4*%^ ♦V^—", ^*!^?-> ^>T-^^^"i»i^;?r 4'^- "• rf i ; •^ -vi 1« ^j^ ^4?Hps ■' vx^ #^^-%7#^ , '«fc 1» -J. - ><.■•, i-^' 3^ ^Ta^\ , ■■ V.. 'v-n^ tv^- /. 4. MARINE BIOLOGIGAL LABORATORY. Received ... Accession (t^i O ;LI^. ..?.:$. Given by....-/i5U . 4?^\^^^ /V/ Place, \r-cla (griech. acme Spitze, stoma Mund). Familie der Strudelwürmer. Sclilundkopf vorstülpbar. Hierher: Vortex und Acmostomum, zu letzteren die Art: A. dioicum Mecz., bei Helgoland. Acnidaria Haeck. (griech. a-knide ohne Brennnessel), s. Schwämme.* Acodon Meiier, s. Hesperomys. Acoela, s. Convoliitidae. Acoeli. Gattung von Belemniten. S. Beleiiinitidae. Acoelomi Haeck., D i c h t w ü r m e r, P 1 a 1 1 w ü r m e r. Niederste Würmergruppe ohne eigentliche Leibeshöhle (Coeloma). Acoetes Aiid..^ s. Aphroditidae. Acomys Geoffroy = A c a n t h o my s Brut. S t a ch e 1 m äu s e. Gattung der M äu s e. Kleine Mäuse mit grossen breiten Ohren, sehr langen Schnurren, ziemlich weit vor- stehender Nase, mit breiten an der Schnauze beginnenden, bis zum Kreuze grösser, von da ab wieder kleiner werdenden Stacheln , schwach behaartem , geringeltem Schwänze. Arten: 1) Perchal (A. perchal Shaw), 30 cm, Schwanz ebensolang. Schwarz mit Grau gemischt. Wird gegessen. Indien. 2) Kahirische Stachel- maus (A. cahirinus Geoffroy). Von der Grösse unserer Hausmaus. Das Stachel- kleid beginnt erst am Rücken. Graubraun. Aegypten. Kommt auch in die Häuser. Acoii, s. lusekteii. * Acontia Gosse. Eigenthümliehe platte, röhrenförmig zusammenlegbare, sehr contractile, flimmernde, mit zahlreichen Nesselkapseln besetzte Fäden, welche einige Actinien auf äussere Reizung hin durch eigene Oeffnungen oder durch den Mund ausstrecken und wieder zurückziehen. Acontia Tr. Gattung der Eulenfalter. Südeuropa. Acoiitiadae Gray. Den Skinken naheverwandte Echsenfamilie ohne Seiten- furche, ohne oberes Augenlid, mit auffallend grossem Rostralschild. Gattungen: Nessia Gray; Anelytrops A. Dum.; Acontias Ctiii., mit der einzigen Art: Acontias meleagris Cur., am Cap; Typhlosaurus Wiegm., fusslos, Augen unter der Haut. Acontias, ,s. Acontladae. , Acopa, schwanzlose Seescheiden (A seidien). Acotheruluiii Gerv. Fossiles Säugethiergenus der Borsten thiere (Suina). Acquadella. Italienischer Name für den Aehrenfisch : Atherina herpetus. Acraeidae. Familie der Tagfalter. Mit über 70 Arten, von denen mehr als zwei Drittel Afrika angehören. Acraiiia, s. Röhrenherzeu. Acraiiia, Schädellose, die durch Amphioxus vertretene Wirbelthiergruppe im Gegensatz zu den übrigen Wirbelthieren : Craniota, Schädeltragenden. Acrantophis Jan. Gattung der Boaschlangen (Boidae). Entspricht •der Gattung Boa Wagler. Acraiitus Wagler. Gattung der Schienenechsen. Mit A. viridis Wagl. Südamerika. Acraspeda Gegenh. =: Phanerocarpae Eschscholz := Steganophthal- mata Forhes (griech. a-kraspedon ohne Rand), s. Scheibeiiqualleii. Acredula Koch. Gattung der Meisen (Paridae). Schnabel kurz, spitz, gewölbt. Erste Schwinge länger als die oberen Deckfedern , vierte und fünfte Schwinge am längsten. Schwanz länger als der Körper, mit starken Stufen. Füsse schwächlich. Art: A. caudata Kocli = Parus caudatus L., Seh wanzm eise, 14,6 cm lang, Schwanz 8,7 cm. Rücken, Flügel, Schwanz schwarz, Kopf weiss. In fast ganz Europa. Brütet zweimal im Jahre. S. Meisen. Acridiidae, s. Feldheuschrecken. Acridinm Latr. Gattung der 'Feldheuschrecken. Grosse, vorwiegend schöngefärbte Arten. Amerika, Australien, Südeuropa. Hierher die berüchtigte Wanderheuschrecke. S. Feldhensclireckeu. Acridotheres (griech. Heuschreckenjäger) = Gracula L. = Eulabes Cuv., s. Eulabes. Acris Dum. Bibr. Gattung der Polyp edatina (s.d.). Froschlurche mit Kiefer- und Gaumenzähnen, kleinen Haftscheiben, breiten Zehenschwimmhäuten, concentrischem Trommelfell, breiter herzförmiger Zunge, kleinen Gehörtuben, glatter oder kleinkörniger Rückenhaut. Drei Arten bekannt. (A. gryllus, Nordamerika.) Acrobates— Actinosphaerium. \ \ Acrobates Desm. Untergattung von Petaurus (s. d.). Acrocephaliis (griech. Hochkopf) Nimm., s. Sänger. Acroceridae. Zweiflügler-Familie der Orthocera (Br achycer a), ausgezeichnet durch ausserordentlich grosse Schuppen. Gattungen: Henops Meig. (Oncodes Latr.), Acrocera Meig* Acrochordidae, s. Warzenschlaiig-en. Acrochordus, s. Warzenschlaugen. Acroclatlia Agass. (griech. Spitzzweig) = Heterocentrotus Brandt. Gattung der Querigel (Echinometridae). Fast völlig lainde, in der Richtung eines Ambulacrums nur wenig verkürzte Seeigel mit besonders starken, langen, dreikantigen oder flachen Stacheln. Hierher: A. mammillata L. Acrocyst (griech. akros Spitze, kystis Blase), s. Hydroideu. Acrodont heissen dem Kieferrande angewachsene Zähne (wie bei den Schlangen und Eidechsen). S. Reptilien (Zähne), Aerodus. Fossile Gattung der Selachier in der Trias. Acroloxus Beck. Gattung der Limnaeidae. Der Gattung Ancylus ähnliche Schnecken mit länglicher Schale, welche einen ganz kleinen, etwas nach links geneigten Ansatz aus Gewinden zeigt. Art: A. lacustrisL. = Ancylus lacustris Pfeiff. Teichnapfschnecke. In den stehenden Gewässern ganz Europas. Acroiniou, Schulterhöhe, s. Säu^ethiere (Skelet), Aeroiiotus = Bubalis (s. d,), Acroimrida Günfh., s. Stachelschwäiize. Acronurns, s. Stachelschwänze. Acroiiycta aceris Ochs. Ahornpfeilmotte, Aus der Familie der Eulen, S. Eulen. Acroiiyctidae, s. Spinnereulen.* Acrophalli Dies, (griech. akron Spitze, phallos Glied), s, Fadenwürmer. * Acrosaurus Meyer. Fossile Gattung der Echsen, Der Körper sehr schlank; der Schnabel lang. Aus dem Oolith, Acryllium vulturinum =: Numida vulturina, ostafrikanisches Geier- perlhuhn. Aus der ünterfamilie: Perlhühner, Actaeonella Orhigny. Der Gattung Actaeon verwandte fossile Schnecken. Kreideformation, Actaeonidae. Familie der Bedecktkiemer (Tectibranchiata), Schnecken mit eiförmiger Schale, kurzem Gewinde, langer schmaler Mündung, scharfrandiger oder verdickter Aussenlippe, hornigem Deckel; waren besonders zur Jura- und Kreidezeit reich vertreten, Gattungen: 1) Actaeon Montf. = Tornatella Lam. Aussenlippe der Schale scharf, Mündung vorn gerundet; Naht nicht kanalartig vertieft. Schon in der Trias. Art: A. tornatilis Ad., rothbraune Schale mit 2 oder 3 weissen Binden, Mittelmeer und Nordwestküste Europas; 2) Eingicula Desh. Aussenrippe der Schale verdickt und umgeschlagen. Mündung vorne mit Ausguss, Art: R, buccinea Desh. im Mittelmeere; 3) Bullina Fer. Wie Actaeon. Naht kanalartig vertieft, Art: B, truncata Ad. Schale weiss, Mittelmeer und Nordwestküste Europas, Actinal = ambulacral (griech. strahlig) heisst bei den Stachelhäutern die vorzugsweise die ambulacra (Füsschen) tragende Seite. Die entgegengesetzte Seite ist die abactinale = antiambulacr ale. Actinemys Agass. = Clemmys, Wagler. Schildkrötengattung der Cher- semydae, S. Testudinidae. Actiniarla Edw. (griech. aktis Strahl), s. Fleischpolypen.* • Actiiiiida, s. Seeanemonen.* Actinoidea Rom. (griech. aktis Strahl, eidos Gestalt), s. Tafellilien. Actinometra J. Müller. Gattung der Haarsterne (Com atulidae).* Actinoplirydae Dnj. Familie oder Unterordnung der Heliozoa. Körper nackt, ohne Kieselskelet, mit pulsirender Vacuole, Centralbläschen oder kernreicher Masse in der Mitte. Gattungen: Actinophrys Ehrenb., Actinosphaerium St.* Actinoplirys Ehr. Samenthierchen, s, Actinoplirydae. Actinosphaerium, s. Actinophrydae. 12 Actinotrocha — Adelopliis. Actinotrocha, Jugeudform der röbrenbewohnenden Phoronis (Gattung der Sternwürmer). Mit äusserst contractilem Kopfscliirm , unter dem sich ein Kranz bewimperter Tentakeln wie ein Kragen erbebt. Actiuosom, s. Koralleiipolyp. * Actiuo/oa Huxl. (griecli. aktis Strahl, zoon Tliier), Strahlthiere , s. Korallen - polypeu.* Actiuula, s. Hydroideu. Actitis, s. Uferläufer. Actiturus loiigicaudus , Hocblandswasserläufer, Prairietäubchen, Graswasserläufer, Hochlandspfeifer. Aus der Familie der Schnepfen. Nordamerikanische Tundra. Actochelidon = Sterna cantiaca, Brandseeschwalbe, Haffpicker. Aus der Familie der Möven. Actodromas Kanp. (griech. akte Gestade, dromas laufend). Den Strand- läufern ähnlich, mit nur kopflangem Schnabel und doppelt ausgeschnittenem Schwanz. Art: A. minuta Kaup ■=■ Tringa minuta Leisl., Zwergstrand- läufer. 14 cm lang, Schwanz 4 cm. Oben im Sommer schwarz, rostroth gezeichnet, im Winter aschgrau, u.nten weiss. Im Sommer im hohen Norden. Actuelle Anpassung', s. Anpassung-, Acuarii. BelemnJten mit kegelförmiger Scheide ohne Seitenfurchen. Siehe Belemnitidae. Aculeata, s. Stachelschweine. Acnleata Latv. (aculeus Stachel), s. Stachelimmen. * Aculeus (Legestachel), s. Insekten.* Acus, s. Terebra. Acusticus-auditorius (nervus), Hörnerv, s. Sinnesorgane. Acyttaria IJaeck. = Rhi/.opoda. Adaciia (griech. ohne Schlosszähne) Eicliw. Gattung der Herzmuscheln (Cardidae). Ohne Zähne, die dünne Schale klafft vorne und hinten, lange Athemröhren. Verwandt: Monodacna Eichw., mit je einem, Didacna StoL, mit je zAvei Schlosszähnen, ohne Seitenzähne. Die grösste Art: A. laeviuscula Eichiv. 45 cm lang, weiss, mit flachen Radialrippen. Adambulacrale. s. Schlangensterne.* Adambulacral- (Saam-)platten, s. Seesterne.* Adambulacral- (Samn-)plättcheii, s. Haarsterne. * Adapis Cur. Fossile Säugethiergattung aus der Familie der Anoplotherien. Adaptio = Anpassung. Adäquat, Adäquatheit, zusammengehörig, Zusammengehörigkeit. Addax Ogilhi/. Antilopengattung. Ziemlich plump. Hörner lang, leicht leierförmig gebogen, rund, geringelt. Nasenkuppe behaart. Schwanz mit Endquaste, ziemlich lang. Hierher: A. nasomaculatus Grö//, Wanderantilope, 1,9 m. lang, 1 m hoch. Gelblichweiss, Kopf, Hals, Mähne braun, vor den Augen weisse, Quer- binde. Ostafrika, herdenweis oder in kleinen Familien. Diese Antilope findet sich auf ägyptischen Denkmälern wiederholt abgebildet; mit den Hörnern werden die altägyptischen Götter geschmückt. Adder, s. Pelias. Addactor, s. Rankenfüsser. * Adductor analis, s. Muschelthiere. Adductor buccalis (Schiebmuskel, vorderer), s. Muschelthiere.* Adductoren, die dasZusammenschliessen der Gliedmassen besorgenden Muskeln. Adebar, Adebär, der Hausstorch als .Kinderb ringer. Adeciduata, Indeciduata. Un'terabtheilung der Placentalsäugethiere, um- fassend die Zahnarmen, Walfische, ünpaarzeher und Paarzeher. Adela viridella, grüner Langfühler. Aus der Familie der Motten. Adelfelchen, s. Felchen. Adelfisch — Bodenrenke. Adelocodonisch (griech. adelos nicht deutlich, kodon Glocke), s. Hydroiden.* Adelomorph, s. delouiorph. Adelophis Dujes. Gleichzähne r. Gattung der Wassernattern. Kopf wenig abgesetzt; Rüsselschild nicht vorgestreckt; Zügelschild fehlt. Art: A. Copei Dujes. Mexico. Adelphicus— Adlerschnabel. 1;3 Adelphicus Jan. Schlangengattung der Zwergschlangen (Calamaridae). Adenoides Gewebe = cytogenes ^ lymph adenoides. Durch ein complicirtes Geflechtwerk gebildete netzförmige Bindesubstanz. Adenomera Fitziuger. Gattung der Adenomerina (s.d.). Spitzschnauzige, ganz zahnlose Froschlurche, mit ziemlich kleinem, undeutlich abgesetztem Kopfe, schmaler, länglicher, ganzrandiger Zunge, sichtbarem Trommelfell, grosser flacher Lendendrüse, zarten , dreieckigen Querfortsätzen des Sacralwirbels. Eine Art aus Brasilien bekannt. Adenoiuerma. Unterfamilie der Kröten (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit nicht verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels, freien Zehen. Gattungen: Adenomera. Eupemphix. Adeiiomiiia. ünterfamilie der Hylaplesida (s. d.). Froschlurche mit Ohrdrüsen, nicht verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels, kurzen Zehen, Schwimmhäuten. Gattung: Adenomys. Adeiiomys Cope. ■ Gattung der Adenomina (s. d.). Laubfroschähnliche zahnlose Froschlurche mit breitem, kurzem Kopf, langen, schmalen Ohrdrüsen über der Schulter, länglichovaler, hinten ganz freier Zunge, massigen Haftscheiben und schwachen Schwimmhäuten, undeutlichem Trommelfell, Männchen mit Kehlsack. Eine Art von Ceylon bekannt. Adenota Gray, s. Cervicapra. Adephagi. Fleischfresser, frühere Käfergruppe, die Sand-j Lauf- u. Schwim m- käfer umfassend. Ader. Bezeichnung für die Röhren des Thierleibes , durch welche die Er- nährungsflüssigkeit strömt, und für die festen Leisten der Insektenflügel. Aderflügler, s. Hautflügler.* Aderfrosch, Hylavenulosa Band., Brasilien, Guiana. Etwas grösser als unser Laubfrosch. Der Leib mit braunen, rothen und gelben Linien gezeichnet. Lässt einen sehr lauten Euf hören. Aderhaiit (Chorioidea). Aus einer äusseren Faserhaut und einer inneren einfachen Schichte pigmentirter Zellen bestehend. Mit dem Ciliarmuskel, den Ciliarfortsätzen und der L-is bildet sie die Gefässhaut (uvea) des Auges. S. Wirbel- tliiere (Auge). Adimonia Laich., s. Blattkäfer. Adiscota, s. Zweiflügler. Adjak, Adjag, canis rutilans, Wildhund Javas. Adjel = Adenota leucotis, Antilope aus der Grujipe der Wasserböcke. Adler, Aquilinae. ünterabtheilung der Familie der Falken. Grosse Raub- vögel mit ganz nackter Wachshaut, zahnlosem Oberkiefer, gi-ossem Auge mit weit vortretendem Brauenbein, Die edelsten Vögel, in strenger Monogamie lebend, mit prächtigem Fluge, schöner Haltung beim Sitzen. Hire grossen Horste errichten sie auf unzugänglichen Felsen und hohen Bäumen. Derselbe wird mit 1 bis 2, selten 3 Eiern belegt; diese brütet das Weibchen allein aus. Nähren sich von selbst- erjagten Thieren, seltener von Aas. Hierher die Gattungen: Aquila Moehr, Spitzaetus Vieill., Morphuus Ouv., Thrasaltus (j-raij, Oircaetus Vieill., Pandion Sav.^ Haliaetus Sav., Helotarsus Smith. Adlerbiissard oder Raubbussard, Buteo ferox. Adlereclise = Aetosaurus. Adlerflsche, s. Sciaena. Adlerroclien , Myliobatidae Müller und Henle. Familie der Knorpel- fische. Die Brustflossen breit, flügelartig; der Kopf trägt vorne eine Schnauzen- flosse; die grossen breiten Zähne plattenförmig ; der sehr lange peitschenförmige Schwanz trägt eine Rückenflosse und hinter derselben einen zahnigen Stachel. Gattungen: 1) Dicerobatis Blnivv., mit hornartiger, nach vorwärts gerichteter Kopfflosse jederseits. Art: D. Giornae Günth., Teufelroche. 3 bis 4ra lang, 600kg schwer. Mittelmeer. Selten. 2) Myliobatis (griech. mylias Mühlstein, batis Rochen). Kopfflosse als unpaarer Stirnfortsatz. Art: M. aquila, 1 bis l,-") m lang. Mittelmeer, atlant. Ocean. austral. Meere. Adlerschiial)el, Kolibriart, s. Entoxeres. 14 Admiral — Aenaicles. Adiiiiral. Benennung mehi-erer prächtiger Arten der Gattung Conus (s. d.). Die seltensten und tlieuersten Arten sind: Conus cedo nulli, mit 300 Mark be- zahlt; C. gloria maris, C. rhododendron. Admiral. Vanessa atalanta F. Einer unser hübschesten Tagfalter. Die Raupe auf der Brennnessel. Adonis, Lycaena Adonis, der schöne Argus, ein Tagfalter aus der Gruppe der Bläuliuge. Adonis i)avoiiiiiiis = Blenniusoccellaris, Seeschmetterling. Aus der Gruppe der Schleimfische im engeren Sinne. Mittelmeer. Adophoiieus = Sylvia nisoria, Sperbergrasmücke oder Spanier. Adoption. Annahme fremder Jungen Seitens eines Weibchens. Hündinnen, Katzenmütter ziehen fremde Jungen, selbst anderer Art, auf. Bei den Brandenten artet diese Fürliebe in systematischen Jungenraub aus. Adoral, mundständig; adoraler Wimperkranz, -Spirale, -zone u. s. w. ; bei den Infusorien ein Saum grösserer Haare in der Nähe des Mundes, welche beim Schwimmen Strudelung hervorbringt und die Nahrungstoffe der Mundöffnung zu- führt, s. Ciliata Ehrenh. Adventvogel = der Eistaucher, Colymbus glacialis. Aedaras = Sclilitzrüssler. Aedon Boie (griech. Sängerin), Heckensänger. Gattung der Sänger (Syviidae). Drosselähnliche Sänger mit ziemlich starkem Schnabel mit hoher gebogener Firste, langem, breitem, abgerundetem Schwanz. Art: A. gal act ödes, Baumnachtigall, 18cm lang, Schwanz 7cm. In Spanien und Nordwestafrika; in Deutschland sehr selten. Aeffer = Halbaffen, Prosiraiae. Aega, s. Aeg-ideii. Aegagroi}ilae. Im Magen verschiedener Wiederkäuer sich findende Kugel- ballen zusammengefilzter Haare (Gemskugeln), Bezoar. Aegastspecht = Mittelspecht, Picus medius. Aegialites, s. Uferpfeifer. Aegialophihis cantianus = Charadrius cantianus, Seeregenpfeifer. Aus der Familie der Regenpfeifer. Aegiden Dana. Unterabtheilung der Fischassel-Krebse (Cymothoaden)., Ohne Klammerbeine, schwimmen frei im Meere. Gattungen: Aega, Cirolana, Conilera, Rocinella, Euridice, Acherusia, Corallana, Alitropus. Aegina, s. Aeginidae. Aegineta, s. Aegiuidae. Aeginidae. Familie der Tr achymedusae. Schirm flach, scheibenförmig, knorpelhart; Magenraum mit taschenförmigen Aussackungen; Ringgefäss meist fehlend. Gattungen: Aegina EscJisch., Aegineta Geg., Cuniopsis C/s. u. s. w.* Aegiotluis = Linaria borealis, Graulein fink. Aegirus Lar. Gattung der Dorididae (Familie der Nacktkiemer: Nudibranchiata = Gymmobranchiata). Aegithahis, s. Beutelineise. Aegoceratiden, s. Ammoiiitidae. Aegoceros, s. Hippotragus. Aegolius ^ Otus brachyotus, Sumpfeule. Aegotlieles novae Hollandiae, Schleierschwalm. Aegypins cinereus =: V u 1 1 u r monachus, Kutten- oder Mönchsgeier. Aegypius tinnunculus = Falco tinnunculus, Thurmfalke. Aegyptisches Pferd, s. Pferd. Aehreuflsch, s. Atheriuidae. Aelclien (Essigälchen, Kleister älchen u. s. w.) , s. Anguillula und Leptodera. Aelia acuminata, der Spitzling. Aus der Familie der Schildwanzen(s. d.). Aello Leacli. Fledermausgattung der Mormopes. Aelurophis Bonaj)., s. Tachymenis. Aenaides Baird. Gattung der Lechriodouta (s. d.). Ziemlich schlanke Molche mit sehr grosser, elliptischer, nur in einem schmalen bis an den Hinter- rand reichenden Streifen angewachsener Zunge, glatter Haut, nicht sehr deutlichen Aenderlinge— Affen. 15 Ohrdrüsen , vertikalen Hautfalten, vievzebigen Vorder-, fünfzehigen Hinterfüssen, massig dickem, drehrundem, kegelförmig zugespitztem Schwänze. Die Gaiimenzähne stehen in zwei sehr kurzen, nach hinten stumpfwinklig convergirenden, in der Mitte des Gaumenbeines vereinigten, schrägen Reihen. Eine Art bekannt. Aeoderliuge, s. Astasiidae.* Aeneasratte, s. Didelphys. Aeolidae. Familie der Phanerobranchia. Rücken mit Anhängen welche die Lebercanäle aufnehmen. Gattungen: Aeolis Cur., Facellina A.Hanck, Tergipes Cur.^ Dentronotus A. Havck* Aeolodon H. v. M. Gattung der Gavialidae. Krokodile mit vorne und hinten concaven Wirbeln. Aepidea, s. Gouyoroma. Aepyceros Sand., s. Antilope. Aepyoriiis (griech. aipys hoch, ornis Vogel) maximus Geoffr. Ausgestorbener Riesenvogel. Lebte auf Madagaskar und den Mascarenen. Im Jtihre 1850 fand man seine grossen Eier, welche 150 Hühnereiern an Grösse gleichkommen und die Strausseier 6 Mal an Grösse übertreffen. Dürfte der Vogel Ruck der orientalischen Märchen sein. Aepysurus Lacep. Gattung der Meerschlangen. Art: A. laevis, im chinesischen und indischen Meer. Aeqiiipalpi. ünterfamilie der Frühlings fliegen (s. d.). Aecxuoridae. Familie der Campanulariae. Medusen mit zahlreichen Radiargefässen und Randtentakeln. Gattungen: Aequorea Forsk. u. s. w.* Aerolia variegata = Tringa subarquata, Sichlerstrandläufer, Zwergbrachvogel, aus der Familie der Schnepfenvögel (Strandläufer). Aeropiioa, s. Luftathuier. Aerospiraiitia (lat. Luftathmer) = Onisciden. Aeschling-, s. Aesclie. Aesche, s. Thyniallns. Aesclma Fab. Gattung der Wasserjungfern. Hierher die grössten, schönsten und bestfliegenden Libellen. S. Wasserjungfern. Aesiet = Nilpferd. Aeskulax)sclilange, Callopeltis Aesculapii L., =: Zamenis Aesculapii Wagl. Hübsche Nattern art. Bis 190cm lang. Oben braungelb, stellenweise weiss gesprenkelt , unten schwefelgelb. In mehrfachen Spielarten , von denen C. flavescens Gmelin, vorherrschend gelblich, fast ohne jede weisse Strichflecken, C. leprosus Dawc/., grau, reichlich weiss gefleckt, Callopeltis romanus Suckow, mit drei gelben Längsstreifen am Oberkörper. Sie liebt lichte , trockene Gebirgs- wälder, nährt sich vorwiegend von Mäusen, aber auch von Eidechsen , klettert gut und findet sich in ganz Südeuropa, von wo sie nach Deutschland bis zum Harz, in den Karpathenländern bis zu den Sudeten vordringt. Bei Wien ist sie sehr häufig, auch in Schlangenbad, Ems nicht selten. Aeste, ranii, s. Vögel (Gefieder). Aestrelata = Thalassidroma Bulwerii, Tauben-Sturmschwalbe , aus der Familie der Sturmvögel. Aetheria (Etheria) Lainarck. Süsswassermuscheln im Nil und Senegal. Austern ähnliche Muscheln mit ungleichen, oft verborgenen Schalen, mit zwei grossen Muskeleindrücken, bleigrauer Perlmutterschichte. Leben an Steinen angeheftet. Aethopyga, s. Honigsauger. Aethyopische Rasse, s. Mensch. Aethyoplsche Subregiou, s. Thiergeographie. Aetriorchis = Ibictes australis, Geierbussard. Aeugler, Satyridae. Artenreiche Gattung der Tagfalter, mit deutlichen Augenflecken auf der Flügelunterseite, meist alpin. Afäe = Echis carinata Merr., Eva. Aeussere Backeutasche, y. Säiigethiere (Verdauungsorgane). Aeiissere Befruchtung, s. Fortpflanzung. Aeussere Geschlechtsorgane, s. Fortpflanzung. Aifen (Primates, Pitheci, Qu ad r um an a). Höchststehende Säugethier- ordnung. Das Gebiss ist vollständig. Oben und unten vier meisselförmige Schneide- zähne in geschlossener Reihe. Die Eckzähne treten stark vor. Die Augenhöhlen 1 Q AflFenpintscher — Afterskorpione. des Schädels sind vollständig geschlossen. Zwei brustständige Zitzen. Die Vorder- beine sind länger als die Hinterbeine; die Speiche lässt sich um die Elle drehen, so dass die Hand gewendet werden kann. Immer endet die Extremität mit einem gut entwickelten Greiffuss, der weder seiner Muskulatur noch seinem Knochenbau nach als Hand bezeichnet werden kann. Der Bau der Hintergliedmassen befähigt die Affen zu energischen Sprung- und Kletterleistungen, aber nur zu unvollkommenem Gehen und Laufen. Die Affen sind gesellige Thiere, deren oft sehr zahlreiche Ge- sellschaften meist unter Leitung des grössten und stärksten Männchens stehen. Sprichwörtlich geworden ist die grosse Liebe der Alten zu den Jungen. Die circa 500 Arten gehören vorwiegend den Waldungen der heissen Klimate an. Man trennt die Affen in: Krallenaffen (Arctopitheci) , Plattnasen (Platyrhini) und Schmalnasen (Catarrhini). Affeiipilitscher, Hunderasse, dem Rattenfänger (rauhen Pintsch) ähnlich, aber kleiner. Beliebter , verweichlichter Damenhund. Wol durch eine Kreuzung des Seidenspitzes und des Bologneserhundes entstanden. S. Haushund. Afrikanische Faniia, s. Fauna. Afrikanischer Wildesel = Equus aethiopus, Steppenesel. After (x\nus). Ausgangsöffnung des Verdauungscanais, findet sich aber nicht bei allen Thieren. S. Ernährung;sorgane (und bei den verschiedenen Thierklassen.) Afterasseln, s. Anisopoda. Afterbienen = Andrenidae. Afterhöeke - Sohuialböcke, Lepturini. Aftercirrhen, s. Borstenwürmer.* Afterdrüsen, s. Insekten.* Afterflosse, pinna analis. S. Fische. Aftertlüg-el, alula. S. Vög'el (Gefieder). Afterfrühlingsfliegen (Perlida e oder Perlariae, Plecoptera Burm. und Semblodea Burm., Plicipennia, Faltflügler, Longicornia, Langhörner.) Familie der Amphibiotica: Körper flach und langgestreckt, mit Nebenaugen und borstenförmigen Fühlern; Flügel ungleich mit grossen Hinterflügeln; Hinterleib zehngliedrig mit langen gegliederten Fäden. Männchen oft flügellos, Weibchen mit bauchständigem Eiersack. Diese gelangen ins Wasser, wo die Larven unter Steinen leben; sie besitzen Kiementracheen an der Brust. Gattungen: Pecla Geoff'r., Ufer- bolde, Nemura Ltr., Dictyopterys Pict., Leuctra Steph., Chloroperla Ni'ivm., Isopteryx Pict., Taeniopteryx Pict., Literatur: Pictet., Historie natu- relle des Insectes Neuropteres. Geneve 1841.* Afterfilsse (pedes spurii), s. Schalenkrehse.* Aftergallwespen ^ Einmiether. Afterjungfern, s. Ameisenlöwen.* Afterkiemer (Pygobranchiata Gr., Anthobranchiata Ad.). Familie der Rücken kiemer: Kiemen verästelt, kreisförmig um den rückenständigen After gestellt. Körper mit Kalknadelgruppen: Triopina, Doridina, Onchydoridina.* Afterklaueu fPseudonychia). s. Insekten. Afterkralle, s. Spinnen.* Afterkrebse, s. Hippiden. Aftermiethe nennt man das Wohnungsnehmen eines Thieres in einem anderen, ohne jedoch in demselben zu schmarotzen. Afterplatten, Analplatten, s. Schildkröten. Afterporen, pori praeanales, s. Reptilien. Afterraupen, s. Hantflügler. * Afterrüsselkäfer — Attelahus curculionides. Afterschaft, hyporhachis, s. Vögel (Gefieder). Afterschild, Analschild, s. Eidechsen und Schlangen. Aftersipho, s. Muschelthiere und Seeschnecken.* Afterskorpione (Pseudoscorpionidea Latr., Milbenskorpione). Ordnung der Spinnenthiere. Der Körper ist klein, oval oder länglich und ähnelt im Allgemeinen jenem der ächten Skorpione ; der Hinterleib ist sitzend . elfgliedrig, flach und gleich breit, und entbehrt sowohl der Kammanhänge, als auch des Post- abdomens, Schwanzstachels und der Giftdrüse. Die Kieferfühler sind klein, häutig und dienen zum Sauden; die Kiefertaster enden mit Scheeren. Sie besitzen zwei Afterspinnen — Agami. 1 7 oder vier einfache Augen, einen vor dem Enddarm geschlungenen Darm, mit Leber- lappen und Tracheen, deren Stigmen zu zwei Paaren an den beiden ersten Hinter- leibsringen liegen. Neben der Geschlechtsöffnung am zweiten Segmente münden die Spinndrüsen aus, deren Secretion während der Häutungen und während des Winters benutzt wird. Die Eier werden vom Weibchen am Bauch getragen. Die After- skorpione bewohnen die gemässigte und heisse Zone, leben unter Baumrinden, Moos, Blättern und in alten Büchern, wo sie auf Milben und kleine Insekten Jagd machen; sie sind daher nützlich. Aufgescheucht laufen sie sehr schnell seit- und rückwärts und machen Bogenlinien. Fossile Formen sind in Bernstein erhalten. Man fasst sie in einer Familie: Chernetidae zusammen. Literatur: Leach in Zool. Miscell. HL Menge in Schrift, naturf. Ges. Danzig V. 1855. Koch in üebersicht- liche Darstellung der europ. Chernetiden, Nürnberg, 1873,* Afterspinueii (Phalangida oder Phalangita La^r., Opilionidea 6'c/«w.). Ordnung der Sp innen thi er e. Sie unterscheiden sich von den echten oder Webe- spinnen durch die dreigliederigen, sclieerenförmigen, nach unten geschlagenen, einer Giftdrüse entbehrenden Kieferfühler, durch den gewölbten , warzig rauhen, mit ganzer Breite angesetzten, sechs-, selten acht- oder neungliederigen Hinterleib, der nie Spinndrüsen trägt, sowie durch den Bau der Tracheen; dagegen sind für sie charakteristisch die fadenförmigen oder beinartigen, mit Klauen bewaffneten Kiefer- taster, sowie die langen dünnen Beine , deren Schienen zweitheilig erscheinen und deren Endglieder an den Vorderpaaren einfach, an den hinteren zweiklauig sind; sie werden in der Ruhe ausgestreckt gehalten , während sie beim Gehen aufrecht stehen, und zeigen noch nach der Abtrennung grosse Beweglichkeit. Das Nerven- system besteht aus einem Gehirn- und Brustknoten, von welchem zwei Eingeweide- nerven abgehen, die Ganglien enthalten ; die Augen sind zu einem oder zwei Paaren vorhanden; die grösseren stehen auf besonderen Hügeln und sind einfach; der Magen bildet reichliche Blindsäcke , bis an die polare Afteröflfnung ; das Herz ist ein Längsschlauch mit drei Kammern ; die Athmung wird von Tracheen besorgt, welche in je einem schlitzförmigen, mit einer Klappe verschliessbaren Stigma unter der Hüfte des letzten Beinpaares beginnen, unter sich anastomosiren und sich im Körper vielfach verzweigen. Die Geschlechtsöffnungen liegen zwischen dem hinteren Beinpaare und besitzen vorstreckbaren Penis, resp. Legeröhre; das Männchen pro- duzirt in den Hoden auch Eier, welche indess nie keimfähig werden. Die After- spinnen sind nächtliche Eäuber , leben bei Tage versteckt und springen auf die Beute; sie enthalten die höchstlebenden Gliederthiere und treten namentlich in Südamerika in höchst bizarren Formen auf. Man unterscheidet vier Familien: Phalangiidae, Gonyleptidae, Cyphophthalmidae und Gibocellidae. Literatur: Meade in Ann. Nat. Hist. (2) XV. 1845. Menge in Schriften d. Danzig. naturf. Ges. 1850; Leydig in Müllers Archiv 1862 u. s.w.* Afterstrudelwürmer (Proctucha M. Schultz), s. Schnurwürmer.* Afterwespen, Thynnus. Gattung der Heterogynen. Agabus Leach. Gattung der Schwimmkäfer (Dytiscidae). In stehenden und fliessenden Gewässern. Ag'alma, s. Agalmidae. Agalmidae. Familie der Blasenquallen. Stamm langgestreckt, spiralig, mit zwei- oder mehrzelliger Schwimmsäule; Deckstücke uiid Tentakel vorhanden. Gattungen: Agalma ^ßscAsc/i., Agalmopsis Ä/r.s, Forskalia ä'öV/., Haiistemma Huxl. u. s. w. ■ Agalmopsis, s. Agalmidae. Ag'ama, s. Trapelus. Agameii, Agami dae. Familie der Dickzüngler (Crassilinguia). Die Zähne sind dem Kieferrand selbst aufgesetzt (akrodont), meist vorspringende Eck- zähne und seitlich zusammengedrückte Backenzähne, ohne Gaumenzähne, mit zwei Augenlidern, meist vorne und hinten fünf Zehen. Zerfallen in Baumagamen (Dendrobatae) und Erdagamen (Humivagae). Agami, Trompetenvögel, Psophia (griech. psophos Geräusch). Gattung der Feldstörche (Psophidae). Schnabel etAvas kürzer als der Kopf, mit durch- brochener Nasenscheidewand; Flügel kurz, vierte Schwinge am längsten ; die oberen Schwanzdeckfedern überragen den kurzen Schwanz; die kurze Hinterzehe berührt Knauer, Handwörterbucli der Zoologie. 2 18 Agamidae — Agriotherium. nur mit der Spitze den Boden. Art der einzigen Gattung: A. crepitans, Agami^ 52 cm lang, Schwanz 3 cm, Flügellänge 29 cm. Schwarz, violett und grünlich schimmernd, Brust und Unterhals stahlblau, Schnabel grünlichweiss. Lebt in Schaaren in den Wäldern des inneren Guiana bis zum Rio negro. Die Indianer halten ihn gezähmt als Wächter ihres Geflügels. Die Männchen stossen gellende- Schreie aus, auf welche bei geschlossenem Schnabel lange dumpfe Töne folgen. Ag'amidae, s. Agamen. Agamonema Dieswg (griech. agamos ehelos, nema Faden). Gattung der Nematoden. In Fischen lebend. Nun fast durchgehends als Entwicklungsformen anderer Gattungen erkannt. Agai)Oriiis = Psittacula roseicollis, Eosenpapagei. Agaseen = Kuduantilope, Strepsiceros capensis. Agassizia Valenc Gattung der Seeigel. Bilateral. Ambulakralblätter ganz unregelmässig. An den Küsten des heissen Amerika. Agathidium Illig. Gattung der Aaskäfer (Silphidae). In Pilzen, fau- lenden Pflanzen. Ag-athis Lotr., s. Braconidae. Agatvogel oder Mangoldeule, Brotolomia meticulosa, Schmetterling aus der Familie der Eulen. Agelaius, Sumpftrupiale. Gattung der Stärlinge. Hierher u. a. : A. phoeniceus, Rothflügel. Lebt in Nordamerika nach Art unseres Staares in grossen Schwärmen. Ein hübscher munterer Vogel unserer Volieren. Ag'elastica (griech. agelazomai, heerdenweise leben) Redt., Gattung der Blatt- käfer. Gemeinste Art: A. alni, Erlenblattkäfer. Schwarze Larve auf Erlen. S. Blattkäfer. Ageleiia labyrinthica L. Aus der Familie der Röhrenspinnen (Tu- bitelae). Baut trichterförmige Gewebe. Ageiiesie, Unfruchtbarkeit der Frauen oder ererbte Gehirnverkümmerung. Ageiiia, Gattung der Grabwespen. Ageronia feronia, ein brasilianischer Schmetterling, der nach Darivins Beobachtung beim Nachjagen nach einem anderen Genossen ein Geräusch hören lässt, das an den von einem Zahnrad — wenn es an einem federnden Haken vor- beiläuft — verursachten Lärm erinnert. Aglia Ochsh. (griech. aglia Flur). Gattung der Spinner. Art: A. tau L., Schieferdeker. Im Frühjahr in den Buchenwäldern. S. Spinner. Aglossa. Zungenlose Batrachier. Unterabtheilung d.Froschlur che (s.d.). Die beiden Eustachischen Röhren münden mit gemeinsamer Oeflfnung in den Schlund. Das Trommelfell ist nicht sichtbar. Die Zehen sind mit ganzen Schwimmhäuten verbunden. Familien: Dactyletrida, Pipida, Myobatrachida. Aglossa Latr. Gattung der Zünsler. Art: A. pinguinalis L., .Fett- schabe, deren Raupe in Fettwaaren schmarotzt. Aglyphodontia (griech. ohne Furchenzähne) = Colubriformia = Co- lubrina innocua = Giftlose Schlangen. Agnatlia (griech. kieferlos) Mörc/i., Testacellidae Gray. Unterabtheilung der deckellosen Landschnecken. Kiefer verkümmert, nicht verhornt, die haken- förmigen Zähne stehen in schiefen Reihen. Meist Fleischfresser. Hierher die Gat- tungen: Testacella, Glandina, Daudebardia, Ennea, Streptaxis. Agoniis Bl. Sehn., Steinpicker. Gattung der Panzerwangen. S. As- pidophorus. Agricola, s. Arvicola. Agrilus Sol.^ s. Prachtkäfer (Buprestidae). Agrion, Wassernadeln (griech. agrios wild). Gattung der Wasser- jungfern mit langem dünnem Leib. Arten: A. virgo L., A. splendens, beide mit grünen Flügeln. Die anderen Arten sehr klein. Die Eier werden in Wasser- pflanzen eingestochen. S. Wasserjungfern. Agriotes (griech. Landmann) Lsc/isch. Gattung der Schnellkäfer. Hier- her u. a.: A. lineatus L., Saatschnellkäfer, dessen Larve, der sog. Draht- wurm, den Pflanzenwurzeln aussordentlich schädlich wird. S. Schnellkäfer. Agriotherium, s. Hyaenarctos, Agriotypus — Alaemon. 19 Agriotypiis armatus. Schlupf wespenai-t, sucht die Eier der Phryganiden- gattung, Aspatherium, heim, indem sie dieselben sogar unter Wasser anbohrt. AgTobates ^ Aedon galactotes, Baumnachtigall. AgTodiiis Lalandii ^- Otocyon caffer, Löffelhund. Agrodroma = Anthus campestris, Brachpieper. Agromyza Fab., s. Acalyptera. Agrotis Ochsli., s. Eulen. Agiia, Bufo agua Latr., Riesenkröte. Mit sehr stark entwickelten Ohr- drüsen. Ferse mit zwei Höckern. 23 cm. Braun, dunkelgefleckt. Der grösste Froschlurch. Süd- und Centralamerika. Agiiara, s. Procyoii. Agnarachay, s. Cauis. Aguarapope, s. Procyoii. Aguta, s. Solenodon. Aguti, s. Dasyproeta. Agyrtria albicollis, weisshalsiger Kolibri. Aliaetulla Gray. Gattung der Baumschlangen (Dendrophidae). Hierher: A. smaragdin a Günther, aus Westafrika. Ahornpfeilmotte — Acronycta aceris, s. Enlen. AI, Faulthier, s. Bradypus. Ai = Caiiis silvestris ('?), indianischer Wildhund. Aigrefin, franz. Volksname für den gem. Schellfisch. Ailaiitluisspiiiner, Attacus Cynthia, Denr. = SaturniaCynthia Guerin. Art der Spinner. Grosser Nachtschmetterling Ostindiens (Assam), zur Seiden- p-ewinnung gezüchtet. Raupe grünlichgelb mit Fleischzapfen , lebt von den Blät- tern der Ricinusstaude und des Götterbaumes. Der dunkelbraune Cocon wird in ein Blatt dieser Pflanzen gewickelt. Konnte bisher nicht eingebürgert werden, da er keinen Winterschlaf hält; auch haspelt sich die Seide nur schwer ab, so dass der Cocon nur Floretseide liefert. Ailui'opoda 6'rfl?/, Katzenfüssige. Unterabtheilung der Schleichkatzen. Ailurus F. Guv., Katzenbären. Gattung der bärenartigen Raubthiere (ürsidae). Von den Gattungen Ar ctitis und Cercoleptes durch den buschigen Schlafi'schwanz und die behaarten Sohlen unterschieden. Die Schnauze sehr kurz und breit. 4 Zitzenpaare. Einzige Art: A. fulgens F. Cuv., Panda. 55 cm lang, Schwanz 32 cm. Oben dunkelroth, goldig angeflogen, unten glänzend schwarz, Schwanz fuchsroth. Im Süden des Himalaya. Wegen des Pelzes sehr geschätzt. Ai-l'ereca, s. Bradypus. Aitel = Döbel. Aix sponsa, Brautente, Carolinenente, s. Enten. Akabahund, s. Beduinenhund. Akalaispanner, s. Boarinia Tr. Akalephen, s. Acalephen. Akainba = Molirenmaki. Akatschi, s. Dasyproeta. Akbek = Gröiilaudswal. Akbilik = Grrönlandswal. Akwir = Strauss. Ala calcarata, gespornter Flügel, s. Vögel (Gefieder). Alactaga = Scircetes Cuv.f Sandspringer. Gattung der Springmäuse. An den verwachsenen Mittelfussknochen legt sich jederseits noch eine Zehe an . so dass er dreitheilig erscheint. Arten: 1) Pferdespringer oder Alactaga (A. jaculus Brandt), 20cm, Schwanz 28cm, graugelb; springt rascher als ein Pferd läuft. Krim, in den Steppen zwischen Don und Donau, am südlichen Ural , in der grossen Tartarei, in Sibirien. 2) A. acontion Brdt., 12cm, Schwanz 14cm, fahl- gelb mit Schwarz gemischt. Kirgisische Steppe, Alae (Flügel), s. Muschelthiere. * Alae (Flügel), s. Rankenfüsser. * Alae anticae (Vorderflügel), s. Insekten.* Alae postieae (Hinterflügel), s. Insekten.* Alaemon, Stelzenlerchen. Arten: A. Dupontii, Bogenschnabellerche, A. desertorum; Wüstenläuferlerche. S. Bogenschnabellerche. 20 Alalonga— Alciopidae. Alalouga, ital. Volksname für den grossflossigen Tliun. Alalus nennt Hückel den Menschen auf der Stufe, da ihm noch die articu- lirte Sprache mangelt. Aland = Grängling. Alandblecke, s. Alburnus u. Aspius. Alaiider = Stint. Alap = Muti, Falco coerulescens, südasiatische Falkenart. Alasmodonta (aus: An-elasm-odonta, ohne Lamellenzahn). Gattung der Flussmuscheln (Unionidae). Steht zwischen Unio und Anodonta. Vor- wiegend Muscheln des nordamerikanischen Süssgewässers. Alat = Döbel. Alata s. Fliigelschneckeii.* Alath = Moschusthier. Alauda, s. Lerchen. Alandidae, s. Lerchen. Alausa, s. Alosa. Albatros, s. Diomedea. Albe = Uckelei. Albele = Uckelei. Albinos heissen Thiere, bei welchen sich kein Farbstoff entwickelt, auch nicht das schwarze Pigment im Auge. Albula = reichen. Albumen heisst das „Weisse" im Vogel- und Reptilien-Ei (Ei weiss). Albunea symnista Fahr. Aus der Familie der Landkrebse (Hippidae), Mittelmeer. Alburnus Bondelet, Lauben. Gattung der Karpfenfische. Gestreckte Fische mit zusammengedrücktem Bauche, massig grossen Schuppen, kurzer Rücken- flosse ohne starken Stachel, verlängerter Afterflosse, vorstreckbarem Oberkiefer, vorspringender Unterlippe. Hierher: 1. A. lucidus Heck., Uckelei, Laube. 10 — 20 cm lang. Oben meist bläulichgrün , unten und an den Seiten silberig. Die Rücken- und die Schwanzflosse grau, Mundspalte sehr schief. Li ganz Europa nördlich von den Alpen , besonders in Seen und langsam fliessendem Gewässer. Hauptnahrung der Hechte , Barsche , Forellen. Aus seinen Schuppen wird die Perlessenz zur Bereitung der künstlichen Perlen hergestellt. 2. A. mento Ag.^ Mai- renke. 15 — 30 cm, Mundspalte schief. Oben blaugrün, unten silberweiss ; Brust-, Bauch- und Afterflosse blassröthlich. Im Gebiete der Donau, besonders in den bairischen Seen. 3. A. bipunctatus L., Alandblecke, Schneider. 10 — 15 cm, Mundspalte etwas schief. Rücken bräunlichgrün oder blau, Seiten hellgrünlich, über der Seitenlinie eine schwarze breite Binde vom Auge bis zur Schwanzflosse: Brust- und Afterflosse grau, die anderen Flossen gelblich. Albvieh, kleine, milchreiche Rinderrace der schwäbischen Alb. Aica, s. Alken. Alce capensis = Buselaphus oreas, Elenantilo'pe. Alceas s. Alseas. Alcediuidae, s. Eisrögel. Alcedo, s. EisYÖ^cl. Alcelaphus = Bubalis (s. d.). Alcenierops = Nyctiornis Athertoni, Nachtspint oder Sangrok. Indischer Bienen fr esse r. Alces Sm. Elcbe, Gattung der Hirsche. Grosse Zweihufer mit breiter be- haarter Schnauze, kurzem Dickhals^ bemähnter Kehle, breitem, bis 25 kg schwerem, langsprossigem Geweih mit einer grösseren, aufrechten zerschlitzten Endschaufel und einer nach vorne gerichteten 3 — 4 zackigen Basalschaufel. Art: Elch, Elen (A. palmatus Klein). S. d. Alcidae, s. Alken. Alcinoe papulosa Delle Cli. = neapolitana Less. = Chiaja papu- losa M. Edw. Eine Rippenqualle aus der Familie der Lobatae. Mittelmeer. Alciopidae, Familie der Polychaetae errantia. Körper mit 2 grossen halbkugeligen, hochentwickelten Augen; Girren blattförmig; Rüssel vorstülpbar Alcippidae— Alinda. 21 mit Röhre und Speiseröhre mit Papillen; Larven parasitisch. Gattungen: Alciope A. Edw., Vanadis Clapr., Aster ope Clapr. u. s. w.* Alcijjpidae , Familie der (Cirripeda) Abdomin alia: Vier Beinpaare, das erste tastenförmig. Gattungen: Alcippe Hanc* Alcyonaria Edw. (griech. alkyonion Thierpflanze) , Korkpolypen, s. Octactinia Ehrenherg.* Aleyone, Honiggrasfalter (Satyrus Alcyone), Tagfalter aus der Sippe der Aeugler. Alcyonella f u n g o s a Fall. Festsitzende Moosthierchen (Familie PI u m a- tellidae). Alcyonidae, s. Eisvögel. Alcyoiiidae, Familie der Octactinia. Festsitzende Polypenstöcke ohnp Achsenskelet mit fleischigem oder lederigem Polypar und spärlichen Kalkeinlage- rungen. Vermehrung durch seitliche oder grundständige Knospen. Gattungen: Alcyonium L., Cornularia Lam.* Alcyoiiidiidae, Familie der Ctenostomata. Stückchen gelatinös, un- regelmässig. Ausschliesslich Meeresbewohner. Gattungen : A 1 c y o n i d i u ra Lam., = Halodactylus Earre, Cyclo um Hass. u. s. w.* Alderiiay-Race (Jersey-Race). Kleine milchreiche buntgefleckte Rinder- race der normannischen Inseln. Alecto, s. Comatiila. Alectops, s. Vampyrina. Alectorides (griech. alekton , Hahn), Hühnerstelzen. Abtheilung der Stelz Vögel. Bilden die Vei-mittlung zwischen den Scharr- und den Sumpfvögeln. Gattungen: Otis, Palamedea, Psophia, Grus. Aleetornis petrosa = Caccabis petrosa, Klippenhuhn. Alectoweber, s. Textor. Alectroenidae, s. Hühnertauben. Alectrorura = Alectiira. Alectura = Talegallus Lathami, Buschhuhn, aus der Familie der G r o s s f u s s h ü h n e r. Aledon capensis = Orthagoriscus mola, Mondfisch. Aleochara, s. Aleocharlni. Aleocliariiii Erichs. Unterfamilie der K u r z f 1 üge 1 k äf e r (S t a p h y 1 i n i d a). Die Stigmen der Vorderbrust sichtbar. Meist ganz kleine, im Mist, Mulm lebende Käfer . Hierher die Gattungen :Aleochara Gray, H o m a 1 o t a Mann., L o m e c h u s a Grav., Bolitochara Mann., Myrmedonia Er. Alepocephalidae, Familie der Edelfische. Kopf nackt, Körper mit oder ohne Schuppen, ohne Bartfäden, ohne Fettflosse, ohne Schwimmblase, die Rücken- flosse weit rückwärts. Fische der Tiefsee. Hierher u. a. die Gattung: Alepo- cephalus Risso. Schuppen dünn, cycloid. Oberkiefer zahnlos. Art: A. rostra- tus Bisso. Schwärzlichbraun. Augen gross. Lebt 650m und tiefer in der See. Alepocephalus, s. Alepocephalidae. Alestes M. Tr. Gattung der Characinidae. (S. d.) Alet = Döbel. Aleiirodes, Gattung der Schildläuse. (S. d.) Alewife, engl. Name für Clupea mattowocca Mitschill, dem Pilchard ähnliche Häringsart. Alexia, s. Auriculideu. Alexis = Lycaena Icarus Bofh., s. Bläuliuge. Alt'redhirsch = Cervus Alfredi Gray. Seit Kurzem bekannt. Auf den Philippinen. Alg'äuer Race. Einfarbige Rinder vom bairischen Algäii. nüttelgross. AJgarde = Elster. Algeuflsch, s. Phyllopterix. Algazel = Antilope gazella Pallas. Alimalarve, Alima (griech. halimos gesalzen), jetzt als Jugendpliase ge- wisser Stomatopoden erkannt. Alimosch = Sclimutzgeier. Alinda tJ. Vest. Gruppe d. Gattung: Schliessmundschnecken (Clausilia). 22 Alitropus — Alligator. Alitropns, s. Aegideu. Alken, Alcidae. Familie der Taucher. Schwimmvögel mit seitlich zu- sammengedrücktem Schnabel, der meist kürzer als der Kopf, oft quer gefurcht, hakig oder zuges^oitzt, kurzen, säbelig gebogenen Flügeln, kurzem, meist zwölf- fedrigem Schwanz, durch Schwimmhäute verbundenen Vorderzehen, stummeiförmiger oder auch ganz fehlender Hinterzehe. Gesellig lebende Vögel des Nordens. Nisten in Gesellschaft auf den Klippen der Felsenufer, legen nur ein Ei, welches beide Eltern bebrüten. Gattungen: 1) Alca L., Alken. Schnabel quer gefurcht, Nasen- löcherbefiedert. Arten: A.impennis L. Riesenalk, grosser Alk; Geiervogel, Brillenalk, nordischer Pinguin, 90cm lang, Hals und Oberseite schwarz, weisser Augenfleck, unten weiss. Der Geirfugl der Nordländer. War noch zu Anfang des Jahrhunderts auf Island und Grönland sehr häufig, scheint jetzt aus- gerottet. A. torda L. Tor d- Alk, 44 cm lang, oben schwarz bis schwarzbraun, mit weissem Zügelstreif, unten weiss. Im Norden bis zum 72. Grad. — 2) Hor- mon Illig, Larventaucher. Schnabel quer gefurcht, Nasenlöcher frei. Arten: M. arctica Illig = fratercula Temm., Gemeiner Larventaucher, Papagei- taucher, Lund, Seepapagei, 31 cm lang. Oben schwarz, Wangen, Kehle aschgrau, unten weiss, Schnabel hellroth, Füsse roth. Im mittleren und nördlichen Atlantischen Ocean, brütet auf Helgoland, gräbt in die Felsenerde Brutröhren von Ellenlänge. M. cirrhata Bonap. Oben schwarz, Gesicht weiss. Auf Kamtschatka. — 3) Uria Lath.^ Lummen. Schnabel ohne Querfurchen, die länglichen Nasenlöcher befiedert. Arten: U. grylle Lath., Grill-Lumme, 34 cm lang. Im Sommer ganz schwarz, nur an den Flügeldeckfedern weiss, im Winter weiss, schwarzgefleckt, Schnabel schwarz, Füsse roth. Selten an der deutschen Küste, ü. lomvia Brunn. (U. troile aut.) = Dumme Lumme, Trottellumme, Troil-Lumme, 40 cm lang. Im Sommer Kopf, Hals und Oberseite schwarzbraun, die Spitzen der hinteren Schwingen und die Unterseite weiss, Schnabel schwarz, Füsse schwarz- grau. Kommt aus dem Norden häufiger an die deutschen Küsten. — 4) Phaleris Temm., Staryktaucher. Schnabel nicht quergefurcht, Nasenlöcher frei. Art: Ph. psittacula Fall., Brillen-Staryktaucher, 34cm lang, schwarzbraun, unten hellgrau, weisser Augenfleck. Schnabel roth. Auf Kamtschatka. — 5) Mer- gulus Vieül., Krabbentaucher. Schnabel nicht quergefurcht, die rundlichen Nasenlöcher befiedert. Art: M. alle Vieill., Kleiner Krabbentaucher. Kleinste Alkenart , fliegt besser als andere Alken. Sein Fleisch sehr geschätzt. An den nordischen Küsten häufig. Alkonues = Kermesschildlaus, Lecanium ilicis. Allaiitoidica M. Edir. heissen die Reptilien, Vögel und Säugethiere, bei welchen Vertebraten die Entwicklung mit Amnion und Allantois erfolgt. Allaiitoin, ein stickstoff"haltiges Zersetzungsprodukt der Eiweisskörper im fötalen Harn, im Harn saugender Kälber, im Harn der Hunde und Katzen immer vorhanden, in Harnstoff" überführbar, aus Harnsäure darstellbar. Allantois, Harnsack. Sackartiges, bei den Embryonen aller Wirbelthiere. ausgenommen die Fische, als Aussackung der Bauchseite des Hinterdarmendes sich entwickelndes Organ (s. Säugethiere). Allantus Jur. Gattung der Blattwespen (s. d.). Alleghanische Subregion, s. Thiergreographie. Allfarl)lori = TrichoglossusNovaeHollandiae, Pflaumenkopf Sittich. Allgrazelle. s. Gazelle. Alligator Cuv. = Champsa Wagler. Gattung der Allig atoridae. Ge- drungen gebaute Krokodile mit platter, abgerundeter Schnauze, jederseits 20 Zähnen, von welchen die Eckzähne und das untere vordere Paar in eigene Gruben des Ober- und Zwischenkiefers passen. Art: A. mississipiensis Gray, Hechtkaiman. 4,5 m lang, mit langer breiter Hechtschnauze, knöcherner Nasenscheidewand, zwischen den Augen eine Stirnlängsleiste, sohmutzig-olivengrün dunkelgefleckt oben, unten hellgelb. Im Südosten von Nordamerika. Andere Gattungen der Alli- gatoridae: Caiman Spix , Rücken- und Bauchschilder stehen je in Gelenkver- bindung. Ohne Augen-Querleiste. Arten: C. palpebrosus öra«/ u. C. trigonatus Gray, im tropischen Amerika. — Jacare Gray, zwischen den Augen eine Quer- leiste (Brille). Arten: J. sclerops Gray, Brillenkaiman, 2— 2,5 m lang. J. Alligatoridae — Alpenkrähe. 23 nigra Gray, schwarzer Brillenkaimau , Mohrenkaiman, über 6 m lang. Beide in Südamerika. Allig'atoridae, s. Alligator. Alligatorschildkröte, s. Chelydra. AUodactylus, Lataste et Rochebr., Verschiedenzeher. Gattung der Sand- ■echsen. Alloeog'enesis (griech. alloios anders beschaffen, genesis Entstehung), s. Hydroiden.* Allopola, allopole Heterostauren (bilateral symmetrisch), nach Haeckel jene organischen Grundformen, die nur durch eine Ebene, die Hauptebene, in zwei symmetrische gleiche Hälften getheilt werden können. Allopolygoiia, nach Haeckel eine nur bei den Radiolarien sich findende Grundform (ei,n mit allen Ecken in einer Kugeloberfläche liegendes Vieleck mit ungleichartigen Flächen). Sind die Flächen des Polygons alle gleichartig, so heisst die Form: Isopolygona. Allosauridae. Fossile Gruppe der Dinosaurier. Fleischfresser; bewegten sich auf den Hinterfüssen. Art: A. fragilis Marsh., 8m lang. Allostaura Haeckel. Grundform, stereometrisch ansgedrückt durch die am- phitekte Doppelpyramide, während die reguläre Doppelpyramide die Isostaura ■stereometrisch versinnlicht. Allotria Westw., Schmarotzergallwespen. Gattung der Gallwespen. AUotriogonie, s. Hydroiden. Almiqni, s. Soleuodon. Alinizilero = Bisamspitzmaus. Ahnt = Uckelei. Aloiuya tanz. Gattung der Ichneumonidae (s. d.). Alopecias, Alopias Raf. Gattung der Lamnidae. Haifische mit sehr langem oberen Schwanzlappen, sehr kleiner zweiter Rückenflosse und Afterflosse, kurzer Kegelschnauze, dreieckigen, massig grossen Zähnen. Einzige Art: A. vul- pes L., Fuchshai, über 4 m lang, oben blau, unten hellfleischfarbig. Mehr als ■die Hälfte der Leibeslänge kommt auf den Schwanz. Stellt den Häringszügen eifrig nach. Atlantischer Ocean, Mittelmeer. Alopeeion Dum. Bibr. Gattung der Wolfszähner (Lycodontidae). Art: A. annullifer Dum. Bibr. Alopias, s. Alopecias. Aloponotus Dum. Bibr. Gattung der Leguane. Echsen mit schuppenloser Eückenhaut, niederem Rückenkamm, doppelreihigen Schenkelsporen. Art: A. Ri- cordii Dum. Bibr. Auf St. Domingo. Aloponotus Dum. Bibr. Gattung der Baumagamen. Alosa Cui\, Alsen. Gattung der Häringe (Clupeiden). Von der Gat- tung Clupea durch den zahnlosen Gaumen unterschieden. Hierher u.a.: A. finta Cur. Finte; A. communis Yarr., Maifisch, Alse; A. pilchardus, Sardine, Pilchard. Siehe bei den einzelnen Arten. Alose, engl. Volksname für die Alse oder den Mai fisch, Alpaca, s. Auchenia. Alpenamsel, s. Pyrrhocorax. Alpenbock, Rosalia alpina L., s. Bockkäfer. Alpenbraunelle, s. Flüevogel. Alpendohle, s. Pyrrhocorax. Alpenente, Bergente, Fuligula marila. Alpenf'alter = Augenspiegel (Doritis). Alpenfauna, s. Fauna. Alpenflederniaus = Vespertilio maurus Blasius. Alpenfloh, s. Oletscherftoh. Alpenüüevogel, s. Accentor. Alpenforelle, s. Forelle. Alpengeier = Gänsegeier. Alpenhäkler = Cypselus melba, Felsensegler. Alpeuhase, s. Hasen. Alpenhuhu, s. Schneehuhn. Alpenhund = Alpenwolf. Alpenkrähe, s. Pyrrhocorax. < 24 Alpenkröte— Amaclina. Alpenkiöte, s. Kröte. Alpenlans, s. OletscherlloJi. Alpenlerche, s. Lerchen. Alpenmauerläufer, s. Tichodronia. Alpenniaus, s. Mäuse. Alpenmeise = Bergmeise, Pariis borealis. Alpenninrmelthler, s. Arctomys. Alpenpfeifhase, s. Lagomys. Alpenratte, s. Arvicola. Alpenreg-enpfeifer, s. Charadrius. Alpenregionen, s. Thierg-eographie. Alpensalamander, s. Salamaudra. Alpenschneehuhn, s. Schneehuhn. Alpenschwalbe, s. Cypselus. Alpensegler, s. Cypselus. Alpenspecht, s. Tichodronia. Alpenspitzmaus, s. Sorex. Alpensteinbock, s. Steinbock. Alpenstraudläufer, s. Strandläufer. Alpentriton, s. Triton. Alpenwolf, s. Canis alpinus. AlpenwUhlmaus, s. Arvicola. Alpsteiiie = Belemiiiteii. Alsaecus leiicopogon = Sylvia subalpina, Bartgrasmücke. Alse, s. Maiflsch. Alsodes Bell. Gattung der Bombinatorina (s. d.). Froschlurche mit convexem Kopfe, hinten freier Zunge, auch an den kurzen Fingern Schwimmhäute (aber nur an der Basis) , ohne Trommelfell , Gehörtuben und Trommelhöhle , mit Gaumenzähnen in zwei kurzen rundlichen Gruppen zwischen den inneren Nasen- öffnungen. Eine Art vom Chonos- Archipel. Alsophis, s. Dromicus. Alster = Elster. Altica = Haltica, Erdflöhe. Altin = Faust- oder Steppen huhu. Altl, s. Döbl. Altthier, weiblicher Hirsch nach der ersten Brunst. Aluate, s. Mycetes. Alucita hexadactyla L. Art der Federmotten. Aus der Familie der Feder geistchen (Pterophoridae). Mit Nebenaugen. Jeder Flügel spaltet sich bis zur Wurzel in sechs linienförmige Federn. Alula, Afterflügel, s. Yögel (Gefieder). Alula (Flügelanhang), s. Zweiflügler.* Alve = Uckelei. Alveolen, s. Seeigel.* Alveolen, extracapsuläre, s. Eadiolaria Müll.* Alveolen, intracapsuläre, s. ßadiolaria Müll.* Alveolineukalk, s. Forammiferen. * Alveoliniden Max Schnitze. Familie der Würze Ifüsser. Alydus calcar atus L. Aus der Familie der Randwanzen (Coreidae), s.d.. Alysia Latr. Gattung der Braconidae. Alytes Wagler. Fesslerkröten. Gattung der Alytina (s. d.). Frosch- lurche mit kleiner Ohrdrüse, vier freien Fingern, schwachen Zehen-Schwimmhäuten, deutlichem Trommelfell, runder dicker, festgewachsener, hinten vollständiger Zunge^ Vomerzähnen, Männchen ohne Kehlsack, Haut mit Knötchen und Höckern bedeckt. Art: Fesslerkröte, Hebammenkröte (A. obstetricans Laurenti), s. d. Alytida. Unterfamilie der Kanida (s. d.). Mit Ohrdrüsen. Querfortsätze- des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Gattungen: Scaphiopus,. Alytes, Hellioporus. Amadia, s. Ecpleopus. Amadiua = Spermestes. Dickschnäbelige Prachtfinken. Stark gebaute^ etwa zeisiggrosse Finken mit kurzen Flügeln und kurzem Schwanz. Bewohnen Amalia— Amblyrhynchus. 25 gesellig die Grasebeuen und Steppen Afrikas, Australiens, Südasiens, nähren sich von Sämereien, Knospen^ Insekten. Anmuthige Zimmervögel. Hierher u. a. : A. cantans Gray, Silberschnabel; A. nitens Sivoinson, Stahlfink, Atlas- vogel; A. cucullata Gray, kleines Elsterchen, Kappenfink; A fasciata, Halsbandfink; A. punctularia, Muskatvogel; A. maja und A. rubinigra, weiss- und schwarzköpfige Nonne; A. oryzivora, Reisvogel. Amalia Jfog'M, Tand. Gattung der nackten Landschnecken (Lim acidae) s. Limax. Aiiialtheidae. Familie der Ammonshörner (Amnionitina). Mit meist abgeplatteter und gekielter Schale; die letzte Windung ist breit; die Sättel meist schmal, eng. Hierher u. a. Gattiing Amaltheus Montf. mit A. margaritatus Brug. Im oberen Lias. Anialthens, s. Amaltlieid«ie. Aiiiara Bon. Artenreiche Gattung der Gruppe: Feronini, einer Unterfamilie der Carabidae, Laufkäfer. Von Mittelgrösse. Amaraiithvoa:el, s. Astrilden. Amaroeeiiini M. Echv. Gattung der Polyclinidae (s. d.). Amasta Haeckel, Zitzenlose = Monotremata. Amaiil, süddeutscher Volksname für den Sander. Amazonen, Grünpapageien, Chrysotis. Gattung der Kurzschwänze (Psittaci). Tauben- bis rabengrosse Papageien, mit massig gewölbtem, sehr kräftigem Schnabel, meist nackter Wachshaut und nacktem Augenkreis, freien Nasen- löchern, vorherrschend grünem Gefieder. Sehr gesellige, gelehrige Vögel, gute Sprecher. Süd- und Mittelamerika. Hierher u. a. : Chr. amazonica Gray, Amazonen- papagei, dunkelgrasgrün, Kopf und Backen hochgelb, Stirne violett, Schwanz oben grün und roth, unten zinnoberroth. Nach dem Jacko der gelehrigste Sprech- papagei; Chr. ochrocephales ßr)waji?., Gelbscheitel-Amazone; Chr. farinosa Frisch.. Surinampapagei; Chr. collaria, weissköpfige Amazone; Chr. ochroptera, Gelbflü gel- Amazone. Amazonenameise, Polyergus rufescens, Südeuropa. Hält Sklaven. Siehe Ameisen. Amazonenpapag^ei, s. Amazonen. Ambassis Cnder. Gattung der Barsche (s. d.). Kleine, stark zusammen- gedrückte , grossschuppige Fische mit endständigem , sehr vorstülpbarem Munde, zwei hohen getrennten Rückenflossen (die erste mit sieben Stacheln), dreistachliger Afterflosse, dornlosem Hauptdeckel, unten mit doppelter Sägekante versehenem Vor- deckel. Vor der ersten Rückenflosse steht ein kleiner nach vorn gerichteter Stachel. Art: A. Commersonii Ctwier, 4 — 8 cm: mit silberglänzendem Längsband. Ostindien. Aniber, s. Ambra. Amblodipsas Pet. Gattung der Zwergschlangen (Calamariidae). Amblycephalus KtibJ. = Aspidocerus Fitz. Gattung der Nachtbaum- schlangen (Dipsadidae). Asien. Amblymetopon Günther. Gattung der Zwergschlangen (Calamaridae). Amblyomma americanum, amerikanische Waldlaus, eine der ge- meinsten Zecken Amerikas. Amblyopinen. Unterfamilie der Go bilden. Aalförmige Fische mit nacktem oder kleinbeschupptem Körper, einer Rückenflosse, vorragendem Unterkiefer, sehr kleinen Augen. Einzige Gattung: Amblyopus, Blindgrundeln; tropische Fische. A. caeculus Bloch. Bengalen und China. Amblyopsis Dekay. Blindfisch (griech. amblys stumpf, opsis Gesicht). Gattung der Häringe. Einzige Art: A. spelaeus Dekay, Höhlenblindfisch. Kleiner farbloser Fisch mit unter der Haut verborgenen Augen, nur in den unter- irdichen Gewässern der Mammuthhöhlen von Kentucky. Amblyopus, s. Amblyopinen. Amplypterus Agass. Fossile Gattung der Schmelzschupper, mit kurzen Rückenflossen, grossen Flossen. Von der Kohlenformation bis zur Trias. Amblyrhynchus 7?e//. Gattung der Leguane. Schnauze abgestutzt,^ der Kopf oben mit konischen Höckerchen, am Rücken ein Schuppenkamm, die Kehle ausdehnbar. Hierher: A. cristatus Beil. von den Galopagosinseln. 26 Amblystouia — Ameisen. Amblystoma Tschudi. Gattung der L e c h r i o d o n t a (s. d.). Glatthäutige Molche mit grosser, ovaler, mit der ganzen Unterseite angewachsener Zunge, verti- kalen Hautfalten, vierzehigen Vorder-, fünfzehigen Hinterfüssen , dickem, an der Basis fast drehrundem, später comprimirtem, am Ende spitz abgerundeten Schwänze. Die Gaumenzähne stehen in zwei geraden oder schwach bogig gekrümmten Quer- reihen. 21 Arten bekannt. Bei mehreren Arten tritt die Verwandlung nur unter anormalen Verhältnissen ein, bei anderen pflanzen sich die Larven regelmässig fort; dies lässt die Auffassung dieser Larven als eigene Gattung: Siredon. be- rechtigt erscheinen. S. Axolotl. Ambly teles Wesm. Gattung der I c h n e u m o n i d a e. Ambos, eines der drei Gehörknöchelchen der Säugethiere. S. Wirbeltliiere ( Ohr). Ambra, Am her. Früher als Arznei, jetzt nur mehr als Räuchermittel in Gebrauch stehende, wachsartige, leicht zerdrückbare Masse, die an den Meeres- küsten aufgelesen oder im Meere aufgefischt wird und vom Pottwal stammt, ohne dass man jedoch bestimmt wüsste, wo sie sich im Thiere bildet. Ambulacralanhäiig-e, s. Seewalzen.* Ambiilacralfelder, s. Seeigel.* Ambulacralfüsschen, s. Stachelhäuter.* Ambulacralfurche, s. Haarsterne und Seesterne.* Abulacralgehirn, s. Seeigel mid Stachelhäuter.* Ambulacralplatteu (Wirbel), s. Seesterne.* Ambulacralseite, s. Seesterne.* Ambulacralsystem (ambulacrum, Platz zum Spazierengehen), s. Stachelhäuter.* Ambulacralwirbel, s. Schlaugensterne. * Ambiilatoria Münc Eei welcher aus dem vom Mutterthier gelegten Ei vorerst kein den El- tern ähnliches Individuum, sondern eine von diesen verschiedene Thierform (Amme) hervorgeht , welche auf dem Wege ungeschlechtlicher Zeugung Nachkommen er- zexigt, die erst wieder die anfängliche elterliche Form besitzen. S. Quallen, Mollusken, Würmer, Fortpflanzung (Generationswechsel). Ammenzooid (Scolex) s. Bandwürmer.* o Ammer— Ammothea. 29 Ammer, s. Emberiza. Ammerfiiiken, Passerellinae. Unterfamilie der Finken. Den Ammern auch in ihrer Lebensweise sehr nahestehende amerikanische Finken. Hierher u. a. der Schnee vogel oder Winter ammerfink (Junco hiemalis i'r?/a<^/'); der im Norden bis in die Polargreuze vorgeht, der Weisshalssperling oder B äff che n- ammerfink (Zonotrichia albicoUis), der im ganzen östlichen Nordamerika gemein ist. Ammerlerchen, s. Alauda. Ammenveber, s. Webervög-el. Ammicola, s. Hydrobia. Aiiimocoetes Qiterder, die Larvenform der Neunaugen (s. d.). Ammodytes Art. Sandaale. Gattungder Schlangenfische (Ophidiidae). Lange, walzige, kleinbeschuppte Fische mit vielen schrägen Feldern am Bauche, ohne Bauchflossen, mit sehr langer, von der Schwanzflosse getrennter Rücken- und Afterflosse. Der spitze Unterkiefer ragt über die obere Kinnlade weit vor und ist gleich dieser zahnlos. Die Stellung dieser Ordnung ist eine sehr zweifelhafte. Leben an flachen, sandigen Stellen der Küste, schwimmen nach Art der Aale, graben sich mit dem vorragenden Unterkiefer beim Rücktreten der Flut ausser- ordentlich rasch in den Sand ein. Der erstaunlich weit aufreissbare Mund dient als trefflicher Fangapparat. Im Frühjahre ziehen sie in Menge nach dem Brake- gewässer, u.m zu laichen. Arten: 1) A. lanceolatus Lesauvage^ grosser Sandaal. Tobiasfisch, 20 — 40 cm lang. Am Pflugscharbein vorne zwei spitze Zähne, mit 170 schrägen Feldern an den Seiten. Nord- und Ostsee. 2) A. tobianus L., kleiner Sandaal, 15 — 20 cm. Pflugscharbein zahnlos, mit 130 schrägen Feldern. An allen Küsten Europas. Ammomaues cinctura, Sandlerche. Amiiiouitidae, Familie der Tetrabranchiata. Sipho randständig; Septen vielfach gebogen, mit Sattel und Lappen, in der Mitte meist nach vorn convex. Nur fossile Formen bekannt; eingeschlossen finden sich Aptychen und Anaptychen, räthselhafte Bildungen der verschiedensten Form. M. Nenmayr nimmt 38 Gat- tungen an und ordnet diese in 4 — 5 genetische Reihen, welche von den älteren zu den jüngeren Schichten aufsteigen. 1) Arcestiden mit glatter oder quer- gefalteter, gerippter oder längsgestreifter Schale. Eindruck der Mantelfläche auf dem Steinkern der Wohnkammer oft sehr deutlich. Diese Reihe geht von den Goniatiden aus und umfasst : G 1 o b o s i Qnenstedt, T r o p i t e s Mojsls., A o n e s Latihe, Trachycerus Laube, Plicosi Beijrich — sämmtlich aus der Trias, Amalthei, Buch im Jura und Cristati Quenstedt in der Kreide. 2) Tropitiden, die Schale mehr weniger reichlich ornamentirt, die Radialrippe oft geknotet oder bedornt; Runzeln und Manteleindrücke gar nicht vorhanden. Diese Reihe beginnt von Ceratites und umfasst Tropites MoJsi. Wollbienen, Kugelbienen. Gattung der Blumenwespen. Errichten mittelst abgeschabter Pflanzenwolle fingerhutartige Zellen in Baum- und Mauerlöchern. Von anderen Bienen insbesonders durch ihren fast kugeligen kahlen, gelbfleckigen oder gelbgeränderten Hinterleib unterscheidbar. Aiithobiuiu Leach. Käfergattung der Kurzflügler (Staphylinidae). Unter- familie: Omaliini. Aiithoblast, s. Anthogenesis. Anthobrauchiata Aä., s. Afterkiemer.* Antliocephalus Rwl. (griech. Blumenkopf). Bandwürmerlarven, vor- herrschend in Cysticercusform, auf und in den Eingeweiden (besonders Leber) von Knochenfischen des Meeres incystirt, gelangen mit ihren Wirthen in den Darm vonEochen und Haien und entwickeln sich hier zu geschlechtsreifen Tetrarhynchus- Bandwürmern. Aiitliocliaris cardamines, Aurorafalter, aus der Familie der Tagfalter. Authocomns Er., s. Weichüüg-ler. Anthocoris Fall., Bluineiiwauzen, s. Saug-wauzeu. Anthocotyle v. Ben. (griech. Blumenbecher). Gattung der Saugwürmer. Charakteristische Würmer mit zwei kleinen Saugnäpfen nahe dem Munde, sechs gestielten Saugnäpfchen am Hinterende, zwei breiten Sauglappen mit Haken nahe dem Hinterende und je einem kurzen gestielten Saugnäpfchen am Rande. A. Mer- lucii r. BoK, schmarotzt auf Stockfischen. Aiithorton Owen. Fossile Gattung der Dinosaurier. Li der afrika- nischen Trias. Anthogeiiesis, Blüthenbildung bei den Medusen (s. d.). Autliomyia Meifi. Blumenfliegen, Tanzfliegen. Gattung, der Fliegen. S. Muscidae. Ueberaus artenreiche Gattung. Von der Stubenfliege , mit der sie der Laie leicht verwechselt, durch den Mangel der Spitzenquerader unterschieden. Fallen durch ihr nimmermüdes geselliges Tanzen unter den Laubdächern der Bäume und im Zimmer, auf. Von den vielen Arten seien erwähnt: A. canicu- laris L., Stubentanzfliege, deren stachlige, asselähnliche Larve in faulenden Küchenabfällen, an den Wänden der Aborte lebt, während die Fliege unter der Decke des Zimmers hin- und herschwebt; A. ceparum Hojfm., Zwiebelfliege, bohrt Gänge in den Zwiebelboden und vernichtet so viele Zwiebeln; A. brassicae, Kohl fliege, minirt in den Kohlstrunken, vernichtet den jungen Kohl; A. radi- cum L., Radieschenfliege, zerstört die Rettige; A. conformis Fab., Runkel- rübenfliege, fressen die Blätter der Runkelrübe an; A. latucae. Lattichfliege, fressen im Spätsommer die Samen der Salatarten aus; A. meteorica L. , Ge- wittertanzfliege, bei nahendem Gewitter Menschen und Thiere umtanzend. Die angeführte schädliche Thätigkeit bezieht sich 'natürlich auf die Larven. Anthonomus Germ, (griech. blüthenabweidend),Blüthenstecher, Blüthen- nager. Gattung der Rüsselkäfer. Kleine Käferchen mit dünnem geraden Rüssel, kleinen runden Augen, schwachen Fühlern mit siebengliedriger Geissei, ver- dickten Schenkeln. Die Weibchen stechen im Vorfrühling ihre Eier in die Trag- knospen auf den Blüthenboden ein, die Maden fressen die Staubfäden ab, die äusseren Schuppen der Knospen bräunen sich; die Landleute sprechen dann vom „Brenner" (Brennerkrankheit). Die Käfer selbst fressen Blattgrün. Hierher u. a.: A. pomorum L., Apfelblüthenstecher, den Apfelbäumen sehr schädlich; A. pyri Seh., Birnknospens techer, weniger schädlich, frisst die ganze Knospe. Anthophagus— Antlius. 41 aus; A. rubi Herbst, Himbeersteclier in den Blüthen von Prunus und Rubus. A. druparum L., Steinfruchtbohrer, vorherrschend in der Traubenkirsche, in deren Kern die Larve lebt. Alle diese und die Verwandten stellen sich bei Be- rührung todt und fallen mit eingezogenem Rüssel und vorgestreckten Beinen auf den Boden. S. Rüsselküfer. Anthophagus Grar. Käfergattung der Kurzflügler (Staphylinidae). Unter- familie: Omaliini. Aiithopliila Latr. (griech. blumenliebend), s. Blnmenwespen. Anthoi)hora Latr. (griech. blumentragend), Schnauzenbienen, Pelzbienen. Gattung der Blumenwespen. Mit ihrem gedrungenen Leibe, ihrem dichten Haar, und auch in der Färbung an die Hummeln erinnernd. Bauen an Mauern, in der Erde, in Baumlöchern, Röhren, welche sie mittelst Zwischenwänden in Zellen theilen. Summen ausserordentl. schnell von Blume zu Blume. Hierher u.a.: A.pilipes Fahr., rauhhaarige Pelzbiene, am ganzen Körper dicht behaart, Brustkasten und Hinterleibswurzel roth oder gelbbraun , Sammelapparat gelb , sonst schwarz ; A. parietina Fahr., Wandpelzbiene, bewohnt die Löcher alter Lehmwände lind bringt zum Schutze des Einganges ein nach unten gekrümmtes Ansatzrohr an. Aiithosomadeii Baird. (griech. anthos Blume , soma Leib). Krebsfamilie der Pachycephala , fällt mit den Scheer enlauskrebsen zusammen. Authozöa Ehrenh. (griech. anthos Blüthe, zoon Thier), s. Koralleupolj'peii.* Aiithozooiden (griech. anthos Blüthe, zoon Thier, eidos Gestalt), die durch Knospung gebildeten Individuen (Polypen) eines Korallenstockes.* Anthraeosaurus Uuxley. Fossile Gattung der Froschsaurier (Labyrintho- dontia vera, Mastodonsauria). Aus dem Blackbord Tronstone von Lanarkshire. Anthracotherium Cur. Fossile Gattung der Borstenthiere. Aus dem Miocen. Aiithracothorax = Lampomis Mango, der Mango, grosse Kolibris aus der Gruppe der Waldnymphen. Anthrax üco]?., Trauerschweber. Gattung der Schwebfliegen. Die Larven schmarotzen in den Brutbauen der Erd- und Mauerbienen. Anthrenus Latr., Blüthenkäfer. Gattung der Speckkäfer (Dermestidae). Mittelbrust breiter als lang, mit einer Längsfurche; Fühlerfurchen tief. Arten: 1) A. verbasci L., bunter Blüthenkäfer; 2) A. scrophulariae L., gemeiner Blüthenkäfer; 3) A. pimpinellae /V//;r.; 4) A. museorum L., Kabinetkäfer; 5) A. fuscus Latr. Bei 5) sind die Fühler fünfgliedrig , bei 4) achtgliedrig , bei 1—3) elfgliedrig. Authreptcs, s. SoiiueisTÖg'el. Anthribini, s. Rüsselkäfer. AiithribBS Geoffr.. s. Rüsselkäfer. Anthrohia niaiunintiea, höhlenbewohnende Spinnen art ohne Augen. Anthrojiogenesis. Entwicklungsgeschichte des Menschen. Autliropolden, s. Menschenaffen. Anthropoides := Balearica pavonina, Pfauenkranich. Anthropologie, die Lehre von der Entwicklung, dem Bau des menschlichen Organismus, dessen Erhaltung und Pflege, sowie von den Rassen des Menschen. Authropomorphn«', s. Menschenaffen. Anthropopithecus, Po ngo 's. Mittelafrikanische Affen gattung mit Gorilla und Schimpanse. Anthuridae, s. Flossenasseln. Antlius Bechst., Pieper. Gattung der Bachstelzen (Motacillidae). Der massig lange Schwanz ist gabelig ausgeschnitten; die erste Schwinge ist so lang wie die zweite und dritte. Die Kralle der Hinterzehe ist lang, nicht selten spornartig. Sämmtliche Arten sind Zugvögel. Hier seien erwähnt: 1) A. pra- tensis Bec/ist., Wiesenpieper, Wiesenlerche, 15 cm lang, Schwanz 6 cm. Oben olivengrünbraun , unten röthlichgelb, oben und unten dunkelbraun gefleckt. Der Hinternagel länger als die Hinterzehe. Australien und Südamerika ausgenommen auf der ganzen Welt. Brütet zweimal; nistet in einer flachen Vertiefung des Bo- dens. Liebt sumpfige Wiesen und Weiden. 2) A. arhoreus Bec/ist., Baumpieper, Heidelerche, Holzlerche, 17 cm lang, Schwanz 6,5 cm. Oben grün erdbraun- grau mit schwärzlichen Flecken, unten rostgelb, schwarzgefleckt, an Kehle und ^2 Antibrachium— Antilopen. After weisslich. Bei dieser Art allein von allen einheimischen die Hinterzehe länger als der Hinternagel. 3) A. aquati cus Bechst., Wasserpieper, 18 cm lang, Schwanz 7 cm. Oben braungrau mit spärlicher schwarzgrauer Fleckenzeichnung, unten im Sommer ungefleckt. An Kehle und Brust röthlich, im Winter gelblich, an Brust und Hals dunkelgefleckt. Im Sommer in unseren Hochgebirgen. 4) A. ludovicianus Gw. Von dem vorigen durch kürzeren Hinternagel und kürzere Hinterzehe und die grüngelben Kanten der Schwingen und Steuerfedern (dort rostfahle Kanten) unterschieden. Nordamerika. 5) A. campester ßpchst., Brachpieper, 18 cm lang , Schwanz 6,6 cm. Oben gelblichgrau mit undeutlicher dunkler Zeichnung, unten gelblichweiss , Flügel braun, der schwach gebogene Hinternagel länger als die Hinterzehe. Im südlichen Europa. 6) A. Richardii VieilL, Sporenpieper, 20 cm lang, Schwanz 8 cm. Oben gelbgrau, Scheitel und Rücken braunschwarz gefleckt, unten gelblichweiss, Brust mit braunen Schaftflecken. Hinternagel be- deutend länger als die Hinterzehe. Nordeuropa. Antibrachium, s. Antebrachium. Antidorcas, Untergattung von Antilope (s. d.). Antigoiie-Kraiiich = Grus Antigone. Daurien. Antillenfrosch, s. Hylodes. Antillen-Reg'iou, s. Thiergeographie. Aiitilocapra = Dicraiioceros (s. d.). Antilopae nasiitae, s. Colns. Antilope Wagner. Gattung der Antilopen. Kleine zierliche Antilopen mit zugespitzter Nase, langen leierförmigen Hörnern, Leistendrüsen. Thränen- gruben fehlen oft. Arten der Untergattung: Gazella Blainville (sehr zierliche lebhafte Antilopen mit geringelten kreisförmigen Hörnern , langen Spitzohren, kleinen Afterklauen, zwei Zitzen): 1) Gazelle (A. dorcas Lichtensteui). Fast reh- gross. Oben hellbraun , unten weisslich. Liebt die Mimosenhaine , deren Blätter ihre Hauptnahrung. Meist in kleinen Gesellschaften, doch auch in Rudeln bis zu 50 Stücken. Nordafrika und Arabien. 2) A. dama Lichfensteiii, von der Grösse des weiblichen Damhirsches. Reinweiss, Hals und Rücken blassrothbraun. Herden- weise in den Steppen von Nubien, Kordofan, Sennaar. — Die Untergattung: Tra- gops Hodgson, ohne Thränengruben, mit Klauendrüsen.. 3) Benett's Antilope (A. Benetti 6'//fe6'), Indien. — Die Untergattung: Antidorcas SundevUle, Spring- böcke (mit Thränengruben, mit kurzen leierförmigen Hörneim). 4) Treckbock, Proukbock (A. euchore Forster), 130 cm lang, 86 cm hoch, zimmtbraun. Beim Springen entfaltet sich längs des Rückens eine schneeweisse Hautfalte. Vom Cap mehr in das Innere Afrikas gedrängt, wo es die Einöden in Hunderttausenden bewohnt. Beginnen sie zu wandern , so reissen sie andere Antilopen , Strausse und andere Thiere mit sich fort , während Löwen , Leoparden , Geier hinter ihnen herziehen und ganze Heerzüge der Eingeborenen gegen sie ausziehen , um viele Hunderte zu erbeuten. Ihre Sprungbewegungen sollen ausserordentlich schöne sein. Ihre Wanderungen wiederholen sich alle 4—5 Jahre während der Trocken- zeit; in der Regenzeit kehren sie wieder zurück. — Die Untergattung Leptoceros Wagner (mit langen, parallelen, etwas nach hinten gekrümmten Hörnern): 5) A. leptoceros Cuv., von der Grösse der Gazelle, mit Büscheln an den Knieen. In Sennaar. — Die Untergattung Antilope Blainville (die Weibchen hörnerlos): 6) Kropfantilope (A. gutturosa Pallas), 95 cm, vorne 80, hinten 83 cm hoch, mit stark entwickeltem kropfartigen Kehlkopf. Der Bock hat einen dem des Mo- schusthieres ähnlichen Beutel. Graulichbrauu , unten weiss. Das Weibchen ohne Kropf. Meidet den Wald, liebt die echte Steppe. Gegen den Herbst ziehen sie, mit Dschiggetais und Argalis gemischt, nach Süden. In dieser Zeit werden ihrer Tausende erlegt. 7) Sassi (A. cervicapra Pallas), 130 cm, 80 cm hoch. Die schwarzen Hörner mit 30 Ringeln. Mit grossen Thränengruben, Kniebüscheln. Färbung sehr variabel. Alte Böcke oben fast ganz schwarz, Weibchen mehr grau, junge Böcke braun. In Herden von 50 Stück unter Anführung eines alten Bockes. Gilt den Indiern als heilig. Vorderindien. Antilopen (Antilopina). Unterfamilie der Hornthiere (s. d.). Meist schlanke Zweihufer , mit hohen dünnen Beinen , kurzem , knappanliegendem Haar, am Ende gequastetem Schwanz, häufig mit Thränengruben und Afterklauen. Antilopenljüflfel— Apella. 43 Gattungen: Colus, Antilope, Pantliolops, Calotvagus, Tetracerus, Na- notragus, Cephalolophus, Hippotragus, Cervicapra, Oreas, Tragelaphus, Bubalis, Catoblepas, Portax, Budorcas, Capricornis, Haplocerus, Ru- picapra, Dicranoceros. Aiitilopenbüffel = Bos depressicomis Smith, Anoa, Wildkuh der Malayen. Antilopenkäiigriiruh, s. Macropus. Aiitilopeii-Lehmwespe = Odynerus antilope aus dei- Familie der Palten- wespen. Antilopina, s. Antilopen. Aiitimereii , Gegenstücke. Nach HaeckeJ lieissen so einander symmetrisch gegenüberliegende Körperabschnitte. S. Bilateral-symmetrisch. Aiitipathidae, Familie der Staudenkorallen. Polypenstöcke mit weichem, nicht verkalktem Körper und einfachem oder verästeltem Achsenskelet ; sechs Fang- armen. Gattungen: Antipathes PaJI. u. s. w. * Antistomium heisst die dem Munde gegenüberliegende Fläche des Thier- körpers (in der Regel mit dem After). Die Fläche mit dem Munde heisst Peri- stomium. Antliata Fabr. (antlion Schöpfeimer), s. Diptera L. Antrobraiicliia Learh, Netzkieme r. Aiitrostomus vociferus = Caprimulgus vociferus, Klagenacht- schatten, Whip-poor-will. Antrozous Allen. Gattung der Ziernasen (Megadermata). Der Gattung Nyctophilus nahestehende Fledermäuse. Anumblus, s. Anabatldae. Annra, s. Froschlurche. Anura Gray. Gattung der Phyllostomata. Schwanzlose Fledermäuse mit schmaler, saumartiger Zwischenschenkelhaut, sechs obere und sechs untere Backen- zähne. Hierher: A. ec au data Satiss. Oben dunkelschwarzbraun, unten heller, 5,5 cm lang, 22 cm spannend. Brasilien. Anus, s. After. Aiizoletto, Italien. Name für Trigla. Knurrhähne. Aones Laube., s. Ammonitidae. Aonyx, s. Lutra. Aorta, s. Säug-ethiere. Aorta abdominalis, s. Bauchfüsser. Aorta asceudeus, s. TVirbelthiere (Herz). Aorta cephalica, s. Bauchfüsser. Aorta desceudeus, s. Wirbelthiere (Herz). Aortenklappe, s. Säugethiere. Aortenzwiebel, bulbus aortae, s. Fische. Aotiis = Nyctipithecus, Nachtaffen. Apaloderma = Trogon narina, die Narina. Aus der Familie der Nage- schnäbler. Apar, Gürtelthier, s. Dasypus. Apate B'abr., s. Holzfresser. Apateoii. Fossile Lurche. Steinkohlenzeit. Apathus rupester Fahr., Felsenschmarotz er hummel, aus der Familie der Blumenwespen. Apatosaurus Marsh. Fossile Gattung der Dinosauria (Unterordnung Sauropoda). Mit überaus weitem Rückenmarkcanal; die Wirbelmittelpunkte und deren Portsätze etwas erweitert. Arten: A. laticollis Marsh. Wirbel über einen Meter weit, Nacken 160—190 Meter; A. Ajax Marsh, über 16 Meter lang. Apatura Fab., Schillerfalter. Gattung der Tagfalter. Den Eisvögeln (Limenitis) ähnlich mit breitgedrückter Fühlerkeule, spitzauslaufenden einander anliegenden Tastern. Die Männchen schillern auf der Oberseite der Flügel prächtig gelb, blau oder violett. Die Raupen dornlos, grün, leben auf Weiden und Zitter- pappeln. Hierher u.a. die deutschen Arten: A. Iris Z/., Blauschiller, Iris und A. IliaL., Gelbschiller. Apella, Oebus Apella, brauner Rollaffe. ^4- Aper— Aphrothoraca. Aper = Phacochoerus aethyopicus, Hartläufer. Aus der Gruppe der Warzenschweine. Aperea, s. Cavia. Apei'tura, Oeffnung, die vordere Mündung gewundener Schneckenschalen (früher hiess auch der Mündungsrand so). Apertura (Mündung), s. Bauchfilsser. Apertura caualifera, s. Bauchfüsser. * Apex, s. Bauchfüsser.* Apex (Scheitel), s. Miischclthiere.* Apfelbaum-Blattlaus, grüne — Aphis mali. Apfelbaum-Blattlaus, röthliche = Aphis sorbi. Apfelbaum-Gespiimstmotte, Hyponomeuta malinella. Apfelbaum-Glasflügler, Sesia myopiformis, aus der Familie der Holz- bohrer. Apfelbaum-Sclmauzeiimotte = Hyponomenta malinella. Apfelblüthenstecher, s. Anthonomus. Apfelblutlaus, s. Schizoneura. Apfelsauger, s. Psylla. Apfelwickler, s. Carpocapsa. Apfelwurm, s. Carpocapsa. Apliaenogaster, Gattung der Knotenameisen (Myrmicidae). • Aphaniotis, s. Octocryptis. Aphaulptera Khij. (aphanes unsichtbar, pteron Flügel), s. Flöhe.* Apharlug'eae Schmurda. Familie der Strudelwürmer. Mit nicht vorstülp- barem Schlundkopf. Aplielosaurus Gen-. = Proterosaurus //. v. M. Fossile Gattung der Baumag amen. Aus dem Kupferschiefer. Aphidae, s. Blattläuse. Aphidius Nees., s. Braconidac. Aphihellia Edw., s. Aug'eukorallen. Apliilotrix, Gattung der Gallwespen. Aplilebia Br. Gattung der Schaben (s. d.). Aphodius ///. Dungkäfer. Gattung der Blatthornkäfer (Lamelli- cornia). Unterfamilie: Mistkäfer (Coprophaga). Mit fünf Bauchringen, am Ende zweidornigen Hinterschienen. Die hinten gerundeten Flügeldecken lassen das Leibesende nicht frei. Beide ünterkieferladen häutig. In mehreren hundert Arten vertreten. Umschwärmen bei Sonnenschein und an schwülen Sommerabenden die Misthaufen zu Tausenden , legen ihre Eier unmittelbar in den Mist. S. Blatt- hornkäfer. Apliolidemys Pomel. Fossile Gattung der Lurchschildk röten. Aus dem Eocen. Aphritis Lafr. Gattung der Schwebefliegen oder Seh wirrf liegen (Syrrphidae). Hierher u. a.: A. apiformis de Geer, deren Larve als Gast der Stock am eise (Formica fuliginosa) lebt und ihrer vollständigen Kriechsohle und ihrer trägen Bewegung wegen sogar von Zoologen für eine Nacktschnecke ge- halten wurde. Aphroditiälae, Familie der Polychaetae errantia: Fussstummel des Rückens mit breiten Schuppen, welche meist abwechselnd oft nur am Vorderkörper den Segmenten aufsitzen; Kopflappen mit Augen, mit einem unpaaren und meist zwei seitlichen Stirnfühlern und zwei stärkeren unteren Fühlern ; Rüssel cylindrisch, vorstülpbar mit zwei oberen und zwei unteren Kiefern. Gattungen: Aphrodite L., Hermione Bio., Polynoe Sac, Acoetes And., Sigalion And. u. s. w.* Aphrophora Genn. (griech. schaumtragend), Schaumcikaden. Gattung der Kleinzirpen (s. d.). Die Larven sitzen auf Pflanzenstengeln und lassen aus dem After schaumigen Saft, der sie ganz einhüllt (Kukuksspeichel). Hierher u. a. : A. spumaria L., verursacht den Kukuksspeichel am Bocksbart, Schaumkraut und der Kukukslichtnelke und die „Weidenthr änen" der Weiden, indem ihre Schaum* bläschen zu Tropfen zusammenfliessen und herabträufeln. Aphrothoraca (griech. aphros Schaum, tliorax Rumpf) s. Actinophryidae Duj.* Apia— Apolemiadae. 45 Apia = Laiiiantiii. Apiilae Latr., s. Bliimeinvespcn. Apiocrinus. Fossile Gattung der Haarsterne (Crinoidea). Familie: Pentacrinidae. Apiocystites. Fossile Gattung der Stachelhäuter, den Haarsternen sich anschliessend. Im Uebergangsgebirge und Kohlenkalk. Apioii Berbsf, Spitzmäuschen. Gattung der Rüsselkäfer. Kleine, zierliche Käfer mit birnförmigem Körper, der hinten am dicksten ist^ nach vorne in einen dicken walzigen Rüssel verläuft, mit keulenförmigen, nicht gebrochenen Fühlern. Sie sind durchwegs ohne alle Zeichnung, schwarz, blau, grün oder mennigroth. Sind in etwa 400 Arten über die ganze Erde verbreitet. Zeitlich im Frühjahr findet man sie schon auf den Zweigen und spät im Herbstj3 sind sie noch da. Hierher u. a.: A. apricans Gi/ll., A. flavipes Genn. den Ivleesamen, A. pomonae F., Obststecher, den Trieben der Obstbäume schädlich. Apis, s. Hoiiig-biene. Aplacentalia — Implaceiitalia, Säugethiere, bei welchen die Entwicklung ohne Mutterkuchenbildung erfolgt. Es sind die Beutelthiere und Kloaken- thiere. Aplax //. r. M. Fossile Gattung der Seeschildkröten. Aplexa, s. Physa. Aplidium Savigny. Gattung der Polycliniden. Festsitzende, unregel- mässig convexe Ascidien-Colonien auf Meerpflanzen und Steinen , deren Einzel- thierchen jedes eine eigene sechslappige Eingangsöfi"nung besitzt, während die Aus- fuhröffnung für eine ganze Gruppe gemeinschaftlich ist. Schon l^ge bekannt: A. ficus L., Meer feige (als Alcyonium) an den englischen Küsten. Aplocerus = Capra moiitaua, Schneeziege. Apiodoutia Richards, s. Hapiodou. Aplysia, s. Aplysiidae. Aplysiidae, Familie der Stegonobranchia. Schale von zwei Fusslappen überdeckt. Gattungen: Aplysia L., Dolabella Lam.* Apneumona, Unterordnung der fusslosen Seewalzen. Lungen fehlend; Gekröse mit Wimpertrichter. Familie: Synaptidae.* Apneiista aut. (griech. apneustos athemlos), s. Asselspinuen u. Bärenthierchen.* Apiienstisch, s. lusekteii * Apnoe heisst der Zustand eines Thieres, in welchem es in Folge künstlicher Uebersättigung des Blutes mit Sauerstoff die Athmungsbewegungen einstellt. Apoda, s. Blindwüiiler. Apoda, s. Kahlbänche und Fische. Apoda (griech. a-pous Fuss), s. Seewalzen, fusslose.* Apoda, s. SteruAvürmer u. Blutegel.* Apoda, Familie der Rankenfüsser. Körper mantel- und fusslos; Mund zum Saugen; leben in Rankenfüsserschalen. Einzige Familie: Protolepadidae.* Apoderus Oliv. Gattung der Rüsselkäfer. Fühler zwölfgliedrig, Hinter- rand des Halsschildes wulstig aufgeworfen. In zahlreichen Arten vertreten Die Weibchen machen an den Blättern knopfartige Rollen, in die sie die Eier ablegen. Hierher u.a.: A. coryli L., Haseldickkopfkäfer, glänzend schwarz, Brust und Decken roth. Seine Wickel findet man auf Haseln, Buchen, Hainbuchen; A. longi- collis. langhalsiger Dickkopfrüssler mit auffallend langem Halse, auf Java. S. Rüsselkäfer. Apodidae, s. Kiefeufiisse. Apogon Cwr. Gattung der Barsche (s. d.). Grossäugige und grossschuppige Fische, der Gattung Ambassis sehr nahe stehend, mit bestacheltem Hauptdeckel. Ueber 50 Arten. Art: Barbenkönig (A. imberbis Linm) 10 cm. Orange- farben oder roth mit kleinen schwarzblauen Flecken; an der Schwanzflosse steht ein grösserer schwarzer Fleck; die Flossen sind roth. Sein Name rührt von der Aehnlichkeit seiner Färbung mit der der Barben und seinem wohlschmeckenden Fleische her. Mittelmeer. Apolemiadae Haxle;/. Familie der Röhrenquallen. Physophoren mit langem, fadenförmigem Stamm. Die Schwimmglocken sind zu einer zweizeiligen Schwimmsäule vereinigt. Hierher: Apolemia uvaria Less. mit keulenförmigen 4(3 Apollofalter — Aquaspirantia. Deckstücken, wenigen Fresspolypen, zahlreichen Tastern, unverästelten Fangfäden. 2 mm lanff. Im Mittelmeer. Apollofalter, Parnassius Apollo L., rother Augenspiel. Schöner Tagfalter. Die Raupe , nur bei grosser Hitze zu sehen , lebt auf Sedum album. Gebirgsfalter. Apophyse heisst: 1) der aus einem eigenen Knochenkern entstandene Fort- satz eines Röhrenknochens; 2) der untere Schenkelring zwischen Hüfte und Schenkel der wespenartigen Hautfiügler. Aporosa. Unterabtheilung der Madreporarien, die Mützenkorallen (Turbinolidae), Sternkorallen (Astraeidae), Augenkorallen (Oculinidae) und Pilzkorallen (Pungidae) umfassend. Aporrhaidae. Familie der Vorderkiemer. Schnecken mit gewundener Schale, ausgebreiteter Aussenlippe, hornigem kleinen Deckel, langer Schnauze, am Grunde der langen Fühler auf kleinen Stielen liegenden Augen. Hierher die Gattungen: 1) Aporrhais Costa (Ctenopus Phil.), die kegelförmige Schale mit hohem Gewinde. Art: A. pes-pelecani Gray, Pelikansfuss, kommt in Triest als Zamarhgola auf den Markt. 2) Struthiolaria L. Die eiförmige Schale mit kurzem Gewinde. Art: Str. straminea 6^m. = nodulosa Low. Neuseeland. Aporrhais, s. Aporrhaidae. Apostolepis Cape. Gattung der Wülsten sohl an gen. Apothekerassel, s. Armadilliden. Appariitus npicalis (Scheitelschild), s. Seeigrel.* Apparatus masticatorius ) T„„„|,t„„ * suctorius S ^"s®'^'^®"- Appendices anales (Analanhänge) } ^ Insekten * „ grenitales (Genitalanhänge) ) ^' Appendices pyloricae, Pförtneranhänge, s. Fische. Appell (licnlaria CJiamisso. Gattung der Mantelthiere. Den Ascidien- Larven ähnliche, im offenen Meere freischwimmende, nicht zusammengesetzte Thiere mit bleibendem Ruderschwanz. Ihnen nahestehend die Gattung: Friti Ilaria Q'ioj/ und Gaipnurd mit kurzem .Schwanz, gebogenem Endostyl, hutförmiger Kopffalte. Appendiciilaridae Gronc, einzige Familie der Schwanzascidien mit den Gattungen: Appendicularia Cham., Fritillaria Fol, Kowalevskia i^o^ u. s. w. Appeiidieiilata polychaeta (griech. vielborstige). Nach ör/(^e erste Ord- nung der Ringel Würmer, zu welcher alle Würmer, die neben seitlichen Borsten- bündeln am Rücken oder Kopf weiche Anhänge (Appendices)(Blätter, Läppchen, Fäden u. s. w.) tragen. Zerfallen in: Raubanneliden (Rapacia) und Schlamm- fresser (Limnivora). Aprasia mit Aprasia octolineata Peters, Gattung der Sandechsen. Aprilkäfer, Rhizotrogus assimilis Herbst, s. Blatthornkäfer. Aprocta Dies (non M. Schnitze), s. FadenwUrmer. * Aproeta M. Schnitze (griech. aproktos After), s. Strudelwürmer.* Apron, Barschart, s. Aspro. Aptenodytes, s. Flossentaucher. Aptera, s. Flügellose.* Apteria, Raine, s. Vögel (Gefieder). Apterichtliys = Ophichthys. Apternus, s. Picidae. Apterura, s. Kahlschwänze. Apterygidae, s. Schnepfenstrausse. Apteryx, s. Schnepfenstrausse. Aptychus, s. Kopffüsser. Apus Schä/f'er, s. Kiefenfüsse. Apus melba = Alpensegler. Apusiden, s. Apodideu. Apuya =: NabelscliAvein. Apygia, s. Testicardines.* Aquarien, s. Zoologische Gärten. Aquaspirautia (lat. wasserathmend) Bäte und Westwoocl. Unterabtheilung der Asseln, alle Asseln, mit Ausnahme der Landasseln, umfassend. Aquatilis cinclus — Archaeopteryx. 47 Aquatilis cinclus = Cinclus aquaticus, Wasserschwätzer. Aquila marina = Mylliobatis aquila, Adlerrochen, Meeradler. Aus der Familie der Stachelrochen. Aquilastur Bonelli = Nisaetus fasciatus, Habichtsadler. Aquiliuae, s. Adler. Ära aracaiiga = Sittace macao, die Arakanga. Aus der Gruppe der Langschwanzpapageien. Arabische Fauna, s. Fauna. Arabisches Pferd, s. Pferd. Arachnidium (Spinnapparat), s. Spinnen.* Arachuocebus = Stenops gracilus, Schlanklori. Arachnoidea Geist, (griech. arachnoeides spinnenartig), s. Spinnenthiere. * Araja = A'V arzenschwein. Arakanga = Ära. Aranius = Rallus aquaticus, Wasserralle. Aräneae (aranea Spinne), s. Spinnen. Araneida Ldtr. (aranea Spinne), s. Spinnen. Arapaima, s. Osteoglossidae. Arara, s. Sittace. Ararakakadu = Microglossus aterrimus. Ararauna = Sittace ararauna. Arassari = Pteroglo'ssus Aracari. Aus der Familie der Pfefferfresser. Aratinga acutirostris = Brotogerys tirica, blauflügeliger Schmal- schnabelfittich. Südamerika. Arl)ä = Elephant. Arbavik = Grönlandswal. Arbeiter heissen bei den staatenbildenden Ameisen, Wespen, Bienen, Termiten (s. d.) weibliche Individuen mit verkümmerten Geschlechtswerkzeugen, denen die Jungenpflege, Errichtung und Instandhaltung des Baues, Zutragen der Nahrung, überhaupt alle arbeitlichen Verrichtungen obliegen. Oft finden sich neben kleinköpfigen Arbeitern mit schwachen Kiefern grossköpfige männliche Arbeiter mit starken Kiefern (Soldaten). Arbeitsbiene, s. Honig'sbiene. Arbeitstheilung-, s. Thierstöcke und Thierstaaten. Arbek = Grönlandswal. Arbelorhina ^ Caereba cyanea, Sai. Aus der Familie der Zucker- vögel (Caerebidae). Area, s. Archenniuscheln. Arcadae, s. Archenniuscheln." Arcella Ehrenb., s. Arcellidae. Arcellidae. Familie der Foraminifera lobosa. Körper mit zahlreichen Kernen, Vacuolen, lappigen Pseudopodien und fester napf förmiger Schale mit Oeffnung in der Mitte: Arcella Ehrenh., Arcellina Dup., Pseudochlamys CJap und Lachm. u. s. w.* Arcellina Dup.^ s. Arcellidae. Arcestiden, s. Ammoniten. Arceuthornis = Turdus pilaris, Wachholderdrossel. Archaeoniys Jonrd. Fossile Gattung der Nager, den Octodontina Wester h. angehörig. Aus der Miocän- und Tertiärzeit. Archaeoniscus. Fossile Gattung der Ringelkrebse aus dem Oolith. Archaeopteryx (griech. Urflügel) H. v. M. = Gryphosaurus, Rätheiei- dechsen, A. Wag)i. Fossile Gattung der Vögel. Von allen anderen Vögeln durch den körperlangen Schwanz, dessen einzelne AVix-bel jederseits eine Steuerfeder tragen, und durch die getrennten Knochen der Mittelhand unterschieden. Die Kiefer sind bezahnt. Diese Gattung bildet mit den Gattungen: Ichthyornis (mit gekieltem Brustbein, den Fischwirbeln ähnlichen biconcaven Wirbeln, gutentwickelten Flügeln, in eigenen Alveolen sitzenden Zähnen) und Hesperornis (mit vorne concaven, hinten con- vexen Wirbeln, ungekieltem Brustbein, verkümmerten Flügeln und in einer Längs- rinne des Kieferrandes steckenden Zähnen) die Gruppe der Zahn vögel (Odontor- nithes). Da man in Archaeopteryx das Bindeglied zwischen Vögeln und Rep- 48 Archaeozonites— Arctiina. tilien gefunden zu haben glaubt, so hat man daraufhin die Vogelordnung: Saururae (Eidechsenschwänze) mit der Familie: Archornithidae' (Urvögel) ge- gründet. Das erste Exemplar der Archaeopteryx ist um 14,000 Mark nach England verkauft worden. Jüngst hat man ein weiteres Exemplar gefunden, das sich im Berliner Museum befindet. Archaeozonites Sanilberyer. Fossile Gruppe der Landschnecken. Vor- läufer der Gattung Zonites. Schon im Oligocen. Archar, Wildschaf. Archare, Wildschaf. Archaster, M. n. Tr., s. Astropectinidae. Arcliegosauria Huxley (griech. Eidechsen -Stammvater). Ganocephala. Glanzküpfe. Fossile Gruppe der Lurche. Unterabtheilung der Wickelzähner (Labyrinthodonten). Mit gepanzertem Schädel, wenig ausgebildeten Zahnfalten. Durchwegs aus der Steinkohlenformation. Gattungen: Dendrerpeton Owen, Archegosaurus Goldfuss, Loxonia Huxley u. a. Archegosaiiriis, s. Archegosauria. Archeiiiiiusehelii (Arcadae). Familie der Homomyaria. Schalen gleich- klappig, dickwandig; Band äusserlich, Epidermis oft behaart; Schloss mit Zähnen, Kiemen fadenartig; Fuss gross. Gattungen: Area L., Pectunculus La»i., Cucul- laea Lam u. s. w. Archibiiteo, s. Bussarde. Archicorax = Corvultur crassirostris, Erzrabe, Archig-astriila, s. (xastriiia. Archigetes Sielioldii Leuckart. Von Leuckart als geschlechtsreifes Cestod erkannter Parasit mit zwei schwachen Sauggruben und Schwaazanhang Archig'Oiiie Haeckel, Urzeugung. Zum Unterschiede von Tocogonie, elter- licher Zeugung. Areliipterygium Gegenhaner (griech. Urflosse). Urform der Pischflosse. Ein stark gegliederter medialer Knorpelstab mit einer Reihe dünner gegliederter Flossen- strahlen jederseits. Findet sich heute nur mehr bei der Gattung Ceratodus. Arcliiteuthis Steetistrup, Riesentintenfische. Gattung der Oigopsidae. Der fabelhafte Seemönch, Fischmensch, Seebischof alter Werke. Von Zeit zu Zeit an den Küsten strandend. Das grösste bis jetzt gesehene Exemplar war sechs Meter lang, während die Arme elf Meter Länge hatten. Arcliitrocli (griech. Urrad) Rai/. Gemeinsame Bezeichnu'ig für das ringsum bewimperte Segel der Mollusken-Embryonen, den Wimperapparat der Räderthiere und den Fühlerkranz der Moosthierchen. Archizoa Lmn. (griech. arche Anfang, zoon Thier). s. Urthiere. Archornithidae, s. Archaeopteryx. Arcidae, s. Area. Areiferi Co/;e (griech. Bogen tragend). Unterabtheilung der Froschlurche. Cope basirt diese Gruppe auf die Gestalt des Schultergürtels und zählt hierher die Familien: Discoglossida, Asterophrynida, Pelodytida, Scaphipodida, Hylida, Cystignatida, Rhinophrynida, Bufonida, Hemiphractida. Arctea Liuuour. Gattung der Kreiswirbier (Gymnolaemata = Stel- matopoda). Arctia Sehr. Schmetterlingsgattung der Bärenspinner (Arctiina) mit A. caja, brauner Bär; A. purpurea, Purpurbär. S. Arctiiclae. Arctiidae. Familie der Schmetterlinge. Mit breiten, in der Ruhe dach- förmigen oder um den Körper sich wickelnden Flügeln ; Hinterflügel mit Haftborste ; Leib dicht behaart. Ziehen bei der Berührung Fühler und Beine ein und sondern aus den Fühler- und Kniegelenken einen gelben Saft ab. Zerfallen in: 1) Flechten- spinner (Lithosiina). Gattungen: Setina Sehr., Calligenia Dup., Gnophria Steph., mit Gn. quadra L., Vierpimkt, Lithosia Fabr. 2) Arctiina, Bären- spinner. Deren Raiipen mit langbehaarten Warzen die sogen. BärenrauiDen. Gattungen: Callimorpha Latr., Emydia Boise/., Arctia Sehr. = Euprepia Ochs, mit A. russula L., Strohband (Nemeophila Steph.); A. caja L., brauner Bär, gemeiner Bärenspinner; A. villica L., schwarzer Bär; A. purpurea L., A. menthastri Esj). (Spilosoma Steph.). Arctiina, Bärenspinner, s. Arctiidae. Arctisca— Ardeosaurus. 49 Arctisca, s. Tardigrada. Arctiscon, s. Arctisconidae. Arctisconidae. Einzige Familie der Bärenthierchen mit den Gattungen: Arctiscon Schrk., Macrobiotus 6chultze, Echiniscus . Nord. Meere. Axishirsch, s. Ceryns. Axolotl heisst die Larve der Molchgattung Amblystoma (s. d.), die man aber auch als eigene Gattung Siredon (s. d.) angesehen hat. Sie hat in fort- pflanzungsfähigem Zustande äussere Kiemen und nach Art unserer Wassermolche einen seitlich plattgedrückten Ruderschwanz. Unter gewissen Umständen wandeln sich diese Larvenformen in kiemenlose, unseren Landmolchen ähnliche Ambly- stomen mit drehrundem Schwänze um, und muss man annehmen, dass in Folge eingetretener Umstände das Landleben dieser Thiere einst unmöglich gemacht worden und so die Fertigentwicklung in kiemenlose Molche mit walzigem Schwänze untei'bleiben musste. Schwerer ist die Entscheidung, ob der eine oder der andere Fall als Rückbildung anzusehen ist. Von Siredon mexicanum Baird. z. B. kennt man wohl durch künstliche Zucht erhaltene Amblystomen, während sich im Freien solche nicht und nur die mit äusseren Kiemen besetzten Axolotl vorfinden. Man vergesse aber einerseits nicht, wie versteckt viele Molche leben, findet man doch bei uns eben aus dem Wasser gekommene Junge, und dann Männchen von Feuer- salamander sehr selten, andererseits wie solche Hemmbildungen auch bei unseren heimischen Lurchen sich finden. Ref. hat schon vor Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass man Kaulquappen von Batrachiern Jahre lang im Larvenzustande zurückhalten kann, und dass man ganz ausgewachsene vierfüssige Tritonen in tiefen Cisternen mit grossen Kiemenbüscheln findet, die sich geschlechtlich fort- pflanzen. Zunächst gilt der Name Axolotl für die in dem Salzsee bei der Stadt Mexico lebende, spannegrosse, grossköpfige , schwarze und dunkelgefleckte Form, deren Fleisch dort gerne gegessen wird. Heute bezeichnet man damit wohl alle die zu uns kommenden Amblystomen-Larven, die sich ja in unseren grossen Aquarien eingebürgert haben und jetzt ganz allgemein gezüchtet werden. Axonia, axenfeste Grundformen, bei denen sich (ein Punkt, eine gerade Linie, eine Ebene) ein Centrum bezeichnen lässt. Axungia, ausgeschmolzenes Thierfett. Aye-Aye, s. Chiromys. Ayer = Schabrakentapir. Aythya = Fuligula nyroca, Moorente. . Azecsi Leach. Gattung der Landschnecken. Kleine, der Gattung Cion eil a nahestehende Schnecken, mit Zähnchen in der Mündung. Hierher u. a. A. Menkeana C. Pfeiff. Nordwesteuropa. Azoisch, thierlos, z. B. Gesteinschichten, in denen bis nun keine Spüren von Thierresten sich fanden. Baars — Bachstelzen. 71 B. Baars, Baarsch = Barsch. Baas nennen die Hottentotten das Gnu. Babacoto, Indri, Lichanotus indri Illig., s. Leiiiuridae. Babaghän = Halsbandfittich. Babelau = Kabeljau. Babi-Alu, heimatlicher Name des Schabrakentapirs. Babolnaer, Pferde aus dem ungarischen Gestüte Babolna. Babuiu, Pavian, s. Cynocephalus. Babyrussa, s. Porcns. Bacalao, ursprüngliche Benennung des Kabeljaus bei den Spaniern. Baccala, aus dem neufundländi sehen Bakkala, italienische Benennung des Kabeljau. Baccalare nannten die Italiener den Kabeljau. Bacclia Meig., Gattung der Schwebfliegen (s. d.). Bachamsel, Cinclus aquaticus Beckstein, s. Turdidae. Bachbummel = Schneiderfisch, Alburnus bipunctatus. Bachdrossel = Bachamsel. Bache, Weibchen des Wildschweines. Bachfauna, Thierwelt des kühlen, nicht stagnirenden, rasch bewegten Bach- wassers, s. Fauna. Bachflohkrebs, s. Gammarus. Bachforelle, Salmo fario L., s. Lachse. Bachgeize, s. Gammarus. Bachgrundel, schmale Bartgrundel, Nemachilus barbatula L., siehe Weissflsche. Bachjungfer,Callypteryx virgo und Callypteryxsplendens,s. "Wasser- jungfern. Bachläufer, Velia currens Fabr., s. Wasserläufer. Bachmücke, Tipula L., Gattung der Tipulidae (s. d.). Bachneunauge, Petromyzon Plane ri Block, s. Neunaugen. Bachstelzen, Motacillidae. Familie der Sperlingsvögel. Der schlanke Schnabel, etwas kürzer als der Kopf, hat eine sanft gebogene Firste, an der Spitze einen Einschnitt. Die langen zugespitzten Flügel mit bloss 9 Handschwingen. Der Schwanz ausgerandet. Die Hinterkralle sehr oft in einen Sporn verlängert. Insektenfressende schlanke Vögel, die sich gerne in der Nähe des Wassers aufhalten. Eigenthümlich ist ihr beständiges Auf- und Niederbewegen des Schwanzes. Gattungen: 1) Motacilla L., Bachstelzen. Schwanz lang, bis auf die 2 mittleren Federn, die etwas länger sind, gerade abgestutzt; 1. Schwinge etwas kleiner als die 2. und 3. Arten: M. alba L., Bachstelze, bläulich aschgrau, unten weiss, Stirn weiss, ge- meiner Zugvogel Deutschlands; M. flava = boarula L., Schafstelze, gelbe Bachstelze, Viehstelze, olivengrün, unten gelb, Kopf grau; M. citreola Fall., Sporenstelze, aschgrau, unten gelb, in Asien, selten in Deutschland; M. sul- phurea Bechst. = boarula Penn., Gebirgstelze, graue Bachstelze, dunkel- aschgrau, unten gelb. 2) Anthus Bechst., Pieper. Schwanz massig lang, gabelig, 1. Schwinge so lange wie die 2. und 3, Arten: A. pratensis BecJtst., Wiesenpieper, Wiesenlerche, olivengrünbraun , unten röthlichgelb , dunkel- braun gefleckt; auf der ganzen Erde, mit Ausnahme Südamerikas und Australiens; A. campestris Bechst., Brachpieper, gelblichgrau, undeutlich dunkel gefleckt, unten gelblich weiss ; A. arboreus Rechst., Baumpieper, Heidelerche, Holzlerche, grünlichbraungrau, unten rostgelb, schwarzgefleckt; A. aquaticus Bechst., Wasser- pieper, braungrau, spärlich schwarzgrau gefleckt, unten röthlich, im Winter gelb- 7 2 Bachwasserläuf er — Bärenstummelaffe. lieh; A. ßichardii VieilL, Sporenpieper, gelbgrau, braunschwarz gefleckt, unten gelblichweiss ; A. ludovicianus Gmelin. Nordamerika, in Deutschland selten. Bachwasserläufer, Totanus, s. Schnepfenvögel. Bachweideneule, roth. Weidenordensband, Frau, C at o c al a n u p t a X., s. Eulen. Bacilli (Stäbchen), s. Korallenpolypen.* Bacilli = „Stäbchen" der Netzhaut. Bacillus Latr., Gattung der Gespenstheuschrecken (s. d.). Backe, bucca, Wange. Backendrüsclien, glandulae buccales, zahlreiche enge, nebeneinander gelegene, traubige Schleimdrüsen unter der Backenschleimhaut. Backenhörnchen, s. Tamius. Backenmaus, s. Saccostoniys. Backentaschen, dienen als Nahrungsbehälter. Die äusseren Backentaschen (z. B. bei der Taschenmaus) haben den Eingang ausserhalb der Mundhöhle, während die inneren Backentaschen, wie sie u. A. der Hamster, das Murmel- thier, der Prairiehund, der Bobak, die Meerkatzen, Paviane besitzen, von der äusseren Körperbedeckung überkleidet sind. S. Säugethiere. Backenzähne, dentes molares, s. Säug^ethiere. Backöfelchen = Fitislaubsänger, s. Sänger. Bacteria LatreiUe, Gattung der Gespenstheuschrecken (s. d.). Bacterien (bacterion, Stab), s. Schizomycetes Fr* Baculina Orbigny, s. Ammonitidae. Baculites, s. Ammonitidae. Badak, Sumatra-Nashorn, s. Nashörner. Bader, Chirurg, Acanthurus chirurgus Bloch, s. Stachelschwänze. Badeschwämme. Als solche kommen verschiedene Euspongia- Arten in Ver- wendung. Siehe unter Schwämme und Hornschwämme. Badjarkit = kurzschwänziges Schupp enthier. Badister Clairvllle, Gattung der Laufkäfer (s. d). Bälfehen-Ammerflnk, s. Ammerflnken. Bälkchen, trabeculae, s. Korallenpolypen. Bänder, ligamenta, stellen die Verbindung von Knochen oder beweglichen Körpertheilen mit weniger beweglichen her. Bär, brauner, s. Ursus. Bär, brauner, ein Spinner, s. Arctiidae. Bär, gemeiner, s. Ursus. Bär, gemeiner, ein Spinner, s. Arctiidae. Bär, grauer, s. Ursus. Bär, fruchtfressender, s. Ursus. Bär, malayischer, s. Ursus. Bär, schwarzer, ein Spinner, s. Arctiidae. Bären, s. Ursus. Bärenfänger, Bluthund, Bullenbeisser, Canis ursuritius, grosse Hunderasse, musculös und massig, mit sehr entwickelten Speicheldrüsen (Speichel hängt oft in langen Fäden herab). S. Haushund. Bärenkrebse, Scullarus, Gattung der Krustenkrebse (Astaciden). Alle Brustbeine ohne Scheeren mit einfachen Klauen ; die blattförmigen äusseren Antennen ohne Schuppe, der Körper kurz, flach. Arten: SAatusLatr., S. arctus L. Mittelmeer. Bärenkusu, Phalangista ursina Tenwiinck, insektenfressendes Beutel- thier in den Wäldern von Südcelebes, s. Phalangista. Bärenmaki, Arctocebus, s. Lenmridae und Arctocebus. Bärenmarder, Arctitis, s. härenartige Raubthiere u. Arctitis. Bärenpavian, Cynocephalusursinus Wagner, s. Schmalnasen und Cyno- cephalus. Bärenraupen, Raupen der Bärenspinner. Bärenrobbe, s. Arctocephalina. Bärenspinner, Ar ctiina,Euprepid ae. UnterabtheilungderArctiidae(s.d.). Bärenstummelaffe, Colobus ursinus, von C. guereza Rüpp (s. Schmal- nasen) durch den Mangel des weissen Mähnengürtels, die längeren Haare und den fast weissen Schwanz unterschieden. In den Wäldern Westafrikas. Bärenthierchen — ßaicalia, 73 Bäreiitliierclieii, Tardigrada Du.j. Ordnung der Spinnenthiere, die be- reits von ihrem Entdecker F. 0. Müller im Jahre 1785 als Acarus ursellus den Milben beigezählt worden sind, während sie später von Dujardin den Käderthieren, von M. Schnitze den Krebsen (Lernaea) eingeordnet wurden. Sie sind meist mikroskopisch klein und besitzen einen wurmförmig gestreckten Körper, der un- deutlich aus 4 Segmenten zusammengesetzt erscheint; am Vorderende befindet sich eine fleischige Saugröhre mit 2 aus den verwachsenen Kieferfühlern und Unter- kiefern gebildeten, aus Kalk- und Chitinstäben bestehenden Stileten; manchmal fehlt sie indes. Die 4 Beinpaare sind kurz, stummeiförmig und enden mit mehreren Klauen; das hinterste Paar befindet sich am Ende des Körpers. Sie schwimmen und kriechen sehr langsam und träge. Das Nervensystem besteht aus 4 durch lange Fäden verbundenen Ganglienknoten, von denen der erste das Gehirn vor- stellt und 2 Nerven zu den vor den Brustbeinen stehenden Punktaugen und den beiden Sinneswarzen absendet. An das Saugrohr schliesst sich ein Schlund mit musculösen Wandungen an, dem ein blindsackreicher Magendarm mit kurzem Enddarm folgt; die AfteröfFnung liegt zwischen den Hinterbeinen. Die Speichel- drüsen sind sehr gross und münden in die Saugröhre; der Magen hat einen Drüsen- belag von Leberzellen; die Nahrung besteht in Thiersäften. Kreislauf- und Ath- mungsorgane fehlen (daher Apneusta aut). Die Bärenthierchen sind Zwitter und besitzen paarige Hoden und einen Eierstock; die Drüsen münden mit Kloake in den After. Sie legen während der Häutung grosse, aber wenige Eier und bedecken sie mit den Häuten, bis die Jungen ausschlüpfen; diese besitzen bereits alle Bein- paare und entwickeln sich ohne Metamorphose. Sie leben in Moos, feuchtem Sand, Algen u. s. w. der Dachrinnen , seltener im Wasser der Quellen und an Meeres- ufern und sollen sehr grosse Resistenzfähigkeit besitzen , indem sie nach langem Eintrocknen wieder weiter zu leben vermögen. Man unterscheidet eine Familie Arctisconidae. Hierher Macrobiotus Hufelandii S. Seh., Echiniscus Beller- manni S. Seh., Milnesium tardigradum Doy. Literatur: Doyere in Ann. sc. nat. (2) XIV. Dujardin, ibid. (3) XV. Kaufmami, T., in Zeitschr. für wissensch. Zool. III. 1851. Greeif, H., in Arch. für mikrosk. Anat. I. u. IL* Barsch, Volksname des gemeinen Flussbarsches. Bärschling, Volksname des gemeinen Flussbarsches. Bärstel = Fliissbarscli. Bärster = Flussbarsch. Bärstliiig = Flussbarsch. Bärtliuge, Megalaeminae, eine ünterfamilie der Bartvögel (nach Marshall), s. Megalaema unter BartvögeL Bärzeit, weidmännischer Ausdruck für die Brunstzeit des Bären. Bäuerliiig, Rothdrossel, T. iliacus L., s. Turdidae. Baflfinsbaihuud, Haushund der Bewohner der Baffinsbai. Bagdette, Columba tuberculosa, vielgehaltene Warzentaube. Die englischeBagdette, Carrier, gross, kräftig, von schöner Haltung, rasche Fliegerin, galt einmal als guter Brief böte, welche Verwendung jetzt durch die zu stark ge- wordene Schnabelwarze, die ihr Sehvermögen beeinträchtigt, unmöglich gemacht ist ; ist aber zur Zeit in England eine der theuersten Ziertauben. Zwei andere geschätzte Bagdetten sind die deutsche (Nürnberger) und französische Bag- dette. S. Felstaube. Bagous Germar, Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Bagriiiae, Brack weise, s. Welse. Bagrus Blecker, Brackwelse. Gattung der Welse (s. d.). Bahamaschwamin, ein grober, lockerer, dunkler Badeschwamm, aus West- indien kommend. Bahila caliiiyga, Leiothrix lutea, Sonnenvogel, Pekingnachtigall, Gold- drosselmeise. Ein schöner Vertreter der Drossel- oder Hügel meisen (Liotri- chidae) mit angenehmem Gesänge. Südwestasien. Baicalia v. Martens = Limnorea Di/bowsky = Tryonia Stimpson, Gattung der Rissoiden. Kleine Süsswasserschnecken im Baikalsee. 74 Baikia — Balantidium coli. Baikia, s. Anopina. Baizfalk = Wanderfalk. Bajad = Bagrus bayad, s. Welse. Bajjerkeit = kurzschwänziges Scliuijpenthier. Bakewehia King. Fossile Muschelgattung aus der Zeclisteinformation, den Vogelmusclieln angehörig. Balaena Linne = Eubalaena Gray, Glattung der Glattwale (s. Barten- wale). Mit zahlreichen, kammartig gestellten, langen, schmalen, hornigen Platten, (Bartas, sog. Fischbein), mit breiten abgestutzten Brustflossen, ohne Rückenflosse, unbeweglich miteinander verbundenen Halswirbeln, glattem Bauche. Arten: 1) Grönländischer Walfisch (B. mysticetus L. 16 — 24 m lang; über 100 000 kg schwer; Maul 5 — 6m lang, 3 — 4m breit, mit 300 — 360 Barten, deren mittelste 5 m lang. Das grösste lebende Thier. Unter der Haut eine 20 — 40 cm dicke Speck- schichte. Lebt in kleineren oder grösseren Gesellschaften. Muss etwa alle Viertel- stunden an die Oberfläche , um zu athmen , wobei er mit Wasserdämpfen ge- schwängerte Luft mehrere Meter hoch aufstösst. Nährt sich von kleinen Mollusken. Ein erwachsenes Thier liefert etwa 1600 kg Fischbein und 24 000 kg Thran. 2) Süd- licher Wal (B. australis Desmoulins). Kleiner als der grönländische. Mit 15 Rippen. Der Kopf beträgt nur ein Viertel der Körperlänge. Mit kürzeren Barten, spitzeren und grösseren Brustflossen , weniger tief eingeschnittenem Schwanz. Mit Ausnahme eines weissen Bauchfleckes ganz schwarz. An den Küsten der süd- lichen Meere. Wird ebenso wie der grönländische Wal gejagt. Balaeniceps Gould, Schuhschnäbel, Gattung der Reihervögel (s. d.). Balaeuida, Glattwale, Familie der Bartenwale (s. d.). Balaenodea = eigentliche Wale. Balaeiiodon Owen, fossile Gattung der Wale aus der Unterordnung der Zeuglodontia. Balaenoptera Lacep. (griech. Walfischflügler). Gattung der Furchenwale. Die Rückenflosse hoch , seitlich zusammengedrückt , schon an der hinteren Grenze des zweiten Drittels der Körperlänge beginnend. Die Halswirbel verwachsen zu- weilen. Art: B. rostrata Gray, Zwergwal 9,5 m lang. Schiefergrau, unten röthlichweiss. Wiederholt als junger Finnwal gehalten. In den nordischen Meeren, von wo er zuweilen in die Flussmündungen geräth. Balaenopterida, Furchenwale, s. Barteiiwale. Balaenopterina Gray = Pterobalaena Esrhrichf. EsrJiricJit unterscheidet die Furchen wale in 2 Unterfamilien: Herobalaena mit hoher, zusammengedrückter Rückenflosse, umfassend: Balaenoptera, Physalus, Benedenia, Sibbalius und Cyphobalaena mit niedriger, breiter Buckel-Rückenflosse mit der Gattung Megaptera. Balanidae, s. Seepocken.* Balaniims Ger mar (griech. eichelartig), Nussbohrer, Nussrüssler, siehe Rüsselkäfer. Balanoglossus Delle Chiaje, Gattung der Enteropneusti (Binnen- Athmer). Sehr charakteristische im Sande lebende Meerwürmer, welche beim Athmen das Wasser durch den Mund aufnehmen und dann tlieils durch die Athemöflfnungen, theils durch die Afteröffnung ausströmen lassen. Der lange, flache, schwach ge- ringelte Leib hat zwei blattartige Seitentheile und einen Schwanztheil ; am vorderen Ende befindet sich ein schlauchartiger, zusammenziehbarer , hinten blind endender Rüssel (Sipho), der als Fortbewegungsorgan dient; hinter diesem Rüssel am Bauch liegt der grosse Mund, am Ende des Körpers der After. Als Athemoi-gane fungix*en bogenförmig über den vorderen Darmtheil gelagerte Kiemen; zwischen je zwei Bogen befindet sich eine flimmernde Athemöfi'nung (Stigma); sind getrennten Ge- schlechtes. Den tonnenartigen, flimmernden Embryo, der sich bald in den Be- wegungsrüssel und den Rumpf abschnüi-t, hat man als Tornaria beschrieben. Arten: B. clavigerus Delle Chiaje, bei Neapel; B. tricollaris Schmarda, indischer Ocean; B. minutus Kowalewsky, bei Neapel; B. Kupfferi TU. Suhm , Nordsee. Balantidium coli Malmst., Schmarotzer im Colon des Menschen. Infusorium aus der Familie der Bussaridae, Unterordnung: Heterotricha. Baianus— Bandasseln. 75 Baianus, Eichel. Das Endstück des männlichen Gliedes mit der Harn- röhrenöffnung. Baibussard = Fischadler. Baldachinspiniie, Berg-Webspinne, Linyphia montana, aus der Fa- milie der Webespinnen (s. d.). Balea Prideaux, Gattung der Schni rkelschnecken (s. d.). Balearica Briss, Kronenkraniche, s. Krauiclie. Baleoclausilieii Rossmässler, Gattung der Landschnecken. Mit gar nicht oder nur wenig entwickeltem Schliessplättchen. Nur in Siebenbürgen auf Jurakalkfelsen. Stehen zwischen Balea und Clausilia. Balgdrüsen, als eingesenkte Taschen erscheinende Drüsen (Fettbalgdrüsen der Haut). Balisnur, s. Midaiis. Balister Cnv., Fischgattung der Haftkiefer (s. d.). Balkanvieli, kleines einfarbiges Rindvieh der podolischen Rasse. Balken (Platten, tabulae), s. Korallenpolypen.* Balken, corpus callotum, s. Crehirn. Balkenmuskeln, trabeculae carneae, heissen die brückenartigen Muskel- züge, welche die Herzhöhle frei durchziehen. Balkennatter, Zamenis, s. Nattern. Balkenschröter, Dorcus parallelopipedus L., s. Blatthornkäfer. Ballan wrasse, englische Benennung für den gefleckten Li pp fisch (Labrus macu latus Bloch). Ballenbienen, s. Andrenetae. Baltinioretroupial = Baltimorevogel, s. Troupiale. Baltimorevogel, Icterus baltimore Gmelin, s. Troupiale. Bamhelen, Volksname für die Ell ritze. Bamheli, Volksname für die Alandblecke. Bamherger Schaf, fränkisches Landschaf. Bamhet, Volksname für die gemeine Flussbarbe. Bananenfresser, Musophagidae. Familie der Kukuksvögel. Afrikanische Vögel mit kurzem, breitem Schnabel, abgerundeten Flügeln von mittlerer Länge (4. und 5. Schwinge am längsten), langem abgerundeten Schwänze mit 10 Steuer- federn, 3 Zehen nach vorne, die erste nach hinten. Gattungen: 1) Turacus Cuv. = Corythaix Illig., Helmvögel. Die 5. Schwinge am längsten, Kopf mit beweglichem Federkamm. Mit G. leucotis Rupp. Abyssinien. 2) Musophaga Isert. Die 4. Schwinge die länofste. Ohne Federkamm. Mit M. violacea Isert. Westafrika. Banchus Fabr., Sense nwespen, Gattung der echten Schlupfwespen (s. d.). Band, s. Salpen." Bandaale, Glas aale, s. Leptocephalidae. BandargttS,Mauerfuchs,Mauerargus,Pararge megaeraL.,s. Tagfalter. Baudassein, Chilopoda Latr. Ordnung der Tausendfüsser. Der lange, aus 16 — 100 Segmenten bestehende Körper, welcher eine deutliche Rücken- und Bauchfläche, sowie reiche Zwischenhäute erkennen lässt, wogegen sich die Schilder mitunter selbst dachziegelartig decken können, trägt vorne 14 — 20gliedrige Fühler unter dem Stirnrande des horizontalen Kopfes, dann meist einfache oder gehäufte Punktaugen und 2 Paare von Unterkiefern, von denen das erste kurze, das zweite unterlippenähnliche lange Taster besitzt (daher Syngnatha Latr.). Das erste Körpersegment (Basilar Segment) trägt die nahe an die Mundtheile gerückten Kieferfüsse , deren Hüfttheile zu einer unpaaren Platte verwachsen , während die Endglieder kräftige Raubfüsse mit Endklaue und Giftdrüse bilden. Die übrigen Segmente haben an jeder Seite je ein Bein; das letzte Paar überragt den Körper auffällig. Die Geschlechtsöffnung befindet sich am Ende des Körpers ; die Geschlechts- oi'gane besitzen oft grosse Anhangdrüsen. Begattungsorgane fehlen; das Männchen zieht am Boden einzelne Fäden hin, und setzt an diesen die Samenkapseln ab, welche von dem darüber hinkriechenden Weibchen in die Scheide aiifgenommen werden. Die Jungen sind ziemlich entwickelt und besitzen 7 oder alle Gliedmassen- paare. — Die Bandasseln sind über der ganzen Erde verbreitet, enthalten jedoch 76 Bandfasan— Bandwürmer. in der gemässigten Zone nur kleine, in den Tropen dagegen sehr grosse, kräftige, ihres Bisses wegen sehr gefürchtete Arten. Sie sind lichtscheu, leben im Dunkeln, bewegen sich aufgescheucht schlangenförmig windend, schiessend; ihre Nahrung be- steht in anderen Thieren, die sie erst mittelst der giftigen Secrete tödten. Man unterscheidet die Familien: Geophilidae, Scolopendridae , Lithobiidae und Scutigeridae. Literatur: Lafzel, Die Myriapoden d. österr. - ungar. Monarchie. Wien 1880.* Baiidfasan, eine Spielart des Edelfasans. Baiidf'eld, s. Muschelthiere. * Baiidfink heissen im Vogelhandel der Karmingimpel, Carpodacus erythrina Gr«?/, und der Bandvogel oder Halsbandfink, Amadina fasciata Grat/. Siehe unter Finken und Webervögel. Bandflsche, Taeniiformes. Unterordnung der Stachelflosser. Band- förmige Fische ohne Afterflossen, mit verkümmerter (oder auch ganz fehlender) Schwanzflosse. Die Rückenflosse so lang als wie der Körper. Einzige Familie: Trachypteridae. Nackte Meeresfische mit enger Mundspalte und schwacher Be- zahnung. Die brustständige Bauchflosse besteht oft aus einem einzigen Faden. Der Vordertheil der Rückenflosse steht separirt in Form langer Stacheln auf dem Kopfe. Leben in der Tiefe, kommen selten nach oben. Gattungen: Trachypterus Gouan , mit gut entwickelter Bauchflosse; Regalecus Bräun, Bauchflosse auf einen langen Faden reducirt. Art: R. Banksii Gw«/A,, falscher Häringskönig, R. gladius Günth. Bandgrube (fovea ligamenti), s. Muschelthiere.* Biiudikut, s. Perameles. Bandiltisse, s. Rhabdogale. Baudleiste, s. Muschelthiere.* Bandquallen, Taeniatae Äff., Ordnung der Rippenquallen. Körper bandförmig, mit zwei Senkfäden und zwei Nebensenkfäden; letztere mit in einer Rinne fransenartig herabhängenden Seitenzweigen. Einzige Familie: Cestidae. * Bandseeadler, weissköpfiger Seeadler, Haliaetus leucocephalus L., s. falkenartige Raubvögel (Falconidae). Bandspecht = Buntspecht. Bandvogel, Halsbandfink, Amadina fasciata Gray, s. Finken. Bandweih, Wiesenweihe, s. falkenartige Raubvögel. Bandwürmer, Cestodes Rnd., Cestoidea Riul. Ordnung der Platt- würmer. Die Bandwürmer, deren vollendetste Form der allbekannte Band- wurm im Darmcanal des Menschen ist , wurden bis vor kurzem als Lidividuen gehalten , deren Körper aus Gliedern besteht. Für diese Ansicht sprechen der Umstand, dass das Wassergefäss durch alle Glieder hindurchlaufend, im letzten mit einem Ausflussporus endet; dann der Befund, dass die einzelnen Hautschichten direct von Glied zu Glied ohne Unterbrechung vorwärts gehen , und endlich die Beobachtung , dass einige sicher hierher zu zählende Formen keine Spur einer Gliederung nachweisen lassen (Caryophyllidae) oder höchstens feine Fältchen zeigen (Ligula), dass aber nie eine Trennung in Stücke eintritt. Dieser Ansicht muss jene als richtig entgegengestellt werden, nach welcher die Glieder (Pro- glottis) je ein Geschlechtsthier darstellen, das mit dem endständigen Kopfe (Scolex) eng verbunden ist, und dass somit der Bandwurmkörper als ein aus zweierlei Zooidien gebildeter Thierstock (Strobila) aufzufassen ist; die einzelnen Glieder sind somit die Individuen. Für letztere insbesondere durch die Entwicklungsge- schichte strengstens als richtig bewiesene Ansicht spricht insbesonders die That- sache, dass jedes reife Glied Geschlechtsorgane entwickelt, Contractilität und individuelle Lebensfähigkeit zeigt, und dass bei einer Form (Echeneibothrium) die Proglottiden im Darm sich lostrennen , und erst losgetrennt " die Geschlechtsreife erlangen , wobei oft ein Glied die Grösse des ganzen Thierstockes vielfach über- treffen kann. Der Körper eines Bandwurms besteht somit aus mehreren wohl unterscheidbaren Theilen: zuvorderst liegt das als Kopf bezeichnete „Ammen"-Zooid, der Scolex, von dem die folgenden Theile durch intercellulares Wachsthum sprossen; es ist sehr klein, meist kugelförmig, und trägt am Endpole oft einen Hakenkranz (Rostellum, Cupula), oft einen vorstülpbaren Rüssel mit Haken zum Anklammern Bandwürmer. 7 7 und oft Saugnäpfe zum Anhalten , Anhangsorgane, die im übrigen die mannig- faltigste Form zeigen können ; darauf folgt der als Hals bezeichnete verengte Theil , nichts anderes als die jüngsten, noch nicht differenzirten Geschlechts- zooide oder Proglottiden, die von da aus nach hinten zu immer grösser werden und dem kaum gegliederten Halse gegenüber deutliche Geschlechtsorgane und die Fähigkeit besitzen, zur Zeit der Reife sich loszulösen, abzufallen und selbstständig weiter zu leben; es sind somit die Endglieder auch die ältesten Glieder des Thier- stockes. Der ganze Körper ist mit einer drüsigen Matrix umschlossen, auf welcher die derbe, wimperlose Cuticula aufliegt; unter ihr liegt der Hautmuskelschlauch, der an der Grenze zweier Glieder stets bis zur Hälfte eingeschnitten erscheint ; auf ihn folgt dichtes mit Längs- und Ringmuskeln reich durchspicktes Bindegewebe, das eine energische Verkürzung und Verlängerung der Leibesglieder gestattet. Ueberdies ist die Haut sehr reich an kleinen, verschieden gestalteten Kalkkörperchen. Das Nervensystem besteht aus einem sehr zarten Kopfganglion, von dessen beiden durch eine Querbrücke verbundenen Ganglienknoten Nervenstränge ausgehen, die sich seitlich am Körper hinabziehen ; von Sinnesorganen dürfte wohl nur ein Tast- vermögen vorhanden sein, das in der ganzen Körperhaut, insbesondere aber in den Saugnäpfen seinen Sitz hat. Die Ernährung ei-folgt beim gänzlichen Mangel eines Verdauungscan als endosmotisch , indem die bereits assimilii-ten Nahrungssäfte von den ausschliesslich nur im Nahrungscanal von Wirbelthieren wohnenden Parasiten durch die gesammte Körperhaut aufgenommen werden. Das Wasser- gefässsystem ist ziemlich vollkommen entwickelt und führt eine wasserhelle Flüssigkeit im Innern des Röhrensystems. Dasselbe beginnt im ganzen Körper- parenchym mit abschliessbaren Trichteröffnungen, welche zu unter sich anastomo- sirenden Gefässen führen, die schliesslich je zwei Seitenstämme bilden, einen dorsal und einen ventral gelegenen ; letztere ziehen den ganzen Körper entlang von Glied zu Glied und schliessen je am letzten mit einer Blase ab , die nach dem Abfallen desselben eine OefFnung erhält; auch hinter den Sauggruben wurden Oeffnungen beobachtet. Die Geschlechtsorgane sind in jeder Proglottide zwitterig vereint und münden entweder mit gemeinschaftlicher Geschlechtsöffnung (Porus genitalis) in einer besonderen umwallten Vertiefung (Randpapille) oder getrennt; die Oeff- nung erscheint weiters bauchständig oder randständig, im letzten Falle altei*nierend bald rechts bald links; doch kann auch die weibliche bauchständig, die männ- liche randständig sein. Sehr häufig veröden die Geschlechtsorgane nach Ent- bindung der Geschlechtsproducte. Die männlichen Geschlechtsorgane bestehen in den in grosser Menge im Körperparenchym eingebetteten Hodenbläschen, welche die Samenelemente durch die sehr feinen Samengänge in die Samenleiter ergiessen, dessen Ende nebst dem vorstülpbaren Cirrus im Cirrusbeutel ein- geschlossen ist, von welchem die Geschlechtskloake (Sinus genitalis), liegt, die in die Geschlechtsöffnung ausmündet; der Cirrus ist manchmal mit Spitzen besetzt. Die weiblichen Geschlechtsorgane liegen nahe am Hinterrande und bestehen aus dem Eierstock (Ovarium), und dem Dottersack (Ei- weissdrüse); die befruchteten Eier erhalten dann aus der Schalendrüse die Schale (Mehlis' Körper chen) und gelangen dann in den Uterus, der sehr mannigfache Form zeigen kann; am Ausgange desselben liegt die Samen- blase, die in die Scheide mündet , welche wieder am Ende die Geschlechts- kloake bildet , die somit beiden Geschlechtsorganen gemeinschaftlich ist. Die Befruchtung erfolgt vermuthlich durch Eintreiben von Samen in die Samen- blase bei geschlossenem Genitalporus, somit durch Selbstbefruchtung ; bei manchen Formen mag wohl auch Wechselbefruchtung vorkommen. Alle Bandwürmer sind, ovipar , doch entwickelt sich der Embryo manchmal noch in der Pro- glottide , manchmal ausserhalb derselben. Die Entwicklung des Embryo zum Geschlechtsthiere beruht meist auf einem complicirten Vorgange durch Gene- rationswechsel, seltener bei Ausfall von Zwischenstadien auf Metamorphose (Caryophyllaeus). Im Allgemeinen mag der Entwicklungsgang etwa in folgender Weise erfolgen: Die Embryonen bilden kugelige Körper in einer dicken Schale und besitzen vorne 4 oder 6 Haken. Zur Zeit, wo sie sich bereits entwickelt haben, lösen sich die sie im Innern der Eier bergenden Proglottiden von der Colonie los und kriechen entweder aus dem Darm ihrer Wirthe oder gelangen mit den Ex- 78 • Bandzüngler— Bantams. crementen nacli aussen. Sie sind sehr widerstandsfähig und werden nun direct oder mittels der Nahrun gsstoife , dem Wasser u. s. w. von einem neuen Wirthe aufgenommen, in dessen Innerem die Eischale zerfällt; somit wird der mit Haken bewaffnete Embryo frei und stellt nun eine Larve (Proscolex) dar, die selbstständig oder von der Blutwelle geführt im neuen Wirthe bis zu einer der weitern Entwicklung zusagenden Stelle gelangt. Daselbst angekommen , werden die Haken verloren und die Larve verursacht eine örtliche Reizung, in Folge dei'en eine sie umhüllende Blase entsteht; es ist die Finne, die namentlich unter der Zunge des Schweins gar häufig angetroffen wird. Der weitei-e Verlauf der Entwicklung erfolgt auf ungeschlechtlichem Wege durch Knospung und die Producte derselben wurden früher als selbstständige Würmer angeführt und mit dem Namen Blasenwürmer (Cystica) belegt. Man unterscheidet 3 Typen: den Cysticercus, Coenurus und Echinococcus. Bei ersterem, der Finne (Cysti- cercus), entwickelt sich in der Blase im Laufe von etwa 2 bis 3 Wochen ein nach einwärts ragender knospenartiger Vorsprung, der rasch an Grösse zu- nimmt und endlich nach etwa 6 Wochen sich nach aussen zu umstülpt; das Innere der Blase ist meist mit Flüssigkeit gefüllt, seltener leer (Cysticercoide); der ausgestülpte Körper bildet den Scolex und Hals des Bandwurms , indem ersterer mit den Saugnäpfen sich an der Magenwandung des neuen Wirthes festhält und die Blase daselbst abfällt. Die zweite Form, der Drehwurm oder die Quese (Coenurus) entsteht wie vorige Bildung; doch treibt die Blase mehrere Knospen ins Innere; aus jeder entsteht ein Bandwurm-Individuum, wenn die Blase in den neuen Wirth gelangt. Der Igelkopf oder Hülsenwurm (Echinococcus) ähnelt in allem der Finne , doch entstehen innerhalb des Blasenkörpers zuerst Tochterblasen an der Innenwand; in jeder derselben bilden sich dann neue Knospen, so dass sein Wachsthum wie seine Grösse unbegrenzt sind; manchmal entstehen nur unfruchtbare Tochterblasen, in denen keine Bandwürmer sprossen (Acephalo- cysten). Auch hier entstehen durch Uebertragung in einen anderen Wirth nach Resorption der Blasen die Geschlechtsthiere, wobei allerdings für jede einzelne Art der Aufenthaltsort nicht gleichgiltig ist, und anderseits selbst die unscheinbarsten Thiere, wie z. B. eine Hundslaus, als Zwischenträger im Entwicklungskreis auftreten können. Es erscheinen somit der Reihe nach: 1) der Embryo, in einem neuen Wirthe zum Blasenwurm sich entwickelnd; 2) der Blasenwurm (Finne, Quese, Igelkopf) , als Grossamme die Geschlechtszooide und die Schwanzblase bildend. 3) Die Scolie, als Amme, die Strobila knospend; 4) der Thierstock (Strobila), von dem sich 5) die Proglottis als Geschlechtsthier ablöst, um neue Eier, somit neue Embryonen zu produciren. Der Complicirtheit im Entwicklungsgange steht Lebenszähigkeit und Fruchtbarkeit gegenüber. Alle Bandwürmer sind Entopara- siten; man kennt deren bei 350 Arten und unterscheidet die Familien: Taeniadae, Bothriocephalidae, Ligulidae,Tetrarhynchidae, Tetraphyllidae, Diphyl- lidae, Caryophyllidae und Amphilinidae. Literatur: Leuckart, jR., Die menschlichen Parasiten. 1878.* (Siehe Abbildungen im Anhange). Bandzüngler, T ae niogl oss a Trosr/*. Gruppe der Kamm kiemer. Gebiss täniogloss, d. i. 3 Mittelplatten und jederseits 3 Zwischenplatten, von denen die beiden seitlichen ein- und auszuklappende Randplatten sind. Man unterscheidet Chiastoneura und Orthoneura.* Bangur, Innuus erythraeus Wagner, s. Sclimalnasen. Bankivalinlin , Gallus bankiva Temm., Stammart unseres Haushuhns, s. FasanvögeL Bankokil oderKokil, heimischer Name für Phoenicophaes tristis, einen bengalischen Buschkukuk, s. Kuknke. Banrao, heimischer Name des Doppelhornvogels. Bantams, Zwerghühner. Man trennt sie nach Baldamus in Kampf- Bantams (Game-Bantams) , zu unseren schönsten Ziervögeln gehörend, und eigentliche Bantams, zu denen die weissen Bantams (White Bantams), die weissen federfüssigen Bantams (White Booted Bantams), die ge- säumten Bantams (Laced- oder Sebright-Bantams), die man wieder in Gold- Bantams und Silber-Bantams untei-scheidet, die schwarzen Bantams (Black- Bantams), die Kukuks-Bantams (Cukoo-Bantams), die seltenen nanking Bantangan — Barteln. 79 fax'bigen Bantams(Nanking-Bantams) , dieCochin- oder Peking-Bantams, Japan-Bant ams (Japanese-Bantams), die indischen oder Java-Bantams gehören. S. illustrirtes Handbuch der Federviehzucht v. Dr. J. C. E. Baldamus, Dresden 1878. Biiiitaiig^aii, Nasenaffe, Kahau, s. Seiiinopitlieciis. Baiiteiig, Sunda- oder Dschungelrind, javanisches Rind, B. Ban- teng Raffl, Wildrind in den Waldungen von Java, Borneo, Sumatra. Die Hörner an der Wurzel verdickt und unregelmässig gewulstet, erst nach aussen und oben, dann nach vorn und innen gebogen; jung eingefangen leicht zähmbar. S. Bos. Baplietes Onen, fossile Gattung der Froschsaurier (Labyrinthodontia Vera) mit B. planiceps Ouen. Steinkohle von Neuschottland. Bar, französischer Name des Seebarsches. Barasiiigahirsch, s. Cervus. Barbariiischaf, grobwolliges französisches Mast- und Milchschaf, aus Algier eingeführt. Barbastellus = Synotus barbastellus Keys. u. Blas., Mopsfleder- maus, s. Vespertilionina. Barbe, Barbus Güntlier, Gattung der Karpfen (s. d.). Barbeiikönig', s. Apog'on. Barbet, französische Benennung des Pudels. Barbier, Sägebarschart, s. Serranus. Barbiiie, Volksname für die gemeine Flussbarbe. ■ Barbinissa = Babyrussa, Hirscheber, Porcus babyrussa Wagler, s. Borsteiithiere. Barbitistes Charp., Gattung der Laubheuschrecken (s. d.j. Barbiis, Barbe, s. Weissfische. Baris German = Baridius, Gattung der Rüsselkäfer. Barm, Volksname der gemeinen Flussbarbe. Barraeiula, Pfeilhecht, s. Sphyraenidae. Barramunda, vaterl. Name für Ceratodus Forsteri Krafft, s. Lurchfisclie. Barrierriffe, s. Korallenpolypen. * Barrigado, AVoUaffe, Lagotlirix. Barris = Maiidrill. Bars, Volksname für den Flussbarsch (s. d.). Barsch, s. Flussbarsch. Barsche, echte, s. Perca. Barsche, Percidae. Familie der Physoclysti (s. d.). Massig grosse, längliche, seitlich zusammengedrückte Knochenfische mit mittelgrossen kammförmig gezähnten Schuppen, brustständigen Bauchflossen mit einem Stachel und 5 ge- gliederten Strahlen, aus einem vorderen stachligen und einem hinteren weich-' strahligen Theile bestehender Rücken- und Afterflosse. Die den oberen Mundrand bildenden Zwischenkiefer, der Unterkiefer, die Gaumen- und Schlundknochen, das Pflugscharbein sind mit kleinen Zähnchen dicht besetzt. Die Kiemenhaut hat 6 bis 7 Strahlen. Die Schwimmblase ist einfach. Sehr gefrässige Raubfische. Gat- tungen: Perca Art., Lates Cur., Labrax Cur., Ambassis Cur., Aspro Cuv., Apogon Lacep., Acerina Cuv., PoljJ-prion Cur., Priacanthus V. C, Lucio- perca Cur., Serranus Cur., Mesoprion Cur., Centropomus I/^rt^/;., Centro- pristis Cur., Anthi£iS Schneid., Genyoroge Clentor, Dules C. V., Pomotis C. V. Barscliiiig, Volksname für den Flussbarsch. Barschlaus, s. Achtheres. Barsich, Volksname für den Flussbarsch. Bartadler, Gypaetus barbatus Cuv., s. Gypaetidae. Bartaffe, s. Macacus. Bartaiiimer, Zippammer, Emberiza cia L., s. Finken. Bartborsten, vibrissae, s. A^ögel (Gefieder). Barteln, Bartfäden, eigenthümliche lange, dünne Hauterweiterungen in der Nähe des Mundes bei vielen Fischen^ welche die Rolle von Tastorgauen oder Lockorganen spielen. Wir finden sie u. a. bei Welsen, Barben, Gründ- lingen, Schellfischen, beim Stör, bei Myxiniden. S. Fisclie. 30 Bartenwale— Basilartheil. Bartenwale, Mysticete. Gruppe der fleischfressenden oder echten Wale (s. d.). Wale mit getrennten Spritzlöchern, engem Schlund, sehr grossem Kopf, zahnlosen Kiefern, mit Barten. Familien: 1) Glattwale, Balaenida, ohne Rückenflosse , mit breiter abgestutzter Brustflosse , langen schmalen Barten ; die Haut der Unterseite nicht gefurcht. Mit der Gattung Balaena L. (s. d.). 2) Furchenwale, Balaenopterida, mit Rückenflosse, schmalen Brustflossen, kürzeren und breiteren Barten, zahlreichen Bauchfurchen. Gattungen: Balae- noptera Gray, Physalus Gray, Benedenia Gray, Megaptera Gray (s. d.). Barteule, Syrnium cinereum i?/j., s. Eulen. Bartfalk = Bartgeier, Bartadler. Bartüedermans, s. Vespertilio. Bartgeier, Bartadler, Gypaetus barbatus Cuv., s. Gypaetidae. Bartgrasmücke, Sylvia hortensis Bechst., s. Sänger. Bartgrundel = Schmerle. Bartholini'sclieDrüsen, Du verney 'seh e,Tiede mann 'sehe Drüsen, glan- dulae Bartholini, bei den Weibchen mancher Säugethiere in den Scheidengang sich öffnende Drüsen, deren Zweck es sein dürfte, die Scheide vor der Begattung schlüpferig zu machen. Bartkauz = Barteule. Bartkukuke, Faulvögel, Bucconidae. Familie der Kukuksvögel. Von den Bartvögeln durch den Besitz von 12 Steuerfedern und die schwachge- bauten Beine unterschieden. Zweite und dritte Zehe nach vorne gebogen, letztere immer länger als die zweite. Der kräftige Schnabel an der Spitze gebogen. Träge Bewohner der Wälder Central- und Südamerikas. Lauern, bewegungslos sitzend, auf Insekten. Gattungen: Bucco L. ; Schnabel stark hakig, mit B. macro- rhynchus Gm., Südamex'ika ; Malacoptila Gray, Schnabel wenig, nicht hakig gebogen, mit M. fusca Gray, nördl. Südamerika. Bartmännchen, ein Schlangenfisch, s. Aalsclil.augenftsclie. Bartmeise, Panurus biarmicus Koch, s. Meisen. Bartmücken, Ceratopogon Meig., s. Zuckmücken (Chironomidae). Bartramia = Arctitis Bartrami Wils, Hochlandwasserläufer, siehe Schnepfenvögel. Bartrobbe, s. Phoca und Seehunde. Bartschwein, Sus barbatus, Vertreter unseres Wildschweines auf Borneo. Bartseeschwalbe, Hydrochelidon fissipes Gray, s. Möven. Bartvögel, Capitonidae, Familie der Kukuksvögel. Haben ihren Namen von den langen Borsten, welche die an der Schnabelwurzel gelegenen Nasenlöcher bedecken. Der kräftige Schnabel von mittlerer Länge ist an den Seitenrändern gewöhnlich ausgeschweift. 10 Steuerfedern. Ziemlich kleine , glänzend befiederte Frucht- und Insektenfresser der heissen Zone (mit Ausnahme Australiens). Gattungen : Capito VieilL, mit C. erythrocephalus Gray, Guiana; Trachyphonus Ranz mit Tr. margaritatus Rüpp , Perlvogel, Ostafrika; Megalaema Gray mit M. grandis v. d. Hoev., China; Pogonorhynchus v. d. Hoev. mit P. dubius V. d. Hop.v., Südafrika. Barutschel = Karauschen. Baryphonus = Momotus brasiliensis Latr., Motmot, s. Sägeracken. Basalsrlied (scapus), s. Hautftiigler. Basalia (basis, Grund), s. Haarsterne.* Basalmembran, s. Strudelwürmer.* Basalpolster nennt man bei den Ci'aspedoten (Medusen) die Bodenaus- füllung in den Gehörbläschen, welche von Sinneszellen und Nerven gebildet wird. Basalstücke, s. Knospenstrahler.* Baschkirenpferde, leistungsfähige, kräftige, plumpköpfige und dickhalsige, unschöne Pferde mit struppigem Haar und sehr grossen Hufen. In den russischen Gouvernements Perm und Orenburg. Basement memhrane = intermediäre Haut, heisst eine glashelle Schichte, die sich bei Thieren unter der Zellschichte der Schleimhaut und anderer Häute findet. Basilarsegment, s. Bandasseln.* Basilartheil, Körper, s. Säugethiere (Skelet). Basiliscus — Bathybius. 81 Basilisciis Laur., Basilisken, Gattung der Baumleguane, Hinterkopf mit dreieckigem Hautkamm ; an der Kehle eine Querfalte mit Andeutung eines Kehl- sackes. Von den Arten sei erwähnt: B. mitratus D. B. = americanus Laur, Das Männchen hat einen über Rücken und Schwanz sich hinziehenden Kamm. Fahlbraun. Lebt in Guiana, in der Nähe von Flüssen, S. Leguane. Basiphenoid = os sphenoidale basilare, Keilbein, Basipodit, Grundglied, s. Schalenkrebse.* Baskiiig-shark (sich sonnender Hai), englischer Name für den nordischen Riesenhai (Selache maxima Ghimer). Basocerit, s. Schalenkrebse.* Basommatophora (Branchiopneusta, Limnaeidea). Unterordnung der Lungenschnecken. Schale napfförmig oder spiralig, 2 nicht zurückziehbare Tentakel, an deren Grund die Augen liegen ; Geschlechtsöffnungen getrennt ; Lunge aus der Kiemenhöhle bestehend, Familien: Auriculidae, Limnaeidae.* Basquaise-Vieh, gutes Zug- und Mastrindvieh der Pyrenäen. Bassaris Lichtenstein, Katzenfrette. Gattung der Schleichkatzen. An die Waschbären erinnernde spitzköpfige, langohrige Schleichkatzen mit fünfzehigen Füssen, behaarten Sohlen, nackten , dicken Zehenballen , halbeinziehbaren Krallen, langem buschigem Schwanz, Art: Katzenfrett (Bassaris astuta Lichtenstein), 45cm, Schwanz 40. Gelblichgrau, schwarz untermengt; Schwanz schwarz und weiss geringelt. Lebt nach Art unseres Steinmarders in hohlen Bäumen, Felsklüften, verlassenen Wohnungen. Mexico. Basse, englischer Name des Seebarsches, Bassus Grav., Gattung der echten Schlupfwespen (s. d.). Bast, s. Greweih. Bastard, Bastardirung. Unter letzterer versteht man die fruchtbare Ver- bindung zwischen Thieren verschiedener Art; die Nachkommen sind dann Bastarde. Die Bastarde sind häufig unfruchtbar. Bastardirungen im Freien kommen u. a. vor zwischen Wolf und Hund, Haus- und Wildkatze, Gemse und Ziege, Auer- und Birkhuhn, verschiedenen Fasanen, Karpfen und Karausche; anzuzweifeln ist die wiederholt behauptete Fortpflanzung zwischen Kuh und Hirsch, Katze und Marder, in welchem Falle auch die Gattungsgrenze überschritten ei'schiene. Auch bei den Froschlurchen sind Bastardverbindungen beobachtet worden. Bastardeiiscliaf, Abkürzung für Merino-, Deutsch-, Bastardschaf. Im Allgemeinen jedes aus der Mischung zweier Schafrassen hervorgegangene Schaf. Bastardgemsbock = Blaubock. Bastardkarpfen = Karpfenkarausche, Cyprinus Kollari Hekel. Bastardmakrelen, Caranx, s. Carangidae. Bastardnachtigall, Spottvogel, Hypolais icterina Brehm, s. Sänger. Bastardsaurier, Nothosaurus mirabilis Münst., fossiles Reptil aus der Ordnung der Meerechsen (Hydrosauria), Unterabtheilung: Schlangensaurier (Plesiosaura). Mit besonders grossen Schläfengruben; die Vorderfüsse länger als die Hinterfüsse. 2,5 — 3 m. Im deutschen Muschelkalk. Bastardwildebeest, s. Catoblepas. Bastkäfer, Hylesinus Fabr., Gattung der Borkenkäfer (s. d.). Batassia, heimischer Name für den Zwergsegler, Cypselus parvus Lichtenstein, s. Mauerschwalben (Cypselidae). Bathybius Haeckelii Huxl. (griech. bathys tief, bioeinleben), in den Golf- stromtiefen, insbesondere auf dem sog. Telegraphentableau des atlantischen Oceans zwischen 4000 und 8000 m aufgefundene Schleimmassen , welche den Boden theils in Form von Netzen und Strängen , theils von unregelmässigen , grösseren und kleineren Klumpen überziehen und vom Autor als Ausgangspunkt aller Organismen {Oken's Urschleim!) angesehen wurden; später behauptete Thompson nach seinen Beobachtungen auf der Challenger-Expedition, dass es gelatineartiger Niederschlag aus schwefelsaurem Calciumoxyd ist; während Dr. Em. Bessels, der Begleiter der nordamerikanischen Nordpolexpedition, den Bathybius 1874 im Smithsunde bei 92 Faden Tiefe in grosser Menge lebend gefunden zu haben behauptet. Aehnlich verhält es sich auch mit dem Protobathybius Robesonii. Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 0 82 Bathycrinus— Bauchfüsser. Bathycrinus W. Th., Haarsterne aus der Familie der Pentacrinidae. In bedeutenden Meerestiefen. Batliycyathus Edtv. et Haime, Korallengattüng der Tiefsee bei Chile, zur Familie der Turbinoliden gehörig. Bathyergus Illiger, Sandgräber, Gattung der Wurfmäuse. Nager mit knorpeliger Nasenkuppe, sehr steifen und langen Schnurren, vier Backenzähnen in jedem Kiefer, oberen Schneidezähnen mit einer Furche, fünfzehigen Füssen, mit dem Zeigefinger als längstem, strahlig behaartem kurzen Schwanz. Art: B. suillus Wagner. 30 cm , Schwanz 6 cm. Oben gelblichweiss , an den Seiten und unten graulich. Lebt von Zwiebeln und Wurzeln und wirft grosse Haufen auf. Sein Fleisch wird gegessen. Auf den Küstendünen am Cap. Batides = Batoidei, s. Rochen. Batoidei, s. Rochen. Batrachia, s. Froschlurche. Batrachidae, s. Froschflsche. Batrachier, zungenlose, s. Ag'lossa. Batrachophrynus Peters, Gattung der Phryniscina (s. d.). Ganz zahn- lose, glatthäutige Froschlurche mit festgewachsener, nur mit dem mittleren Theile aus der Mundschleimhaut hervorragender Zunge, ohne Trommelfell, Trommelhöhle und Gehörtuben , ohne Ohrdrüsen , mit entwickelten Zehenschwimmhäuten , knopf- förmig abgestutzten Fingern und Zehen. Zwei Arten aus Peru bekannt. Batrachoseps Bonaparte, Gattung der Lechriodonta (s. d.). Sehr schlanke Molche mit rundlicher, auf ziemlich langem centralen Stile sitzender Zungenscheibe, nicht sichtbaren Ohrdrüsen, glatter Haut, verticalen Hautfalten, Vorder- und Hinterfüssen mit 4 Zehen, fast drehrundem, erst gegen das sehr spitze Ende comprimirtem Schwänze. Die Gaumenzähne stehen in zwei kurzen, leicht bogigen, nach hinten in sehr stumpfem Winkel convergirenden , mit den inneren Enden deutlich getrennten Reihen. Zwei Arten bekannt. Batracliostomus = Podargus auritus Stephens, Frosch- oder Horn- schwalm, s. Racken. Batrachuperus Bouhnger, Gattung der Molche (Salamandrida) mit ziemlich grosser , eiförmiger und an den Seiten freier Zunge. Die Gaumenzähne stehen in zwei gebogenen Gruppen zwischen den hinteren Nasenlöchern. 10 — 11 senkrechte Seitenfurchen jederseits. Batrachus, s. Froschflsche. Batrisus Aube, aus der Familie der Zwergkäfer (Pselaphidae). Ameisen- freunde. Mit Ameisen in morschem Holze lebend. Bauch, abdomen, s. Wirhelthiere. Bauchadergeflecht, Sonnengeflecht, Bauchgeflecht. Liegt um die Gekrösarterie in der Bauchhöhle , besteht aus zahlreichen Ganglien , die maschen- artig miteinander verbunden sind. Bauchdecke, die untere Bauchwand. Bauchdrüseii, s. Sterndriisen. * Bauchfalten, s. Bauchrinue. Bauchfell, peritonaeum (s. d.). Bauchflossen, pennae abdominales, s. Fische. Bauchflosser, Abdominales, s. Fische. Bauchfüsser, Gastropoda Cnvier , Schnecken. Klasse der Weich- thiere, von den Muscheln insbesondere verschieden durch den meist asymmetrischen Bau, den ganzen, nie zweitheiligen Mantel, die einfache Schale, den Kopf mit 1 — 3 Fühlerpaaren und den plattenförmigen , sohligen „Bauchfuss", woher sie den Namen erhielten. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts interessirte man sich ausschliesslich nur für die Schalen, die eine ganz erstaunliche Mannigfaltigkeit zeigen, erst durch Pallas und Poli wurde der Weg für anatomische Untersuchungen angebahnt, wobei sich ergab, dass auch hierin die Mannigfaltigkeit keineswegs geringer ist. Der Körper lässt im Allgemeinen einen vorderen als Kopf bezeich- neten Abschnitt (daher Cephalophora), mit 2 oder 4 Fühlern und den Augen, und einen Eumpf unterscheiden , an welchem sich ein bauchständiger musculöser Bauchfüsser. 83 FiTSS abliebt, der oft breit und sohlig (daher PI atypo da aut.), oft flach und senk- recht erscheint (Heteropoda); die Eingeweide bilden einen mehr oder weniger entwickelten Knäuel auf der Rückenseite, der selbst als Abdomen bezeichnet wurde. Er wird vom Mantel, der bekannten Hautduplicatur der Weichthiere umkleidet, besitzt meist einen verdickten Rand, oft auch lappenförmige Fortsätze, umschliesst die im Körper gelegenen Räume und gestattet dem Thiere , sich in ihn zurückzu- ziehen, wobei er sich über den übrigen Theil des Körpers einschnürt. Er enthält zahlreiche platte anastomosirende Muskelbündel und Längs- und Ringfasern und sondert ein Gehäuse ab, das stets einfach bleibt (Testa univalvis) oder aus vielen Stücken zusammengesetzt ist (Chiton). Nur in seltenen Fällen erscheinen die Bauchfüsser nackt und schalenlos, sei es, dass die Schale nur durch Kalk- krümelchen ersetzt ist (Agrion) oder dass sie so klein ist , dass sie in der Mantelhaut verborgen bleibt (Limax, Pleurobranchia) oder dass sie im späteren Alter abgeworfen wird. Die Schale ist oft zart, hornig, biegsam, oft gallertig (Tiedemannia), oft knorpelig (Cymbulia); meist aber besteht sie aus Kalk, der bei 80 — 99 Procent des Gesammtgewichtes betragen kann; histologisch besteht sie aus Prismen , welche Schichten bilden, und zeigt die mannigfaltigsten Structurverhält- nisse, insbesondere bei den Meeresformen. Bei den Landbewohnern ist sie meist glatt und zeigt nur die in Folge des Wachsens auftretenden „Anwachsstreifen", bei den Süsswasserformen ist sie papierdünn, bei den der Brandung ausgesetzten und auf Felsen sich auihaltenden Formen ist sie dick und massiv. Häufig bleichen übrigens die Schalen aus und blättern ab (calciniren). Der Gestalt nach er- scheint die Schale symmetrisch, schild-, napf-, kegelförmig, meist aber unsymmetrisch (subspiral), flach, scheibenförmig bislang ausgezogen, thurmförmig gewunden, kugelig, ei-, kreisel-, kegel-, thurm-, Wendeltreppen-, Spindel-, walzen- oder scheiben- förmig und zeigt hierbei die verschiedensten Grade der Steigung und die mannig- faltigste Art der Windungen (Anfractus.), deren Abstände relativ durch das sog. Helicometer bestimmt werden können; manchmal weichen sie von der Kegelform sehr weit ab, besitzen stark gebauchte Windungen und erscheinen dadurch unregei- mässig; oft beginnen die Windungen erst in grösserer Entfernung vom Grunde (cyclocentrische Conchospirale); oft berühren sich dieselben oder decken sich sogar, oft sind sie ganz frei (An. liberi); constant ist die Richtung derselben, weshalb man rechtsläufige (dextrorsae oder leiotropae) und linksläufige (sini- strorsae oder texiotropae) Formen unterscheidet; Ausnahmen gehören zu den Seltenheiten (Raritäten); das Gros der Arten gehört der ersten Gruppe an. Die Zahl der Windungen ist gleichfalls sehr verschieden und um so beständiger, je kleiner sie ist; das Maximum beträgt 20; im Alter nimmt die Zahl zu durch Ver- grösserung an der OeflFnung. Die Terminologie ist bei der grossen Mannigfaltig- keit der Formen und dem hohen Interesse der Laien bis ins Kleinlichste ausge- bildet; hier mögen nur einige Hauptbegriffe Platz finden. Man unterscheidet die Naht (Sutura, Commissura), die Linie, welche die einzelnen Windungen von- einander trennt, und unterscheidet bei sehr flachen Windungen eine obere und eine untere Naht. Die oberste Windung heisst Scheitel oder Spitze (Apex), von ihr aus werden die Windungen gezählt ; die erste derselben , welche bereits schon im Embryo vorhanden ist und oft abweichende Form zeigt, heisst Nucleus. In der untersten Windung liegt die Mündung (Apertura), deren Rand Mund säum (Peristom) heisst und sehr verschieden ist, indem er von der Kreis- bis zur Linien- form alle Uebergänge zeigt. Er ist ganzrandig (Holostom) oder durch eine Ausbuchtung unterbrochen, welche sich in einen canalartigen Fortsatz verlängert (Apertura canalifera, Siphostom); die Ränder werden als Spindel- (Labium) und Lippen- oder Aussenrand (Labrum) bezeichnet. Die Spindel (Columella) bildet den mittleren Theil der Schale, in welchem sich die Windungen berühren; stellt man sie aufrecht mit der Spitze nach oben, so erscheinen Rücken- (Dorsum) und Bauchseite (Venter) orientirt. Am unteren Ende der Spindel liegt eine Grube, der Nabel (Umbilicus), der oft von einem Walle, der Nabelschwiele (Callus umbilicalis) umgeben ist. Sehr viele Schalen können durch einen Deckel (Operculum) verschlossen werden, der oft an der MundöflTnung ist (0. terminale), oft weiter in der Mündung steckt (0. immer sum); er hat eine innere (Pagina interna, Fleischseite) und eine äussere Seite (P. externa) und 34 Bauchfüsser. ist der Consistenz nach sehr verschieden; auch vom Winterdeckel (Epiphragma) ist er wohl zu unterscheiden. Die Körperhaut besteht aus einer äusseren schleim- reichen, wimperhaarigen Schichte mit Cylinderepithel und einer darunter liegenden bindegewebigen Unterhaut , welche der Hautmusculatur aufliegt. In ihr sind Pigmentzellen der verschiedensten Färbung , Form und Grösse , dann Schleim- drüsen, sowie Kalkdrüsen eingebettet, welche verschieden gestaltete Kalknadeln ab- sondern (Rhodope, Doris) und eben die Bildung der Schale durch Beimengung einer organischen Grundsubstanz veranlassen; die oberste Schichte derselben bildet deren Epidermis; einzeln finden sich auch Nesselkapseln vor (Aeolididae), sowie massive oder hohle Hautauswüchse und Fortsätze, zu denen auch die Fühler (Tentacula) zählen. Als Bewegungsorgan ist der höchst verschieden gestaltete Fuss (Podium) von Wichtigkeit, dessen Muskelfasern wellenförmige Contractionen zeigen ; er trägt oft SaugnäjDfe (Heteropoda) oder er scheint gelappt; oft ist er durch Wasser schwellbar (Harpa) , oft dient er zum Springen (Strombus) ; der Gestalt nach ist er meist platt (daher Platypoda aut.). Der aus Längs- und Querfasern bestehende Muskelbalg der Haut ist sehr eng verwoben und contractu ; auch gestreifte Mus- keln wurden beobachtet (Acmaea). Ein besonderer Spindelmuskel (Musculus columellaris) vermittelt das Zurückziehen des Körpers in die Schale; auch die Fühler sind allermeist retractil. Das Nervensystem, das nur bei den Käferschnecken noch keine Scheidung der Ganglien erkennen lässt, weist alle typischen Ganglien- gruppen auf. Um die Speiseröhre liegt ein Ring , dessen Oberseite das Gehirn (Ganglion superius und inferius, zusammen als G. cerebrale) bildet, das Mund, Augen und Tentakel innervirt; das untere Schlundganglion (G. pedale) gibt Fussnerven ab; das hintere oder Visceralganglienpaar (G. parieto-splanch- nicum) liegt in dessen Nähe und versorgt Mantel, Kiemen, Herz, Darmcanal und Spindelmuskel. Alle Ganglien sind unter sich verbunden ; überdies sind noch neben den nach vorne ziehenden Buccalganglien zwei seitliche Ganglien vorhanden, die Commissural- oder Pleuralganglien, welche mit dem Eingeweidenervensystem in Vei'bindung stehen. Dieses versorgt gleichfalls die Eingeweide und zeigt oft das besondere Verhalten, dass die Viscerocommissuralschlinge der rechten Seite über dem Darm nach links verläuft und hier ein „Supraintestinalganglion" bildet, während das anderseitige unter dem Darm rechts das Subintestinalganglion mit Nervenfasern zeigt (Chiastoneura) , bei vielen Formen ist diese Kreuzung un- deutlich oder fehlt gänzlich (Ortho neura). Das Eingeweidenervensystem zeigt gleichfalls Ganglien, von denen eines (G. abdominale) besonders gross ist; die Zellen sind gelb oder roth gefäi-bt. Eine auf Gliederung hinweisende Strick- leiterbildung (Arthrocochla) ist einer freien Vertheilung gegenüber (Platy- cochla) nicht sichergestellt. Von Sinnesorganen treten alle auf mit Ausnahme eines nachweisbaren Geschmackorganes. Die Augen , welche bei den Heteropoden zur höchsten Entwicklung gelangen und selbst beweglich sind, sind meist in doppelter Zahl vorhanden und liegen oft auf besonderen Stielen, oft auf den Fühlern, oft ungestielt in der Körperhaut. Sie sind kugelig oder oval, selten kegelförmig und besitzen meist alle Theile in grosser Vollkommenheit und Mannigfaltigkeit; die Iris ist oft gefärbt, die Retina mehrschichtig; die Sehnerven sind oft ein Stück weit vereinigt. Das Gehörorgan besteht aus meist 2 runden Blasen , die selten dem Gehirn-, meist dem Fussganglion aufsitzen, obwohl sie von jenem innervii't werden. Sie enthalten oft einen grossen, oft viele kleine Otolithen, flimmerndes Epithel und oft einen freien Gehörgang. Als Tastorgane fungiren neben den Lappen und Fransen des Mantels , des Fusses und des Kopfes , sowie den Lippenrändern die oft gewulstet sind, insbesondere die Fühler, paarige Hautanhänge, die zu 2, 4 oder 6 vorhanden sind und als kegel- oder fadenförmige, hohle, mit Blut gefüllte retractile Ausstülpungen der Körperhöhle auftreten; die 2 grössern tragen oft auch Augen (Ommatophora). An ihnen werden besonders geformte Epithelzellen („Kölbchen mit Stiften") als Spürorgane gedeutet. Uebrigens sind auch besondere Haarzellen mit pinselförmigen Haarbüscheln über der ganzen Körperhaut zerstreut, doch an den der Tastempfindung besonders bedürftigen Stellen zahlreich gehäuft. Als Geruchorgan sind die unteren Tentakel , dann ein besonderes lappiges Oi-gan in der Mundhöhle und endlich die sog. Nebenkieme anzusehen, welche vom Supra- intestinalganglion aus innervirt wird. Der Geschmacksinn fehlt kaum, da Speichel- Bauchfüsser. 85 drüsen vorhanden sind. Der Verdauungscanal ist bald gerade, bald gewunden und beginnt mit einer Mundöffnung, welche oft mit einem vorstreckbaren Rüssel, oft mit einer verlängerungsfähigen Schnauze zusammenhängt und meist von wulstigen Lippen umgeben ist. Sie führt in die mit festen Kauwerkzeugen (daher Odonto- phora Hai) bewaffnete Mundhöhle, in welche meist 2 Speicheldrüsen einmünden. Die Bewaffnung besteht theils in Kiefern der oberen Schlundwandung, theils in der sog. Reibmembran oder Reibplatte (Radula) am Boden der Mundhöhle. Beide bestehen aus Conchyolin und erstere umgeben bogenförmig oder in mehrei-e Stücke zertheilt die Lippenränder; letztere liegt auf einem musculösen oder knorpeligen Wulst und besteht aus platten-, zahn- oder hakenförmigen Gebilden, welche in zahlreichen Querreihen (Gliedern) hintereinander liegen und als Mittel-, Zwischen- und Seitenplatten unterschieden werden. Ihre Zahl , Grösse und Form wechselt ausserordentlich und wurde von Troschel zur Aufstellung von Gruppen verwerthet, die er als Schmalzüngler (Rhachiglossa), Bandzüngler (Taenioglossa), Fächer- züngler (Rhipidoglossa), Federzüngler (Ptenoglossa), Pfeilzüngler (Toxoglossa) und Balkenzüngler (Docoglossa) bezeichnete (s. d.). Die Zähne sind spitziger und stehen weiter auseinander bei den Fleischfressern , während sie bei den Pflanzen- fressern kurz, plattenförmig und gedrängt sind; ihre Zahl wechselt zwischen nur 20 (Aeolididae) und 36 000 (Tritonia). Nach rückwärts steckt die Radula in einer cylindrischen Tasche, der Zungenscheide; sie bildet sich aus einer warzigen Masse und rückt allmählig vor, wenn die ersten Zähne verloren gehen. Die Speichel- drüse , welche vielfach Schwefelsäure , doch auch alkali- und kohlensäurehaltigen Speichel producirt, ist zweilappig ; der Speichel kann auch als Offensiv- oder Defensiv- mittel mit Gewalt ausgespritzt werden. Der Schlundkopf, der oft roth und gelb gefärbt ist , geht in die Speiseröhre über , die manchmal kropfartig erweitert erscheint, oft einen gallerthaltigen Blindsack vorstellt (Dolium, Triton). Der Magendarm ist dünn- oder dickwandig; im letzteren Falle enthält er Haken und Zähne. Manchmal sind mehrere Mägen oder doch Blindsäcke eines solchen vor- handen. Der Dünndarm ist sehr lang, meist vielfach gewunden und von der um- fangreichen Leber , mit der er selbst in die Kiemen eintreten kann (Phlebente- rata) vollständig bedeckt, dagegen ist der Enddarm weit und mündet mit der Afteröffnung meist rechtsseitig vorne , seltener auf der Rückenfiäche weit nach hinten aus. Die Nahrung besteht in Pflanzen- und Thierkost ; manche sind kühne Räuber, welche die Beute mittels der Radula ergreifen und festhalten. Das Ge- fässsystem zeigt grosse Verschiedenheit im Aufbaue. Das Herz fehlt nur wenigen, es wird von einem Pericardialsinus eingehüllt und liegt meist an der Seite nahe den Athmungsorganen, den Geschlechtsorganen entgegengesetzt, selten in der Mittel- linie des Körpers. Es besteht aus einer Kammer und einer einfachen oder paarigen Vorkammer; letztere sind den Athmungsorganen zugekehrt; ausnahmsweise wird das Herz vom Mastdarm durchbohrt (Haliotis, Turbo). Aus der Herzkammer entspringt die Aorta, welche sich gewöhnlich in 2 Hauptstämme spaltet; der eine (Aorta cephalica) geht nach vorne und sendet Zweige in den Kopf und Fuss, der andere (Aorta abdominalis) zieht nach rückwärts und verläuft in die Ein- geweide. Die Enden der Arterien öffnen sich in waudungslose Bluträume der Leibeshöhle, aus denen das Blut entweder direct, also ohne Dazwischentreten von Gefässen (Heteropoda, Nudibranchia) , oder dui-ch sog. Kiemen- (Lungen-) Arte- rien nach den Athmungsorganen geleitet wird , in deren Capillaren es Sauerstoff aufnimmt, um dann durch sog. Kiemen- (oder Lungen-) Venen in die Vorkammer zurückzukehren. Die Venen der Lungenschnecken bilden hierbei einen Gefässring (Circulus venosus) um die Lungen und haben grosse Oeffnungen zur Aufnahme des Blutes; oft ist auch ein Nieren-Pfortadersystem entwickelt (Vorderkiemei-). Das Blut ist farblos, bläulich oder roth (Planorbis) und enthält Kupfer. Die Athmungsorgane sind neben der Hautoberfläche vorwiegend Kiemen, seltener Lungen oder beides zugleich. Die Kiemen sind blatt- oder federförmige Hautanhänge, welche nur selten frei auf dem Rücken liegen , meist werden sie vom Mantel be- deckt und liegen zwischen diesem und dem Fuss, so dass die Mantelhöhle zugleich auch die Kiemenhöhle , also Athemhöhle ist. Sie sind selten paarig vorhanden (Zeugobr anchia); meist verkümmert eine Seitenhälfte fast gänzlich; ihrer Lage nach unterscheidet man solche Formen , deren Kiemen vor dem Herzen liegen 86 Bauchfüsser. (Vorderkiemer, Prosobranchiata), und solche, bei denen sie hinter demselben liegen, so dass das Herz verkehrte Lage zeigt (Hinterkiemer, Opisthobranchia); überdies geben die Lage und Form der Kiemen noch weitere systematische Eintheilungs- gründe ab. Die Zahl der Kiemenblätter und der Kiemen selbst wächst mit zu- nehmendem Alter. Die Lunge, welche bei allen sog. Lungenschnecken, dann aber auch bei einigen Prosobranchiaten getroffen wird, besteht in einem Hohli-aume, dessen Wandung ein Netzwerk von Bluträumen und Gefässen bildet ; sie liegt an der rechten Seite des Kopfes und steht gleich der Kiemenhöhle mit dem äusseren Medium durch einen engen, mittels Muskeln verschliessbaren G-ang in Ver- bindung, welcher am Mantelrande als Spalte erscheint (Holostom); oft jedoch bildet dieser Gang eine Röhre, welche als Atheniröhre (Sipho) bezeichnet wird und dann im Mantelrande und in der Schale einen Ausschnitt oder Canal bildet (Siphostom). Blutwässernde Gefässe, die namentlich im Fuss sehr zahlreiche Netze bilden und daselbst ausmünden , durchziehen zum Theil den ganzen Körper. Die Absonderungsorgane sind sehr zahlreich; als das wichtigste und grösste ei'scheint die Niere. Sie ist blättrig, schmutzig gelb oder röthlich und liegt meist nahe am Herzen, wo sie einen länglichen Sack bildet. Sie öffnet sich entweder unmittelbar neben dem Mastdarm , oder doch in dessen Nähe mittels eines besonderen Aus- führungsganges in die Mantelhöhle und scheidet feste Concretionen von Harnsäure, Kalk und Ammoniak aus, die in Zellen ihren Ui'sprung nehmen; man vergleicht sie der Bojanusdrüse der Muscheln. Ausser den Schleimdrüsen der Haut kommt namentlich bei den Lungenschnecken eine grosse Schleimdrüse in der Decke der Athemhöhle vor, welche eine grosse Menge von Schleim durch das Athemloch zu ergiessen vermag. Als modificirte Schleimdrüse wird die Purpurdrüse einiger Arten (Purpurea, Mui'ex) angesehen, eine längliche, weisslichgelbe Drüse, deren Secret milchig ist, unter dem Einflüsse des Lichtes gelblichgrünlich, blauviolett und endlich purpurroth wird (Tyri scher Purpur). Ein ähnliches wie Anilinroth reagirendes Secret von rother Farbe besitzt Asalysia, ein violettes die Amethyst- schnecken (Dauthnia), ein weisses die Aeolididae, ein gelbes die BuUiden; das Secret von Limax noctilucus leuchtet; das von Helix alliaria riecht nach Knoblauch, jenes von H. pomatia nach Schierling; andere Arten haben specifische Gerüche (Aplysia, Tethys). Weiters sind bemerkenswerth die Fussdrüsen der Weg- schnecken , deren einzelne Schläuche in einen bandförmiger, Mittelgang führen, der zwischen Kopf und Fuss liegt, sowie die Schwanzdrüsen (Arion), an der Spitze des Schwanzes plötzlich viel Schleim absondernd; ihre Function ist unbe- stimmt. Die Bauchfüsser sind theils getrennten Geschlechtes (Prosobranchia), theils Wechselzwitter (Pulmonata, Opisthobranchia); letzterer Form entsprechen die höher organisirten Arten. Die männlichen Geschlechtsorgane bestehen aus einem Hoden, einem Samenleiter mit Samenblase, einem Ausführungsgange und dem Be- gattungsgliede, das sich oft in einen Geisseifortsatz (Flagellum) verlängert; die weiblichen Geschlechtsorgane sind ein Eierstock, Eileiter mit Eiweissdrüse, der am Grunde einen Uterus bildet, Samentasche und Scheide. Bei den Zwitterformen sind die Zeugungsdrüsen in der sog. Zwitterdrüse enge vereinigt; oft sind auch die Leitungscanäle dieser wie der Anhangdrüsen eng verbunden und münden gemein- sam ; die Geschlechtsproducte entstehen dann häufig in nächster Nähe , indem in den gelappten Drüsen die Eifollikel peripherisch den Hodenbläschen aufsitzen (Aeolis) oder das Epithel desselben Follikels erst Samenkörperchen, dann Eier erzeugt (Sal- monata); die Zwitterthiere sind somit proterandrisch. Die Samenfäden sind faden- oder stabförmig und werden durch Eiweissdrüsen meist in Spermatophoren verpackt. Manchmal (Helicidae) trägt die Scheide 2 Büschel von quastenförmigen Drüsen, sog. Schleimdrüsen und den sog. Pfeilsack , welcher ein eigenthümliches kalkiges Gebilde, den sog. Liebespfeil (Spicula amoris) trägt, der im Grunde der Tasche auf einem Wulst aufsitzt, bei der Begattung wohl als Reizorgan benützt wird und während derselben häufig abbricht; er wird später durch einen neuen ersetzt und, wenn keine Begattung mehr eintritt, resorbirt. Die Geschlechtsöffnungen münden rechts , hoch oben nahe am After aus ; bei den Zwitterformen bilden sie eine Kloake. Die Befruchtung erfolgt in der Regel wechselweise, doch wurde auch Selbstbefruchtung bei Zwittern und Wechselbegattung verschiedener Arten (von Helix, Clausilia mit Pupa) beobachtet. Einige wenige Arten, deren Junge sich Bauchganglienkette — Bauchkiemen. 87 aus dem befruchteten Eie im Uterus entwickelt haben, sind lebendig gebärend (Paludina vivipara, Pupa u. s. w.); die meisten legen Eier, die nur selten einzeln, kalkschalig, meist aber weichhäutig sind; der Laich wird dann in Klumpen, Bän- dern oder Schnüren als gallertartige Masse abgelegt oder von gemeinschaftlichen harten, verschieden gestalteten und ziex-lich gruppirten Eikapseln eingeschlossen; diese werden dann an feste Körper angeklebt. Jede Kapsel trägt eine nach aussen mündende Oeffnung; die in der Entwicklung zurückgebliebenen Embryonen werden von den vorgeschritteneren aufgezehrt. Die Entwicklung des Embryo erfolgt mittels Blastula und Gastrula, durch Bildung eines Segels und einer Schale, die manchmal resorbirt wird; manche entwickeln sich dann durch Metamorphose, andere (Pul- monata) direct. Von besonderen Lebenserscheinungen sei hervorgehoben, dass einige leuchten; das Reproductionsvermögen ist sehr gross, indem nicht nur Stücke von Schale, Mantel und Fuss, sondern auch Tentakel und Kopf nachgebildet wer- den; manche Körpertheile fallen periodisch ab und werden ebenso erneut. Die meisten Bauchfüsser der gemässigten und kalten Zonen und Regionen machen bei Abnahme der Wärme und Nahrungsmittel einen Winterschlaf durch und ver- kriechen sich entweder in Schlamm (Wasserschnecken) oder Erdlöcher und ver- schliessen ihr Gehäuse mittels eines Deckels, den sie bei anbrechender Wärme wieder loslösen; manche vertragen übrigens Kälte von 2 — 4° C. und kriechen auch im Winter umher. Die Bewohner der Tropen halten einen Sommerschlaf bei ein- brechender Dürre , auch einige einheimische Formen ruhen im Hochsommer. Die Gastropoden sind zum Theil Wasserbewohner, zum Theil Bewohner des Fest- landes (Cyclostomen , Stylommatophora) und dann phytophag. Die Mehrzahl der Wasserbewohner ist auf das Meer angewiesen und erscheint zoophag; viel weniger leben von PflanzenstofFen. Sie sind zahlreicher in grossen Meeren und an felsigen Küsten, als in kleineren, ausgesüssten, stärker gesalzenen oder am Strande; doch gibt es auch viele Brackwasserformen (Littorina, Cerithium, Melania u. s. w.) und Bewohner des Süsswassers (Paludina , Valvata , Neritnia u. s. w.) ; einige vei-mögen auf dem Lande und im Wasser zu leben, indem sie sich auf ersterem bedeckein. Die tropischen Meere beherbergen grössere und schönere Formen als die des Nordens; die tiefer lebenden sind weiter verbreitet als die Bewohner der Küsten und Untiefen. Die meisten kriechen ; einige schwimmen, wenige springen ; Liotopa lebt auf Seetangen, und befestigt sich mittels eines Fadens, den sie am Fusse ausspinnt; die Napfschnecken sitzen fest oder verwachsen selbst mit dem Standorte (Hipponyx, Magilus u. s. w.); Stylifer lebt parasitisch auf Seesternen und Seeigeln , Rutoconcha in Schläuchen von Holothurien u. s. w. Ihr Nutzen besteht in der Production des Purpurs (Murex , Purpurea) und der Perlmutter (Haliotis, Trochus); von einigen benützt man die Schalen als Münze (Cypraea, Kauri) , zum Tempel- und Frauenschmuck (Voluta , Tschang) , zu Galanterie- ■und Kunstgegenständen , Cameen (Strombus , Cassis) , zum Schmuck und zu Blas- instrumenten; die Pflanzenfressenden schaden, wenn sie in grösserer Zahl auftreten. (Helix, Limax, Achatina). Versteinert finden sich Bauchfüsser von den ältesten bis in die neuesten Schichtenbildungen. Sie erscheinen anfangs in spärlicher Zahl und treten im Tertiär im Cerithien- und Litorinenkalk schichtenbildend auf. Man kennt bei 16 000 lebende und 6500 fossile Arten und theilt sie in 4 Ordnungen : 1) Vor- derkiemer, Prosobranchia Elw.; 2) Kielfüsser, Heteropoda; 3) Lungen- schnecken, Pulmonata; 4) Hinterkiemer, Opisthobranchia. Literatur: Martini und Chemnitz, Conchylien-Cabinet, 12 Bde. Nürnberg 1837—65. Sowerby, Thesaurus conchyliorum. London 1832 — 62. Reeve, Conchologia iconica. London 1842—62. Adams, The Genera of the recent Mollusca. 3 Bde. London 1858. Troschel, Das Gebiss der Schnecken. Berlin 1856—58. Woodtvard, Manual of the Mollusca. London 1868. (Siehe Abbildungen im Anhange).* Bauchganglienkette, Bauchmark, Bauchstrang, s. Gliederfüsser. Bauchgefäss und Rückengefäss heissen die zwei Hauptgefässstämme bei den höher organisirten Würmern, in welchen sich die Blutflüssigkeit umherbewegt, je nachdem bald das Bauchgefäss, bald das entgegengesetzte Rückengefäss, bald die Verbindungsgefässe beider sich zusammenziehen. Bauchgefleclit = Baucliadergeflecht. Bauchkiemen, cirrhi ventrales, s. Borstenwürmer.* gg Bauchkiemer — Baumeister. Bauclikiemer = Myxine glutinosa L. Bauchklappe, Ventralklappe, s. Armfüsser.* Bauchmark, Bauchganglienkette, Bauchstrang, s. Gliederfüsser. Bauchplatte (sternum), s. Insekten. Bauchplatten heissen die seitl. Theile des Mesoderms am Wirbelthierembryo. Bauchplatten, Abdominalplatten, s. Schildkröten. Bauchpresse heisst der Mechanismus des Säugethierleibes, mit Hilfe dessen das Thier die unverdauten Nahrungsreste des Darmes (und beim Gebären die Leibesfrucht) durch Verkleinerung der Bauchhöhle und Pressung des Bauchinhaltes aus dem Körper entfernt. Bauchrankenfüsser, s. Ahdominalia. Bauchrinne, Endostyl, Hypobranchialrinne heisst die auf der Bauch- fläche des Athemraumes liegende und mit letzterer durch einen von den sog. Bauchfalten begrenzten Spalt in Verbindung stehende Rinne, wie sie sich bei den Larven der Neunaugen , beim Lanzetfisch , bei den Mantelthieren und bei den Enteropneusten findet und welche bei den Mantelthieren derart als Ernährungsorgan fungirt, dass der von den Längsfalten der Einnenwand abgesonderte Schleim die Nahrungsstoffe des Wassers aufnimmt und durch die sog. Wimper st reifen der Speiseröhre zuleitet. Bauchsäcke, cellae abdominales, s. Tögel (Athmung). Bauchsamniler, s. Blumenwespen.* Bauchsauger, Cyclopterus lumpus L., Seehase, s. Scheibenbäuche» Bauchschild, testa ventralis, sternum, g. Schildkröten. Bauchschilder, scuta ventralia, s. Schlangen. Bauchseite, Unterseite, s. bilateral-symmetrisch. Bauchseite, venter, s. Bauchfüsser. Bauchspeichel, flüssige, klare, farblose, stark klebende, salzig schmeckende Absonderung der Bauchspeicheldrüse, welches Secret bei der Verdauung eine sehr wichtige Rolle spielt (bei der Umwandlung der Stärke in Zucker, der Um- führung der fettsauren und neutralen Fette in Fettsäuren, bei der Bildung von Peptonen aus den Eiweiss- und Leimstoffen). Bauchspeicheldrüse, pankreas, s. Ernährungsorgane. Bauchständige^ Bauchflosser, s. Fische. Bauchsternum, sternum abdominale, s. Reptilien. Bauchstrang, s. Fadenwürmer.* Bauchstummel, Neuropodien, s. Borstenwürmer.* Bauchthiere, Gastrozoa. Darunter verstand man früher alle Weichthiere, Strahlthiere und Urthiere. Bauernkarpfen = Karauschen. Bauernmusik, Musikschnecken, Conus hebraeus L.;S. Kegelsclmecken. BauernschAvalbe, Rauchschwalbe, s. Schwalben. Bauhin's Klappe, Dickdarmklappe, Blinddarmklappe. Verhindert den Rückgang des Darminhaltes aus dem Dickdarm in den Dünndarm, erscheint als klappenartiger Vorsprung am Dünndarmende. Baumagamen, Dendrobatae. Unterabtheilung der Agamen (s. d.). Auf Bäumen lebende Agamen mit seitlich zusammengedrücktem Körper, sehr langem Schwänze. Gattungen: Draco L., Drachen. Mit f allschirm artig verbreiteter Hautfalte an den Körperseiten; Kehlsack lang, zugespitzt, mit D. volans L. (=: viridis L'audhi), 12 — 15cm, grün, Fallschirm braun. Auf Java. Lophura Gray, Bürzelechsen. Mit Kehlsack und Rückenlängskamm. L. amboinensis Gray. Auf den Philippinen. Soll verfolgt ins Wasser flüchten. Calotes Cnr. Galeoten, Schönechsen. Mit Kehlsack. Der Kamm läuft über Nacken, Rücken und Schwanz. Schenkelporen nicht vorhanden. C. versicolor Dum Bihr., Blut- sauger. Wechselt wie das Chamäleon die Farben. Indien. Chlamydosaurus Gray, Krausenechsen. Mit kragenartiger Hautverbreiterung beiderseits am Halse und kleinem Nackenkamm. Baunibären, s. Cercoleptes. Baumeidechsen = Baumagamen. Baumeister, Töpfervögel, s. Anabatidae. Baumelstern — Baumweissling. 89 Baumeistern, Dendrocitta Gonld, s. Raben. Baumenten, Dendrocygna Stvainso». Gattung dei* Enten. Schlanke, buntfarbige Enten mit kleinem Kopf, schmächtigem Schnabel, hohen Beinen, stumpfen Elügeln. Hierher u. a. D. viduata v. Tschudi , Wittwenente, Nonnenente. Oben Olivenfarben, Kopf und Hals schwarz, Gesicht weiss, Bauch schwarz. Süd- amerika, Afrika, Bei den Indianern Hausthier. Baumeule = Waldkauz, Syrnium Aluco Boie, s. Eulen. Baumfalk, Falco subbuteo L., s. Falconidae. Baumüuk = Bergfink, s. Finken. Banniüechtenspaiiner, s. Boarmia Tr. Baiimfrösche, s. Hylida. Baumgrille, Volksname für den gemeinen Baumläufer, s. Klettermeisen, Baumhacker, Kleiber, Sitta europaea L., s. Klettermeisen. Baumliäckel, Baumläufer, s. Klettermeisen. Baumliox)fe, Kletterhopfe, Irrisor Less., s. Wiedehopfe. Baiimhühner, s. Hühueryögel. Baumhuhn, Volksname für das Birkhuhn. Baumkäfer, Sinodendron cylindricum Fabr., s. Blatthornkäfer. Baunikängnruli, s. Dendrolagus. Baunikauz, s. Enleii. Baumkleher, Sitta europaea L., s. Klettermeisen. Baumkletten, Spechtmeisen, Sitta L., s. Klettermeisen, Baumkletterer = Baumläufer, gemeiner. Baumkrähen = Heher. Baumläufer, amerikanische, s. Anabatidae. Baumläufer, gemeiner, Certhia familiaris L., s. Klettermeisen. Baumläuse, Lachnus JIL, s. Blattläuse. Bauinleg-uane, s. Leguane. Baumlerche, AI au da arborea L., s. Lerchen. Baumlieste, Halcyon Swcdns., s. EisTÖgel. Baninmäuse, s. Dendroniys. BaTimiiiarder, s. Mustela. Baummedijse, s. Bucephalns. Baumnachtigall, s. Aedon. Baumnattern, Herpetodryas Boie, s. Nattern, Baumotter, Bothrops erythrurus Günther, s. Grubenottern. Baumpicker = Sitta europaea L., s. Klettermeisen. Baumpieper, s. Anthus. Baumreiter = Certhia familiaris L., s. Klettermeisen. Baumreuter = Baumreiter. Baumritter = Baumreiter. Baumrothsclnvänze, Euticilla Brehm, s. Turdidae. Baumrutscher, Volksname für den Kleiber und Baumläufer. Baumscharben, Gracula L., s. Staare. Baumschläfer, s. Eliomys. Baumschläfer, s. Myoxus. Baumschlange, Dryophis Boie, s. Peitschenbaumschlangen. Baumschnecke, Limax arborum Bouch., s. Limacidae. Baumschnüffler, Dryophis Boie, s. Peitschenbaumschlangen. Baumschwälbchen = Halsbandfliegenfänger. Baumsegler, Dendrochelidon Boie, s. Mauerschwalben. Baumspechte, Buntspechte, Dendrocopus KocJi, s. Spechte. Baumsperling, Spizella canadensis Bonap., ein nordamerik. Ammerfink. Baumstachelschweine, Kl ett er Stachelschweine, Borsten Stachel- schweine, s. Erethizon Cuv. Baumstachler, Grei f seh wanzst achler, s. Cercolabes. Baumsteiger, Volksname für den Baumläufer. BaumAvachtel, Colinhuhn, ein Baumhuhn, s. Hühnervögel. Baumwanze, Pentatoma Latr., Gattung der Schildwanzen (s. d.). Baumweissling, Pieris crataegi L., s. Tagfalter. 90 Baumwiedehopfe— Behaarung. Baumwiedehopfe = Baumhop fe, s. Wiedehopfe. Baunaehsgrunder Vieh, Itzgründer Vieh. Hell- und einfarbiges Rind des Mainschlages. Baut, Volksname für die Elritze. Bayrische Sehweine. Langohrige, vorne hell, hinten dunkel gefärbte, langgestreckte Schweinerasse. Bayrisches Schaf, s. Hausschaf. Bdellidae, s. Rüsselmilben. * Beariiaise-Yieh, s. Basquaise-Vieh. Beheseliwanz = Bachstelze. Becher, ectocyste, s. Moosthierchen.* Becher, s. Kelch.* Becher, theca, s. Korallenpolypen.* Becherförmige Organe nennt man eigenthümliche Sinnesorgane bei ver- schiedenen im Wasser oder im Feuchten lebenden Thieren (so beim Blutegel, Regen- wurm, in der Kopfhaut mehrex'er Kriechthiere, in der Haut von Lurchen, Knochen- fischen),' welche von langen, stachelartige Nervenendigungen umschliessenden Spindelzellen gebildet werden. Becherquallen (Calycozoa Leuck, Cylicozoa, Podactinaria Edw., Lu- cern ariae). Unterordnung der Acalephae. Der einer umgekehrten Glocke ähnliche Körper sitzt meist mit dem verdünnten Theile fest und zeigt am Um- fange 8 armförmige Fortsätze, welche mit Gruppen von geknöpften Tentakeln besetzt sind. Von jedem Fortsatze läuft im Innern je ein Strang von Längs- muskeln, sowie von bandförmig gefalteten Genitalwülsten gegen die am Grunde liegende, kreuzförmige Mundöifnung, welche trichterförmig eingezogen erscheint; letztere vereinigen sich daselbst zwischen den vorspringenden Mundlapjjen, so dass sie paarweise Hufeisenfomn annehmen; an der Vereinigungsstelle liegen die Gastral- filamente; nach abwärts setzen sie sich in 4 unpaare, nahezu die Fussdrüse er- reichende Genitalstränge fort; nach aufwärts entstehen dagegen 4 die Mundlappen und Gastralwülste einschliessende Gastrovasculartaschen. Aus den Eiern ent- wickeln sich bewimperte Larven; die weitere Entwicklung erfolgt wohl direct; die Tentakel werden oft im Alter abgeworfen. Die Reproductionskraft ist sehr gross. Alle Becherquallen sind Meeresbewohner und scheinen nur den nordischen Meeren in grösserer Zahl anzugehören. Man unterscheidet 1) Eleutherocarpidae und 2) Cleistocarpidae Clk* Becherzellen, walzige oder fiaschenartige , nach aussen geöffnete Epithel- zellen in der inneren Wandung des Darms und in der Haut von Lurchen, Fischen, wirbellosen Thieren und im Darmepithel der höheren Vertebraten. Becken, pelvis, heisst der vom Schambein, Darmbein, Sitzbein und Kreuzbein gebildete Theil des Skelets. S. Säugethiere (Skelet). Beckengürtel, jener Theil der Wirbel thierefextremitäten , welcher aus dem Darmbein, Sitzbein und Schambein gebildet wird. S. Säugethiere (Skelet). Bedecktkiemer ^ Tectibranchiata. Beden, Steinbockart, s. Capra. Beduinenhund, Akab ahund, nach Fltzmqer aus einer Mischung des Sehakal- wolfes mit dem ägyptischen Windhund entstanden. Beerenfresser, von Beeren sich nährende Vögel und Säugethiere. Sie spielen die Rolle von Samenverbreitern, wie der Wind und gewisse Insekten. Wie die Farbenpracht, der Duft vieler Blüthen, so erscheint bei den Beeren deren grelle Farbe als Lockmittel. Befiederung. Das Federkleid der Vögel ist gleich dem Haarkleid der Säuger, dem Schuppenkleide der Kriechthiere u. s. w. mannigfachem Wechsel unterworfen, anders in der Jugend, anders im Alter, anders bei Männchen und Weibchen, ver- schieden im Sommer, Winter, zur Minnezeit. Man spricht daher von einem Hoch- zeits-, Sommer- und Winter-, Daunen-, Jugend- und Greisenkleid. Befruchtung' s. Fortpflanzung. Begattung, s. Fortpflanzung. Begattungsorgane, Copulationsorgane, s. Fortpflanzung. Begattuugstasche, bursa copulatrix, s. Gliederfüsser und lusekten. "' Behaarung, s. Wirhelthiere und Säugethiere. Behosete Beine — Belonogaster. Q\ Behosete Beine, Pedes braccati, s. Yögel (Skelet). Beikiefer, s. Krustenthiere. Beiubrecher = Seeadler. Beiue, Gang-, pedes ambulatorii „ Grab-, , fossores „ hintere, „ posteriores " £^"f' " cursorii , Insekten = Raub-, „ raptatorii ( ^- ^»sekien. „ Schwimm-, „ natatorii „ Spring-, „ saltatorii „ vordere, „ anteriores Beine, präorale, s. Schwertschwänze. Beiiierv, nervus accessorius Willisii, der zweite Hii-nnerv. Beisa-Autilope, Hippotragus beisa Rupp, s. Hippotragus. Beizger, Schlammbeisser, Misgurnus fossilis Lacep., s. Karpfen. Bekassiueii, Sumpfschnepfen, Gallinago, s. Schnepfenvögel. Bela, Leach, Meerschneckengattung. Bela^zellen, s. Labzellen. Belebte Wesen, Organismen, s. Thiere. Belegen = Beschlagen. Belemnitella D'Orh., s. Belemnitidae. Belemniten, s. Belemnitidae. Belemnitidae, fossile Familie der Decapoda. Schale kalkig, gerade oder gebogen, am Hinterende in eine kalkige Scheide (Rostrum) auslaufend, vorn mit gut entwickeltem, gekammertem Scheidewandkegel(Phragmoconus)und bauch- ständigem Sipho, am ßücken der Vorderseite zu einer Schulpe (Proostracum) verlängert. Arme mit Haken. Von den 12 Gattungen seien erwähnt: I. Belem- nites Lister, Donnerkeile, Belemniten, Teufelsfinger, A.lpsteine. Schale gerade, Phragmoconus kurz, schwach gebogen, Rostrum lang, Schulpe lang. Nur 150 Arten bekannt , die man nach der Gestaltung der Scheide folgendermassen grup- pirt: 1) Acoeli, Scheide am Vorderende ohne Bauch- und Rückenfurche; 2) Gastro- coeli, Scheide mit deutlicher Bauchfurche am Vorderende; 3) Notocoeli, die Scheide mit tiefer Rückenfurche. Die Acoeli zerfallen wieder in Acuarii und Clavati, die Gastrocoeli in Canaliculati und Hastati; zu den Notocoeli gehören dieDilatati. Von den Arten seien als die bekanntesten erwähnt: B. ha- status Blaino., im obei-en Jura; B. canaliculatus Schloth, im mittleren Jura; B. elavatus Schlot/t, im Lias; B. giganteus Schloth, im braunen Jura. H. B e- lemnitella D'Orö., die Scheide an der Oberfläche mit Gefässeindrücken , Phragmo- conus mit einer Längsleiste an der Rückenseite und einem Fortsatze an der Bauch- seite. Hierher B. mucronata Sow., in der oberen Kreide. HI. Belemnoteu- this Pearce, die kurze Schale konisch, die Schulpe kurz, mit mittlerem Kiel. Hierher B. antiqua Cann. An den gefundenen Fossilien lassen sich deutlich Mantel, Flossen, Hinterbeutel, Augen erkennen. Belemnoteuthis Pearce, s. Belemnitidae. Belemnoziphius HuxL, fossile Gattung der Walthiere aus der Familie der Hyperoodontia. Aus dem Crag. Belgische Pferde, schwere plumpe Pferde, Flamländerrasse. Belideus, Unterordnung von Petaurus (s. d.). Bellerophon Montfort, s. Bellerophontidae. Bellerophontidae, fossile Familie der Prosobranchiata, wurde früher zu den Heteropoden gezählt. Wichtigste Gattung: Bellerophon Montfort. Mün- dung mit einem Einschnitt in der Aussenlippen-Mitte, an dem ein Schlitzband be- ginnt. Aus den paläozoischen Schichten. _ Bellophis LocMngton, Breitköpfe. Gattung der Nattern. Der Körper ist in seinem Vordertheil zusammengedrückt, sonst höher als breit; Kopf viel breiter als der Hals. Belodon, der bekannte Neckarsaurier, fossile Sauriergattung der Theco- dontia. Auch im amerikanischen Trias gefunden. Belone Cuv., Hornhechte, Gattung der Scombresoeidae (s. d.). Belonogaster, sandwespenartige Papierwespe Südafrikas, 92 Belostoma— ßergflatterer. Belostoma Lrttr., Gattung der Wasserskorpionwanzen (s. d.). Beluga = Delpliinapterus (s. d.). Bembecia Hübn., Schmetterlingsgattung der Holzbohrer (s. d.). Bembex Fabr., Gattung der Grabwespen (s. d.). Bembidium Latr., Gattung der Laufkäfer (s. d.). Benedenia Gray, Gattung der Furchenwale. Rückenflosse hoch, seitlich zu- sammengedrückt, Brustflosse beiläufig von ^/s Körperlänge; der zweite Halswirbel mit zwei getrennten Seitenfortsätzen. Art: B. Knoxii Gray, in den nordischen Meeren. 10 Meter lang. Benett's Antilope, s. Antilope. Benett's Känguruh, s. Macropus. Benett's Seidenmaus, Habrocomys Benetti Waierh., aus der Gattung Habrocomys Waterh., Seidenmäuse. Der weiche Pelz grau oder graubraun. In Chile. Bengalisten, s. Astrilden. Beni Israel, Ducker. Schopfantilope, s. Cephalolophus. Bentevi, Saurophagus sulphuratus, s. Tyrannen. Berardius Duvemoy, Gattung der Schnabelwale. Mit symmetrischerem Schädel als bei Hyperoodon , jederseits vorne 4 dreiseitig zusammengedrückten Zähnen. Art: B. Arnuxy Duvemoy, über 9m, mit grosser Rückenflosse, ein- farbig schwarz, nur am Unterleib einen graulichen Fleck. Um Neuseeland. Berberaffe, s. Inuus. Berberfalk, Falco barbarus, Vertreter des Wanderfalken in Nordafrika und Nordwestasien. Bedeutend kleiner, Unterseite spärlich gesperbert, im Nacken ein rostrother Fleck. Berberhirsch, s. Cervus. Berberlöwe, der in ganz Nordafrika, besonders in Algerien und Marokko vorkommende Löwe. Berbermaus, s. Mus. Berberpferd, die an der ganzen Nordküste Afrikas verbreitete Pferderasse, deren edlere Stämme dem arabischen Pferde gleichen. Die minder edlen an der Küste unterscheiden sich vom arabischen Pferde durch die langen Ohren, die ab- schüssige Croupe und den tiefen Schweifansatz. S. Pferd. IJerbertaube, Columba barbarica, Warzentaube mit weisser, längsge- spaltener Warze, aus der Berberei eingeführt. Berendo = Gabelbock. Berenicidae Esch. (Williadae L., Willsiadae i^or&.), Familie der Augen- fleckmedusen (Ocellatae). Beresofki, s. Birkenzobel. Bergadler = Steinadler. Bergalligator, Menopoma alleghaniense Harl., s. Menopoma. Bergamaskenschaf, grosses, derbknochiges, lang- und rauhwolliges Schaf, vorherrschend in Bergamo und Como gezüchtet. Bergamnier = Schneeammer. Bergamsel = Bingdrossel. Bergbraunelle, Accentor montanellus Temminck, etwas grösser als die Braunelle oder das Graukehlchen. Im Ural, Balkan und in den Gebirgen Asiens. Berg-Coati, Nasua montana Tschudi, Vertreter des Nasenbären in den hohen Cordilleren von Peru. Sehr selten. Bergdohle = Alpendohle (Pyrrhocor ax). Bergdrossel heisst die Singdrossel und auch die Rothdrossel. Bergeidechse, Lacerta vivipara Jagiiin, s. Lacertidae. Bergelster = grosser Würger. Bergente = Brandente. Bergerfisch = Molea vulgaris Flem., die beste Sorte Rundfisch (Stock- fisch) im Handel, s. Schellfische. Bergfalk = Wanderfalk. Bergfasan = Auerhuhn. Bergfink, Fringilla montifringilla L., s. Finken. Bergflatterer = Bergfledermäuse. Bergflederniäuse - Benihardinerkrebse. 93 Bergfledermäuse, Meteorus Blasius, Gruppe der Gattung Vesperugo, 32 Zähne, Ohrdeckel oben etwas verbreitert, mit der Spitze nach vorn gerichtet. Bergflüevogel = Bergbrauiielle. Bergforelle = Forelle. Berggrüiispeclit = Grauspecht. Bergg-ylte, schwedischer Name für den gefleckten Lippfisch, s. Lippfische. Berghäuf ling, Fringilla montium /.., s. Finken. Bergheher = Tannenheher. Berghühner, Caccabis Kaup, s. Hühnervögel. Bergilt, Sebastes norvegicus C. V., s. Drachenköpfe. Bergische Krähen, durch häufiges und sonderbares Krähen sich hervor- thuende Hühner aus Westphalen. Schwarzbraun gepunktet oder gefleckt. Bergjäck = Tannenheher. Ber^käuguruh, s. Macropus. Berglauhsänger, Phyllopneuste montana Brehm, s. Sänger. Bergleinfink, Fringilla rufescens Brehm, s. Finken. Berglerche, Alpenlerche, Alauda alpestris L., s. Lerchen. Bergnieise = Schwanzmeise oder Alpenmeise. Bergnymphen, Oreotrochilus, Kolibrigattung, denen der Gattung Cam- pylopterus Swains. nahestehend. Hierher der Chimborazovogel, 0. Chimbo- razo. Bisher nur am Chimborazo, 4— 5000 m in der Höhe, gefunden. Hergotter, s. Lutra. Bergpfauenauge = Tagpfauenauge. Bergpferd = Zebra. Bergreiher = Purpurreiher. Bergschaf, amerikanisches, s. Ovis. Bergschaf, französisches, schweizerisches, s. Hausschaf. Bergsclmeehuhn = Schneehuhn, Lagopus mutus Leach. Bergschnepfe = Waldschnepfe. Bergschwalbe = Felsenschwalhe. Bergspatz heissen der Feldsperling und der Alpenflüevogel. Bergspecht = Schwarzspecht. Bergsperling, s. Bergspatz. Bergspyr = Alpensegler. Bergsteinhock, Capra pyrenaica ScMnz, s. Capra. Bergstösser = Sperber. Bergstrandläufer, Tringa Schinzii, dem Alpenstrandläufer sehr ähnlich, kleiner. Bergtapir, Tapir us pinchacus Blainv., mit längerem und dichterem Haar als beim gemeinen Tapir, ohne Nackenmähne. In der Andeskette bis über die Schneeregion. Bergtaube, südliche Varietät der Felsentaube. Berg-Viscachas, Lagidium Meyen, Gattung der Hasenmäuse (s. d.). Bergwebespinne = Baldachinspinne. Bergwidder = Mufflon. Bergziege, s. Capra. Beris Batr., Strahlenfliegen, Gattung der Waffenfliegen (s. d.). Berkshireschwein, stämmiger Schweineschlag. Berlin, französischer Name für die gemeine Napfschnecke (Patella vulgata L.), welche in Nordfrankreich gerne gegessen wird. Bernakelgans = Bemickelgans, Bernicla. Berner Vieh, auch Thallandvieh genannt, weil wegen seiner Schwere zum Bergsteigen schlecht geeignet. Schweizerisches Scheck- oder Fleckvieh, be- sonders in den Cantonen Bern , Freiburg und Solothurn gezüchtet. Hierher das Simmenthaler^ Emmenthaler, Schwarzenburger , Pinzgauer, Brixen- thaler und das braunrothe Tiroler Vieh. Bernhardinerhund, s. Haushund. Bernhardinerkrebse, Bernhardkrebse, Eremitenkrebse, Volksname für die Paguriden. 94 Bernicla — Beutelliund. Bernicla Steph., Gattung der Gänse (s. d.). Bernsteiumuscliel, s. Austernmuschel. Berusteinschneeke, s. Succinea. Beroe ovatus Esch. = Medusa Beroe L. = Idyia roseola Ag., be- kannteste Art der Beroiden (s. d.), meist zart rosenroth, findet sich an schönen heissen Tagen in Menge an den Küsten des Mittelmeeres und der Nordsee ein, wäh- rend sie bei trübem Wetter, unruhiger See und im Winter in die Meerestiefe sich zurückzieht. Beroidae, Familie der Melonenquallen. Körper mit ganzrandigem Mund- pol und fransenförmigen Anhängen im Umfange der Polfelder. Gattungen: Beroe Brown, Idyopsis Jg. u. s. w. Berolft = Pirol. Berosus Le«ch, Gattung der Wasserkäfer (Hy drophilidae), s. d. Berrichonschaf, französisches Fleischschaf mit grober Wolle. Berschik, ein Hechtbarsch, s. Lucioperca. Bersclike, Berscliliiig, Bersich = Flussbarsch. Berster = Barsch. Berycidae, Familie der Stachel flosser und zwar der Unterordnung Bercyformes, kurzleibige Fische mit seitlichen, meist sehr grossen Augen, schiefer Mundspalte, bürsten artigen Zähnen. Gattungen: Beryx Cuv., eine Rückenflosse, ohne Barteln; Myripristis Cuv., 2 Rückenflossen, Vordeckel ohne Dorn; Holo- centrum Art., 2 Rückenflossen, Vordeckel mit Dorn; Monocentris Bl. Sehn., Panzer aus sehr grossen Schuppen, Schwanzflosse nicht gegabelt. Beryciformes, Unterordnung der Stachelflosser (s. d.). Berytus Fabr., Stelzenwanzen, s. Raiidwanzen. Beryx, s. Berycidae. Beschälen heisst die Begattung beim Pferde. Bescliäler = Hengst. Beschlagen = belegt, befruchtet werden. Die Begattung bei unseren Hausthieren. Beschützung, s. Schutzmittel der Thiere. Beschuppung der Kriechthiere, Fische u. s. w., s. d. und unter Schuppen. Betrügerfisch, Epibulus insidiator C. V., s. Lippfische. Bettdecke, Cassis areola Lam., s. Sturmhauhenschnecken (Cassidae). Bettlermuschel, Venerupis ivus Lam., s. Tenusmuscheln (Veneridae). Bettongia, Känguruhratten, Hypsiprymnus Illig. Bettwanze, Acanthia lectularia L.^ s. Hautwanzen (Membr an acei). Beutelhären (Phascolarctida), Familie der Kletterbeutler. Ge- drungene, plumpe, dickköpfige und grossohrige Beutler mit ganz verkümmertem Schwanz. Gattung: Phascola rctus Blainvüle = Lipurus Goldfuss , mit der Art Koala, australisches Faulthier (Ph. cinereus Gray), 60 — 70cm. Der dichte wollige Pelz vorwiegend grau. Bewohnt paarweise besonders die Gummi- bäume, auf denen er sich schwerfällig und bequem herumbewegt. Das Weibchen trägt sein Junges, wenn es für den Beutel zu schwer geworden, auf dem Rücken. In der Gefangenschaft wird er sehr zahm. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft. Neusüdwales. Beutell)ilche, s. Phascogale. Beuteldachse, Peramelida, Entomophaga, Familie der Raubbeutler. Spitzschnauzige Beutler mit verlängerten Hinterbeinen. Die Zehen der vorderen Gliedmassen sind klein. Gattungen: Perameles Geoffr., Choeropus Ogilhy (s. d.). Beuteleichhorn, s. Petaurus. Beutelferkel, s. Choeropus. Beutelfrett, s. Cryptoprocta. Beutelgans = Pelekan. Bentelpfilbmaus, s. Phaseogale. Beutelhase ^= Haseukänguruh. Beutelherzen, Pachycardia, sind alle Wirbelthiere (mit beuteiförmigem Herzen), ausgenommen den Lanzet fisch, dessen Herz röhrenförmig ist. Beuteihund = Beutelwolf. Beutelkiemer— Beutelratten. 95 Beutelkiemer, Marsipobrancliii = Rundmäuler, Cyclostomi, wegen der in 6 oder 7 Paaren von Kiemenbeuteln festgewachsen liegenden Kiemen so genannt. Beutelkiioclien , Ossa marsupialia. Zwei dem Kopfrande der Scham- beine aufliegende Knochen der Bauchwand der Schnabelthiere und Beutel- thiere; bei diesen den Beutel stützend. Beutelkrebs, Birgus latro Herbst, s. Einsiedlerkrebse. Beutelmüuse, Nagebeutler, Wurzelfresser (Slirina, Rhizophaga), Unterordnung der B e utelthiere. Schwerfällige plumpe, etwa dachsgrosse, kurz- beinige Beutelthiere mit Nagethiergebiss , dichtem weichem Pelz. Die Grabfüsse haben eine nackte Sohle und sind ihre 5 Zehen mit Ausnahme der stummelformigen Innenzehe am Hinterfusse stark bekrallt. Am Magen öffnet sich eine besondere Drüse. Gebiss: ]-^,l'-ru]. Familie Phascolomyida mit der Gattung Phasco- lomys Geoffroi/. Arten: 1) Wombat (Ph. fossor Sewastianofj, 90cm. Mit kurzen gerundeten Ohren. Dunkelbraun , stellenweise von den weissen Grannen- haaren unterbrochen. NeusüdwaleS; Vandiemensland. 2) Breitstirniger Wom- bat (Ph. latifrons Otven), 105cm. Mit spitzeren Ohren. Mausgrau; Hals, Brust, innere Seite der Vorderbeine weiss; über den Augen ein Fleck. Nächt- liche Thiere, die den Tag über in ihren selbstgegrabenen tiefen Höhlen schlafen, des Nachts auf Suche nach Kräutern, Wurzeln, Gräsern ausgehen. Wird in Australien als Hausthier gezähmt gehalten. Ist schwer aus seiner gleichmüthigen Ruhe zu bringen, dann aber nicht ungefährlich. Beutelmarder , Dasyurida, Familie der Raubbeutler. Ausgeprägte Raubthiere mit behaartem Schwanz, nur mit 4 oberen und 3 unteren Vorderzähnen, Backenzähne wechselnd: ^/^tiItj 5zehige Vorderfüsse, Hinterfusse mit 4 freien Zehen (bisweilen mit unbenageltem rudimentären Daumen). Nächtliche Thiere. Gattungen: Myrmecobius, Phascogale, Dasyurus, Thylacinus. Beutelmarder, gefleckter, s. Dasyiirus. Bentelmans, s. Phascolomys und Phascog'ale. Beiiteliiieise, Aegithalus pendulinus Vi(/., s. Meiseu. Beutelquallen, Marsupialidae, Unterordnung der Acalephen Clans. Wurden von Eschscholtz zu den Oceaniden, von Gegenbuuer zu den Craspedoten gezogen , mit denen sie eine dem Velum ähnliche Randmembran (V e 1 a r i u m) gemeinsam haben; Agassiz vereinigte sie zuerst mit den Becher qualle n; jeden- falls gehören sie ob des Besitzes der Gastralfilamente und der bedeckten Rand- körperchen zu den Acalephen. Die Glocke ist durch grosse Tiefe, ein flaches Endfeld und deutlich vierseitigen Umfang ausgezeichnet; an den vier Ecken ent- springen segeiförmig erweiterte Lappen (daher Lobophora) mit wurmförmigen Tentakeln. Das Nervensystem besteht aus einem auf der Innenseite der Glocke zickzackförmig gebogenen Nervenring, dessen Fibrillen in reichem Geflechte die Subumbrellarmuskeln, sowie in Bündeln die Randkörperchen versorgen; 4 Radial- nerven entsenden besondere Radialnerven. Die Sinnesorgane bestehen in einem mit Krystallen gefüllten Säckchen und einem aus 2 grossen unpaarigen und 4 kleinen paarigen Augen zusammengesetzten , mit Linse , Glaskörper und Netzhaut ausge- statteten Sehorgane. Der Verdauungsapparat beginnt mit einem massig langen Mundstiel, der in die bis an den Glockengrund reichende Magenhöhle führt; ab- wechselnd mit dem Mundschlitz entspringen an den Ecken der Glocke die Gastral- filamente. Die Gefässräume (Gastraltaschen) bilden weite Höhlen, deren Veräste- lungen in das Velarium und in die Randtentakel führen. Die Geschlechtsorgane sind von den Gastralfilamenten durch die Septen getrennt und haben die Form von dünnen aber breiten Platten, die paarweise an diesen befestigt sind; die männ- lichen übertreö'en in Folge des Reichthums an Spermatoblasten die Ovarien an Grösse. Die Geschlechtsstoffe gelangen durch Platzen der Hüllen in die Taschen und von da durch Magen und Mund nach aussen. Die Entwicklung wurde noch nicht verfolgt. Alle Arten leben im Meere. Die einzige Familie sind die Cha- rybdaeidae Geg.* Beutelratte, graue und virginische, s. Didelphys. Beutelratten, Didelphyida, Pedimana, Familie der Raubbeutler. Grossohrige und grossäugige spitzschnauzige Kletterbeutler mit r)zehigen Füssen, vielen kleinen Schneidezähnen; spitzen scharfzackigen Backenzähnen , rlri'Tifi'' ^^^ 96 Beutelstrahler— Bewegungsorgane. Beutel ist oft unvollkommen , nur in seitlichen Falten bestehend. Die Innen- zehe der Hinterfüsse ist ein opponirbarer Daumen. Gattungen: Didelphys, Chironectes. Beutelstrahler, Cystidea Buch, Blasensterne, Seeäpfel; Klasse der Stachelhäuter oder Ordnung der Haarsterne. Körper kugelig mit kurzem Stiele und kui-zen Armen, von vieleckigen Tafeln begrenzt, von denen einige die sog. „Porenr auten" (antiambulacrale Poren) tragen; Geschlechtsorgane im Kelche eingeschlossen innerhalb beweglicher Klappen. Fossile Formen, die vom Silur bis zum Kohlenkalk reichen, etwa 80 bekannte Arten ; nur Hyponome aus der Torres- strasse recent. Gattungen: Sphaeronides His., Caryocrinus Say , Echino- sphaerites Whlh.u. h.y7. Literatur: Buch, L. v., in Abhandl. Akad. Berlin 1845.* Beutelteufel, s. Dasyurus. Beuteltliiere, Marsupialia, Ordnung der Säugethiere und zwar der Aplacent alia. Besonders gekennzeichnet durch den Besitz des Marsupiums, eines von 2 Knochen (Beutelknochen) getragenen, die Brustzitzen umschliessenden und zur Aufnahme der Jungen dienenden Beutels oder Sackes. Die Jungen sind sehr hilflos, da die Tragzeit in Ermanglung des Mutterkuchens höchstens 39 Tage dauert ; das nackte , blinde Junge mit kaum entwickelten Gliedmassen saugt sich an einer der Zitzen (2 — 3) fest und verbleibt 8 — 9 Monate im Beutel. Gebär- mutter und Scheidencanal doppelt. Die ünterkieferwinkel sind nach innen ge- bogen. Nach ihrem Habitus, ihren Lebensgewohnheiten zeigen die Beutelthiere grosse Verschiedenheit und treten diesbezüglich üebereinstimmungen mit den Na- gern, den Insektenfressei-n, den Raubthieren, den Halbaffen zu Tage. Die meisten Arten gehören der australischen und austro-malayischen Subregion an; nur die Beutelratten bewohnen Südamerika. Von etwa 160 Arten sind 30 fossil. Man scheidet die Beutelthiere in4Tribus: 1) Glirina,Nagebeutler (s. Beutelmäuse); 2) Macropoda, Springbeutler (s. d.); 3) Scandentia, Kletterbeutler (s, d.); 4) Rapacia, Raub beutler (s. d.). Diese zerfallen wieder in die Fa- milien: Phascolomidae, Halmaturidae (Känguruhs), Phascolarctidae (Beutelbären), Phalangistidae, Peramelidae (Beuteldachse), Dasy- uridae (Beutelmarder), Didelphyidae (Beutelratten), s. d. Beutelthiere, fruchtfressende, s. Kletterbeutler. Beutelthiere, grasfressende, s. Springbeutler. Beutelwolf, s. Thylacinus. Beutler, gelber, s. Phascogale. Bewegung', s. Locoraotion. Bewegungsorgane. Als solche fungiren im allereinfachsten Falle ver- änderliche Ausläufer des Protoplasmakörpers (R h i z o p o d e n) , protoplasmatische Wimperhaare (bei vielen Wasserwürmern, Stachelhäuter- und Cölenteraten-Larven). Bei den meisten Thieren vermitteln aber eigene Muskelfasern die Bewegung. Eine grössere oder geringere Zahl solcher Muskelfasern tritt unter Mithilfe einge- lagerten oder umhüllenden Bindegewebes zu Muskeln oder flächenartigen Muskel- fasercomplexen, Muskelschichten, zusammen; diese bilden, was wir „Fleisch" nennen. Bei den ungegliederten Würmern und anderen Thieren stehen die Muskel- schichten mit der Haut in innigem Zusammenhang, so dass die Haut und über ihr die eng anliegende Muskelschichte den inneren Körper wie ein Schlauch um- gibt (Hautmuskelschlauch, Hautmusculatur). Nach der Richtung der ein- zelnen Muskelfasern zur Längsaxe des Thierkörpers spricht man von Längsmuskel- fasern, Kreis- oder Ringmuskelfasern. Muskeln, die direct vom Rücken zur Bauchseite ziehen, heissen dorsoventrale Muskeln. Immer complicirter er- scheint die Gruppirung der Muskeln , in je mehr Segmente bei den besser ent- wickelten Thieren der Körper zerfällt. Wo dann der Locomotion eigene Glied- massen dienen, haben auch diese ihre eigenen Muskeln, so dass man dann Stamm- oder Rumpfmusculatur und Gliedmassenmusculatur zu unterscheiden hat. Bei den Gliederfüssern und den Wirbelthieren tritt dann die Bildung eines äusseren und inneren Skelets hinzu, das den Muskeln als Ansatzstelle dient, während Bindegewebestränge, Sehnen, die Verbindung herstellen. Je nach der Ansatz- stelle, weiters je nach der Abhängigkeit der Muskeln von dem Willen des Thieres spricht man von Flügelmuskeln, Beinmuskeln, Armmuskeln, Kopfmuskeln, Bezoar— Bicornes. 97 Halsmuskeln, willkürlichen und unwillkürlichen Muskeln (z. B. das Herz). S. auch Zellenlehre (Bewegungserscheinungen), Locomotion und bei den ein- zelnen grossen Thiergruppen. Bezoar, Bezaar, Bezoarstein, Lapis beroardicus Aegagropili heissen die rundlichen Ballen , die sich im Magen insbesondere von Wiederkäuern und Pferden finden. Sie sind aus Kalk, Haaren, Futterresten gebildet und stehen im Orient noch jetzt als schweisstreibende Mittel in Anwendung. Bezoarzieg-e, s. Capra. Bheria, s. Cauis. Bhunder = Bunder, Macacus Rhesus Desmarest. Biber, Castorida, Familie der Nager. Grosse plumpe Nager mit kurzen Ohren, dicken Beinen, plattem beschupptem ßuderschwanz, sehr starken vorragenden Schneidezähnen, in jedem Kiefer 4 wurzellosen Backenzähnen mit queren Schmelz- falten , 2 eigenthümlichen in die Vorhaut einmündenden Drüsensäcken , die das Bibergeil absondern. Die Füsse sind 5zehig, mit stai-ken Krallen bewaffnet; die Hinterfüsse haben Schwimmhäute. Schlüsselbein vorhanden. Gattung: Castor mit der Art gemeiner Biber (C. fiber L., s. d.). Biber, gemeiner, Castor fiber L., einzige Art der Biber (Castorina) s. d. Ein plumper starker Nager von fast 1 m Länge , mit abgerundetem stumpf- schnauzigen Kopf, plattgedrücktem, 20 cm breiten, 30 cm langen Schwänze, kleinen versteckten Ohren , kurzen kräftigen Gliedmassen , die längeren Hinterfüsse mit Schwimmhäuten bis zur Nagel wurzel. Die derben langen Grannen sind an der Spitze wechselnd braun, gelb, grau, schwarz oder weiss, die seidenartigen Woll- haare grau oder grauweiss. Hat 20 Zähne, die Schneidezähne mit breiter Schneide, die 4 oberen und 4 unteren Backenzähne mit queren Schmelzfalten. Die Biber- geilsäcke liegen seitlich vom Präputium; seitlich vom Mastdarme die Oelsäcke. Wo der Biber vor Verfolgung sicherer ist, lebt er mit Hunderten zusammen in den sog. Biberburgen, welche aus Wohnräumen, Vorrathskammern und Dämmen zur Abwehr des Wassers bestehen, aus mächtigen selbstgefällten Baumstämmen, Reisig und Lehm quer über den Fluss erbaut sind und bisweilen über 30 m lang, über 30m hoch werden. Die Wohnräume sind backofen artig, besitzen nur eine unter dem' Wasser mündende Eingangsröhre und nehmen gegen 8 alte und etwa die doppelte Zahl von jungen Thieren auf. Ausser dieser Kammer bieten geräumige Höhlen Reservewohnungen für den Moment der Gefahr. Wo der Biber nicht so häufig und weniger sicher, begnügt er sich mit, dem Baue der Fischotter ähn- lichen Ufer-Geschleifen. Beim Schwimmen hält er die Nase über Wasser, drückt die Vorderfüsse ans Kinn und rudert mit den Hinterfüssen. Das Weibchen wirft nach etwa zweimonatlicher Tragzeit gegen 5 blinde Junge. Der Biber nährt sich von Weiden-, Birken-, PappelrindC; Schachtelhalmen, Wurzeln. Er ist in Russland, 'Sibirien noch ziemlich häufig, an der Elbe und Rhone schon selten. In Böhmen wird er auf den Besitzungen des Fürsten Schwarzenberg gehegt. Der amerikanische Biber, eine constante Spielart, dessen Fell nicht so geschätzt ist, ist heute nur mehr auf das Gebiet östlich vom Missouri beschränkt. 1864 kamen noch 130 000 Felle in den Handel; heute wird die jähi-liche Ausbeute schon viel geringer sein. Bibergeil, Castor eum, heisst die Absonderung zweier in den Präputial- raum mündender Drüsensäcke des Bibers; findet sich beim Männchen und Weibchen. Wird als wirksames antihysterisches, krampfmilderndes Mittel angewendet. Biberon heisst auf den Märkten von Triest und Venedig die gemeine Trogmuschel (Mactra stultorum L.), s. Trogmuschelii. Biberspitzmäuse, Bisamrüssler, s. Myogale. Bibionidae, s. Haarmiicken. Bibos, Bibovina, s. Bos. Bibovina — Bos (s. cL). Bicellariidae, Familie der Cheilostomata. Becher kegelförmig oder vierseitig mit schräg gestellter Mündung. Gattungen: Bicellaria ß//;. ; Bugula Ok. u.s.w Biceps, musculus, an der Vorderseite des Oberarms gelegener Beuger des Vorderarms. Bicornes Quenstedt (Hypothyridae Quenst., Rhyochonellidae Claus), Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 7 * 98 Bienen— Bilateral-symmetrisch. Familie der angelschaligen Brachiopoden. Das innere Balkgerüst besteht bloss aus zwei hornartig gebogenen Stücken. Bienen, s. Blumenwespen.* Bieuenaiiieise, Mutilla Latr., s. Heterogyna. Bienenbuckelüieg'en, s. Buckelfliegen. Bienenfäiiger = Bienenfresser. Bienenfalk = Wespeiibussard. Bieiieiifliege = Buckelfliege. Bienenfrass = Bienenfresser. Bienenfresser, Merops L., z. Immenvögel. Bienengeier = Wespenbussard. Bienenkäfer, s. Satyris. Bienenkönig, Edolius paradiseus Blyth. Indischer Würgerschnäpper, der besonders den Bienen nachstellt. Bienenläuse, Braulidae, Familie der Zweiflügler. Gross- und paarköpfige Laus fliegen mit kurzen 3gliedrigen, in tiefen Gruben eingesenkten Fühlern, ohne Facetten- und Punktaugen; der quere Mittelleib ist kürzer als der Kopf; ohne Fühler und Schwingkölbchen ; die Fussklauen erscheinen als zwei dichtgezähnte Kämme. Einzige Gattung: Braula Nitzsch , Kammfüsse. Hierher: Br. coeca Nitzsch. Lebt schmarotzend auf dem Mittelleib der Honigbiene , besonders der Drohnen und der Königin. Bieuenineise= Blaumeise. Bienenniotte, Galleria melonella L., s. Zünsler. Bienenverrätherkukuke == Honigkukuke, Indicator VieilL, s. Kukuke. Bienenvogel = Bienenfresser. BienenAvolf = Bienenfresser. Bieresel = Pirol. Biesfliegen, Dasselfliegen. Oestridae, Familie der Zweiflügler. Mit grossem Kopf, sehr tiefer Fühlergrube, verkümmertem Rüssel und Taster, kurzen Fühlern. Die Larven (Bieswürmer, Dasseln) schmarotzen im Magen, im Rachen, in der Nase oder unter der Haut gewisser Säugethiere. Gattungen: Hypoderma Latr., Hautdasselfliegen, Hautbremsen. Die Larven schmarotzen unter der Haut, verursachen die sog. Dasselbeulen. Hierher: H. bovis De Geer, Rinder- biesfliege, Rinderbremse. Die Rinder suchen ihr, wie toll umherrennend, zu entkommen. H. Actaeon Brauer. Die Larve schmarotzt an Hirschen. H. Diana Brauer, an Hirschen und Rehen. Oestrus L., Nasenbremsen, mit 0. ovis L., Schafbi esfliege. Die Larve schmarotzt in der Stirnhöhle des Schafes. Gastro- philus L., mit G. pecorum Fabr., Viehbremse. Larve im Pferdemagen, vor dem Abgehen im Mastdarm sich festsetzend. G. nasalis L., Dünndarmbremse, Nasenbrems fliege. Larven besonders im Zwölffingerdarm des Pferdes. G. haemorrhoidalis L., Mastdarmbremse. Larven im Magen und Zwölffinger- darm des Pferdes, vor dem Abgehen noch im Mastdarm sich festsetzend. G. equi Fabr., grosse Magenbremse, Pferdemagen-Bremsfliege. Larven im Pferde- magen. Cephenomyia Latr., Rachenbremsen, Hummelfliegen, mit C. rufi- barbis Meig. Larven in der Rachenhöhle des Hirsches; C. stimulator Clark, in der Rachenhöhle des Rehes. Pharyngomyia mit Ph. picta Meig., Larve in der Rachenhöhle der Hirsche. Brauer. Monographie 18(33. Bieswürmer, s. Biesfliegen. Big-horn, Schafart, s. Ovis. Bigordaise-Rasse, gelbliches, einfarbiges Zugrindvieh in den Oberpyrenäen. Bilateral-symmetrisch. Die Säugethiere, Gliederfüsser , Mollusken, Tuni- caten, Molluscoideen , Würmer lassen sich durch die sog. Symmetrieebene oder Medianebene in 2 symmetrische Hälften zerlegen, welche gleiche Anordnung der einzelnen Organe zeigen. Diese Thiere nennt man deshalb Bilateralia, bilaterale oder zweiseitig-symmetrische Thiere, die beiden Hälften Antim er en, Gegen- stücke. Man unterscheidet: Bauchseite (Unterseite), Rückenseite (Oberseite), eine vordere, hintere, linke und rechte Hauptgegend (Region). Viele Bilateralia, z.B. die Gliederfüsser, zeigen ihren Leib in einzelne, hintereinander gelegene Glieder (Segmente) zerfallend; sie heissen daher gegliederte, segmentirte Thiere. Bilche — Bindesubstanzgewebe. 9 9 Diese Segmente nennt man, zum Unterschiede von den Antimeren, Metameren; je nachdem sie gleichartig gebaut oder aber grössere oder geringere Unterschiede zeigen, spricht man von homonomen oder heteronomen Segmenten. (Siehe Genaueres bei den einzelnen Gruppen.) Bilche, s. Myoxus. Bilchmaki, s. Microcebus. Bildnerinnen, Piastiden, nennt Haeckel noch nicht zur Zelle differenzii-te Protoplasmaklümpchen. Bildungsdotter, heisst der unmittelbar zum Aufbau des Embryonalkörpers in Verwendung kommende Eiinhalt. Bilduugshemmung', s. Heinmuugsbildung-en. Bille = Bitterling:. Bimana = Zweihänder, Menschen, erste Ordnung der Säugethiere. Mit aufrechtem Gang; vorne Hände, hinten Füsse mit breiter, glatter Sohle und kurzen Zehen , deren erste nicht gegenüberstellbar ist ; 32 in geschlossener Reihe stehende Zähne ohne Lücke (Diastema) zwischen dem oberen Eckzahn und dem oberen äusseren Schneidezahn; an Fingern und Zehen glatte Nägel, 2 Zitzen, mit Vernunft und Sprache. S. Mensch. Bimeria, Gattung der Hydromedusen. Bimrey = Bienenkönig. Binäre Namengebuüg, s. Nomeuclatur. Biuche, Pin che, s. KralleualFeu. Bindeg^ewebsliuorpel, s. Biiidesubstaiizgewebe. Biudehant, conjunctiva, s. Wirbelthiere (Auge). Bindenlbeuteldachs, Peramelesfaciata. In den kühleren Gebirgsgegenden Australiens. Bindeohren, s. Plecotus. Bindenwaran, Hydrosaurus salvator Wagl.^ aus der Gattung der Wasser- warane. In der Nähe des Wassers lebend. Malayische Inseln und Südostasien. Bindesubstanzgewebe. In ihnen überwiegt die Intercellularsubstanz an Masse die Zellen. Die Bezeichnung „Bindes üb stanz" rührt davon her, dass die Intercellularsubstanz mehr weniger fest ist, daher die Bindesubstanzen zur festen Verbindung und Stütze der anderen Körpergewebe sich eignen. Als Hauptformen der Bindesubstanzen lassen sich unterscheiden: 1) Das Knochengewebe, welches durch Aufnahme von Kalksalzen und dadurch erfolgende Verkalkung der Inter- cellularsubstanz von allen Geweben als das starrste erscheint. Die Zellen des Knochengewebes, Knochenkörperchen , zeigen zahlreiche feine, die erstarrte Intercellularsubstanz durchziehende Ausläufer. Die Knochenzellen werden ent- weder, wie dies bei der Mehrzahl der Wirbelthiere der Fall, ringsum von der Knochenmasse eingeschlossen (echte Knochen) oder es dringen, wie bei den Zähnen der Wirbelthiere und in den Harttheilen mancher Fische, nur die oben erwähnten Ausläufer der Knochenzellen in die verkalkende Substanz ein (Zahn- bein oder Dentin). Odontoblasten heissen die Bildungszellen des Dentins, Osteoblasten die Zellen des echten Knochens, so lange sie noch nicht von der Kalkmasse umschlossen sind. Ausser den verzweigten Ausläufern sieht man ö' an einem Querschliffe eines echten Knochens noch die zur Aufnahme der Nah- rung zuführenden Blutgefässe bestimmten Haver'schen Canäle, um welche die Knochenmasse im Kreise abgelagert ist. 2) Das Knorpelgewebe, dessen glas- artiger (hyaliner) Knorpel beim Kochen einen Leim, Chondrin, liefert. Ausser dem hyalinen Knorpel treten in gewissen Fällen faserige und elastische Knorpel- fasern auf, die man Bindegewebsknorpel (Faserknorijel) und elastischen Knorpel (wegen der netzartigen Verfilzung der Fasern auch Netzknorpel ge- nannt) nennt. 3) Das fibrilläre oder faserige Bindegewebe mit faserigem Bau der Intercellularsubstanz. Die einzelnen Fasern (Fibrillen) stehen dicht beisammen und bilden die Bindegewebsbündel; sie verlaufen parallel oder legen sich kreuzweise übereinander , wodurch eine Art Netz entsteht. Mit Essig- säure behandelt quillt dieses Gewebe auf, beim Kochen gibt es Glutin, einen von dem Chondrin verschiedenen Leim. Während die Zellen des Knorpelgewebes rund oder länglich sind, sind die Zellen des faserigen Bindegewebes (Bindegewebs- IQQ Binnenblase— Birkenstecher. körperchen) spindelförmig oder sternförmig. In diesem im Thierkörper sehr ver- breiteten Gewebe treten oft sehr elastische , Säuren und Alkalien widerstehende Fasern auf; in diesem Falle heisst das Gewebe elastisches Bindegewebe. 4) Das durch den Besitz zahlreicher Fettzellen ausgezeichnete Fettgewebe, be- sonders bei den Gliederfüssern entwickelt. 5) Das Schleim- oder Gallertgewebe mit meist glasartig durchscheinender, sulziger Intercellularsubstanz. 6) Das zellige oder grossblasige Bindegewebe mit grossen rundlichen Zellen, die von der Intercellularsubstanz noch nicht so sehr verdrängt werden. Die letztern Gewebe finden sich besonders bei wirbellosen Thieren. Das Gewebe der Chorda dorsalis ist zelliges Gewebe. Binneublase (-Bläschen), s. Radiolaria Müll.* Binnen- (Interradial-) Platten, s. Seesterne.* Binnenwiirmer, Helmintha Bunn., s. Plattwürmer imd Rundwürmer.* Biiisenblattfloh, Livia juncorum Latr., s. Blattflöhe (Psyllidae). Binsenköiiig" , Thryothorus VieilL, Gattung der Singvögel. Unserem Zaunkönig ähnlich. Amerika; Binseurohrsäuger = Binseiisänger. Binsensänger, Acrocephalus aquatica Lair., s. Sänger. Binturong-, s. Arctitis. Biodynaiiiik nennt Ilaeckel die Physiologie im weiteren Sinne, insoferne sie auch die chemischen Vorgänge der organischen Processe in ihr Gebiet einbezieht. Biogenie nennt Haeckel die Entwicklungsgeschichte, in der jetzigen weiteren Bedeutung die Keimesgeschichte (Ontogenesis) und Stammesgeschichte (Phy lö- ge nesis) umfassend. Biologie, Lebenskunde. Im weitesten Sinne die Kunde von dem Verhält- niss des thierischen Organismus zu der Aussenumgebung, die Lehre von den inneren Functionen des Thierleibes und die Lehre von den äusseren und inneren Formver- hältnissen der Thiere und deren Gesetzmässigkeit (Morphologie); im minder umgreifenden Sinne nur beide ersteren allein ; im engsten Sinne bloss die Lehre von den Beziehungen des Thieres zur umgebenden Natur , von seinen Lebensge- wohnheiten und Kunsttrieben. Bion, Bionten nennt Haeckel in seiner generellen Morphologie das physio- logische Individuum als selbstständiges Lebewesen. Biontische Entwicklung, Ontogenesis. umgreift die ganze Serie von Ent- wickluugsphasen , welche ein selbständiges Lebewesen während der Gesammtdauer seines Lebens durchmacht. Biorlüza Westio., Gattung der Gallwespen (s. d.). Biostatik nennt Haeckel die Morphologie im weiteren, auch die organische Chemie umfassenden Sinne. Bipedie, Zweifüssigkeit im Gegensatze zur Vierfüssigkeit (Quadrupedie). Bipeltata Latr..^ s. Heuschreckenkrebse.* Bipes Cuo. = Pypopus Fitz. Bipes Oppel = Pseudopus Merr. Bipinnaria, s. Stachelhäuter.* Bipolare Ganglienzellen, s. Granglienzellen. Biradiolites, s. Hippurites. Birgns, Beutelkrebse, s. Einsiedlerkrebse. BirkenMattroller, Rhynchites betulae L,, s. Rüsselkäfer. Birkeublattwespe, grosse, s. Blattwespen. Birkenbuschspanner, Spiessband; Larentia hastata. Spanner aus der Unterfamilie der Phytometri dae (s. d.). Nur in Wäldern mit vorherrschendem Birkengebüsch. Birkenfreund, stahlblauer Rebenstecher, Rhynchites betuleti lahr., s. Rüsselkäfer. Birkenknopfhornwespe, Cimbex betulae Zaddach, eine Blattwespe. Birkenspanner, Amphidasys betularia L., s. Spanner. Birkenspinner, s. Bombycina. Birkensplintkäfer, s. Borkenkäfer (Scolytus). Birkenstecher = Birkenblattroller, Rhynchites betulae, siehe Rüsselkäfer. Birkenzeisig — Bithynia. 101 Birkeiizeisi^, Fringilla linariti L., Leinfink, s. Finken. Birkeuzobel, Beresofki, die helle röthliche Spielart des sibir. Zobels. Birkhelier, Volksname für die Blaurake (Coracias) und den Tannenheher. Birkhühner, Tetrao, s. Hühnervög'el. Birkmaus, s. Smiuthus. Birnblattwespe = Bim-Gespinnstblattwespe, Lyda piri Sehr., s. Blattwespen. Birnblüthenstecher, s. Aiithonomus. Birngespinnstwespe = Birnblattwespe. Birnknospenstecher, Anthonomus piri Scli., s. Rüsselkäfer. Birnmotte, Apfelwickler, Carpocapsa pomonella L., s. Wickler. Birnsauger, Psylla piri L., s. Blattflöhe. Birnspanuer = Birkenspanner. Birnspinner = grosses Nacbtpf auenauge. Birntrauermilcke, Sciara piri Schmidth., s. Pilzmücken. Birnwickler, Tort rix holmiana L., s. Wickler. Birsing = Flussbarsch. Bisam = Moschus. Bisambock, Moschusbock, s. Aromia und Bockkäfer. Bisamente, fälschlich türkische Ente, Cairina moschata Flem. Das nackte Gesicht mit schwarzen und rothen Warzen, das Männchen mit einem nackten Fleischhöcker auf der Stirne. Schwarzbraun, Deckfedern weiss, Schnabel schwärzlich, stammt aus Südamerika. Das Schwanzdrüsensecret des Männchens entwickelt im Frühjahre einen moschusartigen Geruch. Bisamente, Kolbenente, Fuligula rufina PalL, s. Tauchenten. Bisamfelle heissen die Felle der Bisamratte. Bisamhirsch = Moschusthier. Bisamkatze = Zihethkatze. Bisamnagel, Onyx moschata, der längliche, klauenähnliche Deckel von Fasciolaria trapezium Lain. , einer Teppichschnecke; es wurde früher als Räucherwerk benutzt, s. Räucherklaue. Bisamochs = Moschusochs. Bisamratte, s. Fiber. Bisamrüsslei*, s. Myogale. Bisamschwein, s. Dicotyles und Borstenthiere. Bisamspitzmäuse, s. Myogale. Bisamthier = Moschusthier. Bisamziege = Moschusthier. Bischarin = Dromedar. Bischir, Bichir, Polypterus bichir Geoffr., ein Schmelzschupper, s. Polypteridae. Bischofsmütze, Mitra episcopalis Lam., s. Mitrasclmecken. Bisgurre — Schlammpeitzger. Bisguru = Schlammpeitzger. Bison, Untergattung von Bos (s.d.). Sehr breite Stirn. Die kleinen Hörner sind nach vorne gerückt. Arten: B. europaeus Owen (Bos urus L.) Wisent, fälschlich Auerochs. Hörner rund, das grösste Landthier Europas. Sehr wild. Wird noch im Bialowiczer Walde (Litthauen) und im Kaukasus gehegt. B. americanus Gm. Bison, amerikanischer Büffel, jetzt nur mehr am oberen Missouri und vom grossen Sklavensee bis zum Rio grande, westlich vom Mississippi ; geht dem Aus- sterben entcresren. Bisontina = Bison, s. Bos. Bissen, morsus, der zum Hinabwürgen zurechtgerichtete Nahrungsballeii. Biston Leach., Schmetterlingsgattung der Spanner (s. d.). Bistrata, zweischichtige, heissen nach Jäger nur aus zwei Schichten von Piastiden (s. Bildnerinnen) bestehende Thiere und Entwicklungsphasen. Bisulca, s. Wiederkäuer. Bithynia Prideanx, Gattung der Sumpfschnecken. Häufige kleine Süss- wasserschnecken mit oben spitzer, einfarbig brauner Schale, eiförmiger Mündung, 102 Bitjug|)ferde— Bläulinge. langen, dünnen Fühlern. Arten: B. tentaculata L. ^ Paludina impura Lam. In stehenden Gewässern häufig. Bitjugpferde, gi-osse und mittelgrosse russische Pferde ; die besten Zugpferde Eusslands; der mittelgrosse Schlag stellt ausdauernde Traber. Bittacus Latr., Gattung der Netzflügler (s. d.). Bitter = Rothdrossel. Bitterfiseli heissen der Bitterling und die Ellritze. . Bitterlinge, Rhodeus Acjas., s. Weissflsche. Bitterrümpchen, Volksname für die junge Ellritze. Bittium Leach., Untergattung der Hörnchenschnecken, s. Cerithium. Bitzbaut, Volksname der Ellritze. Bivalvae aut. (bis zwei, valva Klappe), s. Muschelthiere. Bivalvia = Bivalvae. Bivium, s. Seewalzen.* Biziura = Erismatura. Bjös = Mosclmstliier. Blabera gigaiitea, Riesenschabe, Trommler, aus der Familie der Schaben (Blattidae). In Westindien; soll bei ihrem nächtlichen Umherstreifen ein dem Fingerknacken ähnliches Geräusch hervorbringen. Bläschen, vesiculae, s. Hydroiden. * Blässbock, s. Bnballs. Blässchentaube, schwarze, rothe, blaue oder gelbe Taube mit weissem Schwanz und weisser Schnippe. Blässente = Pfeifente. Blässgans, Anser albifrons Bechst., s. Gänse. Blässhulin = Wasserhuhn. Blässmoll, kapischer Erdgräber, Georhychus capensis Wiegmann, aus der Familie der Wurfmäuse (Georhychidae, Spalacoideae). Südafrika. S. Georhychus. Blässweihe = Rohrweihe. Blätterfische, Ophiocephalidae, Familie der Stachelflosser und zwar der Gruppe Channif ormes. Gestreckte Fische mit massig grossen Schuppen, stachellosen Flossen, langer Rücken- und Afterflosse, brustständiger oder fehlender Bauchflosse. Erwähnt sei die Gattung Ophiocephalus B., mit strahliger Bauch- flosse; 0. punctatus Bl. Diese indischen und afrikanischen Fische vermögen kurze Zeit ausserhalb des Wassers zu leben. Blätterhörner, Lamellicomia, s. Blatthornkäfer. Blätterhühnchen, Parridae, Familie der Sumpfvögel. Charakteristisch ist ein scharfer Dorn am Handgelenke. Die Zehen und Nägel (besonders die der Hinterzehen) sehr lang und dünn. Die Vorderstirne nackt. Ungesellige, zank- lustige, überlaute Bewohner der tropischen stehenden Gewässer, über deren Schwimmblätter sie flink hinwegschreiten. Gattung: P ar r a La^r., Spornf lügler, mit P. jacana L., Jassana, Wassertreter. Schöner Vogel Brasiliens und Guianas. Lebt von Wasserinsekten und Sämereien. Blättertracheen, s. Spinnen. BLättrige Zähne, dentes lamellosi, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Bläuel, Gabelmakrele, Lichia glauca L., s. Lichia. Bläuer, Volksname für den gemeinen Brachsen. Bläulinge, Lycaenidae, Polyommatidae, Röthlinge, Familie der Tag- falter. Körper klein, blau, roth oder braun,' oft metallisch glänzend, Augen gross, Beine deutlich; Raupen asseiförmig (Schildraupen); Puppe plump. Gattungen: Lycaena Fabr., Bläulinge. Flügel oben blau oder braun, unten in der Regel grau oder bräunlich mit schwarzen, hellumrandeten Augen. Die Raupen besonders auf Schmetterlingsblüthlern. Hierher u. a.: L. Icarus Both = Alexis Huhn., gemeiner Bläuling. Raupe hellgrün mit dunkler Rückenlinie und gelblichen Seitenflecken. Thecla Fabr., Kleinschwänze, Buntlinge. Flügel oben braun, meist mit rothen Flecken, unten in der Regel mit weissen Querstreifen. Hier- her u. a.: Th. rubi L., Brombeerfalter. Oben schwarzbraun, unten grün mit weissen Punkten auf der Unterseite der Hinterflügel. Polyommatus Latr. = Blankesteen— Blattflöhe. 103 Chrysopterus //m&w., Feuerfalter, Goldlinge. Flügel oben rothgoldig, braun, gelbüeckig, unten schwarz geäugt. Hierher u. a.: P. Phlaeas L. , gemeiner Feuerfalter; P. virgaureae L., Dukatenvogel. Blankesteen, ein Lachs, s. Argentina. Blanus Wagler, Gattung der Ringelechsen (Amphisbaenidae, s. d.). Blaps Fabr., Todtenkäfer, Gattung der Schwarzkäfer (Melano- somata, s. d.). Blarnia Gray, Gattung der Spitzmäuse. In Nordamerika zu Hause. Blasenanoli, Dactyloa Wagl., Untergattung der Gattung Anolius Cuv. Blasenantilopen, s. Pantholops. Blasenfüsse, Physopoda Burin., Thysanoptera Hai., Gruppe der netz- flügeligen Geradflügler. Körper schmal und flach, Flügel bewimpert, Ober- kiefer borstlich, Mundtheile saugend, Krallen mit blasigen Endlappen. Einzige Familie Thripsidae.* Blasenkäfer, Lytta Fabr., s. Pflasterkäfer (Vesicantia). Blasenköpfe, Myopa Fabr., s. Dickkopffliegen, Blasen-Polische, s. Stachelhäuter.* Blasenquallen, Physophoridae Eschsch. Unterordnung der Röhren- quallen. Stamm sackförmig oder spiralig, Luftsack flaschenförmig; Schwimm- glocken meist in zwei- oder mehrzeiliger Säule ; Deck- und Tasterstücke mit Polypen und Geschlechtsgemmen wechselnd; weibliche Geschlechtsgemmen mit je einem Ei; Larvenkörper zuerst Polyp und Luftkammern bildend. Familien: Athorybiidae, Physophoridae, Agalmidae, Apolemidae, Rhyzophysidae.* Blasenrobbeu, s. Cjstophora. ßlasenschnecken, s. Bnllidae. Blasensterne, s. Beutelstrahler.* Blasenwanzen, Tingis Fabr., s. Hautwanzen. Blasenwürmer, Cystica, heissen die Larven gewisser Bandwürmer (Familie Tänioiden), welche als Zwischenträger in den Muskeln, Drüsen, im Gehirn verschiedener Thiere encystirt zubringen , bis sie in den eigentlichen Wirth über- führt werden. Man unterscheidet 3 Hauptformen von Blasenwürmern: 1) die Finne, Cysticercus; 2) den Hülsenwurm, Echinococcus; 3) den Drehwurm, Coenurus. Siehe Ausführlicheres unter Bandwürmer. Blassdrossel, Turdus pallens, eine sibirische Drossel. Blassspötter, Hypolais pallida, Vertreter unseres Gartensängers in Griechenland. Blastema heisst der zum Wachsthum in Gebrauch kommende Theil der Nahrungssäfte. Blastocerus, Untergattung von Cervus (s. d.). Blastoeheme (blaste Knospe, ochema Fuhrwerk), s. Hydroiden.* Blastoderm (blastano keime, derma Haut), Keimhaut, s. Ei. Blastodiscus, Keimscheibe. Blastogenese, der Knospungsvorgang. Blastogenie Haeckel, Entwicklungsgeschichte der ganzen Leibesform. Blastoidea Fiemm. (blaste Knospe, eidos ähnlich), s. Knospenstrahler. * Blastophaga Grat, Gattung der Zehrwespen (s. d.). Blastophylae Haeckel, Zweig der Phylogenie, Stammesgeschichte der Personen. Blastophylla Haeckel, Keimblätter. Blastostyle (blaste Knospe, stylos Säule) = Gonoblastidien HuxL, siehe Hydroiden.* Blastostylus nennt Älhnan Geschlechtsknospen tragende, zu diesem Zwecke entsprechend anders gebaute Personen an den Stöcken der Hydroidmedusen (s. d.). Blastotrochus Ed. H., Gattung der Mützenkorallen (Turbinolidae). Charakterisirt durch abfällige seitliche Knospen. Von den Philippinen. Blastozoit nennt Lacaze-Duthiers das durch Knospung entstandene Individuum. Blastozooiten, s. Synascidiae.* Blatta L., Gattung der Schaben (s. d.). Blattflnger, s. Phyllodactylus. Blattflölie,Psyllidae, Familie der Pflanz enläu'se. Männchen und Weibchen 104 Blattfrösche — Blatthornkäfer. geflügelt; Fühler 8 — lOgliedrig mit 2 feinen Endborsten; kurze Springbeine. Saugen an jungen Pflanzentrieben ; springen nach Art der Flöhe. Gattungen : Psylla Geojfr-, Blattflöhe, Springläuse. Rüssel bei beiden Geschlechtern gut entwickelt. Mit Ps. piri L., Birnsauger. Im Spätherbst häufig auf Birn- bäumen. Ps. alni L., Erlensauger. Die meist gruppenweise vorkommenden Larven weiss beflockt. Ps. urticae L. = Trioza Forst., Nesselsauger. Auf Nesseln. Li via Latr., Weibchen gewöhnlich ohne Flügel, Rüssel des Männchens verkümmert. Mit L. juncorum Latr., Binsenfloh, die fleischfarbigen, weiss bepuderten Larven truppweise auf den Binsentrieben. Blattfrösche, s. Hylodes. Blattfüsser, Phyllopoda Latr., Ordnung der Entomostraka, mit ge- strecktem oft gegliedertem Körper, schild- oder schalenförmiger Hautfalte und wenigstens 4 blattförmigen Schwimmfusspaaren, im üebrigen ganz ausserordentlich verschieden entwickelt und geformt. Der Kopf trägt meist 2 Fühlerpaare (Spür- fühler und Schwimmfühler); das erste zeigt Geruchsnerven, das letzte verkümmert manchmal. Die Mundwerltzeuge bestehen in einer grossen Oberlippe, tasterlosen Oberkiefern mit Kaufläche und 1 — 2 ünterkieferpaaren und rudimentärer Unter- lippe. Die Beine besitzen meist lappenförmige Anhänge, dienen zum Schwimmen, Greifen, Athmen und zur Brutpflege; sie werden nach hinten zu immer kleiner. Die Augen sind einfach oder paarig, oft mit Nebenaugen ; der Kreislauf wird durch ein sackförmiges oder gekammertes Herz vermittelt. Als Excretionsorgan tritt die Schalendrüse auf, die am hinteren Unterkiefer ausmündet. Die Geschlechter sind getrennt; die Männchen meist kleiner und seltener. Die Entwicklung erfolgt oft parthenogenetisch, oft mittels zweierlei Eier wechselnd ; die Eier werden vom Weibchen vielfach umhergetragen. Die Entwicklung ist direct oder erfolgt durch Nauplius- larve. Die Blattfüsser sind zum grössten Theile Süsswasserbewohner, einige be- wohnen Salzlachen, Brackwasser und das Meer. Fossile sind nicht erhalten. Man unterscheidet nach Claus 2 Unterordnungen: 1) Unterordnung Kiemen füsser, Branchiopoda Br.; 2) Unterordnung Wasserflöhe, Cladocera Latr. Li- teratur: Grube in Archiv für Naturgeschichte 1853 und 1855.* Blattheuschrecke, wandelndes Blatt, Phyllum siccifolium L., s. Ge- spenstheuschrecken. Blatthöruer = Blatthornkäfer. Blatthornkäfer, Lamellicomia, Scarabaeida, Familie der Pentamera. Mit kurzen, 7 — llgliedrigen, geknieten Fühlern, deren erstes Glied gross ist und die in eine aus den 3 letzten oder mehr Gliedern gebildete fächerförmige Blätter- keule enden. Bei vielen Arten sind die Vorderbeine zum Graben eingerichtet. Die weichhäutigen Larven haben einen hornigen Kopf, gekrümmten Bauch, weisse lange Beine , sackartig aufgetriebenem letzten Hinterleibsring, keine Punktaugen, nähren sich von Blättern oder von Düngerstoffen oder von Aas; bis zu ihrer Ver- puppung vergehen oft mehrere Jahre. Von den über 800 Gattungen mit mehr als 7000 Arten seien erwähnt: I. Riesenkäfer, Dynastidae: 1) Dynastes Kirby, Männchen mit Stirnhorn, welches von einem Vorderrückenhorne über- ragt wird. D. Herkules L., Herkuleskäfer, im heissen Amerika. 2) Chalco- soma Hope, Männchen auf dem Kopfe ein langes, rückwärts gewendetes Hörn, auf dem Halsschilde jederseits ein langes, in der Mitte ein kurzes Hörn. Ch. Atlas L., Sundainseln und Philippinen. 3) Megasoma Kirhy, Männchen auf dem Scheitel ein dickes, gegabeltes Hörn, Halsschild mit je einem seitlichen und einem mittleren ebenfalls gegabelten Hörn. 4) Oryctes HJ., Lohkäfer, mit dem be- kannten 0. nasicornis L., Nashornkäfer, dessen Larven in Lohe, Garten- mist u. s.w. — II. Blumenkäfer, Cetoniidae, Melitophila: 5) CetoniaFf/6r., Metallkäfer, mit C. aurata L., Goldkäfer, gemeiner Rosenkäfer, dessen Engerling in den Nestern von Formica rufa vorkommt. 6) Goliathus Law., mit G. giganteus Law., in Oberguinea. Männchen 10cm. Kopfschild gehörnt. 7) Gnorimus Lep. und Serv., mit Gn. nobilis L. 8) Osmoderma Lep. und Serv., mit 0. eremita Ärop., pechschwarz, wie Juchtenleder riechend. 9) Trichius Fahr., Pinselkäfer. 10) Valgus Scriba. — III. Laubkäfer, Phyllophaga: 11) Anisoplia Lap., mit A. agricola i^«fcr., Feldlaubkäfer, benagt die Korn- ähren. 12) Anomala Koppe, mit A. horticola L. (Phyllopertha Kirby), Blattkäfer— Blattläuse. 105 Junikäfer, kleiner Rosenkäfer, Gartenlaubkäfer, Käfer und Larven durch Benagen der Blüthen und Blätter, resp. der Wurzeln schädlich; A. Frischii Fabr., Julikäfer. 13) Hoplia IIL, mit H. praticola ///. 14) Rhizotrogus Latr., Wurzelnager mit Rh. solstitialis Linne, Brachkäfer, Junikäfer, Sonnenwendkäfer, der Wintersaat schädlich; Rh. assimilis Herbst, April- käfer. 15) Serica M. Leay. 16) Homoloplia Sfeph. 17) Polyphylla Harris, mit P. fülle L., Walker, Gerber, Müller. Zirpt, indem eine scharfe Kante des vorletzten Hinterleibringes gegen eine Flügelleiste reibt. 18) Melolontha Fabr., M. vulgaris i'a&r., gemeiner Maikäfer (siehe dort), M. hippocastani Fabr., Rosskastanienmaikäfer. — IV. Grabkäfer, Arenicolae: 19) Geo- trupes Latr., Mistkäfer, mit G. vernalis L., Frühlingskäfer, G. ster- corarius L., Rosskäfer. Graben unter dem Dünger senkrechte Erdlöcher zur Aufnahme je eines Eies. 20) Lethrus Scop., L. cephalotes Fabr., Reben- schneider. Schneidet die jungen Triebe der Reben ab. 21) Trox Fabr., Erd- käfer. Gibt einen knarrenden Ton durch Reiben der Flügeldecken an Reibleisten des Hinterleibes von sich. — V. Mistkäfer, Coprophaga: 22) Ateuchus Weh. = Scarabaeus Z., mit A. sacer L. , heiliger Pillendreher. Männchen und Weibchen verfertigen gemeinsam aus Mist Kugeln , in die die Eier abgelegt werden. 23) Coprie Geoffr., Pillenkäfer, mit C. lunaris L., Mondhornkäfer. 24) Sisyphus Latr., mit S. Schaefferi L., Pillenwälzer. 25) Ontophagus Latr. Die Weibchen kneten aus frischem Dünger einen eicheiförmigen Mistballen. 26) Aphodius HJ., Dungkäfer. 27) Psammodius GijU., selten. — VI. Kamm- hornkäfer, Pectinicornia: 28) Lucanus L., Schröter, Forstkäfer, mit dem bekannten L. cervus L.; Hirschkäfer, Feuerschröter. 29) Dorcus ifac Xe^///, mit D. parallelopipedus X., Balkenschröter. 30) Sinodendron /y(^//^/.'., mit S. cylindricumFöfcr., Baumkäfer. 31)Platycerus Geo ffr., mit Fl. caraboides i. Blattkäfer, Chrysomelidae, Familie der Cryptopentamera. Meist kurz- leibige, gedrungene, gewölbte Käfer mit mehr oder weniger in die Brust einge- senktem Kopf, mittellangen, llgliederigen, faden- oder schnurförmigen Fühlern, mittellangen, ziemlich kräftigen Beinen; Bauch mit 5 frei beweglichen Ringen. Kleine, höchstens mittelgrosse Käfer. Die kurzen gedrungenen Larven sind meist mit Dornen oder Warzen besetzt. Man kennt an 10 500 Arten. Käfer und Larven leben meist auf Kräutern. Gattungen: Donacia Fabr., Cassida L., Hispa L., Lema Fabr., Adimonia Laich, Galleruca Fabr., A gel astica Feilt., Luperus Geoffr., Haltica ///., Psylliodes Latr., Dibolia Latr., Timarcha Redt., Crypto- cephalus Geoff'r., Chrysomela L., Eumolpus Kugel, Clythra Laich. Blattkiemer, s. Muschelthiere. * Blattkräusler = Birkensteclier. Blattkrebse, s. Henschreckenkrebse.* Blattläuse, Aphidae, Familie der Pflanzenläuse. Fühler 3— 7gliedrig, oft länger als der Körper; Rüssel 3gliedrig, bei beiden Geschlechtern meist gut entwickelt; Männchen meist geflügelt, Weibchen oft ungeflügelt. Beine in der Regel lang und dünn. Leben von Pflanzensäften, wodurch sie schaden. Fast alle sondern aus ihrem Hinterleibe eine klebrige, zuckerhaltige Flüssigkeit, den sog. „Honig- thau" ab, der besonders von Ameisen aufgesucht wird. Manche haben auf dem drittletzten Hinterleibsringe 2 vorspringende Röhren (Saftröhren , Honigröhren, Cornicula). Der erwähnte Honigsaft klebt die abgestreiften Bälge an den Blättern fest, die dann fast ganz davon überzogen erscheinen (Mehl th au). Ausser den befruchteten, im Herbst erscheinenden Weibchen gebären andere parthenogenetisch durch 9 Generationen hindurch Junge, die sich in den Keimröhren aus dem „Pseud- ovum" entwickelt haben, so dass geschlechtlich (Winter-) und ungeschlechtlich (Sommer-) erzeugte Generationen wechseln; dazu kommen noch andere eingeschobene Erscheinungen der Entwicklung, die sehr verschieden sein können. Da sie von Pflanzensäften leben und sich ausserordentlich rasch vermehren, werden die Blatt- läuse besonders für Obstbäume und verschiedene Krautpflanzen sehr schädlich. Gattungen: Aphis I/., Schizoneura Htg., Phyllox.era Bauer de Foniö//?6. u. s. w. Literatur: Andre, E., Species des Hymenopteres. Beaune 1879. Blattwickel, s. Blattrollen. Blattzün^ler, Fledermausgattung, s. Glossophaga Geoffr. Blauamsel = Blaumerle. Blaubart, Chrysotis Swains., s. Kurzscliwanzpapageien. Blaubeerschnepfe = Regenbraclivogel. Blaabock, s. Hippotragns. Blaudrossel = Blaumerle. Blaudruselus = Sattelrobe. Blaue Katze, Rasse unserer Hauskatze am Cap der guten Hoffnung. Blanelster, s. Pica. Blauer Ochse = Nilgauantilope. Blaufalk heissen der Kornweih und der Wanderfalk. Blanfelchen s. reichen. Blaufisch, amerikanischer, Springer, s. Temnodon Cuv. Blaufuchs, s. Fuchs. Blaufuss = Würgfalk. Blauhabicht, s. Blaufalk. Blauhai, Carcharias glaucus Cuv., s. Carchariidea. Blauheher, s. Cyanocitta. Blauhuhn, s. Brossoptilon. Blaukante, grosse und kleine, Tagfalter = Fuchs, grosser und kleiner. Blaukehlchen, s. Cyanecula. Blaukopf, Diloba caeruleocephala L., s. Bombycoidae. Blaukrähe = Blaurake. Blankrönchen, s. Coryllis. Blauling = Bodenrenke. Blaumantel = Silbermöve. Blaumeise, s. Parus. Blaumüller = Blaumeise. Blaunase = Zärthe. Blaurabe, s. Cyanocorax. Blaurake, s. Coracias. Blauspecht = Kleiber. Blaustelze = weisse Bachstelze. Blautaube = Hohltaube. Blauvögel, Caereba, Gattung der für das heisse Amerika charakteristischen Zuckervögel (Caer ebidae). Kleine zierliche, farbenbunte Vögel. Blauwangenlori, Trichoglossus haematodes Wagl., s. Lori's. Blauwangenspint , Merops aegyptius, Vertreter unseres Bienenfressers im Süden. Blauweih = Kornweih. Bleck = Laube, s. Aspius. Bledius Leach., Gattung der Kur zf lügler (s. d.). Blei, s. Brassen, gemeiner. Bleichbock, s. Calotragus. Bleichschlangen, s. Scytale. Bleier = Plötze. Bleikehlchen = Braunellen. Bleiken, Volksname an d. Ostsee für die Jungend. AI and (Leuciscusidus L.). Blender, Blendlinge, nennt der Thierzüchter entweder Mischlinge aus ver- schiedenen Rassen oder Thiere, die durch ihr einnehmendes Aeussere den Beschauer irreführen. Bleuheim-Spaniel, Blenheimshündchen, aus dem kleinen Seidenhunde hervorgegangenes kleines, rundköpfiges und grossaugiges Schoosshündchen mit kurzer Schnauze, weichem, meist weissem, bräunlich geflecktem Haar. 1Q8 Blenniidae — Blöcker. Bleuuiidae, s. Schleimfische. Bleuniiformes, blenniusförmige Stachelflosser, Unterordnung der Stachelfi osser. Niedrigleibige Fische von beinahe walzenförmiger oder seitlich zusammengedrückter gestreckter Gestalt. Die sehr lange Rückenflosse ist bisweilen ganz aus Stacheln oder aus weichen Strahlen gebildet. Die Schwanzflosse nicht gegabelt. Familien: Cepolidae, Blenniidae, Mastacembelidae. Blenniops Ascanii Walhavm , ein kleines (10 cm) Fischchen , mit Nasen- und Augententakel, kleinen Schuppen und durchwegs ungegliederten Eückenflossen- strahlen. Nordseeküste. Blennius, s. Schleimfische. Blennocampa IJfg.^ Untergattung der Blattwespen (s. d.). Bley = Brachsen. Blicca L. = Abramis blicca, s. Abramis. Bliccopsis, s. Weissflschbastarde. Blick, Blicke = Abramis blicca, s. Abramis. Blicke = Laube, s. Aspius. Blicken = Bitterling. Blindameisen, Dorylidae. Weibchen und Arbeiterinnen augenlos. Bliiulasseln, s. Monopsidae. Blindbremseii, s. Chrysops Meig. und Bremsen. Blinddärme, Coeca, siehe Ernährnngsorg^ane, Wirhelthiere, Säugethiere, Vög'el u. a. 0. Blinddarmstrudelwürmer, Aprocta M. Schnitze, s. Strudelwürmer.* Blinde Tliiere. Bei vielen Thieren tritt Blindheit als ganz normale Er- scheinung auf, indem die Sehorgane entweder ganz fehlen oder sehr verkümmert sind, wobei jedoch trotzdem fast immer grosse Empfindlichkeit gegen Lichteindrücke sich beobachten lässt. Zu diesen Thieren gehören u. a. der Blind mull^ der Maulwurf, der Grottenolm, die Weibchen und Arbeiterinnen der Blindameisen, der Schleimaal, der Blindfisch (Amblyopsis spelaeus), zahlreiche Schma- rotzerthiere, Bewohner unterirdischer Grotten, finsterer Höhlen u. s. w. Blinder Fleck heisst die für Lichteindrücke unempfängliche Stelle der Augen- sehhaut, an welcher der Sehnerv eintritt. Blindflsch, s. Amplyopsis. Blinds-rundeln, Amblyopus Cuv., s. Amblyopiueu. Blindköpfe, Typhlocyba, kaum 3mm lange zierliche Zirpen ohne Neben- augen. Die hierhergehörige Rosencicade (T. rosae) findet sich massenhaft auf Rosenstöcken. Blindmaus, s. Spalax. Blindmolle, s. Spalax. Blindschlange, wurmartige, Typhlops lumbricalis Merrem., s. Typhlops, Blindschleichen, s. Ang'uis. BlindAvanzen, Weichwanzen, Wiesenwanzen, Capsidae. Familie der Schnabelkerfe (Hemiptera). Mit kleinem, bis zu den Augen eingesenktem Kopf, borstenförmigen Fühlern, 4gliedrigem Schnabel, ohne Punktaugen. Das Schildchen erreicht die Hinterleibsmitte nicht. Bewohner der Krautpflanzen. Gattungen: 1) Miris Fbr.^ Borstenwanzen; 2)Halticus Hhn., Springwanzen; 3) Capsus Fabr., Blindwanzen; 4) Phytocoris Fall., Wiesenwanzen; 5) Lygus Hhn., Strauch wanzen , mit L. pabulinus L., Futterwanze; L. pratensis L., Wiesenwanze; L. bipunctatus Fabr., zweigepunktete Wiesen- wanze; 6) Camaronotus Fieb. Blindwühler, deutscher Name der Schleichenlurche (Apoda) und speciell der Gattung Caecilia. S. Caecilia und Schleichenlurche. Blinke = Uckelei. Blins, Gadus luscus, gedrungener Schellfisch mit schmalen langen Flossen. In der Nordsee und im Eismeer häufig. Blinzhaut = Nickhaut. BlitzYOgel = Hauhensteissfuss. Blochtauhe = Ringeltaube. Blocktaube = Hohltaube. Blöcker, Box vulgaris C. V., s. Meerbrassen, Blödauge-Blut. 109 Blödange, s. Typhlops. Blödaug'zwerg'schlaiig'e, s. Typhlog-eophis Günther. Blödschleichen, s. Typhliue. Bloiidinette, eine hübschgefärbte orientalische Krausentaube. Blood-hound , heisst im Englischen der Leithund, der englische und deutsche Schweisshund. Blümtlerclie = Alpeiiflüevogel. Blüthenbohrer, s. Aiithoiiointis. Blütheiikäfer = Blumeiikäfer. Blütheustecher, s. Authouomus. Blütlieiiwickler heisst in einigen Schriften die Raupe des kleinen Frost- nachtspanners (Geometra brumata). Blüthenwürmer, Kaiwürmer, die in den Blüthen lebenden Larven mehrerer Wickler, Spanner und von Anthonomus. Bluiiieiibienen = Blumeiiwespen. Bluiiieneute = Stockente. Blumeufliegeu, s. Anthomyia. Blumeiikäfer, im engeren Sinne nur die Arten der Gattung Cetonia, im weiteren alle auf Blüthen sich aufhaltenden Käfer. Bluiiienküsser, Heliothrix aurita Gray, s. Kolibris. Blumeupolypeu, s. Koralleupolypen.* Blumeuthiere, s. Korallenpolypen.* Blumenwespeii, Apidae Latr., Bienen, Immen. Familie der Aculeata, Männchen, Weibchen und oft Arbeiter, erstere mit längeren Fühlern; Nebenaugen stets vorhanden; Augen ziemlich ganzrandig, oft beim Männchen grösser; Unter- kieferladen messerförmig, Zunge lang mit Nebenzungen, Kiefertaster 1 — 6-, Lippen- taster 4gliedrrg; Schiene und Metatarsus meist breit und bürstenförmig behaart (Fersenbürste); oft die ganzen Schienen (Schienensammler), oft die Bauchringe behaart (Bauchsammler); Vorderflügel mit 2 — 3 Cubitalzellen, nicht faltbar, Gift- stachel der Weibchen und Arbeiter mit Widerhaken, daher abbrechend. Bauen Zellen aus Wachs, das zwischen den Hinterleibsringen ausgeschwitzt wird; andere aus Sandkörnchen, Blattstückchen, oder Speichelgallerte in hohlen Bäumen, unter der Erde, an Mauern u. s. w. Meist baut die Zellen das Weibchen, dieses füllt sie dann auch mit Nahrungsstoffen , legt das Ei hinein und deckelt sie ein ; wo Arbeiter sind, besorgen diese die Ernährung. Die Zellen sind regelmässig, beckig oder klumpenförmig. Manche leben als Parasiten bei anderen und besitzen dann einfache Hinterbeine und meist einen nackten Körper. Sie fliegen namentlich in den Sommermonaten und zur Blüthezeit, haben Flügel- und Stigmentöne und be- wohnen alle Länder, besonders die Tropen. Man kennt bei 2000 Arten. Gattungen: Apis L. mit A. mellifica i>., Honigbiene; Bombus La^r., Xylococopa Lair., Eucera Fabr., Osmia Panz , Megachile Latr., Anthidium Fabr., Melecta Latr., Nomada Fabr., Macropis Panz, Dasypoda Latr., Andrena Fabr., Halictus Latr., Sphecodes Latr., Psithyrus Lep., Anthophora L^atr., Crocisa Jur., Systropha III. , Ceratina Latr., CoUetes La^r.; Epeolus Latr., Panurgus Latr., Phileremus Latr., Prosopis Fabr., Stelis Pz., Chelostoma Latr., Cchalicodoma Le/?., Coelioxys ia^r. Literatur: Müller in Vei*h. naturhist. Ver. preuss. Rheinl. 1872. Schmiedeknecht, Apidae Europaeae. Gumberda 1880 ff.* Blut. Diese Ernähruugsflüssigkeit des Körpers lässt sich als flüssige Inter- cellularsubstanz, in welcher die Blutbildner, Blutzellen, Blutkörperchen schwimmen, ansehen. Die Blutzellen sind entweder farblose, weisse oder gefäi-bte, rothe; die ganz kleinen (0,004— 0,012 mm) weissen Blutkörperchen ohne feste Wandung, mit deutlichem runden Kern, erscheinen als amöboide Zellen mit amö- boider Bewegung, während die grösseren (0,006—0,058 mm) glattrandigen, scheiben- förmigen, rothen ohne solche active Bewegungserscheinung mit dem Blutstrome von einem Platze zum andern geschleppt werden. Die rothen Blutzellen sind die Träger des rothen Blutfarbstoffes (Hämoglobin); sie sind bei den Säugethieren am kleinsten und am zahlreichsten (3 — 18 Millionen in einem Kubikmillimeter), bei den Lurchen und Fischen am grössten und wenigsten zahlreich. Die Blutflüssig- keit (Plasma, Liquor) ist bei den Wirbelthieren farblos klar; sie gerinnt ausser- 110 Blutadern— Blutegel. halb der Blutgefässe zu Fibrin, dessen Fasern mit den Blutkörperchen einen Klumpen (Blutkuchen, crassamentum, placenta sanguinis) bilden; die ab- gesonderte Flüssigkeit heisst Blutserum, Blutwasser. Bei den wirbellosen Thieren ist, wenn das Blut überhaupt gefärbt erscheint, zumeist die Blutflüssigkeit der Träger des Farbstoffes ; das Blut erscheint gelb , bläulich , grün, roth, violett. Die sehr verschieden geformten Blutzellen zeigen auch hier lebhafte amöboide Bewegungen. (S. Wirbelthiere, Säugethiere u. a. 0.) Blutadern, s. Circulationsorgaue. Blutastrilden , Lagonostica, Gattung der Prachtfinken mit dem Amarantvogel oder Blutfink. Blutauffrischung nennt der Thierzüchter die Veredlung einer in Form, Grösse oder Nutzleistung herabkommenden Zucht durch Vermischung mit gutem Zuchtmaterial desselben Schlages. Bhithildiing-, s. Blut, Wirbelthiere, Säugethiere. Blutdrossel = Rothdrossel. Blutegel, Hirudinei äut., Apoda etc. Unterklasse der Ri n gelwürmer. Von ziemlich wohl begrenztem Umfange, ausgezeichnet durch den Mangel eines Fussstummels und den Besitz wenigstens eines an der Hinterhälfte des Körpers gelegenen, als Fuss oder Fussstumpf bezeichneten Saugnapfes (daher Napfwürmer, Cotylidea Bln. oder Discophori Gi-), der manchmal im Inneren secundäre Näpfe trägt ; häufig tritt auch auf der Kopfhälfte ein solcher auf oder liegt unter dem sog. Kopfschirm, nahe am Mund. Der Körper ist meist cylindrisch, plattgedrückt, weich und entweder gar nicht oder undeutlich geringelt; wo deutliche Segmentirung auftritt, sind diese Segmente sehr schmal und sehr zahlreich (18 — 140) und es ent- sprechen je 3—5 je einem inneren organischen Abschnitte. Die Cuticula der Haut ist glatt oder warzig und kann leicht abgestreift werden ; unter ihr liegt eine mit Pigmenten erfüllte Schichte, sowie sich in derselben einzellige Schleimdrüsen be- finden, von denen die äusseren den Schleim für die Genitalringe, die inneren den für die Eiercocone absondern; auch Fettzellen sind vorhanden. Der Hautmuskel- schlauch ist sehr stark entwickelt; die Musculatur besteht aus zwei Schichten von Ring-, und einer Zwischenschichte von Längsmuskeln, doch sind auch querlaufende Faserzüge vorhanden. Die Bewegungsfähigkeit ist sehr gross und besteht in lebhaften Contractionen ; sie kriechen spannerartig und schwimmen schlängelnd. Das Nerven- system besteht aus einem Schlundringe, der aus einem oberen und einem unteren Gang- lion gebildet wird; die Ganglienanschwellungen besitzen „folliculäre" Anhänge, die oft paarig, medial und seitlich angeordnet sind. Die Stränge der Bauchkette liegen dicht aneinander und ihre oft zu 20 Ganglien vorhandenen Knoten sind durch Commis- suren verbunden; ein Längsstamm zieht sich oft dem Darm entlang (Magen nerv). Von jedem Ganglion treten seitliche Nerven ab; jene des Gehirns versorgen die Sinnes- organe , dann Muskeln und Haut der Kopfscheibe , die der Bauchkette innerviren die entsprechenden Segmente und das grosse Schwanzganglion den ventralen Saug- napf; der Darm und seine Blindsäcke besitzen ein besonderes Eingeweidenerven- system; auch der Schluckbewegung scheinen besondere Ganglienknötchen vor dem Gehirn vorzustehen. Von Sinnesorganen finden sich meistens Augen vor; nur eine Form (Typhlobdella) ist blind. Diese stehen paarweise oder in einem Bogen auf der Rückenfläche des Vorderkörpers und bestehen aus cylindrischen oder kegel- förmigen Krystallkörpern und Pigmenten. Ausserdem beobachtete man an den Kopfringeln bei 60 kleine Bläschen in becherförmigen Grübchen , die mit feinen Nerven in Vei-bindung stehen und als Tastorgane, richtiger vielleicht als Geschmacks- organe angesprochen werden. Fühler sind nur sehr selten vorhanden (Histrio- bdella). Der Verdauungscanal beginnt mit einer bauchständigen Mundöffnung, welche unter dem Kopfschilde oder am Grunde des vorderen Saugnapfes liegt und oft eine deutliche Ober- und Unterlippe zeigt; in der darunter liegenden be- finden sieh zwei oder drei gezähnelte „Kieferplatten" (Gnathobdellidae u. s. w.) oder ein vorstülpbarer Rüssel (Rhynchobdellidae) ; erstere wirken als Säge zum Schlagen von Wunden, letztere als Pumpe zum Aufziehen von Flüssigkeiten. Der Besitz von Speicheldrüsen ist zweifelhaft. Der Magendarm bildet ein gerades Rohr, und besitzt der ganzen Länge nach Blindsäcke, die entweder je einem oder mehreren Segmenten zusammen entsprechen und wie am Enddarm paarig liegen; die After- Blutfarbstoff— Blutung. 1 1 1 Öffnung liegt oberhalb der hinteren Sauggrube. Die Nahrung besteht in Blut, so- wie in der Flüssigkeit niederer Thiere (Schnecken, ßegenwürmer) , die ausgesaugt werden ; bestimmte Thiere sind nicht auf eine bestimmte Nahrunsf angewiesen und wechseln sie oft nach den Altersstufen; so lebt z. B. der medicinische Blutegel zuerst von Insektenblut, dann vom kalten Blute der Frösche und erst im geschlechts- reifen Zustand vom Blute der Warmblütler. Die Blutgefässe sind oft nur als einzelne Bluträume des Körpers, oft aber auch als seitlicher und mittlerer Längsstamm ent- wickelt (Clepsine), die durch Querstämme verbunden sind; das Blut ist roth, doch sind die Blutkörperchen farblos. Die Athmung erfolgt auf der Gesammtoberfläche des Körpers; bei Branchiobdella fungiren vielleicht die Körperanhänge als Kiemen. Die Excretionsorgane sind auch bei den Blutegeln als sog. Schleifencanäle oder Segmentalorgane vorhanden, die insbesondere in den mittleren Segmenten liegen, aber an Zahl von 2 (Branchiobdella) bis zu 17 Paaren wechseln können. Sie beginnen trichterig und enden oft blasig und mit seitlichen Hervorragungen. Die Blutegel sind mit wenigen Ausnahmen (Histriobdella) Zwitter und ähneln sich in beiden Geschlechtern. Die männlichen Geschlechtsorgane liegen paarweise in vielen Segmentcomplexen in grösserer Zahl, und es sind die einzelnen Hoden- bläschen mittelst schwach geschlängelter Samenleiter verbunden. Jeder derselben bildet dann wieder einen gekräuselten knäuelförmigen Nebenhoden und endet mit einem musculösen Ausführungsgang; beide vereinigen sich in einen Sack, der Pro- statadrüse, aus welchem der Penis hervorgestreckt werden kann. Die weiblichen Geschlechtsorgane sind weniger umfangreich und bestehen aus zwei langen schlauch- förmigen oder kurzen sackförmigen Eierstöcken mit gemeinsamem von der Eiweiss- drüse umgebenem Eileiter und mächtiger Scheide; die weibliche Geschlechtsöffnung liegt wie die männliche bauchständig hinter dieser; um sie herum sind die Seg- mente zur Zeit der Geschlechtsreife angeschwollen , sehr schleimreich und bilden den sog. Sattel. Die Begattung erfolgt wechselseitig, und es wird hierbei der Spermatophor in die Scheide aufgenommen oder derselben angeklebt. Die Eier werden an Steinen oder Pflanzen, oder auch in feuchter Erde abgelegt und mittelst einer Schleimmasse unter sich befestigt, die dieselben auch nach Art eines Cocons umgibt, an den beiden Enden liegen Oeffnungen, durch welche das ausschlüpfende Weibchen nach der Eierlage austritt, nachdem es das die Eier anfangs ernährende Ei weiss abgelegt hat. Die Eier sind verhältnissmässig sehr klein, die auskommen- den Embryonen dagegen sind sehr gross und wachsen sehr rasch , sehen aber im Allgemeinen den Eltern sehr ähnlich, die Clepsinen ausgenommen. Die Entwicklung geht vor sich unter Bildung eines Bauchstreifens. Die Blutegel sind allermeist Raubthiere des süssen Wassers , selten leben sie in warmen Quellen , in feuchter Erde oder in den Tropen selbst auf Blättern und Bäumen. Sie sind zum grossen Theile Ektoparasiten, die beständig auf der Haut und den Kiemen leben, oder ge- legentlich ohne Auswahl der Thiere oder Organe, ja selbst zufällig im Innern der- selben vorkommen und angefressen wieder lange hungern können; einige tödten die Beute und verzehren sie dann. Fossile Reste sind im lithographischen Schiefer erhalten geblieben. Man kennt an 200 Arten und unterscheidet 3 Familien : 1) Fam. Rüsselegel, Rhynchobdellidae; 2) Kieferegel, Gnathobdellidae; 3) Fam. Kiemenegel, Branchi obdellidae. Literatur: Moquin-Tandoii , Mono- graphie de la Familie des Hirudinees. Paris 1846. Beneden et Hesse: Recherches sur les Bdelloides ou Hirudinees 1863.* Blutfarbstoff, s. Hiimoslobin. Blntfaserstoff, s. Fibrin. Blutfiiik wird der Gimpel und der Amarantvogel (Pytelia minima) genannt. Blutflüssigkeit, Plasma, s. Blut. Blutgefässe, s. Circulationsorgaue, Säugethiere, Wirbelthiere. Bluthänfling, s. Caiinabiiia. Bluthund, der Schweisshund der alten Deutschen. Blutkörperchen, s. Blut. Blutkuchen, s. Blut. Blutlaus, s. Schizosienra. Blutung = Alpenflüevogel. 112 Blutparadiesv —Böhmisches Vieh. Blutparadiesvogel 5 Rothparadiesvogel, Sebum bei den Einge- borenen, Paradisea rubra Lesson, kleiner Paradiesvogel auf den Inseln Waigin und Batanta. Blutsauger, Calotes versicolor Dum.Bibr., s. Baumagamen. Blutschwalbe = Rauchschwalbe. Blutserum, s. Blut. Blutströpfchen, Zygaena Fabr., s. Widderchen. Blutsverwandtschaft, s. Selectionstheorie. Bluttemperatur, s. Wirbelthiere. Blutwasser, s. Blut. Blntzellen, s. Blut. Boa, s. Boaschlangen. Boarinia Tr., Gattung der Spanner. Vorderflügel des Männchens unten an der Wurzel mit nackter Grube. Hierher u. a.: B. crepuscularia Hübn., Akeleispanner; B. lichenaria Hübn., Baumflechtenspanner. S.Spanner. Boaschlangen, Boidae, Familie der Colubriformia und zwar der Gi*uppe : Eurystomata. Mit seitlich nur wenig zusammengedrücktem Körper, Greifschwanz, zahnlosem Zwischenkiefer, verkümmerten Hinterbeinen neben dem After, Gattungen : 1) Eunectes Wagl., W asser riesenschlangen. Glatte Schuppen, Lippenschilder ohne Gruben , Nasenlöcher oben auf der Schnauzenspitze zwischen 3 Schildern. E. murin US Wagl., Anakonda. Bringt lebende Junge zur Welt, Brasilien, Guiana. 2) Boa Wagl., Schuppen glatt, Lippenschilder ohne Gruben, Nasenlöcher seitlich zwischen 2 Schildern. B. constrictor L., Königsschlange, Abgott- schlange. Nördliches und östliches Südamerika. Gleichfalls lebend gebärend. 3) Enygrus Wagl., Schuppen gekielt, ohne Lippengruben. E. carinatus Wagl., Java, Amboina, Neuguinea. 4) Xiphosoma Wagl., Schuppen glatt, mit Lippen- gruben. X. caninum Wagl., Hundskopfriesenschlange. Nördl. Südamerika. Bobak, s. Arctomys. Bobba, Meerbrassengattung, s. Box. Bobolink, Paperling, s. Trouviale. Boccamele, s. Mustela. Bock, entweder Bockkäfer oder Männchen der Rehe, Ziegen, Antilopen u. s. w. Bockantilope, s. Calotrag-us. Bocken = Brunstzeit der Schafe. Bockerle = Moorsclmepfe. Bockkäfer, Cerambycidae, Capricornia, Longicornia. Familie der Cryptopentamera. Langgestreckte Käfer mit vorragendem Kopf, meist körper- langen oder noch längeren, gewöhnlich llgliedrigen Fühlern (deren erstes Glied gross, zweites Glied kurz), kräftigem Oberkiefer, meist langen, schlanken Beinen. Be- sitzen fast durchwegs einen Tonapparat, mittelst dessen sie einen Zirpton erzeugen (die Vorderbrust reibt mit dem Hinterrande auf feinen Querrillen der Mittelbrust). Die langgestreckten Larven mit hornigem Kopf leben meist im Holze. Man kennt über 70U0 Arten, die meisten aus Südamerika. Gattungen: L Ceramby citae, Kopf geneigt, Vorderschiene auf der Innenseite ohne Furche. Gruppe: Prionini mit queren Vorderhüften: l)Prionus Fabr. — Gruppe Cerambycini mit kugeligen Vorderhüften. 2) Spondylis Fabr. 3) Tetropium Kirby. 4) Callidium Fabr. 5) Rosalia Serv. 6) Hylotrupes Serv. 7) Aromia Serr. 8) Cerambyx L. 9) Clytus Laich. 10) Molor chus Fa6r. 11) Purpuricenus A'sc//. — Gruppe Lepturini mit hinter den Augen halsartig verengtem Kopf. 12) Rhagium Fabr. 13) Toxotus Serv. 14) Pachyta. 6'erü. 15) Leptura L. 16) Grammo- ■^iexB, Serv. 17) Necydalis Z. — II. Lamiitae, Kopf vorne vertical abfallend; Vorderschienen auf der. Innenseite mit einer schiefen Furche. 18) Acanthocinus Steph. 19) Lamia i^a/>r. 20)Dorcadion Dalm. 21) Saperda Fa&r. 22) Oberea Mur. u. V. a. (ianglbauer, Bestimmungstabellen. Wien 1882—83. Bodenrenke = Weissfelchen, Coregonus fera Jur. Bodru, s. Bothrops. Böden, tabulae, s. Korallen. Böhmer, Name für den Bergfink und den Seidenschwanz. Böhmerwaldvieh, kleines Weiderindvieh im südlichen Böhmerwalde. Böhmisches Vieh, kleines braunrothes Rindvieh der Voigtländerrasse. Böhmle — Bolinidae. 113 Böhmle = Rothdrossel. Boelan, einheimischer Name für Paradoxurus musang Gray, Musang, einen Rollmarder auf den grossen Sundainseln. Bölle = Wasserhuhn. Böllhuhn = Wasserhuhn. Börsenthierclien, s. Bursariidae. Boga, Meerbrassengattung, s. Box. Bogenkrabhen, Cyclometopa, Familie der Krab|ben. Der Vorderrand des breiten, kurzen Kopfbrustpanzers bogenförmig; jederseits 9 Kiemen; die Mundwerk- zeuge in einer vorne quer abbrechenden Grube. Ausschliesslich Meeresbewohner, die meisten gute Schwimmer; vermögen aber auch an feuchten kühlen Orten am Lande einige Zeit auszuhalten. Hierher u. a.: Cancer pagurus L., der bekannte Taschenkrebs, Carcinus maenas L. Beide werden gegessen. Portunus pubes L., Xantho rivulosus Risso. Bogensehnahellerche, Alaemon Dupontii, eine Stelzenlerche der Sahara. Boguiarus = Trachypterus arcticus, Spanfisch, 20 cm lang und bloss 2 cm dick , einem Holzspan nicht unähnlich. In den nördlichen Meeren. Siehe Trachypterus. Bohadschia Jäger, Gattung der Seewalzen. Mit 20 Fühlern. Anal- öflfnung öeckig. Boharja, Kaberu, ein Schakalwolf Innerafrikas (Canis simensis). Bohnengans = Saatgans. Bohnenkäfer, Bruchus granarius, auf Pferdebohnen. Bohor, Antilopenart, s. Cervicapra. Bohrassel, Limnoria terebrans Leach (lignorum L.). Aus der Familie der Wasserasseln (Asellidae). Nur 3mm gross, aber eines der schädlichsten Thiere. Die sog. Eisenhölzer etwa ausgenommen, widersteht kein Holz seiner Bohr- arbeit. Es gräbt sich zolltiefe Gänge in die Holzwände und vernichtet dieselben in kurzer Zeit , weshalb man die Holzwände mit Kupfer beschlagen , mit Kreosot tränken oder mit Steinkohlentheer überziehen muss. Bohrüiegen, Trypeta Meig., s. Acalyptera. Bohrilohkrebse, s. Chelura Phil. Bohrkäfer = Anobium. Bohrniuscheln , Pholadidae, Familie der Muschelthiere. Ordnung: Siphoniata, Unterordnung Sin upalli ata. Schale gleichklappig , kuglig oder oval, weit klaffend, ohne Schloss und Band, oft mit accessorischen Platten, Mantel- lappen verwachsen, Fuss kurz, dick, Siphon verwachsen, oft mit Kalkröhren. Gattungen: 1) Pholas L., Bohrmuscheln. Ohne Kalkröhren, Schale cylindrisch. Mit Ph. dactylus L.; Dattelmuschel, gemeine Bohrmuschel; Ph. Candida L., weisse Bohrmuschel; Ph. parva Benn., kleine Bohrmuschel; Ph. cris- pata L., krause Bohrmuschel. Sämmtlich in den europäischen Meeren, die meisten werden gegessen. 2) Xylophaga Tm-t., Holzbohrmuscheln. Schale kuglig, ohne Anhang. 3) Pholadidea Turt. Schale länglichkuglig, mit hornigem Anhang. 4) Teredo L., Schiffbohrwürmer, Pfahlmuscheln. Wurmförmige Thiere mit Kalkröhre. T. navalis L., gemeiner Schiffsbohrwurm; T. nor- vegica Spengl., nordischer Schiffsbohrwurm; T. arenaria Desh. , ßiesen- b Ohrwurm. Alle Bohrmuscheln bohren in Gestein oder Holz; ganz besonders gefährlich aber werden durch ihre Minirarbeit die Schiffsbohrwürmer, welche zu Millionen das Holzwerk der Häfen, die Schiffswände, das Erdwerk der Dämme an- bohren und sie so früher oder später für das Wasser durchlässig machen. Boidae, s. Boaschlangen. Bojaiiusdriise, s. Muschelthiere.* Bojanus'sche Organe, s. Exeretionsorgaue. Bolborhynchus, Gattung der Papageien und zwar der Sittiche. Bolduru, Mongolischer Name des Fausthuhns. Bolinidae, Famile der Rippenquallen, mit schirmartigen Fortsätzen um den Mundpol, lappenartigen Aurikeln. Gattungen: Bolina Hertens, Muemiopsis Ag., Euramphae Gegenb. Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. S 114 Bolita — Bondar. Bolita, s. Eupliractus. Bolitobius Leach., Gattung der Kurz flu gl er (s. d.). Bolitochara Monnerh., s. Aleocharini. Bolitoglossidae, Lurchfamilie der Querzähnler, s. Lechriodoiita. Bollenbeisser heissen der Gimpel und der Kernbeisse r. Bolo^neserhund, s. Haushund. Boltenia Sav., s. Ascidiidae. Boluk, s. Pteromys. Bolus, s. Bissen. Boittbardirkäfer, Brachinus crepitans, s. Laufkäfer. Bombinator Merrem.^ Unken, Gattung der Bombinatorina (s. d.)- Proschlurche mit vollständiger, sehr dicker, fast kreisrunder Zunge, Gaumenzälinen innerhalb der inneren Nasenlöcher, Zehen mit Schwimmhäuten , ohne Trommelfell und Paukenhöhle , mit rudimentären oder fehlenden Gehörtuben, ohne Stimmsack, warziger und knotiger Haut. Art: Feuerunke, Feuerkröte, Unke (Bombi- nator igneus Basel), etwa, 4 cm grosse Kröte mit dreieckiger Pupille. Fast in ganz Europa. In stehenden Gewässern, Pfützen, Auslaufgräben. Sehr lebhaft und scheu , überstürzt sich beim raschen Davonhasten , wobei ihre grellfarbige Unter- seite sichtbar wird (Warnungsfärbung). Fortpflanzung im Mai. Der schwache, an- genehme Ruf erinnert an den Ton der Glasglocken. Bombinatorida, s. Froschkröten. Bombinatorina, Unterfamilie der Proschkröten (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels , Zehen mit Schwimmhäuten. Gattungen: Pelobates, Bombinator, Alsodes, Telmatobius,Neobatrachus, Xenophrys, Leiopelma. Bombus Latr., Hummeln, Gattung der Blumenwespen. Gedrungene Hautflügler mit nackten Augen. Auch die Weibchen, die grösser als die Männchen, haben Körbchen, Bürste und Fersenhenkel; die Arbeiterinnen am kleinsten. In den Stigmen des Hinterleibes und der Hinterbrust vibriren eigene Stimmbänder, wodurch der bekannte Brummton entsteht. In Australien fehlen sie. Erwähnt seien: B. terrestris L. , Erdhummel; B. muscorum L., Mooshummel; B. pratorum L., Wiesenhummel; B. hortorum, Gartenhummel; B. lapi- darius i.^ Steinhummel; B. subterraneus L., Höhlenhummel. {Schmiede- ktifcht, Apidae I.) Bombycidae Stephens, s. Spinner. Bombycilla, Seidenschwänze, s. Anipelidae. Bombycinae, Unterfamilie der Spinner. Plumpe, wollleibige Schmetter- linge mit gekämmten Fühlern (beim Männchen die Kammzähne länger), deutlichem Taster , sehr kurzem oder ganz fehlendem Eüssel , starken breiten , in der Ruhe steildachigen Flügeln. Raupen gestreckt, weichhaarig. Puppe in einem Gespinnst über der Erde. Gattungen: 1) Bombyx L. Die Raupen nackt, vorne verdickt, auf dem 11. Ringe mit einem Hörne. Puppe in einem Cocon. Arten: B. mori L., Maulbeerspinner, Seidenspinner. Die Seidenraupe oder der Seidenwurm nährt sich von den Blättern des weissen Maulbeerbaumes. (Näheres unter Seiden- raupen.) 2) Gastropacha Ochs = Lasiocampa Sehr., Glucken, Pilzspinner. In der Ruhe steht bei den dächartig gelegten Flügeln der Hinterflügelvorderrand unter den Vorderflügeln vor. Raupen meist behaart, mit farbigen Streifen. Hierher: G. quercifolia L. , Eichblatt, Kupferglucke; G. pinil/., Kiefer- oder Föhrenspinner, deren Raupe s ehr schädlich ; G. lanestris i>., Birkenspinner, Wollafter, Kirschenspinner, das Weibchen mit grauwolligem After; G. querci L.^ Eichenspinner; G. rubi L., Brombeerspinner; G. populi L.. Pappelspinner; G. crataegi L., Weissdorn Spinner; G. neustria L., Ringel- spinner, klebt seine Eier ringförmig, fest um die Zweige. Bombycipliora garrula = Seidenschwanz. Bombycystomus = Batrachostomus. Bonibyliidae, s. Hummellliegen.* Bombyx L., s. Bombycinae. Bonasia, Bonasa Steph., Gattung der Waldhühner (s. d.). Bonassus = Bison, s. Bos. Bondar, s. Paradoxurus. Bonellia — Borkenkäfer. ]^ 1 5 Bonellia Rolando, Rüsselwürmer, Gattung der Sternwürmerfamilie: Echiuridae. Der Rüssel gespalten, sehr lang und ausserordentlich beweglich. B. viridis Rolando, aus dem Mittelmeer. Schön grüne Würmer, die bis 31 cm tief in den Sand sich wühlen. Die planarienähnlichen Männchen leben in den Leitungswegen des weiblichen Geschlechtsapparates. Bongohund, ein röthlich ledergelber Spitz mit aufrechten steifen Ohren und buschigem Fuchsschwanz, sehr sträubbarem Rückenhaar, durch Schweinfnrth be- kannt geworden. Boiigoziege, nach Schweinfurth eine Ziege der Bongos mit auffallend kurzem, plumpem Leib, schwarz und weiss gefleckt. Bojiite = Thunfisch. Bonto, Walart, s. Inia. Boodoii Dum. Bibr., Gattung der Schlangen, s. Wolfszähner. Boomer, Känguruh, s. Macropus. Bootsohwaiiz, Chalcophanes quiscalus Wagler. Art der amerikanischen Stärlinge. BoiJyridae, Gameelasseln, Familie der Asseln. Körper der Männchen klein, gegliedert, der Weibchen scheibenförmig, imsymmetrisch. Leben als Schma- rotzer in Krebsen, besonders in der Kiemenhöhle. Gattungen: Bopyrus Lafr., mit B. squillarum, Jone Latr., Phryxus lUhke. u. s. w.