchinefifchen als hindoftas_ nifhen, — 3911 2. Gehalt deö legtern (nah Klaproth) — 69,50 Nlaunerde,- 5,50 Kiefelerde, 1,25 Eifenoryd. Fundort Coromandel und Schina, im Öranit. Gebraud) in jenen Cändern zum Schneiden und Poliren der Edelfteine und des Stahls *??). Unter dem Namen von edlen Corund kann man die ſchönfarbigen, zumal rubinrothen und ſaphirblauen Abarten begreifen, die ſich ebenfalls in Oſtindien finden und wovon die erſtern Salamrubine, die letztern abervulgo Stern ſaphire genannt werden, weil fie, zumal wenn fie an den Enden der Säule rundlich sangefiliffen werden, bei auffal= 4 *) Manchmal ſogar gelb und blau am gleichen Stuͤcke: ſ. z. B. im Inventaire des diamans de la couronne etc. imprimé par or- dre de !' Assemblee nationale. Par. 1791. 8. T. I. p. 200. n, 4. »Un saphir d’orient — couleur saphir des deux bouts, et to- »paze au milieu.« A **) ©, Cu. Grevinge on the Corundumstone from Asia; is den Philos. Transact. 1798. P. 1. *) Sch finde diefes merkwürdige Foffil fhon in den voyages de Turvexor, T. III. Par. 1684. 4. p. 29. | ' 16 25” 388 XIL Abſchnitt. lendem Lichte mit einem beweglichen feheftrahligem Sterne fpielen. “ % Dem Demantfyath ift der Andalufit, Feldspath apy- re, nahe verwandt, der meift Pfirfehbluthroth, theild (mas mentlich in Tyrol) in vierfeitigen Säulen Erpftallifirt, in Gneis und Glimmerfhiefer bricht. 6. Smirgel. Smiris. (Fr. Emeril. Engl. emery). Schwarzgrau, theild ins Indigblaue xc.; an den Kanten durchfheinend ; ſchimmernd, fheild faft metallifh glänzend; Fleinforniger theils fplittriger Bruch. Sehr hart. Gewicht ungleid. 3. 8. — 3922. Auch der Gehalt verſchieden, 3 3. der von Naros (nah Tennant) — 86 Mlaunerde, 5 Kiefelerde, 4 Eifenorpd: bingegen der von Jerſey (nad) Vauquelin) = 53,85 Mlaunerde, 12,66 Kiefelerde, 24,66 Eifenoryd, 1,66 Kalferde. Fundort des wahren Smirgels *) unter andern Naxos, Eftremadura und Eibenftod im, Erz— gebirge. | ; 7. Türkis, Agapbit, dichter Thonhydrat. Aus dem Himmelblauen ins Spangrüne; jene die koſtbar— ſten; (verwittert ins Berggrüne); undurchſichtig; in klein— traubigen knospigen Nierchen. Gewicht — 2900. Gehalt (nad John) = 75 Alaunerde, 18 Waſſer, 4,9 Kupfer— oxyd, 4 Eifenoryd. Kommt vorzüglich von Nifhabur in Ofte perfien. Brit in Ihonlagern zwifchen Gangfchiefer. Ward vulgo, aber irrig, für ein Petrefact, nämlid für verfteins te Fiſchzähne gehalten. 8. Schorl und Qurmalin. Sn den nadhbenannten Farben; theild Glasglanz, theils Bettglang; meift mufcheliger Bruch. Theils als Gerölle, meift aber in drey= oder ſechs- oder neunfeitiger Säule mit kurzer Endfpige (— tab. I. fig. 12. —). Manche Abarten zeigen die fonderbare Eleftrieität, daß fie, wenn fie nur bis zu einer ge= willen Temperatur erwärmt find, Afche ꝛc. anziehen und abs ftoßen, und diefe heißen Zurmaline *). .*) Denn fonft werden auch manche ganz heterogene Foſſilien (. E. in einigen Gegenden von Thüringen der Holzftein) wegen des ähn- lichen Gebrauchs zum Schleifen harter Steine, des Glafes, Stahls ır. Smirgel genannt. *+) ©. Curse Speculationes bei ſchlafloſen Nähten — zu eiger. ner naͤchtlicher Zeit = verfürzung, aufgezeichnet von einem Liebhaber 4 \ Von den Steinen u. erdigen Mineralien. 389 1) Schwarzer gemeiner Shorl und Qurmalin. Meift kohlſchwarz, undurchſichtig; doch theils in dünnenSplit— tern braun oder grün durchſcheinend. Hat glasartigen Bruch. Meiſt in langen Säulen (Stangenſchörl), theils nadel— formig; theils in kurzen dicken Säulen (Graupenſchobrl). Gehalt des Grönländiſchen (nah Gruner) — 4ı Kieſel— erde, 32 Alaunerde, 3 Talkerde, 5 Eiſenoxyd, ı Mangan— orpdul, 9 Biraälhe, 5 Lithion. Bricht ſowohl im Granit, als in manchen Ganggebirgsarten, zumal im Öneis, Schnei« deftein, Topasfels ıc. Faft in allen Welttheilen; namentlich in Iprol, Gronland , auf Madagaftar ıc. 2) Srauner Turmalin, Bei auffallendem Lichte ſchwarzbraun, bei durchfallendem faſt colophoniumbraun, a auch wie der ſchwarze theild in langen Säulen (fo 5. B. auf den Pyrenäen), theils in Graupen (5.8. auf Ceilon). Gehalt (nah Bergmann) — 359 Maunerde, 37 Kiefelerde, 15 Kalferde, g Ei— ſenoryd. 3) Rother Schörl, Sibirit, Dauürit, Rubellit. Meiſt carmoiſinroth; halbdurchſichtig; die Saufen in die Länge geftreift,, theils ftänglicht zufammengebäuft. Gewicht 5045. Gehalt (nad Bauquelin) — 40 Alaunerde, 42 Kiefelerde, 10 Natron, 7 Braunfteinfalf. Fundort Per— mien. Es gehort aber auch dazu der fonft fo genannte kriy— ftallifirte Lepidolithb von Rozena in Mäpren. , 4) Blauer Schorl, Jndicolitb. Meift dunfel indigblau; nur an den Kanten durchfcheis nend; Glasglanz, dem metallifchen fih nähernd; hart; meift in nabelfsrmigen, sufammengebäuften, der Länge nach ges ftreiften Säulen. Fundort Uton in Sudermanland. 5) Grüner QTurmalin, Peridot. Meift lauchgrün; theils ins Stahlblaue; durchſichtig; die Säulen meiſt tief gefurcht. Gewicht — 5600. Gehalt (nad) Bergmann) — 50 Mlaunerde, 34 Kiefelerde, 11 Kalk— erde, 5 Eifenorpd. Fundort Brafilien. 9. Dichroit. Jolithe, Dunfelveildenblau; an den Kanten durchſcheinend; glas— glänzend; hart; felten Erpftallifiet in Eleinen fechsfeitigen der Immer Gern Speculirt. Chemnitz, 1707. 8. ©. 269 u. f. wo ber En Dr. Garmann lange vor. L. Lemery) die erfte beſtimm— te Wachricht vom ceilonischen Turmalin gibt. 390 XII. Abſchnitt. Säulen, Gewicht — 2560. Gehalt (nah Stromeyer) ‘== 49,17 SKiefelerde, 33,10 Alaunerde, 11,48 Zalferde, 4,33 Eifenorpd. In Baiern, Spanien, Grönland ꝛc. 10. Hornblende. Amphibole. . Schwarz und grün, in mancherlei Abſtufungen und Ueber— gängen. Undurchſichtig oder wenig durchfcheinend ; meift blät= teriger Bruch; gibt grünlihgrauen Strich. Gewicht = von 3600 bi$ 3900. Gibt wenn fie angehaucht wird, den eigenen Thongeruch von, fidh. ALS befondere Arten verdienen angemerkt zu werden: ı) gemeine Sornblende. (Sr, roche de corne siriee, Theils ſtrahlig, büfchelformig ꝛtc. Gehalt (nah Klap— roth) = 42 Kieſelerde, ı2 Alaunerde, 11 Kalkerde, 2,25 Talkerde, 30 Eifenoryd, 0,25 Manganoxyd. Eins der wei— teſt verbreiteten älteſten Foſſilien auf unſerem Planeten; das einen der gemeinſten Gemengtheile vieler Aftergranits aus— macht. 2) Hornblendeſchiefer. Meiſt mit kurzen durch einander laufenden ſtrahligen Fa⸗ ſern; in ſcheibenförmigen Bruchſtücken. 3) Bafaltifhe Hornblende. Meift in kurzen ſechs⸗ oder achtſeitigen Säulen, die theils tafelartig, und mit zwey oder drey Endflächen hzugeſcharft oder zugeſpitzt ſind. Meiſt eingewachſen in Baſalt und Tuff⸗ ne auch) eingemengt in Laven. . Glimmer. Mica. Meift rauchgrau in manderlei Abftufungen, theils mit Silber- oder Mefjing - Ölanz, oder tombadbraun bis ing Schwarze; mehr oder weniger durchfichtig; meift geradblät= terig, felten Frummblätterig (mie 5. 8. Mica hemisphaeri- ca Liwn.) Jene theils in Bogengroße; ſo z. 3. das ruffi- fhe Frauenglas oder Fenfterglimmer [Enge Isinglass. Ruff. Sliuda *)]; die Blätter elaftifch bieg« fan ; meift UngeTBEINE, tbeils aber kryſtalliſirt und dieß ges 7 *) Mon der Ligenſchaft des ruſſiſchen Frauenglaſes, daß es den Lichtſtrahl ungebrochen und vollkommen parallel durchgehen laßt, und dem nüslichen Gebrauch den man folglih davon bei aftronomifchen —— kann, ſ. des B. von Zach monatl, Corresp. p- 2 Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 591 woͤhnlich in fechsfeitigen Tafeln. Gewicht — 2934. Gehalt des ruffifhen Frauenglaſes (nah Klaproth) = 34,25 Alaunerde, 48 Kiefelerde, 8,75 Kali, 4,50 Eifenoryd, 0,5 Zalferde und Manganoryd. Hingegen des filberweißen Glim— mers von Zinnmwalde in Böhmen (nah Turner) — 44,28 Kiefelerde, 24,55 Klaunerde, 9,47 Kali, 4 Litbion, 11,53 Eifenorydul, 1,66 Manganoryd, 5,14 Flußfäure. Auch eins der primitivſten und allgemeinit verbreiteten Mineralien in unferer Erdeinde ; in allen dreyen Hauptarten von Gebir« gen ($. 227— 250). | ı2. Lepidolith, Lillalith. (Fr. Mica grenn). Lillaroth, theild ind Graue, Braunlide ıc.$ an den Kan⸗ ten durchſcheinend; ſchimmernd; faft metallifher Glanz; un« ebner, Eleinfhuppiger, faſt glimmeriger Bruch; halbhart. Gehalt (nah Klayroth) — 38,25 Xlaunerde, 54,50. Kiefelerde, 4 Kali, 2,50 Wafler, 0,75 Mangan» und Eis fenoryd. Fundort bei Rozena in Mähren, in einer gemeng— ten Gebirgsart von Feldſpath und großen Duarzbroden. 15, Kryolith, Flußfaurer Tbom Faft milchweiß; durchfcheinend; glasglänzend; von dick— fhaligem Gefüge; weich. Gewicht — 2957. Schmilzt ſebr leicht vor dem Löthrohre zu milchweißen Kuͤgelchen. Gehalt (neh Klaproth) — 24 Alaunerde, 40 Flußfüure, 536 Natron, Fundort Grönland. 14. Skapolith mit Wernerit oder Fettffein x. Pa- ranthine. Aus dem Grünlichgrauen ins Gelblihgraue und Lauchgruͤ— ne ꝛc.; durchſcheinend; hart; derb oder in vierfeitigen. Säu— len Erpftallifiet. Gehalt (ded Skapoliths, nah John) — 50,25. Kiefelerde, 3o Alaunerde, 10,45 Kalferde, 3 Eifens oryd, 1,45 Manganoryd, 2 Kali ‚2,85 Waſſer. Meift im Gneis in Norwegen und Schweden. Damit verwandt der Sodalit in Grönland. 15. Geldfpath. (Fr. Spath etincelant, Engl. Field spar). Von manderlei, doch meift blaffern Farben; meift nur wenig durchſcheinend; meift mit wahren Spathgefüge; theils ungeformt, theils verfchiedentlich kryſtalliſirt; haufig als Be— ſtandtheil gemengter Gebir gsarten; theils mit andern Mine— ralien (z. B. mit Quar; oder Hornblende) innig gemengt. 592 XII Abſchnitt. Man unterfcheidet folgende fünf Arten deffelben: ı) Dichter Feldſpath. | D. 5. ohne merkliches Spathgefüge: von der Art ift z. 8. der blaßlauchgrüne im ägyptifhen Serpentino verde an- tıco. 2) Gemeiner Feldſpath. Meiſt weißlich, gelblich, röthlich x. doch theild auch in an— dern und felbft hoben Farben, z. B. fmaragdgrün mit mat— tem Permutterglang im fo genannten Amazonenſtein aus dem Catharinburgiſchen; mit deutlihem Spatbgefüge; häufig kry— ftallifirt, zumal in fechsfeitigen (einfachen oder zu Zwillings— Erpfiallen verbundenen) Tafeln mit zugefhärften oder zuge— fpigten Enden, oder in Rhomben, in vierfeitigen Säulen it. Manche Abarten vermittern leicht (zu Porcellanthon). Ge— wicht des firaragdgrunen fibirifhen — 25753 2. Und der Gehalt des nämlihen (nah Vauquelin) = 65 SKiefeler- de, 17 Nlaunerde, 5 Kalferde, 15 Kali. Ueberhaupt aber ift der gemeine Zeldfpath wiederum eine der uranfänglichften Mineralienarten unferd Erdkörpers, ald Hauptgemengtheil des Granits, wo er in manchen Abarten den bei weiten ‚vor= waltenden Theil ausmacht ). 3) Olafiger Feldſpath. Theils farbenlos und mafferhell; theils weiß; gladglän- send; theild ungeformt (fo 3. B. eingewachfen, in manden bieländifchen Bafalt) ; theild ſäulen- oder tafelformig kry— ftallifirt (fo 3. B. in:erfterer Form im Öranit von Drachen— feld am Rhein, in legterer am Veſuv). 4) Adular, Mondftein, Meift weiß ; durchfcheinend ; perlmutterglänzend, opalifi- rend; feine Krnftallifation meift wie am gemeinen Feldfpatb. Gewiht — 2561. Fundort zumal auf der Adula am St. Gotthard (theils in großen Kryftallen), und der eigentliche Mondftein ald Gerdlle auf Ceilon *). *) So 3. 3. in dem merkwürdigen Portfoy- Granit aus Userdeenfhire, wo die Feldſpathmaſſe nur wie mit Quarzbfättchen und Splittern fo fonderbar durchzogen ift, daß das Foffil, nach beſtimm— ter Richtung angefchliffen, gleihfam dag Unfeben einer cufifchen Stein— fchrift erhält, daher e8 auch den Namen, pierre graphique, erhal: ten hat. — f. Voigt's Magazin. VI. B. 4. St. ©. 21. **) Ihm aͤhnelt dag feltene Feldſpath-Avanturino Avan— turinfpath) vom weißen Meere. Ein blaßfleiſchrother Feldſpath, der mit zarten, goldglänzenden Glimmerblaͤttchen durchmengt iſt, und der . Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 395 5) Labradorfteinm, Seine Grundfarbe meift ſchwärzlichgrau, aber bei auf— fallendem Lichte in mancherlei, theils hohe Farben fchillernd, theils mit Mefling = oder Tombackglanz; durchfcheinend. Ge— wicht — 2692. Gehalt (nad Klaproth) — 55,75 Kie- felerde, 26,50 Alaunerde, 11 Kalferde, 1,23 Eifenoxyd, 4Natron, 0,50 Waſſer. Fundort vorzüglich, auf Labrador und in Ingermanlant. i 5 & * Auch zum Feldfpath rechnete Berner 6) den 81 ſpath, Ebirftolith, Macle, ein ſonderbares Mineral von weißer oder nelblichgrauer Barbe, in langen dünnen vier= feitigen Säulen die im Duerbrud in der Mitte einen ſchwar— zen ebenfalls viereckten Kern zeigen, der von feinen Eden nach den Kanten der Säule ausläuft. Es hat Fettglanz, feinfplit= terigen Bruch), und rigt ind Glas. Gewicht — 2944. : ift in Ihonfchiefer eingewachfen. Yundort unter andern Bre— tagne, und Gefrees im Bapreuthifchen. 16, Kiefelfyatb *), Albit, Eleavelandit. Aehnelt im äußern den Adular; hat aber eine ausgezeich- net blätterige Tertur. Gehalt (aach Stromeyer)= 70,67 Kiefelerde, 59,80 Alaynerde, g Natron ꝛc. Fundort in Maf- fachufets. 17: Aluminit, (fo genannte) reine Thonerde. Kreideweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfärbend; mager anzufühlen; meift in kleinen Nieren. Gewicht 1669. Gehalt (nad Stromener) — 30,26 Nlaunerde, 23,56 Schwe— felfäure, 46,57 Waſſer. Fundort zumal bei Halle. 18. Porcellanerde, Kaolin der Schinefen. Weißlich, in allerhand blaffe Farben übergebend; mager; fanft anzufühlen; von verſchiedenem Zuſammenhange. Ge— balt verfchieden ; z. B. der Paffauer (nad Fuch s) — 43 Kiefelerde, 52 Afaunerde, 0,74 Kalkerde, 0,90 Eifenoryd, 18 Waffer. Fundort in vielen Rändern von Europa und Afien. Iſt wenigftens großentheils aus verwittertem Feldſpath ent⸗ ſtanden. —— Oberflaͤche mit einem ſchoͤnen blauen Widerſcheine opaliſirt. *) Hausmann in den Goͤtting. gel. ER 1817. ©. 1401. und Stromeyer’s Unterfuhungen. J. 8. ©. 300 594 KIT. Abſchnitt. 19. Öemeiner Thon Meiſt von grauer Farbe, und aus bderfelben durch mans cherlei Uebergänge in andere; matt; weich; fettig anzufüh— Ien; der Bruch häufig ind Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Ihongerud. Es geboren dahin ı) Töpferthon. (Fr. Zargıle plastigue). Sehr weih; wird im Waffer zähe; brennt fih im Feuer mehrentheils ziegelroth; variirt mannigfaltig in Anfeben, Beinheit, Gehalt von der davon abhängenden vielfachen Brauch— barkeit, 3. B. zu Terra cotta, Fayence, Steingut, fo viels artiger anderer Toͤpferwaare “), Tabackspfeifen, türkifchen Pfeifenfopfen Cu. a. vulgo fo genannten terrae sigillatae- Waaren), Schmeljtiegeln, Ziegeln, auch zum Walken ſchlech— ter Tücher, zum Raffiniren des Zuders ıc. Finder fi meift in aufgeſchwemmtem Lande, nahe unter der Dammerde. 3) Verhärteter Thon, Thonſtein. Von verſchiedener Farbe und Feſtigkeit; meiſt feinerdigem Bruche; macht theils den Grundteig mancher Porphyre aus. Gebrauch in manchen Gegenden als Bauſtein. 3) Schieferthon, Zechſtein. Meiſt rauchgrau, ins Schwarze; der Bruch ſchiefrig, ſchei— benformig; manche Abarten hängen ſtark an der Zunge *); oft mit Kräuterabdrüden (Kräuterſchiefer). Ein ges wöhnlicher Gefährte der eigentlichen Steinfohlen. Webergän= gein Ihonfciefer , Porcellan-Jaſpis. *) Zu den befonderd merfwirdigen Abarten des Toͤpferthons, die fih durch auffallende Gigenheiten der daraus gebrannten Gefäße aus— zeichnen, gebören vorzüglich h | 1) die, woraus die bewundernswiürdigen antifen griechifchen und fo genannten etruskiſchen Vaſen gearbeitet worden, die fi befonders durch ihre fo ausnehmende Leichtigfeit unterfcheiden. 2) Die, aus welcher die Portugieſiſchen Bacaros de Zstremoz gedreht werden, welche einen angenehmen adftringirenden Geſchmack haben, und felbigen auch dem daraus genoffenen Getraͤnk mittbeilen. 3) Die, woraus man in Szent-Laszlo in Siebenbürgen die fons derbaren Blafentöpfe mit großen aufgetriebenen Blafen in Ihren Wänden verfertigt. — **) Vor allen bis jetzt bekannten Foſſilien thut dieß der vom jur: gern Lowitz 1772 bei Dmitriewsk an der Muͤndung der Kamyſchinka in die Wolga entdeckte uͤberaus merkwuͤrdige aſchgraue Hygrome— ter Schiefer, der von der äußerſt ſcharfſinnigen Anwendung den - Namen hat, die diefer treffliche Chemiker davon gemacht, und in Lid tenberg's Göttingifhem Magazin Item Jahrg. 4tem Gtüd, ©. 401 u f. genau befchrieben hat. ni Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 595 Wenn er ſtark mit Erdharz durchdrungen ift, beißt er Brandfhiefer, Koblenfdhiefer, Schistus carbona- "rius, (Engl. slag, elefl) ; diefer brennt mit Harzgeruch "und wird dabei heller. Kann auch fehr gut zu mander Art von Feuerung gebraucht werden, weßhalb er denn auch von ‚manchen Mineralogen den Steinkohlen felbft beigezählt wird. 20, Lebmen, Leimen. Limus. (Engl. Loam). Meift leberbratın; groberdig; im Waſſer erweichbar ; ins nig gemengt mit Sand und Kalk, daherer mit Sauren brauft, und theils leicht im Feuer ſchmilzt; meift eifenhaltig. Fund— ort in aufgefchlemmtem Landes 31. Bolus [der Mineralogen *)], lemnifhe Erde, Sie- gelerde. Terra Lemnia s. sigillata. Meift leberbraun, theild ins Fleiſchrothe; fertig; muſche— liger Bruch; glängender Strih; mweih; hängt Kark an der Zunge; zerfällt im Waffer mit Aufftoßen von Luftblafen und Geräuſch, gibt angebaut den Thongeruch. Gebalt (nad Klayrotb) — 66 Kiefelerde, 14,50 Alaunerde, 6 Ei— fenoryd, 3,50 Natron, 0,55 Kalferde, 0,25 Ialferde, 8,50 Mafier. Fundort vorzüglich aufder InfelStalimene (Lemnos). 22. Walfererde. Argilla fullonum. (Engl. fuller's earth). Meiſt leberbraun, aber auch in andern Farben; theils ffreia fig, oder fledig; matter, erdiger Bruch; fettig anzufühlen ; gibt glänzenden Strih, und Thongeruch; ſaugt leicht Fett ein; daher ihre wichtige Benugung. Gehalt (nah Klapys roth) — 55 Kiefelerde, vo Alaunerde, 0,50 Kalferde, 1,25 Zalferde, 0,75 Eifenoryd, 0,10 Kochſalz, 24 Waſſer. Fundort der vorzüglichften in Hampfhire. 23. Bergfeife Theils braunlich ſchwarz, theils nelblich weiß mit grauen und leberbraunen Adern; feifenartiger Bruch; fehr fettig an: zufüblen; hängt ftarf an der Zunge, und läjt ſich foäbneln. Gehalt (nah Bucholz) — 44 Kiefelerde, 26,5 Alaunet- de, 0,5 Kalferde, 8 Eifenoryd, 20,5 Wafer. Fundort in Zhüringen, aud) bei Medziana Gora in Polen ıc. 24. Steinmarf. Lithomarga. (Engl. stonemarrow), Weißlich, aber in allerhand Uebergängen zu allen drey- Grundfarben; theils ftreifig, oder marmorirt (fo z. 2. die *) Denn vom offisinelfen armenifhen Bolus f. die folg ©. 596 ZU, Abſchnitt. meift veildenblaue fo genannteWundererde von Planig bei Zwi⸗ au) von fehr verfchiedener Feſtigkeit; vom Zerreiblichen Bis zum Halbharten *); leßteres mit mufcheligem Bruche. Ge— halt defielben (nah Klaproth) = 45,25 Kiefelerde, 36,50 Alaunerde, 2,75 Eifenoryd, 14 Waffer. j Auch der officinelle ziegelvothe meift weißlich gefprenfelte armenifche Bolus gehört hierher, Und diefem ähnelt, wenigftend im Aeußern, die bei den Al-— “ ten fo berühmte, von ihrem Fundorte benannte Sinopiſche Erde, (Sinopis pontica). Befonders merkwürdig ift das vom fel. von Trebra im tiefen Georaftollen bei Clausthal auf Grauwacke entdedte milchweiße Steinmarf, welches mittelft eines Federkiels eis nen phosphorefeirenden Strich gibt. 25. Bildftein, fhinefifher Spyedftein. Agalmato- lithe). Aus dem Weißen ing Gelblihe, Grünliche, Rothe; mehr oder weniger durchfcheinend; Gewicht — 2600; ähnelt überhaupt im Aeußern dem eigentlichen Spedfteine ; enthält aber Feine Ialferde, fondern (nah Klaproth) = 36 Alaunerde, 54 SKiefelerde, 0,75 Eifenoryd, 5,50 Waſſer. Fundort in Schina, wo er befanntlich zu mankcherlei Fleinen Kunſtſachen verarbeitet wird. 26, Röthel. Rubrica, (Fr. erayon rouge. Engl. red- chalk). Blutroth, ziegeleoth sc.; erdig; abfärbend; meift ſchiefe— tiger Bruch. Gewicht — 3931. Innig gemengt mit rothem Eiſenocher (do) nur in wenigen pro Centen). 27. Gelberde. Ochergelb; theild ziegelrotb; erdig; abfarbend; mei; gibt ftarken Thongeruch. Fundort zumal in der Oberlauſitz, in ganzen Flözen. 28. Grünerde, grüne Kreide, Berggrün in verſchiedenen Abftufungen; erdiger Bruch; etwas fettig; theils derb (fo bei Berona) theild als Weber» zug in Drüfenlöchern im Trapp (Mandelftein) und auf den darin liegenden Chalcedon = und Zeolith: Nieren (fo z. B. bei - SI feld und auf den Färdern). * * Von der Art beſitze ich ein rahmgelbes, ausnehmend fein⸗ koͤrniges Steinmark von der Inſel St. Helena, das ſelbſt feine fhärfften Kanten in einer Hite die Eiſen ſchmilzt, unverändert erhält. \ # Bon den Steinen u. erdigen Min eralien. 397 29. Wavellit, 1 dbrar giltit, phosphorſaurer Ihon Diaspore. Weiß in alferhand Farben; meift Perlenmutterglänzend; theils erdig; theils divergirend ftrahlig und durdfcheinend ; legterer balbbart. Gehalt (nah Fuchs) — 37,2 Alauners erde, 35,12 Phosphorfäure, 28 Waffer. Fundort in De— vonfhire (in Kiefelfchiefer) und Böhmen (auf Sanpftein). 30, Alauntbonm, Ganz in den nämlichen drey Ybarten tie der gemeine Thon, von demser fih aber unter andern auch meift ſchon durch) einen füßlih zufammenziehenden Alaungeſchmack aus— zeichnet. ı) Alaunerde, Lebererz. Meift ſchwarzbraun; erdiger Bruch; glänzender Strich; theils in ganzen Zlözen. —— in Braunkohle. 2) Alaunſtein. Weiß, ins Gelbliche, Grauliche ıc, Cim Feuer brennt er fih röthlich); teils an den Kanten etwas durchfcheinend (mehr noch wenn er im Waffer liegt); halbhart; theils abs färbend. Gehalt (nah Bauguelin) — 43,92 Alaunerde, 24 Siefelerde, 25 Schwefelſäure, 3,80 Kali, 4 Waſſer. In ganzen Flözen bei Zolfa im Kichenftaat. 3) Alaunfdiefer Graulih, theils ins Schwarze; bricht feheibenformig, theils gerade = theild Frumm = blätterig ; theils in Kugeln, der Bruch theils matt, theil® glänzend; halt haufig Schwe— felfies eingemengt; bricht theils (— aber bei weiten nit ausſchließlich va. in Öanggebirgen als Thonfchiefer, von dem er im Aeußern oft kaum zu unterfcheiden ift; und theils hin— gegen unläugbar in Flözgebirgen mit Abdrücken von Verſtei⸗ nerungen aus beiden organiſirten Reichen; fo 3.8. als Kräus terfchiefer im Saarbrudifhen; und als Zrilobitenfchiefer bei Andrarum, Gehalt des von Garphytta in Schweden (nad Berzelius und Sifinger) — 44,70 SKiefelde, 10,30 Thon, 26,77 Erdharz, 18,23 Schwefelfies. 31, Thonfhiefer, Layenftein, Wade. Schistus. (Fr. Ardoise. Engl. Slate). Örau, in mandjerlei andere Farben übergehend, big ind Schwarze; theils geftreift, oder fledig ıc. ; ſchimmernd, theils mit Seidenglanz; von fehr verfchledener Zeinheit des Korns; 398 XII. Abſchnitt. der Bruch theils gerade, theils wellenfrmig; die Bruchftüde meift ſcheibenförmig; doch theils auch nur in dicken und uns deutlichen Ablofungen; felten trapezoidifch ; weich oder halb— bart. Gibt graulichweißen Strich (seriptura). Ueberhaupt aber in endlofer Mannigfaltigkeit von Abarten, die theils von ihrem Gebrauch den Namen haben, 5. 8. Probirftein (Ital.ipietra paragone, die ein wahrer Ihonfchiefer ift —), Zafelfhiefer, Dachſchiefer x. Muh mander- lei Uebergänge in Kiefelfchiefer, Glimmerfchiefer ıc. Haupt— fachlich in Ganggebirgen. Doch auch theils in Flöggebirgen (— fo 5. 2. der glarner Tafelfchiefer vom Blattenberge —). Eine befondere Abart ift der Zeiche nſchiefer oder die ſchwarze Kreide, ampelites, fehr weich, abfärbend. 32. Wetzzſchiefer. (Fr. pierre a rasoir. Engl. whet- stone). h Meift grünlich- oder gelblih= grau; theil$ ins rahmgel— be und graulih= fhwarze; nur an den Kanten wenig durch— ſcheinend; ſchwachſchimmernd; fehieferiger Bruch; theils fplitz terig ; balbhart ; bricht in Ganggebirgen; vorzüglih in der Levante, in Deutfchland unter andern im Bayreutbfchen. 33. Klingftein. (Fr. Phonolithe), Grau in manderlei Schattirungen, zumal insg Grünliche ; mattſchimmernd; an den Kanten durchfcheinend; von did fdyieferigem Gefüge; der Bruch grobfplitterig; balbhart ; zä— he; Gewicht — 2575. Gehalt (nah Klaprothb)— 23,90 Alaunerde, 57,25: Kiefelerde, 2,75 Kalkerde, 3,25 Eiſen— oxyd, 0,25 Manganorpd, 8,1oNatron, F Waſſer. Hat den Namen vom Klange den diinne Scheiben beim Anfchlagen von fih geben ; macht die gewöhnliche Grundmaffe des Porphyr— ichiefers. Zundort unter andern in Böhmen und der Laufis. 34. Trapp, Wade. Saxum Zrapezium Lin. Corneus, trapezius Warver. (Engl. Mhinstone). Meift graulichfhmwarz, aber auch ind Grünliche und ins Rothbraune; undurchſichtig; matter feinforniger Brud; theils ing Erdige; ungeformt; Härte und Gewicht verſchie⸗ den., Macht oft die Grundmalfe einer porpbyräbnlichen ge= mengten Öebirgsart aus, da er andere Mineralien einge- mengt enthält, z. B. bafaltiihe Hornblende, Glimmer, Zeo— lith, Shalcedon, Kalkfpathnieren ıc. Dahin gehören alfo die mebreften Mandelfteine, wie 5. B. die von Ilfeld; der Blatterftein (Perlftein) von Lerbah am Harz, der, Bon den Skeinen u. erdigen Mineralien. 399 Toadstone von Derbyſhire. Uebergang in Grünftein, Bas falt ıc. Eine durch die entfernteften Weltgegenden verbreitete Gebirgsart; findet ſich z. B. nördlih bis Island, Kamte ſchatka x. und fo auch faſt im äußerſten von Europäern bee fuchten Suden auf Kerguelen = Land. Vermuthlich geboren noch hieher: a. Mande vulgo fo genannte dichte Sava vom Defup. Meiſt braunrorb ; ; mit eingemengter fehwarzer oder grüner bafaltifcher Hornblende und Kleinen Kalkſpathkörnern. Scheint das Urgeftein zu vielen veſuviſchen Laven, von denen fie inde gemein (aber irrig) felbft beigezählt wird. Und auch wohl b. der fo genannte Variolit. Dunkellauchgrün, mit eingefprengten blaßberggrünen Niere den, die dem Stein ein pockenartiges Anſehen geben. Fund— ort zumal im Bayreuthiſchen und ald Gerolle in der Durans ce bei Briançon. 35. Bafalt, Beilftein Aus den Schwarzen ing Graulihe, Blauliche und theils auch ins Grünliche: von fehr ungleihem Korn; mehr oder teniger dicht ; theils in unebnen ſchiefrigen Ablofungen, theilf vie aus runden Kornern zufammengebaden ꝛc. Ueberbaupt aber entweder ungeformt, oder fäulenformig. Diefe Säulen, von drey bis neun Seiten, ftehen theils zu taufenden dit an einander; meift ſchräg, wie angelehnt, tbeils aber auch aufs recht: theild gebogen; theild gar aufs regelmäßigite geglies dert ); und diefe Glieder zuweilen durch Verwitterung ku— gelicht abgerundet, Ueberhaupt von fehr verfchiedener Härte, ſpecifiſchem Gewicht ıc., wirkt theils fehr ftarf auf den Mag- net. Gehalt eines Böhmiſchen Säulenbafalts (nad Klap— roth) = 16,75 Nlaunerde, 44,50 Kirfelerde, 9,90 Kalk— erde, 2,25 QIalferde, 20 Eifenoryd, o,12 Mangaftoryd, 2,60 Natron, 2 Waffer. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Öats tungen-von mandjerlei andern Mineralien eingemengt, zumal *) &o vor allen die unzähligen mächtig großen Bafaltfaulen, die eind der prodigiofeften Yhanomene in der phyfiihen Erdkunde, namlich den Riefendamm (Giants Causeway) an der NordFüfte von Srland ausmahen. — Sch befige von diefem kerühmteften aller Bar falte vier zufammenpaffende Glieder, die zufammen auf Zoo Pfund wiegen „ und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen nalurhist, Gegenstände tab. 18. geliefert babe. — Immer bleibt die äußerft regelmäßige Articulation diefer Säulen eis ues der räthfelhafteften und merkwuͤrdigſten Phanomene der Geogenie. 400 XII abſchnitt. Dlivin, Augit, Speckſtein, Feldſpath, Zeolith, bafaltifche Sornblende ıc. Uebergänge zumal in Trapp, Tuffwacke und Lava; auch theils in den eigentlihen Grunftein eine aus Hornbiende und Feldfpath innig gemengte Gebirgsart (Fr. Roche amphiboligue) *). ©emeiniglih in einzelnen Ber: gen (Kuppen); die aber in manchen Gegenden ganze Züge "machen. ur | Beides Bafalt und Trapp, die zu den teiteft verbreiteten Flozgebirgsarten der Urmwelt gehören, werden leicht vom Feuer angegriffen; und da fih nun feit der Schöpfung unfered Planeten fo mandjerlei unterirdifche Selbftentzündungen in feiner Rinde ereignet, fo begreift fich wohl, tie diefelben an manden Orten, vorzüglich auf jene beiden fo leichtflüffigen Steinarten, gewirkt, und diefe dadurch hin und wieder die „unverfennbarften Spuren ihrer im Feuer erlittenen Verände— rung erhalten haben, 36. Tuffwade, Bafalttuff, (Ital. Tufa). Meift aſchgrau, theils ins Gelbliche, theild Rothbraunex.; erdiget Bruch; verfchiedene Feſtigkeit; leicht; aroßentheils vulcanifchen Urfprungs. Daher auch ihr gewöhnlicher Fund- ort bei Wulcanen und ehemaligen Erdbränden. Ueberhaupt laffen ſich die mandherlei Verfchiedenheiten ders felben unter folgende zwey, freilich theils in einander über: gehende, Hauptarten bringen; ı) Shwammige Tuffwade. Bon löcherigem, bläferigem, loderem oder dichterem Ges füge, und mehrerer oder minderer Feſtigkeit. Zu der loderern Abart gehört 5.8. die rotbbraune mit Leucit durchmengte, woraus Pompeji großentheild erbaut war; und die mit bafaltifcher Sornblende, welde in der Ges gend von Andernad die Mittellage, zwifchen dem Traß und den fo genannten Rheinländifchen Mühlftein ausmacht. Zur dihtern hingegen das aſchgraue, vielen Feldfpath baltende Piperno der Phlegräifchen Felder, und die mehreſte der befonders mit Dlivin gemengten Zuffwade vom Kabichtö= walde ohnweit Caſſel. *) Dahin ſcheinen did mehreſten antiken aͤgyptiſchen Baſalte zu gebören. In manchen Abarten derſelben, zumal unter den ſchwar⸗— au 9 zen, find die Gemengftoffe noch von einander zu unterfheiden, und diefe gehen dann in den aus Hornblende und Feldfpath beitehenden Halbgranit über. Mehr davon habe ich in dem Speeimen histo= rize naturalis anlizuae artis operibus ilustratae p. 29. geſagt. ‘ Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 401 2) Erdige Tuffwade Dahin nehören namentlich folgende zwey, megen ibrer Brauchbarkeit zum Wafferbau, befonders merkwürdige Ab arten: . Pozzolana. Pulvis puteolanus Vırruv. Therman- —— —— Aſchgrau; theils ſtaubartig, theils Aber in Brocken. Fund- ort zumal bei Pozzuolo. Scheint auch dad Haupt» Ingre= dienz zu Faxe's Steinpapier zu feyn. b. Zraf, Zarras. Gelblihgrau; halt haufig Bimsſteinbrocken; auch zuwei—⸗ len Aeſte oder kleine Stämme von verkohltem Holje *). Tundort zumal bei Andernah am Rhein. 37. Lava und Erdfehla de. Scoria Vulcani. Verſteht fich bloß die duch unterirdifche Selbſtentzündun— gen mehr oder weniger vom Feuer angegriffenen, theils ver— fohladten, theilg verglasten Mineralien, zumal bafaltifchen Urfprungs; wodurch in den Vulcanen die Laven, in andern Erdbränden aber die Erdſchlacken entftehen **). Meift find fie fhwarz, doch auch theild ins Graue, Roth— braune ꝛc.; höchſtens nur in zarten Splittern durchſcheinend; von fehr verſchiedenem Gewicht und Gehalt, nah Verſchie— denheit der Primordialfoſſilien, woraus ſie gebildet — und des Grades und der anhaltenden Dauer des Feuers, dem ſie ausgeſetzt worden. Die Laven enthalten, ſo wie der Ba— ſalt und die Tuffwacke, oft baſaltiſche Hornblende, Dlivin, Leucit ꝛc. eingeſchloſſen. Im Ganzen laſſen ſie ſich unter folgende zwey Hauptarten bringen: ı) Schlackenartige Laven. Die gemeinſten; meiſt eiſenſchwarz; auf dem Bruche niattz glänzend; ſchwer; theild auf mancherlei Weife gefloffen, ge— tropft, äſtig )J). : *) So wie fich dergleichen auch zuweilen im Prperno findet. ſ. Hamtrron’s Campi phlegraei tab. 40. nr. 3, **) ſ. K. W. Noſſe's Beiträge zu den Vorftellungen über vuls — Gegenftande. Frankf. 1792— 94. III. Th, 8. *s*) Unter denen vom Veſuv verdient die feilfö rmige, int: ralartig gedrebte Lava eurde vom Atrio di Cavallo und die cı= förmigen Bombe, die zumal bei der großen Eruption von 1790 ausgeworfen worden, beſondere Erwaͤhnung. Von jener f. die Campi Blumenbach' s Naturg. 26 t 402 XII. Abſchnitt. Far Unter den hierher gehörigen Erdfhladen ift namentlich der fo genannte Rheinländiſche Mühlſtein aus der Ge— gend von Andernach zu merken. 2) Ölasartige Laven. Rauchgrau, ſchwarz, braun ıc.; meift alasglängend; mit mufcheligem Bruch; manche abneln dem Dbfidian, andere dem Pechſtein. Fundort zumal auf den liparifhen Infeln, auf den neu entftandenen vulcanifchen bei Santorini, auf der Inſel Afcenfion im atlantifchen Ocean, auf der Ofter= Infel in der Sud» See ıc. ve Talkgeſchlecht. Die Talferde, deren auszeichnende Eigenfhaft zuerit vom Prof. Blad genau beftimmt worden, beißt aud Bits tererde (terra magnesialis), weil aus ihrer Verbindung mit der Schmwefelfäure das Bittterfalz entfteht; und terra mu- riatica, weil fie haufig aus der Mutterfole (muria) gewon— nen wird, Die nach der Kryftallifation des Kochſalzes zurück bleibt. Sie fchlägt alle andere Erden aus ihren Auflöfungen in Säuren nieder, Loft fich felbft' leicht in Sauren auf, und theilt denfelben einen bittern Gefehmadf mit. Blaue Pflanjens fäfte färbt fie grün. Ihr Verbalten im Feuer Fommt grogens theild mit dem der Alaunerde überein. Anmerkenswerth, daß bei den unter dieſes Geſchlecht ge— börigen Mineralien mebrentbeils die grüne Farbe vormaltet. Meift fühlen fie ſich fettig an. Die mehreſten finden ſich unge— formt, und bloß in den Ganggebirgen, daher ſie nie Verſtei— nerungen enthalten. ı. Ehlorit. - Berggrün, lauchgruͤn ꝛc.; undurdfichtig; mattſchimmernd; theils ſchuppig; weich; gibt angehaucht den Thongeruch von ſich. Dieſe Gattung begreift folgende drey Arten: 1) Chloriterde, Sammeterde. Locker zuſammen gebacken, oder ſtaubig; ſchimmernd; nicht abfärbend; mager anzufühlen. Gehalt (nach Vau— —— tab. 13 und 33, und von dieſer das Supplement dazu tab, Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 405 quelin) = 8 Talkerde, 26 SKiefelerde, 18,50 Alaun— erde, 45 Eiſenoxyd. Findet fih zumal zwifchen und im Bergkryſtall, vorzüglih auf Madagascar und dem Er. Gotthard. 2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chloriterde. Vettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem oder krummſchieferigem Bruch. Meift als Ueberzug über man— cherlei kryſtalliſirte Mineralien, z. B. über Granaten, Bits terſpath, Bergkryſtall, magnetiſchem Eiſenſtein ıc. 3) ECbloritſchiefer. Theils ſchwarzgrün; fettglänzend; ſchieferig; gibt grün- lichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stangenſchörl ꝛc. eingewachſen. Gehalt (nah Gruner) = 29,50 Kieſel— erde, 15,62 Alaunerde, 21,39 Zalferde, 1,50 Kalferde, 7,58 Waſſer. Uebergang in Thonſchiefer, Talkfdjiefer ı Bundort zumal in Tyrol, Norwegen und auf Corfica. Mander fo genannte Schneideftein gebort bierber, mancher hingegen zur nädftfolgenden Gattung, und wie— derum zum Talkſchiefer. . Topfftein, Ravezzftein, Weichſtein. Lapis olla- ris, 8. lebetum, s. Comensis. Meift grünlidgrau; undurchſichtig; erdiger Bruch, theils menig ſchimmernd; fettig anzufuhlen; faft blätteriges Gerz - füge; mei, Gewicht (eines von Neu= Caledonien auf der Eid - See) — 2622 2. Gedalt (nah Wiegleb) = 38,54 Talkerde, 38,12 Kiefelerde ; 6,66 Alaunerde, 12,2 Eijenoryd. Fundort zumal Graubünden und Grönland. Gebrauch vorzüglihft zu Keffeln, Töpfen, Lampen; auf Neu= Laledonien zu Schleuderfteinen; wo auch eine wei— chere zerreibliche Abart von den daſigen Inſulanern bäu- fig und zu ganzen Pfunden gegefien wird. Der Giltftein am St. Gotthard hat ein groberes Korn, und mehr fplitterigen Bruch; ift fyroder, und wird in dicke Platten zu unvergänglichen Stubenofen gehauen. WERTE Meift filberweiß ins blaß Apfelgrüne; menig durchſchei⸗ nend; glänzend; fettig anzufühlen. Davon folgende drey Arten: 1) Erdiger Zalk, 26: 404 XI. Abſchnitt. Wie in Eleinen Schuppen; loſe oder zufammengebaden, und dann leicht zerreiblich; abfärbend. Fundort unter ans dern in Grönland. 