* Borborus Meiy., Düngerfliegen, s. Acalyptera. Boreale Fauna, s. Fauna. Borele = Doppeliiashoni. Boreus Latr., Gattung der Schnabelfliegen (s. d.). Borkenkäfer, Bostrychidae, Familie der Cryptopentamera. Fühler kurz gekeult, gekniet; der kuglige Kopf tief in das Halsschild eingesenkt. Larven in Holzgewächsen. Der Käfer legt zuerst die sog. Minirgänge an, die nicht mit Brut belegt werden; an diese schliessen sich die Brutgänge an, in die ein oder mehrere Eier gelegt werden; beide dieser Arten von Gängen heissen die Mutter- gänge, während die von den Larven weitergefressenen Larvengänge heissen; das verbreiterte Ende, in dem die Verimppung erfolgt, heisst Wiege. Diese Frassgänge sind nach Richtung und Abwechslung sehr verschieden und für die einzelnen Arten charakteristisch (Loch-, Wagegänge, doppelarmige Wagegänge, Sterngänge, unregel- mässige Gänge). Gattungen: l)Hy lurgus^r.,mit H. piniperda L., Waldgärtner, grosser Kiefernmarkkäfer; H. ligniperda Fab., holzzerstörender Kiefern- bastkäfer; H. minor Hartig ^ kleiner Kiefernmarkkäfer. 2) Bostrychus Fahr. = Tomicus Latr., die Flügeldecken am hinteren abschüssigen Theil (sog. Absturz) eingedrückt und an den Grenzen dieses Eindruckes gezähnt, mit B. stenographus Duft, grosser 12zähniger Kiefernborkenkäfer; B. typo- graphus L. , gemeiner Borkenkäfer, Buchdrucker, grosser Szähniger Fichtenborkenkäfer; B. amitinus Eiclili., Szähniger Fichtenborken- käfer, Lärchenborkenkäfer; B. acuminatus Gyll., scharfzahniger Kiefern- borkenkäfer, B. curvidens Germ., krummzähniger Tannenborkenkäfer; B. laricis Fabr., vielzähniger Borkenkäfer; B. villosus Fabr., zottiger Eichenborkenkäfer; B. bicolor E erbst , kleiner Buchenborkenkäfer; B. bi- dens Fabr., 2zähniger Kiefernborkenkäfer, B. monogr aphus Fair., höck- riger Eichenbohrkäfer; B. dryographus Er., gehörnter Eichenbohrkäfer; B. chalcographus L., 6zähniger Fichtenborkenkäfer; B. dispar Helhc, ungleicher Laubholzborkenkäfer. 3) Piatypus Herbst, Kernholzkäfer, mit PI. cylindrus Fabr., Eichenkernholzkäfer. 4) Xylotherus Er., mit X. lineatus Gyll., Nutzholzborkenkäfer; X. domesticus L., grosser Buchen- holzborkenkäfer. 5) Scolytus Geo/Zr. (Eccoptogaster //«•r?>.s-/), Splintkäfer, mit Sc. destructor, grosser Rüsternsplin tkäfer; Sc. Ratze burgi Janson, Birkensplintkäfer, Sc. multistriatus MarsJ ., kleiner Rüsternsplintkäfer; Sc. intricatus Batz, Eichensplintkäfer; Sc. rugulosus Ratz, kleiner Obst- baumsplintkäfer; Sc. pruni Batz, grosser Obstbaumsplintkäfer, Sc. car- pini Er., Hainbuchensplintkäfer. 6) Dendroctonus Er., mit D. micans Kugh, Wurzelknotenborkenkäfer, grosser Fichtenbastkäfer; D. minimus Fabr., kleinster Kiefernbastkäfer. 7) Hylastes Er., Bastkäfer, mit H. WQ Borkeiithiere —Borstenwürmer. palliatus GyU.^ brauner Bastkäfer; H. trifolii Müll., Kleewurzelkäfer, H. ater Payk., schwarzer Kiefernbastkäfer; H.cani cularius /vöc/(, schwarzer Fichteiibastkäfer. 8) Hylesinus Fahr., mit H. fraxini Fabr., bunter Eschenbastkäfer; H. crenatus Fa&r., schwarzer Eschenbastkäfer. 9)Poly- graphus Er., mit P. pubescens Fahr., doppeläugiger Bastkäfer. Borkenthiere, s. Rythina. Borlasia Oken, der Sealong-worm des englischen Pfarrers und Natur- forschers Borlase. Gattung der Schnurwürmer, Familie Lineidae. Mit ver- längerten Ganglien, deutlichem Kopf ohne Augen. Hierher: B. anglica Oerst = Nemertes borlasii Cuv. = Lineus longissimus Sim. = Cordius marinus Borlase. 2m lang, 'I2 cm dick. Soll Muscheln und Krebsthiere aussaugen. An der englischen Küste. Boriiia = Kellia Tiirfon. Kleine Mittelmeermuschel. Bors = Flussbarscli. Borsten, setae, s. Ariufiisser und Ciliata.* Borsteu, haarförmige Federn, z. B. der Laufvögel, steife Haare der Borst en- thiere u. a. Säuger. S. Säugetliiere (Körperbedeckung). Borstenferkel, s. Aulacodus. Borsteufüsser, s. Borstenwürmer. * Borsteng-ürtelthiere, s. Dasypus. Borstenigel, s. Centetes. Borstenkiefer, s. Chaetognatha Leuck.* Borstenschwänze, Lepismidae. Familie der Thysanura. Körper ge- wölbt, lang gestreckt mit metallisch glänzenden Schuppen bedeckt; Hinterleib mit Mittel- und Seitenborsten. Gattungen: Lepismai., Silberfischchen, mit L. sac- charina L., Zuckergast, in Häusern gemeiner Schmarotzer. Machilis Lutr., Steinhüpfer, mit M. polypoda Lutr. Borstenschwein, Urson, s. Erethizon. Borstenstachelschweine, s. Erethizon. Borstenthiere = Borkenthiere, ;>. Rhytina. Borstenthiere, Schweine, Suina, Setigera. Familie der Paarzeher und zwar der Artiodactyla non ßuminantia. Mit dichtem Borstenkleid, zuge- spitztem Kopfe, rüsselartiger, stumpfer Schnauze, grossen Ohren, kleinen Augen, mit stark entwickelten Eckzähnen (Hauern), dünnem Schwanz. Von den 4 Zehen berühren die innern und die äussern (Afterzehen) den Boden nicht. Gefrässige, unreinliche Thiere , lieben schlammigen Boden. Gattungen: 1) Dicotyles Cuv. Vorderfüsse 4-, Hinterfüsse 8zehig; ^7773; Eckzähne weder aufwärts gekrümmt, noch vorragend. Mit D. labiatus Cuv., Bisamschwein; D. torquatus Cur., Pekari, Nabelschwein. Beide in Südamerika, oft in grossen Trupps. 2) Porcus Wagl. Alle Füsse 4zehig; ^7175. P. babyrussa Wagl., Hirscheber, Molukken. Lebt nach Art unsere Wildschweine. Fleisch wohlschmeckend. 3) Potamo- choerus Gray. Mit warziger Anschwellung zwischen Augen und Schnauzenspitze, ,t;-Y-^ Hauer. P. africanus Gray, Larvenschwein. Südwestafrika. 4) Sus. 7-7-^ Hauer. S. scrofa L., Wildschwein. Lebt in Rudeln von 10 — 30 in wasser- reichen Wäldern Nordafrikas , Süd- und Mitteleuropas , West- und Mittelasiens. Wird sehr schädlich. Von ihm stammt S. scrofa domesticus, Haus- oder zahmes Schwein. Li zahlreichen Rassen. 5) Phacochoerus Cuv., Warzen- schwein. Alle Füsse 4zehig; unter dem Auge ein Fleischlappen; eTlTs- Plumpe, hässliche Schweine, im Alter sehr wild. Ph. Pallasii v. d. Hoev, äthyopisches Warzenschwein; Ph. Aeliani Rupp. Im heissen Afi-ika. Borstenwanzen, Miris Fabr.., s. Blindwanzen. Borstenwürraer, Chaetopoda 5., Borsteufüsser, Rothwürmer. Unter- klasse der Ringelwürmer, vom Werthe der Sternwürmer und Blutegel, doch von grossem Umfange und buntester Mannigfaltigkeit; Polynoe squamata ist gewissermassen der entwickeltste Vertreter der Gruppe , an welchem die Nomen- clatur ziemlich vollständig stu.dirt werden kann. Die Borstenwürmer besitzen einen langen, walzlichen, am Bauche meist plattgedrückten Körper, der eine deut- Borstenwünner. 117 liebe üussei-e Gliederung in „Somiten" oder „Protozouiten" zeigt, wobei die innnere Gliederung der Organe der äusseren oder einem Complexe der äusseren (den Segmenten) entspricht; an der Grenze zweier derartiger durch eine zarte Haut verbundener Ringe treten häufig auch ins innere Körperlumen Scheidewände (Disseptimenta), so dass dadurch hintereiuanderliegende Kammern entstehen; manchmal werden durch Längsscheidewände auch Läno-skammeni crebildet. Die Glieder sind unter sich ungleichförmig (heteronom) und gestatten einen Jvopf, den Körper u.nd den Schwanz zu unterscheiden, und in diesen Theilen wieder als Somite: 1) den Kopflappen, Prä- oder Prostomium Huri., mit verschiedenen Anhängen; so zählen hierher gegliederte Fühler (Antenn ae) an der Oberseite und ungegliederte Taster (Palpi) an der Unterseite desselben; die auch als super o- laterale und inferolaterale Prästomialcirrhen gedeutet werden; dazu kommt noch ein Stirnfühler (Prästomialtentakel); 2) das Mundsegment oder Peri- stomium HuxL, mit den sog. Fühlercirrhen (Cirrhi tentaculares); 3) die Körpersegmente, deren man oft über 100 zählen kann, die unter sich homonom erscheinen und im Alter durch intercalares Wachsthum an Zahl stetig zunehmen: als Anhänge treten die Pussstummel (Paropodium) auf mit den Paru- podialcirrhen; man unterscheidet von jenen wieder Rückens tum mel (Noto- podium, Ramus dorsalis), die hämal oder dorsal gelegen sind, und Bauch- stummel (Neuropodium; Ramus ventralis), die neural oder ventral ge- legen sind. Sie zeigen die mannigfaltigste Bewaffnung und Ausstattung mit festen Hautanhängen aller Art; 4) das Schwanzsegment (Pygidium), das zu- hinterst am Körper gelegene Segment mit den Aftercirrhen . Die Haut ist mehr- schichtig; die Cuticula besitzt zahlreiche Poren, durch welche die Hautanhänge hindurchtreten; sehr häufig ist eine mehr oder weniger ausgeprägte Flimmerung einzelner Körperstellen, insbesondere sog. Flimmerstreifen zu beobachten; aber auch Schleimdrüsen (Clitellum) münden in derselben aus. Neben solchen finden sich von Hautanhängen insbesondere Haargebilde, welche alle nur erdenk- lichen Formen annehmen können und zur Charakteristik der Gattungen etc. An- haltspunkte geben. Sie stehen insbesondere zahlreich an den Fussstummeln oder. Avo solche fehlen, in 1- oder 2zeiligen Gruben am Körper oder auch in besonderen Hautaussackungen (Trichophoren), und ragen weit nach aussen \ox oder stehen auf besonderen Höckern; die verschiedenen Arten der Borsten sind durch einen besonderen Muskelapparat beweglich und bündelweise um eine spitze Stachel- borste oder Stütznadel (Griffel, Aciculum) gruppirt; oft stehen sie in Kämmen (Torus), oft stecken sie in der Haut zerstreut (Perichaeta). Als besondere Formen unterscheidet man Haar- (Capillares, Festucae), Haken-, Spiess-, Sichel-, Pfeilborsten, dann plattgedrückte messerförmige mit Griff undKlinge (Paleae), sowie gegliederte sog. Glied er borsten; überdies Nadeln, Stacheln und durch Verwachsung der Haare entstandene Ruderplatten und Schuppen (El ytra), die der Haut, so wie der echte Haarfilz, ein sammtartiges bis metallisches Aussehen verleihen. Endlich sondern manche Borstenfüsser auch häutige oder kalkige Röhren ab, oder verkitten Sandkörnchen und Muscheltheilchen mittels abgesonderten Schleims zu Röhren, die durch ein Verschlussstück (Operculum) geschlossen werden können. Unter der Hypodermis liegt der Muskelschlauch, der äussere Ring- und innere Längsmuskeln enthält, die streifig dorsal und ventral verlaufen und durch Querfasern verbunden werden. Histologisch sind sie sehr verschieden entwickelt, gestreift oder streifenlos, kernhaltig oder kernlos. Die Bewegung ist meist ein Kriechen, wobei die Fussstummel als Stütze dienen; manchmal auch ein Rudern oder Schwimmen, wobei Flossen oder Ruder sis Cojh, Gruppe der Klapperschlangen, mit getheilten Schwanz- schildern, ohne Klapper. Körper walzenförmig, mit 2 Nasenschildern. Botlirops Wagl., Gattung der Grubenottern (s. d.). Botia == Cobitis taenia, Steinbeisse r. Botryllidae, Familie der Synascidiae. Stock rindenartig, gallertig; Cöno- bien rund oder sternförmig mit 6 — 20 Einzelthieren. Gattungen: Botryllus Gärtn., Botrylloides Edw. u. s. w.* Botrylloides M. Edw., s. Botryllidae. Botryllus Gärtn., s. Botryllidae. Botrytis Bassiaua, Muscardine. Krankheit der Seidenraupe (s. d.). Bott = Elritze. Bottola, italienische Benennung der Flussgrundel. Botys Latr., Gattung der Zünsler (s. d.). Bougamvillea Lese. (Margeiis Steenstr., Hippocrene Mertens), Gattung der Tubularidae (Hydromedusenfamilie). Die Polypenstöcke bäumchenförmig, die einzelnen Personen mit bloss einem Tentakelkranz, in eine Becherkapsel zurück- ziehbar. B. ramosa van, Beneden, in der Nordsee häufig. Boulogiier Tieli, gewöhnlicheres, leichtes, flandrisches Eindvieh. Bouloiiiiaise-Pferd, kräftiger französischer Traber. Bourboiier Yieh , mittelgrosses , gelbgefärbtes , französisches Zugrind von Bourbonais. Bovina, s. Rinder. Box (Boops) Cuvier, Bo'ga, Bobba. Gattung der Meerbrassen (s. d.). Mit nur einer Eeihe breiter, an den schneidenden Eändern gekerbter Zähne, sehr langem Darm. Arten: 1) Box vulgaris Cuvier. Olivengrün bis dunkelblau mit prächtig goldiger Bändei-ung. Sein Fleisch sehr wohlschmeckend. 2) B. salpa Box-Dogge — Brachyceros-Rasse. 121 Zinne. Grösser, mehr plattgedrückt, mit schwarzem Fleck an der Brustflosse. Beide im Mittelmeer gemein, sollen nur von Tangen und Algen leben. Box-Dogge, stumpfschnauzige , kräftige Spielart der englischen Dogge mit stark entwickeltem Schädel, glatt anliegendem, kurzem Haar. Boxer = Bulldogg. Brabanter Huhn, gewöhnlich silberig, goldig oder gemsefarben getupftes Huhn mit raupenhelmartiger Haube. Brabanter Pferd, ein Schlag der Plamländer Rasse. Brachamsel = Kibitzregenpfeifer (Charadrius). Brachelytra Latr. = Kurzflügler (Staphylinidae). Bracher = Brachvogel. Brachfrosch = Thaiifrosch. Brachheiiiiel = Goldregenpfeifer (Charadrius). Brachhühnchen = Goldregenpfeifer. Brachhuhn heisst der Brachvogel (Numenius) und der Triel (Oedi- cnemus). Brachia, Arme, s. Haarsterne. Brachialla, s. Haarsterne. * Brachialplatten, Armplatten, s. Schildkröten. Brachiata J. Müll, (brachium, Arm), s. Tafellilien. Brachiella Cur., Gattung der Armlauskrebse (Lernaeopodidae), mit langen hinteren Kieferfüssen (die nur am Ende verwachsen sind), dünnem, walzigem Vorderkörper. Brachinini, Gruppe der Laufkäfer (s. d.). Brachinus Weber, Bombardirkäfer. Gattung der Laufkäfer (s. d.). Brachiolaria, s. Stachelhäuter. Brachionidae, Familie der Räderthiere. Mit breitem, schildartigem, ge- panzertem Leib, zwei- oder mehrfach getheiltem Räderorgan. Br. Bakeri 0. Fr.MiW. Brachionocephalia = Arnifüsser. Brachionus, s. Brachionidae. Brachiopoda Dum. (brachion Arm, pous Fuss), s. Armfiisser.* Brachkäfer, Rhizotrogus solstitialis L., s. Blatthornkäfer. Brachlerche heisst die Feldlerche und der Brachpieper. Braclipieper, s. Anthus und Bachstelzen. Brachschnepfe = Brachvogel. Braclischwalben, Glareola, s. Charadriidae. Brachsen, 8. Abramis. Brachsener = Brachsen. Brachsenniakrelen, Brama Risso, s. Makrelen. Brachsniann — Brachsen. Brachstelze = Brachpieper. Brachvögel, Numenius, s. Sclinepfenvög'el. Brachycephale, Schädel, s. Mensch. Brachycephalida, Familie der Spitzfinger-Froschlurche (s.d.). Ohne Oberkieferzähne. Mit unvollständig entwickeltem Gehörorgan, ünterfamilien : Phry- niscina, Brachycephalina. Brachycephalie nennt man die im Verhältniss zur Länge auffallende und unverhältnissmässige Breite eines menschlichen Schädels. Nach Dieterici wären von 1288 Millionen Menschen 262 Mill. Breitschädel. Am stärksten ausgeprägt sind Breitschädel bei Indianern in Amerika (103 — 93) , bei Lappen (85) , Bayei-n, Schwaben (84) , Finnen und Indo-Chinesen (83). Brachycephalina, Unterfamilie der Brachycephalida (s.d.). Ohne Ohr- drüsen. Mit verbreiterten Quei-fortsätzen des Sacralwirbels. Zehen ohne Schwimm- häute. Gattungen: Brachycephalus, Nannophryne, Hemisus. Brachycephalus Fitzinger, Gattung der Brachycephalina (s. d.). Glatt- häutige Froschlurche mit vollständiger, länglicher, elliptischer Zunge, rudimentärem, kaum sichtbaren letztem Finger, ohne Kiefer- und Gaumenzähne, ohne Trommelfell und Trommelhöhle, mit knöchernem Rückenschild. Eine Art aus Brasilien bekannt. Brachycera =: Orthocera, s. Kurzhörner.] Brachyceros-Rasse, s. zahmes Kind. 122 Brachycerus — Brachyurus. Brachycerus Fabr., Gattung der Rüsselkäfer. Brachycraniou Co/)e = Atractaspis corpulentusffaZ^.,s.Atractaspidmae. Brachydectes Cope . fossile Lurcligattung der Schmalköpfe (Micro- sauria). Steinkohlenzeit. Brachyderes Schönh., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Brachyiiieles Dum. Bihr., Gattung der Sandechsen. Br. Bonitae Dum. Bihr. Von den Philippinen. Brachymerina, ünterfamilie der Hylaplesida (s. d.). Froschlurche ohne Ohrdrüsen, mit nicht verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels, ohne Schwimm- häute. Gattung: Brachymerus. Brachyiiieriis Smith, Gattung der Brachymerina (s. d.). Ziemlich kräftig gebaute, glatthäutige Froschlurche mit schmalem, kurzem Kopf, kurzen Gliedmassen, ohne Kiefer- und Gaumenzähne, mit länglicher, schwach eingeschnittener Zunge, sehr kleinen Gehörtuben, verborgenem Trommelfell, nicht stark verbreiterten Quer- fortsätzen des Sacralwirbels, ohne Schwimmhäute. Nur eine Art bekannt. Brachymetropie = Kurzsichtigkeit. Brachyinys H. v. M., fossile Gattung der Siebenschläfer. Aus dem Miocän. Brachyops Owen, fossile Lurchgattung der Frosehsaurier (Labyrinth- odontia vera). Brachyotus dasycnemus = Teiclifledennaiis. Brachyotus palustris = Sumpfeule. Brachyphylla Gray, Gattung der Fledermäuse und zwar der Familie Blatt nasen. Das eiförmige Nasenblatt von einer hinteren Grube umgeben, Zunge lang, Unterlippe mit dreieckiger Spalte. B. cavernarum Graij. Auf Cuba. Brachypoda Gray (Procyonida Girard, Subursina Blamv.), Unterfamilie der bärenartigen Raubthiere. Brachyprorus Cabanis, Gimpelheher. Gattung der Raben und zwar der Unterabtheilung Seh weif krähen (Glaucopinae). Breitgeschwänzte Raben mit kugeligem Schnabel. Hierher der Grauling (Br. cinereus Cabanis). Für die Nadelwälder des südlichen und östlichen Australien charakteristisch. Brachyptera = Kurzflügler, Staphylinidae. Brachypterus Kug., Gattung der Glanzkäfer (s. d.). Brachypus Fitz., Kurzfüssler, Gattung der Seitenf altler (Ptycho- pleurae). Brachypus murarius = Mauersegler. ^raclijSOmiL Günther, Gattung der Prunkottern (Elapidae), mit B. dia- dema Fitz. Brachystoma = Brachyprorus. Braehytarsi, s. Lemurida. Brachytarsus Schönh., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Brachyteles Spix., Eriodes Geoff., s. Ateles. Brachyura, Familie der insektenfressenden Fledermäuse und zwar der Glattnasen. Der Schwanz ragt mit der Spitze aus der Zwischenschenkelhaut hervor. Mit den Gattungen: Mystacina Gray und Noctilio Geoff r. Brachyura Xa^r., Krabben. Kurzschwänzige Krebse. Hinterleib kurz und verkümmert , ohne Schwanzflosse , gegen die vertiefte Unterseite der Brust hineingeschlagen, zugespitzt (Männchen) oder breit (Weibchen), mit 1 — 4 Afterfuss- paaren. Entwicklung mittelst Zoea und nachfolgender Megalopaform. Unter- gruppen: Rückenfüsser, Notopoda; Rundkrabben, Oxystomata, Oxy- rhyncha; Bogenkrabben , Cyclometopa; Viereckkrabben, Catometopa. Brachyurus Spix., Kurzschwanzaffen, Gattung der Pithecidae. Kurz- schwänzige lockerhaarige Affen mit sehr stark seitwärts stehenden Nasenlöchern, breitem Gesäss, schmalen langen Nägeln. Sehr empfindliche Thiere, die in ihrem Aeusseren an die Faulthiere erinnern. Arten: 1) Cajao (Brachyurus melaneo- cephalus Humboldt). 60 cm (15 auf den Schwanz). Glänzend gelbbraun. Zuerst durch Humboldt bekannt geworden. Ecuador, Neugranada, nordwestl. Brasilien. 2) Uakari (Brachyurus calvus Geoffr.). 49 cm (9 auf den Schwanz). Fahlroth- gelb mit scharlachrothem Gesicht kurzgeschorenem Kopfe, langbuschigem Körper- haar. Peru, Para. Brachyurus— Brancliiopoda. 1 23 Bracliyiirus Tlmmb., Gattung der Sperlingsvögel. Bracke, französischer Hühnerhund. Bracken heisst das alljährliche Ausmustern kränklicher oder sonst nicht ge- eigneter Schafe (Brackschafe) aus den Zuchtschäfereien. Brackschaf, s. Bracken. Brackwasserfauua, s. Fauna, Brack« asserflsche, s. Fische. Brackwelse, Bagrus Bleek, s. Welse. Brackwespeu = Braconidae. Bracoiiidae, Familie der Entomophaga. Fühler lang, vielgliedrig; erste Cubitalzelle und dahinterliegende Discoidalzelle getrennt; zweite meist gross. Leben meist auf Käferlarven. Gi-attungen: Bracon Fabr., Eogas Nees, Agathis Ltr., Microgaster Ltr., Stephanus Jiir., Aphidius Nees u. s. w. Bradybates Tsckudl, Gattung der Mecodonta (s. d.). Sehr plumpe, kurz- gedrungene Molche mit sehr kleiner, warzenförmiger, mit ihrer ganzen Unterseite angewachsener Zunge , 4zehigen Vorder- , 5zehigen Hinterfüssen , nicht sicht- baren Ohrdrüsen, kurzem, sehr dickem, an der Basis beinahe drehrundem, in der Mitte deutlich plattgedrücktem, am Ende abgerundeten Schwänze, oben und unten mit Hautsaum. Die wenigen Gaumenzähne stehen in zwei geraden, kaum bis zum hinteren Eande der äusseren Nasenlöcher vorrückenden Reihen. Einzige Art: Bradybates ventricosus Tschudi. Bisher ein einziges Mal in Spanien gefunden. Bradylanus = Stenops, Plumplori. Bradypoda, s. Faulthiere. Bradypus I liger, Dreizehenfaulthiere, Gattung der Faulthiere. Mit Szehigen Füssen und langen Sichelkrallen, 8 oder 9 Halswirbeln, von welchen 4 die Lendengegend bilden. Arten: 1) Kapuzenfaulthier (B. cucuUiger Wagler). 59 cm, Schwanz 5 cm. Das lange Haar chocoladebraun , weisslich gefleckt, mit dunklem Rückenstreifen ; gelbliche Haare um das S'^.hwärzliche Gesicht ; eine dichte Haarperücke um den Kopf. Venezuela, Guiana, Brasilien. 2) Ai, Ai-Pereca (B. tridactylus Cuvier). 50 cm, Schwanz 4 cm. Gelbgrau oder citronenfai-big mit bräunlichem, beiderseits weissgesäumtem ßückenstreifen und gelblichweisser Stirn- binde. Ebenda. 3) Kragenfaulthier (B. torquatus Olfers). Grösser. Mehr graubraun mit kohlschwarzer Binde am Nacken und Hals. Peru, Amazonenstrom. Alle Faulthiere zeichnen sich durch eine ganz besondere Lebenszähigkeit aus , die sie schwerste Verwundungen ertragen lässt. Ihrer verwachsenen , zu Haken ge- wordenen Gliedmassen wegen können sie weder gehen , noch klettern , sondern be- wegen sich, indem sie sich an den Aesten forthaken. Ihre Gliedmassen können sie ganz auffallend verdrehen. Ihr Auge blickt eigenthümlich wehmüthig darein. Knospen, Blüthen, Früchte bilden ihre Nahrung. Bräsam = Brachsen. Brahmaputra oder Brahinahühner, grosse, sehr fruchtbare, leicht eingewöhn- bare, wohlschmeckende Hühner mit ofachem Kamm. Aus Asien zuerst nach New- York (1846) und von da aus weiter verbreitet. Man unterscheidet helle und dunkle Brahmas. S. Haushuhn. Brama Risso., s. Makrelen. Bramatherinm Lydekker, s. Camelopardalida. Branchellion r. Bernden, Gattung der Blutegel (Hirudineae). Interessante Würmer mit blattartigen Seitenanhängen , welche nicht Blut saugen, sondern bloss vom Hautschleim ihres Wirthes leben. Branchiae, Wasserlungen, s. Seewalzen. Braiichialsipho, s. Muschelthiere. Branchiata, s. Abranchiata und Anallantoidica. Branchiata aut. (branchia Kiemen), s. Polychaetae Grube. Brauchiobdellidae, s. Kiemeueg-el. Brauchiocardiacalrianen, s. Schaleukrebse. Brauchionidae, Familie der Räderthiere. Räderorgan 2- oder mehrtheilig; Körper breit, gepanzert, schildförmig; Fuss kurz, meist geringelt. Gattungen: Branchionus Hill., Lepadella Vinc, Colurus Ehrenb. u. s. w. Branchiopneusta, s. Basommalophora» Brancliiopoda Br. (branchia Kiemen, pous Fuss), s. Kiemenfüsser.* ■J24 Branchiopocliden— Braunenechsen. Brancliiopotliden (Brancliiens M. Echo.), Familie der ßlattfüsser (Phyllopoden). Mit zangenartigen hinteren Antennen, ohne Mantelduplicatur, mit gestielten Augen, 11 — 19 Beinpaaren. In stehendem Süssgewässer oder in Salzsoolen. Gattung: Branchipus M. Ediv. S. Artemia. Braiichiostoraa Costa = Amphioxus Varrel. Branchiiila Ben., s. Moosthierchen. Brancliiura C/., Unterordnung der Ruderfüsser, und von den eigentlichen (Encopepoda) verschieden durch das zu einem Saugnapf umgewandelte erste Kieferfusspaar und die Gestalt der Schwimmbeine. Sie werden oft zu den Blatt- füssern, oft zu den Fischläusen gestellt, stimmen aber mit keiner der beiden Ord- nungen überein. Der Körper wird von einer Rückenschale bedeckt und besitzt über der Mundöffnung eine Saugröhre mit gesägten Ober- und stiletförmigen Unterkiefern und oft (Argulus) noch einen einziehbaren Stachel, in den eine Gift- drüse ausmündet. An den Seiten des Mundes befinden sich Klammerorgane , ins- besondere ist das erste Kieferfusspaar in eine Haftscheibe umgewandelt. Die Bi'ustbei'ne besitzen viele Grundtheile und 2 lange beborstete Aeste, und sind somit als Schwimmbeine anzusehen. Das Nervensystem besteht aus einem grossen Gehirn und 6 Ganglienknoten und innervirt ein Slappiges Medianauge und 2 grosse seitliche, zusammengesetzte Augen. Der Darmcanal ist weit verästelt, besitzt Leber- anhänge und einen geraden Enddarm, der am Grunde der breiten Sehwanzflosse ausmündet. Das Herz ist langgestreckt, mit Seitenspalten und Aorta versehen. Die Athmung besorgt die ganze Körperoberfläche, insbesondere aber erscheinen die Schwanzanhänge (Furcalplatten) sehr blutgefässreich und fungii'en als Kiemen. Die Geschlechter sind getrennt , die Hoden liegen unter der Schwanzflosse. Die Eier werden an fremde Gegenstände im Wasser abgelegt und die ausschlüpfenden Jungen durchlaufen eine Metamorphose. Man kennt nur eine Famile: Argulidae, Karpfenläuse. Literatur: Leydui in Zeitschr. f. wissensch. Zool. II. 1850. Heller in Sitzungsber. Akad. Wien. XXV. Claus in Zeitschr. f. wissensch. Zool. XXV. 1875.* Branciii, italienischer Name des Seebarsches. Brandente, s. Höhlenenten. Brandeule == Sumpfeiile. Brandliiik = Karmingimpel. Brandfuchs, s. Canis mid Fuchs. Brandg"ans, s. Höhlenenten. Brandhorn, Murex brandaris L., s. Wulstschnecken. Brandkauz = Waldkauz (Symium). Brandmaus, s. Mus. Brandmeise — Kohlmeise. Brandseeschwalbe, s. Actochelidon. Brandtauhe (Geotrygon Gosse), Columba criniger Piicheran. Schöne Taube von den Suluinseln. Brandvogel = Trauerseeschwalhe. Brandweih = Rohrweih (Oircus). Branta = Bemicla, Meergänse. Brauten heissen die Füsse des Bären. Brasilianische Suhregion, s. Thiergeographie. Brassem = Brachsen, Brassen. Brassen, s. Abramis. Brasser = Brachsen. Brassler =^ Grauammer, Emberiza miliaria. Brassolidae, Familie der Tagfalter. Grosse schöne Schmetterlinge Süd- amerikas. Gattung: Caligo Hb., auf der Rückseite grosse Augen. Bratfisch, Aland = Gängling. Brauerpferde, die grössten und schwersten Pferde. Braula Nitzsch, Kammfüsse, s. Bienenläuse. Braulidae, s. Bienenläuse. Braunelleu, s. Accentor. Braunellert = Braunkehlchen. Braunenechsen, Ophryoessa ^oii?. Gattung der Baumagamen. Wechseln Brauner Adler— Bremsen. 125 gereizt die Farbe, blasen die Halsfalte auf und vollführen mit dem Kopfe eigen- thümliche nickende Bewegungen. Brauner Adler = Steinadler. Brauner Geier = Kutten- oder Mönchsgeier. Braunfiuk = Feldsperling. Braunflsche, s. Phocaena. Braunkelilclieu, Pratincola Koch, s. Turdidae. Braunkopfente = Moorente, Fuligula nyroca. Braunreiher = Purpurreiher. Braunspatz = Feldsperling. Brauuvieh, s. zahmes Kind. Braunwale, s. Phocaena. BraunwurzMattschaber, Cionus scrofulariae. Rüsselkäfer in ganzen Trupps auf der Baumwurz. Braunwurzblattwespe, Allantus scrofulariae L., s. Blattwespeu. Brausehahn = Kampfläufer (Machetes). Brautenten, Aix Boie, s. Enten. Brautkleid, s. Hochzeitsfärbung. Braxer = Brachsen. Brechen nennt der Jäger das Wühlen der Wildschweine. Brechites, Aspergillum, s. Gastrochaenidae. Brechung = Brachsen. Bredas, Krähenschnabel, belgisches Huhn ohne Kamm. Bregenzerwald-Yieh, einfarbiges Gebirgsrind. Bregmaceros Maclellandii , die einzige Schellfischart (Meerbusen von Ben- galen) der heisseu Zone. Breitbleck = Riemling. Breitböcke, Prionini, s. Bockkäfer. Breitbrustklapper, Stemotherus Beil., Gattung der Lurchschildkröten. Breitbrustschildkröten, Platysternon Gray, Gattung der Sumpfschild- kröten. Breitenburger Vieh, schweres, buntscheckiges, holsteinisches Milchrindvieh. Breitflug-er-Froschlurche, s. Platydactyla. Breitfisch = Döbel. Breitflügler, Megaloptera Burm., s. Florfliegen und Ameisenlöwen. Breitköpfe, Fischgattung, s. Platycephalus. Breitköpfe, s. Bellophis. Breitkrebse = Bärenkrebse. Breitling = Sprotte. Breituasen, s. Platyrrhini, Neuweltsaffen. Breitohren, Synotus Keys, und Bl. (s. d.). Breitschädel = Uroppe. Breitschnabelente = Löffelente. Breitsclnvanzloris, Domiceila Wagl., s. Loris. Breitschwanzschaf, Ovies aries platyura, Schafrasse mit charakteri- stischer Rammsnase, breiten, schlaffen Ohren, bald fetterem, bald dünnerem Schwanz. S. Hausschaf. Breitschwanzschuppenthier, Manis laticaudata Illiy. Indien. Breitschwanztauben = Pfauentauben. Breitstirnstier, Bos frontosus. Ausgestorbener Wildstier, nach Nilson der Stammvater des norwegischen Bergrindes, nach Rütiniei/er mit dem Vorwelt- stier und dem Langstirnstier Stammvater unseres Hausrindes. Breitstinnvombat, Phascolomys latifrons. Breitzeher, s. Platydactylus. Bremen, s. Bremsen. Bremer Vieh, milchreicher, gescheckter Schlag des friesischen Rindes. Bremsen (Bremen), Tabanidae, Familie der Cyclo cera. Larven mit weichhäutigen , einziehbarem Kopf; Saugrüssel seitlich zusammengedrückt , beim Männchen stiletlos. saugen Blut. Gattungen: Tabanus L., Viehbremsen, mit T. bovinus L., Rinderbremse. Die Larven in feuchter Erde, im Sande, unter \2Q Bremsenassel — Brombeerfalter. verwesendem Laube. Die grossen Fliegen lauern auf Weiden, Strassen auf Pferde und Rinder. Chrysops Mj/., Blindbremsen. Chr. caecutiens L., gemein, setzt sich gerne auf die Wurzel der Pferdemähne. Haematopota Mg. mit Ht. pluvialis L., Regenbremse. Hexatoma Meig. mit H. bimaculata Fabr., seltener, an Bächen, geht auch den Menschen an. Bremsenassel = Fisehassel (Cymothoiden). Brenner nennen die Landleute mehrere Blüthenstecher (Anthonomus), welche das Bräunen der Knospenschuppen der Obstbäume verursachen. Brennhaare, Nesselhaare, Gifthaare. Hohle, mit einer (ameisensäure- haltige Säfte absondernden) Drüse in Verbindung stehende Haare der Goldafter- raupen, Processionsspinnerraupen u. a. S. Insekten. Brenthidae Lafr., Langkäfer, Familie der Cryptopentamera. Stehen zwischen den Rüsselkäfern und Bockkäfern. Der Kopf halsartig eingeschnürt, in einen Rüssel sich zuspitzend; Körper oft sehr gestreckt. Bresem, Bressem, Bresser = Brachsen. Bretagner Tieh, kleinstes, meist schwarzgeschecktes, milchreiches Niederungs- Rindvieh. Bretagnisches Pferd, reines, schwarzes Zugpferd der Bretagne. Bretschneider heissen in manchen Gegenden die Wasserjungfern. Breviceps Merrem, Gattung der Engystomatina (s. d.). Kurzköpfige Froschlurche ohne jede Halsandeutung, mit kleiner Mundspalte, sehr kurzen Glied- massen, ohne Kiefer- und Gaumenzähne, 2nit ovaler vollständiger Zunge, verborgenem Trommelfell, sehr kleinen Gehörtuben, ohne Schwimmhäute. 2 Arten aus Süd- und Westafrika bekannt. Brevipenues, Ordnung der Vögel, s. Kurzflügler. Breynia Agass. und Des., Gattung der Seeigel. Bilateral, mit flachen Ambulacralblättern, auf der Schale sehr grosse Höcker. Australien, Ostasien. Briaraceen Ediv. und H. Unterfamilie der Gorgoniden. Die Kalkkörper der weichen, korkartigen, ungegliederten Achse sind fast durchwegs un verschmolzen. Bricke = Flusspricke (Petromyzon fluviatilis). Briefcouvertstheorie nennt Haeckel ironisch den Versuch von W. His die Anlagen der 2 Gliedmassenpaare auf die Kreuzung von 4 den Körper angrenzen- den Falten, ähnlich den 4 Ecken eines Briefes, zurückzuführen. Brieftaube, s. Felstaube. Brile, englischer Name der Glattbutt (Rhombus laevis Rondel). Brillantkäfer, Entimus imperialis, Art der Rüsselkäfer. Mit präch- tiger, grünmetallischer, irisirender Färbung. Früher im Handel sehr theuer. Brasilien. Brillenalk = Riesenalk. Brillenente (Oedemia), Fuligula perspicillata L., eine Tauchente von Grönland und Island. Brilleng'rasmücke , Silvia conspicillata, Charaktervogel der Mittel- meei'länder. Brilleiikniman, s. Alligator. Brilleukaiman, schwarzer, s. Alligator. Brillenuase = Ziegenmelker. Brillenpiiiguin, s. Pinguine (Spheniscus). Brilleiisalamander, s. Salaniandriua. Brillenschlangen, s. Prunkottern. Brillen-Staryktaucher, s. Alken. Brillenvogel, Diloba coeruleocephala, eine sog. Herbsteule, deren blau- köpfige Raupen auf Schwarzdorn und Pflaumenbäumen. Briscis, Satyr us Briscis, ein flinker, scheuer Tagfalter aus der Gruppe der Aeugler. Brisingidae, Familie der Seesterne. Arme von der Scheibe abgesetzt, mit sehr engem Innenraum. Gattung: Brisinga Äshj. Brissus Klein, Gattung der Herzigel (Spatangid ae). Brixenthaler Vieh, s. Berner Vieh. Bromheerfalter, Thecla rubi L,, s. Bläulinge. Brombeergallwespe — Brustbein. 127 Brombeergallwespe , Diastrophus rubi, erzeugt an den Brombeeren- stengeln die wunderlich gekrümmten Anschwellungen. Brombeerspiuner, s. Gastropacha rubi und Bombycina. Brommeis = Gimpel (Pyrrhula). Bronchialdrüsen, Lymphdrüsen. Bronchien, s. Säugetliiere (Athmungsorgane). Broiichocela, Gattung der Erdagamen. Broiikgaiis = Ringelgaiis. Broiites Fahr., Quetschkäfer, Gattung der Rindenkäfer (s. d.). Broiitotheritleii, elephantengrosse fossile Säuger im Tertiär Nordamerikas mit quergestellten Hörnern vor den Augen. Brook-trout = Salmo fontin alis Miichill, amerikanische Forelle, Haupt- object der künstlichen Fischzucht in Amei'ika. Brosmiiis Ciw., Gattung der Schellfische (s. d.). Brotlieas inaunis, Mohrenskorpion, dunkelbraun, am Bauche gelb; 52 cm. Brotliäfer, s. Anobiuin und Holzbohrer. Brotogerys Vig., Schmalschnabelsittiche, s. Sittiche. Brotolomla Led., Schmetterlingsgattung der Eulen (s. d.). Bruan, s. Ursus. , Bruchdrossel = Drosselrohrsänger. Brucheule = Sumpfeule (Otus). Bruchhalm = Kampfläufer (Machetes). Bruchhühnchen = Teichhulm (Gallinula). Bruchidae, Samenkäfer, Familie der Cryptopentamera. Fühler lang, Kopf verlängert. Gattungen: Bruchus L. , Muffel- oder Samenkäfer mit B. pisi L., dem Erbsenmuffelkäf er, überwintert in den Erbsen; B. seminarius L., gemeiner Samenkäfer, in Bohnen u. s. w., schädlich; Br. lentis i^o//, Linsenkäfer. Bruchrohrsänger, Bradypterus, s. Seidenrohrsänger. Bruchschleichen, s. Auguis. Bruchsclmepfe = Bekassinen (Gallin ago). Bruchwasserläufer, Totanus glareola Temm., s. Schnepfenvögel. Brückenechsen, Rhynchocephalia, Ordnung der Kriechthiere. Siehe Rhynchocephalia. Brüderchen, Mormon fratercula, s. Alken. Brüllaffe, s. Mycetes. Brüllaffe, rother, s. Mycetes. Brüllaffe, schwarzer, s. Mycetes. Brüllen, nächtige Lautäusserung bei vielen Thieren (Löwe, andere Raub- thiere, Hirsch, Ochse, BrüllaflFe, Brüllfrosch). Die Thiere lassen ihr Gebrüll entweder nur zur Begattungszeit oder täglich zu gewissen Zeiten hören. Brüllfrosch, s. Ochsenfrosch. Brüxervieh, kleines milchreiches Rindvieh Böhmens, Brugde, altnorwegischer Name für den nordischen Riesenhai, Selaxe maxima. Brüh = Schweinsaffe, Inuus nemestrinus Geoff'r. Auf Sumatra und Borneo. Die Eingeborenen richten ihn zum Pflücken der Kokosnüsse ab. Brummer = schwarzhlaue Schmeissfliege. Brunft = Brunst. Bruunenkrebs, s. Niphargus. Brunner'sche Drüsen, s. Ernährungfjorg-ane u. Säugethiere (Verdauungsorgaue). Brunskop, Meerschwein = Braunfisch. Brunst, Brunstzeit, der Zustand während der Begattungszeit bei Säuge- thieren. Zu dieser Zeit, die sich bei vielen Thieren auch in äusseren Veränderungen des Körpers kennzeichnet (s. Hochzeitskleid, Hochzeitsfärhung), verrathen viele Thiere eigenthümliche Unruhe, Empfindlichkeit, Appetitlosigkeit, Schreilust, Rauf- lust. Die Brunstzeit und die Brunstdauer ist bei den verschiedenen Thieren sehr verschieden. Siehe Säugethiere, (Geschlechtsorgane und Fortpflanzung). Bru-Samundi = Plumplori. Brust, thorax, s. u. a. WirbeUhiere, Säug-ethiere, Insekten und Gliederfüsser. Brustbein, sternum, s. Wirbelthiere, Säugethiere (Skelet). 128 Brustflossen— Bubalis. Brustflossen, pennae thoracicae, s. Fische. Brustfüsse heissen bei den Gliederfüssern im Unterschiede von den Baucli- füssern die Füsse der Brustsegmente, Brustgürtel, s. Säugethiere (Skelet). Brustlymphgang', ductus tlioracicus, s. Säugethiere (Athmungsorgane). Brustplatten, Pectoralplatten, s. Schildkröten. Brustrankeiifüsser ■= Thoracica. Brustsäcke, cellae thoracicae, s. Yögel (Athmungorgane). Brustschild heisst in verschiedenen Werken: 1) bei den Käfern der obere Theil des auf den Kopf folgenden Segmentes (oder der Segmente); 2) dasselbe bei anderen Gliederfüssern; 3) bei den Krebsthieren die Oberseite des Cephalo- thorax. Brustständige Bauchflosse, s. Fische. Brustwirbelsäule, s. Säugethiere (Skelet). Brnta, s. Zahnarme. Brutapparate, s. Fische. Brutflecken, s. Vögel (Brüten). Brutpflege. Zum Schutze der Eier und Jungen ist mannigfache Vorsorge getroffen. Schon die Eizelle ist durch Hüllen und Schalen geschützt. Wie die Zelle eine Zellhaut absondert, so bildet die Eizelle eine Eihülle, die Dotterhaut. Ausser dieser Dotterhaut kann sich durch Absonderung die Eizelle umgebender Zellen ein Eifollikel bilden, dessen Zellenschicht (Follikelepithel) einschichtig oder mehrschichtig ist und an seiner der Eizelle zugewendeten freien Oberfläche eine erhärtende Cuticularsubstanz absondern kann , so dass um die Eizelle herum eine von Vielen Chorion genannte Hülle entsteht. Durch Absonderung eigener Drüsen können noch andere Umhüllungsschichten des Eies sich bilden. Durch Mitgabe von Nährmaterial (Deutoplasma) im Ei ist weiters für dasselbe vorge- sorgt. Dazu kommen nun mancherlei Schutzvorrichtungen am elterlichen Körper, Vorkehrungen seitens der Eltern. Die Legeröhren und Legestacheln vieler In- sekten , das Bebrüten der Eier seitens der Riesenschlangen , einiger Fische , der Vögel, die Anlage von Nestern und verschiedensten Brutbauen , Wohnräumen für die Jungen , das zeitweise Herumtragen der Eier seitens der Eltern (bei einigen Fischen, Lurchen, Krebsen), das Verbergen der Jungen in den Beuteltaschen bei den Beutelthieren , die Schutzvorkehrungen für die Brut bei den Büschelkiemern, bei der Pipa, bei der Geburtshelferskröte, bei Rhinoderma (s. d.) sind solche Hilfs- mittel und Vorkehrungen zum Schutze der Brut. (Siehe bei den einzelnen Klassen.) Bruttrog, s. Fische. Bryacephala Bronn, (bryon Moos, kephale Kopf), s. Moosthierchen. Bryaxis Leach., Gattung der Zwergkäfer (s. d.). Bryozoa Ehrenh. (bryon Moos, zoon Thier), s. Moosthierchen, Bryssus, s. Brissus. Buansu, s. Canis. Bubaliua = Bubalus, s. Bos. Buhalls Lichtenstein, Haartebeest (Acronotus Gray, Alcelaphus ßlain- ville). Gattung der Antilopen. Klein- und schmalköpfige, grosshufige, afrikanische Antilopen mit doppelt gebogenen, am Grunde ein wenig wulstigen Hörnern, kleinen Thränengx-uben, kleiner Muffel, gequastetem Schwänze, 2 Zitzen. Arten: 1) Ochsen- antilope (A. caama Sunde 0 nie), Kaamaantilope, Haartebeest. Die Stirnleisten fast zu Stirnzapfen umgebildet. Hell zimmtbraun , Schwanzquaste und mehrere Stirnstreifen schwarz, unten heller. Jetzt- am Cap fazt ganz ausgerottet und ins Innere Afrikas verdrängt. Periodisch unternehmen sie in Gesellschaft mit anderen Antilopenarten Wanderungen. 2) Kuhantilope (B. mauretanica Sundevüle), nahe 200 cm, 150 cm hoch. Die Hörner sind einander an der Wurzel und an der Spitze genähert. Ueber den Thränengruben ein Haarbüschel. Rostigbraunroth. Geht den Gegner mit zum Boden gehaltenem Kopfe an ; ist sehr wild und scheu. Nordafrika. 3) Gondo, Gondongo, breithörnige Kuhantilope (B. Lichten- steinii Peters). Die an der Basis doppelt so breiten als hohen, platten, schwarzen Hörner biegen sich zuerst nach hinten und aussen , dann nach oben und innen, endlich im rechten Winkel nach hinten , um dann parallel oder auseinander zu laufen. Glänzend zimmtbraun, unten isabellgeib. Mozambique. 4) Sassaby, Bubalus — Buchstabenkröte. 129 Sassayby (B. lunata Sundeville) der Ochsenantilope ähnlich, mit sehr abschüssigem Rücken. Die Hörner stehen sehr weit auseinander , gehen zuerst auf- und rück- wärts, dann auswärts und wenden sich dann sanft bogenförmig nach innen und etwas nach unten. Tief schwärzlichbraun, unten fahl; vom Scheitel zur Nase ein dunkelbräunlichgrauer Streifen. In waldigen Gegenden Südafrikas. 5) Korrigum, westafrikanisches Haartebeest (B. senegalensis Insekten * , receptum ] Insekten. Capybara, Wasserschwein, s. Hydrochoerus. Carabidae, s. Laufkäfer. CaraMni, ünterfamilie der Laufkäfer (s. d.). Carabus L., s. Laufkäfer. Caracol heissen in Spanien die essbaren Schnirkelschnecken H. alonnensis und H. lactea. Carakal, Karakal = Wüstenliichs. Caramaiilischaf , von den Turkmenen gehaltenes Fettsteissschaf . dessen Wolle zu den Smyrnaer Teppichen verarbeitet wird. Caramara, Schuppenmolch, s. Lurchflsche. Carancha, Carancho, s. Falconidae fPolyborus Viel!.). Carangidae — Carina. 143 Carangidae, Familie der Stachelflossei- und zwar der Gruppe: Cotto- Scombriformes. Kleinschuppige oder nackte Fische mit seitlichen Augen, kegel- förmigen Zähnen (oder zahnlos mit weiter Kiemenöffnung). Gattungen: Caranx Cuv. Die Seitenlinien nur im hinteren Theile mit Platten bedeckt. Mit C. dentex C. V. Atlantischer Ocean. Fleisch sehr geschätzt. 2) Trachurus C. F., Stöcker, Seiten- linie in der ganzen Länge beplattet. Mit Tr. trachurus Costehi., gemeiner Stöcker. Begleiter der Härings- und Makrelenzüge. 3) Naucrates Cuvier, Lotsenfische. Seitenlinie ohne Platten, Rückenflossenstacheln frei. Mit N. ductor C. V., Pilot, folgt den Schiffen wegen der Abfälle beharrlich; galt den Alten als Bote der nahenden Küste. 4) Seriola Cuv. Stacheln der Rückenflosse durch Haut verbunden. Mit C. Dumerilii Risso. Fleisch sehr geschätzt. Mittelmeer, indischer Ocean. 5) Platax C. V. Stacheln der Rückenflosse fast ganz verborgen. Mit PI. Vesper tilio Chir. Ostindien. Caranx Cuv., s. Carangidae. Carapax, s. Schalenkrebse. Carasissi, s. Canis. Carassius yHss., Karauschen, s. Weissflsche. Caraya, s. Mycetes. Carcharias Cuv., Gattung der Carchariidae, s. Haie. Carcharodon M. H., Gattung der Lamnidae. Carchesium Mr?/?&., Gattung der Infusorien (Peritricha) aus der Familie der Vorticellidae. Carcinologie (Krebslehre), Naturgeschichte der krebsartigen Thiere. Carcinus Leach, Strandkrabben, Gattung der Bogenkrabben (Cyclo- metopa). Stirn dreilappig, die Endglieder der letzten Pereiopoden rüder artig ver- breitert. C. moenas. Im atlantischen Ocean gemein, wohlschmeckend. Siehe Bogenkrabben. Cardia, s. Säugethiere (Verdauungsorgane) und Verdauung'sorgane. Cardiacalplatte, s. Schalenkrebse. Cardiacalsäcke, s. Seesterne.* Cardiacaltheil, s. Schalenkrebse. - Cardiacalthell des Magens, s. Yerdauungsorgane. Cardiacalzähne, Infralaterale, s. Schalenkrebse.* Cardiidae, s. Herzmuscheln. Cardinalis Bp., Gattung der Pinken (s. d.). Cardinalvenen heissen die bei der Entwicklung des Wirbelthierembryos auftretenden ersten Venen. Cardinalzähne, Schlosszähne im engeren Sinne, die dicht unter den Wirbeln im Schloss der Muschelschale befindlichen Zähne. Cardinia Agass., fossile Muschelgattung aus der Familie der Astartiden. Im Lias. Cardiola Broderip, fossile Muschelgattung aus der Familie der Arciden. Paläozoisch. Cardiopyloricalklappe, s. Schalenkrebse. Cardita, s. Astardidae. Cardium L., s. Herzmuscheln. Cardium, Schloss, s. Baiichfüsser. * Cardo, Angel, s. Insekten.* Cardo, Schloss, s. Mnschelthiere.* Carduelis Brisson, Stieglitz = Fringilla carduelis L., s. Finken. Carenota Schmarda, Familie der Strudelwürmer. Darm verzweigt, Kopf vom Leib geschieden. Gattungen: Cephalolepta (Kopf vierkantig), Goniocarena (Kopf dreikantig), Sphyrocephalus (Kopf hammerförmig) ; eine Art der letzten Gattung lebt auf Ceylon auf Bäumen und Sträuchern. Carenum, neuholländische Laufkäfergattung. Caretta Gray = Chelone Brongn. Cariama, Seriema, s. Dicholophidae. Cariden, Caridinae, Carinidae Latr., Garneelenkrebse, Familie der Langschwänzer (Macrura), s. (Jarneelen. Caridioidea M. Ediv., s. Spaltfiisser. Carina, s. Rankenfüsser. * J44 Carinaria — Cassidea. Carinaria Lam., Kielschnecken, s. Firolidae. Carinatae, mit Brustbeinkiel versehene Vögel, s. Vögel (Skelet). Carinidae, s. (xarneelen.* Carinifex (lat. Kielmacher) Binney, Gattung der Süsswasserschnecken. Planorbis nahestehend. In den Gebirgsseen von Oregon. Carinolaterale, s. Rankenfüsser.* CariÖS, vom Beinfrass angegriffen, wurmstichig. Dann der bei Conchylien des Süsswassei'S sehr oft wahrzunehmende Zustand der Zerstörung an der Aussen- seite der Schale, besonders am Wii-bel und den oberen Umläufen ; die Schalen sehen ausgefressen, aufgenagt (erosus) oder abgerieben (detritus) aus, was auf chemische Einwirkungen, besonders der Kohlensäure des Wassers, und auf me- chanische Einflüsse zurückzuführen ist. Carlin heisst bei den Franzosen der Mops. Carmarina E. Jla^ck. (Cai-ne marina, Meerfleisch). So nennen die Fischer Liguriens die Medusen. Hydromedusengattung der Geryonidae. Mit Zungenkegel, 6 Radiärcanälen, 6 langen, hohlen, schlauchförmigen Randtentakeln. C. hastata Haeck. Nizza. Carmarinidae Haeckel, Unterfamilie der Geryonidae, 6 Radiärcanäle, 6 Geschlechtsorgane, 12 Randbläschen. Gattungen: Geryones Haeck., Geryonia Per. u. Les., Carmarina Haeck., Carmarus Haeck. Carnivora, s. Raubthiere. CarocoUa, s. Caracol. Carolinasittich, C. carolinensis Finsch^ s. Sittiche. Carollia Grai/, Gattung der Blattnasen (Fhyllostomata). Carphophis Dum. Bihr. )griech. Strohhalmschlange), Gattung der Zwerg- schlangen (Calamariidae). Sehr zartleibige, walzenföi-mige Schlangen mit glatten Schuppen, kegelförmiger, abgerundeter Schnauze. Nordamerika. Carpio Haeck., Bastard zwischen Karausche und Karpfen. Carpocapsa (griech. karpos Frucht, kapsein schnappen), Fruchtwickler, Gattung der Wickler (s. d.). Carpocerit, s. Schalenkrebse.* Carpodacus Kaup, Gattung der Finken (s. d.). Carpophaara, s. Kletterbeutler. Carpophilus Lmcli, Gattung der Glanzkäfer (s. d.). Carpopodit, s. Schalenkrebse.* Carpus, Handwurzel, s. Säugethiere (Skelet). Carpus, s. Schalenkrebse.* Carrier, englische Bagdette, s. Bagdette und Felstaube. Carterodon Waterhouse, Gattung der Trugratten. Gedrungene dickköpfige Nager mit schönbraunen, gefurchten oberen Nagezähnen, kurzen Pfoten, durch eine Spannhaut verbundenen Zehen. Art: C. sulcidens Waterliouse , 28 cm, Schwanz 8 cm. Oben braun und schwarz, mit einem dottergelben Streifen an jeder Seite, der die Bauchlinie scharf abgrenzt. Hält sich den Tag über in seinen 30 cm tiefen, mit Gras und Blättern ausgepolsterten Höhlen verborgen. In den Campos von Minas-Geraes. Carychinm 0. Müller, s. Aurieulidae. Caryocrinus Saij, Gattung der Beutelstrahler (Cystidea Buch). Caryophyllaeidae, Familie der Bandwürmer. Körper ungegliedert, mit quer zweilappigem, ausgefranstem Vorderende. Gattungen: Caryophyllaeus /?««(?., Ar eilige t es Leuck.* Caryophyllia Stocker, Gattung der Mützenkorallen (Turbinolidae) = Cyathina EJirenb. C. cyathus EU. In europäischen Meeren. Cascavella = Schauerklapperschlange, s. Grubenottern. Casnonia Gattung der Laufkäfer. Die meisten Arten in Südamerika. Casse-burgot (Muschelknacker), amerikanische Benennung der Schaf- brassen, s. Sargus. Cassida L., Schildkäfer, Gattung der Blattkäfer (s. d.). Cassidaria Lamarck, Helmschnecken, Gattung der Sturmhauben- schnecken (s. d.). Cassidea, s. Cassis. Cassidulideae — Catoblepas. 145 o Cassidulideae, Unterordnung der Herzigel. Schale oval, mit centralem Mund und 5blättriger Rosette. Familien: Echinoneidae, Cassidulidae.* Cassidulus Lam., fossile Gattung der halbregelmässigen Seeigel, der Gattung Nucleolites nahestehend. Mit Ambulacralblättern und einem Ambulacral- stern um den Mund. In der oberen Kreide. S. Rhynchopygus. Cassiopeidae, Gruppe der Wurzelquallen (Rhizostomeae). Mit 8 Ge- nitalhöhlen, 8 verzweigten Mundarmen, 8 Sinnesorganen. Cassis Lam., Sturmhauben, Gattungder Sturmhaubenschnecken (s.d.). Castiiia Fab., Gattung der Schmetterlinge. Südamerikanische ziemlich grosse Nachtschmetterlinge mit sehr breiten Flügeln , einfachen , am Ende vei'- dickten Fühlern. Castoreum, s. Bibergeil. Castorida, s. Biber. Castoroides Forster, fossile Gattung der Biber. Grösster Nager; Schädel 26 cm lang. Diluvium Nordamerikas. Castratioii, Entmannung, Verschneidung. Geschieht in der Hausthier- zucht, um Hausthiere zarterfleischig, fetter, grösser, zahmer, lenksamer zu machen. Casuaridae, Huxley, s. Laxifvög'el. Casuarius L., Kasuare, s. Laufvög:el. Catablema (griech. Theatervorhang) Haeck. Tiaridenmedusen mit vielen Tentakeln , kurzem , breitem Magen , mit verästelten Drüsenläppchen besetzten Gastrovascularcanälen. C. campanula Haeck. Grönländische Küste. Catagramiiia Baird., schöne Tagfalter Südamerikas. Catallactae Haeck. (Vermittler) , M i 1 1 1 i n g e , werden von HaeckeJ den Protisten beiarezählt. Sie bilden Flimmerkuoreln , welche aus einer Anzahl birn- förmiger, mit ihren spitzen Enden im Mittelj)unkte der Kugel vereinigter Wimper- zellen bestehen: später lösen sich dieselben auf, schwimmen dann einige Zeit frei umher , verlieren die Wimpern und fallen zu Boden , wo sie sich dann amöben- artig bewegen. Nach ihrer Einkapselung und fortgesetzter Zweitheilung erwachsen sie wieder zu neuen Generationen. Gattung: Magosphaera (planula) Haeck.; Synura (uvella) Haeck. An der norwegischen Küste. — Literatur: HaeckeJ, E., System der Protisten. Leipzig 1878. Cataphracta Graii = Schildkröten. Cataphracti, s. Pauzerwaiig'eu. Cataplasis Ha ecke!, Involution, Alterung. So nennt man entweder über- haupt die mit fortschreitendem Alter vor sich gehenden Aenderungen, speciell die im Greisenalter sich einstellenden Veränderungen. S. Auaplasis. Catarrhini, s. Schmalnaseu. Cateiiulidae ScJimarda, Familie der Strudelwürmer. Darmcanal einfach. Aus einem Individuum entstehen durch Knospung oder Quertheilung neue, eine ganze Bandwurmkette bildende Individuen. Catenula lemnae Dur/. Cathariuae Brehm, Neuweltgeier, s. Cathartidae. Cathartes ill. , Rabengeier, s. Cathartidae. Cathartidae, Neuweltgeier, Familie der Raubvögel. Nasenscheidewand durchbrochen („durchgängig"). Die Spitze des langen Schnabels hakig, stark gekrümmt ; Kopf und Oberhals nackt ; Schwanz mit 12 Steuerfedern. Gattungen : 1) Cathartes Illig., Rabengeier. Ohne Halskrause und ^leischkamm. Arten: C. aura /Wir/., Truthahngeier, A-Ura, schwai'z, Fuss weiss, Kopf vorne karmin- roth. In ganz Amerika. C. atratus Baird., Rabengeier. Mattschwarz, Kopf bleigrau. . Südamerika. Beide ihrer Nützlichkeit wegen allgemein geduldet. 2) Sar- corhamphus Dum., Kammgeier. Mit Pleischkamm an der Stirn und der Wurzel des dicken, starken Schnabels und Halskrause. Arten: S. condor Less. = gry- phus Is., Kondor. Schwarz, Krause weiss, Hals fleischroth. Hochgebirge Süd- amerikas. Fällt auch Schafe und Kälber an. S. papa Dum., Königsgeier. Rostgelb, Schwanz schwarz , Krause grau. In den Waldebenen Süd- und Mittel- amerikas. Cati A. Wagner, „Hinze". Die Hauskatze und ihre nächsten Verwandten als Gruppe zusammengefasst. CatoMepas Gray, Wildebeest, Gattung der Antilopen. Südafrikanische Knaiier, Handwörterbuch der Zoologie. 10 146 Catocala — Cebus. pferdeartige Antilopen mit kräftigen, stark nach der Seite und mit der Spitze auf- wärts gebogenen breiten Hörnern, mit Mähne und Rossschweif. Arten: Gnu (C. gnu Zimmermann). 170cm, 120cm hoch, Schwanz 50cm. Dunkelgraubraun, auch die Brust bemähnt. In grossen Herden in Südafrika; am Cap ausgerottet. Stürzen rollenden Auges, gesenkten Kopfes in rasender Eile auf den Gegner los, fliehen dann aber plötzlich, dabei wie die Rinder schnaubend. Quagga und Spring- böcke sind fast immer unter ihre Herden gemischt. 2) Blauer Gnu, Gordon- Gnu, Korun, Bastardwildebeest, Streifengnu, Rindergnu (C. Gordon Smith). 220 cm, 100 cm hoch. Einem Büffel nicht unähnlich. Blaugi-au, vorne schwarzgestreift, Rücken und Halsmähne schwarz. In noch grösseren Herden in ganz Centralafrika, immer in Begleitung des Dauw. Die Gnus sind sehr lebhafte Thiere, gehen im Pass. Catocala Sehr., Ordensbänder, Bandeule'n, Gattung der Eulen (s. d.). Catodon Dum, Bihr., Schlangengattung, s. Catodontia. Catodon Gray, Gattung der Pottwale. Der vorne gerade abgestutzte Kopf ist höher als breit; die Spritzlöcher sind der vorderen Fläche genähert. Art: Pottfisch (C. macrocephalus Lacepede) (s. d.). Catodontia Dum. Bihr., ünterfamilie der Blindschlangen (Typhlopidae J. Müller). Nur der kürzere Unterkiefer bezahnt, mit verkümmertem Becken mit Schambein; Flügelbein und Gaumen verschmolzen. Gattungen: Catodon Dum. Bihr., Stenostoma Dum. Bibr., Engmäuler. Catodontida, s. Pottwale. Catometopa, s. Viereckkrabben.* Catops Fa>/k (+ Choleva Latr.), Gattung der Aaskäfer (s. d.). Cattimhimd, dalmatinischer Hühnerhund. Catulus melitaeus Plinius , das Schoosshündchen der römischen Frauen, unser heutiger Bologneserhund. Cauda, Schwanz, s. Wirbelthiere (Körperform). Caudalfüsse, Caudalgriffel, die letzten drei Pleopoden der Ringelkrebse. CandalpLitte, Schwanzplatte, s. Schildkröten. Caiidata, s. Schwanzlurche. Caiisus Woglcr, Gattung der Elapidae. Südafrikanische Schlangen. Cavia Klein, Gattung der Halbhufer. Kleine Nager mit niedrigen Beinen, deren vordere 4, die hinteren 3 Zehen haben. Arten: 1) Zahmes Meerschwein- chen (Cavia cobaya ^/ayc(//'a/'). Das Weibchen hat nur 2 Zitzen in den Weichen. Nach Grösse, Farbe und Zeichnung in verschiedensten Spielarten. Die schönste dürfte das aus Frankreich eingeführte langhaarige Angora-Meerschwein, fast ganz weiss, mit feinem Pelz, sein. 2) Aperea (C. a-perea Erxleben). 30 cm. Oben schwarzbraun, falb gesprenkelt, unten gelblichgrau. Lebt gesellig und gräbt sich Höhlen. Das Weibchen wirft jährlich nur einmal. Südamerika. Caricornia, s. Hornthiere. Caviiiia Waterh., Familie der Hystrichida mit den Gattungen: Dolichotis, Cavia und Hydrochoerus. Cavolina Gioeni = Hyalea Latn. Caviim tympani, Trommel- oder Paukenhöhle, s. Sinnesorgane (Ohr). Cay = Kapuzineraffe. Cayenne-Hund, weisses oder hellgraues, zottig gewelltes, kleines Schooss- hündchen von Cayenne, ursprünglich in Spanien gezüchtet. Cayote, Ganis ochropus, halbgezähmter Zughund der Indianer Californiens und Westmexicos. Cazonello heisst in Venedig und Triest die essbare gjemeine Stumpf- muschel (Donax trunculus L.). CeMdae, Rollschwanzaffen, Familie der Plattnasen. Affen mit rings behaartem oder am Ende nacktem Greifschwanz. Gattungen: Cebus, Ateles, Lagothrix, Mycetes. Cebrianidae, Eckenkäfer, Familie der Pentamera. Meist langgestreckte Käfer mit freiem Kopf, vorragenden starken Hüften. Südlich. Cebus Erxleben, Kapuzineraffen, Rollschwanzaffen, Rollaffen. Gattung der Cebidae. Mittelgrosse Affen mit rings behaartem Rollschwanz. Leb- Cecidomyia— Centralkapsel. 147 hafte, in Trupps von mehreren Hunderten beisammen lebende, sanftmüthige, aber unreinliche, unaufhörlich ängstlich pfeifende, im erregten Zustande heftig kreischende Affen mit lebhaftem Mienenspiel. Arten: 1) Der Kapuziner (Cebus capucinns Erxleben). 80 cm (35 auf den Schwanz). Braun, hellbrauner Backenbart, runzlige fleischfarbene Stirn. In ganz Brasilien heimisch, 2) Brauner Rollaffe (Cebus Apella Erxl.). Kleiner und lebhafter braun als der vorige. In Guiana und im Amazonengebiet. Kommt sehr häufig zu uns und wird zu allerlei Kunststücken abgerichtet, harrt auch in der Gefangenschaft lange aus. 3) Der Mönch (Cebus monachus Cuvier). Blassgelb, oben mit dunklen Haarspitzen. Vom 40." s. B. bis Rio-Janeiro. 4) Gehörnter Kapuziner (Cebus fatneUus Erxleben). 80 cm (35 auf den Schwanz). Ein schwarzer Haarkranz um das Gesicht; ein zweibüschiger Schopf am Scheitel. Ostküste Brasiliens. 5) Der Weissbart (Cebus leucogenys Spix). Schöner seidenartiger, grauer Pelz; weissliche Backenstreifen; über den Augen ein dunkies Stirnband. Brasilien. 6) Die Nonne (Cebus hypoleucus Geoffroi/). Schwarz; Gesicht, Stirn, Hals, Schulter und Oberarm weiss. Von Bo- gota über den Isthmus bis Costarica. Cecidomyia Meig., s. Gallmücken. Cecidomyidae, s. Gallmücken. Cecilioides Feruss., s. Caecilianella BecJc. Cefalo Härder, M. cephalus, s. Meeräscheu. Celaeiio Deach, wenig gekannte Fledermausgattung. Celaeiio Münst., fossile Gattung der Kopffüsser. Solenhofen. Celatibranchia Hogg = Apoda, Gymnophiones. Celebes-Antilope, s. Bos. Cell, cella, Zelle heissen nach Dana bei Korallen porenähnliche Einsenkungen der Oberfl.äche. Cella interclavicularis, Interclavicularsack, s. Vögel (Athmungsorgane). Cella thoracica anterior, Brustsack, s. Vögel (Athmungsorgane). Cellae abdominales, Bauchsäcke, s. Vögel (Athmungsorgane). Cellae cerricales, Halssäcke, s. Vögel (Athmungsorgane). Cellae thoracicae laterales, Brustsäcke, s. Vögel (Athmungsorgane). Celleporidae, Familie der Kreiswirbier (Gymnolaemata, Stelmato- poda). Ectoprocte Bryozoa mit starrem, kalkigem, meist rindenbildendem oder knolligem Stock. Zellen krugförmig. Gattung: Cellepora Eabr. Cellulariidae , Familie der Cheilostomata. Stöckchen baumförmig ver- ästelt; Zellen in 2 oder mehreren Reihen. Gattung: Cellularia Fall., Scrupo- cellaria Ben., Caberea Lamx, Candia Lamonr u. s. w.* Cellulose, s. Mantelthiere.* Cement, s. Säugethiere (Verdauungsorgane) Cementdrüse, s. Rankenfüsser.* Cementirer, s. Vögel (Lebensweise). Cenogenesis, Fälschungsgeschichte, s, Palingenesis. Ceiitetes lUiger, Borstenigel, Gattung der Erinaceida. Schwanzlose Insektenfresser mit rüsselförmig verlängerter Schnauze, mit Borsten untermengtem Stachelkleid, nicht zusammenrollbarem Leib. Die Backenzähne haben eine einfache prismatische Krone. Arten: 1) Tanrek (C. ecaudatus Illiger). Bis 28cm. Mehr weniger hellgelb , mit schweinsartigem Aeusseren. Gilt auf Madagaskar als Deli- catesse. 2) Tendrak (C. aetosus Blawiille). 17 cm. Röthlichweiss. Besitzt einen mit Stacheln besetzten Schwanzstummel. Beide Arten sollen an 18 Junge werfen. Während der heissen Zeit verfallen sie, wie Schlangen, Lurche und andere Thiere, in einen sog. Sommerschlaf. Centetina Pomel, Familie der Insektenfresser. Umfasst die Gattungen: Echinogale, Centetes, Potamogale, Solenodon, Ericulus. Centralcanal, s. Wirbelthiere (Nervensystem). Centrales Hochasien, s. Thiergeographie. Centrales Nervensystem, s. Nervensystem, Wirbelthiere. Centralh erzen Haedc, Pachycardia (Dickherzen) = Craniota, Schädel- thiere. umfassen alle echten Wirbelthiere. Centralisation heisst das Verhältniss der Unterordnung der Nebenorgane unter das beeinflussende Centralorgan. Centralkapsel, s. Radlolaria Müll.* \j^Q Centralmark— Ceplialophus. Centraliiiark, Centralnervensystem, medulla centralis. Centralskelet = Achselskelet, Rückgrat, s. Wirbelsäule. Centralstrang, s. Korallenpolypeii.* Centridennichthys, Gattung der Panzerwangen (s.d.). Y on Cottus dnvch. den Besitz von Gaumenzähnen und zahlreichen, überaus kleinen Hautknochen unter- schiedene Fische, welche in Süsswässern Nordamerikas und in den Meeren des hohen Nordens leben und die Lebensweise der Seeskorpione führen. Centrina Cuv., Gattung der Spinaeida e, Dornhaine, s. Doriiliaie. Centriscidae, Familie der Centrisciformes (s. d.). Centrisciformes , Unterordnung der Stachel flosser. Mit 2 Rücken- flossen , die erste kurz , stachlig , die zweite weich ; die Bauchflosse unvollständig entwickelt, bauchständig. Einzige Familie: Centriscidae. Ohne Seitenlinie; an den Rückenseiten Knochenstreifen. Gattung: Centriscus Cuv. Ohne Zähne; ein Stachel der ersten Rückenflosse sehr kräftig. 0. scolepax L., Meer Schnepfe. Atlantischer Ocean. Centrodorsale (centrum Mitte, dorsum Rücken), s. Haarsterne.* Centromorplia Haeckel = Axoiiia. Centroiiiae, von Pallas 1766 aufgestellte Ordnung der Würmer mit den Gattungen: Actinia, Asterias, Echinus, Encrinus, die etwa den Strahl- thieren Lamarck (1801) entspricht. Centroiiiae Graij , von Graij 1841 nach Pallas' gleichnamiger Ordnung für die Echinodermen aufgestellt. Centronotus Bl. Sehn., Gattung der Schleimfische (s. d.). Centrophorus i¥. H., Gattung der Dornhaine (s. d.). Centropodinae, Sporenkukuke. s. Enknke. Centropomus Lacep., Gattung der Barsche (s. d.). Centropristis Cuv., Gattung der Barsche (s. d.). Centropus III., Sporenkukuke, s. Knkake. Centropyx Spix (griech. Stachelhintern) = Acanthopyga Leach, Gattung der Ameiven. Die grossen Halsbandschilder gekielt und in Dorne ausgehend. Die ünterleibsschilder schuppenartig. C. calcaratus Sjnx. Südamerika. Centropyxis Stein = Echinopyxis Clap. u. Laclim. Rhizopodengattung der Amöben. Centrotrachelus Strauch, (griech. Stachelhälse), Gattung der Erdagamen. Centrotus Fabr., Dornzirpen, s. Backelzirpen. Centurio Graji, Runzelschwirrer, Gattung der Blattnasen. Grossköpfige südamerikanische Fledermäuse, mit Seckigem Nasenblatte, nacktem, mit symmetrischen Blättchen bedecktem Gesichte. Centuriosus Gray = Sus L. Cephalaspis ^ya.ss., fossile Gattung der Panzerganoiden(Placodermata, Phractosomata). Kopfschild einfach, halbkreisförmig. Devon. Die ältesten ausgestorbenen Fische. Ceplialobranchiata Latr. (griech. Kopfkiemer), Ordnung der Borsten- würmer. Fast alle röhrenbewohnenden Meereswürmer umfassend. Cephaloconus (griech. Kopfkegel) heissen die tentakelartigen Fortsätze am Kopfe der nackten Flügelfüsser (Pteropoda gymnosomata). Cephalottexur, Kopf beuge, s. Schalenkrebse.* Cephalogaster, s. Schalenkrebse.* Cepbalolepis (griech. Kopfschuppe) Dum. Bihr., Gattung der Oberkiefer- zähnler, Epanodontia. Der Kopf bis auf ein kleines Rüsselschild vollständig beschuppt. Französisch Guiana. Cephalolepta Schmarda, s. Carenota. Cephalon, Kopf, s. Schalenkrebse. Ceplialopeltis JoA. Müller, Gattung der Schildirdler (Lepidosternidae). Ringelechsen mit bloss 2 Kopfschildern und grossen Brustschildern. C. scutigera Humpr. Brasilien. Cephalophora, s. Bauchfässer.* Ceplialophus ÄniiA (griech. Kopfbüschel), Sylvicapra0..7., Schafantilopen, Gattung der Antilopen. Afrikanische Antilopen mit geraden kleinen Hörnern, grosser Muffel, auf dem Scheitel mit einem Haarbüschel, ohne Kniebüschel. Zwischen Cephalopoda — Ceratophryne. 149 Augen und Nase eine kahle Furche. Arten: 1) Duck er (C. mergens Blainville). 110 cm, 55 cm hoch. Die grossen Ohren ragen über die 9 cm langen Hörner hinaus. Gräulich-olivenfarben , unten weiss. Südafrika. 2) Grauer Ducker (C. Camp- belliae Gray). Südafrika. 3) Hochstirnige Antilope (C. altifrons Peters). Mozambique. 4) Brillenducker (C. ocularis Peters). Mozambique. 5) Roth- stirnige Schopfantilope (C. coronatus Graif). 6) Weissrückige Schopf- antilope (C. sylvicultrix). Sierra Leone. 7) C. Madoqua Kupp. Abyssinien. Cephalopoda Cuc, s. Kopffiisser. * Cephalopterus Geofl'r., s. Fruchtvögrel. Cephalostegit, s. Schaleukrebse und Wasserftöhe. * Ceplialota Cants (Geköpfte), Familie der Fadenwürmei-. Kopf deutlich geschieden. Umfassen die Gattungen: Cucullanus Müll., Histriocephalus Diesin;/, Dispharagus IHesinfi, Aspidocephalus Diesing, Stenotos DnJ. Cepluilothorax (griech. Kopf, Mittelleib), Kopfbrusstück und Rücken-Kopf- brustschild, s. Arthropoda, Krustenthiere und Schaleukrebse.* Ceplialotricliidae, Familie der An opla (Schnur würmer). Kopf ohne Längs- spalte und ohne Saugnapf. Gattung: Cephalotrix Oersl.* Cephalotroch, s. Borstenwürmer.* Cepliea Pc^/-. u.Les., Gattung der Wurzelquallen (Rhizostoma). 4 Genital- höhlen , 4 (in 8 und diese wieder sich verästelnde) Mundarme , 8 Sinnesorgane. Mittelmeer. Cephenomyia Latr., Rachenbremsen, Hummelfliegen, Gattung der Dasselfliegen (s. d.). Cephus Fabr., Halmwespen, Gattung der Holzwespjen (s. d.). Cepola L., Gattung der Cepolidae, s. Bleiiiiformes. Cera, Wachshaut, s. Vögel (Verdauungsorgane). Cerambyeidae, s. Bockkäfer. Cerambycmi, Gruppe der Cerambycitae, s. Bockkäfer. Cerambycitae, Unterfamilie der Bockkäfer (s. d.). Cerambyx, s. Bockkäfer. Ceraphron Jur., Gattung der Proctotrupidae (s. d.). Cerastes Wagt., Hornvipem, s. Vipern. Ceratias Kröper , Gattung der Armflosser. Skelet weich, fibrös. Grön- ländische Küste. Ceratiiia Latr., Keulhombienen, Gattung der Xylocopina (Gruppe der Blumenwespen). Ceratisolen Forh., Gattung der Scheidenmuscheln (s. d.). Ceratites De Haan, s. Ceratitldae. Ceratitidae, fossile Familie der Ammonshörner. Mit fein gezähnelten Loben, kurzer Wohnkammer, kurzen und breiten Sätteln, gerippter und behöckerter Schalenoberfläche. Gattung: Ceratites De Haan, mit C. nodosus Bru/. Gaumenzähne gleichmässig, bürstenartig. Tropisches Amerika. 3) Alestes il/. 7V. Rückenflosse kurz. Mit Fettflosse. Oberkiefer zahnlos. Tropisches Afrika. A. dentex M. Tr. Im Nil. 4) Gastropelecus Gro». Brustgegend in eine halbkreisförmige Scheibe erweitert. 5) Serrasalmo Günth. Rückenflosse lang. Zwischenkieferzähne in einer Reihe. Fallen gierig mit ihrem scharfen Ge- bisse selbst über grosse Thiere her. 6) Myletes Cuv. Zwischenkieferzähne in zwei Reihen. Tropisches Amerika. Cliaradriidae Leach, Regenpfeifer (s. d.). Cliaradrius L., Gattung der Regenpfeifer (s. d.). Charaeas StepJi., Gattung der echten Eulen (Noctuae genuinae), siehe Eulen (Schmetterlinge). Cliaraxes Ochs, Gattung der Tagfalter, ünterfamilie : Nymphaliden. Sehr grosse, geschwänzte, vorwiegend afrikanische und asiatische Schmetterlinge. Charmoiseschaf, langwolliges, durch Kreuzung des französischen Landschafes mit englischen Böcken erhaltenes Schaf. Cliariiiergeleiike , Charniere, Ginglymi, Winkelgelenke. Einaxige, nur Beugung oder Streckung ausführende Gelenke (Finger, Zehen). Cliarolaisvieh, Nivernaisvieh. Hellfarbiges, meist weisses, mittelgrosses, schweres Zug- und Mastrind. Beste Rasse Frankreichs. CharybdaeidaeGf'^r., einzige Familie der Beutelquallen (s. d.). Gattungen: Charybdaea Per., Tamoya 2Iüll. u. s. w.* Chasmarhyiichus Temw.., s. Fnichtvögel (Cotingidae), Chata, arabisches Flughuhn, s. Wüstenhuhner. Chauliodiis Bloch. -Sehn., Gattung der Sternoptychidae. Cliauna BUg., Gattung der Wehrvögel (Palamedeidae). Chaus Gmi/, s. Katzenluchse. . Cheilinus — Chermes. 157 Clieilinus Cuv., Gattung der Lippfische (s. d.). Cheilosia Mng., Grattung der Schwebfliegen (s. d.). Cheilostomata (griech. Lippenmäuler) , Unterordnung der Kreiswirbler. Zellenmünduugen mit deckelartiger Lippe und häutiger Mündung; Anhänge aller Art. Familien: Aeteidae, Eucratiidae, Cellulariidae, Bicellariidae, Cellariidae, Flustridae, Membraniporidae, Eschariporidae, Myrio- zoidae, Escharidae, Discoporidae, Celleporidae, Reteporidae.* Cheimatobia Steph., Gattung der Phytometridae, s. Spanner. Cheiracantliidae Diesing (griech. mit bandförmig verzweigten Dornen), Fa- miUe der Fadenwürmer. Cheirotlieriuin Barthii Kaup, fossiler Lurch der Wickelzähnler (Laby- rinthodonta) , von dem man bis nun nur die Fussspuren (im deutschen Bunt- sandstein) kennt. Chelae, Scheere, s. Schalenkrebse.* Chelicerae, Kieferfüliler, s. Spinnenthiere. * Chelidon Boie, Gattung der Schwalben (s. d.). Chelidoptera Gould, Gattung der Bartkukuke (Bucconidae). Clielidura Latr., Gattung der Ohrwürmer (s. d.). Chelifer Geoffr., Bücherskorpion, s. Chernetidae. Chelmon, s. Chaetodon. Chelocrinus H. v. Mei/er, fossiler Lilienstern im norddeutschen Muschelkalk, der Gattung Eucrinus nächststehend. Chelomeles (griech. Zungenglied), Gattung der Scincoidea. Füsse mit 2 Zehen. Australische Echsen. Chelone Brongn., Gattung der Seeschildkröten (Chelonidae) (s. d.). Chelonia, s. Schildkröten. Cheloniaden Gray, Schildkrötenfamilie, s. Seeschildkröten (Chelonidae). Chelouier, s. Schildkröten. Clieloniinae Bonap., ünterfamilie der Cheloniadae Grat/ mit Chelone Brongn. und Thalassochelys Fitz. Cheloniscus Wagl. (griech. Schildki-ötenassel) =: Prionodontes Cuv., siehe Dasypns. Chelonus Jur., Gattung der Braconidae (s. d.). Chelophora E. Haeck., Huf träger, erste Ordnung der Deciduata zono- placentalia. Umfasst die Klippdachse (Lamnungia), Pfeilzähner (Toxo- donta), Wickelkiefer (Gonyognatha) und Elephauten (Probos cidea). Chelostoma La^>-. , Scheerenbienen, Gattung der Megachilina, siehe Blumenwespen. Chelura Philippi (griech. Scheerenschwanz), Bohrflohkrebse, Gattung der Granatflohkrebse (Crevettina). Chelura terebrans PhU. Zernagt die Bretter und Pfahlwerke der Hafenbauten. Nordsee. Mittelmeer. Chelydae, Unterfamilie der Testudinidae (s. d.). Clielydidae Grag, Lurchschildkröten = Chelydae, s. Testudinidae. Chelydobatrachus Grag, Gattung der Engystomatina (s. d.). Kurz- und breitleibige Froschlurche mit schmalem Kopf, vorn kurzen Gliedmassen, ohne Kiefer- und Gauuienzähne, mit ziemlich langer, ovaler, freier, hinten nicht eingeschnittener Zunge, deutlichem Trommelfell, glatter Haut, ohne Sehwimmhäute. Eine Art aus Westaustralien bekannt. Chelydobatrachus = Myobatrachus, s. Mausfrösche. Chelydra Schiveigg. = Emysaurus Dum.B'ibr., Alligatorschildkröten, s, Testudinidae. Chelyosoma Sav., s. Ascidiidae. Chelys Dum., Gattung der Lurchschildkröten, s. Testudinidae. Chelytheriuin obscurum H. v. Meger, zweifelhafte ausgestorbene Gattung der Schildkröten. Aus dem oberen Keuper. Chemnitzia Orbigng, Gattung der Pyramiden seh necken. Mit kleinen, schlankthurmigen Schalen. Chenalopex Steph., Fuchsgänse, Gattung der Sporengänse (s. d.)._ Chenopus Phil, Gänse füsse = Aporrhais da Costa, s. Aporrliaidae. Chermes L., Tannenläuse, Gattung der Blattläuse (s. d.). •iKQ Chernetidae — Chioglossa. Chernetidae, einzige Familie der Afterskorpione. Gattungen: Chernes Mg., Chelifer Geoffr. mit 2 Augen, mit dem bekannten Ch, cancroides L., Bücherskorpion. Obisium Leach mit 4 Augen. Cbthonius Koch u. s. w. S. auch Afterskorpione. Chersemydae, ünterfamilie der Testudinidae (s. d.). Chersidae, Gruppe der Chersemydae, s. Testudinidae. Chersinae = Chersidae. Chersophis (griech. bodenlebende Schlange), Gattung der Vipern. Chersus Wagl., s. Testudo. Chersydrus Cuv. (griech. am Lande lebende Wasserschlange), s. Warzen- schlangen. Chettusia, Chaetusia Bonap., Gattung der Regenpfeifer (s. d.). Cheviotschafe, Cheviot Breeds, grosse, langwollige Schafe der Cheviot- berge mit langen, aufrechten Ohren. Chevreulus Lac.-Duth — Ehodosoma Ehr etiler g , Gattung der einfachen Ascidien (Ascidiadae). Chisija, Rippenqualle, s. AIcinoe. Chiamela Graij , Gattung der Scincoidea, Indische Echsen mit 4 Zehen. Chiasma opticum, Chiasma nervorum opticorum, Sehnervenkreuzung. Chiastoneura , Gruppe der Bandzüngler. Viscerocommissuralschlinge gekreuzt; meist rüssellose Pflanzenfresser. Familien: Littorinidae, Strand- schnecken; Cyclostomidae; Flusskiemenschnecken , Caludinidae; Me- laniidae; Thurmschnecken, Turritellidae; Wurmschnecken, Vermetidae. S. Bandzüngler.* Chilenische Subregiou, s. Thiergeographie. Chilina Gnui, südamerik. Süsswasserschneckengattung der Limnaeidae. Chilo Zek., Gattung der Zünsler (s. d.). Chilohothrus i)«'. (griech. Lippengrube), Gattung der Boaschlangen. Chilocorus Leach, Gattung der Coccinellidae (Marienkäfer chen) (s. d.). Chilodactylus Ct«., s. Cirrhitidae. Chilodon Ehrh., Infusoriengattung der Hypotricha. Familie: Chlamy- dodontidae (s. d.). Körper meist gepanzert, Schlund fischreusenförmig. Chilodypterus Lacep., Gattung der Apogoninae Günth. Fischgi-uppe der Familie: Per cid ae. Mit spitzigen Fangzähnen. Chilognatha Latr. (griech. Lippenkiefer), s. Schnurasseln.* Chilomeniscus Cope (griech. Lippenscheibe), Gattung der Coronellinae. Nordamerikanische Nattern. Chilonycteris Gray, Gattung der Hufeisennasen. Der Nasenbesatz rudi- mentär. Fledermäuse von Jamaica. Chilophryue Cope, s. Bufo. Chilopoda Latr. (griech. Lippenfüsser), s. Bandasseln.* Chiloscyllinm, s. Seyllium. Chilotae Wiegm. = Potamites Dum. Bibr., Lippenschildkröten. Chimaera L., Seekatzen, Gattung der Chimaeridae, s. Holocephala. Chimborazovogel, s. Bergnymphen. Chinaregion, s. Thiergeographie. Chinchilla Bmn. = Eriomys Lichtenst., Wollmäuse, s. Hasenmäuse. Chiuchillen, s. Hasenmäuse. Chinesische Hühner, kleine, wollig aussehende, weisse Hühner. Chinesischer Hund, tief schwarzer (auch Zunge und Rachen) Hund, dem grossen Pariashund ähnlich. Chinesisches Schwein, rasch wachsende, leicht mästbare, jetzt fast auf der ganzen Erde verbreitete Schweinrasse; stammt vom wilden indischen Schwein. Chinga, s. Mephitis. Chioglossa Barhoza du Bogage, Stielzüngler, Gattung derMecodonta(s. d.). Sehr schlanke Molche mit grosser, länglichovaler, auf einem centralen Stiele sitzen- der, mit dem vorderen Zipfel an dem Kinnwinkel festgewachsener Zunge, ohne Ohrdrüsen, 4zehigen Vorder-, Szehigen Hinterfüssen, an der Basis fast drehrundem, hinten leicht comprimirtem, saumlosem, scharf zugespitztem Schwanz. Die Gaumen- Chionididae— Chironectes. 159 Zähne bilden zwei leicht geschweifte, in der Mitte fast parallele, hinten stark aus- einander gehende, vorne bogig convergirende Reihen. Art: Ch. lusitanica Barhoza du Bof/age. 44 cm. Schwärzlich mit zwei über den ganzen Körper bis zur Pchwanz- wurzel hinziehenden kupferrothen Längsbinden, mit reichlichen feinen, milchweissen Punkten, kupferrothen und goldigen Pünktchen; unten einfarbig hellbraun. Dieser prächtig gefärbte Molch lebt wie unsere Erdmolche unter Steinen, abgefallenem Laube. Portugal. Chionididae, Familie der Sumpfvögel. Schnabel fast seiner ganzen Länge nach hart. Die Nasenlöcher von einer knöchernen oder hornigen Schuppe bedeckt. Füsse 4zehig. Gattung: Chionis Forst., Scheidenschnabel. Wangen nackt, Schnabel kurz, seitlich zusammengedrückt, an der Wurzel von einer Hornscheide bedeckt. Ch. alba Forst., weisser Scheidenschnabel. Ganz weiss. Südlich kalte Zone. Chionis Forst. = Vaginalis Gm., Scheidenschnäbel, s. Chionididae. Chipmiick, ein Backenhörnchen, 8. Tamias. Chirocentriden, s. Clupeiden. Chiroderma Peters, Fledermausgattung der Phyllostom ata, nächstverwandt mit Stenoderma Geoffr. Chirodota EschscJi. (griech. Behandete), Gattung der Haftwalzen (Synap- tidae). Ohne sog. Wasserlungen, ohne Saugfüsschen. Haut mit Reihen kleiner Wärzchen besetzt. Ch. rotifera Pourtales. Vivipar, Florida, Brasilien. Chirodryas Keferstein, Gattung der Pelodryadina (s. d.). Froschlurche, von denen der Gattung Pelodryas durch ihren mehr ranaartigen Bau, die kleinen Haftscheiben und die höckerige Rückenhaut unterschieden. Eine Art aus Australien bekannt. Chirogaleus Geoifroy, Katzenmakis, Gattung der Lemuridae. Gross- äugige gedrungene Halbaffen mit breitem Kopf, buschigem Schwanz. Arten: 1) Katzenmaki (Ch. furcifer Geoffr.). 70cm (40 auf den Schwanz). Oben aschgrau, unten fahlgrau; über jedem Auge ein schwarzer Streif. Madagaskar. 2) Grauer Maki (Ch. griseus -öo?^'ew). 65 cm (35 auf den Schwanz). Olivengrau. Madagaskar. Chirolepidini Pandes (griech. Handschuppler), fossile Fischgattung der Dorn- schmelzschupper (Acanthodiden). Devon. Chiroleptes Güntlier , Gattung der Discoglossina (s. d.). Unseren Thau- und Wasserfröschen ähnliche Froschlurche mit gegenüberstellbarem ersten Finger, elliptischer, hinten tief eingeschnittener Zunge , Schwimmhäuten nur an der Basis der Zehen, Vomerzähnen, deutlichem Trommelfell. 5 Arten aus Australien bekannt. Chiromantis Peters, Gattung der Polypedatina (s. d.). Froschlurche mit herzförmiger, hinten freier, eingeschnittener, in der Mitte und vorne festgewachsener Zunge, ganzen Schwimmhäuten an den Zehen, halben Schwimmhäuten an den beiden äusseren, ganz kleinen Schwimmhäuten an den beiden inneren Fingern, Zähnen im Oberkiefer, Zwischenkiefer und am Gaumen , deutlichem Trommelfell. Die beiden inneren Finger sind den beiden äusseren gegenüberstellbar. Art: Westafrika- nischer Schaumfrosch (Ch. guineensis P^fi^rs). 6.7 cm. Oben röthlich braungelb, schwarz geädert, unten gelblich- und grünlichweiss. Setzt seinen Laich nicht direct in das Wasser, sondern knapp an den Ufern auf die Baumzweige ab und umhüllt sie mit einer reichlichen Schaummasse, in welcher die Larven die ersten Phasen der Entwicklung durchmachen, bis sie der Regen in das Wasser sjDÜlt. Westafrika. Chiromys Cifwr, Fingerthiere, Gattung der Chiromysidae (s. d.). Art: Das Fingerthier oder Aye-Aye. Das seit 1775 bekannte Thier sieht mit seinen langen Fingern , den grossen breiten Ohren , den ziemlich kleinen Augen recht sonderbar aus. Ein nächtliches Thier, welches von dem Marke verschiedener Gräser und Kerfen lebt. 100 cm (50 auf den Schwanz). Röthlichgrau, Ohren und Schwanz schwarz. In den Bambuswäldern Madagaskars. Chiromysidae, s. Fing-erthiere. Chironectae = Armflosser. Chironectes Cnv. = Antennarins Commers. Chironectes Jlliger, Schwimmbeutler, Gattung der Beutelratten. Mit Schwimmhäuten zwischen den grossen Zehen der Hinterfüsse. Art: Gebänderter IQQ Chironemus— Chlorops. Schwimmbeutler, Yapok (Ch. variegatus llliger). 40 cm, Schwanz ebenso lang. Der dichte seidenweiche Pelz grau mit 6 braunen Querbinden, unten weiss. Lebt von Fischen. An den Küsten Südamerikas. Chironemus Cuv., s. Cirrhitidae. Chironomidae, s. Znckmücken. Chironoinus M;/., Gattung der Fliegen (s. d.). Chiroptera, s. Fledermäuse. Chirotes Dum., Gattung der Amphisbaenidae, s. Ringelechsen. Cliiroteuthis (griech. Hand-Tintenfisch) Orbigny, s. Octopoda. Chirotherium, s. Clieirotherium. Chirothitlae Gray, Familie der Amphisbaenoidea, siehe Chirotes und Ringelechsen. Chiruantilope, Pantholops Hodgsonii Hodg. Mit laugen leierförmigen Hörnern. In grossen Herden auf den Hochebenen Tibets. Chirurg, Acronurus melanurus C.V., s. Stachelschwänze. Chitio, s. Gliederfüsser und Epithelien. Chitinhaut, die äussere von Chitin gebildete Bedeckung des Gliederthier- leibes, s. Gliederthiere. Chitinogenmemhran , Hypo dermis, die oberste Zelllage des Glieder- thierkörpers. Chiton L., s. Käferschuecken. Chitouellus L'im.. s. Käferschnecken. Cliitonidae, s. Käferschuecken.^' Chlän = Kleiber (Sitta). Chlaeuius Bondli, Gattung der Laufkäfer (s. d.). Chlamydococcus CJ. ßr. {Ghlamjdomonas Ehrenbg.), Flagellatengattung der Volvocinen. Meist rundliche, grünliche oder rothe Thierchen. Chlamydodera, 8. Laubenvög'el. Chlamydodon Ehrenb.^ s. Chlamydodontidae. Chlamydodontidae .S'^. , Familie der Infusoria hypotricha. Körper formbeständig, oft gepanzert, Bauchseite ganz oder theilweise dicht mit feinen Wimpern besetzt; Hinterende ohne Griffel; Schlund fischreusenartig. Gattungen: Phascolodon 5"^., Chilodon Ehrenh., Optisthodon St., Chlamydodon Eltrenb., Scaphidiodon St. u. s. w.* Chlamydophora (chlamys Mantel, phero trage), s. Heterophryidae.* Chlamydophorus Harlan, Gürtelmäuse, Panzerthiere, Mantelgürtel- thiere, Schildwürfe, Gattung der Gürtelthiere. Sehr kleine Zahnarme mit y wurzellosen, cylindrischen Backenzähnen, aus zahlreichen Querreihen rautenartiger oder rechteckiger Hornschilder bestehendem Rückenpanzer, welcher hinten jäh ab- fällt, ausserdem fast am ganzen Körper mit weissen, seidenartigen Haaren bedeckt, wenig entwickelten äusseren Ohren. Art: Schildwurf, Panzerthier, Mantel- gürtelthier (C. truncatus Harlan). 15 cm, Schwanz 4 cm. Lebt nach Art unseres Maulwurfes in den sandicren mit Cactusen bewachsenen Ebenen von Rio de la Plata. Hält sich den Tag über verborgen. Die Jungen sollen unter dem Panzer geborgen werden. Chlamydosaurus Grag (griech. Oberkleidechse), Krausenechsen, siehe Baumaganien. Chlaiiiydotlierium Sund, (griech. Oberkleidwildthier), ausgestorbene Gattung der Zahnarmen (Edentata). Arten: Ch. gigas Sund. Nashorngi'oss. Ch. Hum- boldtii Saal. Tapirgross. In den brasilianischen Höhlen gefunden. Chlamys Knock, Gattung der Blattkäfer. Flügeldecken runzlig. Dicke, gedrungene Käfer. Die meisten Arten aus Südamerika. Chlocia, s. Amphinomidae. Chloraemidae Quatref., Familie d. Borstenwürmer = Pherusidae Grube. Chloroperla Newm., s. Afterfrühlin^sfliegen. Chlorophanus Germ., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Chlorophthalmus Bonap. (griech. Grüngelbauge), Gattung der Salmonidae. Von Aulopus durch das grössere Auge und die kleine Strahlenzahl der Rücken- flosse unterschieden. Mittelmeer. Chlorops Meig., s. Acalyptera. Choaneu— Chorioidealspalte. 161 Choauen, choanae, s. Sängethiere (Sinnesorgane). Choeromeryx Pomel, Gattung der ausgestorbenen Anoplotherien. Clioeroiiiorpha E. Haeck. (griech. Scliweinsgestalt). Schweinförmige Säuge- tliiex-e. Umfassen die Obesa, Xiphodonta, Setigera, Anoplotlierida und Lophiodonta. Choeromorus Lautet, ausgestorbene Gattung der Säugethiere, den Borsten- thieren nahestehend. Im Süsswasserkalk von Sansans. C'hoeronycteris Lichtenst., s. Auura Gray. Clioeropoxamus Cuv., ausgestorbene Gattung der Bo r stenthiere. Im unteren Miocän. Choerops Rüppdl, Gattung der Lippfische. Indisches und austral. Meer. Choeropus Of/ilbi/, Beutel ferkel, Gattung der Peramelida. Schlanke, grossohrige, dünnbeinige Beutler mit zweizehigen Vorder-, vierzehigen verlängerten Hinterfüssen, spitzer, gestreckter Schnauze, abwärts gerichtetem Beutel, dünnem Schwanz. Art: Stutzbeutler (Ch. castanotis Gray). 29cm, Schwanz 12cm. Das lange weiche Haar braun oder braungrau, unten weiss oder gelblichweiss ; Schwanz oben schwarz, unten bräunlichweiss. Nährt sich von Insekten und Pflanzen. Baut im Grase Nester. Südaustralien. Clioerotherium Lautet, ausgestorbene Gattung der Borstenthiere. Miocän. Cholera Lair., s. Catops. Choloepus Illiger, Zweizehenfaulthiere, Gattung der Faulthiere. Schlanke Thiere mit zweizehigen Vorder-, dreizehigen Hintergliedmassen, mit bloss 6 — 7 Halswirbeln und 22 — 24 rippentragenden Wirbeln, 3 — 4 Lumbal-, 7 Sacral- und bis 5 Caudal wirbeln , ohne äusserlich sichtbaren Schwanz. Arten: Uuan, zweizehiges Faulthier (C. didactylus Illiger). 70cm. Graubraun, Gesicht nackt, schwärzlich. Die langen Haare laufen gegen das Kreuz wirbeiförmig zu- sammen. Von Guiana bis Honduras. Clioudracanthidae, Homlauskrebse, Familie der Schmarotzerkrebse. Körper gestreckt, wenig gegliedert, mit Auswüchsen und kurzem Hinterleib; vordere E^^derfusspaare zweizipfelig; Oberkiefer sichelförmig; Männchen zwergig, meist zu zweien an einem Weibchen. Gattung: Chondracanthus Del.* Chondrodactyliis Pe^ (griech. Knorpelfinger), Gattung der Geckotidae Gray. Choiidrophora (griech. Knorpelträger), s. Kiiorpelqualleu.* • Chondropterygii Cavier^ s. Knorpelfische. Chondrosidae, s. Lederschwämme."' Choudrostei Joh. Müller, Störschmelzschupper, s, Knorpelg'anoideti. Cliondrostoma Ar/ass., Nasen, Gattung der Weissfische (s. d.). Choudrostus, s. Antaceopsiden. * Choudrula (griech. Körnlein) Beck, Gruppe der Gattung Bulimus Scop. Vielfrassschnecken. Grösse, Gestalt und Farbe von Weizenkörnern. Clioiietes Fischer v. Waldltnm, ausgestorbene Brachiopoden. Die breite viereckige Schale mit geradem langem Schlossrand, der an der Bauchschale hohle Stacheln trägt. Im schlesischen Bergkalk, Choiiezipliius I)uv., ausgestorbene Gattung der Wale (und zwar der Hy p e r 0 o d o n t i a). Chorda, s. Walzenscheideii. * Chorda dorsalis, s. Wirbelthiere (Skelet) und Seescheiden. Cliordathier , Chordonium Ha''ckel. Hypothetische Würmerform, der geschwänzten Ascidienlarve nahestehend. Ausgangspunkt für die Ascidien und Vertebraten Chorda tympani, Nerv, aus dem N. facialis entspringend, im Zungen- nerv endend. Chordeiles Swains., Gattung der Nachtschwalben (s. d.). Chordonier = Cliordathier. Chordula nennt G. Jäger das Entwicklungsstadium, bei welchem eine Chorda dorsalis aufgetreten ist, die Segmentirung der muscularis aber noch nicht er- folgt ist. Chorioidea, s. Adei'haut und Choroidea. Chorioidealspalte, eine während der Entwicklung des Auges im Wirbel- Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 11 162 Chorion — Chrysophrys. thierembryo nach Schluss der Augenblasenspalte noch einige Zeit bleibende Lücke der Pigmentschichte der Aderhaut. Chorion, s. Brutpflege. Chorionhaut, secundäre, s. Sängethiere (Entwicklung). Choristopoda Daual (choristos getrennt, pous Fuss), s. Ringelkrebse. Choroidea, Ader haut, s. Wirbelthiere (Sinnesorgane). Chorologie Haeckel, die Lehre von der Verbreitung der Organismen auf der Erde in horizontaler und verticaler Richtung. Chorys arborea = AI au da arborea L., Heidelerche, s. Lerchen. Chromatische Function, s. Thiergeographie (Alpenmaus und Lebensbe- ziehungen der Thiere). Chromatophora, s. Kopffüsser.* Chromatophoreu, Färb st off träger, sind pigmentführende Zellen des In- teguments. Durch die Bewegung des Protoplasmas in diesen Zellen treten mannig- fache Färbungsveränderungen in kürzerem und rascherem Wechsel zu Tage. Solchen Farbenwechsel hat man ausser bei den Chamäleons bei einigen Schönechsen (Calotes)', Färberechsen (Polychrus), Braunenechsen (Ophryoessa), Anolis (Anolivis) und anderen Echsen, bei vielen Lurchen, Fischen, Pteropoden und Cephalopoden beobachtet. S. auch Fische. Chromis Günther, Gattung der Pharyngognathi (s. d.). (^hrotopterus Peters, s. Vanipyrus Geoffr. Chrudimer Pferd, schweres, hübsch geformtes Tramm- und Cavalleiüepferd, um Chrudim u^nd Pardubitz gezüchtet. Chrysaeus Hodgs., Cuon, Urhunde = Canis primaevus Hodg. Asiatische langleibige, breitköpfige Schakalhunde mit geradem buschigem Schwänze. Chrysalis, Puppe, s. Insekten.* Chrysemis Gray, Schildkrötengattung. Gehört zu Clemmys Wagler. Chrysididae, s. Goldwespen.* (ihrysipterus Hiibii., Feuerfalter, s. Bläulinge. Chrysochloris Cuvier, Goldmulle, Gattung der Maulwürfe. Metallisch glänzende Maulwürfe mit 36 — 40 Zähnen, ohne sichtbaren Schwanz, kurzem Rüssel, vierzehigen bekrallten Vorderfüssen , normal gebauten Hinterfüssen. Die Backen- zähne einfach prismatisch. Arten: 1) Goldmaulwurf (Chr. capensis i>eswares^). Kleiner als unser Maulwurf. Am Cap. 2) Langhaariger Gold muH (Chr. villosa SmifJi). 14 cm. Gelblichbraun schillernd mit dunkelbraunen Sprenkeln. Natal. 3) Chr. obtusirostris Feters. 15 cm. Dunkelbraun mit kupfrigem oder goldgrünem Metallglanz. Mozambique. Chrysochraon Fisch., Gattung der Feldheuschrecken (s. d.). Chrysoehroa Sd., Gattung der Prachtkäfer. Prächtige Käfer; die meisten aus Lidien. Chrysoeoccyx Bn'ss., Goldkukuke, s. Kukuke. Chrysocolaptes Bhjtlt., Gattung der Spechte (s. d.). Chrysocyon H. Sm., Goldhunde = Canis jubatus Desm., Mähnenwolf, Guara. Wolfähnlicher, hagerer, hochbeiniger, spitzschnauziger, gelblich zimmtrother Hund mit schwarzer Mähne. Südliches Südamerika. Jagt kleinen Säugern nach. 1,3 m lang, 70 cm hoch. Chrysomela L., Gattung der Blattkäfer (s. d.). Chrysomelidae, s. Blattkäfer. Chrysomitris B(ji(^ = Fringilla spinus L., Zeisig, s. Finken. Chrysopa Lcach (griech. goldäugig), Perlenaugen, Gattung der Hemero- biina, s. Grossflügler. Chrysopelea Boie (griech. Goldschwarz), Gattung der Baumschlangen (Dendrophidae). Chrysopetalidae Ehlers, Familie der Borstenwürmer. Am Boden herum- kriechende Meereswürmer mit glänzenden Schuppen, ein- und zweirudrigen Füssen. Gattungen: Chrysopetalum Ehlers mit Chr. fragile Ehlers, prächtig goldig glänzend; Rhavania Scltmarda. Chrysoplirys Gyr.; Goldbrassen, Gattung der Meerbrassen (s. d.). Vorne mit starken, etwas abgestumpften Kegelzähnen in einer Reihe, an den Seiten mit mindestens 3 Reihen abgerundeter Mahlzähne. Arten: Echte Dorade (Chr. Chrysops — Ciclarideae. 1(53 aurata Xm«e). 30 — 60 cm. Silbergrau, bläulich oder grünlich schimmernd, jeder- seits mit an 20 schmalen, goldgelben Längsstreifen; auf dem Kiemendeckel und zwischen den Augen ein goldgelber Fleck. Atlantischer Ocean ; einer der gemeinsten Fische des Mittelmeeres. Wird auch gesalzen und marinirt genossen. Wurde schon zur Eömerzeit in tieferen Fischbehältern gezogen. Nährt sich von hart- schaligen Weich thieren. Chrysops Mg., s. Bremsen. Chrysothrix Wagner, Gattung der Pithecidae. Langschädelige Affen, deren Hinterhatiptloch weit vom hinteren Eande entfernt ist. Art: Saimiri, Todtenköpfchen, Titi (Chrysothrix sciurea Wafpier). 75 cm (40 auf den Schwanz). Ein schlanker, zierlicher Affe mit langen Gliedmassen, mit auffallend entwickeltem Hinterhaupte. Schlingt beim Schlafen den langen Schwanz boaartig um Hals und Leib. Gelblicholivengrün. Liebt besonders Insekten und Spinnen. Bei den Eingeborenen seines schmucken und heiteren Wesens wegen sehr beliebt. Chrysotis, s. Amazonen. Chrysotoxum Meiiberg, Magenthierchen, Prothelmintbes Oerst. und Dies., Urwürmer,Infusorium ChaosLwne. Bilden eine den Flagellaten und Suctorien gleichwerthige Ordnung der Infusorien im "weitesten Sinne. Der Körper ist im Allgemeinen kugelig, ei-, Scheiben-, walzen-, trichter- , glocken- , faden- , oder stabförmig , manchmal ohne bestimmte Gestalt („metabolisch") und bis zur Kugelform zusammenziehbar; er ist weiters durch- sichtig, farblos oder grünlich bis röthlich gefärbt. In den meisten Fällen wird er durch eine zarte, durchsichtige Cuticula nach aussen abgeschlossen, die nur an den Durchbruchstellen der Körperanhänge unterbrochen ist; im Uebrigen ist sie höchst mannigfaltig ausgebildet. Unter der Cuticula liegt das Körperparenchym , das deutlich eine Eindenschichte und eine Marksubstanz unterscheiden lässt. Die erstere zeigt eine verschiedene Zähigkeit und Consistenz und es ist die Leibessubstanz um so mehr formveränderlich , je geringer die Diflerenzirung dieser ist ; die formbe- ständigen Arten können die Totalform des Körpers nur in sehr geringem Grade oder gar nicht ändern , während gepanzerte sogar eine glasartig starre Oberfläche und gar kein Contractionsvermögen zeigen; der Panzer selbst kann übrigens porös (z. B. Coleps) oder facettirt sein (z. B. Dictyocystis). In seltenen Fällen sondert die Körperhaut sogar ein Gehäuse ab (z. B. Vaginicola). Die Rindenschichte ist die Matrix der Körperanhänge, welche als biegsame Wimpern (Cilia) und Geissein (Flagella) auftreten und für die systematische Eintheilung verwendet wurden. Erstere erscheinen als einfache Haarbildungen structurlos und zeigen auch losge- löst langdauernde Bewegungen; sie bekleiden entweder den ganzen Körper oder nur einzelne Stellen desselben, oder bilden hervorragende Haarlinien oder Haar- kämme; darnach werden die Unterordnungen der Holo-, Hetero-, Peri- und Hypotricha unterschieden. Besonders auffällig sind sie in der Nähe des Mundes, wo sie die sog. „adorale Wimperzone" bilden, die weniger als Bewegungs-, denn als Strudelorgan dient. Die Geissein sind nur spärlich anzutreffen und be- wegen sich peitschenförmig. Durch Verwachsung mehrere Haare entstehen Borsten (Setae) und Stacheln (Aculei), welche gerade oder gekrümmt sein können; im ersten Falle heissen sie Griffel (Styli), im zweiten Haken (Uncini); in beiden zeigen sie meist eine ganz charakteristische Anordnung. Unter diesen Parenchymbildungen liegt eine den Muskeln ähnlich wirkende Schichte einer gestreiften oder körnigen Substanz, des Myophan, sowie die sog. Trichocysten oder Nesselkapseln, stabförmige Körper, welche oft einzeln, oft in Gruppen beisammen auftreten; sie enthalten angeblich einen feinen vorschnellbaren Faden, der andere Thiere lähmen soll; nach der Deutung anderer Autoren stellen diese Organe Tastkörperchen vor. Ausserdem befinden sich im Aussenparenchym noch contractile Vacuolen, der Nucleus und der Nucleolus. Die ersteren, von Ehrenberg für Samenblasen ge- halten, sind meist in Mehrzahl, selten in Einzahl vorhanden, mit Flüssigkeit gefüllt und wandungslos. Sie bewegen sich rhythmisch, verändern dabei Gestalt und Lage, verästeln sich oder verschmelzen mit anderen (z. B. Paramecium) und zeigen Canäle, die selbst nach aussen führen sollen; manchmal sind zwei Blasen vorhanden, die abwechselnd spielen. Der Zweck dieses Organs ist ebenfalls unbekannt; nach einigen ist es Verdauungs- oder wenigstens Ernährungsorgan, nach anderen Wasser- gefässsystem , nach anderen Excretionsorgan. Fast noch unaufgeklärter sind der Nucleus und Nucleolus, die von Ehrenberg direct als Eierstock und Hoden ge- deutet wurden, jedenfalls aber für die Fortpflanzung wichtig sind. Die Marksub- stanz ist heller und flüssiger als die Eindensubstanz und schliesst zahlreiche Hohl- räume ein, die von Ehrenberg für Mägen gehalten wurden ; sie enthält Fetttropfen, Pigmente und kleine Körnchen, rotirt fortwährend und tritt durch mechanische Störungen über die Eindenschichte hinaus, ohne dass das Thier darunter zu leiden Cüiata. 165 scheint; grössere Verletzungen tödten es jedoch. Die Bewegung der Infusorien ist höchst mannigfaltig, indem die Thiere zum Kriechen, Rudern und Schwimmen, oft avich zum Schnellen ganz vorzüglich geeignet sind; die Bewegungen erfolgen rasch, oft pfeilschnell und scheinbar willkürlich. Manche besitzen ausser den zahlreichen beweglichen Körperanhängen noch rüsselartige Bildungen; nur wenige zeigen gar keine Bewegung, indem sie entweder zeitlebens angewachsen sind, oder nur zeitweise umherschwärmen; die Embryonen sind ausnahmslos beweglich. Das Sinnenleben der Infusorien ist, wenn auch niedrig und nicht an nachweisbare Nerven gebunden, entschieden und zwar auf der niedrigsten Stufe des Thierreichs zum ersten Male entwickelt. Obwohl die von Ehrenherg als Augen angesprochenen Punkte sich thatsächlich wohl nur als Pigmente erwiesen und die von Stein als Tastkörperchen gedeuteten Stäbchen auch als Nesselkapseln aufgefasst worden sind, ist den Infusorien doch wohl Licht- und Tastsinn nicht abzusprechen ; ersterer zeigt sich in der Unterscheidung von Licht xind Schatten, letzterer in der von Kälte und Wärme. Die Ei*nährung der Infusorien erfolgt nur beim Mangel eines Mundes direct durch die Haut (z. B. Opalina) ; in den allei-meisten Fällen wird die Nahrung durch eine besondere Mund Öffnung ( „ Cy clostom " ) aufgenommen. Diese besteht in einer trichterförmigen Vertiefung , welche durch die Stellung der Bewimperung ausgezeichnet erscheint, demPeristom und der adoralen Wimperzone. Sie führt meist in einen mit besonderen Wandungen versehenen Schlauch , die Speiseröhre, welche oft bewimpert , oft längsfaltig , oft sogar mit einem fischreusenförmigen Kauapparat bewaffnet erscheint (z. B. Chilodon); manchmal ist der Mund durch eine besondere Klappe (z. B. Glaucoma) oder einen bewimperten Deckel verschliessbar (z, B. Vorticella); manchmal fehlt der als Speiseröhre bezeichnete Canal. Die auf- genommenen Nahrungsstoffe bewegen sich im Innern des Körpers als Nahrungs- ballen, rotiren mit der Sarkode und häufen sich endlich in den Blasenräumen des Körpers an ; diese wurden daher von Ehrenberg für Mägen angesehen und die Thiere demnach als Polygastrica Ehrenberg bezeichnet. Die unbrauchbaren Nahrungsstoffe werden meist durch eine besondere Afteröffnung ausgeworfen (Enterodela Ehrenb.), die nur selten fehlt (Anentera EJirenh. etc.); im letzteren Falle geschieht die Ausscheidung durch den Mund. Die Stellung von Mund- und Afteröffnung ist gleichfalls sehr verschieden; oft liegen beide diagonal entgegen, oft beide nebeneinander; oft ist eine Oeffnung pol-, die andere bauchständig. Eine Verbindung beider, also ein Darm, fehlt ausnahmslos ; doch kann der After in einen Enddarm verlängert erscheinen. Die Nahrung besteht aus kleinen Pflanzentheilchen und Algen; anorganische Stoffe und narkotische Gifte wirken tödtlich; manchmal soll die Beute vor dem Verschlingen mittelst der Trichocysten getödtet werden (Didinium). Während man früher ziemlich allgemein glaubte, dass die Infusorien durch Urzeugung aus den dem Wasser beigemengten organischen Substanzen ent- ständen — ein Umstand, der durch das oft massenhafte Auftreten von Individuen an Stellen, wo sich ein Eindringen von aussen her nicht leicht erklären Hess, er- schlossen wurde, durch die im eingekapselten Zustande ganz ausserordentliche passive Beweglichkeit und Lebenszähigkeit jedoch leicht verständlich erscheint — gelten heute nur mehr Theilungsvorgänge als Fortpflanzungsart; die von Stein als geschlechtliche Fortpflanzung gedeuteten Vorgänge sind nach Bütschli nur Er- scheinungen einer ungeschlechtlichen Vermehrungsweise, namentlich derConjugations- acte, und haben nur mehr historisches Interesse. Die Theilung, mit welcher stets auch die Neubildung der Bewimperung sowie Verschmelzung und Theilung der Nuclei verbunden sind, ist meistens eine Quertheilung , selten eine Längstheilung (z. B. bei Vorticella) ; manchmal geht ihr eine Encystirung voraus, manchmal folgt eine solche; in einzelnen Fällen bleiben die Theilstücke unter sich verbunden und bilden auf diese Weise Stöcke (z. B. Epistylis, Carchesium). Die Conjugatiou, Zygose oder Syzygie, welche von den ältesten Forschern als Begattung gedeutet wurde, besteht im Allgemeinen darin, dass sich zwei Individuen zur Zeit der Ge- schlechtsreife mit den Mundtheilen fest aneinander legen und unter Verlust ge- wisser Organe zum Theile sogar verwachsen; dabei verändern sich dann Nucleus und Nucleolus ganz auffällig. Der Nucleus, früher als Eierstock gedeutet, ist ein meist runder, oft aber auch höchst verschieden gestalteter , hohler oder massiver Körper von gelblicher Farbe; manchmal sind mehrere Nuclei vorhanden. Der 166 Ciliata. Nucleolus, dem entsprechend als Hoden angesehen, liegt stets in seiner Nähe und erscheint weniger formenreich. Während nun Balhiani glaubt, dass bei der Con- jugation die Zoospermien des einen Theiles in den Nucleus des anderen eindringen, und Stein der Ansicht ist , dass die Zoospermien erst nach der Conjugation reif werden und in den Nucleus desselben Thieres eintreten, hat Bütschli nachgewiesen, ,dass diese beiden Organe nur den Werth eines Zellkerns besitzen und dass die nach der Conjugation sich aus denselben vollziehenden Umgestaltungen die jüngst ent- deckten, den Theilungsprocess der Zelle einleitenden Veränderungen echter Zell- kerne wiederholen." Die Conjugation geschieht in den verschiedensten Lagen, manche liegen mit ihren Bauchflächen aneinander (z. B. Paramaecium) , andere legen sich mit den Vorderenden aneinander (z. B. Coleps) und wieder andere legen sich seitlich aneinander und lassen die Mundöffnung frei (z. B. Oxytricha); die seit- liche Conjugation ungleich grosser Individuen („knospenförmige Conjugation"), von Voi'ticella u. a. hat sogar zur Annahme einer Knospung Anlass gegeben. Die Dauer des Vorganges beträgt Y-'~"12 Tage; manche lösen sich nie mehr ab. Im Allgemeinen scheint die Conjugation Regenerationsvorgänge des Nucleus und Nu- cleolus zu bewirken, und mit der Theilung cyklisch zu wechseln, so dass mit der ersteren die Vermehrung auf dem letzteren Wege aufhört und diese daher den Zweck hat, die bis dahin unthätigen Fortpflanzungsorgane zur völligen Entwicklung und Reife ihrer Producte zu führen. Damit stimmt auch überein, dass die zur Conjugation schreitenden Individuen meist von auffallender Kleinheit sind, nach der Trennung zu bedeutender Grösse heranwachsen und dann die Vermehrung durch Theilung beginnen ; später werden die Zeiträume zwischen der Theilung immer grösser, bis endlich ein Stillstand eintritt, auf den wieder Conjugation folgt. — Die Infusorien sind bis auf einige in feuchter Dammerde gefundene ausschliesslich Wasserthiere und finden sich in fliessendem , stehendem und sumpfigem Süss- wasser, sowie im Meerwasser oft in erstaunlicher Menge, so dass ihre Zahl nur durch äussere Hindernisse und in Folge von Erschöpfung in der Zeugung reducirt wird , andererseits aber auch das Leuchten des Meeres , sowie die Färbung von Gewässern durch sie bedingt wird. Schmarcla kennt 35 färbende Arten, welche die Gewässer grau, milchig, gelb, grün, roth, selten braun oder blau färben (incl. Flagellaten) , manche ei'zeugen auch derartige staub- oder hautartige Ueberzüge, so wie die rothen Natronseen Aegyptens , der rothe Schnee der Alpen und Polar- gegenden, die sog. blutigen Wässer und Regen durch Infusorien (im weitesten Wortsinne) hervorgebracht werden und zu den verschiedensten Sagen und Aber- glauben Anlass gaben. Dabei sind die Infusorien äusserst lebenszäh; manche be- wohnen Thermen, andere überdauern Kälteperioden von — 16** und leben zwischen Schnee und Eis der Gletscher; erfrorene erwachen nach dem Aufthauen wieder. Bei Verdunstung des Wassers encystiren sie sich und überdauern dann monatlange Trockniss; in Feuchtigkeit gebracht durchbrechen sie die Cyste und wei'den frei; darauf und auf der raschen Theilung beruht das oft plötzliche Auftreten der In- fusorien an Stellen, wo sie früher nicht beobachtet worden waren, und die damit zusammenhängenden Erscheinungen, wie die Panspermie der Luft, die Vergiftung von Substanzen und die Versandung von Flussmündungen. Manche Infusorien leben als Parasiten in anderen Thieren, wie in den Flüssigkeiten der Echinodermen, dem Darm der Würmer (z. B. Opalina), im Enddarm der Molche und Chaetopoden (z. B. Bursaria) , in Schweinen und Menschen (z. B. Balantidium) , in Insekten (z. B. Plagiotoma) und im Blute (z. B. Undulina sanguinis); andere leben als Ektoparasiten auf niederen und höheren Thieren (z. B. Colacium, Vorticella, Trichodinen) und besitzen hierzu besondere Klammer- und Haftorgane ; selbst in und an Infusorien leben wieder Infusorien. Eine ganz geringe Zahl von Arten lebt in feuchter Erde, in Höhlen und Bergwerken. Was die Verbreitung anlangt, so lässt sich schon aus der Einfachheit ihrer Organisation und der Lebensbe- dingungen erschliessen , dass ihre Verbreitung gleichmässiger und allgemeiner ist, als die anderer Gruppen und dass daher die Zahl kosmopolitischer Arten eine ziemlich grosse sein muss; dagegen sind nur wenige Arten dem Süss- und Salz- wasser gemeinsam. Vertical erheben sie sich über 3000 m ; auch bei 400 m Tiefe wurden sie im Meere aufgefunden. Die Zahl der bekannten Arten beträgt unge- fähr 700; von fossilen Formen haben sich natürlich nur die gepanzerten erhalten Cilioflagellata — Circulationsorgane. 1 67 und auch diese nur in höheren Schichten. Man theilt die Ciliaten nach der Körper- bewimperung in 4 Unterordnungen: 1) Holotricha St., 2) Heterotricha St., 3) Hypotricha St., 4) Peritricha St.* Cilioflagellata (griech. Wimpergeisselige), s. Peridiniidae Ehrenh.* Cimarrones heissen die wieder verwilderten Pferde in den Pampas Süd- amerikas. Cimbex, OL, Gattung der Blatt wespen (s. d.). Cimex L. = Acanthia, Gattung der Hautwanzen. Cimochelys Owen, ausgestorbene Schildkrötengattung der Chelonidae. Cimoliornis Owen, von Oiven als fossile Vogelgattung angesehen, aber identisch mit Pterodactylus diomedeus Pictet. Cinclidae Brehm, s. Cinclus und Turdidae. Cinclideu (griech. kigklis Gitter), s. Korallenpolypen.* Cinclus Beckstein, Wasse ramsein, s. Tnrdidae. Cinctochilina Stein, Familie der Infusorien und zwar der Holotricha mit bauchständigem; rechts liegendem Mund; Hautklappen zum Ergreifen der Nahrung. Ciiigulata Illig., Gürtelthiere, Familie der Zahnarmen. Umfasst die Gattungen: Dasypus L. und Chlamydophorus Harl. Ciiiixys Beil., Gelenkschildkröten, Gattung der Chersidae, siehe Testudinidae. Cinnyris := Nectarinia Illig., Gattung der Sonnenvögl (s. d.). Cinosternum Spix, Klappschildkröten; Gattung der Chersidae, s. Testudinidae. Ciona Sav. , Gattung der einfachen Ascidien (As^cidiadae), siehe Moiiascidiae. Cionella Jeffr., s. Achatina Lam. unter Schuirkelschnecken. Cionocraiiia, Kionocrania Stannius (griech. Säulenschädel), Unterordnung der Echsen. Umfasst die Familien: Lacertina, Chalcidea, Scincoidea; Pachyglossa, Ascalabota. Cionus Clairville, Blattschaber, Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Circaetos Viell. (griech. Weihadler), Schlangenbussarde, Gattung der Bussarde, s. Falconidae. Circe Schuhmaclier , Gattung der Venusmuscheln. Die meisten Arten im indischen und rothen Meer. Circulation, Kreislauf, s. Circulationsorgane. Circulationsorgane. Ihre Aufgabe ist es, den durch Verdauung der Nahrung entstandenen Nahrungssaft den verschiedenen Organen des Thierleibes zuzuführen. Bei den parenchymatösen Thiei'en; die zwischen der Körpei'wand und dem Darm- canale keinen besonderen Hohlraum haben, sondern statt desselben eine solide Bindegewebeschicht (Parenchym), dringt die Nahrungsflüssigkeit unmittelbar in die Gewebe des Köi-pers ein. So z.B. bei den Cölenteraten, den Trematoden, den Cestoden (die übex'haupt keinen Darmcanal haben). Wo aber, und das ist bei weitaus den meisten Thieren der Fall , zwischen Darm und Körperwand eine eigene Leibeshöhle (Coelum) vorhanden, kommen die Nahrungssäfte, nachdem sie von den Darmwänden aufgesaugt worden, zuerst in die Leibeshöhle, erfüllen dieselbe als Blut und strömen im einfachsten Falle, durch die Bewegungen der Leibeswand oder durch eigene Wimperbewegung in Motion gebracht, in der Leibes- höhle hin und her oder werden bei den höher organisirten Thieren durch eigene Canäle, Blutgefässe, in bestimmten Bahnen erhalten. Ist dieser Blutgefäss- apparat von der Leibeshöhle noch nicht vollständig abgetrennt, bildet letztere noch immer neben den Blutgefässen einen wesentlichen Theil des Circulationsapparates, so spricht man von einem offenen Blutgefässsystem, in welchem Falle das Blut einmal die Blutgefässe und dann die mit ihnen verbundene Leibeshöhle durch- fliesst. Erscheint hierbei die Leibeshöhle gleichsam in Gestalt verbreiterter Bezirke (Lacunen) zwischen den canalartig verengten Blutgefässen, so nennt man ein solches Blutgefässsystem ein lacunäres. Wo aber, wie bei den Vertebraten, das Blutgefässsystem von der Leibeshöhle völlig getrennt ist, nennt man dasselbe ein offenes, bei welchem dann nur die in den Blutgefässen circulirende Flüssisrkeit, 2(33 Circulus venosus — Cirrus. zum Untersclaiede von der Flüssigkeit der Leibeshöhle, Blut (im engeren Sinne) genannt wird und dasselbe durch abwechselndes Zusammenziehen und Ausweiten eigener Muskeln hin und her getrieben wird. Diese Muskeln bilden sich in der Regel an einer ganz bestimmten Stelle in hervortretender Weise, welchen Mittel- und Ausgangspunkt der Blutbewegung man das Herz und dessen Contractionen und Erweiterungen man Pulsationen nennt. Jede Contraction des Herzens (Systole) treibt das Blut durch eigene Oefifnungen (Ostien) heraus, worauf eine unmittelbar folgende Erweiterung (Diastole) das Blut wieder durch die Ostien einströmen macht. Eigene Klappen an den Ostien, nur nach einer Richtung sich öffnend, reguliren dieses Aus- und Einströmen. So jagen die Blutwellen in rascher Folge hintei*einander her vmd gelangen immer weiter in den Körper. Die Arterien, Pulsadern, Schlagadern führen das Blut aus dem Herzen, die Venen, Blut- adern führen das Blut dem Herzen zu; in überaus feinen Endästchen (Capillar- ge fasse) stehen die Arterien und Venen miteinander in Verbindung. Am Rück- strömen durch die Klappen verhindert, in bestimmte Bahnen getrieben, durch das nachströmende Blut vorwärts geschoben geräth das Blut in eine beständig kreisende Bewegung (Kreislauf). Weiteres siehe bei den grossen Thiei-gruppen : Wirbel- thiere, Säugethiere, Vögel u. s. w. Circulus venosus, s. BauchfUsser.* Circumpolarität, s. Thiergeographie. Circus Lacep., Feldweihen, Gattung der Weihen, s. Falcoiiidae. Cirollana, s. Aegiden. Cirratulidae Oers^,, Familie der Borstenwürmer. Rothblütige, meist ganz von Schleim umhüllte Meerwürmer mit kleinem Kopf ohne Anhänge, zahnlosem Schlund, fadenförmigen rothen oder gelben Kiemen. Gattungen: Cirratulus Lam., Cirrhoneris, Andoninia, Heterocirrus u. s. w. Cirreii, Ranken, die gegliederten fadenförmigen Stielanhänge der Haar- sterne, s. Haarsterne. Cirrhen nennt man die Barteln, die rankenartigen Flossenstrahlen, Haut- fransen, Hautläppchen und ähnliche Lockorgane vieler Fische. S. Raiikenfüsser. Cirrhi = Cirrhen, Cirrhi dorsales, Rückenkiemen, s. Borstenwiirmer.* Cirrhi ventrales, Bauchkiemen, s. Borstenwiirmer.* Cirrhipates, Gattung der Antipatharia (Korallenordnung). Cirrhites Cuv., Gattung der Cirrhitidae (s. d.). Cirrhitichthys, s. Cirrhitidae. Cirrhitidae, Familie der Stachel flosser und zwar der Perciformes. Seit- lich zusammengedrückte, längliche Meeresfische mit ungetheilten unteren Strahlen der Brustflosse. Stachelförmige Zähne. Gattungen: Cirrhites Ctiv., Ranken- barsche, Chironemus Cuv., Cirrhitichthys, Chilodactylus Cuv. Indisches und australisches Meer. Cirrhobranchiata, s. Röhrenschnecken.* Cirrhoneris, Gattung der Cirratulidae (s. d.). Cirrhopedia Cuv., s. Rankeufüsser.* Cirrhusbeutel, s. Saugwürmer.* Cirri tentaculares, Fühlerzirren, s. Borstenwiirmer.* Cirripedia Lam. (cirrus Ranke, pes Fuss), s. Rankeufüsser.* Cirripedia abdominalia, s. Abdominalia.* Cirripedia apoda, s. Apoda.* Cirripedia operculata, s. Operculata.* Cirripedia pedunculata, s. Pedunculata.* Cirrohranchiata Blainv. (lat. Fransenkiemer), Ordnung der Gastropoden, s. üentalinm. Cirrostomi Owen, (griech. Rankenmäuler) = Leptocardii. Cirroteuthidae, Familie der Octopoda (Achtfüsser) (s. d.). Cirrotenthis Eschr., Gattung der Cirroteuthidae, s. Octopoda. Cirrus J. Soioerhj, ausgestorbene Schneckengattung. Links gewunden, kreisei- förmig kegelig. C. nodosus. Tm unteren Oolith Englands. Cirrus heisst das männliche Begattungsorgan bei den Plattwürmern. CiiTusbeutel — Clangula. 169 Cirrusbeutel heisst bei den Band- und Saugwürmern der Raum, in den das Begattungsorgan zurückgezogen werden kann. Cis Latr., Gattung der Holzbohrer (s. d.). Cistela Geoffr., Pflanzenkäfer, s. Cistelidae und Schwarzkäfer. Cistelidae, Familie der He t er om er a. Kopfschief; Fühler llgliedrig, Fuss- klauen kammförraig. Gattungen: Cistela Fabr., Prionychus SoL u. s. w. Lite- ratur : Reitter in Verb, zool.-bot. Gesellsch. Wien. 18. Siehe auch Sohwarzkäfer (Cistela).* Cisteusäng'er, s. Cisticola Less. und Maluridae. Cisticola Less., Cistensänger, Gattung der Maluridae (s. d.). Cistudo Dum. Bibr. = Emys lutaria Marsili, s. Testudiiiidae. Citharoedus, s. Holacauthiis. Citigrradae, s. Wolfspinnen. * Citriiiella Bonap., Citronenzeisige, s. Fringilla citrinella L. unter Finken. Citroneuflnk, Fringilla citrinella L., s. Finken. Citronengans = Fuchsente. Citronenvogel, Charadrius morinellus Z., Morinellregenpfeifer = Eudromias morinellus Boie^ s. Regenpfeifer. Citronenzeisig, Citrinella Bonap. = Citronenfink. Civette, s. >iverra. Cixius Latr., Gattung der Leuchtzirpen (s. d.). Cladius III., Gattung der Blattwespen (s. d.). Cladobates Ciw., Spitzhörnchen, Gattung der Spitzmäuse. Eichhörnchen- ähnliche Spitzmäuse mit sehr langer spitzer Schnauze, mit buscbigem Schwanz, grossen Augen, fünfzehigen Gliedmassen, dichtem weichem Pelz. Leben auf Bäumen und nähren sich von Insekten und Früchten. Arten: 1) Tana (Cl. tana Wagner). 30 cm, Schwanz 25 cm. Schnauze sehr lang, Schwanz sehr buschig. Dunkelbraun bis schwarz. Leicht zähmbar. Borneo, Sumatra. 2) Cl. Ellioti Wagner. Etwas kleiner. Kopf kürzer, Schwanz nicht so buschig. Heller gefärbt. Bewohnt die östlichen Ghats. 3) Javanisches Spitzhörnchen (Cl. javanicus Wagner). 17cm, Schwanz 18 cm. Schnauze kurz. Schwarzbraun oder olivenfarben , fahlgelb ge- sprenkelt. Java, Borneo, Sumatra. 4) Mausartiges Spitzhörnchen (Cl. mu- rinus Wagner). 11 cm, Schwanz 11 cm. Schwanz weniger behaart. Gelblichbraun, Westküste Borneos. Cladobranchiata Br., s. Astkiemer.* Cladocera Latr., (klados Zweig, keras Hörn), s. Wasserflöhe. * Cladocoecida HaeckeJ, Markschalenradiolarien, Rhizopodenfamilie der Radiolaria. Mit von der Centralkapsel umschlossener Gitterkugel, von welcher radiale Stacheln ausgehen. Cladocora M. Edw. u. Halme, Gattung der Steinkorallen und zwar der Oculinaceen. Rasenförmige Colonie mit durch seitliche Knospung entstehenden, seitlich freien, röhrenartigen Einzelpolyparen. C. cespitosa L. Bedeckt fusshoch weite Strecken des Mittelmeeres. Cladouema Duj., Gattung der Hydroidenfamilie Gymnoblastae, mit spärlich verzweigten Polypenstöckchen. Cladonemidae Gegenb., Familie der craspedoten Medusen und zwar der Oceanidae Gegenb. (Anthomedusa Haeck.). Tentakel mit Nebenfäden versehen; Mundöffnung einfach oder mit Lippen versehen. Gattungen: Ciadon ema, Ctenaria, Clavatella u. a. Cladophis A. Dum., Gattung der Peitschenschlangen (Dryophidae). Westafrika. Cladiis, Stammast. Haeckel schiebt im Thiersystem zwischen Phylum = Typus und Classe Cladus ein. Clainatores, s. Schreivögel. Clamidotherium L^«^f^, fossile Gattung der Zahnarmen, s. Glyptodontidae. Clanculus Montf., Untergattung von Trochus. Clangula Flemm., Schallenten = Fuligula clangula L. u. islandica Gattung der Tauchenten (Fuligulidae) (s. d.). 170 Claportiden— Climacostomum. Claportiden Latr. = Onisciden. Ciarias Gron., Aalwelse, s. Welse. Classenböcke = Verdichtungsböcke. Classeusprung heisst in der Schafzucht jene Paarung, bei welcher zu den Mutterschafen mehrere geeignete Böcke gebracht werden, ohne dass das Sprung- geschäft derselben weiter controlirt wird. Classification, s. Thiersysteni. Clathrulinidae Cl. (oder Desmothoraca), Familie (oder Unterordnung) der Heliozoa. Körper mit zusammenhängender kieseliger Kugelhülle. Gattungen: Clathrulina denk., A'strodisculus Gr., Hedriocystis Hertw. u. Less.* Clathurella Carpenter =: Defrancia Millet = Rhaphitoma Brusina, Gattung der Pleurotomidae. Deckellos, mit kurzem Canal, gegitterter Sculptur. Clausula Drap., Schliessmundschnecken, Gattung der Schnirkel- schnecken (s. d.). Clansilium, s. Lungenschnecken.* Claya, Keule, s. Spinnen.* Clava 0. Fr. Müller, Marine Gattung der Clavidae (s. d.). Ciavagella Lam., Gattung der Gastrochaenidae. Clavatella Hinks, Hydroidengattung der Gymnoblasten. Bewohnen vor- herrschend die von der Ebbe gebliebenen Lachen und Tümpel. Die einzelnen Hydranthen entspringen einem kurzen Hydrocaulus; jeder Kranz besteht aus 6 — 8 Tentakeln, die starke Nesselköpfe besitzen. Eleutheria dichotoma ^«a^re/". sind die Pianoblasten dieser Hydroiden. Clavati, Belemniten mit verlängerter Scheide mit Seitenfurchen. Siehe Belemnitidae. Clavellinidae, Ascidiae sociales, Familie der Monascidiae. Aestige Stöcke; Einzelthiere gestielt, oft mit 3 Körper abschnitten. Gattungen: Clavellina Sav., Perophora Wiegm.* Clavicula, Schlüsselbein, s. Sängethiere (Skelet). Clavidae, Familie der Tubulariae. Polypenstöckchen mit chitinartigem üeberzuge; Polypen keulenförmig mit zerstreuten fadenförmigen Tentakeln; Ge- schlechtsgemmen am Polypenkörper entspringend, meist nicht sich ablösend. Gat- tungen: Clava Müll., Cordylophora Alhn. u. s. w.* Clavigeridae, Keulenkäfer, s. Claviger Preijssler unter Zwergkäfer. Clavus, s. Wanzen.* Cleistocarpidae Clk. (griech. Verschlossenfrüchtler) , Familie der Becher- quallen. Genitaltaschen und vier mit ihnen abwechselnde Nebenräume der Magen- höhle vorhanden. Gattungen: Craterolophus Clk., Manania Clk., Depastrum Gosse u. s. w.* Clemmys Wagl., Gattung der Chersemydae, s. Testudinidae. Cleodora Per. u. Less., Gattung der Hyaleidae, s. Thecosoinata. Clepsidrina Hammersch. = Gregarina L. Duf., Gattung der Gregarinen. Körper mit flacher Scheidewand. Kopf entspringt warzenartig am vorderen Ende, In der Jugend festsitzend. Clepsinidae Grube, Familie der Blutegel. Rüssel vorstreckbar, rohrartig, kieferlos. Blut farblos. Clepsis complanata L. 3 Augenpaare. Clepsydra Schum. = Aspergillum Lam., s. Gastrochaenidae. Cleptes Latr., Gattung der Goldwespen (s. d.). Cleridae, Buntkäfer, Familie der Pentamera. Flügel und Körperhaut ziemlich weichhaax-ig ; oft bunt; Larven meist von Insektenlarven lebend. Gattungen: Clerus Geoffr. (Thanasimus Latr.) mit Cl. formicarius L.; Trichodes Herbst, Immen- oder Bienenkäfer, mit Tr. apiarius L., gemeiner Bienenfresser, in Bienenstöcken; Corynetes Pai/k (Necrobia Latr.), Kolbenkäfer; Tillus Ol; Opilus Lati-. Clerns Geoffr., Buntkäfer, s. Cleridae. Cleveland-Pferd, kräftiges, grosses, jetzt nur mehr vereinzelt zu findendes Wagenpferd, aus dem schweren Yorkshirepferd hervorgegangen. Cliidae = Clionidae. Climacostomum Stein, Gattung der Infusorien und zwar der Hetero- t r i c h a , Familie Spirostomidae. Clinotarsus— Coati. 171 Clinotarsus Mivart, Gattung der Ranina (s. d.)- Froschlurche mit Zähnen am Ober- und Zwischenkiefer, aber ohne Gaumenzähne, mit freier, hinten tief ein- geschnittener Zunge, ohne Ohrdrüsen, aber mit einer drüsigen Falte an jeder Körper- seite, sehr grossem aber nicht sehr deutlichem Trommelfell, mit Zehenschwimm- häuten. Eine Art, deren Vaterland nicht bekannt. Clio 0. F. Müller, s. Clionidae. Clione Pall. = Clio 0. F. Müller. Clionidae, Familie der Flügelfüsser (Gymnosomata). Körper spindel- förmig; Fühler mit Saugscheibchen. Gattungen: Clio 0. F. Müller, Clione Pall. mit Cl. borealis Brug., Walfischaas, Walfischspeise. In ungeheurer Menge in den nordischen Meeren. Bildet mitLimacina arctica die wichtigste Nahrung der Wale und vieler Vögel. Cliopsis Trosch. Cliopsis Troschel, Gattung der Cliopsidae (s. d.). Clitellum, s. Borstenwürmer.* Clitoris, Kitzler. Weibliches Wollustorgan bei vielen höheren Wirbel- t liieren (s. d.). Cloakensipho, s. Muschelthiere.* Cloe Burm., Gattung der Eintagsfliegen (s. d.). Clotho Gray, Parzenotter = Ecliidiia. Clubonia, Spinne, s. Atlasspinue. Clupea Artedi, Häringe, Gattung der Häringe. Clupeidae, s. Häringe. Clydesdaler Pferd, Elephantenpferd, bestes Kari'enpferd Englands. Clymeiiia Münster, fossile Cephalopoden. Der Gattung Nautilus ähnlich. Windungen von aussen sichtbar. Hauptsächlich im Devon. Clymenidae Quatref. = Maldanidae Sav., Familie der Borstenwürmer. Clypeaster La7n. (griech. Schildstex-n) = Echinanthus Gray. Halbregel- mässige Seeigel, länglich fünfeckig. C. rosaceus L., 16cm lang. Westindien. Clypeastridae, Familie der Schildigel. Scheibenrand ohne Einschnitte. Gattungen (der ünterfamilie) : Fibularia Lam., Clypeaster Lam., Laganum A7.* Clypeastrideas (griech. schildsternähnlich), s. Schildigel. Clypeus, Kopfschild, s. Insekten.* Clythra Laich., Gattung der Blattkäfer (s. d.). Cly tia Lamoreux, Hydromedusengattung der Campanularidae(Eucopidae). Polypenstöckchen wenig verzweigt; die Hydranthen der Stöckchen mit glockenartiger Hydrotheca und starkem Rüssel, den die Tentakel umgeben. An den Küsten des atlantischen Oceans häufig. Clytus Laich., Widderkäfer, Gattung der Cerambycini, s. Bockkäfer. Ciieiiiidophorus Wagler, Schienenechsen, Gattung der Ameividae, Schienenechsen. Nasenlöcher ganz nahe an der Schnauzenspitze. Schwanz läng- lichrund, ohne Kamm. Die Vorderfüsse vorne^ die Schienbeine unten mit doppelter Schilderreihe. Hinterfüsse fünfzehig. C. armatulus Cope, C. maculatus Fischer. Am Columbia. Cnemidotus Er., Gattung der Schwimmkäfer (s. d.). Cneorrliinus Schönh., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Cnetocarapa Steph., P rocessionsspinner , Gattung der Notodontina, s. Spinner. Cuidae (griech. Brennnessel), s. Nesselthiere. Cnidaria Haeck.., s. Nesselthiere.* Cnidoblasten (griech. Brennnesselkiemer), s. Nesselthiere.* Cnidocil, s. Nesselthiere.* Cnidocils, Nesselfäden, s. Hydroiden.* Coach-dog nennen die Engländer den dalmatinischen Tigex'hund. Coagulation, G e r i n n u n g. Coaita, Ateles paniscus Geoffr. Ein Klammeraflfe Südamerikas. Tief- schwarz, mit röthlichem Gesicht. Coandn, s. Cercolebes. Coanus, Untergattung von Cervus (s. d.), Coati, geselliger, s. Nasua. Coati, weissriisseliger, s. Nasua. \'J2 Cob— Cölacanthiden. Cob, gedrungenes, kräftiges, englisches Reit- und Zugpferd. Colbitis Günther, Gattung der Weissfische (s. d.). Coccia Günther, Gattung der Sternoptycliidae (s. d.)- Coccidae, s. Schildläuse.* Coccinellidae, s. Marienkäfer.* Coccospliäreii (griech. Granatapfelkern , Kugel) , kugelige Discolithen und Cyatholithen enthaltende Kugeln, welche in Bathybius beobachtet wurden.* Coccosteus A;/., Gattung der fossilen Panzerganoiden(Placodermata, Phractosomata). Mit grossem Kopf, länger als der Rumpf, ohne ruderförmige Brustflosse, nacktem Schwanz. Im Devon. Coccothraustes Brisson, Kembeisser, Gattung der Finken (s. d.). Coccus L., Schildläuse, Gattung der Schildläuse (s. d.). Coccygomorphae Huxley = Leichtschnäbler (Levirostres) ReicJienb. Coccyg'US Vieill.^ Fersenkukuke, s. Knkuke. Coecystes Glog., Heherkukuke, s. Kukuke. Cochenille heisst das getrocknete, den prächtig rothen Farbstoff Karmin- säure enthaltende Weibchen der Cochenillelaus (Coccus cacti). Cochiii-Bantams, s. Bantams. Cochiiichiua-Huhii, s. Haushuhn. Cochlea L. (lat. Schnecke), früherer Name für alle Schalthiere mit deut- licher spiralgewundener Schale ohne Scheidewände, besonders für die Landschnecken. S. Conchae. Cochlea/ Schnecke, s. Wirbelthiere (Sinnesorgane). Cochlicella Ferrus., Gattung der Schnirkelschnecken. Schale thurm- artig verlängert. Cochlides Pallas, natürliche Ordnung der Würmer Linne's. Umfasst die Schalthiere mit einfacher Schale, die Nacktschnecken und die nackten Kopffüssler. Coehliophagus Dum. Bibr. (griech. Muschelfresser), Gattung der Nacht- baumschlangen. Südamerikanische Schlangen. Cochliopotllum Hertw. u. Besser, Wurzelfüssergattung der Arcellidae. Cochlitoiiia = Achatina Barn., Gattung der Schnirkelschnecken. Coehloceras Hauer, s. Aramonitidae. Cochlostyla Ferrusac (griech. Schneckensäule); Gattung der Schnirkel- schnecken. Landschnecken der Philippinen mit immer lebhaft gefärbter Schale, mit über 200 Arten. Cochylis Tr., Conchylis Tr., Gattung der Wickler (s. d.). Cocker, der zottige Wachtelhund und der König-Karls-Hund. Cocon, Gespinnst, s. Insekten.* Codoiiella, Gattung der Codonellidae Haeckel. Peritriche Infusorien des Meeres. Codonidae Haeck., Familie der Anthomedusae Haeck. Craspedote einfach gebaute Medusen. Einfache Mundöffnung ohne Arme oder Lippen, Tentakel hohl, astlos. Nach 7/a6'cA'e?Prototypus der Craspedotae. Unterfamilien: Dinemidae, Sarsiadae, Euphysidae, Amalthaeidae. Codoiiiiim Ilaeck. (griech. Glöckchen), Stammgattung der Sarsiadae. Magen mittellang. 4 Tentakel. Codonorchis (gi-iech. Glockenhoden), Gattung der Tiaridae. Medusen der Tiefsee mit 2 gegenständigen Tentakeln, mit stark entwickelten Sexualoi-ganen. Codonoston ^/^m. (griech. Glockenmund), bei den Medusen die Oeffnung, welche die Gommunication des Meerwassers mit dem Innern der ümbrellarglocke vermittelt. Codosiga Clark, Gattung der Cylicomastiges (Kelchgeissler) (s. d.), Coeca, Blinddärme, s. Verdaiiung'sorg'ane. Coeca pylorica, appendices pyloricae, Pförtneranhänge. Bei der Mehrzahl der Fische vorhandene blinddarmartige Ausstülpungen am Zwölffinger- darm. S. Fische (Verdauungsorgane). Coecidula Kugelann., Gattung der Coccinellidae (Marienkäferchen) (s. d.). Coecilia = Caecilia. Cöciliiden = Cäciliiden. Cölacanthiden, Coelacanthus Ag., Hohlknochenschmelzschupper, s. Crossopterygii. Coelenterata— Collateralgefässe. 178 Coelenterata Lenck., nicht Claus, s. Nesseltliiere.* Coelenterata Leuck., s. Schlauclithiere. * Coeliodes Schönh., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Coelioxys La^r._, Kegelbienen, Gattung der Stelina, s. Blumen wespen. Coeloceiitrura, Untergattung von Cylindrella. Coeloceras Hyatt^ s. Ammonitidae. ' Coelodeiidrida i/aecÄ-., Röhrenbaum-Radiolarien, Rhizopodenfamilie der Radiolaria. Gitterschale intracapsulär ; von ihr strahlen hohle Radialstacheln aus, welche die Centralkapsel durchbohren. Messina. Coelodon Carpenter. Gattung der Entenmuscheln. Coelodon Lund. (griech. Hohlzahn), ausgestorbene Gattung der Riesenfaul- thiere (Gravigrada Owen). Südamerikanisches Diluvium. Coelodont, Reptilien mit einer Höhlung im Wurzelabschnitt der Zähne, s. Kriechthiere (Verdauungsorgane). Coelogenys Cia\, Gattung der Halbhufer. Nager mit ausserordentlich grossem Jochbogen und mit Backentaschen. Au den Vorder- und Hinterfüssen 5 Zehen. Die Ohren klein, der Schwanz stummelartig. Art: Paka(C. paca Reugger) in zwei Varietäten: Gelbes Paka. 70 cm. Gelblich- oder röthlichgrau mit 5 Reihen runder weisser Flecken an den Seiten. Paraguay bis nach dem Süden Brasiliens. Schwärzliches Paka. Etwas kleiner. Braunschwarz mit gleicher Zeichnung. Guiana und an den grossen Strömen des heissen Amerika. Ein nächt- liches Thier, welches sich an bewaldeten Flussufern flache Höhlen mit drei Aus- gängen gräbt. Cölom, Leibeshöhle, s. Circulationsorg'ane. Coeloma, s. Acoelomi. Cöloiiiaten, höher entwickelte Thiere mit Leibeshöhle (s. Cölom) zum Unterschiede von den Acölomaten, die eines solchen Hohlraumes entbehren. Coelopeltis Wagler (griech. Ausgehöhltschild), Gattung der Wüsten- schlangen (s. d.). Coelops Bli/th., Leistennasen, Gattung der Kammnasen (Rhinolophina). Javanische Fledermäuse mit C. Frithii Blgth., russige Kammnase. Coelosarciuae Ehrb. (griech. Holüfleischer), s. Schwämme.* Coenatoria Held, Gruppe der Gattung Helix, s. Schiiirkelsclmeckeii. C«":r,cl;r:biIdu-„ ( - K.ralIeop«I„en.. Coenobium, s. Syuascidiae.* Coenomyia Latr., Gattung der Waffenfliegen (s. d.). Coeuouymplia H. S., Gattung der Satyridae, s. Tagfalter. Cönosark (griech. Gemeinsam-Fieisch) = Sarkosom, die gemeinschaft- liche GrundmassC; in welcher die Individuen eines Polypenstockes eingebettet sind. S. Koralleiipolypen und Hydromedusen. Coenosia Meig., Gattung der Calypterae, s. Muscidae. Coenurus, s. Bandwürmer.* Coliors, Rotte. In der Systematik schaltet Haeckel zwischen Genus und Species die Cohorte, Rotte = Gruppe ein. ColSichim Ehrenberg, Gattung der Flagellatenfamilie Antasiaea Ehrenberg. Colaptes Swains. (griech. Meissel), Gattung der Spechte (s. d.). Colaris = Eurystoiims. Coleopliora ZU., Gattung der Motten (s. d.). Coleoplioridae (griech. Sackträger), s. Coleophora ZU. unter 3Iotteii. Coleoptera L., s. Käfer.* Q,o\e\i^ Ehrenberg, Gattung der Colepina. Holotriche Infusorien. Körper tonnenartig, gepanzert, Schlund kurz, längsfaltig. Collas Fahr., Gelblinge, Gattung der Weisslinge, s. Tagfalter. Coliidae, s. Mäuserög^el. Colinhuhn, s. Ortyx. Colins Briss., Mäusevögel, Klamm er vögel, s. MäusevögeL Collare, Halsschild, s. Insekten. Collare, Kragen, s. Sclimetterliug'e. Collateralgefässe nennt man solche Blutgefässe, welche zwischen zwei Stellen 174 Colletes — Colpidium. eine Nebencommunication vermitteln, damit, wenn dem Blute der Hauptcanal ver- sperrt ist, dasselbe auf dem Nebenwege zu seinem Ziele kommen kann. Colletes Latr., Seidenbienen, Gattung der Andrenina, s. Blumen- wespen. Colliculus semlnalls, caput gallinaginis, crista urethralis, veru montanum, Samenhügel, Schnepfenkopf, heisst eine median vorstehende erhabene Stelle an der Unterfläche der pars prostatica (Vorsteherdrüsenabschnitt) der Harnröhre bei Säugethieren. Collida Haeck., Gallertradiolarien, s. Thalassicollea CL* Colllgnation, krankhafte Erweichung der Gewebe. Collis, Hügel, nennt Dana die Erhöhung zwischen zwei oder mehreren Zellen einer Steinkorallencolonie. Collocalia Gray, Salangane, s. Mauerschwalben. Collospliaera J. Müller, Gattung der Eadiolarien und zwar der Poly- cytharia. Familie: Collosphaerida Ilafck. Das Skelet besteht aus einfachen Gitterkugeln, deren jede eine Centralkapsel umschliesst. Collosphaerida Haeck., gesellige Gitterkugel-Radiolarien, s. Collo- spliaera J. Müller. Collozoum y/ai'^rÄ-., Radiolariengattung der Polycytharia der IlaeckeV sehen Ordnung Pancollae, Gallertstrahlinge, Familie Sphaerozoida J. Müller. Ohne Skelet; die Centralkapsel enthält in der Regel eine centrale Oelkugel. Collum, Hals, s. Insekten und Wirbelthiere. Colobidae, s. Stummelaffen. Colol)ranchuS'S'c//war(/ö(griech.Darmkiemer), Gattung der Borstenwürmer und zwar der Familie Nerinidae Quatref. 8 eiförmige Blättchen mit Flimmerepithel umstehen den After, 4 Augen, 4 Fühler. Colobotis Brandt, Untergattung von Spermophilus Cuv. (Zisel). Colobus O^i/ft?/^ Stummelaffen, Gattung der Colobidae. Schlanke afrika- nische Affen ohne Daumen. Arten: 1) Der Guereza (C. guereza Waijner). 135 cm (70 auf den Schwanz). Sammetschwarz. Kehle, Stirnbinde, Kinn, Schwanzquaste und ein langhaariger Behang an den Körperseiten schneeweiss. Abyssinien. In kleinen Truppen bis 3000 m hoch im Gebirge. 2) M ahn en s tum mel äffe (C. polycomus Wayner). Grösser. Statt des Seitenbehanges eine hellgelbe Mähne. Guinea. Colon, Grimm darm, s. Verdauungsorg'ane. Colonialgefäss, s. Seescheiden.* Colonialnervensystem, s. Moosthierchen.* Colonie, s. Kolouienbildnng und ungeschlechtliche Fortpflanzung. Coloradokäfer, Kartoffelkäfer. Chrysomela decemlineata = Dory- phora decemlineata. Eiförmig^, schmutzig rothgelb, Flügeldecken ledergelb, schwarz gefleckt; von den 11 Flecken des Haisschildes der mittelste von der Form eines H oder V. Nordamerika. Den Kartoffelfeldern sehr verderblich. Das Weibchen legt bis über 1200 Eier in etwa 12 Partien an die Unterseite der Kartoffelblätter; die anfangs blutrothen, dann orangegelben, schwarzgefleckten Larven schlüpfen nach einer Woche aus, sind in etwa 3 Wochen erwachsen, graben sich in die Erde und verpuppen sich; schon nach 2 Wochen erscheinen die Käfer, denen in warmen Sommern noch eine dritte Generation folgen kann. S. Blattkäfer. Colossalität, Entwicklung von Colossalform durch die Naturzüchtung, Geringere Fruchtbarkeit, kleinere Zahl der Individuen, geringere Mobilität, min- dere Anpassungsfähigkeit machen Colossalformen die Concurrenz im Kampfe um das Dasein schwieriger. Die Colossalthiere sterben immer mehr aus. S. Nieder- gehende Thierwelt. Colossochelys Falco)ier u. Cantley (griech. Riesigschildkröte), ausgestorbene Gattung der Schildkröten, nahe verwandt mit Testudo. C. atlas F. u. C. 380 cm lang, 190 cm hoch. Tertiärzeit. Himalaya. Colostethiden Co^e (griech. Abgestutztbrüstler) , ohne Sternum und Epi- sternum, Familie der Raniformia Cope. Colostrum, das unreife, vor dem Gebären und kurz darauf abgesondei-te Sekret der Milchdrüsen. Colpidium St., Gattung der Leucophryina. Holotriche Infusorien. Coluber — Colyinbus. 175 Coluber L., Gattung der Nattern (s. d.). Colubridae, s. Nattern. Colubriformia = Alypodontia = Colubrina innocua V. Carus = Agiy- phodontia Dum. Bihr. = Opisthoglypha Dum. Bihr. = giftlose Schlangen, Unterordnung der Schlangen. Mit Zähnen im Oberkiefer und üntei-kiefer , mit soliden Hakenzähnen (doch kann der letzte Zahn des Oberkiefers ein Furchenzahn sein und auch eine kleine Giftdrüse haben). Mundspalte meist sehr ausweitbar. Familien: Warzenschlangen (Acrochordidae), Boaschlangen (Boidae), Pythonschlangen (Pythonidae) , Sandschlangen (Erycidae), Mond- schlangen (Scytaeidae), Wolfszähner (Ly codontidae) , Nachtbaum- schlangen (Dipsadidae) , Peitschenbaumschlangen (Dryophidae), Baum- schlangen (Dendrophidae), Wüstenschlangen (Psammophidae), Schlund- zähner (Rhachiodontidae), Wasserschlangen (Homalopsidae) , Nattern (Colubridae), Wenigzähner (Oligodontidae) , Zwergschlangen (Cala- maridae), Wickelschlangen (Tortricidae), Schildschwänze (üropeltidae). Die 15 ersten Familien bilden die Gruppe der Eurystomata mit erweiter- barer Mundspalte, die zwei letzten die Angiostomata mit nicht erweiterbarer Mundspalte. Coliibrina, s. Colubriformia und Protero^lyplia. Colubrina innoena = Eurystomata, s. Colubriformia. Colubriua veneuosa, s. Proterog-lypha. Colubrinae Günther, Unterfamilie der Colubridae. Schwanz nicht abge- setzt. S. Nattern. Columba B2)., Tauben im engsten Sinne, Gattung der Columbidae, s. Tauben. Columbatzer Mücke, Simulia maculata Meig., s. Kriebelmücken. Columbellidae, s. Täubchenschnecken. Columbella Lam., Gattung der Täubchenschnecken (s. d.). Columbia-Hühner, grosses, glänzendschwarzes Haushuhn, seiner grossen schmackhaften Eier wegen beliebt. Columbidae, s. Taubeu. Columella, s. Vögel (Sinnesorgane); Kriechtliiere (Skelet). Colnmella (Spindel), s. Bauchfüsser. ^ Columella parietalis (Säulchen), t ItorallennolTnen * Columella propria, S Koiallenpoiypeu. Columna, Säule, s. Haarsterne.* Columna yertebralis, Wirbelsäule, s. Wirbeltliiere (Skelet). Colurus Ehrenh., Räderthierchen, s. Branchionidae. Colus Gray, Gastropodengattung der Fasciolariidae. Colus Wagner (Saiga Gray), Rüsselantilopen, Gattung der Antilopen. Plumpe Zweihufer mit kurzen Nasenbeinen und rüsselartig aufgetriebener, blasig- knorpeliger, sehr beweglicher runzeliger Nase, leierförmigen , unten geringelten Hörnern. Art: Saiga, Saigack, Gorossun (C. tartaricus Forst.). 130cm. 80 cm hoch. Oben graugelblich, unten weiss, mit schwärzlich grauem Rückenstreifen. Wandert im Herbst zu Tausenden nach dem Süden, von wo sie im Frühling wie- der zurückkehrt, nährt sich von Salzkräutern. In den osteuropäischen und sibirischen Steppen. (Diese Gattung und die Gattung Pantholops Hodgson bilden die An- tilopae nasutae [wulstnasige Antilopen] Wagner) Colydiidae, Scheidenkäfer, Familie der Pentamera. Kleine nützliche Käfer mit meist llgliedrigen keuligen oder geköpften Fühlern, stets 4gliedrigen Füssen, queren, halbwalzigen Hüften. Leben unter Baumrinden, in Bohrlöchern der Bäume, in Pilzen. Die langgestreckten Larven stellen den Borkenkäferlarven nach. Gattungen: Colydium Fahr., Cerylon Latr., Synchitodes C)-otch = Ditoma aut., Orthocerus Latr. = Sarrotrium Illig. Colydium Fabr., s. Colydiidae. Colymbetes Clairv., Tauchschwimmkäfer, Gattung der Schwimm- käfer (s. d.). Colymbidae, s. Taucher. Colymbus L., Seetaucher, s. Taucher. 176 Comastes — Condroz-Pterd. Coiiiastes Jan., Gattung der Nachtbaumschlangen. Ohne Furclienzähne. Mittelamerika. Comatulidae, Familie der Gliederlilien. Kelch mit einfachen Armen, nur in der Jugend gestielt; im Alter durch besondere Ranken fixirt. Gattungen: Oomatula Lam. (Antedon Frem.), Actinometra J. Müller* Coinephorus Lacep., Gattung der Comephoridae Günther. Lange, nackte, grossköpfige, langschnauzige Knochenfische mit weitem Maul, grossen Brustflossen, ohne Bauchflossen. Einzige Art: C. baikalensis Pallas, Oelfisch. Im Bai- kalsee. Bei Stürmen wird er in grosser Zahl an den Strand geschleudert, ge- sammelt, ausgepresst und so zur Gewinnung von Oel verwendet. Comforter, Haushundrasse, aus dem grossen Seidenhund und dem grossen Pudel erhalten. Comineusalismus, s. Koralleupolypen.* Commissura, s. Baiichfüsser.* Commissuralganglien, s. Baiichfüsser.* Commuualmuskelsystem, s. Moosthierchen.* Compeiisation, Gleichgewicht des Wachsthums Geoffroij u. Goethe. Hypo- thetisches Entwicklungsgesetz, demzufolge die Natur, um ein Organ kräftiger zu entwickeln, ein anderes mehr verkümmern Hesse. Complemeiitärmäiiiicheii , complemental mates Darwin, suppeditäre Männchen, Ergänzungsmännchen. Solche männliche Individuen, neben denen nur Hermaphroditen, keine weiblichen Individuen bestehen (bei den Entenmuschelkrebsen Ibla quadrivulvis und Scalpellum vulgare). Coiiipsogiiatlia, ausgestorbene Reptilien, s. Oniitlioscelida. Compsosoma Dum. Bihr. (griech. Nobelleib), Gattung der Nattern. Asiatische Colubriden. Coiiariuiii, glandula pinealis, penis cerebri, epiphysis cerebri, Zirbeldrüse. Rundliches oder eiförmiges Gebilde im Gehirn, zwischen dem vor- deren Paare der Vierhügelpaare. Coiicentratioiisgesetz Bronn, nach welchem sowohl die Organe als die Ver- richtungen der Organe auf bestimmte Regionen des Körpers sich concentriren. Couceiitrisclie Differenziriing Jivjer. Jeder Körper, sowie er mit dem um- gebenden Medium in Stoß"- oder Kraftwechselbeziehung tritt, erfährt eine Difi'eren- zirung in eine den äusseren Einflüssen unterliegende obere und eine vor ihnen ge- schützte tiefere Partie. Coiichae Linne, ehemalige Bezeichnung für die zweischaligen Muscheln (Conchifera, Bivulva) im Gegensatze von Cochlea, Schnecken. Couchae, Nasenmuscheln, s. Wirbelthiere und Säugethiere (Sinnesorgane). Conchae auomyae, s. Armfiisser. • Couchae inferiores, Muschelbeine, s. Säugethiere (Skelet). Conchifera Lnm. (latein. Muschelschalenträger), s. Muschelthiere. * Coiicliolepas Lam. (griech. Muschelnapfschnecke), Gattung der Purpur- sch necken (s. d.). Conclioplithiriis Stein, Gattung der holotrichen Infusorien. Mit Mund und After. Schmarotzer. Couchospirale, cycloceutrische, s. Baiichfüsser.* Coneliyliolog'ie, Lehre von den Muschel- und Schneckengehäusen. Caiichylis Tr., Gattung der Wickler (s. d.). Coiichylium. Schon die Alten bezeichneten damit die Schalthier e, Plinius besondei's eine Purpur sehn ecke, heute , Collectivname für Muschel- und Schnecke nschalen, Conchyolin, s. Bauchfüsser. * Concreiiiente, erdige Niederschläge aus Flüssigkeiten des Leibes (Gehörsteine, Krebssteine, Gehirnsand, Gallensteine, Harnsteine u. s. w.). Coucreseeiiz, Verwachsung, Verschmelzung, Confluenz lebender Proto- plasmatheilchen zu einem Stücke oder Verkittung (Verlöthung) durch Inter- cellularsubstanz. Concretion = Coiicrement. Condroz-Pferd, Doppel- Ar denn er, schweres werthvolles Arbeitspferd der Landschaft Condroz (Belgien). Condylopoda — Conopidae. X77 Coiidjiopoda, s. Arthropoda.* Coudylostomum Duj., Gattung der Spiro st omidae. Heterotriche In- fusorien. Leib platt, länglich. Perist om mit undulirender Membran. Condylura IlUy., Sternwürfe = Rhinastes \Va(jler, Gattung der Maul- würfe. Grossköpfige Maulwürfe mit dickem, nacktem, von einer Furche durch- zogenem, vorne abgestutztem Rüssel mit einem Kranz von 17 knorpeligen Haut- zacken, mit eingefallenem Bauche, beschupptem langem Schwanz mit pinseliger Spitze. Art: Sternmull (0. macrura Harlan). 13cm, Schwanz 10cm. Mit 44 Zähnen, ümbrabraun, unten heller. An den Ufern des Columbiaflusses. Coudylus (griech. Knochengelenk). In verschiedener Weise in der Anatomie und Osteologie gebrauchter Ausdruck. So die gelenkige Verbindung des Schädels mit dem ersten Halswirbel (Hinterhauptscondyl, coudylus occipitalis); distale Enden des Oberschenkelbeines zur Verbindung mit Schien- und Wadenbein ; distale Enden des Oberarmbeines zur Verbindung mit Ellenbogenbein und Speiche. Coneuchym, s. Korallenpolypen. * Conepatus Gray, Untergattung von Mephitis Cuv., Stinkthiere. Conestoga-Pferd, grösstes und schwerstes, raschgängiges Acker- und Frachten- pferd Amerikas. Conger Raup, Meeraale, Gattung der Aale. Mit völlig schuppenloser Haut. Zähne in Reihen. C. vulgaris Ciw., gemeiner Meeraal. Atlantischer Ocean, Küsten Ostindiens, Südamerikas. Wird gegessen. Cougeria, s. Dreissena. Congoschaf, ziegenähnliches schlichthaariges Schaf der Congoländer. Congrueuz der Antimeren, s. strahliger Bau. Couidae, s. Keg-elsclinecken. * Conilera, s. Aegiden. Couiopteryx HalicL, Netzflügler, Gattung der Henierobina, siehe (xrossllügler. Coniosaurus Owen (griech. Eidechse), ausgestorbene, den Leguanen nahe- stehende Gattting der Echsen. Kreideformation. Conirostres, s. Keg-elsclinäbler. ConJHgation, s. ungeschlechtliche Fortpüauzung-. Conjugation, knospeuförmige, s. Ciliata Ehrenh. Coiijugatio spuria, Pseudoconjugation, s. Gregarinae Duf* Conjugatio yera, echte Conjugation, diejenige Art von ungeschlechtlicher Vermehrung (Conjugation schlechthin !) , bei welcher 2 oder mehrere Individuen nach vorheriger Conjugation sich encystiren, s. Gregarinae Duf* ConjuuctiTa, Bindehaut, s. Wirbelthiere (Auge). Connectivum Haekel = festes Bindegewebe. Die weicheren Formen (Gallertgewebe, Fasergewebe, Fettgewebe) nennt Haeckel Füllgewebe, die festeren (Knorpelgewebe, Knochengewebe) Stützgewebe. Couuochaetes Cuvier (griech. Bartmälmer), s. Catoblepas. Couocardiuiii (griech. Kegelherzmuschel) , ausgestorbene Muschelgattung. Cardium nahestehend. Klafl't an dem einen Ende, während sie an dem anderen Ende in einen langen kegelförmigen Fortsatz ausgezogen ist. Vom oberen Silur bis zur Steinkohle. Coiioc«phalus Dum. Bibr. (griech. Kegelkopf), Gattung der Zwergschlangen (Calamariidae). Mit C. striatulus Dum. ßihr. = Coluber striatulus L., Kielstreifennatter. Eine der kleinsten Schlangen. 22cm. Kopf sehr klein, kegelförmig; Schwanz schlank, zugespitzt; Schuppen gekielt. Unter Baumrinde oder Steinen, lebt von Insekten. Nordamerika. Conocercina, Conocerques Dum. Bibr. (griech. Kegelschwanz), Familie der Protoglypha. Conocerques, Giftschlangen = Conocerina. Conodonten, Kegelzähne, fossile, in Russland und auf Gothland ge- fundene Fischzähne oder Schneckenzähne. Untersilur. Coenoecium, s. Moosthierchen.* Conopidae, Dickkopf- oder Augenfliegen, Familie der Fliegen. Kopf breit, Augen gross, Rüssel dünn, verlängert, Flügel lang; Larven im Hinterleib, von Hautflüglern lebend. Gattungen: Conops L., Augen fliegen. Schmarotzen Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 12 ;[ 78 Conservationsphysiologie— Coponautae. im Leibe von Hummeln und anderen Hautflüglern. Myo^a, Fabr., Blasenköpfe. Träge, fast nackte Fliegen, richten beim Sitzen den Hinterleib auf. Zodion Latr. Conservationsphysiologie Haeckel, Physiologie der thierischen Selbst- erhaltungsverrichtungen zum Unterschiede von der ßelationsphysiologie, der Physiologie der thierischen Beziehungsverrichtungen (Beziehungen der einzelnen Organe zueinander und des Thierkörpers zur Aussenwelt). Conservative Vererbung Haechel, Vererbung der Charaktere, die das ver- erbende Thier selbst ererbt hat, zum Unterschiede von der progressiven Ver- erbung, welche neu erworbene Charaktere weitervererbt. Conservirung, Schutz thierischer Präparate gegenPäulniss, Pilze, Vermoderung, schädliche Insekten und andere Thiere. Sie wendet an : Trocknen bei höherer Tempe- ratur; luftdichten Verschluss; verschiedene Conservirungsflüssigkeiten: Weingeist, Glycerin , Lösungen von Sublimat , chromsaurem Kali , Carbolsäure , Chromsäure ; Einsalzen, Räucherung, Einschluss in Harz u. s. w. Constanzirungsböcke 5 Normalböcke heissen in der Schafzüchterei die zur Erhaltung des Normalcharakters einer vollkommenen Zucht verwendeten Widder. Constrictor Wagler = Python Dum. Bibr. Contagion, Uebertragung einer Krankheit von einem Individuum auf das andere durch Ueberschleppung eines Stoffes, des sog. Contagiums. Contiiieutalthiere, s. Thiergeographie. Contimiität des Lebens, s. Discoiiuität. Contiuuitätstheorie, s. Katastrophentheorie. Coutonrhaare, pili, s. Säugethiere (Behaarung). Contractile Faser zelleu, s. Muskelgewebe. Contractile Vacuolen, s. Excretionsorgane. Contractilität des Protoplasma, s. Zellenlehre. Contraction des Herzens, Systole, s. Clrculationsorgaue. Conularia (lat. kleiner Kegel), fossile, wahrscheinlich Pteropoden angehörige hohle, kegelförmige Schalen mit ringartigen Querstreifen. Bis zur Steinkohlenzeit. Conulns, s. Hyalina. Conui'us Finsch, Keilschwanzsittiche, s. Sittiche. Conus L., Kegelschnecken, Tuten, s. Kegelschnecken. Conus arteriosns, s. Fische. Convergente Züchtung heisst die durch die natürliche Züchtung bei ganz verschiedenen Thierstämmen hervorgebrachte Aehnlichkeit , wie sie z. B. zwischen den Wurmschlangen, Ringelechsen, Blindwühlen und Ringelwürmern besteht. Siehe auch Mimikry. Convolutidae, Acoela, Familie der rhabdocölen Strudelwürmer. Ohne Darmcanal, Körper mit tutenförmigen Seitenrändern. Gattungen: Convo- luta Orst., Schizoprora 0. Sclim.* Coordinirte Typen, s. Stammformen; Copelatae (kop-elates , der das Ruder in Bewegung setzt) , s. Schwanz- ascidien. * Copepoda Latr. (kope Ruder, pous Fuss), s. Ruderfüsser.* Cophias Fitzinger (griech. taube Schlange ohne Kraft), Gattung der Chal- cidicae. Amerikanische Kurzzünglerechsen. Cophias Merreni = Lachesis Band., Trimeresurus Günther. Cophomantida, Familie der Breitfinger-Froschlurche (s. d.). Finger und Zehen mit Haftscheiben, ohne Maxillarzähne, mit unvollständigem Gehörorgan, mit Ohrdrüsen, nicht verbreiterten Qu.erfortsätzeu des Sacralwirbels , Zehen mit Schwimmhäuten. Gattungen: Cophomantis. Cophomantis Peters, Gattung der Cophomantida (s. d.). Froschlurche ohne Kieferzähne, aber mit Gaumenzähnen, mit wohlentwickelten Haftscheiben und Schwimmhäuten an Fingern und Zehen, mit herzförmiger Zunge, ohne Ohrdrüsen, Gehörtuben und Trommelfell. Eine Art von Brasilien bekannt. Cophotis Peters (griech. Taubohr), Gattung der Baumagamen. C. cey- lonica Peters. Auf Ceylon. Mit Nacken- und Rückenkamm. Kleiner Kehlsack. Die Seiten- und Rückenschuppen sehr gross , dachziegelig. Trommelfell vei'steckt. Copilia Dana, s. Corycaeidae. Coponautae Bronn, s. Flügelfiisser. •• Copra de Cabello— Corium. 279 Copra de Cabello = Naja tripudians Merr., Brillenschlange. Cojjridae, Mistkäfer, ünterabtheilung der Coprophaga. Copris Geoffi:, Pillenkäfer, s. Blatthornkäfer. Coi)roIith (griech. Kothstein), versteinerte Tliierexcremente. Coprophaga, s. Mistkäfer und Blatthornkäfer. Coprophag'en, s. ThiergeogTaphie (Lebensbedingungen der Thiere). Copula, Copulation, die körpei'liche Vereinigung des Männchens und Weibchens bei der Begattung. Copulationsorgane, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Coraciadae, Familie der Kukuksvögel, s. Racken. Coracias L., Gattung der Racken (s. d.). Coracoideum, Eabenbein, s. Säiigethiere (Skelet). Corallana, s. Aegiden. Corallarla, Koralle, Korallenthiere, s. Korallenpolypen.* Corallia (korallion, Koralle), Korallenthiere, s. Koralleupolypen.* Coralliopliaga Blainv. (korallenfressend); Gattung der Venusmuscheln. Bewohner der Riflfkorallen oder von anderen Muscheln gebohrter Felslöcher. Coralliophila (korallenliebend), s. Purpura. Corallit (Koralle), s, Corallulum. * Corallium Lam., Gattung der Rindenkorallen (Gorgonidae). Axe völlig kalkig und ungegliedert. Hierher: C. rubrum, Edelkoralle (Isis nobilis L.). Stock bis 50 cm hoch, ünregelmässig gabiig verzweigt. Längsstreifig. Schön roth, an den Kanten etwas durchscheinend. Mit 8 gefiederten, völlig zurückzieh- baren Armen. Mittelmeer und Nord Westküste Afrikas. Die Stöcke sitzen zumeist nach abwärts gerichtet an Felsen , in mittlerer Tiefe. Die innere , oft daumen- dicke, sehr politurfähige Axe des Stockes wird zu den bekannten Schmucksachen verarbeitet. Schon im Alterthum hochgeschätzt. Der Fang geschieht mit grossen, beschwerten, aus zwei gekreuzten Balken bestehenden Gestellen, mit welchen man die Korallen abbricht und dann mit den an den Balken befestigten Netzbeuteln fängt. Die Korallenfischerei wird besonders an den Küsten von Italien, Dalmatien, Algerien, Tunis, an der Cap-Verdischen Insel St. Thiago betrieben. Das Kilogramm der besten Sorte hat einen Werth von 300—400 Mark. 1869 beschäftigte Italien 500 Boote mit 4000 Mann, welche 100 000 Kilogramm im Werthe von 10 Mill. Lire einbrachten. (Lacaze-Duthiers, Histoire naturelle du corail. 1863. Prächtig illustrirt.) Corallulum (korallion, Koralle) = Corallit, das Einzelnpolyparium der Anthozoen, aus Fuss- und Mauerblatt bestehend; durch die Verbindung vieler ent- steht das Polyparium.* Corallum (Koralle), s. Polyparium.* Corbieula Mühlf. (Körbchen), s. Cycladidae. Corbis Cuv., Gattung der Lucinidae (s. d.). Corbula, s. Hydroiden.* Corbula Brug, Korbmuscheln, Gattung der Klaffmuscheln (s. d.). Cordulia Leach, Goldjungfern, Gattung der Wasserjungfern (s. d.). Corduliiia v. d. Hoev. = Menopomida. Cordylophora Ällm., Gattung der Clavellinidae aus der Unterordnung: Tubulär] ae (Ocellatae, Augenfleckmedusen). Neben Hydra die einzige bisher bekannte Hydroidengattung des Süsswassers. Stock verzweigt, mit fremde Gegen- stände überziehenden Stolonen. C. lacustris Allm. Elbe, Schleswig. Siehe Clavellinidae. Cordylosaurus Gray (griech. Höckerechse), s. Gerrhosaurus Wiegmann. Cordylura Meig., s. Acalypterae. * Cordylus Laurenti, s. Zoiiurus Merr. Coregonus Artedi, Ranken, Gattung der Lachse (s. d.). Coreidae, s. Randwanzen.* Corella = Callipsittacus Novae-Hollandiae, Coreodes = Coreidae, Randwanzen (s. d.). Coretlira Meig., Büschelmücken, Gattung der Stechmücken (s. d.). Coris Güntli., Gattung der Lippfische (s. d.). Corium, Lederhaut, s. Haut. * 180 Coriumschichte— Corvina. Coriumschichte, s. Seewalzen.* Corixa Latr., Ruderwanzen, Gattung der Rückensclawiminer (s. d.). Corizus Fall., Buntwanzen, Gattung der Randwanzen (s. d.). Corinogeiiie, j Cormolo§rie, [ s. Cormus. Cormophylie, ) Corinopoda i?Mrm. (griech. Strunkfüsser), Strunkfüsser, s. Muschelthiere. Cormus (griech. Klotz), Stock. So nennt Haeckel in seinem System der morphologischen Individuen die Individuen 6. Ordnung = Vielheit seiner Form- individuen 5. Ordnung oder Personen. Haeckds Stock ist, wegen der engeren Bedeutung seiner Personen (segmentirte Wesen), natürlich viel enger als der „Thier- stock" der Autoren. Cormophylie ist die Stammgeschichte der Stöcke, Cormo- logie die Anatomie, Cormogonie die Entwicklungsgeschichte der Cormen. Siehe über Cormus noch unter Synascidiae und Zoaiitliodeni. Cornea, Hornhaut, s. Wirbelthiere. Cornicula, Honig röhre der Blattläuse (s. d.). Cornu Aininoiiis, Hippocampus, Pes hippocampi major, grosser Se e- pferdfuss, Ammonshorn. Eine mit einigen rundlichen Höckerchen endende Wulst in jeder Seitenkammer des Grosshirns am Boden des sog. Unterhorns. Cornufer Tschudi, Gattung der Polypedatina (s. d.). Froschlurche mit flachem Vorderkopf, tief concavem Schädeldach, in zwei Reihen stehenden Gaumen- zähnen, massig grossen Haftscheiben, Schwimmhäuten bloss an der Basis der Zehen, breiter runder, freier, hinten tief eingeschnittener Zunge, deutlichem Trommelfell, glatter Rückenhaut. Zwei Arten bekannt. Cornulai'ia Lam., s. Alcyouidae. Cornuspira ^1/. ScJi., Wurzel füssergattung der Miliolidae Carp. Kalk- schale flach scheibenförmig, planorbisartig gewunden. Coriiwallscliafe, lang- und grob wollige Schafe. Corona, s. Seeigel.* Coronargefässe, Kranzgefässe heissen einen Körpertheil kranzartig um- gebende Blutgefässe. Coronarii, s. Ammonitiden. Coroiiella Laur., Jachschlangen, Gattung der Nattern (s. d.). Coronellinae Günih ., Glattnattern, ünterfamilie der Nattern. Höchstens mittelgrosse, glattköpfige, glattleibige, glattbeschuppte Landschlangen, stets mit doppeltem Nasenschild, meist mit Zügelschild. Coroiiulidae, Familie der Oper cul ata. Scuta und Terga unter sich nicht articulirend; 2 Kiemenfalten. Gattungen: Coronula Lam., Platylepas Gray, Xenobalanus Steenstr., Tubicinella Lam. u. s. w.* Corophiidae, Familie der Crevettina. Körper nicht zusammengedrückt, untere Fühler beinförmig, Hüftglieder der Beine meist klein ; bewegen sich schreitend. Gattungen: CoroiDhium Latr., Cyrlophium Dana, Cerapus Sny , Podocerus Leach, Amphitoe L(^ach u. s. w.* Corpora bigemina, s. Säug'ethiere (Nervensystem). Coi'pora cavernosa, Schwellkörper, s. Säug'ethiere (Geschlechtsorgane). Corpora quadrigemina = Vierliügel. Corpus adiposum, Fettkörper, s. Gliederfüsser und Insekten.* Corpus callosum, Balken, s. Sängrethiere (Nervensystem). Corpus vitreum, Glaskörper, s. Wirbelthiere (Auge). Correctionsböcke heissen in der Schafzucht nicht zur Eliteclasse gehörige Böcke, die Fehler der Mutter in der Nachkommenschaft ausgleichen sollen. Corrodentia, s. Nag-er. Corticatae 0. Schm., s. Schwämme.* Corticifera Lam. (griech. Rindenträger), Rindenpolypen, s. Octactinia Ehrenberg.* Corti'sclies Organ, Endapparat des Schneckennervs im Ohr. Corvidae, s. Raben. Corvina Ciivier, Rabenfische, Gattung der Umberfische (s. d.). Mit 2 voneinander vollständig getrennten Rückenflossen , ohne Hundszähne , aber mit grösseren äusseren Zähnen in den Kiefern. Die Seitenlinie erstreckt sich nicht auf Corvinae— Costalplatten. 181 die Schwanzflosse. Der Stachel der Afterflosse ist sehr stark. Brustfäden fehlen. Die Schwimmblase zeigt gar keine, oder nur wenig Ausstülpungen. Art: Ge- meiner Rabenfisch (C. nigra £/.). 20 — 40 cm. Dunkelbraun, goldig schimmernd, unten heller; die Bauch- und Afterflossen tiefschwarz. Im Mittelmeer gemein. Corvinae, Raben im engeren Sinne. Corvultur Less. (lat. Rabengeier), Erz- oder Geierraben, Gattung der Raben. Langflüglige Raben mit ausserordentlich langem, oben und unten stark gekrümmtem, an der Wurzel nicht beborstetem Schnabel. Hierher: C. crassirostris Rilppdl, Erzrabe. Gebirge von Ost- und Mittelafrika bis zur Schneegrenze. In Gesellschaft der Aasvögel. Folgt Herden und Karawanen. C. albicollis Less., Weisshalsrabe. Südafrika. Frisst Herdethieren die Eiterwunden aus. Corvus L., Gattung der Raben (s. d.). Corycaeidae, Familie der Schmarotz er krebse. 1- Fühlerpaar kurz, weniggliedrig , in beiden Geschlechtern gleich; 2. Fühlerpaar mit Klammerhaken, Mundtheile zum Stechen^ Median- und Seitenaugen; leben zeitweise parasitisch. Gattungen: Corycaeus Dana, Copilia Dana, Oncaea PJiil. u. s. w.* Coryllis, Blaukrönchen = Loriculus galgulus L., s. Kurzschwaiiz- papageieii. Corylopliidae, Familie der Käfer. Füsse 4giiedrig, die keuligen Fühler 9 — llglieclrig, Flügel lang bewimpert. CorymMtes Latr., Gattung der Schnellkäfer (s. d.). Coryinbus heisst eine bei den Madreporen und anderen Anthozoen auf- tretende Form der Colonien, welche der Doldentraube sehr ähnlich erscheint. Corymorpha Sars., Gattung der Tubularidae. Augenfleckmedusen, deren von gallertigem Periderm umhüllter Stiel des solitären Polypen sich mit wurzel- artigen Fortsätzen befestigt und radiäre, in die weite Magenhöhle des Polypen- köpfchens führende Canäle führt. Die frei werdenden Medusen (Steenstrupia Forb., Hyborodon Ag., Amalthea 0. ScJim., Amphirodon Haecl-el) sind glockenförmig. Coryne Gärtner, Gattung der Hydroiden. Corynetes iTerösi^ (Necrobia Xa^r.), Kolbenkäfer, Gattung der Cleridae (Buntkäfer) (s. d.). Corypliaeiia C. V., Goldmakrelen, Gattung der Makrelen (s. d.). Corypliodontidae, fossile Familie der Unpaarzeher, Gattungen: Cory- phodon Oic, Lophiodon Citv., Hyracotherium Oii?. Fünfzehig. In den mittleren Tertiärschichten. Corystiden Miln. Ediv. (griech. Gewappnete), ein Theil der Bogenkrabben. Corythaix, Helmvögel, s. Bananenfresser. Corythophanae Fitzinger (griech. Helm, glänzend), Kantenköpfe, siehe Corytliophanes. Corythophaiies Dum. Bibr., Gattung der Bau mag amen. Den Basilisken ähnliche mexikanische Echsen mit knöchernem helmartigen Fortsatz am Hinter- haupt. Rückenkamm, zuweilen auch Nackenkamm, aber kein Schwanzkamm vor- handen. C. chamaeleopsis Dum. Bibr., Helmkantenkopf. Mexiko. In der Kopfbilduug lebhaft an das Chamäleon erinnernd. Cosmetornis (rra?/, Flaggennachtschatten. Gattung der Caprimulgidae. Afrikanische Ziegenmelker mit auffallend verlängerten Mittelschwingen. Cossidae = Cossina. Cossiiia, Unterfamilie der Holzbohrer (Xylotropha) (s. d.). Cossonus Clairv., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Cossus Fabr., s. Holzbohrer. Costa, Ran da der, s. Insekten. Costae, Rippen, s. Korallenpolypen. Costae, Rippen, s. Wirbelthiere, Sängethiere, Tö^el, Kriechthiere, Lnrche, Fische. Costae alarli, Flügelrippen, s. Insekten. Costalader, s. Zweiflügler. Costalplatten, Rippenplatten, s. Schildkröten. o 182 Costaten — Crabronidae. Costaten, gerippte, s. Crinoideen. Cothumia Ekrenb., Gattung der Ophrydina. Peritiiche Infusorien mit keulenförmigem Körper, dessen Hinterende in einer kurzgestielten, glasliellen Hülse befestigt ist. Cotingidae, s. Fnichtyög'el. Cotswold-Scliafe, Gloucest er- Schafe. Grosse, schwere Pleischscliafe, in England seit Jahrhunderten gezüchtet. Aus der Milch wird der Chesterkäse bereitet. Cottidae, s. Panzerwang-eii. Cotto-Scombriforines , Unterordnung der Stachelflosser. Mit kurzem Stacheltheil der Rückenflosse (oder derselbe ist in eine Saugscheibe oder in fühler- ähnliche Gebilde umgewandelt oder er fehlt ganz); Bauchflossen fehlen oder sind ganz verkümmert. Cottus Artedi, Seeskorpione, Gattung der Panzerwangen (s. d.). Keulenförmige, hinten stark seitlich zusammengedrückte Fische mit sehr grossem platten Kopf, weiter Mundspalte, stachligem Vordeckel. Die 2 Rückenflossen stehen einander nahe und haben biegsame Stacheln. Die schmalen Bauchflossen sind brustständig. Gaumenzähne fehlen. Schwimmblasen nicht vorhanden. Arten: Echte Seeskorpione (auf der Oberseite des Kopfes 2 knöcherne, bestachelte und behöckerte Längsleisten): 1) Gemeiner Seeskorpion (C. scorpius Linm), 30 — 100 cm. 3, seltener 4 Stacheln am Vordeckel. Bauch zur Laichzeit roth, kupferig schimmernd , mit grossen weissen Flecken. An allen Küsten des nord- atlantischen Oceans. Dient den Grönländern zur Hauptnahrung. 2) Seebulle (C. huhüHfi Euphr asm). Kleiner. Immer 4 Stacheln am Vordeckel; alle Stacheln länger und rauher als beim vorigen. Bauch zur Laichzeit orangeroth mit bläulich- weissen Flecken. Ebenda. 3) C. quadricornis Linm. 4 Stachel am Vordeckel; die 4 Kopfhöcker stark vorragend. Im hohen Norden. — Groppen (Oberseite des Kopfes ohne merkbare Längsstreifen) : 4) Europäische Groppe {C goh'io Linm). 10—15 cm. Ein kleiner Stachel am Vordeckel. Die nackte Haut stellenweise klein bewarzt. Meist dunkelgrau oder braun mit verschwommenen dunklen Flecken. In ganz Europa und Asien , in langsam fliessenden Bächen und in Seen ; findet sich noch in 1000 m hoch liegenden Seen. Findet sich überall , wo die Forelle vor- kommt. Sowohl die echten Seeskorpione als die Groppen sind echte Räuber, die von ihren Verstecken aus, durch ihre Schutzfärbung ihren Opfern unsichtbar, auf diese losstürzen. Ihrer Gefrässigkeit wegen gehen sie sehr leicht an die Angel. Dem Laich der nützlichen Fische werden sie (die Groppen besonders dem der Lachse und Forellen) sehr gefährlich. Die Seeskorpione pflanzen sich im Winter, die Groppen im Februar bis Mai fort. Von den letzteren ist erwähnenswerth, dass die Männchen zwischen Steinen eine Grube für die abzugebenden Eier herstellen und diese bewachen und vertheidigen. Coturuix Moelir., Wachteln, Gattung der Waldhühner (s. d.). Cotyle Boie, B e r g s c h w a 1 b e n , Gattung der Schwalben (s. d.). €otyledoiies, s. Säug-ethiere (Entwicklung). Cotylidea Ben. (griech. Napfartige), s. PlattwUrmer und BlutegreL* Cotylophora Huxhi/ (griech. Napfträger), alle Wiederkäuer mit Coty- ledonen bildender Allantois: Cavicornia, Devexa, Cervina, Moschidae. Courtes-pattes 5 schwarz- und weissgefleckte Hühner Nordfrankreichs mit Doppelkamm, nach hinten gerichtetem Federbusch, langen Schwanzsichelfedern. Cowper'sche Drüsen, glandulae Cowperi, paarige accessorische Drüsen des männlichen Geschlechtsapparates bei den Säugethieren (siehe dort unter Ge- schlechtsorgane). €oxa, Hüftglied, s. Insekten.* Coxalglied, coxa, s. Insekten.* Coxoeerit, 8. Schalenkrebse.* Coxopodit, Hüftglied, s. Schalenkrebse.* Ooxopoditborsten, s. Schalenkrebse.* Coypu = Schweif- oder Sumpfbiber. Cozza iiera heisst in Venedig und Triest die echte Miesmuschel. Cozza pelosa heisst in Venedig und Triest Modiola barbata, siehe Miesmuscheln. Crabronidae aut., s. Grabwespen. Cracidae — Crevettina. 183 Cracidae, s. Hokkos. Crambessa (griech. Kohlälmliche) , Gattung der Brackwassermedusen. Von Haeckel bei Lissabon im Tajo entdeckt. Von der halbkugeligen ümbrella gehen 4 Aeste aus, die zusammentretend eine fast viereckige „Armscheibe" bilden, sich wieder spalten und 8 Arme bilden. Craiiibus Fabr., Rüsselzünsler, Gattung der Zünsler (s. d.), Craiicliia Leach, Gattung der Cephalopoden. Kleinköpfige Kopffüsser mit 10 kurzen Armen, beuteiförmigem Mantel. Crangon Fabr., Sandgarneelen, Gattung der Garneelen (Caridae). Nur am zweiten Fusspaar mit vollständigen Scheeren. Crania Retz, Todteukopfmuscheln, s. Crauiidae. Craniidae, Familie der E cardine s. Bauchschale napfförmig, Rückenschale aufgewachsen, ungestielt, Schalen kalkig. Gattung: Crania Retz.* Craulologie, s. Mensch. Crauiophora Sn., Gattung der Bombycoidea, s. Spinuer. Craniota, Schädelthiere. s. Acrania und Wirbelthiere (Skelet). Craiiiiim, s. Wirbelthiere (Skelet). Cranopsis Cope, Gattung der Bufonina (s. d.). Froschlurche mit Ohr- drüseU; Zehenschwimmhäuten, ohne Vomerzähne, ohne Trommelfell. Die Schädel- decke ist ganz von einer runzeligen Verknöcherung eingenommen. Eine Art von Costa Rica bekannt. Craspedocephalus Kubl. (griech. Randkopf), Gattung der Grubenottern = Bothrops. Craspedopoma L.Pfeifer (griech. Saumdeckel), Gattung der Cyclophoriden. Kleine gedeckelte Landschnecken mit glänzend brauner einfarbiger Schale. Charakter- schnecken der Azoren und kanarischen Inseln. Craspedota Gegenh., s. Hydroiden.* Crassameiitum sanguinis, Blutkuchen, s. Blut. Crassatella, s. Astartidae. Crassicornia (griech. Dickfühler), Gruppe der Lang'hörner, die Grübel-, Pilz-, Eulen- und Federmücken umfassend. Crassilin^uia, Dickzüngle r, Unterordnung der Echsen. Akrodonten oder Pleurodonten mit kurzer, nicht vorstreckbai-er, dicker, fleischiger, meist warziger Zunge (mit kaum ausgebuchteter Spitze), 4 Füssen mit nach vorne gerichteten Zehen. • Familien: Agamidae, Agamen; Iguanidae, Leguane; Ascala- botae, Gekkos. Crassiua, s. Astarte. Craterolophus, s. Cleistocarpidae. Crateropus, Gattung der Bärendrosseln (Timaliidae). Crax L., Gattung der Hokkos (s. d.). Cremnoconchus Blanford (griech. Steilglatzconchylie), Gattung der Lito- riniden. Litorina sehr ähnlich. Schale braun, Kiemen etwas verkümmert. An steilen Felsen Indiens, 30—50 englische Meilen von der Küste entfernt. Creuatula Lam., Kerbmuscheln, Gattung der Vogelmuscheln (s. d.). Crenella Brown, Gattung der Miesmuscheln (s. d.). Crenilabrus Oiw., Gattung der Lippfische (s. d.). Crepidula Lam., P an t off el sehn ecken, Gattung d. Mützen seh necken (s.d.). Crepuscularia, Dämmerungsfalter, s. Schwärmer. Cretins (Cretinismus), kleine^ kindlich proportionirte Menschen mit ab- geflachtem Schädel, niederer Stirn, grinsendem Gesicht, dicken aufgeworfenen Lippen, schleppendem Gang, mangelhaftem Sprachvermögen, geringen Geistesfähig- keiten. Häufig ist der Cretinismus in den Alpen. Creve-coeur-Huhn, s. Haushuhu. Crevettina, Unterordnung der Flohkrebse. Kopf klein mit kleinen Augen und 2 langen, vielgiiederigen Fühlerpaaren, die oft Seitenäste tragen; Kiefer- füsse verwachsen und eine grosse Unterlippe mit 2 gegliederten Tastern darstellend; Hüftglieder der Beine sehr breit aneinander schliessend (Epimeralplatten) ; Hinter- leib deutlich entwickelt mit 6 Beinen, von denen die 3 letzten Paare (Uropoda) oft sehr lang sind. Leben in grossen Mengen frei auf Meerespflanzen (Vagantia) 134 Crevettina domicolae — Cristaria. oder in Ufeiiöchern (Domicolae), selbst in Clehäusen. Familien: Dulichiidae, Cheluridae, Corophiidae, Orchestiidae, Gammaridae.* Crevettina domicolae, \ , Crevettina. * I) vaganiiaj / Crex Bechstein, Sumpfhühner, Gattung der Rallidae, s. Sumpfhühner. Cribrella Forbes (lat. Siebchen)^ Gattung der Linckiiden. Nackthäutige Seesterne mit langen , walzigen Armen und kleiner Scheibe, mit durchscheinendem Balkennetz, kleinen Stacheln auf den Balken , siebartig (zum Durchlass der respi- ratorischen Tentakel) durchlöcherten Zwischenräumen. C. sanguinolenta 0. F. Müller. Dunkelblutroth. Cribrellum, s. Spinueu." Crihrina Ehrenb. = C all i actis Verr. (s. d.). Criceti Brandt, Hamster mause, Unterfamilie der Mäuse (Muri na) mit den Gattungen: Saccostomus, Cricetus und Cricetomys. Cricetodon Lantet (Hamster zahn), fossile Gattung der Criceti mit C. sansansense, C. minus, C. medium. In den Tertiärschichten von Sansans. Cricetomys IVaterhousf, Hamstermäuse, Schweifhamster, Gattung der Mäuse. Mäuseähnliche Nager mit langem, schuppig geringeltem Schwanz, zuge- spitztem Kopf, grossen Backentaschen. Art: Hamster maus (C. gambianus Waterhouse). 45 cm, Schwanz 45 cm. Dieser grosse Nager hat massig grosse Ohren, lange schwarzbraune Schnurren. Gelblichbraun, nach unten weisslich schattirt. Gräbt auf den Feldern grosse Gänge, nistet sich aber auch in Häusern ein, wo er unangenehme Zerstörungen anrichtet. Senegambien, Mozambique. Cricetus Pallas, Hamster, Gattung der Murina und zwar der Unterfamilie Criceti. Dicke plumpe Nager mit inneren Backentaschen, kurzem behaarten Schwänze, gespaltener Oberlippe, furchenlosen oberen Schneidezähnen, in jedem Kiefer 3 Backenzähnen mit 2 Höckern in jeder Querreihe, fünfzehigen Hinterfüssen, vierzehigen Vorderfüssen mit einem Daumenstummel. Arten: 1) GemeinerHamster (C. vulgaris Desinarest). 28 — 30cm, Schwanz 7cm. Bräunlichgrau, Backen blassgelb, unten schwarz, stellenweise weisse Flecken. Sondert an einer kahlen Stelle am Nabel eine schmierige Masse ab. Baut sich auf Feldern einen tiefen, aus Wohn- und Vorrathskammern bestehenden Bau mit mehreren Ausgängen, in den er beständig Fruchtkörner einschleppt. Lebt ausser der Paarungszeit stets allein, beisst selbst die Weibchen, die ihm begegnen, todt, ist überhaupt äusserst bissig und setzt sich angegriffen muthigst zur Wehre. Das Weibchen wirft in einem eigenen einfacheren Bau Ende Mai bis 12 Junge, die es schon nach 2 Wochen verstösst. Man findet bei Beginn des Winters oft bis 10 kg Fruchtkörner in einem Hamsterbaue. 2) Goldhamster (C. auratus Waterhouse). Mit seideweichem Goldhaar. Aleppo. 3) Sandhamster (C. arenarius Pallas). 10cm. Krim, Ural. 4) Reishamster (Cr. phaeus Pallas). 10cm. In der Wolgagegend bis Persien. Cricochalcis Wiegmann, Gattung der Chamaesauridae. Füsse fünfzehig. Afrikanische Echsen. Cricosaura Pe^fTs, Gattung der Xantusidae ßairc/. Amerikanische Echsen. Cricosaurus A. Wagner (gi-iech. Ringechse), ausgestorbene Krokodilgattung. Crinastra, s. Encrinasteriae. Criiiia TscJnuU, Gattung der Cystign'athina (s. d.) = Pterophrynus Lütken. Froschlurche mit ausgebildeten Kieferzähnen, ganz geringen oder völlig fehlenden Gaumenzähnen, ovaler, ganzer Zunge, nicht oder kaum sichtbarem Trommel- fell, Zehen höchstens mit Schwimmsäumen. 4 Arten aus Australien bekannt. Crinoidea Forb. (griech. Lilienähnliche), s. Haarsterne.* Crioceras, s. Ammonitideu. Criodrilus Hoffmeister, Gattung der Lvimbricidae, C. lacuum Hoffm. Allgemein im Schlamm stehenden Gewässers. Von ihm rühren die langen Ei- kapseln her, die man daselbst findet. Crisiidae, Familie der Cyclostomata. Stöckchen aufrecht und gegliedert. Gattung: Crisia Lam.* Cristaria Schuhmacher (lat. Helmbusch) = Dipsas Leach = Barbula Humphrey, Gattung der Flussmuscheln (Unionidae). Ostasiatische Süsswasser- Crista sterni— Crossurus. 185 muscheln, zwischen ünio und Anodonta stehend. C. herculea Middendorff. SOOmm lang, 180 mm hoch. Die grösste Süsswassermuschel. Crista sterui, vorspringende Knochenleiste am Brustbein bei den Fleder- mäusen und Maulwürfen zum Ansätze der kräftigen Brustmuskeln. Crista sterui, Brustbeinkiel, s. Vögel (Skelet). Cristatellidae, Familie der Armwirbier. Freibewegliche Stöckchen, auf deren oberer Fläche sich die Einzelthiere in concentrischen Kreisen erheben. Gattung: Cristatella Cuv* Cristati Qiienst., s. Aiumouitidae. Cristellaria Lam., Wurzelfüssergattung. Kammern spiralig aufgerollt. Crocallis Tr., Gattung der Dendrometridae, s. Spanner. Crocidura Wagler (griech. Fädchenschwanz), Gattung der Spitzmäuse. Der lange, schmale Schädel entbehrt des Jochbeines vollständig. 28 — 30 Zähne (wenigstens an der Spitze weiss) ; die bekrallten Zehen ohne Schwimmhaut. Nächt- liche, sehr nützliche Thiere. Hierher u. a. C: aranea Wacjn., Hausspitzmaus. Oben graubraun, unten grau. C. leucodon Bonap., Feldspitzmaus. Oben dunkelbraun, unten weiss. C. etrusca Wagn., Wimperspitzmaus oder mittel- ländische Spitzmaus. 6,5 cm (davon 2,5 cm auf den Schwanz). Bräunlichgrau. Kleinstes Säugethier. Crocisa J»r.; Fleckenbienen, Gattung der Melectina, s. Blumenwespen. Crocodilidae Haxleg, Familie des Cfocodilina OppeJ, s. Krokodile. Crocodilina 0/j;j6'/, Krokodile, Gattung der Crocodilidae, s. Krokodile. Crocodilurus Spix, Krokodilschwänze, Gattung der Ameivae. Der plattgedrückte Schwanz besitzt oben zwei Kämme. Die kleinen Rückenschuppen sechsseitig, stumpf gekielt, die sichelförmigen Nasenöflfnungen von drei Schildern umgeben. C. lacertinus Dum. Bihr. Guiana, Brasilien. Crocodilus Cuv., Gattung der Crocodilidae, s. Krokodile. Crossarchus C'««;., Gattung der Schleichkatzen, Den Scharrthieren sehr ähnliche Schleichkatzen mit sehr beweglicher rüsselförmiger Schnauze, kleinen ge- rundeten Ohren , einem dritten unvollkommenen Augenlid , vorstreckbarer, in der Mitte mit hornigen, an den Seiten mit weichen Warzen bedeckter Zunge und stinkenden Saft absondernden Afterdrüsen. Art: Kusimanse (C. obscurus C«t\). 30 cm, Schwanz 20 cm. Einfarbig braun. Westafrika. Wird zahm wie ein Hund und ist sehr reinlich. Crossodactylus Dum. Bihr., Gattung der Hylodina (s.d.). Froschlurche ohne Vomerzähne, mit ovaler, vollständig festgewachsener Zunge, dünnen, etwas zusammengedrückten Fingex'n, jederseits umsäumten Zehen, unten convexen, oben flachen und glatten Haftscheiben, deutlichem Trommelfell, glatter Haut mit einigen flachen Warzen. 2 Arten aus Brasilien bekannt. Crossopterygii Huxley, Quastenflosser, Ordnung der Schmelz schupper (Ganoidei), umfassend die Rautenschmelzschu.pper (Rhombolepidoti) ohne die Lepidosteiden und Pycnodontiden, aber mit den Cölacanthiden. Von fossilen Ganoiden gehören hierher: Diplopterus Ag. mit 2 Rückenflossen, rauten- förmigen_, glatten Schuppen, glattem Kopfe, grossen getrennten Zähnen. Im Devon und in der Kohlenformation. Holoptychus Ag. mit cycloiden oder ganoiden Schuppen, zugespitztem Schwanzende. Im Devon. Coelacanthus Ag. mit cycloiden, mit zusammenlaufenden Leisten gezierten Schuppen, pinselförmigem Schwänze. In der Kohlen- und Dyasformation. Crossoptilon i/o%soM (griech. Quastenflügel), Ohrpfaue; Gattung der Fas an- vögel und zwar der Gruppe Pfauen (Pavoninae). Schnabel und Sporenfuss kräftig entwickelt, Wangenfedern ohrähnlich aufgerichtet, Oberschwanzdeckfedern wie bei dem Pfau entwickelt. Hierher: B. auritus Gray, Ohrfasan, Blauhuhn. Während der Brutzeit paarweise. Mongolei. Crossopus Wcigl. (griech. Quastenfuss) , Gattung der Spitzmäuse. Die kleinen Ohren sind ganz im Pelze versteckt. 30 an der Spitze braune Zähne; die untei'en Schneidezähne mit einem Höcker. Die krallenlosen Zehen ohne Schwimm- haut. Hierher u. a. C. fodiens Wagner, Wasserspitzmaus. Der Fischerei schädlich. Crossurus Wagler (griech. Quastenschwanz), Gattung der Haftzeher. IQQ Crotalidae — Cryptoprocta. Crotalidae Bonap., s. Grubenottern. Crotalopliorus Gray (griecli. Klapperträger), Gattung der G-rubenottern. Nordamerikauisclie Klapperschlangen mit einer Klapper am Schwänzende, 9 grossen vierreihigen Kopfschildern. Hierher u. a. : C. miliarius i/oZ&y., Hirsenklapper- schlange. Südliches Nordamerika. CrotalusL. (ürocrotalon Fitz., Uropsophus WagV), Klapperschlangen, Gattung der Grubenottern (s. d.). Crotapliytus Holbr., Gattung der Leguane. Plattleibige, kurzköpfige Echsen mit langem zugespitzten Schwänze, sehr kleinen Occipitalschildern , mit Gaumen- zähnen, Schenkelporen. C. reticulatus Baird. Texas. Crotopliaga L., Madenfresser, Gattung der Kukuke (s. d.). Criior, defibrinirtes Blut, s. Blut. Crura, Schenkel, s. Armfiisser.* Crusta i)lilogistica nannte man seiner Zeit die oberste, blutkörperchenlose Schichte des Blutkuchens. Crustacea aut., s. Krustenthiere.* Cvj\^i9m\im\^'S> Quenstedt (griech. Verstecktwirbelige), Brachiopoden, deren Schalenspitze eingerollt, daher von aussen nicht sichtbar ist. Cryptiiia, Gruppe der Ichneumonida e (s. d.). Cryptoblepharus, s. Ablepharus. Cryptobrancliia Bonap. (griech. Verborgenkiemer) , Familie der Fisch- molche. Mit den Gattungen Amphiuma, Menopoma und Cryptobranchus. Cryptobranchus van der Hoeven , Riese nmolche, Gattung der Fisch- molche (s. d.). Ohne Kiemenloch. Art: Riesensalamander (C. japonicus van der Hoeven) (s. d.). Crytocarpeae Eschsch. (griech. Verborgenfrüchtler), verborgensamige Quallen, s. Hydroiden. Cryptocephalus Geoffr., Gattung der Blattkäfer (s. d.). Cryptocliitoii Midd., Gattung der Chitonidae, s. Käferschiiecken. Cryptocriiius L. v. Buch (griech. verborgener Lilienstern). Kugelförmige, glatte Cystidae. Stiel sehr klein, Kelch kirschgross. Im Silur Russlands. Cryptocoela Oerst. (griech. Verborgenhöhlung), s. Pendrocoela Ehrenb.* Cryptodou, Schnecke, s. Axiiius« Cryptodontia, s. Anomodontia. Cryptomonadiua E/irenhg., Familie der Flagellata. Mit grüner oder farbloser, weicher oder glasartiger Körperhülle. Gattung: Cryptomonas Mrw%. Eiförmig, 2 Geissein. Cryptouyx Temminck, Gattung der Waldhühner (s. d.). Cryptopeiitamera (Tetramera Latr. =■ Pseudotetramera), Gruppe der Käfer. Tarsen fünfgliedrig , ein Glied versteckt und verkümmert. Familien: Crysomelidae, Blattkäfer; Cerambycidae , Bockkäfer; Bostrychidae, Borkenkäfer; Curculionidae, Rüsselkäfer; Bruchidae, Samenkäfer; Erotylidae. Cryptophagidae, Knopfkäfer, Familie der Käfer. Kleine, an faulenden Stoffen, Schimmel , Cryptogamen lebende Käfer mit llgliedrigen Fühlern , deren 3 Endglieder eine Keule bilden. Tarsen 4- oder 5gliedrig. Gattungen: Crypto- phagus Herbst, Lathridius 7/^risi, Atomaria Äi'rö//, Enicmus Thoms., Corti- caria Marsh., Mycetophagus Helhv. u. s. w. Cryptophialidae, Familie der Abdominalia. 3 Beinpaare. Gattungen: Cryptophialus Dario., Kochlorinae NoU. u. s- w.* Cryptopleurum Muss., Gattung der Wasserkäfer. Cryptopoda Z/ai^r. (griech. Verborgenfüsser). Ein Theil der Böge nkrabben Milne Ediv., jetzt bei den Dreieckskrabben (Oxyrhyncha). Cryptoprocta Bennet, Frettkatzen, Gattung der Feiida. Gleichen in ihrer gestreckten Gestalt, den niedrigen Beinen, den langen Schnurren und der stark entwickelten Afterdrüsentasche den Schleichkatzen, durch die ziemlich weit zurück- ziehbaren Krallen, den Zahnbau, den ganzen Gesichtsausdruck den Katzen. Der Schädel ist gestreckter als bei den Katzen. Im Unterkiefer vier Backenzähne. Art: Die Fossa (C. ferox Bennet). 80cm, Schwanz 65cm. Gelbröthlich. Gilt Cryptopsopliis — Cucullia. 137 als besonders wild, wird aber nur kleineren Säugetbieren und dem Geflügel ge- fährlicb. Madagaskar. Cryptopsopliis Blgr., Gattung der Cäciliiden. Cryptorhynclius Illig., Gattung der Eüsselkäfer. Cryptotetramera (Trimera Latr., Pseudotrimera), Gruppe der Käfer. Tarsen viergliedrig, ein Glied klein und rudimentär. Familien: Coccinellidae, Marienkäfer; Endomychidae, Pilzkäfer.* Cryptotis Günther, Gattung der Discoglossina (s. d.). Froscblurcbe mit vollständig freien Zelaen, Zäbnen im Oberkiefer, Zwiscbenkiefer und Gaumen (letztere in zwei kleinen Gruppen), mit zabnartigem, von der Haut überzogenem Auswuchs am Unterkiefer, kleinem, von der Haut überzogenem Trommelfell, sehr kleinen Oeffnungen der inneren Nasenlöcher und der Eastachischen Röhren, grosser rundlicher Zange, ohne Ohrdrüsen. Eine Art von Nord-Südwales bekannt. Crypturidae Bonap. (griech. Verborgenschwänze) = Tinamidae Gray, siehe Steissliühiier. Cryptus Grai/ , Gattung der echten Schlupfwespen (Ichneumonidae). Gruppe: Cryptina. S. Iclmeumoiiidae. Ctenaria Haeckd, Cladonemiden-Medusen von der japanischen Küste, in vielen Punkten in ihrem Baue mit den Ctenophoren übereinstimmend. Cteiiobranchia = Pectinibranchiata; Kammkiemer. Ctenocyst, s. Rippenquallen.* Cteiiodactylus Grau, Lemmingratten, Gattung der Trugratten. Vier- zehige lemmingähnliche Nager mit kurzem Schwanz , 3 Backenzähnen in jedem Kiefer, weissen, schmalen und langen Nagezähnen, üeber der Nagelwurzel be- findet sich eine Reihe kammartig gebildeter Hornspitzen, über dieser eine Reihe steifer weisser Borsten, der eine dritte Reihe langer biegsamer Borsten folgt. Art* C. massoni Gray. 17cm, Schwanz 1,5cm. Fahlgelb, schwarz betupft. Tripolis. Cteuodiscus M. u. Tr., s. Astropectiuidae. Cteiiododipterideii Huxleji, Kammzahnzweiflosser, Familie der Rauten- schmelzschupper. Fossile Fische, 2 Rückenflossen, heterocerk. Im Devon. Ctenoidschuppen, Kammschuppen, s. Fische (Körperbedeckung). Cteiiolabrus C. V., Gattung der Lippfische (s. d.). Cteiiomys BlainvilU, Kammratten, Gattung der Trugratten. Hamster- ähnliche kleinaugige Nager mit grösseren Vorderfüssen , durchwegs 5 Zehen. Sie leben unterirdisch und lassen in ihren Bauen einen eigenthümlichen knurrenden Gesang hören. Art: 1) Tucutuco (G. magellanicus Bennet). 25cm, Schwanz 7 cm. Braungrau, gelb und schwarz gesprenkelt. Nährt sich von Früchten, gräbt zahl- lose Löcher und Röhren und sammelt Wintervorräthe. An der Magellanstrasse. 2) G.hv&^iViQu^i^ Blainville. Südamerika. 3) C. leucodon Waterhouse. Bolivia. Cteuophora Eschsch. (griech. Rammträger), s. Rippenquallen. * Cteuopus, s. Aporrhaidae.* Cteuosaura Wiegmann (griech. Kammechse), s. Cyclura. Cteiiostoinata (griech. Kammmäuler), Unterordnung der Kreiswirbier. Zellmündungen durch Borstenfädeu verschliessbar. Familien: Alcyonidae, Vesi- culiidae, Paludicellidae.* Cuaiidu, Cercolabes prehen'silis Brät., Greifstachler von Guiana und Brasilien. S. Cercolabes. Cul)a-Dogge, rothbrauner, grosser, kräftiger Hof- und Hetzhund. Cul)a-Mastlff = Cuba-Dogge. Cuba-Wiiidhuiid, graubrauner, schwaz'zschnauziger Windhund. Cubitalader, s. Zweiflügler.* Cubitalzellen, s. Hautflügler. * Cubitus, Hinterrippen, s. Insekten.* Cuciijidae, Flachkäfer, Familie der Käfer. Tarsen 4— 5gliedrig; Fühler llgliedrig; Körper flach gestreckt, Kopf breit. Unter Baumrinde, in morschem Holze. Cuculidae, s. Kuknke. CucuUaims 0. F. Müller, Kappenwürmer, Gattung der Strongylidae. Mundbecher hornig, zierlich gezeichnet. C. elegans Zeder. Rother Eingeweide- wurm, besonders im Barsch. Cucullia Sehr., Gattung der Cucullina (s, d.). 18g CucuUina — Cunanthidae. CucuUiiia, Unterabtheilung der Eulen. Halskragen kapuzenförmig vor- springend; Hinterleib spitz. Gattungen: Cuculli a ÄcAr., Xylocampa (r>z. u. s. w. S. Eulen (Schmetterlinge). Cucullus, Kopfkappe, s. Tetrabranchiata .* Cuculus Z/., Kukuke im engeren Sinne. Gattung der Kukuke (s. d.). Cucumaria Blainoille, Gattung der eigentlichen Seewalzen (Pedata), Familie: Dendrochirotae. Tentakel baumartig verästelt. Mit regelmässigen Füsschenreihen. S. Dendrochiridae. Cucnrrito, s. Spalacopus. Ciiguar, s. Felis. Ciily = Cercolabes villosus Waterh. , Greifstachler Südbrasiliens und Paraguays, s. Cercolabes. Cukoo-Baiitaras, K u k u k b a n t a m s. Culex L., Gattung der Stechmücken (s. d.). Ciilicidae, s. Stechmücken.* Culiciformes, s. Federmiickeii.* Culmeu, Schnabelfirste, s. Vögel (Verdauungsorgane). Cultripes i)rovincialls und minor Müller = Pelobates cultripes Tschudi und fuscus Wagler, s. Pelobates und Knoblauchkröte. Cumacea Kroi/., Cumaceen, Ordnung der Schalenkrebse, von larven- ähnlicher Gestalt, wenn auch den Decapoden nahestehend. Kopf und die vorderen Brustsegmente sind von einem kleinen Cephalothorax umschlossen, die 4 — 5 folgen- den Brustsegmente liegen frei; der Hinterleib ist lang und schmal, sechsgliedrig. Als Anhänge finden sich am Kopfe ein Paar kleiner Vorderfühler mit dreiglied- rigem Schafte, der bei den Männchen ein Riechorgan trägt, und mit kurzer Geissei und Nebengeissel ; das zweite Paar der Hinterfühler überragt oft den Körper (Männchen) oder verkümmert fast (Weibchen). Die Oberlippe ist klein , die Oberkiefer sind dagegen gross, tasterlos und besitzen einen Borstenbesatz und eine Kauplatte ; die Unterlippe ist gross, tief getheilt. Das erste Unterkieferpaar zeigt 2 gezahnte Laden und einen nach hinten gerichteten Geisseifortsatz; das zweite Paar hat mehrere Kauplatten und keine Taster. Die Kieferfüsse sind meist fünfgliedrig; das erste Paar ist ladenförmig, das zweite hoch differenzirt mit einem gestreckten Stamm- gliede, einer ganzrandigen Platte und einer gekämmten Kieme besetzt. An den Brustsegmenten sind 6 Beinpaare eingefügt ; die beiden ersten Paare sind am Grunde blattförmig und besitzen als sog. Spaltfüsse einen Nebenast mit langen Borsten; die folgenden 4 Paare sind kurz und ermangeln häufig des Nebenastes; alle Beine sind sechsgliedrig, scheerenlos und nehmen nach rückwärts zu an Länge ab. Am Hinterleibe befindet sich eine Schwanzplatte, an deren Seiten entweder bloss lange, zweiästige SchwanzgriiTel stehen (Weibchen), oder an den einzelnen Seg- menten stehen 2 , 3 oder 5 gegliederte Schwimmfüsse (Männchen). Die Augen fehlen oft fast ganz und sind nicht gestielt; das Weibchen trägt am Hinterleibe eine Bruttasche, entwickelt wenige, doch sehr grosse Eier, die sich ohne Metamor- phose ausbilden, indem das ausschlüpfende Junge nur um 1 Pusspaar weniger be- sitzt, als das Mutterthier. Die einzige Familie sind die Diastylidae, meist nordische Krebse. Literatur: Kroyer in Naturh. Tidsskr. lü. 1841 u. N. R. HL 1846.* Cumberlandscliaf, Herdwickschaf, kleines hornloses, grob- und lang- wolliges Schaf mit saftigem gutem Fleisch. Cumingia Sowerbij, hinten klaffende, scharf concentrisch gestreifte Meer- muscheln, in Schwämmen und Felsspalten. Peru und Chile. Cumulation, cumulative Anpassung. Im Laufe der Generationen sich immer wiederholende und dadurch nach und nach immer steigernde, anfänglich kleine Abweichung (z. B. Zucht von Mastschweinen, grossen Pferden und Rindern aus kleinen.) Cunanthidae HaecJcel, Familie der Narcomedusen. Radialcanäle breit, taschenförmig, durch doppelte Peronialcanäle mit dem Ringcanal verbunden. Die mit zunehmendem Alter sich vermehrenden Hörkölbchen mit längeren oder kürzeren Hörspangen. Nach der Zahl der Magentaschen und Tentakel und je nachdem die seitlichen Lappentaschen vorhanden sind oder fehlen, unterscheidet man die Gat- tungen: Cunantha, Cunarcha, Cunoctantha, Cunoctona, Cunina, Cunissa. Cunicularia— Cyathozooide. 189 Cimicularia Illig., Wurfmäuse, Familie der Nagethiere, entspricht einem Theile der Spalacoidea Brandt. Cuniopsis Cls., s. Aeginidae. Cuon, Chrysaeus, Canis primaevus, Canis himalayanus, Urhunde, s. Chrysaeus. Cupressocrinus, Goldfuss (Cypressen-Lilienstern). Haarsterne der Ordnung Tesselata mit vierkantigem Stiel; die 5 Nahrungscanäle erscheinen wie die 5 Punkte auf einem Würfel angeordnet. Im Devon. Ciipnla, s. Bandwürmer.* Curculiouidae, s. Rüsselkäfer. Curläuderliuiid = leichter Curshund. Curruca, Grasmücken, s. Sänger. Curshund, langhaariger, Kreuzung des leichten Curshundes mit dem Seidenhund. Curshund, leichter Curshund, Curländerhund. Dem grossen dänischen Hunde ähnliche Rasse, aus der Mischung dieses mit dem grossen Windhunde ent- standen, mit längerem Kopf, flacherer Stirn, eingezogenerem Bauche und längerem Schwänze. Curshund, schwerer. Mischung des leichten Curshundes mit dem Bullenbeisser. Cursores, s. L.iufvögel. Cursoria, Gruppe der echten Geradflügler. Laufbeine entwickelt. Fa- milien: Ohrwürmer, Forficulidae; Schaben, Blattidae.* Cursorius Lath., Rennvogel, Gattung der Regenpfeifervögel (s. d.). Ciirvirostra, Kreuzschnäbel, s. Finken (Loxia). Cuscus, Untergattung von Phalongista (s. d.). Cnticularbildungeu, s. Epithelien. Cuticularsubstanz, s. Zellenlehre. Cutis, Unterhaut, s. Haut. Cutispapilleu, s. Wirbeltliiere (Haut). Cuvieria Peron., Gattung der Seewalzen. Ciivieria Rang. = Triptera Quog, Gattung der Pteropoden. Die oben offene, unten in der Regel abgebrochene, wieder geschlossene und so stumpf zu- gerundete Schale stellt einen geraden Cylinder vor. Cuvierius Gray, Gattung der Furchenwale. Cuvier'sche Organe, klebrige Fäden absondernde, drüsenartige Anhänge des Enddarmes bei manchen See walzen. Ciiy, s. Cercolabes. Cyauiidae, Familie der Kehlfüsser. Körper oval, flach; Kopf klein und schmal. Gattung: Cyamus Latn. mit C. ceti. Auf Walen.* Cyamodus H. v. M. (griech. kyamos Bohne, odous Zahn), ausgestorbene Gattung der Reptilien und zwar der Sauropterygia Owen. Schädel nicht länger als breit, die kurze Schnauze nicht abgesetzt. Oben 4 Schneidezähne, 4 oder 6 Backenzähne; im unpaarigen Zwischenkiefer 4 Schneidezähne. Im Muschelkalk. Cyanecula Brehm, Blaukehlchen, Gattung der Turdidae (s. d.). Cyaneidae, Familie der Semaeostomeae. Scheibe dick, tiefgelappt, unter- seits mit bündelweise vereinigten Senkfäden, Radiärtaschen zu 16, abwechselnd gleich, am Ende dendritisch canalisirt. Gattungen: Gjanea Per. n. Less., Steno- ptycha Afj. u. s. w.* Cyanocitta Stricldand (griech. kyaneos blau, kitta Heher) , Schopfheher, Gattung der Raben. Schlankleibige , langgeschwänzte Heher Nordamerikas mit kurzem, kräftigem Schnabel und mit Federhaube. C. cristata Strickland, Blau- heher. Oben glänzend blau, unten grauweiss. Cyanocorax Boie, Blauraben, Gattung der Raben (s. d.). Cyathocrinus Miller, Becherlilien, fossile Gattung der Haarsterne. Ordnung: Tessellata. Vom Silur bis zum Kohlenkalk. Cyatholithen (griech. kyathos das Hohle, lithos Stein), manschettenknopf- ähnliche Bildungen aus Kalk und organischer Substanz, welche in Verbindung mit Bathybius aufgefunden wurden.* Cyathozooide, s. Feuerwalzen.* IQQ Cybister — Cyclorhapha Diptera. CyMster Curtis, Gattung der Schwimmkäfer (s. d.). Cychramus Kug., Gattung der Glanzkäfer (s. d.). Cycliriis Fahr., Schaufelkäfer, Gattung der Sandkäfer, s. Laufkäfer. Cyclatlidae (Cyrenidae); Familie der Integripalliata. Schalen gleich- klappig, bauchig, frei; Fuss gross, zungenförmig, Mantel hinten verwachsen, Wirbel im Alter angefressen. Im Süss- und Brackwasser. Gattungen: Cyclas Brug. (Sphaerium Scop.), Kugelmuscheln; GjrenaLam.; Corbicula Meg.; Pisidium Pfeiff., Erbsenmuscheln. Cyclitlium Ekrenherg, Gattung der Cinetochilina Stein. Platteiförmige, holotriche Infusorien, ohne Tastkörperchen. Cycliiia JJt^shayes , Gattung der Venusmuscheln. Brackwassermuscheln von kreisförmigem Umriss, mit langer, spitzer Mantelbucht. Die ockergelbe, am Eand violette C. sinensis Gnielin häufig an den Strommündungen Chinas. Ein wichtiges Nahrungsmittel der Chinesen. Cyclobranchia Cuv. (griech. kyklos Kreis, branchia Kieme), s. Kreiskiemer. Cyclocera, Gruppe der Kurzhörn er. Larven mit deutlich abgehobenem Kopfe. Familien: Bremsen, Tabanidae; Schnepfenfliegen, Leptidae; Holzfliegen, Xylophagidae; Waffenfliegen, Stratiomyidae.* Cycloconis Dum. Bibr. (griech. kyklos Kreis, köre Pupille), Gattung der Colubrina innocua. Glattschuppige Nattern mit einreihigen, Urostegen. Cyclotlerma Feters (griech. kyklos Kreis, derma Haut), Gattung der Lippen- schildkröten (s. d.). Cyclodus Wagler, Kreiszähnler, Gattung der Sandechsen. Der Körper mit dicken, rauhen Schuppen bedeckt. Die vier kurzen Gliedmassen fünfzehig. Schwanz rundlich. Das untere Augenlid beschuppt. C. gigas, Riesenskink, 126 cm. Neuholland, Java. Cyclogenides Bruch, rundpupillige Froschlurche. Umfasst die Laub- frösche und eigentlichen Frösche. Cycloidscluippeu, Rundschuppen, s. Fische (Körpevbedeckung). Cyclolepidoti Agass. (griech. kyklos Kreis, lepidotos beschuppt), Rund- schmelzscbupper, Unterabtheilung der Schmelzschupper. Die runden Schuppen dachziegelartig übereinander geschoben. Cyclometopa, s. Bog-enkrabbeii.* Cyclometr.a, s. Bogeukrabben.* Cyclomyaria (griech. kyklos Kreis, mya Muskel), siehe Fadenwürmer und Touuensalpen. * Cycloiiassa Swains., Gattung der Nassidae (s. d.). Cycloueura (griech. kyklos Kreis, neuron Nerv), s. Hydroideu.* Cyclophis Günther (griech. kyklos Kreis, ophis Schlange), Walzenbaum- schlangen, Gattung der Nattern und zwar der Gruppe Dryadinae, Natter- baumschlangen. Der Körper gar nicht comprimirt. Nur ein Nasenschild. Schuppen glatt und ziemlich gross. Cyclophoriden, s. Cyclostomidae. Cyclophorus Montf. (griech. Kreisträger), s. Cyclostomidae. Cyclopidae, Familie der Gnathostomata. Fühler des fünften Paares rudi- mentär; Fühler des zweiten Paares nicht ästig, jene des ersten Paares als Greif- arme beim Männchen ; Auge einfach, Herz fehlend. Süsswasserbewohner. Gattungen : Cyclops Müll., Oithona Baird.* Cyclopidea Leuch, s. Rnderfüsser.* Cyclopie, Einäugigkeit, findet sich, bei manchen Krebsthieren , im er- wachsenen oder im Naupliuszustande. Cyclopterus Art. (griech. kyklos Kreis, pteron Flosse), Gattung der Scheiben- bäuche (Discoboli) (s. d.). Cyclorana Steindachmr (lat. Kreisfrosch) = Phractops Feters (s. d.). Cyclorhamplius Tschudi, Gattung der Ranina (s. d.). Kurz- und flach- köpfige Froschlurche mit ovaler, hinten freier Zunge, bedecktem Trommelfell, halben Zehenschwimmhäuten, ganz glatter Haut, Männchen mit Kehlsack. 3 Arten aus Südamerika bekannt. Cyclorhapha Diptera, Unterordnung der Zweiflügler. Larven ohne Kopf und ohne Kieferkapsel; Tonnenpuppe mit einem Deckel aufspringend, dessen Naht Cyclostom— Cymothoidae. 191 auch an der Larve sichtbar ist. Crrnppen: Lausfliegen, Pupipara Lair.; Fliegen, Musearia; Schwebfliegen, Syrphidae.* Cyclostom (griech. kyklos Kreis, stoma Mundöffnung), die meist kreisförmige Mundötfnung der Infusorien, s. Ciliata Ehrenh* Cyclostomata, Unterordnung der Kr eiswirb 1er. Zellenmündungen weit, endständig, ohne bewegliche Anhänge; fossil oder hochnordisch. Familien: Crisi- idae, Diastoporidae, Tubuliporidae, Lichenoporidae, Frondiporidae und Corymboporidae.* Cyclostomi, s. ßundmäuler. Cyclostomidae, Familie der Neurobranchiata(Pulmonata operculata). Schale meist kegelförmig, Mündung meist rund; Fühler nicht einstülpbar, an ihrem Grunde aussen die Augen. Athmen durch ein Gefässnetz und leben auf dem Lande. Gattungen: Cyclostoma Lavi., Kreismundschnecken; Cyclophorus Moritf.; Pomatias Stud.; Helicina Lam.; Pupina Vign. u. s. w. — Die ausser europäischen Arten dieser Familie scheidet man in Cyclostomidae im engeren Sinne (Deckel aus wenigen Windungen, oben eckig) mit Tropidophora Troschel, Chondro poma L. Pfeiffer und Cyclo phondon oder Cyclotaceen Troschel (Deckel aus sehr vielen Windungen, kreisrund) mit Cyclophorus Montf., Cyclotus Guildiny u. s. w. Cyclotaceeu, s. Cyclostomidae. Cyclothurus Graij, Untergattung = Myrmidon Wagler, siehe Myrine- cophaga L. Cyclotriclioda, Familie der Infusorien, Peritriche Infusorien mit kreisei- förmigem Körper, mit vorderem Wimperkranz. Cyclotus GuildiHg, s. Cyclostomidae. Cycloum Hass,, s. Alcyonidiidae. Cyclura Harlan, Wirbelschwänze, Gattung der Baumagamen. Mit Rückenkamm, ausdehnbarer Kehle, 5 — 24 Schenkelporen. Auf 3 — 4 Schuppenreihen des plattgedrückten Schwanzes folgt immer ein Ring von Dornschuppen. Hierher u. a. C. Harlani Dum. Bihr., der Quirlschwanz. Centralamerika. Cychis amphigenes, Eikreis und Cyclus generationis, s. Zeug'Uiigskreis. Cydimonites (griech. prächtig), Familie der Schmetterlinge. Dickleibige, breitflügelige, den Tagfaltern ähnliche Schmetterlinge mit kolbigen Fühlern. Meist grosse Falter. Gattungen: Nyctalemon Dalni. Südamerika, Indien. Urania Fabr. Südamerika, Madagaskar. Cydippidae, Familie der Saccatae. Körper kugelig bis walzig mit gleich- massig entwickelten Rippen. Magen- und Rippengefässe blind endigend. Gattungen: Cydippe Geg., Eschscholtzia Less., Pleurobrachia Fli^ni.* Cydiiusi^rt&r. (Sebirus.4»/.),Erdwanzen, Gattung der Schildwanzen (s. d.) Cygnopsis Brandt (lat. cygnus Schwan, griech. ops Gesicht), Schwanen- gänse, Gattung der Gänse. Cygnus L., Schwäne (s, d.). Cyklopeiiflsche, s. Arges. Cylicomastiges Btscld., Kelchgeissler, Familie oder Unterordnung der Flagellata. Geissei am Grunde von einem Kragen umgeben. Gattunsfen: Salpingoeca Clk., Codosiga Clk.* Cylicozoa aut. (griech. kylix Becher, zoon Thier), s. Becherqualleu.* Cylinderepithel, s. Epithelieii. Cylinderzelleii, s. ZelUehre. Cylindrella L. Pfeiffer, Gattung der Stylommatophoren. Exotische Land- schnecken mit gethürmter Schale, mit zahlreichen, langsam wachsenden Windungen. Cylindrophis WagJ. (griech. Cylinderschlange), Walzenschlangen, Gattung der Wickelschlangen (s. d.). CymMum Montf., Kahnschnecken, Gattung der Faltenschnecken (s. d.). Cymbuliidae, Familie der Flügelfüsser (Thecasomata). Schale gallertig knorpelig vom Mantel bedeckt. Gattungen: Cymbulia Per. u. Lt^ss., Tiede- mannia Ben.* Cymindis Latr., Gattung der Brachiniui, s. Laufkäfer. Cymothoidae, Familie der Asseln. Mundwerkzeuge kauend oder saugend. 102 Cymozoida — Cynopithecini. Kieferfüsse breit, Hinterleib mit breiten kurzen Grliedern und schildförmiger Schwanz- platte. Leben frei oder parasitisch an Fischen. Grattungen: Cymothoa Fabr., Anilocra Leach, Alga Leach, Serolis Leach u. s. w.* Cymozoida = Zymozoida, Gährungsthierchen, s. Schizomycetes Fr. Cymus H/m., Gattung der Langw,anzen (s, d.). Cynailurus (griech, kyon Hund, ailuros Katze), Jagdleoparde, Unter- gattung von Felis = Felis jubatus und guttatus, s. Felis. Cynictis Ogilhy, Gattung der Schleichkatzen. Schlanke Schleichkatzen mit kurzen runden Ohren, abgestutzter Nase, theilweise behaarten Sohlen. Die Vorderfüsse haben 5, die Hinterfüsse 4 Zehen. 38 Zähne. Art: Hundsfrett (C. penicillatus CMwier). 50 cm, Schwanz 30 cm. Hellroth. Mit langen schwarzen Schnurrhaaren. In den Niederungen und Steppen Südafrikas. Nährt sich von Mäusen, Vögeln, Kerbthieren. Sehr wild und bissig. Cynipidae, s. Grallwespen. Cynips L., Gattung der Gallwespen (s. d.). Cyiiipsera Latr., s. Chalcididae.* Cyuocephalidae, s. Paviane. Cyiioceplialus Brisson, echte Paviane, Gattung der Paviane. Mit stark verlängerter Hundeschnauze, in eine Quaste endendem Schwänze. Riesig starke, plumpe, gewaltthätige und lüsterne Affen, deren Trupps unter unumschränkter Herrschaft starker Anführer stehen. Gräser, Blätter, Zwiebel, Insekten bilden ihre Nahrung. Sie verstehen überraschend Wasser aufzuspüren und leisten gezähmt in dieser Beziehung auf Eeisen wichtige Dienste. Arten: 1) Der Hamadryas (Cynocephalus Hamadryas Desmarest). 105 cm (25 auf den Schwanz). Silber- grau, mit langen Barthaaren. Lebt in Trupps von mehr als 100 Stücken, darunter etwa 10 alte Männchen. 2) Der Dschelada (C. Gelada Rüppell). Soll Mannes- grösse erreichen. In Abyssinien zu Hause. Findet sich in einer braunen und einer schwarzen Spielart. 3 — 4 alte Männchen beherrschen einen Trupp von 30 bis 40 Stücken. Mit den Hamadryas leben sie in beständigem Kampfe. 3) Der Babuin (C. Babuin Desmarest). 115cm (50 auf den Schwanz). Mit tief ausgeschnittenen Nasenflügeln. Graulichgelb. Abyssinien bis Mozambique. Ist der gutmüthigste, am häufigsten zu uns kommende Pavian. 4) Bärenpavian (C. porcarius Des- marest). 120 cm (45 auf den Schwanz). Auf jeder Seite der Schnauze 3 tiefe Furchen. Bräunlichgrau. Gefässschwielen klein. Im Capland. Von den Einge- borenen sehr gefürchtet. 5) Sphinx-Pavian (C. Sphinx llUger). Kleiner, aber kräftiger als der vorige. Augen sehr klein. Rothbraun. In denselben Gebirgs- wäldern Westafrikas. Die 3 letzten Arten tragen den Schwanz in gehobenem Bogen. Cyuodontia, s. Auomodontia. Cynogale Gra^J, Gattung der Schleichkatzen. An die Bären gemahnende plumpe Sohlengänger mit halb zurückziehbaren Krallen, nackten Sohlen, mit Papillen besetzter Zunge. Art: Mampalon (C. Bennetti). 58 cm, Schwanz 18 cm. Erinnert in seinem Aeusseren an den Dachs. Hat einen Schnurrbart mit langen steifen Borsten. Gelblichbraun. Sumatra, Borneo. Fahndet an den Bach- und Seeufern nach Fischen, Krebsen, Mäusen, Vögeln, verschiedenen Früchten. Cynomys Wagner, Gattung der Eichhörnchen. Zieselartige Nager mit grossen Backentaschen. Bellen hundeartig. Ai-t: Prairiehund (C. ludovicianus Owen). 35 cm, Schwanz 7 cm. Hell röthlichbraun mit einigen dunklen Haaren, unten schmutzigweiss. Wie der Bobak die Steppen Asiens bewohnt er die Prairie in grossen Gesellschaften, weithin seine Erdhaufen in einem Zwischenräume von kaum 6 m errichtend. Theilt seinen Bau mit der Klapperschlange und der Prairie- eule. Hält Winterschlaf. Cynoiiycteris Peters, Nachthunde, Gattung der fruchtfressenden Fleder- mäuse. Gebiss wie bei Pteropus. Schwanz kurz. Der Daumen ist in der Flug- haut eingeschlossen. Schnauze nicht verlängert. C. (jQoiivoji Peters. Graubraun, unten weisslich. Aegypten, Nubien. Cyiiophis Gray (griech. kyon Hund, ophis Schlange), Gattung der Nattern und zwar der Landnattern (Colubrinae). Cyiiopitheciui, Hundsaffen, ünterfamilie der Schmalnasen (s. d,). Cyiiopithecus — Cystigiiathus. 193 Cyiiopitliecus Is. Geoffr. (griech. kyou Hund, pithecus Affe), Untergattung von Cynocephalus Briss. Cynoi)0(la Gmi/ (griech. kjon Hund, pous Fuss), Abtheilung der Schleich- katzen mit C. cynopoda Graij^ hundsfüssige Schleichk'atze. Cyiiopterus Cuvier, Gattung der Flughunde. Cjiithia Sav., s. Ascidiidae. Cyphobalaena, s. Balaeiiopterina. Cyplioderia Schlumberger , Gattung der Euglyphinae. Wurzelfüsser mit länglich retortenfurmiger Schale. Cyplion Payk, Gattung der Cyphonidae (s. d.), Cyplioiiidae, Familie der Pentamera. Die llgliedrigen Fühler entspringen dicht vor den Augen; die Hüften in Form grosser, aneinander gerichteter Zapfen. Gattungen: Cyphon Paijk, Scirtes lUig., Dascillus Latt\ u. s. w. Cypraea L., Gattung der Porzellanschnecken (s. d.). Cypraeidae, s. Porzellaiischneckeii. Cyprina Lam., s. Cypriuidae. Cypriiiidae, Familie der lutegripalliata. Schalen gleichklappig, gestreckt oder oval, geschlossen mit 2 — 3 Schlosszähnen; Fuss kegelförmig, Mantelrand ge- franst, vorne weit klaffend. Gattungen: Cj'prina Lam., Isocardia Lam. mit I. cor Lam., Ochsenherz.* Cyi)riiiodon Lacep., Gattung der Zahnkarpfen (Cypronodontidae) (s. d.). Cyprinodoutidae, s. Zahukarpfen. Cypriiius Nilss., Gattung der Weissfische (s. d.). Cypris Müller, typische Gattung der Muschelkrebse (s. d.). Cyprislarve, s. Muschelkrebse.* Cyproideae M. Ediv., s. Muschelkrebse. * Cjpselidae, s. Seg'ler. Cypselomorpliae (Macrochires), Mauerschwalbenähnliche. Ordnung der Vöo-el. Der Schnabel ohne Wachshaut, entweder kurz und breit oder dünn und lang , die Hand länger als der Unterarm. Die schwachen Füsse entweder Klammerfüsse oder Gangfüsse (aber zum Gehen kaum verwendbar). Nesthocker. Familien: Nachtschwalben (Caprimulgidae), Segler (Cypselidae), Schwirr- vögel (Trochilidae). Cypselus IlUg., Gattung der Segler (s. d.). Cyreiia Lam., Gattung der Cycladidae (s. d.). Cyreuenkalke, s. Muschelthiere. Cyrenidae = Cycladidae. Cyrtia Dalman (griech. kyrtos gekrümmt) , ausgestorbene Gattung der Brachiopodeu aus der Familie der Spiriferiden. Silur bis Trias. Cyrtidae Haeckel , Kegelstr ahlige, Familie der Radiolaria J. Muller. Wurzelfüsser, deren Skelet eine Gitterschale mit konischer Grundform. Cyrtocalpis Haeckel, Gattung der Cyrtidae. Cyrtoceras Goldfuss (griech. gekrümmtes Hörn), ausgestorbene Gattung der Cephalopoden. Silur bis zui" Kohlenformation Europas und Nordamerikas. Cyrtopo^Oii Low, Gattung der Raubfliegen (s. d.). Cyrtostomum Stein, Gattung der Paramecina. Eiförmige holotriche In- fusorien mit 2 Reihen stabartiger Zähne. Cystica, s. BaudwUrmer und Blasenwürmer.* Cysticercus, s. Bandwürmer.* Cystid, s. Moosthierchen.* Cystidea Buch (griech. kystos Blase, eidos ähnlich), s. Beutelstrahler. Cystigiiatliina , Unterfamilie der Ranida (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit nicht verbreiterten Quei'fortsätzen des Sacralwirbels, freien Zehen. Gattungen: Cystignathus, Pleuroderma, Bubonias, Limnodynastes, Crinia, Ca- marolius, Entomoglossus, Gomphobates, Heliorana, Mixophves, Platy- plectrum, Phrynopus. Cystignathus Wagler, Gattung der Cystignathina (s. d.). Froschlurche mit freien, bisweilen mit ganz kurzen Schwimmhäuten verbundenen Zehen , rund- lichovaler, hinten tief eingeschnittener Zunge, mit Vomerzähnen, ohne Ohrdrüsen, Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 13 ]^94 Cystoblastus — Cytostoma, mit glatter oder schwacli runzliger Ha\it. Mit 27 Arten. Art: Gefleckter Pfeifer (C. ocellatus Linne). 3cm. Ueber den Rücken verlaufen 7, längs der Seiten 2 erhöhte Hautleisten. Oben olivengrün mit braunen und weissgelbeu Linien, unten gelblich mit schwarzen Punkten an der Kehle, grüngrauen und schwärz- lichen Flecken an den Hinterschenkeln. Legt an den Tümpeln etwa 30 cm tiefe schüsseiförmige, durch einen Erdwall abgesperrte Vertiefungen an. In diesen Miniaturteichen laicht er und machen die Kauh|uappen ihre Metamorphose durch, so dass sie dann bei Eintritt der Regenzeit schon ziemlich gross in die grösseren Gewässer gelangen. Seine weithin hörbare Stimme erinnert an die Axtschläge der Zimmerleute. Der Ruf des C. mystacinus Burmeist'r gleicht rasch nacheinander ausgestossenen Pfiffen des Glaucidiums. Central- und Südamerika. Cystoblastus Volborth, ausgestorbene Gattung der Haarsterne. Unter- silur (Russland). Cystoflagellata (griech. kystis Zelle, flagellata), s. Leuchttliierchen. Cystoopsis Wageno-, Gattung der Nematoden. Afterlose Fadenwürmer, die Männchen fadenförmig, die Weibchen eiartige Blasen. Leben paarweise in ge- meinsamer Cyste unter den Brustschildern des Sterlets. Cytophora Haeck. (griech. kytos Höhlung, Haut; fero trage), siehe Radio- laria .¥w7/.* Cystophora Nilsson, Blasen robben, Gattung der Robben. Flossen- füsser mit oben 4, unten 2 Vorderzähnen. Die Männchen besitzen einen in der Erregung aufblähbaren Schnauzenanhang. Arten: 1) Seeelephant, Rüsselrobbe (C. prob 0 scide a iVi/sso^O- An 8 m. Die gi'össte Robbe. Meerfarben. Die Männchen können ihren Nasenanhang zu einem langen Rüssel ausdehnen. Zwischen 35. und 62. südlichem Breitegrad. Nähren sich von Fischen und Sepien. Wurden massen- weise gefangen und getödtet, besonders auf den Kerguelen; sind jetzt dem Aus- sterben nahe. 2) Klappmütze (C. cristata Nilsso/i). 2 m. Die aufblähbare Blase liegt im Zustande der Ruhe auf dem Scheitel. Von Neufundland bis Grön- land. Fahlgrau mit dunklen Flecken. Wandert im Frühling nach der Küste, um ihr Junges zu werfen. Cystosoma Westu\, Gattung der Singzirpen (s. d.). Cystotaeiiia iewcÄ-.^ Gattung der Taeni ad ae. Bandwürmer, die als Larven Blasenwürmer mit an der Embryonalblase selbst entstehenden Köpfen vorstellen. Hierher die bekanntesten Arten: Taenia solium, Taenia mediocanellata, T. serrata (Hund), T. coenuriis (Hund), T. crassicollis (Katze), T. crassiceps (Fuchs) u. s. w. Cytacidae Agass., Unterfamilie der Margelidenmedusen. 4 einfache, nicht verästelte Mundarme. Cytacis Eschsch., Gattung der Cytacidae. Cytherea, s. Venusiuiischelii. CytoMasten, Grundsubstanz, Intercellularsubstanz. Cytoblastus Haeckel = Zellkern. Cytocormi, Zellenstöcke, Zellfusionen, entstanden durch Wiederver- schmelzung getrennt gewesener oder theilweise Theilung solcher Zellen. Cytode E. Haeckel = kernloser Elementar Organismus. Cytoplasma Kölliker (Sarcode Dujardin, Bioplasma Beale, Proto- plasma Remak ., M. Schultze), Zellenschleim, Zellenstoff, Urschleim, s. Protoplasma. Cytostoma Haeckel = Zellmund. Dab common — Dactylomys. 195 D. Dab commou heisst in England die Kliesche (Pleurolnectes limandaL.) eine Schollenart. Daboia Gray, Gattung der Viperidae. Am äusseren Rande der Brauen ein einfaches oder getheiltes Schild. Hierher: D. elegans Grai/, Kettenviper. Bis 2 m lang. Indien , Siam , Java , Sumatra. Siedelt sich auch in den mensch- lichen Wohnungen an. Mehr gefürchtet als die Brillenschlange. Dacelo Lmcli = Halcyon Sivains., Gattung der Eisvögel. D.achratte, s. Mus. Dachschwalbe = Mehlschwalbe (Chelidon). Dachse, s. Meles. Dachshund, s. Haushund. Dachsspitz Fitzinger. Jetzt sehr selten zu findende Kreuzung des Heiden- hundes mit dem krummbeinigen Dachshund. Dachziegelschupper = Dermopliis Peters. Dacnididae Cahanis^ s. Caerebidae. Daciiitidae Dujardin (griech. dacno beisse), Familie der Fadenwürmer. Der senkrechte oder quer liegende Mund bauchständig, Gattungen: Dacnitis Dujard. mit grossem senkrecht liegendem Mund, kugligem Kopf, zwei fleischigen Lippen. D. gloho^s, Diijard. im Darm der Bachforelle. Q^h.io&iomdi Rndolphi mit querem Mund, zwei ungleichen Lippen. 0. mucronatum Rudolphi in Fledermäusen. Dactylethritla (griech. daktylethra Handschuh), Familie der zungenlosen Froschlurche (s. d.). Flachköpfige, froschähnliche Lurche ohne Gaumenzähne, mit Zähnen im Oberkiefer und Zwischenkiefer, ohne Ohrdrüsen, mit nicht sicht- barem Trommelfell, freien Fingern, mit breiten Schwimmhäuten verbundenen Zehen, von welchen letzteren die 3 Lmenzehen spitze Krallen tragen. Gattung: Dacty- lethra Ciwier (Xenopus Wagler, Leptopus Mv, Pferdeart, s. Equus. Davidsharfe, Harpa ventricosa Lam., s. Harfenschueckeu. Davidsonia , Gattung der Brachiopoden. Mit Schloss und an andere Körper angewachsener Bauchschale mit Schaleneindrücken, welche auf spiralig auf- gerollte Arme schliessen lassen, wahrscheinlich ohne Kalkgerüste. D. Verneuilii Bonchard. Devonisch. Decacera Blainvüle (griech. Zehnhörnige) := Decapoda Leach. Sämmtlich mit Schale und seitlichen Flossen, mit 10 Armen. Zerfallen in Myopsidae und Oegopsidae. Decacrenidia Bronn, (dekas zehn, krenis Quell), s. eigentliche Seewalzeu.* Decactinota Haeck., Zehn strahier. Jene organische Grundform, welche stereometrisch durch die zehnseitige reguläre Pyramide ausgedrückt ist. Decapitatiou nennt man die Lostrennung und Neubildung von Tabularia- Hydranthen zur Zeit der Reife. Decapoda, Unterordnung der Dibranchiata. 8 Arme und 2 zwischen dem 3. und 4. Armpaare stehende, meist an der Spitze bewaffnete F angarm e ; Saugnäpfe mit Hornringen, gestielt ; Köx-per lang, mit innerer Schale, mit Flossen, Mund mit Buccalhaut, Mantel mit Schliessaparat, Eileiter meist unpaar; Nidamental- drüsen gross; Trichter häufig mit Klappe. Familien: 1) Belemnitidae, 2) My- opsidae, 3) Oigopsidae, 4) Spirulidae.* Decapoda Lntr., Ordnung der Schalenkrebse. Ausgezeichnet durch den grossen, Kopf und Brust umschliessenden Cephalothorax, der oft gewisse Regionen durch Falten und Gruben erkennen lässt und auf den Seiten die Kiemenhöhlen einschliesst ; dagegen fehlen Kiemen am Schwanzende. Selten bleibt das letzte Brust- segment frei. Der Kopf trägt meist nach vorne einen Stachelfortsatz (Rostrum); an den Seiten stehen die gestielten Augen (daher Podophthalmata aut.). Der Hinterleib ist sehr verschieden ausgebildet. Bei den einen (Macrura) ist er gross, harthäutig und wenigstens beim Männchen mit 5 Fusspaaren, Schwimmfuss und End- flosse versehen; bei den anderen (Brachyura) ist er weich, fast fusslos, besitzt keine Schwanzjflosse und ist als breite (Weibchen) oder schmale dreieckige Platte (Männchen) nach einwärts gebogen und unter das Kopfbrustschild zurückgeschlagen. Die vorne am Kopfe sitzenden inneren Fühler bestehen aus einem dreigliedrigen Schaft und 2 oder 3 vielgliedrigen Geissein; sie sitzen manchmal in besonderen Gruben (Brachyura); die äusseren Fühler entspringen an der Mundplatte (Epistom), und besitzen einen Schuppenanhang, sowie am Grunde einen Höcker, auf welchem die Fühlerdrüse ausmündet. Die Oberkiefer sind sehr verschieden ausgebildet und enden mit bezahntem (Brachyura) oder gabelspaltigem Vorderrande; sie besitzen meist zwei- oder dreigliedrige Taster; das 1. ünterkieferpaar hat 2 Laden und einen einfachen Taster, das 2. hat 4 Laden und neben dem Taster noch eine borsten- umgrenzte Athemplatte. Die darauffolgenden 3 Kieferfusspaare besitzen je einen Geisseifortsatz (Palpus flagelliformis). Die Brustsegmente, welche auf der Bauch- seite manchmal zu einer festen Bauchplatte verwachsen , tragen 5 Paar ziemlich grosse siebengliedrige Beine mit Scheeren, denen also neben der Bewegung auch die Vertheidigung obliegt; die beiden letzten Paare können übrigens auch fehlen oder wenigstens rudimentär erscheinen Die Bewegung erfolgt durch Schwimmen. Gehen und Laufen nach vor-, seit- und rückwärts. Die Beine des Hinterleibes sind einfach, stielförmig. Die Entwicklung erfolgt mittelst der Zoealarve. Die meisten Decapoden sind Meeresbewohner, man unterscheidet 2 Unterordnungen: Macrura und Brachyura. Literatur: Haxleij, T. IL, Der Krebs. Leipzig 1881.* Decidua, membrana decidua, Hinfallshaut, s. Placeuta und Säng'ethiere (Fortpflanzung) . Decidualose Placeiitalthiere, s. Indeciduata. Deciduata, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Deckel, operculum, s. Bauchfiisser, Fische (Skelet) und Moosthierchen. Deckelscheibe, s. Korallenpolypeu.* Deckeltaube, Schildtaube. Hübsche weisse Taubenrasse mit blau, roth, 200 Deckengewebe — Delphine. schwarz, gelb oder silbergrau gefärbten Flügeldeckfedern und kleinen Schwingen (Deckeln). Man unterscheidet eine grössere und eine kleinere glattfüssige Sorte. Deckeiigewebe Haediel (Grenz gewebe J«(/er) = Epithelialgewebe der Autoren heisst die primitive Gewebsform vielzelliger Thiere, bei den höheren Thier- formen nur bei den Grenzschichten des Körpers sich erhaltend. Deckeiispiimeu, Tegenaria Walck, Gattung der Trichterspinnen (s.d.). Deckfedeni, tectrices, s. Vögel (Körperbedeckung). Decküügel, elythra, s. Insekteu. * Deckflügler, s. Käfer. Deckschuppe, hydrophyllium, s. Röhreuquallen,* Deckschuppeu, tegulae, s. Haiitflügler.* Deckstüeke der Siplioiioplioreii heissen die die Geschlechtsorgane, Senk- fäden und Saugx'öhren schützend bedeckenden, meist blattförmigen Organe der Siphonophorenstöcke mit vollkommenem Polymorphismus; sie sind die „protec- tiven Personen", die Geschlechtsorgane die „generativen", die Senkfäden die „tentaculär en", die Saugröhren die „nutritorischen Personen''. Deckwanzeii, Tetyra Fahr., s. Schildi^auzeu. Deckzelleii, Stützzellen, s. Sinnesorgane. Decollirt (lat. geköpft) nennt man Schnecken, welche bei fortschreitendem Wachsthum die Leibesweichtheile aus den ältesten obersten Windungen zurück- ziehen, diese leer gewordenen Windungen abbrechen und die entstandene Oeffnung durch neue Kalkablagerung schliessen. Dieser Vorgang findet besonders bei lang- gezogenen, gethürmten Schneckenschalen statt (bei Biilimus-, Cylindrella-, Potamides-Arten u. a.). Decresceiitia = Greiseualter. Decticus Aymard. ausgestorbene Gattung der Nager. Decticus Gerv., Gattung der L aubheuschr ecken (s. d.). Deerlioiind = Hirsclihiind. Defasaantiloi)e, Cobus defusa, Cervicapr'a defassa Sundeville, siehe Cervieapra. Defassa, Antilopenart, s. Cervieapra. Defll)rinirtes Blut, cruor, s. Blut. Defraiicia Mill. = Clatliurella. Degeeria Nie, Gattung der Springschwänze (s. d.). Degeneration, im Allgemeinen „Entbindung" d.h. jede bei Organismen oder einzelnen Organen vor sich gehende morphologische oder physiologische Veränderung, besonders aber „Entartung", d. h. unvollkommene Entwicklung charakteristischer Eigenschaften bei Arten, Kassen, Familien. Degu = Octodon degus Waterh.. s. Octodon. Deilepliila Ochs = Sphinx euphorbiae L., Wolfsmilchschwärmer. Deiroclielys Ägass., zu Clemmys gehörige Gattung der Schildkröten. Deirodon Oiven = Dasypeltis IVcu/l. Delinia Hartmann (lat. abgefeilt), Unterabtheilung der Schliessmund- schnecken. Schale sehr glatt. Delma Gray, Gattung der Pygopodidae Gray. Westaustralische glatt- schuppige Echsen mit senkrechter elliptischer Pupille, ohne Präanalporen. Delomorphe Zellen, s. Labzelleu. Delphax Fahr., Gattung der Leucht zirpen (s. d.). Delphin, gemeiner, s. Delphinus. Delpliinapterus Lacepkle = Beluga, Gray, Weisswale, Gattung der Phocaenina. Ohne Rückenflosse. In der Jugend in beiden Kiefern jederseits 9 Zähne, im Alter fallen die Zähne aus, die oberen früher. Art: Beluga, Weiss- wal (D. leucas Lacepede). 4 — 6 m lang, mit meterbreiter, in der Mitte tief aus- geschnittener Schwanzflosse. Mit kurzer, breiter, abgestumpfter Schnauze, kurzen, stumpfen Brustflossen. Gelblichweiss , in der Jugend bräunlich. Es bietet einen prächtigen Anblick, eine Gesellschaft dieser schönen weissen Thiere dahinschwimmen zu sehen. Lebt von kleinen Fischen, Weichthiereu , Krebsen. Im hohen Norden, von wo er bei Beginn des Winters, oft in Begleitung des Narwals, nach den Buchten Grönlands wandert. Delphine (Delphinida), Familie der Zahnwale. Kleine oder mittelgrosse Delphinida — Dendrobates. 201 Wale, deren beide Kiefer durchwegs oder nur tlieilweise mit gleichgestalteten konischen Zähnen bewaffnet sind , mit halbmondförmigem Spritzloch , meist ver- knöcherten Kippenknorpeln. Gesellige, lebhafte, gewandte Wale aller Meere, steigen auch weit in die Flüsse empor, wandern in grossen Schaaren. ünterfamilien : Phocaenina, Globiocephalina, Delphinina, Platanistina. Delphinida, s. üelphiue. Delphiiiiiiti, ünterfamilie der Delphine, Wale mit schnabelförmig ver- längerter Schnauze, vielen (bis 200) nicht ausfallenden konischen Fangzähnen, etwa in der Mitte stehender Rückenflosse, ganz seitlich stehenden Brustflossen. Gattungen: Steno, Delphinus, Lagenorhynchus, Inia. Delpliiiiorhyiiclms Rapp, Subgenus von Delphinus Gray, die Arten: Delphinus Geoffroyi Desm., D, coronatus FreminviUe, D. micropterus Cimer umfassend. Delpliiiiula Lam., Gattung der Kreiselschnecken (s. d.). Delpliimis Gray (= Einodelphis Wagner), echte Delphine, Gattung der Delphiuina. Die über köpf langen Kiefer von der etwas convexen Stirn gut ab- gesetzt, mit zahlreichen Wirbeln, fast in der Mitte stehender Rückenflosse. Arten: 1) Gemeiner Delphin (D, delphis Limie). Spindelförmig, an 250 cm lang,, mit 42 — 45 kleinen runden Zähnen in beiden Kiefern jederseits. Die Schwanzflosse ist zweitheilig, die Schnauze oben und unten etwas flach gedrückt. Die schmalen, stumpfspitzigen Brustflossen etwas länger als die Rückenflosse. Die Anal- und GenitalöfFnung in einer Längsspalte im hinteren Drittel des Rumpfes, seitlich von ihr in einer Hautfalte geborgen die Zitzen. Glänzend grauschwarz, unten weiss. Zieht in kleinen Gesellschaften, mit den Wellen spielend, Purzelbäume schlagend, hinter oder vor den Schiffen her, welche Anhänglichkeit schon den Alten zu allerlei Mythen Veranlassung gab, sich aber ganz prosaisch damit erklärt, dass die vielen Abfälle eines grossen Schiffes beständig Fische anlocken , die dann eine Beute der sehr gefrässigen Delphine werden. In allen europäischen Meeren. 2) Spitzkopf- tummler (D. Bredaensis Fischer). 200 cm. Unterkiefer vorspringend. Stirne nicht abgesetzt. Dunkelbraun oder schwärzlich. Jederseits 20 — 24 Zähne. Ebenda. 3) Grosser Tümmler (D. tursio Fahriciits). 3 — 4m. Die schmalen spitzen Brustflossen stehen tief unten. Die hohe Rückenflosse befindet sich etwas hinter der Körpermitte. 21 — 24 Zähne in jedem Kiefer jederseits. Licht blauschwarz, unten reinweiss. In dem Meere von Island bis Norwegen. 4) Gekrö nter Tümmler (D. coronatus FreminviUe). 9m. Im Oberkiefer jederseits 30, im Unterkiefer 48 Zähne. Einförmig schwarz mit 2 gelben concentrischen Ringflecken auf der Stirne. 5) Abu Salam (D. ahusalam Büppell). 170 cm. Jederseits 25 — 27 Zähne. Dunkelmeergrün, unten röthlichweiss , mit unregelmässigen Flecken. In kleinen Familien im rothen Meere. Delthyris (griech. dreieckiges Fenster), s. Spirifer. Deltidialöft'uiiiig-, s. Armfüsser.* Deltidiuni, s. Armfüsser.* Deltoidenstücke, s. Knospenstrahler.* Demetrias Bou., Gattung der Laufkäfer (Brachinini) (s. d.). Demotlex Oiven (Simonea), Haarbalgmilben, Gattung der Dermatophili. Leib langgestreckt, deutlich geringelt; die Füsse rudimentäre Stummeln mit 2 Endklauen. Mikroskopisch kleine Milben in den Haarbälgen von Hausthieren (Katze, Hund, Schaf, Rind, Pferd), als D. folliculorum Si)n. in den Haarbälgen des Menschen lebend. Ursache der Demodexkrätze. Dendraspis Fitz., s. Ophiopha^ns Gi'mth. Deiulraspis Schley. = Dinophis HalloiveU. Dendrerpetou, s. Archegosauria. Bendrobatae, s. Banmagamen und Baiimleguaue. Dendrobates Wagler = Hylaplesia Günt/ier , Gattung der Hylaple- sina (s. d.). In der Körpergestalt Rana ähnliche Froschlurche ohne Kiefer- und Gaumenzähne, mit länglicher, freier, hinten ganzer Zunge, ohne Ohrdrüsen, 2 flachen stumpfen Höckern amMetatarsus, undeutlichem Trommelfell, Männchen mit Kehlsack. Arten: D. pumilio Schnidt , D. speciosus Schmidt, D. lugubris Schmidt auf Blättern und Blumen der immer grünen Regionen von Neugranada und Costa-Rica, bis gegen 2000 m in der Höhe. 202 Dendrobius — Dentaliidae. Dendrobius Mej/en = Octodon Benn. Dentlroclielidon ßoie, Baumsegler, Gattung der Segler (s. d.). Deiidrocliiridae, Familie der eigentlichen S e e w a 1 z e ii. Fühler baumförmig verästelt. Grattungen: Thyone Ok., Orcula Tr., Cucumaria Blv., Colochirus Tr., Tsolus Ok.* Dendrocitta Goidd, Baumelstern, Gattung der Raben (s. d.). Deiidrocoela Eln-enb. (dendron Baum, koilos ausgehöhlt), s. Strudelwürmer, dendrocöle.* Deiidrocometes Stein, Gattung der Acineten. Tentakeln verästelt, nicht geköpft, nicht zurückziehbar. Deiidrocopiis Koch, Buntspechte, Gattung der Spechte (s. d.). Deiidroctonus Er., Gattung der Borkenkäfer (s. d.). Dendrocyg'iia Swainson (griech. Baumschwan), Baumenten, Gattung der Enten. Buntgefiederte, schlanke, hochbeinige Enten mit zierlichem Kopf, schmäch- tigem Schnabel, kurzem steifen Schwanz. In den warmen Gebieten Asiens, Amerikas, Afrikas und Australiens. Hierher: D. viduata T^^cAmc?/, Nonnenente, Wittwen- ente. Eücken olivenfarben, Bauch schwarz, Brust rothbraun, Hals und Hinterkopf sch-^yarz, Gesicht weiss. Südamerika, Afrika. Hausthier der Indianer. Deiidrogale Graij, Untergattung von Cladohates Cuv. mit C. murinus Wagner. Auf Borneo. Dendroica Gray (griech. Baumwohnende), Gattung der Sperlingsvögel und zwar der Sylvicolidae, Waldsänger. Der Schnabel spitz, kegelförmig, an der Spitze gebogen; Flügel lang, spitz; Fuss hoch. Die meisten Arten in Nord- amerika und Westindien. Hierher u. a.: D. virens Baird., Grünwaldsänger. Oben olivengrün, unten gelblichweiss mit schwarzen Seitenstreifen, Halsseiten hoch- gelb, Kehle schwarz. Oestliches Nordamerika. Fleissiger Sänger. l^QnüvoXfi^w^ Schlegel-MüUer, Schlappbeutler, Gattung der Känguruhs. Die fünfzehigen kräftigen Vorderfüsse sind nur wenig kürzer als die vierzehigen Hinterfüsse. Haben Sichelkrallen — Schneide-, j Eck-, j Lücken-, — Backen- zähne. Echte Baumthiere, die sich nach Art der Eichhörnchen sehr gewandt auf den höchsten Bäumen bewegen und von Knospen, Blättern, Früchten leben. Arten: 1) Wangurin, Baumkänguruh (D. ursinus Schlegel-Mülkr). 125 cm, davon auf den Schwanz die Hälfte. Bräunlichschwarz, unten fahl lichtbraun. 2) Wakera (D. inustus Schli'iiel-Milllfr). Etwas grösser. Schwärzlich mit gelblichweissen Spitzen. Dendrometridae, Unterfamilie der Spanner (s. d.). Deiidromyes PH., Baummäuse, Gruppe der Unterfamilie Mures aut. Deiidroniys Smith, Baum mause, Gattung der Mäuse. Südafrikanische mäuseähnliche Nager mit wenisf behaarten, ziemlich orossen Ohren, die an der Wurzel 2 Falten haben, dreizehigen Vorder-, fünfzehigen Hinterfüssen , ziemlich langen Zehen, sehr dünnem Schwänze, der beim Umklammern der Aeste Dienste leistet. Arten: D. melanotis Smith: D. mesomelas Licht. Leben auf Bäumen. DendTOiieveis Peters (griech. Baumnereide), Borstenwürmergattung der Ly- corideae Ehlers. Deudrouotus A. Hach.., s. Aeolidae. Deiulrophidae, Baumschlangen, s. Glanzuatteru. ■ Deiidropliis Boie, Glanznattern, Gattung der Baumschlangen, siehe Glanzuatteru. Dendropliryiiiscidae, Froschlurchfamilie der Oxydactylia. Deiidrophyllia Blv., Gattung der porösen Steinkorallen (Familie E ups a- midae). Polypar zusammengesetzt, meist als baumförmige Colonie. Dendropoda Gray = Cercoleptina Girard. Deiidrosaura Gray (griech. Baumechse) = Chamaeleontidae Günther. Dendrosoma Elirenh., Gattung der Acineten. Eine verästelte, unten dickere Colonie bildend. Dendrostyli (dendron Baum, stylos Säule), s. Wurzelquallen.* Dens caniuus, Hundszahn, Eckzahn, s. Säug'ethiere (Verdauungsorgane). Dens sectorius, Reis s zahn, s. Säug'ethiere (Verdauungsorgane). Dentale, das zahntragende Stück des Unterkiefers. Dentaliidae, s. Meerzähue.* Dentalina — Dero. 203 Dentalina D^Orb., Gattung der N'odosarida M. Seh. (Foraminifex-en). Dentalium L., Meerzähne. Zahnschneckeu, Gattung der Röhren- schnecken. Dentes complicati, schmelzfaltige Zähne, \ „ compositi, zusammengesetzte Zähne, 1 . iucisiyi,^Schneidezähne, ^ Säugethiere (Verdauungs- lamellosi, blättrige Zahne, j * oro-ane) „ molares, Backenzähne, i ° '' „ praemolares, falsche Backenzähne, „ simplices, einfache Zähne, Deiitex Cumer, Gattung der Grosszahnbarsche (s.d.). Gedrungene, stumpf- köpfige Fische mit massig grossen Kammschuppen, 10 — 13stachliger Rücken-, dreistachliger Afterflosse, halbmondförmiger Schwanzflosse, mehreren grossen, spitzen Hundszähnen zwischen den kleinen Zähnen in beiden Kiefern. Art: D. vulgaris Cuvier. 70—80 cm. In jedem Kiefer 4 hakenförmige Hundszähne. Bläulich silberig oder röthlich schimmernd, an den Seiten und unten heller; am Rücken unregel- mässig gefleckt. Ein überaus gefrässiger Raubfisch des Mittelmeeres. Wird bis 30 kg schwer. Verfolgt Tintenfische und kleinere Fische bis in die Netze. Kommt in Stücke geschnitten und marinirt in den Handel. Denticete, s. Zahuwale. Deuticulati Quenstedt, s. Aminonltiden. Dentin, s. Bindesubstanz-Gewebe und Säug'ethiere (Verdauungsorgane). Dentirostres ^= Za hnsch nable r, Abtheilung der Singvögel. Depressaria Haw., Gattung der Motten (s. d.). Dercetiformes r. d. Marcl- = Hoplopleuridae. Dercetis, s. Fische (ausgestorbene). Derkull-Pferde, Pferde des russischen Reichsgestüts Derkull. Derma, tegumentum, integumentum, s. Haut. Dermaleicliidae, Familie der Milben (Unterordnung Atracheata) mit den Gattungen: Listrophorus Pagenst., Anaiges Nitzsch , Dimorphus Hall, Myo- coptes Claj). Deriiianura Gerv., Untergattung von Stenoderma Geoffr. Dermatemys Gray, Gattung der Emydidae Graij. Südamerikanische Schild- kröten mit 4 besonderen Sternocostalplatten. Deriiiatochelys Blainville = Sphargis Meer, Gattung der Seeschild- kröten (s. d.). Dermatocoptes Fürst, Saugmilben, Gattung der Krätzmilben. Hierher die gemeine Räudemilbe, die Räude des Rindes, Pferdes, Schafes erzeugend. Deriiiatophagus Fürst, Gattung der Krätzmilben. Hierher die Fuss- räudenmilbe (D. communis Zürn) und Ohrräudenmilbe (D. felis Zürn). Dermatopliili, s. Haarbalgmilben.* Dermatopnoa-Gruppe, alle Schnecken umfassend, die Röhrenschnecken ausgenommen. * Deriiiatoptera Burm. (derma Haut, pteron Flügel), s. Ohrwürmer.* Dermatospliaera Ehrenberg, Gattung der Radiolarien (Familie Collo- sphaerida). Dermatotherium Scott u. Osborn, fossile Nashorngattung, s. Amynodoiitidae. Dermatozoen = Hautschmarotzer. Derniestidae, s. Speckkäfer.* Dermipiis Wiedem. = Piatypus Shaw., s. Ornithorhyiiclius. Dermopliis PHers, Gattung der Schuppenblindwühlen (s. d.). Das Tentakel ist kegelförmig; die kreisförmige Tentakelgrube liegt vor und unter dem Auge; der Körper ist mit Dachziegelschuppen bedeckt; das Auge ist sichtbar. Arten: Dermophis mexicanus P.^^i?rs. 23 cm. 160 — 162 Hautfalten. Graubraun, unten gelblich. Mexiko. U. a. S. Sclileiclieiilurclie. Dermopliyllum Haeck., Ectoderma, Exoderma, Lamiua dermalis, Lamina serosa, „animales Keimblatt", Hautblatt oder äusseres, primäres Keimblatt, s. Keimblätter. Dermoptera Illiyer, s. Galeopithecida Grau. Dero Ok., Gattung d. Naididae. Am Bauche Hakenborsten mit doppeltem Haken. 2Q4 Deroptyus — Deutsches edles Schaf. Deroptyiis Wagl, s. Fächerpapageieii. Derostoiiiitlae, Familie der rhabdocölen Sti-udelwürmer. Mund hinter dem Vorderrande, Schlund tonnenförmig. Gattungen: Derostomum !>«(/., Vortex Ehrenb., Catenula Bug.* Derotremata Hofjg. (griech. dere Hals , trema Loch) , Schwanzlurche mit bleibender Kiemenöfifnung = Fischlurche (mit Ausnahme von Cryptobranchus). Dertrum, Schnabelkuppe, s. Vögrel (Verdauungsorgane). Descendenz = Naclikommeiiscliaft. Desceiidenzlehre, s. Abstammungslehre und Selectioustheorie. Desmacicouidae, Familie der Chalinopsidae (Ordnung Monactinellidae), Desman, Myogale moschata Brandt, s. Myogale. Desmobacteria Colin (desmos Band, bacteria), Fadenbacterien. Familie der Schizomycetes. Ausgezeichnet durch ladlich miteinander verbundene Zellen. Fäden cylindrisch. Einzige Gattving: Bacillus Colin mit B. subtilis Ehrenher;/ bei der Buttersäuregährung und B. anthracis Dav. beim Milzbrand.* Desmodiiia Wagner, Sclmeidflatterer, Familie der insektenfressenden Flatterthiere. Schwanzlose Fledermäuse Südamerikas mit ~ Backenzähnen, deren Krone eine Längsschneide bildet. Gattungen: J)eümo(\.ui-, Prinz M. Neuwied und Diphylla Sprx, Kammzähne. Blutsauger. Desmodus, s. Desmodina. Desmogiiathus Baird., Gattung der Lechriodonta (s. d.). Ziemlich schlanke Molche mit grosser, vorne zugespitzter, hinten stumpf abgerundeter, an den Seiten- rändern und in der hinteren Hälfte freier Zunge, glatter Haut, undeutlichen Ohr- drüsen, mehr weniger deutlichen senkrechten Hautfalten, vierzehigen Vorder-, fünf- zehigen Hinterfüssen, an der Basis dickem, durchwegs mehr weniger comprimirtem, in scharfer Spitze endendem Schwanz. Die Gaumenzähne stehen in 2 nach hinten winkelig convergirenden , in der Mittellinie des Gaumenbeines vereinigten, vorne hakenförmig nach aussen gebogenen schrägen V-förmigen Reihen. Vier Arten bekannt. Desuioiuyaria (griech. Band, Muskel), s. Salpen.* Desmopliylhis L'hrenh., Gattung der Turbinolidae. Desiiioscolecidae, fragliche Ordnung der Rundwürmer. Körper mit borstentragenden Wülsten; Männchen mit 1 Hoden, der in die Cloake mündet und mit 2 Spicula; Weibchen mit 1 Eierstock und ventraler OeflPnung. Gattung: Des- moscolex Clap. Literatur: Gref, B., Untersuchungen über einige merkwürdige Thiergruppen des Arthropoden- und Wurmtypus. Berlin 18G9.* Desmoscolex, s. Desmoscolecidae. Desmosticha = Regularia, Ordnung der Seeigel. Desmotlioraca (griech. Band, Rumpf), s. Clatlirulinidae CL* Desoria Jg., Gattung der Springschwänze (s. d.). Desquamation = Abschuppung, allmählige Abstossung der in Folge des Einflusses der äusseren Medien absterbenden Epidermiszellen ; erfolgt sie auf einmal und im Zusammenhange, wie z. B. bei den Fi-oschlurchen, den Schlangen, so nennt man sie Häutung; gehen aber partienweise kleine Schüppchen der Haut ab, so spricht man von Desquamation. Siehe bei den verschiedenen Thierclassen. Determiiiireu, s. Thiersystem. Deutarthi-opoda, jüngere Glied er füsser, s. Gliederfüsser.* Deuteroiuei'it (griech. deuteros der zweite, meros Theil), das als Hinterkörper bezeichnete Glied der Gregarinen, s. Gregariiiae Du f.* Deutoplasma, s. Briitpüege und geschlechtliche Fortpttauzung. Deutsche Bag'dette, Nürnberger Krummschnabeltaube, grosse Tauben- rasse, soll von Nürnberger Kaufleuten im Mittelalter aus dem Orient eingeführt worden sein. Deutsclie Bracke, durch Mischung der französischen Bracke mit dem Vor- stehhund entstandener beliebter Treibhund. Deutscher Kröpf er, eine der grössten und längsten Kropf tauben, deren Kropf einen Umfang von 42 cm erreichen kann. Deutsches edles Schaf, württembergisches Bastardschaf, in Oester- reich-Ungarn und Süddeutschland viel gezüchtetes, durch Kreuzung des gemeinen Deutsches gemeines Schaf— Diastase. 205 deutschen Schafes mit Negrettischafen entstandenes, geschätztes Wo 11- und Fleischschaf. Deutsches gemeines Schaf = Zaiigelschaf. Deutsches Heideschaf = Heideschnucke. Deutsches Schaf, gewöhnliches oder schlichtwolliges Schaf Südwest- deutschlands, von wo es nach und nach in ganz Deutschland an Stelle des Zaugel- schafes trat, bis es in neuerer Zeit, mit edleren Rassen gekreuzt, durch die heutigen edlen deutschen Schafe abgelöst wurde. Devexa, s. Giraffen. Devil, Beutelmarder, s. Dasyurus. Devoiischaf, sehr grosses englisches Fleischschaf, besonders in den Graf- schaften Devon gezüchtet. Devonvieh, geschätztestes Mastrind Englands, im Devon und Cornwallis gezüchtet; etwas mehr als mittelgross, einfach rothbraun. Dexia Meig., Gattung der Muscidae (Calypterae) (s. d.). Dextrin, Stärkegummi, durch Diastase (Bauchspeicheldiastase , Mund- speichel) verdünnte Säuren, bei höherer Temperatur aus Stärkemehl (und Glycogen) sich bildend. Findet sich auch im Darminhalte der Thiere und wandelt sich in Traubenzucker um. Soll auch die Magenverdauung fördern. Dextrorsae, s. Bauclifüsser.* Dhole, s. Canis. Diaholus, Untergattung von Dasyurus (s. d.). Diacanthus Latr. = Corymbites aeneus L. Art der Schnellkäfer. Diachromus Er., Gattung der Laufkäfer (Harpalini) (s. d.). THacope, s. Genyorog'e Canfor. Diacranterische Bezahnung (Diacrantera, Weisheitszähner) heisst bei den Schlangen jene Bezahnung, welche zwischen den grösseren letzten und den kleineren vorderen Oberkieferzähnen einen Zwischenraum zeigt. Diadema Gray (griech. Haarbund), reguläre Seeigel von gedrückter Kugel- form, mit langen, dünnen, leicht abbrechenden Stacheln; die Mundöffnung relativ gross, mit 10 Randeinschnitten. Hierher D. setosum, welche Art im Mittelmeer, in Ost- und Westindien auf flachem, sandigem Grunde lebt; Taucher und Fischer scheuen diesen Seeigel sehr, da seine spitzen Stachelenden in den Körper dringen und abbrechend arge Entzündungen verursachen. Diadema = Coronula diadema, auf Walen regelmässig zu findender Seepockenkrebs. Diagnose, s. Thiersystem. DiagTSimma Ciw., Gattung der Pristipomatidae (s. d.). lliamantfasan, s. Thaumalea. Diamantklapperschlange, Rautenklapperschlange, Orot alus adaman- teus Pal. de Beauv. Dianiantvogel, s. Astrilden. Diauaaffe, s. Cercopithecus. Dianenohr, Strombus auris Dianae, s. Flügelsclinecken. Dianenziemer = Ringdrossel. Diapedesis nennt man den Durchtritt der amöboid beweglichen, weissen Blutkörperchen durch die engen Oeffnungen der Blutgefässcapillaren in die Lücken der umgebenden Gewebe. Diaperis Gfoffr., Gattung der Schwarzkäfer (s. d.). Diaphorese heisst entweder bloss die flüssige Hautauschneidung oder die ge- sammte (flüssige und gasförmige). Diaphragma, Zwerchfell, s. Wirbelthiere. Diaphragma, Zwischenhaut, s. Moosthierchen.* Diaphragmatophora, ausgestorbene Unterfamilie der Tetracoralla (Fa- milie Expleta). Diaptomus Westic, s. Calanidae. Diarthrosis = Gelenkverbindung. Diastase nennt die Chemie jene Substanz, durch die z. B. bei der Verdauung Stärkemehl in Dextrin und dann in Zucker verwandelt wird. Sie findet sich ausser in keimendem Pflanzensamen auch im Mund- und Bauchspeichel. 206 Diastema— Dicholophidae. Diastema, Zahnlücke, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Diastole, Erweiterung des Herzens, s. Circulationsorgane. Diastylidae, einzige Familie der Cumacea. Gattungen: Diastylis Say, Leucon Kr., Lamprops Sars. u. s. w.* Diazoua Savigny (griech. durchgegürtet), zusammengesetzte A sei die. Die Einzelthiere mit sechslappiger Mundöffnung. Hierher die im Mittelmeer lebende, prächtige, faustgrosse D. violacea Sav. mit etwa 50mm langen, schön violetten Einzelthieren ; der Stock hebt sich wie eine der schönen Actinien vom Felsen ab. Dibaiiiiis Dum. Bihr. (griech. zweifüssig), Gattung der Acontiadae. Schlangenähnliche Echsen Neuguineas mit zwei kleinen Hinterfüssen , Hinterhaupt beschuppt. Dibolia Latr., Gattung der Blattkäfer (s. d.). Dibothriidae Schmarda, Bandwiirmerfamilie, s. Bothriocephalidae. Dibotlirium BtuL, s. Bothriocephalidae. Dibranchiata Ow., Zweikieme r, Ordnung der Kopffüsser. Eine äussere Schale fehlt entweder ganz oder bildet eine einfache S^jirale mit papierdünner Wandung (Argonauta) oder vielen Kammern (Spirula); meist ist nur eine innere hornige oder kalkige „ßückenschulpe" vorhanden. Das Thier trägt 8 mit Haken oder Saugnäpfen besetzte Arme (daher Acetabulifera D'Orb.) und dazu 2 lange einziehbare Pangarme zwischen den Baucharmen und der Mundöffnung; die Haut trägt zahlreiche Chromatophoren. Der Kopfknorpel ist ein geschlossener, das Nerven- system aufnehmender Ring; die Augen sind sitzend; der Trichter geschlossen; die Kiemen sind zu 2 vorhanden; auch 2 Kiemengefässe und 2 Nierensäcke sind vor- handen. Desgleichen besitzen sie stets einen Tintenbeutel. Diese Ordnung enthält eine sehr grosse Zahl von lebenden Arten; einige wenige sind auch fossil anzu- treffen. Man scheidet sie in 2 Unterordnungen: 1) Decapoda, 2) Octopoda. * Dicamptodon .S'^/Y»m.7i/&/-.; Gattung d. Nachtbaum schlangen. Dreizehenfaulthiere, s. Bradypus. Drelzeheumöve = Stummelmöve (Rissa tridactyla). Dreizehenspecht = Picoides tridactylus. Dremotheriuin Geoffroy (griech. laufen, Bestie), ausgestorbene Gattung der Wiederkäuer, wahrscheinlich den Moschusthieren nächstverwaudt. Aus dem Süsswasserkalk der Auvergne. S. Säugethiere (ausgestorbene). Drepanophorus Ehrhg., s. Amphiporidae. Drepanopteryx Leach, Gattung der Grossflügler (s. d.). 222 Drepanostoma — Drüsenröhren. DreiiSiiiostomsi Engelm. (Loxodes Ehrenh.), Gattung der Loxodina. Hypo- triche Infusorien. Drescher, ein Wal, s. Orca. Drescher = Rothspötter (Harporhynchus rufus). Drill, der, s. Papio. Drillelster = Grauwürger (Lanius minor). Drillfische = Gymnotus (Zitteraal). Driliis OL, Gattung der Weichflügler (s. d.). Drimomelictes Cope, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Frosch- lurche mit Kiefer- und Gaumenzähnen, ohne Ohrdrüsen, mit kleinen, durch das Ethmoideum getrennten Praefontalia (Nasalia). Eine Ai't aus Südamerika bekannt. Drohnen, Name der männlichen Bienen. Dromaens Vieillot (griech. Läufer), Gattung der Kasuare, s. Laufvögel. Droinatherium, s. Säugethiere (ausgestorbene). Dromatherium Emmons (griech. Läufer, wildes Thier), ausgestorbene Gattung der Beutelthiere. Aus der Triaskohle Nordcarolinas. Dromedar, einhöckeriges Kameel, s. Kameele. Dromedar, Notodonta dromedarius L., ein Spinner, siehe Spinner (Notodontina). Dromiai'f//;?"., Gattung der Notopo da mit D. vulgaris Jlf'.£'(??<'., Wollkrabbe. Dromiaden, Familie der Brachyura (Tribus Notopoda). Kurzschwänzige Krebse, deren letztes oder beide letzte Fusspaare verkürzt und ganz auf den Rücken erhoben sind. Gattungen: Dromia Fabr., Dynomene Latr. Dromicia, Untergattung von Phalangista (s. d.). Dromicus Bibr., Gattung der Nattern (s. d.). Dromius 5on., Rennkäfer, Gattung der Laufkäfer (Brachinini) (s. d.). Drongos, s. Dlcrouridae. Dronten, Dididae, ausgestorbene Familie der Tauben, s. d. u. unter Vögel. Drosophila Fabr., s. Acalyptera. Drosselmeisen, s. Bahila. Drosseln, Turdus, Gattung der Drosselartigen, s. Turdidae. Drosselrohrsänger = Calamoherpe turdoides. DrosselYÖgel, s. Rhacnemitidae. Drossling, Crateropus leucopygius, s. Timaliidae. Drüse, glandula, s. Drüsengewebe. Drüse, grüne, s. Krustenthiere und Schalenkrebse.* Drüsen des Darmcanals, s. Yerdanungsorgane. Drüsen, Malpighi'sche, s. Gliederfüsser.* Drüsenameisen, s. Ameisen. Drüsengewehe. Epithelialzellen, deren Aufgabe es ist, aus dem Körper zu schaffende, meist flüssige Stoffe abzusondern, heissen Drüsenzellen, ihre Absonderungen Drüsensäfte (Secrete, Excrete). Je nachdem eine Drüse (Glandula) aus einer oder mehreren solchen Di-üsenzellen besteht, spricht man von ein- und vielzelligen Drüsen. Der Drüsenausführungsgang (Ductus excretorius) ist ein kürzerer oder längerer Canal zum Abfliessen des Secrets, mit dem die Drüse communicirt. Die einfachste Form der einzelligen Drüsen ist die einfach blindsackartige Einstülpung; je complicirter der Bau der Di'üsen wird, desto mehr unterscheiden sich die Zellen der Ausführungsgänge von den eigent- lichen Absonderungszellen. Die zusammengesetzten Drüsen bestehen aus dem Aus- führungscanal (vom Epithel umkleidet) und dem eigentlichen Drüsenabschnitte mit den Drüsenzellen. Röhrenförmige Drüsen (Glandulae tubulosae) sind cylindrische Drüsen , bei welchen Ausführungscanal und Drüsenabschnitt allmählig ineinander übergegangen sind, während bei den traubenförmigen oder acinösen Drüsen der Ausführungscanal scharf vom Drüsenabschnitt abgesetzt ist und dieser wie eine Traubenbeere an ihrem Stielchen sitzend erscheint und bei Vereinigung der Aus- führungsgänge mehrerer solcher einzelner Drüsen zu einem gemeinsamen Aus- führungsgang die ganze Drüsengruppe die Form einer Traube zeigt. Drüsenmagen, proventriculus, s. Vögel (Verdammgsorgane). Drüsenröhren heissen die langgestreckten Drüsenschläuche der Nieren und Hoden. Drüsenruthe— Ductus Whartonianus. 223 Drüsenruthe, s. Kielfüsser.* Drüsensäfte, Drüsensecretion, Drüsenzellen, s. Drüseugewebe. Dryadiiiae Günth., Natterbaumschlangen, Unterfamilie der Colubridae mit verlängertem, wenig plattgedrücktem Leib, schlankem, nicht abgesetztem Schwanz. Dryiinis Men-., s. Dryophis Bote. Drymobiiis Fitzinger, Gattung der Colubridae, s. Herpetodryas. Drymoiciiiae = Buschsänger. Drymomys TscJmcli, Gattung der Mäuse. Peruanische Nager, die sich von den echten Mäusen, denen sie nach ihrem Aeusseren gleichen, durch die oberen Backenzähne mit nur zwei Längsreihen von Höckern unterscheiden, Art: D. par- vulus 2'schudi. Dryocalamus Güntht^r (griech. Baum, Halm)_, Gattung der Colubridae. Dryocopus Boie, Gattung der Spechte (s. d.). Dryomedusa Fifz. (griech. Baum, beherrschen) = Dispholidus Diiv., Bu- cephalus Sm., Gattung der Dendrophidae. Dryophidae, Familie der Colubriformia, s. Peitscheiibaumsclilangeii. Dryophis Boie, s. Peitschenbanmschlang'en. Dryophylax Wacßer (griech. Baumwächtei") , Gattung der Nachtbaum- schlangen = Thamnodynastes Wagler. Dryophylax Dum. Bibr. (Philodryas Waglei-), Gattung der Colubridae. DryopitliecusiöHfi! (griech. BaumafFe), ausgestorbene GattungderMenschen- affen. Dem Menschen nächststehende Affen, aus dem Miocän Südfrankreichs. S. Säugetliiere (ausgestorbene). Dsaiisa = Eleplias africanus Blmnenh. Dsclian, Kulan, Kiang = Dschiggetai (Equus hemionus). Dschelada, Pavian, s. Cynocephalus. Dscherkul, Alpenhund, Alpenwolf (Canis alpinus). Dscliiga, Dsanga = Moschusthier. Dsohigrg"etai, s. Equus. Dschungrelhuhn, Stanleyhuhn, Gallus Stanleyi, s. Fasanyögel. Dschungelrind, Gaur, Karkona, Gauwa = Bos gaiinis Evans. Dschung'li-Matsch, Hügel- oder Drachenkarpf , s. Maiiis. Dseren, Antilope gutturosa, Kropfantilope. Duberria, s. Pseudechis. Duckchen, Ducker, Duckerle = Zwergsteissfuss (Podiceps minor). Ducker, Schopfantilope, s. Cephalolophus. Ductus arteriosus Botalli, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Ductus deferens, vas deferens = Samenleiter (Samengang). Ductus ejaculatorius, Samenausführungsgang, s. Oliederfiisser und ge- schlechtliche Fortpftanzung-. Ductus excretorius, Drüsenausführungsgang, s. Driisengewebe. Ductus galactopliori, Milchgänge. Ductus Gartneri, Gartner'sche Gänge, die bei dem weiblichen Geschlechte verkümmerten, beim männlichen Geschlechte zu Samenleitern werdenden Wolff'- schen Gänge. Ductus hepaticus, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Ductus Muelleri, Müller'scher Gang, ein beim Männchen verschwindender oder doch verkümmernder, beim Weibchen zum Eileiter werdender Canal (neben dem Urnierengang) im Embryo der amphirrhinen Vertebraten. Ductus Nuckiani, Nucki'sche Gänge, 3—4 kleine Ausführungsgänge der Augenhöhlendrüse (glandula orbitalis). Ductus omplialo-cutericus, Nabelblasen -Darmgang. Ductus pancreaticus s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Ductus Ratlikei, Rudimente des Müller'schen Ganges bei Männchen. Ductus Riviniaui, Eivini's Gänge, die Ausführungsgänge der Unterzungen- drüse (glandula subungualis). Ductus thoradcns, Blutlymphgang, s. Säugethiere. Ductus Tcnosus Arantii, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Ductus Whartonianus, V^hartonianischer Gang, der Ausführungsgang der Unterkieferdrüse (glandula submaxillaris). 224 Ductus Wirsungianus — Dysmorphosa. Ductus Wirsungianus, s. Säugetliiere. Dudn = Dronte, s. Dronten und Tauben, Dübel = Döbel. Düng-erüiegen, Borborus Meig., s. Acalyptera. Dünndarm, intestinum tenue, s. Terdauungsorgane. Dttnndarmbremse, s. Biesfliegen. Düuiidarmbremse, Gastropliilus nasalis L., s. Dasselfliegen. Düundarnischlinge, s. Vög-el (Verdauungsorgane). Dünnnattern = Hiniantodes Dam. Bibr., s. Nachtbaumschlaugen (Dipsas). Düsselthaler-Scliweiiie, Kreuzungspro duct englischer Schweine mit dem in Düsselthal einheimischen Schweineschlage. Düsterbieneii, Stellis Pz., Gattung der Blumenwespen (s. d.). Dütclien, gelbes, Morinell, Charadrius morinellus. Dütchen, grünes, Goldregenpfeifer, Charadrius auratus. Dugong, s. Halicore. Dujardiiiia, Quat.refages, Gattung der Syllidae. Borstenwürmer mit tricliterartigen Wimperorganen vor jedem Fussstummel. Dujöiig = Dugong. Duk ^ Semnopithecus nemaeus Wa(in.y ein HundsafFe von Cochinchina. Dukatenvogel, ein Tagfalter, s. Bläulinge. Dilles C. V., Gattung der Barsche (s. d.). Dulichiiden Dana, Familie der Crevettina. Flohkrebse mit linearem Köi'per, sehr langgestrecktem, sechsgliedrigem Thorax (dessen 2 letzte Segmente ver- schmolzen), mit fünfgliedrigem , nach der Bauchseite umgeschlagenem Abdomen, ohne hinteres Uropodenpaar. Gattung: Dulichia Kr. Antennen sehr lang. Dulllerclie ^= Heidelerche (Alauda arborea). Dumerilia Bocaqe, Gattung der Sandechsen. (Dumerilia heisst auch eine Landschildkröte von Madagaskar). Dummkopt'wal, Grind, s. Grlobiocephalus. Dunen, plumulae, s. Vöarel (Gefieder). Dungttiegen = Scalophaga, s. Acalyptera. Dungkäfer, Aphodius III, s. Aphodius und Blatthornkäfer. Duug'iuückeii, Scatopse Geoffr., Gattung der Haarmücken (s. d.). Dunkelrandige Nervenfasern, s. Nervengewebe. Duodenum, Zwölffingerdarm, s. Verdauungsorgane. Duplicidentata Wagner (Doppelzähner), s. Leporidae. Dura mater, harte Hirn- und Rückenmarkshaut, die äusserste von den drei Hüllen des nervösen Centralorganes. Durchbohrte Zähne, s. Schlangen. Duthiersla Perr., s. Bothriocephalidae. Dutsa, eine Antilope, s. Calotragus. Duveriiey'sche Drüsen = Bartholini'sclie Drüsen, siehe Säugetliiere (Fortpflanzung). Diixertlialer Yieli, milchreiches, genügsames, schwarzes, weiss gezeichnetes Tiroler Rind. Dvergliundar, isländischer Hund. Dynastes Kirbi/, s. Blatthornkäfer. Dynastldae, Riesenkäfer, Unterfamilie der Blatthornkäfer (s. d.). Dyodonta Hartmann, s. Clausilia, Dypliyllata Koch, Unterabtheilung der Phyllostomata, Fledermäuse mit doppeltem Nasenblatt. Dyr hiindar, isländischer Hund mit hohen Beinen. Dysaster = Disaster. Dyscbirius Bon., Gattung der Laufkäfer (Brachinini) (s. d.). Dysderidae, s. Kieferspinnen. Dysdipleura, s. dipleure Grundform. Dysmorphosa Philippi (griech. entstellt), Gattung der Cytaciden. Sehr kleine Medusen mit 4 perradialen und 4 interradialen Tentakeln, von Polypen der Gattung Podocoryne aufgeäst. Dysopes — Echidna. 22 Dysopes IlUg., G r ä m 1 e r, Gattung der M a c r u r a Wagner (M o 1 o s s i Peters). Dickköpfige, gedrungene Fledermäuse mit wulstigen Lij^pen, herabhängender Ober- lippe, schmalen Flügeln, frei aus der Analhaut hervorragendem Schwänze. Schneide- zähne -^ bis -^, Eckzähne — , Backenzähne — bis -j-. Untergattungen: Nyctino- mus Geoffr., Oberlippe mit Querfalten, und Molossus Geoffr., Oberlippe ohne Querfalten. Dyspuoe, s. Athemuoth. Dysporus Illig. = Sola Briss., Tölpel, s. Tölpel. Dysteleologie, Unzweckmässigkeitslehre, nennt Haeckel die Lehre von den rudimentären Organen, weil diese zwecklos, ja mitunter gefahrbringend (z. B. der Wurmfortsatz beim Menschen). Dysteria Clap.w.. Lachm., Gattung der Chlamydodonta. Hypotriche In- fusorien des Meeres. Dytiscidae, s. Schwimmkäfer. Dytiscus L., Gattung der Dytiscidae, s. Schwimmkäfer. Dzo = Elephas africanus Blumenb. E. Ebaeiis Er., Gattung der Melyridae, s. Weichflügler. Ebbezone, s. Thiergeogrraphie (Meerzone). Ebelier = Hausstorch (Ciconia alba). Ebene, Lateral-, Magen-, „ Median-, , ■„. ,, ; Sagittal-, } '■ Rippenquallen. „ Transversal-, „ Trichter-, Eber, das Männchen der Schweine. Ebinger = Hausstorch (Ciconia alba). Eburiia Lam. (lat. ebur, Elfenbein), Elfenbeinschnecken, s. Kinkhörner. Ecardines (Pleuropygia, Inarticulatae), Ordnung der Armfüsser. Schale ohne Schlossverbindung, ohne Armgerüst, Darm mit seitlichem After, Mantel- lappen getrennt. Familien: Ligulidae, Discinidae, Craniidae. Ecandata = Anura, s. Froschlurche. Eceoptogaster, s. Borkenkäfer (Scolytus). Echeneis Art., Schiffshalter, Gattung der Makrelen (s. d.). Echeuibothrium v. Beneden (griech. Schiflfshalter , Grube), Gattung der Tetraphyllidae. Bandwürmer, deren Kopf 4 Saugscheiben mit Querleisten trägt. Stellen eine Colonie zusammenhängender Individuen dar. (Der Scolex führt einige Zeit ein isolirtes Leben; nach Entwicklung der Kette lösen sich die Proglottiden im Darm des Wirthsthieres ab, erreichen bedeutende Grösse, verbleiben noch einige Zeit -im Darm und geben dann die Eier ab.) Echidna Cuvier (Tachyglossus Illig er) , Gattung der Monotremata. Plumpe Thiere mit Stachelborsten, langer, nackter, zugespitzter Schnauze, kleinem Mund mit zahnlosen Kiefern, bestachelter , weit vorstreckbarer Zunge, 5 stark benagelten feinen Zehen , kurzem , abgestutztem Schwanz , stark ent- wickelten Speicheldrüsen. Arten: 1) Borstiger Ameisenigel (E. setosa Cwrier). 49cm. Die Stacheln in der Mitte verdickt, zwischen denselben schwarzbraune wollige Haare ; am Kopf und den Seiten zwischen dem Haar straffe Borsten. Liebt trockene Wälder, wo er sich tagüber verborgen hält, gräbt unter den Baumwui'zeln Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 15 226 Echidna— Echinoderidae. Höhlen und Gänge; gräbt ausserordentlich rasch. Den Schnabel benutzt er als Tastorgan beim Aufsuchen der Nahrung, die vorwiegend in Ameisen besteht. Be- rührt rollt er sich in eine Kugel zusammen; der Beutelwolf weiss ihm aber doch beizukommen. Vandiemensland, Neusüdwales. 2) Stachliger Ameisenigel (E. hystrix Cuvier). 49cm. Die Stacheln des Oberkörpers stark, gelbweiss, an den Spitzen schwarz. Der Unterkörper mit steifem Borstenhaar von dunkelbrauner Farbe bedeckt. In den Gebirgen Südostaustraliens. Echidna Merrem. = Clotho Gray, Parzenottern, Gattung der Vi- peridae. Echidna Forster = Muraena, Gattung der Muraenidae. Echimyina Waterhouse (griech. echinos Igel, mys Maus), Familie der Nage- thiere. Vorwiegend südamerikanische Thiere, die Gattungen Dactylomys, Lasiuromys, Cercomys, Petromys,Myopotamus, Aulacodus, Carterodon, Echimys, Mesomys und Loncheres umfassend. Echimys Desm. = Echinomys Wagner. Echinanthns, s. Clypeaster. Echinarachnius Lerke (griech. Seeigel, Spinne), Gattung der Scutellidae Schild-Seeigel mit flacher, scheibenförmiger, nicht durchlöcherter Schale, marginalem After, mit weit offenen Ambulacren und 4 Genitalporen. Echinaster M. Tr., Igelsterne, Gattung der Solasteridae. Asterideen, deren walzige Ambulacralfüsschen mit breiter Saugscheibe endigen, mit meist 5 verlängerten Armen , die Hautblättchen mit isolirten Dornen. Das Weibchen trägt die Eier an der zu deren Schutze concav eingebogenen Unterseite herum. Echinidae, s. Seeigel, echte. Echinideae = Latistellae, Unterordnung der regelmässigen Seeigel. Schale fest , Ambulacralfelder ziemlich breit , Mundkiemen verästelt. Familien : Arbaciadae, Diadematidae, Echinidae, echte Seeigel, Echinometridae = Querigel. Echiniscus S. Schnitze, s. Arctisconidae und Bärenthierchen. Echiuites, allgemeine Bezeichnung für versteinerte Seeigel. Echiuites J. Müller u. Troschel = Echinaster soaris Schmiedel, mit 13 — 15 Armen. Im indischen Ocean. Echiuohothrium r. Beneden (griech. Stachelgrube), Gattung der Diphylli- dae. Bandwürmer, deren Kopf 2 Saugscheiben (mit ebensoviel Stirnzapfen) ; Hals mit Stacheln besetzt. E. typus v. Beneden "lebt in der jungen Raja clavata, in die sie durch Krebse (mit den Bandwurmlarven) gelangt. Echinobrissus -ßre?/». (Nucleolites Lam.), fossile Stachelhäutergattung (Farn. Cassidulidae). Echinocardiiiin Gray (griech. Seeigel, Herz) (Amphidetus Agass.), Gattung der Ananchytidae (Subfam. Spatanginae). Kieferlose, dünnschalige Herzigel mit ausgeprägt vierblättriger Rosette, deren Blätter triangulär. E. cordatum Pennanf, breiter, herzförmig; E. ovatum Lerke, schmäler, eiförmig. Echinocidaris Desmoulins = Arbacia Gray, Gattung der Arbaciadae. Dickschalige, langbestachelte, reguläre Seeigel. Echinococcifer Weinland, Gattung der Taeniadae. In reifem Zustande sehr kleine Bandwürmer, deren Köpfe an besonderen Brutkapseln sprossen. Weiteres unter Echinococcus bei Bandwürmer. Echinococcus, s. Bandwürmer.* Echinoconidae (Galeritidae), fossile Stachelhäuterfamilie der Ordnung Clypeastroidea (Irregularia, Gnathostomata). 6 Gattungen mit vielen Arten. Jura und Kreide. S. Galerites. Echinocorys, s. Ananchytes. Echinocyamus v.Phels (griech. Seeigel, Bohne), Gattung der Clypeastridae. Klein- und glattschalige Schildigel mit ganz verkümmerten Ambulacren, mit nicht verbundenen Poren. E. pusillus Müller. Nordsee, Mittelmeer. Echinoderidae, fragliche, die Würmer und Gliederthiere verbindende Gruppe der Würmer. Körper von mikroskopischer Grösse, walzlich, gegliedert, mit Stacheln besetzt, vorne mit Rüssel; das Nervensystem ist bandförmig, die Augen Echinodermata— Echinothurideae. 227 erscheinen als rothe Punkte; die Geschlechter sind getrennt. Leben im Gebiete der Atlantis. Gattung: Echinoderes Dnj. mit mehreren Arten.* Echiuodermata (giiech. Igel, Haut), s. Stachelhäuter.* Echiüodermen, s. Stachelhäuter. Echinodisciis Breijn., Gattung der Scutellidae. Flach scheibenförmige Schildigel, von ^oiw\Pi Klein durch den Mangel der Löcher in der Schale unter- schieden. Echinodoii 0?rew (griech. Igel, Zahn), ausgestorbene Gattung der Saurier. Ecliiiiog'ale Wagner = Echinops Martin, Gattung der Igel (s. d.). In ihrem Aeusseren unserem Igel ähnliche Insektenfresser mit v Schneidezähnen, — falschen Eckzähnen, -j- Backenzähnen. Art: E. Telfairii. 13 cm. Kopf oben braun, die Stacheln an der Spitze kastanienbraun, am Grunde bräunlichweiss ; unten schmutzigweiss. Madagaskar. Echiuoidea Ay. (griech. Igel, ähnlich), s. Seeigrel.* Echinoidea irregularia Car., s. Seeig-el, unreg-elmässig-e. * Echiuoidea regularia, s. Seeigel, reguläre.* Echinoidea tesselata, s. Perischoechinidae.* Echinolampas Grau (griech. Seeigel, Lampe), Gattung der Cassidulidae. Mehr weniger eiförmige, kieferlose Herzigel mit excentrischem Scheitel, oft ungleich entwickelten Ambulacren. E. depressa Gray. Westindische Tiefseeform. Echinometra Breynws, Gattung der Querigel. Echinometridae, s. Querigel.* Eeliiiiomyia Dum. = Tachina grossa L. und fera L., siehe Muscidae (Raupenfliegen). Echuiomys Desmarest, Stachelratten, Gattung der Trugratten. Von den Eatten durch die Ungleichheit der Zehen und die derben platten Stacheln des Oberkörpers unterschieden. Der Schwanz endet in einen Haarbüschel. Arten: 1) 'E. cajema.eri.sis Desmai-est. 15 cm, Schwanz 15 cm. Braun bis rothbraun, unten reinweiss; Haarpinsel weiss. Hält sich den Tag über im Schilf oder im hohen Grase verborgen und sucht des Nachts die Mais- und Zuckorrohrpflanzungen auf. 2) E. albispinus Geoffroy. 3j E. inermis Pictet. Sämmtlich in Guiana und Brasilien. Echiiioneiis van Phels (griech. Seeigel, Schiff), einzige Gattung der Echino- neidae. Länglich elliptische, kieferlose Herzigel mit centralem Mund, einfachen Bandambulacren. mit 4 Genitalporen. Echinopaedium Huxl. (griech. Igel, Knabe), s. Stachelliäuter. * Echinopora LamarcÄ-, Gattung der Astraecidae. Riff kor allen, wegen platten- artiger Ausbreitung des Cönenchyms blattförmige Colonien bildend. Echinoprocta, s. Erethizon. Ec'hiiiopyxis C. L. , Gattung der A m o e b i n a. Rhizopoden mit kugliger, aus fremden Bestandtheilen zusammengesetzter Schale. S. Centropyxis. Echiiiorhyuchus 0. F. Müller, wichtigste Gattung der Acanthocephali, Kratzer, s. Hakenwürmer. Echinosphaerites WaMenberg (gviech. Igel, Kugel), Gattung der Cystideen. Kugelförmig; Stiel kurz, dünn; 6 Basaltafeln . über diesen viele nicht reihenweise gestellte Tafeln; der Mund liegt central, dem Stiel entgegengesetzt. E. aurantium Hisinger. 25 — 30 mm. In den silurischen Ablagerungen Nordeuropas. Echinospira Krohn (griech. Stachelgewinde), kleine, im offenen Meere schwimmende Schnecken, Larve von Lameilaria perspicua L. Echiiiostomum can Beneden (griech. Stachelmund), Gattung der Taeniadae. Echinotaeuiidae van Beneden (griech. Stachelbandwürmer) , Familie der Cestoden. Im reifen Zustande im Dünndarm von Fleisch- und Insektenfressern, im Laiwenzustande als „Blasenwürmer" in Pflanzenfressern lebende Bandwürmer, deren Kopf -i Sauguäpfe und in deren Mitte ein zurückziehbares, mit Haken ver- sehenes Rostellura hat. Siehe Baiidwüriiier. Echinothrix, s. Diadema. Ecliinothurideae, Unterordnung der regelmässigen Seeigel. Skeletstücke schuppenförmig. Schale daher beweglich. Familie: Echinothuridae. 228 Echinozoa—Edelf alter. Echinozoa Ällm. (grieeh. Igel, Thier), s. Stachelhäuter.* 'Eah.inus Bondel., Gattung der Echinidae. Reguläre Seeigel mit mehr oder weniger kugliger Schale, kleinen, fast gleich grossen, zwei Hauptreihen bildenden Tuberkeln an Ambulacren und Interambulacren, kräftigen Stacheln. Die grössten Seeigel der europäischen Meere gehören hierher: E. acutus Law. Bis 10 cm hoch, 8cm im Durchmesser, Stacheln blassgelb. Nordsee, Mittelmeer. E. sphaera Müller. 11cm Höhe, 13 cm Durchmesser u. a. Ecliiopsis Fitz, (grieeh. Viper, Angesicht), Gattung der Elapidae. Echiopsis Kp. (Ophichthys Günther), Gattung der Muraenidae. Echis Merrem., Gattung der Viperida. Giftschlangen mit rundem oder schwach comprimirtem Leibe, an der Kopfunterseite glatten Schuppen, nicht greif- fähigem Schwänze. Ecliiuridae, Familie der borstentragenden Sternwürmer. Körper über den Mund hinaus in einen unterseits gefurchten Rüssel verlängert , in welchem der Schlundring liegt; Bauchüäche mit Haftborsten, Hinterende mit Borstenkränzen; After endständig. Gattungen: Echiurus Cnv., Thalassema Gärtn., Bonellia Bol. u. s. w.* Echiuroidea, s. Sternwürmer, borstentragende.* Echsen, Saurier, Sauria, Ordnung der Kriechthiere, s. Sauria. Echte Backenzähne, s. Säug-ethiere. Echte Meerkatzen, s. Cercopithecus. Eckfleck, Orgyia gonostigma Fabr., s. Spinner (Psychina). Eckflügel, Alula, s. Vögel (Körperbedeckung). Eckflügler = Vanessa Fabr., s. Tagfalter. Ekköpfe, s. Goniodes. Eckmnnd, s. Trochus. Eckzahn, dens caninus, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Eclectus Wagl., Gattung der Kurzschwanzpapageien (s. d.). Ecphymotes Fitz, (grieeh. Auswuchs, Ohr), Gattung der Leguane (Unter- gattung von Polychrus Cuv.). Ecphymotes Cm. = Tropidurus Wied. Ecpleopoda Fitz, (grieeh. voll, Fuss), Familie der Cionocrania. Ame- rikanische Echsen. Bilden mit den Chalcididae, Chamaesauri und Zonuridae die Ptyehopleurae. Ecpleopus Dum. Bihr., Gattung der Ptyehopleurae. Amerikanische Echsen mit fünfzehigen Vorderf üssen , dünnen, glatten, quergereihten Schuppen, ohne Sehenkelporen. Ectohia Westw., Gattung der Schaben (s. d.). Ectohlast = Ektoblast, s. Keimblätter. Ectohrancliiata (Branchiata), Unterordnung der regulären Seeigel. Ectocyste, Becher, s. Moosthierchen. * Ectoderm = Ektoderm, s. Haut und Keimblätter. Ectolithia Haeckel, Monozo-Radiolarien ohne Skelet oder mit nur extra- eapsulärem Skelet. Ectoparasita Hatj. (grieeh. aussen, schmarotzen), s. Myzostoma Leicck.* Ectoparasiten, s. Lehensbedingungen der Thiere. Ectopistes Swainson, Gattung der Tauben (s. d.). Ectopleura Ag., Gattung der Tubularidae. Die auf den kriechenden Wurzel- verzweigungen der Hydroidstöckehen sprossenden Medusen besitzen einen kurzen Mundstiel mit einfacher Mundöffnung. E. Dumorteri ran Ben. Nordseeküste, Ectoprocta, Unterclasse der Bryozoa, s. Ektoprocta. Ectopterygoideum os, os transversum. Ein Stück des Kieferaufhänge- apparates. Ectotlieca heisst die äusserste, zarte Hülle der Gonophoren vieler Hydroid- l^olypen; sie ist structurlos und wird von den sich lösenden Planoblasten durch- brochen. Edeladler = Aquila Möhring., s. Adler und Raubyögel. Edelammerflnken, Phrygilus Cah., s. Finken. Edelfalken, Faleo Vig., Gattung der Falconidae, s. Rauhvögel. Edelfalter = Papilio L., s. Tagfalter. Edelfasan— Eicheninsekten. 229 Edelfasau, Phasianus colchicus L., s. Hühneryögel. Edelfink, Fringilla coelebs L., s. Finken. Edelfische, Physostomi, Ordnung der Fische (s. d.). Edelhirsche, s. Cervus. Edelmarder, s. Mustela. Edelkoralle, s. Corallium. Edelkrebs, Astacus fluviatilis Fabr., s. Sclieereiikrebse. Edellachse, triviale Bezeichnung für die Arten der Gattung Trutta. Edelpapagelen, Eclectus Wagl.^ s. Kurzschwanzpapageien. Edelrabe = Kolkrabe (Corvus corax). Edelreilier, Silberreiher, Herodias egretta Boie, s. Störche. Edelschwalbe = Hiruudo. Edelsittich, Palaeomis Vig., Gattung der Sittiche (s. d.). Edelsteinvögel, Topaza Gray, Gattung der Schwirrvögel (s. d.). Edeltümmler, kleine, zierliche, in den verschiedensten Farben gezüchtete Kurzschnabeltauben , deren steile Stirne durch künstlichen Druck in der Jugend erzeugt wird. Edelweher, Hyphantomis Gray, Gattung der Webervögel (s. d.). Edentata, s. Zahnarme. Edeiitula A. Wagner, Familie der Raubbeutler (Rapacia A. Wagner), mit der Gattung Tarsipes Gerv. Familie und Gattung dm-ch die einzige Art T. rostratus Gere, Beutelrüssler, Nulbingar oder Terit, vertreten. Körper 9— 10 cm; der etwas längere, schuppig geringelte Greifschwanz mit kleinen steifen Haaren; Schnauze spitz und lang; Zunge dünn, lang, wui-mförmig; Zehen sehr klein, getrennt (-jTirirr jederseits). Heimat King George's Sound. Stellt Insekten und Honig nach. Edles Blut nennt der Thierzüchter minderen Rassen durch Körperbildung und Nutzleistung überlegene Rassen der Hausthiere. Edostoma D'Orb. = Desmodus Prinz Neuw., s. Desmodiiia. Edriophthalmata Huxl. (griech. Sitz, Auge), s. Ringelkrebse.* Edwardsia Quatref., kleine, mehr weniger keulenförmige Fiederkorallen mit 16 Tentakeln. Efa = Echis carinata Merr., Gattung der Vipern. Aegyptische Gift- schlange. Effodientia Illiger (lat. ausgraben) (Entomophaga), Familie der Zahn- armen. Egel, s. Blutegel. Egelschnecken, Limax Müller, Gattung der nackten Landschnecken (Limacidae). Egelseuche, s. Distomum hepaticum. Egernia Gray, Gattung der Scincoidea. Eggascher = Tüpfelsumpfhülmchen (Gallinula porzana). Egle heissen die Barsche vom Bodensee dort. Egoceros = Hippotragus. Ehrenbergium Reuss., Gattung der Turbinoidea. Perforate Foraminiferen. Ei, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Eiablage, s. Brutpflege und geschlechtliche Fortpflanzung. Eibildung, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Eichblatt, Gastropacha quercifolia L., s. Bombycinae. Eichel, glans penis, s. Baianus und Säugethiere (Geschlechtsorgane). Eichelbohrei*, grosser und kleiner, s. Rüsselkäfer (Balaninus). Eichelheher, Garrulus glandarius Vieill., s. Raben. Eichenbohrkäfer, s. Borkenkäfer (Bostrychus). Eichengallen, s. Eicheninsekten. Eicheninsekten. An 1000 Insektenarten sind es, die in und auf der Eiche leben. An Gallwespen allein sind es nahezu 100 Arten, die an verschiedenen Theilen der Eiche leben. Wohl sind viele der als eigene Arten aufgestellten Eichen- gallwespen hinterdrein als parthenogenetische Formen schon bekannter Formen erkannt worden. Diese Insekten erzeugen dadurch, dass sie verschiedene Stellen 230 Eichenkernholzkäfer — EierzügeL der Eiche zur Abgabe ihrer Eier wählen , krankhafte Anschwellungen und Aus- wüchse (die sog. Gallen);, in welchen die Larven ihre Metamorphose durchmachen, nach deren Vollendung sie die Galle durch ein Flugloch verlassen. Je nach der Stelle der Eiche, die sie zur Abgabe der Eier erwählen, unterscheidet man Wurzel- gallen, Blattgallen, Knospengallen, Bandengallen, Blüthengallen, Fruchtgallen; die letztgenannten (die aus Ungarn kommenden Knoppern liefernd) erzeugt Cynips calicis Burg., durch Anbringung ihrer Eier zwischen Fruchtknoten und Becher. Von Käfern sind 6 Borkenkäferarten (Bostrichus, Piatypus), mehrere Bockkäfer (Cerambyx, Prionus), Prachtkäfer (Agrilus) u. a. , zusammen über 80 Arten, ausserdem Schmetterlingsraupen (Sesia, Cossus), verschiedene Läuse (Lecanium^ Lachnus) zu nennen, die unter der Binde oder im gesunden Holze leben. Verschiedene Eüsselkäfer (Metallites, Phyllobius, Polydrusus), Wickler (Tortrix) nagen an den Trieben und Knospen, In schreckenerregender Weise schmarotzen an den Blättern der Processionsspinner , weniger die Nonne; der Grosskopfspinner, der Ringel- spinner, verschiedene Eulen, Spanner, Kleinschmetterlinge, zusammen an 100 Arten. In den Eicheln leben die Larven von Balaninus glandium Mrsic. und turbatus Gijll. und die Raupen der Wickler Carpocapsa amplana Hl. und splendana Hl. lieber 250 Arten von Käfern (die Engerlinge verschiedener Hirschkäfer, des Nashornkäfers, von Cetonia fastuosa F., Osmoderma eremita L.) leben im faulen und abgestorbenen Holze der Eiche. (S. Ausführlicheres in Jäger , Deutsch- lands Thiei'welt.) Eichenkernholzkäfer, s. Borkenkäfer (Piatypus). Eichenspinner, s. Bombycina. Eichensplintkäfer, s. Borkenkäfer (Scolytus). Eichhörnchen, s. Sciurus. Eicliliörnchen (Sciuridae), Familie der Nager. Mit dichtbehaartem, in der Regel buschigem, langem Schwanz, mit —^^ Backenzähnen. Das Stirnbein ist breit. Die Schlüsselbeine vollständig entwickelt, daher die Arme sehr beweglich. Die vorderen Gliedmassen haben einen oft mit einem platten Nagel versehenen Daumenstummel. Die drei- oder vierseitisfen Schmelzkronen der Backenzähne bilden einige Querhöcker, die sich allmählig abnützen. Halten tiefen Winterschlaf. Gattungen: Sciurus, Tamias, Spermophilus, Pteromys, Arctomys, Cyno- mys. (S. bei den einzelnen Gattungen.) Eichhörnchen, gemeines, s. Sciurus. Eichhorn, liieg-endes, s. Petaurus. EichhornafFen = Springaffen, s. Callithrix. Eichvogel = Hühnerhabicht (Astur palumbarius). Eidechsen, Lacertidae, Familie der Saurier, s. Spaltzüngler (Fissi- linguia). Eidechsenkukuke, Saurothera, s. Fersenkukuke. Eiderenten, Somateria LeacJi, Gattung der Tauchenten (s. d.). Eiderstädter Tieh, meist schwarzgeflecktes , auf den Fettweiden der West- küste von Schleswig gemästetes Rind. Eidervögel = Eiderenten. Eidotter, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Eier, agamische, 1 , Sommer-, [ s. Wasserflöhe.* „ Winter-, ) Eierhalter, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Eierkelch, calyx, s. Insekten.* Eierleger, Ovipara, s. Entwicklung. Eierstock, Ovarium, s. geschlechtliche Fortpflanzung u. Vögel (Fortpflanzung). Eiertrauben, s. Cephalopoden (Eiablage). Eierwespen, Teleas Latr., Gattung der Proctotrupidae (s. d.). Eierzellen, s. Moosthiercheu. * Eierzügel, frenum Darwin. 2 mittelst klebriger Absonderung die_ Eier bis zu ihrer Ausbrütung festhaltende Hautfalten im Mantelsack der gestielten Cirripeden. Eifächer — Eintagsfliegen. 231 Eifächer, loculi, s. Insekten.* Eifollikel, s. Brutpflege. Eigelb, s. Brutpflege und geschlechtliche Fortpflanzung. Eigenwärme, thierische Wärme, s. Wirbelthiere. Eihäute, Eihüllen, s. Brutpflege. Eihülldrüsen, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Eikreis, s. Zeuguugskreis. Eileiter, oviductus, s. geschlechtliche Fortpflanzung und bei den ver- schiedenen Thierclassen. Eileiter, tuba, s. Insekten.* Eimeria Schneid., Gattung der Sporentbiercben (Sporozoa)' aus der Familie der Coccidiidae (eiförmige Psorospermien). Eiuathinuug, s. Athmung. Einaugen, Cyclopidea Learch, s. Rutlerfüsser. Einaxer, s. Monaxonia. Einfache Orgaue, s. Individuum. Einfache Zähne, dentes simplices, s. Säugethlere (Verdauungsorgane). Einfaches Epithel, s. Epithelien. Eiufarbstaar, Schwarzstaar, Sturnus unicolor, s. Staare. Einfrieren, s. Lebensbedingungen der Thiere. Eingeschlechtlich, monoecisch, nennt man Thiere, bei denen nur eine Art von Geschlechtsorganen sich ausbildet. Eingeweideganglion, ganglion viscerale, s. Weichthiere. Eiugeweideknäuel, nucleus, s. Walzenscheiden. Eingeweidenerven, s. Sympathicus. Eingeweideskelet, s. Wirbelthiere (Skelet). Eingeweidewürmer, Entozoa Cuv.^ s. PlattwUrmer und Rundwürmer. Einhornflsch, Nashornfisch, Naseus unicornis Günth., s. Stachelschwänze. Einhufer, s. Equus. Einlochkiemer = Symhrachiden. Einmiether, Inquilinae, Gruppe der Gallwespen, deren Weibchen die Eier in die Gallen der eigentlichen Gallwespen legen. S. G-allwespen. Einsamer Spatz = Blaumerle (Monticola cyana). Einschichtiges Epithel, s. Epithelien. Einschichtigkeit nennt G. Jäger jene Entwicklungsstufe, auf der Organismen nur aus einer Zellenschichte bestehen, wie die Volvocinen, Catallakten immer, oder höhere Organismen im Morula-, und Blastulastadium. Einsiedler, s. Säugethiere (Lebensweise). Einsiedler heisst die Blaumerle und Didus solitarius Striche, s. Tur- didae und Dronten. Einsiedlerbienen, s. Phileremus Latr. Einsiedlerdrossel," Turdus solitarius Wies., s. Turdidae. Einsiedlerkrebse, Schneckenkrebse (Paguridae), Familie der Macrura. Körper langgestreckt, weichhäutig, spiralig gedreht mit schmaler Schwanzflosse und kleinen Afterbeinen; das erste Fusspaar mit grossen Scheeren, die beiden letzten verkümmert; Augenstiele lang, frei hervortretend. Leben in leeren Schnecken- häusern. Gattungen: Pagurus Fabr., Eremiten. Innere Fühler kurz mit 2 sehr kurzen Endgeissein. Hierher der Bernhardskrebs, P. bernhardus Fabr. (Eu- pagurus). Lebt besonders in Schalen von Buccinum. Nordsee und Ostsee. Coenobita Latr. Hinterleib um seine Axe gedreht. Mit C. rugosa M. Edw. Indischer Ocean. Wandert landeinwärts. Frisst Kokosnüsse. Birgus Leach. Hinterleib nicht um die Axe gedreht. Bei Coenobita und Birgus die inneren Fühler sehr lang, eine Endgeissel lang, eine kurz. B. latro Herbst. Ostindien. Lebt in Erdlöchern. Einstülpung = Invagination. Eintagsfliegen, Augustfliegen, Wassermotten, Hafte (Ephe- mer i d a e) , Familie der A m p h i b i o ti c a. Körper schlank , weichhäutig , Augen kugelförmig (Facettenaugen beim Männchen sehr gross), Fühler kurz, pfriemen- förmig; Vorderflügel gross, oft mit den Hinterflügeln verwachsen; Männchen mit langen Vorderbeinen. Hinterleib zehngliedrig mit 2 oder 3 Afterfäden; leben ge- schlechtsreif nur kurze Zeit (oft nur wenige Stunden) in grosser Menge an Ge- wässern; die Larven leben, sich wiederholt häutend, 2—3 Jahre im Wasser, be- 232 Einwanderung — Eitheilung. sonders auf dem Grund unter Steinen und Schlamm, und besitzen am Hinterleibe Kiementracheen. Das geflügelte Insekt (Subimago) häutet sich noch zum Imago. Die abgeworfenen Häute des Subimago-Stadiums bleiben an den Uferpflanzen hängen, davon der Name „Uferhafte", „Hafte". Die ausgewachsenen Larven dienen als Fischköder, Dung und Viehfutter, daher „Ufer aas". Gattungen: Ephemera L. Flügel glashell, gefleckt, 3 Schwanzfäden. E. vulgata L., gemeine Eintags- fliege. — Palingenia. Flügel trüb, nicht gefleckt. P. longicauda OL, Theiss- blüthe. Cloe Burm. 2 Schwanzfäden, Flügel wenig geädert. — Caenis Steph. 2 Flügel, 3 Schwanzfäden. — Heptagenia Walsh. 2 Schwanzfäden, 4 Flügel glashell, ungefleckt u. v. a. — Literatur: Eaton in Trans. Ent. Soc. London, 1871. Einwanderung, s. Thiergeographie. Einzellig sind jene thierischen Organismen die vorübergehend (in der ersten Entwicklungsstufe) oder bleibend nur eine einzige Zelle vorstellen. Einzellige Drüsen, s. Drüsengewebe. Einzelwesen, s. Thiersystem. Eira H. Smith, s. Galictis Bell. Eirenis Janson, Gattung der Colubridae. Eiröhren, ovarici a, s. Insekten.* Eisäckchen = EifoUikel. Eisalk = Jordalk (Alca torda). Eisammer = Sclineeammer (Plectrophanes nivalis Meyer). . Eisbär, s. Ursus. Eischale, ) Eischläuche, [ s. Brutpflege und geschlechtliche Fortpflanzung. Eischuiire, ) Eisengart = Eisvogel (Alcedo ispida). Eiseuten, Harelda Leach, Gattung der Tauchenten, s. Lamellirostres. Eisfuchs, s. Canis. Eisliai (Laemargus borealis Scoreshij) , gefrässiger, auch dem Menschen gefährlicher Hai der afterflossenlosen Dornhaie, aber ohne Rückenstachel. Asch- grau. 8 m lang. Nördliches Eismeer. Eisliase = Schneehase (Lepus glacialis Leach). Eishuhn = blaues Landhuhn. Eishund, kurländischer = Kuppel- Windhund. Eismöve, Larus glaucus L., s. Möven. Eisscharbe = Kormoran (Graculus carbo). Eissturmvogel, Fulmarus glacialis Steph., s. Sturmvögel. Eistaube, Mehltaube (Columba farinosa), besonders in England ge- züchtete Ziertaube. Eistauchenten = Eisenten (Harelda Leach). Eistaucher, Colymbus glacialis L., s. Taucher. Eisvögel, Alcedinidae, Familie der Kukuksvögel (Coccygomorphae). Grossköpfige, kurzhälsige, kurzgeschwänzte Vögel mit grossem, meist geradem, an der Firste gekieltem Schnabel, höchstens mittellangen Flügeln, sehr kurzem Laufe, mit Schreitfüssen. An 125 Arten. Leben meist in der Nähe des Wassers _, vor- wiegend von Fischen, die sie sich stossweise herausfischen. Gattungen: Alcedo i., Königsfischer. Schnabel schlank^ sehr kurz. A. ispida L., gemeiner Eis- vogel; St. Martinsvogel. 17 cm, Schwanz 4 cm. Oben grünblau, Rücken und Bügel lasurblau , unten rostroth. Der Fischerei schädlich. Errichtet nahezu 1 m lange Neströhren am Ufer, in die er 5 — 8 weisse Eier ablegt. Einzige deutsche Art. — Ceryle Boie. Schwanz etwas länger. C. rudis Gray, Graufischer. Afrika, Asien. — Ceyx Lacep. Ohne vordere Innenzehe. — Paralcyon Cabanis. Seitenrand des Oberschnabels nach oben geschweift. Schnabel spitz. P. gigas Glog., Riesenfischer. 45cm. Australien. — Todiramphus Less. Schnabel stumpf. T. sacer Bp. Otaheiti. — Tanysiptera Vig. Mit in mehr als doppelter Schwanzlänge verlängerten mittleren Steuerfedern. Eisvögel, Limenitis Fabr., Gattung der Tagfalter (s. d.). Eiszeit, s. Thiergeographie. Eitel = Döbel. Eitheilung, Furchung des Eies. Eiweiss— Elasmostethus. 233 Eiweiss, s. Albuineu und geschlechtliche Fortpllauznng. Eiweissdrüse, s. Bandwürmer und Vögel (Fortpflanzung). Eiweisskörper, s. organische Naturkörper. Eizaliu heisst ein horniger, später verschwindender Fortsatz auf dem Zwischen- kiefer junger Schlangen und Eidechsen, mit dessen Hilfe diese die Eihülle vor dem Ausschlüpfen durchbrechen. Siehe auch Tögel (Fortpflanzung). Eizelle, Spermatoblast, s. organische Naturkörper und geschlechtliche Fortpüanznug. Ejaciilatio, Ausspritzung des männlichen Samens bei der Begattung, dann überhaupt energische Ausspritzung von Säften. Ekderon Huxhy. Das secundäre , als Epidermis erscheinende Ektoderm bei den höheren Metazoen , zum Unterschiede von der darunter liegenden Cutis, Lederhaut, Dermis, die Huxley Enderon nennt. Ekteron, s. Korallenpolypen.* Ektoblast, s. Keimblätter. Ektoearpae (griech. aussen, Frucht) sind (nachHertwig 1879) Cölenteraten, deren Geschlechtsorgane aus dem Ektoderm stammen und frei zu Tage treten ; die reifen Geschlechtsproducte verbleiben im Ektoderm oder rücken haufenweise in die Tiefe und werden durch Platzen des Ektoderms frei; Mesenterialfalten fehlen. Hierher: Hydromedusae = Hydroidea, Siphonophoren und Ctenophoren. Ektoderm, s. Hydromedusen und Schlauchthiere.* Ektolithia (griech. aussen, Stein), s. Radiolaria Müll.* Ektoparasiten, s. Würmer.* Ektoplasma (griech. aussen, Gebilde), s. Ektosark und Infusorien.* Ektoprocta A'i^^c//e (griech. aussen, After), Unterclasse der Moosthierchen. Mund innerhalb, After rückenständig ausserhalb des Tentakelkranzes; Tentakel hohl, zusammenziehbar und mit der Leibeshöhle in Verbindung; Tentakelscheibe und Darm beweglich. OrdiiUngen: 1) Armwirbier, Lophopoda Dww.; 2) Kreis- wirbler, Stehnatopoda Allni.* Ektosark (griech. aussen, Fleisch) oder Ektoplasma, die dichtere Hülle der Leibessubstanz der Foraminifera lobosa Clarp., s. d. und Infusoria. Ektostracum, s. Schalenkrebse.* Ektotheka (griech. aussen, Scheide), s. Hydroiden.* Elacliistodou Beinh., Gattung der Rhachiodontidae. Indische Schlangen. Elaeoblastj s. Walzeuscheiden.* Elaeocrinus Rom., paläozoische Gattung der Knospenstrahler (Bla- stoidea) (s. d.). Elampus -S^., Gattung der Goldwespen (s. d.). Elaiiia Gray, Gattung der Scincoidea. Echsen Neuguineas. Elaiius Sar., Gattung der Falconidae (s. d.). Elapliis Aldror., Gattung der Nattern (s. d,). Elaplirini, Gruppe der Laufkäfer (s. d.). Elapliiirus, Untergattung von Cervus. Elaphus, s. Cervus. Elapidae, s. Prunkottern. Elapoclirus Peters, Gattung der Nattern. Den Laufnattern nahestehende südamerikanische Schlangen. Elapocormus Fitz., Gattung der Prunkottern. Neuholland. Elapoidis Boie, Gattung der Zwergschlangen (Calamariidae). Java. Elapoiuorplms Wiecjm., Gattung der Zwergschlangen (Calamariidae). Elapops GüntJi., Gattung der Zwergschlangen (Calamariidae). Elaposoma Fitz. = Ophiophagus Günther. Elapotinus Jan., Gattung der Zwergschlangen (Calamariidae). Elaps Dum. Bibr., Gattung der Prunk ottern (s. d.). Elasipoda, Tiefsee-Holothurien, Ordnung der Seewalzen (s, d.). Elasiiiobranchii = Choiidropterygii, Knorpelflosser. Elasmodon jP. C?/r, (griech. Blatt, Zahn), Untergattung von El ephas; basirt auf den indischen Elephanten. Elasmogiiatlia Mörch. (griech. Plattenkiefei-), Unterabtheilung der deckel- losen Landschnecken. Kiefer nach hinten und oben plattenförmig verlängert. Elasmostethus Fleh. = Acanthosoma griseum L., eine Stachelwanze. 234 Elasmotherium — Ellbogen. Elasmotherium Fischer (griech. Blatt, Wildthier), ausgestorbene Gattung der Unpaarzeher. Den Rhinoceroten beigezählt, im Bau der Backenzähne den Pferden verwandt. Sibirien, Rheindiluvium. Elastische Biudeffewebe, i t.» j i * «„^i „ Elastische Knorpel, \ « Bmdesubstauzgewebe. Elateridae, s. Schnellkäfer. Elatobranchia Ml-e. (griech. Ruder, Kieme), s. Muschelthiere. Elche, s. Alces. Eledone, s. Heledone. Elefanten, s. Rüsselthiere. Elektawolle, fein gekräuselte Merinowolle. Elektoralschaf, sehr feine, früher in Sachsen aus den Escurialschafen ge- züchtete Rasse. Elektrische Organe, s. Fische (Nervensystem), Elementarorg'auismus, s. Zelle. Elenchus Curt., Gattung der Stylopidae. Elendantilopen, s. Bos elaphus. Eleotragus, Untergattung von Cervicapra (s. d.). Eleotris Cuv., Gattung der Meergrundeln, s. Crobiiformes. Elephanten, s. Rüsselthiere. Elephantenhiihner, s. Bredas. Elephaiiteiipferd = Clyderdaler Pferd. Elephaiitenspitzmaus = gemeiner Rohrrüssler (Macroselides typi- eus Smith). Elephantenzahn, Dentalium elephantinura L., s. Röhrenschnecken. Elepliantina, einzige Familie der Rüsselthiere (Proboscidea Illiger). Elephas, s. Rüsselthiere. Eleutherata Fabr. (griech. Scheide), Coeloptera L., s. Käfer. EleutheroWastea (Poecilomorpha Latr., Hydrae aut)., Unterfamilie der Hydroidmedusen. Einzelthiere langgestreckt, nackt, mit wenig Fangarmen; Knospen seitenständig; Geschlechtsproducte ektodermal ; selten auch Theilung. Mit Ortsbewegung; entweder aufrecht auf der Unterlage weiterschiebend oder seitlich weiterkriechend oder mit Hilfe der Tentakel sich fortbewegend. Die Fähigkeit, einzelne Körpertheile zu ersetzen, sehr gross ; man kann sie in zahlreiche Stücke zerschneiden, die dann alle zu neuen Individuen sich ergänzen. Einzige Familie: Hydroidae JoAns^. mit der Gattung Hydra L., Süsswasser- oder Armpolypen (mit den Arten: H. viridis L. , grüner Armpolyp; H. vulgaris Pallas, ge- meiner Armpolyp; H. grisea L.) und Protohydra Gr. im Meere. Literatur: Kleinenberfi, Hydra etc. Leipzig 1872. Eleutherocarpidae Clk. (griech. frei, Frucht), Familie der Becherquallen. Radialtaschen zu 4; Genitaltaschen und mit ihnen abwechselnde Nebenräume der Magenhöhle fehlend. Gattungen: Lucernaria Müller, Haliclystus Clk. u. s. w. Elentherura Gray, s. Cynonycteris Pet. Elfenbein, Dentine, Zahnbein, s. Säugethiere (Zähne). Elfenbeinmöve, Pagophila eburnea L., s. Möven. Elfeiibeiiischiiabei, Picus principalis = Kaiserspecht (Campophilus), s. Spechte. Elfeiibeinsclmecken, Eburna Lam., Gattung der Buccinidae (Kinkhörner). Elfenmäuse, s. Otoniys. Elfenratte, s. Otomys. Elgaria Baird u. Gir., s. Gerrhonotus Wiegm. Elgiva Meig. = Tetanocera dorsalis Fabr., s. Muscidae. Eligmodoiitia F. Cuvier (griech. Windungszähner) = Calomys Waterh., s. Hesperomys Waterh. Eliomys A. Wagner (griech. Haselmaus, Maus), Gattung der Myoxidae. Siebenschläfer. Die oberen Backenzähne mit 5 Querleisten. Oben röthlichbraun. E. quercinus, E. dryas. Elitebock = Normalbock in der Schafzucht. Elk = Elch, Elenthier. Elle, ulna, s. Säugethiere und Wirbelthiere (Skelet). Ellbogen, s. Säugethiere (Skelet). Ellbogenfortsatz — Emballonura. 235 Ellbog-enfortsatz, olecranon, s. Säiig-ethiere (Skelet). Elleritze, Phoxiniis laevis Ag.^ s. Weissfische. EUipsoglossa Dum. Bihr., Gattung der Lechriodonta (s. d.). Ziemlich schlanke Molche mit sehr grosser, elliptischer, mit ihrer ganzen Unterseite am Boden der Mundhöhle festgewachsener Zunge, mit vertikalen Hautfalten, vierzehigen Vorder-, fünfzehigen Hinterfüssen, sehr dickem, stumpf abgerundetem, an der Basis drehrundem, später deutlich plattgedrücktem und scharfkantigem Schwanz ohne Hautsaum. Die Gaumenzähne stehen in sehr langen v-förmigen Eeihen. 2 Arten aus dem südwestlichen Asien bekannt. Ellobius Fischer (Chthonoergus Nordmann), Molllemminge, Gattung der Wurfmäuse. Walzenförmige, stumpf- und kurzschnauzige Nager mit ziemlich grossen Augen, kleinen Ohren, fünfzehigen, kurzbekrallten Füssen, kurzem Schwanz, langen ungefurchten Schneidezähnen, in jedem Kiefer 3 wurzellosen Backenzähnen. Arten: 1) E. talpinus Fischer. 11cm, Schwanz 1cm. Schwärzlichbraun, Kinn weiss, unten grau. Gräbt in sandigem Boden bis 3 m tiefe Löcher. Südöstliches Euss- land. 2) E. luteus Wagner. Mit grösseren Augen. Lehmfarbig, oben dunkler. Gräbt gerne unter Baumwurzeln. Am Aralsee. Ellopia Tr., Gattung der Spanner (s. d.). Elmis Latr., Gattung der Parnidae (s. d.). Elomys Aymard, ausgestorbene Gattung der Mäuse. Elops L., Stempelhäringe, Gattung der Häringe (s. d.). Elosia Tscimdi, Gattung der Polypedatina (s. d.). Glatthäutige Frosch- lurche, mit grosser, dicker, vollständiger, von allen Seiten festgewachsener Zunge, mit Vomerzähnen, Schwimmhäuten nur an der Basis der Zehen, kleinen Gehörtuben, deutlichem Trommelfell, kleinen, nach oben in 2 kleinere Scheiben getheilten Haft- scheiben, Männchen jederseits mit einem Kehlsack. Elotherium Pomel (griech. Sumpfwildthier) , ausgestorbene Gattung dei" Schweine. Miocän. Elpidia Theel, Gattung der Tiefsee-Holothurien (Elasipoda). Elring, Elritz = Elleritze» Elster (Schnecke), Turbo pica L., Art der Kreiselschnecken (s. d.). Elsteralk = Tordalk (Alca torda). Elsterclien, kleines, s. Ainadina. Elstereiitclieii = Zwergsäger (Mergus albellus). Elstern, Pica Vieill., s. Raben. Elsterscliiiepfe =: Austerftscher (Haematopus ostralegus). Elsterspecht heisst der Weissspecht (Picus leuconotus) und der Mittel- specht (P. medius). Elstertaube, eine aus Deutschland nach England eingeführte kräftige Taubenrasse, gute Brüterin und Aeserin. Elstertauclier = Zwergsäger (Mergus albellus). Elte, Elten = Döbel. Elterliche Zeugung, generatio parentalis, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Eiterlose Zeugung, Urzeugung, s. organische Naturkörper. Eltflsche, trivialer Name für die Weissfische der Untergattung Squalius. Elysia Eisso, Gattung der Elysiidae, s. Nacktkiemer. Elythra, Flügeldecken, Deckflügel, s. lusekten und Käfer. Elythrae ahbreviata, J " Soin.P"^^.«^' ( s. Käfer.* , dehiscentia ( „ truncata, i Elytra (griech. Behälter) heissen die blattförmigen Rückenwand- Ausstülpungen (Kiemen Oerstedi) vieler Borstenwürmer (s. d.). Eizellen, Eltgeii = Maifisch. Elzer = Maifisch. Email, Schmelz, s. Sängethiere (Zähne). Emarginula Law.; Spaltschnecken, Gattung der Spaltnapfschnecken, s. Schildkiemer. Emhalloiiura Temm. (griech. hineinwerfen, Schwanz), Spitzschwirr er, Gattung der Fledermäuse (Farn. Nacktschwirrer, Gymnorhina). Ohren- 236 Emberiza— Encliytracidae. klappe sehr kurz, die grosse Schenkelflughaut umhüllt den Schwanz nur an der Wurzel, ohne Stirngrube. Brasilien, Java, Mozambique. Emberiza L., Ammern, Gattung der Finken (s. d.). Embia Latr., Gattung der Embiidae, Familie der Pseudoneuroptera corrodentia. Embiotocidae, Fischfamilie der Pharyngognathi (s. d.). Embletonia Aid. u. Hanc, Gattung der Aeolididae. Embryo, foetus, siehe Entwicklung, Fortpflanzung und Wirbelthiere (Entwicklung). Embryohüllen, s. geschlechtliche Fortpflanzung-. Embryologie, Entwicklungsgeschichte der Thiere überhaupt, im engeren Sinne die Lehre vom Bau und den Formveränderungen des Embryos. Einbryonalanhang-, s. Wirbelthiere (Embryonalentwicklung). Embryonale Athemorgane, s. Wirbelthiere (Embryonalentwicklung). Embryonalentwicklung-, s. Wirbelthiere. Embryonalfeld, Embryonalflucht = Fruchthof (area germinativa), s. Wirbelthiere. Embryonalkammer, s. Kopffüsser.* Embryonalorg-ane, s. Wirbelthiere (Embryonalentwicklung). Embryonalzellen, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Embryonidae nennt G. Jäger jene Zellen verwachsener Thierkörper, welche die Eigenschaft, sich in verschiedenartige Gewebszellen zu diflferenziren , bewahrt haben. Embryosack (Embryo) als Gegensatz zu Dottersack. Enimenthaler Vieh, s. Berner Vieh. Empfindung, s. Thier und Pflanze. Emphytus KL, Gattung der Blattwespen. Empidae, s. Tanzfliegen. Emplasmogonie, emplasmatische Zellbildung, nennt Haeckel im Gegensatz zur Plasmogonie (Urzeugung in organischer Bildungsflüssigkeit) die freie Zell- bildung im Plasma des Embryosackes der Phanerogamen oder in der durch Histo- lyse der Fliegenlarve entstehenden formlosen Eiweissmasse. Empusa IIl. (griech. Gespenst), Gattung der Fangheuschrecken (s. d.). Emulgiren, s. Verdauungsorgane. Emus, Dromaeus Vieill., Gattung der Struthionidae, s, Laufvögel. Emuschlüpfer, Malurus FieilL, Gattung der Maluridae (s. d.). Emyda Grat/, Gattung der Lippenschildkröten, s. Schildkröten. Emydae, Sumpfschildkröten. Gruppe der Unterfamilie Chersemydae, der Familie Testudinidae, s. Schildkröten. Eniydia Boisd., s. Arctiidae. Emydin, charakteristischer Nucleinkörper der Schildkröteneier. Emydium Dotj = Echiniscus S. Schnitze, Gattung der Arctiscoideae, s. Tardigrada. Emys Wagler, Sumpfschildkröten, Gattung der Emydae, s. Schild- kröten. Emysaurus Dum. Bibr. = Chelydra. Enaliosauria, Meersaurier, ausgestorbene Kriechthierordnung, die Plesio- saurier und Ichthyosaurier umfassend. Bilden mit den heutigen Krokodilen^ die Unterclasse Hydrosauria, Wasserechsen. Siehe Genaueres bei Kriechthiere (ausgestorbene). Enchelidium EJirenberg , Gattung der'Enoplidae. Frei lebende Faden- würmer, mit Augen. Enchelyina Dj., Familie der Infusorien (Holotricha). Rundliche, vorne halsartig verlängerte Thiere. Enchelyodon Cap. u. Lachn., Gattung der Enchelyina. Mit bezahntem Schlund. Enchelyophis J. Mülle)-, Gattung der Schlangenfische (s. d.). Enchelys Ehrenberg, Gattung der Enchelyina. Enchelyodon ähnlich, ohne Schlund. Encliytracidae, Familie der Oligochaetae limicolae. Kleine (oft mikro- Encope— Endotheka. ' 237 skopiscli) durchsichtige, meist im Süsswasser lebende Borstenwürmer, deren Borsten kurz, pfriemenförmig, in 2 Zeilen stehend; Gefässsystem sehr einfach. Enchytraeus Henle, Chaetogaster Baet% Dero Oken, Mesopachys Oersdal. Encope L. Ag. (griech. Einschnitt), Gattung der Scutellidae. Ganz flache halbregelmässige Seeigel (Ordn. Clypeastroiden). Encotyllalbe Diesing, Gattung der Tristomidae. Am Kopf und im Munde von Seefischen schmarotzende Saugwürmer mit 2 Saugnäpfen. Eiicriiiasteriae, Unterclasse der Seesterne. Fast alle Seesterne des paläozoischen Zeitalters umfassend, mit abwechselnd angeordneten Wirbelstücken. Mit circa 8 Gattungen, ü. a. hierher: Protaster, Palaeocoma, Aspidosoma, Arthraster, Bdellacoma, Khopolocoma. Encrinidae , fossile Familie der Neocrinoidea (Articulata). Seelilien mit niedrig schüsseiförmigem Kelch, 10 oder 20 kräftigen, zwei- oder wechselzeiligen, ungetheilten Armen, die dicht nebeneinander liegend eine Pyramide bilden, rundem Stiel. Hierher: Encrinus liliiformis MUl. Krone bis 7cm lang. Stiel bis 60 cm. Im Hauptmuschelkalk häufig. S. Rädersteine. Encyrtus Bahn., Gattung der Chalcididae (s. d.). Encystirung-, Einkapselimg, s. ungeschlechtliche Fortpflanzung'. Endapparate sensibler Nerven, Nervenendigungen, s. Sinnesorgane. Enddarm, intestinum crassum, s. Verdauung^sorgane. Enderon, s. Ekderon und Korallenpolypen. Endocardium, die Innenwände der Herzräume überziehendes, mehrschichtiges, elastisches Häutchen. Endochorion Baer = Exochorion Bischoff heisst der bei vielen Haus- thieren u. a. Säugern dem Chorion von innen sich anlegende, in die „Chorion- zotten" hineinwachsende, mit Flüssigkeit erfüllte Sack, welchen die mit ihrem äusseren Gefässblatt weiterwachsende Allantois bildet, sobald sie die innere Fläche des Chorion erreicht hat. Endocyclica Wright (drinnen, Kreis), s. Seeigel, reguläre.* Endocyste, s. Moosthierchen.* Endoderm = Eutoderm, s. Hydromedusen und Schlauchthiere. Endogene Zelltlieilung, Zellvermehrung, die Entstehung von Tochter- zellen in einer Mutterzelle Endolymphe, aus Wasser mit 15—16 Procent festen Stoffen und etwas Mucin bestehende alkalische Flüssigkeit des häutigen Labyrinths im Ohre; dient zur Uebertragung des Schalles auf die Endapparate des Hörnerven. Eudomychidae, s. Pilzkäfer. Endoparasiten = Entoparasiteu. Endophragmalsystem, s. Schalenkrebse.* Endoplasma (drinnen, Gebilde), s. Endosark und Infusorien.* Endoplast (drinnen, Bildner) = Nucleus, s. Infusoria Höv.* Endoplastica Huxl. (drinnen, bildnerisch), Protozoen mit Nucleus (die Gregarinae und Infusoria), s. Urthiere. Endoplastulus i/«<^;. (innen, Bildner, dim.), Neben-Ersatzkern, Nucleo- lus, s. Infusoria Höv* Endopleuriten, s. Schalenkrebse.* Endopodit, s. Ruderfüsser und Schalenkrebse.* Endoprocta Nitsche (innen^ After), Unterclasse der Moosthierchen. Mund und After innerhalb des Tentakelkranzes; Tentakelkranz hufeisenförmig; Tentakel nicht hohl und nicht einziehbar; Ektocyste meist weich. Familien Pedicellinidae und Loxosomidae. Endosark (drinnen. Fleisch) oder Endoplasma, die dünnere Leibessubstanz der Forami nifera lobosa Carp., s. d. und Infusoria.* Endosiphonites, s. Clyraenia. Endosmose, s. Osmose. Endosterniten, s. Schalenkrebse.* Endostracum, s. Schalenkrebse.* Endostyl, s. Bauchrinne und Mantelthiere.* Endostylica Fol.^ s. Schwanzascidien.* Endotheka (innen, Scheide), s. Hydroiden und Korallenpolypen.* 238 Endothorax— Enneoctonus. Endothorax, s. Insekten.* Endozoa = Eiitozoa. Endranken, s. ßaukenfüsser.* Endwirbel, s. "Vögel (Skeletj. Endwulst, A xe n wnl s t Kölliker , eine axiale Verdickung am hinteren Ende des Säugethier- und Vogelembryos , innerhalb welcher Epiblast , Mesoblast und Chorda miteinander zusammenzufliessen scheinen , so dass also die Chorda vom Mesoblast abstammen würde ; ist aber in der That das vorderste, Primitivstreifen- ende, das von den Rückenwülsten umfasst wird. Eugelchen = Zeisig (Chrysomitris spinus). Engelliai, Meerengel, Gattung der Rhinidae (s. d.). Eng-erliug^e, s. Käfer. Eiigis, Gattung der Erotylidae. Englische Bagdette = Carrier, s. Bagdette. Englische Bracke (englisch Harrier), fast nur zur Hasenjagd verwendeter, windhundähnlicher, leichtester. Jagdhund. Englische Dogge, s. Doggen und Haushund. Englische Eule, Columba bubo, s. Eulentauben. Englische Kröpfer, s. Kropftauben. Englischer Fuchshund (Fox-hound), hauptsächlich zur Fuchsjagd ver- wendeter, sehr geschätzter, englischer Jagdhund, dem deutscheu Schweisshunde ähnlich. Englischer Windhund, kleinster, zartester Windhund; Abänderung des italienischen Windhundes. Englisches Heideschaf (Blackfaced Breed), mittelgrosses, gedrungenes, in beiden Geschlechtern gehörntes , sehr abgehärtetes Schaf der Gebirgsgegenden Englands und Schottlands mit gutem, saftigem Fleische. Englisches Karrenpferd, s. Pferd. Englisches Vollblutpferd, s. Pferd. Engmäuler, Stenostoma Dum. Bihr., s. Angiostomata und Catodontia. Engraulis Cuv. u. Val., Gattung der Häringe (s. d.). Engyommasaurus Kaup, ausgestorbene Gattung der Krokodile. Engystoma Fitzinger, Gattung der Engystomatina (s. d.). Schmalköpfige Froschlurcüe mit sehr kleiner Mundspalte, ziemlich kurzen Gliedmassen, ohne Kiefer- und Gaumenzähne, mit ovaler, vollständiger Mundspalte, verborgenem Trommel- fell, sehr kleinen Gehörtuben, ohne Schwimmhäute, Männchen mit Kehlsack. Zwölf Arten bekannt. Engystomatina, Unterfamilie der Kröten (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit verbreiterten Querfortsätzen des Sacral wirbeis, freien Zehen. Gattungen: Engy- stoma, Breviceps, Chelydobatrachus, Hypopachus, Pachybatrachus, Stereocyclops, Xenorhina. Engyschisti Günther, ünterfamilie der Aalfische. Communication zwischen Schlund und Kiemen sehr eng. Enhydra F. Cuvier ■= Enhydris (s. d.). Enhydrina Gray = Hydrophis schistosa Schlegel, Giftschlange. Enhydris jf/emwi^«^; Meerottern, Gattung der Mustelida. Walzenförmige, kurz- und dickhalsige Raubthiere mit sehr kurzen Vorderbeinen, verwachsenen Zehen, langen, nach rückwärts gerichteten Hinterfüssen , die schon lebhaft an die Seehunde erinnern. Backenzähne: -^rrn- ^^^- Schneidezähne fallen früh aus. Wie .die Seehunde bringen auch sie ein sehendes Junges zur Welt. Art: Meerotter, Seeotter, Kalan (E. marina Flemming). 114cm, Schwanz 28cm. Wie bei den Robben ist das Kleid der Jungen anfangs weiss und wollig. Der Pelz Erwachsener erscheint sammetschwarz. In den Gewässern des Beringsmeeres. Früher kam ein Fell auf 5—6 Rubel zu stehen, jetzt kann es 300—1500 Mark kosten und kommen jährlich etwa 1500 Stück in den Handel. Enicmus Thoms., Käfergattung der Cryptophagidae. Ennea, s. Agnatha. Enneoctonus Boie , Neuntödter, Gattung der Laniidae (Würger- artige) (s. d.). Enneodon — Entogastrische Knospung. 239 Enueodou Pranger, ausgestorbene Gattung der Krokodile. Eiiopla M. Int. (wahr, Waffen), Unterordnung der Schnurwürmer. Rüssel mit stacheltragendem Apparate; Entwicklung direct. Familie: Amphiporidae.* Euoplitliie Duj. Schneid., Familie der Polymajaria. Freilebende Faden- würmer; die einzigen, welche Augen besitzen. Röhrenförmige Löcher (Tast- organe) in grosser Zahl über die Haut zerstreut, über ihnen häufig lange Borsten; die marinen Arten mit Spinndrüsen. Enoplus cochleatus Schneider^ E. liratus Schneuh'T u. v. a. Arten. Eiioplops Am. = Syromastes scapha Fabr., eine Randwanze. Enoploteutliis D'Orbigny, Decapodengattung der Oigopsidae. Eiisis Schimi.., Gattung der Scheidenmuscheln (s. d.). Enten, s. Schwhnmenten unter Lamelliroslres. Eiiteiiatller = Schreiadler (Aquila naevia). Eiiteiig'eier = Rohrweihe (Circus aeruginosus). Enteiiklaft'muschehi, Anatida, Familie der Siphoniata (Sinupalliata). Die dünnwandige, hinten klaffende Schale bedeckt den ganzen Körper ; Fuss klein, finger- förmig. Mit den Gattungen: Ana ti na Lam.; Pandora i^>w/, Büchsenmuscheln; Pholadomyia Sou\, Rippenmuscheln; Lyonsia Turt.; Thracia Lmch. Eiiteiimuschelkrehse = Eutenmusciielii. Enteuiuuschelu, Lepadidae, Familie der Rankenfüsser. Stiel deutlich abgesetzt, ohne Kalkplatten; Mantel häutig, mit 5 Schalenstücken. Gattungen: Lepas L., Poecilasma Darw., Alepas Bang, Conchoderma Olf., Anelasma Dartv. u. s. w.* Elitentaucher, Rothkehltaucher, Colymbus septentrionalis. Entenwal, s. Hyperoodon. Enterata Jäger, die Thiere mit gesondertem Darmrohr zum Unterschiede von den Coelenterata. Enterich, das Entenmännchen. Enterion Savigny u. a. Aut. =: Lumhricus. Enterocöl, s. Koralleupolypen.* Enterodela Ehrenh. (Eingeweide), s. Ciliata Ehrenb. und Räderthiere.* Enteropneusta Geg. (innen, athmen), fragliche Gruppe, von vielen zu den Stachelhäutern, von anderen zu den Würmern gezählt, ausgezeichnet durch_ weit vorragenden Rüssel und äusserliche Kiemenspalten. Die Larve ist als Tornaria be- schrieben und erinnert an jene der Stachelhäuter. Alle leben im Meere. Einzige Gattung: Balanoglossus Chiajf. — Literatur: Koivalevskg , A. , in Mem. Acad. Petersbourg 1866; Agassiz, L., in Mem. Acad. IX. 1873; Metschnikoff , E., in Zeitschr. für wissensch. Zool. XX. 1870.* Entfaltung = Entwicklung oder auch in der Selectionstheorie die Pa- rade der Männchen im Hochzeitskleide vor den Weibchen, um diese zu werben. Entheluiintha = Entozoa. Entimus Sc/iönherr, Prachtkäfer, Juwelenkäfer. Prächtig grüngoldig- glänzende, südamerikanische Rüsselkäfer. (E. imperialis Forster, Brasilien; E. granulatus L., Cayenne.) Entmannung = Castration. Entoblast, Entoderm, s. Keimblätter. Entocarpae (innen, Frucht) sind (nach Hertioig 1879) Cölenteraten, deren Geschlechtsorgane aus dem Entoderm stammen und im Innern des Körpers , _ in Aussackungen des Gastrovascularraumes liegen; die reifen Geschlechtsproducte sind eingekapselt und gelangen durch diesen hindurch ins Freie; bei ihnen allein kommen Mesenterialf alten vor. Hierher die Anthozoen und Acraspeden mit Charyb- diden und Lucesnarien (= Acalephae Cl.). Entodinium Steiv, Gattung der peritrichen Infusorien. Entogastrische Knospung, entogastrische Proliferation. Entstehung solider, vom Entoderm überzogener medusoider Knospen im Inneren der Magen- höhle von Trachymedusen , die erst durch secundäre ümwachsung durch das in deren Axe eingeschlossene Ektoderm zu normalen Knospen sich gestalten, die sich dann zu dem Mutterthier gleichen Wesen entwickeln. 240 ■ Entolithia — Entwicklung. Entolitliia (hinein, Stein), s. Radiolaria Müll.* Entoma (eingeschnitten), Kerbthiere, s. Arthropoda. * Entomoglossus Feters, G-attung der Cystignatliina (s. d.). Froschlurche, von denen der Gattung Cyclo rhamphus und Cystig nathus durch die ziemlich tief ausgeschnittene Zunge unterschieden , mit Oberkiefer- und Gaumenzähnen, walzigen Querfortsätzen des Sacralwirbels , ohne Ohr- und Seitendrüsen , freien Fingern und Zehen. Eine Art aus Nordbrasilien bekannt. Entomolin, s. Grliederflisser.* Entomologie, Insektenkunde, Gliederthierkunde. Entomophaga, s. insektenfressende Fledermäuse. Entomopliaga Gerst., Entomospeces, Gruppe der Terebrantia. Hinter- leib gestielt; Weibchen meist mit vorstehendem Legebohrer; Larven meist in Larven anderer Insekten schmarotzend. Familien: Proctotrupidae, Chalcidi- dae, Braconidae; Schlupfwespen, Ichneumonidae, Evaniidae.* Entomophaga = Peramelida, s. Beuteldachse. Entomospheces (Insekt, Wespe), Schlupfwespe, s. Entomophaga. Eiitoiiiostraca Aut. (eingeschnitten , Schale) , Gruppe (ünterclasse) der Kruste nthiere, die einfach organisirten Formen enthaltend, deren Zahl und Form der Gliedmassen sehr abändert. Ordnungen: Blatt füsser (Phyllopoda Latr.), Muschelkrebse (Ostracoda Latr.), Ruderfüsser (Copepoda M. Edw.) und Rankenfüsser (Cirrhipedia Lam.).* Entomostraca Gerst., non aut., s. Ruderfüsser.* Entomozoa (eingeschnitten, Thier), Kerbthiere, s. Arthropoda u. Vermes.* Eiitoiiiscus Fraisse, Asselgattung der Cryptoniscidae. Entoparasiten, s. Lebensbedingungen der Thiere. Entoprocta, Ünterclasse der Bryozoen (Moosthierchen). Tentakelscheibe fehlt; die Afteröffnung liegt innerhalb eines Kranzes von Tentakeln, die einrollbar, aber nicht zurückziehbar. Gattungen: Pediceilina Sars. und Loxosoma Kef. Entopterygoideum os, bei den Knochenfischen das medianwärts vom Ekto- pterj^goid befindliche Stück des Kiefersuspensoriums. Entosoleiiia Ehrenh., Gattung der perforaten For aniin iferen (M o- nothalamia). Entozoa Cuv. (innen, Thier), Eingew ei dethiere, s. Plattwürmer und Rund- würmer.* Entozoen, s. Lebensbedingungen der Thiere und Würmer. Entrochites, Entrochus, Säuleurädersteine, hiessen früher die für eigene Gattungen gehaltenen, noch mehrere Glieder (Radsteine, Trochiten) enthalten- den Stielfragmente ausgestorbener Liliensterne. Entstehung der Arten, s. Art, Abstammungslehre und Selectionstheorie. Eiitwieklimg. So lange das in der Entwicklung begriffene Thierwesen noch von der Eihülle umschlossen ist, heisst es Embryo (Foetus). Stimmt der das Ei verlassende Embryo im Wichtigsten bis auf Grösse, Ausbildung der Geschlechts- organe u. s.w. mit den elterlichen Thieren überein, so nennt man dies directe Entwicklung (s. Säugethiere, Vögel, Fische), während bei der indirecten Ent- wicklung der ausschlüpfende Embryo von dem erwachsenen Thiere noch ganz bedeutend unterschieden ist, oft so, dass selbst erfahrene Zoologen Embryonen für eigene Thierarten gehalten haben. Diese jungen Thiere müssen erst eine kürzere oder längere Reihe von Umwandlungen (Metamorphose) durchmachen, ehe sie aus dem Larvenzustande in den ausgewachsenen übergehen. Die Larven führen meist eine ganz andere Lebensweise als das fertige Thier, besitzen oft eigen- thümliche Organe (Larvenorgane), entwickeln sich allmählig in den fertigen Zustand hinüber oder es tritt in einem gewissen Alter der Larve ein Stadium der Ruhe (Puppen zustand) ein, während dessen die vollständige Umbildung erfolgt. Es ist oft sehr schwer, directe und indirecte Entwicklung scharf auseinanderzu- halten. Bei der directen Entwicklung ist durch Aufspeicherung von weit mehr Deutoplasma (s. geschlechtliche Fortpflanzung) dem Embryo ermöglicht, mit Hilfe dieses Nährmateriales sich schon im Ei sehr weit zu entwickeln, was bei der indirecten Entwicklung nicht der Fall (s. Genaueres über die indirecte Entwicklung unter Glieder thiere, Insekten). Jene Thiere, welche ihre Eier Entwicklungsgeschichte — Epichnopteiyx. 241 nach aussen abgeben , heissen o v i p a r (wenn die Eihüllen im Momente des Eier- ablegens oder rasch darauf, ovovivipar), wenn die Eier im Mutterköii^er sich ent- wickeln und die fertigen Jungen ausschlüpfen, vivipar. Die Metamorphose ist eine fortschreitende oder progressive, wenn die Jungen von einfacherem Baue zu höherer Organisation des fertigen Thieres fortschreiten. Wir finden aber auch (z. B. bei den in der Jugend freilebenden, im Alter an anderen Krebsen schmarotzenden Wurzelkrebsen), dass höher organisirte junge Thiere auf einen un- vollkommeneren Bau zurücksinken (regressive Metamorphose). Eutwicklungsgeschichte, s. Embryologie. Enyalius Wagler, Gattung der Baumleguane. Brasilianische Echsen. Eiiygrus Wagler, Gattung der Boasclilangen (s. d.). Eohippus Marsh., s. Säugethiere (ausgestorbene). Eolidia, Eolis, s. Aeolis bei Aeolidae. Eopitliecus Owen, ausgestorbene Gattung der Affen aus dem Eocän. Eospliora Ehrenh., Räderthiergattung der Hydatinidae. Eozoon caiiadense CAar/9, (Morgenröthe, Lebewesen, Thier), canadensisches Dämmerungsthier, eine angebliche Foraminiferen-Form , deren Kalkkammern mit Canälen von Serpentin ausgefüllt sind, und deren oi'ganischer Ursprung sehr zweifelhaft erscheint. Man findet es in der laurentinischen Formation Canadas; neuerdings wurden ähnliche Bildungen auch in Schottland, Deutschland und den Alpen beobachtet. — Literatur: Möbhis , K., Der Bau des Eozoon canadense etc. Kassel 1878. Epacme Haeckel. Nicht bloss bei der Ontogenese, sondern auch bei der Phyllogenese spricht Haeckel bezüglich der postfötalen Entwicklung von einer Aufblühezeit, Blüthezeit und Verblühzeit, die er dort Anaplase, Meta- plase, Kataplase, bei der Phyllogenese Epacme, Acme und Paracme nennt. Epagiieul, langhaariger, französischer Vorstehhund. Epaiiodontia Dum. Bihr. (Oberzähner) , Familie der Wurmschlangen (Scolecophidia), bei welchen nur der Oberkiefer bezahnt ist; Schambein fehlt. Typhlops, Onychocephalus u. a. gehören hierher. Epeira IFaZcfc., Kreuzspinnen, s. Radspinuen. Ephedraquallen, s. Schirmquallen.* Ephemeridae, s. Eintagsfliegen. Ephesia Rathke , Gattung freilebender Borstenwürmer. Meereswürmer ohne Fühlercirren. Familie: Aricieae. Ephialtes Blas. u. Kays., Gattung der Ohreulen. Ephippium, Sattel, heisst der als sattelartiges, sehr breites Gebilde am Eücken der Daphnidenweibchen erscheinende Brutraum zum Schutze der Wintereier. Ephippus Cuvier , Sattel fische, Gattung der Schuppen flosser (s. d.). Der beschuppte weiche Theil der Rückenflosse ist von dem stachligen Theil durch eine sattelartige Bucht geti-ennt; der Gaumen ist zahnlos. Arten: 1) Argus fisch (E. argus Linne). 25 — 30 cm. Grünlichsilbern, oben mit grossen braunen Flecken übersät, geht ins Süssgewässer und nährt sich mit Vorliebe von menschlichen Ex- crementen. Ostindien, China. 2) E. faber L. 20 — 25 cm. Weisslich mit 6 braunen oder bläulichen Querbändern. An den Küsten von Rio de Janeiro bis New- York. 3) E. punctatus Linne. 30cm. Sehr hoch, rhombisch; die Bi-ustflosse reicht bis zur Schwanzflosse. Von Ostindien bis Australien. Die beiden letzten Arten von der ersten durch den verlängerten, biegsamen dritten Stachel der Rückenflosse verschieden. Ephraim, Jägername für den Grislibär (ürsus ferox). Ephyra, s. Sehirmquallen.* Ephyramedusen, s. Schirmquallen.* Epibdella Blainv., Saugwürmex-gattung der Tristomidae. Epiblast, s. Keimblätter. Epiblemum Hentz., Gattung der Springspinnen (s. d.). Epibolie, s. Gastrula. Epibrauchiallappen, s. Schalenkrebse.* Epibulus Cuv., Gattung der Lippfische (s. d.). Epichnopteryx Hilbn., s. Spinner (unter Psychina). Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 16 242 Epicrasius— Epithelien. Epicrasius Fischer, der Gattung Xiphosoma nahestehende Boaschlangen. Epicrates Wagler, Gattung der Boaschlangen. Glattschuppig, Lippen- gruben schwach; vorne am Oberkopf Schilder. Hierher die Aboma (E. cenchris Wagler = Boa cenchris Fitz.). Südamerika. Epicriniops ßlgr., Gattung der Schleiclieiilurche. Epicrium Wagler, Fühlerwühlen, Gattung der Schleichenlurche (s.d.). Epidermis, Oberhaut, s. Hant. Epidermoidalgebilde, s. Integumeut. Epididymis = Nebenhoden (testis). Epigam, s. Borstenwiirmer. * Epiglottis, Kehldeckel, s. Säugetliiere (Athmung). Epiglottis, Mundklappe, s. Moosthierchen»* Epigyne, Schloss, s. Spinnei*. Epilaclina Eedtenb., Gattung der Marienkäfer (s. d.). Epimaclius Cuvier , Kragenhöpfe, Gattung der Paradiesvögel (oder auch mit Seleucides die Familie der Epimachidae bildend). Starkfüssige Wald- vögel Neu-Guineas und der benachbarten Inseln mit langem Schlankschnabel, lang- stufigem Schwanz, je einem Brustbüschel von Schmuckfedern. Hierher: E. spe- ciosus Graij. Epimeren, s. Ringelkrebse und Schalenkrebse.* Epimerit (bei, Theil), das als Kopf bezeichnete Glied der Gregarinen, siehe Gregarinae Duf.* Epimerum, Hüftblatt, s. Insekten.* Epinepliele H. S., Gattung der Tagfalter, s. d. unter Satyridae. Epiodon Äaf., Walgattung der Hyperoodontia. Hierher: E. cavirostris Cuv. im Mittelmeer. Epione Dup., Gattung der Spanner (s. d.). Epiostracmn, s. Schalenkrebse.* Epipharynx, s. Insekten und Borstenwiirmer.* Epiphragma, Winterdeckel, s. Bauchfüsser.* Epiphyse, s. Knochen. Epiphysis, s. Conarium. Epipleurae, s. Käfer. Epipodit, s. Schalenkrebse.* Epipodium, s. Flügelfüsser, Hinterkiemer und Weichthiere.* Episema Ochs. = Dilobia Steph. Episternum, Schulterstück, s. Insekten und Sängethiere (Skelet). Epistom, Mundplatte, s. Decapoda.* Epistom, Mundklappe, s. Moosthierchen.* Epistom, Mundschild, s. Schalenkrebse.* Epistropheus, zweiter Halswirbel, s. Sängethiere und Wirbelthiere (Skelet). Epistyl, s. Mantelthiere. Epistylis R., peritriche Infusoriengattung (Vorticellina Ehrenh.). Epitheca, Epithekalblatt, s. KorJillenpolypen.* Epithelialgewebe, s. Deckengewebe. Epithelien. Die die äussere und innere Leibesoberfläche bekleidenden Zellen- lagen nennt man Epithel. Liegen die Zellen nur nebeneinander, nicht übereinander, so spricht man von einfachen, einschichtigen Epithelien, zum Unterschiede von geschichteten, mehrschichtigen Epithelien, bei denen mehrere Lagen von Zellen übereinander liegen. Sind die Zellen des Epithels niedrig, glatt, von der Fläche wie eine gepflasterte Ebene erscheinend, so nennt man es Platten- epithel (Pflasterepithel), welches ein- (innere Auskleidung des Wirbelthier-Blut- gefässsystems) oder mehrschichtig (Oberhaut des Menschen) sein kann; sind die einzelnen Zellen voi-herrschend cylindrisch, so heisst es Cylinderepithel, welches meist einschichtig (Oberhaut der Mollusken), aber auch mehrschichtig (Säugethier- darm) ist; tragen die Zellen auf der freien Oberfläche einen Wimperhaarsaum, so nennt man das Epithel Flimmer- oder Wimper epithel (trägt jede Zelle nur ein Wimper haar [Geissei], soGeisselepithel). Es gibt auch flimmernde Cylinder- epithelien (Kiemen der Mollusken), und flimmernde Plattenepithelien (in den Hirnhöhlen der Säuger). — Die im Thierreiche sehr verbreitete Bildung von Horn- substanzen geht in der Regel von epithelialen Zellenlagen aus, indem die Zellen Epithyridae— Equus. 243 mit ihrem ganzen Körper in hornige Substanz sich umbilden, welche Umbildung um so durchgreifender bei den der äusseren Oberfläche zunächst liegenden Zellen; diese sind bereits ganz in Keratin (Hornstoff) übergegangen, einen in verdünnten Alkalien aufquellenden, in Säuren unlöslichen Stoff. Solche Hornbildungen sind u. a. die Krallen, Nägel, Hufe, Borsten, Haare der Säugethiere, die Vogelfedern, das Schildpatt. Nicht zu verwechseln mit der Hornbildung ist die Bildung der Cuticularsubstanzen, bei welcher nicht die ganzen Zellen die Umwandlung er- leiden , sondern die Substanzen von den Zellen ausgeschieden werden. Auf der freien Oberfläche der Epithelschichte sondert die Thätigkeit der einzelnen Zellen die als mehr oder weniger dickes Häutchen (daher Cuticula) ei'scheinende Cuticular- substanz ab, welcher die erzeugende epitheliale Zellenlage als Matrix der Cuticula gegenübergestellt wird. Zu diesen Cuticularbildungen gehören u. a. die dicke sog. Hornlage im Muskelmagen der Vögel, die Harttheile der Gliederthiere, die Kiefer und Zahnplatten der Schnecken, der Tintenfische, die Borsten und Kiefer der Borsten- würmer, die Grehäuse der Muscheln und Schnecken (mit Kalksalzen imprägnirt), die Panzer vieler Krebse. Die chemische Substanz der besonders widerstandsfähigen Cuticularbildungen heisst Chitin, welcher Stoff Säuren und Alkalien widersteht. Epithyridae (griech. mit aufgesetzter Oeffnung), den Terebratuliden an- derer Systeme entsprechende Brachiopoden mit abgestumpfter Schnabelspitze, welche eine grosse Oeffnung trägt. Epithyris King., ausgestorbene Gattung der Epithyridae. Perm und Kohlenformation. Epitoken, s. BorsteDwürmer.* Epitrichium Welcher, über die emporwachsenden Haare hinwegziehende Hülle des Embryos bei einigen Säugethieren, durch die noch wähx-end des Fötalzustandes erfolgende Loslösung der in dem ersten Entwicklungsstadium entstandenen äussersten Oberhautschichten gebildet. Ein an die Häutung bei den Lurchen und vielen Kriechthieren erinnernder Vorgang. Epizoa Nitzsch (auf, Thier), siehe Pelzfresser, Lebeiisbedingungen der Thiere und Schmarotzerkrebse. Epizygalglied, s. Haarsterne.* Epomophorus Bennett, Untergattung von Pteropus Wagner. Kurz- schnauzige, fruchtfressende, afrikanische Fledermäuse, mit dünner breiter Flughaut, langem ersten Daumengliede. Molaren y. Hierher der weissbuschige Fieder- hund (E. Whitei Benn.). Mit einem dicken Büschel weisser langer Haare an den Brustseiten. 17 cm, Flugweite 47 — 48 cm. Guinea, Gambiaregion. Eproboscidea = Pupipara, Lausfliegen. Epuraea Er., Gattung der Glanzkäfer. Eques BlocJi, Ritter, Gattung der Umberfische (s.d.). Von den 2 nicht vollständig getrennten Rückenflossen ist die erste säbelförmig und sehr hoch. Die Schwimmblase ist einfach. Die Schwanz- und die Rückenflosse stark beschuppt. Ohne Bartfäden. Art: E. lanceolatus Linne. 15 — 20cm. Gelblichgrau, unten silberig, mit 2 Kopf- und einer Rückenquerbinde. Westindien. Equida, s. Pferde. Equites, Ritter, Unterabtheilung der Tagfalter (s. d.). Equus Linne, Einhufer, Gattung der Pferde (s. d.). Geistig sehr begabte, schnellflüchtige, von Kräutern und Gräsern lebende Hufthiei-e. Das Weibchen trägt 11 Monate und wirft 1, selten 2 Fohlen. Arten: 1) Pferd (E. caballus Linne) in zahlreichen Rassen. Siehe unter „Pferd". 2) Kiang, Dschiggetai, Halbesel (E. hemionus Pallas). 250cm, 125cm Schulterhöhe. Ohren länger als beim Pferde; im Hintertheile mehr dem Esel ähnlich. Im Sommer lebhaft isabell- gelb mit schwarzem Rückenstreifen, im Winter mit dickerem Haar, mehr roströth- lich. In grossen Herden, besonders in den salzreichen Steppen des östlichen Mittel- asiens. Ist äusserst vorsichtig und lebhaft. (Hat einen Lendenwirbel weniger.) 3) Kulan, Wildesel, Onager (E. onager Schreber). 200cm, die an der Spitze schwarzen Ohren 28 cm; die kleinen Augen sehr beweglich. Mit weicher, wolliger Mähne. Silbergrau, vorne isabellgelb, Bauch und Schenkel weiss. Gilt als Stamm- vater des zahmen Esels. In Herden von Tausenden im westlichen Mittelasien. Wird leidenschaftlich gejagt. Eine Spielart desselben ist der afrikanische Wild- 244 Erblichkeit — Erdsitticli. esel, Hamar el Wadi (E. hainar Rüppell), zwischen dem Nil und dem rothen Meere, aschgrau oder isabellfarbig mit deutlichem Schulterkreuz. 4) Zahmer Esel (E. asinus Limte) (s. d.). 5) Maulthier (E. mulus) (s. d.). 6) Maulesel (E. hinus) (s. d.). 7) Zebra (E. zebra Linne) = Hippotigris Smith. 200cm, 114cm hoch. Hellgelb, nach unten weiss mit regelmässigen dunklen Querstreifen; auch die kurze bürstenartige Mähne zeigt diese Streifen ; Schwanzquaste, Huf- und Daumenwarzen schwarz. In seiner Gestalt dem Dschiggetai ähnlich. Süd- und Ost- afrika. 8) Quagga (E.quagga Gmelin). 180cm, 120 cm hoch. Hellbraun, am Kopfe dunkel, unten weiss mit grauröthlichen , nicht so zahlreichen Streifen; schwarz- braune Rückenbinde. Sein Geschrei hört sich wie „Qua" an. Südafrika. 9) Dauw, Tigerpferd (E. Burschellii^iscAer). In der Gestalt dem Quagga, in der Zeich- nung dem Zebra ähnlich , von diesem aber durch den weissen Schwanz und die ganz streifenlosen Beine leicht zu unterscheiden. Südafrika, von wo es aber zur Zeit der Dürre mit anderen Hufthieren bis nach Abyssinien vordringt. Die letzten 3 Arten vermengen sich untereinander nicht, schliessen sich aber gerne au Anti- lopen- und Straussherden an, deren Wachsamkeit sich zu Nutzen machend. Beim Quagga sind bereits Zähmungs versuche gelungen. Erblichkeit, s. Selectionstheorie. Erbsenbein, os pisiforme, s. Säugrethiere (Skelet). Erbseneule, Mamestra pisi L., s. Eulen (Hadenina). Erbsenumffelkäfer, s. Bruchidae. Erbsenmuscheln, Pisidium Pfeiff., s. Cycladidae. Erdagameii (Humivagae), plattleibige Agamen (s. d.), auf dem Boden lebend. Hierher die Gattungen: Agames Daud. = Tra peius Cuv. Die Schwanz- schuppen von denen des Körpers nicht verschieden, nicht dornig; ohne Schenkel- poren. A. sanguinolentus Pallas. Südrussland, Westasien. Stellio Daud., Harduns. Die stachligen Schwanzschuppen bilden Ringe. St. vulgaris Latr., gemeine Dornechse. Südeuropa, Westasien, Nordostafrika. (Siehe Knauer, Der Hardun. Humboldt 2. J.) Moloch Graj/. Alle Schuppen dornig. M. hor- ridus Gray. Australien. Uromastix Merr., Dornschwänze. Stellio ähnlich, mit Schenkelporen. U. spinipes. Nordafrika, besonders Aegypten. Phryno- cephalus Kaup. Die Ohröffnung versteckt. Kopf dem der Kröten ähnlich. Augen- lider wie gewimpert. Phr. auritus Pallas. Südrussland, Westasien. Mit ohr- förmigem Hautlappen am Mundwinkel. Erdasseln = Onisciden. Erdbieiieii = Aiidreiia. Erdeichhorn, Backenhörnchen, s. Tamias. Erdente = Braiideute (Tadorna cornuta), Erdferkel, s. Orjeteropus. Erdflöhe, s. Haltica. Erdgaiis = Brandente. Erdgeier = Gänsegeier (Gyps fulvus). Erdgräber, s. Greorychus. Erdhummel, s. Bombus Latr. Erdkleiber, s. Geositta. Erdkrebs = Maulwurfsgrille, Gryllotalpa). Erdkröte, Bufo vulgaris Laur., s. Bufo. Erdkukuke, s. Fersenknkuke und Kukuke. Erdlibellen, s. Florfliegen. Erdmaus = Ackermaus (Arvicola agrestis), s. Arvicola. Erdmilbe, Trombidium holosericeum L., die bekannte blutrothe Sammet- milbe auf der Erde, Moos u. s. w., s. Milben. Erdmolche, s. Salamander. Erdnister, s. Tögel (Lebensweise). Erdsäuger, Humicolinae, Gruppe der Drosselvögel (Rhacnemididae) mit den Gattungen: Luscinia, Cyanecula, Erithacus, Calliope, Ruticilla, Monticola, Saxicola, Pratincola. Erdschlangen, Geophis Wagler, s. Zwergschlangen. Erdschnaken = Schnaken (Tipulidae). Erdschwalbe = Ufersclnvalbe (Cotyle riparia). Erdsittich = Pezoporus Illig., s. Sittiche. Erdspecht — Erinaceus. 245 Erdspecht, Colaptes, s. Spechte. Erdspiiiiien, Territelariae, Gruppe (Tribus) der Tetrapneumones mit der einzigen Familie der Vogelspinnen, Mygalidae. Erdwauzen, Cydnus Fabr., s. Schildwauzeu. Erdwaran = Psammosaurus griseus. Erdwolf, s. Proteles. Erdwürmer = Terricolae, Lumbricina, Unterordnung der Ölig ocbaeta. Erdwurm = Liimbricus. Erdzeisig" = Weidenlaubsänger (Phyllopneuste rufa). Erdziemer = Ringdrossel (Turdus torquatus). Erebia Bahn., Sclimetterlingsgattung der Tagfalter. Siehe dort unter Satyr idae. Erebus Latr., Gattung der Eulen. Sehr grosse südamerik. Schmetterlinge. Erecti llliger = Zweihänder (Bimana). Eremias Dum. Bibr., Gattung der Lacertidae, s. Spaltzüngler. Eremit = Alpenkrälie. Eremitenkrebs = Pagurus. Eremophilus Humboldt, Gattung der Welsfische. Ohne Bauchflossen, Kiemen- deckel mit Stacheln besetzt, in Bächen hoch in den Anden. Eretliizon Cuvier , Borstenstachelschweine, Gattung der Stachel- schweine. Dem gemeinen Stachelschweine in Gestalt und Grösse ähnliche Nager, aber mit dichterem Haar und längerem Schwänze. Zwischen die weichen Haare und stechenden Borsten des Pelzes sind die etwa 8 cm langen Stacheln eingestreut. Art: Urson (E. dorsatum Cuvier). 70cm, Schwanz 20cm. Schwarz mit Braun und Weiss vermischt, bald mehr braun. Bewegt sich langsam und unbeholfen auf Bäumen , wo ihn sein Stachelkleid gegen Angriffe anderer Thiere schützt. Das Weibchen wirft in einer Baumhöhlung 2 — 4 leicht aufziehbare und zähmbare Junge. In den Wäldern Nordamerikas. Ergänzuugsmännchei!, s. Couiplementärmännchen. Ergasilus Nordmann, Gattung der Schmarotzer-Hüpferlinge (Licho- molgiden). E. gasterostei auf dem Stichling, E. Sieboldii auf dem Hecht, Wels, Karpfen u. a. Erichtliuslarve , ein von der Alimalarve (s. d.) ziemlich unterschiedenes Larvenstadium verschiedener Heuschreckenkrebse. Die ausschlüpfende Erich- tliuslarve besitzt ein Pereion mit allen Segmenten und mit grosser bedornter Mantel- duplicatur, dagegen ein als einfache Schwanzplatte erscheinendes rudimentäres Abdomen; die 5 ersten Pereiopoden sind noch Schwimmfüsse, die 3 letzten Pereion- segmente sind noch fusslos; Fühler und tasterlose Gliedmassen am Munde sind schon vorhanden. Allmählig erscheinen dann die Pleonsegmente und die Pleopoden; die vorderen Schwimmfuss-Pereiopoden gestalten sich in die bleibenden Raubkiefer- füsse um, später die 3 letzten Pereiopoden in Spaltfüsse und schliesslich treten die Fühlergeissein und Kiemen auf. Ericulus Is. Geoffroi/ , Gattung der Insektenfresser. Mit E. setosus ßlainville, Tendrak. Auf Madagaskar. Eridanosaurus Bals. Criv., ausgestorbene Gattung der Krokodile. Erigone S.u.A., Spinnengattung der Netzspinnen (Farn. Therididae). Eriuaceida, s. I^el. Erinaceus Linne, echte Igel, Gattung der Erinaceida. Insektenfresser mit stark bestacheltem Rücken, sehr kurzem Schwanz, zusammenrollbarem Körper. 36 Zähne ; die echten Backenzähne sind aus 2 prismatischen Abtheilungen zusammen- gesetzt. Arten: 1) Europäischer Igel (E. europeus L.). 31cm, Schwanz 3cm. Stacheln braunschwarz, weiss geringelt, unten braungrau. Liebt Hecken, dichtes Gebüsch. Verschläft den Winter in einem aus Moos und Laub hergestellten Nest. Nährt sich von Insekten , Mäusen , Spitzmäusen , Ki'iechthieren , Fröschen, jungen Vögeln, Vogeleiern, Obst. Soll gegen das Gift der Giftschlangen gefeit sein. Hunde, Füchse , Uhus stellen ihm nach. Wii-d sehr zutraulich. Fast ganz Europa und das angrenzende Asien. 2) Grossohriger Igel (E. auritus Pallas). IG cm, Schwanz 3 cm. Mit längeren Ohren, heller gefärbt. Südrussland, Tatarei, Sibirien. 3) E. libycus Ehrenberg. Libyen. 4) E. aetbyopicus Ehrenberg. 246 Erio camp a— Ery ein idae. Dongola. Sind kleinei*. 5)E. albiventris Wagne7\ Indien. 6) E. frontalis Smith. Am Cap. 7) E. concolor Martin. Kleinasien. Eriocampa Htg., Untergattung von Seiandria Leach., s. Blattwespen. Eriodes Geoffr., s. Ateles. Eriodoridae, Wollrücken, Familie der Clamatores. Weichgefiederte, hochläufige , schlankzehige Vögel mit fast wolliger Bürzelbefiederung und sehr kurzen runden Flügeln. Hierher die Gattungen: Hylactes, Menura, Ptero- ptochus,Formicivora,Thamnophilus,Rhamphocaenus,Conopophaga, Pitta u. a. Vorwiegend in Südamerika. Eriographis Grube, Gattung der Serpulaceae. Festsitzende Borstenwürmer des Meeres. Erioinys Lichtenstein, Chinchillas, Gattung der Hasenmäuse. Nager mit grossen, breit gelöffelten Ohren, vierzehigen Hinter- und fünfzehigen Vorder- füssen , mit überaus weichem , seidenhaarigem Pelz. Die Backenzähne sind aus 3 schmalen Schmelzleisten gebildet. Arten: 1) Grosse Chinchilla (E. Chin- chilla Lichtenstein). 30 — 35cm, Schwanz 12cm. Silberfarbig, dunkel angeflogen; 2 dunkle Schwanzbinden, Schnurrhaare schwarz. In den Anden von Peru. Das Dutzend Felle kostet 12—18 Mark. 2) Wollmaus oder kleine Chinchilla (E. lanigera Pallas). Rattengross. Aschgrau, dunkel gesprenkelt. Schnurren schwarz und weiss. In den Anden von Peru und Chile. Das Dutzend Felle wird mit 40 — 60 Mark bezahlt. Beide Arten leben in grösseren Gesellschaften beisammen. Klettern sehr gut, nähren sich von Zwiebeln, Gräsern, Flechten, werden in der Gefangenschaft sehr zahm und werden , um das Fell nicht zu beflecken , mittelst Schlingen und Fallen gefangen. Auch fängt man sie mit Hilfe desHurons, eines wieselartigen Raubthieres (Mustela agilis Tschudi). Sie werden bei der unaus- gesetzten Verfolgung immer seltener. Erioptera Meig., Sumpf mucken, Gattung der Limnobiidae. Eriphia Latr., Gattung der Bogenkrabben (Cyclometopa). Erirhiiius Schönh., Gattung der Rüsselkäfer. Erisinatura Bp., Gattung der Erismaturidae, s. Lainellirostres. Eristalis Latr., Schlamm fliegen, Gattung der Schwebfliegen (s. d.). Erkum = Horurabe (Buceros abyssinicus). Erlenblattkäfer, s. Ag'elastica. Erlenfiiik, Erlenzeisig = Zeisig (Chrysomitris spinus). Erlensauger, s. Blattftöhe. Eriiälu'uugsorgaiie. Im Allgemeinen gehören hierher alle Organe, mittelst welcher das Thier Stoffe zugeführt erhält, die den Lebensfunctionen und dem Wachsthum dienlich sind; es gehören daher auch die die Nährsäfte im ganzen Körper vei*sendenden Circulationsorgane hierher. Im engeren Sinne aber unterscheidet man als Verdauunsrsorsrane oder eigentliche Ernährungsor- gane nur die die Aufnahme und Assimilation flüssiger uad fester Nahrung ver- mittelnden Organe, während man die Sauerstofi", Kohlensäure und andere Gase aufnehmenden und abgebenden Organe Athmungsorgane nennt. Siehe unter Athraungsorgaue, Circulationsorgane, Verdauungsorgane. Eros Neivm., Käfergattung der Weichflügler (Unterfam. Lycidae). Erotylidae, Familie der Cryptopentamera. Käfer mit in die Brust ein- gesenktem Kopf, elfgliedrigen , dünnen Fühlern, drei- bis viei-gliedriger Keule; Bauch mit 5 Ringen ; der kaum vorragende Oberkiefer mit gespaltener Spitze. Lebhaft umherfliegende Käfer; fast sämmtliche in Südamerika. Gattungen: Ero- tylus Fabr., Engis Payk, Triplax Pagk. Erpobdella Blainv., Gattung der Blutegel. Errantia And.u.Edtv., freie Borstenwürmer zum Unterschiede von der zweiten Hauptabtheilung Sedentaria, festsitzende Borsten würmer. Erviliia DuJ., Gattung der Chlamydodonta. Hypotriche Infusorien. Ervilina Di^j. (= Dysterina Clapar. u. Lachm.) , Unterfamilie der Chla- mydodonta. Erweiterung des Herzens, Diastole, s. Circulationsorgane. Erycina Lam. = Kellia Turt., Gattung der Lucinidae (s. d.). Erycinidae, Gruppe der Tagfalter (s. d.). Erythacus — Euarctos. 247 Erythacus, Rotlikehlchen, Gattung der Turdidae (s. d,)- Erythriims Gron., Gattung der Characinidae (s. d.). Ery throspiza 5owa;;., Rothfinken, Felsengimpel, Gattung der Fr ingilli- ■dae. Kurzfüssige, langflügelige Pyrrhulinen mit kurzem, dickem, oben und unten gewölbtem Schnabel, kurzem, ausgeschnittenem Schwanz. Hierher: E. githaginea Bonap., Wüstengimpel, Moro, Wüstenfink, Wüstentrompeter. Weibchen braun und röthlichgrau; Männchen atlasgrau und roth. Von den canarischen Inseln durch die Wüste bis Persien. Verirrt sich bisweilen nach Südeuropa. Munterer, geselliger, heimlicher Vogel mit eigenthümlich quackendem, schnarrendem und trompetenartigem Ruf. Eryx Daud., Gattung der Sandschlangen, s. Schlangen. Erzflüg-eltaube, Phaps Selaij, s. Tauben. Erzhonigsauger = Nectarinia. Erzlori, Domicella atricapilla Wagler, s. Loris. Erzrabeu, s. Corvultur. Erz schleiche = Seps chalcidica. Erztauben, s. Chalcopeleia. Erztaucher = Haubensteissfuss (Podiceps cristatus). Eschara Lam., Gattung der Kreiswirbier (Gymnolaemata) , Familie Escharidae. Eschenbastkäfer, s. Borkenkäfer. Escheneule = Ordenshand, blaues. Eschrichtius Grai/, Untergattung von Megaptera. Eschscholtzia Lej)., s. Cydippidae. Escurialschafe = Electoralschafe, feinwollige Merinoschafe. Esel, zahmer, Equus (s. d.) , silber- oder dunkelgrau, mit Schulterkreuz, Streifen am Rücken, an Schulter und Bein. Stammt (?) von E. taeniopus Heuglin. Eselshuf, Spondylus gaederopus L. Eine Klappmuschel. Eskimohrachvogel, s. Numeniusu. Wasse r laufe r bei Schnepfenvögel. Eskimohund, s. Haushund. Esocidae, Hechte, Familie der Bauchflosser, s, Hechte. Esox Cuv., Gattung der Esocidae, s. Hechte. Espenhlattkäfer, grosser, Chrysomela populi L., Art der Blattkäfer. Espenhock, Saperda populnea L., Art der Bockkäfer. Esperia Nardo, Gattung der Monactinellidae, Fam. Desmacidonidae. Essed = Löwe. Essigälchen, Leptodera oxophila Müller (Anguillula aceti Müller), im Kleister und in den Gährungspilzen des Essigs lebende Fadenwürmer. Siehe Anguillula und Leptodera. Essig-fliege, s. Acalyptera. Essigmutter, Mycoderma (Schleim^ Pilz, Haut), Essigmutter, zweifel- hafte Form der Schizomycetes. Eine Unzahl kurzer, stabförmiger , kaum 0,001mm breiter, oft beweglicher, oft in Ketten vereinigter Körperchen, die sich in die Quere theilen und in einer homogenen Schleimschichte eingebettet eine Haut bilden; sie sind Fermente des Alkohols und geben Anlass zur Bildung der Essig- säure. M. aceti. Estheriden Claus, Flossen flöhe, Familie der Phyllopoden. Der Körper von einer zweiklappigen Schale umschlossen ; 10 — 27 Fusspaare ; die vorderen An- tennen vielgliedrig ; das fusslose Hinterleibsende gespalten und mit gefiederten Borsten. Limnetis brachyura 0. jP. JM^e/V Estheria cycladoides Jo?// u. s. w. Eteone Savigni/ , Gattung der Phyllodocidae. Gestreckte Borstenwürmer •des Meeres. Kopf mit 4 Fühlern. Schwimmen und kriechen lebhaft herum. E. pterophora Eiders. Gi-ün. 5mm. Etheostomatidae ^/yass., nordamerikanische, der Gattung Aspro verwandte kleine Fische. Ethmosphaeridae, Familie der monozonen Radiolarien mit den Gattungen Ethmosphaera HaeckeJ, Diplosphaera Haecl-., Heliosphaera Haeck., Cyrtido- sphaera Haeck., Arachnosphaera Haeck. Euarctos Gray, s. Ursus. 248 Euaxes— Euganoidei. Euaxes Grube, Borstenwürmergattung der Tubificidae. Eubalaeiia = Balaena (s. d.). Eubraiichiata Dana = Decapoda. Eucalanus Leach, Copepodengattung der Calanidae. Eucamptus DuJ., Nematodengattung der Spiruridae. In Vögeln. Eucecryphalus Haeckel, Eadiolariengattung der Cyrtida. Eucera ticop., Hornbienen, Gattung der Blumenwespen, Eucliaris Latr., Gattung der Chalcididae (s. d.). Euchirus Kirb., Scarabäidengattung der Euchirini. Sehr grosse indische Käfer. Hierher: E. longimanus L. Aus Amboina. Eucliitonia Ehrenberg, Radiolariengattung der Di seid a. Euchlaiiis Ehrenberg, Räderthiergattung der Loricata (Brachionidae). Euclioerus Leidy , ausgestorbene Art der Gattung Dicotyles. Im nord- amerikanischen Diluvium. Euchone Sars., Polychaetengattung der Serpulidae. Euchroma SoL, Gattung der Buprestidae. Grosse, glänzende Prachtkäfer Südamerikas. E. goliath. Columbia. E. gigantea L. Brasilien. Eucladia Wright, paläozoische Gattung der Euryalae. Eucnemidae , Familie der Pentamera. Den Schnellkäfern im Aeusseren sehr ähnliche Käfer mit elfgliedrigen (oft in Furchen der Vordei-brustunter- seite einschlagbaren) Fühlern, einem in eine Mittelbrustgrube eingreifenden Vorder- brustfortsatze, kugligen Vorder- und Mittelhüften. Gattungen: Euchemis Ahrens, Throscus Latr. Eucoeliiun Savigny, der Gattung Didemnium nächststehende zusammenge- setzte A seidien. Eucoila Wesho., Gattung der Gallwespen. Gruppe: Parasitica. Eucoleus Duj., Fadenwürmergattung der Trichotrachelidae. Encon, s. Insekten.* Eucope Gegenb., Hydroideengattung der Eueopidae. Eucopepoda CL, Unterordnung der Ruderfüsser. Körper mit Euderfüssen, deren Aeste zwei- oder dreigliedrig sind. Mundwerkzeuge kauend oder saugend. Darnach zerfallen sie in die Gruppen der Gnathostomata und Schmarotzer- krebse (Parasita oder Siphonostomata).* Eueopidae, Familie der Diplomorpha. Faltenquallen mit 8 oder mehr Randbläschen, stets 4 einfachen, unverästelten Radialcanälen, 2, 4, 8 oder sehr zahlreichen Tentakeln, Mund mit meist 4 Mundlappen, 4 oder 8 Geschlechtsdrüsen (meist bläschenförmige Ausstülpungen im Verlauf der Radialcanäle), meist sehr klein, von zai-ter Färbung. Gattungen: Eucope Gegenb., Obelia Per. u. Les., Octorehandra Haeck., Phialidium Leucl\, Irene Eschsch. Eucratea Lamour = Scruparia Burk., Kreiswirblergattung der Scru- pariidae. Euerinoidea = Crinoidea. Eueyrtidium Haeck., Radiolariengattung der Cyrtida. Enden drium (Ehrenb.) Alhn., Hydroideengattung der Endend riidae. Eudiocrinus H. Carp. = Ophiocrinus Semp., Neocrinoideengattung der Comatulidae. Endiplenra, s. dipleure Grrnndform. Eudorina Ehrenberg = Pandorina elegans, Flagellaten der Familie Volvocina. Eudoxia campanulata , E. cuboides, abgelöste Individuengruppen von Diphyes Cuv. und Abyla Eschsch. Gattungen der Röhrenquallen (Unterord- nung Calycophorae). Eudromias = Cliaradrius morinellus. Elidynamis Vig. u. Horsf., Gattung der Kukuke (s. d.). Eudyptes Vieill., Gattung der Pinguine, s. Taucher. Eudytes lllig. = Colymbus L., Seetaucher, s. Taucher. Euechinoidea, Unterciasse der Seeigel. Euganoidei, echte Knochenganoiden, ausgestorbene Ganoidei, siehe Fische (ausgestorbene). Eugeniacrinidae— Eulen. 249 Eugeniacriuidae, ausgestorbene Familie der Neocrinoidea mit Eugenia- crinus Mill. Im oberen Jura häufig, Kelch aus 5 dicken Radialstücken ; 10 ein- zeilige, ungetheilte Arme. Euglena Ehrenh., s. Astasiidae. Euglypliina Bütschli, Familie der Rhizopoda testacea. Hierher: Eugly- pha, Trinema, Cyphoderia. Euguatlius Agass., ausgestorbene Ganoidengattung. Eugonia Huhn., Gattung der Dendrometridae, s. Spanuer. Eugyra AJd. u. Hmig, Gattung der einfachen Ascidien. Euisopotla aut,, Unterordnung der Asseln. Körper mit 7 freien Brustseg- menten und 7 freien Beinpaaren ; Hinterleib kurz und breit mit Kiemenfüsserplatten. Familien: Cymothoidae, Sphaeromidae, Idoteidae, Munnopsidae, Aselli- dae, Bopyridae, Entoniscidae, Oniscidae.* Eulabeoriiis Gould, Riedhühner, Gattung der Rallen. Schnabel und Läufe kürzer als bei Rallus. Hierher u. a. die Bindenralle, E. pectoralis Less., aus Australien. Eulabes Cuv. = Gracula L., Gattung der Staare (s. d.). Eulalia Savüjny, Gattung der Borstenwürmer. Eulen, Noctuidae, Familie der Schmetterlinge. Fühler lang, borsten- förmig, fein bewimpert; Rüssel stark entwickelt; Punktaugen immer vorhanden; die ziemlich flachen Flügel in der Ruhe dachförmig, die Hinterflügel mit Haft- borsten; Körper meist glatt behaart; Hinterleib dick. Vorderflügel meist bestimmt gezeichnet (Eulen Zeichnung). Fliegen meist in der Dämmerung oder in der Nacht. Die meist 16füssigen Raupen vei-puppen sich gewöhnlich in der Erde, üeber 2500 Arten bekannt. Hierher: I. Bombycoidea, Spinner artige. Träge, meist pelzig oder wollig behaarte, den Spinnern ähnliche Eulen mit spinnerartigen, langbehaarten "Wärzchen besetzten Raupen. Gattungen: 1) Diloba Steph. (Epi- sema Ochs.). Kopf stark eingezogen. D. caeruleocephala L., Blaukopf. 2) Craniophora Sn. Hinterleib oben mit starken Haarschöpfen. C. ligustri Fabr., Ligustereule. 3) Acronycta Ochs., Pfeileulen. Hinterleib nur an der Wurzel beschopft. A. leporina L., Wolleule. A. pisi L., Schleheneule. 4) Moma Huhn. Taster kurz und grob behaart. M. orion Esp., Grüneule. — II. Noctuae genuinae, echte Eulen. Lebhafte, scheue, glattbehaarte Falter mit meist ganz nackten Raupen. Erste Gruppe: Orthosiina (Vorderschienen immer , meist auch die Hinterschienen ohne Dornen , auf dem Mittelleibe vorne bisweilen ein schneidiger Längskamm, Hinterleib meist ohne Schöpfe, Flügel selten gezackt, meist ganzrandig). 5) Simyra Ochs. 6) Leucania Ochs., L. comma L., Kommaeule. 7) Panolis Huhn, mit P. (Trachea Ochs.) piniperda Borkh., Waldverderber, Forsteule, Kieferneule. Oft in unzähligen Mengen. 8) Or- thosia Ochs. 9) Charaeas mit C. graminis L., Graseule. 10) Orrhodia Huhn. 11) Scopelosoma CnrI. 12) Scoliopteryx Germ. 13) Amphipj-ra Ochs. — Zweite Gruppe : Agrotina (Vorderschienen fast immer, Mittel- und Hinter- schienen immer mit Dornen, Rüssel stark, Augen nackt, Mittelleib ohne schneidigen Längskamm , Hinterleib ohne Schöpfe , Flügel ganzrandig oder schwach gewellt ; die dicken, nackten, kleinköpfigen Raupen halten sich während des Tages versteckt). 14) Tryphaena Huhn, mit T. pronuba L., Hausmutter. 15) Agrotis Ochs. mit A. tritici L., Weizeneule; A. segetum Huhn., Saateule. — Dritte Gruppe: Hadenina (Mittelleib vorne und hinten beschopft, Fühler beim Männchen oft gekämmt oder gesägt, Hinterleib nicht niedergedrückt, meist mit Schöpfen, Vorder- flügel meist mit wolligem Saume, Raupen walzig, kahl oder mit einzelnen be- haarten Wärzchen). 16) Neuronia Huhn, mit N. popularis Fahr., Futtergras- oder Lolcheule. 17) Polia Tr. 18) Mamestra Tr., Gemüseeulen, mit M. oleracea L. , Gemüse- oder Salateule; M. pisi L., Erbseneule; M. brassi- cae L., Kohleule, deren grüne bis schwärzliche Raupen an Kohl und Salat die Herzblätter ausfressen (Herzwürmer). 19) Hadena Sehr., Achateulen, mit H. atriplicis L., Meldeneule. H. polyodon L., Wurzeleule. 20) Euplexia Steph. 21) Brotolomia Led. mit B. meticulosa L., Mangoldeule, Achat- eule. 22) Naenia Stejjh. mit N. typica L. , Netzeule. 23) Mania Tr. mit M. maura L., schwarzes Ordensband. — Vierte Gruppe: Cuculliina (der 250 Eulen — Eupithecia. Halskragen springt kapuzen artig vor, Schienen ohne Dornborsten, Hinterleib lang, zugespitzt, Mittelleib feinwollig behaart, glatt gestrichen). 24) CucuUia Sehr. mit gezähnten oder ganzrandigen Vorderflügelu. C. lactucae Fahr., Lattich- eule. — III. Geometriformes, Spannerartige. Breite und grossfiügelige Falter. Die Raupen mit verkümmerten vorderen Bauchfüssen gehen spannerartig. 25) Plusia Ochs, mit P. chrysitis L., Messingeule; P. gamma L., Gamma- eule. 26) Abrostola Ochs. 27) Catocala Sehr., Bandeulen, Ordensbänder; C. fraxini L., blaues Ordensband, Escheneule (Hinterflügel schwarz, Mittel- binde blau); C. nupta i>., rothes Ordensband, Bachweideneule; C. elo- cata Esp., gemeiner Weidenkarmin (bei beiden Hinterflügel roth, Mittel- und Saumbinde schwarz); C. paranympha L. , gelbes Ordensband (Hinterflügel gelb, Mittel- und Saumbinde schwarz). 28) H alias Tr. Eulen, Familie der Vögel, s. Strigidae. Eulenfalk = Sperbereule (Surnia ulula). Eulenkopfe, Strigiceps Bp., Gattung der Falconidae (s. d.). Eulenmücken , Noctüiformes, pp. Psychodini, Ptysoptera, Falten- mücken, Familie der Langhörner. Kopf ohne Punktaugen; Fühler borstig be- haart; Larven in Pflanzenstoffen. Gattungen: Psychoda Latr., ^Ptysoptera Meig. u. s. w. Euleiipapagelen, Stringops, Gattung der Stringopidae, s. Papageien. Eulensehwalbe = Eulenschwalme, Podargus. Eulenscliwalnie, Podargus Ciiv., Gattung der Racken (s. d.). Eulentauben, Owls, kugelköpfige Krausentauben, deren Schnabel über den Unterkiefern hakenförmig herabgebogen ist. Euleptes Fitzinger, Gattung der Haft zeher, siehe Phyllodactylus bei Nyctisaura. Eulima Risso, Gattung der Pyramidenschnecken. Eulophus Geoffr., Gattung der Chalcididae (s. d.). Eumeces Wiegm., Untergattung von Euprepes. Eumenes Fabr., Gattung der Vespidae (Gruppe Lehmwespen). Enmenia Ast, s. Arenlcolidae. Eumesodon Cope, Schlangengattung der Lycodontidae. Enmetopias, s. Arctocephalliia. Eumolpe Oken, Borstenwürmergattung der Aphroditida e. Eunectes Wagler, s. Boaschlang'en. Eunicidae, Familie der Polychaetae errantia. Körper mit zahlreichen Segmenten; Kopflappen mit Fühlern; Fussstummel ein- oder zweiästig mit Bauch- und Rückfencirren und Kiemen; Ober- und Unterkiefer in einem sog. „Kiefei'sack'' eingeschlossen, an dem das Schlundrohr aufliegt. Gattungen: Eunice Cuv., Staurocephalus Gr., Halla A. Costa, Arabella Gr., Lysidice Sao., Dio- patra Aud. u. s. w.* Eunomia Risso, Borstenwürmergattung der Phyllodocidae. Euophrys C. L. Koch, Springspinnengattung der Hüpf spinnen. Eupagurus Br. = Bernhardskrebs. Eupemphix Steindachner , Gattung der Adenomerina (s. d.). Von denen der Gattung Pleurodema durch den gänzlichen Mangel von Kieferzähnen und die oblonge, sehr kleine , schmale Zunge unterschiedene Froschlurche. 2 Arten aus Brasilien bekannt. Euplionia Desm. (Euphone Gloger), Gattung der Tanagridae (s. d.). Euphractus, Untergattung von Dasypus (s. d.). Euphrosyue, s. Amphinomydae. Eupliyliia M. Edw. u. H., stockbildende Gattung der Eusmilidae (den Asträiden nahestehend). Euphyllinae, Unterfamilie der Steinkorallen, Polypar zusammengesetzt, vermehren sich durch Theilung. Euphysetes Mac Leay, s. Physetes. Euphysidae, Unterfamilie der Codonidae (s. d.). Eupithecia Gurt, Gattung der Phytometridae, s. Spanner. Euplectella — Eurypyga, 251 Euplectella Owen, Glasscliwämmegattung der Federbuschschwämme (Pollakidae). Euplectes Swains., Gattung der Webervögel (s. d.). Eupleres Doyere, Gattung der Cynopoda Gray. Viverren auf Madagaskar. Euplexia StepJi., Schmetterlingsgattung der Eulen (Gruppe Hadenina). Euplexoptera Westw. (schön, Schlag, Flügel), s. Ohrwürmer.* Euplotes, Gattung der Euplotina. Hypotriche Infusorien. Eiiplotiua Stein, Familie der Hypotricha.. Kurzleibige, ovale Infusorien, gepanzert, Eücken convex, BauchÜäche eben, Peristomausschnitt weit, Nucleus ge- bogen, mit adoralem Wimperbogen. Euplocamus Temminck, Fasanhühner, siehe Gallophasis unter Phasianidae bei Hühnervög'el. Eiipodotis Less., Kragentrappen, Gattung der Trappen (s. d.). Eupoinatus Philippi, Borst enwürmergattung der Serpulidae. Euprepes Wagler, Echsengattung der Scincoidea mit Eumeces als Subgenus. Euprepia Ochs., s. Arctiidae. Euprepiidae, s. Bäreuspinner. Eupsaminidae, Löcherkorallengattung der Eupsammidae. Euramphae Gegenh., Rippenquallengattung, s. Boliaidae. Eurete Semp., Glasschwämmegattung der Euretidae. Eurliaiuphaea Gegenh., Tentaculatengattung der Lobatae. Euridice, s. Aegiden. Europäiscli-asiatiscyier Wolf, s. Wolf. Eoropäische Subreg-ion, s. Thiergeographie. Eurosaurus Fisch., ausgestorbene Gattung der Anomodontia Owen. Dyas. Eurostus Dum. Bibr., Schlangengattung der Homalopsidae. Eurrliypara Huhn., Kleinschmetterlingsgattung der Zünsler. Eiiryale, Lam., s. Astrophyton. Eiiryaleae (Euryale , mytholog. Name), ünterclasse der Schlangensterne. Arme einrollbar, ohne Schilder, meist verzweigt; Bauchfurche mit weicher Haut geschlossen; Rücken der Scheibe meist zehnstrahlig rippig. Familien: Astrophyti- dae, Astronj^chidae.* Eurybia Rang., Pteropodengattung der Eurybiadae. Ordnung: Gymno- somata. Eiirycercus Baird., Blattfüssergattung der Lynceidae. Euryceros Less., Gattung der Nashornvögel. Eurydema Lap. = Strachia Hübn., Gattung der Schildwanzen. Eurygaster Laj). = Tetyra Fahr., Deckwanzen, Gattung der Schild- wanzen. Eurylaeiiius Horsfield, Hornracken, Gattung der Racken (s. d.). Euryleptidae, Familie der dendrocölen Strudelwürmer. Körper breit, oft warzig, mit 2 Tentakeln und zahlreichen Augen. Gattungen: Erylepta Ehrenb., Thysanozoon Gr., Planeolis Stimps u. s. w. Euryinene Dup., Gattung der Dendrometridae, s. Spanner. Eurynorhynchus Nillss., Löffelschnepfen, Gattung der Scolopacidae. Den Strandläufern ähnlich, mit an der Spitze löffelartig verbreitertem Schnabel, die beiden äusseren Zehen mit kurzer Spannhaut. Einzige Art: E. pigmaeus iy. Südasien, vom Ganges bis China. Euryodon Lunä, ausgestorbene Gattung der Zahnarmen und zwar der Entomophaga. Euryopsidae, Nausitoidae, Familie der Semaeostomeae. Scheibe klein, Magensäcke einfach, Mundarme wenig entwickelt. Randfäden zu 8; Genitalorgane nicht in Schirmhöhlen gelegen. Einzige Gattung: Euryopsis Geg. Enryotis Brants., s. Otomys. Eurypeliua C. L. Koch, Spinnengattung der Theraphosidae. Eurypyga Illig. (Breitarsch), Gattung der Stelzvögel. Kleine, sehmächtige, dünnhalsige , schlanke und hochbeinige, lockerfiedrige Vögel mit breiten, grossen Flügeln, langem Schwanz mit grossen, breiten Federn. Stehen zwischen den Rallen und Reihern. Hierher: E. helias Illig., Sonnenreiher, Sonnenralle. 252 Eurysternum — Excretionsorgane. Bunt (grau, braun, grün, gelb, schwarz und weiss) gefärbt, schillernd. Leicht zähmbar. Brütet auf Bäumen, lebt einzeln oder paarweise. Brasilien, Guiana. Eurysternum Milnst., ausgestorbene Gattung der Schildkröten. Ob. Jura. Eurystomata, Gruppe der Colubriformia (s. d.). Eurystomata Leuck. (weit, Mund), s. Melonenquallen.* Eurystomeae, Unterordnung der Ctenophoren. Senkfäden und lappen- artige Fortsätze fehlen. Eurystomus VieilL, Gattung der Racken (s. d.). Eurythae Kinh., s. Amphinomidae. Eurytlierium Gervai/s, ausgestorbene Gattung der Artiodactylen, Gehört zu Anoplotherium Ciiv. Eurytherm, s. Lebensbedingungen der Thiere. Euryurus Gerv. u. Aniegh., fossile Gattung der Zahnarmen, s. Glypto- dontidae. Eusarcoris Hhn., Gattung der Schildwanzen, Eusmilidae, Familie der Asträaceen. Septen ganzrandig. Euspondylus v. Tsch., Untergattung von Ecpleopus Dum. Bibr. Euspougia Bronn, Hornschwämraegattung der Spongidae. Eustachische Röhre, s. Säugethiere und WIrbelthiere (Sinnesorgane). Eustemma Diesiny, Bandwürmergattung der Caryophyllidae. Eustrongylus Diesing, Gattung der Strongylidae. Grosse runde Nema- toden mit 6 Mundpapillen, glockenförmiger Schwanzblase, einfachem Spiculum. E. gigas Rudolphi , grosser Palissadenwurm. Männchen 30cm, Weibchen fast Im; grösste Nematode. Blutroth. In der Niere, Harnblase, Lunge, Leber, im Darm des Nörz, Haus- und Edelmarders, Fischotter und anderer Marder, im Haus- hund, Wolf, in Robben, im Pferd und Rind, sehr selten auch im Menschen. Die Larve dürfte in Süsswasserfischen leben und durch diese in die Säugethierwirthe gelangen. Die gefundenen Weibchen sind meist Weibchen mit vollkommen reifen Eiern gewesen. Eustroplius Latr., Käfergattung der Melandryidae. Eutima Mc. Cradi/, Gattung der Eutimiden. Magenstiel lang. Girren spiralig aufgerollt, 4 Radialdeckel. Eutimidae Haeckel, Medusenuntei-familie der Eucopidae. Eutoxeres Rchh., Gattung der Schwirrvögel (s. d.). Evadiie Loph., Phyllopodengattung der Polyphemidae. Evanidae, Familie der Entomophaga. Fühler gerade oder gebrochen, dreizehn- bis vierzehngliedrig; Vorderflügel mit 1 — 3 Cubitalzellen , Hinterflügel fast ungeädert. Gattungen: Evania Ltr., Foenus Fhr., Pelicinus Ltr. u. s. w. Evertebrata, s. Thiersystem. Evolut, ausgewickelt, heisst die Spirale einer Conchylie, wenn die folgen- den Umgänge die früheren nicht oder nur wenig umfassen, involut, einge- wickelt, wenn die früheren Umgänge von den folgenden verdeckt werden. Evolutio, s. Auaplasis. Exetastes Grav., Gattung der Ichneumonidae (Gruppe Banchina). Exoclmota Fabric, aufgelassene Crustaceenabtheilung. Exochoriou, s. Endochorion. Exocoetus Art., fliegende Fische, Gattung der Scombresocidae. Exocyclica Wn'ght., s. Seeigel, unregelmässige. ■ Exoderm = Ektoderm, s. Keimblätter. • Exogone Oerst., Polychaetengattung der Syllidae. Exogyra Saiv., Gattung der Austernmuscheln. Exopodit, s. Schaleukrebse und Ruderfiisser.* Exosceleton, s. Gliederfüsser.* Exotheca, s. Korallenpolypen.* Excremente, s. Faeces. Excretionsorgane. Von den für den Körper überflüssigen Nahrungsresten werden die gasförmigen durch die Athmungsorgane, die flüssigen und festen durch eigene Excretionsorgane ausgeschieden. Bei den Wirbelthieren (s. d.) fungiren die an der Rückenwand liegenden paarigen Nieren als solche, deren Absonderung, Excretionsporen — Fadenskorpion. 253 Harn oder Urin, in der Regel flüssig, aber auch fest (Schlangen), breiartig (Vögel) sein kann und deren wichtigste Bestandtheile die Nieren- oder Harncanälchen sind. Die kapselartigen Erweiterungen der Harncanälchen nennt man Malpighi'sche Körperchen, innerhalb welcher der Gefässknäuel (Glomerulus) liegt; sowohl die Malpighi'schen Körperchen, in denen sich der Urin vom Blute abscheidet, als die Harncanälchen, die schlieslich zu einem einzigen Hauptausgang (Harnleiter, TJreter) zusammentreten, sind meist in sehr grosser Zahl vorhanden. Durch den rechten und linken Harnleiter gelangt der Harn bei vielen Thieren noch in die Harnblase (Vesica urinaria) und aus dieser durch die Harnröhre (Urethra) nach aussen. Bei den Gliederthieren (s. d.) treten die Malpighi'schen Gefässe als Excretionsorgane auf, langgestreckte Drüsen schlauche am Mitteldarm, wo er in den Enddarm übergeht. Bei den Mollusken finden sich ebenfalls Nieren, die bei den Muscheln Bojanus'sche Organe heissen. Bei den gegliederten Würmern (s. d.) erscheinen die Excretionsorgane als schleifen artig gewundene C anale (daher Schleifencanäle), und zwar meist in jedem Segmente ein Paar (daher Segmentalorgane). Bei den Platt- und Rundwürmern findet sich einWasser- gefässsystem, symmetrisch im Körper vertheilte Canäle , mit heller, wässeriger Flüssigkeit erfüllt, durch eine oder mehrere Oeffnungen (Wassergefässporen, Excretionsporen) nach aussen communicirend. Bei den Protozoen entleeren bläschenartige Räume im Körper (contractile Vacuolen) in regelmässigen Zu- sammenziehungen ihren flüssigen Inhalt. (Siehe Genaueres bei den einzelnen Typen und Classen, desgleichen die Abbildung im Anhange.) Excretionsporen, Wassergefässporen, s. Excretionsorgane. Exx)leta, Zoantharienfamilie der Stylinidae. Exspiration, s. Athnmng'. Exsudation, Ausschwitzung. Extremitäten, s. Wirbeltliiere (Skelet). Extremitäteng'ürtel, hinterer (pelvis) und vorderer, s. Wirbelthiere (Skelet). Exunibrella Haeckel, die äussere erhabene Schirmfläche der Medusen. Eylai's Latr., Milbengattung der W asser milben. Eyra, s. Felis. F. Facettenaugen, Netzaugen (oculi compositi), s. Gliederfüsser.* Facialis nervus, Gesichtsnerv, ein gemischter Nei*v mit vorherrschend motorischen Fasern, die zu den Muskeln des Gesichtes, Schädels, äusseren Ohres, einem Theile der Gaumenmuskeln laufen; seine sensiblen Elemente bilden Aus- zweigungen des Vagus und Trigeminus. Facies, Antlitz, Gesicht, heisst die Region der Wangen, Schläfen, Augen, Stirn, des Scheitels und Kinns. Siehe auch Insekten. Fadenapparat heisst auf dem sich entwickelnden Ei sehr vieler Actinien ein protoplasmatischer, kernloser, kurzkegeliger Aufsatz, dessen Function Zuführung von Nährstoffen aus der Flüssigkeit der Gastraltaschen zum Eikörper. Fadenbacterien, s. Spaltpilze.* Fadenblattkäfer, Luperus rufipes Fahr., Art der Blattkäfer. Fadenfedern, filoplumae, s. Vög'el (Gefieder). Fadenhopfe, Epimachus Cuv., Vögelgattung der Paradiseidae. Fadenkäfer, Oedemera OL, Käfergattung der Oedemeridae. Fadenschlänche, s. Nesselthiere. * Fadensclmecken, Aeolis Cuv., Phanerobranchiengattung der Aeolidae. Fadenskorpion, Thelyphonus Latr., Gattung der Thelyphonidae (s. d.). 254 Fadenwürmer. Fademvürmer, s. Rundwürmer.* Fadeiiwürmer , Nematodes Ruch, Spulwürmer, Ordnung der Rund- würmer, von den gleichwerthigen Kratzern (Acanthocephali) verschieden durch den Besitz von Mund und Darm , von den Chaetognathen durch die parasitische Lebensweise. Der stets mehr oder weniger fadenförmige Körper ist mit einer zarten Haut (Cuticula) bedeckt, die dicht und meist querrunzelig erscheint und von der weichen, feinkörnigen Hypodermis abgesondert wird; unter ihr liegt der längs- muskelige Hautmuskelschlauch, der das perienterische Gewebe mit den Organen einschliesst. Als Anhänge der Haut, die manchmal deutliche Sculptur zeigt, finden sich Haare und Stachelbildungen, an Speiseröhre und Schwanz einzellige Drüsen; in der Jugend häuten sie sich mehrmals. Die Muskeln sind einzellige Elemente und besitzen Anhänge, die in das Leibeslumen hineinragen; sie sind ent- weder solid und flach (Platymyaria) oder röhrenförmig (Coelomyaria), aus gestreifter Rinden- und körniger Marksubstanz bestehend. Sie erscheinen gar nicht oder nur in der Längsrichtung getheilt (Holomyaria Sehn.), oder bilden 8 (Meromyaria Sehn.) oder viele Längsreihen hintereinander liegender Zellen (Polymyaria Schw.), die allerdings oft durch quere Ausläufer verbunden sind. Indem diese sehr häufig 2 seitliche Linien freilassen, entstehen die sog. Seitenlinien oder -Felder, die oft so bi-eit sind als die Muskelfelder und von einer feinkörnigen Substanz gebildet werden (S üb cuti- cula); ausserdem unterscheidet man noch eine ventrale und eine dorsale Median- linie, sowie zwischen diesen und jenen accessorische oder Submedianlinien ; bei Gordius ist die ventrale Medianlinie zu einem stützenden Stab, dem Bauchstrang, umgewandelt. Die Bewegung ist allermeist schlängelnd nach auf- und abwärts. Das Nervensystem ist im Allgemeinen ziemlich verschieden ausgebildet und be- steht in einem die Speiseröhre umgebenden Nervenring , welcher 6 Nervenfäden nach vorn und 2 nach hinten absendet. Die ersteren versorgen die beiden Seiten- felder (N. laterales), sowie die 4 Zwischenfelder (N. submediani) bis an die Mund- papillen, die letzteren die Rücken- (N. dorsalis) und Bauchlinie (N. ventralis) bis in die Schwanzgegend mit Nervenfäden, und lassen diirchaus zahlreiche Gang- lienzellen unterscheiden. Augen sind als Pigmentflecken und als mit Linsen ver- sehene Organe vorhanden ; Gehörorgane scheinen zu fehlen ; dagegen sind Tasthaare und -Papillen insbesondere am Mundrande reich entwickelt und enthalten kolbig erweiterte Nervenenden. Der Verdauungscanal beginnt mit d^m meist von Tast- papillen lippenartig umgebenen Munde, der manchmal auch Spitzen oder Haken im Innern aufweist, im Uebrigen aber ganz passiv ist; an ihn schliesst sich die dreikantige Speiseröhre an, ein sehr actives Pumpwerk, die sehr häufig mit leisten- förmig vorspringenden Chitinstäben als Zahnajjparat besetzt ist; das folgende Darm- rohr, das einen Muskelmagen mit Chitineinlagerungen, einen Chylusmagen und einen Dünndarm unterscheiden lässt , endet mit einer vor dem Körperende ge- legenen Afteröflfnung ; nur selten fehlt der Darm (Gordiidae) oder der After (Mermidae = Aprocta Dies.). Die Nahrung besteht in organischen Stofi"en aller Art, selbst Blut; häufig vermögen sie Wunden zu schlagen und Gewebe zu zer- nagen; manche leben von Pflanzenkost. Das Wassergefässsystem besteht in zwei in den Seitenfeldern liegenden Gefässstämmen, die am Bauche mit einer Querspalte, dem Halsporus (Porus excretorius) ausmünden. Die Geschlechter sind allermeist getrennt; nur selten zwitterig, in welchem Falle sich die Hoden von den Eier- stöcken entwickeln (Proterandrie). Aeusserlich erscheinen die Männchen meist vielmals kleiner als die Weibchen und besitzen ein eingekrümmtes Hinterleibsende. Die Geschlechtsorgane sind sehr einfach gebaut und besitzen meist die Form einer Röhre, die im oberen Theile an einer besonderen Keimsäule (Rhachis) die Ge- schlechtsproducte , am unteren Ende Leitungs- und Aufbewahrungsvorrichtungen besitzt. Die Eierstöcke sind meist in Zweizahl vorhanden und enthalten oft Millionen Eier; die Geschlechtsöfi"nung liegt auf der Bauchfläche, selten am Hinter- ende des Körpers. Die männlichen Geschlechtsorgane bestehen meist aus einem unpaaren Hodenschlauch, dessen Mündung mit jener des Darmes eine Cloake bildet; die Samenkörper sind hutförmig. Sehr häufig erscheinen vorstreckbare chitinöse Begattungsorgane (Spicula), dann glockenförmige Anhänge der Hinterleibsspitze (Bursa copulatoria), sowie Kittdrüsen; die Begattung ist in Folge dieser Vor- richtungen eine sehr innige. Die GeschlechtsöflFnung der Männchen liegt entweder Fadenwürmer — Fächerflügler. 255 am Ende des Körpers (Acrophalli Dies.) oder nahe dei- Mitte auf der Bauchseite (Hypophalli Dies.) ; öfters finden sich noch Reizorgane. Die meisten Fadenwürmer sind ovipar und legen hartschalige Eier; die Formen mit weichschaligen Eiern entwickeln die Embryonen im Mutterleibe und sind somit vivipar. Nur wenige entwickeln sich direct; die meisten Arten machen eine mehr oder weniger compli- cirte Metamorphose durch , die überdies noch sehr häufig erweitert wird durch Verändei'ung der Wirthe und Zwischenträger auf dem Wege einer activen oder passiven Wanderung, wozu die Thiere besondere Organe, wie Bohrstachel u. s. w., besitzen oder besondere Zustände, wie Encystirung u. s. w., nachweisen lassen. Im Allgemeinen gilt in dieser Hinsicht , dass sie in der Jugend in den derberen Geweben oder fi-ei, im ausgebildeten Zustande in den weicheren Darmpartien des- selben oder anderer Wirthe leben. Die Larven, welche meist durch doppelte Schlundköpfe sich auszeichnen, bezeichnet man als Rhabditis und in dem diese oft durch ungeschlechtliche Vermehrung erst die Geschlechtsformen erzeugt, entsteht selbst eine Fortpflanzungsweise mit Heterogonie. Im Speciellen zeigt fast jede Art besondere Entwicklungsvorgänge; auch das Reproductionsvermögen ist ganz er- staunlich gross, indem die Thiere nach langer Austrocknung meist wieder aufleben. Die Nematoden leben zum Theile frei im Süsswasser oder im Meere, insbesondere in Schlamm und feuchter Erde oder Dammerde , zum Theile eingeschlossen in Pflanzenkörpern, deren Erzeuger oder Begleiter sie sind und denen sie oft merklich schaden; die meisten aber sind Entoparasiten der Thiere und des Menschen; die im Darm, im Blute (Haematozoa), in Muskeln und in der Haut leben (wo sie nicht selten die allergefährlichsten und schmerzhaftesten Zustände hervorrufen und für die Wirthe und deren Producenten äusserst schädlich werden). Die Zahl der be- kannten Arten beträgt bei 1200; zwei Drittel derselben sind Parasiten. Man unter- scheidet mehrere Familien: Ascaridae, Strongylidae, Trichotrachelidae, Filariidae, Mermitidae, Gordiidae, Anguillulidae und Enoplidae. — Literatur: Schneide}', A., Monographie der Nematoden. Berlin 1866. Bastian in Phil. Transact. Roy. Soc. CLV. 1866. Leuckart, R., Die menschlichen Parasiten IL 1876. u. s. w.* Fadenwürmer, Filaria 0. Fr. Müller, Gattung der Filariidae. Mund meist ohne Lippen, eng; Speiseröhre eng. Schmarotzen besonders in der Leibes- höhle und im Bindegewebe ihres Wirthes. Von den zahlreichen Arten sei er- wähnt: F. medinensis Gm., Guineawurm, Medinawurm. S. Dracunculus. Faeces, Excremente, Koth, heissen die durch die Aftei-öfFnung aus dem Körper des Thieres entleerten Stofi'e. Fächerflügler, Rhipiptera Latr., Ordnung der Insekten. Sie wurden von F. Rossi zu Ende des vorigen Jahrhunderts entdeckt und dann abwechselnd den Hautflüglern , Schmetterlingen , Netzflüglern ^und Käfern untergeordnet. Ihre Körpergrösse schwankt zwischen 1,5 mm und 5 mm; Männchen und Weibchen zeigen ganz ausserordentlichen Dimorphismus. Die Männchen besitzen einen queren Kopf, grosse grob- und armfacettirte, fast gestielte Augen, vier- bis secksgliedrige, meist gabeltheilige Fühler, verkümmerte Mundtheile mit langen , gekreuzten Oberkiefer- haken und grossen zweigliedrigen Kiefertastern, kurze Vorder- und Mittelbrust, doch eine oft zwei Drittel des Körpers erreichende Hinterbrust, der Hinterleib oft ganz bedeckt. Die Vorderflügel sind hart, stummeiförmig, an der Spitze aufgerollt (daher Schraubenflügler, Strepsiptera £"%.), die Hinterflügel sind mit breitem Grunde angesetzt, sehr entwickelt, längsfaltig (daher der Name) und radiär ge- ädert ; sie gestatten zu flattern , doch nicht das Fliegen ; die Beine haben lange cylindrische Vorder- und Mittelhüften, kurze flachgedrückte Schenkel und Schienen und zwei- oder viergliedrige Tarsen mit herzförmigen, häutigen Sohlen, ohne Klaue; der Hinterleib besteht aus 9 Segmenten, deren letztes einen legestachel- förmigen Penis zum Oefi^nen des Brutcanals trägt. Das Nervensystem besteht aus 2 Ganglienknoten. Die Weibchen sind wurm- oder flaschenförmig und verlassen die Puppenhülle nie; Kopf und Bruststück sind zu einem Cephalothorax verwachsen; meist sind 2 Stigmen vorhanden. Augen und Flügel fehlen; der Hinterleib ist weich. Die Eier sind im Körper zerstreut; die Larven sammeln sich im Brutcanal der Mittel- linie und gelangen durch 3 — 4 OeflFnungen nach aussen, die Thiere sind somit lebendig gebärend. Die Larven sind bläulich, besitzen einen geringelten Körper 256 Fächerformen — Falcinellus. mit 3 Beinpaareu, kiemenartige Respirationsorgane am Hinterleibe und 2 — 3 Schwanz- borsten; an den Tarsen befindet sich eine Haftdrüse, Sie können laufen und springen, bewegen sich frei auf Blumen und lassen sich von einem Hautflügler (Biene, Wespe^ Grabwespe) in den Bau desselben tragen, kriechen dort in den Körper der betreifenden Larve, häuten sich nach 8 Tagen und stellen sodann fusslose cylindrische Maden dar, die vom Fettkörper leben; die Haut wird zur Hülle. Später verwan- deln sie sich mit dem Hymenopteron zugleich in die Puppe und diese arbeitet sich zwischen die Segmente vor, so dass der Kopf vorragt; solche Immen heissen stylopisirt und scheinen wenig zu leiden, selbst wenn mehr als 1 Individuum vorhanden ist. Später springt dann der Deckel ab, und nach etwa 8 Tagen ist das Imago entwickelt. Die Männchen verlassen dann die Hülle und flattern 2 bis 3 Stunden lebhaft nach einem Weibchen suchend umher; die Weibchen bleiben in der Puppenhülle, leben mehrere Tage lang und werden vom dritten ab begattet. Vielfach erfolgt die Vermehrung auch parthenogenetisch; interessant ist sie durch die Pädogenesis und Hypermetamorphose. Man kennt nur eine Familie, die Stylopsidae. — Literatur: Saimders, S., in Trans. Ent. Soc. London. 1872. Fächerformen, s. Korallen. Fächerfüsse, Fächerzeher, s. Ptyodactylus bei Nyctisaura. Fächerkoralle, Rhipidogorgia, Fächerformen bildende Gorgoniden, deren Axenzweige, in derselben Ebene sich ausbreitend, sich netzförmig miteinander verbinden. Fächerpapageien, Adlerpapageien, Deroptyus Wcif/hr, Gattung der Pionidae (Stumpfschwanzpapageien). Mit langem Schwanz und Federkragen am Nacken und Hinterkopf. Hierher: D. accipitrinus L. , aus Nord-Südamerika. Brust, Bauch und die Kragenfedern rothbraun, blaugesäumt, Mantel grün, Kopf braun. Siehe auch Pionias Finsch bei Kurzschwaiizpapageieii. Fäclierschwanztauben = Pfauentaubeu. Fäcliertauben, Krontauben, Megapelia Kaiip. Fasangrosse, grau (mit Rothbraun) gefärbte Tauben Neu-Guineas und der benachbarten Inseln mit fächer- artiger Federkrone auf dem Kopfe. Hierher von den 5 Arten auch: M.Victoriae Fräs und M. coronata L., beide in unseren Thiergärten oft zu sehen. Fächerzilngler, Rhipidiglossa Trosch., s. Schildkiemer.* Fährte nennt der Jäger die Fusseindrücke des Hochwildes, „Spur" die nie- deren Wildes, Fälschung-sgreschichte, Cenogenesis, s. Palingenesis. Fältler, Ptychozoon homalocephalum Kühl, s. Ptychozoou. Fänge heissen in der Waidmannssprache die Zähne (besonders die Eckzähne) der Raubthiere und die Füsse oder nur die Zehen der Raubvögel, Färbergallwespe, Cynips tinctoria (L.) Htg., Art der Gallwespen. Liefert die zur Tintenfabrication und zum Gerben sehr geschätzten „Aleppogallen". Färbermilbe, Trombidium tinctorium Fabr., Art der Sammetmilben. In Surinam und Guinea. Dient zum Rothfärben. Färse, weibliches Rind, bis es gekalbt hat, Fässermotte, Oenopila flava Haw., Art der Motten. Die Raupe in Kellern an Wein- und Bierfässern, Fäulniss nennt man einen in Gegenwart sog, Fäulnissfermente und bei Vorhandensein von Wasser und bestimmter Temperatur zu allmähliger Oxydation organischer Substanzen führenden Process. Fahad, s. Felis. Fahne, vexillum, s. Yögel (Gefieder), Falineneidechseii , Semiophori Fitzinger , Familie der Echsen mit den Gattungen: Sitana Cuv. (Semiophorus Wiegm.) und Chlamydosaurus Grag. Fahnenmündige, Semostomae, Unterabtheilung der Scheibenquallen, Um den einfachen, kreuzförmigen Mund stehen 4 lange, fahnenartige 'Mundarme; die meistens langen Tentakel hohl. Falbkatze, s. Felis und Hauskatze. Falciferi Buch, s. Aegoceratiden bei Ammonitidae. Falcinellus Bechst., Sichler, Gattung der Ibisvögel, s. Störche. Falconidae. 257 Falcoiiidae , Falkenartige, Familie der Raubvögel. Kopf und Hals befiedert; der ziemlich kurze Schnabel ist an der Firste gleichmässig gebogen, an der Wurzel am höchsten; die Nasenscheidewand nicht durchbrochen; der obere Rand der Augengrube ragt vor; von den Geiern ausser durch die vollständige Be- fiederung des Kopfes besonders durch die auffällig starke Entwicklung der Innen- zehe und der Hinterzehe unterschieden. Die Geier ausgenommen gehören alle Tagraubvögel hierher. An 70 Gattungen mit circa 330 Arten. Leben nur aus- nahmsweise von Aas. Man trennt die Familie in: 1) Geierfalken mit an der Wurzel gerader, erst an der Spitze gebogener Schnabelfirste; 2) Weihen mit bis oder doch fast bis zur Schwanzspitze reichenden Flügeln; 3) Habichte mit nur bis zur Schwanzmitte reichenden Flügeln ; bei beiden letzteren der Schnabel mit stumpfem Zahn, aber ohne Ausschnitt; 4) Milane, deren Lauf höchstens so lang wie die Mittelzehe; 5) Bussarde, mit nur zwischen den Nasenlöchern nackter, sonst beborsteter Wachshaut; 6) Adler mit ganz nackter Wachshaut; bei Adlern und Bussarden der Lauf länger als die Mittelzehe, bei den Milanen, Bussarden und Adlern der Schnabel ohne Zahn , aber meist mit Ausbuchtung; endlich 7) echte Falken, Schnabel mit scharfem Zahn, Lauf nackt; bei den letzten 6 Gruppen ist die Schnabelfirste schon von der Wurzel an gekrümmt. — Zu den Geierfalken gehören: 1) Ibictes Vieill. Lauf oben befiedert. Mit L australis VieüL, Geier- bussard. In Südamerika; auf den Falklandsinseln. 2) Polyborus Vieill. Lauf ganz nackt. Mit P. brasiliensis Swains., Carancho. In Brasilien. 3) Poly- horoides Smith. Schwanz länger als der Körper. MitP. radiatus Gray, Schlangen- sperber. In Südafrika. — Zu den Weihen: 4) Circus Lacep. Schleier undeut- lich. Mit C. rufus Gray, Rohrweihe, Sumpfweihe, Rostweihe. Europa, Asien, Nordafrika. Nistet im Schilf; den Sumpfvögeln sehr gefährlich. 5) Stri- giceiisBp., Eulenköpfe. Schleier deutlich. Mit S. cyaneus ßp., Kornweihe. Ebenda. Nistet auf dem Boden. S. pallidus i?^^. , Steppeuweihe. Südost- europa, Westasien. S. cineraceus Bp., Wiesenweihe. Süd- und Mitteleuropa. — Zu den Habichten: 6) Astur Bechst., Habichte. 3. und 4. Schwinge am längsten. A. palumbarius ß^c/ts^., Hühnerhabicht. Europa, Asien, Nordafrika, Nordamerika. Muthig, schlau. Jagt auf Tauben, Hühner , Enten , Hasen , Auer- und Birkhühner. Nistet auf Bäumen. 7) ^isnsCiiv., Sperber. 4. und 5. Schwinge am längsten. N. communis C'^y. (Falconisus X.), gemeiner Sperber. Europa, Asien, Nordafrika. Jagt auf kleinere Vögel, Mäuse. Nistet niedrig. — Zu den Milanen: 8) Milvus Cm., Milane. Schwanz gegabelt. M. regalis Cuv., Gabelweihe, rother Milan. Mittel- und Südeuropa. 9) Pernis Cuv. Zügel nicht beborstet, sondern befiedert. P. apivorus Gray, Wespenbussard. Stellt Bienen, Wespen, Hummeln (und anderen Insekten) nach, beisst ihnen vorher den Hinterleib mit dem Stachel ab. 10) Ictinia Vieill. Lauf so lang wie die Mittel- zehe. I. mississippiensis Wills., Schw ehe weihe. — Zu den Bussarden: llj Buteo Bechst. Lauf nackt. B. vulgaris, gemeiner Bussard, Mäuse- bussard. Europa, Westasien, im Winter auch in Nordafrika. Sehr nützlich. Stellt auch den Giftschlangen nach. 12) Archibuteo Brehin. Lauf befiedert. A. lagopus Gould, rauhfüssiger Bussard. Seltener. Nordeuropa, Nord- amerika. — Zu den Adlern: 13) Aquila MoeJir. Lauf völlig befiedert, Flügel reichen bis zum Schwanzende. 4. und 5. Schwinge am längsten. A. imperialis Benlist., Kaiseradler, Königsadler. 80— 86 cm. Schwarzbraun, Schulter weiss. Südosteuropa, Westasien, Nordafrika. A. nae via i?/-m., Schreiadler. 65— 70cm. Dunkelbraun, 12—14 schmale schwarze Schwanzquerbinden. Europa, Asien, Nord- afrika. Frisst gerne Frösche. A. chrj'saetus Bp. (fulva L.), Steinadler, Goldadler, gemeiner Adler. 80— 85cm. Dunkelbraun, ohne Schulterfleck. Europa, Asien, Nordamerika. Jagt grössere und kleinere Säugethiere und Vögel, namentlich Hasen, Gänse, Enten, Waldhühner, selbst Trappen. A. clanga Fall., grosser Schreiadler. 75cm. Osteuropa, Asien. A. pennata Gm., Zwerg- adler. 36cm. Südeuropa, Asien. 14) Spizaetus Vieill. 5. Schwinge am längsten. S. occipitalis Vieill., Schopfadler. 50— 52cm. Afrika. 15) Morphus Cuv. Flügel reichen über die Schwanzmitte. M. guianensis Daud., Sp erbe radler Eulenartig gefiedert. 70cm. Südamerika. 18) Circaetus Vieill. Mittel- und Aussenzehe durch Spannhaut verbunden. C. gallicus Boie, Schlangenadler. Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 17 258 Falcula — Faltensclimelzschupper. 70 cm. Europa, Westasien, Nordafrika. 17) Thrasaetus Gray (Harpyia Vieill.), Flügel nicht bis zur Schwanzmitte reichend. T. destructor Gray, Harpye. 100cm. Südamerika. 18) Pandion Sav. Die äussere Zehe eine Wendezehe. P. haliaetus Cuv., Fischadler, Flussadler. 52 — 55cm. Fast über die ganze Erde ver- breitet. Der Fischerei sehr schädlich. Holt die Fische ins Wasser stossend. 19) Helotarsus Smith. Flügel den Schwanz überragend. H. ecaudatus Gray, Gaukler. 58cm. Süd- und Mittelafrika. 20) Haliaetus Sav. Flügel bis zur Schwanzspitze. H. albicilla Gray, Seeadler. 85 — 95cm. Braun, Schwanz weiss. Nordeuropa, Nordasien. Jagt Hasen, Wildgänse, Wildenten, Rehkälber, H. leucocephalus L., weissköpfiger Seeadler. Kopf und Hals milchweiss. 72 — 85cm. Nordeuropa, Nordamerika. Bei den Gattungen 15^20 ist der Lauf nur oben befiedert. — Zu den echten Falken: 21) Falco Vig., Edelfalken. Die Schnabelfirste kürzer als die Hälfte der bekrallten Mittelzehe. F. peregrinus Fall., Wanderfalk. 42 — 52cm. Oben dunkelbraun, dunkel quergefleckt, unten weisslich, braun quergewellt. In der gemässigten und kalten Zone. Tauben und anderem Geflügel nachstellend. F. laniarius Pall., Würgfalk. 54cm. Oben graubraun, unten gelblichweiss, gefleckt. Südosteuropa. F. gyrfalco L. (islan- dicus Briss.) , Gerfalk, Gierfalk, Geierfalk, Jagdfalk. 60cm. Graublau mit dunklen Querbinden, unten weiss, dunkel quei-gefleckt. Im hohen Norden. Er und der vorige einst als Beizfalken (auf Eeiher und Fasanen) geschätzt. F. sub- buteo L., Lerchenfalk, Baumfalk. 31 — 35cm. Bräunlich blauschwarz, unten weisslich, schwarz gefleckt. Mittel- und Südeuropa. Stellt besonders den Lerchen nach. F. aesalon L., Zwergfalk, Merlinfalk, 32 — 34cm, Aschblau, unten schmutzig gelblichweiss. Nordeuropa und Nordasien. Jagt kleine Vögel. 22) Tin- nunculus Vieill. , Rothfalken. Schnabelfirste länger als die Hälfte der Mittel- zehe sammt Krallen. T. alaudartus Gray (Falco tinnunculus L.) , Thurm- falk, Rüttelf alk. 33 — 35 cm. Roströthlich , schwarzgefleckt. Europa, Asien, Nordafrika. Vögel, Mäuse, Maulwürfe jagend. T. cenchris Naum., Röthelfalk. Südeuropa. T. rufipes Besel-p (vespertinus L.), Rothfussfalk, Süd- und Osteuropa, Heuschrecken und andere Insekten in Menge verzehrend, Falcula, Kralle, s. Säiigethiere. Falculata 7/%pr, eine Ordnung der Säugethiere, welche unsere Carnivora und Insectivora vereinigt, Falculia G^offr., Gattung der Paradiesvögel. Mit langem Sichelschnabel und kurzem, gerade abgestutztem Schwanz, F, palliata Geojfr. Auf Madagaskar. Falcunculus, s. Dickkopfwürger. Falkenartige, s. Falconidae. Falkenbeize, Falkner ei, früher in Europa, jetzt noch bei asiatischen Völkern geübte Jagd auf Reiher und andere Vögel mittelst eigens abgerichteter Raubvögel. Der Jagdfalk (F, gyrfalco L) und der Würgfalk (F, laniarius Pall.) (s. Falconidae) kamen hierbei besonders in Anwendung, Falkenenle = Sperbereule. Falkenwürg'er, s, Dickkopfwiirg'er. FalkLandswolf, s. Cauis. Fallkäfer, durch Sichherab fallenlassen vor ihren Feinden sich retten wollende Käfer (verschiedene Blatt- und Rüsselkäfer); hier sei auch auf das durch einen Fallschirm oder durch den stark behaarten Schwanz regulirte Herabfallen von Flugbeutlern. Eichhörnchen und anderen Fallthieren hingewiesen, Fallopisclie Canäle, tubae Fallopiae = Oviductus (Eileiter), Falsche Backenzähne, dentes praemolares, s, Säugethiere (Verdauungs- Organe). Falsche Rippeu, s. Säugethiere (Skelet). Falten, primäre, I t^ n , * Falten^ secundäre, f ^- Korallenpolypen.* Faltenbund, Trochus tuber L., Art der Kreiselschnecken. Faltenjungfern = Asealaphus. Falteuniiicken, s. Eulenmücken. Faltenmuscheln, Plicatula Lam., Gattung der Kammmuscheln, Faltenquallen, Leptomedusae, Hydroidengruppe der Diplomorpha. Faltenscliinelzschupper = Holoptychiden. Faltenschnecken — Faltenwespen. 259 Faltenschiieckeii , Volutidae, Familie der Schmalzüngler (Rhachio- glossa). Gehäuse dick, kurz gewunden, tief ausgeschnitten, mit schrägen Spindel- falten. Gattungen: Voluta L., ßoUschnecken, mit V. musica L., Noten- schnecke; Cymbium Montf., Kahnschnecken, mit C. Neptuni Lam., Nep- tunswagen; MarginellaLam.; Randschnecken; Persicula iS^c/t?eii = Barben. Flussbarsch, gemeiner, Perca fluviatilis Linne, 20— 70cm. Der Haupt- 284 Flussbarsch— Fluvicolinae. deckel glatt oder schwach gestreift, fast unbeschuppt, mit einem Stachel ; der Vor- deckel hinten fein gezähnelt, am ünterrande mit einigen grösseren, nach vorne gerichteten Dornen; der Oberkopf ohne Schuppen. Grünlich-messinggelb, an den Seiten mehr goldgelb, unten weisslich, mit 6 — 9 schwärzlichen Querbinden; Bauch- und Afterflosse zinnoberroth ; Brustflossen gelblichroth ; die erste Rückenflosse am Hinterende mit grossem, schwarzem Fleck. In den Flüssen und Seen von fast ganz Euro^Da, Nordasien und Ost-Nordamerika häufig. Hält sich in kleinen Trupps beisammen, lauert zwischen Pflanzen oder unter Wurzeln geborgen auf seine Beute, auf die er pfeilschnell losschiesst. Kleine Weissfische (Karauschen, Ukeleis), junge Brut grösserer Fische, kleine Frösche, Krebse, verschiedene Insektenlarven, Weich- thiere, ja seine eigene Brut bilden den Gegenstand seiner Jagd. Er selbst hat seiner starken Flossenstacheln wegen, den Menschen ausgenommen, fast keine Feinde; nur von Eingeweidewürmern ist er sehr geplagt. Im Winter geht er tiefer ins Wasser hinab. Er laicht im März bis Juni. Das Weibchen legt bis 200 000 Eier in Form eines aus gallertartigen Schnüren gebildeten Genetzes ab. Sein Fleisch ist sehr beliebt. Fhissbarsch, japanesischer, patagonischer, s. Perca. Flussdelphln, s. Bufeo (Inia). Flussfiscliläuse = Braiicliiura. Flnssforelle, s. Forelle. Flnssgarneele = Bachllohkrebs, s. Gammarns. Flussgrundel, Flussgründling = Gniiidel, (xriiiidliiig. Flnsskarpfeii = Karpfen, s. Weissfische. Flusskiemeuschiiecken, Sumpfschnecken, Paludinidae, Familie der Ctenobranchiata (Chiastoneura). Die freie Schale thurmförmig oder flach mit canalartigem Auschnitte; die Augen meist auf kurzen, nach aussen von den Fühlern stehenden kleinen Stielen; die Schalenepidermis dick, olivengrün. Meist gesellig lebende Schnecken des Süssgewässers. Circa 200 lebende Arten. Gattungen: Paludina Law. (Vivipara Gray). Schale kegelförmig, Deckel hornig, Lippen dünn. P. vivipara Lani., lebendgebärende Sumpfschnecke. B3'thinia Gray. Deckel kalkig, Ampullaria Lanu, Kugelschnecken. Schale kugelig, rechtsgewunden. Lanister Trosch. Schale linksgewunden. Y alrata 0. F. MüUer, Kamm- oder Fe der seh necken. Die federförmige Kieme wird aus der Kiemen- höhle herausgestreckt. V. piscinalis Müll., gemeine Kammschnecke. Flusskrabbe, Telphusa fluviatilis Belon., Cyclometopengattung der Süsswasserkrabben (Telphusa Latr.). Schon den Alten bekannt und schon damals als Nahrungsmittel beliebt gewesen. Südeuropa. Flusskrebse, Astacus Fahr., s. Scheerenkrebse. Flusskresse = Gründling. Flussmuscheln, Unionida e, s. Homomyai'la. Flussnapfsclinecke, s. Ancylus. Flussneunan^e, Petromyzon fluviatilis L., Pricke, s. Neunaugen. Flussperliiiusclielii, Margaritana 5'c/n'0/"6. (foramen Loch, fero trage), Foraminiferen, Rhizo- podaZ>i<;. (nicht C/atS'c/n//te<') oder in zahlreiche, gleiche oder ver- schieden gestaltete Kammern getheilt (Polythalamia aut.), die, unter sich communicireud, in einer Spirale (Helicoidea M. Seh. = Spiroidea Claj).) oder in einer Längslinie (Rhabdoidea J/. ß'c/;.) oder in unregelmässigen Haufen über- einander liegen (S o r o i d e a M. Seh.) ; dadurch erscheint die Form der Schalen sehr verschieden, Scheiben-, kugel-, thurm-, schraubenartig u. s. w. Der Structur nach erscheinen die Schalen porzellanartig, opak und durch Pigmente gefärbt oder glas- artig, durchsichtig, farblos oder röthlich; manchmal werden sie aus Sandkörnchen Schwammnadeln u. s. w. gebildet. Meist besitzen sie eine grosse OefFnung und • sehr zahlreiche Poren, durch welche die Sarkodefäden hervorgestreckt werden können — daher der Name der Ordnung; oft ist auch nur eine einzige grosse Oefi"nung vorhanden (Imperforata Carp). Secundäre Ablagerungen auf den Schalen, die oft bedeutende Dicke zeigen, bilden das sog. Zwischenskelet; sie sind, wie die eigentlichen Schalen, von einem complicirten Canalnetze durchzogen. * Als Be- wegungsorgane treten Pseudopodien auf, die breit-, lappenförmig oder netzig sein können und oft den Durchmesser des Thieres ums Zehn- bis Zwölffache übertreffen ; in den Fäden lassen sich lebhafte Körnchenströmungen beobachten. Auch der Stoffwechsel geschieht durch die Körnchenströmung und wird vielleicht durch be- sondere bewegliche Vacuolen, die in Ein- oder Mehrzahl vorhanden sind, modificirt (Rhizopoda sphygmicai/aecA-e/); auch die Nahrungsaufnahme besorgen die Pseudo- podien. Die Fortpflanzung erfolgt mittelst Theilung, die der Conjugation voraus- zugehen pflegt; die Jungen sind ein- bis dreikammerig. Die Foraminiferen sind vornehmlich Wasserthiere und kriechen am Grunde umher oder flottiren nahe der Oberfläche; auch an Algen und im Meeressande sind sie oft sehr zahlreich und bilden '|4 — 'I2 des Gewässerschlammes; eine Unze Sand vom Molo di Gaeta enthielt 1^|2, eine von den Antillen S'jo Millionen Schalen. Sie finden sich im Meere oft noch in sehr bedeutenden Tiefen und namentlich haben Bathybius ///m7., sowie die ein- geschlossenen Disco lithen und Coccosphären eine grosse Berühmtheit erlangt; die Ablagerungen am Meeresgrunde gleichen jenen der Kreideformation. Das Brack- 286 Foraminifera amoebiformia— Fordonia. wasser enthält dünnschalige Ai-ten, die 3°|o der Bekannten bilden; das Süsswassei- ist sehr arm an Formen; einige wenige leben auch unter der Erde, in Moos, Sand u. s. w. Die Artenzahl nimmt gegen die Pole zu ab ; die Tropen weisen nur wenige eigenthümliche Formen auf. Die meisten Arten sind weitverbreitet und gewisse Familien charakterisiren gewisse Faunengebiete durch die Mächtigkeit ihres Vorkommens. Auch in fossilem Zustande werden sie sehr zahlreich und massenhaft angetroffen. So enthalten bereits die ältesten Schichten der laurentinischen For- mation das fragliche E o z o o n , welches als das älteste Fossil der Erde überhaupt gilt ; im Silur und Devon nehmen sie an Artenzahl zu und sind namentlich durch Polythalamien vertreten; in der Kreide (Rügen, England) und im Tertiär erreichen sie das Maximum an Formenreichthum, Massenhaftigkeit und Grösse. Sie bilden die sog. For amini fe renkalke, von denen der Miliolinenkalk von Paris, der Grobkalk von Gentilly, der Alveolinenkalk von Frankreich und der Nummulitenkalk von den Küsten des Mittelmeeres die bekanntesten sind und vielfach als Bausteine (z. B. der Pyramiden und ägyptischen Tempel) Verwendung fanden; einzelne Formen wurden auch im Passatstaube beobachtet. Vertical erheben sie sich, vielleicht passiv bis 4000 m Höhe. Die Zahl der bekannten Arten beträgt an 3000 ; hiervon ist ^js lebend gefunden worden. Die Kreide enthält an 600 , das Tertiär an 1000 Arten ; das Wiener Becken über 230 fossile, die Adria bei 400 lebende Formen. Allerdings ist dabei zu bemerken, dass die Unterscheidung der Species äusserst schwierig und keineswegs durchaus sicher ist; selbst die Gattungen gehen ineinander über und zeigen gewissermassen nur gut umschriebene Endglieder der Formen- reihen. Man theilt die Foraminiferen nach folgendem Schema ein: 1. Unterordnung: Lobosa amoebiformia; 2. Unterordnung: Reticularia mit den Gruppen der Imperforata und Perforata. — Literatur: lyOrhü/ny in Ann. de sc. nat. VII. 1826. Ehrenberg in Abhandl. Akad. Berlin. 1888 und 1839. Schnitze, M., Ueber den Organismus der Polythalamien. Leipzig 1854. Wüliamson , On the recent foraminifera of great Britaiu. London 1858. Cmyenter, W. B., Introduction to the study of the foraminifera. London 1862. Reuss in Sitzungsbericht der Akad. Wien. 1861. Parker u. Jonas in Ann. and Mag. of Nat. Hist. 1858—64; Philos. Transact. 1866. Hertivig u. Lesser in Arch. für mikrosk. Anat. X. Suppl.* Foraminifera amoebiformia (Amoeba— forma) , s. Foraminifera lobosa Carp."^ Foraminifera imperforata CWp., Gruppe der Foraminifera reticularia Carj). Schale mit einer grossen Oeffnung zum Durchtritte der Scheinfüsschen, ohne feine Poren. Familien: Gromiidae, Miliolidae, Lituolidae.* Foraminifera lobosa Clap. (amoebiformia), Untei-ordnung der Fora- minifera D'Orb. Körper nackt (Athalamia M. Seh.) oder mit einkammeriger Schale, deutlich geschiedener Rindenschichte (Ektoplasma oder -sark) und flüssig- körniger Marksubstanz (Endoplasma oder -sark), ein oder mehreren Kernen, meist pulsirender Blase und breitlappigen Pseudopodien ohne Körnchenströmung. Süss- wasserformen. Familien: Amoebidae, Arcellidae, Difflugiidae, Plagiophry- idae, Ejiglyphidae, Pleurophryidae und Diplophryidae.* Foraminifera perforata Carp., Gruppe der Foraminifera reticularia Carp. Schale mit zahlreichen feinen Poren zum Durchtritte der Scheinfüsschen und zerzweigtem Canalsystem. Familien: Lagenidae, Globigerinidae, Nurn- mulinidae.* Foraminifera reticularia Carp. oder Thalamophora, Unterordnung der Foraminifera D'Orb. Körper selten nackt, meist mit ein- oder mehrkammeriger Schale und feinstrahligen, Netze bildenden Scheinfüsschen mit Körnchenströmung. Allermeist Meeresformen. Gruppen: F. imperforata und F. perforata.* Forainiuiferenkalke, s. Foraminiferen.* Forcipes, Zangen, s. Insekten.* Foreipulata, Ordnung der Seesterne. Mit in der Regel netzförmigem Hautskelet; ohne Randplatten; Pedicellarien gestielt und mit 2, einem dritten Stücke beweglich aufsitzenden Zangenstücken ; vier- oder zweireihige Füsse. Hierher die Familien: Asteriadae und Brisingidae. Fordonia Grai/=: Hemiodontus Diim. Bibr., Gattung der Homalopsidae. Südasiatische Schlangen. Forellen — Fregilinae. 287 Forellen, s. Lachse. Forflcnlidae, s. Ohrwürmer. Forkelii nennt der Jäger das Kämpfen der Hirsche. Forleule, Panolis piniperda ßorkli., s. Eulen (Orthosiina). ■ T;ormica, ) ^^eisen. Formicaria, / Forniicariidae, s. Ameisenvögel. rormicarius Bodd., Gattung der Eriodoridae. Drosselartige, kurzflügelige, den Pittas nächststellende Ameisenvögel mit verhältnissmässig hohen Läufen, massig langem Schwänze. In den bewaldeten Niederungen Südamerikas. Formicidae, s. Ameisen. Formicina, s. Ameisen. Formicivora Ära«?s., Ameisenfresser, Gattung der Eriodoridae. Kleine amerikanische Vögel mit hakigem Schnabel. Viele Arten. Forskalia Kall, s. Agalmidae. Forstentomologie, Lehre von den schädlichen und nützlichen Forstinsekten. Forstkäfer = Schröter, s. Blatthornkäfer. Forstzoologie, Lehre von den Jagdthieren und den diesen und den Forsten schädlichen und nützlichen Thieren. Fortpflanzung, Fortpflanzungsorgane. Nach unseren dermaligen Kennt- nissen findet die Fortpflanzung der Thiere nie ohne Anwesenheit elterlicher Indi- viduen, welche gleiche oder ähnliche Thierwesen erzeugen, statt (elterliche Zeugung, generatio parentalis). Diesog.Urzeugung(generatio spontanea), eine Zeit lang für die Entstehung der Infusionsthierchen und Eingeweidewürmer ohne Mitwirkung elterlicher Thiere aus geeigneten Flüssigkeiten von selbst ange- nommen, ist noch durch keinen einzigen Fall erwiesen, wenn auch dieselbe nicht direct geläugnet werden kann und deren Annahme für die Entstehung der ersten Lebewesen geradezu unerlässlich ist. Die elterliche Zeugung ist wieder in ge- schlechtliche und ungeschlechtliche Fortpfanzung zu scheiden. Siehe unter: migesclileclitliche Fortpflanzung, gesclileclitliclie Fortpflanzung, directe und indirecte Entwicklung, Partlienogenesis, Generationswechsel, Hetero- genesis, Polymorphismus, Brutpflege. Forynms Dalm., Gattung der Chalcididae (s. d.). Fossa, die, s. Cryptoprocta. Fossoria aut., s. Grrabwespen. Fovea centralis heisst eine centrale Vertiefung im gelben Flecke (Macula lutea) des Auges. Fovea ligamenti. Band grübe, s. Muschelthiei'e.* Fragum unedo BoU. = Cardium unedo L., eine Herzmuschel des in- dischen Oceans. Franeolinus StejjJr. = Pternistes Wagler, Gattung der Feldhühner, s. Hühnervögel. Fransen, ciliae, s. Schmetterlinge. Fransenfuss = Ptyodactylus. Fransenschildkröten, Chelys Dum., s. Testudinidae. , Französisches Percheroupferd, s. Pferd. Französisches Schaf, s. zahmes Schaf. Fratercnla = Mormon arctica Illig., s. Alken. Fratzenchamäleon, Chamaeleo bifidus Bromjn., s. Chamäleone bei Wurmzüngler. Fratzenkukuke = Fersenkukuke. Franenalter, s. Mensch. Frauenflscli heisst der Frauennerfling und der Graunerfling. Frauenlori, Domiceila tricolor Shaiv., Art der Loris. Frauennerfling, Leuciscus virgo Haeck., Weissfischart, s. Weissfische. Fredericella Ge7-v., Gattung der Plumatellidae. Fregatta Briss. = Fregattvögel. Fregattvögel, Tachypetidae, Familie der Ruderfüsser (s. d.). Fregilinae, Felsen raben, Unterfamilie der Raben. Mit dünnem ge- bogenem Schnabel. Hierher: Fregilus Cuv. , Alpenkrähen (s. unter Raben), Cercoronus Cah. mit C. melanorhamphus Vinll. in Australien und Podoces 2gg Freia — Fruclitkuclien. Fisch., Steppenheher, centralasiatisclie , graue, schwarz gezeiclinete, drossel- grosse Vögel. Freia Clap. u. Larhn., Gattung der Stentorina. Hypotriche Infusorien. Frena, s. RaukenfUsser. Frenalschild, Zügelschild, s. Eidechsen und Schlangen. Freuoocularschild, Augenzügelschild. s. Spaltzüngler und Schlangen. Freuulae Haeckel, die das „suspendirte Velum" an der Subumbrella be- festigenden perradialen Stützfalten der Cubomedusen, Frett, s. Putorius. Frettchen, Mustela furo L., Kakerlakenform des gemeinen Iltis. Frettkatzen, s. Cryptoprocta. Frettmakis s. Galeocebus und Lepilemur. Frindftsche, s. Fische. Fringillaria Sw. (Polymitra Cab.), Bindeammern, Gattung der Ammern. Schlanker als die echten Ammern^, mit zierlicherem Schnabel, mit Bindezeichnung am Kopfe. In Afrika. Fringillidae, s. Finken. Frischliiig'e heissen die jungen Wildschweine im ersten Lebensjahre. Fritfliege, Gerstenfliege, Chlorops frit L., Art der Muscidae. Fritillaria Fol.^s. Appendicularidae. Frösche, echte, s. Rana. Froiidicularia, Gattung der Lagenidae Car^:». Foraminiferen mit gerader, stark zusammengedrückter Schale. Frons, Stirn, s. Insekten.* Frontale, Stirnbein, s. Wirbelthiere und Säugethiere (Skelet). Frontalschild, Stirnschild, s. Spaltzüngler und Schlangen. Froiitirostria = Heteroptera. Frontirostria Zetferstedt, s. Gulaerostria. Frontonasalschilder, Stirnnasenschilder, s. Spaltzüngler und Schlangen. Frontoparietalschilder, Stirnscheitelschilder, s. Spaltzüngler u. Schlangen. Froschdorsch, Raniceps trifurcus Flemm,, s. Scheilflsche. Frosclilisclie, Batrachidae, Familie der Cotto-Scombriform es. Breit- und dickköpfige Stachelflosser mit kehlständiger Bauchflosse ; Stacheltheil der Rückenflosse nicht auf den Kopf vorgerückt; Brustflosse nicht gestielt, aber mit verlängerter Wurzel. Kleine, fleischfressende, auf dem Meeresboden lebende Fische. Hierher u. a.: Batrachus Bl. Sehn. Rückenflosse mit 3 Stacheln. Frosclikrabben, Ranina Lam., Gattung der Rundkrabben(Oxystomata). Frosclikröten, Bombinatorida, Familie der Spitzfingerfroschlurche. Mit Oberkieferzähnen und unvollständig entwickeltem Gehörorgane, ünterfamilien : Bombinatorina, Hanimantina. Frosclilleste , Clytoceyx Sharpe, Gattung der Königsfischer. Den Liesten ähnliche, mit kurzem, breitem, oben froschmaulartig abgerundetem Schnabel. Neuguinea. Froscliliirche, Acaudata, Anura, Batrachia, Ordnung der Lurche (s.d.). Kurzgedrungene , nackthäutige Lurche ohne Schwanz, mit gut entwickelten vier- bis fünfzehigen Gliedmassen. Die Wirbelsäule besteht aus 8 — 10 procölen rippen- losen Wirbeln. D^le Luftröhre fehlt, die Athmung erfolgt durch Bewegungen des Zungenbeins. Metamorphose u. a. m. siehe unter Lurche. Ueber 800 Arten. Zerfallen in Aglossa, Opisthoglossa und Proteroglossa. Frostsi)aniier , Cheimatobia brumata L. , Art der Phytometridae, s. Spanner. Fruchtbehälter, s. Greschlechtsorgane. Fruclitfressende Fledermäuse, Frugivora, mit der einzigen Familie Pteropidae, Flughunde. Meist spitzschnauzige , kurzgeschwänzte Flatterthiere mit rauher Zunge , meist ausser dem Daumen auch bekralltem , dreigliedrigem Zeigeflnger, längsgefurchten, plattkronigen Backenzähnen. Gattungen: Pteropus, Harpyia, Hypoderma, Macroglossus. Fnichthalter, uterus, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Fruchthaut, s. Amnion. Fruchthof, s. Area germinitiva. Fruclitkuclien = Placenta. Fruchtauben — Fühlerwülilen. 289 Fruchttaubeii, Carpophagidae, Familie der Tauben. Kurzläufige, vor- herrschend grün gefärbte Tauben, welche fast ausschliesslich auf Bäumen sich auf- halten und besonders von Beeren und Früchten sich nähren. Hierher: Treron Vieill., Papageitauben. Mit ziemlich starkem, hakig gebogenem Schnabel. Indien, Afrika. Ptilopus Sivs., Flaum fusstauben. Schnabel zierlich, dünn. Australien, Neuguinea. AI e et ro en as G^raj/. Mit dickem, kragen förmigem Hals- Gefieder. Madagaskar. Carpophaga SeJby, echte Fruchttauben. Stärkere Vögel mit auffallend langem Schnabel. Australien, Neuguinea. Fruchtvögel, Cotingidae, Familie derSperlingsvögel. Waldbewohnende, vorzugsweise von Früchten lebende Vögel mit ziemlich grossem Schnabel, an der Spitze hakig gebogenem Oberschnabel, langen, spitzen Flügeln, kurzem Schwanz. Hierher: Cephalopterus Geoffr. Ein von den Stirnfedern gebildeter Kamm über- ragt den Schnabel, C. ornatus, Schirmvogel, wegen seines brüllenden Ge- schreies auch Stiervogel genannt. Peru. Gymnocephalus Geoffr. G. calvus Geoffr., Kapuzinervogel. C o tinga i^riss. C. cincta 5nss., Halsbandcotinga. Chasmarhynchus Temm. Schnabel ausserordentlich weit gespalten. C. nudi- collis Temm., Glockenvogel, Brasilien, mit Glockentonstimme. Rupicola Briss., Klippenvögel, Pipra L., Tit_yra Vieill. Fruchtwickler, Carpocapsa, s. Wickler. rrühliugsfliegeii , Koch er fliegen, Phrygaenidae, einzige Familie der Pelzf lügler (s. d,). Mit über 80 Arten. Leben in der Nähe von Gewässern. Die Eier werden in der Nähe des Wassers auf Pflanzen oder Steinen abgelegt xmd klumpenweise mit Gallerte umhüllt. Die Larven suchen das Wasser auf und stellen sich mit Hilfe eines an der Unterlippe ausmündenden Spinnoi-ganes aus abgebissenen Pflanzenstengeln, Schneckenschalen, Steinchen u. s. w. eigene „Futte- rale" oder „Köcher" her. Hierher: 1) Phrygaena L. 2) Halesus Steph. S) Limnophilus L^-acA. 4) Grammotaulius /H««, 5) Neuronia S^^^/(. 6) Hy- droptila Dahn. 7) Sericostoma Latr. Bei allen diesen Gattungen, die als Heteropalpi zusammengefasst werden, die Kiefertaster beim cf mit weniger als 5 Gliedern, während bei den folgenden Gattungen, Aequipalpi, die Kiefertaster bei cT und 9 fünfgliedrig. 8) Plectrocnemia *SYejt>//. 9) Setodes i?ir. 10) Philopo- tamus Leach. 11) Hydropsyche Pict. 12) Mystocides Latr. 13) Rhya- cophila Pict. Frühlingskäfer, Geotrupa vernalis /.., s. Blatthornkäfer. Frugivora, s. frnclitfressende Fledermäuse. Fruticicola Held, Gruppe von Helix L., s. Sclmirkelschneckeii. Fuchs, s. Canis. Fuchs, fliegender, s, Pteropus. Fuchs, indischer, ^ Canis. Fuchs, nordamerikanischer, ) ' FuchsaflFen, s. Pithecia. Fucliseichliorii, Sciurus vulpinus Gm. In Nadelwäldern des südlichen Nordamerika, Fuchseiiteii, Tadorna Leach, Gattung der Höhlen enten, siehe La- mellirostres. Fuchsgäuse, Chenalopex Steph., s. Sporengänse bei Laiuellirostres. Fuchshai, s. Alopecias. Fnchshnud, s. Haushund. Fuchs-Kusu, s. Phalaugista. Fuchsmangusten = Herpestes. Fühler, antennae, s. Borstenwürmer.* Fühler, blattförmige, doppelt gefiederte, fächerförmige, gebrochene, gefiederte, gekämmte, geköpfte, gelappte, gesägte, gezähmte, keul- förmige, quirlige, schwertförmige, s. Insekten.* Fühler, tentacula, s. Korallenpolypeu.* Fühlerborste, arista, s. Zweittügrler. Fühlercirren, cirri tentaculares, s. Borstenwürmer.* Fühlermotten, Adela Latr., Gattung der Motten, Fühlerwülilen, Epicrium Wagl, Gattung der Schleichenlurche (s. d.). Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. l" 290 Fugen — Fussformen, Fugen, Synarthroses, continuirliclieKnoclienverbindungen im Unterschiede von den Gelenken; sind entweder Nähte (suturae) oder Symphysen. Fugenkäfer, Pillenkäfer, Byrrhus, s. Pillenkäfer. Fulcrum, Schindel. Di« stachel artigen Schuppen bei Schmelzschuppern am Vorderrand der Flossen. Folgur Montf., s. Busycon. Fulgurlda, s. Leuchtzirpen. Fulica L., Wasserhühner, Gattung der Sumpfhühner (s. d.). Fuligula Steph., Moorenten = Fulix Sund. Ynlix Sund. ^ Moorenten, Gattung der Tauchenten, s. Lamellirostres. Fulmarus Leach, Gattung der Sturmvögel, s. Longiiieiiiies. Fundulina Günther = Fund\il-asCuv. \x. Val., Gattung der Zahnkarpfen. Fuiigiaceae = Fungidae. Fungicolae, s. Filzmücken. Fungidae, Pilzkorallen, Familie der Eiffkor allen. Meist grosse, flache Einzelkelche, ohne Mauerblatt, doch mit sehr zahlreichen, stark entwickelten, gezahnten Scheidewänden. Gattungen der ünterfamilien : Fungia Lam., L op ho- fer is Ediv. u. s. w. Funicularmuskelsysteni, s. Moosthierchen.* Funiculina Lam., Gattung der Federkorallen (Seefedern). Funiculus, Gastroparietalstrang, s. Moosthierchen.* Funiculus, Geissei, s. Hautfliigler. Funiculus umbilicalis, Nabelstrang. Furca, Schwanzgabel, s. Muschelkrebse. Furcalplatten, s. Branchiura. Furchenkorallen, s. Tetractinia Ehrenh. Furchenkrebs = Penaeus. Furchenmolclie , Menobranchida, Familie der Kiemenlurche (s. d.). Langgestreckte Schwanzlurche mit ziemlich breitem Kopfe, vierzehigen Gliedmassen, stummeiförmigen Zehen , langer Zahnbogenreihe am Gaumen , grosser Mundspalte mit dicken, fleischigen Lippen. Jederseits bleiben 4 Kiemenspalten. Gattung: Menobranchus Harlan mit der Art Furchenmolch (M. lateralis Saij). An 60cm. Oben bräunlichgrau oder braun mit unregelmässigen dunklen Flecken; unten fleischfarbig; von den Nasenlöchern zieht durch das Auge hindurch längs der Seiten eine dunkle Linie ; eine andei-e verläuft über den Rücken. Dürfte jeden- falls die Larvenform eines noch nicht bekannten Schwanzlurches sein. * (Hierher käme die Gattung Siredon = Larve von Amblystoma). Furchennäpfe, Siphonaria Sow., Gattung der Siphonariidae. Furclienschildkröten, HomopusDMm. jB/6r., Untergattung von Testudo. An allen Füssen mit 4 Krallen. Furchenwale, Balaenopterida, s. Barten wale. Furchenzähne, s. Schlangen. Furchtkäfer, Galler uca Fahr., Gattung der Blattkäfer. Furchung:, centrolecithale, s. Spinnen. Fureifer, Untergattung von Cervus (s. d.). Furcula, Gabelknochen, s. Vögel (Skelet). Furcularia Ehrenh., Räderthiergattung der Fam. Macrodactylea. Mit unruhigen, hundeartig suchenden Bewegungen. Furia F. Cavier., s. Furipterus Bonap. Furina Dimi. Bihr., Gattung der Elapidae. Australische Giftschlangen. Furipterus Bonap., Gattung der Vespertilionidae. Südamerikanische, insektenfressende Fledermäuse mit fast scheibenförmiger Schnauze. Flughaut mit warzigen Linien. — Schneide-, -|- Backenzähne. Furn = Plötze. Furnarius Vieill., Töpfervögel, s. Anabatidae. Fuss, s. Säugethiere (Skelet). Fuss, podium, s. Bauchfüsser und Weichthiere.* Fuss, tarsus, s. Insekten. Fussblatt, Fuss Scheibe, s. Korallenpolypen.* Fussdecke, podotheka, die Hornbekleidung des Vogelfusses. Fussformen der Yögel, s. Tögel. Fussganglion — Gänsegeier. 291 Fussg.mg'lioii, ganglion pedale, s. Weichthiere.* Fusskiemen, s. Krebse. Fnssklaue, unguis, s. Insekten. Fiissnarbe, impressio pedalis, s. Muschelthiere. * Fussräudenmilbe, s. Dermatophagus. Fussschlitz, s. Muschelthiere.* Fussstummel, parapodium, s. Borstenwürmer.* Fusswiirzel, tarsus, s. Sängethiere (Skelet). Fiisuliiia D'Orh., Foraminiferengattung der Nummulinidae Carp. Fusus Lam., Spindelschneckengattung der Buccinidae. Fnttergraseule = Lolcheule, s. Eulen. Futterwanze, Lygus pabulinus L., eine Art der Blindwanzen. Fynder, Poodle, grosser Pudel. 0. Gabelanker, eine Schwammnadel-Form. Gabelantilope, s. Dicranoceros. Gabelbock, s. 22) Reh bei Cervus. Gabelbock, s. Dicranoceros. Gabelfisclie, Peristedion Lacqj., Gattung der Panzerwangen (s. d.). Gabelttöhe, s. Wasserflöhe.* Gabelgemsen, { Dicranoceros. Gabelhornantilopen, S Gabelknochen, furcula, s. Yögel (Skelet). Gabellae, s. Trilobitae.* Gabelmakrelen, s. Llchia. Gabelmücken, Anopheles Meig., Gattung der Stechmücken (s. d.). Gabelschwänze, Harpyia Ochs. (Cerura Sehr.), Gattung der Noto- dontina, s, Spinner. GabelscliAvänze heissen auch die Kolibris der Gattung Eupetomena Gould mit langem Gabelschwanz. Gabelsprosse, s. Geweih bei Sängethiere (Skelet). Gabelstücke, s. Knospenstrahler.* Gabeltyrannen, s. Milvulus. Gabelweihe, Art der Milane, s. Falconidae. Gabehvildhuhn = Zwergwildhuhn, s. Phasianidae unter Hühnervögel. Gadirtae, s. Gadus. Gadila = Cadulus. Gadinia Gray, typische Gattung der Gadiniidae. Lungenschnecken des Meeres mit lappenförmigen seitlichen Schnauzenvorsprüngen statt der Fühler. Gabler, Gabelhirsch, s. Geweih bei Säugethiere (Skelet). Gadopsidae, Familie der Weichflo^sser (Anacanthini) mit Gadopsis Eich. Gestreckte, stumpfschnauzige , kleinschuppige Fische von Vandiemensland. Einzige Art: G. m armer atus Rieh. "Gadus L., typische Gattung der Gadidae. Langgestreckte, weitmaulige Schellfische mit breitem, schuppenlosem Kopf, schleimigen, kleinen, weichen Cycloid- schuppen, 1—3 Rücken-, 1—2 Afterflossen, weiter Kiemenöffnung. Gefrässige Raubfische. Hierher: G. morrhua 7v. , Stockfisch oder Dorsch. Nach den Häringen für die Fischerei am wichtigsten. S. Schellfische. Gährungserreger, s. Fermente. Gährun§i:sthierchen (Zymo-, Cymozoida), s. Schizomyeetes Fr.* Gänglinge = Nerflinge, Idus //"cA-., s. Weissfische. Gänse, Anseridae, Familie der Lamellirostres (s. d.). Gänsegeier, Gyps, s. Vultur bei Vulturidae. 292 Gäntling — Galerucini. Gäntliug = Gäugliiig. Gäschlwurm = Schaumcicade. Galagiiiiiia Mio., ünterfamilie der Lemurida, mit der Gattung Galago (s. Otolicnus). Galag'O, ein Lemur, s. Otolicnus. Galatlieidae, Familie der Macrura. Körper gross, breit, Schwanzflosse mächtig; erstes Beinpaar mit Scheeren, letztes verkümmert. Gattungen: Galathea Fabr., Grimothea Leach, Aeglea Leach. (xalaxea Ok., Steinkorallengattung der Styiinidae. Die Einzelpolypare lang mit compacten, starken, massig gerippten Mauern und stark vorspringenden Septen. G. irregularis M. Ecke. u. //. Im rothen Meer. Galaxiadeii , Galaxiidae, Familie der Physostomi. Nackte, kleine Edelfische des Süsswassers ohne Bartfäden, ohne Fettflosse, ohne Nebenkiemen, mit dicker Lippe^ sehr starker Bezahnung. Die Rückenflosse der Afterflosse gegenüber. Gattungen: Galaxias Cuv., Neochana, ohne Bauchflossen. (ialbulidae, Glanzvögel, Familie der Kukuksvögel (Coccygomor- phae). Kurzläufige, schwachfüssige, südamerikanische Vögel mit langem, starkem Pfriemenschnabel, an dessen Grunde Borsten stehen, abgerundeten Flügeln, langem, stufigem Schwanz, mit 10 oder 12 Steuerfedern; die Vorderzehen sind geheftet. Gattung: Galbüla Moehr. mit G. viridis Lath., Jacamar. Gale Wagner (griech. gale Marder), Wiesel, Foetorius Kays. Vi. Blas., s. Putorius Cuv. Galea, Helm, der äussere Unterkieferlappen bei Insekten. Galecyiius Owen, ausgestorbene Gattung der Hunde. Galeereiiqualleii, Physalidae Geg., Unterordnung der Röhrenquallen. Stamm eine grosse horizontale Blase bildend; Luftsack umfangreich, nach aussen geöffnet; Schwimmglocken und Deckstücke fehlend; Nährpolypen von grösserer und kleinerer Gestalt, mit langen Fangfäden und Geschlechtsträubchen an der Unter- seite der Blase ; weibliche Geschlechtsgemmen vielleicht freischwimmend. Familien: Physalidae. Galemys Wogler (Mardermaus), Gattung der Spitzmäuse, s. Myogale. Galeocebus Wagner (Marder-Schwanzaffe) = Lepilemur Is. Geoffr., Frett- makis, Gattung der Lemuridae. Kurzköpfige, grossohrige Halbaffen ohne obere Schneidezähne. G. mustelinus Is. Geoffr., rother Frettmaki. Madagaskar. Galeocerdo Müller u. Henle, Gattung der Haifische. Grosse, den Arten von Galeus ähnliche Haifische mit grossen, an den Rändern gesägten Zähnen. G. arcticus in den nordischen Meeren. Galeodea Linck = Cassidaria Lam., Helmschnecken, Gattung der Sturmhaubenschnecken (s. d.). Galeodes Latr. (Wieselähnliche), Gattung der Solpugidae (Galeodidae), s. Walzeiispinneii. Galeomma Turton (Katzenauge, Wieselauge), Gattung der Lucinidae (s. d.). Galeopithecida, s. Pelzflatterer. Galeopithecus Pallas, Gattung der Pelzflatterer (s. d.). Arten: 1) Flatter- maki, Kapuan (G. volans Pallas). 57cm, Schwanz 11cm, Flugweite 60cm. Mund klein, Schnauze kegelförmig, Ohren abgerundet. Oben braunroth, unten heller; am Rücken schwarze und gelblichweisse Flecken. Grosse Sundainseln. 2) Philippinenmaki (G. philippinensis Waterhouse). Kleiner, mit schmälerem Schädel, stumpferer Schnauze, längeren Ohren, kleineren Augen. Galeoscoptes Cah., Gattung der Turdi'dae (s. d.). Galeospalax Pomel, ausgestorbene Gattung der Maulwürfe. Tertiär. Galeoten, Calotes Cuv., s. Bauniagamen. Galeotherium Wagner, ausgestorbene Gattung der Viverren. Diluvium. Galerita Boie, Gattung der Lerchen (s. d.). Galerites Law. (Echinoconus 5m/«.), ausgestorbene Gattung derGaleri- tidae (Echinoconidae). Clypeastroideen mit hochgewölbter Schale ; Mundöffnung in der Mitte; Afteröffnung nächst dem Rande auf der Unterseite. In der Kreide- formation. Oft in Feuerstein verwandelt. Galerucini, Gruppe der Blattkäfer mit den Gattungen: Galleruca Fö&r., Galerus— Gallmilben. 293 Adimonia Laich, Gallerucella Crotsch, Agelastica Redt., Luperus Geoffr., s. Blattkäfer. Galerus Gray, Gattung der Mützenschnecken. Galesaurns, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Galethylax Gervais, ausgestorbene Gattung der Pedimana Wagner. Beutel- tbiere aus dem Tertiär. Galeus Cuo., Gattung der Carcbariidae, s. Haie. Galgulus Wagler (Picathartes Lesson), Gattung der Eabenvögel. Hocb- läufige Vögel mit ganz nacktem Kopf, spärlich befiedertem Hals, sehr kurzen runden Flügeln, gerundetem Schwanz. Einzige Art: G. gymnocephalus Tem. Galictis Bell. (E i r a H. Smith), Gattung der M u s t e 1 i d a. Den echten Mardern sehr ähnliche Raubthiere mit ziemlich breitem Kopf, kurzen, abgerundeten Ohren, mit Spannhäuten verbundenen Zehen, kurzen, zum Graben wenig geeigneten Krallen. In der Lebensweise stimmen sie ganz mit den Mardern überein. Arten: 1) Der Hyrare (G. barbara Wagner). 65 cm, Schwanz 45 cm. Braun, am Hals ein breiter lichter Fleck. Liebt den hochstämmigen Urwald und ist ein böser Feind der Affen und Papageien. Tropisches Amerika. 2) Grison (G. vittata Beil.). 45cm, Schwanz 23cm. Erinnert die vorige Art an den Edelmarder, so stimmt diese in Grösse, Gestalt und Lebensweise mit dem Htis überein. Gelbgrau, Scheitel und Nacken ockergelb, unten schwarzbraun. Südamerika. Galidla Geoffroy, Gattung der Schleichkatzen. Raubthiere mit feiner, ziemlich langer Schnauze, ziemlich grossen Ohren, nackten Sohlen, freien Zehen. An den Vorderfüssen ist die mittlere Zehe am längsten, an den Hinterfüssen die dritte und vierte sehr lang. Art: G. elegans Geoffroy. 45cm, Schwanz 30cm. Kastanienbraun bis roth. Madagaskar. Galidlctis Geoffroy, Gattung der Schleichkatzen. Raubthiere mit zurück- ziehbaren Krallen, kurzen breiten Ohren, fünfzehigen Füssen, nackten Sohlen, dicken, roth geringelten Eckzähnen. Art: Streif enfrett (G. striata Geoffroy). 32 cm, Schwanz 30 cm. Weisslichgrau, jederseits 5 schwai'ze Streifen. Madagaskar. (Jalle, s. Verdaiiungsorg-ane. Gallen, s. Gallwespen. Gallenblase, s. Yerdaunngsorgane, Yögel (Verdauungsorgane) und Säu^ethiere (Verdauungsorgane). Galleuerzeug-er, Psenides, s. Gallwespen. Gallengaiigdrüsen, traubenförmige Schleimdrüsen in der Gallenblase. Galleuläuse, Tetraneura Htg., Gattung der Blattläuse, T. ulmi T)eg. Im Mai und Juni in erbsen- bis bohnengrossen Gallen an der Oberseite der Ulmenblätter. Galleusteine, kuglige oder ellipsoide Concremente in der Gallenblase. Galleria Fahr., Wachszünsler, Gattung der Zünsler (s. d.). Gallertcilieu R. Hertwig, die in Kränzen (5—80 Stück) die Austritts- stellen der Stacheln aus den Stachelscheiden umstehenden Fäden bei den Acan- thometriden. Gallertradiolarien, Colli da Haeck., s. Thalassicollea. Gallertscliwämrae , Myxospongia 0. Schni. , Ordnung der Schwämme. Skeletlos, weich, fleischig; Mesoderm glasig gallertartig; Ektoderm mit Geissei- zeilen. Einzige Familie: Halisarcidae Lhl\ Gallertstrahling^e, Pancollae, s. CoUozonm. Galleruca Fabr., Furchtkäfer, Gattung der Blattkäfer. Gallicolae, Gallenbewohner, s. Gallwespen. Gallicolae Mg., s. Gallmücken. Gallinacei, s. Hühnervögel. Galliua^O Leach, Bekassinen, Sumpfschnepfen, Gattung der Schnepfen- vögel (s. d.). Galliuuliuae, Wasserhühner, Gruppe derSumpfhühner (Rallidae)(s.d.). Gallirex Less., Gattung der Musophagidae. Süd- und ostafrikanische, dohlengrosse Vögel mit violettblauer Haube ; Hals- und Brustgefieder grün, Flügel und Rücken grau, violettglänzend. Gallmilben, Phytoptidae, Familie der Tracheata. Sehr kleine, an Pflanzen schmarotzende (an diesen die ,Phytoptocecidien" genannten Missbildungen ver- 294 Gallmücken — Gallwespenbefruchtung. ursachende) Milben mit langem , fein quergestreiftem Hinterleib , 4 fiinfgliedrigen vorderen, zu Stummeln verkümmerten hinteren Gliedmassen. Phytoptus piri Sorauer, das pockige Aussehen („Milbensucht") der Birnblätter, P. vitis Land.., die krankhaften Wülste auf Rebenblättern verursachend. Gallmücken, Gallicolae Meig., Cecidomyidae, Lasiopterini, Familie der Langhörner. Sehr kleine, zarte Mücken, Larven mit entwickelter Kopfkapsel, bohren in verschiedensten Pflanzen , ez'zeugen Gallen und andere Missbildungen. Randader bis zur Flügelspitze reichend. Hierher u.a.: 1) Cecidomyia iliet^., Gall- mücken, mite, destructor /8'ay, Hessenfliege, Getreideverwüster. Sammt- schwarz. Einschnitte der Hinterleibsringe roth. Die Larve in Weizen- und Roggen- halmen, dort sich verpuppend. Die Fliege April, Mai und September erscheinend. Man glaubte, sie sei durch die nach Amerika verkauften hessischen Soldaten mit dem von dort mitgebrachten Stroh eingeschleppt worden. Trat wiederholt höchst ver- heerend auf. 0. brassicae Winn., deren Larven das Welk- und Streifigwerden ver- schiedener Kohlarten verursachen. 0. rosaria Low., die Blattrosetten („Weiden- rosen") an den Weidenzweigen erzeugend. 2) Asynapta Low. mit A. lugubris Winn., Pflaumengallmücke, die citronenförmigen Gallen an Pflaumen und Schlehen veranlassend. 3) Diplosis Low. 4) Hormomyia Low., H. piligera Low., kleine Buchengallmücke. 5) Lasioptera Meig. Gallophasis Gray, Fasanhühner, Gattung der Phasianidae, siehe Hühnervögel. Gallus L., Gattung der Hühner, s. Hühnervögel (unter Phasianidae). Crallwespen, Cynipidae, Gallicolae, Diplolepariae Latr., Familie der Hymenopterenunterordnung Terebrantia (Ditrocha), Legeimmen und zwar der Gruppe Entomophaga, Schlupfwespen. Sehr kleine Hymenopteren mit gebrochenen, fadenförmigen Fühlern, wenig vorspringenden Tastern, rundlicher Zunge, buckliger Brust, seitlich zusammengedrücktem, von den Flügeln weit überragtem Hinterleib; Vorderflügel mit 1 Radialzelle, 2 — 3 Cubitalzellen ; das erste und zweite Segment des Hinterleibes gross, die folgenden einschachtelnd. Der am Bauch ent- springende, aufwärts gerichtete Legebohrer mit Kitt- und Schmierdrüse. Die Eier werden in der Regel in Zweige, Blätter^ Wurzeln gelegt, wodurch an der ange- bohrten Stelle krankhafte Auswüchse und Anschwellungen (G a 1 1 e n) entstehen, in denen die Larven ihre Metamorphose durchmachen , nach deren Beendigung sie dieselben durch das sog. Flugloch verlassen. Die Form dieser Gallen ist eine sehr mannigfache; je nachdem sie nur von einer Lai-ve bewohnt werden oder durch Scheidewände in mehrei'e Räume für mehrere Larven getheilt sind, heissen sie ein- oder mehrkammerig. Einige miethensich in von anderen Arten erzeugten Gallenein (Inquilinae, Einmiether). Manche legen ihre Eier in anderen Insekten (Dipteren, Blattläusen) ab. Sie entwickeln sich oft in abwechselnd geflügelten (sexuellen) und ungeflügelten (agamischen, parthenogenetischen) Formen, somit durch Heterogonie. Hierher u. a.: I. Echte Gallwespen, Gallenerzeuger, Psenides. 1) Cynips L., Hihterleibsseiten an der Spitze dicht seidenhaarig. C. quercus folii Htg., gemeine Eichenblattgallwespe, die bekannten kirschgrossen Gallen an der Unterseite der Eichenblätter erzeugend. C. tinctoria Htg., Färbergall- wespe, die an Gerbsäure reichen „Aleppogallen" für die Gerberei und Tinten- fabrication liefernd. C. calycisi/if_9.,Knoi5pernwespe, grosse, holzige „Knoppern" zwischen Eichel und Becherchen erzeugend. 2) Aphilothrix Forst., Hinterleibs- seiten nicht behaart, an Eichen. 3) Andricus Htg. (die parthenogenetische Ge- neration Aphilothrix Sieboldii). 4) Biorhiza Westw. 5) Neuropterus Htg. Beide an Eichen. 6) Rhodites Htg. R. rosae L., Rosengallwespe. Schwarz, Beine roth. Erzeugt die- sog. Bedeguare, Schlafäpfel, Rosenäpfel, wie be- mooste Stengelgallen, an der Hundsrose. — II. Einmiether, Inquilinae. 7) Au- lax Htg. (einige Arten dieser Gattung sind wirkliche Gallenerzeuger). 8) Syn- ergus Htg. Miethet sich bei Cynips quercus folii Htg. ein. — III. Schma- rotzer, Parasitica. 9) Ibalia Latr. Schlanke Thiere, der Gattung Ichneumon sehr ähnlich, die Larven bei Sirex juvencus. 10) Allotria Westw. (Xystus Htg). Kleinste Gallwespen, die Larven in Blattläusen. 11) Figites Latr. Larven in Fliegenlarven. 12) Encoila Westw. Grallwespenbefruchtung-, Caprification, s. Zehrwespen. Gamasidae — Garneelen. 295 Gamasidae, s. Käfermilbeu. Gamasus coleoptratorum L., gemeine Käfermilbe, s. Käferiuilben. GambettAvasserläufer, Rothschenkel, Totanus calidris L. Füsse liell- roth, Schnabel an der Basis roth, an der Spitze schwarz. Gametophagie, s. Autophagie. Gammaeule, Plusia gamma L., s. Eulen (Geometriformes). Gaiiimaritlae, Flohkrebsfamilie der Crevettina. Körper seitlich zusammen- gedrückt. Vorderfühler oft mit Nebenast und schlankem Schafte; Hüftglieder sehr breitflächig: schwimmen gut. Hierher u. a.: 1) Gamraarus Fabr., Flohkrebse. Mit gut entwickelten Augen. Die vorderen Fühler länger als die hinteren. Erstes Beinpaar kleiner als das zweite. Ueber 40 Arten. G. pulex Z>e Geer, gemeiner Flohkrebs. In unseren raschfliessenden Gewässern. Niphargus Äc/uoc^^e. Augen fehlen. N. puteanus C. L. Koch, Brunnenkrebs. In Brunnen, unterirdischen Gewässern, am Grund tiefer Seen. Gammarus, s. Gammaridae. Gamocystis Schneid., Sporozoengattung der Monocystidae. Gampsonyx Vigors. (Gekrümmtkraller) , Zwergweihen, Falkengattung der Weihen. Den Zwergfalken ähnliche nette kleine Raubvögel ohne Schnabel- aahn, Schwanz und Flügel von massiger Länge. Einzige Art: G. Swainsoni Vigors. Drosselgross. Oben schwarzgrau, unten weiss. Nördliches Südamerika. Garns = Gemse. Gaiiasclieiigegeiul = AVaugengegend, regio zygomatica. Gang-ahuhn, Sandflughuhn, siehe Pterocles unter Hühnervögel bei Wüsteuhiihner. Gaugbeiue, pedes ambulatorii, s. Insekten.* Gangbeine, pedes gradarii, s. Yögel (Skelet). Gaiigegar = Zwergwildhuhn. Gaiigesdelphin, Platanista gangetica Cm. 2cm. Oben grauschwarz, unten grauweiss. Im Ganges. Gangeskrokodil, s. Gavialis bei Krokodile. Gaugfisch = Felclien. Gangfüsse, pedes ambulatorii, s. Yögel (Skelet). Ganglien, Nervenknoten, siehe Nervensystem, Nervengewebe, Wirbelthiere v(Nervensystem). Ganglienzellen, unipolore, bipolare, multipolare, s. Nervengewebe. Ganglion abdominale, s. Bauchfüsser.* „ buccale, s. Kopffüsser und Weichthiere. * , cerebrale, s. Kopffüsser.* „ frontale, Stirnganglion, s. Insekten.* „ Maugili, s. Muschelthiere.* „ parieto-splanchnicum, s. Bauchfüsser.* „ pedale, s. Weichthiere.* , splanchnicum, \ stellatum, , ' s. Kopffüsser.* „ supraoesopnageale, i *^ „ tentaculare, ' ^ viscerale, s. Weichthiere." Gangminen, s. Blattminen. Gaiigvögel, Ambulatores /W//7er, Vogelordnung, die heutigen Singvögel, ■Schreivögel und Schrillvögel umfassend. Ganocephala, s. Archegosauria und Lurche (ausgestorbene). Ganoides cycliferi, rhombiferi und tabuliferi, s. Fische (ausgestorbene). Ganoidschuppen, Schmelz schuppen, s. Fische (Körperbedeckung). Ganze Schwimmfüsse, pedes palmati, s. Yögel (Skelet). Gareis, Gar eise = Karauschen. Gariiat = Gameele. Garneelasseln, s. Bopyridae. Gariieeleu, Caridinae, Familie der langschwänzigen Decapoden (De- capoda macrura). Körper seitlich zusammengedrückt, dünnschalig, oft mit ge- sägtem Stirnfortsatz; äussere Fühler mit grosser Schuppe; Beine lang und dünn, mft Scheeren, leben massenweise an den Meeresküsten. Hierher u.a.: 1) Crangon 2QQ Garneelenkrebse— Gasträaclen. Fabr. Scheere des ersten Beinpaares unvollkommen. C. vulgaris Fabr., ge- meine Grarneele, Sandgarneele. Beliebte Speise. 2) Nika Risso. Scheere des ersten Beinpaares gut entwickelt. N. edulis Bisso, italienische Grarneele. 3) Hippolita Leach (Virbius Siimps). 4) Alpheus Fabr. 5) Pontonia Latr, 6) Palaemon Fabric. , Granaten, Crevetten. Oberkiefer mit dreigliedrigem Taster; innere Fühler mit 3 Endfäden. P, serratus Fabr., Steingarneele, und P, squilla Fabr., gemeiner Granat, Krabbe der Ostseefischer. 7) Palaemo- netes Hell., von der vorigen Gattung durch den Mangel des Oberkiefertasters unterschieden. 8) Penaeus Latr. Garneelenkrebse = Garneelen. Garrnlax Les5., Heherlinge, Gattung der Timeliidae. Den Hebern ähn- liche, drossel- und hehergrosse, meist behaubte Vögel mit dickem Kopf, kräftigem, ziemlich geradem Schnabel; die dritte Handschwinge stets kürzer als die Arm- schwingen. Indien und Sundainseln. G. chinensis Scop., Drosselheherling. Birma, Südchina. Garrulinae, Heher, Unterfamilie der Eaben. Mit geradem Schnabel, Hierher die Gattungen: 1) Garrulus i^ms., Holzheher (s.Raben, 2), 2) Platy- lophus Sws., Haubenheher mit- einigen grossen Federn am Hinterkopfe und starken Mundwinkelborsten. P. galericulatus Cur. Schwarz mit je einer weissen Halsquerbinde. Java. 3) Cyanocitta (s. d.), Schopfheher, Blauheher. 4)Cyano- polius J5jo., Blauelstern. Elsternähnliche Heher ohne Haube, auch in ihrem un- ruhigen Betragen den Elstern ähnlich, stets gesellig lebend. C. cyanus PaU. Asien. C. Cooki Bj). Spanien. 5) Mucifraga Briss., Nusheher (s. Raben, 7). Gartenammer, Ortolan, Emberizia hortulana L. , Süd- und mittel- europäischer Zugvogel. In Deutschland schon selten. Garteugrasmücke, Sylvia hortensis Beckstein , siehe Sänger (unter Grasmücken). Gartenhaarmücke, Bibio hortulanus L., s. Haarmücken. Oartenhüpfer = Erdfloh, s. Haltica. Garteuhumiiiel, s. Bombus Latr. öartenlaubkäfer, Anomala horticola L., s. Blatthorukäfer. Gartenrothschwanz, Ruticulla phoenicura Bp., s. Rothschwänze bei Turdidae. Gartensänger, Hypolais Brehm, Gattung der Sänger (s. d.). Gartenschläfer, s. Myoxus. Gartensehnecke, s. Ackerschnecke. Gartenwegschnecke, Arion hortensis Fer., s. Limacidae. Gartner'sche Gänge, s. Ductus Gartneri. Garzetta Kaup, Subgenus von Ardea mit Ardea garzetta L. Gasteracantha Lair. (Bauchdorn), Gattung der Weberspinnen. Tropische Spinnen; der glatte harte Rücken mit dornähnlichen Fortsätzen. Gasterocoma Gold f., Paläocrinoideengattung (Familie Gasterocomidae). Im Devon der Eifel. Gasteropacha = Gastropacha. Gasterostomum v. Sieb., an die Distomiden sich anschliessende Saug- würmergattung. Mit einfachem, nicht gegabeltem Darm; Mundsaugnapf in die Mitte der Bauchfläche gerückt. Im Darm von Fischen schmarotzend. G. fim- briatum v. Sieb. Körper mit kleinen Stachelchen. Gastornis, s. Yögel (ausgestorbene). Gastraea Haeckel, s. Gasträatheorie. Gastraea Haeckel, hypothetische Gasträadengattung der Gastremaria. Gasträaden Haeckel. Von ihm 1872 zuerst hyjjothetisch für die Gattung Gastraea und deren nächstverwandte Descendenten aufgestellte Classe der Kalk- schwämme, 1876 verwirklicht durch die Ordnung der heute lebenden Physe- marien (Gasträaden der Gegenwart). Ein Mesoderm fehlt gänzlich. Das Ekto- derm im Syncytium mit vielen Kernen. Poren der Leibeswand fehlen ; die ernährende Wasserflüssigkeit strömt durch die erweiterbare und verengerbare MundöflPnung ein und aus. Die amöboid beweglichen Eizellen machen nach der Befruchtung innerhalb des mütterlichen Gastralraumes eine reguläre Furchung durch; es ent- Gasträatheorie— Gastrovascularcanal. * 297 steht erst eine „Archimorula", aus dieser die „Archiblastula" oder „Blasto- sphäre", aus dieser durch Einstülpung die ovale bewimperte Gastrula. Eine zweite Ordnung dieser Classe sind die Gastremaria (s. d.). Gasträatheorie heisst die durch Hiuieij und Koivalewsky angedeutete, durch Haeckel in bestimmte Form gefasste Theorie, nach welcher die -Gastrula (s. d.) die Urform sämmtlicher Metazoen vorstellt, welche somit auf die Gastraea als ge- meinsame Vorfahren zui'ückzuführen seien. — Literatur: Haeckel, Monographie der Kalkschwämme. 1872. Derselbe, Die Gasträatheorie u. s. w. 1873. Derselbe, Die Gastrula und die Eifurchung der Thiere. 1875. Derselbe, Die Physemarien, Gasträaden der GegenAvart. 1876. Derselbe, Nachträge zur Gasträatheorie. 1876. In Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaften. Gastralblatt =: Entoderiii oder Darmdrüseiiblatt. Gastralgoiiatlen Haeckel = Geschlechtsdrüsen der Anthomedusen und Narcomedusen (ursprünglich in der ovalen Magengegend befindlich). Gastralhölile = Gastrovascularraum. Gastralostien, die Mündungen der Radiärcanäle in den Magen. Grastralraum, ventriculus, s. Schlauchthiere, Schirmquallen und Schwämme. Gastraltaschen, > Rpoherfiinllen * Gastralwülste, \ '• «eciieiqualien. Gastremaria Haeckel, Oi-dnung der Gastraeadae (s. d.) , die wohl längst ausgestorbenen, mittelst ihres ektodermalen Wimperkleides frei umherschwimmenden hypothetischen Metazoen umfassend, mit den Gattungen: Gastraea (nackt), Gas- trema (beschalt). Gastrobranchns Bl. = Myxiue L., s. Myxinidae. Gastroeliaeiiidae, Siphoniatenfamilie der Sinupalliata. Schale dünn, gieichklappig, vorne klaffend; Zähne fehlend oder verkümmert, Band klein, äusser- lich; darüber meist eine Kalkröhre, in welcher die Schalen frei oder angewachsen liegen; Mantel bis auf einen Fussschlitz verwachsen; Fuss spitz; Sipho lang ver- wachsen. Gattungen: Gastrochaena Spengl., mit G. clava Lam. (Fistulan a clava ßnii. (Brechites Guett., Clepsydra »Sc/^io«.), Sieb- muscheln, Giesskannen. Gastrocoeli, Gruppe von Belemniten, s. Belemiiitidae. Gastrodela, s. Räderthiere.* Gastrofllamente, s. Becherquallen und Schirmquallen. Gastro^enitalmembran, s. Medusen. Gastropacha Ochs., Glucken, s. Bombycinae. Gastroparietalbänder, s. Armfüsser. * Gastroparietalstraug, funiculus, s. Moosthiercheu.* Gastropelecus Gron., Gattung der Characinidae. Gastrophilus L., Gattung der Biesfliegen (s. d.). Gastrophysa Chevr. (griech. Bauch, Blasebalg), Dickbauchkäfer. Gattung der Blattkäfer. An Ampfern. Gastropoda, s. Seewalzen.* Gastropoda Blv. (ofneeh. Bauch, Fuss), s. Bauchfüsser. * Gastroporen, Röhrenzellen der Gastrozoiden. Gastropteron Aleck, (griech. Bauchflügel). Opisthobranchiatengattung der Philinidae. Gastropyxis Cope, Schlangengattung der Dendrophidae. D. smarag- din a. Westafi-ika. Gastrosteiformes , Stichling form ige, Gruppe der Stachelflosser. Mund klein, Schnauze mehr weniger voi-gezogen; Bauchflosse brüst- oder bauch- ständig; ist ein Stacheltheil der Rückenflosse entwickelt, so besteht derselbe aus isolirten Stacheln. Familien: Stichlinge (Gastrosteidae), Röhrenmäuler (Fistulariidae). Gastrosteus Art., s. Stichling-e. Gastrotriclia Metschn. (griech. Bauchhaarige), s. Ichthidinen. Gastrotropis Fitzing., Echsengattung der Ignanidae (Untergattung der Dactyloa Wagler) . Gastrovascularapparat, s. Yerdauungsorgane. Gastrovascularcanal, s. Hydroiden.* 298 Gastro vascularer Hohlraum— Geckolepidina. Gastrovascularer Hohlraum, s. Yerdaunug-sor^aue und Schlauchthiere. Gastrovaseulartaschen heissen die zwischen den Mesenterialfalten gelegenen Eäume des allgemeinen Gastralraumes bei den Anthozoen. Gastrozoide (griech. Bauchthierartige), Nährthiere der Hydrocoralliae. * Gastrula Hueck., die zweischichtige Darmlarve der Metazoa (s. d.).* Gastrulation heissen speciell die nach vollständig abgeschlossener Eifurchung nächst auftretenden Erscheinungen, allgemeiner die zur Ausbildung der beiden primären Keimblätter führenden Vorgänge. Gastrus = Gastrophilus. Gattenverspeisuug, s. Aiitophag^ie. Gattung, genus, s. Thiersystem. Gaukler, Art der Adler, s. Falconidae. Gaumeu, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Gaumeubeine, ossa palatina, s. Säugethiere (Skelet). Gaumeubögeii, arcus palatini, heissen zwei beiderseits des Gaumen- segels zur Zunge und zur hinteren oder seitlichen Rachenwand hinziehende Schleim- hautfalten mit den Mandeln (tonsillae). Gaumendriiseu , glandulae palatinae, heissen die Schlüpfrigkeit der Mundhöhlenwandung verursachende traubige, gelblich gefärbte Schleimdrüsen (be- sonders am weichen Gaumen). Gaumensegel, weich er Gaumen,pallatum molle, p. pendulum, velum palatinum, eine die Mundhöhle von der Rachenhöhle trennende (bei einigen Säugethieren in der Mitte als kegelförmiges Zäpfchen, uvula, herabhängende), senkrechte, bewegliche Schleimhautfalte an der hinteren Grenze des knöchernen Gaumens. Gaupe = europäischer Luchs (Lyns vulgaris). Gaur, Bo's gaurus, s. Bos. Gavialidae, s. Krokodile. Gavialis Merr., Gaviale, s. Krokodile. Gayal, Bos gazalis, s. Bos. Gazella, Untergattung von Antilope (s. d.). Gazelle = Algazelle, s. Antilope. Gazellenziege, Hircus reversus Gazella, kleinäugige , dickschnauzige, niedrigbeinige , schmächtige Hausziege bei den Völkern am Bahr el Abiad und in ganz Oberguinea und Hochsudan. Männchen und Weibchen mit Hörnern und Kinnbart. Nach Fitzinger eine klimatische Abänderung der Zwergziege (Hircus reversus). Geäfter, Aftern, waidmännischer Ausdruck für die Afterklauen des Hochwildes. Gebäreidechse = Bergeidechse, s. Spaltzü agier. 'Gehärinutter,Fruchtbehälter, uterus, heisst im Allgemeinen der erweiterte dickwandige Theil des Oviducts (Eileiters), in welchem sich das Ei nach der Befruchtung zum Embryo entwickelt. S. Geschlechtsorgane, geschlechtliche Fortpflanzung und bei den einzelnen Thierclassen. Gebari, eine Antilope, s. Calotragus. Gehia, Leach, Gattung der Thalassinidae. . Gebirgsfauna, s. Thiergeographie. Gebirgrassen, s. zahmes Rind. Gebirgsstelze, s. Bachstelzen. Gebiss, s. Säugethiere. Gehreche, Jägerausdruck für den Rüs'sel der Wildschweine. Geburtshelferkröte = Hebammenkröte, s. Alytes und Fesslerkröte. Gecarciuus Leach, Landkrabben, Gattung der Vie reckskrabben (s. d.). Gecinus Boie, Gattung der Spechte. Mit den sog. Grünspechten gegen- über Picus L. mit den sog. Buntspechten. Doch gebraucht man jetzt besser Picus L. für die Grünspechte und Dendrocopus Kocli für die Buntspechte. Geckos, s. Nyctisaura. Gecko Gray = Platydactylus Fitz., s. Nyctisaura. Gecko auritus Latr., s. Phrynocephalus auritus. Geckolepidina Vict. Canis, Unterfamilie der Geckotidae Gray. Geckos Geckolepis — Gehörapparat. 299 mit Schindelschuppen, ohne verbreiterte Zehen. Teratolepis Günther, Gecko- lepis Grandidier, Teratoscincus Straxich. Geckolepis Grandidier, s. Geckolepidina. Geckotidae Gray = Ascalabotae Wiegmann, Haftzeher, Geckos, siehe Nyctisaura. Geestschaf, holsteinisöhes Haideschaf. Gefäss, arterielles, Schlagader, Arterie, heisst jedes das Blut vom Herzen wegieitende Gefäss, s. Blut und Circulationsorgane. Gefäss, venöses, Blutader, Vene, heisst jedes zum Herzen zurück- führende Blutgefäss, s. Blut und Circulationsorgaiie. Gefässblatt Chr. Fander = Gefäss Schicht C. E. v. Baer = Darm- faserblatt aut., das dritte der 4 secundären Keimblätter. Gefässcanäle heissen die Fortsetzungen des Gastrovascularraumes in die ßandtentakel bei Cölenteraten. Gefässe, s. Blnt und Circulationsorgane. Gefässe, Malpighi'sche, vasa Malpighii, s. Insekten.* Gefässhaut des Auges = Chorioidea. Gefässhaut des Fötus der Säugethiere heissen die Dotterhaut, subzonale Membran und die Allantois zusammen, also das Chorion im weitesten Sinne. Gefässhaut des Gehirnes = Pia mater und Plexus chorioideus. Gefässhof, s. Area opaca. Gefässknäuel = Glomerulus. Gefässlamelle, s. Hydroiden.* Gefässnerven, gefässbewegenden Nerven, vasomotorische Nerven heissen die das Gefässkaliber regulirenden , die Musculatur der Blut- und Schlag- adern versorgenden Nerven. Gefässchicht = Gefässhlatt. Gefässsystem, systema vasorum, Kreislauforgane, s. Circnlatiousorg'aue. Gefässtaschen, Mag entaschen, s. Qnallen. Gefieder, s. Vögel. Geflecht, plexus, s. Wirbelthiere (Nervensystem). Gefühlsorg-an, Tastorgan, s. Sinnesorgane. Gegenhauria Agassiz {== Eschscholtzia Kölliker), Ctenophorengattung der Martensidae. Herzförmig, am Trichterpol keine Fortsätze. Gegenophis Peters, Gattung der Cäciliiden, s. Schleichenlurche. Gegenstück, Antimere, s. bilateral-symmetrisch. Gehirn, s. Nervensystem, Wirhelthiere, Säugethiere, Tögel, Kriech- thiere, Lurche, Fische, (sämmtlich unter Nervensystem). Gehirn, kleines, s. Yögel (Nervensystem). Gehirnbalken, corpus callosum, s. Säugethiere (Gehirn). Gehirnhlasen nennt man die ersten Differenzirungen am vorderen Ende des Medullarrohres. Gehirnfurchen, sulci, s. Säugethiere (Gehirn). Gehirnnerven. Man unterscheidet die durchaus sensiblen höheren Sinnes- nerven, welche ohne Verzweigung unmittelbar zu den betreffenden Sinnesorganen laufen (hierher der Eiech- und Sehnerv [1. und 2. Gehirnnerv] und der Hör- nerv [8. Gehirnnerv]), und die den ßückenmarksnerven homologen, sich ver- zweigenden Hirnnerven (hierher der 3., 4. und 5. Hirnnerv, motorische Nerven für die Augapfelmuskeln; der 6. sog. dreigetheilte Hirnnerv, dessen sensible Nerven fast die ganze Empfindung am Kopfe vermitteln, während die motorischen Fasern die Motoren für die Kau-, Gaumen- und Trommelfellmuskeln abgeben; er ist auch in einem Theile der Zunge Geschmacksnerv, hat überhaupt die aus- gedehnteste Wirksamkeit am Kopfe; der 7. Nerv, Antlitznerv; der 9. Hirnnerv, Zungen-und Schlundkopfnerv; der 10. Hirnnerv, der umherschweifende oder Vagus, der vielseitigste von allen; der 11. Hirnnerv, Hypoglossus, wesentlich motorischer Nerv für alle Zungenmuskeln, und der 12. Hirnnerv, Beinerv, Be- wegungsnerv für den Kehlkopf und einige Schultermuskeln). Gehiruschädel, s. Säugethiere (Skelet). Gehirnwindungen, gyri, s. Säugethiere (Gehirn). n^S"^' „+ { s. Sinnesorgane. Gehorapparat, ) 300 Gehörbläschen— Gelenkschildkröten. Grehörbläschen, Otocyste, s. Slnnesorg-ane. Gehörknöchelchen, s. Wirbelthiere (Sinnesorgane). Gehörn, das Geweih des Rehbocks. Gehörnerven, nervi acustici, s. Wirbelthiere (Nervensystem). Gehörorgane, s. Sinnesorgane, Wirbelthiere, Säugethiere, Vögel, Kriechthiere, Lurche, Fische (unter Sinnesorgane). Gehörorgane, tympanale, s. Geradflüg'ler. * Gehörsäckchen = Sacculus, Theil des in 2 Gehör blasen: den Gehör- schlauch (ütriculus) mit den 3 Canälen und das Gehörsäckchen (Sacculus) mit der Schnecke (Cochlea), getheilten häutigen Labyrinths der Wirbelthiere. Gehörsteinchen, s. Wirbelthiere. Geier, s. Raubvögel. Geier der alten Welt, s. Vultarinae. Geier der neuen Welt, s. Cathardidae. Geier, ägyptischer, s. Aasgeier. Geierhussard, Ibicter australis Fjei//.,(Aetriorchis), s. Geierfalken bei Falconidae. Geierfalk, Gerfalk, Gierfalk. Art der Falken, s. Falconidae. Geierfalken, Gruppe der Falconidae (s. d.). Geierperlliühner, Numida vulturina Hardiv., siehe Hühnervögel bei Phasianidae. Geierseeadler, Gypohierax Rüpp., s. Gypohieracidae. Geiervogel, s. Alken. Gelsbrassen, s. Sargus. Geissei, funiculus, s. Hautflügler und Insekten.* Geissei, flagellum, s. Schalenkrebse.* Geisselepithel, s. Epithelien. Geisseifortsatz, flagellum, s. Bauchfüsser.* Geisseihaare, s. Hydroiden.* Geisseikammern, s. Schwämme. * Geisseikrebse = Schizoiioden. Geissein, flagella, s. Infusoria. * Geisseiskorpione, s. Skorpionspinnen.* Geisseltaster, palpus flagelliformis, s. Schalenkrebse.* Geisselthierchen, s. Flagellata Ehrenh. Geisseltragende Infusorien, Mastigophora, s. Flagellata Ehrenb.* Geisselzelleu, s. Zellenlehre. Geistchen, Alucita L., Gattung der Feder motten, s. Alucita. Geize = Gammarus. Gekröpf, Jägerausdruck für den Frass der Raubvögel. Gekröse, Mesenterien, s. Verdauungsorgane. Gekrösefalten, Mesenterialfalten, s. Korjillenpolypen.* Gelada =Dschelada, s. Cynocephalus. Gelbe Körper, eorpora lutea, die umgewandelten Reste der entleerten Graafschen Follikel im Säugethiereierstock. Gelber Dotter, die Hauptmasse des Eierstockseies der meisten eierlegenden Vertebraten, nebst einer kleinen Menge „weissen Dotters", das Deutoplasma (Nahrungsdotter) des Eies zusammensetzend. Gelber Fleck, macula lutea, s. Wirbelthiere (Auge). Gelblinge, Colias Fabr., s. Tagfalter. Gelbmantellori, Domiceila garrula Wayl., s. Loris. Gelbotter, Hoplocephalus (s. d.) = Alecto curtus Günther, Art der Elapidae. Australische Giftschlange. Gelbschnabel-Steinkrähe = Alpendohle, s. Pyrrhocorax bei Raben. Gelbwangen-Kakadu, Plissolophus cristatus Kühl, s. Kakadus. Gelechia ZU., Gattung der Motten (s. d.). Gelechidae, Familie der Motten. Mit den Gattungen Depressaria Haie. und Gelechia ZU. Gelenke, s. Gelenkverbindung. Gelenkhöcker, tuberculum, s. Säugethiere (Skelet). Gelenkknorpel, s. Knorpel. Gelenkschildkröten, Cinixys Beil., s. Testudinidae. Gelenkscluniere— Genickmark. 301 Geleiikschmiere , S y n o v i a , klebriges Secx-et der Gelenkkapseln , um die Berührungsflächen schlüpfrig zu erhalten. (Jelenkverbiiiduiig;, Diar.throsis. Ermöglicht die Bewegung der einzelnen Skeletstücke. Man unterscheidet Fugen, continuir liehe Knochenver- bindungen oder Synarthroses, wenn die Knochen beweglich, Gelenke, dis- continuirliche Knochenverbindungen, wenn die Knochen unbeweglich ver- bunden sind. Die Contactflächen der Knochen sind mit Knorpeln (s. d.) über- glättet. Man spricht von Charniergelenken (Ginglymus), bei welchen die Ge- lenksaxe senkrecht auf der Hauptaxe des Knochens, Rad- oder Rollgelenken (Trochoides), bei welchen die Gelenksaxe mit der Knochenhauptaxe zusammenfällt; bei diesen beiden zeigen die Gelenke cylindrische Flächen; Kugelgelenke (Ar- throdie) mit kugelförmigen Flächen, unvollständige Wechselgelenke (Con- dylarthroses) mit elliptischen oder rundlichen Flächen, Sattelgelenke mit sattel- förmigen Flächen, straffe Gelenke (Amphiarthroses) mit allseitiger Bewegung, aber ganz geringem Excursionsumfange. Gelocus, s. Säng-ethiere (ausgestorbene). (Jelse = Stechmücke. (jemähiiter Hund, kleiner nackter Hund; gedrungener und kürzer als der ägyptische nackte Hund. Gemeine Dogge, s. Dog-gen. Gemellaria SaL\, Gymnolämatengattung der Gemellaridae. Gemellaria implexa Allm., Amme von Gemmaria implexa Älhn., Blumen- qualle der Familie Cladonemidae. Gemmatophora Kaup = Amphibolurus Wagler, Gattung der Baum- agamen. Gemmen = Geschlechtsgemmen, s. Hydromedusen. Gemmulae, Keimkugeln, Keim kör per, die Keime, mittelst deren sich die Schwämme ungeschlechtlich fortpflanzen, s. Schwämme. Gemshock heisst das Männchen der Gemse und Hippotragus (Oryx) capensis Sund. Gemsen, s. Ruplcapra, Gemskug'eln, s. Aegagropllae. Gemüseenle, Mamestra oleracea L., s. Eulen (Hadenina). Gemüsewaiize, Kohlwanze, Strachia oleraceaL., eine Art der Schmuck- wanzen, s. Schildwaiizen. Genae, Wangen, s. Trllobitae und Insekten.* Geneagenese, s. Borstenwürmer.* Geueratio aeqnivoca, s. organische Naturkörper. Generatio parentalis, elterliche Zeugung, ^ Fortpflanzung. Generatio spontanea, Urzeugung, \ '^ Generation, agame ) ^ Gallwespen. Generation, sexuelle, ) * GeneratlonscyclüS, s. Zeugungskreis. Generationswechsel, Metagenesis. Ob auf directem Wege oder erst nach Durchmachung einer kürzeren oder längeren Metamorphose und selbst auch bei der ungeschlechtlichen Vermehrung wird das junge Thier schliesslich dem elterlichen Thiere vollständig gleich. Bei einer Reihe von Thieren aber wird das Junge niemals den Eltern ähnlieh, unterscheidet sich vielmehr nach Bau, Fortpflanzung und meist auch nach seiner Lebensweise von den Eltern; erst in der nächsten oder dritten Generation tritt wieder die ursprüngliche Form auf. Man versteht also unter Generationswechsel einen regelmässig auftretenden Wechsel verschieden ge- bauter und verschieden sich fortpflanzender Generationen. Auf die erste geschlecht- liche folgt eine ungeschlechtliche Generation (Ammen ge n er ation), dann wieder eine dritte geschlechtliche oder noch eine zweite Ammengeneration, so dass also die Aufeinanderfolge: Geschlechtsthier , Amme, Geschlechtsthier , Amme u. s. w. (s. Bandwürmer) oder: Geschlechtsthier, Grossamme, Amme, Geschlechts- thier, Grossamme, Amme u. s. w. (s. Saugwürmer). Siehe ausserdem Fort- pflanzung, Salpen, Medusen, Insekten. Genette, s. Tiverra. Genickmark, s. Athemcentrum. 302 Genitalanhänge — Geomyina. Grenitalanhänge, appendices genitales, s. Insekten.-^ (xenitalband = Genitalsäckchen bei Dicophoren, Gastrogenitaltasche bei Calycozoen. Genitajbläsclien = Genitalsäckchen. Genitalfalte, s. Genitalhöcker. Genitalhöcker, Genitalfalte, heissen die ersten Anlagen der äusseren Ge- schlechtsorgane. Genitalkrausen heissen die krausen- oder guirlandenförmigen Geriitalorgane der Acalephen. Genitalkreuz, s. Sehirniqnallen. Genitalorgane = Geschlechtsorgane. Genitalplatte, s. Seesterne.* Genitalsäckchen 0. u. R. Herttvig heisst der sackai-tige, mit Mesenterial- taden besetzte, in die Subgenitalhöhle hineinragende Entstehungsort der weiblichen Geschlechtsproducte bei den Discophoren. GenitahYülste, s. Arinfüsser.* Genitalzelle, die Zelle, auf die man bei vielen Wirbellosen die erste Anlage der künftigen Geschlechtsorgane zurückzuverfolgen vermochte, durch deren fort- gesetzte Theilung die sämmtlichen Keimzellen entstehen. Gennaeus Wür/L, Subgenus von Euplocamus Temm. mit dem Silber- fasan (G. nycthemerus L.) und Graufasan (G. Andersoni FAliot), siehe Phasianidae bei Hühnervögel. Genns, Gattung, s. Thiersystem. Genyoroge Cantor, Gattung der Barsche. Längliche Stachelflosser mit einer meist zehn- bis elfstachligen Rückenflosse, gesägtem Vordeckel (mit einem tiefen Einschnitte zur Aufnahme eines Dornes des Zwischendeckels), in beiden Kiefern zwischen den bürstenförmigen Zähnen Hundszähne. 19 Arten, deren Fleisch ge- gessen wird. Geochelone, s. Testudo L. Geocichla Kühl (griech. Erddrossel), Grunddrosseln, Gattung der Tur- didae. Unterscheiden sich von den Drosseln der Gattung Turdus durch eine über die Unterseite der Schwingen verlaufende weisse Binde. G. citrina La?., Gattung dei- Geomyidae (Saccomyidae5ofi/-(?). j Schneide- zähne (oben median gefurcht), — Backenzähne (querelliptische Schmelzprismeu). Dickhalsige, grossköpfige, unbeholfene, nach Art der Maulwürfe unterirdisch von Wurzeln lebende amerikanische Nager mit kürzeren Hintergliedmassen, starken Krallen an den Vorderfüssen. Hierher: G. bursarius Eich., Taschenmaus, G o f f e r. Nordamerika. Geoiiemertes Semper, Gattung der Nemertidae. Hermaphroditische, dreh- runde, landbewohnende Schnurwürmer, vorne abgestutzt, hinten spitz, mit meh- reren von Pigmentbechern umgebenen Augen; Schlund mit zottenartigen Aus- stülpungen. G. palaeensis Kennel. 5 cm. Auf den Pelewinseln im stillen Ocean. Geoneinertidae, Erdnemertiden, s. Geonemertes. Geophila Ferrusac (griech. landliebend) = Stylommatophora A. Schmidt, ünterabtheilung der Lungenschnecken. Mit den am Lande lebenden Formen. Die Augen an der Spitze der grösseren Fühler. Geopliilidae, Familie der Tausendfüsser. Sehr lange, wurmförmige, augenlose, träge Chilopoden mit kurzen 14gliedrigen Fühlern, dreigliedrigen Lippentastern, 31—173 Rückenschildern, ebensoviel Bauchschildern und Beinpaaren. Gattungen: Geophilus LeacJi, Scolioplanes Mein., Himantarium C. Koch. Geophis Wagler, Erdschlangen, Gattung der Zwergschlangen (s. d.). Geopitlieci Geoffr. = Anetura (s. d.). Geoplanidae, Familie der dendi'ocölen Strudelwürmer. Körper lang- gestreckt, abgeflacht, höhlig; Landbewohner. Gattungen: Geoplana Müller, Rhynchodesmus Leicly, Geodesmus Metschn. u. s. w. Geopsittacus Gould (griech. Erdpapagei), Höhlen papageien^ Gattung der Stringopidae. Gedrungene Papageien mit überaus dickem Kopfe, kurzen, am Ende zugespitzten Schwanzfedern. Einzige Art: G. occidentalis Gould. Vorwiegend grün mit schwarzer Zeichnung, unten einfarbig gelb. Süd- und West- australien. Georliyssus Latr., Käfergattung der Parnidae (s. d.). Greorychida, s. Wurfmänse. Georychus IlUger = Bathyergus Waterhouse, Erdgräber, Gattung der Wurf mause. Maulwurfartige Nager Südafrikas mit sehr kleinen Augen, äusserlich nicht sichtbaren Ohren, kurzen fünfzehigen, kräftigen Beinen, ungefurchten oberen Schneidezähnen, -j gewurzelten, schmelzfaltigen Backenzähnen. An den Vorder- füssen ist die zweite Zehe am längsten ; die Krallen der Vorderfüsse zum Graben zu kurz. Art: Blässmoll, Capischer Erdgräber (G. capensis Wiegmann). 22 — 25 cm. Bräunlich mit Grau gemischt; an den Seiten heller; unten schmutzig- weiss; Schnauze weiss, Gesicht schwarzbraun mit zwei weissen Flecken. Li Feldern und Gärten sehr schädlich. Gräbt mit den grossen Nagezähnen. Am Cap. Geositta Sws. , Erdkleiber, Gattung der Baumsteiger. Den Arten von Furnarius nächststehend, mit langen, fast bis zum Schwanzende reichenden, spitzen Flügeln. Hierher u. a.: G. cunicularia Vieill., Lf erwipp er, lerchen- gross, isabellenfarben. Geospiza Goiäd (griech. Erdfink), Stummelfinken, Gattung der Kern- knacker. Sperlings- bis zeisiggrosse Finkenvögel mit sehr kurzem Schwanz und stark eingedrückten Schnabelseiten. Auf den Galopagos- und Chataminsehi. G. strenua Goidd. Schwarz. Geotlilypis Cah., Gattung der Sylvicolidae. Kleine Vögel mit flachem oder an der Basis breitem, gegen die Spitze seitlich compressem Schnabel, Schnabel- borsten vo]i massiger Stärke. G. vermivorus Vieill. Brasilien. Geotriton Tsch. = Spelerpes Bafinisque. Geotrocliiis Hasselt , Landschnecken, zur Gattu^ng H e 1 i x im weiteren Sinne gehörig. (ieotrupes Latr.., Mistkäfer, s. Blatthornkäfer. Geotrygon Gosse, Gattung der Geotrigonidae. Hierher: G. cyano- cephala L. (Starnoenas), Eebhuh ntaube. Von den Antillen. G. cruen- 304 Geotrygonidae — Geradflügler. tata Latr. (Phlogoenas), Dolchsticlitaube. Von den Philippinen. G. cris- tata Tem. Jamaica. S. auch Braiidtaube. Geotrygonidae (griech. Erdtauben), Lauftauben, Familie der Tauben. Die Tarsen verhältnissmässig hoch, länger als die Mittelzehe; nicht nur der Lauf, auch das Fussgelenk befiedert; die grössten Tauben. Gattungen: Goura, Otidi- phaps, Geotrygon. Geotrypus Pomel, ausgestorbene Gattung der Maulwürfe. Miocän. Gepanzerte Ganoideen, s. Fische (ausgestorbene). Gepard, s. Felis. Gepliyrea Quatr. (griech. Brücke, Damm), s. Sternwürmer.* Gephyrea achaeta, s. Sternwürmer, borstenlose.* Gephyrea chaetifera, s. Sternwürmer, borstentrag'ende. * Gephyrea inermia, s. Sternwürmer, borstenlose.* Geradflügler, echte (Orthoptera genuina), Unterordnung der Gerad- flügler. Vorderflügel schmal, derb, pergamentartig; HinterflügeL dünn und breit, nach der Länge faltbar. $ meist mit Legescheide; durchaus Landbewohner. Gruppen: Cursoria, Gressoria, Saltatoria — Literatur: Brunner von Wattenwyl , Pro- dromus der europäischen Orthopteren. Leipzig 1882. Geradflügler, netzflügelige (Orthoptera pseudoneuroptera), Unter- ordnung der Geradflügler. Flügel dünnhäutig, gleich gestaltet, meist nicht faltbar; Land- und Wasserbewohner. Gruppen: Blasenfüsse, Physopoda; Nager, Corrodentia; Amphibiotica. Geradflügler (Orthoptera Oliv., Synistata Fahr., Odonata Fahr.), Ord- nung der Insekten mit beissenden Mundtheilen , 2 ungleichen oder gleichen' geäderten Flügelpaaren und unvollkommener Metamorphose, in den übrigen Merk- malen jedoch weit abweichend in Körperbau und Lebensweise. Der Kopf ist gross, die Fühler sind lang und vielgliedi-ig , die Augen paarig ; die Mundtheile dienen zum Kauen und Beissen , die Oberkiefer sind gezähnt , die Unterlippe besteht aus zwei getrennten Hälften, desgleichen die Zunge, die Laden und oft auch die Träger; die äusseren Laden sind helmförmig (Ulon ata i^air.), die Vorderbrust ist gelenkig beweglich; die Flügel sind oft gleichgestaltet, netzig, oft sind die Vorderflügel pergamentartig, dick, die Hinterflügel zusammenleg'bar ; die Beine sind sehr ver- schieden gestaltet, die Tarsen haben 2 — 5 Glieder. Der Hinterleib ist sitzend und endet mit Zangen oder Fäden , meist hat er 10 Segmente ; insbesondere sind die Endsegmente des Weibchens stets ausgebildet und bilden häufig eine Legescheide. Das Nervensystem ist langgestreckt, oft gewunden, das Subösophagealganglion ist klein; ferner finden sich 3 Brust- und 6 — 8 Hinterleibsganglien; von Sinnesorganen finden sich manchmal „tympanale" Gehörorgane. Der Verdauungscan al ist kui'z und besteht aus Speiseröhre, Kropf, einem mit Chitinspitzen versehenen Kaumagen, einem Chylusmagen mit oft 2 seitlichen Blinddärmen und 6 — 9 Drüsen und dem Enddarm mit kurzen und zahlreichen Malpighi'schen Gefässen ; die Speicheldrüsen sind sehr umfangreich. Die Nahrung besteht in Früchten und Blättern ; einige sind carnivor. Das Tracheensystem besitzt blasige Erweiterungen und 10 Stigmen- paare; das 1. und 2. liegen am 2. und 3. Brustsegmente. Die Geschlechtsdrüsen be- stehen aus einer grossen Zahl von Eiröhren und Hodenschläuchen mit mächtigen Drüsen ; die Begattungstäsche fehlt. Die Geschlechter unterscheiden sich äusserlich durch den Besitz von Copulationsorganen und Legescheiden, sowie durch die Form des Hinterleibs, die Grösse der Flügel (Schaben) oder deren Mangel (Schaben, Termiten) , sowie durch den Besitz eines Stimmorgans , das den Weibchen meist fehlt. Die Begattung erfolgt wiederholte Male ; meist herrscht Polygamie. Die Eier werden in die Erde, an feuchte Orte, ins Wasser gelegt, die Entwicklung dauert oft mehrere Jahre. Die Larven unterscheiden sich durch den Mangel von Flügeln, die erst nach der 4. Häutung erscheinen; höchstens sind Flügelstummel vor- handen (Nymphe); auch besitzen sie meist weniger Fühlerglieder, weniger Hornhaut- facetten und je nach der Lebensweise provisorische Einrichtung zur Athmung oder Ernährung. Von besonderen Lebenserscheinungen ist die Erzeugung von Tönen und Geräuschen behufs Anlockung zur Begattung hervorzuheben. Die Geradflügler sind Landbewohner oder leben amphibial; sie sind über der ganzen Erde verbreitet, doch in wärmeren Landstrichen zahl- und formenreicher als in den kälteren ; fossile Gerardidae— Geschlechtliche Fortpflanzung. 305 Eeste finden sich bereits im Devon und im Carbon ; sie ähneln den Tausendfüssern ausserordentlich. Man kennt über 5000 Arten und theilt sie in 2 Unterordnungen : 1) Echte eigentliche Geradflügler, Orthoptera genuina. 2) Netzflügelige Oeradflügler, 0. Pseudoneuroptera.* Gerardidae, Familie der Hornkorallen. Polypen mit 24 cylindrischen, abwechselnd langen Tentakeln und mit 24 gut entwickelten Septen. Gerber := Walker, s. Blatthoriikäfer. Gerl)illus Derm., Gattung der Muridae. — oben gefurchte Schneidezähne, ■j- Backenzähne (Schmelzlamellen quer), Oberlippe behaart, seicht gekerbt, Schwanz behaart. Hierher: G. pyramidum F. Citv., Pyramidenmaus. 13 — 15cm. Gerces Cuv., Stach elflosser, Gattung der Pristipomatidae (s. d.). Germarium, Keimstock, s. Strudelwürmer.* Geroiiospizias ^5'//. (Kranichsperber), Sperberweihen, den Habichten nahestehende Falconidae mit sehr kurzer Aussenzehe und kurzer Befiederung der Schenkel. Hierher: G. niger Du Bus, schwarzer Sperberweih. Schwarz, mit 2 weissen Schwanzquerbindeu. Südamerika. Gerrhoiiotiis Wiegm. (E\g ari a Baird u. öir.), Gattung der Ptychopleurae. Amerikanische Echsen mit 4 kurzen fünfzehigen Füssen, Rückenschuppen mit wulstigem Kiel , Schwanz dornenlos, Zähne einfach cylindrisch. Gerrhosaurus Wiegm., Gattung der Ptychopleurae. Afrikanische Echsen. Von Gerrhonotus durch das Vorhandensein deutlicher Schenkelporen unterschieden, Zunge schuppig. Gerris Fabr., Raubwanzen, Gattung der Schreitwanzen. Gerstenaiiimer = Emberiza luiliaria L. Gerstenüiegre, s. Acalypterae. Geruchsgrubeu, ,„ , . { s. Sinnesorgane. Geruchsnerv, nervus olfactonus, \ " Geruchsorgane, s. Siimesorgaiie , Wirbelthiere, Säugethiere, Tögel, Krieehtliiere, Lurche, Fische (unter Sinnesorgane). Geruchsplatte, s. Rippenquallen. • Geruchssinn, s. Sinnesorgane. Gervillia Defr., Gattung der Vogelmuscheln, s. Heteromyaria. Geryillienbänke, s. Muschelthiere.* Gerygone Gonld, Laubschnäpper, Gattung der Muscicapidae. Kleine laubsängerähnliche, flachschnabelige Vögel Australiens und der malayischen Inseln. Mit stark verwachsenen Zehen. G. chloronotus GouhL Geryones Haeck., ) ^ Carmarinidae. Geryonia Haeck., ) Geryonidae, Familie der Kolbenquallen (Trachomedusae). 4 oder 6 Radialcanäle, (ausserdem oft blinde sog. Centripetalcanäle); Magen kurz, glocken- förmig, am Ende eines langen Magenstiels. Gattungen: Liriantha Haeckel , Li- riope Less., Carmarina Haeckel, Geryonia Per. u. Less. Geryonopsidae, Familie der Hydroiden. Gesäms, kleinste Brut von Edelfischen, die in den Handel kommt. Geschichte der Zoologie, s. Zoologie. Geschichtetes Epithel, s. Epithelien. Geschlechtliche Fortpflanzung. Diese setzt das Vorhandensein zweier verschiedener Fortpflanzungszellen voraus, deren eine das Ei, die andere die Samen- zelle genannt wird. Erst wenn deren Vereinigung (Conjugation) erfolgt, ist der Grund zur Bildung eines neuen Individuums gelegt; die Eizelle beginnt sich welter zu entwickeln, in Embryonalzellen zu theilen und aus diesen den neuen Organismus aufzubauen. Die Eizelle ist analog anderen Zellen (s. Zellenlehre) gebaut; ihr Zellkörper heisst Dotter, ihr Kern Keimbläschen, ihr Kernkörperchen Keimfleck, ihre Zellhaut Dotterhaut, die grösseren und kleineren, häufig gelb- gefärbten, meist rundlichen Beimischungen im protoplasmatischen Dotter Dotter- kugeln, Dotterkörperchen, Dotterkörner oder im Gegensatze zum Protoplasma Deutoplasma (diese nehmen an der Lebensthätigkeit des Eies nur insofern Theil, als sie als angesammeltes Ernährungsmaterial für das sich entwickelnde Individuum dienen). In der Regel erscheint die Eizelle von flüssigen oder festen Hüllen oder Knawer, Handwörterbuch der Zoologie. 20 2Qg Geschlechtsdimorphismus — Geschlechtsindividuen. Schalen zum Schutze umgeben, die man dann mit der Eizelle kurz als Ei zusammen- fasst. — Die Samenzelle (das Samenkörperchen) erscheint in der Eegel als kleine Zelle (Köpfchen) mit fadenförmigem Schwanzfaden (Samenfaden); mit Hilfe der peitschenden Bewegung des Samenfadens gelangt die Samenzelle in das Ei und gibt durch Conjugation mit demselben die Anregung zur Weiterentwicklung; ihrer Locomotion wegen hielt man die Samenkörperchen für Thierwesen (Sperma- tozoen, Samenthierchen). Dieses Eindringen der Samenzelle in die Eizelle nennt man Befruchtung; äussere, wenn die Vereinigung von Samen- und Eizelle ausserhalb (s. Fische), innere, wenn sie innerhalb des Thieres erfolgt. Die Ueber- tragung von Samenzellen seitens des Männchens erfolgt bei der Begattung. Die Befruchtung muss geschehen entweder vor der Bildung einer Schale um die Ei- zelle, oder es müssen eigene Oeffnungen, Mikropyle, zum Durchtritt der Samen- fäden in der Eischale vorhanden sein. — Sowohl die Eizellen als die Samenzellen werden durch Umbildung einer epithelialen Zellschicht (Keimepithel) gebildet, welche Schicht bei niederen Thieren sich fast auf jede Stelle des Epithels der Leibes- höhle erstrecken kann , meist aber auf einen engeren Umkreis beschränkt bleibt und als eigenes Organ, Geschlechtsdrüse, entwickelt erscheint. Je nachdem nun das Keimepithel eines und desselben Individuums bloss Eizellen oder bloss Samen- zellen oder Eier- und Samenzellen zu erzeugen im Stande ist, nennt man das be- treffende Individuum Weibchen (mit dem Zeichen der Venus 9)) Männchen (mit dem Zeichen des Mars (j^) oder Hermaphroditen, Zwitter $); (über die sog, secundären Geschlechtscharaktere der Männchen und Weibchen siehe unter Dimor- phismus). Beschränkt sich im ersten und im zweiten Falle das Keimepithel auf ein besonderes Organ, so heisst dieses Eierstock oder Ovarium bei den Weibchen, Hoden oder Testis (Testiculus) bei den Männchen. Ausser diesen die Ei- und Samenzellen erzeugenden Organen finden sich aber bei Männchen und Weibchen noch die sog. ausführenden Geschlechtsorgane; der die Samen- zellen nach aussen führende Canal heisst Samenleiter (Vas deferens), der die Eier nach aussen leitende Canal Eileiter (Oviduct). An dem Samenleiter sind ver- schiedene Drüsenbildungen zu erwähnen: 1) Die Prostatadrüsen, deren flüssige Absonderung mit den Samenzellen vermischt den Samen oder das Sperma bilden und den Zweck haben dürfte , die Samenzellen einige Zeit lang am Leben zu er- halten. 2) Die Spermatophoren, welche (s. Gliederthiere, Tintenfische, Würmer) ein schnell hart werdendes Kittsecret absondern, mittelst dessen mehrere Samenzellen zu einem oft complicirt gebauten Bündel verpackt werden, in welcher Form sie dann in den Körper des Weibchens gelangen, o) Eigene Aussackungen (Samenblase, Vesica seminalis) zu längerer oder kürzerer Aufbewahrung fertiger Samenzellen, oft mittelst kräftiger Musculatur des letzten nach aussen leitenden Theiles des Samenleiters (Ductus ejaculatorius) zum Ausspritzen des Samens befähigt. Auch bei dem Eileiter treten noch mancherlei Einrichtungen hinzu. In vielen Fällen ist ein bestimmter Abschnitt des Eileiters zur Beherbergung der Eier für längere Zeit befähigt (Eierhalter), in dem die Eier auch ihre ganze Entwicklung durchmachen können (Uterus, Fruchthalter). Dann können dem Eileiter eigene Eihülldrüsen anhängen, welche flüssige oder erhärtende Secrete zur Bildung von Schutzhüllen oder Eischalen absondern. Oft sitzt auch dem Ei- leiter ein gestielter oder ungestielter Sack, Same ntas che (Receptaculum seminis) auf, welche die Samenzellen aufbewahrt, bis Eier durch den Eileiter treten und nun befruchtet werden können. Der bei der Begattung zur Aufnahme der männ- lichen Copulationsorgane dienende letzte Abschnitt des Eileiters heisst Scheide (Vagina). Sind bei den Zwitter thieren die Canäle für die Absonderung der Ei- und Samenzellen nicht getrennt , sondern ist für beide ein gemeinschaftlicher Canal vorhanden, so heisst dieser der Zwittergang. (Siehe auch Brutpflege. Genaueres bei den einzelnen Classen und Abbildungen im Anhange.) Geschlechtsdimorpliismus, s. Fortpflanzang'. Gresclilechtsdrüse, s. geschlechtliche Fortpflanznng. Gesclileclitsgemmeii, medusoide = Gonophoreii. Geschlechtsgeneration, s. Hydromednsen. Geschlechtsindividuen heissen die die Geschlechtsproducte erzeugenden Individuen des Thierstockes der Hydroiden, s. d. und Thierstöcke. Geschlechtsorgane — Gewehre. 307 Geschlechtsorgane, s. geschlechtliche Fortpflanzung, Wirbelthiere, Säiigethiere, Vögel, Kriechthlere, Lurche, Fische. Oeschlechtsorgane, ausführende, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Geschlechtspolypen, Gonopolypi, s. Hydroinednsae. * Geschlechtsporus, porus genitalis, s. Wirbelthiere. Geschlechtsthier, s. Fortpflanzung (Generationswechsel). Geschleif e, Eöhren, Einfahrten nennt der Jäger die Eingänge zum Dachsbau. Geschlossenes Blutgefässsystem, s. Circulationsorgane. Geschmackskuospen, Schmeckbecher, ) munp^nra-^np Geschmacksnerv, nervus glossopharyngeus, S »»""♦^^«rgane. Geschmacksorgane, s. Nervensystem, Sinnesorgane, Wirbelthiere, Säugethiere, Tögel, Kriechthiere, Lurche, Fische. Geschmackssinn, s. Sinnesorgane. Gesellschaftsvögelchen, s. Habropyga. Gesenitz = Gängling. Gesetz M. Edwards betrifft den Entwicklungsgang der Gekrösfalten und Fühler bei den Korallenpolypen (s. d.). Gesicht, facies, s. Insekten.* Gesichtsschädel, s. Säugethiere (Skelet). Gesichtssinn, s. Sinnesorgane. Gesichtswinkel, s. Mensch. Gesichtswinkel, Camper scher, s. Camper'scher Gesichtswinkel. Gespenstasseln = Skeletkrebse (Caprellidae). Gespensterthier, s. Tarsius. Gespenstheuschrecken (Phasmidae, Spectra, Stabheuschrecken), Familie der Gressoria. Körper langgestreckt, linear, mit dünnen Beinen und Haftlappen an den Füssen; Flügel fehlen häufig ganz. Die Eier werden einzeln von je einer festen gedeckelten Kapsel umschlossen. Träge, grosse, pflanzenfressende Insekten von oft abenteuerlichsten Formen. Leben namentlich in den Tropen und ähneln dürren Zweigen oder trockenen Blättern aufs auffälligste. Hierher : 1) B a- cillus Latr. Männchen und Weibchen ungetlügelt. Lang, dünnbeinig. Fühler kürzer als der Mittelleib, dick. Südeuropa. 2) Bacteria7^« s. Hylobates. Gibbons, ) (jibhulinsi Beck, Gattung der Landschnecken (Gruppe Stylomatophora agnatha), der Gattung Pupa ähnlich. Nur auf den Inseln Eeunion, Mauritius und ßodriguez, in zahlreichen Arten. Gichtwespeii, Foenus Fabr., Gattung der Hungerwespen (s. d.). Giebel = Karausehen. Gieben, s. Blicke. Gieniimschelii, Chamidae, Familie der Integripalliata. Schale ungleich- klappig, dick, ungleichseitig, Schloss mit starken Zähnen. Gattungen: Chama L., Diceras Lain.* Gierfalk = Geierfalk. Giessbeckenknorpel, s. Säugethiere (Athmung). Giesskaunennnischel, s. Aspergillum bei Gastrochaeuidae.^ Giftdrüse, s. Kriechthiere. Giftdrüsen, s. Verdanung'sorgane, Fische (Körperbedeckung) und Gliederfüsser. Giftige Fische, s. Fische (Lebensweise). Giftmilbe = Giftwanze. Glftorgan, s. Fische (Lebensweise). Giftschnecken, Pfeilzüngler, s. Toxoglossa. Giftstachel, telson, s. Skorpione. Giftstachelflsche, s. Synanceia. Giftwanze von Miana, s. Argas und Zecken. Giftzähne, s. Kriechthiere (Zähne) und Schlangen. Gigaiitostraca, Unterclasse der Krustenthiere. Cephalothorax schildförmig verbreitert, oft mit flügeiförmigen Seitenfortsätzen, grossen seitlichen und kleinen medianen Augen; Hinterleib langgestreckt, mit vielen Segmenten und flachem (Trilobitae) oder stachelförmigem Telson. Vor dem Munde steht ein Bein- (Fühler-) Paar, das vom Gehirn aus innervirt wird; hinter diesem liegen 4 — 5 Beinpaare mit breitflächigen Hüft- (Kau-) Gliedern. Die meisten Formen sind fossil. Man rechnet hierher die Ordnungen: Merostomata Dana und Schwertschwänze (Xiphos- ura Latr.), sowie fraglich die Trilobitae Walch. Gilbvögel = Trupiale, s. Icterus. Gimpel, Pyrrhula Cuc, Gattung der Finken (s. d.). Gimpelheher, Brachyprorus Cab., Struthidea Gould, Gattung der Raben. Kurz- und schwachschnäbelige (Schnabelspitze etwas abwärts gebogen) heherähuliche, graue Vögel Australiens. Backen in einer Zweiggabel mit Hilfe des Speichels aus Lehm ein halbkugelförmiges Nest zusammen. Brachyprorus cinereus Gould. Giinpeltaiibe, prächtig metallglänzende und irisirende Luxustaube. Ginglymi (griech. Thürangel) ^= Charniergelenke, s. Gelenkverbindung. Ginsterblattfloh, s. Psylla. Ginsterkatze, s. Yiverra. Gintzen, s. Grübelmücken. Girafl'a, s. Giraffen. Giraffen, Devexa, Camelopardalida, Familie der Wiederkäuer. Zwei- hufer mit sehr langem Hals , langen Vorderbeinen , viel kürzeren Hinterbeinen, daher abschüssigem Rücken, ohne obere Schneide- und Eckzähne, mit 6 Backenzähnen in jedem Kiefer, ohne Afterzehen , Klaviendrüsen und Thränengruben , mit kurzen Stirnzapfen, die von behaarter Haut überkleidet sind und zu denen beim Männchen noch ein Stirnhöcker hinzukommt, mit sehr beweglicher^ als Greiforgan fungirender Girlitz— Glasschwämme. 309 Zunge. GatttiDg: Camelopardalis mit der Art Giraffe (C. giraffa Gmelin). Sm Schulterhöhe, 5 — 6m Hölie am Kopfe; 2,25m Rumpflänge; Weibchen etwas kleiner; Schwanzlänge 1,1m, davon 30cm auf die Haarquaste; 500kg schwer. Gelblichweiss mit zahlreichen braunen Flecken. Wirft nach 1-Amonatlicher Trag- zeit ein Junges. In kleinen Trupps im mittleren und südlichen Afrika. Von Gras und Laub der Mimosen sich nährend. Das Fleisch wird gegessen, das Fell vei-- schieden verwendet. (ürlitz, Serinus hortuJanus Koch^ s. Finken. Gitterflügler, s. Neuroptera L. Gitterkiigel, ( '• «»«»o^ana. Gitterkiigelradiolarien, gesellige, Collosphaeridae, s. Collosphaera. Gitterschlang'e, Python leticulatus Gray, s. Pythonschlang'en. Gitterschiieckeii, Cancellaridae, Familie der Prosobranchiata. Schale eiförmig bis thurmförmig, meist gegittert, ohne Deckel. Hierher u. a.: Cancellaria Law. Nabel spaltförmig, Spindel mit Falten. 115 lebende Arten. C. reticulata Lam., gemeine Gitterschnecke. Im südlichen atlantischen Ocean. Gitterthierchen, s. Radiolaria Müll* Glacialzeit, Eiszeit, s. Thierg^eographie und Paläontologie. Gladiograptidae, ausgestorbene Familie der Graptolithidae (Gruppe Retioloidea). Glandina, s. Agnatha. Glandula parotis, Ohrspeicheldrüse, s. Säugethiere. Glandula pinealis, penis cerebri, sog. Zirbeldrüse, durch Aus- stülpung des Zwischenhirns sich entwickelnd, s. Conariiim. Glandula snblingnalis, Unterzungendrüse, } ^j.. ., . Glandula submaxillaris, Unterkieferdrüse, \ ^- »an^einiere. Glandulae aeinosae, aeinöse Drüsen, s. Drüsengewebe. Glandulae Cowperi, s. Cowper'sche Drüsen. Glandulae odoriferae, s. Stinkdriiseu. Glandulae palatinae, s. Gaumendrusen. Glandulae tubulosae, röhrenförmige Drüsen, s. Driisengewebe. Glans penis, Eichel, s. Säugethiere (Geschlechtsorgane). Grlaiizfasane, Lophophorus Temm., Gattung der Phasianidae, siehe Hülmervögel. (xlanzkäfer, Nitidulidae, Familie der Pentamera (s. d.). Glanzköpfe, s. Archegosauria. Glauzkukuke = Goldkukuke, Chrysococcyx Briss., s. Kukiike. Glanznattern, Dendrophis Boie, Gattung der Baumschlangen, Den- drophidae (schlanke, lang- und schmalköpfige Schlangen mit vorspringender, stumpf abgerundeter Schnauze , sämmtlich glatten Oberkieferzähnen , mit den Gattungen: Dendrophis Boie , Ahaetulla Gray). Die Schuppen der Rücken- mittellinie vergrössert, die Oberkieferzähne gleichlang. D. picta S'cä/''(7. Ostindien. Glanzschleichen, s. Scincoidea. (xlaiizspitzschlange , Dryophis fulgidus Wagler, Art der Peitschen- baumsch langen. Glanzstaare, Lamprocolius SundevilU, Gattung der Staare (s. d.). Glanzvögel, s. Galbulidae. Glaphyrophis Jan. ^= Coronella Law., Gattung der Nattern (s. d.). (xlareola Briss., Brachschwalben, Steppenschwalben, Gattung der Regenpfeifer (s. d.). Glasaale, s. Leptocephaliden. Glasflügler, Sesiina, Gi'uppe der Holzbohrer (Xylotropha) (s. d.). Glaskörper, corpus vitreum, s. Wirbelthiere (Auge). Glasschleiche, Ophisaurus ventralis />a2«/., Gattung der Seitenfaltler (Ptychopleurae). Nordamerikanische Echsen. S. Zonuridae. Glassclmecken, Vitrina Drap., Gattung der Schnirkelschnecken (s. d.). Glassclnvämme , Hyalospongia = Hexactinellidae, Ordnung der Schwämme. Arten mit sechsstrahligen Kieselnadeln, die ein festes Skelet oder Gittergerüst bilden; oft auch einzelne Nadeln dazwischen. Einzige Familie: Eu- plectellidae mit Euplectella Ow. und Hyalonema Gr. 310 Glattaale— Gliederfüsser. Griattaale, s. (xymnotiden. Glattl)ieneii , Sphecodes Latr. (Dichroa Germ). Eotlibäuchige , wenig behaarte Andreniden, nach Smith keine Schmarotzer, wie man bisher glaubte. Glattbutt, Rhombus laevis Bond., s. Plattfische. Glattdick, s. Glattstör bei Störe. Glatte Muskelfasern, s. Muskelgewebe. Glattgeckos, Thecadactylus Cuv., Gattung der Nyctisaura. Der Daumen nagellos; die Nägel der anderen Zehen werden von einer die queren Sohlenplatten theilenden Längsfurche aufgenommen. T. laevis. Südamerika. Glatthaie, s. Galeus und Mustelus. Glattnasen, Gymnorrhina, Gruppe der insektenfressenden Fleder- mäuse. Die Nase bleibt glatt und zeigt nur einen blättrigen Besatz. Die Backen- zähne haben w-förmige Leisten. Lassen stark pfeifende Töne hören. Familien: Vespertilionidae, Molossidae, Taphozidae. Glattnattern, s. Coronellinae und Nattern. Glattroche, Raja batis L., s. Rajidae. Glattstör, Acipenser giaber Fitz., s. Störe. Glattwale, Balaenida, Familie der Bartenwale (s. d.). Glaucidinm Boit^, Gattung der Tageulen, s. Eulen. Glaucina, Gruppe der Ceratobranchiata (s. d.). Glaucopinae, Lappenvögel, Unterfamilie der Paradiesvögel. Mit einem Paar nackter Hautlappen jederseits an der Schnabelbasis, kurzer, sammtartiger Zügelbefiederung, ohne Schmuckfedern. 1) Glaucopis Gmel., Lappenkrähen. Kurz- und dickschnäbelige , krähenartige Vögel mit stufig gerundetem Schwanz. Neuseeland, 2) Creadion Vieill., Lappenstaare. Spitz- und schlankschnäbelige, staarartige Vögel mit gerundetem oder geradem Schwanz. Neuseeland. C. acuti- rostris Gould, Hoflappenvogel; C. carunculatus Gm. Glaucus Forst., Gattung der Aeolidiidae. Nackte, im offenen Meere schwimmende Schnecken. Gleichflügler, Homoptera, s. Cicadeu. Gleichfüsser = Asselkrebse. Gleichklappig, gleichschalig, aequivalvis, heissen jene Muscheln, deren rechte und linke Schale spiegelbildlich gleich sind; ungleichklappig, inaequi- valvis, wenn die eine Schale grösser oder mehr gewölbt ist. Gleichseitig, aequilatera, ist eine Muschelschale mit ziemlich gleich ge- staltetem vorderen und hinteren Ende ; im Gegentheile heisst sie ungleichseitig, inaequilatera. Gleichwarme, homotherme Thiere, s. Wirbelthiere (Blutgefässsystem). Gleitaare, s. Elanus bei Falcouidae. Gleuodinium Ehrenbg., Gattung der Dinoflagellaten. Mit rubinrothem Augenfleck in der hinteren Körpei'hälfte, Gletseherfloli, Desoria glacialis Nie, s. Spring-scliwänze. Gletscherg-ast, Boreus hiemalis L., s. Schnabelflieg'eu. Glied, Segment, s. bilateral-synimetrisch. Gliederborsteu, s. Borstenwürmer. Gliederfüsser, Arthropoda Gerst., bilden einen Typus des Thierreichs, welcher über den Würmern stehend und von ihnen ableitbar ziemlich verschieden gestaltete Formen vereinigt. Der Hauptcharakter liegt in der seitlich symmetrischen Körperform und der ungleichartigen (heteronomen) Gliederung des Körpers; an diesem befinden sich auf der Bauchseite eingefügt hohle , gegliederte Seg- mentalanhänge mit Muskeln, die „Gliedmassen"; das Nervensystem besteht aus Gehirn und Bauchmark; der Embryo entwickelt sich mit bauchständigem Primitivstreifen. — Der Körper lässt meist 3 deutlich geschiedene Regionen nach- weisen: Kopf, Mittelleib oder Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen), zu denen noch ein Postabdomen hinzukommen kann (daher Entomozoa, Ar- ticulata, Entoma, Arthrozoa, Gliederthiere) ; jeder dieser 3 Theile be- steht wieder aus weiteren deutlich geschiedenen oder verwachsenen Ringen, den Segmenten, Somiten oder Z o n i t e n ; oft sind Kopf und Brust ver- wachsen und bilden dann das Kopfbruststück (Cephalothorax). Der Kopf, Gliederfüsser. 311 scheinbar segmentlos , trägt das Gehirn , die Sinnesorgane und die Mundtheile — ist also Träger des Sinnenlebens ; letztere sowie die Fühler , Ruderarme und Klammervverkzeuge sind seine Gliedmassen. Man unterscheidet an ihm ein An- tennensegment mit Gehirn (Scheitelplatte) und dem 1. Fühlerpaar, ein Mund- segment mit Schlundring und dem 2. Fühlerpaar, und Kiefersegmente, deren Zahl 1;— 3 beträgt und die die Maxillen tragen. Der Thorax variirt sehr in Bezug auf Grösse und Zusammensetzung ; an ihm sind die Flügel und die Beine articulirt und er ist somit der Träger der Bewegung. Der Hinterleib endlich, oft aus zahl- reichen deutlich erhaltenen Eingen gebildet, oft rückgebildet oder fehlend, ist der Träger der Fortpflanzungsorgane und der Ernährungsorgane ; seine Anhänge dienen daher weniger der Bewegung als vielmehr der Athmung , oder Begattung, Eier- -ablage u. s. w., das Postabdomeu ist nur selten entwickelt; ihm gegenüber ist das Praeabdomen oft nur klein. — Die Haut besteht aus zwei verschiedenen Schichten, einer unteren weichen, aus polygonalen Zellen zusammengesetzten Lage (Hypo der- mis, Matrix chitogenea) und einer anfangs weichen, später erhärtenden, selbst- brüchigen, homogenen Chitinhaut, deren Hauptmasse Chitin oder Ento molin ist, das durch anorganische Salze erhärtet, ein festes Hautskelet (Exoskeleton) bildet, dessen Theile durch Verbindungshäute zusammenhängen; die Erneuerung der Haut findet durch periodische Häutungen statt. Als Anhänge finden sich Haare aller Formen , Fäden , Borsten , Dornen , Schuppen , Stacheln , Haken u. s. w. , welche ursprünglich in der Matrix entstehen; überdies sind Farbstoffe, Krystalle, Körner und Salze eingeschlossen. Die Bewegung wird durch quergestreifte Muskeln ver- mittelt ; sie sind meist bleich und farblos und bilden keinen von vorne nach hinten verlaufenden Hautmuskelschlauch, sondern Muskelgruppen, welche der Verwendung ■entsprechend längs- oder quergelagert sind , und namentlich die Körperanhänge besetzen, und es erscheint somit „bei den Arthropoden die Function der Orts- bewegung von der Hauptaxe des Leibes auf die Nebenaxen, auf die Glied- massen, übertragen ''. Diese bestehen als „Beine" aus mehreren Stücken, welche als Hüftglied, Rollhügel, Schenkel, Schiene und Fuss unterschieden werden (daher Condylopoda Äc/;»«., Gliederfüsser), und dienen zum Schwimmen, Kriechen, Laufen, Klettern u. s. w., ihre Zahl variirt zwischen 3 bis zu 100 Paaren. Die Flügel, welche als wahre Hautausstülpungen an der Oberseite des Thorax ent- springen, dienen zum Fliegen und machen einen grossen Theil der Gliedei-füsser zu Land- und Luftthieren. Das Nervensystem zerfällt in das Cerebrospin al- system und den Sympathicus. Ersteres besteht aus dem dem Oesophagus aufliegenden grossen Gehirn, einem Schlundring und dem B a u c h m a r k e, das eine Ganglienkette unter dem Darmcanal bildet, im übrigen jedoch die ver- schiedenartigste Concentration zeigt; das vordere Gangiienpaar bildet das sog. unter eSchlundganglion oder Kleinhirn. Das Gehirn entsendet die Sinnes- nerven , das Bauchmark die Nerven an die Muskeln und Körperbedeckung. Der Sympathicus bildet ein Geflecht am Darmcanal; auch ein eigentliches paares und unpaares Eingeweidenervensystem ist bei den höheren Gliederfüssern oft vorhanden. Von den Sinnesorganen sind namentlich Augen verbreitet und fehlen nur bei Schmarotzern oder Höhlenbewohnern. Die einfachste Form zeigen die sog. ein- fachen oder Punktaugen (Oculi simplices oder Stemmata); sie bestehen aus einem lichtbrechenden Körper mit oder ohne gemeinsame Linse und liegen einzeln oder paarig dem Gehirne auf. Stehen viele solcher nebeneinander, so entstehen die zusammen gehäuften Augen (Oculi congregati). Bei den höher entwickelten Augen finden sich stets Nervenstäbe (Retinulae) und Krystallkegel; es sind dies die zusammengesetzten Augen (0. compositi), bei denen die Hornhaut glatt sein kann , meist aber aus zahlreichen Feldern besteht , die bis 60 000 vor- handen sein können (daher auch Netz- oder Facettenaugen). Die Zahl der Bilder im Auge entspricht jener der Nervenstäbe, und indem sie sich neben- einander legen , entsteht ein mosaikartiges Ganzes von geringer Lichtstärke und Einzeldarstellung (musivisches Sehen). Ueberdies finden sich noch Nebenaugen auf weit entlegenen Stellen. — Gehörorgane treten als Blasen mit Otolithen in den Fühlern oder am Hinterleibe auf; bei den Insekten haben sie oft eine ganz ab- weichende Form und Lage. Die Geruchsorgane sitzen an der Oberfläche der Fühler und bestehen in Anschwellungen der Nervenendigungen. Ebenso sind die Tast- 3]^ 2 Gliederlilien. Organe beschaffen , ihr Sitz sind die Fühler und Taster der Mundwerkzeuge , die Spitzen der Gliedmassen und die Haare und Borsten der Haut. Der Verdauungs- canal fehlt nur sehr wenigen Formen. Er stellt in der Eegel ein langes von vorn nach hinten verlaufendes Eohr dar; die Mundöffnung, von den horizontal beweg- lichen Mundtheilen umgeben, ist bauchständig; auf sie folgt die Speiseröhre, der Magen und der Enddarm. Als Anhänge treten Speicheldrüsen und kropfartige Erweiterungen auf, die entweder zur Vorverdauung oder als Reibzeuge zur Zer- kleinerung der Nahrungsstoffe geeignet sind; im Magendarm finden sich Leber- anhänge vor und hinter demselben vielfach die sog. Malpighi'schen Drüsen. Der Blutkreislauf erfolgt in einem dorsal gelegenen sack- oder schlauchartigen Herzen (Rückengef äss , Vas dorsale), das durch Klappen in Kammern ge- theilt wird und oft nebst einer Aorta deutliche Arterien und Venen aufweist; das Blut ist meist farblos ; die Blutkörperchen sind kugelig bis scheibenföi-mig. Die Athmung geschieht selten an der gesammten Oberfläche; bei den im AVasser lebenden Formen (Arthropoda branchopnoa Latr.) sind Kiemen, bei den in der Luft lebenden Tracheen vorhanden (A. tracheopnoa Za^r. oder Tracheata); letztere stellen oft sog. Lungen sacke dar oder bilden die ausserhalb der Leibes- höhle liegenden Tracheenkiemen. Von Excretionsorganen finden sich neben den Malpighi'schen, den Nieren vergleichbaren Gefässen die sog. Schalen- und Fühlerdrüsen, ferner eigenthümliche Drüsen, welche als Anal-, Gift- und Spinndrüsen bekannt sind ; auch der sog. F e 1 1 k ö r p e r (Corpus adiposum) der Insekten mag hier Erwähnung finden. Die Fortpflanzung zeigt sehr grosse Verschiedenheit. Meist sind die Geschlechter getrennt und lassen die Fort- pflanzungsorgane beim Männchen Hoden, Samengang (Vas deferens), Samenblase (Vesica seminalis), Samenausführungsgang (Ductus ejaculatorius) und Begattungs- glied (Penis) — beim Weibchen Eierstock , Eileiter (Oviductus) , Uterus , Scheide (Vagina) , Begattungstasche (Bursa copulatrix) , und Samentasche (Receptaculum seminis) unterscheiden ; überdies finden sich im männlichen Geschlechte häufig noch besondere Drüsen zur Bildung der Spermatop hör entaschen, im weiblichen ebensolche zur Einhüllung der Eier oder zur Anheftung derselben ; überdies sind noch äussere Begattungsorgane, Legescheide u. s. w. vorhanden. Dadurch , sowie durch andei*e Merkmale erscheinen die beiden Geschlechter oft auch äusserlich sehr verschieden; manchmal ist auch die Lebensweise beider ab- weichend (Dimorphismus der Geschlechter); manchmal erscheinen unvollständig entwickelte Geschlechtsorgane (Arbeiter) oder selbst Parasiten des anderen Geschlechts (Pygmäenmännchen). Die Begattung ist stets eine innere, oft werden die Spermatophoren nur an die weibliche Geschlechtsöffnung geklebt. Bei einigen Formen wurde ausnahmsweise oder reguläre Parthenogenese, Generationswechsel, Heterogonie u. s. w. beobachtet. Nur wenige Arten sind vivipar; die meisten erscheinen ovipar und häufig tiütt in der Entwicklung neben zahlreichen Häutungen noch eine mehr oder weniger complicirte Metamorphose auf; als Endform ti*itt meist eine hochent- wickelte Geschlechtsform, das Imago auf (progressive Metamorphose), selten ein bis zur staunenswerthesten Einfachheit rückgebildetes Thier (regressive Meta- morphose). Die Entwicklung des Eies, welche meist nur kurze Zeit dauert (1 — 7 Tage), erfordert eine gewisse Temperatur ; viele Formen überwintern als Ei; dieses ist mesoblastisch, mit bauchständigem Primitivstreifen. Manche Arten zeigen grosse Lebenszähigkeit. — Die Gliederthiere bilden den formenreichsten Typus und enthalten die grösste Zahl von Thierarten. Sie erinnern philogenetisch vielfach an die ßingelwürmer und zerfallen trotz der ungemein reichgliedrigen Lebensweise nach den Fossilresten in die älteren Kiemenäthmer (Branchi ata oder Branchio- pnoa), welche daher auch als Prot arthropoda bezeichnet werden und die Krustenthiere umfassen, und in die jenen entgegengesetzten Luft- oder Tracheen- athmer (Tracheata oder Tracheopnoa), die als jüngerer Arthropodenkreis Dentarthropoda heissen; sie umfassen die 4 weiteren Classen der Onycho- phora; Spinnenthiere , Arachnoidea; Tausendfüsser, Myriapoda, und Insekten, Insecta. — Literatur: Gerstäcker, A., Gliederfüsser. Bd. V. von Bronn,. Thierreich. Leipzig 1866 ff.* Gliederlilieii, Crinoidea articulata J. J/;«W., Ordnung der Haarsterne, Kelch wenig getäfelt oder häutig mit offenen Ambulacralfurchen ; Mund central; Glieclerschnecken — Glossina morsitans. 313 After excentrisch. Familien: Encrinidae, Apiocrinidae, Pentacrinidae, Comatulidae. Gliederschueckeii, s. Irthrocochlides. Gliederspiimen, Arthrogastra Geist., Gi-uppe der Spinnenthiere. Mit sitzendem, deutlich gegliedertem Hinterleibe ; athmen durch Lungen oder Tracheen. Hierher gehören die Skorpionspinnen, Skorpione und Afterskorpione. . Gliederthiere, s. (xliederfüsser.* Gliederwürmer, s. Ringrelwiirmer. Glietlmassen, siehe Wirbelthiere (Körpei-form) und bei den verschiedenen Wirbelthierclassen. Gliedmassenknochen, s. Siingethiere (Skelet). Gliedmassenmnscnlatur, s. Bewegnngsorgane. Gliedmassenskelet, s. Wirbelthiere (Skelet). Glires, s. ]!fae:ethiere. Gliriua, s. Beutelmänse. Glirisimiae Dalühg. ^ Chiromyida Bonap. ■=^ Gliromorpha V. Cariis, Familie der Halb äffen. Mit der Gattung Chiromys, Fingerthiere. Siehe Chiromys. Glis Wagner = Myoxus. Globiceps = Lygus flavomaculatus Fabr., eine Strauchwanze, s. Lygus. Globigerina D'Orb., s. Globigerinidae. Globigeriiiidae , Familie der Foraminifera perforata. Schale chitinös, kalkig oder sandig mit grosser schlitzförmiger Oeifnung und zahlreichen dicht- stehenden Poren; ein- oder vielkammerig. Mit über 210 lebenden und zahlreichen fossilen Arten. Gattungen: Globigerina D^Orb., Carpenteria Gray, Tentu- laria D'Orb., Bulimina D'Orb., Rotalia D'Orb., Planorbulina D'Orb., Pul- vinulina D'Orb. Globiocephaliiia Gray, Unterfamilie der Delphinida, s. Globiocephalus. Gobiocephalus Gray, Butsköpfe, Gattung der Globiocephalina. Wulstigschnauzige Wale mit breiten, kuglig gewölbtem Stirntheil, kurzer Rücken- flosse vor der Mitte des Körpers, mit bloss 9 — 14 Zähnen jederseits. Der breite Zwischenkiefer bedeckt die Oberkiefer. Art: Butskopf, Grind, Swinewal, Schwanz wal (G. globiceps Cuvier). 6 Meter. Butskopf heisst er wegen des stumpfen rundlichen Kopfes. Die Brustflossen lang und zugespitzt. Die Zitzen befinden sich hinter der Körpei*mitte in einer Art Beutel verborgen. Glänzend schwarz, mit weissem Brustfleck und verschwommenen hellen Bauchstreifen. Lebt gesellig in oft sehr grossen Gesellschaften, Sie halten so treu zusammen , dass, wenn einige ins Verderben gehen, alle anderen mit zu Grunde gehen. Dies kommt dem Menschen zu Gute, der wahre Metzeleien aufführt, wenn er vom Lande aus eine Herde von Grinden erblickt. Von allen Seiten stossen dann die Boote ab und werden ihrer weit mehr niedergestochen, als ausgiebig verwendet werden können. In den Meeren der nördlichen Halbkugel. Globosi Quenst., s. Ammouitidae. Glockenliöhle, Schirm hö hie , heisst die äussere ovale Concavität der Quallen. Glockenthierchen, s. Forticella. Glockenvögel, s. rruchtYÖgel. Glomeridae , Familie der Schnurasseln. Körper kurz, breit, harthäutig, mit wenigen Segmenten, 11 — 13 Rumpfringen, 10 — 12 Rückenschildern, grossen Rückenplatten und grossem Endsegment. Gattungen: Glomeris Latr., Schalen- asseln. Kugeln sich einwärts. 11 — 12 glatte, glänzende Rückenschilder, (^ 19, § 17 Beinpaare. Sphaerotherium5ra»(//. lo Rückenschilder, ,;f 23, 9 21 Beinpaare. Glomeriilus, Gefässknäuel in den Malpighi'schen Körperchen, s. Excretions- orgaiie. Glossa, Zunge, s. Insekten. Glossarium, s. Flöhe. Glossata Fabr..^ s. Schmetlerliugre. Glossina morsitans Wesho., Tsetsefliege, Art der Stechfliegen. Mit zierlich gefiederter Fühlerborste. Im heissen Afrika. Ganze Gebiete für Haus- und Weidevieh unbewohnbar machend. 314 Glossoconus— Gobiesociformes. Glossoconus Haeckel, Gattung der Geryonidae. Glossograptidae, fossile Familie der Graptolithidae (Gruppe Retio- loidea). Glossopliaga Geoffroy, Blattzüngle r, Fledermausgattung der P h y 1 1 o- s t o m a t a Wagner. — Schneidezähne (fallen in der Eegel aus) , — lange Eck- zähne, V Backenzähne (mit enger w-förmiger Kaufläche). Die oben fast ganz flache Zunge gegen das Ende mit seitlichen Borsten. G. nigra Gray. Tropisches Amerika u. a. Glossophagina Gray, Blattzüngler, Subfamilie der Phyllostomata. Mit der Gattung Glossophaga, Lang- und dünnschnauzige, sehr kurzschwänzige Fledermäuse mit langer, vorstreckbarer, wurmförmiger Zunge. (xlossopharyng-eus, Geschmacksnerv, s. Sinnesorgane. Glossotherium Owen (Zungenbestie), ausgestorbene Gattung der Zahn- armen. Den Erdferkeln nahestehend. Glottis, Stimmritze, s. Säugethiere (Athmung). Gloucesterschafe, s. Cotswoldscliafe. Glucken, Gastropaclia Ocäs., s. Bombyciuae. Gluckeiite, Ennetta formosa Georgi. Aus Ostsibirien stammende, bei uns als Zierente gehaltene Entenart. Kopf prächtig purpurroth. Glückspiiine , Erigone atra BL, Netzsi^innenart der Therididae. An schönen Herbsttagen die Felder und Wiesen mit dichten Fäden überspinnend; auch in Zimmern. Glutin, Knochenleim. Glyceridae, Familie der Polychaetae errantia. Körper schlank, fast drehrund, mit zahlreichen geringelten Segmenten, Kopflappen lang, kegelförmig, geringelt, mit 4 kleinen Fühlern und meist kleinen Tastern am Grunde, mit weit vorstreckbarem Rüssel und 4 Kieferzähnen; Blut roth, in Leibeslacunen, Wohnen in röhrenförmigen Gängen, die sie mit ihrem Rüssel in den Meeresboden graben. Gattungen: Glycera Sav., Goniada And. u. Eihv. Glyciiiieris Lam., Gattung der Klaffmuscheln (Myidae). Glycipliagus Her., Milbengattung der Tyrogliphidae. Glyphog-lossus Günther, Gattung der Rhinoderm atina (s. d.) Von den Froschlurchen der Gattung üperodon durch die lange, freie, hinten und vorne eingeschnittene Zunge, die durch eine tiefe Furche in 2 seitliche Hälften ge- schieden ist, unterschieden. Eine Art aus Pegu bekannt. Glyphorhynchus Wied., Gattung der Baumsteiger. Glypta Grav., Gattung der Ichneumonidae (Gruppe Pimplariae). Glyptodon Owen (Glyptodontidae), fossile Gattung der Zahnarmen, s. Säug-ethiere (ausgestorbene). Glyptoiiotiis/%/«^s(Idothea aut.), Gattung der Kellerasseln(Idotheidae). Glyptosphaerites MiilL, Gattung der Diploporitidae. Ausgestorbene Cystideen im unteren und oberen Silur. Gnathobdellidae, s. Kieferegel. Guathocerus Thunh., Gattung der Schwarzkäfer. Giiatliopoda, Kieferfüsse, heissen bei den Krebsthieren wohl dem Pereion angehörige, aber doch nicht zur Locomotion, sondern als Behelfe bei der Nahrungs- aufnahme (Hilfskiefer) in Function tretende Gliedmassen. Gnatliostomata Cl. (Copepoda genuina), Gruppe der Eucopepoda. Körper gegliedert, Mundtheile kauend; freilebend. Familien: Cyclopidae, Har- pactidae, Calanidae, Peitidiae. Gnathostomata, Kieferfische, s. Fische (System). Gnitzeii = Kriebelmückeii. Gnophria Steph., s. Aretiidae. Gnorimus Lep. u. Set-v., s. Blattliornkäfer. Gnu, s. Catoblepas. GoMesocidae, Familie der Gobiesociformes (s. d.). Gobiesociformes, Gruppe der Stachelflosser. Nackte, kleine Fische, ohne stachlige Rückenflosse; die weiche kurze Rückenflosse liegt auf dem Schwänze. Familie: Gobiesocidae. Leib gestreckt, vorne glatt. Fleischfressende Küsten- Gobiidae — Goldwespen. 315 ü fische dei' gemässigten Meere. Zwischen den kehlständigen Bauchflossen eine knorpelartige Haftscheibe. Gobiesox Lacep. Schnauze sehr stumpf; 3 Kiemen. Lepadogaster Gouan. Platte Schnauze vorspringend; S^j-z Kiemen. Gobiidae, s. Meergrundeln. Gobiifonnes, gobius förmige Gruppe der Stachel flosser. Stachlige Rückenflosse oder ein Stacheltheil dei'selben stets vorhanden; Afterflosse von der Länge der Rückenflosse; After mit vorragender Papille. Familien: Scheiben- bäuche (Discoboli), Meergrundeln (Gobiidae). Golbio, Cur., Gründlinge, Gattung der Weissfische (s. d.). Gobius, Art., Grundein, Gattung der Meergrundeln (s. d.). Göse, Gösen = Gäiigling. Goflfer, s. Geomys und Taschenratten. Gogerkrebse, s. Heuschreckenkrebse. Goldadler = Steinadler, s. Falconidae. Goldafter, Porthesia chrysorrhea L., s. Liparina bei Spinner. Goldammer, Emberiza citrinella L., s. Ammer bei Finken. Goldamsel, Golddrossel, s. Oriolus bei Pirolartige. Goldaugen = Chrysopa. Goldbär, Farbenspielart vom braunen Bären. Goldbautams, s. Bantams. Goldbrassen, s. Chrysopiirys. Goldbrüstchen, s. Islrilden. Goldbutt, gemeine Scholle, Pleuronectes platessa L., s. Plattfische. Golddrossel = Goldamsel. Golddrosselmeise, s. Bahila. Goldeulen, Plusiidae, Familie der Eulen. Kopf klein, Brust ohne Längs- kanim^ hinten mit Schopf; Hinterleib schlank, schopfig; Flügel oft metallisch glänzend; Schienen dornlos. Gattungen: Plusia L. , Habrostola Ochs. u. s. w. Geometriformes bei Eulen. Goldfasan, Phasianus pictus L., s. Phasianidae. Goldfisch, Carassius anr atus Bleek, s. unter Carassius bei Weissfisclie. Goldfliege, Musca caesar L., s. unter Calypterae bei Muscidae. Goldforelle , bald für Varietäten der Bachforelle , bald für den Saibling gebraucht. Goldhähnchen, Regulus Cuvler, Gattung der Sänger (s. d.). Goldhähnchen-Lauhsänger, Phyllopneusta superciliosa Gtn. In Deutschland sehr seltener asiatischer Laubsänger. Goldhamster, s. Cricetus. Goldhase = Dasyprocta aguti Erxl. Goldhunde, s. Chrysocyon H. Sm. Goldjungfern, Cordulia Leach, s. Wasserjung-fern. Goldkäfer, Cetonia aruata L., s. Blatthornkäfer. Goldkarausche, s. Karauschen bei Weissflsche. Goldkukuke, Chrysococcyx Briss., Gattung der Kukuke (s. d.). Goldlachse heissen eigenthümlich gefärbte Männchen der Seeforelle im Chiem- see vor der Fortpfianzung. Goldlinge, Polyommatus Latr..^ s. Lycaenidae bei Tagfalter. Goldmakrele heisst die Dorade und eine goldig schimmernde Spielart der Nase (Chondrostoma nasus). Goldmauhvurf, 1 ri,rv«oohloris Goldmulle, J ^- ^HHSocftious. Goldmund, Turbo chrysostomus L., ostindische ungenabelte Mond- schnecke. Goldnase = Goldmakrele. Goldregenpfeifer, Tüte, Charadrius pluvialis L., s. Regenpfeifer. Goldschmied, goldgrüner Laufkäfer, Carabus auratus L., s. Laufkäfer. Goldsittich, Conurus luteus Finsch, s. Sittiche. Goldspechte, Colaptes Swains.^ s. Spechte. Goldwespen, Chrysididae, Familie der Aculeata. Körper ziemlich klein (1—12 mm), cylindrisch, hartschalig und panzerfest, zum Zusammenkugeln geeignet, metallisch graublau oder goldigroth (wovon der Name) gefärbt. Die 13gliedrigen 3J(3 Goliathus — Gonozooidien. Fülller gebrochen, gewunden, diclit über dem Munde eingelenkt; deutliche Punkt- augen, Facettenaugen oval; Hintei-flügel fast ungeadert. Fliegen im Sommer um die Mittagszeit an Lehmwänden und Planken, um die Eier in die Zellen von Bienen, Wespen und Grabwespen in Abwesenheit der Weibchen abzulegen , mit denen sie oft kämpfen müssen; laufen und fliegen sehr schnell; die Larven beinlos. Der Stich der Weibchen verursacht wenig Schmerz; in der Gefahr kugeln sie sich zu- sammen. Man kennt bei 1000 Arten. Hierher u. a.: Chrysis L., Elampus »S)j. (Omalus Dahlb.), Cleptes Latr. , Hedychrum Latr. — Literatur: Daldhom, Hymenoptera Europaea. IL Berlin 1854, Lamhrecld, IL, Die Goldwespen Deutsch- lands. Zerbst 1881. Croliathns Lam., a. Blatthornkäfer. Gompliobates lieinhardt u. Lntken , Gattung der Cystignathina (s. d.). Froschlurche mit kleiner Mundspalte, bedecktem Trommelfell, ohne Ohrdrüsen, mit Kieferzähnen, aber ohne Vomerzähne, kleiner ovaler, hinten tief eingeschnittener Zunge, vollständig freien Fingern und Zehen. 4 Arten aus Brasilien bekannt. Gompliocerus Thmib,, Gattung der Feldheuschrecken. (xomplius Leacli, Gattung der Wasserjungfern. Gonaden Haeck., die Geschlechtsdrüsen der Medusen. (xonangien, s. Hydroiden. Goiido, Antilopenart, ) Bnbalis. Condoug-o, Antilopenart, S Gongyliis Wacjler, Gattung der Scincoidea, s. Skinke. Gouiadidae Ändouin u. M. Ediv., Familie der Borstenwürmer. Gattung Goniada. Goniapliea Bowd. = Coccoborus 6'?^^., s. Kernknacker. Goniaster ^//ass. (griech. Eckstern), Untei-gattung von Pentagonaster Pe/T. Goniastraea M. Edw. u. H., Steinkorallengattung der Astraeidae. Goniatites De Haan, Gattung der Goniatitidae. Ammonshörner mit kugliger oder scheibenförmiger Schale ; Nahtlinie immer mit einem Bauchlobus ; Sipho bauchständig. Ueber 300 Arten vom oberen Silur bis zur Trias, am häufigsten im Devon. S. Ammonitidae. Gonidium Gosse, Mundwinkel der Actinien. (Touiocarena Schmarda, s. Careiiota. Gonioeidaris Desor., Gattung der Cidaridae. Goniocotes Nitzsch, Zwergläuse, Untergattung von Philo pterus Nitzsch, s. Pelzfresser. Gonioctena = Chrysomela viminalis L., Blattkäferart. Goniodactylus A''?//// (Winkelfinger), Gattung der Nycti säur a. Zehenglieder winklig gebogen, Aussenzehen und Daumen wendbar. Goniodes Nitzsch, Eckköpfe, Gattung der Pelzfresser. G. falcicornis (Pediculus pavonis L.) auf dem Pfau schmarotzend. Goniodiscus Pen-., Seestei-ngattung der Pentagonaster idae. Goniodoris Forb., Gattung der Dorididae, s. Nndibranehiata. Goniophyllnm M. Edw. u. //., Zoanthariengattung der paläozoischen Tetra- coralla (Fam. Expleta). Gonoblastidien Huxl. (Geschlechtskeim) = Blastostyle, siehe Hydroideu und Röhreuquallen. * (ironocalyx (Geschlechtskelch), s. Röhrenquallen. * Gonocephalus Kaup, s. Lophyrus. Gonocheme (Nachkommenschaft, Fuhrwerk), s. Hydroideu.* Grouophore, s. Hydromednsen.* Gonophoren, s. Hydroiden.* Gonophoren, medusoide, Gonophoren, polypoide, [ s. Hydromednsen. Gonopolypen (Nachkommenschaft, Polyp), Gonopteryx Leach (Rhodocera B.), Tagfaltergattung der Weisslinge (Pier idae), s. Tagfalter. Gonosom (Nachkommenschaft, Körper), s. Hydromednsen.* Gonospora Äime Schneider, Gattung der Acantophora. Gonotliyrea Alhn., Hydroideengattung der Campanulariidae. Gonozooidien, s. Hydromednsen.* Gonyleptidae— Grabheusclireckeu. 317 Goiiyleptidae, Familie der Afterspinuen. Hinterleib unter der Kopfbrust versteckt; Kiefertaster lang, bedornt und mit Endklauen. Nur in Amerika. GrOiiyiiema Haeckel, Leptomedusengattung der Cannotidae. Gouyosoma Wagler (Winkelkörper), Gattung der Dendrophydae. Lang- geschwänzte Schlangen mit fast dreikantigem Körper, die ungefurchten Zähne gleich lang. Gonys, Dillenkante, s. Vög-el. Goral, Antilopenart, s. Capricornis. Crordiacea v. Siebold, S alten würmer, Drahtwurm er, Ordnung der Ne- matoda. Ihrer Entwicklung und ihres unvollkommenen Verdauungssj^stems wegen von den anderen Nematoden abgetrennt. Die ganze Leibeshöhle ist von einem die Verdauung vermittelnden, in zwei Stränge getheilten maschigen Zellenkörper ei'füllt. In der Jugend als Parasiten in Fischen und Insekten, im Alter frei in der Erde oder im Wasser. Hierher die Familien: Sphaerularidae, Gordiidae, Mermi tidae. Gordiidae r. Siebold, Drahtwürmer, Saitenwürmer, Familie der Gor- dia cea. Körper lang gestreckt, fadenförmig, dünn, ohne Mundpapillen und ohne Seitenfelder, doch mit bauchständigem Nervenstrang, im erwachsenen Zustande verkümmern der Mund und der vordere Abschnitt des Darmcanals. Einzige Gat- tung: Gordius L., Rosshaarwürmer, W^asserkälber. Frei im Süssgewässer. Die Eier werden in schnurföi'migen Strängen abgelegt. Die ausschlüpfenden Em- bryonen, wenn nicht schon in Eiergestalt in den fremden Wirth gelangend, mit einem Stachelkranz am Kopfe, wandern in Larven von Eintagsfliegen, Chironomus und andern Insekten ein und kapseln sich hier ein. Mit ihren Wirthen gelangen sie in den Leib verschiedener Raubinsekten, in deren Leibeshöhle sie schmarotzen; ihre Geschlechtsreife erlangen sie aber erst, nachdem sie mit ihren neuen Wirthen in den Leib von Süsswasserfischen gelangt sind, sich hier in der Darmschleimhaut zum zweiten Male encystirt haben, im Frühjahre ausschlüpfend in den Darm und von da ins Wasser gelangen und nun frei im Wasser leben. G. subbifurcus Meissner, dunkelgestreift. G. tricuspidatus Meissner (Gratianopolensis C/iar- vet), Kopf weiss, sonst hellbraun. G. setiger Schneider. trordius L., Rosshaarwürmer, s. Gordiidae. Gordou-Gnu, s. Catoblepas. Gorg'Ouella M. Edtc, Gattung der Rindenkorallen (Gorgoniidae). Gorgoniidae, s. Rindenkorallen. Gorg'ouocephalus, ein Schlangenstern, s. Astrophyton. Goribun = Koala, australischer Bär, s. riiasolarctns de Blainv. Gorilla Geoffr., Gattung der Menschenaffen. Langköpfe mit kleinen Ohren, 13 Rippenpaaren, langen, bis über die Kniee hinabreichenden Vorderglied- massen. Der letzte untere Backenzahn hat 3 äussere, 2 innere . Höcker und Talon. Ai't: Gorilla (Gorilla gina Geoffroy). 165cm hoch. Tiefbraun. Dürfte schon zu Hanno^s Zeiten bekannt gewesen sein, wurde aber erst in diesem Jahr- hunderte wieder entdeckt. Auch er bereitet sich, besonders für Weibchen und Junge, einfache Nester aus Aesten und Zweigen auf Bäumen. Der grösste und stärkste Affe, der im Zorne fürchterliche Kraft entfaltet und dabei weithin hörbar brüllt. Verschiedenste Waldesfrüchte, Wurzeln, Zweigtriebe bilden seine Nahrung. Er ist ruhiger, ernster als der Schimpanse und nicht so begabt wie dieser. Auch er dürfte über das ganze äquatoriale Afrika verbreitet sein. Gorossuu, eine Antilope, s. Colus. Gossea Agass., Trachomedusenordnung der Petasidae. Gottesanbeterin, Mantis religio sa L., s. Fangheuschrecken. Goura Flem., s. Gouridae unter Tauben. Graafscher Follikel, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Grabbeine, pedes fossores. s. Insekten.* Grabbieuen, s. Andrena. Grabfiisser, s. Röhrenschnecken. Gral)lieusclireckeii (Gryllidae, Achetidae, Grillen), Familie der Sal- tatoria. Körper walzig, Kopf frei, dick und gross; Fühler lang, vielgliedrig, borstenförmig; Facettenaugen elliptisch, Punktaugen vorhanden; Oberlippe fast kreisrund; Flügeldecken horizontal, Flügel eingerollt (Flügeldecken und Flügel oft 318 Grabkäfer — Grämler. verkümmert oder ganz fehlend) ; Vorderbeine oft scliaufelförmig ; die Töne entstehen durch Reiben der Flügeldecken (die beim Männchen mit einem Zirporgan versehen sind) aneinander; die Begattung geschieht mittelst Spermatophoren , die Weibchen besitzen meist eine Legeröhre. Sie überwintern als Larven^ leben in Höhlen und Gängen meist von Thierstoffen. Gattungen: 1) Gryllus L. (Acheta Fabr.), Grillen. Mit Flügeln und Augen. Fühler dünn. G. campe stris L. , Feld- grille, deren Männchen durch ihr lautes Zirpen allbekannt; baut Gänge in die Erde. Glänzend schwarz. G. domesticus Z., Heimchen, Hausgrille. Schlanker, strohgelb bis lederbraun. 2) Myrmecophila Latr. Facettenaugen und Flügel fehlen. Fühler dick. Hintei'schenkel sehr kräftig. Ameisengäste. M. acervorum Latr. Bei diesen beiden Gattungen die Vorderbeine einfache Gangbeine, das Weibchen mit hervortretender Legescheide. 3) Gryllotalpa Latr., Maulwurfs- grillen. Vorderbeine in Grabbeine umgestaltet. Weibchen ohne Legescheide. G. vulgaris L. , Werre, Riedwurm, Erdkrebs. Gräbt lange Gänge in die Erde , an deren Ende 200 — 300 Eier in einem Haufen abgelegt werden. Fliegt zuweilen in der Dämmerung. (xräbkäfer, Arenicolae, Unterfamilie der Blatthornkäfer (s. d.). (xrabmilben, Sarcoptes Latr., Gattung der Krätzmilben. Grabwespen, Fodientia WesmaeJ, Gruppe der Aculeata, die in der Erde oder in Pflanzen grabend nistenden Grab wespen im engeren Sinne (Crabronidae), Sapygidae, Scoliadae und Mutillidae umfassend. Grabwespen im engeren Sinne (Fossoria aut., Rapientia, Raubwespen, Crabronidae, Sphegidae etc.), Familie der Aculeata. Einzelnlebende Wespen; Fühler fast ungebrochen, meist kurz. Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen , Augen oval, meist ganzrandig. Hinterbeine lang, mit Dornen und Stacheln besetzt; Hinter- leib eirund oder kegelförmig, Giftstachel ohne Widerhaken. Sie graben Gänge und Röhren in Sand, trockene Erde und Holz und bauen am Ende derselben eine Brutzelle, die sie mit je einem Ei und den NahrungsstoflFen für die avisschlüpfende Larve belegen. Diese besteht meist in Insekten oder Spinnen, die entweder täglich zugetragen oder durch einen Stich paralysirt (bewegungslos gemacht), doch nicht getödtet werden , somit der Fäulniss widerstehen ; die Methoden der Bezwingung sind bei verschiedenen Arten sehr verschieden , oft geradezu erstaunlich. Manche sind auf ein bestimmtes Futter angewiesen, andere nicht ; viele leben als Einmiether bei anderen Insekten. Sie bewohnen in ca. 2000 Arten die ganze Erde; die Tropen- formen sind die schönsten. Hiei'her u. a.: I. Vorderflügel mit 1 Cubitalader: 1) Oxybelus Latr. Kopf quer, Fühler kaum gebi'ochen. 2) Crabro Fabr., Silbermundwespen. Kopf würfelförmig, dick, Fühler gebrochen. C. cri- brarius L., Siebwespe. In sandigem Boden nistend. Tragen Raupen und Zweiflügler ein. 3) Trypoxylon Latr. Hinterleib lang gestreckt, keulen- förmig. T. figulus Latr., Töpferwespe. Kleidet ihre Gänge in Holzbalken oft mit Lehm aus, trägt Spinnen ein. II. Vorderflügel mit 2 Cubitalquer- adern: 4) Dinetus Jur., D. pictus F'abr. Im Sande nistend. III. Vorder- flügel mit 3 Cubitalqueradem: 5) Nysson Latr. Der zweite Bauchring ganz oder doch nach vorn kegelförmig angeschwollen. Fühler derb, kurz. 6) Bem- bex Fahr. Zweiter Bauchring nicht angeschwollen. B. rostrata L. Mit Sphex maxillosa, die grösste heimische Graswespe. 7) Astata Latr. Radial- zelle mit Anhang (bei beiden früheren ohne). 8) Cerceris Latr. Hinterleib in den Gelenken stark eingeschnürt. 9) Meilin us Fahr. Hinterleibstiel cylindrig, nach hinten angeschwollen. 10) Sphex Fabr. Hinterleibstiel überall gleich dünn. S. maxillosa Fahr. 11) Ammophila Kirby. Brust hinten und an den Seiten mit goldigen oder silberigen Haarflecken. A. sabulosa L. — Literatur: TJaldhom, Hymenoptera Europaea. I. Berlin 184:3—45. Grabwespeiibienen = Buckelbienen (Sphecodes Latr.). Gracula, s. Eulabes und Staare. Graeulidae, Flussscharben, Familie der Ruderfüsser (Steganopodes). Mit den Gattungen: Plotus, Schlangenhalsvögel, und Graculus L., Kor- morane. S. Phalacrocorax Briss. bei Scharben und Plotus L. bei Schlangen- halsvögel. Grämler, Fledermausgattung der Macrura. Gräsling — Graufinken. 319 GräsliiigjGresslingheissen im Volksmunde der Flussgründling und der Döbel. Graiiis heissen die Eier des Seidenspinners. Grallae = Grallatores. Grallaria, s. Ameiseiivögel. fTrralljitores, s. WadTögel und Sumpfvögel. Graiuinoptera Sert\, Gattung der Bockkäfer (Gruppe Lepturini). Graiuiiiotaulius Klti., Gattung der Köcherfliegen (Gnippe Heteropalpi). Grampus Cuvieri Gray = Delphiiius griseus Cuv. Granat, Graiiatkrebs = Garneele. Granatflohkrebse = Crevettina. Graiiatocriiius Troost., Gattung der paläozoischen Blastoidea (Knospen- straliler). Granneuhaare, pili, s. Säug'ethiere (Behaarung). Graiitia Lieberkühn = Ascoiiiilae Haeckel. Graphiurus Cuv., Pinselbilche, Gattung der Schläfer. Nager mit an der Spitze pinselförmigem, kurzem, fleischigem Schwanz, der Länge nach einroll- baren grossen runden Ohren. Arten: 1) G. capensis Cuv. 15cm, Schwanz 12cm. Oben dunkelbraungrau, unten röthlichweissgrau mit schwarzer Augenbinde. Vom Cap bis zum Senegal. 2) G. murinus Schlegel. Kleiner. Südafrika. Grapliolitlia, Graptolitha Tr., Gattung der Wickler (s. d.). Grapliopsocus Kolbe, Gattung der Bücherläuse (s. d.). Graphosoina Lap., Streifenwanzen, Gattung der Schildwanzen (s. d.). Grapsoidea = Catometopa, Viereckkrabben, Grapsus Lam., Gattung der Viere ckkrabben. Graptodera Chevrolat, Gattung der Erdflöhe. G. oleracea Fahr., Kohl- erdfloh. Graptolitlien (schreiben , Stein) , eine systematisch nicht sicher gedeutete Thiergruppe. Sie haben einige Aehnlichkeit mit den Sertulariden und Pennatu- liden, aber auch mit den Bryozoen und wurden selbst zu den Kopffüssern gestellt. Die uns erhaltenen Theile stellen plattgedrückte, wenige Centimeter lange, gerade, boo-ig gekrümmte oder schraubig aufgerollte, oft bäum- oder stei-nförmig verzweigte Stäbchen dar (Rhabdophora Allm.), welche meist als freischwimmende Colonien von polypoiden Hydroiden angesehen werden können ; die Axe ist cylindrisch und auf einer Seite meist geradlinig begrenzt (Monoprionidae) , oder besitzt beiderseits säge- zahnartige Vorsprünge, die wohl Nematophorenbechern entsprechen (Diprionidae); meist wurde im Innern derselben eine gemeinsame Vei-bindungsröhre beobachtet; im übrigen Bau weichen sie weit voneinander ab. Sie bilden meist glänzende, in Pyrit umgewandelte Abdrücke, selten Reliefe und sind für die chambrische und untersten Silurstufen berühmte Leitfossilien. Man unterscheidet Monoprionidae und Diprionidae mit den Gattungen : Graptolithes , Diplograpsus , Gladio- lites u. s. w. — Literatur: Lapicorth, Gh., in Geol. Magaz. X. Hall, J., in 20. Rep. ünivers. New York. 1868. Grasaale heissen die vorherrschend grünlich gefärbten Aale , welche die Flüsse nicht verlassen sollen. Graseule, Charaeas graminis L., s. Euleu (Orthosiina). Grasfrosch, Thaufrosch, s. Rana. Graslieclit heisst der ein- bis zweijährige Hecht. Grashüpfer, Locusta De Geer, s. Laubhexischreckeu. Grasmillbe, Leptus autumnalis Schweizer, eine kleine, sechsbeinige Milben- larve, besonders im Juli und August auf Getreidehalmen, Gräsern, Sträuchern: kriecht dem Menschen (Schnittern z. B.) auf die Arme , frisst sich hier ein und erzeugt heftig juckende rothe Pünktchen. Die entwickelte Milbe ist wahrscheinlich eine Spinnmilbe der Gattvmg Tetranychus Da f. Grasiiiotten, Crambus Fahr.^ Rüsselzünsler, s. Zünsler. Grasmücken, Sylvia, s. Säuger. Graszüiisler, Phycis lotella Zck., im Frühling die weisslichgelbe Raupe an Gräsern in Seidenröhren. Grauammer, Emberiza miliaria L., s. Ammer bei Finken. Graudrossel, Singdrossel, Turdus musicus L., s. Turdidae. Grauflnkeu, Paroaria Bp., s. Finken. 320 Graufischer — Gregarinae. Oranflscher, Ceryle rudis Graij^ s, Eisvögrel. Granfuchs, s. Canis. Graugans = Wiklgaus. Graukehlchen, s. Braiinelle. Crraulachse, magere, schlechte Lachse, Grauleinfink, Fringilla borealis Brehm, s. Fringilla bei Finken. Oraunerfling = Frauennerfling. Graupapageien, Psittacus Sivains., Gattung der Papageien, s. Kurz- schwanzpapageien. Grauparder, Leopardus poliopardus Fitzinger. Graurüssler, Sitones Schönh., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Graiispecht, Picus canus Gm., s. Spechte. Gravigrada Oicen = Megatlieriida Pidet. Greberliäute (französ. Grebes) , heissen die als Rauchwerk in den Handel kommenden Häute der Steissfüsse (Podiceps). Gregarinae Duf,, Sporozoa Leuck. (gregarius herdenweise), Gre gar inen. Bilden eine Gruppe von Thieren , welche von früheren Forschern als Eier oder Entwicklungsstadien von Eingeweidewürmern, von anderen als Pflanzen angesehen worden sind und auch heute noch diesen von einzelnen beigezählt werden, während sie nach anderen eine besondere Classe der Protozoen bilden, die den Infusorien und ßhizopoden gleichwerthig ist. — Der Körper dieser Thiere ist meist sehr klein, punktförmig , platt , weiss oder grau , selten gelb oder roth und lässt eine zarte nackte , mit contractilen Fasern versehene Haut und einen zähflüssigen Sarkode- inhalt mit 1 oder 2 Kernen unterscheiden; Haut und Kern können auch fehlen. Indem diese 3 Theile die Bestandtheile einer einfachen Zelle darstellen, fasst man diese Thiere als einzellige Lebewesen auf; bei einigen findet man aber eine deutliche Scheidung in eine vordere und hintere Hälfte (Proto- und Deuter omerit); oft kommt noch ein drittes, als Kopf (Epimerit) geschiedenes Segment hinzu, das stets mundlos ist, oft aber Widerhaken besitzt (Polycystidae Duf.). Die Bewegung besteht in einem geradlinigen Fortschieben von rück- nach vorwärts ; oft kriechen auch mehrere Individuen hintereinander. Da Mund und After fehlen, geschieht die Ernährung ausschliesslich endosmotisch. Ebenso fehlen Geschlechtsorgane und die Vermehrung erfolgt daher, oft auf ziemlich complicirtem Wege, ungeschlechtlich, im Allgemeinen durch Conjugation. Zwei oder mehrere in der Längsaxe aneinander geheftete Thiere contrahiren sich und verschmelzen , indem sie sich entweder je einzeln mit einer Cyste umgeben (Pseudoconjugatio oder Conj. spuria), oder zu 2 bis mehreren in einer gemeinschaftlichen Cyste (Conj. vera); manchmal incystirt sich auch ein einzelnes Individuum ohne vorausgegangene Conjugation (solitäre Encystirung), Die Cyste ist meist rundlich und erzeugt im Innern oft neue Cysten ; meist entstehen durch Theilung im Innern der Cysten Keime , die manchmal einen Rest von unverbrauchter Sarkode zurücklassen , der sich selbst- ständig ballt (Pseudocyste), und die nun durch Aufspringen der Cysten oder durch besondere Ausführungsgänge nach aussen gelangen. Sie sind meist je nach der Ai't des Thieres verschieden, meist aber kuglig bis wetzsteinförmig, oft sogar zwei- gestaltig (analog den Makro- und Mikrosporen der Cryptogamen) und werden im Allgemeinen als Navicellen oder Pseudonavicellen bezeichnet. Dementsprechend heisst die Cyste im gefüllten Zustande Pseudonavicellencyste. Die nach dem Ausschlüpfen freien Sporen erzeugen nun einen amöbenartigen Körper, welcher nach einiger Zeit zur Ruhe gelangt und 2 Fortsätze treibt: der eine ist grösser und beweglicher und schnürt sich später ab, der andere ist kleiner, nimmt die restirende Muttersubstanz auf und bildet sich wie der erste zu einer jungen fadenförmigen Gregarie (Pseudofilaria) aus, so dass also aus einer Pseudonavicelle 2 Gregarinen entstanden sind. Bei manchen Gattungen (z. B. Monocystis, Gonospora) ent- fällt das Amöbenstadium ; bei anderen wurden Häutungen beobachtet. — Die Gregarinen leben ausnahmslos als Parasiten im Darmcanal und den Leibeshöhlen der Insekten und Myriapoden, sowie den Larven der ersteren und bevorzugen die im Wasser, sowie in Schlamm, Sand, Aas und Koth lebenden und die fleischfressenden vor anderen ; auch in Krustern, Würmern, Holothurien und Ascidien kommen sie vor; in arrosser Menge wirken sie für den Wirth tödtlich. In höheren Thieren Gregai-inidae — Grossflügler. 321 wurden sie selten beobachtet; neuerdings fand man sie angeblich auch in faulem Holze. Sie wandern in den Wirth wohl als Keimkörner ein oder werden von ihm aufgenommen. Man kann 4 Familien unterscheiden: 1) Monocystidae St. 2) Gregarinidae St. 3) Didymophyidae Sehn. 4) Acanthophora Sehn. — Literatur: Schneider, A., in Archives de zooL experim. 1875 und 1883.* Gregariiiidae St., Familie der Gregarinae. Kopf vom Körper abgeschnürt, hakenlos. Gattungen: Gregarina Duf., Euspora tiehn., Hyalospora Sehn., Itenocephalus Sehn., Dufouria Sehn. u. s. w. * Greifscliwauzstachler, Greifstachler, Baumstachler = Cercolabes. Greifzaii^e, digitus niobilis, s. Schaleukrebse.* Greifzelleu, s. Rippeiiqualleo. * Greiseualter, s. Meusch. Grenzen des Tliier- und Pflanzenreiches, s. Thiere. Grenzgewebe, s. Deckeug-ewebe. Gresse = Gressling. Gressliug = gemeiner Gründling, s. Weissfische. Gresslyia, Untergattung der Rippenmuscheln (Pholadomyia Soiv.). Gressores Reichen., Ordnung der Vögel. Mit den Laufvögeln (Cur- sor es) die Stelz Vögel (Grallatores Reiehen.) bildend. S. Laufvögel und SumpfvögeL Gressoria, Gruppe der leichten Geradflügler. Mit Schreitbeinen. Fa- milien: Fangheuschrecken, Mantidae; Gespenstheuschrecken, Phasmidae. Griffel, aciculum, s. Borstenwüriiier.* Griffel, styli, s. Ciliata mid losekteu.* Griffelfuss, Pseudopodium, s. Käderthiere.* Grifl'elsclmecke, weisse, Ancula cristata^Zc/. u. i/a/«c,, ArtderDorididae. Grillensänger, Locustella Rayi Gould, sehr versteckt, fast ganz auf dem Boden lebende Ai't der Sänger. Grill-Lunime, s. Alkeu. Grillen, s. Grabheuschrecken. Grimasse, Tritonium anus Cuv., eine ostindische Trompetenschnecke. Grimnidarm, colon, s. Verdauungsorgane, Wirbeltliiere, Säugethiere. Griini)en = Grundel. Grind, s. Globiocephalus. Grisfuchs, Kitfuchs, dreifarbiger Fuchs, Canis virginianus Erxl. 55 cm, Schwanz fast 40 cm. Oben schwarz und weiss gesprenkelt. In den Prairien Nordamerikas. Grislibär, Grizzli, s. ürsus. Grisou, s. Galictis. Grizzli, s. Ursns. Grobkalk, s. Foraminifereu.* Grönlandswal, Akbek, Akbilik u. s. w., s. Balaena. Gromiidae, Familie der Foraminifera imperforata. Körper nackt oder mit häutiger Schale. Gattungen : Gromia Diij., Liebe rkuehnia Clap. u. Lachm. im Süsswasser ; dann Protogenes, Mixodictyum, Myxastrum, Protomonas, Protomyxa Haeck. (s. d.) Groppe, europäische, s. Cottus. Groppen, s. Cottns. Grossanime, s. Fortpüanziing (Generationswechsel). Grosser Kreislauf, s. Wirbelthiere (Circulationsorgane). Grosses Gehirn, cerebrum, s. Wirbelthiere. Grossfalter, Macrolepidoptera, gewohnte, aber durchaus nicht scharf abzugrenzende Gruppe der Schmetterlinge, mit den meisten grossen Faltern, m der Regel klammerfüssigen Bauchbeinen bei den Raupen. Grossflügler, Megaloptera, Familie der Netzflügler und zwar der Unterordnung: Planipennia, Plattflügler. Kopf senkrecht gestellt, Fühler lang, meist fadenförmig, zwischen den Augen sitzend; Facettenaugen halbkugelig, Punktaugen gewöhnlich fehlend ; Hinterleib schlank, mit 8 — 9 Ringen. Die Larven (mit drei- bis fünfgliedrigen Lippentastern) leben von anderen Lisekten und er- beuten dieselben mit ihren Saugzangen, welche (die Mundöffnung ist durch Ver- wachsung der Unterlippe mit dem Kopfrande verschlossen) die Nahrung direct in Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 21 322 Grossfusshühner— Grünling. die Speiseröhren gelangen lassen ; im Mastdarm der Larven ist ein Spinnorgan angebracht, mittelst dessen sie vor der Verpuppung einen Cocon spinnen. Von den über 60 Gattungen seien erwähnt: I. Ameisenlöwen, Myrmeleonina. Fühler keulenförmig, Saugzangen am Innenrande gezähnt: 1) Myrmeleon Z., Ameisen- löwen. Fühler viel kürzer als der Leib; die Larven bewegen sich stossweise rückwärts, leben im Sande an Waldesrändern und lauern am Grunde selbstgefertigter Trichtervertiefungen auf Ameisen und andere Insekten. M. formicarius L., in ganz Europa; M. tetr agrammicus -Fa6r., in Südeuropa, gräbt keine Trichter, 2) Ascalaphus Fahr., Schmetterlingshafter. Fühler so lang oder länger als der Körper. Die den Myrmeleonlarven ähnlichen Larven leben von Blattläusen, auf Wiesen, ohne Trichter. II. Mantispina. Fühler perlschnurartig, Vorderbeine in Rauhbeine umgewandelt: 3) Mantispa ///.; Florschnecken. M. styriaca Poda. Selten. Die Larven bohren sich in die Eiersäcke von Spinnen ein. III. Blatt- lausfliegen, Florfliegen, Hemerobiina. Fühler faden- oder perlschnurförmig, Beine einfach: 4) Hemerobius L., Florfliege. 5) Osmylus Latr. 6) Sisyra Burm. 7) Micromus Rhr. 8) Drepanopteryx Leach. 9) Chrysopa Leac/i, Perlen- augen. Bei Berührung einen widerlich riechenden Saft absondernd. C. perlaL., gemeines Perlenauge. Blaugrün; im Herbste in die Zimmer kommend- 10) Coniopteryx Halid, u. a. Grossfusshühiier, Megapodiidae, Familie der Hühnervögel (Galli- nacei). Kleinköpfige Hühner mit kräftigem Schnabel, kurz abgerundeten Flügeln, breitem oder dachförmigem Schwanz, stark entwickelten, langläufigen Füssen mit langen nackten Zehen ; Hinterzehe mit den Vorderzehen in gleicher Höhe. Scharren aus Laub, Erde, verwesenden Stoffen grosse Haufen zusammen, in welche sie ihre sehr grossen Eier ablegen. Hierher u. a. : Megacephalon, Tenim. Kopf mit grossem, nacktem Höcker. Schwanz ISfedeiüg, dachförmig. M. rubripes Graij. Auf Celebes. Talegallus Less. Herabhängende Hautwulst am Vorderhalse. T, Lathami Gray, Buschhuhn. Neusüdwales. Megapodius Quoy u. Gaimard. Schwanz breit. lOfederig. M. DujDerreyi Less. Neuguiana. Grosshirn, cerebrum, s. Wirbelthiere (Nervensystem). Grossoliren, Plecotus Geoff'r., Fledermausgattung der Vespertilionina, Grossolirfuclis = Fennek, Wüstenfuchs. Grosszahnbarsche, Pristipomatidae, Familie der Physoclisti (s. d.). Den Barschen sehr nahestehende Fische mit mächtigen Hundszähnen in den Kiefern, ohne Zähne am Gaumen und meist auch am Pflugscharbein, mit nur einer Rücken- flosse und grossen, fein oder gar nicht gezähnelten Schuppen. Sie bilden den Uebergang von den Barschen zu den Meerbrassen. Ueber 200 Arten bekannt. Gattungen: Pristipoma, Therapon, Dentex, Macua, Smaris, Caesio, Pentaprion, Haemvilon, Conodon, Helotes und viele andere Gattungen. Grotteiiassel, Asellus cavaticus Schlödte, eine augenlose Wasserasselart der Höhlengewässer. Grottenolm, Proteus anguineus, s. 01m. Grubeuköpfe, s. Bothriocephalidae. Grubeimatterii, Coelopeltis Wagl., Gattung der Schlundzähner (s. d,). Grubenotterii, Bothrops Wagl., Gattung der Viperina (s. d.). Grübelmücken, Bibionidae, Musiformes, Simuliidae, Ginzen, Familie der Langhörne r, s. Haarmücken. Grümpel = Elleritze. Grüiiajffe, grüne Meerkatze, Cercopithecus sabaeus ErxL, s. Cerco- pitheciis. Grünaiigler, Halmfliegen, Chlorops Meig., Gattung der Acalyptera. C. taeniopus Meig., Kornfliege; C. lineata Jo&r., Weizenfliege; C. (Oscinis) frit L., Gerstenfliege, Fritfliege. Grundier, s. Yögel (Lebensweise). Gründlinge, Gobio Cm\, (Gattung der Weissfische (s. d.). Grünedelpapagei, Eclectus pectoralis, s. Kurzschwanzpapageien. Grünfink, Grünling, Fringilla chloris, s. Fringilla bei Finken. Grünkardinal, s Gubernatrix. Grünling = Grünfink. Grünpapageien— Gufe. 323 GrÜDpapageieu, s. Amazonen. Grüiirüssler, Blattnager, Phyllobius SchönJu, Gattung der Rüssel- käfer (s. d.). Grünschlange, Sittichschlange, Bothrops bilineatus. Brasilianische Lochotter. Grünspecht, Picus viridis L., s. Spechte und Gecinus. Grihnvaldsiinger, s. Dendroica. Grünwickler, Eichenwickler, Tortrix viridana L., Kleinschmetter- ling, dessen Raupe (schmutzig grün, Kopf schwarz) die Eichen und andere Laub- hölzer oft ganz entblättert. Grnidae, s. Kraniche. Grunddrosseln, s. Geocichla. Grundein, Gobius Art., Gattung der Meergrundeln (s. d.). Grundf ährin, Grundföhre, Grundforelle = Seeforelle. Grundgrlied, Basipodit, s. Schalenkrebse. Grundzahl des strahligen Baues, s. strahliger Bau und radiärer Bau. Grunzochse = Jack. Grus i^., s. Kraniche. Grjilenkrebse = Bärenkrehse. Gryllidae, s. Grabheuschrecken. Gryllodea Burm. = Gryllidae Latr., s. Grabheuschrecken. Gryllotalpa, Grillenmaulwurf, ) n i u u i GrTllus L \ ^' vrrabheusehreekeü. Gryphaea Lam., s. Austern. Gryphaea, s. Austerumuscheln. Grjphäenkalke, s. Muschelthiere. * Gryphaena Lam., s. Austern. Gryphosaurus, s. Archaeopteryx. Gryphus Wagl. = Ichthyosaurus König. Grypiscus Cope, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Froschlurche mit breiter , ganzer , wenig freier Zunge , Vomerzähnen , ohne Ohrdrüsen , mit wohl entwickeltem Gehöi'organ. Eine Art von' Rio de Janeiro bekannt. Guacharo, Fettvogel, Steatornis caripensis Humb., s. Nachtschwalben. Guanaco, s. Auchenia. Guara, Mähnenwolf, s. Chrysocyon //. Sm. Guberuacularsack, s. Hydroiden.* Gubernatrix Less., Gattung der Ammern. Die Scheitelfedern als spitzer Schopf erscheinend. Hierher der Grünkardinal (G. cristatella Vieil.). Dieser und eine zweite Art in Südamerika zu Hause. Guckel, Eudynamis Vig. u. Horsf.., s. Fersenkukuke. Guepardus Duvem. = Cynailurus Wagl. Guereza, Stummelaffe, s. Colobus. Gürtelasseln = Armadilliden. Giirteleidechsen, s. Zonurus bei Seitenfalter. Gürtelmäuse, s. Chlamydophorus. Gärtelschweif, Zonurus cordylus Merr., s. Seitenfalter. Gürtelthier, grosses, s. Dasypus. , kleines, s. Chlamydophorus. „ nacktschwänziges, / „ sechsgürteliges, • s. Dasypus. , zottiges, \ Gürtelthiere, Dasypoda, Familie der Zahnarmen. Spitzschnauzige Thiere mit langgestrecktem Kopf, kurzer, wenig vorstreckbarer Zunge, zu einem beweglichen Hautpanzer sich anordnenden knöchernen Tafeln , kurzen , kräftig be- krallten Grabfüssen , kleinen walzigen Backenzähnen in beiden Kiefern , 2 Brust- zitzen. Die Unterkiefei'speicheldrüse reicht bis zum Brustbein. Blinddarm doppelt; Darm 9 — llmal länger als der Körper. Nächtliche Insektenfresser Südamerikas von geringen geistigen Fähigkeiten. Gattungen: Dasypus, Chlamydophorus. Güster, s. Blicke. Güwchen heisst am Rhein die junge Brut des Gründlings. Gufe = Schmerle. 324 Guineahulin— Gymnomera. Guinealiuhu = Perlhuhn. Guineaschaf, s. Hausschaf. Guineawurm, s. Dracunculus. Guineisches Schwein, Sus porcus L. , wahrscheinlich ein Abkömmling des Larvenschweines (Potamochoerus penicillatus). Guiras, s. Madenfresser.* Gula, Kehle, s. Insekten.* Gulaerostria Zetterstedt. ümfasst die Schnabelkerffamilien mit am hinteren Kopftheile entspinngendem Schnabel, während es bei den Frontirostria am vorderen Kopftheile entspringt. Gularplatten, Kehlijlatten, s. Schildkröten. {jViXo Storr., Vielfrasse, Gattung der Mustelida. Kräftige plumpe Sohlen- 3 11 ganger mit breitem Katzenkopf und Mardergebiss; Backenzähne: rTT- Lieben hohle Bäume. Nähren sich von Hasen, Lemmingen, Schneehühnern, allerlei Beeren, lauern auch von erhöhter Stelle den Rennthieren auf, springen ihnen auf den Rücken und beissen sich in den Hals ein. Art: Vielfrass, Fjellfrass (G. bo- realis 7ir/.s.s.). 70 — 75 cm, Schwanz 22 cm. Schön kastanienbraun; auf dem Rücken ein hell umrandeter Sattelfleck. Die nordamerikanische Spielart ist auch als eigene Art aufgestellt worden. Nördlichstes Europa, Sibirien, Nordamerika. Gummilack-Schildlaus, Coccus lacca Kerr., s. Schildläuse. Gummiuea, s. Lederschwämme. Gunda Lang., Gattung der Süsswasserplanarien. G. segmentata Lang. Kriechen im groben Sande des Meeresstrandes von Messina sehr rasch. Guudi, Ctenodactylus Massonii Gray. Nordafrikanische Trugratte, s. Ctenodactylus. Gunellus, Butterfische, s. Centrouotus Bl. Seh. bei Schleimfische. Gurami, s. Osphromenus. Gurkur = Kuchru (Asinus onager). Guti = Aguti. Guzeratlöwe, Felis leo guzeratensis, kleinste Spielart des Löwen. Röth- lichgelb mit weisser Schwanzquaste. Indien. S. Löwe. Gyge Com., Asselgattung der Bopyridae. G. branchialis Com. In der Kiemenhöhle einer Gebiaart. Im Mittelmeer. Gygis Wagl., Gattung der Sternidae. Lang- und gabelschwänzige Vögel mit schwach aufwärts gebogenem Schnabel, sehr stark ausgeschnittenen Schwimm- häuten. Hierher als einzige Art: Feenseeschwalbe, Gygis alba Sparm. Rein weisS; Schnabel und Füsse schwarz. Südsee. Gymnamoehae li. Hartwig, Ordnung der skeletlosen Amöben. Gymnarchus Cuv., Edelfischgattung der Mormyridae. Gymnetron Schönh., Gattung der Rüsselkäfer. Gymnoblastea Allm. 1872, s. Tuhularia Johnst.* Gymnobranchia, s. Phanerobranchia Hir. Gymnocaecilia, s. Nacktwühlen. Gymnocephalus Geoffr., s. Fruchtvögel. Gyninocerata = Landwanzen, Geocores. Gymnocopa Grube (nackt, Rudergrifi), s. Tomopteridae Grube.* Gymnodactylus Spix, Gattung der Nyctisaura (s. d.). Gynmodiniae, Subfamilie der Wimpergeisselinfusorien. Gjinnodinium Stnn, Wimperg eisselinfusoriengattung. Gymnodome Nester, s. Faltenwespen. Gymnodontes, s. Kugelflsche. Gymnogenys Less., Gattung der Polyborinae. Bussardgrosse, den Kranich- geiern in der Gestalt ähnliche Raubvögel mit ganz kurzen Bindehäuten an den Vorderzehen , kurzen , fast geraden Krallen , seitlich stark zusammengedrücktem Schnabel , nach vorne und hinten beweglichem Fussgelenk. Madagaskar und tro- pisches Afrika. G. typicus Smith, Schlangensperber. Grau mit einigen schwarzen Flecken. Gymnognatha Burm. = Neuroptera und Orthoptera zusammen. Gyninolaemata Allm. (nackt, Schlund), s. Kreiswirbier. Gymnomera Savs., Nacktwasserflöhe. Der wenig entwickelte Mantel Gymnopliiones — Gypaetidae. ■ 325 schliesst die schmalen, gesti'eckten Beine nicht ein. Gattungen: Evadne, Podon, Bythotrephes u. a. Letzte in den tiefsten Partien der Schweizer Seen, ausschliess- liche Nahrung des Felchen. Gymnophiones, s. Schleichenlnrche. Gymiiophthalmata For/>. (nackt, Auge), nacktäugige Quallen, s. Hydroiden.* Gymnoplithalmi, Familie der Kurzzüngler (s. d.). (Tyiimophthalmus Merr.^ s. Kurzzüngler. Gymnopis Pef., Gattung der Schuppenblind wühler (s. d.). Die Augen liegen unter den Schädelknochen. Die Tentakelgl-ube weit hinter dem Nasenloch, umschliesst das kuglige Tentaculum. Die Haut mit dachziegelartigen Schuppen. Arten: 1) G. multiplicata Fet. Länge zur Dicke wie 20 : 1. 250 Ringfalten. Oben bräunlichgrau, unten dunkelgrau. Veragua. 2) G. unicolor Pcf. 19 cm. 180 — 199 Hautfalten. Olivenfarben. Cayenne. Gymnoptermis Löiv, Gattung der Langbeinfliegen. (jrymnopiis Dum. Bihr. (Nacktfuss), Gattung der Lippenschildkröten. Gymuopus Blijth = Eudynamis Vig., Gattung der Kukuksvögel. Gymnopus Gray = Putorius Wagn. Gymiiorhina TFör^/2.,Nacktschwirrer, Glattnasen, Familie der insekten- fressenden Fledermäuse. Ohne besonderen, häutigen ^ die Nasenlöcher ein- schliessenden Nasenbesatz, mit Ohrklappen, spitzhöckerigen Backenzähnen. Gymiiorhina Gray, Gattung der Raben (s. d.). Gymnoris Hodg. = Xanthodira Sund. Subgenus von Passer L. G. dentatus. Gymnosoma Meig., Kugelfliegen, Gattung der Muscidae (s. d.). Gymiiosomata Blainv. (nackt, Körper) , nackte Flügelfüsser , Ordnung der Flügelfüsser. Kopf mehr oder weniger deutlich abgesetzt. Kiemen fehlend oder äusserlich. Flossen mit dem Fuss nicht verwachsen. Larven mit Wimper- reifen. Familien: Clionidea, Pneumodermonidae. Gyinnotaeiiiidae v. Beneden = Taeniarhynchus Weinland. Die Band- würmer ohne Rüssel und Hakenkranz. Gymnotideii, Glattaale, Familie der Edelfische. Nacktköpfige, aalförmige Fische ohne Bartfäden, mit in eine Spitze endendem Schwänze, sehr langer Afterflosse. After an oder dicht hinter der Kehle. Rückenflosse fehlt oder verkümmert, Bauch- flossen fehlen, Schwanzflosse fehlt in der Regel. Hierher: 1) Gymnotus Ciiv. Ohne Rücken- und Schwanzflosse. Jederseits in der unteren Schwanzhälfte mit grossem elektrischen Organ. G. electricus L., Zitteraal, Temblador. 1 — 2 m. Von Fischen und Lurchen lebend. Seine elektrischen Schläge betäuben. Venezuela. 2) Stermarchus Cuv. Rückenflosse zur Fettfalte verkümmert, kleine Schwanz- flosse vorhanden. Ohne elektrisches Organ. Mehrere Arten im tropischen Südamerika. Gyiniiotoka = Gymiioblastea. Gynmura Horsfield, Spitzratten, Gattung der Spitzmäuse. Rattenähn- liche Spitzmäuse mit kleinen Augen und Ohren. Arten: 1) G. suillus Müller. 10 cm. Schwanz und Ohren fast ganz nackt. Röthlich dunkelbraun mit vielen langen schwarzen Schnurren. Java, Sumatra. 2) G. Lowi Gray. 15 cm, Schwanz 18cm. Schwärzlichbraun, gelblich gesprenkelt. Borneo. 3) G. Rafflesi I/or.'^- field. 40 cm, Schwanz 30 cm. Schwarz, Kopf und Hals weiss. Sumatra, Malakka, Gymiiurae Spix (Nacktschwänze), ünterfamilie der Breitnasenaffen mit den Gattungen Atel es Geoffr., Mycetes//%., Lagothrix Geoffr. Mit Greifschwanz. Grymimrina, s. Spitzmäuse. Gyiiaecöphoridae Wewland (Weibchenträger), Familie der Saugwürmer. Das grössere Männchen trägt das Weibchen in einer Bauchrinne. Gattung: Schis- tosoma We'ml. Gyiiaekogen, s. Androgen. Gyiioplioren , die weiblichen Gonophoi-en vieler Physophoriden, siehe RölireiKiuallen. Gypaetidae, Familie der Raubvögel. Schnabel lang, seitlich zusammen- gedrückt, an der Wm-zel kaum eingeschnürt. Wachshaut ganz von Federn bedeckt, Kopf und Hals befiedert. Schwanz keilförmig, verlängert. Aussenzehen am Grunde geheftet. Einzige Gattung: Gypaetus Starr., G. barbatus Cuv., Lämmer- o 326 Gyparchus — Haarmücken. geier, Bartgeier, Bartadler. 115 cm., Flügellänge 80 cm. Oberkörper, Flügel, Schwanz dunkelbraun, grau angeflogen; Kopf, Hals, Unterseite weiss, rostfarbig angeflogen; Bartborsten, Zügel schwarz. Meist von Aas und kleineren Säugethieren lebend. Engadiner Alpen. Gyparchus Glog., Gattung der Geier, mit G. papa L., Königsgeier; von anderen mit Sarcorhamphus Dum. vereinigt. Gypogeramus IlUg. = Serpentariiis Cnv. Gypohieracidae, Familie der Raubvögel. Der lange Schnabel seitlich zu- sammengedrückt, an der Wurzel nicht eingeschnürt. Die nackte Wachshaut nimmt nur ein Dritttheil der Schnabellänge ein. Die Umgebung des Auges, 2 Streifen unter dem Unterkiefer und die Zügel nackt. Die Flügel lang und spitz, die 3. und 4. Schwinge am längsten. Schwanz kurz, abgerundet. Lauf oben befiedert. Einzige Gattung: Gypohierax Rüpp., G. angolensis Rüpp., Geierseeadler. Bis auf einige schwarze Stellen weiss. Fischfresser. Tropisches Afrika. Gyps Sriv., Gattung der Vulturidae (s. d.). Gypsina Carter, Foraminiferen ohne Canalsystem, ohne Mündungen der Kammern, nach Carter die niedrigste Form der Foraminiferen. Gyrantes, Columbinae, s. Tauben. Gyrator Ehrenb., Strudelwürmergattung der Proboscidae, Gyri, CTehimwindungen, s. Siingethiere (Nervensystem). Gyrinidae, s. Tauiii,elkäfer. Gyrinus Geoffr., Gattung der Taumelkäfer (s. d.). Gyrodactilidae, Familie der Saugwürmer. Körper sehr klein mit grosser hintei-er Haftscheibe mit Haken und zahh-eichen Randhäkchen. Gattungen: Gyro- dactylus Nordtn., Dactylogyrus Dies., Tetraonychus Dies. u. s. w.* Gyropus Nitzsch, Gattung der Pelzfresser. Gyrostomidae Schmarda. Familie der Strudelwürmer (Turbellaria). Mit ringförmigem Munde, nicht vorstülpbarem Schlundkopf. Strongylostomum. Mund vorne. Mesostomum. Mund in der Mitte gelegen. H. Uaarbalg, s. Säug'ethiere (Körperbedeckung). Haarbalgmilben , Dermatophili, Demodicidae, Familie der Milben. Körper klein, langgestreckt, wurmförmig, mit quergeringeltem Hinterleibe, Saug- rüssel, stiletförmigen Kiefern und 4 Paaren kurzer zweigliedriger Stummelfüsse. Einzige Gattung; Demodex Ow. mit D. foUiculorum hominis Sim., im Haar- balge der Menschen, welche die sog. Mitesser (Comedonen) zu verursachen scheint, aber auch Pusteln erzeugt. Siehe auch Demodex. Haare, s. Säug-ethiere (Körperbedeckung). Haarentwicklung, s. Säugethiere (Körperbedeckung). Haarüügler, s. Trichopterygides. Haarkleid",^^' \ '• »äugethiere (Körperbedeckung). Haarköpfe = Trichoceplialus. Haarkugel, Gemskugel, s. Bezoar. Haarlinge, Trichodectes Nitzsch, Gattung der Pelzfresser (Mallo- phaga) (s. d.). Haarmücken, Bibionidae, Dipterenfamilie der Nematocera und zwar der Crassicornia. Fühler kürzer als der Mittelleib , neun- bis zwölfgliedrig ; Taster verlängert ; Rüssel etwas vorstehend ; Punktaugen immer vorhanden ; Hinter- leib weich , lang ; Beine kräftig ; die grossen Flügel ohne Discoidalzellen , in der Haarpapille — Haarsterne. 