2) Gemeiner Zalf. Talceum Venetum. In mandherlei Abftufungen der grünen Farbe; meiſt Perlmutterglänzend; krummblätterig, biegfam. Gewicht — 2760. Gehalt des Gottharder (nach Klaproth) — 30,5 Talkerde, 62 Kieſelerde, 2,5 Eiſenoxyd, 2,79 Kali, 0,9 Waſſer. Uebergang in Tropfſtein ꝛc. 3) Talkſchiefer. Meiſt grunlichgrau; fettalängend ; fhiefrig ; oft mit ein» gefprengtem Schwefelfies. Mebergang in Ehloritfchiefer. 4. Magnefit, fo genannte reine Talferde, Aus dem Kreideweißen insg Örauliche und Gelbliche; un— durchſichtig; meift flachmuſchlicher Bruch; halbhart; mager; abfarbend; Flebt an der Zunge; meift in Fuglicht zufammen- geballten Knollen. Gehalt eines fpäthigen aus dem Zillertha= le nah Stromeper) — 84,79 foblenfaure Talferde, 15,82 Fohlenfaures Eifenorydul, Fundort unter andern in Steyermarf und im Bisthum Durham. - 5. Meerfhaum. Spuma marina. Leucaphrum. en Ecume de mer, Zürf. Befekil, over Hilheſſi, d. Schaumthon oder leichter Thon). Meiſt blaß ifabellgelb; matter, feinerdiger Bruch; fettig ‚ anzufüblen ; gibt glänzenden Strich; ift fehr weich; und fehr leicht. Gehalt (nah Klaproth) = 17,25 Xalferde, 50,50 Kiefelerde, 25 Waffer, 5 Kohlenfaure, Hauptfundort Kilts ſchik (d. b. Ihonort) bei Konie in Anatolien *). 6. Speckſtein. Steatites. (Fr. pierre de lard). Sn manderlei,. meift blaffen Farben; theils marmorirt oder mit dendritifhen Zeichnungen; an den Kanten wenig durchfeheinend; von matten Fettglanz; fettig anzufüblen; ftumpffplitteriger Bruch; meift ungeformt; der bayreuther felten in Fleinen Kryftallen, und dann meift in fechsfeitiger Säule mit dergleichen Spige (— tab. IL fig. 19. —) auch rhomboidal ꝛc.; weich in verfchiedenem Grade, verhärtet *) fe Beck mann in den Commentat. Soc, Reg. seient. Got- ling. Vol. IV. 1791. pag. 46. sq. und des Colleg. R. Reineggs Brief aud Verfien an Ken) Baron von Ach in Voigt's Magazın: IV, 8. 3, ©t. ©. ı3 u, f- Bon den Sfeinen u. erdigen Mineralien. 405 aber im Feuer fo, daß er dann am Stahl Funfen gibt ”). Gewicht eines bayreuther — 2514. Gehalt (nad Klap- roth) = 50,50 Talkerde, 59,50 Kiefelerde, 2,50 Eiſen— oxyd, 5,50 Waſſer. Zu den weichern Abarten gehört die ſpaniſche und Briangoner= Kreide. 7. Seifenftein. Smectis. (Engl. soap-rok). Theil milchweiß und an den Kanten durchſcheinend, theils gelbiih, ſchwärzlichgrau ıc. , feifenartig anzufühlen ; theils blätterig ; leicht mit dem Nagel zu fhaben; läßt ſich ſphä— nein wie Seife. Gehalt (nad) Klayroth) — 24,75 Talk: erde, 45 Kiefelerde, 9,25 Alaunerde, ı Eifenoryd, 0,79 Kali, 18 Waffer. Fundort in Cornwall. Gebraud) befonders zum Englifhen Steingut (Staffordshire - ware). 8. Seryentin. (Ital. Gabbro). In manderlei meift ſchwarz- oder graulichgrunen Farben, tbeil® ind Dunfeltothe ıc.; geadert, marmorirt, fledig ꝛc.; meiſt nur an den Kanten durchfcheinend; Eleinfplitterig; fet— tig anzufühlen; theils politurfähig. Mittels Gewiht — 2700. Gehalt (nad Vauquelin) — 44 Talferde, 44 Kiefeler- de, 2 Wlaunerde, 7,5 Eifenoryd, 1,5 Manganoryd, 2 Chromoryd. Hält zuweilen Pprop eingemengt. Fundort zus mal Zoblig im Erzgebirge, Bayreuth, Sörmeland ꝛc. Befonders merkwürdig ift der von Alex. von Hupe boldf bei Erbendorf am Fichtelberge entdedte Serpentin— feld, wovon mande Stücke felbft in Eleinen Fragmenten aufs fallende Polarität zeigen. | Edlen Serpentin nannte Werner eine (dem Neph— rit ähnelnde) meift dunkel lauchgrüne Abart, die durchſchei— nend und etwas härter ift als der gemeine, und fih auch in manchen italiänifhen Marmorarten eingemengf findet, na= mentlich in einer Art von fo genanntem verde antico und im Polzevera. 9. Nephrit, Nierenftein. (Fr. Jade). Meift lauchgrün in manderlei Abftufungen, einerfeit3 ins Lichtberggrüne, anderfeits ins Schmwarzgrüne (fo befonders der unter dem Namen der pietra d’Egitto bekannte fhone antife ägnptifhe, deffen Gewicht — 2655 L.); mehr oder * f. Ueber die Brauchbarfeit des Steatitd zu Kunftwerken der Steinfchneider. Bon C. v. Dalberg. Erfurt 1800, 8. . 4 406 xXxl. Abſchnitt. weniger durchſcheinend; fettglaäͤnzend; ſplitteriger Bruch; Härte verſchieden; meiſt polirbar. Gehalt (nah Kaftner) . —=50,5o Kiefelerde, 31. Talferde, 10 Alaunerde, 5,50 Eifenoryd, 2,75 Wafler. Eine befonders merkwürdige Abart ift der Punammus fein, Beilftein. Lauchgruͤn in mandherlei Abftufungen ; mancher gibt am Stahl Funken. Gewicht — 3000 L. Fund ort zumal auf Tavai- Punammu (der füdlichen von den beis ben neu = feeländifehen Infeln) wofelbft unfere dafigen Anti- poden ihre Hafen, Meifel, Ohrgehänge ꝛc. (aber Feine Bei— le) daraus verfertigen. Auch gehört zum Nephrit der berühmte Schinefifche Stein. Yü. Er ift molkenfarbig; folglich wenig durchſcheinend; fette glänzend; rigt ind Glas. Gebraud zu Kunftfachen, nament- lich zu Petfchirfteinen. 10. Chryſolith, Peridot *). Meiſt piſtaziengrün; durchfichtig ; glasglänzend; muſche— liger Bruch; die Außenfläche längsgeſtreift; kryſtalliſirt in breiten viereckigen Säulen, mit abgeſtumpften Seitenkanten und meiſt ſechsſeitigen Endſpitzen. Mittel-Gewicht — 3375. Gehalt (nach Stromeyer) — 48,42 Talkerde, 38,48 Kieſelerde, 11,19 Eiſenoxydul. Fundort nicht genau befannt; vermuthlich in den türkiſchen Morgenländern. Der dazu gehörige Olivin iſt olivengrün, in mancher— lei Abſtufungen (verwittert wird er ochergelb); durchſchei— nend; glasglänzend; von muſcheligem, kheils blätterigem Bruch; riſſig; eingeſprengt in Trapp, Baſalt und Tuffwade. Sewicht = 3225. Gehalt (nah Stromeyer — 50,49 Zalferde, 40,09 Kiefelerde, 8,17 Eifenorydul. Ihm ähnelt, ſowohl den äußern Kennzeichen als dem Ge- balte nah, das merkwürdige Foſſil, welches die Blaſenräu— me der berühmten, von Pallas 1772 am Senifei wiederge— fundenen großen Eifenmaffe füllt, und (ebenfalls nach Str o- meper) — 48,42 Zalferde, 38,48 Kiefelerde, 11,19 Ei— fenorydul, 0,54 Manganoryd hält **). *) Stromever de Olivini, Chrysolithi et fossilis, gnod cel- las et cavernulas ferrimeteorici Pallasül explet, analysi che- mica. in den Gftting. gel. Anz; 1824. ©. 2073 — 83. . **) Nun und hieran grenzen die fo wunderbaren Aerolitben oder Meteorfteine, namlich Steinmaffen, die fhon fo manchmal au ganz verfhtedenen Zeiten, im ganz verfchiedenen Weltgegenden , aber meift unter gleichen Umftänden, mit Erplofton eines Meteors vom Himmel gefallen find; und wovon diejenigen, welche man bie Bon den Steinen u, erdigen Mineralien. 407 11. Asbeſt. Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; von faſeri— gem oder blätterigem Gefüge. Man unterſcheidet folgende vier Arten: 1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer Asbeſt. Meiſt grünlicmweiß; wenig durchſcheinend; ſtarkſchim⸗ mernd, theils mit Seidenglanz; in zarten theils ſpannenlan— gen Sofern; elaftifch biegfam. Gehalt eines ſchwediſchen (nah Bergmann) — 17,2Talkerde, 64 Kieſelerde, 15,9 Kalkerde, 2,7 Alaunerde, ı,2 Eiſenoxyd. Fundort unter andern in Graubünden, auf Gena und beſonders häufig inSchina, wo man ſich ſeiner gewöhnlich zu Lampendochten bedient. 2) Gemeiner Asbeſt, vulgo unreifer. Meift ins Lauchgrüne wenig durchſcheinend; glasglän— zend; in langſplitterigen Bruchſtücken; unbiegſam. Gehalt Wiegleb) — 48,45 Talkerde, 46,66 Kieſelerde, 4,79 Eiſenoxyd. Bricht oft in und bei Serpentinſtein. 5) Bergforf, Bergleder. Suber montanum, aluta montana, (Fr. Ziege fossile, cuir fossile). Meiſt ins Sfabellgelbe; undurchſichtig; theils blätterig, theils dicht; der Bruch theils verworren faſerig; ſehr weich; elaſtiſch biegfam. Mittelgewicht — 0,836. Gehalt (nach Bergmann) — 26,1 Talkerde, 56,2 Kieſelerde, 12,7 Kalkerde, 2 Alaunerde, 3 Eiſenoxyd. Fun dort unter an— dern in ſehr großen Stücken bei Dannemora in Upland und im Olonezkiſchen *). 4) Bergholz, HSolzasbef. Holzbraun ind Graue ꝛc.; undurchſichtig; matt ſchim— mernd; von vollig bolzähnlihem Gefüge; weich; hängt an der Zunge; etwas biegſam; gibt glänzenden Strich. Diefes aus mander Rüdficht noch — 5 Foſſil Di bei Ster« jingen in Tyrol. ı2. Straßlftein. detinote, (Rayonnante). Meift berg- oder olivengrün, theild ins Graue; mehr oder weniger durchſcheinend; faferig oder ſtrahlig. jest genauer unterſucht, ſowohl im Aeuhern als in ihrem Gehalt ein⸗ ander eben fo auffallend aͤhneln, als fie ſich hingegen von allen be— Fannten telluriſchen Mineralien auszeichnen. *) Das hiefige afademifche Muſeum beſitzt dergleichen unter den Aſchiſchen Gefchenfen, ald Saalband zu großen dendritiſchen gedie- genen Kupferfehoffen. 408 XII. Abſchnitt. In folgenden drey Arten: 1) Gemeiner Strahlſtein. (Schwed. Hornblenda). Von mancherlei Grün; durchſcheinend; glänzend; der Länge nach geſtreift; das Gefüge theils gleichlaufend, theils divergirend ſtrahlig; meiſt kryſtalliſirt in langen, breitge— druckten, theils nadelfbrmigen vier- oder ſechsſeitigen Säu— len; halbhart. Gewicht — 3250. Gehalt (nach Berg— mann) — 20 Talkerde, 64 Kieſelerde, 9,5 Kalkerde, 2,7 Alaunerde, 4 Eifenoryd. 2) Asbeftartiger Strahlftein. Grünlich; graulich ıc. fehr wenig durchſcheinend; matt fhimmernd; meift divergirend faferig; ungeformt; weich; etwas fettig anzufühlen. Uebergang in Asbeſt. Zundort unter andern am Fichtelberge. 3) Slasartiger Strahlftein, Ölasamiant. Meift grünlichweiß; durchſcheinend; "alasglänzend ; meift von faferigem Gefüge; fehr ſpröde. Gehalt des daſigen (nach) Zaugier) — 50 Kiefelerde, 19,25 Zalkerde, 9,75 Kalk— erde, 0,75 Alaunerde, 11 Eifenoryd, 5 Chromoryd, 5 Waſſer. Zundort unter andern im Zilferthal. 135. Shillerfiein, Schillerſpath. IFr. Diallage metalloide *)]. | Meflinggelb, insg Grünliche; Faum merflih durchfcheis nend; von metallifhem, ſchillerndem Glanze ; geradblätterig; weich. Gehalt (nah Köhler) — 25,85 Zalferde, 43,90 Kiefelerde, 13,02 Eifen- und Chromorpdul, 2,64 Kalferde, 1,28 Mlaunerde, 12,42 Waffer. Fundort im harzburger Forft am Harz, in einem grünlichſchwarzen, mit Serpenfin und Asbeſt durchzogenen Urgrünftein. 14. Tremolit. Grammatite, Weiß in allerhand Schattirungen; mehr oder weniger durchſcheinend; ftrahliges oder faferiges, theils blätteriges Gefüge; meift divergirend; bricht meift in einem Mutterge- fein von weißem, Eornigem, theild fandartigem kohlenſau— ren Kalk (Dolomit). In folgenden drey Arten (faft wie beim Strahlſtein): ı) Gemeiner Tremolit. ©.) f Sreiesfeben über das ſchillernde Foffil von der Baſte bei Harzburg. Leipz. 1794. 8. ; und Hausmann in den Norddeut: chen Beiträgen zur Berg: und Hüttenfunde. 1. ©t. ©. 1. Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 409 Meift graulichweiß , theils fchneeweiß, wenig durchſchei— nend; meift mit Seidenglanz; theils Frummfaferig; meift ungeformt, theils aber Erpftallifivt in fehr gefchobenen vier= oder fechsfeitigen Säulen, meift mit Querriſſen; felten ftern- formig. Gehalt (nad) Lowitz) — ı4 Talkerde, 60,50 Kie- felerde, 23,25 Kalferde. Mit der Nadel im Finftern gefri« Gelt gibt er leuchtenden Strich. Fundort zumal das Levanti— nerthal am St. Gotthard. 2) Zalfartiger Iremolit. Ins Silberweiße; perlmutterglänzend; faft undurdfich- tig, theils blätterig; fettig anzufühlen; filberweiß abfär- bend; weich; phosphoreſcirt nicht wie die vorige Art (aus deren Vermitterung fie aber entftanden feyn mag). Yundort ebenfalls am St. Gotthardsberge. 3) Ölasartiger Iremolit. Ins Graulich- und Gelblihmweiße; durchſcheinend; glas- glänzend; blätterig ; der Längenbruch aus dem Faferigen ins Spylitterige; fehr fprode; hart; phosphoreſcirt ftarf auf die gedachte Weife. Fundort unter andern auf Ceilon. 19. Boracit. ed Diefes in jeder Rückſicht fo fonderbare Foſſil, findet ſich felten farbenlos und waſſerhell; meift weiß, theils rauchgrau, und mebr oder weniger durdhfiheinend; friſch ift es glas— alanzend; vermwitternd aber rauh und matt; bricht mufche- lig; immer rein ausfryftallifict, eigentlih ald Würfel mit abgeftumpften Kanten und Eden, fo daß die Flächen der legtern abmwechfelnd Sechsecke und Dreyede bilden, und fo der ganze Kryſtall gemohnlih 26 Flächen hat (—tab. 11. fig, 3.—). Friſch ift er. hart. Gewicht — 2566. Gehalt (nad) Arfwedfon) = 30,5 Zalferde, 69,7 Borarfaure. Bei erhöheter Temperatur zeigt er die Elektricität des Turmalins, aber mit vier Axen, deren jede von einer der ſechsſeitigen ſtark abgeſtumpften Endflächen nach der gegenüberſtehenden ſchwachabgeſtumpften dreyſeitigen der gleichen Fläche liegt, und wovon jenes Ende der Axe poſitive, und hingegen das letztere negative Elektricität zeigt. Dieſes in ſeiner Art ſo einzige Foſſil findet ſich (zuweilen nebſt ſehr kleinen ebenfalls reinauskryſtalliſirten Rauchkryſtallen) befonders im ſchuppi— gen Gypsſtein des fo genanten Kalkbergs bei Lüneburg. 410 RU. Abſchnitt. vn. Kalt geſchlecht. Die Kalk-Erde (der fo genannte lebendige, cauſtiſche, gebrannte oder ungelöfhte Kalk) bat brennenden Geſchmack, erhitzt ſich mit Waffer ; ift für ſich nicht ſchmelzbar (aber ſehr leicht mit andern, zumal mit Thon- und Kieſelerde); hat ſtarke An— ziebungsfraft zur Kohlenfaure; verbindet fih mit der Schwe— telfäure zu Gyps, mit der Flußfäure zu Fluß ꝛc.; und färbt blaue Pflanzenfäfte grün. Die hierher gehörigen Foffilien find meift nur halbhart, theild gar weich *); fie werden im Feuer mürbe gebrannt; find großentheils animaliſchen Urſprungs; und machen eins der all: gemeinft verbreiteten Steingefchlechter aus. Die manderlei Oattungen diefes Geſchlechts werden am natürlichften nad) ihrer Verbindung mit den verfchiedenen Säu— ren eingeteilt: A) Koblenfaure Kalfarten. Chaux carbonatees. 1. Kalffyarh "") Theils farbenlos und wafferhell, meift aber weiß; felten farbig; mehr oder weniger durchſichtig; ftarfglängend ; hat rhomboidale Iertur, und großere Flare Stücken zeigen auf fallend ftarfe doppelte Strahlenbrehung "**); daher denn der Name Doppelſpath, Spathum disdiaclasti- cum (ehedem irrig fo genannter isländiſcher Kryftall, Androdamas etc.); bricht theild ungeformt, theils ftalaf- titifch ; theild wie ftängelich zufammengehäuft; häufigſt aber auch kryſtalliſirt; zumal in fechöfeitigen Säulen als fo ges nannte Canondrufen ı. (— tab. II. fig. 10. —); theils verfihiedentlich zugefpigt, zumal mit drepfeitiger ſtumpf⸗ winkeliger Spige (— tab. II. fig. 11. —); oder in ſechs— feitigen Tafeln, die dann theils in die Säule übergehen; oder in einfachen oder doppelten dreyfeitigen Pyramiden (— tab. IT. fig, 1. —), lestere theild fo platt niedrig, daß fie *) Go wie aber die Thonerde in den gefärbten Edelſteinen ꝛc. ansnehmend hart verbunden ift, fo kann allerdings auch der Kalt zu einer Harte verbunden werden, daß er am Stahl Funken gibt. f. Zoguez in den Mem. de PAcad. de Turin. T.V. p. 870. (Es thut dieß felbft zuweilen der thierifihe phosphorhaltige Kalk im Schmelz der Zahne). ! **) Traite complet de la Chaux carbonalde et de Arra- gonite, par le Cte. ve Bournon. Lond. 1808. III. Vol. 4. ..,.*) |. Newron’s optice pag. 271. 356, 376 und 394 der EC lars Fefhen Ausgabe von 1719. # f Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. Mil Linſen bilden, ald fo genannter Nagelfoyffpatb ı«; tbeild in Rhomben; theils in fechsfeitigen Pyramiden, als fo genannte Schweinszähne ıc. Gewicht — 2715. Gehalt (nad Stromeyer) — 56,15 Kalferde, 43,70 Kohlen: ‚fäure. Uebergang in körnigen Kalfftein, in Braunfpatb ıc. Hierher gehört auch der irrig fo genannte FEryftallifir- te Saudſtein (Er. gres eryslallise) von’ Fontainebleau. Gelblichgrau; nur in Splittern durchſcheinend; inmwendig _ mattſchimmernd; ohne deutliches Spathgefüge; fondern mit ſplittrigem Brude; rhomboidal Fryftallifirt mit rauher Au— © ßenfläche. Gewicht — 2611. . Urragonit. Meift graulichweiß, ins Blauliche; durchſcheinend; von Glasglanz und blätterigem Brud) ; Erpftallifirt in fechsfeitigen Säulen (— tab. II. fig. 10. —) bäufig als Zwillingskry— fall (Er. macle); theild wie aus mehreren Fleinen ftänges licht zuſammengehäuft; fein Gefüge der Ränge nach concen- triſch. Gewicht — 2778. Gehalt [nah Stromeyer *)] — 53,62 Kalkerde, 2,31 EStrontianerde, 42,44 Kohlen ſäure, 0,50 Waſſer. dat den Namen von feinem Fundort, wo er neftermweife in ziegelrotbem Gyps bricht. . Schieferfpatb, blättrider Aphrit. Meift fchneeweiß; anden Kanten durchſcheinend; von mat— tem Perlmutterglanz; der Bruch blätterig ind Schieferige; bloß ungeformt ; weich; brauft ftarf mit Säuren. Gewicht — 2474. Gehalt (nah Buchh olz) — 55 Kalferde, 5 Manganoryd, 41,66 Kohlenfäure, Fundort befonderd Schwar— zenberg im Erzgebirge. . Braunfpatb. (Tr. Spath perle). Weiß, in manderlei Farben übergebend, zumal ins Rahmgelbe, Braune, meift nur an den Kanten durchfchei- nend; glasglänzend, mit blätterigem Bruch; und rhomboi— dalen meift fehr gefchobenen Bruchſtuͤcken; häufig ungeformt ; theils aber Erpftallifirt, in Eleinen Linfen oder Rhomben ıc.: etwas härter ald Kalkfpath; brauft auch ſchwächer mit Säus _ ten. Gewicht = 2880 8. Gehalt (nah Sifinger) — 27,97 Kalferde, 21,14 Talkerde, 5,40 Eifenoryd, 1,50 Mangan» oxyd, 44,60 Kohlenfäure. *) Im II. B. der Commentat. Societ. Regiae scientiar, Got- ı Eingens. recentior. 1313. Hausmann im Magazin der Berliner naturforfh. Geſellſch. IM. Jahrg. I. Quart. 42 — XII. Abſchnitt. Dahin gehoͤrt auch nach Hausmann's neuern Unterſu— chungen der ſo genannte faſerige Kalkſtein vom Harz. 5. Bitterſpath, Rautenſpath. Rauchgrau, honiggelb, tombackbraun ꝛc.; durchſcheinend; glasglänzend; in Rhomben kryſtalliſirt; meiſt mit einem talkartigen Ueberzug. Gewicht == 2480. Gehalt (nach Klap— r oth) — 52 kohlenſaure Kalferde, 45 kohlenſaure Zalfer= de, 3 Eifenoryd. Fundort zumal im Salzburgifgen und Steyermärkiſchen; meift im talfartigen Schneideftein. Eine befondere Abart ift der fpargelgrüne, ſtängelich— te Bitterſpath (Miemit), auf der Außenfläche in fait rechtwinfeligen Tetraödern mit abgeftumpften Seitenfanten drufigfrpftallifirt. Gewicht — 2880 2. Gehalt (nad) Klap— rotb) = 35 Kalferde, 14,50 Zalferde, 2,50 Eifenoryd, 47,29 Koblenfäure, 2,75 Waſſer ı. Fundort bei Glücks— brunn im Öothaifchen. Und auch hierher gebort der fihone weiße Atlas⸗ Spath (Engl. (satin spar) von Alſtonmore in Northumberland, wo cr zu allerhand Pug verarbeitet wird. 6. Kalffinter. Tofus calcarius. Bon manderlei Farben; doch an dem mehreften Orten nur weißlich; mehr oder weniger durchſcheinend; theils un— durchſichtig; aus kalkigem Waſſer regenerirt *); der Bruch) dit, oder faferig oder ſchalig; ; und hiernach alſo drey Ar— ten; die fi) namentlich im Carlsbad in zahlloſen Spielarten der Karben, Zeichnungen ıc. finden; die erften beiden unter dem gemeinfchaftlichen Namen des ki Sprudelfteins, die dritte al8 Erbfenftein. ı) Dichter Kalffinter. Bon ſehr ungleichem Korn und Feftigkeit; theils marmor- artig *) polirbar; theilg aber auch erdig, zerreiblih ; auch ſehr verfchieden. in Rudficht feines Gehalts. Meift als Rine denftein, daer an die Wände der in Kalkgebirgen befind- * * *) »Tales sunt aquae qualis est natura terrae per quam »fuunt.« Prin. XIV. 4. **) Daher man den feinfornigen aus den Bagri di San Fi- Ippo im Florentiniſchen ſich abſetzenden Kalkſinter (albatre factice) zum Abformen marmoraͤhnlicher Basreliefs und Medaillons benutzt; f. von dieſer Sinter-Plaſtik die deutſchen ne Ar der göttingifhen Eönigl. Soc. der Bus: 5... 94. und Fiorillo's Gef. der zeichnenden Künfte. I. B. ©. 46 5. Don den Eteinen u. erdigen Mineralien. 415 lichen Sinterhöblen, oder auch folder Eifternen ıc. dir kal— kiges Waſſer enthalten ”), abgefegt wird; oder auch andere 3 fremde Korper überziebt; oder fich »fonft in mandherlei zu⸗ zufälligen Geſtalten (mie z. B. unter dem manderlei Tra— vertino das fo genannte Confetto di Tivoli) anlegt; oder au Klüfte und andere Zmwifchenraume dicht ausfüllt, mie 5. ©. im Knochenfels von Gibraltar, wo er die Oſteoli— then und Steintrummer zufammencämentirt * 3; 2) Taferiger Kalffinter. Häufig honiggelb, ind Braune; von faferigem Gefüge; aleichlaufend oder divergirend: der frifhe Bruch meift ſchim— mernd; haufig ſtalactitiſch als Tropfftein; theilgin mans cherlei zufälliger Geftalt, als fo genannte Naturfpiele. Fundort zumal in den gedachten Berghohlen» z. B. in der auf Antiparos, in der Baumannshöhle am Unterharz ıc. Dabin gehört auch der theils ausnehmend ſchöne feinkör— nige, polirbare Marmorfinter, alabastrites der Alten. [Stal, alabastro anlico, tr. albätre calcaire vier oriental '**)]. Eine befonders merkwürdige Abart aber ift die fo genann— te Eifenblütbe, ein corallenformiger Kalkfinter, von ſchneeweißer Farbe, feideglänzendem Brude mit krummlau— fenden, theil$ mie ei gemwirrten Faſern; und Frummäftiger zadiger Geftalt. Zundort zumal an den eis tenwänden der Schaßfammer des Arzberges zu Eifenerz in Steyermarf, beim Spatheiſenſtein. 3) Schaliger Kalkfinter. Meift Freidenmweiß; in blätterigen Schalen ; theils als eine Art Rindenftein, meift krummſchalig “oder mwellenformig; meift aber als Ueberzug über Sandforner ; fo z. B. die fo genannten Drageen von Nadicofani. Bon der Art ift vorzüglich der gedachte Carlsbader Erbfenftein, pisolithus, der ſich großentbeild in Maſſe Ar) So 5. 8. in der berühmten piseina mirabıle, davon oben RR Nom Guadeloupe: Ginter (the Galibi stone) worin fich hie Menfhenfnochen eingefintert finden, f. unten im Abfchnitt von den DVerfteinerungen. **) Non dem berühmten zu Tabriz in Verfien und feiner For: mation f. Jam. Morıer’s second Journey —32 Persia. Lond. 1818. 4, p. 284. 414 \ xl. Abſchnitt. ' zufammengebaden findet, theils yolirbar ift, und nicht mit ° dem unten anzuführenden Rogenftein verwechfelt werden darf. £ 7. Mondmilh, Meblfreide, Bergguhr, Bergzi» ger, ſchuppichter Aphrit. Lac lunae, Morochthus, Weiß; feinerdig, wie eine ftärfenartige Kreide; ſtark ab— färbend; mager ; fehr leicht. Fundort unter andern nament= lich im Mondloh am Lucerner Pilatusberge. i Eine befondere Abart ift die lodere Glanzerde oder Shaumerde von Rubig bei Gera, die fih durch ein fait talfähnliches Anfehen und einen eigenen matten Silberglany auszeichnet. Lippert bediente fih ihrer zu feinen Abdrü— von gefehnittenen Steinen. Gehalt (nad Budol;) = 90,5 Eohlenfaurer Kalk, 5,71 Kiefelerde, 3,28 Eiſenoxyd, ı Wafler. 8. Kreide. Creta, (Fr. craie. Engl. chalh). Feinerdig, weich, doc fefter als die Mondmilch; ftark ‘ abfärbend; hängt ffarf an der Zunge. Mittelgewicht — 2525. Salt 43 p. ©. .Koblenfäure. In ihr findet ſich oft Feuerftein (f. oben ©. 375.) und Berffeinerungen von Seetbieren der Vorwelt; bildet theild ganze Flozgebirge, zumal an Seefüften (daher Albion feinen Namen hat). 9. Kalkſtein (und Marmor). - Sn manderlei Farben und Zeichnungen; meift menig oder gar nicht durchfcheinend, immer ungeformt; meiſt po— Iirbar, da dann die feinern Sorten Marmor genanuf werden. ji | Begreift beſonders nach Verſchiedenheit des Korns fol: gende drey Hauptarten: 1) Körniger Kalkftein, falinifher Marmor, Glanzmarmor. (dr. marbre saccaroide), Meift weiß (theild blendend fihneeweiß) oder doch nur in blaffeen Farben; und einfarbig (nit marmorirt); tes nigſtens an den Kanten durchſcheinend; auf dem Brude fhimmernd, theild wie gefchlagener Zuder; das Korn vers fhieden, theild fhuppig x. Daher Uebergänge einerfeits in den ungeformfen Kalkſpath, anderfeits in den dichten Kalkftein. Hält nur fehr felten Verfteinerungen; aber. der carrarifche (marmor Lunense) zuweilen mwafferhelle Berg= Ernftalle. Gebrauch zu Bildhauerei und Baufunft; zumal die berrlihen Sorten von bianco antico und unter diefen vor Ton den Steinen u. erdigen Mineralien. #15 alfen der berühmte Parifche, durchſcheinend wie gebleichtes Wachs; das Gewicht defielben — 2837. 2) Saferiger Kaltftein. (Fr. chaux carbonatee fibreuse). Meift weiß in mandherlei Abftufungen. Unter andern bei der Porta Westphalica. \ 5) Dichter Kalkftein (und Marmor). As gemeiner Kalfftein meift grau in manderlei Abftufungen; hingegen als feinförniger, polirbarer Marmor ſowohl faſt in allen einfachen Barden, als auf die vielartig- fte Weife bunt, ———— geadert ic. in endloſer Mannig— faltigkeit. So z. B. vom einfarbigen die vorzüglichſten antifen Arten, giallo, rosso, nero etc.; vom zweyfar—⸗ bigen pavonazzo, meiß mit rothen Streifen; mit dren Varben, Korito, weiß roth und gelb geflammt; mit vie— ren, broccatello, weiß, roth, gelb und grau; u. f. m, So unter denen mit befondern Zeiinungen, 5. B. Dendria ten- Marmor (alberino); Ruinen- Marmor (eilla- dino ruderato, paesino, Rimaggio etc.) der ſchon in Mergelftein übergeht rc. So unter denen, die fremde Kör— per entbalten, befonders die Petrefacten-e Marmor, und uns ter diefen wieder namentlich der Mufhel- Marmor (lu- macchella); und der Corallen- Marmor, mohin die pielra stellaria gehört ꝛc. Mancher befteht ald Bres fhen- Marmor aus zufammencämentirten Trummern von andern Marmorarten. Mander ift mit talkartigen Foffilien durchzogen; entweder gemarmelt, wie der Polzevera (5. 405.), oder geflammt, wie der ausnehmend ſchöne lauch— grüne Cipollino antico u. f. w. — Ueberhaupt bat der dichte Kalkftein und Marmor meift fplitterigen Bruch; theils fhieferiges Gefüge (— fo z. B. der neuerlich zur Lithogra— phie oder Steindrudferei angewandte Pappenheimer Kalkſchie— fer, in welchem ſich auch die merfwürdigen Abdrüde von trowifhen Seegefhöpfen-der Vorwelt finden —). Mittelges wicht — 2675. Übergang in Mergelftein. (So 5. B. der ältere Slözfalkftein, der auch in manden Gegenden 3 eds ftein beißt), Bildet große durch alle Welttheile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemeiniglich auf der Außenſeite (nicht leicht in beträchtlicher Tiefe) mit dem gemeinen Petrefacten— ftein überzogen find, welcher die allaemeinfte Grabftätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt ausmacht. * 416 XI. Abſchnitt. Zu den befonders merkwürdigen Abarten des gemeinen Kalkſteins gehört namentlich: a) der fo genannte Rogenftein, Hammites, der nicht mit dem Erbfenftein verwechfelt werden darf, fondern aus mächtigen, theild ganze Flözlagen bildenden Maffen von gleihgroßen Körnern dichten (felten concentriſch fehaligen) Kalkfteins befteht, die durch ein Falkiges oder mergelartiges Cäment zu einem feften Geftein zufammen verbunden find. b) Die dem Korne nah gleihfam ſandſteinähnlichen Kalks fteinarten; wie 5. B. die wegen ihrer Verfteinerungen von vielartigen Seethieren fo beruhmte Gebirgsart des Peterss berges bei Maeftricht ; der fo genannte marmo arenaceo vom Befup; der theild fait zur Hälfte Eohlenfaure Talk— erde haltende Dolomit, unter andern befonders im Le— vantinerthal am St. Gotthard, wo er das Muttergeftein des dafigen Tremolitd ausmacht, und in dünnen Tafeln biegfam ift. 10. Mergel. Marga. (Sr. marne. Engl. marl). Ein inniges Gemenge von Kalf, Ihon, Sand ꝛc. Meift grau in andere unanfehnliche Farben; undurkfichtig; von verfchiedenem Zuſammenhang und Feftigfeit. Daber befon- ders drey Hauptarten deffelben zu unterfogeiden find: | ı) Erdiger Mergel, Düngmergel. Mehr oder weniger lo$ oder sufammengebaden ; mager ; meift rauh anzufühlen; laßt fi durch Rühren im Waffer zertheilen; zieht am der Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder fuäter. Nah dem vormwaltenden Beftandtheile werden die Abarten benannt (Kalkmergel, Zhonmergel *) x), und. auch ihr Gebrauch zur Verbefferung verfchiede: ner Arten von Boden beftimmt, 2) Mergeltuff, Zuffftein. Bon loderem, durchlöchertem, theils gleichfam ſchwam— michten Gefüge; meift erdigem Bruch; zerfällt nicht an der Luft, fondern verhärtet vielmehr. Faft immer voll Refte und Spuren vegetabilifcher Körper die davon ineruftirt worden; beſonders Blätterabdrüde, MWurzelgeftruppe und Schilf (legteres zumal im röhrformigen fo genannten Bein: well oder Beinbred, osteocolla); aber aud in manz pi J Zu welchem auch der Niederaͤgypten rn Ri Ihlamın gehört. Don den Steinen u. erdigen Mineralien. 417 Ken Gegenden kleine Flußſchnecken; in andern. calcinirte See= Conchylien (f. oben ©. 358.) ꝛc. Bildet bin und wie der große Lager von niederem aufgeſchwemmtem Lande; in welchem ſich haufig die Refte der. fofjilen Elepbanten, Rhi— nocere, u, a, tropiſchen Landtbiere finden, die nun in unfern Zonen in fo großer Menge ausgegraben twerden. 5) Mergelftein, Sammerfkalfı. Dit, und zwar theils derb, theils fehieferig; Zumal letzterer oft dendritiſch: audy in mandherlei befonderer Ges ftalt, als Mergelnüffe, fo genannte Ingwerſteine ıc.; hat erdigen Bruch. Uebergang in dichten Kalkftein. Befonderer Erwähnung verdient der bei Jena breihende, durch Reiben phosphoreſcirende Sandmergels ftein *): und der wegen feiner ‚eigenen Geftaltung aller» dings merfwürdige Ludus Helmontii (&r. Des de van-Helmpnt, Engl, \waxen- vein), ‚der fih nur in wenigen Gegenden, wie, } B. um Antwerpen und im Fränkiſchen findet, und aus Würfeln eines leberbraunen Mergelſieins beſteht, die durch Scheidewände von grauem dichten Kalkſinter von einander abgeſondert ſind, und im Ganzen theils kopfgroße, etwas plattgedruckte kugelichte Maſ fen bilden. 11. Bituminoſer Mergelſchiefer— Mehr oder weniger mit Erdharz durdungen meiſt graulichſchwarz; undurchſichtig; ſchimmernd; ſchieferig; häufig mit Abdrücken von Süß waſſer fiſchen (fo die Riegels— dorfer , Eiöleber ıc.), auch theils mit Kräuterabdruden, die aber ganz von denen auf dem Schieferthbon verfehieden find; felten enthält er hingegen unbefannte Seegefhöpfe, wie z. 8. der bei Boll in Schwaben die colofjale Medufen - Palme, Oft ift er ſtark Fupferhaltig, da er dann Kupferfdiefer beißt (3 r. ardoise euivreuse. Engl. slaly copperore) ; und theils anfehnliche Flöze bildet, die einen wichtigen Ge⸗ genſtand des Bergbaues ausmachen. 12. Stinfftein, Sauftein, Lucullan. Lapis suillus. (Er. pierre puante). Meift grau; einerfeitd ind Gelbliche, anberfeitsind Schwar⸗ ze; meift undurdhfichtig, fehr felten durchſcheinend; meift er— diger, theils fplitteriger Drug; theils marmorartig, polir= *) f. Voigt's neues Maga. I, 2. 4. ©. S. 113 u, f. Blumenbah’s Naturg. 27 48 XI. abſchnitt. bar; meift ungeformt, und zwar ſowobhl derb als ſchieferig; felten ſpathartig [mie z.B. der Stinffpath oder Leber: fpath von Liffabon *)]. Wenn er gefihabt oder ſcharf ge— fragt wird, gibt er einen Geruch, wie gebrannted Horn. Halt haufig Verfteinerungen, und zwar fowohl unbekannte Eeethiere der Vorwelt, zumal Belemniten, ald aud) orga— nifirte Land- und Blußgefhopfe beider Reiche, wie z. B. in Deninger Stinkſchiefer. B) Schwefelfaure Kalfarten. Chaux sulfatees. Die verfehiedenen Gattungen diefer Abtbeilung des Kalk: gefchlechts find den vorigen, im Ganzen genommen, analog; nur find fie ceteris paribus weit weicher. 13. Gypsſpath, Selenit, Fraueneis, Mariens glas. (It al. scagliola). i Theils farbenlos, waſſerhell; meift aber mweißlih, ins Rauchgraue, Honiggelbe ıc, und mehr oder weniger durch— fihtig; theild mit Perlmutterglanz; blätteriges Gefüge; ein wenig biegfam, doch ohne merkliche Schnellfraftz laͤßt ſich leicht mit dem Meſſer fpalten; häufig ungeformt; theild aber auch kryſtalliſirt *); zumal in Linfenform, oder in rautens formigen Zafeln mit zugefehärften Kanten (— tab. II. fig. 17.—) oft auf manderlei Weife ald Zwillingskryſtall; ſel— ten in achtſeitiger Säule mit achtfeitiger Spige u. ſ. w. Ge— halt — 32 Kalferde, 46 Schwefelfäure, 22 Waffer. 14. Öypsfinter, So mie ber Kalffinter regenerirt als Iropfftein, oder Rin— denftein,, oder fonft ald Ueberzug über andere Körper ıc.; theild faferig, theils dicht. Letzterer theild alabafterartig. 15. Gypsmehl, Gypsguhr, Himmelsmehl. Fari- na fossilis. Aehnelt der Mondmilch; theils ſchneeweiß; theils ins Grauliche ıc.; ſtaubartig. Fundort in den Klüften der Gyps— berge. | i *) f. Tilefius Sahrbud der N. ©. I. Th. ©. 473. } 5) Sm biefigen afademifhen Mufeum ift eine Sproffe von einer Bergleiter befindlih, die man beim Aufräumen einer, höchftend 100 Sahre lang verlafien gewefenen Grube im Rammelsberge am Harze vorgefunden, um welche ſich wahrend diefer Zeit eine GEyrsſpath⸗ Druſe von 7 Zoll im Durchmeſſer und von einer ausnehmenden Schon— heit angefegt hat. Von den Steinen u. erdigen Mineralien. 419 16. Gypsſtein. Meiſt weißlich oder graulich, doch auch in andere, meiſt unanſehnliche Farben, mehr oder weniger durchſcheinend; immer ungeformt. Dabon folgende drey Arten: 1) Schuppiger Gypsſtein, auch ſchlechtweg Gyps, und in manchen Gegenden Kalk — Gypsum la- mellosum. Meiſt rauchgrau, theils ziegelroth ıc.; wenig durchſchei— nend; ſchuppig, theils ins Blätterige. Gewicht — 2167. Gehalt (nah Kirwan) — 32 Kalferde, 30 Schwefelſäu— re, 38 Waſſer. Theils mit andern Foſſilien inniger oder grober gemengt, 5. B. mit Quarz (bei Wisbaden), mit Horn— ftein (bei Montmartre). Oft halt er andere Foffilien, theils ausſchließlich in ſich eingewachſen; fo 5. B. bei Lüneburg den Boracit, in Aragonien den Arragonit, und in gleihem Kö— nigreich aud) die zimmtbraunen Fleinen Quarzkryſtalle (die irrig fo genannten Syacinthen von Compoftella) ıc. 2) Saferiger Öypsftein, Strablgyp$, Katzen: ftein. Gypsum fibrosum,, lapis inpolithus, stirium, Meift weiß; durchfcheinend; auf dem Querbruch theild ge— rade=, theild Frummt= faferig; meift ſchimmernd; tbeild mit Perlmutterglanz; theild zerreiblich: meift in dünnen Lagen. Gewicht — 2505. 3) Dichter Gypsſtein, Alabaſter. Eypsum den- sum. Theils blendendweiß; aber auch in mancherlei andere, doch meiſt trübe Farben, bis ins Schwarze; theils ſtreifig, oder geadert, marmorirt ꝛc.; der weiße theils ſtark durch— fcheinend ; matt; der Bruch aus dem Splitterigen ins Erdige. 17. Anhydrit, Muriacit, Karſtenit. Begreift zwey ſchwefelſaure Kalkarten, die ſich außer ih— rem äußern Habitus vorzüglich durch den Mangel des Kry— ſtalliſationswaſſers von den übrigen auszeichnen. 1) Späthiger Anbydrit, Würfelſpath. Meiſt milchweiß; ſehr durchſcheinend; perlmutterglänzend; dreyfacher rechtwinklichter Durchgang der Blätter; ſehr leicht zerſprengbar; Gewicht — * Gehalt (nach Bauques . 