327 Ruhe flach aufliegend. Treten oft in grossen Massen auf; die Larven leben von pflanzlichen Stoffen. Hierher: Bibio Geoffr., Vorderschienen in einen dornartigen Fortsatz verlängert, mit B. hortulanus L., G-artenhaarmücke; B. Marci L., Aprilfliege. Dilophus Meig., Strahlenmücken, Vorderschienen in einem Stachelkranz endend. Penthetria Meig. Scatopse Geoffr., Dungmücken. Haarsduift^' ( ^- ^äugethiere (Körperbedeckmig). Haarsterne, Crinoidea Forb., Stylastriten, Lilienstrahler, Lilien- sterne, Seelilien, Classe der Stachelhäuter, bestehen aus einem im Alter oft hin- fälligen Stiele (Säule, Columna) und einem demselben aufsitzenden Kelch (Calyx), welcher die Eingeweide enthält und eine untere, äussere, dorsale oder apicale, aborale Wandung, sowie eine obere, ventrale Decke oder Ambulacralfläche unterscheiden lässt; an der Grenze beider entspringen die Arme (Brachia). Die Grösse wechselt von 2 — 140 cm Höhe und 4— 40 cm Durchmesser; die Farbe ist rosenroth oder braun. Der Stiel besteht aus vielen übereinander liegenden Kalk- platten, und sitzt mit dem einen Ende fest oder erscheint durch gegliederte Fäden angeheftet ; die Glieder sind fünfeckig oder kreisrund und enthalten im Innern einen oder mehrere Nahrungscanäle sowie Bänder, die ihm die mannigfaltigsten Beugungen gestatten; überdies besitzt er oft an die Verticillarglieder geheftete, quirlig an- geordnete, gegliederte Seitenäste, die Ranken (Cirrhi), die selbst bis an den Kelch hinaufrücken können (Comatula). Auf diesem Stiele sitzt der Kelch mittelst zwei- bis sechskalkigen Tafeln fest (Pelvis oder Basalia) ; als letztes Stielglied wird das Centrodorsale gedeutet. Auf sie folgen 3 — 7 weitere Kreise von Kalkplättchen, welche als Parabasalia oderSubradialia bezeichnet werden, sowie die in der Rich- tung der Arme liegenden, die Eingeweide bergenden Radialia, zwischen denen häufig auch noch die Interradialia eingeschoben erscheinen und 2 — 3 Reihen bilden; die Glieder der letzten Reihe besitzen Gelenkflächen zum Ansätze der Arme und heissen Axi Ilaria oder Scapulae. Die Verbindung dieser zahlreichen Kelchplatten ist stets eine feste, sei es durch Nähte oder durch Anlagerung gerader Flächen. Die Decke des Kelches ist flach oder gewölbt und erscheint meist häutig ; oft sind einzelne (Oralia) oder viele Kalkplatten vorhanden (Tegminalia); in der Mitte liegt die Mundöffnung, seitlich die Afteröffnung. Von ersterer aus verlaufen gegen den Rand zu 4 oder 5 Furchen, die Kelchfurchen, welche sich in die Arme hinaus fort- setzen und Tentakel- oder Ambulacralfurchen heissen; sie verfolgen alle Ver- zweigungen bis in die Pinnulae und sind von der Körperhaut überwölbt. Die Arme sind zu 5 oder deren Vielfachem vorhanden und bestehen aus den, Arm- gliedern (Brachialia oder Distichalia und Interdistichalia nebst Interpalmaria) ; sie sind einfach oder verästelt. An den abwechselnden Gliedern stehen bald rechts, bald links gegliederte Anhänge, die Gliederfäden (Pinnulae), so dass also die Arme von Doppelreihen von 10 — 20 Gliedern umrandet werden ; sie sitzen immer auf dem peripheren epizygalen Gliede, während das centrale oder hypozygale Glied frei bleibt; oft aber verwachsen dieselben zu einem Gliede (Syzygie Müll.). Auch die Arme werden von einem besonderen Nahrungscanale durchzogen ; über dem- selben liegen am Rande der Ambulacralfurche die Saumplättchen (Adambu- lacralplättchen) und innerhalb derselben die Tentakel. Die Bewegung besteht in Biegungen und Schlängelungen des Stieles, im Einrollen der Arme zum Schutze der Ventralseite und in Bewegungen der Arme zum Schwimmen ; die meisten sind übrigens ziemlich träge. Das Nervensystem bilden ein Nerveuring und periphere, zu den Armen verlaufende Fäden. Der Darmcanal beginnt mit einer meist concentrisch gelegenen Mundöffnung und windet sich um eine schwammige Masse, die Spindel, herum, zahlreiche Fortsätze in diese entsendend; die Afteröffnung liegt excentrisch. Von der Bauchhöhle aus laufen zahlreiche röhrenförmige Canäle in die Arme und Pinnulae. Die Nahrung besteht in Algen und mikroskopisch kleinen Thieren, die durch die Arme herangespült werden. Unter dem Darmsacke liegt das sog. , dorsale Organ", das allgemein für das Herz angesehen wird. Es entsendet gleichfalls in die Radien des Kelches und in die Verzweigungen der Arme bis in die Pinnulae, sowie in den Stiel und die Rauken, dann auch in die Eingeweidehöhle Gefässarme, welche eine klare, opalisirende, selten gefärbte Flüssigkeit enthalten. Das Wassergefässsystem besteht aus einer den Mund umgebenden ringförmigen 328 Haartasche — Habropyga. Rinne , von der aus in den Tentakelfurchen Tentakelcanäle verlaufen , an deren Seitenrändern die gefranzten oder einfachen Tentakel entspringen , welche der Athmung vorstehen sollen. Die Geschlechtsorgane sind auf je verschiedene Indi- viduen vertheilt; sie liegen als Samenballen oder Eierstöcke unter der Haut der Pinnulae und letztere werden durch Platzen derselben frei; die Befruchtung ge- schieht ausserhalb des Körpers. Die Entwicklung erfolgt mittelst Metamorphose. Der Pseudembryo zeigt bereits schon in der Eihaut Beweglichkeit; im freien Zustande besitzt er dann 4 Wimperstreifen und Wimperschopf, sowie Mund (Pseudostom), Darm (Pseudocele) und After (Pseudoproct) und unter der Haut eine sich immer vergrössernde Zahl von durchlöcherten Kalkkörperchen. Später setzt er sich dann fest und wächst an der Unterlage an, indem sich die einzelnen Regionen des Stieles und Kelches herausbilden (Pentracrinusform). Die Haarsterne sind zum grössten Theile aus der Lebewelt verschwunden , sind aber als Fossilien wohl er- halten und werden oft (als Mühlräder steinchen) stellenweise in überraschender Menge aufgefunden. Sie erreichten ihr Maximum im Devon und Carbon (Encriniten- kalk); in der mesozoischen Periode sind sie schon seltener (Muschelkalk). Die wenigen .heute noch lebenden bewohnen alle Meere, mit Vorliebe sehr tiefe Stellen, wo sie dem Wellenschlage und der Versandung nicht ausgesetzt sind, die meisten leben gesellig und sind über weite Gebiete verbreitet; einige haben nur kleine Areale. Man unterscheidet 2 Ordnungen: 1) Ordnung Tafellilien, Cr. Fesse- lata J. Müll. 2) Oi-dnung Glieder lilien, Arti-culata J. Müll. — Literatur: Müller, J., A Natural History of the Crinoidea etc. Bristol 1821. Thompson, J. V., in L'Institut 1835. Mülln; J., in Abhandl. Akad. Berlin 1841 u. 1847. Thom- son, W., in Philos. Transact. CLV. 1865. Carpenter, W. B., ibid. CLVI. Gölle, A., in Archiv für miki'osk. Anat. XII. Liidivig, IL, morphologische Studien an Echino- dei'men. Leipzig 1877.* Haartasche, s. Säugethiere (Körperbedeckung). Haartebeest, s. Bubalis. Uaaning', s. Säug'ethiere (Körperbedeckung). Haarwechsel = Haarung. Haarrwiää', ( ^- Sängethiere (Körperbedeckung). Ha1)ia, Arremon magnus. Südamerikanischer Ruderfink, in den Volieren unserer Thiergärten zu sehen. Habichte, Gruppe der Falconidae (s. d.). Hahichtsadler, Aquila fasciata Vieill. = 'Nisaetus fasciatus Hodys. EtAvas stärker als der Schreiadler. Habichtseule, Uraleule, Ulula vralemis Fall., eine Art der Käuze, s. Syrnium bei Strigidae. Habichtsfliege, Dioctria Meig., Gattung der Raubfliegen (Asilidae). Habrocebus Wagner, Halbaffengattung der Lemuridae. Habrocomys Waterhouse, Seidenmäuse, Gattung der Trugratten. Von Echinomys durch das ganz stachellose Kleid unterschieden, mit grossen, fast nackten Ohren, behaartem Schwanz, viei'zehigen Vorderfüssen. Arten: 1) H. Benetti. 26 cm, Schwanz 15 cm. Grau oder gelbbraun, unten blasser; Schwanz braun. Chile. 2) H. Cuvieri Waterhouse. 17 cm, Schwanz 8 cm. Chile. Siehe auch Benett's Seidenmaus. Habroptila Grag (griech. glänzend, Feder), Gattung der Rallidae. Schnabel schlank, ziemlich lang; Flügel sehr kurz mit weichschäftigen Schwingen, Dorn am Flügelbug. Hierher die Spornrake (H. Wallacii Grag) von der Insel Gilolo. Habropyga Cab. (griech. glänzend, Purzel), Prachtfinken, Gesellschafts- vögelchen, Gattung der Webefinken (Spermestinae). Die kleinsten und zierlichsten Weberarten umfassend, beliebteste Käfigvögel, höchstens hänflinggross, meist hübsch gefärbt. Hierher: der Wellenastrild, das Fasänchen (H. undu- lata Pallas). Hellbraun mit feinen schwarzen Wellenbinden. Südafrika. Der Roth- bügel (H. coerulescens Vieill.). Grau, Bügel, Schwanz und Schwanzdecken roth. Westafrika. Das Orangebäckchen (H. melpoda Vieill.). Kopfseiten orangeroth, Oberkopf grau, Nacken, Rücken, Flügel isabellenbraun, Oberschwanzdecken roth,. Kehle und Brust weissgrau. Amarant, Blutfink (H. minima Vieill.). Vor- Habrothryx— Häringe. 329 herrschend roth, Rücken, Flügel gelbbraun mit röthlichen Federsäumen. Ti'opisches Afrika. Tigerfink (H. amandava X.). Roth mit runden weissen Flecken, Flügel braunweiss gefleckt. Schmetterlingsfink (H. phoenicotis Sivs.). Hellblau, Rücken, Flügel, Oberkopf lichtbraun, am Ohr ein purpurrother Fleck; ebenda. Zebrafink (H. cartanotis Gould). Oben graubraun, unten weiss, über die Wangen läuft ein weisses, schwarzgesäumtes Querband. Australien. Habrothryx WagUr, amerikanische Nagergattung der Murina. Pelz weich, langhaarig, Schwanz kurz, behaart; den Wühlmäusen im Habitus ähnlich. Hadeiia Sehr., Achateule, Gattung der Hadenina, s. Eulen. Hadenina, Gruppe der Eulen (s. d.). Hadrosauriis Leich/, ausgestorbene Reptiliengattung der Dinosauria Oiooi. Häher = Heher. Hälverliiig, Bastard zwischen Karausche und Karpfen. Uämalcanal, s. TVirbeltliiere (Skelet). Hämalseite, s. Moosthierchen.* Haemapophyseu, s. Wirbelthiere (Skelet). Haematopiiius LmcA, Thierläuse, Gattung der Läuse (Pediculidae). Haematopota Mg. = Bremseu. Haematopus L., Austernfischer, Gattung der Regen pfeifervögel (Charadriadae) (s. d.). Haematozoa, s. Fadenwürmer. Haemeiitaria De Filipj)!, Blutegelgattung der Rhynchobdellidae. Körper vorne zugespitzt ; die vordere Haftscheibe zweizipfelig ; Rüssel lang, fein zugespitzt ; aiif dem 2. Ringel 1 Augenpaar. Einige Arten medicinisch verwendet, so H. officinalis De FiL, in den Lagunen von Mexico; H. costata Müll., in der Krim; H. mexicanaDe FiL, soll durch seinen Biss einen Hautausschlag verursachen. Haemocharis Savigny, eine Blutegelgattung. Hämog-lobiii, s. Blut. Haemopis Sm\, Blutegelgattung der Gnathobdellidae, s. Kieferegel. Hänflinge, s. Finken. Hängreohrschaf, s. Hausschaf. Häringe, Clupeidae, Familie der Edelfische (Physostomi). Am Körper beschuppte, nacktköpfige Fische ohne Bartfäden, am Bauch häufig mit einer ge- sägten Kante, ohne Fettflosse, mit nicht verlängerter Rückenflosse, sehr weiter Kiemenöflfnung; den Rand der Oberkinnlade bilden Zwischen- und Oberkiefer, welch letzterer mindestens aus 3 beweglichen Stücken sich zusammensetzt. Leben ge- sellig an der Oberfläche des Meeres in ungeheurer Menge , nähren sich von Mol- lusken, kleinen Crustaceen, nähern sich zur Laichzeit den Küsten und sind ihres schmackhaften Fleisches wegen ein Hauptgegenstand der Seefischerei und des Handels. Hierher: 1) Engraulis C. V., Anchovis. Oberkinnlade vorspringend; Zwischen- kiefer sehr klein. E. encrassicholus L., echte Sardelle. Im Mittelmeer und an der Westküste Europas. Der Fang im Fi-ühling und Sommer. Marinirt als Anchovis, eingesalzen als Sardellen im Handel; doch bringt man auch andere kleine oder junge Fische als Sardellen in den Handel. 2) Clupea Art., Häringe. Körper seitlich zusammengedrückt, mit gesägter, auf die Brust sich fortsetzender Bauchkante; Oberkinnlade springt nicht vor. Zur Untergattung Clupea Curier mit kleinen Zähnen am Gaumen gehört derHäring (C. harengus), der in zahl- reichen Rassen in der Nordsee, Ostsee, im nordatlantischen Ocean sich findet, aber nicht, wie man lange glaubte, im Eismeer zu Hause und von dort alljährlich weite Wanderung unternimmt. Im Gegentheile bewohnen die einzelnen Stämme einen ziemlich eng begrenzten Bezirk. Man unterscheidet Küstenstämme, die sich nie weit von der Küste entfernen und vorherrschend in der Nordsee sich finden, und Hochstämme, zu welchen die grössten und für die Fischerei wichtigsten Stämme der britischen \ind norwegischen Küsten gehören; sie leben bis zur Laichzeit etwa 400 — 600 km von der Küste entfernt iind kommen erst dann der Küste näher. Strömlinge heisst eine in den Sommermonaten laichende Rasse der östlichen Ostsee. An der englischen Ostküste wird der Häringfang im Hochsommer betrieben und ergibt einen Fang von mindestens 1000 Millionen ; an der norwegischen Küste findet er im Frühling, im Sommer und im Winter statt. Man unterscheidet im Handel: grüne Häringe (frische), Böckelhäringe (gesalzene), Bücklinge oder 330 Häringsliai— Haie. Bückinge (frischgeräucherte, nicht ausgeweidete), Brathäringe (marinirte, frisch gebratene, in Essig gelegte), Matjeshäringe (zweijährige Häringe), Vollhäringe (geschlechtsreife , die aber den Laich noch nicht abgelegt haben), Hohlhäringe (die bereits gelaicht haben. C. sprattus L. , Sprott, Sprotte, Breitling, ein Begleiter des Härings. In zahlreichen Abarten. Kommt, mit jungen Häringen gemischt , geräuchert (Kieler Sprotten) oder als sog. russische Sardinen in den Handel. Zur Untergattung Alosa Cuv. mit zahnlosem Gaumen gehört der Pil- chard oder die Sardine (C. pilchardus Walh.) Im Mittelmeer und an den Südwestküsten Europas, in der Nordsee selten, in der Ostsee gar nicht. Kommen ge- salzen, marinirt und in Oel gekocht in den Handel. C. alosa Ctw., Maifisch, Alse. Ebenda. Zieht im Mai zum Laichen die Flüsse hinauf. C. finta Ctic, Finte, Pergel. Wahrscheinlich eine Abart der vorigen. Ihr Fleisch minder ge- schätzt. 3) Elops L. Bauch abgerundet. An der Kehle eine Knochenplatte. Härin^shai, s. Laiiinidae. Häringsköni^, falscher, s. Bandflsche. Häringskrebse = Mysis. Härmgsmöve, Larus fuscus L., s. Möven unter Laiigflüg'ler. Häseli = Hösling. Häutung', s. Haut und Desquamation. Haffpicker, s. Actochelidon. ^ Haftborste, Flüofelfeder, frenulum, s. Schmetterlinge. Haftdrüse, s. Thysanura. Hafte, s. Eintagsftieg'en. Haftkiefer, s. Plectoguathi. Haftläppcheu, pelottae, s. Insekten und Zweiflügler.* Haftzeher, s. Nyctisaura. Hagria Gray = Campsodactylus Dum. Bibr. Hahn, Hähnchen, der männliche Vogel überhaupt, dann speciell das Männchen des Haushuhns. Hahnentritt, Narbe, cicatricula, heisst die kleine weissliche Stelle an der Dotterkugeloberfläche des Vogeleies. Haidelerche, s. Alauda, Anthus und Bachstelzeu. Haideschaf, eine sehr verbi-eitete primitive Schafrasse. Haideschnucke, deutsches Haideschaf. Haie, Squalidae,Selachoidei, Unterordnung der PI agiostomata. Fische mit mehr weniger walzigem Körper, der allmählig in den Schwanz übergeht. Kiemen- löcher seitlich. Ausgezeichnete Schwimmer. Familien: I. Carcharidae, Nickhaut vor- handen. Der Mund halbmondförmig, unterständig. Mit 2 Rückenflossen, von denen die erste gegenüber dem Zwischenräume zwischen Brust- und Bauchflosse. Afterflosse vor- banden. Hierher: 1) Carcharias Cuv. Schnauze vorgezogen; Spritzlöcher fehlen. An der Wurzel der Schwanzflosse eine quere Grube; die Schwanzflosse mit deut- lichem unteren Lappen. Lebendgebärend. C. glaucus Cuv., Blauhai. 3,5 bis 4,5 m. Tropische und gemässigte Meere. 2) Galeus Cuv. Zähne bedeutend kleiner. Kleine Spritzlöcher vorhanden. Ohne Grube an der Wurzel der Schwanz- flosse. G. canis Bonap., gemeiner Hundshai. Lebendgebärend. 1,25 — 175m. 3) Zygaena Cuv. Kopf seitlich verbreitert, hammerförmig. Die Augen stehen an dem äusseren Ende der seitlichen Kopflappen. Z. malleus Sliar., Hammer- hai. 2^5— 4 m. Lebendgebärend. Tropische und subtropische Meere. 4) Mu- stelus Cuv. Zähne nicht spitz, wie bei den drei vorigen Gattungen, sondern pflasterartig, stumpf. Schwanzflosse ohne deutlichen unteren Lappen. M. laevis Bisso. Der glatte Hai des Aristoteles. Im. Schwärzlich. M. vulgaris M. H. 1— 1,5 m. Atlantischer Ocean. Beide lebendgebärend. II. Lamnidae. Ohne Nickhaut. Spritzlöcher fehlen oder sind sehr klein. Gattungen: 1) Lamna Cuv. Zähne gross, nicht gesägt. L. cornubica Flem., Häringshai. 2,5 — 3,5 m. In kleinen Gesellschaften. Mittelmeer, atlantischer Ocean, Nordsee. 2) Carcharodon M. H. Zähne gesägt. C. Rondeletii M. H. 12— 13m. Oben graublau, unten röthlichweiss. Mittelmeer bis Australien. Einer der grössten Fische. Sehr ge- fährlich. 3) Alopecias M. H. Schwanz seitlich nicht gekielt. Sehr lange After- flosse. A. vulpes Bonap., Fuchshai. 4m. Atlantischer Ocean. Verfolgt be- sonders die Häringe. 4) Selache Cuv. Mit sehr kleinen, nicht gesägten Zähnen. Haimora — Hakenwürmer. 331 L. maxima Cui\, Riesenhai. An 10 m. Nordische Meere. III. Scyllidae. Ohne Nickhaut. Zweite Rückenflosse ohne Stachel, Spx-itzlöcher immer vorhanden. Zähne klein. Gattungen: 1) Scyllium Ciic. Kleine, meist auf dem Boden sich aufhaltende Arten. S, canicula Cnv., kleiner Katzenhai. 40— 70cm. Euro- päische Küsten. S. stellare Günther, grosser Katzenhai. Im. Seltener. 2) Pristiurus Bonap. Am oberen Rande der Schwanzflosse kleine Stacheln. IV. Cestracionidae. Ohne Nickhaut. Vor jeder Rückenflosse ein Stachel. Mund und Nasenlöcher fliessen zusammen. Zähne stumpf. Gattung: Cestracion Cuv. V. Rhinodontidae. Die 2 Rückenflossen ohne Stacheln. Spritzlöcher sehr klein. Rhinodon SnätJi. VI. Notidanidae. Mit nur 1 Rückenflosse ohne Stachel, gegen- über der Afterflosse. Notidanus Cur. VII. Domhaie, Spinacidae. Ohne Nick- haut, ohne Afterflosse, mit 2 Rückenflossen, Spritzlöchern, engen Kiemenöffnungen. Jederseits vor dem leicht gebogenen Munde eine tiefe, lange Gi'ube. Gattungen: 1) Centrina Cur. Jederseits eine Bauchlängsfalte. Beide Rückenflossen mit einem kräftigen Stachel. 2) Acanthias Bisso. Obere und untere Zähne schief. Ohne Bauchhautfalte. A. vulgaris Bisso, gemeiner Dornhai. Im. Bringt 4 weiss gefleckte Junge zur Welt. Verfolgt die Sprotten, Makrelen, Dorsche, Häringe. Essbar. 3) Spinax Ctw. Obere Zähne aufrecht, dreispitzig. 4) Centrophorus M. H. Obere Zähne aufrecht, einspitzig. 5) Scymnus Cuv. Rückenflossen ohne Stacheln. VIII. Rhinidae. Ohne Nickhaut, ohne Afterflosse, mit grossen Spritzlöchern. Rhina Klein mit R. squatina Dum., Meerengel. 1,5 — 2m. Wirft 20 lebende Junge. Die Haut dient zum Poliren des Holzes. Haimora, Macrodon, s. Characinidae. Hainbuchensplintkäfer, s. Borkenkäfer (Scolytus). Hairless-Dog heisst der nackte amerikanische Hund. Hairocheu, Rhinobatis Günther, s. Rochen. Haken, uncini, s. Ciliata.* Hakenbein, os hamatum, s. Säng-ethiere (Skelet). Hakenfortsätze, processus uncinati, s. Vö^el (Skelet). Hakengimpel, Pinicola Vieill., s. Finken. Hakenköpfe = Acanthocephali, s. Hakenwürmer. Hakenlachs heisst der alte männliche Lachs. HakeuAvürmer, Acanthocephali Bud., Hakenköpfe, Kratzer, Ord- nung der Rundwürmer. Ausgezeichnet durch einen langen schlauchförmigen Körper, dessen meist gelbe Haut runzelig erscheint ; der derbe Hautmuskelschlauch besteht aus Ring- und Längsmuskelfasern. Das Nervensystem besteht in einem grossen , am Grunde des Rüssels gelegenen Ganglion , dessen Seitenäste zu den Muskeln und zu den Genitalien gehen, wo sie nicht selten noch besondere An- schwellungen zeigen; Sinnesorgane fehlen. Ebenso fehlen ein Mund und ein Darm; die Nahrungsaufnahme erfolgt auf endosmotischem Wege durch die äusserst poröse Haut. Dagegen beflndet sich am Voi-derende des Körpers ein Rüssel, welcher mit zahlreichen Widerhaken besetzt ist und in einer Scheide ruht, die durch Muskeln vorgestreckt und zurückgezogen werden kann (Retin acula) und reichlich innervirt ist; mittelst des Rüssels vermögen sich die Thiere festzuhalten, ja sogar die Gefäss- wände der Wirthe zu durchbohren. Das Canalsystem ist sehr hoch entwickelt, indem das vielfach verästelte System von Hautcanälen 2 Hauptstämme erkennen lässt; am Grunde des Rüssels finden sich 2 als Excretionsorgane gedeutete Säcke, die Lemnisci, deren Inhalt bräunlich gefärbt ex-scheint; sie enthalten Aus- führungsgänge in das zwischen der Vorder- und Hinterhälfte des Körpers gelegene Ringorgan, welches die Ernährungsflüssigkeit des Körpers von der vorne gelegenen Excretionsflüssigkeit der Netze scheidet. Die Geschlechter sind getrennt und die Männchen sind stets kleiner als die Weibchen. Sie besitzen 2—3 Hoden, einen drüsigen Samenleiter und Samenblase und einen Penis, der in einer vorstülj^baren Glocke ruht; durch diese, sowie durch Kittdrüsen am Grunde derselben und 2 Saugnäpfe wird die Begattung ungemein intim. Das Weibchen besitzt einen Eier- stock am Aufhängeband der Rüsselscheide, dann eine complicirte Uteru.sglocke, Ei- leiter und Scheide, die am hintern Körperpole ausmündet ; die Eierballen und Eier befinden sich meist in losem Zustande in der Leibeshöhle und werden durch ver- engende Bewegungen des üterussackes allmählig zur Geschlechtsöftnung hinaus- gepresst. In den Eiern befindet sich der mit Haken versehene Embryo, der später 332 Hakenzähne — Halicore. einen deutlichen Embryokern unterscheiden lässt ; aus letzterem gehen Nervensystem, Rüsselscheide und Geschlechtsorgane hervor. Die Entwicklung erfolgt, indem die mit den Embryonen abgesetzten Eier in den Darmcanal von Krebsen und Insekten gelangen; hier angekommen kriechen sie aus, durchbohren die Darmwandungen, verlieren die Haken und encystiren sich. In diesem Zustande gelangen sie mit ihren Wirthen in den Darm der Wirbelthiere , insbesondere der Fische, Wasser- vögel und Wale und erreichen dort ihre volle Grösse und Geschlechtsreife ; im Menschen wurden sie nur selten beobachtet. Alle leben parasitisch. Man kennt bei 120 Arten, die nur eine Familie mit einer Gattung Echinorrhynchus j\JüU. bilden. E. gigas Gölze ist im Schweine (aus dem Engerlinge) häufig und soll im Menschen (Wolga) vorgekommen sein. — Literatur: Schneider, A., in Müller's Archiv 1868; Leuckart, Parasiten des Menschen II. 1876. Hakenzähne, s. Schlangen. Halbaffen, Prosimiae, Ordnung der Säugethiere. Altweltliche Kletter- thiere mit vollständigem, an das der Insektenfresser erinnerndem Gebiss, mit Händen und Greiffüssen wie die Affen, mit Brust- und Bauchzitzen. Die Augenhöhlen sind nicht, wie bei den Affen, gegen die Schläfengrube hin geschlossen. Nächtliche träglebige Thiere, deren Nahrung in kleinen Wirbelthieren und Kerbthieren besteht. Familien: Lemuridae, Tarsiidae, Chiromyidae. Halbblut, Mischung eines Vollblutthieres (s. d.) mit einer andei-en Rasse. Halbdecken, hemelytia, s. Schnabelkerfe. Halbe Schwiminfiisse, pedes semipalmati, s. Vög'el (Skelet). Halbesel, s. Eqiius. Halbflügel, hemelytra, s. Insekten.* Halbflügler, Heteroptera Latr.^ s. Wanzen. Halbgeheftete Füsse, pedes semicolligati, s. Vögel (Skelet). Halbliufer, Subungulata, Familie der Nager. Plumpere, verschieden gestaltete, kurzgeschwänzte Nagethiere des südlichen Amerika, mit grobem straffen Haar, dicken und stumpfen hufähnlichen Nägeln, meist gi'ossen Ohren. Backen- zähne —. An den Vordei'füssen 4, an den Hinterfüssen meist 3 Zehen, Gattungen: Cavia, Kerodon, Dasyprocta, Coelogenys, Hydrochoerus, Dolichotis. Halbining, Zwei tlieilung, s. Divisio. Halbkeile Bronn, s. dipleure Grundform. Halbkreisförmige Canäle, canales semicirculares, s. Wirbelthiere (Ohr). Halbmaki, s. Lepidilemiir. Halbsclmepfe = kleine Sumpfsclmepfe (Gallinago gallinula L.) Halbschwänze = Anomura. Halbziegen = Hemitragus, s. Capra. Halcrosia Grat/ = Osteolaemus Cope, westafrikanische Krokodilgattung (Crocodilus frontatus Murray). Halcyominae, Lieste, Unterfamilie der Eisvögel, s. B. oÄ aj on Swns. bei Eisvögel. Haliaetus Sav., Gattung der Adler, s. Falconidae. Halianassa Mei/. (Halitherium Kaup), s. Säugethiere (ausgestorbene). Halias Tr., Gattung der Geometriformes, s. Eulen. Haliastur Selby, Raubvogelgattung der Milvinae. Zwischen den Weihen und Seeadlern stehend. Hierher der Braminenweih (H. indus Bodd) von Indien und Ceylon. Halichelys Fitz. = Thalassochelys Fitz. Halielioerus Nilsson, Kegelrobben, Gattung der Robben. Flossenfüsser mit kegelförmig verlängerter breiter Schnauze, behaarter Nasenspitze. Backenzähne einspitzig. Art: Urzel, grauer Seehund (H. grypus A^i7s.so??). Gegen 2 m. Weiss oder grau mit schwarzen oder helleren Flecken. Die Weibchen kleiner, heller gefärbt. Lebt von Fischen, Krabben, Seesternen, Ist sehr wild. Nord- und Ostsee. Halichondriae, Unterordnung der Fibrospongiae. Mit vorwiegend ein- axigen Nadeln, einfachen Kieselspicula. S. Kieselhornsclnvämme. Halichystidae Haeckel = Eleutherocarpidae Clark., Subfamilie der Lucernariidae. Halicore Illiger, Dugongs, Gattung der Sirenen. Mit 2 oberen hauer- artigen Vorderzähnen und 5 Backenzähnen in jedem Kiefer, mondförmig aus- Halicus— Hammerfisch. 338 geschweifter Schwanzflosse, ohne rudimentäre Nägel. In der ersten Jugend kleine untere Vorderzähne; die 2 — 3 vorderen Backenzähne fallen später aus. Arten: 1) Dugong, Seejungfern (H. cetacea Illige?-). 3 — 5 m. Borstenbart um den Mund. Bleigrau, unten weisslich. Die Nasenlöcher durch eine Klappe verschliessbar. An den Küsten des indischen Meeres. H. tabernaculi liilppeU und H. australis Oiven sind wohl nur Varietäten. Die Dugongs gehen nicht so häufig aus dem Meere in die Flüsse. Leben vorherrschend von Tangen und werden harpunirt oder in Netze verstrickt und erstickt. Halicns ///. = Graculns L., s. Graculidae. Halicyathitlae Jlaeckel, Subfamilie der Lucernariidae. Halicyon Gray, Australische Flossenfüssergattung. Halimatle BatJike, Gattung der Borstenwürmer. Ualiomma HaeckeJ, Radiolariengattung der Sphaerida. Haliotidae, s. Seeohreu. Haliotis L., Meerohren, Gattung der Seeohren (s. d.). Haliphysemen HaecJc., s. Schwämme.* Halisarcidae, Gallertschwämme, einzige Familie der Myxospongiae. Weich, fleischig, ohne jedes Skelet. Hiilisauria, s. Kriechthlere (ausgestoi'bene). Haiistemma Huxl.^ s. Agalmidae. Halitliea Sav., Gattung der Borstenwürmer. Halitherium Kmvp (Haiin assa Mey). s. Säugethiere (ausgestorbene). Halmaturida, s. Känguruhs. Halmaturus, Untergattung von Macropus (s. d.). Halmfliege, s. Acalyptera. Haliinvespeii, Cepbus Fabr., Gattung der Holzwespen (s. d.). Halobia Münst., ausgestorbene Muschelgattung. Halodroma III. (griech. Meerläufer), Gattung der Sturmvögel. Vermittelt den U ebergang zu den Lummen. Schnabel mit einem Haken. Halosauriden Günther (griech. Meerechsen) kleine von den Clupeiden ab- gelöste Fischfamilie mit H. Owenii. In der Tiefsee von Madeira. Hals, Collum, s. Insekten und Wirbelthiere.* Halsband, s. Eidechsen bei Spaltzünglei'. Halsbandflnk, s. Amadina. Halsbaiidfliegenfäuger = Muscicapa collaris Beclid. Halsbandsitticli, Palaeornis torquatus L., s. Sittiche. Halssäcke, cellae cervicales, s. Vögel (Athmungsorgane). Halsschild, collare, s. Insekten.* Halswirbelsäule, s. Säugethiere und Vögel (Skelet). Halteres, Schwingkölbcben, s. Insekten und Zweiflügler. Halteriidae Clap. u. Lachm., Familie der Infusoria peritricha. Körper nackt , kuglig , am Vorderende mit Peristom und adoraler Wimperzone ; oft mit Schnellborsten. Gattungen: Halteria Duj., Strombidium C/a/;. u. Lachm. Haltica ///., Erdflöhe, Flohkäfer. Fühler halb so lang wie der Körper. Flügeldecken oval. Meist in grösserer Zahl beisammen lebend, üeberwintern als Käfer unter Rinde, Laub, Steinen. Legen die Eier meist an die Blätter, welche dann von den Larven angefressen werden; meist jährlich 2 Brüten. In Europa allein über 150 Arten, die in mehrere Untergattungen geschieden werden. Hier- her u. a.: H. oleracea L., gemeiner Erdfloh. Grün, seltener bläulichgrün, auf verschiedenen Gemüsearten. H. erucae L., Eichenerdfloh. Dunkelblau. Halticus Hhn., s. Blindwanzen. Haltomys Brdt. = Dipus aegyptius Hempr. Halux, grosse Zehe, s. Säugethiere (Skelet). Halys Gray, Gattung der Crotalidae, s. Grubenottern unter Tiperiiia. Halysis Zeder (griech. Kette), Gattung der Bandwürmer. Hamadryas, Pavian, s. Cynocephalus. Haniar el Wadi, Pferdeart, s. Equus. Hamites, s. Ammonitidae. Hammel, Schöps, Kappe, heisst das castrirte männliche Schaf. Hammer, s. Wirbelthiere (Sinnesorgane). Hammerflsch, Hammerbai, s. Haie. 334 Hammermuscheln — Haplophragmium. Hammermnscheln, s. Heteromyaria. Hamster, s. Cricetus. Hamstermäuse, s. Criceti und Crieetomys. Hamularia Trentler (lat. Häckchenwurm), zweifelhafte Gattung der Würmer. Hand, s. Rnderfüsser und Säiigethiere (Skelet). Handttatterer, l v^^Ar. s«o« Handflügler, \ '■ Fledermanse. Haiidschwing'e, s. Yögel (Gefieder). Handtliiere = Primates. Handwiihleu = Chirotes, s. Riugelechsen. Haudwnrzel, caipus, s. Säiigethiere und Vögel (Skelet). Hannoversches Schaf, s. Hausschaf. Hapale lUiger , Gattung der Seiden äffen. (Man unterscheidet auch wohl 2 Gattungen der Seidenaflfen: Mi das mit in gerader Linie, Hapale mit bogen- förmig stehenden unteren Schneidezähnen). Alle Vertreter dieser Gattung sind lebhafte, zierliche Thierchen, die in ihren Bewegungen lebhaft an die Eichhörnchen erinnern, so dass sie mit Recht Eichhornaffen heissen. Sie werfen 2 — 3 Junge auf einmal. Früchte, Samen, Pflanzenblätter, Kerbthiere bilden ihre Nahrung. Bei einigermassen guter Pflege halten sie in der Gefangenschaft gut aus. Von den Arten nennen wir die mit besonders auffallender Mähne ausgestatteten: 1) Grosses Löwenäffchen (Hapale rosalia Wied.~). 70cm, davon 40 auf den Schwanz. Röthlichgelb, mit löwen artiger Mähne, die im Zoi'ne gesträubt wird. Am Rio de Janeiro zu Hause. EinPaar kostet im Handel 300 Mark. 2) Kleines Löwenäffchen (Hapale leonina Wagner). 40cm, die Hälfte auf den Schwanz. Von Humboldt am Ostabhange der Cordilleren entdeckt. 3) Pinche (Hapale oedipus Wagner). 70 cm, 40 auf den Schwanz. Mit eigenthümlich von der weissen Haarumrahmung abstechenden schwarzem Gesicht. Lässt zwitschernde Laute hören. In Guiana und Venezuela zu Hause. 4) Weissohriger Nistiti (Hapale chrysoleucus Wagner). 73 cm, 35 auf den Schwanz. Kopf weiss behaart, Gesicht hell fleischfarben. Im Inneren Brasiliens. 5) Zwergseidenäffchen (Hapale pygmaeus Wagner). Bloss 15cm lang, Schwanz 17cm. Bräunlich lehmgelb. Brasilien. (16 andere Arten findet der nicht fachmännische Leser in der weitverbreiteten „Illustrirten Naturgeschichte der Thiere" von F. A. Brockhaus, S. 51 — 56, beschrieben.) Hapalemur Js. Geoffr. (Hapalolemur), Halbafifengattung der Lemurida. Hapalidae, s. SeideuafFen. Hapaliui Is. Geoffr. = Hemipitheci v. d. Hoev., s. Kralleiiaffen (Arc- topitheci). Hapaloderma Sws. (griech. Zai-thäuter) , Subgenus der Gattung Trogon Möhring. Afrikanische Trogons. Hapalotis Lichtenstein = Conilurus Ogilhy , Gattung der Mäuse. Gross- ohrige Nager mit gespaltener Oberlippe , langen und starken Schnurren , fünf- zehigen Füssen, langem, stark behaartem Pinselschwanz. Art: Küllenmaus (H. albipes Lichtenstein). 30 cm, Schwanz ebenso lang. Der feine Pelz graubraun, unten schön weiss; Schwanz dunkelbraun, Spitze weiss. Sie trägt sich einen gi'ossen Reisighaufen zusammen, in dessen Mitte sie sich ein Nest errichtet. Haplocerus H. Sm. = Mazama Raf., nordamerikanische Antilopen, Hierher die Schneeziege, weisse Bergziege (H. americanus Blainv.). Ganz weiss. 1,1 m lang. 2 Zitzen. Nördliches Felsengebirge. Haplochitomiden Günther, kleine, von den Lachsfischen losgelöste Familie. Haplocrinus (griech. einfacher Lilienstex'n) , devonische Gattung der Ter- sellaten. H. mespiliformis, mispelförmrger Lilienstern. Kelche nur 8 mm hoch. Sehr charakteristische Crinoiden aus der Eifel. Haplodoiitiiia Brdt., nordamerikanische Nagethierfamilie mit der Gattung Aplodontia. Hierher A. leporina Richards, Sewellel, Showte. Kaninchen- artig; Kopf breit und flach; Schnauze eichhörnchenartig; Ohren kurz, dicht be- haart; Extremitäten kurz; fünfzehig; Schwanz im Pelze versteckt; Rücken kastanien- braun, am Halse ein grosser weisser Fleck, unten graulich oder bräunlich. Haplomorpha Car. (ganz, Gestalt), s. Hydroiden.* Haplopeltura Ihim Bihr., südasiatische Schlangengattung der Dipsadidae. Haplophragmium Reuss., Gattung der Foraminiferen. Haplotaxis — Hasen. 335 Haplotaxis Hoffm. = Ph reoi'y et e s i/o^w., Gattung der Regenwürmer. Harbei, Uromastix spinipes, s. Erdagameti. Härder, Mugil cephalus Cur., s. Meeräschen. Harder'sche Drüse, s. Säugethiere und Vögel (Nervensystem). Hardan, Stellio Daudin, s. Erdagamen. Harelda Leach, Eisenten, Gattung der Tauchenten (s. d.). Harengula V alenciennes , Subgattung von C 1 u p e a , siehe Sprotte bei Häringe. Harfenschiiecken , Harpidae, Familie der Schmalzüngler (Rha- chiglossa) mit Harpa L. (H. ventricosa Lam., Davidsharfe) als Haupt- gattung. Harlanus Owt'n, fossile Gattung der Tapire. Harlekin, s. Abraxas und Spanner. Harn, s. Excretionsorgaue und Vögel (Excretionsorgane). Harnblase, vesica urinaria, s. Excretionsorgane, Wirbelthiere und Säugethiere (Excretionsorgane). Harncanälclien, Nierencanälchen, s. Excretionsorgane. Harnischfische , Harnischwelse nennt man die Arten der Gattung Loricaria, s. Welse. Harnleiter, ureter, s, Wirhelthiere, Säugethiere und Vögel (Excretions- organe). Harnorgane, s. Wirbelthiere. Harnröhre, Urethra, s. Excretionsorgane u. Säugethiere (Excretionsorgane). Harnsack, s. AUantois und Säugethiere. Harnstoff, Carbamid CO(NH2)2, der wichtigste, stickstoffhaltige Bestand- theil des Harnes; weisse, seidenglänzende, vierseitige, rhombische Prismen mit schiefen Endflächen. Harpa Lam., Gattung der Harfenschnecken (s. d.). Harpaetes Stvains., Vogelgattung der Nagelschnäbler (Trogonidae). Harpaetiden Dana, Subfamilie der Hüpferlinge (Cyclopodiden). Harpagniotherium canadense Fischer, s. Mastodon unter Säugethiere (ausgestorbene). Harpagus Vig. (Bidens Spix, Diplodon Nitzsch, Hemihierax Burm., Spiziapteryx Katq), Diodon Less.), Gattung der Habichte. Ober- und Unter- kiefer jederseits mit 2 Zähnen ; Nasenlöcher schräg, schlitzförmig, von einer Mem- bran überdeckt. Hierher: H. diodon Temm., der Falkensperber. Von der Grösse des Baumfalkes. Mittel- und Südamerika. Harpoceratiden, s. Ammonitideu. Harpyhaliaetus ifl/V., Gattung der Habichtadler (Spizaetinae). Läufe lang, nur mit Schildern bekleidet. Hinterkopffedern in einen Schopf verlängert. Hierher der Streitaar (H. coronatus VieiU.). Südamerika. Harpyia Ciiv. = Thrasaetus Gray, s. Harpye unter Falconidae. Harpyia IlUger, Gattung der Pteropydeae. Kugligköpfige Fledermäuse mit kurzer Schnauze, rüsselförmiger Nase. i^Tl- ^^^'- H. cephalotes Wagner. 9 cm, Flugweite 40, Schwanz 3 cm. Graubraun, unten schmutzigweiss. Amboina. Harpyia Oc/isenh., Gabelschwänze, Gattung der Spinner (Gruppe Notodontiua). Harrier = englische Bracke. Hartflosser, Acanthopteri, s. Fische (Gestalt). Hartläufer = Phacochoerus. Hartrücken heissen die Arten von Callichthys, s. Welse. Harttheile, Skelettheile, s. Organe, Organsystem. Hase, gemeiner, s. Lepns. Haselhuhn , Bonasa sylvestris Brehm , siehe Waldhühner bei Hühnervögel. Haselmaus, s. Myoxns. Haselnüsse, fossile Schnecken, s. Avellana. Haselnusshohrer = Balaninus. Hasen, Leporida, Familie der Nager. Dichtbehaarte, scheue und schnelle Säugethiere mit bedeutend längeren und kräftigeren Hinterbeinen, kurzem Schwanz. 336 Hasen — Haushund. Gebiss f-ri— ^* Unterscheiden sich von allen Nagern durch den Besitz zweier hinterer accessorischer Schneidezähne. Gesichtsknochen schwach entwickelt, Schlüssel- bein meist verkümmert. Gattungen: Lepus (s. d.), Lagomys (s. d.). Hasen, s. Lepus. Uasenkäng-uruli, s. Macropus. Hasenmäuse, s. Lagostonius. Haseiimäiise oder Chinchillen, Lagostomida, Familie der Nager. Kaninchenähnliche Nager Südamerikas mit langen Ohren, langem, buschigem Schwanz, verlängerten Hinterfüssen und ganz besonders weichem Pelz. Ihr Gebiss mit den wurzellosen, aus 2 oder 3 Querplatten zusammengesetzten Zähnen erinnert an das der Hasen. Haben ein Schlüsselbein von mittlerer Länge. Nächtlich lebende Thiere, die natürliche Höhlen aufsuchen oder sich solche graben und das Gebirge vorziehen. Gattungen: Lagostomus, Eriomys, Lagidium. Haseiispriii^er, Lagorchestes leporoides GouM, s. Macropus Shaiv. Hassar = Hartrückeii. Uastati, ünterabtheilung der Gastrocoeli, mit deutlichen Seitenfurchen, s. Belemiiititlae. Hastatus Vosmaer., Spongiengattung der Dermacidinen. Hatteria, s. RhynchocephaHa. Haubeiiadler = Spizaetus. Haubenheher, Platylophus Cuv., s. GrarruHnae. Haubeiisteissfuss , Podieeps cristatus Latit., Art der Colymbidae, s. Taucher. Haubentaiibe, s. Felstaube bei Tanbeu. Hauer, das männliche Schwein. Hauptaxe, s. strahHgrer Bau. Hauptgegend, -Region, s. bilateral-symmetrisch. Hauptkralle, s. Spinnen. Hauptstrahlen, Radien, s. radiärer Bau. Hauptzellen, s. Labzellen. Haus, s. Schwanzascidien.* Hausbiene = Houiglbiene. Hausen, Acipenser huso L., s. Schmelzschupper (Ganoidei). ^ Hausente, Anas domestica, s. Enten (Anatidae) bei Lamellirostres. Hausferkelratte, s. Capromys. Hausgans, Anser domesticus, s. Gänse (An seridae) bei Lamellirostres. Hausgrille, s. Grabheuschrecken. Hausliulm, Gallus domesticus Briss., s. Phasianidae bei Hühnervögel. Haushund, Canis familiaris L. Die Abstammung des Haushundes ist noch nicht genügend aufgeklärt. Jedenfalls müssen mehrere wilde Hunde als Stammväter angenommen werden. Die Zähmung des Hundes fällt in eine sehr frühe Zeit. In den Schweizer Pfahlbauten finden wir aus der Steinzeit Ueberreste des mittelgrossen Torf hundes (Canis familiaris palustris). In der Bronzezeit erscheint der weit grössere Bronzehund (Canis matris optimae Jeitt.). So dürfte die Zähmung des kleinen Schakals, der heute noch lebt, in der Steinzeit er- folgt sein und der genannte Torf hund die älteste Form dieses gezähmten Schakals sein. Von diesem Torfhunde dürften alle kleineren Rassen (Spitz, Pintscher, Wachtelhund, Rattenfänger, Dachshund) abstammen, während alle grösseren Jagd- hunde, die Fleischerhunde, Doggen, der Pudel, der Schäferhund vom Bronzehund abzuleiten sind. Bei der Entstehung der altägyptischen Hunde, der orientalischen Strassenhunde , der indischen Pariahunde und anderer da und doi*t von vielen Völkern gehaltenen Hunde sind ohne Frage die in den betreffenden Ländern heute noch lebenden wilden Schakale und Wölfe in Rechnung zu ziehen. — Der Hund ist ohne Frage eines der edelsten, intelligentesten, gelehrigsten, dem Menschen treuesten Hausthiere. Die Eintheilung der Hunde in Rassen ist eine ganz con- ventioneile. Am einfachsten ist die Eintheilung in zur Jagd verwendete (Schweiss- hunde, echte Jagdhunde, Vorstehhunde, Apportirhunde, Dachs-[Erd-]Hunde, Stöber- hunde, Windhunde), und in nicht zur Jagd verwendete (Stuben-, Schutz-, Wacht-, Stall-, Damenhunde u. s. w.). Ausgestoi'ben sind bereits: der echte Bernhardiner- hund, die Saurüde des Mittelalters, der echte BuUenbeisser. Immer seltener Hauskatze— Haut. 337 werden die Fleischerhunde, der englische Harrier, der irische Wolfshund, das Löwenhündchen. Auch der heutige Mops ist eine veränderte Auflage des früheren , verschwundenen. Zu den Hunden mit aufrecht stehendenOliren gehören der verwilderte Dingo Australiens, der Eskimohund, der Kamtschatkahund, die kräftigen Wol fshunde, die eigentlichen Haus- und Hirtenhunde, die Spitze (Pommer^ Seidenspitz, chinesischer Spitz), die Pin t seh er (Affenpintscher, Ratten- pintscher, Bulldoggenpintscher u. s. w.). Zu den Hunden mit halb aufrechten, an der Spitze überhängenden Ohren gehören die nackten Hunde, die Windhunde (griechischer, russischer, irländischer, schottischer, englischer, arabischer), die Rüden (Hatzrüde, grosse dänische Rüde, Solofänger, Gazehund), die Doggen (englische Doggen oder Mastiff, Bulldogge, Bull-Terrier, Box-Dogge, dänische, ge- tigerte. Ulmer Dogge). Zu den Hunden mit hängenden Ohren die Wasserhunde (Pudel in verschiedenen Spielarten, der verjüngte St. Bernhardshund, Leonberger, Neufoundländer) , die Seidenhaarhunde (Wachtel- oder Seidenhund, die ver- schiedenen Spaniels, Bologneserhund), die eigentlichen Jagdhunde (Blut- und Schweisshunde, Vorstehhunde [Griffons, Braques, Eppagneuls, Setters, Pointers u. s. w.], die verschiedenen Dachshunde). Höchst mannigfaltig ist die Benützung des Haushundes. Die Renommir- und Damenhunde dienen zur Unterhaltung; die verschiedenen Jagdhunde sind geschickte Gefährten und Helfer bei der Jagd, indem sie das Wild aufstöbern , stellen , zutreiben , im Baue aufsuchen , apportiren ; die verschiedenen Haus- und Hirtenhunde bewachen Haus und Hof, unsere Herden; andere dienen zum Treiben der Thiere, zum Ziehen, Lastentragen, Verfolgen und Aufsuchen von Verbrechern, Trüffelsuchen, bei Thierkämpfen u. s. w. — Der Hund paart sich zweimal im Jahre; Tragzeit 63 Tage; die Zahl der Jungen 3 — 20, meist 4 — 6. Mit 12 Jahren tritt schon das Greisenalter ein, doch können Hunde 25 Jahre alt werden. Hauskatze, Felis (Catus) domestica Briss. Stammt nicht von der Wild- katze; wahrscheinlich ist die in Nubien wild lebende Halbkatze, Felis mani- culata, als Stammform anzusehen. Schon die alten Aegypter hielten Hauskatzen, doch war sie den Römern und Griechen noch nicht als Hausthier bekannt und war in Europa selbst im 11. und 12. Jahrhundert noch selten, Die Katze ist dem Hause anhänglicher als dem Herrn. Sie paart sich zweimal im Jahre; die Tragzeit dauert 55 Tage; die Zahl der Jungen beträgt 3 — 6. Sehr geschätzt ist das Fell der einfarbigen schwarzen, blauen und das der Angorakatzen. Hausmarder, s. Mustela. Hansmaus, s. Mus. Hausmutter, Tryphaena pronuba L., s. Eulen (Agrotina). Hausratte, s. Mus. Uansrind, s. zahmes ßiud. Haiisrothscliwaiiz, Ruticilla tithys Bechst., s. Ruticilla bei Turdidae. Hausschaf, s. zahmes Schaf. Hansschwalbe, Chelidon urbica Boie., s. Schwalben. Hausschwein, s. Borstenthiere. Haussperliog:, s. Finken. Hausspinne, Tegenaria domestica C/., Art der Trichterspinnen (s. d.). Hansspitzmaus, s. Sorex und Croeidura. Haustaube, Felstaube, s. Tauben. Hanstellata, s. Insekten.* Haustellnm, Schopfrüssel, s. Zweiflügler. Hausthiere. Der Mensch hat im Laufe der Zeiten verschiedenste Thiere theils des Vei-gnügens halber, theils des Nutzens wegen zu Hausthieren gemacht, von welchen einige fast überall gezüchtet werden, andere nur da und dort als Hausthiere gehalten werden. Zu den vei-breitetsten und wichtigsten Hausthieren gehören: Hausrind, Büffel, Zebu, Jack, Pferd, Esel, Maulthier, Maulesel, Schaf, Ziege, Schwein, Kameel, Lama, Hühner, Enten, Gänse, Hunde, Katzen, Tauben, Rennthiere, Kaninchen, Fasan, Pfau, Elephant, Singvögel, Biene, Seidenraupe, Goldfisch u. s. w. Hansziesre, s. zahme Ziege. Haut, Integument. Im Allgemeinen bezeichnet man damit die den Körper umkleidende, nach aussen abschliessende Schichte. Bei den einfachst gebauten Kn'auer, Handwörterbuch der Zoologie. 22 338 Hautbremsen — Hautflügler. Thieren (Protozoen) ist sie nicht aus Zellen gebildet, tritt als mehr oder weniger scharf abgegrenzte Eindenschicht oder in Gestalt von den Thieren abgesonderter Schutzhüllen auf. Bei den höher organisirten anderen Thieren lässt sich die Haut in eine untere bindegewebige Lage, Cutis (Unterbaut, Corium oder Leder- haut), und in eine darüber liegende, einschichtige oder mehrschichtige Epithellage, Epidermis (Oberhaut) unterscheiden. Vorherrschend Schutzoi'gan , nimmt die Haut bei vielen Thieren auch an der Locomotion und der Respiration Antheil. (Siehe Genaueres und speciell über Ektoderm, Hypodermis, Hautdrüsen,. Häutung, Unterhautbindegewebe bei den Typen und Classen. Hautbremsen, Hypoderma Latr., Gattung der Biesfliegen (s. d.). Hautdasselfliegen, Hypoderma Latr., Gattung der Biesfliegen (s. d.). Hautdrüsen, s. Vögel (Körperbedeckung). Hautflosser = Langusten. Hautflügler, Hymenoptera Linn., Piezata Fabr., Aderflügler, Immen. Ordnung der Insekten mit beissenden und leckenden Mundtheilen, 4 häutigen, wenig geäderten Flügeln und vollkommener Metamorphose. Der Körper erscheint langgestreckt, oft lineal, der Kopf ist gross, frei beweglich, meist quer; die Augen gross, selten fehlend; Nebenaugen sind meist vorhanden; die Fühler sind meist fadenförmig, 3 — 13gliedrig, oft mit Basalglied (Schaft, Scapus) und Geissei (Funiculus), gebrochen. Die Mundtheile sind aus der Oberlippe und den beissenden Oberkiefern gebildet; Unterkiefer und Unterlippe verlängern sich zu einem oft ki eiförmig eingebogenen Saugrüssel mit sechsgliedrigen Kiefei'- und meist vier- gliedrigen Lippentastern, zu denen häufig Nebenzungen (Paraglossae) hinzutreten. Die Vorderbrust ist oft halsförmig, meist schmal; das Prosternum oft frei beweg- lich; die Mittelbrust bildet den stärksten Theil des Thorax und trägt am Grunde der Flügel 2 kleine Deckschuppen (Tegulae) und nach hinten das Schildchen (Scutellum); die Hinterbrust ist häufig mit dem ersten Hinterleibssegmente (Hinterschildchen, Postscutellum, Segment mediaire Latr.) verwachsen (Hymenoptera apocrita Gerst.) und der Stiel des 2. Segmentes dient diesem als Strang (Funiculus) zum Heben und Senken. Die Flügel sind häutig, durch- sichtig, besitzen nur wenig Adern, von denen jene unter dem Pterostigma die Cubital-,'jene gegen die Spite zu die Eadialzellen bilden, oft fehlen sie fast ganz (Chalcididae). Die Vorderflügel sind grösser als die hinteren und diese hängen mittelst einer Hakenreihe mit jenen zusammen ; oft fehlen sie einer Geschlechtsform (Ameisen, Heterogyna). Die Beine besitzen 1 (Monotrocha) oder 2 Schenkelringe (Ditrocha) und oft Tarsen mit breitem, langem Grundglied (Metatarsus); oft sind sie fünf-, oft zwei- bis dreigliedrig. Der Hinterleib ist breit befestigt (sessile) oder gestielt (petiolatum) und hat 6—9 Segmente, die oft auf der Oberseite kaum hervortreten (Cynipidae) oder zum Theil verkümmert oder zu einem Lege- apparat metamorphosirt sind; auch der Giftstachel geht aus ihnen hervor und besteht aus Stachelrinne, -Scheiden, Stechborsten und den Segmentalplatten. Er dient zur Wehre, zum Anbohren von Pflanzen und Thieren, zum Eierlegen; oft werden die Opfer paralysirt, doch nicht getödtet. Das Nerversystem ist sehr ver- schieden ausgebildet und besteht aus einem grossen , sehr complicirten Gehirne, dessen Oberseite oft sehr stark entwickelte, pilzhutartige Körper trägt (Ameisen); das Subösophagealganglion liegt diesem dicht an; die Brust trägt oft 3, oft nur 2 Ganglien (Aculeata), indem jene des Meso- und Metathorax, sowie der beiden ersten Segmente verschmelzen; die Zahl der Hinterleibsganglien wechselt zwischen 4 und 6 und ist oft nach dem Geschlechte verschieden ; überdies ist oft ein wohl ausgebildeter Sympathicus vorhanden (Biene, Hummeln). Der Verdauungscanal ist meist ein langes Eohr, besitzt 2 — 3 Paare von Speicheldrüsen in Kopf und Brust; auf die Speiseröhre folgt häufig ein asymmetrischer häutiger Saugmagen oder ein kugliger Kaumagen; ersterer ist oft getheilt, letzterer meist sehr musculös (Ameisen); der Chylusmagen ist geringelt. Die Malpighi'schen Gefässe sind kurz, doch zahlreich (20—150); die Athemorgane zeigen grosse blasenartige Erweiterungen, namentlich am Grunde des Hinterleibes, und gestatten ihnen einen ausdauernden Flug; die Larven sind peripneust, holopneust (Holzwespen) oder apneust (Micro- gaster anomalen). Die weiblichen Geschlechtsdrüsen bestehen aus 4 — 100 viel- fächerigen Eiröhren; als Anhangorgane des Apparates treten ein Eeceptaculum Hautfresser — Hechtdorsche. 339 seminis mit Anhangsdrüse auf (Glandula appendiculata); die Begattungstasche fehlt stets. Häufig steht mit ihr ein Giftdrüsenpaar in Verbindung (Ameisensäure). Die Männchen besitzen oft zweierlei Hoden, ovale und büschelförmige Schläuche und Samenleiter mit accessorischen Drüsen, gemeinsamem Ausführungsgang und grossem, ausstülpbarem Penis. Das Vorkommen einer 3. Geschlechtsform beruht auf der Verkümmerung des weiblichen Geschlechtsapparates (Neutra, Herma- phroditen). Die Larven sind oft raupenähnlich gefärbt, heissen Aftei-raupen (Blatt-, Holzwespen) und leben frei oder in Holz, oder sind fusslos und leben auf Insekten parasitisch, oder in Pflanzen oder in besonderen Bruträumen von thierischer oder pflanzlicher Nahi-ung; in diesem Falle ist der Kopf klein, einziehbar, die Fresswerkzeuge sind kurz; der After fehlt meist, indem Magen und Enddai-m nicht verbunden sind. Manche spinnen eine Hülle aus Seidenfäden, häuten sieh unter Entleerung der Auswurfsstofie und bilden so ein larvenartiges Stadium mit kurzen Gliedmassen und Flügelstummeln, die sog. Pseudonymphe; die Puppe ist frei und springt oft mit Deckel auf. Bei Platygaster wurde übrigens von Ganin auch Hypermetamorphose entdeckt. Die Lebensweise der Hautflügler ist höchst mannigfaltig und stempelt sie insbesondere durch die weise Fürsorge der Weib- chen zur Erhaltung der Brut und Nachkommenschaft zu. den höchsten Insekten. Sie suchen für die Eier geschützte Stellen, wo die ausschlüpfenden Larven zugleich Schutz und Nahrung finden, sei es die Oberhaut von Pflanzen, sei es jene der Insekten, oder legen selbst oft sehr complicirte Nester an, die sie mit Nahrung reichlich versehen, oft legen sie die Eier in die Nester anderer Insekten, wo sich dieselben entwickeln. Die eigens angelegten Nester zeigen alle Uebergänge von einfachen Sandhöhlen (Grabwespen) bis zu mathematisch genau berechenbaren Zellen; in ersteren werden häufig gelähmte Insekten, in letzteren Honigmassen an- gesammelt, die mitunter selbst in eigens gestalteten Gefässen deponirt werden. Es ist begreiflich, dass bei all' diesen Arbeiten die Arbeitstheilung oft den höchsten Grad der Ausbildung erlangt, indem wir neben den Weibchen und Männchen noch Arbeiter und Soldaten, ja bei der Honigameise selbst metamorphosirte Honig- träger antreffen; diese sind auch morphologisch verschieden und legen oft parthe- nogenetisch männliche Eier. Alle sind Landbewohner, nur 2 Arten schwimmen; die Mehrzahl bewohnt die Tropen; fossile treten im Tertär auf. Man schätzt die Zahl der Arten auf 16000 und theilt sie in Legeimmen (Terebrantia) und Stachelimmen (Aculeata). — Literatur: Taschenberg, E., Die Hymenopteren Deutschlands. Leipzig 1869.* Hautfresser = Dermestideu, s. Speckkäfer. Hautknochen, s. Haut. SLlr^k^Ä^ch, ) ^- Bewe,„„,sor,aae. Hautpapillen, s. Wirbelthiere (Körperbedeckung). HaiitwaJizen, Membranacei, Acanthiidae, Familie der Landwanzen. Schnabel drei- oder viergliedrig , in die Kehlrinne einschlagbar. Fühler geknöpft oder keulenförmig, massig lang. Gattungen: 1) Acanthia Fabr. (Cimex L.), Blattwanzen. Vorderfüsse dreigliedrig, Flügel und meist auch Halbdecken fehlend. A. lectularia L., Bettwanze, Hauswanze. Fast über die ganze Erde verbreitet. Die Septemberbrut geht meist zu Grunde. Die Larven in 11 Wochen ausgewachsen. 2) Aradus Fabr., Rindenwanzen, Vorderfüsse zweigliedrig. Flügel vorhanden. A. dilatatus Duf., gemeine Rinden wanze. Roströthlich. 3) Tingis Fabr., Blasen- oder Buckelwanzen. Halbdecken grossmaschig. 4) Monanthia Lep., Kielwanzen. Halbdecken feinmaschig. M. cardui Fabr., Keulenhornwanze. Bei den zwei ersten Gattungen der Schnabel drei-, bei den zwei letzten viergliedrig. Hantzähne, s. Fische (Verdauungsorgane). Haver'sche Canäle, s. Bindesubstanzgewebe. Hebamnienkröte, s. Alytes und Fesslerkröte. Heberwiirmer, s. Sternwürmer.* Hechelzähne, s. Fische (Verdauungsorgane). Hechtbarsche, s. Lucioperca. Hechtdorsche, Merlucius Günther, Gattung der Schellfische (s. d.). 340 Heclite — Helictopoda. Hechte, Esocidae, Familie der Edelfische (Physostomi). Mit be- schupptem Körper, ohne Bartfäden. Der Rand der Oberkinnlade ist vom Zwischen- und Oberkiefer gebildet , ohne Fettflosse , mit sehr weiter Kiemenöffnung , starker Bezahnung (nur die Oberkiefer zahnlos). Die Rückenflosse steht auf dem Schwänze, der Afterflosse gegenüber. Gattung: 'Esox Cuv. Gestreckt, klein beschuppt. E. lu- cius L., gemeiner Hecht. 50 — 200 cm. Europa, Nordasien, Nordamerika. Sehr gefrässiger Raubfisch. Fleisch sehr geschätzt. Uechtkaiman, s. Alligator. Hechtkatze, s. Felis (23). Hechtköiiig, eine Farbenspielart des Hechtes. Heckeiibraunelle, Accentor modularis L., s. Accentor bei Sänger. Heckensänger, s. Aedon. Hectocotylus, Hectocotylisirt, s. Kopffüsser.* Hedrioeystis, s. Clathruliuidae. Hedruridae Diesing (griech. mit dem Schwanz festsitzend), Familie der Nematoden. Kopf mit 4 Lippen. Bei den Weibchen ist das Hinterende zu einer Grube eingestülpt , in der die Schwanzspitze als Stachel hervorragt ; mit diesem Apparat befestigen sich die Weibchen an den Schleimhäuten ihres Wirthes, während das kleinere Männchen das Weibchen spiralig umschlingt und sie so immer paar- weise leben. Hedruris androphora Nitzsch im Magen des Kammmolches ge- hört u. a. hierher. Hedychrum Latr., s. Goldwespen. Hedymeles Cabanis, Subgenus von Coccoborus Sws. Heerschnepfe = Bekassine. Heher, s. Garrulinae. Heherkukuke, s. Fersenkukuke. Hellerlinge = Grarrulax. Heilbutt, Hippoglossus vulgaris Flem., s. Plattfische. Heimchen, s. Grabheuschrecken. Helarctos Ilorsf., Subgenus von Ursus L. mit H. (Ursus) malayanus R tffl. u. a. Heledone Leach, Gattung der achtarmigen Cephalopoden mit einreihig gestellten Saugnäpfen. Hierher: H. moschata. Mittelmeer. Heleioporus Gray, Gattung der Alytida (s. d.). Kräftige Froschlurche mit breitem, kurzem, hoch angeschwollenem Kopf, grossen Augen, stumpfem Fortsatz und scharfem Sporn an dem medialen Finger, halben Zehenschwimmhäuten, grossen, breiten Ohrdrüsen, runder, vollständiger Zunge, jVerborgenem Trommelfell. Die gerade Linie der Vomerzähne ist in der Mitte durch die inneren Nasenlöcher unterbrochen. Eine Art aus Westaustralien bekannt. Helianthaster J. Römer (griech. Sonnenblumenstern), fossiler Seestern mit 16 langen schmalen Armen. Devon. Heliaster Grai/, s. Asteriadae. Helicidae, s. Schnirkelschnecken. Heliciua Lam., s. Cyclostomidae. Helicodonta Ferussac, Unterabtheilung der Gattung Helix, umfasst die Arten mit zahnartigen Verdickungen am Rande der Schalenmündung. Helicogena Ferussac, ünterabtheilung der Gattung Helix. Helicoidea, s. Stylommatophora. Helicoidea M. Sch.^ s. Foraminifera D'Orh. Helicometer, s. Bauchfiisser. * Helicophanta, s. Daudebardia Hart, unter Raub-Landschnecken. Helicops Wagl., amerikanische Schlangengattung der Homalopsidae. Helictis Gray, Spitzfrette, Gattung der Mustelidae. Theils den echten Mardern, theils den Stinkthieren verwandte Raubthiere mit langem, buschigem Schwanz, stark entwickelten Grabkrallen. Arten: 1) H. personata Wagner. 28 cm. Schwanz 25 cm. Pegu. 2) H. orientalis Wagner. 46 cm, Schwanz l7 cm. Java, Helictopoda (Gegensatz der Ancylopoda), ünterabtheilung der Armfüsser. Brachiopoden mit spiralig gewundenen Armen, undurchbohrter Schale. Hierher die Spiriferiden, Craniiden, Productiden, Linguliden und Disciniden. Siehe Ancylopoda. Heiiochera — Helodrilus. 341 Heliochera Filippi, Gattung der Schmuckvögel (Ampelidae). Tropisches Amerika. Heliocidaris Desmoulins (griech. Sonnenturban), Gattung der regelmässigen Seeigel. Heliomanes Ferussac = Xerophila, Unterabtheilung von Helix. Heliopliobius Peters, Nagergattung der Spalacoidea Brandt. Maulwurfs- artig. Nagezähne glatt , ungefurcht. -^ Backenzähne. H. argenteocinereus Peters. Silbergrau. 18 cm. Mozambique. Heliophoca Gra/j = Monachus Flem., Flossenfüsser-Subgenus von Steno- rhynchus. Heliorana Steindachner, Gattung der Cystignathina (s. d.). Breitköpfige und breitleibige Froschlurche mit grosser, runder, kaum ausgebuchteter Zunge. Zehen höchstens mit schmalen Säumen , beim Weibchen der erste und noch mehr der zweite Finger mit breiten Hautsäumen, pyramidalen Querfortsätzen des Sacral- wirbels, schwachem Episternum, breitem Sternum, ohne Ohrdrüsen, mit kleinem, kaum sichtbarem Trommelfell. Die Vomerzähne liegen in einer in der Mitte kaum unterbrochenen geraden Linie hinter den Choanen. Zwei Arten aus Neu-Südwales. Helioriiis i?ocW. (griech. Sonnenvogel), Binsenhühner, Gattung der Rallen. Die Lappenhäute der Zehen an der Basis immer verwachsen. Form des Schnabels wie bei den Seetauchern. Schwanz verhältnissmässig lang. Stirnplatte fehlt. Hierher u. a. das Surinam-Binsenhuhn (H. fulica Bodd.). Südamerika. Helioscopus Fitz., Echsengattung der Erdagamen. Heliospliaera Haeck. (griech. Sonnenkugel), Radiolariengattung der Ethmo- sphaeridae. Gitterkugelskelet mit sechseckigen Durchbrechungen. Heliozoa Cl. (Sonne, Thier) Sonnenthiere, Phloeophora Cur., Infusoria rhizopoda, Atricha v.d.Hoev.etc, Ordnung derRhizopoden. Die Foraminiferen mit den Radiolarien verbindend. Der Körper ist meist kugelförmig und enthält zahlreiche bewegliche Blasen, einen oder mehrere Kerne, und zarte, radiär stehende Kieselnadeln oder Gitterkugeln im Centrum. Die Pseudopodien, welche die Bewegung und Ernährung zu besorgen haben, sind lang, strahlenförmig und zeigen Körnchen- strömung und Aussenschichte mit Axencylindern. Die Fortpflanzung erfolgt durch Theilung nach vorhergegangener Conjugation und durch Entwicklung von Schwär- mern mit Geissein; oft wurde auch Encystirung beobachtet. Alle Sonnenthierchen sind Süsswasserthiere , doch sind nur wenige Arten bekannt. Man theilt sie in 4 Familien oder Unterordnungen: 1) Actinophryidae. 2) Heterophryidae. 3) Acanthocystidae. 4) Clathrulinidae. — Literatur: KölUcker in Zeitschr. f. wissensch. Zool. I. 1848. Pocke, ibid. XVIII. 1868. Grenadier, ibid. XIX. 1868. Schneider, A., ibid. XXI. 1871. Herftvig u. Lesser, ibid. X. Suppl. 1874. Cleukoivski in Archiv f. mikroskop. Anat. III. 1867. Grejf , R., ibid. V. 1869, XL 1875. F. Schtdtze, ibid. X-XIII. 1874-77.* Helix L., s. Schnirkelschneckeu. Helladotheriiim Lydekker s. Camelopardalidae und Säiigethiere (aus- gestorbene). Hellbender heissen die Fischmolche der Gattung Menopoma (s. d.), Helluo Oken (lat. Schlemmer), Blutegelgattung der Hirudinidae, siehe Nephelis. Helm, s. Galea. Helmbasilisk = Basilisciis mitratiis Dum. Bihr. Heliiilclithyiden = Leptoceplialideii. Helmiutha Burm. (Wm-m), s. Plattwürmer und Rundwürmer.* Helminthologia, die Wissenschaft von den Helminthen. Helmiuthophis Peters = Idiotyphlops Jan., Schlangengattung der Epano- dontia Dimi. Bihr. Helmkantenkopf, s. Corythophanes. Helmsteiii, s. Ananchytes. HeluiYÖgel, Turacus Cuvier, Gattung der Bananenfresser (s. d.). Heloeepliahis P/nL, Gattung der Leguane. Hoplurus Ciiv. nahestehend. Heloderma Wieym., Krustenechsen, s. Helodermidae unter Spaltzüngler. Helodrilus //0//7». (griech. Sumpfregenwurm), Gattung der Regenwürmer. 342 Helogale — Hemiodontus. Lange dünne Würmer mit starken Borsten. Im nassen Schlamm. H. oculatus Hoifm. Hell rosenroth mit schwarzen Borsten, Helogale Gray, Subgenus von Herpestes Illig. Nase kurz, Sohlen nackt, geringere Zahl von Lückenzähnen. H. parvula Gray. Südafrika u. a. Helomyza Fahr.^ s. Acalyptera und Muscidae. Helopitlieci Geoffr. = Gymnurae Sj)ix, Subfamilie der Platyrrhini. Helotarsus Smith, Gattung der Adler, s. Falconidae. Hemerobiina, Unterfamilie der Grossf lügler (s. d.). Hemerobius L., s. Grossüügler. Hemiaster (griech. Halbstern), Gattung der Spatangide n. Hemiast(e)rella Carter, Spongiengattung der Suberitidae. Hemibatraeliia = Urodela. Hemibos Falconier, ausgestorbene pliocäne Büffelgattung. Hemicercus Sivains. (griech. Halbschwanz), Gattung der Buntspechte. Schwanz sehr kurz, gerundet. Bilden den Uebergang zu den Zwergspechten. Indien und Sundainseln. Hierher u. a. der Spitzhaubenspecht (H. sordidus Eyt^ von Malakka und Sumatra. Hemiehelidon Hodgs. (griech. Halbschwalbe), Gattung der Muscicapidae. Schnabel gegen die Spitze zu seitlich zusammengedrückt, Läufe kürzer als bei den echten Fliegenfängern. Hemieidaris , ausgestorbene Gattung der Seeigel. Vom Zechstein bis ins Eocän. Hemicordiliis A. Sm., Untergattung von Zonurus Merr. Hemidactylina Fitzimjer, Unterfamilie der Nyctisaura mit den Gattungen: Hemidactylus Cav., Goniodactylus Kiihl, Pentadactylus Gray, Naultinus Gray, Gymnodactylus Spix u. a. Hemidactylinus Tschudi, Gattung der Lechriodonta (s. d.). Ziemlich schlanke Molche mit grosser, vorne verschmälerter, hinten breiter, fast mit der ganzen Unterfläche angewachsener Zunge, nicht sichtbaren Ohrdrüsen, auffallend tiefen Hautfalten, Vorder- und Hinterfüssen mit 4 Zehen (mit kurzen Schwimm- häuten an der Basis), massig dickem, in der Vorderhälfte drehrundem, in der hinteren Hälfte stark compi-imirtem Schwanz. Die Gaumenzähne stehen in 2 am Innenrande der innei-en Nasenlöcher beginnenden und schräg nach hinten und innen ziehenden, zusammen einen stumpfen Winkel einschliessenden Reihen. 2 Arten bekannt. Hemidactylus Cuv., Gattung der Nyctisaura (s. d.). Heiiiidipsas Günth., Centralamerikanische Schlangengattung der Dipsadidae. Hemielythra heissen die an der Spitze dünnhäutig bleibenden Vorderflügel der meisten Wanzen. S. Insekten und Schnabelkerfe. Hemiergis Wagler, australische Gattung der Sandechsen. Hemieuryale Martens, den Ophiuren nahestehende Seesterngattung. Die Arme einfach, einrollbar; an ihrer Unterseite Schilder. Westindisches Meer. Sitzt an einer Hornkoralle, die sie nach Färbung und höckerigem Aussehen der Ober- seite auffallend imitirt. Hemifusus (griech. Halbfuss) , Gattung der Meerschnecken. Hierher H. aruanus L., die grösste Gastropodenart, Schale 57 cm lang, 23 cm breit, blass- gelb. 'Im indischen Ocean. Hemigalea Jourd., Subgenus von Paradoxurus F. Cuo. Viverren von Borneo und Malakka. Hemiglottides Nitzsch = Ibidae Reichen., Vogelfamilie, die Ibisse und Löffler umfassend. Hemignathus Licht., Vogelgattung der Dacnididae. Hemiinantina, Unterfamilie der Froschkröten (s. d.). Ohne Ohrdrüsen. Die Qaerfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Ohne Schwimmhäute. Gattung : Hemimantis. Hemiinantis Peters ^= Arthroleptis Smith = Heteroglossa Hallowell, Gattung der Hemimantina (s. d.). Froschlurche mit herzförmiger, hinten kaum ausgeschnittener Zunge, ohne Gaumenzähne und Ohrdrüsen, mit verstecktem Trommel- fell, Zehen mit deutlichen Haftscheiben. 7 Arten aus Süd- und Westafrika bekannt. Hemiodontus Dum. Bihr., südasiatische Schlangengattung der Homalopsidae. Hemiophrya — Hermelin. 343 Hemiophrya S. Kent., Gattung der Acineten. Hemiphractida , Familie der Breitfingerfroschlurche (s. d.). Mit vollständig entwickeltem Gehörorgan, Zähnen im Unter-, Ober- und Zwischenkiefer , ohne Ohrdrüsen, ohne Schwimmhäute. Gattung: Amphodus. Hemiphractus TTaK/üer; Gattung der Hemiphractida (s. d.). Froschlurche mit überaus grossem Kopf, abgerundeter, an der ganzen Basis festgewachsener Zunge, gerade aufstehendem oberen Augenlid, mit einem Knochenpanzer versehenem Kopf, auf einem kleinen knöchernen Fortsatz befindlichen Nasenöifnungen, Zähnen im Zwischen-, Ober-, Unterkiefer und an den Gaumenbeinen, deutlichem Trommel- fell. 3 Arten aus Mexiko bekannt. Hemipitheci v. d. Hoev. = Arctopitheci Geoffr., Krallen äffen. Hemipneustisch, s. Insekten.* Hemipodiidae = Laufhühner (Turnicidae), s. Hühnervögel. Heiuipodioii Steindachner, asiatische Gattung der Sandechsen. Hemipodus Quatrefages, Borstenwürmergattung der Glyceridae. Rüssel mit 4 Kiefern; Kopflappen konisch geringelt. Hemiptera (halb, Flügel), s. Wanzen. Heiiiirhamplms Cmi?., Fischgattung der Sco'mberesocidae. Der Gattung Belone verwandt. Hemisphenoide Bronn^ s. dipleure Grundform. Hemistüiiiuiu Diesing , Saugwürmergattung. Ohne Saugnapf, ohne Klammergerüst. Heiiiisus Günther = Kakophrynus Steindachner , Gattung der Brachy- cephalina (s. d.). Schmalköpfige Froschlurche mit kurzen Gliedmassen, ohne Kiefei'- und Gaumenzähne , mit 3 zahnähnlichen Erhöhungen im Unterkiefer (an der Vorderseite), ovaler Zunge, ohne Trommelfell, Trommelhöhle und Gehörtuben, ohne Schwimmhäute, mit flachem scharfen Sporn am Metatarsus. 2 Arten aus Afrika bekannt. Hemitrag'us, Untergattung von Capra (s. d.). Heminungsbildnn^en, s. Lurche (Entwicklung). Hengst heisst das Männchen der Pferde, des Kameeis und Dromedars. Henicociclila Gray, Gattung der Sylvicolidae. Unseren Piepern ähnliche Waldsänger Mittelamerikas und des südlichen Nordamerikas. Henicognatlms Grag, Gattung der Sittiche (s. d.). Henicognathus Dum. Bibr. (Enicognathus)^ Subgenus von Ablabes Dum. Bihr. Heniochus, s. Chaetodon. Henne heisst das Weibchen der Hühner, Strausse und Trappen. Henops Mg., s. Acroceridae. Heopitheci v. d. Hoev. = Catarrhini, s. Schmalnasen. Hepar, Leber, s. Yerdauungsorgane. Hepaticopaucreas, s. Seescheiden.* Hepialina, s. Holzbohrer; Heptaceras Ehlers (griech. mit 7 Hörnern), Borstenwürmergattung. Kopf- lappen mit 5 hinteren und 2 vorderen fadenförmigen Fühlern. Heptathyra Cope (Cycloderma Peters), afrikanische Lippenschildkröten- gattung. Herbstente, Dendrocygna autumnalisL., Baumente Centralamerikas. Herdwickschaf = Cumherlandschaf. Heredia Girard, Gattung der Lechriodonta (s. d.). Ziemlich schlanke Molche mit grosser, elliptischer, pilzförmig auf einem contractilen Stiele ruhender Zunge, mit glatter Haut, ohne Ohrdrüsen und verticale Hautfalten, mit vierzehigen Vorder-, fünfzehigen Hinterfüssen, massig dickem, fast drehrundem, am Ende zu- gespitztem Schwänze. Die Gaumenzähne stehen in 2 leicht bogenförmigen, mit der Convexität nach vorne und innen gerichteten, nach hinten stumpfwinklig con- vergirenden und einander fast berührenden schrägen Reihen. 1 Art bekannt. Herkuleskäfer, s. ßlatthornkäfer (unter Dynastes). Hermacina, Gruppe der Ceratobranchiata (s. d.). Hermaphroditen, Zwitter, s. geschlechtliche Fortpflanzung und Insekten.* Hermelin, s. Putorius. 344 Hermellidae— Hesperomys. Hermellidae Grube, Familie dei* Borstenwürmer. Hermioue Blv., s. Aphroditldae. Hermodice, s. Amphiiiomidae. Herotlias Bole, Gattung der ßeihervögel, s. Störche bei Storchvögel, Heri)ele Peiers, Gattung der Schuppenblindwühlen (s. d.). Augen unter dem Schädelknochen gelegen. Die kreisförmige Tentakelgrube liegt tief und hinter dem Nasenloch. Art: H. squalostoma Peters. 40cm. 140 — 150 Ringfalten. Westafrika. Herpestes Illiiier, Mangusten, Gattung der Schleichkatzen. Gestreckte Zehengänger mit nicht zurückziehbaren Krallen, ohne Zibethtasche, aber mit After- drüsen, mit verkürztem oder ganz fehlendem Daumen, geringeltem, langem Haar. Nähren sich von Vögeln , Eiern , Kriechthieren , kleinen Säugethieren und graben sich Erdhöhlen. Arten: 1) Europäische Manguste (H. Widdringtonii Gray). 55cm, Schwanz 45cm. Schwarz und weiss gesprenkelt. Nur in Spanien. 2) Ich- neumon oder Pharaonsratte (H. Ichneumon Wagner). 65cm, Schwanz 45cm. Grünlichgrau. Die Zeiten, da er den Menschen durch Vertilgung der Krokodils- eier Nutzen leisten konnte , sind lang vorbei , wohl aber brandschatzt er in sehr unangenehmer Weise die Hühnerställe. In den Rohrdickichten des Nil. 3) Fuchs- manguste (H. badius Smith). 28cm, Schwanz 28cm. Fuchsroth. Südafrika. 4) Zebramanguste (H. fasciatus Z)esm«resO- 44cm, Schwanz 27cm. Fahlgrau mit schwarzen und weissen Querbinden. Afrika. 5) Zierliche Manguste (H. gracilis Rüppell). 30cm, Schwanz 37cm. Gelbgrau. Abyssinien. 6) Mungos (H. griseus Ogilhj). 50cm, Schwanz 48cm. Rothbraun oder grau. Wird durch fleissige Vertilgung von Giftschlangen, selbst der grössten Brillenschlangen und der Ratten sehr nützlich. Wird sehr zahm, wurde wegen seiner Schlangenjägerei auf die Insel St. Lucia versetzt. 7) Krabbenmanguste (H. cancrivorus Hodgsoh). 60cm, Schwanz 40cm. Röthlichgelb mit Graubraun gemischt; weissliche Schulter- binde. Nepal. 8) Vansire (H. galer a Desmarest). Am Cap, auf Madagaskar. 9) Weissschwänzige Manguste (H. leucurus). Nubien, Senegal. 10 Ge- wellte Manguste (H. undulatus Peters). Liebt Eier, die sie an einem Baume oder einer Wand zerschellt. Mozambique. 11) Dickschwänzige Manguste (H. crassicauda Peters). Ebenda. 12) Goldpunktirte Manguste (H. auro- pimctatus Hndgson). Nepal. Herpetodryas Boie^ Schlangengattung der Colubridae, s. Nattern. Herpetologie, Reptilienkunde. Herpeton Lacepede, südasiatische Schlangengattung der Homalopsidae. Herpetotheres Vieill. (griech. Kriechthierjäger) , Gattung der Habichte. Südamerikanische Raubvögel. Hiei'her der Lachhabicht (H. cachinnaus Vieill.). Herpetotragus Fitzinger , ostindische Schlangengattung der Dryophidae. Herz, s. Circulatioiisorgaue, Wirbelthiere, Säugetliiere, Vögel, Kriech- thiere, Lurche und Fische (Circulationsorgane). Herzbeutel, pericardium, s. Wirbelthiere (Circulationsorgane). Herzen, accessorische, s. Armfüsser. Herzigel, Spatangidea, Ordnung der Seeigel. Schale unregelmässig,^ .meist herzförmig mit Boi-stenlinien (Semit ae), vierblättriger Ambulacralrosette und 4 Genitalporen am Scheitelpole. Mund und After excentrisch, ersterer ohne Kauapparat und Zähne. Unterordnungen; Cassidulideae und Spatangideae,* Herzmiischeln, Cardiidae, Familie der Integripalliata. Schalen gleich- klappig, herzförmig. Schloss stark. Fuss knieförmig. 2 kurze, aber deutliche Siphonen. Gattungen: Cardium L. Schale bauchig, herzförmig. Fuss sehr lang. Siphonen sehr kurz, getrennt. An 200 Arten. C. edule L., essbare Herz- muschel. Die Capa tonda in Venedig und Triest. Die Schale zu Kalk gebrannt. C. ventricosum i?r»9, Riesenherzmuschel. 13 — 15 cm. Didacua 5^0/. Schale quer verlängert. Herzwurm = Kohleule. Hesione Savigng, Borstenwürmergattung der Hesionidae. Hesionidae, Familie der Borstenwürmer. Hesperiidae, Unterfamilie der Tagfalter (s. d.). Hesperomys Water/iouse, Scharrmäuse, Gattung der Mäuse. Spitz- Hesperornis — Heterogyna. 345 schnauzige, grossäugige Nager mit fein behaarten Ohren. Arten: 1) Brasilianische Scharrmaus (H. brasiliensis Waterhouse). An Grösse und Gestalt der Wander- ratte ähnlich. Die Ohren unter dem Pelze versteckt. Die Vorderbeine sehr klein. Die Grannenhaare des sehr weichen Pelzes stehen am Rücken kammartig. Oben braun, an den Seiten heller, unten rein weiss. Südbrasilien. 2) Darwin's Scharr- maus (H. Darwini Wagner). 17 cm, Schwanz 14cm. Am Rücken zimmtgelb. Kopf graulich, unten i-einweiss. Chile. 3) Nordische Scharrmaus (H. leu- copus Wagner). 12cm, Schwanz 6cm. Ohren elliptisch, dicht behaart. Schön rostbraun. Nordamerika. Richtet oft in den Häusern viel Schaden an. 4) H. longicaudatus Waterhouse. 8,5 cm, Schwanz 15 cm. Falb und schwärzlich ge- mischt. In Chile auf Bäumen. 5) H. magellanicus Waterhouse. 12 cm, Schwanz ebenso lang. Der langhaarige Pelz dunkelbraun. An der Magellansstrasse. Hesperornis, s. Archaeopteryx und "Vögel (ausgestorbene). Hesseuttleg'e, s. Galliiiiicken. Heterobi-auchus = Ciarias, Büschelwelse, s. Welse. Heterocentrotus, s. Acrocladla. Heterocephalus Bäpp., Nagergattung der Spalaeoidea. Abyssinien. Heteroceras, s. Ammonitidae. Heterocerk, Schwanzflosse, s. Fische (Gestalt). Heterocirrus, s. Cirratulidae. Heterocope Sars., s. Calaiiidae. Heterodactyhis Spix, s. Chalcididae. Heterodera Schmidt, Fadenwürmergattung der Anguillulidae. Heteroderma Fitzinger = Acantholis Cod., Echsengattung der Baum- leguane. Heterodon Bleel-., Fischgattung der Stachelflosser. Heterodon Less., Walgattung der Hyperoodontina. Heterodon Lund., ausgestorbene Gattung der Zahnwale. Heterodon Pal de ßeaiw., Schlangengattung der Nattern. Heterodonten Newnayr , Hauptabtheilung der Muscheln. Die typischen, vorwiegend frei lebenden Muscheln (Astartidae, Unionidae, Chamidae, Lu- cinidae, Cardiidae, Veneridae, Cyrenidae, Tellinidae) umfassend. Die Schlosszähne deutlich in cardinale und laterale differenzirt. 2 unter sich ziemlich gleiche Schliessmuskeln. Heterograiig'liata, s. Weiclithiere.* Heteroglossa = Heminiantis (s. d.). Heterog'onie unterscheidet sich vom Generationswechsel (s. d.) dadurch, dass die aufeinanderfolgenden Generationen nur im Baue, nicht auch in der Fort- pflanzung, die bei allen geschlechtlich ist, sich unterscheiden. Ein solcher Fall interessanten Generationswechsels findet sich bei den Fadenwürmern der Gattung Rhabditis und zwar bei R. nigrovenosa Rud. (Rhabdonema). Das befruchtete Weibchen bringt einige (1 — 8) Junge zur Entwicklung. Diese durchbrechen die Wand des Fruchthalters , gelangen in die Leibeshöhle des Weibchens, zerstören dessen Eingeweide und verwandeln es so in eine Art Brutschlauch, brechen endlich aus diesem aus, werden nun schlanker, erhalten einen pfriemen artigen Schwanz, wandern dann in die Lunge des Wasserfrosches ein und gestalten sich hier zu zwittrigen Thieren mit kleinen Mundpapillen um (als Ascaris nigrovenosa be- schrieben). Die Jungen dieser Generation haben wieder die ursprüngliche Rhab- ditisform, verlassen ihren Wirth durch dessen Darm und werden in feuchter Erde wieder zur getrennt geschlechtlichen Form. So wechselt eine getrennt geschlecht- liche und eine zwittrige, in Bau und Lebensweise verschiedene Generation. Heterogyna, Mutillidae, Scoliidae, Familie der Aculeata. Ausge- zeichnet durch den äusserst verschiedenen Bau der beiden Geschlechter, die des- halb oft in verschiedene Familien gestellt wurden und über deren Zusammen- gehörigkeit nur die Copula entscheiden kann, da sie in Form, Farbe und Grösse abweichen; meist fehlen beim Weibchen Flügel und Ocellen. Die Eier werden in Nester anderer Insekten gelegt. Sie verwunden sehr stark. Man kennt bei 1500 Arten, die, über der ganzen Erde verbreitet, besonders in den Tropen durch Grösse und schöne Färbung auffallen. Gattungen: Sapyga Latr., Tiphia Fabr., Scolia Fabr., Methoca Latr., Mutilla L. u. s. w. 346 Heteromeles — Heteromyaria. Heteromeles Dum. Bibr. Echsengattung der Scincoidea. Heteroiiiera Latr., Verschiedenzehige, Gruppe der Käfer. Vordere Bein- paare mit fünf-, hinteres mit viergliedrigen Tarsen. Familien: Melanosomata, Vesicantia, Lagriidae, Pyrochroidae, Mordellidae, Salpingidae, Me- landryidae, Oedemeridae, Heteromeyenia Potts., amerikanische Süsswasserschwämme, Neben der Gattung Meyenia. Heteromyaria, Unterordnung der Asiphoniata. Mit sehr kleinem vorderen, grossem hinteren Schliessmuskeleindruck. Der Puss verkümmert. Die Mantel- lappen getrennt, Byssus gut entwickelt. Hierher die Pamilien: I. Miesmuscheln, Mytilidae. Schale gleichklappig , geschlossen, meist dünnwandig, mit dickem Epidermisüberzug , innen perlmuttex-glänzend. Wirbel nach vorne gerückt; Band lang, innerlich. Gattungen: 1) Mytilus Lam. Schloss zahnlos. Schale dreieckig oder trapezförmig, Wirbel zugespitzt. M. edulis L. , essbare Miesmuschel. Pindet sich mit den Byssusfäden aneinander befestigt oft in grossen Mengen. 2) Modiola Lom. 3) Lithodomus Ciiv. (Lithophagus MüJilh.). L. litho- phagus L., Meerdattel. Wird gegessen. Kommt als Dattolo di pietra auf den Markt. 4) Dreissena Ben. 5) Crenella Brown. II. Vogelmuscheln, Avi- culidae. Schale in der Regel etwas ungleichklappig , die rechte Klappe kleiner und sehr schief. Schlossrand gerade, gestreckt, meist mit ohrförmigen Portsätzen. Puss klein. Gattungen: 1) Avicula Bnig. Schlossrand mit deutlichen Ohren. Schale ungleichklappig. A. tarentina Lam., europäische Vogelmuschel. Schale sehr schief, mit langem hinteren Plügelfortsatz. A. margaritifera L. (Meleagrina margaritifera Lam.), die echte Perlmuschel. Nicht zu ver- wechseln mit unsrer echten Plussperlmuschel (Margaritana margaritifera); sie ist eine 12 — 18 cm lange (selten 30 cm lange) und etwas höhere Muschel, aussen in der Regel gräulich, mit radienartig von oben nach unten laufenden weissen Binden, im Innern stark perlmutterglänzend; der Randsaum der Perlmutterschicht ist grünlich, gelblich oder schwärzlich. Die schönsten Pei'len liefern die Muscheln von Ceylon, die klein, 6 — 7 cm lang, sehr dünn und durchscheinend sind; ihre Perl- mutter dagegen ist fast werthlos. Die grösseren und dickeren Perlmuscheln vom persischen Golf, von Califoi'nien, Mexiko, den Philippinen liefern minder werth- volle Perlen, wohl aber eine sehr geschätzte Perlmutter. Die Perlen sind freie Bildungen aus Schalenstoff im Innern der Muschel , bilden sich aber nicht regel- mässig, sondern nur gelegentlich in Folge eines krankhaften Zustandes der Muschel. Man muss nicht glauben, dass dies bei der echten Perlmuschel anders ist, als bei unsrer Flussperlmuschel; auch bei der echten Perlmuschel findet man oft unter hundert Exemplaren nur eine, welche Perlen enthält, wohl aber nicht selten auch ein Exemplar, das hundert Perlen enthält. Man hat lange allerlei Wundermärchen, über die Entstehung der Perlen erzählt; heute weiss man, dass Perlen nur dann entstehen, wenn ein fremder Körper ins Gewebe des Muschelkörpers eindringt; es kann dies ein Sandkorn, ein Ei eines Schmarotzerthieres , ein Stück der Schale selbst sein. Bald wird der eingedrungene Körper von den ihn umgebenden Zellen eingekapselt. In der Regel finden sich die Perlen im Mantel, gewöhnlich im freien Rande desselben vor; aber auch im Schliessmuskel, im Herzbeutel und an anderen Stellen der Muschelthiere hat man Perlen gefunden. Eine angewachsene Perle ent- steht, wenn eine Perle aussen im Mantel liegt und mit der Schale in Berührung kommt, worauf sie sich mit der Substanz der Schale verkittet. Der Werth einer Perle hängt von ihrer Form, Grösse, ihrem Gewicht, der Farbe, dem Glänze (Wasser) und der Glätte ab; diesbezüglich sind die Verhältnisse sehr verschieden; die sog. Perlsamen sind sandkerngross, andere Perlen taubeneigross; es gibt pechschwarze (sehr theuer), grüne, rothbraune, rosenrothe, violette, hellblaue Perlen. Die schönsten Perlen, wie wir sie von Ceylon erhalten, sind kugelrund, schönglänzend, etwas durchscheinend, silberig milchweiss mit geringer Perlmutterfarbe oder ganz ohne diese; sie besitzen einen hellen Kern und werden nur von völlig durchsichtigen ■und farblosen Perlmutterschichten gebildet. Bei milchweissen Perlen entsteht die Farbe dadurch, dass die Pei'loberfläche bloss aus feinen, punktförmigen Erhöhungen und Vei'tiefungen besteht, wodurch im Verein mit der kugelähnlichen Oberfläche das Licht derart reflectirt wird, dass alle farbigen Strahlen sich zu Weiss zu- Heteronereid — Heuschreckenhabicht. ^ 347 sammensetzen. Der Glanz einer Perle ist um so schöner, je dünner, farbloser und durchscheinender ihre Schichten sind; je runder und furchenloser dabei die Perle ist, desto reiner weiss ist ihre Farbe. Der Preis der Perlen ist nach all dem selbstverständlich ein überaus verschiedener. Es gibt Perlen , für die mehr als 300000 Mark bezahlt wurden. Eine unbeschreibbar schöne, völlig runde Perle, im Gewichte von 28 Karat, befindet sich in Moskau, im Besitze der Gebrüder Zogima. Die reichsten Bänke befinden sich heute bei Ceylon. Die ehemals so reichen Bänke West- und Ostindiens sind heute erschöpft. Ergiebige Bänke liegen noch im persischen Golf, im Golf von Panama und Californien, in der Torres- strasse. Das Fischen findet durch Taucher statt. An der Küste von Ceylon sind ihrer Tausende thätig. Die aufgefischten Muscheln werden dann sofort im Lici- tation^wege versteigert und zwar in Haufen, so dass durch Zufall der eine Käufer Tausende kaufen kann, in denen nicht eine Perle sich findet, während ein anderer in wenigen gekauften Muscheln prächtige Perlen finden kann. Jährlich werden auf der Erde 20 000 000 Muscheln gefischt, von denen der fünfte Theil perlhaltig sein mag, so dass auf etwa 1000 Muscheln eine schöne Perle kommt. Perlen verlieren aber zum Untei'schiede von Edelsteinen im Laufe der Jahrhunderte ihren schönen Glanz vollständig. Die Schalen kommen immer einzeln in den Handel; sie er- reichen eine Grösse von 8 — 30 cm Durchmesser, ein Gewicht bis über 1kg. Je leichter und weniger hart die Perlmutter, desto geschätzter ist sie. 2) Posi- donomya Brown. 3) Gervillia Defr. 4) Crenatula Lrim., Kerbmuscheln. 5) Inoceramus Saw. 6) Perua Brng. (Melina Reis), Taschen- oder Schinken- muscbeln. Schlossrand mit zahlreichen Bandfurchen. P. ephippium StoL, Husarentasche. P. isognomon L., Winkelhaken. 7) Vulsella Lam., Zangenmuscheln. 8) Malleus Lim., Hammermuscheln. Schlosslinie lang, jederseits hammerartig ausgezogen. 9) Pinna L., Stockmuscheln. Schlossrand ohne Fortsätze. Die dreiseitige Schale hinten klafi'end. P. squamosa L., schup- pige Stockmuschel. Bis 80 cm. Essbar. P. nobilis L., edle Stockmuschel. Namentlich im Busen von Tarent gefischt. Ihr 10 — 25cm langer, goldbrauner Bart wird mit Seide zu sehr feinen Handschuhen, Geldbeuteln versponnen. Heteronereid, ) B«rstenwiirmer * Heterouereis, S «»rstenwuriner. Heteronom (verschieden, abweichend, Gesetz) sind Theile von verschiedenem Bau, z. B. Kopf-, Mittel- und Hinterleibringe der Insekten. Heteroaome Seg'iiiente, s. bilateral-symmetrisch. Heterophryidae M. (oder Chlamydophora), Familie (oder Unterordnung) der Heliozoa. Körper mit gallertartiger Hülle. Gattung: Heterophrys Hert- tvig u. Less. Heterophylli Quenst., s. Ammonitiden. Heteropoda (verschieden, Fuss) s. Kielfüsser.* Heteroptera Latr. (verschieden, Flügel), Ungleichflügler, s. Wanzen. Heteropus Dum. Bibr., Echsengattung der Scincoidea. Heteropus Jourd = Petrogale Graij , Beutelthiergattung der Macro- podida Owen. Heteropus Fltzlnger = Sphenops Wagler, Echsengattung der Scincoidea. Heteropygii, Familie der Edelfische. Sehr klein beschuppte Fische mit nacktem Kopf, ohne Bartfäden , mit bürstenförmigen Kiefer- und Gaumenzähnen, ohne Fettflosse, mit verkümmerter oder fehlender Bauchflosse; die Rückenflosse gegenüber der Afterflosse auf dem Schwänze. Hierher: Amblyopsis Dekag, A. spelaeus Dekag. In den unterirdischen Höhlen von Kentucky. Lebendgebäx-end. Heterosyllis Claparede, Borstenwürmergattung der Syllidae. Heterotrieha St. (verschieden, Haar), Unterordnung der Infus oria ciliata. Körper mit Reihen feiner Wimpern und einem Kranze starker Borsten um den Mund. Familien: Bursariidae Ehrenb., Stentoridae Borg, Spirostomidae Ekrenb. Heuerlinge, Volksname für die jungen Fluss barsche. Heulwolf, s. Canis (2). Heuschrecken, siehe Fangheuschrecken, Feldheuschrecken, Grabheu- schrecken und Lauhheuschrecken. Heuschreckenhahicht, Asturina polyzona Rilppell. 348 Heuschreckenkrebse — Hinterkiemer. Heuschreckenkrebse (Squillidae, Squillares, Uni = Bipeltata, Goger = Blattkrebse), einzige Familie der Mundfüsser. Grattungen: Squilla Bond., Psetidosquilla Bisso^ Gronodactylus Latr. u. s. w.* Heiischreckensäiiger, Locustella Kai/p, Gattung der Sänger (s. d.). Hexactinellidae, s. (xLisschwämme.* HexSLCtmm Ehrenb. (sechs, Strahl) := Zoantharia Ehrenh. = Polyactinia, Ordnung der Korallenpolypen. Polypen und -Stöcke mit 6, 12, 24 und so fortschreitender Zahl von Fangarmen, die in mehreren Kreisen abwechseln; Polypar weich oder lederig, meist aber kalkig, hart; Geschlechter meist getrennt, selten zwittrig; viele sind riflf- und inselbildend. Unterordnungen: 1) Fleischpolypen, Actiniaria Edw. 2) Staudenkorallen, Antipatharia Edw. 3) Sternko- rallen, Madreporaria Edic. Hexanchus = Notida nus griseus Cuv., s. Haie. Hexapoda (sechs, Fuss), Sechsfüsser, s. Iiisecten. Hexaprotodon Ealc. u. Caut., ausgestorbene Flusspferde. Tertiärzeit. Hexarhizites i/aec/td, sechsstrahlige, fossile Rhizostoraeae. 6 Arme, 6 Taschen. Solenhofen. Hexatoma Mg., s. Bremsen. Hiaiites, frühere Vogelordnung, die Schwalben, Segler, Nachtschwalben, Fettvögel, Schwalme umfassend. Hiberiiia Lair., Gattung der Dendrometridae, s. Spanner. Hieracidea GouJd , Subgenus von Falco. Falken Australiens und Neu- seelands. Hierher der Berigorafalk (H. occidentalis Goidd). Australien. Hierax Cuvier , Stösser, Gattung der Falconidae. Kleinste Raubvögel von der Grösse unseres Neuntödters. Hierher: H. sericeus KittL, Seidenfalk. Auf den Philippinen. Hierofalco Cuv., Subgenus von Falco, Umfasst die nordischen Falken. Hierogrlyphenschlange, Assala, s. Python. Hilfskiefer, s. Gnatliopoda. Himalaylsche Subreglon, s. Thiergreographle. Himantarium C. Koch, s. Geophllidae. Himantodes Dum. Bibr., Schlangengattung der Dipsadidae, jetzt mit Dipsas vereinigt. Himantopus Briss., Gattung der Schnepfenvögel (s. d.). Himantornis Temm., Gattung der Rallen. Stark gebaute Sumpfvögel mit kurzem gebogenem Schnabel. Hierher die Buschralle (H. haematopus Temm.) von Westafrika. Himatione Cab., Vogelgattung der Dacnididae. Sandwichsinseln. Himbeermaden, s. Byturns. Hinterbeine, pedes postici, ( ^ Insekten.* Hluterbrust, metathorax, I '' Hintere Gliedmasseu, s. Säugethiere (Skelet). Hinterftügel, alae posticae, ) ^sekten.* Hinterhaupt, occiput, ) Hinterhauptbein, os occipitis, s. Säugethlere (Skelet). Hinterhauptschild, Occipitalschild, s. bei Spaltzüngler und Schlaugen. Hinterhauptschuppe, s. Fische (Skelet) und Säugethiere (Skelet). Hluterhauptscondyl, s. Condylus. Hinterhirn, s. Wlrbelthlere (Nervensystem). Hinterkiemer, Opisthobranchiata Ediv., Ordnung der Bauchfüsser. Körper meist nackt, selten mit innerer oder äusserer Schale; Mantel fehlend (Achlamydata) , oder wulstig (Epipodiu'm) bis faltig; Fuss sohlig bis lappig, mit getrennten Abschnitten oder verkümmert; Rücken vorne mit 2 Riechfühlern (Rhinophora); hinter dem Stirnlappen (Velum) 2 andere. Das Nervensystem zeigt meist die 3 charakteristischen Theile; Gehörorgane sind stets, Augen meist vorhanden, doch oft von Haut bedeckt; der Mund besitzt nie eine Lippe, selten Reibplatten; der Magen zeigt oft zahnartige Hornstücke und eine verästelte, bis in die Kiemen reichende Leber (daher Phlebenterismus); der After liegt oft mediär, oft seitlich, stets hinten. Das Herz besitzt einen nach hinten gelegenen Vorhof, in diesen mündet die Kiemenvene ein (daher der Name). Die Kiemen liegen frei in der Rückenhaut (Notobranchiata, Rückenkiemer) oder unter Hinterleib— Hirsche. 349 dem Mantelrande (Seitenkiemer, Pleurobranchiata) oder sie fehlen (Abran- chiata); dann athmen die Thiere durch die Haut und besitzen oft besondere Hautanhänge (Aeolis). Die Geschlechtsdrüsen sind zwittrig, oft ist auch der Aus- führungsgang gemeinsam. Die Larven besitzen Schale und Segel. Alle Hinter- kiemer sind Meeres- oder Brackwasserbewohner, insbesondere der Küsten. Man kennt bei 900 Arten und theilt sie in 4 Unterordnungen: 1) Protocochlides 1hg. 2) Phanerobranchia 2/ir. 3) Saccoglossa aut. 4) Steganobranchia ///r. Hinterleib, abdomen, s. Gliederfiisser.* Hinterrippe, cubitus, s. Insekten.* Hinterscliildclien, postscutellum, s. Hautflügler und Insekten.* Hinulia Graij, Echsengattung der Scincoidea. Hipparion, s. Siingretliiere (ausgestorbene). Hipparitherium, s. Anchitherium. Hippasterias Orajj, Seesterngattung der Goniastriden. Hippelaplius v. d. Hoev., ostindische Antilopengattung. Hierher: H. pictus, das Nilgnu. Hippidae, s. Sandkrebse.* Hippolbdellai?Zai?jv. = Aulacostomum Moqu. Tand., Gattung der Blute gel. Hippobosca Latr., Gattung der Lausfliegen (s. d.). Hippocampus Leach, Seepferdchen, Gattung der Seenadeln (s. d.). Hippocrenidae Haeck., Anthomedusenunterfamilie der Margelidae. Hippocrepia Gerv., s. Armwirbier.* Hippoglossoides Gottschee, Gattung der Plattfische (s. d.). Hippoglossus GüntJi., Gattung der Plattfische (s. d.). Hippohyus Cantl., ausgestorbene Borstenthiei'gattung. Jungtertiär. Hippolyte Leach (Hippolita), s. Garneeleu. Hipponoe Grai/ = Tripneustes Agass. Regelmässiger Seeigel. Hipponoe Audouin u. Ediv., Borstenwürmergattung der Amphinomidae. Hippopodiidae, s. Hufquallen.* Hippopotamus, s. Obesa. Hippopus Mensch., Pferdefüsse, Hufmuscheln, Gattung der Tri- dacnidae (s. d.). Hippotigris Smith, Untergattung von Equus (s. d.). Hippotragus SundeviUe, afrikanische Antilopen. Männchen und Weibchen mit Hörnern, Nasenkuppe grösstentheils behaart, Hals mit Mähne, Thränengruben fehlen, ohne accessorische Säulchen ^er Molaren zwischen den Pfeilern. Hierher: 1) Hippotragus = Aegoceros Sm., Hörner einfach gebogen. Mit H. equinus Sund., Pferdeantilope, Blaubock. 2,2m lang, 1,6m hoch; weissgrau, bräun- lich oder schwärzlich melirt, Vorderkopf schwärzlich , vor und hinter dem Auge ein weisser Streif. Südafrika. 2) Oryx Blainv. Hörner sehr lang, gerade oder kurz gekrümmt; Afterklauen gross. Mit H. capensis SundeviUe, Zaumantilope, Südafrika; H. b eiss a ii«j/;/». , Abyssinien , beide mit geraden Hörnern ; H. ensi- cornis Wagner, Säbelantilope, mit gekrümmten Hörnern, nördliches Innerafrika. 3) Addax. Hörner lang, Stirn und Kehle stark behaart. H. nasomaculatus Gray, Mendesantilope, Schraubenantilope. Plump, grob- und kurzhaarig. Sandsteppen Nordostafrikas. S. Addax. Hippuritenkalke, s. Muschelthiere. Hircina Nardo == Filifera Lieberk., s. Filiferiden. Hircus, Untergattung von Capra (s.d.). Hirn, \ Hirublasen, | s. Wirbelthiere (Nervensystem). Hirnfarchung', ) Hirngauglion, ganglion frontale, s. Insekten.* Hirnne?]en', ( '• Wirbelthiere (Nervensystem). Hirsche, Cervida, Familie der Wiederkäuer. Schlank gebaute Zwei- hufer mit 2 Afterklauen, meist mit Thränengruben, in der Regel mit einer Haar- bürste an den Hinterfüssen , — Backenzähnen. Die Männchen (beim Rennthier auch das Weibchen) besitzen ein periodisch sich erneuerndes Geweih (s. d.) und oft Eckzähne im Oberkiefer. In Südafrika und Australien fehlen sie. Gattungen: Cervulus, Cervus, Dactyloceros, Alces, Rangifer. 350 Hirsche — Hokkos. Hirsche, echte, s. Cervus. Hirscheber, s. Borstenthiere und Porcus. Hirschkäfer, Lucanus cervus L., s. Blatthornkäfer. Hirschziegenantilopen, s. Cervicapra. Hirsenklapperschlange, s. Crotalophorus. Hirudinei Cl. (hirudo Egel), s. Bluteg-el.* Hiriidinella Münster, einzige fossile Gattung der Blutegel. Solenhofener Schiefer. Hirudo L. (Sanguisuga Sav.), Blutegel, Gattung der Kieferegel (Gnathobdellidae) (s. d.). Hirundinidae, s. Schwalben. Histeridae, s. Stutzkäfer. Histiolbdellidae van Beneden, Familie der Discophora. Blutegelartige Würmer mit fühlerartigen Anhängen am Kopfe. Histiobdella homari v. B. 3 mm. Lebt auf dem Hummer, dessen Eier er frisst. Histioceplialus Dies., Nematodengattung der Cephalota. Histiologie = Histologie. Histioteiithis (griech. Segeltintenfisch), Cephalopodengattung der Oigopsi- dae. Die 3 oberen Armpaare in halber Länge durch Haut verbunden, das untere frei; rechts und links je eine kleine Flosse. H. Bonelliana Feruss. Sammt den Armen 40cm lang; rosenroth, gelb und blau gefleckt. Mittelmeer. Histiiirus Dum. Bibr., Echsengattung der Baumagamen. , Histologie, Gewebelehre, jener Theil der theoretischen Zoologie, welcher die den Körper aufbauenden Gewebe zum Gegenstande hat, s. Anatomie. Histrioiiella Bory u. Ehrenh., Larven von Saugwürmern. Hochbeiniges Schaf, s. zahmes Schaf. Hochzeitsttng, s. Honigbiene. Hochzeitskleid, s. Yögel (Körperbedeckung), Fische (Körperbedeckung und Geschlechtsorgane). Hoden, testis, s. geschlechtliche Fortpflanzung, Säugethiere und Vögel (Geschlechtsorgane). Hodensack, scrotum, s. Säugethiere und Vögel (Geschlechtsorgane). Höckerdriisenameisen, s. Ameisen. Höckerköpfe, Amblyrhynchus Beil., Echsengattung der Baumleguane. Mit schuppigem Eückenkamm, ausdehnbarer Kehle, abgestutzter Schnauze. Nur auf den Galopagosinseln. Höckertauhe = Bagdette. Höckerzähne, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Höhlenbär, ursus spelaeus, s. Säugethiere (ausgestorbene). Höhlenblindflsch, s. Amblyopsis. Höhlenenten, Tadoma Leach, s. Tadornidae bei Lamellirostres. Höhlenhnmmel, s. Bombus Latr. Höhlenlöwe, Höhlentiger, felis spelaea Goldf., s. Säugethiere (ausge- storbene). Höhlennatter = Kreuzotter, s. Pelias bei Viperinae. Höhlenpapageien, s. Geopsittacus. Höhlentaube = Holztaube, s. Tauben. Hörbläschen, Otocyste, } Sinnesorffine Hörhaare, S »i»nesorgane. Hörner, s. Säugethiere. Hörnerv, nervus acusticus,s. Acusticus, Sinnesorgane u. Hirnnerven. Hörsteine, Otolithen, s. Sinnesorgane. und Fische (Sinnesorgane). Hörzellen, s. Sinnesorgane. Hösling, Häsling, Märzling, Urban (Squalius leuciscus, Leuciscus vulgaris). In den Flüssen Mitteleuropas. Als Köder beim Lachsfang. Hoflappenvogel, s. Glaucopinae. Hohlhäringe, s. Häringe. Hohlknochenschmelzschnpper, Cölacanthiden, s. Quastenflosser. Hohlrückentauhen = Tümmler. Hohltauhe, Columba caesia, einfarbig hell graublaue Haustaube. Hohlyene, vordere und hintere, s. Säugethiere (Circulationsorgane). Hokkos, Cracidae, Familie der Hühnervögel (s. d.). Holacanthus — Holzbohrer. 351 Holacanthus, s. Chaetodon. Holbrookia Gir. (Cophosaurus Troschel) , nordamerikanische Echsen- gattung der Erdleguane. Holcosus Cope, südamerikanische Echsengattung der Ameiven. Holoblastische Eier heissen solche, welche nur zur Anlage des Embryo verwendeten Bildungsdotter, mesobl astische, welche ausser dem Bildungsdotter auch Nahrungsdotter führen. Holoceiitrum Artedi, Gattung der Berycidae (s. d.). Holocephalae >S'c//»mr(/a (griech. Ganzköpfe), Familie der Schnurwürmer. Meereswürmer mit ganzrandigem Kopf. Holocephali, Fischordnung der Knorpelflo sser (Chondropterygii). Nur eine äussere Kiemenöffnung jederseits, von einer Hautfalte überdeckt; 4 Kiemen- spalten; Wirbelsäule ungegliedert; Kiefergaumenapparat unbeweglich. Einzige Familie: Chim aeridae mit den Gattungen: ChimaeraZ., Seekatzen. Schnauze weich, vorspringend, ohne Anhang. C. monstrosa L.^ gemeine Seekatze. C. Collici ben., amerikanische Seekatze. Callorhynchus G)-on. Schnauze mit einer knorpeligen , in einen häutigen Lappen endenden Hervorragung ; erste Rückenflosse mit sehr starkem, langem Dorn. Holoiiiyaria, s. Fadenwüriner. * Holopueustisch, s. Insekten.* Holoprolifer, s. Mantelthiere.* Holoptychiden, s. Fische (ausgestorbene) und Quastenflosser. Holopus Orhigmj, eine der wenigen recenten Crinoidengattungen mit breiter, nicht quergegliederter Basis. Holosarca Burm. (ganz, Fleisch), s. Actiniaria Edu\* Holosarcinae EM. (ganz, Fleisch), s. Sclnvämnie.* Holostomata, Gruppe der orthoneuren Bandzüngle r. Schale ohne Athemsipho; mit Schnauze, selten mit Rüssel; meist pflanzenfressend. Familien: Paludinidae (Sumpfschnecken) , Litorinidae, Melaniidae, Cerithiidae (Hornschnecken), Pyramidellidae (Pyramidenschnecken), Turritelidae Thurm sehne cken),Vermetid ae (Wurm seh necken), Calyptraeidae (Mützen- schnecken), Naticidae (Nabelschnecken). Holostomum Nitzsch (griech. Ganzmund), Gattung der Saugwürmei*. Hololhuria, s. Aspidoohiridae und Aspidochirota. Holothurioidea Breit, (griech. Polyp, ähnlich), s. Seewalzen. Holotmeta Kossmami , Ringelspaltfüsser, ünterabtheilung der Cope- poden. Hierher alle Spaltfüsser, bei welchen (wenigstens bei den Männchen) die 5 Segmente des Pereions und die 5 Segmente des Pleons deutlich voneinander ge- sondert sind. Holotricha /S"^. (ganz, Haar), Unterordnung der Infusoria ciliata. Körper auf der ganzen Oberfläche dicht mit feinen Wimpern besetzt; höchstens in der Nähe des Mundes einzelne längere Borstenhaare. Familien: Opalinidae *!>/., Tra cheliäae i-Jirenb., En chelyidae mcÄ, s. Blattwespen. Hoploceplialus Cur., Gattung der Elapidae. Australische Giftschlangen mit oben glattem , nicht abgesetztem viereckigem Kopfe ; hinter den Giftzähnen stehen noch kleinere Zähne. H. bungaroides Gthr. (Alecto bungaroides Dum. Bihr.). Neuholland. Hoplocereus Fitz. (P achycercus Dnj. u. Brac), südamerikanische Echsen- gattung der Erdleguane. Hoplocetus Gerv., ausgestorbene pliocäne Gattung der Wale. Hoplodactyhis Fitz. (Pentadactylus Gray), Echsengattung der Nycti- saura. Geckos mit durchweg bekrallten, freien, gegen das Ende zu verbreiterten Zehen, mit transversalen Platten an der Unterseite ; die Krallen in eine zweiklappige Scheide zurückziehbar. Hoplopliorus Lund., fossile Gattung der Zahnarmen, s. Glyptodontidae. Hoplopleiirideii Picfct, fossile Ganoiden aus der Kreide. Hoploptenis i//)., Sporenkiebitze, Subgenus von Vanellus. Hierher: Vanellus spinosus L. Hoplorliynchus Cor., s. Acanthophora. Hoplotheriuni, s. Säugethiere (ausgestorbene). HordeiiTÖgel , Agell aeus VieilL, amerikanische Gattung der Stärlinge oder Troupials (Icteridae). Li etwa 50 Arten vertreten. Horinocercaria Diesing, Larven von Saugwürmern, auf und in Wasserschnecken. Hornfisch = Balistes, s. Plectoguathi. Hornfrosch. s. Ceratophrys und Buchstabenkröte. Horiigebilde, s. Haut, Säugethiere, Vögel (Körperbedeckung). Hornhaut Cornea, siehe Epithelien, Wirhelthiere, Säugethiere, Vögel (Nervensystem). Hornhechte, Belone Cuv., Gattung der Scombresocidae (s. d.). Hornisse, s. Faltenwespen. Hornissenschwärmer, s. HolzT)ohrer. Hornkorallen — Hühnervögel. 355 Hornkorallen = Gorgonia, s. Rindeukorallen. Hornkröte = Buchstabenkröte, s. d. und Ceratophrys. Hornlanskrebse, s. Chondracanthirtae. Hornmilbei], Oribatidae, s. Landmilben. Hornraben, Bucorvus Less., Gattung der Nashornvögel (s. d.). Höriiracken, Eurylaemus Horsf., Gattung der Racken (s. d.). Horii scheiden, s. Wirbelthiere (Verdauungsorgane). Hornschlangeii, Homvipern, Cerastes WagL, Gattung der Vipern (s.d.). Honischnecken, Cerithiidae, Familie der Holostomata. Schale thurm- förmig mit kurzem Canal und hornigem Deckel; Schnauze lang, Fuss rund, breit; Augen am Grunde der Tentakel; Meer-, Brack- und Süsswasserformen. Gattungen: Cerithium Brug, Potamides Brong., Nerinaea Duf. u. s. w. Hornschwämme , Ceratospongiae Blainr., Ordnung der Schwämme. Verästelt, massig oder rindenförmig , mit Hornfasergerüst und Einschlüssen von Kieselnadeln und Sandkörnern. Familien rSpongiidae Lbk., AplysinidaeO. Schm. Horusiibstanz, s. Epithelieii. Hornthiere, Cavicornia, Familie der Wie'derkäuer. Zweihufer ohne Schneide- und Eckzähne im Oberkiefer, mit 4 Backenzähnen , mit auf besonderen Fortsätzen des Stirnbeines scheiden artig aufsitzenden hohlen Hörnern als Producten der Hornhaut, die auch den Weibchen zukommen und nur bei Antilocapra ge- wechselt werden, in der Regel mit Afterklauen. Man trennt sie in die ünter- familien : Antilopina, Ovina_, Bovin a. Hornvieh = Bos. Horiizähne, s. Fische (Verdauungsorgane). Hiianaco, s. Auehenia. Huch, Huchen, Salmo hucho L., Art der Lachse (Salm 0 nid ae) (s. d.). Hüftbein, os ilei, s. Säugrethiere (Skelet). Si-KÜlfiJ^' epimerum, > ^ i„sekten.* Huitg'Iied, coxa, ) Hüftg-lied, coxopodit, s. Schalenkrebse.* Hüftpfanne, acetabulum, s. Insekten.* Hüg-elanieise, s. Ameisen. Hiiprelmeisen, s. Bahila. Hühner, Gallus i., Gattung der Fasanvögel, s. Hühnervögel. Hühnerffans, s. Cereopsis Latham. Hühnerhabicht, Art der Habichte, s. Falconidae. Hühnertaube = Pfauentaube, s. Gouridae unter Tauben. Hühnervögel, Scharrvögel, Gallinacei, Rasores, Ordnung der Vögel. Der vorne kuppig gerundete Schnabel ist in der Regel kürzer als der Kopf; seine Ränder greifen über; die Wachshaut ist klein, zuweilen befiedert. Die ritzen- artigen Nasiöcher befinden sich unter einer harten, schuppen artigen Klappe. Die Flügel sind meist kurz, gewölbt, abgerundet. Die Füsse sind Gangbeine mit beschildetem (zuweilen befiedertem) Lauf und Sitzfüssen. Die Nägel glatt, stumpf. An Kopf und Hals sind oft nackte Stellen, fleischige Auswüchse vorbanden. Die Männchen besitzen meist einen Sporn an der Hinterseite des Laufes. Die Speise- röhre zeigt einen unpaarigen , sehr oft gestielten Kropf. Gallenblase und Blind- därme fehlen nie. Die Hühnervögel sind Nestflüchter. Ihre Nahrung besteht in Beeren, Körnerfrüchten, zarten Pflanzentheilen , Kerfen, Würmern u. s. w. Ihr Nest ist ein einfacher Bau auf der Erde: nur wenige nisten auf Bäumen. Wenige Arten leben paarweise. Die meisten Hühnervögel sind Stand- oder Strichvögel. Man kennt an 400 lebende Arten. Hierher die Familien: I. Wüstenhühner, Flug- hühner (Pteroclidae). Flügel lang und spitz; die Hinterzehe verkümmert; die Aussenzehe viergliedrig. Kleinköpfige und kleinschnäbelige an die Tauben erinnernde Wüstenvögel, die sehr gut fliegen und laufen. Gattungen: Pterocles Temvi., Flughühner. Zehen und Hinterseite des Laufes nackt. P. arenarius Temm., Sandflughuhn. Ganga. Südeuropa. P. alchata Gray, arabisches Flug- huhn, Chata. Südeuropa, Nordafrika, Südwestasien. Wird massenweise getödtet. Syrrhaptes i???y/. Zehen und Lauf ganz befiedert. S. paradoxus 7/////., Steppen- huhn, Fausthuhn. Asien. — II. Laufhühner (Turn i cid ae). Hinterzehe fehlt in der Regel. Der kurze Schwanz von den Deckfedern verdeckt. Turn ix Vicill. 356 Hühnervögel. (Ortygis llUg.), Wachtelhüliner. Wachtelgross , laufen schnell, leben in sandigen Ebenen, sind sehr kampflustig. T. africanus Desfont. (Hemipodius tachydromus Temin), afrikanisches Laufhühnchen. Nordwestafrika. Süd- westeuropa.— III. Waldhühner (Tetraonidae). Der Kopf ganz befiedert, höchstens über dem Auge ein nackter Streif. Gedrungen gebaute, kleinköpfige, kurzhalsige Hühner mit kurzem , an der Wurzel dickem Schnabel , kräftigen Läufen. Die Hinterzehe ist höher eingelenkt als die Vorderzehen. Man scheidet sie in Rauh- fusshühner (mit befiederter Nasengrube und befiedertem Lauf), Baumhühner (am Unterschnabel jederseits 2 Zähne) und Feldhühner (Lauf beschildet; Ünter- schnabel ohne Zähne). — Zu den Rauhfusshühnern gehören: 1) Tetra o L. Zehen nackt, Lauf ganz befiedert. Standvögel des Waldes; fliegen schwerfällig. Leben vorwiegend von Knospen, Blüthen, Blättern. T. urogallus L., Auerhuhn. Schnabel hell hornfarben ; Kehlfedern zu einem Barte verlängert ; Flügel ohne weisse Binde. 100 — 110 cm lang, 5 — 6 kg schwer. Frisst Nadeln, aber auch junge Triebe und Keimlinge, daher der Forstwirthschaft schädlich. Balzt im Frühlinge, lebt polygamisch. Gegenstand der hohen Jagd. T. tetrix L., Birkhuhn. Schnabel schwarz, ohne Kehlbart, Flügel mit weisser Binde, Steuerfedern leierförmig nach aussen gekrümmt. 60 — 65 cm. Das Männchen heisst auch Spielhahn. In Nord- europa und Asien wie der vorige, besonders in Birkenwäldern. Das Rackelwild (T. medius Meyer), besonders in Skandinavien, ist ein Bastard von Auer- und Birkhuhn. Schwanzspitze schwach ausgeschnitten, Kehlfedern wenig verlängert. T. cupido L., Prairiehuhn. Beiderseits des Halses eine ausdehnbai'e nackte Hautstelle, von einem Büschel verlängerter Federn verdeckt. 2) Bonasa Stepli. Lauf im unteren Theile nackt. B. sylvestris Brehm, Haselhuhn. Nord- und Mitteleuropa, Westasien. Lebt in Monogamie. 3) Lag opus Vieill. Zehen und Lauf dicht befiedert. Gefieder im Winter weiss. L. mutus Leach, Schneehuhn. 35 cm. Im hohen Norden und in den Alpen. Lebt monogamisch. L. albus Leach, Moorhuhn. In Moorgegenden des Nordens. — Zu den Baumhühnern gehört: 4) Ortyx Steph. mit 0. virginianus Goidd, Baumwachtel. Nordamerika, aber auch in England eingebürgert. In der Lebensweise an unser Rebhuhn erinnernd. — Zu den Feldhühnern gehören: 5) Caccabis Kaup. Schwanz 12 — 16fedrig, von den Deckfedern nicht verhüllt, mit kurzen Federchen in der Nasengrube. C. saxa- tilis Gray, Steinhuhn. 35 cm. Im Hochgebirge der Mittelmeerländer, in den bayrischen Alpen. C. rufa Gray, Rothhuhn. In den Ebenen Südeuropas ge- mein, in England eingebürgert. 6) Tetraogallus Gray. Nasengrube ganz nackt. T. caucasicus Gray, Königshuhn. 58 cm. Kaukasus. 7) Cryptonyx Temm. Schwanz fast ganz von den Deckfedern verhüllt. Hinterzehe ohne Nagel. C. er ist ata Temm., Rulul. Sumatra, Malakka. 8) Francolinus Steph. Hinterzehe mit Nagel. Männchen mit Sporn. F. vulgaris Steph., Frankolin. Cypern, West- asien; in Südeuropa schon ausgerottet. 9) Perdix lllig., Rebhühner. Männchen ohne Sporn. Schwanz 16 — 18fedrig. P. cinerea Lith., gemeines Rebhuhn. 26cm. Europa. Lebt familienweise (in „Ketten"). 10) Coturnix Möhr., Wach- teln. Schwanz 20fedrig. C. communis Bohn., gemeine Wachtel. 20cm. Europa, Asien, Afrika. Zugvogel; kommt zu uns Ende April, zieht im September nach Süden, wo er in Menge gefangen wird. Seines angenehmen Schlages wegen gefangen gehalten. — IV. Fasanvögel (Phasianidae). Kopf mit nackten Haut- stellen, oft auch mit fleischigen Auswüchsen; der mittellange Schnabel mit an der Spitze gewölbter Firste. Die Nasenschuppe nackt; Lauf mittelhoch, nackt, beim Männchen meist bespornt; die Vorderzehen an der Wurzel geheftet, die Hinterzehe höher eingelenkt als die Vorderzehen. Hierher: a. die Fasane (Kopf mit nackten Stellen, aber ohne Fleischauswüchse; Gefieder ohne Augenflecken): 1) Lopho- phorus Temin., Glanzfasane. Schwanz flach. Hinterkopf mit einem Federbusch. 2) Gallophasis Gray, Fasanhühner. Schwanz dachförmig, mit 16 Steuerfedern. G. nythemerus Gray, Silberfasan. Südchina, bei uns eingebürgert. 3) Phasia- nus L. Schwanz mit 18 Steuerfedern. Kopf bis auf die Augenumgebung befiedert. Schwanz sehr lang, dachförmig keilförmig. Lauf des Männchens bespornt. Die Männchen prächtig gefärbt. Asien. P. colchicus L., gemeiner Fasan, Edel- fasan. Westasien; seit alter Zeit in Europa eingebürgert, in Fasanerien gehegt. P. pictus L., Goldfasan. China, empfindlicher als der vorige. — b. Hühner Hühnervögel. 357 (Kopf mit fleischigen Auswüchsen, Gefieder ohne Augenflecken): 4) Gallus L. Scheitel mit senkrechtem, meist gezacktem Hautkamme, Wange nackt, am Unter- schnabel 2 herabhängende Hautlappen; Männchen bespornt. G. bankiva Temm., Bankivahuhn. 65 cm. Kopf-, Hals-, Nacken- und obere Schwanzdeckfedern goldgelb; Rücken purpurbraun, Brust- und Steuerfedern schwarzgrün, Flügel braun, Kamm roth. Nordindien, Sumatra, Java, Philippinen. G. domesticus Briss., Haushuhn. Stammt wahrscheinlich von der vorigen Art ab. Liefert an 150 Eier jährlich; desgleichen durch Fleisch, Federn, Mist nützlich. Poulards heissen die gemästeten jungen Hennen, Kapaune die gemästeten, casti'irten jungen Hähne. Es gibt zahlreiche Haushuhnrassen, so die Zwerghühner mit kurzen Beinen, be- fiederten Füssen, oft nur taubengross; die fünfzehigen englischen Dorkinghühner; die schwarzen französischen Creve-coeur -Hühner mit runder Jolle; die Brahma- putra- und Cochinchinahühner mit befiederten Läufen; die spanischen Hühner, schwarz mit weissem, faltigem Augenring; die italienischen Hühner mit grossem Kamme und gelben Füssen und viele andere. G. varius Gray, Gabelwildhuhn, Zwergwildhuhn, mit nach aussen gebogenen Mittelfedern des Schwanzes. Java. G. Stanleyi Gray. Vom Bankivahuhn durch die rothe üntei'seite unterschieden. G. Sonnerati Temm., Sonneratshuhn. Beim Männchen die Schäfte der Halsfedern dreimal hintereinander in hornartige Platten erweitert. Vorderindien. 5) Ceriornis Sivains. (Satyra Less.). Jederseits am Kopfe .ein hornartiger, schwellbarer Fleischfortsatz hinter dem Auge, Kehle nackt mit 2 Haut- lappen, Männchen mit kräftigem Sporn. C. satjra Swains., Satyrhuhn, Trago- paun, Stirn und Scheitel schwarz; Hinterkopf, Backen, Oberhals roth; Höi*ner blau, roth und gelb gefleckt; Oberrücken, Brust, Bauch roth mit weissen, schwarz gesäumten Augenflecken. 75 cm. Himalaya. — c. Pfauen (Gefieder mit Augen- flecken): 6) Pavo L. Die oberen Schwanzdeckfedern überragen den Schwanz. Auf dem Scheitel ein Federbusch. Schwanz aufrichtbar und radförmig ausbreitbar. P. cristatus L., gemeiner Pfau. 110 — 125 cm; Schleppe 120 — 130cm. In den Wäldern Ostindiens und Ceylons. Ruft „pao". Seit Alexander dem Grossen in Europa eingebürgert. 7) Polyplectron Temm. Die oberen Schwanzdeckfedern reichen bis zur Hälfte des Schwanzes. P. bicalcaratum Gray, Spiegelpfau. Männchen mit 2 grossen Sporen. Malakka, Sumatra. 8) Argus Temm. Die beiden mitt- leren Schwanzfedern und die Armschwingen auffallend verlängert. Gesicht und Vorderhals nackt. A. giganteus Temm., Argusfasan. Flügel mit gi'ossen Augenflecken. Sumatra. Seit 1780 bekannt. — d. Perlhühner (der kurze Schwanz von den Deckfedern verdeckt): 9) Numida L. Kopf mehr weniger nackt mit verschiedenen Anhängen. Gefieder auf dunklem Grunde mit hellen Perlflecken. N. meleagris L., gemeines Perlhuhn, eine Abart des südafrikanischen Horn- perlhuhnes (N. cristata PalJ.). N. vulturina Hanchv., Geierperlhuhn. Ostafrika. — V. Grossfusshühner (Megapodiidae). Lauf und Zehen nackt, be- sonders kräftig und lang; Kopf klein; Flügel kurz abgerundet; die Hinterzehe in gleicher Höhe mit den Vorderzehen eingelenkt. Sie vergraben ihre sehr grossen Eier in zusammengescharrten grossen Erd- und Laubhaufen, welche mit verwesenden Pflanzenstofl'en vermischt sind. Gattungen: Talegallus Le>i,:„^i^^i,„^ Hufeisennase, kleine! \ '' ^^'""^^^V^^^- Hufeisennasen, Rinolophidae, Familie der Blattnasen. Fledermäuse mit getrennten Ohren. Die Backenzähne haben deutlich m-förmige Falten. Gattungen : Rhinolophus, Phyllorhina, Mormops, Chilonycteris. Hufpfötler = Subungulata. Hufquallen, Hippopodiidae, Familie der Hülsenquallen. Schwimm- säule zweizeilig an einer seitlichen Abzweigung des Stammes; Geschlechtsgemmen traubenförmig angeordnet. Gattung: Hippopodius Quo// u. Gähn. Hufträger, Chelophora E. Haeck. (s. d.). Huhn, andalusisches, schöne, bläulichgrau gefärbte Rasse des Haushuhnes, von der Gestalt der schwarzen Mi norka hühner. Hulinan, Hanuman, Semnopithecus entellus Wa;/n. Hulock, s. Hylobates. Humerus, Oberarmbein, s. Säugethiere (Skelet). Humicolinae, Erdsänger, Unterfamilie der Sänger mit den Schmätzern, Rothschwänzen, Rothkehlchen, Nachtigallen. Huniivagae, s. Erdagamen. Humman, Schlankaffe, s. Semnopithecus. Hummelfliegen , Bombyliidae + Pipunculidae, Familie der Tany- stomata (Langrüssler). Körper kuglig, Augen nicht vorgequollen, Cubital- ader gegabelt, Analzelle nicht gestielt ; Larven häufig in Bienennestern. Gattungen : Bombylius L., Wollschwebe r. Diese dicht behaarten Fliegen sieht man oft an einem Punkte in der Luft schweben. Anthrax Scop., Trauer seh web er. Schmarotzen auf und in Raupen und Puppen. Pipunculus Latr. u. s. w. Hummelfliegen, Cephenomyia Latr., Gattung der Biesfliegen, s. d. und Dasselfliegen. Hummeln, s. Bombus Latr. Hummer, Homarus vulgaris M. Edw., s. Sclieerenkrebse. Hummerlaus, Nicothoe astaci M. Edtv., ein Schmarotzerhüpfer- ling. Lebt auf den Kiemen des Hummers. Humor aqueus, wässerige Flüssigkeit, s. Wirbelthiere (Auge). Hund, s. Haushund. Hund, gemalter, s. Lycaon, Hunde, s. Canis. Hnndefloh = Pulex serraticeps 0. Tasch., s. Flöhe. Hundelaus, Haematopinus piliferus Burm., Art der Läuse (Pedi- culidae). Hunderassen, s. Haushund. Hundsfisch, Hundshecht, s. Umbrldae. Hundsfrett — Hydractinidae. 359 Hniidsfrett, s. Cyuictis. Hundshaie, Galeus Ciu\, s. Carcharidae bei Haie. Hundsliecht = Hundsfisch. Hundsköpfe, Huudskopf äffen = Cynocephalus. Huiidskopfriesenschlan^e, s. Boaschlangen. Hundskopfsehlinger = Xiphosoma caninum Wagler. Uuudszahu, dens caninus, s. Säug'ethiere und Fische (Verdauungsorgane). Huudszuug'e, Aalbutt, Pleuronectes cynoglossus L., s. Plattflsche. Hunterus Gray, Walgattung der Balaenida. Hierher: Balaena mysti- «etus australis Schlegel. Huroiien = Grrisons, s. Callictis. Hiisareuaife, s. Cercopithecus. Husareutasche, s. Heteromyaria. Hutaffe, s. Macacus. Hutsehlange = Cobra de Capello, Naja tripudians, Brillen- schlange. Hyaemoschus 6^A-a//, Wassermoschusthiere, Gattung der Moschida. Mit getrennten Metacarpalknochen der Mittelfinger. Art: H, aquaticus Ogilhy. Kleiner als das Kehweibchen. ßostbraunroth mit gelbweissen Sprenkeln. Das Weiss der Kehle und Brust strahlt in auseinanderlaufenden Streifen aus. West- küste Afrikas (Sierra Leone). S. Säugethiere (ausgestorbene). Hyaena Storr., Hyänen, Gattung der Hyaenida. Backenzähne 3.1.1 3. 1. 0* Die Zähne mit dicken Zacken. Die ßückenmähne aufrichtbar. Arten: 1) Ge- stv eiite Hyäne {K. striata Zimmermann). 90cm. Der straffe, langhaax'ige Pelz weissgrau oder gelblich, mit zahlreichen dunklen Querstreifen. Afrika, Vorder- indien. 2)Schabrackenhyäne, Strandwolf (H. b r u n n e a Thmiberg). Ebenso- gross. Das weiche, lange Haar braun mit verschwommenen Streifen. Südafrika. 3) Gefleckte Hyäne, Tigerwolf (H. crocuta Zimmermann). 100 — 115cm. Schmutzig gelb , grau bis röthlich mit zerstreuten dunklen Flecken. Süd- und Centralafrika, in Abyssinien bis 4000 m ins Gebirge hinauf. Hyaeaarctos, s. Säug'ethiere (ausgestorbene). Hyäueu, s. Hyaeua. Uyäiieuhuud, s. Lycaon. Hyaenidae, s. Raubthiere, hyäneuartig-e. Hyaeuodoü, s. Säug'ethiere (ausgestorbene). Hyaleidae, Familie der Flügel füsser (Thecasomata). Schale kalkig oder hornig, bauchig oder pyramidal symmetrisch. Gattungen: Hyalea Lam., Cleodora Per. u. Less., Creseis Bang u. s. w. Hyalina Ferussac, Gattung der Sehn irkelsch necken. Hyaline Euorpel, s. Biadesubstanzgewebe. Hyalodicus Hartw. u. Less., s. Amoebidae. Hyalolampe Gray, s. Acanthoeystidae. Hyalonenia Gray, Glasschwämmegattung. Aus ihrem Schwammkörper wächst ein schlanker Bündel von mehreren Hundert gedrehten Kieselfäden, fast einen halben Meter lang, hervor. Hyalospoiigia (Glas, Spongia). s. Glasschwämine. Hyas Glog., Subgenus von Cursor ius Lath. Läufe kürzer, Schnabel ge- rade, Schwanz etwas länger. Hierher der Krokodilwächter (Hyas aegyp- tius Hasselgn.). Hyas Leach, Gattung der Dreieckkrabben. Hybodontidae, ausgestorbene Haifische. Kohle und Trias. Hyborodon Ag., s. Corymorpha. Hybridismus, Bastarderzeugung, s. Bastardirung. Hydatinidae, Familie der Räderthiere. Ruderorgan getheilt oder ge- buchtet; Körperhaut zart; Fuss meist zweitheilig borstig. Gattungen: Hydatina Ehrenh. , Monocerca Vlnc. ; Notommata Ehrenh. u. s. w. * Hydra L., Süsswasserpolypen, Armpolypen, Gattung derEleu- theroblasta (s. d.). Hydra tuba, s. Schirmqualleu.* Hydrachnidjie, s. Wassermilben. Hydractinidae 5 Familie der Tubulär iae. Polypenstöckchen mit festen 360 Hydranth — Hydroiden. Skeletausscheidungen ; Polypen keulenförmig mit einem Kranze einfacher Tentakel ;. Polypoide tentakelförmig (Spiralzooiden) ; Geschlechtsgemmen sitzend oder sich, lösend. Gattungen: Hydractinia Ben., Podocoryne Sars u. s. w. Hydranth (Hydra, Blume) = Polypit Huxl., s. Hydromedusen. S^^rT-lfheus, \ '■ K8hren,„alle„. Hydrarium, s. Hydroiden und Hydromedusen.* Hydrasmedusae = Hydroinediisae. Hydridae Johnst., s. Elentheroblastae. Hydriforniia Ehrenb., s. Hydroiden.* Hydrobia Hartm., Wasserschnecken, Gattung der Litorinidae. Hydrocaulus (Hydra, Stängel), s. Hydromedusen.* Hydrochelidon Bole, Gattung der Möven, s. Longipeniies. Hydrochoerus L., Wasserschweine. Plump gebaute Nager mit tief ge- furchten oberen Schneidezähnen und halben Schwimmhäuten zwischen den 4 Zehen der Hinterfüsse. Art: Capybara (H. ca])jhu.v a Erxleben). 100 cm und darüber, an 50 kg schwer. Der grösste Nager. Einfarbig dunkelbraun. Weibchen mit 12 Zitzen an Brust und Bauch; wirft 5—6 Junge, für die es ein geschütztes Lager herrichtet. Im Stromgebiete des Orinoco und im Brackwasser an den Mündungen der grossen Ströme bis zum La Plata. Den Tag verbringen sie in kleinen Ge- sellichaften schlafend. In der Nacht suchen sie verschiedene Wasserpflanzen auf. Hydrocoralliae, Lithydrodea Carp. (Dodecactinea Ehrenb.), Unter- ordnung der Hydroidmedusen. Korallenähnliche Stöckchen mit verkalktem Cönenchym und röhrigen Zellen für grössere Nährthiere (Gastrozooiden in Gastroporen) und mundlose Tentakelthiere (D a ctylozooiden in Dactylo- poren) um jene; Polyparien auch fossil. Familien: Milleporidae, Treppen- korallen und Stylasteridae. — Literatur: Mosely, N., in Proc. Roy. Soc. 187G, Nr. 172. Hydrocores, f WasserTianzen. Hydrocorisae, "i Hydrocysten (griech. Wasser, Zelle), s. Rölirenqiiallen. Hydroecium (Hydra, Haus), s. Hiilsenquallen. Hydrog^ale Gra;/, s. Lutra. Hydroidea Leu'ck. (Hydra, Gestalt), s. Hydroiden.* Hydroiden, Hydroidea Lende. (Hydroidmedusae, Hydroidmedusen; Hydriformia Ehrenb., Polypenquallen), Ordnung der Polypomedusen. Ver- einigen zwei früher scharf getrennte Hauptformen in sich : die meist aus Eiern sich entwickelnden Polypoiden (Polypen, Hydrarium oder Proles hydriformes) und die meist an diesen knospenden Medusoiden (Medusen, Para-hydroiden = Paradroiden oder Proles medusiformes). Die ersteren sind festsitzende oder sich freiwillig fest- setzende, meist walzige oder keulenförmige Einzelthiere oder mehr weniger verästelte Thierstöcke ; die letzteren sind Scheiben- oder glockenförmige Thiere mit Fangarmen um die Mundöffnung. Beide vereinigt nicht bloss ein gemeinsamer Bauplan in der Ausbildung einzelner Organe, sondern auch ein genetischer Zusammenhang, indem erstere aus letzteren und letztere meist wieder aus ersteren entstehen. Ein Beispiel möge dies Verhältniss klar machen: Corymorpha nutans Ällni. ist ein etwa 1 cm hoher Polypoid mit einfachem Stamm und einem doppelten Tentakelkranze; innerhalb desselben entspringen im Sommer erst glockenförmige, traubig angeordnete Körper, die sich später loslösen und die als Steenstrupia galanthus /fcÄ-. beschriebenen Medusoide als Geschlechtsthiere entwickeln; aus den Eiern dieser entstehen dann wieder die als „Ammen" bezeichneten Polypoide. In anderen Fällen bleiben die männlichen Geschlechtsproducte fest und nur die weiblichen lösen sich zu beweglichen Medusoiden, oder die Geschlechtsgemmen lösen sich gar nicht vom Polypoid; ja es werden selbst Medusen hierher gezählt^ welche im Gegensatze zu diesen sich mit Generationswechsel entwickelten Formen (Monopsea Alb»., Diplomorpha Ca7-.) gar nicht von Polypoiden aufgeammt werden (Hoplomorpha Car.). Aus diesem Grunde ist eine Trennung in Proles hydriformes und P. medusiformes in der Systematik nicht durchführbar, während es das Streben der modernen Forschung ist, die Zusammengehörigkeit beider Formen zu eruiren, von denen im Allgemeinen gilt, dass eine polypoide Gattung verschiedene medusoide Gattungen aufammeu Hydroiden. 361 kann, weshalb Carus den Vorschlag machte, die frei werden den Geschlechtsthiere als „Par a''-(hydra) jener zu bezeichnen, also im obigen Falle von „Par acoryne" statt von Steenstrupia zu reden. Somit sind die Hydroiden , kleine Polypen und ramificirte Polypenstöcke mit medusoiden Geschlechtsgemmen oder mit kleinen Medusen als zugehörigen Geschlechtsthieren, sowie kleine, mit ßandsaum versehene Medusen ohne polypoide Ammengeneration". — Die Polyp oide (Polypen), die aufammende Generation der Medusoiden, sind nur selten Einzelthiere , sondern stellen meistens verzweigte Stöckchen dar, welche die Ernährung und später auch die Production von Geschlechtsstoifen (G o n o b 1 a s t i d i e n) zu besorgen haben, und da sie in den einzelnen Organen grosse Mannigfaltigkeit zeigen, erscheint der Thierstock meist polymorph. Der Körper lässt Ekto- und Entoderm unterscheiden, welche durch eine dünne Stützlamelle geschieden sind; ersteres zeigt meist ein röhriges Perisark und becherförmige Hydrotheken, Längsmuskelzellen , die sog. Neuromuskelzellen, dann Nesselfäden (Cnidocils), Nesselkapseln und Tast- borsten (Palpocils); letzteres kleidet die die Höhlen, die einzelnen Polypen und deren Anhänge verbindenden saftführenden Achsencanäle aus. Die Beweglichkeit ist ziemlich geling, nur die Süsswasserpolypen zeigen ausserordentliche Contractilität j einige Polypen sind in den Skeletbecher retractil; alle besitzen bewegliche Ten- takel. Nervenfäden und Sinnesorgane scheinen zu fehlen, die Ernährung erfolgt durch Nahrungsaufnahme ins Innere des Körpers; das Unbrauchbare wird durch die Mundöffnung wieder ausgeschieden; zum Tödten der Nahrungsmittel, welche in kleinen Wasserbewohnern bestehen, leisten die Nesselorgane, zum Ergreifen der Nahrung die Fangarme gute Dienste; ein Magenrohr und Scheidewände der Leibes- höhle, wie sie die echten Polypen zeigen, fehlen stets. Die Fortpflanzung ist sehr mannigfach, ungeschlechtlich und geschlechtlich; neben der Knospung kommt auch noch Theilung vor. Die Geschlechtsproducte entstehen nur bei Hydra im Ektoderm, bei allen übrigen Hydroiden entstehen sie (Gonophoren) im Mesoderm. Als niedrigste Entwicklungsstufe derselben sind die Blastostyle anzusehen (Hydractinia, Coryne), festsitzende Gonophoren, die entweder direct oder durch Knospung sich entwickeln und Hydranthen ohne Mund und Tentakel darstellen. Sie sind ent- weder nackt oder werden in sog. Gonangien eingeschlossen; und während diese meist wieder in einer von Nesselzellen und -Fäden (Nematophoren) durchspickten Haut, dem Gubernacularsack, liegen, vereinigt manchmal (Aglaophenia) ein gemeinsamer Becher, die Corbula, ganze Gonangiengruppen. Den Blastostylen stehen die Pianoblasten gegenüber, im Allgemeinen meist quallenförmige , frei schwimmende Gonophoren. Aus ihnen entwickeln sich die Geschlechtsstoffe durch Knospung (Tubulariae) und heissen dann Blastocheme, oder direct (Campanu- lariae) und heissen dann Gonocheme. Stets entwickelt sich das Gonophor aus einer Knospe und ist nach dem Typus einer glockenförmigen Qualle aufgebaut; die ausserordentliche Mannigfaltigkeit in der Gestalt derselben hat ihren Grund in der Verschiedenheit der Ausbildung. Man pflegt in dieser Hinsicht 2 Haupt- formen zu unterscheiden: die adelokodonischen und die phanerokodonischen Gonophoren. Erstere, welche auch Keimtaschen oder Sporosacci heissen, haben nie die Gestalt einer Schwimmglocke oder ähneln ihr nur entfernt, indem sie nicht contractu sind, also nie zu Quallen auswachsen. Man unterscheidet an ihnen eine äussere Wandung (Perigonium), welche nicht selten ein Ekto-, Meso- und Endotheka erkennen lässt, und einen ins Innere hineinragenden Zapfen (Spadix), der von den Geschlechtsproducten umlagert wird; diese ge- langen dann durch Platzen des Perigoniums, nie durch Ablösen der Knospen, nach aussen. Die phanerokodonischen Gonophoren besitzen stets eine deutliche Glocken- oder Scheibenform und eine Oeffnung in derselben (Kon odostom); die Spadix der vorigen entspricht dem Manubrium, das Perigonium dem Schirm (Umbrella) mit dem Velum; überdies sind an ihm noch Sinnesorgane nach- weisbar. Die Glocke selbst zeigt, sobald sie sich vom Polypoid abgelöst hat, grosse Contractionsfähigkeit , Systole und Diastole; es ist dies das Medusoid oder die Scheiben qualle (Hydroidmeduse , Parydroid), die Geschlechtsgeneration der aufammenden Polypoide, und es unterscheidet sich diese von den Schirmquallen (s. d.) durch die geringe Grösse und einfachere Organisation. Der Körper (Necto- calyx) ist glocken- oder scheibenförmig (Umbrella), er trägt an der Unter- 362 Hydroiden. Innenseite (Subumbrella) einen musculösen ßandsaum (Velum), weshalb diese Thiere auch Randsaummedusen (Craspedota 6^e(jr.) heissen; in der Mitte hängt der Mund- oder Magenstiel (Manubrium) herab. Im Innern desselben liegen 4 oder 6 Radiärcanäle , welche längs desselben nach aufwärts führen, sich an der Innenseite des Schirmes erweitern und am Rande, welcher meist starre Tentakel trägt (Ceratostera Leuck.), einen kreisförmigen Canal, den Ring- oder Gastro- vascularcanal bilden. Die Grösse des Körpers ist verschieden und erreicht kaum 1 cm; die Färbung ist vorwaltend bläulich, selten lebhaft oder bunt; die Körpersubstanz ist gallertartig. Das Ektoderm bildet nur eine dünne Schichte von Plattenzellen, in denen Lagen von Muskelfasern, sowie an der Peripherie reich- liche Nesselkapseln und Nesselwülste eingebettet sind ; das Entoderm dagegen zeigt zahlreiche mit Geisseihaaren ausgestattete Cylinderzellen , durch deren Bewegung der Nährsaft im Innenraume des Körpers umhergetrieben wird ; in manchen Fällen bildet sich auch ein Rückgewebe, die Gefässlamelle, aus, das in Form von knorpel- harten Spangen, den Mantelspangen oder Radiärsträngen, gegen die Mitte des Schirmes hineinragt. Das Bewegungsvermögen ist sehr gross; sie schwimmen theils durch Zusammenziehen der Scheibe, theils durch die Bewegung der Randfäden und der Mundarme; die Muskeln sind oft quergestreift und liegen als Längs- und Kreismuskeln übereinander. Das Nervensystem besteht aus 2 Ringen (Cycloneura), von denen ,der stärkere über dem schwächeren unterhalb des Velums verläuft; beide sind durch die zarte Stützlamelle desselben getrennt , communiciren aber mittelst feiner Fäden, welche durch Oeffaungen derselben hindurchgehen. Der obere Ring innervirt die Tentakel; der untere das Velum und die Subumbrella; die Fibrillen der Sinnesnerven gehen von beiden aus. Von Sinnesorganen erscheinen Tastborsten auf den Tentakeln sowie am Scheibenrande, wo sie die sog. Tastkämme (Trachymedusae) bilden; von grösserer Bedeutung jedoch sind die sog. Randkörper, die einst als Kiemen und Drüsen gedeutet, doch schon frühzeitig als Sinnesorgane angespi'ochen worden sind. Dieselben treten als Pigmentanhäufungen mit oder ohne linsenförmige Körperchen auf und heissen Augenflecken oder Ocellen (Ocellatae) oder als Bläschen (Vesiculae), in denen 4 — 12 harte, kalkhaltige Körper (Lithocysten) liegen; oft befinden sich im Innern dieser Höhlen auch Haar- bildungen (Vesiculatae); beide Bildungen, welche erst in neuester Zeit genau unter- sucht wurden, schliessen sich gegenseitig aus und sind nicht von Schirmlappen bedeckt, sondern werden frei vom Meerwasser bespült (Gymnophthalmata Forh. = nacktäugige Medusen). Die Nahrung, welche in Krebsenlarven, Weich- thieren, Medusen und selbst Fischen besteht, wird in die auf der Unterseite des Körpers gelegene, oft mit einer vorstülpbaren Zunge versehene Mundöffnung auf- genommen und in den mit Flimmerepithel besetzten centralen Magen geleitet. Ein Darm fehlt stets; dagegen führen vom Magen aus verzweigte, mit Wimpern besetzte Canäle in den Gastrovascularraum; mitunter münden die Radiärcanäle in ein gemeinschaftliches Ringgefäss, das mit Oeffnungen versehen ist. Die Ge- schlechter sind meist getrennt und zeigen oft verschiedenes Aussehen. Die Geschlechts- producte bilden sich an der Wandung der Radiärcanäle oder des Magenstiels (Cryptocarpeae Eschsch., verborgenfrüchtige Medusen), zeigen 4 wulstförmig gefaltete, hufeisenförmige Verdickungen, von Krausen- oder Gemmenform und werden durch Platzen des Ektoderms nach aussen entleert. Ueberdies wurde auch Knospen- bildung (Sarsia) und Längstheilung (Stomobrachium) an geschlechtsreifen Medusen beobachtet; die scheinbare Knospung von Cunina rhododactyla am Zungenkegel von Geryonia hastata (thatsächlich wohl Parasitismus) wurde von Haeckel als Alloeogenesis oder Allotriogonie bezeichnet. Die sich aus dem Ei entwickelnde Larve, Planula genannt, ist kuglig oder oval und setzt sich später fest, um durch Knospung ein Hydi-oidstöckchen zu werden, oder sich direct wieder zu einer Meduse auszubilden, üebrigens soll auch eine Larvenentwicklung ohne vorherige Eibildung und Dotterfurchung beobachtet worden sein; Allen nennt solche Larven Actinula. Die freien Medusen vermehren dann nach der Loslösung die Randfäden, Rand- körper und Randcanäle, vergrössern häufig Schirm und Mundstiel, schwanken übrigens in Grösse und Zahlenverhältnissen, sowie in der Dauer der Entwicklung; letztere wechselt von wenigen Stunden (Campanulariae) bis Wochen (Hydractinia). Bemerkenswerth ist die Lebenszähigkeit der Hydroiden, Eingefrorene und halb- Hydroidmedusae — Hydromedusen. 363 vertrocknete Stücke leben leicht wieder auf; Theile des Schirmes bilden sich leicht zu neuen Thieren aus und verloren gegangene Stücke ersetzen sich wieder. Die allermeisten Hydroiden sind Meeresthiere , und erscheinen daselbst so massenhaft, dass sie schwimmende Bänke bilden, durch welche Schiffe tagelang fahren müssen; alle lieben die weite offene See und zeigen eine ziemlich grosse Verbreitung. Manche unternehmen Wanderungen, viele zeigen sich nur zur Nachtzeit, andere nur bei hellem Wetter an der Oberfläche und ziehen sich bei Stürmen in die i-uhige Tiefe zurück, viele leuchten. Die meisten Arten leben frei; doch wurden auch einzelne Parasiten beobachtet. Als Feinde treten Pycnogoniden und Distomeen auf, die sie im Innern aushöhlen; Actinien besetzen sie von aussen (Tinia); fossile Formen wurden mit Sicherheit noch nicht gefunden ; manche Forscher rechnen die Graptolithen hierher. Die Zahl der bekannten Arten soll an 400 betragen, doch ist die Artunterscheidung wie die Eintheilung sehr schwierig; erstere wegen der Formveränderlichkeit, letztere wegen der complicirten Entwicklung und der un- vollkommenen Kenntniss, die wir hierüber haben, indem verwandte Stöcke ver- schiedene Medusen aufammen und ähnliche Medusen von ganz verschiedenen Stöckchen entspringen können (Isogonismus), sowie sich Medusen derselben Gattung mittelst Generationswechsel und direct entwickeln können; die Eintheilung darf daher weder bloss die Ammen, noch ausschliesslich die Geschlechtsthiere berück- sichtigen. Claus, der Schöpfer der Gruppe in diesem Umfange, unterscheidet 5 Unterordnungen: 1) Eleutheroblastea. 2) Hydrocoralliae. 3) Tubulariae. 4) Campanulariae. 5) Trachymedusae.* Hydroidmedusae, i Hydroidmedusen, , s. Hydroideu.* Hydroidstöckcheu, S Hydroniedusae Vogt (Wasser, Medusen), s. Hydromedusen.* Hydromedusen, Hydromedusae Vor/t (Polypomedusae Lmck., Hydro- •zoa HuxL, Quallenpolypen. Bilden eine den Korallenpolypen und Rippenquallen gleich wer thige Classe der Cölente raten, die von jenen durch den Mangel eines Schlundrohres, von diesen durch den einfachen Gastrovascularraum sich unter- scheiden; durchgreifende Merkmale aber bieten die morphologischen und physio- logischen Verhältnisse dar, insbesondere die Entwicklung der Larven zum Ge- schlechtsthier. Die Hydromeduse stellt in der einfachsten Form einen aus Ekto-, Meso- und Entoderm bestehenden contractilen Sack dar, der am freien, offenen Ende mit einer grösseren Zahl von hohlen , mit dem Innenraum , dem Gastrovascularraum, communicirenden Tentakeln besetzt ist; an einer seitlichen Ausstülpung bilden sich im Mesoderm die Geschlechtsproducte aus. Diesem ein- fachen Schema entsprechen aber nur äusserst wenige Formen (Hydra) ; die meisten stellen vielmehr sehr complicirte, aus vielen Organen der verschiedenstem Form be- stehende Gebilde dar, an denen jene selbst den Rang von Individuen oder Personen (Zooiden) haben können und somit als Thier stock (Hydrosom oder Hydrarium) bezeichnet werden müssen; der festsitzende Theil desselben oder der ihm ent- sprechende heisst das Proximalende, der entgegengesetzte das Distal ende; ersteres bildet die Hydrorhiza, aus der dann der Hydrocaulus entspringt. Das ganze Gebilde ist meist mit einer fleischigen Masse, dem Conosark, bekleidet, das über- dies noch von einer chitinartigen Hülle, dem Perisark, überzogen sein kann; es entsteht auf diese Weise eine Skeletröhre, das Polyparium, welche selbst einzelne Organe, resp. Personen einschliessen kann; dieser zum Zurückziehen derselben bestimmte Kelch heisst die Hydrotheka und ist oft mittelst eines Deckels ver- sohliessbar. Die an einem derartigen Stocke befindlichen Organe können unter 3 Formen mit specifischen Zwecken gebracht werden. Ein Theil derselben steht der Ernährung vor; es ist das Trophosom, dessen Individuen oder Personen die Trophopolypen oder Nährpolypen sind; sie bilden mehr oder weniger schlauch- förmige Körper, die Hydranthen oder Polypiten, die unter sich in Verbindung stehen (Hydrophyton) und meist einen vorstülpbaren Rüssel, das Hypostom, besitzen. Die zweite Organform repräsentirt den Wehrstand und enthält die Spiralzooiden, Machopolypen oder Wehrpolypen; die grösste Wichtigkeit aber und Mannigfaltigkeit haben die der Fortpflanzung und Vermehrung vor- stehenden Gonophoren oder Gonozooiden, die das Gonosom bilden und als 3g^ Hydrometridae — Hylaedactylus. Individuen Geschlechtspolypen oder Gonopolypen heissen; sie erlangen mit- unter nicht die persönliche Freiheit, indem sie mit dem Stocke zeitlebens vereint bleiben (Knospen, polypoide Gonophoren); oft aber werden sie zur Zeit der Geschlechtsreife frei und bilden selbstständige Organismen (Quallen fr ucht, medusoide Gonophoren). Durch die höchst verschiedene Ausbildung all dieser Theile und Organe entstehen äusserst mannigfaltige Thierformen , die sich indes auf 3 Hauptgruppen im Range von Ordnungen bringen lassen, man unterscheidet: 1) Ordnung Hydroiden, Hydroidea. 2) Ordnung Röhrenquallen, Siphono- phoren. 3) Ordnung Acalephen, Acalephae Claus* Hydrometridae, s. Wasserläufer. Hydroiiiys Geoff'r., Schwimmratten, Gattung der Mäuse. Stumpf- schnauzige Nager mit einer Schwimmhaut an den 4 inneren Zehen der Hinter- füsse, mit 2 Backenzähnen in jedem Kiefer, von denen der vordere den hinteren etwa dreimal an Grösse übertrifft. Art: H. chrysogastes Geoffr. 37 cm, Schwanz 30 cm. Oben glänzend schwarzbraun, gelbbräunlich schattirt, an den Seiten und unten rothgelb. An den Meeresküsten und Plussufern von Vandiemensland und Australien. Hydrophan heisst die Schale von Landschnecken, wenn die Schalenhaut sich schon während des Lebens etwas abhebt, wodurch unter ihr Lufträume entstehen. Hydropliasiaiius Wagler, Wasserfasanen, indische Gattung, der Rallen. Den Blätterhühnchen (Parra) nahestehend. Hydrophidae, s. Meerschlaiigen. Hydrophllidae, s. Wasserkäfer. Hydrophis Uund., Gattung der Meerschlangen (s. d.). Hydrophylloiden (Hydra, Laubwerk), s. Röhrenquallen. Hydrophyfon (Hydra, Pflanze), s. Hydromedusen.* Hydroporus Clairv., Gattung der Schwimmkäfer (s. d.). Hydrorhiza (Hydra, Wurzel), s. Hydromedusen.* Hydrosaurla, Wasserechsen, s. Enaliosaiiria und Wasserechsen. Hydrosom (Hydra, Körper), s. Hydromedusen und Röhrenauallen.* Hydrosorex Buv. = Crossopus Wogler. Hydrotheka (Hydra Tasche), J «.Hydromedusen.* Hydrozoa Hitxl. (Wasser, Thier), ) •' Hyelaphus porcinus Siindev. = Schw einshirscli. Hyla Laurenli, Laubfrösche, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Proschlurche mit sehr deutlichen Haftscheiben, breiten Schwimmhäuten an den Zehen, bei den meisten auch die Finger mit Schwimmhäuten, mit breiter, mehr weniger runder, vollständiger oder nur schwach eingeschnittener Zunge, sehr deutlichen Gehörtuben, deutlichem Trommelfell, Männchen mit einem oder zwei Kehlsäcken. Arten: 1) Laubfrosch (H. viridis Lanrenti). Allbekannt. Laicht im Mai oder Juni. Hält sich im Laube der Bäume in der Nähe stehender Gewässer auf. 2) Gelber Laubfrosch, Sapo (H. luteola Wied.). 2— 5 cm. Bewohntdie reichlich mit Gebüsch versehenen Waldungen und schlägt in dem vielstrahligen Blätterschopfe der Ananasgewächse seinen Wohnsitz auf, in deren Blattfugen auch zur Zeit der grössten Hitze Feuchtigkeit sich erhält; desgleichen legt er seinen Laich in den mit Wasser gefüllten Blattwinkeln ab. Sein rauhes „krak krak krak" ist weithin hörbar. Sehr laute Baumsänger sind auch: der kolbenfüssige Laubfrosch (Hyla palmata), der grosse Aderlaubfrosch (H. venulosa), der farbenprächtige zierliche Laubfrosch (Hyla elegans), sämmtliche aus Südamerika. Hylactes Khig., Kläffer, Vogelgattung der Eriodoridae. Mit an das Bellen der Hände erinnernder Stimme. Hylaedactylina, Unterfamilie der Hylaplesida (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels; Zehen mit Schwimmhäuten. Gattung: Hylaedactylus. Hylaedactylus Tschudi = Calohyla Peters = Kaloula Gray = Calula Günther, Gattung der Hylaedactylina (s. d.). Kurzschnauzige , glatthäutige Froschlurche, in ihrer äusseren Gestalt an Engystoma erinnernd, mit ziemlich kleinem Kopfe, kurzen Gliedmassen, kleiner Mundspalte, ohne Kiefer- und Gaumen- Hylaemorphus— Hylodina. 365 zahne, mit 2 gezähnten Falten am hinteren Theile des Gaumens, ovaler, freier, vollständiger Zunge, engen Gehörtuben, undeutlichem Ti-ommelfell, ohne Ohrdrüsen, Finger an den Spitzen sehr verbreitert, schwachen Zehenschwimmhäuten, Männchen mit Kehlsack. An 10 Arten bekannt. Hylaemorphus = Phryiiiscus (s. d.). Hylaeiis Fahr. (Halictus Latr. , Prosopis Fabr.), Schmalbienen, Gat- tung der Blumenwespen. Hylambates Dnrnerü, Gattung der Hylodina (s. d.). Froschlurche mit Gaumenzähnen in 2 Gruppen, herzförmiger, hinten freier Zunge, halben Zehen- schwimmhäuten, kleinen Gehörtuben, wenig deutlichem Trommelfell, gut ent- wickelten Fingerscheiben, Männchen mit Stimmsack. 8 Arten aas Süd- und "West- afrika bekannt. Hylaplesia = Deiidrobates (s. d.). Hylaplesida, Familie der Breitfingerfroschlurche (s. d.). Finger und Zehen mit Haftscheiben, ohne Maxillarzähne, mit vollständig entwickeltem Gehör- organ. Unterfamilien: Adenomina, Hylaplesina, Brachymerina , Hylae- dactylina. Hylaplesina, ünterfamilie der Hylaplesida (s. d.). Ohne Ohrdrüsen. Mit nicht verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwii-bels. Zehen ohne Schwimmhäute. Gattung: Dendrobates. Hylarana = Limnodytes (s. d.). Hylastes Er., Bastkäfer, Gattung der Borkenkäfer. Hylella Reinhardt u. Lutken, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Froschlurche ohne Vomerzähne, mit kurzer Zunge, durchscheinendem Augenlid, Zehenschwimmhäuten, kleinen Eustachischen Röhren, nicht oder nur wenig sicht- barem Trommelfell, ohne Ohrdrüsen. 2 Arten aus Amerika bekannt. Hylesinus Fabr., s. Borkenkäfer. Hylida, Baumfrösche, Familie der Breitfingerfroschlurche (s. d.). Finger und Zehen mit Haftscheiben, mit Maxillarzähnen, gut entwickeltem Gehör- organ. Unterfamilien: Polypedatina, Hylodina, Hylina, Pelodryadina, Phyllomedusina, Plectromantina. Hyliua, echte Laubfrösche, Unterfamilie der Hylida (s. d.). Ohne Ohr- drüsen, mit verbreiterten Querfortsätzen des Sacral wirbeis , Zehen mit Schwimm- häuten. Gattungen: Litoria, Pseudacris, Hyla, Nototrema, Notodelphys, Trachycephalus, Grypiscus, Hypsibaos, Driomelictes, Smilisca, Pha- ryngodon, Hylella, Osteocephalus. Hylobates lUiger, Gibbons, Gattung der Langarmaffen. Arten: 1) Brauner Gibbon (H. agilis Cuv.). Lebt meist paarweise. Java, Sumatra. 2) Der Hulock (H. leuciscus Kühl). 90cm hoch. Kohlschwarz, weisse Stirn- binde. Zieht Bambusgebüsch dem Urwald vor. Nährt sich vorwiegend von Feigen, Hinterindien, Bengalen. 3) Weisshändiger Gibbon oder Lar (H. lar Illiger). Russschwarz , dichtes Wollhaar um das schwarze Gesicht, Oberseite der Hände weiss. Siam, Malakka. 4) Der Siamang (H. syndactylus Ciw.). Der grösste aller Gibbons, nahe Im hoch. Kommt an Grösse und durch seine grossen Luft- säcke dem Orang-Utang am nächsten. Glänzend schwarz. Sieht grämlich darein. Seine Stimme erinnert an das Kollern des Truthahnes. Sumatra. Hylobatidae, s. Langarmalfeii. HyloMus Schönh., Gattung der Rüsselkäfer. Hylocharis Boie, Gattung der Seh wirr vögel, Hylodes Fitz., Gattung der Hylodina (s, d,), Froschlurche mit Gaumen- zähnen, kleinen Haftscheiben, deutlichem Trommelfell, breiter, ovaler, vollständiger oder nur etwas eingeschnittener Zunge, glatter oder nur mit kleinen, flachen Warzen bedeckter Haut, Männchen mit einem Kehlsack, Art: 1) Antillenfrosch, Coqui (H, martinicensis Martens). 5 cm. Auf grauweissem Grunde braun gezeichnet; unten weisslich. Legt die Eier in eine Schaummasse eingehüllt aut den Blättern von Liliaceen ab, 2) H. rugosus Peters. _ 3) H. cruentus Peters von Chiriqui. 4) H. lineatus Dum. Bibr. von S. Domingo. Hylodina, Unterfamilie der Hylida (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit nicht verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels, freien Zehen. Gattungen: Grosso- 356 Hylomantis— Hyperooclonticla. dactylus, Phyllobates, Hylodes, Platymantis, Hylambates, Strabo- mantis, Lysapus, Prostberaspis. Hylomantis Peters, Gattung der Phyllomedusina (s. d.). Froscblurcbe mit Gaumenzäbnen, obne Scbwimmbäute, mit breiten Haftscbeiben, breiter, hinten vollständig freier Zunge, kleinen Gehörtuben, wenig siebtbarem Paukenfell, Männeben mit subgularem Kehlsack. Eine Art aus Bahia bekannt. Hylomis -0'. Müller u. Schlegel, Ferkelhörnchen, Insektenfressergattung der Spitzhörnchen (Tupajae Feters). Bilden den üebergang zu den Spitz- mäusen. Hierher als einzige Art: H. suillus Müller u. Schlegel. Java und Sumatra. Hylorhina Beil., Gattung der Ranina (s. d.). Kräftige Froschlurche mit sehr langen Fingern und ziemlich langen Zehen , letztere nur an der Basis mit schwachen Schwimmhäuten, Vomerzähnen in durchlaufender Reihe, runder, freier, hinten vollständiger Zunge, nicht sehr deutlichem Trommelfell, Haut mit schmalen, platten Warzen. Eine Art von Chiloe bekannt. Hylotoma Latr., Bürsthornwespen, Gattung der Bl'attwespen. Hylotnipes Serv., Gattung der Bockkäfer. Hylnrgus Er., s. Borkeukäfer. Hymen, s. Säug^ethiere (Geschlechtsorgane). Hymenolaemus Grag, Subgenus von Fuligula. Hierher die Weich- schnabelente (H. malacorhyncha Gm.). Hymenolepis Weinl., Gattung der Bandwürmer. Kleine Cestoden; die Sexualöffnungen meist an der Seite der Kette; 4 Saugnäpfe am Kopfe. In Insekt- fressern und in Rmdern gefunden. Hymenoptera L. (Haut, Flügel), ) Waiitflüß-lpr * Hymenoptera apocrypta Gerst., S ^- "»«inu^ier. Hyodontidae, Familie der Edelfische. Schuppen cycloid, ohne Bartfäden, Fettflosse, Nebenkiemen; Deckelapparat vollständig; Kiemenöffnung weit. Mit Hyodon Les. Hyonetta Sund. — Cairina FJem., s. Enten bei Lamellirostres. Hyopotamus Oiven, ausgestorbene Gattung der Paarhufer. Hyops Le Conte, ausgestorbene Gattung der Schweine. Diluvium Amerikas. Hyotherium, s. Säugethiere (ausgestorbene). Hypera Get-m. = Fhjtonomus Schönh., IBlattnager, Gattung der Rüssel- käfer (s. d.). Hyperämie, Blutüberfüllung. Hyperidae, Familie der Hyperina. Kopf kuglig, mit vielen Augen; beide Fühlerpaare frei, beim Männchen mit langer Geissei; 5. — 7. Fusspaar mit End- klaue. Gattungen: Hyperiaiafr., Tauria i*«??«, IjroEdu-., Themisto^r. u. s.w. Hyperina, Unterordnung der Flohkrebse. Kopf gross, aufgetrieben, meist mit Scheitel- und AVangenaugen und 1 oder 2 sehr verschieden gestalteten Fühler- paaren; Kieferfüsse eine kleine zwei- oder dreilappige Unterlippe bildend; Beine zum Theil mit Scheeren oder Hand endigend; Hinterleib mit blättrigen oder griffei- förmigen Flossen. Entwicklung mittelst Metamorphose; leben an Quallen und schwimmen sehr behend. Familien: Vibiliidae, Hyperiidae, Phronimidae, Platyscilidae. Hypermetamorphose, s. Insekten.* Hyperoartia = Petromyzontidae, s. Neunaugen unter Rundmäuler. Hyperolius Fopp. ■= Euchemis Tsclmdi, Gattung der Polypedatina (s. d.). Froschlurche ohne Gaumenzähne, mit herzförmiger, hinten eingeschnittener Zunge, breiten Schwimmhäuten an den Zehen , kürzeren und theilweisen an den Fingern, massig grossen Haftscheiben, Männchen mit Kehlsack, üeber 40 Arten bekannt. Hyperoodon Lace'pede-= Chaenodelphinus EscJir., Gattung der Scbnabel- wale. Grosse Wale mit verschmolzenen Halswirbeln, sehr kleinem Maul; der Ober- kiefer mit hohen Knochenkämmen im hinteren Sehn abelth eile. Arten: Entenwal, Dögling (H. rostratum Wermall). 6— 8m. Von der Mitte des Unterkiefers verläuft beiderseits eine tiefe Hautfalte nach rückwärts, eine ähnliche an der Kehle. Oben fast ganz schwarz, unten etwas heller. Kleine Fische, Sepien, Holothurien bilden seine Nahrung. Im nördlichen atlantischen Ocean. 2) H. Dalei Blainvüle. Ueber 4 m. Glänzendgrau, unten heller. Auch im Mittelmeer. Hyperoodoiitida, s. Schnabelwale. Hyperotreta — Hypsiprymus, 367 Hyperotreta = Myxinidae, s. Inger bei Rundmäuler. Hypertrophie nennt man die Massenzunahme eines Gewebes oder Organes über das normale Verhältniss hinaus. Hypexodon Bofin., Gattung der Vespertilionina Wogner. Nordameri- kanische Fledermäuse ohne obere Schneidezähne. Hypnale Fifz., asiatische Schlangengattung der Crotalidae. Hypobranchialriune, s. Bauchriniie und Mantelriiine. Hypobraiichiata Cuv., s. Dipleiirobranchiata Schm* Hypocliera Bonap., Gattung der Webefinken. Hierher der Stahlfink (H. niteus Gm.), schwarz, stahlgrau glänzend, jederseits am Bürzel ein Büschel seidenweicher, weisser Federn. Ostafrika. Hypoehthon Merr. = Proteus. Hypoderma Latr., Gattung der Biesf liegen (s. d.). Hypodermis, s. Haut. Hypodon Hald. = Hyperoodon Lac. Hypog-enesis, s. /euguug-skreis. Hypogeophis Feters, Gattung der Schuppenblindwühlen (s. d.). Tentakel klappenförmig; die hufeisenförmige Tentakelgrube liegt hinter und unter dem Nasenloch. Das Auge ist sichtbar. Arten: 1) H. rostratus Feters. 30,9cm. Sechellen. 2) H. Seraphini Feters. 28cm. 125 — 130 Ringfalten. Dunkelbraun, jede Falte mit gelblichem Strich. Hypoglossns, s. Hirnnerven. Hypolais Brelim, Gattung der Sänger (s. d.). Hyponomenta Latr., Schnauzen- oder Gespinnstmotten, Gattung der Motten (s. d.). Hypopaclius Kef ersteh, Gattung der Engystomatina (s. d.). Dickleibige, kleinäugige Froschlurche mit ganz kleinem, dreieckigem, in den Rumpf eingezogenem Kopf, kurzen Gliedmassen, ohne Kiefer- und Vomerzähne, mit grosser Zunge, nicht sichtbarem Trommelfell, kleinen Zehenschwimmhäuten, hohem, spornartigem Höcker am inneren Metatarsus. 2 Arten bekannt. Hypoplialli Dies, (unterseits, Glied), s. Fadenwürmer. * Hypopharyngealband, s. Seescheiden.* Hypopharynx, s. Insekten.* Hyporhachis, Afterschaft, s. Vög'el (Gefieder). Hyporyssus Fom., ausgestorbene miocäne Maulwurfsgattung. Hypospadia, die Ausmündung der Harnröhre an irgend einer Stelle der unteren Penisfläche. Hypostom (unter, Mund), s. Hydromedusen.* Hypostomplatte, s. Trilobitae. Hypotriclia St. (unterseits, Haar), Unterordnung der Infusoria ciliata. Körper auf der Rückenfläche nackt, auf der Bauchfläche mit Haaren, Grifleln und Stielen dicht besetzt; Mund bauchständig. Familien: Chlamydodontidae St., Aspidiscidae Ehrenberg, Euplotidae bt., Oxytrichinidae Ehrenberg, Ervi- liidae DuJ. Hypotriorchis Boie, Subgenus von Falco L. = Falco subbuteo L.^ Baumfalke. Hypotrophis Gray = Aepysurus. Hypozygale, s. Haarsterne.* Hypselopina V. Car., Subfamilie der Baumleguane. Hypsibaos Waghr, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Frosch- lurche mit breitem, dreieckig ovalem Kopf, seitwärts gerichteten Augen, Kiefer- und Gaumenzähnen, Haftscheiben, Schwimmhäuten an Zehen und Fingern, Männchen mit einem Kehlsack jederseits. 4 Arten aus Südamerika bekannt. Hypsilopliodon IIvxJ., ausgestorbene Reptiliengattung der Dinosauria Ou\ Hypsipetes Vig., Vogelgattung der Kurzfussdrosseln (Brachipodidae). Hypsiprymiiopsis Dawkins, ausgestorbene Gattung der Beutelthiere. Hypsiprymnus lllig., Känguruhratten, Beutelhasen, Gattung der Kän- guruhs. Mit Eckzahn. Der vordere obere Schneidezahn länger als die anderen. Der prämolare Backenzahn viel grösser als die anderen Backenzähne, Arten : :QQQ Hypsirhina — Hystrix. 1) H. penicillatus Waterhouse. 30cm, Schwanz 28cm. Graubraun, unten weisslich mit gelbem Anfluge und buschigem Schwanz. NeusüdAvales. 2) H. ru- fescens Waterlwiise. 60cm, Schwanz 45cm. Mit glattem Schwanz. Lebhaft rostroth, unten weiss. Auf steinigen begrasten und bebuschten Hügeln in Neu- südwales sehr häufig; wird wie bei uns der Hase eifrig gejagt. 3) H. murinus Illiger. 43 cm, Schwanz 28 cm. Mit langem Kopf, kurzen Beinen, kurz behaartem Rattenschwanz. Dunkelbraun mit Schwarz, unten gelblich weiss. Neusüdwales, Vandiemensland. Die Känguruhratten scharren sich an versteckten Plätzen Ver- tiefungen aus, polstern sie mit Gras gut aus und überwölben diese Nester. Den Tag verschlafen sie in diesen Bauen , Nachts suchen sie nach Gräsern , Wurzeln, Knollen. Den Schwanz benützen sie als Greiforgan. Beim gewöhnlichen Laufen erinnern sie an die Springmäuse. Hypsirhina Wagler, glattbeschuppte, südasiatische Schlangen der Homa- lopsidae. Hypudaeus IlUg., s. Arvicola ^lareola. Hyraceiim, s. Dasjespiss. Hyracliyus Leklg, ausgestorbene mitteleocäne Tapirgattung. Nordamerika. Hyracina, s. Hyrax. Hyracodon Scott u. Oshorn, fossile Nashorngattung, s. Amynodoiitidae. Hyracotherium Oiven, Gattung der fossilen Coryphodontidae (s. d.). Hyrare, s. Gallictis. Hyrax Hermann, Klippdachse, Gattung der Klippschiefer (s.d.). Arten: 1) Cap'scher Klippdachs (H. capensis Sr.hreher). 30cm. Röthlichbraun, hell- gelb und schwarz gesprenkelt; am Rücken ein dunkler Fleck; unten weissgelb. Vom Cap bis Abyssinien. 2) Syrischer Klippdachs, Saphan (H. syriacus Schreber). Ebensogross. Lichterfarbig, ohne Sprenkel. Syi'ien und Küstenländer des rothen Meeres bis 3000 m in die Höhe. Wird gegessen, auch gezähmt. Hysteropus J. H. = Pseudopus; Hysteropus D. B. = Pygopus. Hystrichiiia, Aculeata, s. Stachelschweine. Hystricliis Dujardin (griech. Stachelschweinchen), Nematodengattung. Hystrichomyes Brdt. = Sminthii Brdt., ünterfamilie der Murina Gray. Hystrichopsylla 0. Tasch., s. Flöhe. Hystricida, s. Stachelschweine. Hystrix Linne, Gattung der Stachelschweine. Die Nagezähne bilden einen Halbkreis. Die Hinterfüsse haben 5 Zehen, die Vorderfüsse 4 Zehen und eine Daumenwarze. Die Sohlen sind nackt. Am Kopf und Nacken eine borstige Mähne, am Hinterkörper lange Stacheln, am Schwanz hinten offene Stachelröhren. Die Zehenkrallen kurz und stark. Bewohnen mehrkammerige Höhlen, in denen sie den Tag über sich versteckt halten. Arten: 1) Gemeines Stachelschwein (H. cristata Linn/). Von Dachsgrösse; Oberlippe gespalten. Die Haare der Mähne braun, an der Spitze weiss; die Stacheln schwarzbraun und weiss geringelt; die Schwanzspulle vorherrschend weiss, unten schwarz oder schwarzbraun. West- liches Südeuropa, Nordafrika. 2) Javanisches Stachelschwein (H. javanica (Javier; Acanthion ja vanicum i^r. Ct^wer). Kleiner; ohne Nackenmähne. Rücken- stacheln kastanienbraun. Paarweise in langen Röhren mit 2 Ausgängen. Java, Borneo, Sumatra. 3) H. Hodgsoni Gray. Von dem vorigen durch die vier- kantigen dünnspitzigen Stacheln mit einer Längsfurche unterschieden. Nepal. Ibalia — Icticyon. 369 I. Ibalia LqU:, s. Gallwespeu. Iberus Montf., Subgenus von Helix. Ibex, s. Capra. IMdae, Ibisse — Hemiglottides, s. Ibisvögel bei Störche. Ibidorhyiichus Vig., Gattung der Schnepfenvögel. Vermitteln den üeber- gang zwischen den Brachvögeln und Ibissen. Von ersteren durch den kürzeren, zierlicheren, stärker gebogenen Schnabel unterschieden. Hinterzehe hoch angesetzt. Hierher der Schnepfenibis (I. Struthersi Vig.) von Nepal. Ibijara, eine Doppelschleiche, s. Doppelschleichen. Ibycter VieilL, s. Falconidae (Geierfalken). Ichnenmon, s. Herpestes. Ichneuiiionidae, s. Schlupfwespen. Ichiieumouidae adscitae (adscio, adscitus, hergeholt), s. Eiitomophaga Oerst. mit Ausschluss der echten Schlupfwespen. Ichiieumouidae verae (verus, echt), s. Entomophaga Gerst. und Schlupfwespeu. Ichnotropis Peters, ostafrikanische Eidechsengattung der Lacertidae. Ichtliidiuen (Fisch, Gestalt), fragliche Gruppe der Würmer. Körper an der Bauchfläche behaart, Darmcanal gerade, mit Mund und After; Augenflecke vorhanden; Geschlechter getrennt oder zwittrig, mit Sommer- und Wintereiern. Leben in süssem und in Salzwasser. Gattungen: Chaetonotus Ehrenb., Ichthy- dium Ehrenb., Cephalidium Metschn. u. s. w. Ichtliycyphus Günther, Gattung der Baumschlangen. Ichthyobdella Blainv. (griech. Pischblutegel) = Piscicola Lam. Ichthyoborus Kaup, Gattung der Falconidae und zwar der Weihen. Schwanz kurz, sehr gerade; Läufer hoch; die Hornbekleidung der Zehensohlen sehr rauh und spitzhöckerig. Einzige Art der Fuchsweih (I. nigricoUis Lath.). Südamerika. Ichthyoidea = Pereunibranchiata, s. Kiemenlurche. Ichthyologie, Fischkunde. Ichthyomorpha = Dipnoi, s. Lurchfische. Ichthyoiiema Diesing (griech. Fischfaden), Gattung der Fadenwürmer. Ohne Anus. Kopf mit 4 kreuzweise gestellten, flachen Erhebungen um die Mund- öffnung. Wenige Millimeter lang. Hierher: I. globiceps Rudolphi, I. sangui- neus Rudolphi. Ichthyophis Fitzinger, Gattung der Schuppenblindwühlen (s. d.). Platt- gedrückte Blindwühlen mit plattgestrecktem Kopf, spitzem Körperende; die Körper- ringe bilden in der Mitte des Bauches einen Winkel. Das Tentakel ist dolchförmig; die Tentakelgrube liegt nahe dem Mundrande zwischem Auge und Nasenloch. Arten: 1) I. glutinosus Fitzinger. Bis über 320 Hautfalten. Mit gelber Längs- binde jederseits. Ceylon, Slam, Java. 2) l. Beddomei Peters. 22,5 cm, 240 Haut- falten. Nilgherries. 3) I, monochrous Peters. 24 cm, 226—254 Hautfalten. Schwarzbraun, ohne Binde. Singapore. Ichthyophthira aut., Fischläuse, s. Schmarotzerkrebse. Ichthyopterygia, Fischsaurier = Ichthyosauria. Ichthyoruis, s. Archaeopteryx und Yögel (ausgestorbene). Ichthyosauria, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Ickeley = Laube, s. Aspius. Icteria Vieill. (griech. Gelbvogel), Gattung der T angaren. Hierher der Gelbling (I. virens L.) in Süd- und Mittelamerika. Icteridae, s. Stärlinge. Icticyon Lund, Waldhunde, Gattung der Mustelida. Starkbeinige, den Hunden ähnliche Musteliden mit Marderschädel, kurzem, spärlich behaartem Schwanz. Die unteren Eckzähne sind viel grösser und spitzer als die oberen; der erste Knauer, Han;lwörterbucli der Zoolosif- 24 370 Ictinia— Individuum. Lückenzahn ist einspitzig, die anderen mehrspitzig. Art: Ictyon venaticus Lund. 60 cm, Schwanz 15 cm. Eothbraun, nach rückwärts ins Schwarze gehend. Tropisches Amerika. Ictinia VinlL, Gattvmg der Milane, s. Falconidae. Idoteidae, Familie der Asseln. Körper langgestreckt, Mundtheile kauend j Endschild gross; letztes Fusspaar mit Flügelansatz zum Schutze der Kiemen; frei lebend. Gattungen: Idotea Fabr., Leachina Johnst., Chaetilia Dana u. s. w. Idyia Äg,, s. Beroe. Idyopsis Ag., s. Beroidae. Igel, Erinaceida, Familie der Insektenfresser. Kurzgeschwänzte, ge- drungen gebaute Insektenfresser mit gut entwickelten Augen, steifen Borsten und Stacheln am Rücken, mit kegelförmiger Schnauze,, beweglicher, abgestutzter Rüssel- scheibe, freien Ohren. Gattungen: Erinaceus, Centetes, Echinogalo^ Solenodon. J^^l' , . i s. Erinacens. Igel, grossonriger, ) Igfclflsch, s. Diodon unter Kugelflsche (Gymnodontes). Ig^elkopf, Echinococcus, s. Bandwürmer.* Igelstern, s. Echinaster. Igelstrahler, s. Seeigel. Igiiana Law., Gattung der Leguane (s. d.). Ignanidae, Iguane, s. Leguane. Igiiauodon, s. Kriechthiere Causgestorbene). Ileoparletalbänder, s. Armfiisser. Ilenni, Krummdarm, s. Verdainingsorgane. Iltisse, s. Pntorlus. Ilybius Erichs, Gattung der Schwimmkäfer. Ilysla Henipr. (Tortrix Opp.), s. Wickelschlaiigen. Imago (lat. Bild) heisst das geschlechtsreife Insekt. Imker, Bienenzüchter, Zeidler, Bienenvater. Immen, s. Blumenwespen und Hautfliigler. Immenkäfer, Trichodes Herbst, s. Cleridae. Iiiimenvögel, Meropidae, Familie der Kukuksvögel (s. d.). Immenwolf, Bienenfresser, s. Imnienvögel bei Kukuksvögel. Imperforata, eine der 2 grossen Unterabtheilungen der Foraminiferen. Die Schale, mit 1 oder 2 Mündungsöffnungen, nicht von feinen Poren durchbohrt. Implaceutalia, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Impressio palliaris, Mantelnarbe, -Linie, Impressio pedalis, Fussnarbe, Impressiones, Narben. Impressiones musculares, Muskelnarben, Iiiaclius Fabr., Gattung der Dreieckkrabben. Inaequilatera, ungleichseitig, s. gleichseitig. Inaequitelae, s. T\'ebespinnen. Inaequivalvis, ungleichklappig, s. gleichklappig. luambn, s. Hühnervögel (Steisshühner). Inarticulatae, s. Ecardines. Incus, s. Räderthiere. Iiicystiruiig, solitäre, diejenige Encystirung, bei welcher sich ein Individuum ohne vorherige Conjugation encystirt, s. Gregariiiae Duf. Indeciduata, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Indian = Truthuliii. Iiidicatores Spalier, Familie der Kukuksvögel (Klettervögel). Reichenoiv bildet diese Familie aus den Gattungen: Indicator Vieill. (s. Kukuke) und lynx (s. Wendehälse bei Spechte). Indig'OVOgel, Fringilla (Spiza) cyanea X., blau gefiederter nord- und mittelamerikanischer Fink. Indirecte Entwicklung, s. Fortpflanzung und Entwicklung. Indische Subregion, ) Thiereeosranhie Indisches Reich, S Aniergeograpnie. Individuum. Man begreift unter dem „vollkommenen Individuum" den thierischen Organismus als morphologisch (nach seiner Formgestaltung) und Muschelthiere. ' Indo-chinesisclie Subregion — Infusoria. 371 playsiologiscli (nach seiner Lebensthätigkeit) untheilbare selbstständige Einheit, dessen Einzelglieder für sich nicht zu existiren vermögen, und versteht im Hinblick auf diese üntheilbarkeit des Individuums unter Organ eine der höheren Einheit des Gresammtindividuums untergeordnete Einheit von bestimmter innerer Gestaltung, bestimmter Form, bestimmter Function. Bei vielen einfacher gebauten Thieren aber erscheint die Individualität nicht so scharf ausgeprägt. Hier sinkt an den polymorphen Thier stocken das morphologische Individuum in physiologischer Beziehung zum blossen Organe herab, indem bestimmt gestaltete, ihrer Entwick- lung nach als Individuen zu betrachtende, unvollkommene oder also morpho- logische Individuen in grosser Zahl zu einem Thierstock zusammentreten, für sich aber in der Regel nicht fortbestehen können, insbesondere wenn sie in Gestalt und Functionen verschieden sind, in die für die Erhaltung des Ganzen nöthige Arbeit sich theilen, also in physiologischer Beziehung zu dem Gesammtstocke sich verhalten, wie einzelne Organe zum Gesammtorganismus. — Auch die Organe selbst zerfallen in solche höherer und niederer Ordnung; einfache Organe sind auf die Zelle oder einen Complex gleichartiger Zellen zurückführbar, zusammen- gesetzte Organe werden von verschiedenartigen Zellencomplexen und Zellen- geweben gebildet. Organe verschiedener Ordnung, die hinsichtlich ihrer Haupt- function zu einander in näherer Beziehung stehen, wei'den in Organ Systeme (Nervensystem, Gefässsystem) und Organapparate (Verdauungsapparat) zusammengefasst. S. Orgausystem. ludo-chinesische Subre^iou, i Thiera-eoffrmhie ludo-nialayische Subregion, j ^- Aöieigeogiapiiie. Indri, s. Lichanotus. Inepti Bonap. = Dididae Gray, s. bei Tauben und Vögel (ausgestorbene). Infericornia Am. u. Leu\, s. Langwanzen. Inferobranchiata Bl., s. Dipleurobranchiata Schm.* Infraorbitalring, untere Augenknochen, s. Fische (Skelet). Infnndibulata Gerv., s. Kreiswirbier. Infundibulum, Trichter, s. Kopffüsser.* Infusionsthierchen, s. Ciliata Ehrenh. und Infusoria r. d. Hoei:* Infusoria v. d. Tloev. (Infusio, Aufguss), Aufgussthierchen, Infusorien, Infusionsthiere, Mastigopoda oder -phora, sind mikroskopisch kleine bis 1mm grosse einzeln oder in Horden lebende Protozoen, welche bereits zu Ende des 16, Jahrhunderts von A. v. LeemvenJwek entdeckt wurden; den Namen erhielten sie von Ledeniiülle?- in der unrichtigen Ansicht, dass sie durch den Zerfall orga- nischer Stoffe in Aufgüssen entständen. Während man dann zuerst unter diesem Namen die verschiedensten Pflanzengebilde, wie Diatomaceen, Cryptogamensporen u. s. w., dann aus der Thierwelt Hydren, Räderthiere; Wurm- und Krebslarven, Gregarinen und Krebsformen, ja selbst Zoospermien und Kiemenreste auffasste, glaubte man später bei genauerem Studium in ihrer Organisation formvollendete Thiere zu finden, welche mit allen nur denkbaren Organen ausgestattet sind, und wie wenig sicher man auch heute noch nach den eingehendsten Studien über diese Gi-uppe ist, erweist, abgesehen vom verschiedenen Umfang, den man ihnen gibt, der Umstand, dass einige namhafte Zoologen wie v. Siebohl, Kölliker, Ehlers, HaeckeJ, Claus, Bütschli u. a. sie als einzellige Lebewesen deuten, während andere, wie Clapareile, Balhkini, Schmarda und Stein sie als eigenartige, aber mehrzellige Wesen betrachten. Für die erste Ansicht spricht die Thatsache, dass sich nach Th. V. Siebold all die mannigfaltigen Differenzirungen des Infusorienleibes auf Sonderungen innerhalb des Organismus einer Zelle zurückführen lassen und dass auch die Vermehrungsweise die vollste Uebereinstimmung mit der einfacher Zellen zeigt, während von gegnerischer Seite die Anwesenheit von Mund, Speiseröhre und After, von Muskeln und Klammerhaken als mit dem Zellbegriff „nicht harmo- nirend" angesehen wird. Die Merkmale, durch welche sich diese Classe von den beiden gleichwerthigen der Rhizopoden und Gregarinen unterscheidet, sind insbesondere die Scheidung der Sarkode in eine Rinden- (Ektosark oder -plasma) und M ar k Sub- stanz (Endosark oder -plasma), die als Wimpern (Ciliae) odei- Geissein (Flagelli) oder Wimperorgane auftretenden Körperanhänge, der Besitz von Mund und Afteröffnung, Hüllmembran, pulsirende Vacuole und Kern (Nucleus oder Endoplast) und Ersatz- oder Nebenkern (Nucleolus oder Endoplastulus); Pseudopodien fehlen 372 Infusoria ciliata— Insekten. fast durchaus. Die Vermehrung ist meist ungeschlechtlich, selten finden wir An- näherung an geschlechtliche Fortpflanzung. — Man pflegt 3 Ordnungen zu unter- scheiden: 1) Flagellata EJirenb., Geissel-I. 2) Ciliata Ehrenb., Wimper-I. 3) Suctoria EJtrenh., Saug-I. — Literatur: Ehrenherg, Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen. Leipzig 1838. Balhiani in Journ. de Physique III u. IV. Claparede und Lachmann, Etudes sur les Infusoires et les Rhizopodes. 1858 und 1861. Stein, Fr., Der Organismus der Infusorien I — III. Leipzig. Haeckel in Zeitschr. Jena. VII. 1873* Infusoria ciliata, s. Ciliata Ehrenh* Infusoria flag-ellata craspedota Clark (Saum, Rand), s. Schwämme.* Infusoria rliizopoda, s. Amoebidae und Heliozoa CL* Infusorien, s. Ciliata. lufusorium Chaos L., s. Ciliata Ehrenb. Inger, Myxinidae, Hyperotreta, Fischfamilie der Rundmäuler (s. d.). Ingluvies, Kropf, s. Verdauung'sorg'ane. Iiiia D'Orhigny, Gattung der Delphinina. Schlanke, spitzschnauzige Del- phine mit langen Brustflossen , sehr niedriger Rückenflosse , tief eingeschnittenem Schwanz; oben 66 — 68, unten 64 — 66 rauhe Kegelzähne jederseits. Art: Bonto, Inia (I. amazonicus Spix). 2 — 3 m. Die lange walzige Schnauze ist behaart. Bläulichgrau, unten weisslich; auch schwärzlich mit Flecken und Streifen. Soll in der Regel paarweise leben und seine Beute mit über das Wasser gehobener Schnauze verzehren. Zur Nachtzeit hört man weithin sein Schnarchen und Blasen. Insbesondere im Amazonenstrom und dessen grösseren Nebenflüssen. S. Bufeo. luka-Eakadu, s. Eakadu's. Inneuschicht, Markschicht, s. Zelllehre. Innere Backentasche, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Inneres Ohr, s. Wirbelthiere (Sinnesorgane). luquilinae, Einmiether, s. Gallwespen. Inqninalplatte, Leistenplatte, s. Schildkröten. Insecta (insecare, einschneiden), s. Insekten.* Insecta ametabolica s. ametabola (unveränderlich), Insekten mit unvoll- kommener Verwandlung. Insecta hemimetabola, > heteromorpha, f insecten * holometabola, ( ^- ^tiseeien. „ homomorpha, i Insecta metabolica s. metabola (veränderlich), Insekten mit vollkommener Verwandlung. Insectivora, s. Insektenfresser. Insekten, Insecta L., Hexapoda aut., Kerbthiere, Kerfe, Classe der Gliederthiere (-Füsser). Luftathmend (Tracheata), mit deutlich dreitheiligem Körper, einem Fühlerpaare, 2 Netzaugen und 2 Kieferpaaren, 3 Bein- und 2 Flügel- paaren und einem fusslosen, zehngliedrigen , selten reducirten Hinterleib. Von allen gleichwerthigen Classen sind die Insekten durch die scharfe Dreitheilung des Körpers ausgezeichnet, welche deutlich Kopf, Brust und Hinterleib unterscheiden lässt, deren jeder Theil wieder in eine ganz bestimmte Anzahl von Segmenten mit €V. Gliedmassen zerfällt: man unterscheidet meist am Kopfe deren 4 — 5, an der Brust 3 — 4, amHinterleib 9 oder 10 (daher Corpus insectum, Animal insectum, Entoma und die Wissenschaft Entomologie); durch die besondere Gestaltung derselben, ihre Zusammensetzung und ihre Anhänge entstehen viele nebeneinander laufende , nicht fortlaufende Reihen , verbunden durch obige Merkmale. Der Kopf ist meist scharf abgesetzt und stellt eine ungegliederte feste Kapsel, ein Zonit dar, dessen 1. (und 2.) Segment, der Vorkopf, sinntragend ist und nach auf- wärts liegt (Fühler und Augen Huxl), während das 3. — 5. (resp. 2. — 4.) nach unten liegt und die Kauwerkzeuge trägt; er ist oft frei beweglich am Thorax eingefügt, oft in diesen eingesenkt (receptum) oder von ihm überdeckt (ob te et um) und lässt Gesicht (Facies), Stirn (Frons), Kopfschild (Clypeus), Wange (Genae), Kehle (Gula), Scheitel (Vertex), Hinterhaupt (Occiput) und Hals (Collum) unterscheiden. Die Fühler (Antennae) sind stets gegliedert Insekten. 373 ■und bilden eine gerade oder gebrochene Linie; sie stehen an der Stirne und dienen als Tast- und Geruchorgane, zur Balance und zur Vermittlung des Festigkeitswärme- zustands u. s. w. Ihre Glieder sind gleichgestaltet oder verschieden und darnach unterscheidet man regelmässige und ungleichmässige: zu ersteren gehören die borsten-, faden-, schnurförmigen, die gezähnten (dentatae), gekämmten (pectinatae), gesägten (serratae), gefiederten (pinnatae), fächerförmigen (flabella- tae), doppelt gefiederten (bipinnatae) , quirligen (verticillatae), blatt- förmigen (lamellatae), schwertförmigen (ensiformes); zu den letzteren zählt man die keulenförmigen (clavatae), die geknöpften, gelappten und gebrochenen, an denen man Schaft und Geissei unterscheidet. Die Mund- werkzeuge umgeben die MundöfiPnung von allen Seiten und bestehen im entwickeltsten Zustande aus Oberlippe, Oberkiefer, Unterkiefer und Unterlippe. Die Oberlippe (Labrum, Labium superius), ein morphologisch von den übrigen verschiedener Theil, stellt eine am Kopfschild bewegliche Platte vor, welche die übrigen nach voi-ne bedeckt; die Oberkiefer (Mandibulae), das 1. Gliedmassenpaar des Kopfes, gewissermassen die Hüfte eines Fusses, sitzt mit 2 Gelenkhöckern in der "Wange, und stellt 2 tasterlose, ganzrandige oder gezähnte hörnige gegeneinander beweg- liche Platten dar, welche ungegliedert, sichel- oder hakenförmig sind und zum Zerkleinern der Nahrung dienen, weshalb sie kräftigen Bau zeigen. Die Unter- kiefer (Maxillae), das 2. Gliedmassenpaar des Kopfes, bestehen aus mehreren Stücken und zeigen daher wohl eine vielseitigere, doch nicht eine kräftige Arbeits- leistung. Man unterscheidet ein kurzes Basalglied, die Angel (Cardo), den Stamm oder Stiel (Stipes), ein äusseres Schuppenglied (Squama oder S. pal- pigera) und daran den mehrgliedrigen Kiefertaster (Palpus maxillaris), welche Theile als Beinabschnitte nacheinander der Hüfte, dem Schenkel, der Schiene, dem Fuss entsprechen; überdies findet sich noch eine äussere und innere Kau- lade (Lobus, Lamina, Mala extern, und intern.), welche hornhäutig oder weichhäutig sind und Zähne oder Haare tragen. Die Unterlippe endlich (Labium inferius), das 3. Gliedmassen- oder 2. Unterkieferpaar, ist in der Mitte ver- schmolzen und gestattet dadurch , sowie durch Verkümmerung oder Au.sfall einzelner Theile nur die Unterscheidung einer Platte mit den beiden seitlichen Lippentastern (Palpi labiales); wo alle Theile vorhanden sind (Orthoptera), heben sich ein Submentum als verschmolzenes Angelglied, ein Kinn (Mentum) als verschmolzener Stiel, die Zunge (Glossa) als verschmolzene Innenladen und die Nebenzungen (Paraglossae) als getrennte Aussenladen ab; überdies treten oft noch mediane Anhänge auf, welche als obere (Epipharynx) und untere (Hypopharynx) von Ober- oder Unterlippe ausgehen. Indem nun all diese Theile in ihrer Ausbildung und Entwicklung grosse Veränderlichkeit zeigen , sich insbesondere gewisse Haupttheile verlängern, andere verkürzen oder zu Rinnen und Scheiden sich umgestalten, werden sie auch zur Aufnahme fiüssiger Nahrungs- stoffe befähigt und man unterscheidet daher kauende (Apparatus masti- catorius, Mandibulata), leckende (Hymenoptera), saugende (A. suctorius, Haustellata) und stechende Mundtheile, die sich alle auf obige Theile zurückführen lassen; übrigens sind auch diese 4 Hauptformen durch zahl- reiche Uebergänge verbunden (Thrips, Phrygaena, Floh) und oft verkümmern die Mundtheile überhaupt gänzlich (Ephemera). Die Brust (Thorax) ist mit dem Kopfe durch den engeren Hals verbunden , besteht aus 3 Segmenten und trägt die Bewegungsorgane, 3 Paar Beine und 2 Paar Flügel; selten (Hymenoptera) tritt auch das 1. Hinterleibssegment an sie heran. (Segment mediaire Latr.) Die 3 Ringe, welche als Vorder- (Pro-), Mittel- (Meso-) und Hinterbrust (Metathorax) unterschieden werden , bestehen aus je einer hornigen Rücken- (Notum) und Bauch platte (Stern um), die in Nähten aneinander stossen und als Pro-, Meso- und Metanotum und Pro-, Meso- und Metasternum unter- schieden werden; an Mittel- und Hinterbrust stossen jedoch die beiden Halbringe nicht direct aneinander, sondern nehmen Seitenstücke, die Weichen (Pleurae) zwischen sich, von den der vordere Theil das Schulterstück (Episternum), der hintere Hüftblatt (Ep im er um) heisst; dazwischen liegt nach unten die Hüftpfanne der Beine (Acetabulum), nach oben die Ansatzfläche der Flügel. Auf der Mittelbrust unterscheidet man weiter eine dreieckige Platte, die Mittellinie 374 Insekten. als Schilddaen (Scutellum) und 2 seitliche als Parapsiden; der entsprechende Theil der Hinterbrust ist das Hinterschildchen (Postscutellum, Scutum metanoti oder Dorsulum); der Prothorax ist oft frei beweglich und fällt durch die Grösse auf (Halsschild, Collare). Auch im Innerndes Thorax ent- wickeln sich oft mächtige Fortsätze, die namentlich unterseits oft gabelig vor- springen; man nennt sie Endothorax. Die Beine sitzen in Ausschnitten des Haut- panzers, den Hüftpfannen, an jedem Ringe 1 Paar zwischen Rücken- und Bauchplatten und werden als Vorder- (Pedes antici), Mittel- (P. medii) und Hinterbeine (P, postici) bezeichnet; die beiden ersteren Paare heissen zu- sammen vordere (P. anteriores), die beiden hinteren zusammen hintere Beine (P. posteriores). Jedes Bein zeigt 5 Abschnitte: 1) das Hüft-, Coxal- glied (Coxa) von Kugel- oder Walzenform, vermittelt die freie Einlenkung in der Pfanne; 2) den Schenkelring (Trochanter), meist sehr kurz, oft doppelt, oft mit Folgendem verwachsen; 3) den (Ober-) Schenkel (Femur), kräftig, langgestreckt und stark gebaut; 4) die Schiene (Tibia), dünn und zart, meist mit 1 oder 2 Dornen, den Schiensporen (Calcaz-); 5) den Fuss (Tarsus), wenig beweglich, selten einfach, meist aus 5 hintereinander liegenden Gliedern bestehend. Das letzte trägt die beweglichen Krallen, Fussklauen (üngues, Onychia), Haftläppchen (Pelottae), Afterklauen (Pseudonychia, Arolia), die zum Theil zum Festhalten auf rauhen, zum Theil als Kletterballen zum Fest- halten auf senkrechten glatten Flächen dienen. In Bezug auf Bewegungsweise und Gebrauch gibt es Laufbeine (Pedes cursorii) mit schmaler, schlanker Sohle; Gangbeine (P. ambulatorii) mit breitem, haarigem Fusse; Schwimmbeine (P. natatores) mit flachgedrücktem Körper und dichten Schwimmhaaren; Grabbeine (P. fossores) mit breitschaafelförmigen Schienen an den Vorderbeinen; Spring- beine (P. saltatores) mit kräftigen Schenkeln der Hinterbeine und Raubbeine (P. raptorii), bei denen Schiene und Fuss der Voi-derbeine messei'klingen artig gegen den Schenkel zurückschlagbar sind. Es ergibt sich hieraus von selbst, dass nur selten alle 3 Paare gleichgestaltet erscheinen; manchmal verkümmert ein Paar mehr oder weniger. Die Flügel, das 2. Bewegungswerkzeug am Thorax, geben nach Zahl, Form und Consistenz bei der verschiedenartigen Entwicklung sehr gute Ordnungscharaktere; ihr Auftreten charakterisirt gleichzeitig auch die Geschlechts- reife. Sie entspringen zwischen Rückenplatte und Weichen der Mittel- und Hinter- brust und werden demnach als Vor- und Hinterflügel (Alae auticae, A. posticae) bezeichnet; morphologisch erscheinen sie als Hautduplicaturen , welche kurz nach dem Ausschlüpfen noch 2 trennbare Blätter darstellen, zwischen denen Muskeln und Tracheen wie in einem Blindsacke verlaufen; sie dienen daher neben der Be- wegung auch der Athmung und entsprechen in keinem Punkte Gliedmassen. Die Platten sind glashell durchsichtig und tragen zwischen sich chitinisirte Leisten, welche als Adern, Rippen, Venen oder Nerven (Costae, Venae, Nervi alarii) be- zeichnet werden, einen systematisch verwerthbaren Verlauf zeigen und deshalb zur Unterscheidung der Ordnungen und Gattungen herangezogen woi'den sind; im Uebrigen ist die Bezeichnungsweise sehr complicirt und eine einheitliche Durch- führung kaum möglich. Im Allgemeinen unterscheidet man meist 3 Hauptadern, nämlich die Randader (Costa), welche in der Nähe des Flügelmales (Ptero- stigma) endet, dahinter den Radius, und dahinter die Hinterrippe (Cubitus); die durch sie und die Queradern eingeschlossenen Flächen heissen Zellen. Manchmal er- scheinen die ganzen Vorderflügel chitinisirt und sind dann pergamentartig (Gerad- flügler), oder hornig (Käfer) ; man nennt sie Flügeldecken oder Deckflügel (Elythra), da sie weniger zur Bewegung als zum Schutze -der weichen Unterflügel dienen; oft ist ihre Spitze häutig, dann heissen sie Halbflügel (Hem elythra); manchmal verwachsen beide zu einer Hülle mit Mittelnaht oder verkümmern zu Stummeln (Strepsiptera) ; im ersten Falle fehlen dann die Hinterflügel, die im Uebrigen stets häutig sind oder rudimentär erscheinen (Fliegen). Die Oberfläche ist nackt, mit mehr oder weniger dichter Nervenaderung, oder beschuppt oder behaart (Phrygaena). Die Grösse beider ist sehr verschieden; wo die Vorderflügel hart sind, sind diese meist kleiner, als die gefalteten Hinterflügel unter ihnen, und umgekehrt; selten sind sie gleich gross; wo sie verkümmern, bilden sie Schuppen oder Schwing- kölbcken (Halteres). Im Fluge vereinigen sich meistens beide Paare zu einer Insekten. 375 Fläclie, indem Haken und Vertiefungen einen Heftapparat beider (Retinaculum) vorstellen; ihre Spitze schwingt sehr rasch (300 mal per Minute) und beschreibt eine Achterfigur (8), durch Verkleinerung wird die Flugbewegung gehemmt. Die Hinterflügel fehlen manchmal gänzlich, oft auch die Vorfliigel bei einem oder beiden Geschlechtern. Der Hinterleib ist im ausgebildeten Zustande gliedmassen- los; nur im Larvenstadium zeigt er oft paarige Anhänge. Er trägt die Organe der Ernährung und Fortpflanzung und ist daher streckbar und erweiterungsfähig. Die 10 Hinterleibsringe, welche gleichfalls eine Sonderung in einen Rücken- und Bauchhalbring zeigen, sind durch elastische weiche Häute verbunden, die einer ungemeinen Streckung fähig sind, wie sie durch die Füllung des Darmes, sowie die Schwellung der Geschlechtsorgane nothwendig wird; im Uebrigen decken sich die Ringe schujDpenförmig. Das erste Segment tritt oft zur Brust über ; das letzte trägt den After, selten zugleich auch die Geschlechtsöffnung und die Cloake ; diese liegt meist auf der Bauchseite. Die Anhänge des Hinterleibs, welche man in Analanhänge (Appendices anales) und Genitalanhänge (A. geni- tales) unterscheiden kann, bestehen in gegliederten Fäden, welche als Reife (Cerci) oder Griffel (Styli) neben dem After stehen und den Fühlern ent- sprechen, oder als Zangen (Forci p es) in Geschlechtsfunction treten (Ohrwurm); die am Bauche entspringenden , Klappen" der Männchen, Legescheiden (Vagina), -Bohrer (Terebra) oder -Stachel (Aculeus) der Weibchen gehören zur 2. Gruppe; da sie als verkümmerte oder veränderte Segmente anzusehen sind, erscheint natüi'lich deren Zahl bei Anwesenheit dieser auf 6 bis 8 reducirt. — Die Haut zeigt bei den Insekten eine sehr verschiedene Stärke: während sie oft eine zarte homogene Membran vorstellt, wird sie durch Aufnahme von Chitin zu einem lederigen oder hörnigen Hautpanzer; unter ihr liegt die chitinogene subcuticulare Zellenschichte. Die Cuticula zeigt die allerver- schiedensten Structur- und Sculpturverhältnisse und nicht selten erscheinen Haare, Stacheln, Höcker, Schuppen als Anhänge der Cuticula, die im Innern zahlreiche Canäle trägt; in der Subcuticularschichte liegen dann mannigfache Pigmente mit intensiven charakteristischen Färbungen, sowie Hautdrüsen, die ihr Secret durch Hautporen, oder durch hohle Haare ergiessen. Als Bewegungsorgane finden sich Flügel und Beine, welche die verschiedenartigsten Bewegungen des Fluges und Laufes gestatten; die Muskeln, meist gelblich oder farblos, deutlich quergestreift, sind an der Innenseite des Hautskeletes mit tellerförmigen Sehnen befestigt. Das Nervensystem zeigt die allermannigfaltigste Gestalt und alle Uebergänge von einer langgestreckten Bruchkette mit 12 Knoten bis zu einem Brustknoten, der selbst das Subösophagealganglion aufnimmt; in der Regel sind 2 oder mehrere Ganglien der letzten Hinterleibssegmente verwachsen. Das obere Schlundganglion, als Grosshirn der Sitz des psychischen Lebens, ist oft reich an Windungen und Furchen, unter denen insbesondere die sog. vorderen Hirnlappen, dann die Sehlappen (Lobi optici) mit dem Sehnerv, die Fühlerlappen (L. ol- factorii) mit den Fühler nerven und als Hauptsitz der psychischen Func- tionen die pilzhut förmigen Körper auftreten; sie zeigen Rinden- und Marksubstanz gesondert, faltig; ein unpaax'er Nerv versorgt die Nebenaugen. Das Subösophagealganglion, welches dem Kleinhirn und dem verlängerten Mark entspricht, innervirt die Mundtheile und regelt deren Bewegung; die Bauchganglienkette, dem Rückenmark entsprechend, erscheint gegliedert: o grössere Thoracalganglien versorgen Flügel und Beine, und 8 kleinere Hiuter- leibsganglien den Hinterleib; die Verbindung geschieht durch Doppel^tränge. Es entwickelt sich bereits in der Larve und concentrii't sich im Puppenstadium; beim Imago verschmelzen dann 2 oder 3 Knoten der Brust zu einem einzigen, so wie die Hinterleibsknoten mit den beiden letzten oder selbst allen 3 Brust- ganglien verschmelzen können. Die Seitennerven bestehen aus dorsalen Bewegungs- und ventralen Empfindungsfäden; erstere sind zweiwurzelig und bleiben frei, letztere treten in die Ganglien ein; alle verbinden sich vielfach untereinander oder mit den Centren. Vom Eingweidesystem , das sehr vollkommen entwickelt erscheint, unterscheidet man einen unpaaren Schlundnexw, welcher am Gehirn zweiwurzelig entspringt und das Stirnganglion (G. frontale), ein Schlundgeflecht und das Magen- wandgeflecht bildet; die paarigen Schlundnerven entspringen jederseits an der 376 Insekten. Hinterfläche des Gehirns, schwellen zu beiden Seiten des Schlunds zu umfang- reichen Ganglien an, welche die Schlundwandung innerviren; überdies zweigen sieb nahe an den Bauchganglien von einem medianen, zwischen den Längscommissuren verlaufenden Strange seitliche Aeste ab, deren Nerven in Seitennerven der Bauchkette eintreten und nach dem Austritte in Tracheen und Stigmenmuskeln das Geflecht des N. sympathicus (respiratorius) bilden. Von Sinnesorganen sind Augen in all- gemeinster Verbreitung und höchster Entwicklung anzutreffen. Die Punktaugen (unicorneale Augen oder Ocelli) sind bei Larven sehr verbreitet und erscheinen im Imago manchmal als Nebenaugen am Scheitel zu 3; ihre Netzhaut erscheint becherförmig und die Linse bildet als Verdickung der Cornea die sog. Corneallinse; sie sind höher entwickelt als die einfachen Augen der Krebse und Würmer. Die Facetten äugen, welche oft auch gestielt erscheinen und 50 bis mehrere Tausend sechsseitiger Tafeln zur Bildung aufnehmen, besitzen in der Regel Krystallkegel (eucon); selten fehlt dieser (acon, z. B. Mücken, Ohrwurm), oder ist durch Flüssigkeit ersetzt (pseudacon, z. B. Fliegen). Sie sind zum grössten Theile hoch entwickelt und erscheinen als vorzügliche Sinnesorgane (Libellen, Tabanus); bei unterirdisch lebenden Arten treten sie zurück (Ameisen); bei den Grottenbewohnern, Larven u. s. w. sind sie ganz rückgebildet. Bei vielen Arten (Eulen) leuchten die Augen oder schillern in den herrlichsten Farben (Tabanus). Der Gehörsinn hat seinen Sitz in sog. Gehörblasen (Otolithen) der Larven, namentlich der Fliegen, wo sie in vorletzten oder letzten Hinterleibssegmenten liegen; in einzelnen Fällen sind besondere schallerregende, „tympanale" Sinnesorgane entwickelt, welche aus einer eigenthümlichen Haut (Tympanum) bestehen und ihren Sitz an den Seiten des 1. Hinterleibsringes (Acridier) oder in den Vorderschienen unter dem Ge- lenke (Grillen, Locusta) haben und mit den Tracheen in engster Verbindung stehen; bei gewissen Käfern und Fliegen liegen stäbchenförmige Nervenstifte in den Hinterflügeln und Schwingkölbchen. Als Sitz des Geruchsinnes, sowie zur Ver- mittlung feinerer Tastempfindungen werden die leicht beweglichen, frei in die Luft ragenden Fühler angesehen , deren Vertiefungen oder Höhlungen Härchen- und Nervenzellen tragen ; der Sinn ist namentlich als Witterungsvermögen von Lebens- unterhalt (Necrophorus) oder Geschlechtsformen (Sphinx) hoch entwickelt. Zum Tasten dienen zunächst die Fühler, Taster und Beine; dann besondere Borsten in der Haut mancher Larven, Platten in der Mundhöhle, am Zungengrunde und im Hypopharynx; auch die sog. „Sensoriogenitalorgane", gegliederte Anhänge auf dem 9. und 10. Hinterleibssegmente der Gerad- und Netzflügler zählen hierher; die im Munde gelegenen Nervenenden dürften gleichzeitig auch als Geschmacks- organe dienen. Der Verdauungscanal besteht aus dem Mund-, Magen- und After- darm; nur wenige Arten nehmen im Jugendzustande allein Nahrung auf und rückbilden den Darmcanal während der Verwandlung (Eintagsfliege, Blattläuse); bei einigen ist der Darm im Larvenzustande blind geschlossen (Ameisenlöwe, Bienen). Die Mundöfihung, welche von den Mundwerkzeugen umstellt wird, führt in die Mundhöhle, in welche 1 — 6 Paar Speicheldrüsen münden, die als Brust-, Kiefer- und Zungenspeicheldrüse bezeichnet werden, oft sehr umfangsreiche, mächtig entwickelte, traubige oder schlauchförmige Blindsäcke darstellen und namentlich bei Pflanzenfressern sehr gross sind; selten fehlen sie. Ihr Secret dient zur Umwandlung der Stärke in Zucker, zur Verdauung der Eiweissstofi'e , zur Bildung des Honigs und Futtersaftes und erscheint manchmal als Spinnsaft um- gewandelt oder als Gift. Auf den Schlund folgt die lange Speiseröhre, deren Wandung oft einen seitlichen, lang oder kurz gestielten Sack absendet, den Saug- magen, oder in der Mittellinie blasig erweitert ist; im letzteren Falle dient diese Auftreibung der Nahrung zum längeren Aufweichen, der Vorverdauung, und heisst Kropf (Biene). Darauf folgt der besonders bei den Raubkerfen kräftig ent- wickelte Kaumagen (Proventriculus), welcher kuglig und mit starken Muskeln und chitinisirter Cuticula versehen ist, die vielfach Zähne, Leisten und Warzen bildet und einen Klappenapparat besitzt, um den Rücktritt der Speisen zu verhindern; den Insekten mit saugenden Mundtheilen fehlt er meistens (ausser Hippobosca, Floh, Fliege). Darauf folgt der eigentliche oder Chylusmagen (Ventriculus). Er besitzt eine zarte Innenhaut ohne Chitinbeleg und entspricht der Function nach dem Magen- und Dünndarm, indem er Drüsenzellen besitzt, welche der Leber Insekten. 377 gleich blutreinigend wirken. Sie stehen entweder in grosser Zahl dicht gehäuft und gleichmässig vertheilt, oft äusserlich nicht bemerkbar, oft kleine Blindsäckchen bildend und dem Magen ein zottiges Aussehen verleihend (Raubkerfe), oder als grosse Leberschläuche am Anfange des Mitteldarmes (Geradflügler); ihr Secret reagirt sauer und löst Fette und Albuminate. Zwischen dem Chylusmagen und dem Enddarm münden die Malpighi'schen Gefässe ein, langgestreckte, fadenförmige Organe, welche als Harnorgane zu deuten sind. Der Enddarm besteht aus einer geradegestreckten oder gewundenen, längeren oder kürzeren Röhre, die im Allge- meinen von der Lebensweise der Insekten nicht abhängig ist, indem Pflanzen- fressende bald kurzen (Orthoptera) bald langen Enddarm besitzen ; er dient durchaus nur der Kothabsonderung, nicht der Verdauung und lässt häufig einen Dünn-, Dick- und Mastdarm unterscheiden. Dieser letzte besitzt eine stai'ke Muskel- lage und 4, 6 oder zahlreiche Längswülste; häufig sind sog. Rectaldrüsen vor- handen, umgewandelte Athemorgane, die den Larven stets fehlen. Vor der Aus- mündung des Darmes liegen die Anal- oder Afterdrüsen, deren Secret ätzend und stinkend ist und als buttersäurehaltige Flüssigkeit strahl- der staubartig aus- gestossen wird (Carabidae); sie dient als Vertheidigungsmittel. Die Aftei-öfi'nurig liegt am hinteren Körperende. Die Kreislauforgane weisen ein Rückengefäss, welches in der Mittellinie des Körpers liegt und meist 8 Kammern bildende Ein- schnürungen besitzt, welche durch Klappen gegeneinander abgeschlossen sind; an den Seiten setzen dreieckige Flügelmuskeln an, welche die rhythmischen Contractionen von hinten nach vorn besorgen und am Hautskelete befestigt sind; die vorderste Kammer bildet die kurze Aorta; aus dieser strömt das Blut aus in den freien Lacunen des Körpers und kehrt wieder zurück, indem es durch die beiden seit- lichen Spalten einströmt. Die Herzbewegungen, welche als Systole und Diastole selbst in pulsirenden Gefässen des Unterschenkels (Sigara) ihren Reflex finden können, sind sehr regelmässig; sie erscheinen zahlreicher bei den entwickelten In- sekten, als bei den Larven; auch durch höhere Temperatur und während der Be- wegung nimmt die Zahl derselben bedeutend zu; ausnahmsweise kann auch eine nach rückwärts ziehende Arterienröhre erscheinen (Ptychoptera), die selbst in die Schwanzfäden verläuft (Eintagsfliege), so wie die Flügelmuskeln neben dem Zwecke der Anheftung auch dieBildung eines „Pericardialsinus'" nach Grah Verdanuna-sorffine Intestinum tenue, Dünndarm, S »eraauungsorgane. Iiiuus Wagner, Gattung der Meerkatzen. Art: Magot, türkischer Affe, Berberaffe (I. sylvanus L.). 80cm. Der Schwanz ist auf 5 Wirbel be- schränkt. Der einzige Affe Europas, wo er noch auf Gibraltar unter dem Schutze der Engländer in wenigen Exemplaren lebt. In Nordafrika ist er zwar häufiger, wird aber immer seltener. Involucrum, s. Röhrenquallen.* Inyolutio, Alterung, s. Anaplasis und Cataplasis. Inzucht heisst die Paarung der Individuen einer Thiergruppe unter sich, ohne Zuziehung fremder Elemente. Ips Fahr'., Gattung der Glanzkäfer. Irbis, s. Felis. Irena Horsf., Vogelgattung der Stachelbürzel (Campephagidae). In- dische blau- und schwarzgefärbte Vögel. Iris, Regenbogenhaut, heisst der vordere Theil der Aderhaut des Auges, Irrisor Less., Kletterhopf e, Gattung der Wiedehopfe (s. d.). Irritabilität des Protoplasma, s. Zellenlehre. Isakis Le.s'/)es. (griech. gleiche Haken), Gattung der Fadenwürmer. Mund mit 3 kleinen Lippen. Ischiopodit, s. Schalenkrebse. Ischnocerit, s. Suhalenkrebse. Ischnoglossa De Sans^., Schmalzüngler, mexikanische schwanzlose Fleder- mausgattung der Blattzüngle r. Isidora Ehrenh., der Gattung Physa verwandte Süsswasserschnecke Süd- europas und Afrikas. Isocardia Lam., s. Cyprinidae. Isodactylium S'i^rawc/i, Gattung der Lechriodonta (s. d.). Massig schlanke Molche mit ziemlich grosser, länglichovaler, auf der ganzen Unterseite festgewachsener ■Zunge, mit deutlich, ziemlich scharf abgegrenzten Ohrdrüsen, verticalen Rumpf- falten, vierzehigen Vorder- und Hinterfüssen, ziemlich dickem, stumpfkantigem, vom Anfange an compi'imirtem Schwanz ohne Hautsaum. Die Gaumenzähne stehen in 2 kurzen, nach hinten unter sj)itzem Winkel zusammenlaufenden Reihen. 2 Arten aus Asien bekannt. Isodonte Bezahnung, bei Schlangen, wenn die Zähne gleich gross, von derselben Form und durch ziemlich gleiche Zwischenräume voneinander getrennt sind. Isogonismus, s Hydroiden.* Isoplastae Gabriel, Hauptgruppe der Gregarinen. Isopoda Lntr., s. Asseln.* Isopoda genuina, Unterordnung der Asseln: Euisopoda (s. d.). Isopola, s. Anisopola. Isopolygoua, s. Allopolygona. Isopteryx Pict., s. Afterfrühlingsüiegen. Isoptychns Pom., ausgestorbene Nagergattung. Im Obereocän Frankreichs. Isostaura, s. Allostanra. Issiodoromys — Jagdspinnen. 385 Issiodoromys Croiz., ausgestorbene Cliincliillen. Issus Fabr., Springzirpen, Gattung der Leuchtzirpen (s. d.). Isthmia Grojf, Subgenus von Papa Drap. Isthmus, s. Fische (Gestalt). Istiophora Wagner, Blattflederer, Familie der insektenfressenden Fledermäuse, Mit aus dem Nasenblatte, dem Hufeisen und dem Sattel be- stehendem häutigen Nasenbesatz. Hierher: Desmodina Wagner, Phyllosto- mata Wagner, Megadermata Wagner, Rhinolophina Wagner und Mor- mopas Peters. S. insektenfressende Fledermäuse. Isubrjihirsch, s. Cervus. Italienisches Huhn, s. zahmes Huhn. Italienisches Schaf, s. zahmes Schaf. Ithagenes Wagler, Gattung der Hühnervögel. Schlanke, langgeschwänzte Fasanen mit stets aufgerichtet getragenem Körper und ziemlich hohen Läufen. Hierher: L Geoffroyi Verr., der chinesische Blutfasan; I. cruentus 7/ar(7t«7., indischer Blutfasan. Ixas Dum. Bibr., Gattung der Polypedatina (s. d.). Froschlurche mit freier, hinten tief eingeschnittener Zunge, mit Kieferzähnen, aber ohne Vomer- zähne, mit deutlichem Trommelfell, Männchen mit 2 Kehlsäcken, An 26 Arten. I. Warschewitschii Schmidt, in der Nähe des Vulkans Chiriqui, geht über 2000 m in die Höhe. Ixodidae, s. Zecken. Ixos Tem., Bülbüls, Gattung der Kurzfussdrosseln (Brachypodidae). Kurzläufige drosselartige Vögel mit gerundeten Flügeln. Die vorzüglichsten Sänger der Tropen. Hierher der Goldfussbülbül (I. nigricans Vieill). Ostafrika, Westasien. Schopfbülbül (I. jocosus L.). Indien, Südchina. lynx L., Wendehälse, s. Spechte. J. Jacamar, Clalbula viridis Lath., s. Galbulidae. Jacare, s. Alligator und Krokodile. Jacaretinga Spix, Subgenus von Alligator. Jachschlang'en, s. Coronella unter Nattern. Jacki, ein Backenliörnchen, s. Tamias. Jacobson'sches Organ, s. Säusrethiere (Geruch). Jaculina, Untergruppe der Dipodida. Begründet auf Jaculus (s. d.). Jaculus Wagner, Hüpfmäuse, Gattung der Springmäuse. Schmalköpfige Nager mit raittelgrossen Ohren und Schnurren , vierzehigen Vorderfüssen mit Daumenwarze, sehr langem, schuppigem, schwach behaartem, quastenlosem Schwanz. Die 5 Zehen der sehr grossen Hinterfüsse sind nicht im Mittelfusse verwachsen. Die 3 Mittelzehen bedeutend länger. Art: Nord amerikanische Hüpf maus (I. labradorius Wagner). 14cm, Schwanz 10cm. Bräunlich lederfarben, unten weiss. Baut sich im Grase ein sehr künstliches Nest. Nordamerika bis zum grossen Sklavensee. Verschläft den Winter. Jagrtfalk = Geierfalk. Jagdhunde, s. Haushund. Jagdhyäne, s. Lycaon. Jag-dleopard, s. Felis. Jagdspinnen nennt man die wohl einzelne Fäden ziehenden, aber ohne An- lage eigener Gewebe herumvagabundirenden Spinnen (Krabbenspinnen, Hüpfspinnen, Wolfsspinnen u. s. w.). Knauer, Handwörterbitch der Zoologie. ggg Jaguar— Juwelenkäfer. J«^""i*' ..in. Felis. Ja^uaruudi, ) Jak = Gruiizochse. Jaltris Co2}e, Sclilangengattung aus der Familie der Dryadidae. Jaiiella Gray, schalenlose Landschnecken mit bloss 2 Fühlern. Neu- seeland. Japalura Günther, Gattung der Baumagamen. Orientalische Region. Japan-Reich, s. Thiergeograpliie. Japanese-Bantams, Japan-Bantams, s. Bantauis. Japanesische Do^g'e, der häufigste Strassenhund in Japan. Japaiiesisclies Huhn, Yokohamahuhn, s. Haushuhn bei Hühnervögel. Japyx Hai., s. Campodeidae. Jararaca = Bothrops brasiliensis, s. CTrubenottern bei Viperiua. Jassana, ein Sumpfvogel, s. Blätterhiilmcheu. Jassus Fabr., Gattung der Kleinzirpen. Jatrohdella Blainville = Hirudo. Jauchschwinimkäfer, Colymbetes Clairv., s. Schwimmkäfer. Javaner Affe, s. Macacus. Javanisches Zwerghuhn = Zwergwildhuhn. Jejnmim, Leerdarm, s. Verdauungsorgaue. Jocchus Is. Geoff'r., Subgenus von Hapale Ulicjer. Jochbeine, ossa zygomatica, s. Sängethiere (Skelet). Jochochse, verschnittenes männliches Rind. Johannishlut, deutsche Cochenille, s. Porphyrophora unter Schild- läuse. Johannisechse, s. Ablepharns. Johanniswürmchen, s. Lampyris unter Weichflügler. Jone Latr., Garneelasseln, s. Bopyridae. Judasohr, s. Auriculidae. Judenaffe, s. Pithecia. Judensteine, s. Seeigel. Jünglingsalter, s. Mensch. Jugeudkleid, s. Vögel (Gefieder). Jngnlares, Kehlflosser, s. Fische. Julidae, Familie der Diplopoda (Chilognatha). Leib langgesti-eckt, cylindrisch, spiralig einrollbar; Rückenplatten gleichmässig. Gattungen: Julus X. mit J. fallax Mein., gemeiner Tausendfuss; Spirobolus Brät.; Blaniulus Gerv.; Spirostreptus Br. Julikäfer, Anomala Frisch ii Fabr., s. Blatthornkäfer. Julis C. V., Gattung der Lippfische (s. d.). Jungfräuliche Fortpflanzung, Parthenogenesis, s. d. und Insekten. Jungfrauenalter, s. Mensch. Junikäfer, Anomala horticola L., ) ■„, ,,, , ..« T..,,;i :;*«,. di • + i j. 4.- i- r s. Blattliomkater. JuniKaier, Rhizotrogus solstitialis i>., ) Juwelenkäfer = Entiuius. J Kaamaantilope — Käfer. 387 K. Kaamaautllope, s. Biibalis. Kabeljau, Dorsch, Gadus morrhua L., s. Schellfische. Kabei'u, ein Schakalwolf, s. Boharja und Canis. Kahiiietkäfer, s. Anthrenus und Siieckkäfer. Kabril, s. Dicrauoceros. Käfer, Coleoptera i^. (Eleutherata i^«6r.), Ordnung der Insekten. Mit kauenden Mundtbeilen, hornigen Vorderflügeln, frei beweglicher Vorderbrust und vollkommener Verwandlung. Diese Merkmale verbinden die ganze scharfumgrenzte, homonomste Insektengruppe der Käfer, die im üebrigen bei ihrem ganz ausser- ordentlichen Umfange in Bezug auf die Körpergestalt zwischen den weitesten Grenzen sich bewegt, da dieser lang, lineal bis kugelförmig sein kann. Der Kopf ist selten frei, meist erscheint er in dem Halsschilde eingesenkt; er trägt die Fühler, die 4— oOgliedrig sein können, meist aber 11 Glieder besitzen und beim Männchen oft gross und ansehnlich sind. Nebenaugen fehlen meist; Facettenaugen aber nur bei einigen Höhlenbewohnern. Die Mundtheile sind meist beissend und zeigen grosse hornige Oberkiefer; die Kiefertaster sind vier-, die Lippentaster dreigliedrig; die äussere Kieferlade ist meist tasterförmig, die Unterlippe meist zungenförmig entwickelt. Die Vorderbrust, der Halsschild genannt, ist in dem schwachen Meta- thorax beweglich; die Pleurae stehen meist tief nach unten gerückt neben den Sternen, von denen sie eine Naht trennt. Von den Flügeln ist das 1. Paar hornig, lederig und bildet die sog. Flügeldecken (Elythraej ; sie dienen zum Schutze des darunter liegenden häutigen, zum Fliegen bestimmten, meist längs- und quer- faltigen Flügelpaares , das mittelst kräftiger Muskeln bewegt wird. Meist legen sich die Vorderflügel ganz dem Hinterleibe an , auf dem sie ein Dach bilden ; die Vorderarmbasis liegt am Schildchen an, der Seite nr and (Margo lateralis) schlägt sich häufig nach unten um und bildet die Ej^ipleurae; der Innnenrand bildet die mediane Flügelnaht (Sutura); doch können die Flügeldecken auch ab- gekürzt (E. abbreviata) oder abgestutzt sein (E. truhcata),' so dass der Hinterleib zum kleineren oder grösseren Theile frei bleibt (Pygidium) oder sie können weitwinklig klaffen (E. dehiscentia) oder sich auch überdecken (E. complicantia), alles für die Systematik verwerthbare Merkmale. Manchmal ver- wachsen die Flügeldecken ganz miteinander und in diesem Falle tritt mit der Verkümmerung der Flügel Flugunfähigkeit ein ; oft fehlen die Flügel in ganzen Gruppen oder einzelnen Geschlechtern gänzlich. Die Flügel sind nur bei den grösseren Formen mit spärlichen Längsadern von charakteristischer Form ausge- stattet; bei den kleinen fehlen auch diese gänzlich. Die Beine, welche meist als Grab-, Spring- und Schwimmbeine entwickelt sind, besitzen meist fünf- gliedrige Tarsen (P e n t a m e r a) ; oft sind diese nur viergliedrig (T e t r a m e r a) ; oft ist ein Glied so klein, dass es früher übersehen wurde (Cryp topentamera, Cryptote tr amer a); oft sind die vorderen Beine fünf-, das hintere viergliedrig (Heteromera) oder die Tarsen sind nur drei- oder viergliedrig. Der Hinterleib ist meist mit breiter Basis angesetzt und trägt zum Theile die Hüftpfanne am 1. Ringe; der Rücken zählt meist 8, der Bauch durch Verwachsung meist nur 4 bis 7 Ringe; das Endsegment ist oft eingezogen und verborgen. Das Nervensystem zeigt entweder die volle Entwicklung mit 3 Brust und 1 — 8 Hinterleibsganglien, oder es sind nur 2 Brustganglien vorhanden; meist sind aber nur 4 — 5 Hinterleibs- ganglien , oder es können alle zu einer Ganglienmasse verschmolzen sein. Der Darm ist sehr lang und vielfach gewunden; die Speiseröhre durchzieht manchmal als dünne Röhre den ganzen Rüssel (Curculionidae); weiter sind fast stets ein musculöser Kaumagen und ein zottiger Chylusmagen vorhanden; Malpighi'sche Gefässe finden sich nur 4— G. Die Tracheen sind holopneust, während die Larven 388 Käfermilben — Käsemilben. pe i-ip neust oder m et apneust sein können (Dytiscus, Hydrophilus) ; auch ap neuste Larven (Elmis), sowie Athmung durch Tracheenkiemen am Hinterleibe wurden be- obachtet. Die Geschlechter differiren äusserlich nicht sehr stark in Grösse, Körperform, Bildung der Tai'sen und Färbung; die Geschlechtsdrüsen zeigen beim Weibchen zahlreiche , verschiedenartig angeordnete Eierröhren , oft ist eine Begattungstasche vorhanden. Die Männchen besitzen einen grossen hornigen , vorstülpbaren Penis, mit Praeputium. Die meisten Käfer sind eierlegend , doch wurden auch lebendig gebärende Formen beobachtet. Die Larven sind meist mit beissenden Mundtheilen ausgestattet, Saugzangen kommen nur selten vor. Sie leben meist verborgen an den verschiedensten Orten von Thier- und Pflanzenstofifen und sind weiss gefärbt; die am Lichte lebenden dagegen sind grün oder schwarz gefärbt. Sie sind ent- weder fusslose Maden (Engerlinge) mit Kopf ohne Augen und Fühler oder besitzen 3 Fusspaare und am Hinterleib stummelartige Beine; im letzten Falle leben sie raubend oder wühlend. Augen sind meist als Ocellen vorhanden, sie haben die verschiedenste Zahl und Lage. Einige leben in Thierstaaten parasitisch , insbe- sondere vom Honig und Futterbrei der Bienen. Manche verwandeln sich mit Hyper- metamorphose (Litaris, Meloe). Die Puppen sind meist gespinnstlos , in Erd- höhlen oder aufgehängt, sie zeigen feine Gliedmassen. Bezüglich der Verbi-eitung gehören sie zu den allverbreitetsten Thieren, die keinem Punkte fehlen, wo über- haupt Vegetation existirt; in den Tropen zeigen sich natürlich die schönsten und auffälligsten Formen. Man kennt bei 100 000 Arten, von denen der grösste Theil ziemlich klein ist; Europa besitzt bei 10 000. Fossil treten sie im Carbon auf; Bernstein- und Tertiärlager weisen bereits eine grosse Zahl von Arten auf. Man unterscheidet 4 Gruppen: 1) Cryptotetramera; 2) Cryptopentamera; 3) He- teromera und 4) Pentamera. — Literatur: Erichson , Naturgeschichte der In- sekten Deutschlands I. Coleoptera. Berlin 1846 — 1883. Redteiihavher , Fauna Austriaca. Die Käfer, Wien 1881. Inihoff ^ Einführung in das Studium der Coleopteren. Basel 1855. Gemmingem. Harold, Catalogus Coleoptei'orum. München 1868 — 1876. Bup2iertsh('rgcr , Biologie der Käfer Europas. Linz 1880. Beuter, Weise u. Ganglhancr etc., Bestimmungstabellen der europ. Coleopteren, 1879 ff. Reuter u. Weise, Catalogus Coleopterorum Europae, 1883, Käfermilben, Gamaridae, Familie der Milben. Kieferfühler scheeren- förmig oder stechend; Beine mit 2 Klauen und einem blasenförmigen Haftlappen. Leben vom ßaube oder parasitisch an Käfern, Vögeln und Säugern. Gattungen: Gamasus Latr. ßückenpanzer aus 2 ursprünglichen Platten zusammengesetzt; Köpfchen ragt über den Rückenpanzer vor ; Kieferfühler bei Männchen und Weibchen gleich. G, coleopteratorum L., gemeine Käfermilbe. — Dermanyssus Dug. Kieferfühler beim Männchen scheerenförmig, beim Weibchen stechend. D. avium Dug., Vogelmilbe, Am Tage in Winkeln der Ställe, der Vogelbauer versteckt, in der Nacht auf die Hühner, Tauben, Stubenvögel, gelegentlich auch auf Menschen, Pferde, Hunde übergehend, — Uropoda Diig. Käfersehneckeii , Chitonidae, einzige Familie der Placophora (s, d.), mit den Gattungen: Chiton L., Cryptochiton MidcL, Chitonellus Lam. (Cryptoplax Blahiv.). Käfersehneckeii, Scarabus Moni f., s, AuricuMae. Kämme, s. Rippenqnalleu.* Kämme, pectines, s. Skorpione. Kämme, torus, s. Borsteuwürmer.* Känguruh, bebändertes, gestreiftes, pinselschwänziges, rothes, rothhalsiges, schwarzschwänziges, s. 3Iacropus. Känguruhs, Halmaturida, Familie der Springbeutler (s. d.). Gattungen: Macropus, Hypsiprymnus, Dendrolagus. Kängruruhratten, s. Hypsiprymnns. Käsefliog-e, s. Acalyptera und Käsemade. Käsemade heisst die in altem scharfen Käse, an Fett oft massenhaft vor- kommende Made der Käse fliege (Piophila caseiZ/.); kann sich weit fortschnellen. Käsemilhen, Tyroglyphidae, Familie der Milben. Sehr klein, Körper länglich, Rüssel lang, mit Scheerenkiefern; Beine mit Haftlappen, Klauen und oft mit Sauggruben. Leben, ohne zu schmarotzen, auf verschiedenen thierischen und Kaffeelaus — Kalkschwämme. 389 pflanzlichen in Zersetzung begriffenen Stoffen. Gattungen: Tyroglyphus Latr. mit T. siro Latr., Käsemilbe; T. farinae C. L. Koch, Mehlmilbe. — Rhizo- glyphus Clap. — Glyziphagus Her. Kaffeelaus, Coccus adonidum L., eine Schildlaus an fast allen Pflanzen der "Warmhäuser, besonders an Coffea, Dracaena, Musa. Kaffernbüffel, s. Büffel. Eagu, s. Rhinochetus unter Störche. Kahaii, Schlankaffe, s. Seinnopithecus. Kahlbäuche, Apodes, s. Fische. Kahlfische , Amiadae, Amiidae, Familie der Schmelzschupper. Mit dünnen, hinten abgerundeten Schuppen, verknöcherter Wirbelsäule, den Uebergang zu den Knochenfischen bildend. Schwimmblase doppelt. Körper langgestreckt. Rückenflosse lang. Hierher als einzige noch lebende Art: A. calvia L., Kahl- hecht. 60— 75 cm. In Carolina in Morasten des Süsswassers ; vergräbt sich in der heissen Jahreszeit im Schlamm. Kahiibein, os naviculare, os scaphoideum, s. Säugetliiere (Skelet). Kahnschnähel, Cancroma L., Gattung der Reihe rvögel, siehe Storch- vögel. Kalmsclmecken, Cymbium Montf., s. Falteiisclmeckeii. Kaimane, s. Alligator und Krokodile. Kaiseradler = Königsadler. Kaiserflsch, s. Chaetodon und Holacanthus unter Schuppenflosser. Kaiserniantel, Tagfalter, s. Argrynnis und Tagfalter. Kaiserspecht, s. Campophilus unter Spechte. Kaiwüriner = Blütheiiwürmer. Knka, s. Nestor unter Loris. Kakadus, Cacatuidae, Plissolophinae, Familie der Papageien. Der Flügel mit 10 Handschwingen, über die Schwanzwurzel hinausreichend; Kopf fast bei allen Gattungen mit einem aufrichtbaren Schopf verlängerter Federn; Ober- schnabel hinter der Spitze stark ausgekerbt. Ihre Heimat: Australien, Neu- guinea, Vandiemensland, indische Inseln. Nur die gezähmten rufen das , Kakadu" (alter Vater). Hierher: 1) Plissolophus Vig. (Cacatua Briss.). Der kräftige Schnabel in Höhe und Länge gleich; Schwanz gerade halb so lang wie die Flügel, vorwiegend weiss gefärbt. P. sanguineus Goidd, Rothzügelkakadu. 40 cm. Weiss, Zügel rosafarbig. Australische Subregion. P. moluccensis Gm., Molukken- kakadu, Rothhaubenkakadu. 55 cm. Weiss, blassrosafarbig angeflogen. P.Lead- beateri Vig., Inkakakadu. 37 cm. Weiss, unten gelblich-roseni-oth. Süd- und Westaustralien. P. cristatus Kühl, Gelbwangenkakadu. 37 cm. Weiss, Schopf und Ohrfleck gelb. 2) Callipsittacus ^(7. Schwanz keilförmig. C. Novae- Hollandiae Gray, Nymphe, Corella. 28cm. Olivengraubraun, Schopf und Kopf gelblich. Australien. 3) Nasiterna Wagl., Spechtpapageien. Ohne Schopf; die kleinsten aller Papageien. Neuguinea und benachbarte Inseln. 4) Ca- lyptorhynchus Vig. u. Horsf., Rabenkakadus. Färbung vorherrschend schwarz. C. galeatus Vig. -a. Horsf., Helmkakadu. Schieferschwarz; Schopf und Wangen roth. 5) Microglossus Geoffr., Ära ra -Kakadus. Schnabel sehr gross, mit deutlichen Feilkerben. M. aterrimus Wagl. Schieferschwarz, Schnabel und Füsse schwarz, Wangen nackt, fleischfarbig. Australien und benachbarte Inseln. Kakago, Nachtpapagei, Art der Eulenpapageien, s. Papageien. Kakerlaken, s. Lepns. Kakerlaken, Periplaneta Burm., Gattung der Schaben (s. d.). Kakophrinus = Hemisus (s. d.). Kaknangr = Flattermaki, s. Galeopithecus. Kalabock, Antilopenart, s. Cervicapra. Kalan, s. Enhydris. Kalanderlerche, s. Melanocorypha Bote unter Lerchen. Kalkbentel, s. Räderthiere.* Kalknetz, s. Armfüsser. * Kalkschwämme, Calcispongia i?/r/Ü2r., Ordnung der Schwämme. Einzel- thiere oder Thierstöcke mit einem aus drei- oder vierstrahligen Kalknadeln zu- sammengesetzten Skelete. Familien: Asconidae Haeclc. , Leuconidae Haeck., Syconidae Haeck. >r^ 390 Kalmare— Karakal. Kalmare, Loligo, Zweikiemergattung der Myopsidae. Kaloug-, s. Pteropus. Kalote, Blutsauger, s. Calotes Ctiv. Kaloula = Hylaedactylus (s. d.). Kaltblütige Thiere, s. Wlrbelthiere. Kambing-Utaii, Antilopenart, s. Caprlcornis. Kameele, s. Camelus. Kameelhalsfliegen, Rhapliidia L., Gattung der Sclilammfliegen. Kamm des Brustbeins, crista stemi, s. Vögel (Skelet). Kammer, lobulus, s. Korallenpoljpeu.* Kammflölie, Ceratopsylus Curt., s. P. serraticeps 0. Taschenh. unter Flöhe. Kammfiisse, s. Bieneniäuse. Kammgeier, Sarcorhamphus Dum., s. Cathartidae. Kaiiimhoriikäfer,Pectinieornia, ünterfamilie derBlattliornkäfer (s. d.). Kammkiemer, Ctenobrancliiata, Pectinibrancliiata, Unterordnung der Vorderkiemer (Prosobrancliiata). Schale gewunden, selten napfförmig; Kieme gross am Nacken sitzend, linksseitig, kammförmig; Nebenkieme klein; Männchen mit rechtsseitigem Penis. Gruppen: Feder züngle r (Ptenoglossa), Schmal- züngler (ßhachiglossa), Pfeilzüngler (Toxoglossa); Bandzüngler (Tae- nioglossa). Kammlaiizeiiratte, Loncheres eristata WaterJiouse, eine Trugratte von Guiana und Para. Kammniückeii, Ctenophora Meir/., Gattung der Schnaken (s. d.). Kammmuscheln, Pectinidae, Familie der Monomyaria (s. d.). Kammnasen, s. Coelops Bl;jtJi. Kammquallen, Ctenophora Eschsch., s. Rippenquallen.* Kaiiimratten = Ctonomys Blainv. Kammschnecken, s riusskiemenschuecken. Kammschuppeu, Ctenoidschuppen, s. Fische. Kammseesterne, s. Astropecten. Kaiiimzähiie = Dijjliylla. Kammzahnzueiflosser, s. Ctenodipterida. Kampf ums Dasein, s. Selectionstheorie. Kampfbautams, s. Bantams. Kamiifhalm, Kampfschnepfe, s. Machetes unter Sclmepfenvögel. Kampfläufer, Machetes Cuv., Gattung der Schnepfen, s. Sclmepfenvögel. Kampfschiiepfe = Kampflialin. Kanarienvogel, s. Finken. Kauchil, s. Tragulus. Kaninchen, s. Lepus. Kaninchen-Bandikut, s. Perameles. Kantenköpfe, s. C'orythophanae. Kapaun, s. Hühnervögel (Fasane). Kappeiiammer, Emberiza melanocephala Scopoli. Als Irrgast aus Südeuropa mitunter in Deutschland. Kappenflnk, s. Amadina. Kappeiig-änse, Cereopsis Latham (s. d.). Kappengeier, Neopliron pileatus Burch., s. Vulturidae. Kappenmuschelu, Cucullaea Lam., s. Homomyaria. Kappenwürmer, s. Cucullanus. Kap'scher Erdgräber, s. Blässmoll. Kapseleule, Mamestra bicruris Hfn., s. Eulen (Hadenina). Kapuan, s. Galeopithecus. Kapul, Kletterb Butler, s. Phalangista. Kapuze, Cucullaea concamerata Desh., eine seltene Archenmuschel des indischen Oceans. Kapuzenfaulthier, s. Bradypus. Kapuzennashorn, s. Khinoceros. Kapuziner, s. Cebus. Kapuziner, gehörnter, \ ., , Kapuzineraffen, / ^- '-^ous. Kapuzinervogel, s. Fruchtvögel. Karakal, s. Lynx. Karakan— Kehlfüsser. 39 1 Karakau, s. Canls. Karauselieu, Carassius Nils.^., Gattung der Weiss fische (s. d.). Kardinal, s. Cardinalis unter Finken (Edelfinken). Karettschildkröte, s. Chelone unter Seeschildkröten. Karmiugimpel, s. Carpodacus unter Finken. Karpfeiiköiiig = Spiegelkarpfen, s. Karpfen unter Weissfische. . Karpfeukopf = Taubeiiscliwaiiz, s. Macroglossa unter Sehwärmer. Karpfeiiläuse, Cargulidae, einzige Familie der Branchiura (s. d.) Hierher: Arguius Müll, mit A, foliaceus L., gemeine Karpfenlaus. Auf verschiedenen Süsswasserfischen . Karrier, s. Columba unter Tauben. Kartoffelkäfer, s. Coloradokäfer und Blattkäfer. Kasarka = Rostente, s. Höhlen an ten unter Lamellirostres. Kaschgar, Schaf art. s. Ovis. Kaschmirziege, s. zahme Zieg'e. Kaspische Steppenregiou, s. Thiergeopraphie. Kastanien, s. Pferde. Kasuare, Casuaridae, Familie der Laufvögel (s. d.). Katta, Lemur catta L., eine Makiart von Madagaskar. Katze, marmorirte, } ^ -p^irc Katzen, \ ^ *®^'^' Katzenbär, s. Ailurns. Katzeneichhorn, s. Sciurns. Kiitzenfrette, s. Bassaris. Katzenhai, s. Haie. Katzenmaki, s. Chirog'aleus. Katzeuvogel, s. Galeoscoptes unter Rhacuemitidae. Kaukasische Rasse, s. Mensch. Kaulade, s. Insekten. Kaulbarsche, s. Acerina. Kaulbarsche, unechte, s. Percariua. Kaulkopf, C Ott US gobio L., s. Panzerivang-en. Kaumag-en, proventriculus, s. Yerdauung'sorg'ane und Insekten. Kauri, Cypraea moneta L., s. Porzellanschnecken. Kautschukscliwämme, Chondrosida e, Gummineae, s. Leilerscliwämiiie. Kau>verkzeug:e, s. Yerdauungsoi'gane. Kauz, s. Syrnium unter Stryg'idae (Eulen). Kauzähne, s. Säug'ethiere. Keg'elbieuen, Coelioxys La^r., Gattung der Blumenbienen, s. Blumen- wespeii. Kegelfliegen, Rhingia Scop., Gattung der Schwebfliegen. Kegelrobben, s. Halichoerus. Kegelsclmäbler, Conirostres, ünterabtheilung der Singvögel (0 sein es), s. Sperlingsvögel. Kegelsehnecken, Conidae, Familie der Pfeilzüngler. Schale kegel- förmig mit schmaler Mündung; Sipho kurz und dick; Rüssel kräftig. Hierher: Conus jC., Tuten, deren Arten in gekrönte (mit Höckern am oberen Rande der Windungen) und ungekrönte (ohne Höcker) sich scheiden. Zu ersteren u. a. C. marmoreus L., Marmorkegel; C. hebraeus i., Musikschnecke, Bauern- musik; C. geographus L., Landkartenkegel; C. pulicarius L., Flohkegel. Zu den ungekrönten: C. stercus muscarum L., Fliegenkegel; C. literatus L., Buchstabenkegel; C. ammiralis 7>., Admiral; C. textilis L., goldenes Netz, Drap d'or u. s. w. S. auch Admiral. Kegelstrahlige, s. Cyrtidae. Kehle, fjula, s. Insekten. Kehldeckel, epiglottis, s. Säugethiere und Tögel (Athmungsorgane), Kehlllosser, Jugulares, s. Fische. Kelilfüsser, Laemodipoda Latr., Unterordnung der Flohkrebse. Kopf und vorderes Brustsegment miteinander verwachsen, wodurch das 1. Beinpaar an die Kehle gerückt erscheint; Augen sitzend; Kieferfüsse zu einer tastertragenden, viertheiligen Unterlippe verwachsen; 3. und 4. Körpersegment mit meist ver- kümmerten Beinen, aber mit Kieniensäcken ; die 3 noch folgenden Fusspaare tragen, gg2 Kehlfurche — Kellia. wie die 2 vorhergehenden Klammerhaken; Hintex'leib klein, ungegliedert. Familien: Caprellidae und Cyamidae. Kehlfurche = Kinnfurche. Kehlkopf, larynx, s. Säugethiere und Vögel (Athmungsorgane). Kehlplatten, Gularplatten, s. Schildkröten. Kehlschilder = Uiiterkieferschilder. Kehlständige Bauchflosser, s. Fische. Keilbein, os sphenoideum, s. Sängethiere (Skelet). Keilbein, erstes, inneres, os cuneiforme primum, internum, siehe Säugethiere (Skelet). Keilbein, zweites, mittleres, os cuneiforme seeundum, medium, siehe Säugethiere (Skelet). Keilbein, drittes, äusseres, os cuneiforme tertium, externum, siehe Säugethiere (Skelet). Keilbeinhöhlen, sinus sphenoidales, s. Sängethiere (Geruch). Keilforni, s. Antopola. KeilfUsser, Pelicipoda Goldf., s. Muschelthiere. Keilschwanzloris, Trichoglossus Vig. u. Horsf., Gattung der Loris (s. d.). Keilschwanzsittiche, Conurus FinscJi., Gattung der Sittiche (s. d.). K '™h*ld ( ®" ungeschlechtliche Fortpflanzung. Keimbläschen, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Keimblätter. So heissen von den Embryonalzellen der Metazoen nach dui'chlaufenem Furchungsprocess des Eies gebildete, membranartige Schichten; zwei, das Ektoderm (Epiblast, äusseres Keimblatt) und das Entoderm (Hypo- blast, Hypoderm, inneres Keimblatt), sind immer vorhanden; in der Regel schiebt sich zwischen diese noch das Mesoderm (Mesoblast, mittleres Keimblatt) ein. Aus dem Ektoderm, welches als schützende Hülle erscheint, entwickeln sich Haut, Nervensystem und Sinnesorgane; aus dem Entoderm, der verdauenden und ab- sondernden Schicht, bildet sich die Epithelauskleidung des Darmrohres und der zugehörigen Drüsen; aus dem Mesoderm gehen das Bindegewebe, die Musculatur, das innere Skelet, die Auskleidung der Leibeshöhle, das Gefässsysteni, die Excretions- organe hervor. Ektoderm und Entoderm heissen auch primäre Keimblätter, weil sie anfangs allein vorhanden sind. Ein völlig ausgebildetes Mesoderm findet sich nur bei Thieren, die höher entwickelt sind als die Cölenteraten. Bei jenen Thierformen, welche eine völlig entwickelte Leibeshöhle besitzen, unterscheidet man an dem Mesoderm 2 Schichten; die eine, das somatische Blatt, wirkt bei der Bildung der Körperwand, die andere, das splanchnische Blatt, bei der Wandbildung der Eingeweide mit. Keimblatt, animales, s. Keimblätter. Keimtteck*^^' ( ^- geschlechtliche Fortpflanzung. Keimkugeln, s. Schwämme.* Keimscheibe, s. Vögel (Fortpflanzungsorgane). Keimschläuche, s. Saugwürmer.* Keimstock, stola prolifer, s. Salpen.* Keimstock, germarium, s. Strudelwürmer.* Keimstreifen, s. Wirbelthiere (Entwicklung). Keimtaschen, Sporosacci, s. Hydroiden.* Keimzelle, Spermatoblast, s. organische Naturkörper. Keitloa, Rhinoceros Keitloa Sm., ein zweihörniges Rhinoceros, dessen hinteres Hörn grösser oder doch ebenso lang als das vordere; wohl nur eine Vai'ietät von R. africanus Camp, (bicornis L.). Kelch, calyx, Becher, der oberste offene Theil des Polypariums, in welches sich das Thier zurückzieht. S. Haarsterne. Kelchgeissler, s. Cylicomastiges Butschli.* Kellerassel, Kelleresel, Kellerwurm, Porcellio scabes Latr., eine der gemeinsten Arten der Landasseln. Kellerspinne, Segestria senoculata L. Häufige Art der Kieferspinnen. Kellerwurni = Kellerassel. Kellia 2'urt. = Erycina Lam., Gattung der Lucinidae (s. d.). Kenias — Kiefernscliwärmer. 393 Kenias = Pantholops (s. d.). Keratin, Hornstoff, s. Epithelieu. Kerlbmusclielu, Crenatula La/«., s. Vogelmuscheln unter Heteromyaria. Kerbthiere, s. Insekten. Kerfe, s. Insecta L. Kermesschildlaus, Carmoisinschildlaus, s. Schildläuse. Kern, s. organische Naturkörper. Kernbeisser, Coccothraustes, s. Finken. Kernholzkäfer, s. Borkenkäfer (Piatypus). Kernkörpercheu, nucleoli, ) ^ Zellenlehre. Kernsaft, S Kerodon Cuv., Gattung der Halbhufer. Die Zehen enden in einen ver- dickten Ballen und besitzen sehr kurze, breite, von der Mitte rasch sich zuspitzende Nägel. Arten: 1) Gemeiner Moko (Kerodon rupestris War/n.). 32cm. An den 4 Zehen Kuppnägel. Grünlichgelb, schwarz gesprenkelt. Hält sich den Tag über vei'steckt. Brasilien. 2) Patagonischer Moko (Kerodon australis Geo^/*.). Kleiner als das gemeine Meerschweinchen. An den Vorderfüssen Krallennägel. Grau- gelb, schwarz gesprenkelt. Gräbt sich tiefe Höhlen. Patagonien. Kettenviper, s. Daboia. Keule, clava, s. Spinnen. Keulenhornwanze, s. Hautwanzen. Keuleiikäfer, Claviger Prei/sslet', Gattung der Zwergkäfer (s. d.). Keuleiiroche, Nagel röche, Gattung der Rajidae, s. Rocheu. Keulenwespen, Cimbex Ol., s. Blattwespen. Keulhornbienen, Ceratina Latr., s. Blumeuwespen. Klang, Pferdeart, s. Equus. Kidang, s. Cervulus. Kiebitze, Vanellus L., Gattung der Regenpfeifejr (s. d.). Kiebitzei, eine Schnecke, s. Bullidae. KieMtzregeiipfeifer, Squatarola Cur., Gattung der Regenpfeifer (s. d.). Kiefeiifüsse, Apus Schäjf., Gattung der Apusidae. Auf dem Rücken schwimmende Kiemenfüsser (s. d.). Das Rückenschild trägt den Kopf, die ersten Brustringe und die sitzenden Augen. Hierher: Apus cancriformis Schliff., krebsartiger Kiefenfuss. Kiefer, s. Wirbeltliiere (Verdauungsorgane). Kieferegel, Gnathobdellidae, Familie der Blutegel. Kopfschirm löffei- förmig, Schlund mit 3 Kieferplatten. Gattungen: Hirundo L. (Sanguisuga Sav.). Mit zahlreichen Kieferzähnchen ; Körper am Rande scharf gesägt. H. medici- nalis L. Mit zahlreichen Farbenvarietäten, deren bekannteste und gebräuchlichste : H. medicinalis Sav., deutscher Blutegel, mit 6 rostrothen Längsbinden auf dem Rücken, Bauch schwarz gefleckt, und H. officinalis Sai\, ungarischer Blutegel, mit 4 Längsbinden, Bauch ungefleckt; wird 10—20 Jahi-e alt. H. cey- lonica Moqu. Tand., Landblutegel. Im Grase, unter Laub, auf Bäumen; fällt Menschen und Thiere an. Nephelis Sav. Aulacostomum Moqu. Tand. (s. d.). Haemopis Sav. (s. d.). Bdella Sav. Kieferfiihler, chelicerae, s. Spinnenthiere.* KieferfUsse, s. Cruathopoda. Kieferfüsse, pedes maxillares, s. Yerdauungsorgaiie, Krustenthiere, Ruderfüsser und Sclialendrüseii. Kiefernbastkäf er , siehe Borkenkäfer (Hylastes, Dendroctonus und Hylurgus). Kiefernblattwespe, gemeine, Lophyrus pini L., s. Blattwespen. Kiefernborkeukäfer, s. Borkenkäfer (Bostrychus). Kieferneule = Forleule. Kiefernharzgallmücke, Diplosis pini De Geer. Eine Gallmücke. Kiefernholzwespe, s. Holzwespen. Kiefernkreuzschnabel, s. Loxia unter Finken. Kiefernmarkkäfer, s. Borkenkäfer (Hylurgus). Kiefernprachtkäfer, s. Chalcophora unter Prachtkäfer. Kiefernprocessionsspinner, s. Processionsspinner unter Spinner. Kiefernschwärmer, s. Sphinx pinastri Z/., s. Schwärmer. 394 Kiefernspanner— Kiemenarterie. Kiefernspanner, Fidonia piniaria L., siehe Dendrom etridae unter Spanner. Kieferspinner, s. Bombyciuae. Kiefertaster, palpus maxillaris, s. Insekten und Spinneuthiere. Kiel, scapus, s. Vögel (Gefieder). Kiel des Brustbeins, crista sterni, s. Yögel (Skelet). Kielfüsser, Heteropoda Lam., Ordnung der Bauchfüsser. Der Körper ist langgestreckt, gallertartig, durchsichtig und besteht aus einem rüsselartigen Kopf mit Augen, Fühlern und Gehörbläschen, einem Rumpf mit seitlich zusammen- gepresster Flosse, dem Kiel, der dem Pro- und Mesopodium entspricht, beim Schwimmen nach oben gerichtet erscheint und manchmal beim Männchen einen Saugnapf trägt und in ein Schwanzruder, dem Metapodium entsprechend, aus- geht; die Verdauungsorgane, Herz, Leber und Geschlechtsorgane bilden einen kleinen, eng zusammengedrängten Knäuel (Nucleus)!, der oft nackt ist und Metallglanz zeigt, oft aber eine mützenförmige dünnwandige Schale besitzt; manchmal ist der Rumpf deutlich ausgebildet (Atalanta). Das Nervensystem ist sehr hoch entwickelt und besteht in einem sehr weiten Schlundringe, dessen oberes Ganglion doppelt ist und Nerven für die Fühler, Augen und Gehörbläschen abgibt, während das untere Fussganglion diesen und die Kiemen versorgt (Kiemenganglion), Auch ein Eingeweidenervensystem ist entwickelt und versorgt Mantel- und Eingeweideregion ; weitere Ganglien versorgen die Lippen (Buccalganglion). Von den Sinnes- organen ist das Auge hoch entwickelt und besteht nicht nur aus einer besonderen Augenkapsel und einer halbkugligen Cornea, sondern auch aus einer kugelförmigen Linse, einer braunen Choroidea und einem Glaskörper; das Ganglion ist ange- schwollen. Das Gehörorgan besteht aus 2 Blasen mit grossen Otolithen. Als Geruchsorgan bezeichnet man eine stark wimpernde Grube, nahe an der After- öffnung oder an den Tentakeln (Carinaria). Die Verdauungsorgane beginnen mit einer polaren Mundöffnung, auf welche ein grosser musculöser Schlundkopf mit vorstülpbarer Zunge folgt; die Radula besteht aus einer Reihe von Mittel- und 3 Reihen von Seitenbläschen. Die langen hakenförmigen Zähne bewegen sich zangenförmig gegeneinander und vermögen diese kühnen Räuber auf diese Weise Thiere zu ergreifen. Ausserdem münden 2 Speicheldrüsen in den Schlundkopf. Der gerade Darm geht in den Nucleus über, bildet dort Schlingen und trägt entweder an der Seite desselben oder nach vorne in der Kiemenhöhle die After- öffnung. Die Leber ist einfach oder gelappt. Das Herz besteht aus Kammer und Vorkammer, die Arterien münden frei; Venen fehlen. Das Blut ist wasserhell. Als Athmungsorgane dienen neben der Haut noch Kiemen, die als dünnhäutige bewimperte Ausstülpungen der Körperhaut erscheinen uud nahe der Spitze des Nucleus liegen (daher Nucleobranchiata Blv.). Die Nieren sind schlauch- förmig, contractu und münden neben dem After und in den Pericardialsinus; dadurch kommt Wasser in das Blut. Die Kielflossen sind getrennten Geschlechtes; die Organe liegen im Nucleus und in der Leber. Sie bestehen aus den Hoden mit Radiärschläuchen, einem Samengang, der in eine flimmernde Grube übergeht und den Penis bildet, der die sog. Drüsenruthe trägt; die weiblichen Organe besitzen analog Eierstock, Eileiter, Samentasche, Eiweissdrüse und Scheide. Der Laich wird in Schnüren abgelegt; die Larven besitzen Segel, Schale und Fussdeckel. Die Kielfüsser gehören durchaus der hohen See, insbesondere den Tropen an und leben oft in unzählbaren Schaaren beisammen. Man kennt über 60 lebende und bei 150 fossile Formen. Hierher die beiden Familien: Firolidae (Pterotracheidae) (Thier nackt oder mit napfförmiger Schale, die nur den Eingeweidesack bedeckt, Kiemen frei, mit Carinaria Lam., Kie'lschnecken; Pterotrachea ForsA: [Firola Fer.J) und Atlantidae (Thier in eine spiralgewundene Schale ganz zurückziehbar; die Kiemen in der Mantelhöhle verborgen, mit Atlanta Les.). — Literatur: Leiickart, Zoologische Untersuchungen III. Giessen 1854. Gegenbaur, Untersuchungen über Pteropoden und Heteropoden. Leipzig 1854. Kielschneckeu, Carinaria Lam., s. Kielfüsser. Kielstreifennatter, s. Conoceplialus. Kielwanzen, Monanthia Lep., s. Hautwanzen. Kiemen, s. TVirbelthiere, Lurche, Fische (Athmmigsorgane). Kiemenarterie, s. Sclialenkrebse. Kiemenbläsclien— Kieselhomschwämme. 395 Kieiiieubläsclieu, s. Wirbelthiere (Athmungsoigane). Kieiiieubog-en, s. Wirbeltliiere (Athmungsorgan) , Fische (Skelet und Athmungsorgane). Kiemeiideckel, s. Fische (Gestalt und Skelet). Kiemeudeckelkieme, s. Fische (Athmuno-sorgane). Kieiiieuegel , Branchiobdellidae, Familie der Blutegel. Kopfscliirm zweilappig, augenlos; Kiefer flach, zu zweien übereinander liegend. Gattungen: Brancbiobdella oder Temnocepliala Gaii u. s. w. KieiiieiifUsser, Brancbiopoda Br., Unterordnung der Blattfüsser, aus- gezeichnet durch lO — 30 und mehr Schwimmfusspaare und wohlentwickelte Kiemenanhänge; im Uebrigen sind sie sehr verschieden gestaltet. Der dünnhäutige, walzige und meist deutlich gegliederte Körper ist nackt (Branchipus) oder trägt ein falsches Rückenschild, das am Kopfe entspringt (Apus) oder eine zweiklappige, lederige Schale (Estheria); vorne liegen 2 zusammengesetzte und 1 Nebenauge; Fühler sind zu 2 Paaren vorhanden, das vordere im erwachsenen Zustande oft verkümmert. Der Hinterleib trägt 10 — 60 Paar blattförmige Schwimmfüsse mit Kiemenanhängen; der hinterste Theil ist meist schwanzartig abgesetzt. Der Darm besitzt häufig einfache oder traubige Leberanhänge; das Herz stellt ein langes Eückengefäss mit zahlreichen Oeifnungen dar und erstreckt sich oft durch die ganze Körperlänge; die Geschlechtsorgane liegen paarig im Körper und münden zwischen Brust und Hinterleib; die weiblichen mit kleiner Spalte, die männlichen mit oft vorstülpbarem Penis. Aeusserlich unterscheiden sich die Männchen durch den Besitz von Greif haken, die theils den Füssen, theils den Fühlern entsprechen; auch sind sie sehr selten und die Fortpflanzung erfolgt daher häufig auf partheno- genetischem Wege. Die Eier entwickeln sich häufig in einem besonderen Brut- raume, oder an besonderen Anhängen des 9. — 11. Beinpaares; aus ihnen ent- wickeln sich Larven mit 3 Gliedmassenpaaren und fast ungegliedertem Körper (Nauplius). Die Kiemenfüsser sind Bewohner des Süsswassers und der Salzlachen, und zeichnen sich durch grosse Entwicklungszähigkeit der Eier aus, die nach dem Austrocknen der Lachen oft plötzlich in grosser Zahl sich entwickeln. Man unter- scheidet 3 Familien: 1) Fam. Branchipidae mit Branchipus Schaff., Artemia Leach u. s. w. 2) Fam. Apusidae mit Apus Schaff, und 3) Fam. Estheridae mit Estheria Eüpp., Limnetis Lac, Limnadia Brongn. u. s. w. — Literatur: Schaff er, Der krebsartige Kieferfuss. Regensburg 1756. Claus, C, Zur Kenntniss des Baues und der Entwicklung von Branchipus und Apus. Göttingen 1873.* Kiemenhaiit, s. Fische. Kiemeiihautstrahleii, radii branchiostegi, s. Fische (Skelet). Kiemeiikorl), s. Seescheiden. Kiemeulurehe, Ichthyoidea, Unterabtheilung der Schwanzlurche (s. d.). Meist durch Kiemen und Lungen zugleich athmende Schwanzlurche mit überaus kleinen oder ganz fehlenden oder bloss auf eine kreisförmige Hautfalte beschränkten Augen, mit 2 — 4 ganz oder theilweise verknöcherten Kiemenbogen am hinteren Ende des Zungenbeinkörpers, ausserdem meistens mit Kiemenspalten oder Kiemen- büscheln an den Halsseiten. Die Gaumenzähne bedecken entweder als bürsten- förmige Haufen die ganze Oberfläche eigner knöcherner Gaumenplatten oder sie bilden einen schmalen Boafenstreifen am Verderrand der Gaumenbeine. Familien: Menopomida, Amphiumida, Menobranchida, Proteida, Sirenida. Kiemeiireuse, s. Fische (Skelet). Kieinensack, s. Seescheiden. Kiemenschwänze = Branchiura, Unterordnung der Ruderfüsser (Copepoda). Kiemensipho, s. Musclielthiere. * Kiemen würmer, Amphinomidae, Wünuerfamilie der Polich aeten. Kienhaumspanner, Ellopia fasciaria L., Art der Spanner (Gruppe Dendrometridae). KieselhornschAvämme, Halichondriae Lhk. = Monactinellidae, Ord- nung der Schwämme. Sehr verschieden gestaltete Arten mit einaxigen oder kugligen Körpern, die in weicherer Masse eingebettet sind. Familien: Chon- drosidae = Gumminea, Kautschuk- oder Lederschwämme; Chalinidae, Renieridae, Spongillidae im Süsswasser mit Spongilla fluviatilis L. und 396 Kieselschwämme— Klauentaster. S, lacustrisL., Suberitidae, Desmacidonidae, Chalinopsidae, Süsswasser- schwämme. Kieselschwärame, s. Schwämme. Kilch = Kropffelchen. Killer, ein Wal, s. Orea. Kinderverspeisung-, s. Autopha^ie. Killdesalter, s. Mensch. Kinkaju = Wickelbär (Cercoleptes caudivolvulus Illig.). Kinkliörner, Buccinidae, Familie der Schmalzüngler (ßhachiglossa). Schale mit Ausschnitt für den Sipho. Mittelplatten der Radula mit 3 — 7 Zähnen. Gattungen: BuccinumL. Schale mit kurzem Ausschnitt, mit horniger Epidermis. B. undatum L., Wellhorn. Grösste Art. Wird gegessen; dient als Köder. Neptunea Ad. — Fusus Lam., Spindelschnecken, mit F. colosseus Lam., Riesenspindel, F. colus L., lange Spindel. — Fulgur Montf. — Melongena Schwn. — Eburna Lam., Elfenbeinschnecken, u. s. w. Kinn, mentum, s. Insekten. Kinnfurche, Kehlfurche, sulcus mentalis, s. Schlangen. Kinnschild, Mentalschild, s. Spaltzüngler und Schlangen. Kinuwinkel, s. Vögel {Verdauungsorgane). Kiny-Yo = Goldfisch, s. Carassius unter Weissfische. Kiodote, Macroglossus minimus Temm., fruchtfressende Flatterthiere von Ostindien. Kirschblatt wespe, schwarze, s. Blattwespea. Kirschenspinner, s. Boinbycina. Kirschfliege, s. Acalyptera und Muscidae. Kirsclikernbeisser, Coccothraustes vulgaris Briss., s. Finken. Kitfuchs, Grisfuchs (Canis virginianus Erxl.}. Dreifarbiger Fuchs der nordamerikanischen Prairien. Kittdrüse, s. Fadenivürmer und Schalenkrebse. Kittsubstanz, Intercellularsubstanz, s. Zelllehre. Kiwis, Apteryx Shaw., s. Laufvögel. Klaffmuscheln, Myidae,Saxicavidae, Familie der Sinupalliata. Schale gleich- oder ungleichklappig , beiderseits klaffend, Schloss schwach, zwei- bis drei- zähnig; Sipho lang, fleischig; Mantel geschlossen, mit Fussschlitz; Fuss kurz, walzig. Gattungen: Mya L. mit M. arenaria L., gemeine Klaffmuschel; Corbula Brug, Korbmuschel; Saxicava Fleur., Felsenbohrer, die aber nach neueren Beobachtungen nicht selbst in Felsen, Korallen bohren, sondern fremde Bohrlöcher benützen sollen; Glycymeris Lam.; Panopoea Mennrd. Klaffschnabel, Anastomus Boie, Gattung der Storchvögel, s. Störche. Klammeraffe, spinnenartiger, ) .^^, Klammeraffen, \ ^- ^^^^^^' Klammerfüsse, pedes adhamantes, s. Vögel (Skelet). Klammerthiere, s. Faulthiere. Klammervögel, Colins Briss., s Mäusevögel. Klapphrüster, Cinosternon*S/)/x, Gattung der Chersidae, s. Testudinidae. Klappen, valvae, s. Muschelthiere. Klappenasseln, Idotheidae. Das 6. Paar der Spaltbeine liegt an der Hinterleibsunterseite und bedeckt diese in Form zweier Klappen. Idothea tricus- pidata i>es?«., baltische Klappenassel, Langassel, Schachtwurm; Glypto- no tus Eigths. Klapperschlangen, Crotalus L., s. Grubenottern bei Viperinae. Klappmütze, s. Cystophora. Klappmuscheln, Spondylus L., Gattung der Kammmuscheln, s. Mono- myaria. Klappnase, ägyptische, s. Rhinopoma. Klappschildkröte, s. Cinosternon unter Testudinidae. Klasse, s. Thiersystem. Klatschtaube, s. Drehtaube. Klanen, ungues, s. Insekten.* Klauenkiefer, ) c„. „ ... Klauentaster; \ '■ Spi««enthiere. Klebzellen — KloakenöfFnuBg. 397 Klebzellen, s. Rippenquallen. Klecho, Dendrochelidon longipennis Boie, s. Segler. Kleewurzelkäfer, s. Borkenkäfer (Hylastes). Kleiber = Blauspecht, s. Klettermeisen. Kleideraffe, s. Semnopithecus. Kleiderlaus, Pediculus vestimenti Burw., s. Länse. Kleidermotte, Tinea pellionella L., s. Motten. Kleiner Kreislauf, s. Wirbelthiere (Herz). Kleines Gehirn, cerebellum, s. Wirbelthiere. Kleinschiiietterliiige, Microlepidoptera, Unterordnung der Schmetter- linge. Kleine zarte Schmetterlinge mit meist langen, borstenförmigen Fühlern; Hinterflügel mit Haftborste; Raupen meist mit 16 Beinen, von denen die bauch- ständigen einen Hakenkranz tragen. Sie leben meist in Blättergängen, zusammen- gewickelten Blättern, Knospen und Hausgeräthen ; die Schmetterlinge fliegen meist zur Nachtzeit. Familien: Federmotten, Geistchen (Pterophoridae); Motten, Schaben (Tineidae); Wickler (Tortricidae) und Lichtmotten oder Zünsler (Pyralidae). — Literatur: Staintov, The natural history of the Tineina. London 1858—70. 10 Bde. //f'/wewan^?. Die Schmetterlinge Deutschlands. IL Microlepidoptera. Braunschweig 1862 — 76. Kleinschwänze, Thecla Fahr., s. Bläulinge. Kleinzirpen, Cicadellidae, Familie der Cicaden, s. Zirpen (Homoptera). Kletterbeutler, fruchtfressende Beutelthiere (Scandentia, Carpo- phaga), Unterordnung der Beutelthiere. Beutelthiere mit ziemlich gleich langen fünfzehigen Gliedmassen, mit langem Wickel und Greifschwanz, grossen, unten meisselförmigen vorderen Schneidezähnen mit geschlossenen Wurzeln, überaus langem Blinddarm mit inneren Längsfalten, fast windungslosem Gehirn. Die zusammen- gedrückten oder quadratischen Kronen der Backenzähne haben je 2 Querjoche oder 3 Höcker. Die innere Zehe der Hinterfüsse ist ein opponirbarer unbenagelter Daumen; die 2. und 3. Zehe sind verwachsen. Harmlose, gesellige, leicht zähm- bare, nächtliche Thiere. Familien: Phascolarctida, Phalangistida. Kletterfisch, Anabas scandens C. V., s. Labyrinthflsche. Kletterfüsse, pedes scansorii, s. Vög'el (Skelet). Kletterhopfe, Irrisor Less.., s. Wiedehopfe. Klettermeisen Certhiidae, Familie der Sperlingsvögel. Schnabel schlank, mindestens kopflang; 10 Handschwingen; Schwanz kurz, gerade oder mittellang, keilförmig; die äussere Zehe länger als die innern; Krallen gross und stark ge- krümmt. Gattungen: Sitta L., Baumkletten, Spechtmeisen. Schnabel und Schwanz gerade. S. caesia, Kleiber, Blauspecht. Heisst so, weil er den Eingang seines Nestes mit thoniger Erde verklebt. Europa. Tichodroma Illig., Mauerläufer. Schnabel stark gekrümmt, Schwanz abgerundet, Steuerfedern weich. T. muraria L., Alpenmauerläufer. In den Hochgebirgen Südeuropas. Klettern von unten nach oben. Certhia L., Baumläufer. Schwanz keilförmig, Steuerfedern spitz und steif. Stemmen sich beim Klettern mit den steifen Steuer- federn an. C. familiaris L., gemeiner, grauer Baumläufer. Lebt einsam, klettert nach Ai-t der Spechte von unten nach oben. Durch Vertilgung schädlicher Insekten sehr nützlich. Kliesche, s. Dab. Klima, s. Lebeusbedingung-en der Thiere. Klippdachse, s. Hyrax. Klippenvög'el, s. Fruchtvögel. Klippschliefer, Lamnunguia, Ordnung der Säugethiere. Kleine aguti- ähnliche Thiere, nach ihrem Zahnbau zwischen den Dickhäutern und Nagern stehend, nach der Fussbildung den Tapiren sich anschliessend, mit dichtbehaartem Körper, vierzehigen Vorderfüssen , dreizehigen behuften Hinterfüssen , gespaltener Oberlippe, ganz im Pelz verstecktem Schwanz. Der an den der Nashörner er- innernde Kopf hat oben und unten 4 Schneidezähne und ähnlich wie beim Nas- horn geformte Backenzähne. Die fleischigen Fusssohlen bergen in ihren Falten einen Saugapparat, wie er z. B. bei den Geckonen vorkommt, Gattung: Hyrax. Klippspring'er, eine Antilope, s. Calotraarns. Kloake, s. Yerdanungsorgane, Sängethiere, Vögel (Verdauungsorgane). Kloakenöffunng, s. Yerdanungsorgane. 398 Klopfkäfer — Knospenstraliler. Klopfkäfer, Anobinm pertinax L., s. Anol)ium und Holzbohrer. Kuabeualter, s. Mensch. Kniescheibe, patella, s. Säugethiere (Skelet). KnoWauchkröte, ungerechtfertigter Name fürPelobates fuscus (Teicli- unke) (s. d.). Kuoblauchmaus, s. Arvicola. Kiiochenftsclie , Teleostei, Ordnung der Fische (s. d.). Fische mit bei- nahe ganz verknöchertem Skelet und getrennten amphicölen Wirbeln, ohne Spritz- löcher. Die Kiemen sitzen am convexen Rande der (meistens 4) frei beweglichen Kiemenbogen und sind überdies von einem beweglichen Deckelapparat bedeckt, Den oberen Mundrand bilden die Ober- und Zwischenkiefer oder diese allein. Diese in der Schöpfung am spätesten aufgetretenen Fische stellen den Fischtypus am ausgeprägtesten dar. Man trennt sie in 2 Unterordnungen: Physoclysti und Physostomi. S. auch Fische. Knocheiigauolden, s. Fische (ausgestorbene). Kuocheugewebe, s. Bindesnbstanzgewebe. Knochenhecht, Lcpidosteus osseus Ag., s. Schmelzschnpper. Kuochenkörner, s. Fische (Körperbedeckung). Knochenring", s. Vögel (Nervensystem). Knochenstücke, ) Schildkröten. Knochentafeln, S Knöohelbein, astragalus, s. Säugethiere (Skelet). Knöcherne Schädel, s. Wirbelthiere (Skelet). KiioUeiKiiialleii, Pelagiidae, Familie der Sem acostomea. Schirm hoch- gewölbt; Magentaschen weit, oft von zweierlei Gestalt; Randfäden zu 8, 24 oder 48, sehr lang. Gattungen: Pelagia Per. u. Les., Chrypaora ft'/' u. Les., Dacty- lometra A s. Korallenpolypen. * Korallenthiere, ' Korbflechter, s. Tögel (Lebensweise). Korbmuschelii, Gattung der Lucinidae (s. d.). Korkpolypen, Alcyonaria Edw., s. Octactinia Ehrenb. Kormoran , Phalacrocorax carbo Desmarest , s. Scharben unter Ruderfüsser. Kornüieg^e, s. Acalyptera und Muscidae. Kornmotte, Tinea granella L., s. Motten. Kornweihe, Art der Weihen, s. Falconidae. Kornwnrm, s. Kommotte unter Motten. Korrigum, Antilopenart, s. Bubalis. Korsak, s. Canis (17). Kornn, CTUuart, s. Catoblepas. Kothfliege, s. Acalyptera und Muscidae. Kothgeier, s. Aasgeier. Kotliwauze, Reduvius personatus L., s. ScUreitwanze (Reduviidae). Kowalevskia Fol.., s. Appendicularidae; Krabbben, s. Braehyura Latr. Krabbeubeutler, s. Didelphys. Krabbenmang-uste, s. Herpestes. Krabbenspinnen, Laterigradae, Gruppe (Tribus) der Dipneumones. Kopfbruststück rundlich, Hinterleib flach; Vorderbeine sehr lang; spinnen nur einzelne Fäden, jagen frei, laufen seit- und rückwärts. Familien: Thomisidae mit Xysticus C. L.Koch, Oxyptila Sim..\ Philodromidae mit Micrommata Latr. (Sparassus Walck.), Huschspinnen; Philodromus Walck.; Thanatus C. L. Koch, Mordspinnen, Krabbentaucher — Kreiswirbier. 409 Kral)bentaucher, s. Taucher. Krabbeuwaschbär, s. Procyon. Kracken, s. Kopffüsser.* Krähe, Rabenkrähe, Corvus corone Lath., s. Raben. Krjihenscharbe, Phalacrocorax cristatus Gould, s. Scharben. Krähenschuäbel, s. Bredas. Krätzer, Volksname für den Flussbarsch (s. d.). Krätzmilbeii, Räudemilben (Sarcoptidae), Familie der Milben. Körper sehr klein, weichhäutig, kuglig, Augen fehlen, Mundtheile saugend mit Scheeren- kiefern; Beine stummeiförmig mit Chitinstützen und oft mit Haftscheiben. Leben auf und in der Haut von Wirbelthieren und erzeugen krankhafte Zustände. Gattungen: Dermatocoptes Fürst. (Saugmilben) (s. d.); Dermatophagus Fürst, (s. d.); Sarcoptes Latr., Grabmilben, graben Gänge in der Haut ihrer Wirthe und pflanzen sich dort fort, saugen Blut; S. scabiei Latr., Krätzmilbe des Menschen. Kräuterdieb, Ptinus für L., Käferart der Holzbohrer. Kraftböcke = Terdiclitungsböcke. Krag^en, collare, s. Schmetterlinge. Kragenbär, s. Ursus. Kragenente, Harelda histrionica L., Art der Taucherenten. Kragenfanlthier, s. Bradypus. Kragenhöpfe, Epimachus Cuv. (s. d.) Kragenkäfer, Saperda Fahr., Gattung der Eüsselkäfer. Kragen trappen, Eupodotis Less., Gattung der Trappen (s. d.). Kragenzellen, s. Zellenlehre. Kralle, falcula, s. Säugethiere. Krallen, ungues, s. Insekten.* Krallenaffen, Arctopitheci, Unterordnung der Affen. Kleine, zierliche, rundköpfige Affen Südamerikas mit Krallennägeln, langbehaartem Schwanz, nicht entgegenstellbarem Daumen, aber oppouirbarer grosser Zehe, mit 32 Zähnen. Krallenfrosch, s. Dactjlethrida. Krallennagel, falcula, s. Säugethiere. Kraminetsvogel = Wachholderdrossel s. Turdidae. Kraniche, Gruidae, Familie der Sumpfvögel (s. d.). Kranichgeier, s. Gypogeranidae. Kranzgefässe, s. Coroiiargefässe. Kratzer, s. Hakenwürnier.* Krausenantilope, japanische, s. Capricornis. Krausenechsen, Chlamydosaurus Gray., s. Baumagamen. Krebse, s. Krustenthiere. „ kurzschwänzige, s. Brachyura Latr. , langschwänz ige, s. Macrura Latr. „ stiel äugige, s. Decapoda Latr. Krebsfresser, s. Procyon. Krebspest, s. Scheerenkrebse. Krebsspinnen, s. Asselspinnen. Krebssteine, s. Schalenkrebse. Kreidethierchen, s. Foraminifera D'Orft.* Kreis = Typus, s. Thiersystem. Kreiselschnecken, Trochidae, s. Schildkiemer. Kreiskiemer, Cyclobranchiata, Docoglossa, Unterordnung der Vor de x*- kiemer. Schale napfförmig, symmetrisch; Kiemen in Blättern oder Fäden, radiär kranzförmig die Fusswurzel umschliessend; äussere Begattungsorgane fehlen; Gebiss docogloss (daher Docoglossa Trosch.), d. i. Längsreihen horniger Balken, in deren Vorderende ein dicker, ein- bis mehrspitziger Zahn steht. Familie: Napfschnecken, Schüsselschnecken mit Patella L., Napfschnecken; P. vulgata L., ge- meine Napfschnecke; Lepeta Graij', Acmaea Eschsch. Kreislauf des Bluteß, siehe Circulationsorgane und die verschiedenen Thierclassen. Kreiswirbier, Stelmatopoda Dum. (Gymnolaemata ÄJlm., Infundi- bulata Gerv.), Ordnung der Ectoprocta. Mund ti-ichterförmig , ohne Mund- klappe, mit 9 — 16 Fühlern; Zellen oft verschliessbar, mit endständiger Mündung; 4X0 Kreiszälmler— Kriech thiere. Thiere zurückziehbar, ohne Statoblasten. Unterordnungen: Cyclostomata, Cteno- stomata, Chilostomata.* Kreiszähnler, s. Cyclodus. Kreuzbein, s. Säug-ethiere (Skelet). Kreuzfuchs, s. Canis und Fuchs. Kreuzkröte, Bufo calamita Laur., s. Bufo. Kreuzotter, s. Pelias. Kreuzung, Mischung zweier Arten, Rassen. Kriebelmücken, Simulidae, Familie der Crassicornia. Ohne Neben- augen. Fühler kürzer als der Mittelleib, mit breiten Gliedern. Flügel sehr breit. Simulia Latr. mit S. reptans X., gemeine Kriebelmücke; S. columbat- schensis Fabr., Kolumbatscherfliege, eine Landplage in den unteren Donau- ländern. Erscheint im April, Mai und August in den Wäldern, in der Nähe von Gewässern in wolkenartigen Zügen und fällt über Menschen und Thiere her, durch ihre Stiche böse Geschwülste, selbst den Tod verursachend. Krieclithiere , Reptilien, Reptilia, Classe der Wirbelthiere (s.d.). Körperform. Mit Ausnahme der mehr scheibenförmigen Schildkröten ist der Körper meist walzig , langgestreckt. Entsprechend der kriechenden Weiterbewegung sind Hals und Halsabschnitt nur wenig, dagegen der Schwanz umfangreich und beweg- lich ausgebildet. Die Gliedmassen, die bei den Schlangen ganz fehlen, bei anderen Reptilien oft nur in einem Paare vertreten sind, sinken zu blossen Stützen und Nachschiebern des Körpers herab. Körperbedeckung. Die Haut ist in der Regel derb und fast nur durch epidermoidale Verhornungen und Ossificationen der Cutis ausgezeichnet. Bei den Krokodilen und Schildkröten gestalten sich die Verknöcherungen der Cutis zu grösseren, einen harten Hautpanzer bildenden Knochentafeln, bei den Sandechsen zu dachziegelig übereinandergreifenden Knochenschildern. Die älteren Zoologen, welche Kriechthiere und Lurche als Amphibia oder Reptilia zusammenfassten, theilten daraufhin die ganze Classe in Squamata, Beschuppte (die heutigen Kriechthiere) und Nuda, Nackte (die heutigen Lurche). Die Schilder (Scuta) berühren sich nur mit den Rändern, die Schuppen (Squamae) legen sich dach- ziegelartig übereinander. Die verschiedenartige Färbung der Haut, bei einigen Arten auch den Farbenwechsel, verursachen in der Lederhaut und in den tiefen Epidermisschichten auftretende Pigmente. Unter den Hautdrüsen sind grössei'e Drüsengruppen unter dem Panzer zu beiden Seiten des Afters und seit- lich von den Unterkieferästen bei den Krokodilen, dann die systematisch wichtigen, mit deutlichen Poren sich öffnenden Schenkelporen (Pori femorales) an der inneren Seite des Oberschenkels und die in der Aftergegend liegenden Analporen (Pori praeanales) vieler Echsen, die Drüsenpoi'en an der Schwanzwurzel vieler Schlangen, die Moschusdrüsen am Seitenrande des Brustschildes vieler Schildkröten besonders zu erwähnen. Bei den meisten Echsen und den Schlangen wird die Hornlage der Epidermis von Zeit zu Zeit abgestreift und tritt eine frische Horn- lage an ihre Stelle; diese periodische Häutung, bei welcher die Haut entweder im Zusammenhange oder in Fetzen abgelegt wird, währt jedes Mal einige Tage, indem die sich häutenden Thiere schon vor dem eigentlichen Abstreifen träge, un- lustig herumkriechen, keine Nahrung zu sich nehmen und erst nach erfolgter Häutung wieder lebensfrisch sich zeigen; unter je günstigeren Verhältnissen die Thiere leben, desto öfter wiederholt sich dieser Häutungsprocess und desto glatter verläuft er. Skelet. Wie bei den Vögeln erscheintdie Verbindung derWirbelsäulemit dem Schädel nur mittelst eines Gelenkhöckers hergestellt, doch erscheint der Gelenkhöcker oft deutlich dreitheilig zusammengesetzt. Die einzelnen Knochenstücke des Schädels bleiben deutlicher gesondert, als dies beim Vogelschädel der Fall; das Primordial- cranium wird beinahe gänzlich verdrängt. An der Ohrkapsel tritt noch die Fenestra rotunda zur Fenestra ovalis mit der Columella. An der Schädel- basis tritt ein Basisphenoideum (Sphenoidale basale) an Stelle des Para- sphenoideum. Die Knochen des Schädeldaches sind immer sehr umfangreich. Die Wirbel der Wirbelsäule tragen meist an der Hinterfläche ihres Körpers einen Gelenkkopf, an der vorderen Fläche eine Gelenkgrube. Die Halswirbelsäule Krieclitliiere. 411 ist durch das Auftreten von Halsrippen, die nur den Schildkröten fehlen, cha- rakterisirt; der erste Wirbel ist der Kopfbeuger, der zweite der Kopfdreher (Atlas und Epistropheus). Brust und Lendengegend ermangeln noch einer scharfen Abgrenzung. Den Schlangen fehlt ein Brustbein; bei den Echsen und Kroko- dilen folgen auf die Rippen des Halses echte Rippen, hinter diesen falsche Rippen. Die sog. Bauchrippen der Krokodile, paarige, rippenartige Spangen in der Bauchwand, erreichen die Wirbelsäule nicht und sind durch das Bauch- sternum (Sternum abdominale), eine Verlängerung des Brustbeines, miteinander verbunden. Zwei Kreuzbeinwirbel sind überall da vorhanden, wo die Hinter- gliedmassen oder doch der Beckengürtel vorhanden. Die Zahl der Wirbel ist eine sehr schwankende; während Riesenschlangen ihrer 400 besitzen können, zählt man bei manchen Schildkröten nur 34 Wirbel ; sehr gross ist in der Regel die Zahl der Schwanzwirbel. Der aus dem Schulterblatte, dem gewöhnlich zweischenkligen Rab enschnabelbein e und bei den meisten Echsen auch noch dem Schlüssel- beine bestehende Schultergürtel fehlt den Schlangen ; diesen auch in der Regel der Beckengürtel, der zum Unterschiede von den Vögeln nach unten ge- schlossen ist. Gliedmassen fehlen den Sehlangen gänzlich oder sind doch ganz verkümmert; auch bei vielen Echsen fehlen entweder die vorderen oder hinteren; bei den Schildkröten und Krokodilen sind sie aber gut entwickelt und zwar ent- weder Gangfüsse, seltener Schwimmfüsse mit Zehenschwimmhäuten oder zu platten Ruderflossen umgewandelt. Nervensystem, Sinnesorgane. Die Hemisphären zeigen eine bedeutende Grösse; sie beginnen schon das Mittelhirn zu bedecken. Das Cerebellum, be- sonders bei den Krokodilen entwickelt , mit grösserem mittleren Abschnitt und kleinen Seitenanhängen erinnert an das kleine Gehirn der Vögel. Nervus facialis und N. glossopharyngeus treten selbstständig auf. Das Rücken- mark ist dem Gehirn an Masse überlegen, aber nicht sehr bedeutend. Wo bei den Augen (Schlangen, Geckonen, Doppelschleichen) gesonderte Lider fehlen, tritt zu deren Schutze eine durchsichtige, uhrglasähnliche Kapsel auf; zwischen der vorderen Fläche des Auges und dieser Scheibe liegt ein mit Thränenflüssig- keit erfüllter Raum. Eine Thränendrüse fehlt selten; desgleichen nicht die Harder'sche Drüse, wenn eine Nickhaut vorhanden ist. Der Geschmacks- sinn ist wenig entwickelt. Als Organe dieses Sinnes, da die Zunge als Tastorgan dient, dürften die von Lej/dig bei Schlangen und Echsen in der Mundhöhle ent- deckten Sinnesbecher fungiren. Das Gehörorgan zeigt nur bei den Kroko- dilen das äussere Ohr in Form einer Hautklappe angedeutet. Den Schlangen und fusslosen Echsen fehlt die Eustachische Röhre und die Paukenhöhle, desgleichen das Trommelfell, den Doppelschleichen die Paukenhöhle und das Trommelfell, den Chamäleonen das Trommelfell, bei den meisten Echsen ist auch dieses vorhanden, aber oft sehr versteckt. Die Krokodile erinnern in der Communi- cation ihrer Paukenhöhle mit Lufträumen der benachbarten Knochen an die Luft- säcke der Vögel. Die Schnecke erscheint als nicht gewundener Sack. Als T a s t- organ tritt bei Schlangen und Echsen die Zunge auf; bei einigen Schlangen hat man auch Tastkörperchen in der Haut gefunden. Das Geruchsorgan zeigt bei Schildkröten und Krokodilen die Falten der Schleimhautfläche durch Knorpel- muscheln gestützt; die inneren Nasenöfihungen liegen in der Regel direct unter der Nase. Bei den Echsen und Schlangen findet sich zwischen Vomer und Nasen- muscheln Leydig^s Jacobson'sches Organ, ein Geruchsoi-gan, dessen am Ende des Lobus olfactorius entspringender Nerv sich becherartig um eine Knorpel- papille verbreitet. Bei den Krokodilen und Wasserschlangen können die äusseren Nasenöff'nungen durch eigene Klappen verschlossen werden. Verdauungsorgane. Fleischige Lippen haben nur die Flussschildkröten; den anderen Schildkröten fehlen Lippen vollständig; bei den anderen Reptilien sind die Lippen beschildet. Nur die Schildkröten besitzen zahnlose Kieferründer mit an den Vogelschnabel erinnernder scharfer Hornscheide, alle anderen Kriech- thiere Zähne, die am Oberkiefer, Unterkiefer, Zwischenkiefer, den Flügelbeinen und den Gaumenbeinen stehen können. Sind die Zähne an einer äusseren, stark vorspringenden Leiste der flachen Zähnerinne angewachsen, so heissen sie pleuro- dont, sind sie dem Kieferrande angewachsen: acrodont, sind sie solid: pleodont, 412 Kriechthiere. haben sie in ihrem Wui-zelabsclinitte eine Höhlung: cölodont. Die mit der Spitze nach hinten gerichteten, hakigen oder konischen Zähne dienen bloss zum Festhalten der Beute. Bei den Giftschlangen stehen gewisse durchfurchte oder mit einem Canale versehene Zähne mit Giftdrüsen in Verbindung (s. Schlangen), Giftzähne. Sehr verschieden gestaltet und für die Systematik höchst wichtig ist der Bau der Zunge (kurz oder lang, ausgebuchtet, gespalten oder ganzrandig, vorstreckbar, in eine Zungenscheide zurückziehbar , an der Spitze kolbig verdickt , am Boden der Mundhöhle befestigt u. s. w.). Eigentliche Speicheldrüsen sind selten vor- handen, wohl aber eigene Lippendrüsen (bei Schlangen und Echsen), eine grosse Giftdrüse bei Giftschlangen. Die Speiseröhre ist von bedeutender Länge, ihre Wand meist längsgefaltet, sehr erweiterungsfähig. Der Darme anal ist selten mehr als doppelt körperlang. Der Magen steht nur bei den Schildkröten quer: bei den Krokodilen ist er rundlich und muskelstark wie bei den Vögeln. Der kurze Dünndarm zeigt wenig Windungen (nur bei den pflanzenfressenden Land- schildkröten ist der Darm 6 — 8mal so lang wie der Körper). Der breite Dick- darm beginnt meist mit einer Ringklappe, oft mit einer Blindsackbildung, mündet in eine Cloake, die durch. die Cloakenöf fnu ng nach aussen leitet. Die bei den Schlangen ungelappte, bei den Schildkröten und Krokodilen zweilappige Leber und die Bauchspeicheldrüse, meist mit einem Ausgange, und auch die Gallenblase sind fast immer vorhanden. Athmungsorgane. Circulationsorgane. Die Reptilien athmen ausschliess- lich durch paarige, geräumige Säcke vorstellende Lungen, von welchen meist die rechte stärker entwickelt ist. Das hintere Ende der rechten Lunge verliert bei Schlangen die schwammigen Hohlräume und die respiratorischen Gefässe und erscheint als sackartiger Luftbehälter , durch welchen der im Verschlingen der Nahrung begriffenen Schlange das Luftschöpfen ermöglicht wird. Die lange Luft- röhre verläuft gerade oder (bei Schildkröten und Krokodilen) in Krümmungen. Ein mit spaltförmiger Stimmritze beginnender Kehlkopf, der aber nur bei den Krokodilen, Chamäleonen und Haftzehern mit Stimmbändern ausge- rüstet ist, fehlt niemals. Die Rippen sind bei der Ein- und Ausathmung der Luft mit thätig. Das Herz zeigt nur bei den Krokodilen eine vollständige Trennung zwischen rechter und linker Kamjner, während bei den übrigen Reptilien die rechte und linke Kammer durch eine engere oder weitere Oeflhung miteinander communi- ciren. Es findet daher eine Vermischung venösen und arteriellen Blutes theilweise schon im Herzen statt, obschon eigene Klappeneinrichtungen bewirken können, dass das arterielle Blut zum grösseren Theile in die Arterien, das venöse in die Lungen- gefässe einströmt. Aber auch bei den Krokodilen findet eine Mischung venösen und arteriellen Blutes theilweise statt, weil durch das Foramen Panizzae eine Verbindung zwischen dem rechten und linken Aortenbogen hergestellt ist. Milz, Schilddrüse, Thymusdrüse, Nebenniere fehlen nie. Exeretionsorgane. Die wie bei den Vögeln und Säugethieren dem hinteren Rumpfabschnitte angehörigen, seitlich von der Wirbelsäule liegenden Nieren sind meist von länglicher Gestalt. Die Harnleiter, am inneren Nierenrande verlaufend, münden immer gesondert in die Cloake; an der vorderen Wand der Cloake erhebt sich diese bei Schildkröten und Echsen zu einer Harnblase. Die Schlangen entleeren wie die Vögel einen weisslichen, festen Harn. Geschlechtsorgane. Bei beiden Geschlechtern münden die Geschlechtsorgane von den Harnorganen getrennt. Die Eileiter beginnen mit weitem Ostium, verlaufen in vielfachen Windungen und scheiden kalkhaltige , aber in der Regel nicht erhärtende, dünne, lederartige Eischalen ab. Die reifenden Eier er- innern (besonders bei den Schildkröten und Vögeln) in ihrer traubigen Gestalt an die ähnlichen Verhältnisse bei den Vögeln. In nicht wenigen Fällen tritt der Fall ein, dass die Eier in einer Art Fruchtbehälter des Oviducts längere Zeit, bis- weilen bis zur vollständigen embryonalen Entwicklung, verweilen. Den rudimen- tären äusseren Begattungsorganen des Weibchens (Clitoris) stehen beim Männchen überall (mit Ausnahme der Brückenechsen) äussere Begattungs Organe gegen- über; bei den Schildkröten und Krokodilen in Form einer schwellbaren Ruthe an der Cloakenvorderwand , mit einer unteren Rinne zur Samenleitung , bei den Kriechthiere. ' 413 Schlangen und Echsen als paarige, oft auch mit Stacheln und Papillen besetzte vorstülpbare Hohlkegei an der hinteren Wand der Cloake. Wie die Eileiter münden auch die Samenleiter gesondert in die Cloake. Die Hoden sind bei den meisten Reptilien gleich gross, bei den Schlangen unsymmetrisch, indem der linke kleiner und weiter nach hinten gelagert ist. Fortpflanzung, Entwicklung, Brutpflege. Bei der Begattung erfolgt immer eine innere Befruchtung der Eier. Die Mehrzahl der Reptilien ist eierlegend (ovipar); nur wenige, wie die Blindschleiche, die Bergeidechse, die Kreuzotter u. a., sind lebendgebärend (vivipar) oder, wenn man (da die Jungen wohl lebendig, aber im Inneren der Eischale geboren werden) genauer sein will, ovo vivipar; bei diesen erfolgt, wie oben erwähnt, die völlige embryonale Entwicklung in dem Fruchtbehälter. Die Zahl der abgelegten Eier beträgt bei einigen Arten bloss 2 — 3, bei anderen 50 und darüber. Die Entwicklung des Eies gleicht der des Vogeleies. Nach erfolgter Befruchtung beginnt sich der relativ grosse Dotter p artiell zu furchen; es erfolgt die Anlage eines scheibenförmigen Keimes mit den Rückenwülsten und der Primitivrinne. In der für alle höheren Vertebraten, denen auch die Rej^tilien angehören, charakteristischen Weise kommt es , noch ehe die Rückenwülste geschlossen sind , an der erweiterten Kopfanlage der Rückenfurche zur Andeutung der Kopfbeuge. Nun beginnt sich der an- fänglich flach aufliegende Embryo deutlicher vom Dotter zu differenziren , die BauchAvandungen des kahnartigen Leibes wachsen bis auf die Nabel Öffnung zusammen, die centrale, flache, rinnenartige Darm anläge wird zu einer Röhre, und indem die äussere Keimzellschichte (Exoderm), von der inneren (Entoderm) sich los- lösend, am Vorder- und Hinterende des Embryoleibes sich erhebt und 2 das Kopf- und Schwanzende überziehende und zu einem den ganzen Embryo umschliessenden, mit dem Fruchtwasser (Schafwasser , Liquor amnii) erfüllten Sack zu- sammenwachsende Falten bildet, kommt es zur Entstehung der charakteristischen, vollkommen gefässlosen Schafhaut (Amnion). Ein weiteres bezeichnendes, ent- wicklungsgeschichtliches Merkmal für die Zugehörigkeit der Kriechthiere zu den höheren Wirbelthieren ist die Bildung eines anderen, aber sehr gefässreichen , als embryonales Athmungsorgan fungirenden Sackes, der All an toi s nämlich, welches Organ als bläschen artige Ausstülpung am hinteren Körpereude auftritt, allmählig zu einem geräumigen Sacke auswächst und den Ausfall der Kiemenathmung und Metamorphose bei den Kriechthieren gegenüber den Lurchen möglich macht. Die Eier werden von der Mehrzahl der Kriechthiere einfach in selbstgegrabene Löcher oder an sonst geeigneten Plätzen abgelegt und dann ihrem Schicksale überlassen. Eine Art Brutpflege scheint nur bei den Riesenschlangen stattzuhaben, von welchen mehrfache Beobachtungen berichten, dass sie die Eier bebrüten und beschützen. Lebensweise. Die überwiegende Mehrzahl der Reptilien sind Landthiere, die sich kriechend, schlängelnd, langsam gehend, kletternd bewegen (einige Echsen und Schlangen sind nichts weniger als unbeholfen und langsam in ihrer Loco- motion) ; Wasserschlangen , Seeschildkröten u. a. leben vorherrschend im Wasser ; erstere sind mit einem Ruder seh wanze , letztere mit platten Ruder flössen ausgerüstet. Von pflanzlicher Nahrung leben nur wenig; die meisten nähren sich von Kerfen, Würmern, Mollusken, kleinen Wirbelthieren. Das Wachsthum geht äusserst langsam vor sich ; damit in Zusammenhang steht auch , dass viele Reptilien (Schildkröten, Krokodile) ein sehr hohes Alter ei-reichen. In der ge- mässigten und kalten Zone halten die Reptilien während des Winters einen Winter- schlaf, in heissen Gegenden während der trockenen Jahreszeit einen Sommer- schlaf. Die Reproduction verloren gegangener oder verstümmelter Körper- theile ist wohl nicht so ausgeprägt wie bei den Lurchen, aber immerhin noch sehr auffallend; die meisten zeisfen sich überaus leben s zähe und vermögen Monate lang ohne alle Nahrung zu leben. Geographische Verbreitung. Die Kriechthiere sind der grossen Mehrzahl nach Thiere der heissen Zone und wärmeren Länder. In den kalten Gegenden leben nur wenige Arten. Am weitesten nach den Polen zu dringen Schlangen und Echsen. Für die heisse Zone sind die Krokodile (und zwar die Gaviale nur für die alte, die Alligatoren für die neue Welt), für den stillen und indischen 414 Kriechthiere. Ocean die Meerschlangen, für Amerika die Klapperschlangen, für die östliche Halb- kugel die echten Vipern charakteristisch. (S. Thiergeograhie.) Ausgestorbene Kriechthiere. Die Reptilien dürften von Verwandten des Ar- chegosaurus, Dendrerpeton und anderen Amphibien mit knorplig weichem Hinterhaupt, sich abgezweigt haben. Echte Reptilien treten erst mit Protero- saurus im Kupferschiefer auf. Zweifelhaft ist noch, ob schon in der Steinkohlen- formation in den Flussmündungen luftathmende Wasserreptilien lebten und Eo- saurus acadianus Marsh (in einem Paar Wirbelkörpern vorhanden) als ein Vorfahre der Ichthyosauren zu deuten ist. Protosaurus Speneri aus dem deutschen Kupferschiefer, ein thecodontes Reptil, ist eine Landechse mit wie bei den Krokodilen eingekeilten Zähnen, mit nach vorne und hinten ausgehöhlten sog. Fischwirbeln. Eine Hauptrolle spielten die Reptilien in der mesozoischen und se- cundären Periode, in der sie in colossalen Formen, grosser Zahl und zahlreichen Formen Land und Wasser beherrschen. Hierher die ungeheuerlichen Dinosaurier, theilweise aufrecht auf den Hinterfüssen einherschreitende Landthiere (Atlanto- saurus immanis aus dem oberen Jura der Rockymountains, auf mehr als 26 m Länge geschätzt; Zanclodon, im oberen Keupermergel von Stuttgart, 10 — 12 m), die damals die Raubvögel vertretenden abenteuerlichen Flugechsen (Ptero- dactylen) (Pteranodon aus der Kreide von Kansas, mit 8 m Flügelspannweite). Mit Eintritt der Eocänzeit war es mit dem Vorherrschen der Reptilien zu Ende. Wir wollen nun die fossilen Reptilien nach ihrer Stellung zu dem System kennen lernen. Die ausgestorbenen Formen mit einbeziehend können wir die Rep- tilien in 2 Unterclassen trennen, in echte Reptilien mit gefingertem Fusse und in Halisaurier, flossenfüssige Meeressaurier, für die noch das Ar- chipterygium (s. d.) massgebend. Zu den echten Reptilien gehören die Echsen, Seh langen, Krokodile, die Anomodonten,Theriodonten,Pteros au rier, Dinosaurier. Die Echsen (Eidechsen, Lacertilia) zerfallen in die ausgestorbenen Thecodonten (mit dem oben genannten Proter osaurus Speneri, aus dem Kupferschiefer von Thüringen, 1 — 2m lang, in mehreren ziemlich vollständigen Exemplaren vorhanden, ein fleischfressender Landbewohner, der Stammvater der Echsen) und die heute noch lebenden echten Eidechsen, die schon im Jura- systeme ziemlich reichlich vertreten waren (Homoeos aurus neptunius Mei/. aus dem lithographischen Schiefer des oberen Jura von Monheim , 9 cm , den La- certaarten schon sehr ähnlich; Mosasaurus Hoffmanni Meint, aus der oberen Kreide bei Mastricht, Schädel 1,6m lang, von Cuvier auf 8m Länge, mit 173 Wirbeln geschätzt, der Schädel in einigen Stücken an Monitor erinnernd, aber auch an den Flügelbeinen noch mit Zähnen). — Die Schlangen dürften erst spät von den Echsen abgezweigt haben. Die ersten Funde finden sich in der Kreide (Palaeophis toliapicus Oiven, aus dem eocänen Thon von Sheppy, nur nach den Wirbeln bekannt, eine Landschlange der Boidae, etwa 3,6m lang; Tita- nophis, an 9 m lange Meerschlange). — Die Krokodile stammen höchst wahr- scheinlich von Proter osaurus oder einem Verwandten dieser Gattung ab. Hierher: Belodon (Kapfi) 3/e(/., aus dem weissen Sandstein von Stuttgart, sehr vollständig bekannt, 7m lang, den heutigen Gavialen ähnlich; die vom unteren Lias an auftretenden langschnauzigen Teleosaurier, den heutigen Gavialen schon sehr nahestehend, mit 4 Reihen dicker, viereckiger, knochenartiger Rücken- hautplatten (Mystriosaurus Chapmani Oiven, aus dem oberen Lias, ca. 6 m lang, mit etwa 178 Zähnen in beiden Kiefern ; als Stammvater der heutigen Krokodile und Alligatoren erscheint nach Marsh Diplosaurus im oberen Jura der Rocky- mountains). — Die Dinosaurier, wahrscheinlich von den Proterosauren abgezweigt, den Säugethieren und Vögeln sich nähernd, waren Sumpf- und Land- bewohner. Charakteristisch für sie ist das ausserordentlich kräftige, gewöhnlich aus mehr als 3 fest miteinander verwachsenen Wirbeln bestehende Heiligen- bein (Os sacrum); ausserdem waren Beckengürtel und die Hintergliedmassen stark entwickelt, daher viele zum aufrechten Sitzen und aufrechtem Gehen be- fähigt waren. Hierher: zahlreiche Fussfährten im triasischen Sandstein des Connecticutthaies; Zanclodon aus dem oberen Keupermergel von Stuttgart, auf 9 — 10m Länge geschätzt; Megalosaurus (Bucklandi) Munt., häufig im Kalk- schiefer von Stonesfield in Oxford, Zahnkrone bis 5 cm lang; C omp sogn athus Kriechthiere. 