27 420 XII Abſchnitt. lin) = 40 Kalferde, 60 Schrefelfäure. Fundort beim Steinfalz im Salzburgifehen und im E. Bern. 2) Dichter Anhydrit, blauer Gyps. Meiſt himmelblau, ins Graue ꝛc.; wenig durchſcheinend; fprdde; Gewicht — 2940. Gehalt (nad Klaproth) — 42 Ralkerde, 57 Schwefelſäure mit etwas Kieſelerde und Ei— fenkalk. Fundort zumal Sul; am Nedar. 18. Gppöleberftein. * Begreift die dem Stinkſtein (S. 417.) analogen, mit Erdhaͤrz durchjogenen Gypſe und Selenite, die, wenn fie geſchabt werden, wie Schwefelleber riechen; find meift von rauchgrauer Farbe. C) Flußſaure Kalkarten. Chaux Muatées. 19. Flußſpath. (Fr. Spath Maor). Hat den Namen von dem Gebrauche, den man beim Huͤt— tenweſen davon macht. Findet ſich von den mehrſten Farben der Edelſteine; ſelten ungefärbt; mehr oder weniger durch— ſichtig; glasglänzend; mit ſpathartigem Gefüge; theils un— geformt; ſelten ſtängelicht zuſammengehäuft (fo der Aoney- comb spar von Derbyſhire); häufig kryſtalliſirt, zumal cu— biſch; ſelten in doppelt vierfeitigen Pyramiden (— tab. MI. fig. 5. —)J; meift yolirbar. Gewicht eines ſmaragdgrünen — 5,81. Öehalt des von Gersdorf in Sachſen (nah; Klap— rothb) —=67,755 Kalferde, 32,25 Flußfaure, und eine Spur Eifenoryd. Auf glühende Kohlen gebrodelt phosphoreſcirt er meift wit einem Lichte; vorzüglich thun dieß (auch ſchon in groͤßern Stücken und ohne dadurch zu zerfpringen) ein vios letter und grünlichweißer von Nertſchinsk (der defhalb fo ge: nannte Chlorophan oder Pyrofmaragd).- Der dichte Fluß unterfcheidet fihd dur den Mangel des Spathgefüges; findet ſich meift grünlich- oder blaulich« weiß; Schwach durchfcheinend ; mit fhimmerndem Brude; en Fundort zumal Derbyfhire, und Strasberg am Harz. D) Phosphborfaure Kalkarten. „Chaux phosphalees. 20. Apatit. In mancherlei Farben , faft wie der Flußſpath, nur blaf« fer; meift durchſichtig; glasglänzend; der Duerbrug) blättes tig, der Längenbruc ing Muſchelige. Gewöhnlich Frnftallie Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 421 firt, meift in fechöfeitigen Säulen von mandherlei Abartung. Gewicht — 3218. Gehalt (nah Klaprotb) = 55 Kalk: erde, 45 Pbosphorfäure und etwas Braunfteinfalf; auf. Kohlen gebrödelt phosphoreſcirt ex ebenfalls mit grünem Lich— te. Fundort zumal die Zinnwerfe bei Ehrenfriedersdorf und Schlackenwalde. Auch der Spaniſche Spargelftein und der Norwegi⸗ (he Mororit gehören zu diefer Öattung. 21. Phosphorit, erdiger Apatit. Gelblich- weiß; undurchſichtig; von magerm Korn; erdis digem auch fplitterigem Bruche, der theild au ins Faſeri— ge übergeht; balbbart; ſchwer; im Dunkeln mit feharfem Eifen gefragt gibt er leuchtenden Strich, und auf Koblen ge— bröodelt, fo tie der Apatit, grünes Licht. Fundort bei ‚ Zeurillo in Eftremadura in abwechfelnden Schichten von ges meinem Quarz; und lofe ftaubartig bei Sigeth in Ungarn. E) Borarfaure Kalkart. Chaux boratee. 22, Datolith. Milchweiß; durchſcheinend; fettglänzend; Bruch aus dem Kleinmufcheligen ind Splittrige; derb und kryſtalliſirt (wie's fheint würflich mit abgeftumpften Kanten). Gehalt (nad Klaproth) = 55,5 Kalkerde, 36,5 Kiefelerde, 24 Bo» rarfäure, 4 Waſſer. Fundort Andreasberg *) und Arendal« —— VIE Strontiangeſchlecht. Die Strontianerde iſt zuerft vom geb. Hofr. Sul zer in Altenburg und Dr. Crawford für eine befondere Grunderde anerkannt worden. Zu den Haupteigenfchaften der— felben gehört, daß fie mit Salzſäure nadelformige Kryſtallen bilder, und daß eine Aufldfung derfelben in Weingeift carmins roth brennt, wenn Papier, Baummolle ıc. damit eingetränkt ‚und angezündet worden. Die falpeterfaure Auflofung derfelben gibt fechsfeitige, die, tafelformige Kryſtallen. Diefe Erde findet ſich mit zweierlei Säuren, mit der Kob- len- und Schwefelfäure, verbunden. Alſo: *) f. Stromeyer und Hausmann in dem Gottingifchen gel. Anzeigen 1328. 9. St. 422 XI. Abſchnitt. A) Koblenfaure Strontianart. Sitrontiane carbonatee. "1. Strontianit. | Meift blaß fvargelgrun, theils weißlich; durchſcheinend; ſchimmernd; theils glasglänzend; faſerig; theils ftängelicht zuſammengehäuft; meiſt in keilförmigen Bruchſtücken; meiſt ungeformt; äußerſt ſelten in nabelformigen abgeſonderten Kryſtallen. Gewicht — 3591 L. Gehalt (nach Klaproth) — 69,50 Strontianerde, 30 Kohlenſäure, 0o,50 Wafler. Halbhart. Fundort im Bleigange des Granitgebirgs bei Strontian in Schottland, meiſt in Schwerſpath eingewachſen. B) Schwefelſaure Strontianart. Sirontiane KEN "sulfalee, 2. Cäleſtin, Schützit. Nicht bloß, wie der erſte Name andeutet, blau, ſondern auch weiß, gelblich, graulich ıc.; mehr oder weniger durch— ſcheinend und auch undurchſichtig; ſowohl von dichtem, als faſerigem und blätterigem Gefüge; theils derb, theils in geſcho— benen vierſeitigen Tafeln kryſtalliſirt. Gewicht des faſerigen aus Penſylvanien — 3714 L. Gehalt des Sicilianiſchen von Girgenti (nah Stromeyer) — 36,55 Strontianer⸗ de, 43 Schwefelſäure, 0,18 Waſſer. Andre Fundorte (zumal der blätterigen Abart), der Süntel bei Münder im Hannd» verſchen; [deren Gehalt (nah, Stromenyer) — 97 ſchwe— felfaure Strontianerde, 1,30 fehwefelfaure Baryterde, 0,74 fchmwefelfaure Kalferde]; Briftol in Sommerfetfhire; und der derben erdigen bei Montmartre. IX. Barytgeſchlecht. Die dieſes Geſchlecht charakteriſirende Sch wererde (terra ponderosa, barytes) iſt zuerft von Bergmann für eine eigene Grunderde erkannt worden, und hat den Namen von ihrem anfehnlichen fpecififchen Gewichte — 4000. Sie wird, fo wie die Kalferde, nach dem Brennen cauftifch ; ſchmilzt in hoher Temperatur für fi} zu Glas; verbindet ſich mit der Schwefelſäure zu Schwerfpatb; und wird aus ihren Auflöſun— gen in der Salpeter- und Salzfaure durch die Blutlauge gefällt. Auch fie finder fih, wie die Strontianerde, fowohl mit der Kohlen = ald mit der Schwefelfäure verbunden. Von den Steinen u. erdigen Mineralien. 425 A) Koblenfaure Barytarten. Baryte carbonatee, 1, Witherit. Weiß, ind Grauliche, tbeils ing Röthlichgelbe; durchſchei— nend; ähnelt im äußern Totalhabitus faſt dem Alaun; iſt fettglänzend; meiſt ungeformt, ſpringt in Feilformige Bruch— ſtücke, auf dem Längenbruch ſchwachdidergirend geſtreift; ſehr ſelten kryſtalliſirt; und dann meift in ſechsſeitiger Säule mit ſechsſeitiger Spige (— tab. II. fig. 19. —). Gewicht — 4271 2. Gehalt (nah Kirman) — 78 Schwererde, Jo Kohlenfäure. Fundort vorzüglich in den Bleimerfen zu An— glezark bei Chorley in Lancafhire, und zu Steinbauer in Oberfteiermarf, Innerlich genoffen ift er mwarmblütigen Thie— ren ein Gift, aber auch, wie fo viele andere Gifte, zweckmä⸗— fig verfegt und in Fleinen Gaben, ein Fräftiges Heilmittel. B) Shwefelfaure Barptarten. Barytes sulfalees. 2. Schwerſpath. (Fr. spat pesant. Engl. cawk, pan-. derous spar). Gemeiniglih von Spathgefüge; außerdem aber auch wie mander Gypsſpath, faferig; und wie mander Zlußfpath, dicht; daher dann folgende drey Arten: ı) Öemeiner Shwerfpath, fhaliger Schwer= fpath. Meiſt weiß, aber auch in mancherlei andere, doch nur unanſehnliche, Farben; ſelten farbenlos und waſſerhell; meiſt mehr oder weniger durchſcheinend; theils undurchſich- tig; häufig ungeformt; theils in dickſchaligen Abloſungen; aber auch in ſehr vielartigen Kryſtalliſationen; ſowohl in Säulen als Tafeln meiſt von vier oder ſechs Seiten und mancherlei Zuſchärfung und Zuſpitzung; auch als doppelt vierfeitige Pyramide (— tab, Il. fig. 5. —) x. Die Säulen theild nadelformig, wohin z. B. der fo genannte Stangenfyath von Freyberg gehört. Die Tafeln häufig fechöfeitig mit zugefhärften Enden, die theils wies der mit Fleinen Flächen zugefpist find (— tab, II. fig, 8. —); theild in fehr Eleinen, mie an Fäden angereibten, tafelformigen Kryſtallen als Haardrufen; oder fonft in mannigfaltiger befondern Geftalt zufammengehäuft, z. 8. als HDahnenfammdrufen «. Gewicht — 4430. Gehalt eines kryſtalliſirten weingelben aus Surrey (nad Stromener) — 65,55 Schwererde, 35,85 Schwefel- fäure ꝛc. Ueberhaupt häufig auf Gängen, mo er eine der 424 . KU. Abſchnitt. gemeinften Oangarten vieler Erze macht; aber au hin und wieder in Flözen. Eine befonders anzufüuhrende Abart ift der fo genannte Aehrenftein oder fälſchlich ſo genannte Strausasbeſt (Lapis acerosus), ein weißer Schwerſpath, blumicht mie Aehrenbüſchel, womit fein aſchgraues, thonartiges Mutter ‚geftein gleihfam durchwachſen ift. Fundort, ehedem bei Oſterode. 2) Faſeriger Schwerſpath, Bologneſerſpath. Von faſerigem Gefüge auf dem Querbruch; rauchgrau, wenig durchſcheinend, in rundlichen, gleichſam plattge— drückten Nieren (von Größe und Form meiſt wie getrod- nete Zeigen). Gewicht — 4440. Gehalt (nad Arvid- fon)—=62 fhwefelfaure Schwererde, ı6' Kiefelerde, 14,75 Alaunerde, 6 fhwefelfaure Kalferde, 0,25. Eifenorpd, 2 Waſſer. Findet fi bloß am Berge Paterno bei Bolo— ana; auch hat man aus diefer Abart des Schwerſpaths zuerft die fo genannten Lichtmagnete verfertigt. 3) Didter Schwerfpath. Rauchgrau, gelblih, ziegelroth ꝛt. meift nur an den Kanten oder inSplittern durchfeheinend; matter meift ſplit— teriger Bruch ; ungeformt. Gehalt des Rammelöberger (nad Weftrumb) = 83,5 ſchwefelſaure Schwer = und Strontianerde, 6,5 Kiefelerde, 1,5 Alaunerde, 2 ſchwe— faurer Kalf, 2 Waſſer und Erdharz. "Fundort wie ges fagt der Rammeldberg, aber auch Derbyfhire ıc. 3. Sepatit, Schwerleberftein. Baryte sulfatee fetide. Lapis hepaticus Cronsr. Theils bräunlichſchwarz, theild graulichgelb; nur an den Kanten durchſcheinend, oder undurdfichtig; glänzend; in Nieren oder ftumpfedigem ungeformten Stüden. Gibt, wenn er mit Eiſen gefhabt oder gefragt wird, einen Ge— ruch nah Schwefelleber., Fundort befonders Kongsberg in Norwegen. Gehalt (nah John) — 92,75 ſchwefelſau⸗ rer Baryt, 2 Kohle und Erdharz, 2 fihmerelfaurer Kalk, ,,30 Eifenoryd, 1,25. Wafler. — — — / Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 425 Meberfiht von den merkwuͤrdigſten ge mengten Öebirgsarten. . 244. Wir haben bisher die Erden und Steine als homogene (me= chaniſch einfache) Foffilien betrachtet. Häufigſt aber finden ſich auch Foffilien verfehiedener Gattungen und felbft aus verfchies denen Geſchlechtern auf mannigfaltige, aber beftimmte Weife und meift in anſehnlichen Maffen und Gebirgslagern unter ein= ander gemengt, daher es, befonders für den geognoſtiſchen Theil der Mineralogie, überaus wichtig ift, auch diefe aus he— terogenen Gattungen von Foffilien gemengten Gebirgsarten (saxa s. petrae heterogeneae) unter eine fpftematifche Ue- berficht zu bringen. S. 245. Doch fhränfen wir uns hier bloß auf diejenigen ein, die in ihren beftimmten Mengungsverbältniffen ganze Gebirgslager bilden, mit Ausfhluß derer, mo ſich nur felten oder einzeln ein Yoffil in einem andern gleichfam eingemachfen findet, wie z. B. zuweilen Bergkryſtall im carrarifhen Marmor (©. 414) 1. oder wo irgend in Höhlen und Drufenlödern eines ältern Ge- fteins andere Foffilien von meit neuerer Eatftehung abgefegt merbden, wie 3.8. Kalkfinter in alten Erbfhladen oder Laven ıc. §. 246. Jene eigentlih fo genannten gemengten Gebirgsarten, laſſen fich nach der verſchiedenen Verbindungsart ihrer Gemeng— ftoffe unter folgende drey Hauptclaſſen bringen; A) Wo die verfchiedenen Gemeintheile bei gleichzeitigem Niederfchlag aus ihrem Primordialfluidum ($. 227 u. f.) ohne alles fremde Cäment oder Grundteig urſprünglich mie in einander Fepftallifict und innig zufammen verwad)- fen find, mie beim Granit; daher angefchliffene Stüde deffelben gleichfam einem Mofaif ähneln. n B) Wo bloß einzelne Broden von Foffilien in einen Grund— teig oder Hauptmaffe von anderer Steinart gleichſam ein- gefnstet find, mie beim Porpbpr. [a 426 | XI. Abſchnitt. C) Endlih, wo dicht zufammengehäufte Körner und Ge- volle durch ein Caͤment gleichfam zufammengefittet find, wie in den Brefchen und im Sandftein. Zei den beiden erften Claſſen find wohl alle Gemengftoffe von gleichzeitiger Entftehung. Dei der dritten hingegen müffen, wenigſtens bei den Brefchen, die Körner und Gerölle früher gebildet gemefen ſeyn r ehe fie durch ein Cäment unter einander verbunden worden. Gl BT Ich babe verſucht, wo es fich thun ließ, die Hauptarten mieder in folgende Unterarten abzutheilen: a) Die eigentlihe Art, die aus denen ihr eigentlich zu— Tommenden Stoffen rein gemengt ift, wie 3. B. eigentli= her Granit aus Feldfpath, Duarz und Glimmer. b) Afterarten, bie, ftatt eines oder des andern ber ihr eigentlich zufommenden Stoffe, einen oder den andern fremden enthalten. c) Uebermengte Arten, denen außer ihren eigentlichen Stoffen überdieß noch fremde uberzähliche beigemengt find. d) Halbarten, denen einer oder der andere ihrer eigent» lichen Stoffe mangelt, ohne daß dafür ein fremder einge: menge wäre. A) Gemengte Gebirgsarten mit urfprünglid in einander gewadfenen Stoffen. ı. Sranit. In derben Gebirgsmaſſen, oder doch nur in mädtigen Baͤnken gefchichtet; aber von mannigfaltiger Verſchiedenheit des grob= oder.feinfornigen Gemenges; oder des ungleichen Verhältniffes der Gemengftoffe; oder ded mehr oder minder feſten und frifhen Korn u. ſ. mw. a. Eigentlider Granit. Syenites *) Pur. Wie gefagt, bloß aus Feldſpath, Duarz und Olimmer ; ſ. 3. 8. der antife Granito rosso. So auch das berühmte *) Diefen Namen hat derjenige Granit, aus welchem die be- wundernswuͤrdigſten Denkmahle der altigyptifhen Kunft, die Ob e- Listen, gehauen worden, von feinem Fundort bei der Stadt Sy e- ne am Rilin Ober-Aegypten erhalten. |. dad Cabinetto del eollegio Nazareno 1792. T, II. p. 238. »/ graniti delle nosire sguglie Egiziane hanno per base un felspato rossigno con squarzo fragle semitrasparente, e mica nero. — Vollkommen Bon den Steinen n. erdigen Mineralien. 427 ungeheure Geſchiebe aus einem Sumpfe am finnifchen Meer- bufen, das feines Gewichts von drey Millionen Pfund unges achtet nad St. Peteröburg transportirt worden, um der Sta— tie Czaar Peters des Großen zur Bafis zu dienen *). Das berühmte Pe-tun-tſe der Schinefen, ein Haupt— Ingrediens ihred Porcellans, ift ebenfalld ein eigentlicher Granit, beffen Feldfpath in Vermitterung fteht. b. Aftergranit, So 3. 3. der ftatt des Glimmers Hornblende enthält, wohin auch mande antife Arten geboren (nur nicht der wahre Syenit). „ c. Uebermengter Granit. Der z. B. außer dem Feldfyath, Duarz und Glimmer auch noch Hornblende oder Stangenfhorl, Öranaten, Des mantfpath, Zinnftein, magnetifchen Eifenftein **) ꝛc. enthält. d. Halbgranit. Der z. B. bloß aus Hornblende und Feldſpath befteht, ı welcher dann, wenn er innigft gemengt ift, nad) oryctogno— ftifher Anfiht in den Grünftein (©. 400) übergeht; oder aus Feldfpath und Glimmer, wohin man das Feldſpath fo find die Proben von rothem antifen Granit in meiner Sammlung; namentlich eine vom Obelisk des Rameſes, und eine von der Säule Kaif. Antonin's. — Und Prof. Wad, der die echten frifchen Bruch: ftüde, die ſich von den beruͤhmteſten römifchen Obelisken in der Sammlung des Sardinal Borgia befinden, aufd genauefte geprüft, fagt ausdrüdlih: »Ex his speciminibus clare patet Syeniten Puı- »NII esse Sranitem nostrum stricte sic dietum (ex quarzo, feld- »spato, et mica).« |. Deff. Fossiia Aegyptiaca musei Borgia- ni. Velitris 1794. 4. pag. ı u. f. — Vergl. auch Petrini bei Zoesa de origine obeliscorum. Rom. 1797. fol. pag. 648. Zumal aber W. Hamırron’s Aegyptiaca. Lond. 1809. 4. pag. 68. not. 1); und oe Rozızre in der großen Deser. de ÜEgypte. Hist. nat. T. II. 1813. pag. 45. und T. III. 1818. pag. 461. *) Die fchwerfte Laft, die je durch Menfchenfunft bewegt wor— den. — Der große vaticanifhe Dbelisf, den Fontana aufgerichtet, halt Faum den dritten Theil, nur 973,537 Pfund. — f. des Grafen Carbury monument dlevd & la gloire de Pierre le grand. Par, 1777 Fol. **) So namentlich, obſchon nur im geringer Menge, in einigen magnetifhen Granitfelfen am Broden auf dem Harz, die an gewil: ſen Stellen, und felbft in Fleinen Stüden, ſo wie der obgedachte von Aler von Humboldt entdedte polarifhe Gerpentinfeld, die Richtung der Magnetnadel invertiren, f. Hausmann im Hanndve: riſchen Magazin 1b01. St. Ku. f. # » x ” 428 - OKI Abſchnitt. Adanturino vom weißen Meere [S. 3g2 not. *)] rede nen Fann :c. | 2. Sneid. (Fr. Granit feuillete). Die Gemengftoffe wie beim Granit, an melden er auch meift angrenzt, und daher theild in ihm übergeht (zumal durch den von Sauffüre fo genannten Granit veine); ind« gemein aber gefchichtet, dickfaſerich, theild gar ſchieferig; bricht in Öanggebirgen. Seine Unterarten übrigens wie beim Granit. 3. Slimmerfdiefer. . Die Gemengftoffe diefer Ganggebirgsart find eigentlich) bloß Duarz mit vorwaltendem Glimmer in fhieferigem Ge— füge. Häufig erzführend, theild alaunbaltig. Mancher wird wegen ſeines Gebrauchs für hohe Defen Ge— ftellftein (saxum fornacum) genannt. Eine vorzüglich fchone zimmtbraune, und avanturinartig goldfhimmernde Art bricht bei Catharinburg in Sibirien. Auch findet der berühmte fo genannte biegfame Sand- fein von Villa rica in der Brafilifhen Provinz; MMinas geraes nad) neuern Unterfuchungen *) wohl hier feine paf» fende Stelle. n Der fo genannte Murkftein ift ein mit Öranaten über« mengter Glimmerfdiefer: ie 3 B) Gemengte Gebirgsarten, bei welden einzels ne Broden von gewiffen Foffilien in einer he mogenen Sauytmaffe, wie in einem Grundteige, [liegen 4. Porphyr. (Stal. porfido). Die Orundmaffe ift vielartig; 3. B. häufig Hornſtein; aber auch verhärteter Thon; oder Trapp; der Pechſtein ıc.; gehört mehrentheild, wie die beiden vorigen, zu den Gang» gebirgsarten, und bricht meift in derben Maffen: doch theild auch Fugelid. a, Eigentlider Porphyr. Feldſpath und Hornblende, in eine der gedachten Grund“ maffen eingemengt. | „ Der tvegen feinee Schönheit, ausnehmenden Härte rc. vor= züglich und eigentlich fo genannte antife Porphyr, ift, mie *) yon Spir und vor Martius Reife in Braftlien. Iter 6.3. » Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 429 ſchon der Name anzeigt, von rotbbrauner Farbe der Grund« maffe, Die aug einem eigenen hornfteinartigen, dem: Jafpis ſich nähernden Geftein befteht ,. und Fleine Broden eined von diefer Grundmaſſe röthlich tingirten, dichten Feldſpaths und ſchwarzer Hornblende enthält. Fundort vorzüglichſt Nieder- Aegypten und das fteinige Arabien. b, Afterporphyr. n Wo 5. B. außer der Sornblende flatt des Feldfpaths Kalk— ſpath eingemengt ift, wie in manchen irrig fo genannten Dich» ten Raven des Veſuvs (©. 599). HI) c. Uebermengter Porphyr. Mit mehr ald zweyerlei Gemengfloffen in der Grund⸗ maſſe. Eu Dahin gehört der verſchiedenartige weitverbreitete Tra- chyt; 3. B. namentlich der ungarifhe © rauftein (Saxum - metalliferum Born.), der aus einer Grundmaſſe von ver— bärtetem Thon mit eingemengter Hornblende, Feldſpath, Glimmer und zuweilen Quarz, beſteht und in Nieder = Un« garn das Hauptganggebirge und dad Muttergeftein ber meh- reften dafigen reihen Gold» und Silbererze ausmacht *)- d. Halbporphyr. J Mit einem einzigen Gemengſtoff in der Grundmaſſe. So der ſchöne antike ägyptiſche grüne Porphyr Cdas fälfch« Yich fo genannte Serpentino verde antico), mit lauchgrüs ‚ner, bornfteinähnlicher, (zuweilen auch grünfteinartiger) Grundmaffe und darein gemengten mittelmäßig großen Beld« fpathbroden, die davon blaßgrün gefärbt find. *) Yuch zum übermengten Porphyr gehört wohl die ganz eigene merfwürdige Gebirgsart, worin ihrer ausnehmenden Härte ohngeach⸗ tet die prodigiofeften und vermuthlich Alteften alfer befannten Denk— mahle menſchlicher Kunft, namlich die wunderbaren mächtig großen Selfenpagoden auf Glepbanta bei Bombay mit ihren abenteuerlichen theils coloſſalen Idolen nicht erbaut, fondern in den Tebendigen Fels ſen felbft aus dem Ganzen gehauen find? Die Probe die ich davon befige, die mir Ch 8: Townley von der berühmten Gruppe in fei- nem Muſeum von Alterthiümern abfägen laſſen, befteht, jo wie andre aus diefem Felfentempel ausgefchlagne Idole, die ich in London ges feben, aus either Grundmaſſe von überaus hartem, Teberbraunen, eifenfhüfligen Thon, worin vieler Feldfpath, weniger Quarz und noch weniger Hornblende eingemengt ift. — Mehr davon habe ih in * Specimen historiae naturalis archeologieum p. 28 u. | 450 j XII. Abſchnitt. 5. Porphyrfſchiefer, Hornſchiefer. Die Grundmaſſe des eigentlichen Porphyrſchiefers iſt meiſt der obgedachte Klingſtein (S. 398). Eingemengt iſt in ſehr kleinen Körnern Feldſpath, Duarz ꝛc. Das Gefüge, wie ſchon der Name zeigt, ſchiefrig. Hingegen beim Weißftein oder (wie er von feinem Fundort in Mähren genannt wird) Namiefterftein der auch meift fchieferige Zertur bat, macht: weißer dichter Feld» fpath die Örundmaffe, in welcher kleine Oranaten theild auch Glimmer ıc, porphyrartig eingemengt liegen. ! C) Gemengte ‚Oebirgsarten, aus bit zufame mengebäuften Körnern und Gerodllen, die vera ein bloßes Cäment gleihfam sufammen gefittet find. 6. Breſche, Truͤmmerſtein, Conslomerat. Star. Breccia). Unsleisfsemtgk Geroͤlle und Brocken in eine oft fandfteinartige Hauptmaſſe eingebacken. Von großer Mans nigfaltigkeit des Cäments ſowohl als der inneliegenden Ge— mengſtoffe. Jenes iſt aber immer derb, nicht von ſMwieſerigun Gefüge. — Zu den beſonders merfwürdigen Arten arböxen:; ‚Die fo fhone und köftliche antike Breccia verde d’Esit- to; eine grünffeinartige ‚Grundmaffe mit‘ grünem dichten Feldſpath, Hornſtein, Serpentinſtein ıc.; woraus unter an⸗ dern altägpptifgien Kunftwerfen der im brittifhen Mufeum befindliche, unter dem Namen des Sargs Alexanders be— rühmte herrliche Sarcophag gearbeitet ift. Der Puddingftein. — Eine Grundmaffe von einem. meift graulichgelben „durch Duarz- Cäment verbundenen Sanpdftein, in welchen Gerölle von Feuerftein, Kiefelfchiefer ıc, feft eingewachfen find"). Fundort vorzüglich in England; der ſchoͤnſte bei St. Alban’s in Hertfordfhire. "Das fo genannte Rothe todte liegende ber deutſchen Bergleute. — Meift eine Grundmaffe von ftarf eifenfhüfli» gen dur Thon = Cäment verbundenen Sandſtein, in welchem *). Er ſcheint von ziemlich neuer Eniſtehung; wenigſtens beſitze ich Stuͤcke davon, wo die eingewachſenen Feuerſteingeroͤlle —— Cellularien enthalten. Bon den Steinen u. erdigen Mineralien. 431 Quarz, Kieſelſchiefer sc. in ungleihförmigen Körnern fefter oder loderer eingemengt liegen. Es macht häufig die unter« fie Flözlage in Bergwerken; bildet aber auch theild ganze weite Berglagerungen ; zumal in der Schweiz, denn die dafi= ge Nugelfluhe *) ift von diefer Art. Die Öraumade (Fr. gres gris). — Eine Grund maffe von meift grauem, dur Thon-Cäment verbundenen Sandftein, in welchem Quarz von ungleihformigen Geröl— len oder Kornern und theils fehr verfchiedener Größe, fefter oder Ioderer eingemengt liegt. Uebergang in Sandftein, und zwar namentlich in denjenigen, welcher bei den Steinfohlen- flögen bricht, und deßhalb (zum Unterfdied vom gemeinen neuern Slozfandftein) Kohlenfandftein genannt wird. Macht eine Dauptgebirgsart des Sberharzes „wo fie reihe Erzgaͤn— ge führt, und ins Flözgebirge übergeht. 7. Breſchenſchiefer. Die Gemengtheile, wie bei den letztgedachten Arten der Breſchen, aber mit ſchieferigem Gefüge. So 7.8. Grauwacken⸗Schie fer, der in manden Gegenden des Dberharzed, 5.8. am Burgftetterzug bei Claus» thal, ſchilfähnliche Abdrüde enthält, die für die Geogenie um fo merfwürdiger werden, da ed wahrſcheinlicher Weife die al— lerälteften Spuren von organifirteer Schöpfung auf unferm Planeten find. 8 Sandſtein. Duarz in meift gleihformigen Kornern dicht zus ſammen gefittet. Das Cäment ift von verfchiedener Art; z. B. kalkartig: oder thonartig; oder eifenfhuflig; zumeilen aber auch felbft quarzartig , da dann folder Sandftein in * Eornigen gemeinen Quarz; (S. 369) übergeht. a. Eigentlibher Sandftein. —9 Theils in mächtigen Lagern; theils mit kryſtalliniſchem Korn; theils mit Abdrücken von Petrefacten der Vorwelt und zwar aus beiden Reihen organiſirter Körper. *) Die Lagerung der Nagelflub = Gebirgsftreden ift mehr— oder weniger horizontal oder gefenft ; und ihre Grundmaſſe von fehr ungleicher Härte. Die mergelartige allgemach erweichte des ſchraͤgge— legenen dergleihen Schuttgebirged am Roßberge im C. Schwyz hat den ſchrecklichen Abſturz deſſelben am 2. Sept. 1806 verurfacht, der das Goldauerthal uͤberſchuͤttete. 452 AL. Abfchnikk. Zum Sandftein von befonderer Geſtalt gehört vorzüglich ber, fo fi bei Elaufenburg in Kugeln: der verfchiedenften Größe findet. Des fo genannten kryſtalliſirten Sandfteind von Fontaine— bleau ift oben gehörigen Orts beim Kalkſpath (S. 410) Er— wähnung geſchehen. Eher: verdient derjenige hier feine Stel— Ve, der im Wurtembergifchen bei Stuttgard und Tübingen bridt. b. Uebermengter Sandfein Am allermeiften mit Glimmer. Aber auch mit manchen andern Zoflilien, z. B. außer dem Glimmer mit kleinen Brauneifenftein = Birfeliheni in dem fons derbaren Muttergeftein des rothen Bleierzes von Berefoföt im Catharinburgiſchen. Und fo findet fih auch wohl der Topas Fels des Schne- denfteins im Voigtlande (©. 385) hier füglich feine Stelle, der aus einem in fornigen Duarz, übergebenden Sandftein zu beftehen ſcheint, welcher mit. nadelformigen ſchwarzen Stangenſchoͤrl, gemeinem dichten Quarz, theils auch mit ungeformtem Topas und gelbem Steinmark —— if 9: Sandfteinfdiefer. Der fih alfo wegen feines Befüces” zum derben Sands ftein verhält, mie der Porphyrfchiefer zum Porphyr, oder wie der Graumadenfchiefer zur Graumade ıc. Der eigentliche Sandſteinſchiefer ift gemeiniglic) mit Glim⸗ mer übermengt und meift damit im fchiefrigen Bruce durdj= sogen (fo 5. B. namentlich im englifhen Yorkstone, Bre- mingstone etc.). Nur variirt dabei das Verhältniß des Quarzes zum Glimmer fowohl in PRO der MIEDRG: als der u, gar venig Von den mineralifhen Salzen. 455 Dreyzehnter Abſchnitt. Von den mineraliſchen Salzen. — 248. Die in der Mineralogie aufzuführenden Salze unterſchei— den fi) von andern Körpern vorzüglich durch ihre Teichte Auf: [ösbarfeit im Waffer, und durch ihren fpecififen Geſchmack. $. 249. Alle diefe hieher gehörigen le (die fih nämlid von Na— tur fofjil finden), gehören zu den fo genannten Neutral= oder zu den Mittel- oder zu den Metall= Salzen; die nämlih aus einer Säure beftehn, verbunden, entweder A) mit einem Rau- genfalze, oder B) mit einer fo genannten Erde, oder C) mit den Oxyden (fonft fo genannten Kalken) einiger Metalle. Anm. Im Grunde gehören alfo auch der Gyps u. a. aus einer Erde mit einer Säure verbundene Foffilien in diefe Claſſe; fie werden aber wegen ihrer Gefchmadlofigkeit und mindern Auflögs barkeit, hier in der Mineralogie, füglich wie oben gefihehen, den Erden und Steinen beigezählt. $. 250. Die mineralifhen Salze werden am natürlichften nach den verfihiedenen Säuren, die fie enthalten unter folgende fünf Geſchlechter gebradt. I. Saljfaure Mittel- Salze. IH. Schwefelfaure Mittel- Salze. I. Salpeterfaures Mittel-Sal;. IV. Borarfaures Mittel» Sal;; umd V. Kohlenſaures Mittel-Sal;. J. Salzſaures Geſchlecht. 1. Steinſalz, natürliches ſalzſaures Natron. Sal gemmae, muria montana. Sal ammoniacum vet. Soude murialee, 5 Theils farbenlos und mafferhell, häufiger aber graulich; “selten ziegelroth, oder faphirblau ıc, ; meift mehr oder weni= Blumenbach's Raturg. 28 454 XIII. Abſchnitt. » ger durchfcheinend ; theils nur ſchimmernd, theild aber alän: zend; der Bruch) theils dicht, theils blätterig , theils faferig, theils Fornig; meift ungeformt; felten Frpftallifirt, und dann cubiſch; zuweilen mit eingefchloffenen Waffertropfen ıc. Ge— wicht — 2143. Öehalt — 33 Salzfäure, 5o Natron, 17 Waſſer. Zerfpringt un Feuer mit Kniftern. Bildet theild mäch— tige Flöze und Lager *) (Sal; -Stöde), wie z. B. zu Bodj= nia und Wieliczfa bei Krafau ıc. Theils aber wird. es auch (ald Seefalz) anden Ufern falziger Landfeen durch die Sonne als eine fefte Rinde gradirt, wie z. E. in Yegypten **) und am Baifal. i Ratürlihes Salmiak, falzfaures Ammoniak, Sal ammoniacum. Ammoniague muriale. Weiß, graulich ıc. theild gelb von beigemiſchtem Schwe— fel ıc. Meift nur mattfhimmernd; theils mehlich; theils in undeutlichen Fleinen Kryftallen; zeigt einige Ductilität und Schnellkraft. Gewicht — 1420. Geſchmack Fühlendftechend, laugenhaft; geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe, Fundort namentlich in vulcanifchen Gegenden. Gehalt des kry— ftalfifieten vefuvifchen (nah, Klaproth) = 99,9 falzfaures Ammoniak, 0,5 falzfaured Natron. 1. Schwefelſaures Geſchlecht und zwar A) in Verbindung mit Laugenſalz. * Natürliches Glauberſalz, ſchwefelſaures Na— tron. Sal mirabile Graus. Soude sulfalee. Weißlich, theils durchſcheinend, theild erdig. Gehalt des von Eger (nah Reuf) — 67,02 fhwefelfaures Natron, 16,55 Eohlenfaures Natron, 11 Kochſalz, 5,64 Fohlenfaure Kalkerde. Geſchmack bitterfalzig, Fühlend. Fundort unter andern bei dem natürlichen Natron von Debrezin. *) on der Entftehung derfelben f. — cu geologiſche Brie⸗ fe; im Voigtiſchen Magazin IX, B. 4. St. ©. 37. 74) ſ. Horneman n's Tagebud) ©, 10. 20, Von den mineraliſchen Salzen. 455 2. Polvbalit, fhmwefelfaures Kali. Diefes erft zum Gyps, nachher zum Anhydrit gereihnete und num erft von Stromeyer genau unterfuchte Foſſil ift ziegelroth; wachsglänzend; theild faſerig; durchfcheinend; von ſalzig bitterm Geſchmack; ausnehmend leichtflüſſig. Ge— halt = 27,65 ſchtoefelſaures Kali, 28,46 ſchwefelſaures Kalkhydrat, 22,22 fhmwefelfaure Kalkerde, 20,05 ſchwefel— faure Zalkerde, 0,29 ſchwefelſaures Eifenorydul, 0,19 ſalz— faures Natron, 0,19 Eifenoryd. Zundort in den Steinfalz- lagern zu Iſchel in Oberbſterreich *). B) In Verbindung mit Erden. 3, Natürlides Bitterfalz;, fhwefelfaure Talk erde. Magnesia vitriolata. MMagnresie sulfatee, Meift weißlich; durchſcheinend; meift in nadelformigen zufammengehäuften Kruftallen. Gehalt — 35 Schwefelſäu— re, ı9 Zalferde, 48 Waffer. Geſchmack fehr bitter. Fund— ort unter andern bei Jena. Eine befondere Abart ift dad fo genannte Saarfalz (Halotrichum) von Idria, das ſich durch feine langen haar- formigen Kryſtallen, filbermeiße Farbe und Seidenglanz aus— zeichnet. 4. Ratürlider Alaun, ſchwefelſaure Thonerde. Alumen, argilla vitriolata. Alumine sulfatee. | Meift graulich; theild durchfcheinend; meift nur ſchim— mernd; theils feideglänzend; theild erdig. Gewicht — 2071. Gehalt ungleih; z. B. der von Frauenwalde (nah Klap- rotb) = 15,25 Ylaunerde, 0,25 Kali, 7,50 Eifenorydul, 77 Schwefelfäure. Geſchmack zufemmenziehend, Berbe, hin— tennach ſüßlich. Fundort vorzüglich im Neapolitanifchen. Zu— meilen auch auf den fo genannten Alaunerzen. Gebraud hauptſächlich zur Färberei ıc. C) In Verbindung mit Metalloxyden. 5. Natürlider Vitriol. Schwefelfaure Metallorpde, zumal von Kupfer, Eifen, Zink und Kobalt ; und, zwar meift mehrere diefer verſchiede— *) Fr. Stromzver de polyhalite, nova e salium classe fos- silium specie. im IVten 8. der Commentat. Soe. Gotling. re- eentior. p. 139. 28 * 236 - 2 RE LTELETLE nen Metalloryde zufammen verbunden; merden fie auch dann a potiori benannt, ı) Supfervitriol, blauer Vitriol, ſchwefel— fauresd Kupfer. Cuivre sulfale, (couperose bleue), ' Blau, ind ſpangrüne; durchſcheinend; glasglänzend; meiſt ftalartitifch. Gewicht — 2230. Gibt im Feuer grüne Flam— me; feine Auflofung färbt das damit geriebene Eifen kupfer— roth. Herber, zufammenziebender, efelhafter Kupfergefhmad. Fundort 5. E, bei Herrengrund in Ungarn x. -2) Eifenvitriol, grüner Bitriol, Kupyferwafß fer, fhmwefelfaures Eifen. Fer sulfate. (cou- perose verle)» Meift fpangrun ꝛc. verwittert aber ochergelb; theils auch als weißer Beichlag auf Schwefelkies ꝛc.; meiſt durchſchei— nend; herber zuſammenziehender Tintengeſchmack. Fundort z. B. im Rammelsberge bei Goslar, aber auch bei Vulka— nen, Steinkohlen ꝛc. ). 3) Zinkvitriol, weißer Vitriol, ſchwefelſau— rer Zink. Zinc sulfate. (couperose blanche). \ Gelblich weiß; ſchimmernd; meift,faferiger Bruch; theils als mehliger Beſchlag; theild haarformig (ald mander fo genannte Feder- Alaun); theils ftalactitifch ıc. Fundort 3: ®. ebenfalls im Rammelsberge.. — 4) Kobaltvitriol, ſchwefelſaurer Kobalt. Co- balt sulfate, Blaß roſenroth; glasglänzend, durchfcheinend ſtalactitiſch. Fundort bei Herrengrund in Ungarn, und zu Bieber bei Hanau. Gehalt des letztern (nah Kopp) — 38,71 Kobalt: oxyd, 19,74 Schwefelfäure, 41,55. Waffer. > ... 9) Der fo genannte Atramentftein oder Kupferraud iſt ein aus fremdartigem, zum Ausfülfen leerer Räume in den Gru— ben gebrauchten, zufammengebadenes Geftein, fo mit Vitriolwaſſer durchzogen worden, und woraus dann (3. B. in Goslar) der mehr: fie Vitriol gefotten wird. Das diefer Atramentftein wahrfcheintich dat alamen der Alten 19 , zeige Beckmann in den Beiträgen zur Geſchichte der Erfin— dungen, 11. Th. ©. 92. Don den mineralifichen Salzen. 457 GSalyeterfaures Gefhlegt. 1. Natürlider Salyeter, falyeterfaure Pott aſche. Nitrum prismaticum, Potasse nitratee. Weißlich; meift durchſichtig; theild glänzend, theils ſchim— mernd; meiſt in zarten Nadeln, oder wollicht; theils ſtalac— titiſch. Gewicht — 1920. Geſchmack bitterlich und kältend. Im Feuer ſchmilzt er und auf glühenden Kohlen verpufft er; mehrentheils iſt er mit Kalkerde gemiſcht (als ſo genannte Salpetererde). Fundort vorzüglich in Ludamar (im Innern ‘von Africa), in Hinduftan, außerdem au bin und wieder in Europa, z. B. in Ungarn, Apulien ic, bei Homburg im an, und auch bei Göttingen am Reinhaufer Sanpdftein ꝛc. ). Hauptgebrauch age eh zu Schieſpulver, zu Scheidewaſſer ıc. IV. Borarfaures Geſchlecht. ı. Tinkal, roher Borax, borarfaure Soda. a: ga der Zibbetaner. Soude boralee. Meift grunlichgrau; durchſcheinend tearhöglängend: frumme blätteriger Bruch; kryſtalliſirt in fechsfeitigen platten Säu— len mit ſchräg kugefdhärften Enden. Gefhmad anfangs ſüß— lich, hintennach brennend; ſchmilzt Teiht im Feuer. Gehalt (nach Klaproth) — 14,5 Natron, 37 Borarfäure, 47 Waſſer. Fundort an einigen alyinifchen Seen in den Stäuee= gebirgen von Zibbet und Nepal, Gebrauch befonders zum Lö— then ıc. 2, Saffolin, natürliches Sedativfal;. In gelblih weißen faft filberglängenden fhuppigen ober glimmeräbnlichen Blättchen. Gehalt (nad, Klaproth) — 86 Borarfäure, 11 fihwefelfaurer Braunftein, 3 Gyps. Fundort an den heißen Duellen (Lagon:) bei Saffo im Flo» rentiniſchen. Die natürliche Boraxſäure in einer Felfenhöhle der Lipa— rifchen Zufel Vulcano, aus welcher ebenfalld heiße Duellen *) f. C. F. Beders Anleitung zur Pünftlichen Erzeugung des Salpeters. Braͤunſchw. 1814. 8. ©. 8, f * * 4358 XI, Abſchnitt. ⸗ entfpringen, ift hingegen lnach Stromeper*)] mit bis 20p.C. Schwefel verbunden. V. Kohlenfaures Gefhlebt. A Natürlices Natron, Foblenfaure Soda, vul- g0 natürlides mineralifges Saugenfals, Na- „rum, Borech der Perfianer. Trona in der Barbarey. Nitrum | der Alten, Sonde carbonalee, Weißlich; ins Gelbliche; Grauliche t.5 meift erdig; doch ‚theild derb, durchſcheinend, mattglänzend; theild auf dem Bruche fanhelich zuſammengehäuft; leicht im Waſſer auflös— bar; Geſchmack laugenhaft. Gehalt des Aegyptiſchen (nad Klaproth) = 32,5 kohlenſaures Natron, 20,8 ſchwefel— faures Natron, 15 Talzfaures Natron, 31,6 Waffer. Fund— ort befonders an den Natron= Seen in Yegppten x. Außer: dem au auf den Heiden um Debrezin, bei Erzen unweit Hameln. — Die alten Aegyptier beizten ihre Leichen einen Monat lang in dieſem Salze ein, ehe ſie dieſelben zu Mu— mien bereiteten **); und den ſchiffbrüchigen Kaufleuten am Ufer des Belus foll es befanntlich zur Erfindung“ des Glas: machens Anlaß gegeben haben. Noch jest wird es in den Morgenländern häufig zu diefem letztern Zweck, fo wie zur Seife, zum leihen und Färben der Zeuge, auch in Aegyp⸗ ten zum Brodteig und fonft an die Speifen verwandt. Das Mauer- Sals, aphrenitrum, alcali calca- xium, das aus feuchten Mauern wie wollichter Schimmel ausfchlägt (und hin und wieder, aber irrig, Salpeter ge- nannte wird), ift ein mit Kalferde vermiſchtes, unreines natürliches Natron. 5 @ötting. gel. Anz. 1818. ©. 2073. ”*) Sc) habe diefes Mumienfalz bei Gelegenheit einiger ägvpti- ihen Mumien näher unterfucht, die idy den 18. Febr. 1792 im Brit: tiſchen Mufeum zu öffnen Grlaubnif erhalten. |. pAilosoph. Trans- actions for 1794. pag. 183. tab. XVI, fig. 4. und Beitr. zur Naturgeſch. I, zh ©. 53. Bon den brennlichen Mineralien. 439 Vierjebnter Abfänite. Bon den (eigentlih fogenannten) | Ga Mineralien. e 251. Brennlich oder combuftibel beißen im runde alle diejeni— gen Foſſilien, ‚die fich fo fehnell mit dem Sauerftoff verbinden, daß dabei Wärmeitoff und Lichtftoff frei werden. Folglich gehö— ren, genau genommen, aud die Metalle darunter. Allein, da ſich dieſe außerdem noch) durch mande andere auffallende und ihnen ausſchließlich eigene Charaktere von allen übrigen mine= ralifhen Körpern auszeichnen, fo werden fie nad) der alten ein= mal allgemein angenommenen Eintheilung ($. 241.) unter eine befondere Elafie gebracht, und nur. nachſtehende vier Geſchlechter zu den eigentlich ſo genannken brennlichen Mineralien gerechnet: I. Naturlider Schwefel MH. Erdharze ir I Graphit. IV. Demant. R $. 252. Das erfte diefer Geſchlechter und die mehriten Gattungen des zwehten, haben das mit einander gemein und hingegen von den übrigen beiden verfihiedene, daß fie fi, wenn fie rein find, in Del auflöfen laffen, und ſchon im Gluͤhfeuer mit Rauch, und Flamme und eigenem Geruch brennen oder wenigſtens glim= men, und zur Unterhaltung des Feuers dienen Fonnen. Vom Erdbarz ift eine Gattung, nämlih das Erdöl, flüffig. Die übrigen trockenen find ſtark idioelektriſch. nn — J. Schwefelgeſchlecht. 1. Natürlicher Schwefel. Sulphur. (Fr. Sonfre. Engl. Brimstone). Sn mandherlei Abſtufungen feiner befannten Farbe; mehr oder weniger durchſcheinend; Fettglanz, mufcheliger Bruch; 440 XIV. Abſchnitt. ſproͤde; meift ungeformt und zwar ſowohl locker als dicht; theild kryſtalliſirt, in dreifeitigen. oder doppelt vierfeitigen Ppramiden. Gewicht —, 2035: Schmilzt bei 2449 Fah— renh. und bricht bei 414° in Flamme aus. Dft untein, ald Schtvefelerde ıc. Fundort zumal in Gppsflögen, z. €. bei Lauenſtein im Sannoverifhen ; und dann auf und bei Vul— tanen ıc. — J—— U. Erdharzgeſchlecht. 1. Honigſt ein. Mellite. unsre len Diefes vor der Hand immer noch ziemlich problematifche Foſſil, ift meift honiggelb; durchfcheinend, glasglängend ; ſehr fpröde, von Fleinmufcheligem Bruch; immer Fepftallis firt, bäufigft als doppelt- vierfeitige Pyramide, und zeigt beim Reiben Harzelectricität. Gewicht — 1666. Gehalt (nad Klaproth) — 16 Thonerde, 46 einer eigenen Säu: te die davon den Namen erhalten hat, 39 Wafler. Fund— ort (theild zwifchen natürlichem Scihefel)) in bitumindfen _ Holz und dergl. Holzerde, bei Artern im Manöfeldifchen. 2. Bernftein, Agtftein. Succinum, eleetrum, Iyn- curium, glessum Tactr. ($r. succin , ambre jaune, carabe. Engl.’ amber). Vom Weißen bis ins dunfel Drangenrotbe; und vom durchſichtigen bis ins vollig Undurdhfichtige ; felten waſſerhell, meift olfar *), theils Glasglanz, theils Wachsglanz; mu- ſcheliger Bruch; theild in befonderer Geftalt als birnformige oder Fugelichte Tropfen. Laßt fich drehen, poliren ıc, Gewicht eines durchfichtigen meingelben — 1085. Iſt vermuthlich als Folge einer der frühern Erdrevolutionen aus Baumbarz ent- ftanden; halt nicht felten fremde Korper. eingefchloffen; zu: mal Wald = Infecten ꝛc. ). Fundort vorzüglichſt Samland . *) Hingegen ift der oft damit werwechfelte Gopal immer waffer: heil, nie ölffar ; fließt in Tropfen wenn er angebrannt wird, was der Bernſtein nicht thut; dagegen foringen brennende Stuͤckchen von diefem in die Höhe, wenn man fie fallen läßt, was hinwiederum nicht mit dem Copal gefchicht. r **) vergl. &. C. Beremdts Inſecten in Bernftein. I8 9. Danzig 1830. 4. Bon den brennlichen Mineralien. 441 in Oftpreußen ; theild in Slözen von bitumindfen Holz *) und Bramfohle; theild am Seeftrande. 3. Erdöl, Bergdl, Steindl. Petroleum, Bil lı- guide. (Engl. fossil any.’ | Mehr oder weniger flüffig; theils nämlich vollfomitnen tropfbar Cfo die Naphtha); theils hingegen fehr zäbe, tie ein verdidter Theer (ſo der Bergtheer, Maltha); eben ſo verſchieden in Farbe und Durchſichtigkeit; jenes z. B. von mancherleigelber Farbe; dieſer hingegen bis ins Schwarz⸗ braune (der echte, Barbados-Theer geünlic = braun) 3je⸗ nes durchſichtig; Diefer hingegen kaum in dunnen Faden durdj= fcheinend. Mittel-Gewicht — 0,850. Starfriehend. Ge— halt des Perfifchen (nad Thomfon) — 82,2 Koblenftoff, 14,8 Wafferftoff. Fundort, zumal die Napbtba auf den bren- enden Feldern am cafpifhen Meer, das Bergtheer befonders auf Barbados, aber auch hierzu Lande z. E. bei Edemißen im Amte Meinerfen. Gebraud der Naphtha zum Brennen, felbft zur Feuerung ꝛc. des Bergtheers als Arznei ꝛc. Er 4. Erdpyed. Bitume. ı) Gemeines Erdpech, Asphaͤlt, Judenpech. Meiſt ſchwarz und nur in Splittern braun durchſcheinend; theils Fettglanz, theils Glasglaͤnz; meiſt muſcheliger Bruch; ſehr ſpröde, brüchig; gibt leberbraunen Strich; hat einen eigenen meiſt bitterlichen Geruch; brennt mit dickem Dampf. Gewicht — 1104. Fundort zumal auf dem todten Meere, das davon ſeinen griechiſchen Namen hat. Ward von den al— ten Aegyptiern zu ihren Compoſitionen zur Mumienbereitung genommen. Jetzt brauchen es die Türken, Araber ꝛc. häufigſt in Del aufgeloft zum Beſtreichen ihres Pferdegeſchirres, um die Stechfliegen abzuhalten ıc. — Unter den Abarten ver= dient der beruhmte Foftbare, mwohlriehende fefte Berabal fan, oder die mineralifhe Mumie [Perf. Mumi- nahi *'*)]) aus den Bergklüften in Khoraffan am Fuß des Gaucafus, Erwähnung. *) Zwiſchen diefem findet fich zuweilen, aber fehr felten, eine bis jest ebenfalld ganz unbefannte manvdelförmige Samenfapfel des ehe— maligen Bernfteinbaumes. **) Der von Barbados wird ald ein bewährtes Heilmittel bei Bern otigen Hautfranfheiten und fogar bei Frebsartigen lieben ge: rau ***) Diefe perfifche Benennung des Bergbalfams iſt erft im 18ten Sahrhundert von den alten Agyptifhen balfamirten Leichen gebraucht, und diefe find feitdem allgemein Mumien genannt worden. 2)Elaſtiſches Erdpech, foffiles Federhary Diefes fonderbare Foſſil ift braun, glanzlos, und auffal⸗ lend elaſtiſch, fo, daß es ſich zwar nicht, wie das | vegetabi— liſche Federharz, ohne zu zerreißen, dehnen, aber doch faſt wie weicher Kork zuſammendrücken läßt und dann in ſeine vorige Geſtalt zurückſchnellt. Fundort bei Eaftletomn in, Der= byſhire, zumal i in Br beiden. Abarten. °) DI ai Schwarzbraun, heile ing Dfivengrüne; ss wird in der Waͤr— me weich; und ähnelt überhaupt in dem äußern Habitus mehr noch als das folgende: ach — — — b) Locker. Haarbraun: von * ſchwammichten, theils ins Faſeri⸗ ge übergehenden Gefüge; iſt zäher als die dichte Abart. 5. Bitumindfes Holy Oryetodendron, nei — sile bituminosum Haarbraun; theils ins Schwarzbraune Ciöie z. B. das is⸗ ländifche Surtar= brandr oder Schmwarzbol;) 5 mit mehr oder minder deutlicher, Kolztertur. Uebergang in Braunfohle und Pechkohle; theils in mächtigen Flözen ); theils alaundaltig. Die bituminofe Holjerde, wohin aud) mandje,, Umber (namentlich die Colnifche) gehört, ift Durch Verwitlerung die⸗ fes Holzes entſtanden und findet ſich theils ‚beit demfelben in Flözen, theils aber auch im aufgeſchwemmten Lande, Torf— mooren ı. 6. Steinkohle. Lithantrax. (Fr. —— charbon de terre. Engl. coal). Ohne Zweifel vegetabilifchen Uefpeinge: theils hai! mit unverfennbarem Holjgefüge; oder mit Eindrücken fremdar- tiger Gewächſe; theils auch mit feft eingemengten Holzkoh— len; brennt mit ſchwarzem Dampfe; beſteht aus Erdharz *) Man hat die bituminoͤſen volzfloͤze — dieſe großen für die Geogenie ſo merfwürdigen Denkmale einer cataftrophirten Vorwelt — für eine Art Treibholz halten wollen, das, fo wie das frifhe an den Küften der jegigen, nordifhen Erde (davon oben ©. 352. not. *) durch Strömungen 2. in ſolche mächtige Lagen zuſammengeſchwemmt wor— den fey. Mir feheint hingegen manches Treibholz, wie 3. B. dasje— nige, fo bier zu Sande bei Stade angeſchwemmt wird, deſſen Riſſe und Spalten ih oft mit Blau» Eifen- Erde gefüfft gefunden babe, ſelbſt erft aus Floͤzlagen von bitumindfen foſſilien Holze losge— riffen und an die Küften getrieben zu feyn. . Bon den brennlichen Mineralien 445 : und Koblenftoff, ‚nad Verſchiedenheit der Abarten in eben ſo verfhiedenem Verhaͤltniß, variirt aber gar ſehr in Farbe, Glanz, Gefüge ıc. befonders in folgende ſech Abarten: die ſich aus geognoſtiſcher Rückſicht unter zwey Hauptarten bringen laſſen; da die vier erſtern ſich mehr oder weniger dem bitu— minbſen Holze nähern, in mächtigern Lagern vorkommen, meiſt auf gemeinem Floͤzſandſtein oder dichtem Kalkſtein auf— liegen und gewöhnlich von Bafalt bededft find; die beiden letz⸗ tern aber in weit ſchwächern Flözen, meiſt nur von weni-— gen Fuß Mächtigkeit vorkommen, deren aber dagegen meh— rere übereinander mit Schichten von Schieferthon oder Koh— lenſandſtein (S. 431) abwechſeln. Auch findet ſich diefe leg= tere Hauptart mebr in.der Nähe der Öanggebirge, und iſt faft immer mit Koblenfandftein oder mit Schiefertbon (zymal mit Pflanzenabdrüden) und Brandfihiefer (S. 595) bededt. ı) Braunfohle, Erdfohle. (Engl. Bovey-coal). Dunfelbraun; mattglänzend; Uebergang in fo genannte Alaunerde fo wie ins bituminofe Holz, von welchem fie ſich doch durch das minder Fenntliche Holzgefüge unterfcheidet. 2) Pechkohle, Fettkohle, 9 Satskople, Glas fohle * Kohlſchwarz (ſo wie auch die an, Abarten); ſtark— glänzend; mit kleinmuſcheligem Bruch. 3) Stangenkohle. In ſtängelich abgeſonderten Stuͤcken; meiſt fettglängend; weich; fpröde. Fundort vorzüglich am Meißner in Heſſen. 4) Sagatfohle, ſchwarzer Bernfein. (Fr. Jayet, Jais, Engl. jet). Kohlſchwarz; mattglängend; flachmuſcheliger Bruch; feſt, ſo daß ſie ſich drehen und poliren läßt. Ihr ähnelt die cannel- oder kennel-coal aus Sancafhi- re. Diefer ihr Gewicht — 1275. ’ 5) Shieferfohle, Blätterfohle _ Bon fihiefrigem Gefüge; Wahsglanz; mei, ünd ſehr ſpröde. Uebergang in Brandſchiefer. 6) Glanzkohle. Eiſenſchwarz; von faſt metalliſchem Glanze; großmuſche— ligem Bruche; würfliger Geſtalt der Bruchſtücke; zur Feue— rung die vorzüglichſte, zumal häufig in Großbrittannien. Gebrauch der letztgedachten beiden Arten (außer dem all: 444 XIV. Abſchnitt. wi gemein befannten der, Steinfohlen überhaupt), unter an— en auch zum Theerſchwelen und zur Gewinnung des Sal« miaks. 2% r II Graphitgeſchlecht. i Koblenblende, (fhiefrige Glanzkohle). Anthra- eolithus. (Fr. Anthracite, plombagine charbon- neuse). Aehnelt im Aeußern der Glanzkohle, wofür ſie auch ehe— dem oft angeſehen worden; färbt ſtark ab; iſt ſehr ſpröde; ihr Bruch theils ſchieferig, theils ſtängelich in kleinen vierfei= tigen Säulen. Gewicht — 1468. Gehalt (nah Guyton Morveau) — Kohlenſtoff mit wenigem Sauerſtoff und ‚etwa 4 P. C. Alaunerde. Bricht meiſt bei und mit Quarz; unter andern bei Gera, Chemnig, Kongsberg (bier theils mit gediegenem Silber) x. . Graphit, Reißblei, Scriftblei. Plumbago. (Sr. fer carbure,-plombagine, crayon'noir, cray'on d’Angleterre. Engl. blac lead, Heswik: lead, wad), Meift bleigrau; theils eifengrau, mehr oder weniger me— talliſchglänzend; abfärbend ; fettig anzufühlen; theils dicht, theils körnig, theils fchuppig, oder Erummblätterig, oder dünnfchieferig; weich. Mittelgewicht — 2089. Gehalt des Cornwaller (nad Sauffüre) — 96,1 Koblenſtoff, 3,9 Eiſen. Im ſtarken offenen Feuer verfliegt er größtentheild*). Fundort zumal in der größten Menge und Feinheit bei Keſ— wick in Cumberland *). Gebrauch des feinern, feſten vor— züglich zu Bleiſtiften (auch zur Spitze auf die Stangen der Gewitterableiter), des gemeinſten aber zu Iſper Schmelztie— *) Ich habe bei den Verſuchen, die ich über den fo genannten Galvanismus angeftellt, im Herbft 92 gefunden, daß der Graphit denfelben eben fo gut als Metalfe oder Holzkohle erregt, er mag num zur Belegung der entblößten Nerven , oder ald Conductor gebraucht „werden. **) Doch befiße ich auch vom fel. Baron von Aſch, als eine erotifche Seltenheit, ausnehmend feinen Graphit vom aͤußerſten Ende des nordöftlichen Afiens, dem Tſchukotskoinoß, deffen fich die Tſchukt— fhen und andere benachbarte Volarmenfhen, auch auf der gegenüber: Tiegenden Kuͤſte des nordweſtlichen America, zur Schminte und ftatt Farde an ihren Geräthen und Kleidungsftüden bedienen. * Bon den drenriichen Mineralien. 445 geln, Ofenſchwaͤrze ꝛc. Auch zum Einſchmieren hölzerner Schrauben und Räderwerks. IV. Demantgeſchlecht. 1. Demant. Adamas. ($r. Diamant, En gl. Dia- mond). Aus jeder Rüdfiht einer der merfwürdigften, twunder: barften — fo wie der Eoftbarfte Korper in der Natur, — Eigentlich farbenlos und mit der Außerften Klarheit mwaffers bell, wie ein Ihaufropfen ; doch theils blaß fingirt, und das faft in allen Farben; von einem eigenen dem Metallifchen fih näbernden Glanze; urfprunglich immer Fryftallifirt; und zwar eigentlich als doppelt vierfeitige Pyramide (— tab. H. fig. 5. —), deren Flächen aber mehrentheild gewölbt und theils gar in der Mitte fo ſtark zugefpigt find, daß dadurd der octoedrifhe Krpftall in das Dodecaëder mit rautenformi- gen Flächen (— tab. Il. fig. 13. —) umgewandelt wird, Sein Gefüge ift blatterig, und der Durchgang der Blätter richtet fih allemal und einzig nach den acht Seiten der octoë— drifhen Grundleyſtalliſation; daher fi au der Demant bloß nach diefen Richtungen fyalten oder Eloven läßt *). Er ift der hartefte aller befannten Körper, der von Feiner Zeile angegriffen wird, hingegen alle andere Edelfteine rigt, und daber nur mit feinem eigenen Pulver, dem Demant=Boord, geföliffen werden Fann. Gewicht — 3521. Er ift ffarf idio- eleftrifh ; und manche faugen befonders leicht Licht ein. Was Newton aus der ausnehmend ftarfen Strahlenbrechung des Demanten a priori geahndet **), daß er eine brennbare Subftanz fey, ift nun dur Erfahrung aufs vollfommenfte beftätigt, und dadurch erwiefen, daß er ein wunderbar ver— dichteter Koblenftoff ift, fo dag man fogar aus Stabeifen durch Verbrennen von zugeſetztem Demant, Gußftahl gemacht bat. — Fundort Dftindien [zumal Sinduftan und Borneo ***J), Brafilien, und nun auch der Ural. *) Die Spdentität des Durchgangs der Blätter in den beiderlei Kry— frallifationen dieſes Edelſteins, der oetoedrifhen und dodecasdriſchen, ergibt jich deutlich ın einer Folge von Demanten in meiner Sammlung, die ich dem berimmten Demantfchleifer Bemelmann in Amfterdam verdanfe, der fie nach den verfchiedenen Richtungen geklovt bat. Optice pag. 270. 272. der oben (©. 410) angeführten Ausgabe. ) ſ. Fr. B. Dfianderd Nachricht in den Götting. gel. An: zeigen vom Jahr 1805. ©. 1777 u: f- — Sunfzehnter Abſchnitt. Von den Metallen $. 253. Daß auch die Metalle im Grunde unter die brennlichen Foſſilien gehören, iſt ſchon oben erwähnt ($. 251). Sie unter— ſcheiden ſich aber durch folgende Eigenheiten gar ſehr von denen um vorigen Abfchnitte abgehandelten fowohl, ald von den üb— rigen Mineralien der andern beiden Claffen. Sie find unter den Foffilien die allerundurchſichtigſten; fie baben alle den deßhalb fo genannten metallifchen "Glanz; meift hafigen Bruch; und viele auch eine dreifache Art von ge— fhmeidiger Ductilität. Sie find nämlich erftens biegfam (fo befonders Blei und Zinn); zweytens dehnbar oder malfeabel, daß fie fih in dünne Blättchen treiben laſſen (fo zumal Gold und Silber); und drittens zähe, daß fie ſich nad) ihrer ver— fhiedenen Tenacität im Drabtzug mehr ober weniger ftreden laffen, und gleichftarfe Drabte aus den verſchiedenen Metallen größere oder geringere Raften tragen können, ehe fie davon ge— riſſen werden (fo vorzüglichſt Platin, Gold und Eifen). Sie ſchmelzen in der Hige; doch das Quedfilber ſchon in einer fo niedern Temperatur, daß es gewöhnlich flüffig erfcheint, die übrigen Metalle hingegen erfordern erhöhte Temperatur, und mande derfelben (5. B. Platin, Eifen, Mangan, Bol: fram ꝛc.) eine fehr große Sige, ehe fie in Fluß kommen. — Alle ſchmelzen undurchfichtig und mit gewölbter Oberfläche. Bis auf eine oder die andre Ausnahme unter den neuerlich entdeckten Metallen laſſen ſich die übrigen entweder in Salpe— terfäure oder in Salzfäure (oder dem aus beiden zufammenge- fegten Konigsmaffer) auflofen; und find die volfommenften elek» trifchen Reiter. RR $. 254. So verfchieden und manniafaltig auch das Anfeben ift, unfer welchem fich die mehreften Metalle in der Natur zu finden pflegen, fo laſſen fih doch alle dieſe Verſchiedenheiten auf zwey Hauptarten zurück bringen: Entweder nämlich finden ſich die Metalle gediegen (metallum zativum, Fr. metal vierge) in ihrer wahren Bon den Metallen. 447 vollkommen metalliſchen Geſtalt: — oder aber vererzt im weitläuftigetn Sinn (metallum mineralisatum), fo daß ib- nen mehr oder weniger von ihrem metallifchen rg benom:= men ift. 8. 255; Doch bat auch beim gediegenen Zuftande eines Me- talls mandherlei befondere Verfchiedendeit Statt. — Es findet fih z. B. daffelbe entweder fihtbar, oder aber in unmerklich Heinen Partikeln zwifchen andern Foffilien verſteckt und durch Diefelben verlarpt. — Ferner findet fi) entweder Ein ge» diegened Metall (z. B. Duedfilber) rein, für fih; oder aber “mehrere im gediegenen Zuftande zufämmen gemifcht (z. B. na= türliches Amalgama). $. 256. Die Bererzung, im mweitläuftigen Sinne ($. 254.), erfolgt gleichfalls auf verfchiedene Weife: Erftens namlich bloß durch Verbindung eines Metalle mit einem andern verbrennlihen Stoffe, dem Schwefel; da fie dann gefhhwefelt oder vererzt im engern Sinne genannt werden; und bei diefer Verbindung mehrentheild noch einen metallifhen Glanz behalten. $. 25. Zweytens hingegen durd) eine weit wefentlichere Veran derung, nämlich durd) Verbindung des Metalld mit Säuren; da fie ihres metallifchen Glanzes beraubt, und gefäuert oder verfalft genannt werden, Und zwar erfolgt diefe Verfalfung wiederum, ent we— der durch den unmittelbaren Beitritt desreinen Sauerftoff$, — oder fo, daß derfelbe fihon mit einer Grundlage verbuns den, und dadurd) eine eigentlich fo genannte Säure bildet. $. 258. Nur neun Metalle (nämlich Silber, Duedfilber, Kupfer, Eifen, Wismuth, Spiefglanz, Arfenif, Zellurium und Palla- dium) hat man bis jetzt in beiderlei Hauptgeſtalt gefunden; ſo wohl gediegen als vererzt. Von den übrigen hingegen die mehr- ften bloß vererzt. $. 259. Daß die ehemalige Eintheilung der Metalle, in Ganze— und Halb - Metalle, aus bloß relativen, unbeftimmten Verhält— niffen abſtrahirt und nicht in der Natur gegründet war, bedarf jegt Faum noch einer Erwähnung. 448. XV. Abſchnitt. $. 260. ren Bis jegt kennt man nun folgende hieher gehörige, eigent= ih fo genannte Metalle: 1. Platin.- II. Gold. I. Silber. IV. Quedfilber, V. Kupfer. VI. Eifen. VI lei. | I VII. Sinn. | Diefe achte hießen vor Alters ganze Metalle; von ben fol: genden hingegen die vormals ſchon befannten, Halb = Metalle: IX. Zink. x. Wismuth. XI. Spießglanz. N - XU. Kobalt. h XI. Nickel. . XIV. Mangan. . XV. Arfenif, XVI. Molybdän. XVII. Scheel. XVIII. Uranium. —J—— XIX. Titanium. XX. Tellurium. XXI Chromium. XXII. Tantalum. XXIII. Cerium. XXIV. Iridium. XXV. Palladium— XXVI. Cadmium. XXVII. Osmium. XXVIII. Rhodium. Da ſich aber letztere beide vor der Hand bloß mit dem ro— hen Platin und dem Iridium und Palladium verbunden finden, fo werden fie bier in der Mineralogie nur beiläufig angeführt. Ein mebreres von denfelben f. in Gilbert's Annalen XXIV. B. 1806, ©. 209 u. f. ee nn —— Bon den Metallen. 449 I. Platingeſchlecht. Der vollfommen gereinigte Platin = König ift filberweif ; fein Gewicht — 20850 [folglid der ſchwerſte aller bekannten Körper in der Natur *)]; fo gereinigt ift er auch ausnehmend debnbar und zähe "*) ($. 253.) ; wird in Königswaſſer aufge= löſt und amalgamirt ſich mit fiedendem Queckſilber; ift das Rrengflüfiigfte Metall; und nächſt dem Eifen das härtefte; läßt fi) auch fo wie.diefes, ſchweißen. Gebraud) vorzüglich zu Maas— ftäben, Mifrometerfäden, Schmelztiegeln, Pendelkugeln, Py- rometern, Davy’s Sicherheitslampe, Clarke's Nachtlicht ohne Flamme, Rüderwerf in Taſchenuhren, mit Kupfer und Arfenif verfegt zu Zeleffopfpiegeln ıc. 1. Öediegen, Polyren. ‚Unter dem Namen von Platina (dem Spanifhen Di: minutiv von plata, Silber) feit 1756 befannt. Gewöhnlich nur in feinen, faft ftahlgrauen, theils rundlichen, theils eigen, meift aber platten Körnern ; die aber außer der ” Platina noch achterlei andere Metalle (— namlih: Kupfer, Eifen, Zitanium, Chromium, Iridium, Osmium, Rho— dium und Palladium —) halten; und in einem mit magne= tiſchem Eifenfande, Waſchgold, Queckſilberkügelchen, und kleinen Hyacinthen ꝛc. vermengten Sande, vorzüglich bei Santa Fe in Mexico (aber auch am Ural) gefunden werden. — U. Goldgeſchlecht. Das Gold iſt ausnehmend ductil in aller dreyfachen Rückſicht (von Biegſamkeit, Dehnbarkeit und Zähigkeit), weich, doch daß es ſich durch anhaltendes Hämmern ſelbſt zu Uhrfedern ſtählen läßt. Gewicht — 19257. Wird in Königswaſſer aufge— löſt; und aus der Solution durch Salmiak ald Knallgold, und. durch Zinnauflofung als mineralifher Purpur, gefällt. Amal— *) Im Drabtzug geſtreckt oder ftarf gehammert fteigt das fperifi- ſche Gewicht diefed merkwürdigen Metalls fogar auf — 23286. | **) So befige ih 3.3-vomDr. Wollafton Platindrahte von der bewundernswerthen Feinheit von za, 2255, und fügar 55 Zoll Dide. Auch vom fel. Dr. Ingen-Houͤß Aupferbleh auf einer Seite mit Silber „ auf der andern mit Platina platirt ıc. (alle drey Lagen diefer verfehiedenen Metalle zufammen von der Dice eines Blattes Pa— pier) ; auch einen aus Platina ſcharf und nett ausgenrägten Brarten: ten, den er dem Aftronomen Hell zu Chren verfertigen laſſen. Blumenkach's Naturg. 29 450 XV. Abſchnitt. gamirt ſich ſehr leicht mit Queckſilber. Iſt naͤchſt dem Eiſen und Mangan wahrſcheinlich das allgemeinſt verbreitete Metall. 1. Gediegen. Dunkler oder helſer, nach Verſchiedenheit der ihm in gro» fierer oder geringerer Menge beigemifchten andern Metalle, Kupfer, Silber , Eifen, oder Tellurium. In manderlei bes fonderet Geftalt, z. B. blätterig, geſtrickt ic. Theils kryſtal— * Yifirt, in manderlei Formen, z. B. cubiſch, octoedriſch ıc. 5 theils dendritifeh ıc. Zumeilen in Seifentwerfen (davon unten beim Zinnges ſchlecht), wie z. E. das bei Willow in Irland. Häufig als Waſchgold im Sande vieler Fluͤſſe. Sehr oft iſt es aber auch bloß verſteckt oder ver— larvt ($. 255.), wie z. B. im Brauneiſenſtein von Bere— ſofſt, im rammelsberger Braunerz, in vielem Schwefelkies, Bleiglanz, Zinkblende ꝛc. Namentlich auch in der goldhalti— gen Kohle (dem ſo genannten Brandſtein) von Vereſpatak in Siebenbürgen. | IM Silbergeſchlecht. Das Silber Yäuft von Schmwefeldämpfen gelbſchwarz an. Gewicht — 10474. Ausnehmend dehnbar; auch fehr zähe; bat rächft dem Kupfer den ftärkften Klang; wird in Salpeter- fäure aufgelöft, und aus der Solution durch Salzfäure als Hornfilber, und durch Duedfilber als fo genannter Dianen» baum gefällt. 1. Gediegen. In manderlei befonderer Geftalt; blätterig, zähnidt, haarförmig, geſtrickt ıc. , theils kryſtalliſirt, und zwar auch meift ald doppelt vierfeitige Pyramide; theild dendritifch ; theils bei metallifirten Petrefacten, mie 5. B. bei den Frans Eenberger Kornähren ıc. Findet ſich auch nie ganz rein, fondern mit andern Metal« Ion gemifcht. So z. B. mit Gold bei Kongsberg und am Schlangen- berg (dad Electrum des Grafen von Beltheim). 2. Arfeniffilber, Mittelfarhe zwiſchen zinnweiß und filberweiß; blätteriger Bruch; theils kryſtalliſirt in fechsfeitigen Säulen und Pyra— Don den Dietallen. 451 miden; wei. Gehalt fehr ungleich 5. B. in einem andreas— berger (nad Klaproth) = 12,79 Silber, 35 Arfenif, 44,25 Eifen, 4 Spiefglas. 3. Spiefglanzfilber. Zinnweiß; theils derb; theils Erpftallifirt in vier- und fechöfeitigen Säulen und fechsfeitigen Tafeln. Gehalt (nad Klaproth) = 76 Silber, 24 Spießglanz. Fundort eben= falls bei Andreasberg am Harz und bei Alt= Wolfad im Für— ſtenbergiſchen. | 4. Glaserz, Glanzerz, Weichgewächs, Silber: kies. Argent sulfure. Schwärzlich bleigrau; mattſchimmernd; gibt glänzenden Strich; theils kryſtalliſirt; meiſt in doppelt vierſeitigen Py— ramiden; auch cubiſch xc.; weich; ſehr geſchmeidig; läßt ſich ſpähneln; iſt theils ſo dehnbar, daß es ſich prägen läßt. Ge— wicht — 7215. Gehalt (nad Klaproth) = 85 Silber, 15 Schwefel. Fundort vorzuglid) im Erzgebirge. 5. Spyrodes Glaserz, Röſchgewächs, Silberfich Meift eiſenſchwarz, theils rußig, theils Eryftallifirt, und das meift in fehr Eleinen fechsfeitigen Säulen oder Tafeln; theils zellicht ; furöde. Gewicht — 7208. Gehalt (nad Klap- roth) — 66,50 ©ilber, 12 Schwefel, 10 Spießglanz, 5 Eiſen. Fundort zumal in Ungarn. 6. Silberſchwaͤrze, erdiges Glaserz. Argent noir. Blaulich ſchwarz; abfaͤrbend; feinerdig; ſehr weich; ſcheint aus einer Aufldfung des Schwarzgülden und Glaserzes ent— ftanden zu feyn. Findet ſich meift in der Nachbarſchaft diefer Beiden, 7. Hornerz, Chlorinfilber. Chlorure d’argent. . Perlgrau; theils ind Braune, theils ins Piftaziengrüne, an den Kanten durchſcheinend; faft wachsglänzend; theils knoſpig; theils cubifch kryſtalliſirt; theils dendritifh Cfo vor- züglich das fibirifhe vom Schlangenberge); weich; geſchmei— dig; laßt ſich ſpähneln. Gewicht — 4840. Fundort, außer dem eben gedachten, Sohanngeorgenftadt im Erzgebirge, Cornwall ꝛc. 8. Rothgülden, Saberblende. ( Fr. argent rouge, rosiclair). * 452 XV, Abſchnitt. Von verfchiedener Rothe, vom lichten Blutroth bie ins dunfel Coſchenillrothe, und dieß felbft ins Bleigraue und Ei- fenfhmwarze, mehr oder weniger durchſcheinend; theils mit auffallendem Lichte ſchwarzroth, mit durchfallendem aber bluts rotb, (Engl. ruby ore); faft metalliſch glänzend; theils Erpftallifirt, meift in fechöfeitigen Säulen mit ftumpfer ſechs— feitiger oder drepfeitiger Spige; theild dendritifh; gibt ro= then Strich. Mittelgewiht — 5565. Gehalt eines dunfeln von: Andreasberg (nah Klaproth) — 60 Silber, ı9 Spießglanz, ı7 Schwefel, 4 Sauerfioff. Andre find auch arfenifhaltig. — Fundort, vorzüglid am gedachten Orte, IV. Quedfilbergefhleht. Das Queckſilber, hydrargyrum (Fr. mercure, vif- argent. Engl. quicksilver) behält feinen Silberglan; an der Luft unverändert; ift flüffig ohne zu negen; und wird erft bei 59° unter o Fahr. feft und malleabel, Gewicht des flüſſi— gen = 15568 *). Wird am vollfommenften von der Salpeters fäure aufgelöft ; phosphorefcirt im fo genannten LuftleerenRaume; amalgamirt ſich am leichteften mit Gold, Silber, Zinn und Blei; daher fein Gebrauch zum Anquiden der Erze, zum Vergolden, zur Spiegelfolie ꝛc. Außerdem befanntlih auch zu meteorologi— fchen Werkzeugen, Vertreibung und Tödtung mancher Inferten, und als wichtiges Heilmittel. 1. Öediegen. JZungfern-Duedfilber. Meift in Fugelichten Tropfen in Klüften und Zwiſchenraͤu— men von Quedfilbererzen. Zundort, in Europa zumal Idria und das Zweybrückiſche. 2. Natürliches Umalgama. Mercure argental. Zungfern- Duedfilber mit gediegenem Silber amalgamirt. Meift nur alölleberzug; doch theild derb, Fnofpig ıc.; weich. Gehalt fehr ungleih; z. B. (nah Klaproth) 64 Duedfil« ber, 36 Silber. Fundort zumal im Zweybrückiſchen. 3. Binnober, Duedfilberblende. Cinnabaris, MMer- eure sulfure, v *) Des feſten 14391 (Gehlen’s Journ. IV. B. ©. 434) Bon den Metallen. 455 Vom Lichtfeharlahrothen ins dunkel Coſchenillrothe ꝛc.; theils undurchfichtig, tbeild mehr oder weniger durchſcheinend; theils erdig, theild derb und dann theild von einem faft mes tallifchen Glanze; theils faferig ; theils Erpftallifirt, und zwat meift in vierfeitigen Pyramiden ꝛc.; gibt ſcharlachrothen Strid. Gehalt und Gewicht fehr ungleich. Erfterer z. B. (nah Kir- warn) — 80 Duedfilber, 20 Schwefel., Fundorte zumal Idria, das Zweybrückiſche, Almaden, Schina und Merico. Das fo genannte Duedfilber-Branderz von Jdria ift ein mit Zinnober innig gemengter Brandfdiefer. Der eben dafelbft brechende, feltene Stinfzinnober (Sr. cinabre alcalin) ift ſcharlachroth; durchſcheinend; von fvatbartigem Gefüge; und gibt, wenn er gerieben mwird, Schwefellebergerud), 4. Duedffilber= Reber- Erz, Duedfilberblende. Mercure sulfure bituminifere. Vom dunkel Cofchenilleothen ins Eiſenſchwarze; undurch— fihtig; mit ſchimmerndem, matten Glanze; gibt coſchenill⸗ rothen Strich; iſt weich; dem Gefüge nach von zwey Haupt— arten: nämlich a) dicht, und b) ſchalig, mit concentriſchen Abloſungen, wie mancher Glaskopf ). Gewicht — 7957. Gehalt (nach Klaproth) = 81,80 Queckſilber, 13,75 Schwefel, 2,30 Kohle, 0,65 Kieſelerde, 0,55 Alaunerde, 0,20 Eifenoryd, 0,75 Waffer ꝛc. "Fundort zumal bei Idria, wo ed das gemöhnlichfte Duedfilberer; ausmacht. x 5. Duedlfilber-Horn- Erz, natürlides Zurpetb, natürlicher Sublimat. Mercure muriate, Rauchgrau, gelblichgrau ıc.; durchſcheinend; von faft mes tallifchem Glanze; meift ald Druſenhäutchen in Klüften an— derer Duedfilbererze; theils in fehr Kleinen cubifchen oder fäulenformigen Kryſtallen; weich. Im Gehalt auch einz Chlo— rinverbindung. Fundort zumal im Zweybrückiſchen. ————— ? *) Zu den fonderbaren mineralogifchen Serthümern, die aus Vers nachläfiiguig des folidern Petrefacten Studiums entftanden find, ge— bört unter andern, dad manche neuere übrigens fehr verdienftvolle Mis neralogen diefe concentrifchen Ablofungen des fchaligen Quedfilber-Les ‚ber = Erzes , oder falfchlich fo genannten Coralfen » Erzes, für wirflie he Berfteinerungen gehalten haben. 454 XV. aAbſchnitt. V. Kupfergeſchlecht. Das Kupfer ift ſehr Bart und elaſtiſch, und bat unter allen Metallen den ftärkften Klang. Gewicht — 7788. Wird von allen Säuren aufgelöft; brennt mit grüner und blauer Slammer verbindet fich leicht mit andern Metallen, und gibt dadurch die manderlei vorzüglichen Compoſitionen; wie z. B. mit Gold, das Similor und dag malayifche Suaffo; mit Zinf, das Mefling und Tomback (von Tombago, dem malapifchen Worte für Kupfer); mit Zinn die antike Bronze, dag Gloden« gut und Stückgut; mit Arfenifdas argent hache und die Coms poſition zu Teleſkopſpiegeln; mit Nidel, das ſchineſiſche Pack— tong u. f. m, Dient daher auch beim Münzmwefen zur Karati— tung und Legirung des Goldes und Silbers ır. 2. Öediegen. Zheil3 guldifh, oder filberhaltig 2e.; daher Abftufungen der Röthe; in manderlei befonderer Geftalt; theild Erpftallis firt ; und dann meift als doppelt vierfeitige Pyramide. Funds ort, in Europa befonderd Cornwall und Ungarn, außerdem aber vorzüglich Sibirien, die Küften der Kupfer- Infel (Med- noi ostrow) im Famtfchatfifchen Meere, die Ufer des Ku— pferfluffes im N. W. der Hudfonsbay , Brafilien 1. ). .Kupferglas, Kupferglanz, Lecher z. (Fr. cuivre sulfure, mine de cuivre vitreuse). Bleigrau, ins Eiſenſchwarze, theils ind Violette, dunfel Leberbraune ꝛc.; theild metallifchee Glanz; der Bruch theils ind Blätterige; meift ungeformt; theild aber kryſtalliſirt, 3. B. in fechöfeitigen Säulen (— tab. II. fig. 10. —); wei, milde, ſchneidbar; gibt glänzenden Strich; ſchmilzt leicht. Mittel Gewicht — 5074. Gehalt des Sibirifchen (nah Klaproth) — 78,50 Kupfer, 18,50 Schwefel, 2,25 Eiſen, 0,75 Kiefelerde. Fundort, in Europa zumal Corn mall und der Bannat. 3. Bunt-Kupfer-Erz (Rupferlafur). Cure pyri- leux hepatigue. | Zombadbraun, theild ins Kupferrothe; meift taubenhäl= fig angelaufen; metalliſch glänzend; fpröder ald das Kupfer- » *) Cämentfupfer, oder gediegen Kupfer von der zwey— ten Fornation, heißt das fo aus vitriolifhen Kupferwaflern (3- 3. bei Neufohl in Ungarn, im Rammelsberge Bei Goslar ıc.) mit: telft des Eiſens gefällt-wird. Don den Metallen. 455 glas; gibt braunrothen Strich; findet fi wohl nur unges formt. Gehalt (nah Philipp) — 61 Kupfer, 14 Eis fen, 23,75 Schwefel ıc. Fundort, unter andern Lauterberg am Harz, und der Schlangenberg in Sibirien. 4+ Kupferkies, gelb Kupfer-Erz, elf. (Fr. ew- 0: vre pyriteux, mine de cuivre jaune). Goldgelb in manderlei Abftufungen; theild grünlich; auch oft taubenhälfig angelaufen; meift ungeformt; theils mit Spiegelfläche; oder gefloffen, nierenformig, traubig ꝛc.; zu— weilen Erpftallifirt, z. B. als dreyfeitige Pyramide (— tab. N. fig. 1. —). Mittel: Gewicht — 3980. Gehalt des Corn waller (nah Phillips) — 30,50 Kupfer, 32 Eifen, 35,16 Schwefel, 2,14 Blei, Arfenik ıc. Iſt das allergemein= fie Kupfererz; findet fi, fo wie auch theild die beiden vori= gen Öattungen, oft im bitumindfen Mergelfhiefer, der dann Kupferfhiefer genannt wird. (f. oben ©. 417.) Weiß Kupferer;. (Fr. mine de euivre blanche). Aus dem Zinnmweißen ind Speisgelbe; mattglängend; furd= de; gibt theils am Stahl Funken; halt (nad Henkel) 40 p- C. Kupfer und außerdem Eifen und Arfenif. Uebergang in Kupferfies und in Fahlerz. Findet ſich überhaupt felten; unter andern bei Freyberg. 