415 (longipes) Huxley, ein kleineres, katzengrosses, hüpfendes, an die Känguruhs und Springhasen erinnerndes Reptil, wie die beiden vorigen Fleischfresser; Scelido- saurus aus dem unteren Lias von Charmouth , an den Rücken und Seiten mit vei-knöcherten Platten ; A 1 1 a n t o s a u r u s (i m m a n i s) Marsh , aus dem oberen Jura der Rockymountains, an 26m lang, 10 — 12m hoch, der riesigste bekannt gewordene Landbewohner, wie der vorige und der folgende Pflanzenfresser; Mo- rosaurus grandis Mcos/i, ebenda; Iguanodon (Mantelli) il/e?/., besonders im Hastingssand von Tilgate Forest in Sussex, plumpe, grosse Pflanzenfresser, mit starken spateiförmigen Mahlzähnen. (0. C. i\JarsJi theilt die Dinosaurier nach Fussform, Gebiss u. s. w. in verschiedene Unterordnungen ein, so in: Sauropoda, plantigradePflanzenfi*esser[Atlantosaurus,Pelorosaurus,Morosaurus u.s.w.]; Stegosauria, gepanzert, auf den Hinterfüssen gehend [Stegosaurus, Scelido- saurus, Hylaeosaurus u. s. w.]; Ornithopoda, Vogelfüsser, mit digitigraden Füssen [Iguanodon, Laosaurus, Nanosaurus, Hadrosaurus u. s. w.] ; Theropoda, Raubthierfüsser , mit Greifklauen, Fleischfresser [Megalosaurus, Dakosaurus, Zanclodon, Compsognathus u. s. w.].) — Die Pterosaurier oder Flugeidechsen sind nur vom unteren Lias bis zur oberen Kreide bekannt; ihr Kopf ist gross, gestreckt, die Kiefer vorgezogen, die Knochen meist pneumatisch (leicht, hohl, fest); besonders charakteristisch für sie ist der rumpflange, äusserste Finger der Vorderfüsse , der eine Flughaut jederseits ausspannte ; der kräftige Schu.ltergürtel ähnlich gebaut wie bei den Vögeln. Es waren dies sperlingsgrosse bis zu einer Flugspannweite von 7,5m grosse fliegende Reptilien. Hierher: Di- morphodon (macronyx) Biickl. aus dem unteren Lias von Lyme Regis in Dorset- shire, mit zweierlei Zähnen in den Kiefern, Spannweite über Im, Schwanz lang; Pterodactylus aus dem oberen Jura von Solenhofen, mit verkürztem Schwanz; Rhamphorhynchus , ebenda, Schwanz lang, der vordere Theil l^eider Kiefer zahnlos; Pteranodon, in der oberen Kreide von Kansas in Nordamerika, ganz zahn- los, Spannweite 3 — 5,5 m, mit dieser Gattung erlischt die ganze Ordnung. — Die Anomodonten, mit Eidechsenschädel, zahnlosen oder nur mit 2 grossen Hauern versehenen Kiefern, finden sich im permischen oder triasischen Sandstein Süd- afrikas. Hierher: Dicynodon, mit 2 gewaltigen Hauern im Oberkiefer, bis nil- pferdgross; Ulenodon, zahnlos. Die Theriodonten, Fleischfresser, mit Säuge- thiergebisss, stark hervortretenden Eckzähnen, bis zur Grösse des Jaguars, kommen mit den Anomodonten vor. Hierher: Galesa urus aus dem Sandstein von Rhenoster- bury in Südafrika, mit gestrecktem, an den des Marders erinnerndem Schädel, starken, übergreifenden Eckzähnen. — Die Abstammung der Schildkröten ist noch dunkel; die ältesten fossilen Reste finden sich im Lias und Jura. Vielleicht sind sie nahe Seitenverwandte der Anomodonten. Landschildkröten treten erst mit der Tertiär- zeit auf. Hierher: Atlantochelys, eine mächtige Schildkröte aus der oberen Kreideformation des Westens von Nordamerika; Colo ssochelys Atlas /^V//c. aus dem oberen Miocän der Sivalikhügel (Himalaya), eine 5.8 m lange, 1,9 m hohe Landschildkröte mit 4m langem Panzer. — Die Halisaurier (Enaliosauria), durch die vielzehige Ruderfiosse charakterisirt, treten, wenn man von dem proble- matischen Eosaurus canadensis Marsh aus der Steinkohlenformation Neu- Schottlands absieht, erst im Triassystem auf, in den beiden Ordnungen: Icbthj'o- sauria und Simosauria. Die kurzhalsigen, langköpfigen, wahrscheinlich nackten Ichthyosaurier waren wie die heutigen Wale luftathmende Meeresthiere ; sie be- ginnen in der Trias, sind im Lias häufiger, werden höher aufwärts wieder spär- licher und erlöschen in der Kreidezeit. Hierher: Sauranodon (natans) Marsh aus dem oberen Jura der Rockymountains, 5 m lang, der einzige zahnlose Ich- thyosaurier; Ichthyosaurus, mit gestrecktem, zugespitztem, überaus grossem Kopf, schnabelförmig verlängerter Schnauze, kegelförmigen, gestreiften Zähnen, sehr kurzem Hals, langem, dickem Leib, kurzen, platten Flossenfüssen, über 150 Wirbeln, 6 — 10m lang. — Die Simosaurier oder Nothosaurier, mit ziemlich gestrecktem, etwas plattem Schädel, ziemlich weit voneinander entfernten, in eigenen Alveolen steckenden Zähnen, sind vertreten durch: Nothosaurus (mira- bilis) Münster, 3m lang, mit schlankem, flachem, 65cm langem Schädel, lang- gestrecktem Hals, im Muschelkalk von Baireuth; Simosaurus v. a. Eine ab- weichende Form der Simosaurier ist Placodus, mit Pflasterzähnen, breitem, flachem 416 Kriechthiere — Kröten. Schädel, einfachem Hinterhauptcondylus , im Muschelkalk von Baireuth. — Die Ordnung der Plesiosauria zeigt flossenfüssige , kurzköpfige Saurier mit meistens langem, schlangenartigem ^ sehr beweglichem Hals, stark entwickeltem Zwischen- kiefer, langen, schlanken Kegelzähnen. Hierher: Plesiosaurus, besonders im unteren Lias von England, 3 — 9 (?) m lang, in der oberen Kreide ei-löschend; Pliosaurus, im oberen Jura von England, kurzhalsig, mit dickeren Zähnen, an 13 m lang. Artenzahl. Man berechnet die Zahl der ausgestorbenen und lebenden Reptilien- arten auf über 2800. Von den über 300 fossilen entfallen die meisten Arten auf die Saurier, von den lebenden etwa 1250 auf die Saurier, über 1000 auf die Schlangen, über 250 auf die Schildkröten, über 20 auf die Krokodile. Die Reptilien lassen sich unter Zusammenfassung der wichtigsten Merkmale definiren als wechselwarme, immer durch Lungen athmende^ meistens Eier legende Wirbelthiere, durch einen Grelenkhöcker am Hinterhaupte mit der Wirbel- säule verbunden, mit Hörn- oder Knochenschildern bedeckt. Die Classe der Kriechthiere zerfällt in fünf Ordnungen: I. Chelonia, Schildkröten. Rumpf von einer Kapsel (Rücken- und ^ p ^'f Bauchschild) eingeschlossen; Kiefer zahnlos. ) v"™?^'i" n. Crocodilina, Krokodile. Zähne in eigenen Alveolen; mit 4 Füssen; Cloake längsgespalten. in. Rhinchocephalia, Brückenechsen. Männliche Begattungs- organe fehlen. Die Gesichtsgegend ist mit der Schläfengegend | Ohne durch 2 über letztere ziehende Knochenbi'ücken verbunden. Die \ Rumpf- Rippen vorne und hinten eingehöhlt. | kapsei. IV. Sauria, Echsen. Schultei-gürtel und Brustbein vorhanden, des- I l^ieier gleichen in der Regel die Augenlider; mit 4, 2 oder ohne Füsse. \ -'^^^ "^ • V. Ophidia, Schlangen. Schultergürtel und Brustbein fehlen; fuss- los; ohne Augenlider. Literatur: Laurenti, Jos. Nie, Synopsis reptilium emendata. Wien 1768. Schneider, J. G., Historia Amphibiorum naturalis et literaria. I — II. Jena 1799 und 1801. Daudin, Fr. M., Historie generale et particuliere des Reptiles. 8 B. Paris 1802—1804. Merrem , Bl., Versuch eines Systems der Amphibien. 1^20. Fitzinger, L. J ., Neue Classification der Reptilien u. s. w. Wien 1826 und Systema Reptilium. Fase. I. Wien 1843. Wagler, J ., Natürliches System der Amphibien. Stuttgart 1830. Diimeril, A. M. C, und Bibron, G., Erpetologie generale u. s. w. 9 B. Paris 1834—1854. Wiegmann, Ar. F. A., Herpetologia mexicana. Berlin 1834. Schlegel, H., Abbildungen neuer oder unvollständig bekannter Amphibien. Düssel- dorf 1837—1844. Holbrook, J. E., North American Herpetology. 5 B. Phila- delphia 1843. Gray , J. E. , Catalogue of the Specimens of Lizards in the Col- lection of the British Museum. London 1845. Catalogue of Reptiles. P. 3. Snakes. London 1849. Catalogue of Shield Reptiles in the Collection of the British Museum. I. Testudinata. London 1855, Günther, A., Catalogue of Oo- lubrine Snakes in the Collection of the British Museum. London 1858 und The Reptiles of British India. London 1864. Strauch, Alex., Chelonologische Studien. Mem. de lAcad. de St. Petersbourg. T. 5. 1862 und Synopsis der gegenwärtig lebenden Krokodiliden. Ebenda. T. 10. 1866. Legdig , Fr., Die in Deutschland lebenden Saurier. Tübingen 1872. Jan, G., Iconographie generale des ophidiens. Paris 1860 — 1873. Schreiher, F., Herpetologia europaea. Braunschweig 1875. Knnner, Fr., Die Kriechthiere. In: Illustrirtß Naturgeschichte der Thiere. Leipzig 1882. F. A. Brockhaus. Bronn, H. G., Classen und Ordnungen des Thierreiches. 6. B., III. Abth. Die Reptilien. 1879—... Knaiier, Fr., Systematik der Reptilien und monographische Behandlung der europäischen Kriechthiere. In: R. v. Dom- hrowski, Allgem. Encyklopädle der Forst- und Jagdwissenschaften. Wien 1886—... Kröte, gemeine, Bufo vulgaris L., Art der Gattung Bufo. Alpenkröte eine Spielart derselben. S. Bufo. Kröten, Bufonida, Familie der Spitzfinger. Froschlurche (s. d.). Ohne Oberkieferzähne. Mit vollständig entwickeltem Gehörorgane. Unterfamilien: Adenomerina, Rhinodermatina, Engystomatina, Bufonina. Kröten— Krokodile. 417 Kröten, echte, s. Bnfo. Kröteuechsen, Phrynosoma Wiegm.^ s. Leguane. Krötenschneckeu, Taschenschnecken, Ranella L., s. Ranellidne. Krötensteiiie, s. Armfüsser. * Krokodile, Panzerechsen (Loricata, Crocodilina), Ordnung der Kriech- thiere. Die ausgestorbenen Vertreter dieser Ordnung einbezogen, theilt man die Crocodilina nach der Bildung der Wii-bel in Procoelia (Wirbel concav-convex), Opisthocoelia (Wirbel convex-concav) und Amphicoelia (Wirbel biconcav bis biplan); von diesen sind nur die Procoelia, unsere Crocodilina im engeren Sinne, erhalten. Der gestreckte eidechsenartige Körper zeigt einen gedrungenen Rumpf, kurzen Hals, 4 kurze, kräftige Gliedmassen, deren vordere fünf-, hintere vierzehig sind. Der Rücken, bei Jacare und Caiman auch die Bauchfläche, erscheint mit verknöcherten Hautschildern bedeckt. Der seitlich zusammengedrückte Ruder- schwanz trägt einen dorsalen doppelten, am Ende einfachen Zackenkamm. Die Kiefer sind mit verschieden grossen, kegelförmigen oder pfriemenförmigen hohlen Zähnen bewaffnet, welche in eigenen Alveolen stecken. Die di-eitheiligen Brustrippen sind zu einem kräftigen Sternum vereint, welchen ein mit der Lendengegend nicht verbundenes, den Schambeinen angefügtes Abdomina 1- sternum folgt. Die Gesammtzahl der zwischen Ki-euzbein und Schädel befind- lichen Rippen beträgt 24, von denen meist 9 auf den Hals, 11 — 13 auf die Brust, 4, 3 oder 2 auf die Lendenregion kommen; dann folgen 2 Kreuzbeinwirbel und eine verschieden grosse Zahl von Schwanzwirbeln; letztere mit hohen Dornen und vom 3. an mit unteren Bogen. Die dicht zusammengerückten Nasen- öffnungen befinden sich an der Schnauzenspitze und sind durch eine Hautklappe verschliessbar. Die Augen haben ausser einem oberen und einem untei-en Ausfen- lid eine Nickhaut; die Pupille erscheint als senkrechter Spalt. Das Trommel- fell wird von einer Hautklappe überdeckt. Die glatte Zunge ist angewachsen. Speicheldrüse, Blinddarm, Harnblase fehlen. Die Cloakenöffnung hat die Ge- stalt einer Längsspalte. Das Herz hat 4 gesonderte Räume; die Mischung des Blutes findet durch das Foramen Panizzae zwischen rechtem und linkem Truncus arteriosus statt. An die Vögel gemahnt die Existenz seröser Säcke, in welchen die Leber, Gallenblase u. s.w. eingeschlossen sind; der Magen ähnlich wie bei den Vögeln mit 2 Sehnenscheiben. Die Leibeshöhle steht durch 2 an der Wurzel des unpaarigen Copulationsorganes mündende Peritonealcanäle mit der Aussenwelt in Verbindung. Seitlich vom After und am Unterkieferrande münden paarige Moschusdrüsen. Die Krokodile leben vorzugsweise im Wasser und bewegen sich hier mit Hilfe ihres kräftigen Ruderschwanzes ausserordentlich rasch und geschickt; am Lande aber, welches sie aufsuchen, um sich zu sonnen oder um ihre 60 den Gänseeiern ähnlichen Eier in üferlöcher abzugeben, bewegen sie sich sehr unbeholfen und sind sie wegen der steifen Halswirbelsäule ausser Stande, sich flink umzuwenden. Sie nähren sich vorwiegend von Fischen, Sumpf- vögeln, verschiedenen in ihre Nähe kommenden Landthieren und gehen besonders während der Nacht und bei Eintritt der Dämmerung auf die Jagd nach diesen Thieren aus. Zuweilen halten sie im Schlamme vergraben eine Art Winterschlaf. Die 21 bekannten lebenden Arten gehören den tropischen und subtropischen Regionen an und werden in folgende 3 Familien getrennt: I. AUigatoridae mit 7 amerikanischen Arten (s. d.). — IL Crocodilidae, echte Krokodile. Mit 2 tiefen Gruben vorn am Zwischenkiefer zu.r Aufnahme der beiden vordersten ünterkiefer- zähne, jederseits mit einem tiefen Ausschnitt im Oberkiefer zur Aufnahme des 4. ünterkieferzahnes , mit der Gattung Crocodilus Cuv. Im Unterkiefer jederseits 15 Zähne. Die hinteren Unterkieferzähne passen zwischen die Ober- kieferzähne. C. frontatus Murrai/. 1,6 m lang. Schnauze kurz, breit; Unter- schenkelhinterrand mit einer Längsreihe gekielter Schilder. Aequatoriales West- afrika. C. vulgaris Ciw., Nilkrokodil. 9m und darüber. Schnauze lang; mit mindestens 4 Nackenschildern, am vorderen Augenwinkel ein Paar Höcker. Dunkel bronzegrün, schwarzgefleckt, unten schmutziggelb. Ichneumon und Nileidechse stellen seinen Eiern nach; der Krokodilwächter steht mit ihm in gutem Einver- nehmen. Im Nil nur mehr im oberen Laufe, Süd- und Ostafrika, Madagaskar. C. cataphractus Cuv., Panzerkrokodil (^ Mecistops G/'ay). Öm lang. Schnauze K na IX er, Handwörterbuch der Zoologie. 27 418 Krokodilechsen— Krustenthiere. sehr lang, schmal, sehr zugespitzt. Vom Senegal bis zum Gabon. C. acutus Cuv., Spitzkrokodil. Fast 7 m. Schnauze sehr verlängert, zugespitzt; braun mit gelben Zickzacklinien, unten lichtgelb. Amerika bis 5° s. Br. C. palustris Less. Süd- liches Asien. C. biporcatus Cuv., Leistenkrokodil. Ueber 9 m. Auf der Schnauze mit 2 langen perlschnurartigen Knochenleisten; gelblichgrün, dunkel- gefleckt. Südliches Asien, Nordküste Neuhollands. — III. Gavialidae, Gaviale. Mit 2 Ausschnitten vorn am Zwischenkiefer zur Aufnahme der beiden vordersten Unterkieferzähne; mit der Gattung Gavialis Oppel (Ramphostoma Wagl., Ramphognathus C. Vogt). Schnauze sehr lang und schmal, ohne Bauchschilder, Nackenschilder und Rückenschilder nicht voneinander getrennt, mit entwickelten Schwimmhäuten. G. gangeticus Geoffr. 6,5 m. In der Oberkinnlade 28—29, im Unterkiefer 25 — 26 Zähne. Im Ganges und dessen Flussgebiet; lebt von Fischen und Leichnamen; in Malabar als dem Wischnu geheiligt in eigenen Teichen von Fakirs angebetet und ernährt. G. Schlegelii S. Müll. 4,8 m. Oben 20, unten 18 — 19 Zähne. Borneo und Java. — Literatur: Strauch, Alex., Synopsis der gegenwärtig lebenden Crocodiliden. Mem. de l'Acad. Imp. de St. Petersbourg. T. 10. 1866. Grui/, J. E., Synopsis of the Species of recent Crocodilians or Emy- dosaurians. Transact. Zool. Soc. London, Vol. VI. 1867. Krokodilecliseii , Thorictis Wagler, s. Ameiven unter Spaltzüngler (Fissilinguia). Krokodilwächter, Pluvianus aegyptius Vieill., s. Regenpfeifer. Krone, s. Sängethiere und Vögel (Verdauungsorgane). Kronenkraniche, Balearica Briss., s. Kraniche unter Sumpfvögel. Krontanben, s. Fächertauben. Kropf, ingluvies, s. Verdauungsorgane. Kropfantilope, Antilope gutturosa Pallas, eine Antilope in den Wüsten zwischen Tibet und China und in der Mongolei. Kropfstörclie, L ep topi lus Z/es5., Gattung der Störche, s. Storchvögel. Kropftaube, s. Felstaube unter Tauben. Krumindarm , ileum, s. Verdauungsorgaue, Säugethiere (Verdauungsorgane). Krunimschnabel, s. Pelidna bei Schnepfen unter Sehnepfenvögel. Krusteneidechsen, Heloderma Wiegm., s. Xantusidae unter Spaltzüngler. Krustenspinnen, s. Asselspinnen.* Krustenthiere, Crustacea aut., Krebse, Classe der Gliederthiere. Ausgezeichnet durch die Kiemenathmung, ferner durch den Besitz von 2 Fühler- paaren, tastertragenden Oberkiefern, einfachen oder zusammengesetzten Augen, und zahlreichen verschieden gestalteten, der Brust und dem Hintei'leibe eingefügten Beinen ; die Entwicklung ist selten direct oder rückschreitend, meist besteht sie in einer recht complicirten Metamorphose. Kaum eine andere Classe zeigt so grosse Veränderlichkeit aller einzelnen Körpertheile und Organe, wie die Krustenthiere, für welche obige kurze Diagnose nur im Einzelnen und mit ebensovielen Ausnahmen Geltung hat. Der Körper, dessen Umfang von mikroskopischer Grösse bis auf ca. '[2 Meter und mehr wechselt, zeigt nur selten eine deutliche Scheidung in Kopf, Brust und Hinterleib ; meist sind die beiden ersten Theile durch eine gemeinschaft- liche Hautduplicatur verbunden, welche man Cephalothorax nennt; oft lässt dieser einige Brustsegmente frei ; in anderen Fällen verbindet sich auch der Hinter- leib dem Vorderköri^er organisch und indem dann die Segmentirung zurücktritt, erscheint der ganze Leib wurmförmig und ungegliedert. Dazu kommt, dass auch die Anhänge der einzelnen Regionen und Segmente vielfach ineinander übei-gehen, und bei der grossen Zahl solcher jede Grenze zu verwischen vermögen; oft gehen allerdings auch diese nahezu ein und erhöhen die Wurmgestalt um so mehr. Als solche Anhänge zeigen sich 1 oder meist 2 Fühlerpaare, die als Sinnes-, Bewegungs- und Klammerorgane auftreten; dann unter der unpaaren Oberlippe die grossen gezähnten Kauplatten der Oberkiefer, welche häufig Taster tragen und den Hüft- gliedern der Beine entsprechen; darauf folgen ein oder mehrere Paare von Unter- kiefern, welche schwächer sind und von den folgenden Beikiefern oder Kieferfüssen in ihrer Leistung unterstützt werden; sie bilden manchmal im Verein mit der unpaaren Unterlippe einen Stechapparat mit Stileten, oder dienen zum An- klammern u. s. w. Von Brustbeinen sind wenigstens 3 Paare vorhanden, und ihre Kuchenmuschel — Kürschner. 419 mannigfaltige Gestalt hängt eng mit ihrer Verrichtung zusammen, indem sie zum Schwimmen , Rudern , zum Aufstrudeln der Nahrung , zum Kriechen , Gehen, Laufen u. s. w. verwendet werden; häufig enden sie mit Scheeren. Die Beine des Hinterleibs sind gleichfalls meist Bewegungsorgane und können selbst zum Springen benützt werden, doch dienen sie auch zum Athmen, zum Tragen der Eier und bei der Begattung. Die Haut der Krebse ist sehr verschieden entwickelt; während sie bei einigen Formen ohne alle Harttheile bleibt und auch dadurch der Körper wurmähnlich erscheint; legt sich bei andern eine grosse Menge von Hartgebilden in dieselbe; so dass der Körper mit einer festen kalkigen Kruste umhüllt erscheint; auch eine besondere Schale, zunächst als Hautduplicatur; aber auch mit Kalk- incrustirung kann auftreten. Das Nervensystem besteht bei den niedrigen Formen nur in einer ungegliederten Ganglienmasse ohne Differenzirung , bei den höheren treten ein gesondertes Gehirn , ein Schlundring und eine Bauchganglienkette auf; auch ein Eingeweidenervensystem kommt häufig vor. Von Sinnesorganen treten paare oder unpaare Punktaugen, sowie daneben auch oft hochentwickelte, sehr complicirt gebaute Facettenaugen auf, die namentlich am Kopfe, oft auf besonderen Stielen, sitzen. Gehörorgane haben ihren Sitz meist am Grunde der inneren, Ge- ruchsorgane meist am Grunde der vorderen Fühler; doch können erstere auch den Schwanzplatten aufsitzen. Der Verdauungscanal zeigt allermeist Mund und After- öffnung. Er besteht bei den höheren Formen aus der Speiseröhre, einem chitin- leistigen Vormagen, einem langen Mitteldarm, in welchen grosse Leberdrüsen münden, und einem ziemlich geraden Enddarm. Kreislauforgane sind stets vor- handen, zeigen jedoch die denkbar grösste Mannigfaltigkeit, indem sie bei den niedrigsten Formen sehr einfach, bei den hochentwickelten gleichfalls sehr hoch entwickelt erscheinen ; hierbei kommt es häufig zur Ausbildung eines geschlossenen Arterien- und Venensystems und hochentwickelten Herzens. Das Blut ist oft farblos, oft roth oder grün gefärbt, und enthält Blutkörperchen. Als Athmungs- organ erscheint häufig die Hautoberfläche allein; in anderen Fällen trifft man Kiemen , welche an den Brust- oder Hinterleibsbeinen aufsitzen und manchmal selbst in einer abgegrenzten Kiemenhöhle liegen können. Als Excretionsorgane treten die sog. Schalen- und Kittdrüse der niederen Krebse, dann die grüne oder A.ntennendrüse vieler Malacostraken und endlich kurze in den Enddarm mündende Schläuche bei den Flohkrebsen auf. Die Geschlechter sind bei den Krustenthieren meist getrennt und oft äusserlich , sehr verschieden entwickelt. Insbesondere sind die Männchen meist kleiner, oft zwergartig, parasitisch und be- sitzen an Fühlern und Beinen Klammern und Haftorgane für den Begattungsact. Die Weibchen dagegen tragen die Eier oft in besonderen Bruttaschen, oft an der Haut des Hinterleibes befestigt mit sich umher. Die Geschlechtsproducte liegen paarig im Körper und münden oft paarig zwischen Brust und Hinterleib aus. Die Entwicklung ist meist eine complicirte Metamorphose , indem das aus dem Ei schlüpfende Junge einen eiförmigen Körper und nur 3 Gliedmassenpaare besitzt (Nauplius); selten tritt während der Entwicklung Verlust oder doch Rückbildung von Organen auf (rückschreitende Metamorphose) oder dieselbe erfolgt direct; Parthenogenese wurde gleichfalls in einzelnen Fällen beobachtet. In Bezug der Lebensweise und des Aufenthaltes herrscht die grösste Verschiedenheit ; die weitaus höchste Zahl gehört der Meeresfauna an. Fossile Arten sind aus allen Formationen bekannt; viele erscheinen heute nicht mehr. Man unterscheidet 3 Gruppen (ünter- classen): Entomostraca, Malacostraca und Gigantostraca. — Literatur: Edward, M., Histoire naturelle des Crustacees. 3 Vol. und Atl. 1838—1840. Claus, C, Untersuchungen zur Erforschung der genealogischen Grundlage des Crustaceensystems. Wien 1876.* Kuchenmuschel, s. Austernmuschel. Kudu, s. Tragelaphus. Küchenschabe, Periplaneta orientalis L., s. Schaben. Kühling = Nerfling. Küllenmans, s. Hapalotis. Künstliche Fischzucht, s. Tische. Künstliches System, s. Thiersystem. Künstliche Züchtung, s. Selectionstheorie. Kürschner = gemeiner Pelzkäfer, Attagenus pellio i. ^20 Kueruck— Kukuksvögel. Kueruck = Zwergkatze, Felis minuta Tetmn. Küstenfauua, s. Thierg-eographie. Küstenflsche, s. Fische (Verbreitung). Küstenliüpfer , Orchestia litorea Mofitf. , Flohkrebse an sandigen Meeresufern. KUstenriffe, s. Koralleupolypeu.* Kugelbacterien, s. Spaltpilze. Kugelbienen, s. Anthidium. Kugelfliegeii, s. Pachygaster Meir/. unter Waffenfliegen und Gymnosoma Meig. bei Calypterae unter Muscidae. Kugelgelenke, s. Geleukyerbiudung. Kugelgürtelthier, s. Dasypns. Kugelmuscheln, Cyclas Bmg, s. Cycladidae. Kugelschuecke, gemeine, s. Acera. Kugelschnecken, s. Flusskiemenschnecken. Kugeltliiere, Y oIy o cida e Ehrenb., zweifelhafte Familie der Flagellata. Durch Ausscheidung von Sauerstoff, Chlorophyllreichthum und farbige Oele den Algen nahe verwandte, in gemeinsamer Gallerte eingebettete Zellencolonien, welche sich im freien Zustande durch Bildung von Tochterzellen oder nach Conjugation geschlechtlich durch Microgonidien und Eizellen , im Ruhezustand durch Theilung vermehren. Sie sind meist grün, braun oder roth und fallen durch die Massen- haftigkeit ihres Auftretens und die dadurch bedingte Färbung der Umgebung auf. Gattungen: Volvox L., Gonium Elirenb., Syncrypta Ehrenb. u. s. w. Kuh, Weibchen des Rindes. Kuhantilope, b reit hörnige, s. Bubalis. Kuliaug'e, Erebia Medusa Fabr., Tagfalter der Gruppe Satyridae. Kuhkalb, junges, weibliches Rind. Kuhvogel, Molobrus pecoris Sivains., s. Troupiale. Kukuke, s. Kukuksvögel. Kukuksspeichel, s. Aphrophora. Kukuksvögel, Coccygomorphae, Ordnung der Vögel. In dieser Ord- nung werden sehr verschiedenartige Vögel mit meist verlängertem Schnabel, ohne Wachshaut (mit oder ohne Bartborsten), meist kleiner, flacher Zunge, Gangbeinen, in der Regel langen Flügeldeckfedern vereinigt, für die jedoch sehr schwer gemein- same Merkmale anzugeben sind. Die etwa 750 Vogelarten, welche hierher ge- hören, zerfallen in folgende Familien: I. Pfeiferfresser (Rhamphastidae). Der ausserordentlich grosse Schnabel (wenigstens anderthalbmal so lang wie der Kopf) ist gleichwohl wegen seiner grossen Lufträume sehr leicht ; die lange schmale Zunge ist an den Rändern gefiedert; die kurzen abgerundeten Flügel haben 10 Hand-, 13 Ax-mschwingen. Die über 50 Arten gehören der brasilianischen und mexikanischen Subregion an. Echte Baumvögel; leben von Früchten. Hierher: Ramphastus L., Tukane. Der Schnabel am Grunde höher als der Kopf ; Grund- farbe meist schwarz. E. toco L. , Riesentukan, Toko. Brasilien. — Ptero- glossus lllig. Schnabel am Grunde nicht höher als der Kopf; Grundfarbe meist grün. P. aracarii^/., Arassari. Brasilien. — II. Bartvögel (Capito nid ae) (s. d.). — III, Bartkukuke (Bucconidae) (s. d.) — IV. Glanzvögel (Galbulidae) (s. d.). — V. Nageschnäbler (Trogonidae). Der dreieckige Schnabel kurz mit meist ge- zähnten Rändern ; die weite Mundspalte mit Borsten umgeben ; die kurzen Flügel stark abgerundet; der lange Schwanz stufig; an dem Kletterfusse die 1. und 2. Zehe nach hinten, die 3. und 4. nach vorne gerichtet. Mehr als 40 Arten be- kannt; Waldvögel, von Insekten und Früchten lebend. Besonders die Männchen mit prächtig metallglänzendem, weichem, grossfedrigem Gefieder. Hierher: Trogon Möhr. mit T. curucuiL., Suruku. Oben goldgrün, unten scharlachroth. Surinam. — Calurus Swains. Prächtige Vögel Südamerikas. — Harpactes Sivains. H. fas- ciata BlytJi., Kur na. Ceylon. — VI. Kukuke (Cuculidae). Der mittellange zu- sammengedrückte Schnabel ist leicht gebogen. Die weite Mundspalte reicht bis unter das Auge; die meist ziemlich langen Flügel mit 10 (selten 9) Hand-, 9 — 13 Armschwingen; die 1. Zehe immer nach hinten gerichtet, die 4. eine Wendezehe. Nahe an 200 Arten bekannt, vorherrschend in den Tropen. Hierher: 1) Cuculus L., echte Kukuke. Schnabel so lang wie der Kopf, leicht gebogen, schlank; Kulan. 421 Lauf kürzer als die Mittelzehe, oben befiedert; Nasenlöcher rund, mit aufgeworfenem Rande. Ueber 20 Arten bekannt. C. canorus L., gemeiner Kukuk. 37 cm. Oben aschgrau, Bauch und Schenkel weisslich mit welligen braunen Querlinien; Füsse und Schuabelwurzel gelb. Zugvogel Europas, Asiens und Afrikas; wandert im Winter südwärts. Bei uns erscheint er Ende April (Frühlingsbote). Nährt sich hauptsächlich von behaarten Raupen, deren Haare die Innenwand des Magens wie pelzartig erscheinen lassen. Jeder Vogel hat sein eigenes Jagdrevier. Das Weibchen legt die Eier einzeln in die Nester kleinerer Vögel (Bachstelze, Dorn-, Gartengrasmücke, Rothkehlchen) ; der sehr gefrässige junge Kukuk verdrängt meist seine Stiefgeschwister aus dem Neste. Für die Forstwirthschaft überaus nützlich. 2) Chrysococcyx Briss., Goldkukuke. Von den vorigen durch den prächtigen Metallglanz des Gefieders unterschieden. C. cupreus Gray, Didrik. Südafrika. 3) Coccystes Glog., Heherkukuke. Von beiden vorigen durch die Federhaube am Hinterkopfe, die ovalen Nasenlöcher ; den längeren keilförmigen Schwanz unterschieden. C. glandarius Glog. Nordafrika, Südeuropa. Legt seine Eier in die Krähen- und Elsternnester. 4) Eudynamis Viies., Prosthiostomum Quatref., Typhlolepta Oerst. u. s. w. Leptoptilus Less., Kropfstörche, Gattung der Storchvögel, s. Störche. Leptosoinus VieilL, Gattung der Kukuke, s. Kukuksvögel. Leptostraca GL, Gruppe der Malacostraca. Den Arthrostraca gegenüber ausgezeichnet durch die dünnhäutige Schale, die freien Brustringe, die 8 freien Beine und den achtgliedrigen, mit 2 Gabelästen endigenden Hinterleib. Sie leben in hohen Breiten und bedeutender Tiefe und enthalten nur die vielfach zu den Blattfüssern gestellte Familie Nebalidae. Leptothorax Mayr, s. Ameisen. Lepturiiii, Gruppe der Cerambycitae, s. Bockkäfer. Leptus autuumalis, Gr asm übe, s. Laufmilben. Lepus Linne, Gattung der Hasen. Langohrige Hasen mit verkümmertem Schlüsselbein, sehr langen Hinterbeinen, kurzem, aufgerichtetem Schwanz. Backen- zähne -j. Arten: 1) Gemeiner Hase, Feldhase (L. timidus L.). 70 cm, Ohren 14cm, Schwanz 10cm. Hellbraun, stellenweise bräunlichgelb. Je nach Klima und Aufenthalt in Grösse und Farbe verschieden. Scharrt sich höchstens ein Lager. Das Weibchen wirft im März 1 — 2, im Mai 3—5, im Juli 3 — 5, im Sep- tember 1 — 2 Junge; es kann noch ein fünfter und sechster Satz folgen; ja in günstigen Jahren können die ersten Jungen selbst schon im Herbste Junge haben. Die Zahl der Hasen hat in den letzten Jahrzehnten beständig abgenommen. Der Hase hat ausser dem Menschen unter den Raubthieren, Raubvögeln, Raben zahl- reiche Feinde. Ganz Europa. 2) Schneehaase, veränderlicher Hase (L. variabilis Pallas). 60cm, Ohren 9 cm, Schwanz 5 cm. Schwächer gebaut, mit kürzeren Ohren als der Feldhase. Roth- oder graubraun im Sommer, schneeweiss im Winter. Nordeuropa, Pyrenäen, Alpen, Kaukasus. 3) Kaninchen (L. cuni- culus L.). 45 cm, Ohren 8,5, Schwanz 7 cm. Gelbbräunlich mit Grau gemischt, Bau an kleinen Anhöhen, dicht neben anderen Kaninchen, bauen Röhren mit 1 oder 2 Wohnkammern; die Röhren verlaufen oft winklig. Verlassen ihre Baue meist erst Abends. Das Weibchen wirft 7— 8 mal im Jahre. Ihrer geschützten Baue wegen haben sie unter den Verfolgungen weniger zu leiden als der Hase. Ursprünglich in Spanien zu Hause. Wird jetzt in vielen Spielarten des Fleisches und Felles wegen gezüchtet. Das zahme Kaninchen ist grösser. Bekannt sind die 440 Lerchen— Leuchtthierchen. Kakerlaken, weiss mit rotten Augen; das liasengrosse französische Kaninchen (Lapin) mit grossen Hängeohren, in Frankreich und Belgien von den Bauern gezüchtet; das grosse belgische Kaninchen, schön silbergrau mit schwarz- berändertem Ohr; das Seiden- oder Angorakaninchen, aus Frankreich, mit langem, seidenweichem Haar, aus dem feine Gewebe hergestellt werden; russisches Kaninchen, grau mit braunem Kopf, braunen Ohren, langer Mähne. 4) Prairie- hase (L. campest ris Bachmann). Grösser als unser Feldhase. Im Sommer blei- farben, im Winter unvollständig weiss. 5) Amerikanischer Hase (L. ameri- canus Erxleben). Von der Grösse und Färbung unserer Feldhasen, mit kürzeren Ohren. Im Winter weiss. Beide in Nordamerika. 6) Südamerikanischer Hase (L. brasiliensis L). 30 — 35 cm, mit sehr kurzen Ohren. Fahlgelb, schwarz gewellt, unten weisslich. Nirgends häufig. Lerchen, Alaudidae, Familie der Sperlingsvögel. Der mittellange kräftige Schnabel gerade, mit sanft gebogener Firste. Flügel lang und breit mit 9 oder 10 Handschwingen; der Lauf auch hinten getäfelt; die Kralle der Hinter- zehe lang, wenig gekrümmt. Von den 110 Arten 107 in Europa, Asien und Afrika. Leben von Sämereien und Insekten, laufen meist schrittweise, sind meist erdfarben, bauen ihr einfaches Nest auf dem Boden. Gattungen: Alauda L, 10 Handschwingen, Lauf länger als die Mittelzehe, Nasengruben befiedert. A. arvensis L., Feldlerche, gemeine Lerche. Frühlingsbote. Die Männchen steigen trillernd und wirbelnd auf und erheben sich kreisend hoch in die Luft. A. arborea L., Haidelerche, Baumlerche, Waldlerche. — Galerita Boie. Mit spitzer Federhaube am Kopf. G, cristata i?oie, Haubenlerche. — Melano- crypha Boie. Lauf kürzer als die Mittelzehe. M. calandra Bote, Kalander- lerche. Südeuropa, Nordafrika. M. tatarica Fall., Mohrenlerche, Tataren- lerche. Männchen schwarz. Mittelasien. — Calandritis Cah. 9 Handschwingen, Nasengruben befiedert. C. brachydactyla L., Stummellerche. Südeuropa. — Otocyris i^p. Am Hinterkopf ein kleiner, spitzer Federschopf. 0. alpestris i?y^., Alpenlerche. Nord- und Nordosteuropa. Lercheiiaiiimer, s. Plectrophanes Meyer unter Finkeu. Lerclieiifalk, Art der Falken, s. Fäleoiiidae. Lernaeidae, Familie der Schmarotzer krebse. Körper der Weibchen Stab- oder wurmförmig, ungegliedert, mit Kopfauswüchsen; Mundtheile stechend; Schwimmfüsse sehr klein. Sitzen mit dem Vorderkörper eingebohrt an Fischen fest. Gattungen: Lernaea L., Lernaeocera Blv., Penella Ok. u. s. w.* Leruaeocera Blainv., Copepodengattung der Lernaeidae. Lernaeopodidae, Familie der Schmarotzerkrebse. Körper mit Kopf, Brust und verkümmertem Hinterleib; Mundtheile stechend, mit Haftapparat; Schwimmfüsse fehlen; Männchen meist zwergig, mit Klammerfüssen. Gattungen: Lernaeopoda Blv., Achtheres Nordm., Anchorella Ciw. u. s. w. Lestes Leach, Gattung der Wasserjungfern. Lesteva Latr., Kurzdeckflüglergattung der Omaliiui. Lestris Illig., Raubmöven, Gattung der Möven, s. Loiigipennes. Lethrus Scop., s. Blatthornkäfer. Leucandra Ilaeck., Gattung der Kalkschwämme mit Astcanälen. Leucania Ochs., Gattung der Orthosiina, s. Eulen. Leucaspius v. Sieb., Gattung der Weissfische (s. d.). Leuchtkäfer, Lampyris L., s. Lampyridae unter Weichflügler. Leuchtthierclien, Noctilucidae aut., Myxocystodea Car., Cystoflagel- lata Haeck., Familie (Ordnung) der Flagellata, Leuchtende Seethiere von kugelförmiger Gestalt mit dichterer Leibesrinde der Sarkode und beweglicher Geissei; die Sarkode im Innern ist weich und zeigt einen Kern und netzig ver- bundene Sarkodestränge. Die MundöfiFnung liegt am Grunde der Geissei. Die Vermehrung erfolgt durch Theilung oder, oft nach vorhergegangener Encystirung, durch Conjugation oder durch Bildung von Schwarmsprösslingen auf Kosten des Sarkodeinhalts des Körpers, nach Verlust des Kernes und der Geissei und unter Umgestaltung des Körpers in eine Scheibe. Die Schwärmer besitzen Nucleus und Geissei nebst cylindrischem Anhang. Gattung: Noctiluca Sur. Mit kuglig blasenförmigem Körper, fadenförmig ästigem Schwimmfüsschen und Geisselfaden Leuchtzirpen — Ligusterschwärmer. 44 1 im Einschnitte, leuchten an der Körperoberfläche und bedingen durch ihr massen- haftes Erscheinen nach Sonnenuntergang das schleimig-milchige Aussehen der Meeresoberfläche und das Meeresleuchten. N. miliaris Sur. (Mammaria scintil- lans Ehr.). In der Nordsee und Atlantis. Leptodiscus Hertiv. mit L. medu- soides Hertiv. — Literatur: Cienkowski, L., in Archiv f. mikroskop. Anat. 1871 u. 1872.* Leuclitzirpeu, Fulgoridae, Familie der Homoptera. Fühler zwei- oder dreigliedrig, unter den Augen entspringend; manche sondern Wachs ab (Flata), andere wurden als leuchtend angegeben, was unrichtig ist. Vorwiegend in den Tropen. Gattungen: Issus i^a&r., Springzirpen; Tettigometra La^r.; Cixius Latr.; Flata jFa&r.; Pseudophana i^afer.; Fulgora i., mit gi-ossen Punktaugen ; F. laternaria 7y., Surinam'scher Laternenträger, Stirnfortsatz dick, blasig; F. candelaria L., chinesischer Laternenträger, Stirnfortsatz dünn, spitz, fast körperlang, mennigroth. Ostindien, China. Leuciscus Günth., Gattung der Weissfische (s. d.). Leucodora Johnst. = Polydora Bosc, Polychaetengattung der Spionidae. Leucoma Steph., Spinnergattung der Liparina. Leuconiidae Haecl\, Familie der Kalkschwämme. Wandungen mit ver- ästelten Porencanälen. Gattung: Leuconia Grt. mit zahlreichen Formen. Leucophasa Steph., Gattung der Tagfalter, s. d. bei Weissliiige. Leucophryidae, Infusorienfamilie der Holotricha. Leucopsis Fabr., Gattung der Zehrwespen (Chalcididae). Leucosia Fabr., Gattung der Rundkrabben. Leucosoleniaform, s. Schwämme.* Leuctra Steph., s. Afterfrülilingslliegeu. Levaiitiiier Schwamm, Champignon, Euspongia officinalis molis- sima. Die feinste, geschätzteste Varietät des Badeschwammes ; meist becherförmig, schön blassgelb. An der kleinasiatischen Küste. Libellundae, ( - Wasserjungfern. Lichaiiotus lUiger, Indri's, Gattung der Lemuridae. Kurz- und spitz- schnauzige Halbaffen mit kleinen versteckten Ohren, langen Hinterbeinen. Arten: Der Indri (L. brevicaudatus Geoffroy). 75 cm. Die sehr grossen Hände sehen wie mit Pelzhandschuhen bekleidet aus. Schwai'z und weiss gefleckt. Madagaskar. LicMa Cttv., Gattung der Makrelen. Körper länglich, seitlich zusammen- gedrückt; Schuppen sehr klein; Seitenlinie sehr klein. Stachel der ersten Rücken- flosse unverbunden ; vor ihnen ein nach vorne gerichteter Dorn. L. amia L. Bis Im. Mittelmeer. Fleisch sehr geschätzt. Licht, monochromatisches und polychromatisches, s. Pyrosomidae. Lichtbrechender Apparat, s. Sinnesorgane. Lichthaare, pili, s. Säugethiere (Behaarung). Lichtniotten, Pyralidae, s. Zünsler. Lider, Augen-, s. Wirbeltliiere (Nervensystem) und bei den anderen Wirbelthierclassen. Lieberkühn'sche Drüsen, s. Verdauungsorgane u. Säugethiere (Verdauungsorg.). Liebespfeil, spicula amoris, s. Bauchfüsser.* Ligamenta = Bänder. Ligamentum, Muschelband, s. Muschelthiere.* Ligamentum nuchae, Nackenband, s. Säugethiere (Skelet). Ligati Quenstedt, s. Ammonitiden. Ligia Fabr., Gattung der Landasseln. Ligidium Br., Gattung der Landasseln. Ligulidae, Pseudophyllidae, Familie der Bandwürmer. Kopf ohne oder mit 2 schwachen Sauggruben, mit oder ohne Haken; Körper kurz geringelt. Gattungen: Ligula Bloch mit L. simplicissimum Rud., Riemenwuriu. 15 — 30 cm lang, in der Mitte 6 — 10 mm breit. In der Jugend in der Leibeshöhie von Süss Wasser fischen. Ligulidae, Familie der Ecardines. Schale fast gleichklappig, hornig-kalkig, mit langem. Haftstiel zwischen den Klappen. Gattung: Ligula Brug.* Ligusterscliwärmer, Sphinx ligustri L., s. Schwärmer. 442 Liliensterne— Limnoi'ea. Lima Brug, Feilenmuscheln, Gattung der Kammmusclieln (s. d.). Limacidae, nackte Landschnecken, Familie der Stylommatopliora. 4 Augen tragende zurückziehbare Tentakel, Schale rudimentär, im Mantel ver- borgen (daher „Nacktsch necken"); Kiefer mondförmig. Gattungen: Limax Müll., Egelschnecken. 4 Tentakel, Mantel bildet ein Eückenschild , Rücken am hinteren Ende gekielt; Schale rundlich, scheibenartig. L. einer eoniger Wolf, grosse Egelschnecke. In Wäldern; bei Regen auf den Bäumen in die Höhe steigend. L. cinereus Lister, graue Egelschnecke. L. agrestis L. , Acker- schnecke (s.d.). L. arborum i?OMc/i., Baumschnecke. — Amalia il/o^;*. Tand. Rücken in seiner ganzen Länge gekielt. — Arion Fer., Wegschnecken. Rücken nicht gekielt, Schale besteht aus einzelnen kleinen Stückchen. A. empiricornus Fer., grosse Wegschnecke. A. hortensis Fer., Gartenwegschnecke. — Janella Graji u. s. w. Limacina Cuv., Gattung der Limacinidae, s. Thecosomata. Limapontiidae, Familie der Nacktkiemer (Nudibranchiata) (s. d.). Limax Müll., Egelschneckengattung der Limacidae (s. d.). Limbns, s. Trilobitae. Limenitis i^a&r., Eisvögel, Gattung der Tagfalter, s. d. bei Nymphalidae. Limicola Koch, Sumpf lauf er, Gattung der Schnepfenvögel. Limicolae, Unterordnung der Oligochaeta. Llmivora Grube, s. Polychaetae. Limuadia Brongn., Kiemenfüssei-gattung der Esther idae. Limnaeidae, Familie der Basommatopho ra. Kiefer mehrtheilig; Schale dünn, hornartig; Fühler dreieckig, abgeplattet oder cylindrisch; Athemöffnung vorn rechts. Gattungen: Limnaea Lam., Schlammschnecken, Teichschnecken. Fühler abgeplattet, dreieckig. L. stagnalis Lam., gemeine Schlammschnecke. L. auriculariaZ>rajö., Ohr Schlammschnecke. — Amphipeplea Nilss., Mantel- schnecken (s.d.). — Physa Dra;:)., Blasen sehn ecken. — AplexaMem. — Planor- bis Guett., Scheiben- oder Tellerschnecken, Posthörner. Schale Spiral, scheibenförmig; Fühler lang, fadenförmig. P. corneus Pfeiff., grosse Teller- schnecke. P. carinatus Müll., gekielte Tellerschnecke u. s. w. — Ancylus Geoffr., Flussnapfschnecken (s. d.). — Acroloxus Beck (s. d.). Limuaeidea, s. Basommatophora. Limuesia C. L. Koch, Gattung der Wassermilben. Limiiobates Bwm., Teichläufer, Gattung der Wasserläufer (s. d.). LiuiHobiidae, s. Schnaken. Limuochares Latr., Gattung der Wassermilben, Limnocharis Bell. , zweifelhafte Gattung der R a n i n a. Froschlurche mit ganz ovaler, hinten freier Zunge, vollständig glatter Haut, deutlich sichtbarem Trommelfell; Schwimmhäute nur an der Basis der Zehen. Eine Art von Rio Janeiro. Limnodrilus Clap., Oligochaetengattung der Tubificidae. Limnodynastes Fitzinger, Gattung der Cystignathina (s. d.) =: Wagleria Girarcl. Grosse Froschlurche mit kurzen Gliedmassen, fast in gerader, kaum unterbrochener Reihe hinter den hinteren Nasenöffnungen stehenden Vomerzähnen, mehr oder weniger runder, hinten vollständiger Zunge, ganz freien oder nur mit sehr schwacher Schwimmhaut verbundenen Zehen^ Männchen mit einem einfachen Kehlsack. Zehn Arten aus Australien. L. dorsalis Gray aus Australien. Limiiodytes Dum. Bibr. = Hylarana GüntJ/er, Gattung der Polypeda- tina (s. d.). Froschlurche mit Kiefer- und Gaumenzähnen, ziemlich kleinen Haft- scheiben, breiten Zehenschwimmhäuten, gut entwickelten Gehörtuben, deutlichem Trommelfell, langer, breiter, freier, hinten tief eingeschnittener Zunge, glatter Haut, meist mit 2 drüsenreichen Falten, Männchen mit einem Kehlsack. 26 Arten bekannt. Limiiophila Macqu., Gattung der Limnobiidae. Limuophilus Leach, Gattung der Frühlings fliegen (s. d.). Limiiorea = Baicalia. Limnoria — Lippentaster. 443 Liiimoria Leach, Gattung der Kugel asseln. Limnotherium, s. Sängethiere (ausgestorbene). Limopsis Sassi, Gattung der Arclienmuscheln. Limosa Boie, Uferschnepfen, Gattung der Sclinepfenvögel. Limothrips Ilalid. = Thrips cerealidium 7/a/tc?., Getreideblasenfuss, dessen orangegelbe bis hellbluti-othe Larven den Getreideäliren sehr schädlich werden. Limulidae, einzige Familie der Schwertschwänze mit der Gattung Li- mulus Müller. L. moluccanus Clus., Molukkenkrebs. Lina populi Redt. = Chrysomela populi L., Pappelblattkäfer. Liuaria, s. Leinfink unter Fiuken. Liiickiidae = Ophidiasteridae, Familie der Valvulata. Lindenschwärmer, Smerinthus tiliae L., s. Schwärmer. Linea facialis, Kopflinie, s. Trilobitae. Lineati Quenstedt, s. Ammonitidae. Liueidae, Schnurwürmerfamilie der Unterordnung Schizonemertini. Kopf beiderseits mit tiefer Spalte und verlängertem Ganglion. Gattungen: Lineus Sow., Cerebratulus Ren., M i c r u r a Ehrenh., Carinella Johnst. u. s. w. Siehe auch Borlasia. Lingua spiralis, Rollzunge, s. Schmetterling-e. Liuguatulina aut. (lingua, Zunge), s. Znngenwürmer. Liiigulidae, Molluscoideenfamile der Ecardines (Pleuropygia, Inar- ticulata, Lyopomata). Linieufalter = Baum- oder Heckeiiweissling. Linke Yorkammer, s. Wirbelthiere (Herz). Linsang, s. Yiverra. Linsenkäfer, s. Bruchidae. Linyphia Wald-. , W e b e r s p i n n e n , Gattung der T h e r i i d a e , s. Netz- spinneii. Liodes Latr. — Anisotoma Knoch., s. Aaskäfer. Liophloeus Germ., Gattung der Rüsselkäfer. Liotheum Nüzsch, Haftfüsse, Gattung der Pelzfresser (s. d.). Liotrichidae, s. Bahila. Lipara Meig., s. Acalyptera. Lipariiia, GrujDpe der Spinner (s. d.). Lipeurus Burm., Untergattung der Feder linge (Philopterus iWtescÄ), s. Pelzfresser. Lipopteua Nüzsch, Gattung der Laus fliegen (s. d.). Lippe, s. Muschelthiere. * Lippen, s. Verdauungsorgane, Wirbelthiere, Säugetliiere, Yögel (Ver- dauungsorgane). Lippenbär, Ursus labiatus Desm.^ s. Ursus. Lippendrüsen, s. Krieehthiere. Lippenrand, labvum, s. Bauchfüsser.* Lippenschildkröten, Flussschildkröten (Trio ny cid ae), Familie der Schildkröten. Die Kiefer mit fleischigen Lippen. Rückenschild eiförmig, meist sehr flach gewölbt, unvollkommen verknöchert, nur in der Mitte mit körniger Knochenscheibe, um welche ein weicher, knorpeliger, bisweilen von einzelnen ßand- knochen gestützter Rand; die Knochen des Brustschildes bleiben stets voneinander getrennt; statt mit Hornplatten sind Rücken- und Brustschild von einer weichen Haut bedeckt. Die Nasenlöcher sind in einen weichen Rüssel verlängert. Die dreikralligen Füsse zeigen grosse Schwimmhäute. Kopf und Beine werden zurück- gezogen. Leben fast ausschliesslich im Wasser (in grossen Flüssen der warmen und heissen Gegenden) und zwar von Fischen und anderen Wasserthieren. Gattungen : T r i o n y X Geoffr., Dreiklauenschildkröten. Brustschild kurz, ohne Klappen- anhänge. T. aegyptiacus Geoffr., Nilschildkröte. 180cm. T. ferox Schweigg., bissige Dreiklauenschildkröte. 160cm. Nordamerika. — Cyclo- d e r m a Peters und E m y d a Gray. Beide am Hinterlappen des langen Brustschildes mit eigenem Klappenanhange zum Schutze der Hinterbeine und des Schwanzes; bei ersteren der Rückenschild überall knorpelig. Lippentaster, palpi labiales, s. Insekten.* 444 Lippententakel — Löcherkorallen. Lippententakel, s. Tetrabranchiata. Lippflsclie, Labridae, Familie der Pharyngognathi (s. d.). Lipura Biirm., Gattung der Springschwänze (s. d.). Lipurus = Phascolarctus, s. Beutelbären. Liquor, Blutflüssigkeit, s. Blut. Liriaiitlia Haeck., Hydroidengattung der Geryoniidae. Liriope Less., Hydroidengattung der Geryoniidae. Lispe Meig., Muscidengattung der Calypterae. Lissaniphibia, nackte Amphibien, s. Lurche (ausgestorbene). Lissouota Gray, Ichneumonidengattung der Tryphoniaa. Listropliorus Pagenst., Milbengattung der Dermaleichidae. Litliistidae = Steiiischwämme. LitlioMidae, Familie der Bandasseln. Fühler, Glieder und Augen zahl- reich; Rückenplatten sehr ungleich gross. Gattungen: Lithobius L. mit L. for- ficatus L., L. mutabilis L. Koch u. s. w. Lithocolletis IlL, Gattung der Motten. Llthocorallinae, Steinkorallen, s. Madeporaria Ediv. Hthocysten (Stein, Blase), s. Hydroiden.* Lithotles 'La^r., Podophthalmatengattung der Notopoda. Lithodomus Cur., s. Heteromyaria. Litlioglyphus Mühlf., Prosobranchiatengattung der Litorinidae. Litliomelissa Ehrenh., Radiolariengattung der Cyrtidae. Litbophag-us Mühlf. — Lithodomus Cuv., s. Heteromyaria. Lithophyta, s. Korallenpolypen.* Lithosia Fabr., i Arctiidie Lithosiina S ^^^"^*'*^' Lithospongia, s. Steinschwämme. Lithydrodea Car.^ s. Hydrocoralliae.* Litoria Tschudi, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Froschlurche mit Gaumenzähnen, sehr kleinen Haftscheiben, halben Schwimmhäuten an den Zehen, schwachen an den Fingern (von denen der erste opponirbai-), breiter ellip- tischer, vollständiger oder hinten wenig eingeschnittener Zunge, kleinen Gehörtuben, deutlichem Trommelfell, Männchen mit Kehlsack. 9 Arten aus Australien bekannt. Litorinenkalk, s. Bauchfüsser. * Litorinidae, s. Strandschnecken. Lituites Breyn., Tetrabranchiatengattung der Nautilidae. Lituola Lam., Rhizopodengattung der Miliolidae. Liuperus Dum. Bibr., Batrachiergattung der Ranidae. Livia Lart., s. Blattflöhe. Lixiis Fabr., Gattung der Rüsselkäfer. Lizura Haeck., Hydroidengattung der Margelidae. Lobaria Schiim. ^Sanguinolaria Lam., Siphoniatengattung der Tellinidae. Lobatae Eschsch. (lobatus, gelappt), s. Lappenquallen. Lobi, s. Kopffüsser.* Lobophora (Lappen, tragen), s. Beutelquallen.* Lobuli, Kammern, s. Korallenpolypen.* Lobus epigastricus, hepaticus, hypogastricus, mesogastricus, proto- gastricus, suborbitalis, superciliaris, s. SchalenkreTbse.* Lohns externus, ) t , , * , internus, \ '■ I'isekten.* Lohns olfactorius, Riechkolben, s. Wirbelthiere, Kriechthiere (Sinnesorgane). " oif1^1*/'?l'M^''^'^^^'^''"' ! s. Insekten.* „ opticus, Sehlappen, S Lochminen, s. Blattminen. Lochmuscheln, s. Armfüsser. Locomotion, Ortsbewegung, s.Wirlbelthiere, Säugethiere,Vögel, Kriech- thiere, Lurche, Fische (Lebensweise). Loculi, Eifächer, s. Insekten. Locustella Kaup, Heuschreckensänger, Gattung der Sänger (s. d.). Locustidae, s. Ljiubheuschreckeu. Löcherkorallen = Madreporacea (Perforata), Gruppe der Stein- korallen (Madreporaria). Löffelente— Longipennes. 445 Löifelelente, s. Spatula unter Lamellirostres (Enten). Löifelhund, s. Otocyon. Löffelmäuse, s. Mystromys. Löffelreiher, Platalea L., Gattung der Ibisvögel, s. Storchvögel. Löffelschnepfen, s. Eurynorhynchus. Löffelstör, s. Blattstöre. Löjffler = Löffelreiher. Löwe, Felis leo -L. , Art der Gattung Felis (Gruppe Leonina). Haar glatt anliegend, kurz, einfarbig gelb (ins Röthliclie, Braune oder Graue spielend). Von den mehrfaclien Spielarten seien erwähnt: Berberlöwe(F. leobarbarus L.). 1,5 m lang, 80 — 90 cm Schulterböhe ; Mähne fahlgelb mit Schwarz gemischt, setzt sich auf den Bauch fort. Nordafrika. Senegallöwe. Die lichte Mähne setzt sich nicht auf den Bauch fort und ist weniger dicht. Caplöwe (F. leo capensis). Ebenso, doch ist die Mähne dunkel. Guzeratlöwe (F. leo guzeratensis). ßöthlichgelb, Schwanzquaste weiss, Mähne kaum sichtbar. Indien. Kleinster Löwe. Perserlöwe. Blass, isabellenfarbig, Mähne buschig, schwarz und braun; etwas grösser als der vorige. Persien. Der Löwe ergreift seine Beute im Sprunge. Das Weibchen wirft nach lOStägiger Tragezeit 2 — 3 sehende, schwarz quergestreifte, gefleckte Junge. Löwenäffchen = Hapale rosalia Wieä., s. Hapale. Lohkäfer, Oryctes III., s. Blatthornkäfer. Lolcheule, Neuronia popularis Fabr., s. Eulen (Hadeninal. Loligo Lam., Kalmare, Gattung der Myopsidae (s. d.). Loligopsis Lam., Gattung der Oigopsidae (s. d.). Lomechusa Grav., s. Aleochariui. Loucheres llliger, Lanzenratten, Gattung der Trugratten. Arten: 1) Bewehrte Lanzenratte (L. armata Wagner). 25 cm, Schwanz 20 cm. Mit flachen schon an der Stirne beginnenden, nach hinten immer länger werdenden Stacheln von brauner Farbe, am Rücken mit schönen rothgelben Ringeln. Hat einen Rattenschwanz. Lebt auf Bäumen, baut sich aus Blättern ein Nest. Bra- silien. 2) L. cri Status Waterhouse. 30 cm, Schwanz 30 cm. Schön braun; die Rückenstacheln mit rothbraunem Ring. Guiana, Para. 3) L. pictus Waterhouse. Hat keine Stacheln, sondern ein weiches buntes Haarkleid. Lougicornia, Langhörner, siehe Afterfrühlingsfliegeii und Pelz- flügler. Longlcornia, s. Bockkäfer. Loiigiiieuiies, Langflügler, Ordnung der Vögel. Der mittellange, seit- lich zusammengedrückte Schnabel an der Spitze meist hakig. Die spitzen Flügel sind sehr lang (mit verlängerten Armknochen), die Armschwingen kurz, die Schienen sind ganz befiedert; die Vorderzehen mit Schwimmhaut; die Innenzehe ist nach hinten gerichtet, klein, oft verkümmert oder ganz fehlend. Die von einem Federkranze umgebene Bürzeldrüse ist stark entwickelt. Die Langflügler sind Nesthocker, fast ausschliesslich Meeresvögel, fliegen ausgezeichnet, holen sich ihre aus Wasserthieren bestehende Nahrung stosstauchend , schwimmen zumeist nicht, nisten in ungeheuren Mengen an den Meeresküsten und einsamen Inseln, werden besonders durch ihren Guano (Excremente, Eierreste, Gewölle), der sich nach und nach in gewaltigen Massen abgelagert hat, nützlich. Hierher: I. Die Sturm- vögel (Procellariidae, Tubinares). Mit röhrenförmigen Nasenlöchern; die starkhakige Schnabelspitze durch eine Furche abgesetzt. Ausschliesslich Seevögel. Gattungen: 1) Diomedea L., Albatrosse. Ohne Hinterzehe, mit kräftigem, scharfrandigem, spitzhakigem Schnabel; grosse, plumpe, ausdauernd fliegende Vögel. D. exulans L., Capschaf. 116cm lang. Folgt den Schiffen tagelang. 2) Fulmarus Leach, Fulmare. Schnabel kurz, dick; Oberschnabelränder mit 2 deutlichen Randzähnen. F. glacialis Sfeph., Eissturmvogel. 50cm. Im nördlichen Eismeer; um Island herum allein werden jährlich an 20 000 der Jungen eingesalzen. F. giganteus Gtn., Riesensturmvogel. 90 cm. Südliche kalte Zone. 3) Prion Lacep. 4) Procellaria L. (Thalassidroma), Sturmschwalben. Oberschnabel ganzrandig, Nasenröhren eng zusammengerückt, Schwanz r2federig. P. pelagica L., St. Petersvogel, Sturmschwalbe. 14cm. Der kleinste Wasservogel; flüchtet bei starken Stürmen auf die Schiff"e, läuft bei seiner Leichtig- 446 Lootsenfische — Loxocera. keit über die Wogen hinweg, gilt als ünglücksvogel. In den Meeren der nörd- lichen Erdhälfte. 5) Oceanites Blas. u. Keys. Lauf vorne und an den Seiten gestiefelt. 0. Wilsonii Blas. u. Keys., Meerläufer. 19cm. Atlantischer und indischer Ocean. 6) Puffinus Briss., Sturmtaucher. Nasenröhren durch eine breitere Scheidewand getrennt. P. anglorum Temm., nordischer Sturm- taucher. P. cinereus Gm., Wasserscherer. — II. Möven (Laridae). Nasen- löcher spaltförmig; Schnabel an der Wurzel gerade, an der Spitze gekrümmt, meist kürzer als der Kopf. Schwalbenähnliche , gesellige Eaubvögel. Gattungen: 1) Lestris llliy. (Stercorarius Briss.), Eaubmöven. Schnabel an der Wurzel von einer Wachshaut bedeckt. Jagen anderen, kleineren Möven den Raub ab; rauben auch Eier und Junge. Polarzone. L. catarrhactes Temm., grosse Raubmöve. 57 cm. 2) Larus L., echte Möven. Schnabelspitze stark hakig, Schwanz gerade, Hinterzehe vorhanden. Sehr gefrässige Siosstaucher. Ihre Eier schmackhaft. L. glaucus L., Eismöve, Bürgermeister; L. argentatus Brunnich, Silbermöve; L. canus L., Sturmmöve; L. fuscus L., Härings- möve; L. ridibundus L., Lachmöve; L. melanocephalus L., Hutmöve; L. minutus Fall., Zwergraöve, 28 cm. 3) Rissa Leach. Ohne Hinterzehe. 0. tridäctylus Bp., Stummelmöve. 4) Pagophila mit P. eburnea L., Elfenbeinmöve. Reinweiss. 5) Xema Leach, mit X. Sabinii Bruch, Schwalben- möve. Im hohen Norden. 6) Sterna L. Schnabelspitze gerade; Schwimmhäute ausgerandet. S. cantiaca Gm., Br andseeschwalbe; S. caspica Fall., Raub- seeschwalbe; S. hirundo i., Flussseeschwalbe u. s. w. 7) Hydrochelidon Boie. Schwimmhäute tief eingeschnitten. '&) Knows, Leach, Tölpelseeschwalben. Schwimmhäute ganzrandig. 9) Rhynchops L., Scheerenschnäbel. Oberschnabel kürzer als der Unterschnabel; Schwanz gegabelt; Nachtvogel. R. nigra X. Im tropischen Amerika. Lootsenfische, Naucrates Cuv., s. Carangidae. Lopliiodon Ciov., Gattung der fossilen Coryphodontidae, s. d. und Säuge- thiere (ausgestorbene). Lopliius Art., Seeteufel, Gattung der Armflosser (Pediculati) (s. d.). Lophobranchii, s. Büschelkiemer. Lopliolielia M. Ediv. u. H., Zoanthariengattung der Augenkorallen. Lophoplianes Kaup, Gattung der Meisen (s. d.). Lophophor = Tentakelträger, s. Armwlrbler. Lopliophorus Temm., Glanzfasane, Gattung der Fasan vögel, siehe Hühnervögel. Lophopoda Dum. (Busch, Fuss), s. Armwirbier. Lophopteryx Steph., s. Notodontina unter Spinner. Lophopus Ihmiort., Gattung der Plumatellidae. Lophoriiis Less., Gattung der Schwirrvögel (s. d.). Lophoseris M. Edw. u. H. = Pavonina Lam., Zoanthariengattung der Fungidae. Lophura Gray, Bürzelechsen, s. Baumagamen. Lopliyropoda Latr. (langhaarig, Fuss), s. Musclielkrebse, Wasserllölie und Riiderfüsser. Lophyrus Latr., Buschhornwespen, Gattung der Blattwespen. Leben ausschliesslich auf Nadelholz, besondei-s auf Kiefern. Einige Arten sehr schädlich. Hierher u. a.: L. pini L., gemeine Kiefernblattwespe. Lorbeerschildlaus, Aspidiotus lauri Bouchc, s. Schildläuse. Lori, s. Stenops. Loricaria Günth., Gattung der Welse (s. d.). Loricata = Crocodilina, s. Krokodile. Loricata, s. Placophora. Loricera Latr., Laufkäfergattung der Gruppe Patellimana. Loriculus Blyth., Fledermauspapageien, s. Kurzschwanzpapageien. Lorum, Zügel, s. Yögel. Lota Nilss., Gattung der Schellfische (s. d.). Lottia, s. Acmaea. Loxia, Kreuzschnäbel, Gattung der Finken (s. d.). Loxocera Meig..^ s. Acalyptera. Loxodes— Lumbriculidae. 447 Loxodes Elirenh., s. Drepanostoma. Loxonima, s. Archegfosauria. Loxophyllum Ihij., holotriche Infusorien der Familie Tracheliidae. Loxosomillae, Familie der Endoprocta. Langgestielte Einzelthiere. Gat- tung: Loxosoma Kef* Lucanns L., Schröter, s. Blatthornkäfer. Luceruariae Huxl. (lucema, Lampe), s. Becherquallen.* Luchs, canadischer, > t Luchse, \ '• I^y"^- Luchsfliegen, Thereva Latr., Gattung der Stiletfiiegen (s. d.). Luciae Sav., s. Feuerwalzen. Lucifer = Leucifer T/ioinps-., Gattung der Garneelen. Lucifug'a, s. Schlang-euflsche (Ophidiidae). Luciiia Brug, Gattung der Lucini dae (s. d.). Liiciiiidae, Familie der Inte gripalli ata. Schalen rundlich; Schloss oft zahnlos; Fuss cylindrisch. Gattungen: Lucina Brug; Corbis Cuv., Korb- muscheln; Solemya Lam. (Solenomya Leach); Galeomma Turt.; Kellia Turt. (Erycina Lam.); Ungulina Daitd. Lucinlformia, s. Mnschelthiere. * Lucioperca Cuvier, Hechtbarsche, Gattung der Barsche (s. d.). Sehr lang- gestreckte, nur wenig zusammengedrückte, kleinbeschuppte Fische mit endstän- digem Munde, 2 zusammenstossenden Rückenflossen (die erste mit 12 — 14 Stacheln), meist zweistachliger Afterflosse, glatter Zunge. Ausser den kleinen Zähnen noch einige grössere Hundszähne in den Kiefern und am Gaumen. Arten: 1) Sander (L. Sandra Cuvier). 40 — 120 cm. Oben grünlichgrau, an den Seiten und unten silberglänzend weisslich mit zackigem Rückenband. Ein sehr gefrässiger Raubfisch der Süssgewässer Mittel- und Osteuropas. Laicht im April- Juni (ein Weibchen gibt an 300000 Eier ab). Er ist einer unser werthvollsten Süsswasserfische. Lässt sich in grösseren Teichen mit hartem Boden gut züchten. In Frankreich und England, dann im Rheingebiet fehlt er. Wird bei 15 kg schwer. 2) Berschik (L. volgensis Cuvier). Ebenso gross, aber gedrungener. Die Hundszähne sind bei ihm kleiner. Südrussland. 3) Amerikanischer Hechtbarsch (L. ameri- cana Cuvier). Der Kopf ist ganz beschuppt, während bei den anderen jedenfalls die Wange nackt bleibt. Netzförmig dunkel gestreift. Nordamerika. Lückencanäle, s. Seescheideu. Lückenzähne, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Luftatlimer, Aeropnoa, Gruppe der Bauchfüsser. Mit Lungen; Larven ohne Segel. Hierher zählen die Netzkiemer (Neurobranchiata Kef.) und die Lungenschnecken (Pulmonata aut.). Luftathmung', s. Athmnug. Luftgang, s. Fische (Schwimmblase). Lufthaltigkeit der Knochen, s. Vögel (Skeletl. Luftkammer, Pneumatophor, s. Röhrenquallen. Luftlöcher, stigmata, s. Insekten.* Luftröhre, trachea, s. Säugethiere und Vögel (Athmungsorgane). Luftsack, Pneumatocyst, s. Röhrenquallen. Luftsäcke, s. Vögel (Athmung). Luftthiere, s. Thiergeographie. Luidia Forb., Paxillosengattuug der Astropectinidae. Lumbricidae, Familie der Oligochaetae (Lumbricina). Körper walzig, augenlos, derbhäutig; Segmental organe mit Gefässnetz; wühlen in der Erde und ermöglichen dadurch Auflockerung und Verwitterungsprocess. Gattungen: Lum- bricus L., Regenwurm er. Kopflappen vom Mundsegment abgesetzt, mit Gürtel, hakenförmigen Borsten. Kommen Nachts zum Vorschein; ziehen Blätter, Papier- schnitzel u. s. w. in ihre Löcher. L. terrestris L. , gemeiner Regenwurm. L. communis Hoffm. In oberen Erdschichten sich aufhaltend. Helodrilus Hoffm. Ohne Gürtel, mit geraden Borsten. Criodrilus Hoffm. Kopflappen mit dem Mundsegment verwachsen. Luiiibricina = Oligochaetae terricolae. Lumbriconais Oersf., s. Capitellidae. Luiubriculidae, Oligochaetenfamilie der Limicolae. 448 Lumme — Lurche. Lumine, dumme, s. Alken, Lump, Seehase, s. Scheibenbäuche (Discoboli). Lund, s. Alken. Lungen, s. Wirlb eltliiere , Säugetliiere , Aögel, Reptilien, Lurche (Athmungsorgane). Lungenarterie, s. Scäug'ethiere (Circulationsorgane). Lungenathmer, s. Wirbelthiere (Athmungsorgane). Lungenbläschen, infundibula, s. Säugethiere (Athmungsorgane). Lungenkreislauf, s. Wirbelthiere und Säugethiere (Blutgefässe). Lungenschnecken, Pulmonata, Ordnung der Bauchfüsser. Körper symmetrisch, nackt oder mit rudimentärer innerer oder äusserer Schale, die dann dünn und meist rechts gewunden und zum Einziehen des Thieres gebaut erscheint; im Winter wird sie mit einem abwerfbaren Deckel verschlossen (Epiphragma) oder es tritt ein besonderes Verschlussstück auf (Clausilium). Das Nervensystem besteht meist aus 3 besonderen Hauptganglien, die Mundhöhle trägt einen hornigen Oberkiefer und eine Radula, welche in regelmässigen Längs- und Querreihen mit Zähnen besetzt ist; in jeder Querreihe stehen viele Zähne, die meist von der Mittellinie aus nach dem Rande die Gestalt verändern. Die Athmung geschieht durch den Mantel, der meist ein respiratorisches Netzwerk trägt, das nach der Schalenmündung sich meist rechts oder links mit einem Athemloch öffnet; dahinter liegt die After- und Geschlechtsöffnung; je nach der Lage der Lunge unterscheidet man opistho- und prosopulmonate Formen. Bei manchen finden sich daneben auch Kiemen (Amphipnoa Sehn.); viele leben in der Jugend im Wasser und passen sich diesem Aufenthalte dauernd an. Die Lungenschnecken sind zwitterig und befruchten sich gegenseitig. Viele gebären lebendige Junge; andere legen Eier in Laichen an Wasserpflanzen oder in einer schützenden Kalkhülle an feuchte Stellen; ein Liebespfeil fehlt selten. Die Larven besitzen kein Segel. Die Arten leben auf dem Lande, seltener im Süsswasser oder im Meere und geniessen Thier- und Pflanzennahrung. Man kennt bei 5700 lebende und über 500 fossile Arten und unterscheidet: Basommatophora und Stylommatophora. — Literatur: Pfeiffer, Monographia Heliceorum viventium. Leipzig 1848 — 77. Rossmüssler, Iconographie der Land- und Süsswassermollusken Europas. Leipzig 1835 — 62. Clessin, Deutsche Molluskenfauna. Nürnberg 1876. Lungenvenen, s. Säugethiere (Blutgefässe). Lunula, Feldchen, s. Mnschelthiere. * Lurche, Amphibia, Classe der Wirbelthiere (s. d.) und zwar der Ana m- nia (s. d.). Standen lange mit den Kriechthieren und Fischen als „kaltblütige Wirbelthiere" den warmblütigen Säugern und Vögeln gegenüber, während sie andererseits mit den Kriechthieren als ,lungenathmende Kaltblütler" von den kiemenathm enden Fischen geschieden erschienen. Heute sind die Kriech- thiere den höheren Wirbelthieren beigesellt, die Lurche aber, bei deren Ei- entwicklung es nach erfolgter Furchung des Eies nie (eine einzige Ausnahme, wie sie Peters für Hyloides martinicensis Martens [s. Hylodes] als wahrscheinlich annahm , muss wohl erst eingehend geprüft werden) zur Bildung der für die höheren Vertebraten (s. d.) so charakteristischen Embryonalhäute Amnion und AUantois kommt, bilden heute mit den Fischen als Anamnia die niederen Wirbelthiere. Aus einem total gefurchten Ei sich entwickelnd, mangelt den Lurchembryonen stets der äussere, vom Körper abgeschnürte Dottersack, indem die Bauchplatten den Dotter schon frühe umschliessen. Der Körpergestalt nach lassen sich 2 Lurchgruppen einander gegenüberstellen : langgestreckte, walzige oder plattgedrückte Formen mit ziemlich grossem Schwänze und schwächeren Glied- massen und kurzgedrungene schwanzlose mit kräftigeren Gliedmassen. Dem Skeletbaue nach stehen die Lurche den Fischen näher als den Kriechthieren. Charakteristisch ist am Schädel die Bildung zweier seitlicher Gelenkköpfe am Hinterhaupte , welche von dem immer verknöcherten seitlichen Hinterhauptbeine gebildet werden und in 2 Vertiefungen des ersten Halswirbels passen. Die Augen- höhle des breiten niederen Schädels ist meist sehr gross. Die Schädeldecke wird von 2 oft sehr wenig entwickelten Scheitelbeinen, 2 Stirnbeinen, 2 Nasenbeinen, bei den Blindwühlen auch von dem Siebbein (dieses oft sehr grosse, ringartig vei-- knöcherte Siebbein ist bei den Froschlurchen auf der Schädeloberfläche nicht sichtbar) Lurche. / ;.) gebildet. Auf der Schädelunterfläche bildet das Keilbein eine kreuzförmige oder breite, nach oben mit Knorpeln bedeckte Platte. An dem Gaumengewölbe sind alle Knochen fest mit dem Schädel verbunden. Zwischenkiefer und Oberkiefer bilden den Mundrand ; gewöhnlich tritt noch, einen gleichlaufenden Bogen auf der inneren Seite bildend, ein einfaches Gaumenbein hinzu; der aus mindestens 2 Stücken zusammengesetzte Unterkiefer hängt auf einem Tragbogen, welcher aus dem Quadrat- bein und dem Trommelbein gebildet wird und nie ganz verknöchert; bei der schiefen Richtung dieses mit dem Schädel fest verbundenen Knochencomplexes reicht die Mundspalte weit bis hinter den Schädel, so dass der Rachen sehr er- weitert werden kann. Die Schwanzlurche haben zahlreiche Wirbel, die Frosch- lurche wenige (7 — 9) Rückenwirbel, wohl aber ein langes, durch Verschmelzung mehrerer Wirbel entstandenes, mit einem langen säbelförmigen Knochen verbundenes Kreuzbein. Die Querfortsätze der Wirbel sind oft ausserordentlich lang, so dass sie die Rippen ersetzen können. Einige beständig mit Kiemen athmende Lurche haben die Wirbel wie bei den Fischen gebildet; die anderen Lurche aber vollständige; mit Gelenkkopf und Pfanne ineinander gelenkte Wirbel. Der Schulter- gürtel wird von dem stielartigen Schulterblatte und dem breiten spateiförmigen Schlüsselbein gebildet, ist an den Seiten des Halswirbels befestigt, bildet bei den Froschlurchen einen breiten Brustkorb , während er bei den Schwanzlurchen nur theilweise verknöchert ist. An den Gliedmassen können die 2 Vorderarmknochen bisweilen verschmolzen sein; die Handwurzel bleibt oft knorpelig; die Zahl der Finger und Zehen wechselt sehr. Das Becken bleibt bei den Schwanzlurchen knorpelig, bei den Froschlurchen aber, wo es als Stützpunkt für die kräftigen Beine und als Ansatzstelle für die Muskel dient, ist es sehr entwickelt. Die für die Respiration und Absonderung sehr wichtige Haut ist meist nackt, feucht und schlüpfrig; sehr häufig ist sie uneben, mehr und minder reich mit Drüsen besetzt, welche entweder als kleine Poren oder als grössere Körner, oder als starke An- schwellungen (Ohrdrüsen oder Parotiden, Lendendrüsen) auftreten. Hin- sichtlich des Nervensystemes und der Sinnesorgane befinden sich die Lurche noch vielfach auf der Stufe der Fische. Das Gehirn ist klein, doch sind seine Hemisphären umfangreich und das Zwischen- und Mittelhirn besser geschieden. Das Rückenmark überwiegt das Gehirn bedeutend an Ausdehnung. Die Augen sind bisweilen verkümmert, unter der Haut versteckt; den Kiemenmolchen fehlen die Augenlider; die Salamandriden haben ein oberes und ein unteres Augenlid; bei den Froschlurchen ist das untere Augenlid meist durch eine grosse, sehr be- wegliche Nickhaut ersetzt. Als Geruchsorgane fungiren paarige Nasenhöhlen, welche in die Rachenhöhle innerhalb der Lippen oder zwischen Gaumenbein und Oberkiefer münden und mit Schleimhautfalten versehen sind. Das Gehörorgan ist meist auf das Labyrinth mit 3 halbkreisförmigen Röhren und eiförmiger Oeff- nung beschränkt; bei den Froschlurchen tritt eine Paukenhöhle mit Trommelfell und kurzer Eustachischer Röhre hinzu. Als Tastsinn fungirt die von zahlreichen Nerven durchzogene Haut, während die an ihrem vorderen Ende meist ange- wachsene Zunge, obgleich sie mit Geschmackswärzchen besetzt ist, mehr als Fangorgan dient. Bei den im Wasser lebenden Lurchen findet sich auch ein sechster Sinn, die Seitenlinie (s. bei den Fischen). Was die Verdauungs- organe anbelangt, so ist die Mundhöhle nur selten unbezahnt; in der Regel sind Kiefer und Gaumenknochen mit einfachen, kleinen, spitzen, nach hinten gekrümmten Zähnen besetzt, die zum Pesthalten der Beute dienen und meist in mehrfachen, Reihen, seltener in Haufen stehen; sie entstehen in abgeschlossenen Kapseln, zeigen Dentin und dieses von einer Lage Cement bedeckt und werden von neuen Zähnen ver- drängt. Der Darm schlauch ist meist kurz, der Schlund weit und lang, der Magen einfach, dickhäutig, längsgefaltet. Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Milz sind immer vorhanden. Die Athmungsorgane entsprechen dem Doppelleben der Lurche; sie sind wesentlich wie bei den Lurchfischen gebildet und vermitteln den Uebergang von immerwährender Kiemenathmung zu beständiger Lungenathmung. Es sind immer 2 Lungensäcke vorhanden, die entweder ein- fach oder in zellige Räume geschieden sind. Neben diesen Lungen finden sich zeitlebens oder nur in der Jugend 3 — 4 Kiemenpaare, welche entweder als ver- ästelte oder gefiederte Halsanhängsel auch äusserlich sichtbar sind oder unter einer Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 29 450 Lurche. Hautverdopplung geborgen nach aussen nu.r durch eine Kiemenspalte sich öffnen. Die kurze, weite, mit Knorpelstäben gestützte Luftröhre bildet sich bei den Froschliirchen zu einem eigentlichen Stimm Organe aus. Auch die Kreii^lauf- organe sind dem Doppelleben der Lurche entsprechend gebaut. Das Herz ist anfangs schlauchförmig; die einzelnen Abtheilungen entwickeln sich später. Der Aortastiel geht direct in die Kiemenbögen über, von denen anfangs die äusseren, später die inneren Kiemenfransen mit Blut versorgt werden. Allmählig bilden sich aus den vorderen Kiemengefässen die Kopfschlagadern, während die hinteren zur Aorta zusammentreten. Das Blut strömt längs des Schwanzes durch die Hohl- ader zurück, nm sich dann auf der Dotteroberfläche zu verzweigen und durch die Dottervenen in die Vorkammer zurückzukehren, während in späteren Entwicklungs- phasen der Larve an Stelle des Dotterkreislaufes die Pfortaderwege der Leber und der Niere treten. Sowie dann die Lungenathmung hinzutritt, wird der Kreislauf ein doppelter und findet eine Scheidung der Vorkammer in eine rechte und linke statt, so dass die rechte die Körperveuen, die linke die Lungenvenen aufnimmt; da aber die Herzkammer stets einfach bleibt, erhalten bei den erwachsenen Thieren alle Körpertheile nur gemischtes Blut. Die Harnorgane werden durch paarige Nieren gebildet, von denen zahlreiche Harncanälchen in die an der Hinterwand der Cloake mündenden Urnierengänge eintreten. Die an der Rückenwand der Bauch- höhle liegenden Greschlechtsorgane sind einfach gebaut. Immer sind die sehr langen, darm artig gewundenen, mit weitem Trichter in die Bauchhöhle mündenden Eileiter von den traubenförmigen Eierstöcken vollkommen getrennt. Die Hoden bestehen aus kurzen Samenröhren und gehen bisweilen in sehr feine, nach der Niere hinübergeführte, hier netzförmig sich verzweigende und dann in den Harnleiter übertretende Samenknöllchen über. Da die Mehrzahl der Lurche in der Jugend ein Wassei'-, im ausgebildeten Zustande ein Landleben führt, müssen sie eine Metamorphose durchmachen. Die die Eihüllen frühzeitig verlassenden Jungen, sowohl die der auch im Alter langgestreckten Schwanzlurche, als die der kurzgedrungenen Froschlurche, haben mit ihrem länglichen Leibe , den äusseren Kiemen, dem platten Euderschwanze viele Aehnlichkeit mit den Fischen. Bei den Salamandriden, also jenen Schwanzlurchen, welche nicht zeitlebens mit Kiemen athmen, schlüpfen die Jungen als kleine, fusslose, fischähnliche Larven mit deut- lichen Kiemenbüscheln und gut entwickeltem ßuderschwanze aus dem Ei; bald bekommen sie stummeiförmige Vorderfüsse mit wenig entwickelten Zehen, später die Hinterfüsse, die äusseren Kiemen fallen ab, die Kiemenspalten schliessen sich, die Zehen sondern und entwickeln sich besser und bei den dann nur am Lande lebenden Arten wandelt sich der bisherige platte Ruderschwanz in einen drehrunden Stutzschwanz um. Aehnlich verläuft die Metamorphose der Froschlurche. Sobald die Kiemenbögen entwickelt sind und ehe noch die Mundöffnung durch- brochen ist, verlassen die Jungen die Eihülle und klammern sich mit Hilfe zweier Sauggruben an den Laichresten an; in dieser Entwicklungsphase können die Kiemen- wülste noch ohne Anhänge sein oder die Anlagen der 3 äusseren Kiemenpaare bereits sichtbar sein oder auch schon die Aeste der äusseren Kiemenpaare bereits sichtbar sein; diese Kiemenanhänge wachsen nun zu immer verzweigteren Aesten aus, der Leib wird immer länger, der Schwanz nimmt an Grösse zu, die Augen werden immer deutlicher und endlich bricht die Mundöffnung durch. Sowie nun die Larven selbstständig Nahrung aufzunehmen im Stande sind, verkümmern die äusseren Kiemen, beginnt die Haut über die rückbleibenden Kiemenspalten zu wachsen, nur eine Oeffhung jedei-seits für den Abfluss des Wassers aus den Kiemen freilassend , treten an die Stelle der äusseren Kiemen von 4 Kiemenbögen mit kammartigen Blättchen an der Seitenwand der Spalten gebildete innere Kiemen und haben nach und nach an den Lippen entstandene Hornränder einen Horn- schnabel gebildet. Im weiteren Verlaufe der Metamorphose entwickeln sich die beiden länglichen Lungensäcke, verlängert sich der Darmcanal in vielen Windungen, brechen an der Wurzel des Rudersehwanzes die anfangs noch unvollkommenen Hinterfüsse hervor, verschwinden allmählig die inneren Kiemen und machen aus- schliesslicher Lungenathmung Platz ; ist dies letztere eingetreten und eine Häutung erfolgt, dann erscheinen auch die Vorderfüsse, treten die grossen Augen hervor, verschwindet der Hornschnabel, schrumpft der Schwanz ein und gehen die kleinen Lurche. 451 fertigen Frosclilurche ans Land, wo sie aucii sehr ]-asch ihren Schwanzstumpf verlieren. Unter mancherlei Umständen , die der Fertigeutwicklung hindernd in den Weg treten, können Lurchlarven Jahre lang an der Vollendung ihrer Meta- morphose verhindert werden. Solche Hemmbildungen wurden beim Feuersala- mander, Kammmolch, Axolotl (s. d.) beobachtet. Der bei vielen Lurchen zu Tage tretende Farben Wechsel der Körperhaut findet in selbstständigen Formver- änderungen verzweigter Farbenzellen der Lederhaut seine Erklärung. Der Di- morphismus der Geschlechter tritt bei den Lurchen ziemlich deutlich zu Tage. Bei den Froschlurchen besitzen viele Männchen Schallblasen, sind die Weibchen in der Regel viel grösser, finden sich bei den Männchen besonders zur Fort- pflanzungszeit eigenthümliche Hautgebilde (so eine grosse Drüse an der Hinterseite des Oberarmes bei Pelobates, am Unterarme, an der Daumenschwiele und an den 2 ersten Fingern bei der Feuer unke, eine scheibenförmige Verdickung am Daumen bei Discoglossus pictus, grössere und kleinere am Unterarm, auf der Unterseite des Oberarms, auf der Brust und an den beiden ersten Fingern bei Pelodytes punctatus), bei den Schwanzlurchen prangen viele Männchen im Frühjahre in prächtigem „Hochzeitskleid", kommen Rückenkämme, eigenthüm- liche Lappen an den Zehen, blasige Borsten ausschliesslich nur um diese Zeit oder doch in dieser ganz besonders zum Vorschein. Auch die Zeichnung und Färbung ist bei den Männchen und Weibchen vieler Arten verschieden. Hinsichtlich der Färbung bieten die Lurche manches interessante Beispiel von Schutzfärbung (s. Feuerunke, Laubfrosch, Wechselkröte, Thaufrosch, Feuersalaman- der). Wie die Kriechthiere unterziehen sich auch die Lurche einer periodisch wiederkehrenden Häutung und zwar ziehen gesunde Thiere ihre Leibeshaut stets im Zusammenhange ab. Die Lurche bewohnen mit Ausnahme des hohen Nordens die ganze Erde; am reichsten sind sie in der neotropischen Subregion vertreten (siehe Thiergeographie); doch setzten Meere, Flüsse, Gebirge, Wüsten der weiteren Ausbreitung einzelner Arten Schranken entgegen und haben sich nur einige Arten der Gattungen Hyla, Bufo tind Rana ausgedehnte Bezirke erobert. Der Aufenthalt der Lurche ist ein sehr verschiedener: nur das ganz trockene Land, das Meer, die Salzseen, die hohen Gebirge sind ihnen verschlossen. Die meisten führen ein nächtliches Leben und finden ihre Nahrung in dem Reiche der Würmer, Lisekten und Weichthiere. Die Bewegungen sind je nach Lebens- weise und Gestaltung verschiedene; die Wasserlurche rudern mit dem Ruder- schwanze, die Frösche mit den Hinterfüssen; die Molche kriechen am Sande ziem- lich schwerfällig dahin, die Froschlurche springen in grossen Sätzen oder hüpfen wie die Kröten in kurzen Pausen; viele klettern mit Hilfe eigener Saugscheiben an senkrechten Wänden empor. Gegen den Einfluss der Kälte und trockener Hitze sehr empfindlich, sind die Lurche sonst überaus lebenszäh, obschon man in dieser Beziehung ganz übertriebene Schilderungen colportirt hat. Das Wachs- thum der Lurche ist ein sehr langsames und dürften sie bei ihrem beschaulichen Leben ein hohes Alter erreichen. Ihre geistigen Fähigkeiten sind sehr geringe; die Schwanzlurche scheinen diesbezüglich höher zu stehen als die Froschlurche. Bei einigen Arten findet sich im Gegensatze zu der sonst wenig vorsorglichen Abgabe der Eier seitens der Mehrzahl der Lurche eine Art Vorsorge für die Brut, so bei unseren Tritonen, die die Eier einzeln in zurechtgebogene Blatt- winkel abgeben, bei der Fesslerkröte, der Pipa, den Taschenkröten , wo die Eier gewissermassen ausgebrütet werden und das Männchen eine sehr active Rolle spielt, bei exotischen Baumfröschen, welche für ihre Eier Brutschüsseln graben oder mit Wasser gefüllte Blattwinkel aufsuchen. Man trennt die Lurche in Acaudata, Caudata und Apoda, siehe Froschlurche, Schwanzlurche und Schleichen- lurche. Ausgestorbene Lurche. Bezieht man die ausgestorbenen Ganocephalen, Schmelzköpfe (mit Archegosaurus), und die L abyrinthodonten, Wickel- zähner (mit Mastodonsaurus u. s. w.), ein, so kann man die Lurche folgender- massen eintheilen: I. Lissamphibia, nackte Amphibien (mit nackter glatter Haut). Hierher die Molche, Amphibia caudata, und zwar: 1) Die Fischmolche, Kiemenmolche oder Ichthyodon (Ichthyodea, Amphibia socobranchia). 2) Die Tritonen und Salamander (Amphibia sozura) und die Froschlurche, 452 Lurche. Amphibia ecaudata, Anura. 3) Frösche, Kröten u. s. w. — II. Phract- amphibia, Panzerlurche. Hierher die Ganocephalen , Labyrinthodonten, und die Cäcilien (mit cykloidischen , denen der Fische ähnlichen Schuppen), welche nicht nur in der lebenden Lurchwelt, sondern auch nach Einbeziehung der fossilen Lurche sehr vereinzelt dastehen und für die man die Mittelglieder noch für viele Formationen nicht kennt. Die erste Abkunft der Lurche ist zur Zeit noch unbekannt. Panzerlurche treten in der Steinkohlenformation schon wohl ausgebildet auf, nackte Molche im Rothliegenden; die älteren Vorgänger im Devon und Silur stehen aber noch aus. Die Anatomie und Physiologie führt uns dazu, die Lurche von den Lurchfischen (Dipneusta) abzuleiten. Näheres darüber aber haben wir nicht zu ermitteln vermocht. — Von den fossilen Ganocephalen seien erwähnt Apateon pedestris Meyer, ein kleines^ kurzgeschwänztes, molch- artiges Thier aus dem bituminösen Schiefer von Münsterappel ; Protriton, ein nackter, kurzgeschwänzter Molch aus dem bituminösen Schiefer von Autun; Crypto- branchus japonicus (s. d.), das berühmte Oeninger Fossil; Triton noachicus Goldf., aus der Braunkohle von Orsberg, ein echter Triton; Salamandra ogypia, Goldf., ebenda; Rana diluviana Goldf., ebenda, ein Frosch mit auf- fallend grossem; breitem Schädel und langen Hinterfüssen (mit ihm Kaulquappen in verschiedener Entwicklungsstufe , nach Tschiidi die typische Art einer eigenen Gattung Palaeobatrachus); Palaeophrynos Gessneri Tscimdi , aus der Süsswassermolasse von Oeningen , mit zahnlosem Maul , kurzen Hinterfüssen. — Zu den Panzerlurchen gehören: a) Die Ganocephalen (der ganze Schädel mit glänzenden, an der Oberfläche sculpirten Knochenplatten, Rumpf mit kleinen, schmalen, von einer glänzenden Lage bedeckten Schuppen): 1) Archegosaurus Goldf. mit der häufigsten Art: A. Decheni Goldf. 1 — 1,25 m (Schädel 2(3 cm), von krokodilartiger Gestalt; Schädel stark niedergedrückt; Augenhöhlen gross; Rückenaxe noch ohne ringsum ausgebildete Wirbelkörper; Gliedmassen klein, Füsse etwas flossenartig; im Ober- und Unterkiefer zahlreiche einfache, zuges^ntzte Kegel- zähne; Schuppenpanzer des Rumpfes geschlossen. Diese den Sauriern nahestehenden Panzermolche waren sumpfbewohnende Raubthiere (die von ihnen gefundenen Coprolithen zeigen Fischreste). 2) Dendrerpeton acadianum Ow. In der Stein- kohlenformation von Neu-Schottland. 63 cm. Mit länglichen biconcaven , schon vollständig verknöcherten Wirbeln. 3) Branchiosaurus Fritsch. Im unteren und mittleren Rothliegenden von Böhmen. 5 — 8 cm lange, unseren Erdmolchen ähnliche Süsswasserlurche mit breitem, vorne abgerundetem Kopf, kräftigen Gliedmassen, ziemlich langem Schwanz, b) Die Labyrinthodonten (deren Hauptformen in der Trias, von denen aber nur zerstreute Knochenstücke gefunden wurden; wahrscheinlich grosse , gedrungene Sumpf- und Landbewohner , mit hohen Gliedmassen , kurzem oder ganz verkümmertem Schwanz) : 1) Trematosaurus Brauni Burm., aus dem Bernburger Buntsandsteiu , von dem ein ziemlich vollständiger Schädel von 31cm Länge bekannt ist; der Kopf flach, in eine lange Schnauze ausgezogen, mit der charakteristischen Brille, einem Furchenpaar zwischen beiden Nasenlöchern und Augenhöhlen. 2) Mastodonsaurus giganteus Quenst., von dem Zähne, Knochen- platte, einzelne Skelettheile und ein vollständiger Schädel aus der Lettenkohle in Württemberg vorhanden. Schädel flach, abgerundet, dreiseitig, fast froschähnlich, über 65 cm; mit 2 deutlich entwickelten Hinterhauptsgelenkköpfen, 3 grossen Fang- zähnen im Oberkiefer, 2 im Unterkiefer. 3) Mastodonsaurus robustus Queust. Aus dem grünen Keupersandstein von Stuttgart. Schädel 63 cm. Im oberen Keuper fehlen die Labyrinthodonten bereits. Die vielfach gedeuteten Fussfährten, die man auf Sandsteinschichten der Steinkohlenformation von Neu-Schottland und Pennsylvanien und noch zahlreicher in der Mittelregion des Buntsandsteines von Nord- und Mitteldeutschland (so die händeartigen des Chirotherium Barthi Kaup , einem grossen Beutelthier zugeschrieben) gefunden hat und welche die Gestalt einer breiten rundlichen Hand mit kurzen breiten Zehen und kurzen, breiten, abstehenden Daumen haben, werden jetzt für Fussstapfen eines grossen landbewohnenden Labyrinthodonten mit händeartigen fünfzehigen Vorder- und Hinterfüssen gehalten. — Die heutigen Cäcilien, die den ausgestorbenen Panzer- lurchen in der festen Verwachsung der Schädelknochen, der doppelten Bildung der seitlichen Hinterhauptsgelenkhöcker, der Einkleidung der Zähne in eigenen Alveolen, Lurche — Lutra. 453 den 2 Zahnreihen im Oberkiefer gleichen, darf man als einen einzelnen, dem Unter- gange entgangeneu, dem Wohnen in feuchten Erdlöchern angepassten Zweig der Ganocephalen ansehen. Die Classe der Lurche zerfällt in drei Ordnungen: I. Anura, Froschlurche (Ecaudata, Batrachia salientia). 1 Kurzleibige , nach vollendeter Metamorphose schwanzlose , vier- 1 füssige Lurche. ' Mit II. Caudata, Schwanzlurche (Urodela, Batrachia gradientia, / Gliedmassen. Molche). Gestreckte, geschwänzte, meist vierfüssige (seltener 1 zweifüssige) Lurche. | III. Gymnophiona, Schleichenlurche (Apoda, Anguinea). ^ Ohne Wurmförmige, fuss- und schwanzlose Lurche mit querge- [ pi- ^i lurchter Haut. ' Literatur: Daudin, Fr. M., Histoire naturelle des Rainettes, des Grenouilles et des Crapauds. Paris 1802. Günther, A., Catalogue of the Batrachia in the Collection of the British Museum. London 1858. Leyäig, F., Ueber die Molche der württembergischen Fauna. Archiv für Natui-geschichte. 1867, Leydig, F., Ueber die Schleichenlurche. Leipzig 1867. Strauch, Alex., Revision der Sala- mandridengattungen. Mem. de l'Acad. Imp. de St. Petersbourg. T. 16. 1870. Schreiher, Aegid., Herpetologia europaea. Braunschweig 1875. Brunn, H. G., Classen und Ordnungen des Thierreiches. 6. .B. IV. Abth. Die Lurche. Heidel- berg 1874 — 1877. Legdig , F., Die Anuren Batrachier der deutschen Fauna. Bonn 1877. Knauer, Friedr. , Amphibiologie. Wien 1878, Wiedersheim, B., Anatomie der Gymnophionen. Jena 1879. Boidanger, G. A., Catalogue oft the Batrachia Salientia in the Collection of the British Museum. London 1882. Knauer, Friedr., Die Lurche. In Martin''?, illustrirter Naturgeschichte der Thiere, Leipzig 1882, F. A. Brockhaus. Knauer, Friedr., Systematik der Lurche und monographische Behandlung der europäischen Lurche in B. v. Douibrotvski, All- gemeine Encyklopädie der Forst- und Jagdwissenschaften. Wien 1886 ff. Lurche, schwanzlose, s. Froschliirche. Lurclifische, Dipnoi, Unterclasse der Fische, Bilden einen Uebergang von den Fischen zu den Lurchen, denen sie auch anfänglich begezählt wurden. Das Skelet ist nur unvollständig verknöchert; die Haut beschuppt; die paarigen Flossen stets vorhanden; die Bauchflossen bauchständig. Charakteristisch ist die mit Luftgang versehene und als Lunge thätige Schwimmblase; die Lunge ist entweder einfach oder paarig, weshalb man diese Unterclasse auch in 2 Ordnu.ngen: Monopneumona und Dipneumona, zerlegt hat. Der Luftathmung entsprechend durchbrechen die Nasengruben die Gaumendecke; die inneren Nasenöffnungen liegen weit vorne, knapp hinter der Schnauzenspitze. Die Zahl der Kiemen (die von einem Kiemendeckel überlagert erscheinen) beträgt 3 — 4. Bewohner der heissen Länder Afrikas, Amerikas und Australiens; nähren sich von thierischer und pflanzlicher Kost. 3 Gattungen mit 4 Arten bekannt. 1) Protopterus Owen. Oben an der kleinen Kiemenöffnung 3 kleine Kiemenanhänge, 6 Kiemen- bogen, 5 Kiemenspalten. Die fadenförmigen Brust- und Bauchflossen besitzen einen Saum mit einigen Seitenstrahlen. P. annectens Owen, afrikanischer Schlammfisch. Fast 2 m. In den Schlammgewässern des heissen Afrika. Wäh- rend der trockenen Jahreszeit hält er eine Art Sommerschlaf, nachdem er durch reichliche Schleimabsonderung eine Schutzkapsel um sich gebildet. 2) Lepido- siren Fitz. Aalförmig, Flossensaum zusammenhängend; Bauch- und Brustflossen ohne Seitenstrahlen, ohne äussere Kiemenanhänge; 5 Kiemenbogen, 4 Kiemen- spaltea. L. paradoxa Fitz., Caramuru, Schuppenmolch. 1 — 1,25 m. Selten. Im Amazonenstrom. 3) Ceratodus Ag. Gestreckt, seitlich zusammengedrückt, Flossensaum zusammenhängend; die ruderförmigen Bauch- und Brustflossen mit der Hauptaxe ansitzenden Seitenstrahlen ; ohne äussere Kiemenanhänge. C. Forsteri Krefft, Barramunda. 2m. In Schlammgewässern von Queensland; lebt aus- schliesslich von Pflanzenkost. (Schon fossil in der Trias- und Juraformation), Liirchkunde, Amphibiologie. Lurchschildkröten, Chelydae, s. Testudinidae. Lutra Linne, Fischottern, Gattung der Mustelidae. Breit- und flach- 454 Lutraria— Lynx. köpfige , kurzohrige Raubthiere mit ganzen Sclawimmhäuten zwischen den Zehen und plattem, spitzem Schwanz. Der letzte Backenzahn ist gross. Backenzähne: 3 11 j-j—^. Sie schwimmen und tauchen ausgezeichnet, graben sich am Ufer Wohnbaue und nähren sich von Fischen, Fröschen, Wasservögeln. Arten: 1) Crem einer Fischotter (L. vulgaris Erxlehen). 80cm, Schwanz 43cm. Glänzend dunkel- braun, unten graubraun; an der Oberlippe ein weisser Fleck. Fast ganz Europa und Asien. Steigt in den Alpen bis in die Tannenregion in die Höhe. Wird des geschätzten Pelzes und ihrer Fisch Jägerei wegen eifrig verfolgt. 2) Canadischer Fischotter (L. canadensis *S'a6»/e). Etwas grösser als die vorige, mit kürzerem Schwanz. Schwarz- oder röthlichbraun. Im Missouri, Mississippi. 3) Bergotter (L. montana Tschudi). 43 cm, Schwanz 28 cm. Oben schwarzbraun, unten schwarz. Peru bis 2000m hoch. 4) Brasilianischer Fischotter (L. brasiliensis Cuv.). 86 cm, Schwanz 57 cm. Grösster Otter mit seitlich sich öffnenden Nasenlöchern und herabhängender Klappe. Schön braun. Lebt gesellig, schnaubt, pfeift und schnarcht sehr vernehmlich. 5) Saumotter (L. Lambachi Grai/). 50cm, Schwanz 28. An jeder Schwanzseite ein gelappter Hautsaum. Lederbraun, Lippen und Kinn gelb. Im Orinoco'und Essequibo. Lutraria Lam., Gattung der Trogmuscheln (s. d.). Liitriua, s, Acauthopoda. Lycaena, Tas'faltereattung, ) nix..i!..™« ^ m^-vP^it^ Lycaenidae, ^ ( «• Bl««l»nire «^^^ Tagfalter. Lycaoii, Hyänenhunde, Gattung der Canida. Vierzehige Caniden mit grossen ovalen Ohren, runden Pupillen, abgestutzter Schnauze, zottigem Nacken, dünnem Schwänze. Ihr Zahn- und Schädelbau schliesst sich dem der Doggen an. Art: Jagdhyäne, Steppenhund, gemalter Hund, Hyänenhund (L, pic- tus Desmarest). 140cm, 75 cm hoch. Weiss, schwarz und gelb gefleckt. Lebt nach Hundeart, hält sich in kleinen Meuten beisammen und macht auf kleine und grosse Thiere, selbst auf den Kaffernbüffel Jagd. Rindern, Hammeln beisst er oft bloss die Schwänze ab; wird wegen seiner Gefährlichkeit für die Hausthiere eifrig verfolgt. Inner afrika. Lycidae, Käferfamilie der Weichf lügler (s. d.). Lycodidae, Familie der Weichflosser. Die unpaaren Flossen bilden einen zusammenhängenden Flossensaum aus weichen Strahlen; Kiemenöffnung eng; kleine Küstenfische. Lycodes Reiiih. Lycodontidae, s. Wolfszäliuer. Lycoperdiua Latr., Gattung der Pilzkäfer (Endomyehidae). Lycoridae = Nereidae, Familie derErrantia (freilebende Raubanneliden). Lycosa Latr., Gattung der Wolfs spinne n , s. Schnellauf er. Lyctocoris HJw., s. Xylocoris (Holzwanzen) unter Laugwanzen. Lyctus Fabr., Splintkäfer, Gattung der Holzbohrer (Xylophaga). Lyda Fabr., Gespinnstblattwespen, Gattung der Blattwespen. Sehr lebhafte, bissige Blattwespen, deren Larven allein von allen anderen Blattwespen- larven bloss sechsfüssig sind (die Bauchfüsse fehlen). Lygaeidae, s. Langwanzen. Lygiis Hhn., s. Bliud>vanzen, Lymexylou Fabr., Werftkäfer, Gattung der Holzfresser oder Holz- bohrer (Xylophaga). Lymphdrüsen, s. Säugethiere (Circulationsorgane) u. Wirbelthiere (Blutgefässe). Lymphe, s. Wirbelthiere (Blutgefässe). Lymphgefässe, s. Wirbelthiere, Säugethiere (Circulationsorgane). Lymphgefässsystem, s. Wirbelthiere. Lymphhei'zen, s. Yögel (Excretionsorgane). Lymphkörpercheu, s. Wirbelthiere (Blutgefässsystem). Lynceidae, Familie der Cladocera (Wasser flöhe). Lynx Geoffr., Luchse, Gattung der Feiida. Langbeinige, kurzleibige Feliden mit zugespitzten Ohren, elliptischer Pupille, dreispitzigem letzten unteren Backenzahn, viel küi'zerem Schwänze als bei den Katzen. Arten: 1) Sumpf- luchs (L. chaus Güldenstedt). 60cm, Schwanz 23cm. Der Wildkatze ähnlich. Lyonetia — Macacus. 455 Fahlgrau oder bräunlich mit einigen schwarzen Bandflecken. Liebt Schilf und Gras. Asien. 2) Karakal, Wüstenluchs (L. caracal, Güldenstedt). 60cm, Schwanz 35 cm. Isabellengelb oder rothbraun wie der Löwe. Im Wüstengebiete und den Steppen Afrikas. 3) Pardelluchs (L. pardina Temm.) SScm, Schwanz 15cm. Fahlrothbräunlich mit schwarzen Streifen und Flecken; mit langem schönen Bart und starken Ohrbüscheln. Südeuropa. 4) Gemeiner Luchs (L. lynx L.). 80cm, Schwanz 20cm. Röthlichgrau und weisslich mit dunklen Flecken; die Ohrpinsel schwarz. In Deutschland ausgerottet, in den Pyrenäen, Karpathen, Polen, Eussland, Donauländern. 5) Rothluchs (L. vnia Gükhnstedt). 70 — 75cm, Schwanz 15cm. Röthlich- oder bräunlichgrau, unten weiss; im Backenbart ein schwarzer Fleck. Nordamerika. 6) Hirsch- oder Silberluchs (L. cervaria Temm.). Wolfsgross. Der dichte weiche Pelz rothgrau. Nordeuropa , Sibirien. Das Fell mit 50 — 60 Mark bezahlt. 7) Polarluchs, canadischer Luchs (L. borealis Temm.). 100 — 115cm, Schwanz 15cm. Mit langen Ohrpinseln. Hell- grau. Canada , Polarländer. Jährlich kommen an 25 000 Felle zum Preise von 3 — 6 Mark in den Handel. Durchweg mit sehr scharfem Gehör und Gesicht (Luchsauge) begabte Raubthiere, die auf ihre Beute aus erhöhtem Hinterhalte herabstürzen und den Eennthieren, Schneehühnern, Pfeifhasen, LemmingeU; Rehen, auch Fischen nachstellen. Lyonetia Huhn., Gattung der Motten. Lyopomata = Ecardines (Angellose). Lyoiisia Turf,., Gattung der Entenklaffmuscheln. Lyriodou Bronn. = Trigoiüa Brug..^ s. Homomyaria. Lysakiiia, Unterordnung der Glasschwämme mit der Familie: Polla- kidae (Federbuschschwämme). Lysapus Cope, Gattung der Hylodina (s. d.). Froschlurche mit breiten Schwimmhäuten an Fingern und Zehen, Vomerzähnen in 2 Haufen, breiter, fast ganzrandiger Zunge, entgegenstellbarem inneren Finger, schwachen Haftscheiben, runzliger Haut. Eine Art aus Paraguay bekannt. Lysidice Sar., der Gattung Eunice Quatref. nahe verwandte Gattung der Kiefer Würmer (Eunicidae). L. viridis Gray, Palolowurm. Im October und November massenhaft an den Fidschi- und Samoainseln, im Juni und Juli an den Gilbertinseln erscheinend. Wird roh und zubereitet gegessen. Lystra Fabr., Gattung der Leuchtzirpen. Lytoceratiden, s. Ammouitideu. Lytta Fabr. (Cantharis Art.), Blasenkäfer, Gattung der Pflaster- käfer (s. d.). M. Macacus Cttv., Makaken, Gattung der Meerkatzen. Diese gedrungen gebauten Affen vermitteln den üebergang der Paviane zu den Meerkatzen. Gliedmassen kräftig. Die Augen stehen dicht nebeneinander und treten die Knochen- leisten über denselben stark hervor. Der Schwanz lang. Sehr begabte, abricht- bare, lebhafte Aifen. Arten: 1) Der Javaneraffe (M. cynomolgus L.). 110cm (55 davon auf den Schwanz). Oben bräunlicholivengrün , unten weisslichgrau. Der gemeinste Affe unserer Thiergärten. 2) Der Hutaffe, Malbruck (M. si- nicus Geoffr.). Grünlichgrau, unten weisslich. Seinen Namen hat er von dem hutartig über den Kopf sich breitenden Langhaar. Malabar. 3) Der Bart äffe (M. silenus Wagn.). 100cm (30 auf den Schwanz). Das Gesicht von langem 456 Macaria— Macropus. Bart umrahmt; Schnauze der der Paviane ähnlich; Schwanz mit huschiger Quaste. Malabar. Macaria Curt., Gattung der Spanner (ünterfamilie Dendrometridae). Macherodus, s. Säugethiere (ausgestorbene). Maclietes Cuv., Kampfl äufer , Gattung der Schnepfen, s. Sclmepfeiivögel. Machilis Latr., s. Borstenschwänze. Machopolypen (Kampf, Polyp), s. Hydromeduseii.* Macrobiotns, Arachnoidee'ngattung, s. Bärenthierchen. Macrobiotus Schnitze, s. Aretisconidae. Macrocephali Buch, s. Ammonitideu. Macrocera Meig., La nghorn mucken, Gattung der Pilz mucken (s. d.). Macrochires = Cypselomorphae. Macrodactylea, Familie der Räderthiere. Mit langen Fuss-Endspitzen. Macrodon M. Tr., Gattung der Characinidae (s. d.). Macroglossa Oc/ia., Gattung der Schwärmer, Macroglossus Cnv., Gattung der Flughunde. Macrolepidoptera, Grossfalter, Gruppe der Schmetterlinge, als Gegen- satz zu den Kleinschmetterlingen (Microlepidoptera). Macrophya Dahlb., Gattung der Blattwespen. Macrophyllum Gray, Gattung der Vampyre. Macropis Pz., Schenkelbienen, Gattung der Bienen, Macropoda, s. Spriugbeutler. Macropodus Lacep., Gattung der Labyrinthfische (s. d.). Macropoma, s. Fische (ausgestorbene). Macropus Shaw., Gattung der Känguruhs, Der obere Eckzahn ist klein oder fehlt ganz. Der äussei-e Schneidezahn ist breit gefurcht. Arten: 1) Riesen- känguruh, Boomer (M. giganteus Shaw.). 149 — 160cm, Schwanz 70cm, an 110 kg schwer. Das Männchen ist um ein Drittel grösser. Graubraun, unten mehr grau; Oberlippe weisslich, Vandiemensland, westliches und südliches Australien, 2) Felsenkänguruh (M. robustus Goiüd). 115cm, Schwanz 80cm, Die Hinter- läufe kürzer, die Vorderläufe länger als beim vorigen. Oben schiefergrau, bräunlich an- geflogen, unten blasser ; Pfoten und ein Fleck am Kinn schwarz. Das Weibchen am Rücken silbergrau, pui-purn angeflogen, unten weiss. Lebt gesellig, bewegt sich auf dem felsigen Boden sehr behend und vertheidigt sich angegriffen sehr muthig. In den Gebirgen von Neusüdwales, 3) Antilopenkänguruh (M, antilopinus Waterh). 130cm, Schwanz 85cm, Rostroth, an den Seiten blass rostgelb; das Weibchen weniger lebhaft gefärbt, Nordaustralien, 4) Rothes Känguruh (M, rufus Waterh.). Etwas kleiner als das Riesenkänguruh, von dem es sich noch durch das lebhafte Rostroth des Rückens und der Seiten unterscheidet ; Schnauze und Kinn weiss, an den Mundwinkeln 2 schwarze Flecken. Mit dem Riesenkänguruh in denselben Gegenden, — Der Untergattung Halmaturus Illig.: 5) Rothhalsiges oder Benett's Känguruh (M. Benetti Waterh.). 90cm, Schwanz 57cm. Braungrau gesprenkelt, Nacken rostrothbraun , unten graulich; Weibchen mehr rostgelb, Neusüdwales, Vandiemensland. 6) Schwarzschwänziges Känguruh (M, ualabatus Lesso?/). 80 cm, Schwanz 60 cm, Tiefbraun, nach rückwärts mehr röthlich, unten rostgelb ; Scheitel i'ostroth; ein Augenring, Schwanz, Pfoten schwarz. In bebuschten Gegenden von Neusüdwales, 7) Gestreiftes Känguruh (M, fas- ciatus Waterh.). 43cm, Schwanz 28cm, Gräulich mit 15 dunklen schmalen Rückenstreifen, In den Mimosengebüschen Westaustraliens; beisst sich in den- selben eigene Pfade aus, 8) Bebändertes Känguruh (M, frenatus GouJcl). 60cm, Schwanz 55 cm. Die Weibchen sehr klein. Grau, weiss und schwarz ge- sprenkelt mit 2 weissen Schulterstreifen, einem schwarzen, weissgesäumten Wangen- streifen, Auf hügeligem Boden in Neusüdwales, 9) M, conspicillatus Waterh. Ebenso gross. Mit sehr grossen Ohren und lebhaft rostrothem Fleck, Auf der Borrowsinsel bei Westaustralien, — Der Untergattung Lagorchestes Gould (der äussere Schneidezahn klein, mit Furche): 10) Hasenkänguruh (M, leporoides Gould). In den grasi-eichen Steppen Südaustraliens. — Der Untergattung Petro- pale Gray, Bergkänguruhs (mit dichtbehaartem, an der Spitze buschigem Schwanz, den sie nachlässig hängen lassen; bewohnen felsiges Terrain, innerhalb dessen sie geschickt herumklettern; leben meist nächtlich): 11) Bergkänguruh Macropus-Titan — Madreporenplatten. 457 (M. xanthopus Gould). 60cm, Schwanz 60cm. Blassrothbraun , mit dunklem Rückenstreifen, weissem Längsband unter dem Auge und einem schwarzen an den Leibesseiten ; Schwanz gelb und grau geringelt. In den zerklüfteten Gebirgen von Neusüdwales, wo auch der Dingo zu Hause. 12) Pinselschwänziges Kängu- ruh (M. penicillata Gray). Ebenso gross. Tiefgrau, Kinn und Kehle weiss, unten gelblich bis braun, mit weisslichen Wangenstreifen. Ebenda. 13)M. Bruni Fischer. 80 cm, Schwanz 51cm. Hat einen Eckzahn. Der erste Backenzahn sehr gross. Braungrau mit Gelb; Halswirbel hinter der Schulter. Ebenda. Die Kän- guruhs machen Springsätze von 3—6 und noch mehr Metern. Beim ruhigen Gehen stützen sie sich auf die Vorderfüsse und schieben die Hinterfüsse ruckweise neben die Vorderbeine vor; beim Bergabrennen überkugeln sie sich oft. Mit den Vorder- füssen scharren sie und ergreifen sie die Nahrung. Sind sehr dumme, überaus scheue und furchtsame Thiere. Macropus-Titan Ow.^ s. Säug'ethiere (ausgestorbene). Macrorhyiiclius v. Graff., Strudel würmergattung der Proboscidae. Macroscelides Smith, Springrüssler, Gattung der Spitzmäuse. Mit be- weglichem langen Eüssel, auffallend langen Hinterbeinen, Mäuseschwanz, aus flaschenförmigen Schläuchen bestehender Drüse unter der Schwanzwurzel , Läppchen im Laneren der langen Ohren. Scheue Thiere, welche felsiges Terrain und Sonnen- schein lieben, von Insekten leben, beim Ruhen auf den Hinterbeinen sitzen. Arten : 1) Gemeiner Rohrrüssler (M. typicus Smith). 18cm, Schwanz 15cm. Röth- lichbraun oder mäusegrau. Am Cap. 2) M. rupestris Smith. In den Gras- ebenen. 3) M. fuscus Peters. Mozambique. 4) M. Rozeti Duv. Algerien. 5) M. tetradactylus Peters. 23cm, Schwanz 17cm. Die grösste Art. In stei- nigen Gegenden von Mozambique. Macroscelina, s. Spitzmäuse. Macrosporeii, grössere Keime, zum Unterschiede von den bei derselben Art vorkommenden Microsporen, s. Gregariiiae Du f.* Macrostomitlae, Familie der Strudelwürmer. Kleine, ziemlich platte, meist farblose Würmer mit einfachem Schlundkopf. Heften sich bei der geringsten Störung mit ihrem Hinterende fest und ziehen sich zusammen. Macrotherinm, s. Säug-ethiere (ausgestorbene). Macrotis, Untergattung von Cervus (s. d.). Macrotis, Untergattung von Perameles (s. d.). Macrotoma Bourl. = Podura plumbeal/., eine Art der Springschwänze. Macrotiis Graij, Gattung der Vampyre. Macrura Latr., Krebse, langschwänzige Krebse, Gruppe der Deca- poda. Hinterleib wenigstens so lang als der Vorderleib, mit 4 oder 5 Paaren von Afterfüssen und breiter wohl entwickelter Schwanzflosse. Entwicklung mittelst Zoea. Familien: Hippidae, Paguridae (Einsiedlerkrebse, Schnecken- krebse), Thalassinidae, Galateidae, Palinuridae (Panzerkrebse), Astacidae (Scheerenkrebse), Oarididae (Garneelen). Mactridae, s. Trogmuschelu. Macula lutea, gelber Fleck, s. Wirbelthiere (Auge). Madagaskarregiou, ) Thiergeo^raphie. Madagassische Regiou, S » » i Madenfresser, Crotophaga L., Gattung der Kukuke, s. Kukuksvögel. Madenhacker, Buphaga L., Gattung der Staare (s. d.). Madenwurm, Pfriemenschwanz, Springwurm, Aftermade (Oxy- uris vermicularis L.), eine fast über die ganze Erde verbreitete, sehr häufig, besonders im Dickdarm des Menschen (namentlich bei Kindern) vorkommende Art der Ascaridae (s. d.). Männchen bis 4mm, Weibchen bis 10mm lang. Ver- lassen besonders in den Abendstunden den Darm und verursachen dadurch in der Aftergegend ein unangenehmes Jucken. Madreporaria aporosa, s. Riifkorallen.* „ perforata, s. Porenkoralleu.* „ rugosa (rugosus, runzelig), s. Tetraetiiiia Ehrenb/'* „ tubulosa, s. Auloporidae und Röhrenkorallen. Madreporenplatten, s. Stachelhäuter.* 458 Madreporidae— Makaken. Madreporidae , M a d r e p o r e n , Familie der P o r e n k o r a 1 1 e n mit dem Charakter der Gruppegattungen (der Unterfamilien) Madrepora L. , Turbi- naria Edtv* Maeaiidrina M. Erlw. u. //., Zoantliariengattung der Astraeidae. Mäliueiiameiseiibär = grosser Ameisenbär. Mähueuhirsch, s. Cervus (10). Mähnenrobbe, s. Arctocephaliua. Mähneuschaf, s. Ovis mid zahmes Schaf. Mähnenstummelaffe, s. Colobus. Mähnentaiibe, Caloenas nicobarica Gray^ s. Caloenidae unter Tauben. Mähneuwolf, s. Cauis (3) und Chrysocyon H. Sm. Maena Cwr., Gattung der Grosszahnb arsche (s.d.). Langgestreckte, seit- lich zusammengedrückte, grossäugige Fische mit kleinem Kammschuppen, 11 — 15- stachliger Eückenflosse, dreistachliger Afterflosse, ausgeschnittener Schwanzflosse, sehr dünnen und schwachen Flossenstacheln, hinten zweitheiliger Schwimmblase. Arten: 1) Gemeine Menola (M. vulgaris Cuc). 15 — 20cm. Das Pflugschar- bein ohne Zähne; oben grau mit 5 — 6 braunen Längslinien, unten silberig. Wird nur von den Armen gegessen. Mittelmeer. 2) M. smaris L. 20 — 30cm. Am Pflugscharbein kleine Zähne. Graublau. Sein Fleisch ist schmackhafter. Ebenda. Männchen, subpeditäre, s. Raukenfüsser.* 3Iäuse, Murida, Familie derNager. Schlanke, langgestreckte, spitzschnauzige Nager mit grossen Ohren und Augen, langem Schwänze, wohl entwickeltem Schlüssel- beine, fünfzehigen, zierlichen Füssen, meist mit 3 stets bewurzelten, querhöcke- rigen, schmelzfaltigen Backenzähnen in jedem Kiefer. Gattungen: Cricetus, Cricetomys, Saccostomys,Dendromys,Mus,Acomys,Calomys,Dryomis, Pseudomys, Hapalotis, Hydromys, Meriones, Hesperomys, Sminthus Mystromys, Otomys. Steatomys, Saccomys. , Mäuse, echte, s. Mus. Mäusebussard, Art der Milane, s. Falcouidae. Mäuseohr, das, s. Vespertilio. Mäusevögel, Coliidae, Familie der Kukuksvögel (s. d.). Magdaliiius SchönJi., Gattung der Eüsselkäfer. Hierher: M. bruni L., Pflaumenrüsselkäfer. Magen, ventriculus, s. Terdauungsorgane, Wirbeltlüere, Säugethiere, Yögel, Kriechthiere, Lurche und Fische (Verdauungsorgane). Magenbremse, s. Biesüiegen. Magendrüsen, Labdrüsen, s. Verdauungsorgaue. Magensack, s. Koi'allenpolypen. * Magensaft, Labsaft, s. Verdauungsorgane. MagenschLauch, s. Röhrenquallen.* Magenthiercheu (Enterodela oder F o\y g&sti-ica Ehrenh.), s. Ciliata Ehrenh* Magilus Monff., Wurmschnirkelschnecken, Gattung der Purpur- schnecken. Ma^osphaera Haeck., s. Catallactae Haeck. Magot, s. Inuus. Mahlzähne, s. Fische (Verdauungsorgane). Maiba, Tapirart, s. Tapirus. Maiflsch, Alse, s. Clupea Art. unter Häriuge. Maifliegen, s. Pelzflügler. Maiforelle, Schwebforelle, s. Seeforelle (Salmo lacustris L.) unter Lachse. Maiglöckchen-Blattwespe, s. Blattwespeu. Maikäfer, Melolontha vulgaris Fahr. Maikong, s. Cauis (13). Mairenke, s. Alburnus. Maisdieb, Purpurschwarzvogel, s. Quiscalus Vieill. unter Troupiale. MaiAVÜrmer, Oelkäfer, Meloe L., Gattung der Pflasterkäfer (s. d.). Maja Lam., Gattung der Dreieckkrabben, s. Oxyrhyncha. Makaken, s. Macacus. Maid— Malbruck. 459 Maki, s. Lemur. Maki, grauer, s. Cliirog-aleus. Maki, we.issstirniger, s. Lemur. Makrelen, Scombridae, Stachelflosser, Familie der Cotto-Scombri- formes. Der seitlich zusammengedrückte, meist verlängerte Körper ist nackt oder mit kleinen Schuppen bedeckt; die Rückenflosse mit wenig entwickeltem, bisweilen fehlendem Stacheltheil. Der weiche Theil der Rückenflosse erscheint oft in falsche Flossen aufgelöst, lieber 100 Arten. Gattungen: Scomber Ati. 2 Rückenflossen, voneinander durch einen Zwischenraum getrennt; 5 — 6 falsche Flossen; Schuppen überall gleich. S. scomber L., gemeine Makrele. 30 — 60 cm. Stark gestreckt; Schnauze spitz; Mundspalte reicht bis unter die Augen. Mittelmeer, atlantischer Ocean, erscheint zweimal im Jahre in grossen Schaaren an der Küste; das Fleisch (frisch, geräuchert, marinirt) sehr geschätzt. — Thynus Ciiv., Tunfische. Die Rückenflossen nicht voneinander getrennt; 6 — 9 falsche Flossen. Leben in grossen Gesellschaften, stellen den Makrelen, Häringen, Sardinen nach. Im Frühlinge er- scheinen sie in grossen Schaaren zum Laichen an der Küste und werden dann ihres geschätzten Fleisches wegen besonders an der Küste von Sicilien und Sar- dinien in Menge gefangen. T. pelamys C. V., echter Bonite. Im Mittelmeere sehr selten; in den tropischen Theilen des indischen und atlantischen Oceans; jagt insbesondere die fliegenden Fische. — Pelamys C. F., Pflugscharbein zahnlos. P. sarda C. V., unechter Bonite. Mittelmeer, atlantischer Ocean. Fleisch sehr geschätzt. — Echeneis Art., Schiffshalter. Ohne falsche Flossen; der Stachel- theil der Rückenflosse ist in eine längliche Saugscheibe (am Kopf und Nacken) umgewandelt, welche 2 Längsreihen von je 12 — 27 Querfalten zeigt. E. remora L., gemeiner Schiffshalter. Heftet sich an grössere Fische und an den Boden der Schiffe an und lässt sich mitschleppen; die Alten glaubten, er sei im Stande, Schifi'e zurückzuhalten. — Zeus Ciw. Körper hoch, seitlich zusammengedrückt; der deutliche Stacheltheil der Rückenflosse von dem weichen durch eine tiefe Eiu- senkung getrennt; am Bauche und au der Wurzel der Rücken- und Afterflosse Knochenplatten. Z. faber L., Petersfisch, Häringskönig. Olivenbraun oder gelblich, metallglänzend, mit rundem schwarzen Seitenfleck (nach der Sage eine Spur des Daumenabdruckes des heiligen Petrus, der aus dem Munde dieses Fisches den Zinsgroschen nahm); begleitet der Beute wegen die Häringszüge, daher der Name. — Stromateus ^y^. Mit vielen hornigen, zahnförmigen Fortsätzen in der Speiseröhre. Ohne Brustflosse. S. fiatola L., Fiatola. Mittelmeer. — Cory- phaena C. V., Goldmakrelen. Mit Brustflosse; die lange, vom Hinterkopfe fast bis zur tiefgegabelten Schwanzflosse reichende Rückenflosse ohne deutlichen Stacheltheil. Zeigen lebhaftes Farbenspiel; machen besonders auf die fliegenden Fische Jagd. 0. hippurus L., unechte Dorade. 80 — 120 cm. Lu Mittelmeer, atlantischen, stillen Ocean. Fleisch geschätzt. Brama Risso. Die Rückenflosse beginnt erst auf dem Rücken. Makreleiiheclite, Scombresox Lacep., Gattung der Scombresocidae (s.d.). Mala, s. Insekten.* Malaclüus Fabr., Warzenkäfer, Gattung der Melyridae, s. Weichflüg:ler. Malacodermata, s. Weichkäfer. Malacouotus Sirahis. = Lauiarius Vieill., s. Laniidae. Malacopoda Blmno.., s. Ouychopliora Grube. Malacopteri, Weichflosser. s. Fische (Gestalt). Malacoptila Grai/, s. Bartknkiike. Malacostraca, Unterclasse der Krustenthiere von mittelhoher Entwick- lung mit meist bestimmter Anzahl von Segmenten und Gliedmassen (19 Segmente, 19 Gliedmassenpaare und ein Telsom). Man unterscheidet die 3 Ordnungen: Lepto- straca, Ringelkrebse (Arthrostraca) und Schalenkrebse (Thoracostraca).* Malacozoologie, W e i c h t h i e r k u n d e, Malakia, s. Kopffüsser. * Malapterurus Lacep., Zitterwelse, Gattung der Welse (s. d.). Malayische Rasse, s. Mensch. Malayische Subre^ion, s. Thiergeog-raphie. Malbruck, s. Macacus. 4()0 Maldanidae— Mangoldeule. Maldauidae, Polychaetenfamilie der Röhrenwürmer (Sedentaria). Maleriiiuschel, Unio pictoruni L., s. Homomyaria. Males complimental, s. Raukenfüsser.* Malleh, Saumzecke, s. Argas. Malleus, s. Räderthiere. Malleus Lam., Hammermuscheln, s. Heleromyarla. Mallophag-a Nitzsch (wollefressend), s. Pelzfresser. Mallotus Cuv., Gattung der Lachse (s. d.). Malinigiiatte, Latrodectes tredecimguttatus Fuhr., südeuropäisehe NTetzspinnenart der Theridiidae. 10 — 12 mm, schwarz mit 13 rothen, dreieckigen oder halbmondförmigen Flecken auf dem Hinterleib. Lebt zwischen Steinen, in Erdvertiefungen und spannt über ihren Versteck einzelne Fangfäden. Ihr Biss veranlasst bei Thieren und Menschen gefährliche Entzündungen. Malpighi'sche Gefässe, s. Verdauuiigsorg'ane und Exeretionsorgane. Malpig-hi'sthe Körperchen, s. Exeretionsorg^ane. Maltlie Cm-., Gattung der Armflosser (Pediculati) (s. d.). Maluridae, Familie der Sperlingsvögel. Der schlanke, gerade Schnabel seitlich zusammengedrückt; die Flügel kurz, abgerundet; die mittellangen Füsse stark. Nahe an 200 Arten ; die meisten in Afrika. Weben und nähen kunstvolle Nester. Gattungen: Malurus Vieül. Schnabel sehr kurz, an der Wurzel breit, mit starken kurzen Borsten an der Mundspalte; Flügel sehr kurz. M. malachurus Vieül. (Stipiturus Less.), Emuschlüpfer. — Cisticola Less. Der zarte kurze Schnabel leicht gebogen. Flügel kurz, gerundet, 4. Schwinge am längsten. Schwanz kurz; Lauf hoch; Zehen lang. C. schoenicla Bp. 11cm. Näht sich sein Nest aus Schilf blättern zusammen. Südeuropa, Nordafrika. — Orthotomus Horsf. Schnabel ziemlich lang; 1. Flügelschwinge verkümmert; der stufige verlängerte Schwanz mit schmalen Federn. 0. Benetti Horsf., Schneidervogel. 17cm. Südasien. Baut sich sein Nest zwischen 2 zusammengenähte Blätter. Mamberziege, s. zahme Ziege. Mamestra Tr., Gemüseeule, Gattung der H adenin a, s. Eulen. Mainmalia, s. Säugethiere. Mammaliologie (mamma Brust, Zitze), Lehre von den Säugethieren. Mammuth, wollhaariger Elephant, s. Säugethiere (ausgestorbene). Mampalon, s. Cynogale. Manauia, s. Cleistocarpidae. Mauati, s. Mauatus. Maiiatus Cuvier, Lamantine, Gattung der Sirenen. Mit aufgewulsteter, vorne abgestutzter, als Tastorgan dienender Oberlippe, 4 rudimentären Nägeln an den Vorderfüssen , Backenzähnen mit 2 dreihöckerigen Quei'jochen. Gebiss öTlTlö- Schwanz oval. Die Schneidezähne fallen schon in der Jugend aus. Das Herz ist an der Spitze ausgeschnitten und ganz von Fett umhüllt. Der Magen ist mehr- fach eingeschnürt. Arten: 1) Manati (M. americanusDesmares^). 3m. Mit sehr gestrecktem Schädel, 16 Rippen, 26 Lenden- und Schwanzwirbeln, krausen Maul- borsten. Dunkelbleifarbig, unten heller. Wird gerne gegessen ; in manchen Flüssen schon ausgerottet. Ln tropischen östlichen Südamerika, wo er in den Flüssen weit aufwärts geht. 2)Mittelamerikanischer Manati (M. latirostrisi7ar/r«i). Ueber 4 m. Mit verkürztem , breitem Schädel. 28 Lenden- und Schwanzwirbel. Von Florida bis nach Cayenne an den Küsten. 3) Afrikanischer Manati (M. sene- galensis 7)eswiares0. 2,3 m. Schwarzgrau. An der Westküste des heissen Afrika. Mandel, tonsilla, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Mandelkrähe, Mandelheher, Blauracke, Birkheher, Coracias gar- rula L., s. Racken. Mandelsteine, s. Armfüsser.* Mandibula, Unterkiefer, s. Säugethiere (Skelet). Mandibulae, Oberkiefer,! , 1 4. * Maudibulata, ) '' I^^s^^t^"' Maudrill, s. Papio. Mangabejgemeiner = Mohrenaffe(Cercopithecusfuliginosus6reo;f/-.). Mangelia Risso, Gattung der Pleurotomidae. Maugoldeule, Brotolomia meticulosa L., s. Eulen (Hadenina). Manguste— Mantelschnecken. 461 Mangruste, zierliche, s. Herpestes. Mania Tr., Gattung der Hadenina, s. Eulen. Maiiis Linne, Scliuppenthiere, Gattung der Vermilinguia. Zahnlose Säuger mit langem Schwanz, fünfzehigen Füssen, mit breiten Hornschuppen be- deckt, zwischen denen einzelne Haare steken. Arten: 1) Kurzschwänziges Schuppenthier, Pangolin (M. brachyura Erxleben). 114cm; Schwanz halb so lang als der Körper. Die Schwanz- und Leibesschuppen gleich breit, in 11 Längs- reihen. Die Mittelreihe mit 11 Schuppen am Kopfe, 16 am Rücken, 16 am Schwänze. Das äussere Ohr ist nur unter und hinter der Oeffnung deutlich erkennbar. Ben- galen, Madras, malayische Halbinsel, Ceylon. Gräbt tiefe Hohlen und lebt paar- weise. 2) Javanisches Schuppenthier (M. javanica Desmarest). 57 cm, Schwanz 43 cm. Mit dünner Schnauze. Die Schuppen am Kopfe klein, nach dem Kreuze zu immer grösser, von da ab wieder kleiner, am Rücken in 17 Längs- reihen. Die Mittelreihe zählt etwa 60 Schuppen, davon 11 auf den Kopf, 22 auf den Rumpf, 17 auf den Schwanz. Die Schuppenfarbe dunkelbraun. Die unteren Theile sind nackt, stellenweise mit einzelnen, weisslichen Haaren besetzt. Klettert oft auf Bäume. Wühlt die Ameisen- und Termitenbaue auf. Java, Sumatra, Borneo, Celebes, malayische Halbinsel, Wird gegessen. 3) Langschwänziges Schuppenthier (M. macr-ai-B, Erxleben). 48 cm, Schwanz 80 cm. Die Schwanz- schuppen sind breiter. Hinter den Schultern liegen 2 besonders grosse Schuppen. Von den Schuppen der Mittelreihe entfallen 9 auf den Kopf, 14 auf den Rumpf, 42 — 44 auf den Schwanz. Die Schuppen gelb und schwärzlich gesäumt. Das Ohr nur durch eine Hautfalte vertreten. Guinea, Sierra Leone, am Senegal. 4) M. Temminckii Smuts. 50 cm, Schwanz 35 cm. Der dicke Schwanz endet mit stumpfer Spitze. Die zahlreichen Schuppen des Kopfes sind dachziegelförmig, die des Rückens an der Spitze glatt, an der Wurzel längsgefurcht, die des Schwanzes springen in starken Ecken vor. Die Mittelreihe hat am Kopfe 9, am Rücken 13, am Schwänze 16 Schuppen. Zwei Reihen grosser Schuppen liegen an der Unterseite des sehr platten Schwanzes. Die Farbe der Schuppen ist gelblichbraun, an den Spitzen heller. Geht in der Regel nur auf den Hinterfüssen und rollt sich, angegriffen, zusammen, um seinen Feind mit den scharfen Schuppenkanten abzuschrecken. Gräbt sich wenig tiefe Höhlen oder nimmt in grossen Termitenbauen Aufenthalt. Ostafrika. 5) Dreizacken-Schuppenthier (M. tricuspis Smidewaü). 30cm, Schwanz 35 cm. Die dünnen gelblichgrauen Schuppen sind in 19 — 21 Reihen geordnet; da sie an der Spitze ein wenig eingeschnitten sind, ei-scheinen sie dreizackig. Die Schuppen der Mittelreihe sind ihrer 15 — 20 auf dem Rumpfe. 38 auf dem Schwänze. Guinea. 6) '^.J)dü\viin,nn'\ Sundewall. 72 cm. Die quer gestreiften, an der Spitze glatten, braunen Schuppen sind am Rumpfe mit einer blassen Binde geziert; die Randschuppen des Schwanzes sind oben lanzettförmig. Die Mittelreihe hat auf dem Schwänze 18—20, am Rumpf 20, am Kopf 10 Schuppen. Der Unterleib hat viele Borsten ; auch am übrigen Körper zeigen sich zwischen den Schuppen längere Borsten. Man benützt die Schuppen zur Verzierung der Schilder der chinesischen Soldaten. China. Maunacicade, Cicada orni L., s. Cicaden miter Zirpen. Maunaschildlaus, Coccus manniparus Ehrenb., s. Schildlätise. Malinesalter, s. Mensch. 3Iaiiouria Gray, Gatttung der Chersemydae, s. Testiidinidae. Mauschurische Subreg'ion, s. Thiergeographic. Mantel, capitulum, s. Rankenfüsser. Mantelbucht, / MnsohplthiVre * Mantelfurche, \ ' ^msclieitniere. Maiitelgürtelthiere, Chlamydophorus Harlan (s. d.). Mantelhöhle, s. Muschelthiere. * Mantellappen, pallium, s. Armfüsser.* Mautellinie, impressio palliaris. j ^ Muscholthlere.* Mantelnarbe, impressio palliaris, S Mantelnerven, Pallialnerven, s. Placophora. 3Iaiitelpavian, grauer Pavian = Cynocephalus hamadryas Desmarest, s. Cynocephalus. Mantelschnecken, s. Ainphipeplea. 462 Mantelspangen — Mantelthiere. Manlelspaugeu, s. Hydroiden.* Mantelthiere, Tunicata Lam. Eine früher als Acephala tunicata C'«f. den Muscheln (Acephala testacea Cuv.) entgegengesetzte Gruppe von Weich- thieren, welche in neuerer Zeit als besonderer, den Wirbelthieren durch die Ent- wicklung verwandter Thierkreis (Typus) betrachtet werden. Der Körper ist schlauch-, sack- oder tonnenförmig (daher Ascozoa) und besitzt eine Einfuhr- öfFnung zur Aufnahme der Nahrungsstoflfe und des Athemwassers und eine Aus- fuhröffnung, welche gleichzeitig als Cloake entwickelt sein kann und entweder an der ersten oder ihr gegenüber liegt; dazwischen liegt die mehr oder weniger ent- wickelte Pharyngealhöhle. Der Leib wird von einer gallertigen, lederigen oder knorpeligen Hülle, dem Mantel (Tunica externa, Testa) umzogen (daher auch Saccophora), der oft glashell durchsichtig, oft trübe, undurchsichtig und gefärbt ist, und eine glatte, warzige, stachelige oder selbst filzige Oberfläche zeigen kann; bei Chevreulus erinnert er durch die Zweitheilung an die Muschelschalen. Dieser Mantel ist eine Cuticularbildung der Körperhaut und besteht aus einer zellenreichen, Cellulose- oder Tunicine enthaltenden Grundmasse, welche manch- mal als Einbettungsstofif vieler Individuen dient; er ist klebrig und enthält daher oft mechanisch damit verbundene Körper, wie Schneckenschalen u. s. w.; bei manchen Formen ist mit der darunterliegenden Hautschichte die Körperwandung enge verschmolzen (daher Monochitonida), bei anderen leicht trennbar (daher Dichitonida); diese enthält die Muskelbelege, Nerven, Geschlechts-, Verdauungs- und Kreislaufsorgane eingeschlossen. Die Muskeln sind quergestreift oder glatt, oft bandartig, oft leistenförmig , und meist an den OeflFnungen ringförmig und sehr stark entwickelt. Die Thiere bewegen sich daher durch Kückstoss oder durch Ruderbewegungen mit dem Ruderschwanze (Nectascidiae 7?r., Schwimm- ascidien); andere sitzen fast zeitlebens fest (Chthonascidiae i^r.); bei ihnen be- sorgen die Muskeln bloss die Athembewegungen. Das Nervensystem besteht aus 1 oder 2 Ganglien, welche nahe an der Einfuhröflfnung liegen und Nervenfäden zu den Muskeln, Eingeweiden und Sinnesorganen senden. Von Sinnesorganen finden sich Augen als Pigmentflecke, Gehörbläschen mit und ohne Otolithen und Tastorgane; Geruchorgane treten selten auf. Der Verdauungscanal beginnt mit der Mundöflfnung, welche in den weiten Pharyngealraum führt; entfernt von der erstem Oeffhung liegt dann die Speiseröhre, doch befindet sich zwischen dieser und jener eine von 2 Falten begrenzte Rinne, die Bauchrinne (Hypobranchial- rinne), deren Wandungen drüsig sind und den Epistyl bilden. Von der Bauch- rinne gehen Aveitere Flimmerbögen bis zur Einfuhröffnung nach vorne. Die Speiseröhre geht dann in den oft mit Leberdrüsen besetzten Magen , dieser in den Enddarm über; ein After ist allermeist vorhanden, doch mündet er meist in eine Cloake (Atrium) vor der Auswurfsöflhung. Oft ist der Darmcanal zu einem Ballen aufgerollt. Die Nahrung besteht in kleinen Krebsen und Algen. Das Herz liegt an der Bauchseite unter dem Darm und ist eine von einer Pericardial- hülle umgebene, beiderseits offene Röhre, welche, ohne jede Klappenvoi-richtung, das Blut bald nach der einen, bald nach der entgegengesetzten Richtung fort- treibt und mit wandungslosen Bluträumen (Blut sin us, Gefässsystem) der Haut und des Kiemengerüstes communicirt. Die Athmung geschieht durch Kiemen mit zahlreichen schwingenden Wimpern, oft ist neben dem Kiemensack noch eine „Peribranchialhöhle" entwickelt. Die Excretion erfolge durch besondere Organe, die in den Darm münden; manche sprechen den Endostyl als Excretionsorgan an. Die Geschlechter sind zwitterig entwickelt; doch tritt die Reife beider Organe zu ungleichen Zeiten ein und somit ist Selbstbefruchtung ausgeschlossen. Neben der geschlechtlichen Fortpflanzung ist auch die ungeschlechtliche durch Sprossung und Knospung sehr verbreitet, wodurch es zur Bildung von Colonien und Thierstöcken kommt, die sehr charakteristische Form und Anordnung besitzen. Meist ist hierbei ein besonderes Organ, der Keimstock (Stolo prolifer), thätig; in anderen Fällen erfolgt die Sprossung von jedem Theile aus. Die Entwicklung der Mantelthiere zeigt grosse Aehnlichkeit mit jener der Wirbelthiere, denen sie daher unmittelbar vorausgesetzt werden ; die postembryonale Entwicklung beruht auf einem oft sehr complicirten Generationswechsel. Von besonderen Lebenserscheinungen ist das Leuchten sehr ausgezeichnet; manche prangen in den prächtigsten Farben und Mantidae — Martinsvogel. 4(53 theilen diese auch dem Meere mit. — Alle sind Meeresthiere und leben oft in erstaunlicher Tiefe und in hohen Breiten; einige sind essbar. Man kennt bei 300 Arten. Man unterscheidet die 2 Classen der Seescheiden (Tethyodea Sav.) und Walzenscheiden (Thaliacea Sav.).* Mantidae, s. Faiig-heuschreckeu. Mantispina, ünterfamilie der Grossflügler (s. d.). Maiiubritiiii, Handhabe, s. Hydroiden.* Manul, s. Felis (18). Mara, s. Dolichotls. 3Iarabn, Leptoptilus argala Gray., s. Kropfstörche unter Storchvögel. Maracaya, s. Felis (9) und Mbaracaya. 3Iaräiieu, Renken, Coregonus Cuv., Gattung der Lachse (s. d.). Marder, i Marder, c an a diso her, \ s. Mustela. 3Iarder, schwarzfüssiger, J Marderbären, s. Arctitis. Marderbeiitler = Beutelmarder (Dasyurida). Marderhunde, s. Nyctereutes. Margaritaiia Sdium., Flussperlmuscheln, Gattung der Flussmuscheln (ünionidae), s. Hoinomyaria. Margelidae, Hydroidenfamilie der Blumenquallen (Anthomedusae). Marg^inalplatten, Randplatten, s. Schildkröten. Margiiiella Lam., Randschnecken, Gattung der Faltenschnecken. Marguay, s. Felis (15). Maricolae Oevst. (Meerbewohner), s. Polycliaetae Grube.* Marienkäfer, Coccinellidae, Familie der Cryptotetramera. Fühler und Beine einschlagbar, Vorderhüften cylindrisch. Gattungen: Coccinella L., Marienkäferchen, Sonnenkälbchen, Sonnenkäfer, Blattlauskäfer. Meist halbkugelförmig; die elfgliedrigen Fühler an der Spitze keulenförmig. Werden durch Vertilgen von Blatt- und Schildläusen nützlich. C. septempunctata L., Siebenpunkt. — Epilachna Eedt. Körper halbkuglig, höckerig gevsrölbt; die Endglieder der Fühler bilden eine abgestutzte Keule. • — Clailocovus LeacJi. Körper rund, sehr gewölbt; die Keule der neungliedrigen Fühler spindelförmig. — Cocci- dula Kugelann. Die 3 letzten Glieder der elfgliedrigen Fühler verdickt, das letzte schief abgestutzt. — Scymnus Kugelann. Eiförmig; Fühler elf- oder zehngliedrig. Marimonda, der, Klammeraffe, s. Ateles. Marine Thiei'welt, s. Thiergeographie. Markhaltige Knochen, s. Vögel (Skelet). Markhaltige Nervenfasern, 7 ^ Nervengewebe. Marklose Neervenfasern, ) ^ Markolf = Eiclielhelier. Markscheide, s. Nervengewebe. Marksehicht, Innenschicht, s. Zelllehre. Marksnbstanz, s. Infusoria.* Marmanema Haeck., Hydroidengattung der Trachynemidae. Marmorkegel, Conus marmoreus L., eine Kegelschnecke. Marphysa Quatref. =: Eunice sanguinea Cuv. u. Ediv., Art der Kiefer- würmer. Marpressa Moqii. Tand., Untergattung von Clausula Drap. (Schliess- mund seh necken), Marsenia Leach (Sigaretus Cuv., Lameilaria Moni.), Gattung der Nabel- schnecken, Marsipobranchii, s. Bentelkiemer. Marsipobranchii, s. Rundmäuler. Marsupialia, s. Beutelthiere. Marsupialidae Gl. (marsupium, Beutel), s. Beutelquallen.* Marsupiocriims PJrül., fossile Paläocrinoideen im Silur und Devon. 3Iarsupitidae, fossile Haarsterne aus der oberen Kreide. Marsupium, Beutel, s. Beutelthiere. Martina, s. Acanthopoda. Martinsvogel = gemeiner Eisvogel (Alcedo ispida L.), s. Eisvögel. 464 Maskenbär — Mausmaki. Maskeiibär, s. Ursus. MaskeiiMenen, Prosopis Fahr. (Hylaeus Latr.), Blumenbienengattung der Gruppe Prosopina. Maskenfliegen, Paragus Latr., Gattung der Schwebfliegen (s. d.j. Mastacembelidae, Stachelflosserfamilie der Blenniiformes. Aalförmig gestreckte , kleinbescbuppte Fische mit langem , wenig beweglichem Unterkiefer, sehr langer Rückenflosse, welche in ihrem vorderen Abschnitte aus vielen einzel- stehenden kurzen Stacheln besteht. Mastacembelus C. V. Ostindien. Mastdarm, rectum, s. Verdauungsorgaiie , Wirbelthiere und Säuge- thiere (Verdauungsorgane). Mastdarmbremse, s. Biesfliegen* MastiflF, englische Dogge, s. Doggeu. Mastigamoeba Schulze, Flagellatengattung der Rhizomastigina. Mastig'Ophora, geisseltragende Infusorien, s. Flagellata Ehrenb.* Mastigopoda HuxL, Protozoen mit Geissein oder Wimpern, ohne Pseudo- poda, s. Infusoria v. d. Hoer.* Mastochs, verschnittenes, männliches Rind. Mastodon, s. Säugethiere (ausgestorbene). Mastodonsaurus, s. Lurche (ausgestorbene). Matamata, Chelis firabriata Schneid., s. Chersidae unter Testudinidae. Matjeshäringe, s. Häringe. Matoko =: Kugelgürtelthier , Apar (Dasypus tricinctus L.), Gürtel- thierart von Argentinien. Matrix chitinogenea, s. Gliederfüsser.* Matrose = Holzbohrer (Lymexylon navale L.), s. Xylopliaga. Maiierargus = Mauerfuchs, Pararge, s. Tagfalter. Mauerasseln, Oniscus Latr., Gattung der Landasseln. 3Iauerl)ieiien, Osmia Pz., Gattung der Blumenbienengruppe Megachi- lina. Bauen ihre Zellen aus Erde und Sand in Mauerlöcher, hohle Steine, Löcher in altem Holz, Schneckenhäuser. Li Südeuropa häufig. Mauerblatt, s. Koralleupolypen.* Mauereidechse, s. Lacertidae unter Spaltzüngler. Mauerfuchs, Pararge, s. Tagfalter. Maiierklette = Mauerläufer. Mauerläufer, Tichodroma 7/////., s. Klettermeisen. Mauersclnvalbe, Mauer- oder Thurmsegler, s. Cypselus Elig. unter Segler. Maulbeere, Ricinula horrida Lam., s. Purpurschnecken. Mrtulbeerspiuner, s. Bombycinae. Maulesel, Equus hinnus, heisen die Bastarde von Eselin und Pferdehengst; gleichen mehr dem Esel. Maulfiisser, s. Mundfiisser. Maulthiere, Equus mulus, heissen die Bastarde von Esel und Pferdestute ; gleichen mehr dem Pferde, wiehern wie dieses; für Gebirgsgegenden fast unent- behrliches Last- und Reitthier. Maulwürfe, T a 1 p i d a , Familie der Insekten fr esse r. Walzenförmige kurz- füssige Insektenfresser ohne sichtbaren Hals, mit zu Grabschaufeln umgewandelten, seitwärts gerichteten Vorderfüssen, verkümmerten Augen und Ohrmuscheln, rüssel- förmig verlängerter Nase. Leben unterirdisch, graben sich Gänge oder verzweigte Baue und leben von Würmern, Insekten, Schnecken, Mäusen. Gattungen: Talpa, Condylura, Chryso chloris, Scalops. Maulwurf, s. Talpa. Maulwurfsgrillen, s Grabheuschrecken. Maureuwauze, Tetyra maura Fabr., s. Tetyra unter Schildwauzen. Maurer, s. Vögel (Lebensweise). Maurerspinne, Minirspinne, Nemesia caementariaLa^r., s. Theraphosidae. Mau sei', Mauserung, s. Vögel (Körperbedeckung). Mausfrösche, Myobatrachida, Familie der zungenlosen Froschlurche. Die Eustachischen Röhren münden getrennt in den Mund. Mit 2 grossen Zwischen- kieferzähnen. Gattung: Myobatrachus Schlegel = Chelydobatrachus Gray. Art: M. paradoxus Schlegel. Mausuiaki, s. Microcebus. Mauszahnrüssler — Meerdattel. 465 Mauszalmrüssler, Baridium Schönh., Gattung der Rüsselkäfer. Maxillae, Oberkieferbeine, s. Säug'ethiere (Skelet). Maxillae, s. Insekten.* Maxillae exteriores, s. Rankenfüsser. Maxillaripeden, Kieferfüsse, s. Schaleukrebse. Mazama-Antilope, s. Dicranoeeros. Mbaracaya, Tschati, Felis m i ti s Cuv. Gelb (und roth) gefärbte, schwarz- gefleckte Pantherkatze Südamerikas; 70cm; stellt insbesondere den Hühnern nach. Mecistops Gray — Panzerkrokodil, s. Krokodile. Meckelia Lenck., Gattung der Dirhagea (s, d.). Mecodonta, Unterfamilie der Molche (s. d.). Das Keilbein stets ohne Zähne. Die Gaumenzähne bilden 2 nach hinten auseinander laufende Reihen. Gattungen: Salamandra,Pleurodeles,Bradybates, Triton, Chioglossa, Salamandrina. Mecoiiema Serv., Gattung der Laubheuschrecken. Mecostetlius Fieh., Gattung der Feldheuschrecken. Medeterus Meig., Gattung der Langbein fliegen. Medianelbene, s. bilateral-symmetrisch, strahliger Bau und Wirbel- thiere (Körper form). Medianlinie, accessorische, dorsale, ventrale, s. Fadenwürmer.* Mediansprossen, s. Tonnensalpen. Mediastinalader, s. Zweiflügler. Medicinische Zoologie. Beschäftigt sich mit den Parasiten des mensch- lichen Körpers und jenen Thieren, von denen Arzneimittel hergestellt werden. Medinawurm, s. Dracunculus. Mednlla oblongata, verlängertes Mark, s. Wirbelthiere. Medusae Car. (Medusa, mythologischer Name), s. Schirmquallen. Medusen, s. Hydroiden.* Medusen, Medusae Car., s. Schirmquallen. Medusen, cycloneure, sind (nach Eimer, 1879) Medusen, bei denen das Nervensystem nicht auf bestimmte Stellen concentrirt ist, sondern im ganzen Umfang ziemlich gleichmässig verbi-eitet erscheint. Hierher die Craspedoten.* Medusen, top on eure, sind (nacliE'wner, 1879) Medusen, bei denen das Nerven- system seinen Hauptsitz in den Randlappen hat. Hierher die Akalephen. Siehe Schirmquallen. * Mednsenhäupter, Schlangensterne, s. Astrophyton. Medusoid, s. Hydroniednsen.* Medusoiden, s. Hydroiden.* Meeraale, s. Conger Kaup. Meeräschen, Mugilidae, Familie der Stachelflosser, s. Mugiliformes. Meei-barbe, gemeine, s. MuUus. Meerharben, MuUidae, Familie der Physoclysti (s. d.). Kleine läng- liche Fische mit steil abfallendem Kopfe , grossen , schwach oder nicht gezahnten Schuppen, 2 langen Fühlfäden an der Vorderspitze des Zungenbeines, sehr schwachem Kiemendeckel, sehr schwacher unvollständiger Bezahnung. Die 2 Rückenflossen sind voneinander getrennt und besitzen schwache, biegsame Stachelstrahlen. Ein- zige Gattung: MuUus (mit etwa 40 Arten). Meerbrassen, Sparidae, Familie der Physoclysti (s. d.). Mittelgrosse, hochleibige, seitlich stark zusammengedrückte Fische von der Gestalt des gemeinen Brachsen mit stumpfem Kopf und ziemlich grossen Augen, ziemlich grossen, gar nicht oder wenig gezahnten Schuppen, einer Rückenflosse mit gleich langem stach- ligen und weichen Theil, brustständigen Bauchflossen mit 1 Stachel und 5 ge- gliederten Strahlen, dreistachliger Afterflosse. Während Gaumen und in der Regel auch das Pflugscharbein zahnlos sind, stehen in den Kiefern vorne grosse kegel- förmige oder unseren Schneidezähnen ähnliche Zähne, seitlich niedrige, sehr harte Zähne von stumpfer Kegelform. Obschon man mehr als 100 Arten kennt, weiss man zur Zeit nicht genau, ob sie von Pflanzenkost oder von kleineren Thieren leben. Ihre Bewegungen sind ziemlich langsame. Gattungen: Cantharus, Oblata, Box, Sargus, Chrysophrys, Pagrus, Pagellus. Meerdattel, Lithodomus lithophagus L., s. Miesmuscheln unter Heteromyaria. Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 0\/ 466 Meereber— Meerwanzen. Meereber, s. Scorpaena. Meereng'el, Rhina Klein^ s. Haie. Meeressaurier, flossenfüssige, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Meerfeige = Alcyoniura, s. Aplidium. Meerforelle, Lachsforelle, s. Lachse. Meergrundeln, Gobiidae, s. unter Nachträge. Meerhasen, Aplysia Gm., Gattung der Seehasen, s. Aplysiidae. Meerkatze, grüne, rauchfarbige, s. Cercopithecus. Meerkatzen, Cercopithecidae, Familie der Schmalnasen. Schlank gebaute Affen mit sehr langem, dünnem, quastenlosem Schwanz, mit Backentaschen und Gesässschwielen, Diese zierlichen, munteren und gelehrigen Alfen bewohnen in zahlreichen Arten Afrika, leben gesellig auf Bäumen und lieben die Nähe menschlicher Ansiedlungen, denen sie aber durch Plünderung der Aecker und Gärten lästig werden. Fruchtkörner und Insekten bilden ihre Hauptnahrung. Gattungen: Macacus, Inuus, Rhesus, Cercopithecus. Meerläufer, s. Oceanites unter Longipennes (5j. Meermaräne = Ostseeschnäpel, s. Coregonus unter Lachse. Meermoud, s. Acanthosoma. Meernesseln, s. Actiniaria Ediv* Meerohren, Haliotis L., Gattung der Seeohren (s. d.). Meerotter, s. Enhydris. Meerqualster, s. Kadiolaria Müll. Meersau, s. Scorpaena. Meersaurier = Eiialiosauria. Meerschlaiig'eii, Hydrophidae, Familie der Colubrina venenosa. Der Körper seitlich zusammengedrückt; der Bauch hinten kielartig zugeschärft; der kurze Schwanz zu einem seitlich zusammengedrückten hohen ßuderschwanz ausgebildet; die Schwanzspitze mit einer grossen dreieckigen Schuppe. Hinter den kleinen Giftzähnen stehen noch mehrere kleine Hakenzähne. Meist nur ein Paar Frontalschilder; die in den Nasenschildern gelegenen, nach oben gerichteten Nasenlöcher sind durch eine Klappe verschliessbar. Lebendgebärende Schlangen, (an 50 Arten) des indischen und stillen Oceans; leben vorherrschend von kalt- blütigen Wirbelthieren. Hierher: Hydrophis Daud. Körper hinten stark zu- sammengedrückt. 1 Paar Frontalschilder. — Platurus Lair., Plattschwänze. Köi-per wenig zusammengedrückt. 2 Paar Frontalschilder. — Pelamis Daud. Der flache Kopf mit langer Schnauze. P. hicolor Daud. 50cm. Rücken schwarz- braun, Bauch hellgelb. Häufigste Seeschlange. Meerschnepfe, s. Centrisciformes. Meerschwein = Braunflsch, s. Phocaena. Meerschweinchen, s. Cavia. Meerscliwimiusclmecken = Mondschnecken, NeritaL.; s. Scliwiinin- schuecken. Meerspinue, s. Maja Lam. unter Oxyrhyucha. Meerstenie, Asteroideae Blv., Seesterne, Sternstrahler, Classe der Stachelhäuter. Der scheibenförmige plattgedrückte Körper mit Ambulacral- und Antambulacralfläche hat meist 5 Arme, und ist somit sternförmig; der Rücken ist vom Perisom überzogen , die Bauchseite enthält ein aus wirbelartig beweg- lichen Stücken gebildetes Skelet. Die Ambulacralfurchen sowie der Mund sind auf diese beschränkt; die AfteröflFnung fehlt oder steht dorsal, central. Die Meer- sterne sind Bewohner aller Meere, insbesondere der östlichen Halbkugel und be- wohnen alle Regionen zwischen dem Ebbestand und einer Tiefe von 2400 m; man benützt sie zur Düngung. Viele schaden den Austerparken, die sie abweiden. Fossil treten sie bereits im Silur auf; man kennt deren 800 Arten, während nur 400 recent sind. Man theilt sie in 2 Ordnungen: Seesterne, Asteridea ./. Müll., und Schlangensterne, Ophiuridea J. Müll. — Literatur: Müller u. Troschel, System der Ästenden. Braunschweig 1841. Meerstichling, s. Gastrosteus A)-f. unter Stichlinge. Meerthiere, s. Thiergeographie. 3Ieerturl)aiie, Cidaris Klein, Gattung der Cidaridae. Meerwalzen, Holothurioidea Brandt, s. Seewalzen. 3Ieerwaiizen, Halobates Esch., Gattung der Wasserläufer. Meerzäline— Mehlwürmei'. 467 Meerzähne, Zahnschnecken, Dentalium L.^ s. Röhrenschuecken. Meg'acephalon Temm., s. Hülineryög-el (Grossfusshühner). Megaceros giganteus Ow., Riesenhirsch. Dem lebenden Damhirsch verwandte ausgestorbene Hirschart im Diluvium Mitteleuropas (soll der Scheich des Nibelungenliedes sein). Die 2 m langen Schaufelgeweihe sind mit ihren äussersten Spitzen 3— 4 m voneinander entfernt. Megachile Latr., Blattschneide r^ Tapezierbienen, Gattung der Blumenbienen (Gruppe Megachilina). Schneiden aus Blättern einzelne Stücke aus und reihen 6 — 8 solcher Stücke zu einer futteralartigen Zelle an, deren mehrere in einem Neste aufeinander folgen. Megaderma Geoffrotj, Gattung der Ziernasen. Fledei-mäuse, deren Nasen- besatz aus 3 Stücken gebildet ist. Gebiss i^rir^' -^i'^' Leder förmige Blatt- nase (M. lyra Geoffr.). 8,5 cm, Flugweite 48 cm. Das senkrechte Nasenblatt bogenförmig; das 2. mit dem Hufeisen parallele Blatt hängt in der Mitte mit dem Nasenscheidewandknorpel zusammen. Braunroth, unten fahlgelb. Indien. Soll sich von Fröschen und Fledex-mäusen nähren. Megadermidae, s. Ziernasen. Megaera Temmincl-, Gattung der Flughunde. Megalaema Grai/, s. Bartvögel. 3IegalixaliiS Günther, Gattung der Polypedatina (s. d.). Froschlurche ohne Vomerzähne, mit Schwimmhäuten an Fingern und Zehen, freier, hinten tief eingeschnittener Zunge, kleinem Trommelfell, verticaler Pupille. Eine Art von den Seychellen bekannt. Megalonyx, s. Säng-ethiere (ausgestorbene). Megalopa, s. Schalenkrebse. Megaloplirys Kühl, Gattung der Discoglossina (s. d.). Froschlm-che mit sehr zusammengedrücktem Körper und Kopf, in einen Sporn vei'längertem Aussen- rand der oberen Augenlider, mit breiter Mundspalte, kreisrunder, freier, hinten fast vollständiger Zunge, verborgenem Trommelfell, wenigen Vomerzähnen, sehr kurzen Zehenschwimmhäuten, Männchen ohne Kehlsack. 3 Arten aus Ostindien, 2 vom Himalaya bekannt. M. montan a Kuhl auf den Philippinen. Megaloptera, s. Grossflilgler. Meg'alosaurus, s. Kriechthiere (ausgestorbene). 3Iegalotis lUiger, Wüstenfüchse, Gattung der Canida. üeberaus zier- lich gebaute Caniden mit aufrecht stehenden grossen, bi-eiten Ohren, runder Pupille, seidenweichem dichten Fell. Art: Der Fenek (M. cerdo i/Zi^er). 45 cm, 20 cm hoch, Schwanz 20cm. Das kleinste hundeartige Raubthier. Strohgelb, unten weisslich. Gräbt sich fast vor den Augen in den Boden. Jagt Lerchen, "Wüstenhühner, Mäuse, Springhasen, die er bei seinem feinen Gehör und guten Geruch und Gesicht in grosser Entfernung entdeckt und geschickt anschleicht. Im Wüstengebiete und besonders in den Datteloasen Nordafrikas. Der Kaama (M. caama Lichtenstpin) in Südafrika, der besonders den Strausseiei'n nachstellt, dürfte eine Spielart des Fenek sein. Megapelia Kaiip, Krontauben, s. Fächertauben. Megapodiidae, s. Hühnervög'el (Grossfusshühner). Megapodius Quoy u. Gaim., s. Hühnervögel (Grossfusshühner). Megaptera Gray, Gattung der Furchenwale. Rückenflosse niedrig und breit; die Brustflossen von fast '/.i Körperlänge. Megasoma Kirby, s. Blatthornkäfer. Megastigmus Sp. = Torymus tr ans versus Wlk:, Gattung der Zehr- wespen. Megastoma Grassi (Cercomonas LamhL), Flagellatengattung der Poly- mastigina. Megatherluni, s. Säugethiere (ausgestorbene). Megathyris, s. Argiope. ^legerlia King., Brachiopodengattung der Terebratulidae. Mehlkäfer, Tenebrio molitor L., s. Schwarzkäfer. Mehlmilbe, s. Käseniilben. Mehlschwalbe, Chelidon urbica Boie., s. Schwalben. Mehlthau, s. Blattläuse. Mehlwürmer, s. Tenebrio unter Schwarzkäfer. 468 Mehlzünsler — Meles. Mehlzünsler, Asopia farinalis L., s. Zünsler. Mehrschichtiges Epithel, s. Epithelien. Meibom'sche Drüsen, s. Augeubutter und Säugethiere (Auge). Meinate, Mino, s. Gracula unter Staate. Meisen.; Paridae, Familie der Sperlingsvögel und zwar der Unterord- nung Singvögel (Oscines) und der Gruppe Zahnschnäbler (Dentirostres). Der kurze, starke, gerade Schnabel mehr weniger kegelförmig; die Nasenlöcher von Borstenfedern bedeckt. Die Flügel kurz oder mittellang; 10 Handschwingen, deren erste sehr klein, die dritte in der Kegel die längste. Schwanz meist ziemlich lang. Der kräftige, vorne getäfelte Lauf länger als die Mittelzehe. Gefieder seidenartig. Kleine, lebhafte, muthige, zänkische Vögel, welche andere schwächere Vögel morden. Fliegen rasch, klettern geschickt, hängen sich koi^füber an Zweige, leben nach der Brutzeit meist gesellig, vermehren sich sehr rasch. Nähren sich von Insekten, Sämereien, allem Geniessbaren. Ueber 100 Arten bekannt, deren Mehrzahl der nearktischen und paläarktischen Region angehört. Hierher u. a.: 1) Parus L. Erste Schwinge länger als die oberen Flügeldeckfedern ; Nasenlöcher rund; Schwanz kürzer als der Körper. P. majori., Kohlmeise. 16 cm. Oben gelbgrün, unten gelb; Scheitel, Kehle, Brust schwarz. Europa, Westasien. P. cyanus Fall., Lasurmeise. 12cm. Oben hellblau, unten weiss; Kopfplatte weiss, Flügel und Schwanz blau. Nordosteuropa, P. coeruleus L., Blaumeise. 11,8 cm. Oben grün, unten gelb; Kopfplatte blau; Flügel und Schwanz blau. Europa. P. palustris L., Sumpfmeise. 12 cm. Oben braungrau , rostfarbig angeflogen, unten weissrostig; Scheitel schwarz. In der Nähe von Gewässern, Europa. P. borealis De S. Long, Alpenmeise. Der vorigen ähnlich. Scheitel mehr braunschwarz, der schwarze Kehlfleck grösser. In den Alpen. 2) Lopho- phanes Kaup. Kopf mit Federhaube. L. cristatus Kaup , Haubenmeise. 13 cm. Oben braungrau, unten weisslich, Schopf schwarzweiss. Centraleuropa. 3) Acredula Koch. Schwanz länger als der Körper. A. caudata Koch (Parus caudatus L.), Schwanzmeise (s. Acredula). 4) Aegithalus Vig. Erste Schwinge so lang wie die oberen Flügeldeckfedern, Schnabelfirste gerade, Nasen- löcher rund. A. pendulinus Vig. (Parus pendulinus L.) , Beutelmeise. 12 cm. Rücken, obere Flügeldeckfedern rostfarben, Flügel und Schwanz schwarz, Scheitel und Nacken grauweiss, Kehle weiss; Unterseite gelblichweiss. Südeuropa. Errichtet über dem Wasser ein nur mit dem oberen Ende an Zweigen oder Rohr- stengeln befestigtes Schwebenest. 5) Panurus Koch, R oh rm eisen. Schnabel- firste gekrümmt; Nasenlöcher ritzenförmig. P. biarmicus Koch (b arb atus i?ms.), Bartmeise. 16cm. Rücken i-ostgelb, Unterseite weiss; Kopf und Nacken hell aschgrau. Männchen mit herabhängendem schwarzen Schnurrbart. Sibirien, Ural, Holland, Dänemark, Oberitalien. An Flüssen und Seen in Weidengebüsch. Meistersäng-er, Sylvia orphea Temm.., s. Sänger. Melanagria Meig. = Arge Huhn., s. Satyridae unter Tagfalter. Melandryidae, Käferfamilie der Heteromera. Die meist elfgliedrigen Fühler fadenförmig, ziemlich kurz, vor den ausgerandeten Augen frei eingefügt; Kopf dreieckig, wenig vorgestreckt oder in das nach vorne verengte Halsschild zurückgezogen. Gattungen: Melandrya Fabr., Schwarzkäfer. In altem Holze. Eustrophus Latr. Orchesia Latr., Hüpfer. Flinke, hüpfende und purzelnde Käfer. In Baumpilzen. Melanerpes Swains., Gattung der Spechte (s. d.). Melaiiiidae, Familie der Prosobranchiata. Schale thurm- oder kegel- förmig, mit dicker, dunkler Epidermis; Gewinde oft angefressen. Melania L., Melanopsis Fer., Pirena Lam. u. s. w. Melaiiocryplia Boie, Gattung der Lerchen (s. d.). Melanosomata, s. Schwarzkäfer. Melaiiostoma Schin., Gattung der Schwebfliegen (s. d.). Melanotlirips Halid., Gattung der Blasenfüsse. Meldeneule, Hadena atriplicis L., s. Eulen (Hadenina). 3Ielectiiia, Gruppe der Blumenwespen. Meles Storr., Dachse, Gattung der Mustelida. Plumpe Sohlengänger mit nackten Fusssohlen, zum Graben geeigneten langen Krallen, kurzem Schwanz, Melicerta— Menopoma, 469 in ihrem Aeusseren lebhaft an die Bären gemahnend. Arten: 1) Europäischer Dachs (M. taxus Pallas). 84cm, Schwanz 14cm. Kopf und Nacken breit, schwarz und weiss gestreift. Die übrigen Haare schwarz und weissgrau geringelt. Gräbt sich einen unterirdischen Kesselbau mit mehreren Eingängen, den er sehr reinlich hält, lebt ungesellig, nährt sich von Kegenwürmern, Schnecken, Insekten, Fröschen, Vogeleiern, jungen Vögeln, Wurzeln, Beeren, verschiedenen Früchten. Europa und das benachbarte Asien. Aus Mitteleuropa kommen jährlich an 30 000 Dachshäute, a 3—6 Mark, in den Handel. 2) Amerikanischer Dachs (M. americanus Bodde). Ist etwas kleiner, hat eine dickere Schnauze, kürzeren Schwanz. Ein schmaler Streifen bildet um die Augen eine Art Brille. Nordwest- liches Amerika. Melicerta Sehr., Räderthiergaltung der Tubicolaria. Meligetlies Kirby, Gattung der Glanzkäfer. Melina Retz. = Perna Brug., s. Heteroiiiyaria. Meliphagidae, s. Houigsauger. Melithaea Lam., Gattung der Hin denkor allen. Melithreptus Vieill., Gattung der Honigsauger. 3Ielitlireptus Low., Gattung der Schwebfliegen. Melitophila = Cetoniidae, Blunienkäfer, s. Blatthornkäfer. Melittiiia, Gruppe der Blumenwespen. Melivora Storr., Honigdachse, Gattung der Mustelida. Plumpe, kurz- ohrige, struppige Raubthiere. Backenzähne 't^. Sehr geschickte Graber, welche sich von Kriechthieren , Nagern , Vögeln nähren und ganz besonders dem Honig nachstellen. Arten: 1) Honigdachs (M. capensis Cuvier). 55cm, Schwanz 25 cm. Oben aschgrau, unten schwarzbraun mit hellem Rückenstreifen. Südafrika. 2) Indischer Ratel (M. indicus Burtou). 70 cm, Schwanz 15 cm. Augen sehr klein. Unten schwarz, der Rücken streifen matt aschgrau. Indien. Mellinus Fabr., Gattung der Grabwespen. 31ellita Klein, Clypeastroidengattung der Sertellidae. 3Ielocrinidae, ausgestorbene Haai-sternfamilie, Meleocrinus Goldf. im oberen Silur und Devon. Meloe L., Maiwürmergattung der Pflasterkäfer (s. d.). Melolontha, s. Blatthornkäfer und Maikäfer. Meloii, Meloncillo, Herpestes Widdringtonii Gray. Noch wenig be- kannte Manguste Spaniens mit kurzhaarigem, schwarz und weiss gesprenkeltem Pelz. 3IeloiienqualIeu, Eurystomata Lenck., Ordnung der Rippenquallen. Ohne Senkfäden, Magenrohr weit, vorstülpbar; Körper zusammengedrückt, ohne lapi^ige Anhänge. Familien: Beroidae Eschsch., Rangiidae Äg. Meloiiitidae, ausgestorbene Familie der Palaeochinoidea. Melopliagus Latr., Gattung der Laus fliegen. 3Ieloi)sittacus Gould, Singsittiche, Gattung der Sittiche (s. d.). 3Ielyri(lae, Unterfamilie der Weichflügler (s. d.). Membraeidae, s. Buckelzirpen. Membrana, s. Wanzen. Membranacei, s. Hantwanzen. Memlbraiiiporidae, Kreiswirblerfamilie der C hello st om ata. Stock chen verkalkt, krustenbildend. Gattung: Membranipora Blv., Lepralia Johnst. u. s.w. Mendesantilope, s. Hippotragns. Menhaden, s. Bnnker. MennigYOgel, s. Campepliagidae. Menobranchida, s. Furchenmolche. Menola, gemeine, s. Maena. 3Ieiiophylluiil M. Edw. und //., ausgestorbene Tetrakorallengattung der Familie Expleta. Menopoma Harlan, Fischlinge, Gattung der Fischmolche (s. d.). Mit Kiemenlöchern. Art: Schlammteufel (M. alleghaniense Harlan). 60cm. Längs des Rückens ein Hautkamm. Der kräftige Schwanz stark zusammengedrückt. Schiefergrau mit verwischten schwarzen Flecken. In den Flüssen Nordamerikas, in deren Schlamm er langsam herum kriecht und nach Fischen, Würmern, Krebs- thieren fahndet; gibt die Eier in Schnüren ab. 470 Menopomida— MensclienafFen. Menopomlda, s. Fischmolche. Mensch, Vertreter der Zweihänder (Bimana). Vorne mit Händen, hinten mit Füssen, die mit breiter PlattsoUe auftreten; an allen Fingern und Zehen Plattnägel; von den kurzen Zehen die erste nicht gegenüberstellbar. Gang auf- ^3214123 recht. Gebiss 3" 2! 1. i. i. 2. 3 ; Zähne in geschlossener Keihe ohne Lücke zwischen dem oberen Eckzahn und dem oberen äusseren Schneidezahn; die Eckzähne ragen nicht vor. Entwickelt sich mit scheibenförmiger Place nta und mit Decidua. 2 Brust- zitzen. Mit Vernunft und Sprache. Die Behaarung beschränkt sich in der Eegel auf den Gehirntheil des Kopfes, die Schamgegend, die Achselhöhle; beim männ- lichen Geschlechte tritt noch die Bartbildung an den Kinnladen hinzu. Die hinteren Gliedmassen sind länger, kräftiger als die vorderen. Der Gesichts- winkel beträgt bei den Negern, Buschmännern u. a. 64 — 68"^ bei den Kau- kasiern 80— 85 ". Charakteristisch ist der Vorsprung des Unterkiefers (das Kinn). — Das Lebensalter des Menschen lässt folgende Phasen unterscheiden: 1) Säuglingsalter (die ersten Lebensmonate bis zum ersten Zahnausbruche). 2) Kindesalter (bis zum 7. Jahre, dem Beginne des Zahnwechsels). 3) Knaben- (Mädchen-) Alter (bis zum 14. oder 15. Lebensjahre^ Eintritt der Geschlechts- reife). 4) Jünglings- (Jungfrauen-) Alter (bis zur Vollendung des Wachs- thums). 5) Mannes- (Frauen-) Alter (bis zum 60. — 65. Jahre). 6) Greisenalter (die letzten Lebensjahre). — Im Durchschnitte erreicht der Mensch eine Grösse von 160 — 175 cm, ein Gewicht von 60— 70 kg. Nach gewissen Eigenthümlichkeiten scheidet man die Menschen in verschiedene Rassen, nach der Hautfarbe, der Be- schaffenheit des Kopfhaares, der Form und Grösse des Schädels u. s. w. Am all- gemeinsten bekannt ist die Eintheilung nach Blumenhach in: 1) Kaukasier oder Weisse (Hautfarbe mehr weniger weiss; Wangen geröthet; Haar schlicht, dunkel oder blond; Schädel kuglig gewölbt; Zähne senkrecht gestellt; Nase schmal; Ge- sicht oval). Hierher die Europäer (mit Ausnahme der Lappländer und Ungarn), die Bewohner des westlichen Asiens und Nordafrikas. 2) Mongolen (Hautfarbe weizengelb bis gelbbraun ; Haar straff, dünn, schwarz; Bart spärlich; Schädel kurz, eckig; Stirne flach, schmal; Nase klein, stumpf; Gesicht flach, Backenknochen vor- tretend; Augen klein, schief geschlitzt). Hierher die Lappländer und Ungarn, die Eskimos und die Bewohner Nord- und Mittelasiens. 3) Amerikaner (Hautfarbe gelbbraun bis kupferroth; Haar straff, schwarz; Bart wenig entwickelt; Stirn niedrig, breit; Nase gross, etwas gebogen; Gesicht breit, Backenknochen vor- stehend; Augen tiefliegend). Hierher die Eingeborenen Amerikas. 4) Aethyopier (Hautfarbe schwarz bis schwarzbraun; Haar wollartig, kraus, dicht; Bart spärlich; Schädel langgestreckt; Kiefer vortretend, Stirn und Kinn zurückweichend; Nase breit, kurz; Lippen wulstig, dick). Hierher die Bewohner Süd- und Mittelafrikas. 5) Malayen (Hautfarbe hellbraun bis schwärzlich; Haar lockig, dicht, schwarz ; Stirn niedrig, schmal; Nase dick, breit; Lippen aufgeworfen; Kiefer vortretend). Hierher die Bewohner Australiens, der ostindischen und Südseeinseln. Die Craniologen unterscheiden hinsichtlich der Form und Grösse der Schädel besonders 2 Formen: Langschädel (dolichocephale Schädel), bei denen die Schädellänge zur Breite sich verhält wie 100 zu höchstens 80, und Kurzschädel (brachycephale Schädel), bei welchen die Länge zur Breite wie 100 zu mindestens 80 sich verhält. Je nachdem die Kiefergegend mehr oder weniger hervortritt, heissen die Schädel prognath oder orthognath; bei ersteren beträgt der Gesichtswinkel weniger als 80" — 64", bei letzteren 80° und darüber. Die Zahl der Menschen wird mit 1423 916 800 angegeben, wovon auf Asien 824 ^/2 , auf Europa 309, auf Afrika 200, auf Amerika 85, auf Australien und die Südseeinseln 4^/2 Millionen entfallen. Menschenaffen, Anthropomorphae, Familie der Schmalnasen. Schwanzlose Affen ohne Gesässschwielen und Backentaschen , mit langen Vorder- gliedmassen. Die Menschenähnlichkeit dieser Affen besteht einmal im Bau des Brustkorbes, der von vorne nach rückwärts, nicht seitlich flachgedrückt ist wie bei anderen Affen, dann im Ausdruck des Gesichtes und der Schädelbildung; je älter jedoch der Menschenaffe wird, desto mehr verlängert sich das Gesicht und desto stärker entwickelt sich das Gebiss, welches durch Vorsprünge und Leisten am Schädel den thierischen Charakter immer mehr hervortreten lässt. Der Hals ist Menschenfloh — Merostomata. 471 verhältnissmässig kurz, die Schulter sehr breit, das Becken breiter und anders geformt als beim Menschen. Da die Gelenkpfannen weit näher liegen, als beim Menschen, und die Hälse der Schenkelbeinknochen kürzer sind, fehlt den kurzen Hintergliedmassen die zu einem länger dauernden aufrechten Gang nöthige Stütz- kraft. Gattungen: Troglodytes, Gorilla, Simia. Menschenfloh, Pulex irr it ans L., s. Flöhe. Menschenmolch, s. Andrias. Menschenrassen, s. Mensch. Mentale, Kinns ob ild, s. Spaltzüngler und Schlangen. Mentum, Kinn, s. Insekten.* Menuridae, Familie der Sperlingsvögel. Der mittellange gerade Schnabel ist an der Wurzel breiter als hoch, an der Spitze gebogen ; an den kurzen Flügeln sind die 7., 8. und 9. Schwinge am längsten; der verlängerte Schwanz beim Männchen mit 16 aufrechten, beim Weibchen mit 12 abgestuften Steuerfedern; von den 16 Steuerfedern des Männchens gleichen jederseits die 2. — 7. den zei'schlissenen Schmuckfedern vieler Eeiher, die 1. und 8. aber haben geschlossene Fahnen und sind an der Spitze nach aussen leierförmig gekrümmt; Läufe hoch. Einzige Gattung: Menura Davies mit 2 Arten in Süd- und Ostaustralien. M. süperb a Davies, Leierschwanz. 130cm. Dunkelbraungrau bis braunroth, unten bräun- lich aschgrau. Sehr scheu. Nährt sich von Insekten, Würmern, Schnecken. Me\}]ntis Cuvier, Stinkthiere, Gattung der Mustelida. Langgeschwänzte Halbsohlengänger, die den Uebergang der Dachse zu den Mardern vermitteln. 2 11 Backenzähne 37777- Arten: 1) Chinga (M. chinga Tiedemann). 45 cm, Schwanz 20 cm. Glänzend schwarz. Von der Nase bis zum Kreuz oder bis zum Schwanz eine weisse Gabelbinde. In den Ländern der Hudsonsbai. 2) Mephitis sufficans Lichtenstein. 50 cm, Schwanz 23 cm. Schwarzbraun. Mit derselben weissen Zeich- nung. Brasilien, Paraguay. Die Stinkthiere sind nächtliche Thiere , die in ihrer Lebensweise an unseren Dachs und Iltis erinnern. Ihr Fell wird mit 4 — 7 Mark bezahlt und es gelangen jährlich an 120 000 solcher Felle auf den Markt. Mercantile Zoologie. Beschäftigt sich mit jenen Thieren, welche selbst Gegenstände des Handels oder für Gewerbe und Künste Producte liefern. Mergidae, Säger, Familie der Lamellirostres (s. d.). Mergulns, s. Taucher. Merino, s. zahmes Schaf. Meriones Illiger, Rennmäuse, Gattung der Mäuse. Spitzschnauzige Nager mit grossen Ohren, fünfzehigen Füssen, dicht behaartem Schwanz ohne Schuppen- i'inge, gefurchten oberen Schneidezähnen, Backenzähnen mit queren Lamellen. Schleppen grosse Kornvorräthe ein. Rennen ungemein schnell und machen oft mehrere Meter weite Sprünge. Arten: 1) Europäische Rennmaus (M. opimus Lichtenstein). 16 cm, Schwanz 15 cm. Fahlgelb bis röthlich mit schwarzen Punkten, an den Seiten und Füssen ockergelb , unten weisslich. In den Steppen Südruss- lands. 2) Fette Sandratte (M. obesus 7?ü/>/7e//). 20 cm, Schwanz 14 cm. Isabell- gelb, unten weisslich. Aegypten, wo sie als Luxusthier beliebt ist. Meriops L., Bienenfresser, s. Immenvögel unter Kukaksvög'el. 3Ieripuri = amerikanischer Tapir. Merlan = Wittling, Gadus merlangus L., s. Schellfische. Merlinfalk, Art der Falken, s. Falconidae. Merluccius Günth., Hechtdorsche, Gattung der Schellfische (s. d.). Mermithidae, Familie der Fadenwürmer. Körper mit 6 Mundpapillen, afterlos; Schwanzende des Männchens mit 2 Spiculae und 3 Papillenreihen. Gat- tungen: Mermis Diij. mit M. nigrescens Buj. In der Jugend in der Leibes- höhle der Engerlinge und anderer Insekten. Wandern an feuchten^ warmen Sommertagen in grossen Massen aus, was das Märchen vom „Wurm regen" ver- anlasst hat. Sphaerularia /)?//". u. s. w. Merocerit, s. Schalenkrebse. Merodon Meig., Schenkelfliegen, Gattung der Schwebfliegen (s. d.). Meroniyaria, s. Fadenwürmer. Meropidae, Immenvögel, Familie der Kukuksvögel (s. d.). Meropodit, s. Schalenkrebse. Merostomata jDana, Ordnung der Gigantostraken. Den Schwertschwänzen 472 Mesenterialfilamente— Mesozoa. nahe verwandt, doch ist der Rückenschild sehr kurz, und der gliedmassenlose Hinter- leib 12gliedrig; die Segmente nehmen nach hinten an Grösse zu und schliessen mit einem Stachel ab. Die 5 Beinpaare enden meist mit Scheeren; das letzte trägt eine grosse Ruderflosse. Alle Formen sind fossil und finden sich bereits im Silur und Devon. Die wichtigste Familie sind die Eurypteridae mit den Gattungen Eurypterus, Pterygotus, Hemiaspis u. s. w. — Literatur: Woodwardia in Palaeont. Soc. London 1866 und 1869; und Quat. journ. geol. Soc. London 1867 und 1871.* Mesenterialfllamente, 1 ^r n i * Mesenterialfalten, Gekrösfalten, ) ^- Korallenpolypen.* Mesenterien, s. Terdaunngsorgane und Wirbelthiere (Verdauungsorgane). Mesoblast, Mesoderm, mittleres Keimblatt, s. Keimblätter. Mesoblastische Eier, s. holoblastische Eier. Mesobranchiallappeii, s. Schalenkrebse. Mesocephalen (Mittelschädel) oder Orthocephalen (Rechtschädel) nennt man Schädel , wie sie die Mehrheit der Menschen besitzt. Der Breitenindex be- trägt 64 — 78 (setzt man z.B. für die Länge eines Schädels 22cm, für die Bi'eite 15cm, so hat man die Gleichung: 22:14:= 15 :X, woraus man X = 68,2 als Breitenindex erhält). Mesoeynium, s. Fessel. Mesoderm, Mesoblast, mittleres Keimblatt, s. Keimblätter. Mesoderm, s. Hydromedusen und Schlauchthiere. Mesodesma Desh. = Paphia Lam., Siphoniatengattung der Tellinidae. Mesohippus, s. Säugethiere (ausgestorbene). Mesoleptus Grav., Gattung der Ichneumonidae. Mesomys Wagner, Gattung der Trugratten. Hamsterähnlich, mit scharfen Grabkrallen. Fast der ganze Körper ist mit in der Mitte sehr dicken, scharf- spitzen, an den Spitzen schön braunen Stacheln bedeckt, zwischen welchen ebenso gefärbte Borsten stehen. Art: M. spinosus Burmeifiter. 28cm, Schwanz 10cm. Gräbt sich in einen Kessel mündende Gänge. Brasilien. Mesonotum, s. Insekten.* Mesophragma, s. Schalenkrebse. Mesopithecus, s. Säu^ethicre (ausgestorbene). Mesopodium, s. Weichthiere. Mesoprion Cuvier, Gattung der Barsche (s. d.). Den Fischen der Gattung Serranus sehr nahe stehende prächtig gefärbte Barsche mit sehr feingezähneltem Vordeckel und gi'össeren Schuppen. Art: M. uninotatus Cuv. 20 — 40cm. Am Rücken blaugrün, an den Seiten und Wangen kirschroth, unten heller, Flossen gelb ; mit schönen goldigen Längsstreifen ; jederseits ein grosser schwarzer Fleck. An der brasilianischen Küste, im karaibischen Meer. Mesosoma, s. Muschelthiere. Mesostenus Grai\, Gattung der Ichneumonidae. Mesosternum, s. Insekten.* Mesostoiiiidae , Familie der rhabdocölen Strudelwürmer. Mund in der Mitte des Körpers; Schlund ringförmig, cylindrisch. Gattungen: Mesostomum Dug., Strongylostomum Oerst., Schizostomum 0. Sehn. u. s. w.* Mesotheka, s. Hydroiden.* Mesothorax, Mittelbrust, s. Insekten.* Mesotroch, s. Borstenwürmer.* Mesozoa Beneden bilden eine nach E. v. Beneden zwischen die Protozoen und die ihnen gegenüber zu setzenden Metazoen einzuschaltende Gruppe von Thieren mit wurmförmig cylindrischem bis spindelförmig gestrecktem Körper. Dieser trägt im Gegensatze zu den einzelligen Protozoen eine äussere Schichte von platten Flimmerzellen mit eigenthümlicher Anordnung am Kopfende (Polzellen) und eine vom Kopf- bis zum Hinterende reichende, grosse Axenzelle im Innern. Das Protoplasma derselben erzeugt endogen zweierlei Formen von Embryonen: in- fusorienförmige und wurmförmige. Die Keime der infusorienförmigen entstehen aus Zellen, deren Kern keine Veränderung erleidet; die Zelle theilt sich wieder- holt nach Art einer Furchung und gestaltet sich später zu einem bilateral-sym- metrischen Embryo, dessen Leib aus bewimperten Zellen, zwei lichtbrechenden Körpern und einem als Urne bezeichneten (Gebilde besteht, das in einer Kapsel Messerfuss— Mexikanische Subregion. 473 vier mit Kernen erfüllte Körnerballen enthält. Dieser Embryo scheint die Ver- breitung zu vermitteln. Die Keime der wurmförmigen Embryonen zeigen schon im Stadium der Viertheilung eine grössere Zelle, welche die Anlage der grossen Axenzelle darstellt und später von kleinen Zellen umwachsen wird; die Stelle, wo sie an der Aussenfläche zu Tage tritt, entspricht dem späteren Kopfende und stellt denUrmund dar, der später obliterirt. Alle hierher gehörigen Formen sind Para- siten an Cephalopoden, in deren Venenanhängen sie leben. Einzige Familie: Dicyemidae ßenecl. mit den Charaktern der Gruppe (Typus?) und den Gattungen Dicyema Bened. in Octopus, Dictyemella Bened. in Eledone, Dictyemina Bened. in Sepia und Dictyemopsis Bened. in Sepiola. — Literatur: Beneden, E. v., in Bull. Acad. Belg. Tom. 41, Tom. 41 und Tom. 42. Messerfuss, Cultripes = Knoblauchkröte. Messerscheiden, Solen L., Gattung der Scheidenmuscheln (s. d.). Messiii^eule, Plusia chrysitis L., s. Eulen (Geometriformes). Meta ('. L. Koch, Gattung der Kreuzspinnen, s. Ratlspiiiiieii. Metabletus Schmidt-Göb., Untergattung der Rennkäfer (Dromius). Metabol (veränderlich), in der Körpergestalt nicht formbeständig, s. Ciliata Ehrenherg. Metabranchiallappen, s. Schaleukrebse. Metacarpus, Mittelhand, s. Säugethiere (Skelet). Metacrimis H. Corp., Neocrinoideengattung der Pentacrinidae. Metagenesis (Generationswechsel), s. Fortpflanzung, Grenerationswechsel und Zeugungskreis. Metalia Gray, Spatangoideengattung der Spatangidae (Unterfamilie Bris sin a). Metallfliegen, Sargus Fahr., Gattung der Waffenfliegen. Metallkäfer, Cetonia Fahr., s. Blatthornkäfer. Metallrüssler, Metallites Germ., Gattung der Rüsselkäfer. Metamereii, s. bilateral-symmetrisch. Metamorphose, s. Entwicklung, Fortpflanzung, Wirhelthiere, Lurche, Insekten (Entwicklung). Metamorphose, progressive, ) Gllederfüsser.* Metamorphose, regressive, ) Metamorphose, progressive und regressive, s. Entwicklnng'. Metanauplius, s. Schalenkrebse. Metanotiim, s. Insekten. Metaplasis, s. Anaplasis.* Metapneustisch, s. Insekten.* Metapodinm, s. Weichthiere. Metasoma, s. Muschelthiere.* Metasternum, s. Insekten.* Metastom, Unterlippe, s. Schalenkrebse. Metatarsum, Mittelfuss, s. Säug-ethiere (Skelet) und Hantüüg-ler. Metathorax, Hinterbrust, s. Insekten.* Metazoa (meta nachher, zoon Thier), echte Thiere, werden im Gegensatze zu den Protozoen jene Thiere genannt, deren Keim die Gestalt einer kernhaltigen Zelle hat, welche später durch Theilung das Blastoderm entwickelt, aus welchem dann die histologischen Elemente des ausgebildeten Körpers entstehen, welche als zellig differenzirte Gewebe und Organe (im Gegensatze zu den einzelligen In- fusorien) erscheinen. Die Verdauungshöhle weist (mit wenigen Ausnahmen) eine besondere, aus Zellen gebildete Auskleidung nach; die Fortpflanzung ist vor- herrschend geschlechtlich; die Spermatozoen sind fadenförmig. Die Entwicklung geht (nach Haeckel) aus einer zweischichtigen Darmlarve hervor, der sog. Gastrula Haech. Hierher zählen die Typen: Coelenterata, Echinodermata, Vermes, Arthropoda, Bryozoa, Brachiopoda, Mollusca, Tunicata und Verte- brata. S. auch Thiersystem. Methoca Latr., Gattung der Heterogyna. Metoecus Gerst., Käfergattung der Rhipiporid ae. Metopius, Ichneumonidengattung der Gruppe T r y p h o n i n a. Metrocampa ia^r. = Ellopia Tr., Spannergattung der Deudrometridae. Mexikanische Subregion, s. Thierg-eographie. 474 Mianawanze — Miesmusclieln. Mianawanze, persische Saumzecke, s. Argas und Zecken. Micrhyla Dum. Bibr., Gattung der Micrliylida (s. d.). Glatthäutige Frosch- lurche, denen der Gattung Engystoma ähnlich, ohne Vomerzähne, mit Zehenschwimm- häuten , ohne Trommelfell , Trommelhöhle und Gehörtuben , mit breiter , ovaler, hinten ganzer Zunge, Männchen mit einem Kehlsack. Eine Art aus dem südöstlichen Asien bekannt. Micrliylida, Familie der Breitfinger-Froschlurche (s. d.). Finger und Zehen mit Haftscheiben. Gehörorgan unvollständig entwickelt. Ohne Ohrdrüsen. Querfortsätze des Sacralwii'bels verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Gattung: Micrhyla. Microbacteria Cohn (klein, Bactei-ia), Stäbchenbacterien, Familie der Schizomycetes, ausgezeichnet durch cylindrische Form der Zellen, mit spontaner Bewegung, Fäulniss erregend. Einzige Gattung: Bacterium Duj. mit B. termo Ehrenh. als Fäulnissferment der Infusionen und B. lineola Müll., in Brunnenwasser. Microcebiis Geoffroy , Zwergmakis, Gattung der Lemuridae. Kleine Halbaffen mit grossem Schnurrbart, 2 Brust- und 2 Bauchzitzen. Arten: 1) Bilch- maki (M. myoxinus Peters). 32cm, 17 auf den Schwanz. Goldfarben, unten schneeweiss. Madagaskar. 2) Mausmaki (M. murinus Martin). Mit spitzerer Schnauze , schwächeren Schnurrhaaren , längeren Fingern. Oben rostgelb , unten gelblichweiss. Ebenda. Micrococcus Hall., Gattung der Sph aerob acte ria. Zerfällt in chromogene (Pigment) M. mit M. prodigiosus£'^rfc. etc. auf Kartoffeln, zymogene (Ferment-) M. mit M. ureae Cohn im Harn und pathogene (Contact-) M. mit M. vaccinae Cohn (als „Pockenbacterie" bekannt), M. diphthericus Oert. bei Diphtheritis, M. sep- ticus Kl. bei putriden Krankheiten und M. bombycis Bech. in Seidenraupen. Microcosmns vulgaris Hell. = Cynthia microcosmus Sav., eine Art der einfachen Ascidien (Ascidiadae). Microdiseopus Peters, Gattung der P o ly p e d a tin a (s. d.). In ihrem Aeusseren an die Gattung Calohyla erinnernde Froschlurche mit Ober- und Zwischenkieferzähnen, aber ohne Gaumenzähne, mit ovaler, ganzrandiger, an den Seiten und am hinteren Drittel freier Zunge, mit kleinen, aber deutlichen Haft- scheiben, Zehenschwimmhäuten. (Von Ixalus durch die hinten nicht eingeschnittene Zunge unterschieden; dürften auch nicht klettern.) Eine Art von Sumatra bekannt. Microdon Meig. = Aphritis Latr., Bienen fliegen, Gattung der Schweb- fliegen (s. d.). Microg-aster Latr., s. Braconidae. Microg'leua Ehrenbg., Flagellatengattung der Coelomonadina (Unterordnung Euglenoidina). Mlcroglossus Geoffr., s. Kakadas. Microgromia E. Herttv., Khizopodengattung der Diplophryidae. Microlepidoptera, s. Kleinschmetterling-e. Microlestes, s. Säugethiere (ausgestorbene). Micrommata Latr. (Sparassus Walck.), Huschspinnen, Gattung der Philodromidae, s. Krabbeiispinuen. Micronius Ebr., s. Grossflügler. Micropeplini, Unterfamilie der Staphylinini, s. Kurzdeckflügler. Microptera = Staphyliniidae, s. Kurzdeckflügler. Microrhyncluis Jourdan, Gattung der Lemuren. Madagaskar. Microsauria, kleine pleurodonte, ausgestorbene Lurcharten der Labyrintho- donten (Wickelzähner) aus der Steinkohlenformation. Microsporen (klein, Same), kleinere Keime , zum Unterschiede von den bei derselben Art vorkommenden Macrosporen, s. Gregarinae Duf. Microstomidae, Arhyncha M. Seh., Familie der rhabdocölen Strudel- würmer. Mund klein, sehr dehnbar, vorne; Geschlechter getrennt. Gattungen: Microstomum Oerst., Stenostomum 0. Seh., Dinophilus 0. Seh. u. s. w. Micryphantes C. L. Koch, = Erigone S. u. A. unter Netzspinnen. Midas Geoffr., Untergattung von Hapale Illig. Midasohr, s. Auriculidae. Miesmusclieln, s. Heteromyaria. Miko— Mimikry. 475 Miko, Faun äffe = Cebus fatuellus Wagn. Mikropyle, s. g-eschleclitliche Fortpflanzung'. Milane, Gruppe der Falconidae (s. d.). Milben, Acarina, Ordnung der Spinnenthi ere. Der meist sehr kleine Körper erscheint gedrungen und ungegliedert ; nur selten ist der Kopf oder Hinter- leib durch eine feine Querfurche abgetrennt. Die Mundtheile sind entweder beissend oder saugend; im ersten Falle sind die Kieferfühler feste, zurückziehbare Scheeren oder Klauen, im letzten Nadeln oder Sägen, welche in einer vom Unterkiefer gebildeten Röhre, dem Saugrüssel, beweglich sind und stiletartig wii'ken. Die 4 folgenden Beinpaare sind verschieden gestaltet, dienen zum Kriechen, Laufen, Anklammern und Schwimmen und besitzen häufig 2 Endklauen oder bei den Schmarotzern Haftscheiben. Das Nervensystem besteht aus einem Ganglien- knoten , welcher Gehirn und Bauchmark vereinigt enthält und Nervenäste nach allen Seiten aussendet; von Sinnesorganen sind meist nur 1 oder 2 Paar Punkt- augen entwickelt; oft fehlen auch diese. Der Darmcanal zeigt meist die Form einer geraden Röhre, hat 3 Blindsäcke, die an den Enden sich gabeln, und eine bauchständige AfteröfFnung. Als Anhänge treten Speicheldrüsen, sowie ein dünner Drüsenbeleg als Leber auf. Das Blut läuft in wandungslosen Bahnen. Die Ath- mung geschieht durch wenig verzweigte büschelförmige Tracheen ohne Spiralfäden im Innern; die Stigmen liegen paarig versteckt an der Basis der Kieferfühler oder an der Aussenseite des 3. oder 4. Beinpaares ; oft fehlt der Athemapparat auch gänzlich. Die Geschlechtsorgane zeigen im Einzelnen einen ziemlich verschiedenen Bau; beim Weibchen findet sich meist eine stark erweiterte Uterusscheide und oft eine besondere Begattungsöffnung zur Aufnahme des Spermas (Sarcoptes). Die Geschlechtsöffnung liegt meist sehr weit nach vorne, zwischen den Beinen. Die Männchen differiren in Grösse , Form der Gliedmassen , in Lebensweise und Ernährung. Die meisten Milben legen Eier, lebendgebärende Formen sind selten (Oribatidae). Aus den Eiern entwickeln sich zunächst Junge mit 3 Beinpaaren, welche entweder durch Häutungen oder auf dem Wege einer Metamorphose mittelst Larven- und Puppenstadium (Ar gas) ausreifen. Die Milben leben entweder als zeitweilige oder permanente Parasiten auf und in Thieren und Pflanzen und ver- anlassen daselbst Krankheiten und Auswüchse (Gallen, Phytopocecidien) oder sind Räuber, welche zu Wasser und zu Land unter Moos, Steinen, Schlamm, auf Nahrungsmitteln u. s. w. gefunden werden und oft schädlich auftreten. Fossile Formen sind in geringer Z^hl im Bernstein erhalten. Man unterscheidet folgende Familien: 1) Haarbalgmilben, Dermatophili. 2) Krätzmilben, Sarcopti- dae. 3) Dermaleichidae. 4) Käsemilben , Tyroglyphidae. 5) Käfermilben, Gamasidae. 6) Zecken, Ixodidae. 7) Gallmilben, Phytoptidae. 8) Laufmilben, Trombididae. 9) Wassermilben, Hydrachnidae. 10)Land- milben, Oribatidae. 11) Rüsselmilben, Bdellidae. — Literatur: Duges, H., in Ann. sc. nat. (2), I. und IL Nicolet, H., in Arch. Mus. hist. Nat. VII. Pagen- stecher, AI., Beiträge zur Anatomie der Milben. Leipzig 1860 und 1861. Clapa- rede, E., in Zeitschrift für wissensch. Zool. XVIII. Megnin, P., Les Parasites et les maladies parasitaires 1880. Milbenskorpione, s. Afterskorpione. Milbensucht, s. Gallmilben. Milch, Milchner, s. Fische (Geschlechtsorgane). Milchdrüsen, s. Haut und Säugethiere. Milchgebiss, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Miliolidae, Familie der Foraminifera imperforata. Schale vielkammerig, eingeschnürt, aus Kalk gebildet. Gattungen: Miliola M. Seh., Orbiculina Larw., Alveolina Bosc, Vertebralina D'Orb. u. s. w. Miliolineukalk, s. Foraminiferen.* Milleporidae, Familie der Hydrocoralliae. Mit unregelmässig bäum-, blatt- oder krusten förmigem Stocke. Milnesium, Arachnoideengattung, s. Bärenthierchen. Milu, Hirschart, s. Cervus (18). Milvns Oiw.f Gattung der Milane, s. Falconidae. Milz, s. Wirbelthiere und Scäugethiere (Circulationsorgane). Mimikry, Nachäffung, nennt man die auf Anpassung (s. Selections- 476 Mimus — Mnemiidae. theorie) zurückführbare Erscheinung, dass gewisse Thierformen anderen sehr verbreiteten, durch gewisse charakteristische Eigenschaften gut geschützten Ai'ten in Gestalt und Färbung zum Verwechsehi ähnlich sehen. (So werden gewisse durch ihren unangenehmen Saft gegen die Nachstellung der Vögel geschützte Heliconius- arten von gewissen Leptaliden, die Danaiden und Acräiden von gewissen Papi- lioniden auf das Täuschendste copirt, erscheinen harmlose Schwärmer ihrer Gestalt und Färbung nach als bewehrte Wespen, Hummeln, ungefährliche Nattern als Giftschlangen.) Die Mimikry erscheint somit als ein erhöhter Grad schützender Anpassung an die Aussenumgebung. (Siehe meinen Aufsatz: „Die Schutzfärbung der Thiere". Humboldt, I. Jahrgang, 1. Heft.) Mimus Boie, Gattung der Turdidae (s. d.). Miiiiopteris Bonaparte, Gattung der Glattnasen. Backenzähne j- Arten: Langflüglige Fledermaus (M. Schreibersii ^Zasiws). 11cm, Flugweite 31 cm. Braungrau, unten aschgrau. Südeuropa. Minirfliegen, s. Acalyptera und Muscidae. Minirspinne, Maurerspinne, s. Territelariae. Minirvög'el, s. Vög'el (Lebensweise). Mink, s. Putorins. Mino, Meinate, Gracula religiosa L., s. Staare. Minoa Boisü., Spannergattung der Phyt ometridae. Miiiyadidae, Familie der Fleischpolypen (Actiniaria). Miohippus, s. Säugrethiere (ausgestorbene). Miriki, der, Klammeraffe, s. Ateles. Mirikina, Nachtaffe, s. Nyctipithecus, Miris Fahr.^ s. Blindwanzen. Misguriius Lacep., Gattung der Weissfische (s. d.). Misteldrossel, Turdus viscivovus L., s. Turdus unter Turdidae. Mistflieg-e, s. Acalyptera und Muscidae. Mistkäfer, Coprophaga, Uuterfamilie der Blatthornkäf er (s. d.). Mistkäfer, Geotrupes Latr., Gattung der Coprophaga, siehe Blatt- hornkäf er. Mitraschnecken, Mitridae, Familie derSchmalzüngler (Rhachiglossa). "Rüssel ungemein lang; Fuss klein, breit; die glatte, spindelförmige Schale mit spitzem, hohem Gewinde, kleiner, länglicher Mündung und Spindelfalten. Wichtigste Gattung: Mitra Lam. Spindel mit schrägen Falten. M. episcopalis Lam., Bischofsmütze, Ostindien. M. papalis Lam., Papstkrone. 11 — 13cm hoch. Grösste und schönste Art. Ebenda. M. cardinalis Lam., Cardinalshut. In- discher Ocean. Mittelamerika-Region, s. Thiergeog'raphie. Mittelbeine, pedes medii, j i^gekten.* Mittelbrust, mesothorax, I Mitteldarm, s. Yerdauungsorg-ane. Mitteleuropäisches Reich, s. Thiergeographie. Mittelfleisch, perineum, s. Damm. Mittelfnss, metatarsum, V c'5„„„4.i,;^„„ /üu„i„n Mittelhand, metacarpus/l ^- Saugethiere (Skelet). Mittelhirn, s. Wirbelthiere (Nervensystem). Mittelländische Spitzmaus, s. Crocidura. Mittelländische Subregion, Mittelländisches Meer, Reich des, I s. Thiergeographie. Mlttelmeerländer-Reich, ) Mittelschädel, s. Mesocephalen. Mittelsprosse, s. Geweih bei Säugethiere. Mittleres Ohr, s. Wirbelthiere. Mixopliyes Günther, Gattung der Cystignathina. Breit- und grossköpfige Froschlurche mit rundlicher, kaum eingebuchteter Zunge, Vomerzähnen zwischen den weiten hinteren Nasenöffnungen, sichtbarem Trommelfell, Zehen mit Schwimm- häuten, Männchen mit äusserlich nicht sichtbarem Kehlsack. Die 5. Zehe ist am Grunde beweglich. Eine Art aus Australien bekannt. Mnemiidae yi .9., Familie der Lappenquallen. Körper mit 2 schirmartigen Lappen in der Nähe des Mundes und mit kleinen Senkfäden. Gattungen: Mnemia Mnemiopsis— Moma. 477 Eschsch., Eurhamphaea Geg., Bolina Mert., Eucharis EscJisch., Chiaja Less. u. s. w. Mnemiopsis Ag., Rippenquallengattung, s. Bolinidae. Moa, s. Diornithidae und Vögel (ausgestorbene). Moderlieschen, Mottke, s. Leucaspius v. Sieb, bei Weissflsche. Modiola Lam., s. Heteroniyaria. Mönch, der, s. Cebus. Mönchsaffe, s. Pithecia. Mönchsgeier, Vultur monachus L., s. Vulturidae. Möuchsgrasmücke, Sylvia atricapilla L., s. Sylvia unter Sänger. Mönchsrobbe, s. Leptonyx. Mörder, ein Wal, s. Orca. Mörtelbienen, Clialicodoma Lep., s. Blumenwespen. Mövchentaube, s. Felstaube bei Tauben. Möven, Laridae, Familie der Longipennes (s. d.). Molireuaife = Cercopithecus fuligiiiosus Geoffr. Mohreiibinde, Fusus morio Lam., eine Spindelschnecke. Molireneiite, Oidemia nigra Grai/, Art der Taucherenten. Mohrenkaiman, s. Alligator. Mohrenkrone, Cymbium aethyopicum, eine Kahnschnecke. Mohreulerche, Tartarenlerche, s. Lerche* Mohreiipavian = Schopf pavian (Cynoceplialus niger Desm,). Mohrenschlankaffe, s. Semnopithecus. Mohrenskorpion, s. Brotheas. Molireiiwaiize, Cydnus morio L., eine glänzendschwarze Erdwanze. Moma Baird., Gattung der Daphnidae. Mokassinschlange, Trigonocephalus contortrix //oZftrooÄ;, s. Grrubenottern. Moko, s. Kerodon. Molaren, dentes molares, Backenzähne, s. Sängethiere (Verdauungsorgane). Molche, Salamandrida, Familie der Salamandrina (s. d.). Aus- schliesslich durch Lungen athmende Schwanzlui'che mit verhältnissmässig grossen Augen, immer mit deutlich entwickelten, klappenförmigen Augenlidern, in schmalen Streifen angereihten Gaumenzähnen am hinteren Rande des Gaumenbeines, jeder- seits am hinteren Ende des Zungenbeinkörpers mit knöchernem Kiemenbogen. Unterfamilien: Mecodonta, Lechriodonta. Molgula Forb., s. Ascidiidae. Molllemminge, s. Ellobins. Mollmaus, s. Arvicola. Mollusca Cuv. (mollis, weich), s. Weichthiere. Mollusca articulata, s. Placophora. Molluscoidea , ein Typus des Thierreiches , meist festsitzende Thiere ent- haltend, welche nur durch das Larvenstadium als zusammengehörig und zugleich von den Ringelwürmern abstammend angesehen werden können. Die entwickelten Thiere, Avelche früher vielfach zu den Mollusken gestellt worden sind, sind sich sehr unähnlich gebaut und weisen höchstens Homologie nach. Man unterscheidet die beiden Classen der Moosthierchen, Bvj ozoa. Ehrenb., und der Armfüsser, Brachiopoda Dum. Molobrus Swains., Gattung der Troupiale (s. d.). Moloch Gray, Gattung der Erdagamen (s. d.). 3Iolorchiis Fabr., Bockkäfergattung der Gruppe Cerambycini. Molossi, Fledermausfamilie, s. Atalapha. 3Iolossidae, Familie der Glattnasen. Plumpe Fledermäuse mit dickem, über die Flughaut hinausreichendem Schwänze. Gattung: Molossus Geoffr. (Untergattung von Dysopes, s.d.) mit den Arten: M. ursinus Spix, M. rufus Geoffr. u. s. w. Molpadiidae, einzige Familie der Pneumonophora. Gattungen: Mol- padia Cuv., Haplodactyla Gr., Liosoma Br., Caudina Stimps. u. s. w. Molukkeiikrehs , Limulus moluccanus Cliis., siehe Schwertschwänze (X i p h 0 s u r a). Molva Nihs., Gattung der Schellfische (s. d.). Molytes Schönh. (Liparus OL), Gattung der Rüsselkäfer. Moma Hübn., Gattung der Eulen (Gruppe Bombycoidea). 478 Momotidae— Monograptidae. Momotidae, Sägeracken, Familie der Kukuksvögel (s. d.). Mona, der, s. Cercopithecns. Monacanthus Cuv., Gattung der Sclerodermi (s. d.). Mouactinellidae, s. Kieselhornschwämme. 3Ionaden, Monades Haeckel, Gruppe der Geisseiinfusorien. Kleine chlorophyllfreie Zellen, deren bewimperte Schwärmsporen erst amöboide Bewegungen zeigen, dann in ein Ruhestadium treten und nach der Encystirung durch Theilung sich vermehren. Gattungen: Monas Müller, Pseudospora, Colpodella.* Monadinen, Monadin ae, Gruppe der Geisseiinfusorien. Kleine, kuglige, formbeständige Wesen; Fortpflanzung durch Quertheilung, und nachherige Keim- bildung; der oft Conjugation, meist Encystirung vorausgeht. Leben meist in Ge- därmen. Gattungen: Cercomonas Diij. (intestinalis Lambl. im Menschen), Trichomonas (vaginalis Donne im Menschen).* Monanthia Lep., Kielwanzen, s. Hautwanzen. Moiiascidiae, Ascidiae simplices, sociales, Ordnung der Seescheiden. Einzelthiere oder ästige Thierstöcke, deren Einzelthiere nie von einem gemeinsamen Mantel umhüllt werden. Familien: Clavellinidae, Ascidiidae. — Literatur: Heller in Denkschr. Akad. Wien. 1874—77. Monaul, Lophophorus impeyanus VieilL, s. Fasane unter Hühnervögel. Monay, ein Murmelthier, s. Arctomys. Moudbein, os lunatum, os lunare, s. Säugethiere (Skelet). Mondfisch, s. Acanthosoma. Mondüeck, s. Phalera Ilübn. unter Spinner. Mondhornkäfer, Copris lunaris L., s. Blatthornkäfer. MondsclilJingen, Scytalidae, Familie der Colubriformia. Der platte, breite, hinten abgesetzte Kopf ist regelmässig beschildet; die Schnauze abgerundet; von den Oberkieferzähnen der hinterste am längsten, gefurcht; die Schuppen glatt. Hierher: Scytale Boie mit S. coronatum Merr. Südamerika. Mondschiieeken 5 Neritidae, Familie der Scutibranchia. Schale dick- wandig, halbkuglig, ungenabelt, mit Deckel; Augen langgestielt; Fuss gross, dreieckig. Gattungen: Nerita L., Navicella Lam. Moiiedula Bre/nn, Dohlen, Gattung der Raben (s. d.). Mongolische Rasse, s. Mensch. Mougoz, s. Leniur. Monitor Cuv. = Varanus Merr., s. Warane. Monocentris Bl. Sohn., Gattung der Berycidae (s. d.). Monoceromonas Grassi, Flagellatengattung der Tetramitina. Monoceros, s. Acanthina. Monochitonida ScJuu. (einzig, Mantel), s. Mantelthiere.* Monocystidae S^., Familie der Gregarinae. Kopf und Körper miteinander verschmolzen; leben einzeln oder paarig. Einzige Gattung: Monocystes Sf. mit M. hominis Lind., auf den Herzklappen; M. capitata Lind., an den Haai-en; M. sphaerica Lind., in den Nieren; M. Stiedae Lind., im Herzmuskel des Menschen. Ferner: M. Huebneri Lind., in faulem Holz; M. lumbrici, agilis u. s. w., im Regenwurm u. s. w. Moiiocytaria Haeck. (monos allein, einzeln; kytos Höhlung, Haut); siehe Radiolaria moiiozoa MüU.* Moiiodaciia Eic1no\ (D i d a c n a Stol.) , Gattung der Herz muscheln, s. Adacna. Monodelphia, s. Didelphia. Monodon, l -k \ Monodontida, ] ^' ^^^^^^^' Monoecismus, Einhäusigkeit, wennn männliche und weibliche Geschlechts- producte resp. Geschlechtsthiere auf einen Thierstock vertheilt sind. Monöcistisch, einhäusig, s. Monoecismus. Mono-Feo, s. Brachyurus Spix. Monogenae Bened. (einzeln, entstehen), s. Polystomea Leuck.* Monogenesis, s. Zeugungskreis. Monogoneuonten, s. Digoneuonten. Mouogonopora, s. Strudelwürmer (dendrocöle). Mouograptidae, ausgestorbene Familie der Graptolithidae. Monolepis— Montiporen. 479 Moiiolepis, s. ScliJileukrebse. Monomyaria, Unterordnung der Asiphoniata. Es ist nur ein einziger (hinterer) Schliessmuskel vorhanden; der Schlossrand meist zahnlos; die Mantel- lappen gefranst, ganz getrennt; der Fuss klein oder ganz verkümmert. Hierher die Familien: I. Kammmuscheln (Pectinidae). Die rundliche oder eiförmige Schale nicht blätterig, meist gleichklappig, frei oder angewachsen oder mit einem Byssus befestigt; das Band in einer Rinne oder dreieckigen Gri-ube unter den Wii'beln. Mantelränder verdickt, mit Tentakelfäden. Die Schale besitzt meist strahlige Rippen und Ohrfortsätze unter den Wirbeln. Gattungen: 1) Pecten 0. F. Müller. Schloss zahnlos. Wirbel sich berührend, wenig vorragend; Band innerlich. An 180 lebende und 450 fossile Arten. Schwimmen sehr rasch, indem sie die Schale auf- und zuklappen. Hierher u. a.: P. jacobaeus L., Jakobs- muschel. Schale mit 14 — 1(5 Rippen. 8 — 10 cm hoch. Mittelmeer. P. maxi- mus L., Pilgermuschel. 15 cm hoch. Häufig, europäische Meere. Wird in der Schale geröstet und gegessen (englisch scallop). P. pleuronectes L., Kom- passmuschel. 8 — 12cm hoch. Indischer Ocean. 2) Lima Brug,, Feilen- muschel. Wirbel voneinander abstehend, vorragend. An 200 fossile, 20 lebende Arten. L. squamosa Lam., gemeine Rasjoelmuschel. 8cm lang. Wird ge- gessen. Südeuropäische Küsten. 3) Spondylus L., Klappmuscheln. Schale mit der rechten, grösseren Klappe angewachsen. Schloss jederseits mit 2 Zähnen. Schale mit Ohrfortsätzen , meist gedornt. Schlosszähne deutlich. Rechte Klappe ohne Byssusausschnitt. S. gaederopus L., Esels hu f. An Felsen hängend; essbar. Mittelmeer. 4) Pedum jBn/«/. Schlosszähne undeutlich; rechte Klappe mit tiefem Byssusausschnitt. 5) Plicatula Lam., Faltenmuscheln. Schale ohne Ohrfortsätze und Dorne; Schlosszähne deutlich. — II. Austermuscheln (Ostracidae) (s. d.). Monophatiius Hig., Untergattung von Seiandria Leach , s. Blattwespeiio Monophyidae, Siphonophorenfamilie der Calycophorae. Moiiophyodont heissen Zähne, die nicht gewechselt werden, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). 31oiiopleurolbraiicliiata Blv. (Pomatobranchiata Cur.), Familie der Seitenkiemer. Kiemen an- der rechten Seite, federförmig, meist eine innere, selten eine asymmetrische äussere Schale. Gruppen: Runcinina, Pleurobranchina, Umbrellina, Lophocerina, Aplysina, Acerina, Philina, Bullina, Cyloch- nina, Aplustrina, Actaeonina.* Moiiopiieiimoiia, Unterordnung der Lurchfische (Dipnoi) (s. d.). Mouopriouidae , Gruppe der fossilen Graptoloidea mit den Familien: Monograptidae, Leptograptidae, Dichograptidae, Dicranograptidae, sämmtliche mit einzeilig der Axe gegenüber angeordneten Zellen. Monopsea Allm., s. Hydroiden.* Moiiopylaria, Monopylea, Unterordnung der Radiolarien. Central- kapsel mit einem einzigen Porenfelde, einfacher Wand, einem Kern. Monorhina, s. Amphirhiiia und Wirbelthiere (Nervensystem), Monostomeae, s. Semaeostomeae. * Monostoiiiidae, Familie der Saugwürmer. Körper gestreckt bis rundlich, mit einem Saugnapf am Vorderrande. Gattung: Monostomum Zed., Holo- stomum Nitzsch, Hemistomum Dies. 3IoiiOstyla Ehrenb., Räderthiergattung der Loricata. Moiiotlialamia M. Schnitze (allein, Kammer) = Monostegia D'Orh., Gruppe der Foraminifera D'Orb. Schalen einkammerig, neben den Poren noch eine grössere Oeffnung. Einzige Familie: Orbulinidae Ehrenb. Monotidae, Strudelwürmerfamilie der Rhabdocoelidae. Monotremata, Kloakentliiere, s. Schiiabelthiere. Monotroch, s. BorstenTi iirmer. * Monotroclia, s. Räderthiere. Monotrocha Hart, (eins, Schenkelring), b. Stachelimmen. Moutana, italienische Bezeichnung der in die Flüsse aufsteigenden Aalbrut. Montee, französische Bezeichnung der in die Flüsse aufsteigenden Aalbrut. Moiiticola Boie, Steindrosseln, Gattung der Turdidae (s. d.). Montiporen Quog u. Gaim., Gattung der Madreporidae. ^gQ Moorenten— Moosthierchen. Moorenten, Fulix Sund., s. Tauchenten unter Lamellirostres. Moorhuhn, s. Hühnervögel (Waldhühner). Moorschnepfe = kleine Bekassine, s. Gallinago unter SchuepfenYÖgel. Mooshummel, s. Bombus Latr. Mooskorallen, ) ^ Moosthierchen. * Moospolypen, ) Moosthierchen, Bryozoa Ehrenh., Mooskorallen, Moospolypen, Brya- cephala Bronn, Classe der Molluscoiden, wurden zuerst von Ehrenberg als Ordnung der Polypen aufgestellt. Von diesen ob ihres hochentwickelten Körper- baues ausgeschieden , wurden sie dann von den einen Autoren mit den Räder- thierchen vereint als Ciliata zu den Würmern gestellt, während sie andere als eine den Armfüssern gleichwerthige Classe erst den Weichthieren, dann einem be- sonderen Typus der Molluscoidea eingeordnet haben. Sie ähneln in ihi-em äusseren Erscheinen thatsächlich Polypenstöcken ganz ausserordentlich, indem die Einzelwesen (Zooide) sich zu Colonien vereinigen (daher Polyzoa Thomps.), welche in den mannigfaltigsten Formen, insbesondere in bäum- und moosartigen, dann in blattförmigen Verzweigungen , doch auch als krusten- und rindenförmige Ueberziige auftreten (Polyzoarium, Coenoecium). An ihnen erscheinen demnach die Einzelthiere mehr oder weniger regelmässig vertheilt; wirkliche Einzelthiere geholfen zu den Seltenheiten. Das Einzelwesen eines Polypenstockes ist meist sehr klein und besitzt im Allgemeinen Cylinderform ; es ist mit seinem Gehäuse (Zo- oecium) innig verschmolzen. Ein solches Gehäuse (Zelle) besteht aus einem Becher (Ectocyste), welcher hornig, gallertig, pergamentartig, oder selbst kalkig sein kann und von der Cuticula des Thieres abgesondert wird. Es ist oben offen, oder durch einen Deckel (Operculum) verschliessbar (Chilostomen), lässt eine deutliche Neural- (Dorsal- oder Rücken-) Seite und Hämal- (Ventral- oder Bauch-) Seite unterschieden und es zeigen die umgebenden Zellen die mannig- fachste Verbindungsweise; man unterscheidet insbesondere Stöcke mit ein- und zweiseitigen und mit radiär gestellten Bechern , wodurch eben weiter wieder die Form und Verästelung dieser abhängig ist. Dabei communicirt die Leibeshöhle nach unten mit dem Stamm durch Poren, welche die Zwischenhaut (Diaphragma, Rosettenplatte) durchlöchern, so wie sie oben eine zum Hervorstrecken der Ten- takel dienliche Oeffnung zeigt; manchmal bildet die Ectocyste Dornen und Stacheln. Die darunter liegende Hautschichte, die Endocyste, besteht aus der Matrix der vorigen, einem mehr- oder weniger entwickelten Längs- und Quer- muskelfilze und einer Flimmerschichte; sie stülpt sich, den Becher an der Innen- fliäche bekleidend, an dessen Oeffnung nach einwärts und bildet eine Hautduplicatur (Süsswasserformen) oder das Integument des Vorderkörpers. Dieser ist vorstreckbar oder einziehbar und trägt vorne auf einer besonderen Scheibe (Lophophorus) von Kreis- (Stelmatopoda) oder Hufeisenform (Lophopoda) den Tentakel- kranz. Die Fühler desselben sind hohl, communiciren mit der Leibeshöhle, sind an der Oberfläche bewimpert, besitzen kräftige Längsmuskeln, sind mit Blutflüssig- keit gefüllt und dienen zum Herbeistrudeln der Nahrungsstoffe und zur Athmung. Oft stehen zwischen ihnen noch lange, steife Haare oder eine Röhre zum Austritte der Statoblasten; oft liegt unter dem Tentakelkranz ein Ringcanal, dessen Höhlung mit der der Tentakel communicirt. Er wird von kräftigen Parietal-, Parieto- vaginalmuskeln und Retractoren bewegt, vorgestreckt und eingezogen. Dieses und ein Vorstülpen und Einziehen des Vorderkörpers ist auch die einzige Bewegung der Thiere. Das Nervensystem besteht aus einem gelblichen, ovalen oder lappigen Ganglienknoten zwischen Mund- vmd Afteröffnung; doch soll auch ein unteres Schlundganglion und ein peripheres Nervensystem beobachtet worden sein. Des- gleichen findet sich nach Fr. Müller und anderen ein sog. Colonialnerven- system, das, am Grunde jeden Stengelgliedes den Anfang nehmend, alle Aeste durchzieht und, sich mit den Nerven der Einzelthiere vereinigend, ein gemeinsames Nervensystem des ganzen Stockes darstellen würde. Andere sehen es als „Funi- cular-" oder„ Communalmuskelsystem" an. Sinnesorgane wurden bis jetzt noch nicht entdeckt , doch zeigen die wenigen freibeweglichen Formen einen gewissen Grad von Lichtempfindlichkeit. Der Verdauungscanal beginnt mit der in der Mitte der Tentakel- oder Mundscheibe gelegenen Mundöffnung, die mit einer be- Mooswölber— Mops. 481 sonderen Mundklappe (Epiglottis oder Epistom) bedeckt ist (Phylactolae- mata) oder frei ist (Gymnolaemata). Von da gelangt die Nahrung in einen musculösen Schlund , dann in eine langgestreckte , bewimperte Speiseröhre und von da in den grossen, blinddarmartigen, langen Magendarm; dieser verengt sich und geht in den dünneren Enddarm über, der nach vorne zurückläuft und mit der innerhalb (Endoprocta) oder ausserhalb der Mundscheibe gelegenen After- öffnung (Ectoprocta) ausmündet. Der ganze Apparat wird durch Muskeln, der Magendarm durch einen ihn mit dem Statoblast verbindenden Gastroparietal- strang (Funiculus) gehalten. Ein Gefässapparat fehlt; das Blut kreist in dem mit Wimpern besetzten Binnenraum des Körpers frei. Auch die Athmung ge- schieht nur durch die gesammte Oberfläche des Vorderleibes; doch scheinen auch die Tentakel hierbei eine besondere Rolle zu haben, weshalb sie Beneden als Branchiula und Favre die Thiere als Polypi ciliobranchiati bezeichnete. Als Excretionsorgane findet sich oft ein schleifenförmiger Canal vor. Die Fortpflanzung geschieht in geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Weise. Eier- und Samenzellen entstehen meist in einem Thiere; die Ovarien liegen an der Innenfläche der Vorder- wandung, die Hoden in der Gegend des Funiculus; die Befruchtung erfolgt nach dem Freiwerden der Zellen im Innern des Mutterleibes und das Ei entwickelt sich daselbst meist an besonderen Stellen. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung sind die Statoblasten von Wichtigkeit. Es sind dies Keime, welche namentlich im Herbste — daher früher für Wintereier gehalten — durch Knospung am Funi- culus entstehen und linsenförmige Gebilde darstellen , welche mit einem Ringe von lufterfüllten Zellen, dem sog. Schwimmring, umgeben sind; sie tragen viele plastische Eigenthümlichkeiten, kommen nur den Süsswasserformen zu und während die aus den Eiern sich entwickelnden Embryonen eine sehr complicirte Metamor- phose zeigen, welche namentlich durch Hatschek in Wien genauer verfolgt worden ist, seiner Zeit aber Anlass zur Aufstellung unberechtigter Gattungen gab (z. B. Cyphonautes und Membranipora), entwickeln sich aus ihrem Inhalte wimper- lose Junge, welche bereits dem Mutterthiere ähnlich sehen, sich sofort befestigen und durch Knospung zu neuen Colonien auswachsen. Neben diesen Geschlechts- thieren (Zooiden), welche nach einigen Autoren aus einem Doppel wesen, dem sterilen Ernährungsthiere (dem Darmcanal oder Polypid) und dem in einem Becher eingeschlossenen Organreste (dem Geschlechtsapparat oder Cystid) be- stehen sollen, finden sich in einer polymorphen Colonie weiters noch metamor- phosirte Zoöcien. Es sind die Avicularien (Ornithorhamphus, Vogel- köpfchen), zweiarmige Zangen mit Helmwölbung und freiem Finger, die in der Nähe der Becheröffnung sitzen und kleine Thiere bis zum Absterben festhalten; dann die Vibracula, ovale Kapseln mit willkürlicher Bewegung an der Spitze, und Ooecia (Ootheca, Ovizelle, Eierzellen) kugelförmige Anschwellungen, in welche die aus der Körpei-höhle austretenden Eier aufgenommen werden; über- dies finden sich neben den Stamm- oder Stengelgliedern der Colonien noch sog. Wurzelzellen, welche gleich Ranken oder Ausläufern zur Befestigung dienen. Be- merkenswerth ist weiters noch die periodische Rückbildung von Dai-m und Ten- takeln, die sich jedoch stets wieder bald von Neuem nachbilden. Die Moosthierchen sind allermeist Meeresbewohner, die jedoch zur Reliefbildung nur wenig beitragen; die tiefsten Punkte, wo man sie fand, betragen 5600 m. Sie bewohnen in grosser Menge die Meere der südlichen Hemisphäre, doch finden sie sich auch in den arktischen Meeren, festgewachsen an Steinen, Muscheln, Korallenstöcken und Pflanzen. Auch das Süsswasser beherbergt einige Formen, die in Alpenseen noch bei 2000 m angetroffen werden. Man kennt im Ganzen bei 600 Arten. Fossil sollen sie be- reits im Silur angetroffen werden, sicher treten sie erst im Jura auf, haben in der Kreide und in der Molasse das Maximum; es sind bereits bei 2000 fossile Arten notirt. Man theilt sie in 3 ünterclassen : Endoprocta A''//!*^/;«', Ektoprocta Nitsche und Pterobranchia Cl. — Literatur: Nitsche, H., in Zeitschrift für wiss. Zool. 1869 und 1871. Claparede ibid. 1871. Alhnan, Monographie of the fresh- water Polyzoa, London 1856, und Edinb. New Phil. Journ. 1857. Heller in Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1867.* Mooswölber, s. Yögel (Lebensweise). Mops, s. Hanshnnd. Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. o\ 482 Mopsea — Moschuspolypen. Mopsea Lamour, Gattung der Rindenkorallen. Mopsfledermaus, s. Synotus. Mordellidae, Käferfamilie der Heteromera. Die elfgliedrigen Fühler faden- förmig oder leicht gesägt; der senkrechte Kopf mit dem Munde an die Vorder- hüften angelegt; Endglied der Kiefertaster beilförmig. Mordella X., Anaspis Geoffr. u. s. w. Mordfliegen, Laphria Meig., Gattung der Raubfliegen (s. d.). Mordspiiinen, Thanatus C. L. Koch, Gattung der Philodromidae, siehe Krabbenspinnen. Mordwanzen, Harpactor Lap., Gattung der Schreitwanzen (s. d.). Morethia, s. Ablepharus. Mormon, s. Alken. Mormops Leach, Gattung der Huf eisenn äsen. Der Nasenbesatz ist bloss rudimentär. Fledermäuse von Cuba. Mormyridae, Familie der Edelfische. Kopf, Rumpf und Schwanz ohne Schuppen ; ohne Bartfäden ; die beiden Zwischenkiefer zu einem einzigen Knochen verwachsen; neben dem einfachen Scheitelbein ein von einer dünnen Knochenplatte verdeckter, mit der Schädelhöhle zusammenhängender Hohlraum; ohne Fettflosse und Nebenkiemen. Im Süssgewässer des tropischen Afrika. Gattungen : Mormyrus L. Mit bandartigem, gallertartigem Körper unter der Haut an der Schwanzseite (aber nicht elektrisch). M. oxyrhynchus Geoffr. Schon den Aegyptern bekannt und geheiligt. Nil. Wird gegessen. Gymnarchus Cuv. Ohne Brust-, After- und Schwanzflosse. Gleichfalls mit pseudoelektrischem Organ. G. niloticus Cur. Nil, Westafrika. Moro, s. Bucanetes und Erythrospiza. Moropiis, s. Säugethiere (ausgestorbene). Morosaurns, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Morotherinm, s. Säugethiere (ausgestorbene). Morx)liolog"ie heisst jener Zweig der theoretischen Zoologie, welcher die äusseren und inneren Formverhältnisse der Thiere und die Betrachtung ihrer Gesetzmässigkeit zum Gegenstande hat. Erstreckt sie sich nur auf einzelne Or- gane des Thierkörpers, so heisst sie Organologie. Morpholog'isches Individiiiini, s. Individuum. Morpliomimesis, s. Insekten.* Morpliiius Cuv., Gattung der Adler, s. Falconidae. Morpion = Filzlaus, s. Läuse. Morsus, s. Bissen. Mosasauriis, Maaseidechse, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Moschida, Familie der Wiederkäuer. Kleine geweihlose Zweihufer ohne Thränengruben , mit rudimentärem Schwanz , oben und unten 6 Backenzähnen. Beim Männchen sind die oberen Eckzähne hauerartig entwickelt. Bewohnen felsige Gebirgsgegenden und leben vereinzelt. Gattungen: Moschus, Tragulus, H y a e m o s c h u s. 3Ioschus Lü««e, Moschusthiere, Gattung der Moschida. Die Männchen haben zwischen Nabel und Rvithe einen Drüsenbeutel an der Bauchhaut, der die stark riechende Moschussubstanz liefert. An der 2. und 5. Zehe fehlen die Meta- carpalknochen. Art: Moschusthier (M. moschiferus Limit'). Rehgross. Reh- farbig, braun oder gelblich. Die Männchen sollen zur Brunstzeit, im November, heftig miteinander kämpfen und dabei von ihren grossen Eckzähnen Gebrauch machen. Ueberaus scheu, sehr geschickt im Klettern und rascher Läufer. Ist der eifrigen Verfolgung wegen schon sehr selten geworden. Im Hochgebirge Sibiriens, Tibets, Chinas, Hinterindiens. Moschus, das Sekret des Moschusbeutels des Mos diu st hie res (s. d.). Ein Moschusbeutel enthält 30 — 50 Gramm. Im frischen Zustande salbenartig, später körnig, braun, fettglänzend. Wird in der Medicin und in der Parfümerie ver- wendet. Der tibetanische (orientalische) ist geschätzter als der russische (sibirische). Wird vielfach gefälscht. Moschusbock, Aromia moschata L., s. Aromia und Bockkäfer. Moschusochse, s. Ovibos. Moschuspolypen, Eledone Leach, Gattung der Octopodidae (s. d.j. Moschusthiere— Muffkäfer. 483 Moscliusthiere, s. Moschus. Moschusvogel, Porthesia auriflua Fabr.^ eine Art der Spinner. Moskitos, s. Stechmücken. Motacilla L., Gattung der Bachstelzen (s. d.). Motella Cuv., Gattung der Schellfische (s. d.). Motmot, s. S ä g e r a c k e n unter EukukSTÖg'el. Motorische Fasern, s. Nervensystem. Motorische Nervenfasern, s. Nervengewehe. Motten, Schaben (Tineidae), Familie der Kleinschmetterlinge (Micro- lepidoptera). Fühler borstenförmig ; das Endglied der meist sehr stark entwickelten Taster aufsteigend oder in der Eichtung des Mittelgliedes stehend. Flügel schmal, meist zugespitzt, lang gefranst, in der Reihe gefaltet, flach oder den Leib um- wickelnd; Hinterflügel schmal, oft lanzettförmig; Beine mit starken Sporen; 4 — 7 Vorderflügel-, 7 oder 8 Hinterflügeladern. In Europa allein 125 Gattungen mit 1500 Arten. Die meist löfüssigen Raupen leben in ihren Nährpflanzen (Minir- raupen) oder in Sackröhren, Geweben. Hierher u. a.: 1) Solenobia ZU. Weibchen flügellos; Männchen mit wolligem Kopfe. Punktaugen, Taster, Rüssel fehlen, 2) Tinea L. Kiefertaster eingeschlagen, vier- bis sechsgliedrig. Kopf überall dicht wollig behaart; Rüssel verkümmert. Raupen in Säckchen oder seidenen Röhrchen. T. pellionella L., Pelzmotte, Kleidermotte. T, tapetiella L., Tapetenmotte. T. granella L., Kornmotte, Kornwurm. Ihre Raupe als , weisser Kornwurm" bekannt (nicht zu verwechseln mit dem „schwarzen Kornwurm" (Calandria granaria L.), einem Rüsselkäfer, 3) Adela Lab'., Fühlermotte. Fühler über flügellang; Augen weit voneinander entfernt. 4) Hyponomeuta Latr., Schnauzen- oder Gespinnstmotte. Kopf mit dicker, anliegender Behaarung. Die Raupen meist gesellig in grossen Gespinnsten. H. malinella ZU., Apfelbaumgespinnstmotte. An den unteren Zweigen der Apfelbäume häufig. 5) Plutella Sehr. Taster gross, vorstehend, mit langem spitzen Haarbusche unten am Mittelgliede; Endglied pfriemenförmig , aufsteigend. P. cruciferarum ZU., Kohlmotte. Die lebhaft grüne Raupe an der Rückseite der Blätter des Blumenkohls, Kopfkohls. 6) Depressaria //aw\ Rüssel gerollt; Fühler massig lang; Hinterleib oben flachgedrückt; Taster lang, aufgebogen, am 2. Gliede mit einer Schuppenbürste. 7) Gelechia ZU. Hinterflügel unter der Spitze mehr weniger eingezogen; Taster aufgebogen. 8) Laverna Curt. Fühler in der Ruhe nicht vorgestreckt; Flügel lang gefranst. 9) Coleophora ZU. Fühler in der Ruhe vorgestreckt. 10) Gracillaria Haw. Körper schlank. Kiefertaster lang, fadenförmig, deutlich dreigliedrig. Kopf glatt beschuppt. 11) Argyresthia Hlibn. (s. d.). 12) Nepticula ZU. Kopf abstehend, behaart. Taster hängend. Fühlergrundglied zu einem Augendeckel erweitert. (Lyonetia Huhn., Oenophila Staint., Tischeria ZU. und verschiedene andere.) Mottenschildläuse, Aleurodes Latr., Gattung der Schildläuse (s. d.). Mottke = Moderliesclien, s. Leucaspius unter Weissflsche. Mücken, s. Langhörner. Mückenscliwärmer = Glasflügler (Sesia), s. Holzbohrer (Xylotropha). Mühlsteinchen, s. Haarsterne.* Müller = Walker, s. Blatthornkäfer. Muelleria Jae.q., s. Aspidochirota. MüUer'scher Gang", s. Ductus Muelleri und Siiugethiere (Fortpflanzungsorgane). Mülpe = Rapfen, s. Aspius (4). Mündung-, apertura, s. Bauchfüsser.* Mützenkorallen, Turbinolidae, Familie der Riffkorallen. Meist Einzel- polypen mit festem Kalkgerüste, ganzem Mauerblatt und wohl entwickeltem Fuss- blatt und Scheidewänden, deren Zwischenräume durchaus oiFen bleiben. Gattungen: Caryophyllia Lam., Trochocyathus Semp., Turbinolia Lani., Fla- bellum Less. Mützensclmeeken , Calyptraeidae, Capulidae, Familie der Holosto- mata. Schale mützenförmig, kaum gewunden ; Schnauze gi'oss, Fuss breit. Gattun- gen: Pileopsis Z/a?». (Capulus Montf.); Calyptraea X«?».^ Zipfelschnecken; Crepidula Lavi., Pantoffelschnecken; Galerus Graij. Muffelkäfer, s. Bruchidae. Muffkäfer, s. Byturus. 484 Mufflon — Mundfüsser. Mufflon, s. Ovis. Mug'il Art., Meeräschen, s. Mugiliformes. Mugilidae, Meeräschen, Familie der Mugiliformes (a. d.). Mugiliformes, Gruppe der Stachelflosser. Zwei Rückenflossen, voneinander mehr oder weniger entfernt; die erste Rückenflosse entweder kurz und der zweiten ähnlich , oder von schwachen Strahlen gebildet. Familien : Sphyraenidae. Mit kräftiger Bezahnung; Seitenlinie unterbrochen; Mundspalte weit; Schuppen klein, cycloid; 7 Kiemen. Einzige Gattung: Sphyraena Art., Pfeilhechte, Barra- cudas. Grosse gefrässige Fische der tropischen und subtropischen Meere. Das Fleisch mitunter von giftiger Wirkung. S. vulgaris C. V., gemeiner Pfeil- hecht. 50 — 100cm. Mittelmeer. — Atherinidae. Bezahnung schwach; 1. Rücken- flosse kurz, aus mehr als 4 Strahlen gebildet; Seitenlinie undeutlich. 5 — 6 Kiemen. Fleischfresser. (Siehe Atherinidae.) — Mugilidae, Meeräschen. Bezahnung schwach oder fehlt; 1. Rückenflosse aus 4 steifen Stacheln gebildet; Seitenlinie fehlt; Kiemenöfi"nung weit. Nähren sich von dem mit oi'ganischen Stoffen ge- mengten Schlamm oder Sand; gehen auch ins Brackwasser. Hierher: Mugil Art. Echte Zähne fehlen vollständig; Unterkiefer mit scharfem Vorderrande. Wander- flsche der tropischen und gemässigten Zone. M. cephalas Cuv. Härder, Ce- falo. 30 — 45cm. Mittelmeer, Nil, Westküste Afrikas; das Fleisch sehr geschätzt; der Darmcanal gilt sammt dem Inhalte als Leckerbissen. Mulle = Talpida, s. Maulwürfe. Mullidae, s. Meerbarben. Mulhis Linne , Gattung der Meerbarben (s. d.). Arten: 1) Gemeine Meerbarbe, Rothbart (M. barbatus Lhine). 25 — 40cm. Einfarbig carmin- roth, irisirend, unten silberig, Flossen gelb. Mittelmeer. 2) Streifenbarbe (M. surmuletus Linne). 20 — 25 cm. Mit nicht so steilem Kopfe. Ebenso gefärbt, aber mit 3 goldgelben Längsstreifen. Vielleicht bloss eine nördliche Spielart der vorigen. 3) M. flavolineatus Lacepede. 20 — 30cm. Mit vollständigerer Be- zahnung. Roth mit breitem, citronengelbem Rande. Indischer Ocean. Als überaus feiner Tafelfisch geschätzt. Die Arten dieser Gattung leben in grösseren Trupps nahe den Küsten, suchen ihre Nahrung mit Hilfe der Bartfäden im schlammigen Grunde auf. Ihre Bartfäden lassen sich in Vertiefungen der Kiefer zurücklegen. Die Römer schätzten ihr Fleisch sehr, hielten sie in grossen Seewasserbassins, er- götzten sich an ihrem Farbenspiele während des Todeskampfes und bezahlten eine Barbe von mehr als 1 kg Gewicht mit etwa 600 fl. Mnmienpuppe, Puppa obtecta, s. Insekten.* Mumienspitzmaus, s. Sorex. Mund, atrium, s. Verdauungsorgane. Mundarme, s. Armfüsser. * Mundaxe, s. Korallenpolypen.* Muuddarm, s. Wirbelthiere (Vevdauungsorgane und Entwicklung). Munddeckplatte, torus angularis, s. Schlangensterne.* Mundfiisse, s. Mundfüsser und Schalenkrebse. Mundfüsser, Stomatopoda Latr. , Maulfüsser, Ordnung der Schalen- krebse mit 5 Mundfüssen und Kiemenbüscheln an den Schwimmfüssen. Der Körper ist gross, langgestreckt; der Cephalothorax lässt sowohl dem Kopfe, wie der Brust eine gewisse Freiheit der Bewegung, ist dünnblätterig, hornig oder selbst weichhäutig; die letzten 3 Brustsegmente sind ganz frei und unbedeckt; der Hinter- leib ist grösser als der Vorderleib und breiter, keilförmig. Am Kopfe sitzen die Vorderfühler mit langem, dreigliedrigem Stiel und mit 3 vielgliedrigen Geissein; die Hinterfühler tragen gleichfalls vielgliedrige Geissein und am Grunde eine grosse breite Schuppe. Die Oberkiefer besitzen einen dreigliedrigen Taster , die Unter- kiefer sind klein und wenig entwickelt. Auf sie folgen die Kieferfüsse, deren man 5 Paare unterscheiden kann und die deshalb als „Mundfüsse" bezeichnet wer- den; sie besitzen erweiterte Grundglieder und sind bis auf das 1. Paar echte Raubbeine. Dieses ist dünn, tasterförmig und mit einer kleinen Greifzange abge- schlossen; das 2. Paar ist sehr umfangreich und endet mit einer mächtigen Raub- hand; die folgenden 3 Paare sind ziemlich gleichgestaltet und besitzen schwache, löffeiförmige Greifhände; alle sind nach vorwärts gerichtet. Die Extremitäten der Brustregion, auf welche somit nur mehr 3 Paare kommen, sind diesen gegenüber K Mundhaut— Mus. 48o woWentwickelte Schwimmbeine, die je einen Seitenast tragen (also Spaltfüsse); die Thiere schwimmen in der That vortrefflich. Der Hinterleib besitzt grosse Schwimm- füsse mit entwickelten Kiemenblättern und -Büscheln. Die Augen sind gestielt; der Darm besitzt zahlreiche Leberschläuche; der Kreislauf wird durch ein langes, vielkammei'iges , bis in den Hinterleib ragendes Herz regulirt; die Athmung ge- schieht durch die au den Schwanzfüssen befestigten Kiemen und vielleicht auch durch eigenthümliche, blasenförmige , gestielte Organe an der Wurzel der Mund- füsse. Die Geschlechter unterscheiden sich durch die Doppelruthe am Grunde des letzten Brustfusspaares und die zur Begattung umgestalteten ersten Hinterleibfuss- paare. Die Eier werden in Gruben abgesetzt und die Entwicklung erfolgt auf dem Wege einer complicirten Metamorphose; einzelne Stadien derselben wurden als selbstständige Gattungen Alima, Erichthus, Squillerichthys u. s. w. (als Bipeltata Latr.) beschrieben, so wie anderseits jetzt als Larvenstadien anderer Krebse erkannte Formen, z. B. Phyllosoma, gleichfalls (als Unipeltata Latr.) hierher gezählt worden sind. Die Mundfüsser bewohnen allermeist wärmere Meere, wo sie in hoher See oder in bedeutenden Tiefen angetroffen werden. Man kennt nunmehr nur eine Familie: Heuschreckenkrebse, Squillidae. — Literatur: Claus, C, in Abb. d. Göttinger Soc. 1872.* Mundhaut, s. Seeigel.* Mundhöhle, s. Verdauungsorgane, Wirhelthiere, Säugethiere, Yögel (Verdauungsorgane). Mundkegel, s. Rankenfüsser.* Mundkiemen, s. Seeigel.* Mundklappe, Epiglottis, t ^ Moosthierchen.* Mundklappe, Lpistom, ) Mundlose Infusoria, Astomata, s. Flagellata Ehrenb* Muudöffnung, s. Yerdauungsorgane. Muudplatte, Epistom, s. Decapoda und Schalenkrebse.* Mundpol, s. Rippenquallen.* Mundrohr, Darmrohr, s. Yerdauungsorgane. Muudsauni, Peristom, s. Bauchfiisser.* Mundscheibe, s. Korallenpolypen und Moosthierchen.* Mundschild, Epistom, s. Schalenkrebse.* Mundsegment, Peristom, s. Borstemvürmer. * Mundstiel, s. Hydroiden.* Sluiigos, indische Manguste, Herpestes grisens Ogllbi/. Leicht zähm- bare Manguste Indiens; besonders durch Vertilgen von Giftschlangen nützlich. Muutjac, s. Cervulus. Muraena Cuv., Muränen, Gattung der Aale. Kiemenspalten und Kiemen- öffnung eng; Brustflossen fehlen ; die hinteren Nasenlöcher kreisrund; Zähne wohl- entwickelt. Ueber 80 Arten. Einige bis 2,5 m lang. Gehen mit ihren kräftigen Zähnen selbst den Menschen an. M. helena L., gemeine Muräne. Atlantischer Oceau; Australien, Mauritius. Das Fleisch schon von den Römern geschätzt. Muraeiiesox M'Clell, Gattung der Aale. Kiemenspalten weit, mit Brust- flossen; Schnauze vorgezogen; Zunge nicht frei; Schwanzende mit Flosse; Kiefer mit mehreren Reihen kleiner, dicht gestellter Zähne, vorn mit Hundszähnen. M. cinereus Günth. 2m. Im indischen Ocean gemein. Muraenidae, s. Aale. Murex L i ^ Stachelschnecken. Muricidae, I Murida, s. Mäuse. Muriformes, s. Trugratten. Murmelthiere, s. Arctomys. Wu^ Linne, echte Mäuse, Gattung der Murina. Schlanke, spitzschnauzige Nager mit gi-ossen Augen, nackten langen Obren, geringeltem, wenig behaartem, langem Schwanz, vorne glatten Schneidezähnen, in jedem Kiefer 3 Backenzähne mit 3 Höckern in jeder Querreihe. Arten: 1) Wanderratte, Schiffsratte (M. decumanus L). 23 cm, Schwanz 18 cm. Braungelb, am Rücken dunkler, unten gelblichgrau. Hat sich erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts von Osten her zu uns verbreitet, indem sie aus den kaspischen Ländern wandernd die Wolga übersetzte, Russland bevölkerte und von da aus immer weiter nach Westen vor- 486 Musang— Musclielkrebse. drang. Aus Ostindien kam sie auf Schiffen nacli England , auf demselben Wege in die neue Welt. Nicht selten finden sich die rothäugigen Albinos. Die Wander- ratte ist der natürliche Träger der Trichinen. 2) Hausratte (M. rattus L). Bloss 18 cm, aber mit längerem Schwanz (21cm). Dunkelgrau bis schwarzgrau, unten heller. Im Mittelalter bei uns eingewandert, dann aber von der Wander- ratte verdrängt, aber in der neuen Welt eingebürgert. 3) Dachratte, ägyp- tische Eatte (M. tectorum Savi). 16 cm, Schwanz 20 cm. Der Schwanz gegen die Spitze hin dicht behaart. Dunkel braungrau , unten gelblichweiss. Wohnt in Aegypten unter den Dächern der Häuser. 4) Hausmaus (M. musculus Linne). 7 — 8 cm, Schwanz ebenso lang. Schwärzlichgrau, am Rücken dunkler, unten heller. Kosmopolit. 5) Waldmaus (M. sylvaticus Linne). 10cm, Schwanz 10 cm. Mit grossen lebhaften Augen. Schön gelbbraun, unten heller. Baut sich gerne unter Haselgebüsch ein Nest mit schiefem Ausgang und 2 verticalen Fall- röhren. In Wäldern, Auen, Gärten; kommt im Winter auch in die Häuser. Ganz Europa. 6) Brandmaus (M. agrarius Pallas). Etwas kleiner. Mit schwarzem Eückenstreifen. Oft in grossen Mengen auf den Feldern. Vom Rhein bis nach Sibirien. Kommt gleichfalls im Winter in die Häuser. 7) Zwergmaus (M. minutus Pallas). 7 cm, Schwanz fast ebenso lang. Im Sommer oben schön braunroth, unten weiss; im Winter mehr grau. Klettert gut. Baut sich zwischen Getreidehalmen oder im Schilf ein kugelrundes, sehr zierliches Nest. 8) Streifen- maus (M. lineatus CV«i'ier)' Gelblichbraun mit 4 schwarzen Rückenstreifen. Am Cap. 9) Berbermaus (M. barbarus Linne). 12cm, Schwanz 14cm. Schön gelblichbraun mit schwarzem Rückenstreif und 5 ebensolchen Seitenstreifen. Nord- afrika. 10) Riesenratte (M. giganteus Hartwicke). 35cm, Schwanz ebenso lang. Dick und plump. Oben schwarz, unten graulich. Gräbt tiefe Höhlen. Ihr Fleisch wird gegessen. Bengalen, Koromandelküste, Vandiemensland. Musang, s. Paradoxurus und Boelan. Musca L., Gattung der Muscidae (s. d.). Muscardino, gemeiner Moschuspolyp (Eledone moschata Leach), s. Octopodidae. Muscardiiius Wagner, Gattung der Bilche (Myoxidae). Schwanz der ganzen Länge nach buschig behaart (aber kürzer behaart als bei Myoxus). Oben und unten gleichförmig gefärbt. M. avellanarius Wagn., Haselmaus. Oben und unten schön ockergelb. 7,5 cm, Schwanz 7 cm. Mitteleuropa. Muscariae, Fliegen, Gruppe der Kurzhörner (Brachycera). Der Rüssel in der Regel mit fleischigen Endlappen, häufig mit verkümmerten Kiefern; stets Tönnchenpuppen. Hierher die Familien: Schwebfliegen (Syrphidae), Dick- kopffliegen (Conopidae), Dasselfliegen (Oestridae) und Muscidae. Muschelband, ligamentum, s. Muschelthiere.* Muschelbeine, conchae inferiores, s. Säugethiere (Skelet). Musclielkrebse (Ostracoda Latr., Cyproidea M. Ediv., Pinselflöhe, Schalenflöhe), Ordnung der Entomostraca. Mit zweiklappiger, muschel- artiger Schale — daher der Name — 7 Gliedmassenpaaren und sehr kurzem Hinter- leibe. Es sind dies 1 — 3 mm lange, im äusseren Habitus an winzige Muschelchen er- innernde Krebschen mit seitlich zusammengedrücktem, nicht gegliedertem Körper, der in einer Schale eingeschlossen ist. Dieselbe ist zweiklappig, bohnen- oder eiförmig, ungleich oder symmetrisch, hornig oder kalkig, hart und wird wie die Füsse bei jeder Häutung geändert. Die beiden Hälften sind am Rücken durch ein elastisches Band verbunden, dem ein tiefer gelegener Schliessmuskel entgegenwirkt, der einen Eindruck in der Schale hinterlässt ; der ganze übrige Theil ist frei beweglich und lässt beim Aufklappen die zum Kriechen und Schwimmen tauglichen Beine, sowie den kurzen Hinterleib mit den 2 Endgabeln vortreten; auch die Fühler sind, wofern sie nicht durch besondere Ausschnitte der Schalen vorragen (marine Muschelkrebse); vorstreckbar. Die Gliedraassen bestehen in Fühlern, Fresswerkzeugen und Beinen. Das 1. Fühlerpaar besitzt oft Spurfäden und ist der Sitz des Riechorganes; es ist, wie das zweite, Bewegungsorgan ; dieses endet entweder im Hakenborsten und dient dann zum Anklammern oder bildet einen zweiästigen Schwimmfuss , dessen eine Hälfte einen mit Greifhaken versehenen Greifarm der Männchen bildet. Das 3. Gliedmassenpaar, die 2 kräftigen Oberkiefer, liegen unter einer grossen Ober- Muscheln— MuschelÜiiere. 487 lippe und besitzen einen bezalinten Kaurand und einen Taster, der so gut als Ruder wie als Bein verwendet wird, oder ist in einen Stechwaffenapparat umgewandelt, der in dem von Ober- und Unterlippe gebildeten Saugrüssel eingeschlossen ist (Paradoxostoma). Der 1. Unterkiefer dagegen, das 4. Gliedmassenpaar, besitzt äusserst stark entwickelte Laden ohne Taster; der Grund trägt oft (Gypridae^ Cytheridae) eine die Athmung besorgende, kiemenförmige Kammplatte. Das 2. Unterkieferpaar, mitunter gleich dem vorigen Paare mit einem derartigen Atliemapparate versehen, lässt sowohl seine Kieferconstruction (Cypris) als in anderen Fällen wieder seine Beinfunction (Cypris) erkennen, als deren 1. Paar es auftritt; dazwischen zeigen sich eine Reihe von Zwischenformen, indem wenigstens der Taster beinartig erscheint (Halo cypris). Das G. und 7. Gliedmassenpaar endlich entspricht echten Kriech- oder Klammerfüssen und erscheint oft als hoch emporrückbarer Putzfuss. Die Schwanzgabel (Furca) ist meist beborstet und dient als Ruder. Das Nervensystem besteht in einem zweilappigen Gehirn und einer aus dicht stehenden Ganglienpaaren aufgebauten Bauchkette, die mitunter selbst nur eine einzige Ganglienmasse zu bilden scheint. Von Sinnesorganen finden sich ein meist zweitheiliges Medianauge (Cypris, Cythere) oder neben einem kleinen unpaaren Auge 2 grössere zusammengesetzte, bewegliche Nebenaugen (Cypridina); dann die in den Vorderfühlern gelegenen Riechnerven, und endlich ein vorspringen- der, als Frontal Organ bezeichneter Sinneszapfen. Der Verdauungscanal beginnt mit einer oft leistenförmig bewaffneten Mundhöhle, die in die enge Speiseröhre führt; der Vormagen ist dagegen kugelig erweitert und fühi-t in den langen, weiten, mit 2 Leberschläuchen belegten Magendarm, der mit einer am Grunde des Hinter- leibes gelegenen Afteröffnung ausmündet. Die Nahrung besteht insbesondere in thierischen Aesern. Das Herz fehlt gänzlich oder bildet einen am Rücken liegen- den Schlauch. Die Athmung wird von der gesammten Körperhaut besorgt, wobei die kiemenförmigen Beinanhänge eine wichtige Stellung einnehmen; auch „Kiemen- schläuche" wurden einzeln (Ast er ope) beobachtet. Von Excretionsorganen findet sich eine Giftdrüse, eine blasige Röhre, die ihr Secret in einen Zapfenanhang des 2. Fühlerpaares ergiesst. Die Muschelkrebse sind getrennten Geschlechtes; die Männchen sind seltener und besitzen hochentwickelte Sinnesorgane, sowie an Fühlern oder Beinen besondere Greiforgane, sowie complicirte Copulationsorgane. Die Hoden sind langgestreckt oder kuglig; weiters sind Samenleiter und Penis vor- handen, sowie (bei Cypris) eine paai-ige Schleimdrüse; die Samenfäden sind auf- fällig gross. Die Weibchen besitzen 2 gi-osse Eierstöcke , 2 Samentaschen und 2 Geschlechtsöffnungen am Grunde des Hinterleibes. Die Eier werden meist längere Zeit vom Weibchen umhergetragen (Cypridina) oder sofort an Wasserpflanzen und dergleichen abgelegt; die Entwicklung ist eine complicirte Metamorphose, bei welcher die „Cyprislarve" dem Nauplius sehr ähnlich ist, sich aber durch den seitlich zusammengedrückten Körper und den Besitz der Schale von jenem unter- scheidet. Die Muschelkrebse sind allermeist Bewohner der süssen Gewässer; nur wenige leben im Meere. Fossile Reste von Schalen, doch nicht mehr, sind aus allen Formationen bekannt geworden. Man theilt sie in 4 Familien: 1) Cypri- dinidae; 2) Halocypridae; 3) Cytheridae; 4) Cypridae. — Literatur: Zenker, W., in Archiv für Naturg. XX. 1854. Claus, C, Beiträge zur Kenntniss der Ostracoden , Marburg 1868 , und Zeitschrift für wissensch. Zool. XXHI. Brachj, G. S., in Trans. Luin. Soc. XXVL* Muscheln, s. Muschelthiere.* Muscheln, conchae, s. Säugethiere (Geruch). Muschelseide, Byssus, s. Muschelthiere.* Muschelthiere, Lamellibranchiata Blv., Blattkiemer, Muscheln, Classe der Weichthiere, ausgezeichnet durch den kopflosen Körper, den zwei- lappigen Mantel, die durch ein Band verbundenen Muschelschalen und die blattförmigen Kiemen. Sie bildeten ob ihrer formenreichen Schalen schon früh- zeitig beliebte Sammlungsobjecte (Thesauri, Cabinete), wurden bereits schon im 17. Jahrhundert auf die Anatomie oberflächlich untersucht, doch erst in jüngster Zeit nach Ausscheidung der Armfüsser, denen sie äusserlich etwas gleichen, syste- matisch richtig präcisirt. Der Körper erscheint symmetrisch, flachgedrückt und gestattet nur selten eine Unterscheidung in das vor dem Munde gelegene Prosoma 488 Muschelthiere. und das hinter dem Fusse gelegene Metasoma, zwischen welchen Theilen das Mesosoma eingeschaltet ist. Er wird von 2 seitlichen Mantellappen umschlossen, welche an der Rückenfläche verbunden sind und die Mantelhöhle (-Furche) frei lassen; in dieser liegen die blattföi'migen Kiemen; an der Bauchseite des Körpers entspringt der beilförmige Fuss. Mantel und Körperhaut bestehen aus muskelhaltigem Bindegewebe; nach aussen liegt eine schleimige Oberhaut mit Cylinder- und Pigmentzellen, welche die Schalen bildet; nach innen ein Flimmer- epithel, Die beiden Lappen des Mantels umschliessen ausser den Kiemen auch den Fuss, die Vei-dauungsorgane u. s. w., bestehen aus der Scheibe und dem Rand, tragen an der Trennungsstelle die Schalen und sind entweder ganz getrennt (Pectiniformia Ad.), oder mehr weniger sackförmig verwachsen. Im letzteren Falle besitzen sie eine oder mehrere Oeffnungen, von denen man insbesondere eine untere Einfuhröflfnung als Mundschlitz und eine zweite als After schlitz unterscheidet. Erstere besitzt an der Innern Mantelfläche "Wimpern, durch deren Bewegung das Athemwasser in den Kiemen rotirt und die Nahrungsstofi"e dem Munde zugeführt werden; die letztere lässt häufig eine contractile, oft sehr lange Doppelröhre austreten, die in einen Schalenausschnitt passt und verwachsen oder getrennt einen After- (Cloaken- oder Anal-) Sipho dorsal und einen Kiemen- (Branchial-) Sipho ventral unterscheiden lässt, der bei manchen Formen eine extreme Länge erhalten kann, so dass der Leib kopfartig aufsitzt (Teredo L.); manchmal ist noch ein dritter sog. Fussschlitz vorhanden und man unterschied darnach Formen, die unten offen, hinten mehr weniger geschlossen sind und be- sondere Siphon alöffnung besitzen (Luciniformia Ad.), solche, die hinten 2 längere oder kürzere Mantelröhren besitzen, die gewöhnlich getrennt sind (Veneri- formia Ad.), und solche mit geschlossenem Mantelrande und mit 2 aneinander liegenden, verlängerten und meist verwachsenen Mantelröhren (Pholadiformia). Manchmal ist übrigens der Mantel nicht schleimig, sondern gallertig (Galeomma) oder selbst celluloseartig (Teredo). Die Schale besteht chemisch aus kohlen- saurem Kalke (CaCOs), welcher selten dem Calcit (Auster), selten dem Aragonit entspricht (Pectunculus, Area); meist stellt er ein Gemenge beider vor; dazu kommt noch das organische Grundgewebe, das Conchyolin. Histologisch er- scheint sie im Innern geschichtet, blättrig, nach aussen ist sie von einer mächtigen Schichte gebildet, welche aus grossen pallisadenartig aneinander gereihten Schmelz- prismen (Kalksäckchen) besteht; bei den oft hierher gezählten Rudisten waltet Gitterstructur vor. Sie werden von einer Epidermoidalschichte(Periostracum) bekleidet, die oft dünn, bornig, trocken, oft dick, weich, oft behaart, oft lappig geziert erscheint und manchmal in die Poren der Kalkmasse eindringt. In der Regel ist sie gross und deutlich zweiklappig (daher Bivalvae aut., Conchifera Lam., Acephala testacea Cur.); selten ist sie auf einen kleinen Reif reducirt (Teredo) oder schliesst sich mehr weniger einer um sie gebildeten Kalkröhre an (Aspergillum). Das Wachsthum erfolgt in Absätzen, welche in Bezug auf die Peripherie zur Bildung der Ansatz- oder Anwachsstreifen Anlass geben; es geht periodisch vor sich, also bei uns im Sommer rascher als in den Tropen ; Stoffwechsel und Erhaltung erfolgen durch Transsudate und verletzte Theile erneuern sich rasch. Durch das Wachsthum der Schalen auf der gesammten Oberfläche werden die concentrisch gefalteten farblosen Perlmutterschichten erzeugt, die durch Inter- ferenz farbig erscheinen; auch die Bildung der sog. Perlen erfolgt auf diesem Wege (Meleagrina, ünio). Bei dem grossen Sammeleifer von Muschelschalen wurde schon frühzeitig eine ziemlich weitreichende Nomenclatur geschaffen, deren sich, von Laienkreisen ausgehend, auch die wissenschaftliche Beschreibung bedient ; die wichtigsten Termini mögen hier Aufnahme finden. Nahe an der Stelle, wo die beiden Klappen der Schale aneinander liegen, also am oberen Schlossrande, liegt jener Theil der Schale, der sich zuerst gebildet hat, der Buckel, Wirbel oder Schnabel (ümbo, Nates); beide zusammen bilden den Scheitel (Apex) der Schale, der vorder-, mittel- und hinterständig sein kann. Diesem Rande gegen- über liegt der untere Rand; seitlich der vordere und hintere. Der Rand kann scharf oder stumpf sein; meist berühren sich beide Ränder am ganzen Umfange und die Schalen sind geschlossen; seltener klaffen sie (Testae hiantes). Die Klappen (Valvae) sind entweder gleich (Orthoconchae) oder ungleich (Pleuro- Muschelthiere. 489 conchae); dann ist die untere oft aufgewachsen, grösser und tief gewölbt, die obere klein, flach und deckeiförmig; erstere kann selbst der Unterlage angepasst sein. Stellt man die Schale mit der Spitze nach aufwärts und den von derselben entfernten Rand (den hintern) gegen sich, so erhält man eine rechte und eine linke Schale; bald ist die eine, bald die andere festgewachsen. Die Befestigung der beiden Klappen aneinander erfolgt durch das Muschelband (Ligamentum), das aus dem Periostracon und einem elastischen Knorpel besteht. Es liegt am Buckel, wirkt den Schliessmuskeln entgegen und ist bald äusserlich sichtbar (L. externu.m), bald nicht (L. internum). Im letzteren Falle findet man oft eine sog. Bandgrube (Fovea ligamenti), in welcher der Bandknorpel liegt; im ersteren Falle unterscheidet man die Bandleiste (Lippe) und das Bandfeld, das weit hinten liegt. Bei einigen Muscheln ist das Muschelband nur in der Jugend vorhanden und wird später resorbii't, indem es mit der Kalkröhre ver- wächst (Gastro chaena, Pholas). Neben dem Muschelbande findet sich im Innern der Schale zu deren Verbindung das sog. Sc bloss (Cardo), das auf der Schlossplatte liegt und aus Zähnen besteht, die je in Gruben der andern Seite eingreifen; sie verhindern somit die seitliche Verschiebung beim Oeff"nen und Schliessen. Je nach der Zahl und Stellung der Zähne unterscheidet man ein regel- und ein unregelmässiges Schloss. Diejenige Stelle, welche bei geschlossenen Klappen über dem Bande liegt, heisst Schildchen (Area); die vor dem Schlosse liegende Vertiefung heisst Feldchen (Lunula). Der Umfang wird von dünnen und scharfen oder dicken , abgerundeten Kanten , dann von den Zuwachs- oder Anwachsstreifen gebildet; eine Lücke der Schale wird speciell alsByssusausschnitt bezeichnet. Die Oberfläche der Schalen zeigt manchmal noch Fortsätze, welche als Schuppen, Dornen, Stacheln, Rippen und Furchen,Warzenu. s.w. bezeichnet werden; auch das Periostracum erscheint oft zottig, sammthaarig oder filzig; be- sondere Anhänge am Schloss endlich heissen Ohr (Auricula) oder, wenn sie grösser sind, Flügel (Alae). Die Innenfläche der Schalen ist glatt und glänzend und zeigt Eindrücke, welche man Narben (Impressiones) nennt. Hierher gehört die Mantelnarbe (-Linie, I. palliaris), eine dem Schalenrande parallele (Integripalliata, Ganzrandige) oder in Folge des Siphoeindrucks mit einem buchtenartigen Eindruck (Mantelbucht) versehene Linie (Sinupalliata); sie gibt die Grenze des Mantels an und schliesst gegen den Rand den Schalensaum ein. Die Schliessmuskeln bilden Muskelnarben (I. musculares), welche deren Anheftungsstellen sind. Oft findet sich nur ein solcher Eindruck (Monomya), oft deren 2 (Dimya); sie können gleich gross (Homomya, Isomya) oder un- gleich gross sein (Heteromya); auch der Fuss macht oft einen Eindruck, die Fussnarbe (I. pedalis). Alle diese Charaktere verwendet die Systematik. Die Bewegungsorgane bestehen in den beiden kräftigen Schliessmuskeln und dem Fuss ; schwächei'e Muskeln besitzen der Mantel und der Sipho. Die Schliessmuskeln heften sich an gegenüberliegenden Punkten der inneren Schalenflächen an, gehen mitten durch den Körper des Thieres und bewirken dem Schlossbande gegenüber das Schliessen der Schalen ; sind sie unthätig (todt), so klaö't daher diese; sie sind im Querschnitt rund oder oval und heften sich an rauhen Schalennarben an. Man unterscheidet einen vorderen Schliessmuskel (Adductor buccalis) vor dem Munde, der oft fehlt (Monomya), und einen hinteren (A. analis) vor dem After und ungleich stärker; durch Auf- und Zuklappen der Schale vermögen viele Muscheln zu schwimmen (Pecten, Lima). Der Fuss fehlt nur bei wenigen fest- sitzenden Formen (Astrea, Anomya); er ist oft sehr gross, ausdehnbar und lebhaft roth u. s. w. gefärbt. Auf der Bauchseite entspringend, ist er seitlich zusammen- gedrückt, gerade oder knieförmig gebogen und dann zum Springen geeignet (Cardium); meist jedoch erscheint er linear-, bell-, kegel-, keulen- oder walzen- förmig (daher Pelecypoda Goldf., Beilfüsser und Cormopoda Burin., Strunk- füsser); an der Spitze ist er meist abgestumpft, manchmal jedoch höhlig; oft besitzt er einen unpaaren Wasserporus, oder eine Byssusdrüse. Er enthält einen kräftigen Ziehmuskel (Musculus pedalis oder Retractor pedis) mit gespaltenen Muskelfasern und dient zum Kriechen auf dem Grunde, zum Graben in Sand und Schlamm und in Verbindung mit Kieselnadeln zum Anstemmen beim Bohren (Lithodomus u. s. w.). Auch der Syphonalmuskel kann sehr kräftig o 490 Muschelthiere. entwickelt sein und bewirkt durch das Ausspritzen des Wassers mit gleichzeitigem Einziehen des Fusses Rückstossbewegungen (Solen, Solenomya). Das Nerven- system besteht aus 3 Paaren von Ganglienknoten, die durch Fäden untereinander verbunden sind. Das obere Schlundganglion oder Gehirn liegt zu beiden Seiten des Schlundes, ist jedoch wegen Mangel eines Kopftheiles nur sehr wenig ent- wickelt, es versorgt Mund und Mantel, letzteren oft mit starken Nerven. Das Fussganglion (Ganglion Mangili) versorgt die Bauchseite des Körpers und den Fuss; das Eingeweideganglion endlich ist sehr gross, liegt nahe am hinteren Schliessmuskel und innervirt Mantel und Kiemen; im ersteren entsteht mit dem vom Gehirn kommenden Nerv ein Ring (Nervus circumpalliaris) und oft ein Geflecht; auch zum Sipho verläuft ein Nerv mit grundständigem Ganglion. Den Sympathicus bildet ein Magengeflecht (Plexus gastricus). Die Nerven sind weiss, die Ganglien gelblich oder röthlich. Von Sinnesorganen finden sich zunächst Augen von verschiedener Entwicklungshöhe. Im einfachsten Baue sind es Pigment- flecke am Ende der Athemröhre (Solen, Venus) oder am Unterrande des Cloaken- siphos (Cardium); auf höheren Stufen bestehen sie aus einem Augapfel mit Sehnerv, brechenden Medien, Chorioidea als Pigmente und Iris mit Ciliai-fortsätzen. Sie sitzen dann als gestielte Knöpfchen von smaragdgrüner oder braunrother Farbe am Mantelrande, zwischen dessen Randfäden und sind retractil (Pecten, Spon- dylus); die Larven haben oft provisorische Augen. Als Gehörorgane treten Otocysten mit Wimperzellen der Wandung und rotirenden Otolithen auf; sie sind durchsichtig und liegen am Fussganglion. Der Tastempfindung dienen die Mundsegel, die Girren der Athemröhren, die Tentakel des Mantelsaumes und haar- tragende „Pinselzellen" im Mantel, die vielleicht dem Spürsinn dienen. Der Ver- dauungcanal ist ziemlich kurz. Die quere Mundspalte trägt meist 2 Mundsegel (Tastlappen, Tentakel, Lippenanhänge); Kauorgane fehlen. Die kurze Speiseröhre fühi-t in den kugligen oder ovalen Magen, dessen Ende einen mächtigen Blindsack trägt, in welchem oft ein säbelförmiges, glashelles Gebilde, der Krystall- stiel, sich befindet, der als Kauorgan gedeutet, doch keineswegs in seiner Function gesichert ist; er erneut sich iDeriodisch und wird daher als ein sich erneuerndes Ausscheideproduct des Darmepithels angesehen. Der Darm ist ziemlich lang, oft vielfach gewunden und mündet meist, nachdem er das Herz durchbohrt hat, auf einer freien Warze am hinteren Leibesende im Mantelraume aus; er ist von der Leber vollständig eingehüllt. Als Centrum des Blutkreislaufes fungirt ein arterielles Herz, das, von einem Pericardialsinus umgeben, in der Mittellinie des Rückens liegt und einen Ring um den Enddarm bildet; bei Area ist es doppelt. Das Blut tritt durch 2 Vorhöfe in dasselbe ein; aus ihm entspringen 2 Aorten, welche sich ver- zweigen , so dass das Blut schliesslich in ein Lacunensystem des Mantels und der Eingeweide gelangt, welche dadurch geschwellt werden. Aus diesen gelangt das venöse Blut durch 2 paarige und einen unpaaren (Fuss-) Sinus zum Theil direct in die Vorkammern zurück, zum Theil in die Kiemen, zum grössten Theil aber in die Bojanusdrüse oder Niere, wo es eine Art Pfortaderlauf durchmacht, zum Theil mit Wasser verdünnt wird und dann erst durch Kiemenarterien zu den Kiemen geführt wird. Das oxydirte Blut kehrt dann durch Kiemenvenen wieder in die Vorkammern zurück und beginnt den Kreislauf neuerdings. Das Blut ist farblos, bläulich oder röthlich und enthält Blutkörperchen und Fibrin nebst Alkalien. Die Athmungsorgane bestehen aus 2, selten nur aus einem Paar blättriger Kiemen, die, hinter den Mundsegeln entspringend, frei am Körper liegen (daher der Name, sowie die Bezeichnung Elatobranchia Mke.). Sie sind dicht mit Flimmerhaaren bedeckt, welche den Wasserlauf reguliren. üeberdies sind durch Verwachsung der beiden Kiemenplatten Lücken vorhanden, welche stellen- weise durch Chitinstäbchen gestützt werden, wodurch eine Ai't Kiemenskelet ent- steht; die äussere Kieme ist meist kleiner und verkümmert oft ganz; oft sind die Kiemen dagegen grösser als der Körper, verbinden sich durch eine Haut und münden in den Athemsipho ein. Als Absonderungsorgane treten die Bojanus'schen Organe, einer Niere ähnlich, auf. Sie liegen hinter der Leber und den Geschlechts- drüsen und sind paarig, länglich oder oval, selten einzeln; das Gewebe ist schwammig, die Farbe gelblich, bräunlich oder violett, das Innere bewimpert. Sie sondern Kalk- und Hornconcretionen , Guanin, schwarze Pigmente und dergleichen ab. Muscicapidae. 491 Sie stehen mit der Herzkammer in Verbindung und wässern das Blut; oft nehmen sie die Geschlechtsleiter auf, oft münden beide mit gemeinsamer Warze, oft beide getrennt. Die Bys susdrüse ist im Fusse gelegen und sondert Fäden, den Byssus oder die Muschelseide, ab, welche aus dem sog. Spinnstoff entstehen und durch einen beweglichen Fortsatz, den Spinner oder Finger, nach aussen geführt werden. Sie kommen namentlich bei den Jungen sehr verbreitet vor und dienen zum An- heften auf einer Unterlage; sie ähneln dem Chitin. Die Muschelthiere sind mit wenigen Ausnahmen getrennten Geschlechts (Pecten, Ostrea, Pandora, Cyclas u. s. w.). Die Geschlechtsorgane liegen paarig und symmetrisch vor dem hinteren Schliessmuskel und ziehen sich oft bis an den Grund des Fusses; selten sind sie im Mantel gelegen (Mytilus). Sie umhüllen die Leber und den Darm und bilden traubige oder lappige Schläuche mit Blindsäcken, die entweder paarig am Grund des Fusses durch ein Wärzchen oder ins Bojanus'sche Organ oder durch ein mit diesem gemeinschaftliches Wärzchen ausmünden. Bei den Zwitterformen reifen entweder die beiden Geschlechtsstoflfe gleichzeitig, oder die männlichen vor den weiblichen; die Zwitterdrüsen münden entweder getrennt (Pandora), oder es ver- einigen sich die Ausführungsgänge (Pecten), oder in der gemischten Drüse liegen Eier und Samen erzeugende Blindsäckchen durcheinander, und somit erzeugt jeder Follikel beiderlei Stoffe. Diese sind beim Männchen heller als beim Weibchen. Die Samenkörper sind geschwänzt, oft mit cylindrischem Kopfe. Die Eier werden in grosser Zahl oft zu Millionen producirt und häufig ist in Folge dessen auch die Schale der Weibchen grösser und viel gewölbter. Es gibt auch Zwitterthiere bei sonst getrennt geschlechtlichen Arten. Die Befruchtung erfolgt im Mantel- oder im Kiemenraume des weiblichen Thieres. Die meisten legen Eier, die ent- weder nach aussen abgelegt, oder einige Zeit zwischen den Kiemen oder in einer besonderen Bruttasche aufbewahrt werden (Cyclus, Pisidium); manche gebären sogar lebendige Junge. Diese entwickeln sich mittelst Metamorphose und besitzen oft Segel- und Geisseifäden; der Fuss tritt erst sehr spät auf. Von besonderen Lebenserscheinungen sei bemerkt, dass der Schleim einiger Arten phosphorescirt (Pholas, Lithodomus), sowie dass manche sich zur Winterszeit eingraben; die meisten überdauern mehrere Jahre. — Die Muschelthiere sind ausnahmslos Wasser- bewohner und finden sich in grösster Zahl im Meere, in geringerer im Süsswasser; insbesondere sind die südlichen Gewässer sehr formenreich. Sie erlangen im Haus- halte der Natur und im Kreislaufe der Stoffe eine besondere Bedeutung dadurch, dass sie Kalksalze in den Muschelschalen festbinden. Sie dienen vielen Thieren, wie den Fischen, Vögeln und Säugern, zur Nahrung; die Seeigel bohren sie mit den Zähnen an, die Schnecken mit den Reibplatten, die Krebse zertrümmern die Schalen mit ihren Scheeren, auch dienen sie als Fischköder und zur Nahrung des Menschen (Auster, Mytilus u. s. w.). Die Schalen werden zu Kalk gebrannt, andere zu Kunstgegenständen verarbeitet; die Perlmuttersubstanz und die Perlen dienen als Schmuckgegenstände; dagegen schaden einige Arten (Pholas, Teredo), indem sie Schiffe und Hafenbauten, sowie submarine Kabel durchbohren und zer- stören. Fossile Arten finden sich in manchen Gesteinen in grosser Menge; so bilden sie die Gervillienbänke im Muschelkalk, die Gryphäenkalke im Lias, die Cyrenenkalke im Wealden, die Hippuritenkalke in der Kreide u. s. w. und es sind ihre Schalenreste für die Erkenntniss des relativen Alters der Schichten sehr wichtig (Leitmuscheln); das Maximum erreichen sie in der Tertiärperiode. Sehr viele derselben sind bereits ausgestorben; doch sei bemerkt, dass von vielen Gattungen auch heute noch lebende Arten im indischen oder stillen Meei-e angetroffen werden. Man kennt etwa 4500 lebende und bei 8000 fossile Formen und theilt sie in Asiphoniata und Siphoniata. — Literatur: Cuvier, L'histoire et l'anatomie des mollusques. Pai-is 1817. Bojonus in Isis 1817, 1820 u. 1827. Lacaze-lhdhiers in Ann. Sc. nat. 1854—1861. Adams, The Genera of the recent mollusca. London 1853 — 1858. Reeve, L., Conchologia iconica 1846—1858. Kohelt, Illustrirtes Conchylienbuch. Nürnberg 1876 ff.* Muscicapidae, Familie der Sperlingsvögel. Der starke, kurze Schwalben- schnabel ist an der Wurzel breit und glatt, gegen die etwas hakige, ausgeschnittene Spitze seitlich zusammengedrückt; 10 Handschwingen, die erste sehr kurz; Lauf- sohle gestiefelt. Sehr kleine Vögel, in fast 300 Arten bekannt; viele prächtig 492 Muscidae. gefärbt. Hierher u. a.: Muscicapa L., Fliegenschmäpper. 3. und 4. Schwinge am längsten. Lauf so lang wie die Mittelzehe. M. atricapilla L., schwarz- rückiger Fliegenschnäpper. Europa. Nistet in Baumhöhlen. M. albicollis Tenim., weisshalsiger Fliegenschnäpper. Südeuropa. M. grisola L., grauer Fliegenschnäpper. Europa. Gerne in Gärten. M. parva Beclist., kleiner Fliegenschnäpper. Nordosteuropa. Gerne in Buchenwäldern. — Myiagra Vig. u. Horsf. 4. und 5. Schwinge am längsten. Lauf länger als die Mittelzehe. 16 Arten in Australien, auf den Südseeinseln, Molukken. — Terpsiphone Glog. Lauf so lang wie die Mittelzehe. Nahe an 30 Arten in der äthyopischen und orientalischen Region. Muscidae, Familie der Kurzhörner (Brachycera) und zwar der Unter- gruppe Muscari ae. Der in der Regel häutige Rüssel immer deutlich, mit 2 Borsten. Das 3. Fühlerglied meist zusammengedrückt, mit rückenständiger Borste. Taster ungegliedert. Oben am Mittelleib eine Quernaht. Der meist ziemlich weiche Hinterleib scheinbar vier- bis siebenringelig. Die Vorderrandader reicht bis zur Mündung der 3. oder 4. Längsader. Die Analzelle kurz, nicht selten verkümmert; die Discoidalzelle fehlt selten. Die Larven leben schmarotzend in anderen Thieren, in verwesenden Thierstoffen, in Pflanzen; die Puppen sind Tönnchenpuppen. Li Europa allein sind über 250 Gattungen bekannt. I. Calypterae. Die Flügel- schüppchen stets vorhanden und gewöhnlich sehr stark entwickelt. 1) Gymno- soma Meig., Kugelfliegen. Fühlerborste nackt. Hinterleib fast nackt, vier- ringelig, kugelrund; Flügel relativ kurz und schmal. 2) Phasia Latr. Hinterleib fünf- bis sechsringelig, flachgedrückt; Flügel gross, breit. 3) Ocyptera Meig., Walzen fliegen. Hinterleib fünf ringelig, langgestreckt, walzig, der ganzen Länge nach eingebogen , borstig. Schreiten mit aufgerichteten Flügeln und etwas er- hobenem Hinterleibe auf und ab. Hierher die Kohl fliege (0. brassicaria Fabr.), deren Larve in den "Wurzeln der Kohlrübe und des Gartenkohls. 4) Tachina Meig., Raupenfliegen. Hinterleib vien-ingelig, eiförmig oder kegelförmig; Stirn breit; Augen nackt oder behaart. Die Eier werden an der Aussenseite von Raupen und Puppen der Schmetterlinge oder anderer Insekten abgelegt, in welchen dann die Larven schmarotzen. 5) Dexia Meig. Fühlerborste bis an die Spitze ge- fiedert. Der kegelförmige Hinterleib mit grösseren, regelmässig angereihten Borsten ; Rüssel nicht borstenförraig, nur wenig vorstehend; Wangen sehr breit. 6) Prosena St. Farg. Rüssel borstenförmig, weit vorstehend. 7) Stomoxys Meig., Stech- fliegen. Hinterleib ohne grössere Borsten; Rüssel weit wagrecht vorstehend, am Ende ziemlich spitz. S. calcitrans L., gemeiner Wadeustecher. Sticht Menschen und Vieh; setzt sich gerne an die Beine. 8) Musca L. Rüssel nur wenig vorstehend, abwärts gerichtet; Saugfläche immer breiter als der Rüssel; Fühlerborste beiderseits dicht gefiedert. Hierher u. a.: Die Stubenfliege (M. domestica L.). Die Larve schlüpft an warmen Orten schon nach 12 Stunden aus dem Ei; die ganze Metamorphose dauert einen Monat. Goldfliege (M. Caesar L.). Auf thierischem und menschlichem Koth. Schmeissfliege, blaue Fleischfliege, Brummer (M. vomitoria L.). Fliegt laut summend; legt die Eier auf Fleisch, alten Käse. Aasfliege (M. cadaverina L.). Glänzend gold- grün; soll ihre Eier oft in offene Wunden legen. 9) Sarcophaga Meig., Fleisch- fliegen. Fühlerborste an der Spitzenhälfte nackt, sonst lang gefiedert; Beine mit zerstreut stehenden Borsten; Flügel gross. Die Larven auf faulenden Thierstofi"en ; lebend gebärend. S. carnaria L., graue Fleischfliege. Larve in Dünger, Fliege auf Gebüsch; überwintert im Puppenzustande. S. mortuorum L., Leichen- fliege. Ihre Larven („Leichenwürmer") -auf Aas, schlecht verscharrten Leich- namen. 10) Anthomyia Meig., Blumenfliegen (s. Anthomyia). 11) Lispe Meig. Taster vorne auffallend breit, löff"elartig; Fühler anliegend mit verlängertem 3. Gliede; Larve in Pfützen, Koth. 12) Coenosia Meig. Taster cylindrisch; Fühler kürzer als das üntergesicht; Hinterleib kürzer als die Flügel. — II. Acaly- pterae. Die Flügelschüppchen verkümmert oder ganz fehlend. 13) Cordylura Meig. Hinterleib verlängert, walzenförmig, an der Wurzel verengt. Stirn auch an den Seiten beborstet; Taster cylindrisch, beborstet; Flügel verhältnissmässig kurz. 14) Scatophaga Meig., Dungfliegen. Rüssel hornartig; glänzend; 3. Fühler- glied verlängert; Flügel sehr lang. Fliegen an schmutzigen Orten ziemlich häufig. Musciformes — Musculi obliqui. 493 S. stercoraria L., Mistfliege. Eier auf Menschenkoth, thierischen Auswürfen. S. merdaria Fabr., Kothfliege. 15) Helomyza i^«ZZ. Rüssel nicht hornartig, nicht glänzend; Saugfläche breit, haarig; 3. Fühlerglied kurz, flachgedrückt; Mittelleib oben stark gewölbt; lang beborstet. IG) Tetanocera Lutr. Fühler stark verlängert, gerade; 2. Glied mindestens so lang wie das 3.; Fühlerborste meist lang gefiedert; Untergesicht fast senkrecht. In der Nähe des Wassers an Gebüschen und Wasserpflanzen sehr häufig. 17) PI aty Stoma Meig. Beine nicht verlängert; Hinterkopf oben stark ausgehöhlt, unten gewölbt; Untergesicht am Mundrande stark aufgeworfen. 18) Ortalis Fall., Schmuckfliegen. Hinter- kopf oben und unten etwas gewölbt; Untergesicht nicht oder nur wenig auf- geworfen; Fühlerborste nackt oder schwach behaart. In der Nähe von Ge- wässern, auf Wiesen. 19) Trypeta Meig., Bohr fliegen. Stirn bis vornehin beborstet; hintere Querader senkrecht oder fast senkrecht. Die Larven miniren besonders in den Blüthenköpfen der Compositen. T. fulminans Meig., Spargel- fliege. T. cerasi L , Kirschfliege. 20) Sapromyza Fall. Träge Fliegen, an feuchten Stellen häufig; Larven in faulenden Pflanzenstoften. 21) Sepsis Fall., Schwingfliegen. Stirn nur am Scheitel mit längeren Borsten; 1. Längsader deutlich doppelt; Hinterleib breit, wenig länger als der Mittelleib; Beine ziemlich lang und schlank; Schüppchen verkümmert. Vibriren mit den Flügeln. 22) Pio- phila Fall. Erste Längsader nur undeutlich doppelt (beide Aeste verwachsen); Hinterleib länglich, elliptisch, kiu'zer als die Flügel. P. casei L., Käsefliege (s. d.). 23) Calobata Meig. Beine verlängert; Hinterkopf stark gepolstert. (Bei all den bisher genannten Gattungen ist die 1. Längsader doppelt, der Vorderast vom Hauptast fast immer deutlich getrennt; bei den folgenden Gattungen ist die 1. Längsader einfach, der Vorderast mit dem Hauptast mehr oder weniger ver- wachsen.) 24) Lipara Meig. Stirn höchstens am Scheitel beborstet; Fühler- endglied kreisförmig; die Randader reicht bis zur Mündung der 4. Längsader. L. lucens Meig., Cigarrenf liege. Die Larve in Stengeln von Pragmites com- munis, cigarrenartige Mistbildungen verursachend, in denen sie sich verpuppt. 25) Chlorops Meig., Halmfliegen. Hinterschenkel nicht verdickt ; die Randader reicht nicht bis zur 4, Längsader. Die Larven in den Halmen der Gräser. Hierher: Die Kornfliege (0. taeniopus Meig). Larve in den Halmen von Weizen, Gerste, Roggen, deren Aehre taub bleibt (sog. Gicht). Die Weizenfliege (C. lineata Fahr), deren Larve oft grosse Verwüstungen in den Weizenfeldern an- richtet. Die Gerstenfliege, Fritfliege (C. frit L.). 26) Ochthera L«i/-. Stirn wenigstens bis zur Mitte beborstet ; Kopf quer ; Untergesicht stark gewölbt ; Vorder- schenkel stark verdickt. 27) Psila Meig., Nackt fliegen. Mundrand ohne Knebelborsten; Fühler kürzer als das stark zurücktretende Untergesicht; Rüssel kurz, mit breiten Saugflächen. Träge, schwerfällige, kahle Fliegen, gerne in der Nähe von Bächen auf Gesträuchen. P. rosae Fabr., Möhrenfliege. Larve minirt gesellig in Möhren, die dann „wurmfaul" („eisenmadig", „rostfleckig") werden. 28) Loxocera Meig., Langhornfliegen. Fühler länger als das Unter- gesicht; Füblerborste befiedert oder behaart; Flügel sehr gross; Beine sehr kahl. In der Nähe von Bächen auf Gesträuch. 29) Drosophila Fall., Thaufliegen. Mundrand mit Knebelborsten. Hintere Basalzelle fehlt; Fühlerborste lang gefiedert oder oberseits gekämmt. Larven meist in sauer gährenden Stoffen oder in Blättern minirend; die Fliegen an Schwämmen, faulen Früchten und dergleichen. D. fune- bris Faftr., Essigfliegen. Larve in gährenden Flüssigkeiten. 30) Agromyza Fall., Minirfliegen. Hintere Basalzelle vorhanden; Fühlerendglied rundlich, Fühler kurz mit nackter Borste; Hinterleib kurz, oval. Larven meist in Pflanzen minirend, 31) Phytomyza Fall. Stirn breit, beborstet, Taster klein; Rüssel kurz; Mittelleib ziemlich kräftig. 32) Borborus Meig., Dünger fliegen. Hinterfersen auffallend dicker und in der Regel kürzer als das nächste Fussglied. Die Larven in Dünger und dergleichen. Hier schliessen sich auch an die Buckelfliegen (Phora Latr) (s. d.). Musciformes, Grübelmücken = Haarmücken (s. d.). Musculi adjustatores, ) ^ Armfüsser.* „ divancatores, S „ obliqui, s. Augenmuskeln. 494 Musculi recti — Mustela. Musculi recti, s. Augenmuskeln. Musculus columellaris, Spindelmuskel, s. Bauchfüsser.* „ occlusor, s. Armfüsser.* , pedalis, s. Muschelthiere.* , peduncularis, s. Armfüsser.* „ scutorum, s. Rankenfüsser. * Muskatvogel, s. Amadina. Muskelepitlielzellen, s. Muskelgewebe. Muskelfasern, s. Bewegungsorgane. Muskelfasern, glatte und quergestreifte, s. Muskelgewebe. Muskelgewebe. Das Muskelgewebe ist durch ganz besondere Entwicklung der Contractilität charakterisirt. Die protoplasmatischen Zellkörper der das Muskel- gewebe bildenden Zellen sind ganz oder theilweise in contractile Substanz umge- wandelt (Muskelzellen). Man unterscheidet contractile Faserzellen und quergestreifte Muskelfasern. Erstere, auch glatte Muskelfasern genannt, sind einzelne; meist langgestreckte, spindel- oder bandförmige, nicht quergestreifte Zellen, deren Protoplasma ganz oder theilweise in contractile Substanz umgewandelt ist; was vom Protoplasma nicht umgewandelt ist, liegt um den Kern der Muskel- zelle herum innerhalb oder seitlich der contractilen Substanz. Bei den Polypen und anderen Thieren bildet sich nur ein fadenartiger Anhang der Zelle zu einer contractilen Faser um (Muskelepithelzellen). Die quergestreiften Muskelfasern sind meist durch Umbildung mehrerer miteinander verschmolzener Zellen ent- standen; sie sind deutlich quergestreift und meist auch fein längsgestreift und von einer feinen Haut, dem Sarcolemma, umhüllt. Von den Kernen der Bildungs- zellen sind als Reste mehrere längliche Kerne, von etwas nicht umgebildetem Proto- plasma umgeben, erhalten geblieben (Muskelkörperchen). (S. Abbildungen im Anhange.) Muskellaute, s. Lautäusserungen. Muskelmagen, s. Yögel (Verdauungsorgane). Muskeln, s. Bewegungsorgane. Muskeln, animale = willkürliche, der unmittelbaren Beeinflussung des Willens folgend. Muskelnarben, impressiones musculares, s. Muschelthiere.* Muskelzellen, s. Muskelgewebe. Musophaga, ) Bananenfresser. Musophagidae, ) Mussolo. Unter diesen Namen kommt eine Archenmuschel (Area Noae L.) auf die Märkte von Triest und Venedig; ihr Genuss soll aber zu Zeiten schäd- lich sein. Mustela Linne, Marder, Gattung der Mustelida. Raubthiere von ge- streckter, walziger Körperform, und spitzer Schnauze, krummen scharfen Krallen. Backenzähne: ^f-—:. Arten: l)Edel- oder Baummarder (M. martes L.). 45cm, Schwanz 27 cm. Gelbbraun, Kehle schön dottergelb. Europa, Sibirien bis China, Amerika bis zum 68. Breitegrad. Der Winterbalg wird mit 15 — 30 Mark bezahlt und kommen ihrer jährlich über 250 000 in den Handel. 2) Haus- oder Stein- marder (M. foina Briss.\ 45 cm, Schwanz 25 cm. Kürzerbeinig, schmälere Ohren. Graubraun. Ebenda. Pelzwerth 9 — 10 Mark, jährlich 400 000 in den Handel. 3) Zobel (M. zibellina L.) 46cm, Schwanz 23cm. Dem Edelmarder ähnlich, hat aber grössere Ohren; kleineren Schwanz und weicheren Pelz. Braun bis schwarzbraun. In den Wäldern vom Ural bis Kamtschatka zu Hause. Pelz- werth 30 — 450 Mark, jährlich etwa 10 000 Stück in den Handel. 4) C anadischer Marder (M. canadensis ErxJehen). 58cm, Schwanz 46cm. BrauU; melirt. Soll in selbstgegrabenen Höhlen wohnen. Nordamerika bis zum grossen Sklavensee. Heisst im Pelzhandel „virginischer Iltis". Jährlich kommen etwa 12000 Pelze zum Preise von 30 — 60 Mark in den Handel. 5) Kusiar (M. flavigula Bodcl.). Grösse des vorigen. Braun. Nepal, Himalaja, Java, Sumatra und am Amur. Jagt mit mehreren Genossen auf Rehe und Moschusthiere. Wird sehr zahm. 6) Schwarzfüssiger Marder (M. melampus Wagn.). 45cm, Schwanz 17cm. Roströthlich. Japan. — Alle Marder sind äusserst muthige, blutgierige Thiere, Mustelida— Mylodon. 495 die sicli durch grosse Gewandtheit auszeichnen und meist in der Nacht auf Raub ausgehen. Mustelida, s. Marderartig-e Raubthiere. Mustelina, s. Acanthopoda. Mustelus Cuv., s. Haie. Mutillidae, s. Heterogyna. Mutterboden, s. Radiolaria J. Müller.* Mutterkuchen, i^lacenta, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Mycetes ///., Brüllaffen, Gattung der Cebidae. Langsame, beschränkte Affen mit Greifschwanz, wohl entwickeltem Daumen, grossen Eckzähnen. Der hohe Unterkieferknochen birgt die Stimmkapsel, die, aus einer blasenartigen Anschwel- lung des Zungenbeines gebildet, durch den Kehlkopf mit der Luftröhre in Ver- bindung steht und so durch Resonanz gewaltige Töne hervorbringt. Ihre Schrei- übungen_, von einer grossen Gesellschaft unter Leitung einiger besonders excellenter Vorsänger am frühen Morgen stundenlang executirt, übertreffen an Eindringlich- keit wohl alle anderen Lautäusserungen der Thiere. Sie leben fast ausschliesslich von Blättern, Früchten, Blüthen. Arten: 1) Bären artiger Brüllaffe (Mycetes ursinus Ktthl). 120 cm (60 auf den Schwanz). Schön kupferbraun mit schwarzem Bart und Scheitelhaar. Venezuela. 2) Mycetes seniculus Kühl. Mehr gelb- braun. Ostküste Brasiliens. 3) Mycetes niger Ktthh Meist glänzend schwarz. Paraguay, Brasilien. Mycetopliagus Helliv., Käfergattung der Cryptophagidae. Mycetophiliui, s. Pilzmücken. Mycoderma (griech. Pilzhaut), s. Essigmutter. Mycteria L., Riesen stör che, Gattung der Storchvögel (s. d.). Myctenis Ol., Käfergattung der Oedemeridae. Mydaus Cuv., Stinkdachse, Gattung der Mustelida. Noch plumper als die eigentlichen Dachse, mit spitzerer Wühlschnauze , 2 neben dem Mastdarm liegenden Stinkdrüsen , doppelt langen Nägeln an den Vorderfüssen. Bewohnen die Gebirgszüge Javas und Hindostans bis etwa 2000m in die Höhe, leben wie unser Dachs, sind aber noch unbehilflicher als dieser und machen in der Noth von ihren Stinkdrüsen als Abwehrmittel Gebrauch. Arten: 1) Der Stinkdachs (M. meliceps Cuv.). 35cm, Schwanz 5cm. Dunkelbraun, über den Rücken läuft ein weisser Streif. Java. 2) Bali säur (M. coUaris Oraij). 30 cm. Haar gelb- lichweiss mit schwarzen Spitzen, Kehle gelb, 2 schwarze Kopf binden jederseits. Hindostan. Mygalidae (Theraphosidae), Vogelspinnen, Familie der Erdspinnen (Territelariae). 8 Augen. Die Kieferfühlerklaue nach unten eingeschlagen. Taster an der Spitze der Unterkiefer eingefügt. 4 Spinnwarzen (das obere Paar viel länger). 2 Paar grosse Athemspalten mit breitem, oft glänzenden Deckel. Hierher die grössten Spinnen. An 250 Arten. Nemesia Sav. u. And. Füsse mit 3 Klauen (davor keine Haarbüschel). Rückengrube nach vorne offen. N. cae- mentaria Latr., Maurer- oder Minir spinne. 20mm. Corsika. Cteniza Latr. Südwesteuropa. Rückengrube nach vorne offen. Die Arten beider Gattungen leben in selbstgegrabenen, oft über 30cm langen, mit Gespinnst austapezierten, mit einem auf- und zuklappbaren Deckel verschlossenen Röhren. Avicularia Lam. (Mygale Walck^. Füsse nur mit 2 Klauen und mit 2 starken Haarbüscheln. Beine wehrlos. Ueberwältigen selbst Vögel. A. vestiaria De Geer , Vogel- spinne, Würgspinne. 5cm. Südamerika. Eurypelma C. L. Koch. Beine mit vielen Stacheln bewaffnet. Vordere Mittelaugen so gross wie die übrigen. Theraphosa Walck. Vordere Mittelaugen grösser. 6,5cm. In unterirdischen, 50 — 60 cm langen Gängen. tVestindien, Brasilien. Myiagra Vig. u. Horsf., Gattung der Muscicapidae (s. d.)- Myidae, s. Klaff inu schein. Myiotlierae, s. Ameisenvögel. Mylabris Fabr., Gattung der Pflasterkäfer (s. d.). Myletes Cur., Gattung der Ohara cinidae (s. d.). Myliobatidae, ) i^i„ ^„i,^, Myliobatis, \ ^ Adlerrochen. Mylodon, s. Säug-ethiere (ausgestorbene). 496 Myobatracliida— Myoxus. Myobatrachida, s. Mausfrösche. Myocoptes Clap., Milbengattung der Dermaleichidae. Myodes Pallas, Lemminge, Gattung der Wühlmäuse. Hamsterälinliche Nager mit sehr kleinem Schwanz, im Pelz verborgenen sehr kurzen Ohren, stark bekrallten Vorderfüssen. Arten: 1) Europäischer Lemming (M. lemmus Linm). 15cm. Oben braungelb mit dunklen Flecken; 2 gelbe Streifen von den Augen zum Hinterkopfe; unten gelb. Gesellig in Erdhöhlen Skandinaviens. Wan- dert bei Nahrungsmangel in -grossen Schaaren , immer geradeaus , weite Strecken. 2) Waldlemming (M. schisticolor Lilljehorg). 15cm, Schwanz 2,5cm. Ein- farbig schieferblau, unten etwas heller. Dürfte nur des Nachts wandern. Wie der vorige in den Trockenmooren Skandinaviens und Lapplands. Myogale Cz._, Treppennatter. 125 — 150cm. Italien, Südfrankreich, py- renäische Halbinsel, Nordafrika. 8) CallopeltisiJo?««^?;. (ColuberL.,) Schnauzen- schild höchstens so lang wie breit; Kopf gestreckt; Bauch mit deutlichen Seiten- kanten; Schwanz nicht abgesetzt; Nasenschild getheilt. C. Aesculapii L., Aes- kulap schlänge (s. d.). C. quadrilineatus Fall. 65 — 80cm. Südosteuropa. 9) Coronella Law., Jachschlangen. Ohne seitliche Bauchkante; Nasenschild gar nicht oder unvollkommen getheilt. Schuppen sehr glatt und glänzend. Die hinteren Oberkieferzähne verlängert. Nähren sich vorwiegend von Eidechsen. C. austriaca Latir., glatte, österreichische, thüringische Natter, Schling- natter. 65 — 80 cm. Eöthlichgrau oder braungrau mit doppelter Längsreihe dunkler Flecken. Fast ganz Europa, ovovivipar. C. girondica Dimi. Bibr. 60cm. Südwesteuropa, Nordafrika. C. cucullata Geoff'r. 60cm. Nordafrika, Südeuropa. *10) Tachymenis Wiegm. (Tarbophis). Der hintere Oberkieferzahn gefurcht das Zügelschild reicht bis zum Auge; Kopf kurz, platt. T. vivax (rüntJier, K atzen seh 1 ange. 65 — 80 cm. Südosteuropa, Westasien. Nächt- liches Thier. Natürliches System, s. Thiersystem. Naucoris Fabr., Schwimmwanzen, Gattung der "Wasserskorpion- wanzen, s. Wasserwanzen. Naucrates Cuv., Lootsen fische, s. Caraugidae. Naiiplius, s. Schalenkrebse. Naiisitoidae, s. Enryopsidae. Nautilidae, Familie der Tetrabranchiata. Sipho meist mittelständig; Septen einfach, nach vorne concav. Meeresthiere. Gattungen r Nautilus L., Schiffsboote. Schale in einer Ebene gewunden, letzte Windung nicht aus- einandergerollt, die Windungen berühren sich. N. pompilius L., gemeines Schiffsboot, Perlboot. Indischer Ocean. Zu Trinkgef ässen , Ampeln. Cly- menia Münst. Andere sind fossil: Orthoceras Breyn., Gomphoceras Münst., Lituites Breijn. u. s. w. Nautilina, Unterordnung der Tetrabranchiata. Mit den Familien: Nothoceratidae , Nautilidae und Ascocer atidae. Nautilus L., Schiffsboote, Gattung der Nautilidae (s. d.). Navicellen Henle (navis, Kahn), s. Pseudonavicelleu und Greg'ariuae Duf. Nearktische Region, s. Thierg-eographie. Nebaliidae, einzige Familie der Leptostraca (s.d.). Gattungen: Nebalia Leach, Paranebalia Cls. 504 Nebelkrähe— Nepa. Nebelkrähe, Corvus cor nix L., s. Raben. Nebelparder, Felis macroselis Temm., s. Felis (8). Nebenhoden, s. Säugethlere und Yög-el (Fortpflanzungsorgane). Nebenkieme, Pseudobranchie, s. Fische (Athmungsorgane). Nebenmagen, s. Yögel (Verdauungsorgane). Nebennieren, s. Säug-ethiere (Circulationsorgane). Nebenzungen, paraglossae, s. Hautflügler und Insekten." Nebria Latr., Dammläufer, Laufkäfergattung der Gruppe Carabini. Necrobia Latr. := Corynetes Herbst , Kolbenkäfer, Gattung der Buntkäfer. Necrodes = Silpha litoralis L., ein Aaskäfer auf grösseren Leichen. Necrolemur, s. Säugethiere (ausgestorbene). Necrophoriis Fabr., Todtenkäfer, Gattung der Aaskäfer (s. d.). Nectarinia Illig., Gattung der Sonnenvögel (s. d.). Nectascidiae Br., Schwimmascidien, s. Manteltliiere. Nectocalyx (schwimmen, Krebse), s. Hydroiden und Röhrenquallen.* Nectophryiie Bucliholz u. Peters, Gattung der Rhinodermatina (s. d.). An die der Gattung Atel opus erinnernde Froschlurche ohne Zähne, Trommelfell, Gehörtuben und Ohrdrüsen, mit kurzen Zehen und Fingern mit breiten Schwimm- häuten. Eine Art von Westafrika bekannt. Nectosaccus (schwimmen. Sack), s. Röhrenquallen. * Necydalis L., Bockkäfergattung der Gruppe Schmalböcke (Lepturini). Needham'sche Tasche eine geräumige, weite Tasche der männlichen Ge- schlechtsorgane bei Tintenfischen, in welcher nicht freie Samenfäden, sondern eigen- thümliche, bis 1cm lange, walzige, mit Samenfäden vollgepfropfte Hülsen sich finden. NeidesZ/cr^r. = Berytus tipulariusZ/., Schnakenwanze. Eine Randwanze. Nelkeuwuriii, Caryophyllaeus mutabilisT^Hc/., ein Bandwurm im Darm vieler Weissfische. Nemacliilus van Hass., Gattung der Weissfische (s. d.). Nemastoma C. L. Koch, Afterspinnengattung der Phalangidae. Nemathelmiuthes, s. Rundwürmer. Nematocalyx (Faden, Kelch), s. Plumulariidae. Nematocera, s. Langhörner. Nematocysten (Faden, Zelle), s. Nesselthiere. Nematodes, s. Fadenwürmer. * Nematophoren (Faden, tragen), s. Plumulariidae. Nematorhyucha, eine den Räderthieren nahe verwandte kleine Thiergruppe, die Gastrotricha (ohne Ruderorgan, mit bauchständiger Bewimperung) und Echinoderidae (ohne Wimpern) umfassend. Nematoxys Sehn., Fadenwürmergattung der A scarid ae. Ln Darm von Lurchen. Nemeobiiis Steph., Tagfaltergattung der Erycinidae. Nemeophila Steph., s. Aretiidae. Neinertes Cnv., (Gattung der Dirhagea (s. d.). Nemertini Oerst. (untrüglich), s. Schnurwürmer. Nemesia S'ai'. u. And.. Spinnengattung derTheraphosidae, s. Territelariae. Nemorhedus := Capricoriiis (s. d.). Nemoria Hübn., Spannergattung der Dendrometridae. Nemotelus Geoffr., Sumpffliegen, Gattung der Waffenfliegen (s. d.). Nemura Latr., s. Afterfrühlingsfliegen. Neobatrachus Peters, Gattung der Bombinator ina (s. d.). Froschlurche, denen der Gattung Helioborus ähnlich, mit scheibenförmiger, ganzrandiger Zunge, nicht sichtbarem Trommelfell, Zehenschwimmhäuten, ohne Ohrdrüsen, mit schmalen Querfortsätzen des Sacralwirbels. Haben wie die Arten von Pelobates eine Hornscheibe an der Ferse. Eine Art aus Südaustralien bekannt. Neoehana, Gattung der Galaxiaden (s. d.). Neocrinoidea = Articulata, s. Gliederlilien. Neomenia, s. Amphineura. Neophron >Sar., Aasgeier, Gattung der Vulturidae, s. d. und Aasgeier. Neotropische Region, s. Thiergeographie. Nepa Fabr., Fangwanzen, Gattung der Wasserskorpionwanzen, siehe Wasserwanzen. Nepaul — Nervenstäbe. 505 Nepaiil = Satyrhuhn, s. bei Hühnervögel unter HUhuer (Ceriornis). Nephelis Sav., Blutegelgattung der Kieferegel. Nephropueusta, s. Styloimiiatophora. Jiephrops Leach, Gattung der Scheerenkrebse (s. d.). Nephrotoina 3Ieig., Fleckenmücken, Gattung der Schnaken (Ti pul idae). Neplithya Sav.^ Fiederkorallengattung der Alcyonidae, s. Octactiiiia. Neplitliyitlae , eine kleine, den Nereiden nahestehende Familie der Poly- chaeten. Nepitlae, Wasserskorpionwanzen, Familie der Wasserwanzen (s. d.). Nepticula ZU., Gattung der Motten. Neptunea u4cl.^ Prosobranchiatengattung der Buccinidae. Neptuiiswageii, Cymbium Neptuni Lcmi., eine Kahnschneckenart. Nereidae, Lycoridae, Familie der Polychaetae errantia. Körper mit zahlreichen Segmenten; Kopf läppen mit 2 Fühlern, 2 Palpen und 4 Augen. Ruder ein- oder zweiästig, mit Rücken- und Baucheirren und mit zvisammengesetzten Borsten; Rüssel mit Kieferzähnen und 2 Kiefern. Bilden einen Hauptbestandtheil der Küstenfauna. Gattungen: Nereis Cuv. mit N. pelagica L., N. diversi- color 0. Fr. Müller u. a., Heteronereis Oest., Tiy lorrhynchus Gr. u. s. w. Nereidae Scw. (Nereis, Meernymphe), s. Polychaetae errantia Ä. Edw. Nereidiue, s. Borstenwürmer. Nerfling-, Idus m'elanotus Hecl\ u. Kn., s. Leuciscus unter Weissflsche. Nerine Johnst., Polychaetengattung der Spionidae. Nerita L., Mondschnecken, Gattung der Schwimmschnecken, s. Schild- kiemer. Neritidae, Schwimmschnecken, Familie der Schildkiemer (s. d.). Neritina Lam., Flussschwimmschnecken, Gattung der Schwimra- sch necken, s. Schildkiemer. Nerocila Leach, Asselgattung der Cymothoidae. Nerophis Kmip, Schlangennadeln, Gattung der Seenadeln (s. d.). Nerven, s. Nervensystem. Nerven, nervi alarii', s. Insekten.* Nervenauastomose, s. Anastomose. Nervenblätter, s. Seesterne. Nervenfasern, s. Nerveng'ewebe. Nervengewebe. Aufgabe desselben ist es, Reize zu leiten, in Empfindung und Bewegung umzusetzen, Willensvorgänge zu verursachen. Es besteht aus Nervenzellen und Nervenfasern. Die meist rundlichen Nervenzellen (weil in den sog. Ganglien, Anschwellungen des Nervensystems, vorkommend, Ganglien- zellen genannt) laufen in einen oder mehrere Fortsätze aus, welche wieder in Nervenfasern übergehen. Nach der Zahl der P'ortsätze spricht man von uni- polaren, bipolaren, multipolaren Ganglienzellen. Die ihrer Grösse nach sehr verschiedenen (beim Menschen 0,002 — 0,099 m) Ganglienzellen , deren körner- reiche Zellsubstanz sehr leicht zerstörbar ist_, sind oft von dem Neurilemm, einer bindegewebigen Scheide, die auch auf die Zellausläufer und die Nervenfasern über- geht, umhüllt. Die Nervenfasern sind entweder dunkel randige, doppelt- contourirte oder markhaltige Nervenfasern, welche aus der eigentlichen Nerven Substanz (wegen ihrer cylindrischen Gestalt Axen cy linder genannt), der sie umhüllenden, den dunklen Rand verursachenden Markscheide (besteht aus fettreicher, stark lichtbrechender Substanz) und dem wieder diese umhüllenden Neurilemm, also aus 3 Schichten bestehen, deren 2 äussere den Axencylinder wie 2 ineinander steckende Röhren umhüllen (die an dem Leichnam rasch ge- rinnende Nervenfaser verursacht die doppelte Contour) — oder blasse (mark- lose) Nervenfasern, welche keine Markscheide besitzen; fehlt letzteren auch das Neurilemm, so gleichen sie dem Axencylinder der dunkelrandigen Fasern (nackte Axencylinder). In Bezug auf ihre Function sind die Nervenfasern entweder motorische (wenn sie die Ganglienzellen zum Zwecke der üebertragung eines Bewegungsreizes mit den Muskeln in Verbindung setzen) oder sensible (wenn sie von den Sinnesorganen und anderen Stellen Reize nach den Ganglienzellen leiten). Nervenknoten, Ganglien, s. Nervensystem und Wirbelthiere (Nervensystem). Nervenstäbe, s. Oliederfüsser. 506 Nervensystem— Nesselthiere. Nervensystem. Seine Aufgabe ist es, äussere Reize zu übernehmen und weiter zu leiten oder Willensimpulse auf die Bewegungsorgane zu übertragen und sie so zur Functionirung aufzufordern. Bei den niedersten Thieren ist der ganze Körper im Stande, erregt zu werden und Reize weiter zu leiten. Erst bei den höheren besorgen diese Aufgabe bestimmte Gewebe, Nerven (s. Nervengewebe), deren Gesammtheit das Nervensystem eines Thieres bildet. Die einzelnen Theile des Nervensystems stehen untereinander in Verbindung. Unter centralem Nerven- system oder Centralorganen versteht man die meist aus Nervenzellen auf- gebauten, die Reize empfindenden, die Willensimpulse übermittelnden Theile des Nervensystems, während man die besonders aus Nervenfasern gebildeten, reiz- leitenden, zu ersterem hinführenden Nerven als peripherisches Nervensystem umfasst. Die aus Nervenzellen gebildeten Centralorgane heissen Ganglien (Nervenknoten), (üeber Nervenfasern, Nervenzellen, sensible und motorische Fasern siehe unter Nervengewebe.) Besonders dort, wo es zu einer deutlichen Absonderung eines Kopfes kommt, nennt man den oberhalb des Vorderabschnittes des Darmcanales gelegenen Ganglienknoten das Gehirn, mit welchem insbesondere die von den Sinnesorganen .herleitenden sensiblen Nerven communiciren (siehe Sinnesorgane), während die motorischen Nerven zu den Muskeln führen, deren Zusammenziehung sie bewirken können. (Siehe Genaueres über das Nerven- system bei den Typen und Classen). Nervensystem, an i mal es oder cerebro- spinales, Mittelpunkt aller geisti- gen Thätigkeit, umfasst das Gehirn, Rückenmark und die abtretenden Nerven. Nervensystem, cerebro-spinales, s. Nervensystem, animales. Nervenzellen, s. Nervengewebe. Nervi alarii, Flügelnerven, s. Insekten;* „ laterales, ^ t? a ■• * ; submedianl, ( ^ Fadenwurmer.* Nervus acustlcus, Hörnerv, s. Sinnesorg-aue. , circumpalllaris, s. Muscheltliiere.* „ dorsalis, s. Fadenwürnier.* „ facialis, s. Kriechthiere (Nervensystem). „ glossopharyngeus, Geschmacksnerv, s. Sinnesorgane. „ lateralis, Seitennerv, s. Fische. „ olfactorius, Geruchsnerv, f c<. : opticus, Sehnerv, ( ^- ^»"»^esorgane. „ ventralis, s. Fadenwürmer.* Nesaea C. L. Koch, Gattung der Wassermilben. Nesselfäden, -Cnidocils, s. Hydroiden.* Nesselfalter, Vanessa urticae L., Tagfaltergattung der Nymphalidae. Nesselhaare, s. Brennhaare. Nesselkapseln, s. Nesselthiere und Rippenquallen. Nesselknöpfe, s. Schirmquallen. Nesselköpfe, s. Nesselthiere. Nesselsauger, s. Blattflöhe. Nesselthiere, Cnidaria Haeck. = Coelenterata Leuck. nicht Claus, ünter- kreis der Cölenteraten Claus oder Schlauchthiere im weiteren Sinne, im Gegensatze zu den Acnidaria //««^cA;. oder Spongia, Schwämme. Ausgezeichnet durch ziemlich streng durchgeführten radiären Körperbau, durch porenloses Ge- webe, durch den Besitz einer in den verdauenden Gastrovascularraum führenden MundöflFnung und der in den Epithelialgeweben erzeugten Nesselkapseln, -Zellen, -Fadenschläuche, Nematocysten oder Cnidoblasten (Cnidae), welche einzeln oder in Nesselwülsten oder -Köpfen stehen; der vorschnellbare Faden liegt im Ruhezustand in einer Kapsel, die in Folge der Reizung eines besonderen Fadens, des Cnidocils, gesprengt wird. Die höhere Entwicklung dieser Gruppe gegen die Schwämme verräth sich durch den Besitz besonderer Sinneszellen und -Organe, die in unregelmässig vertheilten Nervenzellen oder -Fasern oder in einem Nervenringe ihren Sitz haben. Man unterscheidet 3 Classen: 1) Korallen- polypen, Anthozoa. 2) Polypomedusen, Polypomedusae. 3) Rippen- quallen, Ctenophora. — Literatur: Leuckart, R., üeber die Morphologie und Verwandtschaftsverhältnisse niederer Thiere. Braunschweig 1848. Gosse, Actinologia Britannica. London' 1860. Nessehvülste— Netzspinneu. 507 Kessehvülste, s. Hydroideu und Nesselthiere. Nesselzellen, s. Nesselthiere. Nessia, s. Acontiadae. Nester, s. Radiolaria. Nestflüchter, s. Autophagae und Vögel (Fortpflanzung). Nesthocker, insessores, s. Atzvög-el und Vög-el (Fortpflanzung). Nestor Wag!., Nestorpapageien, Gattung der Loris (s. d.). Netz, goldenes, s. Kegelschnecken. Netzaugen, oculi compositi, s. Gliederfüsser. * Netzenle, Naenia typica L., s. Eulen (Hadenina). Netzflügler, Neuroptera, Gitterflügler, Bolde, Ordnung der Insekten. Mit beissenden oder saugenden Mundtheilen, freier Vorderbrust, 4 häutigen, netz- förmig geäderten Flügeln und vollkommener Verwandlung. Sie ähneln durch ihren langgestreckten, schlanken weichen Körper einerseits den Libellen und Eintagsfliegen, mit denen sie thatsächlich früher vereint waren, anderseits durch die oft schuppenförmige Hautbedeckung den Schmetterlingen, weichen aber von den Geradflüglern insbesondere durch die Mundtheile und die Verwand- lung ab. Diese sind entweder sehr kräftig ausgebildet, und es entbehrt die Unter- lippe der medianen Spaltung oder sie sind ziemlich verkümmert und stellen einen S a u g a p p a r a t dar (Frühlingsfliege) ; die Fühler sind meist vielgliedrig, borstenf örmig ; die Augen ziemlich gross; der Prothorax ist frei beweglich; die Flügelpaare sind durchaus häutig, ziemlich gleichgross, weichnetzig radiär und von der Aderung der Libellen abweichend, oft behaart oder beschuppt; die Hinterflügel sind oft faltbar; die Beine sind schwach; der Hinterleib hat 8 — 9 Segmente mit unge- gliederten Reifen. Das Flugvermögen ist wohl entwickelt, das Nervensystem be- steht aus 2 — 3 Brust- und meist 8 Bauchganglien und macht nur bei den Skorpionsfliegen eine Schlinge. Der Darm besitzt oft einen Kau- (Ameisenlöwen u. s. w.), oft einen Saugmagen (Florfliegen); er nimmt 6 — 8 Malpighi'sche Gefässe auf; das Tracheensystem istholopneust. Die Eileiter besitzen häufig Drüsenschläuche, deren Secret für die Eier als Hülle (Frühlingsfliege) oder als Stiel benützt wex'den kann (Florfliegen). Die Entwicklung erfolgt mittelst einer vollkommenen Meta- morphose. Die Larven besitzen oft geschlossene, oft Kiemen tracheen, leben vom Raube anderer Insekten, die sie entweder beissen oder aussaugen; im letzteren Falle besitzen sie cannelirte Saugzangen, die aus den Ober- und Unterkiefern hervorgehen. Die Puppe ist frei, besitzt oft einen Cocon und vermag den Wohn- ort zu wechseln; das Imago lebt am Wasser oder im Gebüsch der Vorwälder u. s. w. Fossil finden sie sich spärlich; im Tertiär und im Bernstein ti'eten mannigfache Formen auf. Man kennt bei 1000 Arten, es ist dies somit die ärmste Insektenordnung. Man unterscheidet 2 Unterordnungen: 1) Unterordnung Platt- flügler, Planipennia Latr. 2) Unterordnung Pelzflügler, Trichoptera Kby. — Literatur: Pictet, Histoire naturelle des Neuroptöres. Geneve 1834. Brauer u. Law, Neuroptera austriaca. Wien 1857. Brauer, Verzeichniss der bis jetzt bekannten Neuropteren. Wien 1868. Brauer, Die Neuropteren Europas, und insbesondere Oesterreichs , mit Rücksicht auf ihre geographische Verbreitung. Wien 1876. Netzhaut, Retina, s. Wirbelthiere (Auge). Netzkieiiier, Neurobranchia Kef., Antrobranchia LcJi., Pneumono- poma Latr., Gruppe der Schnecken (Luftathmer). Durch die Athmung mit den Lungenschnecken (Pulmonata operculata Fer.), durch die Anatomie mit den Kreiskiemern übereinstimmend und meist dahingestellt. Familien: Aciculidae. Schale thurmförmig. Mit Acicula Hartm. (s. d.). — Cyclostomidae (s. d.). Netzmagen, reticulum, s. Paarzeher. Netzspindel, Turbinella craticulata Lam., s. SchnialzUngler. Netzspinneu, Retitelariae, Unterordnung der Spi nnen. 2 Fächertracheen ; die Klaue der Kieferfühler nach innen einschlagbar; Augen in 2 Querreihen; Spinnwarzen kurz. Das Weibchen bewacht die in einem runden oder halbrunden Nestchen aufgehängten Eier. Hierher die Familien: I. Theridiidae. 8 Augen. 1) Linyphia Walck., Weberspinnen. Schienen mit schräg abstehenden Stacheln. Hinterleib länglich, hoch. Leben unter einem wagrechten, deckeuartigen Gewebe nicht sehr hoch über dem Erdboden. 2) Theridium Walck., Wildspinneu. 508 Netzwülile— Noctilio. Hinterleib länglich, oval. In kleinen, lockeren, aus wenigen Fäden bestehenden Geweben. 3) Steatoda»5?mc/., Fettspinnen. Hinterleib eiförmig, oft fettig glänzend. Weben ein lockeres, beutelartiges Netzgewebe. 4) Pachygnatha Sund., Dick- kiefer. An feuchten Orten langsam umherlaufend, ohne Fanggewebe. 5) Eri- gone S. u. A. Sehr kleine, meist dunkel gefärbte Spinnen, meist in feuchtem Grase. Hierher u. a. die gemeine Glücksspinne (E. atra BL), welche an schönen Herbsttagen die Wiesen mit ihren dichten Fäden überspinnt. Hierher auch die ihres Bisses wegen berüchtigte südeuropäische Malmignatte (Latro- dectes tredecimguttatus Fabr.). — II. Pholcidae. 8 oder 6 Augen. Hierher u. a. Pholcus Walck. Netzwülile, s. Doppelsclilelchen. Neufoundländer, s. Haiisliund. Neuholländischer Straiiss, s. Laufvögel. Neunaugen, Petromyzontidae, Familie der Eundmäuler (s. d.). Neuntödter, s. Enneoctonus unter Lauiidae. Neuralcanal, s. Wirbelthiere (Skelet). Neuralseite, s. Moosthierclieu.* Neurapophysen, s. Wlrbelthiere. Neurilemm, s. Nervengewebe. Neurobranchia AV. J , Netzkiemer. Neurobranchiata, ) Neuromuskelfaseru, s. Sclilauchthiere. Neuromuskelzellen, s. Hydrolden.* Neuronia ITübn., Gattung der Hadenina, s. Eulen. Neuronia Steph., Gattung der Köcher fliegen. Neuropodium, Bauchstummel, s. BorstenvvUrmer.* Neuroptera L. (Nerv, Netz, Flügel), s. Netzftügler. Neuropterus Htg., s. Gallwespen. Neuseeländische Subregiou, s. Thlergeographie. Neutra, s. Insekten.* Neutralseite, s. Moosthierchen.* Neuweltsgeier, s. Cathartidae. Nichtvermischung-, s. Amixie. Nickhaut, s. Augenlider, Wirbelthiere, Säugethiere u. Vögel (Nervensystem). Nidanieutaldrüsen, s. Kopffüsser. Niederungsrasse, s. zahmes Rind. Niere, ren, s. Excretionsorgane, Säugethiere, Wirbelthiere und Vögel (Excretionsorgane). Nierencanälchen, Harncanälchen, s. Excretionsorgane. Nigua = Sandfloh, s. Flöhe. Nika Risso, s. Grarneelen. Nilbarsch, s. Lates. Nileidechse = gemeiner Waran (Varanus niloticus Dum. Bibr.). Nilfuchs, s. Canis und Fuchs. Nilgans, s. Chenalopex unter Lamellirostres. Nilkarpfen, s. Labeo bei Weissflsche. Nilkrokodil, s. Krokodile. Nilpferd, s. Hippopotamus bei Obesa. Nilschildkröte, s. Trionyx bei Lippenschildkröten. Nimmersatt, Tantalus L., s. Storchvögel. Niphargus Schiödte, Gattung der Gammaridae (s. d.). Nirmidae Ntsch., s. Pelzfresser. Nisus Ckv., Sperber, Gattung der Habichte, s. Falconidae. Nitidulidae, Glanzkäfer, Familie der Pentamera. Fühler elf-, selten zehngliedrig (mit zwei- bis dreigliedriger Keule) ; Vorder- und Mittelhüften nicht zusammenstossend. An 800 Arten. Hierher: Brachypterus Kiig., Carpophilus Leach, Nitidul a i^aö;-. (besonders an Aas), Meligethes A^rJ'// (M. aeneus i^a^r., Rapsglanzkäfer), Cychramus Ktig. (gerne in Pilzen), Rhizophagus Herbst, Ips Fabr., Peltis Geoffr., Schildkäfer, Trogosita Latr., Brotkäfer. Noa's Arche, Area Noae L., s. Homomyarla. Noce di mar heissen auf den Märkten von Neapel die Sammetmuscheln (Pectunculus pilosus L.). S. Arclienmusclieln und Homomyaria. Noctilio Geoffr..^ Fledermausgattung, s. Brachyura. Noctilucidae— Notodelphidae. 509 Noctilucidae, s. Leuchtthiercheu. Noctuae genuiiiae, Gruppe der Eulen (s. d.). Noctnidae, s. Eulen. IVoctuiformes, s. Euleuniücken. Nocturna, Untergruppe der Schmetterlinge mit den Familien: Arc- tiidae, Bombycidae; Noctuidae, Geometridae. Nodosariua Carp., Rhizopodengattung der Perforata (Farn. Lagenidae). Nörz = Sumpfotter, Putorius lutreola Keys. u. Blas., s. Putorius. Nördlicher atlantischer Ocean, Reich des, ( ThiPi-P-onp-r^nliiP Nördlicher stiller Ocean, Reich des, S Anieigeograpnie. Nomada Fabr., Wespenbienen, Schmuckbienen, Gattung derMelectina. Nomenclatur, Namenbelegung der Thiere. Seit Linm wird jedes Thier in der Weise benannt, dass man demselben 2 Namen beilegt, deren erster die Gattung, der zweite die Art des Thieres angibt (binäre Namengebung). Im Namen eines Thieres sind also auch schon dessen Beziehungen zu den 2 wich- tigsten Abtheilungen des Systems knapp gekennzeichnet. Da es sehr oft geschehen, dass 2 ganz gleiche Arten von verschiedenen Forschern verschiedene Namen er- hielten oder 2 verschiedene Arten unter demselben Namen beschrieben wurden und so mancherlei Missverständnisse Platz griffen, so gilt in der modernen Nomen- clatur als Regel, dem Doppelnamen einer Thierart abgekürzt den Namen jenes Autors anzufügen, der diese Art zuerst beschrieben hat. Tritt der Fall ein, dass eine Gattung später in mehrere zerlegt wird und die frühere Art den alten Art- namen, aber einen neuen Gattungsnamen erhält, so müsste man, um ganz genau zu sein , den Namen des Autors , der die Art zuerst mit ihrem neuen Gattungs- namen gebrauchte , anfügen , nebenhin aber unter Klammer auch den Namen des Autors setzen, der die Art überhaupt zuerst beschrieb. (Z.B. Pithecus satyrus Geoff'r. [L.] würde ausdrücken, dass diese Art zuerst von Liiine beschrieben worden, von Geoffroy aber zuerst mit dem neuen Gattungsnamen gebraucht wurde. Noch deutlicher wäre: Pithecus satyrus Geoffr. [Simia satyrus i.].) In mono- graphischen Werken setzt man alle die von verschiedenen Autoi*en für eine und dieselbe Art gebrauchten Namen (Synonyma) neben die allgemein giltigen. Um die Thiernamen allen Sprachen geläufiger zu machen, wendet man bei Benennung der Thiere lateinische oder griechische Namen an. Nonne, s. Amadina. Nonne, die, Kapuzineraffe, s. Cebus. Nonne = Fichtenspinner, s. Ocneria bei Spinner. Nonnenente, s. Dendrocygrna. Nordamerika-Region, s. Thiergeographie. Normalbock, s. Constanzirnngsbock. Normannisches Bind, s. zahmes Bind. Nosodeiidroii Latr., Gattung der Pillenkäfer. Nostositen, s. Würmer. Notades Günther, Gattung der Bufonina (s. d.). Dicke, kurze, grosswarzige Froschlurche mit sehr stumpfer Schnauze, sehr kurzem, bis unter die Mitte des Auges gespaltenem Munde, kurzen Beinen, ohne Zähne, breiter, nicht eingeschnittener Zunge, schmaler Zehenschwimmhaut, grossem schaufelartigen Vorsprung am Meta- tarsus, sehr drüsenreicher Haut. Eine Art aus Australien bekannt. Notacautha Latr. (Rücken, Dorn), s. Waffenfliegen. Notacaiitlius Bl. = Campylodoii Fahr. Notamia Flem., Kreiswirblergattung der Gemellariidae. Noterus Clairv., Gattung der Schwimmkäfer. Nothoceras Barr., Tetrabranchiatengattung der N au tili na. Nothosaurier, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Notlirus C. L. Koch = Hermannia Nie, Gattung der Hornmilben. Notidanidae, Familie der Haie (s. d.). Notiophilus Diiin., Strandläufer, Laufkäfergattung der Elaphrini. Notobrauchiata Schm., s. Rückenkiemer. Notochord, chorda dorsalis, s. Wirbelthiere (Skelet). Notocoeli, Gruppe der Belemniten, s. Belemnitidae. Notodelphidae, Familie der G n a t h o s t o m a t a. 2 Fühlerpaare mit Klammer- 520 Notodelphys— Nummulitidae. appai-at; die 2 letzten Brustsegmente des Weibchens verwachsen, eine Bruthöhle bildend. Leben in den Kiemenhöhlen der Ascidien. Gattungen: Notodelphys Allm., Doropygus Tho7\, Ascidicola TJw7-. u. s. w. Notodelphys Weinland, Gattung der echten Laubfrösche. Frosch- lurche mit sehr grossem und breitem, von einer verknöcherten rauhen Haut be- decktem Kopfe, grossen, ringsum von knöchernen Theilen umgebenen Augenhöhlen, zahlreichen Gaumenzähnen, vorne festgewachsener, hinten freier Zunge, ganzen Schwimmhäuten an den Zehen, schwachen an den Fingern, mit opponirbarem wahrem Daumen, verborgenem Trommelfell, Weibchen mit plattgedrücktem Rücken- beutel, der nach oben eine längliche Oeffnung hat. Eine Art aus Südamerika bekannt. Notodromas Lillj., Gattung der Muschelkrebse. Notomastus Sars., Polychaetengattung der Capitellidae. JJotonectidae, s. ßückenscliwlmmer. Jfotouenrjilröhreu, s. Borsteuwürmer. * Notopliolis WagJ., Gattung der Lacertidae, s. Spaltzüngler. Notopliylliim 0er st., Polychaetengattung der Phyllodocidae. Notopoda, s. Rückenfüsser. Notopodium, Rückenstummel, s. Borstenwürmer. Notopteris Gray, Gattung der Flughunde. Jfotopyg'os, s. Amphinomidae. Notospennus Huschke, Gattung der Dirhagea (s. d.). Notostira = Miris erraticus L., eine Borstenwanze, s. Blindwanzen. IVototherium, s. Säugethiere (ausgestorbene). Nototrema Günther, Taschenfrösche, Gattung der echten Laub- frösche (s. d.). Froschluche mit ziemlich breiten Haftscheiben, mit sehr schwachen Schwimmhäuten, breiter, fast kreisrunder, hinten schwach eingeschnittener Zunge, mit Gaumen Zähnen , am Rücken körniger, am Kopfe glatter Haut, deutlichem Trommelfell, Männchen mit Kehlsack, Weibchen mit einer Tasche am Rücken. Art: Taschenfrosch (N. marsupiatum Dum. Bibr.). 6cm. Oben schön grünblau, stellenweise dunkler, mit gelben Längslinien gezeichnet; Beine dunkler gefleckt. Wahrscheinlich überträgt das Männchen -wie bei Pipa die befruchteten Eier in die Rückentasche des Weibchens. Notoxus Geoffr., Käfergattung der Pyrochroi dae. Notum, Rückenplatte, s. Insekten.* Novacula C. V., Gattung der Lippfische. Xnchalplatte, Nacken platte, s. Schildkröten. Nucifraga Cuv., Tannenheher, Gattung der Raben (s. d.). Nncki'sche Gänge, s. Ductus Nnckiani. Nuclearia denk., Rhizopodengattung der Aphrothoraca. Nncleocrinus = Elaeocrinus. Nncleolites Lam. = Echinobrissns Breijn. Nucleolus, Kernkörperchen, s. Zellenlehre und Infusoria. Nucleus, s. Zellenlehre, Bauchfüsser, Infusoria und Urthiere.* Nucleus, Eingeweideknäuel, s. Walzenscheiden. Nucula Lam., s. Homomyaria. Nuda, Nackte, einstige Unterabtheilung der früheren Reptilia, gleich den Amphibia von heute. Nuda, Ordnung der Rippenquallen (mit der Familie Beroidae, Me- lonenquallen). Nnda = Amoebiformia (mit der Familie Amoebidae), Rhizopoden- unterordnung der Imperforata. Nudibranchia, s. Phanerobranchia Ihr. Nudibranchia Cuv., s. Rückenkiemer. Nudoflagellata, Nacktgeisselige, s. Astasiidae. Nulbingar, ein Raubbeutler, s. Edentula. Nnmenius L., Brachvögel, Gattung der W a s s e r 1 ä u f e r , s. Schnepfeu- vögel. Numida L., Perlhühner, Gattung der Phasianidae, s. Hühnervögel. Nummnlitenkalk, s. Foraminiferen.* Nummulitidae, Familie der Foraminifera perforata. Schale gross und Nurang — Nysson. 511 fest, mit stark entwickeltem Zwischenskelet und Canalsystem. Gattungen: Num- mulites Lani., Polystomella Lain. n. s. w. Nurang-, s. Prachtdrosseln. Nussbolirer, Balaninus Genn., Gattung der Rüsselkäfer (s. d.). Nussknacker, s. Tannenhelier bei Raben. Nussmuscheln, s. Homomyaria. Nutzholzborkenkäfer, s. Borkenkäfer (Xyloterus). Nyctale Brehm, Gattung der Strigidae (s. d.), Nyctalemon Dalm., s. Cydimonites. Nyctea Steph., Gattung der Ohreulen, s. Strigidae. Nyctereutes Temm., Marderliunde, Gattung der Canida. Den Wasch- bären sehr nahestehende Caniden mit 42 Zähnen , mit wie bei den Mardern nicht eingeschnürten, ohne Absatz in den Brustkorb übergehendem Bauche, kurzen Beinen, kurzem Schwänze, kurzen breiten Ohren. Art: Marder- oder Waschbärhund. (N.procyonoides Temm). 45 — 50 cm, 20 cm hoch, Schwanz 10 cm. Winterpelz lang, gelblichgrau, Sommerpelz kurz, röthlich vmd schwarz vermischt. Nährt sich von Mäusen, Fröschen, Eicheln, Beeren. Unternimmt familienweise grosse Wanderungen. Am Tage halten sie sich zwischen Binsen versteckt. Den Winter verschlafen sie in geeigneten Höhlen oder sie obliegen, falls sie schlecht genährt sind, an Fluss- ufern dem Fischfange. Nordasien. Nycteribiitlae, Fledermausläuse, Familie der Lausfliegen, s. d. und Fledermausläuse. Nycteris Geoffr., Gattung der Ziernasen. Eine tiefe Längsfurche auf dem Schnauzenrücken. Gebiss -j^Yj^TT^g-- Art: N. thebaica Geoffr. Im tro- pischen Afrika. Nyctibius VieiJl., Schwalke, Gattung der Eacken. Nycticel)US Geoff'r. (mit N. tardigradus Gray, Plumplori), Gattung der Lemuren. Nycticorax Steph., Gattung der Reihe rvögel, s. Storch vögel. Nyctiuomus Geoffr., Untergattung von Dysopes (s. d.). Nyctiornis Swains., s. Immenvögel unter Kukuksvög-el. Nyctipithecus ., Edelfalter, Gattung der Ritter (Equites), s. Tagfalter. Papilionidae, Rhopalocera, Diurna, Familie der Grossfalter (Macro- lepidoptera)^ s. Tagfalter. Papilla urogenitalis, Urogenitalpapille, s. Fische. Papulae angulares, Zahnpapillen, s. Schlangensterne. „ circumvallatae, s. Säugethiere (Verdauungscanal). „ marginales, Saumpapillen, s. Schlangensterne. Papilliua 0. Schm., Monactinellidengattung der Suberitidae. V il'^lQ Erxleben, Stummelschwanzpaviane, Gattung der Paviane. Affen mit vorragenden Nasenlöchern, tief gefurchten Wangen, kurzem Stummelschwanz. Sind nach ihrem Freileben wenig , fast nur aus Menagerien bekannt. Arten : 1) Der Mandrill (Papio Mormon L.). Wird an Im lang, 60cm hoch. Nase zinnoberroth, zwischen Augen und Nase himmelblaue Wülste, Gesässschwielen blau und roth, After hochroth. Guinea. Von den Negern sehr gefürchtet (Waldteufel). 2) Schopfpavian (P. niger Desinarest). (30 cm lang. Vollkommen schwarz. Auf dem Scheitel ein grosser Schopf. Auf den Philippinen , Molukken , Celebes. o) Der Drill (P. leucophaeus Cuv.). 85cm lang, 56cm hoch. Braun, grün angeflogen. Gesäss lebhaft roth. Bei uns sehr selten zu sehen. Guinea. Pappclhlattkäfer, grosser, Chrysomela populi L. (Lina populi Redtenh.). Seine Larve skeletisirt die Blätter der Weiden, Espen, Pappeln. Pappelbock, grosser, Saperda carcharias L. Gemein auf Pappeln und Weiden. Pappelschwärmer, Smerinthus populi L., s. Schwärmer. Pappelspinner, s. Bombycina. Pappelstecher, Rhynchites populi L. Wickelt die Blätter von Aspen und Pappeln, bohrt auch die jungen Triebe an. Pappclwolllaus, Pemphigus bursarius L. Li grünen, rothangelaufenen Gallen, an den Blattstielen und Mittelrippen verschiedener Pappeln. Papstkrone, Mitra papalis Lam., Ostindien. Schönste Art der Mitra- schnecken (s. d.). Papua-Lori, Trichoglos.sus papuensis Finsch., s. Loris. Para(h.y)flroiden, s. Hydroiden.* Parabasalia, s. Haarsterne.* Paracyatlms M. Ediv. u. H., Zoanthariengattung der Turbinolidae. Paradiesflsch, Polynemis, s. Fingerflsche. Paradiesseeschwalhe, Stemus Dougalli Mont. An den Küsten Schottlands. Paradiesvögel, Paradiseidae, Familie der Sperlingsvögel und zwar der Unterordnung Oscines (Singvögel). Der mittellange, seitlich zusammen- gedrückte Schnabel gerade oder leicht gebogen. Die Schnabelwurzel ohne Borsten; Paradieswida— Pararge. 533 eine befiederte Haut bedeckt die Nasenlöcher halb oder ganz; die abgerundeten, mittellangen Flügel mit 10 Handschwingen (die G. und 7. am längsten). Die alten Männchen an den Seiten oder an Kopf, Hals und Brust mit prächtigen Schmuck- federn, oft auch mit verlängerten Steuerfedern. Prächtige Vögel Neuguineas, Nordaustraliens und der umliegenden Inseln. Leben in den Wäldern von Insekten und Beeren. Etwa 17 Arten bekannt. Hierher: Paradisea X. Mittlere Steuerfedern des Männchens der ganzen Länge nach fadenförmig; Schnabel leicht gebogen; an den Seiten (beim Männchen) zerschlissene, verlängerte Schmuckfedern, die ausgebreitet und zurückgelegt werden können. 4 Arten. P. apoda L. , Göttervogel. 45 cm. Liefert kostbare Schmuckfedern. P. rubra L., rother P aradiesvogel. 33 cm. — Cicinurus Vieill. Die mittleren Steuerfedern des Männchens an der Spitze mit aufgerollter Faser, sonst fadenförmig. C. regius VieiU., Königsparadies- vogel. — Parotia Vieill. Die mittleren Steuerfedern nicht vei'längert; hinter dem Ohre jederseits 3 lange Schmuckfedern. Paradieswida, s. Widafinken unter Webervögel. Paradiseidae, s. Paradiesvögel. Paradoxides Brongn., Gattung der Trilobitae. Paradoxuriis Cui\, Rollmarder, Gattung der Schleichkatzen. Spitz- schnauzige Schleichkatzen mit abgerundeten Ohren , fünfzehigen Füssen , halb ein- ziehbaren Krallen. Sie treten mit den nackten Sohlen fast vollständig auf und tragen den Schwanz meist etwas eingerollt. Sie gehören ausschliesslich dem süd- lichen Asien und den zugehörigen Inseln an, sind nächtliche Thiere, die in Baum- höhlen wohnen, sehr geschickt klettern und kleinen Säugethieren, Vögeln, Vogel- eiern nachstellen, aber auch Früchte (Pisang, Ananas, Kaffeebeeren) geniessen. Arten: 1) Palmenmarder (P. typus C'wr.). 50cm, Schwanz 5Gcm. Gelblichgrau, schwarz gefleckt. Die Colonisten nennen ihn „Kaffeeratte"; auch den Ananas- pflanzungen wird er sehr schädlich; desgleichen bricht er in die Geflügelhöfe ein. Pondichery, Bengalen. 2) Musang (P. musanga Gray). 40cm, Schwanz 40cm. Grau , schwarz gefleckt oder einfarbig, immer einen hellen Halbmondfleck auf der Stirn. Slam, grosse Sundainseln. 3) Bondar (P. bondar Gray). 50cm, Schwanz 45cm. Kopf sehr klein. Gelblichweiss, schwarz untermengt. Delhi und Seherum. 4) Dreigestreifter Roller (P. trivirgatus Gra%j). 45cm. Mit 3 ständigen dunklen Rückenstreifen. In den Gebirgswäldern Javas und Sumatras. 5) We iss- bärtiger Roller (P. leucomystax). 50cm. Borneo, Sumatra. 6) Larven- roller (P. larvatus Cuv.). GOcm. Gelblichgrau. In den niedrigen Gebirgen des Himalaya. 7) Weisspfotiger Roller (P. leucopus Ogilby). 45cm. Ost- indien. 8) Philippenroller (P. philippensis Ogilby). Bräunlichgelb, glänzend schimmernd. 9) Paradoxurus binotata Temminck. Katzengross. Chokolade- braun, schwarz gefleckt. Indien. Paraglossae, Nebenzungen, s. MautttUgler und Insekteu.* Paragnda, s. Bungarus unter Prunkottern. Paragiis Latr., Maskenfliegen, Gattung der Schwebfliegen (s. d.). Parahydra, s. Hydroideii.* Paralcyon Fah., Gattung der Eisvögel (s. d.). Paralepis liisso, Edelfischgattung der Scopelidae. Parallelröhrenschichte, s. Knospenstrahler. Paramaecidae St., [Familie der Infusoria holotricha. Körper form- beständig oder von wechselnder Form mit bauchständigem Munde und langen Wimpern um denselben (ohne undulirende Membran). Gattungen: Paramaecium Müll.; P. aurelia Ehrhg., massenhaft in fauligen Aufgüssen; P. bursaria Pocke. — Nassula Ehrhg. Parameren nennt man die spiegelbildlich gleichen , also symmetrischen Antimeren der bilateralen Architektonik zum Unterschiede von den congruenten Antimeren der radiären Bauart. Paraphragma, s. Schalenkrebse. Parapodialcirren, ) Borstenwürmer.* Parapodiuni, Fussstummel, ^ Parapterum, Schulterfittich, s. Tögel (.Gefieder). Pararge //. L., Gattung der SatyVidae, s. Tagfalter. 534 Parasira — Patellidae. Parasira Steenstr. = Philonexis UOrh., Zweikiemergattung der Philo- nexidae. Parasita Latr., s. Aptera. „ Lam., s. Schmarotzerkrebse. „ s. Lebensbeding^mig'eu der Thiere. Parasiten, secuudäre, s. Chalcididae. Parasitlca, s. Flügellose. Parasitica, Schmarotzer, Unterabtheilung der Gallwespen (s. d.). Paratonuin, Schnabelseitentheile, s. Yögrel. Pardel, s. Felis (16). Pardelluchs, s. Lyux (3). Parder, s. Felis (6). ?areSchym;üöse Thiere, ( - Circnlationsorgane. Paridae, s. Meiseu. Paridigitata = Paarzeher. Paries, s. Rankenfüsser. Parietalia, Scheitelschilder, s. Spaltzüng^ler und Schlang'eu. Parietaliiiuskeln, s. Moosthiercheu. * ParietoTaginalmuskeln, s. Moosthierclien. * Parkiusouii Quenst., s. Ammouitiden. Pariimla Spix, Scutelligera ammerlandia. Unter diesem Namen wurden die kleinen Nacktschnecken ähnlichen Larven der Bienenfliegen (Macrodon Mel(j.) beschrieben. S. Schwebfliegen. Pariiassius Latr. = Doritis Fabr., Alpenfalter, s. Apollofalter iind Tagfalter (unter Doritis). Paruidae, Käferfamilie der Pentamera. Fühler meist elfgliedrig, auf der Stirn eingefügt; der kleine Kopf zurück/iehbar; Vorderhüften getrennt, kuglig oder halbcylindrisch, Hinterhüften quer, zusammenstossend; die fünfgliedrigen Füsse mit grossem Endgliede und sehr grossen Klauen. Kleine, im Wasser lebende Käfer, die jedoch nicht schwimmen können und wahrscheinlich durch Festhaltung einer Luftschicht über dem ganzen Körper (mit Hilfe einer firnissartigen Ab- sonderung) unter Wasser zu athmen vermögen. Leben von verwesenden Pflanzen- stoffen. An 200 Arten bekannt. Hierher: Parnus Fabr., Hakenkäfer. Kriechen, von einer Luftblase umschlossen, im Wasser umher, verlassen auch bei schönem Wetter das Wasser und fliegen herum. — Elmis Latr. Bewegen sich schwer- fällig im Wasser umher, zeigen nur an der Unterseite eine Luftschichte. Parvaria Bp., Graufinken, s. Finken. Parotia Vieill., Gattung der Paradiesvögel (s. d.). Parotideii heissen die Ohrdrüsen der Ki-öten, Salamander. Parra, Sumpfvogelgattung, ) ^^ BlätterhUhnchen. Parridae, bumpivogelianiilie, S Partlieiiogenesis, jungfräuliche Fortpflanzung, nennt man die Fort- pflanzung durch unbefruchtete Eier, welche letztere sich wie Keime verhalten. S. Insekten, Crustaceen. Partlier — Panther. Parus L., Gattung der Meisen (s. d.). Partitio, s. Divisio. Pasan, Hippotragus capensis Sund. = Antilope oryx Blainv., siehe Hippotragus (Oryx). Pas-en-arriere = Rückschlag', s. Atavismus. Paseng, Ziegenart, s. Capra (9). Passer L. (Pyrgita C<«'.), Sperlinge, Spatzen, Gattung der Finken (s. d.). Passerculus Bp., Gattung der Finken (s. d.). Passerelliuae, s. Ammerflnken. Passeres, s. Sperlingsvögel. Pastor Temni., Hirtenvögel, Gattung der Staare (s. d.). Patagona G^-ai/, Gattung der Schwirrvögel (s. d.). Patagouien, s. Thiergeographie. Patella L., s. Kreiskiemer. Patella, Kniescheibe, s. Säugethiere (Skelet). Patellidae, s. Napfs chnecken bei Kreiskiemer. Patellimana — Pedes maxillares. 535 Patcllimana, Gruppe der Carabidae, s. Laufkäfer. Patelloid.i, s. Acinaea. Pathologie (patlios Leiden, logos Lehre), die Lehre von den Krankheiten der Thiere. Patlila Held, ünterabtheilung von Helix L., s. Schnirkelschiieckeii. Paukeiibein, os tympanicum, s. Säiig-ethiere (Skelet). Paukenhöhle, s. Wirbelthiere (Ohr) und Säiig-ethiere (Sinnesorgane). Pauropoda, Ordnung der Tausendfüsser. Körper sehr klein, mit je einem Beinpaare an den Körperringen; die sehr charakteristischen Fühler bestehen aus einem viergliedrigen Stamme und enden in 3 lange, feingegliederte, sehr dünne Geissein; Kieferfüsse nicht vorhanden; nur 1 Paar Unterkiefer; die Athmung scheint ohne Tracheen nur durch Vermittlung der Haut zu erfolgen. Scheuen das Licht; leben in Wäldern an modrigen, feuchten Orten. Familie: Pauro- podidae mit 3 Gattungen. Pauropus Liibb., flinke, schlanke, weichleibige, blass- gefärbte Thiere. Pauropus Huxleyi Lubb. Pauropodidae, s. Pauropoda. Paviaue, echte, s. Cyuocephalus. Paviane. Cynocephalidae, Familie der Schmalnasen. Gedrungene plumpe Affen mit grossen Eckzähnen, weit vorragender Schnau.ze, grossen Gesäss- schwielen und Backentaschen. Bewohnen nicht, wie andere Affen, den Wald, sondern die Felsen der hohen Gebirgsgegenden Afrikas, von wo sie in die Felder und Gärten brandschatzend eindringen. Gattungen: Cynocephalus, Papio. Pavo L., s. Hühnervögel (Pfauen). Pavonla La))t.(LoY)h.oseYisM.Edic. u. H.), Zoanthariengattungd. Fungidae. Paxillae, s. 8eesterne. Paxillosa, Ordnung der Seesterne. Rückenskelet mit Paxillen; Bauch- skelet meist stachelig; Füsschen zweireihig, ohne Saugscheibe; grosse Randplatten wenigstens an der Bauchseite. Hierher die Familien: Archasteridae und Astro- pectinidae. Pecora = Zweihufer, s. Paarzeher. Pecteii 0. F, Müller, Gattung der Kammmus cheln^, s. 3Iouomyaria. Pectiiiaria Lam. (Amp bieten e Sav.), Polychaetengattung der Amphi- ctenidae. Pectiues, Kämme, s. Skorpione. Pectinibranchiata, Ctenobranchiata. s. Kammkiemer. Pectiiiicoriiia, Unterfamilie der Blatthornkäfer (s. d.). Pectiiiidae, Kammmuscheln. Familie der Monomyaria (s. d.). Pectiniforniia Jd., s. Muschelthiere.* Pectoralplatte, Brustplatte, s. Schildkröten. Pectostraken Huxl., s. Rankenfttsser. Pectunculus Lam., s. Homomyaria. Pedalgang-lion, ganglion pedale, s. Weichthiere. Pedata, s. Seewalzen, eigentliche. Pedes adhamaiites, Klammerf ü sse, ) Yö«-e\ „ ambulatorii, Gang- oder Wandelfüsse, S ' * * „ ambulatorii, Gangbeine, ] „ anteriores, vordere Beine, [ s. Insekten.* „ antici, Vorderbeine. ' „ bicolligati, doppeltgeheftete Füsse, J , braccati, Hosenbeine, f "Vös-el „ caligati, Stiefelbeine, T ' ° ' „ cursorii, Lauffüsse, i „ cursorii, Laufbeine, s. Insekten.* „ didactyli. Renn füsse, ) , flssi, Spaltfüsse. ? s. Vögel. „ fissopalniati, Spaltschwimmfüsse, i „ fossores, Grabbeine, s. Insekten.* „ gradarii, Gangbeine. „ grallarii, Stelze nbeine, „ gressorii, S ehr eitf üsse, s. Vögel. „ insidentes, Sit zf üsse, i , lobati, Lappenfüsse, i . maxillares, Kieferfüsse, s. Ruderfüsser. 53(3 Pedes meclii — Pelecypoda. Pedes medii, Mittelbeine, ) Tii«<»ttPii * natatores, Schwimmbeine, ] ^- -^i^seKieii. „ palmati, ganze Schwimmt usse, s. Vögel. „ posteriores, hintere Beine, | " Sw5'•^R''^^'^'•'''' «• Insekten.* „ raptorii, Raubbeme, j , saltatores, Springbeine, j „ scaiisorii, Kletterfüsse, ] „ semicolligati, halbgeheftete Füsse, > s. Yögel. „ semipalmati, halbe Schwimmfüsse, J „ spurii, Afterfüsse, s. Schalenkrebse. „ stegani, Ruderfüsse, \ ^ vadantes, Watbeine, > s. Yögel. „ \ersatili, Wendezehenfüsse, ) Pedetes 2/%., Springhasen, Gattung der iSpringmäuse. Dem Känguruh und den Hasen ähnliche Nager mit dichtbehaartem Schwanz von Körperlänge, fünfzehigen Vorderfüssen mit sichelartigen Krallen, vierzehigen langen Hinterfüssen mit hufförmigen Nägeln. Backenzähne -7-. Der Schwanz dient beim Springen zum Fortschnellen des Körpers. Art: Springhase (P. caffer Illiy.). 58 — 60cm, Schwanz 60 cm. Gefärbt wie unser Feldhase, letzte Schwanzhälfte schwarz. Dieser grosse Nager lebt familien- oder colonienweise, gräbt weite Gänge, geht des Nachts auf die Suche nach Gräsern, Wurzeln, Getreide, wobei er auf allen 4 Beinen dahinhumpelt , ist gegen Nässe sehr empfindlich und wird in der Gefangenschaft sehr zahm. Südafrika. Pedicellarien, s. Seesterne. Pedicellaster Sars, s. Asteriadae. Pedicellinidae, Familie der Entoprocta, Stöckchen mit Ausläufern, auf denen die Thiere aufsitzen. Gattungen: Pedicellina Sars, Thierstöcke bildend; Loxosoma Kef., einzeln lebend. Pediculati, s. Armflosser. Pediculidae, s. Läuse. Pediculus L., Gattung der Läuse (s. d.). Pedipalpi Latr., s. Skorpioospiuueu. Pedipalpus, Kiefertaster, s. Spiunenthiere. Pedum Brug, Gattung der Kammmuscheln, s. Moiiomyaria. Peduiiculata, Entenmuscheln, Unterordnung der Rankenfüsser. Körper gestielt; Mantel mit Carina Scuta und Terga. Familien: Entenmuscheln, Lepadidae; Pollicipedidae, s. Rankenfüsser.* Pedunculi oculares, s. Schalenkrebse. Pedunculus, s. Rankenfüsser. Pegasus -L., Fischgattung der Panzer wangen. Peitschenbaumsclilangen , Dryophidae, Familie der Colubriformia. Lang-, schmal- und spitzköpfige , lange, schlanke, schmalschuppige Schlangen; die verlängerte Schnauze oft in einen beweglichen Hornanhang auslaufend; Oberkiefer mit hinterem Furchenzahne; untere Schwanzschilder zweireihig. Nächtlich lebende Baumthiere der Tropen (mit Ausnahme Australiens). Hierher: Langaha Brug. Schnauze mit beweglichem, fleischigem, kleinbeschupptem Anhang. 2 Arten auf Madagaskar. L. nasuta Shaw. Im. — Dry ophis Boie. Schnauze ohne Anhang. Westafrika, tropisches Amerika. Peitschenwurm, Trichocephalus dispar, s. Trichotrachelidae. Pekari, s. Borstenthiere und Dicotyles. Pekingnachtigall, s. Bahila. Pelagiidae, Acalephenfamilie der Semostoma e. 16 Radialtaschen, breit, einfach, in 32 oder mehr blinde Lappentaschen gespalten, aber ohne verästelte Lappencanäle. Lebhafte, bunt gefärbte, grosse, in der Regel in grossen Massen auftretende Thiere. Hierher: Chrysaora Per. u. Les., Pelagia Per. u. Leu. Pelagische Fauna, s. Thiergeographie. Pelamys C. F., Gattung der Makrelen (s. d.). Pelecanidae, Pelikane, Familie der Ruderfüsser (Steganopodes) (s. d.). Pelecus Äg., Gattung der Weissfische (s. d.). Pelecypoda Goldf., s. Muschelthiere. * Pelias— Pelottae. 537 Pelias Merr., Giftottern, Gattung der Vipern (s. d.). Pelidna Cuv., Gattung der Schnepfenvögel (s. d.)- Pelikane, Pelecanidae, Familie der Ruder füsser (s. d.). Pelikansfuss, Aporrhais pes-pelecani Gray, s. Aporrhaidiie. Pellibrauehiata = Dei'inatopnoa. Pelliiia 0. ScJim., der Gattung Amorphina O.Schi», nahestehende Monac- tinellidengattung der Renieridae. Pelmatozoa, Gruppe der Stachelhäuter. Wenigstens in der Jugend fest- sitzend, meist mit einem besonderen Stiele, Mund nach oben gerichtet; kelch- bis kugelföi-mig. Hierher: die Haarsterne (Crinoidea), Seeäpfel (Cystidea) und Knospenstrahler (Blastoidea). Pelobates Wagler, Wühlkröten, Gattung der Bombinatorina. Frosch- lurche mit rauhem, oben knöchernem Kopf, ohne Paukenhöhle und Trommelfell, mit sehr engen Gehörtuben, runder, freier, hinten wenig eingeschnittener Zunge, Zehen mit Schwimmhäuten, Männchen mit einer breiten Oberanudrüse , ohne Stimmsack, mit Gaumenzähnen in einer unterbrochenen Reihe zwischen den inneren Nasenöffnungen. 1) Teichunke (P. fuscus Wagler). 6,5— 8 cm. Kopf wulstig verdickt. Auf grauem oder bräunlichem Grunde kastanienbraune Flecken und zinnoberrothe Wärzchen , unten weisslich mit schwärzlichen Flecken. Lebt mehr am Lande als im Wasser, gräbt sich den Tag über tief in den Boden ein und kommt erst mit der Dämmerung zum Vorschein. Sondert reichliche Säfte ab. Ist rascher beweglich als andere Kröten. Verlässt mit dem Thaufrosch und der Erdkröte am frühesten das Winterquartier, laicht schon im März. Ihr Ruf ist nicht so monoton, wie der anderer Kröten, aber nicht weit hörbar. Ihre Quappen sind die grössten unter denen der heimischen Lurche. 2) Gespornte Teich- unke (P. cultripes Tschudi). 5— 6,5cm. Kopf ohne hintere wulstige Ver- dickung. Die Hornschwiele der Ferse besonders stark. Färbung und Zeichnung wie bei der vorigen. Die Kaulquappen haben auf glänzend grauweissem Grunde eng nebeneinander stehende, lichtbraune und schwarzgraue Punkte. Frankreich, pyrenäische Halbinsel. Pelobius Schönh., Gattung der Schwimmkäfer. Pelodera Sehn., Rhabditisform, mit die Schwanzspitze umfassender Bursa. Pelodryadina, ünterfamilie der Hylida (s. d.). Froschlurche mit Ohr- drüsen, verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwii'bels , mit Zehenschwimmhäuten. Gattungen: Pelodryas, Chirodryas, Scytopis. Pelodryas Gimther, Gattung der Pelodryadina (s.d.). Froschlurche mit breitem, hohem Kopfe, der am hinteren Theile von einer dicken Ohrdrüse bedeckt ist, mit Vomerzähnen in 2 mehrreihigen Gruppen, Schwimmhäuten an Fingern und Zehen, grossen Haftscheiben. Eine Art aus Australien bekannt. Pelodytes Fitzinger, Gattung der Discoglossina (s. d.). Froschlurche mit fi'eier, ovaler, hinten eingeschnittener Zunge, Vomerzähnen, deutlichem Trommel- fell, Zehenschwimmhäuten, mit Knötchen bedeckter Haut. Art: Gepunkteter Schlammtaucher (P. punctatus Daudin). 4cm. Oben gelb, graugrün, braun oder aschfarbig, mit stellen weisen dunkelgrünen Flecken, an den Seiten bisweilen kleine rothgelbe Punkte, unten einfarbig weisslich oder fleischfarben. Lebt im Wasser, klettert aber auch ziemlich gut, kann sich gleich dem Laubfrosch an glatten senkrechten Wänden festhalten. Laicht zweimal im Jahre; die Eier werden in traubenförmigen Klumpen, ganz von Schleim eingehüllt, auf Blättern abgelegt; da die Metamorphose sehr lange dauert, so werden die im October ausgeschlüpften Larven vom Winter überrascht und müssen die Quappen den Winter über im Wasser unter dem Eise bleiben. Frankreich. Pelomyxa Greef, Gattung der Amoebidae. Pelor C(<^■^er, Sattelköpfe, Gattung der Panzerwangen (s. d.). Der Gat- tung Synanceia ähnlich, mit 2 Fingeranhängen am unteren Theile der Brust- flosse, die als Grundtaster fungiren, mit fast senkrechter Mundspalte und ver- kümmerten Bauchflossen. Art: P. filamentosum Cuvier. Die oberen Strahlen der Brustflosse fadenförmig verlängert. Sehr bunt gefärbt. In den Korallenriffen von Mauritius. Pelottae, Haftlappen, s. Zweillü^lei' und Insekten. 538 Peltapliryne — Pentacerotidae. Peltaphryne Cope, s. Bufo. Peltis Geoffr. , Schildkäfer, Gattung der Glanzkäfer (Nitidu- 1 i d a e) (s. d.). Peltoceplialus Dum. Bibr., Gattung der Emydae, s. Testudiiiidae. Peltogastridae, einzige Familie der Wurzelfüsser (s. d.), mit den Gat- tungen: Peltogaster Bathke, Apeltes LiU., Sacculina Thomp., Lernaeo- discus F. Müll., Partlienopea Kossin. u. s. w.* Pelvis = Becken. Pelvis (lat. Becken), s. Haarsterne.* Pelzbieiien, s. Anthophora. Pelzflatterer, Galeopithecida, Familie der Insektenfresser. Diese bald zu den Halbaifen, bald zu den Fledermäusen, ja zu den Raubthieren und den Beuteltliieren gestellten Säugethiere haben wie die Flatterthiere eine Flatter- haut, die aber auch den Schwanz umfasst; diese Haut ist auf beiden Seiten dicht behaart. Die 5 Finger sind mit scharfen Krallen versehen. Vorderzähne oben 4, unten 6; die Eckzähne sind den Backenzähnen ähnlich; auf jeder Seite 5 spitz- höckerige Backenzähne. Die Brustwarzen liegen in der Achselgegend. Gattung: Galeopithecus. Pelzflügler, Trichoptera A"&?/-, Köcherfliegen, -Jungfern, Maifliegen, W a SS er f alt er, -Motten, Hülsenwurm, Plicipennia, Faltflügler, Longicornia, Langhörner etc., Unterordnung der Netzflügler. Flügel mit Haaren oder Schuppen bekleidet; Hinterflügel meist faltbar; Unterkiefer und Unterlippe meist einen Saugrüssel bildend; Larven mit weicher Körperhaut in höchst mannigfaltig gestalteten Hülsen steckend (nur Kopf und Beine frei); leben an Gewässern. Einzige Familie: Frühlingsfliegen (Phryganeidae) (s. d.). — Literatur: Mac Lachlau, A monographic Revision and Synopsis of the Trichoptera of the European Fauna. London 1874—1879. Müller, Fritz u. //., in Zeitschr. f. wissensch. Zool. XXXV.* Pelzfresser, Mallophaga Nitzsch, Auoplura Lch., Nirmidae Lch., Epizoa Nitzsch, Thierläuse. Familie der Aptera. Mundtheile beisseud, eine Saugröhre bildend ; Fühler drei- bis fünfgliedrig. Leben auf der Haut der Säuger und Vögel von deren Schuppen, jungen Haaren und Federn und vom Blute. Gat- tungen: 1) Trichodectes Nitzsch, Haarlinge. Kiefertaster fehlen; Fühler fadenförmig, dreigliedrig; Füsse mit einer Klaue. Schmarotzen auf Säugethieren, deren "Wollhaare und Oberhautschuppen sie verzehren. T. canis T)ef/., Hunde- haarling; T. sphaerocephalus Nitzsch, Schafhaarling. 2) Philopterus Nitzsch, Federlinge, Federläuse. Fühler fünfgliedrig, Füsse mit 2 Klauen. Schmarotzen auf Vögeln, deren Federstrahlen verzehrend. (Docophorus Nitzsch, Nirmus Nitzsch, Goniocotes Burni., Lipeurus Burm. sind Untergattungen.) 3) Liotheum Nitzsch, Haftfüsse. Kiefei-taster vorhanden; Fühler kolbig, vier- gliedrig; Lippentaster deutlich; Füsse mit 2 Klauen. Auf Vögeln, laufen sehr schnell. 4) Gyropus Nitzsch. Ohne Lippentaster, Füsse mit einer Klaue. Auf Faulthieren, Meerschweinchen und anderen Säugern. Pelzkäfer, Attagenus Latr., Gattung der Speckkäfer (s. d.). Pelzmotte =^ Kleidermotte, s. Motten. Pelzspiimer, Glucken, Gastropacha Ochs., s. Bombyciiia. Pemphigus Htg., Wollläuse, Gattung der Blattläuse. Penaens Latr., s. Garneelen. Penella Ok., Copepodengattung der Lernaeidae. Penelopidae, s. Hokkos unter Hühnervögel. Peneropolis Montf., Rhizopodengattung der Imperforata (Familie Mi- liolidae). ?en!skuVchen; ( - Sängethiere (Geschlechtsorgane). Pennae, Federn, s. Tögel (Gefieder). Pennatulldae, s. Seefedern. Pentacerotidae, Familie der Valvulata. Randplatten in der Regel deut- lich; die Kalkplatten (gekörnelt oder von einer lederartigen Haut überzogen) bilden ein grossmaschiges Netz. Pentaceros Linck (Oreaster M. u. Tr.); Culcita L. Afj. Pentacrinidae — Perca. 539 Peutacriiiidae, Familie der Gliederlilien. Kelch im Verhältniss zu Armen und Stiel klein, mit 10 mehrfach gabelig getheilteu Armen; Stiel fünfseitig mit Girren. Hierher: Pentacrinus Müller mit zahlreichen lebenden und fossilen Arten. Peiitagonasteridae, Familie der Valvulata. Eandplatten sehr deutlich; die Kalkplatten des Hautskeletes stossen pflasterförmig zusammen. Hierher: Penta- gonaster Pen-., Goniodiscus Perr. Pentamera Latr., Gruppe der Käfer. Alle Beine (mit wenigen Ausnahmen) mit füufgliedrigen Tarsen. Familien: Holzkäfer, Xylophaga; Cleridae; Weichkäfer, Malacodermata; Cyphonidae; Cebrionidae; ßhipiceridae; Schnellkäfer, Elateridae; Eucnemidae; Prachtkäfer, Buprestidae; Blatthornkäfer, Lamellicornia; Heteroceridae; Geocyssidae; Pillen- käfer, Byrrhidae; Troscidae; Speckkäfer, Dermestidae; Cryptophagi- dae; Cucujidae; Colydiidae; Phalacridae; Stutzkäfer, Histeridae; Scaphidiidae; Aaskäfer, Silphidae; Anisotomidae; Scydmaenidae; Pse- laphidae; Clavigeridae; Faussidae; Kurzdeckflügler, Staphylinidae; Wasserkäfer, Hydrophilidae; Schwimmkäfer, Dytiscidae; Gyrinidae; Laufkäfer, Carabidae.* Peiitastomidae, einzige Familie der Zungen würm er mit der einzigen Gattung Pentastomuni P/td. mit P. constrictum i>ieb. In der Leber der ägyptischen Neger. S. Zuiig'eiiwürmer. Peutatomidae, Baumwanzen, Familie der Landwanzen, s. Scliild- Avaiizeii. Peiithina T?\, Untergattung von Graptolitha Tr., s. Wickler. Pentremitidae D'Orb., Gattung der Knospenstrahler. Pepton', ( ^- "^erdauuiigsorgane. Perameles Geoffroij, Gattung der Beuteldachse. Gebiss -3r~T-irl- ^^it fünfzehigen Vorderfüssen ; die beiden äusseren Zehen sind nagellos. An den Hinter- füssen fehlt die Innenzehe (oder sie ist als nagelloses Rudiment vorhanden); die 2. und 3. Zehe ist sehr klein und verwachsen. Arten der Untergattung Macrotis Peid. (ohne innere Zehe, mit langbehaartem Schwanz): 1) Kaninchenbaudi kut (P. lagotis Reid.). 45 cm, Schwanz 23 cm. Oben aschgrau, an den Seiten blass- roth. unten weiss. Schwanz erst grau, dann schwarz, am Ende mit sehr lang- haariger weisser Bürste. Lebt paarweise , gräbt nach Insektenlarven. Am Schwanenflusse. — Der Untergattung Perameles Waterhouse (Innenzehe rudimentär, Schwanz und Ohren kurz): 2} Nasenbeuteldachs (P. nasuta 6^eo/7ro//). 46 cm, Schwanz 14 cm. Bräunlich mit schwarzen Sprenkeln , unten schmutzig weiss. Neusüdwales. 3) P. Gunni Gray. Dem vorigen an Grösse und Gestalt ähnlich. Oben auf dunkelm Grunde 4 weisse Streifen, unten rein weiss. Vandiemensland. • — ■ Die Beuteldachse bewohnen selbstgegrabene Höhlen. In ihren Bewegungen ge- mahnen sie an die Känguruhs. Werden in der Gefangenschaft sehr zahm. Peraiiemiua, Flagellatenfamilie der Euglenoidina. Körper sehr con- tractu, ziemlich gross (bis 0,08mm), farblos, am Vorderrand mit einer langen Geissei am Vorderende. Peranema Duj. Perca Lhim', echte Barsche, Gattung der Barsche (s.d.). Saitlich stark zusammengedrückte, kleinschuppige Barsche mit endständigem Munde, 2 Rücken- flossen (die 1. mit 9 — 15 Stacheln), zwei- bis dreistachliger Afterflosse, bestacheltem Hauptdeckel , hinten gesägtem Vordeckel. Besitzen nur Sammtzähne , keine grösseren sog. Hundszähne. Arten: 1) Gemeiner Flussbarsch (P. fluvia- tilisLinne). P. fluviatilis L., Flussbarsch. 20— 70 cm. (R, 13/14, Ro 1/14—13, Brl4, B 1/5, A 2/8-9, S 17, Seh 7—9/60—68/13—15). Messinggelb, grünlich schillernd, mit schwärzlichen Querbinden. In klaren, nicht zu stark strömenden Flüssen und Seen Nordasiens und Europas. Sehr gefrässig. Schmackhaft. Laicht im März bis Mai. 2) Patagonischer Flussbarsch (P. laevis Jerupis). Mit schwach gezähnten Schuppen und beschupptem Oberkopf. Gelbbraun, dunkel- gefleckt. Patagonien. 3) Japanesischer Seebarsch (P. japonica Curie?-). Deckel mit 2 Stacheln ; der untere Vordeckelrand mit 5 nach abwärts gerichteten Dornen. Grünlichgrau: Rücken und die sehr hohe erste Rückenflosse schwarz 540 Percarina — Perischoechinidae. gefleckt. Sein Fleisch sehr geschätzt. In den Meeren Japans und Chinas. 4) Euro- päischer Seebarsch (P. labrax Linne). 50— 100 cm. Der Hauptdeckel ist ganz beschuppt, hat 2 starke Stacheln. Der Vordeckel ist hinten stark gezähnt; der Oberkopf beschuppt. Graugrün, unten heller. Der „Lupus" der Römer, bei denen er seines überaus wohlschmeckenden Fleisches wegen hoch geschätzt war. Ist ein starker Raubfisch des Mittelmeeres und kommt in ganzen Trupps an die Küsten. 5) Amerikanischer Seebarsch (P. lineata /i/oc//). Mit 6 — 7 schwai-zen Längsreihen. Ostküste von Nordamerika. Percarina, unechte Kaulbarsche, Gattung der Barsche (s. d.). Den Kaulbarschen sehr nahestehende Fische mit 2 durch eine niedere Haut verbundenen Rückenflossen, bestacheltem Hauptdeckel, mit grossen Dornen besetztem Vordeckel. Einzige Art: P. Demidofii. 10 — 12 cm. Gelblich, am Rücken mit schwarzen rundlichen Flecken. Dnjester. Perchal, eine Stachelmaus, s. Acomys. Percheron-Pferd, französisches, s. Pferd. Pereidae, s. Barsche. Perciformes, Barschförmige, Unterordnung der Stachel flosser. Der hohe, längliche Körper mehr weniger seitlich zusammengedrückt; After hinter den brustständigen Bauchflossen; Rückenflosse gross (ihr strahliger Theil mindestens ebenso lang wie ihr weicher Theil); die Bauchflossen bestehen aus einem Stachel und 4 oder 5 Strahlen. Hierher die Familien: Pereidae (Barsche), Pristi- pomatidae, Squamipennes (Schuppenflosser), Mullidae (Meerbarben), Sparidae (Meerbrassen), Cirrhitidae, Scorpaenidae (Drachenköpfe), Nandidae, Teuthidae. Perdix Illig., Rebhühner, Gattung der Feldhühner, s. Tetraonidae unter HühiiervögeL Pereimibraiichiata = Ichthyoidea, Fischmolche. Perforata, Unterordnung der Foraminifera, s. Foraminifera perforata. Peribranchialhöhle, s. Mantelthiere. * Pericardialhöhle, s. Mantelthiere.* Pericardialsiuus, s. Insekten.* Pericardium, Herzbeutel, s. Wirbelthiere und Schalenkrebse. Perichaeta, s. Borstenwüriner. Pericoma Walck., Gattung der Schmetterlingsmücken (s. d.). Peridiiiiidae Ehrenberg (oder Cilioflagellata), Familie (oder Unter- ordnung) der Flagellata. Körper mit fester Haut und Wimperkranz in der Mitte; Meeresthiere; leuchten. Gattungen: Peridinium Ehrenberg ^ Cera- tium Schrk* Perigastrium Jäger = Cöloni. Perigonimus Sars, Hydroidengattung der Bougainvillidae. Perlgonium, s. Hydroiden.* Perineum, Mittelfleisch, s. Damm. Periodische Häutung-, s. Kriechthiere. Perioplithalmiis Bl. Sehn., Gattung der Meergrundeln (s. d.). Periops hippocrepis Wagl. = Zamenis hippocrepis Günth., s. Nattern. Periostracum, s. Armfüsser und Muschelthiere. * Peripatidae, einzige Familie der Onychophora Grube mit der einzigen Gattung Peripatus Guild mit wenigen Arten, Peripharyngealband, s. Seescheiden. Peripherisches Nervensystem, s. Nervensystem und Wirbelthiere. Periplaneta i?< Phasiauus L, \ « Huhuervogel (lasane). 7C!Zlt" \ - (^espenstheuschrecken. Plierusidae= Chlor haemidae, Familie der Eö hr enwürm er (Se de ntaria). PhialidiuiiL Leuck., Hydroidengattung der Eucopidae. Philander = Bidelphys dorsigera, s. Didelphys. Phileremus Latr., Einsiedlerbienen, Blumenwespengattung der Gruppe Melectina. Philinidae, Familie der Tectibranchiata. Die sehr dünnwandige, hornige Schale eingerollt, ohne Deckel. Hierher: Philine Asc. (Bullaea Leun.), See- mandeln; Doridium Meck.; Acera 0. F. Müll. (A. bullata Müll, gemeine Kugelschnecke); Gastropteron Meck. Philippineamaki, s. GJaleopithecus. Philippiuenroller, s. Paradoxurus. Phillipsia Fortl., Gattung der Trilobiten. Philodeudra Brandt = Cercolabiiia Gray. Philodiiiidae, Familie der Räderthiere. Käderorgane doppelt; Fuss ge- gliedert einziehbar. Gattungen: Philodina Ehrenh., Rotifer Font. u. s, w. Philodroinidae, Familie der Krabbenspinnen (s. d.). Philoiiexidae, Familie der Zweikieme r und zwar der Oetopoda (Acht- füsser). Ohne Flossen. Die Arme nur mit Saugnäpfen in 2 Reihen; Mantel ohne den Verbindungsmuskel der Octopodidae; Wasserporen am Kopfe; ein fleischiger Höcker jederseits an der Trichterwurzel und eine entsprechende Mantel- vertiefung bilden den Verschlussapparat. 4 Gattungen mit 22 Arten. Meist im offenen Meere. Argonauta L., Papiernautiluse. Trichter lang; im Nacken keine Wasserporen; Weibchen mit äusserer spiraler Schale; der 8. linke Arm entwickelt sich in einem gestielten Sacke zum Hectocotylus. Männchen und Weibchen sehr verschieden. A. argo L., gemeiner Papieruautilus. Der hectocotylisirte Arm des Männchens (von Delle Chiaje und Cuvler für einen para- sitischen Wurm gehalten) bricht bei der Begattung ab, dringt in den Trichter des Weibchens ein und bleibt hier längere Zeit lebend. Pliiloiithus Leach, Kurzdeckflüglergattung der Staphylinini. Philopotamus Leach, Gattung der Aequipalpi, s. Früliliiigsfliegen. Philotarsus Kolbe, Gattung der Bücherläuse (s. d.). Philydrus iSol., Untergattung von Hy drob ins Leach, s. Wasserkäl'er. Phirix = Pliryniscus (s. d.). Phlebenterata, s. Bauchfüsser. * Phlebenterismus, s. Hinterkiemer.* Phloeophora Car., s. Heliozoa Cl. Phloeothrips HalicL, Gattung der Thripsidae (s. d.). Phlogoenas, s. Geotrygou. Phoca — Phractosomata. 549 Vhoca ] Anne, Seehunde, Gattung der Eobben, Flossenfüsser ohne äussere G 1. 5 Ohrmuschel, mit kahler Schnauzenspitze. Zähne 1777^. Backenzähne drei- bis vier- spitzig. Arten: 1) Bartrobbe (P. barbata Müller). 3m lang; mit zahlreichen glattrandigen Schnurrborsten. Bläulichgrau oder hellgrau, gelblich gefleckt, unten weiss. Im ganzen Polarmeer. Seines Felles, Fleisches und Speckes wegen sehr geschätzt. Sehr scheu. 2) Grönländischer Seehund, Sattelrobbe (P. groen- landica Müller). 100 — 150cm, Weissgelblich mit schwarzbraunem Sattelfleck. Im nördlichsten Polarmeer. 3) Gemeiner Seehund (P. Yitnlina Liiine). 100 bis 160 cm. Einfarbig grau oder schwärzlich graubraun gesprenkelt. Vom Eismeer an überall an den europäischen Küsten. Dem Eskimo, der alles von ihm zu be- nützen weiss, ganz unentbehrlich; er trinkt sein Blut, isst sein Fleisch, bereitet sich aus dem Felle seine Kleidung u. s. w. 4) Kaspische Kobbe (P. caspica Nilsson). 100 cm. Der einzige in einem Binnenmeere lebende Seehund. Grau- braun mit unregelmässigen gelben Ringeln. Phocaeiici Cuvier, Braunfische, Braunwale, Gattung der Phocaenida. Die kurzen Kieferknochen des vorne abgerundeten Kopfes übertreffen die Länge des Schädels nicht. Die Zähne sind scharfkantig, zusammengedrückt. Die drei- eckige Rückenflosse ist massig lang. Arten: 1) Braunfisch, kleiner Tümmler (P. communis Cuvier). 150 — 250cm. Oben schwarz, violett oder grünlich schimmernd, unten weisslich. In jedem Kiefer 20 — 26 Zähne. In fast allen nordischen Meeren; im Sommer ist er um Grönland häufig, im Winter geht er mehr nach Süden bis ins Mittelmeer. Folgt den Häringen und Lachsen auch weit in die Flüsse nach und verwickelt sich in die Grundnetze der Fischer. Zieht den Schiffen meilenweit nach, sich dabei recht drollig und munter zeigend. 2) P. Heavisidi Gray. Im Oberkiefer jederseits 26, im Unterkiefer 23 Zähne. Grösse des vorigen. Statt der weissen Unterseite bloss die Kehle und ein schmaler Brust- und Bauchstreifen weiss, sonst schwarz. Am Gap. ^i) F. melas Schlecjel. Schlanker. Jederseits in beiden Kiefern 16 Zähne. Japanesisches Meer. Seines ölartigen Fettes wegen sehr geschätzt. Phocidae, s. Robben. Phoeuicophaes Stejjh., Buschkukuke, s. Kukuksvögel. Phoenicopteridae, s. Laiuellirostres. Pholadidae, 1 Bohrrau schein. Pholadidea Turf.., ( Pholadiformia, s. Muschelthiere. Pholadomya Soiv., Rippenmu schein, Gattung der Entenklaff- muscheln (s. d.). Pholas L., Gattung der Bohrmuscheln (s. d.). Pliolcidae, Spinnenfamilie der Netzspinnen (s. d.). Pliora Latr., Buckelfliegen (s. d.). Phoridae, Familie der Fliegen. Körper plump, mit dicken Randnerven der Flügel: Larven in Bienenstöcken und Pilzen. Gattung: Ph or a La^r., Buckel- fliegen (s. d.). Phoronis, s. Actinotrocha. Phos Montf., Gattung der Buccinidae. Phoxichilidiuin M. Edip., Asselspinnengattung der Pycnogonidae. Phoxiiius uig., Untergattung von Leuciscus, s. d. bei Weissfische. Phraetamphibia, Panzerlurche, s. Lurche (ausgestorbene). VliTüctoi)» Peters, Gattung der Discoglossina (s.d.). Froschlurche, denen der Gattung Chiroleptes sehr verwandt, mit einem Kopfpanzer, der nur den hintei-en Oberrand, die Augenlider und den diesen nächstliegenden Theil frei lässt, mit rundlicher, hinten kaum ausgeschnittener Zunge, mit Zähnen in Oberkiefern, an den Gaumenbeinen und dem Vomer, grossen Choanen und Gehörtuben, ent- gegenstellbarem ersten Finger, Zehenschwimmhäuten, freiem Trommelfell. Eine Art aus Neuholland bekannt. Phractosomata = Piacode rmata, Panzerganoiden, ausgestorbene Ganoidengattung. Umfasst die ältesten Wirbelthierreste. Insbesondere im Devon und in der Kohlenformation. Hierher: Pterichthys Agass., Coccosteus Af/ass., Cephalapsis Agass. S. Fische (ausgestorbene). 550 Phragmocystar — Phyllobates. Phrag-mocystar, s. Faltenwespen. Plireatothrix Vejd., Oligochaetengattung der Lumbriculidae. Phreoryctidae, Familie dei- Oligochaetae limicolae. Körper lang, fadenförmig, dickhäutig, mit je 2 Reihen von Hakenborsten. Leben im Wasser und in feuchter Erde. Einzige Gattung: Phreoryctes Hoff'm. Phroiiimella Claus, Flohkrebsgattung der Phronimidae. Phroiiimidae, Flohkrebsfamilie der Hyperina. Kopf gross, vorragend; Vorderfühler beim Weibchen kurz, beim Männchen lang mit Riechhaaren am Schafte; Brustbeine mit Greif klauen. Gattungen: Phronima Latr., Anchylo- mera Ediv., Phronimella 67. u. s. w. Phrosiiia Risso, Flohkrebsgattung der Phronimidae. Phrygaiiea L., Köcherfliegen, Gattung der Heteropalpi, s. Frülilings- fliegeu. Phryganeidae, s. Frühling-sfliegen. PhrygÜHS Gab., E delamme rf in k en, s. Finken. Phryiiichus Karsch, Gattung der Geisseiskorpione, s. Phrynidae. Phrynidae, Tarantulidae, Geisseiskorpione, Familie der Skorpion- spinnen. Hinterleib ohne gegliederten Endfaden, Kiefertaster langgestreckt, bein- förmig, bestachelt, mit fingerförmiger Endklaue. Gattungen: Phrynus Oliv. (Tarantula Fabr.); P. pumilio C. L. Koch, Brasilien; Phrynichus Karsch. Phryiiidiiiiii = Phryniscus (s. d.). Pliryiiiseina, Unterfamilie der Brachycephalida (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels , Zehen mit Schwimmhäuten. Gattungen: Phryniscus, Batrachophrynus. Phryniscus Wiegmann = Phrynidium Lichtenstein = Hylaemorphus Schmidt ^= Fhi rix Schmidt, Gattung der Phryniscina (s. d.). Den Ranaarten ähnliche Froschlurche ohne Kiefer- und Gaumenzähne, mit langer, freier, hinten vollständiger Zunge, ohne Trommelfell und Trommelhöhle, mit Zehenschwimm- häuten, 2 stumpfen Höckern am Metatarsus, Männchen mit Kehlsack, 11 Arten aus Südamerika. P. guttatus Philippi. Geht 3000 Meter hoch auf der Cordillere von Santiago in die Höhe. Phrynobatrachus Günther, Gattung der Ranina (s. d.). Spitzköpfige Froschlurche mit halben Schwimmhäuten an den Zehen, länglicher, hinten tief eingeschnittener Zunge, ohne Vomerzähne. Paukenfell nicht sichtbar. Haut mit grossen flachen Warzen. 2 Arten aus Afrika bekannt. Phryiiocephalus Kaup, Gattung der Erdagamen (s. d.). Phrynoides Cope, s. Bnfo. Phryiiopiis Peters, Gattung der C y s ti gn ath i n a (s. d.). Froschlurche, denen der Gattung Li up er US sehr ähnlich, aber mit noch kürzeren Gliedmassen, mit Gaumen- zähnen, freiem Trommelfell, schmalem Sacralwirbel. Eine Art aus Peru bekannt. Plirynosoma Wiegmann, Gattung der Erdleguane. PhryxHS Rthhe., G a rneel as sein, s. Bopyridae. Plitlürius Leach, Gattung der Läuse (s. d.). Phycis Zck., Obstzünsler, Gattung der Zünsler (s. d.). Phygadeiion Grav., Ichneumonidengattung der Cryptina. Phygadicus Fieh. = Heterogaster 6'cä//., Gattung der Langwanzen, Phylactolaemata Allm., s. Arinwirbler. Phyllacaiithus Brandt, Regulariengattung der Cidaridae. Phyllidiidae, Familie der Hinterkiemer. Kiemen jederseits unter dem Mantel in Gestalt einer langen Reihe von. Blättern; ohne Schale. Gattungen: Pleurophyllidia Meck., Phyllidia Cut\ Pliyllirrlioe, Gattung der Phyllirrhoidae, s. Nacktkiemer. Phyllirlioidae, Familie der Nacktkiemer (s. d.). Phyllobates Dum. Bibr., Gattung der Hylodina (s. d.). Glatthäutige Froschlurche mit vollständig freien Fingern und Zehen, deren verbreiterte Spitzen oben eine centrale Längsfurche haben, ohne Gauraenzähne, mit breiter, freier, vollständiger oder nur etwas eingeschnittener Zunge , deutlichem Trommelfell. 12 Arten aus Südamerika bekannt. (P. bicolor Dum. Bibr. von Cuba; P, cal- ceus Peters, vom Pastasathal). Phyllobius— Physoclysti. 551 Vliyllohius Schönh., Grünrüssler, Blattnager, Gattung der Eüsselkäfer. Phyllobothrium ran Ben., Bandwürmergattung der Tetraphyllidae. Phyllobrauchia, s. Schalenkrebse. Phyllochaetopterus Gr.^ s. Chaetopteridae. Phyllocyst, s. Röhrenquallen. Phyllodactylus Fitz., Gattung der Nyctisaura, s. d. unter „Nachträge". Phyllodocidae, Polychaetenfamilie der Errantia. Der gestreckte Körper mit zahlreichen kurzen Segmenten; Kopf läppen nur mit 4 — 5 kurzen Fühlern; Eücken- und Baucheirren blattförmig. Kriechen rasch. Hierher: Phyllodoce £'/(L, Eulalia Oerst., Eteone Oerst., Notophyllum Oerst. Pliyllodromia Serv., Gattung der Schaben (s. d.). Phyllogenie, Stammesgeschichte, Zweig der theoretischen Zoologie, der sich mit der Erforschung der Entstehungsgeschichte einzelner Thierstämme auf Basis ihrer vei'wandtschaftlichen Beziehungen beschäftigt. Pliyllograptidae, ausgestorbene Familie der Graptoloidea. Pliyllomedusa Wagler, Gattung der Phyllomedusina (s. d.). Glatthäutige Froschlurche mit Gaumenzähnen, mit breiten Haftscheiben, ohne Schwimmhäute, erster Finger und die beiden ersten Zehen opponirbar, breiter, vollständiger, hinten freier Zunge, breiter langer Ohi-drüse, undeutlichem Trommelfell. 4 Arten bekannt. Phyllomedusina, ünterfamilie der Hylida (s. d.). Froschlurche mit Ohr- drüsen, verbreiterten Querfortsätzen des Sacral wirbeis, freien Zehen. Gattungen: Phyllomedusa, Hylomantis. Phyllopertha Kirbij — Anomala horticola L., s. Blatthornkäfer. Phyllophag-a, s. Laubkäfer und Blatthornkäfer. Phyllophorus Grube, Holothuriengattung der Dendrochirotae. Phyllopoda Latr., s. Blattfüsser.* Phyllojjteryx Kaut), Algenfische, Gattung der Seenadeln (s. d.). 115 Phyllorrhina Bonaparte, Gattung der Hufeisennasen. Gebiss irci- ^^^'• P. gigas Wagner. Guinea. # Phyllorrhina, s. Blattnasen. Phyllostoma Geoffroi/, Gattung der Vampyre. Gebiss '^rj-^,. Die mittleren Schneidezähne berühren sich. Unterlippe zeigt eine v-förmige Furche. Art: P.hasta- tum Geoffrog. 12 cm, Schwanz 1cm, Flugweite 67 cm. Braungrau bis kastanien- braun. Brasilien, Guiana, Venezuela. Phyllostomidae, s. Yampyre. Phylloxera, Boger de Fousc, Gattung der Blattläuse, s. Reblaus unter „Nachträge". Phylliuni III., s. Gespeustheuschrecken. Phymosoma Sei. u. de Man., Achaetengattung der Sipunculidae. Physa Drap., Blasenschnecken, Gattung der Limnaeidae (s. d.). Physallae, Physalidae, Unterordnung der Röhrenquallen, s. Galeeren- quallen. Physalidae, Familie der Galeerenquallen (s. d.). Gattung: Physalia Latn. Physalus Grag, Gattung der Furchenwale. Alle Halswirbel frei; der zweite hat einen breiten durchlöchei'ten Fortsatz. Art: P. antiquorum Grag = boops L., Finnwal. Bis 30m. Oben tief schwarz, unten weiss. Nordische Meere. Knochen und Fleisch zum sog. Fischguano verarbeitet. Strandet bisweilen an der deutschen Küste. Liefert wenig Thran. Physeterida, s. Pottwale. * Physetes Linne, Gattung der Pottwale. Der Kopf breiter als hoch; die Schädelfläche mit vorspringender Knochenleiste jederseits. Rückenflosse aufgerichtet. Art: P. tursio Grag. Im nordatlantischen Ocean. Physiologie heisst jener Zweig der theoretischen Zoologie^ welcher die Functionen der einzelnen Organe behandelt. Physiologrisches IndiTidnum, s. Indivldnum. Physocephala Schin., Untergattung von Conops L., Augenfliegen. Physoclysti, Unterordnung der Knochenfische (s. d.). Knochenfische mit geschlossener Schwimmblase. Sind vorwiegend Meeresbewohner, haben meistens Stachelstrahlen in den Flossen. Familien: Percidae, Pristipomatidae. 552 Physophoridae— Pilzmücken. Physophoridae, Familie der Blasenquallen. Stamm verkürzt. Scliwimm- säule meist zweizeilig, selten vierzeilig; darunter ein spiraliger Sack; überdies 2 Tasterkränze mit G-eschlechtsträubchen, Nährpolypen und Fangfäden (diese mit Nesselknöpfen). Gattungen: Physophora Forsk., Stephanospira Geg. Physopoda Bunn., s. Blasenfüsse.* Physostomi, Unterordnung der Knocbenfisclie (s. d.). Knochenfische mit Luftgang der Schwimmblase. Vorwiegend Bewohner des Süsswassers. Phytocoris Fall.^ s. Blindwanzen. Phytomyza Fall, Gattung der Museid ae, s. d. und Acalyptera. Phytonietridae, s. Spanner. Phytonomus Schönh. {B.y^%Y2i Germ.), Blattnager, Gattung derEüssel- käfer (s. d.), Phytoparasiten, s. Lebensbedingungen der Thiere. Phytophaga Gerst., s. Pflanzenwespen., Phytophaga, Bruta = Bradypoda, Faulthiere. Phytophag-en, s. Lebensbedingungen der Thiere. Phytophthires, s. Pflanzeulänse. Phytopterus, ) Phytoptidae, ? s. Gallmilben. Phytopto-Cecidien, ) Phytospheces, s. Pflanzenwespen. Phytozoa, Pflanzenthiere, s. Korallenpolypeu.* Phytozoa, Zoophyta, Pflanzenthiere, Formen von Lebewesen, welche zwischen Thieren und Pflanzen in ihrem Erscheinen und ihrer Consistenz die Mitte halten. S. Protista Haeck. Pica Vieill, Elstern^ Gattung der Raben (s. d.). Picathartes Lesson, s. Galgulus. Pici, s. Spechte. Picidae, echte Spechte, Familie der Spechte (s. d.). Picumiiidae, Weichschwanzspechte, Familie der Spechte (s. d.). Pieper, s. Anthus und Bachstelzen. Pieridae, s. Weisslinge. Piezata Fahr, (zusammendrücken), s. Hymenoptera L.* Pigmentfänle, s. Spaltpilze.* Pigmentzellen, s. Zellenlehre. Pilchard, Sardine, s. Häringe. Pilemidae, Acalephenfamilie der ßhizostomae. 4 getrennte Subgenital- höhlen; Mundarme mit dorsalen und ventralen Saugkrausen. Hierher: Pi- 1 e m a Haeck. Pileopsis Law. (Capulus Montf,), Gattung der Mützenschnecken (s. d.). Pilgermuschel, Pecten niaximus L., s. Monomyaria und Kammmuscheln. Pili, Grannenhaare, s. Säugethiere (Behaarung). Pillendreher, heiliger, Atenchus sacer L., siehe Ateuchus und Blatthornkäfer. 5in^nSiW^pV^SP'''/'t'^ ff • r J «• Blatthornkäfer. Pillenwalzer, Sisyphus Schaeffen L.,) Pilot, Naucrates ductor C. V., s. Carangidae. Pilzkäfer, Bolitophagus lllvj., Gattung der Schwarzkäfer (s. d.). Pilzkäfer, Endomychidae, Fungicolae , Familie der Cryptotetramer a. Fühler und Beine nicht einziehbar, Vorderhüften kuglig. Gattungen: Endo- mychus Panz., Lycoperdina Latr. Pilzmückeii, Fungicolae,Sciarini, Mycetophilini, Schwammmücken, Familie der Langhörner und zwar der Gruppe Crassicornia (Fliegenmücken, Dickhörner). Flügel ohne Discoidalzelle, Fühler länger als die Brust; Larven in Pilzen. Gattungen: 1) Sciara Meig., Trauermücken, Hüften massig lang; Fühler mit rundlichen oder länglichen, ungestielten, wenig behaarten Geissel- gliedern. S. militaris Now., Heerwurm-Trauermücke. Schwarz. Die glasig glänzende Larve (9 — 10 mm lang, 1mm dick), am Kopf glänzend schwarz ; wandert oft im Juli und August in ungeheuren Mengen („Heer wurm") über den Wald- boden, um Nahrung (verwesendes Laub) aufzusuchen. S. piri Schmidt, Birn- trauermücke. Ihre in das Kernhaus sich einarbeitenden Larven verursachen Pilzspinner— Pithecidae. 553 das Einsclirumpfen und Abfallen der Birnen. 2) Macrocera Meig., Langliorn- mücken. Die fadenförmigen Fühler ungewöhnlich fein und lang. 3) Pla- tyura Meig. Taster eingekrümmt; Rüssel nicht verLängert; Fühler ziemlich kurz. 4) Sciophila 3Ieig. 5) Mycetophila Meig. Die lOgliedrigen Fühler bogen- förmig vorgestreckt; Geisselglieder etwas flachgedrückt; die Flügel liegen in der Ruhe flach auf. Ueberall, wo Pilze wachsen. Pilzspiuuer, Gastropacha Oclit>., s. IJoiiibycinae. Pimelotlus C. V., Gattung der Welse (s. d.). Pimpelclieii, Turbinella Lam., Gattung der Fasciolariidae (s. d.). Pimplariae, Gruppe der Ichneumonidae, s. Schlupfwespen. Pinacocystis Hertw. u. Less., s. Acaiithocystidae. Piuche, Ha pale oedipus Wagn., s. Hapale. Pinguin, nordischer, s. Alken. Pinna L., s. Heteromyaria. Pinna analis, Afterflosse, s. Fische (Gestalt). „ caudalis, s. Sclialenkrebse. caudalis, Schwanzflosse, Rückenflosse, thoracicae, Brustflossen, ) dorsalis, Rückenflosse, / YUoYxe^ rGpst'iUI Pinuae abdominales, Bauchflossen, ' ^- *»s^^e luestaitj. Pinnipedia, s. Flosseufüsser. Piuuoteres Löir.;, Muschelwächter, Gattung der Viereckkrabben (s. d.). Pinnulae, s. Haarsterne.* Piuselassel, Polyxenus lagurus Latr. Soll der Reblaus nachstellen. finselbilche, s. (xraphiurus. Pinselttöhe, s. Muschelkrebse.* Pinselkäfer, Trichius Fuhr., s. Blatthornkäfer. Pinselschweine, s. Potamoeboerus. Pintscher, s. Haushund. Pinzgauer Vieh, s. Berner Yieh. Pionea Gn., Gattung der Zünsler (s. d.). Pionias Finsch., Stumpfschwanzpapageien, s. Kurzscliwanzpapageien. Piophila Fall., Gattung der Muscidae, s. d. und Acalyptera. Pipa, Pipidae, s. Wabenkröten. Pipiza Meig., Sing fliegen, Gattung der Schwebfliegen (s. d.). Pippel, s. Autophagae. Pipra L., s. Fruchtvöi^el. Pipunculldae, Pipunculus Latr., s. Hummelttiegen. Pique = Sandfloh, s. Flöhe. Pirata Sund., Wasserjäger, Gattung der Wolfsspinnen, s. Schiiellläufer. Pireua Lam., Prosobranchiatengattung der Melaniidae. Pirolartige, Familie der Sperlingsvögel, s. Oriolidae. Pirole, Oriolus Ij., Gattung der Oriolidae (s, d.). Pisa Leacli, Gattung der Dreieckkrabben, s. Oxyrliyncha. Pisces, s. Fische. Piscicola Blainv. (Ichthyobdella Blainv.), Gattung der Rüsselegel (s. d.). Pisidium Pfeiff., Erbsenmuscheln, Gattung der Cycladidae (s. d.). Pissodes Germ., Gattung der Rüsselkäfer. Pista Malmgr., Polychaetengattung der Terebellidae. Pitheci, s. Äffen. Pitliecia Illig., Schweif- oder Fuchsaffen, Gattung der Pithecidae. Robuste^ oft recht wunderlich aussehende Affen mit hohem Unterkiefer, grossen Eckzähnen , langhaarigem Schwanz. Furchtsame Thiere , die in grossen Gesell- schaften beisammen leben, sich auch anderen Aflfen anschliessen. Am Morgen und Abend lassen sie ihr Geschrei hören. Arten: 1) Satans- oder Judenaffe (Pi- theci a Satanas Geoff'r.). 75 cm (35 auf den Schwanz). Mit mächtigem Menschen- bart. Liebt Vogeleier und Honig. In Guiana und Venezuela häufig. 2) Weiss- kopfaffe oder Saki (P. leucocephala Geoff'r.). Schwarzes Gesicht mit weissem oder gelbweissem Bart. Ebenda. 3) Mönchs- oder Zottelaffe (P. monachus Geoff'r.). 85 cm (40 auf den Schwanz). Gesicht graulichschwarz, Backenbart schmutziggrau. Am oberen Amazonas, in Peru. Pithecidae, AflFenfamilie der Plattnasen. Der durchweg behaarte Schwanz 554 Pithecopsis— Plagiostomidae. ist schlaff und kann nicht zum Ergreifen benützt werden. Gattungen: Pithecia, Brachyurus, NyctipithecuS; Callithrix, Crysothrix. Pithecopsis Tschudi, Gattung der Ranina (s. d.). Froschlurche, der Gat- tung Cyclorhamphus ganz ähnlich, mit je einer breiten Drüse jederseits. 4 Arten aus Südamerika bekannt. Pitpit, Certhiola flaveola Stindev., s. €aerebidae. Pitta VieilL, Gattung der Prachtdrosseln (s. d.). Pittidae, Familie der Clamatores, s. Prachtdrosseln. Pitylus Cuv., Gattung der Tanagridae (s. d.). Placenta, Mutterkuchen, 1 d^ffusa^"^*' C ^' Säugethiere (Fortpflanzung). „ discoidea, } Placenta hetz., s. Anstern. Placentalia, s. Säug'ethiere (Fortpflanzung). Placodermata = Phractosomata (s. d.). Placodiis, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Placoidschuppen, s. Fische. Placophora, Unterordnung der Vorderkiemer, ausgezeichnet durch den wurmförmigen, symmetrischen, köpf-, äugen- und tentakellosen Körper, weshalb die Thiere nicht bloss als eine besondere Gruppe der Weichthiere (Mollusca arti- culata Blainv.), sondern auch als Classe der Würmer (Amphineura Ifier.) an- gesehen worden sind. Die Bauchfläche erscheint flach und breitsohlig, die Rücken- seite ist mit 8 kalkigen Platten besetzt, welche unter sich gegliedei't erscheinen und nur selten vom Mantel bedeckt sind (daher Polyostraca Sc/im., Poly- placophora lilainv., Loricata Schum.). Der Mantelrand ist glatt oder mit An- hängen besetzt. Die Haut enthält Borsten, welche oft chitinisirt, oft verkalkt er- scheinen und am Rücken die oben berührten Kalktafeln bilden, wodurch „eine gewissermassen vieltheilige Molluskenschale " entsteht. Das Nervensystem ist cha- rakterisirt durch den Mangel des Gehirnganglions; vom Schlundganglion treten 4 Nervenstämme aus, von denen 2 als Mantel- (Pallial-) und 2 als Pedalnerven- stämme zu deuten sind; Pedal- und Visceralganglienknoten fehlen, dagegen ist ein Buccalganglion vorhanden. Der Verdauungscanal beginnt mit der unter einem Kopfhautlappen liegenden Mundöffnung; am Boden der Mundhöhle liegt das doco- glosse Gebiss; der Darm ist gerade oder mehrfach gewunden und endet mit der medianen Afteröffnung. Das Herz hat 2 seitliche Vorhöfe und eine mediane Kammer, die nach hinten eine grosse Aorta entsendet; die Athmung geschieht durch die blattförmigen Kiemen, welche reihenweise in der zu einer Rinne redu- cirten Mantelhöhle zwischen Fuss und Mantel gelegen sind. Die Nieren sind paarig und münden beiderseits in der Manteh'inne aus. Die Geschlechter sind getrennt; doch sind beiderlei Drüsen gleichförmig schlauchartig gebaut, liegen dicht über der Leber und dem Darmcanal und münden gleichfalls in die Mantelrinne. Der Embryo besitzt keine Schale und kein Segel; doch einen Wimpergürtel, Wimper- schopf und Larvenaugen. Alle Placophoren sind Meei'esbewohner und finden sich namentlich auf Klippen und Felsen zwischen der Flutgrenze und 200 m (Europa) oder selbst 2000 m Tiefe (Sundainseln). Fossil erscheinen sie bereits im Silur. Man kennt bei 200 Arten in einer Familie, Käferschnecken, Chitonidae. — Literatur: Haller, L., in Ai'beiten a. d. zool. Instit. Wien. IV. 1882.* Placostegus Phil., Polychaetengattung der Serpulidae. Placuua Sold., s. Austern und Austernmuscheln. Flagrianlax, s. Säuarethiere (ausgestorbene). Plag^iostoma Z)ty., s. Bursariidae. Plagiostomata, Quermäuler, Ordnung der Knorpelflosser (s. d.). Der Kiefer- und Gaumenapparat mit dem Schädel beweglich verbunden. Der Mund liegt als gi'osse Querspalte an der Schnauzenunterseite; knapp vor ihm befinden sich die Nasenöffnungen. Wirbelsäule in amphicöle Wirbel gesondert. Man unterscheidet 2 Unterordnungen: 1) Haie (Selachoidei) und 2) Rochen (Batoidei). Plagiostomidae, Strudelwürmerfamilie der AUoiocoela. Mit einer Ge- schlechtsöffnung, mit Ausnahme von Cylindrostomum ohne weibliche ^Haft- Plakinidae— Plattfische. 555 apparate. Hierher: Plagiostomum 0. Schm.,' Allostomum P. J. v. Ben., Cylindrostomum Oerst. Plakinidae, Familie der Rinden schwämme (Tetractinellidae). Rücken- schicht ohne Kieselsternchen und Kieselkugeln. Plakina Schnlze, Plakopus Schulze, Gattung der Amoebidae. Planaria, s. Strudelwürmer. Plaiiariidae, Süsswasserplanarien, Familie der dendrocölen Strudel- würmer. Körper langgestreckt, oval, abgeflacht, oft mit seitlichen lappigen Fort- sätzen und 2 oder zahlreichen Augen. Gattungen; Planaria A/wi/., Dendrocoelum Oerst., Polycelis Müll., Gunda Lan Ameisen. Ponerma, ) Ponies, s. Pferd. Poiitia Fabr. = Pieris Sehr., Weisslinge, Gattung der Pieridae, siehe Tagfalter. Poiitol)(lella Leach, Gattung der Rüsselegel (Rhynchobdellidae). Poiitolimax Crepl. = Limapontia Forb., Gattung der Limapontiidae. Poutonia Latr., s. Grarneelen. Porcellana Lam., Podophthalmatengattung der Notopoda. Porcellio Latr., Körner asseln, Gattung der Oniscidae (s. d.). Yorcus Klei>i{Bahivu.sa Fr. Ctwier), Hirscheber, Gattung der Schweine. Gebiss cttyi. Schlanke, hochbeinige Schweine, deren obere Eckzähne beim Männchen zum Schutze der Augengegend geweihartig emporgewachsen sind. Art : P. babirusa. Etwa eselgross. Mit grossen unteren Eckzähnen (Hauern) ausser den geweihartigen oberen. Schmutzig aschgrau mit bräunlichgelbem Rückenstreif. Soll rudelweise in feuchten Wäldern leben, sehr bissig sein, jung eingefangen aber sich zähmen lassen. Die Jagd auf ihn ist gefährlich. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft. Auf Celebes, Büro, mehreren Inseln der Molukken. Porcus Wagl., s. Borsteuthiere. Poreiikorallen, Madreporaria perforata, Gruppe der Steinkorallen. Mauerblatt durchlöchert; Scheidewände wenig entwickelt; bereits im Silur. Fa- milien: Poritidae, Madreporidae, Eupsammidae. Porenrandstiickchen, s. Knospcnstrahler.* Porenrauten, s. Beutelstrahler." Porenstücke, s. Knospcnstrahler.* Pori s. Schwämme. Pori femorales, Schenkelporen, s. Spaltzüngler (bei Lacertidae) und Krieclithiere. Pori praeanalcs, After poren, s. Kriech thiere und Spaltziingler (Lacertidae). Poriferi aut. (porus, Pore; fero, trage), s. Schwämme. Poritldae, Familie der Löcherkorallen (Madreporacea, Perforata). Die Einzelpolyparien gewöhnlich bündelförrnig und dichtgedrängt unmittelbar durch die Mauern, nicht "durch Cönenchym verbunden. Hierher: Porites Dana; Alveopora Quoi/ u. Gaim. Porizon Grav., Gattung der Ichneumonidae, s. Schlupf wespeii. Porphyropliora Brandt, Gattung der Schildläuse (s. d.). Porphyrops Meig., Gattung der Langbein fliegen. Porpita Lam., Siphonophorengattung der Discoideae, Familie Velellidae. Porthesia Steph., Gattung der Liparina, s. Spanner. Portunus Fabr., Gattung der Bogenkrabben (s. d.). Porus — Prachtkäfer. 565 Porus abdominalis, s. Fische. Poi'us genitalis, Gesclilechtsporus, s. Wirbelthiere und Bandwürmer.* Porzaiia VieiJL, Gattung der Sumpfhülmer (Rallidae). Porzellanschiieckeii, Cypraeidae, Familie der Siphon ostomata. Schale länglich oval, eingerollt, mit spaltenförmiger Mündung und Lippenfalten; Rüssel kurz; Puss breit. Gattungen: 1) Ovulum J5n<.g., Eischnecken. Innenlippe der Mündung glatt, Aussenlippe gezähnt oder glatt. 0. ovum L., Hühnerei. Indischer Ocean. 2) Cypraea Latn. Beide Lippen gezähnt; beide Enden eingeschnitten; Schale eiförmig, mit glänzendem Schmelzüberzug. C. argus L., Argusporzellan- schnecke. 10 cm. C. mauritiana L., grosser Schlangenkopf. C. Caput serpentis L., kleiner Schlangenkopf. C. tigris L. , Tigerschnecke. 10 cm. Wird gegessen (ist aber bisweilen giftig). Die Schale zu verschiedenen Luxusgegenständen verarbeitet. C. caurica //., unechte Kau ri. C. moneta X., Otterköpfchen, Schlangenköpfchen, echte Kauri. In Afrika beim Tausch- handel als Scheidemünze, als Zierrat. -3) Tri via Gray. Die Querrippen der Mündung reichen über den Rücken. Posidouomya Broir.^ s. Heteromyaria. Postal)domeii, s. (Jliederfüsser, Seescheiden, Skorpione, Schalenkrebse.* Posthörner, Planorbis Guett., s. Limuaeidae. Posticalader, s. Zweiftiigler. Postocularia, hintere Augenschilder, s. Spaltzüngler u. Schlaugen. Postorbitaldornen, i Schalenkrebse. Postorbitalleiste, S Postscutellum, Hinterschildchen, s. Hautflügler und Insekten.* Potamochoerus Gray, Pinselschweine, Gattung der Schweine. Gebiss 3* i' 3' 3. Zwischen den Augen und der stark verlängerten Nase befindet sich ein Höcker und zeigen auch das Nasenbein und der Zwischenkiefer eine rauhe Protu- beranz. Arten: 1) Pinselschwein (P. penicillatus 6^ra^). lÜOcm, 55 cm hoch, Schwanz 20 cm. Ein schönes Thier mit dichtem gelbrothen Haar, unten hellgrau ; um die Augen eine hellgelbe Brille. Guinea. 2) L arven seh wein (P. larva- tus Marcyrave). Etwas grösser, aber ebenso gefärbt. Mittelafrika. Poteriocrinidae, Familie der ausgestorbenen Palaeocrinoidea. Kelch unregelmässig, becherförmig ; Basis dicyclisch. 5 Unterbasal-, 5 Basal-, 5 Radial- vmd 1 — 5 (oder mehr) anale Interradialstücke. Hauptgattung: Poteriocrinus Mill. Besonders reich im Kohlenkalk. Pottflsche, s. Pottwale. Potto, der, s. Perodicticus. Pottwale , Catodontida, Physeterida, Familie der Z a h n w a 1 e. Mit enorm grossem Kopf (von einem Drittel der Körperlänge), ohne Zähne (oder doch nur spurweise) im Oberkiefer, kegelförmigen, fast gleich grossen Zähnen in den aneinander gelegten Unterkiefern, getrennten Spritzlöchern. Gattungen: Catodon, Phy se tes. Poulard, s. Hühnervögel (Fasane). Pourtalesia A. Ag., Spatangoideengattung der Ananchytina. Praelitdrosselu, Pittidae, Familie der Sperlingsvögel (Unterordnung Clamatores). Der kräftige, dicke, fast ganz gerade Schnabel fast so lang wie der Kopf; Flügel ziemlich kurz; der sehr kurze Schwanz abgestutzt. An 40 Arten auf der östlichen Halbkugel (besonders im malayischen Archipel). Prächtig ge- färbt. Hierher : P i 1 1 a Vieill. P. brachyura Vieill. , N u r a n g. Oben blau- grün , Kinn und Brust weiss ; Kopf mit weissem Seitenstreifen und schwarzem Mittelfleck. 18 cm. Indien. Prachtflnken, s. Amadina. * Prachtflnken, dünnschnäbelige, s. Astrilden. Prachtkäfer, Buprestidae, Familie der Pentamera. Körper langgestreckt, meist metallisch gefärbt; Fühler auf der Stirne eingefügt; Larven in Holz. Träge, unbeholfene, prächtig gefärbte und glänzende, die Wärme und den hellen Sonnen- schein liebende Käfer; besonders in den Tropen. An 2000 Arten bekannt. Gattungen: 1) Buprestis L. (Ancylochyra Xl^cÄ.). Schildchen klein, rundlich bis punktförmig; Fortsatz der schmalen Vorderbrust gegen die Mittelbrust zugespitzt. 2) Chalco- phora Sol. Fortsatz breit abgerundet. Hierher unser grosser Kieferpracht- 566 Praeabdomen — Pristipoma. käfer (C. mariana L.). 24 — 30mm. Larve in todtem Kieferholz. 3) Poecilo- nota Esch. Schildchen quer, viel breiter als lang, hinten flachbogig abgerundet. P. rutilans Fabr., Lindenprachtkäfer. Nördliches Mitteleuropa. Selten. — 4) Agrilus Sol. Schildchen klein, dreieckig, mit einer Querleiste. A. viridis L., grüner Prachtkäfer. Europa. Häufig. A. angustulus ///., schmaler Pracht- käfer (die Larven jungen Eichenpflanzungen schädlich). A. tenuis Ratz., dünner Prachtkäfer. 5) Anthaxia Esch. Schildchen ohne Querleiste; Halsschild mit geradem Hinterrande. G) T r a eh. js Fabr. Halsschild ausgebuchtet. 7)Enchroma SoJ. Körper breit, Kopf verlängert. E. gigantea L. Kupferroth, grün gesäumt. 6 — 7 cm. Brasilien. Columbien. Die metallisch klingenden Flügeldecken werden von den Eingeborenen auf Fäden gezogen als Halsschmuck getragen. Praeabdomen, s. Gliederfüsser und Skorpione.* Praemolares, falsche Backenzähne, s. Säug'ethiere (Verdauungsorgane). Praeocularia, vordere Augenschilder, s. Spaltzüng'ler u. Schlang'en. Praeopercnlum, Vordeckel, s. Fische (Skelet). Präpyloricalstiick, s. Schalenkrebse. Prästomialcirrhen, inferolaterale, 1 Prästomialcirrhen, superolaterale, ^ ßorsteuMÜrmer.* Prastomialtentakel, ötirnfuhler, i Praestomium, Kopflappen, 1 Prairiehase, s. Lepus (4). Prairiehnhn, s. Hühnervögel (Waldhühner). Prairiehund, s. Cjnomys. Prairiemaulwurf, s. Scalops. Prairiewolf, s. Canis (2). Praiiicidae, Anceidae, Familie der Anisopoda. Hinterleib mit Flossen- füssen. Gattung: Anceus Eisso ((/') (Praniza Leach $).* Praopus, Untergattung von Dasypus (s. d.). Pratincola Koc/i, Wiesenschmätzer, Gattung der Turdidae (s. d.). Praya, s. Diphyidae. Presbytis Esch., Gattung der Hunds äffen. Prestwichia, ausgestorbene Xiphosurengattung der Limulidae. Priacantliiis Cuv., Gattung der Barsche (s. d.). Grössere, gedrungene, klein- und rauhschuppige, grossäugige, schöngefärbte Fische mit zehnstachliger Rücken- und dreistachliger Afterflosse, sehr stark vor.springendem Kinne, fast senk- rechter Mundspalte. Der Hauptdeckel mit undeutlichen Stacheln; der gesägte Vordeckel hat am Winkel eine oft weit vorspringende, gesägte Platte. Art: P. macrophthalmus Cy/t\ 30— 50cm. Einfarbig roth mit schwärzlich gesäumten Flossen. An der Küste von Südamerika, im caraibischen Meer. Priai)uli(lae, Familie der borstenlosen Sternwürmer. Körper ohne Tentakelkranz; Schlund mit Warzen und Zähnen; Darm gerade; After rücken- ständig; Schwanz mit Kiemenanhängen. Gattungen: Priapulus Lam., Hali- w. * cryptns v. Sieh., Lacazia Qiiatr. u. s. Pricke, Flussneunauge, s. Petroniyzon Ijei Rundmäuler. Primäre Keimblätter, s. Keimblätter. Primates, s. Affen. Primitivstreifen, s. Axeuplatte und Wirbelthiere. Prininoa Lmnour, Gattung der Rindenkorallen (Gorgonidae). Priniordialschädel heisst der knorpelige Schädel der Embryonen der Wirbel- thiere, an dessen Stelle bei den höheren Wirbelthieren .später der secundäre oder knöcherne Schädel tritt, während er bei den Neunaugen, Haifischen und anderen niederen Wirbelthieren immer knorpelig bleibt. • Primordialschlauch, s. Thier und Pflanze. Priociiemis Sehr öd., Gattung der Pompi lidae. Prion Lacep., Gattung der Sturmvögel. Prionini, Gruppe der Cerambycitae, s. Bockkäfer. Pristidae, Familie der Rochen (Batoidei), s. Rochen. Pristioplioridae, Familie der Haie. Der Schnauzenknorpel ist in einen sehr langen, glatten Fortsatz ausgezogen, der jederseits von einer Zahnreihe besetzt ist. Einzige Gattung: Pristiophorus M. H. Pristipoma Ci<2;., Gattung der Grosszahnbarsche (s.d.). Fische mit drei- Pristipomatidae — Proles gregata. 567 stachliger Afterflosse, gesägtem Vordeckel, 7 Kiemenhautstrahlen, einfacher Schwimm- blase_, einer Grube am Kiemenwinkel. Art: P. hasta Bl. Im rothen Meer. Pristipomatidae, s. Grosszahnbarsche. Pristiuriis Bonap., Familie der Haie (s. d.). Pristoiiierus Curt. (P a c li y m e r u s Grav.) , Ichneumonidengattung der Ophionina. Proboscidae, Strudelwürmerfamilie der Rbabdocoela. Mit einem Tast- rüssel; Schlundkopf meist rosettenförmig. Hierher: Macrorhynchus v. Graff. Im Meere. Gyrator Ehrenh. In stehendem Süsswasser. Prohoscidea, s. Rüsselthiere. Proboscidea, Rüsselfliegen. Alle Zweiflügler, die Pupipara aus- geschlossen. Probiibalus = Bos bufTelus, s. Büffel. Procellaria L., Sturmschwalben, Gattung der Sturmvögel, siehe Lougipeimes. Procellariidae, Sturmvögel, Familie der Longipennes (s. d.). Proceros Quatref. = Prostheceraeus Schmarda , Strudelwürmergattung der Euryleptidae. Procervnliis, s. Sängrethiere (ausgestorbene). Processioiisspiimer 5 Cnethocampa Steph., Gattung der Notodontina, s. Spinner. Processus coraeoideus, Eabenschnabelfortsatz, ) (i"„.,^^\,tt^^^ ^«i i^n odontoideus, \ ^- »»"»e^niere (öReietj. „ uncinati, Hakenfortsätze, s. Yögel (Skelet). Procoelia, s. Krokodile. Procris Fahr. = Ino Leach, Gattung der Widderchen (Zygaenidae) (s. d.). Procrustes Bo7i., Gattung der Laufkäfer, s. d. bei Carabini. Proctenochina, Gruppe der Ceratobranchiata (s. d.). Proctonotus Aid. u. Haue, Hinterkiemergattung der Aeoliidae. Proctotrupidae, Familie der Entomophaga. Fühler gerade oder ge- brochen, 8- bis lögliedrig; Augen ganz, Nebenaugen deutlich; Flügel milchig bis trüb, geädert; Hinterleib fünf- bis siebengliedrig , lang, schlank; Hinterbeine einfach. Körper kaum 1mm lang, schlank; von mannigfaltiger Form, oft sehr zierlich. Parasiten in Eiern und Larven von Schnaken, Gallwespen, Schmettei'- lingen und Blutläusen, meist in Menge erscheinend. Gattungen: Proctotrups Latr., Ceraphron Jur., Platygaster Latr., Teleas Latr., Eierwespen. Proctncha M. Schultze, s. Schuurwüriner. Procyon Storr., Waschbären, Gattung der Ursida. Mit spitzer, kurzer 3 12 Schnauze, massig langem Schwanz. Backenzähne j-j~i- Art: 1) W^aschbär oder Schupp (P. lutor Desmarest). 63cm, Schwanz 25cm. Gelblichgrau, schwarz und braun melirt. Ein drolliges Thier, das von kleinen Warmblütlern, Insekten, Krebsen, Obst, Beeren, Kastanien lebt, sehr gut klettert und seine Nahrung, ehe €s sie zum Munde führt, ins Wasser zu tauchen und zu putzen pflegt. Amerika bis Paraguay. Jährlich kommen 600 000 Stück Pelze , im Werthe von 1 ^2 bis 60 Mark in den Handel. Es wird auch bei Fackelbeleuchtung gejagt. 2) Krabben- fressender Waschbär (P. cancrivorus Desmarest). Ebenso gross, aber hoch- beiniger als der vorige. Dunkler gefärbt. Im Manglegebüsch der Küstengebiete von Brasilien, Guiana, Paraguay. Ausser den Krebsen stellt er Mäusen, Ratten, Kriechthieren nach. Productidae, Familie der Angelschaligen (Testicardines). Schale punktirt, frei oder mit der grossen gewölbten Klappe festgewachsen; die kleine Klappe flach oder ausgehöhlt; Schlossrand gerade; 2 eigenthümliche, nierenartige Eindrücke an der Innenseite der kleinen Klappe. Fast 200 Arten, sämmtlich ausge- storben. Chonetes Fisch., Productus Sow. Proglottis, s. Bandwürmer.* Prognath, s. Mensch. Progressive Metamorphose, s. geschlechtliche Fortpflanzung-. Progressive Yererbung, s. couservatire Yererbung. Proles gregata, s. Salpen. 568 Proles hydriformes — Proteroglyplia. Proles hydriformes, / Tr„j„^-j„ * , medusiformes, r- Hydroiden.* „ solitaria, s. Salpen. Promacliocrinus H. Carp., Neocrinoideengattung der Comatulidae. Promesostomum v. Graf., Strudelwürmergattung der Mesostomidae. Proneomenia Huhr., Prosobranchiatengattung, den Placophoren nahe- stehend, s. Soleiiogastres. Pronotum, s. Insekten.* Propitlieciis i?enßrö/j.^ s. d. bei Sclinirkelsclmecken. Pupina Vign., s. Cyclostomidae. Pupipara, Eproboscidea, s. Lausfliegen. Puppa, Puppe, s. Insekten.'' coarctata, Tonnenpup^je, „ lihera, „ obtecta, Mumienpuppe, Puppe, Puppenstadium, s. Entwicklung. Puppengebärer = Lausfliegen. Puppenräuber, Calosoma sycophanta L., s. Carabini unter Laufkäfer. Puppenschläfer, s. Insecta metabolica.* Pupula, s. Acicula. Purpurdrüsen, s, Purpurschneckeu. Purpurliüliner, Porphyrie Briss., Gattung der Wasserhühner, siehe Sumpfhühner. 574 Purpuricenus — Pygopodidae. Purpuricenus Fisch., Purpurböcke, Gattung der Bockkäfer. Purpuridae, s. Purpurschnecken. Purpurreiher, Ardea purpurea L., s. Reihervögel unter Storchvögel. Purpurschnecken, Purpuridae, Familie der Schmalzüngler (ßhachi- glossa). Spindel glatt. Deckel vorhanden; Mündung mit Canal. Schale ohne ausgezeichnete Längswülste, meist eiförmig. Augen über der Mitte der Fühler, nahe der Spitze. Den Bucciniden und Muriciden sehr ähnlich. Hierher: Purpura Lam. Mündung nicht in einen Canal ausgezogen, vs^eit, Gevrinde kurz. Aussenlippe gezähnt. Mehrere Arten zeigen an der Kiemenhöhlenwand eine Purpurdrüse. P. persica //«m., persische Purpurschnecke. 7,5 cm. Indischer Ocean. P. patula Lam., Weitmund. Im Mittelmeere. (Die Alten benützten Murex brandaris und M. trunculus zur Purpui'bereitung.) — Acanthina Fisch. (Monoceros Lam.). Gewinde sehr kurz; unten an der Aussenlippe ein spitzer Zahn. — Concholepas Lam., Muschelpatellen. An der Aussen- lippe unten 2 Zähne. — Ricinula Lam., Igelschnecken. Die sehr schmale Mündung durch Verdickungen der Aussenlippe und der Spindel verengt, ß. hor- rida Lam., Maulbeere. Ostindien. — Magilus Montf., Wurmschnirkel- schnecken. Die Mündung ist in einen langen Canal ausgezogen. M. antiquus. Schneeweiss. Purpurschwarzrogel, s. Quiscalus VIeill. bei Troupiale. Purzeltaube, s. Fels taube bei Tauben. Puter = Truthuhn. Putorius C'uvier , Iltisse, Gattung der Mustelida. Unterscheiden sich von den Mardern durch die kürzere Schnauze , die mehr abgerundeten Ohren. Backenzähne 'rri' ^i^ Krallen sind zurückziehbar. Arten: 1) Iltis (P. pu- torius i.) oder Stinkmarder. 42cm, Schwanz 17cm. Schwarz- oder gelbbraun; am Kinn und an der Oberlippe ein weisser Fleck. Die Afterdrüsen entwickeln einen penetrant riechenden Stinksaft. Klettert nicht gerne. Stellt Mäusen, Ratten, Fröschen, Fischen mit Vorliebe nach, sucht aber auch die Hühner-, Kaninchen- ställe, Taubenschläge heim. Mitteleuropa, Mittelasien. Jährlich 600 000 Iltisfelle zum Preise von 2 — 6 Mark in den Handel. 2) Das Frett (P. furo L.). Dürfte eine Spielart der vorigen Art sein; wird zur Kaninchenjagd abgerichtet. 3) Das Wiesel (P. vulgaris L.). 23cm, Schwanz 4cm; das kleinste Raubthier. Sehr schlank. Oben braunroth, unten rein weiss (im Norden im Winter ganz weiss). Europa und Asien. Jagt besonders Mäuse und Maulwürfe. 4) Das Hermelin oder grosse Wiesel (P. ermineus L.). 28cm, Schwanz 10cm. Oben braun, unten gelbweiss; im Winter schneeweiss. Nährt sich hauptsächlich von Mäusen. Jährlich 400 000 Felle ä 30-90 Mark in den Handel. 5) Kulon (P. Sibiriens Pallas). 28cm, Schwanz 14cm. Lebhaft rothbraun, unten lichter. In den Ge- birgen Sibiriens. Jährlich 80 000 Pelze ä 4—5 Mark in den Handel; in England zu Zobelfellen umgefärbt. 6) Tigeriltis (P. sarmaticus Pa??ös). 30cm, Schwanz 14 cm. Kastanienbraun , weiss gestreift. Südwesteuropa. (Im Pelzhandel Par- sitzky genannt.) 7) Nörz, Sumpf otter oder Mink (P. lutreolus L.). 35cm, Schwanz 15 cm. Söhön braun. Osteuropa. Ist in Deutschland dvirch Trockenlegen der Sümpfe schon fast ganz ausgerottet (in Schleswig und Mecklenburg findet er sich noch). In Nordamerika noch häufig, aber auch unter der häufigen Verfolgung leidend. Lebt nur in der Nähe des Wassers, ähnelt sehr dem Fischotter, nährt sich von Fröschen, Fischen, Ratten, Wasservögeln. Jährlich über 250 000 Stück zum Preise von 3 — 10 Mark in den Handel. Pycnodonten, s. Fische (ausgestorbene). Pycnogonidae, einzige Familie der Asselspinnen (Pantopoda) (s.d.), mit den Gattungen : Pycn ogonum 5r«nn.^ ^jm.^\\o\\ Fahr., Ammothea Leach, Phoxichilidium M. Edw. Pycnopterna = Lygus striatus L., eine Strauchwanze. Pjgidium, Schwanz Segment, siehe Borstenwürmer, Käfer und Tri- loTbiten. * Pygmäenmännchen, s. Euderfüsser. Pygobranchiata Gr., s. Afterkiemer. Pygopodidae, Familie der Kurzzüngler (Brevilinguia). Von der Fa- Pylonidae— Pyxis. 575 milie Gymnophthalmi durch den Mangel der Vorderbeine und die verkümmerten Hinterbeine unterschieden. Pygopus Fitz, mit P. lepidopodus Lacep. (Hyste- ropus Novae Hollandiae Diwt. Bibr.). öicm. Lebt im Schlamm. Australien. Pylonidae, Eadiolarienfamilie der Peripylaria. In der länglichen oder kugligen Gitterschale einige grössere Spalt- oder thorförmige Oeifnungen. Tetra- pyle J. Müller. Pyloricalstiick, s. Schalenkrebse. Pylorus, Pförtner, s. Verdauun^sorgane. Pylorusmag'en, s. Vög-el (Verdauungsorgane). Pylorussäcke, s. Seesterne. Pylorustheil des Magens, s. Yerdauungsorgane. Pyralidae, s. Zünsler. Pyramidellidae, s. Pyramidenschnecken. Pyramidennuins, s. GfCrbillus. Pyramideiischnecken, Pyramidellidae, Familie der Taenioglossa. Die thurm- oder eiförmige Schale mit auffallendem, linksgewundenem Kern ; der hornige Deckel nur wenig gewunden; Zunge zahnlos; Meeresbewohner. Mehr als 600 Arten, davon 200 lebend, vorherrschend im japanischen Meere. Hierher: Pyramidella Law.., Odostomia Fleni., Eulima Bisso, Stylifer Brod. (Stylina Flem.). Pyranga Vieill., Feuertangara's, s. Tanagridae. Pyrgia, s. Auloporiden. Pyrgoma Leach, Gattung der Seepocken (Operculata). Pyriglena, s. Ameisenvögel. Pyrochroidae (+ Anthicidae), Käferfamilie der Heteromera. Fühler elfgliedrig, fadenförmig, vor den Augen frei eingefügt. Der Kopf breiter als das Halsschild, hinten dünn verengt. Klauen einfach. Hierher: Pyrochroa Geoffr., Feuerkäfer; "Notoxus Geoffr.; Anthicus Payk. Pyropliorus Illiger, Feuer fliegen, Gattung der Schnellkäfer (Ela- teridae) (s. d.). Pyrophthalma Bj)., Gattung der Sänger (s. d.). Pyrosomidae, einzige Familie der Feuerwalzen mit der Gattung Pyro- soma Per., ausgezeichnet durch monochromatisches (P. gigas) oder poly- chromatisches Licht (P. atlanticum). Pyrostoma v. Vest., Subgenus von Clausilia i)ra/)., s. SclmirkelsclineckeiK Pyrrhocorax Vieill., Gattung der Raben (s. d.). Pyrrhocoris Fall., Feuerwanzen, Gattung der Langwanzen (s. d.). Pyrrlmla Ciiv., Gimpel, Gattung der Finken (s. d.). Pyrula Lam. = Fulgur Mo»tf., Gattung der Buccinidae. Pythonidae, s. Pythonschlangen. Pythonschlangen, Pythonidae, Familie der Colubriformia. Der lang- schnauzige Kopf auf einigen Lippenschildern mit Gruben. Der lange Leib glatt beschuppt. Der runde, mittellange Schwanz zum Greifen geschickt. Ober-, Unter-, Zwischenkiefer, Gaumen- und Flügelbeine bezahnt. Fast ausschliesslich in den Tropen. Gattung: Python Dum. Bibr., Riesenschlangen der alten Welt. Der lange, vierseitig pyramidale Kopf ist bis zur Stirn beschildert. Die Nasen- löcher befinden sich zwischen 2 verschieden grossen Schildern. In der orientalischen Region. Erdrücken ihre Beute durch Umschlingen. Das Weibchen bebrütet die Eier. P. molurus Grai/ (tigris Dand.) , Tigerschlange. 5 — 8 m. Malabar, Bengalen, Koromandel, grosse Sundainseln. In unseren Menagerien häufig. P. reticulatus Gray (Schneideri Merr.), Gitterschlange. 6 — 9m. Ostindien und benachbarte Inseln. P. sebae (bistriatus Ät Hvdroiden * Randsaummedusen, S "yaioiaen. Randschnecken, Marginella Lam., Gattung der Faltenschnecken (Vo- lutidae). Randtafeln, s. Schildkröten. Randwanzen, Coreidae, Familie der Landwanzen. Schnabel viergliedrig, am Kofrande befestigt (daher Supericornia Am. u. Gerv.). Schildchen klein, Membran mit Längslinien. Gattungen: Berytus Fabr., Stelzenwanzen. Körper schmal, gestreckt. B. tipularius L., S chn aken wanze. 9 — 10mm. Besonders Ranellidae— Rankenfüsser. 583 unter Laub auf der Erde. — Syromastes Latr., Randwanzen. Körper läng- lich oval. Kopf zwischen den Fühlern mit Dürnchen oder Plättchen. — Coreus Fabr., Lederwanzen. Körper ziemlich breit und lang, Fühler dick, Vorder- rücken an den Seiten stachlig. — Corizus Fabr., Buntwanzen. Fühler dünn, Vorderrücken nicht stachlig. — Alydus i^a^/'., Waldwanzen. Kopf dreieckig, Hinterschenkel stark verdickt. Raiiellidae, Familie der Siphonostomata. Schale eiföi*mig oder fast thurmförmig; Mündung mit kurzem, aufgebogenem Canal. Einzige Gattung: Ra- nella Lam., Taschenschnecken, Krötenschnecken. ßaiigifer Sm. (Tarandus), Renthiere, Gattung der Hirsche. Zweihufer mit langbemähnter Kehle. Auch die Weibchen mit Geweih; dieses mit zahlreichen breit auslaufenden Zacken. Art: Ren (Rangifer tarandus Sm.) (s. unter „Nachträge"). Raiiiceps Cuv., Gattung der Schellfische (s. d.). Kaiiida, Familie der Spitzfingerfroschlurche. Ziemlich schlank ge- baute, glatthäutige Froschlurche mit meist deutlich sichtbarem Trommelfell, ohne Ohrdrüsen, gut entwickeltem Gehörorgan. Immer mit Oberkieferzähnen. Zehen mit Schwimmhäuten, ünterfamilien : Ranina, Cystignathina, Discoglossina, Asterophrydina, Alytina, Uperoliidina. Raniformia , Froschähnliche, Gruppe der Oxydactylia. Hierher die Familien: Ranida, Discoglossida, Alytida und Bombinatorida. Raiiiua, Unterfamilie der Ranida (s. d.). Spitzfingerfroschlurche ohne Ohr- drüsen , mit nicht verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels. Gattungen: Pseudis, Oxyglossus, Tomopterna, Rana, Sphaerotheca, Calypto- cephalus, Cyclorhamphus, Pithecopsis, Leiuperus, Hylorhina, Pyxi- cephalus, Ceratophrys, Trigonophrys, Phrynobatrachus, Clinotar sus, Dicroglossus, Pseudobatrachus, Opistodon, Pohlia, Hoplobatrachus, Ranula, Odontophrynus , Limnocharis (?). Raiiiiia Lam., Froschkrabben, Gattung der Rundkrabben (0 Ky- stom at a) (s. d.). Raukeu, cirrhi, s. Cirrhen und Haarsterne.* Rankenbarsche, Cirrhites Ctiv., s. Cirrhitidae. ßankenfüsse, s. Rankenfüsser. Rankeiifüsser Cirrhopedia C«y., (Cirripedia aut.), Ordnung derEnto- mostraken. Wurden auf ihr äusseres Ansehen hin früher allgemein zu den Weich- thieren gerechnet, mit denen sie im Besitze einer kalkigen Schale und selbst in der Form derselben öfters übereinstimmen; erst Thompson und Burmeister (1829 und 1832) wiesen nach, dass sie auf Grund ihrer Entwicklungsweise den Krusten- thieren beizuzählen sind , unter denen sie allerdings eine ganz aparte Gruppe bilden. Die Körpergrösse wechselt zwischen 2 ^\i mm und 42 cm , und ihre Farbe zeigt die herrlichsten Nuancen. Der Körper hat im Allgemeinen die Form eines Kegels, der seitlich zusammengedrückt und gegen die Bauchseite hin einge- krümmt ist; er liegt meist in einer sehr verschieden entwickelten Schale nach auf- wärts gestreckt und lässt die zahlreichen Gliedmassen aus derselben hervortreten. Derselbe zeigt ein Kopfsegment mit im Alter verkümmertem ersten Fühlerpaar und den Mundwerkzeugen (Prosoma Dariv.); der Leib trägt die Rankenfüsse ; der Hinterleib ist meist klein , stummeiförmig , endet mit 2 Furcalgliedern und dem Cirrus; oft ist das Kopfende an einem langen Stiele (Pedunculus) ange- heftet (Pedunculata) , oft nur am kurzen Haftfühler befestigt (Operculata); die Befestigung geschieht mittelst des Secretes der sog. Cementdrüse, die an dem- selben ausmündet. Die Schale ist ganz ausserordentlich mannigfaltig entwickelt (daher Testacostraca Leun. oder Huxl.). Meist ist der ganze Körper von einer aus kohlensaurem und phosphorsaurem Kalke gebildeten Hülle; dem Mantel (Ca- pitulum) umgeben, in welchen er sich zurückziehen kann; doch kann die Grund- substanz auch bloss chitinartig oder lederig sein ; unter ihm befindet sich noch eine zweite Hülle. Die Schale besitzt zwischen den einzelnen Verdickungsstreifen oder Kalkstücken, deren Zahl selbst über 100 steigen kann, häutige Gelenkstellen und lässt typisch 5 Stücke unterscheiden: 1 unpaares, auf der Rückenseite befindliches, die (Carina) und 2 paarige, (die Scuta), welche das vordere, und die Terga, welche das hintere Ende des Thieres bedecken. Manchmal rücken die beiden letzteren KQ^ Rankenfüsser. an die Basis des Stieles und ein sechstes Stück^ das Rostrum, umschliesst dann die Scuta. Als weitere Stücke erscheinen dann in der Naht zwischen Scuta und Terga die Lateralia superiora, zwischen Rostrum und Carina die Lateralia, und ausserhalb der beiden letzteren die Subcarina und das Subrostrum. Diesem Baue entsprechend zeigt der zweite Typus der Schalen einen Wall (Testa), in welchem die Terga und Scuta (Operculum) eingeschlossen sind. Das den Aussen- rändern der Terga anliegende Stück ist die Carina, das den Scuta anliegende das Rostrum und zwischen diesen beiden sind der Reihe nach das carinolater ale, das laterale und das rostrolaterale entwickelt; letzteres fehlt manchmal. Jedes Stück besteht wieder aus einem Mittelstücke (Paries oder Pars parietalis) und 2 dünneren Stücken, die entweder die anliegenden bedecken (Radii) oder von ihnen bedeckt werden (Alae); durch Verwachsung oder Ausfallen einzelner Theile treten übrigens mannigfache Abänderungen ein. Die Schalen sind von den Thieren verschliessbar. Als Anhänge des Körpers finden sich der Reihe nach: ein winziges Fühlerpaar, das als Haftorgan fungirt; darauf folgen die Fresswerkzeuge und zwar eine Oberlippe mit Taster, 2 Oberkiefer- und 2 Unterkieferpaare, von denen das zweite (Maxillae exteriores) sich zu einer Art Unterlippe vereinigt. Am Körper sitzen 6 Paare gespaltener, 6— GOgliedriger Spalt- oder Rankenfüsse (Girren, Endranken), welche der Ordnung den Namen gaben; sie besitzen mehrere Basaltheile, sind mit Borsten und Haaren besetzt und bilden kräftige, gegen den Mund und die Bauchseite gekrümmte Geissein zum Herbeistrudeln der Nahrung; der Hinterleib endet mit dem unpaaren Cirrus. Indem der Körper ohne Verkalkung bleibt, die Rankenfüsse reducirt erscheinen oder verkümmern, Mund- werkzeuge und Glieder verloren gehen, fällt derselbe herab auf die Form eines Schlauches, Sackes oder einer gelappten Scheibe (Wurzelkrebse). Da alle Ranken- füsser festsitzen, so ist die Zahl der vorhandenen Muskeln sehr gering; doch be- sorgt ein besonderer Muskel (Musculus scutorum adductor) das Schliessen der Schalen, während das OefiFnen durch den Druck des Körpers an diese erfolgt. Das Nervensystem besteht entweder aus einem paarigen Gehirnganglion und 5 weiteren Ganglienpaaren, von denen das letzte wieder Aeste abgibt (Lepas), oder sämmtliche Bauchganglien bilden eine einzige Masse (Baianus); überdies ist auch ein coraplicirtes peripherisches System mit diesem verbunden. Von Sinnesorganen scheinen ausschliesslich nur Augen vorhanden zu sein und das bereits in der Ju- gend vorhandene Auge erscheint dann als Doppelauge, fähig Hell und Dunkel zu unterscheiden. Ein Darmcanal fehlt entweder gänzlich, indem die Nahrung endos- motisch aufgenommen wird mit Hilfe besonderer Wurzelfäden (Wurzelkrebse) oder derselbe beginnt mit einer auf dem „Mundkegel" liegenden Mundöffnung, die weit nach hinten gerückt erscheint und bauchständig ist. Darauf folgt eine oft mit Chitinleisten besetzte Höhle, dann die Speiseröhre und der sackförmige, mit Leberanhängen versehene Magen, darauf der lange Chylusdarm und endlich der kurze abgesetzte Enddarm. Der After ist rückenständig oder fehlt gänzlich. Die Nahrung besteht in mikroskopischen Wasserthieren oder dem Nahrungssafte be- sonderer Wirthe. Blutgefässe und ein Herz scheinen zu fehlen. Doch bewegt sich das Blut von rückwärts nach vorn. Die Athmung wird vielfach wohl von der ge- sammten Körperoberfläche besorgt; doch scheinen auch besondere Organe diese Function zu übernehmen, so Schläuche an den Rankenfüssen (Lepas), krausen- artig gefaltete Blätter an der Innenseite der Schale (Baianus), die als „Frena" bezeichneten Aufhängebänder der Eiersäcke. Von Excretionsdrüsen erscheinen meist die sog. Cementdrüsen, Bläschen, welche ihren Inhalt durch das verkümmerte Fühlerpaar ergiessen und zum Festkleben der Thiere wichtig sind. Die Geschlechter sind meist zwitterig vereint: die Hoden bilden verästelte Drüsen, welche seitlich am Darmcanal liegen, zu blasig erweiterten Samenleitern führen und mittelst eines Ausführungsganges an der Spitze des Penis ausmünden ; die Ovai'ien liegen in be- sonderen Eiersäcken, die an besonderen Bändern (Frena oder Lamella ovigera) aufgehängt sind und oft in der Leibeshöhle (Baianus) , oft dagegen im Haftstiele (Lepas) liegen; die Eiergänge münden auf einem Vorsprunge am Basalglied der vorderen Rankenfüsse; die austretenden Eier sammeln sich zwischen Mantel und Körper in grossen platten Schläuchen. An diesen Zwitterformen finden sich fast immer noch besondere, auffällig verschieden gestaltete Männchen (complimental Ranodon — Rattenpintscher. 585 males oder suppeditäre Männchen), welche Parasiten ähnlich an den Zwittern sitzen und die Befruchtung zu besorgen haben. Einige Arten sind überdies ganz getrennt geschlechtig (Ibla, Scalpellum); die Männchen dieser sind gleichfalls dimorph, pj^gmäenhaft, entbehren der MündöflFnung, des Verdauungscan als und der Beine und sitzen einzeln oder zu mehreren an den Weibchen. Die EntAvick- lung der Larven ist sehr complicirt; der Nauplius bildet erst eine Cyprisform (Puppe) und erhält erst allmählig durch Häutungen die Gestalt des Geschlechts- thieres. Alle Eankenfüsser bewohnen das Meer und sitzen entweder an Holzpfählen, Felsen, Muscheln, Krebsen, Walen u. dergl. colonienweise, oft nur besondere Thier- arten aufsuchend, oft in diese weit eingesenkt oder gar unter sich zu Klumpen verwachsen, fest, und beeinträchtigen an Schiffe festgeklebt die Schifffahrt in Be- zug auf Schnelligkeit, oder bohren sich in Muscheln, Korallen u. s. w. vielleicht mit Hilfe besonderer Secrete ein, oder schmarotzen endoparasitisch auf Decapoden (Wurzelfüsser). Sie bewohnen alle Zonen; vornehmlich scheinen sie in der ge- mässigten vorzukommen; auf ihren Wirthen festsitzend unternehmen sie übrigens passive Wanderungen und ertragen Temperaturwechsel, wie den Wechsel des Salz- gehaltes ohne Lebensstörungen, wachsen vielmehr oft in anderen Gegenden, ja selbst in Süsswasser ganz wohl fort. Fossile Reste kennt man aus dem weissen Jura (PoUiceps); in der Kreide tritt eine Gattung auf (Verruca); das Maximum, die Hälfte der jetzt Lebenden, weist das Tertiär auf. Man kennt über 100 lebende Arten und unterscheidet 5 Ordnungen: 1) Unterordnung Pedunculata. 2) Oper- culata. 3) Abdominalia. 4) Apoda. 5) Wurzelkrebse (Rhizocephala F. MiU.) — Literatur: A monograph of the subclass Cirripedia. London 1851 und 1854. Darwin, C, u. Krohn in Archiv f. Naturgesch. 1860.* Ranodon Kessler, Gattung der Lechriodonta (s. d.). Ziemlich schlanke Molche mit ziemlich grosser, rundlicher, mit einem ziemlich breiten Streifen an der Unterseite angewachsener Zunge, mit Ohrdrüsen, senkrechten, durch eine Längs- falte geschnittenen Hautfalten, vierzehigen Vorder-, fünfzehigen Hinterfüssen, dickem, an der Basis drehrundem, später deutlich comprimirtem, oben scharfkantigem, unten abgerundetem, stumpf endendem Schwanz ohne Hautsaum. Die Gaumenzähne stehen in 2 kurzen, bogenförmigen, mit der Convexität nach vorne gerichteten Querreihen. Eine Art bekannt. Rapacia, s. Raubbeutler. Bapacia Grube, Raubpolychaeten, s. Polychaetae errantia A. Edir. Rapfen, s. Aspius. Rapieutia, Raubwespen, Gruppe der Hautflügler, die Ameisen, Goldwespen, Heterogyna, Grab- und Faltenwespen umschliesend. Siehe Aculeata (excl. Apidae) bei Stachelimmen. Rappia Günther, Froschlurchgattung der Poly p ed at id ae. Rapspfeifer, Orobena extimalis Sc, s. Orobena unter Zünsler. Raplatores, s. Raubvög-el. Raschkäfer, Uferläufer, Elaphrus Fabr., Gattung der Laufkäfer (Gruppe: Elaphrini) (s. d.). Rasenameise, Tetramorium caespitum Latr., eine überall gemeine Knotenameise. Rasores, s. Hühnervög'eL Raspailia Nardo, Monactinellidengattung der Ghali nopsidae. Raspelmuschel, gemeine Feilen mus che 1, s. Kammmuscheln bei Monomyaria. Rasse, Viverra rasse Horsf. (indica Geoff'r.'). Eine Zibethkatze Südost- asiens und der Sundainseln. Rastrites Harr., Graptoloideengattung der Monograptidae. Ratel = Honig'dachse, s. Melivora Sturr. Ratelus Spamt. = Melivora i^torr. Rathkea Brandt, Blumenquallengattung der Margelidae. Rathke'scher Gaugr, s. Ductus Rathkei. Ratitae, s. Yögrel (Skelet). Ratitae, Laufvögel, s. Yögel (ausgestorbene). Ratten, s. Mus. Rattenpintscher, s. Haushund. 58(5 Rattenschwanzstachler — Raubthiere. Ratteuschw.inzstaohler, s. Chaetomys. Ratz = Iltis. Raiibajineliden, freilebende = Polychaetae errantia (s. d.). Rauhbeine, pedes laptorii, s. lusekteu.* Raubbeutler, ßapacia, Unterordnung der Beuteltiiiere. Mit Insekten- fresser- und Eaubthiergebiss, ;,— }, Schneidezähnen , oben und unten als Fangzähne Yorhandenen Eckzähnen, zahli-eichen einspitzigen Prämolaren vor den spitzhöcke- rigen 4 (seltener G) Molaren, wenig entwickeltem Blinddarm, Magen ohne Drüsen- apparat. Familien: Peramelida, Dasyurida, Didelphyida. Raubbeutler, gefleckter, s. Dasyurus. Raubfische, s. Fische. Raubfliegen, Asilidae, Familie der Tanystomata (Langrüssler). Kopf kurz, breit; Stirn und Scheitel tief eingesattelt, so dass die Augen stark hervorgequollen erscheinen; Rüssel stark, mit 4 Borsten; Taster ein- bis zwei- gliedrig; 3 Punktaugen; Hinterleib achtringlig; Schüppchen klein; Beine stark, oft behaart und beborstet, Füsse mit 2 Haftläppchen. Lauern auf Bäumen, Blät- tern u. s. w. sitzend auf andere Insekten. Larven besonders in feuchtem Sande. Hierher: Asilus L. Die Puppen erinnern an Schmetterlingspuppen. — Laphria Meig., Mordfliegen. Kräftige, meist dicht behaarte Fliegen; in Wäldern und Holzschlägen. — Dasypogon Meig. Grosse, kräftige, fast nackte Fliegen. Setzen sich gerne auf den Boden oder auf Blätter, nie auf Baumstämme. — Leptogaster Meig. Schlankfliegen. — Dioctria Meig., Habichtsfliegen. Schlanke Fliegen, meist im Grase sich herumtreibend. — Lasiopogon Low., Cyrtopogon Low., Holopogon Lötv. u. s. w. Raubfliegeiischwärmer, Sesia asiliformis/t'o/!^, eine Art der Glasflügler. Raublandschueckeu, Testacillidae, s. Aguatha. Raiibmöveii, Lestris Illig., Gattung der Möven, s. Loiig'ipennes. Raubpolychaeten, s. Polychaetae errantia Ä. Edw. Raubseesclnvalbe, grosse Seeschwalbe, Sterna caspica Fall. 52 cm. In den wärmeren und gemässigten Meei-en der alten Welt. Raulthiere, s. Lebensbedingrun^en der Thiere. Raubthiere, Carnivora, Ordnung der Säugethiere. Fleischfressende Säuge- • 3 . 1 thiei*e mit echtem Fleischfressergebiss (nämlich jederseits — Schneidezähne, y stai-k hervortretende Eckzähne , spitzscharfe Lückenzähne , ~ Reisszahn und wenige Höcker- zähne). Das Schlüsselbein ist verkümmert oder fehlt. Zum Ansätze der mächtigen Kaumuskeln und deren Durchtritt zeigt der Schädel einen hohen Kamm und der Jochbogen eine sehr starke Krümmung. Der walzenförmige ünterkiefergelenks- kopf lässt eine Seitenbewegung des Kiefers nicht zu. Die Zitzen sind bauchständig. Der Magen ist meist rundlich, der Darm kurz. Die Zehen sind mit starken schnei- denden Krallen bewaffnet. In Neuholland fehlen die Raubthiere; hier treten die Raubbeutler an ihre Stelle. Familien: ürsida, Mustelida, Viverrida, Ca- nida, Hyaenida, Feiida, Raubthiere, bärenartige, Ursida, Familie der Raubthiere. Plump gebaute Raubthiere mit verlängerter Schnauze, welche auf der breiten, meist ganz nackten Sohle der fünfzehigen Füsse auftreten. Die Krallen nicht zurückziehbar. Gattungen: UrsiTS, Procyon, Nasua, Cercoleptes, Arctitis. Raubtliiere, hundeartige, Canida, Familie der Raubthiere. Zehen- gänger mit nicht zurückziehbaren Krallen. Mit einer Ausnahme (Jagdhyäne) die Vorfüsse fünf-, die Hinterfüsse vierzehig. In der Regel oben und unten 2, selten 3 Höckerzähne, ein oberer zweispitziger, ein unterer dreispitziger Reisszahn und 7" Lückenzähne. Oft mit Analsäcken und Drüsen an der Basis des Schwanzes. Kurzer Blinddarm vorhanden. Meist gesellig lebende , jetzt über die ganze Erde verbreitete Raubthiere, klettern nicht, sind vorherrschend Fleischfresser, erjagen ihre Beute in vollem Laufe. Gattungen: Canis, Megalotis, Otocyon, Raubtliiere, hyänenartige, Familie der Raubthiere. Dickköpfige robuste Zehengänger mit starkem Gebiss, hohen Beinen, abschüssigem bemähnten Rücken, grossen, au^frecht stehenden Ohren, meist vierzehigen Füssen mit nicht zurückzieh- baren Krallen. Wie bei den Katzen sind die Höckerzähne fferinff entwickelt; auch Raubthiere — Rauhfusshühner. 587 der Eeisszahn wie bei den Katzen , dagegen die Eckzähne kürzer , mit scharfen Seitenleisten. Scheue, feige, vorwiegend von Aas lebende Thiere, die durch ihren lahmen Gang, das hässliche Aeussere, das fürchterliche Geheul _, das Aufstöbern von todtem Fleisch in üblen Ruf gekommen sind, wegen ihi-er Aasfresserei aber ungemein nützlich u.nd in der Gefangenschaft sehr zahm und anhänglich werden. Gattungen: Hyaena, Proteles. Raubthiere, katzenartige, Feiida, Familie der Raubthiere. Schlanke, sprunggewandte Zehengänger mit rundlichem Kopf und kurzen Kiefern. Oben 4 und unten 3 Backenzähne. Die Höckerzähne sind auf einen kleinen , oben quer nach einwärts stehenden Zahn beschränkt. Sehr kräftig sind die Eckzähne und die Reisszähne entwickelt; der obere Reisszahn ist dreizackig, mit sehr starker Mittelzacke und mit Innenhöcker , der untere Reisszahn zweizackig , ohne Innen- höcker. Der vordere der beiden Lückenzähne im Oberkiefer ist verkümmert. Die Hinterfüsse sind vier-, die Vorderfüsse fünfzehig. Die Zunge ist mit hornigen Papillen besetzt. Am After finden sich Analdrüsen. Der weibliche Kitzler und die männliche Ruthe mit einem Stützknochen. Aeusserst kräftige und gewandte Raubthiere mit scharfen Sinnen. Fast alle klettern und springen gut. Dem Men- schen wenig zugängliche Thiere, von denen bis jetzt nur die Hauskatze und der Gepard gezähmt werden konnten. Gattungen: Felis, Lynx, Cryptoprocta. Beim üeberblicke aller der Felidenarten ergibt sich, dass die langbeinigen Geparde mit den nicht ganz zurückziehbaren Krallen zu den Hunden, die Hechtkatze, der Jaguarandi und die Eira zu den Mardern, die Frettkatze zu den Schleichkatzen hinleiten. Raubthiere, marderartige, Mustelida, Familie der Raubthiere. Lang- gestreckte, walzenförmige Raubthiere mit kurzen, fünfzehigen Beinen, ohne Blind- darm, mit nicht zurückziehbaren Krallen. Hinter dem grossen Reisszahn steht nur ein Höckerzahn. Die meisten sind sehr gewandte und blutgierige Räuber. Gattungen: Mustela, Putorius, Meles, Mephitis, Helictis, Rhabd ogalla, Mydaus, Melivora, Gulo, Icticyon, Galictis, Lutra, Enhydris. Raubvögel, Raptatores, Ordnung der Vögel. Der Oberschnabel ist hakig nach abwärts gekrümmt , seine gutentwickelte Wachshaut umschliesst die Nasen- löcher; der Lauf der Gangbeine ist getäfelt oder beschildert, sehr oft zum Theile befiedert; die Füsse sind Sitz- oder Wendefüsse mit starken, gekrümmten Krallen. Der Flügel mit 10 Handschwingen; meist 12 — ^16 Armschwingen; 12 (selten 14) Steuerfedern. Nesthocker. Errichten kunstlose Nester (Horste) auf hohen Bäumen, Felsen, seltener in Baum- oder Erdhöhlen. Die Weibchen sind meist grösser als die Männchen. Leben zur Fortpflanzungszeit paarweise, sonst einzeln; die grösseren Arten legen 1 — 2. die kleineren bis 10 Eier; nähren sich von lebenden Warmblütlern (wenige von Aas). Die unverdaulichen Nahrungs- bestandtheile (Haare, Federn, Knochen) werden als Gewölle ausgespieen. An 550 Arten bekannt. Die Ordnung zerfällt in die Familien: St rigid ae (Eulen) (s. d.); Cathartidae (Altweltgeier) (s. d.); Gypaetidae (s.d.); Vulturidae (s.d.); Gypohieracidae (s. d.); Falconidae (s.d.) und Gypoger anidae , Kranich- geier. Der Schnabel kürzer als der Kopf, von der Wurzel an gebogen, an den Seiten gewölbt, an der Spitze seitlich zusammengedrückt. Die nackte Wachshaut bedeckt fast die Hälfte des S<;hnabels. Die 5 ersten Schwingen der langen Flügel fast gleich lang. Der stark stufige Schwanz sehr lang. Einzige Gattung: Gypo- geranus lll. Am Nacken ein Federschopf. Die Beine und die nackten Läufe sehr verlängert. Einzige Art: G. serpentarius III., Kranichgeier, Secretär. 115 — 125 cm, Schwanz 68 cm. Mittel- und Südafrika. Raubwauzen, Gerris, Fabr., Gattung der Schreitwanzen (s. d.). Raubwespen, s. Grabwespeii. RanbwUrg'er, grosser Würger, s. Lanius unter Lauiidae. Rauchbarsche, s. Aspro. Rauchfussbussard, Archibuteo lagopus Oould, s. Bussarde bei Falconidae. Rauchfusseule, Nyctale funer ea Bp.., s. Strigidae. Rauchfusshühuer, Gruppe der Waldhühner, s. Hühuervögel. Rauchschwalbe, Hirundo rustica L., Schwalben. Rauchung, s. Säugethiere (Behaarung). Rauhfusshühner, Gruppe der Waldhühner, s. Hühnervögel. 588 Rauhwelse — Regenpfeifervögel. Rjiuhwelse, s. Aspredo. Raupen, s. Schmetterlinge. Raupenfliegen, Tachina Meig., Gattung der Muscidae (s. d.). Ranpenfresser, s. €anipephagl(iae. Raupenjäger, Calosoma Inquisitor -L., s. Carabini unter Laufkäfer. Rautenklapperschlange, Crotalus adamanteus Fall., s. Crotalus bei Grubenottern unter A'iperina. Rautenschnielzschupper, Rhombolepidoti, s. Crossopterygil. Rebenschneider, L. eepbalotes Fabr., s. Blatthornkäfer. Rebenstecher, Rhyncbites betuleti /^«^r.; s. Rhynchites unter Rüsselkäfer. Rebhuhn, s. Hühnervögel (Waldhühner). Rebhuhnschnecke, s. Achatina. Rebhnhntaube, s. Geotrygon. Reblaus, s. unter „Nachträge". Receptaculum seminis, Samentasche, s. Fortpflanzung, Gliederfüsser und Insekten. Rechte Kammer und Torkammer, s. Wirheltliiere (Herz) und Säuge- thiere (Circulationsorgane). . Rechtschädel, s. Mesocephalen. Recluzia Fet., s. Aniethystschnecken. Rectaldrüsen, s. Insekten.* Rectinid, s. Faltenwespen. Rectriccs, Steuerfedern, s. Vögel (Gefieder). Rectum, Mastdarm, s. Verdauungsorgane. Recurvirostra L., Säbelschnabler, Gattung der Stelzenläufer, siehe Schnepfenvögel. Redien, s. Saugwürmer. Redunca = Cervicapra (s. d.). Reduviidae, s. Schreitwanzen. Regalecus/jfr«'»??, Stachelflossergattungder Trachypteridae, s. Bandfische. Regenbogenfisch, Junkerfisch, Coris julis L., s. Lippfische bei Pharyn- gognathi. Regenbogenhaut, s. Wirbelthiere. Regenbrachvogel, Numenius phaeopus L. , siehe Wasserläufer unter Schnepfenvögel. Regenbremse, s. Bremsen. Regenknknke, Coccygus Bote, s. Fersenkukuke. Regenpfeifer, Charadrius L., Gattung der Regenpfeifervögel (s. d.). Regenpfeifervögel, Charadriidae, Familie der Sumpfvögel. Der Schnabel (in der Regel kürzer als bei den Schnepfen) in der Wurzelhälfte weich, um die Nasenlöcher verengt; die Stirn hinter dem Schnabel aufgetrieben; die Nasengrube läuft nicht in eine vordere Furche aus; die Hinterzehe fehlt oft. Laufen und fliegen gut, brüten in Bodenmulden, legen 3—4 Eier, nähren sich von Würmern, Insekten, Weichthieren, Lurchen, sind Zugvögel. An 120 Arten bekannt. Hierher: 1) Haematopus L., Austernfischer. Schnabelspitze nicht verdickt. Nasen- löcher an der Schnabelwurzel ; Hinterzehe fehlt; Schnabel doppelt so lang wie der Kopf. Leben an den Meeresufern von verschiedenem Kleingethier. wandern im Herbste in grossen Schaai-en südwärts. H. astralegus L.. europäischer Austern- fischer. 42 cm. An den europäischen Küsten. 2) Strepsilas lUig., Stein- wälzer. Hinterzehe vorhanden; Schnabel kaum köpf lang. In der Nähe des Meeres; wälzen die Steine um, um Thiere hervorzuholen. S. interpres Illig. 24cm. In den nördlichen Gegenden. 3) Oedicnemus Tenitn., Triels. Nasen- löcher weiter nach vorne gerückt; Schnabelspitze verdickt; Schnabel meist kopf- lang; alle Yorderzehen geheftet; Hinterzehe fehlt. Nächtliche oder Dämmerungs- thiere. In trockenen, sandigen Gegenden. 0. crepitans Temm. 45 cm. Ost- und Südosteuropa. 4) Vanellus L., Kiebitze. Hinterzehe vorhanden (auch bei den beiden nächsten Gattungen). Kopf mit aufrichtbarer Federhaube. V. cristatus Meyer (Charadrius vanellus L.), gemeiner Kiebitz. 34cm. Seine Eier sehr schmackhaft. "Von Schweden bis Nordafrika, Nordasien, Indien. 5) Chaetusia Bp. Ohne Federbusch. 1. — 3. Schwinge gleich lang. C. gregaria Bp., Steppenkiebitz, Haidenkiebitz. 32 cm. Nordasien. 6) Squatarola Cuv., KiebitzregeniDfeifer. 1. Schwinge am längsten. 7) Charadrius L., Regen- Regenwürmer — Renieridae. 589 pfeif er. Hinterzehe fehlt (auch bei allen folgenden). Leben in Trupps in Nie- derungen; pfeifen bei Regenwetter sehr laut. C. pluvialis L., Goldregenpfeifer, Tüte. 28cm. In ganz Europa. 8) Eudromias Boie. Schwanz bei der vorigen Gattung quergebändert , bei dieser und der folgenden nicht. Ohne weisses Hals- band. E. morinellus Boie, Morinellregenpfeifer. 23 cm. Im Sommer im Norden, im Winter im Süden Europas. E. asiatica Boie, Steppen regenpfeifer. Asien. 9) Aegialites Bote, Halsbandregenpfeifer. Mit weissem Halsband. A. hiaticula Blas. u. Keys. 19 cm. Die ganze östliche Halbkugel durchziehend. A. fluviatilis Boie, Flussregenpfeifer. 17cm. An Flüssen und Seen Eu- ropas. A. cantiana Boie, Seeregenpfeifer. 18cm. An den Küsten Europas. 10) Pluvianus Vieill. Alle Zehen frei (auch bei den nachfolgenden; bei den beiden vorangegangenen äussere und mittlere Zehe geheftet) ; Schnabel von etwas mehr als halber Kopflänge, schwach nach unten gebogen. P. aegyptius Vieill., Krokodilwächter. 22 cm. Wai-nt die Krokodile durch sein Geschrei vor nahender Gefahr und reinigt dieselben von Schmarotzerthieren. 11) Glareola Briss., Steppenschwalben, Brachschwalben. Schnabel nur '/s so lang wie der Kopf ; Schwanz tief gegabelt. Auf offenen Haidefiächen. 12. Cursorius Lath., Renn- vögel. Schnabel fast so lang wie der Kopf, stärker nach unten gebogen als bei Pluvianus. C. gallicus La^/c, Wüsten läufer. 23 cm. Isabellfarbig. Nordafrika. RegeuTViirmer, Lumbricus L., s. Lnmbricidae. Regio interpolaris, s. Eippenquallcii. Regio pleuralis, / Schilenkrehsp Regio superhepatica, S ^ ÄcnaienkieDse. Region, Hauptgegend, s. bilateral-sjinmetriscli. Regionen, thiergeographische, s. Tliiergeographie. Regiones pterygostomiae, s. Schalenkrebse. Regularia , Desmosticha, Seeigelordnung der Euechinoidea = See- igel, regelmässige (s. d.). Reguliruiigsböcke heissen Böcke mit möglichster Vollkommenheit in Woll- haar und Vliess, welche eine Zucht mit leichten Wollfehlern aufbessern sollen. Regulas Cuv., Goldhähnchen, Gattung der Sänger (s. d.). Reh, s. Cervus. Rehantilope, s. Cervicapra. Reibmembran, radula, t ßauchfüsser.* Reibplatte, radula, S Reiher, Ardea L., Gattung der Reihervögel, s. unter Storchvögel. Reiherente, Fulix cristata Steplt., Art der Tauchenten. Reihervögel, s. unter Storchvögel. Reinblut, reine, unvermischte Zucht. Reine Zoologie, s. Zoologie. Reishamster, s. Cricetus. Reiskäfer, Calandra oryzae L., eine Rüsselkäferart in Getreidevorräthen (besonders im Reis), wahrscheinlich aus Aegypten zu uns eingeschleppt. Reisstaar, Paperling, Dolichonyx oryzivorus Swains., s. Troupiale. Reisszahn, dens sectorius, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Reisvogel, s. Amadina. Reiswalze, Oliva oryzae Lam., eine Walzenschnecke. Reitpferd, s. Pferd. Reizbarkeit des Protoplasma, s. Zelllehre. Relationsphysiologie, s. Couservationsphysiologie. Remiges, Schwingfedern, s. Vögel (Gefieder). Remipes Latr., Macrureugattung der Hippidae. Ren, Niere, s. Säugethiere (Excretionsorgane). Renieridae, Familie der M on actin ellidae. Ohne Hörn fasernetz. Kicsel- nadeln kurz, meist an beiden Enden zugespitzt. Eine der artenreichsten Schwanim- familien. Halten sich vorzugsweise in sehr geringer Tiefe an der Küste auf. Hierher u. a. : Reniera Nardo; Amorphina 0. Sehnt.; Spongilla Lam., Süsswasser schwämme. Die einzigen Vertreter der ganzen Klasse im Süsswasser. Von den vielen Formen sind 2 Hauptformen zu erwähnen: eine mit mehr weniger walzigem, vielfach sich verästelndem, frei in die Höhe wachsendem Körper, in stehenden Gewässern oder in grösseren Tiefen , und eine andere mit mehr in die Breite 590 Renken— Rhacophorus. wachsendem, andere Gegenstände krustig überziehendem Körper, besonders in fliessendem Gewässer. Vermehren sich geschlechtlich und durch im Herbste ent- stehende Keimkapseln (Gemmulae) (s. d.). Renken, Pelchen, Coregonus Cur., Gattung der Lachse (s. d.). Reiinfiisse, pedes didactyli, s. Vög'el (Skelet). Rennkäfer, Dromius Bon., Gattung der Brachini ni, s. Laufkäfer. Kennmäuse, s. Meriones. Reiinthiere, s. Raiigifer. Rennvögel, Cursorius Lath., Gattung der Eegenpfeifervögel (s. d.). Reproductionsfähigkeit des Protoplasma, s. Zellenlehre. Keptilia, ( ^_ Krlechthiere. Keptilien, ausgestorbene, ) Respiratioiisfähig-keit des Protoplasma, s. Zellenlehre. Reteporidae, Familie der Cheilostomata. Becher zu netzförmigen Colonien. vereinigt. Gattung: ßetepora Lam.* Reticulum, Netzmagen, s. Paarzeher. Retina, Netzhaut, s. Wirbelthiere (Auge). Retinacula, s. Hakenwtlrmer und Schmetterlinge. Retinaculum, s. Insekten.* Retinia G»., Nadel holz wickler, Gattung der Wickler (s. d.). Retinnlae, Nervenstäbe, s. Gliederhiere.* Retioloidea, Unterabtheilung der Graptolithidae. Sicula fehlt. Familien: Glossograptidae und Gladiogr aptidae. Retitelariae, s. Netzspinnen. Retractor hulbl, s. Säug-othiere (Auge). Retractor pedis s. Mnschelthiere.* Rettig^fliege, Anthomyia floralis Fall., eine Blumenfliege. Die Larve im Juli im Fleische des Gartenrettigs. Retzia Kiny, Gattung der Spiriferidae. Reversion = Rückschlag:, s. Atavismus. Rhahdites Schm., s. Anguillnlidae. Rhabditis, Rhabdonema, s. Fadeuvvürmer und Heterogonie. Rhabdoceras rimiei\ s. Ammonitidaei Rhabdocidaris Des., ausgestorbene Gattung der regulären Seeigel (Fa- milie Cidaridae). Ln Jura und in der unteren Kreide. Rhahdocoelidae, Unterordnung der Strudelwürmer. Kleinere Strudel- würmer mit drehrundem, glattem Körper. Darm einfach, gerade, zuweilen gelappt (auch darmlos); Dotterstöcke immer compact. Rhabdog-ale Wiegmann, Bandiltise, Gattung der Mustelidae. In dem Aeusseren den Stinkthieren, in dem Baue des Schädels und der Zähne den Mardern ähnliche Musteliden mit Stinkdrüsen. Sind sehr langsame Thiere, klettern nicht, führen ein nächtliches Leben, nähren sich von Mäusen, Lisekten, Vögeln, Kriech- thieren. Einzige Art: Zorilla oder Bandiltis (R. zorilla Wiegmann). 37cm, Schwanz 25 cm. Schwarz, weiss gezeichnet. Ganz Afrika, Kleinasien. Rhahdoidea M. Schultze, Stichostegia D'Orh., Gruppe der polythalamen Forami niferen. Kammern innerhalb der Axe in einer Reihe liegend. Einzige Familie: Nodosaridae M. Seh. mit den Gattungen: Nodosaria Lam., Den- talina D^Orh., Frondicularia Defr. u. s. w. Rhabdonema, Rhabditis, s. Fadenwürmer und Heterogonie. Rhabdophora Allm. 1872, s. Graptolithen. Rhahdophora Sehn. = Chaetosomidae, fragliche Ordnung der Rund- würmer. Körper feinhaarig, mit einer sog. Doppelflosse; Speiseröhre einfach. Freie Meereswürmer. Gattungen: Chaetosoma Clap., Rhabdogaster Metsch. — Literatur: E. Mefschmkoff in Zeitschr. f. wissensch. Zool. XVIL 1867.* Rhahdopleuridae, einzige Familie der Pterobranchia mit der einzigen Gattung Rhabdopleura Ällm. in den nordischen Meeren.* Rhachifflossa Trosch., s. Schmalzüngler. Rliachiodontidae, Schlangenfamilie der Colubriformia, s. Sclilundzähner. Rhachis, s. Trilobitae und Fadenwürmer.* Rhachis, Schaft, s. Vögel (Gefieder). Rhacophorus Knlil, Flugfrösche, Gattung der Polypedatina (s. d.). Rhaebo — Rhinoceros. 591 Glatthäutige Froschlurche mit sehr breiten Haftscheiben, vollständigen Schwimm- häuten an Zehen und Fingern^ ziemlich kleinen Gehörtuben, deutlichem Trommel- fell, breiter, freier, hinten tief eingeschnittener Zunge, Männchen mit Kehlsack. Die Vomerzähne liegen in einer in der Mitte unterbrochenen Reihe hinter den inneren Nasenöffnungen. 5 Arten. R. Rheinhardtii Peters bedient sich der grossen Schwimmhäute als Fallschirm. Rhaebo Cope, s. Bnfo. Rliagiuiu, Fabr., Schrotkäfer, Zangenböcke, Gattung der Bockkäfer. (Gruppe: Lepturini, Schmalböcke). Ehag'Oiiycha i^W/., Gattung der Telephoridae, s. Weicliflügler. Rhampliastidae, Pfefferfresser, Familie der Kukuksvögel (s. d.). Rhainpliomyia Meig., Schnabelfliegen, Gattung der Tanzfliegen (s. d.). Rhaniphorliyuchus, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Rhaphidiophrjs Arch., s. Acauthocystidae. Rliaylütoma Brusina = Clathurella. Rheidae, Dreizehenstrausse, s. Laiifrögel. Rhesus Desmarest , Gattung der Meerkatzen, Affen mit mittellangem Schwanz. Arten: 1) Schweinsaffe (R. nemestrinus Desmar.) 70cm (15 auf den bogenförmig getragenen Schwanz). Robuster Affe mit langschnauzigem Gesicht. Olivenfarbig. Dieser schöne, sanftmüthige Affe kommt häufig nach Europa. Su- matra, Borneo. 2) Der Bunder (R. macacus JDesmarest). Der dicke Schwanz sieht wie abgeschnitten aus. Grüngrau, unten grau. Gesässschwielen lebhaft roth. Die Haut am Hals und Bauch faltig. Wird von den Eingeborenen göttlich ver- ehrt. Gangesufer. 3) Rothsteissaffe (R. erythraeus Wagii.). Mit dem vorigen oft verwechselt. Längere Beine. Ebenda zu Hause. Geht im Himalaja bis zu 3000 m in die Höhe. Rhiiia Klein, Gattung der Rhinidae, s. Haie. Rliiuaster Wagler = Coudylura 11 Hg. Rhinecliis Michail., Gattung der Nattern (s. d.). Rliinidae, Familie der Haie (s. d.). Rliiiiobatidae, Familie der Rochen (s. d.). Rhiuocerida, s. Nashörner. Rlünoceros Linne, Gattung der Nashörner (s, d.). Arten: I. Bepanzerte Nashörner: 1) Indisches Nashorn, U. nnicornis Linne). 350 cm und darüber, 171 cm Schulterhöhe. Das auf der Nase stehende Hörn 57 cm lang, krümmt sich mit der Spitze nach rückwärts. Der Oberlippenrüssel 17 cm weit vorstreckbar, Nase und der 60 cm lange Schwanz etwas behaart. Mit starken Hautfalten und Hautschildern. Dunkelgraubraun , Faltenränder blassbraun. In den Wäldern Vorder- und Hinterindiens. 2) Javanisches Nashorn (R. javanicus Cuvier). 258 cm, 142 cm hoch. Das Hörn ist niedrig und stumpf. Der Schädel sehr niedrig. Braun oder schmutzig grau. Ziemlich friedfertiges Thier. Hält auf seinen W^an- derungen stets dieselben Pfade ein. 3) Sumatra -Nashorn (R. sumatrensis Cuvier). 250 cm, 140 cm hoch. Das kleinste Nashorn. Von den 4 Schneidezähnen jedes Kiefers fallen später je 2 aus. Ein grösseres Hörn auf der Nase, ein kleineres über den Augen. Die nicht so dicke Haut dünn mit kurzem schwarzen Haar besäet. Dunkelbraun, stellenweise aschgrau. Die Haut durchweg grob gekörnelt. Sumatra, Malakka und benachbarte Inseln. 4) Rauhohriges Nashorn (R. 1 a- siotis Sclater). Bedeutend grösser als das vorige, gleichfalls zweihörnig. Mit langen Haarbüscheln am Hinterrande der sonst kahlen Ohren. Die Haut glatt und weich, mit leichter Falte am Schulterschild und Bauchschild. Röthlichbraun und grau. Reizbar. Malakka, Hinterindien. II. Panzerlose Nashörner. Mit dünnerer Haut ohne Schilder. Haben durchwegs 2 Hörner. Nur in Afrika. 5) Schwarzes Nashorn (R. bicornis Linne). 350cm, 160cm Schulterhöhe, Schwanz 60 cm. Maul weit gespalten. Dunkelbraun, wegen des anhaftenden Schlammes lehmfarbig erscheinend. Am Cap ausgerottet. Sehr wild und gefährlich, mit feinem Geruch und Gehör. Vermag mit seinen scharfrandigen Backenzähnen 4—5 cm dicke Aeste zu zerschneiden und zu zerkauen. Man fängt es in vei-deckten Gruben, in die es fällt und sich dabei in einer angebrachten Schlinge mit einem schweren Holzklotze verschlingt, so dass das fliehende Thier bald ermattet nnd leicht bewältigt werden 592 Rhinoceros incisivus — Rhizomys. kann, oder mit Fallbäumen, die einen spitzen Pfahl in den Nacken des Thieres eintreiben. Seine Stimme ist ein schriller Pfiff. Das Fleisch wird gegessen, die Haut zu Schildern, Knuten, Keitpeitschen verarbeitet. 6) Kapuzennashorn (E. cucullatus WcKiner). Mit einer ringartigen Halsfalte, in Südabyssinien , wahr- scheinlich eine Varietät der vorigen Art. 7) Weisses oder stumpfnasiges Nashorn. 400 cm (ohne Schwanz). Der überaus lange Kopf über 100 cm lang. Das grösste Nashorn. Das vordere Hörn 100 cm, das hintere sehr klein. Die Schnauze wie bei den Rindern breit. Lichtgrau. Lebt fast ausschliesslich von Gräsern, hält sich in grösseren Gesellschaften beisammen. Sehr friedfertig. Wird seines schmackhaften Fleisches wegen eifrig gejagt und wird daher immer seltener. Südafrika. Rhinoceros incisirus, s. Aceratherinm. Rliiiiochetidae, Familie der Storchvögel (s. d.). Rhiuodelphys = Delphiiius (s. d.). Rhinoderiua Dum. Bibr., Gattung der Rhinodermatina (s. d.). Schmal- und kleinköpfige, glatthäutige Froschlurche mit halben Schwimmhäuten zwischen den Zehen, rudimentärer Saumhaut zwischen den Fingern, ohne Kiefer- und Gaumen- zähne, mit breiter, hinten wenig eingeschnittener Zunge, nicht sichtbarem Trommel- fell, Männchen mit Kehlsack. Eine Art aus Chile bekannt. Rhinodermatina, Unterfamilie der Kröten (s. d.). Ohne Ohrdrüsen, mit verbreiterten Querfortsätzen des Sacralwirbels, mit Schwimmhäuten. Gattungen: Rhinoderma, Atelopus, Uperodon, Cacotus, Glyphoglossus, Ansonia, Diplopelma, Nectophryne. Rhinodoiitidae, Familie der Haie (s. d.). Rhinolophidae, s. Hufeisennasen. Rhinolophus Geoffroij, Gattung der Hufeisennasen. Der Nasenbesatz mit aufrechter Lanzette. Gebiss o' ■.,. '%. }. Arten: 1) Grosse Hufeisennase (R. ferrum equinum Schreber). 10 cm, Schwanz 4,5, Flugweite 36cm. Hellroth- weisslich. Europa, im Süden häufiger. 2) Kleine Hufeisennase (R. hippo- sideros Beckstein). 7 cm, Flugweite 24cm. Graulichweiss. Europa. 3) R. cli- vosus Cretschmar. Mittelmeerländer. 4j R. euryale Blasius. Mittelmeerländer. Rhiiiophis, Schlangengattung der Schildschwänze (s. d.). Rhiiiophora, s. Hiuterkiemer.* Rliiiiophrynus Dum. Bibr., Gattung der Proteroglossa (s. d.). Glatt- häutige Froschlurche, mit breitem Körper, mit dem Körper verschmolzenem Kopfe, breiten verborgenen Ohrdrüsen, ohne Gehörtuben, Trommelfell und Trommelhöhle, mit halben Schwimmhäuten an den Zehen (an den Fingern nur an der Basis), Männchen mit 2 seitlichen Kehlsäcken. Eine Art bekannt. Rhiiiophylla Peters, Gattung der Vampyre. Rliinox)Oiiia Geoffroy , Gattung der Ziernasen. Der Nasenbesatz ist ein- fach, bloss auf die Lanzette beschränkt. Gebiss ^ ^ .', ;;. Art: Aegyp tische Klappnase (R. microphyllum Geoffroij). 6cm, Flugweite 20cm, der nackte Schwanz 6 cm. Kanu die Nasenlöcher der rüsselförmigen Nase willkürlich schliessen. Streift insektensuchend knapp über dem Wasserspiegel hin. Rhipidiglossa Trosch., s. Schildkiemer. Rhipidoeorgia, s. Fächerkorallen. Rhipiphoridae, Familie der Heteromera. Kopf senkrecht, Fühler gesägt oder gekämmt, Flügeldecken meist klaffend. Larven in Wespennestern oder Li- sekten. Vorherrschend in heissen Ländern. Gattungen: Rhipiphorus Fabr., Me- toecus Gerst., Rhipidius Thunb. u. s. w. — Literatur: Gerstäcker, Rhipipho- ridum coleopterorum familiae dispositio systematica. Berolini 1855. Rhipiptera Lntr., s. Fächerlliigler. Rhizocephalla Fr. MiUL. s. Wurzelfilsser. Rhizomys Graii, Wurzelmäuse, Gattung der Wurfmäuse, Plumpe Nager mit kleinen Augen, kurzen, runden, nicht behaarten Ohren, fünfzehigen Hinter- füssen, vierzehigen Vorderfüssen mit kurzem Daumenglied, mit dickem, höchstens halb körperlangem, unbehaartem Schwanz. Art: l)Talfel (R. splendens Wagner). 28 cm, Schwanz 7 cm. Fast einfarbig zimmtbraun, schön goldglänzend. In Erd- höhlen. Abyssinien. 2) Sumatranische Wurzelmaus (R. sumatrensis Gray). Rhizophaga — Rhypliidae. 593 43 cm , Schwanz 14 cm. Weisslichgrau mit braun und gelb geringeltem Haar. Kopf röthlich mit scbwarzbraunem Scheitelfleck und weisser Stirnbinde. Malakka. 3) Grossköpfige Wurzelmaus (R. macrocephalus Hüppell). Etwa kaninchen- gross , Weibchen viel kleiner. Schwanz 5 cm. Kopf gross und dick. Röthlich- braun, seidenai'tig glänzend; Kopf und Bücken dunkelbraun. Gräbt auf Wiesen lange Gänge. In Schoa. Rhizophaga, s. Beuteliiiäuse. Rhizopoda, s. Wiirzelfüsser. Rhizopoda Duj.^ Wurzel füsser, i , geiuiina Car., \ s. Foraminifera D'Orb. „ liomogeiiea Car., j „ niida, s. Amoebidae. „ sphygmica Ilaeck., s. Foraminlfera D'Orb.* Rhizostomeae Eschsrh.. s. Wurzelqnallen. Rhizotrogus Latr., Wurzeliiager, s. Blatthornkäfer. Rhodeus Ag., Bitterlinge, Gattung der Weissfische (s. d.). Rhodltps Htg., s. fxalhvespeii. Rhodosoma Ehrb. = Chevreulus Lac. (s. d.). Rhodostethia (Larus) Rossii Richards, der Gattung Rissa Leach nahe- stehender Sturmvogel des hohen Nordens. Rhomboidichtliys Bleek., Gattung der Plattfische (s. d.). Rhombus Gilnt/ter, Gattung der Plattfische (s. d.). Rhopalocera, s. Tagfalter. Rhopalodontla, s. Aiiomodontia. Rhyiichelmis Hoffm. (Euaxes Gr.), Oligochaetengattung der Lumbri- c u 1 i d a e. Rliyuchites Herbst, Stecher, Blatt r oller, Gattung der Rüssel- käfer (s. d.). Rhynchobdellidae, s. Rüsseleg-el. Rhyiichoceplialia, Ordnung der Kr iechthiere. Das Quadratbein mit dem Schädel unbeweglich verbunden ; die beiden Unterkieferhälften bloss durch ein Faserband miteinander verbunden. Wirbel vorne und hinten ausgehöhlt. Bauchsternum vorhanden. Einige der Rippen mit Hakenfortsätzen. Zähne acro- dont, kurz; im Zwischenkiefer ein grosser breiter Schneidezahn. Begattungsorgane fehlen. Einzige Gattung: Hatteria mit H. punctata Gray, Brückenechse. Kopf beschildert; Körper beschuppt; Rücken und Nacken mit einem Kamm. Die 5 Zehen der kräftigen Füsse an der Wurzel verbunden und stumpf bekrallt. Schenkelporen fehlen. Der seitlich zusammengedrückte Schwanz auf dem Quer- schnitte dreieckig. Neuseeland. Rhynchocoela 21. Schnitze, s. Nemertini Oerst. ■ Rliyiichodesmus Leidy, Strudelwürmergattung der L andpl an arien. Rhynchonellidae, Familie der Testicardines. Schale biconvex, Schloss- rand gebogen, Sehnabel spitz, mit Deltidium und runder Oeflfnung; Armgerüst mit 2 einfachen stabförmigen Foi'tsätzen. Gattungen: Atrypa Dahn., Rhyncho- nella Fisch., Pentamerus Soio. u. s. w.* Rliynchops L., Scheerenschnäbel, Gattung der Möven, s. Loiigipeniies. Rhynchopsylla, s. Flöhe. Rhynchopygus Lütken, Gattung der halb regelmässigen Seeigel. Von der fossilen Gattung Gassi dulus Lam. abgetrennt. S. Cassidiihis. Rhyiichosuchus Iluxley = Gavialis Schlegelii S. Mail., s. Gaviale bei Krokodile. Rhynchota Fabr., s. Schnabelkerfe. Rhynchotis, s. Hühnervögel (Steisshühner). Rhyiichotus Spix, Gattung der Steisshühner, s. Hühnervögel (VIII). Rliyncolus Creutz, Gattung der Rüsselkäfer. Rhyparochromus C<«r^.. = Pachymerus pini L. Eine Dickschenkelwanze, gern unter Haidekraut. Rhyphidae, Dipterenfamilie der Crassicornia. Die lögliedrigen Fühler etwa so lang wie der Mittelleib mit kurz behaarten, walzigen Geisseigliedern. Mittelleib oben gewölbt. Hinterleib walzig, ringelig. Einzige Gattung: Rhyphus Knaner, Handwörterbuch der Zoologie. 38 594 Rhyssa — Riesenschabe. Latr. , Pfriemenmücken. R. fenestralis Scop., Fensterpfriemenmücken. Oft an die Fenster kommend. Rhyssa Grav., Iclineumonidengattung der Pimplariae, s. Schlupfwespen. Rhyticeros Rehb., Gattung der Nashornvögel (s. d.). Rhytina Desmarest, Borkenthiere. Gattung der Sirenen. Mit dicker, borkenähnlicher Haut, ohne Zähne, im Gaumen und Unterkiefer mit 2 festen Kauplatten. Art: Steller 'sehe Seekuh, Borkenthier (R. Stelle ri Desni.') (s. d.). Rhyzaena lUiger. Gattung der Schleichkatzen. Vierzehige Sohlengänger mit sehr beweglicher rüsselförmiger Nase, ganz nackten Sohlen, die Weibchen mit Drüsensäcken. Backenzähne j-pj. Art: Scharrthier oder Suricate (R. tetra- dactyla llliger). 28 cm, Schwanz 15 cm. Weisslich, braun, gelblich und schwarz melirt. Gräbt mit seinen langen Krallen gerne. Nährt sich von Mäusen, Schlangen, Fröschen, Eiern. Wird sehr zahm. Vom Tschadsee bis zum Cap. Riechfäden, i c- Riechgrubeu, \ ^- Sinnesorgane. Riechkolben lobus olfactorius, s. Wirbelthiere und Fische (Sinnesorgane). Riechlappen, lobus olfactorius, s. Insekten.* Riechnerven, nervi olfactorii, s. Hirnnerveu u. Wirbelthiere (Nervensystem). Riedbock, s. Cervicapra. Riedhühner, s. Eulabeornis. Riedwurni, s. Grabheuschrecken. Rieiiieiiwurm, Ligula simplicissima Und., dessen Jugendform in einigen Gegenden Südwesteui-opas als Macaroni piatti gegessen wird, s. Ligulidae. Riesenalk, s. Alken. Riesenameise, s. Ameisen. Rieseuarniadill, s. Dasypus. Riesenaustern, s. Anster. Rieseuhandwurm, Taenia expansa Und., bis 60 m, Kopf mit 4 rundlichen Saugnäpfen, die Proglottiden 1 — 3 mm lang, 6 — 24 mm breit. Im Darm des Schafes, der Ziege, seltener des Rindes. Ursache der sog. „Bandwurmseuche". Riesenharhe, MuUus surmuletus L., eine Meerbarbe. 25--30cm. Roth mit 3 gelben Längsstreifen. Vielleicht das Weibchen der gemeinen Seebarbe. Riesenbohrwurm, s. Bohrmuscheln. Riesenbüff'el, s. Büffel. Riesenfischer, Paralcyon gigas Glog., s. Eisvög'el. Rieseng'ürtelthier, Dasypus gigas Cuv., s. Uasypus. Riesenhai, s. Haie. Riesenherzmuschel, s. Herzmuscheln. Riesenhirsch, s. Meg:aceros und Säugethiere (ausgestorbene). Riesenholzwespe, s. Holzwespen. Riesenkäfer, Dynastidae, s. Blatthornkäfer. Riesenkäiig-nruh, s. Macropus. Rieseiikratzer, Echinorhynchus gigas Güze, s. Echinorhynchus und Hakenwünuer. Riesenkukuk, Scythrops Novae-Hollandiae, s. KukukSYÖgel. Riesenmon, s. Vinornithidae. Riesenmolche, s. Cryptobranchus. Riesenmuschel, Tridaena gigas Lnm. 1— 2 m, 100— 200 kg, grösste Muschel. S. Tridaenidae. Riesenohr, Stiombus gigas L., s. Flügelschnecken. Riesenping-uin, Aptenodytes patagonica Forat., s. Pinguine bei Taucher. Riesenratti', s. >lus. Riesensägebarsch, s. Serranus. Riesensalaniander, Cryptobranchus japonicus van der Hoeven. Kopf und Körper glatt; jederseits ein dicker Längswulst am Rumpfe; Kiemen und Kiemen- loch bei den verwachsenen Thieren gänzlich verschwunden. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 Zehen. Gaumenzähne in einer dem Kiefer parallelen Reihe. Schwanz seitlich compress. Ueber 1 m lang. Oben schmutzig graubraun , unten heller. In Gebirgsseen und Kraterseen Japans. Wird gerne gegessen. (Eine sehr ähnliche Art in Westchina.) S. auch Andrias Scheuchzeri. Riesenschabe, s. Blabara. Riesenschildkröte — Ringdrossel. 595 Rieseiiscliildkröte, Testudo nigra Qnoy u, Gaimard, s. Chersemydae unter Testudinidae. Riesenschlangen der alten Welt, s. Pythonidae. Riesenschlangen der nenen Welt, Boa Wagl. Gattung der Boa- schlangen (s. d.). Riesenschwalk, s. Nyctibius Vieill. bei Racken. Riesenskink, s. Cyclodus. Riesenspindel, s. Kinkhörner. " Riesenstörche, Mycteria L., Gattung der Störche, s. Storchvögel. Rieseiisturinvog-el s. Sturmvögel unter Loug-ipennes. Riesentintenfische, s. Architeuthis. Riesentukan, Rhamphastus toco L., s. KukuksYÖg-el. Riesenzellen, s. Zeileulehre. Riffkorallen, Madreporaria aporosa, Gruppe der Sternkorallen. Mauerblatt nicht durchlöchert; Scheidewände wohl entwickelt; beginnen in der Trias und nehmen bis zur Jetztzeit zu. Familien: Fungidae, Pilz kor allen; Astraeidae, Stern korallen; Oculinidae, Augenkorallen; Turbino- lidae, Mützenkorallen.* Rind, s. Bos. Rindenkäfer, Flachkäfer, Cucujidae, Familie der Pentamera. Etwa 190 Arten unter Baumrinden. Hierher u. a. die Gattungen: Brontes Fabr., Quetschkäfer; Cucujus Fabr., Plattkäfer; Laemophloeus Er.; Si 1- vanus Ldtr., Schmalkäfer. Auch im Getreide. Hierher der Getreide- schmalkäfer (S. frumentarius Fabr.) in aufgespeichertem Reis, Getreide, in Kleie ; durch den Handel über die ganze Erde verbreitet. S. auch Cucujidae. Rindenkorallen, Axenkorallen (Gorgoniidae), Familie der Oct- actini a (AI cy onari a), festsitzende Polypenstöcke mit verästeltem, hornigem oder kalkigem Axenskelet und weicher kalkiger Rinde. Gattungen (der ünterfamilien) Primnoa Lctmour , Plexaura Lninour mit P. antipathes, schwarze Koralle (indischer Ocean und rothes Meer; im Orient zu allerlei Schmuck- gegenständen verarbeitet; gilt dort als Schutz gegen Zauberei); Gorgoni a E'c/z*'., Gorgonella Val., Isis Lamour, Rhipidigorgi a Valerie, mit R. flabellum Vale/ic, Venusfächer (50cm hoch und bi'eit, westindische Meere), Melithaea Lam. , C 0 r a 1 1 i u m Lam. mit C. rubrum Lam. , Edelkoralle (s. Corallium). Rindenkorallen, s. Octactinia Ehrenb. Rindenlans, wolltragende, s. Schizoneura. Rindenpolypen, Corticifera Lam., s. Octactinia Ehrenb. Rindenschicht, s. Zelllehre. Rindenschwämme , Tetractinellidae, Corticatae. Ordnung der Schwämme (s. d.). Kieselschwämme mit regelmässigen, meist vierstrahligen oder ankerförmigen Kieselkörpern (ihre 4 Axencanäle sind dem Axenkreuz einer gleich- seitigen dreikantigen Pyramide angeordnet), mit geraden, zugespitzten Armen. Die Rindenschicht des Körpers sehr deutlich entwickelt^ von der Innenschicht durch ihr faseriges Gewebe und durch ihre Kieselkörper unterschieden. Reicht bis in den Kohlenkalk zurück. Rindeuskelet, s. Korallenpolypen.* Riiidenwanzen, Aradus Febr., s. Hautwanzen. Rinder, Bovina, Unterfamilie der Hornthiere (s. d.). Grosse robuste Zweihufer mit rundlichen oder comprimirten glatten Hörnern, breiter, in der Mitte meist nackter, schlüpfriger Muflel , ohne Thränengruben und Klauendrüsen, mit tiefgespaltenen breiten Klauen, kurzen Afterklauen, 4 Zitzen, gequastetem Schwanz, Backenzähnen mit accessorischen Schmelzsäulchen. Gattungen: Ovibos, Bos. Riuderbiesfliegen, s. Biesfliegen. Rinderbremse, s. Bremsen. Rinderlaus, Haematopinus vituli L., Art der Thierläuse, s. Läuse. Riuderg-UH, s. Catoblepas. Rindvieh = Bos. Riugamsel, Turdus torquatus L., s. Turdidae. Rin^brasseu, s. Sargrus. Riug-canal, s. Hydroiden.* Ringdrossel = Rin^amsel, s. Turdidae. 596 Ringelfuss —Ringelwürmer. Ringelfuss = Weidenspinner, Leucoma Salicis L., s. Liparina bei Spinner. Eingelgans, s. Gänse unter Lamellirostres. Ringelkrebse, Arthrostraca Burm., Gruppe der Malacostraca. Von den verwandten gleichwerthigen Leptostraca und Thoracostraca verschieden durch die sitzenden Augen, die Siebenzahl der Brustsegmente und -Beinpaare und den Mangel der Schale. Der Körper ist sehr verschieden gestaltet; der Kopf be- sitzt stets 6 Segmente. Das 1. Segment trägt die untei-en oder äusseren, das 2. die oberen oder inneren Fühler , die meist aus einem dreigliedrigen Schaft, und einer viergliedrigen Geissei bestehen; das o. Segment trägt die Oberkiefer, wo- rauf eine kleine zweilappige als Unterlippe bezeichnete Platte den primären Kopf abschliesst, die beiden Unterkiefer, und das Kieferfusspaar entspricht dem 4. — 6. Segmente, resj)ective dem secundären Kopfe. Die Brust wird aus 7 Brustringen zusammengesetzt, welche je ein zum Kriechen oder Schwimmen geeignetes Beinpaar tragen (Tetradecapoda ., Pflaumenbohrer, schneidet die Stiele der jungen Kirschen und Pflaumen, nachdem er die Eier einzeln abgelegt, und verursacht deren frühes Abfallen; R. conicus ///., Zweigabstecher.) 6) Apion Herbst, Samenstecher, Spitzmäuschen. Fliegen bei Sonnenschein lebhaft umher. — II. Fühler gekniet; ihr erstes Glied bedeutend verlängert. 7) Otiorhynchus Geryn., Lappenrüssler. 8) Phyllobius Schönh., Grünrüssler, Blattnager. Durchlöchern und verzehren die Knospen und frischen Blätter der Holzpflanzen. 9) Chlorophanus Germ. 10) Brachyderes Schönh. 11) Sinotes SchönJi., Graurüssler. 12) Cheorhinus Schönh. 13) Metallites Germ., Metallrüssler. 14) Strophosomus Billberg. 15) Entimus Germ., Brillantkäfer (s. d.). 16) Liophloeus Germ. 17) Cleonus Schönh., Hohlrüssler. Auf der Erde tinter Steinen. 18) Polydrosus Germ., Laubholzrüssler. (P. cervinus L., schadet durch Zerfressen der Knospen und Blätter verschiedener Laubhölzer.) 19) Hylobius Schönh. (H. abietis L. , grosser brauner Rüsselkäfer, 8 bis 12mm; die Larven schaden weniger; die Käfer aber gehören zu den schädlichsten Forstinsekten, indem sie durch Zernagen der Rinde die Bäume krank machen und so andere Baumfeinde [insbesondere die Borkenkäfer] anlocken; H. pineti Fabr., Lärchenrüssler.) 20) Phytonomus Schönh. (Hypera Germ.), Blattnager. (P. polygoni Fabr., Nelkennager.) 21) Molytes Schönh. (Liparus Ol.). 22) Lixus Fabr. 23) Tychius Germ. (T. quinquepunctatu s L., auf Zucker- erbsen häufig.) 24) Hydronomus Schönh. 25) Erirhinus Schön'). 26) Pis- sodes Germ. Auf den jungen Trieben der Nadelhölzer. (P. notatus Fabr., kleiner brauner Kieferrüsselkäfer, sticht besonders jüngere Pflanzen an, die dann rothe Blätter bekommen ; P. pini Tj.. Fichtenrüsselkäfer; P. hercyniae Herbst, Harzrüsselkäfer, verursacht die wie Kalkspritzer erscheinenden Harz- ausflüsse.) 27) Magdalinus Schönh. (M. pruni L. , Pflaumenrüsselkäfer, nagt die Oberhaut der jungen Blätter verschiedener Obstbäume ab.) 28) Antho- nomus Germ. (s. d.), Blütennager. 29) Balaninus Germ., Nussbohrer. (B. turbatus Gyll. und glandinus Marsh., Eichelbohrer; P. nucium L., Hasel- nussbohrer.) 30) Orchestes ///., Springrüssler. 31) Coeliodes Schönh. 32) Baridium Schönh. (Baris Germ.), Mauszahnrüssler. Heissen so, weil der Rüssel an der Spitze nagezahnartig zugeschärft sind. 33) Cryptorhynchus Rüsselmäuse — Rundwürmer. 609 lll. 34) Gymnetron Schönh. Ihre Larven erzeugen an Wurzeln und Stengeln gallenartige Auswüchse. 35) Geatorh.jnch\is Schönh., Ve rborgenrüssler. Auf Blumen. 36) Cionus Clairv., Blattschaber. Schaben die Wolle und Oberhaut besonders der Blätter von Verbascuin ab. 37) Calandra Clairv. (C. granaria L., schwarzer oder brauner Korn wurm, in Getreidevorräthen, aus dem Orient eingeschleppt; C. palmarum L., Palmbohrer; C. oryzae L., Reiskäfer.) 38) Rhyncolus Creiitz. 39) Cossonus Clairv. Rüsselmäuse, Bisam rüssler, s. Myogale. Rüsselmang^nste, Kusimanse, s. Crossarchus. Rüsselinilben , Bdellidae, Familie der Milben. Kopf rüsselförmig mit Scheerenkiefern und langen dünnen Tastern ; leben in feuchter Erde. Gattungen : Bdella Latr., Linopodes Koch u. s. w. Kiisselrobbe, s. Cystophora. Biisselschild, Rostralschild, s. Spaltzüng'ler und Schlangen. Rüsselthiere, Proboscidea, Ordnung der Säugethiere. Sehr grosse Viel- hufer mit dicker, reichgefalteter, spärlich behaarter Haut, auffallend kleinen Augen, sehr grossen, hinten herabhängenden Ohren , säulenartigen Füssen mit 5 bis auf die kleinen Hufe verbundenen Zehen, langem, sehr beweglichem Rüssel mit finger- förmigem Fortsatz am Ende als Tast- und Greiforgan, an 2 Zentner schweren, wurzellosen Stosszähnen, 1 — 3 aus zahlreichen parallelen Schmelzfalten zusammen- gesetzten Backenzähnen in jedem Kiefer. Die Höhlen in den Stirn- und Parietal- knochen lassen den kui'zen und hohen Kopf aufgetrieben erscheinen. Die senkrecht gestellten Zwischenkiefer (mit den Stosszähnen) sind sehr stark entwickelt. Eck- zähne und untere Vorderzähne fehlen. Der Blinddarm ist sehr gross. Gallenblase fehlt. Das Gehirn zeichnet sich durch viele Windungen aus. Die Hoden liegen im Unterleib. Das Weibchen hat 2 brustständige Zitzen. Sie leben herdenweise in Indien und im heissen Afrika. Gattung: Elephas mit den Arten: E. indicus Linne und E. africanus Blumenbach. S. unter Elephant. Rüsselwanzen, Aelia Fabr., Gattung der Schildwanzen (s. d.). Rüsselwiirmer, s. Bonchia. Riisselzünsler, Crambus Fabr.., s. Zünsler. Rüsternsplintkäfer, s. Borkenkäfer (Scolytus). Rüttelf alk = Thurmfalk. Rugosa = Tetracoralla (s. d.). Rnlul, s. Hühnervögel (Feldhühner). Ramen, Pansen, s. Paarzeher. Rumia Dup., Gattung der Dendrometridae, s. Spanner. Ruminantia = Wiederkäuer (s. d.). Rumpf inuscnlatur, s. Bewegungsorgane. Rundkrabben, Oxystomata, Familie der Brach yura. Kopfbrust mehr oder weniger kreisförmig; Mundrahmen dreieckig; 6 — 9 Kiemen jederseits. Hier- her: Caloppa Fahr. Hinterleib von oben nicht sichtbar; Kopf brüst gewölbt, halbkreisförmig, mit flügelartig ausgebreiteten Seitentheilen. C. granulata Fabr., Schamkrabbe. 5 — 8cm. Im Mittelmeere. Wird gegessen. Die grossen Vorder- beine dienen zum Einwühlen und als Waff'e. Ranina Lam., Froschkrabben. Hinterleib von oben sichtbar; Kopfbrust verkehrt birnförmig; die 4 hinteren Bein- paare kurz, flossenförmig. Ilia Leach, Leucosia Fabr. u. s. w. Rundmäuler, Cyclostomi, Marsipobranchii, Fischordnung. Wurra- förmige, brüst- und bauchflossenlose Fische mit knorpeligem Skelet und pei'sistiren- der Chorda (es ist schon eine knorpelig-häutige Schädelkapsel mit knochiger Basis zur Aufnahme des Gehirnes vorhanden). Die Haut ist schuppenlos. 2 Augen sind immer vorhanden. Ein unpaarer Sack bildet das Geruchsorgan. Das G e- hörorgan, ein einfaches, häutiges Labyrinth, liegt in den seitlichen Knorpelblasen der Schädelkapsel. Der kreis- oder halbkreisförmige Mund ist kieferlos. Es sind 6 oder 7 Paare beuteiförmiger Kiemen vorhanden. Rundschmelzschupper, s. Cyclolepidoti. Rundschuppen, Cycloidschuppen, s. Fische (Körperbedeckung). Rnndschupper, s. Fische (ausgestorbene). Rundwürmer, Neraathelminthes Vogt, Fadenwürmer, Helmintha Burm. aut. , Classe der Würmer. Die durch den drehrunden , schlauch- oder Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 39 Q\Q Runkelrübenfliege — Rutte. fadenförmigen , langgestreckten , meist an beiden Enden verdünnten Körper von den Plattwürmern sieb unterscheiden. Die Haut zeigt meist eine starke Cuticu- larisirung, oft mit äusserer Ringelung oder Runzelung; der Hautmuskelschlauch zeigt allermeist nur Längsfasern und gestattet Biegungen , Krümmungen und Schlängelungen aller Art; oft zeigt er selbst Einschnürungen. Als Anhänge treten Zähne und Haken am Vorderende, Sauggruben in der Bauchfläche auf; dagegen fehlen jegliche Spuren von Extremitäten oder Bewegungsborsten, das Nervensystem ist stets als Gehirncentrum und mit fädlichen Anhängen vorhanden; desgleichen fehlen Augen nur selten, die Tastorgane sind neben der Körperhaut Lappen und Warzen an derselben. Es befinden sich dieselben meist an der MundöflFnung, wo auch Haken nicht selten auftreten und die meist eine Speiseröhre u. s. w. folgen lässt; oft aber fehlen Mund und Darm und die Ernährung erfolgt endosmotisch. Blutlauforgane und Respirationsorgane fehlen stets; die Ernährungsflüssigkeit passirt die Leibeshöhle und die Haut besorgt die Athmung, dagegen sind Excretions- organe als Wassergefäss stets vorhanden. Die Geschlechter sind meist getrennt; die Entwicklung erfolgt selten direct, meist mit Metamorphose , wobei die Larve und das Geschlechtsthier verschiedene Träger haben und häufig ein freier Zustand dazwischen ist. Die meisten Arten sind Parasiten (daher Entozoa, Eingeweide- würmer, Binnenwürraer) ; einige wenige sind stets freilebend. Man kennt an 1500 Arten und unterscheidet 3 Ordnungen: 1) Fadenwürmer, Nematodes Bud. 2) Hakenwürmer, Acanthocephali R'id. 3) Pfeilwürmer, Oesthel- minthes Geg., wozu noch die Desmoscolecidae und die Rhabdophora als fragliche Ordnungen zu zählen sind. Runkelriibenüiege, s. Authomyia. Rniizelsohwirrer, s. Centurio. Riipicapra Blammlle, Gemsen, Gattung der Antilopen, Ziegenartige, kurzgeschwänzte Antilopen mit kleinen , fast senkrecht stehenden Hörnern mit hakig gebogener Spitze. Art: Gemse (R. rupicapra Pallas). Im, Schulterhöhe 75 cm. Im Sommer oben schmutzigbraun mit schwarzbraunem Rückenstreifen; unten hell rothgelb; im Winter oben dunkelbraun oder schwarzbraun, unten weiss. In Rudeln von 4 — 20 Stück in den Alpen, Abruzzen , Pyrenäen, Karpathen (bis zum ewigen Schnee). Lebt von Alpenkräutern und den jungen Trieben der Sträucher. Ueberaus gewandte Kletterin und Springerin (macht Sprünge von über 6,5m). Tragzeit 20—22 Wochen; wirft im April oder Mai 1 bis 2 Junge. Ihre Jagd sehr mühsam. Liefert Felle zu feinem Leder, Hörner zu Stockgriffen, den Gemsbart für die Jäger (ein Büschel der Rückenhaare) ; das Fleisch der jungen Thiere wird gegessen. Riipicola Bri.ss., s. Fruehtvögrel. Rusa, Rucervus, Zackenhirsche, Untergattung von Cervus (s. d.). Russnase, s. Zärthe. Russseesclnvalbe, Sterna fuliginosa Wils., Westindien; selten an den europäischen Küsten. Riithe, penis, s. Säng'ethiere (Geschlechtsorgane). Ruticilla Breinn, Rothschwänze, Gattung der Turdidae. Rntte = Aalraupe, s. Lota unter Schellflsche. Saateule — Sägeracken. 611 S. Saateule, Agrotis segetum Hübn., s. Eulen (Agrotina). Saatgans, s Gänse unter Lamellirostres. Saatkrähe, Corvus frugilegus L., s. Raben. Saatschnellkäfer, s. Agriotes. Sabella Mahm/r., Polychaetengattung der Serpulidae. Sabellaria Lam. (Hermella Sav.), Polychaetengattung der Hermellidae. Sabellides M. Ediv., Polychaetengattung der Terebellidae. Saccatae A(i., s. Sackquallen. Saccocirridae , Familie der Polychaetae sedentaria. Kopflappen mit 2 Fühlern, 2 Augen und 2 Flimmergruben; Körper mit borstigen Parapodien. Gattung: Saccocirrus Bohr. Saccocoina L. Ag. , ausgestorbene Haarsterngattung [ der C o s t a t a. Im lithographischen Schiefer. Saccoglossa, Unterordnung der Hinterkiemer. Kiemen fehlen oder er- scheinen als rückenständige Hautanhänge; Schlundkopf zum Saugen eingerichtet; Mundhöhle mit Anhängtasche für die abgenutzten Radulaplatten ; Ganglion sieben- theilig. Familien: Limapontiidae, Elysiidae u. s. w. Saccomyida baird, s. Geomyina. Saccomys Cmier , Sackmäuse, Gattung der Mäuse. Den Springmäusen mit den langen Hinterbeinen und dem langen dünnen Schwanz sehr ähnliche Nager mit Backentaschen, zu denen eine Spalte an beiden Seiten der Schnauze führt. Art: S. anthophilus Ciwier. 6m, Schwanz 8cm. In sandigen Gegenden Nord- amerikas. Saccophora, s Mantelthiere. Saccostomys Peters, Gattung der Mäuse. Theils unseren Mäusen, theils dem Hamster ähnliche Nager, aber mit kurzem Schwanz und nur bis unter die Ohren reichenden Backentaschen. Art: Backenmaus (S. lapidarius Peters). Mausgross. In Mozambique. Sacculi, s. Röhrenquallen. Sacculinidae Heu., s. Wurzelkrebse. Sacculus, s. Gehörsäckchen. Sackbras««en, s. Cantharus. Sackmänse, s. Saccomys. Sackquallen, Saccatae J^.9., Ordnung der Rippenquallen. Senkfäden zu zweien, in eine Höhlung zurückziehbar; Körper kuglig oder walzig. Familien: Cydippidae A(i., Mertensiidae Ag. und Callianiridae, Flügelquallen. Sackspaltfiisser, s. Ateletmeta. Sackspinneil, Drassidae, Familie der Röhrenspinnen (s. d.). Sackspinner, Psyche Sehr., Gattung der Psychina, s. Spinner. Sackträger, Psychidae, Familie der Spinner. Fühler doppelt gezähnt (Männchen); Rüssel iind Taster verkümmert; Raupen in Säckchen, in denen sie sich vei-puppen, Parthenogenese häufig regelmässig. Gattungen: Psyche 6'cAr.; Fumea Haie, Cochlophanes Sieb. u. s. w. Siiholanlilop«', s. Hippotrapus. Säbelschnabler, Säbler, Recurvirostra L., Gattung der Stelzenläufer, s. Schnepfenvögel. Säffebarsche, s. Serranus. Sägeböcke, Prionus, Bockkäfergattung der Cerambycitae, Gruppe Prionini. Sägefische, Pristis Lath., Gattung der Pristidae, s. Rochen. Sägelliegen, Merodon Meig., Gattung der Schwebfliegen (s. d). Säger, Mergidae, Familie der Lamellirostres (s. d.). Sägeracken, Momotidae, Familie der Kukuksvögel (s. d.). Q\2, Sägewespen — Säugethiere. Sägewespen, Seiandria Leach, s. Blattwespen. Sänger, Sylviidae, Familie der Sperlingsvögel und zwar der Unter- ordnung Oscines. Der dünne, schlanke Schnabel mit sanft gebogener Firste, kleinem Ausschnitte vor der Spitze; der Unterschnabel gerade; Schwanz höchstens mittellang; Gefieder weich ; Flügel meist abgerundet mit 10 Handschwingen. Vor- wiegend Insekten- (theilweise Beeren-) FreäSer, lieben den Aufenthalt im Laubholz, bauen ihr kunstvolles Nest niedrig im Gebüsche. An 250 Arten, fast alle in der alten Welt. Hierher: 1) Accentor Bechst., Braunellen. Schnabel an der Wurzel breiter als hoch (bei allen nächsten höher oder so hoch als breit). A. al- pinus Bechst., Flüevogel, Alpenbraunelle. 18cm. Vorzüglicher Sänger. Mitteleuropäische Gebirge. A. modularis L., Braunelle, Graukehlchen. 15cm. Europa. 2) Hypolais Brehm. Schwanz ausgerandet; 3. und 4. Schwinge am längsten. Schnabel und Firste kräftig. H. icterina Brehm, Spott vogel, Gartensänger, Bastardnachtigall. 14,5cm. Europa. 3) Phyllopneuste Meyer {¥icQdiu\B. Koch), Laubsänger. Schnabel und Firste schwach. P. trochi- lus Bp., grosser Weidenzeisig, Fitislaubsänger, Birkenlaubsänger. P. rufa Za'r. aus dem Darling-Downs Australiens und Nototherium Mitchelii On\ waren Säucrethiei'e. 623 'o mindestens nashorngi*osse , hufthierartige , pflanzenfressende Beutelthiere. — Die primitivsten aller Hufthiere aus dem unteren Eocän mit der einzigen Gattung Coryphodon Oic, kurzfüssige, fünfzehige, bis nashorngrosse Hufthiere, stellt die Familie der Coryphodontidae vor. Nur mehr 4 Zehen vorne , 3 Zehen hinten hat die fossile Gattung der Tapiridae, Lophiodon im mittleren und oberen Eocän Europas, Vorfahren des heutigen Tapirs. Zur Familie der Nashörner zu zählen sind: Amynodon Marslt aus dem oberen Eocän Nordamerikas, noch hornlos, Aceratherium im Miocän und Pliocän Europas, gleichfalls hornlos. Mit 1 oder 2 Hörnern treten die Nashörner in Europa im Obermiocän auf und verschwinden mit dem Ende der Eiszeit. Palaeotherium im oberen Eocän vertritt die Familie der Palaeotheridae ; es waren tapirähnliche, dreizehige , bis pferdegrosse Thiere mit vollständigem Gebiss und stark hervorragenden Eckzähnen. Die Einhufer sind in der fossilen Welt vertreten durch: Anchitherium aus den mittleren Tertiär- schichten Europas, noch mit vollständigem Gebiss (44 Zähne) und ziemlich starken Seitenzehen; Hipparion Christol (Hippotherium Kaup) im oberen Miocän und unteren Pliocän Europas, schon mit mehr dem der Pferde gleichendem Gebiss und mehr zurückgegangenen Seitenzehen (Equus caballus erscheint in Europa als Einwanderer gleichzeitig mit dem Mammuth); E ohi ppu s il/«rsA aus dem unteren Eocän Nordamerikas, die primitivste Equidenform , mit 4 wohlentwickelten Zehen (und Resten einer fünften) an den Vorderfüssen ; Orohippus Marsh aus dem mitt- leren Eocän Nordamerikas, 4 Zehen vorne, 3 Zehen hinten; Mesohippus Marsh aas dem unteren Miocän Nordamerikas, 3 Zehen und das Griflfelbein einer vierten vorne, 3 Zehen hinten; Miohippus Marsh im oberen Miocän Nordamerikas, wie das Anchitherium dreizehig; Protohippus Marsh aus dem unteren Pliocän Nordamerikas, dreizehig, aber nur die Mittelzehe berührt den Boden; Pliohippus Marsli aus dem oberen Pliocän Nordamerikas, auch die kleinen Seitenzehen fehlen. — Die Paarzeher lassen sich in die Bunodonten oder Schweinszähner (Bunodontia, Suillina) und in die Selenodonten oder Mondszähner (Halbmondszähner , Sichel- zähner, Selenodontia) scheiden. Die Bunodontia, die ältere Form der Paarzeher, sind vertreten durch die Familien: Anthracotheridae (Anthr acotherium mit starken Eckzähnen, breiten Molaren), alttertiäre Formen; Suidae (Hyotherium, Palaeochoerus, Sus; echte Schweine treten schon im mittleren Miocän auf); Hippopotamidae (Hexaprotodon sivalensis Falc. mit 6 Vorderzähnen, Hippo- potamus major Cuv. im oberen Pliocän von Toscana, dem Nilpferde sehr ähn- lieh). — Die Selenodontia, eine jüngere Abzweigung der Bunodontia, in den heutigen Wiederkäuern gipfelnd, erscheinen vertreten durch die Familien: Anoplotheridae (Anoplotherium mit ganz vollständigem Gebiss [44 Zähne], häufig im obereocänen Nachgyps von Paris; Xiphodon, auch mit 44 Zähnen, ebenda); Oreodontidae, noch mit vierzehigen Füssen (Oreodon, in der Binnenseeablagerung des Felsengebirges); Moschidae (Hyaemoschus, Moschus, Gelocus aus dem obereocänen Phosphorit von Quercy, Dremotherium, Dorcatherium); Cervidae (Procervulus mit noch unentwickelter Rose) ; Camefidae (Poebrotherium Mitrsh im Miocän von Nordamerika, noch mit 7 Backenzähnen; Procamelus im Pliocän Nordamerikas); Camelopardalidae (Helladotheriura aus dem unteren Pliocän von Pikermi, mit kürzerem Halse und gedrungener als die jetzigen Giraffen; Siva- therium, viex-gehörnt , mit überaus grossem Schädel, aus dem oberen Miocän Ostindiens); Cavicornia (Bison sivalensis Fnlc, Bison priscus fiqj.). — Zu den Sirenen, heute durch Halicore und Manatus vertreten (Rhytine im vorigen Jahrhundert ausgerottet), gehört die fossile Gattung Halitherium f\anp (Halianassa Mei/.) im oligocänen Meersand von Flonheim. — Die Rüsselthiere treten zuerst im oberen Miocän Ostindiens auf, in Nordamerika noch im obeien Pliocän. Hierher: Mastodon, die Stammform von Elephas, im Zwischenkiefer und im Unterkiefer mit 2 Stosszähnen , in Europa mit dem Miocän erscheinend und im M. arvernensis Croiz vor Beginn der Eiszeit erlöschend; in Amerika war M. giganteus Ciw. der letzte Mastodonte (wahrscheinlich noch Jagdgegen- stand der aus Nordasien eingewanderten Menschen). Dinotherium mit am Vorder- theil abwärts gebogenem Unterkiefer, aus dem 2 Hauer herabhängen. Fluss- und Sumpf bewohner. Dinotherium giganteum Knnp aus dem unteren Pliocän von Eppelsheim war grösser als Mastodon und Elephas. E. Tprimigenins ßluinenbarh. ^24 Säugethiere. Mammuth, ein naher Verwandter des heutigen Elephanten, war zur Eiszeit über Europa und Sibirien verbreitet und fiel den Verfolgungen des Menschen zum Opfer. — Zu den Edentaten gehören die fossilen Gattungen: Ancylotherium im Obereocän, Macrotherium im Obermiocän (beide Vermilinguia), Euryodon, Heterodon, Glyptodon (grosse, riesige Gürtelthiere mit einem einzigen unge- gliederten Rückenpanzer) im Pampaslehm von Südamerika, sämmtliche Armadille; die Familie der riesigen Megatheridae (Gravigrada) mit: Megatherium (ein grosses, plumpes Thier mit 18 Backenzähnen, langem, herabhängendem Schwanz; M. Cuvieri Desm. im Pampasthon von Buenos Ayres , 4,5m, 2,6 m hoch), Me- galonyx (M. Jeffersoni Jlarl. in den Höhlen von Virginien, Tennesee, 2,4m), Mylodon (M. robustus Otv. , im Pampasthon von Buenos Ayres, 3,3m); die Familie der Moropodidae mit Moropus im mittleren Miocän und unteren Pliocän Nordamerikas und Morotherium ebenda (von Marsh als die Stammväter der Edentaten angesehen); die Familie der Tillodontia aus dem Eocän Nordamerikas, von denen sich vielleicht die ältesten Vorfahren der Edentaten abzweigten. — Als fossile Raubthiere sind zu erwähnen: die vielleicht von Vorgängern der Gattung Didelphys abstammenden Creodontia, sämmtliche mit 44 Zähnen (Artocyon mit A. primaevus Mei/., wolfsgross , im unteren Eocän; Pterodon, Hyaenodon, beide mit ßeisszähnen); die Ursidae (Ursus spelaeus, der Höhlenbär, ohne Lückenzähne; Hyaenarctos mit breiteren Höckerzähnen; die Gattung Ursus ist noch im Miocän weder in Europa noch in Nordamerika vertreten); die Canidae (Amphicyon aus dem Miocän, mit wohlentwickeltem Reisszahn); die Felidae (F. spelaea Goldf., Höhlenlöwe, Höhlentiger, wahrscheinlich erst vom Menschen ausgerottet; Machoerodus mit fast säbelig herabhängenden, auch an den Kanten fein gezähnelten Eckzähnen des Oberkiefers, im mittleren Miocän des Felsenge- birges). — Von den Flossenfüssern, wohl ein dem Wasserleben angepasster Zweig der Landraubthiere, sind nur spärliche fossile Reste von Trichebus und Phoca bekannt. — Den Walen gehören an die ausgestorbenen Zeuglodonten oder Jochzähner; sie schliessen sich bezüglich des Gebisses an die Seehunde an und bilden den Ueber- gang zu den Delphinen (Zeuglodon cetoides Oiv. aus dem oberen Eocän von Alabama, 20 — 30m, ein vollständiges Skelet vorhanden; Squalodon aus dem Miocän Europas). — Adapis parisiensis Ciiti. aus dem obereocänen Gyps von Faros, Necrolemur gleichfalls aus dem Obereocän, Lerauravus Marsh aus dem unteren Eocän Nordamerikas (noch mit 44 Zähnen), Limnotherium ebendaher (40 Zähne) sind fossile Halbaffen. — Den Affen zuzuzählen sind: Caenopithecus lemuroides Rät. im Obereocän des Schweizer Juras, Protopithecus brasilen- sis Limd. (1,3m hoch) in den Knochenhöhlen Brasiliens; Mesopithecus aus dem unteren Pliocän Griechenlands, langgeschwänzt; Dryopithecus Tontani Lartet aus dem oberen Miocän von St. Gaudens. Dieser Fand macht auch die Annahme der Existenz einer menschenähnlicheren , erloschenen Form , als es die heutigen Menschenaffen sind, möglich, von denen als Stammart der Mensch abstammend ge- dacht werden könnte. Dar Mensch lebte in Mitteleuropa noch mit dem Mammuth oder wollhaarigen Elephanten (Elephas primigenius Blum.), dem woll- haarigen Rhinoceros(R. tichorhinus C:<".), dem Flusspferde Hippopotamus major Ctio.. dem Riesenelch (Cervus euryceros Mir. = Megaceros hi- bernicus O'o.), dem Höhlenlöwen (Felis spelaea Gollf.), dem Höhlenbären (Ursus spelaeus Risinm.) , der Höhlenhyäne (Hyaena spelaea Goldf.), dem noch heute lebenden Rennthier und Pferde. Unter Zusammenfassung der wichtigsten Charaktere wird man die Säuge- thiere definiren als warmblütige, behaarte, durch Lungen athmende , le- bendige Junge gebärende, dieselben durch Secrete der Milchdrüsen ernährende Wirbelthiere , die meist Füsse (seltener Flossen oder Hände), ein die Bauch- und Brusthöhle trennendes Zwerchfell besitzen und das Hinterhaupt durch zwei Gelenkhöcker mit der Wirbelsäule verbunden zeicren. Säuglingsalter— Salamandra. 625 Disco placentalia mit scheibenförmigem Mutterkuchen. Zonoplacentalia mit gürtelförmigem Mutterkuchen. Deciduata mit Decidua. In deci- duata ohne Decidua. Placentalia, Entwicklung mit Mutterkuchen- bildung. Die Säugethiere zerfallen in 16 Ordnungen, die ihrer Entwicklung nach folgendermassen sich gruppiren: 1. Bimana, Zweihänder 2. Pitheci, Affen 3. Prosimii, Halbaffen 4. Chiroptera, Fledermäuse 5. Insectivora, Insektenfresser 6. Rodentia, Nagethiere 7. Carnivora, Raubthiere 8. Pinnipedia, Flossenfüsser 9. Lamnunguia, Klii3pschliefer 10. Proboscidea, Rüsselthiere 11. Artiodactyla, Paarzeher 12. Perissodactyla, Unpaarzeher 13. Cetacea, Wale 14. Eden tat a, Zahnarme 15. Marsupi alia, Beutelthiere l> HJ. Monotremata, Cloakenthiere i ' ' ' Literatur: Seh reber , Joh. Ch. D. der Natur u. s. w. Bd. I — VII; Suppl. (fortgesetzt von Joh. Andr. Wagner). — stoire naturelle des Mammiferes. Paris graphie de mammalogie. Leiden 1825 — London 1840—1845. — Schinz, H. B., bekannten Säugethiere I Implacentalia } ohne Mutter- ; kuchenbildung. V. , Die Säugethiere in Abbildungen nach [—V. Erlangen und Leipzig 1775— 1S85 - Hilaire, E. G. St., et Cuvier, Fred., Hi- 1819—1835. — Temmink, C. T., Mono- 1841. — Oioen, R., Odontographie. 2 Bde. Systematisches Verzeichniss aller bis jetzt 2 Bde. Solothurn 1844—1845. — Blasivs, Die Säugethiere Deutschlands. 1875. — Giebel, G., Die Säugethiere in zoologisch-anatomischer und paläontologischer Hinsicht. Leipzig 1859. — ßrehm, A. E., lUustrirtes Thierleben. 2. Auflage. Bd. I— III. — Brühl, Zootomie aller Thierclassen. Wien 1874, — Gegenbaiir , C, Grundzüge der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. 1870. — Nuhn, A., Lehrbuch der vei-gleichenden Anatomie. 2. Aufl. 188G. Säufflingsalter, s. Mensch. Säulchen, columnella, s. Korallenpolypeu.* Säule, columna, s. Haarsterne. Saftröhren, cornicula, s. Blattläuse. Sagartia Gosse = Heli actis Thomps., Zoanthariengattung der Actinidae. Sagitta Stabber, Gattung der Chaetognatha. Saglttalform, s. Autopola. Sagiiin = Hapale. Sahara-Reich, s. Thiergeographie. Saliuassa, Callithrix personata Geoffr., ein Springaff"e Ostbrasiliens. Sahui = Hapale. Sai, Caereba cyanea VieilL, s. Caerebidae. Saiblinge, Salmo Val. s. Lachse. Saiga, Sai gack = Colus (s. d.j. Saimiri, Todtenköpfchen, s. Chrysothrix. Saison-Dimorphismus, s. Dimorphismus. Saitenivürmer, s. Gordiidae Sieh. Saki, s. Pithecia. Salamandra Laurenti, Landmolche, Erdmolche, Gattung der Meco- donta (s. d.). Die Gaumenzähne bilden 2 stark s-förmig gekrümmte, nach hinten auseinanderlaufende Längsreiheu. Die Zunge ist gross, vorne fast halbki-eisförmig, hinten flach bogenförmig. Plumpe Molche mit drüsiger Haut , einer Läugsreihe grösserer Drüsenöffnungen jederseits, grossen deutlich abgegrenzten Ohrdrüsen mit grossen Poren, vierzehigen Vorder-, fünfzehigen Hinterfüssen, drehrundem, stumpf zugerundetem Schwänze, Rumpf und Schwanz mit von oben nach unten laufenden Eingeln. Arten: 1) Feuersalamander (S. maculosa Laurenti). 14 — 18cm. Tiefschwarz, an den Seiten etwas heller, lebhaft gelb gefleckt. In fast ganz Europa. Von den Alten für unverbrennlich gehalten (daher der Name). Ovovi- vipar; die im Momente der Geburt ausschlüpfenden 80 — 40 (und mehr) Larven sind gegen 35mm lang, vierbeinig, mit äusseren Kiemen und Ruderschwanz ver- sehen. Liebt dunkle feuchte Wälder und sucht das Wasser nur zur Abgabe der Kuaiier, Handwörterbuch der Zoologie. 40 Q2Q Salamandra— Samenausführungsgang. Jungen auf. Die fertig entwickelten Jungen leben die ersten Jahre sehr verborgen. 2) Alpensalamander (S. alpestris). 11 — 14 cm. Einfarbig schwarz. Auf Kosten der übrigen Eier entwickeln sich nur 2 ; diese beiden Jungen werden völlig ausgebildet (ohne Kiemen, mit drehrundem Schwänze) am Lande geboren. In den Alpen und deren Ausläufern. Salamandra og'yg'ia, s. Lurche (ausgestorbene). Salamandrina, Unterabtheilung der Schwanzlurche (s.d.). Ohne Kiemen und Kiemenloch. Familie: Salamandrina. Salamandrina Fitzinger, Vierzeher, Gattung der Mecodonta (s. d.). Schlanke Molche ^ mit grosser , länglicher , hinten flach bogenförmig zugerundeter oder zugestutzter, vorne verschmälerter und angewachsener Zunge, undeutlichen Ohrdrüsen, an den Vorder- und Hinterfüssen 4 Zehen, drehrundem, zugespitztem Schwänze, stark gekörnter Haut. Die Gaumenzähne bilden 2 gerade, in der ersten Hälfte fast parallele, dann stark auseinanderlaufende Längsreihen. Art: Brillensalamander (S. perspicillata Daudin). 8— 10,5cm. Oben matt- schwarz; unten weisslich mit grösseren und kleineren schwarzen Flecken an den Seiten; am Hinterkopfe eine rothgelbe, oft brillenähnliche Zeichnung. Italien. Sardininien. Salamandrops Wagl. = Menopoma HarL Salanganen, Collocalia G^-aij, Gattung der Segler (s. d.). Salateule = Gemüseeule. Saldidae, s. Sclireitwanzen. Saleniidae, reguläre Seeigelfamilie der Ectobranchiata (Branchiata). Nur ein Paar Ambulacralplatten auf jedem Radius der Mundhaut. Sale- nia Gray. Salmacis L. Ag., reguläre Seeigelgattung der Echinidae (Unterfamilie Temnopleuridae). Salmler, s. Characinidae. Salpaeformes = Liiciae, s. Feuerwalzen. Salpen, Desmomyaria, Ordnung der Walzenscheiden. Körper gestreckt, cylindrisch oder abgeflacht. EinfuhröfFnung mit lippenförmigen Klappen; Muskeln bandförmig , am Grunde fehlend ; Kieme als ein schräges nicht durchbrochenes Rohr („Band") im Mantelraum; Eingeweide meist knäuelförmig (Nucleus). Ent- wicklung mit einfachem Generationswechsel: das unoreschlechtliche Einzelthier (Proles solitaria, z. B. Salpa african a i^orsA.) erzeugt mittelst Knospung am Keimstock (Stolo prolifer) wirtelige oder kettenförmige Stöcke („Salpen ketten"), welche aus Geschlechtsthieren bestehen (Proles gregata, z. B. Salpa maxima Forsk.); aus den Eiern derselben entwickeln sich wieder Einzelthiere. Einzige Familie Salpidae. — Literatur: Huxley in Phil. Transact. London 1851. — SaJensf''!/ in Zeitschr. für wiss. Zool. 1876. Salpenketten, s. Salpen. Salpidae, einzige Familie der Salpen mit der Gattung Salpa Forsk., s. Salpen. Salpina Ehreiihg., Räderthiergattung der Loricata (Brachionidae). Salpingidae, Käferfamilie der Heteromera. Gattungen: Salpingus ///., Rhinosimus Lafr. Salpin^oeca CIL-., s. Cylicomastiges. Saltatoria, Gruppe der echten Geradflügler mit Springbeinen. Familien: Feldheuschrecken, Acridiidae; Laubheuschrecken; Locustidae; Grab- heuschrecken, Gryllidae. Saltatoria — Marsupialia, s. Beutelthiere. Salticus Latr., Gattung der Hüpfspinnen, s. Sprinpspinnen. Saltigradae, s. Springspinnen. Salzwasserkiemenfüsse, s. Artemia. Salzwasserthiere, s. Thiergeographie. Sambur, s. Cervns. Samen, sperma, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Samenausführungsgang, ductus ejaculatorius, s. Gliederfüsser.* Samenblase — Saprophile. (327 SamenWase , Vesica seminalis, s. geschlechtliche Fortpflanzung, Gliederfüsser und Insekten.* Samenfaden, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Samengang-, vas deferens, s. Grliederfiisser. * Samenhügel, s. Collicnlus seminalis. Samenkäfer, Bruchidae (s. d.). Samenkörperchen, ) ^ geschlechtliche Fortpflanzung. Samenleiter, vasdeferens, ^ ° * ° Sanienstecher = Spitzm ansehen, Apion Herbst, s. d. und Rüsselkäfer. Samentasche, receptaculum seminis, S.Fortpflanzung, Gliederfüsser und Insekten.* Samenthiercheu, Spermatozoen, t ^ „„o«i,i««i,+i:^i,„ v^ ♦ « Samenzelle, S geschlechtliche lortpflanzung. Sammetente, Oidemia fusca L., Art der Tauchenten. Sammetkrahhe, Portunus puber L. In der Nordsee häufige Bogenkrabbe; auch im Mittelnieer. Essbar. Sammetmilhen, Trombidium L., Gattung der Laufmilben (s. d.). Sammetmnschel, s. Homomyaria. Sana, eine Antilope, s. Calotragus. Sandaal, grosser, J ^ Ammodytes. Sandaal, kleiner, i •' Sandauge s. Epinepliele H. S. bei Satyridae unter Tagfalter. Sandechse = Wüstenwaran, s. Warane. Sander, s. Lucioperca. Sanderlinge, Calidris IlHg., Gattung der Schnepfenvögel (s. d.). Sandfelchen, Bodenrenke, s. Coregonus unter Lachse. Sandflöhe, Sarcopsyllidae, s. Flöhe. Saudflughuhu, s. Hühnervögel (Flughühner). Sandgarneeleu, Crangon Fabr., s. Garneelen. Sandgräber, s. Bathyergus. Saudhamster, s. Cricetus. Sandhase, s. Lagoinys. Sandkäfer, Cicindellidae, Unterfamilie der Laufkäfer (s. d.). Sandkegel, Conus arenatus L., eine Kegelschnecke des indischen Oceans. Sandkrabbe, Ocypoda arenaria Cat., s. Viereckkrabben. Sandkrehse, Hippidae, Familie der Macrura. Kopfbruststück lang; Hinterleib umgeschlagen; erstes Beinpaar mit fingerförmigem Endgliede, letztes rudimentär. Gattungen: Hi pp a i^a&r., Albunea Fabr., Eemipes Xa^/'. u. s. w.* Sandmuscheln, Psammobia Lam., Siphoniatengattung der Tellinidae. Sandratte, s. Meriones. Sandregenpfeifer, Aegialites hiaticula Blas. u. Kei/s., s. Regenpfeifervögel. Sandrennmaus, Psammomys obesus Rüppell. 19cm. Wüstenfarbig. Aegypten. Sandschlange, Psammophis sibilans Gihith., s. Wüsteuschlangen. Sandschlangen, Erycidae, Familie der Colubriformia. Kopf länglich. Körperschuppen klein, kurz. Schwanz sehr kurz. Verkümmerte Hinterbeine neben dem After. Zwischenkiefer zahnlos. Untere Schwanzschilder einreihig. Hierher: Eryx I)fiiid. mit E. jaculus Wag!., 60 — 80cm; nährt sich von Eidechsen. Süd- europa, Nordafrika, Westasien. Sandspringer, s. Alactaga. Sandviper, Vipera ammodytes Dum. Bihr., s. Tiperina. Sangrock, s. Alcemerops. Sanguinolaria Lam. (Lobaria Schum.), Siphoniatengattung der Tellinidae. Saperda, Fabr., Kragenkäfer, Bockkäfergattung der Lamiitae. Saphan, s. Hyrax. Sapphirina TJiouip.-i., Schmarotzei-krebsgattung der Corycaeidae. Saprinus Fr., Gattung der Stutzkäfer. Saprogene, Fäulnisserzeuger, s. Schizomycetes Fr. Sapromytes Fall., s. Acalyptera. Saproniyza Fall., Gattung der Museid ae (s. d.). Saprophile, Fäulnissproducte, s. Schizomycetes Fr. 628 , Sapyga— Sassayby. Sapyga Lutr., Gattung der Heterogj-na. Sapygidae = Heterogyna. Sarcobrancliiata BcJnn.^ s. Armfiisser. Sarcocystis Lank. heissen die im Innern der quergestreiften Muskelfasern vieler Säuger sich vorfindenden, weisslichen, 1 — 2 mm langen Miescher'schen und Rainey'schen Schläuche, welche (ob mit Recht, ist zweifelhaft) den Gregariniden nahegestellt werden. S. Sarcospiridia. Sarcode, s. Sarkode. Sarcodina, Sarkodethiere, als Classe der Urthiere die Radiolaria, He- liozoa und Rhizopoda zusammenfassend, s. Urthiere. Sarcolemma, s. Miiskelg'ewebe. Sarcophaga Meig., Fleischfliegen, Gattung der Museid ae (s. d.). Sarcopliilus, Untergattung von Dasyurus (s. d.). Sarcophyton Less., Gattung der Alcyonidae, s. Oetactiiiia. Sarcopsyllidae, Sandflöhe, s. Flöhe. Sarcoptidae, s. Krätzmilben. Sarcorhamphus Dxr)!., Kammgeier, s. Cathartidae. Sarcosporidia, ein zusammenfassender Name für gewisse an der Oberfläche kleiner Süsswasserkrustenthiere (Asellus, Gammarus), im Wasser lebender Insekten- larven u. s. w. sich vorfindende parasitische Schläuche (bis 0,05 mm lange, schlanke, an einem Ende befestigte Schläuche; sie heissen Amoebidium parasiticumC/e«/.-.) und die nach ihren Entdeckern Miescher'schen und Rainey'schen Schläuche (s. Sarcocystis). Werden den Gregariniden nahegestellt. Sarcotrasrus 0. Schm. = Filifera Lieberk., s. Filiferlden. Sardelle, s. Engraulis unter Hiiringo. Sardine, s. Clupea unter Häring'e. Sargus Cuvier, Geisbrassen, Gattung der Meerbrassen (s. d.). Ge- drungene Fische mit mehreren Reihen von Mahlzähnen. Der obere Theil der Brustflossen ist sehr stark verlängert. Arten: 1) Gemeiner Geisbrassen (S. vulgaris Geoffr.). 20 — 25cm. Oben und unten 2 Reihen Mahlzähne. Der zweite Stachel der Afterflosse etwas länger als der dritte. Olivengelb, goldig oder silberig schimmernd , mit schwarzem Nackenband , schwarzem Schwanzfleck und schmalen goldgelben Längsstreifen. Mittelmeer. 2) S. Rondeletti Cucier. Oben 3, unten 2 Reihen Mahlzähne. Der zweite Stachel der Afterflosse länger und dicker als der dritte. Färbung nicht so glänzend, mit 4—8 dunklen Querbinden. Mehr im Westen des Mittelmeeres. 3) Ringbrassen (S. annularis Ltj^^/e). 20cm. Oben 3, unten 2—3 Reihen Mahlzähne, die 8 Schneidezähne jedes Kiefers den unseren sehr ähnlich. Zweiter und dritter Afterflossenstachel fast gleich lang. Goldig grün, unten silberig, ohne Längsstreifen; der schwarze Rückenfleck bildet fast einen voll- ständigen Ring. Im ganzen Mittelmeer. Alle 3 Arten muntere, hübsche Fische, die sich für die gi*össeren Aquarien sehr gut eignen. 4) Schaf brassen (S. ovis MitcJnU). 50 — 80 cm. Mit 8 Schafsschneidezähnen in jedem Kiefer. Vor der Rückenflosse steht ein nach vorn gerichteter Stachel. Der zweite Strahl der After- flosse ist länger als der dritte. Silberig mit 6 — 7 breiten, dunklen Querbinden. An der Ostküste von Nordamerika. In Amerika führt er die Namen: Cassebur- got (Muschelknacker), weil er von stark beschälten Weichthieren lebt, und Sheeps- head (Schafskopf). Sein wohlschmeckendes Fleisch wird theuer bezahlt. Wird im Sommer, wo er in ganzen Trupps an die flachen Küstengewässer herankommt, mit grossen Zugnetzen gefangen. Sargus Fabr., Metallfliegen, Gattung der Waffenfliegen (s. d.). Sarkode Dujarä., s. Protoplasma und ^hier und Pflanze. l^^'llt' extracapsuläre, j Radiolaria Müll. Sarkode, mtracapsulare, S Sarkodethiere, Sarcodea Schm., s. Urthiere Goldf. Sarkosom (Fleisch, Leib), s. Cönosark. Sarrotriura lllig., s. Colydiidae. Sarsia Less., s. Augenfleckmedusen. Sarsiadae, ünterfamilie der Codonidae (s. d.). Sarum, Schloss, s. Spinnen. Sassaby, Antilopenart, j ^_ B„„aii,. Sassayby, > Sassi— Saugwürmer. 629 "o Sassi, s. Antilope. Sastragala = Acanthosoma bispinum Pz., eine Stachelwanze, be- sonders auf Stachelbeeren. Sasiiassu, Springaffe, s. Callithrix, Satan safte, s. Pithecia. Sattel, s. Blutegel und Wasserflöhe. Sattel, sella, s. insektenfressende Fledennänse. Sattelflsche, s. Ephippns. Sattelflieg'Gii, Ephippium Latr., Gattung der Waffenfliegen (s. d.)- Sattelgelcnke, s. Grclenkverbinduiig-. Sattelköpfe, s. Pelor. Sattelmuschel, s. Austernmuschel. Sattelrobbe, s. Phoea. Sattelstorch, s. Mycteria bei Storch vögel. Saturnia L., s. Atlas und Spinner. Saturniiua, Unterfamilie der Spinner (s. d.). Satyrhuhn, s. Hühnervögel (Fasane). Satyriclae, Unterfamilie der Tagfalter, s. d. und Aeugler. Sauerwurni, s. Conchylis unter Wickler. Sauger, s. Röhrenquallen. Sauginfusorien, Aeineten, s Infusorien und Suctoria. Saugkrätzmilben, s. Derniatocoptes Fürst. Saugmilben, s. Dermatophagus und Krätzmilben. Saugmiindchen, s. Schirmquallen. Saugnapf, ace tabula, s. Kopffüsser. Saugrohr, s. Röhrenquallen. Saiigwüriiier, Trematodes Rad., Ordnung der Plattwürmer. Mit recht wohl begrenzten Merkmalen. Der Körper ist blatt- oder zungenförmig, flacb und stets ungecfliedert und wird von einer zarten Cuticula und einer drüsenreichen Cutis begrenzt; darunter liegt der Hautmuskelschlauch, welcher die kriechende Bewegung ermöglicht. Ausserdem sind für diesen Zweck ein oder mehrere sehr verschieden gestellte Saugnäpfe, dann Klammerhaken und Chitinschuppeu vorhanden , welche als Haftorgane dienen und namentlich bei den parasitisch lebenden in auffälliger Zahl auftreten; Hautflimmerhaare fehlen den erwachsenen gänzlich. Das Nervensystem besteht aus einem über dem Schlund gelegenen Doppelganglion, von dem aus nach hinten 2 seitliche Nervenstämme abgehen; von Sinnesorganen wurden nur mit lichtbrechenden Körpern versehene Augenüecke bei jugendlichen Entwicklungsformen beobachtet. Der Verdauungscanal beginnt mit einer meist im Grunde eines Saugnapfes gelegenen Mundöffnung, die im Uebrigen sehr verschieden gelegen sein kann; diese führt in einen musculösen Schlund, auf den die Speiseröhre folgt; der sich daran schliessende Darm ist meist gabelig getheilt; oft aber auch verästelt und endet stets blind und afterlos. Eine nahe am Saugnapf ausmündende Drüse galt als Speichel- oder Giftdrüse. Athmungs- und Blutlaufsorgane fehlen; das Wassergefässsystem besteht meist aus zahlreichen Köhrchen , die sich zu stärkeren Aesten vereinigen, die wieder in 2 grössere seitliche Stämme münden; letztere öffnen sich am hinteren Körperende mittelst einer einzigen contractilen Blase. Die Vermehrung erfolgt meist auf ge- schlechtlichem Wege, nur einige wenige Arten sollen agam sein. Die Geschlechter sind allermeist in Zwittern vereint; wo sie getrennt sind, kann man auffälligen Dimorphismus beobachten (Gynaecophorus). Die gemeinschaftliche Geschlechts- öffnung liegt in der Vorderhälfte des Körpers. Die männlichen Genitalien bestehen aus 2 grossen Hoden und 2 Samenleitern, welche in den vorstreckbaren Cirrus einmünden, der in dem sog. Cirrusbeutel eingeschlossen ist. Bei den weiblichen Genitalien kann man einen Keimstock (Ovarium) und 2 Dotterstöcke unterscheiden; letztere versehen die herabgleitenden Eier mit Dotter, worauf die Befruchtung er- folgt; dann tritt aus einer dritten Drüse, der Schalendrüse, eine die harte Schale bildende Substanz hinzu; an diese Drüsen schliesst sich dann der meist stark ge- wundene Fruchthalter an, der in der Bauchfläche nahe dem Cirrus ausmündet und meist mit einem den Samen aus der Scheide übertragenden Samenbehälter in Ver- bindung steht; die Scheide selbst (Laurer's Canal) mündet am Rücken nahe dem Wassergefässsystem aus. Bemerkenswerth ist, dass sehr häufig das eine oder an- (330 Saumplättchen — Saurier. dere Geschlecht vollständig in seiner Thätigkeit, oft auch in der Entwicklung dei- betreffenden Organe zurücktritt, so dass wir es hier mit morphologischen Zwittern, doch physiologischer Eingeschlechtigkeit zu thun haben. Die Eier gelangen meist bald nach aussen; Formen mit lebendig gebärenden Jungen sind sehr selten (Gyro- dactylus elegans). Die Eier sind oft sehr gross, besitzen Padenanhänge und entwickeln sich dann direct oder durch Metamorphose (Monogenea ^Be/?.); in an- deren Fällen sind sie sehr klein und entwickeln sich mittelst eines mehr oder weniger complicirten Generationswechsels (Digenea Ben. oder Nudipares Ben.), der im Allgemeinen folgende Modalitäten zeigt: die kleinen meist ins Wasser oder an feuchte Orte abgelegten Eier entbinden nackte oder bewimperte zungenförmige Embryonen, die oft eine Tastpapille und meist einen unpaaren Augenfleck besitzen. Diese dringen nun in eine Schnecke ein und verwandeln sich im Innern derselben in sog. Keimschläuche, welche entweder mit Mund und Darm versehen sind (Eedien) oder solcher Organe entbehren (Sporocysten) ; manchmal bilden sich zuerst Sporocysten , dann Redien. Diese Keimschläuche entwickeln nun entweder im Innern wieder neue Keim schlauche und sind somit Grossammen, oder ent- wickeln sogleich die sog. Cercarien, Lebewesen, die den Saugwürmern bereits sehr ähnlich sind, aber einen meist langen und sehr beweglichen, oft sogar doppelt gespaltenen Schwanz besitzen (Furcocerke, Cercarien oder Bucephalus); es sind dies die meist mit einem Bohrstachel versehenen Wurmlarven und somit die Keimschläuche die Ammen jener. Sie verlassen meist durch eine eigens hierzu be- stimmte Oeffnung den Keimschlauch und den Wirt (die Schnecke), schwimmen durch einige Zeit frei im Wasser umher und bohren sich nun neuerdings in den Körper eines Wasserthieres ein, oder begehen eine Pflanze („Leberkraut" der Schäfer), werfen dort den Schwanz ab und encystiren sich. Wird nun das sie beherbergende Geschöpf von einem passenden Thiere verschlungen, so wird die Cyste verdaut und das frei gewordene Thier bahnt sich seinen Weg in die ihm zusagenden Organe, um den Entwicklungsgang von da aus neuerdings zu beginnen. Bei gewissen Arten scheinen übrigens einzelne Stadien auszufallen. Alle Trematoden sind Ento- oder Ektoparasiten und erscheinen nur im Jugendstadium manchmal frei. Man kennt an 500 Arten. Man unterscheidet 2 Unterordnungen: 1) Disto- raeae; 2) Polystomeae. — Literatur: Beneden, Memoire sur les vers in- testinaux. Paris 1861. — Zeller, E., in Zeitschr. f. wissensch. Zool. XXIII, XXIV und XXVII. — Leuckart, li., Zur Entwicklungsgeschichte des Leberegels. Zoolog. Anzeiger 1882. Saum- (Adambulacral) Plättcheii, s. Haarsterne.* Sanm- (Adambulacral-) Platte, s. Seesterne. Saumotter, s. Lutra. Sanmpapillen, Papulae marginales, s. Schlangensterne. Saumzecke, musch eiförmige, \ Saumzecke, persische, > s. Argas. Saumzecken, j Sauranodon, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Saurier, Saurii, Echsen, Ordnung der Kriechthiere (s. d.). Der ge- streckte vierfüssige, zweifüssige oder fusslose Körper ist beschuppt oder be- schildert, geschwänzt. Die Kiefer sind bezahnt; die Zähne sitzen nie in eigenen Alveolen, sondern sind acrodont oder pleurodont. Immer ist ein Schulter- gürtel, meist auch ein Brustbein vorhanden. Augenlider fehlen selten. Die Cloakenöff'nung erscheint als Querspalte, welche von vorne von einem grösseren Schilde (Analschild, Afterschild) überdeckt wird. Zum Unterschiede von den Schlangen sind die beiden Unterkiefer äste am Kinne unbeweglich miteinander verbunden. Die Wirbel haben in der Regel eine vordere Gelenkgrube und einen hinteren Gelenkhöcker. Für die systematische Gruppirung der einzelnen Arten ist ausser der Bildung der Gliedmassen besonders die Beschilderung des Kopfes (s. die Bezeichnung der Schilder bei Spaltzüngler), das Fehlen oder Vorhanden- sein der sog. Afterporen (Präanalporen, Pori praeanales, vor dem After stehende Drüsenöff"nungen) und Schenkelporen (Femor alporen, Pori femo- rales, ähnliche Oeff"nungen auf der Innenseite der Oberschenkel), dann insbesondere die Bildung der Zunge, die lang oder kurz, dünn oder dick, sehr, wenig oder Saurophagus — Scaphiopus. 631 nicht vorstreckbar, stark oder kaum ausgebuchtet, mit oder ohne Wurzelscheide ver- sehen sein kann, wichtig. Bei den scblangenähnlichen Arten ist die linke Lunge Meiner. Eine Harnblase fehlt fast nie. Die Begattungsorgane des Männchens erscheinen als paarige, hohle, vorstülpbare Schläuche an der Cloakenhinterwand. Man kennt an 300 Gattungen mit nahe 1300 Arten. Harmlose , durch Vertilgen von Insekten, Würmern, Nacktschnecken, Mäusen u. s. w. nützliche ovipare oder ovovivipare Thiere; besonders in den warmen und heissen Gegenden. Die Eier haben eine lederartige Schale, werden nicht bebrütet. (Ausgestorbene Saurier s. unter Kriechthiere.) Die Ordnung zerfällt in 5 Unterordnungen: I. Spaltzüngler, Fissilinguia: Zunge lang, dünn, vorstreckbar, \ vorne tief gespalten. _ j Schupp en- II. Kurzzüngler, Brevilinguia. Zunge kurz, an der Wurzel dick, j echsen. an der Spitze dünn und ausgeschnitten, wenig vorstreckbar. ( Körper III. Dickzüngler , Crassilinguia. Zunge kurz, dick, fleischig,/ mit warzig , nicht oder kaum ausgeschnitten , nicht vorstreckbar, i ^ ^ y'^l^^f IV. Wurmzüngler, Vermilinguia. Zunge wurmartig, ausser- e ei e . ordentlich lang, sehr weit vorstreckbar, an der Spitze verdickt. ' V. Ringelechsen , Annulata. Die Körperhaut durch Ring- und Längsfurchen gefeldert. Literatur: Wiegmavn, Ar. F. A., Herpetologia mexicana. I. Saurorum species amplectens. Berlin 1834. — Gray, 1. E., Catalogue of the Specimens of Lizards in the Collection of the British Museum. London 1845. — Leydig , Fr., Die in Deutschland lebenden Arten der Saurier. Tübingen 1872. — Schreiber, Aegid., Hei'petologia europaea. Braunschweig 1875. (S. auch Literaturangaben bei Kriechthiere.) Saurophagus Stvains., Vogelgattung der Tyrannen (s. d.). Sauropoda, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Sauropterygia = Plesiosauria, siehe Enalosauria und Lurche (aus- gestorbene), Saurüde, s. Hanshiind. Saururae, langeschwänzte Vögel, siehe Vögel (ausgestorbene) und Archaeo- pteryx. Saurus C. V., Edelfischgattung der Scopelidae (s. d.). Savaku = Kahnschnabel, s. Cancroma unter Storchrögel. Savannenhund, s. Canis (13). Saxicavidae = Myidäe, s. KlalTinuschelu. Saxicola Bechst., Steinschmätzer, Gattung der Turdidae (s. d.). Scalaria Lam., Gattung der Scalariidae, s. Wendeltreppen. Scalophaga Meig., s. Acalyptera. Scallop, s. Kammmuscheln (bei Pilger muschel) unter Monomyaria. Scalops Wagner, Wasserwürfe, Gattung der Maulwürfe. Mit 36 Zähnen, der Länge nach gefurchtem Rüssel. Arten: 1) Der Wassermull (S. aquaticus L). Gleicht ganz unserem Maulwurf. Braun. In der Nähe der Gewässer. Ganz Nordamerika. 2) Prairienmaulwurf (S. argentata Auh). Nordamerika. Scandentia, s. Kletterbentler. Scansores, Klettervögel, Unterordnung der Sperlingsvögel (s. d.). Scansoria, Marsupialia, s. Beutelthiere. Scapelosoma Curt., Gattung der Orthos iina, s. Eulen. Scaphidiidae, Käferfamilie der Pentamera. Fühler elfgriedrig, haar- oder keulenförmig; die walzigen Vorderhüften aneinander stossend, Mittel- und Hinter- hüften weit voneinander entfernt. Flügel stark entwickelt. Glatte, dicke, lebhafte Käfer, leben in Pilzen. Scaphisoma Leach, Scaphidium Ol. Scaphidiodon St., Infusoriengattung der Chlamydodontidae (s. d.). Scaphiopus Holhr., Gattung der Alytina (s. d.). Glatthäutige Frosch- lurche mit rauhem, knöchernem Vorderkopf und Scheitel, kleiner Ohrdi-üse, voll- •ständigen Schwimmhäuten an den Zehen, Schwimmhäuten nur an der Basis bei den Fingern, ovaler, freier, hinten leicht ausgeschnittener Zunge, Vomerzähnen, deutlichem Trommelfell , Männchen mit einem Kehlsack. Sechs Arten von Nord- amerika bekannt. ß32 Scaphirhynchus — Schafhaarling. Scapliirhyiiclius Heck., Gattung der Störe, s. Schmelzschupper. Scaphites Buch, s. Ammouitidae. Scaphocerit, 1 Sehalpnkrphst' Scapho^nathit, / ^- »cüaienKieDse. Scaphopoda, s. Röhrenschnecken. Scapula, Schulterblatt, s. Sängethiere (Skelet). ^ Scapulae, s. Haarsterne. Scapus, Kiel, s. Vö^el (Gefieder). Scapus, Schaft, Basalglied, s. Hautflilgler. Scarabaeida, s. Blatthornkäfer. Scarabus, Ohrschnecke, s. Anriculidae. Scardiiiius Bonap., Subgenus von Leuciscus Günth., siehe dort unter Weissfische. Scaridium Ehrenb., Eäderthiergattung der Macrodactylea. Scaritiiii, Gruppe der Carabidae, s. Laufkäfer. Scarus Hleek, Papageienfische, Gattung der Lippfische (s. d.). Scatopliaga Afeig., Dungfliegen, Gattung der Muscidae (s. d.). Scatopse Geoffr., Dungmücken, Gattung der Haarmücken (s. d.). Scelidosaiirus, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Sceiiopinidae, Zweiflüglerfamilie der Tany stomata (Langrüssler). Kopf halbkuglig. Stirn und Scheitel nicht eingesattelt. Untergesicht nackt, kurz, breit, ohne Knebelbart. Fühler etwas abwärts gebogen, ohne Griffel oder Borste. Kleine, nackte, bucklig aussehende Fliegen, an den Fenstern schnell herumrennend. Einzige Gattung: Scenopinus Meig. Schaben, Blattidae, Familie der Cursoria. Körper oval, plattgedrückt mit breitschildiger Vorderbrust, langen Fühlern und weichstacheligen Beinen; der Kopf ist versteckt; die Vorderflügel sind gross, ziemlich hart und fehlen oft, wie die Hinterflügel. Sie leben von thierischen Stoffen, sind lichtscheu und gesellig, und legen die Eier in Kapseln (Ootheken) ab; viele sind durch Menscheu weiter verbreitet worden und leben kosmopolitisch; die Tropen weisen riesige Formen auf. Gattungen: 1) Heterogamia Burm. Weibchen ungeflügelt, Männchen lang geflügelt, stark abgeplattet; leben nächtlich, die Weibchen vergraben sich im Sande. 2) Periplaneta Burm., Kakerlaken, Schaben. Fühler länger als der Körper; Beine lang, sehr dornig; der letzte Hinterleibsring beim Männchen mit 2 langen Griffeln. Nächtliches Hausungeziefer. P. orientalis L., gemeine Küchen- schabe. Soll erst seit 200 Jahren aus Asien eingewandert sein. P. americana Fahr., Surinam'scher .Kakerlak. Hie und da aus Amerika eingeschleppt. 3) Phyllodromia Serv. Flügel wohlentwickelt, ohne Apicalfeld. P. (Blatta L.) germanica L., deutsche Schabe. In Häusern, von pflanzlichen Abfällen le- bend; kommt nur Nachts zum Vorschein. Durch den Handel über die ganze Erde verbreitet. Wird durch Periplaneta orientalis immer mehr verdrängt. 4) Aphlebia Br. Flügeldecken hornig, undeutlich geädert; Flügel fehlen. Leben im Freien. Tagthiere. 5) Ectobia Wedic. Flügeldecken lederartig, deutlich geädert; Flügel beim Weibchen oft verkümmert. Tagthiere. Auf Gebüsch. Schaben, Tineidae, Familie der Kleinschmetterlinge, s. Motten. Schabkäfer, Hautfresser, s. Dermestes L. unter Speckkäfer. Schabnikenhyäne, s. Hyaene. Schabrakenschakal, s. Canis (12). Schabrakentapir, s. Tapirus. Schachtwnrm, Langassel, s. Klappenasseln (Idotheidae). Schädel, s. Wirbelthiere, Säug-ethiere, Vögel (Skelet) u. s, w. Schädel, s. Kopffüsser. * Schäferhund, s. Haushund. Schafbiesflieg'e, s. Biesflieg'en. Schafe, s. Ovis. Schafbrassen, s. Sargus Cuv. und Meerbrassen. Sohafhant, s. Amnion. Schaffkraff nennen die Ostseefischer einen Flohkrebs (Gammarus lo- cus ta Fabr.). Schaf haarling, Trichodectes sphaerocephalus Nitzscl , in Mengen auf Schafen. Schaf laus— Schalenkrebse. 633 Schaflaus, Schafzecke, s. Melophagus unter Lausfliegen. Schafochse, s. Ovibos. Schafstelze, s. Bachstelzen. Schaft, scapus, s. Hautftüg'lcr.* „ s. Insekten.* „ funiculus, s. Schaleukrebse.* , rhachis, s. Vögel (Gefieder). Schaid = Donauwels, s. Silurus Art. unter "Welse. Schakal, s. Cauls (5). Schalenasselii, Glomeris Latr., Diplopodengattung der Glomeridae. ' Schaleuflöhe, s. Muschelki-ebse. Schalenkrebse, Thoracostraca aut. Bilden die höchst entwickelte Gruppe der Malacostraca und zeichnen sich vor den Leptostraken und Arthrostraken durch die meist gestielten Augen (daher auch Podophthaimata aut.) und das Kopf- und Briistsegmente mehr oder weniger vollständig ein- und umschliessende Kopfbrustschild aus. Die meisten hierher zählenden Formen sind gross, lang- gestreckt oder kurzgedrungen und repräsentiren eine sehr hohe, vielleicht unter den Krustenthieren die höchste Entwicklungsstufe. Der Kopf (Cephalon) enthält 6, die Brust (Thorax) 7 Segmente, so dass auf den meist vom Eückenschilde ganz umschlossenen Vorderleib 13 Segmente entfallen; die Grenze beider Theile ist meist durch die sog. Nackenlinie oder -Furche äusserlich sichtbar, und durch sie ent- steht eine vor ihr liegende (Cephalostegit) und eine hinter ihr liegende Eegion (Omostegit). Der Hinterleib (Abdomen) umfasst 6 gliedmassentragende und ein gliedmassenloses, als Telson oder Postabdomen zu bezeichnendes Seg- ment. Die Haut, deren Cuticula ein festes, kalkhaltiges Endoskelet absondert, dessen Schichten vielfach als Endo-, Ekto- und Epiostracum wahrgenommen werden können, bleibt nur an den Verbindungsstellen der einzelnen Segmente weich und dehnsam; im üebrigen stellt sie einen widerstandsfähigen Panzer her, der eben durch den Kopfbrustschild und die freien Segmente gebildet wird. Das Kopf- brust- oder Eückenschild (Cephalothorax aut., Cephalogaster Gerst., Ca- rapax) lässt an der Oberseite einen oft weit vorragenden, mittleren Dorn, den Schnabel (Eostrum) und 2 seitlich hinter den Augenausschnitten gelegene Vor- sprünge, die Postorbitalleiste und die Postorbitaldornen, unterscheiden; nach unten zu finden sich 2 durch zarte Nähte abgetrennte Flächen, die Ptery- gostomalplatten (Eegiones pterygostomiae). Auf der Hinterplatte be- obachtet man 2 seitliche, die Areola einschliessende Bran chio-Cardicalrinnen, die Grenze zwischen den darunter liegenden Kiemen- und Herzregionen. Bei jenen Formen, denen eine Nackenfurche fehlt, oder bei denen sie nur undeutlich auf- ti'itt (Brachyura), ist die Zahl der Felder eine grössere und gibt ein für die Systematik vielfach benutztes Merkmal. Man unterscheidet insbesondere hinter dem Schnabel 2 kleine Flächen (Lobus epigastricus), seitwärts dahinter 2 grössere (L. protogastricus) und eine mittlere (L. mesogastricus); etwas nach rückwärts, wenig dahinter liegen 2 seitliche (L. hypogastricus) und eine mittlere (L. urogastricus), ungefähr das Mittelfeld bildend; an der Peripherie liegen nach vbrne zu die Leberlappen (L. hepatici) und dann nach rückwärts der Eeihe nach die Epi-, Meso- und Metabranchiallappen; der hinterste unpaare Eaum ist der vordere und hintere Herzlappen. Auf der Unterseite des Cephalo- thorax fällt der steil nach vorne aufsteigende Vordertheil auf, hinter welchem, durch die Kopfbeuge (Cephaloflexur) getrennt, die Mundtheile liegen; über- dies lassen sich paarige Felder als L. superciliaris und L. suborbitalis xind Eegio superhepatica und pleuralis unterscheiden. Die einzelnen Segmente bestehen aus verkalkten Platten, welche als obere (Tergum), untere (Sternum) und seitliche (Pleura) unterschieden werden; das Stück zwischen der Gelenkgrube der Extremität und den Pleuren wird alsEpimeren bezeichnet. Ausserdem ragen ins Innere des Körpers Cuticularfortsätze hinein, die als Kopf- und Leibes- apodemen bezeichnet werden und zum Ansätze der Muskeln dienen, so wie an- dererseits durch sie ein sog. Endophragmalsystem gebildet wird, als dessen wichtigste Stücke man dasArthro-, Meso- und Paraphragma, dann die En do- ste rniten und Endopleuriten unterscheidet. Die Endflächen der Segmente liegen untei-einander und erscheinen glatt und glänzend; man bezeichnet sie als ^34 Schalenkrebse. Tergal- und Pleuralfacetten. Vorne am Kopfe erheben sich seitlich unter dem Schnabel die beiden Augenstiele (Ophthalmiten), an denen man einen Grund- theil (Basiophthalmit) und einen distalen Theil (Podophthalmit) unter- scheiden kann; sie wurden von Hiixley u.a. als Gliedmassen des ersten Kopf- segmentes betrachtet, sind jedoch thatsächlich nur abgegliederte Seitenstücke des Kopfes selbst. Als Anhang des ersten Kopfsegmentes erscheint das erste Fühler- paar (Antennulae), welches kurz ist und 2 — 3 Geissein besitzt; es trägt als Sinnesorgan am Grunde Gehörblasen und an den Geissein Haare, die als Geruchs- organe zu deuten sind. Das zweite Fühlerpaar (Antennae) ist gross, steht nach unten und aussen vom ersten und besitzt eine lange Geissei, eine mehr oder weniger entwickelte Schuppe (Squama) und den Höcker, auf welchem die An- tennendrüse ausmündet; beiden Fühlern gemeinsam ist somit der Besitz von Schaft (Funiculus) und Geissei (Flagellum); eine genauere Untersuchung gestattet selbst eine Theilung in Coxo-, Baso-, Scapho-, Ischio-, Mero- und Carpocerit. Unter den Fühlern liegt eine breite Fläche, die Mundplatte oder das Mundschild (Epistom), welche sich dann in die Oberlippe (Labrum) fortsetzt. Als Anhang des dritten Kopfsegmentes treffen wir dann die Oberkiefer mit starken Kauflächen, hinter denen jederseits ein länglicher Lappen als Unterlippe (Metastom) emporragt; die Oberkiefer tragen je einen Taster. Die nun folgen- den beiden Unterkiefer bestehen aus je einem Hüft- (Coxopodit) und Grund- gliede (Basipodit), die zusammen die Basis bilden (Protopodit); auf ihr er- hebt sich ein Endopodit; der Exopodit fehlt dem ersten Paare gänzlich, am zweiten Paare ist er zum Scaphognathit umgewandelt, eine halbmondförmige Platte, welche beweglich ist und die Circulation des Wasserstromes in den Kiemen- höhlen besorgt. Die nun folgenden Beinpaare bestehen durchaus aus einer grossen Zahl von Stücken, welche als Coxo-, Basi-, Ischio-, Mero-, Carpo-, Pro- und Dactylojjodit der Reibe nach bezeichnet werden; überdies treten an denselben noch Endopodit und Exopodit auf, zu denen sich als häutige Platte ohne Kiemenfäden noch ein Epipodit gesellen kann; Protopodit und Endopodit wurden meist als Stamm, das Exopodit als Taster (Palpus) und der Kiemenanhang als Geissei (Flagellum) bezeichnet, so dass häufig von einem Geisseltaster (Pal- pus flagellaris) gesprochen wird. Derartige Beine treten nun zunächst hinter den Mundwerkzeugen 3 (Decapoda) oder 5 auf (Stomatopoda); sie werden als ,, Beikiefer, Kieferfüsse oder Maxillaripeden" bezeichnet. Wo sie zu den Mundtheilen in nahe Beziehung treten, heissen sie auch ,,Mundfüsse'^ Die fol- genden Beinpaare, deren also 5 (Decapoda) oder 3 auftreten (Stomatopoda), sind entweder Spaltfüsse mit Schwimmeinrichtungen, oder echte Schwimmfüsse oder Gehbeine, die meist mit einer Scheere (Chelae) enden; es entsteht da- durch eine Greifzange (Digitus mobilis), deren ruhender Theil am Grunde stark erweitert ist (Carpus). Die Gliedmassen des Hinterleibes oder Schwanzes sind meist zweiästige Beine, sog. Afterfüsse (Pedes spurii), welche oft zum Schwimmen allein, oft zum Tragen des Eiersackes (Weibchen) oder zur Begattung (Männchen) herangezogen werden und darnach metamorphosirt erscheinen; manch- mal sind sie ganz rudimentär. Das sechste Beinpaar bildet mit dem unterseits nur an den Seitenrändern verkalkten (Sclerodermiten) Telson eine fächerförmige Schwimmflosse (Pinna caudalis). Die Bewegungsarten sind sehr mannigfach; die meisten schwimmen vorzüglich, doch können fast alle auch gehen und laufen; seitliche und Rückbewegungen sind ebenfalls häufig. Das Nervensystem besteht aus einem sehr weit nach vorne vorgerückten Gehirn, an welchem die Augen- und Fühlernerven entspringen; von ihm führen lange seitliche Stränge zum Bauchmark, das aus vielen oder selbst nur einem einzigen Brustknoten bestehen kann, in dem alle verschmelzen (Decapoden). Auch ein sehr hoch entwickeltes Eingeweidenei-ven- system ist vorhanden. Von Sinnesorganen finden sich meist gestielte Facetten- augen (Pedunculi oculares); jeder Krystallkegel besitzt eine sechs- oder vier- eckige Cornea. Sie stehen vorne seitlich am Kopfe, selten ist das Auge auf den Brustgliedmassen oder gar zwischen den Afterfüssen gelegen. Im Jugendzustande tritt oft auch ein median gelegenes Auge auf, das später verschwindet (Entomo- strakenauge). Gehörorgane sind bei einigen Formen (Cinnaceae, Stomato- poda) noch nicht entdeckt worden; bei anderen liegen Otolithenblasen am Grund- Schalenkrebse. (J35 gliede der inneren Fühler (Decapoda) oder in den Blättern des Fächers (Spaltfüsser). Als Geruchsorgane treten ebenda zarte Fäden und Haare, als Tastox'gane die Fühler, Kiefer, Taster, Kieferfüsse und Beine auf. Der Verdauungscanal führt durch die Mundöffnung in eine kurze Speiseröhre und von da in den grossen, weitsackigen, kugelförmigen Vorderdarm, in welchem sich eine Abschnürung, die Magenmühle oder der Futter mahler zumFiltriren der Nahrungsstoffe, die in todten Thieren und abgestorbenen Pflanzenresten aller Art bestehen, befindet. Der erste Theil des- selben (Cardiacaltheil) besteht aus Chitinplatten, weiche als Cardiacalplatte, Pterocardiacalstück, ürocardiacalstück und Zygocardiacalstück unter- schieden werden; der zweite Theil (Pyloricalstück) enthält das Präpylorical- stück und ist durch die Cardiopylorical klappe davon getrennt; übrigens treten auch mittlere, seitliche und infralaterale Cardiacalzähne, sowie ein ürocardiacalzahn auf, wodurch ein sehr complicirter Mahlapparat hergestellt wird. Der darauffolgende Mitteldarm ist sehr kurz und nimmt grosse seitliche Leber- schläuche auf; der meist sehr lange einfache Enddarm mündet durch die unter der Schwanzflosse gelegene Afteröffnung nach aussen. Im Magengerüste werden oft die sog. Krebs steine als Ueberbleibsel der Häutungen aufgefunden. Die Kreislauforgane erreichen einen sehr hohen Grad der Entwicklung. Das im Cephalothorax gelegene Herz gibt nach vorne 3 Gefässe für das Gehirn und die Fühler, Geschlechtsorgane und die Leber ab; nach hinten verläuft ein Rücken- stamm in den Hinterleib , und ein ventraler biegt sich nach unten und verzweigt sich in den Gliedmassen. Die Venen sammeln sich sämmtlich zu einem grossen, in der Brustgegend liegenden Stamme, von welchem aus in jede Kieme ein Ast (Kiemenarterie) eintritt. Das in den Kiemen arteriell gewordene Blut tritt durch seitliche Kiemenvenen in einen das Herz umgebenden Sack (Pericardium oder Pericardialsinus) und von diesem durch mehrere Paare von Oeffnungen in das Herz zurück; bei einzelnen Formen (Schizopoda) sind die Wege für das venöse Blut wandungslos. Das Herz ist sack- oder schlauchförmig und liegt oft weit nach rückwärts im Körper. Das Blut hat amöbe Blutköi-perchen. Die Athmungswerkzeuge bestehen in büschelförmigen (Trichobranchia) oder blatt- förmigen Kiemen (Phyllobranchia); welche an den Gliedmassen als Anhänge auf- treten und sowohl an den Afterfüssen (Mundfüsser) als auch am zweiten Kiefer- fusspaar (Cumacea) oder an diesen und den Bi'ustbeinen angetroffen werden ; im letzteren Falle (Decapoda) liegen sie in einem besonderen Hohlräume des Panzers und sind zu 18 Paaren vorhanden; 2 Paare sind rudimentär. Sie sind entweder an den Basalgliedern der Thoracalgliedraassen (Podobr anchia) oder an den be- weglichen Gelenkhäuten angebracht (Arthrobranchia). An den ersteren, deren 6 vorhanden sind, kann man deutlich Stamm feder und Platte unterscheiden, sowie die sog. Coxopoditborsten, welche das Eindringen von Parasiten in die Kiemen- höhle verhindern; die letzteren, von denen man 11 zählt, sind einfacher gebaut; die 3 letzten Kiemen endlich sind über dem Gelenk an den Seiten des Thorax be- festigt (Pleuralbranchia). Die Zufuhr des Wassers vermittelt der oben er- wähnte Scaphognathit. Als Absonderungsorgane tritt die sog. ,, grüne Drüse" auf, welche ihr Secret durch einen Höcker der grösseren Fühler ergiesst ; es ist guaninhaltig. Die Geschlechtsorgane liegen paarig in der Brust oder im Hinter- leibe (Mundfüsser) und besitzen Verbindungsäste; die 2 Ovarien münden durch Oviducte am dritten, die Hoden durch 2 Samenleiter am fünften Beinpaare; häufig ist ein Begattungsglied vorhanden (Schizopoda), und auch die Afterfüsse treten in die Geschlechtsfunction ein. Die Weibchen besitzen am Bauche meist einen Brutsack (Cumacea, Spaltfüsser) oder die Eier werden mittelst des Secretes besonderer Kittdrüsen auf der Unterseite des Körpers angeklebt und haften da- selbst bis zu ihrer Entwicklung oder noch länger (Decapoda). Sie entwickeln sich selten direct (Astacus); die Metamorphose zeigt die als Nauplius, Meta- nauplius, Zoea, Megalopa und Monolepis beschriebenen Formen. Dazu kommen noch vielfache Häutungen. Als besondere Eigenthümlichkeit ist der Wandertrieb gewisser Krabben zu. erwähnen. Die Schalenkrebse sind fast aus- nahmslos Meeresbewohner; einige leben im Süsswasser, andere wenigstens zeitweilig in Erdlöchern; sie bewohnen alle Zonen der Erde, namentlich sind die Tropen- meere reich an Kurzschwänzern. Fossile Formen ti^eten bereits im Carbon auf; g36 Schalenwasserflöhe — Sclieerenkrebse. die Eryoneu sind für den Jura charakteristisch; die Brachyuren des Tertiärs haben viele Aehnlichkeit mit den recenten Formen. Man kennt über 1600 Arten und theilt sie in 4 Ordnungen: 1) Cumacea Kroij. 2) Mundfüsser, Stomato- poda Latr. 3) Spaltfüsser, Schizopoda Latr. 4) Decapoda Latr* Schalenwjjsserttöhe, s. Calyptoiuera. Sclialotteiifliege , Anthomyia platura Meig. , eine Blumenfliege; die Larve in den Zwiebeln der Schalotte (Allium oscalonicum). Schambein, os pubis, s. Wlrbelthiere und Säugethiere (Skelet). Schamkrabbe, Calappa, s. Calappiden. Schamlaus, s. Läuse. Schamlippe, s. Säugethiere (Fortpflanzungsorgane). Scharben, Phalacrocoracidae, Familie der Ruderfüsser (s. d.). Scharlach, Scharlachbeeren, s. Lecanium bei Schildläuse. Scharmut, s. Aalwels. Scharrmäuse, s. Hesperomys. Scharrthier, s. Rhyzaeua. Scharrvögel, s. Hühnervögel. Schattenkäfer, Tenebrio L., Gattung der Schwarzkäfer (s. d.). Schauerklapperschlange, s. Crotalus unter Grubenott erii. Schaufelkäfer, Cychrus Fabr., Gattung der Laufkäfer, siehe dort bei Carahini. Schaumcikaden, s. Aphrophora. Schaiimfrosch, westafrikanischer, s. Chiromantis. Sehaumzirpen , Aphrophora Genn., siehe dort und Kleinzirpen unter Zirpen. Scheckenfalter, Melitaea Fabr., Gattung der Nymphalidae, siehe Tagfalter. Scheckvieh, s. Berner Yieh. Scheere, chelae, s. Schalenkrebse. Sclieerenasseln , Tanaidae, Familie der Asseln. Stehen zwischen den Isopoden und den Amphipoden. Langgestreckt; Augen kui'z gestielt, unbe- weglich; erstes Unterkieferpaar mit, zweites ohne Taster; nur 6 freie Brustringe, da der erste mit dem Kopfe verschmolzen; das erste der 7 Brustbeinpaare dick, mit kräftiger Scheere. Den ausschlüpfenden Jungen fehlen das letzte Brustbein- paar und die Hintei'leibsbeine. An 14 Gattungen mit etwa 60 Arten. Meeres- thiere. Tana'is M. Edw. Scheerenbienen, C h e 1 o s t o m a Lcdr., s. Blumenwespeu. Scheerenkiefer, s. Spinnenthiere. Sclieerenkrebse, Astacidae, Familie der Brachyura. Aeussere Fühler mit kleiner Schuppe und langer Geissei, neben den inneren Fühlern stehend; Körper gewölbt, nur wenig seitlich zusammengedrückt; Kopf brüst mit Quernaht; erstes Paar der Brustbeine sehr stark , mit starker Scheere , die beiden folgenden Beinpaare gewöhnlich mit kleiner Scheere; der verlängerte Hinterleib mit starker Schwanzflosse; Kiemen büschelförmig. Beim Männchen ist das erste Paar der Hinterleibsbeine zu einem stielformigen Hilfsorgan der Begattung umgewandelt. Hierher: Astacus Fabr., Flusskrebse. Letzter Brustring frei beweglich. Vorderbeine breit, stark aufgetrieben. Leben von Aas, Schnecken, Muscheln, Würmern, Lisektenlarven. Häuten sich dreimal jährlich (April bis September) ; vor Erhärtung des neuen Panzers heissen sie Butterkrebse. Werden erst im vierten Lebensjahre fortpflanzungsfähig. Das Fleisch ist in den Monaten Mai bis August am besten. Die sog. Krebspest (ob die parasitischen Di stomum arten oder Pilze oder andei-e Organismen dieselbe verschulden, ist noch nicht klargelegt) ver- heert jährlich enorme Mengen. A. torr entium ^c/zr., Steinkrebs. Mitteleuropa. Schlechtschmeckend. A. pallipes Lereb., Dohlenkrebs. Südeuropa. Zu Suppen und Saucen. A. fluviatilis Fabr., Edelkrebs. Sehr wohlschmeckend. Die erste Art in stark fliessendem Gewässer mit steinigem Grunde, die beiden letzten in schlammigen Gewässern, in Löchern steiler Gewässer. — Homarus M. Edu\, Hummer. Stirnschnabel jederseits mit 3 — 4 Zähnen. H. vulgaris M. Edn\, gemeiner Hummer. 30 — 45cm. An felsigen Küsten der europäischen Meere. (H, americanus M. Edtv., Nordamerika.) Wird mit Körben gefangen; jährlich in Nordamerika allein an 5 — 6 Millionen. Sehr fruchtbar; ein Weibchen legt über Sclieerenlauskrebse — Scliellfisclie. 637 12 000 Eier, die es bis zum Ausschlüpfen am Hinterleibe mit sich herumträgt. — Nephrops Leach. Letzter Brustring nur wenig beweglich. Scheeren der langen Vorderbeine schlank. Scheereulauskrebse, s. Dichelesthiden. Scheerensclmäbel, ßhynchops L., Gattung der Möven, s. Longiiieimes. Scheereutaster, s. Spiimeuthiere. Scheermaus, s. Arvicola. Scheibe, discus, s. Schildkröti'ii (Rückenschild). Scheibeubäuche, Discoboli, Familie der Gobiiforraes (s. d.). Der Körper nackt oder höckerig. Zähne klein. Bauchflosse zur knöchernen Stütze einer runden Saugscheibe verkümmert. Afterflosse ohne Stacheln. 3 '/o Kiemen. Fleischfressende Fische; saugen sich an Steine fest. Hierher: Cyclopterus Art. Dick- und kurz- leibig; die schleimige Haut mit zerstreuten, höckerigen Knochenschildern. Kiefer mit Bürstenzähneu. Grossköpfig und kurzschnauzig. C. lumpus L. , Lump, Seehase. 40 — 100cm. Noi-deuropäische Küsten. Das Männchen stellt im Sande eine Grube für die Eier her und bewacht diese; die ausschlüpfenden Jungen saugen sich an den Leib des Männchens fest. Scheibeuinuschel, s. AusterumuscheL Scheibenquallen, s. Schirmquallen. Scheibeuschneckeu, PI an or bis Guetf., s. Liinuacidae. Scheibenzüngler, bunter, s. Discoglossus. Scheide, vagina, s. geschlechtliche Fortpflanzung'. Scheidender Rand, tonium, s. Vögel (Verdauungsorgane). Scheidenkäfer, s. Colydidae. Scheidenmuscheln, Solenidae, Siphoniatenfamilie der Sinupalliata. Die Schale stark verlängert , scheidenförmig oder vierseitig , gleichklappig , an beiden Enden klaffend. Hierher: Solen L., Messer scheiden. Schale gerade. Ensis ticliuiii. Schale leicht bogig gekrümmt. Ceratisolen Forb. (Pharus Leach). Schale verlängert, Wirbel innen mit schräger Leiste. Solecurtus 7:^/ayj^r. (Psam- mosolen liisso). Schale massig lang; S. strigilatus L. , Striegelmuschel. Bohrt sich tief in den Sand. Scheidenschnäbel, Chionis Forst., s. Chionididae. Scheiufiisschen, Pseudopodia oder Pseudogradia, s. Rhizopoda Duj. Scheitel, s. Bauchfüsser. „ Vertex, s. Insekten. „ apex, s. Muschelthiere. Scheitelbeine, ossa parietalia, s. Säugethiere (Skelet). Scheitelplatte, s. (irliederfüsser. Scheitelschild, apparatus apicalis, s. Seeigel. Scheitelscliild = Stirnschild. Sclieitelschilder = Hinterhauptsschilder. Scheitelschilder, parietalia, s. Spaltzüngler und Schlangen. Schelleueiite, Fulix clangula L., Art der Tauchenten. Schellfische, Gadidae, Familie der Weichflosser. Der mehr oder weniger gestreckte Körper mit glatten, kleinen Schuppen; 1 — 3 Rückenflossen, die beinahe über den ganzen Rücken verlaufen; 1 — 2 Afterflossen; Kiemenöffnung weit, üeber 20 Gattungen mit circa 60 Arten. Fleischfresser , vorwiegend Meeresthiere. Ihr Fleisch sehr schmackhaft. Hierher: 1) Gadus Günih. 3 Rückenflossen; 2 After- flossen. A. Obere Kinnlade vorstehend: G. morrhua L. , Dorsch, Kabeljau. 1,25 m, 50kg schwer. Im atlantischen Ocean zwischen 75 — 40" n. Br. Kabeljau, Hochseedorsch heisst die grössere Varietät der Nordsee, Dorsch, Küstendorsch (G. callarias) die kleinere, aber schmackhaftere der Ostsee; Stockfisch der ge- dörrte, Laberdan der gesalzene Dorsch. Jährlich sind an 200 000 Menschen mit dem Fang dieses Fisches beschäftigt, der in den Sommermonaten allein bei Neu- fundland einen Ertrag von 50 Millionen Mark liefert. — G. agelfinus L., Schellfisch. 90 cm. Besonders in der Nordsee. — G. merlangus L., Merlan, Wittling. 40--G0cm. Minder geschätzt. — G. minutus L. , Zwergdorsch. 15— 40cm. Mittelmeer. — B. Untere Kinnlade vorragend: G. carbonarius L., Köhler. 40— 100cm. Im hohen Norden. Als Stockfisch im Handel. G. polla- chius L., Pollack. 60 — 120cm. Westliche Küsten Europas. — 2) Brosmius Ciw. 1 Rückenflosse. B. brosme Günih. In den nordischen Meeren, in ziemlicher (538 Scheltopusik's — Schildkiemer. Tiefe. Die Leber besonders geschätzt. — Bei all den folgenden 2 Rückenflossen: 3) Merluccius Günth., Hechtdorsche. Schuppen sehr klein. Ohne Bartfäden. M. vulgaris Flem. , gemeiner Hechtdorsch. 1,25 m. Mittelmeer. Meist als Stockfisch im Handel. — 4) Phycis Cuv. Mit 1 Bartfaden. Bauchflosse aus 1 Strahl gebildet. — 5) Lota Nitss, Bauchflosse bei dieser und der folgenden Gattung aus 6 Strahlen; alle Zähne klein. L. vulgaris Chw., Quappe, Aal- raupe, Rütte. 30— 50cm. Einzige Süsswasserfischart der Familie. Sehr ge- frässig. Lebt am Grunde tiefer Gewässer. Besonders die grosse, fette Leber ge- schätzt. Mitteleuropa. — 6) Molva Nilss. Mit grossen Zähnen. M. vulgaris Flemm., Leng. An 2m. Der grösste Schellfisch. Fleisch am geschätztesten unter allen; kommt als „Berger Fisch" von Bergen aus in den Handel. Nordatlantischer Ocean. — 7) Motella Cur.^ Seequappen. Die erste Rückenflosse (zum Unter- schiede von den 4 früheren Gattungen) verkümmert, mit verlängertem ersten Strahl. Küsten von Europa, Island, Grönland. — 8) Raniceps Cuv. Erste Rückenflosse verkümmert, Bauchflosse sechsstrahlig, Kopf gross, breit, abgeplattet. R. trifurcus F/eiinn., Froschfisch. 20 — 30cm. Nördliche Küsten von Europa. Scheltopusik's, Pseudopus Merrem , Gattung der Seitenfalter (s. d.). Sehenkel, cruia, s. Armfüsser. Schenkelbieneii , Macropis Fz., Blumenbienengattung der Gruppe Me- littina, M. labiata Pz. Ziemlich selten. Schenkelplatten, Femoralplatten, s. Schildkröten. Schenkelporcn, pori feinorales, s. Kriechthlere. Schenkelring', trochanter, s. Insekten.* Scheiikelsammler heissen jene Bienen, welche nicht nur an den Schienen, sondern auch an den Schenkeln (theilweise auch an den Hüften der Hinterbeine) lange Sammelhaare tragen (Andrena, Colletes, Halictus, Dasypoda, Panurgus). Scheiikehvespen, Eucharis Latr., Gattung der Chalcididae (s. d.). Scherg-, s. Sternhausen. Schied = Rapfen, 8. Aspius. Schiedling', s. Aspius. Scliieferaffe, grauer Wollaffe, Lagothrix Humboldtii Geoffr. Süd- amerika. Scliieferdecker, s. Aglla. Schieftlieilnng-, s. Itivisio. Schiel, süddeutscher Volksname des Sanders. Schienbein, tibia, s. Sängethiere und Vögel (Skelet). Schienen, tibia, s. Insekten.* Schienensanimler, s. Blnmenwespen. Schiensporen, calcar, s. Insekten. Schiffsl)ohrwiirnier, Teredo L., s. Bohrinnschein. Schiifsboote, Nautilus L., Gattung der Nautilidae (s. d.). Schiffslialter, Echeneis Art., Gattung der Makrelen (s. d.). Schiffsratte, s. Mus. Schlkara, Vierhornantilope, s. Tetraceros. Schildchen, area, s. Muschelthiere. Schildchen, scutellum, s. Hautflügler und Insekten.* Schilddrüsen, s. Säug'ethiere (Circulationsorgane) und Vö^el (Excretionsorgane). Schilder, scuta, s. Kriechthlere. Schildigel, Clypeastridea, Ordnung der Seeigel. Schale unregelmässig, schildförmig, mit sehr breitem Ambulacralfelde, fünf blättriger Ambulacralrosette und 5 Genitalplatten am Scheitelpole; Mund central mit Kauapparat; Saugfüsschen sehr klein. Familien: Clypeastridae, Scutellidae. Scliildkäl'er , Cassida L., Gattung der Blattkäfer (Chrysomelidae). Schildkäfer, Peltis Geoffr., Gattung der Glanzkäfer (Nitidulidae). Schildkiemer, Aspidobranchiata, Rhipidoglossa, Unterordnung der Prosobranchiata. Die Schale spiralig gewunden oder napfförmig; Mündung immer ohne Canal; Deckel selten fehlend; 1 oder 2 federförmige Kiemen in der voi-ne auf dem Rücken gelegenen Athemhöhle; Kopf mit kurzer, nicht zurückzieh- barer Schnauze; der grosse Fuss häufig mit fadenförmigen Seitenanhängen. An 1500 fossile, 1800 lebende Arten; die meisten Meeresthiere ; Pflanzenfresser; an Schildknorpel — Schildkröten. 639 felsigen Meeresküsten. Hierher: A. Scutibranchia. Aussenrand der Schale ganz, mit einer linksgelegenen Kieme. I. Schwimmschnecken, Neritidae. Schale halbkugelig; Fuss ohne Anhänge. 1) Nerita L., Mondschnecken, Meei*- schwimmschnecken. Schale spiral gewunden. Aussenlippe dick. (N. pelo- ronta L., Blutzahn. Westindien.) 2) Neritina Lam., Flussschwimm- schnecken. Aussenlippe dünn, scharf. 3) Navicella Lam. (Septaria Fer.), Nachenschnecken. Schale napffürmig. — II. Kreiselschnecken, Trochidae. Schale kreisel- oder thurmförmig; Fuss mit seitlichen Anhängen. 1) ümbonium Link (Ro teil Si Lam.). Basis gewölbt. 2) Turbo L., Kreiselschnecken. Deckel kalkig, Schale kreiseiförmig. (T. olearius L., Oelkrug, dex-en Deckel früher als „Räucherklauen" in den Apotheken; T. rugosus L., deren kleine, schön rothe Deckel geschliffen an Ringen getragen wurden ; T. chrysostomus i>., Goldmund; T. argyrostomus L. , Silbermund; T. pica L. , Elster.) 3) Phasianella Lam., Fasanschnecken. Schale eiförmig. 4) Monodonta Lam. Deckel hornig. Spindelrand unten mit einem Zahn. 5) Trochus L. , Eckmäuler. Spindelrand ohne Zahn. Mundsaum oben getrennt. (T. niloticus Lam., Trödelweib; T. tuber L., Faltenbund.) 6) Delphinula Lam. Mundsaum ganz. — B. Fisso- branchiata. Mit 2 symmetrisch gelegenen Kiemen; Aussenrand der Schale mit Löchern oder geschlitzt. — III. Pleurotomariidae. Schale kreiseiförmig; Fuss hinten mit 2 Paaren langer Geissein. 1) Pleurotomaria />•. 2) Scisurella Z^'Orö. — IV. Seeohren, Haliotidae. Schale ohrförmig; Fuss am Bande gefranst. 1) Ha- liotis L., Meerohren. Gewinde klein, flachanliegend. (H. tuberculata 7,.. gemeines Seeohr; H. tubifera Lam., die Schale zu verschiedenen Luxusgegen- ständen.) — V. Spaltnapfschneoken, Fissur ellidae. Schale napfförmig; Mantelrand gefranst. 1) Emarginula Lam., Spalt Schnecken. Schale am Vorderrande mit Einschnitt. 2) Fissurella Bnig., Schlitzschnecken. Schale mit länglichem oder rundlichem Loche in dem vor der Mitte liegenden Wirbel. Hierher und zwar in die Nähe der Pleurotomariidae, wird auch die ausgestorbene Familie der Bellerophontidae (s. d.) gezählt. Schildknorpel, s. Säugethiere (Athmungsorgane). Schildköpfe, s. Fische (ausgestorbene). Schildkröten, Cheloma, Ordnung der Kriechthiere. Vierfüssige, ge- drungene, breitleibige Kriechthiere, deren Rumpf in eine aus Rücken- und Bauchschild bestehende Kapsel eingeschlossen ist; die zahnlosen Kiefer mit Hornscheide. An dem Skelete fällt die Kürze des Gesichtstheiles auf; die Schädelknochen sind fest miteinander verbunden. Der nach hinten vor- springende Kamm des Hinterhauptes ist ausserordentlich stark entwickelt. Hals- wirbel sind 10 (ohne Querfortsätze und Rippen), Rückenwirbel 10 (der 2. — 8. mit verbreiterten, oberen Dornfortsätzen die Wirbelstücke des knöchernen Rückenschildes bildend), Kreuzbeinwirbel 2 (selten 3) vorhanden. Am Schulter- gürtel findet sich ein stabförmiges Schulterblatt; das Rabenschnabelbein ist gegabelt (der hintere Schenkel = eigentliches Rabenschnabelbein, der vordere ^ (?) Schlüsselbein). Das Becken ist an der Unterseite geschlossen. Das wichtigste Merkmal ist der meist knochenharte Panzer (Schale, Testa), in den in der Regel Kopf, Hals, Schwanz und Gliedmassen zurückgezogen werden können; er besteht aus dem Rückenschilde (Testa dorsalis) und dem Bauchschilde (Testa ventralis, Sternum), die an den Körperseiten miteinander zusammen- hängen. Die Haut des Rückenschildes bleibt selten weich (Flussschildkröten und Dermatochelys), sondern verhornt zu dem festen, aus einzelnen regelmässig ange- ordneten Hornplatten bestehenden Schildpatt. Die Grösse, Form und Zahl dieser Hornplatten ist bei den verschiedenen Arten sehr verschieden und dient bei der systematischen Eintheilung. Die 13 den mittleren Theil des Rückenschildes, den Discus oder die Scheibe, bildenden Platten zerfallen in 5 Vertebral- oder Wirbelplatten, welche die Mittellinie über der Wirbelsäule einnehmen, und 8 Costal- oder Rippenplatten, welche über den Rippen paarweise zu beiden Seiten der vorigen liegen. Diese 13 Platten sind von den 22 (jederseits 11) Rand- oder Marginalplatten begrenzt, zwischen die sich vorne oft eine paarige oder unpaarige Nuchal- oder Nackenplatte, hinten eine paarige oder unpaarige Caudal- oder Schwanzplatte einschiebt. Am Bauch- (340 Schildkrot — Schilclläuse. Schilde unterscheidet man von vorne nach hinten: 1) die Gular- oder Kehl- platten; 2) die Brachial- oder Armplatten; 3) diePectoral- oder Brust- platten; 4) die Abdominal- oder Bauchplatten; 5) die Femoral- oder Schenkelplatten; 6) die Anal- oder After platten, im ganzen also 6 Paare; häufig tritt noch zvpischen die beiden Kehlplatten eine unpaare Int er gular- oder Zwischenkehlplatte. Diese Schiiderplatten des Rücken- und des Bauchschildes stossen an der Berührungslinie (Stern ocostalsutur) entweder direct zusammen oder die Verbindung wird an dem vorderen Rande dieser Sutur durch eine eigene Axillar- oder Achselplatte, an dem Hinterrande durch eine Inguinal- oder Leistenplatte vermittelt. (Siehe Abbildungen im Anhange.) Unter diesen Hornplatten befinden sich die das Rücken- und Bauchschild zusammen- setzenden Knochenstücke (theils Hautknochen , theils umgewandelte Bestand- theile der Wirbelsäule und der Rippen); das Brustschild besteht nur aus Haut- knochen (meist aus 8 paarigen und 1 unpaarigem, fest miteinander verwachsenen oder immer getrennt bleibenden Knochen) ; in das Rückenschild treten in der Regel die oberen Dornfortsätze des 2. — 8. Rumpfwirbels ein, eine mittlere Reihe von 7 Knochenplatten bildend; jederseits davon sind meist 8 quere Knochentafeln (durch Verbreiterung der 2. — 9. Rippe gebildet) vorhanden; den Rand des knöchernen Rückenschildes bilden Hautknochen (Rand-, Nacken-, St ei SS t afein). Die Schilder des Kopfes zeigen wohl oft deutliche Schil- der, doch nicht in so regelmässiger Anordnung wie die Schlangen und Eidechsen. Die Haut des Kopfes, der Gliedmassen und des Schwanzes ist meist rauh, höckerig, gekörnt, beschuppt oder bestachelt, bisweilen mit eigenthümlichen Anhängen versehen. Die Haut des Halses ist sehr schlaff, runzelig, schiebt sich beim Ein- ziehen des Halses wie eine Kapuze zurück. Die Füsse sind je nach der Lebens- weise Gangfüsse (Klumpfüsse mit verwachsenen Zehen, 4 — 5 Hornnägeln), Schwimmfüsse (die krallenartigen Zehen durch Schwimmhäute verbunden), Flossenfüsse (die Zehen fest miteinander vereinigt, ohne oder höchstens mit 2- Nägeln. Der bald kürzere, bald längere Schwanz zeigt am Ende oft einen Hornnagel. Die Augen haben immer ein oberes und ein unteres Augenlid und eine Nickhaut; ähnlich wie bei den Vögeln findet sich in der Augapfelwand, wo die Sclerotica in die Hornhaut übergeht, ein aus vielen Einzelstückchen ge- bildeter Knochenring. Das Trommelfell ist sehr deutlich sichtbar. Die Pauken- höhle wird dui'ch eine knöcherne Scheidewand in eine äussere und eine innere Abtheilung geschieden , deren erstere mit der Eustachi'schen Röhre communicirt. Die kurze, fleischige Zunge ist nicht vorstreckbar, am Boden der Mundhöhle ange- wachsen. Eine Harnblase ist immer vorhanden. Das Begattungsorgan der Männchen befindet sich in Gestalt einer schwellbaren Ruthe an der Vorderwand der Cloake. Die kalkschaligen Eier werden durch die Sonnenwärme ausgebrütet. Die Jungen wachsen überaus langsam. Man kennt nahe an 260 Arten, die über- wiegend der heissen Zone angehören. Die Schildkröten nähren sich von Pflanzen- kost, Würmern, Weichthieren , Fischen, halten Winterschlaf und sind überaus lebenszäh. (Ausgestorbene Schildkröten siehe bei Kriechthiere,) Man unter- scheidet 3 Familien: 1) Testudinidae (Land- und Sumpfschildkröten); 2) Trio- nychidae (Lippen- oder Flussschildkröten); 3) Chelonidae (Seeschildkröten). — Literatur: Schneider, J. G., Allgemeine Naturgeschichte der Schildkröten. 1783. — Scluveig(/er, A. F., Prodromi monographiae Cheloniorum Sectio I. H. Regensburg 1814. — Grai/, J. E., Catalogue of Shield Reptiles in the Collection of the British Museum. L Testudinata. London 1855. — Strauch, Alex., Chelonologische Studien. Mem. de l'Acad. Imp. de St. Petersbourg T. V. 1862. (Siehe auch die Literaturan- gaben bei Kriechthiere.) Schildkrot = Schildpatt, s. Seeschildkröten. Schildläuse, Coccidae, Familie der Pflanzenläuse (Phytophthires). Fühler schnurförmig, 6 — 25gliedrig. Rüssel und meistens auch die Hinterflügel beim Männchen verkümmert. Die meistens flügellosen Weibchen, mehr oder weniger schildförmig, oft mit weissen Flocken besetzt, saugen sich mit ihrem Schnabel an Pflanzen fest und bedecken mit ihrem Körper (dieselben auch nach ihrem Tode schützend, die Eier. Füsse zweigliedrig. Schädliche Gäste der Treibhaus- und Zimmerpflanzen. Durchlaufen eine vollkommene Metamorphose. Hierher: )-) Schildplatte — Schirmhöhle. (341 1) Coccus L. Männchen mit 2 langen Schwanzborsten. C. cacti L., echte Cochenillelaus. Orangeröthlich, ganz weiss bepudert. Ursprünglich in Mexiko auf den Nopalpflanzen (Opuntia); seit 1526 als den rothen Karmin, Karmin- lack, Karmoisinlack, Scharlach- und Purpurfarben liefernder Farbstoff be- kannt; seit Beginn dieses Jahrhunderts in Südspanien, auf den Canarischen Inseln, Domingo u. s. w. gezüchtet. C. adonidum L., Kaffeelaus. An fast allen Pflanzen der Warmhäuser. C. manniparus Eltrbg., Manna-Schildlaus. Wachs- gelb, mit Büscheln weisser Wollhaare. Auf Tamarix mannifera am Sinai, durch ihren Stich das Hervorquellen einer ei'hartenden, beim Regen herabti'öpfeln- den , den Beduinen als Nahrung dienenden, honigartigen Manna verursachend. C. lacca Äe^v., Gummilackschildlaus. Ostindien. Das Ausfliessen des Gummi- lacks veranlassend (kommt als Schellack, Körnerlack, Stocklack in den Handel). 2) Aleurodes Lafr., Mottenschildläuse. Vier Flügel vorhanden, schmetterlingsartig bestäubt. A. chelidonium Latr., Schwalbenkrautschabe. 3) Dorthesia Latr. Die Hinterflügel des Männchens zu Schwingern umgebildet. 4) Porphyrophora -Bra?*.), Erdwanzen. Meistens schwarz, gerne im Sande. (C. morio L., Mohrenwanze.) 4) Acanthosoma Curt., Stachelwanzen. 5) Aelia Fabr., Rüsselwanzen. (A. acuminata L., Spitzling.) 6) Eusarcoris Sc/f>^ 7) Tropi- coris H/in., Stink wanzen. (T. rufipes L., gemeine Baumwanze.) 8) Penta- toma Latr., Baumwanzen. (P. baccarum L. , Beerenwanze, Qualster.) 9) Strachia Hhn. (Eurydema Lap.), Schmuckwanzen. (S. oleracea L., Kohl- oder Gemüsewanze.) — Schnabelwurzel sehr dick, in einer Kehlrinne : 10) Asopus Burni., Dornwanzen. Schildwürfe, Chlamydophorus Harlan (s. d.). Sehili, Mennigvogel, s. Cainpephag'idae. Schill, süddeutscher Volksuame des Sanders. Schillerfalter, s. Apatura mid Tag'falter. Schimpanse, s. Troglodytes. Schinkenmuscheln, s. Heteromyaria. Schirin, Umbrella, s. Hydroiden. Schirmhöhle, s. Glockenhöhle. Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 41 ß42 Schirmquallen. Schirmqualleii , Discophora EschscJi., Acalephae Geg. Haeck. nicht 67., Medusae Car., Medusen, Scheibenquallen. Die grösste Unterordnung der Acaleplien Clans (nicht der Autoren), eine von den medusoiden Geschlechts- thieren der Hydroiden vielfach abweichende „Medusen" -Gruppe. Sie unter- scheiden sich von ihnen durch viel bedeutendere Grösse , ansehnlichere Dicke bei auffälliger Abflachung des Schirmes, der starr und fest ist; das Velum fehlt stets (daher Acraspeda Geg.). Der Schirmrand zeigt meist regelmässige Einschnitte, welche 8 Lappen oder Gruppen von Lappen unterscheiden lassen; selten sind die ersteren ganzrandig (Aurelia Pei:). üeberdies zeigt auch die Zahl und Anord- nung der beweglichen Tentakel die mannigfaltigsten Verhältnisse. Nur selten fehlen sie gänzlich (Rhizostomeae); meist sind sie zu 8, selten zu 32 (Chrysa- ora Per.) oder 48 vorhanden (Dactylometra Ag.); wo deren mehr erscheinen, stehen sie auf der Unterseite nahe am Scheibenrand (Sthenonidae) oder bilden da- selbst lange Bündel von Senkfäden (Cyaniden) oder einen dichten, fast ununter- brochenen Fransensaum (Aureliidae). Die Musculatur ist sowohl in quergestreiften Ringmuskeln der Schirmunterseite; als auch in radiären Faserzügen der Randlappen sehr mächtig entwickelt und gestattet die Ausführung sehr kräftiger Contractions- bewegungen beim Schwimmen. Das Nervensystem lässt zum Unterschiede von den Medusoiden nicht einen zusammenhängenden Nervenring, sondern nur 8 Nerven- centra nachweisen (toponeure Medusen), welche nahe an den sog. Rand- körperchen liegen und die rhythmische Bewegung den Subumbrella besorgen; auch einzelne Centra erregen „automatische" Contractionen. Die Sinnes- organe werden durch die Randkörper und die Riechgruben gebildet. Die Rand- körper, aus reducirten Tentakeln hervorgegangen , werden von Schirmrandlappen überragt (daher bedecktäugige Medusen, Stephan ophthalm ata Forb.) und vereinigen Seh- und Gehörapparat in sich. Ersterer besteht in einem Pigment- flecke, letzterer in einem mit Kryställchen gefüllten Sack; manchmal kann auch ein Linsenkörper vorhanden sein (Nausithoe). Das Riechorgan ist nur selten entwickelt (Aurelia, Rhizostoma); es wurde jüngst von Claus entdeckt. Der Gastralraum beginnt mit der von mächtigen Mundarmen umgebenen, kreuzförmigen Mundöffnung, deren Axen mit jenen der Geschlechtsorgane abwechseln. Sie sind im Innern oft vertieft (Armrinnen) und weisen bei einigen Formen ein zartes Netzwerk auf, das mit kleinen Spalten ausmündet (Saugmün dchen der Rhizostomeen). Die centrale Magenhöhle entsendet 8 canalartige Ausläufer (Radialtaschen) ,' zwischen denen 8 oder mehr kürzere interradiäre Intermediar- taschen eingeschaltet sein können, welche zusammen breite, am Rande nicht com- municirende Magentaschen bilden (Pelagidae) oder aber ein enges, unter sich und mit einem Ringcanal communicirendes Netzwerk erzeugen ; nur selten bleibt der Magen einfach. Im Entoderm des Gastrovascularraumes liegen in den die Mund- radien kreuzenden Achsen die Gastralfilamente, welche reichliche Nesselknöpfe zum Schutze der Geschlechtsorgane enthalten; überdies finden sich Körner und Concremente von braunrother Farbe, welche wohl stickstoffhaltige Excretions- producte darstellen. Die Geschlechtsorgane fallen durch die bedeutende Grösse und intensive Färbung auf und bilden krausenförmige Bänder, welche zu 4, selten zu 8 (Nausithoe) in besonderen Säcken, den Genital höhlen liegen (daher Pha- nerocarpeae fi'.scÄsc/;.), die, mit den Gastralfilamenten zusammenfallend, das mit dem Mundkreuz wechselnde Genitalkreuz bilden; diese fehlen nur selten (Nau- sithoe, Discomedusae). Die Geschlechtsproducte gelangen durch Dehiscenz in die Magenhöhle und von da durch den Mund nach aussen; selten erfolgt der Austritt direct. Die Geschlechter sind meist getrennt, nur einzelne (Chrysaora Per.) sind hermaphroditisch ausgebildet; und während sie in der Form und Länge der Ten- takel nur wenig Unterschiede aufweisen, verrathen sie sich sofort durch die ver- schiedene Färbung der Geschlechtsproducte. Die Eier, welche nur in seltenen Fällen im mütterlichen Organismus wie in den Ovarien (Chrysaora) oder in den Mundarmen ihre embryonale Entwicklung durchlaufen, aber auch nur selten directe Entwicklung zeigen (Pelagia Per.), machen nach der Befruchtung eine totale Furchung durch und es entsteht nach kurzer Zeit einePlanula, welche auf einem sehr complicirten Wege des Generationswechsels durch polypenförmige Ammen .sich zum Geschlechtsthiere ausbildet. Aus der bewimperten Larve entsteht zu- Schirmschnecken — Schlammfisch. (343 nächst die Hydra tuba, ein winziges, einer Becherqualle ähnliches Gebilde mit zahlreichen fadenförmigen Anhängen und Nesselzellen. Sie kann durch Knospung aus den Wänden , sowie durch Ausläufer aus dem Grundstiele Colonien bilden und auf diesem Wege sich jahrelang vermehren. Später beginnt sie plötzlich zu wachsen und zeigt unter den Anhängen Querlinien , die allmählig in kreisförmige Einschnürungen übergehen. Dabei erseheint der Rand der einzelnen Abschnitte erst achtarmig (Scyphostoma, daher Scyphostomamedusen), indem sich die Axen des Mund- und Genitalkreuzes rechtwinkelig ausbilden. Während bislansr die Vermehrung durch Sprossung erfolgte, schnüren sich nun durch den sog. Strobilisirungsprocess eine Anzahl von Theilstücken ab; die Scyphostoma wird zur Strobila und indem sich in den Interradien 8 weitere Tentakel aus- bilden , so dass das Gebilde nun einen lölappigen Rand zeigt , an welchem die Randkörperchen und Randcanäle bereits deutlich sichtbar sind, entsteht die Epbyra (daher Ephyramedusen = Quallen), welche nun vom freien Ende gegen die Basis zu stätig sich lostx-ennende Abschnitte darstellt; jedes frei gewordene Seg- ment der ehemaligen Strobila entwickelt sich später auf dem Wege einfacher Formumbildung zur geschlechtsreifen Meduse. Alle Schirmquallen sind Meeres- thiere, die, mit bedeutenden Nesselapparaten ausgestattet, Badende oft empfindlich nesseln; viele sind mit Ursache des Meerleuchtens. Alle scheinen weit verbreitet zu sein und trotz des weichen Körpers sind fossile Abdrücke im Solenhofener Schiefer erhalten geblieben (Medusites , Rhizostomites u. s. w.). Man unterscheidet 2 Gruppen: 1) Semaeostomeae = Monostomeae und 2) Rhizostomeae Eschsc/i., Wurzelquallen.* Schirmschiiecken, Umbrella Lam., s. Flankenkiemer. Schirmstiel, s Hydroiden. Schlrmvog-el, Cephalopterus Geoffr., s. Fruchtvögel. Scilirraiitilope, Tragelaphus scriptus Sund. In Senegambien. Schisiiiaderiua Cojje, s. Bufo. Scliizaster L. Ag. u. Des., Spatangoideengattung der Spatangidae. Schizocephalus Creplin, s. Bothriocephalidae. SchizodOTi Waterhouse, Gattung der Trugratten. Den Wasserratten ähn- lich. Art: S. fuscus Wafe>-hoiise. 25 cm, Schwanz 6cm. Der weiche glatte Pelz braungelb, unten grau, Schwanz und Pfoten dunkelbraun. In den südlichsten Anden bis 2000 m in die Höhe, Sammelt Wintervorräthe. Schizogeaesis, s. Zeiigimg'skreis. Schizomycetes Fr., h. Spaltpilze. Schizonemertini, Unterordnung der Schnurwürmer. Kopf jederseits mit tiefer Längsfurche , vor deren Basis ein bewimperter Canal zum Hinterlappen des Gehirns führt; Rüssel ohne Stachel; Mund hinter dem Gehirn. Hierher die Lineida e. Schizoneura Htg., Rindenläuse, Gattung der Blattläuse. An Holzge- wächsen. Hierher die gemeine Blutlaus, S. lanigera Hamm. Der Rinde junger Apfelbäume sehr schädlich. Lässt zerdrückt einen rothen Fleck zurück. Schizopoda Lntr.. s. Spaltlüsser. Schlzoprora, s. Convolntidae. Schizotrocha, s. Räderthlere. Schläfenheine, ossa temporum, s. Sängethiere (Skelet). Schläfenschilder, Temporal ia, s. Spaltzüngler und Schlangen. Schläfer, Myoxida, Familie der Nager. Sehr bewegliche, zierliche Nager, in ihrem Aeusseren, besonders dem oft buschigen, dicht behaarten Schwanz an die Eichhörnchen, im Schädelbau an die Mäuse erinnernd. In jedem Kiefer -i Backen- zähne mit queren Schmelzleisten; die Ohren ziemlich gross; an den Hinterfüssen 5, an den Vorderfüssen 4 Zehen mit Daumenstummel. Nächtliche, auf Bäumen lebende Thiere, halten Winterschlaf. Gattungen: Myoxus (mit den Untergattungen: Mus- cardinus, Eliomys, Gli's),. Graphiürus. Schlafäpfel, s. Gallwespen. Sehlafmäuse = Buche, Myoxidae. Schlagader, Arterie, s. Gefäss, arterielles. Schlagadern, s. Circiilatlonsorgane. Schlanimbelsser, s. Misgurnus unter Weissflsche. Sehlainmflsch, s. Protopterus unter Lurchfische. 544 Sclilammfresser — Schlangen. Schlammfresser, s. Fische. Schlammläufer, s. Limicola unter Schiiepfeiivög'el. Schlammpeizger = Schlambeisser, s. Misgurnus unter Weissflsche. Sclilammschnecken, s. Limnaea Lam., unter Limnaeidae. Schlanimtaucher, gepunkteter, s. Pelodytes. Schlammteufel, s. Menopoma. Schlangen, Ophidia, Serpentes, Ordnung der Kriechthiere. Laugge- streckte, beschuppte oder beschilderte, fusslose, geschwänzte Reptilien mit bezahnten Kiefern (Zähne fest angewachsen), ohne Schultergürtel und Brustbein, ohne Augenlider; Cloakenöffnung eine Querspaite. — Am Skelete ist die bewegliche Verbindung der Knochen des Oberkiefergauraenapparates mit dem Gehirntbeil des Schädels und die Vereinigung der beiden Hälften des Unterkiefers am Kinn bloss durch ein dehnbares Band besonders charakteristisch; diese Einrichtung befähigt die Schlangen zu der bekannten enormen Ausdehnung des Schlundes (Angiostomata und Typhlopidae allein entbehren dieser Erweiterbar- keit). Die Wirbelsäule besteht aus überaus zahlreichen Wirbeln, welche sämmtlich, mit Ausnahme des Atlas, Rippen tragen (da ein Brustbein fehlt, enden die Rippen sämmtlich frei in der Brustwand); die freien Rippenenden, gegen die Unterlage sich stemmend, verbunden mit schlängelnden Bewegungen, vermitteln die Locomotion. Bei einzelnen Gruppen (Pythonidae, Boidae, Erycidae) finden sich stummelartige Rudimente der hinterenGliedmassen. — Die Haut der Schlangen bildet unter Verhornung der Epidermis Schuppen und Schilder und wird durch periodische Häutung erneuert. Die Kopfschilder sind wie bei den Eidechsen regelmässig angeordnet. Wir unterscheiden: 1 Stirn sc hild (Fron- tale), 2 Zwischennasenschilder, vordere Schnauzenschilder (Internasalia), 2 Vorderstirnschilder, hintere Schnauzenschilder (Praefrontalia), 2 obere Augenschilder (Supraocularia), 2 Scheitel schilder (Parietalia) , 1 Rüssel- schild, Schuauzenschild (Rostrale); jederseits 7 Oberlippenschilder (Supralabialia), 1 Zügelschild (Frenale) , 1 getheiltes Nasenschild (Nasale), 1 vorderes Augenschild (Praeoculare), 3 hintere Augenschilder (Post- ocularia), mehrere Unterlippenschilder (Sublabialia), 1 Kinnschild (Mentale), paarige ünterkieferschilder, Rinnenschilder (Inframaxillaria). (Siehe Ab- bildungen im Anhange.) Diese Schilder (wir haben sie hier angeführt, wie sie bei der Ringelnatter sich finden) sind bei den verschiedenen Gruppen mehr oder weniger abweichend und für die Systematik sehr wichtig. Charakteristisch ist eine von den Unterkieferschildern gebildete Kinnfurche, Kehlfurche (Sulcus mentalis). Das Stirnschild heisst auch Scheitelschild, die Scheitelschilder dann Hinterhauptsschilder. Auf der Unterseite finden sich meist breite, hinter einander liegende Bauchschilder (Scuta ventralia), über der Cloakenspalte ein Analschild (Afterschild), auf der Schwanzunterseite untere Schwanzschilder (Scuta subcaudalia). — Die Schuppen sind glatt, gekielt oder körnig. Sie reihen sich oft in Längsreihen und zugleich in Querreihen an. — Zähne (nie in Alveolen, immer aufgewachsen) finden sich im Ober- und Unterkiefer, am Zwischen- kiefer, an den Gaumen- und Plügelbeinen. Man unterscheidet: 1) mit der Spitze nach rückwärts gerichtete solide Hakenzähne; 2) an der Vorderfläche mit einer Längsfurche versehene Furchenzähne; 3) durchbohrte Zähne, Giftzähne (s. Viperina), welche einen inneren Canal umschliessen, der an der Zahnspitze mit schlitzförmiger Oeffnung ausmündet und mit einer Giftdrüse in Verbindung steht; sie befinden sich immer vorn im Oberkiefer. Auch die Art der Bezahnung ist für die Systematik sehr wichtig. — Die langgestreckte Zunge ist vorne bald mehr, bald weniger gespalten; sie kann auch -bei geschlossenem Munde durch eine Ausbuchtung des Schnauzeuschiides durchgelassen werden und lässt sich mit dem hinteren Ende in eine eigene Scheide zurückziehen. Speiseröhre und Rachen- höhle sind sehr erweiterungsfähig. Die linke Lunge ist fast verkümmert. Die Leber ist meist ungetheilt, die Gallenblase von ihr abgetrennt. Die Nieren sind langgestreckt. Eine Harnblase fehlt. Die männlichen Begattungs- organe wie bei den Sauriern. Sind ovopar oder ovovivipar. An 250 Gattungen mit circa 1000 Arten bekannt, deren Mehrzahl den Tropen angehört. Leben vor- wiegend von lebenden Thieren , die sie durch Gift tödten , erdrücken oder lebend verschlingen. Schlangenadler — Schlangensterne. (545 Sie zerfallen in vier Unterordnungen: 1) Viper in a. Oberkiefer mit durchbohrtem Giftzahne, ohne solide \ Zähne im Zähne dahinter. r^^^k-T*"" 2) Colubrina venenosa. Oberkiefer mit vox'dei-em , gefurchtem! .^ ^^ leei, ittzahne. ) entwickelt; 3) Colubriformia. Oberkiefer ohne Giftzahn; wenn Furchen- 1 Kinnfurche Zähne vorhanden, so stehen diese hinter den immer soliden,! fast immer vorderen Zähnen. 1 deutlich. 4) Typhlopidae. Zähne nur im Ober- oder Unterkiefer; Kinnfurche fehlt; Augen verkümmert. Mit den Echsen vereint bilden die Schlangen die Eeptilienordnung der Le- pidosauria (Plagiotremata): Haut beschuppt, Cloakenötfnung querspaltig. Be- gattungsorgane paarig, ausstülpbar. — Literatur: Schlegel, H., Essai sur la Physiognomie des serpents. La Haye 1837. — Gray , J. G. , Catalogue of Rep- tiles in the Collection of the British Museum. P. 3. Snakes. London 1849. — Gibither, A., Catalogue of Colubrine Snaks in the Collection of the British Museum. London 1858. — Jan, G., Iconographie generale des Ophidiens. Paris 1860 — 73. — Lenz, H. 0., Schlangenkunde. Gotha. 2. Aufl. 1870. — Sclireiber , Aer/., Her- petologia europaea. Braunschweig 1875. (Siehe auch die Literaturangaben bei Kriechthier e.) Schlangenadler, Art der Adler, s. Falconitlae. Schlangeuflsclie, Ophidiidae, Ordnung der Weichflosser. Der mehr oder weniger gestreckte Leib nackt oder beschuppt; die unpaaren Flossen gewöhn- lich mit einander verbunden; die Rückenflosse erstreckt sich über den grösseren Theil des Rückens; Bauchflossen verkümmert oder ganz fehlend. Kiemenöffnung weit. An 20 Gattungen mit circa 50 Arten. Nur Lucifuga (blinde Thiere in den untei'irdischen Höhlengewässern auf Cuba) im Süsswasser. Hierher u. a.: Ophidium C';?r. 2 zweitheilige Fäden am Zungenbeine statt der Bauchflossen. After hinter den Brustflossen. 