6. Fablerz, Graugültigerz, auf dem Harz fo genann— a tes Weifßgülden. (Fr. mine de cuivre grise. Engl. grey copper- ore), ö Stahlgrau, ins Eiſenſchwarze; gibf einen grauröthliden Strich; meift ungeformt; theils kryſtalliſirt; z. B. in drey— feitigen Pyramiden, fechöfeitigen Säulen u. a. m. Gehalt eines Sreibergifhen (nah Klaproth) = 4ı Kupfer, 22,5 Eifen, 24,10 Arfenif, 0,40 Silber, 10 Schwefel ꝛc. Fin det fich fehr häufig in vielen Ländern von Euroya und Afien. . Shwarzgülden. Eiſenſchwarz, theild ind Stahlgrauez metallifchglangend ; Eleinmufcheliger Bruch; hart; fprode; theils derb ; theils Erpftallifirt in dreyfeitigen Pyramiden (tab, II. fig. 4.) bei Clausthal. Gehalt des Kapnider (nah Klaproth) — 57,75 Kupfer, 22 Spießglanz, 3,25 Eifen, 5 Zinf, 28 Schwefel. 8. Kupferſchwärze. Braͤunlichſchwarz; erdig; zerreiblich; mager; meiſt als Ueberzug auf Kupferkies und Fahlerz; wohl bloß aus Ver— 456 XV, Abſchnitt. — derſelben entſtanden. u unter andern am Harz bei Lauterberg ıc. 9. Kupferrotb, roth Kupfer-Glas, Kupfer⸗ te bererz. (Fr. euivre oxyde rouge, mine de cuivre rouge). Vom Leberbraunen durchs lichte Coſchenillroth bis ins Bleigraue; das Cofchenillrothe theild durchſcheinend; felten durchſichtig; theils faft metalliſchglänzend; teils dicht; theils blätterig; theils kryſtalliſirt und dann meiſt in doppelt vier— feitigen Pyramiden; theils haarförmig, faſerig, ſeideglän— zend, als Kupferblüthe (Fr. fleurs de ceuivre). Ge— halt des Cornwaller (nah Chenevir) — 88,5 Kupfer, 11,5 Sauerftoff. Fundort vorzüglich Cornwall und Catharin- burg; die Kupferblüthe aber befonders bei Rheinbreidbach im Colniſchen. r0. Rupferbraun, Ziegeler;. (Fr. ochre de cuivre ronge). Aus dem Hyacinthrothen ins Pechbraune und Gelbe; matt oder mit Pechglanz; theild erdig; theils verhärtet als Ku— pfer-Pederz; letzteres mit kleinmuſcheligem Bruche. Ei⸗ gentlich aus der vorigen Gattung mit braunem Eiſenocher in— nig gemengt. Fundort, unter andern der Bannat, Lauter⸗ en am Harz ıc. . Kupferblau, Berablau, Kupferlafur. (Fr. cuivre curbonate bleu, (azur de cuivre, bleu de mon- tagne). Vom Simmelblauen bis ins Indigblaue; theils matt, er= dig, zufammengebaden, abfärbend; theild aber glänzend, zumeilen durchfcheinend ; theilg ſtrahlig; theils nierenformig, traubig 2c.; theils kryſtalliſirt, zumal in kurzen vierſeitigen Säulen. Hält (nach Kirwan) auf 69 p. C. Kupfer, wie in den drey nächſtfolgenden Gattungen durch Kohlenſäure ver» kalkt. Fundort vorzüglich im Bannat und am Ural. 12. Malachit. Vorzůglich in zwey Hauptarten: Erſtens nämlich als Atlaser z (fr. mine de euivre soyeuse); ſmaragdgrün; feidenglänzend ; faferig; theilg in abgefonderten, haarfsrmigen Kryftallen, büſchelformig di— m ıc. Fundort zumal Rauterberg am Harz und der annat Zweytens als eigentlich fo genannter Malachit, dicht, Bon den Metallen. 457 polirbar, meift nierenformig, mamelonirt in concentriſchen Schalen, theils traubig, ftalactitifh, roͤhrenfbrmig ıc. Ge- wicht — 5641. Gehalt eines fibirifhen (nad Klaproth) — 58 Kupfer, 18 Koblenfäure, 12,50 Sauerftoff, 11,50 Waffer, Fundort zumal Catharinburg- in Sibirien. 15. Kupfergrün, Kiefelmaladit. Aerugo native, chrysocolla, lapis armenus. (Fr. cuivre carbonate verl, verd de montagne). Spangrün, theils ins Blauliche; nur felten an den Kan- ten durchſcheinend; theils erdig, zerreiblih; theils dicht mit mufcheligem Bruche; meift nur in Eleinen Partien bei andern Kupfererzen ; hält außer dem Fohlenfauren Kupfer meift noch Ihonerde. Fundort unter andern Saalfeld, Dillenburg und Catharinburg. Gehalt des [egtern (nah Klaproth) — 50 Kupferoryd, 7 Kohlenfäure, 26 Kiefelerde, 17 Wafler. 14, Phosphorfaures Kupfererz, Pfeudomaladit. (3t. Cuivre phosphate). Aus dem Spangrünen ins Smaragdgrüne; undurchſich— fig, meift feidenglängend, ſchimmernd; zartfaferiger Bruch; meift traubig, nierenformig ; felten in ſehr Eleinen fechsfei- tigen Krpftallen ; weich. Gchalt (nah Klasıroth) =68,13 Kupferoryd, 30,95 Phosphorfäure. Fundort Virneberg bei Rheinbreidbach im Cölnifchen. { 15. Dlivenerz, Pharmafohalecit, arfeniffaures Kupfererz. Cuivre arseniate, Meift olivengrün, aber auch einerfeits ins dunkel Lauch⸗ grüne und anderſeits ins Spangrüne; durchſcheinend oder durchſichtig; fettglänzend; meiſt kryſtalliſirt, theils in ſpan— grünen ſechsſeitigen Tafeln (Kupferglimmer oder blaät— teriges Dlivenerz), theils in ſehr flachen Octoödren (Lin— fener;), theils in kleinen ſechsſeitigen Säulen ıc. und dieſe theils büfchelformig divergirend, theils in kleinen Eugelichten Nieren mit büfchelformig, faferig feidenglänzendem Bruch (faferiges Dlivenerz, Engl. wood copper). Gehalt — Kupfer, mit etwas Eifen duch Arfeniffäure verkalkt. Fund— ort zumal Carrarach in Cornwall. 16. Salzkupfererz, Smaragdodalecit. (Fr. cnivre muridté, imuriate de cuivre oxygene), Bon manderlei grüner Farbe; vom Undurchſichtigen bis zum Durchſichtigen; theils matt, erdig; theils verfhiedenar- tiger Ölanz. So der Atacamit, als fmaragdgrüner Sand, ® h / 458 XV. Abſchnitt. von fehr Eleinen doch ungleicgformigen Körnern; durchſchei— nend; glasglänzend; gibt auf Kohlen eine fchöne blaue und grüne Slamme. Gehalt nah Prouft) = 70,50 Kupfers orpd, 11 Salzfäure, 18 Waffer. Fundort im mweftlichen Süd— America in einem Fleinen Zluffe in der Sandwüfte Atacama zwiſchen Peru und Chili. VL Eiſengeſchlecht. Reines oder ſo genanntes Friſch-Eiſen hat eine aus dem Stahlgrauen ins Silberweiße fallende Farbe und iſt äu— ßerſt zähe. Gewicht — 7807. Es wird vom Magnet gezogen, und ſelbſt leicht attractoriſch; läßt ſich ſchweißen; wird von al— len Säuren angegriffen und gibt ihnen einen Tintengeſchmack; wird aus dieſen Solutionen durch die Gallaͤpfelſäure ſchwarz, und durch die Blaufäure blau gefällt. Iſt unter allen Metallen am allgemeinften in der Erde und felbft in der organifirten Scho> pfung verbreitet; auch wird Fein anderes Metall von den culs tivirten Volkern in fo unſaͤglicher Menge verarbeitet; ſowohl als eigentlich fo genanntes Eifen in feinen beiden Hauptverfchieden- beiten (GGuß-Eiſen nämlih und Stab>Eifen), als auf nachdem beide zu Stahl geſchmolzen oder gebrannt worden”). 1. Öediegen. Zu den berühmteften, ungeheueren Maffen gediegenen Eis fens, die neuerlich befannt worden und von denen ſchon oben die Rede gemwefen [S.35g. not. **) und ©. 406], gehört beſonders die 1772 von Pallas zwiſchen Krasnojaröf und Abekansk auf dem Rüden eines Schiefergebirgs wieder gefun- dene. Sie hat ein fonderbares, theild Aftiges, theild gleich» fan zelliged Gefüge, und enthält in ihren bläferigen Zwi— ſchenraͤumen dad obgedachte grüngelbe, gladartige, dem Oli— vin äbnelnde Foffil (©. 406). Das Eifen felbft in diefer auf 1600 Pfund ſchweren Maffe halt (nad Strom eyer) — 10 p. C. Nidel und Kobalt. Eine andere noch ungleich größere findet ſich unweit des Naranaftroms in Chaco, im fyanifhen Sud» America, wo fie 1782 durch Don Mid. Rubin de Celis unterſucht und *) f. Dr. Pranson’s Remarks on the properties and compo- sition of the defferent states of Iron; in den pkilosoph. Transac- tions dv. 5.1795. ©. 357 u. f. bei Gelegenheit feiner Unterfuhung des Woos, ded merfwürdigen Guß-Stahls der Hindus hei Bombay. Ron den Metallen, 459 ihr Gewicht auf 30000 Pfund angefehlagen worden ), und diefed Eifen hält ebenfall$ 10 p. C. Nidel, Hingegen hält das von diefem fo genannten Meteorei- fen verfchiedene tellurifche gediegen Eifen vom Ci- fernen Sohannes zu Groscamsdorf im Neuftädtifhen Kreife in Sadfen (nah Klaproth) = 92,50 Eifen, 6 Blei, 1,50 Kupfer. 2. Schwefelfied, Eifenfied, Morcafit. Pyrites, Fer sulfure, (Engl. mundick). Speisgelb, in manderlei Abftufungen; einerfeitd ind Gold— gelbe, anderfeits faft ing Stahlgrauez oft taubenhälfig oder tombadbraun angelaufen; metallifipglängend; meift fo hart, daß er am Stahl Funken gibt, mit Schwefelgerud; halt, außer dem durch Schwefel vererzten Eifen zumeilen au) Gold, Silber, Arfenik ıc. findet fih in mandherlei befonderer Ges ftalt, 3. B. als Kiesnieren, Kiesbälle ıc. oder traubicht, yilzs formig ꝛc. haufig Erpftallifirt in manderlei Form, 5. B. als doppelt vierfeitige Pyramide (— tab. IL. fig. 5. —); oder als Dodecaeder mit fünffeitigen Flächen und zwanzig Ecken (— tab. II. fig. 4.—) oder in einer der ſeltenſten kryſtalli— nifhen Formen der Foffilien, als Scofaeder mit aleichen drenfeitigen Flächen und zwölf Eden (— tab, II, fig. 6.—) ; häufig hingegen cubifch mit geftreiften Flächen, und das fo fonderbar, daß immer nur die Streifen von zwey einander gerade entgegenftehenden Flächen einerlei Richtung haben, hin— gegen die von den dreyen in eine Ede des Würfels zuſammen— ftoßenden Flächen in conträrer Richtung midereinander lau— fen (— tab. II. fig. 2. —). Mittelgewiht — 4700. Ueber= gang in dichten Brauneifenftein. Gehalt (nad Hatchett) = 47,85 Eifen, 52,15 Schwefel. Fundort faft in aller Melt als die aemeinfte aller Erzarten. Der Wafferfies ift meift heller von Farbe; häufig in Nierenform; entweder dicht (Leberkies), kryſtalliſirt meiſt als doppelt vierfeitige Pyramide, und zwar in mancherlei Abarten zufammengruppirt, z. B. als Sabnenfamme kies ꝛc. ); oder ftrahlig (Strahlfies), theild als mans *) Eine Probe von diefem berühmten fd » amerifanifchen Eiſen⸗ block, die ih vom Bar. Banks erhalten, unterfcheidet fi von dem Aöiriften befonder3 durch eine hellere dem Zinnweißen fih nähern e Farbe I) Jo. Fr. L. Hausmann de pyrite gilvo (hepatico ac radia- to auctor.) im Illten 8. der Commentat, recentior. Societ, Reg, scienliar. Gotlingens, p. 1. 4 469 XV. Abſchnitt. cher — (4. E. bei St. Andreasberg auf dem Harz), in abgeſonderten haarförmigen Nadeln; theils in mancherlei beſonderer Geſtalt, z. B. ſtalactitiſch, röhrenför— mig, geſtrickt, zellig ıc. ; theils als metalliſirte Petrefacten der Bormelt ‚ zumal ald Ammoniten. Gehalt des Strahlfie: fe (nah Berzelius) — 45,07 Eifen, 0,70 Mangan, 53,55 Schwefel, 0,80 Kiefelerde. Gebrauch zur Gewinnung des Schwefels, Alauns und Ei« fenvitriold ; ehedem Statt Feuerftein an deutfhen Büchſen ıc. 3. Magnetkies. Aus dem Tombadbraunen ind Speisgelbe; metallifchgläns zend; doch meift angelaufen; meift ungeformt; fehr felten (am Harz) Erpftallifirt, in fechöfeitigen Tafeln und Säulen, die zumeilen an den EndEanten abgeftumpft find *). Iſt wie fo manche andere Eifenerze retractorifch, d. b. er wird vom Magnet gezogen. Gehalt des von der Treefeburg am Harz (nad Stromeyer) — 59,85 Eifen, 40,15 Schwefel. - 4 Magnet» Eifenftein, natürlider Magnet, at: - tractorifhes Eifener;. (Fr. Almant, Jer oxy.dule. Engl. Load-stone). Eiſenſchwarz; meift ungeformt; theild aber in kleinen Kry- ftallen als doppelt vierfeitige Pyramiden; hart; fpröde; jeich- net fich durch die beiden großen phyſikaliſchen Eigenfhaften aus, daf er das Eifen zieht, und ſich in freifchwebender Ras ge nad) den Polen richtet; auch beiderlei Kraft dem Eifen felbft mittheilt. Gewicht — 4243. Iſt natürliches ſchwarzes Eifenoryd ober eine Verbindung von Eifenorgdul mit Eifens orpd. Halt aber häufigft noch andere Metalloryde, befonderd Titanoxyd, Manganoxyd und Kieſelerde. Fundort vorzüg— lichſt der Magnetberg in Werchoturien; außerdem unter an⸗— dern auch in unferer Nachbarſchaft der Spigenberg am Harz“ ). Der Mag net-Eiſenſand, magnes glar osus, fin= det fi in Eleinen ſtumpfeckigen Körnern, entiveder in Ges birgsarten eingefprengt [fo 4.8. in manchem Granit (f. oben &. 426), Porphyr, Bafalt ıc.]; oder aber, und zwar häus figer in mandem Sande ded Meeres oder der Seen und Fluffe. ach Hausmans de relatione inter corpor. nalur. anorganie. indal, chemicas atque externas im Ilten B. der gedachten Com- menlat. p. 34. Stromeyer inden Goͤtting. gel. Anz. 1814. &t. ı 47» **) Daß hier Magnet DA ſagt ſchon G. AcrıcoLa de nalu- ra fossilium. L. V. p. 604 — Don den Metallen. 461 5. Zitaneifen. (Fr. Fer tllanie). Zheild bräunlich- theils eifenf wars; jenes weniggläns zend; dieſes von Eifenglang; der Bruch theild ins Mufchlige, theild ins Büättrige, theild vieledigkornig; hart; fpröde; Gewicht — 4667. Gehalt (nad Klayroth) = 78 Eifens oxyd, 22: Zitanoryd. Fundort am Spefjart und bei Egger: fund, Kragerde x. in Norwegen. 6. Ehromeifen. (Ir. Fer chromate). Aus dem Stahlgrauen ins Schwärzlichbraune ; mattfchim- mernd; aſchgrauer Strich; rauher unebner Bruch; hart; fprode; meift ungeformt; für ſich unſchmelzbar, ſchmilzt aber mit Borar, den ed grün färbt. Gewicht — 4032. Yundort befonders im Departement Dü Var, und in DOctoödern kry— ftallifirt bei Baltimore. Gehalt des (egtern (nad Seybert) = 59,51 Chromoryd, 36 Eifenoryd, 13 ae 10,60 Kiefelerde. 7. Eifenglan;, Sötyeleifen (Fr. Fer oligiste, Jer speculaire, fer noir). Stahlgrau; theil$ taubenhälfig angelaufen; von ftarfem metallifhen Glanze; ſowohl ungeformt als kryſtalliſirt; letz— teres z. B. in doppelt dreyſeitigen Pyramiden, die dann in Linſenform übergehen; oder in ſechsſeitigen Tafeln ꝛc. Ge— wicht — 5158. Iſt reines Eiſenoxyd, beſtehend aus 70 Ei— ſen und 30 Sauerſtoff. Fundort vorzüglich in großer Man— nigfaltigkeit und Schönheit der Kryſtalliſationen auf der ne fel Elba. Der Eifenglimmer ift mehr eifenfehwarz; von blät= terigem Gefüge; ſowohl ungeformt als Fryftallifirt in Fleinen fechöfeitigen Iafeln, die theils zellig zufammengehäuft find. Fundort unter andern zjumeilen im Holjftein vom Kiefhäufers berg, und in mandjen vefuvifchen Raven. 8. Roth-Eifenftein. Fer oxyde rouge. Meift bräunlichroth, einerfeits big ing Kirſchrothe, ander⸗ ſeits bis faſt ins Stahlgraue. Gehalt im ganzen wie in der vorigen Gattung. ) Davon drey Arten. 1) Rotb- Eifenram. Mulmig, zerreibli ; fettig anzufühlen; ftarf abfärbend ; theils derb; theils als Überzug über andere Eifenerze diefer ‚Gattung; fehr leicht, 462 XV. Abſchnitt. 2) Dieter Rothe Eifenftein Meift ungeformt z theils Erpftallifirt, eubifh; (fo z. B. am Cap) meift abfärbend; gibt blutrothen Strid). Erdig und zerreibli wird ee Roth Eifenoder ge nannt. 3) Rother Glaskopf, Blutſtein. Haematites. Meift nierenformig, mit mamelonirter Außenflaͤche und ſchaligen Abloſungen; theils ſtalactitiſch; Feilformige Bruch— ſtücke von ſtrahligem Gefüge. Gebrauch unter andern als Pulver zum Poliren der Stahlwaaren. 9. Braun=Eifenftein, Fer oxyde rubigineux. Meift nelfenbraun oder haarbraun, einerfeits ind Gelbe, anderfeitd ind Schwarzbraune. Iſt natürliches Eifenorpd= bydrat, 1) Dichter Braun: Eifenftein; Meift ungeformt ; theils ftalactitifch sc.; theils kryſtalliſirt in zweyen der beim Schwefelkies (S. 459) gedachten For- men, nämlich als Dodecaöder mit den fünffeitigen Flächen (— tab. IL. fig. 4. —) und als Würfel mit der fonderbas ren Richtung der Streifen auf feinen fehs Flächen (— tab. N. fig. 2. —). Theils auch als Petrefact von Incognitis der Vorwelt; fo 5. B. bei Rübelond am Harz ald Schrau— benftein, Zungit ic. Uebergang des ungeformten in Spath— Cifenftein, Ihon » Eifenftein ıc, Auch Braune Eifenoher wie bei der vorigen Gat— tung, wohin denn auch die eigentliche oder fo genannte tür— kiſche Umber gebort. 2) Brauner Glaskopf. Die Farbe abgerecjnet, übrigens meift wie der rothe. Der Bruch theils feidenglanzend; faferig. Gehalt des von Berg» zabern (nad D’Aubuiffon) — 79 Eifenoryd, 2 Mans ganoryd, 5 Kiefelerde, 15 Waffer. 10, Spath-Eiſenſtein, Eiſenſpath, Stahlftein, Flinz. Chaux carbonalee ferrifere. Vom Gelblihgrauen bis ins Bräunlichſchwarze; theild an den Kanten durchfcheinend; häufig Erpftallifirt, und zwar meift in Rhomben oder Linfen. Meift rhomboidale Geftalt der Bruchſtücke; ſprͤde. Gewicht — 3784. Iſt natürliches koh— lenſaures Eiſenoxydul. Gehalt eines Dankeröder (nad Klap-⸗ Bon den Metallen. 465 rotb) —— ‚5o Eiſenoxydul, 3,50 Manganoxyd, 1,25 Kalkerde, 36 Kohlenſäure. | 11. Sphärofiberit. Aus dem Weingelben ind Gelblichbraune; durhhſchei— nend ; inwendig glänzend; halbhart; Eugelich, oft mit krumm— fhaaliger Abfonderung. Gewicht = 3,915. Gehalt (nad Stromeyer) — 54,62 Eifenorydul, 1,89 Manganoryd, 0,20 Kalferde, 0,14 Zalferde, 58 Kohlenfäure. Fundort Steinheim bei Hanau. 12. Thon-Eiſenſtein. Aus dem Gelblihen durchs Rothbraune ind Schwarzbrau— ne; aber auch theild rauchgrau; meift erdig; weich; mager; theild ungeformtz; aber au) in manderlei befonderer Geftalt; theild mit Petrefacten der Vorwelt; 3. B. mit Conchylien oder mit Kräuterabdruden (fo 3. B. die berühmten fo genann⸗ ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren viele inwendig ein Eleined Farnkraut einfließen). Als befondere Abarten verdienen bemerft zu werden: 8. Stängelider Thons&ifenftein, Nageler;, Schindelnägel. Rothbraun; in ftängelih abgefonderten Stücken; theils wie Miniaturen von Säulenbafalt. Vermuthlich pſeudovulca⸗ niſchen Urſprungs. Fundort bei Hoſchenitz in Böhmen. b. Eiſen-Niere, ſchaaliger Thoneiſenſtein, Abe lerftein, Klapperſtein. Adtites. (Fr. Géode). Meiſt gelbbraun; nierenförmig; theils mit ſchaligen Abs loſungen; meift bobl; theils mit eingeſchloſſenen loſen und daher klappernden Brocken und Körnern; theils dicht, kug— id”). ec, Bohnenerz, Fuglider Thoneifenftein. Meift dunkelbraun; fettglängend ; in großen meift fm eigen Körnern ; theils plattgedruckt, abgerundet; ſo z. B wie in großen runden Bohnen ausnehmend ſauber am Vor— gebirge der guten Hoffnung. Gehalt des aus der Hoͤgau (nach So die ſonderbaren kopfsgroßen mit Scheidewaͤnden von Braun: ſpath durchzogenen Kugeln von Äberlady in Lothian, die durch Dr. Hutton’s Theorie der Erbe. berühmt worden. ſ Bauias- Saint: Fond in f. Voyage en Angleterre etc. T. I. p. 224 und Gir- tanner’s Darftellung ded Darwinſchen Syſtems. il B. ©. 324 u fi 464 XV. Abſchnitt. Klaproth) = 553 Eifenoryd, 23 Siefelerde, 6,5 Alaun erde, ı Manganoxyd, 14,5 Waffer. d. Linſenerz, koͤrniger TIhoneifenftein. In Eleinen zufammengebadenen Körnern; theild faft wie - ein loderer Rogenftein. Des Roöthels ift fehon oben ©. 396 gedacht. — *— 13. Rafen-Eifenftein, Wieſenerz, Ortſtein. To— fus Tubalcaini Lxx. Minera ferri subaguosa Waruzr. (ör. mine de fer limoneuse). Gelblichbraun, theils ins Schwärzliche; matt oder fett- glanzend; meift in löcherigen Brocken zuſammengebacken, knollig; erdig; theils in allerhand beſonderer Geſtalt, röh— renförmig ꝛc., theils allerhand Vegetabilien von neuerem Da— tum, Moos, Wurzelgeſtrüppe ꝛc. darein umgewandelt. Ge— halt des von Klempnow (nad Klaproth) — 66 Eifenorpd, 1,5 Manganoryd, 8 Phosphorfäure, 25 Waffer. Findet ſich meift nabe unter der Dammerde, im aufgeſchwemmten Lan— de und im Moorgrunde. 4. Eifenblau, vulgo natürlides Berlinerblau. Me r. Fer azure; Prussiale de fer natif). ı) blättriges. Meift indigblau; durchſcheinend; blättrich; auf dem Brus che glasglänzend ; weich; theils Erpftallifirt in Fleinen vier- —— Säulen. Gehalt des von Bodenmais in Baiern (nach Vogel) — 41 Eiſenoxydul, 26,4 Phosphorfäure, 31 Waſſer. Fundort — dem eben — *) vorzʒüglich ſchön (als fogenannter Bivianit) in Cornwall. 2) erdiges. Unter der Erde meift weißlich; wird aber an der Luft blau in mancherlei Abftufungen; iſt erdig, ftaubarfig oder zu= fammengebaden; abfärbend,; mager. Gehalt der Eckards⸗ berger (nah Klayroth) — 41,5 Eifenoryd, 32 Phos— phorfaure, 20 Waſſer. Fundort unter andern im Hanno» verſchen am Ufer der Stednig, und fo auch i im foſſilen Treib⸗ holz bei Stade (f. oben ©. 442. not. *). 15. Grün-Eiſenerde. *)f. Hausmann im Vten B. der Denffhr. der K. Akad. der Bill. zu Muͤnchen. I. Abth. ©. 233. Don den Metallen. 465 ; Meift zeiſiggrün; erdig; meift zerreiblich, abfärbend; fel- ten verhärtet. Das WVererzungsmittel noch nicht zuverläffig bekannt. Zundort zumal bei Schneeberg im Erzgebirge. 16. Würfelerz, arfeniffaures Eifen, Pharmako- fiderit. | Dlivengrün; durchſichtig; fettglängend ; weich; in kleinen eubifhen Kryſtallen von manderlei Abänderung. Meift auf‘ Brauneifenftein zu Carrarach in Cornwall. Gehalt defjelben (nah Vauquelin) = 48 Eiſenoxydul, 18 Arfenikfäure, 2 Kalkerde, 32 Waſſer. 17. Pittizit, Eiſenpeche rz. Fer oxyde resinite. Meift dunfel=leberbraun, an den rifjigen Kanten feuer- roth durchſcheinend; von Pechglanz; muſchelichem Bruce. Gibt citrongelben Strich. Gewicht — 2407. Gehalt (nach Stromepyer) = 33,46 Eifenoryd, 0,59 Manganoxydul, 26,6 Arfenikfäure, 10,75 Schwefelfäure, 28,48 Waffer. Fundort bei Frepberg und in Ober - Schlefien. Vll. Bleigeſchlecht. Das Blei läuft an der Luft an, und färbt, ſtark ge— rieben, mit einem eigenen Geruche ab. Iſt das weichſte der fe-- ſten Metalle; leicht biegſam, aber nicht fehr dehnbar, und gar wenig zähe ($.255). Gewiht — 11,552. Schmilzt ehe es glü— bet: brennt leicht zu Kalk; wird in ſtark erböbeter Temperatur allgemach verglaft; und von allen Sauren aufgelöft, die davon einen füßlichen Gef hmad erhalten. Gebrauch (außer dem allge- mein befannten zu Kugeln und Schrot, Dachdecken, Waffer- rohren, Schriftgießen ıc.) befonders beim Hüttenweſen und in der Probirfunft; auch zu manderlei Zarbe ıc. 1. Öleiglany). Galena. Plomb sulfure, (Engl. Blat lead-ore). DBleigrau, theild taubenhälfig angelaufen; meift mit ſtar— kem metallifhen Glanze; meift ungeformt; theils mit Spie- gelflähe; theils wie geflofien, zellig ꝛc.; theils dendritiſch oder geſtrickt ); bäufig kryſtalliſirt; und zwar meift cubiſch; *) Ein folder geftridter Bleiglanz von der Inſel Ila, den ich der Güte des Dr. Crichton verdanfe, übertrifft an ausnehmender Eleganz alles, was ich von der Art in dergl. beſondern Geftalt geſe— „bei habe. Blumenbach's Naturg. 30 I 466 XV. Abſchnitt. ſelten in. doppelt vierſeitigen Pyramiden, oder ſechsſeitigen Säulen ıc ; ſämmtliche Kryſtalliſationen wieder in mancher— lei Abarten; bricht in cubiſche Stücken; hat meiſt blätteriges Gefüge; gröberes oder feineres Korn. Mittelgewicht — 7290. Gehalt ſehr verſchieden: z. B. 85 Blei, 15 Schwe— fel, außerdem auch (z. B. das Harzer) etwas Schwefel-Sil⸗ ber. Ueberhaupt eins der gemeinften Erze. Der Bleifhmweif, plumbago (Fr. mine de plomb compacte) ift mehr ftahlgrau, fhimmernd, weicher ald der Bleiglanz, mehr abfärbend; immer ungeformt, und etwas Schmwefel- Spiesglanz haltend. Yundort unter andern bei Clausthal, und in Derbyſhire *). 2 Selenblei, Aehnelt im Aeußern Eleinfpeifigem Bleiglanz, doch fticht feine lichte ‚bleigraue Farbe mehr ind Blaue; Gewicht — 7697. Gehalt (nah Stromenyer) — 70,98 Blei, 28,11 Selen, Kobalt 0,85. Reuerlich bei Clausthal entdedt **). 3. Schwarz Bleierp | Graulih ſchwarz; theild durchſcheinend; gibt graulich weißen Strich; hat einen eigenen faft dem Metallifchen fich näbernden Glanz; meift Erpftallifirt, in Kleinen fechsfeitigen Säulen. Fundort unter andern bei Freiberg, wo ed auf 60 p. C. Blei hält. 4 Weiß Bleierg, weißer Bleifpath, Hetero ch r o m. Plomb carbonate. Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue; mehr oder we— niger durchſcheinend; meiſt gleichſam demantglänzend; ſowohl derb, als kryſtalliſirt in Nadeln oder vier = und ſechsſeitigen Säulen. Gehalt des von Leadhills in Schottland (nah Klap⸗ roth) = 82 Bleioryd, 16 Kohlenfäure, 2 Waffer. Funde ort vorzüglich auch bei Zelferfeld am Harz. 5. Bleierde, Bleiocher. Plomb carbonale terreux. = *) Die berühmten Stekensides in den derbyfhirer Gruben find foregelglatte Saalbandflähen des dafigen dichten Fluſſes (S. 421), die wie mit einem dünnen bleifarbigen Anftrich überzogen find, der aus Bleiglanz mit gephosphortem Wafferftoff beftehen fol. Beim Bre— chen deſſelben entfteben durch Beitritt der atmofoharifchen Luft oft ges waltfame, den Arbeitern Teicht tödtlihe Erplofionen. — f. W. Jo- nes’s physiological disyuisitions. Liond. 1781. 4. p 5.ıaruf. **) f. Stromeyer und Hausmann in den Göttingifhen gel. Anzeigen 1825, 34 St. Bon den Metallen. 467 Theils ftaubartig, theild zufammengebaden, doch zerreib— lich; in verfhiedenen Farben, namlich ſchwefelgelb; (Fr. ‚massicot natif); weißlid grau, bräunlich roth ıc.; Ges halt der von Zarnomwig (nad John) — 66 Bleioryd, ı2 Kohlenfaure, 2,25 Waffer, 10,50 Kiefelerde, 4,50 Alaun= erde, 2,25 Eifen= und Manganoryd. 6. Grün Bleierz;, grüner Bleifpath. Plomb phos- phate. - Meift zeifiggrün, in mancherlei Abjtufungen und Ueber- gängen; theils ind Nelkenbraune ıc. durchſcheinend; fettglanz zend; meift Erpftallifirt, zumal in fechsfeitigen Säulen. Ge— wicht — 6270. Gehalt des von Zfehopau (nat Klaprotb) — 78,40 Bleioryd, 18,57 Phosphorfäure, 1,70 Salzſäu— re, 0,10 Eiſenoxyd. Fundort außer den eben genannten aud) bei Clausthal, bei Wanlodhead in Schottland, und bei Be— reſofſk im Eatharinburgifchen (Iegteres hält nah Vauque— lin aud Chromiumoryd). 7. Roth Bleierz, rother Bleiſpath, Kallochrom. Plomb chromate, Morgenrotb, ins Hyacinthrothe; durchſcheinend; glanzend; meift kryſtalliſirt, zumal als vierfeitige Säule in manderlei Abartung; gibt gelben Strih. Gewicht — 6026. Gehalt (nad Vauquelin) — 63,96 Bleioryd, 36,40 Chro— miumfäure. Fundort Berefofff im Catharinburgiſchen meift in der obgedachten eigenen Art von übermengtem Sands ftein (©. 4351). 8. Gelb Bleierz, Bleigelb. Plomd molybdate. Meift wachögelb ; wenig durchſcheinend; fettglänzend ; meift kryſtalliſirt, zumal in-vierfeitigen Tafelnıc. Hält (nad Klap— rotb) — 64,42 Bleioryd, 34,25 Molybdänoryd. Fundort zumal Bleyberg in Karnthen. \ 9. Vitriolbleier;, Bleivitriol, Bleiglas. Plomb sulfate. Selten farbenlos und durchſichtig; gemeiniglich durchſchei— nend ind Gelbliche oder Aypfelgrüne ıc.; Glasglanz, theils Demantglanz; mufcheliger Bruch; meift Frpftallifirt, zumal als doppelt vierfeitige Phramide: theils in manderlei Abän— derungen, als Rhomboẽder c. Gewicht — 6300. Gehalt (nad Stromeyer) — 75 Vleioryd, 26 Schmwefelfäure und etwas Eifen- und Manganoryd. Fundort Zellerfeld und Anglefey bei Wales. 468 XV. Abſchnitt. VII. Zinngeſchlecht. Das Zinn iſt ſehr biegſam, ſehr dehnbar, aber wenig zähe; es knirſcht zwiſchen den Zähnen und knarrt, wenn es ge— bogen wird *) (le cri d’elain); gibt erwärmt oder gerieben einen eigenen Geruch; Gewicht — 7857; verkalft fehr leicht zu Zinnaſche; wird in Königswaſſer aufgelöft; und findet fih nur in wenigen Weltgegenden ; aber dafelbft meift in ausnehmender Menge, Gebraud unter anderh zu Silberpapier, Glodengut, Stückgut, zur Scharlachfärberei ıc. 1. Zinnkies. (Fr. eiain sulfure, or mussif natif, Engl. bellmeltal ore). Aus dem Stahlgrauen ind Speisgelbe; metallifhglänzend ; fpröde; bloß ungeformt. Gewicht — 4350. Gehalt (nad Klayroth) = 26,5 Zinn, 50 Kupfer, ı2 Eifen, 30,5 Schwefel: Fundort bis jegt bloß St. Agnes in Cornwall. 2. Binnftein. (Fr. elain oxyde, etain vitreux). Braun, einerfeits ind Schwarze, anderfeits ins Hyacinth— gelbe und Gelblichgraue; theild durchfcheinend, zumeilen faft durchſichtig (fo z.B. dad rosin- tin aus Cornwall); theils ungeformt; theils als Gerdlle in Seifenwerfen **) (Engl: stream -Lin), oder als Zinnſand; haufig aber Erpftallifirt (fo genannte Zinngraupen), zumal als fehr kurze vier: feitige Säule an beiden Enden vierfeitig zugefpißt, oft als Zmillingsfrpftalle (Giſirgraupen). Mittel- Gemiht — 6900. Gehalt eines Corntwaller (nad Klayroth) = 99 Zinnorpd, 0,25 Eifenoryd, 0,75 Kiefelerde. Fundort zumal das ſächſiſche und bohmifche Erzgebirge, Cornwall, Malatz ca, die Infel Banca bei Sumatra ıc. 3. Holz-Zinn, cornifhes Zinnerz. (Fr. eiain limo- neux, hematile d’etain. Engl, wood tin). Holjbraun, baarbraun ꝛc. undurdfihtig; auf dem Bru— che divergirend faferig; in Fleinen Nieren mit concentrifchen *) Doc thut dieß das reine Zinn von Malacca nicht. IE **) Seifenwerfe (Engl stream works) find eine eigene Art von Bergbau in Thalern zwiſchen erzführenden Ganggebirgen, die theils zu mehreren Lachtern body mit abgeriffenen Geſchieben und theild abgerundeten Geröllen diefer Gebirge und ihrer Gänge gefüllt find ; und wovon z. 3. die bei Gibenftod im Grigebirge, und die bei ©t. Auftel ꝛc. ın Cornwall fehr ergiebig an Zinnerzen find. Bon jenen f. Charpentier's mineralog. Geogr. der Churfähf: Lande E. 270. Don diefen aber das bergmann. Sournal III. Sahrg. 2. B. ©. 143. Bon den Metallen. 469 deutlich abfegenden Schichten; keilförmige Bruchſtuͤcke; hart, daß es am Stahl Funken gibt. Gewicht — 6450. Gehalt (nad Vauquelin) — gı Zinnoryd, 9 Eifenorpd. Fund— ort Gavrigan in Cornwall. IX. Zinkgeſchlecht. Der Zink (Engl. spelter) hat eine Mittelfarbe zmis ſchen Blei und Zinn, einen breitfteahligen zadigen Bruch, und, beträhtlihe Dehnbarkeit. Gewiht — 7190. Er ſchmilzt ehe er gluͤht, und entzündet ſich im offenen Feuer mit einer blau— lihgrünen Flamme. Wird von allen Säuren aufgelöft, ohne fie zu färben. Wichtigſter Gebraud) zum Meſſingmachen. 1. Blende. Pseudogalena, (Sr. Zine sulfure. Eng. black jack). " Braun; einerfeit3 ind Schwarzbraune, anderfeits ind Gel— be; auch theild ind Rothe und Grüne; daher die Benennun— gen von Pechblende, Colophoniumblende, Rubinblende ıc. ; mehr oder weniger durchfcheinend; von verfihiedener Urt des Glanzes; meift ungeformt; doch auch häufig Frpftallifirt, z. B. als dreyfeitige, oder als doppeltvierfeitige Pyramide ıc.: fyathähnlicher Bruch; mande Abarten geben, wenn fie ges vieben werden, Schwefellebergeruch; mande phosphorefeiren, wenn fie im Finftern mit Eifen gefragt werden. Mittel- Ges wicht — 4000. Gehalt einer braunen aus Cornwall (nad) Thomfon) — 59,09 Binf, 12,05 Eifen, 28,86 Schwes fel; theils auch gold = und filberhaltig mit innig eingemeng— tem Bleiglanze (fo z. B. das fo genannte Braunerz vom Rammelöberge). Ueberhaupt ein fehr allgemein verbreites tes Erz. a. Galmah. Lapis calaminaris. (Ir. zinc oxyde, ca« lamine.) Meift aus dem Bleigrauen ind Gelblihbraune durch mane cherlei Abftufungen; theils undurchſichtig; theild mehr oder weniger durchſcheinend; meift ungeformt, und zwar fowohl erdig als derb; theild wie geftoßen, traubig, nierenforinig , oder auch wie durchlöchert, zerfreffen ıc. Gehalt eines Breis⸗ gauer (nah Bertbier) = 645 Zinkoxyd, 25,5 Kiefelers de, 10 Waffer. Fundorte in verfdhiedenen Gegenden von Deutſchland, Großbritannien, Ungarn, Polen c. 470 | XV. Abſchnitt. 3. Zinkſpath. Aus dem Weißen ind Gelbliche Gruͤnliche tc; durchſchei— nend; kryſtalliſirt, als doppelt vierſeitige Pyramide, oder als fechöfeitige Säule ıc. Gehalt eines Derbpfhirer (nach Smithbfon Zennant) 65,2 Zinforyd, 34,8 Ergeb, re, Fundorte meift wie beim Galmey. x. Wismuthgefhledt. Der Wismuth, marcasita officinalis (Fr. eiain de glace. Engl. tin- glass), hat eine aus dem Silbermweißen ins Rothliche fallende Farbe; blätteriges Gefüge; ift fehr fpröde; Gewicht — 9822; fehmilzt ehe er glüht *). Ueberhaupt ein nit häufiges Erz. Gebraud unter andern zum Schnell= oder On Loth. Gedie gen. Meift taubenhälſig angelaufen; meiſt ungefocmi; theils geftridt; felten Frpftallifirt in Fleinen Würfeln ꝛc.; blätteri= ger Bruch. Findet ſich doch häufiger als die folgenden Gat⸗ tungen, und nebſt denſelben zumal im ſächſiſchen und böh— miſchen Erzgebirge. 2. Wismuthalanz, grau Wismutherz. Bismuth sulfure. Bleigrau; meift gelblich angelaufen ; blätteriger,, theils ftrahliger Bruch; meift ungeformt; felten in fpießigen der Länge nach eingemachfenen Krpftallen oder in haarformigen Nadeln; fehr weich, fhneidbar. Gehalt (nah Rofe) = 80,98 Wismuth, 18,72 Schwefel. 3. Nadelerz. hl Läuft gelblih an; metallifchalängend; Fleins Forniger Bruch. Gehalt (nah John) — 43,20 Wismuthb, 24,92 Blei, 12,10 Kupfer, 1, 55 Nidel?, 1,52 Tellur?, 11,58 Schwefel. Meift in Mildquarz eingetwachfen als nadelförmige Kryſtallen; zumeilen mit gediegenem Golde, fo im Catharinburgifchen. 4. Wismuthocher. Bismath oxyde,; Gelblich ins Grünliche oder Graue; meift erdig; ange: flogen oder eingefprengt. Gehalt (nah Lampadius) = *) Denn Wismuth mit halb fo viel Zinn und halb fo viel Blei zufammengefchmolzen, gibt das fo genannte rofenihe Metal, das ſchon im Ya Waſſer ſchmilzt. ! Son den Metallen. 471 86,5 Wismuthoryd, 5,2 Eiſenoxyd, 4,1 Koblenfäure, 3,4 XL Spießglanzgeſchlecht. Der Spiefglanz oder dad Spießglas, antimo- nium, stibium , hat eine Mittelfarbe zwifchen Zinnweiß und Silberweiß; blätteriges, ſtrahliges Gefüge; iſt fpröde; Ge— wicht = 6702; ſchmilzt leicht; verdampft in anhaltendem Geuer, wird von den Säuren nur unvollfommen aufgelöft; und aus der Solution in Königsmwaffer durch Zaugenfalze weiß ger fallt. Gebraud unter andern um weichen Metallen mehr Härs te zu geben; alfo z. B. zum Schriftgießen, a. Öediegen. Meift zinnweiß; der Bruch theils Fornig, theils blätterig, theild fhalig. Fundort unter andern bei Undreasberg. Ge— balt deffelben (na Klaproth) = 98 Antimonium, a Silber, 0,25 Eifen. 2, Örau Spieß glanzerz, Spießglanzfiesd. Anti- moine sulfure. Bleigrau, ftahlgrau ıc.; theild ungeformt; und zwar fo= wohl dicht als blatterig; häufiger aber ftrahlig und zwar meift in nabdelformigen Krpftallen; theild aber auch in ftärfern vier = oder fechsfeitigen Säulen. Schmilzt und brennt am Lichte mit blauer Flamme. Gewicht — 4200. Gehalt (nah Ibomfon) = 75,77 Antimonium, 26,23 Schwe— fel. Fundort vorzüglich in Ungarn und Siebenbürgen. Das Geder erz, von graulichſchwarzer oder bleigraues Farbe, ift ein zartfaferiged oder haariges (theils filberhalti= 988), hierher gehöriges Spießglanzerz, das ſich unter an— dern zu St. Andreasberg und bei Nagybanya in Siebenbür⸗ gen findet. .Nickelſpießglanzerz. Aus dem Bleigrauen ins Zinnweiße; unvollkommen bläts trig; glänzend; unebner Bruch; halbhart. Gewicht = 6546. Gehalt (nad Klaproth) — 47,75 Spießglanz, 25,25 - Nidel, 11,75 Arfenit, 15,25 Schwefel. Fundort im Naſ— fauifchen. 4 Roth Spiefglanzerz, Spießglanzblende. Ans limoine F drosulfure, ꝛ 472 AV. Abſchnitt. Mordoreroth; mit einer Art metallifchen Glanzes; theild ungeformt, theils in nadelförmigen, ſtrahligen Kryſtallen, die theils ſternförmig zuſammengehäuft ſind. Gewicht — 4090. Gehalt des Bräunsdorfer (nach Klaproth) — 67,50 Opiefglanzmetall, 10,80 Sauerftoff, 19,70 Schiwe= fel. Fundort Bräunsdorf bei Frepberg und Ungarn. Eine befondre blätteige Abart ift das fo genannte Zun— dererz, das fih in Drufenhöhlen und als Ueberzug auf Duarz, Bleiglanz ıc. bei Clausthal findet. 3. Weiß Spießglanger;. Antimoine oxyde. Aus dem Weißen ins Gelbliche oder Graue; meiſt perl⸗ mutterglaͤnzend; meiſt in fternformig sufammengehäuften nadelformigen Krpftallen; ähnelt im Xeußern fo wie (nad Klaproth) im Gehalt den präparirten weißen Spießglanz⸗ blumen (Nix antimonii). Fundort bei Malaczka in Sieben« bürgen und Przibram in Böhmen. 6. Spießglanzoder. (Fr. Hermes mineral), Gewöhnlich sitrongelb; erdig; zerreiblih. Fundort bei Srepberg und in Ungarn, meift auf und zwiſchen ftrahligem Graufpießglanzer;. XI, Kobaltgeſchlecht. Das Kobalt= Metall), oder die fo genannte Ko: balt= Speife ift faft eifenfarbig ind Stahlgraue und ein we= nig ind Rothe ziekend; gibt in Königswaffer aufgeloft die ſym— pathetifche Tinte. Gewicht — 7311. Iſt fehr ftrengflüffig, und wenn es vollig rein ift, magnetifh. Durchs Röſten verkalkt es zu ſchwarzem Pulver, welches mit Glasfritten das für die Blau— he wichtige Smalteglas gibt. . Weißer Speiödfobalt. Galena cobalti, Cobalt gris. Zinnweiß; theild ungeformt ; auch zutveilen ald Spiegel; auch theild geftrict ; theils baumformig; nicht felten Erpftal= liſirt, und zwar meift cubifh in manderlei Abartungen als Kobaltgrauyen;z minder hart als die folgende Gattung. Gehalt (nah Stromeper)— 20,3 Kobalt, 72,2 Arfenik, 3,4 Eifenze. Fundort unter andern Glücksbrunn im Gothaifchen, - er in Heffen ıc. Eins der häufigften Kobalterze. .Grauer Spyeisfobalt, fta — — Kobalt. Co- a arsenical., — — — — *) Kpbalt, vermuthlich aus dem boͤhmiſchen ——— er z⸗ baltig ſ. Ad efung's Woͤrterbuch. Don den Metallen. 473 Lichtſtahlgrau; meift ungeformt; zumeilen mit glatter Spiegelflähe; theils geftrickt; fein Bruch ähnelt dem vom englifchen Stahl; ſehr hart; halt ebenfalls außer dem Kobalt auch Arfenif und Eifen. Fundort unter andern im fächfifchen und böhmiſchen Erzgebirge. i 3. Slanzfobalt.. Zinnweiß ind Blaßrothlice; meift ungeformt; theils nie- renformig, und in Fleinen undeutlichen Kryftallen. Gehalt (nad Stromeyer) — 35,1 Kobalt, 43,4 Arſenik, 3,2 Eifen, 20 Schwefel. Findet fih an wenigen Drten, z. B. im Stiftamte Chriftiania in Norwegen. 4. Schwarzer Erdfobalt, Kobaltfhmwärge. Cobalt oxy.de noir. Schwarz ins Schieferblaulihe, oder theild ing Braunli— de; theils ftaubartig oder doch zerreiblih, ald Ruß ko— balt; theils verhärtet als Schlackenkobalt; theils trau: big, nierenfsrmig, fehalig ıc.; matt oder ſchimmernd; wird durch den Strid glänzend; leicht; vermuthlih durch Koh— lenfäure verfalft. Findet fih unter andern auch an den bei der erften Gattung angegebenen Orten. 5. Brauner Erdkobalt. J Vom Leberbraunen durch mancherlei Abſtufungen ins Gelb— lichgraue (gelber Erdkobalt, Leberkobalt). Unge— formt; erdig; weich; gibt fettglänzenden Strich. Fundort unter andern zumal im Saalfeldiſchen. 6. Rother Erdkobalt. Cobalt arseniate, Pferſichblüthroth, das aber an der Luft verſchießt; entwe— der ungeformt, erdig, matt, als Kobaltbeſchlag; oder in nadelfbrmigen, theils ſammetartigen, theils ſternförmig zuſammengehäuften, glänzenden, durchſcheinenden Kryſtal— len, als Kobaltblüthe. Gehalt der letztern, von Rie— gelsdorf (nah Buchol z) — 39 Kobaltoxyd, 38 Arſenik⸗ ſäure, 25 Waſſer. Fundort unter andern auch bei Schnee— berg im Exjgebirge. x Nickelgeſchlecht. Der Nidel bat eine aus dem Graulichweißen ins Blaßro— tbe fallende Farbe; ift ſehr hart; ſehr ſtrengflüſſig; und wenn er völlig rein iſt, allerdings magnetiſch, löſt ſich vorzüglich in * 474 xv. Abſchnitt. Salpeterſäure auf, und färbt die Auflbſung grün; fein Kalk aber den Salmiakgeift blau. Gewicht — 7807. Gebraud) zum ſchineſiſchen Padtong (S. 454). 1. Nidelfies, Haarkies. Aus dem Stahlgrauen ins Speisgelbe; in abgeſonderten baarförmigen Nadeln (wie der oben ©. 459g genannte haar— formige Strahlfies). Gehalt (nah Arfwedfon) = 64,55 Nidel, 54,26 Schwefel, nebit Spuren von Eifen und Ar⸗ ſenik. Fundort in den Drufenlöcern des Hornfteind zu Jo— banngeorgenftadt im Erjgebirge. 2, Rupfernidel, Nichel arsenical, Meift blaßkupferroth; ungeformt; ftumpfediger, glei fam facettirter Bruch, felten ftrahlig, (fo bei Riegelödorf in Heffen). Gewicht — 7560. Gehalt (nad Stromeper) .— 44,2 Nidel, 54,7 Arfenif, mit etwas Eifen, Blei und Schwefel. Fundort gemeiniglich bei Glanzfobalt. 3. Nickelocher, Nickelblüthe. Nickel oxyde. Apfelgrün; meift zerreiblich; felten verhärtet (fo bei Ries era mager; abfärbend ; meift als Ueberzug; gewöhn— ih beim Kupfernidel. Gehalt (nah Stromeyer) = 37,35 Nideloryd mit Kobaltoryd, 1,13 Eifenoryd, 36,97 Arſenikſäure, 24,52 Waffer. Daß der Chryſopras feine Far⸗ be von ihm habe, iſt oben erwähnt (S. 371), ſo wie auch, daß ſich Nideloryd in dem olivinähnlichen Soft des Pallaſi⸗ fen gediegenen Gifens, und in. den Asrolithen findet (©. 406). — —— XIV. Wangangeſchlecht. Das Mangan- oder Braunſtein-Metall, mag- nesium (Fr. manganese), iſt ſtahlgrau, ſehr hart, ſpröde, und ſtrengflüſſig. Gewicht — 6850. Verbindet ſich leicht mit dem Eiſen; bat unter allen Metallen das ſtärkſte Anziebungs— vermögen zum Sauerftoff; fo daß ed an der Luft‘ ſehr bald zu ſchwarzem Pulver verkalkt; ift fehr allgemein in der Erde ver= breitet; felbft in der vegetabilifhen Schöpfung. Gebrauch vors züglich zur Verfertigung des weißen Glaſes, zur Bereitung der Lebensluft, der überfauren Salzfäure ıc. 1. Manganblende, Shwarzer;, Manganglanı, Don den Metallen. 475 Eiſenſchwarz, theild ind Rußbraune; undurchſichtig; glän— zend; unebner, kleinkörniger, mattſchimmernder Bruch; halbhart; ſpröͤde. Gewicht — 3950. Gehalt des Siebenbür— giſchen (nah Klaproth) — 82 Mangan, 11 Schwefel, 5 Kohlenſäure. Fundort zumal beim Siebenbürgiſchen Roth: braunfteiner;. ' 2. Grau Manganerz. Manganese oxyde melalloi- de etc. Stahlgrau ins Eifenfhwarze; mit hellerem oder matte- rem, metallifhem Glanze; theils ungeformt, häufig aber ſtrahlig, und zwar meift bufchelformig, oder fternformig; theils in nadelformigen Kryftallen, oder in vierfeitigen Säu- Ten mit zugefhärften oder zugefpigten Enden; tbeils mit braunem Pulver (Manganit). Fundort zumal bei Ilfeld am Harz. Gehalt deffelben (nah Ed. Turner) — 86,85 rothes Manganoryd, 3,05 Sauerftoff, 10,10 Waffer. 3. Schwarz Manganer;. Manganese oxyde noir etc. Bräunlichſchwarz, eifenfhwarz ıc.; feinerdig; fehr weich; abfärbend; theils ftaubartig, rußig; (fo 3. B. das black wad von Winfter in Derbyfhire, dag mit Reindl angetrieben in Selbftentzündung geräth; und häufig zur ſchwarzen Del- farbe gebraucht wird); theild verhärtet, nieren- oder ſtau— denformig ıc. theils von ſchlackenförmigem Anſehen (fo das von Saska im Bannat). Gehalt eines dichten Philome- lan) vom Harz (ebenfalld nad) Zurner) = 69,79 rothes Manganoryd, 16,36 Schmwererde, 0,26 Kiefelerde, 7,36 Sauerftoff, 6,21 Waffer. Die mehreften ſchwarzen dendritifchen Zeichnungen in man⸗ Gerlei Steinarten rühren von dieſer Gattung des Braunftein- gefchlechts her. 4, Roth Manganer;. Manganese oxyde rose. Roſenroth in manderlei Abftufungen; theils dichter, theils- blätteriger Bruch; theild matt , theils glänzend, mehr oder teniger hart. Gehalt (nad Klaproth) Manganoryd mit einer Spur von Kiefelerde. Fundort zumal bei Nagyag und Kapnik in Siebenbürgen (ald Gangart der dafigen Gold- und Zellurerze) und zu Catharinburg in Sibirien. — — . 476 XV. Abſchnitt. XV. Arſenikgeſchlecht. Das Arfenif» Metall hat eine Mittelfarbe zwiſchen zinnweiß und bleigrau; einen ſchuppig blätterigen Drug. Ges wigt— 8508, Iſt das flüchtigfte aller Metalle. Wird im Feuer in einen diden weißen Dampf aufgelöft, der wie Knoblauch riecht, ſüßlich ſchmeckt und das Kupfer weiß färbt; ſo wie über— haupt die farbigen Metalle durch Ver ſetzung mit Arſenik weiß werden. Sein Kalk, der eine eigene Säure enthält, läßt ſich im Waſſer auflöſen. *0 . Öediegen, Lichtbleigrau ; Täuft aber an der Luft gelblih, dann toms bafbraun, und endlich ſchwarz an; häufig in Nierenform, oft mit keummfdjaligen Ablofungen ald irrig fo genannter Scherbenfobalt oder Näpfchenkobalt (Sr. arse- nic testace) ; ſehr felten geſtrickt, dendritifch ıc.; in dün— nen Schalen Flingend; meift eifenhaltig. Zundort unter ans dern zu St. Andreaöberg am Harz. ‚ Urfeniffies, Giftkies, Mißpidel. Fer arsenical. (Engl, arsenical mundick). Aus dem Silberweißen ins Zinnmweiße; oft angelaufen; meift ungeformt, fowohl derb als eingefprengt; theild kry— ftallifirt ,- zumal in vierfeitigen Säulen; hart; gibt gerieben oder zerfchlagen ftarfen Knoblauchsgeruch. Gehalt des kry— ftallifirten von Freyberg [nah Stromeyer *)] = 42,88 Arfenif, 36,04 Eifen, 21,08 Schwefel. Raufhgelb, Arfenifblende. „Arsenic sulfure. ' Nach feinen Hauptfarben in zwey Arten: 1) Gelbes Raufhgelb, Dperment. Auripigmen- tum. ($r. orpiment), Meift zitrongelb ; ducchfcheinend ; theils von einem fafttalf: artigen Anſehen und faftmetallifhen Glanze; blätterig; weich; biegſam; meiſt ungeformt; theils kryſtalliſirt, zumal in vier— ſeitigen, aber meiſt undeutlichen kleinen zuſammen verwach— ſenen Säulen. Gewicht — 3313. Gehalt (nah Klaproth) = 62 Arſenik, 38 Schwefel. Fundort zumal in Siebenbür— gen und im Bannat. 2) Rothes Raufhgelb, Rubinfhmwefel, San darac, Realgar. *) f. Goͤtting. gel. Anz. 1814. 47. St Bon den Metallen. _ 477 Meift morgenroth; durchſcheinend; glasglaͤnzend; gibt gel: ben Strich; häufig Fryftallifirt in Fleinen vier= oder ſechsſei— tigen Säulen ; theils aber auch nur angeflogen über andere Hoffilien (fo z. 3. auf St. Andreasberg uber Kalkfpath - und ‚Zeolithdrufen ıc.). Gewiht = 3225. Gehalt (nah Klap— rotb) =69 Arfenif, 31 Schwefel. Fundort, vorzüglich auf dem Veſuv und in Siebenbürgen. A N 4. Arſenikblüthe, arfenidte Säure. Arsenic oxyde: Meift milchweiß; theils mulmig; Eleintraubig, theild in baarformigen, bufchelig sufammengebäuften, feidenglängen= den, durchfcheinenden Krpftallen. Im Waffer auflosbar. Be: ftebt bloß aus Arferif und Sauerftoff. Hingegen ift der Gehalt des ihr im Aeußern ſehr aͤhnlichen und daher fonft mit ihr verwechſelte Pharmakoliths (nah Sohn) = 45,68 Xrfeniffaure, 23,86 Waffer und 27,28 Kalferde; folglich nicht im Waſſer aber wohl in Sales peterſäurr auflosbar. Fundort von beiden Arten St. Andreas: berg am Harz, und von der legtern vorzüglich Riegelsdorf in Heſſen und Wittichen im Fürftenbergifihen: XVI. Molybdäangefhledt. Das Molybdän-Metall iſt faſt ftablgrau; und fehr ſproͤde; nicht ſonderlich hart. Gewicht — 6965. Sein Kalk ei ebenfalldö eine eigene Säure. . Wafferblei; Molybdänkies. Molybdene sulfure. Diefes fonft oft mit dem Graphit verwechfelte Erz ift blei- grau; von metallifhem Glanze; und meift Frummblätterigem Gefüge; fettig anzufühlen; wei; abfärbend; in dunnen Blättchen biegfam. Gewicht — 4738. Gehalt (nad Klap= roth) = 60 Molybdänfäure, 40 Schmefel. Findet fi an nicht vielen Orten; aber einzeln in verfchiedenen Weltgegens den. Zumal bei Altenberg im Erzgebirge und bei Kolywan in Sibirien. XVII. Scheelgeſchlecht. Das Scheel- oder Wolfram: Metall (Fr. Tung- siene) , ift erft neuerlich aus feinen Erzen als König reducirt worden; defien Farbe aber ſowohl als fein Gewicht fehr ver— 478 xv. Abſchnitt. ſchieden angegeben werden. Iſt ſehr ftrengflüfft ig; fein Kalk ent- hält eine eigene Säure und bildet mit Ammoniac ein eigenes Mittelfalz. 1, Tungftein, Shmerfein, — ſo genannte weiße Zinngraupen, Scheelin calcaire. Meift milchweiß oder gelblihweiß; durchfcheinend; fett glänzend; faft mufcheliger Bruch; ungeformt; oder in dop— pelt vierfeitigen Pyramiden Eryftallifirt. Gewicht — 6066. ı Gehalt des Schladenwalder (nad Klaproth) = 77,75 Scheelfäure, 17,60 Kalkerde, 3 Kieſelerde. Fundort vorzüg— lich an gedachtem Orte in Bbhmen. 2. Wolfram. Spuma lupi. Scheelin ferrugine. Bräunlichſchwarz; gibt roſtfarbenen Strich; mattglans zend; blätteriger Bruch; meiſt ſchalig; ungeformt; oder kry— ſtalliſirt, zumal in platten ſechsſeitigen Säulen und vierſeiti⸗ gen Zafeln. Gewicht — 7130. Gehalt — Scheelſäure mit Eiſen und etwas Mangan. Fundort zumal im Erzgebirge und in groͤßter Menge auf Dolcoath in Cornwall. Ueberhaupt (ſo wie auch der Tungſtein) meiſt bei Zinnſtein. xvu. urangeſchlecht. Das Urangeſchlecht, das 1789 von Klaprotb— entdeckt worden, iſt dunkelgrau, von mattem, metalliſchem Glanze; weich; ſpröde; Gewicht — 6440, äußerſt fireng= flüſſig; wird in Salpeterſäure und in Königswaffer aufgelöft, und durd) Laugenſalz daraus als ein gelber Kalk gefällt, der dem Glaſe eine hellbraune Farbe gibt. 1, Pecherz, Pechblende. Uranium sulphuratum. Ura- ne oxydule, Bräunlichſchwarz; undurchſichtig; fettglänzend; fpröde, Gewicht — 7500. Gehalt (nah Pfaff) = 84,52 Uranz orpdul , 8,24 Eifenorpdul, 1,45 Kobaltorpd, 2,02 Kiefels erde, 4,20 Schwefelblei. Fundort nebſt den folgenden Gat⸗ ‚tungen zumal im ſächſiſchen und böhmiſchen Erzgebirge. 2. Uranglimmer, Uranfpatb, Chalcolith. Urani- um spathosum. Urane oxyde. Aus dem Orasgrünen ins Spangrüne, Zeifiggrüne ıc. durchſcheinend; theils erdig, zerreiblich, matt; theils —* zend, feſt, —J— zumal in vierſeitigen Tafeln. Ge: Don den Metallen. 479 halt des aus Cornwall (nah Phillips) = 60 Uranoryd, 9 Kupferoxyd, 16 Phosphorfäure,, 0,5 Kiefelerde, 14,5 Waffer. N 3. Uranoder. Uranium ochraceum. Urane oxyde, Meift citrongelb; undurchſichtig; erdig; weich; mager; Toft fi in Salpeterfäure ganz auf. Meift auf und zwiſchen dem Pecherz. Dem Gehalte nad) ebenfalls ein phosphorfaures Uranoxyd. XL. Titangeſchlecht. Das Titan-Metall hat zwar W. Gregor ſchon 1791 im Manacanit zu. finden geglaubt, aber Klaprotb 1799 erft ganz außer. Zweifel gefeßt. Es zeigt in feiner metalli= ſchen Geftalt eine dunfele Kupferfarbe; nimmt gute Politur an; ift fprode; äußerſt firengfluffig; hat ſtarkes Anziehungs- vermögen zum Sauerftoffe; wird leicht von der Salpeterfäure, Saljfäure und Schwefelfäure aufgelöft; und durch Laugenſal— ze aus diefen Auflofungen weiß — hingegen durch Galläpfelauf- guß Fermesbraun — niedergefchlagen ; mit Salpeter verpufft es Tebbaft; die Laugenſalze aber ſcheinen weder auf dem trodnen noch naffen Wege etwas davon aufzulöfen. 1. Anatas, Difanit, Octaëedrit. Indigblau; durchfcheinend, faft metallifchglängend; in klei— ne längliche Octaëder Erpftallifirt. Gewicht — 3857. Fund— ort zumal bei P’Difans in Dauphine. i 2. Titan-Schbrl, Rutil. Titane oxy-de. Braunroth; theils mit einem dem Metallifchen ſich naͤhern⸗ den Glanze; meift nadelformig; zumal in und auf Berg— Frpftall und gemeinem Quarz; theils aber in färkern, viers feitigen, der Länge nach geftreiften, ftangenformigen Kry— fallen; fo vorzüglich bei Boinif in Ungarn in einem aus Glimmerſchiefer und milchweißem Quarz geſchichteten Lager. . Der ibm nahe verwandte Nigrin oder Eifentitan findet fih in ftumpffantigen Körnern und Heinen Geſchieben in den Öoldfeifenmwerfen bei Dlabyian in Siebenbürgen, und hält (nah Klaproth) = 84 Titanoryd, 14 Eifenerpd, 2 Manganoryd, 3. Titan-Spatb, Titanit, Brunon. Sphene. Nelfenbraun, etwas durchſcheinend; Fettglängend ; kryſtal— liſirt in kurzen, gleichfam linfenformig zufammengedrudten, 480 XV. Abfchnitt. vierfeitigen an beiden Enden mit zwey Flaͤchen zugeſchaͤrf— ten Säulen. Am St: Gotthard theild als vollfommner Kreuzkryſtall. Gehalt des norwegifchen (nah Abildgaard) — 58 Titanoryd, 22 Kiefelerde, 20 Kalkerde. Yundorte außer dem eben genannten auch im Paffauifhen in einer gemengten Gebirgsart aus vorwaltendem Feldſpath mit Duarz, Hornblende ıc. und bei Arendal in Norwegen in Quarz. . Titan= Sand, Manacanit. Titane oxyde ferri- Fere. nr Schwarz; undurdfihtig; mattglänzend; in Fleinen un- gleihformigen eigen Körnern; auf den erften Blid grob: ‚Forfigem Schießpulver ähnelnd; wird theils vom Magnet ge- jogen. Gewicht — 4427. Gehalt (nah Klayroth) = 45,25 Zitanoryd, 5ı Sifemorpp, 0,25 Manganoryd, 3,50 Kiefelerde. Fundort befonders als Flußſand im Kirchſpiel Manacan in Cornwall und an der Providenz = Snfel bei Bo: _ tanybay. Der Iſe rin, ein aͤhnlicher Titanſand aus dem Iſergrund in Böhmen hält (nah Klaproth) — 28 Titanoxpd, 72 Eiſenoxyd. * XX. Tellurgeſchlecht. Das Tellurium (Splvanium), deſſen eigenthuͤmliche Metallität zuerft von Muller von Reichenſtein entdedt; ' und, nachher von Klaproth vollfommen beftätigt. worden, bat eine aus dem Zinnweißen ins Bleigraue fallende Farbe; ift ftarfglänzgend; hat blätterigen Bruch; ift fehr fprode; und leicht flüſſig. Gewigt nur — 6115. Alſo das leichtefte von allen hie= ber gehörigen Metallen. 1. Gediegen, (aurum problematicum 8. paradoxum). 'Tellure natif ferrifere. Bon der angegebenen Farbe, Glanz und Bruch. Gehalt (nad) Klayroth) — 92 Tellurium, 7 Eifen, und ein we⸗ niges Gold. Meiſt eingeſprengt in grauen, hornſteinähnlichen Quarz von Fatzebay in Siebenbürgen. 2. Schrifterz (da$ fo genannte aurum graphicum), Tel- lure nalif aurifere et argentifere. Zinnweiß; abfärbend, in dünnen fäulen » oder tafelformi« gen Krpftallen, die meift mit einer Seitenfläde auf- und ge: Don den Metallen. 481 woͤhnlich ihrer mehrere durch einander gewachſen find. Ge— balt (nah Klaprotb) = 60 Tellurium, 3o Gold, 10 Silber. Fundort bei Dffenbanja in Siebenbürgen, in Quarz und Grauffein. 3. Blättererz, Nagpagererz Tellare natif aurife- re et plombifere. Sins Bleigraue; meift blätteriges Gefüge; weich; etwas abfärbend; in etwas biegfam. Gehalt (nad Klaproth)= 32,2 Ielfurium, 54 Blei, g Gold, 1,8 Silber und Kupfer, 3 Schwefel: Fundort bei Nagyag in —— in Duarz und Roth —— XXI. Chromiumgeſchlecht. Dad Chromium-Metall, das 1797 von Klap—— roth, und um gleiche Zeit auch von Vauquelin entdeckt worden, iſt faſt bleigrau, ſpröde, ſehr hart und ſtrengflüſig. Sein Kalk enthält eine eigene Säure. .Chromocher. Chrome oxyde natif. Meiſt apfelgrün; erdig; gibt grünlichgrauen Strich; in— nig mit Quarz gemengt. Fundort im Departement der Sar— ne und Loire; meiſt in einem breſchenartigen Geſtein. — XXI. Tantalumgeſchlecht. Diefes Metall ward von Efeberg 1802 entdedt und ift von fhwärzlichgrauer Farbe; ih den Sauren unauflöslich; aber auflosbar in den Alkalien.. 1. Tantalit. Eiſenſchwarz; faft metallifhglängend; von dichtem Brud) ; bart; in undeutlihen, wie es feheint octoedrifchen Kryftallen meift von Hafelnußgröße. Gewicht — 7953. Hält (nach Efeberg und Wollafton) außer dem Tantaloxyd auch Eifen= und Manganoryd. Fundort in Baiern, in Finnland in einem granitartigen Gemenge, und in Nordamerica (als vordem fo genannter Columbit), vermutblih in Maſſa— chuſetsbay. 2; Yterotantalit. - Im Aeußern fo wie im Vorkommen dem vorigen ähnelnd. Aber Gehalt (nah Vauquelin) = 45 Tantaloryd, 55 Blumenbach's Naturg. 31 482 XV. Abſchnitt. Eiſenoxyd und Gadolinerde. Fundort bei Ytterby. (ſ. ©. 384.). XXIII. Ceriumgeſchlecht. Von Hiſinger und Berzelius 1304 entdeckt. Dieſes Metall iſt von graulichweißer Farbe, blätterigem Bruch, ſehr ſpröde; wird in Königswaſſer aufgelöft und in ſtarkem Feuer verflüchtigt. 1. Cerit, Ochroit. Rothbraun, theils ins Gelbe; mattſchimmernd; von ſplitt— rigem Bruch; halbhart; fprode. Gewicht — 4755. Gehalt (nad Vauquelin) = 67 Ceriumoxyd, 17,5 Kieſelerde, 2 Kalferde, 2 Eifenoryd, 2 Waſſer und Kohlenfäure. Zund- ori bei der Ritterhutte in Weſtmanland. 2, Üllanit. » ; Schwarzbraun; undurchſichtig; pechglänzend; halbhart; theils kryſtalliſirt in vierſeitigen Säulen. Gewicht — 3500, Gehalt (nah Thom ſon) — 33,9 Ceriumoxyd, 35,4 Kie- ſelerde, 9,2 Kalkerde, 4,ı Alaunerde, 25,4 Eiſenoxyd. Su granit= und gneisartigem Gemenge in Grönland *) XXIV. Iridiumgeſchlecht. Dieſes von Tennant 1803 entdeckte Metall iſt ſilberweiß, ſehr hart, ſpröde und ſtrengflüſſig; wird von einfachen Säuren gar nicht und ſelbſt vom Königswaſſer nur ſchwach angegriffen; aber durch die feſten Alkalien läßt ſich's auflöfen und gibt ihnen eine röthe und blaue Farbe, 1. Gediegen, Nämlich blog mit Dsmium (©. 448) verbunden, in ein- zelnen Körnern unter der rohen Platina, außerdem aber aud in Verbindung mit den (©. 449 u. f.) gedachten fieben andern Metallen. . ) Eins von den vielen merkwuͤrdigen Foffilien, womit der ver, diente Sir Charles Lewis Giefede bei feinem faft achtjähri- gen Aufenthalt dafeldft die Wiſſenſchaft bereichert hate — Bon den Verfteinerungen. 485 XXV. Palladiumgefhledt. Ebenfalld 1805 von Wollafton und Ehenevir ent: deckt. Das Metall ift lichtftahlgrau ins Silbermeiße, von fafes rigem Gefüge. Gewicht — 11,500. Gibt mit Salpeterfäure ei- ne rothe Auflofung. 1. Gediegen. Mit Zridium verbunden; ebenfalld wie diefed in einzelnen Körnern unter der gediegnen Platina. XXVI. Cadmiumgeſchlecht. Das neueſte, 1818 von Hofr. Stromeyer zuerſt in der ftrahligen Zinfblende von Pryibram in Böhmen entdedre Me- tall, ift faft zinnmweiß, fehr weich, biegfam, doch zähe; färbt ftark ab; ift fehr Feichtfluffig ; verflüchtigt i in der - Dibe fo leicht als Duedfilber. Gewicht — 8604 '). Sechszehnter Abſchnitt. Von den Verſteinerungen. ——— $. 261. Die Petrefactenkunde, oder fo genannte Oryktologie im engern Sinn, ift — wenn fie anderd aus dem rechten Ge— fihtspuncte angefehen und benugt wird — ein ſehr wichtiger und fruchtbarer Theil der Mineralogie, da fie mannigfaltiges, aufflärendes Licht über Geogenie, über die verfchiedenen fuccef= fiven, mehr oder weniger allgemeinen Kataftrophen **), die mit unferer Erde vorgegangen, folglid; über das relative Alter der Gebirgsarten überhaupt, über die Entſtehungsart mancher Ar— ten von Floͤzgebirgen insbefonbere u. f. mw, verbreitef, ohne wels ches alles Fein philofophifches Studium des mineralogifchen Theils der Naturgefchichte gedacht werden Fann. \ *) Götting. gel. Anz. 1818. ©, 1521. *) Ausführlicher habe ich davon gehandelt im Specimen ar- chaeologiae telluris I. Götling. 1803. 4. mit Kupf. und im XV. 3. der Commentat, Soc. Reg. Scient, Goltingens: 3 31 484 xXVi. Abſchnitt. $. 262. Man nennt aber Petrefacten oder Berfleinerun- gen (Engl. extraneous fossils) im weitern Sinne alle ab- geftorbene Ihiere und Gemwächfe, die entweder ihren Tod in ei— ner ſolchen (— mehr oder weniger allgemeinern, oder aber lo— calern —) Erdfataftrophe gefunden, oder doch nachher durch eine dergleichen in eine fo günftige Lage gekommen, daß dar dur) ihr Korper oder einzelne Theile deffelben, ftatt zu verwe— fen, feine Bildung mehr. oder minder vollfommen erhalten, und mehrentheils noch überdem mit fremden. fteinartigen oder. me— talliſchen Stoffen, oder aber mit Erdharzen durchzogen worden. Anm. Alſo muß eine Menge Zeugs ftreng davon abgefondert- werden , was welland damit vermengt ward; vor allen die bio: sen fo genannten Naturſpiele, lusus naturae, an denen fid) ehedem die Einbildungsfraft übte und die Unwiſſenheit und “der Aberglaube fich weideten. 3. B. des alten Dr. Nic. Lange zu Luzern /apieidina sacra u. dergl. m. Ferner offenbare Ars tefacten, wie 3» B. die Badner Wuͤrfelchen; oder vollendg ab» fihtlihe Betrügereiem, wie die fo genannten Würzburger Pers fieinerungen, womit einft der ehrlihe Beringer angeführt worden. f. Deſſ. Zihographia Wirceburgensis 1726. Fol, zumal ©. 5 BT §. 263: Von der verfhledenen Weife diefer Confervation, pflegt man folgende viererlei Arten zu unterfcheiden, Die Verfteine- rungen finden fi) nämlich: | ' ı) Bloß calcinirt, wenn Knoden, Conchylien ꝛc. ibren tbierifchen Leim und mit demfelben einen großen Zheil ihrer fonftigen Fertigkeit verloren haben *), da fie ftatt deffelben nur böchftens mir Kalkfinter, Mergeltuff u. dergl. durdhjogen wor— den; mithin gemeiniglich mürbe und leicht find. Sie finden fi) meift im aufgefhmwenmten Lande (S. 412. 417) und zwifchen dem Kalkfinter der Berghöhlen und Klüfte (©. 412). 2) Wirflih perrificirt, als eigentlich fo genannte Verfteinerungen oder Petrefacte im engern Sinne, die in den feftern Steinlagern der Flbözgebirge eingefchloffen find, und ) Ja zuweilen finden ſich ſogar noch weiche Theile meiſt uns veraͤndert an thieriſchen Stuͤcken erhalten, die deſſen ungeachtet wegen ihrer Lage, worin fie durch große Erdrevolutionen der Vorzeit gerathen find, ohne Widerrede zu den foffilen Thieren im weitläuftigen Sinne gezählt werden müflen. So zu einem Beifpiele Fatt vieler das 1806 am Ausflug der Lena ins Eismeer noch mit Haut und Haar ausgegrabene Mammut der alten Welt (Elephas primi- genias), deilen ausgeftopfted Fell fo wie fein Sfelet im Mufeum der Arad. der Wiſſenſch. zu ©t. Petersburg aufgeftelt iſt. 4 Bon den Verfteinerungen. 485 daher, großentheils felbft Steinhärte erlangt haben. Dahin gehö— ren zjuvdrderft Die meiften der unbekannten Seegefhöpfe der Vorwelt, wovon zumal die Kalkflözgebirge auf dem jegigen fes ften Lande, das den Meeresboden der Vormelt ausmachte, ſo zu fagen wimmeln. Nächſtdem aber aud) die in Hornftein oder Wachsopal verfteinten Hölzer ıc. Bei den endlos mannigfaltigen Conchylien, die fi) auf diefe Meife wirklich verfteinert finden, ift felten die Schale felbft noch erhalten (— mie dieß z. E. bei dem feurig opalifirenden Mufhelmarmor aus Kärnthben der Fall ift —), fondern bei den mebrften zeigt ‚fih bloß der innere Abguß von dem verfteis nerten Schlamme, der die nachher allgemach zerſtörte Schale ausgefüllt bat. So z. E. bei den allermebrften Ammoniten, Hy— fterolithen ıc. Man nennt dergleichen Petrefacte zum Unterfhied Steinferne, nucleos ($r. pzerres moulees). — Spu—⸗ venfteine hingegen, typolithi ($r. pierres imprimees), heißen »die, von welden bloß der Abdrud der äußern Oberfläche übrig ift; mie bei den allermehrften Kräuterfchiefern, 3) Metallifirt (Br. peirifications pyriieuses , bronzees) , wenn die Verfteinerungen mit metallifhen Stoffen durchzogen find; befonders mit Schwefel= und Kupferfied, oder mit Fahlerz, Ihon= Eifenftein ıc. * Und 4) verbarzt, nämlich mit Erdpech ıc. durchzogen, wie das bituminofe Holz ıc. — Und dahin gehören allerdings die im Bernftein eingefehloffenen Infecten rc. da ed ebenfalls nach dem Tode erhaltene organifirte Körper find, die bei irgend einer partiellen Erdfataftrophe dieſes ihr Foftliches Grab gefuns den haben müffen. S. 264. Ä Wichtiger und für die Geogenie lehrreicher ift hingegen der zweyfache große Gefichtöpunct, da man die Verfteinerungen ei- nerfeits nad) dein Berhältniß der Ragerftätte, worin fie ſich ge— äenmwärtig finden, und anderfeitd nach der mehrern oder min— dern Aehnlichkeit, oder aber vollig fremdartigen Verſchiedenheit mit den organifirten Körpern der jeßigen Schöpfung betrad)- tet ). we $. 265. Aus dem erften diefer beiden Gefichtöpuncte ift zu: bewun— dern, und in Bezug auf die Größe der Revolutionen, die einft *) Doc habe ich eine fonft von mir befolgte eigne Untereintheis lung der DVerfteinerungen in Petrificata superstitum, dubiorum und incognitorum jeßt, als nicht mebr genug zufagend, aufgegeben. "486 XV. Abſchnitt. mit unferm Planeten vorgegangen feyn müffen, von wichtiger Bedeutung, wenn man fieht, in welcher Höhe über der jegi- gen Meeresfläche, und in welcher Tiefe unter derſelben ſich noch Verfteinerungen finden. Nur ein paar Beifpiele von denen in Europa zu geben, fo hat unfer de Lüc auf den ſavoyiſchen Alpen, in einer Höhe von 7844 Zuß.über der Meeresflädhe verfteinte See gefhopfe (Ammoniten) gefunden *), und in Whitehaven in Cumberland gräbt man hingegen mehr ald 2000 Fuß tief unter derfelben die Abdrude von Waldgewäd- fen (Farnkräutern) aus! Außerdem gehören zu den beſonders merfwürdigen Verfehiedenheiten der Ragerftätte felbft, worin die Berfteinerungen vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden fih namlich ı) im aufgefhwemmten Lande, meift lofe liegend. So 3. B. die mehrften foffilen Elephanten, Rhinorere ıc. und fo au das Nordamericanifhe Mammut. Dder 2) in ftalactitifhen Felfenmaffen, meift in Trüm— mern, duch Kalktofus gleihfam brefhenartig zufammen- gefintert. So die prodigiofen Knochenfelfen an einigen Kü— ften deö mittelländifchen und adriatifchen Meeres, an Cerigo, Dalmatien und Gibraltar. h Dder 5) in Bergböhlen, wie z. B. am Harz, am Thüringer Wald, am Fichtelberge, an den Karpaten, und in Yorkſhire ıc. Oder endlih 4) in den Flo; lagern von Kalkftein, Stinffhiefer, bitumindfem Mergelfchiefer, Gyps, Schiefer- tbon, Grauwackenſchiefer, Kohlenfandftein u. dergl. m. $. 266 In Bergleihung aber mitden organifirten Körpern der jegigen Schöpfung, finden ſich mande (felbft unter den präadamitifchen Conchylien des hiefigen Mufchelfalfs), die den jegtlebenden fo gut wie vollig gleihen; andere, die den gegenwärtig erifti- renden zwar ähneln; aber fih von denfelben theild durch ih— re auffallende Größe, theild durch manderlei Fleine aber doch conftante Abweichungen in der Bildung einzelner Theile, theils aber auch dadurch auszeichnen ‚daß die damit mehr oder mins der übereinftimmenden jeßt lebenden Urbilder bloß in tropifchen Zonen fern von der fojlilen ihrem Fundorte einheimifch find. — Unter diefe Kategorie Fonnen mwenigftens einftweilen viele Ofteo- *) Der Güte des Hofr. Stromeyer verdanfe ic blaulich— ſchwarze DOftrariten in bräunfichgrauen fplittrigen Floͤzkalk, die am Taillon auf den Pyrenaͤen in einer noch beträchtlichern Höhe, nam: lich von 8400 Fuß brechen. h * Von ben Berfteinerungen, 487 Yithen , auch manche Seegefhöpfe (3. B. unter denen im Pap- venheimer Kalkſchiefer) und viele der Inſecten im Bernſtein ge— bracht werden. Und daven unterſcheiden ſich wieder die Verfteineruns gen von vollig unb ekannten Gefhopfen der Vormelt, d. b. zu welchen ſich bis jet nicht einmal nur ein äbnelndes, ge= ſchweige ein gleiches Urbild gefunden. So: z. 8. die Phaciten, Belemniten u. a. m. j a * Einige vorzügliche Hulfsmittel zur Petrefactenkunde. (Bourcurr) traité des petrifications. Par. 1742. 4. %. €. Imm. Wald’ und ©. PR. Knorr's Naturgefchichte der Verfteinerungen. Nürnberg 1755. U» f. IV. 2. in Fol. J. Beckmann de reductione rerum fossilium ad genera natura- lia protyporum ; in den novis commentar. Soc. Reg. scient. Goetting. T. II. und UL Gov. Gv. Leinen protogaea. Goett. 1749. 4. Sam. Cur. HoLLmann commentationum in Reg. scient. Soc. re- censitarum sylloge. Goett. I. 1762. II. ed. 2. 1784. 4. Fr. Xav. Burtın sur les revolutions generales qua subies la surface de la terre; im VIN. ©t. der Verhandelingen uüge- geeven door Teyler's iweede Gennootschap. Haarl. 1790. 4 Fausas — St. — Fonp Zssai de Geologie. Paris. 1803. u, f. IH B. 8. (Andreä) Briefe aus der Schweiz nah Hannover gefchrieben. Zi: rich 1776. 4. Gust. Branper fosstlia Hantoniensia. Lond. 1766. 4. Saf. Chr. Schmiedel Vorſtellung merfwürdiger Verfteinerungen-. Nuͤrnb. 1780. 4. Jam. Parkınson’s organie Remains of a former world, Lond. 1804-11. IIE vol. 4 G. Cuvırr Becherches sur les Ossemens fossiles ; nouvelle ed. entierement refondue et augmentee.Par. 1821 u. f. VII. vol 4. G. F. 8. 0. Shlotheim Petrefactenfunde. Gotha 1820. 8. m. Kupf. in 4. und Nachträge dazu feit 1822. F. H. Link's Urwelt (f. oben ©. 7)- W. Buckranv’s Reliquiae dilavianae , or observalions on the or- ganic Remains contained in caves, fissures;, and diluvial Gravel ete. L.ond. 1823. 4. (O. Könıc) Jeones fossilium sectiles. Lond. 1825. Fol, Aug. Goldfuf Petrefarten Europa's Düffeld. feit 1826. gr. Fol. — — — — 488 XVI. Abſchnitt. A. Verſteinerungen des Thierreichs. I. Bon Säugetbieren. Die fo oft und viel pro und contra befprocdhnen fo genann- ten Anthroyolithen, wie z. B. die theils faft compfleten Mens fhengeripype an der Küfte von Guadeloupe in einem fe- ften Kalkfinter mit Mufchelfand, der auch Milleporen und Schneden aus der jegigen Schöpfung enthält *), find wohl von zu modernen Datum, als daß fie in die eigentliche Pe— trefactenfunde gezogen werden dürften; fo wenig als die Knochen von Füchfen, Schweinen ıc. im hieländiſchen Mer— geltuff **). Hingegen gehören zu den foffilen Reften von ſolchen Qua— deupeden der Vorwelt, welchen verwandte Gattungen in der jegigen Schöpfung ähneln, um nur einige Beifpiele anzufüh- ren, 1) die von einer Gattung von Bären (Ursus spelaeus) und zwar in unfäglicher Menge in.den oben ($. 265.) ge- nannten Berghöhlen. *) Cu Könıs on a fossil human Skeleton from Guadalonpe in den Philos. Transactions for 1814. tab. 3. Und in meinem Specimen archaeologiae telluris alterum (1816) dag Epimetrum p. 22. u. Zwar bedarf des alten Scheu ch z ers vermeinter homo diluvii testis und die Pfoten von Palmatis in bituminoͤſem Mergelſchiefer, die der Bergr. Ries für Kinderhaͤndchen angeſehen, jetzt Peiner Be— richtigung mehr ; aber wohl hat Spallanzani’g zuverfichtliche Be— hauptung (im III. 8. der Memorie della Societä italiana ©. 452. uf), daß die zufammengefinterten Knochendrefhen auf Cerigo von Anthropolithen wimmeln folfen, noch neuerlih mande Mineralogen irre geführt: — Sch habe aber durch die Freundfchaft des befonders durch feine gelehrten Reifen nad den Morgenländern berühmten Hrn. Hamwfing einen Borrath von diefen famofen Knochenbreſchen erhal: ten, und nach aller ftreng ofteologifhen Prüfung eben fo wenig eine Spur von Menfchengebeinen darin gefunden, ald in den ihnen oryk— tognoſtiſch und geognoſtiſch vollig ahnlichen, die ich von Gibraltar und der Küfte von Dalmatien befige. **) nd das gleiche gilt auch wohl von den Knochen und mächtig großen Geweihen des fogenannten Riefen- Elennd (Gervus megace- ros), die zumal in Srland in neuern Torf- und Mergeltuff- Lagern gefunden werden. |. Tr. Weaver in den pAkilos, Transactions for 1825. p. 429 und die Abbildung des Skelets in J. Harr's Deserip- tron. Dublin. ı 825. 8. Bon den Verfteinerungen. | 489 So 2) in einigen derfelben (mie namentlid in der von “ Yorkfhire, und bei Montpellier, aber auch am are) die von einer großen Hyäne 5) Von dem fchon gedachten [S. 484. Note 2] Maͤm— mut der alten Welt, einer Elepbantengattung (Ele- _ phas primigenius) [die vermeinten Riefenfnochen " *) unfe- rer ehrlichen Alten]; unter andern au in Menge in Deutfch- land ***). Das Elfenbein der fibirifchen, die zumal am Eis— meere ausgegraben werden (dad fo genannte Mammonto- vaiakost) , ahnelt dem frifcheften von den beiden jeßt erifti= renden. Elephantengaftungen, und wird in Archangel und von den Schinefifhen Künftlern in Canton u. f. w. aud) eben fo verarbeitet. ; 4) Von einer Gattung Nashorn (Rhinoceros sap tatıs). Häufig mit dem eben gedachten Elephanten z. E. Sibirien; aber auch in Deutſchland, 5. E. bei Herzberg. am Harz 7), (2. 1750 die Gebeine von fünf Individuen im Um- fang einer Meile); bei Ihiede im Braunfchweigifchen; bei Burg = Ionna im Öothaifchen u. a. Und von völlig fremdartig geftalteten auch nur wenige von vielen: So 5) das coloſſale Land⸗ Ungeheuer der Vorwelt, das Rordamericanifhe Mammut (Mammut ohiolieum, — Mastodonte Cuv.), deſſen Gebeine beſonders am Ohio ꝛc. in Menge ausgegraben werden; und das ſich unter andern ſchon durch die eigene aufrallende Form feiner enormen Bad: sähne (— Abbild, n. h. Gegenst. tab. 19. —) von der übrigen thierifhen Schöpfung der Vorwelt auszeichnet +}). 6) Das befonders durch die abenteuerliche Mißgeftalt des Kopfs, Beckens, der Beine und Krallen auffallende Mega- *) f. Buckland a. a. D. — wo eraud) die von ihm entded- ten, ganz unverfennbare foffilen Ercremente diefer Hyaͤne (— alfo eine Art von fo genannten album graecum der Vorwelt —) befhrie: ben und abacbildet hat. **) f. Voigt's Magazin. V. B. 1. St. ©. 16 u. f. **) (Srieggr. Mer) leitres sur les os fossiles d’elephans et de rhinoceros, qui se trouvent en Allemagne etc. I-III. ©t. Darmft. 1783. u. f. 4.; Tilefiuß in den Mem. de PAcad. des Sciences de St. Petersbourg. T. V. p. 406. und Cuvrer T. I. p. 95. 