0. barbatum L. 20— 30cm. Mittelmeer und West- küste Europas. Fleischroth. — Ammodytes (s. d.). — Enchelyophis J. Müll. Bauch- und Brustflossen fehlen. After unter der Kehle. — Fierasfer Ouv. Der nackte Leib in einen langen spitzen Schwanz ausgezogen. Mit Brustflossen. — Wohnen in Holothurien, in deren Cloake und Athmungsorgan sie mit dem Schwänze voran hineinkriechen. Schlangenlialsvögel, Plotidae, Familie der Ruderfüsser (s. d.). Schlatigenköpfcheu = echte Kanri, s. Porzellanschiiecken. Sclilangennadeln, Nerophis Kaup, Gattung der Seenadeln (s. d.). Sehlaugeiisaurier = Plesiosanria, s. Kriechthlere. Schlangensperber, Art der Geierfalken, siehe Gymnogenys und Falconidae. Schlangensterne, Ophiuridea J. Müll., Ordnung der Meersterne und von den Seesternen verschieden durch die meist rundliche Scheibe, an welcher die Arme abgesetzt eingelenkt erscheinen; diese nehmen keine Darmanhänge auf; Pedicellarien und After fehlen; die Madreporenplatte liegt ventral; die Ambulacral- furchen sind bedeckt. Der Körper besitzt die Form einer Scheibe und ist meist flachgedrückt; an ihm entspringen die einfachen oder verzweigten Arme. Das innere Skelet ist einfacher gebaut als bei den Seesternen , und besteht aus einer Reihe von quadratischen Axenplatten (Ambulacr alwirbeln) , deren jede aus 2 durch eine Längsnaht verbundenen und an ihren Enden mit Gelenkflächen versehenen seitlichen Hälften besteht; um sie herum liegen 4 einen Ring bildende Platten, welche jeden Arm peripherisch abschliessen : 1 obere an tambulacrale, 2 seitliche oder laterale und 1 mittlere superambulacrale; zwischen ihnen ragen die Füsschen hervor. Die Platten des Körpers stellen einen die centrale Mundüffnung umgebenden Knochenring dar, an welchem man ein besonderes Mund- eckstück mit den Saumpapillen (Papulae marginales), sowie eine ventral gelegene Mundeckplatte (Torus angularis), Zahnpapillen (Papulae an- gulares) und Zahnplättchen (Palae angulares) unterscheiden kann, die zu- sammen eine Art Kauapparat herstellen; überdies unterscheidet man äusserlich (346 Schlankaffen— Schlauch thiere. noch 5 grössere interradiale, in der Nähe des Mundes gelegene Knochenplatten (Seuta buccalia). Der Körper wird von einer aus Leder- und Oberhautschichte bestehenden Haut bekleidet , welche reich ist an Kalktäfelchen , Haken , Stacheln und Borsten, so dass die Oberfläche sehr rauh ist. Die Bewegung wird durch die die Platten verbindenden Muskelstreifen und -Bänder besorgt, welche ein horizon- tales Schlängeln der Arme gestatten ; neben der Schwimmbewegung kommt jedoch auch kriechende Bewegung vor. Das Nervensystem besteht aus einem Nerven- ringe um den Schlund und radiären Nerven in den Armen; die Mundöflfnung liegt central und wird von dem aussen sichtbaren, durch harte Platten gestützten Vor- mund grösstentheils bedeckt; der Magen ist sackartig und endet blind, indem die Afteröffnung durchaus fehlt; es fungii-t die Mundöffnung als After. Das Wasser- gefässsystem beginnt mit der ventral gelegenen, äusserlich sehr schwer sichtbaren Madreporenplatte; der Beincanal enthält Kalkkörperchen, die ein Gitter darstellen; die Ampullen am Grunde der Saugfüsschen fehlen; die Ambulacralfurche ist von den Bauchschildern des Hautskeletes bedeckt. Die Geschlechter sind allermeist getrennt und die Geschlechtsproducte sind an der Peripherie der Körperscheibe befestigt ;. von da gelangen sie in die sog. Genitaltaschen (Bursae) und von diesen aus durch interradiale Spaltenpaare nach aussen. Häufig entwickeln sich die Eier bereits im Mutterleibe (Ovoviviparität), vielfach aber zeigt der Pseudo- embryo die als Pluteus bezeichnete Form, die reich ist an Wimperschnüren und central verlaufenden Kalkstäben; der Verdauungsapparat geht von der Larve ins Geschlechtsthier über. Die Schlangensterne bewohnen das Meer und finden sich insbesondere in den kälteren Zonen ; einzelne leuchten (Amphiura). Fossil finden sie sich mit Sicherheit erst im Muschelkalk ; doch werden Protaster, Taeniaster u. a. auch als Schlangensterne des Silurs betrachtet. Man unterscheidet 2 Unterord- nungen: Euryaleae und Ophiureae. — Literatur: Llungmann , in 0fr. Vet. Akad. Forh. 1867. — Lätken in Vid. Selsk. Skr. Kjöbenhavn u. Ops. Forhandl. 1872, — Lijmann in Bull. Mus. comp. zool. Cambridge 1874 u. 1875. — Lud- wig, H., in Zeitschrift für wissenschaftl. Zool. XXXL* Schlankaffeu, Semnopithecidae, Familie der Schmalnasen. Sehr schlank gebaute Affen mit langen Gliedmassen und langem Schwanz, verkürzter Schnauze, sehr kleinen Gesässschwielen , ohne eigentliche Backentaschen , mit verkürztem Daumen. Gesellig lebende Baumaffen des Continentes und der Inseln von Süd- asien. Gattung: Semnopithecus (s. d.). Schlankfliegen, Leptogaster Meiy., Gattung der Raubfliegen. Schlankjungfern, Agrion Fahr., Gattung der Wasserjungfern (s. d.). Schlanklori, s. Stenops. Schlankmücken, Tipulariae, Gruppe der Langhörner (Nematocera). Meist lang- und schlankleibig; Beine und Fühler dünn und lang. (Hierher die Familien: Culicidae, Chironomidae, Tipulidae, Limnobiidae, Cecidomyi- dae, Psychodidae). Schlappbeutler, s. Dendrolagns. Schlauchdattel, Oliva utriculus Lam. Im indischen Ocean häufige Walzenschnecke. Schlauchthiere, Coelenterata Lp»cä\ Bilden den zweiten Typus des Thier- reichs, den niedrigsten der Metazoen und wurden von Ciivier und älteren For- schern dem Kreise der Radiärthiere zugetheilt; Le«/cÄ-ar^ erkannte die tiefe Kluft, die diese einer Darmwandung entbehrenden Thiere von dien hochentwickelten Stachelhäutern trennt und stellte im Jahre 1848 diesen „Typus" auf, dem erst in jüngster Zeit die Schwämme eingeordnet wurden. Von den ürthieren heben sie sich durch den Besitz eines aus Geweben und Organen aufgebauten Körpers ab, sowie durch den Besitz des sog. Gastrovascularraumes, eines oft verzweigten, nicht mit besonderen Wandungen umgebenen Körperlumens, das der Verdauung wie dem Kreislaufe der Nahrungssäfte und der Athmung gemeinschaftlich dient und vielfach auch der Ausscheidung vorsteht, somit sämmtliche Ernährungsprocesse vollführt. Der Körper, der meist -die Cylinder-, Kugel-, Scheiben- oder Bandform als Grundlage hat, somit fast immer radiär, selten bilateral-sym- metrisch entwickelt erscheint, ist fast ausnahmslos nach der Grundzahl 4 oder 6 oder deren Vielfachem ausgebildet und wird meist von 3 Schichten, dem Ekto-, ■ö Schlauchthiere — Schleimaal. 647 Meso- und Entoderm begrenzt; ei'steres überzieht die Oberfläche, letzteres den Gastralraum (Ventriculus); das Mesoderm enthält zahlreiche, verschiedenst ge- formte Skeletbildungen. Ueberdies enthält die Körperhaut an vielen Stellen Nessel- zellen (Cnidaria, Nesselthiere), unter dem Ektoderm einen oft sehr stark ent- vs^ickelten Muskelbeleg, der auf der tiefsten Stufe noch als eine Zellenschichte auftritt, die als Ausläufer desselben zu deuten ist und Neuromuskelfasern heissen, dann Sinnesepithelien, Nervenfasern und Nervenzellen (Ganglienzellen), so wie im Entoderm Wimperzellen sehr verbreitet sind. Die Vermehrung geschieht auf ungeschlechtlichem Wege durch Knosp ung und Th eilung; beide Arten kommen sehr häufig vor und finden sich in den verschiedensten Formen wieder. Insbesondere auffällig erscheinen die Knospungsvorgänge dort wo die Knospen, also die Einzelformen mit dem Gesammtorganismus vereinigt bleiben und es in Folge dessen zur Bildung von — im Verhältnisse zur Grösse des Individuums ganz colossalen — Thierstöcken kommt. Wo geschlechtliche Fortpflanzung auftritt, da finden sich die Geschlechtsproducte selten in einem Individuum vereinigt (Zwitter), meist sind sie auf 2 vertheilt (Diöcismus); manchmal aber sind an einem Stocke männliche und weibliche Thiere anzutreffen (Monöcismus). Die Befruchtung erfolgt innerhalb der Leibeshöhle oder im freien Seewasser ; die Ent- wickhing geht meist von einer Larve aus und erfolgt selten direct, häufiger mit Metamorphose; der Generationswechsel aber tritt in diesem Typus in der auf- fälligsten und interessantesten Weise auf, weshalb die systematische Eintheilung bis auf die Neuzeit sehr schwankend war. Alle hieher gehörigen Thiere leben im Wasser, die allermeisten sind Meeresformen. Man unterscheidet 4 Classen: 1) Schwämme, Spongia aut.; 2) Korallenpolypen, Anthozoa Ehrenb.; 3) Hydromedusen, Hydromedusae l'ogt; 4) Rippenquallen, Ctenophorae Kschsrii. — Literatur: Leuckart, R., Ueber die Morphologie und Verwandtschafts- Terhältnisse niederer Thiere. Braunschweig 1848. Schlauchthiere, s. Nesselthiere. Schleichenlurche, Schleichenmolche, Gymnophiona, Apoda, An- guinea, Unterordnung der Lurche (s.d.). Schwanz- und fusslose, wurmförmige Lurche mit quergefurchter Haut (diese in der Regel mit kleinen versteckten Schuppen). Die Augen verkümmert, unter der Haut verborgen; die Mundspalte klein, an der Unterseite der Schnauze; die Nasenlöcher vorne an der Schnauze, hinter ihnen jederseits eine kleine Oeffnung (falsches Nasenloch), in der ein ten- takelartiges Gebilde von noch nicht ganz aufgeklärter Function befestigt ist. Trommelfell und Paukenhöhle fehlen. Zunge ganz angewachsen; in den Kiefern und am Gaumen Zähne. Die Jungen sollen schon ohne Kiemenlöcher auski'iechen ; die rechte Lunge ist viel stärker entwickelt. Die Wirbel amphicöl, Rippen ver- Mimraert. Thiere der heissen Zone. Leben nach Art der Regenwürmer unter der Erde, nähren sich von Würmern und Insektenlarven. 6 Gattungen mit 22 Arten. Hierher: Coecilia ./. Müller (s. d.). — Epicrium WdtjL, Fühlerwühlen. Kopf ■compress, verlängert; Schnauze stumpf Die Tentakelgrube unter dem Auge, am Oberlippenrande. E. hypocyaneum Wagl. 30— 35 cm. An 325 Ringeln. Ceylon. — Siphonops WagL, Lochwühlen (s. d.). Schleicheiimolche = Schleichenlurche. Schleichkatzen, Viveridae, Familie der Raubthiere. Langgestreckte, spitzschnauzige , langgeschwänzte Raubthiere, welche in ihrer Lebensweise, in den ganz oder doch halb zurückziehbaren Krallen, den behaarten Fusssohlen , der scharfbewarzten Zunge und der meist elliptischen Pupille den Katzen, durch die am After stehenden Drüsen den Hyänen , andererseits wieder den Mardern und Hunden nahestehen. Gattungen: Viverra, Bassaris, Paradoxurus, Cyno- gale, Herpestes, Cynictis, Rhyzaena, Crossarchus, Galidia, Galidictis. Schleiereulen, Kauze, Gruppe der Eulen, s. Strigidae. Schleierkauz, s. Schleiereulen unter Strigidae. Schleiermaki, s. Propithecus. Schleiertaubc, Perrückentaube, s. Felstaube unter Taubeu. Schleifen, Armgerüst, s. Arinfiisser. Schleifencaniile, s. Excretionsorgane. Schleihen, Tinea Cuc, Gattung der Weissfische (s. d.). Schleimaal, s. Myxine unter Rundmäuler. 648 Schleimfische — Schlupfwespen. Schleimfische, Blenniidae, Stachelflosserfamilie der Blenniiformes. Der niedrige, ziemlich walzige, gestreckte Körper nackt oder kleinbeschuppt. 1 — 3 Rücken- flossen , die sich fast über die ganze Rückenlinie erstrecken. Die kehlständige Bauchflosse mit weniger als 5 Strahlen, kann auch ganz fehlen. Afterflosse lang. 32 Gattungen mit über 200 Arten. Brack- und Süsswasserfische. Hierher: Ohne Mahlzähne: 1) Zoarces (7»r. Schwanzflosse undeutlich ; Bauchflosse kurz, 3 — 4strah- lig. Z. viviparus Cuv., Aalmutter (s. d.). 2) Centronotus Bl. Sehn., 1 stache- lige Rückenflosse ohne weichen Theil , Bauchflossen verkümmert. C. gunellus bl. Sehn., Butterfisch. 15 — 30cm. Nordküsten Europas. Als Köder benützt. 3) Tripterygium Bisso. 3 Rückenflossen, die beiden vorderen stachlig. 4) Sa- larias Cm\ Kleine Kiefei'zähne beweglich im Zahnfleische sitzend. 5) Blennius Art. Kieferzähne festsitzend. Bei dieser und der vorigen der weiche und der St acheltheil der Rückenflosse gleich gross. Gefrässige Fleischfresser ; auch im Süss- gewässer. B. pholis L., gemeiner Schleimfisch. 10 — 15cm. Mittelmeer bis in die Nordsee. — Mit zweireihiger Binde von Gaumenmahlzähnen: 6) Anar- rhichas Art., Seewölfe. Rückenflosse lang mit biegsamen Stacheln, Bauch- flossen fehlen. A. lupus L.\ gemeiner Seewolf. Fast 2m. An den Küsten des gemässigten Noi'damerika und Nordeuropa. Zerbeisst die härtesten Schalen und Panzer der Krebs- und Muschelthiere. Schleimsrewebe = Gallertjarewebe, s. Biudesubstanz^ewebe. Schleiiiipilze, Myxomycetes, eine von manchen Zoologen zu den Thieren gerechnete Gruppe von Lebewesen mit amöboid beweglichem „Schwärm er"- Protoplasma. Hierher: Aethalium septicum Link, die sog. „Lohblüthe". Schleswig-holsteinisches Rind, s. zahmes Rind. Sclileuderflsche, s. Toxotes. Schliessmundsclmecken , Clausilia Drap., Gattung der Schnirkel- schnecken (s. d.). Schliessnniskel, vorderer, adductor buccalis, s. Muschelthiere. Schling'nntter, s. Coronella unter Nattern. Schlitzriissler, s. Solenodon. Schlitzschiiecken, Fissurella Bruij, Gattung der Spaltnapfschnecken (siehe dort). Schloss, cardo, s. Muschelthiere. , epigne sarum, s. Spinnen. „ cardium, s. Bauchfiisser.* Schlüpfer, Troglodytidae, Sperlingsvögelfamilie der Singvögel. Der schlanke Schnabel seitlich zusammengedrückt, an der Spitze pfriemenförmig, mit gebogener Firste; die Flügel kurz, abgerundet, mit 10 Handschwingen; Lauf lang, beschildert. An 60 Arten. Hierher: Troglodytes Vieill., Zaunschlüpfer. Schnabel kurz, nur wenig gekrümmt; Schwingen säbelig gebogen. T. parvulus Koch, Zaunkönig. 10 cm. Baut sein fast eiförmiges bis auf ein Flugloch ge- schlossenes Nest nahe am Boden. Nach dem Goldhähnchen der kleinste ein- heimische Vogel. Schlüsselheiii, ciavicula, s. Wirhelthiere, Säiigethiere, Yögel, Kriech- thiere (Skelet). Schliisselschnecken, s. Napfschnecken. Schlundhühle, pharynx, s. Säug-ethiere (Verdauungsorgane). Schlnndknochen, oberer und unterer, s. Fische (Skelet). Schlundkopf, pharynx, s. Verdannngsorgane. Schlundnerveng'ang'lion, s. Weichthiere. Schlundzähner, Rhachiodontidae, Schlangenfamilie der Colubriformia. Die verlängerten, unteren Dornfortsätze der ersten Rumpfwirbel bilden Schlund- zähne in der Speiseröhre. Schnauze kurz, abgestutzt. Die stark gekielten Schuppen in 23—25 Reihen. Hierher: Dasypeltis Wagl. (Rhachiodon Jourd.). Süd- und Westafrika. Schlupfwespen, echte, Ichneumonidae, Familie der Entomophaga. Die Fühler lang, gerade, vielgliedrig; die Kiefertaster fünfgliedrig; Vorderflügel mit deutlichem Randmal; die erste Cubitalzelle mit der hinter ihr liegenden Dis- coidalzelle verschmolzen, die zweite (sog. Spiegelzelle) sehr klein oder fehlend; der zweite und dritte Ring des gestielten oder beinahe sitzenden Hinterleibes be- Schlupfwespenverwandte — Schmalzüngler. 649 weglich miteinander verbunden. Die oft mit weit vorstehender Lege röhre ver- sehenen Weibchen legen die Eier an oder in Larven und Puppen anderer Insekten (oder Spinnen) ; meist verpuppt sich dann die Larve in ihrem Wirthe. Durch Vertilgen vieler schädlicher Insekten sehr nützlich. Hierher: A. Hinterleib nieder- gedrückt oder gewölbt: a. Hinterleib immer deutlich gestielt. I. ichneu- monina (Legebohrer versteckt). 1) Ichneumon L., Schlupfwespen. An 150 Arten, meist in Schmetterlingsraupen und Puppen schmarotzend. 2) Alomia Giav. o) Am- blyteles Werni. Gleichfalls in Eaupen und Puppen von Schmetterlingen. 4) Tro- gus Grav. — 11. Cryptina (Legebohrer hervorragend; Schildchen flach). 5) Meso- stenus Grar. 6) Phj'gadenon Grav.'") Hemyteles Grav. 8) Cryptus Grav. 9) Orthopelma TascJt. 10) Pezomachus Grav. Schmarotzen meistens in an- deren Schlupfwespen, sehen ungeflügelten Ameisen ähnlich. — b. Hinterleib fast sitzend oder fast gestielt, hinten kolbig; Legebohrer kaum vor- tretend. — III- Tryphonina. 11) Tryphon Grav. Schwarotzen fast nur in Blatt- wespen. — c. Hinterleib sitzend, stark niedergedrückt, breit. 12) Bassus Grav. Legen ihre Eier in Fliegenlarven. — d. Hinterleiboben gewölbt. 13) Me- topius Grav. — IV. Pimplariae (Legebohrer lang vorragend; Gesicht nicht einge- drückt; Schildchen rundlich). 14) Lissonota Gray. 15) Rhyssa Grav. 16) Ephi- altes Grav. Schmarotzen in den holzbewohnenden Larven verschiedener Insekten. 17) Glypta Grav. 18) Pimpla Grav. Schmarotzen fast ausschliesslich in Schmet- terlingsraupen und Puppen. — B. Hinterleib seitlich mehr oder weniger zu- sammengedrückt. — V. Banchina (Hinterleib sitzend oder fast sitzend ; Spiegel- zelle vorhanden). 19) Banchus Fabr., Sensenwespen. 20) Exetastes Grav. — VI. Ophionina (Hinterleib gestielt oder fast gestielt). 21) Ophion Fabr. Schma- rotzen in Raupen von Noctua. 22) Anomalon Cnv. 23) Pristomerus Gurt. (Pachymerus Grav.). 24) Hellwigia Grav. 25) Mesoleptus Grav. 26) Cam- poplex Grav. 27) Paniscus Grav. 28) Borizon Grav. u. s. w. Schlupfwespenverwandte = Braconidae. Schmalbienen, Halictus Latr. (Hylaeus Fabr.), Blumenbienengattung der Andrenina. Bauen in die Ei'de festgetretener Pfade. Schinalbock, s. Cervus (Reh). Sclimaljuugf'ern, A e s c h n a Fahr. , Gattung der Wasserjungfern (siehe dort). Schnialkäfer, Silvanus Latr., Gattung der Rindenkäfer (s. d.). Schmalnasen, Catarrhini, Unterordnung der Affen. Kräftige, grosse Afi"en der alten Welt mit schmaler Nasenscheidewand, genäherten, nach unten ge- richteten Nasenlöchern, mit 32 Zähnen ('■• '" ^'3), meist mit Backentaschen und Ge- sässschwielen , stets ohne Greifschwanz. Familien: Cynocephalidae, Cercopi- thecidae, Semnopithecidae, Colobidae, Hylobatidae und Anthropo- morphae. Schiiialreh, s. Cervus (22). Schmalzüngler, Rhachiglossa, Gruppe der Kammkiemer (Cteno- branchiata). Radula lang, schmal; Radulaglieder mit Mittelzahn und jederseits einem (oder keinem) Seitenzahne; mit langem, an der Wurzel einstülpbai-em Rüssel; Fleischfresser, Meeresthiere. Hierher die Familien: 1) Faltenschnecken (Vo- lutidae) (s. d). 2) Mitraschnecken (Mitridae) (s. d.). 3) Fasciolariidae (s. d.). 4) Kinkhörner (Buccinidae) (s. d.). 5) Nassidae. Seitenplatten der Radula mit 2 (bis 4) grossen Zähnen oder Haken, die Mittelplatten mit zahl- reichen Zähnen; Deckel am Rande gezähnelt. Nassa Lam., Fischreusen (N. reti- culata Lam., Netzfischreuse. 3 — 3,5cm hoch. In den europäischen Meeren). Cyclonassa Sivains. 6) Walzenschnecken (Olividae) (s. d.). 7) Harfen- schnecken (Harpidae) (s. d.). 8) Purpurschnecken (Purpuridae) (s. d.;. 9) Wulstschnecken (Muricidae). Seitenplatten der Radula mit nur einem grossen Zahn oder Dorn; Spindel glatt; Deckel vorhanden; Mündung mit Canal: Schale mit faltigen, zackigen oder dornigen Längswülsten. Ueber 900 Arten. Die fossilen meist im Tertiär, die recenten meist in den tropischen Meeren, von Mollusken lebende Raubschuecken. Murex L. , Stachelschnecken. Minde- stens 3 Reihen von Wülsten oder Stacheln. M. brandaris Z/., Brandhorn. 9 — 95 cm hoch. Mittelmeer. Ihr Genuss bisweilen schädlich. Von den Alten (350 Schmarotzer — Schmetterlinge. nebst M. trunculus jL. zur Purpurfärberei benützt (der Monte Testaceo bei Tarent besteht fast ganz aus den Schalenüberbleibseln dieser Purpurfärberei). M, cras- sispina und tenuispina Lam., Spinnenköpfe. Den Austernbänken schädlich. M. haustellum L., Schnepfenkopf. Ostindien. M. inflatus L., zackige Stachelschnecke. 11 — 16cm. Ihre Deckel nebst Pasciolaria-, Ampullaria- Arten die früher officinellen „ Räucherklauen " liefernd. Schmarotzer, s. Lebeusbedingung'en der Thiere. Schmarotzer = secuiidäre Parasiten, s. Chalcididae. Schinarotzerhuramelii , Afterhummeln, Psithyrus Lep. (Apathus Neion.), Blumenbienengattung der Psithyrina. Schmarotzen bei Hummeln. Schmarotzerkrebse, Siphonostomata Latr. (Ichthyophthira, Fisch- läuse, Pseudocephala, Parasita Lam., Epizoa Huxl.) , Gruppe der Ruder- füsser. Mundtheile stechend und saugend; Körper meist ungegliedert, mit rudi- mentärem Hinterleibe; meist Parasiten von Fischen u. s. w. mit Klammerhaken. Familien: Corycaeidae, Sapphirinidae, Ergasilidae, Bomolochidae, Chondracanthidae, Ascomyzontidae, Nicothoidae, Caligidae, Diste- lestiidae, Lernaeidae, Lernaeopodidae. Schmarotzervög-el, s. Tög'el (Lebensweise). Schmeckbecher, Geschmacksknospen. s. Siniiesorg:aiie. Schmeissttieg-e, blaue Fleischfliege, s. Muscidae. Schmelz, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Schmelz faltige Zähne , dentes complicati, siehe Säugethiere (Ver- dauungsorgane). Schmelzschuppen, Ganoidschuppen, s. Fische (Körperbedeckung). Schmerle, ßartgrundel. s. Nemachilus unter Weissflsche. Schmetterlinge. Lepidoptera L., Glossata Fabr., Ordnung der In- sekten. Mit saugendem, spiralig aufgerolltem Rüssel, 4 gleichartigen, meist ganz beschuppten Flügeln, verwachsener Vorderbrust und vollkommener Metamorphose. Der Kopf ist frei beweglich, behaart und trägt nur selten Punktaugen; die zu- sammengesetzten Augen hingegen sind gross, halbkugelig und zählen oft bei 17 000 Facetten; die Fühler zeigen die verschiedenste Form und erscheinen borsten-, faden-, keulenförmig, gesägt oder gekämmt. Die Mundtheile sind zur Aufnahme flüssiger Nahrung, namentlich des süssen Blumenhonigs geeignet, selten verkümmert; Oberlippe und Oberkiefer fehlen meist gänzlich; dagegen bilden die Unterkiefer eine dicht gegliederte spiralige Rollzunge (Lingua spiralis), deren Spitze feine Dörnchen zum Aufritzen der Nectarien besitzt, während ihre Höhlung zum Aufsaugen des Honigsaftes dient; sie wird in der Ruhelage unterhalb des Mundes zusammengerollt getragen. Die Kiefertaster fehlen oder bilden zwei- oder mehrgliedrige Stummel (Tineidae); die Lippentaster sind gross, dreigliedrig, dicht buschig behaart und bedecken zum Theii den Rüssel; die Unterlippe selbst stellt ein dreieckiges Verschlussplättchen dar. Die Brustringe sind innig ver- schmolzen, oft dicht behaart; die Vorderbrust (Kragen, Collare) ist schmal, die Mittelbrust mächtig entwickelt und mit dem Schildchen versehen; die Hinterbrust oberseits kaum sichtbar. Die Flügel, welche nur bei einigen Weibchen rudimentär bleiben (Spanner), sind mit schuppenförmigen Haaren bedeckt, welche dachziegel- förmig aufeinander liegen und durch ihre mannigfache Zeichnung und Färbung die Buntheit und Schönheit bedingen ; die Vorderflügel sind grösser als die Hinter- flügel und tragen am Rande Fransen (Ciliae): die Hinterflügel, welche oft ge- schwänzt und stets kleiner sind, sind mit ihnen durch Haarhaken (Retinacula), zu einer Fläche vereinigt; auch die Aderung, welche insbesondere radiären Ver- lauf zeigt, ist zur Unterscheidung der Gruppen herangezogen worden. Die Schuppen selbst sind gleichfalls sehr mannigfaltig ausgebildet und erscheinen als kleine, fein- gerippte oder gezähnelte Plättchen , welche mittelst eines kurzen Stieles in Haut- taschen stecken und verbreiterte Haare der Cuticula voi'stellen, die sich während des Puppenstadiums ausbilden. Die Beine sind zart und weich; die Schienen tragen grosse Sporen und die Tarsen sind fünfgliedrig; das erste Paar ist oft verkümmert. Der sechs- bis siebengliedrige Hinterleib ist dicht behaart; der letzte Ring besitzt hervortretende Haarbüschel, die oft mit Duftdrüsen u. s. w. zusammenhängen. Das Nervensystem besteht aus dem Gehirn und dem kleinen Subösophagealganglion, 2 — 3 Brust- und 5 Hinterleibsganglien; die Prothoraxganglien sind stets frei, Schmetterlinge. 651 Avährend selbst alle 4 folgenden Knoten vereinigt sein können; die Larven besitzen 11 — 12 Bauchkettenganglien. Der Darm ist lang und besitzt enge Speiseröhre, einen meist gestielten unpaaren Saugmagen, einen kurzen Mittel- und einen langen, dünnen, meist gewundenen Afterdarm; die 3 Paare Malpighi'scher Gefässe münden gemeinsam. Ausserdem sind 2 Speichel- (Mandibel-) Drüsen und bei den Larven oft mächtige Unterlippen- oder Spinndrüsen (Sericteria) vox'handen, welche im Puppenstadium rückgebildet werden und den Coconfaden liefern. Die Tracheen zeigen holopneustischen Bau; die Larven dagegen besitzen meist peri- pneustischen Bau; doch sind die Thoracalganglien oft geschlossen; auch mit Tra- cheenkiemen ausgestattete, auf Wasserpflanzen lebende apneuste Formen sind bekannt geworden (Nymphula Rehu, Tropus). Die Eierstöcke stellen 4 lange, viel- kammerige Eiröhren dar , in denen die grossen und meist sehr zahlreichen Eier perlschnurartig geordnet sind ; überdies ist am Ausführungsgange eine Samen- blase und eine Anhangdrüse, sowie eine Begattungstasche unter der Geschlechts- üifnung voi-handen. Die Hoden sind lange, unpaar gefärbte Schläuche, am Aus- führungsgange liegen Anhangdrüsen; auch äussere Geschlechtsklappen sind vor- handen. Durch diese, sowie durch andere Merkmale sind die beiden Geschlechter oft leicht äusserlich zu unterscheiden; die Merkmale entwickeln sich oft zur Höhe eines Geschlechts- und Saisondimorphismus. Bei ersteren zeigen die Männchen meist lebhafte, oft ganz prächtige Farben und besondere Reizmittel ; auch in Flügel- grösse und Zuschnitt sind sie verschieden; oft sind zweierlei Weibchen oder selbst mehrerlei voi-handen; um diese bestehen die Männchen nicht selten Kämpfe. Viele Formen erscheinen je nach der Jahreszeit in anderer Färbung und lassen dadurch eine Sommer- und Wintergeneration unterscheiden. Parthenogenetische Entwicklung tritt meist nur ausnahmsweise auf (Bombyx smerinthus) ; regel- mässig wurde sie beim Fehlen der Männchen bei einigen Sackträgern (Psyche, Solenobia) von v. Siehold und anderen beobachtet. Die Larven (Raupen), welche durch Schönheit der Färbung und Mannigfaltigkeit der Behaarung und Bewaffnung schon frühzeitig die Aufmerksamkeit der Forscher an sich gezogen haben, besitzen kauende Mundtheile, 2 dreigliedrige Fühler, 6 dreitheilige Punkt- augen, 3 Paar fünfgliedrige Brust- und 5 Paar Afterbeine; nur die Spanner- raupen besitzen deren nur 2; das letzte Paar ist meist ganz anders gestaltet. Sie verpujDpen sich an geschützten Orten, zwischen Zweigen , unter der Erde u. s. w.. oft in einem Cocon, den sie ehevor spinnen. Die Puppenzeit währt oft nur we- nige Wochen, oft jahrelang; im ersteren Falle können in einem Jahre auch 2 oder mehrere Generationen entstehen ; die meisten überwintern im Puppenstadium. Als Imago leben sie nur kurze Zeit — begatten sich und legen die Eier; nur einige überwintern. Während der Nutzen der Schmetterlinge sehr gering ist (Seide , Befruchtung von Blumen) , ist oft ihr Schaden sehr gross , indem sie in Waldungen und Culturen , Gärten und Wiesen in verheerender Menge auftreten ; Fliegen (Tachinarien) und Schlupfwespen halten das Gleichgewicht aufrecht oder stellen es wieder her. Fossil kennt man Reste aus dem Jura, doch sind erst jene des Tertiärs und des Bernsteins sicher deutbar. Die Zahl der Arten ist sehr gross, man kennt bei 20 000 Ai-ten und schätzt nur '/lo als beschrieben und bekannt; Europa allein hat 3440, von denen 2200 Microlepidoptera sind. Sie zerfallen in folgende ünterabtheilungen: A. Macrolepidoptera, Grossfalter: I. Rhopalocera (Fühler an der Spitze keulenförmig). Familien: Tagfalter (Papilionidae). — II. Crepuscularia (Fühler spindelförmig oder kantig, selten keulenförmig; Flügel meist schmal). Familien: Schwärmer (Sphingidae) ; Holzbohrer (Xylotropha) ; Widderchen (Zygaenidae). — III. Nocturna (Fühler borsten- oder fadenförmig, oft gekämmt; Flügel meist breit). Familien: Arctiidae; Spinner (Bombycidae); Eulen (Noctuidae); Spanner (Geometridae). — B. Microlepidoptera, Klein- Schmetterlinge (Fühler lang, borstenförmig; Hinterflügel mit Haftborste). Fa- milien: Zünsler (Pyralidae), Wickler (Tortricidae), Motten (Tineidae); Feder- motten (Pterophoridae). — Literatur: Ksper, Die europ. Schmetterlinge u. s. w. Erlangen 1777—1805. — Ochsenheimer u. Treischke, Die Schmetterlinge von Eu- ropa. Leipzig 1807—1835. Bd. 10. — Her rieh- Seh äff er , Systematische Beschrei- bung der Schmetterlinge von Europa. Regensburg 1843—55. 5 Bde. — Speyer, Ad. u. Aug., Die geogr. Verbreitung der Schmetterlinge Deutschlands und der 552 Schmetterlingsünk— Schnabelkerfe. Schweiz. Leipzig 1858 — 62. — Kocli, G., Die indogermanische Lepidopterenfauna im Zusammenhange mit der europäischen. Leipzig 1865. — Staudhiger , 0., u. JVocke , Catalog der europäischen Schmetterlinge. Dresden 1871. — Müller, Fr., in Jena. Zeitschr. XI. 18/7 u. s. w. — Weismmnt, A., Ueber Saisondimorphismus der Schmetterlinge. Leipzig 1875. Scliiiietterlingsfiiik, ein Prachtfink, s. Habropyga. Sclimetterlingshafte , Ascalaphus Fabr., Gattung der Ameisenlöwen, s. Grossflügler. Sclimetterliiigsmückeii, Psychodidae. Schmuckbieiien, Wespenbienen, Nomada Fabr., Blumenbienengattung der Psithyrina. Schmarotzen besonders bei Andrenaarten. Schmucküiege« , Ortalis Fall., Gattung der Museida e und Acalyp- tera (s. d.). Schmuekwanzen, 8tr achia. Hhn. (Eurydema iop.), Gattung der Schild- wanzen (s. d.). Schmiitzg-eier, s. Aasgeier. Schnabel, umbo, s. Muschelthiere. „ rostrum, s. Schaleukrebse. y, s. Vögel (Verdauungsorgane). Sfhnabelflsch, s. Chelmo Cur. unter Schnppeuftosser. Schnabelülegen, s. Skorpionsüiegen. Schnabelfortsatz, rostrum, s. Armfüsser. Sclmabelkerfe, Rhynchota Fabr., Ordnung der Insekten, insbesondere durch die unvollkommene Verwandlung und die stechenden oder beissenden Mund- theile, die einen gegliederten Schnabel (Rostrum) bilden, ausgezeichnet. Dieser ist unter die Brust zurückschlagbar, wird oberseits durch die Oberlippe bedeckt und besteht aus den grätenförmigen Ober- und Unterkiefern (Set ae), welche vor- und zurückschiebbar sind, und der aus den Tastern gebildeten, geschlossenen, spitzen drei- bis viergliedrigen Unterlippe (Vagina). Die Fühler sind meist kurz, drei- gliedrig mit borstlichem Endgliede, oder langgestreckt, vielgliedrig (bis 25 Glieder). Die Augen sind klein, meist vorragend, facettirt, selten einfach oder bloss Ocellen ; der Vorderbrustring ist frei, gross oder durchaus mit den 2 folgenden verwachsen: die Flügel sind oft gleichartig glashell (Homoptera) zu 4 oder zu 2 (Phyto- phthires), oft sind 2 harte Halbdecken (He melytra) vorhanden (Remiptera) oder sie fehlen ganz (Aptera). Die Beine zeigen sehr ungleichmässige Entwicklung und sind meist Gangbeine; doch finden sich auch Klammer-, Schwimm-, Spring- und Raubbeine; die Tarsen haben 2—4 Glieder. Der Hinterleib ist sechs- bis neungliedrig und trägt auf der Bauchseite die Stigmen. Sie können fliegen, kriechen , schwimmen und springen. Der Verdauungscanal besitzt deutliche Ab- schnitte; in den Munddarm münden mächtige Speicheldrüsen; der Chylusmagen ist oft sehr complicirt gebaut; in den Enddarm münden 4 Malpighi'sche Gefässe. Das Nervensystem zeigt im Allgemeinen starke Concentration und alle Grade der Verwachsung der Ganglienknoten kommen vor; oft sind nicht einmal Einschnü- rungen an der Grenze derselben vorhanden (Pediculidae). Das Subösophageal- ganglion ist oft gleichfalls sehr klein. Das Tracheensystem ist holopneust und zeigt 2 Thorax- und 6 Hinterleibsstigmen. Excretionsorgane sind in Form von Hautdrüsen sehr verbreitet, ihre Secrete besitzen oft einen widerlichen Geruch, selten einen ätherischen Duft (Syromastes), es stammt von Fettsäure. Die Drüsen münden am Meso- und Metathorax und sind birnförmig, das Secret ist gelb oder röthlich. Bei manchen (Flata) ist das Absonderungsproduct wachsartig. Die weib- lichen Geschlechtsorgane bestehen aus 4-^8 Eiröhren und einem einfachen Re- ceptaculum seminis; die Begattungstasche fehlt meist (Cicada); die paarigen Hoden- schläuche münden mit blasenförmig erweiterten Samenleitern. Die Larven leben von den verschiedensten Stoffen und suchen wie die ausgebildeten Insekten pfl^anz- liche und thierische Stoffe, die sie durch den Rüssel aussaugen. Dadurch werden sie jungen Pflanzen schädlich und erzeugen Gallen; auf Thieren werden sie zu Parasiten. Die jungen Thiere sind flügellos; diese erscheinen nach der ersten Häu- tung als Stummel; die Entwicklung dauert oft mehrere Jahre; ausnahmsweise tritt selbst eine vollkommene Metamorphose auf (Coccus, Männchen). Fossil er- scheinen sie im Jura : man schätzt sie auf 12 000 Arten und unterscheidet 4 Untei- Schnabelkuppe — Schneidezähne. 653 Ordnungen: 1) Flügellose. Aptera. 2) Pflanzenläuse, Phytophthires. 3) Cicaden, Homoptera. 4) Wanzen, Hemiptera.* Schnabelkijppe, dertrum, s. Vögrel. Sclmabelmilben, Bdellidae, Familie der Milben. Leib gestreckt. Kiefer- fühler zweigliedrig (das erste Glied lang, glatt, der schnabelartigen Mundöffnuug von oben her aufliegend; das zweite Glied klein, klauenförmig , gegen das ei-ste scheerenartig bewegbar). Bdella Lafr. u. s. w. SchiiabelschreckeiijTryxalisi^^a^r.. Gattung der Feldheus ehr ecken(s. d.). Schiiabelthiere, « Ornithorhynchus. Sehnabel wale, Hiperoodontida, Familie der Zahnwale. Wale mit schnabelartig verlängerter Schnauze, 1 oder 2 ausgebildeten Zähnen jederseits im Unterkiefer, oft unsymmetrischen Gesichtsknochen, halbmondförmigem Spritzloch. Gattungen: Hyperoodon , Ziphius, Berardius. Schnabelwaiizeu, Reduvius Fabr., Gattung der Schreitwanzen (s. d.). Schnaken, Erdschnaken, Bachmücken (Tipulidae), Familie der Schlankmücken (Tipulariae). Die fadenförmigen 6 — 19gliedrigen Fühler lang oder sehr lang, nackt oder behaart; der vorstehende Rüssel zuweilen stark verlängert; die vier- bis fünfgliedrigen Taster mit verlängertem Endgliede; die langen ^ sehr zerbrechlichen Beine mit sehr langem Schenkel ; die Flügel gross, schmal. Hierher: 1) Ptychoptera Meig., Faltenmücken. An Bächen, auf niedrigem Gebüsch; die Larven iu Schaaren in schmutzigen Abzuggräben und im Bachschlamme (mit sehr langem, borstenförmigem Stigmenträger). 2) Cteno- phora Meig., Kamm mucken. Einzeln lebend. Larven in morschem Holze. 3) Pachyrhina Macq. mit P. pratensis L., Wiesenschnake, der häufigsten Art. 4) TijDula L., Bachmücken. Ziemlich gross. Die Larven in der Erde oder in faulem Holze. Puppen stachlig. T. oleracea L., Kohlschnake. 5) Neprotoma Mfig., Flecken mucken u. s. w. Schnakensch wärmer 5 Sesia tipuliformis L. , Art der Xylotropha (Holzbohrer). Schuakenwauze, s. Berytus unter Baudwanzen. Schuäpel, s. Coregonus unter Lachse. Schnarre = Misteldrossel, s. Turdus unter Turdidae. Schiiarrschrecke, s. Psophus unter Feldheuschreckeu. Schnarrhenschreckeii, Acridiidae, s. Feldhenschrecken. Schnatterente, s. Enten unter Lamellirostres. Schnanzenbienen, s. Anthophora. Schuauzenmotten, Gespinnstmotten, Hyponomenta Latr., Gattung der Motten (s. d.). Schnauzeumückeu, s. Schnaken. Schaauzenschild, rostrale, s. Spaltzüng-ler und Schlangen. Schnanzenschnecken, s. Fliigelschnecken. Schnecke, coclea, s. Gehörbläschen und Wirbelthiere (Ohr), Säuge- tliiere und Yögel (Sinnesorgane). Schneckenkrebse = Einsiedlerkrebse, Paguridae, siehe Einsiedler- krebse. Schneeammer, s. Plectrophanes unter Finken. Schneeeule, s. Nyctea unter Strigidae. Schneefiuk, s. Fringilla unter Finken. Schneettoh, s. Degeeria Nie unter Springschwänze. Schneegrans, Polargans, s. Gänse unter Lamellirostres. Schneehase, s. Fiepus. Schneehuhn, s. Hühnervög'el (Waldhühner). Schneemaus, s. Arvicola. Schneevogel, s. Ammerflnken. Schneewürnier heissen die bei mildem Wetter auf dem Schnee erscheinenden Larven von Telephorus Sc/iaeff'., s. Weichflilgler. Schneeziege, s. Capra. Schneider, s. Albnrnus. Schneider = Laube, s. Aspius. Schueidervögel s. Vögel (Lebensweise). Schneidervogel, Orthotomus Benettii Horsf., s. Maluridae. Schneidezähne, dentes incisores, incisivi, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). 654 Schneidflatterer— Schnepfenvögel. Schneldflatterer, s. Desmodiisa. Schnellkäfer, Elateridae, Familie der Pentamera. Körper gestreckt, Kopf gesenkt. Die gesägten oder gekämmten elf- bis zwölfgliedrigen Fühler sind nahe am Augenvorderrande eingefügt. Die Vorderbrust mit einem in eine Grube der Mittelbrust eingreifenden Fortsatze, meist auch mit einem Kinnfort- satze; Füsse fünfgliedrig; Vorder- imd Mittelhüften kuglig. Vermögen sich in die Höhe zu schnellen. Nähren sich fast nur von Pflanzenkost. Beim Einspringen der Fortsätze in die Mittelbrustgrube entsteht ein knipsender Ton. Die Larven äugen los, hornig, gestreckt, w^alzig oder niedergedrückt (Drahtwurm er) , mit kurzen viergliedrigen Fühlern , kurzen dreigliedrigen Beinen , ohne Oberlippe. An 2700 Arten, die meisten in den Tropen. Lecon Laporfc; Elater L. (Am- pedus Germ.); Cardiophorus Esch.; Corymbites Latr.; Athous Esch.; Agriotes Esch. (s. d.); Synaptus Esch.; Pyrophorus Illif/., Feuerfliegen, Cucujo's Im heissen Amerika. An 100 Arten. Leuchten intensiv. Schnellläufer, Citigradae, Unterordnung der Spinnen. Mit 2 Fächer- tracheen. Die Augen in 3 Querreihen (die vorderen Augen am kleinsten). Die Kieferfühlerklauen nach innen einschlagbar. Einzige Familie: Wolfsspinnen, Lycosidäe. 8 Augen von sehr verschiedener Grösse in 3 Querreihen. Kopf- brust schmalrückig, hoch. Je 3 Fussklauen an den 3 hinteren Beinpaaren. Ohne Cribellum und Calamistrum. Kräftige, rasch über den Boden laufende Spinner, weben keine Netze. Das Weibchen trägt die Eier in einem kugligen Cocon am Hinterleibe mit sich herum oder sitzt über denselben. Hierher u. a. : Ocyale Sav., Wassertreter. Zweites Bein länger als das erste. — Dolomedes Wnick. Erstes Bein länger als das zweite. — Pirata Smid., Wasserjäger. Rücken des Hinterleibs mit weissen runden Fleckchen bespritzt. — Trochosa C. L. Koch. Spinnen fingerhutartige Wohnräume unter Moos. — Ta r antula -S'M?7(y., Tarantel- spinnen. Die Beine an den Schienen und Fersen mit starken Stacheln. Be- wegen sich langsamer. Errichten unter Moos u. dergl. vorne offene, fingerhut- förmige Wohnungen. — Lycosa Latr., Wolfsspinnen. Kopf sehr hoch. Schnepfen, Gruppe der Schnepfen vögel (s. d.). Schnepfenfliegen, Leptidae, Familie der Brachycera. Larve mit weich- häutigem, tief einziehbarem Kopfe; Rüssel mit fleischigem Lappen ; Larven in der Erde. Gattungen: Leptis Fabr. mit L. vermileo L. Gräbt ähnlich wie der Ameisenlöwe einen Sandtrichter zum Insektenfang. — Crysopila Macqu. Äther ix Mei;/. Schnepfeiiibis, s. Ibidorhynchus. Schuepfenkopf, s. Colliculns seminalis. Schnepfenstrausse, Apterygidae, Familie der Laufvögel (s. d.). Schnepfenvögel, Scolopacidae, Familie der Sumpfvögel. Die Stirn ist nach dem Schnabel zu verschmälert und abgeflacht. Der lange schlanke Schnabel ist an der Wurzelhälfte weich, biegsam, nur an der Spitze hart; die spalt- förmigen Nasenlöcher liegen an der Schnabelwurzel, nahe der Mundspalte; die Nasengrube ist noch vorne in eine spitz auslaufende Rinne ausgezogen. Meist kleine, zierliche Zugvögel, lieben den Aufenthalt an feuchten Orten, Gewässern, laufen geschickt, fliegen niedrig und schnell, leben von Würmern, Weichthieren, Insekten, legen ihre Eier (meist 4) in einfache, seichte Vertiefungen. An 120 Arten bekannt. Hierher: A. Lauf meist mittellang oder lang. I. Schnepfen. Schnabel nur an den Rändern der Oberschnabelspitze hornig. 1) Scolopax L. Schnabel länger als der nackte Fusstheil, Schnabelspitze gerundet, Ohröffnung unter dem Auge; Hinterseite des Schenkels über der Ferse nackt, 12 Steuerfedern. Dämmerungsthiere, streichen nur Morgens und Abends umher (Schnep'fenstrich) , holen mit ihrem langen Schnabel Würmer, Insekten u. s. w. aus der weichen Erde. Fleisch sehr schmackhaft. (S. rusticola i., Waldschnepfe. 32cm. Europa, Nordasien.) 2) Gallinago Leach , Sumpfschnepfen, Bekassinen, Schnabelspitze abge- flacht. 12 —26 Steuerfedern. Leben nicht in Wäldern, sondern in freien, sumpfigen Niederungen. (G. major Gm., Pfuhl- oder Doppelschnepfe. 28cm. In kleinen Gesellschaften. G. media Gray, gemeine Bekassine. 26cm. Bringt zur Balz- zeit im Frühlinge durch Schwingungen der Steuerfedern einen sonderbaren Ton [„Meckern"] hervor. G. gallinula L., kleine Bekassine, Moorschnepfe. Schnirkelschnecken. 655 16cm.) 3) Tringa L., Strandläufer. Schnabel kürzer als der nackte Fusstheil, Ohröffnung hinter dena Auge, der gerade Schnabel länger als der Kopf, mit Hinter- zehe. Im Norden und hohen Norden an Gewässern; wandern im Winter in Schaaren südwärts. (T. canuta L., Roststrandläufer, Canutsvogel. 25cm.) 4) Actodromas Kaup. Schnabel so lang wie der Kopf. 5) Calidris Illig., Sonderlinge. Hinterzehe fehlt. 6) Limicola Kodi, Sumpfläufer. Schnabel leicht nach unten gekrümmt. Hinterzehe fehlt. (L. pygmaea KocJi, Schlamm- läufer. 17cm. Europa, Amerika, Asien.) 7) Arquatella Baird. Hinterzehe vorhanden. Lauf küi'zer als die Mittelzehe. (A. maritima Baird, Felsenstrand- läufer.) 8) Pelidna Cuv. Lauf länger als die Mittelzehe. (Von Tringa nur durch den leicht nach unten gekrümmsen Schnabel verschieden.) (P. subarquata Cur., Krummschnabel. 20cm. Nordeuropa. P. alpina Cm\, Alpenstrand- läufer. P. Temminckii Leül, Europa, Nordafrika.) 9) Machetes Cuv., Kampf- läufer. Schnabel kürzer als der Lauf. (M. pugnax Cwr., Kampfhahn, Kampf- schnepfe. 30 — 32cm [Weibchen viel kleiner]; Männchen im Sommer mit gi'ossem Halskragen verlängerter Federn, sehr streitsüchtig. In den nördlichen und ge- mässigten Ländern der alten Welt). — II. Wasserläufer. Schnabel an der ganzen Spitze hornig. 10) Actitis, Ufer lauf er. Schnabel so lang wie der Lauf, der Schwanz überragt die Flügelspitze. An kahlen Ufern im Norden, ziehen im Herbste südwärts. 11) Totanus Bechsf. Die Flügelspitzen überragen den Schwanz. In wasserreichen Gegenden der kalten und gemässigten Zone, im Herbste nach Süden. (T. stagnalis L., Teichwasserläufer. T. fuscus i?m.s-. und calidris Bechst., Rothschenkel. T. ochropus lV«y«^, Waldwasserläufer.) 12) himosa Briss., Uferschnepfen. Schnabel länger als der Lauf, Schnabelspitze leicht nach oben gekrümmt, Lauf vorn und hinten quer beschildert. In der nördlichen Erdhälfte, folgen bei ihren Wanderungen meist den Küsten. (L. ruf a Briss., rothe Uferschnepfe. 41 cm. Nordeuropa.) 13) Numenius L., Brachvögel. Schnabelspitze nach unten gekrümmt; Lauf nur vorne quer beschildert. Leben gern auf Brachfeldern. (N. arquatus L. , grosser Brachvogel. 70cm. Nordeuropa und Nordasien. N. phaeopus L., Regenbrachvogel. 52cm.) — IM. Wassertreter. Vorderzehen mit lappigem Saume. 14) Phalaropus Briss. Flügel lang, spitz, erste Schwinge am längsten. Geschickte Schwimmer der nördlich gemässigten Zone. — B. Lauf ausserordentlich verlängert. IV. Stelzenläufer. 15) Recurvirostra L., Säbel- schnabler. Der dünne, nach oben geschwungene, harte Schnabel 2 — 3mal so lang als der Kopf; Vorderzehen durch Schwimmhaut verbunden; Hinterzehen vor- handen. An den Küsten der alten und neuen Welt. (R. avocetta L., Avocette, Säbler. 43cm.) 16) Himantopus Briss. (Hypsibates Nüzsch.) Nur die Aussen- und Mittelzehe geheftet; Hinterzehe fehlt, Schnabel gerade. In den wärmeren Ländern beider Halbkugeln. (H. candidus G^ra//, Strandreitei*. o8cm. Nox'dafrika, Mittelasien, Südosteuropa.) Schnirkelschnecken, Helicidae, Familie der Land seh necken (Stylom- matophora). Mit äusserer, gut entwickelter, spiraliger Schale, in der in der Regel das ganze Thier Platz findet, 4 Tentakeln; halbmondförmige Kiefer vor- handen; Rumpf vom Fusse abgesetzt; Athemöffnung rechts unter dem Rande des Mantels; Radula mit viereckigen, die Zähne tragenden Platten. An 5000 lebende, über 400 fossile Arten. Hierher: 1) Helix L. Kieferrand gezähnt; Geschlechts- öffnungen vereinigt; Schale scheibenförmig, keglig oder kuglig, beiläufig so lang wie dick; Mündung schräg, breiter als hoch. Die Schale oft dunkel gebändert. Im Winter verschliessen die Thiere die Schale durch einen Deckel (Epiphragma). Artenreichste Molluskengattung (an 3000 Arten). Zerfällt in viele Gruppen: Coe- natoria HeJd (Helicogena Risso) mit der bekannten grossen Weinberg- schnecke (H. pomatia L.), unsere grösste europäische Landschnecke, 38 — 50mm hoch; wird gegessen und da und dort in eigenen Gärten geraästet; TacheaLmc/;. (H. hortensis Müll., Gartenschnecke; H. nemoralis L., Hainschnecke); Xerophila Hehl; Campylaea Beck.; Fruticola Hehl; Arionta Leacli; Petasia Beck.; Patula Hehl; Vallonia Ri>:so; Acanthinula Beck.; Triodopsis /?a/". ; Trigo- nostoma Fitz. u. s. w. — 2) Bulimus Brug. Schale länglich oval oder thurm- förmig; Mundsaum verdickt, meist verbreitert. Spindel nicht abgestutzt. Wie die vorige über die ganze Erde verbreitet. — 3) Achatina low. (Cochlitoma iVr.), (356 Schnörkelschnecken — Schnurrvögel. Achatschnecken. Mundsaum einfacli, scharf; Spindel gebogen, abgestutzt. A. lubrica /^.ss»?., glatte Achatschnecke; A. acicula 7i!o5.s'»i., Nadelschnecke; A. perdix Lam., Eebhuhnsch necke, 16cm hoch, 8cm dick, eine der grössten Landschnecken, Fettweiden Westafrikas; A. zebra Lam., Zebraschnecke, Ma- dagaskar. — 4) Buliminus Ehrbg. Mundsaum eingeschlagen; Spindel nicht ab- gestutzt. — 5) Balea Prid. Schale spindelförmig, meist links gewunden, ohne Schliessknöchelchen. — 6) Clausula Ih-ap., Schliessmundschnecken. Schale schlank, spindelförmig, mit Schliessknöchelchen zwischen den die birnförmige Mündung verengenden Lamellen (man unterscheidet an der Mündung: Ober- lamelle, Unterlamelle, Spindelfalte. Spirallamelle , Gaumenfalten, Mondfalte und das Schliessknöchelchen [Schliessplättchen, Clausilium]). Zer- fällt in mehrere Gruppen: M ar pr ess a Morj'«/. Tawr/.; Deli m a //ar^m.; Pyrostoma V. Fest.] Fusulus Fitz.; Iphigeniar. Vcst.; Strigillaria ?'. Vest.; Alinda V. Vest.; Trigonostoma v. Fest. — 7) Pupa Drap., Puppen- oder Tönnchen- schnecken. Schale walzenförmig, rechts gewunden. Mündung in der Regel ge- zahnt. Schon in der Steinkohlenformation. Torquilla tStiid., Alaea Jeffr., Or- cula, Held, Vertilla iiaqu. Tand., Isthmia Graij, Pupilla P/>//f. , Edentulina Cless., Pagodulina Cless. sind Untergruppen. — ■ 8) Vitrina Drap., Glas- schnecken. Kiefer glatt mit einem stumpfen Zahnvorsprung. Mantel grösser als die Schale, leset sich mit einem Fortsatze auf deren Oberseite. An sehr feuchten Orten. — 9) Zenites Mo)itf. Mantel so gross wie die glashelle , durchsichtige, meist genabelte, grosse Schale; 7 — 8 langsam zunehmende Windungen. — 10) Hyalina Gray. Schale ähnlich wie bei der vorigen, gedrückt, mit 5 — 7 rasch zunehmenden Windungen. Die kleineren Arten leben von faulenden Pflanzen, die grösseren sind Raubschnecken (fallen auch übereinander her). — 11) Succinea Drap., Bernsteinschnecken. Kiefer mit viereckiger Platte am oberen erhabenen Rande. Geschlechtsöffnungen getrennt (bei all den bisherigen vereinigt). Die länglich ovale, ungenabelte, dünne Schale mit kurzem Gewinde und scharfrandiger, sehr weiter Mündung. SchnörkelsQliuocken, s. Forarainifera D'Orh. Schnurasselii , Chilognatha Latr., Ordnung der Tausendfüsser. Der meist lange, oft auch asseiförmig kurze Körpar besitzt 9 — 80 cylindrische oder halbcylindrische, sich an den Enden umfassende Segmente mit oft deutlicher Rücken- platte und meist zahlreichen StigmalöflFnungen und Hautdrüsenporen. Der Kopf steht senkrecht, trägt sechs- oder siebengliedrige Fühler, gehäufte Punktaugen über oder neben den Fühlern und Oberkiefer mit breiten Kauflächen. Die Unter- kiefer vereinigen sich zu einer „Mundklappe" mit kleinen seitlichen Laden und medianer Unterlippe. Die hinter dem Kopfe gelegenen 3—5 ersten Segmente tragen je 1, alle folgenden aber je 2 Beinpaare (daher Diplopoda Gerv., Doppel- füsser); das erste Paar ist meist den Mundtheilen zugewendet. Die Geschlechts- organe münden am Hüftgliede des zweiten Beinpaares aus; doch besitzt das Männchen meist am siebenten Körpersegmente die paarigen Begattungsorgane; selten steht dafür ein weiteres Beinpaar am Aftersegmente. Vor der Begattung muss daher das Männchen durch Krümmung den Samen erst aus der Geschlechts- öffnung in den Penis bringen und dann diesen in die weibliche Scheide einführen. Die Eier werden haufenweise in Erdlöcher abgelegt; die Jungen besitzen bloss 3 Beinpaare. Die Schnurasseln bewohnen die ganze Erde, sind aber in den Tropen am reichsten vertreten. Sie leben meist versteckt unter Steinen in Erdlöchern, be- wegen sich träge, schleichend, langsam, rollen bei Gefahr den Körper spiralig auf edel- ballen ihn zu einer Kugel, manche Arten besteigen indess auch Pflanzen. Ihre Nahrung besteht in Vegetabilien , doch fressen sie auch Thierleichen , wie Raupen, Sehnecken u. s. w. Man unterscheidet 5 Familien: 1) Polyzonidae; 2) Julidae; 3) Polydesmidae; 4) Polyxenidae; 5) Glomeridae. Sclinurborsten, vibrissae, s. Vög'el (Gefieder). Schnurhaare, vibrissae, s. Säug'ethiere (Behaarung). Schnurren, Spürhaare, s. Sinnesorgane. Schnurrer, «. Schwärmer. Schuurrvögel, Capi tonin ae, Unterfamilie der Bartvögel (nach J/rtrsZ/oi/), s. Capito bei BartvögeL Schnurwürmer. 657 Sclinurwürmer , Nemertini Oerst, Ordnung der Plattwürmer, die früher allgemein den Strudelwürmern zugezählt wurde, von denen sie sich aber durch ungleich höhere Entwicklung aller Organe unterscheiden, wie sie überhaupt die höchsten Plattwürmer darstellen. Der Körper ist sehr lang gestreckt, schnur- oder bandförmig; die Haut reichlich mit Pigmenten und Schleimdrüsen besetzt; oft zeigt sie Spuren von Querrunzelung. Darunter liegt eine zwei- oder dreifache Muskelschichte, Längs- und Ringmuskeln, die sehr kräftige Contractionen gestatten. Das Nervensystem, welches durch die gelbrothe Färbung auffällt, besteht in einem grossen, durch Quercommissuren verbundenen oberen und unteren Ganglion; durch den Ring zieht sich der vom oberen Ganglion innervirte Rüssel; das untere Ganglion entsendet Seitenstränge von oft bedeutendem Umfange mit zahlreichen Ganglionanschwellungen und weiteren nach allen Richtungen ausgehenden Fäden; selten sind die beiden Nervenstränge auf der Bauchseite verwachsen (Oerstedtia). Die Augen erscheinen meist als zahlreiche schwarze Pigmentflecke, deren Zahl sich mit zunehmendem Alter vermehren soll; manchmal finden sich auch licht- brechende Medien. Otolithen wurden nur bei einer Gattung (Oerstedtia) beob- achtet, dagegen sind 2 seitlich am Kopfe liegende, früher als Athemorgane ge- deutete Gruben, die sog. Flimmer gruben oder Kopf spalten, die auf dem unteren Gehirnlappen aufliegen, weit verbreitet. Der Verdauungscanal beginnt mit einer meist vorne liegenden Längsspalte, der Mundöffnung, welche in die drüsenreiche Speiseröhre führt; auf sie folgt der etwas gewundene Darm, der nach seitwärts taschenartige Erweiterungen zeigt, im Innern aber drüsige Leberbelege trägt; er endet stets mit einer Afteröffnung (daher Protrucha M. Seh., After- strudelwürmer). Die Nahrung besteht in Ringelwürmern und Muscheln; Röhren- würmer werden durch den Rüssel hervorgezogen ; die parasitisch lebenden besitzen einen Saugnapf und bewohnen nur wirbellose Formen (Krabben, Muscheln). Von besonderer Bedeutung ist der Besitz eines vorstreckbaren Rüssels (daher Rhyncho- coela M. Schultz), der in einer besonderen Rüsselscheide liegt und aus dieser gleich dem Finger eines Handschuhes vorgestülpt werden kann. Diese Scheide endet blind und trägt am Grunde meist einen dolchartigen Stachel, neben welchem sich Taschen mit kleineren Stacheln befinden (Enopla), seltener ist er stachellos (Anopla). üeberdies besitzt er Giftdrüsen und Nesselkapseln und eine sehr kräftig ent- wickelte Musculatur. An der Mündungsstelle findet sich meist ein Ring von Haarwimpern; das Innere der Rüsselscheide ist histologisch sehr verschieden aus- gebildet, stets reich gegliedert. Der Rüssel dient als kräftige Waffe zum Tödten der Nahrungsthiere und ist vom Verdauungscanal isolirt. Das Blutgefässsystem besteht im Allgemeinen aus einem gestreckten geraden Rückengefäss, das oft seit- liche Aussackungen zeigt (Anopla), und 2 geschlängelten Seitengefässen ; in ersterem strömt des Blut von hinten nach vorne, in letzteren in umgekehrter Richtung; an den beiden Körperenden gehen die Gefässe durch ein Maschenwerk ineinander über. Sie haben contractile Wandungen und führen farbloses oder röthliches Blut mit Blutkörperchen. Die Geschlechter sind meist getrennt und sowohl äusserlich als in Bezug der Geschlechtsorgane sehr ähnlich gebaut; es sind zwischen Wan- dung und Darmcanal gelegene Schläuche, die sich vom Schlund bis zur Schwanz- spitze hinziehen und entweder mit Samenkörperchen oder mit Eiern gefüllt sind; nur selten sind beiderlei Organe in einem Individuum vereinigt (Boi'lasia). Die Ausmündungsstellen sind nur undeutlich entwickelt; oft gelangen bie Geschlechts- producte auch durch Dehiscenz der Haut nach aussen. Nur in wenigen Fällen entwickeln sich die Eier im Inneren des Körpers (Tetrastemma, Prosorochmus) und die Formen sind lebendig gebärend, meist werden sie ins Wasser abgelegt und dort befruchtet; manchmal umgibt sie das Weibchen mit einem schleimartigen Secret und verbindet 2—7 Stücke zu Kapseln, aus deren Hülle das Thier dann langsam hervorkriecht. Die Entwicklung erfolgt direct oder mittelst einer hut- förmigen Larve, Pilidium, die vielfach an die Embryonalformen der Stachelhäuter erinnert — durch Metamorphose, auf complicirtem Wege. Die Reproductionskraft der Schnurwürmer ist erstaunlich gross, indem sie nicht bloss verloren gegangene Theile sehr leicht ersetzen, sondern auch aus Theilstücken sich neue Thiere bilden können. Die Nemertinen sind meist Meeresformen und finden sich selbst noch im kältesten Norden; einige bewohnen das Süsswasser, wenige das Land. Die Kuauer, Handwöiterbaich der Zoologie. 42 (358 Schöneclisen— Schuppenblindwühlen. meisten leben im Schlamm und unter Steinen, manche bohren sich Gänge und füttern sie mit Schleim aus; einige leben parasitisch. Die Zahl der bekannten Arten beträgt an 200. Man unterscheidet 2 Unterordnungen: 1) Enopla 3L Int, 2) Anopla M. Int. — Literatur: Quatrefages, A., in Ann. Sc. Nat. (3) VI. M. Intosh in Trans. Edinb. Roy Soc. XXV. Hubrecht in Niederl. Arch. II. Schöneclisen, Calotes Cur., s. Banmag'ainen. Schöllläufer, Calosoma Web., Gattung der Carabini, s. Laufkäfer. Schollen, Pleuronectes L., Gattung der Plattfische (s. d.). Schopf adler, Art der Ad 1er ^ s. Falconidae. Schopfagrnti, s. Dasyproeta. Schopfantilopen, s. Cephalolophus. Schopfher, Cyanocitta Strickland (s. d.). Schopfhühner, s. Hühnervögel. Schopfpavian, s. Papio. Schopfreiher, s. Buphus unter Reihervögel. Schopfrüssel, haustellum, s. Zvi^eiflügler. Schopfsterne, Comatula Z/aw?., s. Comatulidae. Sehoteiisclmecken, Siliquariai?/-z/(!7., Gattung der Wurm'schnecken (s. d.). Sfhrätzer, Kanlbarschart, s. Acerina. Schranzen, Volksname für den Flussbarsch (s. d.). Schranbenantilope, s. Hippotragns. Schraubenbacterien, s. Spaltpilze. Sehraubenftügler, Strepsiptera Kbi/., s. FächerflUgler. Schranbenhornziege, s. Capra. Sclirauhensclmecken, Terebridae, Familie der Pfeilzüngler. Schale thvirmförmig mit kleiner Mündung und Deckel; Sipho lang. Gattung: Terebra L., Pfriemenschnecken. 220 lebende Arten in den tropischen Meeren. T. ma- culata Lam. Auf den Admiralitätsinseln von den Eingebornen als Bohrer benützt. Schrecken = fteradflügler. Schreiadler, grosser, Art der Adler, s. Falconidae. Schreitfüsse, pedes gressorii, s. Vögel (Skelet). Schreitwanzen, Eeduviidae, Familie der Landw^anzen. Kopf hinten halsförmig eingeschnürt; Schnabel abstehend; Fühler fadenförmig. Gattungen; Reduvius Fabr., Xabis Latr., Pygolampis Genn., Narpactor Lap. u. s. w. Schreivögel, Claraatores, Unterordnung der Sperlingsvögel (s. d.). Schriftbarsch, s. Serranus. ictrnn^^; 4) Steinschwämme, Litho- spongia; 5) Glasschwämme, Hy alospongia; 6) Kalkschwänime, Cal- cispongia BL* 662 Schwäne — Schwanzflosse. Schwäne, Cygnidae, Familie der Lamellirostres (s. d.). Schwärmer, Crepuscularia, Sphingina, Abendfalter, Dämmerungs- falter, Schnurrer, Unterordnung der Schmetterlinge. Körper langgestreckt, am Ende zugespitzt; Rollrüssel sehr lang; Vorderflügel schmal, lang; Hinterflügel kurz dreieckig; Fühler meist dreikantig, an den Enden verdünnt; Raupen IGbeinig, sehr bunt, nackt; verpuppen sich in der Erde; viele fliegen in der Dämmerung, einige bei Tage. Familien: Glasflügler, Sesiadae, Sphingidae. Schwalhen, Hirudinidae, Familie der Sperlingsvögel und zwar der Unterordnung Singvögel (0 seines). Der kurze, dreieckige, nur an der Spitze seitlich zusammengedrückte Schnabel mit sehr weiter Spalte; von den (stets 9) langen Handschwingen der Flügel ist die erste die längste; Armschwingen kurz; der Schwanz ausgerandet oder tief gegabelt; Lauf kurz, Zehen schlank und lang. Gesellige Insektenfresser, fliegen ausgezeichnet, erhaschen ihre Beute im Fluge. An 90 Arten bekannt. Hierher: 1) Hirundo L., Schwalben. Lauf nicht befiedert. Schwanz gegabelt. Die Nasenlöcher theilweise von einer Haut bedeckt. H. rustica L. , Rauchschwalbe. Oben glänzend blauschwarz; unten röthlichweiss unge- strichelt; Stirn und Kehle rostroth. 18cm. Nistet im Inneren der Gebäude; brütet zweimal jährlich. Europa, Asien. H. rufula L. , Höhlenschwalbe, Alpensch walbe. Unterseite rostweisslich, gestrichelt; Schläfe und Nacken rost- roth. Südeuropa, Asien. 2) Cotyle Boie. Schwanz ausgerandet; Nasenlöcher frei. C. riparia Boie, Uferschwalbe. 13cm. Nistet in selbstgegrabenen (1 — 1,5m tiefen) Löchern senkrechter Uferwände. Europa, Nordafrika, Sibirien. C. rupes- tx'is Bote, Felsenschwalbe. 15cm. Südeuropa, Afrika im Hochgebirge. 3) Che- lidon Boie. Lauf befiedert. Schnabel kräftig mit gebogener Firste. C. urbica Boie, Stadtschwalbe, Hausschwalbe, Mehlschwalbe. 14cm. Oben glänzend blauschwarz, unten und am Bürzel weiss. Nistet gesellig an der Aussenseite von Gebäuden. Europa, Nordafrika, Sibirien. Sehwalbenmöve, s. Xema unter Möveiii Schwalbenschwanz, s. Papilio unter Tagfalter. Schwalhenwürger, Artamus VieüL, Gattung der Oriolidae (s. d.). Schwalke, Nyctibius VieüL, Gattung der Racken (s. d.). Schwalme, Podargus Ciw., Gattung der Racken (s. d.). Schwammfischerei. Diese wird in Europa an den klein asiatischen und griechischen Küsten , im adriatischen Meere , an der Mittelmeerküste Afrikas be- trieben. Man holt von Booten aus die Schwämme mit vierzinkigen Gabeln herauf. Die Weichtheile werden dann beseitigt, die Schwämme gereinigt, leider auch die Poren mit Sand gefüllt, um die Schwämme schwerer zu machen. Die Bleichung geschieht mit schwachem Chlorwasser. S. auch Schwämme. Schwammkorallen, Schwammpolypen = Alcyonidae, s. d. und Octactinia. Schwamnimüokeii, s. Pilzmücken. Schwammspinner, s. Ocneria unter Spinner (Gruppe Liparina). Schwanz, cauda, s. Wirbelthiere (Körperform). Schwanz, py^idium, s. Trllobitae. Schwanzascidien, Copelatae, Ordnung der Seescheiden. Körper klein, freischwimmend, länglich oder oval, mit schwach gegliedertem, von einem harten Strange (Urochord) durchzogenem Ruderschwanz. Das lange, dreigliedrige Ge- hirnganglion sendet Nerven in die Wimpergrube, die Gebörblase und in den Schwanz, wo der starke Nervenfaden ein Grundganglion und viele Seitenfäden bildet. Das Herz besitzt 2 Spalten und keine Gefässe; der Kiemensack gleichfalls 2 Spalten; der Enddarm mündet direct nach aussen (Endostylica J^o/.) oder fehlt wie das Herz und der Endostyl (Anendostylica Fol); Eierstock und Hoden liegen im hinteren Körperende nebeneinander, ohne Ausführungsgänge. Das Vorder- ende des Körpers besitzt manchmal eine Hautduplicatur, das sog. Haus. Hierher zählt die einzige Familie Appendicularidae Bronn. Schwanzbein, os coccygis, s. Sängethlere (Skelet). Schwanzdrüsen, s. I?anchfüsser. Schwanzfalter, Edelfalter, Papilio L., Gattung der Ritter, siehe Tagfalter. Sch"wanzflosse, pinna caudalis, s. Fische (Gestalt). Schwanzgabel— Schwebfliegen. 6(33 Schwanzgabel, furca, s. Moschelkrebse. Scliwanzlurche , Caudata, Urodela, Ichthyomorpha, Ordnung der Xiurche (s. d.). Langgestreckte, nackthäutige Lurche mit oder ohne äussere Kiemen, meist mit 4 kurzen Gliedmassen, mit bleibendem Schwanz. Metamorphose u. a. m. Siehe unter Lurche. An 100 Arten. Zerfallen in Salamandrina und Tch- ihyoidea. Sclnvanzmeise, Acredula caudata Koch, s. Acredula und Meisen. Schwauzplatte, Caudalplatte, s. Schildkröten. Schwauzschilder, untere, scuta subcaudalia, s. Schlangen. Schwanzsegnieut, pygidium, s. BorstenwUrmer. Schwanzstachel, s. Schwertschwänze. Schwanzstiel, s. Fische (Gestalt). Schwanzwirbel, s. Vögel (Skelet). Schwanzwirbelsäule, s. Säugethiere (Skelet). Schwarze Biene, s. Honigbiene. Schwarzenbnrger Yieh, s. Berner Yieh. Schwarzer Wolf, s. Wolf. Schwarzgrundel, s. Gobius unter Meergrundeln. Schwarzkäfer, Melanosomata, Tenebrionidae, Cistelidae, Familie der Heteromera. Mit kurzen kräftigen Oberkiefern, queren, vorne ausgerandeten Augen, elf- (seltener zehngliedrigen), seitlich vor den Augen unter dem Kopfrande •entspringenden Fühlern, fast immer getrennten Hüften, kugligen Vorderhüften, queren Hinterhüften; Bauch mit 5 freien Ringen. An 600 Gattungen mit 4500 Arten. Meist düster schwarz gefärbte, häufig widerlich riechende Käfer. Die Mehrzahl lebt an dunklen dumpfigen Orten. Die langgestreckten, schmalen Larven haben viergliedrige Fühler , fünfgliedrige Beine , auf dem letzten Körperringe meist 2 Hornfortsätze. Hierher u. a.: Blaps Fabr., Todtenkäfer. Hinterbrust kurz. Augen nierenförmig. Körper länglich. Fühler so lang wie das Halsschild. Ohne Flügel. An dunklen Orten. (B. mortisaga L. 20 — 25 mm. In Häusern unter faulenden Dielen häufig; mattschwarz.) — Opatrum Fabr., Staubkäfer. Kinn klein. Augen vom Kopfseitenrande durchsetzt; in 2 Theile getheilt. Fühler kürzer als das Halsschild. (0. sabulosum L. 7 — 8 mm. Im Frühjahr auf sandigen Wegen sehr häufig.) — Tenebrio L., Schatten käf er. Körper langgestreckt, gleichmässig breit. Kopf bis zu den grossen, nierenförmigen Augen in das vier- eckige Halsschild eingezogen. Im Moder alter Bäume, in Mehl. (T. molitor L., Mehlkäfer, Müller. Die Larven [„Mehlwürmer"] beliebtes Futter für Singvögel.) — Cistela Geoffr., Pflanzenkäfer (s. Cistelidae). — Bolitophagus lllig., Pilz- käfer. In Baumpilzen. — Diaperis Geoffr. In Pilzen. — Tribolium Mac Leay. In altem Brode. ■ — Gnathocerus Thunb. — Hypophloeus Heller. — Helops Fabr. u. s. w. Schwarzkäfer, Melandrya Fabr., Gattung der Melandryidae (s. d.). Schwarzkehlchen, s. Pratincola unter Turdidae. SchwJirzkopf-Schwelfaffe, s. Cajao bei Brachyurus Spix. Schwarzohrpapagei, Pionias menstruus L., s. Kurzschwanzpapageien. Schwarzspecht, s. Dryocopus unter Spechte. Schwarzwal, s. Globiocephalus. SchweheAveihe, Art der Milane, s. Falconidae. Schwebfliegen, Syrphidae, Familie der Muscariae. Kopf halbrund, häufig nach unten verlängert, von der Breite des Mittelleibs; Stirn steht oft vor; die vorgestreckten nickenden Fühler mit rückenständiger Borste; Rüssel von massiger Länge, meist mit 4 Borsten; Taster ziemlich lang, ungegliedert; Mittel- leib gross, stark; Schildchen gross; 3 Punktaugen; Hinterleib meist mit 5—6 (selten 7) deutlichen Ringen; Schuppen klein; Peine meist kurz und schwach; charakteristisch ist die „falsche Ader", eine überzählige Ader, welche die kleine •Querader durchschneidet. Grosse , schöne , fast ganz nackte oder kurzbehaarte Fliegen auf Blättern, an Blumen saugend. Die Larven schmarotzen meist an oder bei anderen Insekten. Tönnchenpuppen. Hierher: Ceria Fabr., Stielhornfliegen. — Eristalis Latr., Schlammfliegen. Ihre Larven mit langem Stigmenträger am Hinterleibsende (sog. Rattenschwanzlarven) in Senkgruben, Schlamm u. dergl. — Helophilus Meig. — Xylota Meig., Sägefliegen. — Merodon Meig., Schenkel- fliegen. — Microdon Meig. (Aphritis Latr.), Bienenfliegen, deren Larven ßg4 Schwebforelle — Schwertschwänze. kleinen Nacktschnecken gleichen und als solche unter den Namen Parmula 6)o?a:,, Scutelligera bpix beschrieben wurden. — Volucella Geoffr., Federfliegen. Die Larven parasitisch in Wespen- und Hummelnestern. — Chrysotoxum il/m/., Bogen- fliegen. Besonders auf Doldenblumen. — Paragus Latr., Maskenfliegen. Larven meist unter Blattläusen. — B a c h a il/et//. — Pipiza Meig., Sing fliegen. — Chryso- gaster Meic/., Kerbfliegen. — Rhingia Scop., Kegelfliegen. — Cheilosia Meifj. — Syrphus Lfl^y., Schwebfliegen, Blattlausfliegen. Die birnförmigen Larven unter Blattläusen. — Melithreptus Sotv. — Melanostoma Schin. Schweb for eile, s. Salmo unter Lachse. Schweilaffen, s. Pithecia. Schweifbiber, s. Myopotamus. Schweifglanzstaare, Lamprotornis Tenim., Gattung der Staare (s. d.). Sehweifhanister, s. Cricetomys Waterh. Schweifwanzen, Ranatra Fabr., Gattung der Wasserskorpionwanzen (siehe dort). Sehweine, Suida, Familie der dickhäutigen Paarhufer (Paridigi- tata pachyderm ata). Dichtbeborstete Paarhufer mit kurzrüssliger Wühlschnauze, schräg horizontal stehenden, im Alter leicht ausfallenden (4 — 6) Schneidezähnen, in jedem Kiefer 6 — 7 schmelzfaltigen Backenzähnen, dreiseitigen, stark verlängerten, nach oben gekrümmten und seitlich vorstehenden Eckzähnen (bei den Männchen zu starken „Hauern" entwickelt). Sie berühren nur mit den beiden Mittelzehen den Boden; die kleineren Aussenzehen liegen nach hinten (Afterzehen). Gattungen: Phacochoerus, Porcus, Sus, Dicotyles, Potamochoerus, Porcula. Schweiue, s. Borstenthiere. Schweine, echte, s. Sns. Schweinelaus, Haematopinus suis L. , Art der Thierläuse, besonders auf den Hinterschenkeln der Schweine. Sehweinsaffe, s. Rhesus und Bruh. Schweinshirsch, s. Cerrus (13). Sohweissdrüsen, s. Säugethiere (Kör|3erbedeckung). Schweisshund, s. Haushund. Schweizer Kiebitz, s. Squatarola unter Regenpfeifer. Schweizer Molch, s. Triton. Schwertfische, Xiphiidae, Stach elflosserfamilie der Xiphiiformes. Der gestreckte oder seitlich zusammengedrückte Körper nackt oder mit verkümmerten Schuppen. Oberkinnlade in einen langen, schwertförmigen Fortsatz ausgezogen. Zähne fehlen oder verkümmert. 1 — 2 Rückenflossen ohne deutlichen Stacheltheil. Die grössten Stachelflosser (bis 4,5 m) , in den grossen Oceanen , gehen selbst den Walfischen zu Leibe und rennen mit ihrem Schwertfortsatze Schiffe an. Xiphias Art. Ohne Zähne, ohne Bauchflossen. X. gladius L., Schwertfisch, Hornfisch. Bis 3m. In den europäischen Meeren; Fleisch geschätzt. — Histiophorus Lacep. Mit kleinen verkümmerten Zähnen, mit Bauchflossen. Schwertschwänze, Xiphosura La/r. , Pfeilschwänze, Stachelfüsser, Ordnung der Gigantostraken. Ausgezeichnet durch den mit 5 Beinpaaren be- setzten Hinterleib , sowie durch einen dicken , aus dem Rücken- und Hinterleibs- schilde und dem Schwanzstachel bestehenden Chitin panzer. Der Cephalothorax ist gross, halbmondförmig und mit 3 Längskielen besetzt, an denen nach aussen zu die grossen, zusammengesetzten, in der Medianlinie aneinander gerückt, die kleinen einfachen Augen liegen. Auf der Unterseite trägt d-er Vorderleib 7 Paar Gliedmassen. Das erste Paar steht vor der MundöflFnung (präorale Beine), kann somit als Kieferfühler bezeichnet werden und besteht aus einem Grundgliede und einer Scheere; die 5 folgenden Paare umschliessen die MundöfiTnung und tragen ein als Kaufläche fungirendes „Hüft stück" mit Taster und am Ende der 3 fol- genden Glieder eine Scheere (Weibchen) oder zum Theil eine Klaue (Männchen); das letzte Paar ist zu 2 grossen, in der Mitte verwachsenen Platten umgestaltet, welche die Kiemenblätter deckelartig verschliessen (Operculum). Der Panzer des Hinterleibs ist beweglich mit dem Cephalothorax verbunden und trägt an den Seiten 6 bewegliche Dornen, welche als Gliedmassen anzusehen sind; auf der Unter- seite befinden sich 5 Paar Beine, welche eine grosse Zahl (130 — 150) von Kiemen- blättern tragen und die somit als Bewegungs- wie als Athemorgane sehr wichtig Schwertwal — Schwimmkäfer. (oQ^ sind (daher Poecillopoda aut.); auch der dolchförmige Schwauzstachel, der dem Telson der Decapoden eatspricht, ist beweglich mit dem Hinterleibsschilde ver- bunden. Die Schwei-tschwänze schwimmen langsam oder ki'iechen mit ausgespreizten Beinen. Das Nervensystem besteht aus einem massiven Schlundringe, welcher vorne (Gehirn) die Augennerven und seitlich die Fühler- und Beinpaarnerven ab- sendet; die untere Schlundganglienmasse hat 3 Querstränge und geht in einen starken Bauchstrang aus, der am hinteren Ende gabelig getheilt ist; die Nerven- stränge werden von Arterienröhren umhüllt, in denen das Blut circulirt. Die Augen sind facettirt und enthalten ausser der Cornea noch lichtbrechende Zapfen, Pigment und die Sehnervendigungen. Der Verdauungscanal beginnt mit der schlitzförmigen ventralen Mundöffnung , welche in die enge Speiseröhre führt , die nach vorne liegt; darauf folgt der senkrecht stehende musculöse Kau- oder Vormagen mit zahlreichen Höckern, der dann in den Magendarm übergeht, ein gerades Rohr, das mit der Afteröffnung am Grunde des Schwanzstachels ausmündet. Als Anhang- drüse ist die grosse, fast den ganzen Leibesraum ausfüllende Leber zu erwähnen, welche 2 Gallengänge hat. Die Nahrung besteht in Würmern und Muscheln. Das Herz ist röhrenförmig und besitzt 8 paarige verschliessbare Spaltöffnungen an den Seiten; das Blut wird in Arterien aus demselben herausgetrieben, fliesst dann in wandungslosen Bahnen und kehrt zum Theil durch besondere Venen wieder in das Centralrohr zurück, indem es aus dem Pericardialsinus durch obige Spalt- öffnungen eintritt; dieser hat Querwände. Die Athmung geschieht durch Kiemen, welche auf den 5 Hinterleibsbeinen aufsitzen und wie Blätter eines Buches über- einander liegen; am freien. Rande tragen sie einen Chitinrahmen und Wimper- haare. Die Geschlechter sind getrennt, doch äusserlich sehr ähnlich; die Geschlechts- producte, wie deren Leiter und Oeffnungen sind paarig und münden unter dem sechsten Brustbeinpaare aus. Das Weibchen legt die Eier frei in den Sand, worauf sie das Männchen befruchtet; die ausschlüpfenden Jungen ähneln bereits den Alten, doch fehlt ihnen der Schwanzstachel (Trilobitenstadium); sie häuten sich mehr- mals. Die Schwertschwänze sind Bewohner der warmen Meere der nördlichen Hemisphäre; sie leben in bedeutenden Tiefen (2 — 6 Faden) und wühlen häufig im Schlamme, den Kopf versteckend. Man benützt ihre Eier und ihren Schwanzfort- satz, doch nicht das Fleisch. Fossile Formen sind vom Carbon ab bekannt, doch erst im Jura häufig. Sie bilden nur eine Familie (Limulidae) mit einer Gat- tung Limulus Müll, und etwa 5 lebenden Arten, unter denen L. polyphemus L. aus Amerika und L. moluccanus L. von den Molukken (,Molukken krebs") die bekanntesten sind. — Literatur: Geqenhaur , C, in Abhandl. Halle 1858. — Ed- wards, A. M., in Ann. sc. nat. (5) XVIL 1872—73. Schwertwal, s. Orca. Schwieleiifüsser , Camelida, Tylopoda, Familie der Wiederkäuer. Langhalsige, meist ansehnlich grosse Zweihufer ohne Hörner, ohne Afterzehen, mit behaarter , gespaltener Oberlippe , mit starken Eckzähnen in jedem Kiefer, Schneidezähnen auch im Zwischenkiefer, ohne Gallenblase, ohne gesonderten Blätter? magen , mit schwieliger , alle 3 Phalangen deckender Sohle hinter den kleinen Hufen. Die Zehen sind zuweilen durch eine dicke Haut verbunden. Gattungen: Auchenia, Camelus. Schwimmascidien, Nectascid ien, s. Manteltliiere. Schwimnibeine, pedes natatores, s. Insekten.* Schwimin beutler, s. Chironectes. Schwlnimblättchen, s. Rippenquallen. Schwimmblase, s. Wirbelthiere und Fische (Athmungsorgane). Schwimmen der Fische, s. Fische (Lebensweise). Schwimmflosse, pinna caudalis, s. Schalenkrehse. Schwimmfühler, s. Blattfüsser.* Schwimnifüsse, s. Yögrel (Skelet). Schwimmg-Iocken, nectocalyx, s. Röhrenqnallen. Schwimmkäfer, Dyticidae, Familie der Pentamera. Der Körper ei- förmig, verbreitert. Fühler elfgliedrlg, fadenförmig; Unterkiefer mit hornigen Laden. Die flachgedrückten Hinterbeine mit Wimperhaaren besetzt (Schwimm- beine); Hüften meist sehr gross; von den 7 Ringen des Bauches sind die 3 ersten verwachsen. Beim Männchen sind die 3 ersten Glieder der Vorderfüsse erweitert. (366 Seh wimmpolypen— Schwungfedern. Die Ijai-ven langgestreckt, langbeinig, grossköpfig mit viergliedrigen Fühlern, jeder- seits 6 Punktaugen, grossen, hohlen, sichelförmigen, vor der Spitze durchbohrten Oberkiefern (saugen ihre Beute aus), ohne Mundöffnung, mit 2 bewimperten Athem- röhren am letzten Körperringe. In stehenden oder langsamer fliessenden Gewässern, von Weichthieren, Insekten, jungen Fischen, Lurchen sich nährend; die Käfer kommen von Zeit zu Zeit des Athmens wegen an die "Wasseroberfläche, verlassen dieselbe auch zuweilen und fliegen umher. Die Verpuppung findet in der Erde statt. An 900 Arten bekannt. Hierher: Hinterhüften sehr gross, nach vorne erweitert; Fühler elfgliedrig; beim Schwimmen werden die Hinterbeine gleich- zeitig bewegt: 1) Dyticus L., Tauchkäfer. Länglich oval. Alle Füsse mit 2 gleichen beweglichen Krallen. Der Fischbrut sehr schädlich. (D. latissimus L., Breitrand. 36 — 40mm. Mitteleuropa. In grösseren Fischteichen. D. mar- ginalis L. , Gelbrand. 23 — 31mm. Europa, gemein.) 2) Cybister Curtis. 3) Hydaticus Leach. 4) Acilius Leach. 5) Colymbetes Clairv. , Tauch- schwimmkäfer. Klauen der Hinterfüsse ungleich, die obere unbeweglich. 6) Aga- bus Leach. 7) Ilybius Er. 8) Hyphydrus Illig. 9) Noterus Clairv. 10) Hy- droporus Clairv. In reinem stehenden oder fliessenden Wasser. 11) Pelobius Schönh. (P. Hermanni Fabr. In lehmigen Pfützen. Durch Reiben des Hinter- leibes gegen eine Reibleiste entsteht ein pfeifender Ton.) 12) Haliplus Latr. u. s. w. Schwimmpolypen, s. Slphonophora Eschsch. Schwimmratten, s. Hydromys. Schwimmring, s. Moosthierchen.* Schwimmsack, nectosaccus, s. Röhrenquallen. Schwimmschneckeii, Neritidae, Familie der Schildkiemer (s. d.). Schwimmtaucher, s. Vögel (Skelet und Lebensweise). Schwimmvögel , Natotores, frühere Ordnung der Vögel. Mit echten Watbeinen; Füsse mit ganzer Schwimmhaut; die Ordnungen: Lamellirostres (Entenvögel), Steganopodes (Ruderfüsser) , Longipennes (Langflügler) und Impennes (Taucher) umfassend (s. d.). Schwingen, s. Vögel (Körperbedeckung). Schwingen, remiges, s. Vögel (Gefieder). Schwiiigfliegeii, Sepsis Fall., Gattung der Muscidae (s. d.). Schwingkölbchen, halt er es, s. Insekten und Zweiflügler.* Schwirrfliegen, s. Schwebefliegen. Schwirrvögel, Kolibri's, Trochilidae, Familie der Cypselomorphae. Schnabel lang, dünn; die Ränder des Oberschnabels überragen den ünterschnabel meist scheidenförmig ; die lange Zunge tief gespalten; die Flügel lang und spitz (10 [selten 9] Handschwingen, 6 sehr kurze Armschwingen); die kleinen Füsse sehr schwach. Winzige (hummel- bis höchstens schwalbengrosse) , meist prächtig ge- färbte, überaus schnell und schwirrend fliegende Vögel der westlichen Hemisphäre, Insektenfresser, nisten auf Zweigen und Blättern, legen nur 2 Eier, sind Zugvögel. Hierher: a. Schnabel seitlich zusammengedrückt: 1) Eutoxeres Relib., Adler- schnäbel. Schnabel sichelförmig nach unten gebogen. 2) Polytmus Hriss. Schnabel sanft gebogen. 3) Phaetornis Stvains. Flügel schmal, spitz abgerundet. 4) Campylopterus Swains. Flügel breit; keine der Steuerfedern verlängert. 5) Topaza 6^ra//. Zweitmittelste Steuerfedern verlängert. (T. pella Gray, Topas- kolibri. 20cm.) — b. Schnabel flach: 6) Lampornis Swains. Schnabelränder nahe der Spitze fein gekerbt. 7) Heliothrix Boie. Schnabelränder (auch bei den 2 nächsten) nicht gekerbt; Schnabelspitze pfriemenförmig. 8) Florisuga ßoie. Schnabelspitze kuppig verdickt. 9) Hylocharis Boie. Schnabel der ganzen Länge nach flach. — c. Schnabel rund: 10) Sparganura Gab. u. H. Schwanz (auch bei der nächsten) tief gegabelt. Steuerfedern an der Spitze nicht ver- schmälert. 11) Trochilus L. Steuerfedern an der Spitze verschmälert. 12) Lo- phornis Less. Schwanz fast gerade; Schnabel so lange wie der Kopf. 13) Heli- actin Boie. Schwanz keilförmig; Schnabel länger als der Kopf. 14) Docimastes Gould. Schwanz ausgeschnitten; Schnabel leicht aufwärts gebogen, länger als der Körper. 15) Patagona Gray. Schnabel kürzer als doppelte Kopflänge, Flügel- spitze überragt den Schwanz. Schwungfedern, remiges, (Gefieder). Sciaena — Sciurus. 6(57 Sciaeiia Artedi, Adlerfische, Gattung der Umberfische (s. d.). Die beiden Rückenflossen sind nicht vollständig getrennt. Hundszähne fehlen , doch sind die äusseren Zähne grösser als die hinteren. Der Oberkiefer ist etwas länger als der üntei-kiefer. Der Stachel der Afterflosse ist schwach. Die Seitenlinie ist auf die Schwanzflosse ausgedehnt. Bartfäden fehlen. Die sehr grosse Schwimm- blase zeigt zahlreiche verzweigte Ausbuchtungen und ein drüsiges Organ im Innern. Arten: 1) Adlerfisch (S. aquila Risso). 1 — 2m. Siibergrau, oben bräunlich, unten weisser, die Flossen schön roth. Im Mittelmeer gemein. Er lebt gesellig, kommt auch in die Flüsse , nährt sich von Fischen und ist schon seit dem Alter- thum seines Fleisches wegen hoch geschätzt. 2) Lafayettefisch (S. obliqua MitchiU). 15 — 20cm. Schön silberig, braunroth angeflogen, mit 14 schrägen Querstreifen und schwarzem Achselfleck. Im Süssgewässer Nordamerikas. Sciaenidae, s. Umberfische. Sciaeniformes, Unterordnung der Stachelflosser. Der weiche Theil der Rückenflosse ist stärker entwickelt als der stachlige Theil. Die Schleimcanäle im Kopfe wohl entwickelt. Einzige Familie: Sciaenidae, Umberfische. Sciapteron Stand., s. Holzbohrer. Sciarini, s. Pilzmiicken. Scincoidea, s. Skiiike. Sciophila 2Ieig., Gattung der Pilz mucken (s. d.). Scirtes ///., Gattung der Cyphonidae (s. d.). Scirtetes Wagner = Alactaga L. Ciw. Scissurella D'Orb., Prosobranchiatengattung der Pleurotomariidae. Scinrida, s. Eichhörnchen. Sciuropterus L. Ciw., Untergattung von Pteromys G. Cuv. Sclnrospalacoides Brät., s. Greomyina. Sciurus Linne, Eichhörnchen, Gattung der Sciurida. Schlank gestreckte, langohrige, sehr bewegliche Nager mit scharfen ki'ummen Krallen , Daumennagel, ganz verkümmerten, vorderen oberen Backenzähnen. Arten: 1) Gemeines Eich- hörnchen (S. vulgaris Lin7ie). 25 cm (Schwanz 22 cm). Ohren mit Haar- büschel; Schwanz buschig, zweizeilig behaart. Mit kleinem oberen ersten Backen- zahne. Im Sommer oben bräunlichroth , an den Kopfseiten mit Grau gemischt, unten vom Kinn an weiss; im Winter oben braunroth mit Grauweiss, unten weiss; doch kommen auch weissgraue und ganz schwarze, seltener ganz weisse und ge- scheckte Spielarten vor. In den Wäldern Europas und Nordasiens. Klettert, springt , läuft. Den Wäldern durch Verzehren der Nadelholzsämereien , jungen Pflanzentriebe, Eicheln, Nüsse (auch Vögel und Vogeleier) sehr schädlich. Das kuglige Nest aus Reisern , Rinde und Laub. Sammelt Wintervorräthe, Wird vom Baummarder eifrig verfolgt. Die Winterbälge kommen in den Handel. Leicht zähmbar. 2) Schwarzes Eichhorn (S, niger Linne). 37 cm , Schwanz ebensolang. Glänzend schwarz. Ohren ohne Haarbüschel. Nordamerika. 3) Zwergeichhorn (S. Richardsoni Bachmann). 17cm, Schwanz 14cm. Bleifarben, rothbraun und schwarz getüpfelt; an den Leibesseiten eine schwarze Linie. Am Columbiaflusse. 4) Graues Eichhörnchen Katzeneich- horn (S. cinereus Linne). 31cm, Schwanz 35cm, Grau. In den Eichenwäldern Pennsylvaniens. 5) Goldbauchiges Eichhorn (S. aurogaster Cuvier). 34cm, Schwanz 28cm. Grau, Bauch gelb gesprenkelt oder rostroth. 6) S. hudsonius Pallas. 23cm, Schwanz 17 cm. Unserem sehr ähnlich, mit schwächer behaartem Schwanz. Gräbt sich Höhlen mit mehreren Eingängen , sammelt Vorräthe , hält keinen Winterschlaf. 7) Brasilianisches Eichhorn (S. aestuans Linne). 23cm, Schwanz 22cm. Braunroth mit Gelb. Tropisches Amerika. 8) Drei- farbiges Eichhorn (S, tricolor Tschudi). 35cm, Schwanz 37cm. Rücken schwarz , auch braungelb gesprenkelt , Schenkel gelbbraun , Unterseite schmutzig gelbweiss. Peru, Brasilien. 9) Indisches Zwergeichhorn (S, exilis Müller). 7,5cm, Schwanz 6cm. Das kleinste Eichhorn. Oben braun, unten weisslichgelb- grau. In den Gebirgen auf Borneo und Sumatra. 10) Palmen eichhorn (S. palmarum i?/'?'.s'SOM). 20cm, Schwanz 10cm. Dunkelbraun, unten weiss oder roth, mit 3 weissen Längsstreifen. Zerstört die Palmenfrüchte oft ganz. Indien. 11) Königseichhorn (S. indicus Erxlehen). 46cm, Schwanz ebensolang. Das grösste Eichhorn. Oben glänzend schwai-z , unten hellgelb. Auf Kopf , Rücken t> (353 Sclerobranchiata — Scorpaena. und Ohren rostrother Sti'eifen. Richtet unter den Kokosnüssen fürchterliche Ver- heerungen an. Indien. 12) S. Stangeri Waterhouse. 34cm, Schwanz 43cm. Das borstige Haar oben gekraust. Schwarz mit Rostgelb, Bauch gelblich , Brust weiss. Der buschige Schwanz schwarz , am Ende weiss geringelt. Fernando Po. Sclerobranchiata, s. Armfüsser. Sderodermi, Familie der Haftkiefer, s. Plectognathi. Sclerodermiten, s. Schaleukrebse. Sclerostomum Rud., Nematodengattung der Strongilidae (s. d.). Sclerotica, Faserhaut, s. Wirbelthiere. Scleroticalriiig, s. Vögel (Nervensystem). Scolecomorphus Big., Gattung der Cäciliiden (s. d.). Scoleina Gegenb., s. Öligochaetae Grube. Scolex, s. Bandwürmer. Scoliidae, s. Heterogyna. Scolioplanes Mein., s. Geophilidae. Scoliopteryx Germ., Gattung der Orthosiina, s. Eulen. Scolopacidae, s. Schnepfenvögel. Scolopeiidridae , Familie der Bandasseln. Fühler armgliedrig; Punkt- augen spärlich; Segmente ungleichartig. Etwa 100 Arten; nächtliche Thiere; suchen auch die Häuser avif; die grösseren Arten durch ihren Biss gefährlich. Gattungen: Scolopendra L., einige Arten bis 25cm lang. S. morsitans Gerv. 50 — 90mm. Südeuropa. Cryptops LeacJi. Scolopendrella Gerv. u. s. w. Scoloplos Blainv., Polychaetengattung der Arciidae. Scolopsis Ctiv., Stachelflossergattung der Pristipomatidae. Scolylus Geoffr., s. Borkenkäfer. Scombresocidae, Familie der Edelfische. Körper beschuppt; am Bauche jederseits eine Längsreihe gekielter Schuppen. Die unteren Schlundknochen sind zu einem einzigen Knochen verwachsen. Die Rückenflosse auf dem Schwänze, der Afterflosse gegenüber. Ohne Fettflosse. Man stellt diese Familie auch zu den Anacanthini (wegen des Mangels eines Luftganges) und zu den Pharyngo- gnathi (wegen der verwachsenen unteren Schlundknochen). Fleischfresser der gemässigten und tropischen Meere. 5 Gattungen mit circa 140 Arten. Hierher: Exocoetus Art., fliegende Fische. Schnauze kurz. Die sehr langen Brust- flossen zu einem Flugorgan entwickelt. Erheben sich von Raubfischen verfolgt 1 — 2 (selten bis 5) m hoch über das Wasser und schiessen an 50 m weit gerade durch die Luft. Fleisch geschätzt. — Scombresox Lacep., Makrelenhechte. Schnauze schnabelförmig verlängert; eine Anzahl kleiner „falscher" Flossen hinter der Rücken- und Afterflosse. — Belone Cnv., Hornhechte. Gleichfalls mit zu einem langen, schlanken Schnabel verlängerten Kinnladen, ohne falsche Flossen. B. vulgaris Flem., gemeiner Hornhecht, Hornfisch, Grünknochen, 40 — 80 cm. Küsten von Mittel- und Nordeuropa. Die Knochen haben eine grüne Färbung. Wird gegessen. Scombridae, s. Makrelen. Scopelidae, Familie der Edelfische. Körper nackt oder beschuppt. Der Rand der Oberkinnlade wird bloss von den Zwischenkiefern gebildet. Mit Fett- flosse. KiemenöflPnung sehr weit. An der Unterseite mit phosphorescirenden Punkten. Nur Meeresfische. Hierher: Scopelus Günth. Mit grossen Schuppen, sehr weiter Mundöffnung, bürstenförmigen Zähnen, grossen Augen. Kleine pe- lagische Fische, kommen zur Nachtzeit an die Oberfläche, während sie am Tage und bei Sturmwetter mehr in die Tiefe gehen. — Saurus. Afterflosse kurz (bei der vorigen lang), ohne phosphorescirende Punkte. — Paralepis Bisso. Mit hin- fälligen Schuppen. Scopelosoma Cnrt., Eulengattung der Borabycoidea. Scopidae, Familie der Storchvögel (s. d.). Scorpaena Artedi, Drachenköpfe, Gattung der Panzerwangen (s. d.). Sehr hässliche, bunte Fische mit grossem, seitlich zusammengedrücktem, ganz oder doch theilweise unbeschupptem Kopf, nackter Seh eitel grübe, eingehöhlter Stirn, vielen starken Stacheln und langen Fäden und Lappen am Kopfe und Rumpfe. Eine Rückenflosse mit 12 Stacheln; die grossen Brustflossen haben keine ver- längerten Strahlen. Schwimmblase nicht vorhanden. Arten: 1) Meers au (S. Sebastes — Scorpionidae. <569 scrofa Liniie). 80cm. Der dritte Rückenstachel ist der längste. Mennigroth, braun getleckt. Im Mittelmeer gemein. 2) Meer eher (S. porcus Linne). 20 — 30 cm. Der dritte, vierte und fünfte Rückenstrahl am längsten. Mit weniger Anhängen als der vorige. Braunroth, dunkelgefleckt. Mittelmeer, Ostküste von Nordamerika. — Zählebige Fi^■che , die von Vielen für giftig gehalten werden ; halten sich in Aquarien sehr gut. Scorpionidae, Familie der Skorpione. Bruststück fünfeckig; meist 3 Seiten - äugen. Gattungen: Scorpio L. mit S. europaeus L., germanus und austriacus in Tirol und Krems; Heterometrus Hempr.\ Vejovis C. L. Koch u. s. w.* Scorpionidea Latr. (scorpio, Skorpion), s. Skorpione. Scotornis Swains., Gattung der Nachtschwalben (s. d.). Scotosia Sfeph., Spannergattung der Phytometridae. Scrobicularia Schum., Pfeffermuscheln, Siphoniatengattung der Tel- lini da e (s. d.). Scrotum, Hodensa'ck, s. Siingrethiere (Geschlechtsorgane). Scriipariidae, Kreiswirblerfamilie der Chilostomata. Scrupocellarla, Caberea, s. Cellularidae. Scuta, s. Rankenfiisser. „ Schilder, s. Kriechthiere. , bnccalia, s. Schlangensterne. „ subcandalia, s. Schlangen. „ ventralia, Bauchschilder, s. Schlang^en. Sentati Bunn.^ s. Schlldwanzen. Scutellidae, Familie der Schildigel. Scheibenrand gelappt. Gattungen: Scutella Aq.\ Lobophora Ac}.\ Rotula Kl. u. s. w.* Scutelligera, s. Parmula und Bienen fliegen unter Schwebfliegen. Scntellum, Schildchen, s. Hautttügler und Insekten.* Scutibranchia, Gruppe der Schildkiemer. Kiemen linksseitig. Familien: Kreiselschnecken, Trochidae; Mondschnecken, Neritidae; Helicinidae."^ Scntigeridae , Familie der Bandasseln. Fühler so lang als der Körper; Facettenaugen; Hinterbeine sehr lang. Gattung: Scutigera l.am. (Cermatia ///.), Spinnenasseln. In den wärmeren Ländern, besonders in menschlichen Wohnungen; laufen flüchtig die Wände entlang. Scutum metanoti, Hinterscbildchen, s. Insekten.* Scydmaenus Latr., s. Aaskäfer. Scyllaea L., Opisthobranchiatengattung der Tethyidae. Scyllarus Fahr., Gattung der Panzerkrebse (s. d.). Scylliidae, Fischfamilie der Knorpelf losser, s. Haie. Scyllium Cnv., s. Haie. Scymnus Kugelann., Gattung der Marienkäfer (s. d.). Scyphidia Lachm., peritriche Infusoriengattung der Vorticellidae. Scypliostoina, s. Schirniquallen. Scyphostomamedusen, s. Schirmquallen. Scytalidae, s. Mondschlangen. Scytaster Lüf/.-., Valvulatengattung der Linckiidae. Scythrops Lath., Gattung der Kukuke, s. Kukuksvögel (VI). Scy toder mata Burm., Lederhäuter. s. Holothurioidea Brandt. Scytopsis Cope, Gattung der Pelodryadina (s. d.). Froschlurche mit Kiefer- und Vomerzähnen, hinten wenig freier Zunge, vollkommen entwickeltem Gehörorgane, sichtbarem Trommelfell, grossen verschmelzenden Ohrdrüsen, die den vorderen Theil des Rückens und den Kopf bis zur Schnauze einnehmen, mit Zehen- schwimmhäuten. 4 Arten aus Südamerika bekannt. Sebastes Cuvier, Panzerbarsche, Gattung der Panzerwangen (s. d.). Den Barschen in ihrem Aeusseren ganz ähnliche Fische mit niedriger, 12 — ISstach- liger Rückenflosse, dreistachliger Afterflosse , ohne Fadenanhänge oder verlängerte Flossenstrahlen, mit völlig beschupptem Kopf, gezähntem Vordeckel und mehrei-en kleinen Stacheln im Nacken, am Hauptdeckel und über dem Auge. Arten: 1) S. norwegicus Müller. 50~100cm. Tief purpurroth oder weinroth, mit schwarzem Fleck am Kiemendeckel. Lebt 200— 400 m tief in der Nähe der KüsteiL Nordeuropas und Nordamerikas und soll sich vorzugsweise von dem Aalbutt nähren. Die Flossenstachelu dienen den Grönländern als Nadeln. 2) S. dactyloper ii -^ 1(370 Sebrightbantams — Seeigel. Delaroche. 40 — 60 cm. Eoth mit braunen Bandflecken. Mittelmeer. 3) S. vi- viparus Kroger. Lebendgebärend. An der Küste Norwegens. Sebriglitbantams, gesäumte Bantams. Selbum, Blutparadiesvogel (s. d.). Sebuui palpebrale, s. Äug-enbutter. Sechsaiig'e = Kellerspinne, s. Kieferspinnen unter Röhrenspinnen, Secretionsfähigkeit des Protoplasma, s. Zellenlehre. Secretär = Kranichgeier, s. Gypogeranidae unter „Nachträge". Secretbläschen, Vacuolen, s. Zellenlehre. Secundäre Niere, s. Wirbelthiere (Excretionsorgane). Secundäre Schädel, s. Wirbelthiere (Skelet). Sedentaria Äud. u. Edw., s. Errantia. Seeadler, Art der Adler, s. Falconidae. Seeäpfel, s. Beutelstrahler. Seeauemouen, s. Actiniaria Ediv. Seeanemonen, Actiniidae, Familie der Fleischpolypen. Körper weich; Einzelthiere mit mehrfach abwechselnden Fangarmkränzen oder durch Ausläufer verbundene Thierstöcke. Gattung: Actinia L. mit freier Bewegung, bedeutender Grösse und prachtvollen Farben, der Schmuck der Aquarien. Seebär, s. Arctocephalina. Seebarben, Mullus L., Gattung der Meerbarben (s. d.). Seebarsch, amerikanischer, europäischer, s. Perca. Seebarsche, s. Labrax Cuv. Seebrassen, s. Pagellus. Seebrassen, rother, nordischer, s. Pagellus. Seebulle, Fischart, s. Cottus. Seeeinhorn, s. Narwal. Seeelephant, s. Cystophora. Seefedern, Federkorallen, Pennatulidae, Familie der Octactinia. Frei im Schlamm und Sand steckende Polypenstöcke mit hornigem Axenskelet, und sterilen neben Geschlechtsthieren. Gattungen (der Unterfamilien) : Virgularia Lam.; Pennatula L.; Veretillum Cuv.; Renilla Lam.; Umbellula Cuv., in grossen Meerestiefen , mit auffallend langem Stiel (mit unterer Anschwellung) ; M. encrinus Cuv., Stiel bis 250cm, untere Anschwellung bis 40cm; Zahl der Polypen bis 40, Seelische, s. Fische (Lebensweise). Seeforelle, s. Lachse. Seegänse, Bemicla Steph., Gattung der Gänse, s. Lamellirostres. Seegurken, s. Seewalzen. Seehahn = Seeskorpiou, s. Cottus. Seehasen = Aplysiidae (s. d.). Seeheuschrecken = Squillidae, Heuschreckenkrebse. Seehund, gemeiner, s. Phoca. Seehund, grauer, s. Halichoerus. Seehunde, s. Phoca. Seeigel, Echinoidea Jg., Igelstrahler, Classe der Stachelhäuter, deren Namen auf den Besitz der zahlreichen Kalkstacheln gegründet ist, welche der Körper trägt. Die Grösse der Seeigel beträgt 1 — 20 cm. Die Farbe ist im Allgemeinen dunkel; der Körper hat eine meist kugelförmige, aber auch flach- sphäroidale, ei- oder herzförmige Gestalt, ohne jegliche armartige Anhänge. Er ist durchaus von einer Kalkschale bedeckt (C o r o n a), die regelmässig oder irregulär, d. h. symmetrisch sein kann und aus einer grossen Zahl von vier- bis sechseckigen Kalktäfelchen besteht (Assulae), welche durch Kitt, selten durch weiche Haut, somit fest unter sich verbunden sind. Sie bilden 10 Doppelreihen, von denen je 5 Poren besitzen (Ambulacralfelder), die 5 dazwischen liegenden Doppelreihen ermangeln derselben (Interambulacralfelder). Bei genauerer Besichtigung zeigt sich, dass jede Ambulacralplatte aus 3 Stücken besteht, deren jedes 2 Oeffnungen auf einem 1d rillen artigen Höcker (ümbo) besitzt; bei einigen fossilen Seeigeln (Perischöchi- niden) sind 10 Interambulacralfelder vorhanden; die einzelnen Platten sind sechs- eckig. Die einzelnen Platten sind unbeweglich durch Nähte miteinander ver- bunden, die häufig im Zickzack verlaufen, und besitzen höckerartige Erhebungen Seeigel. 671 (Stachelwarzen), auf denen die vielgestaltigsten 5,95 cm langen Stacheln auf- sitzen; selbst geknöpfte Stacheln wurden beobachtet; sie sind durch kräftige Mus- keln frei beweglich. Auch Pedicellarien mit zwei- oder vier- meist aber dreiklap- pigen Enden sind sehr häufig anzutreffen. Die Doppelreihen der Kalkplatten liegen meridional; in den beiden Polen befinden sich bei den regelmässigen Seeigeln die Mund- und Afteröffnung. Bei vielen aber kann durch die Mitte der Madreporen- platte und des gegenüberliegenden Ambulacralfeldes eine Axe gelegt wei-den, auf der eine zweite, senkrecht stehende den Körper in 3 Ambulacralfelder (Trivium) und in 2 Ambulacralfelder (Bivium) theilt , so dass die erste Axe als Radius des Triviums, und Interradius des Biviums erscheint; in letzterem kann die After- öffnung selbst bis nahe an die Mundöffnung vorrücken, wodurch die symmetrisch- bilaterale Gestalt entsteht. Der die Afteröffuung tragende Apicalpol der regu- lären Seeigel ist mit einer grösseren Zahl von Kalkschildern ausgestattet, welche als Scheitelschild (Apparatus apicalis, Periproct, Peripygium) bekannt sind; von ihm werden die 5 grossen interambulacralen Tafeln als Genitalplatten bezeichnet und tragen die Genitalporen; die 5 kleineren ambulacralen Schilder heissen Ocellar-, Augen- oder Intergenitalplatten; eine der ersteren fungirt als Madreporenplatte; die Afteröffnung selbst steht excentrisch auf der von diesen umschlossenen Analplatte. Die Mundöffnung, welche gleichfalls von Kalkplatten umschlossen wird (Mundplatte, Peristoma), von denen eine weiche Mundhaut die Mundlücke begrenzend ausgeht, die oft selbst lippenartige Fortsätze bilden hilft, liegt in der Mitte des bei vielen Seeigeln als Laterne des Aristo- teles bekannten, sehr complicirten Kaugerüstes, an denen man neben den Zähnchen insbesondere die durch starke Muskeln verbundenen alveolen Rotulae und Ra- dius zu unterscheiden hat; die ins Innere der Schalen vorspringenden Kalkbogen (Auriculae) dienen gleichfalls zur Anheftung von Muskeln. Die Bewegung ist eine sehr massige und wird, während die Stacheln mehr zur Stütze dienen, aus- schliesslich nur dui-ch die Ambulacralfüsschen vermittelt, welche häufig eine schwell- bare Saugscheibe tragen, und durch ihre Contractilität den Körper nachzuziehen vermögen. Sie besitzen nur Längsmuskeln. Das Nervensystem besteht aus einem fünfeckigen Schlundring, von dem sehr starke Radiärnerven auslaufen (Ambu- lacralnerven oder -Gehirne); als Sinnesorgane wurden die pigmentirten Augen- flecke der Ocellarplatten gedeutet, sowie als Tastorgane die sog. Sphäridien. Es sind dies kleine, in der Mundnähe liegende, gestielte, einziehbare Knöpfchen. Der Verdauungscanal beginnt mit der meist central gelegenen bewaffneten Mund- öffnung, an die sich der innerhalb des Kaugerüstes gelegene Schlund anschliesst; darauf folgt die Speiseröhre, an deren Ende meist ein Blinddarm ansetzt; auf den Magen folgt dann der in einer Windung nach aufwärts steigende Darm, dessen enges Ende als Enddarm mit der verschliessbaren Afteröftnung meist am dia- metralen Pole der Mundöffnung den Verdauungscanal abschliesst. Das Innere der Darmröhre, die im Mitteltracte auch Leberzellen aufweist, ist mit Flimmerepithel ausgekleidet; aussen wird er durch besondere Bänder in seiner Lage erhalten. Das Endstück enthält häufig Wasser, und besorgt somit wohl auch die Athmung. Die Nahrungsstoffe sind Algen und Seethiere, insbesondere Weichthiei-e und Cru- staceen. Die Athmung geschieht theils durch die innere Oberfläche der Organe, die vom Wasser umspült werden, theils durch besondere „Mundkiemen", baum- förmig verzweigte hohle , blind endigende Hautläppchen , welche zu 5 Paaren die Mundöffnung umgeben. Die Blutcirculation erfolgt in einem auf der Bauchseite und einem auf der Rückenseite des Darmes liegenden Blutgefässe, aber nicht in besonderen Gefässringen, wie ältere Autoren glaubten; beide münden in das Wasser- gefässsystem. Das Blut enthält kuglige, kernhaltige Zellen und amöboide Kox-- perchen. Das Wassergefässsystem ist sehr entwickelt und besteht aus einem über dem Kauapparate liegenden Wassergefässringe, meist mehreren Pol'scheti Rlasen und dem stark erweiterten Stein canal (Wassergefässherz), der in der Madreporenplatte ausmündet; am Centralringe entspringen 5 radiäre Gefäss- stämme, welche in der Mittellinie der Ambulacralfelder liegen und beiderseits Zweige mit Ampullen zu den Poren in die Saugfüsschen absenden ; die Inter- ambulacralfelder tragen weder Wassergefässäste noch Saugfüsschen. Die Geschlechter sind allermeist getrennt und wie die Geschlechtsorgane äusserlich nicht wohl ^72 Seeigel — Seenadeln. unterscheidbar; doch sind die Eierstöcke meist gelb und münden durch die Genital- poren, während die Hoden weiss oder braun gefärbt sind und ihren Inhalt in die Leibeshöhle ergiessen. Die Entwicklung erfolgt nur selten im Mutterleibe, in be- sonderen Bruttaschen; meist wird der Embryo im Seewasser frei und wurde als Pluteus beschrieben; aus diesem Pseudembryo entwickelt sich dann auf ziem- lich complicirtem Wege durch theilweise Neubildung das Geschlechtsthier. Die Seeigel bewohnen die Meeresküsten , insbesondere die warmen Zonen und finden sich daselbst oft gesellig beisammen ; insbesondere reich erscheinen die ostindischen Meere; nur wenige sind Tiefseeformen, und leben daselbst in Löchern, die sie sich im Gestein selbst bohren. Sie werden vielfach der essbaren Eierstöcke und der zum Kalkbrennen dienenden Schalen wegen gefischt. Fossil erscheinen sie zu- erst in den paläozoischen Schichten (Perischöchiniden) ; bis zur Trias reichen nur reguläre Formen; die unregelmässigen beginnen in der Juraformation; das Maxi- mum der Arten findet sich in der Kreide und dem Tertiär, namentlich sind Nadeln in grosser Zahl vorhanden (Judensteine). Man kennt etwa 170 Gattungen, von 4enen etwa 90 auch recent sind, und 1500 fossile und 230 lebende Arten und unterscheidet 4 Ordnungen: 1) Perischoechinidea oder Tesselata. 2) Reguläre Seeigel, Cidaridea. 3) Schildigel, Clypeastridea. 4) Herzigel, Spa- tangidea. — Literatur: Desor , E. , Synopsis des Echinides fossiles. 1854 — 58. Loven, S. , Etudes sur les Echinoides. Stockholm 1874. Agassiz, H., Revision of the Echini. Cambridge 1872—74. Desor, E., in Bull. Sc. nat. Neuchatel. IX.* Seeigel, echte, Echini dae, Familie der Echinideae. Schale rund, dünn, mit breiten Ambulacralfeldern , Warzen und kurzen Stacheln und Mundkiemen. Gat- tungen: Echinus Bond, mit E. esculentus L., essbar; Toxopneustes Ag.-, Strongylocentrotus etc. Seeigel, reguläre, Echinoidea regularia, Cidaridea, Ordnung der Seeigel. Schale regelmässig (Endocyclica U'^riglit) , mit gleichartigen Ambula- •cral- und Interambulacralfeldern ; Mund central, mit Zähnen und Kaugerüst. After subcentral. Unterordnungen: Echinothurideae, Cidarideae, Echinideae. Seeigel, unregelmässige, Echinoidea irregularia Car. Enthalten die Formen mit excentrisch gelegener AfteröfFnung (Exocyclica Wright) und Arabu- lacra petaloidea d. i. Ambulacralkiemen, welche in vier- oder fünfstrahligen Rosetten auf dem Rücken der Schale liegen. Die Saugfüsschen liegen entweder in Linien (Porenstrassen) oder sind unregelmässig zerstreut (Porenfelder). Hierher zählen die Ordnungen der Herz- und Schildigel (s. d.). Seekatze, s. Holocephall. Seekröten, Knochenfische, s. Armflosser. Seekühe = Sirenia. Seele, s. Vögel (Körperbedeckung). Seeleopard, s. Leptony.K. Seelilien, s. Haarsterne. Seelöwe, s. Otaria und Arctocephalinen. Seemandeln, s. Philinidae. Seemaus, s. Seeraupen. Seemöiich = Mönchsrobbe. Seeiiadelii , Syngnathidae, Fischfamilie der Büschelkiemer. Nur 1 Rückenflosse (aus weichen Strahlen), ohne Bauchflossen; die Kiemenöffnung be- findet sich als kleines Loch am oberen Rande des Kiemendeckels. Schwimmen schlecht, halten sich meist an den Küsten zwischen Pflanzen .versteckt auf, nähren sich von kleinen Krebsthieren. Die Brutpflege besorgen die Männchen (an der Bauchseite meist mit eigener Tasche für die Eier). An 120 Arten in den ge- mässigten und tropischen Meeren. Passen sich der Färbung ihrer Umgebung an. Hierher: Siphonostoma Kanp. Schulterknochen beweglich. — Syngnathus Günth. Schulterknochen zu einem unbeweglichen Brusti'ing verbunden. Beide mit Brust- und Schwanzflossen. (S. acus L. , gemeine Seenadel. 30 — 50cm. Atlantischer Ocean.) — Nerophis A"a«p, Schlangennadeln. Brustflossen fehlen. Schwanzflosse verkümmert, Körper nicht kantig, wie bei den vorigen. — Phyl- lopteryx Kaup, Algenfische. Mit Greifschwanz. Die weichen Hautschilder mit vorragenden Dornen oder Fortsätzen, diese meist mit häutigen Anhängen (sehen dadurch den Algen ihrer Umgebung ähnlich). — Hippocampus Leach, Seeohren — Seescheiden. 673 Seepfei'dchen. Mit Greifschwanz, Hinterkopf kammartig, mit vorragendem Knopf. Mit Bruttasche. (H. antiquorum Leach, gemeines Seepferdchen. 10 — 18cm. Atlantischer Ocean.) Seeohren, Haliotidae, Prosobranchiatenfamilie der Fissobranchiata. Schale flach, ohrförmig, innen perlmutterglänzend, mit einer Eeihe von Löchern; Fuss gefranst mit breiter Sohle. Gattungen: Haliotis L., Meerohren. H. ter- buculata L., gemeinste Art. Seeotter, s. Enhydris. Seepapagei, s. Alken. Seepferdchen, Hippocampus Leach, Gattung der Seenadeln (s. d.). Seepferdfuss, grosser, s. Cornu Ammonis. Seeplanarien, Digonopora, Polycladidea, Gruppe der dendrocölen Strudelwürmer (s. d.). Körper blattförmig, meist sehr breit; der Schlundkopf führt in einen in der Mittellinie gelegenen Hauptdarm, in den viele Darmäste «inmünden. Zerfallen in Acotylea, ohne Saugnapf (Planoceridae, Lepto- planidae) und Cotylea mit bauchständigem Saugnapf (Pseudoceridae, Eu- ryleptidae). Seepocken, Balanidae, Familie der Opereulata. Scuta und Terga unter sich articulirend ; eine Kiemenfalte. Gattungen: Baianus List, Chelonobia Leach, Pyrgoma Leach, Acasta Leach. Seepolypen, Octopus Lam., Gattung der Octopoda (s. d.). Seequappe, s. Motella Cuv. unter Schellflsche. Seeraupen, Aphroditidae (s. d.). Hiex-her: Aphrodite aculeata L., gemeine Seeraupe, Filzwurm, Seemaus. 18cm lang, 6cm breit. In den europäischen Meeren häufig. Seerosen, Actinien = Actiniaria, s. Fleischpolypen. Seerüssling, s. Abramis unter Weissflsche. Seescheiden, Tethyacea Sav., Ascidiacea aut., Ascidien, Seewalzen. Classe der Mantelthiere, von den Walzenscheiden insbesondere verschieden durch die genäherte Lage der Ein- und Ausfuhröffnung, den gegitterten Kiemensack und die Anheftung an Gegenständen. Der Körper hat im Allgemeinen eine gestreckt schlauch- oder sackförmige Gestalt und zeigt nahe einander 2 Oeffnungen: die eine dient als Einfuhröffnung (Mund, Athemsipho), die andere, dorsal ge- legene als Ausfuhr Öffnung (After, Aftersipho). Erstere ist durch einen Schliessmuskel oder 4 — 6 — 8 Läppchen, letztere durch meist 4 — 6 Läppchen ver- schliessbar; manchmal liegen die Oeffnungen fast entgegengesetzt (Botryllus, Pyro- soma) oder die eine fehlt (Appendicularidae) ; direct unter dem Eingange (Mund) lieo-t ein Tentakelkreis (Züngelchen, Languettes) und unter ihm beginnt die erweiterte „Pharyngealhöhle" oder der Kiemensack (Kiemenkorb), der die verschiedensten Formen zeigen kann, meist gegittert erscheint, 4—30 Balken aufweist und dessen Gestalt systematisch verwerthet wird. In ihm liegen der Endostyl, Bauchrinne und Flimmerbögen; manchmal (Appendicularidae) sind die Wimpern besonders stark auf einer schmalen Linie entwickelt, dem Peripharyngeal- bande, das die Mundöffnung in der Höhe des Vorderendes des Endostyls umfasst und sich als Hypopharyngealband längs der Mitte des Schlundes neural bis an die Mundöffnung fortsetzt. In diesem Falle liegen beiderseits vom Endostyl 2 ovale hämale Oeffnungen (Stigmata), welche Wimperzellen tragen und in einen trichterförmigen Atrialcanal und dann in den Enddarm führen. Der Kiemen- sack erscheint meist gegittert und während er nach abwärts in die Speiseröhre auso-eht, liegt neural der Cloakenraum, der mit ihm communicirend, das Athem- wasser aus dem Kiemenraum, die Excremente und die Geschlechtsproducte auf- nimmt und durch die Auswurfsöffnung entfernt; in Folge dieser Längssti-eckung der Ein<^eweide wurde selbst von Brust, Hinterleib und Postabdomen gesprochen (Polyclinidae). Das Nervensystem besteht in einem länglichen, an der Kückenseite der Kiemenhöhle gelegenen Ganglion , von welchem Nerven nach vorne zur Ein- fubröffnuno-, dann seitlich und nach hinten verlaufen. Das Larvenstadium ist sehr hoch entwickelt, und stellt einen dreitheiligen Strang für paare und unpaare Sinnesorgane und den Schwanz dar; später wird derselbe gleichzeitig mit dem Verluste des Schwanzes, rückgebildet. Von Sinnesorganen findet man Knauer, Handwörterbuch der Zoologie. 4:! (374 Seeschildkröten— Seesterne. Pigmenthäufchen an den Lippen der OeflFnungen , sowie ein complicirteres Auge- im Larvenstadium; nur selten ei'hält es sich auch im reifen Thier (Pyrosoma); es- trägt eine Linse. Ferner treten paare (Pyrosoma) und unpaare , von kurzen Nerven besetzte Gehörblasen auf. Als Geruchsinn wird die vor dem Ganglion gelegene, mit Wimperhaaren besetzte Flimmergrube gedeutet, welche oft selbst als gestieltes Organ (Appendicularidae) erscheinen kann. Am vei-breitetsteu erscheint jedoch der Tastsinn; als Sitz desselben müssen sowohl die Läppchen an den Oeffnungen und die Tentakel, als auch besondere, Wimpern tragende Zellen am Mundrande (Appendicularidae) und Epithelzellen mit Nervenfasern angesehen werden. Der Verdauungscanal zeigt, wo er wohl entwickelt ist, eine bewimperte, kurztrichterige , dem Kiemensack angeschlossene Speiseröhre, und einen mit Falten vorsprüngen besetzten Magendarm, in welchen Leberdrüsen (Hepati- copancreas) einmünden. Der darauffolgende bedeutend verengte Enddarm schlingt sich dann nach aufwärts und schliesst mit der Afteröffnung ab ; diese mündet in den Atrial- oder Cloakenraum; als Anhangsgebilde treten in ihm nierenartige Drüsen auf; nur bei einigen Formen ist der Darmcanal wenig ent- wickelt und mündet nicht neben der Mundöönung in das Atrium, sondern direct mit birnförmigem Ende (Appendicularidae): manchmal bildet der ganze Canal einen dichten Ballen. Das Herz ist ein contractiler, an der Bauchseite gelegener Schlauch, der oft quer liegt (Appendicularidae) und sich unregelmässig zusammenzieht. Zahl- reiche, die ganze Leibeshöhle der Thiere wie der Colonien durchziehende netz- artige Lückencanäle (Colonialgefäss) ohne besondere Wandungen besorgen den Blutkreislauf (Gefässsy stem); das Blut ist gelblich gefärbt. Die Athmung erfolgt in der hoch entwickelten Kiemen höhle; das ausströmende Wasser wird durch die Cloake entfernt. Die Geschlechter sind zwitterig; die Geschlechts- producte nehmen meist in der Darmschlinge oder weit getrennt (Schwanzas cidien) ihren Sitz. Die Entwicklung der Eier hat einige Aehnlichkeit mit jener bei den Wirbelthieren , durch die Bildung eines der Chorda dorsalis ähnlichen Stranges (Urochord). Neben der geschlechtlichen Fortpflanzung, bei welcher die Athem- höhle oft zum Theile als Bruthöhle erscheint, wird auch eine ungeschlechtliche Vermehrung beobachtet, durch welche bei Knospung die Colonien entstehen , die oft bedeutende Grösse erreichen und selbst mit einem gemeinsamen Mantel um- schlossen sein können (Sinascidiae); in vielen Fällen wurde selbst bei den Larven Knospenbildung beobachtet, so dass also Generationswechsel und Hetero- gonie auftreten. Durch die Bildung der Stolonen entwickeln sich die Stöcke in horizontaler Richtung. Man unterscheidet 4 Ordnungen: 1) Seh wanzascidien (Copelatae). 2) Monascidiae. 3) Synascidiae. 4) Luciae Sar. — Lite- ratur: Savigni/, Tableau systematique des Ascidiens. Paris 1810. — Beneden ia Mem. Acad. Belg. XX. 1846.* Seeschildkröten, Chelonidae, Familie der Schildkröten. Das herz- förmige Rückenschild ist hinten zugespitzt, vorne rundlich ausgerandet; die Knochen des Brustschildes bleiben getrennt; die Kiefer ohne Lippen; Trommelfell nicht sichtbar; der ganze Panzer von lederartiger Haut oder von Hornplatten bedeckt; mit flachzehigen Flossenfüssen (die vorderen viel länger) ohne oder nur mit je 2 Krallen ; Kopf und Beine unter den Panzer nicht zurückziehbar. Meeresthiere. Hier- her: Cheloue Broncjn. Mit Hornschildern ; 1 — 2 Krallen an jedem Fusse; jederseits 4 Costalplatten (die erste stets grösser als die letzte). C. viridis Schneid., Suppen- schildkröte. 2 m, 800 kg schwer. Atlantischer Ocean. Fleisch sehr schmackhaft. C. imbricata ScJnveigg., Karettschildkröte. Im. Im atlantischen, stillen und indischen Ocean. Liefert das geschätzte. Schildpatt (Schildkrot). — Tha- lassochelys Fitz. Jederseits 5 Costalplatten (die erste immer kleiner als die letzte. T. corticata i?o«f/., Caouana. 1,25 cm, 150 — 200 kg schwer. Atlantischer Ocean. — Dermatochelys Blainv. (Sphargis Mn-r.). Schale mit dicker Leder- liaut. Ohne Krallen. D. coriacea Bond., Lederschildkröte. 2ra, 800kg schwer. Atlantischer, stiller und indischer Ocean. Seeschwalbe, gemeine, Fischart. s. Trigia. Seeskorpione, Fischgattung, s. Cottus. Seesterne, Asteridea, Asteriae J. Mill., Stelleridea, Ordnung der Meersterne, ausgezeichnet durch den fünfstrahlig-sternförmigen Körper mit Seesterne. 675 breit angesetzten, gegen die Spitze zu dünner werdenden Armen, welche Blinddärme und Geschlechtsdrüsen aufnehmen; die Ambulacralfurche ist tief, unbedeckt und enthält 2—4 Reihen von Füsschen. üeberdies besitzen sie Pedicellarien , eine interradial am Kücken gelegene Madreporen- und Genitalplatte und meist eine central gelegene Afteröffnung. Der Körper der Seesterne ist meist flach, Scheiben- oder sternförmig und lässt deutlich eine den Mund und die Am- bulacralfurchen enthaltende Ambulacralseite und eine ihr gegenüberliegende Antambulacralseite unterscheiden. Von ihm gehen meist 5 gleich grosse Arme aus, die mit breiter Basis beginnen und sich gegen die Spitze zu verjüngen; im Innern derselben sowie des Körpers selbst liegen Platten (Ossicula), welche ein meist aus Ringen zusammengesetztes Skelet bilden. Man unterscheidet hierbei insbesondere die Ambulacralplatten , die sich unter einem Winkel treffen und die Ambulacralfurche bilden, die unbedeckt ist und die zahlreichen Füsschen enthält; dann die Inter ambulacralplatten , von denen die Saum- oder Ad am- bulacralplatten den Saum der Ambulacralfurche, die unteren Randplatten den Rand der Unterseite und die Interradial- oder Binnenplatten den Zwischenraum der Arme bilden; die Ter galplatten endlich begrenzen die Ant- ambulacralseite und tragen häufig Anhänge. Von diesen sind insbesondere die Ambulacralplatten oder -Wirbel durch Muskeln verbunden und somit anein- ander frei beweglich; das Innere dieses Skeletes bekleidet das Peritonäum. Nach aussen liegt das Perisoin, das durch Bildung von Körnchen, Stacheln, Borsten und Borstenbüscheln (Paxillae) zur Bildung eines Hautskeletes Anlass gibt. Als besondere Anhangsorgaue desselben treten die Pedicellarien auf, scheei-en artige Kalkgebilde, welche über den ganzen Körper zerstreut sind und auf- und zugeklappt werden können, üeberdies enthält das Perisark auch zahlreiche Poren, welche willkürlich Hautschläuche hervortreten lassen und somit als Hautkiemen der Athmung vorstehen. Die Bewegung erfolgt durch Contraction der Arme von und gegen das Centrum des Körpers; die Thiere kriechen somit langsam auf Felsen- wänden und am Meeresgrunde. Das Nervensystem besteht aus einem Schlund- ringe mit radiär verlaufenden Nervenfäden der Arme und steht mit dem Kreis- laufe in sehr enger Verbindung, indem die sog. Nerven blatte r Muskelfasern der Ambulacralrinne innerviren und am Rande selbst in die Haut der Saugfüsschen mittelst besonderer Ganglienzellen und Fäden übergehen. Von Sinnesorganen wurden contractile Fühler und „zusammengesetzte'* Augen beobachtet. Der Verdauungscanal beginnt mit einer runden, sehr kleinen Mundöffnung, im Centrum der Ambulacralfläche. Er ist unbewaffnet und führt in die Speiseröhre und den kugligen Magen, der 5 kleinere, interradiär gelegene Cardiacal- und 5 grosse, bis weit in die Arme vorspringende Pylorussäcke absendet, die überdies noch je gabelig getheilt sind; der Darm endet blind oder mit einer sehr kleinen antam- bulacral gelegenen After Öffnung. Die Nahrung besteht insbesondere in Weich- thieren. Das Blutgefässsystem ist sehr complicirt und besteht in einem arteriellen Oralringe und einem venösen Dorsalringe, die durch das Herzgefäss verbunden sind, und zahlreiche Gefässe abgeben, die alle Organe umziehen; die Blutkörperchen sind kuglig und besitzen Fortsätze. Das Wassergefässsystem beginnt mit einer interradiär auf der Rückenfläche gelegenen Madreporenplatte; die Ambulacral- furchen tragen 2 oder 4 Reihen von Füsschen und sind unbedeckt; Ampullen sind durchaus vorhanden. Die Geschlechtsorgane bilden traubige Schläuche, welche, meist in grosser Zahl an der Scheidewand zweier Arme angeheftet, bis zur Spitze der Arme reichen. Die Geschlechter sind getrennt und die Geschlechtsproducte gelangen entweder durch die feinlöcherige Siebplatte (Lamina cribrosa) nach aussen , oder werden mit dem Blutstrome durch die Madi-eporenplatte ins Wasser abgesetzt. Nur selten (Pteraster militaris Müll, und Trosch) entwickeln sich die Eier im mütterlichen Organismus innerhalb einer Bruthöhle; meist bildet sich aus denselben ein Pseudembryo, aus dem sich dann das Geschlechtsthier heraus- bildet; er ist als Bipinnaria und Brachiolaria bekannt und trägt neben den Flimmerschnüren paarige lappenförmige Fortsätze, aus deren einem Ende durch Sprossung der Seestern entsteht; der Vorgang ist sehr complicirt. Uebrigens wurde auch die Neubildung von Seesternen auf ungeschlechtlichem Wege , durch Theilung beobachtet (Asteracanthion tenuispinus Müll, und Trosrh., Ophiaster (376 Seesterne— Seewalzen. Ehrenbergii). Die Seesterne bewohnen alle Meere der Erde, insbesondere die warmen Zonen ; fossile Formen sind schon aus dem unteren Silur bekannt und repräsen- tiren vielfach recente Gattungen. Man theilt sie in viele Familien; die wich- tigsten sind: Asteriidae, Solasteridae, Ophiastriidae, Asterinidae, Cul- citidae, Goniastridae, Oreasteridae, Astropectinidae und Brisingidae. — Literatur: Nardo, H., in Isis 1834. — Agassiz, L., in Mera. Soc. Neufchätel 1835. — Lütken in Vid. Meddels. Nat. foren. Kjöbenhavn 1864 u. 1871. — Perrier in Archiv. Zool. exper. IV u. V.* Seesterne, s. Meersterne. Seeteufel, s. Armflosser. Seetrauben, s. Sepia unter Myopsidae. Seewalzen, Holothuridea Brdt. , Seegurken, Sternwürmer, Meer- walzen, Walzenstrahler, Wurmstrahler, Classe der Stachelhäuter. Einst mit den Würmern vereint, denen sie durch den cylindrischen, abgeflachten, oft bilateral- symmetrischen Körper vielfach gleichen; doch erinnern der Tentakelkranz, der Nervenring, der kalkige Schlundring, das Wassergefässsystem, die Fünf- zahl der Längsmuskeln und die meridionalen Ambulacren an den radiären Bautypus. Letztere gestatten meist die Unterscheidung in eine Rückenfläche (Bivium) und eine an die Sohle der Schnecken erinnernde Bauchfläche (Tri- vium), auf der sich die Thiere bei horizontaler Körperlage bewegen. Die lederige Haut (daher Scytodermata Burm. , Lederhäuter) scheidet in der unter der Cuticula gelegenen Epithelial- und Coriumschichte spärliche, doch ziemlich mannigfaltig gestaltete Kalkkörperchen ab; auch Schuppen reihen und Stacheln ti-eten vereinzelt auf. Unter ihr liegt eine Ring- und eine Längs- muskelschichte von ausserordentlicher Dicke; letztere besteht aus 5 einfachen oder paarigen, von einem bis zum anderen Körperpole reichenden , oft auch den Schlundkopf umfassenden Strängen. Durch diesen Hautmuskelschlauch, sowie durch die Füsschen, die übrigens auch fehlen können, wird die Bewegung ermöglicht; letztere hängen mit dem Ambulacralsystem eng zusammen und stehen entweder in 5 meridianen Reihen (Stichopoden) , oder sind gleich- massig über der ganzen Oberfläche zerstreut (Sporadipoda) oder sind nur auf den 3 Ambulacren des Tri viums entwickelt (Gastrop od a); Saugscheiben fehlen oft gänzlich. Das Nervensystem besteht in einem fünfeckigen Ringe, von dem aus Fäden in den Schlund und die Tentakel laufen; die 5 radiär verlaufenden Nervenstämme innerviren Haut und Füsse. Von Sinnesorganen finden sich Augen als Pigment flecke am Grunde der Tentakel, dann kleine als Gehör- organe gedeutete Bläschen und endlich die Tentakel, sowie die sog. Tast- papillen am ganzen Körper (Synaptidae) als Tastorgane. Der Verdauungs- can al beginnt mit der meist am vox'deren Körperpole gelegenen Mundöffnung, welche mit 1 — 2 Kreisen, d. i. 5 — 20 Tentakeln umgeben ist. Letztere sind sehr verschieden gestaltet, einfach oder ästig, und sind gewissermassen metamorpho- sirte Saugfüsschen, somit Ambulacralanhänge, die wie jene schwellbar sind und als Tastorgane zur Bewegung und zum Herbeischaffen der Nahrung dienen. Auf die Mundöffnung folgt das sog. Atrium, dann der Schlund; der Magen und Darm bilden zusammen ein gerades oder geschlungenes Rohr, das an einem Gekröse aufgehängt ist; alle Theile, auch die Tentakel sind mit Epithel bekleidet. Den Schluss bilden eine Cloake und eine endständige Afteröffnung; erstere ist sehr musculös. Die Nahrung besteht in Seethieren aller Art. Die Athmung vermitteln die sog. Wasserlungen (Branchiae), die, aus der Cloake entspringend und ringsum mit Flimmerepithel bekleidet, den Gasaustausch besorgen. Auch die äussere Körperhaut, dann die sog. Wimpertrichter, füllhorn- oder pantoffel- förmige Organe, dienen der Athmung; oft wird das Wasser in die Cloake einge- pumpt und dann mit grosser Kraft wieder ausgespritzt. Die Kreislaufsorgane be- stehen in einem Gefässringe um den Schlund, von dem - Hauptstämme ausgehen, die sich um die Wasserlungen herum verzweigen; die Blutflüssigkeit ist gefärbt, die Blutkörperchen dagegen sind farblos. Neben den Wasserlungen finden sich noch andere fadenförmige, blinddarmartige, meist aber trauben- oder büschelförmige Organe, welche aus der Cloake entspringen, als Cuvier'sche Organe bekannt sind und vermuthlich der Excretion dienen. Das Wassergefässsystem zeichnet Seewalzen— Segler. 677 sich aus durch den frei in der Leibeshöhle ausmündenden Steincanal; die Ma- dreporenplatte wird durch einen gleichfalls freien Kalkring ersetzt; die Zahl der Pol'schen Blasen steigt oft weit über 100; die Füsschen sind von Ampullen her schwellbar; auch die Tentakel werden vom Kingcanal aus durch die Tentakel- canäle mit Wasser versorgt. Die Geschlechter sind mit wenigen Ausnahmen (Synaptas, Molpadia) getrennt; die Geschlechtsorgane stellen meist vielfach verzweigte Drüsen dar, die unterhalb der Mundöffnung ausmünden. Die Be- fruchtung der Eier scheint im mütterlichen Organismus zu erfolgen und selbst lebendig gebärende Formen sind bekannt geworden. Meist aber scheint die freie Larve (nicht Pseudembryo) , welche als Auricularia beschrieben wurde, eine complicirte Metamorphose durchzumachen, wovon ein Stadium als Tonnenpuppe be- zeichnet wurde; übrigens wurde auch directe Entwicklung beobachtet. Zu den besonderen Lebenseigenthümlichkeiten der Seewalzen gehört dei'en Zähigkeit: viele ersetzen verlorene Darmtheile , die sie zeitweise ausstossen , leicht wieder ; bei an- deren ergänzen sich abgeworfene Hautstücke wiederholt und Synapten brechen in viele Stücke, ohne zu sterben. Im Innern des Körpers schmarotzen Fische, Krebse und Schnecken. Die Seewalzen sind nächtliche Meeresthiere _, die mit Vorliebe an seichten Uferrändern und in Sand bohren; einige ziehen die bewegte See vor. Die meisten haben kleine Verbreitungsgebiete, wenige sind Kosmopoliten; wenige bewohnen kalte Klimate, wo sie in die Meerestiefen steigen; das Maximum der Zahl weisen die Meere im Süden Asiens auf. Auch Brackwasserformen sind be- kannt. Einige Arten werden gefischt und als Trepang genossen. Fossil sind nur spärliche Kalkkörperchen erhalten , die ältesten Reste stammen aus dem Jurakalk. Man kennt etwa 200 Arten und theilt sie in 2 Ordnungen: 1) eigentliche oder füssige Seewalzen, H. pedata, und 2) fusslose Seewalzen, H. apoda. — Literatur: Jäger, G. J., De Holothuriis, Turici 1833. — Brandt, j. F., Prodromus descriptionis animalium etc. Petropoli 1835. — Semper , C. , Reisen im Archipel der Philippinen. I. Leipzig 1868.* Seewalzen, Ascidiacea, s. Seescheiden. Seewalzen, eigentliche, Pedata, Ordnung der Seewalzen. Körper mit radiär gestellten oder über der ganzen Bauchfläche zerstreuten Füsschen (Spora- dipoda). Lungen und getrenntes Geschlecht. Familien: Aspidochiridae, Dendrochiridae, Rhopalodinidae = Diplostomidea Semp. = Decacreni- dia Bronn. = Tetrapneumona Br. Seewalzen, fusslose, Apoda, Ordnung der Seewalzen. Körper fuss- los; Lungen oft fehlend; meist Zwitter. Unterordnungen: Pneumonophora, Apneumona. Seewasserflsche, s. Fische. Seewölfe, Anarrhichas Art., Gattung der Schleimfische (s. d.). Seezungen, Solea Günth., Gattung der Plattfische (s. d.). Se^el, velum, s. Hydroiden.* Segrelfalter, s. Papilio unter Tagfalter. Segelquallen, Velellidae, Familie der Knorpelquallen (s. d.). Gattungen: Velella Lam., Porpita Lam. Segestria Walck., Gattung der Kieferspinnen, s. Röhren spinnen. Segler, Mauerschwalben, Cypselidae, Familie der Cypselomorphae. Der kurze, niedrige Schnabel an der Spitze plötzlich seitlich zusammengedrückt. Die säbeligen, langen Flügel mit 10 Handschwingen (erste und zweite am längsten): 7 — 8 kurze Armschwingen. Ueberaus gewandte, ausdauernde Flieger; erbeuten Insekten im Fluge, bauen ihr Nest mit Hilfe des Secretes ihrer stark entwickelten Speicheldi'üsen zusammen. Hierher: Dendrochelidon Boie, Baumsegler. Lauf (auch bei den 2 nächsten) nicht befiedert, kürzer als die Mittelzehe. Schwanz ge- gabelt. Schwingen ausserordentlich lang, Kopf mit Federschopf. D. longipennis Boie, Klecho. 18cm. Sundainseln. Mit sehr kleinem Nest, in das er nur ein Ei legt. — Collocalia Gray, Salangane. Lauf länger als die Mittelzehe. Fertigen aus ihrem zähen Speichel die essbaren Vogelnester, die sie an steilen Felsen und in Höhlen am Meere anbringen (jährlich kommen für 6 Millionen Mark solche Nester in den Handel). — Chaetura Steph. Die Schaftspitzen der Steuerfedern ragen vor. — Cypselus 7//i^. Lauf befiedert; dritte und vierte Zehe dreigliedrig. D 678 Segment— Seidenraupe. C. apus lUifi., Mauerschwalbe, Mauer- oder Thurmsegler. 18cm. Brütet in Stein- und Baumhöhlen. C. melba Illig., Alpensegler. 22cm. Im Hoch- gebirge der Mittelmeerländer, Seg'iiient, Glied, s. bilateral-symmetrisch. Segment mediaire s. Hautflügler und Insekten.* Segment (segmentum, Abschnitt), Kör per ring, siehe Arthropoda und Ringehvüriner.* Segmentalkiemen, s. Borstenwürmer.* Segmentalorgane, s. Excretionsorgane und Würmer. Sehen, musivisches, s. Gliederfüsser.* Sehirns Aw. = Cydnus t\tbr., s. Sohildwanzen. Sehlappen, lobus opticus, s. Insekten.* Sehnen, s. Bewegungsorgaue. Sehnerv, nervus opticus, s. Sinnesorgane und Wirbelthiere (Nervensystem). Sehorgane, > «JiniiPsore-ine Sehzellen, \ '• ^»»"esorgane. Seiclenaffeii, Hapalidae, einzige Familie der Krallenaffen. Sie besitzen keinen Greifschwanz. Gebiss • ^" \ '^ ^ jederseits. Seidenbieiieii, Colletes Latr., Blumenbienengattung der Andrenina. Bauen walzige, dünnhäutige, seidenartige Zellen in Erd- und Mauerlöcher, deren Wand ganz aus einer von den Bienen ausgespieenen, erhärtenden Flüssigkeit besteht. Seideufalk, s. Hierax. Seidenhuude, s. Haushund. Seidenmäuse, s. Habrocomys. Seidenpudel, s. Haushund. Seidenraupe, Seidenwurm, Raupe des Seiden- oder Maulbeerspinners (Bombyx mori L.). Ursprünglich im südlichen Asien zu Hause, von den Blättern des weissen Maulbeerbaumes sich nährend. Wird in China, Indien und in Süd- europa in Häusern der Seidengewinnung wegen gezogen ; in China war die Seiden- zucht schon 2600 Jahre v. Chr. bekannt; die Griechen erhielten von derselben in ihren Kriegen mit den Indern und Persern Kenntniss. Im Jahre 555 brachten 2 Mönche Eier in hohlen Stöcken aus China nach Konstantinopel und begründeten so den europäischen Seidenbau; zu Anfang des 8. Jahrhunderts fand die Seiden- zucht in Spanien, um 1146 nach Sicilien, um 1550 in Oberitalien, 1601 in Frank- reich, 1700 in Preussen Eingang. Das Weibchen des Seidenspinners legt im Herbst 300 — 500 mohnkorngrosse, rundC; erst strohgelbe, dann blaugraue Eier (Grains). Aus diesen schlüpfen zur Zeit, da die Maulbeerblattknospen sich entfalten oder bei einer künstlichen Wärme von 22,5 — 27,5 "C. die dunkelbraunen Raupen aus, welche sich viermal häuten und am 30. Tage spinnfähig werden; sie werden vor dem Einspinnen sehr unruhig, wandern herum und suchen einen passenden Ort zum Einspinnen. In ca. S^jo Tagen hat die Raupe ihren Cocon vollendet, nach weiteren 5 Tagen hat sie sich auch schon verpuppt, 14 Tage später erscheint der Schmetter- ling. Die Cocons sind gewöhnlich gelb, seltener weiss, die männlichen in der Mitte etwas eingeschnürt; der Seidenfaden ist 1000m lang. Die äussere Lage des Cocons liefert die Flor et- oder Flockseide (Tresenseide, Filoselle), die zweite die feine Seide, die dritte die Watt-, Werkseide oder Seidenwatte. Die Puppen der Cocons werden 10 Tage nach dem Einspinnen durch Hitze getödtet; die Ge- spinnste (Galetten) in siedendes Wasser geworfen, mit Ruthen gepeitscht, damit sich die Fäden daran hängen und die Floretseide abgestreift werden kann. Nun werden die Enden mehrerer Cocons gesucht und 5 — 7 Fäden leicht zusammen- gedreht, die Fäden abgehaspelt und als Rohseide in den Handel gebracht. Auf 1 kg gehen 500 — 600 Cocons und 10 solche kg sind nöthig, um 1 kg Rohseide zu geben. Unter den Seidenzuchtländern stehen China, Tibet, Persien, Türkei, Süd- tirol, Südfrankreich, Italien obenan. Der Seidenzucht bereitet die Muscardine und die Fleckenkrankheit der Raupen viel Schaden, Die Muscardine oder Starr- sucht wird durch einen im Inneren der Raupe sich entwickelnden Pilz, Botrytis bassiana, verursacht. Die Fleckensucht, Gattine oder Pebrine, durch eigen- thümliche im Raupenkörper auftretende Körperchen (Cornaliakörperchen) ver- ursacht, äussert sich darin, dass die Raupen im Wachsthum zurückbleiben , kein Futter annehmen , missfarbig gefleckt erscheinen , endlich absterben. Ebenfalls Seidenreiher — Selectionstheorie. (579 'Seide, aber von minderem Werthe liefern die Raupen der Spinner: Saturnia, Oynthia, Ailanthusspinner, 1854 aus Japan und Nordchina nach Europa <:febracht; Attacus Yama-mei, japanischer Eichenseidenspinner, 1862 nach Europa gebracht, dessen Seide der des Maulbeerspinners fast gleichkommt; A. Ijolyphemus, nordamerikanischer Seidenspinner; Bombyx religiosus, Jorecseidenspinner , in Assam. — Aus der reichen Literatur über die Seiden- raupe seien erwähnt: Haas, Roh., Die deutsche Seidenzucht. Leipzig 1852. — Qaatrefages, Essai sur l'histoire de la sericulture. Paris 1860. — Brinkmeier, W., Der Seidenbau, eine Quelle des Volkswohlstandes u. s. w. Leipzig 1882. Seidenreiher = kleiner Silberreiher, s. Herodius unter Reihervög'eL Seidenrohrsänger, B r a d y p t e r u s CMü. Vertreter der B r u c h r o h r s ä n g e r •(Br adypterus). Südeuropa, Südwestasien, Nordafrika. Seidenschwänze, s. Ampelid.ie. Seidenspinner, s. Bonibycinac. Seidenspitz, s. Hanshund. Seidenwnrm = Seidenraupe. Seitencanal, s. Fische (Sinnesorgane). Seitenfalter, Zonuridae, Pty chopleurae, Familie der Kurzzüngler. Echsen mit deutlicher, feingeschuppter Längsfurche an den Seiten des Körpers, regelmässig beschildertem Kopf, viereckigen, am Rücken meist gekielten, in Quer- reihen angeordneten Schuppen. An 30 Arten. Hierher: 1) Zonurus Merr. Mit Vorder- und Hinterbeinen. Püsse fünfzehig. Schuppen am Rücken und den Seiten gekielt. Am Schwänze wirtelartig angeordnete Stachelschuppen. Z. cord3^1us Merr., Gürtelschweif. 20 — 25 cm. In felsigen Gegenden Südafrikas. 2) Pseu- dopus Merr. Ohne Vorderbeine; Hinterbeine zu Stummeln verkümmert. Seiten- furche doppelt. Schwanz mehr als körperlang. P. serpentinus 3/err., Schelto- pus ik. Bis Im. Südosteuropa, Nordafrika, Kleinasien. 3) Ophiosaurus Daiid. Vorder- und Hinterbeine fehlen. 0. ventralis Daiid., nord ameri- kanische Glasschlange. Ueber Im. Schwanz bricht leicht ab. Seitenkiemer, Pleurobranchiata Schm. , Gruppe der Hinterkiemer. Kiemen unter dem Mantelrande; symmetrisch oder verkümmert, blatt- oder feder- föi'mig; manchmal innen Schale. Familien: Dipleurobranchiata und Mono- pleurobranchiata. Seitenlinie, s. FadeuwUrmer.* Seitenlinie, s. Lurche and Fische (Körperbedeckung und Sinnesorgane). Seitennerv, nervus lateralis, ) Fisohe rSirmesors-ine^ Seiteuor^an, ^ ^- *iscne (bmnesorgane). Seltenschwimmer, s. Wirbelthiere (Körperform). Seitenthell, paratonum, s. Vög'el (Verdauungsorgane). Seitenwand, s. Korallenpolypen.* Selache Cur., Gattung der Lamnidae, s. Haie. Selachii = Knorpelflosser. Selachoidei, s. Haie. Seiandria, s. Blattwespen. Selbsttheilung:, s. Divisio. Selbstverspeisung:, s. Antopha^ie. Selectionstheorie (Abstammungslehre, Transmutationslehre, De- scendenzlehre). Die Aehnlichkeitsbeziehungen der Thiere versuchten schon L(t- marcl-, Geoffroy und Saint-Hüaire zu Beginn dieses Jahrhunderts durch Aufstellung der Descendenztheorie oder Abstammungslehre (s. d.) zu erklären. Auf der von diesen betretenen Bahn bauten dann in der zweiten Hälfte dieses Jahr- hunderts Charles Darwin und dessen Apostel (Haeckel, Huxleij, Jäger, 0. Schmidt, Seidlitz, Büchtier u. s. w.) weiter und brachten die Selectionstheorie oder den Darwinismus in ein schärfer begründetes System. Das Hauptverdienst um die feste Begründung der Selectionstheorie fällt den unermüdlichen Forschungen J)nr- /rm's zu. Flüchtig skizzirt' lauten die Lehren der Abstammungslehre etwa folgender- massen: Sozusagen vor unseren Augen gehen verschiedenste Thierformen für immer zu Grunde. (Das ei-st 1741 auf der Behringsinsel entdeckte Boi'stenthier war schon 1768 ausgerottet. Die Ausrottung der Dronte fällt auch noch in die neuere Zeit. Steinbock, Wisent, Urrind , Grönlandswal, Riesenalk, Elephant stehen auf dem Aussterbeetat.) In historischer Zeit sind da und dort verschiedenste Thier- g80 Selenia — Semnopithecus. arten ausgestorben. Die Prüfung fossiler Thierreste, ihre Vergleichung mit re- centen Thierformen , die Untersuchung ihres Vorkommens und Alters thun dar, dass seit jeher einerseits Thierarten für immer vom Schauplatze der Erde ver- schwanden, andererseits neue, früher nicht vorhandene Arten auftraten, die Thier- welt der Erde also in einem allmählig vor sich gehenden Wechsel begriffen ist. Diese allmählige Umwandlung der Thierwelt basirt auf der Veränderlichkeit der Art und der Erblichkeit. Die Eigenschaft der Veränderlichkeit, das ist die Fähigkeit einer Thierart, von den Vorfahi-en empfangene Eigenschaften abzu- ändern , alte Merkmale zu verlieren oder neue zu erwerben , äussert sich bei der einen Art schärfer , bei der anderen minder scharf. Zuerst tritt die Aenderung der Merkmale bei einigen Individuen (individuelle Abänderung) auf; all- mählig zeigen sich diese Abweichungen bei einer grösseren Zahl von Individuen und vererben sich weiter; es entstehen minder beständige Spielarten, Varie- täten oder durch constantes Wiederauftreten dieser modificirten Merkmale Ab- arten, Eassen. Am schärfsten tritt die Entstehung solcher Abarten in der Zucht der Hausthiere zu Tage; hier zieht sich der Mensch seit Langem auf dem Wege künstlicher Züchtung dii'ect eingreifend (d. h. durch ausschliessliche Kreuzung von Individuen, bei welchen die gewünschten geänderten Merkmale schon constant geworden sind) gewisse Rassen heran. Aber auch die Natur übt durch die Ein- flüsse plötzlich veränderter Lebensbedingungen (d. h. durch die Rückwirkung, welche Veränderungen in Bezug auf Klima, Nahrung, Unterkunft u. s. w. im Ge- folge haben) einen Zwang (natürliche Züchtung) aus. Da nun die ver- schiedenen Thierarten verschiedene Anpassungsfähigkeit haben, sich den veränderten Lebensverhältnissen nicht in gleichem Masse anzupassen vermögen, weiters da und dort für so viele Thierwesen Nahrung und Raum zu wenig , so ergibt sich ein gegenseitiger Wettkampf, eine allseitige Concurrenz (Kampf um das Dasein) zwischen den verschiedenen Thierwesen als nothwendige Consequenz. Jene Thierarten, welche den geänderten Lebensverhältnissen am besten sich anzu- passen vermögen, welche als genügsamer, besser ausgerüstet, stärker, beweglicher, intelligenter, durch mancherlei Schutzmittel geschützter in dem allgemeinen Con- currenzkampfe die Oberhand gewinnen, verdrängen die für diesen Wettkampf un- tauglicheren Arten immer mehr und mehr. Auf diese Weise übt die Natur eine Auslese lebenstüchtiger Arten, eine Zuchtwahl aus, womit sich die Ausdrücke: Selectionstheorie, natürliche Zuchtwahl, natürliche Auslese u. s. w. in der Abstammungslehre erklären. Dieser Kampf um die Existenz währt aber fortwährend, denn die äusseren Verhältnisse der Erdoberfläche erleiden beständige Aenderungen, wodurch wieder eine fortwährende Veränderung der Lebensverhält- nisse der Thierwelt bedingt ist, deren Consequenz wieder im Wege der Anpassungs- fähigkeit und Vererbung die Entstehung neuer Abarten und Arten und die unter diesen zwangsweise geübte Auslese ist. Selenia Hübn., Spannergattung der Dendrometri dae. Selenodontia, Mondsz ähner, s. Säugethiere (ausgestorbene). Sella, Sattel, s. Insektenfressende Fledermäuse. Sellae, s. Kopffüsser. Semaeostomeae 67., Semostomae, Monostomeae, Gruppe der Schirm- quallen. Mundöffnung gross, von 4 grossen, oft gelappten Armen des Mund- stiels umgeben; Randfäden vorhanden. Familien: Euryopsidae =Nausitoidae; Pelagiidae; Knollenquallen, Discomedusidae; Cyaneidae; Stheno- niidae; Aurelidae. Semblodea Burm. (Semblis, Gattungsname), s. Afterfrühlingsfliegeii, Semele Schum. (Amphidesma Lam.), Siphoniatengattung der Tellinidae. Semionotns, s. Fische (ausgestorbene). Semiophori Fitz., s. Fahneneidechsen. Semnopithecidae, s. Schlankaffen. Semnopithecus Cuv., Schlankaffen, Gattung der Semnopithecidae. Mit kurzem Daumen. Arten: 1) Der Humman (S. entellus Cuv.). 144cm (65 auf den Schwanz). Graulichweiss. Die Haare des Scheitels gewirbelt. Die Haare über den Augen vorwärts und aufwärts gerichtet, der Backenbart graulich- weiss, unter dem Kinn nach vorwärts gerichtet, so dass der Affe einem alten Semostomae — Serranus. 681 Manne ähnlich sieht. Von den Hindus als heilig verehrt. Soll Giftschlangen sehr geschickt zu tödten wissen. Er geht über 3000 m ins Gebirg hinauf. 2) Der Nasenaffe oder Kahau (S. nasicus Cuv.). 125 cm (60 auf den Schwanz). Mit sehr entwickeltem Kehlsack und enorm langer Nase. Soll sich beim Springen an der Nase halten, um sie vor einem Anprall zu schützen. Sein Name soll von dem sehr lauten „Kahau", das er ausstösst, herrühren. Beim Springen macht er an 6 m weite Sätze. Borneo. 3) Mohren schlank äffe (S. maurus Desmarest). 120 cm (65 auf den Schwanz). Glänzendschwaxz. Lange abstehende Haare um das Gesicht. Java, Borneo, Sumatra. 4) Kleideraffe (S. nemaeus Ci<2;.). 110cm (50 auf den Schwanz). Pelz weich, dicht, aschgrau, über der Stirn eine schwarze Binde. Ein weisser Backenbart umrahmt das röthlichgelbe Gesicht. Cochinchina. Semostomae, s. Semaeostomeae und rahnenmündige. Seinperella Gray, Glasschwämmegattung der Federbuschschwämme (Pollakidae). Senegrallöwe, s. Löwe. Senfweissliiig, s. Leucophasia unter Tagfalter. Senkfädeu, s. Rippenquallen. Sensenwespen, B a n c h u s Fahr, , Blumenbienengattung der Gruppe B a n c h i n a . Sensible Fasern, s. Nervensystem. Sensible Nervenfasern, s. Nervengewebe. Sensoriogenitalorgane, s. Insekten. * Sepia L., Gattung der Myopsidae, s. d. und Kopffüsser. Sepiola L., Gattung der Myopsidae (s. d.). Sepioteutliis Blainv., Gattung der Myopsidae (s. d.). Seps Daud., Gattung der Skinke (s. d.). Sepsis, Fall., Schwingfliegen, Gattung der Muscidae, s. d. und Acalyptera. Septa, Ste'rnleisten, s. Korallenpolypen.* Septaria Fer. = Navicella Lam., s. Schwimm Schnecken unter Schildkiemer. Seraphs Montf. = Terebelluin Lam. Sergestidae, Podophthalmatenfamilie , an die Garneelen sich anschliessend. Kleine, sehr schlanke, stark seitlich zusammengedrückte, dünn- und schwachbeinige Krebse mit sehr langen Fühlern. Sergestes M. Echv., Leucifer (Lucifer) Thomps. Serialaria Lam. (Amathia Lam.), Ctenostomatengattung der Vesi- culariidae. Seriatopora Lam., Zoanthariengattung der Pocilloporidae. Serica M. Lear, s. Blatthornkäfer. Sericostoma Latr., Gattung der Frühlings fliegen. Sericothrips Halid., Blasenfüssergattung der Thripsidae. Sericteria, Spinndrüsen, s. Schmetterlinge. Seriema, s. Dicholophidae. Serinus Koch, Gattung der Finken (s. d.). Seriola Cuv., s. Carangidae. Seröse Hant, s. Säxigethiere (Fortpflanzungsorgane). Serolis Leach., s. Cymothoidae. Serotinoides, s. Säugethiere (ausgestorbene). Serpentes, s. Schlangen. Serpnlaceae Sav. (serpula, Wurm), s. Polychaetae sedentariae A. Edw. Serpiilidae, Familie der Polychaeta sedentaria. Körper mit Kopf, Rumpf und Hinterleib; Kopf mit kragenartigem Mundsegment, Mund zwischen 2 Spiralblättern, mit zahlreichen Kiemenfäden. Bewohnen lederartige oder kalkige, gerade oder gekrümmte Röhren, welche gewöhnlich nur mit ihrem Ende oder mit einem geringeren oder grösseren Theile auf Pflanzen, Steinen, Korallen; Schnecken. Muscheln angewachsen sind. Gattungen: Serpula Phil., Portula Riss., Spiri- orbis Lam., Sabella L., Fabricia Bh., Potamilla Mahng. Serranus Cuv., Sägebarsche, Gattung der Barsche (s. d.). Massig gestreckte , seitlich zusammengedrückte , kleinbeschuppte Fische mit nur einer Rückenflosse (in der Regel mit 9 — 11 Stacheln), dreistachliger Afterflosse, mit 2—3 spitzen Stacheln bedecktem Hauptdeckel, dornlosem, gesägtem Vordeckel, mit ^82 Serrasalmo — Silbermundwespen. starken Hundszähnen in beiden Kiefern, glatter Zunge. Ueberaus prächtig ge- färbte, wohlschmeckende Raubfische mit über 140 Arten. Arten: 1) Gemeiner Sägebarsch (S. cabrilla L.). 20— 30 cm. Gelblichgrau, bläulich schillernd, an den Seiten und unten Orangeroth, mit 3 — 4 schrägen, schön rothen Querbändern, 1 — 3 hellröthlichen Längs- und 7 oder mehr dunklen Querbändern an den Leibes- seiten. 2) Schriftbarsch (S. scriba L.). 20 — 30cm. Auf rothem, orange- farbigem oder olivenfarbigem Grunde 5 — 10 rothbraune Rückenquerbänder, am Kopfe schi-iftartige bläuliche Linien, die Flossen mit vielen lebhaft rothen Flecken. Beide im Mittelmeer häufig. 3) Ries ensägebar seh (S. gigas Brünnich). Bis Im. Einfarbig braun, unten heller. Atlantischer Ocean. 4) S. striatus Bloch. Bis Im. Mit 6 — 7 breiten dunklen Querbinden auf hellem Grunde; hinter der Rückenflosse ein grosser schwarzer Fleck. An der Ostküste des tropischen Amerika. 5) Barbier (S. anthias L.). 20 — 25 cm. Der dritte Stachel der Rückenflosse, der zweite und dritte der Bauchflossen und die beiden äussersten Strahlen der tiefgabligen Schwanzflosse sind stark verlängert. Metallisch schimmernd, rubinroth; unten silberig, an den Seiten goldgelb; am Kopfe 3 goldgelbe Längs- binden; am Grunde der Rückenflosse bronzegrüne Flecken. Mittelmeer; um Ma- deira. Der „heilige Fisch" der Schwammfischer, welche glauben, dass dort, wo er sich aufliält, keine Haifische auftauchen. War schon bei den Alten wegen seiner Farbenpracht berühmt. Serrasalmo Günth., Gattung der Characinidae (s. d.). Sertulariitlae, Familie der Calyptoblastea = Campanulariae. Polypen- stöckchen verzweigt; Polypen zweireihig, abwechselnd in flaschenförmigen Bechern ; Oeschlechtsgemmen in grösseren Zellen (Gonotheken). Gattungen: Sertularia Hincks, D i p h a s i a A (/. Serval, s. Felis (22). Sesia Fabr., i «11.1. tt^^c.-:«.^ r'ir.£.fi,;„i^„ i s- Holzbohrer, sesiina, (jlast lugler, ) Setae, Borsten, s. Armfüsser, Ciliata und Schnabelkerfe. Setig-era, s. Borstenthiere. Setina Sehr., s. Arctiidae. Setodes Bbr., Gattung der Frühlingsfliegen. Sheeps-head, Schafskopf. Amerikanische Benennung für den Schafs- brassen, s. Sargus. Shetland-Ponies, s. Pferd. Sialidae, s. Wasserfliegren.* Siaman^, Gibbon, s. Hylobates. Sibbalius, s. Balaenopterina. Sibirische Subreg-ion, s. Thiergeographie. Sichelwaiizen, Nabis Latr., Gattung der Seh reit wanzen (s. d.). Sichler, Falcionellus Bechst., s. Storchvögrel. Sichling, s. Pelecus unter Weissflsche. Sididae, s. Calyptomera. Siebbein, es ethmoideum, s. Säugethiere (Ohr). Siebeupunkt, s. Coccinella unter Marienkäfer. Siebenschläfer, s. Myoxus. Siebmuscheln, Aspergillum Lam., Gattung der Gastrochaenidae (s. d.). Siebwespe, Crabro eribrarius L., s. Grabwespen. Siebzehner, eine Cicade, s. Zirpen. Sigalion Aud., s. Aphroditidae. Sigaretus Lam., Gattung der Nabelschnecken (s. d.). Sika, s. Cervus (5). Silberbantains, s. Bantams. Silberfäsan, s. Hühnervögel (Fasane). Silber ßschchen, Lepisma L., s. Borstenschwänze. Silberfuchs, s. Canis (16). Silberlöwe = Cuguar, Puma, s. Felis (3). Silberlnchs, s. Lynx (6). Silbermöve, s. Möven unter Langflügler. Silbermuiid, Turbo argyrostomus L. Mit silberfarbiger Mündung. Eine ostindische Kreiselschnecke. Silbermnndwespen, Crabro Fahr., s. Grabwespen. Silberreiher— Sinnesorgane. 633 Silberreiher, s. Reiliervögel. Sibersclinabel, s. Ainadina. Silberstrich, Tagfalter, s. Argyunis. Silicea, s. Schwämme. Süiquaria ßr«<^, Scliotenschnecken, Gattungder Wurmschnecken (s.d.). Silphidae, s. Aaskäfer. Siluridae, s. Welse. Silvaiius Latr., Schmalkäfer, Gattung der Rindenkäfer (s. d.). Simia L., Gattung der Menschenaffen. Kurzköpfe mit kleinen Ohren, langen, bis zu den Füssen reichenden Vordergliedmassen. Der letzte untere Backen- zahn hat 4 Höcker und hinteren Talon. Art: Orang-Utang (Simia satyrus L.). 135 cm, Der längstarmige Affe, dem nur die Gibbons diesbezüglich nahe- kommen. Kommt nur selten von den Bäumen auf die Erde herab, sondern wandert von Baumkrone zu Baumkrone weiter. Er bereitet sich ebenda seine Schlafstätten , nach Anderen sogar Schutzdächer. Knospen, Blätter, Obst bilden seine Nahrung. Er ist weit stumpfsinniger, schläfriger und einfältiger als der muntere , neckische Schimpanse. Sumatra und Borneo ist seine Heimath. Simocephalus SchödL, Phyllopodengattung der Daphnidae. Simonea, s. Demodex. Simosanria, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Simr = Hyäneiihuud, s. Lycaon. Simnlidae, s. Grübelmücken. Simyra Ochs., Gattung der Orthosiina, s. Eulen. Siugcicaden, Cicadidae, s. Singzirpen unter Zirpen. Singdrossel, s. Tnrdidae. Singschwan, Wildschwan, s. Schwäne unter Lamellirostres. Siiigsittiche, Melopsittacus Goidd, Gattung der Sittiche (s. d.). Singvögel, 0 sein es, Unteroi-dnung der Sperlingsvögel (s. d.). Sinistrorsae, s. Bauchfüsser. Sinnesbecher, s. Kriechthiere (Nervensystem). Sinnesorgane. Darunter versteht man bei höher entwickelten Thieren die zur Aufnahme bestimmter Reize besonders befähigten Endapparate sensibler Nerven. Man unterscheidet 6 Sinnesoi'gane : Geschmacksorgane, Gefühls- oder Tastorgane, Gehörorgane, Ger u ch s o r ga n e, Sehorgane und Organe eines sog. sechsten Sinnes von noch unbekannter Function (siehe Seiten- linien bei Fische (S. 272) und Lurche (S. 449). Unmittelbar an der Ober- fläche des Körpers oder in Einsenkungen liegend entstehen die Sinnesorgane meist von der Haut aus, indem sich Zellen der Hautepithelschicht (sog. Sinneszelle n) mit den Enden sensibler Nervenfasern verbinden und nun bestimmte Modificationen durchmachen. I. Die Geschmacksorgane finden sich in der Mundhöhle und zwar nur bei einem Theile der Wirbelthiere. In dem Zungenepithel liegen nämlich an bestimmten Stellen die Geschmacksknospen oder Schmeckbecher, knospen- oder becherförmige Gruppen von Epithelzellen; spindelförmige Zellen (Deck- oder Stützzellen) bilden die Knospenwand, während im Inneren andere Zellen liegen, welche oben ein feines Stäbchen führen, unten aber mit den zartesten Ausläufex-n des Ge schm a ck sne rven (Nerv, glosso-pharyngeus) in Verbindung stehen dürften. — II. Die Gefühls- oder Tastorgane. Obschon die Haut überhaupt äusseren Druck, Temper atui-einflüsse u. s. w. den sensiblen Nerven zu übermitteln vermag, so sind es doch einzelne, oft in Form von Fortsätzen hervorragende Stellen der Haut, die besonders als Gefühlsorgan fungiren (hierher die sog. Tastkörperchen der Wirbel- thiere [s. d.], die Schnurren oder Spürhaar e der Säugethiere [s. d.], die Tast- haare, Tastborsten der Gliederthiere [s. d.] , Tentakel, Taster, Cirrhen , An- tennen anderer Thiere). — III. Geruchsorgane. Diese sind bei den Wirbelthieren (s. d. unter Nase) am entwickeltsten. Aber auch bei nieder stehenden Thieren wurden Organe für den Geruchssinn nachgewiesen, so die Riechgruben der Schirmquallen (bewimperte Gruben oberhalb der Randkörper), die Riechfäden bei den Crustaceen (zarte röhrenföi'mige Cuticulargebilde). bewimperte, vom Geruchs- nerven (Nervus olfactorius) innervirte Gruben der Tintenfische, Geruchsorgane in den Antennen der Insekten. — IV. Gehörorgane. Diese sind bei den Säuge- thieren (s. d.) am complicirtesten ausgebildet. Bei niederen Thieren wird das ßg4 Sinneszellen — Siphonostomata. Gehörorgan im einfachsten Falle durch ein mit Flüssigkeit erfülltes Bläschen, Hörbläschen oder Otocyste repräsentirt , an dessen Innenwand mit stäbchen- oder haarförmigen Fortsätzen in die Flüssigkeit hineinragende Sinneszellen (Hör- zellen) sich befinden. Oft befinden sich auch in der Flüssigkeit ein oder mehrere Krystalle (Kalkconcretionen), Otolithen oder Hörsteine, welche durch die Hör- haare der Hörzellen in der Flüssigkeit schwebend erhalten werden. Diese Hör- bläschen liegen entweder direct dem centralen Nervensystem an oder sind mit demselben durch den Hör nerv (Nervus acusticus) verbunden. Sog. tym- panale Gehörorgane finden sich bei den Heuschrecken und anderen Insekten. — V. Sehorgane oder Augen. Diese erscheinen bei Würmern, Seesternen, See- quallen in einfachster Form als kleine Pigmentflecken um lichtbrechende Zellen herum mit herantretendem Nerv ; diese Sehorgane dürften nur die Unterscheidung von Hell und Dunkel ermöglichen. Wo dann die Augen besser entwickelt sind, lassen sich ein lichtbrechender Apparat, der Sehnerv (Nervus opticus) und als dessen Endorgane besondere Sehzellen (als lichtempfindender Apparat) unterscheiden. Zur Entstehung eines von der Eetina aufgefangenen Bildes kommt es aber erst bei den höher entwickelten Augen einiger Würmer, der Mollusken, Gliederthiere und Wirbelthiere. (Siehe Genaueres bei den Typen und Classen.) Sinneszellen, s. Sinnesorgane. Sinodendron Helliv., s. Blatthornkäfer. Siniipalliata , Gruppe der Muscheln. Sipho lang, ganz oder theilweise zurückziehbar; Mantelbucht mehr oder weniger tief. Familien: Venusmuscheln, Veneridae; Trogmuscheln, Mactridae; Tellermuscheln, Tellinidae; Klaffmuscheln, Myidae; Gastrochaenidae; Saxicavidae; Bohrmuscheln, Pholadidae. S. Dimyaria. Sinns frontales, Stirnhöhlen, \ „ maxillares, Oberkieferhöhlen, | s. Säugethiere (Geruch). „ sphenoidales. Keilbeinhöhlen, \ Siphneus Brants, Gattung der Wurfmäuse. Den Blindmollen ähnliche Nager mit sehr kleinen , aber noch off'enen Augen (mit dicken runzligen Lidern), äusserlich noch durch eine Hautfalte angedeuteten Ohren, kurzem Schwänze, langen Sichelkrallen an den 3 mittleren Zehen der Vorderpfoten. Art: 25 cm, Schwanz 6cm. Oben gelbgraulich, unten weissgrau, mit weissem Scheitelfleck. Lebt wie der Blindmoll. In der Kirgisensteppe und im Altai. Sipho, Athemröhre, s. Banchfüsser. Siphonalöffnnn^, s. Muschelthiere. Siphonaptera Latr. (Röhre, Flügel), s. Flöhe. Siplionariidae , Hinterkiemerfamilie der Tectibranchiata (Bedeckt- kiemer). Die Kieme liegt rechts unter dem Mantel in einer besonderen Höhle. Hierher: Siphonaria Soic, Furchennäpfe. Siphonella, Untergattung von Chlorops, s. Muscidae. Siphonia Park., Steinschwämmegattung der Tetracladina. Siphoniata, Gruppe der Muscheln. Mantellappen mehr oder weniger ver- wachsen ; Lungen oder kürzere, getrennte oder verwachsene Siphonen ; beide Muskeln kräftig. Man theilt sie in Tntegripalliata und Sinupalliata. Siphonodentalium Sars , Gattung der Meerzähne, s. Röhrenschnecken. Siphonophora Eschsch., s. Röhrenqnallen. Siphonops Wagh, Ringel wühlen, Gattung der Nacktwühlen (s. d.). Die Tentakelgrube liegt dem Auge viel näher als dem Nasenloche. ünterkiefer- zähne einreihig, Tentakel wie bei Chtenerpeton. Art: Ringelwühle (S. an- nulatus Wagl.). 86 — 92 deutliche weisse, von dem Dunkelgraublau des Leibes lebhaft abstechende Ringfalten. Südamerika. Siphonostoni, s. Banchfüsser.* Siphonostoma Kaup, Gattung der Seenadeln (s. d.). Siphonostoma Otto (Chloraema Quatref.), Polychaetengattung der Chlor- haemidae (Pherusidae). Siphonostomata Latr., s. Schmarotzerkrebse. Siphonostomata, Gruppe der orthoneuren Bandzüngler. Schale mit Siphonalausschnitt oder Sipho; mit kräftigem Rüssel; meist fleischfressend. Fa- Sipunculacea — Sittiche. (385 milien: P orzellansclinecken, Cypraeidae; Flügelschnecken, Strombidae; Aporrhaidae; Fassschnecken, Doliidae; Tritonshörner, Tritonidae. Sipunculacea Brandt (sipunculus, Wasserröhre), s. SternwMrmer. Sipunculidae, Familie der borstenlosen Sternwürmer. Körper lang- gestreckt, walzig mit Mundfühlern und rückenständigem After; Dai-m spiralig. Gattungen: Sipunculus Lam., Phascolosoma Leuck., Aspidosiphon />tes,, Dendrostomum Gr. u. s. w. Sipunculoidea, s. Sternwürnier, borstenlose. Siredon, s. Furchenmolche und Axolotl. Siren, s. Armmolche. Sirenen, pflanzenfressende Wale (Sirenia Illig., Cetacea herbi- vora Cuv.), Unterordnung der Walfische. Pflanzenfressende, robbenartige, dick- häutige Wale mit aufgewulsteten Lippen, vorderen NasenöfFnungen, brustständigen Milchdrüsen , im Ellenbogengelenk beweglichen , handartig endenden grossen Flossen mit Nagelspuren , doch mit kurzem Hals , mit Zahnwechsel der Vorder- zähne, ohne Eckzähne, mit wohlentwickelten, flachkronigen Backenzähnen. Familie: Sirenida. Sirenida, s. Armmolche. Sirenida, Familie der Sirenen (s.d.). Gattungen: Manatus, Halicore, R h y t i n a. Sirfc'idae, \ «• Holzwespen. Siro Latr. = Cyphophthalmus, Afterspinnengattung der Cyphoph- thalmidae. Sisyphus Latr., Gattung der Mistkäfer, s. Blatthornkäfer. Sisyra Burni., s. Grrossüügler. Sitones Schönh., Graurüssler, Gattung der Rüsselkäfer. Sitta L., Spechtmeisen, Gattung der Klettermeisen (s. d.). Sittace Finsch, Arara's, Gattung der Sittiche (s. d.). Sittiche, Langschwanzpapageien (Platycercidae), Familie der Papa- geien. Kopf ohne Federschopf; der verlängerte Schwanz keilförmig oder abge- stuft; der in der Regel kräftige Schnabel meist mit deutlichen Feilkerben ; Flügel meist spitz. Die Mehrzahl der Papageien gehört hierher; die meisten Arten in Amerika und Australien. Hierher: I. Dillenkante ohne Mittelleiste: 1) Sittace Finsch, Arara's. Die beiden mittelsten Steuerfedex*n verlängert (auch bei den nächsten 4 Gattungen) , Augenring nackt , Zügel ganz oder doch theilweise nackt. Der grosse Schnabel mit Zahnausschnitt und Feilkerben. Im heissen Amerika. (S. hyacinthina Wagl., Hyazintharara. 90 cm. S. coerulea öm., Ararauna. 85 cm. S. militaris War/L, Soldatenarar a. S. severa Wagl., Zwergarara. 50cm.) 2) Henicognathus Gray. Zügel befiedert. Schnabel länger als hoch. (H. leptorhynchus Gray, Langschnabelsittich. 41cm. Gesellig in Chile.) 3) Conurus Finsch, Keilschwanzsittiche. Schnabel höher als lang. Zweite und dritte Schwinge am längsten. Im heissen Amerika. (C. luteus Finsch, Gold- sittich. 39 cm. C. carolinensis Finsch, Carolinasittich. 37cm. Die nörd- lichste Papageien art [alleghanische Subregion Nordamerikas]. C. smaragdinus (rro?/, Smaragdsittich. 35 cm. Chile.) 4) Brotogerys 17f/., Schmalschnabel- sittiche. Erste bis dritte Schwinge am längsten. Kleine Papageien der bra- silianischen Subregion. (B. pyrrhoptera Vig., Feuerflügelsittich. 20 cm.) 5) Palaeornis Vig., Edelsittiche. Augenring befiedert. Schnabel höher als lang, wachsartig glänzend. Gesellige Vögel der orientalischen Region und der madagassischen Subregion. (P. Alexandri Vig., Rosenbrustsittich. 34cm. Java, Borneo. P. torquatus, Halsbandsittich. 45 cm. Indische und cey- lonische Subregion.) ß) Melopsittacus Gould, Singsittiche. Die 4 mittelsten Steuerfedern verlängert. Wachshaut wulstig aufgetrieben, nackt. Erste Schwinge länger als die dritte. (M. undulatus, Wellensittich. 18 cm. Australien.) 7) Platycercus, Plattsehweifsittiche. Wachshaut bis zu den Nasenlöchern befiedert. Erste Schwinge kürzer als die dritte. (P. eximius, Buntsittich, Ro- sella. 33 cm. Neusüdwales, Vandiemensland.) — II. Dillenkante mit Mittelleiste: 8) Pezoporus Illig, Oberschnabel hinter der Spitze ohne Auskerbung. (P. for- mosus Illig., Erdsittich. 18,5 cm. Grün. Läuft sehr schnell auf dem Boden; (336 Sitzbein — Skorpione. legt die Eier frei auf den nackten Boden. In sandigen Gegenden von Süd- und Westaustralien und Vandiemensland.) Sitzbein, os iscliii, s. Wlrbelthiere und Säugethiere (Skelet). Sitzfüsse, pedes insidentes, s. Vögel (Skelet). Sivatherium Lydekker, s. Säug'ethiere (ausgestorbene). Skelet, extracapsulares, j ^_ Radiolaria MüU. Skelet, intracapsulares, ) Skeletbildende Schicht, s. Wirbelthierc (Skelet). Skeletfiisser, s. Caprellidae. Skeletstrahleu, s. Tische (Gestalt). Skelettheile, Harttheile, s. Organsystem. Skenotoka = Calyptoblastea=Tliecapliora, Gruppe der Diplomorpha. Skinke, Scincoidea, Familie der Kurzzüngler (Bre vilinguia). Der Kopf regelmässig beschildert. Die zweispitzige oder eingeschnittene Zunge ist ganz oder theil weise schuppig. Seitenfurche nicht vorhanden. Die dachziegeligen Leibes- schuppen stehen in schiefen Reihen. Schenkelporen fehlen. Nahe an 70 Gattungen mit mehr als 320 Arten. Bewohnen mit Vorliebe sandige, steinige Gegenden und wühlen sich in den Boden ein. Hierher u. a. : I. Mit 4 Gliedmassen: 1) Scincus Laur. 4 ziemlich kräftige Gliedmassen. Vorder- und Hinterfüsse mit 5 abge- platteten, an den Rändern gesägten Zehen. S. officinalis Laur., Apotheker- skink. 16 cm. Nördliches und östliches Afrika. Wühlt sich sehr schnell in den Sand. Galt früher als Wundei-mittel. 2) Seps iJuiid. (Zygnis Okeu). Ohne Gaumenzähne (Scincus mit solchen). Nur mit dreizehigen, sehr schwächlichen, kaum 1cm langen Gliedmassen. S. chalcides /^o>/(/y>., Erzschleiche. 32 — 40cm. Der Blindschleiche ähnlich. Lebend gebärend. Südwesteuropa, Nordafrika. 8) Gon- gylus Wagl. Mit 5 glattrandigen Zehen. Kieferzähne kegelförmig. G. ocel- latus Forsk., Walzenechse. 13 — 16 cm. Mittelmeer. — II. Gliedmassen ver- kümmert, äusserlich nicht sichtbar: 4) Anguis L. (s. d.). 5) Ophiomorus iJum. Bihr. Nasenloch zwischen 2 Schildern. Zähne stumpf, aufrecht. 0. mi- liaris Dum. Bibr. 26— 32 cm. Südrussland, Griechenland. Sklerenchyiii, i Skierobasis, f s. Koralleupolypeu. " Skleroderm, ) Skleroderiniten (hart. Haut), die einzelnen in der Haut der Anthozoen ein- gebetteten Hartgebilde (z. B. bei P 1 e x a u r e 1 1 a , G o r g o n i a , S c 1 e r o g o r g i a, M o p s e a). Skorpione, Scorpionidea Latr., Ordnung der Spinn enthiere. Hier- her zählen meist grosse, durch das feste Hautskelet sowie die mächtigen Scheeren, die indess hier den Mundtheilen angehören und den freien Pinger nach aussen tragen , und die hohe Entwicklung an die Decapoden erinnernde Formen. Der Körper gliedert sich in einen gedrungenen, viereckigen Cephalo- thorax und einen langen Hinterleib, der aus einem gliedmassenlosen, walzigen, siebengliedrigem Präabdomen und einem verengten, sechsgliedrig-knotigen, emporragenden „Schwänze" oder Postabdomen besteht; dieses schliesst mit einem, von einem doppelten Canale durchbohrten Giftstachel (Telson), in dessen Grund eine Giftdrüse liegt. Die Mundtheile bestehen aus einem drei- gliedrigen, scheerenförmigen Kieferfühler und einem Unterkieferpaare, dessen Tasten am Grunde eine breite Kaulade, am Ende eine aufgetriebene engschliessende Scheere tragen; auch das erste Beinpaar besitzt eine verbreiterte Basis, während dieses (zweite Unterkieferpaar) wie die 3 folgenden Beinpaare lang und kräftig geballt sind, mit Doppelkrallen enden und zum schnellen Lauf bei hoch empor- geschlagenem Schwänze befähigen. Das Ner'ven System besteht aus einem zwei- lappigen Gehirne und einem grossen, ovalen Brustganglion; der Hinterleib zeigt 7 — 8 kleinere Ganglienknoten, von denen 4 auf das Postabdomen fallen. Auch ein Eingeweidenerv, der vom Gehirn zum Schlünde führt und den Darm innervirt, ist vorhanden. Die Punktaugen sind zu 3 — 6 Paaren am Stirnrande zu beobachten, das grösste liegt median, die kleineren seitlich; als Tastorgane fungiren die sog. Kämme. Der Darm stellt ein enges, gerades Rohr dar und trägt im mittleren Theile gelappte Leberdrüsen; der After liegt im vorletzten Hinterleibsringe. Die Skorpione verfolgen namentlich Spinnen und Insekten, seltener Skoi-pionsfliegen — Skorpionsspirmen. 087 Warmblütlex-, tödten sie durch einen Sticli mit dem Schwänze und saugen sie dann aus; für Menschen ist der Stich nur bei grossen Arten der Tropen lebensgefähr- lich, sonst höchstens etwas schmerzlich. Der Kreislauf des Blutes geht von dem achtkammerigen Rückengefässe aus, das mit Flügelmuskeln befestigt ist , und 8 verschliessbare Oeffnungen besitzt. Durch diese wird das Blut aufge- nommen, wird dann nach vorne hinten und seitwärts durch Arteiüen nach aussen getrieben, gelangt durch Venen, die in Capillargefässen entspringen und das Blut in einem besonderen Venenstrang sammeln, in die Athmungsorgane und kehrt dann in den Pericardialsinus zum Herzen zurück. Die Respiration wird durch 4 Paare von Lungensäcken besorgt, welche je bei 20 Platten tragen und mit 4 zwischen dem dritten und sechsten Hinterleibssegmente gelegenen Stigmen nach aussen führen. Die Excretionsorgane münden als Malpighi'sche Gefässe in den End- darm ein; die Giftdrüse des Schwanzstachels ist paarig und oval, dieser daher doppelt canalisirt. Die Geschlechtsöffnung liegt am Grnnde des Hinterleibs und ist mit besonderen Reiz- oder Spürorganen, den Kämmen (Pectines) um- geben; sie entsprechen morphologisch dem zweiten Hinterleibsfusspaare , besitzen bewegliche und beim Männchen viel zahlreichere Zähne; das Männchen hat über- dies breitere Scheeren und ein längeres Postabdomen. Die Eier entwickeln sich im Eierstock, die Weibchen gebären daher 20—60 lebendige Junge und tragen sie lange Zeit auf dem Rücken umher. Der Embryo zeigt deutliche Fussstummel am Abdomen; die Entwicklung dauert fast ein Jahr. Die Skorpione bewohnen die wärmeren Länder aller Erdstriche, Europa bis ungefähr zur Donau, leben tagüber unter Steinen , in Erd- und Mauerlöchern , Rinden und in Häusern und gehen zur Dämmerungs- und Nachtzeit auf Raub aus; die ältesten Formen erscheinen im Carbon. Man kennt etwa 100 Arten und unterscheidet 3 Fa- milien: 1) Androctonidae. Sternum klein, dreieckig; der bewegliche Scheeren- finger mit 2 Zahnreihen. Androctonus Ehrhy. A. australis L. 9cm. Nord- und Mittelafrika. Buthus Leach. B. occitanus Amour. 8^5 cm (4,5 cm auf den Schwanz). Italien, Griechenland, Spanien und andere benachbarte Gebiete. 2) Telegonidae. Sternum als schmale Sichel. Scheerenfinger mit 1 Zahnreihe. Telegonus C. L. Koch. T. versicolor C. L. Koch. Brasilien. 3) Scorpioui- dae (Pandonidae). Sternum gross, fünf- oder fast viereckig; beide Scheeren- finger mit nur einer Zahnreihe. Heterometrus Ehrhg. H. maurus L. 7 cm. Aegypten, Spanien. Pandinus Thor. P. africanus L. 12— 15cm. Afrika. Ostindien. Euscorpius Thor. E. carpathicus L. 3 — 3,5cm. Südeuropa bis zu den Karpathen. — Literatur: Gervais, C, in Arch, Mus. bist. nat. IV. — Müller, J., in Arch. f. Anat. 1828. — Neivport, in Philos. Transact. 1843. — Dufour, in Mem. acad. Sc. XIV. 1856. — Peters, Monatsber. Acad. Berlin 1861. Skorpioiisfliegeii , Panorpidae, Schnabelfliegen, Familie der Platt- flügler. Kopf klein, senkrecht, mit schnabelartigem Munde. Larven raupen- förmig mit herzförmigem Kopf, beissend ; leben in feuchter Erde in Gängen. Gattungen: PanorpaL., Boreus Latr., Nittacus Latr., Chorista Ä''^//. u. s. w\ Skorpioiisspiiinen , Pedipalpi Latr., Geisseiskorpione, Ordnung der Spinnenthiere. Der ansehnliche Köi'per besteht aus einem Kopfbrustschild und dem Hinterleib. Ersterer trägt zweigliedrige klauenförmige Kieferfüsse, dann stachlige, mit Klauen oder nicht schliessenden Scheeren endende Kiefertaster und unter den 4 Fusspaaren ist das erste lang, dünn, geisselartig , klauenlos und ge- ringelt. Der Hinterleib, welcher manchmal einen dreigliedrigen fädlichen Anhang als Postabdomen unterscheiden lässt , ist flach und elf- bis zwölfgliedrig. Das Nervensystem ähnelt jenem der Spinnen; von den 8 Augen sind 2 grössere median nebeneinander gestellt; die 6 kleineren stehen zu Gruppen von je 3 seitlich hinter dem Stirnrande. Der Darmcanal schliesst sich eng an die Form desselben bei den Skorpionen an ; die Athmungsorgane bestehen in 4 Lungensäcken . welche aus etwa 80 und mehr Blättern bestehen und mit 4 Stigmen am Hinterrande des zweiten und dritten Hinterleibssegmentes ausmünden. Die meisten Formen sind eierlegend; einzelne (Phrynus) lebendig gebärend. Alle Arten sind Tropenbewohner der alten und der neuen Welt und werden wegen ihres vermeintlichen giftigen Bisses allgemein gefürchtet. Man unterscheidet 2 Familien: Phrynidae und Thelyphonidae. — Literatur: Hoeven, in Tijdschr. v. Geschied. IX. 1842.* * (388 Smaragdsittich— Solitariae. Smaragfdsitticb, s. Conurus unter Sittiche. Smaris, Gattung der Gi-osszahnbarsche (s. d,). Wenig comprimirte Fische ohne Gaumeuzähne. Arten: 1) S. vulgaris Cuvier. 2) S. gracilis Bonaparte. Beide im Mittelmeer. Smilisca Cope, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Froschlurche mit Schwimmhäuten , breitem Schädel , breiter oberer Ethmoidalplatte. Eine Art aus Südamerika bekannt. Sminthus Nathusius, Streifenmäuse, Gattung der Mäuse. Nager mit in 2 Reihen angeordneten Schnurrhaaren , lang behaartem Schwanz , behaarten Ohren. Art: Birkmaus (S. betulinus iV^?7ssoM). 7cm, Schwanz 9cm. Rostbraun, grau gesprenkelt, mit schwarzem Rückenstreifen, unten grauweiss. In den Bix-ken- wäldern Nord- und Osteuropas. Sociales, Vespidae = Papierwespen, Gruppe der Faltenwespen. Die gesellig lebenden Gattungen umfassend. Socialia = Termitidae. Sohlengänger, Plantigrada. Thiere, die mit der ganzen Sohle auftreten. Solariidae, s. Perspectivschnecken. Sölasteridae , Familie der Seesterne. Ambulacralfüsschen walzenförmig, mit breiter Saugscheibe endigend, zweireihig. Gattungen: Solaster Forb., Echi- naster Mtr., Acanthaster Gerv. u. s. w.* Soldat, Zwirntüte, Conus miles L. In Ostindien gemeine Kegel- schnecke. Soldaten, s. Arbeiter und Insekten.* Soldaten- Arara, s. Sittace unter Sittiche. Solea Gürth., Seezungen, Gattung der Plattfische (s. d.), Solecurtus Blainv. (Psammosolen Risso), Gattung der Scheidenmuscheln < siehe dort). Solemya Law., Gattung der Lucinidae (s. d.). Solenidae, s. Scheidenmuscheln. Solenobia ZU., Gattung der Motten (s. d.). Solenoconcliae, einzige Familie der Röhrenschnecken (s. d.). Solenodon Brandt, Schlitzrüssler, Gattung der Erinaceidae. Kurz- halsige, kräftig gebaute Insektenfresser mit langem Nasenrüssel, sehr kleinen Augen, fast körperlangem Schwanz , stark bekrallten Zehen der Vorderfüsse , langem Borstenkleid, 40 Zähnen (in jedem Kiefer 2 Schneidezähne, 1 Eckzahn, 4 Lücken- und 3 echte Backenzähne). Arten: 1) Almiqui (S. cubanus Peters). o4cm, Schwanz 19cm. Schwanz, Kopf, Hals, Bauch schmutzig ockergelb. Geht gerne ins Wasser. Zerreisst seine Beute mit den Krallen der Vorderfüsse. 2) S. para- doxus Brandt. Solenogastres , den Placophoren verwandte Gruppe der Vorderkiemer (Prosobranchiata). Ohne Schale; statt des Fusses haben sie eine Längsrinne in der Bauchmittellinie; die Kiemen am hinteren Körperende, in eine Höhle zurück- ziehbar. Hierher: Chaetoderma Loy., Neomenia Tm^^ö., Proneomenia flwfer. Solenoglypha = Viperina. Solenomya Leach, Gattung der Lucinidae (s. d,). Solenoplirya Clap. u. Lachm., Sauginfusoriengattung der Acinetidae. Solenopus M. Sars = Neomenia Tullb., s. Solenogastres. Solenostoinidae, Familie der Büschelkiemer. Alle Flossen entwickelt. 2 Rückenflossen ; die Strahlen der ersten nicht gegliedert. Schnauze in eine lange Röhre ausgezogen. Das Hautskelet aus grossen sternförmigen Verknöcherungen crebildet. Die Bauchflossen des Weibchens zu einer Tasche für die Eier verwachsen. Einzige Gattung: Solenostoma Lacep. Indischer Ocean. Solidiing'ula, s. Pferde. Solifugae Gerst., s. Walzenspinuen. Solipeda, s. Pferde. Solitaire = Einsiedler, Didussolitarius Strickl., ausgestorbene Dronten- art der Insel Rodriguez. Gansgross. Weiss mit schwarzen Schwanz- und Flügelenden. Solitariae = Lehmwespen, Gruppe der Faltenwespen. Die einsam lebenden Gattungen umfassend. Solmaridae — Soroidea. ßgp Solmaridae, Familie der Spangenquallen (Narcomedusae). Ohne Ring- canal, ohne Spangencanäle, oline Hörspangen an der Basis der Hörkölbchen. Sol- missus Haeck., Solmundella Haerk., Solmoneta Haeck. Solmissus Haeck., Gattung der Solmaridae. Solimiiidella Haeck., Gattung der Solmaridae. Solpuga Liehst., Gattung der Solpugidae, s. Walzenspinneii. Solpiigae, s. Walzenspinneii. SoinateriaLertc//,Eiderenten, Gattung d. Tauch er enten,s.LamelIirostres. Somatisches Blatt, s. Keimblätter. Somatocyst, s. Röhrenquallen. f Somit, Körperring, s. Arthropoda.* Somiteu, s. Borstenwüriuer. Sommer, fliegender, s. Spinnen. Sominerei, s. Insekten. * L ? ■ Sommerkleid, s. Vög-el (Gefieder). r^-^ ^ ' Sommerschlaf, s. Lebensbedin^nugen der Thiere. \^ '^ Sonnenflsch, s. Acanlhosoma. \— ■ Sonnengeflecht = Baucliadergefleclit. ^J^'n • y Sonnenkäfer = Marienkäfer, \ T>i„tttäfAr >^ ^ 6^ Sonnenkälbchen = Marienkäfer, S ^^^»"'''»^e^- ^^*^«-^ — -^ Soniienmuscheln , Plattmuscheln. Teilina L., Siphoniatengattung der Tellinidae (s. d.). Sonnenthierchen, s. Actinophrys. Sonnenthiere, s. Heliozoa Cl. SoiineiiYÖgel, Nectariniidae, Familie der Sperlingsvögel und zwar der Singvögel (Oscines). Der gebogene Schnabel lang, dünn und spitz. Die röhrenförmige Zunge tief gespalten, weit vorstreckbar. Die Flügel ziemlich kurz, mit 10 Handschwingen. Lauf ziemlich lang. Männchen und Weibchen verschieden gefärbt, üeber 120 Arten bekannt. Durchweg Insektenfresser der östlichen Halb- kugel. Hierher u. a. : Chalcomitra Rchh., Nectarinia lllig. mit nahezu der Hälfte der Arten, Anthreptes Sioains. SounenTOg:el, s. Bahila. Soiiiieuweiidkäfer, Rhizotrogus solstitialis L., s. Blatthoriikäfer. Sonneratshuhn, s. Hühnervög-el (Fasane). Sorex Cuvier, echte Spitzmäuse, Gattung der Spitzmäuse. Mit 28 bis 33 Zähnen. Sehr muthige Thierchen. Die Weibchen einiger Arten mit 10 Sauof- warzen. Arten: 1) Wasserspitzmaus (S. fo di ens PaWas). 9cm, Schwanz 7cm. Grösste Spitzmaus. Oben schwarz , unten weisslich. Taucht und schwimmt vor- trefflich. Lebt von Würmern, Schnecken, kleinen Fischen, Insekten, frisst auch grosse Fische an. Gräbt sich Gänge oder benützt solche von Maulwürfen und Mäusen. Fast ganz Europa, Südsibirien. 2) Alpenspitzmaus (S. alpinus Schinz). 9 cm, Schwanz 7 cm. 82 Zähne. Ohren fast ganz versteckt. Oben schwarzgrau, unten heller. Geht in den Schweizer Alpen bis 2000 m in die Höhe. 3) Gemeine oder Waldspitzmaus (S. vulgaris Linne). 8cm, Schwanz 2cm. 32 Zähne. Dunkelbraun , an den Seiten hellbraun , unten weissgrau. Nord- und Mitteleuropa. 4) Zwergspitzmaus (S. pigm aeus PaZZas). 4cm, Schwanz ocm. 32 Zähne. Bräunlich aschgrau, unten heller. Schwanz bis zur Spitze gleich dick. 5) Feldspitzmaus (S. leucodon Hermann). 7cm, Schwanz ocm. Die Zähne nicht wie bei den früheren mit rothbrauner Spitze. 28 Zähne. Liebt mehr trockenes Feld. 6) Hau'sspitzmaus (S. araneus Schreher). Etwas kleiner. Ein- farbig bläulichaschgrau. Ganz Europa. 7) Mittelländische Spitzmaus (S. suaveolens Pallas). 4cm, Schwanz 3cm. Kleinste Spitzmaus. In den Ländern des Mittel- und schwarzen Meeres. 8) Mumienspitzmaus (S. crassicaudus). 16 cm, Schwanz 7 cm. Mit grossen freien Ohren. Silbergrau. Aegypten, Arabien. 9) Indische Spitzmaus (S. indicus Geoffroy). 10cm. Grau mit Roth und Braun. Bengalen. U. v. a. Soriclda, I c •♦ •• „^ Soricina; | '■ ^Pit^^m^use. Soroidea M.SchuUze, Gruppe der polythalamen Foramini feren. Kammern unregelmässige Haufen bildend. Einzige Familie: Acervulinidae M. Seh. mit der Gattung Acervulina M. /d. u. Soul. (Heterofusus Flem.), Thecosomatengattung der Limacinidae. Spirigera, s. Athyris. Spiriginera, s. Atrypa. Spirobacteria Cohn, Schraubenbacterien, Familie der Schizomycetes. Ausgezeichnet durch fadenartig miteinander verbundene Zellen; Fäden lockig bis schraubenförmig. Gattungen: \\\ix\o Ehrenb., Zitterthierchen, mit V. rugula Cohn in Zahnschleim und Fäces; V. cyanoglenus soll das Blauwerden, V. xanthoglenus das Gelbwerden der Milch veranlassen; Spirillum ^/?re«&,; Spiro- chaete Ehrenh. Spirobolus Br., Diplopodengattung der Julidae. Spirobranchiata, s. Armfüsser.* Spirochona Stein, peritriche Infusoriengattung der Vorticellidae. Spirographis Viv., Polychaetengattung der Serpulidae. Spiroidea M. Schnitze = Helicoidea - i¥. Seh. = Helicostegia D'Orh., Gruppe der polythalamen Foramini feren. Kammern eine Spirale bildend, inner- oder ausserhalb einer Ebene liegend. Enthält die Mehrzahl der Arten in den Untergruppen : Turbinoida, Nautiloida, Borelida und Soritida M. &//.* Spiroloculiiia D'Orh., Untergattung von Miliola Lam. Spiroptera Rud., Fadenwürmergattung der Filariidae. Spirorbis Lam., Polychaetengattung der Serpulidae. Spirostomidae , Infusorienfamilie der Heterotricha. Meist plattgedrückt, selten drehrund; die adoralen Wimpern beschreiben eine rechtsgewundene Spirale. Spirostreptus— Spongiidae. 703 After am hintei-en Körperende. Blepharisma PerUj , Spirostomum Ehrenhg., Climacostomtim Stein. Spirostreptus Br., Diplopodengattung der Julidae. Spirulidae, Familie der Decapoda. Schale kalkig, mit sich nicht be- rührenden ebenen Windungen, nur aus Perlmuttersubstanz bestehend. Gattung: Spirula Lam., Posthörnchen. Spitz, s. Haushund. Spitzbeutler, s. Myrmecobius. Spitztlattel, Oliva ispidiila Lam., eine gemeine Walzenschnecke des indi- schen Oceans. Spitze, s. Bauchfüsser.* Spitzeiigänger, Unguligrada, Thiere, die nur mit den Spitzen der Zehen auftreten . Spitzfluger-Froschlurclie, s. Oxydactylia. Spitzfrette, s. Helictis. Spitzhörucheu, i „ javanisches, s. Cladobates. „ mausartiges, I Spitzkopftümmler, s. Delpliinus. Spitzkrokodil, Crocodilus acatus Cur., s. Krokodile. Spitzling-, s. Schildwanzen. Spitzmäuschen, s. Apiou. Spitzmäuse, Soricida, Familie der Insektenfresser. Schlanke, mäuse- ähnliche, spitzrüsselige , weichhaarige Insektenfresser mit kurzbehaartem Schwanz, mit 3 — 4 vier- oder fünfzackigen Backenzähnen , 3 — 5 Lückenzähnen , meist 4 Schneidezähnen , von welchen die beiden mittleren oft sehr lang sind. Blut- dürstige, gefrässige, muthige Thiere. I. Unterfamilie Tupajina, Spitzhörnchen 2. 1. 6 (Gebiss T /_ g ), mit den Gattungen : Cladobates, Hylomys. — II. ünterfamilie Macroscelina, Rohrrü ssler, mit langem, an der Spitze nacktem Rüssel, verlängertem Unterschenkel mit der Gattung Macroscelides. — III. Ünterfamilie Soricina, echte Spitzmäuse, mit Drüsen an den Körperseiten und am Schwanz, mit der Gattung Sorex. — IV. Unterfamilie Gymnurina mit der Gattung Gymnura. — V. Unterfamilie Myogalina, Bisamrüssler, maulwurfähnliche Spitzmäuse mit 44 Zähnen, mit der Gattung Myogale. Spitzratten, s. Gymnura. Spitzschwirrer, s. Emballonura Temm, Spiza Bp., Blaufinken, s. Finken. Spizaetus VieiU., Gattung der Adler, s. Falconidae. Splanchnisches Blatt, s. Keimblätter. Splintkäfer, s. Borkenkäfer (Scolytus). Spodrus Clairv., Laufkäfergattung der Gruppe Anchomenini. Spondylis Fabr., Waldkäfer, Bockkäfergattung der Gruppe Cerambycini. Spoudylus L., Klappmuscheln, Gattung der Kammmuscheln, siehe Mouorayaria. Spougeliidae, Familie der Hornschwämme (Ceratospongiae). Hornfasern solid, concentrisch geschichtet, in allen Hauptfasern mit reicher Sandumlagei'ung; die Geisseikammern gross, sackförmig, ohne besonderen Ausführungsgang. Spon- gelia Nardo. Spongia aut.. \ schwämme * Spongiaria L., j '• »cüwamme. Spoug'icolidae, Hydroidenfamilie der Calyptoblastea. Stamm wohl ent- wickelt, von einer Chitinhülle umgeben. Polypen mit zahlreichen Tentakeln, kegel- förmigem Rüssel, durch 4 Längswülste im Gastrovascularraum von allen anderen Hydroidpolypen unterschieden. Schmarotzen in Schwämmen. Stephanoscyphus Allm. Im Mittelmeer. Spongiidae Lbk., Familie derHorn schwämme (Cer atospongi a). Skelet aus Hornfasern bestehend mit Einschlüssen von Kieselnadeln und Sandkörnern. Geisseikammern klein, halbkuglig, mit besonderem Ausführungsgang. Gattungen: Euspongia 0. Schni., Wasch- und Badeschwämme. Mit zahlreichen Arten. — Hippospongia Schulze, Pferdeschwämme. Hauptfasern unregelmässig ange- ordnet, Canalsystem stärker entwickelt als bei Euspongia. — Cacospongia 0. Schni. 704 Spongilla — Springmäuse. Spoiig'illa Lam., Süsswasserschwämme, Gattung der Renieridae (s. d.). Spoiigillidae, Farailie der Kieselliornschwämme. Massige oder verästelte Schwämme mit reichlicher Sarkode, welche die Kieselnadeln verbindet; Süsswasser- formen. Gattung: Spongilla Lam. mit S. fluviatalis Lhk., S. lacustris Lhk. u. s. w. (S. auch Renieridae.) IP«'»^!",'. I s. Schwämme.* Spoiigiolin, I Spongodes Less., Stachelalcyonien, Gattung der Alcyonidae, siehe Octactinia. Spoiigodiscus Ehrenh., Radiolariengattung der Discidae. Spongomoiiadina, Flagellatenfamilie der Isomastigoda. Kleine, farblose, eiförmige Flagellaten mit einem Kern, einer Vacuole, 2 dicht beisammen stehenden Geissein. Eine gemeinschaftliche Gallerte oder verzweigte Gallertröhren vereinigen viele Einzelthiere zu einer Colonie. Hierher: Rhipidodendron Stein, Spongo- monas Stein. Spoiigosphaera Ehrenh., Radiolariengattung der Sphaeridae. Sporadipoda, s. Seewalzen, eigentliche. Sporadipus, s. Aspidochirota. Sporenaminer, Plectrophanes Mei/er, Gattung der Finken (s. d.). Sporengänse, Plectropteridae, Familie der La nellirostres (s. d.). Sporeiikukuke , Centropus Illig., Gattung der Kukuke, s. Kukuks- vögel. Sporeiipieper, s. Aiithus und Bachstelzen. Sporenstelze, s. Bachstelzen. Sporn, calcar, s. Vögel (Gefieder). Spornbarsch, s. Lates. Spornfliigler, Parra Lath., s. Blätterhiihuchen. Spornkiebitze, s. Hoplopterns. Spornralle, s. Habroptlla. Sporocysteu, s Saugwiirmer. Sporogenesis, s. Zeug'ung'skreis. Sporosacci, s. Hydrolden.* Sporozoa = Gregarinae (s. d.). Sporozoa, Sporenthierchen, Classe der Protozoa (Urthiere). Mit den Familien: 1) Polycystidae (s. d.). 2) Monocystidae (s. d.). 3) Coccidiidae, kugelförmige Psorospermien (s. d.). Ausfürlicheres siehe unter Gregarinae (wo diese Classe in Monocystidae, Gregarinidae, Didymophidae und Acanthophora eingetheilt erscheint). Spottdrossel, s. M i m u s unter Turdidae. Spottvogrel, s. Hypolais unter Sänger. SpringaiFen, s. Callithrix, Sprinarbeine, pedes saltatores, s. Insekten.* Springbeutler, grasfressende Beutelthiere (Macropoda, Poephaga). Unterordnung der Beutelthiere. Kleinköpfige und kleinhalsige Beutelthiere mit schwachen, kleinen, fünfzehigen Vorderfüssen, vierzehigen, bedeutend verlängerten^ kräftigen Sprunghinterbeinen, überhaupt ungemein stark entwickeltem Hinterkörper; mit dem der Pferde ähnlichem Gebiss (im Unterkiefer aber nur 2 Schneidezähne), ohne Eckzähne im Unterkiefer (im Oberkiefer sind sie klein oder fehlen auch), oben und unten 5 Backenzähnen , langem Blinddarm. An den Hinterfüssen sind Unterschenkel und Fuss stark verlängert; von ihren 4 hufartig bekrallten Zehen ist die mittlere sehr lang und stark, während die beiden inneren verwachsen sind. Der lange , an der Basis verdickte Stemmschwanz fördert die Sprungbewegung. Familie: Halmaturida. Springbock, Antilope euchore Forst., siehe Treckbock unter An- tilope (4). Springfrosch, Rana agilis Thomas, s. Rana. Springg-abel, s. Springschwänze. Springhasen, s, Pedetes. Springkäfei', s. Lacon unter Schnellkäfer. Springlänse, Psylla, s. Blattflöhe. Springmäuse, Dipodida, Familie der Nager. An die Känguruhs ei'- Spi-ingniaus — Staare. 705 innerncle, dickköpfige Nager mit sehr schwachem Vorderleib, verkümmerten vorderen Gliedmassen, sehr langen Sprunghinterbeinen, langem Quastenspringschwanz , sehr langen grossen Ohren, langen Schnurrborsten, 3 — 4 schmelzfaltigen Backenzähnen, aufstellbaren Krallen an den letzten Zehengliedern. Beim Springen legen sie die kurzen Vorderfüsse enge an den Leib an , was den Alten Anlass gab , sie Zwei- füsser (Dipodes) zu nennen. Die Nasenlöcher sind sehr weit. Der Schwanz dient beim Springen als Stütze. Bleiben Tags über in ihren selbstgegrabenen unter- irdischen Gangen, springen in grossen Sätzen pfeilschnell dahin. Gattungen: Jaculus, Dipus, Platyceromys, Pedetes, Alactaga, Dipodomys, Spriug^maus, s. Dipos. Springrüssler, s. Macroscelides. Springrüssler, Orchestes lU., Gattung der Kü.sselkäfer (s. d.). Springschwänze, Poduridae, Familie der Thysanura. Körper kuglig oder langgestreckt: Hinterleib meist kurz, mit Haftorgan und ungeschlagener Springgabel. Gattungen: Podura7v. Gestreckt; Springgabel kurz, aber gut ent- wickelt ; 8 Punktaugen jederseits ; Fühler sehr lang. — Degeeria Nie. Springgabel und Fühler lang. D. nivalis L., Schneefloh. Im Herbst auf Gebüsch, im Winter auch auf Schnee. — Desoria A^i. 7 Punktaugen jederseits. D. glaci alis Mc.; Gletscherfloh. — Lipura Biinn. Springgabel sehr kurz, schlecht entwickelt. — Sminthurus Latr. Kurz, beinahe kuglig; Springgabel wohl entwickelt; Fühler lang, gebrochen. Springspinnen, Saltigradae, Unterordnung der Spinnen. 2 Fächer- tracheen. Die Klaue der Kieferfühler nach innen einschlagbar. Von den in 3 Querreihen angeordneten Augen sind die vorderen am grössten. Familie: Hüpf- spinnen (Attidae). 8 Augen. Ohne Fangnetz; lauern in einem seidenen Säck- chen auf Beute oder verlassen dieses und haschen dieselbe im Sprunge. Hierher: Salticus Latr. (S. formicarius De Geer, Ameisenspringspinne); Attus Walck.; Enophrys C. L. Koch; Heliophanus C. L. Koch; Epiblemum Hentz (E. sceni- cum CL, Hai'lekinspinne). Spriugwanzeu, Halticus Hhn., s. Blindwanzen. Springwurm = Pfrienieuschwanz, s. Oxynris Rud. Springzirpen, s. Issus Fahr, unter Leuclitzirpen. Spritzenwürmer, s. Sternwiirmer. Spritzflscli, s. Chaetodon. Spritzloch, s. Fische. Spritzlöcher, s. Säugethiere (Geruch). Sprosser, s Luscinia unter Tnrdidae. Sprossung, Knospung, s ungeschlechtliche Fortpflanzung und Zellenlehre. Sprotte, s. Häringe. Sprungbein, astragalus, s. Säugethiere (Skelet). Spiirfühler, s. Blattfüsser.* Spürhaare, Schnuren, s. Sinnesorgane. Spule, calamus, s. Vögel (Gefieder). Spulwürmer, s. Fadenwürmer.* Spurhaare, vibrissae, s. Säugethiere (Behaarung). Squalidae, s. Haie. Squalius Bonap., Untergattung von Leuciscus, s. Weissfisehe. Squalodon, s. Säugethiere (ausgestorbene). Squama, Schuppe, s. Schaleukrebse.* Squama, Flügelschuppe, s. Zweiflügler. Squama palpigera, Schuppenglied, s. Insekten.* Squamata, Beschuppte, frühere Unterabtheilung der A m p h i b i a = den heutigen Reptilien, s. Kriechthiere. Squamella FJirhg. Räderthiergattung der Loricata. Squamipennes, s. Schiippenttosser. Sqnataralola^ CVr., Kiebitzenpfeifer, Gattung der Regenpfeifer (s. d.). Squatina laevis = Rhina squatina Dum., s. Rhinidae unter Haie. Squiindae,' ( ^- Heuschreckeukrebse. Staare, Stumidae, Familie der Sperlingsvögel und zwar der Unter- ordniang: Oscines. Schnabel so lang oder länger wie der Kopf, die gerade oder leicht gekrümmte Firste tief in das Stirngefieder eindringend; Nasengruben be- Kuauer, Handwörterbuch der Zoologie. 45 706 Stabheuschrecken— Stachelhäuter. fiedert; die mittellangen spitzen Flügel mit 10 Handscliwingen (die erste sehr kurz); der kräftige Lauf vorne getäfelt; die Hinterzehe lang, kräftig. Meist ge- sellige Vögel. Leben von Insekten, Würmern, Schnecken, Früchten u. dergl. Gehen auf dem Boden schrittweise. An 125 Arten. Charaktervögel der alten Welt. Hierher: 1) Gracula L. (Eulabes Ciiv.). Kopf mit zwei nackten Haut- lappen. G. religiosa L., Meinate, Mino. 26cm. In den Wäldern Indiens; nährt sich von Beeren, Früchten; lernt gut sprechen und singen. 2) Pastor Tenun. Hirtenvögel. Schnabel kurz, mit scharfer Firste. P. roseus Temm. , Rosen- staar. 21— 23 cm. Südeuropa. Vertilgt massenhaft Heuschrecken. 3) Sturnus L., Staare. Schnabel lang, Firste an der Spitze abgeflacht. S. vulgaris, ge- meiner Staar. 22 cm. Gern in der Nähe der Menschen und Hausthiere. Nistet in Baum- und Mauerlöchern. Wird sehr zahm; lernt sprechen, singen; ahmt andere Thierstimmen nach. In ganz Europa. Zugvogel. S. unicolor, einfarbiger Staar. 22 cm. Südeuropa. 4) Buphaga L., Madenhacker. Lauf kurz. Steuer- federn zugespitzt. Schwanz lang, breit. Im tropischen und südlichen Afrika. Folgen in kleinen Gesellschaften den Wiederkäuern und Dickhäutern, um aus deren Haut die Larven der Biesfiiegen herauszuhacken. 5) Lamprotornis Temm.. Schweifglanzstaare. Schwanz sehr lang, stufig; Lauf lang; dritte und vierte Schwinge am längsten. 6) Lamprocolius Sund., Glanzstaare. Der kurze Schwanz niemals stufig. Süd- und Mittelafrika. L. chalybaeus Sund., Stahl- glanzstaar. Stabheuschreckeu, s. CTespenstlieuschreckeii. Stachel, s. Säiigethiere (Bekaarung). Staclielalcyonien , Spongodes Less., Gattung der Alcyonidae, siehe Octactiiiia. Stachelameisen, s. Ameisen. Stachelbeer-Blattwespe, gelbe, Nematus veiitricosua KL, s. Blattwespen. Stachelbeer-Blattwespe, schwarze, Emphytus grossulariae KL, s. Blatt- wespen. Staclielbeerspanner, s. Abraxas. Stachelborste, aciculum, s. Borstenwürmer.* Stachelftatterer, s. Anomalurus. Stachelflosser, Acanthopteri, Acanthopterygii, Ordnung der Fische. Vorwiegend mit Ctenoidschuppen. Die Rücken-, After- und Bauchflossen sind im vorderen Theile aus ungegliederten Stacheln gebildet. Zwischen- und Oberkiefer beweglich. Untere Schlundknochen getrennt. Kiemen kammförmig. Schwimm- blase, wenn vorhanden, ohne Luftgang. An 80 Familien (mit ca. 450 Gattungen, 3000 lebenden Arten), die in folgende Unterordnungen zerfallen: Perciforraes, Beryciformes, Kurtiformes, Xiphiiformes, Sciaeniformes, Trichiuri- formes, Cotto-Scombriformes, Gobiiformes, Blenniiformes, Gastrostei- formes,Mugiliformes, Centrisciformes,Gobiesociformes,Channiformes, Labyrinthibranchii, Taeniiformes. Stachelfortsatz, rostrum, s. Decapoda. Stachelfüsser, s. Schwertschwänze. Stachelhäuter, Echinodermata, Echinozoa^7Zw., Annuloidea HiixJ. etc. Bilden einen über den Schlauchthieren stehenden Typus , und waren früher mit den Radiaten Cuvier?, vereint. Thatsächlich entspricht ihr Körperbau wie die An- lage der Organe fast durchaus dem radiären Typus; nur wenige Formen werden durch Vorwiegen gewisser und Zurückweichen anderer Organe bilateral-sym- metrisch. Von den lange Zeit mit ihnen vereinigten Schlauchthieren unter- scheiden sie sich insbesondere durch eine nach pentagonalem Style durch- geführte Anlage, dann durch die Körperhaut (Perisom), die ein reichlich ent- wickeltes Hautskelet absondert, das aus beweglichen und unbeweglichen Stücken bestehen kann und dessen Stacheln dem Typus den Namen gegeben haben; es be- steht aus kohlensaurem Kalk. Auch ein Nervensystem ist stets vorhanden und bildet im Allgemeinen einen centralen Ring, von welchem 5 stärkere Fäden peri- pherisch ausgehen (Ambulacralgehirne); Sinnesorgane finden sich in der verschiedensten Form. Das wichtigste Merkmal bildet jedoch der stets deutlich von der Körperhöhlung abgeschlossene Darmcanal, an dem nicht selten Leber- z eilen u. s. w. auftreten und das der Locomotion, dem Athmungsvorgange und Stachelimmen — Stachelschweine. 707 Blutkreislaufe dienende, sehr complicirte Wassergefässsystem. Dasselbe be- steht in einem den Darmcanal umgebenden Ringgefässe, an dem sich oft Er- weitei'ungen, die sog. Pol'schen Blasen, befinden, und peripher en Röhren, von denen die einen gegen das Perisoni führen und mit schwellbaren Saug- (Ambulacral-) Füsschen und sie stützenden Ampullen enden, die für die Bewegung von grösster Wichtigkeit sind, während die anderen — oder wenigstens eines (der sog. Steine anal) — an eine an der Körpei-oberüäche liegende poröse Platte, die Madreporenp 1 att e, führen, wo sie ausmünden, oder in der mit Wasser gefüllten Leibeshöhle frei abschliessen. Die Einzelheiten des Apparates (A m b u 1 a c r a 1 s y s t e m) zeigen mannigfache Formabänderungen. Die Geschlechter sind getrennt, doch äusserlich nicht wohl erkennbar. Die Entwicklung ist meist sehr complicirt; insbesondere entsteht aus dem Ei eine ganz abweichende Form, der Pseudoembryo oder das Echinopaedium, der bilateral angelegt erscheint; erst in ihm oder im innigsten organischen Zusammenhange mit ihm entsteht der Embryo und das Geschlechtsthier. Die Pseudembryonen sind: 1) Der Plu- teus, ein staffeiförmiges Gerüst von starren Kalkstäben (Ophiuren , Echiniden). 2) Die Auricularia, Larven ohne Kalkstäbe mit seitlichen Ausbuchtungen der Wimperschnur (Holothurien). 3) Bipinnarien, ohne Kalkstäbe, mit einer zweiten vorderen Wimperschnur, das Vorderende wurmförmig. 4) Brachiolaria, ohne Kalkstäbe, mit einer zweiten vorderen Wimperschnur, das Vorderende in 3 con- tractile, mit Papillenhaufen besetzte Arme ausgezogen (beide von Asteriden). 5) Die Tornaria, ohne Kalkstäbe, Seitenränder glatt, vorn mne kleine zweite Wimper- schnur, später ein hintex-er Wimperkreis um den endständigen After, am Vorder- ende zwischen den beiden Wimperschnüren 2 Augenflecke (Balanoglossus). Man unterscheidet meist 4 Classen, denen jedoch noch 3 fragliche zuzuzählen sind: 1) Haarsterne, Crinoidea i^or?>. 2) Beutelstrahler, Cystoidea Buch. 8)Bla- stoidea Flem., Knospenstrahler. 4) Meersterne, Asteroidea Blv. 5) See- igel; Echinoidea Ag. 6) Seewalzen, Holothuria Brdt. 7) Enteropneusta Gefj. — Literatur: Müller, J., in Abh. Akad. Berlin 1846 — 1854. — Ludwig, H., Morphologische Studien an Echinodermen. Leipzig 1877—78.* Stacheliiiimeii, Aculeata, Monotrocha Hart., Unterordnung der Haut- flügler. Hinterleib gestielt, mit einziehbarem Giftstachel und Giftdrüse; Fühler meist 13- (Männchen) oder 12gliedrig (Weihen); Larven fussloss und meist after- los. Familien: Ameisen, Formicidae; Goldwespen, Chrysididae, Hetero- gyna; Grabwespen, Fossoria; Falten wespen, Vespidae; Blumenwespen, Apidae.* Staclielkäfer, Mordella L., Gattung der Mordellidae (s. d.). Stachelmäuse, s. Acomys. Stacheln, s. Fische (Gestalt). Stacheliiuss, Purpurea hippocastanum L., eine Purpurschnecke des indischen Oceans. Stachelratten, s. Echinomys. Staclielsclmecke, Murex saxatilis L., eine Wulstschnecke Ostindiens. Stach elschiieckeii, Muricidae, Canalifera, Familie der Schmalzüngler. Schale mit Canal und Deckel, Augen am Fuss der Tentakel. Gattungen: Murex L.; Fusus Lani.; Pyrula Lam.; Turbinella Lain.; Columbella Lam.] Fas- ciolaria Lam* Staclielschwäiize, Acronuridae, Stachelflosserfamilie der Unterordnung Cotto-Scombriformes. Längliche oder hohe, seitlich znsammengedrückte, sehr kleinschuppige, kleinmaulige Fische mit seitlichen Augen. Der Schwanz ist an den Seiten in der Regel mit einer oder mehreren Knochenplatten oder Dornen bewaffnet. Kiefer mit Schneidezähnen, Gaumen zahnlos. 1 Rückenflosse, Bauch- fiosse brustständig. Hierher: Acronurus C. V. Acanthurus />'/. Sehn. N a- seus Comm. N. unicornis Gilntli., Nashornfisch, 60cm. Stirn mit honi- artigem Vorsprunge (5,5 cm lang). Indischer Ocean. Stachelschweine, s. Hystrix. Stachelschweine, Aculeata, Hystricida, Familie der Nager. Grosse plump gedrungene, kurz- und stumpfschnauzige Nager mit Rückenstacheln. Die kurzen Beine haben 4 oder 5 stark bekrallte Zehen, Jederseits 4 schmelzfaltige 708 Stach elstei-ne— Stechrochen. Backenzähne. Nächtlich lebende Thiere wärmerer Länder. Ihre Stimme ein Grunzen. Man unterscheidet 2 Subfamilien: 1) Kletterstachler (Cercolabina) mit den Gattungen: Cercolabes, Erethizon, Chaetomys. 2) Echte Stachelschweine (Hystricina) mit den Gattungen: Hystrix, Atherura, Anomalurus. Stachelsterne, s. Echinaster. Stachelwarzen, s. Seeig-el.* Stäbchen, bacilli, s. Korallenpolypen.* Stäbchenbaeterien, s. Spaltpilze. Stänker = Iltis, s. Putorins. Stahlflnk, s. Hypochera und Amadina. Stahlglanzstaar, s. Lamprocolius unter Staare. Stallhase = zahmes Kaninehen. Stammesgeschichte, s. Phyllogenie. Stammmusculatur, s. Bewegnng-sorg-ane. Standvög'el, s. Yögel (Lebensweise). Stange, s. Geweih unter „Nachträge". Stanleyhuhn, s. Gallus unter HühnerYÖgel. Staphylinidae, s. Kurzdeckflügler. Staphylinini, Unterfamilie der Staphylinida, s. Kurzdeckflügler. Starnoenas, s. Greotrygon. Starrlinge, Acineten, s. Infusorien. Staryktaucher, s. Alken. Stationärer Parasitismus, s. Lebensbedingungen der Thiere. Statoblasten, s. Moosthierchen. Staubdunen, Puderdunen, s. Papageien. Stauhkäfer, Opatrum Fabr., Gattung der Schwarzkäfer (s. d.). Staublaus, Gattung der Bücherläuse (s. d.). Staudenkorallen, Antipatharia j&rf?/'., Zoantharia sclerobasica £'(/w., Unterordnung der Hexactinia. Polypenstöcke mit meist weicher Einde und horniger Skeletaxe; Fangarme meist zu 6, selten 24. Familien: Antipathidae, Gerardidae.* Steatoda Sund., Fettspinnen, Gattung der Netzspinnen (s. d.) Steatomys Peters, Fettmäuse, Gattung der Mäuse. Von den echten Mäusen durch ihren plumperen Bau, die kürzeren, aber länger bekrallten Füsse, die lange Behaarung der Ohren und des Schwanzes unterschieden. Vertreten in Südafrika unsere Feldmäuse. Sie werden im Herbste sehr fett und dann gerne gegessen. Art: Steatomys edulis Peters. Auf Mozambique. Steatornis Humh., Gattung der Nachtschwalben (s. d.). Stechfliegen, Stomoxys Meig., Gattung der Muscidae (s. d.). Stechmücken, Stechschnaken, Culicidae, Familie der Schlankmücken (Tipulariae). Die langen, lögliedrigen Fühler beim Männchen buschig behaart; beim Weibchen kurzborstig behaart; Taster viergliedrig; Hinterleib achtringelig, schmal, lang, flach; Beine dünn, lang; Flügel lang, schmal, behaart (die Rand- ader in beinahe gleicher Dicke um den ganzen Flügelrand herumlaufend), in der Ruhe flach aufliegend. Hierher u. a.: 1) Anopheles Meig., Gabelmücken. Rüssel länger als die Fühler; Taster gerade, so lang wie der Rüssel. 2) Culex L., Gelsen. Taster beim Männchen länger als der Rüssel,, beim Weibchen sehr kurz. Männchen an Blumen, Blättern; Weibchen Blut saugend (beim Fliegen einen scharfen Sington erzeugend , der aus einem höheren durch die Stimmbänder in den Bruststigmen und einem tieferen durch die Flügelschwingungen erzeugten sich zusammensetzt). C. annulatus Fabr., geringelte Stechmücke. C. pi- piens L. gemeine Stechmücke. Das Weibchen legt im Frühling 200 bis 300 Eier auf ein schwimmendes Blatt oder dergl.; die Larven schlüpfen nach wenigen Tagen aus, leben von Pflanzenstoflfen, hängen meist mit dem Athemrohre am Wasserspiegel, tauchen gestört sofort unter; nach 3 Wochen verwandeln sie sich in die Puppe, die ebenfalls am Wasserspiegel hängt und aus der nach 10 Tagen das Imago wird. Mehrere Brüten in einem Sommer. 3) Corethra il/pif;., Büschel- mücken. Rüssel kürzer als die Fühler, halb so lang wie die eingekrümmten Taster. — Als Muskitos bezeichnet man in den heissen Ländern mehrere Arten von Stech- und Kriebelmücken. Stechrochen, Trygon Adans., Knorpelflossergattung der Trygonidae. Steckmuscheln — stelz Vögel. 709 Steckiiiuscheln, Pinna L., Gattung der Vogelmus cheln, s. Heteromyaria. Steenstrupia Forh.^ s. Auareutteckmeduseu und Corymorpha. Steganobrancliia //jr. , Tectibranchia pp., Unterordnung der Hinter- kiemer. Kiemen einseitig oder in einer rückenständigen Mantelhöhle; Schale meist vorhanden. Familien: Actaeouidae, Bullidae, Philinidae, Aplysiidae, Pleurobr anchidae u. s. w. Stegaiiophthaliiiata Forh., bedecktäugige Medusen, siehe Schinii- qualleu. Stesiinopodes, s. Ruderfiisser. Stegosauria, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Steigbüfirel, s. Wirbelthiere (Ohr). Steinadler, Art der Adler, s. Falcoiiidae. Steinbeisser, s. Cobitis unter Weissflsche. Steinbock, ägyptischer oder sinaitischer, s. Capra (3). Steinböcke, s. Capra. Steinbutt, s. Rhombus unter Plattfische. Steincanal, s. Stachelhäuter. Steindohle, s. Fregilus unter Raben. Steiudrosselu, Monticola Boie, Gattung der Turdidae. Steinfruchtbohrer, s. Authonomus. Steinfuchs = Eisfuchs, Polarfuchs, s. Canis (18). Steingarneele, s. Crarneelen. Steingressling', s. Gobio unter Weissflsche. Steinhüpfer, Machilis Latr., s. Borstenschwänze. Steinhuhn, s. Hühnervögel (Waldhühner). Steinhuuunel, s. Bonibus Latr. Steiukorallen = Madreporaria, s. Sternkoralleu. Steinkrebs, s. Astacus unter Scheerenkrebse. Steinmarder, s. Mustela. Steinpeizger, s. Cobitis unter Weissflsche. Steinpicker, s. Aspidophorus. Steinquallen = Madreporaria Edw., s. Sternkorallen. Steinröthel, s. Monticola unter Turdidae. Steinschmätzer, Saxicola Bechst., Gattung der Turdidae (s. d.). Steinseliwämme = Tetractinellidae, Lithospongia, Ordnung der Schwämme. Arten mit vierstrahligen Kieselnadeln der verschiedensten Gestalt, die ein mehr oder weniger festes Skelet bilden. Familien: Geodiidae, Anco- rinidae, Lithistidae.* Steinsperling, Passer petronia L. Mittel- und Südeuropa, mit Vorliebe auf Felsen und Ruinen. Steinwälzer, Strepsilas Illig., Gattung der Regenpfeifer (s. d.). Steinziesel, s. Spermophilus. Steissbein, os coccygis, s. Säugethiere (Skelet). Steissfüsse, Haubentaucher, Podiceps La^A., Gattung der Taucher (s.d.). Steisshiihner, s. Hühnervög'el. Steisstafel, s. Schildkröten. Stelechopoda = Tardigrada, Wass erb är oben. Steletta 0. Sehn. Rindenschwämmegattung der Ancorinidae. Stelina, Gruppe der Blumenbienen. 2 Cubitalzellen ; Oberlippe länger als breit, oben und unten gleich breit (Stelis Bz., Coelioxys Latr.). Stelis Bz., Düster bienen, Blumenbienengattung der Gruppe Stelina. Schmarotzen bei Osmia und Megachile. Stellaria, Seesternart, s. Astropecten. Stellaster, Untergattung von Pentagon aste r Berr. Stelleridea = Asteroidea, s. Seesterue. Stellio Daud., Gattung der Er dag amen (s. d.). Stelmatopoda Dum., s. Kreiswirbier. Stelocyttar, s. Faltenwespeu. Stelzenbeine, pedes grallarii, s. Vögel (Skelet). Stelzenläufer, Himantopus -Bnss., Gattung der Schnepfenvögel (s. d.). Stelzeulerchen, s. Alaemon. Stelzenwanzen, Berytus Fabr., Gattung der Randwanzen (s. d.). Stelzvögel, s. Waldvögel und Gressores. YJ^O SterQBiata— Sternkorallen. Steiiimata, Punktaugen, s. Gliederfüsser.* Stempelhärinue, Elops L., s. Häringe. Steiiiiii, Unterfamilie der Staphylinida, s. Kurzdeckflügler. Stenobothrus Fisch., Gattung der Feldlieuschrecken, Stenoderma Geoffr., Pledermausgattung der Phyllostomata. Steiioloplius Latr., Laufkäfergattung der Gruppe Harpalini. Stenops Geoffr., Lori's, Gattung der Lemuridae. Schmächtige Halbaffen mit grossem, rundlichem Kopf und kurzer Schnauze. Ihrer Lebensweise nach wenig bekannt, leben wie unsere Haselmäuse den Tag über versteckt. Arten: 1) Schlanklori (Stenops gracilis Kühl). 20cm, Fahlgrau, unten weisslich, an den Augen dunkelbraun. Ceylon. 2) Plumplori (S. tardigradus Benett). 35 cm. Die braunen Augenringe setzen sich längs des Rückens fort. Indien, Su- matra, Borneo, Ceylon. Steiiopsocus Hag., Gattung der Bücherläuse (s. d.), Stenopteryx Leach, Gattung der Laus fliegen. Steuoptycha Ag., s. Cyaueidiie. Steiiorhynchus F. Cuv., Gattung der Seehunde. Hierher: der See- leopard und die Mönchsrobbe. StenorhyncliUS Lam., Gattung der Dreieckkrabben (Oxyrhyncha). Steuostoma Dum. Bibr., Engmäuler, s. Catodontia. Steuostoiiium 0. Sehn., Strudelwürmergattung der Microstomidae. Steuotherm, s. Lebensbedm^nngen der Thiere. Steiitoridae St., Familie der Infusoria heterotricha. Körper form- verändernd, vorne trichterförmig, hinten meist in einer Hülse festsitzend; Rand des Peristoms mit einer Wimperspirale besetzt. Gattungen: Stent or MüU. Die grössten Infusorien, über die ganze Erde verbx'eitet. Freja Clap. u. Lachm. Steplianoccratiuen, s. Ainmonitidae. Stephanoceros Ehrbg., Räderthiergattung der Tubicolariae. Stepluinomiidae = Agalmidae. Stephauus Jur., s. Braconidae. Stepliidae, Radiolarienfamilie der Monopylaria. Schale besteht aus einem oder mehreren miteinander verbundenen Reifen. Acanthodermia J. MüU. Steppeiiantilope = Saigaantilope, s. Colus. Steppenesel = Eqiius aeniopus Heugl. Steppeuheher, Podoces Fisch., s. Freg-üidae. Steppeuhuhn, s. Hühnervögel (Wüstenhühner). Steppenhmid, s. Lycaou. Steppeilkatze = Manul, s. Felis (18). Steppenregenpfeifer, s. Eudroraias unter Regenpfeifer. Steppenschwalben, Glareola Briss., Gattung der Regenpfeifer (s. d.), Steppenweilie, Art der Weihen, s. Falconidae. Steppemvolf = Prairiewolf, s. Canis (2). Stercorarins Briss. = Lestris Illig., s. Möven unter Longipennes. Stereocyclops Cope, Gattung der Engystomatina (s. d.). Froschlurche mit grosser Zunge , dünnem , nicht sichtbarem Trommelfell , ohne Hals- oder Weichendrüsen, ohne Kiefer- und Vomerzähne, ohne Schwimmhäute. Der vordei'e verknöcherte Theil der Sclerotica bildet einen harten Ring um die Cornea. Eine Art von Südamerika bekannt. Stereognathus, s. Sängethiere (ausgestorbene). Sterlet, s. Acipenser unter Störe. Sterna L., weissbäuchige Seeschwalben, s. Möven unter Longipenues. Sternarchus, s. Gymnotiden. Sternaspidae, Familie der Röhren'würmer. Körper stark verkürzt, mit undeutlichen Segmenten (die vorderen und hinteren mit Borsten. Sternaspis Otto). Sternhausen, s. Acipenser unter Störe. Steriikorallen , Astraeidae, Familie der Riffkorallen. Polypenstöcke massig, mit verwachsenen Mauerblättern ohne Cönenchym, mit meist schneidigem Rande; Zwischenscheidewände mit horizontalen Platten. Gattungen der ünter- familien: Astrangia Ediv., Cladocora Ehrhg., Astraea Lain., Favia Ok.,. Lithophyllia Edw., Stylina L(nii., Euphyllia Dan., Trochosmilia Edu\* Sternkorall on —Sternwürmer. 711 Sternkoralleii , Madreporaria Edtv. (Lithocorallinae, Zoantharia, Sclerodermata Edtc. , Dodecactinia Ehrenhg. etc.)- Steinkorallen oder -Quallen, Unterordnimg der Hexactinia. Einzelthiere und Polypenstöcke; Axe nie hornig; Basis kalkabsondernd; Skelet wohl entwickelt. Gruppen: 1) Röhr ige Korallen, M. tubulosa Edto. 2) Porenkorallen, M. perforata. 3) Riff - kor allen, M. aporosa.* Steruleisteu, septa, s. Koralleiipolypen.* Sterumull, Sternmaulwurf, s. Condylura. Steriiocostalkuochen, s. Vögel (Skelet). Sternocostalsutur, s. Schildkröten. Steruoptychidae, Familie der Edelfische. Nackt oder nait sehr hinfälligen dünnen Schuppen, mit unvollständigem Deckelapparat, sehr weiten Kiemenöfifnungen, meist verkümmerter Fettflosse, mit Reihen phosphorescirender Punkte an der Unter- fläche. Hierher: Argyropelecus Cuv., Coecia Günth., Sternoptyx Herrn., Chanliodus Bl. tichn. Steruotliaerus Beil., Gattung der Emydae, s. Testudinidae. Sternroche, s. Rajidae unter Rochen. Sternschnecken, s. Nacktkiemer. Steriisclmupi)eii heissen die von Sumpfvögeln ausgebrochenen, aufgequollenen, halbverdauten Eingeweide von Fröschen. Stemseher, Himmelsgucker, Uranoscopus C. V. , Fischgattung der Trachinidae (s. d.). Sternstrahler, s. Meersterne. Stermim, Bauchplatte, s. Insekten.* „ Bauchschild, s. Schildkröten. „ Brustbein, s. Wirbelthiere und Sängethiere (Skelet). , abdominale, Bauchstemum, s. Kriechthiere (Skelet). , s. Sclialenkrebse. Sternwiirfe, s. Condylnra Illig. SternwUrmer, s. Holothurioidea Brandt. Sternwürmer, Ge p hy re a ^waf/-. (Sipu neu laceae ßr(/^, Apoda aut. etc.). Spritzen-, H e b e r w ü r m e r , ünterclasse der Ringelwürmer, die früher häufig den Holothurien zugerechnet wurde , häufig aber auch als besondere Classe der Würmer angesehen wird. Der cylindrische Körper zeigt nur selten eine äusserte Gliederung, kann jedoch sehr wohl im Innern der Leibeshöhle vorragende Haut- blätter besitzen. Die Haut ist meist nackt und gerunzelt und lässt eine etwas chitinisirte Cuticula mit Poren und eine darunterliegende Subcuti- cular schichte mit Drüsen unterscheiden; selten sind Borsten in Reihen, Trichocysten oder Chlor ophylikörner (Bonellia) eingebettet. Die Muscu- latur besteht aus 2 Ring- und einer dazwischenliegenden Längsmuskelschichte , zu denen noch Muskelnetze hinzutreten; die Begrenzungshaut des Körperlumens flimmert. Die Bewegung besteht fast ausschliesslich im Schwimmen. Das Nerven- system besteht in einem Schlund ring, der einen einzigen Bauchstrang abgibt; selten liegt ersterem ein Ganglion kern auf (Sipunculidae) ; zahlreiche Nerven gehen vom letzteren aus. Von Sinnesorganen scheinen Augen auf dem Gehirn aufzutreten, als Reste des Larvenstadiums ; auch Tentakel kommen manchesmal vor (Sipunculidae). Die Mundöffnung liegt an der Spitze oder am Grunde eines oft verkürzten, oft einstülpbaren, im übrigen aber sehr verschieden gestalteten, selbst zweispaltigen Rüssels, der manchmal Tentakel oder Papillen, selten Haken- borsten oder andere Bewaffnung trägt und dessen Oberfläche flimmert. Der Mund führt in die Speiseröhre und den Schlund , der kurz und erweitert erscheint und dessen Anfang oft Speicheldrüsen tragen soll ; der Darm ist lang und gewunden, oder gerade, und besitzt nur selten bl in d sackartige Anhänge, doch häufig Leberzellen; der After ist meist rücken-, selten endständig und liegt oft weit nach vorn. Das Gefässsystem besteht aus einem Rückengefäss neben dem Darm und einem Darmgefäss neben der Leibeswand, in denen das Blut ent- gegengesetzt läuft; dazwischen befindet sich ein drittes Gefäss aus deren Ver- zweigungen mit Gefässschlingen und Netzen; das Blut ist röthlich, bläulich oder farblos und fehlt nie. Als Athmungsorgane treff'en wir Tentakel mit Blut- gefässen, Kiemenfäden am Hinterleib mit den Rückengefässzweigen sowie besondere 712 Sternwürmer— Stigmata. Körperanhänge. Als Wassergefäss finden sich zweierlei Schläuche, von denen die einen mit dem Enddarm gemeinsam ausmünden , während die anderen selbst- ständige Oeffnungen haben. Die ersteren (Analblasen) besitzen freie Trichter in der Leibeshöhle und sind büschelig verzweigt; die anderen entsprechen den Segmentalorganen(Bauchdrüsen) und fungiren oft als Ausführungsgänge der Samentaschen und der Eileiter. Die Geschlechter sind getrennt und oft di- morph, insbesondere sind die Männchen viel seltener und sitzen bei Bonellia im Eileiter. Die Geschlechtsdrüsen sind einzelne, selten paarige Drüsenschläuche (selten 3 , wie bei Thalassina) und münden bald in die Leibeshöhle und dann in die Segmentalorgane, oder besitzen selbstständige, meist neben dem After gelegene, oft mit Hakenkränzen besetzte GeschlechtsöfFnungen; Bonellia besitzt Eierstöcke und Eierbehälter; die Samenkörper sind contractu, die Eier amöboid. Die Larven, welche als Actinotrocha (und Mitraria?) beschrieben wurden^ machen eine Meta- morphose durch, die theilweise an Echinodermen erinnert. Alle Stern würmer sind Meeresbewohner und bohren sich als lichtscheue Wesen in den Meei'estiefen in Sand, Schlamm, Steinlöcher, Korallenstöcke und selbst Schneckenschalen. Man kennt bei 120 Arten, von denen die Hälfte den Sipunculiden angehört und unter- scheidet 2 Ordnungen: 1) Borstentragende Sternwürmer, G. chaetifera. 2) Borstenlose Sternwürmer, G. achaeta. — Literatur: Keferstein, W. , in Zeitschr. f wissensch. Zool. XV. 1865. — Spengel, J. W. , in Mittheil. d. zool. Station zu Neapel 1879 u. Zeitschr. f. wissensch'. Zool. XXIV. 1881.* Steriiwürmer, borstenlose (Gephyrea achaeta oder G. inermia oder Sipunculoidea), Unterclasse der Stern würmer. Körper ohne Borsten; Mund an der Spitze des retractilen Vorderleibes. Familien: Sipunculidae, Priapulidae.* Steriiwürmer, borstentragende (Gephyrea chaetifera oder Echiu- roidea), Ordnung der Stern würmer. Körper mit 2 ventralen Hakenborsten, und oft am Hinterende mit 2 Borstenkränzen; Mund am Rüsselgrunde; After endständig. Einzige Familie: Echiuridae.* Sternzelleu, s. Zellenlehre. Steuerfedern, rectrices, s. Vö^el (Gefieder). Stheiielais Kinb., Polychaetengattung der Seeraupen (Aphroditidae). Stichelhaare, pili, s. Säu^ethiere (Behaarung). Stichliiige, Gasterosteidae, Stachelflosserfamilie der Gasterosteiformes. Gestreckte , seitlich zusammengedrückte Fische mit schiefer Mundspalte , nicht be- wehrtem Deckel , bürstenförmigen Kieferzähnen. Die unteren Augenknochen be- decken die Wange. Ohne Schuppen; statt derselben können auch grosse Schilder auftreten. 3 Kiemen. Die ersten Stacheln der Rückenflosse isolirt. Einzige Gattung: Gastrosteus Art. Im Süss- und Brackwasser der nördlichen Erdhälfte. G. aculeatus L., gemeiner Stichling. 6 — 7 cm. Von den 3 Stacheln der Rückenflosse die erste über der Wurzel der Brustflosse eingelenkt. Dem Fisch- laiche sehr schädlich. Das Männchen stellt aus Pflanzenfasern ein rundliches, wallnussgrosses Nest mit seitlicher Oefi'nung her , in welches die Eier abgelegt werden, und bewacht und vertheidigt Eier und Brut. In allen Flussgebieten Mitteleuropas (mit Ausnahme der Donau). G. pungitius L., kleiner Stich- ling, Z wergstichling. 4— 5cm. Nordeuropa, Nordamerika.. G. spinachia L. , Meerstichling. 15 — 18 cm. Nördliche europäische Küsten. Bauen eben- falls Nester. Stichopoda, s. Seewalzen, eigentliche. Stichopus Br., Holothuriengattung der Aspidochirotae. Stiefel, s. Vögel (Körperbedeckung).'' Stieg-litz, s. Finken. Stiel, stipes, s. Insekten.* Stieläugige = Podophthalmata. Stielhornttiegen, Ceria Fabr., s. Schwebfliegen. Stielzüngler, s. Chioglossa. Stier, erwachsenes männliches Rind. Stierkall), junges männliches Rind. Stigmata, s. Seescheiden.* Stigmata, Luftlöcher, s. Insektf-n.* Stiletfliegen — Ötorchvögel. 713 Stiletfliegen, Therevidae, Familie der Langrüssler (Tanystomata). Der halbkuglige Kopf fast so breit wie der Mittelleib; das dritte Glied der vor- gestreckten Fühler mit einem sehr kurzen Griffel; Rüssel mit 4 Borsten. Raub- fliegen. Hierher: Thereva Lafr., Luchsfliegen. Stimmbänder, s. Säugethiere, Vögrel (Athmung). Stimmbaud, i Stimme, s. Laiitäusseruug'en der Thiere. Stimmorerane, ' Stimmritze, glottis, s. Säugethiere (Athmung). Stinkdaclise, s. Mydaiis. Stinkdrüsen, s. Insekten.* Stinkmarder, s. Putorins. Stinkthiere, s. Mephitis. Stinte, Osmerus (.'ur., Gattung der Lachse (s. d.). Stipes, Stiel, s. Insekten.* Stipiturus, s. Malurus unter Maluridae. Stirn, frons, s. Insekten." Stirnbein, os frontis, os frontale, s. Säugethiere (Skelet). Stirnfiihler, Prästom ialtentakel. s. Borstenwürmer.* Stirnhöhlen, sinus frontales, s. Säugethiere (Geruch). Stirnlappen, velum, s. Hinterkiemer.* Stirnnasenschilder, frontonasalia, s. Spaltzüngler und Schlaugeu. Stirnrnssel, s. Strudelwürmer. Stirnscheitelschilder, frontoparietalia, \ Snilt/iinolpr und Schlane-<»n Stirnschild, frontale, ( '• »Pa"z»»§iei und hchiaugeu. Stirnzirpeu, Cercopis Fahr., s. Kleinzirpen bei Zirpen. Stock, s. ungeschlechtliche Fortpflanzung. Stockente, Wildente, s. Enten unter Lamellirostres. Stockfisch, s. Gadus unter Schellfische. Stockmuschelu, s. Heteromyaria. Stöcker, Trachurus C. V.. s. Carangidae. Störe, Acipenseridae, Familie der Schmelzschupper (s. d.). Störche, s. Storchvögel. Störschmelzschupper, Chondrostei Joh. Müller, s. Kuorpelgauoiden. Stösser, s. Hierax. Stoffwechsel, s. organische Naturkörper und Thier und Pflauze. Stolo prolifer, Keimstock, s Salpeu. Stölonen, Ausläufer, s. Korallenpolypeii. Fortpflanzung, Kolonien- bildung und Seesclieiden. Stomatodeudron, s. Wurzelquallen. Stomatopoda Latr.^ s. Mundfüsser. Stomatopora Bon., Kreiswirblergattung der Tubuliporidae. Stoniis Clairv., Laufkäfergattung der Gruppe Feronini. Stomoxys Meiq., Stechfliegen, Gattung der Museida e. Storch vögel, Störche, Ciconiae, Ordnung der Vögel. Von den Sumpf- vögeln (s. d.) durch den Bau des Kopfes und des Schnabels verschieden. Der lange, bis an die Wui-zel hornige, wachshautlose Schnabel ist von der Stirne gar nicht oder kaum merklich abgesetzt. Der Hals ist lang. Lauf und Schienen ver- längert (Stelzenbeine), die Vorderzehen geheftet (oder halbe Schwimmfüsse), die Hinterzehe fehlt nie und tritt auf. Die Zügel- und Augengegend nackt. Die Contourfedern und Dunen mit Afterschaft; die Bürzeldrüsenöffnung von einem Federkranz umgeben. 10 — 11 Handschwingen, 16 — 24 Armschwingen, 10 — 12 Steuerfedern. Nesthocker. Leben an Gewässern, nähren sich von Fischen, Lurchen. Weichthieren u. s. w. An 140 Arten bekannt. Hierher die Familien: I. Reiher- Vögel (Ardeidae). Schnabel lang, gerade, spitz, seitlich zusammengedrückt mit ab- gerundeter Firste, scharfen Rändern oder breit, löffelartig. Nasenlöcher oval. Lauf vorn mit Halbringen oder Schildern ; Mittelkralle meist mit gezähntem Innen- rande. Der meist lange und dünne Hals wird gewöhnlich so zusammengelegt, dass der Kopf auf die Schulter zu liegen kommt. Meist mit Kopf und Halsschopf. Waten im Wasser. Nisten auf Bäumen oder im Schilf. Schnabel seitlich zusammengedrückt : 1) Ardea L., Reiher. Schnabel viel länger als der Kopf. Schwanz zwölffederig. A. cinerea L., Fischreiher, gemeiner Reiher. 105cm. Bläulich aschgrau: Kopf weiss mit 2 schwarzen seitlichen Strichen und langen schwärzlichen Genick- 714 iStosstaucher. federn; unten weiss. Südlich vom 64° n. Br. in fast allen Ländern der alten Welt. Nistet auf Bäumen. Wurde früher mit Jagdfalken gejagt (ßeiherbeize). A. purpurea L., Purpurreiher, Oben rostbraun und grau, unten rostfarben. 90cm. Asien, Afrika, Südeuropa. Nistet im Sumpfrohr. 2) Herodias Boie. Halsgefieder anliegend , mit mehreren verlängerten Rückenfedern. Rein weiss. H. egretta Boie (Ardea alba L.), Silberreiher. 104cm. Liefert kostbare Federn. Asien, Afrika, Südeuropa. H. garzetta Boie (Ardea garzetta Boie). Seidenreiher, kleiner Silberreiher. 62cm. Beide nisten am Boden. 3) Buphus Boie. Schenkel bei dieser und den nächsten 3 Gattungen kaum länger als der Kopf. Innenzehe kleiner als die äussere. B. comatus Fall. (Ar- dea ralloides); Schopf reih er. 50 cm. Südosteuropa. 4) Botaurus Steph., Rohrdommeln. Innenzehe länger als die äussere. Schnabel kaum so lang wie der Kopf. Nächtliche, im Röhricht versteckt lebende Thiere. B. stellaris /SYe-j:)/?., gemeine Rohrdommel. 72 cm. Lässt Abends ihren weithin hörbaren Brumm- ton hören. Schadet der Fischerei. Mittel- und Südeuropa. 5) Ardetta Gray. Innen- und Aussenzehe gleich lang. A. minuta Gray, Zwergrohrdommel. 40 cm. Süd- und Südosteuropa. 6) Nycticorax X. Schwanz zwölffederig. Schnabel dicker als bei den bisherigen Arten. Nächtliche Thiere. N. griseus Strickl. (Ardea nycticorax L.), gemeiner Nachtreiher, Nachtrabe. 60 cm. Schreit Abends rabenartig. Südeuropa. — Schnabel breit, kahn- oder löffelartig: 8) Can- croma L. , Kahnschnäbel. Schnabel sehr breit und lang, einem umgekehrten Kahn ähnlich. Nasenlöcher oval. C. cochlearia L. , Savaku. 58 cm. In den wasserreichen Wäldern Südamerikas. 9) Balaeniceps Gotdd , Schuhschnäbel. Nasenlöcher spaltförmig. Der sehr lange, breite Schnabel mit gekielter Firste. Mit kurzem Federschopfe am Hinterhaupte. B. rex Gould. 140 cm. Mittelafrika. — II. Scopidae. Lauf genetzt. Innenrand der Mittelkralle gezähnt. Der gerade, hohe Schnabel mehr als kopflang. Einzige Art: Scopus umbretta Gm., Schatten- vogel. 56 cm. Mittel- und Südafrika. — III. Störche (Ciconiidae). Der Schnabel länger als der Kopf, dicker und mit minder scharfen Rändern als bei den Reihern. Schiene und Lauf sehr lang. Schwanz immer mit 12 Federn. Die Zehen kürzer, die Bindehäute der Vorderzehen grösser als bei den Reihern. Innenrand der Mittel- kralle nicht gezähnt. 20 Arten. Besonders in der alten Welt. Sumpfvögel. Tragen den Hals meist aufrecht; leben von verschiedenem Kleingethier; nisten auf Bäumen oder Häusern. 1) Ciconia L. Schnabel gerade, nicht klaffend; Kopf befiedert. Klappern mit dem Schnabel (Klapperstörche). C. alba L., weisser Storch. 110 cm. Europa, Afrika, Südasien. Fliegen fort und kommen in grosser Höhe. Nisten gerne auf Häusern und werden als Glück bringend geschont. C. nigra L., schwarzer Storch. 105cm. Ebenda. Scheuer. 2) Mycteria L., Riesenstörche. Schnabel aufwärts gebogen. M. senegalensis Lat/i., Sattel- storch. 146cm. Mittel- und Südafrika. 3) Leptoptilus Less., Kropfstörche. Kopf und Oberhals nackt, an der Kehle ein nackter herabhängender Sack. Mit prächtigen, kostbaren unteren Schwanzdeckfedern. L. argala Gray, Marabu. Afrika. 160cm. 4) Anastomus Boie, Klaffschnäbel. Schnabel klafft in einem grossen Theile seiner Länge. Fressen gerne Schnecken und Muscheln. Afrika, Südasien. 5) Tantalus L., Nimmersatte. Der Schnabel leicht abwärts gebogen, ohne Nasenfurche. Sehr gefrässige Vögel. T. ibis L. Mittelafrika. T. locu- lator L., Südamerika. — IV. Ibisvögel (Hemiglottidae). Jederseits der ganzen Schnabellänge entlang eine Nasenfurche. Nasenlöcher oval, an der Schnabelwurzel. 1) Threskiornis Gray. Schnabel dünn, seitlich zusammengedrückt, der ganzen Länge nach gebogen. Lauf vorne und hinten genetzt. T. religiosa Gray, heiliger Ibis. 75 cm. Weiss, stellenweise schwarz;- die langen, verschlissenen Deckfedern schwarz, violett schillernd. Afrika, Den Aegyptern geheiligt gewesen. 2) Ibis Gray. Schnabel schlanker. Lauf vorne getäfelt. I. rubra VieiU. Scharlachroth. 3) Falcinellus Bechst., Sichler. Die Flügel lang, dass sie den kurzen Schwanz ganz bedecken. F. igneusGray (Ibis falcinellus L,), europäischer Sichler, 60 cm, Afrika, Indien, Mittelmeerländer. Nistet niedrig, 4) Platalea L., Löffel- reiher, Löffler, Der abgeplattete Schnabel vorne löffelartig verbreitert. P. leucorodia L. 80cm. Süd- und Südostouropa. Stosstaucher, s. Vög-el (Skelet und Lebensweise). St. Petersvogel — Strigidae. 715 St, Petersvogel, Stuimschwalbe, s. Sturmvögel unter Loiigipeimes. Strabomaiitis Peters, Gattung der Hylodina (s. d.). Froscbltirclie mit schmalen Haftscheiben, ohne Schvv^immhäiite, mit breiter, ovaler, ganzer oder doch nur wenig eingeschnittener Zunge, ohne Ohrdrüsen, mit Gaumenzähnen. Von Ceratophrys durch die sehr entwickelten Oberkieferzähne und die genäherten Augen, von Hylodes durch den breiten Kopf unterschieden. Eine Art aus Veragua bekannt. Stracliia, Hlm., Schmuckw^anzen, Gattung der Schildwanzen (s. d.) Strahlen, s. Fische (Gestalt) und strahliger Bau. Strahlen, radii, s. Yögel (Gefieder). Strahlenbäumchen, Acinetidae, s. Sactoria Clap. u. Luchm. Stralilenfliegen, Beris Latr., Gattung der Waffenfliegen (s. d.). Strahleumücken, Dilophus Mely., Gattung der Haarmücken (s. d.). Strahlrhizopoden, s. ßadiolaria MiUl. Strahltheiluug, s. Divisio. Stralthiere, s. strahliger Ban und Korallenpolypen.* Straudkrabbe , gemeine Krabbe, Carcinus moenas Leach. Die ge- meinste europäische Krabbe, läuft rasch, schwimmt schlecht, wird gegessen. Straudläiifer, Tringa L., Gattung der Schnepfen vögel (s. d.). Straiidläufer, NotiophilusD^????., Laufkäfergattung der GruppeElaphrini. Strandmuschel, s. Spirula unter Trogmuscheln. Strandreiter, s. Himantopus unter Schnepfenvögel. StrandriiTe, s. Koralleiipolypen.* Straiidschnecken , Litorinidae, Familie der Chiastoneura. Schale eiförmig mit runder Oeffnung und hornigem Deckel; Fuss dick. L itori na i^er., Rissoa Frein* Straudvögel, s. Vögel (Lebensweise). Strandwolf, s. Hyaena. Strang, funicnlus, s. Hautllügler.* Strangalia, s. Leptura unter Bockkäfer. Stratiomyidae, s. Waflfenttiegen. Stratum Malpighii, s. Haut. Strauchratteii , Octodon Ben., Gattung der Trugratten, s. Octodon. Strauchwauzen, Lygus Hhn., s. Blindwanzen. Strausse, s. Laufvögel. Streber, Barschart, s. Aspro. Streckfiiss, Dasychira Steph., siehe Liparina unter Spinner. Streckfussmücken , Tanypus Meig., Gattung der Zuck mucken (s. d.). Streifenbarbe, s. Mullus. Streifenfrett, s. Gralidictis. Streifengnu, s. Catoblepas. Steifenmäuse, s. Sminthus. Streifenmaus, s. Mus. Streifenschakal, s. Canis (11). Streifenwanzen, Graphosoma Lap., Gattung der Schildwanzen (s. d.). Strepsilas 7/////., Steinwälzer, Gattung der Regenpfeifer (s. d.). Strepsiptera Khj., s. Fächerfliigler. Streptaxis, s. Agnatha. Streptospondylus v. M., ausgestorbene Krokodile aus dem Jura. Strichvögel, s. Vögel (Lebensweise). Strickerspinne, Uferspinne, s. Tetragnatha bei Kadspinnen. Stridulautia = Cicadidae, s. Singzirpen bei Zirpen. Stridulationsapparat, s. Lautäusserungen der Thiere. Striegelmuschel, s. Solecartus unter Scheidennmscheln. Strigiceps 7j/>., Eulenköpfe, Gattung der Weihen^ s. Falconidae. Strigidae, Eulen, Familie der Raub vö gel. Grossköpfige , gedrungene Raubvögel mit kurzem (oft ganz von Federn verdecktem) Schnabel, meist grossen, nach vorne gerichteten Augen. Die grosse Ohröffnung mit einem Kranze steifer Federn, die sich auf das Gesicht ausbreiten (sog. Schleier); über den Ohren steht häufig ein Federbüschel. Flügel in der Regel lang; Schwanz meist kurz; Lauf und Fuss in der Regel ganz befiedert. Die äussere Zehe eine Wendezehe. Fast durchgehends nächtliche , lichtschevxe , gut sehende und hörende , schwerfällig aber 716 Strigillaria — Strongylidae. leise fliegende Raubvögel, verbringen den Tag in Baumhöhlen, altem Gemäuer, Erdhügeln versteckt und gehen mit Eintritt der Nacht auf Raub (kleine Säuge- thiere , Vögel , Insekten u. s. w.) aus. Nisten in Mauer- oder Baumlöchern, aber auch auf der Erde, frei auf Bäumen (2 — 10 reinweisse Eier). Werden durch massenhafte Vertilgung von Mäusen , Wühlmäusen nützlich. Unangenehm ist ihr heulender oder kreischender Ruf. 23 Gattungen mit über 180 Arten. A. Schleier- eulen, Kauze (mit vollständigem Schleier): 1) Strix Sar. Schleier dreieckig, herzförmig; Zehen nackt. (S. flammea L., Schleiereule, Schleierkauz, Perl- eule. 32 cm. Die schönste und häufigste Eule. Eui-opa, Asien, Afrika.) 2) Nyc- tale Brehm. Schleier rund. Mit sehr kleinen Ohrbüscheln; Zehen befiedert. (N. funerea Bp., rauhfüssige Eule. 24 cm. Nordeuropa, Nordasien.) 3) Syrnium Snv. Ohne Ohrbüschel. Zehen befiedert. (S. aluco Boie , Waldkauz, Bauni- kauz, gemeiner Kauz. 44 cm. Europa, Nordafrika; gerne in alten Laub- wäldern. S. maci-nra Naff.. Habichtseule, Uralkauz. 67 cm. Nordosteuropa. S. cinereum Bj)., Bartkauz. 70 cm. Nordeuropa.) 4) Otus Cnv. , Ohreulen. Mit mittelgrossen Ohrbüscheln. (0. vulgaris Flein., Waldohreule. 35 cm. Im Winter umherstreichend. 0. brachyotus C^iir.. Sumpfohreule. 36 cm. Fehlt nur der heissen Zone. Zugvogel.) — B. Ohreulen (mit grossen Ohrbüscheln , un- vollständigem Schleier): 5) Bubo. Zehen befiedert. (B. maximus Sihb., Uhu. 65 cm. Der Jagd sehr schädlich. In öden Felsenwaldungen Europas und Asiens.) 6) Ephialtes Blas. u. Kei/s. Zehen nackt. Flügel überragen den Schwanz (bei vorigem dieselben nicht erreichend). (E. scops Grai/ , Zwergohreule. 17 cm. Süd- und Mitteleuropa.) — C. Tageulen (ohne Ohrbüschel, mit vollständigem Schleier; Zehen befiedert): 7) Surnia Dum. Schwanz keilförmig. (S. ulula Bp., Sperbereule. 41cm. Im hohen Norden, übernachtet auf Bäumen, jagt am Tage; stellt besonders den Lemmingen nach.) 8) Nyctea Sfpph. Schwanz abge- rundet. Kopf kleiner, Schnabel schwarz. (N. nivea Gray, Schneeeule. 70cm. Weiss. Nordeuropa, Nordamerika. Jagt am Tage.) 9) Athene Boie. Schnabel gelb, ohne Zahn. (A. noctua Grai/, Steinkauz. 22cm. In Steinbrüchen, altem Gemäuer; jagt schon Nachmittags. Gilt als Vorbote des Todes, weil er sich gern in der Nähe erleuchteter Fenster aufhält, ruft „Kuwitt" [mit ,komm mit'' über- setzt].) 10) Glaucidium Boie. Ganz ohne Schleier. Schnabel mit Zahn. (G. passerinum Boie, Sperlingseule. 18cm. Im tiefen Walde. Raubt am Tage. Nordeuropa und Nordasien). Strigillaria r. Vest., Gruppe der Gattung Clausilia Drajj. (Schliess- mundsch necken). Stringocephalidae, Familie der Testicardines. Die grosse, kreisförmige Schale punktirt; grosse Klappe mit vorragendem, zugespitztem Schnabel, kleine Klappe flach gewölbt mit auffallend grossem Schlossfortsatze. Einzige Gattung: Stringocephalus Defr. Stringfopidae, Eulenpapageien, s. Papag^eien. Strix Sav., Gattung der Schleiereulen, s. Strigidae. Strobila, s. Schirinqnallen und Bandwürmer.* Strobilisirungsprocess, s. Schirmquallen.* Strömer, s. Leuciscus unter Weissflsche. Strömling'e, s. Häriiige. Strömsild, ein Lachs, s. Argeutiua. Strohband, s. Arctiidae. Stromateus Art., Gattung der Makrelen (s. d.). Stromatoporidae , den Kalkschwämmen nahestehende fossile Familie, im Silur und Devon. Strombidae, s. Flügelschneckeii. Strombidium Clap. u. Loc/««., peritriche Infusoriengattung der Cy clot r ich ot a. Strongylidae, Familie der Fadenwürmer. Körper fadenförmig, mit Chitin- gerüst oder Warzen am Munde; Hinterleibsende des Männchens mit glocken- oder schirmförmiger Hülle über der Geschlechtsöffnung. Gattungen: Eustrongylus Dies, mit E. gigas Rud., Palli s ade n wurm (s. Eustrongylus); Stron- gylus Rifd. mit S. vaginatus Dies.; Dochmius Dies, mit D. duodenalis Dub. in den Nilländern (ägyptische Chlorose) (s. Dochmius); Sclerostomum Rud.; Pseudalius Duj. u. s. w. Strongylocentrotus — Strudelwürmer. 717 Strongyloeeiitrotus Brandt, reguläre Seeigelgattung der Echinometridae. Stroiigyiosoma Brandt, Diplopodengattung der Polydesmidae. Stronze, Volksname der Alandblecke, s. Aspiiis. Htrophomenidae, Familie der Ecardines. Die rundliche oder quer vier- seitige, meist zusammengedrückte Schale in der Regel pvinktirt; Schlossrand lang und gerade; grosse Klappe mit 2 starken Schlosszähnen, kleine Klappe mit einem zahn- fürmigen Schlossfortsatze. Hierher: Orthis Dacids., Strophomena Bi. Strophosoma Billberg., Gattung der Rüsselkäfer. Strudelwürmer, TurheUaria, Ehrenb., Ordnung der Plattwürmer, doch ob ihrer Kleinheit anfangs selbst zu den Aufgussthierchen gezählt. Der Körper ist meist oval und mehr oder weniger plattgedrückt (daher Plana ria, Platt- würmer); das Vorderende trägt manchmal fühlerartige Anhänge (Pseudotenta- cula). Die äussere Körperhaut ist sehr mächtig entwickelt und besteht aus mehreren Schichten, von denen die äusserste zart und locker ist und reichliche Flimmerhaare trägt, die der Bewegung vorstehen, daher der Name. Unter der- selben befinden sich eine geschichtete sog. Basalmembran, dann meist eine Unter haut und endlich der äusserst kräftige, mit Längs- und Quermuskeln aus- gestattete Hautmu.skelschlauch. Als Anhänge und Einlagerungen finden sich nur selten Haft Organe, Saugnäpfe oder Haken, häufiger aber in Zellen ent- standene Stäbchen , die nach und nach bis an die Oberfläche rücken und oft in Nesselorgane umgewandelt erscheinen; auch chlorophyllhaltige Zellen und Schleim- drüsen wurden beobachtet. Die Bewegungsfähigkeit, welche eng mit dem Haut- muskelschlauch zusammenhängt, ist sehr gross; sie vermögen zu schwimmen und zu kriechen; manche hängen lange Zeiträume hindurch ruhig an der Oberfläche des Wassers. Das Nervensystem besteht aus 2 durch eine Querurücke verbundenen Ganglien, welche insbesondere nach rückwärts 2 sehr starke Längsstämme abgeben, die oft durch regelmässige Querstränge verbunden sind und oft Anschwellungen zeigen, aus denen Seitenäste entspringen. Von Sinnesorganen finden sich Pigment- flecke und mit lichtbrechenden Medien ausgestattete Augen, welche auf den Ganglien aufsitzen oder separat innervirt werden. Auch Gehörblasen mit Oto- lithen sitzen den Ganglien vielfach auf. Der Tastsinn, der wohl am höchsten ent- wickelt erscheint, hat seinen Sitz in den Stäbchen der Oberhaut, dann in besonderen grösseren Haaren und Borsten; manchmal sind auch sog. Wimpergruben vor- handen. Der Darmcanal beginnt mit einem verschieden entwickelten und ge- lagerten Mund, an dem sich meist ein Schlund ansetzt, der einen oft weit vor- streckbaren Rüssel einschliesst. Der darauffolgende Darmcanal ist meist deutlich entwickelt, einfach stabförmig (Rhabdocoela) oder ästig verzweigt (Dendrocoela) und endet stets blind (Aprocta i/. .b'c7;., Blinddarmstrudelwürmer). Manchmal ist neben dem „Mundrüssel" noch ein zweites hohles, musculöses, rüsselförmiges Organ vorhanden, der „Stirnrüssel", der dem Vorderende des Körpers aufsitzt und mit jenem nicht weiter zusammenhängt. Die Nahrung besteht in kleinen Meeresthieren oder mikroskopischen Lebewesen , welche mittelst besonderer Drüsen- secrete übersponnen und dann ausgesaugt werden; die Thiere sind sehr räuberisch. Die Athmung wird durch die Haut vermittelt; Blutgefässorgane fehlen. Das Wassergefässsystem besteht aus 2 seitlich verlaufenden Stämmen mit ver- ästelten Nebenzweigen, die mit besonderen Wimpertrichtern beginnen und im Innern Flimmerorgane besitzen. Die Vermehrung erfolgt fast durchwegs geschlechtlich; nur selten wurde Quertheilung beobachtet. Die Geschlechter sind meist vereint (Zwitter) , doch tritt durch Verkümmerung des einen oder anderen Organes Ein- geschlechtigkeit sehr häufig auf. Die männlichen Geschlechtsorgane bestehen aus Hoden, in 2 paarigen Schläuchen an den Körperseiten gelegen, aus Samenblase und einem ausstülpbaren, widerhakigen Begattungsgliede ; die weiblichen aus dem Keimstock (Germarium), den Dotterstöcken (Vitellarium) , der Samen- tasche, Scheide und dem Eibehälter; beide Organe münden meist gemeinsam auf der Bauchfläche. Uebrigens kann der Dottersack auch fehlen. Die Befruchtung erfolgt im Innern des Körpers, oft durch Selbstbefruchtung (Autogamie); im letzteren Falle werden meist zarthäu.tige Eier erzeugt (Sommereier), welche sich im mütterlichen Körper entwickeln; diese Brut erzeugt dann hartschalige Eier (Wintereier). Die Entwicklung erfolgt direct oder mittelst Metamorphose. 718 Strudelwürmer — Styliola. Von besonderen Eigenthümlichkeiten ist die ausserordentlicli grosse Reproductions- fähigkeit einiger Arten, sowie die Absonderung von Giftstoffen hervorzu- heben. Die Strudelwürmer sind zum grössten Theile Bewohner der Meere . selbst der Hochsee ; einige bewohnen die Süsswässer und nur wenige , meist tropische Arten auch feuchte Erde, Schlamm und Moos des Festlandes: die Zahl der Arten beträgt bei 200. Man unterscheidet 2 Unterordnungen: 1) Rhabdocoela, rhab- docöle und 2) Dendrocoela, dendrocöle Strudelwürmer. — Literatur: Graff, L. v., Monographie der Turbellarien. I. Rhabdocoelida. Leipzig 1882.* Strudelwürmer, dendrocöle (Dendrocoela Ehrenh. = Cryptocoela Oerst.), Unterordnung der Strudelwürmer. Körper breit, oft mit gefalteten Seitenrändern und tentakelförmigem Vorderende; Darm reich verzweigt, ästig; meist Meeresthiere. Familien: Planariadae (Geschlechtsöffnung einfach [Mono- gonopora] oder doppelt [Digonopora]) , Geoplanidae, Leimacopsidae, Stylochidae, Leptoplanidae, Cephaloleptidae, Euryleptidae.* Strudelwürmer, rhabdocöle (Rabdocoela Ehreiib.), Unterordnung der Strudelwürmer. Körper rundlich, platt; Dann einfach, stabförmig; meist Süss- wasserformen. Familien: Opisthomidae, Derostomidae , Mesostomidae, Macrostomidae, Convolutidae, Prostomidae, Microstomidae.* Struukfüsser, Cormopoda Biirni., s. Miischelthiere.* Strnthidea (Juidd, s. Oiiiipelheher. Struthio L., Strausse, s. Laufvögel. Struthiolaria />., Gattung der Aporrhaidae. Struthionidae, Zweizehenstrausse, s. Laufvögrel. Stiibeiifliegre, Musca domestica L., s. Mnscidae. Stubeutaii/ttieg-e, s. Anthoinyia. Stützg-ewebe, «. Coiinectlviini. Stützzelleii, Deckzellen, s. Sinnesorgane. Stulir, norddeutscher Volksname für den Kaulbarsch. • Stummelaffen, s. Colobus. Stummelaifeii, Colobidae, Familie der Schmalnasen. Der Daumen fehlt ganz oder ist stummelförmig. Gattung: Colobus. Stummelflnken, s. (xeospiza. Stummellerche, s. Calandritis unter Lerchen. Stummelmöve, Rissa tridactyla Bp., s. Möven unter Lougipeunes. Stummelschwanzpaviaue, s. Papio. Stummelschwauzschaf, s. zahmes Schaf. Stumpfmuseheln, Dreieckmuscheln, DonaxL., Gattung der Tellinidae. Stumpfschwanzpapageien, Pionias Finsch, s, Kurzschwanzpapageien. Sturmniöve, s. Larus bei Möven unter Longipennes. Sturmscliwalben, Procellaria L., Gattung der Sturmvögel, siehe Longipenues. Sturmsegler, ProcellariaLeachii Temw., ein Sturmvogel des hohen Nordens. Sturmtaucher, Puffinus Briss., s. Sturmvögel unter Longipennes. Sturmvögel, Procellariidae, Familie der Longipennes (s. d.). Sturnidae, s. Staare. Stutzl)eutler, s. Choeropus. Stutzkäfer, Histeridae, Familie der Pentamera. Flügel kurz, abge- stutzt, Fühler keulig gekniet. Gattungen: Hister L., Onthophilus LcJt. u. s. w.* Stutznadel, aciculum, s. Borstenwürmer.* Stycla Sav., Gattung der einfachen Seescheiden. Stylaria Lam. = Nais L., Oligochaetengattung der Naididae. Stylarioides Delle Chiaje, Polychaetengattung der Chlorhaeraidae. Stylastriten, = Crinoidea Forb., s. Haarsterne.* Styli, Griffel, s. Insekten.* Stylifer BrocL, Gattung der Pyramidenschnecken. Stylina Flem. = Stylifer Brod. Stylina Lam., mesozoische Zoanthariengattung der Stylinidae. Stylinidae, Familie der Zoantharia. Stöcke bildend; Einzelpolyparium compact, das sie verbindende Cönenchym oft porös oder blasig. Stylina Lam., Galaxea Ok. Styliola Less. = Creseis Rang., Thecosomatengattung der Hyaleidae. Stylobelemnon — Suctoria. 719 Stylobelemiioii KöU., Fiederkorallengattung der Pennatulidae. Stjlocerus, s. Cervulus. Stylochidae, Familie der dendrocölen Strudelwürmer. Körper glatt und dick, mit zahh-eiclien Augen und 2 Tentakeln. Gattungen: Stylochus E/irb., Stylochopsis Stiinps., Imogine Gir. u. s. w.* Stylodictya Ehrenh., Radiolariengattung der Discidae. Stylommatophora , Nephropneusta, Stelicoidea, Unterordnung der Lungenschnecken. Schale oft fehlend; meist 4 einziehbare Tentakel; deren hintere auf der Spitze die Augen tragen; Geschlechtsöffnung mit Cloake; Lunge aus dem Endabschnitt der Niere gebildet. Familien: Helicidae; Testacellidae, Limacidae, Onchidiidae, Auriculidae. Stylonychia Ehrenh., hypotriche Infusoriengattung der Oxytrichidae. Stylophor.a Schw., s. Augeiikoralleii. Styloplioridae , den Oculiniden sich anschliessende Zoantharieufamilie mit kleinen Kelchen und dörneliger oder körniger Oberfläche des Cönenchyms. Stylo- phora M. Ecke. u. //. Stylopisirt, s. Fächerflügier. Stylopsidae, einzige Familie der Fächerflügier. Gattungen: Stylops Kbij., Xenos Bossi u. s. w. S. Fächerflügier. Stylorrhyuchus St., s. Acanthophora. Suharachnoidalränme, s. Cerebrospinalflüssig-keit. Subbrachycephaleii , menschliche Schädel, die hinsichtlich ihrer Breite zwischen Brachycephalen, Breitschädeln, und Orthocephaleu, Rechtschädeln, stehen. Die Bewohner von Elsass-Lothi-ingen , Russland, Bretagne (82), Türken, Javaner (Sl), Esten, französische Basken (80) besitzen solche Schädel. S. Bracliy- ceplialie und Mesoceplialeii. Subcarina, s. Rankeufüsser. Snbcostalader, s. Zweiflügler. Subciiticula, s. Fadeiiwürmer. Suberitidae, Familie der Kieselhornschwämme. Massige Schwämme mit geknöpften Kieselnadeln in meist netzigen Zügen angeordnet. Gattungen : Suberitis Ndo.; Tethya Lam.; Viva Ndo., Bohrschwämme; bohren in Kalk- steinen, Molluskenschalen, Korallen; die Bohrgänge beginnen mit runder Oeffnung. Subiiitestinalgang'lion, s. Bauchfüsser.* Subiutestinalrohr, s. Borstenwürmer.* Sublabialia, Unterlippenschilder, s. Spaltzüngler und Schlangen. Submedianlinle, s. Fadenwürmer.* Subopereuluni, Unter deckel, s. Fische (Skelet). Suborbitalfalte, s. Trilobitae.* Subradialia, s. Haarsterne. Subregiouen, s. Thiergeographle. Subrostruni, s. Rankenfüsser.* Snbspiral, s. Bfiuchfüsser.* Subulicornia Burm., Pfriemenhörner, s. Wasserjungfern mid Eintagsfliegen. Subumbrella. s. Scliirmquallen und Hydroiden.* Subumbrellarmuskeln, s. Beutelquallen." Subuugulata, s. Halbhufer. Succiiiea Drap., Bernsteinschnecken, Gattung der Schnirkelschnecken (siehe dort). Succiiieta, Gruppe der Tagfalter (s. d.). Suecus entericus, Darmsaft, s. Verdauungsorgane. Suctoria Lntr., s. Flöhe. Suctoria Lül, s. Wurzelkrebse. Suctoria Clap. u. LacJim., Sauginfusorien, Ordnung der Infusorien. Körper beim erwachsenen Thiere stets wimperlos , mit zarter Haut bekleidet. Er trägt viele meist zurückziehbare, oft geknöpfte, selten verästelte, fühlei'förmige Fortsätze , welche als Saugröhrchen wirken , und manchmal noch pseudopodien- artige Greiffäden , welche durch besondere Oeffnungen der Cuticula hervortreten. Parasiten auf anderen Wasserthieren , besonders Infusorien ; oft Colonien bildend : früher wurden sie als Entwicklungsformen der Vorticellen angesehen , doch sind sie deren Schmarotzer. Einzige Familie: Acinetidae Ehrenb., Strahlenbäum- chen, mit den Charakteren der Ordnung und den Gattungen: Acineta Ehrenb.. 720 Südafrika-Region — Sumpfmeise. Podophrya Ehrenb., Sphaerophrya Clap. u. La ehm. , Dendrosoma Ehrenb., Dendrocometes ISt. u. s. w. Südafrika-Reg'iou, 1 Südafrikanische Subregiou, ( Thierseoffranhie Südlicher atlantischer Oeean, Reich des, ( '^^ Amergeograpnie. Südlicher stiller Ocean, Reich des, i Süsswasserbryozoen, s. Armwirbier. Süsswasserfische, s. Fische (Lebensweise). Süsswasserkrabbeii, Telphusa i>flir., Gattung der Bogenkrabben, siehe Telphusa. Süsswasserplaiiarieii, Planariidae, Strudelwürmerfamilie der Tricladi- dea. Körper abgeflacht, länglich oval oder gestreckt, mit 2 oder zahlreichen Augen, Mund in oder hinter der Körpermitte. Planaria Müll., Polycelis Ehrenb., Dendrocoelum Oerst. Süsswasserpolypen, Hydra L., s. Eleutheroblasta. Süsswasserschwämme, Spongillidae, s. Kieselhornschwämnie. Süsswasserschwämme, Spongilla Lam., Gattung der Renicridae (s. d.). Süsswasserthiere, «. Thiergeog'raphie. Suida, s. Schweine. Suillina, s. Säugethiere (ausgestorbene). Suina, s. Borstenthiere. Sulci, Gehirnfurchen, s. Säugrethiere (Gehirn). Snlcus mentalis, Kinnfurche, s. Schlangen. Sulidae, Tölpel, Familie der Ruderfüsser (s. d.). Siiltaushülmer, Porphyrio Briss., Gattung der Sumpfhühner (s. d.). Sumatra-Nashorn, s. Rhinoceros. Sumpfbiber, s. Myopotamus. Sumpf fliegen , Nemotelus Geoffroi/, Gattung der Wasser fliegen (s. d.). Sumpfhirsch, s. Cervus (15). Sumpfhühner, Rallidae, Familie der Sumfvögel. Der meist mittel- lange Schnabel ist höher als breit, an der Wurzel weichhäutig, nach vorne zu beinahe hornig; die Nasenlöcher schmal (Nasenscheidewand durchbi-ochen), Nasen- gruben lang. Die kurzen Flügel gerundet, der kurze Schwanz zwölffederig, meist weich; Zehen und Krallen lang (die Hinterzehe mit der Vorderzehe auf gleicher Höhe eingelenkt). An und auf Sümpfen, von kleinen Wasserthieren , Sämereien, verschiedenen Pflanzentheilen lebend. Nisten zwischen Schilfrohr (hat 3 — 12 Eier). An 150 Arten, fast über die ganze Erde verbreitet. Hierher: A. Rallen (Stirn ohne nackte Schwielen, befiedert): 1) Rallus Bechst. Schnabel gerade, dünn, länger als der Kopf. Flügel kurz, säbelig (dritte Schwinge am längsten). R. aquaticus L., Wasserralle. 29 cm. In ganz Europa und fast ganz Asien. Bei uns Zugvogel. 2) Cr ex Bechst. Schnabel kürzer als der Kopf, leicht ge- bogen; die Hinterzehe = ^J4 der Lauf länge. C. pratensis Bechst., Wiesen- sumpfhuhn, Wiesenknarre, Wachtelkönig. 29cm. Kommt und geht mit den Wachteln. Versteckt sich sehr geschickt. Im Frühling sein knarrendes Geschrei in der Nacht lang hörbar. Wohlschmeckend. 3) Porzana Vieill. Schnabel gerade. Hinterzehe halb so lang wie der Lauf. P. marmorata Leach , punk- tirtes Sumpfhuhn. 21 cm. Gemässigtes Europa. P. pusilla L., kleines Sumpfhuhn. 20cm. Südeuropa. P. pygmaea A^amwi., Zwergsumpfhuhn. 19 cm. Westeuropa. — B. Wasserhühner (Stirn mit nackter Schwiele): 4) Por- phyrio Briss., Purpurhühner, Sultanshühner. Zehen ohne breite Haut- lappen. Nasenlöcher kreisrund. P. veterum Gm., europäisches Sultans- huhn. 47 cm. In den feuchten Reisfeldern. Mittelmeerländer. 5) Gallinula Briss., Teichhühner, Rohrhühner. Nasenlöcher spaltförmig. G. chlor opus Ldth., gemeines Teichhuhn. 31 cm. In schilfreichen Gewässern. Zugvogel. In ganz Europa. 6) Fulica L., Wasserhühner. Zehen lang, mit breiten Haut- lappen. Gehen selten ans Land. F. atra L., schwarzes Wasserhuhn, Bläss- huhn. 47 cm. Mittel- und Südeuropa, Westasien. Ueberwintert in Südeuropa. Sumpfläufer, Limicola Koch, Gattung der Schnepfenvögel (s. d.). Sumpflibellen, s. Wasserflorttlegen. Sumpfluchs, s. Lynx. Sumpfmeise, Parus palustris L., s. Meisen. Sumpf mucken — )Sus. 721 Suinpfinückeu = Erioptera Meig. Sumpfohreule, s. Otus unter Stri^idae. Sumpfotter, s. Putorius. Sumpfrohrsänger, s. Acrocephalus unter Säuger. Sumpfschildkröten, Emydae, s. Testudinidae. Sumpfschuecken, s. riusskiemenscknecken. Sumpfschnepfeu, Bekassinen, s. Gallinago unter Schiiepfeuvöia:el. Sumpfvögel, Grallae, Grallatores. Der meist schlanke, vom Kopf ab- gesetzte Schnabel ist am Grunde von weicher, die Nasenlöcher umschliessender Haut überzogen; mit Stelzenbeinen (Lauf und Schienbein verlängert). Hinter- zehe meist klein oder fehlend. Nestflüchter (die Kraniche ausgenommen). 10 Hand- schv^ingen, 15 — 23 meist sehr lange Armschwingen, 10 — 26 (meist 12) Steuerfedern. Fast sämmtliche Zugvögel. Leben an sumpfigen Orten oder an Wasserufern, nähren sich von kleinen Wasserthieren , theilweise von Pflanzenkost. An 470 Arten be- kannt. Hierher die Familien: Schnepfenvögel (Scolopacidae) ; Regenpfeifer (Charadriidae); Parridae; Chionididae; Trappen (Otididae); Dicholophidae: Sumpfhühner (Rallidae); Feldstörche (Psophidae); Rhinochetidae (s. sämmt- liche diese Familien an betrefi'ender Stelle) und Kraniche (Gruidae): Schnabel lang, um die Nasenlöcher verengt; Ober- und ünterschnabel mit einer von der Wurzel bis zur Mitte reichenden, flachen Furche; der Hals sehr lang; die langen Flügel mit verlängei'ten Armschwingen und Deckfedern; Lauf sehr lang; die mittlere und äusserte der kui'zen Voi'derzehen geheftet; die kleine Hinterzehe ist höher ein- gelenkt als die vorderen. Grosse, gestreckte Vögel. Ziehen im Herbste in Schaaren nach Süden. Sind Nesthocker (2 Eier). 3 Gattungen mit 16 Arten. 1) Grus L. Schnabel länger als der Kopf, dieser theilweise nackt; die Flügeldeckfedern verlängert, gekräuselt. (G. cinerea i)V(;//s^., gemeiner Kranich. 140 cm, 120cm hoch. Aschgrau. Kopf mit borstigen Federn; beim Männchen der Scheitel roth. G. leucoger anus Pf//^., weisser Kranich. r20cm. Weiss, Schwingen schwarz. Asien.) 2) Anthropoides Vieill. Kopf ganz befiedert; die beiden Federbüschel am Hinterkopfe weiss. (A. virgo Vieill., Jungfernkranich. 85cm. Südeuropa bis Mittelasien.) 3) Balearica Briss., Kronenkraniche. Ein kurzer, sammt- artiger Federbusch auf dem Scheitel, ein aufrechter Federschopf auf dem Hinter- kopfe. (B. pavonina Orai/. Pfauenkranich. Im. Nord- und Westafrika.) Sumpfweihe — RohrAveihe, Sunda-Archipel, s. Thiergeographie. Sunda-Pauther, s. Felis (6). Supercilia, s. Augenbraueu. Supericornia ^4»». u. Serv.. g. Randwauzeu. Snppeditäre Mänuchen, s. Complementärmänucheu. Suppenschildkröte, s. Clielone unter Seeschildkröten. Supraciliaria, Augenschilder, s. Spaltzüngler und Schlangen. Supraintcstinalrohr, s. Borstenwürmer.* Supraintestinalganglion, s. Bauchfüsser.* Supralabialia, Oberlippenschilder, i Supranasalia, obere Nasenschilder. | s. Spaltzüngler und Schlangen. Supraocularia, obere Augenschilder, ; Suricate, s, Rhyzaena. Surinam-Papagei, s. Amazonen. Suriiia Dmn., Gattung der Tageulen, s, Strigidae. Suruku = Trogon, s, Trog o nid ae unter Kukuksvögel. Surukuku = Buschmeister, s. Lachesis unter Grubenottern. Sus, s. Borstenthiere. Sus Limit, echte Schweine, Gattung der Schweine. Gebiss '^ ," 4' 3. Die Rückenborsten bilden einen aufrechten Kamm. Die unteren Schneidezähne sind schräg nach vorne gerichtet. Die Kauflächen der Backenzähne besitzen accessorische Höcker. Arten: 1) Wildschwein (S. scrofa Linne) (s. d.). 2) S. verrucosus. Mit knotigem Kopfauswuchs. Rostroth, unten gelbgrau. Auf Java. 3) S. bar- batus Müller. Mit schmaler Schnauze. Borneo. 4) Zwergschwein (S. sal- vania llod(json). Nur 60 cm, 28 cm hoch. Mit 6 Backenzähnen in jeder Reihe. Schwarzbraun. In der Tarairegion des Himalaya. Die Rassen des zahmen Schweines s. d. Knauer, Handwörterlnich der Zoologie, 46 722 Suspensa — Synascidiae. Suspensa, eine Abtheilung der Tagfalter (s. d.). Snsnk, Walart, s. Platanistina. Sutura, s. Bauchfüsser.* Sntura, Flügelnaht, s. Käfer. Siitura temporalis, Kopflinie, s. Trilobitae. Swinewal, s. Globiocephalns. Sycandra Haeck., Gattung der Syconidae. Syconidae Haeck., Familie der Kalkschwämme. Einzelthiere mit dicker Wandung, mit kegelförmigen Erhebungen und Radiärröhren darunter. Gattung: Sycon Rss. mit zahlreichen Formen.* Sycotypidae, Familie der Siphonostomata. Schale dünn, bauchig, spiral- gefurcht, gerippt oder gegittert, Gewinde niedrig, Mündung gross, ohne Deckel, Rüssel an der Wurzel einstülpbar. Sycotypus Browne (Ficula Sivains.) mit S. ficus Ad., Feige. 9cm hoch. Südsee und indischer Ocean. Syllidae, Familie der Polychaetae errantia. Körper lang und platt- gedrückt; Kopf mit 3 Fühlern und 2 — 4 Fühlercirren; Rüssel vorstülpbar mit kurzer Röhre, mit starrem Schlundkopf und Speiseröhre; Entwicklung oft durch Heterogonie. Gattungen; Syllis Sav., Odontosyllis Clap., Autolytus Gr., Proceraea Ehl. u. s. w.* Sylvia Lath., Grasmücken, Gattung der Sänger (s. d.). Sylvicapra = Cephalophiis (s. d.). Sylviidae, s. Sänger. Symbelaria = Collosphaerida (s. d.) , Unterordnung der Radiolaria. Symbiose, s. unter «,Nachträg'e'*. Symbiotes Ger. = Dermafophagus, s. Krätzmilbeu. Symbraiichidae , Familie der Edelfische. Der gestreckte Körper nackt oder kleinbeschuppt, ohne paarige Flossen; die unpaaren zu mehr weniger deut- lichen Hautsäumen verkümmert; die beiderseitigen Kiemen in einen bauchständigen Schlitz vereinigt. Amphiphorus J. Müll., Symbranchus Bl. Synimetrieebene, s. bilateral-symmetrisch. Sympathisches Nervensystem, s. Wirbelthiere (Nervensystem). Symphyla, Ordnung der Tausendfüsser. Kleine, zarte, sehr blasse, leb- hafte, lichtscheue Myriapodeu mit je einem Beinpaare an den grösseren Ringen; die einfachen Fühler vielgliedrig; ohne Kieferfüsse ; bloss ein Paar Unterkiefer; die Geschlechtsöffnungen am Körperende. Einzige Familie: Scolopendrellidae mit Scolopendrella Gerv. Fühler lang, dünn, faden- oder schnurförmig: Unter- kiefer bilden eine Mundklappe. An nicht zu feuchten, kühlen Stellen in Wäldern, Gärten, unter Steinen, in Humus. S. Immaculata Netvp. 2,5 — 8mm. In Wäldern häufig. Synanceia Bloch, Giftstachelfische, Gattung der Panzerwangen (s. d.). Kleinäugige, schuppenlose, schleimige Fische mit abenteuerlichem, stumpf bewarztem, behöckertem und bestacheltem Kopf, mit lappigen Anhängseln. Die Rückenflosse hat 13 — 16 niedrige, von der Haut überzogene Stacheln. Die Brustflossen sind nicht verlängert. Sie besitzen wirkliche Giftstachel, welche mit Giftdrüsen, die unter der Rückenstachelhaut liegen , in Verbindung stehen und mit denen die Thiere selbst tödtliche Verwundungen verursachen. Arten: 1) Laff (S. verrucosa Bloch). 20 — 30cui. Ohne Zähne am Pflugscharbein, mit kleiner Wangengrube. Bräunlich oder grau marmorirt. Indischer Ocean. Darf nicht auf den Markt gebracht werden, wird aber von den Chinesen gegessen. 2) S. horrida Linm. 20 — 30cm. Pflugscharbein bezahnt, mit grosser Wangengrube. Fahlbraun mar- morirt. Ostindien und Australien. Synapta Eschsch., Holothuriengattung der Synaptidae. Synaptiae, einzige Familie der Apneumona. Gattungen: Synapta Eschsch., Anapta Semp., Chirodota Eschsch. u. s. w.* Synapticula, Interseptalbalken, s. Korallenpolypen.* Synaptus Eschsch., Gattung der Schnellkäfer. Synarthroses = Fugen. Synascidiae, Ascidiae compositae, Ordnung der Seescheiden. Der Körper der Einzelthiere ist einfach oder zwei- bis dreitheilig (Brust, Hinterleib). Zahlreiche Einzelthiere (Blastoz 00 iten), welche durch Knospung aus der Darm- Synchitodes — Syzygie. 725 gegend (pylori sehe Knosp ung) oder aus der Umgebung des langgestreckten Eierstockes (ovariale Knospung) entstanden sind, werden von einer gemein- samen Mantelschichte eingehüllt und bilden somit massige, halbweiche, lebhaft gefärbte Stöcke (Cormus), welche schwammförmig gelappte oder rindenartige Massen bilden, die sich an fremde Gegenstände anlegen und häufig aus Gruppen mit gemeinsamer centraler Cloakenöffnung (Coenobium) bestehen; blut- führende Canäle durchsetzen den Mantel nach allen Richtungen. Die Bildung der Stöcke erfolgt in der verschiedenartigsten und oft interessantesten Weise. Bei einigen Formen zerfällt das Postabdomen (Amaroecium) , bei anderen bildet die Larve im Ei eine zweite durch Knospung, die sich dann vermehren (Di- demnum); bei Botryllus endlich knospt an der Larve in der Herzgegend ein neues Individuum, während dessen Entwicklung diese selber einschrumpft und verschwindet. An diesem Individuum (der zweiten Generation) sprossen, so- lange es noch mit der Larve in Verbindung steht, 2 Knospen hervor ; welche die dritte Generation bilden, während das Mutterthier eingeht. Indem nun auch diese wieder unter Eingehen des Mutterthieres Knospen treiben, bleibt schliesslich diese vierte Generation übrig und bildet ein vierzähliges, sternförmiges Coe- nobium, das an einem lebenskräftigen Stocke unter Auflösung der Mutterthiere immer wieder neue Individuen erzeugen kann; jede ältere Generation befruchtet immer wieder die jüngere. Familien: Botryllidae, Didemnidae, Polyclinidae. Synchitodes Crotch., s. Colydlidae. Syncollaria = Sphaerozoida, Unterordnung der Radiolarien. Syiicoryiiidae, Polypenfamilie mit geköpften Tentakeln; Medusen frei. Syncytium, Zellfusion, s. Zellenlehre. Syiicytium Haeck. , die aus Zellen gebildete Gallertmasse , welche das En- doderm der Spongien bekleidet, s. Schwämme. Syndendrium, s. Wurzelquallen. Syiidictyon A. Ag., Hydroidengattung der Codonidae. Synerg'us Htg., s. Gallwespen. Syngamus v. Sieb., Strongylus Bial nahestehende Nematodengattung. S. trachealis v. Sieb. In der Luftröhre des Pfaues, Fasanes u. a. Vögel. Syuguatha Leach, s. Bandasseln. Syngnathus, s. Fische (ausgestorbene). Synistata Fahr., s. Geradflügler. Syiiodontis C. V., Gattung der Welse (s. d.). Syiioeciim Phillips, Synascidiengattung der Polychinidae. Synonyma, s. Thiersystem. Synotiis Blasius, Gattung der G 1 at t n a s e n. Fledermäuse mit verwachsenen Ohren. Gebiss 'frr^z- Art: Mopsfledermaus (S. barbastellus ÄÄre&e/-). 9cm, Flugweite 28 cm. Das Gesicht bis an die Basis der Ohren nackt. Schwarzbraun. Europa. Fliegt schnell und oft sehr hoch. Syntomis ///., Gattung der Widderchen (s. d.). Syriclithus Boisd., Gattung der Hesperidae, s. Tagfalter. Syringopora Goldf., fossile Gattung der Orgelkorallen, s. Octactinia. Syrinx, unterer Kehlkopf, s. Vögel (Athmungsorgane). Syritta Latr., Subgenus von Xy Iota Meig., s. Schwebfliegen. Syniium Sav., Gattung der Schleiereulen, s. Strigidae. Syromastes Latr., Gattung der Randwanzen (s. d.). Syrphidae, s. Schwebfliegreu. Syrrhaptes HHg., s. Hühnervögel (Wüstenhühner). System, s. Thiersystem. Systematische Zoologie, s. Zoographie. Systole, Contraction des Herzens, s. Circulationsorgane. Systolides Duj., s. Räderthiere. Systropha 7//., Wickelbienen, Blumenbienengattung der Anthophorina. Kopf auffällig kurz. Nisten in der Erde. Syzygie, Conjugation, s. Ciliata Ehrenb. und Haarsterne. 724 Tabakspfeife — Tagfalter. T. Tabakspfeife, ein Stachelflosser, s. Röhrenmäuler. Tabauidae, s. Bremsen. Tabulae, Balken. Platten, s. Korallenpolypen.* Tachea Leach, Untergattung von Helix Z., s. Sclmirkelschuecken. Tachiiia Meig., Raupenfliegen, Gattung der Muscidae (s. d.). Tachydromia Meig., Rennfliegen, Gattung der Tanzfliegen (s. d.). Tachyglossus = Echidiia (s. d.). Tachymenis Wif^gm., Gattung der Nattern (s. d.). Tachypetidae, Fregattvögel, Familie der Ruderfüsser (s. d.). Tachyporini, ünterfamilie der Staphylinidae , s. Kurzdeckflügler. Tadoniidae, Höhlen enten, Familie der Lamellirostres (s. d.). Taeniadae, Familie der Bandwürmer. Kopf mit 4 musculösen Saug- näpfen, einfachem oder doppeltem Hakenkranz; Glieder länger als breit; Geschlechts- öffnung randständig. Gattungen: Taenia L. mit Cystotaenia Leid., Echino- coccifer Weinl., dem Bandwurm, der Quese und dem Igelkopf.* Taeniatae Ag., s. Bandqualleii. Taeniiformes, s. Bandflsche. Taeniog'lossa Trosch.. s. Bandzüugler. „ holostomata, s. Holostoinata. „ siphonostomata, s. Siphonostoinata. Taeiiiopteryx Pict., s. Afterfrühlingsll legen. Täubclienscliiieckeii, Familie der Schmalzüngler (Rhachiglossa). Schale oval, mit Epidermis, Spindelrand vorne gezähnt oder höckerig, Aussenlippe dick, höckeriof. Hierher: Columbella Lam. , Olivenkerne. C. mercatoria ^O' Lam., brütendes Täubchen. Küsten des atlantischen Oceans. Name von der Gestalt. Tafa, Beutelbilch, s. Phascogale. Tafelente, Fulix ferina L., Art der Tauchenten. Tafellilien, Crinoidea tesselata J. Müll., Brachiata J. Müll., Ac- tinoidea Rom., Ordnung der Haarsterne. Kelch vollständig aus regelmässig angeordneten Kalktafeln gebildet; Kelch-Ambulacralfurchen fehlen. Fossile Arten. Gruppen und Familien: Erste Gruppe. Kelchdecken ausschliesslich aus 5 grossen Mundplatten oder aus letzteren und einer kleinen Zahl Decktäfelchen über dem Munde bestehend. 1) Haplocrinidae. 2) Cupressocrinidae. — Zweite Gruppe. Kelchdeckel getäfelt; Täfelchen leicht auseinander fallend. 3) Cy athocrinidae. 4) Taxocrini dae. — Dritte Gruppe. Kelchdecken ge- wölbt oder ballenartig aufgetrieben, aus zahlreichen dünnen, leicht auseinander fallenden Täfelchen gebildet, zwischen denen sich Poren befinden. 5) Poterio- crinidae. — Vierte Gruppe. Kelchdecke aus dicken, oft höckerigen, unbeweglich verbundenen Täfelchen gebildet. 6) Gaste rocomidae. 7) Platycrinidae. 8) Actinocrinidae. 9) Melocrinidae. 10) Rhodocrin idae. — Fünfte Gruppe. Kelch regelmässig; Kelchdecken flossenförmig ausgezogen. 11) Calyp- t ocrinid ae. Tageulen, Unterfamilie der Eulen, s. Strigidae. Tagfalter, Papilionidae, Rhopaloöera. Diurna, Familie der Gross- falter (Macrolepidopter a). Körper schlank; Fühler am Ende geknöpft oder keulenförmig: Flügel gross, dreieckig, lebhaft gefärbt; Beine dünn, Vorderbeine oft verkümmert (sog. Putzpfoten). Raxipen IGbeinig, nackt, doi'nig oder be- haai't. Puppen meist eckig, oft metallisch, meist hängend (sog. Stürzpuppen, Puppae succinctae). Fliegen im hellsten Sonnenscheine und sind oft schädlich. An 5000 Arten, Hierher: A. Fühlerwurzel ohne Haarpinsel; Hinterschienen mit einem Sporenpaar ; schlankleibig. a. Su cc in et a (Vorderbeine gut entwickelt; Puppe von einer Schlinge umgürtet , mit dem Kopf nach oben). I. Unterfamilie : Tagpfauenauge — Tajassu. 725 Ritter, Equites (mit Schienblättchen ; nur eine Dorsalader am Hinterfiügel ; Klauen einfacli). 1) Papilio L., Edelfalter, Schwanzfalter. Taster sehr klein, Hinter- flügel geschwänzt; die kahlen, dicken Raupen mit einer fleischigen Gabel hinter dem Kopfe. (P. podalirius L., Segelfalter; P. machaon L. , Schwalben- schwanz.) 2) Doritis Fabr. (Parnassius Latr.), Alpenfalter. Hinterflügel ganzrandig. (D. apollo L. = Parnassius apollo L. , s. Apollofalter.) — II. Unterfamilie: Weisslinge, Pieridae (ohne Schienblättchen; 2 Dorsaladern am Hinter- flügel; Klauen gespalten). 3) Pieris Sehr. (Pontia Fahr.). Flügel gerundet; Fühler schwarz; Flügel weiss. (P. crataegi L., Baumweissling , Heckenweissling, Linienfalter, zur Untergattung Aporia //w6«.; P. brassicae L., grosser Kohlweiss- ling; P. rapae L., kleiner Kohlweissling , Rübenweissling; P. napi L. , Grün- ader, Rübsaatweissling; P. cardamines L., Aurorafalter; P. daplidice L., Reseda- falter, zur Untergattung Pieris Sehr.) 4) Leucophasia Steph. (L. sinapis L., Senfweissling.) 5) Colias Fabr., Gelblinge. Püsse gelbroth; Flügel gelb, meist mit rothen Fransen. (C. hyale X., gelbe Acht, gelber Heufalter.) 0) Gonopteryx Leach (Rhodocera B.). Vorderflügel an der Spitze, Hinterflügel in der Mitte des Saumes scharf geeckt. (G. rhamni L., Citronenfalter.) — b. Suspensa (Vorder- beine kleiner oder verkümmert; Puppe mit dem Kopfe nach unten aufgehängt). III. Unterfamilie: Nymplialidae (Vorderbeine blosse Stützpfoten; Adern der Vorder- flügel nicht aufgeblasen). 7) Vanessa i'^aö/'. Flügel gezähnt, meist geeckt; Augen behaart; Raupen mit langen ästigen Dornen. (V. atalanta L., Admiral; V. antiopa L., Trauermantel; V. urticae L., kleiner Fuchs, kleiner Nesselfalter; V. polychloros X., grosser Fuchs; V. io L., Tagpfauenauge; V. cardui L., Distelfalter; V. Ö album L., weisses C; V. levana L. , Landkarte, Netzfalter.) 8) Argynnis Fabr., Perl- mutterfalter. Flügel unten mit hellen Binden und silberigen Flecken und Li- nien. (A. euphrosyne L. , kleinster; A. latonia L. , kleiner; A. aglaja L., grosser Perlmutterfalter; A. paphia L. , Silberstrich.) 9) Limenitis Fabr., Eisvögel. (L. sibylla L., kleiner; L. populi L. , grosser Eisvogel.) 10) Melitaea L., Scheckenfalter. (M. cinxia L., Spitzwegericbfalter.) 11) Apatur a iy., Schiller- falter. (A. iris L., grosser Schillerfalter, Iris.) — IV. Unterfamilie: Satyridae (1 — 3 Adern der Vorderflügel an der Wurzel aufgeblasen). 12) Satyrus Latr. (Hipparchia Fabr.), Augenfalter. (S. semele L., Rostbinde; S. phaedra L., Blau- auge.) 13) Erebia Dalm. (E. medusa Fabr.. Kuhauge.) 14) Arge Hilbii. (Me- lanagria Meüj.) (A. galatea L., Brettspielfalter.) 15) Pararge H. S. (P. me- gaera L., Mauerfuchs.) 16) Coenonympha //. S. (C. pamphilus L., Heufalter.) 17) Epinephele H. S. (E. janira L., Wiesenfalter, Sandauge.) — V. Unterfamilie: Erycinidae (die Vorderbeine des Männchens verkümmert; Taster sehr klein; der sechste und siebente Ast der Hinterflügel mit gemeinschaftlichem Stiele.) 18) Ne- meobius Stf^jyh. Die Fühler dünn, keulenförmig; die behaarten Augen weiss ein- gefasst. — VI. Unterfamilie: Lyeaenidae (Vorderbeine bei beiden Geschlechtern fast gleich ; Taster verlängert; sechster und siebenter Ast der Hinterflügel getrennt; Augen- rand weiss beschuppt). 19) Lycaena Fabr., Bläulinge. Flügel oben blau oder braun, unten meist mit schwarzen, hellgesäumten Augen (L. icarus Rott. [Alexis Hübn.}, gemeiner Bläuling.) 20) Polyommatus Latr. (Chrysipterus Hübn.), Feuerfalter, Goldlinge. Flügel oben röthlichgolden oder braun und gelbfleckig, unten geäugt. (P. virgaureae L., Dukatenvogel; P. phlaeas L., gemeiner Feuer- falter.) 21) Thecla Fabr., Kleinschwänze, Buntlinge. Flügel oben braun bis schwarzbraun, häufig rostfleckig, unten meist quergestreift. (T. rubi /,., Brom- beerfalter.) — B. Fühlerwurzel mit abstehendem schwarzen Haarpinsel ; Hinter- schienen mit 2 Paar Sporen; gedrungener. VII. Unterfamilie: Dickköpfe (kleine, meist plumpe Falter; die langgestreckte stumpfe Puppe in einem dünnen Ge- spinnst). 22) Hesperia Latr. (H. comma L., Komma.) 22) Syrichthus Boisd. (S. malvarum lll. , S. alveolus Hübn. , grosser und kleiner Malvenfalter) u. s. w. Tagpfauenauge, s. Nymphalidae unter Tagfalter. Tagthiere, s. Lebensbedingungen der Thiere. Taguan, s. Pteromys. Tahir, Ziegenart, s. Capra (5). Tait, ein Raubbeutler, s. Edentula. Tajassu, s. Dicotyles. 726 Takin— Tanuki. Takin, Antilopenart, s. Budorcas. Talegallus Less. , s. Hühnervögel (Grossfusshühner). Talfel, eine Wurzelmaus, s. Rhizomys. Talgdrüsen, s. Säugethiere. Talitrus Latr., Flohkrebsgattung der Orchestiidae. Talpa Linne , echte Maulwürfe, Gattung der Talpiden. Haben 44 Zähne Q' { l ^- Die echten Backenzähne sind aus 2 prismatischen Abtheilungen zusammengesetzt. Arten: 1) Der europäische Maulwurf (T. europaea L,). 18 cm. Meist glänzend grauschwarz. Weibchen hat 6 Saugwarzen. Baut einen sehr kunstvollen Bau. (Eine weich ausgepolsterte Hauptkammer hat 2 Kreisröhren, deren obere mit 3 Gängen in die Kammer mündet, während die untere in gleicher Ebene mit derselben liegt. Von diesem Wohnräume führt eine lange Laufröhre zu den zahlreich , je nach Jahreszeit höher oder tiefer liegenden Nahrungsröhren.) Ist sehr gefrässig, greift alles, was in seinen Bau eindringt, an, lebt einsiedlerisch. Das Weibchen wirft im Sommer zweimal 3 — 5 blinde Junge, für die von der Lauf- röhre aus ein eigener Brutbau angelegt wird. 2) Blinder Maulwurf (T. caeca Sav.). Augen ganz geschlossen. Fahler gefärbt. Wirft keine Haufen auf. Lässt das Weibchen mit der Brut in seiner Burg. Südeuropa. 3) Japanischer Maul- wurf (T. Wogura Temminck). Kleiner als der europäische. Mausgrau. Mit spitzerer Schnauze. Talpida, s. Maulwürfe. Tammandua, Ameisenfresser, s. Myrmecophaga. Tamariii, Hapale rufimanus Geoffr., ein Krallenaffe Südamerikas. Tamariskenrohrsänger, s. Acrocephalus unter Sänger. Tamias llll(/er, Backenhörnchen, Gattung der Eichhörnchen. In ihrer Lebensweise den Zieseln ähnliche Nager mit grossen Backentaschen , mit schwach zweizeilig behaartem Schwanz (kürzer als der Leib). Graben Höhlungen unter Baumwurzeln .und schleppen Wintervorrath ein. Arten: 1) Burunduck, sibirisches Backenhörnchen (T. striatus Blasius). 16cm, Schwanz 11cm. Gelblich mit schwarzen, blassbraunen und hellgelben Linien. Hält unterbrochenen Winterschlaf. Vom Ural durch alle Wälder Sibiriens. 2) Jacki, Chipmuck (T. Lysteri Bichardson). Der anderen Art ganz ähnlich, mit kürzerem Schwanz. Gräbt viel tiefere Baue und trägt weit mehr Vorrath ein. Nordamerika. Tanioya Müll., Gattung der Charybdaeidae (s. d.). Tana, s. Cladobates. Tanagridae, Familie der Sperlingsvögel (Unterfamilie (0 sein es). Schnabel an der Wurzel mehr weniger dreieckig, mit Zahnausschnitt hinter der Spitze des Oberschnabels; Flügel meist mittellang und spitz. Männchen zur Brunst- zeit meist sehr lebhaft gefärbt. Vorwiegend Waldvögel und Beerenfresser. Ueber 40 Gattungen mit über 300 Arten. Hierher: Tanagra L., Tangara's, Guiana; Pyranga Vieill., Feuertangara's (P. rubra Swains. , Scharlachtangara, Nordamerika^ Westindien); Pitylus Cur.; Euphonia JJesm. (E. musica Gray, Organist). Tanaidae, Scheerenasseln, Familie der Anisopoda. Hinterleib mit zweiästigen Schwimmfüssen , die nicht als Kiemen fungiren. Gattungen: Tanais A. Edw., Leptochelia Dana, Paratanais Dana, Apseudes Leach u. s. w. S. Scheerenasseln.* Tangara's, s. Tanagridae. Tangentialstachelu, s. Radiolaria. Tangmans, ein Panzerwangenfisch, s. Aspidophorus. Tannenborkenkäfer, s. Borkenkäfer (Bostrychus). Tannenheher, Nucifraga Cuv.. Gattung der Raben (s. d.). Tannenhirsch, s. Dactyloceros. Tannenläuse, Charmes L., s. Blattläuse. Tannenmeise, s. Parus unter Meisen. Tannenpfeil = Fichtenschwärmer, s. Schwärmer. Tairek, s. Centetes. Tantalus L., Nimmersatte, Gattung der Störche, s. Storchvögel. Tanuki, Canis procynoides Graij , Marderhund. In China und Japan gemeine Fuchsart; frisst Fische und Mäuse. Tanj'pini — Tapirus. 