7) Houımann in comment. Societ. seient. Gottlingens. T. II, pag. 215 — 280. und Cuvier T. II. P, I. p. 43. +t) Remer. Peaue’s Account of the Skeleton of ike Mam- ‘ moth. Lond. 1802. 4. Cuvier T. I, p. 206, und A. C. Bons in den natuurlyke Verhandel, der Maatsch der Wetensch. te Haarlem. IV. B. 2. St. 490 XVI. Abſchnitt. therium americanum, deſſen Gebeine hin und wieder in Südamerica ausgegraben werden *). 7) 8) Die ganzen Gefchledhter der Palaothberien und Anoplotherien, wovon Baron Cüvier im Gypsflöz von Montmartre ſchon mehrere Gattungen entdedt hat; un— ‚bekannte Mittelgefchopfe zwifchen den Nashorn-, Tapir= und. Schmweinegefihlechteren *); aber manche Arten nur von der Größe des Fuchfes und noch Kleiner. Die im Pappenheimer Kalffchiefer gefundenen Fleinen Sfe- Iete eines fliegenden Ihiergefchlechts der Urwelt zeigen einen fo ztveydeutigen Bau, daß daffelbe von Sommerring unter dem Namen von Ornithocephalus zu den Chiropteris bier diefer Elaffe gerechnet ***), hingegen von Cübier ““*) und Oken P unter dem von Pterodactylus für ein ge= flügeltes Amphibium angefprocdden wird a). IM. Bon Vögeln FD. Ueberhaupt nur wenige, doch z. B. im dninger Stinkfchie- fer Knochen von Sumpfobgeln, und von manderlei an- dern im eben gedachten Gyps von Montmartre. j — 1. Bon Amphibien. 3: B. Fröfhe und Kröten im öninger Stinkſchiefer TFF). Schildkrötenſchalen, dergleichen ich aus der gleichen Gegend von der Burg = Zonna befiße, wo auch foſſile Ele: phanten = und Rhinocer Knochen gefunden werden 14ff). *) Chr. Pander's und E. d'Alton's KRiefenfaulthier, Bra- dypus giganteus. Bonn 1821. quer Fol. *%*) Cuvier T. III, p. 250. 5 ***) Sm VI B. der Denfichriften der Koͤnigl. Acad. der Wil: fenfch. zu Münden. ch T. V. P. II. p. 350. 7) Sn der Sfis 1818 u. 19. . 2) »E8 ift deutlich« (fagt Fink a. a. D. Th. J. ©. 21), »daß »dieſes Thier zwiſchen drey Thierclaffen in der Mitte ftand, den Saͤu⸗ »gethieren, den Amphibien, und auch den Vögeln.« { 17) ©. Geh. Eonfer. Rath v. Hoff in |. Magazin ber die ge- fammte Mineralogie. I. B. ©. 283 und Cüvier s. Zes Ossem. fossiles. „ try Undreaa. a. O. tab. 15. fig. 16. Hrn. 9. Voigt a. a. D. tab. 1, fig, 1? * Bon den PVerfteinerungen. 491 Die Gebeine eines ungeheuren, crocodilartigen Geſchöpfs er gigantea) *), zumal im Peteräberge bei Mäft- richt *). Und die neuerlich zumal in England bei Lyme Regis und Bath a) entdedten Arten von Proteosaurus ““*), Ichthyo- saurus (mit der Menge von einzelnen Knochen in den Ru— berfüßen), Plesiosaurus (diefer mit den fonft beiſpiellos zahlreichen Halswirbeln) u. a. m. b). IV. Bon Fiſchen ). Zu den merkwürdigſten Arten des Vorkommens der Ich— thyolithen gehören die einzelnen fo fonderbar in längli= chen Thonſchollen gleichfam mumifirten Fiſchchen [Angmar- ſets? (Salmo arcticus) ©. 194] vom Zudertop auf der Meftküfte von Grönland F7)- Die verfteinerten Fifhe im Tafelfehiefer vom Blattenberg im Canton Glaris und die im Mansfeldifchen und Heſſiſchen bitumindfen Mergelfchiefer zeigen felten die zur fpecififchen Charakteriſtik wichtigften Theile deutlich genug, daß man die Gattungen mit Zuverficht beftimmen Fonnte. ; e Die meift fehr gut erhaltenen Fiſchgerippe in Stinkſchiefer vom Bolkaberg im Veroneſiſchen 4ff) werden zwar insge— . R *%f. Th. von Sömmerring über die Lac. gigantea der Vorwelt; und über den Crocodilus priseus. Senen im VI. und die- fen im V. 8. der Denkichr. der Königl. Acad. der Wiſſenſch. zu München. **) Fausas — St. — Fonxo Aistoire naturelle de {a Montag- ne de St. Pierre de Maestricht. Par. an VII... a) Eine geniale Idee hat Prof. Buckland auf einem Tithogra= phirten Blatte ausgeführt; eine Anfiht der mancherlei urmweltlichen nun folilen Thiere und Gewaͤchſe an jener Küfte von Dorfetihire, wie fie fih weiland im Leben ausgenommen haben mogen. j 7) B. Cuvier T. V. p. II. p. 445. und ©. F. Jaͤger über foffife Reptilien in Wiürtemberg. Stuttg. 1828. 4. Ev. Home’s Lectures on comparative Analomy. vol. III. tab. 62 — 76. i ! ‚b) Audy von diefen Geſchlechtern hat Buckland eine Mannig: a nun foffiler Greremente gefunden, die er Soprolithen nennt. 3) M. H. oe Bramyırıe sur les poissons fossiles im nouveau Dictionn. d’hist. nat, überf. mit Anmerf. von ©. F. Krüger. Quedlinb. 1823. 8. +) Neuem. Grew musenm Reg. Soc. Lond, tab. 19- +44) S. des Grafen Gazzora pradtige Ittiolitologia Veronese 1794. gr. Fol. und G. Grayvon in den Transactions of the Roy- al Irish Academy, Vol. V. 1794. p- 281. 492 XVI. Abſchnitt. mein fehr beftimmt auf bekannte Urbilder referiert. Aber fchon das feheint dabei bedenflih, daß dem zu Folge jener - Berg- die gemeinfhaftliche Niederlage nit nur von Flußfi— fhen ſowohl, ald von Seefifchen, fondern unter den legtern zumal, zugleich von Thieren aus den mweitft von einander ent— fernten Dreanen feyn foll. Von Utabeiti ſowohl als aus dem Mittelländifchen Meere und von den Küften von Japan, Bra— filien, dem nordoftlihen America, Africa ıc. Was fih aber im dichten Flöz- Kalkitein von verfteinten Fiſchen findet, find meift nur einzelne Wirbel, Gräten und Zähne. Unter legtern zumal die fo genannten Schlangen- sungen (glossopetrae) aus dem Hayfiſchgeſchlechte, und die Bufoniten oder fo genannten Schlangenaugen (Sr. erapaudines), wovon mande mit den ftumpfen Zäb- nen bes Klippfifches (Anarrhichas Iupus) Aebnlichfeit haben. 5 — V. Bon Inſekten. So z. B. im dninger Schiefer, Larven von Libellen, Waſ— ſerwanzen und dergl. Dann die Mannigfaltigkeit der in Bernſtein, theils wie in wunderſamer Lebendigkeit eingeſchloßnen Inſecten [f. oben ©. 440. not. **)]. N Ferner die verfteinten Krebfe (Cammarolitben). Und befonders die beruhmten Trilobiten*) oder fälſch— ih fo genannten Käfermufcheln oder Cacadumuſcheln (en- tomolithus paradoxus Linus. Engl. Dudley- fossil), - die hin und wieder (f. 3. 8. oben ©. 398), aber nirgend ſchöner als bei Dudley in Worcefterfbire und zwar theils noch “mit der natürlichen Erebsartigen Schale gefunden werden. (— Abbild. n. h. Gegenst. tab. 50, —) VI. Bon Würmern. Faft ohne Ausnahme aus den drey Ordnungen Testacea, Echinodermata (oder Crustacea) und Corallia. Doch ſcheinen die foffilen Schnäbel, die fi auf dem Heinberg bei *) |. von diefen und den verfteinten Krebfen Ar. Broncntart et Ans. Garr. Desmarest Hist. nat. des erusiaces fossües. Par. 1822. 4. und von den Trilobiten W. G. von Tilefius in del. naturhiſtoriſchen Abhandlungen, befonderd die Petrefactenfunde ber treffend. Caſſ, 1326. 4. ud J. W. Dalmanı über die (von ihm fo genannten) Palaͤaden. Nürnb. 1828, 4. Don den Verfteinerungen. 495 Göttingen, fo wie im Petersberge bei Mäftricht und bei Bath finden, einem Mollusken-Geſchlechte, nämlich den Sepien zugehört zu haben *). | l. Testacea. In zahllofen Gattungen "*): und was dabei befonders merkwürdig, mitunter auch Lagen von Flußconchylien abmwed;= felnd zwifchen ſolchen, die nach aller Analogie im Meere ge= lebt haben müffen **). 3. 8. von vielfhaligen Conchylien der ſchöne Bala- nites porosus aus dem Dsnabrüdifchen ““), der befon- ders durch den merkwürdigen Umftand für die Archäologie | unfers Planeten lehrreich wird, daß er nicht felten in aller feiner Integrität auf einzelnen glatt abgerundeten Geröllen aufligt P- — Unter den Muſcheln z. B. 1) Der feurig opaliſirende Oftracit im Kärnthner Mu— ſchelmarmor (Engl, fire marble). 2) Der dickſchalige ostracites pinnigenus, den de Luc nebft dem folgenden auf dem Saleveberg bei Genf entdedt bat Tr). 5) Der große faft bersformige Anomit +rf). 4) Die Örppbiten. 5) Die Hpfterolytben. ; “ 6) Die fo genannte Langue fourree küd Saint-On— ges HP): *) Specimen archaeologiae tellaris I, (1803.) tab. 2. fig. 5. **) ſ. 3. B. einen Reihthum nur allein von Englifchen in Jam. Sowersy’s mineral Conchology of Great Britain. Lond. feit 1812. 8. fo wie von denen im einigen Strichen in Stalien gelagerten in G. Broccuı Conchiologia fossile subapennina. Milan. 1814 II. vol. 4, und Ar. Broxsniart Mem. sur les terrains de sediment superieurs da Vicentin. Par. 1823, 2. FH) Vergl. G. Guvier et Auex. Broncntart Zssar sur la Geographie mineralogique des Environs de Paris. 1811. 4. ed. 2. 1822 als T. I. P. II, von des GErftern oben (©. 487 und öfter) genannten claffifhen Werke. “#F) Specimen archaeolog. tellar. ]. t. 1. fig. ı. +) Eine Art des Vorfommend, das der gelehrte Mineraloge Guettard bei foſſilen Conchylien ganz bezweifelte. f, Mem. de UAcad, des scienc. de Paris v. $. 1759. ©. 204. 206. ® un ©. DE Saussure voyages dans les Alpes. vol. I, tab. 2: 8 2. 06. ' tif) DE Saussure |, c. fig. 1-4. Hm) ©. de Lüc’d Briefe über die Gefchichte der Erde und des Menſchen. I. 3. ©. 262 ı. f. 494 XVilI. Abſchnitt. 7) Die Pantoffel-Muſchel des von Hüpſch). 8) Die fo genannten verfteinten Ziegenflauen aus dem Blattenfee i in Ungarn "") u. a. m. So wie aud) 9) zu einem Beifpiele ftatt mehrerer diejeni⸗ ge, übrigens nod fo gemeine Gattung von Terebratu- liten im Flöz-Kalkſtein gerade dadurch merkwürdig wird, daf fie der jest lebenden Glasbohrmufchel (Anomia vitrea S. 306) gleiht, und nad dem vormaligen Typus aus der Urmelt nun auch in der nachwärtigen Schöpfung gleichſam reproduciet worden. Ton einfhaligen Condplien aber erft die fo genann- ten polythalamiae, deren Schale nämlich inwendig durd) Scheidewände in Kammern oder Fächer abgetbeilt ift: So z.B. 1ı)die Phaciten, Lenticuliten oder Lin— fenfteine, in theils Gegenden auch Pfennigſteine, Küntmelfteine und Fruchtſteine genannt, porpites, Yapis numularis, helieites einiger. Schriftfteller (Fr. ca- merine, pierre lentieulaire oder numismale, monnoie du diable). die außen mit flahgemwölbten blätterigen Scha— Ien belegt find, inwendig aber eine überaus zarte vielfamme- rige Spiralwindung von anfehnliher Länge enthalten (— Abbild, n. h. Gegenst. tab, 40. —). Sind häufigft- von Linfengröße, theild aber au) wohl wie ein halber Gulden. Finden fi in vielen Weltgegenden und theild in mächtigen, Lagen; namentlid in Nieder-Aegypten, wo die Pyramiden großentheild daraus erbaut find. 2) Das unüberfehlihe Heer von Am moniten (Engl. Snake- stones] *** 5) Die eben fo merkwürdigen als feltenen O th ocera= titen, die ſich theild fußlang, und vorzüglih im Mecklen— burgifchen finden. 4) Die Belemniten oder Luchsſteine, dactyli idaei (Engl. ihunder -stones, fairies -fingers) , unter welchen ed aber au Gattungen ohne Scheidemände oder Al: veolen gibt. Uebrigens eine der allgemeinften Verfteineruns gen der RaltfmngePiar, mo fie häufig mit ſchwarzem Stinf- *) ©. Deff. neue in der R. ©. des a 4 ges machten Entdeckungen. Frankf. 1768. 8. tab. 1. Rn Bi D. Bartfch .im Ungrifhen Magazin. I. B. ©. 139 n..f; **5) ©. unter andern J. C- M. Reinecke — eornua ammo- nis — in.agru Coburgico et vicino reperiunda. Coburg 1818, 8. m: Don den Verfteinerungen. - 495 ftein durchzogen ſind (S. 417); aber auch in andern Floz⸗ : Tagen, mie z. B. in den Kreidebergen von Kent brechen. * * 5) Die Hippuriten (Thomſon's cornu cCopiae), zwar gar fehr von den Belemniten verfhieden, doch aber in die Nahbarfhaft zu ordnen, Eegelformig, wohl einige Fuß lang, im Innern mit (ongitudinellen Walzen und Duer: Fammern, am weiten Ende mit einem befondern Dedel. Theils in Unzahl in Franfreih, Italien, und in Baiern *). * * Von ſolchen einſchaligen Conchylien, die keine innere Schei— dewände haben, z. B. vor ſo vielen andern ı) die räthſelhaften Doppelröhren (Bitubulites pro- blematicus vom Hainberg bei Göttingen **). 2) Die merkwürdigen linfsgemwundenen Murici- ten am Ufer von Harwich (— Abbild. n. h. Gegenst. tab. 20. —). 3) Der überaus fonderbare Fleine Muricites deformis Souasn., aus Hampfbire, deffen Spige fih immer wie in eine irreguläre Wurmröhre verläuft ) 4) Die anfehnlichen fonderbaren De r t aliten aus dem Lucerner Gebiet, die dort in unfäglicher Menge und unver- menge ir im dichten Kalkfels liegen F). 5) Der Fleine Serpulites coacervatus der am Deiſter im Sanndverfchen in ganzen Flözlagen von Stinkftein zufam: mengehäuft ift FT)» I. Echinodermata (crustacea). 1) Unter den manderlei See-Igeln zumal diejenigen, ſo ftatt der Stacheln mit den ehedem fo räthfelhaften Juden⸗ ſteinen befegt find +tP). Dann 2) die Enfriniten und 3) die Pentafrini- ten, zwey anfehnliche Petrefactenarten, die der Seepalme aus der jegigen Schöpfung (S. 522) zwar ähneln, aber nicht gleichen ; und aus einem vielarmigen Korper befteben, der auf einem langen gegliederten Stängel fist. ) Leop. von Bud in der Sid. XXT. B. ©. 438. *) Specimen archaeol. tellar. I. tab. 2, fig. 9- tech) Branner |], c. tab, 2. fig. 8. DE Voigt's Magazin. V. B. 1. ©t. ©. 14 u. f. tab. +7) Speeimen‘archaeol. tellur. I. tab. 2 . 8. tt ſ. Andraͤe m m O. tab. 14, fig. d. ©, 265 u: f. 496 XVI. Abſchnitt. * Zei den Enkriniten oder Seelilien *) (— Ab- bild. n. h. Gegenst. tab. 60, — die ſich meiſt in dichtem Kalkſtein finden, ſind die in ihrem Innern faſt zahlloſen Glie— ‚der ”*) Arme des Körpers gewöhnlich zuſammengefaltet, da er datın eine Aehnlichfeit mit einer Maiz-Aehre oder einer noch unaufgeblübten Lilie bat, und deshalb Lilienftein ge— nannt wird. Der. aftlofe Stängel muß mit feinem untern En= de auf dem Meeresboden der Vorwelt feftgefeffen haben. Sei— ne twirbelartigen Glieder, welche die Geftalt Kleiner Mühl— fteine mit fonnenformiger Zeichnung haben, find unter dem Namen der Entroditen, Räderfteinden, Bonifaciuspfennige, Hünenthränen, Spangenfteinden, (Engl. St. Cuthbert's beads) allgemein bekannt, und der Flözkalkſtein mander Ge— genden twimmelt gleichſam davon. Die Pentafriniten oder die Medufenyalmen [Helmintholithus portentosus Lins. a — Abbild. n.h. Gegenst. tab. 70. —) befteben aus einem großen viel= armigen, quaftenformigen Korper, der auf einem geglieder- ten einfahen Stängel ohne Aeſte fißt, welcher wenigſtens über 8 Fuß lang ift, Dieſes merkwürdige Petrefactengefchledht fand fich ehedem vorzüglich im bituminofen Mergelfchiefer bei Boll im Wirtembergifhen (S. 417). Die befannten Aftroiten find Fünfedige Wirbel vom geglie- derten und dabei äftigen Stängel eines ähnlichen, aber noch nicht ganz bekannten Petrefacts. II. Corallia Zumal 1) Madreporiten in theild Gegenden als in. wahren Corallenriffen der Vorwelt, in unermegliijer Menge und großer Mannigfaltigfeit. So z. B. im dichten Kalkftein und Marmor auf dein Saleveberge bei Genf, auf dem Harz R *) Mıcn. Reınn: Rosını tentaminis de lithozois ‘ac lithophy- lis prodromus. Hamb. 1719. 2. Sam. Car. HoLımänn deserzptio —— 1784. 4 Voigt's Magazin. IV. B. 4. St. S. ı u. f. tab. 1. Hauptſaͤchlich aber J. S. MırLer’s nataral —2 of the Cri- noidea, or Lily - shaped animals etc. Bristol. 1821. 4. mit ‚50 Steindrudtafeln. **) Herfinfon zahlt in einem Lilienſteine auf 26000 Glieder, in oben genannten organic Remains vol. II. p. 181. ”"*) Act. acad. Palatinae. T. II. P. phys. — Die Matte vol: ler a die in dem walchifchen Petrefactenwerke T. I ab. b, abgebildet ift, befindet ſich jegt in meiner Sammlung, Von den Derfteinerungen. | 497 bei Blankenburg und bei Grund ıc. Bon Iegterm Orte ver« dient namentlich der anfehnliche ſchön geformte Madrepori- tes eristatus *) Erwähnung; fo wie von der berühmten Perte du Rhöne ber fonderbare Eleine Madreporites Zen- tieubaris (— Abbild, n. h. Gegenst. tab. 8. —) der zu manderlei mineralogiſchen Irrthümern Anlaß gegeben. — Ausnehmend fehone und große Madrep oriten in mus ſcheligem Sornftein, theild mit milchblauen Chalcedon durch— jogen, auf der W. Indiſchen Inſel Antigua. Andre in ſandartigem Kalkſtein im Petersberge bei Mafts richt. — In Kreide als ſo genannte Fungiten in Kent. — In Brauneiſenſtein und eiſenſchüſſigem Quarz, auch als Fungiten und Schraubenſteine (— eine Art Tubip oriten? —) bei Rübeland am Harz. Letztere auch im Catharinbur— gifhen in Sibirien. — 2) Milleporiten und andere zarte Gorallenarten vor= züglich im eben gedachten fandigen Kalkftein des Petersberges bei Maſtricht. — In Feuerſtein (©. 375) bei Celle im Han— noöverſchen *), und im Puddingſtein in Hertfordſhire (S. 430. not. *) x. [4 B. Berfteinerungen des Pflanzenreiche. . Abdrüde von Pflanzen und Blättern"). So z. 3. die manchen hieländiſchen Baumblaͤttern aͤhneln— den, im Oeninger Stinkſchiefer, im Sandſtein bei Blanken— burg ꝛc. Ferner die mancherlei Farnfräuter ꝛc. im Schieferthon und Thoneiſenſtein. (S. 463 u. f.) Und von den ganz fremdartigen nur zu Einem Beifpiele *) Speeimen archaeologiae telluris I. tab. 3. fig. 12. **) Specimen allerum fig. 7. ***) E. Fr von Schlotheim Befhreibung merfmürdiger Kräutern und Pflanzenverfteinerungen. ıfte Abthl. Gotha 1804. 4. Ss Rhode Beiträge zur Pflanzenfunde der Norwelt. Berl. feit a "or. Fol. Graf Kasp. Sternberg Verſuch einer geognoſtiſch⸗ botani⸗ ſchen Darſtellung der Flora der Vorwelt. Leipz. auch — 1820. Sol. Ba s Naturg. a8 XVI. Abſchnitt. ſtatt aller die außerſt merkwürdigen, ganz räthſelhaften, theils äſtigen oft ungeheuer großen ſchuppigen Abdrücke, die hin und wieder, zumal auf Steinkohlengruben, in Schieferthon CKoblenfdiefer) ; aber auch bei Edinburgh in Kohlenſand— ftein (S. 431), und bei Clausthal in Grauwacken- und Thonſchiefer *) gefunden werden. 1. $offile Samen, Früchte u. dergl. 3.3. in dem oft genannten Deninger Stinffhiefer, to fih fogar unverfennbare Abdrücke von Blüthen (eines Ra- nunculus) gefunden haben. Ferner die fo genannten Sranfenberger Kornäbs ren, Sterngraupen u. a. dafelbft brechende in Silber- und Kupfererze metallifirte Fruchttheile. So mie eins der fhonften und zugleich feltenften Petrefac— ten, der vulgo genannte Madenftein in gelblichen und röthlichen Hornſteingeſchieben im Plauiſchen Grunde bei Dres: den, das den Samenfapfeln einer tropifchen Onoflea äh— neh 3. Und die mandelformigen Sruchtkapfeln, die ſich zumeilen zwiſchen dem foſſilen Holze in den Preußifchen Bernfteingru= ben *) finden If. oben ©. 44ı not. *)]; fo wie die Eleinen Palmnuüffe aus den Colnifpen Umbergruben FI u. a. m. IM. Foſſile Hölzer, (Lithoxyla). 3. B. das in Holzſtein yetrificirte fo genannte Staar- holz von Hilbersdorf bei Chemnitz, das ſich Durch feine gleihformige dichte Zertur ohne Spur concentrifher Lagen (©. 336 Anm.) auszeichnet, und überdem gleichſam, mie mit parallellaufenden Röhren (meift von der Dicke einer Gaͤn— fefpuhle) durchzogen geweſen ſcheint. *) Bon einem Tehrreichen Gtüde der Art, das auf der Grube Dorothea zu Clausthal mitten im Gange in 160 Lachter Tiefe gebros chen und fi jeßt in meiner Sammlung befindet, f. dag Mineralien: Cabinet, gefammelt und befchrieben von dent Verfaffer der Erfahrun— gen vom Innern der Gebirge. won Trebra) ©. 4 u. f. „.. Pr) Specimen alterum fig. 3. 4. wo idy auch fig. 1. 2. einen achten Karpachat mit einigen unverfennbaren ftachlichten Perikarpien (der Form nach faft wie von Bunias orienials) in einem orientalis ihen Chalcedon abgebildet habe. | =) Sm gleichen Specimen p. ı5 u. f. +) Saujas St. Fond im Journal des mines 1797. an V! Trimestr. 4: tab. 25, t J Ron den Verfteinerungen. ‚499 Andre foffile Hölzer find entweder wie der oben gedachte wirflid verfteint, z. 2. in Kalkftein, Sandftein, bes fonderd aber in Solzftein (S. 376) und in Holzopal (S. 373); — oder aber noch brennbar, mohin vor al- lem das bituminofe Holz (S. 442) in den mächtigen Flözla— gen fo vieler Öegenden der nordlidhen Erde gehört. Doc) ift auch diefed zumeilen an manden Stellen mit Quarz durch— zogen, fo daß es da am Stahl Funken ſchlägt. Ueberhauyt aber ftehen mande Arten von foflilem Holz zwifchen dem wirklich petrificirten und dem bituminöſen in fo fern gleichſam in der Mitte, daß ſie mit kohlenſaurem Kalk durchzogen ſind und daher mit Säuren brauſen, und doch auch auf Kohlen mit Harzgeruch brennen; wie 3 * B. das merkwür— dige ſo genannte Sündfluthholz, das im Trap zu Joachims— thal in einer Tiefe von 150 Lachter bricht. Schließlich verdient auch noch die mineraliſche Holz kohle Erwähnung, die ſich in manchen Steinkohlen (S. 442), fo wie im Traß und Piperno (©. 400. 401) und zumeilen Cald fo genannte GoldEohle) beim gediegenen Golde von Verespataf in Siebenbürgen findet. 3” Rene r Yal. 182 Yalbod. 195 Yalmutter. 186 Aalputte. 186 Aalraupe. 186 Abada 83 Abeille. 258 Abgottsſchlange. 166 Able. 200 - Ablette. 200 Acanthia. 233 Acanthias, 177 Acanthis. 124 Acarus. 270 — aquaticus. 270 Accipiter. 104 Acephala. 301 Achat. 371 — islandifcher 375 ‚ Acheta. 229 Acipenser. 179 Acker maͤnnchen. 126 Acor. 105 Acornshell. 300 Actinia. 294 Aclinote. 407 Adarce. 324 ‚Adder. 167 Adive. 65 Adler. 103 1 f. Adlerftein. 463 Admiral. 309 Adular. 392 ” Aegagropila. 75 Aegagrus. 74 Aegerſte. 113 Aegyptenkieſel. 376 Aehrenftein. 424 Aelfter. 113 Yerolith. 406 Aeſche. 195 Astit. 463 Affe. 43 After - Arnftall. 362 After = Polype. 331 Aganti. 144 Agaphit. 388 Agrion. 251 Agtitein. 440 Aguillat. 177 Aguti. 54 Ai. 69 Aigle. 103 Aigrette, 141 Aigue marine, 384 Aimant. 460 Alabafter. 419 Alabastro antieo. 413 Alander. 195 Alauda. 117 Alaun. 435 Alaunerde. 384. 397 Alaunfciefer. 397 Alaunftein, 397 Alaunthon. 397 Albatros. 147 Albicore. 192 Albit. 393 „Alburnus. 200 Alca. 151 Alce. 79 Alcedo. 109 Alcyon. 109 Aleyonium. 325. 328 . Allanit. 482 Alligator. 162 Alopex 66 Alose, 198 Alouate. 46 Alouetie, 117 Alſe. 198 Alucita. 250 Alumen, 435 Aluminit. 393 Aluta montana. 407 Amalgama, natürl. 452 Amandava,. 125 Amaru = Schlange, 167 Amazone. 107 Amazonenftein. 392 Ambre gris. 90 — jaune. 440 Amedabad finch. 123 Ameife. 260 — weiße. 261 Ameifenbär. 69 Ameifenlöwe. 253 Amethyft. 368 Amiant. 407 Ammer. 121 Ammodytes, 183 Ammon. 74 Ammonshörner, 494 Ampelis. 119 Ampelites. 398 Amphibole. 390 Amphizene. 381 Amphisbaena. 168 Amphitrite. 293 Amel. 119 Anaconda. 166 Analeime. 378 Anarrhichas. 183 Anas. 148 Anchois, 198 Andalufit. 338 Androdamas, 410 Ane. 71 Ungmarfet. 195 Anguille. 182 — eleeirique, 183 Anguis, 168 Anhinga. 146 Anhydrit. 419 Ani. 105 Anobium. 216 Anomia. 306 Anfchovis. 198 Anser. 149 Ant. 206 — eater. 69 Anta. 82 Antacaeus. 179 Anthenus. 217 Anthophora. 259 Anthracite. 444 KRegifter Anthropolithen. 488 Anthus. 121 Antilope. 75 Antimonium. 471 Apatit. 420 Aphis. 234 Aphodius, 213 Aphrodite. 292 Aphronitrum. 438 — 258 sia. 292 — 9 377 Aplenodytes. 151 Apus. 130 Aquamarin. 384 Aracanga. 107 Arachnidea. 271 Aradus. 234 Aranea. 271 Araneus. 56 Aras. 107 Arca. 304 Arctomys. 52 Ardea. 140 Ardoise, 397 Arendalit. 377 Argalt. 74 Argentina. 196 Argonauta, 308 Argus = Phafan. 136 Armadill. 70 Armpolype. 329 Yrni. 77 Arragonit. 411 Arfenif. 476 Artſche. 124 Asbeft. 407 Ascaris, 286, 289 Ascidia, 293: Asellus. 186 Asilua. 267 Asinus. 71 Asphalt. 441 Ass. 7ı Aſſel. 278 Astacus, 276 Asterias. 321 Atacamit. 457 Ateuchus. 213 Atherina, 197 Atlaserz. 456. Atramentftein, 436 501 502 Regiſter. Atta. 261 Attelabus. 220 Attun. 269 Atzel. 113 Auerhahn. 134 Augit. 379 Auk. 151 Yuripigment. 476 Aurum graphicum. 480 -— paradoxum. 480 — problematicum. 480 Aufter. -305 Aufterdieb. 143 Autour, 104 ÄAuiruche. 137 Avanturino. 368 Avanturinfpath. 392 Avosetta. 143 Axinit. 377 4 Babiruſſa⸗ 81 Baboon, 45 Babouin, 45 Baecaljao. 186 Bachſtelze. 126 Badiäga. 325 Badger. 62 Bär. 61 Baikalit. 380 Baionnette. 177 ' Balaena. 85 Balais. 386 Balanus. 300 Balbuzard. 104 Balistes. 178 Bandfiſch. 187 Bandwurm. 288 Bantagan » Affe. 45 Bantanian, 45 Barbe. 198 Barbet. 64. 115 Barbot. 276 Barbu. 115 Bardale,. 117 ‚Bardear. 72 Barnacle 150. 300 Barrid. 44 Bars. 191 Bartaffe. 45 Bartavelle. 133 * Bartmaͤnnchen. 128 Bartvogel. 115 Baryt. 422. Baſalt. 399 Baſalttuff. 400 Bassanus. 148 Basset. 64 Baftarde. 19 Bat. 47 Batraciens, 159 Bauchkieme. 176 Bauchfauger. 181 Baudroie. 178 Baumgans. 150 Baumläufer. 110 Baya. 121 Bear. 61 Beaver. 84 Bec en ciseaux. 145 Bee croise. 120 — d’argent. 122 Becasse. 142 Becassine, 142 Bercafige. 125 Bedeguar. 254 Bee. 258 Bee-eater. 110 Beef eater, 112 Belzebul. 46 Beetle. 212 Beilftein. 406 Beinbreh. 416 Beindrecher. 104 Beinwell. 416 Beißfltege. 266 Belemnit. 494 Belette. 60 Bellmetal ore. 468 Beluge. 179 Bengali. 423 Benitier. 354 Bergälfter. 106 Bergbalfant. 441 Bergblau. 456 Bergkryſtall. 367 Bergflachs. 407 Bergguhr. 414 Bergholz. 407 Bergkork. 407 Bergleder. 407 Bergmaus. 55 Bergoͤhl. 41 Bergſeife. 396 2 Reg Bergtheer. 441 Bergziger. 414 Berlinerblau, natürliches, 464 Bernicla. 150 Bernftein. 440 — fchwarzer. 443 Berus. 167 Beryll. 384 — fhörlartiger. 386 Beite de la vierge. 217. Beutelmeife, 128 Beuteltyier. 57 Bezoar. 73 Biber. 84 Bichir, 196 Bichon. 64 Biene. 258° Bienenfreffer. 110 Bild. 49 Bildftein. 396 Bimsftein, 374 Birkhahn. 134 Birfheher. 114 Bifamaffe. 47 Biſamſchwein. 81 Bilamftier. 78 Bifamthier. 80 Bisei, 131 Bifon. 77. 78 Bitiern. 141 Bitterfalz. 435 Bitterfvath. 412 Bitabulites. 495 Bitame. 441 Black heetle. 227 Blackbird. 119 > Blackcap. 126 Blackcock. 134. Blackjack. 469 Black leaa, 444 Blackwad, 475 Blackfiſch. 296 Blaireau. 62 Blaps. 225 Blafenfihnede. 311 Blafenwurm. 289 Blaͤßhuhn. 143 Blatta. 227 Blatta byzantina. 313 Blatt, d. wandelnde. 228° Blattkäfer. 218 Blattlaus. 234 i ſt e r. 305 Dlattfauger. 235 - Blattweipe. 255. Blatterftein. 398 Blättererz. 481 Blätterfohle. 443 DBlaufehlchen. 126 Blaumüller. 128 Blaurade. 114 Blauſpecht. 109 Bleak. 200 Blende. 469 Blendlings. 15 Blennius. 186 Blei. 200 Blindfiſch 176 Blindmaus. 52 Blindfchleiche. 168 Blind worm. 168 Blumenpolype. 33o Blumenfpecht. 111 Blutegel. 290 Blutfink. 120 Blutftein. 462 Boa, 166 Boatbili. 140 Bodkafer. 221 Boeuf. 76 Böhmer. 119 Bohnenerz. 463 _ DRK 301 Bologneferftein. 424 Bolus. 399 Bombardirfäfer, 224 Bombus. 260 Bombylius. 267 Bombyx. 245 Bonasus. 77 Bonite. 192 Boracit. 409 Borar. 437 — ſaͤure, natürl. 438 Borech. 438 Borfenfäfer. 215 Bos. 77 Bostrichus. 215 Boltts. 263 Bouguelin. 75 Bourdon. 276 Bouti de petun. 112 Bouvrgail. 120 Brachinus. 224 Brachionug, 330 904 Brachſe. 190. 185 Brachvogel. 143 Bradypus. 69 Bramöble. 123 Brandfihiefer. 395 Branditein. 450 Braunerz. 450. 469 Braunfiſch. go Braunfpath. 411 Braunftein. 474 Brebis. 74 Breccia. 430 Breitling. 198 Hreme. 265 Bremfe. 263 Brefhe. 431 Brillenfchlange. 168 Brimstone, 439 Brochet, 196 Druant. 122 Bruchus, 219 Brunon. 479 Bubo. 105 Buccinum. 312. Bucco. 115 Bücherfeorpion. 271 Buceros. 108 Büffel. 77 Bufo. 160 Bufonit. 493 Bug. 233 Bull -finch, 120 Bull-frog. 159 Bull- head. 188 Bulla. 311 Bülow. 116 Bunting. 121 Buphaga. 112 Buprestlis. 223 Burbot. 186 Burgau. 309 Bustard. 137 Butor, 141 Butte. 188 Butter - fly 238 Buttervogel. 240 Buzz - fly. 267 Byrrhus. 217 Cacadu. 107 Cachicame. 70 Caddice. 252 Regiſter. Caecilia. 169 Caͤleſtin. 422 Caille. 133 Caillou dEgypte. 376 Calamine. 469 Calamites. 161 Calandra. 219 Calao. 108 Callionymus. 185 Calmar. 297 Calosoma. 224 Came tronguee. 303 Gamel. 72 Gamelhald. 253 Gamelziege. 73 Camelopardalis. 78 Camerine. 494 Gammarolith. 492 Cammarus. 275 Camoucle, 139 Campasnol, 51 Canard. 150 Ganarienvogel. 124 Cancer. 274 Cancre. 274. Cancrelas, 227 Cancroma. 140. Canis. 62 Cannel- coal. 443 Cantharis. 222 Capra. 73 Capreolus. 80 . Capricornus. 75. 221 Caprimulgus, 130 Caput medusae, 321 Carabe, 440 Carabus. 224 Carassin. 199 Carbo. 148 Carbunculus. 381 Carcharias. 178 ° Cardium. 302 Garette. 158 Garneol. 370 Carpe. .199. Carpio. 199 Cafıhelot. 89 Casse- ndix. 113 Casseron, 297 Cassida. 217 Castor. 84 Castor - marin. 186 Regiſter— Caſuar. 188 Cat. 68 Caviar. 179 Cawk. 423 Cellepora. 524 Cellularia, 387 Centriscus. 181 Cephalopoda, 308 Cepola. 187 Cerambyx, 221 Cerastes, 167 Cercaria. 352 Cercopis. 232 Cercopithecus. 46 Cerf. 79 — volant. 215 Gerium. 482 Certhia. 110 Cervus 79 Cetonia. 214 Chabasie. 378 Chaetodon, 189 Cheffinck. 123 Chalcedon. 369 Chalcolith. 478 Chalk. 414 Chama. 304 Chamäleon. 162 Chameau. 73 Chamois. 75 Chaos. 332 Charadrius. 143 Charanson. 219 Charbon de terre, 448 Charbonniere. 127 Chardonneret. 123 Chat. 68 Chaiterer. 119 Chauvesouris. 47 Cheloniens. 157 Chenalopex. 149 Chermes. 235 Chert. 375) Cheval. 71 Cheval marin, 181 Chevalier. 144 Cheveche, 105 Cheveux de la St, Vierge. 272 Chevre. 74 Chevretie. 276 Chevreuil 80 Chevrotain, 80 905 Ghiaftolith. 393 Chien. 33 Chien de mer. 177. Chimaera. 179 Chironomus, 264 Chirurgien. 144 Chiton. 300 Ehlorinfilber. 451 Ehlorit. 402 Chlorure d’argent. 451 Choras. 46 Choucas. 113 Ehromium. 451 Chrysis. 257 Chryſoberyll. 385 Chrysocolla. 457 Ehryfolith. 406 Chrysomela. 218 Chryfopras. 371 Cicada. 231 Cicindela. 223 Cicogne. 140 — du Bbresil. 139 Cicönia. 140 Cigale. 231 Cimbex; 255. Cimex, 233 Cipollino. 415 Ciron. 270 Citellus. 52 Gitrin. 368 Citrinchen. 124 Citrinella. 122 Civette. 58 Clam. 303 Claguet de Lazare. 303 Gleavelandit. 393 Cleft. 395 Clio. 295 Cloporte, 278 , Clupea. 197 Coaita. 46 Coal. 442 Coatt. 61 Coatimondi. 59 Cobaya. 53 Cobitis. 193 Cobra de cabelo, 168 Coceinella. 217 , Coccolith. 380 Coccothrausteg. 120 Coccus. 235 500. Regiſter. ‚Cochenille, 236 ! Cottus. 178 Cochevis. 118 Coturnix. 133 Cochineal - iy. 236 Coueox, 115 Cochleae. 303 Couleuvre, 167 Cochon. 81 Couperose. 436 u. f. — d’Inde. 53 Coxsin. 266 Cock. 135 Coutelier, 302 — of the wood. 134 Cowry. 310 Cockroach. 227 u Crab. 274 Cockle. 302. 304 Crab - louse. 269 Codjish. 186 . Crabro. 257 Coeur. 302 Craie. 414 Eolibri. 111 Crambus. 250 Collurio. 108 Crampfish. 177 Colombatz. 266 Crane. 140 Coluber, 167 Crane-fiy. 264 Columba, 131 ‘0, Crangon. 276 Columbachiſche Muͤcke. 266 Crapaud. 159 Columbit. 481 Crapaudine, 492 Colymbus. 145 Crawfish. 276 Combattant, 142 Crax, 136 Compaßmufchel. 305 Crayon noir, 444 Conchae. 301 — rouge. 396 \ Eondor. 102 le Creeper, 110 Gonepatl. 59 Greolen. 17 Confelto di Tivoli, 413 Crevette. 276 Conglomerat. 430 Crex. 144 Conops. 265. 267 Cricetus. 53 Conus. 309 Cricket. 229. Coot. 144 Erocodil. 161 Copris. 213 Crocodilus terrester. 163 Cog. 135 hi Crocuta. 66 — de bruyere. 134 Cross - bill. 120, — de roche. 127 Crotalus. 166 - - Coracias. 114 Crotophaga. 112 Gorallen. 322 Crow. 113 u. f. Corallenerz 453 Crueian, 199. Corallina. 327 - Grurifir. 305 7 Corax. 112 Crustacea. 274 ‘ Corbeau. 112 Cryptus. 256 Cormoran. 148 Cubicit. 378 Corraline, 370 Cuckow, 115 Corneille. 112 - Cueculus, 115 Corneus, 375 Cucuyo. 22% Corniola. 370 . @udu. 76 Cornix. 113 Euguar. 68 Cornucopiae, 492 Cailliere, 140 Corund. 387 Cuir fossile, 487 Corvus. 112 Cuirassier. 149 Coryphaena. 187 Cul d’äne. 294. Cossus. 248 Culex. 266 Gottonvogel. 128 Cuniculus. 54 Cuntur. 102. Cur. 54 Eurafiv. 136 Cureculio. 219 Eurieuru. 115 Cut - water. 145 Cuthbert's beads, 496 — duck. 150 Eyanit. 382 Cyanus. 119 Cyclopterus. 181 Cygnus. 149 — cucullatus, 138 Cymophane. 385 Cymothoa. 278 Cynips. 254 Cynocephalus. 46 Cypraea. 310 Cyprinus. 198 Cypris. 278 Cysticercus. 289 Dab. 189 Dad. 62, Dactylus idaeus 494 Dail, 301 “ Daim. 79 Dakerhen, 144 Dama. 79 Daman. 53 Damhirſch. 79 Daourite. 389 Daphnia. 278 Darmröhre. 319 Dasypus. 70 Datolith. 421 Dattelmufchel. 301 Davidsharfe. 312 Dauphin. 90 Death- watch, 216 Delphin. go Demant. 445 Demantſpath. 387 Demoiselle. 251 Dentalium. 318 Dermestes. 215 Diable de mer. 178 Diallage. 408 Diamant. 445 Diaria, 251 - Diaspore. 397 Diaspro, 376 Krane. 507 Dichroit. 389 Didelphys. 57 Didus. 138 Diebshand. 325 Dindon. 137 Diodon. 181 Diomedea. 147 Dipus. 55 Disthene, 382 Dog. 63 Dohle. 113 Dolomit. 416 Dolphin. 187 Dompfaff. 120 Donacia. 221 Donax. 305 Doppelroͤhre. 495 Doppelfpath. 410 Dorade. 187 Dorcas. 75 » Doree. 199 Doris. 292 Dormouse, 50 Dorf. 186 Dory. 188 Dove. 131 Draco. 161 Dracunculus, 286 Dragon fly. 251. Draine. 118 Drad dor. 310 Drehhals. 109 Drillfiſch 182 Dromedar. 72 Dronte. 138 Droffel. 118 Drufche. 186 Due. 105 Duck. 150 Duck - bil. 87* Dudley fossil. 492 Dudu. 138 Dugong, 88 Dyticus, 223 Eagle. 103 u. f. Ear -wig. 226 Earth -worm, 287 Echeneis. 187 Echidna. 70 Echinorhynchus. 287 Echinus. 320 508 Regler Ecorcheur. 106 Eerevisse, 276 Ecume de mer. 404 Eeureil. 49 Eel. 182 Effraie. 105 Egelfchnede. 288 Eichhörnchen. 49 Eidervogel. 150 Eiderduck. 150 Eidechfe. 161 — fliegende. 161 Einhorn. 76 Einhornfifch. 88 Ginftedlerfrebs. 275 Eisvogel. 109 Eiſen. 458 Eiſenbluͤthe. 413 Eifengranat. 382 Eiſenkies. 459 Eiſenkieſel. 376 Eiſenſtein, gruͤner. 382 Elan, 76 Elater. 222 Elbſch. 140 El ch.79 Electrum. 440. 450 Elennthier. 79 Elephant. 82 Elephas primigenius. 481 Elft. 200 Eik. 79. 149 Elops. 196 Elrige. 200 Emberiza, 121 Emeraude. 584 Zmerü. 338 Emeu. 138 Emgalo. 81 Emmerling. 122 Empereur, 148 . Empis. 266 Encrinus. 323 Engerling. 214 Engoulevent. 130 Enfrinit. 495 u. f. Ente. 150 Entenmufchel. 300 Entenftößer. 104 Entomolithus paradoxzus. 492 Entrochit. 496. Enagneul. 64 Epde de mer. 184 Epervier. 105 Ephemera. 251 Epidote, 377 Equus. 70 Erbfenfäfer. 219 Erbfenftein. 413 Erdfliege. 218 Erdfloh. 218 Eröhafe. 55 Erdkrebs. 229 Erdmaft. 262 Erdöl. 441 Erdpech. 441 Erdſchlacke. 401 Erdſchwein. 69 . Erdwolf. 50 Grödzeifelchen. 52 Erinaceus, 56 Erithacus. 126 Grienfint. 124 Ermine. 60 "Escargot. 316 Efel. 71 Esox. 196 Espadon. 148 Eifigaal. 331 ’ Esturgeon. ı79 Zlain de glace. 470 Etourneau. 118 Euclafit. 385 Gudialyt. 382 Eule. 103 Exocoetus. 197 Fadenwurm. 285 Fahlerz. 455 Fairies - finger. 4g1 Faisan. 136 ? Falco. 103 Falfe. 104 Fallow deer. 79 Farenteit. 286 Faſan. 136 Fasciola. 288 Faucheur. 271 Faucon. 104 Kaulthier. 69 Fauvette, 125 1. f. Federalaun. 436 Federbuſchpolypen. 326 Federerz. 47% N Regiſter. — Federharz, foſſiles. 442 Felchen. 195 Feldhuhn. 133 Feldmaus. 51 Feldſpath. 391 — Avanturino. 392 Felis. 66 Felfenmufchel. 304 Felskieſel. 375 Fenfterdunlet. 306 - Fenfterglimmer. 3go Ferkelkaninchen. 54 Ferra. 195 Ferret. 60 Ferrum jaspideum, 376 Fettammer. 122 Fettgand. 151 Fettftein. 391 Feueraſſel. 279 Feuerftein. 379 Feuerwurm. 279 Ficedula. 125 Fichtenkrebs. 215 Fichtenfchwärmer. 247 Fichtenfpinner. 249 Fick. 288 Fieldfare. 118 Fieldspar. 591 Filets de St. Martin. 232 Fink. 122 Sinne. 289 Finnfiſch. 89, Fiſchaugenſtein. 377 Fiſchbein. 89 — weißes. 296 Fiſchchen. 268 Fiſchkaͤfer. 223 Fiſchotter. 86 Fiſchrieme. 288 Pistularia. 195 Fitchet. 60 Flachsfink. 124 Flair. 377 Flamingo. 139 Flea. 269 Fledermaus. 47 Fletang. 189 Flete. 177 Fliege. 265 — blinde. 265 — fpanifche 225 Fliegenſchnaͤpper. 125 Flint. 375 Flinz. 462 Floh. 269 Slorfliege. 252 Florus. 121 Flounder. 188 Fluͤgelſchnecke. 313 Fluͤnder. 189 Fluke. 288 Flußſpath. 420 Flustra. 326 Fly. 265 Flycatcher. 125 Forbicina. 268 Forelle. 195 Forficula. 226 Formica, 260 Fossoyeur. 217 Fou. 145. 148 Fouine, 59 Foulque, 143 Fourmi 260 — blanche, 261 Fourmilion, 253 Fourmiller, 69 Fox. 65 Fraueneis. 