727 Tanypiui, s. Zuckmücken. Tanypus Meig., Streckfussmücken, Gattung der Zuckmücken (s. d.)- Tanysiptera Vig., Gattung der Eisvögel. Tanystomata, s. Langriissler. Tauzüiegen, s. Anthomyia. Tanzfliegeii , Empidae, Familie der Orthocera. Augen nicht vorge- quollen, Cubitalader gegabelt, Analzelle lang gestielt. Gattungen: Empis L., Hilara Meig., Tachydromia Meig. (Rennfliegen) , kleine, schlanke, faßt nackte Fliegen, an Baumstämmen, auf Blättern u. s. vsr. lebhaft herumrennend, fliegen selten, rauben. H y b o s il/e?V/. (Buckel fliegen), Rhamphomyia Meig. (Schnabelfliegen), Raubfliegen, oft massenhaft in der Luft schwärmend. Tapayaxiu, Krötenechse, s. Le§:iiane. Tapes, Untergattung von Venus L. Tapeteumotte, s. Tinea unter Motten. Tapetum, s. Säugethiere (Auge). Tapezierbienen — Blattschneider, s. Megachile. Tapezierspiniieii, Deckel spinnen = Territelariae (s. d). Tapliozoidae, Familie der Glattnasen. Fledermäuse mit nicht über die Bindehaut hinausragendem Schwänze. Die Basis des Daumens in der Flughaut. Gattungen: Taphozous Geoffr. Gebiss ,, i ., '^. Mittelfinger mit 2 Phalangen. (Art: T. leucopterus Temminck. In Südafrika.) Mystacina Graij. Gebiss ■{~ri~^. Mittelfinger mit 3 Phalangen. (Art: M. tuberculata Grog. Neuseeland.) Taphozous, s. Taphozoidae. Tapir Baird's, j ^ Taninis. Tapir, gemeiner und wolliger.' ' *^ TapiraTUS Scott u. Oshon^, fossile Nashorngattung, s. Amyiiodoiitidae. Tapire, Tapirida, Familie der Unpaarzeher. Mittelgrosse, kurzbehaarte Säugethiere mit langgestrecktem Kopfe , in einen beweglichen Rüssel verlängerter Nase mit hochgewölbten Nasenbeinen , kleinen tiefliegenden Augen , spitzen , sehr beweglichen Ohren, dreizehigen Hinter-, vierzehigen Vorderfüssen, kurzem Schwanz. Gebiss FTTxi- ^^^ oberen Molaren haben 4 Höcker auf 2 am Aussenrand ver- bundenen Querjochen, während die Querjoche an den unteren Molaren selbstständig sind. Gattung: Tapirus. Tapirete = amerikanischer Tapir. Tapirida, s. Tapire. Tapirus Scott u. Osborn, fossile Nashorngattung, s. Amyiiodontidae. Tapirus Lirwe, Gattung der Tapirida (s. d.). Arten: 1) M alba, Scha- brackentapir (T. indicus Desmarest). Dem Elephanten sehr nahe stehend. 200cm, 150 cm Kreuzhöhe, Schwanz 8 cm, Kopf 63 cm, Rüssel 16 cm. Wie beim Elephanten ist der Rüssel auf der Unterseite abgeplattet und hat an der Spitze einen kleinen Fingerfortsatz. Das kurze Haar bis hinter die Schulter tief schwarz , auf der hinteren Hälfte graulich weiss: Brust und Bauch mit schwarzem Band. Südwest- liches China, Sumatra, Malakka. 2) Gemeiner Tapir, Anta (T. americanus Limie). Die grösseren Weibchen 200cm, 170cm hoch. Braungrau, längs des Rückens dunkler. Selten in grösseren Familientrupps, meist einzeln oder Weib- chen mit ihren Jungen , immer auf denselben Pfaden , die Indianerpfaden sehr ähnlich sein sollen, durch den Urwald trottend, dabei mit der Nase beständig auf dem Boden schnüffelnd. Erregt etwas seinen Verdacht , so schrickt er zusammen und rast, alles niederreissend, mit aller Schnelle dahin, ermüdet aber bald. Seine Stimme ist ein schrilles, an das Trompeten des Elephanten erinnerndes, aber viel höher klingendes Pfeifen. Er liebt ungemein das Wasser^ in dem er viele Stunden lang herumschwimmt und in das er, wenn Gefahr droht, sofort wieder stürzt. Die Brasilianer essen sein schmackhaftes Fleisch, auch der Jaguar stellt ihm eifrig nach. Südamerika. 3) Andentapir, wolliger Tapir (T. Roulini Fischer). 200 cm. Hochbeiniger als der vorige. Mit dichtem zolllangen Haarkleide. Kohl- schwarz. (Die Jungen aller Tapire sind hell gefärbt, längsgestreift.) Im Hoch- plateau der Anden von Quito. — Die 3 Arten haben eine knorpelige Nasenscheide- wand, dagegen ist dieselbe verknöchert bei 4) Baird's Tapir (T. Bairdii Gray). 728 Taraikatze — Tauben. 200 cm, 88 cm hoch. Schön dunkelbraun, Kehle, Unterhals mehr grau, Lippen und Ohrränder weiss. Guatemala, Taraikatze, s. Felis (20). Tarakan, s. Ectobia unter Schaben. Taraiidus = Rangifer (s. d.). Tarantelspinuen , Tarantula Sund., Gattung der Wolfsspinnen (s. d.). Taraiitulidae = Phrynidae, Geisseiskorpione, siehe Skorpion- Spinnen und Phrynidae. Tarbophis = Tachymeiiis, s. Nattern. Tardigrada == Brnta, s. Zahnarme. Tardigrada DuJ., s. Bärenthierchen. Tarnisform, s. Schwämme.* Tarsiidae, s. Langfiisser. Tarsipes, Beutelrüssler, s. Edeutula. Tarsius Sforr., Koboldmaki's, Gattung der Langfüsser (s. d.). Art: Der Koboldmaki oder das Gespensterthier (T. spectrum Geoffrofj). 88cm (24 auf den Schwanz). Braungrau, an der Stirn rothbraun , an der Brust weiss- lich. Sumatra, Borneo, Celebes. Ein recht seltsames Thier mit seinen über alles Mass grossen Augen, den an die Zehenscheiben des Laubfrosches erinnernden Warzen der Fingerspitzen, den meterweiten Sprungsätzen, dem ganzen nächtlichen Treiben. Lebt paarweise, in Baumhöhlen Lager nehmend, und soll in der Ge- fangenschaft sehr zutraulich werden. Tarsus, Fuss, s. Insekten.* Tarsus, Fusswurzel, s. Säng-ethiere und Vögel (Skelet). Tarnga, Andeshirsch, s. Cervos (23). Tasche, Needham'sche, s. Kopffiisser. Taschenfrösche, s. Nototrema. Taschenkrebs, s. Bogenkrabbeu. Taschenkrebse = Brachynra. Taschenmaus, s. Geomys L. Taschenmuscheln, s. Heteromyaria. Taschenratten, Geomyina, Familie der Nager. Blindmollähnliche, plumpe, dickköpfige Nager mit grossen, an der Mundspalte beginnenden, bis zu den Schul- tern reichenden Backentaschen (mit grossem Längsschnitt nach dem Unterkiefer). nur durch eine Hautfalte angedeuteten Ohren, mit kurzem Schwanz, fünfzehigen, stark bekrallten Füssen , oberen Schneidezähnen mit mittlerer Furche. Arten : 1) G offer (G. bursarius RkJianhon). Hamstergross. Röthlichbraun , unten gelbgrau , Schwanz und Krallen weiss. Gräbt grössere und weitere Gänge als der Maulwurf. Seine Vorrathskammern füllt er mit Wui'zeln, Sämereien^ Nüssen, Kartoffeln für den Winter. Das Weibchen baut für seine 6 — 7 Jungen einen eigenen Bau, den es mit den eigenen Haaren auspolstert. Das Thier soll die Taschen mit Hilfe der Zunge füllen, mit den Vorderpfoten ausräumen. Nord- amerika. 2) G. t a 1 p 0 i d e s Richardson. Maulwurffarbig. Hudsonsbailänder. 3) G. bulbivorus Elchardson. Taschenspalte vertical. Kastanienbraun. Am Columbia. Taschensclinecken, Krötenschnecken, Ranella Lr^w., Gattung derRa- nellidae (s. d.). Taschenspringer, \ t):„o,io,„..s Taschenspringmaus,) '• ^»ipoaomjs. Tastborsten, Tasthaare, s. Sinnesorgane. Tastborsten, Palpocils, s. Hydroiden.* Taster, palpi, s. Borsten wärmer.* „ palpus, s. Schalenkrebse. „ Hydrocysten, s. Böhrenqnallen. Tasthaare, vibrissae, s. Säugethiere (Behaarung). Tastkämme, s. Hydroiden.* Tastkörperchen, s. Säugethiere (Sinnesorgane). Tastorgan, Gefühlsorgan, s. Sinnesorgane und Nervensystem. Tastpapillen, s. Seewalzen. Tatarenlerche, s. Lerchen. Tatu, neungürteliger, s. Dasypus. Tauben, Girrvögel, Columbinae, Gyrantes, Ordnung der Vögel. Tauben, 729 Der gerade Schnabel ist nur an der gewölbten Kuppe mit borniger Scheide vei'- sehen, an der Wurzel mit weicher, meist gewölbter Wachshaut; die ritzenförmigen Nasenlöcher liegen unter einer Klappe und sind von der Wachshaut umschlossen. Mit Sitz- oder Spaltfüssen (die nach hinten gerichtete Innenzehe mit den freien oder gehefteten Vorderzehen in gleicher Höhe). Der meist nackte Lauf vorne quer getäfelt, hinten gekörnt oder genetzt; Nägel comprimirt. Die Contourfedern ohne Afterschaft. 10 Handschwingen, 11 — 15 Armschwingen, 12, 14 oder 16 Steuer- federn. Am Skelete zählt man 11 — 13 Hals-, 5 — 6 Rücken-, 12 — 13 Kreuzbein- und 6 — 7 Schwanzwirbel. Der hintere Rand des Bi-ustbeines jederseits mit 2 Aus- schnitten. Nesthocker , errichten kunstlose Nester auf Bäumen , brüten mehrmals im Jahre (meist nur 2 Eier); leben paarweise; nähren sich von Sämereien, Früchten; nützen durch ihr Fleisch , ihren Dünger , werden aber den Feldern und Wäldern schädlich. An 360 Arten bekannt. Hierher die Familien: I. Gouridae. Schwanz mit 16 Steuerfedern. Mit fächerartiger Haube aus zerschlissenen Federn auf dem Kopfe. Schnabel glattrandig, kurz. Hühnergrosse, plumpe Tauben. Goura Flein. mit G. coronata FJem. , Krontaabe. 75 cm. Schieferblau, Füsse roth. — II. Columbidae, echte Tauben. Schwanz meist mit 12 Steuerfedern. Schnabel nur an der Spitze hornig. Lauf kurz. 1) Palumbus Kaup , Ringeltauben. Alle Vorderzehen am Grunde leicht geheftet; Schwanz lang. P. torquatus Kaup, gemeine Ringeltaube, grosse Holztaube. 43 cm. Blaugrau. Echter Waldvogel. Den Forsten schädlich. Europa, Nordasien, Nordafrika. 2) Columba L. Nur die äusseren Vorderzehen am Grunde geheftet. Schwanz massig lang. C. oenas L., kleine Holztaube, Hohltaube. 32 cm. Blaugrau. In Baumhöhlen brütend. Europa und Westasien. C. livia L., Felstaube, Feldtaube, Haustaube. 34cm. Blaugrau, am Halse grünlich schimmernd. Mittelmeerländer, mit Vorliebe auf steilen Felsen. Stammart aller unserer Haus- taubenrassen (über 100), zu denen u. a. gehören: C. 1. domestica, Haustaube. Bunt, Bürzel weiss. C. 1. cristata. Haubentaube. Mit Fedei'haube. C. 1. da- sypus, Trommeltaube. Füsse bis auf die Zehen befiedert. C. 1. cucullata, Schleier- oder Perückentaube. Die Scheitelfedei-n stehen kuttenförmig nach vorne. C. 1. turcica, türkische Taube. Schnabel gelb, Wachshaut warzig, roth. C. 1. gutturosa, Kropftaube. Mit sehr stark aufblähbarem Kröpfe. C. 1. gyratrix, Purzeltaube oder Tümmler, üeberschlägt sich im Fluge. C. 1. turbida, Mövchentaube. Mit spitzem Häubchen und zottigem Stx'eifen am Busen. C. 1. orientalis, orientalische Tauben, Bagdetten (s. d.), Carriers (s. d.). Mit nackten Augen- und Nasen Wucherungen. C. 1. tabellaria, Brieftaube. Schnabel gelb, Wachshaut weiss, Augenlider nackt. C. 1. lati- cauda, Pfauentaube. Mit aufrechtem, ausgebreitetem Schwänze (aus 20 bis 34 Federn). 3) Ectopistes Sivains. Zehen nicht geheftet. Füsse sehr kurz. Schwanz abgestuft, sehr lang. Flügel ziemlich kurz. E. migratorius Sioains., Wandertaube. 42cm. Im östlichen Nordamerika. Schieferblau, am Bauche weiss. Zieht im Frühling und im Herbste in ungeheuren Schaaren der Nahrung wegen viele Meilen weit umher. Den Getreidefeldern sehr schädlich. 4) Turtur Selby, Turteltauben. Füsse lang. Schwanz abgerundet lang. Flügel lang und spitz. T. risorius S/vains., Lachtaube. 31cm. Ostafrika, Westasien. Bei uns gerne gehalten. T. auritus Bp., gemeine Turteltaube. 30cm. Mittel- und Südeuropa, Nordafi-ika, Westasien. Gerne in dichten, gemischten Waldungen. Den Forsten schädlich. 5) Starn oenas Bp. Flügel ku.rz. Westindien. 6) Ocy- phaps. Schwanz mit 14 Steuerfedern (bei den bisherigen 12). Ein langer, spitzer, nach hinten abstehender Schopf am Hinterkopfe. Australien. 7) Phaps Selb//. 16 Steuerfedern. Flügel kurz, Schwanz noch kürzer. P. chalcoptera Selhi/, Erz flügeltaube. 34 cm. Australien. — III. Fruchttauben (Treronidae, Carpophagidae) (s. d.). — IV. Calloenadidae. Der ziemlich lange, starke Schnabel mit kugliger, von der Wachshaut gebildeter Warze vor der Stirn. 12 Steuerfedern; Schwanz sehr kurz. Caloenas nicobarica Grai/ , Mähnen- taube. Verlängerte schmale Federn bilden eine Halsmähne. — V. Didunculidae (s. d.). — VI. Dididae, Dronten. Ausgestorbene Familie. Flügel und Schwanz verkümmert. Schnabel glattrandig, länger als der Kopf, bis über die Hälfte von weicher, nackter Haut umgeben, an der Spitze hakig abwäi-ts gebogen. Lauf 730 Taubenscliwanz— Tanmelkäi'er. kurz, getäfelt. Didus L. mit D. ine^Dtus L. , Dronte, Dudu, Dodo. War grau; Flügel und Schwanz gelb. Seit 1679, um welche Zeit er noch auf Mau- ritius lebte, ausgerottet. War etwa 80 cm hoch und 12,5kg schwer. D. soli- tarius Strickl. , Einsiedler, Solitäre. War weiss; Flügel- und Schwanzenden schwarz. Gansgross. Bis Ende des vorigen Jahrhunderts auf Rodriguez. Taubenschwanz, s. Macroglossa bei Sphingidae unter „Nachträge". Taubensturmschwalbe, s. Aestrelata. Taubeuzecke, s. Ar gas unter Zecken. Tauchenten, Fuligulidae, Familie der Lamellirostres (s. d.). Taucher, Impennes, Urinatores, Ordnung der Vögel. Der harte, spitze Schnabel seitlich zusammengedrückt; Nasenscheidewand durchbrochen; die sehr kurzen, sicheligen Flügel bisweilen klein beschuppt statt befiedert; die Beine sind fast bis zur Ferse in die Körperhaut eingeschlossen , weit nach hinten gerückt (stehen daher aufrecht); mit ganzen Schwimmfüssen oder Spaltschwimm- füssen; Hinterzehe klein oder fehlt; Lauf kurz. Schwanz kurz, oft ganz ver- kümmert. Contourfedern und Dunen haben einen Afterschaft. Bürzeldrüse fehlt nie, von einem Federkranz umgeben. 10 — 11 Hand-, 15 — 21 Armschwingen, 12 bis 32 Steuerfedern. 10—19 Hals-, 9—10 Rücken-, 12—15 Kreuzbein-, 7 bis 10 Schwanzwirbel. Fliegen schlecht oder gar nicht, tauchen und schwimmen vor- trefflich; nähren sich von Fischen, Krebsen, kleinen Wasserthieren ; nisten in grosser Zahl beisammen auf einsamen Küsten. Legen meist nur 1 Ei (selten 3 — 6). Hierher: I. Colymbidae. Flügel mit wirklichen Federn. Die Hinterzehe mit herabhängendem Lappenanhange. Schnabel ziemlich lang , gerade , spitz. Flügel klein, kurz. 1) Colymbus L. (Eudytes llli , ., Testacellidae, \ « ^^^«latha. Testacostraea Laur., s. RaukenfUsser. Testae hiantes, s. Mnschelthiere.* Testicardines, Angelschalige, Apygia, Articulata, Ordnung der Arm- füsser. Schale mit Schlossverbindung, mit oder ohne Armgerüste, mit Schleifen- spangen, Schalen kalkig, Darm blind geschlossen. Familien: Calceolidae, Pro- ductidae, Rhynchonellidae, Spiriferidae, Terebratulidae.* Testiculiis, Hoden. ) ,, , .,. , ^ , „ Testis, Hoden, S '' Seschlechtliehe Fortpflanzung. Testudinidae — Tetrabrancliiata. 735 D Testudinidae, Familie der Schildkröten. Das ßückenscliild stets eiförmig. Rücken- und Brustschild immer mit Hornplatten. Die Brustschildknochen immer zu einer einzigen, höchstens in der Mitte offen bleibenden Platte verwachsen. Kiefer ohne Lippen. Trommelfell deutlich sichtbar. Je nach ihrer Lebensweise mit Gang- oder Schwimmfüssen. Verschlafen den Winter. I. ünterfamilie Chersemydae (ohne Intergularplatte ; Becken nicht mit dem Brustschilde verwachsen). — a. Chersidae, Landschildkröten. Mit Gangfüssen; die einfache Schwanzplatte höchstens auf der oberen Fläche getheilt. 1) Testudo L., echte Landschildkröten. Rückenschild besteht aus einem Stück. Brustschild mit 12 Platten , vorderer Lappen unbeweglich. T. nigra Quaji u. Gaimard (Elephantopus Marl.), Riesen- schildkröte, 80cm und mehr, tiefschwarz oder schwarzgrau. Galapagosinseln. T. elephantina i>'?yw/. Bibr. , Elephantenschildkröte. 110 cm und mehr. Schwärzlichbraun. Auf den Inseln des Mozambiquecanals. T. tabulata Wal- baiwi, Jabuti, südamerikanische Waldschildkröte. 70cm. Südamerika. T. graeca L., griechische Landschildkröte. 26cm. In Wäldern, von saftigen Kräutern, ausserdem Würmern, Schnecken u. s. w. lebend; gräbt die Eier (im Juli) in den Boden ein. Wird leicht gefangen gehalten. Schildkrötensuppe. — 2) Pyxis Bell. Vorderer Brustschildlappen beweglich, P. arachnoides Bei/. Spinnen Schildkröte, 17 cm. Ostindien, Madagaskar. 3) Cinixys Bfll. , Ge- lenkschildkröten. Das Rückenschild aus 2 Stücken, das hintere beweglich. C. erosa SSchiveigger. 33 cm. Afrika. 4) Manouria Groii. Die kleinen Pectoral- platten berühren sich nicht in der Mittellinie, sind nach aussen gerückt, b. Emydae, Sumpfschildkröten. Mit Schwimmfüssen, doppelter Schwanzplatte. 5) Emys M'nf/I. Pectoralplatten berühren einander. Brustschild mit 12 Platten. Sternocostalsutur ohne besondere Platten. Die 2 beweglichen Stücke des Brustschildes schliessen die RückenschildöfFnung unvollkommen. E. lutaria Marsili (Cistudo europaea Gray), gemeine europäische Sumpfschildkröte. 32— 40cm. Oben schwärz- lich mit strahliger gelber Zeichnung. Mit Vorliebe an stehendem oder langsam fliessendem Wasser, der Fischerei schädlich, verscharrt ihre Eier (im Mai) in die Erde. 6) Terrapene M'^rr. Die Rückenschildöffnung wird von den 2 Brustschild- stücken vollkommen verschlossen. Vermitteln den Uebergang zu den Landschild- kröten. T. carinata L., nordamerikanische Dosenschildkröten. 15cm. Oestliches Nordamerika. Am Lande von Früchten und Insekten lebend. 7) Clem- mys Wnc/l. Das feste Brustschild besteht aus einem Stück. 8) Cheljdvä ScJnceigg.. Aligatorenschildkröten. Brustschild meist mit 10 (selten 11) Platten; Sterno- costalsutur mit 3 Platten. In Seen, Flüssen, von Fischen lebend. Amerika. — 9) Cinosternon Spix , Klappbrüstlei*. Brustschild mit 11, Sternocostalsutur mit 2 Platten. C. pennsylvanicum Wogt., nordamerikanische Klappschild- kröte. 11cm. Schlammgewässer Nordamerikas. Moschusriechend. — II. Unter- familie Chelydae, Lurchschildkröten (Intergularplatte vorhanden, Brustschild immer mit 13 Platten; legen den Kopf, ohne ihn zvirück zu ziehen, auf die Seite unter den Rückenschildrand). 10) Peltocephalus Dhdi. Bibr. Schwanzplatte einfach, auf der oberen Fläche längsgetheilt. 11) Podocnemis U'agl. Schwanzplatte doppelt, ohne Nackenplatte. Brachialplatten kaum halb so gross wie die Pectoral- platten. P. expansa Wagl., Arrauschildkröte. 54cm, Südamerika. Die Eier liefern Oel. 12) Sternothaerus Bell. Brachialplatten ebenso gross oder grösser als die Pectoralplatten. Afrika, Madagaskar. 13) Platemys Wagl. Mit Nackenplatte. 2 Barteln unter dem Kinn (auch die beiden vorigen). Südamerika. 14) Chelys Dum. Rückenschild mit 3 Reihen starker Kielhöcker, ausserordentlich flach; Brustschild lang und flach; unter dem Kinn 2, an der Kehle 4 sehr lange zer- franste Barteln; am Halse jederseits 4 — 5 aufrechte Hautanhänge. Stark entwickelte Schwimmhäute. C. fimbriata Schneid., Matamata, 2,25m. Rückenschild kastanienbraun. Nasenlöcher in einen ziemlich langen Rüssel verlängert. In den stehenden Gewässern Südamerikas. Tetanocera Latr., Gattung der Muscidae, s. d. und Acalyptera. Tethyacea Sav., s. Seescheiden. Tethyidae, Tritoniidae, Familie der Nacktkiemer (s. d.). Tetrabrancliiata 0«-., Vierkiemer, Ordnung der Kopffüsser. Die Schale ist dick und besteht aus einer Porzellan- (Kalk-) und einer Perlmutterschichte ; nach 736 Tetracerus — Tetrapneumona. hinten enthält sie zahlreiche, durch Zwischenwände (Septa) getrennte „Luft- oder Dunstkam m er n" ; erstere haben ein Loch, durch das der Sipho (früher Nervenröhre) hindurchzieht; das Thier sitzt beweglich in der letzten Kammer. Dieses trägt (30 (Männchen) oder 1>6 (Weibchen) Tentakel in 2 oder 3 Reihen (äussere, Augen- und Lippententakel): 4 davon bilden beim Männchen die dem Hectocotylus entsprechende Spadix: 2 andere die Kopfkappe (CucuUus). Diese Tentakel ersetzen die Arme, tragen Girren, aber keine Saugnäpfe (daher Tentaculifera i>'0>"/^.). Der Kopfknorpel hat 2 hufeisenförmige Schenkel, welche den Nerv enthalten; die Augen sind gestielt, ohne brechende Medien; der Trichter ist gespalten und ähnelt einem eingerollten Blatte mit freien Rändern; die Kiemen sind zu 4 vorhanden; desgleichen finden sich 4 Kiemengefä sse und 4 Nierensäcke. Der Tintenbeutel fehlt stets. Die wenigen lebenden Arten bewohnen das indische Meer und den stillen Ocean; zahlreich sind jedoch die fossilen Formen. Man unterscheidet: 1) Familie Ammonitidae. 2) Familie Nautilidae. Tetracerus Blainville, Vierhornantilopen. Gattung der Antilopen. Mit kürzeren vorderen, an der Basis dicken , geringelten , in eine kegelförmige Spitze endenden und 2 längeren hititei'en, etwas nach vorne sich umbiegenden Hörnern. Art: Schikara (T. qn^driGornis Blainville). 85cm, 50cm hoch, Schwanz 14cm. Oben bräunlich falb, unten weisss. Sehr scheu und bösartig. Auf den bewaldeten Höhen Bengalens. Tetracidaris C'o^i., fossile Seeigelgattung der Ci d ar i d a e. In der unteren Kreide. Tetracladina, Familie der St ein schwämme. Skeletkörperchen vierstrahlig. die 4 Arme an den Enden verästelt oder verdickt, mit 4 unter einem Winkel von 120'^' zusammentreffenden Axencanälen. (Callopegma Zltf., Siphonia Park., Jerea Lamonr, Discodermia Bocage u. a.). Tetracorallia, s. Tetractiuia Eln-enh. Tetractinellidae, s. Steiiischwämrae. Tetractinellidae = Corticatae, s. Rinden schwämme und Schwämme (bei Corticatae). Tetractmia Klirb. == Madreporaria rugosa, Furchenkorallen = Tetra- corallia, Ordnung der Korallenpolypen. Paläozoische Korallen mit zahl- reichen , nach der Vierzahl gruppirten , symmetrisch angeordneten Scheidewänden. Familien: Cyathophyllidae, Stauridae, Cyathaxonidae, Cystiphyllidae mit vielen Gattungen und Ai'ten. — Literatur: Kunth, A., in Zeitschr. d. deutsch, geol. Gesellsch. XXI u. XXII. 1869 u. 1870.* Tetradecapoda ScJim., s. Kingelkrebse. Tetragnatha Latr., Vierkiefer, Gattung der Kreuzspinnen, siehe Rad- spiuneii. Tetrag'Onolepis Ag., Gattung der ausgestorbenen Euganoidei. Im Lias. Tetramera Latr.. s. Cryptopeiitamera. Tetramitina, Familie der Flagellaten. Klein, hinten fein zugespitzt: vorne mit 4 Geissein; Kern knapp unter der Geisseibasis. Tetramorumi Maijr., s. Ameisen. Tetraneura Htg., Gallen lause, Gattung der Blattläuse. Tetraogtllus Gray, \ '■ Hühnervögel (Waldhühner). Tetraphyllidae , Familie der Bandwürmer. Kopf mit 4 gestielten oder sitzenden sehr beweglichen, unbewaffneten (Phyllobothrinae) oder Haken tragenden Saugnäpfen (Phyllacanthinae). Gattungen: Phyllobothrium Ben.., Echinei- bothrium Ben., Anthobothrium Ben., Acanthobothrium Ben., Callio- bothrium Ben., Onchobothrium Blv. vi. s. w. Tetraplasten, Tetraplasta Haeck., Gruppe der Geisseiinfusorien. Kleine Wesen . welche während des encystirten Ruhestadiums durch Zwei- oder Vier- theilung Amöben erzeugen, die theils den Wurzelfüssern, theils Pilzen oder Algen ähneln. Gattungen: Vampyrella denk. (s. d.) , Chromolina denk.* Tetrapneumona Schmarda, s. eigentliche Seewalzen. Tetrapneumones , Gruppe der Spinnen. 4 Lungen und meist 4 Spinn- warzen. Hierher eine Gruppe der Erdspinnen (Territelariae) mit der einzigen Familie Vogelspinnen, Mygalidae. Tetraprotodon — Thecoflagellata. 737 Tetraprotodou = Hippopotamus, s. Obesa. Tetrapyle J. Müll., Radiolariengattung der Pylonida e. Tetrarliyiicliidae , Familie der Bandwürmer. Kopf mit 4 in Scheiden zurückziehbaren, mit Widerhaken versehenen Rüsseln. In der Jugend in Knochen- fischen eingekapselt, erwachsen im Darm von Haifischen und Rochen. Gattungen: Tetrarhynchus Cuv., Anthocej^halus Eud. u. s. w. Tetrastemma Ehrenb., Gattung der Dirhagea, siehe dort und Amphi- poridae. Tetrodon L., Gattung der Kugel fische (s. d.). Tetropiiius Kirby, Bockkäfergattung der Gruppe Cerambycitae. Tettigometra Latr., Gattung der L sucht zirp en , s. Zirpen. Tettigoiiia Geoffr., Singzirpen, Gattung der Kleinzirpen, s. Zirpen, Tettix Charp., Dornschrecken, Gattung der Feldheuschrecken. Tetyra Fabr., Deckwanzen, Gattung der Schildwanzen (s. d.). Teufelsfln^er, s. Belemnitidae. Teufelsklaue, Pteroceras 1 am bis Lam., s. Flügelschnecken. Teufelskrabbe, s. Maja unter Oxyrhyncha (Dreieckkrabben). Teiifelsroche, s. Adlerrocheu. Teuthidae, Fischfamilie der Stachelflosser. Teuthis, s. Kopffüsser. Texiotropae, s. Baachfiissor.* Textor Temm., Gattung der Webervögel (s. d.). Textrix Sund., Gattung der Trichter spinnen. Textularia Defr., Rhizopodengattung der Globigerinidae. Thalaminia Steimn., fossile Gattung der Diplomorpha. Jura und Kreide. Thahamiphora, s. Foraminifera reticularia Carp. Thalassema Gärtn., Chaetiferengattung der Echiuridae. Tliaiassicollea Cl. = Collida Haeck. = Radiolaria nuda Schm., Unter- ordnung der Radio laria. Einzelthiere. Skelet fehlt oder besteht nur aus einzelnen, nicht zusammenhängenden, rings um die Centralkapsel zerstreuten Nadeln oder einem lockeren Geflechte aus unregelmässigen Nadeln und Stäbchen; es ist intra- capsulär. Familien: Thalassicollidae, Thalassosphaeridae, Aulacanthidae und Acanthodesmiidae.* Thalassidroma = Aestrelata. Thalassiuidae, Familie der Macrura. Kopf brüst klein, seitlich compress, mit 2 Längsnähten; äussere Fühler ohne Schuppe. Graben sich im Ufersande ein. (Gebia Leacli, Thalassina Latr., Callianassa Leach.) Thalassoclielys Fitz.. Gattung der Seeschildkröten (s. d.). Thalassolampe Haeck., Gattung der Thalassicollidae. Thalassosphaeridae, Familie der Thalassi collea. Thallacea Sav., s. Walzenscheiden. Tlialiacea = Salpen. Thamnastraea 8auv., fossile Zoanthariengattung der Fungidae. An 9U Arten in Trias, Jura, Kreide, Tertiär. Thamnotrizon Fisch., Gattung der Laubheuschrecken. Thanasimus Latr. = Clerus Geoffr., Gattung der Buntkäfer. Thanatus C. L. Koch, Mordspinnen, Gattung der Philodromidae, s. Krabbenspinnen. Thar, Antilopenart, s. Capricornis und Capra. Thaufliegen, Drosocera Fall., Gattung der Museid ae, siehe dort und Acalyptera. Thaufrosch, Rana teraporaria Linne, s. Raua. Thaumantiidae, Familie der F alten qu alle n. Thaumas, s. Fische (ausgestorbene). Thaumatocrinns H. Carp., Neocrinoideengattung der Comatulidae. Theca, Becher, s. Korallenpolypen.* Thecadactylus Cuv., s. Glattgecko's. Thecaphora = Calyptoblastea. Thecidiidae, Familie der Testicardines mit Thecidium Defr. Thecla Fabr., Buntlinge, s. Bläulingo. Thecoflagellata, s. Dinobryidae Ehrenb. K 11 a XI er. Handwörterbuch der Zoologie. 47 738 Thecosomatö — Thier und Pflanze. Thecosoinata Blv., beschalte Flügelfüsser , Ordnung der Flügelfüsser; Kopf verkümmert; Kiemen fehlend oder in der Mantelhöhle; Flossen und Fuss verwachsen; Larven ohne Wimperreife. Familien: Hyaleidae, Limacidae, Cymbuliidae. Theilung-, s. ungeschlechtliche Fortpflanzung und Zellenlehre. Theissblüthe, s. Palingeria unter Eintagsfliegen. Thelepus Maren»., Polychaetengattung der Terebellidae. Thelodns, s. Fische (ausgestorbene). Tlielyplioiiidae, Familie der Geisseiskorpione (Pedipalpi). Kiefertaster gedrungen, scheerenförmig: Hinterleib ohne Schwanzfaden; Geisselanhang des ersten Beinpaares kurz. Hierher: Thelyphonus Latr., Fadenskorpione. Theoretische Zoologie, s. Zoologie. Theraphosidae = Megalidae, Familie der Territelaria, s. Erdspiniien. Therapon Cia\, Gattung der Grosszahnbarsche (s. d.). Fische mit dreistachliger Rückenflosse, in eine vordere und hintere Abtheilung eingeschnürter Schwimmblase, 6 Kiemenhautstrahlen. Arten: 1) T. theraps Cuv. Ostindien. 2) T. servus Bl. Indischer Ocean. Therevidae, s. Stiletfliegen. Theridiidae, Spinnenfamilie der Netzspinner (s. d.). Theridium Walck., Wildspinnen, Gattung der Netzspinnen (s. d.). Theriodonten, f s. Kriechthiere (ausgestorbene). Theropoda, Kaubthieriusser, ) \ o i Thier und Pflanze. Durch den Besitz willkürlicher Bewegung und Em- pfindung (deren Sitz die Seele) unterscheiden sich die hochorganisirten Thiere von den höchststehenden Pflanzen. Diese scharfen unterschiede vei'schwinden aber, wenn man niederste Thier- und Pflanzenorganismen einander gegenüberstellt. Wohl besitzen die höher organisirten Thiere einen weit reicheren Apparat verschie- denster Organe gegenüber dem weit einfachei'en vegetativen Apparat der Pflanzen. Aber je tiefer man im Thiersysteme herabsteigt, desto einfacher wird die Or- ganisation , bis man zu einfachst organisirten , nicht mehr locomobilen Thier- wesen gelangt, denen viele Pflanzen sehr ähnlich sind (z. B. Polypen, Hydroiden). — Die pflanzlichen Gewebe erscheinen den höchst verschiedenartig gebildeten thierischen Geweben gegenüber als gleichartige Zellencomplexe mit gut erhaltenen, scharf umrissenen Zellen, während die Zellen des thierischen Gewebes als solche nicht immer constatirt werden können. Die Pflanzenzelle ist nämlich in der Pe- ripherie der verdichteten Grenzschichte des Protoplasmas, des Primordial- schlauches, von der Cellulosekapsel, einer dicken, stickstofi'losen Haut, umgeben, während das Protoplasma der Thierzelle von einer sehr zarten stick- stoffhaltigen Membran oder gar nur von einer zäheren Grenzschichte des zäh- flüssigen Inhaltes umgeben ist. Doch kann auch bei Pflanzenzellen ein einfacher nackter Primordialschlauch, dagegen bei Thierzellen (z. B. bei der Chorda dorsalis, bei Knorpeln) eine ümkapselung der selbstständigen Zellen vorhanden sein. Und so wie es einzellige Algen und Pilze gibt, kennt man auch Thiere, die bloss aus einfachen Zellen bestehen. — Auch die Fortpflanzung bietet kein durchgreifendes Unterscheidungsmerkmal; wohl ist in der Thierwelt die geschlechtliche, in der Pflanzenwelt die ungeschlechtliche Fortpflanzung vorherrschend-; aber in beiden Reichen basirt die geschlechtliche Fortpflanzung auf Vereinigung der Samenkörper mit den Eizellen, und unter den niederen Thieren ist ungeschlechtliche Vermehrung ebenfalls häuflg. — Auch in Bezug auf den Stoffwechsel bestehen ohne Frage zwischen vielen Thieren und Pflanzen wichtige Unterschiede. Die Pflanze besteht vornehmlich aus ternären, das Thier aus quaternären Verbindungen, dort spielt der Kohlenstoff, hier der Stickstoff eine wichtige Rolle; die Pflanze nimmt vor- herrschend binäre anorganische Substanzen (Wasser, Kohlensäure, salpetersaure Salze, Ammoniakverbindungen neben phosphorsauren und schwefelsauren Ver- bindungen) auf und setzt aus diesen organische Verbindungen höherer Ordnung zusammen, während das Thier besonders Kohlenstoffverbindungen (Fette) und die stickstoffhaltigen Eiweissverbindungen als Nahrung aufnimmt und dann in Wasser, Kohlensäure und stickstoffhaltige Spaltungsproducte zerlegt; die Pflanze ver- arbeitet unter Mithilfe des Lichtes mittelst des Chlorophyll 's Kohlensäure zu or- ganischen Substanzen (Assimilation) und scheidet Sauerstoff aus, während das Thierchlorophy 11 — Thiergeograpbie. 739 Thier Sauei'stoff aufnimmt. Bei der Pflanze findet also Synthese zusammengesetzter Verbindungen aus einfachen Stoffen . ein Reductionsprocess , Ueberführung von Wärme und Licht in Spannkräfte statt, bei dem Thiere Analyse zusammengesetzter Verbindungen in einfache, ein OxydationsprocesS; durch den Spannkräfte in lebendige verwandelt werden. Andererseits aber finden wir auch im Thierkörper ternäre, im Pfianzenleibe quaternäre Verbindungen, finden sich Fibrin, Albumin, Casein auch in Pflanzen, entspricht das Protoplasma der Thiere der contractilen Sub- stanz niederer Thiere, der Sarkode, kommt das Blattgrün (Chlorophyll) auch bei niederen Thieren (Stentor, Bonellia, Hydra) vor, während es den Pilzen fehlt, hat man die für die Pflanzen charakteristische Cellulose auch im Mantel von Ascidien gefunden, desgleichen das Cholestearin in Hülsenfrüchten, hat man eine Reihe fleischfressender Pflanzen, welche in den Thiei*en ähnlicher Weise verdauen, kennen gelernt, vermögen fast alle Pilze und viele Parasiten überhaupt nicht in der Weise zu assimiliren wie andere Pflanzen , findet ähnlich neben dem Assimilationsprocess auch bei den Pflanzen eine Aufnahme von Sauerstoff und Avisathmung von Kohlensäure statt. — Was weiters den Besitz willkürlicher Bewegung und Empfindung beim Thiere anbelangt, so entbehrt auch dieser Hauptcharakter des thierischen Lebens durchgreifender Bedeutung, da viele niedere Thiere des Nervensystems und der Sinnesorgane entbehren und nicht irritabler sind als die reizbaren Blätter der Sinnpflanzen (Mimosa, Drosera, Dionaea), die Staubfäden der Centaureen, die sich öffnenden und schliessenden Blüthen vieler Pflanzen , da manche Thiere (z. B. die Polypen) ihre freie Locomotionsfähigkeit verloren haben, andererseits z. B. die Algensporen beweglich sind. Den contractilen Bewegungen der Sarkode muskelloser Thiere steht die Contractilität des Proto- plasmas zur Seite; beide zeigen die gleichen chemischen Reactionen , bei beiden treten Wimpern, Vacuolen, Körnchenströmungen, contractile Vacuolen auf. Die Bewegungen der Amöben sind nicht lebhafter als die amöboiden Be- wegungen der Myxomycetenschwäi-mer. — Es besteht also gar kein durchgreifendes Kriterium, das die Thierwelt von der Pflanzenwelt scharf zu trennen vermöchte. Die seiner Zeit vorgeschlagene Einschiebung eines Zwischenreiches der Pro- tisten würde die Schwierigkeiten einer Scheidung nur verdoppeln. Thiere und Pflanzen haben die contractile Substanz als gemeinsamen Ausgangspunkt, von dem aus sie sich nach verschiedenen , immer mehr auseinander gehenden Richtungen entwickeln. — Literatur: Gegenhaur , C, De animalium plantarumque regni ter- minis et differentiis. Lipsiae 1860. — Claus, C, Ueber die Grenze des thierischen und pflanzlichen Lebens. Leipzig 1863. — Knaiier , F. , Die alte Grenzscheide zwischen Thier- und Pflanzenwelt. Wien 1876. Thierchlorophyll, s. Lebensbedinguuge» der Thiere. Thiercolonien, Thierstöcke, s. ungeschlechtliche Fortpflanzuug. Thierläuse, Epizoa Nitzsch, s. Pelzfresser. Thierläuse, Haematopinus LeacJi, Gattung der Läuse (s. d.). Thiergeographie. Die einzelnen Thierarten sind nicht über die ganze Erde verbreitet, es stehen vielmehr ihrer Verbreitung verschiedenste Hindernisse entgegen und vermochten sich nur sehr wenige Thierarten nach und nach über die ganze Ei-de auszubreiten (Kosmopoliten). Die klimatischen Einflüsse, die Nahrungs- verhältnisse, die hydro- und orographischen Verhältnisse der Erde und viele andere, zum Theile noch gar nicht gekannte Ursachen beeinflussten und beeinflussen noch heute die Verbreitung einer Thierart. Bei den seit jeher vor sich gehenden äusseren Veränderungen auf der Erdobei-fläche bleiben auch die für die Verbreitung einer Thierart einmal platzgegriffenen Verhältnisse nicht constant, sondern die- selbe erfährt mehr oder weniger durchgreifende Aenderung; gewisse Thierarten ver- schwinden unter den geänderten Verhältnissen aus einem Verbreitungsbezirke, andere rücken vor. Man nennt die einem bestimmten Gebiete angehörige Thier- welt seine Fauna. Aufgabe der Thiergeograpbie ist es, gestützt auf die Kennt- niss von der Verbreitung schon ausgestorbener Thierarten, den zwischen den Thieren bestehenden Verwandtschaftsbeziehungen und den äusseren Lebensbedingungen der Thiere nachzuforschen und zu untersuchen, auf welche Bezirke die heute lebenden Thierarten sich vertheilen und aus welchen Ursachen die eine Art ein kleineres, die andere ein grösseres Verbreitungsgebiet aufweist. ■74-0 Thiergeographie. Mit Rücksicht auf die Beschaffenheit des Mediums, in dem sich eine Thier- art ausschliesslich oder mit Vorliebe bewegt, spricht man von Landthieren, Luftthieren, Wasserthieren, von Süsswasserthieren, Meeres- oder Salz- wasserbewohnern, Brackwasserthieren. Man hat dann die Verbreitung der Land- und Wasserthiere nach horizontaler und verticaler Richtung er- forscht, für die erstere Festland und Wasser in gewisse Regionen (siehe weiter unten) zerlegt, während man in Bezug auf die verticale Verbreitung von Thieren der Ebene, des Gebirges, der Alpenregionen, von einer oberen Meeres- schicht (bis etwa 100 Faden Tiefe) und einer Tiefseefauna, von einer Küsten- fauna und einer pelargischen Fauna (von der Küste entfernt, freischwimmend) spricht. Bezüglich der Tiefseefauna sei nur erwähnt, dass man noch in Tiefen von 4000 Faden und dax'über reiches Thierleben gefunden. Die Thierwelt des Meeres hat Schmarda hinsichtlich ihrer horizontalen Verbreitung in folgende 10 geographische Reiche geschieden: 1) Arktisches Meer (Reich der Meersäugethiere: Flossenfüsser und Wale und der Amphipoden). 2) Antarktisches Meer (Reich der Meersäugethiere und Pinguine). 3) Nörd- licher atlantischer Ocean (Reich der Schellfische und Häringe). 4) Mittel- ländisches Meer (Reich der Lippfische). 5) Nördlicher stiller Ocean (Reich der Panzerwangen). G) Tropischer atlantischer Ocean (Reich der Manati's und Haftkiefer). 7) Indischer Ocean (Reich der Seeschlangen und der Kinkhorn- muscheln). 8) Tropischer stiller Ocean (Reich der Korallen und Seewalzen). 9) Südlicher atlantischer und 10) südlicher stiller Ocean, deren Thierwelt sich nicht scharf charakterisiren lässt. Schmarda hat auch die Thierwelt des Festlandes in einzelne Gebiete und zwar in die folgenden 21 Reiche geschieden: 1) Die Polarländer (Reich der Pelzthiere und Schwimmvögel). 2) Mitteleuropäisches Reich (Reich der Insektenfresser, Laufkäfer und Kurzdeckflügler). 3) K aspische Steppen (Reich der Wühl- und Wurf mause, der Saigaantilope). 4) Centrales Hochasien (Reich der Pferde). 5) Mittelmeerländer (Reich der Heteromera). 6) China (Reich der Phasanvögel). 7) Japan (Reich des Riesensalamanders). 8) Nordamerika (Reich der Nagethiere, Zahnschnäbler , Kegelschnäbler , Schmelzschupper). 9) Sa- hara (Reich der Schwarzkäfer und des afrikanischen Strausses). 10) Westafrika (Reich der Schmalnasen und der Termiten). 11) Südafrika (Reich der Wieder- käuer, Elephanten, Nashörner, Flusspferde). 12) Madagaskar (Reich der Le- muren). 13) Indien (Reich der Raubthiere und Tauben). 14) Sundaarchipel (Reich der Pflanzen und Fledermäuse). 15) Australien (Reich der Beutelthiere und Cloakenthiere). 16) Mittelamerika (Reich der Landkrabben). 17) Bra- silien (Reich der Zahnarmen, der Breitnasen und der Welse). 18) Peru und Chile (Reich der Lama's und des Kondors). 19) Pampa's (Reich der Hasenmäuse). 20) Patagonien (Reich des Guanaco und des Darwin'schen Strausses). 21) Po- lynesien (Reich der Nymphaliden und Schnepfenstrausse). Den thatsächlichen Verhältnissen besser entspricht die von Wallace und An- dern aufgestellte Eintheilung der Festlandsthierwelt in 6 grosse thier geo- graphische Regionen mit je 4 Subregionen: I. Nearktische Region. Das ganze gemässigte und arktische Nordamerika umfassend. Von Thierfamilien gehören nur dieser Region an die Geomyidae und die Chirotidae; von Gattungen sind ihr allein oder fast allein angehörig : Fiber, Geomys, Scalops, Cynomys, Con- dylura, Taxidea, Erethizon, Ovibos (Säugethiere) ; Icteria, Sialia, Den- drocea, Trochilus, Ortyx, Cyrtonyx (Vögel) u. s. w. I, Canadische Subregion (den ganzen nördlichen Theil von Nordamerika umfassend). Ihr eigenthümlich: Rennthier, Elch, Moschusochse, Canadabiber, Waschbär , Zibethratte, Stinkthier, Hüpfmaus, Vielfrass u. s. w. 2. Oestliche oder alleghanische Sub- region (im Westen an die vorige Subregion , nach Norden bis Canada reichend, mit den östlichen Vereinigten Staaten). Nur ihr gehören an die Sternwürfe (Condylura). Weiter kommen vor: die Wand er taube, das Prairiehuhn, dann Arten der Gattungen : Scalops, Procyon, Taxidea, Fiber, Jaculus, Erethizon. 3. Felsengebirg-Subregion (den centralen Theil Nordamerikas umfassend, mit dem Felsengebirge). Ihr besonders eigenthümlich: der Prairiehund, der Goffer, Antilocapra americana. 4. Californische Subregion (das Küstengebiet zwischen Thiergeographie. 741 dem stillen Ocean und der Sierra Nevada umfassend, südlich bis zum californischen Golf, nördlich bis zur Vancouverinsel). Von den Subregionen der nearktischen Region treten nur in ihr Fledermäuse auf. — II. Neotropische Region. Ihr ge- hört ganz Südamerika , Centralamerika und Westindien an. Ueber 100 Säuge- thier- und weit über 500 Vögelgattungen kommen nur hier vor. Von Familien der Säuger sind die Breitnasen und die Krallenaffen, die Phyllostomata, die Hufpfötler, die Faulth iere ihr eigenthümlich ; von Vogelfamilien sind für diese Region charakteristisch: Phy totomidae, Caerebidae, Cotingidae, Ana- batidae, Formicariidae, Rhamphastidae , Pteroptochidae, Bucconidae, Galbulidae, Momotidae, Tinamidae, Psophiidae, Palamedeidae, Opi- sthocomidae; von Kriechthier-, Lurch- und Fischfamilien: die meisten Leguane, die Ameiven, Cercosauri, Helodermidae, Chalcididae, die Pipidae, Rhi- nophrynidae, Hylaplesiidae, die Gymnotini und Polycentroidei. I. West- indische Subregion oder Antillen-Subregion. Hier die Gattungen : Capromys, Soleno- don, Todus, Saurothera, Euphonia. 2. Mexilcanische Subregion (Centralamerika und den tropischen Theil Nordamerikas umfassend). Für sie charakteristisch: die Katzenfrette, die Taschenspringmäuse, das Pekari ; dann die Vogelgattungen Catharis, Steatornis, Diglossa, Ptilogonys, Psilorhinus, Eumomota, Calurus u. s. w. 3. Brasilianische Subregion (umfasst das tropische Südamerika, ausgenommen das zur vorigen gehörige westliche Küstengebiet). Für diese Sub- region bemerkenswerth die Säugethiergattungen: Lagothrix, Mycetes, Hapale, Callithrix, Pithecia, Desmodus, Phyllostoma, Noctilio, Furipterus, Mo- iossus, Cavia, Hydrochoerus, Dasypus, Myrmecophaga, Bradypus, Di- delphys, Chironectes u. s. w. ; die Vogelgattungen: Lophornis, Psophia, Pteroglossus, Crax, Formicarius, Rhamphastus, Synallaxis, Thamno- philus, Anabates, Xenops, Dendrocolaptes, Pipra, Tityra, Cotinga, Coracina u. s. w. 4. Chilenische Subregion (das gemässigte Südamerika umfassend). Für sie charakteristisch: die Chinchilla, die Hasenmäuse, die Viscacha, das Lama, Octodon degus, Ctenomys, Myopotamus niger, Dolichotis patagonica, Chlamy dophorus truncatus; von Vögeln: der Rheastrauss, der Kondor, Phytotoma rara, Pteroptochus rubecula, Chionis alba, Thionocorus rumicivorus. —III. Australische Region. Neuguinea, Australien, die Inseln des stillen Oceans bis zu den Sandwichs- und Marquesasinseln , Neu- seeland , Celebes , Lombock , Timor und die benachbarten Inseln umfassend. Für diese Region sind die Cloakenthiere und die Beutelthiere (die Didelphyidae ausgenommen) besonders charakteristisch; ausserdem die Paradiesvögel, Honig- fresser, Menuridae, Plictolophinae, Trichoglossinae, Strigopinae , Ka- suare, Schnepfenstrausse, Grossfusshühner; die B rücken echse (Hatteria); Pygopus, Lialis, Aprasia, Ceratodus und Gadopsis u. s. w. I. Neusee- ländische Subregion (mit den neuseeländischen Inseln). Mystacina tuberculata und einige andere Fledermäuse sind die einzigen einheimischen Säugethiere. Der Kiwi, Strigops habroptilus und Nestor meridionalis sind für diese Subregion charakteristisch. 2. Pacifische oder polynesische Subregion (mit der Inselwelt des stillen Oceans). Auch hier sind Fledermäuse die einzigen einheimischen Säugethiere. Sehr charakteristisch für diese Subregion sind: Todiramphus sacer, Didunculus strigirostris, Rhinochoetus jubatus. 3. Australische Subregion (Australien und Vandiemensland umfassend). Hier die Cloakenthiere und meisten Beutel- thiere zu Hause. Charakteristische Gattungen: Macropus, Phascolomys, Hypsi- prymnus, Phalangista, Phascolarctus, Perameles, Petaurus, Choero- pus, Myrmecobius, Dasyurus, Phascologale, Echidna, Ornithorhynchus; dann: die Nymphe (Callipsittacus), der Helmkakadu, der Wellensittich, die Plattschweifsittiche, der Leierschwanz, Melithreptus lunulatus, Myzomela sanguinolenta, Talegallus Lathami, Podargus humeralis, Dromaeus u. s. w. 4. Die austromalayische Subregion (Neuguinea, die Molukken, Celebes , Timor u. s. w., östlich bis zu den Salomonsinseln). Hier sind besonders die Paradiesvögel charakteristisch. Ausserdem: der Helmkasuar, Megapodius, Trichoglossus, Epimachus, Microglossus, Tanysiptera, Nasiterna und die Schlappbeutler (Dendrolagus). — IV. Die orientalische Region. Umfasst Vorder- und Hinterindien, Südchina, die grossen Sundainseln, die Philippinen, 742 Thiergeographie. Formosa. Von Säugern sind die Galeopithecidae, Tarsidae und Tupajae, von Kriechthieren die Acrocliordidae, üropeltidae, von Fischen die Masta- cembelidae, Ophioeephaloidei besonders charakteristiscli. An 55 Säugethier- und 165 Vogelgattungen sind dieser Region besonders eigenthümlich. I. Indo- malayische oder malayische Subregion (die grossen Sundainseln, Philippinen und Ma- lakka umfassend). Charakterthiere dieser Subregion sind: der Orang-Utang, Hylobates syndactylus, Nasalis larvatus, Galeopithecus volans, Tar- sius spectrum , Cynogale Benetti, Mydaus meliceps, Tapirus indicus, Tragulus javanicus (Säugethiere) ; Criniger gularis, Timalia pileata, Tephrodornis supercili osus, Calyptomena viridis, Eurylaemus javani- cus, Pitta coerulea, Megalorhynchus fuliginosus, Carpococeyx ra- diatus, Dasylophus superciliosus, Buceros rhinoceros, Rhinoplax ga- leatus, Argus giganteus u. s. w. (Vögel). 2. Indo-chinesische oder himalayische Subregion (Himalayagebirge , Hinterindien [ohne Malakka] , Südchina , Formosa). Für sie eigenthümlich: die Katzenbären (Ailurus), Phoenicophaes pyrrho- cephalus, Paradoxornis flavirostris, Ceriornis satyra, Leiothrix si- nensis. 3. Ceylonische Subregion (Südspitze von Vorderindien, Ceylon). Für sie charakteristisch die üropeltidae, die Säuger: Presbytis leucoprymnus, Stenops gracilis; die Vögel: Harpactes fasciatus, Palaeornis Alexandri. 4. Indische Subregion (vom Himalaya an ganz Vorderindien bis zur Südspitze). Charakterthiere: Semnopithecus entellus, Paradoxurus hermaphroditus, Portax picta, Tetraceros quadricornis, Antilope cervicapra, Spala- comys indicus (Säugethiere); Orthotomus sepium, Hypsipetes paroides, Pericrocotus peregrinus, Dendrocitta leucogaster, Acridotheres tristis, Megalaema grandis, Chrysocolaptes sultaneus, Ceyx tridactyla, Pavo cristatuS; Terron nepalensis u. s. w. (Vögel). — V. Aethyopische Region. Besteht aus dem tropischen und südlich gemässigten Afrika, tropischen Arabien, Madagaskar und den benachbarten Inseln. Ihr eigenthümlich sind die Säugethier- familien: Flusspferde, Giraffen^Fingerthiere; die Bananenfresser, Kranich- geier, Mäusevögel; die Rhachiodontidae und Chamaesauri; die Dacty- lethridae; die Mormyridae, Gymnarchidae und Polypteridae. 90 Säuge- thier- und 179 Vogelgattungen sind für sie charakteristisch. I. IVIadagassische Sub- region (Madagaskar und die benachbarten Inseln). Charakterthiere die Halbaffen. Eigenthümliche Gattungen : Propithecus, Lichanotus.Lemur, Microrhynchus, Hapalemur, Microcebus, Chirogaleus, Lepilemur, Chiromys, Centetes (Säugethiere); Leptosomus discolor, Eunyceros Prevostii (Vögel); Amphi- glossus astrolabi, Langaha nasuta (Reptilien). 2. Südafrikanische Subregion (Südafrika bis zum 22." südl. Br. , östlich bis Mozambique). Eigenthümliche Thiere: Chrysochlonys inaurata, Rhyzaena tetradactyla, Proteles La- landii, Canis pictus, Otocyon caffer, Bathyergus suillus, Mellivora capensis, Georhychus capensis, Pedetes caffer, Orycteropus capensis (Säugethiere); Dromolaea capensis, Irrisor capensis, Colius capensis, Philetaerus socius, Textor erythrorhynchus, Geocolaptes arator (Vögel); Atractaspis Bibronii, Psammophis crucifer, Chamaesaura anguina, Zonurus cordylus, Platysaurus capensis, Saurophistetra dactylus, Acon- tias meleagris, Typhlosaurus Cuvieri u. s. w. (Kriech thiere). 3. West- afrilcanische Subregion (die Westküste vom Senegal bis Angola, landeinwärts das äquatoriale Waldgebiet umfassend). Dieser Subregion eigenthümlich: Schimpanse, Gorilla, Pterodicticus potto, Arctocebus calabarensis, Potamochoerus africanus, Hyaemoschus aquaticus, Cfossarchus ob s cur us (Säugethiere) ; Lamprocolius nitens, Vidua regia und principalis, Musophaga violacea, Pogonorhynchus dubius, Turacus persa, Berenicornis macrourus (Vögel) u. s. w. 4. Ostafrikanische Subregion (das tropische Arabien und die Ost- küste Afrikas bis Mozambique, westlich die westafrikanische Subregion berührend). Besonders charakteristische Thiere dieser Subregion sind: der Dschelada, die Giraffe, Erdferkel, Schuhschnäbel (Balaeniceps) und Sekretär. — VI. Paläark- tische Region, ümfasst die gemässigten und kalten Gegenden von Europa, Asien und Afrika, östlich bis Japan und Beringsstrasse, südlich bis zum Wendekreis des Krebses. Eigenthümlich dieser Region sind: die Trogonophidae und Come- Thierpflanzen— Thiersystem. 743 phoridae, überhaupt 138 Gattungen der Wirbelthiere. I. Manschurische Subregion (nördliches China, Japan, Manschurei). Von Säugethieren sind ihr eigenthümlich : Nyctereutes procynoides; von Vögeln; der Goldfasan, der Glanzfasan, das Satyrhuhn; von Lurchen: der Riesensalamander und Onychodactylus. 2. Sibirische Subregion (Nord- und Centralasien). Charakterthiere: der Grunz- o chse, die Chiruantilope (Pantholops), Rennthier, Argali, Moschusthier. Zobel, Streifenmaus (Sminthus), Polarfuchs, Wolf, Vielfrass, Dschig- getai, Auerhuhn. Fausthuhn, Schneehuhn, Phrynocephalus u. s. w. 3. Mittelländische Subregion (die Mittelmeerländer umfassend). Für diese Subregion sind charakteristisch: Damhirsch, Gazelle, Mendesantilope, Büffel, Sand- rennmaus, Stachelschwein, Pharaonsratte, Genette, gestreifte Hyäne, Klippschliefer; die Vogelgattungen: Ceryle, Turnix, Phasianus, Caccabis, Halcyon, üpupa, Pastor, Crateropus, Vuitur, Neophron; die Kriechthier- gattungen: Vipera, Trogonophis, Psammosaurus, Pseudopus, Scincus. Psammodromus, Seps, Stellio, Uromastix, Tapelus; die Lurchgattungen: Pleurodeles, Salamandrina, Spelerpes, Discoglossus; die Fischgattungen: Cyprinodon, Chondrostoma. 4. Europäische Subregion (das nördliche und centrale Europa umfassend). Charaktei'thiere: Gemse, Bisamspitzmaus, Igel, Maulwurf, Haselmaus, Wühlmaus, Lemming, Hase, Dachs, Bär, Fuchs, Wolf, Wiesel, Fischotter, Drosseln, Sänger, Meisen, Pieper, Bachstelzen, Ammer, Fink|en, Kreuzschnäbel, Auerhuhn, Schneehuhn, Blindschleiche, Ringelnatter, Schlingnatter, Grottenolm, Fesslerkröte, Unke, Knoblauchkröte, Bar- sche, Hechte, Karpfen, Grundein, Weissfische, Schleichen, Brachsen, Schlammpeizger u. s. w. (Literatur: S.Einleitung unter Thiergeographie). Thierpflaiizeu, s. Korallenpolypeii. Thierstock, Hydrosom, s. Hydroiiieduseu. Tliierstöcke, Thierkolonien, siehe imgesclilechtliche Fortpflanzung, Individuum und Kolonienbildung. Thiersystem. Es gibt nicht 2 Thiere, die einander vollkommen gleichen würden , aber diese Verschiedenheit ist zwischen gewissen Thieren grösser, zwischen anderen kleiner und indem man die Thiere nach ihrer grösseren und kleineren Aehnlichkeit gruppirt, erhält man verschiedene grosse und kleine Gruppen. Thier- individuen, die einander fast zur Verwechslung ähnlich, fasst man als Arten (Spe- cies) zusammen (s. unter Art), welche Gruppen die wichtigste Kategorie im System repräsentiren , ähnliche Arten gruppirt man zur Gattung (Genus), diese zu Fa- milien, die Familien zu Ordnungen, die Ordnungen zu Classen, diese zu Unter reihen, Kreisen, Typen. Stellt man die charakteristischen Merkmale einer Gruppe in knappem Ausdrucke zusammen, so ist dies eine Diagnose. Zu noch genauerer Scheidung der einzelnen Gruppen hält man einzelne Individuen gleicher Art als Spielarten, Varietäten auseinander und schiebt zwischen die höheren Gruppen noch Untergattungen, Unterfamilien, Unterordnungen, Unterclassen ein. Die Prüfung und Einordnung eines bestimmten Thieres in das System nennt man „bestimmen" (determiniren); jedes Thier ei'hält seit Linne 2 Namen, den der Gattung und den der Art (s. Nomenclatur). Unter einem System wird man also die Gruppirung der Thiere auf Grund ihrer Aehn- lichkeit verstehen. Solcher Systeme gibt es verschiedene. Nimmt man bei dieser Gruppirung bloss auf ein einzelnes Organsystem oder Organ Rücksicht (wenn man z. B. die Säugethiere nur nach ihrem Gebisse eintheilen wollte); so heisst das System ein künstliches; kommt aber die gesammte Organisation und die Entwicklung der Thiere bei ihrer Classification in Betracht, so ist das System ein natürliches. Unser heutiges System ist eigentlich wohl noch immer ein künstliches, kommt aber dem idealen Systeme der Zukunft durch schon sorg- samere Erwägung der Verwandtschaft, d. h. der Aehnlichkeitsbeziehungen der Thiere näher. Wir theilen heute die Thiere nach folgendem Schema ein: A. M e t a z 0 a. (Körper besteht aus zahlreichen, zu Geweben vereinigten Zellen.) a. Bilateralia (Bauplan: bilateral-symmetrisch). I. Vertebrata, Wirbelthiere. (Körper innerlich gegliedert, äusserlich unge- gliedert, mit innerlich gegliedertem Axenskelet, Wirbelsäule.) Haupt- formen: Säugethier, Vogel. Echse, Frosch, Fisch. Xß ert- CD -, , , Tracheeukiemeu, ] ^ ^"'*«'^'^*'"- Tracheeulung-eu, s. iSpiuueu. Traclieensystem , amphipneustisches, apneustisches, hemipneusti- sches, holopneustisches, metapneustisches, peripneustisches, s. Insekten.* Tracheliastes v. Nordm., Copepodengattung der Lernaeopodidae. Trachelidae Ehrenh., Familie der Infusoria holotricha. Körper form- veränderlich, vorne halsförmig verlängert; Mund bauchständig ohne längere Wim- pern. Gattungen: Trachelius Ehrenh., Amphileptus Ehrenh., Dileptus Duj., Hoxophyllum Duj. u. s. w.* Traehelomonas Ehrenh., Flagellatengattung der Euglenoidina (Familie Euglenina). Tracheopuoa, s. Grliederfüsser.* Trachinidae, Stachelflosserfamilie der Cottoscombriformes. Verlängerte niedrige, nackte oder beschuppte Fische mit kleinen, konischen Zähnen, 1 — 2 Rücken- flossen (deren Stacheltheil stets kürzer als der weiche). Fleischfressende Küsten- fische. 1) Uranoscopus C. V. , Sternseher, Himmelsgucker. Mit grossem, breitem , dickem Kopf, kleinen , ganz oben liegenden , nach aufwärts gerichteten Augen, 6 Kiemen. Von den 2 Rückenflossen die erste mit 3 — 5 Stacheln. Vor und unter der Zunge meist ein vorstreckbarer, fadenförmiger Anhang, mit dem sie kleinere Fische anlocken. Am Grunde des Wassers auf Beute lauernd. U. scuber 748 Trachomedusae — Trapezoidbein. L., gemeiner Himmelsgucker. 15 — 25 cm. Mittelmeer. 2) Trachinus Cuv. Augen seitlich, aber auch aufwärts gerichtet. Von den 2 Rückenflossen die erste mit 6 — 7 Stacheln. Vordeckel behornt. Verwunden mit ihren Rücken- und Deckenstacheln sehr schmerzhaft. T. draco L. , Petermännchen. 20 — 45 cm. Küste von Europa, Westafrika. Trachomedusae, Kolben quallen, Gruppe der Haplomorpha. Nie mehr als 4, 6 oder 8 Radialcanäle : Geschlechtsdrüsen im Verlauf dieser. (Trachy- nemidae, Geryonidae, Aglauridae.) Trachurus C. V., Stöcker, s. Carau^idae. Trachycephalus = Fergusonia (s. d.). Trachycephalus Tschudi, Gattung der echten Laubfrösche (s. d.). Frosch- lurche mit Gaumenzähnen, oben knöchernem Kopf, breiten Haftscheiben, breiten Schwimmhäuten an den Zehen , schwachen an den Fingern , deutlichem Trommel- fell, breiter , fast kreisrunder , hinten schwach eingeschnittener Zunge , Männchen mit 2 Kehlsäcken. 8 Arten bekannt. Traehycerus Laube, s. Ammonitideu. Trachyuemidae, Familie der Trachymedusae. Randfäden stai-r, Ge- schlechtsorgane an bläschenförmigen Ausstülpungen der 8 Radialcanäle. Gattungen : Trachynema Geg., Rhopalonema Geg. Trachyphouus Ranz., s. IJartvögel. Trachypteridae, > t, ,« u Trachyiterus, \ '■ B«" s. Mantelthiere. Tnnicin, ) Tnpajina, s. Spitzmäuse. Turacus, Helmvögel, s. Bananeufresser. Turbanigel, Cidaridae ^r/., Familie der Cidarideae. Interambulacral- felder mit 2 Reihen gi'osser durchbohrter Stachel warzen. Gattungen: Cidaris Lam., Porocidaris Desor* Turbellaria Ehrenb., s. Strudelwürmer. Turbo L., Gattung der Kreiselschnecken (s. d.). Turbinella Lom., Pimpelchen, Gattung der Fasciolaridae. Turbinolidae, s. Mützenkorallen. Turcurn, gemeine Landkrabbe, s. Viereokkrabbeu. Turdidae, drosselartige Sperlingsvögel, Familie der Oscines. Kräftig gebaute , grossköpfige , starkbrüstige Singvögel mit geradem , seitlich zusammen- gedrücktem, meist kräftigem Schnabel , ziemlich hohem , meist gestiefeltem Lauf. Nähren sich von Insekten und Beeren. Bei uns Zugvögel. Treffliche Sänger. An 400 Arten. Hierher: a. Lauf gestiefelt. 1) Cinclus Bechst., Wasseramseln, Wasserschwätzer. Nasenlöcher durch eine Haut verschliessbar (bei den nächsten nicht). Der schlanke Schnabel an der Spitze nach abwärts gebogen. Leben an klaren Gewässern, waten und tauchen im Wasser, nähren sich von W asser thieren. (C. a qu ati cns Brehtn, Wasseramsel, Wasserstaar, 20cm. Oben grauschwarz, Kopf braun, Vorderbrust, Kehle weiss, Bauch schieferfarbig. Standvogel. Brütet zweimal. Ganz Europa.) 2) Luscinia Brehm , Nachtigallen. Schnabel spitz, pfriemenförmig. Augen gross. Zweite Schwinge länger als die sechste. (L. phi- lomela Bp., Nachtigall. 17 cm. Bei uns April bis September; hört im Juni zu singen auf. Von Insekten , im Herbst von Beeren lebend. Europa bis Däne- Turdus— Typhlonectes. 757 mark. L. major Brehni, Sprosser. 19 cm. Etwas dunkler gefärbt. Gesang schmetternder. Südosten Mitteleuropas.) 3) Cyanecula Brchm, Blauke hieben. Zweite Schwinge kaum so lang wie die sechste. (C. suecica Hrehm. 15 cm. Europa bis Lappland. An feuchten Orten in dichtem Gebüsch.) 4) Erythacus, Eothkehlchen. Zweite Schwinge so lang wie die achte. (E. rubecula L. 15 cm. Europa, Nordafrika, Kleinasien. Brütet zweimal.) 5) Ruticilla Brehm, Roth- schwänze. Bürzel und Schwanz i'ostroth (nur die 2 mittleren Steuerfedern braun). (R. tithys /)Vf/iÄ^., Hausrothschwanz. 16 cm. Gern in alten Gebäuden nistend. Europa. R. phoenicura Bp., Gartenroth schwänz. 14 cm. Europa, Asien. Nordostafrika.) 6) Monticola Boie, Stein drosseln. Schnabel an der Wurzel breiter als hoch, an der Spitze leicht hakig herabgebogen. Nisten in Felsspalten. (M. saxatilis Gab., Steinröthel. 23cm. Südeuropa. M. cyanea, Blau- drossel, Blaumerle. 24cm. Südeuropa.) 7) Saxicola /?ecÄ.s^, Steinschmätzer. Oberschnabel nicht hakig, Firste kantig. In dürren, steinigen Gegenden. (S. oenanthe Bechst., Weisskehlchen. 16cm. Europa, Nordamerika, Nordafrika.) 8) Pratincola Koch, Wiesenschmätzer. Schnabelfirste gerundet. Nisten am Boden; gerne auf Wiesen. (P. rubetra Koch, Braun kehlchen. 14 cm. Europa, Syrien, Aegypten. Auf Bergwiesen und Feldern. P. rubicola Bechst., Schwarz- kehlchen. Ebenda. Liebt feuchte Wiesen und Flussufer.) 9) Turdus L., Drosseln. Der Schnabel vor der Spitze seicht gekerbt, an der Wurzel höher als breit; Firste der ganzen Länge nach sanft gebogen. Angenehme Sänger, i^chmackhaftes Fleisch. An 100 Arten bekannt. (T. viscivorus, />., Mistel- drossel, Schnarre, grosser Krammetsvogel. 26cm. T. musicus L., Sing- drossel, Zippe, Zippdrossel, Graudrossel. 22 cm. Beide in Europa, letztere nur im Walde. T. iliacus L. , Rothdrossel, Weindrossel, Haidedrossel. 22 cm. Nordeuropa, im hohen Norden nistend. T. pilaris L., Krammetsvogel, Wachholderdrossel. 26 cm. Nordeuropa. T. torquatus L. , Ringdrossel, Ringamsel. 26 cm. In den Gebii'gsgegenden Eui'opas. T. merula L. , Amsel, Schwarzdrossel. 25 cm. Im Winter bleiben meist nur die alten Männchen bei uns. T. Sibiriens Fall. , sibirische Drossel. 23 cm. Sibirien. T. soli- tarius Wils., einsame Drossel. 18cm. Amerika. T. migratorius L., Wanderdrossel. 27 cm. Amerika.) — b. Lauf an der Vorderseite mit ge- theilten Schildern. 10) Mimus Bote. Schnabel kürzer als der Kopf. Dritte, vierte und fünfte Schwinge gleich lang. (M. polyglottus /)o;>, Spottdrossel. 25 cm. Vereinigte Staaten, Mexiko. Ahmt den Gesang anderer Vögel nach.) 11) Galeoscoptes Cab. Flügel kurz, rund; vierte und fünfte Schwinge gleich lang. (G. caroliuensis, Katzenvogel. 22cm. Im Osten der Vereinigten Staaten. Ahmt gleichfalls andere Stimmen nach.) 12) Harporhj^nchus Cab. Schnabel mindestens kopflang, ohne Kerbe vor der Spitze. (H. rufus, Wald- spötter. 27 cm. Nordamerika.) Turdus L., Gattung der Turdidae (s. d.). Turnicidae, s. Laufhühner unter HühuervögeL Turteltauben, Turtur Selbi/, Gattung der Tauben (s. d.). Turrllites, s. Ainmouitidae. Turritellidae 5 Thurmsehnecken, Familie der Holostomata. Schale lang, thurmförmig zugespitzt, mit zahlreichen Windungen. Hauptgattung: Turri- tella Lam. Mit ca. 400 fossilen, 100 lebenden Arten. Turritopsis Cr., s. Augeufleckinednseu. Tycliius Germ., Gattung der Rüsselkäfer. Tylenchus Bast., Nematodengattung der Auguillulid ae. Tylopoda = Camelidae. Tyinpanale Sinnesorgane, s. Sinnesorg-ane. Typhlocyba Germ., Gattung der Kleinzirpen, s. Zirpen. Typhlonectes Peters, Lungen wühlen, Gattung der Nackt wühlen (s. d.). Die Tentakelgrube liegt hinter dem Nasenloch , mit demselben gleich oder fast gleich hoch. Tentakel wie bei Siphonops. ünterkieferzähne zweireihig. Die AnalöfFnung ist von einer Art Saugscheibe umgeben. Beide Lungen gut ent- wickelt. Arten: 1) T. compressicaudus Peters. Länge zur Dicke wie 25:1. 184—140 untere Falten. Südamerika. 2) T. dorsalis Peters. 26,5cm. 99 voll- "758 Typhlopidae— Uferschnepfen. ständige Ringe. Am Hinterrücken eine Längswulst. Einfarbig braungrau. Am Orinoco. Typhlopidae, Unterordnung der Schlangen (s.d.). Entweder nur im Unter- oder nur im Oberkiefer mit Zähnen. Der kurze Kopf nicht abgesetzt. Augen ver- kümmert. Die Mundspalte an der Kopfunterseite , eng , nicht erweiterungsfähig. Mit grossem Schnauzenschild, 2 Frontonasalia, 4 Supralabialia. Ohne Kinnfurche. Schwanz sehr kurz. Kleine, stielförmige Knochen deuten die hinteren Gliedmassen an. Familie: Typhlopidae. Kleine, nach Art der Regenwürmer lebende Schlangen der warmen und heissen Länder. Typhlops Schneid. Nur der Ober- kiefer bezahnt. T. vermicularis Men. 25 — 30cm. Griechenland, Kleinasien, Kaukasus. T. lumbricalis Dum. Bibr. 25cm. Westindien. T. reticulatus Dum. Bibr. Südamerika. Stenostom a Dum. Bibr. Nur der Unterkiefer be- zahnt. S. nigricans Dum. Bibr. 12,5cm. Südafrika. Typhlopsylla 0. Tasch., s. Flöhe. Typhlosaurus, s. Aeontiadae. Typus heisst zunächst die Gesammtheit der charakteristischen Eigenthüm- lichkeiten in Bau und Entwicklung für eine grössere Thierabtheilung (z. B. Wirbel- thiertypus), dann aber gleichbedeutend mit Unterreich, Kreis. In dem letzteren Sinne unterscheidet die moderne Zoologie 9 Typen: Protozoa, Coelenterata. Echinodermata, Vermes, Arthropoda, Molluscoidea, Mollusca, Tuni- cata, Vertebrata. S. Thiersystem. Tyrannen, Tyrannidae, Familie derSperlingsvögel und zwar derUnter- ordnung Schreivögel (Clamatores). Schnabel meist rund, fast so lang oder etwas länger als der Kopf; der Oberschnabel an der Spitze hakig, seicht einge- kerbt; Mundrand und Nasenlöcher mit Borsten besetzt. Flügel in der Regel lang und spitz. Muthige, ihre Jungen selbst gegen grosse Raubvögel vertheidigende Vögel. Leben in Gärten, auf Feldern, an Waldrändern. Meist Insektenfresser. Ueber 70 Gattungen mit wehr als 300 Arten. Nur auf der westlichen Halbkugel. Hierher: Saurophagus ^'«^'ams. Schnabel rund; Schwanz leicht ausgerandet; Lauf kurz. (S. sulphuratus Swains., Bentevi. 26cm. Südamerika.) Tyrannus Cuv. Schwanz gabelig. Todus L. Schnabel abgeplattet; Lauf hoch. (T. viri- dis -L., Todi. 12cm. Jamaika.) Tyrannidae, s. Tyrannen. Tyrog'lyphidae, s. Eäsemilbeu. U. Uakarl, Kurzschwanzaffe, s. Brachyurus. Uckelei, s. Alburuus. Udonella Johnst., Saugwürmergattung der Tristomidae. Uferaas, s. Eintagsflieg'en. Uferbolde, s. Afterfrühlingsüieg'en. Uferhaft, s. Eintagsfliegen. Uferläufer, Actitis, Gattung der Wasserläufer, s. Sclmepfenvögel. Uferläufer = Raschkäfer, Elaphrus Fabr., Laufkäfergattung der Gruppe Elaphrini. Ufermaus, s. Arvicola fl3). Uferschilf Sänger, s. Acrocephalus unter Sänger. Uferschnecken, Litorina Fer., Bandzünglergattung der Litorinidae. Uferschnepfen, LimofiSi Boie, Gattung der Wasserläufer, s. Schnepfen- vögel (13). Uferschwalbe— Ungeschlechtliche Fortpflanzung. 759 Ufersclnvalbe, s. Cotyle unter Schwalben. Uferspiiine, Tetragnatha extensa L., siehe Kreuzspinnen unter Rad- spiuiieu. Uferwipper, s. Greositta. U^oldse, Schafart, s. Ovis (7). Uhu, Bubo maximus Sihb., s. Ohreulen unter Strig-idae. Uistiti, s. Hapale. Ukelei, s. Aspius. Uleiiodon, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Ulmaridae, Acalephenfamilie der Sem ostomae (Fahnenmündige). 16 (oder mehr) schmale Radialcauäle , sämmtlich oder zum Theil verästelt, immer durch einen Ringcanal verbunden. Grosse, meist zartgefärbte Arten. Hierher: A^urelia Per. u. Less. (Medusa /..), Umbrosa Haeck., Phacellophora Brand f. Ulmer liogge, s. Haushund und Doggen. Ulna, Elle, J Säugethiere (Skelet). Ulnare, Handwurzelknochen, ) Ulonata Fabr., s. Geradttügler. Uiiibellula Cuv., Gattung der Feder kor allen (Pennatulida) (s. d.). Umberiische , Sciaenidae, Familie der Physoclisti (s. d.). Den Gross- zahnbarschen ähnliche Fische mit sehr kurzer Afterflosse, aus schwachen biegsamen Stacheln bestehendem stachligen Theile der Rückenflosse, der stets kürzer ist als der weichstrahlige Theil , mit endständigem Munde. Gaumen und Pflugscharbein sind zahnlos, die Kiefer mit Sammtzähnen (und bisweilen dazwischen stehenden Hundszähnen) besetzt. Der Kopf ist meist stumpf und zeigt sehr stark entwickelte Hautgruben und Canäle; die Seitenlinie erstreckt sich oft bis auf die Schwanz- flosse, so dass der sog. sechste Sinn besonders scharf entwickelt erscheint. Die Gehörsteine sind besonders gross. Leben nach Art der Barsche und sind beliebte Tafelfische. Die Mehrzahl gehört dem Meere an. Unter allen Fischen kommt den ümbei'fischen besonders die Fähigkeit zu, eigenthümliche Töne von sich zu geben. Gattungen: Eques Bl. Sclm., Ritter. Unterkiefer ohne Bartfäden; Rücken- und Schwanzflosse beschuppt. — Sciaena C'«., s.Erismaturidae unter Lamellirostres. Ungeschlechtliche Fortpflanzung-. Die verbreitetste und einfachste Form ■j (50 üngleiehflügler — Untergattung. ungescblechtlicher Fortpflanzung, wie sie sich bei den Protozoen, bei Cölenteraten, Würmern und auch bei einigen Stachelhäutern findet, ist die Th eilung (s. Zellen- lehre), bei welcher das elterliche Individuum sich immer mehr und mehr ein- und endlich in 2 selbstständige Individuen abschnürt. Bei den Protozoen tritt häufig vor der endgiltigen Theilung eine Einkapselung (Encystirung) ein und setzt sich die Theilung so rasch fort, dass beim Aufspringen der Cyste eine ganze Schaar von Einzelindividuen frei wird. Sind die vom Mutterthiere sich ablösenden Stücke nur kleine Theile des Gesamtkörpers und bleibt das elterliche Thier erhalten, so nennt man diese Art Theilung Knosp ung (Sprossung), welche in den meisten Fällen eine äussere (s. Protozoen, Schwämme, Würmer, Polypen, Bryozoen, Tuni- caten), selten eine innere, an der Innenwand erfolgende ist. Bleibt die Knospe eine Zeit lang oder immer mit dem Mutterleibe in engerer oder loserer Verbindung, so entstehen Thier colonien (Thierstöcke) (s. Cölenteraten). Trennt sich bei innerer Knospung der Keim früher ab, als das bei der Knospe geschieht, so spricht man von Keimbildung. Ungleichttüg-ler, Heteroptera Latr., s. Wauzeu. Uugrleichlilappig:, inaequivalvis, s. g'Ieichklappig*. Ungleichseitig, inaequilatera, s. gleicliseitig. Ungleiclizähuer, s. Anisodonta. Uuglücksheher, s. Garrulus unter Raben. Ungues, Krallen, Klauen, s. Insekten.* Ungiiiculata heissen die Zweihänder^ Affen, Halbafien, Eaubthiere, Flossen- füsser , Insektenfresser und Nagethiere zusammen , ^deren Zehenendglieder mit Nä- geln oder Krallen versehen sind, zum Unterschiede von den Ungulata (Klipp- schliefer, Rüsselthiere, Paarzeher, ünpaarzeher), deren Zehenendglieder mit Hufen versehen sind. Ungnis, Nagel, \ Unguis lamnaris, Plattennagel. •firino-ptliiere Ungnis tegularis, Kuppennagel. ^- »'"»^eTnieie. Ungula, Huf, ) Ungulata, s. Unguiculata. Ungnligrada, s. Spitzengänger. Unguliiia Daud., Gattung der Lucini dae (s. d.). Unionidae, Flussmuscheln. Familie der Homomyaria (s. d.). Unlpeltata Latr., s. Heusclireckenkrebse. Unke, s. Bombinator. Unpaarhufer, s. Ünpaarzeher. Unpaarnaseu, 8. Aniphirrhinen. Ünpaarzeher, Perissodactyla, Ordnung der Säugethiere. Mit den Spitzen einer ungeraden Zehenanzahl (5, 3 oder 1, zuweilen wohl vorne 4) auf- tretende, grosse, oft dick- und nackthäutige Hufthiere; die dritte Zehe ist stets stärker entwickelt als die anderen, theilweise verkümmerten, den Boden nicht be- rührenden Zehen. In beiden Kiefern Schneidezähne; die Eckzähne sind klein, können auch fehlen; die Backenzähne mit durch Leisten miteinander verbundenen Höckern. Entwickeln sich ohne Decidua, mit diffuser Placenta. Zitzen in der Leistengegend. Die bei einigen Arten auftretenden Hörn er sind keine Knochen, sondern Epidermisbildungen. Der Magen immer einfach, Gallenblase fehlt. Mindestens 22 Rücken- und Lendenwirbel. Schlüsselbein fehlt. Ausschliess- lich Pflanzenfresser. Ueber 60 Arten, davon mehr als zwei Drittel ausgestorben. Hierher die Familien: Pferde (Equida), Tapire und Nashörner (Rhinocerida, Nasicornia). Unterarm, Vorderarm, s. Säugethiere Mmd Vögel (Skelet). Unterart, s. Thiersystem. Unterclasse, s. Thiersystem. Unterdeckel, suboperculum, s. Fische (Skelet). Untere Dornfortsätze, s. Wirbelthiere (Skelet). Untere Hörner, s. Säugethiere (Athmungsorgane). Unterer Kehlkopf, syrinx, s. Vögel (Athmungsorgane). Untere Wirbelbogen, s. Wirbelthiere (Skelet). Unter familie, f ti,-«..c^o<^ Untergattung, \ '■ Thiersystem. Unterhaut — Urogenitalpapille. 761 Unteiiuuit, cutis. ( _, Haut Unterhautbiudegewebe, ) ^' Unterkiefer, maxillae. s. Insekten.* Unterkiefer, man dibula. ( s. Säu^etliiere (Skelet). Unterkieferbeme, ossa mandibularia, ) Unterkieferdriise, glandula submaxillaris, s. Säugrethiere (Verdauung.sorg.). Unterkiefersoliilder, submaxillaria, s. Spaltzüngler und Schlangen. Unterlippe, labium infevius, s. Insekten.* Unterlippe, Metastom, s. Sclialenkrebse. Unterlippenschilder, sublabialia, s. Spaltzüngler und Schlangen. Unterordnung, s. Thiersysteni. Unterregiouen, s. Thiergeographie. Unterreich, s. Thiersystem. Unterschenkel, s. Säugethiere und Vögel (Skelet), Unterschnsibel, s. Vögel (Verdauungsorgane). Unterseite, Bauchseite, s. bilateral-symmetrisch. Unterwolle, lana, s. Säugethiere (Behaarung). Unterzungendrüse, glandula sublingualis. s. Säugethiere (Vei-dauungsorgane). Unze, s. Felis (7). Unzweckmässigkeitslehre, s. Dysteleologie. Uperodoii Dum. Bihr. = Cacopus (Hinther , Gattung der Rhino dorm a- tina (s. d.). Kurzköpfige Froschlurche mit kleiner Mundspalte, ziemlich kurzen Gliedmassen, ohne Kieferzähne, abei- mit Gaumenzähnen, mit runder, breiter, voll- ständiger Zunge; ohne Ohrdrüsen, halben Zehen Schwimmhäuten, verborgenem Trommelfell, Männchen mit Kehlsack. 2 Arten von Madras bekannt. Uperoleia Gray, Gattung der Uperoliina (s. d.). Proschlurche ohne Vomerzähne, mit länglich ovaler Zunge, grosser länglicher Ohrdrüse, ohne Schwimm- häute. Eine Art aus Neuholland bekannt. Uperoliina, Unterfamilie der Rani da (s. d.). Mit Ohrdrüsen. Querfort- sätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen frei. Gattung: Uperoleia. Upupa L., Wiedehopfe, Gattung der Wiedehopfe (s. d.). Upupidae, s. Wiedehopfe. Ur — Aiierochs, Uraeotyphlus Feters., Gattung der Schuppenblindwühlen (s. d.). Wal- zige Blindwühlen mit zweireihigen Unterkieferzähnen ; die kreisförmige Tentakel- grube liegt unter dem Nasenloch; das dolchförmige Tentakel ruht mit seiner Basis im Grunde des Tentakelrohrs. Arten: 1) U. oxjuxvlS, Peters. :jO cm. Ueber 180 Hautfalten. Oben olivenfarben, unten wachsgelb. 2) U. malabaricus Pe/e/-.S'. 14,3 cm. Gänsefederkieldick. 238 Hautfalten. Beide von Malabar. Uralkauz, s. Syrnium Snv. unter Strigidae. Urania Fabr., s. Cydinionites. Uranoscopiis ('. r. , Himmelsgucker, Stachelflossergattung der Tra- chinidae (s. d.). Uraptery X Leach, Spannergattung der D e n d r o m e t r i d a e. Urceolaridae = Trichotliiiidae. Ureter, Harnleiter. ^ Excretionsorgane. Urethra, Harnrohre, ^ ® Urflsche, Palaeichthyes, s. Fische (Verbreitung). Uria, s. Alken. llrile, Gattung der Scharben. Urinatores = Inipennes, s. Taucher. Urniere, s. Säugethiere (Harnorgane). Urocardiacalstiick, 1 Schalenkrebse. Urocardiacalzahn, ) Uroceiitron Kaup = Doryphorus Cuv. , Gattung der Erdleguane, s. Leguane. Urocentruni Nitzsch, peritriche Infusoriengattung der Cvclotrichota. Urocerata, i Holzwespen. Uroceridae, ) Urocerus Geoffr. = Sirex L., s. Holzwespen. Urochord, s. Seescheiden. Urodela, s. Schwanzlurche. Urogenitalpapille, papilla nrogenitalis, s. Fische. 7(32 Urolabes — Urtliiere. Urolabes Cart., s. Dorylaimus. Uroleptus Ehrenbg., hypotriche Infusoriengattung der Oxy trieb id ae. Uromastix Mei-r., Gattung der Erdagamen. Uroiiychia Stein = Camyylopus Clop. u. Lachni. Uropeltidae, s. Schildschwänze. Uropeltis Ctiv., Gattung der Uropeltidae, s. Schildsclnväiize. Uropoda, s. Crevettina. Uropsoplius WagJer, s. Griibeiiottern (Crotalus). Uropygium, Bürzel (s. d.). Urostyla Ehrenhy., hj^potriclie Infusoi-iengattung der Oxytricliidae. Urotricha EJiretibg., holotriclie Infusoriengattung der Enchelyidae. Urschleim, s. Protoplasma. Ursida, s. bärenartig^e Raubthiere. Ursoii, s. Erethizou. Urstreif, s. Axenplatte. ürsus Linne, Bären. Gattung der Ursida. Plumpe, kurzscliwänzige Raubthiere, deren vordere Backenzähne früh ausfallen. ,,_" j" ^ -[ l- Arten: 1) Brauner oder gemeiner Bär (ü. arctos Linne). Bis 2m lang, 1,15m hoch. Mit einem dichten und langen Haarbuckel oberhalb der Schulterblätter. Früher in ganz Europa heimisch gewesen, ist er jetzt auf die Pyrenäen, Alpen, Karpathen, Skan- dinavien, den Ural und Kaukasus beschränkt; ausserdem in ganz Nordasien und im Norden Nordamerikas. Entsprechend dieser vpeiten Verbreitung findet er sich auch in vielen Spielarten. Er ist ein entschiedener Allesfresser; Wurzeln, reife Früchte, Honig, Ameisen verzehrt er ebenso, wie er sich das Fleisch der grossen und mittelgrossen Wald- und Hausthiere , die er meist von hinten niederreisst, schmecken lässt. Für ein Bärenfell zahlt man gegen 300 Mark und mögen jähr- lich an 2000 Felle in den Handel kommen. 2) Eisbär (U. maritimus L.). 2,30m lang, bis 16 Ctr. schwer. Weiss, gelblich angeflogen; Nase, Lippen, Sohlen, Krallen schwarz. Spitzbergen, Nowaja-Semla, Grönland, Labrador, Hudsonsbai- länder und sonst um den Nordpol herum. Jagt den Robben , Rennthieren , Lem- mingen, Hasen, Vögeln nach, fängt Fische, isst aber auch Aas. Sein Fell kostet bis zu 180 Mark. 3) Grizzli oder grauer Bär (U. i er ox Lewis). 2,25m lang. Nach dem vorigen der stärkste und gefährlichste Bär. Dunkelbraun mit helleren Haarspitzen. Nordamerika bis Mexiko. Ein gefährlicher Feind der Hirsche und Bisons. Sein Fell wird mit 40 — 70 Mark bezahlt. 4) Barival oder schwarzer nordamerikanischer Bär (U. americanus Pallas). Bis 2m lang. Glänzend- schwarz, Die Jungen lichtgrau. Nicht so grimmig. Das Fell kommt auf 24— 120 Mark zu stehen; es kommen etwa 1700 jährlich in den Handel; aus den starkhaarigen werden Grenadiermützen und Kaipaks verfertigt. 5) Maskenbär (U. ornatus Cuvier). 1,20 m lang. Tiefschwarz mit schmutziggelber Zeichnung am Kopfe. In den Anden. 6) Fruchtfressender Bär (U. frugilegus Tschndi). 1,42m lang. Richtet in den Maisfeldern der niedrigeren Abhänge der Anden grossen Schaden an. Wohl eine Spielart des voi'igen. 7) Kragenbär (U. tibetanus (-ur.). Kleiner als der Barival , diesem aber an Gestalt und Benehmen ähnlich. China, Japan, Amurländer. 8) Malayischer Bär (U. malayanus Raffler). 1,20 m lang. Grossköpfig. Der glatte Pelz glänzend schwarz mit einem weissen eidottergelben Fleck an den Schlüsselbeinen. Nährt sich fast nur von Pflanzen- kost. Hinterindien, Borneo, Celebes, Sumatra. Sehr liebenswürdig und harmlos. 9) U. labiatus Desm., Lippenbär. 1,70m lang, 85cm hoch. Mit sehr beweg- lichen, rüsselartig vorstreckbaren Lippen; die grossen Nasenöffnungen mit beweg- licher Knorpelplatte. Die vorderen Schneidezähne fallen zeitlich aus. Die Krallen wie bei den Faulthieren schai-f, gekrümmt, lang. Mit schwarzem, struppigem, ungeordnetem Haar; Hals und Rücken mit Mähne ; Schnauze grau oder schmutzig- weiss. Bewohnt die Gebirge von Ceylon und Südasien, lebt von vegetabilischer Nahrung und Honig. Gereizt greift er den Menschen an. Sein Fleisch wird gegessen, Ursus cadaverinus, s. Aasbär. Urtliiere, Protozoa Goldf., Sarcodea Schni., Sarkodethi erchen, Amorphozoa Br., Archizoa Leim., Animalcula Leeuivenh. (1676) sind Lebe- Urvögel — Yagiiiicola. 763 wesen , deren Thiernatur im Allgemeinen wohl über alle Zweifel erhaben , deren übrige Merkmale jedoch als solche nichts weniger als gleichförmig und überein- stimmend sind. Sie sind meist mikroskopisch klein ^ einzellig und bestehen aus stickstoffhaltiger, stark zusammenziehbarer Sarkode- (oder Protoplasma-) Masse von durchsichtiger bis körniger, halbfiüssiger bis zäher Consistenz , die nur selten eine Hülle, meist nur eine dichtere Eindensubstanz und einen dünneren Inhalt er- kennen lässt; natürlich ist daher auch die Leibesform nur selten ausgeprägt und beständig. Ebenso fehlen auch Gewebe und Organe durchaus. Die äusseren Partien des Körpers sondern mitunter eine chitinartige oder kalkige Schale ab oder bilden aus Sandkörnchen eine feste Hülle, während im Innern des Körpers Kieselnadeln als Stütze sich ausbilden. Die Bewegung geschieht durch Zusammenziehung des Körpers (Gregarinae) oder mittelst Wimperhaaren (Infusoria) oder durch sog. Pseudopodien (Eliizopoda); letztere vermögen auch Nahrungsstoffe zu umfliessen und in die Körpersubstanz aufzunehmen, sowie durch Abfliessen die nicht assimilirten Nahrungsstoffe zurückzulassen, nachdem sie selbe ausgesaugt haben. In anderen Fällen zeigt sich bereits eine Mund- und eine da- mit nicht zusammenhängende After Öffnung, welcher das Unverdaute durch Contractionen zugeführt wird. Ausserdem finden sich im Innern manchmal zu- sammenziehbare Bläschen („Vacuolen"), die vielleicht als Auswurfsorgane dienen. Die Fortpflanzung geschieht durch Theilung, Keimbildung oder auf geschlechtlichem Wege, wobei ein eigenthümlich gestalteter Kern („Nucleus^') häufig eine Kolle zu spielen scheint (Endoplastica := Gregarinae und Infu- soria). Die Urthiere leben meist im Wasser oder schmarotzen in oder auf Thieren; auch fossile Formen sind bekannt. Man theilt sie in 3 Classen: 1) Rhizopoda Btij., Wurzelfüsser. 2) Gregarinae Dtif., Gregarinen. 3) Infusoria Hoev., Aufgussthierchen. (Man hat auch die Flagellaten als Mastigophora zu einer eigenen Classe der Urthiere erhoben.)* Urvögel, s. Archaeopteryx. Urwiirmer, Prothelminthes Oersf. u. Dies., s. Giliata Ehrenh* Urzel, s. Haliehoerus. Urzeugung, generatio aequivoca, s. orgcinische Naturkörper. ,. generatio spontanea. s. Fortpüanzuug. Uterus, Fruchthalter, s. geschlechtliche Fortpflanzung. „ blcornis, i '• duplex!"^' C ''• Säugethlere (C^eschlechtsorganej. „ Simplex, * rtXtct*' i ^ Hakeu««r„.e... Uvae mariuae, s. Seetrauben und Myopsidae (bei Sepia). Uvea, s, Gefässhaut. Uvula, Zäpfchen, s. Gaumensegel. V. Vacuolen, s. Urthiere.* ,, contractile, s. Excretiousorgane. ,. Secretbläschen, s. Zellenlehre. Vagabundae, Abtheilung der Spinnen, die Familie Citigradae und Salti gradae umfassend; spinneu keine Netze, erjagen ihre Beute. (Augen in 3 Querreihen.) Vagina, s. Schnabelkerfe. „ Scheide, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Legeseheide, ^ i„spi-tp„ * tubiformis, S *"^«'^^^"- . Vaginalis Gm. = Chionis Forst., Gattung der Chionididae (s. d.). Tagiiiicola FJ>revh., peritriche Infusoriengattung der Ophrydiidae. 764 Vaginulus — Veneridae. Yaginulus Fer., LungenscliDeckengattung der 0 nchidiidae. Valgiis Scriba, s. Blatthorukäl'er. Valkeria Flem., Ctenostomatengattung der Vesicularii dae. Talloiiia Risso, Untergattung von Hei ix L. Valvae, Klappen, s. Musclielthiere. Valvata, s. Fiusskieinenschnecken. Valvula pylori, Pförtnerklappe, s. Säugethiere. Valvnlae atrioventriculares, s. AtrioTentricnlarklappeii. Yalviilata, Ordnung der Se esterne. Die Pedicellarien, wenn sie überhaupt vorhanden, sitzend, klappenförmig oder salzfassförmig ; After vorhanden, Paxillen fehlen. Hierher die Familien: Linckiidae, Pentacerotidae, Pentagonasteridae. Yampyr, s. Vampyrus. Vampyre, Phyllostomidae, Familie der Blattnasen. Dickköpfige, amerikanische Fledermäuse mit langer abgestutzter Zunge. Die fast stets ge- trennten Ohren haben eine Ohrklappe. Der Nasenbesatz meist mit aufrechter Ijanzette. Zwischenkiefer verwachsen. Der Mittelfinger besteht aus 3 Phalangen. Nähren sich vorherrschend von Insekten, dann von Früchten, ganz nebenbei von aufgesaugtem Blut (s. Blutsauger). Gattungen: Phyllostoma, Vampyrus. Macrophyllum, Macrotus, Rhinophylla u. s. w. Vampyrella C'^■e>^ == Monere (Tetraplast). Mit fadenförmigen Pseudopodien : lebt von Clomphonema, einer Diatom acee, die es durch Einsenken der Pseudopodien in die Naht der Schale aussaugt. Endlich verkriecht es sich in eine Schale, zieht die Pseudopodien ein, wird kuglig und kapselt sich ein. Dann theilt sich das Proto- plasma in 4 Theile, jeder verwandelt sich in eine junge Vampyrella, schlüpft aus und beginnt das räu.berische Leben von vorne wieder. V. gomponematis Huxl. Yampyrus Geoffroj/, Gattung der Vampyre. Unten mit 6 Backenzähnen. Das Hufeisen gut entwickelt. Eine mittlere Längsfurche trennt die Warzengruppen der Unterlippe. Art: Der Vampyr (V. spectrum L.). 15cm, Plugweite 72 cm. Ganz ohne Schwanz. Der lange dicke Kopf trägt grosse breite Ohren. Dunkel- kastanienbraun, unten grau.braun. Südamerika. Vaiiadis Clap., s. Alciopldae. Yaiiellus L., Kiebitze, Gattung der Regenpfeife rvögel (s. d.). Yaiiessa Fahr., Gattung der Nymphalidae, s. Tagfalter. Vaiisire, s. Herpestes (8). Varanidae, s. Warane. Vari, der. s. Lemiir. Varietät, s. Art und Thiersysteni. Yarolo, italienischer Name des See bar seh es. Varolsbriicke, s. Säiigethiere (Nervensystem). Vas deferens, Samenleiter, s. geschlechtliche Fortpftauzung'. ' fll?*V'''p^'''r"^%-^- i «• fiHiederfüsser.* „ dorsale, rtuckengeiass, ) Vasa defereiitia, s. Sängethiere (Fortpflanzungsorgane). „ Malpighii, s. Insekten.* „ omphalomeseraica, s. Säugethiere (Fortpflanzungsorgane). Yasum Ad., Gattung der Buccinidae. Tegetative Organe, s. Organe und Organsystem. Yeilclieiisclmecken , Janthina Lam. , Gattung der Janthinidae (s. d.). Velarium, Randmembran, s. Bentelqnallen. Yelella Lam., Discoideengattung der Velellidae (Segelquallen). Velellidae, s. Segelqnallen. Yelia Latr., Gattung der Wasserläufer (s. d.J. Velnni, Räderorgan, s. Fliigelfiisser. „ Segel, s. Hydroiden.* „ Stirnlappen, s. Hinterkiemer. palatinnm, s. Gaumensegel. Yelutiua Flem., Gattung der Nabelschnecken. Yenae alarii, s. Insekten.* Vene, Blutader, s. Gefäss, venöses. Venen, s. Circulationsorgane. Venen, venae alarii, s. Insekten.* Veneridae, s. Vennsmnscheln. Veiieriformia — Verclauiuigsorgane. 7(35 Veiieriformia Ad., s. Muschelthiere. Veiierupis La/«., Felsenvenusmuscheln, Gattung der Venusmuscheln. Venilia JJup., Spannergattung der Dendrometridae. Yenöse Vorkammer, s. Wirbelthiere (Herz.). Venter, Bauchseite, s. Bauchfüsser. Ventralklappe, Bauchkhiijpe, s. Armfüsser. Ventriciilitidae, ausgestorbene Glasschwamml'amilie der Dictyonina. Körper bechei--,trichter-, cylinder-, kreiseiförmig oder ästig; Wand gefaltet; äussere und innere Oberfläche mit Oetfnungen. Hierher: Ventriculites 3/rt?^<. In der Kreideformation. Ventricnlus, Magen, s. Verdaunngsorg'ane. „ Chylusmagen. s. Insekten. ' „ Gastralraum, s. Schlauchthiere und SchAvämnie. „ vordere Kammer, s. Wirbelthiere (Herz). Venus, 8. Astartidae und Vemismnscheln. Yeiiusmusclieln , Veneridae, Familie der Sinupalliata. Schale oval, länglich, porzellanartig, mit 2 — 3 Schlosszähnen; Fuss comprimirt; zungenförmig. Gattungen: Venus L.; Cytherea Lam.: Artemis Poli; Venerupis Law. mit Y. irus Lam., Bettlerniuschel; Petricola Lam. Yeiiusohr, Ohrnapfschnecke, Sigaretus haliotoides Lam., s. Nabel- schneckeii. Veränderlichkeit der Arten, s. Selectionstheorie. Yerborgenrüssler , Centorhynchus Schönh., Gattung der Rüsselkäfer. Verbreitungsbezirke der Thiere, s. Thiergeographie. Verdauungscanal, s. Säugethiere. A'erdauuiigsorgaiie , eigentliche Ernährungsorgane (s. d.). Bei den niedersten Thierwesen , die nicht aus Zellschichten aufgebaut sind, sondern, wie z. B. die Amöben , im Allgemeinen einer Zelle gleichwerthig sind , vermag der Körper an jeder Stelle Nahrung aufzunehmen, indem er dieselbe umströmt und in sich hineindrückt. Bei etwas höher organisirten Rhizopoden sendet der Körjier Pseudopodien aus, die die Nahrung gleich Armen umfassen und an bestimmten Stellen in die Leibesmasse hineinzwängen; es findet also die Nahrungsaufnahme nicht mehr an jeder beliebigen Stelle statt. Bei den Infusorien kann die Nahrung nur durch ein kürzeres oder längeres Rohr in den Leib eindringen (daher Darm- ruhr, Mundrohr), das aber nur ein Cuticulargebilde des einzelligen Körpers ist, nicht ein aus Zellen aufgebauter Nahi-ungfscanal höher orffanisirter Thiere. Auch der Austritt der unverdauten Nahrung (Excremente, Fäces) ex-folgt entweder an jeder beliebigen Stelle (bei den Amöben) oder an bestimmten Körperstellen bei entwickelteren Wurzelfüssern und Infusorien. Bei den höher organisirten Thieren tritt dann ein besonderer Hohlraum im Inneren, ein nach aussen communicirender Darmcanal oder Darm zur Aufnahme und Verdauung der Nahrung auf, dessen nur wenige im Darm anderer Thiere schmarotzende Thiere entbehren (s. B a n d- würmer). Der Darmcanal ist bei den verschiedenen Thieren mannigfaltig ver- schieden gebaut. Bei den Cölenteraten ist er ein als Verdauungsorgan und Circu- lationsorgan fungirender Gastrovascularapparat oder gastrovasculärer Hohlraum (siehe Schlauchthiere). Bei der Mehrzahl der Thiere tritt als be- sondere Oeffnung für die Abgabe der Excremente der After (Anus) hinzu und stellt der so mit Mund und After ausgestattete Darm entweder ein gerades oder in bestimmten Biegungen gewundenes, mittelst eigener Aufhängebänder (Gekröse, Mesenterien) an die Wandung der Leibeshöhle befestigtes Rohr vor. Meistens lassen sich am Darmcanal 3 Abschnitte: Vorderdarm, Mitteldarm und End- darm, unterscheiden. Hilfsorgane für die Aufnahme und Zerkleinerung der Nahrung sind: Mund (Atrium), Mundhöhle und zahlreiche Organe in diesen und um diese (Mundfühler, Mundtentakel, Kauwerkzeuge, Kieferfüsse, Lippen, Zähne, Zunge u. s. w.). Der Munddarm zeigt häufig schon äusserlich einen grösseren Umfang; man nennt die verdickte und vielfach modificirte Partie desselben Schlundkopf (Pharynx). Der nächstfolgende Theil heisst Speiseröhre (Oesophagus), an dem bei ver- schiedenen Thieren der Kropf (Ingluvies) oder Vormagen (Proventriculus) zu unterscheiden ist (s. Vögel) und dessen Ende bei manchen Gliederthieren zu einem sog. Kaumagen sich ei'weitei't. Der eigentliche, die Verdauung besorgende, mittlere Abschnitt des Darmes, in den die Nahrung aus der Speiseröhre gelangt 766 Verdichtungsböcke — Veronicella. und in welchem die Nahrung durch Einwirkung bestimmter Drüsensäfte zunächst in den Nahrungsbrei oder Chymus und aus diesem der zur Aufsaugung fertige Chylus bereitet wird, heisst Chylusdarm, der bei sehr vielen Thieren eine drüsenreiche und mit starken Wandmuskeln versehene Erweiterung, den Magen (Ventriculus) unterscheiden lässt. Die aus der Speiseröhre in den Magen führende Oeffnung heisst Cardia, der angrenzende Magentheil Cardialtheil, die aus dem Magen führende Oeffnung Pförtner (Pylorus) , der angrenzende Theil des Magens Pyloriistheil. Sehr complicirt ist der Magen bei den Vögeln, noch mehr bei den Wiederkäuern (s. d.). Aus dem Magen gelangt der Nahrungsrest in den Dünndarm (Intestinum tenue), an dem man bei den höheren Säugethieren (s. d.) den ersten Theil als Zwölffingerdarm (Duodenum), den weiteren als Leerdarm (Jejtinum) , endlich den Krummdarm (Ileum) unterscheidet. Sind die tauglichen Substanzen aufgesaugt, so gelangen die Reste in den Enddarm oder Dickdarm (Intestinum crassum); wo der Mitteldarm in den Enddarm über- geht, finden sich meist sog. Blinddärme (Coeca). Am Enddarme unterscheidet man meist einen ei'sten Abschnitt: Grimmdarm (Colon), und einen zum After führenden : Mastdarm (Rectum). Der After führt nicht immer direct nach aussen, sondern in einen eigenen Raum, Cloake, in den noch andere Organe einmünden und aus dem die sog. Cloakenöffnung nach aussen führt. Eine wichtige Rolle bei der Verdauung spielen verschiedene mit dem Darmcanale in Verbindung stehende Drüsen, so die Speicheldrüsen, deren Secrete den Nahrungsbissen einspeicheln und sein Hinabgleiten erleichtern sollen, aber auch schon verschiedene chemische Umwandlungen (so die der Stärke in Zucker) hervorrufen. Wie die Speicheldrüsen gehören die Giftdrüsen der Giftschlangen dem Munddarme an. Drüsen des Mitteldarms sind die Labdrüsen (Magendrüsen) mit einem (in Folge des Gehaltes an Pepsin die EiweissstofFe der Nahrung in Pepton umwandelnden) Secrete Labsaft (Magensaft), die Lieberkühn'schen und Brunner'schen Drüsen (den Darmsaft, Succus entericus absondernd), die Leber (Hepar) und die Bauchspeicheldrüse (Pancreas). Die von der Leber in den Dünndarm ab- gesonderte Galle (die meistens in der Gallenblase angesammelt ist) hat die Wirkung des Pepsins aufzuheben und mit dem Bauchspei cheldrüsensecrete die Fette der Nahrung in wässriger Lösung auf das feinste zu vertheilen (zu emul- giren); dem Secrete der Bauchspeicheldrüse kommt es auch zu, die Verwandlung* der Stärke in Zucker , die vom Speichel eingeleitet wurde , fortzusetzen und mit Hilfe des ihm eigenthümlichen Trypsins die vom Pepsin begonnene Umwandlung der Eiweissstoflfe in Peptone zu beenden. (Genaueres über Verdauungsorgane siehe unter Wirbelthiere, Specielles über die Verdauungsoi'gane bei den ein- zelnen Classen.) Yerdichtungsböcke, Classenböcke, Kraftböcke heissen in der Schaf- zucht verwendete Widder, welche eine Zucht von zu hoher Feinheit in Form und Wolle rückbilden sollen. Teredlungsböcke heissen Böcke , welche eine unschöne Formen und grobe Wolle zeigende Zucht veredeln sollen. Yererbnng, s. Abstammnug-slehre und Selectionstheorie. Yeretillum Cuv., Gattung der Federkorallen. Versrleichende Anatomie, s. Anatomie. Verkittuugr, s. Concrescenz. Verlängertes Mark, medulla oblongata, s. Wirbelthiere (Nervensystem). Yerlöthnng, s. Concrescenz. Vermenrnug', gemmipare,) Termehrungsfähigkeit des Protoplasma, s. Zellenlehre. Yermes, s. Würmer. Yermetidae, s. Wurmschnecken. Yermetus Adons., Gattung der Vermetidae, s. Wiirmschneckeii. Verniileo, s. Schnepfenfliegen. Vermilia FhiL, Polychaetengattung der Serpulidae. Vermiliiiguia, Ameisenfresser (s. d.). Vermilingnia, s. Wnrmzüngler. Veronicella ßl. — Vaginulus Ph\, Gattung der Onchidiidae. o Venuculina — Vespidae. • 7(37 Verruculiua 2jitt., fossile Steinschwämmegattung der Rhizomorina. Verschmelzuug', s. Coucresceuz. Verschiieidung = Castration, Yersuridae, Familie der Scheibenquallen (Discomedusae). Mit einem einzigen, centralen Subgenitalraum ; die Mundarme nur mit ventralen Saug- krausen. Hierher: Cotylorhyza L. Ävebe. Vierang'en, Anableps, s. Doppelaug'en. Yiereckkrabben, Oatometopa, Quadrilatera, Grapsoidea, Familie der Bracliyura. Rückenschild viereckig, Stirue abwärts gebogen; leben zeit- weise in Erdlöchern. Gattungen: Ocypoda Fabr., Kopfbrust viereckig, Stirn schmal, innere Fühler senkrecht gestellt, Augenstiele sehr lang. Laufen sehr rasch. Mehrere geben Töne von sich (eine Rillleiste am vorletzten Gliede des rechten Scheerenbeines streicht über eine scharfe Leiste am zweiten Glied desselben Beines). 0. arenaria Cat., Sandkrabbe. r)cm. Küsten Westindiens und Süd- amerikas. — Grapsus //«m. (Pachygrapsus S^iw/)s.). Stirn breit, innere Fühler schräg, Augenstiele kurz. — Pin noter es Latr., Muschel Wächter. Kopf brüst gerundet , mindestens so lang wie breit. Halten sich zwischen den Schalen ge- wisser Meermuscheln auf. — Gecarcinus Latr., Landkrabben. Kopfbrust breiter als lang. Augenstiele kurz. Nächtliche Landthiere der heissen Länder, laufen sehr schnell, leben vorzugsweise von Pflanzennahrung, wandern zur Regen- zeit schaarenweise mit viel Geräusch dem Meere zu , um die Eier abzulegen, wer- den gegessen. G. ruricola L., gemeine Landkrabbe, Turluru. 7 — 8cm. W^estindien, Guineainseln. Yierfüsser, Thiere , bei welchen auch an den vorderen Gliedmassen der Daumen den übrigen Fingern nicht gegenüberstellbar ist. Vierfiissig'keit, s. Bipedie. A'ierhäiider , Thiere. bei welchen auch an den hinteren Gliedmassen die grosse Zehe den übrigen Zehen gegenüberstellbar ist. Vierhorn, s. Acanthostracion. Vierhornantilopen, s. Tetracerus. Vierhüg'el, corpora quadrigemina. s. Säugethiere (Gehirn). Verkiefer, Tetragnatha Lati-., Gattung der Kreuzspinnen, siehe Rad- spinneii. Vierkiemer, s. Tetrabanchiata Oir. Viperiiia, Solenoglypha, Unterordnung der Schlangen. Der hinten breite Kopf ist in der Regel vom Halse deutlich abgesetzt. Im Ober- und Unter- kiefer Zähne ; in dem sehr kleinen , vertical gestellten Obei-kiefer steht jederseits ein seiner ganzen Länge nach gefurchter Gift zahn, hinter dem keine soliden Hakenzähne^ nur einige Reservegiftzähne stehen; im Unterkiefer und Gaumen sind kleine solide Hakenzähne vorhanden. Zu der Basis des Giftzahnes führt der Aus- führungsgang der jederseits am Kopfe in der Schläfengegend gelegenen Giftdrüse. Die Wirkung des beim Bisse durch den Canal der Giftdrüse in die Wunde fliessen- den Giftes ist je nach der Schlangenart , der Menge des Giftes , dem Klima , der Tagestemperatur, der Beschaffenheit, dem Alter, Gesundheitsstande des Gebissenen höchst verschieden, oft momentan tödtlich , oft nur von vorübergehender Störung für die Gesundheit. Als beste Gegenmittel sind anzuwenden: rasches Unterbinden, Ausbrennen, Ausschneiden. Ausätzen der Wunde mit Höllenstein, Ammoniak, Ge- nuss starken Branntweines oder direct Weingeists. Der Schwanz ganz kurz. Tödten ihre Beute vorher durch ihren Biss. Viele lebendgebärend. Hierher die Familien : I. Grubenottern, Lochottern, Crotalidae. Kräftig gebaute Giftschlangen mit tiefer Grube jederseits zwischen Auge und Nasenloch ; der Schwanz mit Hörn- A'ipern — Visceralskelet. 7G9 anhängen (Klapperj oder zum Greifen tauglich. An 40 Arten in Amerika und Asien. Hierher u. a.: 1) Crotalus L., Klapperschlangen. Schwanz mit einer bei der Bewegung rasselnden Klapper an der Spitze, welche aus höchstens 15 — 18 dünnen hornigen, ineinander steckenden Hohlkegeln besteht. In Einöden Amerikas, leben von kleineren Säugethieren und Vögeln. C. dorissus Daiid. Bis 2m. (üropsophus triseriatus Wagl.) Nordamerika. C. horridus Dam/., Casca- vella, Schauerklapperschlange. Nahe an 2m. Südamerika. C. adamanteus Fall., Rautenklapperschlange, üeber 2m. Südliches Nordamerika. 2) Cro- talophorus Gra//. Mit 9 grossen in 4 Reihen gestellten Kopfschildern (bei der vorigen der Kopf kleinbeschuppt). C. miliaris //o//r/-., Hirsenklapperschlange. 50cm. Südliches Nordamerika. 3) Lachesis Daud. Ohne Klapper (auch die 2 nächsten). Vor dem hornigen spitzen Schwanzende eine Zahl dorniger Schuppen- reihen. L. mutus Daiid., Buschmeister, Surukuku. 2,8m. In den Hoch- wäldern Südamerikas. Ueberaus gefährlich. 4) Trigonocephalus 0/)/;., Dreiecks- köpfe. Ohne die dornigen Schuppen. Auf dem Kopfe steht ein grosses Verticalschild. T. halys Dam. ßibr. , Halyssch lange. 65 cm. West- asien. T. c 0 n t 0 r t r i X JMbrook , Mokassinschlange. Im. Oestliches Nordamerika. T. piscivorus Jlolbrook, Was s er o 1 1 er. 1,5 m. Flüchtet ins Wasser. Nährt sich von Fischen und Lurchen. Nordamerika. 5) Bothrops Wagl. Auf dem Kopfe jederseits ein gi'osses Supraciliarschild. B. lanceolatus WayL, Lanzenschlange. 2 — 2,5m. Auf den Antillen. Sehr gefürchtet. Lebt von Ratten, Vögeln, Echsen. B. atrox, Labaria, B. jararaca, Schararaka. 1,8m. Gemeinste Giftschlange Brasiliens. — II. Vipern, Viperidae. Zwischen Augen und Nasenloch ohne Grube. Der Kopf hinten breit und stark abgesetzt. Schwanz immer ohne Hornanhänge. Die Körperschuppen gekielt. Meist nächt- liche Thiere. Lebendgebärend. 22 Arten, sämmtliche in der alten Welt. 1) Ce- rastes Wagl., Hornvipern. Die warzigen Schuppen des Scheitels erheben sich über den Augen zu hornartigen Fortsätzen. C. aegyptiacus Dimi. Bihr., ägyptische Hornviper. 60 — 65cm. Nordafrika, besonders im Wüstengebiet. 2) Vipera Lmir. Die Schuppen des Oberkopfes sind glatt. Der Kopf vorne schmal. Die Schnauzenspitze ist mehr oder weniger aufgeworfen. V. aspis J/(?/v., gemeine Viper. 65 — 75cm. Die Schnauzenspitze scharfkantig aufgeworfen. Grünlich aschgrau mit 4 Längsreihen dunkler Flecken. Südwesteuropa. V. am- modytes Dum. Bibr., Sandviper. 65 — 95cm. Schnauzenspitze hornartig ver- längex't. Auf aschgrauem oder bräunlichgrauem Grunde mit dunklem Rücken- zickzackband. Mittelmeerländer bis Steiermark und Südungarn. 3) P e 1 i a s J/f rr., Gift Ottern. Der Kopf vorne mit kleinen Schildern um ein grösseres mittleres herum. Schnauzenspitze abgerundet. P. b e r u s Merr., Kreuzotter, Kupfer- natter, Höhlennatter, Adder. 50— 70cm. Oben hellgelblichbraun bis dunkelschwarzbraun oder kohlschwarz mit bei hellerer Grundfarbe ziemlich scharf sich abhebendem dunklen Zickzackband über den Rücken hin ; unten dunkelgrau, schwarz, bräunlichgelb mit gelblichen Flecken. Auch am ganzen Körper unge- fleckt schwarz. Fehlt in Europa nur ganz im Süden vmd im Norden. Liebt Haide- und Moorgegenden, Steinbrüche, Baumwurzelwerk. Nährt sich vorherrschend von Mäusen. Vipern, Vipera Laut-., Gattung der Vipern, s. Yiperina. Vipernatter, s. Tropidonotus unter Nattern. Vierpnnkt, FlechtenspiTiner, s. Arctiidae. Vierstreifeunatter, Elaphis quaterradiatus Dum. Bihr., s. Nattern. Yierzeher, s. Salainaudriiia. Villi intestinales, s. Darnizotten. Vioa Nardo (Cliona Grünt), Bohr schwämme, Gattung der S über iti- dae (s. d.). Yirbius Stimps. — Hippolita Leach, s. Garneelen. Yirginiahirsch, s. Cervus (19). Virgularia Lam., Gattung der Feder korallen (Pennatulidae). Yirilescenz, s. Vögrel (Köi-perbedeckung). Yiscacha, s. Lagidinm und La^ostoinus. Yisceralgan?:lion, ganglion viscerale, s. Welchthiere. Visceralskelet, s. Wirbelthiere (Skelet). Kuauer, Haudwöiterbuch der Zoologie. 4.^ 770 Visitenameise— Vögel. Visitenameise, s. Ameiseu. Visoii = Mink, s. Putorius (7). Vitale Bediugung-eu des Org-auismus, s. organische Naturkörper. Vitellariuiii, Dottersack, s. Strudelwürmer. Vitrella Cless., Gattung der Litorinidae. Yitrina Dra^?. , Glasschneckeu , Gattung der Schnirkelschnecken (siehe dort). Yiverra Linne, Zibethkatzen, Gattung der Schleichkatzen. Zehen- gänger mit halb zurückziehbaren Krallen , langem , nicht zusammenrollbarem Schwanz, mit grosser Drüsentasche zwischen After und Geschlechtstheilen. Backen- zähne f-y-j. Arten: 1) Genette oder Ginsterkatze (V. Genett a Linue). 55 cm, Schwanz 40 cm. Oben graugelb mit 4 Längsstreifen über dem Nacken. Die schwach entwickelten Afterdrüsen sondern nur wenig riechenden Saft ab. Südfrankreich, Spanien, Afrika. Wird wohl an Geschmeidigkeit der Glieder, ün- hörbarkeit des Anschleichens , Schnelligkeit des Sprunges von keinem anderen Säugethier übertroffen. Ganz ins Gras hingegossen beschleicht sie schlaugenartig ihre Beute. 2) Die Rasse (V. indica Geoffro//). 60 cm, Schwanz 40 cm. Der vorigen sehr ähnlich. Graulichgelb mit schwarzen Flecken. Indien, China, Java, Sumatra, Philippinen. Wird von den Malaien des Zibeths wegen gehalten. 3)EchteZibethkatze (V. z i b e t h a Lhine). 70 cm, Schwanz 37 cm. Schmächtiger gebaut. Düster gelblichbrauu mit 4 dunklen Nackenstreifen. Ostindien , grosse Sundainseln. Wird gleichfalls des Zibeths wegen gezüchtet; wöchentlich einmal entleert man durch sanften Druck die Drüsentaschen ihres Zibeths, der präparirt in Blechbüchsen in den Handel kommt. Seit man aber vom Moschusthiere Moschus gewinnt, hat das Zibeth viel an Werth verloren. 4) Civette (V. civetta Schrfher). 70 cm, Schwanz 36 cm. Kopf und Schwanz ähnlich wie beim Hunde. Schon asch- oder gelbgrau mit schwarzen Streifen. Früher in allen Mittelmeerländern und selbst in Holland des Zibeths wegen gezüchtet, wird sie heute nur in Abys- sinien gehalten, wo mancher Kaxifmann ihi-er 300 besitzt und einen bedeutenden Gewinn erzielt. 5) Der L in sang (V. gr acilis 7/ors^f'W). 37 cm, Schwanz 28 cm. Gelbgrau mit 4 breiten Querbinden. Siam, Java, Sumatra. Viverrida, s. Schleichkatzen. Alvipar, lebendgebärend, s. Entwicklung". Vivipara, Lebendgebärende, heissen jene Thiere^ welche ihre Jungen lebend, von den Eihüllen bereits befreit zur Welt bringen ; 0 v i p a r a die Thiere , welche Eier legen , die erst bebrütet werden oder eine Nachreife durchmachen müssen ; Ovovivipara endlich jene Thiere, deren abgelegte Eier schon ganz reife oder fast ganz reife Junge enthalten (z. B. Bergeidechse, Feuersalamander). Vivipara Groij — Palndina Lam.. s. Flusskiemenschnecken. Vivipare Thiere, s. Fortpflanzung- und Vivipara. Tögel, Aves, Classe der Wirbelthiere (s. d.). Das wesentlichste Merk- mal dieser Classe ist die Flugfähigkeit ihrer Vertreter, mit der wieder wesent- liche Charaktere des inneren und äusseren Baues enge zusammenhängen. Dieses Merkmal ist es auch , welches diese Classe so unvermittelt von den anderen Thierclassen abgesondert zeigt. Mit den Sauriern, denen die Vögel entstammen, ist durch den fossilen Ar chaeopteryx (s. d.) des Solenhofer Schiefers ein Ueber- gang gegeben. Körpergestalt. Ihrer Locomotion entsprechend sitzt der eiförmige Rumpf schräg hoi'izontal auf den säulenartigen Hintergliedmassen, deren Fuss eine relativ grosse Flächen ausb reitung zeigt; ein langer beweglicher Hals trägt den leichten rundlichen Kopf; ein ziemlich verkümmerter' Schwanz trägt auf seinem letzten Wirbel steife Steuerfedern. Die in Flügel umgewandelten zus ammgefalteten Vorder- gliedmassen liegen an den Rumpfseiten an. Körperbedeckung. Dem Haarkleid der Säuger entspricht hier das Feder- kleid. Wie die Haare sind au.ch die Federn aus verhornenden Epidermiszellen aufgebaute Horngebilde. Analog dem Haarkeime besteht auch der Federkeim aus einer Verdickung der Epidermis und einer in diese hineinragenden Cutispapille mit Blutgefässen; die Reste dieser vertrocknenden Papille bilden dann an der fer- tigen Feder die Seele. An einer vollkommenen Feder unterscheidet man: 1) den Vögel. 771 Kiel oder Axentheil (Scapus), der in die untere hohle Spule (Calamus) und den oberen mit dem schwammigen Mark erfüllten Schaft (Rhachis) zerfällt; 2) den von beiderseitigen Aesten (Rami) gebildeten Bart (Barba) oder Fahne (Ve- xillum); die zweizeiligen Nebenäste der Aeste heissen auch Strahlen (Radii). Aus der tiefen Längsrinne der Schaftunterseite entwickelt sich oft ein zweiter Schaft, Afterschaft (Hyporhachis). Je nach ihrer Bildung unterscheidet man: 1) Deck-, Contour- oder Oberfedern (Pennae), die gi'ossen, steifkieligen, äusseren Federn; 2) Flaumfedern (Pkimae), kleinere, von ersteren bedeckte, weiche, ge- kräuselte, gewöhnlich knapp an der Haut liegende Federn (die kleinsten und ein- fachsten unter ihnen heissen Dunen (Plumulae); 3) Fadenfedern (Filoplumae), dünne , borsten- oder fadenartige Federn ohne oder mit verkümmerter Fahne ; hierher auch die Bart- und Schnurrborsten (Vibrissae). Die Anordnung der Federn (Pterylosis) ist bei den verschiedenen Vögeln sehr verschieden. In regel- rechten Gruppen (Federfelder, Fluren, Pterylae) stehen die Deckfedern; zwischen diesen Fluren stehen die federlosen oder nur mit Flaumfedern besetzten Raine (Apteria). Schwungfedern (Schwingen, Remiges) heissen die grossen Contourfedern des Flügels, die sich immer in bestimmter Anzahl finden; man scheidet sie in Schwingen erster Ordnung, Handschwingen (meist 10, an den Fingern der Hand), in Schwingen zweiter Ordnung, Armschwingen (am Unterarm, bilden den Spiegel der Enten); in Schwingen dritter Ord- nung, Achselschwingen (am Oberarm, den Schulterfittich, Parapterum bildend), den Afterflügel oder Eckflügel (Alula) (am Daumen). Oberflügel- deckfedern, Deckfedern im engeren Sinne (Tectrices) und zwar kleine, mitt- lere und grosse heissen die dachziegelig übereinander liegenden, die Schwungfedern an ihrer Basis überdeckenden kleineren Contourfedern. Steuerfedern (Rectiüces), 10 — 24 (meistens 12), heissen die grossen Contoui'federn des Schwanzes. Schwanz und Flügel sind bei den verschiedenen Gruppen mannigfach verschieden geformt (Gabel-, Leier-, Ruder- und Keilschwanz, ausgeschnittener, ausgekerbter; stufiger, abgerundeter, gleicher u. s. w.). Der Haarung der Säuger entspricht die Mau- serung oder Mauser der Vögel, die meist in den Spätsommer oder Herbst fällt (4 — 6 Wochen), aber noch einmal im Frühjahre stattfinden kann. Auch nach Ge- schlecht und Alter ändert sich das Gefieder und spricht man in Bezug auf alle diese Gefiederveränderungen von Jugendkleid, Hochzeitskleid, Sommerkleid, Winterkleid. Auffallend ist die Erscheinving , dass alte, nicht mehr legende Weibchen oft männliches Federkleid erhalten (man nennt dies Virile scenz). — Auch der Hornüberzug des knöchernen Schnabels, die glatten oder kralligen Zehen- nägel, der Sporn der Männchen, die häufig sich findende Daumenkralle (gespornter Flügel, Ala calcarata), die den Lauf bedeckenden Schuppen und Platten, der Stiefel (die zusammenhängende Hornbekleidung des Laufes) sind epidermoidale Hornbildungen. Von Hautdrüsen ist nur die bei einigen Vögeln auch noch fehlende sog. Bürzeldrüse zu erwähnen; sie liegt zwischen den Spulen der Steuer- federn am Schwänze, ist bei den Wasservögeln besonders entwickelt und sondert ein zum Einölen der Federn dienendes öliges Secret ab. Skelet. Am Schädel verwachsen die einzelnen Knochen rasch und innig. Mit der Wirbelsäule ist er am unteren Rande des Hinterhauptloches nur mit einem Gelenkhöcker verwachsen. Die Oberkiefer- und Gaumenknochen sind beweglich eingelenkt. Der Unterkiefer steht nicht unmittelbar, sondern durch ein Quadrat- bein mit dem Schläfenbein in Verbindung; dieser Knochen steht mit den Flügel- und Jochbeinen auch mit dem Oberkiefer in Verbindung, weshalb beim Oefiiien des Schnabels auch der Oberkieferapparat sich bewegt. Die Schnabelform richtet sich nach der Gestalt des unpaaren , den mittleren und grössten Abschnitt des Oberschnabels einnehmenden Zwischenkieferknochens. Die Scheidewand der beiden Augenhöhlen ist oft durchbrochen. Das Zungenbein wird von mehreren stabförmig hinter einander angereihten Knochen und den 2 seitlichen Zungen- beinhörnern gebildet. Die Wirbelzahl der langen und sehr beweglichen Hals- wirbelsäule beträgt 11 — 24, ist also sehr verschieden; die Zahl der oft unbe- weglich verbundenen Brust- oder Rückenwirbel beträgt ü — 10, die der meist nicht frei beweglichen Kreuzbeinwi rbel 9 — 20, die der frei beweglichen Schwan z- wirbel •') — 9. In der Regel ist an den Wirbeln ein Gelenkkopf an der hinteren 772 Vögel. und eine analoge Gelenkgrube an der vorderen Fläche des Wirbelkörpers zu finden. Die beiden ersten Halswirbel lieissen wie bei den Säugethieren Atlas und Epi- stropheus. Der pflugscbarähnliche letzte Schwanzwirbel, Endwirbel, ist sehr gross und dient zum Ansatz der Steuerfedern. Die vordersten Rippen sind falsche, die anderen verbinden sich mit den Sternocostalknochen, Brustbeinrippen- knochen (den Rippenknorpeln der Säuger analog), mit dem Brustbein. Für die wahren Rippen sind die Hakenfortsätze (Processus uncinati) charakteristisch, knöcherne Portsätze, die sich dem hinteren Rande der Rippen anlegen. Das Brust- bein ist in der Regel sehr gross, nach aussen gewölbt, breit; zum Ansätze der starken Brustmuskeln dient eine senkrechte Knochenplatte auf der Mitte desselben, der Kiel oder Kamm des Brustbeines (Crista sterni); je nachdem dieser Kiel (Carina) vorhanden ist oder nicht, theilt man die Vögel in Carinatae und in Ratitae (mit einem Floss [Ratis] ähnlichem kiellosen Brustbeine; die Strauss- vögel). Der Schultergürtel besteht aus dem meist säbeligen, langen Schulter- blatte, den mit ihren unteren Enden zu einem V-förmigen Knochen, Gabel- knochen (Furcula) vereinigten Schlüsselbeinen und dem kräftigen, das Schulter- blatt mit dem Brustbeine verbindenden Rabenschnabelbeine. Das Becken bleibt in seinen Hälften in der Bauchmittellinie getrennt, also nach unten offen; die 3 Beckenknochen verwachsen untereinander und mit dem Kreuzbeine zu einem einzigen Knochen. An den hinteren Gliedmassen ist der Oberschenkel- knochen immer kürzer als der Unterschenkel; am letzteren ist das Waden- bein schwach, griffelig, das Schienbein lang und stark. Eigen thümlich für das Vogelskelet ist der durch Verschmelzung der Mittelfuss- und Flügelwurzelknochen entstandene lange Lauf oder Tarsus. Zehen sind 4 vorhanden, von welchen der Daumen und auch die zweite Zehe (Strauss) fehlen kann. An den vorderen Gliedmassen ist der Oberarm selten länger als der aus der hinteren Elle und der viel schwächeren vorderen Speiche bestehende Unterarm. Die nur aus 2 Knochen bestehende Handwurzel schliesst sich mit dem einen an die Elle, mit dem anderen an die Speiche an. Die Mittelhand besteht aus 2 grösseren Knochen mit dem zweiten und dritten Finger und einem inneren kleineren, rudimentären Knochen mit dem ersten Finger oder Daumen. Der vierte und fünfte Finger fehlen. Je nach der Bewegungsart des Vogels sind die hinteren Gliedmassen nach Stellung der Beine, Richtung der Zehen, Befiederung u. s. w. vei-schieden gebaut; man untei'scheidet : Watbeine (Pedes vadantes) mit über der Ferse nackten Schienen (ist der Lauf so lang oder länger als der Rumpf: Stelzenbeine): Gangbeine (P. gra- darii). Schienen bis zur Ferse befiedert; Lauffüsse (P. cursorii) ohne Hinter- zehe, mit 3 Vorderzehen; Klamm erfüsse (P. adhamantes), ebenso, mit 4 Vorder- zehen; Rennfüsse (P. didactyli) . ebenso, mit 2 Vorderzehen; Kletterfüsse (P. scansorii) mit 2 Vorder- und 2 Hinterzehen; Wendezehenfüsse (P. digito- vei-satili) mit 1 Hinterzehe , 3 Vorderzehen , deren eine willkürlich nach hinten drehbar; Sitzfüsse (P, insidentes), Gangbeine mit kurzer Bindehaut an der Basis der 3 Zehen; Schreitfüsse (P. gressorii) , Gangbeine ohne Bindehaut, mit bis über die Mitte verwachsenen 2 äusseren Zehen: Wandelfüsse (P. ambulatorii), Gangbeine , die 2 äusseren Zehen nur an der Basis des ersten Zehengliedes ver- wachsen; Spaltfüsse (P. fissi), Gangbeine; ohne Bindehaut, alle Zehen frei; halb- geheftete Füsse (P. semicolligati) , Watbeine mit kurzer Bindehaut zwischen den 2 äusseren Zehen; doppeltgeheftete Füsse (P. bicolligati), ebenso, die Binde- haut an allen 3 Vorderzehen; Spaltschwimmfüsse (P. fissopalmati), Schwimm- füsse (d. h. Zehen mit Hautanhängen oder durch Häute verbunden) mit ganz- randigem Hautsaume an den Seiten; Lappenfüsse (P. lobati), Schwimmfüsse mit lappigem Hautsaume an den Seiten; ganze Schwimmfüsse (P. palmati), 3 Zehen bis zur Spitze miteinander verbunden; halbe Schwimmfüsse (P. semi- palmati), 3 Zehen bis zur Hälfte verbunden; Ruderfüsse (P. stegani) , alle 4 Zehen verbunden. Unter gestiefelten Beinen (P. caligati) versteht man Beine^ deren Lauf von einer zusammenhängenden Hornscheide bedeckt ist; unter be- hosten Beinen (P. braccati) solche, deren Unterschenkel mit langen herab- hängenden Federn versehen sind. Fassen wir die charakteristischen Merkmale im Skeletbaue des Vogels zusammen, so erscheinen für den Vogelcharakter besonders eigen thümlich : die Zahnlosigkeit des Schnabels, das gut ausgebildete Coracoidbein , Vögel. 778 die Umwandlung des Schlüsselbeines zAim Gabelbeine, die Hakenfortsätze der Rippen, der hohe Keil des Brustbeines, das lange Becken, die Grösse und Form des Endwirbels, die Umwandlung der vorderen Gliedmassen der Flügel, ganz besonders auch die Pneumaticität (Lufthaltigkeit) der meisten, besonders der Kopf- knochen ; es schwindet nämlich das Mark der Knochen sehr bald und treten mit Luft erfüllte Hohlräume an ihre Stelle ; die Luft tritt aus eigenen Luftsäcken oder aus der Rachenhöhle durch eigene Oeffnungen ein. Nervensystem, Sinnesorgane. Das Gehirn übertrifft das Rückenmark an Masse und füllt den Raum der Schädelhöhle ganz aus. Ein rudimentärer Balken ist schon vorhanden, oberflächliche Windungen an den Hemisphären fehlen noch; die Hemisphären bedecken das Zwischenhirn und auch die beiden grossen Corpora bigemina. Das kleine Gehirn besteht aus dem grossen Mittelstücke und kleinen Seiten anhängen. Alle Hirnnerven sind gesondert. Das Rückenmark, mit einer Längsfurche an der vorderen und hinteren Fläche, reicht nahezu bis an das Ende des Wirbelcauales. Die Augen mit sehr beweglichen Lidern sind sehr gi'oss und gut entwickelt; mittelst eines eigenen Muskelapparates kann die durchsichtige Nick haut vor das Auge gezogen werden. Die Form des Augapfels weicht von der Kugelgestalt bedeutend ab, indem der vordere Abschnitt stark vorspringt. Hinter dem Rande der Hornhaut befindet sich stets ein von 12—30 dünneu Knochenstücken gebildeter Knochen ring (Scleroticalring). Schräg durch den Glaskörper zur Linse durch die Netzhaut hindurch verläuft der Fächer oder Kamm (Pecten), eine Verlängerung der Choroidea. Die Netzhaut ist gross und von complicirter Struktur. Das Sehvermögen ist sehr scharf; das Accommodationsvermögen ein ausserordentliches. Ausser der hinter der Nickhaut mündenden Harder'schen Drüse ist auch eine im hinteren Bezirke der Augen- höhle gelegene Thränendrüse vorhanden. Tast- und Geschmacksorgane sind nur wenig entwickelt; besondere Tastorgane in der nervenreichen Schnabel- haut finden sich nur bei Schwimmvögeln. Der Geschmack knüpft sich an die weich bleibenden Theile (meist nur der Wurzeltheil) der Zunge. Das Gehörorgan entbehrt der äusseren Ohrmuschel. Von den Gehörknöchelchen ist nur eines, dem Steigbügel der Säugethiere analoges (Colum eil a) vorhanden. Die linke und rechte Eustachi'sche Röhre vereinigen sich vor der Mündung in die Rachenhöhle. Die Schnecke erscheint meist in Gestalt eines wenig gebogenen Schlauches. Das Geruchsorgan lässt in den (durch eine unvollkommene Seheide wand, nares, parviae, getrennten) Nasenhöhlen eine obere, eine mittlere und eine untere Muschel unterscheiden. Eine Nasendrüse liegt meist auf dem Stirnbein. Verdauungsorgane. Die Kiefer entbehren der fleischigen Lippen und der Zähne; letztere werden durch den Schnabel, eine Hornscheide, ersetzt. Am Oberschnabel unterscheidet man den Schnabelrücken, Firste (Culmen), den Seitentheil (Paratonum) , das gekrümmte Vorderende, die Kuppe (Dertrum). den schneidenden Rand (Tomium); am Unterschnabel die Unterkieferspitze, Dille (Myxa), den Kinnwinkel, die Dillenkante (Gonys). Die Gegend zwischen Auge und Schnabelwurzel heisst Zügel (Lorum) ; die den Oberschnabel überziehende Haut Wachshaut (Gera, Ceroma). Schnabel und Zunge sind bei den vei'schiedenen Vögelgruppen sehr verschieden gestaltet. Die Mundhöhle, in welche zahlreiche Speicheldrüsen ihre Säfte entleeren, zerfällt nicht in eine vordere und eine hintere Höhle. Die Speiseröhre ist, da die Nahrung nicht gekaut wird, sehr erweiterungs- fähig; sie besitzt bei vielen Vögeln einen drüsenreichen, vorverdauenden Seitensack, Kropf (Ingluvies). Der Magen lässt sich in einen drüsenreichen Vormagen, Drüsenmagen (Pro ventriculus) und einen grösseren Muskelmagen mit überaus kräftigen Muskeln und bei einigen Vögeln beim Eingange in den Pförtner, einen dritten kleinen, dünnwandigen Nebenmagen, Pylorusmagen, unterscheiden. Der Dünndarm bildet in dem unmittelbar auf den Pförtner folgenden Theile die herab- und wiederaufsteigende Dünndarmschlinge, Pankreasschlinge (weil die Bauchspeicheldrüse umfassend), oder den Zwölffingerdarm; hier ist der Dünndarm weiter, später wieder enger. Der Dick- oder Enddarm ist meist sehr kurz (nur beim Strauss lang); wo der Dünndarm in diesen übergeht, befinden sich meist 2, bei den Pflanzenfressern am stärksten entwickelte Blinddärme. Leber und Bauchspeicheldrüse fehlen nie. Die in einen i-echten und linken Haupt- 774 Vögel. läppen (diese wieder in kleinere Nebeulappen) zerfallende Leber ist verhältniss- mässig gross. Die immer an der Dünndarmschlinge liegende Bauclispeicliel- drüse ist bei den Vögeln grösser als bei allen anderen Wii-beltbieren. Die Gallen- blase kann auch fehlen. Der Inhalt des Enddarmes geht zuerst in eine Cloake, dann erst durch die Afteröffnung nach aussen; an der Hinterwand der Cloake be- findet sich die Bursa Fabricii, eine sackartige Ausstülpung mit drüsiger Innen- wand von fraglicher Function. Excretions- und Geschlechtsorgane. Die grossen, langgestreckten, schwarz- rothen Nieren liegen der Hinterwand des Beckens dicht an und erscheinen durch Einschnitte in eine Anzahl von Läppchen getheilt. Die Harnleiter münden ein- wärts von den ausführenden Canälen der Geschlechtsorgane in die Cloake. Eine Harnblase ist nie vorhanden; der Harn erscheint als weisslicher Brei. Beim Männchen befinden sich an der vorderen Seite der Nieren 2 ovale Hoden; die Nebenhoden sind wenig entwickelt. Ein männliches Begattungsorgan findet sich nur bei Trappen, Störchen, Reihern als zungenartiger Vorsprung, bei Straussen und einigen Schwimmvögeln und Hühnern als gekrümmter, von 2 fibrösen Kör- pern gestützter ; einziehbarer Schlauch. Der Samenleiter mündet jederseits von der Niere bis zur Cloakenhinterwand auf 2 kegelförmigen Papillen aus ; die Enden schwellen oft zu Samenblasen an. Bei den weiblichen Geschlechtsorganen verkümmert der rechte Eierstock sammt dem Leitungsapparate ganz oder theil- weise , dagegen gelangt der linksseitige traubige Eierstock und der vielfach ge- wundene Eileiter zur Fortpflanzungszeit zu sehr vollkommener Entwicklung; das obere Ende des Eileiters führt durch einen schiefen Schlitz in einen erweiterten dünnwandigen Trichter; der darauffolgende engere Theil des Eileiters ist innen längsgefaltet und umschliesst in seiner Wand viele Eiweissdrüsen; die Wand des nuu folgenden musculösen , kurzen Abschnittes (Uterus, Eihalter) sondert eine milchige, weisse, kalkhaltige Flüssigkeit ab; endlich kommt der meist engere Endabschnitt (Scheide), die nach aussen vom linken Harnleiter in die Cloake einmündet. Die bekannte weisse oder gefärbte Kalkschale der Vogeleier entsteht, indem die nach Berstung der Eierstockwand den Eierstock verlassenden , vom Ei- leiter aufgenommenen Eizellen beim Passiren des Eileiters vom Secrete der Eiweiss- drüsen, darauf vom Kalksecrete der Wand des Eihalters umhüllt werden und diese Absonderung erhärtet. Athmungs- und Circulationsorgane. Die Lunge des Vogels ist ein paariges, nicht freiliegendes, sondern an die hintere Wand der Rumpfhöhle angewachsenes, nur vorne vom Bauchfelle überzogenes, nie in Lappen zerfallendes, durch Seiten- äste mit grossen Luftsäcken (die mit den Knochen communiciren) in Verbindung stehendes Organ. Diese Luftsäcke, deren Aufgabe es ist, durch ihre Füllung das specifische Gewicht des Vogels zu erleichtern und durch zeitweilige Veränderung und Erweiterung zum Wechsel der Lungenluft beizutragen, lassen sich nach ihrer Lage in 2 Halssäcke (Cellae cervicales); einen vorderen und 2 seitliche Brust- säcke (Cella thoracica anterior und C.th. laterales), einen Interclavicu]arsack(C. interclavicularis) und 2 alle an Grösse übertreffende Bauchsäcke (C. abdominales) unterscheiden. Die Luftröhre ist oft länger als der Hals und dann gewunden; sie ist oft im oberen oder mittleren Ende erweitert; die Knorpelringe derselben sind geschlossene Ringe und verknöchern oft; am oberen Ende wandelt sich die Knorpelreihe zu einem Kehlkopfe (Larynx) um, der aber weder Stimmbänder, noch einen Kehldeckel besitzt; als Stimmorgan tritt hier ein eigenthümliches Gebilde an der Theilungsstelle der Luftröhre, der untere Kehlkopf (Syrinx), auf, an dessen Aufbau die Knorpelringe der Luftröhre, innere Faltenbildungen, die die Rolle von Stimmbändern übernehmen, und äusserlich angebrachte Muskeln zur Verengerung und Erweiterung der Stimmritze in sehr verschiedener Weise An- theil nehmen. — Das Herz ist vollständig in ein rechtes und linkes getheilt. Der Kreislauf gleicht im Grossen dem der Säugethiere (s. d.). Die Atrio- ventricularklappe erscheint als starke musculöse Platte. Analog der raschen Athmung erfolgt der Herzschlag rascher. Das Zwerchfell bleibt rudimentär. Milz, Schilddrüsen, Thymusdrüsen, Nebenniere sind immer vorhanden. Lymphherzen werden oft durch nicht contractile Blasen ersetzt. Fortpflanzung und Entwicklung. Das Vogelei. durch seinen grossen Dotter Vögel. 775 (weisser und gelber Dotter) und die oben erwähnte porüse Kalkschale sich aus- zeichnend, entwickelt sich erst unter Einfluss eines ziemlich bedeutenden Wärme- grades. Nach im obersten Abschnitte des Eileiters erfolgter Befruchtung (vor Abscheidung des Eiweisses und der Schalenhaut) beginnt sofort die partielle (discoidale) Furchung des hellen Dottertheiles , Bildungsdotters (Hahnen- tritt, Cicatricula) , der beim Legen des Eies nach durchlaufener Furchung sich schon zur Keim Scheibe entwickelt hat. Der Embr3^o hebt sich dann kahn- förmig vom Dotter ab und erhält die fötalen Hüllen: Amnion und Allantois. Je nach der Grösse der Eier und der mehr weniger vollkommenen Ausbildung der auskriechenden Jungen dauert die embryonale Entwicklung länger oder kürzer. Ist der Vogel zum Ausschlüpfen reif, so sprengt er mittelst eines an der Ober- schuabelspitze gelegenen scharfen Zahnes (Eizahn) die Eischale an dem stumpfen Pole. Die Paarungszeit fällt in den Eintritt der warmen Jahreszeit; die Grösse, Farbe, Form der Eier ist bei den verschiedenen Gruppen sehr verschieden; des- gleichen die Zahl der gelegten Eier (Apteryx 1 Ei, die grossen Raubvögel 2, Tauben 2 — 3, Raben und Sumpfvögel 4, Singvögel G — 10, Pfauen lO — 15, Haus- huhn 40 — 50). Die Bebrütung der Eier währt 10 — 49 Tage (letztere Zeit beim Strauss). Die nöthige Temperatur beträgt meist 40° C. Die Mehrzahl der Vögel brütet nur einmal im Jahre, Vögel wärmerer Gegenden 3 — 4 mal. Viele Vögel zeigen während des Bebrütens am Bauche federlose Stellen (Brutflecken). Bei manchen Vögeln nimmt auch das Männchen an dem Brutgeschäfte Theil, indem es selbst die Eier bebrütet oder das Weibchen füttert. Bei den Nestflüchtern (s. d.) , Pippeln (Autophagae) schlüpfen die Jungen sehend, mit Federkleid aus dem Eie, bei den Nesthockern (Insessores) sind sie fast nackt und blind und müssen geäst werden. Dimorphismus der Geschlechter. Die Männchen der Vögel sind grösser, kräftiger gebaut, lebhafter gefärbt, als die Weibchen. Ihre Stimme zeigt reichere Mannigfaltigkeit. Desgleichen ist bei vielen Vögeln das Männchen durch den Be- sitz von Spornbildungen , nackter Hautstellen , Hautlappen , auffallendere Feder- bildungen unterschieden. Lebensweise. Die Vögel leben entweder in strenger Monogamie oder in Polygamie (ein Männchen mit mehreren Weibchen). Ihre Nahrung ist höchst verschieden; die einen sind vorwiegend Veget abilienfresser (grüne Pflanzen- theile essend), andere reine Insekten-, Frucht-, Cerealien-, Aas-, Fisch-, Fleischfresser, andere wechseln mit der Nahrung. Unverdauliches (Federn, Haare, Gräten) wird als Gewölle in kleinen Klumpen wieder ausgespieen. Hin- sichtlich ihrer Sesshaftigkeit nennt man die das ganze Jahr in derselben Gegend bleibenden Vögel Standvögel, der Nahrung innerhalb eines nicht zu grossen Gebietes nachgehende Vögel Strichvögel, Nahrungsmangels wegen vor Ein- tritt der kalten Jahreszeit weit weg- und bei Eintritt der schöneren Jahreszeit wieder rückwandernde Vögel Zugvögel oder Wandervögel (s. d.). Höchst ver- schieden ist die Locomotion der Vögel. Schon ein mittelmässiger Flieger kann (bei 12 m in der Sekunde) über 500 km täglich zurücklegen; die Saatkrähe macht 8 — 12 m , die Brieftaube 13 — 21 m in der Sekunde , so dass eine Brieftaube den Weg von London nach Lüttich in 6 Stunden zurücklegen kann. Die Schwimm- vögel watscheln, die Singvögel hüpfen beim Gehen, die Laufvögel schlagen dabei mit den Flügeln. Stosstaucher stürzen sich fliegend in das Wasser; Schwimm- taucher tauchen schimmend unter; Gründler tauchen schwimmend unter und lassen den Hinterkörper senkrecht in die Höhe stehen. Was das psychische Leben der Vögel anbelangt, so stehen sie wohl den Säugethieren nach, aber doch weit über den anderen Wirbelthieren. Dank seinem scharfen Sehvermögen ist der Vogel ein guter Beobachter, kennt seinen Wohnplatz und dessen Umgebung gut, unterscheidet Freund und Feind gar wohl, zeigt sich geschickt und schlau bei der Nahrungssuche , Vertheidigung seiner Brut , ist gelehrig , sogar zum Sprechen ab- richtbar. Grosser Kunstsinn äussert sich in seinen Brutbauen, die sich verschiedene Arten aus verschiedenstem Baustoffe nach verschiedenstem Plane errichten (Erd- n ister errichten einfachste, kunstlose Nester auf der Erde, aus meist lose über- einander gelegtem Materiale; Minirvögel graben für ihre Nester Löcher in Höhlen, Uferwände, Lehm: Zimmerer meisseln für ihre Nester Löcher oder 776 Vögel. Höhlen in Baumstämme; Maurer bauen ihr Nest aus angefeuchteter, zusammen- gekneteter Erde; Korbflechter flechten in der Mitte vertiefte, lose Nester aus trockenen Pflanzenhalmen; Plattformbauer errichten flache Nester ohne Ver- tiefung; Sehn eider Vögel nähen ihr Nest aus Blättern zusammen oder an Blätter an; Webervögel verbinden fadenförmiges Baumaterial (Wolle, Haare, feines Halmwerk) zu einem zierlichen gewebeartigen Baue; Pilzmachervögel filzen feine Thier- und Pflanzenwolle durch Zusammenraufen zu einem zeugartigen Baumateriale zusammen; Cementirer sondern einen klebrigen, erhärtenden Leim ab und ver- mischen ihn mit Speichel , mit welchem sie dann ohne oder mit Zuhilfenahme weiteren Baumateriales ihr Nest errichten; Mooswölber (Dombauer) errichten insbesondere aus Moosen mit einem Dache versehene Nester mit seitlichem Flug- loch; Schmarotzervögel nehinen verlassene Baue anderer Vögel in Beschlag oder legen ihre Eier anderen Vögeln zur Bebrütung ins Nest. Geographische Verbreitung, ausgestorbene Vögel, Artenzahl. Der Vogel ist locomobiler als andere Thiere , daher die Grenzen seines Verbreitungsbezirkes weitere. Gegen die Polargegenden zu nehmen auch die Vögel an Artenzahl ab. In den kalten Gegenden überwiegen die Schwimmvögel. Für die australische Region sind die Paradiesvögel, für die westliche Halbkugel die Kolibris, für die alte Welt die Steppenhühuer charakteristisch. — Von ausgestorbenen Vögeln sind Archaeo- pteryx lithogr aphica r. Mei/er (s.d.), Ichthyornis, Hesperornis (s. Zahn- vögel, Odontornithes), dann die Riesenvögel, Dronte, Dodo (Didus ineptus) (s. Dididae bei Tauben), Aepyornis maximus (s. d.) , Moa (Din- ornis giganteus (s. Dinornithidae) zu erwähnen. So unwahrscheinlich es a,uf den ersten Anblick hin erscheinen mag. die agilen befiederten Vogel mit den beschuppten oder bepanzerten kriechenden Reptilien in nahe Verwandtschaft zu bringen , so steht es doch ausser Zweifel , dass die Vögel von den Kriechtbieren abstammen. Darauf hin deutet die Entwicklungsgeschichte (die Embryonen der Kriechthiere und der Vögel erscheinen bis zu einer relativ späten Zeit ihrer Ent- wicklung fast identisch), die anatomische Vergleichung (das Fedei-kleid der Vögel ist dem Schuppenkleid der Reptilien noch sehr verwandt; bei Reptilien und Vö- geln erfolgt die Verbindung des Schädels mit dem ersten Halswirbel durch einen einzigen Gelenkshöcker u. s. w.). Seit 1861 kennt man aber auch ältere fossile Vögel: die den Reptilien sehr nahe stehenden Zahnvögel (Odontornithes). zu welchen der Archaeopteryx (s. d.) aus dem oberen Jura mit bezahnten Kiefern und langem, geradem, vielgliedrigem Echsenschwanz, Hesperornis (s. d.) aus der oberen Kreide mit bezahnten Kiefern und verkümmerten Flügeln, Ichthyornis aus der oberen Kreide mit bezahnten Kiefern, biconcaven sog. Fisch wirbeln, wie sie bei den älteren Reptilien formen sich finden, gehören: die beiden letztgenannten Gattungen weisen schon einen ausgeprägteren Vogelcharakter auf, als der reptilien- artige Archaeopteryx. Von der Eocänzeit an kommen neben einigen Straussen und ähnlichen nicht fliegenden Formen nur mehr die normal gebauten Vögel vor; das frühere Gebiss ist immer mehr degenerirt und von jetzt ab zeigen alle Vögel nur Hornscheiden an den Kiefern. Die fossilen Funde einbeziehend scheidet man, ob- schon durchaus nicht scharf, die Vögel in Saururae, langgeschwänzte Vögel mit dem mehrfach erwähnten Archaeopteryx; Odontornithes, Zahnvögel, deren es während der Kreidezeit wahrscheinlich viele Formen gegeben hat (hierher: Hesperornis regalis Marsh [Pteranodon B('(Is~\ von Kansas, ein nahezu 1,8 m langer fleischfressender, schwimmender und tauchender Strauss mit langem schmalen Schädel; Ichthyornis dispar Marsh, ebenda, ein etwa taubengrosser, fliegender Vogel mit ziemlich grossem Schädel, langem Schnabel): Ratitae , Laufvögel, noch heute vertreten durch den. afrikanischen Strauss, die Gattungeu Rhea, Apteryx , Dromaeus (hierher die ausgestorbenen Dinornithidae [s. d.]) und Carinatae, kielb rüstige Flugvögel, welche heute das Hauptcontingent der lebenden Vögel stellen (hierher: Gastornis parisiensis Heb. aus dem unteren Eocän, von der Höhe des Strausses, aber noch mit massiverem Knochenbau; Alca impennis L., ein fluglos gewordener Strandvogel Islands, seit 1842 ausgerottet; Odontopteryx toliapicus Oiv. im Eocän Englands, die 1681 ausgerottete Dronte, Dodo [Didus ineptus L.] auf Isle de France, ein unbeholfener, nicht fliegen- der, schwerer , plumper, träger Vogel von der Grösse eines Schwans, mit starkem, Vogelköpf cheii — Vorclerhini. 777 6. I . 8. 9. 10. 11. 12. Scan so res, Klettervögel. Passeres Sperlingsvögel. Grallatores, Sumpfvögel. Natatores, Schwimnivöcfel . Mit Gangbeinen. Mit Watlieiuen oder Stelzbeinen. vorne hakenförmig lierabgebogenem Geierschnabel, starken vierzehigen Füssen, die Fa- milie Dididae (Inepti) der Tauben bildend. — Die Zahl der noch lebenden Vogel- arten beträgt weit über 10 000, die der bekannt gewordenen fossilen Arten über 200. Fassen wir die wichtigsten Merkmale der Vögel zusammen , so werden wir sie zu definiren haben als warmblütige, befiederte, immer durch Lungen athmende , immer hartschalige Eier legende, mit in Flügel umgewandelten Vordergliedmassen versehene, am Hinterhaupte mit einem Gelenkhöcker mit der Wirbelsäule verbundene Wirbelthiere , bei welchen Fusswurzel- und Mittelfuss- knochen in einen einzigen Knochen, den Lauf, verschmolzen sind. Die Classe der Vögel zerfällt in folgende 15 Ordnungen: 1. Fsittaei, Papageien, 2. Coccygomorphae, Kukuksvögel, o. Pici, Spechte, 4. Cypselomorpliae, Mauerschwalbenähnliche .5. Passeres, Sperlingsvögel. ( Raptatores, Raubvögel, \ C 0 1 u m b i n a e , Tauben, Gallin acei, Hühner, Cursor es. Laufvögel, i Grallae, Sumpfvögel, Ciconiae, Storch vögel, ' L am e 1 1 i r 0 s tr e s , Entenvögel 13. Steganopodes, Ruderfüsser, 14. Longipennes, Langflügler, 15. Impennes, Taucher, Literatur: Latliatn, J., A General History of Birds. 11 Bde. Winchester 1821 — 1828. — Bavmmin , Joh. Audr., Naturgeschichte der Vögel Deutschlands. 13 Bde. Stuttgart 1846—1860. — BreJnii, Chr. L., Handbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands. Ilmenau 1831. — Gray, G. E., The genera of Birds. 3 Bde. London 1847 — 1849. — Nmtmannia, Archiv für Ornithologie, herausgegeben von Ed. Baldamus. Leipzig 1849 — 1858. — Thienemann, F. A. L., Fortpflanzungs- geschichte der gesammten Vögel. Leipzig 1845 — 1856. — Reichoihach, L. , Das natürliche System der Vögel. Dresden 1848 — 1854. — Grai/, G. F., Handlist of Birds. London 1869 — 1871. — Giebel. C. 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Vonior, Pflugscharbein, s. Säugrethiere (Skelet). Vordeckel, praeoperculum, s. Fische (Skelet). Vorderarm, Unterarm, s. Säugethiere (Skelet). Vorderbeine, pedes antici, ) ^ Insekten * Vorderbrust, prothorax, ) ^' Vorderdarm, s. Verdauungsorgane. Vordere Kammer, ventriculus, s. Wirbelthiere (Herz). Vorderflügel, alae anticae, s. Insekten.* Vordergliedmassen, s. Säugethiere (Skelet). Vorderhirn, s. Wirbelthiere (Nervensystem). 778 ,Yorderkiemer — Yult uiidae. y orderkiemer , Prosobrauchiata Edw., Ordnung der Bauch füsser. Körper mit napf- oder thurmförmiger Schale, oft mit Deckel; Kopf oft mit Rüssel; Kiemen einzeln oder paarig, wie der Vorhof vor dem Herz; ihre Höhle meist mit der Afteröffnung der Nieren- und Eileitermündung; Nervensystem mit Gehirn-, Fuss- , Seiten- und Eingeweideganglion; Penis meist frei, nicht einstülpbar; Ge- schlechtsorgane ohne Anhangdrüsen ; die Eier werden in einer Kapsel abgelegt und angeklebt oder am Fuss umhergetragen; die Larven besitzen meist ein Segel. Alle sind nahezu ausschliesslich nur Meeresbewohner; fossile Formen sind aus dem Silur bekannt; im Tertiär erreichten sie das Maximum. Man kennt bei 14000 Arten, von denen 8500 recent , 5500 fossil sind und theilt sie in die Unterordnungen: 1) Netzkiemer; Neurobr anchiata (Pulmonata operculata, gedeckelte Lungenschnecken). 2) Kammkiemer, Ctenobranchiata (Pectinibran- chiata). o) Schildkiemer, Aspidobr anchiata (Rhipidoglossa). 4) Kreis- kiemer, Cyclobranchiata (Docoglossa). Vorhaut, pvaeputium, s. Säugethlere (Fortpflanzungsorgane). Vorhof, vestibulum, s. Wirbelthiere (Ohr) und Säu^etliiere. Vorkammer, hintere, atrium, s. Wirbelthiere, Säugrethiere (Circulationsorg.). Vorkralle, s. Spinnen. Vormagen, proventriculus, s. Verdainiugsorg-ane. Vorschwarm, s. Honigbiene. Vorstehhund, s. Haushund. Vortex, s. Acmostomida und Berostomidae. Torticellidae Ehrenh., Glockenthierchen, Familie der Infusoria peri- tricha. Körper ohne Gehäuse festsitzend, mit adoraler Wimperzone; im Jugend- zustand und beim Loslösen der Thiere auch ein hinterer Wimperkranz. Gattungen: Vorticella Ehrenh., Glockenthierchen; Carchesium Stein; Epistylis Eh)-enh. ; Opercularia Ehrenb.; Scyphidia Larhm.; Spirochona Stein* Yorticidae, Strudelwürmerfamilie der Rhabdocoela. Mit einer Geschlechts- öffnung. Keimdotterstöcken, weiblichen Haftapparaten, immer einfachem Uterus, compacten paarigen Hoden, bauchständigem Mund. Hierher: Provortex v. Graff., Vortex Ehi-enb., Derostomum Oerst. Torweltliche Thiere, s. bei den einzelnen C lassen und unter Paläon- tologie. A orweltstier, Bos primigenius, vielleicht mit dem Aue r ochs gleich- artig, einer der Stammväter unseres Hausrindes. S. Breitstiriistier. Tiilpaiiser AV//.'^. u. J^las. = Tadorna Leach. Fuchsenten, Gattung der Höhlenenten. S. Lamellirostres. Vulsella Lani.. s. Heteromyaria. Tultiir L., Gattung der Vulturidae (s. d.). Yulturidae, Familie der Raubvögel. Der lange Schnabel an der Wurzel nicht eingeschnürt, an der Spitze plötzlich im Haken übergebogen; die nackte Wachshaut reicht bis über die Hälfte der Schnabellänge ; der Kopf nur mit Dunen oder ganz nackt; Schwanz mit 14 Steuerfedern. 6 Gattungen mit 16 Arten, nur in der alten Welt. Hierher: 1) Vultur L. Der seitlich zusammengedrückte Schnabel mit stark gewölbter Firste. Nasenscheidewand nicht durchbrochen. Kopf mit feinen Dunen, Hals mit Federkrause. Dritte und vierte Schwinge am längsten. V. monachus L. (cinereus Temm.), Kuttengeier, Mönchgeier. 116cm, Flügellänge 78 cm. Dunkelbraun; Kopfdunen braun, Halskragen braun, zerschlitzt, der nackte Hals bleigrau. Afrika, Südeuropa. Kommt oft bis Wien. V. fulvus Gm. (leucocephalus M. u. W.), weissköpfiger Geier. 112cm, Flügellänge 68cm. Graubraun, gelblich; Flaum des Kopfes und Halses weisslich; der Hals- kragen nicht rings um den Hals. Afrika, Mittelmeerländer. Gesellig. Kommt oft bis nach Deutschland. 2) Neophron Sav., Aasgeier. Schnabel sehr lang und schlank; Kopf und Hals nackt. N. pileatus Burch., Kappengeier. 66 cm, Flügellänge 48cm. Dunkelbraun. Südeuropa, Afrika, Indien. Aas- und Koth- fresser. N. percnopterus Gray (s, Aasgeier). Waben — ^Yaldspitzmaus. 779 W. Waben, s. Honig-biene. Wabenkröten, Pipida, Familie der zun gen losen Froschlurche (s. d.). Kurz-, flach- und breitköpfige krötenähnliche Froschlurche, ganz ohne Zähne, mit dünnen Vorder- und langen plumpen Hinterbeinen, mit durch Schwimmhäute ver- bundenen Zehen, in Hautspitzchen endigenden freien Fingern, ohne Ohrdrüsen. Gattung: Pipa Laxrenti = Asterodactylus Wayler mit der P. americana Lmirenti. (Rana dorsigera Schneid.). 14cm und darüber. Oben olivenbraun oder schwärzlich; unten auf weisslichem Grunde schwarzgefleckt. Mit kleinem Hautanhang an der Schnauze, einem kleinen Bartfaden jederseits in der Mitte des Oberkiefers und einem Hautanhang am Mundwinkel. Brasilien , Guiana. Die Entwicklung der Eier findet in der Rückenhaut statt; diese bildet dui'ch Wucherung um jedes Ei einen Hohlraum. Wachholderdrossel, s. Tiirdidae. Wachshaut, cera, ceroma, s. Yögel. Waclismotte, Wachszünsler, Galleria i'^ai/-., Gattung der Zünsler (s. d.). Wachtelhiihner, Tu mix VieilL. s. Laufhühner unter Hiihiiervög'el. Wachtelkönig-, s. Crex unter Sumpfhühner. Wachteln, s. Hühnex'vögel (Waldhühner). Wadenbein, fibula, s. Säugethiere und Vög'el (Skelet). Wadenstecher, Stomoxys calcitrans L., s. Muscidae. Wathögel, Grallatores = Sumpfvögel. Wässerige Flüssig'keit, humor aqueus, s. WirbeltUiere (Auge). Waffenfliegen, Stratiomyidae, Familie der Cyclo cera. Larve mit hornigem, nicht einziehbarem Kopfe: Randader bis zur Flügelspitze reichend; Schildchen meist mit Dornen (Not ac an t ha); Larven im Wasser oder im morschen Holze. Gattungen: Stratiomys G. mit S. chamaeleon L. , Chamäleons- fliege; Oxycera Meig., Dornfliegen; Nemotelus Geojfr., Sumpffliegen; Odontomyia Meig., Zahnfliegen; Pachygaster Meig., Kugel fliegen. Beris Latr. , Strahlenfliegen; Sargus Fabr., Metallfliegen; Ephippium Latr., Sattelfliegen; Xylophagus i¥eir/., Holzfliegen. Wagleria = Limnodynastes (s. d.). Wahre Rippen, s. Säugethiere (Skelet). Wakera, Baumkänguruh, s. Dendrolagus. Wal, südlicher, s. Balaena. Waldameisen, s. Ameisen. Waldammer, Emberiza rustica Pol!., vo)i Kamtschatka bis Lappland. Waldeidechse, s. Lacertidae unter Spaltzüngler. W^aldfledermäuse = Abendsegler (Panugo). Waldgärtner, Hylurgus piniperda L., sehr häufiger, den Kiefern schäd- licher Borkenkäfer. Waldheimia, King., Gattung der Terebratulidae. Waldhühner, Tetraonidae. s. HOhnervög'el. Waldhand, s. Icticyon. Waldkäfer, Spondylis Fabr., Bockkäfergattung der Gi-uppe Prion ini. Waldkanz, s. Syrnium unter Strig'id.ie. Waldlaubsänger, s. Phyllopneuste unter Sänger. Waldlemming, s. Myodes. Waldlerche, s. AI au da unter Lerchen. Waldmaus, s. Mus. Waldohreule, s. Otus unter Strigidae. Waldsandkäfer, Cicindela silvatica //. Tn Kieferwaldungen nicht selten. Waldschildkröte, s. Testudo unter Testndinidae. Waldschnepfe s. Scolopax unter Schnepfenrögel. Waldspitzmans, s. Sorex. o o 730 Waldspötter — Walzenscheiclen. Waldspötter, s. Harporhynchus unter Turdidae. Waldverderber = Forleule, s. Eulen (Orthosiina). Waltlwanzeii, Alydus Fahr., Gattung der ßandwanzen (s. d.). Waldwasserläufer, s. Totanus unter Schnepfenvögel. Waldwühlmaus, s. Arvicola. Waldziegenantilopen, s. Capricornis. Wale, s. Wallische. Walflschaas, Walfischspeise, s. Clionidae. Walfische, echte, fleischfressende Wale (Cete Linne = Cetacea Car- nivora Cuv.) , Unterordnung der Walfische. Fleischfressende Wale mit kegel- förmigen Zähnen oder mit Barten, borstenlosen Lippen, bis auf die Stirne herauf- rückenden Nasenlöchern , Milchdrüsen in der Inguinalgegend , nur im Schulter- gelenk beweglichen Gliedmassen, setzen reichlich Speck an. Familien: Delphinida, Monodontida, Hyperoodontida, Catodontida die Gruppe der Zahnwale [DenticeteJ; undBalaenida die Gruppe der Bartenwale [Mysticete] bildend. Walflschläuse, s. Cyamidae. Walflschspeise, s. Cliouidae. Walker, Polyphylla fullo L., a. IJlatthornkäfer. Wall, testa, s. Rankenfüsser. Walrath, ein im Vordertheil des Kopfes der Pottwale sich ansammelndes, flüssiges, an der Luft erhärtendes Fett (Spermacet). Walrosse, Trichechida, Familie der Flossenfüsser. Breitschnauzige, plumpe Flossenfüsser mit in grosse, wurzellose, nach unten gerichtete Hauer um- gewandelten Eckzähnen. Die anfänglich stumpf zugespitzten Backenzähne verlieren sich später bis auf 3 in jeder Kinnlade und schleifen sich ab. Anfängliches Ge- biss o ^ 4 . Der Körper endet in einen ganz kurzen, platten Schwanz. Beim Gehen, einem unbeholfenen Watscheln, können sie doch den Leib auf die 4 Beine stützen, weil diese besser hervorragen als bei den Robben. Gattung: Trichechus. Walzenbaumschlangen, s. Cyclophis. Walzeiifliegen, Ocyptera Mei;/., Gattung der Muscidae (s. d.). Walzenscheiden, Thaliacea Sav., Classe der Mantelthiere. Der Körper hat im Allgemeinen eine walzige oder tonnenförmige Gestalt, zeigt gallertige oder knorpelige Consistenz und erscheint meist glashell. Er besitzt an dem einen Ende die Einfuhr-, am gegenüberliegenden die Aus fuhr Öffnung; beide zeigen oft Lippen- bildungen und zwischen ihnen liegt der Athemraura und die Cloake, durch eine bandartige oder flächenförmige durchbrochene Kiemenplatte von einander kaum getrennt. Die Bewegung geschieht durch Muskeln, welche den Leib auf der Innenseite des Mantels gürtelförmig namgeben, oder ihn auf einer Seite (Bauch- seite) frei lassen. Durch Zusammenziehen wird das Körperlumen verkleinert, und das Wasser im Innern entweicht durch die Ausfuhrötfnung am hinteren Körper- ende, während das vordere durch die Lippen verschlossen wird; durch den Rück- stoss bewegt sich das Thier oder die ganze Thierkette mit ihrer rhythmischen Contraction vorwärts. Indem sich dann wieder die Klappen der HinteröfFnung schliessen, die anderen öffnen, tritt wieder Wasser durch die vordere Oeffnung ein. Das Nervensystem besteht in einem am „Rücken", nahe an der Einfuhr- öffnung gelegenen Ganglionknoten, welcher nach allen Stellen des Mantels Fäden entsendet; auf ihm liegt ein birnförmiger , braunrother, hufeisenförmiger Pigment fleck oder entfernt von ihm, doch in Verbindung, eine Gehörblase (Doliolum); vor ihm liegt die mediane Flimmer grübe; auch die Klappen an den beiden Oeffnungen, sowie die gesammte Körperhaut mit zahlreichen Nerven- endigungen dienen zum Tasten. Der Nahr.ungscanal zeigt, wo er deutlich ent- wickelt ist (Doliolum), eine dünne Speiseröhre, einen blindsackartigen Magen und einen Enddarm, der bald vorne bald rückwärts ausmündet ; bei den Salpen bildet er jedoch nebst dem Herz und den Geschlechtsorganen einen „Eingeweide- knäuel" (Nucleus), der die Bauchseite der Thiere markirt und oft in einer besonderen Ausbuchtung oder Auftreibung des Mantels gelegen ist. Das Herz ist klappenlos und treibt das Blut durch wandungslose Bahnen, oft nach abwechselnd entgegengesetzter Richtung in der Mantelhöhle herum; doch kann man häufig auch ein Rücken- und Bauchgefäss unterscheiden, die durch Quercanäle mit- einander in Verbindung stehen. Das Blut ist farblos und besitzt eigenthümlich Walzenschlangen —Wandervögel. 781 gestaltete Blutkörperchen. Die Athmung geschieht durch die quergestellten Kiemenblätter, welche, mit zahlreichen Oeifnungen versehen, die Kiemenhöhle theilen. Die Geschlechter sind zwitterig in der Weise vertheilt, dass die Hoden erst dann reifen, wenn die Eier durch ein anderes Männchen bereits befruchtet sind (Proterandrie). Der Hoden besteht aus zahlreichen Schläuchen, welche meist mit einer einzigen Oefi'nung in die Leibeshöhle münden . oder aus einem einzigen Blindschlauche. Die Eier entwickeln sich häufig nur in der Einzahl und es erscheint dann dasselbe in einer eierstockartigen Kapsel im Nucleus einge- schlossen; der Stiel derselben mündet frei in die Athemhöhle. Später verkürzt er sich immer mehr und mehr und es entsteht dadurch eine Art Brutsack, in welchem später ein Theil des Dotters eine Placenta bildet, während der Rest den Elaeoblast darstellt, ein Gebilde, das mit der Chorda der Wirbier ver- glichen wird, Die folgende Entwicklung stellt einen ausgesprochenen Gene- rationswechsel dar, der im Einzelnen jedoch Verschiedenheiten zeigt. Man unterscheidet die beiden Ordnungen: Salpen (Desmyaria) und Tonnensalpen (Cyclomyaria).* Walzenschlaagen, Cylindrophis Wagler. ,s. Wickelschlangen. Walzeiiscliiieckeu, Olividae, Familie der Schmalzüngler. Schale kui-z gewunden mit scharfem Aussenrand; Fuss gross. Gattungen: Oliva BriK/, Harpa Lam* Walzeiispiiiiieu, Solifugae Gerst., Solpugae aut., Ordnung der Spinnen- thiere. Der mit blassgelben spröden Haaren besetzte Körper lässt eine Theilung des Cephalothor ax in einen KojDf- und Thoraxabschnitt gleich den Insekten ersehen. Ersterer trägt die grossen, am Grunde blasigen, zu einer senkrechten Scheere gestalteten Kieferfühler, mit denen sie ein Rasselgeräusch hervor- bringen, sowie die grossen kräftigen Kiefertaster, welche am Ende kolbig erweiterte Saugnäpfe tragen, krallenlos sind und wie die folgenden 4 Beinpaare, deren erstes gleichfalls krallenlos ist und als Taster des zweiten Unterkiefers gedeutet wird, zum Laufen dienen. Die 3 letzten Paare besitzen Krallen und wie das erste am Grunde dreieckige oder halbmondförmige gestielte Hautanhänge. Die Unterseite des dreigliedrigen Thorax (Sternum) hat eine deutliche Mittel- furche. Der Hinterleib ist walzig, birnförmig und hat 9 — 10 Segmente. Die beiden Punktaugen stehen auf Höckern. Die Tracheen münden in 2 zwischen dem ersten und zweiten Fusspaare und an der Unterseite des Hinterleibs liegenden Stigmenpaaren aus. Die Walzenspinnen sind kühne Räuber, welche, in sandigen warmen Gegenden, Steppen und Wüsten beider Erdhälften wohnend, oft tagüber in die Erde vergraben leben und nur des Nachts auf Raub ausgehen , oft aber auch während der grössten Tageshitze thätig sind und selbst Pflanzen besteigen, von denen sie sich dann herabwerfen, um die Beute zu erhaschen. Diese besteht in Insekten und kleinen Wirbelthieren, wie Eidechsen und Vögeln, bei denen ihr Biss tödtlich wirkt; doch sollen sie selbst dem Rinde und den Pferden gefährlich werden, wenigstens wird ihr Biss sehr gefürchtet. Sie gehen auf den 3 Beinpaaren und halten die Kiefertaster hoch empor. Man kennt nur eine Familie, Solpugidae. ■ — Literatur: JJiifour, L., in Compt. rend. XL VI. 1858. — Simon, in Ann. Ent. Soc. Fr. 1879.* Walzenstrahler, s. Holothurioidea Hnuidt. Wampuni, s. Venusmuscheln. Wandelfüsse, pedes ambulatorii. s. Yögel (Skelet). Wandelndes Blatt, s. (respenstheuschreeken. Wanderdrossel, Turbus migratorius L. Amerika: sehr selten in Deutschland. Wanderelster, s. üendrocitta unter Raben. Wanderfalk, Art der Falken, s. Falconidae. Wanderfledermaus, s. Vesperus. Wanderheuschrecke, s. Pachytylus unter Feldheuschreeken. Wanderratte, s. Mus. Waudertaube, s. Ectopistes unter Tauben. Wandervögel, Zugvögel nennt man jene Vögel, welche der Kälte, des Nahrungsmangels, der Fortpflanzung wegen vor Eintritt der kälteren Jahreszeit nach wärmeren Ländern ziehen. Die Insektenfresser und zahlreiche Sumpf- und 782 Wanderzellen — Wasserfledermaus. Schwimmvögel sind solche Zugvögel. Sie folgen einem mächtigen Triebe, der sie oft aufbrechen lässt, ehe die zwingende Nothwendigkeit vorhanden. Wendehälse, Pii'ole wandern einzeln, Gänse, Kraniche, Dohlen, Krähen, Pinken, Lerchen in grossen Schaaren. Die grösseren Vögel fliegen in bedeutender Höhe, in ge- rader Richtung, die kleinen Insektenfresser nieder, längs der Flüsse. Die meisten Zugvögel fliegen nur des Nachts (Bachstelzen, Schwimmvögel, Wachteln, Schwalben, Wiedehopfe), einige am Tage (Palken, Krähen, Pinken, Lerchen u. s. w.), einige ununterbrochen. Die meisten Zugvögel fliegen von Norden nach Süden gegen den Aeqixator hin. Die Mehrzahl erstreckt ihre Wanderung weit bis nach Afrika hinein; einige bleiben schon in Südeuropa, in Aegypten. Zuei'st beginnen die Pirole, Fliegenfänger die Wanderung, ihnen folgen die Wachteln, Schwalben nach, später folgen die Lerchen, Sänger, Pieper u. s. w. Mit Eintritt der Aväi-meren Jahres- zeit wandern unsere Zugvögel wieder zurück , die Männchen meist früher als die Weibchen. Da die Wandervögel im Herbste mit den noch ungeübten Jungen fort- fliegen, geht dieser Abzug langsamer vor sich als die Rückwanderung im Früh- linge. Von manchen Arten (so vom Buchfink, den Amseln, den nordischen Schwimm- vögeln) ziehen im Herbste meist nur die Weibchen und Jungen ab , während die meisten alten Männchen auch im Winter in ihrer Heimat bleiben. Wanderzellen, s. Zellenlehre. Wandpelzbiene, s. Autliophora. Wange, genae, s. Insekten und Trllobiten.* Wangnrln, Schlappbeutler, s. Dendrolagus. Wanst, Pansen, rumen, s. Paarzeher. Waiizeu, Hemiptera, Heteroptera, Halbflügler, Ungleichflügler, Unterordnung der Schnabelkerfe. Halbflügel (Hemelytra) in der Ruhelage horizontal liegend ; Vorderhälfte (C 1 a v u s) hornig , Hinterhälfte (Membrana) häutig, die Hinterflügel bedeckend; Rüssel fast stirnständig; Stinkdrüsen häufig, Stimmorgane selten. Diese Unterordnung zerfällt in Landwanzen (Geocores) (s. d.) und Wasserwanzen (Hydrocores) (s. d.). — Literatur: Fieber, F. X., Die europäischen Hemipteren. Wien 1861. — Stäl, F., Enumeratio Hemipterorum. 5 Bände. Stockholm 1871—1877. Wapiti = canadischer Hirsch, s. Cervus (3). Wappeiithiercheii, Brachionus El/rbg., Räderthiergattung der Loricata (Brachionidae). Panzer wappenförmig , vorne stets, hinten oft mit Zacken; Räderorgan sehr entwickelt. Wappenträger =; Lindenspinner, s. Phalera unter Spinner. Wara = javanisches Nashorn. Warane, Varanidae. Familie der Spaltzüngler (s. d.). Warmblütige Thiere, s. Wirbelthiere und Säugethiere. Warzenbein, os mastoideum, s. Säugethiere (Skelet). Warzenbeisser, s. Laubheuschrecken. Warzenkäfer, Malachins Fabr., Gattung der Melyridae, s.Weichttügler. Warzensehlangeu , Acrochordidae, Schlangenfamilie der Eurysto- mata. Mit kleinen warzigen oder dornigen Höckern statt der Schuppen, Greif- sehwanz. Hierher: A crochordus /iTorn.s^. Java. — Chersydrus Ciw. Indien, Ostindien. Warzenschweine, s. Phacochoerus und Borstenthiere. Warzentaube, s. Fruchttauben unter Tauben. Waschbären, s. Procyon. Waschbärhund, s. Nyctereutes. Wasseramseln, Ginclus Bechst., Gattung der Turdidae (s. d.). Wasserasseln, Asellus Geoffr., Gattung der Asellidae. A. aquaticus OL, gemeine Wasserassel; A. ca,\a.tiGus ScJdödte, Grottenassel. In Höhlen- gewässern, tiefen Brunnen, tiefen Seen. Wasserathmung, s. Athmnng. Wasserbärcheu, s. Tardigrada. Wasserböoke, s. Cervicapra (Kobus). Wasserechsen, Hydrosauria, s. Enaliosauria. Wasserfledermaus, Vespertilio Daubentonii Leisl. 8,8 cm (Spannweite 24,3 cm). In ganz Europa. Fliegt nur unmittelbar über dem Wasserspiegel. S. Vespertilio. Wasseriroscli — Wasserj ungf ern. 783 Wasserfrosch, Rana esculeiita Linne, s. Rana. IVassergefässherz, s. Seeigel. Wassergefässporen, Excietionsporen, s. Excretiousorgaue. Wassergefässsysteni, s. Excretionsorgane und Würmer. Wasserfalter, s. Felzüiigler. Wasserflöhe, Gabel flöhe, Cladocera Latr., Daphiioidea M. Ediv., Unterordnung der Blattfüsser. Ausgezeichnet durch 4 — 6 Schwimmfuss- paare und grosse Ruderfühler, sowie durch die Entwicklung. Der kleine, meist nur wenige Millimeter messende Körper ist seitlich zusammengedrückt und wird von einer zweiklappigen Schale bedeckt, die ein deutliches Kopfstück (Cephalostegit) und Seitenstück (Omostegit) unterscheiden lässt. Die Schale ist dünn und durchsichtig. Der freie Kopf trägt ein kleines, tasterförmiges Spür- fühlerpaar und dahinter zwei sehr kräftige verästelte, lange Borsten tragende Ruderfühler; die blattförmigen Beine dienen zum Schwimmen, Schreiten und Greifen; manche vermögen auch zu springen, sowie angeheftet Nahrungsstoffe herbei- zuwirbeln. Der Hinterleib ist dreigliedi-ig und hat einen nach unten gekrümmten, mit hakenförmigen Fortsätzen versehenen Endabschnitt. Von Sinnesorganen findet sich mit dem starken Nackenganglion in Verbindung ein median gelegenes zitterndes Stirn äuge und zwei Neben äugen; das Herz ist oval sackförmig und besitzt zwei seitliche venöse und eine vordere arterielle Oeffnung; es pulsirt sehr kräftig und leitet das Blut durch wandungslose Canäle des ganzen Körpers umher; das Blut besitzt amöboide Zellen, üeberdies ist stets eine Schalendrüse und oft eine klebende Nackendrüse vorhanden. Die Geschlechtsorgane liegen paarig am Darmcanal und zwar die Eierstöcke in Gruppen von je 4 Eiern ; von diesen entwickelt sich eines , während die 3 anderen die Ernährung besorgen ; dieses gelangt dann in einen Eileiter, der in den am Rücken über dem Darm gelegenen Brutraum führt; die Hoden münden hinter dem letzten Beinpaare. Die Männchen sind stets kleiner und erscheinen meist erst im Spätherbste; ihnen gehen häufig Zwitterformen voraus. Die Eier zeigen zweierlei Form ; die im Frühlinge und Sommer ohne Zuthun der Männchen sich entwickelnden aga mischen oder So mm er ei er mit reichlichen Oelkugeln und zarter Dotterhülle entwickeln sich sehr rasch im Brutraume; die hartschaligen , mit einer festen Hülle, dem Sattel, umgebenen Winter- oder Ephippialeier entstehen nach vorhergegangener Befruchtung zu Beginn der ungünstigen Jahreszeit und des Nahrungsmangels. Die Wasserflöhe sind zum allergrössten Theile Süsswasserformen; einige bewohnen das Brackwasser und das Meer; oft erscheinen sie millionenweise und fallen dann durch Färbung und Lebhaftigkeit auf. Man unterscheidet 4 Familien: 1) Sidi- dae. 2)Daphnidae. 3)Lynceidae. 4) Polyphemidae. — Literatur: Leydig, Naturgeschichte der Daphniden.. Tübingen 1860. — 'Weissmann, Beiträge zur Keunt- niss der Daphniden. I — IV. Leipzig 1876 — 1877. — (laus, Zeitschr. f. wissensch. Zool. XXVIL 1876.* Wasserflorfliegen, Sialidae Barm., Schlammfliegen, Sumpflibellen, Familie der Plattf lügler. Kopf gi'oss; Augen vortretend; Flügel dachförmig aufliegend. Larven mit beissenden Mundtheilen, im AVasser und unter Rinde. Gattungen: Raphidia L., Kameelh aisfliegen. Erster Brustring länger als breit, im Randmale mindestens eine Querader. — Inocellia Sehn. Im Randmale keine Querader. — Sialis Latr., Wasserflor fliegen. Erster Brustring breiter als lang. Die ausgebildeten Insekten schwerfällige, meist ruhig sitzende Thiere. Wasserhaut, s. Amnion. Wasserhirsch, s. Cervns (8). Wasserhühner, Fulica L., Gattung der Sumpfhühner (s. d.). Wasserhunde, s. Hanshund. Wasserjäger, Pirata Suytd., Gattung der Wolfspinnen, s. Schiiellläufer. Wasserjungfern, Libellen^ Libellulidae, Odonata, Subulicornia etc. Familie der Ami^hibiotica. Körper gross, schlank; Kopf quer, freibeweglich: Fühler kui*z; Mundtheile sehr kräftig gebaut; Flügel gross, reichnetzig; Hinterleib zehngliedrig mit ungegliederten AftergrifFeln. Leben am Wasser und sind kräftige, raschfliegende Räuber. Bei der Begattung umfasst das Männchen das Weibchen am Nacken mittelst der Hinterleibszange; dieses legt die Hinterleibsspitze an das im Grunde desselben gelegene, mit Sperma gefüllte Copulationsorgan. Auch die 7g4 Wasserkäfer— Wasserpieper. Larven leben im Wasser, sind Räuber und besitzen eine zu einem klappenden Pangapparat umgestaltete Unterlippe (Maske). Die Kiementracheen liegen im Mastdarm. Gattungen: Facettenaugen stossen am Scheitel zusammen: 1) Li- bellula L. Augen in der Schläfengegend nicht erweitert: vordere Seite des Flügeldreieckes im Vorderflügel viel kürzer als die innere. L. depressa L., Plattbauch, 40mm. Gelbbraun mit gelben Randflecken. Ganz Europa. 2) Cor- dulia LnirJi, Goldjungfern. Augen in der Schläfengegend mit rundlicher Er- weiterung. Hinterleib metallisch glänzend. 3) Aeschna Fabr., Schmaljungfern. Augen berühren sich am Scheitel ziemlich weit. Vordere Seite des Flügeldreieckes im Vorderflügel lang. — Facettenaugen am Scheitel getrennt: 4) Gomphus Leach. Hinterflügel an der Wurzel nach hinten erweitert. 5) Calopteryx Leach. Alle 4 Flügel gleich (auch bei den nächsten). Flügel von der Wurzel an allmählig breiter, nicht gestielt. Körper beim Männchen metallisch blau, beim Weibchen grün. L. virgo L., L. splendens Harr. G) Lest es Jjenrh. Flügelzellen meist fünfeckig. Randmal länglich. 7) Agrion Fabr., Schlankju ngf er n. Flügel- zellen fast alle quadratisch. Randmal so lang wie breit. 8) Platycnemis CAarp. Mittel- und Hinterschienen wenigstens beim Männchen erweitert. Wasserkäfer, Hydrophilidae, Palpicornia, Familie der Pentamera. Die kurzen, sechs- bis neungliedrigen Fühler gegen die Spitze keulenförmig; Kiefer- taster so lang oder länger wie die Fühler. Bauch mit 5 — 6 Ringen. Unbeholfene (die Beine wie die Hunde abwechselnd bewegende) Schwimmer stehender Gewässer; Pflanzenfresser: kommen des Athmens wegen in Zwischenpausen an die Oberfläche des Wassers. Fertigen für die an Wasserpflanzen abgelegten Eier einen birn- förmigen Cocon an. An 570 Arten bekannt. 1) Hydrophilus Geoff'r. Erstes Fussglied sehr kurz, Halsschild nach vorne verengt; Hinterfüsse ruderförmig, Mittel- und Hinterbrust nach hinten in einen Bruststachel verlängert. H. piceus L. o5 — 45mm. Pechschwarz, glänzend. 2) Hydrobius Leach. Hintex-füsse nicht ruderförmig, ohne Bruststachel, Hinterleib mit 5 Ringen, Fühler neungliedrig. o) Laccobius Fr. Fühler achtgliedrig; Hinterschienen nicht bewimpert. 4) Be- rosus Leach. Hinterschienen bewimpert. 5) Limnobius Leach. Hinterleib aus 7 Ringen gebildet. (5) Helophorus Fabr. Halsschild quer nach hinten ver- engt. Hinterleib mit 5 Ringen. 7) Hydrochus Leach. Halsschild lang. Hydr- aena Kug., Cyclonotum ^;-.^ Sphaeridium Fabr., Cercyon Leach., Crypto- pleurum Muls. Beide letzteren an feuchten Orten, im Dünger. Wasserkälber, s. Grordiidae. Wasserkröte = Knoblauchkröte, s:. PelobJites. Wasserläufer, T o t a n u s Bechst. , Gattung der W a s s e r 1 äu f e r , s. Sclmepf en- TÖgel. Wasserläufer, Hydrometridae, Ploteres, Familie der Landwanzen. Schnabel dreigliedrig; Mittel- und Hinterbeine zur Seite der Brust eingelenkt; Kopf nicht halsförmig verengt. Gattungen: Hydrometra Fbr. (H. lacustris L., in ganz Europa gemein); Limnobates hitrm., Teichläufer, mit L. stag- norum L., schreitet langsam auf der Wasserfläche umher; Velia Ltr.; Halobates Esch., Meer Wanzen, leben auf der Oberfläche der tropischen Meere. Wasserlnui^en, branchiae, s. Seeivalzeu. Wassermilben, Hydrachnidae, Familie der Milben. Kieferfühler mit klauenförmigem Endgliede: Körper meist lebhaft gefärbt, mit Schwimmbeinen und 2 — 4 Punktaugen. Leben in Süssgewässern , auf Wasserinsekten und in Mu- scheln. Gattungen: Hydrachna il//fZ/. ; Atax Fabr., in den Kiemen derNajaden; Limnochares Lutr., kann nicht schwimmen, kriecht träge; Hydrodroma T. L. Koch; Eylais Lffi/'., schwimmt frei im Wa-s-ser herum, u. s. w. Wassermolche, s. Triton. Wassermoschusthier, s. Hyaemoschns. Wassermotten, s. Pelzflügler. Wassermücken, Hydrobaenus Fries., Gattung der Zuckmücken (s.d.). Wassermall, s. Scalops. Wassernadeln, s. Agrion. Wassernattern, Tropidonotus Kühl, Gattung der Nattern (s. d.). Wasserotter = Mokassinschlange, s. Viperina. Wasserpieper, s. Anthns und Bachstelzen. Wasserporus — Wechselgelenke. 785 Wasserporus, s. Miischelthiere.* Wasserralle, s. Rallus unter Sumpf hiihner. Wasserratte, s. Arvicola. Wasserriesenschlangen, s. Boaschlangeu. Wjisserscheerer, s. Sturmvögel bei Puffinus unter Lamellirostres. Wassersclilaiigeu, Hydrophis DaucL, Gattung der Meerschlangen (s. d.). Wasserscliwätzer, Wasser am sein, Cinclus Bechst. , Gattung der Tur- didae (s. d.). Wasserschweine, s. Hydrochoerus. Wasserskorpione, Wasserskorpionswanzen, Nepidae, Familie der Wasserwanzen. Körper flach oder langgestreckt; Vorderbeine Raubbeine, ohne Ocellen, Deckflügel mit Haut. Gattungen: Nepa Fabr., Fangwanzen, mit N. cinerea, Skorpionswasserwanze. Im Schlamme stehender Gewässer gemein; sticht empfindlich. — Naucoris Fabr., Schwimm wanzen. Kopf sehr breit; Hinterschienen und Hinterfüsse bewimpert; in ganz Europa häufig; sticht heftig. — Belostoma Ltr. mit sehr grossen tropischen Arten. — Ranatra Fabr., Schweifwanzen. R. linearis L., Nadelskorpionswanze. In ganz Europa. Wasserspinne, s. Arg-yroneta. Wasserspitzmaus, s. Sorex und Crossopus. Wasserstaar, s. Cinclus unter Turdidae. Wassertreter, ein Sumpfvogel, s. Blätterhühnchen. Wasserthiere, s. Thiergeographie. Wasserwanzen, Hydrocores, Hydrocorisae, Cryptocerata, Gruppe der Wanzen. Fühler küi'zer als der Kopf, drei- oder viergliedrig, versteckt. Leben von thierischen Stoffen. Familien : Rückenschwimmer, Notonectidae; Wasserskorpione, Nepidae; Galgulidae. Wasserwiesel = Nörz, Sumpfotter. Wasserwürfe, s. Scalops. Watbeine, pedes vadantes, s. Yögel (Skelet). Wau-Wau, Hylobates variegatus Knhl, ein Gibbo Ostindiens und Sumatras. Waxdick, ein Stör, s. Schmelzschnpper. Webekralle, s. Spinnen. Weberbock, Lamia textor L., s. Lamiitae unter Bockkäfer. Weberknechte, Kanker, Phalangium L., Gattung der Phalangidae (siehe dort). Weber'sches Organ, uterus masculinus, s. Säugethiere (Fortpflanzungsorg.). Weiberspinnen, Linyphia Walck, Gattung der Netzspinnen (s. d.). Webervögel, Ploceidae, Familie der Oscines. Der kräftige konische Schnabel mit breiter Firste, die zwischen das Stirngefieder einspringt; Oberschnabel ohne Zahnausschnitt; 10 Handschwingen (die erste immer kurz oder verkümmert); Lauf an den Seiten geschient , vorne getäfelt. Sehr gesellig , kunstvolle beutei- förmige Nester bauend; nähren sich von Sämereien und Insekten. Von den über 250 Arten über zwei Drittel in der äthyopischen Region. Hierher: 1) Amadina Swains., Halsbandfinken (s. Amadinen). 2) Vidua Ctcv., Widafinken. Schwanz beim Männchen mit verlängerten Federn ; dritte bis fünfte Schwinge am längsten; Schnabel kurz. V. paradisea Cuv., Paradieswida. 15cm. Mittel- afrika. 3) Euplectes Swains. Zweite bis fünfte Schwinge am längsten. E. fran- ciscana, Feuerweber. 12 cm. Ost- und Mittelafrika. Den Getreidefeldern schädlich. 4) Ploceus Cuv. Schnabel mittellang. Dritte bis fünfte Schwinge am längsten. Flügel reicht bis über die Schwanzdeckfedern. Krallen leicht ge- krümmt. P. philippinus Cuv. Philippinen. 5) Hyphantornis Gray, Flügel bis über die Schwanzwurzel. Krallen stark gekrümmt. H. abyssinica Vieill., abyssinischer Webervogel. 17 cm. Schaarenweise in Ostafrika. 6) Textor Tetnm. Zweite bis vierte Schwinge am längsten. Schwanz mittellang, abgerundet. T. alecto Temm., Alektoweber. 12 cm. Mittelafrika. Webespinnen, Retitelariae oder Inaequitelae, Gruppe (Tribus) der Dipneumones. Augen ungleich gi-oss in 2 Querreihen; Vorderbeine sehr laug. Bauen unregelmässige Gespinnste und bleiben auf diesen. Familien: Pholcidae, Therediidae. S. Netzspinnen. Wechselgelenke, s. Gtelenkverbindung. Knauer, Handwörterbucli der Zoologie. 50 Ygß Wecliselkröte — Weichthiere. Wechselkröte, Bufo variabilis Pallas, s. Bufo. Wecliselwarme Thiere, s. Wirbelthiere. Wegschnecke, s. Limacidae. Wegwespe, gemeine, Pompilus viaticus L., Art der Pompilidae. Häufig, nistet in der Erde. Wehrpolypeu, Machopolypi, s. Hydromedusen.* Welirvögel, Palamedeidae, Familie der Lamellirostres (s. d.). Weibchen, s. geschlechtliche Fortpflanzung. Weichen, pleura, s. Insekten.* Weichflosser, Malacopteri, s. Fische Weicliflosser, Anacanthini, Ordnung der Fische. Rücken-, After- und Bauchüossen fast ohne Ausnahme stachellos. Die Bauchflossen , falls sie nicht fehlen, kehl- oder brustständig. Zwischen- und Oberkiefer beweglich; die unteren Schlundknochen getrennt. Die Kiemen kammförmig; Schwimmblase, wenn vor- handen, ohne Luftgang. Schuppen cycloid oder ctenoid. An 90 Gattungen mit etwa 370 Ai-ten. Die meisten Meeresfische. Hierher die Familien: Gadopsidae; Schellfische (Gadidae); Lycodidae; Schlangenfische (Ophidiidae); Platt- fische (Pleuronectidae). . Weichflügler.^ Weichkäfer, Malacodermata, Familie der Pentamera. Flügel und Körperhaut weichledrig; Fühler zehn- bis zwölfgliedrig gekämmt oder gesägt: Larven von thierischen Stoffen lebend, üeber 2100 Arten bekannt. Hierher: I. Unterfamilie Lycidae (Mittelhüften auseinander stehend). Besonders in den Tropen, meist einfarbig scharlachroth oder schwarz und gelb gebändert. 1) Eros Newm. — II. Unterfamilie Lampyridae (Mittelhüften zusammenstossend). Nächtlich fliegende Käfer, fast sämmtliche mit einzelnen leuchtenden Ringen am Hinterleibe; diese Leucht- organe stehen unter dem Einflüsse des Nervensystems, finden sich auch bei den Larven. Nähren sich von lebenden Schnecken. 2) Lamprocera Lap, 3) Lampyris L., Leuchtkäfer, Johanniswürmchen. Weibchen ohne Flügel, ohne oder höchstens mit verkümmerten Flügeldecken. Die Leuchtorgane an den beiden vorletzten Hinterleibsringen. L. noctiluca L. Männchen 10mm, Weibchen 12 — 16 mm. Wenig herumfliegend. L. splendida L. Männchen 8 — 9, Weibchen 8 — 10mm. Abends lebhaft herumfliegend. — III. Unterfamilie Telephoridae (Kopfschild mit der Stirn verschmolzen; viertes Fussglied zweilappig). Die Larven mit weichem, walzenförmigem, sammtartig behaartem Körper. 4) Telephorus Schaff'. (Can- tharis />.), Weichkäfer. Die Larven oft schon auf dem Schnee erscheinend (Schneewürmer). (Hierher noch Drilus OL, Malthinus Latr., Rhagonycha EficJi. u. s. w.). — IV. Unterfamilie Melyridae (Kopfschild von der Stirn getrennt; viertes Fussglied einfach ; Oberlippe deutlich ; Klauen an der Wurzel mit häutigen Haftlappen oder mit breitem Zahne). 5) Malachius Fabr., Warzenkäfer. Treiben beim Anfassen an den Leibesseiten rothe und gelbe Blasen hervor. Larven in Baummulm. 6) Byturus Latr. mit B. tomentosus Fabr., Himbeerkäfer, Dasytes Payh., Ebaeus Er., Anthocomus Er. u. s. w. Weichtheile, s. Organe. Weichthierähnliche, s. Molluscoidea. Weichthiere, Mollusca Ciw., Typus des Thierreichs. Charakterisirt durch den seitlich-symmetrischen Bau, den Mangel einer Gliederung und eines Bewegungsskeletes, den meist bauchständigen Fuss, die einfache oder doppelte Kalkschale und das aus Gehirn, Schlundring und Subösophageal- ganglion bestehende Nervensystem. Linne hatte alle hierher zählenden Formen zu den Würmern gestellt und erst Cuvier fasste sie und einige andere, welche nach neueren Untersuchungen zu den Molluscoiden und den Mantelt hier en zu zählen sind, nämlich die Armfüsser, Seescheiden und Walzenscheiden, unter diesem Namen zusammen. Der Körper ist stets ungegliedert und entbehrt eines Bewegungskeletes ; die Bewegung wird durch ein besonderes Bewegungsorgan, den äusserst mannigfaltig und verschieden gestalteten „Fuss" vermittelt, welcher meist unpaar ist, aus einem Pro-, Meso- und Metapodium besteht und oft paarige Anhänge, das EjDip odium zeigt. Oberhalb desselben erhebt sich der sog. Mantel, welcher eine Hautverdickung vorstellt, die oft den Rumpf allein, oft den ganzen Körper überwächst und bedeckt und die äusserst mannigfaltigen, als Muschelschalen und Schneckengehäuse bekannten Kalkgebilde ab- Weiclitlii erkunde — Weidenblattkäfer. 787 sondert. Diesem als Rumpf bezeichneten Theile schliesst sich nach vorne oft ein Kopf an (Cephalophora), der dann die Mundlappen mit der Mundöffnung trägt; oft fehlt er (Acephala). Der Rumpf und dessen Bekleidung, die Schale, zeigen die grösste Mannigfaltigkeit und zeichnen sich insbesondere durch den Hang aus, einen spiraligen Bau zu entwickeln. Als Hautanhänge erscheinen insbesondere Tentakel in den verschiedensten Entwicklungs- und Ausbildungsstufen. Die Be- wegung wird durch kräftige Muskeln besorgt; die Bewegungsarten sind höchst mannigfaltig: Schwimmen, Kriechen, Springen u. s. w. Das Nervensystem ist aus- gezeichnet durch die Entwicklung eines dreitheiligen Gangliencentrums : das Gehirn- oder Cerebralganglion mit den Sinnesnerven und den Schlundnerven (Buccalganglion), das Fuss- oder Pedalganglion und das Eingeweide- oder Visceralganglion (daher Heterogangliata Oiv.); alle sind unter sich verbunden und können zum Theil reducirt sein (Chiton), zum Theil durch Einschaltung von besonderen Ganglien , insbesondere durch Verschmelzung mit dem Sympathicus ungleich höher complicirt erscheinen. Von Sinnesorganen finden sich Augen fast durchaus und zeigen sehr hohe Entwicklung, indem an ihnen Linse, Iris, Cho- rioidea, Retina und selbst Bewegungsmuskeln vorkommen; sie stehen meist paarig am Kopfe oder zahlreich am Mantelrande. Auch Gehörorgane sind sehr verbreitet und erscheinen meist als paarige Otocysten mit Otolithen, dem Fussganglion aufgelagert, doch vom Gehirn aus innervirt. Endlich sind Tastorgane, namentlich in der Umgebung des Mundes, sehr verbreitet und haben auch in den Tentakeln des Kopfes (Bauchfüsser) oder des Mantelrandes (Muscheln) ihren Sitz. Die übrigen Sinne kommen wohl zweifellos vor , doch wurden beson- dere Organe nicht entdeckt. Im Verdauungscanale lässt sich neben einer oft reich bewaffneten Mun döf f nung und Mundhöhle (Odontophora Httxl.) noch eine Speiseröhre, ein Magen- und ein Enddarm unterscheiden; erstei'er ist meist mit reichlichen Leberdrüsen ausgestattet; letzterer mündet meist seitlich am Körper aus. Das Herz ist fast immer als musculöser, mit einem P er icardi ai- sin us umgebener Schlauch vorhanden, ist stets arteriell und steht mit Aorten in Verbindung, die das Blut zur Peripherie leiten. Gefässe sind nur selten vorhanden; dagegen schieben sich zahlreiche Blutsinusse in die Kreislaufsorgane ein; bei den höchstentwickelten Formen trifft man jedoch selbst ein CapiUarnetz. Das Blut ist meist farblos. Als Athmungsorgane treten Kiemen oder Lungen auf; erstere meist als Körper und Hautanhänge, zwischen Mantel und Fuss in Form von ver- zweigten Lappen oder Blättern, letztere als faltiger Beleg der Mantelhöhle; in beiden Fällen stehen dieselben mit dem umgebenden Medium in freier Verbindung. Excretionsorgane sind überall vorhanden; neben Drüsen mit ganz specifischer Secretion bildet die Niere einen nie fehlenden Sack; oft ist sie selbst paarig vor- handen; sie mündet meist seitlich nach aussen. Die Fortpflanzung erfolgt aus- schliesslich geschlechtlich, und wenn auch Zwitterbildung vorherrscht und bei höheren Formen selbst Regel wird (Bauchfüsser), so ist doch auch Trennung der Geschlechter ebenso verbreitet (Muscheln, Kopffüsser). Die Entwicklung erfolgt nach totaler Dotterfurchung meist auf dem Wege einer complicirten Metamorphose; die Larven besitzen ein Wimpersegel (Velum). Die meisten Weichthiere sind Wasser bewohne r und bevölkern insbesondere das Meer; am Lande wählen sie feuchte Stellen zum Aufenthalt. Auch in der Vorzeit waren sie sehr zahlreich und mannigfaltig, und da ihre Schalen in versteinertem Zustand fast unversehrt erhalten blieben, sind sie als Leitfossilien zur Bestimmung der Schichtenfolge von ganz besondei'er Bedeutung und werden häufig Schichten ausschliesslich nach ihnen be- stimmt und benannt. Man unterscheidet 5 Classen: 1) Muschelthiere, Lamelli- branchiata. 2) Röhrenschnecken, Scaphopoda. 3) Bauchfüsser, Gastro- poda. 4) Flügel füsser, Pteropoda. 5) Kopffüsser, Cephalopoda. — Literatur: Ciivier, G., Memoires pour servir ä l'histoire et ä l'anatomie des Mollusques. Paris 1817. — Leiirkart, R., Ueber die Morphologie und die Verwandtschaftsverhältnisse der wirbellosen Thiere. Braunschweig, 1848. — Haxleij, in Philos. Transact. 1853,* Weiehthierkunde, Malacozoologie. Weichwanzeii, s. Blindwanzen. Weidenblattkäfer, Chrysomelia vitellinaeL. (Phratora). Auf Weiden und Pappeln sehr häufig. 788 Weidenblattwespe — Weissfische. Weidenblattwespe, gemeine, s. Blattwespeu. Weidenbock, Moschusbock, s. Aromia und Bockkäfer. Weidenholzbohrer, s. Holzbohrer. Weidenkarmiu, gemeiner, Catocala elocata Esp., s. Eulen (Geometri- formes). Weidenlanbsäng'er, Weidenzeisig, s. Phyllop neuste unter Säuger. Weidenrosen, s. Gallmücken. Weidenspinner, s. Leucoma unter Spinner. Weidenspringrüssler, Or ehestes popu 11 i^ofer., auf Weiden sehr häufiger Rüsselkäfer. Weidenthränen, s. Aphrophora. Weihen, Gruppe der Falconidae (s. d.), Weinberg-schnecke, s. Hei ix unter Schnirkelschnecken. Weindrossel = Rothdrossel, s. Turdus unter Turdidae. Weinschwärmer, s. Sphinx unter Schwärmer. Weiustockfallkäfer , Eumolpus vitis Fabr., ein Blattkäfer. Wird im Frühling oft den jungen Trieben des Weinstockes sehr schädlich. Weisel, Bienenkönigin, I H„,ji„K:e„e Weiselwiegen, Königinzellen, | '^^ -»lOMi^öiene. Weisheitszähner, s. diacranterische Bezahnung. Weissbart, der, s. Cebus. Weissbinden- Kreuzschnabel, Loxia bifasciata Br., Kreuzschnabelart des östlichen Europa, Sibiriens, Nordamerikas. Weissdornspinner, s. Bombycina. Weisse Rasse, s. Mensch. Weisser Dotter, s. gelber Dotter. Weisser Wolf, s. Wolf. Weissfelchen, Bodenrenke, s. Coregonus unter Lachse. Weissflsche, Karpfen, Cyprinidae, Familie der Edelfische. Kopf nackt, Körper meist beschuppt. Der Rand der Oberkinnlade wird von den Zwischen- kiefern gebildet. Mund zahnlos ; die wohl entwickelten unteren Schlundknochen mit 1 , 2 oder 3 Reihen von Zähnen. Pettflosse fehlt. Durchwegs Süsswasser- fische , die von thierischer und pflanzlicher Nahrung leben. Halten im Schlamme eine Art Winterschlaf. Fehlen in Australien und Südamerika. An 110 Gattungen und ca. 800 Arten. Hierher u. a.: a. Ohne oder höchstens mit 4 Bartfäden: 1) Cyprinus Nilss., echte Karpfen. Afterflosse sehr kurz, mit 5— (3 getheilten Strahlen. Die sehr lange Rückenflosse mit einem kräftigen Stachel. Schlundzähne dreireihig, die der Aussenreihe backzahnförmig. 4 Bartfäden. Schuppen gross. C. carpio L., Maul weit, Lippen dick, Barteln stark und lang. Schwanzflosse halbmondförmig ausgeschnitten. 30 — 50 (selten bis 150) cm, 1 — 3 (selten bis 30) kg. Fast ganz Europa, Nordamerika, gemässigtes Asien. Von den zahlreichen Mon- strosiäten seien erwähnt: C. rex cyprinorum Kram., Spiegelkarpfen, Karpfen- könig. Mit wenigen grossen Schuppen, sonst fast nackt. C. nudus Bl., Leder- karpfen. Mit ganz schuppenloser Haut. Meist langsame, träge, nur zur Laichzeit lebhaftere Fische. 2) Carassius Nilss., Karauschen. Schlundzähne einreihig. Ohne Barteln. C. vulgaris Nordm., gemeine Karausche. 10—20 (selten bis 50) cm. Rücken sehr hoch. Schnauze stumpf. Mund eng. Lippen schmal. Viele Spielarten. (C. vulgaris Nilss., Seekarausche. Kopflänge = der halben Körperlänge; an den Seiten braun bis messinggelb. C. gibelio Nilss., Giebel. Kopf länger als die halbe Körperlänge, an den Seiten hellgelb, ins Silberige.) Europa, Asien. Laicht wie der Karpfen im Mai und Juni. C. auratus Bleek., Gold- fisch, Kiny-Yo. Goldglänzend, rothgelb. Durch künstliche Züchtung von der vorigen erhalten. Seit 1728 aus China nach' England, von dort über ganz Europa verbreitet. Auch in schwarzen, silberfarbenen (Silberfisch) Spielarten. Eine recht absonderliche Form ist der Teleskop fisch mit enorm grossen, aus dem Kopfe hervortretenden Augen, sehr grosser Schwanzflosse. 3) Labeo Guv. Rücken- flosse ohne Knochenstrahl. Schlundzähne dreireihig, nicht backzahnförmig. 2 oder 4 sehr kleine Bartfäden. L. nilotica Cuv., Nilkarpfen. 50 — 60cm. Nil. Fleisch geschätzt. 4) Barbus Günth., Barben. Rückenflosse mit meist ver- knöchertem dritten Strahl (meist mit nicht mehr als 9 getheilten Strahlen). Schlundzähne dreireihig. 4 oder 2 kurze Barteln. Die artenreichste Gattung der Weissfische. 789 Weissfische. B. vulgaris Flem., gemeine Barbe. 30 — 70cm. Lippen sehr wulstig, Barteln sehr dick. In schnellfliessenden Gewässern Mitteleuropas. Nächt- licher Grundfisch. Der Krebsbrut schädlich. Verkriecht sich im Winter. Fleisch sehr grätig. 5) Aulopyge Heck. Schlundzähne einreihig. Körper unbeschuppt. 6) Gobio Cuv., Gründlinge. Rückenflosse kurz, gegenüber den Bauchflossen. Schlundzähne zweireihig. Beschuppt. Ein kleiner Bartfaden an jedem Mundwinkel, G. fluviatilis Flem., gemeiner Gründling, Gressling. 10 — 15cm. Wohl- schmeckend. Ganz Europa. G. uranoscopus Gg., Steingressling. 10cm. Flussgebiet der Donau und des Dniestr. Leben beide vorwiegend von thierischer Nahrung. 7) Leuciscus 6rMn^A. Afterflosse massig lang, meist mit 9 — 11 Strahlen, hinter der Rückenflosse ; ohne Barteln. Rand des Unterkiefers nicht schneidend. Hauptnahrung des Hechtes und anderer Süsswasserraubfische. Hierher: I. Unter- gattung Leuciscus Rondel. Schlundzähne einreihig. L. rutilus L., Plötze, Rothauge. 12 — 20 (selten 50) cm. Ganz Mitteleuropa. L. yirgo Heck., Frauen- fisch, Fr auennerfling. 20 — 40 cm. Donaugebiet, Norditalien. L. Meidingeri Heck., Fr auenfisch , Perlfisch. 40 — (JO cm. Südosteuropa; in einigen bayrischen Seen in sehr grosser Tiefe. 2. Untergattung Idus Heck. Schlundzähne zweireihig, glatt; Bauch mit abgerundeter Kante. I. melanotus Heck. u. Kn., Kühling, Nerflinge, Aland. 30 — 80 cm. (C. orfus L., Orfe, Goldorfe, Goldnerfling. Rücken und Seiten hochorangegelb oder mennigroth; als Zierfisch beliebte Spielart.) 3. Untergattung Scardinius i^onojo. Mundspalte sehr schief. Schlundzähne tief gekerbt. Bauch scharfkantig. S. erythrophthalmus L. , Rothfeder, unechtes Roth- auge. 15— 30 cm. Häufig mit der Plötze verwechselt. Süd- und Mitteleuropa. 4. Untergattung Squalius Bonap. Schlundzähne 2,5 — 5,2. Rücken und Bauch ohne Kante. Seitenlinie vollständig. S. cephalus L., Döbel, Dickkopf, Aitel. 30 — 60 cm. In langsam fliessenden klaren Bächen und Flüssen Mitteleuropas (nicht in Italien und Grossbritannien). Sehr gefrässig. Verschlingt sogar Mäuse und Frösche. Fleisch wenig geschätzt. S. 1 euciscus L., Hasel, Häsling. 20 — 30 cm. Nord- und Mitteleuropa. 5. Untergattung Telestes Bonap. Rückenflosse beginnt genau über den Bauchflossen, Schluudzähne 2,5 — 4,2. T. Agassizii Ka/., Strömer. 12 — 25 cm. In schnellfliessenden Bächen und Flüssen des mittleren und südlichen Rheingebietes und des Donaugebietes und in Italien. 6. Untergattung Phoxinus Ag. Seitenlinie meist unvollständig. Schlundzähne 2,5 — 4,2. Rückenflosse hinter den Bauchflossen beginnend. P. laevis Ag., Ellritze, Pf rille. 7— 14 cm. In klaren Flüssen und Bächen mit Sand- und Kiesgrund. In einzelnen Gegenden als Rümpchen oder Maipierchen gegessen. Von Norditalien durch ganz Eu- ropa, 8) Tinea Cuv., Schleihen. Mit kleinen Bartfäden. Die kleinen Schuppen tief in der dicken schleimigen Haut, Rücken- und Afterflosse kurz. Schlundzähne einreihig. T. vulgaris Cur., gemeine Schlei he. 20 — 50 cm. Fleisch wohl- schmeckend. In stillen schlammigen Gewässern. Europa. 9) Chondrostoma Ag., Nasen, Rand des Unterkiefers schneidend. Die kurze Rückenflosse über der Bauchflossen Wurzel, mit höchstens 9 getheilten Strahlen. C. nasus Ag., gemeine Nase. 25— 50cm. Grundfisch, Laicht April und Mai, Mitteleuropa, nördlich von den Alpen, 10) Rhodeus Ag., Bitterlinge. Die Afterflosse reicht nach vorne bis unter die Rückenflosse. Ohne Barteln. Seitenlinie unvollständig. Das Männchen zur Laichzeit auf der Schnauze mit Höcker, das Weibchen mit langer Legeröhre. R. amarus Ag., europäischer Bitterling. 5 — 10 cm. Fleisch bitter. Das Weibchen legt die Eier mittelst der Legeröhre in die Kiemenhöhle der Muscheln. 11) Abramis Cuv., Brassen. Afterflosse sehr lang, immer mit mehr als 12 getheilten Strahlen. Ohne Barteln. Die kurze Rückenflosse ohne starken Stachel. In ruhigen , grossen , tiefen Landseen , besonders von Pflanzennahi-ung lebend, A, Brama L., gemeiner Brassen, Brachsen, Blei. 40 — 70cm, 5 bis 6 kg. Gesellig. Frisst besonders das Brachsenkraut (Isoetes lacustris). Laicht im Mai und Juni, Männchen zur Laichzeit mit zahlreichen Knötchen auf dem Körper, Fleisch geschätzt, Mittel- und Nordeuropa, A, vimba L., Russnase, Zärthe, 20 — 30cm. Ausser der Laichzeit im Meere. A. melanops Heck., Seerüssling. Donau, bayrische und oberösterreichische Seen. A. ballerus L., Pleinze, Zope. 20 — 30cm. In den Küsten und Haffen der Ostsee. Steigt zur Laichzeit (wie die Zärthe) in die Flüsse auf. A. blicca Ag., Gieben, Blicke, 790 Weisshalsrabe— Welse. Güster. 20 — 30 cm. Europa nördlich von den Alpen. Fleisch sehr grätig, daher nicht so geschätzt wie von den vorigen. 12) Aspius Ag. Zwischenkiefer mit einem Ausschnitte für das verdickte Kinn. Ohne die schuppenlose Vorderrücken- mittellinie von Abramis. Bauchkante abgerundet. 3 Zähne in der äusseren Keihe der Schlundzähne. A. rapax Ag., Eapfen, Schied. 40 — 80cm. Ost- und Mitteleuropa. Fleisch grätig, aber schmackhaft. 13) Alburnus Heck. Bauch- kante scharf; 2 Schlundzäbne in der äusseren Reihe. A. lucidus //ecÄ-., Uckelei, Laube. 10 — 20cm. Hauptspeise der Forellen, Hechte, Lachse. Die Schuppen zur Herstellung der künstlichen Perlen. Ganz Europa nördlich von den Alpen. A. bipunctatus L., Alandblecke, Schneider. 10 — 15 cm. Am Grunde klarer Gewässer. Mitteleuropa. 14) Leucaspius v. Sieb. Seitenlinie unvollständig, nur auf wenige Schuppen beschränkt. Afterflosse meist mit 13 Strahlen. Bauch- kante zwischen Bauch und Afterflosse scharf. L. delineatus v. Sieb., Moder- lieschen, Mottke. 6 — 12 cm. In kleinen Gewässern Südost- und Mitteleuropas. 15) Pelecus Ag. Brustflosse ausserordentlich lang. Seitenlinie mit auffallenden Krümraungen. P. cultratus Ag., Ziege, Sichling, 25—30 cm. Oestliche Ost- see, schwarzes Meer, von da in die Flüsse aufsteigend. — b. Mit 6 — 12 Bartfäden: 16) Misgurnus Lacep. 10 — 12 Bartfäden. Die sehr kleinen Schuppen in der Haut verborgen. M. fossilis Lacep. (Cobitis fossilis L.) , Schlammpeizger, Schlammbeisser. 15 — 30 cm. 6 grössere Bartfäden an der Oberlippe, 4 kleinere an der Unterlippe. Augenstachel lang, aber unter der Haut verborgen. 12 — 14 seitlich zusammengedrückte Schlundzähne. Im Schlamme stehender Gewässer; bei trübem Wetter an die Oberfläche kommend (Wetterprophet). Fleisch zart, wohl- schmeckend. Fast ganz Europa. 18) Cobitis Günth. Unter dem Auge ein auf- richtbarer Strahl. 6 sehr kurze Bartfäden. C. taeniaL., Steinpeizger, Stein- beisser, Dorngründel. 8 — 12 cm. In fliessenden und stehenden Gewässern, eifrig im Sande und Schlamme wühlend. Europa, Japan, Sibirien. Fleisch schlecht. (Die letzten 3 Gattungen werden auch mit einigen Verwandten in eine Familie zusammengefasst. Halten sich aber gerne am Grunde der Gewässer auf; die meisten durch Darmathmung ausgezeichnet.) Weisshalsrabe, s. Corvnltur. Weisshalssperling', s. Ammerflnken, Weisskehlchen = Steinschmätzer, s. Saxiola unter Turdidae. Weisskopfaife, s. Pithecia. Weisslinge, Pieridae, Gruppe der Tagfalter (s. d.). Weisswale, s. Delpliiiiapterus. Weisszie^e, s. Capra (6). Weitmund, s. Purpurschnecken. Weizenälohen, s. Tylenchus. Weizeneule, Agrotis tritici !>., s. Eulen (Agrotina). Weizenfliege, Chlor ops lineata Fabr., siehe Muscidae und Aca- lyptera. Weizenmücken, Arten der Gallmückengattung Diplosis Low. Wellenastrild, ein Prachtfink, s. Habropyga und Astrilden. Wellensittiche, s. Melopsittacus unter Sittiche. Wellhorn, s. Kinkhörner. Welsellhuhn = Truthuhn. Welse, Siluridae, Familie der Edelfische. Nackte oder mit Knochen- schildern bedeckte (nie beschuppte) Fische, immer mit Bartfäden, mit verkümmerten Oberkieferknochen , nur von den Zwischenkiefern gebildetem Rand der Oberkinn- lade. Fettflosse häufig vorhanden. Im Deckelapparat kein Unterdeckel. Süss- wasserfische der wärmeren Länder (in Europa nur Silurus glanis L.). Ueber 550 Arten. 1) Ciarias Gron., Aal weise (s. d.). 2) Silurus Art. Eückenflosse ' stachellos, sehr kurz. Kopf und Körper nackt. Ohne Fettflosse. Afterflosse lang. Die aus mehr als 8 Strahlen gebildete Bauchflosse hinter der Rückenflosse. 4 oder G Bartfäden (1 Paar an den Oberkieferknochen, 1 — 2 Paare an den Unter- kiefern). Viele kleine Hechelzähne in mehreren Binden angeordnet. Die grosse dicke Schwimmblase ist durch eine Längsscheidewand in eine rechte und linke Hälfte getheilt. S. glanis L. , Donauwels, Schaid, Waller. 1 — 4m. Der grösste Süsswasserfisch. Kopf gross und flach. Die 2 Oberkieferbarteln sehr lang. Wendehälse — Wickelzähner. 791 Oben grauschwarz oder olivengrün , unten weisslich , an den Seiten marmorirt. Frisst verschiedenste Wasserthiere und Aas. In Flüssen und Süsswasserseen Mittel- europas, namentlich im Flussgebiete der Donau. 3) Bagrus Bleck. Fettflosse vorhanden. Rückenflosse mit 1 Stachel. Afterflosse kurz. Gaumenzähne vor- handen. Hintere Nasenlöcher mit einem Bartfaden. Im Nil. Essbar. 4) Arius C. V. Hintere Nasenlöcher mit Klappe, aber ohne Barteln. 5) Pimelodus C. V. Ohne Gaumenzähne. 6) Auchenipterus C. V, Rückenflosse deutlich. After- flosse lang. Fettflosse vorhanden. 6 Bartfäden. 7) Cetopsis Ag. Fettflosse fehlt. Kopf mit dicker Haut bedeckt. Brasilien. 8) Doras C. F., Doraden. Afterflosse kurz. Nacken mit breiten Knochenplatten. Fettflosse kurz. In den dem atlantischen Ocean zufliessenden Strömen Südamerikas. 9) Synodontis C. V. Fettflosse mittellang. Tropisches Amerika. 10) Malapterurus Liuu'p., Zitter- welse. Rückenflosse fast verkümmert. Eine dicht vor der Schwanzflosse liegende Rückenfettflosse. Die KiemenöflFnung jederseits als enger Schlitz vor den Brust- flossen. Unter der Haut jederseits ein elektrisches Oi-gan längs des ganzen Körpers. M. electricus Lacep. 1 — 1,25m. Nil. 11) Callichthys L. 2 Bartfäden an jedem Mundwinkel. In den dem atlantischen Ocean zugehörigen Flüssen Süd- amerikas. 12) Plecostomus Güntli, Ohne Bartfäden an den Mundwinkeln. Mit Fettflosse. Rückenflosse achtstrahlig. Schwanz gerundet oder seitlich compress. Tropisches Amerika. 13) Loricaria. Ohne Fettflosse. Schnauze spateiförmig vorgezogen. Schwanz abgeplattet , lang. Tropisches Amerika. (Diese 3 letzten Gattungen mit gepanzertem Körper, eingeschlagener üntei'lippe, dicht beieinander stehenden Nasenlöchern bilden die Gruppe der Panzer weise). 14) Aspredo L. Nasenlöcher voneinander entfernt. Unterlippe nicht eingeschlagen. Rückenflosse kurz , stachellos. Die Eier werden an die schwammig aufgelockerte Bauchhaut des Männchens befestigt. Guiana. Wendehälse, Familie der Spechte (s. d.). Wendeltreppen, Scalariidae, Prosobranchiatenfamilie der Ptenoglossa (Federzüngler). Schale thurmförmig, Deckel mit wenigen Windungen, hornig; Rüssel kurz, Fuss klein. Hierher: Scalaria Lam. An 100 lebende, 200 fossile Arten. Sondern einen Purpursaft aus. S. pretiosa Lam. (Turbo scalaris L.), echte Wendeltreppe. Ostindien. Früher das Stück mit 350 Mark (jetzt mit 4 — 9) bezahlt. S. communis Lam. Unechte Wendeltreppe. Besonders im Mittelmeere häufig. Wendezehenfiisse, pedes digito-versatili, s. Vögel (Skelet). Wenigzähner, Schlangenfamilie der Colubriformia, s. Oligodontidae. Werftkilfer, Lymexylon Fabr., Gattung der Xylophaga. Werkholzkäfer, s. Anobium. Werre, s. Crrabhenschrecken. Wespen, s. Faltenwespeu. Wespenl)ienen, Schmuckbienen, Nomada Fabr., Blumen wespengattung der Melectina. Schmarotzen besonders bei Andrenaarten. Wespenbussard, Art der Milane, s. Falcouidae. Westafrika-Regriou, i Westafrikanische Snbregion, > s. Thiergeographie. Westindische Subreg'ion, i Westpreussisches Rind, s. zahmes Rind. Whartonianischer Gang, s. Ductus Whartonianns. Wickelbären, s. Cercoleptes. Wickelbienen, Systropha lll., Blumenwespengattung der Gruppe Antho- phorina. Hierher: S. s p ir al i s i*^a6r. Nistet ähnlich wie Andrena in der Erde. Wickelschlangen, Mini r schlangen, Tortricidae, Familie der Colubri- formia und zwar der Angiostomata (Mundspalte nicht erweiterungsfähig). Rund- leibige, glattschuppige Schlangen der Tropen, mit niedrigem, rundem Kopf, kleinen Augen, sehr kurzem Schwänze, Gaumenzähnen, Kinnfurche; 1 Paar Frontalia ; 6 Paar obere Labialia. Wühlen sich Erdlöcher. Hierher: Ilysia Hempr. (Tor- trix Opp.). Lebendgebärend. Guiana. — Cylindrophis Wagl. Ostindische Inseln. Wickelsclmecken, Volvaria Lam., Gattung der Faltenschnecken. Wickelzähner = Lahyrinthodonta. 792 Wickler— Wildschafe. Wickler, Tortricidae, Familie der Kleinschmetterlinge, Kiefer- taster fehlen; Lippentaster mit dickem Mittelgliede, Vorderflügel am Vorderrande oft mit hellen Häkchenzeichnungen (sog. Vorderrandshäkchen)). Eaupen 16beinig, lebhaft, meist zwischen versponnenen Blättern lebend. Meist Abends und Nachts fliegend. Puppen mit Stachelgürteln am Hinterende. Allein 400 deutsche Arten . TortrixL. (T. piceanaL., Nadelholzwickler; T. viridana L., Eichenwickler, bewirkt oft die vollständige Kahlheit der Eichen.) Teras Tr. Conchylis Tr. (C. ambiguella Hübri.) , Roserana Tr., Traubenwickler, Sauerwurm, Heuwurm, Wolf, Traubenmade. An Weinreben sehr schädlich, Retinia Gh., Nadelholzwickler, (ß. resinella L., Harzgallenwickler, die Raupe verursacht die nussgrossen , schmutzigweissen Harzgallen junger Kiefern.) Graptolitha Tr. mit den Untergattungen: Penthina Tr. (G. pruniana Huhn., Schlehenwickler, u. s. w.), Paedisca Tr. (G. tripunctata W. V., Rosen- wickler), Graptolitha Tr. (G. funebrana Tr., Pflaumenwickler, dessen Raupe die Wurmstichigkeit der Zwetschgen verursacht). Carpocapsa Tr. (C. pomonellaL., Apfelwickler, Obstmade. Raupe in den wurmstichigen Aepfeln, Birnen u. s. w.) Widaflnkeii, Vidua Cur., Gattung der Webervögel (s. d.). Widder, s. Ovis. Widderclien, Zygaenidae, Familie der Schmetterlinge. Fühler gekeult oder gezähnt; Nebenaugen; Rollrüssel gross; lassen gelbe Flüssigkeit austreten. Gattungen: Zygaena Fabr., Blutstropfen; Ino Leach (Atychia Ochs., Pro- cris Fabr.); Syntomis lll. Widderkäfer, Clytus Laich., s. Bockkäfer. Widdermuscliel, Diceras arietinum Law. 10cm. In der Juraformation. Wiedehopfe, Upupidae, Familie der Kukuksvögel. Der seitlich zu- sammengedrückte Schnabel spitz, sanft gebogen. Ober- und Unterschnabel mit glatten Flächen aufeinander liegend. Die mittellangen Flügel stumpf. Die 2 äusseren Vorderzehen nur an der Wurzel miteinander verbunden. 10 — 12 Steuerfedei'n. 1) Upupa L. Mit sehr beweglichem hohen Federbusche auf dem Kopfe. Der gerade Schwanz mit 10 Steuerfedern. Nisten meist in Baum- oder Felsenlöchern. Suchen auf der Erde Würmer und Insekten. U. epops L. , gemeiner Wiede- hopf. 29cm. Fuchsbraun an Kopf, Hals und Brust, meist dunkelgefleckt am Bauch; Flügel und Schwanz schwarz mit weissen Querbinden. Zugvogel. Kommt zu uns im April, zieht im August wieder fort. In der Nähe von Viehweiden be- sonders gern. Sein Ruf klingt wie Hup Hup Hup. Wirft die gefundenen Insekten in die Höhe und lässt sie in den geöffneten Schnabel fallen. Rennt lebhaft, die Flügel hängen lassend , herum. Riecht widei4ich. Durch Vertilgen von Enger- lingen und anderen schädlichen Insekten sehr nützlich. Europa, Nordafrika, West- asien. 2) Irrisor Less., Kletterhopfe. Ohne Federbusch. Der lange und breite , abgestufte Schwanz mit 12 Steuerfedern. Echte Waldvögel Afrikas. I. capensis Less. Blau, metallisch schimmernd. 46cm. Mittel- und Südafrika. Wiederkäuer, Paridigitata ruminantia, Bisulca, Pecora, Zweihufer, Unterordnung der Paridigitata, s. Paarzeher. Wiesel, s. Putorius. Wiesenf alter ^= Sandauge, s. Epinephele unter Tagfalter. Wiesenhnmmel, s. Bombns Latr. Wiesenknarre = Wachtelkönig, s. Sumpfhühner. Wiesenlerche, \ t. i. 4. i i » *i- WiesenpieperJ / '• Bachstelzen und Authus. Wiesenschmätzer, Pratincola Koch, Gattung der Turdidae (s. d.). Wiesensohnake, s. Pachyrhina unter Schnaken. Wiesensumpflmhn = Wachtelkönig, s. Sumpfhühner, Wiesenwanzen, s. Blindwanzen. Wiesenweihe, Art der Weihen, s. Falconidae. Wildeheest, s. Catoblepas. Wildente, Stockente, s. Enten unter Lamellirostres. Wildesel, s. Eqnns (3). Wildgans, Graugans, s. Gänse unter Lamellirostres. Wildkatze, s. Felis (17). Wildschafe, s. Ovis. Wilclschwan— Wirbel thiere. 793 Wildschwau, Singschwan, s. Schwäne unter Lamellirostres. Wildschwein, s. Borstenthiere. Wildspiimen, Theridium Wald; Gattung der Theridiidae, siehe dort und Netzspimien. Wildziejre, s. Capra (9). Willkürliche Bewegung, s. Thier und Pflanze. Wimperepithel, s. Epithelien. Wiuiperfäden, s. Zellenlehre. Wimperg-ruben, s. Strudehvürmer. Wimperhaare, s. Zellenlehre. Winiperinfusorien, s. Ciliata Ehrenb.* Wimperu, ciliae, s. Infnsoria und Ciliata.* Wimpersegel, velum, s. Weichthiere.* Wimperspitzmaus, s. Crocidura. Wimperstreifen, s. Bauchrinne. Wimpei'trichter, s. Seewalzen. Wimperzähne = Bürstenzähne, s. Fische (Verdauungsorgane). Wimperzellen, s. Zellenlehre. Wimperzone, ad orale, s. Ciliata Ehrenb* Windenschwärmer, s. Sphinx unter Schwärmer. Windhunde, s. Haushund. Windspielantilope, s. Nannotragus. Windung', anfractus, s. BauchfiJsser.* Windungen, gyri, s. Säug-ethiere (Nervensystem). Winkelgelenke = Charniergelenke. Winkelhaken, s. Heteromyaria. Winkelspiiineii, Tegenaria domestica CL. siehe Trichter spinnen unter Röhrenspiwiieii. Winterammerflnk, s. Ammerflnken. Winterdeckel, epiphragma, s. Bauchfüsser.* Winterei, s. Insekten.* Winterkleid, s. Vögel (Gefieder). Wiiitermücken, Winterschnaken, Trichocera i¥ei^., Gattung der Li m- nobiidae (s. d.). Winterschlaf, s. Lebensbedingungen der Thiere. Winterschlafdrüsen, s. Säugethiere (Fortpflanzung). Wirbel, vertebra, s. Wirbelthiere (Skelet). Wirbel, Amb ul a er al platten, s. Seesterne. Wirbelbogen, J wirbelthiere (Skelet). Wirbelkorper, S Wirbelsäule, s. Wirbelthiere und Säugethiere (Skelet). Wirbelsäule, columna vertebralis, s. Wirbelthiere. Wirbelschlagader, arteria vertebralis, s. Säugethiere (Skelet). Wirbelthiere. Einer der 9 Thiertypen (s. Typus). Körperform. Der Wirbelthierleib zerfällt durch eine senkrechte Ebene (Medianebene) in 2 (rechte und linke) spiegelbildlich gleiche Hälften (bilateral- symmetrisch). Analog dieser bilateralen Symmetrie unterscheiden wir am Wirbel- thierkörper die ßückenseite und die Bauchseite, letztere mit Mund und After. Aeusserlich fallen 3 Regionen ins Auge: Kopf, Rumpf und Schwanz. Der Kopf (Caput) trägt das vom Schädel umhüllte Gehirn, den Mund, den vordersten Darmabschnitt und die Sinnesorgane; er geht unvermittelt (Fische) oder vom Halse deutlich abgesetzt in den Rumpf über. Der in der Regel umfangreichste Abschnitt, der Rumpf, birgt die Leibeshöhle, den Darmapparat, Lungen, Herz, Excretionsorgane u. s. w. und trägt die Gliedmassen. Bei den Vögeln und Säuge- thieren (s. d.) zerfällt der Rumpf in den verschmälerten Hals (Collum), die be- sonders Herz und Lungen umschliessende Brust (Thorax) und den Bauch (Ab- domen) mit den Darmwindungen, Geschlechts- und Harnorganen. Bei den Säuge- thieren tritt scheidend zwischen Brust- und Bauchhöhle das Zwerchfell (Diaphragma). Der dritte, das hintere Wirbelsäulenende umschliessende Abschnitt, der Schwanz (Cauda), kann verkümmert sein oder ganz fehlen. Die ganze bi- laterale Symmetrie des Baues erleidet aber bei verschiedenen Wirbelthieren mancherlei Abweichungen, indem schon der vielfach gewundene Darm, die mehr nach links sich neigende Lage des Herzens und der Milz, die mehr nach rechts 794 Wirbelthiere. sich lagernde Leber Beispiele nicht strenger Einhaltung der bilateralen Symmetrie sind. Die starke Entwicklung der rechten Lunge gegenüber der fast verkümmerten linken (s. Schlangen), die bizarre Verrenkung der Kopfknochen bei den asym- metrisch gebauten Seitenschwimmern (Pleuronectidae) zeugen von noch weiter- greifendem Abweichen vom bilateral- symmetrischen Grundplane. — An diese 3 Hautabschnitte treten noch mancherlei Körperanhänge heran; als solche er- scheinen die Gliedmassen (Extremitäten), paarige Anhänge, welche wir als Flossen (s. Fische), Flügel (s. Vögel), Beine (s. Säugethiere) unterscheiden, und das unpaare Flossensystem der Fische (s. d. unter Rückenflosse, Schwanz- flosse, Afterflosse). Körperbedeckung. Diese wird von dem den Leib nach aussen abgrenzenden Integument gebildet, welches verschiedene Knochen- und Horngebilde (Haare, Fe- dern, Hufe, Nägel, Schuppen, Knochenpanzer) bilden hilft und mit verschiedenen Drüsen apparaten in Verbindung steht (s. Genaueres unter Haut, Säugethiere [Haare, Milchdrüsen], Vögel [Federn], Fische [Schuppen]). In der Regel erhebt sich bei den Wirbelthieren die Lederhaut auf ihrer äusseren Fläche in Gestalt sog. Hautpapillen (Cutispapillen), feinere oder gröbere, längere oder kürzere Wärzchen , welche durch den Besitz von Capillargefässen charakterisirt sind und an der Entstehung von Schuppen, Federn und Haaren betheiligt sind; auch um- schliessen sie (s. Vögel und Säugethiere) die als sog. Tastkörperchen bezeichneten Sinnesorgane. Skelet. Dieses ist ein inneres und wird nach aussen von den Muskeln und der Haut umhüllt. Sein wichtigster Bestandtheil ist die Chorda dorsalis (Rückensaite, Notochord), ein mehr nach der Rückenseite gelegener, in der Medianebene von vorne nach hinten verlaufender Axenstab, In ihrer einfachsten Form ist die Chorda dorsalis gallertig-knorpelig und nicht in Metameren ge- gliedert. Sie besteht aus grossblasigem, dem Knorpel sich näherndem Bindegewebe mit fest begrenzten Zellen, (üeber die abweichende Beschaffenheit der Chorda dor- salis bei Amphioxus s. dort und bei den Fischen.) Bei allen Wirbelthieren ausser Amphioxus und Cyclostomata erleidet die Rückensaite mehr weniger weit- greifende Veränderungen, welche von der skeletbildenden Schichte, einer die Chorda umhüllenden bindegewebigen Schichte, Ausgang nehmen, indem sich diese zu knöchernen oder knorpeligen Skelettheilen umwandelt, in hintereinander ge- legene Abschnitte zerfällt und allmählig an die Stelle des früheren ungegliederten Axenstabes einen aus einzelnen Gliedern, Wirbeln (Vertebra) , bestehenden ge- gliederten Stab, die Wirbelsäule (Columna vei-tebralis) , treten lässt, während Reste der Chorda nur im Inneren der Wirbel oder zwischen den aufeinander folgenden Wirbeln erhalten bleiben. Die reifartigen Fortsätze, die von den Wir- beln in je einem Paare nach der Rücken- und Bauchseite gehen, heissen Wirbel- bogen, obere die nach dem Rücken, untere Bogen die nach dem Bauche gehenden. Die unteren, Hämapophysen, umfassen den unter der Wirbelsäule besonders für die Aufnahme der Hauptblutgefässe und der vegetativen Organe bestimmten Raum , die oberen Bogen den das Centralorgan des Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) bergenden Raum; dieser Rückenmarkscanal (Neur alcanal) wird nach oben meist durch unpaare Skeletstücke (obere Dornfortsätze) ge- schlossen, welche den Paaren der oberen Wirbelbogen an Zahl gleich kommen. Den oberen Dornfortsätzen entsprechen untere Dornfortsätze, welche eine Vereinigung der unteren Wirbelbogen herstellen , so dass auch unter der Wirbel- säule ein von Skeletstücken begrenzter, Blutgefässe aufnehmender Canal, H am al- canal, verläuft. Zu diesen oberen und unteren Wirbelbogen treten dann oft noch seitliche Fortsätze der Wirbel, Querforts'ätze (Pleurapophysen) hinzu. Im Unterschiede von den Wirbelbogen heisst der Haupttheil des Wirbels Wirbel- körper. Die Knorpel- und Knochenspangen, welche den zur Aufnahme der Ein- geweide dienenden mächtigen Raum unter der Wirbelsäule stützen, heissen Rippen, (Costae) ; sie verbinden sich paarig mit den Wirbeln, meist mittelst der Querfort- sätze, seltener mittelst der Hämapophysen (Fische); sie heissen echte Rippen, wenn sie an der Bauchseite mit dem Brustbein (Sternum) zusammentreten, falsche Rippen, wenn sie mit dem unteren Ende frei endigen. Mit der Wirbel- säule tritt in festerer oder weniger fester Weise das Gliedm assenskelet in Wirbelthiere. 795 Verbindung; die hinteren Extremitäten [mittelst des Beckengürtels (hinterer Extremitätengürtel, Becken, Pelvis); der aus dem Darmbein (Os ilei), Sitzbein (Os ischii) und Schambein (Os pubis) besteht; die vorderen Extremitäten durch den Schultergürtel (vorderer Extremitätengürtel), der aus dem Schulterblatt (Scapula), Rabenschnab elbein (Os coracoideum) und dem Schlüsselbein (Clavicula) besteht. Je nachdem die Wirbelsäule in der Kopfregion eine knöcherne oder knorpelige Kapsel, den Schädel (Cranium) bildet, oder eine solche Schädel- bildung fehlt, theilt man die Thiere in Craniota (Schädeltragende) oder Acrania (Schädellose) (s. Amphioxus). Bleibt der Schädel stets knorpelig (z. B. bei Knorpelfischen), so heisst er Primordialschädel zum Unterschiede von dem knöchernen oder secundären Schädel der höheren Wirbelthiere. Die Knochen des Gesichtstheiles am Kopfe (zum Schutze des Gesichts- und Geruchs- sinnes), der Oberkiefer, Gaumen, Unterkiefer, das Zungenbein, die Kiemenbogen bilden das sog. Eingeweide- oder Visceralskelet. Verdauungsorgane. Mund und After, immer an der Bauchseite liegend, fehlen nie. Mit einziger Ausnahme der Cyclostomen und Amphioxus ist der Mund mit von vorne nach hinten sich bewegenden Kiefern (Oberkiefer und Unter- kiefer) ausgerüstet, welche mit Zähnen oder scharfen Hörn scheiden besetzt sind; Zähne können aber auch an anderen Knochen der Mundhöhle vorkommen (s. Lurche und Fische). Der Munddarm, der vorderste Abschnitt des Darmcanals, dient sowohl zur Nahrungsaufnahme als zum Eintritt der Athemluft und des Athem- wassers. Die Speiseröhre ist nur bei den Vögeln (s. d.) kropfartig erweitert. Der Magen ist bei den verschiedenen Gruppen einfacher oder complicirter ge- baut. Blinddarm artige Anhänge finden sich an der Einlaufstelle des Dünn- darms in den Dickdarm einfach (s. Säugethiere), doppelt (s. Vögel), an der Ueber- gangsstelle des Magens in den Dünndarm (s. Appendices pyloi'icae der Fische). Stets erscheint der Darm durch ein Mesenterium an der Leibeshöhlenwand be- festigt. Speicheldrüsen fehlen nur den Fischen. Die Leber mit oder ohne Gallenblase ist immer vorhanden, mit wenigen Ausnahmen auch die Bauchspeichel- drüse. Blutgefässsystem. Alle Vertebraten besitzen ein geschlossenes Blut- gefässsystem, alle mit Ausnahme von Amphioxus ein von einem Herzbeutel (Pericardium) umschlossenes, im vorderen Theile der Leibeshöhle gelegenes Herz (über den Bau desselben s. Säugethiere, Vögel, Reptilien, Lurche, Fische). Bei allen Wirbelthieren findet ausser dem grossen oder Körperkreislauf des Blutes ein kleiner oder Lungenkreislauf statt (s. bei den einzelnen Classen). Nur bei Amphioxus ist das Blut farblos, bei allen anderen Vertebraten rothgefärbt; immer ist der rothe Farbstoff an die Zellen gebunden. Die Temperatur des Blutes schwankt bei den Säugethieren und Vögeln wenig (35— 40"C.); eine über oder unter dieser Grenze eintretende Veränderung vermöchten diese Thiere nicht zu ertragen, ausgenommen Thiere, die sich im Winterschlafe befinden. Dagegen ist bei Kriechthieren, Lurchen und Fischen die Körpertemperatur eine sehr wechselnde, mit der Temperatur der Luft und des Wassers steigende oder fallende , weshalb man sie früher als kaltblütige, jetzt als wechselwarme (pökilotherme) von den warmblütigen, gleichwarmen (homöothermen) Säugethieren und Vögeln unterscheidet. — Mit dem Blutgefässsystem steht ein anderes Gefässsystem , das Lymphgefässsystem, im Zusammenhang, welches eine wässerige, farblose Flüssig- keit (Lymphe) mit zahlreichen, den weissen Blutkörperchen gleichen amöboiden Zellen (Lymphkörperchen) enthält; die weissen Blutkörperchen sind in die Blutwege eingetretene Lymphkörperchen. Die Aufgabe dieses Gefässsystems ist es, einmal einen Theil der aus den Capillargefässen in die Leibesorgane abge- gebenen Flüssigkeit wieder aufzunehmen und durch die Venen wieder in den Kreislauf des Blutes zu bringen, dann in der Darmcanalwandung den bereiteten Chylussaft aufzusaugen und in das Blutgefässsystem zu führen. Die Lymph- körperchen bilden sich in eigenen, dem Blutgefässsystem eingeschalteten Drüsen, welche Lymphdrüsen besonders bei Säugethieren und Vögeln stark entwickelt sind. Die dunkelrothe, immer in der Magennähe liegende Milz, in der sich gleichfalls Lymphkörperchen bilden, fehlt nur bei Amphioxus (s. auch Blut). Athmungsorgane. Die Wirbelthiere sind entweder ausschliesslich Lungen- 796 Wirbelthiere. athmer (Säugethiere , Vögel, Reptilien) oder sie atlimen mit Kiemen und Lungen (Lurche) oder nur mit Kiemen und Lungen (Lurche) oder nur mit Kiemen (Fische). Die Lungen erscheinen immer als ein paariges Organ im Inneren der Brusthöhle, von welchem aus eine unpaarige Luftröhre in die untere Wand des Munddarmes ausmündet. Der Lunge der höheren Wirbelthiere entspricht die Schwimmblase der Fische (s. d.). Die Kiemen werden von schmalen, den sog. Kiemenbogen des Visceralskeletes reihenweise aufsitzenden Blättchen gebildet; das in den Mund gelangende Athemwasser gelangt durch die inneren Kiemen- spalten der seitlichen Munddarmwand an die Oberfläche der Kiemen bläschen, welche mit venösen und arteriellen Blutgefässen ausgerüstet sind, gibt Sauerstoff an das Blut ab , nimmt Kohlensäure auf und fliesst durch eine oder mehrere Kiemenspalten wieder nach aussen. (S, Genaueres bei den Lurchen und Fischen und auch unter Athmung.) Nervensystem und Sinnesorgane. Das oberhalb der Wirbelsäule in dem von den oberen Wirbelbogen und den oberen Dornfortsätzen gebildeten Canale liegende centrale Nervensystem zerfällt in das Gehirn und das Rücken- mark. Quere Einschnürungen lassen das Gehirn anfangs in 3 (Vor d er h im, Mitte ihirn, Hinterhirn), später (da zwischen Vorder- und Mittelhirn das Zwischenhirn, am Hinterhirn das Nachhirn sich abgrenzt) in 5 miteinander immer in Verbindung bleibende Abtheilungen (sog. Hirnblasen) scheiden. Das Nachhirn, auch verlängertes Mark (Medulla oblongata) genannt, verbindet Ge- hirn und Rückenmark. Aus dem Vorderhirn entsteht das grosse Gehirn (Ce- rebrum) , aus dem Hinterhirn das kleine Gehirn (Cerebellum) (s. Säugethiere und Vögel). Das Rückenmark wird seiner ganzen Länge nach von einem feinen Canale (Centralcanal) durchzogen; dieser verläuft bis ins Gehirn, erweitert sich hier und bildet so die Hirnhöhlen. — Das peripherische Nervensystem wird von den Hirnnerven, die im Gehirn entspringen, und den vom Rücken- mark entspringenden Rückenmarksnerven gebildet. Von den durch eigene Oeffnungen der unteren Schädelkapsel austretenden Hirnnerven (bei den höheren Vertebraten 12 Paare) sind die Riechnerven (Nervi olfactorii), die Gehörnerven (Nervi acustici), die Sehnerven (Nervi optici), welche zu den betreffenden Sinnes- organen verlaufen, besonders zu erwähnen. Die im weiteren Verlaufe zu Ge- flechten (Plexus) zusammentretenden Rückenmarksnerven entspringen je paar- weise zwischen 2 Wirbeln und zwar jeder mit 2 Wui'zeln (einer unteren , einer oberen) aus dem Rückenmarke; die untere Wurzel besteht ausschliesslich aus motorischen, die obere aus sensiblen Nervenfasern, vereinigt bilden beide Wurzeln den Rückenmarksnerven. Das die Eingeweide versorgende sympathische Nervensystem wird von besonderen, sich verbindenden Aesten gewisser Rücken- marks- und Hirnnerven gebildet; charakteristisch für dasselbe sind eingeschaltete kleine Nervenknoten (Ganglien). Bezüglich der Sinnesorgane (s. d.) , die mit wenigen Ausnahmen bei den Vertebraten zu sehr vollkommener Ausbildung gelangen, sei auf die einzelnen Classen (siehe Säugethiere, Vögel, Reptilien, Lurche, Fische) verwiesen. Bei Amphioxus ist das Auge nur als unpaarer Pigmentfleck angedeutet. Augenlider fehlen den Wasserthieren (s. Fische) meistens. Ein Gehörorgan fehlt bei Amphioxus. Das Trommelfell ist bei Lurchen, Reptilien, Vögeln meist oberflächlich, bei den Säugethieren an das Ende eines kürzeren oder längeren Ganges versenkt. Bei allen Wirbelthieren ist eine paarige Nasenbildung zu constatiren (daher Amphirhina, s. d.), nur Amphioxus und die Cyclostomen besitzen eine einzige Nasengrube (daher Monorhina). Hamorgane. Mit Ausnahme von Amphioxus besitzen alle Vertebraten eine rechte und linke Niere zwischen Wirbelsäule und Leibeshöhle. Bei den höheren Wirbelthieren entwickelt sich hinter der Urniere (Excretionsorgan des Embryos) eine neue Niere (bleibende Niere), während erstere schwindet, bei den Fischen und Lurchen geht die Urniere in die bleibende Niere (secundäre Niere) über. Jederseits findet sich ein Harnleiter, der das Nierensecret in die Harnblase leitet, die aber den Vögeln, Krokodilen und Schlangen fehlt. (S. auch Excretions- organe.) Entwicklung und Geschlechtsorgane. Für die Entwicklung der Wirbel- thiere ist die Thatsache charakteristisch, dass die Anlage des Embryos mit dem Wirtelscliwänze — Wollrücken. 797 sog. Keim streifen (Primitivstreifen), einer der Längsaxe des Thiei-es entsprechen- den, sti-eifenförmigen Anlage, die den primitiven Aufbau der Rückenseite vorstellt, beginnt. Erst später werden durch Umbiegen der Keimstreifenränder Bauch- und Seitenwand angelegt. Nur bei den niederen Säugethieren kommt es zur Meta- morphose. Mit Ausnahme einiger zwiiterigen Fische sind alle Vertebraten getrennten Geschlechtes. Bei den meisten Vertebraten ist ein besonderer Ei- leiter oder Samenleiter vorhanden. Nur manchen Fischen (s. Porus genitalis dort) fehlen eigene Ausführungscan äle der Geschlechtsorgane. Hoden und Eier- stock sind stets paarig vorhanden (nur bei den weiblichen Vögeln besitzen die erwachsenen Thiere nur mehr einen linken Eierstock). Die Säugethiere sind lebendiggebärend, die anderen Vertebraten mit wenigen Ausnahmen eierlegend. Unter Zusammenfassung aller der erwähnten Merkmale und mit Ausseraeht- lassung einzelner Ausnahmen wird man also als die wichtigsten Kriterien des Wirbelthieres ansehen: 1) das Vorhandensein eines inneren, knorpeligen oder knöchernen, meist gegliederten Axenskelets; 2) die bilaterale Symmetrie des Baues; 3) die Lage der wichtigsten Organsysteme zur Wirbelsäule (Verdauungs-, Athmungs-, Harn-, Geschlechtsorgane, Herz an der Bauchseite, Nervensystem an der Rückenseite des Axenskelets); 4) die Verbindung des Munddarmes mit den Athmungsorganen ; 5) die Geschlossenheit des Blutgefässsystems; 6) die rothe Farbe des Blutes; 7) die geringe Zahl von Gliedmassen (keine, 1 oder 2 Paare); 8) die Gliederung der meisten Organsysteme in hintereinander liegende Segmente; 9) die erste Anlage des Embryos mittelst eines rücken ständigen Keim Streifens. Die Wirbel thiere zerfallen in 5 Classen: I. Säugethiere, M a m m a 1 i a, mit Milchdrüsen, Haarbekleidung, lebendiggebärend. II. Vögel, Aves, mit Pederbekleidung, Flügeln, stets eierlegend. III. Kriechthiere, Reptilia, mit Hörn- oder Knochenschildern, meist eierlegend. IV. Lurche, Amphibia, meist nackt, in der Jugend durch Kiemen athmend. V. Fische, Pisces, meist beschuppt, immer durch Kiemen athmend, mit Flossen. Literatur: Owen, R., On the Anatomy of Vertebrates, Vol. I, H, HI. Lon- don 1866—1868. — Huxley, Th. H., A Manual of the Anatomy of vertebrated animal. London 1871. — Gegenbaur, C, Grundzüge der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Leipzig 1878. ~ Die Werke von Cuvier, F. Müller, F. Merkel (siehe auch die Literaturangaben bei Säugethiere, Vögel, Kriechthiere, Lurche und Fische). Wirtelschwänze, s. Cyclura Harlan. Wirth, s. Lebeusbedingungen der Thiere. Wisent, s. Bison. Withe-Bautams, weisse Bantams. Wittliug, Merlan, s. Gadus unter Schellfische. Wittwenaffe, Springafle, s. Callithrix. Wittwenente, s. Dendrocygna. Wolf, s. Canis. Wolff'sche Körper, s. Säugethiere (Fortpflanzungsorgane). Wolfsmilchschwärmer, s. Sphingidae unter „Nachträge". Wolfsspiunen, Lycosidae, s. Schnellliinfer. Wolfszäliiier , Lycodontidae, Schlangenfamilie der Colubriformia. Rundköpfige, glattschnauzige Schlangen mit verlängerten vordersten Zähnen (oben und unten). Hierher Lycodon Boie; Boodon Dum. Bibr. Wollaflfen, s. Lag-othrix. Wollafter, s. Bombycinae. Wollbieneu, s. Anthidinm. Wolleule, Acronycta leporina L., s. Bombycoidea unter Eulen. Wollhaare, s. Säug-ethiere (Behaarung). Wollhaariges Rhinoceros, s. Säugethiere (ausgestorbene). Wollliäfer, Lagria Fabr., s. Lagriidae. Wolllir.ibbe, s. Dromia. Wollläuse, Pemphigus Htg., Gattung der Blattläuse. Fühler kurz, stumpf; ohne Saftröhren; Beine ziemlich lang. Wollmaus, s. Eriomys. Wollrücken, s. Eriodoridae. ygg Wollschweber — Würmer. Wollschweber, Bombylius L., s. Hummelfliegen. Wombat, breitstimiger, s. Beutelmäuse. Wrackflsehe, s. Polyprion. Wuchuchol = Desmao, s. Myogale. .Wühlkröten, s. Pelobates. Wühlmäuse, s. Arvicola. Wühlmäuse, Arvicolida, Familie der Nager. Plumpe, dickköpfige und stumpfschwanzige Nager mit kurzem Schwanz, kurzen behaarten Ohren; in jedem Kiefer 3 wurzellose Backenzähne mit zickzackförmigen Schmelzfalten. Gattungen: Arvicola, Hypudaeus, Myodes, Fiber. Wühlratte, s. Arvicola. "Würfelbein, os cuboideum, s. Säugethiere (Skelet). "Würfelnatter, Tropidonotus tessellatus Wagl., s. Nattern. Würger, Lanius L., } ^ Laniidae. Wurgerartige, S Würgfalk, Art der Falken^, s. Falconidae. Würgspinnen, s. Avicularia unter Territelariae. Würmer, Vermes aut., bilden in aufsteigender Reihe den vierten, über den Stachelhäutern, doch unter den Gliederthieren stehenden Typus und enthalten Elemente der mannigfaltigsten Organ ausbildung, wie sie von jeher die am meisten zusammengewürfelte Gruppe bildeten. So vereinigte Linne unter diesem Begriffe alle Wirbellosen, die Gliederthiere ausgenommen; Cuvier dagegen schloss aus den heute zusammengefassten Gruppen die Parasiten aus; Goldfuss theilte sie in Enthelminthes und Annulaten und Diesing vereinigte mit ihnen noch die Infusorien und Wurzelfüsser als Prothelminthes; ja selbst die Moos- und Mantelthiere wurden ihnen zugezählt und Hiixleij will sie mit den Stachel- häutern vereint als Annuloidea aufstellen. Fassen wir die Merkmale der heute (von Claub) unter diesem Typus vereinigten Classen zusammen, so sind die Würmer „bilateral-symmetrische Thiere mit ungegliedertem geringeltem oder gleich- artig gegliedertem Körper, ohne gegliederte Segmentanhänge, mit paarigen Excretionscanälen und subhypodermalem Hautmuskelschlauch" — mehr lässt sich im Allgemeinen nicht aussagen. — Der Körper erscheint meist gesti-eckt, cylindrisch oder abgeplattet, Bauch- und Rücken fläche bildend, ungegliedert oder durch Querfalten scheinbar geringelt oder auch durch innere Querwände in den äusseren Segmenten mehr oder weniger entsprechende Theile, ,Metameren", getheilt, die je alle Organe bergen und somit „homonom" erscheinen; ja es kann sogar jedes Glied sich als selbstständiges Individuum loslösen. Die Haut lässt meist eine Cuticula und eine darunter liegende Matrix als Epidermis oder Hypo- derrais unterscheiden und ist bald nackt und drüsig- schleimig, bald .stellenweise behaart oder borstentragend. Unter ihr liegt die als Hautmuskelschlauch bezeichnete Cutis mit Längs- und Ringmuskeln, welche als Hauptorgan der verschiedensten Bewegungen auftritt; sie wird durch Haken, Borsten oder Saug- näpfe modificirt. Das Nervensystem zeigt alle Uebergangsformen von einem einzigen, das Gehirn darstellenden Ganglion bis zur Entwicklung eines Schlund- ringes mit hochentwickelter Bauchganglienkette und verästelten Ausläufern. Sinnesorgane fehlen oder sind als Gehörbläschen, oft sehr complicirte Augen und verschieden gestaltete Tastorgane vorhanden. Der Verdauungscanal kann gänzlich fehlen (parasitische Formen und Männchen der Räderthiere) oder es können wenigstens Mund und After fehlen, oder es kann zur Bildung eines wohlent- wickelten, mit Mund und verschiedenen Darmregionen ausgestatteten Verdauungs- tractes kommen; ersterer steht meist bauchständig; letzterer kann Blindsack- anhänge, Drüsen und eine endständige Afteröffnu^ng besitzen; oft ist auch ein vorstülpbarer Rüssel vorhanden. Das Blut, das nur selten fehlt, kreist nur bei höher entwickelten Formen in geschlossenen flimmernden Gefässen; bei den niederen fliesst es in der Leibeshöhle, in der es durch Contractionen vorwärts getrieben wird; das Blut ist stets gefärbt. Die Athmung ist meist Hautrespiration; bei höher entwickelten bilden sich für diesen Zweck Kiemen oder Tentakel aus; auch innere Athmung kann vorkommen. Das sog. Wassergefässsystem hat nur excretorische Bedeutung und steht mit der Bewegung in keinem Zusammenhang. Es besteht meist aus 2 seitlichen, im Uebrigen verzweigten Röhren oder besonderen Wüstenfink— Wurmstrahler. 799 in jedem Segmente gelegenen Schleifencanälen oder Segmentalorganen, die mit einer Trichteröffnung frei in der Leibeshöhle beginnen und manchmal auch zur Ausfuhr der Geschlechtsproducte benützt werden. Die Geschlechter sind meist Zwitter, oft auch getrennt; die Geschlechtsproducte gelangen durch Platzen der Häute ins Innere und von da aus der Leibeshöhle oder es sind besondere Ausführungsgänge vorhanden; die Entwicklung erfolgt selten direct, meist durch Metamorphose oder complicirten Generationswechsel; auch ungeschlecht- liche Vermehrung durch Theilung, Knospung und Keimbildung ist nicht ganz selten. Die Würmer bewohnen nur feuchte Medien; keine Art erhebt sich in die Luft. Sehr viele leben nur im Meere, wenige im Süsswasser oder in feuchter Erde und Schlamm; auch Parasiten (Entozoen) sind sehr zahlreich und leben oft nur im Jugendzustand (Xenositen), oft nur geschlechtsreif (Nostositen) oder gar nur verirrt (Planositen) in (Endo-) oder auf anderen Thieren (Ektopara- siten) und werden dadurch schädlich; nur wenige Arten nützen in der Medicin oder beim Fischfang. Fossile Arten sind mit Sicherheit nur vom Jura ab bekannt geworden ; was man für Fossilien aus früheren Perioden hielt, gehört vermuthlich den Krebsen oder den Graptolithen an. Man kennt über 2000 Arten, von denen 300 fossil gefunden wurden, und unterscheidet 4 Classen: 1) Plattwürmer, Plathelminthes Vogt. 2) Eundwürmer, Nemathelminthes Vogt. 3) ßingel- würmer, Annelides Lam. 4) Räderthiere, Rotatoria aut.* Wüstenflnk = Wiisten^impel, s. Erythrospiza. Wüstenfüchse, s. Megalotis. Wüsteuhühner, Pteroclidae, s. Hühnervögel. Wnsteuläufer, s. Cursorius unter Regenpfeifer. Wüstenläuferlerche, Alaemon desertorum, eine Stelzenlerche Nord- ostafrikas und Südwestasiens. Wüstenluchs = Karakal, s. Lynx. Wüstensclilangen, Psammophidae, Familie der Colubriformia eury- stomata. Mit tiefer Grube in der Zügelgegend. Untei-e Schwanzschilder zwei- reihig. Der hinterste Oberkieferzahn gefurcht. Psammophis Jioie. Schnauze spitz , lang, mit vorspringenden Supraciliarschildern. 1 Zügelschild. Schuppen glatt. P. sibilans Günth., Sandschlange. 1,2— 1,5m. Nordafrika, Westasien, Südrussland. — Coelopeltis Wagl. Der vierseitige, nach vorne zugespitzte Kopf oben mit tiefer Furche. 2 Zügelschilder. Schuppen lanzettförmig, jede mit einer Längsfurche. C. lacertina Wagl., Eidechsennatter. 1 — l,25m. Südeuropa, Nordafrika. An trockenen Orten. Lebt von Eidechsen. Wüstenspring-mans = ägyptische Springinans, s. Dipns. Wüstentrompeter = Wüstengimpel, s. Erythrospiza. Wüstenwaran, s. Warane. Wulstschnecken, Muricidae, s. Stachelschnecken und Schmalzüngler. Wurfmäuse, s. Cunicularia illig. Wurfmäuse, Georychida, Familie der Nager. Maulwurfähnliche, walzen- förmige, dickköpfige Nager mit versteckten Ohren und Augen und wenig langen fünfzehigen Grabfüssen. Der Daumen der Vorderfüsse ist verkümmert. Der Schwanz ist auf einen Stummel beschränkt. Die Schneidezähne sind sehr gross; in jedem Kiefer 3 — 4 schmelzfaltige Backenzähne. Der Pelz kurz- und weichhaarig. Leben unterirdisch. Gattungen: Spalax, Rhizomys, Bathyergus, Georychus, Myospalax, Ellobius, Siphneus. Wurmfortsatz, processus vermicularis, s. Vögel (Verdauungsorgane). Wurmschlangen, s. Typhlopidae. Wunnsclmecken, Vermetidae, Familie der Chiastoneura. Schale in der Jugend gewunden, später schlauchförmig, erinnert der Form nach an die Ge- häuse gewisser Borstenwürmer (der Serpuliden), weshalb Linne sie dort einreihte. Sämmtlich Meeresthiere; die Schale ist mit der Spitze an fremde Gegenstände angewachsen. Gattungen: Vermetus Adans.; Siliquaria Brug.; Schoten- schnecken; Caecum Flem. Wurmsclmirkelschneckeu, Magilus, Montf. Gattung der Purpur- schnecken. Wurmspinnen, s. Zungenwürmer. Wurmstrahler, s. Holothurioidea Brandt. 800 Wurmwühlen — Wurzelfüsser. Wurniwtthlen, s. Caecili-., s. Borkenkäfer. Xyloteriis Htg. = Sirex magus Fabr., s. Holzwespen, Xylotropha, s. Holzbohrer. Xysticus C. L. Koch, Spinnengattung der Thomisidae, s. Krabben- spinnen. Xystus Htg. = Allotria Westtv., s. Gallwespen. Yaguarundi — Zahmes Rind. 803 T. Yaguarundi, Felis Yaguarundi Desm., Art der katzenartigen ßaub- thiere und zwar der Gruppe ünicolores (Pelz ungefleckt, ohne Mähne und Schwanzquaste, Pupille rund, Thiere der neuen Welt), zu welchen auch der Cuguar und die Eja-a gehören. 80 cm (Schwanz 53 cm) lang. Schwarzgraubraun; Schnurren braun. Südamerika. Yak = Grunzochse, s. Bos (11). 3,5m lang, 1,9m hoch (Schwanz 75cm). Die runden Hörner erst nach aussen, dann nach vorn und oben, endlich nach aussen und hinten gebogen; Ohren klein; Hinterhals und Vorderrücken erhöht; nyt langem, weichem, seidenglänzendem, bis an den Boden herabhängendem Haar; schwarz, bräunlich angeflogen. Im Hochland von Tibet und den angrenzenden Gebieten. Als Last- und Reitthier benutzt. Liefert die sog. Rossschweife der Türken. Yapok = Schwimmbeutler (Chironectes variegatus), s. Clüronectes. Yoldia pygmaea Möller = Leda pygmaea Münsi. Eine Archenmuschel des nördlichen atlantischen Oceans. Ynx (Yuns) L., Wendehälse, Gattung der lyngidae, s. Spechte. Yurnmi = grosser Ameisenbär, s. Myrmecophaga. Z. Zabrus Clairv., Gattung der Feronini, s. Laufkäfer. Zackelschaf, s. zahmes Schaf (3). Zähmung, s. Domestication. Zähne, s. Säugethiere und Wirbelthiere (Verdauungsorgane). Zängel, Volksname für die jungen Flussbarsche (s. d.). Zäpfchen, uvula, s. Ganmensegel und Sängethiere (Verdauungsorgane). Zahmes Rind, BostaurusL., Hausrind, Hausthier, Hornvieh, Rind- vieh. Das Weibchen heisst Kuh, das Junge Männchen Ochsenkalb, Stierkalb, das erwachsene Männchen Bulle, Zuchtstier, Stier, das verschnittene Männchen Ochs, Jochochs, Mastochs, das junge Weibchen Kuhkalb, — bis es gekalbt hat, Färse, Rind — wenn es gekalbt hat, Kuh. Tragzeit 9 Monate. Wird 25 — 30 Jahre alt. Ein Mastochse kann 1300 — 1500 kg schwer werden. Das Rind nützt dem Menschen durch Fleisch, Milch (Butter, Käse), Haut (Leder), Gedärme, Hörner, Haare, Mark, Knochen, Blut, Dünger, dient ihm als Zug-, Reit-, Lastthier, bei den Stiergefechten. Nach Grösse, Körpergestalt, Färbung, Gestalt der Hörner sehr verschieden ; stammt wohl von mehreren wilden Rassen ab. Die europäischen Rassen führt man auf die 3 ausgestorbenen Wildrinder: Bos primigenius, Bos longifrons und Bos frontosus, zurück. Bos primigenius Bojan., der Aue r ochs, der ür des Nibelungenliedes, ist wahrscheinlich erst im 17. Jahr- hunderte ausgerottet worden, lebte noch zu Cäsar's Zeiten in England und Deutsch- land. In den Torfmooren und im Diluvium Mittel- und Nordeuropas finden sich üeberreste dieses Wildrindes. Von ihm werden hergeleitet: Das podolische Rind in Südrussland, Ungarn, Donaufürstenthümern , Steiermark (meist grau. Hörner lang, ohne Halswamme), das etwas anders geformte normannische Rind 8()4 Zahmes Schaf — Zahme Ziege. Italiens und die N i e d e r u n g s r a s s e n an der Nord- und Ostsee (schleswig- holsteinisches, preussisches , holländisches Rind — meist schwarz- oder braun- gefleckt). B. longifrons Ow. = B. brachyceros Oiv. Mit sehr langer Stirn und kurzen Hörnern. Ueberreste in den Pfahlbauten der Schweiz und im Dilu- vium. Von ihm werden abgeleitet: die Gebirgsrassen der Schweizer, Tiroler und bayrischen Alpen, das sog. Braunvieh (schwarzbraun bis hellgrau; Schnauze und Rückenmitte immer heller). B. frontosus Nilss. Mit breiter Stirn. Ueber- reste in den Torfmooren Skandinaviens. Wahrscheinlich die Stammform für das sog. Fleckvieh Süddeutschlands (auch in der Schweiz und Tirol). Diese genannten Schläge sind vielfach miteinander gekreuzt worden. Zahmes Schaf, Ovis ariesL. Die Hörner richten sich mit der Spitze nach aussen (fehlen dem Weibchen oft). Das Männchen heisst Widder, Bock, das ver- schnittene Männchen Hammel, Schöps, das Weibchen Mutterschaf, das Junge Lamm. Dürfte wie Rind und Hund auf mehrere wilde Rassen zurückzuführen sein, ohne dass man jedoch diesbezüglich bestimmte Aufschlüsse geben könnte. Die einzelnen Rassen unterscheiden sich insbesondere in der Form und Länge des Schwanzes, der Gestalt des Gehörns, in der Art der Haare. Von den europäischen Rassen seien erwähnt: 1) Das gemeine Landschaf (0. aries) West- und Mitteleuropas (italienisches Schaf, französisches Bergschaf, Schweizer Bergschaf, polnisches, hannoversches, bayrisches, französisches Landschaf [die Haare aus Wollhaaren und Grannenhaaren gemischt]), das schlichtwollige deutsche Schaf in Hessen, den Rheinländern und das durch feine, kurze, gekräuselte Wolle ausgezeichnete spanische Landschaf, Merino (dieBehaarung nur aus Wollhaaren). Hierher auch die englischen Schafe. 2)Kurz- schwanzschaf (0. a. brach yura). Hierher die überaus kleinen Haid- schnuken in Oldenburg, der Lüneburger Haide und Ostfriesland (55 cra Schulter- höhe, schwarzes, braunes oder graues zottiges Langhaar), die skandinavischen Schafe, dann die ungehörnten kurzschwänzigen friesischen, Dithmar scher und holländischen Marschschafe, sämmtlich mit schlichter, sanfter Wolle. 3) Das Z ackelschaf (0. a. strepsiceros) in Ungarn^ Siebenbürgen, Südrussland und der Walachei (die Hörner schraubenförmig um ihre eigene Längsaxe gedreht; Schwanz lang, wollig behaart; Wolle grob). 4) Das Hängeohrschaf (0. a. ca- totis) in Oberitalien, Kärnthen, Steiermark (mit langen herabhängenden Ohren). — Von den aussereuropäischen Rassen sind zu erwähnen: 1) Das Fett- schwanzschaf, breitschwänzige Schaf (0. a. platyura) in Kleinasien, Persien, Nord- und Südafrika (Schwanz dick, mittellang, mit reichlicher Fett- ablagerung). 2) Langschwanzschaf (0. a. dolichura) in Syrien, Oberegypten, Abyssinien (Schwanz lang, Fettablagerung reichlich). 3) Fettsteissschaf (0. a. steatopyga) in Mittelasien; in der Umgebung des sehr kurzen Schwanzes mit grossem Fettwulst (Wolle grob, filzig). 4) Stummelschwanzschaf (0. a. pachycerca). Nur mit Grannenhaaren ; um den stummeiförmigen behaarten Schwanz ebenfalls massige Fettablagerung. Südasien, Nordafrika. 5) Mähnen- oder Dinka: schaf (0. a. africana). Plump, mit Schulter, Brust- und Halsmähne, sonst kurz behaart. 6) Hochbeiniges oder Guineaschaf (0. a. longipes). Afrika. Ziegen- ähnlich, hochbeinig, mit steifem, kurzem Grannenhaar. Das Hausschaf liefert uns Wolle, Milch, Fleisch, Talg, Haut. Die englischen Schafe (besonders das Leicester- schaf) sind die ergiebigsten Fleischschafe, die Merinoschafe die geschätztesten Wollschafe. Zahmes Schwein, s. Borstenthiere. Zahme Ziege, Hausziege, Capra hircus L. Hörner meist mit weniger scharf vorspringendem Kiele. Stammt von -der Bezoarziege (s. Capra 9) und der Schraubenhornziege (Capra Falconeri Hügel) ab. Das Männchen der Ziege heisst Bock, das Weibchen Gei s oder Ziege , das Junge Kitzlein oder Zicklein. Liefert Milch (Käse), Fleisch, Haut. Holzpflanzungen schädlich. Li verschiedenen Spielarten, die sich nach der Behaarung, der Form der Hörner und Ohren unter- scheiden. Die wichtigsten sind: 1) Die Mamberziege (C. h. mambrica) Klein- asiens und der Kirgisen (n^t auffallend langen herabhängenden Ohren, einfach bogenförmigen Hörnern). 2) Die Kaschmirziege (C. h. laniger) von Tibet und der Bucharei; besonders in Frankreich gezüchtet. Liefert den Rohstoff zu den Zahnalveolen — Zaunkönig. 805 feinen Kaschmirgeweben. (Mit schraubenförmig gedrehten Hörnern, sehr langen und feinen, straffen Stichelhaaren, kurzer, sehr weicher und feiner Wolle.) 3) Angora- ziege (C. h. an goren sis). Hörner in der Nähe der Spitze schraubenähnlich ge- bogen; dichtes, langes, sehr feines, lockig gekräuseltes Haar; meist reinweiss; jetzt auch in Europa eingeführt. (Angora liefert jährlich über 1 ÜUO 000 kg feine Wolle.) Zahnalveolen, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Zalmarme, Bruta, Edentata, Ordnung der Säugethiere. Die Zähne fehlen ganz oder es fehlen doch die vordersten Schneidezähne; die Zähne werden nicht gewechselt (monophyodont) , sind schmelz- und wurzellos. Die Zitzen an der Brust oder auch am Bauche. Entwickeln sich (wenigstens die Mehrzahl) ohne Decidua mit verschieden gestalteter Placenta. Die Zehen mit langen, starken Schaar- oder Sichelkrallen. Entweder behaart oder mit grossen, dachziegelig über- einander sich lagernden Schuppen oder mit einem Panzer, der durch Verknöche- rungen in der Haut in Verbindung mit Verhornungen in der Oberhaut gebildet wird. Das Schlüsselbein nicht bei allen entwickelt. Am Becken sind die Darm- beine und die Sitzbeine mit den Kreuzbeinwirbeln verbunden. An 80 Arten be- kannt. Familien: Ameisenfresser (Vermilinguia = Entomophaga) und Faulthiere (Bradypoda, Phytophaga, Tardigrada). Zahubein, Dentin, s. Bindesubstanzgewebe u. Säugethiere (Verdauungsorgane). Zalmflipgeii, Odontomyia Meig., Gattung der Waffenfliegen (s. d.). ZahühmiTe/"' i '• Säugethiere (Verdauungsorgane). Zaliiikarpfeii , Cyprinodontidae, Familie der Edelfische. Kopf und Leib beschuppt. Der Rand der Oberkinnlade wird nur von den Zwischenkiefern gebildet. Bartfäden nicht vorhanden. Beide Kinnladen mit Zähnen; obere und untere Schlundknochen mit stachelförmigen Zähnen. Fettflosse fehlt. Rückenflosse auf der hinteren Rückenhälfte. Nebenkiemen fehlen. Kleine Süss- und Brack- oder Salzwasserfische. Die Weibchen viel grösser. Meist lebendgebärend. An 20 Gattungen mit über 110 Arten. Alle den heissen und den wärmeren Ländern angehörig. Cyprinodon Lacep., Fundulus C. V., Anableps Art. Schwimmen so, dass die obere Augenhälfte aus dem Wasser hervorragt, so dass der Fisch gleichzeitig in und ausser dem Wasser sieht. Zahukitt, s. Säugethiere (Verdauungsorgane). Zahupapillen, papillae angulares, j Schlaugensterne.* Zahnplattcben, paleae angulares, ) " Zalmscliiiäbler, Dentirostres, Gruppe der Oscines, S.Sperlingsvögel. Zahuschiieckeii, Dentalium 7y., Gattung der Röhrenschnecken (s. d.). Zahntauben, s. Didunculidae unter Tauben. Zahuvögel, Odontornithen, s. Vögel (ausgestorbene) und Archaeopteryx. Zalinwale, Denticete, Gruppe der fleischfressenden oder echten Wale (s. d). Wale mit kegelförmigen Zähnen in beiden oder nur in einem Kiefer. Die Zähne werden nicht gewechselt, fallen jedoch bei einigen Arten im Alter aus. Der Kopf proportionirt. Das Felsenbein klein. Die Nasen- (Spritz-) Löcher ver- schmelzen aussen zu einer halbmondförmigen Oeffnung. Meist mit Rückenflosse. Der bartenlose Gaumen bisweilen mit leistenartigen Erhebungen. Nähren sich vorwiegend von Fischen. Zahnwechsel, } a- «♦!,•««« r-^r a \ Zahnwurzel, \ ""• Säugethiere (Verdauungsorgane). Zamarhgola, s. Aporrhaidae. Zameuis Wagl., Zornnattern, Gattung der Nattern (s. d.). Zanclodon, s. Kriechthiere (ausgestorbene). Zander, norddeutscher Volksname der Sander. Zangen, forcipes, s. Insekten.* Zangenböcke, Schrotkäfer, Rhagium Fabr., Bockkäfergattung der Gi'uppe Lepturini. Zangeninuscheln, s. Heteromyaria. Zapfenwurm, s. Amphistonia. Zauberflsch, s. Pterois. Zaumautilope, s. Hippotragus. Zannammer, s. Emberiza unter Finken. Zaunkönig, Zaunschlüpfer, s. Schlüpfer. 806 Zebra— Zellenlehre. Zebra, s. Equus (7). Zebrafiiik, ein Prachtfink, s. Habropyga und Astrildeu. Zebrahiind, s. Thylacinus. Zebramanguste, s. Herpestes. Zebraschnecke, s. Achatina. Zebrawolf = Beutelwolf. Zebu, Buckelochs, Bos Indiens L. (s. Bos 12). Hörner sehr kurz oder mittellang, nach vorne gerichtet, mit buckelartigem Fetthöcker auf dem Vorder- rücken. Rothbraun, gelbbraun, gelblich, weiss, auch gescheckt. Hausrind in In- dien und Ostafrika. Zecken, Ixodidae, Familie der Milben. Körper gross, dickhäutig; Kiefer- fühler gross, vorstülpbar; Rüssel widerhakig; Beine mit Klauen. Leben frei, be- fallen Warmblütler und saugen sich an ihnen fest , wobei sie anschwellen und sehr schmerzen. Gattungen: Ixodes Latr. mit I. ricinus L. , Holzbock, ge- meine Hundszecke. Männchen 1,25 — 2mm, Weibchen 2,2mm (vollgesogen bohnengross) ; auf Hunden, Kühen, Schafen, verschiedenen Vögeln, bei Gelegenheit auch auf den Menschen übergehend; mau entfernt die Thiere durch Betupfen mit Benzin, Oel, Tabakssaft, nicht durch Losreissen. Argas Latr., Saumzecke mit A. persicus Sav. und reflexus Latr. S. Argas. Zehen, s. Sängethiere und Vögel (Skelet). Zehengäng'er, Digitigrada. Thiere, die nur mit den Zehen auftreten. Zehnfüsser, s. Decapoda. Zehrwespen, Chalcididae, Cynipsera Löir.^ Diplolepariae Tyn., Ptero- malini , Familie der Entomophaga. Fühler kurz, gebrochen, nickend, 6 — 14- gliedrig; Prothorax kurz; Vorderflügel mit Vorderrandsader, sonst fast aderlos; Legebohrer am Bauch entspringend ; Schenkel häufig verdickt , zum Springen ge- eignet. Klein oder mittelgross, meist metallisch bunt gefärbt, mit den zierlichsten Fortsätzen am Kopf. Leben parasitisch am Körper von Insekten aller Ordnungen, innen oder aussen oft in zahlreichen Individuen ; häufig auch als Parasiten anderer Parasiten (secundäre Parasiten, sog. Schmarotzer-Schmarotzer). Die Zahl ist sehr gross; England allein hat bei 1600 Arten. Gattungen: 1) Chalcis Faör., Schenkelwespen; Fühler lOgliedrig. 2) Eucospis Fahr. 3) Eucharis Latr. 4) Eulophus Geoffr, 5) Blastophaga Grav. mit B. psenes (^ grossorum Grav.) jL. , Feigengallwespe. Sticht die Früchte des wilden Feigenbaumes an und gibt so zur sog. Caprification (Gallwespenbefruchtung) des cultivirten Feigen- baumes Anlass. 6) Pteromalus Swed. 7) Encyrtus Da^m. 8) Torymus Dai?«. mit vielen Arten, deren Larven in Gallwespenlarven schmarotzen. Zeichen des Männchens 2.sc/?, Kaka. West-Neuseeland. N. productus Gould, Dünnschnabel-Nestor. Philippsinseln. Ausgestorben. Die Nestoi-papageien fallen auch Schafe an, um deren Blut zu lecken. Zu M. S. 466. Meergrundeln, Gobiidae, Stachelflosserfamilie der Gobiiformes. Gestreckte, ziemlich kleine, meist kleinbezahnte Fische (bisweilen mit Hundszähnen). Die Stacheln der Rückenflosse biegsam. 4 Kiemen; Kiemenöffnung eng. 21 Gattungen mit 300 Arten. Gattungen: Gobius Art., Grundein. 2 Rückenflossen. Die Bauchflossen sind zu einer nicht an den Bauch gehefteten Scheibe vereinigt. Passen ihre Färbung ihrer Umgebung an. Die Männchen bauen Nester und hüten Eier und Junge. G. niger L. , Schwarzgrundel. 10 — 15cm. An den Küsten des Mittelmeeres, atlantischen Oceanes und der Nordsee. G. minutus L., kleine Grundel. 6 — 7cm, an den europäischen Küsten. — Periophthalmus £^. *Sc/w?. Die Augen dicht beieinander , vorspringend , zurückziehbar , mit einem wohlent- wickelten äusseren Lid. Die fast wagrechte Mundspalte mit vorspringendem Ober- kiefer. Die Bauchflossen dicht nebeneinander. Die musculösen Brustflossen treten frei aus dem Rumpfe heraus und dienen zum gehenden Fortbewegen am Lande ; zur Ebbezeit bewegen sie sich hüpfend im Küstenschlamm herum. P. Koelreu- teri BL Sehn. 15cm. Vom rothen Meere bis zum westlichen stillen Ocean. — EleotrisCi^y. Die Augen seitlich, nicht nebeneinander gerückt, nicht vorspringend. Die Wurzel der Brustflossen nicht so musculös. — Callionymus L. Körper unbeschuppt. Kopf und Vorderkörper abgeplattet. Die zugespitzte Schnauze mit enger Mundöffnung. Die ziemlich grossen Augen mehr weniger nach aufwärts gerichtet. Vordeckel mit starkem Eckdorne. Erste Rückenflosse mit 3 oder 4 biegsamen Stacheln. L. lyra, Leierfisch. 25 — 35cm. Das Männchen zur Laich- zeit mit prachtvoll leuchtenden blauen und violetten Flecken und Bändern. Atlantische Küste Europas, Mittelmeer, Nordsee. Zu N. S. 511. Nyctisaura, Ascalabotae, Haft zeher, Gecko's, Saurierfamilie der Dickzüngler (Crassilinguia). Der platte Körper oben meist mit körnigen oder höckerigen (selten mit dachziegeligen), unten mit dachziegeligen Schuppen bedeckt; an den Rändern der Kiefer beschildert. Bezahnung pleurodont; die ein- zelnen Zähne klein; ohne Gaumenzähne. Das Auge von einer durchsichtigen Haut übei-kleidet; an Stelle der Augenlider eine kreisförmige Falte. Füsse fünfzehig; die Unterseite der Zehen besitzt einen von querlaufenden Platten gebildeten Haft- apparat, der sie auch an senkrechten Wänden hinzulaufen befähigt. Nächtliche Thiere, leben von Insekten, vermögen Laute auszustossen. Von den circa 50 Gat- tungen mit 200 Arten seien erwähnt: Hemidactylus Cttr. Zehen nur an der Wurzel verbreitert, unten mit doppelter Plättchenreihe; Krallen zurückziehbar. An 40 Arten. H. verruculatus Citv. 10 — 12cm. Oben schmutzig fleischfarben, dunkelgefleckt, unten weisslich. Südeuropa, Nordafrika. — Gymnodactylus Sjnx. Zehen nur am Wurzeltheil und sehr wenig verbreitert, unten mit einer 826 Nachträge. Plättchenreihe; Krallen nicht zurückziehbar. G. Koischji Steindachner. 8 — 10cm. G. geccoides Spix. 10 — 13 cm. Beide Südosteuropa. — Platydactylus Fitz. (Gecco Gray). Zehen der ganzen Länge nach verbreitert; frei; Daumenkrallen los. P. guttatus Cuv. Ostindien, China. — Pty'chozoon. Zehen durch Haut verbunden. Daumenkrallen los. P. homalocephalus KuhJ. 16cm. Java. - — Ascalabotes. Erste, zweite und fünfte Zehe krallenlos. Schwanz mit Stachel- schuppen, Ringen. A. fascicularis Daud. (Platydactylon muralis Dum.Bibr.), gemeiner Gecko. Oben grau bis braunschwarz mit verschwommenen dunklen Flecken. 13 — 16cm. Südeuropa. — Ptyodactylus Cuv. Die freien, sämmtlicli bekrallten Zehen nur an der Spitze verbreitert; Haftscheibe zweitheilig, ihre La- mellen fächerartig angeordnet. P. lobatus Cuv. 14 cm. Nordostafrika. — Phyllodactylus Fitz. Haftscheibe der Zehen glatt, längsgetheilt, beiläufig herz- förmig. P. europaeus Gene. 7 — 8o.m. Sardinien. Zu P. S. 564. Pompilidae, Hymenopterenfamilie der Aculeata und zwar der Gruppe F OS soria. Die langen ungebrochenen Fühler sind beim Männchen ge- streckter. Punktaugen deutlich, klein; Facettenaugen nicht ausgerandet. Die sehr verlängerten^ glatten Beine mit gestachelten, an der Spitze langgedornten Schienen. Vorderflügel mit vom Endrande weit abstehender Radial- und 2 —4 (meist 3) Cubitalzellen, Kopf und Brust meist glänzend glatt. Die Männchen kleiner, schlanker, an den Beinen schwächer bewehrt, mit 13gliedrigen (die Weibchen mit 12gliedrigen) Fühlern. Laufen lebhaft mit zitternden Flügeln, fliegen knapp über der Erde. An 700 Arten (viele gross und prächtig gefärbt). Hierher: Priocnemis Schröd., F omipilns Schröd. (P. viaticus Latr., gemeine Wegwespe), Pogonias Dahlb., Ceropales Latr. S. 564. Portax H. Sm., s. Nylgau. S. 565. Pottfiscli, Pottwal, Cachelot (Catodon macrocephalus Lac). 20 m. (Nächst dem Finnwal und Grönlandswal das grösste lebende Thier) ; Weibchen viel kleiner. Im Unterkiefer 20 — 27 Zähne. Trübschwai-z ; unten heller. Im atlantischen und stillen Ocean (besonders zwischen dem 40." nördl. und südl. Br.). S. 569. Proteus La?//'., Olme, Gattung der Phanerobranchiata und zwar der Proteida (s. Olme). Der Körper schlank gestreckt, aalartig; Schwanz kurz , ruderförmig , plattgedrückt. Die sehr kleinen Augen sind von der Körper- haut gan^. überzogen. Die Gaumenzähne stehen in 2 langen Reihen. Vorderfüsse mit 3, Hinterfüsse mit 2 Zehen. Auf jeder Seite 2 Kiemenspalten und 3 äussere Kiemenbüschel, Einzige Art: P. anguinus Laiir., Grottenolm. 20— 30cm. Fleischfarbig (bei Lichteinfluss bräunlich oder schwärzlich gefleckt). Fortpflanzung durch Eier, übrigens noch wenig bekannt. Lebt in den unterirdischen Höhlen- wässern des Karstgebirges. S. 569. Protisten, s. Thier und Pflanze (Zwischenreich). Zu R. S. 588. Reblaus, Weinstock-Wurzellaus (Phylloxera vastatrix /j/.). 0,3 — 1,2mm. Von August bis October tritt die geflügelte Form auf, legt ohne vorausgegangene Befruchtung (parthenogenetisch) etwa 4 Stück Eier an die Unter- seite der Blätter des Weinstockes, aus welchen im Spätherbste die flügellose und der Mundwerkzeuge entbehrende , geschlechtliche Generation entsteht ; diese geht auf die älteren Stammpartien der Rebe über und pflanzt sich fort; einige Tage nach der Befruchtung legt das Weibchen ein einziges 0,21— 0,27 mm langes Wintere i, mit Vorliebe unter die im Loslösen begriffene Stammrinde; aus diesem überwinternden Ei geht Ende April oder Anfangs Mai eine ungeflügelte Reblaus hervor, welche, mit einem gut entwickelten Stechrüssel versehen, die Blätter auf- sucht und an diesen durch ihren Stich die Gallen erzeugt (in denen die partheno- genetischen Eier abgelegt werden), oder aber die Weinstockwurzel unter der Erde aufsucht. In Deutschland ist bis jetzt nur die letztere eigentliche .Wurzellaus" Nachträge. 327 (nicht die gallenerzeugende Form) bekannt. Diese ist etwa 0,8mm lang, 0,5mm breit; sie legt je 30 — 40 parthenogenetisch entwickelte Eier, aus welchen nach 8 Tagen die Jungen ausschlüpfen; diese legen schon nach 20 Tagen selbst wieder Eier und so folgen einander im Laufe des Sommers 6 — 8 parthenogenetische Ge- nerationen. Ihr Stich verursacht die sog. Nodositäten, knotenförmige An- schwellungen der Wurzeln, und bald beginnt der Weinstock abzusterben. Im Juli und August treten dann die sog. Nymphen mit längeren Beinen und stummel- förmigen Flügelgebilden auf, welche an die Oberfläche kommen und sich durch Häutung in die oben erwähnte geflügelte Form umwandeln. — Literatur: David, fr.. Die Wurzellaus des Weinstockes. Wiesbaden 1875. — Cornu, M., Etudes sur le Phylloxera vastatrix. Paris 1878. — Lichtenstein, J., Histoire du Phylloxera. Montpellier und Paris 1878. — Amtliche Instructionsschrift: Die Wurzellaus des AVeinstockes. Berlin 1880. S. 589. Ren, Renthier (Rangifer tarandus Sund. = Cervus taran- dus L.). 1,7— 2m lang, 1,1m Schulterhöhe, 13 cm Schwanzlänge. Dicht behaart (im Winter längeres Haax*), dunkelgrau oder bräunlich (im Winter hellgrau bis weisslich). Lebt gesellig in grossen Herden; leicht zähmbar; nützlichstes Geweih- thier, für den Nordländer geradezu unentbehrlich. (Von ihm werden ausser Milch. Fleisch, Haut die Sehnen [als Zwirn], die Geweihe und Knochen [zu Fischspeeren, Angeln u. dergl.], die Gedärme [zu Stricken] benützt; sogar der Mageninhalt wird verspeist. Dient als treffliches Zugthier, seltener als Reitthier). Nährt sich vor- \\^egend von der Renthierflechte. Bewohnt die kalten Gegenden der nördlichen Halbkugel. Dringt bis zum 80.** nördl. Br. vor. In Nordsibirien ziehen sich die Renthiere im Winter in die Wälder zurück , im Sommer wandern sie in grossen Herden nach den baumlosen Ebenen. In den Polarländern Nordamerikas ist das Ren Gegenstand der Jagd; in denen Europas lebt es gezähmt (die Lappen. Finnen, Sibirier besitzen grosse Herden). S. 598. Rippenstachelmolch, Pleurodeles(s. d.) exasperatus Dum. Bihr. 1*3 — 25 cm. Von der Gestalt unserer Landsalamander. Schmutziggraugelb bis oliven- farbig, unten heller, mit kleinen schwärzlichen Flecken. Die Rippenspitzen brechen ziiweilen durch die Körperhaut und ragen frei durch. In Spanien , Portugal, Ostafrika. Zu S. S. 650. Schmelzsehupper, Ganoidei, Unterclasse der Fische. Mit knorpeligem oder knöchernem Skelet. Die Haut ist nur selten nackt, in der Regel mit rautenförmigen, ;in schiefen Binden angeordneten Ganoidsc huppen oder mit getrennten Reihen grosser Knochenplatten bedeckt. Am Darme ist das Vorhandensein einer nur bei Lepidosteus verkümmerten Spiralklappe charakteristisch. Die Flossen am Vorderrande häufig mit Flossenschindeln (Fulcren) (grossen stachel- artigen Schuppen in einfacher oder doppelter Reihe). Die Schwimmblase mit Luftgang; Herz mit einem Conus arteriosus (s. Ganoidei unter Fische, ausgestorbene). Hierher die Familien: 1) Acipenseridae, Störe. Der gestreckte Körper mit 5 Reihen Knochenplatten: die verlängei'te Schnauze unten mit kleinem, vorstreckbarem, zahnlosem Quermund und mit 4 Bartfäden. Hierher: Acipenser L. (s. d.), Scaphirhynchus Heck. Schnauze spateiförmig. Ohne Spritzlöcher. Der Schwanz in einen fadenförmigen Anhang ausgehend. 2) Polyodontidae (s.d.). 3) Polypteridae (s.d.). 4) Lepidosteidae. Körper mit rautenförmigen Schmelzschuppen. Flossen mit Fulcren. Die weit nach hinten gerückte Rücken- und Afterflosse nur aus gegliederten Strahlen. Skelet völlig verknöchert. Hierher: Lepidosteus Lacep. Mit verlängerter, schnabel- oder spateiförmiger Schnauze weiter Mundspalte. L. osseus Ag., Knochenhecht. 1,5m. Mittleres Nord- amerika. 5) A m i i d a e (s. K a h 1 f i s c h e). S. 689. Solpugidae, Familie der Walzenspinnen. S, 696. Sperbereiile, s. Strig-idae. S. 697. Sphingidae, Schwärmer, Familie der Ma er olepidoptera. Fühler zwei- bis dreikantig, stark, meist bis über die Mitte anschwellend, gegen die Spitze sich wieder verdünnend, beim Männchen zweizeilig bewimpert. Vox'derflügel mit 828 Nachträge. einer wurzelwärts gegabelten Dorsalader, Hinterflügel mit geschlossener Mittelzelle und 2 Dorsaladern. Fliegen ausserordentlich rasch, schiessend, schweben beim Auf- saugen des Blüthensaftes schwirrend über der Blume, fliegen meist Nachts oder in der Dämmerung. Die nackten Ißfüssigen Raupen haben in der Regel auf dem elften Ringe ein Hörn. Die düsterfarbigen Puppen mit einfacher Schwanzspitze. An 400 Arten (die meisten in Amei-ika). Hierher: AcherontiaOcÄs. (s.d.). Sphinx i. Schlanker. S. pinastri L. , Tannenpfeil, Kieferschwärmer, Pichtensch wärmer. 76 — 90mm. Yorderflügel aschgrau, schwarz, längsgestrichelt, Hinterflügel dunkel- braungrau, Hinterleib mit schwarzen und weissen-^ Binden; S. convolvuli L., Weiden^schwärmer. Vorderflügel grau (mit Weiss und Braun gemischt), Hinterflügel hellgrau mit 3—4 braunen Binden, Hinterleib mit schwarzen und rosenrothen Binden. S. ligustri L., Ligusterschwärmer. Vorderflügel grau- braun (am Saume mit 2 hellen und 1 schwarzen Querlinie) , Hinterflügel i*osen- roth (mit 3 schwarzen Binden), Hinterleib mit schwarzen und rosenrothen Binden. S. Elpenor L. (Deilephila Ochs.). Weinschwärmer, S. euphorbiae L. (Dei- lephila Ochs.), Wolfsmilchschwärmer u. s. w. — Pterogon Boisd. (mit P. oenotherae Esp., Nachtkerzenschwärmer). — Smerinthus Latr. Fühler fast fadenförmig, am Ende zugespitzt ; Flügel tief gezähnt oder ausgenagt. S. ocel- latus L., Abendpfauenauge. S. tiliae L., Lindenschwärmer. — Macro- glossa Ochs. Plumpleibig; Fühler dick, keulig; Flügel ganzrandig. Fliegen bei Tage, stossweise. M. stellatarum L., Taubenschwanz, Karpfenkopf. S. 720. Sumpfeiile = Siimpfohreiile. ZufiT. S. 750. Trichopterygidae , Feder flügler, Käferfamilie der P e u- tamera. Fühler elfgliedrig, haarförmig, behaart, mit dreigliedriger Keule. Flügel an den Seiten mit langen Haaren gefranst. Sehr kleine, lebhafte, unter faulenden Pflanzenstoffen, in Ameisennestern u. s. w. lebende Käfer. Hierher u. a. : Tri- chopteryx Kirhy, Ptillium Schiqyp., Ptenidium Er. Tafel L Abbildungen zu dem Artikel: Bandwürmer. A. Proglottis von Taenia mediocanellata mit männliclier und weiblicher Reife (nach Sommer). Ov. Ovarinm ; üt. Uterus ; Cb. Cimisbeutel ; Ds. Dotterstock; T. Hodenbläsclien ; K. Kloake; Sd. Schalendrüse; Vd. Yas deferens; Va. Vagina. a B. Entwicklungsphasen von Taenia solinm bis zum Cysticercus. a. Ei mit Embi-yo; b. fi-eigewordener Embi^yo ; c. Hohlzapfen an die Blasenwand (als Kopfanlage) ; d. Finne mit eingestülptem Kopf; e. Finne mit ausgestülptem Kopf (etwa 4mal vergrössert). Zu „Knauer, Handwörterbuch der Zoologie". Tafel IL Abbildungen zu dem Artikel: Bandwürmer. C. C. Entwickluiiigszust änd« von Echinococcus (nach Leuckart und G. Wagener). a. Brutkapsel mit in dei' Bildung begriffenem Köpfchen ; b. Bnitkapsel (nach Wagener) ; c. Echinococcus- köpfchen noch mit der Brutkapseiwand im Zusammenhange, das eine aufgestülpt. ■^K' Abbildungen zu dem Artikel: Zelle. Zellkernformen (nach S. Hertwig). a. Zellkern aus den Malpighi'schen Fäden einer Raupe; b. Helio- zoenkern mit Readenscliicht und Nucleolus im Zellsaft ; c. Kern aus dem Seeigelei; Nucleolus in ein vom Kernsaft umgebenes Protoplasmatisches Fadeunetz eingebettet. D. Taenia echinococcus (nach B. Leuckart). 12— 15mal vergrössert. Zu „Kiiauer, HaniUvöi-terbuch dei' Zoologie". Tafel IlL Abbildungen zu dem Artikel: Bauch füsser. Anatomie der Weinbergschnecke (Helix pomatia) (nach Cuvier). Die Mantelhölüe ist linksseitig gespalten, der Mantel nach rechts umgeschlagen, die Eingeweide sind auseinander gelegt. Cg. Cerebralganglion ; At. Atrium ; Rs. Receptaculum seminis ; Sp. Speicheldrüse; 0. Ventrikel; Dr. Fingeiförmige Drusen; M. Magen; PI. Lunge; Ps. Pfeilsack; D. Darm; Zd. Zwitterdrüse (von Leber- P. Penis; L. Lobus; läppen umhüllt); Fl. Flagellum; A. After; Ed. Eiweissdrüse ; \ Mr. Retractor; N. Niere; Pr. Prostata; \ Sk. Spindelmuskel. Ut. Uterus; Nervensystem und Kr eislauf organe von Paludina vivipara (nach Leytii^). F. Fühler; Ve. Ventrikel; Oe. Oesophagus ; Aa. Aorta abdominalis ; Cg. Cerebralganglion mit dem Auge; Ac. Aorta cephalica; « Pg. Pedalganglion mit Geliörblase ; V. Venen ; Vg. Visceralganglion ; Ve. Zurückfüln'ende Venen; Phg. Pharyngealganglion ; Br. Kiemen. A. Atrium des Herzens; Zu „Enauer, Handwörterbuch der Zoologie" Tafel IV. Abbildungen zu den Artikeln: Distomum und Saugewürmer. u Entwicklungsgeschichte von Distomum (nach R. Leuckart). a. Freischwimmender bewimperter Embryo des Leberegels; h. derselbe zusammengezogen (D. Darm- anlage ; Ov. Zellenhaufen [Anlage der Genitaldrüse] ; Ex. Wimperapparat der Wassergefässanlage) ; c. der aus einem Distomum-Embryo hervorgegangene Keimschlaueh, mit Cercarienbrut (C.) gefüllt (B. Bohr- stachel einer Cercarie); <1. Redie mit Pharynx (Ph.) (D. Darm; 0. Mund; Ex. Excretionsorgan ; C. Cercarienbrut im Inneren); e. freigewordene Cercarie (S, Saugnapf; D. Darm). Abbildung zu dem Artikel: Excretionsorgane. Wimper triebt er (mit Hamcanälchen und Malpighi 'sehen Körperchen) aus dem oberen Nierenabschnitt des Grottenolmes (Proteus anguineus) (nach Speiujei). Mk. Malpighi'sche Körperchen; Nc. Hamcanälchen; Tr. Trichteröffnung. Zu „Knauer, Handwörterbuch der Zoologie". Tafel V. Abbildung zu dem Artikel: Labyrinthfische. Kopf von Anabas scandens nach abgehobenem Kiemendeckel, wodurch die geräumigen oberen Schlund- knochen sichtbar werden. . Abbildung zu dem Artikel: Röhrenquallen. Schema einer Physophoride. St. Stamm; Ek. Ektoderm; En. Entodenn; Pn. Pneumatophor ; Sk. Schwimmglockenknospe ; S. Schwimmglocke ; D. Deckstück ; G. Genital- gemme; T. Taster; Sf. Senkfaden; P. Polyi); 0. dessen Wundöifnung; Nk. Nesselknopf. ü • l-H CO N ä • I— c U < "TS N &0 r£3 I 0 'S bJDÖ oä s. n =^ y/ Zu „Knaiier, Handwörterbuch der Zoologie". Tafel VI. Abbildungen zu dem Artikel: Schildkröten. 10 A. Kopt'schilder von Chelone viridis Schneid. B. Koptschilder von Thalassoclielys corticata Rond. a. Scuta nasalia; b. S. frontonasalia ; c. S. internasale ; d. S. supraorbitalia fdi vordere, d2liintere); e. S. frontale; f. S. syncipitale; g. S. parietalia (gi vordere, gj hintere) ; h. S. occipitalia; i. S. interoccipitale. Die Hornplatten der Kückenschale von Eniys lutaria Mars. 10—22. Scuta marginalia (Randschil- der) ; 1—9. Scheibe oder Discus ; 1—5. S. vertebralia (Wirbelsclülder) ; 6—9. S. costalia (Rippenschilder); 10. S. nuchale (Nackenschild); 11. S. supra- eaudalia (Schwanzschilder) ; 12. S. margino-collaria (Halsrandschilder) ; 13, 14. S. niargino-brachialia (Ann- i'andplatten) ; 20—22. S. margino-fe- moralia (Schenkelrandschilder) ; 15 bis 19. S. margino-lateralia (Seiten- randschilder). Baiichschild von Thalassochelys corticata Rond. 9—13. Scuta sterno - lateralia (Brustrand- schilder); 14. S. intergulare (Zwischenkehl- schild), sonst wie in der Figur oben rechts. Bauchsclüld von Emys lutaria Ulars. 1. Scuta gularia (Kehlschilder) ; 2. S. bra- chialia (Armschilder); 3. S. pectoralia (Brustschilder); 4. S. abdominalia (Bauch- scliilder) ; 5. S. fenioralia (Schenkelschilder); ü) S. analia (Afterschilder); 7. S. axillaria (Achselschilder) ; 8) S. inguinalia (Leisten- sciiilder). Zu „Knaiier, Haiidwörterbucli ilfi- Zoologie". Tafel VII. Abbildungen zu dem Artikel: Schlangen. h Ji 1 1 m •f.... - f II. I. Kopfseliilder vou Tropidonotus viperi- nus Lcttr. (Würfelnatter). f. Scutiim rostrale (Rüsselschild) ; g. Sciita supralabialia (Oberlippenscliilder) ; h. b. nasale (Nasenschild) ; i. S. praeoculaiia (vordere Au- genschilder); k. S. ti-enale (Zügelschild) ; 1. S. postocularia (liintere Augenschilder); m. S. temporalia (Schläfenschilder). IT. Koptschilder vonPeriops hipp 0 er epis-L. n. Scuta subocularia (untere Augenschilder). 12 3 4 3 Köiiierschuppen von Elaphis Diene FaU. a. BauchschUder (zu zählen nach den ange- gebenen Zahlen). Kopfschilder von Callopeltis Aescu.lapii Aldroi\ (Aeskulapnatter). a. Scutum ft'ontale (Stirnschild) ; b. Scuta prae- ocularia (Brauenschilder); c. S. praefi-ontalia (hintere Schnauzenschilder) ; d. S. internasalia (vordere Schnauzenschilder); e. S. parietalia (Scheitelschilder). b d Bauchschilder von Zamenis atrovirens Shaiv. a. Gastrostega (Bauchschilder); b. ürostega (Schwanzschilder) ; c. Scuta analia (Afterschil- der); d. letzte Schuppenreihe. Diagramm zur Dar- stellung der ver- schiedenen Oi-gan- systeme eines See- igels (nach Huxletj). 0. Mixnd ; Z. Zähne ; L. Lippen; aiir. Au- ricnlae der Schale; re. Ketractoren; pr. Protractoren des Zahngestellsoder der Laterne; Rg. Ring- Abbildung zu dem Artikel: Seeigel. gefässe des Wasser- gefässsystems ; Po. Pol'sche Blasen: R. Radialgefässe des- selben mit den Seitenzweigen zu den Ambulacral- füsschen; Am. Am- bulacralfiissihen ; Sc. Steincanal ; M. Madreporenplatte ; St. Stachel; Pe. Pe- dicellarie. Zu „Knauer, Handwörterbuch der Zoologie". Tafel VIII. Abbildungen zu dem Artikel: Spaltzüngler. A. Kopfschilder von Lacerta viridis Ahlrov. B. Kopfschilder von Gongylusocellatus Forsk. a. Scutum internasale (Internasalschüd) ; b. S. fron- tale (Stirnsehild) ; c. S. intei-parietale ; d. S. occi- pitale (HinterhauptscMld) ; e. S. supranasalia (obere Nasensclülder) ; f. S. frontonasaUa ; g. S. supra- oculai'ia (obere Augenschilder); h. S. frontoparie- talia; i. S. parietalia (Scheitelschilder) ; k. S. supra- ciliaria (obere Brauenschilder). A. Kopfschilder von Podarcisvariabilis I'alJ. B. Kopfschilder von Gongylus ocel- latus Forsk. C. Kopfschilder von Lacerta muralis Laur. a. Scutum rostrale (Rüsselschild); b. Scuta supralabialia (Oberlippenschilder) ; c. S. na- sale (Nasenschild) ; d. S. nasofrenale; e. S. frenale (Zügelschild); f. S. frenooculare ; g. S. praeoculare (vorderes Augenschild) ; h. S. suboculare (unteres Augenschild) ; i. S. post- ocularia (hintere Augenschilder) ; k. Scutella suborbitalia (untere Augenhöhlenschildchen) ; 1. S. temporalia (Schläfenschilder) ; m. Squa- mae temporales (Schläfensehuppen) ; n. Scu- tellum niasseteiicum) ; o. S. tympanale (Ohr- schild). n n Kopfschilder von Lacerta viridis Aldrov. a. Intemasale; b. Frontonasalia ; c. Frontale; d. Supraocularia; A^ u. ds Discus palpebralis; e. Frontoparietalia ; f. Interparietale; g. Occipi- tale; h. Parietalia; i. Nasorostrale ; k. Nasofi-ena- lia; 1. Frenale; m. Frenooculare; n. Praeociüaria. A. Kopfschilder von Acanthodactylus Sa- vignyi. B. Kopfschilder von Lacerta muralis. C. Kopf- schilder von Lacerta viridis. a. Scutum mentale (Kinnschild); b. S. sublabialia (UnterUppenschilder) ; c. S. submaxillaria (Unter- kieferschilder); d. Sulcus gularis (Kehlfurche). a ; a Bauchsclülder von Lacerta viridis, a. Bauclischilder; b. Brustdreieck. Zu „Knauer, Hamhvürterliucli der Zoolocie". Tafel IX. Abbildungen zu den Artikeln: Wirbelthiere und Säugethiere. A. -/T^, q. Stinibein(Os frontale); Ül)Ri-kiefei- (Maxiila superior) ; Unterkiefer (Maxiila inferior) ; Schlüsselbein (Clavi- eula) ; u. Rippen (Costae); V. Speichen (liadii); w. überschenkelbein(Fe- nmr) ; X. Knieseheibe (Patella); y. Schienbein (Tibia) ; z. Fusswiu'zel (Tarsus); a. Mittelfuss ^Metatar- A. Menschliches Skelet. a. Scheitelbein fOs pa- rietale) ; b. Schläfenbein (üs tem- porale) ; c. Hinterhauptsbein (Os occipitale) ; d. 7 Halswirbel; e. Wirbelsäule (Columna vertebralis) ; f. Schulterblatt (Sca- pula) ; g. überarmbeiu (Hume- rus) ; li. Elle (Ulnai; i. Darmbein (Os ilei) ; j. Steisswirbel (Verte- brae coccygeae); k. Hand\vurzel(Carpus): 1. Mittelhand (Meta- carpus) ; m. Fingerglieder (Pha- langes) ; n. Wadenbein (Fibula); 0. Fersenbein (Calca- neus) ; p. Zehenglieder (Pha- lauges) ; B. Menschenschädel von der Seite. a. Kronnaht; b. Stii-nbein (Os frontale); c. Scheitelbein (Os parietale); d. Nasenbein (Os nasale); e. Schläfenbein (üs temporale); f. Jochbein (Os jugale) ; g. Oberkieferbein (Maxilla superior); h. Unterkieferknochen (Maxilla inferior); i. Pfeilnaht; j. Lambdanaht; k. Hinterhauptsbein (Os occipitale). C. Menschenschädel von vorne. a. Scheitelbein (Os parietale); b. Thränenbein (Os lacrimale); r. Jochbein (Os jugale) ; (1. Krounaht; e. Scheitelbein (Os parietale); f. Stirnbein (Os frontale); g. Thränenbein (Os lacrimale': li. Nasenbein (Os nasale": ; i. Jochbein (Os jugale); j. Oberkiefer (Maxilla superior;; k. Unterkieferknochen (Maxilla niferior). Zu „Kiiamn-. HaiuUvörtPi-ljLicli ilcr Zoologie" c b^u^. ^•'*.- -^ i*' k V ^ ^>' «.'<(*-■ ■'♦ .^■ it; ■.^-.. ,./a ^r hNft