418 Frauenglas, ruffifhed. 390 Frayonne. 11 Sregatte. 148 Frettel. 60 Freux. 113 Fringilla. 122 Fripiere. 315 Frog. 159 Frog -fish. 178 Froſch 159 Froſchfiſch. 278 Frühlingsfliege. 292 Fuchs. 64 Fulgora. 230 Fulica. 143 Fuller’s earth. 395 Furcularia, 333 Furet, 60 Furie. 283 Furo.. 60 / Gabelgeier. 104 Gabbro. 405 Gad-Ay. 263 Gadde. 186 509 510 Regimſter— Gadolinit. 384 Glasamiant. 408 Gadus. 185 Glasbohrmuſchel. 306 Gagat. 443 Glaserz. 451 Galäpago. 157 Glaskopf. 462 u. f. Galena. 465 Glasopal. 369 Galibi- stone. 413 , Glasſtein. 377 Galleruca. 218 Slauberfalz. 434 Gallinago. 142 Glaucus. 292 Gallinsecte. 235 Glessum. 440 Gallopavo. 137 Glime. 214 Gallus. 135 i Glimmer. 319 Gallweſpe. 254 Glimmerfciefer. 428 Galmey. 469 Glis. 49 Game. 133 Glossopetra. 492 Gannet. 148 Glouton. 62 Gans, 149 Glow-worm, 222 Gaper. 301 Glutton. 62 Garneele. 276 -Gnat. 266 Garnet. 381 Gneis. 428 Garpike. 106 Gnu, 76 Garzette. 141 Goat. 74 Safhtwurm. 232 r Goat-sucker. 120 Gasteropoda. 308 Gobe mouche. 125 Gasterosteus. 191 Gobius. 187 Gastrobranchus, 176 Gold. 449 Gavia. 142 Goldammer. 122 Gavial. 162 . Goldamfel. 116 Gazelle. 75 Golddroffel. 116 Gear. 113 Golden - fly. 257 Gecko, 163 Goldfnch. 123 Geier, 102 RT Goldfiſchchen. 199 - Geiſt. 271 Goldhaͤhnchen. 127 Gelberde. 396 Goldhahn. 224 Gelbgans. 122 Goldkarpfe. 199 Gelinotte. 133 Goldwurm. 292 Gemſe. 75 Golok. 44 Genettkatze. 59 Goos - ander, 151 Geode. 463 Goose, 149 Geotrupes. 213 ) Gooshawk. 105 Gefchwäder. 251 7 Gordius. 285 Geftellftein. 428 | Gorgonia. 325 Gewölle. 94 Gorgonocephalus. 321 Gibbon. 44 \ Gossamer. 272 Gieskanne. 319 . Gotteslaͤmmchen. 217 Giftkied. 476 Gracula. 114 Eiftkuttel. 292 Graisset. 161 Siltftein. 403 | Grakle. 114 Gimpel. 120 Grammatite. 408 Giraffe. 78 Grampus. 90 Glahrfe. 189 Oranat. 381 Glanzerde. 414 — Böhmifcher. 381 Glas, müllerifhed. 369 — wrißer. 381 Negifer. Granate. 276 Granatit. 282 Grandgoiser, 131 Granit. 426 Graphit. 444 Gras - hopper, 228 Grasmüde. 125- Graugülden. 455 Grauſpecht. 110 Grauftein. 429 Grauwade. 431 Grebe. 146 Greenfinch, 121 Grenouille. 159 — pecheuse. 178 Gres erystallise, 411. 431 — gris. 431 Griffe. 229 Grillon. 229 Grimpereau, 110 Grive. 119 Gropp. 185 Grosbec, 120 Großular. 382 Grous. 133 " Grouse. 133 Grue. 140 Grundel. 193 Grünerde. 396 Grünling. 121 Grünftein. 399 Grüper. 110 , Grus. 140 Gryliotalpa. 229 Grylius. 228 Guagga. 72 Guara. 181 Guanaco. 73 Guenon, 45 Guene, 257 Gudpier. 110 Gürtelthier. 70 Guillemot. 143 Guiney - hen. 134 — pig. 53 Gall. 146 Gulo. 62 Gummiftein. 369 Gymnotus, 182 Gyps. 419 — blauer. 420 Gypsſpath. 418 Gyrinus. 216 Haarkies. 460 Haarfalz. 435 Haberbod. 142 Habicht. 104 Hadock. 185 Haemalites. 462 Haematopus. 143 Hänfling. 124 Häring. 198 — fliegender. 197 Hafft. 251 Hafpadde. 1812 Hahn. 135 Hahnenfamm. 306 Hair-worm. 285 ' Hafenwurm. 287 Halbeaninden. 53 Halbfiſch. 188 Haliaetus, 104 Haliotis. 117 Halotrichum. 455 Hamadryas, 46 Hammer, 122 Hammer , volnifcher. 303 Hammerfiſch. 177 Hammites. 416 Hammerkalf. 417 Hamfter. 53 Hanneton. 212 Hare. 54 Hareng. 198 Harle. 151 Harmotome. 377 Hartwurm. 168 Haſe. 54 Haſelhuhn. 133 Hafelmaus. 50 Hafelmurm. 168 Haubenfinf, 121 Haufe. 179 Hausteufel. 143 Hansunfe. 160 Hawfinch,. 129 Haüyn. 379 Day. 177 Hecht. 196 Hedenfhmaker. 125 Hedge-hog. 56 Hedge - sparrow. 125 Heerfchnepfe. 142 511 512° Kegifter Heerwurm. 262 Heher. 113 Heidſchnucke. 74 Seimchen. 229 Heirie. 73 Heifter. 113 Helicit. 494 Heliotrop. 371 Helix. 316 Helmed -fish. 277 Helmintholithus portentosus. 496 Hemerobius. 252 Hepatit. 424 Hepialus. 449 Herisson. 56 Hermelin. 60 Hermine. 60 Heron. 140 Herrnvogel. 113 Herring. 198 Herzwurm. 286 Hegle. 113 Heufchrede. 228 Here. 130 Hiärpe. 133 Himmeldziege, 142 Hinnus 72 Hippobosca. 267 Hippocampus. 181 Hippopotamus. 83 Hippurit. 45 s Hirondelle. 129 Hirſch. 79 Hirfcheber. 81 Hirudo. 290 Hirundo. 128 Hispa. 218 Hister, 216 Hog. 51 Hohlipath. 393 Holibut. 189 Holothuria. 294 Holz , bituminoͤſes. 442 — verfteinted. 373. 376. 499 Holzbod. 221 Holzemfe. 261 Holzlaus. 253 Holzopal. 373 Holzipinne. 271 Holzftein. 376 Holzweſpe. 255 Holgwurm. 215 Homard. 275 Homo. 38 Honigftein. 440 Hoopoe. 110 Hornblenda. 408 Hornblende. 390 Hornerz. 451 2 Hornet. 257 Hornfifch. 196 Horniife. 257 Hornſchiefer. 376 Hornftein. 375 Horse.,1ı Horse - bee. 263 Horse-leech. 267 Horse-shoe. 277 Houille. 442 Huitrier, 143 Humble - bee, 260 Hummel. 260 Hummer, 275 Hummingbird, 111 Hund. 63 — fliegender. 48 Hundskopf. 46 Hupe. 110 Huso. 179 SHyarinth. 383 Hyaena. 66 — odorifera. 58 Hyalit. 369 Hydatis. 289 Hydra. 329 Hydrachna. 270 Hydrargillit. 397 Hydrocalcedoine. 370 Hydrocantharus. 223 Hydrocorax. 108 Hydrophan. 372 Hydrophilus. 223 Hyla. 161 Hylesinus. 215 Hyrax. 53 Hystrix. 55 Jabiru. 139 Jacana, 144 Jacapa. 122 Jacobine. 132 Jackdaw. 113 Sadie. 160 Jaculus. 55 Jade. 405 Saguar. 68 Jais. 443 Jambon. 307 Jaseur, 119 Safpis. 376 Jay. 113 Jayelt, 443 Ibex. 75 Ibis. 141 Ichneumon. 59. 255 Schtbyophthalmit. 377 Ichthyosaurus. 491 Jdocrase, 380 Jerboa,. 55 Jet. 443 gel. 56 Ignavus, 69 Sir. 60 Iltis. 60 Sivait. 380 Imme. 258 Immenwolf. 110 Sndicolith. 389 Snfufionsthierchen. 332 Ink - fish. 296 Inseparable, 107 Jochfiſch 177 Sohannteblut. 236 Sohanniswürmchen. 222 Jointed- worm. 288 Jolithe. 389 Sritium. 482 Isatis. 66 Iſerin. 480 Isinglass, 390 Isis. 324 Ispida. 109 Sudafchlange. 167 Judenpech. 441 Supdenfteine, 495 Iulus. 279 Jumar. 72 Jupujuba. 117 Sumelenfäfer. 220 Ixodes. 270 Jynx. 109 Izard, 75 Kabeljau. 186 Kaderlade. 42. 227 Kadmium. 485 Blumenbach's Naturg. KRegifer. 513 Kafer. 212 Kahau. 45 Kalman. 162 Kalefuter. 157 Kali, fehwefelfaured. 435 Kalkfinter. Zı2 Kalkſpath. 410 Kalkſtein. 414 Kallochrom. 467 Kamichy. 139 Kammelthier. 75 Kammmufchel. 305 Kamoucle. 139 Kampfhahn. 142 Kängaruh. 58 Kaninchen. 54 Kanker. 271 Kaolin. 399 Karaufihe. 199 Karechel. 113 Karpfe. 199 Karftenit. 419 Kafholong. 372 Kate. 68 Kagenauge. 373 Kaulbars. 191 Kaulfopf. 188 Kauri. 310 Käußlein. 105 Kefefil. 404 Kellerefel. 278 Kennel- coal. 443 Kermes. 236 Kernbeifer. 120 Keswik lead. 444 Keys, ceilaniſche. 368 Kibig. 142 Kiefenfuß- 277 Kiefernfpinner. 246 Kiefelholz. 376 Kiefelmaladhit. 457 Kieſelſchiefer. 376 Kiefelfinter. 369 Kiefelfpath. 393 Kilkeffi. 404 Kima. 304 Kings’fisher. 110 Kin -ju. 199 Kinkhorn. 312 Kirſchfink. 120 Kirſchvogel. 116 Kite. 104 33 4 914 Klapperichlange. 166 Klapperftein. 463 Klebpfoſt. 181 Klebſchiefer. 374 Kleifteraal. 331 Klieſche. 189 Klingftein. 398. 430 Klipdas. 53 Klivpfiih. 183. 186 Klippleber. 318 Klipprofe. 294 Klippfpringer,. 76 Klofterwenzel. 126 Klumpfiſch 180 Kneifer. 151 Knollenftein. 373 Knurrhahn. 187 Knurrpietiche. 193 Kobalt. 472 Kohlenblende. 444 Kohlenfchiefer. 395 Kolumbach. Müde. 266 Korkorre. 139 Kornferkel. 53 Kornfinf. 122 Kornwurm. 219. 250 Kothhahn. 110 Krabbe. 275 Krafe. 321 Krammetsvogel. 118 Krampffiih. 177 Kranich. 140 Kraßerwurm. 287 Kräuterfchiefer. 394 , . Kräufelfchnede. 314 Krebs. 274 Kreide. 414 — SBrianconer, 405 — grüne. 396 — fpanifhe, 405 - — ſchwarze. 398 Kreidekieſel. 375 Kreuzſchnabel. 120 Kreuzſtein, 377 Kronvogel. 132 Kröpfer. 131 Kropfgand. 147 Kröte. 159 Krinig 120 Kruppe. 183 Kryolith. 391 Kryſtall. 367 BEER: Kryſtall, isländifher, 410 Kugelfiih. 180 Kugeltbier. 332 Kudud. 115 Kuckucksſpeichel. 232 Rulan. 71 Kuͤmmelkaͤfer. 216 Kupfer. 454 2 Kupferraud. 436 Kupferfchiefer. 417 Kupferwaffer. 436 Kürböfernwürmer, 289 Kuttelfifh. 269 - Laberdan. 186 Labradorftein. 393 Labrus. 190 L.ac lunae. 414 Lacert. 185 Lacerta, 161 Sachs. 194 ° Lachsforelle. 194 Lackwurm. 236 Lady - bird. 217 Lady-cow. 217 Lagopus. 133 Lamanltin. 88 L.amia. 178 Sammergeier. 103 Lamprete. 176 Lamprey. 176 Lamproye. 176 Lampyris. 222 Langue fourrde, 495 Lanius. 105 Lanthorn - fly. 231 Lapin. 54 L.apis acerosus. 424 — armenus. 457 °— — bonöoniensis. 424 ‘hepaticus. 424 inolithus. 419 judaicus. 495 lazuli. 379 mutabilis. 372 numularis. 494 ollaris. 403 spongiae. 324 suillus. 417 Lapwing. 142 Fasl ts, E13 Larus, 146 Lasius. 261 Safurftein. 379 Saternenträger. 231 Lauge. 200 Saugenfalz , mineraliſches. N Laus. 268 Lava. 401 Savaglas. 375 Lavandiere, 126 Lavezzſtein. 403 Layenſtein. 397 Lazarusklappe. 303 Lazulite. 379 Lebererz. 456 Leberkies. 459 Leberopal. 373 Leberſpath. 418 Leberftein. 420. 424 Lesech. 290 Leguan. 162 Lehmen. 395 Lema. 218 Lemming. 52 | Leemur. 47 Lenticulit. * Leo. 67 Leopard. 67 Lepas. 300 ' Lepidolith. 391 Lepisma. 268 Leptocephalus. 184 Leptura, 221 Lepus. 54 Lepus marinus, 292. 294 Lerche. 117 Lernaea. 295 Setterfchulpe. 303 J,eucaphrum. 404 Leucit. 381 Leucolith. 386 Levrier. 64 Leiermann. 23ı Leierſchwanz. 134 Lezard. 161 Liama. 73 Libellula. 251 Liebig. 120 Liege fossile. 407 Lievre. 54 — de mer. 131. 181 Lievrit. 380 Ligula. 288 — Regiſten Ligurinus. 124 Lilienkaͤfer. 218 Lilienſtein. 496 | Lillalit. 391 Limace. 291 Limax. 291 Limpet. 318 Limus. '277 Limulus. 395 Linkshoͤrnchen. 315 Linnet. Ina Linotte. 124 Sinfenerz. 464 Sinfenftein. 494 Lion. 67 Lippfiſch. 190 Lithomarga. 395 Lithantrax. 442 Litorne. 118 Livia. 131 Livree. 317 Lixus. 220 Lizard. ı61 Llama. 73 Loach. 193 Load- stone, 460 Loam. 395 Loboit. 380 Lobster. 275 Loche, 193 Locusta, 229 Loͤffelente. 150 Löffelgand. 159 Loͤffelreiher. 139 Loir. 49 Loligo. 297 Lootsmann. 191 Lophius, 178 gorbeerblatt. 305 Sorenzfliege. 251 Loricaria. 194 Loriot. 116° Loris. 47 Lote, 186 Loup. 65 — cervier, 68 Louse. 268 Loutre. 86 Löwe. 67 _ — amerifanifcher. 69 Loxia. 120 Lucanus. 215 33 * 915 516 Kegiften Fuchs. 68 | Manafin. 127 Luchs » Saphir. 375. 387 Manate. 88 Fuch3 = Stein. 494 Manche de couteau, 302 Lucius. 196 NManchot. 151 Suculfan. 417 Mandelfrähe. 114 Ludus Helmorthii, 417 Mandelftein. 398 Lumacchella. 415 Manvril. 46 Lumbricus. 287, Mangan. 474 Fumer. 145 Manganese. 474 Lumpsucker, 181 Mangouste. 59 L.una. ı30 Manis. 70 a de mer. ı80 f Mantis, 228 Lupus. 65 Manucodietta, 114 Luscinia. 125 Manus marina. 325 Lutra. 86 Marmuereau. 192 Lydiſcher Stein. 376 Marcaftt. 459 T,yncurium. 383. 440 Marcolph. 113 Lynx. 68 Marder. 59 Lystra. 232 Marekanit. 378 Lytta. 225. - ‚ Marga. 416 y Marienglas. 418 Macacco. 45 Marl. 416 Macao. 107 Marmor. 416 Macareux. 151 * " Marmotle. 52 Mackrel, 191 Marmotie du Cap. 33 Mackukawa. 144 Marne. 416 Macle. 393 Marte. 59 . Maconne. 315 Marteau. 177 Mactra. 303 Martin. 59. 129 Madenftein. 498 — pecheur. 109 Madenwurm. 303 i Marlinet. 129 Mädrepora. 323 0 Mastiff. 63 Magnesia. 402 Mastodonte. 493 Magnefit. 404 | Maſtwurm. 286 Magnesium. 475 Matin. 63 Magnet. 460 Mauerfalz. 438 Magot. 45 Mauerſpecht. 110 Magpie. 114 Maulthier. 72 Maimon. 46 Maulwurf. 57 Main de ladre, 325 Maulmurfsgrilfe. 229 Mainate. 114 Maus. 51 Maisdieb. 114. 117 Maifiſch. 198 Maki. 47 Maifafer. 214 Mafrele. 191 Maiwurm. 225 | Malachit. 456 Mauvis. 118 Malacolith. 380 Medufe. 297 Maltha. 441 Medufenhaupt. 321 Mammontove "ost. 489 Maeduſenpalme. «496 Mammut. 439 » Meerbarbe. 192 Man of war. 294 Meerbohne. 315 148 Meergrundel. 187 Manacanit. 480 Mekrjungfer, 88. 177 Meerjunfer. 190 Meerfage. 46 Meernadel. 181 Meerneffel. 297 Meerröhre. 318 Meerihaum. 404. 297 Meerichnepfe. 181 Meerſchwein. go Meerfhweinden. 53 Meertulpe. 300 Meerzahn. 518 Megatherium. 489 Mehithau. 234 Mehlwurm. 225 Meife. 127 Meleagris. 137 Meles. 62 Mellite. 440 Melo&e. 225 Melolontha. 214 Regifter. Melone vom Berge Sarmel. 375 Membras. 196 Menilit. 377 Menich. 38 Menihengeripve, fofitled. 488 Menura. 134 Mercure. 452 Mergels 416 ‚ Mergelfihiefer,, bituminofer. Mergus. 151 Merlan. 186 Merle. 119 Merops. 110 Merula,. 119 Mesange. 127 Mesotype. 378 Messager, 103 Meſſerfiſch. 181 Meſſerſcheide. 302 Meſtiſſe. 16 Meteorftein. 406 Mica, 391 Miemit. 412 Miesmufchel, 306 Miete. 270 Milan. 104 Milde. 270 Millepeda. 278 Millepied d’eau. 293 Millepora. 324 Miller’s thumb, Milvus, 104 188 % 417 Minow, 200 Mifgeburten. 15 Mißpickel. 476 DMissel-bird. 118 Miſteldroſſel. 118 Mite, 2,0 Mochaitein. 370 Mock-bird,. 119 Moineau. 124 Mola. 180 Molch. 164 Mole. 5 ih Moludifhber Krebs. Molle. 164 Mollusca. 291 Molorchus. 221 Molybdaena. 477 Mönch. 126 Mondmild. 414 Monvdftein. 392 Monedula. 113 Mongus. 47 Monoculus. 277 Monodon. 88 Mook 116 Moon -fish. 180 Moor -cock. 134 Moose - deer. 80 Moosweihe. 104 Mogueur. 119 Mordella, 225 Morelle. 144 Morio. 368 Mormon. 46 Morochthus. 414 Mororit. 421 Morpio, 269 Morse. 87 Morue. 186 Moſchusthier. 75 Mosfitr. 266 Motacilla. 125 Moih. 243 277 51 Mother Cary's chicken./147 Motte. 250 Mouche. 265 — aralignee. 267 -— dorde, 257 Mouette. 148 Mouffette. 59. Movflon. 74 Moule. 306 '518 Negifer. Moule pholade, 307 Mountain- cal. 68 Mouron. 164 Mouse. 51 Moustache. 128 Houtou du Cap. 147 Moͤwchen. 131 Moͤwe. 146 Müde. 266. s Muͤllerſches Glas. 369 Muüffelthier. 74 Mugil. 197 Mulatte. 9 Maulet. 72 Mullus. 192 Mulot, 50 Mulus. 72 Mumie, mineralifche, afı Mündick. 459 “ er Mungo. 59 Muraena, 182 Murex. 313 Muria montana. 433: Muriacit. Z19 - Murfftein. 428 Murmelthier. 52 Mus. 50 — pontieus. 52 Musaraigne. 56 Muse, 80 Musca. 265 ” Muscardin, 50 Muscicapa. 125 Mufcheln. 301 Muscle, 301 Musimon. 74 Musk. 80 4 Mussel. 306 Mustela, 5g Mutilla, 262 Mutterhäring. 198 ya. 301 Mycteria. 139 Myoxus. 49 Myrmecophaga. 69 Myrmeleon. 253 Mytilus. 306 Myxine. 176 Nabis. 78 Nachtigall. 125 — amerikaniſche. 119 Nachtigall, virginifche, 121 Nachtigallaffe. 47 Nachtrabe. 130 Nachtſchwalbe. 130 Navelftein. 378 Tragelerz. 463 Nagelflube. 431 Teagyagererz. 481 Naja. 168 Nais. 293 Vramtefterftein. 430 Napfſchnecke. 318 Naphtha. 441 Narhwal. 88 Nashorn. 83 Nashornvogel. 108 Nasique, 45 Natrix. 168 Patrolith. 378 Natrum. 438 Natter. 168 Natterwindel. 109 Naucoris. 233 Nautilus. 309 Necrophorus, 217 Necydalis. 221 Neffe. 234 -, Nepa. 133 Nephrit. Jod Neptunusmanſchette. 324 Neptunusſchacht. 319 Nereis, 293 Nerita. 317 Nervenwurm. 286 Neſtelwurm. 288 Teunauge 276 Neuntoͤdter. 106- Niecolo. 370 Nickel. 473 Kierenftein. 405 [ightingale. 125 Night -raven. 130 Nigrin. 479 Nigua. 269 Nilpferd. 84 Nilſchlamm. Z16 “ Nisus. 105 Nitedula. 222 Nitrum. 437 — der Alten. 438 Niverolle. 123 Noahſchulpe. 304 * Noctua, 105 Noddy. 125 Jeonne. 247 Nordkaper. 90 Notenfchnede. 312 Notonecta. 232 Numenius. 141 Numida. 134 Nun. 128 Nußbeißer. 113 Nut -cracker. 113 Nut - hatch. 109 Nycticorax. 130 Nylghau. 76 Obroit. 482 Obſidian. 373 Ochſe. 76 Oculus mundi. 372 Oeil de chat. 373 Oenas, 131 Oestrus. 263 Dhrwurm. 226 O:l- beetle. 225 Olseaux - mochus, 111 Old wife. 178 Dlivenerj. 457 Dlivin. 406 Omödbre. 195 Onager. 71 Once. 68 Oniscus. 278 Onocrotalus. 147 Dnyr. 370 Opal. 372 Dperment. 476 ‚Ophidiens. 165] Ophidium. 184 Ophion. 256 Opoſſum. 57 Opſian. 375 Orangeadmiral. 309 Drangeflagge. 311 Drang utanı 44 Orbis, 180 Orca. 90 Oreillard. 48 Oreotragus. 76 Drf. 200 Orfraie, 104 Drgelcorall. 323 Orıgnal, 79 Regie Oriolus, 116 OÖrnithocephalus. 4go Ornithorhynchus. 87 Orphie. 196 Orpiment..476 Drtolan. 122 Ortolan de neige, 121 Ortftein. 464 Ortygometra. 144 Orycteropus. 69 Dsfabrion. 300 Dsmium, 448 Osprey. 104 Osteocolla. 416 Ostracion. 190 Ostrea. 305 \ Ostrich. 137 Otis. 137 j Dtter. 167 Otter. 87 Ours. 61 Outarde. 137 Owl, 105 Ox. 76 Oye.-149 Oyselet de Chypre. 125 Oyster. 305 — catcher. 143 Pagurus, 275 Paille en cul, 146 Pakira. 81 Palaͤade. 492 Palaemon. 276 Palaeotherium. 490 Palamedea. 159 Palladium. 483 Palmbohrer. 219 Pannache. 216 Panorpa. 255 Panther. 67 Pantoffelmufhel. 494 Panzerfiich. 180 Panzerthier. 70 Paon. 137 — de mer. 122 Papagei 106 Papageitaucher, 151 Vapierlaus. 253 Papiernautilus. 308 Papilio, 238 Papio, 45 520° KRegifter. Pappelroſen. 235 Papusmuſchel. 307 Paradiesvogel. 114 Paragone. 398 Paranthine. 391 Marder. 67 Paresseux. 69 Parra. 144 Parrot. 106 Partridge. 133 Parus. 127 Passer. 124 Pastenague. 177 Patella, 318 Yavian. 45 Pavo. 137 Peacock. 137 Pecari. 81 Pechblende. 478 Pecherz. 465. 478 Pechſtein. 373 Pediculus, 268 Pegasus. ı82 Peintade. 134 Peizker. 193 Pelikan. 147 Pendulinmeife. 128 Pennatula. 328 Pentafrinit. 496, u. f. Perca. 190 Perche. 191 Perce oreille. 226 Perdix. 133 Perdrix. 133 Peridot. 389. 406 Derlen. 282 Perlhuhu. 154 Perlftein. 379 Perroguet. 106 Perſpectivſchnecke. 314 Pesez. 66 Petermänncden. 185 Petit gris. 49 Petre Bear. 61 Peirel. ı47 Petroleum, 441 Petromyzon. 176 Petrosilex. 175 Petrosilex resinite. 373 Petuntfe. 427 Dfahlwurm. 319 Pfau. 137 Vrauenftein. 307 Dfefferfraß. 107 fefferwogel. 119 Pfeifer. 219 Pfeilfhwänz. 177 Pferd. 71 Nferdelaus. 267 Nferdeftecher. 267 Phacit. 494 Phaeton. 146 Phalaena. 244 Phalangium. 271 Pharaonsmaus. 59 Pharmafochalcit. 457 Pharmakolith. 477 Phascolamys. 58 Phasianus. 135 Phasma. 228 Phatagin. 70 Phaesant. 156 Phoca. 85 Phocaena. 90 Phoenicopterus. 139 Phoenicurus. 126 Pholas. 301 Phonolithe. 398 Phosphorit. 421 $ Phryganea, 252 Physalia. 294 Physeter. 89 Pic. 108 — boeuf. 112 Pica. 113 Piculi, 54 Picus. 108 „Pie 114 Pie - grieche. 106 Pierre a feu. 375 & fasil. 375 à rasoir. 398 dazur. 379 de corne. 375 de lard. 404 graphique, 392 ponce. 374 puante. 417 Pietra d’Egüto, 405 — del porco. 55 — stellaria. 415 Pigeon. 131 PEEPAHTN - Pike. 196 Pilote. 191 Pincon. 123 Pinguin. 151 Pinna. 307 Pinnothores. 274 Pipa. 159 Pive- 193 Pine. 181 Piper. 185 Piperno. 400 Pipra, 127 Pirol. 116 Pisolithus. 418 Piftacit. 377 Pittizit. 465 Plaise. 189 Plant- louse, 234 N lasma. 371 Platalea. 139 Platessa. 189 Platina. 449 Plesiosaurus. 491 Pleuronectes. 188 J?lie. 189 Plombagine 444 Plotus 146 Plover. 142 Plumbago. 444 Pluvier. 1435 Podura. 268 Pogge. 1838 Poisson cofre. ı30 — soufflear. 180 Polatouche. 49 Pole - cat. 59. 60 Polirſchiefer. 374 Polyhalit. 435 Polynemus. 157 Polypen. 326. 330. 331 Polypterus. 196 Polypus. 297 Polyren. 449 Polzevera. 405. 415 Pongo. 44 Porcellus. 53 Porec - epie. 55 Vorcellanerde. 393 Porcellanjafpis. 374 Porcellanſchnecke. 310 Porcupino. 55 Porcupine -fish, 181. Porpesse. 90 Porphyr. 428 Negiftter. Porphyrſchiefer. 330 Porpites, 494 Porporse. 90 Porte- Lanterne. 231 Porte- svie. 307 Portsoy - Granit. 392 Pottfiſch. 89 Pou. 268 — de bois. 261 Poupe. 297 Pousse- pied. 300 Pozzolana. 401 Prafem. 369 Prebnit. 378 Pride. 176 Prime d’ Emeraude. 371 Prionus. 221 Pristis. 178 Probirftein. 398 Procellaria. 147 Proteosaurus, 491 Proteus. 164 Proyer. 122 Prunkbock. 76 Pseudogalena. 469 Pieudomalahit- 457 Psittacus. 106 Psocos. 253 Psophia. 144 Psychoda. 254 Pterodactylus. 490 Pterophorus. 250 Ptinus. 216 Puce. 269 Puceron. 234 Puddingftein. 430, Puffin. ı51 Pulex. 269 Puma. 68 Pumex. 374 Punaise. 233 Diner Pen. 406 unger. 279 Purpur. 282, 514 Puter. 137 Putois. 60 Putorius, 59 Pyenite. 386 Pyralis. 249 Pyrop. 381 Pyrophufalith. 386 921 522 Pyroxene. 379 Pyrites. 459 '- Pyrrhomachus. 375 Pyrrhula. 120 Qualle. 297 Qualiter. 234 Quappe. 185 Quarz. 367 Quarzfinter. 369 Quarz nectigue. 374 — resinite. 372 Quedfilber. 452 Dueefe. 290 Ovickhatch. 62 Quimos. 42 Raasch. 194 Rabe, indianifher. 107 Rabbit, 54 Racke. 114 Rackun. 62 Raͤderſteinchen. 496 Raͤderthier. 331 Raja. 176 Haie. 176 Rail. 144 Sainette, 161 . Räle de genet. 144 Rallus. 144 Ramphastos, 107 Rana. 159 — piscatrix. 178 — piscis. 160 Rangifer. 79 Raphidia. 253 Raßen. 15 Bat. 51 Baton. 62 Ratte. 51 Rattel. 62 Rattle - snake, 166 Raß. 49 Häucherkfaue. 113 Rauchtopas. 368 476 Rautenſpath. 412 Raven. 112 Ravenous. 183 Bavet 227 ° Ray. ı77 Rayonnanle. 407 RNegifter. Razer - shell, 302 Realgar. 476 Jearmouse. 48 Rebenſticher. 220 Kebhuhn. 133 Reeurvirostra, 143 Red bird. 121 — breast. 126 — chalk. 396 — start. 126 TReduvius. 234 Redwing, 118 Negenpfeifer. 143 Regenwurm. 287 Regulus. 127 eh. 80 R — Guineiſches. 80 Reiher. 140 Rein. 79 Reißblei. 444 Reiter. 219 Rellmaus. 49 Remiz. 128 Remora. 187 Renard. 65 Henne. 79 Renthier. 79 Renommiſt. 142 Hequin. 178 Rheinlaͤndiſcher Mühlftein. 402 Rheinſchnake. 251 Rhinchops, 145 _ Rhinoceros. 83. 108 — antiquilatis. 489 Rhodium. 448 Fihynchaenus. 220 x Robbe. 85 Robin-red-breast. 126 . Roche. 176 Roche amphiboligue. 400 Roe. 80 Roöling 160 Roͤſchgewaͤchs. 451 Roͤthel. 396 Rogenſtein. 416 Rohrdommel. 141 Roitelet. 127 Boller, 114 Rollier, 114 Rook, 113 Roselet. 60 Rosiclair. 451 Regifter 925 Rosmarus. 87 Kofomad. 62- Rossignol, 125 — de muraille. 126 Hothbarbe. 192 Rothbart. 126 Rothbruͤſtchen. 126 Roıbfint. 123 Rothfiſch. 195 Rothgans. 150 Rothguͤlden. 451 Rothkehlchen. 126 Rothſchwaͤnzchen. 126 Rothe todte liegende. 430 Rotzkolbe. 188 « Rougegorge. 126 Round- worm. 286 Rousselle. 84 Ruban. 187 Rubecula. ı26 Rubicilla, 120 Rubin. 386 Rubinfchwefel. 476 | Rubis - lopase. 112 Rubrica. 396 Ruby -ore. 452 Ruddock. 126 Ruf. 142 Rufe. 191 Bupicapra, 75 Ruͤſſelkaͤfer. 219 Rutil. 479 Rutte. 186 ' Rype. 133 Gaatfreffer. 225 Sable. 60 N Gadnadel. 181. Saͤbelſchnaͤbler. 143 Saͤgefiſch. 178 Gägefliege. 255 Sagittarius, 103 Eahfit. 380 Sahuichen. 47 Sailor. 308 Sal ammoniacum, 433 — — der Alten. 434 — gemmae. 433 — mirabile. 434 Salamander. 164 ©alamrubin. 387 Salangane. 150 Salicoque. 276 Salm. 194 Salmiak 43% Salmo. 194 Salpa. 295 Galpeter. 437 ' Samenthierden. 332 Sammeterde. 402 Gandaal. 183 Sandfloh. 269 Sandkoͤcher 293 Sandftein. 431 Sandftein, biegfanter. 428 — Fryftallifirter. 410. 432 ° Sand launce. 183 Sand Martin. 130 Gandarac. 476 Sanglier. 81 Sangsue. 290 Sanguinchen. 47 Sapajous. 46 Saphir. 387 — der Alten. 379 Sarda, 370 Sardelle. 198 ‘ Sardine. 198 Gardonyr. 371 Sargon. 383 ©affolin. 437 Gattel. 306 — polnifiher. 305 Saugefiſch. 187 Gaugfiefel. 374 Saumon. 194 Sauriens. 161 Saurus. 165 | Gauftein. 417 Sauterelle. 223 Sauvegarde. 162 Savia. 53 Sawjish. 178 Saxum fornacum. 428 — metalliferum. 429 Scagliola. 418 Scalata. 315 Scallop. 305 Scapolith. 891 Scarabaeus. 212 Scatopse. 266 Schabe. 227 Schaf. 74 Schaflaus 267 524 Schaidfiſch. 193 Schakal. 65 Scharbe. 148 Scharlachwurm. 236 Scarrvögel. 117 Schars. 144 Schaumerde. 14 Schaumwurm. 232 Scheel. 477 Sheerfhwänzel. 104 Scheidfiſch. 193 Schellfiſch. 185 Scherbenfobalt. 476 Schermaus. 57 | Schieferfohle. 443 Schieferfpath. 411 Schieferthon. 394 Schiel. 191 Schiffdoth. 309 Schiffwurm. 319 Schildkaͤfer. 217 Schildkroͤte. 157 Schildlaus. 235 Schillerquarz. 373 Schillerſpath. 408 Schillerſtein. 408 Schimpanſee. 44 Schinte. 307 Schistus. 397 — carbonarius, 595 Schlammpeizker. 193 Schlangenauge. 492 Schlangenkoͤpfchen. 310 Schlangenzunge. 492% ©chleihe. 199 ©chleimaal. 176 Schleimfiſch. 186 Schlupfweipe. 255 . Schmerling. 193 Schmid. 222 Schnabelthier. 87 Schnake. 266 Schnarre. 118 Schnecke. 291. 308 Schneeammer. 121 Schneefloh. 268 Schneehuhn. 133 Schneefönig. 126 Schneevogel. 121 Scneidervogel- 127 Schneideftein. 403 Schnepel. 195 Regifer. Schnepfe. 142 Gchnerz. 144 Scholle. 188 Schoͤrl. 388 — blauer. 382. 389 Schriftblei. 444 Schrifterz. 480 Schröter. 215 Schubut. 105 Schupp. 62 Schuppenthier. 70 Schwalbe. 128 Schwalbenſchwanz. 104. 239 Schwamm. 325 Schwammſtein. 324 Schwan. 149 Schwarzerz. 477 Schwarzguͤlden. 455 Schwarzkehlchen. 126 Schwefel. 439 Schwefelkies. 459 Schweifhahn. 134 Schwein. 81 Schweinsohr. 306 Schwerſpath. 423 Schwerſtein. 478 Schwertfiſch. 178. 184 Schwimmeäfer. 216 Schwimmftein. 374 Sciaena. 190 Scie de mer. 178 'Scincus. 163 Sciurus. 49 Scolopax. 142 Scolopendra, 278 Scolopendre de mer. 292 Scomber. 191 Scorpaena. 188 Scorpio. 273 Scorpion - araignee, 27ı Scorpion. 273 Scorpionfliege. 253 Screw. 313 Scyllaea. 295 Sceyllarus. 276 Sea-crow. 145 — devil. 178 — ear. 316 egg. 320 elephant. 86 hedgehog. 320 horse. 181 IIılı KRegiften Sea - lark. 143 — pie. 143 — turtie. 145 ‚Seal. 85 Gerretär. 103 Sedativſalz. EM, Seeanemone. 294 Seebaͤr 86 Seeblaſe. 294 Seedrache. 182 See-Eichel. 300 See-Einhorn. 88 Seefeder. 323 Seeflagge. 297 Seehahn. 192 Seehaaſe. 181 Seehopfen. 312 Seehund. 85 Seeigel. 320 Seekalb. 85 Geefaße. 296 Seekork. 325 Geefuhb. 84. 88 Seelerche. 143 Geelilte. 496 Geelöwe. 86 Seemaus. 177 Geeohr. 318 Geeotter. 86 Seepalme. 322 Geepferdiehen. 181. Geeraupe. 181. 292 Seeſchwalbe. 145 Seeſpinne. 274 Geeftern. 321 Geeteufel. 178 Seetraube. 312 Seewolf. 183 Seiche. 296 Geidenhaafe. 55 Geidenmufchel. 307 Geidenfhwanz. 119 Geidenwurn. 246 Seifenftein. 405 Geifenwerfe. 468 Gelenit. 418 Semblis. 252 Gengo. 116 Sepia. 296 Serin. 124 Serpeni a sonnelles. 166 Serpentino verde antico. 405 Serpentinſtein. 405 Serpula. 318 Seriularia. 327 Sesia, 243 Sewruge. 179 Shad, 198 Shark. ı77 ‚Sheep, 74 — Jags. 267 — tick. 267 ‚S'hheldaple, 120 Shepherd. 271 Shock. 64 Shore bird. 130 Shoveler. 150 Shrew. 56 Shrike. 106 Shrimp. 276 Shrite, 118 Gibirit. 389 Giebbiene. 256 Giebenfchlafer. 49 Giegelerde. 395 ©ilber. 450 . ©ilberbfende. 451 Eilberfied. 451 u f. Silenus. 45 Silex nilotieus, 376 Silpha. 217 Silurus. 193 Simia. 43 Sinopel. 376 ©infonte. 119 Siren. 164 Sirene. 88 Sirex. 255 Siro. 270 Siskin. 124 Sitta. 109 ‚Sıtelle. 109 Eittig. 106 Sjupp. 62 Sizerin. 124 Skate, 177 Skunk. 59 Slag. 395 — 397 Er 52 Slickensides. 466 Sliuda, 390 Sloth. 69 Slow- worm, 168 (eb) | or - ‚326 Slug. 291 Smaragd. 384 — der Alten. 371 — der Praſer. 371 Smaragdochaleit. 457 Smectis, 405 Smelt. 195 Smirgel. 388 Smiris. 388 Snail. 316 Snake stone. 494 ‚Snipe. 142 now - bunting. 121 Soap - stone. 405 Soda. 438 Sodalit. 391 Soland-goose, 148 Sole. 188 Solen. 302 Solitarius. 119 Solpuga. 271 Sonnengeier. 102 Sonnenfäfer. 214 Sorex. 56 Souchet. 150 Sourd. 164 Souris. 51 Spangenſteinchen. 496 Spargelftein. 421 Sparrow. 124 — hawk. 109 Sparus. 190 Spath etincelant, 3g1 — /luor. 420 — perle. 411. — »esant. 423 Spatule. 19 Erak. 124 Specht. 108, Epechtmeife. 109 Speckhauer. 90 Speckkäfer. 215 Speckmaus. 48 Speckſtein. 404 Spelter, 469 Eperber. 705° Sperling. 124 — indianiſcher. 128 Sperma ceti, 89 Sphaͤroſiderit. 463 Sphene. 479 Sphex, 256 * Negifter Sphinx. 242 Spider. 271 Spielarten. 15 Spiefglanz. 471 Spinarella. 191 Spinell. 386 » Spinne. 271 Spinnenfopf. 313 Spinnenftecher. 255 Spinus. 124 . Spitzmaus. 56 Spondylus. 303 Spongja. 325 Spoonbill, 139 Sprat. 198 Sprehe. 118 Springbock. 76 Springhaſe. 55 Springfäfer. 222 ‚Spring - tail. 268 Springwurm. 286 Sprotte. 198 ‚ Sprubdelftein. Z12 Spulmurm. 286 Spuma lupi. 478, — marina. 404 Squalus. 179 Syuid. 296 Squilla. 276 Squirrel. 49 Staar. 118 Otaar = Holz. 498 Stachelbauch. 180 Stachelfiſch. 181 Stachelkaͤfer. 218 Stachelſchnecke. 313 Stachelſchwein. 59 Stag. 79 — beetle. 215 Gtahlftein. 462 Stalactit. 415 Stangentohle. 443 Stangenfibörl. 389 — — weißer. 386 ©tangenfvath. 423 - ©tangenftein. 386 Staphylinus. 226 Stare 118 Stargazer. 185 Starling. 118 ©tavrolith. 383 Siavrotide. 382 Steatites. 404 © techfliege. 267 Steckmuſchel. 307 GSteinbeißer. 183 Steinbod, 75 © teinfifh. 186 Steinfohle. 442 Sieinmarf. 395 Steinöhl. 441 Gteinpider. 187 Steinpietiche. 193 Gteinfalz. 433 Stellio. 163 Sterbevogel. 119 Gterlet. 179 Sterna. 143 Sternfaphir. 389 Sternfchnuppen. 94 Sternſeher. 183 Stibium. 471 Stichling. 191 Stickleback. 101 Gtieglig- 123 Stilbit. 378 Stinfftein. 417 ©tinfthier. 59 ©iint. 195 Stirium. 419 Stoat. 60 Stockfiſch. 186 Stör. 179 Stomoxys: 267 Storch. 140 Stork. 140 Storm finch, 147 Stofmaus. 51 Strahlfies. 459 Gtrahlftein. 407 Gtraus. 137 Strix.- 105 Strömling. 198 Stromateus. 184 Strombus, 313 Strongle. 286 - ©trontianit. 422 Struthio. 137 Sturgeon. 179 Sturio. 179 Sturmhaube. 312 Sturmvogel. 147 Sturnus, 118 Kegifer — Sublimat, natuͤrliches. 458 Succinum. 440. Sucet.. 187 Suchking -fish. 187 Sun -fish. 189 „Surmulet. 192 Surmulot, 52 Sus. 80 Guslif. 52 Swailow. 129 Swan. 149 — zoose. 149 Swift. 130 Swordfish. 134 Gyenit. 427 Sylvanium. 480 Syngnathus, 151 Tabanus, 265 Tabafhir. 340 Tachyglossus. 70 Taenia. 288 Tagfıhlafer. 130 Tajafju. 81 Tailleur. 148 Talk. 403 4— Talpa. 57 Tamandua. 69 Tanagra. 122 Tanche. 199 Tannenfäfer. 215 Tannenpapagel. 120 Tantalum. 481 „Tantalus. 141 Taon, 265 Tape - worm. 288 Tapir. 82 Tarandus. 79 Tarantel..273 Tarda. 137 Tareronte. 177 Taret. 319 Tarin. 124 Tarofan. 227 Tarras. 401 Tarrock. 146 Tartarin. 46 Taſche. 275 Tatu. 70 Taube. 131 — grönländifche. 145 Taucher. 145 928 Taufftein , Basler. 382 Taupe. 57 — de mer. 292 Taupin. 222 Taxus. 62 Telesie. 387 Zelfobanjerftein. 372 Tellina. 302 Zelfurium. 480 Tench. 199 Tenebrio. 225 Tenthredo. 255 Tepel. 177 Tephritis. 265 Terebella. 295 Teredo. 319 Termite. 261 Terra Lemnia. 395 — sigillata. 394. 395 Terrier. 64 Testudo. 157 Tethys. 294 Tetrao. 133 Tetras. 134 Tetrix. 134 Tetrodon. 180 Tetligonia. 231 Teufelchen, formofanifches. 70 Thalia. 295 Thallit. 377 Thermantide. 374 — cimentaire. 401 Thistlefinch. 123 Thon. 192 Thon. 394 Thonerde. 393 Thonhydrat. 388 Thonfhiefer. 397 Thos. 65 Th:ips. 237 Throstle, 119 Thrush. 119 Thumerſtein 377 Thunder - stone. 494 Thunfiſch. 192 , Tbynnus. 192 Tiburo. 178 Tiek. 270 Tiger. 67 — amerikaniſcher. 68 Tinca. 199 Tinea, 250 _ KRegifter. Tin - glass. 479 Tinfal. 437 Tintenfifch. 296 Tipula, 254 Tique. 270 Titaneifen. 461 Titanium. 479 Titi. 47 Titmouse. 127 Toad. 159 Toadstone. 399 Tobiasfifh. 183 Todtengräber. 217 Todtenfäfer. 225 Todtenfopf. 243 , Todtenuhr. 210 Todier. 109 Todus. 109 _ Tofus. 412 — Tubalcaini. £64 Ton. 269 Topas. 385 Topasfels. 432 Topfftein. 405 Torchepot. 109 Torcol, 109 Torf. 442 Torpedo. 177 Torpille. 177 Torquilla. 109 Tortoise. 157 Tortue. 157 Tourdelle, 118 Touyou. 139 Trachinus. 185 Trampelthier. 79 Trapp. 398 Trappe. 137 Traß. Zo1 Travertino. 413 Trembleur. 194 Tremolit. 408 Trichechus, 87 Trichiurus. 183 Trichocephalus. 287 Trichodes. 220 Trichuride. 287 Trigla, 192 Trilobit. 492 Tringa, 142 Tripel. 374 Trochilus, 111 Trochus. 314 Troͤdelſchnecke. 315 Troglodytes. 44. 126 Trogon. 115 Trombidium, 270 Trompete. 144 Trona. 438 Tropfftein. 413 „Tropifvogel. 146 Trout. 194 Truite. 194 Truthahn. 137 Tishife. 269 Tsjanfo »- Schnede, 312 Tubipora. 323 Tubularia, 326 Tucan. 107 Tufrein. 416 Tufa. 400 Tuffwacke. 400 Tumbler. 64. 131 Tuͤmmler. go. 131j, Tungftein. 478 Tunny. 192 Turaco. 116 Turbit. 131 Turbo. 315 Tarbot. 189 Turdus, 118 Tarkey. 137 Türkis. 388 Turmalin. 388 Turnspit. 64 Tursio. 90 Turteltaube. 132 Turtle. 157 dove. 132 Turtur. 132 Tute. 309 Uferaas. 25r Uhu. 105 Uiftiti. 47 Ufley. 185 Ulme. 164 Umber. 442 Umbilicus Veneria, 315 Ungemittervogel. 147 Unguis odoratus, 313 Upupa. 110 Uranium. 478 Uranoscopus. 185 Blumenbach's Naturg. Kegifter Urf. 200 Urogallus, 134 Urson. 55 Ursus. 60 spelaeus. 488. Urtica marina. 294 Urus, 77 Vache a Dieu. 217 Vairon. 200 Vampyr. 48 Vanellus. 142 Vanneau. 142 Variolit. 399 Veau marin. 85 Vena medinensig, 286 Venus’s ear. 317 Benusfliegenwedel. 325 Venusmuſchel. 303 Benusnabel. 315 Venusſchacht. 319 Ver de Guinde, 286 — de terre. 287 — Juisant, 222 — solitaire. 283 Verde antico. 392. 429 Verdier. 121 Veretillum. 328 Vermes curcubitini. 289 Vespa. 257 Vespertilio. 47 Befuvian. 380 Veuve. 122 Vibrio. 331 Dielfraß. 62 Vif argent. 452 Vigneron.: 316 Vigogne. 73 Vinago. 131 Vinulus. 265 Viper. 162 Vitriol. 435 Vive. 185 Viverra, 58 Vivianit. 464 529 Vogelnefter, indianifche, 130 Volvox., 332 Voluta. 311 Vorticella. 331 Frillette. 216 Vulpes. 65 Vultur, 102 550 Machtel. 133 MWachtelfönig. 144 Made. 397. 398 Wad. 444. 475 Wagtail. 126 MWaldmaus. 50 Walghvogel. 138 Malfererde. 395 Wallfiſch. 88 Waͤllfiſchlaus. 271. 278 Wallfiſchpocke. 300 Wall-louse, 233 MWalrath. 89 MWallroß. 87 Waͤlſcher Hahn. A MWandlaus. 233 Wanduru, 45 Wanze. 253 Waſchbaͤr. 62 Wasp. 257 Waſſerblei. 477 Waſſerfloh. 278 Waſſerhuhn. 143 MWaflerjungfer. 252 Waſſerkaͤfer. 223 Waſſerkalb. 285 Waſſerkies. 459 Waſſermilbe. 270 Waſſerſchlaͤngelchen, 293, Mallerfcorpion. 232 Waſſerſpinne. 270 Waſſerwanze. 232 Water - moth. 252 Wavellit. 397 Waxen - vein. 417 Weberknecht. 271 Megfchnede. 2gı W eesel, 60 Meichftein. 403 Meidenraupe. 248 Meidenzeifig. 125 Meihe. 104 Weißfiſch. 195. 200 Weißguͤlden 455 Weißſtein. 430 Wels. 193 Weltauge. 372 Wendehald. 109 MWendeltreppe. 315 Wernerit. 391 Werre. 229 Weſpe. 257 RNegifter. Metterfifch. 195 Wetzſchiefer. 398 Wever. 185 Whale. 88 — killer. 184 Wheel- animal. 331 W heitstone. 398 Whinstone. 398 Writing, 186 Wiedehopf. 110 Wieſel. 60 Wieſenſchnarrer. 144 Wild - boar, 81 Mindeier. 96 MWinterfinf. 123 PWinterfönig. 126 Mippel. 219 Wismuth. 470 Witherit. 423 Witting. 186 Mittwe. 123 Molf. 65. 250 Wolverene. 62 Molfram. 478 Wombat. 58 Wood- ant. 261 — cock. 142 copper. 497 eracker. 109 louse. 261 pecker. 108 tin 468, Won. 458 Moumou. 44 Wren. 127 Wry - neck. 109 Wundererde. 39 Wuͤrfelerz. 465 Wuͤrfelſpath. 419 Wuͤrfling. 200 Wuͤrger. 106 Wurmröhre. 318 Prii} Xiphias. 184 Xylocopa. 259 Hiterit. Kin, Hu. 406 Zader . 279 Zander. ı91 Zangenlaus. 270 — Zaunkoͤnig. 126 Zebra. 72 Zebu. 77 Zechſtein. 415 Zeiſig. 124 Zeolith. 378 Zeus. 188 * Zibeline. 60 Zibethkatze. 58 Zlege. 74 En 456 Ziegenklaue. 494 Ztegenfauger. 130 Ziemer. 118 Zink. 469 KRegißer 531 Zinn. 458 Zinngraupen. 468 Zinnober, 452 Zirkon. 383 Zirfe. 229 Zitteraal. 182 Zitterfiih. 182 Zitterrodje. 377 Zobel. 60 Zudergaft. 268 Zundererz. 472 Zwiebelfchale. 306 Zwitter. 14 Zwuntſche. 127 Zygaena, 177 243 Anweifung der Kupfertafeln. J. Fig. 1-6. Die Inteſtinal-Würmer im menſchlichen Korper in natürlider Größe (theild nah Bremfer). Fig. ı. Ascaris vermicularis (©. 286). — 28. Der Vordertheil von Ascaris ED (Sbenda- felbft). — 3. Der männliche fpiralformige Trichocephalus dispar ©. 287). — 4 Das Kopfende der menfhlihen Bandwurmer (S. 288). — 5. Zünf Sinterglieder der Taenia solium (©. 289). | — 6. Drey und zwanzig Hinterglieder der Taenia — (Ebendaſelbſt). . Das Vorderſtück vom Regenwurm (©. 287). . Ein Liebeöpfeil der gemeinen Waldſchnecke (S. 28ı) ſtark vergrößert. — 9. Ein Stamm mit drey Federbufh- Polyyen, Tubula- ria sultana (©. 326) ſtark vergrößert. — 10. Ein Arm— Polype mit einem jungen, hydra vıridis (S. 350) in natürlicher Größe. — 11. Ein Stamm von ſechszehn Blumen-Polypen, Bra- chionus anastatica (©. 350) ſtark vergrößert. Fig. ı2. Das Räderthier, Furcularia rosatoria (©. 331) ftarf vergrößert. — 13. Ein menfchliches Enke Chaos spermali- cum (©. 335) noch weit ftärfer vergrößert. Tab. I. Zwanzig merfwürdige Kryftallifationen der Foffilien. De re ©. 29 3. 18 I. 3. Wilbrand Handbuh der Naturges fhichte des Thierreichs. Gießen 1829. 8, - 149 3. 10 a leßtere findet fih aud in Nordamerifa und gibt - 256 zu 3.5°) *),J,.L. C. ——— Ichneumono- logia europaea. Vrastil. 1829, II vol. 8. Verbefferungen ©. 93. NR. **) I. for. 1824. P. I, pag. 11. ©. 181. 3. 22 Scolopax. ©. 199. 3 23. Carassiuss PLFLTTTI HT SFIRERIHETLELTE R] 3 ——— — NEST — Ber ——— EN rg en: F Fe TE So re b R Ar Pr * DIE Be a een h y | —— — “ ‘ ou-* nn * *